* THE UNIVERSITY OF ILLINOIS LIBRARY ' ' # * > • CJ aus dem N aturwissenschaftlichen Verein für Neuvorpommern und Rügen in Greifswald. Herausgegeben vom Vorstand. F ünfundvierzigster J ahrgang. 1913. (Mit 16 Tafeln.) □ □ □ BERLIN. Weidmann’ sehe Buchhandlung. 1914. R. . ■ Inhalt. Seite öOG N E tt V. H5'^9 Geschäftliche Mitteilungen : Verzeichnis der Mitglieder . V Rechnungsabschluß für das Jahr 1913 . VIII Sitzungsberichte : 29. Februar 1913. Hübner: Über die Ergebnisse des Vogelschutzes in Neuvorpommern und Rügen, mit Demonstrationen .... IX 4. Juni 1913. Ja ekel: Über die natürlichen Flug¬ apparate der Tiere . XII 12. November 1913. Scholtz: Über einen neuen Umbil¬ dungsprozeß von Fetten und seine Be¬ deutung für die Nahrungsmittelchemie XV „ Jaekel: Über die ältesten Land¬ wirbeltiere . XVIII 10. Dezember 1913. Schroeder: Einiges über den Bau und die Funktionen des Gehirns . . XIX „ Jaekel: Vorlage und Demonstration einer Sammlung von Bernsteinstücken und Einschlüssen . XXI Wissenschaftliche Mitteilungen und Abhandlungen: Georg Schröder: Studien über die Zunahme der Plasti¬ zität beim Steinsalz durch Temperaturerhöhung. (Mit 7 Tafeln) . 1 Georg Kalb: Petrographische Untersuchungen am Granit von Bornholm. (Mit 8 Tafeln) . 43 Marie Schultz: Beiträge zu einer Algenflora der Um¬ gegend von Greifswald. (Mit 1 Tafel) . 87 Erich Leick: Beiträge zum Wärmephänomen der Ara- ceenblütenstände . 159 Anhang: Die Ablesungen der meteorologischen Station Greifswald vom 1. Januar bis 31. Dezember 1913. Digitized by the Internet Archive in 2018 with funding from University of Illinois Urbana-Champaign https://archive.org/details/mitteilungenausd4549natu V Verzeichnis der Mitglieder des Naturwissenschaftlichen Vereins für 1913. Ehrenmitglieder: Herr Professor Dr. Ri c* harz, Marburg. Professor Dr. Deecke, Freiburg i. B. Dr. Goeze, kgl. Garteninspektor a. D., Berlin. Ordentliche Mitglieder: Greifswald: Herr Dr. A dl off, Privatdozent. Dr. Bahls, prakt. Zahnarzt. Dr. Bai sch, Assist, am physikal. Institut. Bau mann, Professor. Baumgart, Oberstleutnant. Bischof, Lehrer Dr. Bleibtreu, Professor. Bosse, Geh. Regierungsrat. Dr. Brehmer. Briest, Gutsbesitzer, Boltenhagen. Bur au, Ingenieur. Dr. Eisenlohr, Privatdozent. Dr. Friederichsen, Professor. Dr. Grawitz, Geh. Rat. Dr. Gross, Oberarzt, Privatdozent. Dr. Hannemann. Haupt, Apothekenbesitzer. Dr. Hausdorf, Professor. Herde, Lehrer. Dr. Herwegh, Privatdozent. VI Verzeichnis der Mitglieder. Greifswald: Herr Dr. Heydemann, Spezialarzt. Himer, Rechnungsrat. Dr. Hoffmann, Professor. Dr. A. Hoffmann, Oberarzt, Professor. Dr. Jaekel, Professor. Jahnke, Lehrer. Dr. Kallius, Professor. Dr. Kochmann, Professor. Dr. Krömer, Professor. Dr. Kuhnert, Professor, Direktor der kgl. Universitäts-Bibliothek. Dr. Lange, Professor. Dr. Leick, Gymnasial-Oberlehrer. Loeper, Rentier. Dr. Mayer, Pastor. Dr. Mie, Professor. Dr. Milch, Professor. Dr. Moravvitz, Professor. Dr. Müller, Geh. Rat. Nitzeinadel, Apothekenbesitzer. Dr. P ei per, Professor. Dr. Pels Leusden, Professor Dr. Peter, Professor. Dr. Philipp, Privatdozent. Dr. Posner, Professor. Dr. Praesent, Assist, a. geogr. Institut. Dr. Rehmke, Geh. Rat. Ri eck, Postinspektor. Dr. P. Römer, Professor. Dr. P. H. Römer, Professor. Dr. Roth, Professor. Schloesser, Professor. Dr. Schöne, Oberarzt. Dr. Scholtz, Professor. Schorler, Kaufmann. Dr. Schultze, Geh. Rat. Dr. Schultze, Professor. Dr. Schulz, Geh. Rat. Verzeichnis der Mitglieder. VII Greifswald: Herr Schünemann, Professor. Dr. Schütt, Geh. Rat. Dr. Starke, Professor. Dr. Strecker, Professor. Dr. v. Tappeiner, Assistent an der chirurgischen Klinik. Dr. Thaer. Dr. Trubin. Dr. Vahlen, Professor. Dr. Vorkastner, Privatdozent. Dr. Weismann, Geh. Rat. Dr. Wien die ck, Kreistierarzt. Dr. Wilckens, Assist, a. geolog. Institut. Ziemer, Lehrer. Jägerbruch b. Torgelow: Herr Dunkelberg. Stettin: Herr Winckelmann, Professor. Ausserordentliche Mitglieder: 29. Vorstand für 1913. Professor Dr. Ja ekel, Vorsitzender. Professor Dr. Kallius, stellvertr. Vorsitzender. Dr. Leick, Schriftführer. Rentier Loeper, Kassenführer. Dr. Hoffmann, Redakteur der Vereinsschrift. Dr. Bau mann, Bibliothekar. VIII Rechn ungsabschluss. Rechnungsabschluss für das Jahr Einnahmen. Kassenbestand aus dem Vorjahr . Sparkassenzinsen . Einnahme aus den Mitgliederbeiträgen, Verkauf der Jahresberichte . Beihülfe Sr. Ex. des Herrn Kultusministers . . Ausgaben. Herstellungskosten der Vereinsschrift . Bekanntmachung in den Zeitungen, Sitzungs¬ berichte . Porto etc . • . . Bedienung . . . . . 1913. 222,44 M. 5,05 - 380,— - 300,— - 907,49 M. 664,— M. 51,56 - 40,80 - 30,— - 786,36 M. Kassenbestand: 121,13 M. Sitzungsberichte. Sitzung vom 26. Februar 1913. Der Vorsitzende, Prof. Dr. Jaekel, eröffnete die Sitzung mit einigen allgemeinen Mitteilungen über Schriftenaustausch, innere Verwaltung sowie Mitgliederzahl; es gehören jetzt dem Verein 69 ordentliche und 32 außerordentliche Mit¬ glieder an. Darauf wurden die geschäftlichen, auf Tages¬ ordnung stehenden Angelegenheiten erledigt: Vorstands¬ wahl und Rechnungsbericht. Auf Antrag von Professor Dr. Milch wurde der bisherige Vorstand durch Akklamation wiedergewählt, Prof. Jaekel zum ersten Vorsitzenden, Prof. Kallius zum stellvertretenden Vorsitzenden, Herr Loeper zum Kassenführer; an Stelle von Dr. Eisenlohr, der das Schriftführeramt niederlegte, wurde Oberlehrer Dr. Leick, an Stelle von Dr. Wilckens, der durch seinen Wegzug nach Hannover aus dem Vorstande ausscheidet, Dr. Hoffmann zum Redakteur der Vereinsschrift gewählt, das Amt des Bibliothekars übernahm Prof. Baumann. Der Kassenführer, Herr Loeper, erstattete hierauf den Rechnungsbericht; ihm wurde auf Antrag der Kassen¬ revisoren Entlastung erteilt. Darauf erhielt Prof. Hübner- Stralsund das Wort zu seinem Vortrag über die „Ergebnisse des Vogelschutzes in Vorpommern und Rügen“. Der Vortragende be¬ schränkte sich im wesentlichen auf die sehr interessanten ornithologischen Verhältnisse Hiddensoes, die in vieler Hin¬ sicht für andere Gebiete unseres Vaterlandes zutreffen. Vor wenigen Jahrzehnten noch galt diese Insel in Ornithologen¬ kreisen als eine der vogelreichsten Gebiete unseres Vater- X Sitzungsberichte. landes und war durch den Reichtum und die Mannigfaltigkeit ihrer Vogelfauna in weiteren Kreisen bekannt. Im Jahre 1910 hingegen war die reiche Vogelwelt Hiddensoes beinahe vollständig im Aussterben begriffen; der Grund hierfür liegt in der vordringenden Kultur, in dem starken Anwachsen des Fremdenverkehrs während der letzten Jahre, in der rücksichtslosen Zerstörung und Ausbeutung der Brutplätze sowie in der unausgesetzten Jagd auf die hier lebende Vogelwelt. Diese Faktoren gelten wie in Hiddensoe gleich¬ falls für andere Gebiete unseres Vaterlandes, und wie hier ist allgemein eine starke Abnahme der Vogelwelt in den letzten Jahren deutlich wahrnehmbar. Gegen diesen Mi߬ stand kämpft die Naturschutzbewegung an, und speziell zum Schutz der Vogelwelt sind zahlreiche Vereine und Gesellschaften gegründet; als die bedeutendsten wären an¬ zuführen der Deutsche Ornithologische Verein, der Bund für Vogelschutz mit Sitz in Stuttgart, ferner der Internationale Frauenbund für Vogelschutz. Den Bemühungen dieser Ver¬ eine ist es zu verdanken, wenn jetzt Hiddensoe ein Vogel¬ schutzpark, eine Schutzstätte der Vogelwelt geworden ist und dadurch einer weiteren Vernichtung Einhalt geboten ist. Seit 1910 sind auf Hiddensoe 4 Vereine tätig, neben den vorher angeführten noch die Ortsgruppe Stralsund des Ornithologischen Vereins. Die Insel ist in 4 Reviere ge¬ teilt, von denen jedes einem dieser Vereine untersteht; entweder dauernd oder wenigstens zur Brutzeit sind je ein Vertrauensmann sowie 2 Vogelwärter zum Schutze der Vogelwelt tätig, außerdem werden sie durch die Beamten der Insel in ihrer Arbeit unterstützt. Dem gleichen Zwecke dienen Verbote sowie Prämien auf Anzeigen von Tötung oder Störung der Vögel. Diese segensreiche Tätigkeit der Vereine hat schon bemerkenswerte Früchte gezeitigt. Am ungünstigsten sind vorläufig noch die Erfolge auf dem Bessiner Haken; er hat indes als sommerliche und herbst¬ liche Raststation der Zugvögel große Bedeutung gewonnen; Tausende von Regenpfeifern sowie zahlreiche Säbelschnäbler hielten sich dort vorübergehend im letzten Jahre auf. Die erfolgreichen Fortschritte in den anderen Revieren sind am Si tzungsberich te. XI besten aus folgenden Zahlen zu ersehen. Im letzten Jahre wurden 835 Nester, darunter mehrere seltener Vogeiarten, gezählt, nämlich 96 von der Lachmöve, 87 der Fluß- und Küstenseeschwalbe, 60 von der Sturmmöve, 27 der Zwerg¬ seeschwalbe, 19 vom Sandregenpfeifer, während Kibitz und Rotschenkel nur in geringer Zahl vertreten waren. Im folgenden entwarf der Vortragende ein Bild des Zusammen¬ lebens der Vögel in den Mövenbrutkolonien. Die einzelnen Vogelarten haben innerhalb der Kolonie feste, gegen ein¬ ander abgesonderte Brutreviere, in denen die Nester dicht zusammenstehen. Beim Herannahen des Menschen suchen sie durch Massenaufruhr und Umschwärmen die Eindring¬ linge fernzuhalten. Sind Jungvögel in der Kolonie vor¬ handen, so ist die Unruhe und Aufregung noch gewaltiger, und es sind zu dieser Zeit Störungen insofern sehr schäd¬ lich, als die Jungvögel bei der Flucht in benachbarte Reviere hineingeraten und hier als unberufene Eindringlinge getötet werden. Die in den Brutkolonien nistenden Vögel sind hauptsächlich die Lachmöve, Sturmmöve, die Küsten- und Flußseeschwalbe sowie die Zwergseeschwalbe. Von den selteneren auf Hiddensoe nistenden Vogelarten sind zu erwähnen der Kampfhahn, der Säbelschnäbler, der Stein¬ wälzer, der Goldregenpfeifer, die Mandelmöve, der Segler, und in den Heidebezirken die Huklerche. Von besonderem Interesse ist das Vorhandensein der letzten Reste des Kormorans auf Hiddensoe, es ist dies die einzige Gegend Deutschlands, wo dieser eigenartige Vogel sich noch auf¬ hält. Vor 100 Jahren war er noch ganz gemein, in den 90iger Jahren häufig, jetzt ist er durch die Fischer, die in ihm einen argen Fischräuber erblicken, fast völlig aus¬ gerottet; im vorigen Jahre wurden nur noch 3 Paare ge¬ funden. Als seltene Wandergäste auf Hiddensoe sind be¬ sonders zu nennen die Uferschnepfe, der Krähenbrachvogel, die Prachteiderente, Schwarze Trauerente, Sammtente, Graulumme und der Polartaucher. Im Zusammenhang hiermit erwähnte der Vortragende die im Pflanzenschutz auf Hiddensoe erzielten Erfolge. Gleichfalls wie in der Vogelwelt zeigte sich auch hier ein bemerkenswerter Rück- XII Sitzungsberichte. gang in der Strandflora. Im Norden findet sich jetzt dank der Bemühungen der Vereine ein ausgedehnter Be¬ stand von Seedorn, zahlreiche Stranddiesteln, auf der ganzen Insel Strandhafer, Strandrohr, Strandknöterich, Meersenf usw. Zum Schluß faßte der Vortragende die Resultate seines interessanten Vortrages kurz zusammen. Nach 3 Richtungen sind auf Hiddensoe seit 1910 bedeutende Erfolge durch die Tätigkeit der Vereine erzielt worden. Hiddensoe ist von großer Bedeutung geworden 1) als Schutzstätte für Pommerns Vogelwelt, 2) als Raststätte für die Zugvögel und 3) als Schutzstätte für eine außer¬ ordentlich vollzählige Strandflora. An der Diskussion, in der auf den Unterschied zwischen Nesthockern und Nest¬ flüchtern sowie auf den verderblichen Einfluß der Stark¬ stromleitungen der Ueberlandzentralen auf die Vogelwelt eingegangen wurde, beteiligten sich der Vorsitzende, Prof. Hoff mann sowie Prof. Bleibtreu und der Vortragende. Den Abschluß des interessanten Abends bildete eine ge¬ mütliche Nachsitzung im „Preußischen Hof“. Sitzung vom 4. Juni 1913. Der Vorsitzende Professor Dr. Ja ekel eröffnete die Sitzung mit einigen Mitteilungen über die für das laufende Semester in Aussicht genommenen Vorträge, verlas die Liste der neu aufgenommenen ordentlichen und außer¬ ordentlichen Mitglieder und wies hin auf die Anfang September in Wien stattfindende 85. Versammlung deut¬ scher Naturforscher und Ärzte, deren Programm er vor¬ legte, sowie auf den in Canada tagenden internationalen Geologenkongreß. Darauf ergriff er das Wort zu dem Vortrage über die „natürlichen Flugapparate der Tiere“. Jede Be¬ wegung hat es mit einer Überwindung der Schwerkraft zu tun, und diese äußert sich in den Medien, in denen die Bewegung stattfindet, verschieden stark. Bei den auf dem Erdboden sich bewegenden Tieren handelt es sich um ein fortgesetztes Hinüberheben des Körpers über Unebenheiten und Rauheiten des Bodens, und den kleineren Tieren Si tzun gsberich te. XIII stellen sich naturgemäß bei der Fortbewegung zahlreichere Hindernisse entgegen als den größeren. Der Nutzen der Bewegung beruht einmal auf Möglichkeit des Ortswechsels, andererseits in der schnellen Erreichung bestimmter Ziele. Wesentlich leichter vollzieht sich die Bewegung im Wasser, da hier die Schwerkraft in bedeutendem Maße ausgeschaltet ist, während hingegen der zu überwindende Widerstand wegen der Dichte des Mediums beträchtlich größer ist. Die Bewegung im WTasser ist im wesentlichen eine schwebende, und die Tiere suchen durch Ausbildung glatter Hautflächen den Widerstand auf ein Mindestmaß zurückzuführen. Bei der Bewegung in der Luft handelt es sich in der Hauptsache um Überwindung der Schwerkraft, während dem Widerstand weniger Bedeutung zukommt. Daher finden wir bei allen Flugtieren möglichste Ersparnis des schweren Materials, die in der Bildung hohler luftgefüllter Knochen und von Luftsäcken zum Ausdruck kommt. Zweitens ist von Wichtigkeit eine möglichst intensive Aus¬ nutzung des beim Fallen auftretenden Luftwiderstandes, der bei jedem Gleitfluge als wesentlichste Bedingung mit¬ spielt. Hierzu kommt als dritter bedeutsamer Faktor ein aktiver Druck auf die Luft hinzu, wie er bei den Flatter- und Schwirrbewegungen zu beobachten ist. Fast 75% aller Tierformen sind Flugtiere! Vor allem zu nennen ist die Menge der Insekten, deren Mannigfaltigkeit ja auch in der verschiedenen Art der Anpassung an die Fort¬ bewegung in der Luft ihre Erklärung findet. Die Flugapparate selbst sind nach 2 Prinzipien ge¬ baut, als passive Gleitfallflächen und als Druckapparate, die im Gegensatz zur ersten Gruppe aktive Bewegung er¬ möglichen. Diese Flugorgane sind bei den einzelnen Tier¬ gruppen verschiedener entwicklungsgeschichtlicher Herkunft. Bei den Insekten, die unzweifelhaft als die höchsten or¬ ganisierten Flugtiere anzusehen sind, ist die Flügelbildung wohl mit Sicherheit auf eine dorsale Schuppenbildung zu¬ rückzuführen, die durch starke Weiterentwicklung zu Flügeln geworden sind, welche zuerst nur seitlich gestellt waren und später rückwärts zusammenklappbar wurden. Die XIV Sitzungsberichte. ursprüngliche Bewegung der Insekten muß hiernach eine Gleitbewegung gewesen sein, die erst später in eine Schwirr- bewegung übergegangen ist, wie sie jetzt das gewöhnliche bei den Insekten bildet. Die Anzahl der Flügelschläge pro Sekunde wechselt, bei der Hausfliege sind es ca. 600 pro Sekunde. Bei den Wirbeltieren kommt es zu einer Flughautbildung mit Hilfe der Extremitäten. In der durch die 4 Gliedmaßen gegebenen Ebene bildet sich die Druck¬ fläche aus. Bei den Sciuriden, den Eichhörnchen fehlen noch jegliche Hautsäume; hier wird die Flächenvergrößerung durch sarke Flankenbehaarung sowie den starken behaarten, buschigen Schwanz bewirkt. Laterale Hautsäume finden sich in geringer Ausbildung bei verschiedenen niederen Affen, wie Pithecia, starke Hautsäume, die sich vom Hals nach den Extremitäten und zwischen diesen ausspannen, beim Flugbeutler und ähnlichen Formen, beim Galeo- pithecus ist eine geschlossene Flughaut vom Hals über die Extremitäten vorhanden und selbst der Schwanz in der Flughautbildung eingeschlossen. Gleichfalls wie bei diesen Formen findet sich Gleitflug beim Drachenflug der Fische. Die fliegenden Fische schnellen aus dem Wasser hervor und benutzen die stark verbreiterten Vorderflossen zum Gleitflug. Die bekanntesten Flugtiere unter den Wirbeltieren, abgesehen von der großen Gruppe der Vögel, sind die Fledermäuse. Bei ihnen werden die Finger mit Ausnahme des Daumens sehr stark entwickelt, und zwischen diesen langgestreckten Fingern und dem Körper spannt sich die Flughaut. Gleichfalls mit starken Flughäuten ver¬ sehen waren die Pterosaurier, die Flugsaurier der Kreide. Unter ihnen findet sich das größte bekannte Flugtier, der Pteranodon, der die bemerkenswerte Flügelspannung von 22 Fuß auf weist und ferner durch ein starkes Seitensegel, das sich in Form einer vom Kopfe schräg aufwärts und von der zum Rücken hinzieht, ausgezeichnet ist. Bei diesen fossilen Formen ist der vierte Finger durch kolossale Ver¬ längerung ausgezeichnet, und zwischen ihm und dem Körper spannte sich die Hautfalte. Pteranodon ist wohl sicher ein Fischfresser gewesen, der nach Art der Fregatt- Si tzungsberich te. XV vögel sich für gewöhnlich über dem Wasser in der Luft aufhielt. Hierfür spricht auch das Vorkommen der Skelett¬ bildungen ausschließlich in marinen Ablagerungen, und es erklärt auch die geringe Ausbildung der hinteren Glied¬ maßen sowie des Schwanzes. Bei den Vögeln wird das Flugvermögen einerseits durch die Flughäute zwischen den Flügeln und dem Körper, andererseits durch die Ausbildung einer starken Feder¬ bildung in hervorragenderWeise ermöglicht. Die Steuerung wird im wesentlichen durch die starken Schwungfedern vermittelt, die große Beweglichkeit zulassen. Die Über¬ windung der Schwerkraft wird dadurch bewirkt, daß beim Herunterdrücken infolge der konkaven Fläche ein stärkerer Druck ausgeübt wird als beim Emporheben und ferner dadurch, daß die Luft zwischen den einzelnen Federn beim Emporheben hindurchgelassen wird. Im Anschluß an diese interessanten Ausführungen ging der Vortragende auf die menschlichen Versuche, die Flugprobleme zu lösen, ein. Die Versuche setzen sogleich mit der Aufgabe ein. Ikarus und ebenso Lilienthal ver¬ suchten den aktiven Flug. Lilienthal selbst ging bald zum Gleitflug über. Die jetzigen Apparate haben viel be¬ scheidenere Ziele, man ist auf das zurückgekommen, was wir bei den Fischen finden, wo die Schwanzflosse als Propeller funktioniert und die starken Seitenflossen dem Gleitflug dienen. Dieses ist jedoch, wie aus dem Vergleich mit den Tieren hervorgeht, nur der Anfang der Flug¬ bewegung. Die weitere Entwicklung wird es mit der Lösung der Frage des aktiven Fluges zu tun haben. In der Diskussion wies Professor Roth darauf hin, daß auch Leonardo da Vinci das Problem des aktiven Fluges lösen wollte. Sitzung vom 12. November 1913. Herr Prof. Scholtz sprach „Über einen neuen Um¬ bildungsprozeß von Fetten und seine Bedeutung für die Nahrungsmittelchemie.“ Die bisherigen Ver- . suche, für die hauptsächlichals Nahrungsmittel in Betracht XVI Sitzungsberichte. kommenden Fette, wie Butter und Schweineschmalz, bil¬ ligere Ersatzmittel herzustellen, wie sie in den verschie¬ denen Sorten der Kunstbutter und Kunstspeisefette vor¬ liegen, beschränken sich darauf, durch Mischungen oder Entmischungen von Fetten und Ölen Produkte von der Konsistenz der Butter zu gewinnen, denen durch Färbung und Aromatisierung Aussehen und Geschmack der Butter erteilt wird. Es sind daher lediglich mechanische Ope¬ rationen, die zur Darstellung solcher Produkte führen. In ueuester Zeit sind nun einige Verfahren patentiert worden, durch die flüssige Pflanzenöle auf chemischem Wege in feste Fette umgewandelt werden können. Sämtliche Fette und Öle bestehen aus Verbindungen des Glycerins mit hochmolekularen Fettsäuren, von denen Stearinsäure, Öl¬ säure und Leinölsäure die wichtigsten sind. Während die Stearinsäure, ebenso wie ihre Glycerinverbindung, bei ge¬ wöhnlicher Temperatur fest ist, sind Ölsäure und Lein¬ ölsäure und ihre Glycerinverbindungen flüssig, und die Konsistenz eines Fettes hängt von dem Mischungsver¬ hältnis dieser Glyceride ab. Die festen Fette bestehen hiernach im wesentlichen aus dem Glycerid der Stearin¬ säure, die flüssigen, wie die Pflanzenöle, enthalten vorwie¬ gend die Glyceride der Ölsäure und Leinölsäure. Der chemische Unterschied zwischen der Stearinsäure einer¬ seits und der Ölsäure und Leinölsäure anderseits besteht darin, daß die Stearinsäure wasserstoffreicher ist. Es sind nun neuerdings verschiedene Verfahren gefunden worden, um auf praktisch brauchbarem Wege der Ölsäure und Lein¬ ölsäure Wasserstoff zuzuführen und sie dadurch in Stearin¬ säure umzuwandeln. So gelingt es, flüssige Fette in feste überzuführen. Es kommen hierfür zwei verschiedene Ver¬ fahren in Betracht. Das eine beruht auf der Entdeckung des französischen Chemikers Sabatier, der fand, daß sich im chemischen Sinne ungesättigte Verbindungen durch Aufnahme von Wasserstoff in gesättigte überführen lassen, wenn sie mit diesem gemischt über fein verteiltes Nickel . geleitet werden. Das Nickel, daß die Wasserstoffaufnahme veranlaßt, ohne selbst eine Veränderung zu erfahren, wirkt Si tzungsberich te. XVII hierbei als Katalysator. Das andere Verfahren ist das von Paal, bei dem als Katalysator kolloides Palladium dient. Heute werden nach diesem Verfahren von mehreren Fab¬ riken feste Fette aus flüssigen Ölen dargestellt und unter dem Namen „gehärtete Fette“ in den Handel gebracht. Der Vortragende zeigte Proben solcher aus Baumwollen¬ samenöl, Erdnußöl und Sesamöl gewonnenen festen Fette vor, von denen die beiden ersten nicht nur die Konsistenz, sondern auch Geruch und Geschmack des Schweinefettes besitzen, während das gehärtete Sesamöl, bei dem der Härtungsprozeß, also die Einwirkung von Wasserstoff, noch weiter fortgesetzt wurde, in seinen Eigenschaften dem Rindstalg gleicht. Da durch die Wasserstoff aufnahme tat¬ sächlich Fette von derselben chemischen Zusammensetzung entstehen, wie sie die natürlich vorkommenden festen Fette besitzen, so haben auch die chemischen Eigenschaften, die zur Charakterisierung der einzelnen Fette dienen, eine entsprechende Änderung erfahren. So erfordern das ge¬ härtete Erdnußöl und Baumwollensamenöl zur Verseifung dieselbe Menge Kalilauge wie das Schweinefett und zeigen dieselbe Aufnahmefähigkeit für Jod wie dieses, während die entsprechenden Eigenschaften des gehärteten Sesamöls denen des Rindstalgs gleichen, sodaß es auf chemischem Wege nicht ohne weiteres möglich ist, diese umgewandelten Pflanzenöle von festen Tierfetten zu unterscheiden. Das gelingt aber durch Isolierung des in allen pflanzlichen Fetten in sehr geringer Menge enthaltenen Phytosterins, einer hochmolekularen Verbindung, die sich nach der Ver¬ seifung des Fettes durch Ausziehen mit Äther isolieren läßt. Auch die tierischen Fette enthalten einen ähnlichen Stoff, das Cholesterin, doch sind beide deutlich durch die Kristallform zu unterscheiden. Die gehärteten Fette kommen heute in größeren Mengen in der Seifen- und Kerzenfab¬ rikation zur Verwendung. Ob sie auch schon in der Nah¬ rungsmittelchemie verwandt werden, hat sich nicht genau feststellen lassen. Sie würden dann unter das Gesetz über den Verkehr mit Kunstspeisefetten fallen und wie diese zu beurteilen sein. II XVIII Sitzungsberichte. Dr. Herold besprach im Auschluß an die Demon¬ strationen eines im Oktober des Jahres in der Uckermark unweit Prenzlau gefangenen Siebenschläfers (Myoxus glis) kurz die Systematik, Lebensverhältnisse und Verbreitung dieses für unser Gebiet sehr seltenen Nagers. Systematisch stehen die Bilche oder Schlafmäuse, denen der Sieben¬ schläfer zugezeichnet wird, in der Nähe des Eichhörnchens und bilden in mancher Beziehung den Übergang zu den Mäusen. Biologisch charakterisiert wurden sie als Be¬ wohner der laubwaldbestandenen Gebirgs- und Hügelland¬ schaft mit vorwiegend pflanzlicher Ernährung (Eicheln, Bucheckern, Obst) und langem, mehrmals unterbrochenem Winterschlaf. Am häufigsten sind alle drei Schlafmäuse Siebenschläfer, Gartenschläfer (Eliomys) und Haselmaus (Muscardinus) in Mitteldeutschland. Aus Vorpommern und den Nachbargebieten Mecklenburg, Uckermark, Neumark wurden mehrere, meist zeitlich zurückliegende Beobach¬ tungen über Vorkommen erwähnt und die Vermutung aus¬ gesprochen, daß in den angeführten Gebieten eine Zuwan¬ derung aus Mecklenburg erfolgt sei. Herr Prof. Jaekel sprach „Über die ältestenLand- wirbeltiere“. Die ersten Spuren der Landwirbeltiere er¬ scheinen im Ober-Carbon; indes entsprechen diese ältesten Funde in keiner Weise den ersten Landwirbeltieren, viel¬ mehr handelt es sich hier, wie die weit vorgeschrittene Entwicklung zeigt, schon um Formen, denen eine lange Vorfahrenreihe vorausgegangen ist. Entgegen der Ansicht, daß die Landwirbeltiere sich aus Fischen entwickelt haben, zeigte der Vortragende, daß wir es hier vielmehr mit einem umgekehrten Prozeß zu tun haben, daß die Fische als ins Wasser gegangene Tetrapoden anzusehen seien. Die älte¬ sten bekannten Formen der Landwirbeltiere rechnete man zu den Amphibien, weil bei ihnen Kiemenbögen nachweis¬ bar sind; sie zeigen jedoch in ihrer Organisation wesent¬ lich einfachere Merkmale. Gemeinsam mit den Amphibien, insbesondere mit den Salamandern, ist ihnen der lang¬ gestreckte Körper, der kurze Hals und der platte Schwanz. Der Schädel ist stegal entwickelt, d. h. undurchbrochen, Si tzu ngsberich te . XIX und besteht im wesentlichen aus Hautknochen, nur die Kieferteile sind durch innere Skelettbildungen gestützt. Der Rumpf ist durch Schuppenbildungen stark gepanzert. Die Gliedmaßen sind klein und bei echten Landformen völlig verknöchert, bei zum Wasserleben übergangenen finden sich starke Knorpelbildungen. Die Wirbel sind bei vielen hemispondyl entwickelt, indem noch keine Ver¬ wachsung der Teile des Wirbelkörpers eingetreten ist. Nach der Ausbildung der Wirbel werden jetzt die beiden Gruppen, die Hemispondyla und die Miosauria, unter¬ schieden. Zum .Schluß stellte der Vortragende noch die verwandtschaftlichen Beziehungen dieser Gruppen mit den späteren Formen fest. Von den Hemispondyla leiten sich die Riesensaurier der Trias, z. B. die Labyrinthodonten, ab, von den Miosauria die Paratheria, zu denen die Schild¬ kröten gehören. Der Vortrag wurde durch reichliches Demonstrationsmaterial erläutert. Sitzung vom 10. Dezember 1913. Herr Professor Dr. Schroeder sprach über: „Einiges über den Bau und die Funktionen des Gehirns“. In einem kurzen geschichtlichen Ueberblick legte er die verschiedenen Auffassungen klar. Die alte Auffassung, daß alle Teile des Gehirns einander gleichwertig sind, wie beispielsweise die Teile einer Drüse, hat langsam der Erkenntnis Platz gemacht, daß das Gehirn ein sehr stark differenziertes Organ ist, deren einzelne Teile sehr ver¬ schiedene Funktionen haben und nicht für einander ein- treten können, wenn ein Teil zerstört wird. Der ganze Körper ist, wie Ph. Meinert sagt, in das Gehirn hinein¬ projiziert, d. h. wir finden die Teile und Organe des Körpers in irgend welcher Form im Gehirn vertreten. Der Vortragende erörterte dann den gegenwärtigen Stand der Kenntnisse über die Lokalisation der Funktionen des Gehirns. Sicheres ist darüber bekannt für einen kleinen Teil der Gehirnoberfläche; wir wissen, daß bestimmte Stellen des Großhirns mit bestimmten Sinnesorganen und mit der Muskulatur des Körpers verknüpft sind. Tritt an XX Sitzungsberichte. umschriebenen Stellen des Gehirns in diesen Gebieten eine krankhafte Störung auf, so werden die entsprechenden Organe funktionsuntüchtig. Durch experimentelle Unter¬ suchungen, z. B. durch Reizung mit dem elektrischen Strom ist es gelungen, die Lokalisation ganz umschriebener Bewegungen, z. B. einzelner Finger, der Zunge etc. genau zu bestimmen. Ferner ist bekannt, daß gewisse Partien den Sitz der Sinneseindrücke (Gesicht, Gehör, Hautempfin¬ dung) darsteilen. Eine weitere Differenzierung geht dahin, daß die linke Hirnhälfte allein den Sitz gewisser kompli¬ zierter Handlungen und der Sprache ist, daß sie in dieser Hinsicht über die rechte Hälfte präponderiert. Bei den sog. „Linksern“ ist das umgekehrt. Von der im ganzen etwa 2000 Quadratzentimeter be¬ tragenden grauen Oberfläche des Großhirns ist lokalisato- risch in dieser Weise etwa x/4 — 1/s bekannt. Diese Kenntnis verdanken wir insbesondere den Erfahrungen an Kranken und der sorgfältigen Untersuchung der bei ihnen vor¬ kommenden Störungen. Auch von Seiten der Physiologie ist durch Experimente an Tieren ein großes Material bei¬ gebracht worden. Der Analogieschluß vom Tier auf den Menschen ist aber, gerade was das Großhirn anbelangt, nicht überall zulässig. Vor etwa 20 Jahren hat Flechsig versucht, Erklärungen für die Leistungen der uns unbekannten Teile des Gro߬ hirns zu geben. Gail hatte vorher aber mit noch unvoll- kommneren Ursachen Ähnliches angestrebt. Flechsig hat die Tatsache benutzt, daß bestimmte Teile des Gehirns zu verschiedenen Zeiten die Markreife erlangen. Sie bricht sehr früh ein in den Sinneszentren, später erst in dem Kern, den Flechsig Associationszentren nennt, weil sie an¬ geblich nur Associationsfasern, nicht auch Projektions¬ fasern enthalten. Was sonst die Lehren Flechsig bringen, sind Vermutungen und Folgerungen, die anatomisch und klinisch nicht besser gestützt sind als andere Theorien auch. Sie haben unser positives Wissen nicht bereichert. Hierauf erläuterte der Vortragende an der Hand von zahlreichen Lichtbildern den histologischen Aufbau des Sitzungsberichte. XXI Gehirns. Was wir heute von dem anatomischen Aufbau und von der Gliederung der Hirnoberfläche wissen (nament¬ lich durch Krodmann und Vogt) ist sehr viel, und ist jedenfalls weit mehr, als wir für die Physiologie und Psychologie zunächst verwerten können. Die anatomische Hirnforschung ist darin vorläufig weit voraus. Hierauf legte der Vorsitzende Professor Jaekel eine Sammlung von Bernsteinstücken und verschiedene Ein¬ schlüsse vor, die er als Ansichtssendung von den Königl. Bernsteinwerken in Königsberg erhalten hatte. Er gab zunächst einen kurzen historischen Überblick über die Bedeutung des Bernsteins in früheren Zeiten; wie jetzt, so war schon zur Römerzeit der Bernstein ein gesuchter Handelsartikel und erfreute sich als Schmuckstück, wie die zahlreichen Funde von verarbeitetem Bernstein zeigen, großer Beliebtheit. Jetzt wird der Bernstein vorwiegend an Ostpreußens Küsten, vor allem im Samlande, gewonnen. Hier wird er bergmännisch unter Tag in der Grube Palm¬ nicken, die vor etwa 15 Jahren in den Besitz der preußi¬ schen Regierung gekommen ist, abgebaut. Indes findet er sich auch an den Küsten Westpreußens und Pommerns. In Pommern ist er sogar an verschiedenen Stellen abge¬ baut worden. Jetzt sind die Funde in Pommern bedeutend zurückgegangen, sodaß ein systematisches Sammeln nicht mehr lohnend ist. Nur die größeren Sturmfluten werfen zuweilen größere Mengen wegen ihres leichten spezifischen Gewichts auf den Strand. Der Vortragende legte einige größere Stücke aus der Pommerschen Landessammlung vor, die nach einer Sturmflut in den 90 er Jahren auf Hiddensoe gefunden wurden, darunter ein Stück von 1250 Gramm Gewicht. Die zuweilen im Innern des Landes vorkommenden Bernsteinstücke sind während der Eiszeit mit dem Moränenmaterial hierher verfrachtet worden. Dann streifte der Vortragende kurz die einzelnen Bern¬ steinsorten und ihren Wert. Am kostbarsten sind nicht die hellbraunen, klar durchsichtigen, sondern bläulich und grünlich schimmernden, etwas trüben Qualitäten. XXII Si tzungsberich te. Geologisch tritt der Bernstein im untern Oligocaen auf. Im Samlande findet er sich in einem merglig mit Glaukonit grünblau gefärbten Horizont, der „blauen Erde“. Indes ist er hier, da der Bernstein das Harz einer fossilen Kiefer, der Pinites succinifer, ist, auf sekundärer Lager¬ stätte. Die Bildung des Bernsteins ist, wie unter dem Bernsteinhorizont vorhandene Braunkohlenlager zeigen, in einem unter der blauen Erde vorhandenen Horizont vor sich gegangen. Später sind diese Braunkohlenbildungen durch das Meer aufgearbeitet worden und der Bernstein hat sich in der blauen Erde stark angereichert. Das jetzt am Strande häufige Auftreten des Bernsteins rührt von weiter aufgearbeiteter blauer Erde oder Braunkohlen¬ material her. Als Beweise für die Entstehung des Bern¬ steins aus Baumharz legte der Vortragende eine Reihe von Bernsteintropfen vor, ferner Tropfen - Konglomerate, durch Herabfallen plattgedrückte Tropfen, Bernsteinstücke mit Resten und Abdrücken der Rinde, Einschlüsse von Kiefernadeln und von verschiedenen Insekten. Zum Schluß wurden die häufigeren im Bernstein eingeschlossenen Insekten, darunter Fliegen, Mücken, Ameisen, kleine Käfer, Schmetterlinge, Milben, Spinnen, Gryllen usw., sowie Larven¬ formen und Kiefernadeln projiziert. Im Projektionsbilde ließen sich alle Feinheiten im äußern Bau der Tiere er¬ kennen. Zum Schluß fand eine gemütliche Nachsitzung im „Preußischen Hofe“ statt. Studien über die Zunahme der Plastizität beim Steinsalz durch Temperaturerhöhung. Von Georg Schröder. (Mit 7 Tafeln.) Literatur. Reusch, E.: Über eine besondere Art von Durchgängen im Steinsalz und Kalkspat (Pogg. Ann. 132, 1867, S. 441). Sohnke, L.: Über die Kohäsion des Steinsalzes in kristallographisch verschiedenen Richtungen (Pogg. Ann. 187, 1869, S. 177). Voigt, W.: Bestimmung der Elastizitätskonstanten des Steinsalzes (Pogg. Ann. Ergzbd. 7, 1876, S. 1). Koch, K. R.: Über die Bestimmung des Elastizitätskoeffizienten aus der Biegung kurzer Stäbchen (Ann. d. Phys. u. Chem. 5, 1878, S. 251). Sohnke, L. : Entwicklung einer Theorie der Kristallstruktur (Leipzig 1879). Poynting, J. H. : Change of State: Solid-Liquid (Phil. Magazin Series V, Vol. XII, 1881, Jouly-Dez.). Koch, H. R. : Untersuchungen über die Elastizität der Kristalle des regulären Systems (Zeitschr. f. Kr., 9. 1884, S. 206). Voigt, W. : Bestimmung der Elastizitätskonstanten von Steinsalz und Flußspat (Sitzungsber. d. Berl. Akad. 1884 II, S. 989). Mügge, 0.: Über die Kristallform des Brombaryums und verwandte Salze und über Deformationen derselben (N. J. f. M. 1889, I, S. 130). Winkelmann, A.: Handbuch der Physik, I. Bd. 1891. Auerbach: Plastizität und Sprödigkeit (Ann. d. Phys., Bd. 45, 1892, S. 277). Mügge, 0.: Über die Kristallform eines neuen triklinen Doppelsalzes (N. J. f. M. 1892, II, S. 97). Sella, A. und Voigt, W.: Beobachtung über die Zerreißungsfestigkeit von Steinsalz (Ann. d. Phys. u. Chem. Bd. 48, 1893, S. 651). 1 2 G-. Schröder : Studien über die Zunahme der Plastizität etc. Mügge, 0.: Strukturen und Bewegung des Eises (N. J. f. M. 1895, Bd. 2 S. 213 und 1900, II. S. 80). Liebisch,Th.: Grundriß der physikalischen Kristallographie, Leipzig 1896. Mügge, 0.: Über Translation und verwandte Erscheinungen in Kri¬ stallen (N. J. f. M. 1898, I. S. 71). Vernadsky, W. : Die Erscheinung der Gleitung bei kristallinischen Körpern (N. -J. f. M. 1899, II, S. 851). Chwolson: Lehrbuch der Physik, 2. Aufl. Petersburg 1900. Voigt, W. : Zur Festigkeitslehre (Ann. d. Phys. IV. F. 4, 1901 S. 567). Adams, F. u. Nicolson: An Experimental Investigation into the Flow of Marble (Phil. Trans of the Roy. Soc. of London 195, 1901, S. 363). Bach, C. : Elastizität und Festigkeit, IV. Aull. Berlin 1902. Hess, H.: Elastizität und innere Reibung des Eises (Ann. d. Phys. IV, F. 8, 1902, S. 405). Lehmann, O.: Flüssige Kristalle, Plastizität, molekulare Umlagerungen, Aggregatszustände. Leipzig 1904. Rinne, F.: Plastische Umformung von Steinsalz und Sylvin (N. J. f M. 1904, I, 119). Glaser, H. : Über die innere Reibung zäher und plastisch fester Körper (Ann. d. Phys. IV. F. 22. 1907, S. 694). Müch, L.: Über die Zunahme der Plastizität bei Kristallen durch Er¬ höhung der Temperatur. — I. Steinsalz (X1 J. f. M. 1909, I, 60). Adams, F. u. Coker: The Flow of Marble (American Journal of Science Bd. 79, IV. Series 29, 1910, S. 465). Milch. L.: Die heutigen Ansichten über Wesen und Entstehung der kristallinen Schiefer (Geol. Rundschau 1910, S. 44). „ Über Plastizität der Minerahen und Gesteine (Geol. Rundsch. 1911, S. 145). Rinne, F.: Natürliche Translationen an Steinsalzkristallen (Zeitschr. f. Kr. Bd. 50, 1912, S. 259). Ritzel, A.: Kristallplastizität (Fortschritte der Min. 1912, S. 62). Johnsen, A. : Struktureigenschaften der Kristalle (Fortschr. d. Min. 1913, S. 99). Ritzel, A.: Translation und anomale Doppelbrechung bei Steinsalz (Zeitschr. f. Krist. Bd. 52. 1913, S. 238). Nach Abschluß der Arbeit ist noch erschienen: Ritzel, A.: Die Translation der regulären Halogenide (Zeitschr. f. Krist. Bd. 53, II. 1913, S. 97). Kleinhanns, K. : Die Abhängigkeit der Plastizität des Steinsalzes vom umgebenden Medium (Phys. Zeitschr. 15. Jahrg. 1914. S. 362). G. Schröder: Studien über die Zunahme der Plastizität etc. 3 I. Einleitung. Die ersten Versuche am Steinsalz, die ein plastisches Verhalten dieser Substanz erweisen, sind von E. Reusch1) angestellt. Er erhielt Deformationen bei Anwendung mechanischer Außenkräfte und führte sie zurück auf Ver¬ schiebungen der einzelnen Teilchen gegeneinander längs bestimmten Flächen. Als Gleitflächen erkannte er die Rhombendodekaederflächen und in ihnen die längere Rhombendiagonale als Richtung, in der das Gleiten mit besonderer Leichtigkeit erfolgt. Die außerordentliche Com- pressibilität und Deformierbarkeit des Steinsalzes führte Reusch einzig auf diese Eigenschaft zurück. Mit Hilfe eines Polarisationsmikroskopes stellte er bei Anwendung von geringen Druckkräften, die auf einer durch eine Feile abgestumpften Kante eines Spaltungsstückes wirkten, Ver¬ dichtungen längs der Diagonale fest. Wurden die Druck¬ kräfte gesteigert, so trat ein Bruch nach der Gleitfläche ein. Derartige Erscheinungen machten sich mitunter schon beim Spalten infolge innerer Verschiebungen und Um¬ stellung der Moleküle bemerkbar. Auf den Begrenzungs¬ flächen der gepreßten Stücke fanden sich Streifungen, die hauptsächlich senkrecht zur Druckrichtung verliefen. Ferner konnte Reusch unter gekreuzten Nicols auch durch Druck entstandene Lamellen längs den Flächen {lio} mit Doppel¬ brechung beobachten. Eine der Spaltung entsprechende Trennung längs diesen Flächen ließ sich nicht herbei¬ führen, sodaß dadurch die Annahme einer Verschiebung der Moleküle untereinander ohne Änderung der Cohäsions- 1) Pogg. Ann. 132, 1867 S. 441 und 147, 1872 S. 807. 4 Cr. Schröder: Studien über die Zunahme der Plastizität etc. Verhältnisse gerechtfertigt wurde. Später hat L. Sohnke1) durch Zerreißen von Steinsalzstäbchen nach verschiedenen Richtungen festgestellt, daß die Festigkeit der Stäbchen sich mit der Richtung ändert, und daß ein Minimum ein- trat, sobald die Säulenachse und somit die Richtung des Zuges senkrecht zur Würfelfläche stand. Diese Versuche sind von W. Voigt2) wiederholt und die Resultate dadurch erweitert und richtig gestellt worden, daß die Eigenschaft, die die Tragfähigkeit bestimmt, nicht als eine Volumen-, sondern als eine Flächenfestigkeit erkannt wurde. Die Grenzspannungen wurden an rechteckig - prismatischen Stäben von 2 — 3 mm Breite und Dicke durch Tragfähig¬ keit bei Biegung oder durch Zerreißen bei Dehnung erreicht. Die Tatsache, daß durch allseitigen Druck die Eigen¬ schaft der Plastizität in hohem Maße gefördert wird, hatte Rinne3) veranlaßt, derartige Versuche nach der Kick’schen Methode auch am Steinsalz vorzunehmen. Hierbei zeigte sich das Steinsalz in „überraschend weitgehender und voll¬ kommener Art“ umgeformt, und da die deformierten Stücke in ihrem physikalischen Verhalten in keiner Weise ver¬ ändert waren, so konnte die Umformung nur auf Plastizität zurückgeführt werden. Die deformierten Stücke blieben durchsichtig, ohne Spaltrisse und ohne Doppelbrüche, ein Beweis, daß keine inneren Spannungen hervorgerufen worden waren. Angewendet wurden Drucke von 2000 kg pro qmm, die 8 bis 25 Minuten wirkten. Untersuchungen über Gleitflächen in Bezug auf De¬ formation wurden mit grossem Erfolge von Mügge4) an mehr als 30 Kristallarten angestellt und 1898 vorläufig zusammengefaßt. Indem er in Bezug auf optische Ver¬ änderungen des deformierten Teiles die Translation von 1) Pogg. Ann. 137, 1869 S. 177. 2) Ann. d. Phys. und Chem. N. F. Bd. 48. 1893, S. 651. 3) N. J. f. M. 1903, I. S. 160 und 1904, I. S. 114. 4) N. J. f. M. 1889, I. S. 130; 1892, II. S. 97; 1895, II. S. 213 und 1898, I. S. 71. G. Schröder: Studien über die Zunahme der Plastizität etc. o der einfachen Schiebung — wie wir sie beim Kalkspat beobachten können — trennt, hält er neben Elastizitäts¬ und Spaltungseigenschaften das Vorhandensein von Trans¬ lationsflächen für den Hauptfaktor bei plastischem Ver¬ halten; stattgehabte Translation ist äußerlich zu erkennen und zu bestimmen durch die Translationsstreifung. Er defi¬ niert mit Sohnke Translation als diejenige Lagenänderung eines Punktsystems, bei welcher alle seine Punkte parallele Grade von derselben Länge 1 und in demselben Sinne durch¬ laufen. Schon durch Pressen der Spaltstücke machen sich Gleiterscheinungen durch das Auftreten von mehreren Sy¬ stemen von Translationsstreifen bemerkbar. Gleichzeitig findet hierbei Aufwölbung der Spaltstücke durch Biegung um die Kanten der gepreßten Würfelfläche statt (Fig. I); eine durch Druck entstandene Rhombendodekaederfläche (Fig. II) Fig. l. Fig. 2. zeigte sehr deutlich Translationsstreifung. Da aber in manchen Fällen trotz dieser Streifung keine Lamellen mit Doppelbrechung zu erkennen sind, und da es nicht ge¬ lingt, gesonderte Reflexe von den Grenzflächen der ein¬ zelnen Lamellen zu erhalten, kann es sich nicht um Zwillingslamellen handeln. Mügge unterscheidet nun 0 G. Schröder: Studien über die Zunahme der Plastizität etc. fernerhin reine Translation, d. h. gleichartige Verschiebung der Teilchen in einer einzigen Fläche der sechs Dodekaeder¬ flächen, und Translation mit Biegung oder Torsion, d. h. die Translation ändert ihren Betrag innerhalb einer Fläche von Ort zu Ort, und es sind mehrere Flächen an der Translation beteiligt. Die Versuche, am Steinsalz reine Translation zu erhalten, hatten keinen Erfolg, offenbar wegen der großen Anzahl der Translationsflächen und Translationsrichtungen, welche in Funktion treten, wenn Drucke auch nur in einer Richtung wirken. Die hierbei stattfindende große innere Reibung ist wahrscheinlich die Ursache der optischen Anomalien, die längs den Translations¬ lamellen auftreten. Fast bei jedem Spaltversuch genügt der hierbei ausgeübte Druck, um Translation mit Biegung hervorzurufen. Derartige Verbiegungen stellt Mügge her, indem er möglichst dünne Spalttafeln über Eck mit etwas Druck über eine nicht zu harte Unterlage zieht. Für Translation verbunden mit Biegung erklärt er auch die Schlagfigur des Steinsalzes: die deformierten Teile zeigen die charakteristische Streifung. Letztere macht sich auch bei mikroskopischer Betrachtung der Ritzfigur bemerkbar. Auf das Vorhandensein von sechs gleichwertigen Translationsflächen und den Umstand, daß außerdem die Translation in diesen Ebenen in jeder Richtung vor sich gehen kann, führt Mügge auch die Tatsache zurück, daß bei größeren Massen des Steinsalzes, besonders in Bergwerken, keine fließende Bewegung stattfindet. Die gegenseitige Beeinflussung der Translationsflächen verändert zunächst ihre Lage zueinander und stört damit die Homogenität der ganzen Masse, während sich bei derselben mechanischen Beanspruchung des Eises die einzelnen Basisflächen als Translationsflächen parallel stellen und in dieser Weise sich gegenseitig verstärken. Daß die Wirkung hohen Druckes zur Erzielung von Plastizität durch Erhöhung der Temperatur unterstützt wird, haben neben anderen Forschern hauptsächlich Adams1), 1) Journ. of Geology 1910 S. 489. Gr. Schröder: Studien über die Zunahme der Plastizität etc. Nicolson1) und Coker2) an Kalkspat und Marmor nach¬ gewiesen. Rinne3) hatte Kalkspat und Marmor als halb¬ plastische Körper bezeichnet, d. h. bei allseitigem Druck beruhte die Deformation neben Gleitung auch auf Zer¬ trümmerung. Adams und seine Mitarbeiter erhöhten neben dieser mechanischen Beanspruchung die Temperatur noch auf 300 bis 400 0 und konnten auf diese Weise die Ver¬ suchskörper vollkommen plastisch umgestalten. Welche Bedeutung die Temperatur für sich allein für die Plastizität des Steinsalzes hat, hat Milch4) durch Ver¬ suche nachgewiesen. Daß die Stoffe in der Nähe der Schmelzkurve plastisch werden, war bekannt — das Schmieden der Metalle geht ja auf diese Erscheinung zurück; Milch zeigte, daß beim Steinsalz eine starke Zunahme der Plastizität schon in weiter Entfernung vom Schmelzpunkt eintrat. Es wurden 2 — 3 mm breite und dicke und 20 mm lange Stäbe mit einem Messer her¬ ausgespalten und in einer offenen Spiritusflamme oder in einem Heizschrank erwärmt. Schon bei 200 0 konnten sie beliebig stark und verhältnismäßig leicht gebogen werden. Somit wurde bei einer Temperatur, die von dem Schmelzpunkt (820 °) noch weit entfernt war, schon eine überraschende Zunahme der Plastizität erzielt. Die von Mügge beobachteten Erscheinungen (Streifungen etc.) konnten auch hier bemerkt werden. Die Spaltbarkeit ist fast unverändert erhalten geblieben, und nur die Spalt¬ barkeit nach (010), wenn (001) die Fläche ist, in der die Biegung stattfand, zeigte mit Annäherung an die Biegungs¬ zone muscheligen Bruch. Optische Anomalien, die Mügge auf große innere Reibung zurückführt, erschienen ziemlich abgeschwächt und schienen zuweilen zu fehlen. Milch führt dies auf eine bedeutende Verminderung der Reibung durch Temperaturerhöhung zurück und beweist es damit, daß 1) Phil. Trans. Royal Soc. Bd. 195, 1901, S. 868. 2) American -Journ. of Scince 1910, S. 565. 3) N. J. f. M. 1903 I, 160 und 1910 I, S. 114. 4) N. J. f. B. 1909 I, S. 60. 8 Gr. Sehr ö der : Studien üher die Zunahme der Plastizität etc. Stäbchen, die sich wegen größerer Dicke — die plastischen Erscheinungen machen sich hier als quantitative Eigenschaft geltend — und geringerer Temperaturerhöhung schwerer biegen als andere, deutlich derartige Anomalien längs Streifen parallel (lio) aufweisen. Biegung um die zweizählige Symmetrieaxe, sowie Deformationen jeder beliebigen Art und nach jeder Richtung haben zu denselben Erscheinungen und Schlüssen geführt. Durch diese Versuche ist es Milch ge¬ lungen nachzuweisen, daß durch Wärmezufuhr Steinsalz zu einem hochplastischen Körper wird. Gleichzeitig spricht er die Vermutung aus, daß sich die Verringerung des Wider¬ standes gegen eine Formveränderung in kristallographisch verschiedenen Richtungen auch verschieden geltend macht. In einer neueren Arbeit über ,, Struktureigenschaften der Kristalle“ erklärt Johnsen1) die doppelbrechenden Schichten durch die Annahme inhomogener Deformation derjenigen Partien, die an die Translationsebenen grenzen, hervorgerufen durch innere Reibung, und spricht von einer Spannungsdoppelbrechung. Daß schließlich derartige Erscheinungen nicht nur künstlich an Spaltstücken hervorgerufen werden können, sondern auch an Kristallen in der Natur Vorkommen, zeigen Steinsalzkristalle aus Thüringen (Gräfentonna), die in Lagen grauen Tons eingebettet waren, und die Rinne 2) beschrieben hat. Die weitgehenden Deformationen mögen mit der Druckwirkung Zusammenhängen, die allmählich wachsend über geologische Zeiten gedauert hat. Spalt¬ versuche zeigen, daß eine Verschiebung der Gestalt des Materials unter Erhaltung der Parallelstellung des Kristalls stattgefunden hat. II. Apparatur. Bei den Biegungsversuchen wurden prismatische Stäbchen auf zwei Schneiden aufgelegt und in der Mitte belastet. Eine T-förmige Eisenplatte hatte an den drei 1) Fortschritte d. Min. 1913 S. 102. 2) Zeitschr. f. Krist. Bd. 50 1912 S. 259. G. Schröder : Studien über die Zunahme der Plastizität etc. 9 Enden je eine Stellschraube, um die Schneiden mit Hilfe einer Wasserwage horizontal einzustellen; der Zwischenraum zwischen den Stellschrauben A und B (Figur 3.) beträgt Fig. 8. 8.5 cm und der Arm bis C 15 cm. Auf dem längeren Arm waren zwei 4 cm hohe Säulchen Sx und S2 angebracht, die die Schneiden trugen. Die bei den Vorversuchen zuerst angewendeten Stahlschneiden erwiesen sich als unbrauchbar, da sie besonders bei Versuchen, die längere Zeit dauerten, leicht angegriffen wurden; sie wurden daher durch Achat¬ schneiden ersetzt, die 30,0 mm (nach einer neuen Be¬ festigung 30,3 mm und nach einer späteren Befestigung 30.5 mm) von einander entfernt waren. In geringer Ent¬ fernung hinter C ist die Schiene in einer Länge von 11 cm rechtwinklig nach oben umgebogen. An dieser befindet sich die Skala (Sk) in 18,5 cm Entfernung, auf die die Biegung des Stäbchens mittels eines Hebels übertragen, und auf der sie gleichzeitig vergrößert wurde. Der Drehpunkt des Hebels war eine in der Wand (D) angebrachte, aus¬ gerundete, scharfe Stahlschneide. Die Vergrößerung des Betrages der Biegung durch den Hebel bewirkte, daß ein Skalenteil = 1mm in Wirklichkeit 0,645mm Senkung der Mitte des Stäbchens entsprach. Um ein mög¬ lichst geringes Übergewicht zu erhalten, wurde an dem Hebel ein Laufgewicht in Gestalt einer verschiebbaren Kugel angebracht. Dadurch konnte erreicht werden, daß der Hebel leicht auf einen Reiter auflag, der seinerseits die Senkung der Mitte des Stäbchens auf den Hebel über- 10 G. Schröder : Studien über die Zunahme der Plastizität etc. trug. Mit der Schneide dieses Reiters (Fig. 4) griff die Belastung an. Bei dieser Anordnung mußte der Reiter so hoch sein, daß infolge der Senkung der Mitte und der damit verbundenen Hebung der Enden des gebogenen « t Stäbchens der Hebel durch Aufliegen in seiner Bewegungs¬ freiheit nicht gestört wurde; ferner mußte für die Versuche die Schneide des Reiters 1. genau in der Mitte der beiden Unterstützungs¬ schneiden angreifen und G. Schrö der: Studien über die Zunahme der Plastizität etc. \\ 2. parallel zu den beiden Unterstützungsscheiden, d. h. rechtwinkelig zur Längsaxe des Stäbchens verlaufen. Aus diesem Grunde erhielt der obere Teil des Reiters drei Zeiger, die auf eine über den Unterstützungsschneiden und genau senkrecht zu diesen angebrachte Skala, die somit parallel der Längsaxe des aufgelegten Stäbchens verlief, einzustellen waren. Die drei Zeiger bildeten eine Ebene, auf der die Schneide des Reiters senkrecht stand. In die Ebene dieser Schneide fällt nun der mittlere Zeiger, sodaß nach Bestimmung der Mitte der beiden Unterstützungsschneiden auf der Skala durch Einstellen dieses Zeigers auf diesen Punkt die erste der obigen Bedingungen erfüllt ist. Waren die drei Zeiger gleichweit von der Skala entfernt, d. h. waren sie der Skala parallel, so war die Schneide des Reiters parallel den beiden Unterstützungsschneiden und somit Bedingung 2. erfüllt. Die Schneide des Reiters war aus gehärtetem Stahl ange¬ fertigt. Auf der oberen Breitseite der Schneide befand sich der Bügel, auf dem der Hebel auflag; auf der oberen Kante war der Bügel mit Einschnitten versehen, damit der Hebel fest lag. An den beiden Seiten der Schneide waren Wände angebracht, deren untere Enden die Belastung trugen, und die in der Mitte eine Öffnung hatten. Wurde durch diese Öffnung ein Stäbchen gesteckt, so konnte die Schneide auf das Stäbchen wirken. Die Erhöhung der Temperatur geschah in einem doppelwandigen Ofen aus Kupferblech von 50 cm Länge und je 25 cm Breite und Höhe, der im Innern mit Asbest¬ platten ausgelegt war. Geschlossen wurde er mit einer Asbestplatte und einem Deckel, der 5 cm über die Seiten¬ wände griff. Zur Heizung dienten je nach Bedarf 1 bis 5 Gasflammen; die Temperatur konnte mit Schwankungen von 3° konstant gehalten werden. Die Flammen wirkten auf der linken Unterseite des Ofens, der Apparat befand sich auf der rechten Seite im Innern auf einem Tischchen. In die rechte Seitenwand wurde die Platte D (Figur 3) eingeschoben, sodaß die Biegung des Stäbchens auf der Skala außerhalb des Ofens beobachtet werden konnte. Die auf der Unterseite des Ofens auf der rechten Seite heraus- 12 G. Schröder: Studien über die Zunahme der Plastizität etc. tretende Schale für Belastung wurde gegen die Einwirkung der Gasflammen durch eine Asbestplatte geschützt. Die Belastung hing an einer Kette von mehreren Drähten und befand sich auf 2 Schalen, von denen die eine für die Anfangsbelastung, die andere für die zuzuführende Belastung bestimmt war; letztere geschah durch langsam und von geringer Höhe zufließende, sehr feine Schrotkörner, sodaß durch das Niederfallen der einzelnen Körner keine Störung bewirkt wurde. Bei höheren Temperaturen konnte wegen der Hitze eine Belastung mit Sand oder Quecksilber nicht angewendet werden. III. Tragfähigkeit prismatischer Stäbchen bei Biegungsversuchen. (Biegungsfestigkeit und Bruchbelastung.)^ Die Festigkeit eines Körpers ist abhängig von den Kohäsionskräften, sie äußert sich bei . Biegungsversuchen als Widerstand gegen das Zerbrechen der betreffenden Substanz. Kräfte, die geeignet sind, Biegung bei einem Stäbchen zu erzeugen, und rechtwinkelig zu seiner Längsachse an¬ greifen, geben als Bedingung für eine Biegung für jeden Querschnitt ein Kräftepaar, dessen Ebene senkrecht auf demselben steht. Die größte Spannung findet an der unteren, die größte Pressung an der oberen Schicht statt, während die mittlere Schicht sich neutral verhält. An dieser findet aber die größte Entfernung der einzelnen Teilchen aus ihrer ursprünglichen Lage statt, da in den oberen Schichten die Teilchen von der Mitte fort sich 1) Als Literatur für die folgenden Erörterungen ist benutzt worden: A. Sella und W. Voigt: Beobachtungen über die Zerreißungsfestigkeit vom Steinsalz. Ann. d. Phys. und Chem. Bd. 48, 1898, S. 651. C. Bach: Elastizität und Festigkeit. IV. Aufl. Berlin, 1902, S. 175 ff. O.D. Chwolson: Lehrbuch der Physik. II. Aufl. Petersburg, 1900, S.738. A. Winkelmann: Handbuch der Physik. Breslau, 1891, I. Bd., S. 262ff. und 312 ff. Die Bezeichnung der einzelnen Größen erfolgt nach Bach. Gr. Schröder : Studien über die Zunahme der Plastizität etc . J3 bewegen, während unterhalb der neutralen Schicht die Be¬ wegung nach der Mitte zu gerichtet ist. Der Stab ist beiderseits unterstützt durch A und B und in der Mitte belastet durch P. Die Auflagerdrucke sind mit Vernachlässigung des Eigengewichts des Stäbchens A — B = P/2. Das Moment des biegenden Kräftepaares M ist für den Querschnitt in der Angriffstelle von P P l _ P.l 2 ' 2 ~ 4 ’ wo l die Entfernung der beiden Schneiden bedeutet. Die im Innern des Stabes durch das Moment AI wachgerufenen Kräfte müssen sich mit diesem im Gleichgewicht befinden, sie müssen daher ein Moment liefern, das gleich und ent¬ gegengesetzt AI ist. Wenn 3 70% 2.84 22h 40' 0.002 4 70% 7.93 31' 0.256 abgleiten Die Biegung erfolgt mithin bei den hohen Stäbchen unverhältnismäßig viel langsamer als bei den breiten ; Versuch 3 zeigte in den letzten 10 Stunden nur noch eine Biegung von 0,1 Skalenteil, sodaß wegen der Langsamkeit der Versuch abgebrochen wurde. Nicht ganz so stark aber immerhin bemerkbar ist die Abnahme der Biegungs¬ schnelligkeit am Ende der beiden anderen Versuche 1. und 2. Auch hier zeigte sich ein eigentümlicher Unter¬ schied zwischen gespaltenen und geschliffenen Stäbchen. Bei gespaltenen Stäbchen verhielten sich hohe und breite annähernd gleich, wie Tabelle I und die zugehörigen Kurven erkennen lassen. Versuch 3. und 4. zeigen in der folgenden Tabelle deutlich die hervorgehobenen Unterschiede. G. Schröder : Studien über die Zunahme d&r Plastizität etc . 37 Versuch 3. (hohes Stäbchen). Dimensionen des Stäbchens (1.51 — 2.29) Bruchbelastung 197.9 Biegungsbelastung 70%. Zeit: Biegung: Zeit: Biegung: 0' 0.00 mm 2h 3' 1.29 mm 11' 0.07 » 3h 17' 1.67 n 20' 0.13 » 35' 1.74 n 30' 0.19 n 57' 1.80 n 37' 0.26 n 4h 16' 1.87 n 43' 0.32 n 26' 1.94 w 50' 0.38 n 40' 2.00 n 60' 0.45 n 5h 4' 2.06 v h 5' 0.51 » 32' 2.13 n 9' 0.58 11 9h 35' 2.52 n 15' 0.65 11 llh 0' 2.64 n 20' 0.71 11 12h 30' 2.77 n 25' 0.77 11 22h 40' 2.84 n 30' 0.83 (Versuch abgebrochen) Versuch 4. (breites Stäbchen). Dimensionen des Stäbchens (2.89 — 1.91) Bruchbelastung 200.1 g Biegungsbelastung 70%. Zeit: Biegung: Zeit: Biegung: 0' 0.00 mm 16' 3.48 mm 1' 0.07 ii 17' 3.68 ii 2' 0.16 ii 18' 3.87 ii 3' 0.39 ii 19' 4.00 ii 4' 0.65 ii 20' 4.13 ii 5' 1.16 ii 21' 4.32 ii 6' 1.42 ii 22' 4.25 ii 7' 1.74 ii 23' 4.77 n 8' 2.00 ii 24' 5.03 ii 9' 2.19 ii 25' 5.35 ;; 10' 2.45 ii 26' 5.74 ii 11' 2.64 ii 27' 6.13 ii 12' 2.84 ii 28' 6.43 ii 13' 3.03 ii 29' 7.03 ii 14' 3.23 ii 30' 7.42 ii 15' 3.35 ii 31' 7.93 „ (Versuch abgebrochen) 38 Schröder : Studien über die Zunahme der Plastizität etc. C. Die optischen Erscheinungen bei gebogenen Stäbchen. Die Oberflächen der gebogenen Stäbchen zeigen viel¬ fach, wenn auch in Folge der geringen Biegung mitunter schwächer ausgeprägt, den unbewaffneten Augen, besser noch bei mikroskopischer Betrachtung, die auf Translation hinweisenden Streifungen, wie sie Milch (N.J. d.M. 19091. S. 60) beschrieben hat; bei starken Biegungen finden sich die sich kreuzenden Systeme, wobei die einzelnen, wie 1. c. angegeben, oft einen deutlich geschwungenen Verlauf besitzen. Auf die weite Entfernung von der Schmelzkurve, bei der die Biegungen ausgeführt wurden, ist wohl die sehr deutliche Entwicklung optischer Störungen zurückzuführen, die unter dem Polarisationsmikroskop zwischen gekreuzten Nicols am besten nach Einschiebung eines Gipsblättchens, für sich das Rot erster Ordnung zeigend, hervortreten. Hierbei laßen sich verschiedene Erscheinungen feststellen. Bezeichnet man die großen das Prisma begrenzenden Flächen mit (001) und (100) und läßt den Druck senk¬ recht auf (001) und parallel (010) wirken, so zeigen sich, wenn man das Stäbchen auf (100) legt, in bestimmten Stellungen des Stäbchens in der Mitte dieser Fläche stark doppelbrechende Streifen, die meistens durch das ganze Stäbchen verlaufen und sich der Deformation des gebo¬ genen Stäbchens anpassen. In der Mitte waren die doppel¬ brechenden Streifen breiterund die Doppelbrechung stärker als an den Enden. Die Erscheinung kommt dadurch zu Stande, daß durch die Verschiebungen im Stäbchen sich Lamellen nach einer Rhombendodekaederfläche bilden, deren L ängsrichtungen abwechselnd Richtung größerer und kleine¬ rer Elastizität sind. Von der Mittellinie nach der (konkaven) Angriffseite der Belastung zu wiegen die optisch negativen, nach der konvexen Seite die optisch positiven Lamellen vor; demgemäß erscheint in bestimmten Stellungen der mittlere Teil des Stäbchens bei Anwendung eines Gipsblattes nach der konkaven Seite entgegengesetzt ge¬ färbt wie nach der konvexen. Kreuzen sich die Lamellen“ Gr. Schröder: Studien über die Zunahme der Plastizität etc. 39 züge, so wird die Erscheinung wesentlich komplizierter, doch kommt auch hier die entgegengesetzt gefärbte Mittelzone häufig dadurch zu Stande, daß in der einen Richtung von der Mittellinie aus der eine Lamellenzug, in der anderen Richtung der senkrecht auf dem ersten stehende Lamellenzug vorherrscht. In anderen Fällen wurde jedoch durch Vorherrschen eines Lamellenzuges in den die Mittellinie beiderseitig begrenzenden Teilen eine mehr fleckige Färbnng beobachtet. Alle diese Erschei¬ nungen sind am deutlichsten in dem stärkstgebogenen Teil des Stäbchens, um die Angriffstelle der Belastung herum, ausgeprägt; von der Angriffslinie der Belastungs¬ schneide aus sind immer, wenn auch mit wechselnder Deutlichkeit, 2 aufeinander senkrecht stehende, besonders breite Lamellen zu beobachten auch dort, wo sonst nur ein Lamellenzug auftritt. Treten 2 Lamellenzüge auf, so sind sie in dem von den Schenkeln dieses rechten Winkels umschlossenen Gebiet am deutlichsten entwickelt. D. Zusammenfassung. Der verschiedene Verlauf der Biegungen bei verschie¬ dener Temperatur und das abweichende Verhalten der ge¬ spaltenen und geschliffenen Stäbchen ist in der Tafel VII dargestellt; aus jeder Versuchsreihe wurden charakteristi¬ sche Versuche ausgewählt. Die Biegungen wurden hier, wie auch in den anderen Tafeln, in Skalenteilen (1 Skalen¬ teil = 0.645 mm) eingetragen. Die Kurven der bei 200 u, 150° und 100° mit geschliffenen Stäbchen angestellten Ver¬ suche zeigen deutlich die mit der erhöhten Temperatur zu¬ nehmende Plastizität, und jede Reihe läßt, für sich be¬ trachtet, wenn man die unvermeidlichen Fehlerquellen be¬ rücksichtigt, einen überraschend gleichmäßigen Verlauf der Kurven erkennen. Die Abweichung von 9 n und 11 n er¬ scheint nur in Folge der Wahl der Einheiten verhältnis¬ mässig bedeutend, und diese Kurven unterscheiden sich auch bei der die Unterschiede stark betonenden Art der Dar¬ stellung scharf von den für 150 u charakteristischen Kurven. 40 G. Sehr ö der : Studien über die Zunahme der Plastizität etc. Der Unterschied im Verhalten der gespaltenen und geschliffenen Stäbchen wird bei niederen Temperaturen besonders deutlich. Bei 200° ist das Verhalten noch recht ähnlich — bei dieser Temperatur biegen sich auch die ge¬ schliffenen Stäbchen sehr schnell, doch steigt bei gespal¬ tenen die Kurve noch steiler an. Bei 150° aber macht sich ein sehr bedeutender Unterschied geltend, da sich gespaltene Stäbchen bei dieser Temperatur ganz ähnlich wie bei 200° verhalten, während geschliffene Stäbchen sich viel langsamer biegen. Hier macht sich auch das verschiedene Verhalten in der Häufigkeit des Bruches und der geringen erreichten Biegung der geschliffenen Stäbchen deutlich geltend. Dieser Unterschied erklärt sich, wie oben ausgeführt, vielleicht durch 2 Beobachtungen: durch die Spaltung wird vielfach eine Krümmung angeregt, da viele Spaltungsstäbchen sich direkt als merklich gekrümmt nach- weisen ließen und zweitens fand bei der Herstellung von Stäbchen durch Spaltung offenbar eine Auslese statt. Stellt man nämlich durch Spaltung Stäbchen her, so ist die Zahl der für den Versuch brauchbaren Stäbchen recht gering: aus einem Würfel, der mit Leichtigkeit durch Schleifen 15 für die Versuche geeignete Stäbchen lieferte, gelang es mir durch Spalten höchstens 4 Stäbchen herzustellen, die für die Versuche lang genug waren; die übrigen zerbrachen beim Spalten. Es bleiben somit offenbar nur die für eine Biegung geeigneten Stäbchen übrig; die anderen widerstehen der Erschütterung beim Spalten nicht: man kann somit annehmen, daß bei den hier zu Versuchen ver¬ wendeten gespaltenen Stäbchen der Widerstand gegen die Biegung in viel höherem Grade als bei den geschliffenen schon überwunden ist. Zu dem bei geschliffenen Stäbchen häufig zu beobachtenden Bruch geben wohl auch die feinen, beim Schleifen unvermeidlichen Risse in den Oberflächen¬ schichten Veranlassung. Auf das zu den Versuchen be¬ nutzte Material der Stäbchen ist das verschiedene Verhalten sicher nicht zurückzuführen, da es zum großen Teil aus einem Steinsalzwürfel hergestellt wurde. Bei den Hauptversuchen mit geschliffenen Stäbchen ist, wenn man Durchschnittswerte berechnet, mit fallender G. Schröder : Studien über die Zunahme der Plastizität etc. 41 Temperatur 200° — 150" — 100" eine regelmäßige Zunahme der Biegungsbelastung zu beobachten und zwar bei 200 0 — 70 % der Bbl., 150° — 80 % der Bbl. und 100° — 90 % der Bbl., wobei als Biegungsbelastung hier bekanntlich die zur Wahr¬ nehmung einer Biegung in verhältnismäßig kurzer Zeit — 15 Minuten bis 4 Stunden — notwendige Belastung be¬ zeichnet wird. Trotz dieser höheren Belastung nimmt die Biegungsgeschwindigkeit mit sinkender Temperatur, inner¬ halb der Grenzen der Versuche sehr schnell ab; sie be¬ trägt im Durchschnitt in 1 Minute bei 200 0 — 0.18 mm, bei 150° — 0.016 mm und bei 100° — 0.0006 mm. Bei Zimmer¬ temperatur sind überhaupt nur in Monaten merkliche Bie¬ gungen zu erzielen. Diese beiden Momente, Biegungs¬ belastung und Biegungsgesch windigkeit, sind für den Plastizitätsgrad des Steinsalzes bestimmend; in Luft sind sie beide, besonders aber dieBiegungs- geschwindigkeit, bei kri stallog raphi sch gleich orientierten Stäbchen von der Temperatur ab¬ hängig, sodaß die Temperatur den weitaus größten Einfluß hat. ■ G. Schröder : Studien über die Zunahme der Plastizität etc. Tafel I zu Tabelle I. Versuche mit gespaltenen Stäbchen bei 200". (Ordinate 1 mm = 0.1 Skalenteil = 0.065 mm Senkung der Mitte des Stäbchens. Abcisse 1 mm = 1 5 Minute.) [Berichtigung: Kurve 8 endet 12' — 24,1 Sktl.] 6r. Schröder: Studien über die Zunahme der Plastizität etc. Tafel II zu Tabelle I. Versuche mit gespaltenen Stäbchen bei 100°. (Ordinate 1 mm — 1 15 Skalenteil. Abcisse 1 mm = 2 Minuten.) G. Schröder: Studien über die Zunahme der Plastizität etc. Tafel LEI zu Tabelle II. Versuche mit geschliffenen Stäbchen bei 200". (Ordinate 1 mm = 0.1 Skalenteil = 0.065 mm Senkung der Mitte des Stäbchens. Abcissc 1 mm = 1 Minute.) G-, Schröder : Studien über die Zunahme der Plastizität etc. u 6s' K>' f-rr ' />. , /.y' Tafel IV zu Tabelle D. Versuche mit geschliffenen Stäbchen bei 200°. (Ordinate 1 mm = 0.1 Skalenteil = 0.065 mm Senkung der Mitte des Stäbchens.) Abcisse 1 mm = 1 Minute.) G. Schröder: Studien über die Zunahme der Plastizität etc. Tafel V zu Tabelle III. Versuche mit geschliffenen Stäbchen bei 150". (Ordinate 1 mm = 0.1 Skalenteil = 0.065 mm Senkung der Mitte des Stäbchens. Abcisse 1 mm = 4 Minuten.) |> / Cr. Schröder : Studien über die Zunahme der Plastizität etc. r L /P * A4 Tafel VI zu Tabelle IV. Versuche mit geschliffenen Stäbchen bei 100". (Ordinate 1 mm = 0.02 Skalenteil — 0.013 mm Senkung der Mitte des Stäbchens. Abcisse 1 mm = 12 Minuten.) - & £ V- I <>- % 's vF V V/ <.* r\A ä Sv\s' r . i» * *> **■ Jf* >P io~ sr~ /' 1*3»’ lbf"> Tafel Vü. Erläuterungen: o _j ausgezogene Linien Versuche mit geschliffenen Stäbchen unterbrochene Linien Versuche mit gespaltenen Stäbchen einfache Linie — Versuche bei 200« Linie mit Punkten Versuche bei 1500 Linie mit Strichen — Versuche bei 100» Die arabische Zahl am Ende der Kurve ist die Nummer des Versuches in der Tabelle, die mit römischer Zahl als Index angegeben ist. Endet die Kurve mit einem Pfeil, so gellt die Kurve über den Kaum der Zeichnung hinaus, die Größe und Zeit der Biegung ist dann an der Kurve angegeben. Hinter dem Pfeil bedeutet B Bruch, f festgehalten, ab — abgeglitten, unt. unterbrochen. Die Versuche bei loOO mit gespaltenen Stäbchen sind in keiner besonderen Tabelle angegeben. ' JSr 43 Petrographische Untersuchungen am Granit von Bornholm. Von Georg Kalb. Mit 8 Taieln. Erneute Untersuchungen über den Granit von Born¬ holm wurden angeregt durch eine von der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald gestellte Preisaufgabe; sie stützen sich auf das Werk von Emil Cohen und Wilhelm Deecke „Ueber das kristalline Grundgebirge der Insel Bornholm“, das in den Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft Greifswald (IV, 1891) erschienen ist. Auf Grund von Beobachtungen an Ort und Stelle und nach dem Ergebnis der mikroskopischen Untersuchungen halten diese Forscher, wie sie gleich in der Einleitung ihres Werkes sagen, „das ganze Grundgebirge Bornholms für Granit und zwar wahrscheinlich als eine ihrer Entstehung nach im wesentlichen einheitliche Masse.“1) Am Schlüße ihrer Ausführungen über den Granit fügen sie als weitere Folgerung ihrer Forschungen hinzu: „Nach unserer Ansicht würde also auf Bornholm ein Granit vorliegen, welcher seiner Hauptmasse nach eine deutliche Streckung und Schieferung zeigt. Diese Eigenschaften können ursprünglich oder später entstanden und dann als Druckphänomen auf¬ zufassen sein. Berücksichtigt man die Mörtelstruktur, die polysynthetischen Quarze, die undulöse Auslöschung und gestörte Zwillingsbildung, Erscheinungen, welche allerdings nicht in hervorragendem Grade entwickelt sind, so dürfte die letztere Annahme die größere Wahrscheinlichkeit für sich haben.“2) Die beiden angeführten Stellen aus dem Werke von Cohen und Deecke gaben in Einklang mit den Anforderungen 1) a. a. 0. S. 3. 2) a. a. 0. S. 35, 36. 4 44 Kalb: Petrographische Untersuchungen am Granit von Bornhohn. der Preisaufgabe den vorliegenden Untersuchungen über den Granit die Richtung an: Sie erstreckten sich auf eine genaue Bestimmung des chemischen und mineralogischen Verhältnisses der typischen Glieder des Granites zuein¬ ander, wobei ein Vergleich mit den Schlierenbildungen der einzelnen Granitvarietäten angebracht schien; weiter wurde eine eingehende Untersuchung und Vergleichung der Struktur und Textur1) der verschiedenen Granitarten erstrebt. R7 //// 7/ ' fr /// y ( y t/ {/'AJ •/ I±T?- r 1,544, < 1,553) und die Auslöschungsschiefen der Spaltplättchen nach der Längsfläche zeigen: 0—5 2—8 3—4 (2) —5 — 5 — 12. Oligoklas- Andesin 5 5—7 5— 9 6— 7 6—8 (2) 7— 8 (2) 8— 10 Oligoklas 10 ) Albit- 10 — 12 (2) j Oligoklas (In anderen Teilen des Hauptgranites, so von Almindingen in der Mitte der Insel, Heiligdommen und Randklöve Skaar an der Nordostküste fehlt Oligoklas-Andesin). Aus dieser Zusammenstellung geht das Zurücktreten des Albit- Oligoklas gegenüber den übrigen Gliedern der Plagioklasreihe klar hervor; auch das Mikroskop zeigt, G. Kalb: Petrographische Untersuchungen am Granit von Bornholm. 55 daß die kleinen sauren Plagioklase, die beim Hammeren- granit beschrieben wurden, in bedeutend verringerter Zahl auftreten. Die großen Plagioklase sind in ihrem Kern durch meist sehr kleine Einschlüsse,1) die in der Haupt¬ sache wohl aus Biotittäfelchen und Magnetitkriställchen bestehen, getrübt; diese sind in den basischsten Teilen der Plagioklase am stärksten angehäuft, während sie mit Abnahme der Basizität gegen den Rand des Kornes allmählich verschwinden. Am Rande gegen Kalifeldspat sind die Plagioklase häufig von unregelmäßigen, meist gerundeten Quarzstengeln durchwachsen; die Erscheinung erinnert sehr an Myrmekit. An der inneren Grenze der Verwachsung erkennt man häufig an dem stärkeren Wechsel des Winkels der Auslöschung eine schnellere Veränderung in der chemischen Zusammensetzung des Plagioklases, als sie gewöhnlich zu beobachten ist; niemals aber findet sich eine scharfe Grenze, wie sie gegen den Albitrand sich zeigt. Der Kalifeldspat, der gewöhnlich als parallele Fort- wachsung des an Menge ihm nahestehenden Plagioklases erscheint, bildet mit dem größten Teile des hinter dem Kalifeldspat ziemlich zurückbleibenden Quarzes grano- phyrische Verwachsungen. Diese beginnen öfters parallel einer kristallographischen Wachstumsgrenze des Kalifeld¬ spates, sodaß man im Dünnschliff den Eindruck gewinnt, als ob idiomorphe Kalifeldspate in einer kleinkörnigen Grundmasse von Kalifeldspaten und Quarz lägen.2) Durch Anhäufung der zahlreichen Perthitspindeln parallel den kristallographischen Wachstumsgrenzen lassen die Kali¬ feldspate manchmal zonaren Bau erkennen.2) Über die Menge des Albitg eh altes gibt eine Analyse des Mikroklins von Ringebakke Aufschluß, die Cohen und Deecke in ihrem Werke veröffentlicht haben:3) 1) Unter Einschlüssen sind nur ursprüngliche, bei der Bildung des Wirtes eingeschlossene kleine Körper verstanden. 2) Siehe Tafel IV, Figur 7, 8. 3) a. a. 0. Anhang. 56 tr. Kalb: Petrographische Untersuchungen am Granit von Bornholm. n. I. Mischung von Mikroklin Si02 66,64 65,00 A1203 19,24 19,07 CaO 0,53 0,53 Na.,0 3,27 3,27 K20 11,72 11,72 101,40 99,59 69,33 Kalifeldspat 27,62 Albit 2,64 Anorthit Während der Hauptgranit auf der Höhe des Ringebakke deutlich gestreift ist, erscheint das Gestein am Fuße der Anhöhe, am Strande südlich vom Fischerdorfe Vang regellos körnig; im Dünnschliff stimmt es mit ersterem vollständig überein. Mitten im Fischerdorf Vang ist der Übergang des Vanggranites zum helleren Hammerengranit nach Norden zu verfolgen; nach Süden andererseits wird das Gestein in der Nähe von Rödklöv durch die große Zahl der kleinen dunklen Putzen auffallend dunkler, wozu auch noch die schwarzgraue Farbe der Feldspate und des Quarzes bei¬ trägt, die durch zahllose kleine Einschlüsse hervorgerufen wird. Sonst ist unter dem Mikroskop keine Abweichung vom Hauptgranit auf der Höhe des Ringebakke zu sehen. Auch die Bestimmung des Winkels der Auslöschung an Plagioklasspaltplättchen nach der Längsfläche ergab die¬ selben Werte wie bei dem streifigen Hauptgranit: 0—1 (4) 1—2 2 (3) 2—5 2— 7 3— 4 Oligoklas-Andesin 5 (3) 6 6— 7 (4) 6—8—10 6—8—13 7— 9 (2) 8 Oligoklas (Albit- Oligoklas) Es liegt also hier die Plagioklasreihe Oligoklas-Andesin bis Albit- Oligoklas vor; außerdem wurde im Dünnschliff Albit nachgewiesen, der auch hier am Plagioklas nur als scharfer Rand gegen Kalifeldspat ausgebildet ist. G. Kalb: Petrographisclie Untersuchungen am Granit von Bornholm. 57 Eine Analyse des Granites von Rödklöv ergab folgende Werte: Rödklöv (Klondyke) (Dittrich) Molekularquotienten SiOo 66,99 114,80 74,94 Ti02 0,71 0,91 0,59 Al2 03 12,86 13,11 8,56 Feo03 2,98 FeO 2,23 7,01 4,58 MnO 0,11 0,15 0,10 MgO 0,65 1,67 1,09 CaO 2,64 4,86 3,17 Na20 3,28 5,44 3,55 KoO 4,39 4,80 3,13 P205 0,57 0,42 0,27 co2 — — — unter 110° 0,78 — — H2° über 110° 0,70 — — 99,03 153,17 99,98 Osannsche Formel : s 75,6 I A 6,7 C 1,8 F 7,2 | a 8,6 c 2,3 f 9,2 | n 5,3 Einer von Osann aufgestellten Typenformel läßt sich der Granit von Rödklöv nicht unterordnen; am nächsten steht er dem Orebrogranit, den Osann1) zwischen die Typen Kammgranit, Upham und Katzenfels stellt: s 73 a 6,5 c 2,5 f 11 Orebrogranit. Unter den von Rosenbusch2) in der Alkalikalkreihe an¬ geführten Granitbeispielen kommt ihm der Granitit von Bobritzsch am nächsten: s 79,9 a 7,5 c 2,5 f 10 Brögger3) hat den Granitit von Bobritzsch in die Gruppe der Adamellite aufgenommen. Hierhin würde auch der Granit von Rödklöv am besten zu stellen sein. Viel zahlreicher als im Hammerengranit finden sich im Vanggranit dunkle Einschlüsse von sehr verschiedener 1) a. a. 0. S. 386, 378, 380. 2) Rosenbusch, Elemente der Gesteinslehre 1910, S. 239. 3) W. C. Brögger, Die Eruptionsfolge der triadischen Eruptiv¬ gesteine bei Predazzo in Südtirol, 1895, Tabelle, S. 62, a. (In Skrifter udgivne af Yidenskabsselskabet i. Christiania.) 58 Gr. Kalb: Petrographische Untersuchungen am Granit von Bornholm. Gestalt und Größe. Die Flecken erscheinen aus größerer Entfernung scharf gegen das Muttergestein abgegrenzt; in der Nähe sieht man aber ihr starkes Ineinandergreifen, das auch im Dünnschliff sehr auffallend hervortritt. Gegen¬ über dem Muttergestein lassen die feinkörnigen dunklen Flecken eine starke Anreicherung der dunklen Gemeng¬ teile, besonders des Biotit, erkennen, während eine Ver¬ änderung des Mengenverhältnisses des nach seiner Zu¬ sammensetzung unveränderten Plagioklases zum Kalifeld¬ spat und Quarz nicht zu erkennen ist. In den mit dem Muttergestein in der Korngröße übereinstimmenden Flecken zeigt sich eine für Biotit und Hornblende gleich starke Anreicherung. Die teils feinkörnig teils grobkörnig ausgebildeten Aplite bestehen aus Albit-Oligoklas (Lichtbrechung $1,538) mit Albitrand, Kalifeldspat und Quarz. Parallel den Rändern eines ungefähr 1 m mächtigen Pegmatitganges zeigt das regellos körnige Hauptgestein auf weite Er¬ streckung hin starke Paralleltextur, die mit der Entfernung vom Aplitgang allmählich schwächer wird und in einem Abstand von ungefähr 1/2 m vom Gang verschwindet. Senkrecht zur Streifung geschlagene Gesteinstücke aus dieser Zone sehen einem Augengranit sehr ähnlich. Während das Gestein in dem Teil der streifigen Zonen, der dem Gang am meisten abgewandt ist, makroskopisch außer der parallelen Anordnung der dunklen Gemengteile keine Abweichung von Hauptgestein erkennen läßt, er¬ scheint es in der nächsten Nähe des Aplites geradezu schiefrig1) entwickelt.2) Oft sind die hellen Teile in Linsen ausgebildet, um die sich die dunklen Lagen flaserartig herumziehen; die Linsen können aus einem einzigen Feld- 1) Rosenbusch, Elemente der Gesteinslehre 1910, S. 587: „Bei der schiefrigen Struktur ist die Sonderung der Gemengteile in kontinuirliche und vielfach wiederholte dünne Lagen eine sehr weit¬ gehende; der Hauptbruch ist mehr oder weniger ebenflächig und man sieht darauf -nur eine Lage; auf dem Querbruch zeigt sich der Wechsel der parallelflächigen Lagen in deutlicher Weise.“ 2) Siehe (Tafel III, Figur 5). G.Kalb: Petrographische Untersuchungen am Grarit von Bornholm. 59 spatkorn oder einem Aggregat von Feldspat und Quarz bestehen. Dünnschliffe von dem Gestein aus der äußeren streifigen Zone stimmen mit denen von dem Hauptgranit überein. Unterschiede machen sich mikroskopisch erst in dem stark streifigen Gestein aus der dem Aplit am nächsten liegenden Zone geltend: ein stärkeres Vorherrschen des Biotit über die Hornblende ist sehr deutlich. Oligoklas- Andesin ist nicht mehr vorhanden; auch Oligoklas wird seltener, dagegen herrscht der Albit- Oligoklas vor. Eigentümlich ist die perthitische Ausbildung des Kalifeldspates; während beim Hauptgestein im Kalifeldspat die kleinen Perthitspindeln meist über den ganzen Durchschnitt verteilt sind, treten hier vereinzelte breite Albitadern auf.1) Die Mikroklin¬ struktur erscheint recht unregelmäßig gegenüber der Aus¬ bildung im Hauptgestein.1) Aus der Zone mit der stärksten Paralleltextur wurde das Material zu einer Analyse entnommen: Dndyke, am Pegmatit (Dittrich) Molekularquotienten Si02 69,01 117,07 75,84 TiOo 0,97 1,24 0,80 Alo Ö3 12,16 12,14 7,87 Fe203 2,07 FeO 2,40 6,03 3,91 MnO 0,06 0,08 0,05 MgO 0,93 2,37 1,54 CaO 2,28 4,14 2,68 Na., O 3,65 6,00 3,89 KoO 4,81 5,21 3,38 P2 O5 0,11 0,08 0,05 COo 0,42 — — unter 110 0 0,44 — — H2° über 110 0 0,42 — — 99,73 154,36 100,01 Osannsche Formel : 76,6 | A 7,3 C 0,6 F 7,6 a 9,4 c 0,8 f 9,8 n 5, 1) Siehe Tafel VIII, Figur 15. ßO G. Kalb: Petrographische Untersuchungen am Granit von Bornholm. Gudhjemgranit. Der Hauptgranit an der Nordostküste, in den der Hammerengranit bei dem kleinen Orte Sandkaas übergeht, behält sein gleichmäßiges Aussehen bis in die Nähe des Küstenvorsprunges, auf dem das Fischerdorf Gudhjem liegt; dort erscheint das Gestein dann stark streifig1) und im Querbruch fallen die dunklen Gemengteile so wenig ins Auge, daß das Gestein einem Aplit ähnelt. Für das unbewaffnete Auge treten die Plagioklase, die hier im Gegensatz zu den anderen mittelkörnig ausgebildeten Ge¬ mengteilen meist einsprenglingsartig erscheinen, durch ihre wachsgelbe Farbe deutlich hervor. Unter dem Mikroskop sieht man das starke Über¬ wiegen des Biotit über die Hornblende, die stellenweise überhaupt zu fehlen scheint. Wie beim Hammerengranit kann man hier ebenfalls zwei Arten von Plagioklas- Individuen unterscheiden; die meist wie Einsprenglinge erscheinenden und fast vollständig von fein kristallinischen Zersetzungsaggregaten erfüllten Plagioklase sind im Kern als Oligoklas (Lichtbrechung 0,544) und randlich bis Albit-Oligoklas ausgebildet, während die kleineren frischen aus Albit-Oligoklas ($1,538) bestehen und fast immer von einem scharfen Albitrand umgeben sind. Verwachsungen von Feldspat und Quarz kommen neben Myrmekit ver¬ einzelt vor. Südwestlich von Gudhjem, bei Lensklint, tritt ein Gestein auf, das feinkörniger als der Gudhjemgranit ist und abgesehen vom vollständigen Fehlen der Hornblende in mineralogischer und struktureller Ausbildung dem Gudhjemgranit gleicht. Bei der feinkörnigen Ausbildung des Granites von Lensklint ist in Stücken senkrecht zur Streifung das Zurücktreten des Biotit noch auffallender als im Gudhjemgranit. In einem Gestein, das östlich von Hasle weiter ver¬ breitet und dem Granit von Lensklint ähnlich ist, wurde ein großer basischer Einschluß mit einem Durchmesser 1) Siehe Tafel II, Figur 4. G.Kalb: Petrographische Untersuchungen am Granit von Bornholm, ßl von einigen Metern und unregelmäßigen Umrissen be¬ obachtet, in dem der Biotit gegenüber dem Hauptgestein stark angereichert ist. Der Plagioklas besteht aus Albit- Oligoklas (Lichtbrechung $1,538), der stets gegen Kali¬ feldspat einen Albitrand besitzt. Plagioklas und Kalifeld¬ spat, der an Menge dem ersteren ungefähr gleich kommt, sind allotriomorph begrenzt. Quarz fehlt in der Aus¬ scheidung. Auffallend ist auch das Fehlen von myrme- kitischen Bildungen, die doch in allen anderen untersuchten Granitarten und Schlieren beobachtet wurden. Paradisbakkegranit. Das streifige Gestein am Slamrebjerg und Paradis- bakke erscheint in seiner Hauptmasse gegenüber dem übrigen streifigen Granit viel dunkler, wodurch sich seine grünlichen einsprenglingartigen Plagioklase deutlich ab¬ heben. Die hellen Gemengteile sind in aplitischen Streifen, Adern, Spindeln und Flecken angereichert.1) Ihre An¬ ordnung im Gestein bewirkt oft ein ausgesprochen strei¬ figes Aussehen, in manchen Fällen sind die langen Adern gestaucht, wobei sie an der gestauchten Stelle deutlich zusammengedrängt sind. Die Grenzen zwischen den sauren schlierigen Partien und dem übrigen Gestein treten ma¬ kroskopisch selten scharf hervor, so wenn die hellen Spindeln größere Ausdehnung annehmen. Dagegen ist im Dünnschliff die Grenze meist recht deutlich zu sehen.2) Die sauren Adern sind gewöhnlich grobkörniger2) als die Hauptmasse des Gesteines, in der die Gemengteile mit Ausnahme der meisten Plagioklase so kleinkörnig ausge¬ bildet sind, daß letztere in einer kleinkörnigen Grundmasse zu liegen scheinen.3) Die großen Plagioklase, die selten diomorph begrenzt und manchmal vollständig von Quarz poikilitisch durchwachsen sind, bestehen im Kern aus Oligoklas (Lichtbrechung a 03 U 03 -O o -4-> o Sh 03 X5 s 03 > O £ Ui 03 as 5 03 tS3 03 Q Schizophyceae. Merismopedia thermale Kg. . . . + 55 glauca Näg. + Oseillatoria amphibia Ag. © © O © & u formosa Bor}7 © ©© 55 Okenii Ag. . © © © 55 leptothricha Kg. . . . ;5 putrida Schmidle . © 55 chalybea Mertens . . © © 55 tenuis Ag. . • © © © o 55 chlorina Kg. . © + 55 limosa Kg. . w '5 lymnetica Lemm. . . + 55 princeps Vauch. . . + Lyngbya majuscula 55 Harvey . . • 0 55 aestuarii Liebm. o • © o o 55 aerugineo-coe- rulea (Kütz.) Gomont . . © 55 confervoides Ag . © 55 salina Kg. . . © 55 thermalis Rabenhorst . © Spirulina major Kütz. + + 55 subsalsa Oerstedt . . + 55 subtilissima Kg. + 55 tenuissima Kütz. + Anabaena oscillarioides Bory . . . o o 5) variabilis Kg. . o o 55 torulosa Lagerh. . . o Cylindrospermum majus Kg . o 55 stagnale Bern. et Flah. . . 55 catenatum (Ralfs) . . . o o + o o o ~b e o e e e e e e © e + ©© e e ©e © £ © ©© ©© © © + © © © + © ©© © + © © © © + + © © © ©© + + + + © ©© + © © © © © © © © © © © © © © M. Schultz: Beiträge zu einer Algenflora d. Umgegend v. Greifswald. 145 Schizoplryceae. Flagellata. Diatomaceae. Salz- was. c v 03 03 &CZ2 § K :3 a3 H -ö Brackwasser Ja 03 >> X JZ o ‘S ja U 3 X V 03 — o •I— I 03 Eh c 03 -O :3 — To m 03 JZ o ’S 3 03 -Q :cö u 1 o cd 13 3 öS HT) (H 3 3 Sh -O 03 X 1913 N Sh :3 Sh a 3 3 3 ht 3 h? -4-J C/2 3 bJ3 3 03 s 03 +H CU 03 m 03 o ja O U> 03 JO £ 03 > O 5z; Sh 03 JO £ 03 N 03 P Rivularia atra Roth . . „ dura Roth . . Tolypothrix tenuis Kg. . „ intricata Naeg. . „ polymorpha Lemm. . . . Aphanothece stagnina (Spring) A. Br. var. prasina A. Br. . . . Flagellata. Euglena proxima Bang. . „ viridis Ehrenb. . „ deses Ehrenb. . Phacus pleuronectes . . „ longicauda (Ehrb.) Duj . Diatomaceae. Melosira varians Ag. . . „ Jürgensii Kg. . „ moniliformis (Müller) Ag. . Cyclotella Kützingiana Thw. . . . „ Meneghiniana Rabenh. . . Meridion circulare Ag. . „ constrictum Ralfs. . . . Diatoma elongatum Ag. . „ elongatum Ag. var. tenue Fragilaria mutabilis (W. Sm.) Grün. . „ capucina Desm. . Synedra pulchella (Ralfs.) Kg . Synedra pulchella (Ralfs.) Kg. var. minuüssima (W. Sm.) Grün. . . Synedra pulchella (Ralfs.) Kg. var. Smithii (Ralfs.) V. H . Synedra ulna (Nitzsch.) Ehrb . 146 Schultz : Beiträge zu einer Algenflora d. Umgegend v. Greifsicald. Diatomaceae. Salz- was. 02 02 02 3 0.02 | S Brackwasser 02 r? "i3 o; • -u ~zz zz S-i z 02 _o — ’S o 'S tu t/j _ ; £ « c 02 ::3 6 Süßw _02 rs 02 o 1913 cd 3 02 tS3 S-i :eö : •— o. « c 3 ^3 3 *3 ■+J M 3 0X2 3 < 02 .O E 02 Oh 0> Ul o s- 02 .Q ©- 02 > O 2; - 02 X! E 02 csa 02 Q Synedra ulna (Nitzsch.) Ehrenb. var. subae- qualis Grün . Synedra ulna (Xitzsch.) Ehrenb. var. vitrea (Kg.) V. H . Synedra ulna (Xitzsch.) Ehrenb. var. longissi- ma Grün . Synedra ulna (Xitzsch.) Ehrenb. var. danica (Kg.) V. H . Synedra ulna (Xitzsch.) Ehrenb. var. splendens Synedra ulna (Xitzsch.) Ehrenb. var. obtusa (W. Sm.) V. H. . . . Synedra ulna (Xitzsch.) Ehrenb. var. lanceo- lata (Kg.) Grün. . . . Synedra affinis Kg. . . Synedra affinis Kg. var. parva V. H . Synedra affinis Kg. var. fasciculata (Kg.) V. H. Synedra affinis Kg. var. hybrida Grün. . . . Synedra affinis Kg. var. tabulata V. H. . . . Synedra delicatissima W. Sm . Eunotia lunaris (Ehrb.) Grün . „ bilunaris (Ehrb.) Grün . „ lunaris var. sub- arcuata (Xaeg.) Grün . Cocconeis pediculus Ehrenb. . . . „ placentula Ehrenb. . . . Achnanthes lanceolata Breb . „ subsessilis Ehrb . „ brevipes Ag. var. typica Cleve o o © 0 0 0 0 + 0 + 0 :e 0 + o 0© + ©0 ©©© 0 0 !0 0 O io! o O0 o o !+ + , o 00© 0 + + 0 + + ©j 0 © © 0 © 4- 0 0 o© 0 ©0 + i + 00.Ö© ©; © 0 0 + i 0 e© © 0©© + © 0 0 + 0 + 0 © 0 + 0©© + 0ÖÖ0 © © 0 ©©©© ©!• © ob iO0 0 0 ©0 © 0 M. Schultz: Beiträge zu einer Algenflora d. Umgegend v. Greifswald. 147 Diatomaceae. Salz- was. Brackwasser Süßw. 1913 Tümpel bei der Saline Mittl. Ryck Parkteich Rosentalteiche Kl. Teiche Gräben Solle Teiche Gräben Januar Februar März April 55 Juni 3 “75 August September Oktober November — Cocconeis placentula Ehr. var. lineata . . 0 £ 0 g Rhoicosphenia curvata Kg. w W 0 © g 0 Mastogloia Smithii Thw. 0 W © 0 0 0 © 0 o w Mastogloia Smithii Thw. v. amphicephala Grün. + 0 Mastogloia Dansei Thw. 0 • 0 0 0 o O 0 © • • W Mastogloia Braunii Grün. 0 * O © O 0 0 #g © Gyrosigma acuminatum ' (Kg.) Rabenh . 0 © O w 00 Gyrosigma Spenceri (W. Sm.) CI . 0 0 O 0 O © Navicula viridis Nitzsch. (Schönfeld) . 0 0 0 O © w w 0 Navicula viridis (Nitzsch.) Kg. var. commutata Grün . 0 0 Navicula viridis ex rec. A. S . 0 0 O 0 o © © Navicula Smithii Grün. . + 0 0 0 Navicula sculpta Ehrenb. + 0 Navicula rhynchocephala Kg . 0 o 0 0 0 0 w 0 0 0 0 « € Navicula rhomboides • Ehrenb . £ o O WWW Navicula radiosa Kg. . . w w w w Q 0 0 0 w 0903 0 Navicula pusilla W. Sm. . 0 O 0 o o O O o 0 Navicula phoenicenteron Ehrenb . 0 w 0 O © w Navicula phoenicenteron (Ehrenb.) var. amphi- lepta Ehrenb, .... 0 o 0 0 Navicula peregrina (Pinn.) E . w o 0 0 w w 0 Navicula peregrina (Ehrenb.) Kütz. var. menisculus . - 0 0 Navicula ovalis (Hilse) CI. 0 0 Navicula oblonga Kg. . . 0 0 0 0 0 0 Navicula nobilis (Ehrenb.) Kg . 0 0 0 Navicula mesolepta Ehrb. var. stauroneiformis . o o 0 0 O 00 Navicula limosa Kg. . . 0 0 Navicula laevissima K. V. H . 0 0 Navicula interrupta (Kg.) CI . © 0 o o o O o O 0 0 01 o Ol Sh 0/ -Q s o 148 M. Schultz: Beiträge zu einer Algenflora d. Umgegendv. Greifswald. Salz- was. Brackwasser Süßw. 1913 Diatomaceae. Tümpel bei der Saline Mittl. Ryck Parkteich Rosentalteiche Kl. Teiche Gräben Solle Teiche Gräben Januar Februar März April •^4 cd £ Juni 3 's August September Oktober November Navicula integra (W. Sm.) Ralfs . 0 0 0 0 Navicula humilis Donk. . + + + Navicula major Kg. . . Navicula gibba (Ehrenb.) + + Kg . + + Navicula cuspidata Klitz. w o 0 o o 0 • w 0 Navicula cryptocephalaKg. £ • 9 9 © 0 w 0 0 Q W • w 0 Navicula cyprinus Sm. . Navicula dicephala + + W. Sm. (Ehrb.) . . . + + Navicula coffeiformis (A. S.) CI . Navicula cincta (Ehrb.) + + V. H . + + Navicula BrebissoniiKütz. 0 0 0 o Q 0 Navicula anceps (Ehrb.) . Navicula amphisbaena o 0 0 0 0 o 0 0 0 9 9 Bory CI . o © O 0 0 © 0 Q 0 o 0 © Navicula digitato-radiata Greg . Navicula formosa (Greg.) 9 0 Q w 0 0 CI . + + + + Navicula elliptica Kg. . . Navicula elegans W. Sm. Amphora salina W. Sm. + + + + + + var. minor . 9 0 0 © © Amphora commutata Grün . 9 9 0 9 0 Amphora robusta Greg. . Amphora mexicana A. S. Amphora ovalis Kg. . . Cymbella cistula (Hemp.) + + + + + + + + V. H . 0 0 0 V 0 Od © 0 Cymbella cistula var. maculata (Kg.) V. H. . Cymbella lanceolata + + (Ehrenb.) V. H. . . . + + + + Cymbella helvetica Kg. . Cymbella aspera (Ehrb.) + + CI . + + Cymbella ventricosa (Kg.) Cleve . Epithemia turgida (Ehrb.) 0 0 © 0 O 0 0 © 0 Kütz . 0 0 w w 0 w 0 0 W w Epithemia turgida (Ehrb.) Kütz. var. granulata (Ehrb.) Brun . 0 0 0 w © 0 OJ -Q 3 O) N 03 cs ö g® Brackwasser >> O • , -4-3 S cö § £h * s v .o O Süßw. jg •W C£ o 1913 t- Xi 03 r_ — P- < VI — Sf ■? < g 03 /•* aT Sm © Sm N O 03 C Q Epithemia turgida (Ehrb.) Kg. var. Westermanni (Ehrb.) Grün . Epithemia sorex Kg. . . Epithemia zebra (Ehrb.) Kg . Epithemia zebra (Ehrb.) Kütz. var. proboscidea Grün . Rhopalodia gibba (Ehrb.) 0. Müller . Rhopalodia gibba (Ehrb.) 0. Müller var. ventri- cosa (Ehrb.) Grün. . . Rhopalodia gibberula (Ehrb.) 0. Müller var. producta Grün. . . . Gomphonema constric- tum Ehrenb . Gomphonema constric- tum Ehrb. var. curta Grün . Gomphonema constric- tum Ehrb. var. capi- tatum . Gomphonema parvulum (Kg.) V. H . Gomphonema angustatum (Kg.) Grün . Gomphonema gracile Ehrb . Gomphonema gracile Ehrb. var. dichotomum W. Sm . Gomphonema olivaceum (Lyngb.) Kg . Gomphonema intricatum Kg . Gomphonema lanceola- tum Ehrb . Gomphonema montanum Schum . Gomphonema montanum Schum, var. subcla- vata Grün . Gomphonema acumina- tum Ehrb. var. coro- nata (Schmidt) . . . 0 + ©O ©o e 4 0: 4 40 40 4 4 ©O © +! o ee e e e o 0 + © + o 0 © © 0 0 O 0 p O0 0 © o e 0 o o + + O 0 oi 0 0 0 + 0© + !e © :+ o 0 0 0 O 0 0 0 0 0 0 © 0000 0© 00 0 © 0 0 00 ©©0 0 O 0 ©© © 0© 0© 0 ©00 ©0 001 ;+ 0©0 ©© ©©© ©y 0©© 0© 0 0 + 01 00 + ©I 150 M. Schultz: Beiträge zu einer Algenflora d. Umgegend v. Greifswald . Diatomaceae. Chlorophyceae. Salz- was. 03 X2 03 03 o-m H ■P 03 H Brackwasser Siißw. 1913 4^ o qO -C o o rH u 03 Sh 03 >; X ü •*h 03 ’S 15 'S o ’S Eh q o -O 03 03 -Q Ö 03 JO Sh OS 3 Sh 03 Ö N oa q JO £ 03 sh 03 JO O JO £ 03 ä Sh 03 Oh 0) C/5 o cc 5 :o3 ?H o io m "03 :oS Sh o q cC .O 03 X :c0 s Sh a Mai Jun Juli CJD q <1 a 03 m HH) o > O X — CU JO £ 03 N 03 Q Gomphonema acumina- tum Ehrb. var. f. Bre- bissonii (Kg.) . . Nitzschia amphibia Grün Nitzschia amphioxys (Ehrenb.) W. Sm. . Nitzschia angularis W. Sm Nitzschia bilobata W. Sm Nitzschia Brebissonii W. Sm . Nitzschia dubia W. Sm. Nitzschia frustulum (Kg.) Grün . Nitzschia hungarica Grün Nitzschia lanceolata V. H f. minor . Nitzschia paradoxa Grün Nitzschia scalaris W. Sm Nitzschia vivax W. Sm. Nitzschia vermicularis Kg. Hantzsch. . . . Nitzschia tryblionella Hantzsch . Nitzschia rigida K. . . Nitzschia spectabilis (Ehrenb.) Ralfs. . . Nitzschia sigma W. Sm. var. rigidula Grün. Nitzschia palea (Kg.) W. Sm . Nitzschia vitrea Norm. Cymatopleura W. Sm. solea (Breb.) . . . Surirella striatula Turp. Surirella ovalis Breb. . Surirella ovalis Breb. var ovata (Kg.) .... Surirella ovalis Breb. var pinnata (W. Sm.) Y. H Surirella ovalis Breb. var minuta V. H. . . . Campylodiscus clipeus Ehrb . Chlorophyceae. Pleurotaenium trabecula (Ehrb.) Näg . Closterium Dianae Ehrb. e + + 0 e o © + + + o o e + e 0 0 + 0 0 O 0 + b o o o + o © o 0 © o o o o 0 o o + + + o 0 0 © 0 0 o 0 O O O 0 O £ © © o 0 + © + 0 © 0 + ©;© + © o © © 0 ©0 O ©:© o 0 O o 0 + + 0 0© 0 0 0 0 © © 0 0 + 0 0 0 ©© 0 © © 0 ©© !©©l© © + 0 + 0 + 0 + 0 0 O + O © 0 + o 0 © M.Schultz: Beiträge zu einer Algenflora d. Umgegend v. Greifswald. 151 Salz- was. Brackwasser Siißw. Chlorophyceae. -S * r""* oi H &c n s * Ci >> Ci V GGi O •= Qi | 3 -C ! CC 1) fl) c E- ^ Qi V -g c Qi • Cw ■P Qi PU & _ S-i :0 Qi m c-i 5— < O Closterium acerosum (Schrank.) Ehrb. . . . Closterium didymotocum Corda . Closterium parvulumNäg. Closterium pronum Breb. Closterium moniliferum Ehrb . Closterium lineatum Ehrb. Closterium Ehrenbergii Menegh . Closterium Kützingii Breb . Closterium macilentum Breb . Cosmarium intermedium Delp . Cosmarium calcareum Wittr . Cosmarium Botrytis Menegh . Cosmarium humile Nordst . Cosmarium subprotumi- dum Nordst . Cosmarium formosulum Hoff . Cosmarium reniforme (Ralfs.) Arch . Staurastrum muricatum Breb . Staurastrum punctulatum Breb . Spirogyra longata (Kg.) Kirchn . Spirogyra quinina (Kg.) Kirchn . Spirogyra inflata Raben. f. genuina Kirchn. Spirogyra neglecta (Hass.) Kg . Spirogyra crassa Kg. Spirogyra majuscula Kg. Spirogyra jugalis Kg. Spirogyra rivularis Rabh. Zygnema stellinum (Ag.) Kirchn. f. Vaucherii (Ag.) Kirchner . . . i 1913 März April c3 c 'T 3 August September Oktober November o 0 o £ o o © o o o 0 0 © © w e © o o o © £ _L 1 © © © © o o o o © + o o + © © © © © GG + + + + -J- f i w ö © • w * 9GG © G * W 9 Q © 0 9 € € € € 0 © O © o w iii © o © • © O 0 0© W £ - 3 © o i Sh 0> 5 Qi N Qi Q 11 152 M. Schultz: Beiträge zu einer Algenflora d. Umgegend v. Greif sie old. Chlorophyceae. Salz- was. x ® "5 H i - H-S Brackwasser &■§ ^ ’S . 43 -4-© t- o 03 Eh M 03 X I «w rh Süßw. 03 io v: d 03 X! 1918 5- Ct S t-i c ^ 4 ife. N < s cc 5 Cd ^ d d 5 03 X ui 03 X u 03 X £ 03 03 X s +© o 03 a. > ESI 03 jx o 03 m O 53 Q Mougeotla robusta (De By) Wittr . Mougeotia viridis (Kg.) Wittr. v. virescens Kg Mougeotia genuflexa (Dillw.) Ag. . . . Gonium pectorale Müller Pandorina morum Bory Eudorina elegans Ehrb. Volvox aureus Ehrb. . Tetraspora gelatinosa Desv . Scenedesmus quadricauda (Turp.) Breb. . . Scenedesmus bijugatus (Turp.) Kütz. . . Scenedesmus obliquus (Turp.) Kg. . . . Pediastrum Boryanum (Turp. Menegh. var longicorne Reinsch. Conferva bombycina (Ag. Lagerh . Conferva bombycina Ag f. minor Wille . . Conferva bombycina (Ag. f. sordida Ag. . . Conferva bombycina (Ag.) f. pallida Kg. Conferva bombycina (Ag.) var. genuina Wille Conferva tenerrima Kg. Ulotrix tenerrima Kg. Ulotrix implexa Kg. . Ulotrix Kochii Kg. Ulotrix subtilis Kg. . Enteromorpha intestinalis Link . Enteromorpha tubulosa Kg . Enteromorpha crinita (Roth) J. Ag. . . . ©' Enteromorpha intestinalis Link. f. cylindriacea J- Ag . © Enteromorpha ramulosa Hook . © © Enteromorpha plumosa 1 Kg . !© © © 0 0 0 O 0 © 0^«W o o o 0 o o o o o 0 0 0 0 o o o IO 0 o o o © © © © © o o 0 i 0 0 0 ©O 0 © 0 O ©6 © wQQ 000 © • ©© O ! © ‘ 0 • 0 0 0 © 0 ggg •gg © © 0 0 gg 0 © O 00 00 0| o! ggg q i 0 •© 0©©© 00 0 0 01 0 0 0© ©! !© 0 0 0 © 0 e:e e ©!© e © ©©!©,e ©© ©© 9© ©Q 0 ©0 ©I • ©©0 ©0 ©0 01 M. Schultz: Beiträge zu einer Algenflora d. Umgegend v. Greifswald. 153 Chlorophyceae. Florideae. Peridineae. Salz- was. 03 03 cd cucc •I - Eh 'S Brackwasser o PS .g o 03 Sh cd &H 0) x _o ’S -H» ’S c o CA o Cd 0) .g o 03 Eh 2 G 03 X! :cd Sh o Süßw. 03 =3 m 03 C3 •-H 03 Eh g 03 Xi :cd t-i o 1913 Sh Cd =3 G cd cd cs Sh X! 03 N Sh :cd Sh CU <1 cd G G hs j-S G 'Ol 5h 03 l-Q 03 G Hs CU H| ! « <1 ICC Sh 03 -Q O o Sh 03 Xi a 03 > O £ Sh 03 UG P (H 03 tSJ 03 Q Oedogonium Landsbo- roughii (Hass.) Wittr. Oedogonium capillare (L ) Kg . Oedogonium Braunii Kg. Oedogonium lautumniari- um W . Stigeoclonium falcandium Kg . Chaetophora cornu-da- mae (Roth.) Ag. . . Chaetophora cornu-da- mae var. endiviaefor- mis Hansg . Chaetophora elegans (Roth.) Ag . Chaetophora elegans (Roth.) Ag. var. lon- gipila Kg. Hansg. . . Chaetophora flagellifera Kg . Draparnaldia glomerata Vauch. var. acuta Ag. Rhizoclonium (Kg.)hiero- glyphicum Stockin. . Cladophora crispata Kg. Cladophora fracta Vahl . Cladophora glomerata (L.) Ag. var. elongata Rabenh . Vaucheria dichotoma (L.) Ag . Vaucheria hamata (Vauch.) D. C. . . . Vaucheria terrestris Lyngb . Vaucheria aversa Hass. . Vaucheria repens Hass. . Vaucheria sessilis (Vauch.) D. C. . . . Florideae. Batrachospermum vagum Ag . Peridineae. Ceratium cornutum (Clap. et Lachm.) . . I © + 0 0 0 ©© O 0 0 0 0 0 O O O O O O O O O o o o o o 0 o 0 0 O © 0 o 0 o o 0© 0 ©© ©© © © 0 0 + 0 © 0 ©© 0 **© ©© ©©©©!© 0 0 0 0 ©!©!# © © © 0 © © © © © © © ©9© 0 0 © © 0 ©0 ©©©© •et© ©*••©© 0 ©0 0 © 0 0 0 0 © 0 O © © O o © 0 0 154 Schultz: Beiträge zu einer Algenflora d. Umgegend v. Greifswald. Peredineae. Characeae. Glenodinium foliaceum Stein . Characeae. Chara foetida A. Br. Formae subinermis, f. typica . Chara foetida A. Br. Formae subinermis, l. macroptila Mig. Chara foetida A. Br. Formae subinermis, f. longibracteata A. Br. Chara foetida A. Br. Formae subhispidae . Chara foetida A. Br. Formae subinermis, f. heteromorpha . . Chara fragilis Desv. Formae macroptilae . Chara fragilis Desv. Formae barbatae . . Tolypella intricata (Trentep) v. Leonh. . Chara hispida L. Formae macracanthae f. typica Mig. . . . Salz- was. Brackwasser Süßw. 1918 Tümpel bei der Saline Mittl. Ryck Parkteich Rosentalteiche Kl. Teiche Gräben Solle Teiche Gräben Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember + + e © • • • e ee © © © w w © o e © Q © o © © o © e w bob © o Ö 0 • @ ^ © o © © © © © ©|© | e © © © © 1 1 + + + M. Sch ultz: Beiträge zu einer Algenflora d. Umgegend v. Greifswald. 155 F. Register der in den systematischen Tabellen aufgeführten Famüien und Gattungen. Achnanthaceae 114 Achnanthes Bory 115 Amphora CI. 121 Anabaena Bory 107 Aphanothece Xäg. 103 Batrachospermum Roth 141 Caloneis CI. 116 Campylodiscus Ehrb. 129 Ceratiae 128 Chaetophoraceae 138 Chaetophora Schrank. 138 Chara Vaillant 141 Chroococcaceae 103 Cladophoraceae 139 Cladophora Kg. 139 Closterium Nitz. 129 Cocconeis Ehrb. 114 Confervaceae 135 Conferva (L.) Lagerh. 135 Coscinodisceae 110 Cosmarium Corda 130 Cyclotella Kg. 110 Cylindrospermum Kg. 107 Cymatopleura W. Sm. 127 Cymbellaceae 121 Cymbella Ag. 122 Desmidiaceae 129 Diatomaceae 111 Diatoma D. C. 111 Dipioneis Ehrb. 116 Draparnaldia Bory 139 Enteromorpha (Link) Harvey 137 Epithemia Breb. 123 Eudorina Ehrb. 134 Euglenaceae 109 Euglena Ehrb. 109 Eunotiaceae 114 Eunotia Ehrb. 114 Fragilariaceae 111 Fragilaria Lyngb. 111 Frustulia Ag. 117 Glenodiniaceae 128 Gomphonemaceae 124 Gomphonema Ag. 124 Gonium Müll. 134 Gyrosigma Hassall. 117 Helminthocladiaceae 141 Hydrodictyonaceae 135 Lyngbya Ag. 105 Mastogloia Thwait. 115 Melosira Ag. 110 Meridionaceae 110 Meridion Ag. 110 Merismopedia Meyen 103 Mougeotia De By 123 Xaviculaceae 115 Xavicula Bory 117 Xitzschiaceae 125 Xitzschia Hass 125 Xostocaceae 107 Oedogoniaceae 137 Oedogonium Link 137 Oscülatoriaceae 103 Oscillatoria Vauch. 103 Pandorina Bory 134 Pediastrum Meyen 135 Peridiniaceae 128 Phacus Duj. 109 Pleurotaenium (Xäg.) Lund. 130 Rhizoclonium Kg. 139 Rhoicosphenia Grün. 115 Rhopalodia O. Müll. 123 Rivulariaceae 108 Rivularia (Roth) C. A. 108 156 -äf- Schultz: Beiträge zu einer Algenflora d. Umgegend v. Greifswald. Scenedesmaceae 135 Scenedesmus Meyen 185 Scytonemaceae 108 Spirogyra Link 182 Spirulina Turpin 106 Staurastrum Meyen 131 Stigeoclonium (Kg.) Näg. 138 Surirellaceae 127 Surirella (Turp.) Suriraya Turp. Synedra Ehrb. 111 Tetrasporaceae 134 Tetraspora Link 134 Tolypella v. Leonh. 141 Tolypothrix Kg. 108 Ulotrichaceae 136 Ulotrix Kg. 136 Ulvaceae 137 Vaucheriaceae 140 Vaucheria D. C. 140 Yolvocaceae 134 128 Yolvox (L.) Ehrb. 134 Zygnemaceae 132 Zygnema Kg. 133 G. Literaturverzeichnis. Brun, J.: Diatomees des Alpes et du Jura; Paris 1880. Deecke, W. : Geologie von Pommern. Berlin 1907. Drevs, P.: Die Regulation des osmotischen Druckes in Meeresalgen bei Schwankungen des Salzgehaltes im Außenmedium. Archiv d. Y. d. Fr. d. Naturgeschichte in Mecklenburg. 49. Jahr (1895). Güstrow. Chamisso, A. v. : Untersuchung eines Torfmoors bei Greifswald und ein Blick auf die Insel Rügen. Carsten’s Archiv f. 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Wolle, Fr.: Fresh-Water Algae of the United States. 1887. 158 Schultz: Beiträge zu einer Algenflora d. Umgegend v. Greifswald. Inhaltsverzeichnis. Seite A. Beschreibung des Gebietes und Erklärung der beigefügten Karte . 87 B. Verbreitung der Algen mit besonderer Berücksichtigung der Anpassungsfähigkeit der Süßwasseralgen an Brackwasser . . 90 C. Vegetationsperioden . 97 D. Systematisches Verzeichnis der gefundenen Algen .... 101 E. Tabellen über die relative Häufigkeit des Auftretens der Algen des Süß-, Brack- und Salz wassers und ihre Ver¬ breitung in den einzelnen Monaten auf Grund monatlich gemachter Beobachtungen . 148 F. Register der in den systematischen Tabellen aufgeführten Familien und Gattungen . 155 G. Literaturverzeichnis . 156 31. Schultz: Beiträge zu einer Algenfora der Umgegend von Greifswald. 2)0 3 3,o 4 4,o o o.o 159 Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. I. Teil. Von Erich Leick, Greifswald. In meiner 1910 erschienenen Arbeit „Untersuchungen über die Blütenwärme der Araceen“ x) habe ich auf Grund eigener Beobachtungen den Versuch unternommen, die bei der genannten Pflanzengruppe festgestellten Temperatur¬ steigerungen in blütenbiologischem Sinne zu deuten. Ich glaubte zeigen zu können, daß sich bei der Annahme einer schrittweisen Entwicklung dieser Sonderanpassung die vielen widerstreitenden Angaben früherer Autoren meist in be¬ friedigender Weise erklären lassen. Selbstverständlich bin ich mir des hypothetischen Charakters meiner Darlegungen bewußt. Eine endgültige Entscheidung in der vorliegenden Frage ist nur von sorgfältigen und ausgedehnten Unter¬ suchungen zu erwarten, die in der Heimat der betreffenden Gewächse an Ort und Stelle ausgeführt werden. Immerhin ist es auch von einiger Wichtigkeit, das umfangreiche, weit zerstreute und oft schwer zugängliche Beobachtungsmaterial früherer Forscher zu sichten und kritisch zu verarbeiten. Das konnte in der oben genannten Schrift nur in bescheidenem Maße geschehen.1 2) Es schien mir daher wünschenswert, meine früheren Ausführungen 1) Bruncken & Co., Greifswald. 1910. 2) p. 18 — 41. „Chronologische Übersicht über die bisher an Ara- ceenblütenständen ausgeführten Messungen.“ 160 E L eick: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. durch zusammenhängende historische Studien zu ergänzen. Den ersten Teil dieser Literaturbearbeitung übergebe ich hiermit der Öffentlichkeit. Die eigentümliche Erscheinung der Blütenwärme wurde zuerst von dem bekannten französischen Naturforscher J. B. de Lamarck im Jahre 1777 !) beobachtet. Die Selbster¬ wärmung wurde nicht — wie viele Autoren angeben — zuerst bei Arum maculatum konstatiert, sondern bei Arum italicum}) Die Veröffentlichung der neuen Entdeckung er¬ folgte bereits 1778.1 2 3) Genauere Angaben finden sich aller¬ dings erst in der 1789 erschienenen „Encyclopedie me- thodique“.4) Die Wärmeproduktion fand nur während der Blüteperiode („etat de perfection ou de developpement“) statt und erstreckte sich über wenige Stunden. Eine peri¬ odische Wiederkehr der Erscheinung wurde hier ebenso- 1) De Lamarck gibt selber 1777 als Entdeckungsjahr an (in: „Encyclopedie methodique. Botanique. Bd. 3. p. 9. Paris et Liege 1789.). In der älteren Literatur finden sich wiederholentlich falsche Jahresangaben (so bei Xeugebauer und Hoppe!). Vergl. hierüber: Gregor Kraus: Über die Blütenwärme von Arum italicum. An¬ hang: „Historische Bemerkung über die Entdeckung der Selbsterwär¬ mung.“ Abhandl. d. Naturforsch. Ges. zu Halle. Bd. 16. 1888 — 1886. p. 71 ff. — Vergl. auch E. Leick: 1. c. p. 6. 2) Falsche Angaben finden sich z. B. bei J. Senebier („Physi¬ ologie vegetale.“ Bd. 3. 1800.) und bei C. Fr. Gärtner („Vers, und Beob. über die Befruchtungsorgane der vollkommneren Gewächse u. über die natürliche und künstliche Befruchtung durch den eigenen Pollen.“ Stuttgart 1844. p. 154 — 210.). Dieser Irrtum wurde dadurch hervorgerufen, daß de Lamarck seine Beobachtung in dem Abschnitte über Arum maculatum („Flore franpaise“. 1. Aufl. 1778. Bd. 3.) mitteilt. Daß trotzdem Arum italicum, welches damals übrigens nur für eine Va¬ rietät von A. mac. gehalten wurde, gemeint ist, geht aus folgendem Satze hervor: „I’ai observe ce phenomene sur une variete de cette plante, que M. de Tournefort nomme arum venis albis, italicum, maxi- mum. Inst. 158.“ (Zitiert nach G. Kraus!) Nähere Angaben hierüber finden sich bei G. Kraus: 1. c. p. 74 — 76. 8) De Lamarck: Flore frangaise. 1. Aufl. 1778. Bd. 3. p. 538. 4) De Lamarck: Encyclopedie methodique. Botanique. Bd. 3. Paris et Liege 1789. (Gouets ou Aroides. 7. Gouet d’Italie, Arum italicum p. 9.) Der ganze Abschnitt ist zitiert bei 0. Hoppe: Nova Acta. Halle 1879. Bd. 41. 1. Teil, p. 200. E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. |0 J wenig wie später bei Arum maculatum wahrgenommen.1) Als Ursache der Temperaturerhöhung gibt de Lamarck die „action vitale“ an und spricht zugleich die Vermutung aus, daß nicht nur die anderen Aroideen dasselbe Phänomen je nach der Größe ihres Blütenstandes („selon l’epaisseur de leur chaton“) mehr oder weniger deutlich zeigen würden, sondern daß es wahrscheinlich in geringerem Grade auch in den Fortpflanzungsorganen („les parties destinees ä leur reproduction“) anderer Gewächse bemerkbar sei. Die An¬ gaben de Lamarcks gründen sich übrigens noch nicht auf zahlenmäßige Feststellungen mit Hilfe des Thermometers, sondern lediglich auf annähernde Schätzung nach dem Ge¬ fühl. Das Gleiche gilt für die Untersuchungen an Arum maculatum , von denen derselbe Forscher in der dritten Auflage der „Flore fran^aise“2) berichtet. Ebenfalls bei Arum italicum beobachteten um das Jahr 1790 C. C. Gmelin und Schweyckert im Karlsruher bo¬ tanischen Garten eine erhebliche Temperatursteigerung. 3 4) Die ersten thermometrischen Messungen über die „chaleur propre“ der Aroideenblütenstände verdanken wir Jean Senebier. Die erste kurze Darstellung seiner Un¬ tersuchungen findet sich in einem 1795 veröffentlichten Briefe.1) Als Versuchspflanze wird Arum maculatum ange- 1) Durch zahlreiche Untersuchungen späterer Forscher ist die Periodizität der Erwärmung bei den beiden genannten Pflanzen als sicher erwiesen worden. Vergl. p. 192 der vorliegenden Arbeit! 2) Diese Auflage wurde zusammen mit de Candolle heraus¬ gegeben. Vergl. G. Kraus: Über die Blütenwärme von A. italicum. I. (Anhang.) Abhandl. d. Xaturforsch. Ges. zu Halle. Bd. 16. 1886. p. 75. 3) C. C. Gmelin: Flora badensis alsatica. Bd. 3. Karlsruhe 1808. p. 585. Hier heißt es: „Incalescentiam Spadicis, durante fructi- ficatione, de qua primus ill. Lamarck mentionem fecit, in nostra specie italica ultra octodecim annos in horto botanico Carlsruhano cum Schweyckerto, hortorum inspectore, observavi“. (Zitiert nach G. Kraus: 1. c. p. 75.) Über die falsche Angabe Hoppes vergl. G. Kraus: 1. c. p. 75 — 76. 4) Vergl. Annalen d. Botanik, hrsg. von P. Usteri. 15. Stück. Leipzig 1795. p. 119. „Auszug eines Briefes von Hr. Senebier an den Herausgeber d. d. Rolle im Canton Bern. 8. Juli 1795.“ 162 E. Lei ck: Beiträge zum Wärmephänomen der Ar aceenblütens fände. geben.1) Die Erwärmung begann mit dem Öffnen der Spatha, stieg im Verlaufe von 4 bis 5 Stunden zu einem Maximum von etwa -f- 9° (7° — 8°R.) an und fiel dann gleichmäßig ab, um nach kurzer Zeit völlig zu verschwinden. Einen umfangreicheren und gründlicheren Bericht über seine Ex¬ perimente gibt derselbe Forscher in seiner im Jahre 1800 erschienenen „Physiologie vegetale“.2) Hier findet sich auch die erste tabellarische Übersicht über den Verlauf des Phänomens bei A. maculatum. Wir entnehmen daraus fol¬ gendes: Um 3 Uhr nachmittags öffnet sich die Spatha.3) Ein dem Kolben („chaton“)4) angelegtes Thermometer zeigt zu dieser Zeit -f- 0,5 0 Temperaturüberschuß. Zwischen 7 und 8 Uhr abends erreicht die Differenz mit -^-8,83° (6,9 °R)5 6) ihren höchsten Wert. Am nächsten Morgen ist die Eigen¬ wärme völlig verschwunden und kehrt auch nicht wieder zurück. Die Zahlenwerte selber sind infolge der Inkon¬ stanz der Außenverhältnisse nur von bedingter Gültigkeit. Die Ursache der auffälligen Erscheinung wurde von Sene- bier ihrem Wesen nach bereits richtig erkannt. Er schreibt die Wärmeproduktion der heftigen Vereinigung („rapide combinaison“) des „gaz oxygene“ der Luft mit der „matiere charboneuse“ des Kolbens zu0) und macht zugleich den Vor- 1) Die Angabe, daß Lamarck das Phänomen zuerst an A. macu¬ latum beobachtet habe, beruht entweder — wie Kraus annimmt — auf einem Mißverständnis, oder aber Senebier betrachtet A. italicum ebenfalls nur als eine Abart von A. maculatum. Das Letztere halte ich aber nicht für wahrscheinlich. 2) Jean Senebier: Physiologie vegetale. Bd. 3. Geneve 1800. p. 305 ff. 3) J. Senebier sagt: „I’ai toujours observe que cette chaleur se faisait sentir entre trois et quatre heures apres-midi, et que son maxi- mum etait entre six et huit heures.“ Vergl. damit die genau überein¬ stimmenden Angaben von Gregor Kraus! (E. Leick: 1. c. 1910. p.44.) 4. Offenbar ist der Appendix, d. h. die keulenförmige Verdickung oberhalb des eigentlichen Blütenstandes, gemeint; denn er allein tritt bei der Öffnung der Spatha zu Tage. 5) Die Außentemperatur schwankte zwischen 14,0° und 15,6°. 6) Als eine unmittelbare Folge des Atmungsprozesses wurde die Wärmeproduktion bereits von Hassenfratz („Sur la nutrition des vegetaux.“ Ann. de chim. 1792. — Übers.: Hermbstaedt’s Archiv der E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Ar aceenblütenstände. Ißß schlag, das Verhalten des Spadix in einem geschlossenen Rezipienten (Sauerstoffmangel!) und in einer reinen Sauer¬ stoffatmosphäre (Steigerung der Wärmeproduktion!) zu prü¬ fen.* 1) Damit war das Problem schon um ein gutes Stück gefördert. Eine kurze Notiz über die Erwärmung der Blütenstände von Arum maculatum, Anim italicum und Arum Dracunculus findet sich in der „Flora atlantica“ von R. Desfontaines (1800). 2) Die Beobachtungsmethode war überaus primitiv, da der Autor selber angibt, daß die Eigenwärme „tactu per- cipiatur.“ Eine sehr wesentliche Bereicherung der früheren Er¬ fahrungen brachten die Versuche Huberts (1804) auf der Insel Bourbon3), von denen Bory de St. Vincent in seiner Reisebeschreibung eingehend berichtet.4) Hubert beobach- Agrikulturchemie. Bd. 1. Berlin 1803. p. 113) betrachtet. In gleichem Sinne äußerte sich S.F. Hermbstaedt („Über die Fähigkeit der leben¬ den Pflanzen, im Winter Wärme zu erzeugen.“ Magazin d. Ges. natur¬ forsch. Freunde zu Berlin. 2. Jahrg. 1808. p. 316.). — Yergl. E. Leick: Über den Temperaturzustand verholzter Achsenorgane. Separat-Ab- druck aus den Mitt. d. naturw. Vereins für Xeuvorpommern u. Rügen. 44. Jahrg. 1912. p. 19 — 20. 1) Derartige Versuche wurden später von Hubert, G. Vrolik und W. H. de Yriese, L. Garreau und G. Kraus ausgeführt. Siehe weiter unten! 2) R. Desfontaines: Flora atlantica sive historia plantarum, quae in atlante, agro tunetano et algeriensi crescunt. Bd. 2. 1800. p. 328. Die Angaben Desfontaines’ wurden bestätigt von Duinont- Courset: Le botaniste cultivateur. 3) In der Literatm’ sind zahlreiche falsche Angaben über den Ort der Beobachtungen verbreitet. 4) Bory de St. Vincent: Voyage dans les quatre principales iles des mers d’Afrique. Bd. 2. Paris 1804. p. 68 — 80. — Übersetzung: Beiträge zur Naturgeschichte der Maskarenischen Inseln. Übers, von D. Bidermann (Anhang.). Erschienen in der Bibliothek der neusten und wichtigsten Reisebeschreibungen, hrsg. von M. C. Sprengel, fort¬ gesetzt von P. F. Ehrmann. Bd. 26. Weimar, p. 41 — 53. — Vergl. auch: Hubert: Journal de physique, de chimie, d’hist. naturelle et des arts. Bd. 59. 1804. p. 280ff. Ein ziemlich ausführlicher Bericht über die Untersuchungen Huberts findet sich bei O. Hoppe: Nova Acta. Bd. 41. 1. Teil. Halle 1879. p. 204—206. 164 E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Ar aceenblütenstände. tete, daß die Biütenkolben von Colocasia odorci1) (syn: A. cordifolium, A. caulescens, A. rectum), deren Spatha sich stets während der Nacht öffnete,2) meist kurz vor Sonnen¬ aufgang den höchsten Grad der Eigenwärme zeigten. Ais fünf Kolben um ein Thermometer zusammengebunden wur¬ den, ergaben sich folgende Temperaturen:3) Zeit Luft Kolben Überschuß Sonnenaufg. 23,76° 55,0° 31,25° 8h morg. 26,25° 52,5° 26,25° 9h abends 26,25° 35,0" 8,75° 9h morg. des nächst. Tages O O o rv O Daraus ist zu ersehen, daß die Erwärmung nur einmal stattfand und bereits nach 24 Stunden völlig verschwunden war. Hubert hebt darum ausdrücklich hervor: „Ein Kolben wird nur einmal heiß, und diese Hitze dauert 24 Stunden.“ 4) Ein derartiges Ergebnis steht in einem schroffen Gegen¬ satz zu dem von A. Brongniart5 6 7), 0. Hoppe'1) und allen anderen Forschern') gewonnenen. Hubert arbeitete sowohl mit abgeschnittenen Kolben, als auch mit unversehrten Pflanzen; das Resultat war in beiden Fällen dasselbe. Nur wenn die Kolben schon stundenlang vor dem Aufblühen von der Pflanze abge¬ trennt wurden, zeigten sie kein normales Verhalten mehr. Das Eigenwärmemaximum fiel dann bedeutend geringer aus (o Kolben, die schon am Abend vor der Blüte abge- 1) Colocasia odora gehört zu den Araceen, die keinen nackten Appendix besitzen wie Arum italicum, A. maculatum, A. Dracunculus und die Sauromatum-Arten. Hier ist der ganze Kolben mit Sexual¬ organen bedeckt, die allerdings zum Teil fehlgeschlagen sind (oben Staminodien oder Parastemonen, in der Mitte Paracarpidien). 2) Der von 0. Hoppe (1. c.) untersuchte Blütenstand öffnete sich bereits am Abend. 3) Die Angaben sind in Celsiusgrade umgerechnet. 4) Bory de St. Vincent: 1. c. (Übersetzung) p. 44. 5) Vergl. p. 175 der vorliegenden Arbeit! 6) Vergl. den II. Teil der vorliegenden Arbeit! 7) Vergl. die Untersuchungen von G. Vrolik, W. H. de Vriese, Baispail, A. van Beek und C. A. Bergsma! E. Leick: Beiträge zum Wärmephänomen der Ar aceenblüt entstände. 105 schnitten wurden, brachten das Thermometer statt auf 55° nur auf 42,5°), während zugleich die Erwärmungsperiode erheblich in die Länge gezogen wurde (im Verlaufe des ersten Versuchstages hielt sich das Thermometer auf 40° bis 41,25° und zeigte selbst am folgenden Tage noch -\- 2,5° Temperaturüberschuß). Dieses Ergebnis müssen wir bei der Beurteilung späterer Untersuchungen mit in Betracht ziehen. 5 große Kolben um ein Thermometer ergaben eine Temperatur von 56,25°, 5 kleine Kolben dagegen nur 52,5° (die Höhe der Lufttemperatur ist bei diesem wie bei dem folgenden Versuche leider nicht angegeben!). 5 der Länge nach aufgespaltene Blütenstände ließen das Thermometer ebenfalls auf 52,5° steigen. Ein Kolben, dessen Mark her¬ ausgebohrt war, wies einen völlig normalen Temperatur¬ verlauf auf und zeigte im hohlen Innern einen Überschuß von 27,5° (bei 21,25° Lufttemperatur!). Daraus geht also mit Sicherheit hervor, daß der Markkörper des Spadix für das Wärmephänomen so gut wie gar nicht in Betracht kommt. Noch durch ein zweites Experiment, bei dem nur die oberflächlichen Schichten der Infloreszenz Verwendung fanden, wurde bewiesen, daß die Wärmeproduktion lediglich in dem äußeren Gewebemantel des Kolbens stattfindet.1) Auch über die Transpirationsgröße und den Gaswechsel des warmen Spadix wurden zahlreiche Versuche ange¬ stellt. Brachte man 3 Kolben während der Blütezeit in ein Kapernfläschchen, so schlugen sich an den Wänden sehr bald Wassertröpfchen nieder, die schließlich Zu¬ sammenflüssen und bereits nach einer Stunde den Boden mit einer zollhohen Wasserschicht bedeckten. Hubert um¬ wickelte einen warmen Blütenstand mit einem Leinenlappen, der mit Baumöl getränkt war. Die Eigenwärme verschwand momentan und kehrte erst nach Entfernung des Lappens wieder. Das Gleiche geschah, wenn man das Untersuchungs¬ objekt mit einer Fettschicht überzog oder in Wasser ein¬ tauchte. Blieben die Kolben längere Zeit unter Wasser, so erreichte nach dem Herausnehmen die Eigenwärme nicht 1) Vergl. darüber die Untersuchungen von Dunal (p. 186 der vor¬ liegenden Arbeit!) und besonders von G. Kraus. 103 E. Leick: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. bemerkbar macht, bis zur Öffnung der Antheren („ad an- therarum dehiscentiam“) wächst und dann wieder nach und nach verschwindet. Naturgemäß kann derartig unbe¬ stimmten Angaben keine größere Bedeutung beigemessen werden. Daß kein ursächlicher Zusammenhang zwischen Temperaturmaximum und Pollenemission besteht, geht aus folgenden Tatsachen hervor: 1. Bei den meisten Arum- Arten zeigen die Antheren eine viel geringere Temperatursteigerung als der Appendix. 2. Nicht in allen Fällen ist die Pollenentleerung von einem Eigenwärmemaximum begleitet. x) Wertvolle Aufschlüsse über den Gaswechsel der Ara¬ ceenblütenstände verdanken wir den sorgfältigen Untersu¬ chungen Theodore de Saussures (1822).1 2) Die Vermu¬ tungen, die bereits Senebier über die Ursache der Wärme¬ produktion ausgesprochen hatte, und deren experimentelle Begründung von Hubert angebahnt worden war, fanden hier ihre Bestätigung. Leider unterließ Saussure es, den Tem¬ peraturzustand seiner Untersuchungsobjekte genau festzu¬ stellen, so daß die Verwendbarkeit seiner Zahlen dadurch beeinträchtigt wird.3) Arum itcdicum wurde von ihm zwölf Jahre hindurch im Freien in der Nähe von Genua beob¬ achtet, doch konnte er in keinem Falle eine nennenswerte Eigenwärme feststellen. Dieses Resultat ist schwer zu ver¬ stehen,4) wenn man bedenkt, daß gerade der Blütenstand 1) Vergl. E. Leick: 1. c. p. 58. 2) Th. de Saussure: De l’action des fleurs sur l’air, et de leur chaleur propre. Ann. de chim. et de physique par Gay-Lussac et Arago. Bd. 21. (3.) 1822. p. 279 — 303. — Vergl. auch: Th. de Saus¬ sure: Memoires de Geneve. Bd: 6. 1833. p. 251 u. p. 558. — Vergl. schließlich auch den II. Teil der vorliegenden Arbeit ! 3) Vergl. 0. Hoppe: Beobachtungen der Wärme in der Blüten¬ scheide einer Colocasia odora (A. cordifolium). Nova Acta der Ksl. Leop.-Carol.-Deutschen Akad. d. Naturforscher. Bd. 41. II. Teil. Halle 1879. p. 208. 4) Das Fehlen der Eigenwärme ist um so auffälliger, als der Kolben innerhalb 24 Stunden das 5 — 6fache seines eigenen Volumens an Sauerstoff verbrauchte. E.Leick: Beiträge zum Wärmephänomen der Ar aceenblütenstände. 109 dieser Pflanze — wie von zahlreichen Forschern mit der größten Sicherheit nachgewiesen worden ist — eine recht ansehnliche Temperaturerhöhung aufweist. 0. Hoppe ver¬ sucht das negative Ergebnis aus der Ungunst der klima¬ tischen Verhältnisse und aus der Unzuverlässigkeit der im Freien vorgenommenen Messungen zu erklären.1 2) Saus¬ sure selber führt es darauf zurück, daß die Pflanzen in¬ folge der ungünstigen Außenbedingungen nicht zur Fruk- tifikation schritten. Daß ein solcher unmittelbarer Zusam¬ menhang zwischen dem Wärmephänomen und dem Be- fruchtungsvorgange nicht vorhanden ist, werden wir weiter unten sehen.2) Etwas günstiger waren die Erfahrungen des französischen Forschers mit Arum maculatum , wo es ihm gelang, wenigstens vier warme Kolben zu ermitteln. Ein solcher, warmer Blütenstand von 6,6 ccm Rauminhalt verbrauchte in 24 Stunden 200 ccm Sauerstoff, d. h. also ungefähr das 30fache seines eigenen Volumens. Dagegen wurde von einem nicht erwärmten Kolben kaum das 1 fache des eigenen Volumens absorbiert. Die Menge des gebildeten Kohlendioxydes entsprach genau der aufgenommenen Sauer¬ stoffmenge.' Daraus ergibt sich also, daß Wärmeentbindung, Sauerstoffkonsum und Kohlensäureproduktion in allereng¬ ster Verbindung zueinander stehen. Weiter läßt sich mit großer Wahrscheinlichkeit sagen, daß die zu Tage tretende Wärme hauptsächlich dem Atmungsprozesse entstammt3), und daß vornehmlich Kohlenhydrate der physiologischen Oxydation anheimfallen. Durch einen weiteren Versuch wurde der Frage nähergetreten, welcher Teil des Blüten¬ standes der Hauptträger der Erwärmung ist, und in welchem Maße sich die verschiedenen Regionen des Spadix an dem Gaswechsel beteiligen. Leider ist nicht angegeben, wie 1) Vergl. 0. Hoppe: 1. c. p. 207. 2) Vergl. besonders die Ausführungen von G. Kraus: Ann. du jardin botan. de Buitenzorg. Bd. 13. 1896. p. 272. — E. Leick: 1. c. 1910. p. 57. 8) Saussure sagt p. 290: „On peut presumer, que la prompte combinaison de Foxigene avec le carbone du vegetal est la cause de leur effet calorifique.“ 12* 170 E- Leie Je: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. lange die Erwärmung bereits andauerte, als die Untersu¬ chung begann. Wir haben aber — wie wir später sehen werden — Grund, anzunehmen, daß das erste Maximum der Wärmeproduktion bereits überschritten war. Das Re¬ sultat fiel folgendermaßen aus:1) I. Die Spatha („le cornet ou la spathe“) verbrauchte in 24 Stunden das 5 fache ihres Volumens an Sauer¬ stoff. II. Der Appendix, d. h. der oberhalb der Fortpflan¬ zungsorgane befindliche, nackte Teil des Kolbens („le spadic-e coupe au-dessus des Organes genitaux“), verbrauchte in 24 Stunden das 30 fache seines Vo¬ lumens an Sauerstoff. III. Der mit den Sexualorganen besetzte Teil des Spadix („la partie cvlindrique du chaton qui porte les Organes sexuels") verbrauchte in 24 Stunden das 132 fache seines eigenen Volumens an Sauer¬ stoff.2) Dieses Ergebnis entspricht durchaus dem Wärmezu¬ stand der Infloreszenz, wie er sich im zweiten Stadium der Blütenentwicklung bei Arum maculatum einzustellen pflegt.3) Sobald die Erwärmungsperiode des ersten Abends, die ihren Hauptsitz im Appendix hat, überwunden ist, stellt sich im Verlaufe des zweiten Tages eine neue Kulmination der Erwärmung ein, die- in den Sexualorganen lokalisiert ist. Diese werden dann in der Regel auch einen maxi¬ malen Sauerstoffkonsum aufweisen. 1) Der warme Blütenstand wurde in der nachstehend angegebe¬ nen Weise zerschnitten, und jedes Stück für sich in einen Rezipienten von 1000 ccm Inhalt gebracht. Das entstehende Gasgemenge wurde am Schlüsse des Versuches (nach 24 Stunden) analysiert. Natürlich sind die Versuchsbedingungen nicht mehr normal zu nennen, da durch die umfangreichen Verwundungen notwendig eine Modifikation des Atmungsverlaufes eintreten mußte.. Immerhin geben die ermittelten Zahlen ein relatives Bild vom Sauerstoffkonsum der einzelnen Teile. 2) Vergl. Th. de Saussure: 1. c. p. 287 — 288! 3) Es ist übrigens daran zu erinnern, daß der Temperaturverlauf den absorbierten Sauerstoffquantitäten durchaus nicht immer pro¬ portional zu sein braucht. Vergl. die Arbeiten von Gregor Kraus und meine oben zitierte Schrift! E. Leich: Beiträge zum Wärmepnänomen der Araceenblütenstände. 1 7 1 Daß unter den Sexualorganen in erster Linie die An- theren, d. h. also die männlichen Organe, in Betracht kommen, war bereits aus einigen Versuchen Huberts zu ersehen. Deutlich spiegelt sich dieser Sachverhalt wider in einer Beobachtung Saussures. Das auf den Balearen heimische Arum Dracunculus , dessen Temperaturverlauf ungefähr demjenigen von A. italicum und A. maculatum entspricht, wurde in der gleichen Weise wie das oben an¬ geführte Arum maculatum untersucht. Hier stellten sich die Werte für den Sauerstoffkonsum, wie folgt: Sauerstoffkonsum. Vol. des Objektes = 1. Teil des Blütenstandes. 1. Spatha: 2. Appendix: 3. Antheren: 4. Pistille: 0,5. 26,0. 135,0. 10,0. !) Wir müssen auch hier annehmen, daß das erste Wärme¬ maximum bereits überschritten war. Das vorstehende Re¬ sultat gewinnt besonders durch den Vergleich mit dem Temperaturzustand anderer Blüten Bedeutung. Ich werde darüber an anderer Stelle eingehend berichten. Im Treibhause des botanischen Gartens zu Berlin be¬ obachtete im Jahre 1828 Carl Heinrich Schultz Blüten¬ stände von Philodendron jnnnatifidum.* 2) Die Messungen fanden mit Hilfe von Thermometern bei einer Lufttempe¬ ratur von c. 15° (C?) statt. Es zeigte sich, daß der Kolben 4° — 5° (C?) wärmer als seine Umgebung war. Die mit Staubfäden besetzten Teile schienen sich am stärksten zu erwärmen. Die Temperatursteigerung wich erst nach dem Verblühen. Wurde der Kolben zerschnitten, so wies auch das Innere (Markzylinder oder Rindenparenchym?) eine er- 1 Vergl. Th. de Saussure: 1. c. p. 289 — 290! Die gleiche Über¬ sicht findet sich bei Jacob Schmitz: Üb. d. Eigenwärme der Pflanzen. Inaug.-Dissertation. Jena 1870. 2) Carl Heinrich Schultz: Die Natur der lebendigen Pflanze. II. Teil. 1828. p. 185. — Vergl. auch: Gottl. Wilhelm Bischoff: Lehrbuch der Botanik. Bd. 2. I. Teil. Allgem. Bot. (5. Band d. Natur - gesch. der drei Reiche, bearbeitet von Verschiedenen.) Stuttgart. 1836. p. 449. 172 E. Lei ck: Beiträge zum Wärmephänomen der Ar aceenblütenstände. höhte Temperatur auf. Ob eine periodische Erwärmung stattfand, ist leider nicht vermerkt, doch als sehr wahr¬ scheinlich anzunehmen, da besonders hervorgehoben wird, daß die Erwärmung während der ganzen Blütezeit anhielt. Im ganzen genommen, sind diese Angaben zu lückenhaft, um eine klare Vorstellung vom Verhalten der genannten Pflanze zu ermöglichen. Schwer verständlich ist es, daß mehrere Forscher bei ihren angeblich sehr sorgfältigen und umfangreichen Unter¬ suchungen über den Temperaturzustand blühender Araceen- kolben zu einem negativen Resultate gelangten. Wir wollen hier nur in aller Kürze auf die einschlägigen Arbeiten ver¬ weisen. -J. F. Smith 1 2) (1819) fand bei Arum maculatum in keinem Falle eine nennenswerte Temperaturerhöhung. Über die Untersuchungsmethode sowie über die äußeren Versuchs¬ bedingungen werden in der unten angeführten Schrift keine weiteren Mitteilungen gemacht. L. C. Treviranus2) (1829) 3) beobachtete drei Jahre hindurch die verschiedensten Araceenarten, die teils im Freien, teils im Glashause oder im Zimmer zur Blüte kamen. Folgende Versuchspflanzen werden von ihm selber ange¬ geben: Arum divaricatum, A. Drcicunculus , A. pedatum , A. sagittifolium, A. fornicatum , A. trifoliatum, Caladium bicolor, 1) J. F. Smith: Introduction to Botany. 2. Ed. p. 92. (Zitiert nach L. C. Treviranus!) Übers, von J. H. Schulte s unter dem Titel: „Anleitung zum Studium der Botanik“. Wien 1819. In einer Fußnote gibt der Übersetzer an, daß er bereits seit 10 Jahren an Arum macu¬ latum die Erwärmung während des Blühens beobachtet habe (vergl. H. R. Göppert, 1830. p. 179!). 2) L. C. Treviranus: Entwickelt sich Licht und Wärme beim Leben der Gewächse? Zeitschr. f. Physiologie, hrsg. von Tiedemann, G. R. und L. C. Treviranus Bd. 3. Darmstadt 1829. p. 257—268. — L. C. Treviranus: Physiologie der Pflanzen. Bd. 2. — L. C. Trevi¬ ranus: Die Lehre vom Geschlechte der Pflanzen, p. 127. 3) Ich übergehe an dieser Stelle die Arbeit von A. Bertoloni („Praelectiones rei herbariae“. Bononia. 1827. § 365. p. 118.), aus der nur zu entnehmen ist, daß der Verfasser bei Arum italicum eine fühlbare Eigenwärme feststellen konnte. — Vergl. E. Leick: 1. c. 1910. p. 23! E. Leick: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. 173 C. viviparum , Calla aethiopica , PotJios crassinervis, P. lanceolata , P. digitata , P. violaeea, P. cordifolia. Da muß es zunächst auffallen, daß gerade die Arumarten, an denen das Wärme¬ phänomen am häufigsten beobachtet worden war, nämlich Arum italicum und Arum maculatum in der Liste fehlen. Nur A. Dracunculus und Pothos cordifolia (?) waren be¬ reits vorher untersucht worden. Wenn es nun schon von vornherein seine Bedenken hat, aus Wärmemessungen, die bei stark schwankenden Außentemperaturen vorgenommen wurden, selbst im Falle einer erheblichen Differenz, sichere Folgerungen zu ziehen, so verdient dieser Umstand hier noch viel mehr Berücksichtigung, da es sich möglicher¬ weise nur um ganz unbedeutende Temperaturüberschüsse handeln konnte. Es ist ja durchaus nicht gesagt, daß alle Mitglieder der Familie mit einer thermometrisch wahr¬ nehmbaren Eigenwärme ausgestattet sein müssen. Für Calla aethiopica ist z. B. das Fehlen höherer Temperaturen mit Sicherheit nachgewiesen worden.1) Ich selber habe im Jahre 1904 den Versuch gemacht, den Blütenstand von Dieffenbachia imperialis im Treibhause näher zu unter¬ suchen, erhielt aber derartig schwankende Temperatur¬ differenzen, daß sich nicht zuverlässig entscheiden ließ, wie weit nur die physikalischen Verhältnisse in Betracht kamen, und wie weit vielleicht auch physiologische Ur¬ sachen mit im Spiele waren.2) Außerdem senkte Trevi¬ ranus sein Thermometer „in den unteren, tütenförmigen Teil der Scheide“. Eine derartige Versuchsanordnung ist aber die denkbar ungünstigste, da die Messungen von Gregor Kraus an Arum italicum gezeigt haben, daß trotz einer „sehr hohen Keulentemperatur“ die Eigenwärme am Grunde des Blütenstandes nur wenige Zehntelgrade be¬ tragen kann.3) Nehmen wir noch hinzu, daß die Unter- 1) Yergl. die Untersuchungen von G. Kraus im II. Teile der vorliegenden Arbeit! 2) Eine tabellarische Zusammenstellung meiner Versuchsergeb¬ nisse findet sich im 2. Teile dieser Arbeit. 8) Vergl. G. Kraus: Abhandl. der Naturforsch. Ges. zu Halle. Bd. 16. 1886. p. 49. 174 E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. suchungsmethode eine mangelhafte war, da neben dem Thermometer „auch Fingerspitzen, Lippen und Zungenspitze als Wärmemesser benutzt wurden“,1) daß ferner häufig Temperaturdifferenzen von 1'2 — 1° beobachtet wurden,2) so erhellt wohl zur Genüge, wie wenig Treviranus zu seinem absprechenden Urteile berechtigt war. 3) Ebenfalls zu einem negativen Resultate gelangte H. R. Göppert (1830), 4) der zu seinen Messungen Thermometer und sehr empfindliche Thermoskope verwendete. Unter¬ sucht wurden: Arum pedatum (2 Ex.), A. brasilicum (1 Ex.), A. divaricatum (6 Ex.), A. pictum (3 Ex.), A. orixense (2 Ex.), A. fornicatum (10 Ex.), Calla aethiopica (6 Ex.), Caladium tripartitum (1 Ex.), C . Inellebor ifolium (2 Ex.), Potkos crassi- nervis, P. digitatus, P. lanceolatus, P. violaceus , Orontium japonicum. Wir können auf nähere Angaben hier umso mehr verzichten, als derselbe Forscher bereits zwei Jahre später (1832) an Arum Dracunculus zu einem positiven Ergebnis gelangte.5) Die Messungen führte Goeppert mit Hilfe von Thermometern aus, deren kleine Quecksilber¬ gefäße er direkt in die Substanz des Kolbens einsenkte. Im ganzen beobachtete er o Blütenstände. Durch das Abschneiden wurde die Eigenwärme etwas vermindert, dauerte aber doch noch 24 Stunden lang an. Alle Teile des Spadix waren höher temperiert als die Umgebung, die maximale Eigenwärme wurde aber stets zwischen den Staubfäden festgestellt.6) Von hier aus nahm die Tempe- 1) 0. H o p p e : 1. c. p. 209. Hoppes Kritik ist durchaus gerechtfertigt. 2) L. C. Treviranus: 1. c. 1829. p. 267. 3) Er sagt am Schlüsse seiner Arbeit: „Ich glaube demnach, so¬ weit meine Erfahrungen bis jetzt reichen, überwiegende Gründe dafür zu haben, daß bei den Pflanzen keine Entwicklung von Licht und Wärme als Resultat des Lebensprozesses statthabe“ (1. c. p. 268.). 4) H. R. Göppert: Über die Wärmeentwicklung in den Pflanzen, deren Gefrieren und die Schutzmittel gegen dasselbe. Breslau. 1830. p. 186—188. 5) H. R. Göppert: Über Wärme-Entwicklung in der lebenden Pflanze. Ein Vortrag. Wien 1832. . p. 24 — 25. 6) Leider gibt Göppert nicht an, zu welcher Zeit sich die Spatha öffnete, und wann die Ablesung des Thermometers begann. Zu vermuten ist, daß auch hier — wie bei Th. de Saussure — das erste Wärmemaximum im Appendix übersehen wurde. E. Leick: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblülcnstände. 175 ratur nach oben und unten zu ab. Selbst die abgeschnit¬ tenen Staubfäden zeigten längere Zeit hindurch noch eine erhebliche Eigenwärme.1) Der höchste überhaupt gemessene Temperaturüberschuß betrug -|- 14° und wurde bei einer Lufttemperatur von 13" zwischen den Antheren festgestellt. Eine kurze Bemerkung über die Wärmeproduktion von Arum italicum findet sich bei A. P. de C an dolle (1832). 2) Nach seinen Beobachtungen tritt die Erwärmung des Blüten¬ standes nur einmal ein. Ihren Hauptsitz soll sie im Ap¬ pendix haben, der ungefähr um 5 Uhr nachmittags sein Eigenwärmemaximum erreicht. Das zweite, in der Antheren- zone lokalisierte Maximum, das am zweiten Tage einzu¬ treten pflegt, wurde hier offenbar übersehen. Bei den bisherigen Untersuchungen handelte es sich meist um Araceenkolben, die nicht ihrer ganzen Ausdeh¬ nung nach mit Sexualorganen besetzt sind, sondern am oberen Ende einen kahlen Appendix tragen. Nur Hubert hatte umfangreiche Versuche an einem anders gebauten Blütenstand, nämlich demjenigen von Colocasia odorci , aus¬ geführt. Die Infloreszenz derselben Pflanze wurde 1834 von Adolphe Brongniart3) im „Jardin des plantes“ zu Paris von neuem sorgfältigen Messungen unterworfen. Das Resultat fiel erheblich anders aus als bei Hubert. Vor allem zeigte sich, daß die Eigenwärme nicht nur einmal anstieg und dann wieder abfiel, sondern täglich wieder¬ kehrte und während der 6 Tage dauernden Blüteperiode 6 Kulminationspunkte aufwies. In den 4 ersten Tagen wurde das Maximum abends erreicht, an den beiden letzten da- 1) Wahrscheinlich wurde die ganze Zone des Kolbens, die mit den männlichen Sexualorganen besetzt ist, herausgeschnitten. 2) A. P. de Can dolle: Physiologie vegetale, ou exposition des forces et des fonctions vitales des vegetaux. Bd. 2. Paris. 1832. p. 551 — 552. (Deutsche Übersetzung von Röper.) 3) A. Brongniart: Note sur l’elevation de temperature dans les fleurs du Colocasia odora. Nouv. annal. du Museum d’hist. nat. Bd. 3. 1834. p. 145 ff. — A. Brongniart: Memoire sur la gene- ration et le developpement de l’embryon dans les vegetaux phanero- games. Ann. d. sc. nat. (1.) Bot. Bd. 12. 1827. p. 47. — Vergl. auch H. J. Dutrochet: Ann. d. Bsc. nat. (2.) Botan. Bd. 13. 1840. p. 67. 176 E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. gegen morgens. Diese periodische Wiederkehr der Er¬ wärmung bezeichnete Brongniart als „fievre quotidienne‘‘ oder als einen täglichen „Paroxismus“. Es ergibt sich die Frage: wie sollen wir dieses Resultat mit dem von Hubert gewonnenen in Einklang bringen? An der Richtigkeit der Brongniartschen Angaben ist nicht zu zweifeln, zumal da sie durch spätere Untersuchungen durchaus bestätigt wor¬ den sind.1) Es bleiben also nur zwei Erklärungsmöglich¬ keiten übrig. Entweder sind die Beobachtungen Huberts ungenau, oder aber die Pflanze zeigte im zweiten Falle ein anderes Verhalten als im ersten. Wenn nun auch zugegeben werden muß, daß zu einer sicheren Feststellung des Sach¬ verhaltes eine größere Anzahl von Messungen in gleich¬ mäßigen Abständen und bei möglichst konstanter Außen¬ temperatur nötig wären, als von Hubert tatsächlich ausge¬ führt worden sind, so kann man doch andererseits kaum glauben, daß ein so auffälliges Phänomen von dem ersten Beobachter völlig übersehen sein soll. Mehr Wahrschein¬ lichkeit hat die Annahme für sich, daß dieselbe Pflanze in ihrer Heimat tatsächlich einen anderen Erwärmungsmodus zeigt als unter den mehr oder weniger ungünstigen Kultur¬ verhältnissen unserer Treibhäuser. Zumal wenn wir die lebhafte Wärmeproduktion der Araceen als eine blütenbio¬ logische Anpassung auffassen wollen, so läßt es sich sehr wohl denken, daß die anormalen Außenbedingungen, in¬ sonderheit die zu niedrige Temperatur, auf den gesamten Verlauf der Blüte umgestaltend einwirken. Damit würde auch die bereits von Hubert ermittelte Tatsache im Ein¬ klänge stehen, daß künstliche Hemmungen eine Verzögerung der Entwicklungsphasen und eine Verschleppung der Wärme¬ periode zur Folge haben. Zutreffend erscheint mir die Ansicht Gärtners, der sich folgendermaßen äußert: „Gegen diese Widersprüche ist jedoch zu bemerken, daß die Um¬ stände, unter welchen diese Verschiedenheiten und Ab¬ weichungen beobachtet wurden, nicht genau bezeichnet sind; und da die meisten dieser Pflanzen aus heißen Kli- 1) Vergl. z. B. die Untersuchungen von 0. Hoppe im II. Teile der vorliegenden Arbeit! E. Leick: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. 177 maten abstammen, so könnte man in ihrem gezwungenen Aufenthalt den Grund dieses Mangels an Wärmeentwicklung suchen“.1) Die höchste von Brongniart gemessene Eigen¬ wärme betrug — f— 11 °. 2) Der Temperaturüberschuß war am beträchtlichsten im obersten Teile des Kolbens, der mit den fehlgeschlagenen männlichen Blüten (Staminodien) be¬ setzt ist, 3) und verlor sich nach der Basis zu, wo die fer¬ tigen weiblichen Organe (Pistille) stehen. Über das Wesen und die Bedeutung des Erwärmungs¬ prozesses hatte sich Adolphe Brongniart schon in einer früheren Arbeit (1827) geäußert.4) Er vertritt hier die An¬ sicht, daß das Wärmephänomen eine weitverbreitete und notwendige Erscheinung aller Blüten sei, da erst durch sie das Zustandekommen der Befruchtung gewährleistet würde. Er sagt: „L’elevation de temperature est necessaire ä l’ac- complissement de cette fonction, en augmentant pour ainsi dire la vitalite du pollen, et lui donnant les proprietes qui sont indispensables pour que la fecondation s’opere“ (1. c. p. 47.). Diese irrige Meinung wurde auch späterhin von vielen Forschern vertreten, obgleich eine ganze Reihe von Tatsachen ihr direkt widersprachen. Es liegt das wohl in der Eigenart der Erscheinung begründet, die sich soweit vom Herkömmlichen entfernt und mit den physiologischen An¬ schauungen so schwer in Einklang zu bringen ist. Nament¬ lich Gregor Kraus ist später mit allem Nachdrucke gegen diese falschen Anschauungen zu Felde gezogen. 5) 1) C. Fr. Gärtner: Versuche und Beobachtungen über die Be¬ fruchtungsorgane der vollkommneren Gewächse und über die natür¬ liche und künstliche Befruchtung durch den eigenen Pollen. Stuttgart 1844. p. 157. Diese Äußerung bezieht sich auf die negativen Resultate, die von L. C. Treviranus ermittelt wurden. 2) Die Messungen fanden mit Hilfe von Quecksilberthermometern statt. 3) Eine genaue Abb. des Kolbens u. d. ganzen Pflanze findet sich bei A. van Beek u. C. A. Bergsma (siehe weiter unten!). 4) A. Brongniart: Memoire sur la generation et le developpe- ment de l’embryon dans les vegetaux phanerogames. Ann. d. sc. nat. (1.) Bot. Bd. 12. 1827. p. 14—53, 145—172, 225—296. 5) Vergl. den II. Teil der vorliegenden Arbeit! 178 E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Ar aceenbliitens fände. Eine Bestätigung fanden die Ergebnisse Brongniarts durch Beobachtungen von G. Vrolik und W. H. de Vriese1); die in den Jahren 1835 und 1836 im botanischen Garten zu Amsterdam 7 Kolben von Coloccisia odora und 1 von Pothos umbraculifera untersuchten. Am 15. April 1835 erschloß sich der erste Blütenstand von Colocasia odora im Treib¬ hause. Erst am 17. April erfolgte das Ausstreuen des Pol¬ lens. Der obere Teil des Kolbens zeigte zu dieser Zeit eine Temperaturdifferenz von -|- 2,2"; dieser Temperaturüber¬ schuß war der höchste, der während der Blütezeit gemessen wurde. Zwei Blütenstände derselben Pflanze, die sich später öffneten, wurden einer eingehenden und sorgfältigen Unter¬ suchung unterworfen. Die Thermometer wurden mit ver¬ schiedenen Stellen des Spadix in innigste Berührung ge¬ bracht („dans le contact le plus intime possible“). Die Beobachtungen fanden in einem Glashause statt, dessen Temperatur häufig nicht nur recht kühl (an einem Tage im Maximum — 13,3") war, sondern auch sehr erhebliche Schwankungen zeigte. 2) Es muß darauf hingewiesen wer¬ den, daß die zu niedrige Außentemperatur ohne Zweifel eine Modifizierung der Blütenentwicklung zur Folge hat, und daß die umfangreichen Oszillationen der Luftwärme sehr leicht zu unrichtigen Resultaten führen können. Die Spatha des einen Kolbens öffnete sich am Abend des 28. April. Die Erwärmung machte sich jedoch erst am fol¬ genden Nachmittage bemerkbar und erreichte ihre Kulmi¬ nation um 4h nachm, mit -j~4,4u zwischen den männlichen Organen. An diesem Tage zeigten sich die Staminodien nicht 1) G. Vrolik u. W. H. de Vriese: Recherches sur l’elevation de temperature du spadice du Colocasia odora, faites dans le jardin botanique d’Amsterdam. Ann. d. sc. nat. (2.) Botanique Bd. 5. 1836. p. 184 — 146. — G. Vrolik u. W. H. de Vriese: Tijdschrift voor natuurlijke geschiedenis en physiologie. Bd. 2. p. 296 — 314. — Vergl. ferner: Frorieps neue Notizen. Jahrg. 1836. — Meyen: Neues System der Pflanzenphysiologie. Bd. 2. Berlin 1838. p. 161. — Meyen: Wiegmanns Archiv. Bd. 2. Jahrg. 1836. p. 95. (Heft 3.) — 0. Hoppe: Nova Acta. Bd. 41. I. Nr. 4. Halle 1879. p. 210—213. 2) Vergl. die Tabellen 1. c. p. 142—146. Diese Schwankungen betrugen im Laufe eines Tages bis zu 18 °. E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenhlütenstände. 1 79 wärmer als die normalen Staubblätter. x) Am 30. April wurde um 5h nachmittags ein maximaler Überschuß von 7,2° zwischen den Staminodien gemessen. Der Gipfel des Kol¬ bens wies auch fernerhin die höchsten Eigenwärmegrade auf. Am Nachmittage des 1. Mai begann die Emission des Pollens, die sich bis zum 3. Mai fortsetzte. Zu gleicher Zeit betrug die Temperaturdifferenz -f- 6,7°.1 2 *) Eine erhebliche Erwärmung zeigte sich auch noch an den beiden folgenden Tagen. Sie erreichte am 2. Mai um 9h vormittags am oberen Ende des Kolbens 8,9 0 und am 3. Mai zwischen den normalen Staubblättern -f~ 7,8°. Während der letzten Tage trat ein nicht unerhebliches Längen- und Dicken¬ wachstum des Kolbens hervor. :J) Wie sehr der Verlauf der Blüte von der Außentempe¬ ratur abhängig ist, dafür liefert uns die Beobachtung des dritten Kolbens einen guten Beleg. Die Spatha öffnete sich am 10. Mai, und schon am Mittage des folgenden Tages begann das Ausstreuen des Pollens. Die Temperaturdiffe¬ renz betrug um 3h nachmittags am oberen Teile des Spadix — |— 8,9 °, am unteren dagegen nur —0,6°. Aller Wahr¬ scheinlichkeit nach ist dieses von den früheren Beobach¬ tungen der beiden Forscher abweichende Ergebnis darauf zurückzuführen, daß während der Blütezeit die Temperatur des Untersuchungsraumes bedeutend höher war.4) Die Er¬ wärmung setzte sich bis zum 14. Mai fort und zeigte eine ausgeprägte tägliche Periode. Folgende Maxima wurden beobachtet: 12. Mai. Max. 12 72hmitt. ^8,3° 13. Mai. Max. 2h nachm. — 10,0 u 14. Mai. Max. 12 h mitt. —1,7°. Am oberen Ende desselben Kolbens wurde ein Bohr¬ loch angebracht, groß genug, um gerade dem Quecksilber- 1) Vergl. mit den Untersuchungen von A. van Beek u. C. A. Bergsma: p. 182 der vorliegenden Arbeit! 2) Eine Messung der Temperatur der Antheren wurde an diesem Tage leider nicht ausgeführt. 8) Die gleiche Beobachtung wurde auch von mehreren anderen Forschern gemacht. 4) Das Maximum am 11. Mai betrug +15,6°. 180 E. Leick : Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. gefäß eines Thermometers Raum zu bieten. Aus der Wunde floß anfänglich reichlich Saft aus. Wenn auch zugegeben werden muß, daß die Versuchsbedingungen unter diesen Umständen nicht mehr normal waren, so verdienen die Resultate doch immerhin einige Beachtung. Die Temperatur im Innern des Kolbens war durchweg niedriger als die Temperatur der oberflächlichen Schichten, eine Tatsache, die durch spätere genaue Untersuchungen bestätigt wurde. Zur Zeit, wo zwischen den Staminodien ein Eigenwärme¬ maximum von -j~ 10,0° konstatiert wurde, wies das im Innern befindliche Thermometer nur einen Temperaturüberschuß von -^4,5° auf. Ein dem unteren Teile des Spadix ange¬ legtes Thermometer zeigte zu derselben Stunde eine Diffe¬ renz von -|- 1,1°. Daraus ergab sich also, daß der Haupt¬ sitz der Wärmeentbindung in der Rindenschicht des oberen Kolbenteiles (Zone der abortierten Antheren) zu suchen war. Ein Kolben, der vor der Öffnung der Spatha abge¬ schnitten wurde, entwickelte sich nicht in normaler Weise und ließ auch keine Temperaturerhöhung erkennen.1 2) Ein ähnliches Verhalten wurde an einem Blütenstande wahrge¬ nommen, der bei einer ungewöhnlich hohen Außentemperatur (-(- 30,0°) zur Entfaltung gelangte. Die Forscher sagen dar¬ über:3) „L’emission du pollen suivit presque immediatement l’ouverture de la spathe. Le spaclice etait fane au bout de deux jours; il s’etait retreci, desseche, sans avoir indique la moindre augmentation de chaleur“. Sie neigen zu der An¬ sicht, daß gleich zu Anfang (vor Beginn der Messung) die Wärmeentwicklung so energisch verlief, daß dadurch die obere zulässige Temperaturgrenze überschritten wurde. Die Richtigkeit dieser Erklärung muß als fraglich bezeichnet werden. Jedenfalls steht aber fest, daß Blütenverlauf und 1) Die Verfasser sagen (1. c. p. 139): „Le thermometre dont la boule etait placee dans la cavite, resta tonjours de quelques degres au-dessous de celui attache ä la surface exterieure“. 2) Die ungünstige Einwirkung einer zu frühzeitigen Abtrennung des Blütenstandes wurde bereits von Hubert beobachtet. Vergl. p. 164 der vorliegenden Arbeit I 3) 1. c. p. 140. E. Leick: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenhlütenstände. |gl Wärmeproduktion in erheblichem Maße von den Außen¬ bedingungen abhängig sind. Ferner ergibt sich aus den vorstehenden Versuchen, daß der Gipfel des Kolbens, der nur mit abortierten, also unfruchtbaren Staubblättern be¬ deckt ist, die ansehnlichste Eigenwärme besitzt. Das stimmt genau mit den Erfahrungen überein, die man bei Arum italicum, A. maculatum und A. Dracunculus gemacht hat, wo ebenfalls das obere Kolbenende, das hier von dem nackten Appendix gebildet wird, in erster Linie als Wärme¬ produzent tätig ist. Dann aber ist man nicht berechtigt, den hohen Eigenwärmegrad unmittelbar zum Befruchtungs- vorgange in Beziehung zu setzen, sondern man ist viel eher versucht, ihn als eine blütenbiologische Anpassung zu deuten, die im Dienste der Insektenanlockung steht. Ferner wird es auch verständlich, daß naheverwandte Arten ein recht verschiedenes Verhalten zeigen, entsprechend der verschie¬ denen Ausgestaltung ihrer Bestäubungsvorrichtungen. Da¬ mit fände — wenigstens zum Teil — auch die Tatsache ihre Erklärung, daß mehrere Forscher bei Araceen keine Tem¬ peraturerhöhung nach weisen konnten. Die von G. Vrolik und W. H. de Vriese beobachtete Pothos umbraculifera zeigte nur am ersten Tage der Blüte eine Eigenwärme von + 1,0' V) Bevor wir auf die späteren Untersuchungen derselben beiden Forscher eingehen, haben wir uns mit einer 1838 von A. van Beek und C. A. Bergsma veröffentlichten Arbeit zu beschäftigen.1 2) Auch in diesem Falle handelte es sich um Colocasia odora. Die Genannten bedienten sich zum ersten Male einer neuen Wärmemeßmethode; sie benutzten eine Thermonadel, die aus Platin und Eisen zusammengesetzt war.3) Die Pflanze befand sich in einem besonderen Untersuchungsraume, der aber nicht unbedeu- 1) Vergl. 1. c. p. 188. 2) A. van Beek et C. A. Bergsma: Observations thermo-elec- triques sur l’elevation de temperature des fleurs du Colocasia odora. Utrecht 1888. 3) Es war dieselbe Nadel, die Becquerel und Breschet zu ihren Blutuntersuchungen verwendet hatten. 1. c. p. 1 u. p. 4. 182 E- Leick : Beiträge zum Wärmephänomen der Arciceenblütenstände. tende Temperaturschwankungen aufwies. Eine direkte Son¬ nenbestrahlung war durch Vorhänge und Lichtschirme un¬ möglich gemacht. Die Nadel, die durch eine mehr als 2 m lange Drahtleitung mit dem Galvanometer verbunden war, x) wurde bei der ersten Beobachtungsreihe zwischen den sterilen männlichen Organen („dans le cöne forme par les fleurs mäles avortees“) oberflächlich eingestoßen. Die Mes¬ sungen erstreckten sich leider nur über zwei Tage. Das Ausstreuen des Pollens begann bereits am Mittage des ersten Beobachtungstages2) und dauerte am zweiten noch an. Das erste Maximum wurde um 3h nachmittags mit -f- 14,38° erreicht. Der folgende Tag brachte um 3 72 h nachmittags sogar einen maximalen Temperaturüberschuß von -\- 22°. Die überraschende Höhe dieser Differenzen3) erklärt sich wohl hauptsächlich daraus, daß die Thermo- nadel eine genauere Feststellung der Gewebetemperaturen gestattet, während das angelegte Thermometer nur auf einer Seite erwärmt wird. 4) Des weiteren unternahmen die beiden Forscher eine Reihe von Untersuchungen, 5) um die Unrichtigkeit der von Raispail vertretenen Anschauungen darzutun. Dieser hatte sich nämlich im Jahre 1834 6) dahin geäußert, daß die an Araceenkolben beobachtete Tempe¬ raturerhöhung eine rein physikalische Erscheinung darstelle. Von der Spatha sollten in ähnlicher Weise wie von einem 1) Die Empfindlichkeit der Xadel war keine große. 1 Scalenteil entsprach ungefähr einem Grad. Bei den Untersuchungen Dutro- chets entfielen 6 — später sogar 16 — Scalenteile auf ein Grad Temperaturdifferenz. 2) Außentemperatur c. — 20 °. 3) Nur Hubert hatte ein noch höheres [Maximum festgestellt, nämlich — j— Bl 1 4 °. d) 1. c. p. 8. „Le contact d’une boule de thermometre avec le spadice, quand memo cet instrument est applique avec le plus grand soin, ne peut etre aussi intime que celui de la pointe soudee tres fine d’une aiguille, qui penetre dans la substance du spadice presque sans le blesser“. 5) Vergl. 1. c. p. 2 — 8 u. p. 7. 6) Raispail: Xouveau Systeme de physiologie vegetale et de botanique. Bd. 2. Paris 1837. p. 213— 227. — Vergl. auch 0. Hoppe: 1. c. p. 213. E. Leich: Beitrüge zum Wärmephänomen der Araceenbliitenstände. 183 parabolischen Hohlspiegel die Wärmestrahlen zurückge¬ worfen und in der Mitte der Höhlung vereinigt werden. Obgleich es Raispail gelang, eine Reihe von Gründen bei¬ zubringen, die seine Auffassung scheinbar unterstützten, so bedurfte trotzdem die Sache eigentlich keiner weiteren Diskussion, da bereits durch G. Vrolik und W. H. de Vriese1) gezeigt worden war, daß die Erwärmung des Spadix un¬ verändert fortbesteht, auch wenn die Spatha vollkommen reseziert wird. Wir wollen daher auf diesen Teil der Untersuchungen nicht näher eingehen. Durch weitere Messungen sollte festgestellt werden, in welchem Teile des Spadix die maximale Erwärmung zustande kommt. Wurde die Thermonadel am oberen Ende desjenigen Kolbenteiles, der mit den normalen männlichen Organen besetzt ist, ein¬ gestoßen. so zeigte sie zu einer Zeit, wo der Pollen bereits in großer Menge ausgestreut wurde, keine nachweisbare Eigen¬ wärme. Im höher gelegenen Gebiete der Staminodien da¬ gegen wurde zu gleicher Zeit an allen Stellen eine Tempe¬ raturdifferenz von -|- 10° gemessen. Dieses Resultat würde durchaus mit den früheren Angaben übereinstimmen, daß nämlich der Gipfel des Kolbens der Hauptsitz der Wärme¬ bildung ist. Umso überraschender ist daher das Ergebnis, welches an einem in der Nacht vom 19. zum 20. September aufgeblühten Kolben ermittelt wurde. Am Vormittage des 20. September um 11 h zeigte die mittlere Partie der Antheren eine Differenz von -j- 14 ü, während die entsprechende Zone der Staminodien nur einen Überschuß von — 4,27° auf¬ wies. Eine Differenz zu Gunsten der Antheren blieb den ganzen Tag über bestehen. Um llll2h vorm, erreichten die Antheren ihr Eigenwärmemaximum mit 14,75°. Zu gleicher Zeit wurde zwischen den Staminodien nur eine Tempe¬ raturerhöhung von -p 7,36 0 gemessen. Der Unterschied zwischen beiden Kolbenregionen verkleinerte sich bis auf -(-0,5°, so daß um 21/2h nachmittags die Antheren -f- 10,61° 1) G. Vrolik u. VV. H. de Vriese: Tijdschrift voor natuurlijke geschiedenis en Physiologie. Bd. 2. 1836. p. 308. — Vergl. auch: G. Vrolik u. W. H. de Vriese: Ann. d. sc. nat. (2) Bot. Bd. 11. 1839. p. 66—71. 13 I 184 E. Leick: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. und die Staminodien 9,36° wärmer als ihre Umgebung waren. Von diesem Zeitpunkte an nahm die Temperatur des Kolbengipfels stetig ab, während die Antheren bis zum späten Abend den gleichen Eigenwärmegrad bewahrten. Die Überschüsse beliefen sich abends 8h auf -f- 11,59° resp. auf -f- 5,86°. Die Differenz zwischen den beiden Regionen des Kolbens war also wieder auf c. 5 ° angewachsen. Die An¬ theren waren bisher noch fest geschlossen. Anders gestal¬ tete sich der Temperaturverlauf am folgenden Tage, dem 2 1 . September. Der besseren Übersichtlichkeit wegen wollen wir die wichtigsten Daten tabellarisch zusammenstellen. Eigenwärme Eigenwärme Differenz zu Differenz zu Zeit der normalen der Gunsten der Gunsten der Bemerkungen Antheren Staminodien Antheren Staminodien 51/oh morg. 5,86" 5,14° 0,72° — — 8h ’ ^ V 8.11° 5,14° 2,97° — — 10 h vorm. 9,74° 4,92° 4,82° — — io7oh 9,86° ? • — Max. der Anthereneigen- wärme an diesem Tage. 21Lh nachm. 8,36° 6,61° 1,75° — — 5h ~ 6,36° 14,75° — 8,39° Max.d. Staminodieneigen- wärme an diesem Tage. 6h 5,99° 9,24“ — 3,25“ Es wird festgestellt, daß das Ausstreuen d.Pollens bereits begonnen hat. 9 V2h abds. 3,52° 3,14° O 00 CO 0 — — Verlauf der Eigenwärme am 22. September. 6V2h morg. 2,64° 2,22° 0,42“ — — 10 h vorm. 2,64° 2,22° 0,42" — — lh mitt. 5,14° 7,86° — 2,72° — 2h nachm. 5,52° 19,11° 13,59° Max. der Anthereneigen- wärme an diesem Tage. 91/ h Zj 1 2 « ? 20,24° — ? Max.d. Staminodieneigen- wärme an diesem Tage. 4h 2,64° 8,36° — 5,72" — 7h abds. 2,22° 2,22° — — — Verlauf der Eigenwärme am 23. September. 8h vorm. 0,97° 1,35° — 0,38° — 12 h mitt. 1,97° 5,33° — 3,36° — 2h nachm. 2,22° 11,11° — 8,89° Max. der Antheren- u. der Staminodieneigenwärme an diesem Tage. 4h ^ V 1,35° 6,36° — 5,01° — Verlauf der Eigenwärme am 24. September. 10h vorm. 0,00° 3,89° — 3,89° — 12 h mitt. 0,00° 15,56° — 15,56° Max.d. Staminodieneigen¬ wärme an diesem Tage. 1) Auszug aus Tabelle D. der Original- Arbeit. E- Leick: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. 185 Die Eigenwärme verschwindet nach und nach völlig. Aus der vorstehenden Übersicht ergibt sich, daß auch am zweiten Tage der Blüte zunächst noch die Eigenwärme der Antheren bedeutend höher ist als diejenige der abortierten männlichen Organe. Das Maximum der Anthereneigen- wärme fällt abermals in die Vormittagsstunden, ist aber erheblich geringer als am vorhergehenden Tage. Am Nach¬ mittage des zweiten Blütetages beginnt mit dem Ausstreuen des Blütenstaubes die Prävalenz der Staminodien, die um 5h ihr Eigenwärmemaximum mit -f- 14,75° erreichen. Am späten Abend und am Morgen des nächsten Tages (also wahrscheinlich auch während der Nacht) sind die Antheren wiederum etwas wärmer als der oberste Teil des Spadix. Um 212h nachmittags dagegen weisen die Staminodien einen maximalen Temperaturüberschuß von + 20,24° auf. Nach der Kulmination findet ein schnelles Absinken der Eigenwärme statt, so daß bereits um 7h abends beide Re¬ gionen nur noch um -|- 2,22° wärmer als ihre Umgebung sind. Am folgenden Tage, also am 4. Tage der Blüte, ist die Erwärmung der Antheren unbeträchtlich, während in der Zone der Staminodien ein Maximum von -j- 11,11° um 2h nachmittags ermittelt wird. Der 5. Blütetag schließlich läßt eine Erwärmung der Antheren gänzlich vermissen, die Eigenwärme der sterilen männlichen Organe dagegen kulminiert noch einmal um 12 h mitt. mit -|- 15,56°, um bald darauf für immer zu erlöschen. Wir haben damit zum ersten Male eine einigermaßen zuverlässige Darstellung des gesamten Verlaufes des Wärmephänomens bei Colocasia odora gewonnen. Durch eine weitere Beobachtungsserie wurde der Tempe¬ raturverlauf in den männlichen Organen noch einmal genau geprüft. x) Es ergab sich, daß nach der Öffnung der Spatha die Eigenwärme der Antheren langsam zu wachsen beginnt und erst nach ca. 18 Stunden mit -f- 14,38° ihr Maximum erreicht (um 9h vormittags). Von da an sinkt die Tempe¬ ratur gleichmäßig ab, um etwa nach 4 Tagen den Wert 1) Die Eigenwärme der Staminodien blieb bei dieser Versuchs¬ reihe leider unberücksichtigt. 186 E. Leich : Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. 0,0° zu erreichen. Im Gegensatz zu dem Staminodialgebiet des Kolbens, in dem eine deutliche Tagesperiode hervor¬ tritt, scheinen also die männlichen Organe durch eine ein¬ malige Kulmination ausgezeichnet zu sein.1) Die Tatsache, daß alle früheren Forscher stets eine Zunahme der Eigen¬ wärme nach dem Kolbengipfel hin feststellten, erklären sich die beiden Gelehrten daraus, daß das angelegte Thermo¬ meter in erheblicher Weise von den tiefer gelegenen warmen Partien beeinflußt wird. Sie sagen: „II nous parait fort naturel, que des thermometres mis en contact avec le spa- dice, aient indique des temperatures croissantes clepuis la base jusqu’au sommet du cone; parce que les thermome¬ tres superieurs furent exposes non seulement ä la haute temperature de la partie du cone qu’ils touchaient, mais encore aux courans ascendans d’air chaud, provenant des parties inferieures du ebne echauffe.“ 2) Auch die an der Basis des Kolbens angeordneten weiblichen Organe, normale wie abortierte, zeigten stets eine geringfügige Temperaturerhöhung, doch kommt diese im Vergleich zu der Eigenwärme der oberen Spadixhälfte kaum in Betracht. Schließlich erörtern unsere Autoren auch noch die Frage nach der Ursache des vorliegenden Phänomens und kommen — auf Grund der Saussureschen Untersuchungen 3) und derjenigen von Dunal4) über den Stärkegehalt der Kolben von Arum italicum — zu dem Schlüsse, daß auch bei Colocasia odora die lebhafte Wärmeentbindung durch die Oxydation der gespeicherten Kohlenhydrate bedingt sei. 1) In der ersten Versuchsreihe tritt dies nicht ganz so scharf hervor, doch ist auch hier der Gang der Temperaturerhöhung zwischen den Antheren viel gleichmäßiger als zwischen den Staminodien. Die Schwankungen sind sicherlich zu einem Teile auch durch die A er- änderungen der Außentemperatur bedingt. 2) Vergl. 1. c. p. 12. Anm. 3) Vergl. p. 168 der vorliegenden Arbeit ! 4) Dunal: Considerations sur les Organes floraux colores ou glanduleux. Montpellier. 1829. Angegeben auch bei A. P. de Can- dolle: Physiologie vegetale. Bd. 2. p. 124 (Übersetzung!). E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. 13 / In den Jahren 1839 und 1840 wurden weitere Ver¬ suche von G. Vrolik und W. H. de Vriese veröffent¬ licht.1) Die beiden Forscher wenden sich zunächst — ebenso wie van Beek und Bergsma — gegen die Rais- pailsche Theorie, nach der das Wärmephänomen lediglich eine physikalische Erscheinung darstellen soll. 2) Sie weisen darauf hin. daß die Unhaltbarkeit dieser Anschauung schon durch die Versuche Huberts dargetan wurde. Zur völlig sicheren Entscheidung der Streitfrage veranstalteten die beiden Amsterdamer Gelehrten eine Reihe von Versuchen mit Araceenkolben, deren Spatha gleich nach der Öffnung ent¬ fernt worden war. Als Untersuchungsobjekte wurden außer Colocasia odora auch Arum italicum und Arum Dracunculus verwendet. Durchweg wurde festgestellt, daß die Erwär¬ mung in unveränderter Weise zu Tage tritt Die Maxima fallen in der Regel allerdings etwas geringer aus. 3) Das er¬ klärt sich naturgemäß aus dem Fehlen einer Umhüllung, durch die eine Wärmeanhäufung herbeigeführt werden muß. Interessant ist die Tatsache, daß bei Arum italicum im Freien keine Wärmeproduktion nachgewiesen werden konnte. 4) Wir ersehen daraus wieder einmal, wie sehr das Wärmephä¬ nomen von den äußeren Temperaturverhältnissen abhängig ist. Ferner muß darauf aufmerksam gemacht werden, daß bei Colocasia odora der Kolbengipfel erst nach der Öffnung 1) G. Vrolik u. W. H. de Vriese: Xouvelles experiences sur l’elevation de la temperature du spadice düne Colocasia odora (Caladium odorum), faites au jardin botanique d’Amsterdam. Ann. d. sc. nat. (2.) Bot. Bd. 11. 1889. p. 65 — 85. — G. Vrolik u. W. H. de Vriese: Xouveaux memoires de la premiere classe de rinstitut royal des Pays- Bas. Bd. 8. Amsterdam. 1840. p. 68 ff. — G. ATrolik u. W. H. de Vriese: Xouvelles experiences sur les changements que subit l’atmosphere pendant le developpement de la temperature elevee dans un spadice de Colocasia odora, faites dans le jardin botanique d’Amster¬ dam. Ann. d. sc. nat. (2.) Bot. Bd. 14. 1840. p. 359 — 362. 2) Vergl. p. 182 der vorliegenden Arbeit! 3) Bei Arum italicum betrug das Maximum der Temperaturerhö. hung 4-2°, bei Colocasia odora am ersten Tage 9°, am zweiten — j— 11 °, am dritten 8,2°. 4) Vergl. die Erfahrungen Th. deSaussures: p. 168 der vorl. Arbeit ! 18g E. Le ick: Beiträge zum Wärmephänomen der Arciceenblütenstände. der Antheren (also erst am zweiten Beobachtungstage!) den höchsten Eigenwärmegrad erreichte. Durch weitere Untersuchungen stellten unsere Forscher fest, inwiefern die Wärmeentwicklung von der Zusammen¬ setzung der Atmosphäre abhängig ist. Sie bedienten sich dazu eines sehr sinnreichen Apparates, der aber zu kom¬ pliziert ist, als daß wir hier auf seine Beschreibung näher eingehen könnten.1) Zunächst wurde der Blütenstand, der im Zusammenhänge mit der Mutterpflanze blieb, in eine limitierte Sauerstoffmenge gebracht. Die Temperatur dieses Kolbens wurde nicht nur mit der Temperatur des um¬ gebenden Sauerstoffes verglichen, sondern auch mit der Temperatur eines zweiten Kolbens, der sich im gleichen Entwicklungsstadium befand, aber außerhalb des Rezi¬ pienten aufgestellt war. Das Resultat war kurz folgendes: Der von Sauerstoff umgebene Kolben zeigt sich durchweg um mehrere Grad wärmer als der Vergleichskolben. Der maximale Unterschied zwischen den beiden Blütenständen beträgt am ersten Tage 2,8°, am zweiten 4,6". Nach der Entfernung des Sauerstoffes aus dem Apparat entwickelte sich der Kolben völlig normal weiter. Darauf wurde ein neuer Blütenstand, der eben zur Entfaltung gekommen war, unter den Rezipienten in eine aus reinem Stickstoff bestehende Atmosphäre gebracht. Die anfänglich vorhan¬ dene Temperaturdifferenz begann bald zu schwinden. Nach 2 Stunden war keine Spur von Eigenwärme mehr nach¬ weisbar. Auch am zweiten Tage zeigte sich nicht die ge¬ ringste Temperaturerhöhung. Aber auch die gesamte Ent¬ wicklung wies ein völlig verändertes Bild auf. Wir geben hier die anschauliche Darstellung unserer Autoren wörtlich wieder: „Quelle difference frappante ne voit-on pas entre nos experiences avec l’oxigene et Tazote! Dans l’oxigene nous voyons un accroissement considerable, un develop- pement plein de vigueur, une couleur naturelle, une tempe- rature tres haute: enfin tout ce qui annonce une action vivifiante et excitante dans toutes les fonctions. Dans l’azote, 1) Yergl. Ann. d. sc. nat. (2.) Bot. Bd. 11. 1839. p. 72 — 74. Hier auch eine Abb. E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenbl Utens fände. Ig9 au contraire, cessation de mouvement, Stagnation de toute action vitale, accroissement arrete, couleur perdue, produc- tion de chaleur interrompue, et dissolution entiere a crain- dre“.1) Alis alledem geht also mit Sicherheit hervor, daß die intensive Wärmeproduktion an das Vorhandensein des Atmungsprozesses geknüpft ist. Sobald die Atmung durch Sauerstoffentziehung ausgeschaltet ist, verschwindet auch die durch die Oxydation der gespeicherten Kohlenhydrate hervorgerufene Wärmeentbindung. Bei den im Jahre 1840 veröffentlichten Untersuchungen kam derselbe Apparat in Anwendung. Nur diente anstatt des Wassers Quecksilber als Sperrflüssigkeit. Ein Kolben wurde in eine limitierte Luftmenge gebracht. Er wies am ersten Tage eine lebhafte Wärmeproduktion auf, die gegen Abend nur langsam nachließ. Am nächsten Tage dagegen war die Eigenwärme kaum noch bemerkbar und zeigte nicht, wie es sonst der Fall war, ein erneutes Ansteigen. Die Luft¬ analyse ergab, daß aller Sauerstoff unter dem Rezipienten verschwunden war. An seine Stelle war ungefähr die gleiche Menge Kohlendioxyd getreten. Durch einen zweiten Ver¬ such konnte dargetan werden, daß gerade in den Mittags¬ stunden, also zur Zeit der stärksten Erwärmung, die leb¬ hafteste Exhalation von Kohlendioxyd stattfand. Später wur¬ den noch mehrere ähnliche Experimente mit dem gleichen Erfolge durchgeführt. Die Feststellung der Temperatur er¬ folgte mit Hilfe einer Thermonadel, die derjenigen von van Beek und Bergsma genau nachgebildet war. Sehr eingehende Untersuchungen über den Tempe¬ raturzustand von Arum maculatum verdanken wir dem be¬ kannten französischen Physiologen H. J. Dutrochet. Er berichtet darüber im Jahre 1840. 2) Es sei zunächst bemerkt, 1) Vergl. Ann. d. sc. nat. (2.) Bot. Bd. 11. 1839. p. 83. 2) H. J. Dutrochet: Recherches sur la chaleur propre des etres vivants ä hasse temperature. § 2. „Observations sur la chaleur propre du spadice de 1’Arum maculatum, ä l’epoque de la floraison.“ (p. 65 — 80.) Ann. d. sc. nat. (2.) Bot. Bd. 13. 1840. p. 1 — 49 und p. 65 — 85. Hier findet sich auch eine kurze Übersicht über die bisher erschienenen Arbeiten. 190 E. Lei ck: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. daß Arum maculatum zu den Araceen gehört, deren Blüten¬ stand mit einem keulenförmigen Appendix versehen ist. Eingehende Messungen waren — abgesehen von den kurzen Mitteilungen Senebiers l) -- gerade an dieser Pflanze noch nicht vorgenommen worden.2) Dutrochet bediente sich auch hier — ebenso wie bei seinen zahlreichen Versuchen an vegetierenden Pflanzenteilen3) — der thermo-elektrischen Methode. Seine Thermonadel zeichnete sich durch einen hohen Grad von Empfindlichkeit aus. Die Versuchspflanzen waren in Töpfen eingesetzt und wurden in einem beson¬ deren Raume von annähernd konstanter Temperatur der Beobachtung unterworfen. Die Luft war nicht mit Feuch¬ tigkeit gesättigt. Mit Recht weist Dutrochet darauf hin, daß infolge der hohen Temperatur des Kolbens auch in einer dampfgesättigten Atmosphäre die Verdunstung nicht völlig unterdrückt worden wäre. Der erste Blütenstand öffnete seine Spatha um 4h nachmittags. Die Thermonadel wurde etwa 5 mm tief in den Appendix („le renflement en massue du spadice“) eingestoßen. Bereits um 5h zeigte sich bei einer Lufttemperatur von 15,5° eine Eigenwärme von -f- 9,8 10.4) Um o1/2h wurde das Maximum mit -|- 10,40 u festgestellt. Nach Überschreitung des Maximums nahm der Tempera¬ turüberschuß ziemlich schnell ab und betrug 10 h abends nur noch 4~ 1,18°. Am nächsten Morgen belief sich die Differenz auf -j- 0,8° und nahm bereits am Mittage einen negativen Wert an. Dieses Ergebnis stimmt also genau mit den Angaben Senebiers überein, nach dem die Er¬ wärmung nur einmal stattfinden und ihren Hauptsitz im Appendix haben soll. Ein zweiter Kolben war um 2 1/2 h nachmittags völlig entwickelt. Der Appendix war um diese 1) Vergl. p. 161 der vorliegenden Arbeit! 2) Kurze Hinweise auf den Temperaturzustand von Arum macu- latum finden sich außerdem bei nachstehenden Autoren: Lamarck (aber nicht seine ersten Beobachtungen!), Desfontaines, Bern- hardi, Saussure, Smith, Schult es. 3) Vergl. E. Leick: Über das thermische Verhalten der Vege¬ tationsorgane. Mitteil. d. naturwiss. Vereins für Neuvorpommern und Rügen. Bd. 43. 1911. Separat p. 28. •4) Vergl. die Tabelle: 1. c. p. 70! E. Leick: Beiträge zum Wärmephänomen der Arcieeenblütenstänäe. 191 Zeit 7,78" wärmer als seine Umgebung. Die Thermo- nadel wurde an der Basis des Kolbens, an der Stelle, wo sich die weiblichen Blüten befinden, angebracht. Die Tem¬ peraturerhöhung betrug hier um 23/4 h nur — 1,40°. Sie nahm dann von Stunde zu Stunde ab, so daß um 10 h abends nur noch — 0,37° gemessen wurde. Am nächsten Morgen um 6h war die Differenz wieder auf -f- 1,12° angewachsen. Die Kulmination der Erwärmung erfolgte an dieser Stelle um 8h vormittags mit — 1,75°. :) Bereits am Abend des¬ selben Tages stellten sich Minustemperaturen ein. Wir sehen also, daß der untere Kolbenteil durchweg erheblich niedriger temperiert ist als die höher gelegenen Partien. Ein dritter Blütenstand wurde dazu benutzt, das Ver¬ halten der männlichen Organe näher zu prüfen. Die Öffnung der Spatha erfolgte um 3l/2h nachmittags. Die Thermonadel wurde zwischen den männlichen Blüten in den Körper des Kolbens eingestoßen. Es zeigte sich eine Eigenwärme von -|-6,930,2) die sich längere Zeit auf gleicher Höhe erhielt und dann langsam zu schwinden begann. Um 10 h abends be¬ trug sie nur noch -|- 1,90°. Am nächsten Morgen wurde in der Region der männlichen Organe von neuem ein An¬ wachsen der Temperatur beobachtet. Um 8V2 h vormittags fand eine Kulmination mit -\- 7,78 u statt.3) Von diesem Zeit¬ punkte an verkleinerte sich die Differenz wieder, so daß sie 9h abends nur noch -\- 0,12° betrug. Bald nach dem Überschreiten des Maximums begann das Ausstreuen des Pollens. Daraus geht also hervor, daß nach der maximalen Erwärmung des Appendix am ersten Tage, am zweiten Tage während der Vormittagsstunden ein neues Maximum ein- tritt, das in der Zone der Antheren seinen Sitz hat.4) Dieses 1) Also ungefähr zu derselben Zeit, wo die männlichen Organe ihr Eigenwärmemaximum erreichten. Siehe weiter unten! 2) Ungefähr zu derselben Zeit muß im Appendix die maximale Erwärmung, die sicherlich bedeutender war als die zwischen den An¬ theren gemessene, stattgefunden haben. 3) Die Temperaturerhöhung der weiblichen Blüten belief sich mittags 12 h 5' auf 4-2,81°. 4) Zu dem gleichen Resultate gelangte später Gregor Kraus bei Arum italicum. Yergl. den II. Teü der vorliegenden Arbeit! 192 E.Leick : Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. zweite Maximum fällt zeitlich ungefähr mit der Öffnung der Thecen und der Emission des Blütenstaubes zusammen. Ein weiterer Blütenstand, der am Nachmittage zur Ent¬ faltung gekommen war, wurde am Abend mit einem Papp¬ zylinder umgeben. Es sollte festgestellt werden, ob sich trotz der dauernden Verdunkelung am nächsten Vormittage das zweite Eigenwärmemaximum einstellen würde. Tat¬ sächlich erwärmte sich die Zone der männlichen Blüten bis 10V2h vormittags auf -|- 4,30°. Wenn auch zuzugeben ist, daß dieses Maximum geringer war als das früher beobachtete und zu einer späteren Stunde eintrat, so muß es doch unent¬ schieden bleiben, ob wir hierin eine Wirkung des Licht¬ mangels zu erblicken haben, oder ob es sich nur um eine accidentelle Erscheinung handelt. Eine neue Beobachtungsserie sollte dazu dienen, zu ermitteln, ob auch schon vor der Öffnung der Spatha eine meßbare Eigenwärme vorhanden ist.1) Die Beobachtung begann ca. 36 Stunden vor der Öffnung der Spatha und ergab folgendes Resultat: Schon am Tage vor der Entfal¬ tung des Blütenstandes läßt sich eine Erwärmung des Appendix nachweisen, doch beträgt diese nur wenige Zehntelgrade. Sie erreicht um 12 h mittags ihr Maximum mit 0,28°. Dann verschwindet sie langsam bis zum Abend, um am nächsten Morgen wiederzukehren. Jetzt steigt sie von neuem in gerader Linie an und erreicht unmittelbar nach der Öffnung der Spatha in den Nachmit¬ tagsstunden eine sehr ansehnliche Höhe (in diesem Falle 8,25° um 4h15')- Damit ist die Wärmeperiode des Kolbengipfels für immer beendet. Durch alle diese Versuche wurde also von H. J. Du- trochet in einwandfreier Weise festgestellt, daß auch bei Ar um maculatum eine periodische Erwärmung stattfindet, die aber nach den verschiedenen Entwicklungsstadien des Blütenstandes verschieden lokalisiert ist. Der Appendix 1) Eine entsprechende Angabe findet sich bereits bei Bernhardi, der sich allerdings auf sehr wenig zuverlässige Gefühls wahrnehm ungen beschränkt. Er beantwortet die Frage in bejahendem Sinne. Vergl. p. 167 der vorliegenden Arbeit! E. Leick: Beiträge zum Wärmephänomen der Ar ciceenblütenstände. ] 93 weist sein erstes Maximum etwa 24 Stunden vor der Er¬ schliessung der Spatha auf, sein zweites ca. 1 Stunde nach diesem Zeitpunkte. Das erste Maximum ist so gering, daß es kaum ins Gewicht fällt. !) Das zweite dagegen ist recht ansehnlich und wird von Dutrochet zu dem Vorgänge der Spathenöffnung in Beziehung gesetzt. Ob diese Deutung allerdings zutreffend ist, muß zum mindesten als sehr zweifel¬ haft bezeichnet werden. Wir kommen auf diese Frage noch bei einer anderen Gelegenheit näher zu sprechen.1 2) Eine ebenfalls doppelte Wärmeperiode konnte in der Region der männlichen Blüten festgestellt werden. Die erste dieser Pe¬ rioden fand an demselben Tage statt, an dem auch der Ap¬ pendix seine maximale Eigenwärme erreichte. Ein zweites, beträchtlicheres Maximum wurde dann zwischen den männ¬ lichen Organen am folgenden Tage gemessen, also zu einer Zeit, wo der Appendix bereits die Temperatur seiner Um¬ gebung angenommen hatte. Dieses zweite Maximum fiel zeitlich ungefähr mit der Emission des Pollens zusammen. Dutrochet faßt das Ergebnis seiner Untersuchungen mit folgenden Worten zusammen: „On voit, par ces ob- servations, que la chaleur propre qui se developpe dans la fleur de l’Arum maculatum offre plusieurs paroxysmes dont les maxima ont lieu pendant le jour, et dont les mi¬ nima se montrent pendant la nuit. Parmi les quatre pa¬ roxysmes observes, il n’y en a que deux qui soient remar- quables par leur intensite. Le plus intense est celui qui a lieu le premier jour de la floraison; son siege principal est dans le renflement en massue du spadice et probable- ment aussi dans le tissu de la spathe. C’est sous son in- fluence que s’opere le rapide epanouissement de cette der- niere. Le paroxysme qui a lieu le second jour de la flo¬ raison est moins intense; il a son siege principal dans les 1) Es entspricht der scheinbar in allen Pflanzenteilen nachweis¬ baren täglichen Erwärmungsperiode. Vergl. Gregor Kraus: Über die Blütenwärme von Arum italicum. II. Teil. Abhandl. der Natur¬ forsch. Ges. zu Halle. Bd. 16. 1885. p. 838. 2) Vergl. den II. Teil der vorliegenden Arbeit! 194 E. Leick : Beiträge zum Wärmephänomen der Ar aceenblütenstände. fleurs mäles et dans la partie du spadice qui les porte. C’est sous son influence que s’opere l’emission du pollen.“ !) In seinem 1844 erschienenen Werke über die „Befruch¬ tungsorgane der vollkomm neren Gewächse“1 2) widmet Carl Friedrich Gärtner ein umfangreiches Kapitel dem Tem¬ peraturzustand der Blüten. 3) Derselbe Autor hatte übrigens schon früher einen Bericht über seine Untersuchungen an Calla aethiopica veröffentlicht.4) Die Gärtnersche Darstel¬ lung leidet unter vielen Unklarheiten, da der Verfasser nicht nur von falschen Voraussetzungen ausgeht, sondern auch die physikalische Seite des Problems verkennt. So ist er zum Beispiel — ohne sich auf experimentell erwiesene Tatsachen stützen zu können — fest davon überzeugt, daß „die vermehrte Ausdünstung, die Gasentbindung, die Ge¬ ruchsemanation, das Zerfallen des Pollens und die Nektar¬ absonderung“ 5) in der Blüte notwendig mit einer positiven Wärmetönung verknüpft sein müssen. Auch die Annahme, daß eine unmittelbare Beziehung zwischen der Wärmepro¬ duktion und der Befruchtung der Ovarien vorhanden sei, ist unzutreffend. Es lohnt sich nicht, auf seine Ausfüh¬ rungen hier näher einzugehen. Nur die wichtigsten Er¬ gebnisse seiner Messungen sollen angedeutet werden. Die Beobachtungen an Calla aethiopica, die bei erheblich schwan¬ kenden Lufttemperaturen ausgeführt wurden, zeigten bald positive bald negative Temperaturdifferenzen, die 2,5 u nicht überschritten. Es ist schwer verständlich, wie man aus einem derartigen Resultat auf eine Eigenwärme des Pflanzenkörpers schließen kann.6) Daß nach einer direkten Besonnung die Temperatur des Blütenstandes höher war als diejenige der 1) 1. c. p. 79 — 80. Auch bei 0. Hoppe: 1. c. p. 218. 2) Carl Friedrich Gärtner: Versuche u. Beobachtungen über die Befruchtungsorgane der vollkommneren Gewächse. Stuttgart 1844. 3) Kap. VI. „Von der Wärmeentbindung in d. Blumen.“ p.154 — 210. 4) Vergl. Flora: Jahrgang 1842. Beiblätter. Bd. 1. p. 1 u. p. 86. 5) 1. c. p. 154. 6) Auch L. C. Treviranus (1829) und H. R. Göppert (1830) war es nicht gelungen, bei dieser Pflanze eine meßbare Eigenwärme zu konstatieren. E. Leick: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. 195 umgebenden Luft, ist aus physikalischen Gründen leicht verständlich und hat mit dem Entwicklungszustande der Blüten nicht das mindeste zu schaffen. x) Die Angaben Gärt¬ ners über den Temperaturzustand von Arum maculatum stimmen im wesentlichen mit den Ausführungen Dutro- chets überein. Auch er fand einen „ersten Paroxysmus“ im Appendix des Blütenstandes, einen zweiten am folgenden Tage zwischen den männlichen Blüten, deren Erwärmung dauernder, aber weniger ergibig war. Zutreffend ist schlie߬ lich der Hinweis, daß die Wärmeproduktion von einer ge¬ nügenden Höhe der Außentemperatur abhängig ist. 1) Ein verblühter Kolben zeigte auch bei direkter Insolation eine geringere Temperatur als seine Umgebung. Da die abgestor¬ benen Gewebe eine viel größere Verdunstung aufweisen als die lebenden, so müssen sie notgedrungen durch eine tiefere Temperatur ausgezeichnet sein. Der 2. Teil dieser Abhandlung erscheint im nächsten Jahrgange der „Mitteilungen aus dem naturwissenschaft¬ lichen Verein für Neuvorpommern und Rügen.“ Die Ablesungen der meteorologischen Station Greifswald vom 1. Januar bis 31. Dezember 1913 nebst Jahresübersicht über das Jahr 1913. □ □ D Druck: Emil Hartmann Greifswald 1914. « Lage der Station. Art und Aufstellung der Instrumente. Nördliche Breite: 54° 6'. Oestliche Länge von Greenwich: 13° 23'. Höhe des Barometergefässes über Normal-Null: 7,46 m. Das Barometer — Gefäss-Heber-Barometer von Fuess No. 241, vom 1. September ab Stationsbarometer (Comp. Gefäss-Barom.) von Fuess No. 1628 — befindet sich in einer verschlossenen Abteilung des Corridors im Erdgeschoss des physikalischen Instituts. Das Thermometer — trockenes No. 1607, feuchtes No. 1519, Maximum No. 4241, Minimum No. 3221, sämtlich von Fuess — sind in einer englischen Hütte aufgestellt, die sich vor dem Südgiebel des Instituts, 15 m südlich von der Wand des Gebäudes und 1 8 1/2 m westlich von der Wand der benachbarten Augenklinik, auf einem freien Rasenplatz, befindet. Die Höhe der Hütte über dem Erdboden beträgt 2,20 m. Der Regenmesser, System Hellmann No. 1454, mit 200 qcm Auf¬ fangfläche, steht auf dem mittleren Rasenplatz des Universitätshofes. Höhe der Auffangfläche über dem Erdboden 1 m. Windfahne mit Windstärketafel nach Wild sind auf dem Auf¬ sätze des Turmes des physikalischen Instituts angebracht. Bemerkungen zu den Tabellen. 1. Zur Erklärung der in den Tabellen vorkommenden Symbole: Regen . # Glatteis . co Donner . T Schnee . Tau . ^ Wetterleuchten . . £ Schneegestöber . . -F Nebel . = Nordlicht . . . Eisnadeln ....«— Nässender Nebel . ee Regenbogen . . . Schneedecke ...[§] Bodennebel . . . = Sonnenring . . . © Hagel . Dunst, Höhenrauch Sonnenhof . . . . 0 Graupel . ZE. Sonnenschein ... 0 Mondring . ... Reif . ' — i Stürmischer Wind Mondhof . uv Rauhfrost, Duft . . V Gewitter . K 2. Den die Himmelsbewölkung ausdrückenden Zahlen (0 — 10) ist das ent¬ sprechende Symbol beigefügt, wenn im Momente der Beobachtung (7, 2, 9) Niederschlag ($ A.) fällt, oder Nebel herrscht: z. B. 9#, 10=. 3. Die grössten und kleinsten Werte von Luftdruck, Temperatur und Feuch¬ tigkeit, sowie das Maximum des Niederschlags und der Höhe der Schnee¬ decke sind in den Tabellen durch fetten Druck kenntlich gemacht. 7»-f 2P-J-9P — 9P 4. Die Tagesmittel der Temperatur sind nach der Formel - 4: alle übrigen Tagesmittel durch Division der Tagessumme mit 3 berechnet. 5. Bei sämtlichen Beobachtungen ist die Ortszeit, nicht die mitteleuropäische Zeit zu Grunde gelegt. Ortszeit = M. E. Z. — 6 min. 2 Monat Januar 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm + T emperatur- Extreme (abgelesen 9P) Luft-Temperatur °C Tag 7a 2P 9P Tages¬ mittel Maxi¬ mum Mini¬ mum Diffe¬ renz 7a 2P 9P Tages¬ mittel 1 63,2 61,4 59,3 61,3 5,0 0,4 4,6 3,7 4,6 0,6 2,4 2 58,5 61,2 63,5 61,1 6,3 0,4 5,9 3,0 6,0 4,3 4,4 3 66,1 67,5 68,9 67,5 5,4 1,0 4,4 3,4 5,0 1,3 2,8 4 69,1 68,2 69,0 68,8 2,3 —0,2 2,5 1,0 2,1 0,6 1,1 5 68,8 67,9 67,2 68,0 2,9 —0,9 3,8 —0,4 2,8 1,0 1,1 6 67,7 67,4 67,6 67,6 2,2 0,0 2,2 1,7 2,0 1,8 1,8 7 68,7 70,9 73,0 70,9 3,8 1,2 2,6 1,1 3,6 2,2 2,4 8 73,6 73,8 74,2 73,9 2,3 —0,6 2,9 2,0 0,8 0,0 0,7 9 74,6 74,3 74,0 74,3 1,6 -i,o 2,6 0,0 1,2 1,3 1,0 10 73,0 71,8 71,8 72,2 1,7 0,4 1,3 1,2 0,4 —1,3 —0,2 11 71,1 69,9 68,2 69,7 —0,3 —2,2 1,9 -1,6 -0,4 —0,6 —0,8 12 64,0 63,0 63,7 63,6 —2,0 -4,6 2,6 —2,0 —2,0 —4,6 —3,3 13 64,8 66,4 67,4 66,2 -2,2 — 5,6 3,4 —3,0 —3,1 —4,6 —3,8 14 68,4 69,0 70,1 69,2 —4,0 -6,7 2,7 — 5,0 -4,9 -6,4 -5,7 15 67,7 65,4 64,3 65,8 —4,3 —7,8 3,5 -7,4 -4,6 —7,0 — 6,5 16 61 ,6 59,9 58,2 59,9 —3,7 —9,3 5,6 —9,0 — 5,2 —3,7 5,4 17 54,7 52,1 50,3 52,4 2,2 -4,8 7,0 -4,2 —0,8 2,2 —1,5 18 48,1 50,5 54,2 50,9 2,0 0,8 1,2 -1,8 1,0 1,0 1,2 19 56,5 57,0 57,8 57,1 —0,2 -0,8 0,6 —0,6 —o,i —0,6 —0,5 20 55,9 53,7 50,9 o3,o 1,8 —1,2 3,0 0,2 1,6 0,8 0,8 21 48,4 47,5 47,0 47,6 1,7 0,0 1,7 0,3 1,6 0,8 0,9 22 49,0 53,2 57,3 53,2 1,7 0,2 1,5 1,2 1,6 0,8 1,1 23 59,3 58,9 57,0 58,4 0,4 -i,o 1,4 0,0 0,3 —0,6 —0,2 24 53,9 53,8 53,7 53,8 1,4 —1,7 3,1 — 1,1 0,2 1,4 0,5 25 48,1 47,2 49,6 48,3 5,0 1,0 4,0 3,4 4,4 1,6 2,8 26 58,0 62,6 64,9 61,8 1,1 -0,4 1,5 0,6 1,2 0,6 0,8 27 65,0 64,6 66,3 65,3 1,8 —2,2 4,0 1,0 0,6 —2,0 —0,6 28 68,9 70,5 72,8 70,7 —0,8 — 5,8 5,0 —3,0 —1,3 —1,4 —1,8 29 73,7 73,9 73,5 73,7 —2,7 —9,6 6,9 —3,6 —4,4 —9,3 —6,6 30 71,8 67,4 63,2 67,5 -7,7 —1*2,8 5,1 —12,4 -7,8 —9,7 —9,9 31 49,6 43,6 48,3 47,2 1,9 —10,0 11,9 -7,6 -4,4 1,6 —2,2 i X , — ZZ — C ’S 62,6 62,4 62,8 62,6 0,9 —2,7 3,6 -1,1 0,1 —0,9 —0,7 3 Monat Januar 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Absolute Feuchtigkeit mm Relative Feuchtigkeit Prozente Bewölkung 0—10 7 a 2P 9P Tages¬ mittel 7a 2P 9P Tages¬ mittel 7a 2P 9P Tages¬ mittel 5,3 4,5 4,2 4,7 88 71 89 82,7 101 31 l1 1 4,4 5,0 5,5 5,3 5,3 88 79 85 84,0 101 91 10 9,7 4,7 4,5 3,9 4,4 80 69 78 75,7 91 61 31 6,0 4,3 4,5 4,2 4,3 87 84 89 86,7 81 61 81 7,3 3,9 4,5 4,1 4,2 89 79 83 83,7 l1 0 31 1,3 4,1 4,7 4,6 4,5 80 89 88 85,7 101 IO1 IO1® 10,0 4,9 5,6 5,2 5,2 96 95 96 95,7 IOehe 10xeee lO1^! 10,0 5,0 4,3 4,2 4,5 94 89 90 91,0 101 IO1 IO1 10,0 3,7 4,2 4,1 4,0 81 83 82 82,0 101 IO1 81 9,3 3,9 3,5 3,6 3,7 78 75 86 79,7 101 IO1 IO1 10,0 3,3 3,2 3,3 3,3 80 72 75 75,7 91 IO1 61 8,3 3,2 3,1 2,9 3,1 82 80 90 84,0 101 61 l1 5,7 2,9 2,8 2,4 2,7 78 78 74 76,7 101 41 IO1 8,0 2,4 2,3 2,3 2,3 79 74 84 79,0 IO1 31 21 5,0 2,2 2,7 1,9 2,3 86 84 70 80,0 l1 0 31 1,3 1,4 2,5 2,7 2,2 60 80 78 72,7 41 IO1 81 7,3 2,9 3,7 4,8 3,8 86 85 89 86,7 21 IO1* 81 6,7 5,1 4,6 4,3 4,7 96 92 87 91,7 IO1# IO1 IO1 10,0 4,1 4,2 4,1 4,1 92 92 92 92,0 IO1 IO1 10%e 10,0 4,5 4,8 4,7 4,7 96 93 96 95,0 io1— IO1 io1* • 10,0 4,4 4,6 4,6 4,5 94 89 94 92,3 IO1 lO1®^ IO1* • 10,0 4,8 4,8 4,7 4,8 96 93 96 95,0 IO1 IO1 io1* • 10,0 4,4 4,2 4,0 4,2 96 90 90 91,7 IO1 IO1 81 9,3 3,8 4,0 3,8 3,9 90 85 74 83,0 IO1 10l= IO1« 10,0 5,7 6,0 4,4 5,4 98 97 85 93,3 IO1 IO1# IO1 10,0 4,2 3,5 3,9 3,9 89 68 82 79,7 IO1 21 71 6,3 3,9 4,2 2,8 3,6 79 89 72 80,0 IO1 IO1*# 31 7,7 2,6 2,9 3,0 2,8 72 71 • 72 71,7 IO1 51 IO1* 8,3 2,9 2,2 1,2 2,1 82 66 53 67,0 IO1 71 2 6,3 1,2 1,6 1,2 1,3 70 66 58 64,7 1° 0 81 3,0 1,9 3,0 3,6 2,8 78 91 71 80,0 31 lO1-^ IO1 7,7 °° CO ' 3,9 3,7 3,8 85,2 82,2 82,9 83,4 8,3 7,5 7,4 7,7 i 4 Monat Januar 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Wind Richtung und Stärke 0—12 CL Ww r 7 a 2P 9P 1 W 2 SW 2 SW 1 2 SW 2 SW 2 SW 2 3 SW 1 SE 1 SE 1 4 s 2 SSE 2 SSE 2 5 SSW 2 SSE 1 SE 1 6 SW 2 SW 1 SW 2 7 w 1 SW 2 SW 2 8 SE 1 SE 1 SE 2 9 SE 2 E 2 E 2 10 ESE 3 E 1 E 1 11 E 2 E 2 E 2 12 3 E 3 E 2 13 2 SE 2 SE 2 14 SE 2 SE 2 SE 2 15 SE 2 SE 2 SE 3 16 SE 2 SE 2 SE 2 17 SE 1 S 2 S 2 18 SW 2 W 2 W 2 19 SW 2 W 2 W 2 20 s 1 SE 2 SE 2 21 SE 2 E 2 E 2 22 E 2 IN 2 N 2 23 w 2 NW 2 NW 2 24 SE 2 S 1 S 1 25 SW 1 SW 2 SW 4 26 SW 3 NW 4 WNW 2 27 w 2 NW 2 NW 2 28 NE 2 NE 2 NE 2 29 SE 2 SE 2 SE 2 30 SE 2 SE 3 SE 5 31 SE 5 S 5 S 1 Momits- mittel 1 2,0 2,0 2,0 Niederschlag (Gewitter und sonstige Bemerkungen) Form und Zeit o •— V cu-o TT Ol j ZJ r“ - 3 « ü - 7 a P n. — i — i a und p, — p-n n — von ö^p-ß1 ’p 0,2 0,0* 4,3* 0,2* 0,1* 2,0* 8,6* 1,4* 0,4* 4,9 1,6 2,1* 0,3* — «-d früh — #° von 1 111 'p-n mit Unterbr., 1 — j,J früh — 3,0 0,0 -pflocken von 2"°p-ca. 600p -X-0 von l50p-735p mit Unterbr. % u n-ca. 83üa -X-0 n, =° p-n -X-0 n, -X-0 u. $ von Ö30p-n, =° früh |°u. -X-0 n, # u. -X-0 von lo0p-n $ 1 u. -X- 1 n, # u. -X 0 von ca. 23° p-n -X-0 n und von 8 ’"a-l 1 Ja 0° von 825p-n, =* p |°n und von 800a-300p mit Unterbr. -X- und $ von ca. 820a-ca. 530p -X- flocken von l30p-535p und 84u p-n -X- 0 n [böiger Wind 0,4 -F mit zeitw. Zuschauer von 10uua-50üp, 1,0 1,0 29,1 Monatssumme. 0,0 5 Monat Januar 1913. Beobachter Westpli al, Behrendt. Monafs-Uebersicht. Maximum am Minimum am Differenz Luftdruck 774,6 9. 743,6 31. 31,0 Lufttemperatur 6,3 2. —12,8 30. 19,1 Absolute Feuchtigkeit 6,0 25. 1,2 mehrm. 4,8 Relative Feuchtigkeit 98 25. 53 29. 4,5 Grösste tägliche Niederschlagshöhe . 8,6 am 22. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) 2 „ „ trüben Tage (über 8,0 im Mittel) 16 „ „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) „ „ Eistage (Maximum unter 0°) 10 „ „ Frosttage (Minimum unter 0") 21 „ „ Sommertage (Maximum 25,0" oder mehr) — Zahl der Tage mit: Wind- Verteilung: mindestens 1,0 mm Niederschlag 8 7a 2P 9P Summe mehr als 0,2 mm Niederschlag 10 N 0,0 1,0 1,0 2,0 mindestens 0,1 mm Niederschlag 13 NE 1,0 1,0 1,0 3,0 Schnee -X- (mindestens 0,1 mm) 9 E 4,5 5,0 5,0 14,5 Hagel — SE 11,5 10,0 10,5 32,0 Graupeln 1 S 2,5 4,0 3,5 10,0 Reif > — i 2 SW 7,5 5,0 5,0 17,5 Nebel =u.=i (mindest. Stärke 1) 3 w 4,0 2,0 2,5 8,5 Gewittern K — NW 0,0 3,0 2,5 5,5 Wetterleuchten £ Schneedecke -)£ C 0,0 0,0 6,0 0,0 3 Summe 31,0 31,0 31,0 93,0 Pentaden-Uebersichf. Pentade Luftdruck Luft¬ temperatur Bewölkung Nieder¬ schlag Mittel Mittel Mittel Summe 1— 5. Januar 65,3 2,4 5,8 — 6.— 10. 11 71,8 1,1 9,9 3,0 11.— 15. 11 66,9 -4,0 5,7 0,2 16.— 20. 11 54,8 -1,1 9,0 4,6 21.— 25. 11 52,3 1,0 9,9 17,3 26.— 30. 11 67,8 —3,6 5,3 4,0 6 Monat Februar 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. bD os — Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm — Temperatur- Extreme (abgelesen 9P) Luft-Temperatur °C 7a 2P 9P Tages¬ mittel Maxi¬ mum Mini¬ mum Diffe¬ renz 7a 2P 9P Tages¬ mittel 1 54,9 56,1 56,9 56,0 3,3 —1,1 4,4 0,0 3,2 —0,3 0,6 2 42,7 39,8 53,3 45,3 1,4 —0,6 2,0 0,4 0,4 0,6 0,5 3 52,6 55,8 55,7 54,7 3,6 -0,6 4,2 0,4 2,8 3,6 2,6 4 58,1 60,1 62,9 60,4 6,7 3,2 3,5 4,7 6,4 6,0 5,8 5 64,7 64,2 61,6 63,5 6,6 3,4 3,2 4,2 6,3 5,2 5,2 6 57,7 60,0 63,4 60,4 6,3 2,4 4,4 3,4 6,6 3,3 4,2 7 63,1 64,1 64,6 63,9 7,8 1,0 6,8 3,4 7,4 4,2 4,8 8 59,1 60,2 66,7 62,0 8,6 4,0 4,6 6,0 8,4 4,4 5,8 9 71 2 69,7 68,9 69,9 6,4 1,4 5,0 1,7 6,4 5,3 4,7 10 73,1 73,7 73,1 73,3 5,8 0,8 5,0 1,1 5,4 2,2 2,7 11 73,4 76,3 76,4 75,4 5,3 0,0 5,3 0,7 5,1 2,4 2,6 12 76,6 76,5 75,7 76,3 3,8 —0,8 4,6 0,1 3,4 3,0 2,4 13 73,6 72,0 71,3 72,3 1,7 -0,2 1,9 1,2 1,0 0,0 0,6 14 71,6 72,9 73,7 72,7 3,3 —1,6 4,9 -0,1 2,4 -0,1 0,5 15 72,0 71,2 70,6 71,3 1,2 —1,1 2,3 —0,4 1,0 0,6 0,4 16 70,0 70,1 69,7 69,9 2,1 0,4 1,7 0,7 2,0 1,1 1,2 17 69,6 72,2 73,8 71,9 —0,2 -2,1 1,9 -1,3 —0,4 1,8 —1,3 18 74,6 74,3 73,8 74,2 0,2 — 5,6 5,8 —5,4 —0,3 —0,6 -1,7 19 72,3 71,1 69,9 71,1 1,4 -4,4 5,8 -4,0 0,1 —2,2 -2,1 20 67,7 66,3 64,8 66,3 1,7 —7,0 8,7 -6,7 0,0 —3,8 —3,6 21 63,5 56,6 67,6 65,6 2,8 —4,6 7,4 —1,6 1,8 —1,6 —0,8 22 69,3 67,4 69,5 68,7 1,4 5,4 6,8 -4,4 -0,1 —2,6 -2,4 23 71,2 70,5 69,6 70,4 3,0 —8,6 11,6 -4,8 2,7 1,0 0,0 24 66,3 65,7 64,3 65,4 5,6 -2,2 7,8 -2,0 5,2 0,6 1,1 25 32,8 62,9 62,3 62,7 7,0 —2,8 9,8 —2,3 6,9 0,6 1,4 26 60,2 58,4 56,2 58,3 7,6 —3,3 10,9 —3,0 7,2 0,6 1,3 27 53,6 52,9 52,0 52,8 3,8 —1,8 5,6 -1,0 3,7 1,8 1,6 28 54,2 59,9 63,6 59,2 2,4 —1,3 3,7 0,9 1,1 —0,8 0,1 29 30 31 Monats¬ mittel 65,0 65,4 66,5 65,5 4,0 —1,4 5,4 —0,3 3,4 1,2 1,4 7 Monat Februar 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Absolute Feuchtigkeit mm Relative Feuchtigkeit Prozente Bewölkung 0—10 7a 2P 9P Tages¬ mittel 7 a 2P 9P Tages¬ mittel 7a 2P 9P Tages¬ mittel 4,3 4,3 4,1 4,2 92 75 92 86,3 71 31 71 5,7 4,2 4,4 4,2 4,3 89 92 89 90,0 lO1^» lO'-f 21 7,3 4,4 5,0 5,4 4,9 92 89 92 91,0 101 IO1 IO1® 10,0 6,2 6,6 6,4 6,4 97 91 91 93,0 101® IO1 IO1 10,0 5,6 6,6 6,0 6,1 90 93 90 91,0 101 IO1 IO1 10,0 5,1 5,8 5,1 5,3 87 80 88 85,0 91 IO1 IO1 9,7 5,2 6,3 5,8 5,8 90 82 93 88,3 101 91 IO1 9,7 6,6 5,6 4,8 r-' r~. 0,/ 94 67 77 82,7 101® 81 61 8,0 4,5 5,9 6,1 5,5 88 83 92 84,3 71 71 10 8,0 4,7 5,3 5,2 5,1 94 78 96 89,3 71 41 IO1 7,0 4,5 4,6 4,1 4,4 92 71 75 79,3 4° 5° 71 5,3 4,2 4,9 5,3 4,8 90 83 93 88,7 91 IO1® IO1— 9,7 4,7 4,6 4,3 4,5 94 92 92 92,7 10’cc IO1 10:= 10,0 4,3 3,4 3,8 3,8 94 63 83 80,0 102= 61 71 7,7 3,9 4,0 4,4 4,1 89 81 92 87,3 IO1 IO1* IO1® 10,0 4,6 4,2 4,0 4,3 94 78 81 84,3 IO1 IO1 IO1 10,0 3,6 3,3 2,9 3,3 86 74 72 77,3 IO1 71 81 8,3 2,6 3,1 4,0 3,2 85 68 90 81,0 21 21 81 4,0 2,9 3,7 3,0 3,2 87 79 77 81,0 l1 3° 51 3,0 2,5 3,6 1,7 2,6 92 78 51 73,7 31 31 21 2,7 3,7 3,5 3,6 3,6 92 66 88 82,0 91 71 61 7,3 2,7 4,4 2,8 3,3 81 96 74 83,7 1° IO1* 51 5,3 2,6 3,2 4.0 3,3 81 57 81 73,0 71 71 71 7,0 3,4 5,0 3,8 4,1 86 75 80 80,3 71 31 31 4,3 3,1 5,0 4,2 4,1 81 67 89 79,0 61 0 31 3,0 3,3 4,9 3,9 4,0 91 65 82 79,3 1° 1° 21 1,3 3,5 4,6 4,7 4,3 82 77 90 83,0 61 IO1 31 6,3 4,4 i 3,7 2,9 3,7 89 73 68 76,7 IO1« 41 31 5,7 4,1 4,6 4,3 4,4 89,3 77,6 84,2 83,7 7,4 6,8 7,0 7,0 8 Monat Februar 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. I fcB cd r- Wind Richtung und Stärki 0—12 e Niederschlag (Gewitter und sonstige Bemerkungen) "o & O -C "ö Q> Q C p •O zj — ®c n.~ 7 a 7 a OP 9P Höhe 7a Form und Zeit 1 SW 2 SW 2 SW 2 9,9* *°n, * 0 von 93oa-94aa 5,0 2 SW 4 NW 5 NW 2 3,1* *1n-220 p mit Unterbr. 6,0 3 s 1 WSW 2 SW 2 7,9* *°n, * u von 750a-900a, von 500p-n 4,0 4 SW 2 W 4 W 2 5,5* #u n-ca. 900a und von 530p-84up, — CT 0 w 2 SW 2 SW 2 1,3 [böiger Wind p 6 SW l! w 1 w 1 — I — 7 SW 2 SW 2 SW 1 — a, #° einige Male p 8 SW 2 w 3 w 2 1,9 #° n-74: — 9 SW 1 WSW 3 w 2 0,4 Sprüh - % einige Male p, 1 — ,0 früh 10 w 2 w 1 w 2 0,1 11 NW 2 NW 2 NW 2 — — 12 w 2 w 1 W 2 — # " von l35p-300p, =4p-n 13 NW 2 NW 2 w NW 2 0,1 -c früh, =4 p-n 14 N 1 NE 2 NE 2 — — 1 früh [Sprüh# von 800p-n — 15 W 1 WSW 1 SW 2 — a° von 720a-830 a, dann flocken- 4 30p, 16 N 2 E 2 E 2 1,7* #° n, -X- 0 von 915a-1040a, * flocken um i — 17 E 2 E 2 E 2 0,3* [54op 18 E 2 E 2 E 2 — 19 E 1 SE 2 SE 2 — i — 1° früh 20 SE 1 SW 1 SW 1 — 21 W 2 NW 2 NW 2 — «■ — i1 früh _ 22 W 2 SW 2 SW 2 — -X-1 von l00p-430p, böiger Wind p 23 SW 2 W 2 W 2 2,1* 2,0 24 SW 1 SW 2 SW 2 — 25 SW 1 SW 1 SW 1 — 26 SW 1 SW 1 SW 1 — — 27 SW 1 SW 1 SW 1 — Sprüh# zeitweise a 28 N 1 jN 3 N 2 1,1 Sprüh# n-73oa 29 30 31 Monats- j mittel 1 1,6 2,0 1,8 35,4 Monatssumme 0,6 9 9 Monat Febrnar 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Monats-Uebersicht. Maximum am Minimum am Differenz Luftdruck 776,6 12. 739,8 2. 36,8 Lufttemperatur 8,6 8. —8,6 23. 17,2 Absolute Feuchtigkeit 6,6 mehrm. 1,7 20. 4,9 Relative Feuchtigkeit 97 4. 5,1 20. 4,6 Grösste tägliche Niederschlagshöhe . 9,9 am 1. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) 1 „ „ trüben Tage (über 8,0 im Mittel) 10 „ „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) — „ „ Eistage (Maximum unter 0°) 1 „ „ Frosttage (Minimum unter 0°) 19 „ „ Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr) — Zahl der Tage mit: mindestens 1,0 mm Niederschlag 9 mehr als 0,2 mm Niederschlag 11 mindestens 0,1 mm Niederschlag 18 Schnee -X- (mindestens 0,1 mm) 7 Hagel — Graupeln zz Reif i — i Nebel = u. = Gewittern K Wetterleuchten £ Schneedecke Rf (mindest. Stärke 1) 7a 2P 9P Summe N 3,0 1,0 1 1,0 5,0 NE 0,0 1,0 1,0 2,0 E 3,0 3,0 3,0 9,0 SE 1,0 1,0 1,0 3,0 S 1,0 0,0 0,0 ' 1,0 SW 12,0 10,5 11,0 32,5 w 6,0 7,5 7,0 20,5 NW 2,0 4,0 4,0 10,0 C 0,0 0,0 0,0 0,0 Summe | 28,0 28,0 28,0 | 84,0 Pentaden-Uebersicht. Pentade Luftdruck Luft¬ temperatur Bewölkung Nieder¬ schlag Mittel Mittel Mittel Mittel 31. Jan. — 4. Februar 52,7 1,3 8,1 26,4 5.— 9. „ 63,9 4,9 8,7 3,6 10.— 14. „ 74,0 1,8 7,9 0,2 15.— 19. „ 71,7 0,7 7,1 2,0 20.— 24. „ 67,3 1,1 5,3 2,1 25. — 1. März 60,4 0,6 4,8 1,1 2 10 Monat März 1913. Beobachter Westplial, Behrendt. Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm + Temperatur- Extreme (abgelesen 9P) Luft-Temperatur °C bfl cö H 7a 2P 9P Tages¬ mittel Maxi¬ mum Mini- mum Diffe¬ renz 7a 2P 9P Tages¬ mittel 1 67,2 69,1 70,0 68,8 2,2 —4,2 6,4 — 3,6; 1,7 —1,8 — 1,4 2 70,3 68,7 66,4 68,5 2,8 —6,3 9,1 —5,6 2,8 0,3 —0,5 3 63,3 60,4 54,7 59,5 7,2 -3,0 10,2 1,1 6,8 5,8 4,9 4 57,8 59,7 57,5 58,3 6,6 2,3 4,3 2,4 6,3 6,3 5,3 5 56,6 59,9 65,8 60,8 11,6 3,3; 8,3 8,4 11,6 3,4 6,7 6 63,0 62,3 61,9 62,4 11,8 1,0 10,8 4,2 U,4 7,6 7,7 7 53,6 56,2 56,8 55,5 9,4 4,4 5,0 9,4 9,0 4,7 7,0 8 58,6 60,0 64,8 61,1 5,2 0,8 4,4 1,8 4,3 1,1 2,1 9 69,0 71,9 70,5 70,5 6,4 -0,3 6,7 0,4 6,0 1,7 2,4 10 61,8 60,6 63,3 61,9 8,8 1,4 7,4 3,4 8,6 4,8 5,4 11 66,4 62,9 60,4 63,2 6,4 0,8 5,6 1,3 4,0 6,0 4,3 12 64,4 69,1 68,8 67,4 7,7 1,6 6,1 3,3 7,1 2,0 3,6 13 61,3 60,0 61,2 60,8 7,8 0,4 7,4 1,4 7,4 2,8 3,6 14 58,2 58,5 67,1 57,9 9,3 1,6 7,7 3,4 9,2 8,1 7,2 15 52,3 56,7 58, 2!: 55,7 9,8 2,4 7,4 8,6 9,0 3,2 6,0 16 60,2 53,0 53,1 55,4 8,3 1,4 6,9 2,4 7,9 3,2 4,2 17 52,5 48,2 51,4 50,7 8,8 1,6 7,2 3,0 7,0 7,4 6,2 18 41,2 47,1 50,8 46,4 6,0 0,2 5,8 3,4 6,0 0,4 2,6 19 51,2 45,1 35,9 44,1 7,3 —1,4 8,7 —0,6 7,0 1,8 2,5 20 42,4 47,5 50,5 46,8 10,4 1,4 9,0 4,7 10,0 4,6 6,0 21 51,7 54,1 57,5 54,4 12,8 4,2 8,6 6,0 12,7 6,7 8,0 22 55,6 57,2 56,4 56,4 14,4 4,8 9,6 6,4 14,0 6,8 8,5 23 51,8 53,5 54,4 53,2 15,0 5,8 9,2 8,8 13,0 8,2 9,6 24 54,2 55,3 68,4 56,0 11,8 5,3 6,5 5,9 10,4 6,0 7,1 25 64,6 68,4 70,9 68,0 9,3 0,8 8,5 2,7 8,6 1,8 3,7 26 71,0 69,2 67,4 69,2 8,8 —1,8 10,6 -0,4 8,4 8,7 3,8 27 64,1 62,3 58,6 61,7 7,0 0,4 6,6 1,4 5,7 2,8 3,2 28 57,0 59,6 62,6 59,7 11,3 1,2 10,1 2,6 10,8 6,0 6,4 29 65,1 63,9 63,8 64,3 11,4 2,6 8,8 6,8 10,6 8,8 8,8 30 62,4 60,9 59,4 60,9 14,2 5,7 8,5 6,2 13,7 9,2 9,6 31 57,0 55,8 55,9 56,2 20,3 7,4 12,9 9,0 20,2 11,2 12,9 Monats¬ mittel 58,9 59,3 59,5 59,2 9,4 1,5 7,9 3,5 8,7 4,7 5,4 11 Monat März 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Absolute Feuchtigkeit mm Relative Feuchtigkeii Prozente t Bewölkung 0—10 7a 2P 9P Tages¬ mittel 7a 2P 9P Tages mittel i 7a 2P 9P Tages¬ mittel 2,9 2,2 ► 3,4 2,9 82 4S 84 71,3 71 61 lO1^, 7,7 2,7 3,1 3,4 3,. 90 55 73 72,7 l1 21 IO1 4,3 4,0 5,2 5,€ 4,9 81 71 82 78,0 IO1 IO1 IO1 10,0 5,2 5,5 5,9 5,5 94 78 83 85,0 101 IO1 IO1 10,0 7,2 6,3 4,7 6,1 88 62 80 76,7 101 82 31 7,0 5,9 6,7 7,1 6,6 96 66 91 84,3 61 IO1 IO1 *8,7 8,0 4,6 4,9 5,8 91 53 76 73,3 IO1# 9 2 l1 6,7 5,0 3,0 3,9 4,0 95 48 77 73,3 101 71 41 7,0 4,2 4,1 4,2 4,2 89 59 82 76,7 51 71 1° 4,3 5,4 6,1 4,6 5,4 93 73 71 79,0 IO1« 71 31 6,7 4,4 5,5 5,6 5,2 87 90 81 86,0 2° IO1® IO1 7,3 4,3 4,8 4,5 4,5 75 64 85 74,7 71 71 41 6,0 3,9 4,7 5,0 4,5 76 61 89 75,3 91 81 71 8,0 5,2 6,9 7,3 6,5 90 80 91 87,0 ‘IO1 IO1# IO1® 10,0 6,8 3,9 4,8 5,2 83 46 83 70,7 IO1 41 81 7,3 4,5 4,4 5,0 4,6 82 56 87 75,0 91 IO1 81 9,0 5,1 6,6 6,6 6,1 90 88 86 88,0 71 101# IO1® 9,0 4,5 2,9 4,3 3,9 76 42 90 69,3 IO1 71 71 8,0 3,7 3,7 4,7 4,0 85 49 90 74,7 61 71 io1* • 7,7 5,2 4,4 5,2 4,9 81 48 82 70,3 91 71 51 7,0 6,6 5,4 6,6 6,2 94 49 90 77,7 IO1# 51 91 8,0 6,0 6,5 3,9 6,1 84 55 80 73,0 41 71 31 4,7 6,8 7,6 6,8 7,1 81 68 83 77,3 91 IO1 7° 8,7 6,1 7,3 5,7 6,4 88 76 82 82,0 IO1 71 71 8,0 4,6 3,9 4,5 4,3 82 48 85 71,7 71 51 21 4,7 4,1 4,5 4,1 4,2 92 55 69 72,0 l1 0 l1 0,7 4,6 5,7 5,2 5,2 91 83 93 89,0 l1 31 IO1» 4,7 5,1 6,3 5,9 5,8 93 65 85 81,0 IO1 91 41 7,7 6,3 7,4 7,2 7,0 85 77 86 82,7 IO1 IO1 61 8,7 6,0 7,3 7,3 6,9 86 62 84 77,3 IO1 41 3° 5,7 7,6 9,5 8,6 8,6 89 54 86 76,3 7° 4° 61 5,7 5,2 5,4 5,4 5,3 86,7 62,7 83,4 77,5 7,6 7,1 6,4 7,1 12 Monat März 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. bJj cs Wind Richtung und Stärke 0—12 7 a 2P 9P NW 9 NW 2 NW 2 NW 1 SE 2 SE 2 SW 2 SW 2 SW 5 w 3 w 4 W 4 SW 3 w 4 W 2 SW 2 WSW 2 SW 2 SW 4 WSW 5 WSW 3 w 2 NW 2 NW 2 NW 1 w 2 W 1 SW 4 w 4 W 4 w 2 SW 2 SW 4 NW 4 WNW 3 NW 1 s 2 SW 2 SW 2 SW 2 SW 1 SW 2 SW 4 w 5 W 4 SW 4 SW 6 SW 4 SW 2 s 2 SW 3 SW 8 SW 6 SW 3 SW 2 s 4 SW 6 SW 4 SW 6 SW 2 SW 2 w 3 SW 2 SW 2 SW 2 SW 2 s 1 w 2 w 1 s 1 w 3 w 2 w 2 NNW 2 NW 2 w 1 NE 2 NE 1 E 2 NE 3 NE 3 SE 2 SE 2 SE 2 SE 2 E 2 E 3 SE 2 SE 2 SE 2 SE 2 SE 2 SE 1 2,5 3,0 2,6 Niederschlag (Gewitter und sonstige Bemerkungen) Form und Zeit o i-, Q} -c "O O a? r- 03 r« — JE o =0 ü „ Bb.: 7 a 1 2 8 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 0,0 0,2* 5,2 0,1 1,2 2, 8 , !,2 2,7 I 4,6 2,2 1.7 4,0 2,6 0,7* 3,2* 0,9 3.7 3,0 -X-0 von 830a-9loa, zx° von 8°°p-n n % 0 von 24op-530p ® 0 einige Male a #° n-ca. 9o0a, böiger Wind a u. p >->0 früh von n-123jp von l00p-ca. 830p böiger Wind n u. a, übergehend in >^-p 1 — d früh §°von l4"p-n [strichweise #°v. 725a-ca. 10°°a, % 1 v. 700p-ca. 800p #°v. 200p-350p, Rf-nu.Av. 400p-440p #° von ll00a-830p, #° von 830p-n Zuschauer strichweise um ll00a -X- u. # 1 v. 630p-n, böig.W. niiberg. i. >^p %x n, böiger Wind a, zeitweise n-800a, % 1 von 8lop-9"°p 15. ,00. 3,2 n n 1 früh 0 von 630p-n 1 n oj ® E 43,2 Monatssumme. Zu 15: böiger Wind a u. p. Zu 16: #1u. ^ v. 630p-70op, böiger Wind a, ^ p, NahR°v. 400p-440p aus SWabnachNE. Zu 18: -X-u. ^1v.610p-ca.700p,^>>n, au.p. [i: 13 Monat März 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Monats-Uebersicht. Maximum am Luftdruck 771,9 9. Lufttemperatur 20,3 31. Absolute Feuchtigkeit 9,5 31. Relative Feuchtigkeit 96 6. Minimum 735,9 —6,3 2,5 42 am 19. 2. 1. 18. Differenz 36,0 26,6 7,0 54 Grösste tägliche Niederschlagshöhe . . . . . 5,2 am 4. Wind- 7a Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) trüben Tage (über 8,0 im Mittel) Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) Eistage (Maximum unter 0°) Frosttage (Minimum unter 0°) Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr) Zahl der Tage mit: mindestens 1,0 mm Niederschlag 14 mehr als 0,2 mm Niederschlag 16 mindestens 0,1 mm Niederschlag 18 Schnee -)(- (mindestens 0,1 mm) 3 Hagel ^ 2 Graupeln 4 Reif i—i 3 Nebel = u. =| (mindest. Stärke 1) — Gewittern K 1 Wetterleuchten £ — Schneedecke ßf 1 8 5 6 Verteilung: 2P 9P Summe N 0,0 0,5 0,0 0,5 NE 0,0 2,0 2,0 4,0 E 1,0 1,0 1,0 3,0 SE 4,0 4,0 4,0 12,0 S 3,0 2,0 0,0 5,0 SW 14,0 10,0 12,5 36,5 w 5,0 8,5 7,5 21,0 NW 4,0 3,0 4,0 11,0 C 0,0 0,0 0,0 0,0 Summe | 31,0 31,0 31,0 93,0 Pentaden-Uebersicht. Pentade Luftdruck Luft¬ temperatur Bewölkung Nieder¬ schlag Mittel Mittel Mittel Summe 1 . — 6. März 61,9 4,8 8,0 5,5 7.-11. „ 62,4 4,2 6,4 7,9 12.— 16. 59,4 4,9 8,1 8,5 17.-21. „ 48,5 5,1 7,9 11,4 22.-26. 60,6 6,5 5,4 6,7 1 27.-31. „ 60,6 7,6 6,5 3,2 14 Monat April 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm + Temperatur- Extreme (abgelesen 9P) Luft-Temperatur °C ÖJD cö Eh 7a 2P 9P Tages¬ mittel Maxi¬ mum Mini¬ mum Diffe¬ renz 7a 2P 9P Tages¬ mittel 1 55,1 57,1 59,5 57,2 17,6 7,8 9,8 9,0 17,3 10,2 11,7 2 61,6 64,0 66,0 63,9 12,8 6,3 6,5 7,3 11,4 6,4 7,9 3 67,4 67,0 66,4 66,9 8,8 3,6 5,2 4,7 7,4 6,8 6,4 4 60,9 65,7 65,7 64,1 6,3 4,7 1,6 6,0 5,2 4,7 5,2 5 64,4 62,8 60,4 62,5 7,0 4,0 3,0 5,2 6,2 5,3 5,5 6 54,4 51,5 49,7 51,9 8,7; 4,1 4,6 5,2 8,2' 5,7 6,2 7 51,9 54,3 56,5 54,2 5,4 3,4 2,0 4,4! 4,6 4,4 4,4 8 59,0 60,1 61,4 60,2 7,7 2,6 5,1 3,8 6,8 4,4 4,8 9 61,2 60,5 59,1 60,3 9,0 2,9 6,1 4,6 8,0 5,4 5,8 10 52,8 49,0 47,6 49,8 10,3 3,2 7,1 3,8 8,4 3,4 4,8 11 47,8 48,1 51,3 49,1 0,3 -3,8 4,1 —3,0 —3,0 —0,8 —1,9 12 49,0 48,7 52,0 49,9 1,8 -4,6 6,4 -1,8 1,0 -0,7 —0,6 13 57,1 60,3 62,2 59,9 4,8 —2,8 7,6 —0,3 4,2 —1,7 0,1 14 65,0 66,7 66,6 66,1 4,4 -4,6 9,0 —2,0 4,2 -0,4 0,4 45 66,4 65,5 64,9 65,6 6,4 -4,4 10,8 -1,6 5,4 1,8 1,8 16 61,7 58,1 55,4 58,4 8,4 —3,2 11,6 -0,4 7,1 3,0 3,2 17 51,5 50,1 47,7, 49,8 10,3 -1,0 11,3 2,0 9,0 6,4 6,0 18 52,1 56,3 57,9 55,4 11,7 3,3 8,4 4,2 10,4 5,0 6,2 19 55,0 52,0 48,9 52,0 12,8 3,4 9,4 5,6 10,3 9,6 8,8 20 53,6 55,9 58,9 56,1 12,4 3,8 8,6 6,0 12,1 5,2 7,1 21 61,1 64,4 65,6 63,7 11,2 2,0 9,2 5,8 11,0 i 5.2 6,8 22 66,6 67,0 66,5 66,7 13,3 0,3 13,0 2,8 12,8 6,3 7,0 23 63,0 60,7 58,5 60,7 12,3 3,4 8,9 7,0 9,8 6,8 7,6 24 55,8 55.7 55,3 55,6 10,8 5,6 5,2 6,2 9,2 8,2 8,0 25 53,4 53,4 53,7 53,5 20,0 5,4 14,6 8,0 18,2 15,0 14,1 26 54,6 57,8 59,1 57,2 17,1 10,2 6,9 12,4 17,0 10,4 12,4 27 59,3 56,7 56,3 57,4 17,6 8,7 8,9 9,8 14,3 11,0 11,5 28 59,7 60,7 62,1 60,8 27,1 10,2 16,9 16,4 24,2 14,0 17,2 29 64,2 64,2 63,4 63,9 28,4 13,6 14,8 17,0 28,2 16,7 19,6 30 61,9 61,8 59,7 61,1 28,6 14,4 14,2 17,1 28,6 17,8 20,3 31 Monats¬ mittel 58,2 58,5 58,6 58,5 11,8 3,4 8,4 5,5 10,6 6,5 7,3 15 Monat April 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Absolute Feuchtigkeit mm Relative Feuchtigkeii Prozente t Bewölkung 0—10 7a 2P 9P Tages mittel 7 a 2P 9P Tages¬ mittel 7a 2P 9P Tages¬ mittel 7,2 8,7 j 7,6 7,8 84 51 81 74,7 1° 81 IO1 6,3 7,1 6,7 6,6 6,8 93 61 91 83,3 IO1 91 61 8,3 5,9 6,2 6,1 6,1 92 8C 82 94,7 l1 3° 81 4,0 6,4 6,2 5,9 6,2 91 94 92 92,3 101 IO1 IO1 10,0 6,1 6,1 5,7 6,0 92 87 86 88,3 101 IO1 41 8,0 6,0 6,1 5,5 5,9 90 75 80 81,7 41 61 31 4,3 4,8 4,1 5,0 4,6 97 65 80 74,0 41 IO1 IO1 8,0 4,0 4,5 4,5 4,3 67 61 71 66,3 71 41 IO1 7,0 4,9 4,3 4,5 4,6 78 55 68 67,0 91 31 IO1 7,3 5,2 4,7 3,8 4,6 87 57 65 69,7 101 81 61 8,0 3,0 2,2 3,7 3,0 83 61 85 76,3 10!-f> lO'-f* 31 7,7 3,5 4,1 4,1 3,9 88 83 94 88,3 l1 IO1 IO1 7,0 4,1 5,6 3,7 4,5 90 90 92 90,7 41 61 0 3,3 3,6 5,4 3,6 4,2 92 87 81 86,7 1° 41 31 2,7 3,6 5,7 4,5 4,6 88 85 85 86,0 3° 21 0 1,7 3,9 6,7 5,1 5,2 89 88 90 89,0 1° 0 0 0,3 5,1 7,1 6,8 6,3 96 83 97 92,0 101# IO1 IO1# 10,0 6,0 7,7 5,9 6,5 97 82 90 89,7 21 71 61 5,0 6,4 8,5 8,7 7,9 94 92 98 94,7 41 IO1# IO1 8,0 6,5 8,4 6,0 7,0 93 80 90 87,7 9° 51 81 7,3 6,3 8,7 6,0 7,0 91 89 90 90,0 91 71 61 7,3 5,1 7,7 6,7 6,4 91 70 90 83,7 0 4° 31 2,3 7,0; 8,6 7,2 7,6 94 95 98 95,7 IO1 IO1 IO1# 10,0 6,9 8,2 7,4 7,5 97 95 92 94,7 IO1 IO1 51 8,3 7,3 10,7 9,2 9,1 92 69 72 77,7 91 91 61 8,0 9,2 9,5 7,4 8,7 87 66 78 77,0 IO1 IO1 71 9,0 6,9 8,8 8,1 7,9 76 73 82 77,0 71 0 21 3,0 11,6 10,7 10,3 10,9 83 48 87 72,7 1° 21 31 2,0 10,4 11,4 9,3 10,4 72 40 66 59,3 41 61 21 4,0 11,0 - - 8,7 9,9 9,6 76 30 65 57,0 0 0 0 0,0 6,2 7,1 6,3 6,5 87,3 73,5 83,9 81,6 5,7 6,4 5,7 6,0 Monat April 1913. 16 — Beobachter Westphal, Behrendt Wind Richtung und Stärke 0—12 Niederschlag (Gewitter und sonstige Bemerkungen) Tag 7a 2P 9P Höhe 7a 1 SSW 1 NW 1 NW 1 — 2 w 1 W 1 W 1 — 8 NW 1 NE 2 NE 1 — 4 NE 2 E 2 E 4 — 5 E 3 NE 3 NE 2 — 6 NE 2 NE 2 NE 2 — 7 NE 4 N 5 N 2 — 8 N 1 NE 2 NE 1 — 9 NW 2 NE 1 NE 1 — 10 W 2 W 3 W 4 — 11 W 5 NW 6 NW 2 0,8* 12 W 2 NW 4 NW 2 2,6* 13 NW 1 NW 2 NW 1 0,6* 14 C NE 1 NE 1 — 15 NE 2 NE 2 NE 1 — 16 SSE 2 NE 1 NE 1 — 17 S 1 S 1 S 1 0,0 18 w 3 SW 2 SW 1 11,4 19 s 3 s 4 s 4 0,3 20 SW 2 w 2 w 2 4,6 21 SW 1 NW 2 NW 1 1,1 22 SW 1 N 1 N 1 — 23 N 2 NNW 1 NW 1 — 24 NE 1 N 1 C 3,3 25 SE 2 SW 1 SW 1 — 26 S 2 SW 1 SW 1 0,1 27 E 1 E 2 E 2 — 28 SE 2 E 2 SE 1 1,7 29 SSE 2 SE 1 SE 1 — 30 SE 1 SE 1 SE 1 — 31 i cn , — , a> CZ -4— < S.tS 1,8 2,0 1,5 26,5 Form und Zeit a #° von 820a-ll00a -h1n-700a u. v. 7:j°a-10oua u. v. l00p-400p -)f einige Male a u. p, zeitw. 4>, böiger [Wind a u. p i° n-9°°a, #° von 800p-n ,0 a 35 _ rcOO. _)2 n, von 4;':jp-50up [au.p §üv. l15p-800pu. v. 430p-n, böigerWind #!n, #u-!p, einige Male p, zeitw. strich¬ weise, ^ v. ö30p-5o5p ®°schauer um 31 °p, #° von 5 J°p-n • °n K#1 n, NahK im E nachts zwisch. 10-11 £ S 26,5 Monatssumme Zu 11 : böiger Wind n-a, iiberg. in bis 4(J(,p Höhe der Schneedecke 17 Monat April 1913. Beobachter Westplial, Behrendt. Monats-Uebersichf. Maximum am Minimum am Differenz Luftdruck 767,4 3. 747,6 10. 19,8 Lufttemperatur 28,6 30. -4,6 12. u. 14. 33,2 Absolute Feuchtigkeit 11,6 28. 2,2 11. 9,4 Relative Feuchtigkeit 98 19. u. 23. 30 30. 68 Grösste tägliche Niederschlagshöhe . . . .11,4 am 18. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) 3 „ trüben Tage (über 8,0 im Mittel) 6 „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) 1 „ Eistage (Maximum unter 0°) — „ Frosttage (Minimum unter 0°) 7 „ Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr) 3 Zahl der Tage mit: mindestens 1,0 mm Niederschlag mehr als 0,2 mm Niederschlag mindestens 0,1 mm Niederschlag Schnee -X- (mindestens 0,1 mm) Hagel Graupeln Zz Reif i— i Nebel = u. =i (mindest. Stärke 1) Gewittern K Wetterleuchten £ Schneedecke Wind- Verteilung : 6 | 7a 2P 9P Summe 9 N 2,0 3,5 2,0 7,5 10 NE 5,0 8,0 8,0 21,0 3 E 2,0 3,0 2,0 7,0 — SE 4,0 2,0 3,0 9,0 — S 4,5 2,0 2,0 8,5 — SW 3,5 3,0 3,0 9,5 — w 5,0 3,0 3,0 11,0 1 NW 3,0 5,5 6,0 14,5 C 1,0 0,0 1,0 1 2,0 • Summe CO o o 30,0 j 30,0 90,0 Pentaden-Uebersicht. Pentade Luftdruck Luft¬ temperatur Bewölkung Nieder¬ schlag Mittel Mittel Mittel Summe 1. — 5. April 62,9 7,3 7,3 — 6. — 10. „ 55,3 5,2 6,9 — 11.-15. 58,1 0,0 4,5 4,0 16.— 20. 54,3 6,3 6,1 16,3 21.-25. 60,0 8,7 7,2 4,4 26.-30. 60,1 16,2 3,8 1,8 N ! 3 18 Monat Mai 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm + T emper atur- Extreme (abgelesen 9P) Luft-Temperatur °C Tag 7a 2P 9P Tages¬ mittel Maxi¬ mum Mini¬ mum Diffe¬ renz 7a 2P 9P Tages¬ mittel 1 57,9 55,6 54,1 55,9 28,8 15,2 13,6 16,8 28,0 18,3 20,4 2 54,2 54,7 56,0 55,0 22,1 11,6 10,5 15,8 16,2 12,2 14,1 3 56,6 57,0 56,5 56,7 14,2 9,8 4,4 10,3 14,0 11,2 11,7 4 54,6 53,2 51,7 53,2 13,3 5,7 7,6 10,4 11,3 9,1 10,0 5 51,2 53,3 56,8 53,8 7,4 4,6 2,8 7,2 6,2 4,9 5,8 6 59,1 59,7 61,2 60,0 7,0 3,8 3,2 4,8 6,8 4,6 5,1 7 60,1 60,3 62,1 60,8 • 10,0 2,3 7,7 6,0 9,2 5,8 6,7 8 63,3 63,7 63,8 63,6 12,0 3,0 9,0 6,4 10,8 6,2 7,4 9 64,3 63,3 63,4 63,7 11,8 3,0 8,8 7,1 10,6 7,1 8,0 10 62,6 61,4 60,8 61,6 13,0 6,0 7,0 8,4 11,9 8,0 9,1 11 60,3 61,0 62,2 61,2 12,8 6,0 6,8 9,1 12,2 6,3 8,5 12 63,5 64,5 65,3 64,4 16,4 3,8 12,6 10,1 15,0 9,9 11,2 13 66,3 66,6 66,4 66,4 19,4 3,6 15,8 9,4 18,8 11,1 12,6 14 66,5 66,9 66,9 66,8 17,4 5,3 12,1 10,6 14,9 10,4 11,6 15 66,1 65,0 63,5 65,0 20,3 6,4 13,9 10,0 17,8 12,8 13,4 16 61,9 59,9 58,7 60,2 22,4 7,8 14,6 12,0 20,4 13,8 15,0 17 55,8 53,0 50,6 53,1 24,4 6,6 17,8 13,6 20,8 13,2 15,2 18 45,7 48,2 52,0 48,6 16,2 10,0 6,2 14,8 12,6 10,8 12,2 19 56,0 58,1 59,7 57,9 13,8 5,0 8,8 8,0 12,8 6,4 8,4 20 63,0 64,4 65,1 64,2 14,2 3,0 11,2 7,0 13,0 10,0 10,0 21 65,7 65,6 65,3 65,5 19,3 4,6 14,7 8,8 18,8 13,8 13,8 22 63,2 61,4 62,1 62,2 21,6 8,7 12,9 12,8 20,6 13,3 15,0 23 63,0 64,0 63,6 63,5 16,8 8,8 8,0 11,0 14,2 11,8 12,2 24 64,1 65,7 65,8 65,2 16,8 8,3 8,5 12,0 16,7 11,7 13,0 25 67,9 68,5 68,5 68,3 17,4 7,2 10,2 10,4 16,6 12,0 12,8 26 68,1 67,1 66,3 67,2 21,8 8,7 13,1 13,6 17,0 14,8 15,0 27 64,8 62,7 60,2 62,6 17,3 10,2 7,1 11,8 14,4 12,2 12,6 28 59,6 60,6 61,8 60,7 17,2 7,9 9,3 12,4 17,0 11,3 13,0 29 62,5 59,8 60,3 60,9 21,4 8,7 12,7 12,2 20,0 16,8 16,4 30 59,9 58,5 57,7 58,7 21,8 11,6 10,2 15,4 18,1 14,2 15,5 31 58,9 58,6 58,9 58,8 23,9 12,3 11,6 15,2 23,2 18,0 18,6 Monats¬ mittel 60,9 60,7 60,9 60,8 17,2 7,1 10,1 10,7 15,5 11,0 12,1 19 Monat Mai 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Absolute Feuchtigkeit mm Relative Feuchtigkeit Prozente Bewölkung 0—10 7a 2P 9P Tages¬ mittel 7a i 2l> 9P Tages¬ mittel 7a 2P 9P Tages¬ mittel 9,9 9,2 9,8 9,6 69 33 63 55,0 41 21 ! 91 2,7 8,9 10,6 8,8 9,4 66 77 84 75,7 0 10 XK® IO1 6,7 8,0 7,5 8,2 7,9 86 63 83 77,3 101 IO1 81 9,3 8,0 7,7 7,6 7,8 85 77 89 83,7 91 IO1® IO1® 9,7 7,3 5,6 5,7 96 79 62 79,0 101® 91 81 9,0 3,5 3,8 3,9 3,7 55 52 62 56,3 101 31 21 5,0 3,7 3,8 4,4 4,0 53 44 64 53,7 1° 61 31 3,3 5,3 4,6 4,9 4,9 73 47 71 63,7 3° 31 21 2,7 5,0 1 4,7 4,9 4,9 66 49 65 60,0 1° ii 41 2,0 6,4 5,3 5,6 5,8 78 52 69 66,3 81 51 31 6,3 6,2 5,7 6,4 6,1 72 54 90 72,0 1° 0 81 3,0 6,5 5,3 7,2 6,3 71 42 80 64,3 3° 1° 21 2,0 7,2 5,2 7,0 6,5 82 32 70 61,3 0 0 0 0,0 6,7 6,9 7,1 6,9 71 55 75 67,0 71 91 81 8,0 7,0 6,6 7,1 6,9 76 43 65 61,3 1° 81 41 4,3 8,0 13,6 8,1 10,1 76 76 69 73,7 31 81 41 5,0 8,2 8,3 8,5 8,3 71 46 75 64,0 0 0 21 0,7 9,4 10,3 7,3 9,0 75 96 75 82,0 91 IO1 91 9,3 6,4 6,3 6,3 6,3 81 57 88 75,3 l1 51 81 4,7 6,4 5,2 6,8 6,1 85 47 74 68,7 i1 61 61 ; 4,3 7,0 8,0 9,2 8,1 83 50 79 70,7 101 91 81 9,0 7,2 6,3 7,9 7,1 66 35 70 57,0 4° 61 81 6,0 8,1 7,9 8,1 8,4 82 65 78 75,0 71 IO1 61 7,7 8,0 7,6 8,1 7,9 76 54 85 71,7 101 81 71 8,3 7,3; 6,2 8,0 7,2 76 44 76 65,3 71 31 1° 3,7 9,5 10,5 9,5 9,8 82 731 76 77,0 91 21 31 4,7 10,1 n,8; 7,6 9,8 98 97 72 89,0 101 101K#J 91 9,7 7,2 6,8 7,9 7,3 68 47 79 64,7 21 51 61 4,3 8,6 11,7 11,0 10,4 82 67 77 75,3 IO1 IO1 81 9,3 10,8 11,7 11,8 11,4 83 75; 98 85,8 7° 91 91 8,3 12,3 15,4 13,5 13,7 96 73 88 85,7 10° 5° 31 6,0 7,6 7,7 7,6 7,7 76,7 58,1 75,8 70,2 5,4 6,0 5,5 5,6 20 Monat Mai 1913. Beobachter YVestphal, Behrendt. Wind Richtung und Stärke 0—12 bn a Eh 7a 2P 9P 1 SE 1 SE 1 SE 1 2 S 1 NNE 1 NE 1 3 w 2 WNW1 W 1 4 s 1 NE 2 NE 2 0 E 5 NE 8 E 6 6 E 6 NE 5 NE 4 7 E 4 E 4 E 2 8 E 2 E 3 E 3 9 E 2 NE 3 NE 2 10 E 2 NE 3 NE 2 11 E 1 NE 2 NW 1 12 NW 2 NE 1 NE 1 13 C NNW 1 C 14 C E 1 E 1 15 SE 1 NE 2 NE 1 16 S 1 NNW 1 NE 1 17 E 1 E 2 E 1 18 SE 1 NW 2 SW 1 19 SW 2 SW 1 SW 1 20 SW 1 SW 1 SW 1 21 SSW 1 SW 1 SW 1 22 s 1 SSW 1 SW 1 23 w 2 NNW 1 W 1 24 SW 2 NW 3 NW 1 25 NW 2 W 2 W 1 26 SW 2 W 3 W 1 27 NW 0 NW 1 C 28 NW 1 W 2 W 1 29 SW 2 SW 1 SW 1 30 W 2 E 2 E 1 31 NE 1 E 2 E 1 Monats- inittel 1,7 2,1 1,4 Niederschlag (Gewitter und sonstige Bemerkungen) Form und Zeit CD T3 5j ® r ® — S — — i - Sco.: 7 a i 0,9 6,8 0,1 [NW 1 250p-230p K^1von l4op-230p, NahR ausSE ab nach 0° von l2op-3lop und von 64op-n #1n-820n, böiger Wind a, übergehend in [vollem Sturm von 94oa-l4op mitUnterbr. 5,0 # u. ^ 1 von 240p-310p mit Unterbr. 5,0 [R $ 1 von 630p-8lop 7.6 8.6 2,2 17,2 [NahR in der Nacht R#1 n u. v. 74ja-l l0oa u. v. l4op-23"p, [®° von 540p-5o0p # °schauer um 1 lo0a, $ 1 v. 23op-340p u. von 4 lop- 5 30p mitUnterbr., R' von 30. [5 J°p-630p 53,4 Monatssumme. ab nach NE. Zu 30: NahR im NW ab nach NE v. 5 3op-630p, ^ n im E. 21 t Monat Mai 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Monats-Uebersicht. Maximum am Minimum am Differenz Luftdruck 768,5 25. 745,7 18. 22,8 Lufttemperatur 28,8 1. 2,3 7. 26,5 Absolute Feuchtigkeit 15,4 31. 3,5 6. 10,1 Relative Feuchtigkeit 98 27. 30 32 13. 66 Grösste tägliche Niederschlagshöhe . 17,2 am 31. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) 2 „ „ trüben Tage (über 8,0 im Mittel) 9 „ „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) 1 „ „ Eistage (Maximum unter 0°) „ „ Frosttage (Minimum unter 0°) — „ „ Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr) 1 Zahl der Tage mit: mindestens 1,0 mm Niederschlag mehr als 0,2 mm Niederschlag mindestens 0,1 mm Niederschlag Schnee (mindestens 0,1 mm) Hagel ^ Graupeln Reif ■— j Nebel =u. (mindest. Stärke 1) Gewittern K Wetterleuchten £ Schneedecke ßf Wind- Verteilung: 7 7a 2P 9P Summe 8 N 0,0 1,5 0,0 I 1,5 9 NE 1,0 8,5 8,0 17,5 — E 8,0 6,0 7,0 21,0 1 SE 3,0 1,0 1,0 5,0 — S 4,5 0,5 0,0 5,0 — SW 5,5 4,5 6,0 16,0 — w 3,0 4,0 5,0 12,0 5 NW 4,0 5,0 2,2! 11,0 1 C 2,0 0,0 2,0 4,0 Summe 31,0 31,0 31,0 93,0 Pentaden-Uebersichf. Pentade Luftdruck Luft¬ temperatur Bewölkung Nieder¬ schlag Mittel Mittel Mittel Summe 1 5. Mai 54,9 12,4 7,5 7,7 6. — 10. „ 61,9 7,3 3,3 0,1 11.-15. 64,8 11,5 3,5 16.— 20. 54,8 12,2 4,8 10,0 21.— 25. 64,9 13,8 6,9 — 26.-30. 64,0 14,5 7,3 18,4 i i LI Monat Juni 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm — Temperatur- Extreme (abgelesen 9P) Luft-Temperatur °C b£ c ö c-, 7a 2P 9P Tages¬ mittel Maxi¬ mum Mini¬ mum Diffe¬ renz 7a 2p 9P Tages¬ mittel 1 62,8 64,6 64,4 63,9 18,2 13,6 4,6 15,0 16,9 14,0 15,6 2 62,7 62,1 62,3 62,4 24,9 12,2 12,7 16,3 24,0 18,2 19,2 3 63,4 63,9 64,8 64,0 22,0 14,6 7,4 17,0 21,4 15,8 17,5 4 66,0 66,0 64,4 65,5 21,0 11,4 9,6 16,8 20,0 16,1 17,2 5 61,0 58,7 58,6 59,4 25,6 12,9 12,7 17,2 25,2 18,1 19,6 6 59,0 59,7 59,9 59,5 23,4 14,0 9,4 18,4 22,0 18,2 19,2 7 61,4; 61,7 61,2 61,4 19,6 11,7 7,9 13,2 18,8 13,7 14,8 8 62,1 61,3 58,1 60,5 21,4 12,8 8,6 14,9 20,6 16,4 17,1 9 58,6 60,7 61,3 60,2 16,8 11,4 5,4 13,8 16,4 11,6 13,4 10 57,9 52,0 49,4 53,1 14,4 9,9 4,5 11,8 12,0 10,8 11,4 11 47,6 52,2 54,4 51,4 14,0 8,6 5,4 10,8 14,0 9,3 10,8 12 53,3 55,2 58,7 55,7 13,4 7,1 6,3 8,8 9,4 10,1 9,6 13 60,1 61,4 64,1 61,9 13,8 7,4 6,4 9,6 12,9 9,3 10,3 14 69,5 70,9 71,6 70,7 16,6 3,7 12,9 11,2 15,2 10,4 11,8 15 72,9 72,3 72,1 72,4 19,8 4,6 15,2 10,9 17,8 12,1 13,2 16 71,3 70,1 68,3 69,9 20,0 8,0 12,0 13,4 20,0 13,6 15,2 17 66,9 65,3 63,9 65,4 22,2 7,4 14,8 14,3 20,2 16,6 16,9 18 62,1 61,1 59,6 60,9 22,8 13,2 9,6 15,6 22,6 14,9 17,0 19 59,3 60,6 61,7 60,5 18,3 7,7 10,6 15,4 16,9 12,6 14,4 20 63,4 63,8 63,1 63,4 19,4 8,7' 10,7 13,0 18,4 13,4 14,6 21 63,4 62,8 62,5 62,9 20,0 10,4 9,6 15,2 20,0 14,7 16,2 22 33,2 63,7 63,8 63,6 21,4 7,8 13,6 14,4 20,0 14,6 15,9 23 64,0 63,9 63,0 63,6 20,6 11,0 9,6 14,6 19,7 15,4 16,3 24 60,9 59,6 57,7 59,4 20,4 11,0 9,4 15,8 13,8 15,2 15,0 25 56,5 57,0 57,6 57,0 19,7 13,1 6,6 13,8 19,6 14,4 15,6 26 58,8 59,5 59,7 59,3 17,8 11,4 6,4 15,0 16,0 13,2 14,4 27 58,4 58,6 59,1 58,7 15,7 10,7 5,0 11,2 14,0 12,0 12,3 28 60,3 61,0 62,3 61,2 17,4 9,2 8,2 12,4 16,8 13,0 13,8 29 59,7 58,0 58,6 58,8 16,8 10,0 6,8 10,8 12,6 12,7 12,2 30 31 59,7 61,2 61,1 60,7 18,4 11,3 7,1 15,0 16,6 15,6 15,7 Monats¬ mittel 61,5 61,6 61,6 61,6 19,2 10,2 9,0 13,9 17,8 13,9 14,9 23 IV Monat Juni 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Absolute Feuchtigkeit mm Relative Feuchtigkeit Prozente 7a 2P 9P Tages¬ mittel 7 a 2P 9P Tages¬ mittel 9,8 9,8 8,5 9,4 77 69 71 72,3 12,0 15,6 14,3 14,0 87 71 92 83,3 10,8 11,9 15,8 10,2 75 63 81 73,0 9,9 8,5 10,1 9,5 69 49 74 64,0 11,2 12,9 19,9 12,7 77 55 90 74,0 14,2 13,5 11,0 12,9 90 69 71 76,7 11,0 9,0 9,2 9,7 98 56 79 77,7 10,3 9,6 10,2 10,0 82 53 73 69,3 9,1 6,5 7,0 7,5 78 47 69 64,7 7,4 9,2 8,7 8,4 72 89 90 83,7 8,9 7,0 6,7 7,5 93 59 76 76,0 6,0 7,2 6,7 6,6 71 82 73 75,3 7,2 5,1 7,0 6,4 82 46 80 69,3 8,0 5,8 6,7 6,8 80 45 72 65,7 8,4 5,7 7,8 7,3 87 37 74 66,0 7,3 5,9 6.7 6,6 64 34 58 52,0 8,6 7,2 10,3 8,7 71 41 73 61,7 9,6 8,2 10,5 9,4 73 41 84 66,0 10,8 8,5 7,6 9,0 83 60 70 71,0 7 1 7,2 7,8 7,4 64 46 69 59,7 8,0 7,7 9,7 8,5 62 44 80 62,0 7,7 3,9 9,1 6,9 63 22 74 53,0 10,5 7,4 8,6 8,8 85 43 66 64,7 10,5 10,9 11,5 11,0 79 94 89 87,3 11,5 8,9 10,0 10,1 98 52 83 77,7 10,5 8,3 7,5 8,8 83 61 66 70,0 8,4 6,7 8,2 7,8 85 57 79 73,7 8,1 8,1 7,6 7,9 76 57 68 67,0 8,3 8,9 9,0 8,7 87 83 83 84,3 9,4 8,8 9,7 9,3 74 63 74, 70,3 Bewölkung 0—10 7a 2P 9P Tages- i; io1 io1 8° 7° 81 81 21 91 81 101 IO1 91 71 21 6° 1° 0 3° 91 5° 7° 0 IO1 41 91 71 IO1 91 91 61 91 81 7° 21 81 61 71 71 71 lO1^ 91 91 81 61 3° 0 1° 6° 6° 91 5° 0 31 IO1! 91 81 91 81 IO1! 91 9,3 8,5 9,1 9,0 78,8 56,3 76,0 73,8 6,8 31 41 51 21 81 91 71 71 81 91 91 91 91 31 1° 0 1° 6° 51 51 71 41 71 81 51 81 61 91 51 61 7,3 7.3 6.7 3.7 8,0 7.7 5.3 7,7 7.7 9.7 9.3 9,0 8,0 3.7 3.3 0,3 0,7 5,0 6.7 6.3 6.3 1.3 6.7 7.3 7.7 7.7 8.3 8.7 8,0 7,0 6,6 5,8 6,4 24 llonat Juni 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Wind Richtung und Stärke 0—12 Tag 7 a 2P 9P 1 W 1 NW 1 NE 2 SE 1 W 1 E 3 NE 2 NE 2 E 4 NE 1 NE 2 NE 5 E 1 SE 2 S 6 S 1|W 2 NW 7 WSW 2 SW 2 SW 8 SW 1 SW 2 SW 9 W 3 W 3 SW 10 SW 2 SW 4 SW 11 w 6 W 6 W 12 WNW 4 NW 4 W 13 W 2 NW 3 NW 14 NW 2 NNE 2 NW 15 NW 1 E 2 E 16 E ONE 2 E 17 E 1 NE 1 NE 18 NE 1 E 1 E 19 NE 2 E 3 E 20 SE 2 E 2 E 21 E 2 E 1 NE 22 NE 1 NE 1 C 23 E 1 NE 1 E 24 SW 1 W 1 W 25 W 2 W 2 W 26 W 2 WNW 3 W 27 W 2 W 9 LJ W 28 W 2 NW 3 NW 29 SW 2 NW 1 NW 30 N 3 N 2 NW 31 Niederschlag (Gewitter und sonstige Bemerkungen) Form und Zeit Fh w 0> -C a> O c - c je S o o 'S _ Bw.5 a von 235p-3aop und von 10°"p-lluup 00, 2,8 n 11,7 <§4-2n 1,2 n [# u. Zz1 von 700p-8:3up um 12uüa, §°v. l05p-330p und 3.2 # tropf. n, #°v. 740a-935a, # tropf. 120ua 4.3 #01sch. n mehrm., ® u. Auv. l2op-l j0p [böiger Wind p 1,3 m1 n 0,7 #1schauern 2,6 19,7 w n, FernR in der Nacht ca. 43o-500 § 1 von 1 1 10a-220p, FernR im SW nach 1 r\TP 1 n20^_i 05 n 0,0 0,3 [NE von 102üa-l p n, ® 810a-940a m 0 von 1 10p-ca 0,1 [210p — x. — ^ & C 2 1,8 2,1 1,3 47,9 Monatssumme Zu 5: FernR im SE nach NW von 243p-300p, Fe™R im SE nach NW von 8'°p- [1 l00p, £ im SE p. Zu 1 1 : Einige Male ©schauer p,/nu.au.p I j — 25 — Monat Juni 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Monats-Uebersicht. Maximum am Minimum am Differenz Luftdruck 772,9 15. 747,6 11. 25,3 Lufttemperatur 25,6 5. 3,7 14. 21,9 Absolute Feuchtigkeit 15,6 2. 3,9 22. 11,7 Relative Feuchtigkeit 98 7. u. 25. 22 22. 76 Grösste tägliche Niederschlagshöhe . 19,7 am 25. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) 3 „ „ trüben Tage (über 8,0 im Mittel) 5 „ „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) 1 „ „ Eistage (Maximum unter 0°) — „ „ Frosttage (Minimum unter 0°) „ „ Sommertage (Maximum 25, 0U oder mehr) 1 Zahl der Tage mit: mindestens 1,0 mm Niederschlag 8 mehr als 0,2 mm Niederschlag 10 mindestens 0,1 mm Niederschlag 11 Schnee ■)£ (mindestens 0,1 mm) — Hagel ^ 1 Graupeln Zz 1 Reif i—i — Nebel = u. =j (mindest. Stärke 1) — Gewittern K 3 Wetterleuchten £ 1 Schneedecke — Wind- Verteilung : | 7a 2p 9P Summe N 1,0 1,5 0,0 2,5 NE 5,0 6,5 4,0 15,5 E 5,0 5,0 8,0 18,0 SE 2,0 1,0 0,0 3,0 S 1,0 0,0 1,0 2,0 SW 4,5 3,0 4,0 11,5 w 9,0 7,5 6,0 22,5 NW 2,5 5,5 6,0 14,0 C 0,0 0,0 1,0 1,0 Summe 30,0 30,0 30,0 90,0 Penfaden-Uebersichf. Pentade Luftdruck Luft¬ temperatur Bewölkung Nieder¬ schlag Mittel Mittel Mittel Mittel 31. Mai — 4. Juni 52,9 17,5 6,2 17,2 5.— 9. „ 60,2 16,8 7,3 15,7 10.— 14. „ 58,6 10,8 7,9 9,5 15.— 19. „ 65,8 15,3 3,2 — 20.— 24. „ 62,6 1 5,6 5,6 2,6 25.-29. „ 59,0 13,7 8,1 20,0 » . t I 4 Monat Juli 1913 26 — Beobachter Westphal, Behrendt. Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm + Temperatur- Extreme (abgelesen 9P) Luft-Temperatur °c fcß cö H 7a 2P 9P Tages¬ mittel Maxi¬ mum Mini¬ mum Diffe¬ renz 7a 2P 9P Tages¬ mittel 1 59,4 59,4 58,7 59,2 19,3 13,2 5,1 15,4 15,4 15,4 15,4 2 57,6 56,6 55,8 56,7 21,6 11,8 9,8 14,4 20,6 15,8 16,6 3 55,5 57,0 57,6 56,7 17,6 14,0 3,6 15,0 17,0 15,0 15,5 4 56,6 55,3 54,0 55,3 22,0 12,6 9,4 14,0 20,6 16,8 17,6 5 53,3 53,6 53,4 53,4 17,7 12,6 5,1 14,0 15,9 14,0 14,5 6 52,8 53,5 53,9 53,4 15,0 10,8 4,2 12,6 14,0 13,4 13,4 7 54,1 54,5 54,0 54,2 20,8 11,6 9,2 14,2 19,2 13,8 15,3 8 56,3 58,0 59,2 57,8 19,4 11,4 8,0 12,4 18,7 14,8 15,2 9 58,8 58,4 58,2 58,5 19,7 7,7 12,0 12,0 19,8 13,0 14,4 10 56,9 57,0 57,0 57,0 19,4 10,2 9,2 14,0 18,6 14,4 15,4 11 58,1 58,7 58,8 58,5 20,3 7,8 12,5 15,0 18,8 14,8 16,8 12 58,6 58,7 59,2 58,8 19,0 9,8 9,2 15,4 18,4 17,0 17,0 18 60,4 61,6 62,0 61,3 22,7 14,6 7,1 15,1 20,1 14,6 16,1 14 61,0 59,7 58,2 59,6 24,3 10,4 13,9 15,7 23,2 18,6 19,0 15 55,6 54,3 53,8 54,6 24,8 13,4 11,4 17,4 24,4 20,0 20,4 16 53,9 55,3 56,4 55,2 22,7 16,4 6,3 17,8 19,3 16,8 17,7 17 58,6 60,0 61,0 59,9 19,8 12,2 7,6 14,2 19,6 14,6 15,8 18 60,8 59,9 59,0 59,9 21,8 10,8 11,0 15,8 20,6 15,8 17,0 19 56,8 57,0 56,2 56,7 19,8 13,9 4,9 15,4 16,8 14,1 15,1 20 55,8 55,8 56,6 56,1 17,6 10,2 7,4 14,0 13,2 10,2 11,9 21 56,7 56,1 56,3 56,4 17,1 7,6 9,5 10,8 15,3 12,1 12,6 22 55,2 54,2 55,0 54,8 18,2 7,4 10,8 11,4 17,2 10,6 12,4 23 57,4 59,0 60,9 59,1 19,6 10,2 9,4 12,2 18,4 16,2 15,8 24 61,6 62,8 62,5 62,3 19,0 14,6 4,4 16,8 18,7 15,8 16,8 25 62,8 62,3 62,4 62,5 22,4 14,1 8,3 17,0 22,3 17,2 18,4 26 64,0 64,3 64,8 64,4 20,4 15,2 5,2 18,0 19,4 17,2 18,0 27 66,4 66,5 65,6 66,2 24,3 13,0 11,3 17,6 24,0 19,4 20,1 28 63,3 60,2 58,8 60,8 24,6 11,6 13,0 17,4 23,7 15,6 18,1 29 54,3 54,6 57,2 56,4 18,0 13,2 4,8 14,6 16,8 17,0 16,4 30 60,8 61,7 61,9 61,5 20,2 12,1 8,1 16,0 20,0 13,8 15,9 31 62,4 62,4 62,4 62,4 22,2 8,6 13,6 13,0 21,9 15,4 16,4 Monats- 1 mittel 58,3 58,3 58,4 58,3 20,3 11,7 8,6 14,8 19,1 15,3 16,1 27 Monat Juli 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Absolute Feuchtigkeit mm Relative Feuchtigkeit Prozente Bewölkung 0—10 7a 2P 9P Tages¬ mittel 7a 2P 9P Tages¬ mittel 7a 2p 9P Tages¬ mittel 10,0 12,0 10,4 10,8 77 92 80 83,0 61 IO1# 71 7,7 10,0 10,1 9,5 9,9 83 56 71 70,0 51 1° 31 3,0 12,1 11,8 11,3 11,7 96 82 89 89,0 101 81 51 7,7 11,2 10,9 12,3 11,5 95 60 87 80,7 101 81 61 8,0 9,0 10,1 8,0 9,0 76 75 67 72,7 81 IO1 91 9,0 8,6 8,2 9,1 8,6 80 69 80 76,3 101 IO1 IO1 10,0 9,4 8,2 10,9 9,5 78 50 94 74,0 91 IO1 IO1 9,7 10,1 8,0 10,1 9,4 95 50 81 75,3 101 71 IO1 9,0 9,2 8,4 9,2 8,9 89 ! 49 83 73,7 9° 71 31 6,3 9,9 8,6 10,0 9,5 84 54 83 73,7 81 1 81 31 6,3 9,9 10,1 9,8 9,9 78 62 78 72,7 1° 71 8i 5,3 10,3 9,2 11,1 10,2 79 59 77 71,7 81 61 81 7,3 10,2 9,0 9,9 9,7 80 52 81 71,0 101 91 4 7,7 10,3 9,6 12,2 10,7 78 45 77 66,7 2° 71 81 5,7 10,5 9,6 12,3 10,8 71 43 71 61,7 91 2° 91 6,7 12,4 13,2 10,8 12,1 82 79 76 79,0 101 IO1 61 8,7 8,9 8,2 10,2 9,1 74 49 83 68,7 71 41 31 4,7 11,4 10,9 13,2 11,8 85 60 99 81,3 91 IO1 91 9,3 12,7 10,2 10,2 11,0 98 72 86 85,3 101 IO1 81 9,3 9,8 9,5 8,3 9,2 82 85 90 85,7 61 IO1« 31 6,3 8,4 9,8 9,9 9,4 89 76 95 86,7 IO1 IO1 IO1 10,0 9,3 8,9 9,0 9,1 93 61 95 83,0 71 91 10!r# 1 8,7 10,1 9,9 10,7 10,2 96 63 78 79,0 71 61 31 5,3 11,0 10,4 9,0 10,3 77 65 72 71,3 2° 6° 21 3,3 11,5 9,7 11,9 11,6 80 49 82 70,3 4° 31 21 3,0 12,0 11,4 12,4 11,9 78 66 85 77,0 91 2° 2° ! 4,3 12,6 7,9 11,0 10,5 841 35 65 61,3 41 l1 31 2,7 10,7 12,0 9,6 10,8 72 56 73 67,0 41 61 91 6,3 8,4 8,3 10,5 9,1 68 59 73 66,7 91 91 91 9,0 10,1 7,5 9,4 9,0 75 43 80 66,0 0 41 31 2,3 10,1 7,7 10,7 9,5 91 39 82 70,7 l1 l1 l1 1,0 10,3 9,7 10,4 10,1 82,7 59,9 81,1 74,6 6,9 6,8 6,0 6,6 28 Monat Juli 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Tag Wind Richtung und Stärke 0—12 0 7a 2P 9P Höhe 7 a 1 NW 3 N 3 NW 2 — 2 W 2 W 2 NW 1 2,9 3 W 1 NE 3 E 1 4,0 4 NE 1 SW 1 W 1 0,2 5 W 1 W 3 W 1 — 6 W 1 1 W 1 — 7 SW 1 E 2 E 2 0,4 8 W 2 W 1 E 1 7,0 9 NE 1 NW 2 NW 1 — 10 W 2 W 1 NW 1 — 11 W 1 NE 2 NW 1 12 NW 3 NW 3 NW 1 — 13 NW 2 WNW 1 NW 1 0,4 14 W 1 N 1 N 1 — 15 N 1 NE 1 E 1 — 16 NE 0 W 1 W 1 — 17 WN W 2 W 3 W 1 — 18 W 2 WSW 1 SW 1 — 19 W 2 W 2 w 1 21,6 20 W 1 W 1 SW 1 1,0 21 S 1 SW 2 SW 1 2,1 22 SW 2 w 2 SW 1 2,4 23 SW 2 E 2 E 2 20,1 24 E 1 NE 2 NE 1 — 25 NE 2 NE 1 NE 1 — 26 NE 1 NE 2 NE 1 — 27 NE 1 NE 1 NE 1 — 28 NE 1 W 2 W 3 — 29 NW 4 NW 4 NW 3 0,2 30 N 1 N 2 N 1 0,7 31 NE 1 NE 2 'NE 1 — Monats¬ mittel 1,5 1,8 1,2 63, Niederschlag Form und Zeit JX ö u o V. 11 0 00 05 a-11 30 a, ®°schauer um 200p i; v. 7uup-n [aus SW1 ab nach NE 1 n, K # 1 v . 4 20p - 6 40p , F ern R v . 4 1 °p- 6 1 °p Ä0-1 von 320p-410p und von 74(lp-n 0 a u. p mit längeren Unterbr. ,o >o n, _ n, §°von 1250p-l55p [SWabn.NE % 2 v. 415p-600p, FernR v. 4lop-600p aus |° n, ©schauer um 3'J,Jp ,0 n, a u. p-n mit Unterbr. von 250p-8ljp v. 815a-ca. llÜOa, ®° v. 8(,0p-n $ 0 n-1245p, n-845a und von l00p-4l jp ©° n, ©schauer um 54jp i° von 80<,p-830p 10,1 R®1-2 n, FernR n 1-2 von ö50p-620p, ^ v. ca. 9° p-n in SW c/) , — ■ä a> 1,1 1,2 1,0 93,6 Monatssumme Höhe der Schneedecke 33 Monat August 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Monats-Uebersichf. Maximum am Minimum am Differenz Luftdruck 768,9 26. 27. 752,2 17. 16,2 Lufttemperatur 26,9 23. 6,8 9. 20,1 Absolute Feuchtigkeit 14,9 30. 7,2 6. 7,7 Relative Feuchtigkeit 99 17. 37 2. 62 Grösste tägliche Niederschlagshöhe . . . .31,8 am 15. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) 4 „ „ trüben Tage (über 8,0 im Mittel) 19 „ „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) — „ „ Eistage (Maximum unter 0°) — „ „ Frosttage (Minimum unter 0°) — „ „ Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr) 2 Zahl der Tage mit: mindestens 1,0 mm Niederschlag 15 mehr als 0,2 mm Niederschlag 17 mindestens 0,1 mm Niederschlag 17 Schnee (mindestens 0,1 mm) — Hagel ^ — Graupeln — Reif ■ — i — Nebel = u. =j (mindest. Stärke 1) — Gewittern K ' 3 Wetterleuchten £ 1 Schneedecke — Wind- Verteilung : i 7a 2P 9P Summe N 2,0 2,5 1 1,0 5,5 NE 3,0 3,5 3,0 9,5 E 3,0 2,5 3,0 8,5 SE 1,0 0,0 0,0 1,0 S 2,0 0,0 0,0 2,0 SW 4,5 4,0 6,0 14,5 w 9,5 8,5 7,0 25,0 NW 6,0 10,0 10,0 26,0 C 0,0 0,0 1,0 1 1,0 Summe 31,0 31,0 j 31,0 ! 93,0 Pentaden-Uebersichf. Pentade Luftdruck Luft¬ temperatur Bewölkung Nieder¬ schlag Mittel Mittel Mittel Summe 30. Juli — 3. August 62,8 17,0 2,5 0,7 4 — 8. 56,7 14,8 5,8 10,7 9— 13. 58,3 13,0 8,7 12,1 14.— 18. 56,7 15,5 9,5 54,1 19.— 23. 60,3 15,9 8,5 5,5 24.-28. 65,3 15,6 5,0 10,1 29. — 2. Septbr. 60,0 18,5 4,7 3,4 5 34 Monat September 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm + Temperatur- Extreme (abgelesen 9P) Luft-Temperatur °c fcfl cö Eh 7a 2P 9P Tages¬ mittel Maxi¬ mum Mini¬ mum Diffe¬ renz 7a 2P 9P Tages¬ mittel 1 58,9 58,6 59,3 58,9 24,4 15,0 9,4 16,6 24,0 17,7 19,0 2 59,1 59,4 59,8 59,4 21,8 16,4 5,4 16,8 20,8 17,0 17,9 3 60,5 62,5 64,7 62,6 18,3 14,7 3,6 16,4 17,2 14,9 15,8 4 63,8 63,2 64,8 63,9 16,8 13,8 3,1 14,3 16,2 16,0 15,6 5 64,8 65,5 66,2 65,5 18,2 15,2 3,0 15,9 17,3 16,0 16,3 6 67,9 68,9 68,9 68,6 17,2 13,3 3,9 15,2 16,4 13,7 14,8 7 70,3 70,2 69,9 70,1 17,8 7,3 10,5 15,0 17,6 11,2 12,5 8 69,9 69,1 68,1 69,0 18,4 6,0 12,4 7,7 18,2 11,6 12,3 9 64,3 61,0 57,4 60,9 21,2 8,3 12,9 10,6 20,4 13,8! 14,6 10 55,6 57,7 59,5 57,6 14,8 10,6 4,2 11,6 14,2 10,9 11,9 11 61,1 61,7 61,6 61,5 16,6 6,4 10,2 9,2 16-, 9 1 2,3 12,7 12 61,9 60,2 59,8 60,6 19,6 10,9 8,7 12,0 19,1 12,6 14,1 13 58,4 56,3 55,3 56,7 20,2 8,6 11,6 10,0 20,1 13,3 14,2 14 53,8 53,9 53,7 53,8 21,0 10,0 11,0 11,2 20,8 15,0 15,5 15 53,1 53,2 53,4 53,2 22,4 11,2 11,2 13,0 20,4 15,4 16,0 16 53,9 56,3 56,2 55,1 17,8 12,0 5,8 13,1 1 7,4 12,1 13,7 17 55,5 54,3 52,5 54,1 20,4 8,4 12,0 9,4 18,6 16,0 15,0 18 51,9 55,8 58,8 55,5 18,7 11,6 7,1 14,0 18,2 11,8 14,0 19 61,0 62,3 62,9 62,1 17,4 8,1 9,3 9,0 16,0 14,4 13,4 20 60,6 59,7 59,7 60,0 14,6 12,4 2,2 13,7 14,6 12,8 13,5 21 30,3 61,2 61,1 60,9 19,4 8,2 11,2 12,1 17,0 9,6 12,1 22 60,9 61,2 62,1 61,4 13,8 7,0 6,8 10,0 13,8 7,6 9,8 23 62,0 63,4 65,3 63,6 14,3 5,8 8,5 9,2 14,0 11,4 1 1,5 24 66,8 67.7 69,0 67,8 14,6 7,3 7,3 9,0 13,8 10,9 11,2 25 69,5 69,8 70,4 69,9 16,4 7,6 8,8 8,9 13,8 11,6 11,5 26 70,5 70,9 70,8 70,7 14,0 5,8 8,2 7,6 13,0 9,0 9,6 27 70,6 72,0 70,6 70,5 17,2 6,4 10,8 8,4 15,7 11,2 11,6 28 70,7 70,9 70,4 70,7 17,4 7,4 10,0 8,3 16,3 11,3 11,8 29 70,1 68,4 67,3 68,6 16,6 5,4 11,2 8,0 15,8 10,8 11,4 30 65,6 64,9 64,9 65,1 14,7 5,4 9,3 5,8 14,0 12,6 11,2 31 Monats- rnittel 62,4 62,6 62,8 62,6 17,9 9,6 8,3 11,2 17,1 12,8 13,5 35 v Monat September 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Absolute Feuchtigkeit mm Relative Feuchtigkeit Prozente Bewölkung 0—10 7a 2p 9P Tages¬ mittel 7a 2P 9P Tages¬ mittel 7a 2p 9P Tages¬ mittel 13,2 13,3 13,5 13,3 94 60 90 81,3 71 71 81 7,3 13,0 12,1 13,1 12,7 92 67 91 83,3 101 81 IO1 9,3 12,9 12,9 10,5 12,1 93 89 84 88,7 101 IO1 IO1 10,0 11,9 13,3 12,4 12,5 98 J 97 91 95,3 101« IO1# IO1« 10,0 11,4 11,6 9,5 10,8 85 79 70 78,0 101 81 91 9,0 8,3 8,0 8,7 8,3 64 58 74 65,3 101 61 l1 5,7 8,9 9,2 9,2 9,1 98 61 93 84,0 41 41 l1 3,0 7,4 9,1 8,7 8,4 94 58 86 79,3 71 41 21 4,3 8,8 9,7 10,4 9,6 93 54 90 79,0 91 71 ■ 81 8,0 9,7 6,6 7,8 8,0 96 55 81 77,3 101 71 81 8,3 8,1 6,8 8,6 7,8 93 51 82 75,3 1° 81 81 5,7 9,2 9,9 9,1 9,4 89 60 85 78,0 91 81 61 7,7 8,1 8,6 7,7 8,2 88 49 68 68,3 71 51 31 5,0 8,4 9,3 11,0 9,6 85 51 87 74,3 21 0 41 2,0 9,6 11,9 11,3 10,9 87 67 87 80,3 41 61 9^ 1 6,3 10,8 9,8 9,4 10,0 97 67 90 84,7 101 71 41 7,0 8,3 8,6 11,4 9,4 95 54 84 77,7 1° 91 IO1 6,7 11,4 11,0 9,7 10,7 96 71 95 87,3 91 41 71 6,7 8,3 11,2 11,1 10,2 97 83 92 90,7 IO1— IO1 81 9,3 10,9 11,0 9,7 10,5 94 89 89 90,7 IO1® IO1 71 7,0 9,1 7,6 8,2 8,3 88 53 92 72,7 5° 1 41 41 4,3 8,9 7,5 6,7 7,7 98 63 86 82,3 IO1 91 41 7,7 7,6 7,2 7,0 7,3 89 61 70 73,3 91 71 31 6,3 7,4 6,6 8,5 7,5 87 57l 89 77,7 IO1 91 IO1 9,7 7,5 7,8 8,0 7,8 88 67 79 78,0 IO1 81 41 7,3 6,8 6,4 7,0 6,7 88 57 81 75,3 0 0 0 0,0 7,5 9,1 8,0 8,2 92 68 80 80,0 9° 61 21 5,7 7,2 7,0 7,0 7,1 88 51 70 69,7 2° 2° 0 1,3 6,9 8,1 8,8 7,9 86 61 92 79,7 0 i° 0 0,3 6,6 9,2 9,3 8,4 96 78 87 87,0 2° 31 21 ; 2,3 9,1 9,3 9,4 9,3 90,9 64,5 84,5 80,0 6,9 6,2 5,4 6,2 i — 36 — Monat September 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Wind Richtung und Stärke 0—12 Niederschlag (Gewitter und sonstige Bemerkungen) — o - V OJ rs TS ® ö e ö c c -ä ü Tag 7a 2P 9P Höhe 7 a Form und Zeit 5 c riB 7a 1 SE oli SW 1 3W 1 3,4 [l30p — 2 sw ir W 1 W 1 — — 3 N 1 NE 1 NE 2 0,3 |°n, ® 0 von 845a-950a, #1-2von 1200p- — 4 N INE 2 NE 4 6,7 #° n-ca. 600p und von 84op-n — 5 NE 2 NE 3 NE 3 '.6,6 % 0 n, von 3lop-34op — 6 ENE 2 NNE 1 NE 1 0,1 — 7 N 1 NE 1 NE 1 — — 8 NE 1 N 1 NE 1 — — 9 S 1 SW 1 SW 1 — — 10 W 2 NW 4 NW 2 5,0 #0-1 n-ca. 915a mitUnterbr. — 11 NW 1 W 1 W 1 1,4 — 12 W 1 SW 1 SW 1 — — 13 SE l| ESE 2 SE 1 — — 14 SE 1 SE 1 SE 1 — #°schauer um 745p, f°v. 845p-n im SW — 15 E 2 NE 1 W 2 16 W 1 W 1 W 1 5,8 R#1 n, FernR n — 17 S 1 E 1 E 2 — — 18 E 1 N 2 NW 1 10,0 R % 1-2 n, £ n im SW, FernR in der Nacht — 19 W 1 NW 1 NW 1 — =1 früh — 20 NE 1 NNE 3 NW 1 1,4 S0-1 n-520p m. läng. Untbr., ^ um 54op - ■ 21 NW 1 NW 1 NW 1 17,2 ® 1 von 745a-810a — 22 NW 1 'NW 1 NW 1 — — 23 NW 1 NE 3 NE 1 1,3 0° von 755a-900a, -&-1 früh — 24 N 1 iE 1 E 1 0,6 von 8loa-llloa ■ 25 E 2 E 2 E 1 — 26 SE 1 E 2 E 1 0,8 — 27 SE 1 SE 2 SE 1 — — 28 SE 1 E 1 E 1 — 29 SE 2 E 1 E — 30 31 E 2 NE 2 NE 2 j _ — • c n _ a C5 +. c.-t j 1,2 1,5 1,4 0 70,6 Monatssumme. — 37 \ Monat September 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Monats-Uebersicht. Maximum am Minimum am Differenz Luftdruck 770,9 26. u. 28. 751,9 18. 19,0 Lufttemperatur 24,4 1. 5,4 29. u. 30. 19,0 Absolute Feuchtigkeit 13,5 1. 6,4 26. 7,1 Relative Feuchtigkeit 98 mehrm. 49 13. 49 Grösste tägliche Niederschlagshöhe . 17,2 am 21. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) 3 „ „ trüben Tage (über 8,0 im Mittel) 8 „ „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) — „ „ Eistage (Maximum unter 0°) — „ „ Frosttage (Minimum unter 0°) — „ „ Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr) — Zahl der Tage mit: mindestens 1,0 mm Niederschlag 10 mehr als 0,2 mm Niederschlag 13 mindestens 0,1 mm Niederschlag 14 Schnee -ft (mindestens 0,1 mm) — Hagel ^ — Graupeln Zx — Reif ■ — Nebel = u. =j (mindest. Stärke 1) Gewittern K Wetterleuchten £ Schneedecke 1 2 2 Wind- V erteilung : 7a 2P 9p Summe N 4,0 3,0 0,0 7,0 NE 3,5 8,0 8,0 19,5 E 4,5 6,5 6,0 17,0 SE 7,0 2,5 3,0 12,5 S 2,0 0,0 0,0 2,0 SW 1,0 3,0 3,0 7,0 w 4,0 3,0 4,0 11,0 NW 4,0 4,0 6,0 14,0 c 0,0 0,0 0,0 0,0 Summe | 30,0 o rs O CO 30,0 ! 90,0 Pentaden-Uebersichf. Pentade Luftdruck Luft¬ temperatur Bewölkung Nieder¬ schlag Mittel Mittel Mittel Summe 3. — 7. Septbr. 66,1 15,0 7,5 23,7 8— 12. 61,9 13,1 6,8 6,4 13.— 17. 54,6 14,9 5,4 5,8 18.— 22. 50,0 12,6 7,4 29,9 23.-27. 68,5 11,1 5,8 1,4 28. — 2. Oktbr. 66,6 11,6 2,6 0,0 38 * Monat Oktober 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm + Temperatur- Extreme (abgelesen 9P) Luft-Temperatur °C bJD cö Eh 7a 2P 9P Tages¬ mittel Maxi¬ mum Mini¬ mum Diffe¬ renz 7a 2P 9P Tages¬ mittel 1 65,7 66,0 65,5 65,7 15,4 10,2 5,2 10,4 14,4 10,6 11,5 2 64,5 62,5 61,5 62,8 15,6 6,6 9,0 7,3 15,4 12,6 12,0 3 59,5 59,4 59,0 59,3 18,0 9,3 8,7 9,4 17,8 13,2 13,4 4 57,3 56,8 55,4 56,5 17,0 10,4 6,6 11,4 15,3 11,8 12,6 5 52,5 53,1 53,4 53,0 12,8 10,4 2,4 10,6 12,6 10,8 11,2 6 52,4 55,2 58,0 55,2 11,1 7,6 3,5 10,4 9,4 7,8 8,8 7 59,3 59,0 52,7 57,0 8,3 6,0 2,3 6,0 7,8 6,7 6,8 8 53,8 50,9 49,2 51,3 14,8 6,4 8,4 8,0 14,8 13,2 12,3 9 49,3 48,9 49,4 49,2 13,2 9,9 3,3 10,6 12,0 10,2 10,8 10 59,4 65,5 67,8 64,2 8,3 4,2 4,1 7,4 7,7 4,8 6,2 11 70,1 70,4 69,6 70,1 10,3 2,4 7,9 4,8 9,6 3,9 5,6 12 66,9 67,6 69,6 68,0 9,0 2,6 6,4 3,4 8,2 4,0 4,9 13 74,0 75,9 77,9 75,9 10,7 1,0 9,7 1,4 10,0 3,1 4,4 14 77,2 74,1 68,4 73,2 8,9 0,9 8,0 1,2 8,6 4,0 4,4 15 58,3 57,5 59,8 58,5 10,0 3,3 6,7 5,0 9,7 10,4 8,9 16 65,5 68,3 70,2 68,0 13,3 6,1 7,2 6,7 12,4 7,4 8,5 17 69,7 69,4 67,6 68,9 10,4 4,9 5,5 7,0 10,3 5,2 6,9 18 65,3 63,5 62,5 63,8 14,1 2,8 11,3 3,3 13,3 7,8 8,1 19 62,9 63,4 63,4 63,2 11,0 5,0 6,0 7,2 11,0 8,0 8,6 20 62,7 61,9 61,7 62,1 10,3 4,1 6,2 5,1 10,2 6,4 7,0 21 59,9 57,8 56,7 58,1 12,1 2,3 9,8 2,3 11,8 9,0 8,0 22 55,5 57,3 59,4 57,4 17,1 6,3 10,8 7,0 15,9 10,8 11,1 23 62,1 63,5 63,9 63,2 11,7 8,8 2,9 9,8 11,6 9,2 10,0 24 61,4 63,4 65,0 63,3 10,0 6,1 3,9 7,4 9,8 6,6 7,6 25 64,5 63,4 63,7 63,9 12,2 6,2 6,0 7,4 12,0 6,4 8,1 26 61,7 60,4 58,2 60,1 12,2 1,6 10,6 2,0 12,1 10,0 8,5 27 56,8 58,6 58,8 58,1 14,8 8,9 5,9 11,7 14,6 9,3 11,2 28 57,4 56,2 56,0 56,5 17,0 8,4 8,6 9,0 15,8 12,0 12,2 29 54,7 54,0 53,8 54,2 16,8 7,8 9,0 8,2 16,0 11,6 12,0 30 53,9 54,1 55,8 54,6 9,7 6,8 2,9 7,0 9,2 8,3 8,2 31 58,6 59,9 61,7 60,1 14,6 7,8 6,8 8,8 14,2 9,8 10,6 Monats- mittel 61,1 61,2 61,2 61,2 12,6 6,0 6,6 7,0 12,1 8,5 9,1 39 Monat Oktober 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Absolute Feuchtigkeit Relative Feuchtigkeil t Bewölkung mm Prozente 0— 10 ?a 2P 9P Tages¬ mittel 7 a 2P 9P Tages¬ mittel 7 a 2p 9P Tages¬ mittel 8,7 6,7 8,1 7,8 93 55 85 J 77,7 l1 81 71 5,3 7,1 8,6 9,6 8,4 93 66 8S 82,7 1° 21 81 3,7 8,3 10,0 10,9 1 9,7 95 66 97 86,0 2° 61 10XR® 6,0 9,1 10,6 9,7 9,8 91 82 95 89,3 101 91 IO1® 9,7 9,2 8,4 | 8,7 8,8 97 78 90 88,3 101 IO1 IO1 10,0 8,9 6,9 6,1 7,3 95 79 78 84,0 io1® IO1 IO1 10,0 5,9 5,9 6,6 6,1 85 75 90 83,3 91 IO1 IO1 9,7 7,3 10,1 10,2 9,2 92 81 91 88,0 101 IO1 IO1® 10,0 9,0 9,9 8,8 9,2 95 96 95 95,3 91 IO1 s1 9,0 6,2 7,3 5,2 6,2 80 93 81 84,7 101 71 71® 8,0 • 6,2 5,3 5,3 5,6 97 59 87 81,0 91 81 61 7,7 4,9 4,6 5,7 5,1 83 57 93 77,7 81 31 41 5,0 4,9 5,9 5,3 5,4 96 64 93 84,3 41 41 21 3,3 4,6 6,0 4,7 5,1 92 71 77 80,0 3° 9° 61 6,0 6,1 7,9 8,4 7,0 94 88 91 91,0 io1® IO1 IO1 10,0 7,0 7,2 6,8 7,0 96 68 89 84,3 101 41 41 6,0 7,0 6,8 6,0 6,6 90 73 90 84,3 101 IO1 51 8,3 5,5 8,4 7,2 7,0 95 74 92 87,0 3°= l1 31 2,3 7,1 7,4 7,3 7,3 94 75 92 87,0 lO1^ IO1 1° 7,0 6,2 7,8 6,9 7,0 95 84 96 91,7 10’= ° 1 0 3,3 5,1 7,6 7,2 6,6 94 74 84 84,0 1° l1 0 0,7 6,7 9,8 8,7 8,4 89 73 90 84,0 4° 71 IO1 7,0 8,4 7,6 8,0 8,0 94 75 92 87,0 101 71 IO1 9,0 6,8 5,4 6,3 6,2 89 59 87 78,3 IO1 91 IO1 9,7 6,6 7,1 6,6 6,8 86 68 91 81,7 IO1 31 31 5,3 4,9 6,8 8,2 6,6 93 65 89 82,3 1° 61 IO1® 5,7 8,9 8,4 8,0 8,4 87 68 92 82,3 31 61 51 4,7 7,7 9,9 8,9 8,8 91 74 86 83,7 2° 81 71 5,7 7,4 9,4 8,9 8,6 92 67 88 82,3 51 31 61 4,7 7,3 8,2 8,0 7,8 98 95 98 97,0 10jeee lO1^ lO1^ 10,0 ' 8,3 • _ 9,8 8,4 8,8 99 82 94 91,7 10*= 51 IO1® 8,3 ' 7,0 1 7,8 7,6 7,5 92,3 73,7 89,8 85,2 7,0 6,9 6,8 6,8 40 Monat Oktober 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Wind Richtung und Stärke 0—12 Tag 7a 2P 9P 1 E 1 E 2 E 2 E 1 E 1 E 3 S 1 W 2 N 4 N 1 SW 1 SW 5 SW 1 NE 1 c 6 N 1 E 3 E 7 SE 2 SE 1 SE 8 SE 1 SE 1 SE 9 SW 1 SW 1 SW 10 NE 3 NW 3 NW 11 N 2 SE 1 SE 12 E 2 E 2 E 13 NE 2 NE 1 NE 14 S 1 SW 2 SW 15 SW 3 w 2 w 16 NW 1 w 1 w 17 SW 1 SW 1 SW 18 SW 1 SW 1 SW 19 w 1 w 1 c 20 SE 2 SE 1 SE 21 SSE 1 s 1 s 22 S 2 SW 1 SW 23 NW 1 N 1 N 24 NW 2 WNW3 NW 25 W 2 SW 2 SW 26 SW 1 SW 1 SW 27 SW 1 SW 1 SW 28 s 2 s 2 S 29 SE 2 SE 1 SE 30 SE 1 SE 1 SE 31 W 2 SW 1 SW Monats- 1 mittel I 1,5 1,4 i, Niederschlag (Gewitter und sonstige Bemerkungen) 05 05 Sh ® - O TD 05 05 ö 05 ö ö CD Form und Zeit ■O O h Wco.S 7a — ^-1 früh — _ R # 1 v. 455p-530p u. v. 815p-900p, abds. — 4,7 |°n, #° von 445p-n mit Unterbr. — 1,8 % 0 n, # tropfen p — 21,4 Stark. Guß #n, #°n-ca. 10°°am. Untbr. — 0,2 [böig. Wind a u. p u. n zeitw. — — #° von 6lop-n — 3,9 |°n, #u von 124op-l4op — 7,2 S0-1 n-ca. 830a, |°v. 855p-n m. Untbr., — 0,5 I|0 [böiger Wind n — — §°von l35p-l50p, >— *° früh — 0,0 — 1,2 #° n-ca. l10p mit Unterbr. — 0,4 _____ — =' früh — — =° früh — 0,1 #° n — 3,4 #4 n, #° von 205p-215p — 0,1 — #° von 600p_n — 1,8 #° n — — — =4 früh u. a u. p, überg. in ==; n — 0,3 eee!1 n, #° von 845p-n, =° früh 2 1 2 1 4 1 1 1 2 1 2 1 2 1 1 1 1 1 1 1 1 47,0 Monatssumme Zu 3: Nahrc im SW ab nach NE v. 430p- 5i5p, NahK im SWv. 8 ”p-81,Jp. 41 r Monat Oktober 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. M onats-Ucbcrsicht. Maximum am Minimum am Differenz Luftdruck 777,9 13. 748,9 9. 29,0 Lufttemperatur 18,0 3. 0,9 14. 17,1 Absolute Feuchtigkeit 10,9 3. 4,6 12. 14. 6,3 Relative Feuchtigkeit 99 31. 57 12. 42 Grösste tägliche Niederschlagshöhe . 21,4 am 6. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) 1 „ „ trüben Tage (über 8,0 im Mittel) 12 „ „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) „ „ Eistage (Maximum unter 0°) „ „ Frosttage (Minimum unter 0°) „ „ Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr) — Schneedecke Rf 8 11 Zahl der Tage mit: mindestens 1,0 mm Niederschlag mehr als 0,2 mm Niederschlag mindestens 0,1 mm Niederschlag 14 Schnee (mindestens 0,1 mm) — Hagel JU. — Graupeln Zx — Reif >—i Nebel = u. =: (mindest. Stärke 1) Gewittern K Wetterleuchten £ Wind-Verteilung : 7 a 2P 9P | Summe N 3,0 1,0 2,0 6,0 NE 2,0 2,0 1,0 5,0 E 3,0 4,0 4,0 11,0 SE 5,5 6,0 6,0 17,5 S 4,5 2,0 2,0 8,5 SW 7,0 10,0 10,0 27,0 w 3,0 4,5 2,0 9,5 NW 3,0 1,5 2,0 6,5 C 0,0 I 0,0 2,0 2,0 Summe 31,0 | 31,0 31,0 | 93,0 Pentaden-Uebersicht. Pentade Luftdruck Luft¬ temperatur Bewölkung Nieder¬ schlag Mittel • Mittel Mittel Mittel 3. — 7. Oktober 56,2 10,4 9,1 28,1 8.— 12. „ 60,6 8,0 7,9 11,6 13.— 17. „ 68,9 6,6 6,7 1,6 18.— 22. „ 61,1 5,6 4,1 23.-27. „ 61,7 9,1 6,9 5,4 28. — 1. Novbr. 57,2 10,9 7,7 0,9 6 42 Monat November 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm + Temperatur- Extreme (abgelesen 9P) Luft-Temperatur °C bJD cö H 7a 2P 9P Tages¬ mittel Maxi¬ mum Mini¬ mum Diffe¬ renz 7a 2P 9P Tages¬ mittel 1 62,9 61,3 58,3 60,8 13,2 7,4 5,8 7,4 13,0 12,6 11,4 2 58,7 60,9 60,3 60,0 12,6 7,8 4,8 10, 2j 12,3 10,8 11,0 3 56,5 56,6 57,7 56,9 12,6 6,4 6,2 9,0 12,3 7,0 j 8,8 4 56,3 56,3 57,8 56,8 11,8 6,2 5,6 8,0 11,0 6,4 8,0 5 58,0 56,5 53,2 55,9 8,8 4,4 4,4 5,0 8,4 7,0 6,8 6 48, 4: 49,6 50,9 49,6 10,0 4,6 5,4 7,4 9,8 4,8 6,7 7 50,4 50,9 53,0 51,4 7,4 2,1 5,3 2,1 7,2 5,0 4,7 8 54,4 55,3 56,3 55,3 8,0 3,0 5,0 4,4 8,0 6,4 6,3 9 56,7 57,7 59,3 57,9 6,9 3,6 3,3 6,0 7,0 3,8 5,2 10 62,4 63,7 63,9 63,3 8,6 0,6 8,0 5,9 8,4 1,8 4,5 11 60,6 57,3 54,8 57,6 4,4 0,8 3,6 1,2 4,0 4,4 3,5 12 54,6 53,9 51,1 53,2 9,01 4,2 4,8 5,8 8,8 7,4 7,4 13 47,7 45,8 44,3 45,9 10,2 7,2 3,0 8,9 10,2 8,8 9,2 14 43,7 42,6 42,1 42,8 7,2 4,3 2,9 5,0 6,6 5,0 5,4 15 42,9 46,5 49,9 46,4 8,4 4,8 3,6 5,6 8,2 6,0 6,5 16 49,3 49,5 52,9 50,6 7,4 3,8 3,6 4,6 7,0 6,2 6,0 17 59,1 59,9 59,2 59,4 9,2 2,9 6,3 3,0 6,0 9,1 6,8 18 61,7 61,7 58,4 60,6 11,3 7,0 4,3 7,6 11,0 11,2 10,2 19 55,8 58,7 63,7 59,4 7,8 5,1 2,7 6,8 7,7 5,6 6,4 20 64,8 62,1 61,2 62,7 7,3 4,6 2,7 5,1 7,0 7,2 6,6 21 61 ,6 61,1 59,9 60,9 7,6 6,3 1,3 7,3 7,0 6,7 6,9 22 59,2 63,2 68,1 63,5 9,2 3,3 5,9 7,8 8,4 4,2 6,2 23 71,2 70,8 69,5 70,5 7,0 0,1 6,9 0,6 6,7 1,3 2,5 24 67,4 66.7 66,5 66,9 1,7 -1,4 3,1 —0,9 1,2 1,6 0,9 25 63,6 68,4 69,8 68,3 1,6 0,0 1,6 0,4 0,4 1,6 1,0 26 67,4 63,9 60,9 64,1 6,7 1,4 5,3 ' 2,2 5,6 6,3 5,1 27 60,1 62,0 63,8 62,0 7,3 3,2 4,1 3,3 6,8 5,4 5,2 28 55,9 55,8 57,7 56,5 10,6 4,4 6,2 5,8 10,0 9,8 8,8 29 64,5 03,4 61,5 63,1 9,4 5,6 3,8 6,0 9,3 9,0 8,3 30 58,6 59,8 59,9 59,4 10,8 5,0 5,8 10,4 7,8 5,3 7,2 31 Monats- 1 mittel 57,9 58,1 58,3 58,1 8,5 4,C 4,5 5,4 7,8 6,3 6,5 43 Monat November 1913. Beobachter Westplial, Behrendt. Absolute Feuchtigkeit mm Relative Feuchtigkei Prozente t Bewölkung 0—10 7a 2P 9P Tages mittel 7a 2p 9P Tages mittel 7a 2P 9P Tages¬ mittel 7,E 9,£ 8,{ 8,7 1 8E 86 5 89,7 10*= IO1 IO1® 10,0 8,3 8,-1 8,( ) 8,2 9C ) 76 86 84, C 91 61 1° 5,3 7,6 9,C 6,4 7,7 86 86 85 86,7 IO1 IO1 31 7,7 6,9 6,6 6,6 6,7 86 68 91 81,7 101 31 l1 4,7 6,3 7,5 6,4 6,7 97 92 85 91,3 io1 : 81 IO1 ^*9 1 9,3 7,0 8,1 5,8 7,0 91 89 90 90,0 101 81 41 7,3 5,2 6,5 6,3 6,0 96 86 97 93,0 2° 91 31 4,7 1 5,9 6,7 6,8 6,5 96 83 94 91,0 101 81 IO1 9,3 6,7 6,8 7,5 7,0 96 91 95 94,0 101® IO1 il= 8,0 6,2 5,3 4,9 5,5 90 65 93 82,7 91 31 l1 4,3 4,7 5,1 5,4 5,1 94 84 87 88,3 101 IO1 IO1* 10,0 6,6 7,8 7,4 7,3 96 92 96 94,7 1 1 IO1 81 6^3 8,2 8,6 7,8 8,2 96 93 92 93,7 IO1# IO1 91 9,7 6,3 6,1 6,1 6,2 97 84 94 91,7 81 81 IO1# 8,7 6,4 5,6 6,1 6,0 94 81 88 87,7 51 91 91 7,7 5,8 6,2 6,7 6,2 92 82 94 89,3 IO1® 91 IO1® 9,7 5,5 6,3 8,3 6,7 96 90 96 94,0 21 IO1 IO1 7,3 7,2 8,3 9,2 8,2 93 85 93 90,3 51 91 IO1® 8,0 5,5 5,6 5,5 5,5 74 71 82 75,7 41 61 61 5,3 6,1 6,3 6,3 6,2 94 84 83 87,0 IO1® IO1 IO1 10,0 6,9 6,4 5,5 6,3 90 85 76 83,7 IO1 IO1 IO1 10,0 7,3 7,2 5,5 6,7 93 88 89 90,0 IO1 71 5i 7,3 4,5 6,2 4,7 5,1 94 84 92 90,0 41 l1 i« 2,0 4,2 4,2 4,5 4,3 98 83 87 89,3 10]= 91 IO1 9,7 4,2 4,4 4,6 4,4 89 92 89 90,0 1° IO1 IO1 7,0 5,1 5,8 6,8 5,9 94 85 96 91,7 71 71 51 6,3 5,5 5,5 5,9 5,6 95 74 87 85,3 31 71 IO1 6,7 6,7 8,3 7,5 7,5 97 91 83 90,3 IO1# IO1 61 8,7 6,1 8,1 7,8 7,3 88 93 92 91,0 91 IO1# IO1 9,7 8,4 6,7 5,9 7,0 91 85 89 88,3 IO1® IO1 91 9,7 6,3 6,8 6,5 6,5 92,8 84,5 89,3 88,9 7,6 8,2 7,2 7,7 44 Monat November 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. bJD c5 Wind Richtung und Stärke 0—12 2P 9P Niederschlag (Gewitter und sonstige Bemerkungen) Form und Zeit 7a 1 WSW 1 SE 2 W 1 SW 3 S 3 W 4 SW 2 W 5 WSW 1 S 6 S 7 SW 8 SW 9 SW 10 E 2 SW 1 SW 2 SW 2 SW 2 S 11 IS 2 SE 12 SSW 1 S 13 S 1SW 14 SW 1 SW 15 SW 3 SW 16 SW 17 W 18 W 19 W 20 SW 21 SW 22 SW 23 SW 24 SSE 25 |SE 26 IS 27 IW 28 SW 29 W 30 W 31 1 SW 2 W 1 SW 5 W 2 SW 2 W 4 W 1 SW 1 SE 2 S 1 SE 1 SW 2 W 4 W 1 S 1 SW 1 SW 1 SW 1 SW 1 s 2 SE 1 S 1 SW 1 SW 3 SW 1 SW 1 W 1 SW 6 W 5 SW 4 SW 2 W 1 C 2 SW 1 s 1 2 1 2 1 1 1 1 1 1 2 3 2 SW 2 SW 2 NW 2 W 2 NW 2 NW 2 W 1 W 3 NNW 3 W 0,6 1,8 0,1 0,5 2,0 2,6 6,3 1,1 |° n, ®° von 600p-n, =l früh o ü a, überg. in #°-ca. I00 p o «o n n, S n =: früh 1° n, i° von 740a-1200 a >° von 810a-ca. 900a I0-1 n-ca. l30p mitUnterbr., abds. )° n einige Male n >30, ’p-n 0 n-ca. 93ua, ®° von 5lop-ca. 54 ’p 0 von 8 15 °-4n #° von ca. 62"p-n 2,0 4,0 0,6 4,8 0,0 0,6 1,4 0,4 1,2 0,7 0,6 ^p o’8 ® 0 von 1 1 30a-ca. 800p m. Untb. überg. in 0,8 Sprüh# n-a u. p m. Untb., [böiger Wind a P _ ^ — c. o = a; 1,9 1,9 1,9 43,3 Monatssumme. Höhe der Schneedecke in cm 45 Monat November 1913. Beobachter Westphal, Behrendt. Monats-Uebersicht. Maximum am Minimum 23. 1. 742,1 —1,4 4,2 65 Luftdruck 771,2 Lufttemperatur 13,2 Absolute Feuchtigkeit 9,8 1. Relative Feuchtigkeit 98 1. u. 24. Grösste tägliche Niederschlagshöhe .... Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) trüben Tage (über 8,0 im Mittel) Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) Eistage (Maximum unter 0°) Frosttage (Minimum unter 0°) am 14. 24. mehrm. 10. Differenz 29,1 14,6 5,6 33 10,4 am 28. 95 13 1 1 Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr) — Zahl der Tage mit: mindestens 1,0 mm Niederschlag 12 mehr als 0,2 mm Niederschlag 21 mindestens 0,1 mm Niederschlag 22 Schnee -X- (mindestens 0,1 mm) — Hagel Jk. 1 Graupeln zz. 1 Reif i—i 2 Nebel =u. =! (mindest. Stärke 1) 4 Gewittern K — Wetterleuchten £ — Schneedecke | 7a 2P | 9p Summe N 0,0 0,5 0,0 0,5 NE 0,0 0,0 0,0 0,0 E 1,0 0,0 0,0 1,0 SE 1,5 3,0 3,0 7,5 S 6,0 4,0 4,0 14,0 SW 13,5 13,0 13,0 39,5 w 8,0 7,0 8,0 23,0 NW 0,0 2,5 1,0 3,5 C 0,0 0,0 1,0 1,0 Summe | CO 1 früh u. mittags fl1-2 n-ca. 745a, dann überg. in #°-900p ®° von 1045a-ll15a, böiger Wind p #° von ca. 700p-n Sprüh# n-ca. 1200a u. v. ca. 530p-n |°n,/au.p [Unterbr. #° von 830a-ca. 1230p, #°von 715p-nmit 4,3 ®° n, §° von 1245p-ca. 300p, a u. p 20,1 2,1 2,3 0,2 2,6 2,0 5,9 2,2 co früh >° von 810a-ea. 600p )1 von 600p-ca. 900p 0,1 0,0 0,8 1,8 0,7* 1,6* 15,1 2,5 4,6* 5,3* #° n, Sprüh® ca. 800p [zeitweise — Sprüh® von ca. 600p-840p, böiger Wind a — ® 0 n-1230p mit kurzen Unterbr. Sprüh® n-ca. ll4"a -X-°n, -X4von l00p-ca. 500p 0,0 X°n, überg. in® au. p-n m. kurz. Untbr. 1,0 ® 1 n-a u. p mit Unterbr., n u. a [ca. 600p — -X- u. #° von 1 1 30a, überg. in * Won 330p- — -X- 0 n, überg. in -f 4-n, n u. a u. p-n -F1 n-ca. l00p, -X- flocken zeitw. p, n 10,0 2,8 2,7 2,6 82,0 Monatssumme 0,4 49 Monat Dezember 1913. Beobachter Westplial, Behrendt. Monats-Uebersicht. Maximum am Minimum am Differenz Luftdruck 775,8 20. 741,2 27. 34,6 Lufttemperatur 9,6 3. u. 9. -4,6 8. 14,2 Absolute Feuchtigkeit 8,2 3. 3,1 7. 5,1 Relative Feuchtigkeit 98 3. 61 17. 37 Grösste tägliche Niederschlagshöhe . . . . 20,1 am 9. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) „ trüben Tage (über 8,0 im Mittel) 18 „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) 5 „ Eistage (Maximum unter 0°) 8 „ Frosttage (Minimum unter 0°) 9 „ Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr) — Zahl der Tage mit: mindestens 1,0 mm Niederschlag 18 mehr als 0,2 mm Niederschlag 22 mindestens 0,1 mm Niederschlag 24 Schnee -X- (mindestens 0,1 mm) 4 Hagel 1 Graupeln zx — Reif i — i 2 Nebel = u. =1 (mindest. Stärke 1) 1 Gewittern K — Wetterleuchten £ — Schneedecke ßfl 2 Wind- Verteilung: l 7a 2P 9P Summe N 2,5 1,5 2,0 6,0 NE 0,5 0,5 0,5 1,5 E 0,0 1,0 1,0 2,0 SE 0,0 0,0 0,0 0,0 S 0,0 0,0 0,0 0,0 SW 7,5 13,0 13,0 33,5 w 19,0 11,0 11,0 41,0 NW 1,5 4,0 3,5 9,0 c 0,0 0,0 0,0 0,0 Summe 31,0 | 31,0 | 31,0 1 93,0 Pentaden-Uebersicht. Pentade Luftdruck Luft¬ temperatur Bewölkung Nieder¬ schlag Mittel Mittel Mittel Summe 2. — 6. Dezbr. 50,8 4,6 8,1 7,1 7.— 11. „ 56,8 3,1 7,4 24,5 12.— 16. 55,5 4,6 7,7 9,1 17.— 21. 71,6 3,1 8,4 8,2 22.-26. 54,1 3,5 9,2 4,9 27.— 31. 59,5 0,6 9,7 27,5 50 Jahresübersicht 1913. Luftdruck : Lufttemperatur : Jahresmittel Grösster beob. Wert Kleinster beob. Wert Jahresmittel Höchste Lufttemperatur Niedrigste „ Grösstes Tagesmittel Kleinstes „ Zahl der Eistage Frosttage Sommertage am 18. Oktober am 19. März am 1. Mai am 80. Januar am 1. Mai u. 15. am 30. Januar 760,4 mm 777,9 735,3 95 59 7,8 °C 28,8 Juli 55 55 55 —12,8 20,4 —9,9 14 63 7 99 59 99 59 Feuchtigkeit: Bewölkung- : Niederschläge: Jahresmittel der absoluten Feuchtigkeit „ „ relativen „ Kleinster Wert der relativen Feuchtigkeit am 22. Juni Jahresmittel Zahl der heiteren Tage „ „ trüben Jahressumme Grösste Höhe eines Tages am 15. August Zahl der Tage mit mindestens 1,0 mm N „ „ „ „ mehr als 0,2 „ „ 7,2 gr/m3 80,8 % 22 % 6,8 22 129 635,0 mm 31,8 „ 123 159 95 55 55 95 mindestens 0,1 „ „ 180 59 55 99 59 Regen ohne untere Grenze 166 55 59 95 55 Schnee 26 59 55 59 59 Schneedecke 9 95 55 95 95 Hagel 6 99 59 55 55 Graupeln 9 55 95 95 99 Reif 13 55 55 59 55 Nebel 15 59 55 55 99 Gewitter 18 Winde: Eiiitrittszeiteu : N . . 51,0 Letzter Eistag 17. Februar NE . . 119,5 „ Schneefall 12. April E . . ’ . . 120,0 „ Frosttag 17. April SE . . 72,5 „ Reiftag 26. März S . . 59,0 Erstes Gewitter 16. März SW . . 254,5 Erster Sommertag 28. April w . . 235,5 Letztes Gewitter 3. Oktober NW . . 135,0 Letzter Sommertag 23. August C . . 11,0 Erster Reif 5. Januar Mittlere Windstärke . 1,8 „ Frosttag 4. Januar Zahl der Sturmtage . 14 „ Schneefall 16. Januar „ Eistag 11. Januar. Mitteilungen aus dem Naturwissenschaftlichen V erein für Neuvorpommern und Rügen m Greifswald. Herausgegeben vom Vorstand. 46. und 47. Jahrgang. GREIFSWALD. Druck: Emil Hartmann. 1920. Mitteilungen aus dem Naturwissenschaftlichen Verein für Nenvorpommern und Rügen in Greifswald. Herausgegeben vom Vorstand. Sechsundvierzigster Jahrgang. Erster Teil. □ □ □ GREIFSWALD. Druck: Emil Hartmann. 1920. Inhalt. 46. Jahrgang. Erster Teil. Seite Geschäftliche Mitteilungen: Verzeichnis der Mitglieder . III Kassenbericht . V Sitzungsberichte : Themata deSr in den Sitzungen gehaltenen Vorträge: 19. Februar 1919. Jaekel: Über die Entwicklung der Mund¬ bildung . VI 4. Juni 1919. Müller: Über die Lebensweise von Gordius VII Jaekel: Über Zeit- und Zeitrechnung in der Geschichte der Erde und des Lebens VII 25. Juni 1919. Leick: Über den Insektenfang bei Blüten X Jaekel: Über den Greif im Wappen von Greifswald . XI 16. Juli 1919. Seeliger: Methoden zur Untersuchung der Struktur des Windes . XII Jaekel: Zur Entwicklung des Pferdefußes . XII 3. Novbr. 1919. Müller: Über eine bemerkenswerte Be¬ reicherung der Greifswalder Fauna . . . XIII Müller: Über einige Präparate vom Herings¬ hai . XIV v. Bül ow: Über Torflager und deren prak¬ tische Verwendbarkeit . XIV 24. Novbr. 1919. Bestelmeyer: Doppler-Effekt der Kanal¬ strahlen und Stark-Effekt . XVI Seeliger: Die Arbeiten Starks vom Stand¬ punkte des theoretischen Physikers . . . XVII Wissenschaftliche Mitteilungen und Abhandlungen: Johannes Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Um¬ gegend von Greifswald . . 1 — 80 Zweiter Teil. Ablesungen der meteorologischen Station vom 1. Januar 1914 bis 81. Dezember 1914 . 1—50 47. Jahrgang. Erster Teil. Otto Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend von Greifswald . 1 — 75 Zweiter Teil. Kurd v. Bülow: Greifswalds Moore und ihre wirtschaftliche Bedeutung . 1 — 32 i / Verzeichnis der Mitglieder des Naturwissenschaftlichen Vereins. II. Bahls, Dr., Zahnarzt. 2. Below, Studienrat. 3. Bestelmeyer, Professor Dr. 4. Bischoff, Lehrer. 5. Bleibtreu, Professor Dr., Geh. Reg.-Rat 6. Bosse, Geh. Ober-Reg.-Rat, Kurator der Universität. 7. Brass, Dr., Reg.-Rat, Departements-Tierarzt. 8. Brehmer, Studienrat. 9. Briest, Rittergutsbesitzer, Boltenhagen b. Grimmen. 10. von Bülow, Dr., Privatdozent. i 11. Burau, Ingenieur. 12. Carbe, Hauptmann f. 13. Demmin, Forstaufseher. 14. Droysen, Eva. 15. Dumjahn, Studienassessor, Pasewalk. 16. Frau de, Studienrat Dr. 17. Feytag, Gerhard, Lehrer. 18. Friedberger, Professor Dr. 19. Gaede, Rentier. 20. Gerloff, Geh. Reg.-Rat, Stralsund. 21. Grawitz, Prof. Dr., Geh. Reg.-Rat. 22. Gross, Professor Dr. 23. Hartmann, Buchdruckereibesitzer. 24. Hass, Gutspächter, Friedrichshagen. 25. Haupt, Apotheker. 26. Hausdorff, Professor Dr. 27. Heydemann, Dr., Sanitätsrat. IV Verzeichnis der Mitglieder. 28. Hoehne, Professor Dr. 29. Jacobsen, Dr., Chemiker. 30. Jaekel, Prof. Dr., Geh. Reg.-Rat. 31. Jahnke, Lehrer. 32. Keller, Garteninspektor. 33. Klautzsch, Prof.Dr., Landesgeologe, Steglitz b. Berlin. 34. Koch, Dr., Direktor der Landwirtschaftsschule, Eldena. 35. Krause, Friedrich, Lehrer am Gymnasium. 36. Leick, Erich, Professor Dr. 37. Lejeune, Dr., Arzt. 38. Lucht, Dr., Regierungs- und Baurat. 39. Lüdecke, Erich, Architekt. 40. Mau, Oberamtmann, Klein-Schönwalde. 41. Meisenheimer, Professor Dr. 42. Morawitz, Professor Dr. 43. Müller, Professor Dr., Geh. Reg.-Rat. 44. Nacken, Professor Dr. 45. Nitzeinadel, Apothekenbesitzer. 46. Pels Leusden, Professor Dr., Geh. Reg.-Rat. 47. Peter, Professor Dr 48. Peters, Rittergutsbesitzer, -Jessin. 49. Philipp, Professor Dr. 50. Pfuhl, Dr., Prosektor. 51. Ploetz, H., Obermeister. 52. Posner, Professor Dr. 53. Römstädt, Geh. S udienrat, Direkt, des Oberlyzeums. 54. Runze, Studienrat. 55. Schloesser , Studienrat. 56. Schorler, Drogist. • 57. Schünemann, H., Studienrat. 58. Schütt, Professor Dr., Geh. Reg.-Rat. 59. Schulz, Hugo, Professor Dr., Geh. Reg.-Rat. 60. v. Seckendorff, Frh., Rittergutsbesitzer, Broock bei Alt-Tellin. 61. ‘Seeliger, Professor Dr. 62. Sepke, Gutspächter, Dersekow. 63. Sieverts, Professor Dr. 64. Stephan, Professor Dr. Verzeichnis der Mitglieder. Kassenbericht. V 65. Vahlen, Professor Dr. 66. Vorkastner, Professor Dr. 67. Walter, Adolf, Rechtsanwalt. 68. Wien di eck, Dr., Veterinärrat. 69. Wolff, Dr., Am Graben 10. 70. Ziemer, Gymnasial-Lehrer. Kassenbericht, « Bestand Januar 1920 302,60 Jb Zinsen bis 31. Juli 1920 11,40 - ' Einnahmen (69 Mitgliederbeiträge) .... 345, — - Summe 659, — Jb Ausgaben 1920 (hauptsächlich Zeitungs- Annonzen) . 119,— Jb Bestand am 31. Juli 1920^ . 540,— Jb VI Sitzungsberichte. Sitzung vom 19. Februar 1919. Die erste Sitzung nach dem Kriege war sehr gut be¬ sucht. Zu Beginn derselben gab der Vorstizende, Herr Ja ekel, dem Kassenführer, Herrn Schloesser, das Wort zur Rechnungslegung und erteilte ihm auf Antrag der Kassenrevisoren Entlastung. Darauf wurden folgende Herren in den Vorstand gewählt: Geheimrat Jaekel als Vorsitzender, Prof. Peter als dessen Stellvertreter, Prof. Le ick als erster, Prof. Seeliger als zweiter Schriftführer, Studienrat Schloesser als Schatzmeister und Privatdozent Dr. Klinghardt als Bibliothekar. Zwanzig Damen und Herren meldeten sich als neue Mitglieder an. Darauf ergriff Geheimrat Jaekel das Wort zu seinem Vortrage „Über die Entwicklung der Mundbildung“. Von neuem Material sehr alter Wirbeltiere ausgehend, erläuterte er zunächst primitive Formen der Mundbildung und ging dann auf die Bedeutung des Mundes und den Sinn seiner allmählichen Vervollkommnung ein. Er zeigte vor allem, daß ursprünglich kein fester Unterkiefer vorhanden war, sondern daß sich verschiedene Kopfbögen an der Her¬ stellung eines Kauapparates beteiligten, und daß sich auch die Muskeln zur Bewegung des Unterkiefers erst allmählich entwickelten. Er konnte neue Wirbeltiere aus dem Devon von Wildungen und anderen Orten vorführen, die ihren Mund noch nicht durch direkte Bewegung des Unterkiefers öffneten und schlossen, sondern durch eine eigentümliche Einrichtung, die in erster Linie zum Anheben des Vorder¬ kopfes diente und erst in zweiter Linie dadurch Bewegungen Sitzungsberichte. VII des Unterkiefers einleitete. An die anregenden Darlegungen schloß sich eine interessante Diskussion über organische Entwicklungsprozesse und die Kopfbildung im besonderen. Sitzung vom 4. Juni 1919. Zunächst sprach der Vorsitzende über neue Pläne des Vereins, der nunmehr auf ein öOjähriges Bestehen zurück¬ blicken kann. Ein weiterer Zuwachs von 50 neuen Mit¬ gliedern ist zu verzeichnen. Dann sprach Geheimrat Müller „Über die Lebens¬ weise von Gordius“. Es handelt sich um das sogenannte Wasserkalb, dessen Übergang auf andere Tiere bisher unklar blieb. Weiter berichtete der Vortragende „Über Schnecken¬ nahrung der Tauben“, die er in Thüringen beobachtet hatte. In der Diskussion wurde bemerkt, daß eine solche Er¬ nährung schon mehrfach von Taubenzüchtern beobachtet worden sei. Sodann sprach Geheimrat Jaekel „Über Zeit und Zeitrechnung in der Geschichte der Erde und des Lebens“. Nach einigen einleitenden Bemerkungen über die volks¬ tümlichen und philosophischen Auffassungen des Zeitbe¬ griffes ging der Vortragende auf Zeit und Zeitmaße vom Standpunkt des Naturforschers und besonders des Geologen ein. Gerade in der Geologie schreibt man der Zeit eine besondere Wirkung zu, aber auch hier bringt nur die lange Summierung der Vorgänge Wirkungen zustande, die un¬ serem Auge sichtbar werden. Dann sind diese Zeitmaße allerdings oft so ungeheuer groß, daß unser Vorstellungs¬ vermögen sich keinen rechten Begriff davon machen kann. Schichten von Tausenden von Metern müssen unter allen Umständen eine außerordentlich lange Zeit zu ihrer Ab¬ lagerung gebraucht haben. Dasselbe gilt von der Aus¬ waschung tiefer Flußtäler, wie der bis 7000 Fuß tiefen Canons, oder von der Abtragung hoher Gebirge, die in geologisch relativ kurzen Zeiträumen von der Bildfläche verschwinden. Wollen wir aber einen genaueren wissen¬ schaftlichen Maßstab an diese Erscheinungen legen, so stoßen wir auf die größten Schwierigkeiten. VIII Sitzungsberichte . Die Strecken, die von der menschlichen Erinnerung durchlaufen werden, sind außerordentlich gering. Man mag für Babylonien und Ägypten den Anfang der geschicht¬ lichen Ereignisse ins 4. oder 5. Jahrtausend vor Christi verlegen, das ist ist dann aber auch fast die äußerste Grenze der geschichtlichen Zeitrechnung. Auch die alten Kulturen der Chinesen sind wohl kaum älter. Diese Zahlen sind aber verschwindend klein im Verhältnis zu den Zeit¬ maßen der Erdgeschichte. Blytt führt den Wahrscheinlickkeitsbeweis, daß die Ex- zentrizität-Maxima mit großen Strandverschiebungen kor¬ respondieren, und daß die Präzession der Aequinoctien eine klimatische Periode bedingt, die sich in der Wechsellage¬ rung der Sedimente widerspiegelt. Auf Grund dieser An¬ nahme berechnet er die Dauer des Tertiärs auf 3000 000 Jahre. Das Ende des Tertiärs, also damit der Beginn des Diluviums und der mit ihm einsetzenden Eiszeit würde danach 350000 Jahre zurückliegen. Diese Zahlen nähern sich schon den in neuerer Zeit gefundenen Werten. Der kürzlich gestorbene englische Gelehrte Wallace verwandte bei seiner Berechnung ebenfalls die Daten hoher Exzentrizität der Erdbahn und ging von der schätzungs¬ weisen Mächtigkeit der Sedimente aus. Er errechnete damit die Dauer des Tertiärs mit 4000000 Jahren, ein Ergebnis, das von den oben genannten Resultaten Blytts nicht allzu¬ sehr abweicht. Der Vortragende kam dann auf die relativen Zeitrech¬ nungen in der Geologie zu sprechen. Das Rückschreiten des Niagarafalles durch Erosion ist wiederholt zu derartigen Zeitrechnungen verwandt worden. Der Wahrheit am nächsten kommt vielleicht Spencer, der nach Möglichkeit alle Ver- größerungs- und Beschleunigungsmomente berücksichtigte. Nach ihm beträgt die Länge der Nacheiszeit 39 000 Jahre, eine Zahl, die sich in gewißem Grade mit der Schätzung Grabaus deckt, der für die Postglazialzeit als Minimum 10000 Jahre, als Maximum 50000 Jahre angibt. Eine völlig neue Ära in der Zeitrechnung setzte aber ein, als im letzten Jahrzent die wunderbaren Erscheinungen Sitzungsberichte. IX bei der Umwandlung radioaktiver Elemente bekannt wurden. Durch genaue Messungen und Berechnungen fand man die Konstanten für den Zerfall. So ergab sich, daß zur Um¬ bildung von 1 gr Uran in -Helium 100000 Jahre gehören. Man stellt nun in einem bestimmten Mineral die enthaltene Heliummenge fest und erhält durch einfache Umrechnung sein Alter. So ergab sich für einen Hämatit aus dem Eocän, also dem unteren Tertiär, ein Alter von 31 000000 Jahren. Die auf Grund der Heliumberechnung gefundenen Werte sind aber als Minimalwerte anzusehen, da das Helium leicht flüchtig ist. Genauere Zahlen erhält man nun bei der Berechnung des anderen Produktes der Uranumwandlung, bei der Be¬ rechnung des Bleis. Hieraus errechnet Lawson, daß das Carbon 320 000000 Jahre zurückliegt, das mittlere Devon 340000000 Jahre, während sich für das Praecambrium, also für eine Epoche, in der schon hochentwickelte Krebse und Brachiopoden gelebt haben, 1100 — 1300000000 Jahre ergeben. Mit zunehmender Erkenntnis mögen diese Zahlen noch genauer werden, aber zum ersten Male können wir sagen, daß wir in der Berechnung der geologischen Zeitabschnitte gesicherten Boden unter den Füßen haben. Bedenkt man, daß Buffon um 1750 das Gesamtalter der Erde auf rund 74000 Jahre berechnete, so ist der Fort¬ schritt in unserer Erkenntnis doch schon recht erheblich. Vergleichen wir nun aber diese Ergebnisse der histo¬ rischen Geologie mit unserer Erkenntnis der Lebewesen jener Epochen, so müssen wir bedenken, daß aus der ältesten uns bekannten Formation, dem Praecambrium, uns schon relativ hoch entwickelte Tiere bekannt sind, daß jedenfalls der Weg von der Urzelle bis zu diesen unendlich viel länger gewesen ist, als der von diesen bis hinauf zu unseren höchst¬ entwickelten Lebewesen. Dadurch werden wir zu der An¬ nahme gezwungen, daß die Zeitdauer von der Entstehung der ersten Zellen bis zu den Tieren des Praecambriums unvergleichlich viel länger war, als der von jenen bis auf unsere Zeit. X Sitzungsberich te. Der Zeitabschnitt, den man der Entwicklung des Lebens auf der Erde zurechnen kann, ist aber noch klein im Ver¬ hältnis zu der Zeit, die vergehen mußte, bis überhaupt ein Leben auf der Erde möglich war, bis also die Temperatur der Erdoberfläche unter 100° gesunken war und damit eine Kondensation des Wasserdampfes geschehen konnte. Uns schwindelt bei dem Gedanken an die Äonen, die vergangen sein müssen, bis die Abkühlung aus einer Temperatur von 5000 — 10000° bis zu diesem Grade gesunken war. Sitzung vom 25. Juni 1919. Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung und erteilte zu¬ nächst Herrn Prof. Leick das Wort zu seinem Vortrage „Über den Insektenfang bei Blüten.“ Viele Pflanzen, wohl die meisten, sind zu ihrer Fortpflanzung auf die Hilfe der Insekten angewiesen, die den Griffel einer Blüte mit dem Blütenstaub einer anderen Blüte zu bestäuben haben. Zu dem Zwecke lockt die Blüte das Insekt herbei, durch Duft, Farbe usw. Das Tier überträgt mit seinem Körper den Blütenstaub auf den Griffel der nächsten Blüte, die es be¬ sucht. Gelingt es nun der Blüte, das Insekt für einige Zeit festzuhalten, so wird natürlich die Menge Blütenstaub, die es mitnimmt, größer sein können, als wenn der Blüte diese Fähigkeit abginge. Die Fangeinrichtungen können zweierlei Art sein: Entweder ist die Blüte bauchig erweitert und nimmt die Tiere in diese Erweiterung auf, aus der sie einen Ausweg nur schwer finden (Kesselfalle), oder die Blüte besitzt eine Klemmvorrichtung, in der die Beine des Bestäubers haften bleiben (Klemmfalle). Zu der ersten Art gehören, der Frauenschuh, eine Orchidee, die auf Rügen vorkommt, und die Osterluzei, die man in Gärten anpflanzt. Ferner einige tropische Pflanzen, so die Aristolochia- Arten. Aristolochia grandiflora entfaltet alljährlich ihre bis 60 cm langen Kesselfallenblüten, in denen sich Scharen von Insekten fangen. Die Victoria regia des Amazonastromes öffnet in der ersten Nacht ihre Blüten, in denen eine höhere Temperatur herrscht als in der Umgebung, und verlockt so viele Insekten, in ihnen zu nächtigen. Nach wenigen Stunden aber schließt sich die Blüte wieder und die Gäste sind gefangen. Sie Sitzungsberichte. XI dürfen erst in der nächsten Nacht, reichlich mit Blüten¬ staub beladen, ihr Quartier verlassen. Der Vortragende behandelte dann noch manche anderen Arten, von denen einige es fertig bringen, ihre Blüten so zu heizen, daß sie bis zu 15° wärmer sind, als ihre Umgebung; manche ver¬ mögen bis zu 4000 Insekten in sich aufzunehmen usw. Die zweite Art von Fangvorrichtungen, die der Vortragende in Konstantinopel zu studieren Gelegenheit hatte, lässt sich mit den Fangeisen der Raubzeugjäger vergleichen. Diesem interessanten und anregenden Vortrage folgte ein ebensolcher von Herrn Geheimrat Ja ekel „Über den Greif im Wappen von Greifswald.“ Schnitzereien, Gold¬ arbeiten usw. im alten Orient zeigen Löwen- und über¬ haupt Tierfiguren, bei denen sich aus rein formalen, or¬ namentalen Ansätzen Flügel, Schnäbel und dergleichen herausgebildet hatten. Solche Phantasiegebilde findet man von China bis Vorderasien. Dazu kamen Funde von Mam¬ mut- und Rhinocerosleichen im sibirischen Eise. Händler, die deren Elfenbeinzähne verbreiteten, erzählten, um den Wert des Elfenbeins zu erhöhen, von welch fabelhaft großen Tieren sie stammten: Es seien die Krallen vom Vogel Greif, der 8 Elefanten durch die Luft tragen könnte, dessen Ei, das ihm einmal entfallen sei, 600 Menschen erschlagen habe, usw. Diese Märchen und die oben erwähnten Ge¬ bilde fanden sich zu einem Fabelwesen zusammen, von dem die Kenntnis mit dem Kreuzzug nach Deutschland drang. Die pommerschen Herzoge nahmen das Fabel¬ wesen in ihr Wappen auf und verliehen es 1262 der Stadt Greifswald. Einige geschäftliche Mitteilungen, vor allem über eine geplante Fahrt nach Hiddensoe, beschlossen den Abend. Sitzung vom 16. Juli 1919. Der \ orsitzende eröffnete die Sitzung und machte be- kannt, daß es leider unmöglich ist, die geplante Lehrfahrt nach Hiddensoe zu unternehmen, da weder für die Rück¬ fahrt am gleichen Tage noch für Unterkunft in Stralsund gesorgt werden kann. XII Sitzungsberichte. Darauf ergriff Prof. Seeliger das W ort zu seinem Vortrage „Methoden zur Untersuchung der Struktur des Windes.“ Wie der Redner zunächst ganz allgemein aus¬ führte, handelt es sich um ein Thema, das abgesehen von dem rein wissenschaftlichen Interesse und der Fülle der noch ungelösten Probleme vermutlich für die Technik von großer Bedeutung ist. An Hand von Lichtbildern, die von verschiedenen Luftschiffhäfen während des Krieges auf¬ genommen werden konnten, zeigte er dann, was man eigentlich unter der Struktur des Windes zu verstehen habe, nämlich die dauernden raschen Schwankungen der Windgeschwindigkeit und Windrichtung um einen Mittel¬ wert. Streng davon zu trennen sind gewiße andere typi¬ sche Schwankungen, die man in der Meteorologie als Böen bezeichnet, und die nicht wie die eigentliche Wind¬ struktur rein hydrodynamischen,' sondern meteorologischen Ursprunges sind. Im Anschluß daran wurden die ver¬ schiedenen bisher zur LTntersuchung der WTindstruktur er¬ sonnenen Apparate besprochen und einer Kritik unter¬ zogen. Endlich zeigte der Vortragende einen von ihm selbst kontruierten neuen Apparat, den sogenannten Böen¬ messer, und erläuterte denselben. Einige Worte über die Theorie der besprochenen Naturerscheinung beschlossen den Vortrag. Die Diskussion gab Veranlassung zu manchen interessanten Bemerkungen, so den Hinweis auf die orni- thologische Frage nach dem Mechanismus des Segelt} ps mancher Vögel (Condor, Albatros, Mauersegler) usw. Der Segelflug, das oft stundenlange Steigen ohne Flügelschlag, scheint eben nur möglich zu sein infolge der Struktur des Windes und bietjet begründete Aussicht, daß auch der Mensch einmal mit motorlosen Flugzeugen wird fliegen können. Darauf sprach Geheimrat Jaekel „Zur Entwicklung des Pferdefußes.“ Die Palaeontologie bietet ja bekanntlich außerordentlich klare Dokumente für die Rückbildung der Seitenzehen und die allmähliche Verstärkung der Mittel¬ zehe des Pferdefußes. An dem anschaulich zusammenge¬ stellten Demonstrationsmaterial konnten sich die Zuhörer Si tzungsberichte. XIII eine unmittelbare Vorstellung dieser historischen Entwick¬ lungsreihen machen. Besonderes Interesse verdienen ge¬ legentliche Rückschläge zu der Fußbildung der älteren Formen bei den heute lebenden Pferden. In dieser Hinsicht dürfte ein Präparat des hiesigen zoologischen Museums ganz besonderes Interesse beanspruchen, weil es die eine Seitenzehe ganz frei von der Hauptzehe zeigt und den Huf noch in der gekrümmten Krallenform besitzt. Es muß sich also in diesem Falle um einen wirklichen Rückschlag (Atavismus) handeln, nicht um eine Verdoppelung der Mittelzehe, wie sie sich bei der Anlage des Fußes anderer Huftiere, besonders bei Schweinen, findet. Sitzung vom 3. November 1919. Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung mit der Mit¬ teilung, daß die geplante Exkursion in das Kieshofer Moor wegen des plötzlichen Witterungsumschlages auf das kom¬ mende Frühjahr verschoben werden müsse. Darauf berichtete Herr Geheimrat Müller „Übereine bemerkenswerte Bereicherung der Greifswalder Fauna.“ Es handelt sich um eine kleine Krebsart, Apus cancri- formis, die zu den etwa 100 schon bekannten Krebsarten in Greifswalds Umgebung neu hinzukommt. Zwei Spezies der Gattung Apus kommen hier vor, der verhältnismäßig häufige Apus productus und der seltenere Apus cancri- formis, der in Deutschland erst von etwa ein Dutzend Fundorten bekannt ist, so daß das neu hinzukommende Greifswalder Vorkommen immerhin bemerkenswert ist. Apus cancriformis erreicht hier die ungewöhnliche Größe von 10,5 cm (mit Schwanzfäden), hat ein großes, ge¬ wölbtes Rückenschild und eine große Zahl von Beinen. Die Tiere leben in Pfützen und Gräben, die im Sommer austrocknen. Die Eier überdauern diese Trockenperiode im Schlamm und entwickeln sich erst weiter, wenn starke Regengüsse die für sie nötige Wassermenge zusammen¬ fließen ließen. Zu der Entwicklung der Eier gehört aber auch, daß sie in dem Wasser an die Oberfläche gelangen. XIV Sitzungsberichte. Infolgedessen ist das Tier oft jahrelang scheinbar ver¬ schwunden, um sich, wenn der Schlamm durch einen Zu¬ fall einmal stark aufgerührt wurde, plötzlich in großer Menge wieder einzustellen. Der Vortragende hatte ver¬ sucht, die Tiere auf andere Gewässer, die scheinbar genau die gleichen Lebensbedingungen boten, wie die von den Tieren bewohnten, zu verpflanzen, doch sind bisher alle derartigen Versuche mißlungen. Weiter sprach der Redner „Über einige Präparate vom Heringshai.“ Bei ihm finden sich ganz eigentümliche Or¬ gane, die als Tastorgane zu deutenden Lorenzinischen Am¬ pullen. Sie liegen dicht unter der Haut und endigen beim Sternrochen z. B. als schwarze Punkte vor allem auf der Ventralseite des Körpers. Diese Lage der Ampullen ist wohl darauf zurückzuführen, daß der Sternrochen haupt¬ sächlich auf dem Meeresgründe liegt. Anders ist das beim Heringshai. Er lebt pelagisch, die Lorenzinischen Am¬ pullen müssen deshalb auch da liegen, wo er sie am meisten braucht, am Kopfe. Tatsächlich ist sein Kopf auch außerordentlich reich mit den Ampullen besetzt. In der Diskussion machte der Vorsitzende darauf aufmerksam, daß nach Aussagen eines Kapitäns bei einem anderen Hai, Valopecius vulpes, ganz merkwürdige Eigenschaften vorhanden sein müssen. Mit seinem außerordentlich langen Schwänze soll er das Wasser so stark schlagen, daß das statische Organ der kleineren Fische gapz verwirrt wird, und daß er sie dadurch besser zu fangen vermag. Herrn Geheimrat Müller scheint diese Nachricht aber noch der Prüfung zu bedürfen. Dann sprach Herr cand. geol. K. von Bülow „Über Torflager und deren praktische Verwendbarkeit.“ Ein paar Worte über die Moorversuchsstation Bremen, die Redner vor kurzem besucht hatte, leiteten den Vortrag ein. Sodann kam er auf die Entstehung von Torflagern in Flachmooren zu sprechen, die aus der Verlandung offener Wasserflächen hervorgehen, und auf die der Hoch¬ moore, die auf jeder feuchten Unterlage über dem nähr¬ stoffreichen Grundwasser sich bilden können, und die Sitzungsberichte. % Dank der großen Wasseraufnahmefähigkeit des Torfmoores (Sphagnum), welches das 13— 14fache seines eigenen Ge¬ wichtes an Wasser faßen kann, ihren Feuchtigkeitsbedarf aus den atmosphärischen Niederschlägen zu decken im stände ist. Aus dieser Entstehungsweise resultieren die verschiedenen Eigenschaften der Torfe. Flachmoortorf ist im allgemeinen nähr- und mineralstoffreich und dicht, Hochmoortorf dagegen an Aschen und Nährstoffen arm, leicht und locker. Anschließend wurden die verschiedenen Arten der Torfgewinnung behandelt; vom einfachsten Handbetriebe über die Verwendung von Handstechmaschinen, Form¬ maschinen bis zur höchststehenden Art der Gewinnung mittelst einer \ erbindung von Bagger, Torfmaschine und Transportvorrichtung, die die gestochenen Torfsoden bis zum Trockenplatz befördert. Der Brennwert des so ge¬ wonnenen Torfes beträgt etwa 1/2 des der Steinkohle, 3/4 des der Braunkohlebriketts. Eine wirtschaftlichere Aus¬ nutzung des Torfes wird durch Verkohlung bezw. Ver¬ gasung erzielt. Dafür bestehen verschiedene Verfahren, die neben einem hochwertigen Kraftgas und ebensolchem Koks unter Umständen noch Ammoniak, Alkohol und ähnliche Erzeugnisse zu gewinnen gestatten. Die Verwen¬ dung des leichten Hochmoortorfes zu Streuzwecken führte in der Landwirtschaft zu weitgehenden Einschränkungen der Verluste an tierischen Düngerstoffen, die eine Anwen¬ dung anderer Streumitte} im Gefolge hat. Daß Torf auch zur Herstellung von Dachbedeckungen, Bausteinen, Farb¬ stoffen, Filz usw. dienen kann, hat wirtschaftlich keine große Bedeutung. In wieweit die erwähnten Verhältnisse auf die Torf¬ moore in Greifswalds Umgebung Anwendung finden können, zeigte der Schluß des Vortrages. In den Greifswalder Mooren liegen, mit Ausnahme des Ziesetales, nur ge¬ ringe Mengen brauchbaren Torfes, die bestenfalls zur Ge¬ winnung im Handbetriebe in Frage kommen. Nur der gute, dichte Ziesetorf ist in Mengen vorhanden, die die Einrichtung eines größeren Betriebes lohnen. XVI Sitzungsberichte. % Sitzung vom 24. November 1919. In der an diesem Tage anberaumten außerordentlichen Festsitzung zu Ehren des kürzlich mit dem Nobelpreise ausgezeichneten Prof. Dr. J. Stark, wurden die weittragen¬ den Fortschritte der Physik behandelt, an deren Förderung Prof. Stark hervorragenden Anteil genommen hat. Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung durch eine kurze Ansprache. Darauf ergriff Prof. Bestelmeyer das Wort: Weitaus der größte Teil der wissenschaftlichen Forschungs¬ arbeit Prof. Starks gehört dem Gebiet des Elektrizitäts¬ durchganges durch Gase an, einschließlich der hierbei auftretenden Lichterscheinungen, wie wir sie z. B. bei der Quecksilberlampe oder bei den Geislerschen Röhren be¬ obachten. Dieses Gebiet, das früher aus Mangel an ge¬ eigneten Einrichtungen wenig erforscht war, rückte Mitte der neunziger Jahre in den Mittelpunkt des Interesses. An der ungeheuren Forschungsarbeit, welche hier zu leisten war, hat Stark als einer der ersten regen, tätigen und er¬ folgreichen Anteil genommen. Er hat auch als erster das rasch und riesenhaft angewachsene Material in seinem 1902 erschienenen Buche „Die Elektrizität in Gasen zusammen¬ fassend bearbeitet und hierbei entschieden die heute allge¬ mein anerkannte, damals aber noch stark angezweifelte Jonentheorie vertreten. Durch diese kaum hoch genug zu bewertende Tat hat er der Nachwelt den Weg zu eigenen Forschungen geebnet. Das Gleiche gilt von dem zwei Jahre später von ihm begründeten „Jahrbuch der Radioaktivität und Elektronik“, das durch zusammenfas¬ sende Berichte über verschiedene Einzelgebiete die Ver¬ folgung des jeweils neusten Standes der Forschung er möglicht. Dem erwähnten Gebiet gehören auch die beiden jetzt mit dem Nobelpreise ausgezeichneten Entdeckungen Starks an. In klarem Bewußtsein des engen Zusammenhangs zwischen Elektrizität und Lichtaussendung hat Stark eine große Anzahl von Versuchen ausgeführt. Der erste große Erfolg war die Entdeckung des Dopplereffektes an Kanal¬ strahlen. Diese, aus positiv geladenen Atomen bestehend, Si tzungsberich te . XVII mit einer Geschwindigkeit von mehreren Tausend km in der Sekunde sich fortbewegend, erscheinen gemäß dem Dopplerschen Prinzip in einer etwas anderen Farbe, je nachdem man sie von der Seite oder auf sich zueilend betrachtet. Im Spektrographen erscheint diese, mit bloßem Auge nicht wahrnehmbare Farbenänderung als neue Spek¬ trallinie. Aus dem Effekt konnten wichtige Schlüsse über die Entstehung der Lichtausstrahlung gezogen werden. Die überaus schwierigen Versuche waren von Stark schon mehrere Jahre vorher geplant; aus Mangel an Apparaten mußten sie aber, ebenso wie die zur nachfolgenden Ent¬ deckung führenden Versuche, so länge hinausgeschoben werden. Auf Grund seiner Versuche war Stark zu der Über¬ zeugung gekommen, daß die Kanalstrahlen auch die Mög¬ lichkeit geben würden, den lange vergeblich gesuchten Einfluß einer elektrischen Kraft auf die Lichtausstrahlung zu finden. Nach sorgfältiger Vorbereitung gelang ihm das auch. Er fand, daß im Spektrum der Kanalstrahlen viele Linien durch ein elektrisches Feld in mehr oder weniger, meist polarisierte Komponenten aufgespalten werden. Diese Tatsache wird seitdem als „Stark-Effekt“ bezeichnet. Sie zeigt an, daß die Elektronen, deren Schwingungen wir als Ausgangspunkt des Lichtes ansehen müssen, einer von außen kommenden Einwirkung eines elektrischen Kraft¬ feldes zugänglich sind. Die Erscheinung ist außerordentlich mannigfaltig. Ihre volle Tragweite wird sich erst zeigen, wenn es einmal gelungen sein wird, den Ring des Ge¬ heimnisses zu sprengen, welcher heute noch den inneren Bau des Atoms und den Mechanismus der Lichtausstrahlung umgibt. Die beiden großen Entdeckungen, Doppler-Effekt der Kanalstrahlen und Starkeffekt, sind wichtige Etappen auf diesem Wege. — Im Anschluß an die Ausführungen wurden in Projektion vorgeführt: Eine Abbildung der ersten für beide Entdeckungen verwendeten Entladungsrohre und die Spektrogramme des Dopplereffekts und des Starkeffekts. Anschließend führte Prof. Seeliger aus: Man kann zwei Arten von theoretischer Physik unterscheiden; die eine, XVIII Sitzungsberichte. sogenannte mathematische Physik, will das von der Expe¬ rimentalphysik gegebene Tatsachenmaterial durch mathe¬ matische Formeln beschreiben mit dem Endziel, das gesamte Naturgeschehen quantitativ zurückzuführen auf wenige, um¬ fassende Prinzipien. Die andere Form der theoretischen Physik arbeitet mehr mit der lebendigen Anschauung; ihr Hilfsmittel ist das Modell. Als ein besonders schönes und charakteristisches Beispiel dieser Art kann man die theo¬ retischen Arbeiten Prof. Starks anführen. In der modernen Physik wird nicht nur die Materie und die Elektrizität als atomistisch konstituiert angesehen, sondern in gewißem Sinne auch die Energie. Diese als Quantenhypothese bezeichnete Theorie hat sich bisher nicht mit der Maxwellschen Theorie der Elektrizität und des Magnetismus in Einklang bringen lassen, vielmehr muß sie im Innern der Atome andere Gesetze als gültig annehmen. Von der Forderung eines einheitlichen Weltbildes aus ist es nun ein besonderes Verdienst Starks, daß er ein wirk¬ sames Gegengewicht gegen allzu radikale Neuerer gebildet hat, indem er auf die klassische Elektrodynamik eine eigene Atomtheorie aufbaute. Ausgehend von fruchtbaren Arbeits¬ hypothesen über den Bau der Atome, gelang es ihm, manche schöne Entdeckung zu machen. Erwähnt seien hier nur die Lehre von der Jonisation der Atome, die Aufstellung des Begriffs der Träger der Gasspektren und der Nachweis, welche Träger (geladene oder ungeladene Moleküle oder Atome) den einzelnen Serien- und Bandspektren zuzuordnen sind. Hierher gehört ferner die Theorie der Valenzkräfte, der Kräfte, die die Bindung der Atome im chemischen Molekül vermitteln, und die als elektrostatische Kräfte zwi¬ schen den an der Oberfläche der Atome sitzenden negativen Elektronen und positiven Ladungen gedeutet werden. Von den außerordentlich zahlreichen Arbeiten Starks verdient noch besondere Beachtung seine Theorie der Elektrizitäts¬ leitung in Metallen, von der man hoffen darf, daß sie die großen Schwierigkeiten, die diesem Gebiet der Elektrizitäts¬ lehre vor allem für sehr tiefe Temperaturen anhaften, be¬ seitigen wird. Sitzungsberichte. XIX Zum Schlüsse sprach der Redner Herrn Prof. Stark den Dank der jüngeren deutschen Physiker aus, daß er sie der Notwendigkeit enthoben habe, die Vorbilder für die anschauliche Behandlungsweise physikalischer Probleme bei den englischen Forschern zu suchen. Der Vorsitzende dankte den Rednern für ihre inter¬ essanten Ausführungen. Er eröffnete die Diskussion und wies selbst darauf hin, welche ungeheure Tragweite diese Entdeckungen Starks nicht allein für die Physik, sondern auch für die ganze übrige Naturwissenschaft hätten. Die genaue Kenntnis des inneren Baues der Atome würde uns auch in der Kenntnis der Eigentümlichkeiten des Lebens, seines inneren Wesens usw., in ungeahntem Maße fördern. Darauf ergriff Prof. Stark das Wort und legte dar, daß seine Entdeckungen nur der erste kleine Schritt auf einer neuen Bahn bedeuteten. Wenn wir erst wüßten, was positive Elektrizität ist, dann erst würde uns auch der Bau und die Struktur des Atoms klar sein. Die neue Theorie sei vielleicht berufen, eine völlige Umwälzung in unseren bisherigen Anschauungen hervorzubringen. Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend von Greifswald. (Meßtischblatt Nr. 514 „Neuenkirchen“, S.-O., westl. Teil.) Von Johannes Klemm. Allgemeines. Das Gebiet, dessen Algenflora in der vorliegenden Arbeit behandelt wird, liegt zwischen 54°6' und 54°8,8' n. Br. und zwischen 31°5' und 31°8' ö. L. von Greenwich. Es bildet vom Südosten des Messtischblattes Nr. 514 „Neuen¬ kirchen“ den westlichen Teil. Und da es in der Umgebung der Stadt Greifswald liegt, bedeutet seine Bearbeitung eine Fortsetzung der im Jahre 1913 erschienenen Dissertation von A. Wilczek: „Beiträge zu einer Algenflora der Um¬ gegend von Greifswald“, sowie der Dissertation von Marie Schultz aus dem Jahre 1914 mit dem gleichen Titel. Den westlichen Teil des Gebietes bildet ein dreieckiger Küsten¬ streifen, der mit einer Basis von 2,3 km im Süden beginnt und, sich allmählich völlig zuspitzend, auf eine Strecke von 4,9 km nach Norden zieht. Den Rest nimmt die Dänische Wiek, ein Teil des Greifswalder Boddens, ein. Diese Verteilung von Wasser und Land lässt ohne weiteres die Betrachtung der Algenflora in zwei Haupt¬ abschnitten, der des Landgebiets und der der Dänischen Wiek, zweckmässig erscheinen. Wenden wir uns zunächst dem Landgebiet zu! 9 J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Lmgegend v. Greif sie old . A. Das Landgebiet. Politisch gehört es zur Provinz Pommern. Die Süd¬ grenze beginnt im Osten beim Dorfe Wieck und erstreckt sich von hier in gerader Linie über Ladebow 2,3 km land¬ einwärts bis an den Ryckfluss, der die Südwestecke des ganzen Gebiets bildet. Von hier läuft die Westgrenze, rechtwinklig nach Norden umbiegend, am Gut Wampen vorbei, um etwa 1 km nördlich davon mit der in schräger Süd -Nord -Richtung ziehenden Küste, der Ostgrenze, zu¬ sammenzutreffen ; das Ganze ist völlig ebenes und flaches Küstenland. Für die Algenflora am wichtigsten ist natürlich die Wasserverteilung. Ausser dem einzigen Teich am West¬ rande des Gebiets sind es nur Gräben und Tümpel, die hier in Betracht kommen. Ihre Lage geht aus der bei¬ gefügten Kartenskizze hervor. Es ist nur das eingezeichnet, was mit der Algenflora in Zusammenhang steht, ausserdem zur besseren Orientierung die Ortschaften, welche im Gebiet hegen. Die genaue Bezeichnung wurde dadurch ermöglicht, dass das Messtischblatt (Masstab 1 : 25 000) in Quadrate von 4 mm Seitenlänge (= 100 m natürlicher Länge) geteilt wurde, sodass jede Stelle durch zwei Zahlen genau be¬ zeichnet werden konnte. Die ganzen Zahlen folgen in Inter¬ vallen von 40 mm (= 1 km), die Dezimalen in einer Ent¬ fernung von 4 mm (= 100 m) [vgl. V ilczek p. 22]. Auf diese Weise wird das Gesamtgebiet (Land und Wasser) durch die in O. - W.-(horizontaler) Richtung verlaufenden Linien 6,0 und 11,1 und die in N. -S. -(vertikaler jRichtung verlaufenden Linien 5,5 und 8,5 begrenzt. Der besseren Übersicht wegen sind auf der Skizze die Tümpel und der Teich mit grossen, die Gräben mit J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 3 kleinen Buchstaben bezeichnet. Die Zeichnung entspricht den jetzt herrschenden Verhältnissen, die von dem Mess¬ tischblatt bereits etwas abweichen. So sind z. B. von Gräben an der Südgrenze nur noch die mit g. h, m. n bezeichneten vorhanden, der Tümpel R ist ohne Zufluss Die Gräben südlich der Meierei haben sich völlig geändert und die mit Y und Z bezeichneten Tümpel sind verlandet Neu hinzugekommen sind dagegen die Gräben b, c, f und die Tümpel H und L. Ausserdem ist auf der Karte noch eine sehr interessante Eigenschaft des Gebiets gekennzeichnet, nämlich die Ver¬ teilung des Brackwassers. An einigen Stellen wie z B beim Tümpel E, den Gräben a, g, h, n, macht sich der Einfluss des Salzgehalts der Dänischen Wiek bemerkbar, da die Orte der Tümpel E mit Unterbrechungen — unmittelbar oder mittelbar — durch den Ryck — mit ihr in \ erbindung stehen. Um festzustellen, wie gross dieser Einfluss des Salzwassers auf das Süsswasser ist, wurden aus den Tümpeln und Gräben des Untersuchungsgebiets Wasserproben entnommen und auf ihren Gehalt an Koch¬ salz analysiert. Da es sich hier um Mischung von Salz- und Süsswasser, also um Brackwasser, handelt, musste eine untere Grenze zwischen den Bezeichnungen Süss- und Salzwasser gezogen werden. Als solche wurde 1 °/00 NaCl gewählt, sodass alles Wasser, das weniger als 0.1 % Koch¬ salz enthielt, als Siisswasser zu bezeichnen ist. Das Resultat der Analysen war folgendes. Es ent¬ hielten also Tümpel E . .... 1,7 0/ /oo NaCl Teich M . • • . . 1,5 n Graben d . .... 1,1 rt V „ e . .... 3,7 V V * f . .... 3,7 » » S • .... 6,3 V V n h . .... 6,3 » n . . 5,5 Den stäiksten Gehalt an Kochsalz, 6,3 "oo NaCl, wiesen die Giäben g und h auf. Hart an der Grenze zwischen 4 J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Süss- und Brackwasser steht dagegen der Graben d mit 1.1 %0 NaCl. Der starke Salzgehalt findet seine einfache Erklärung in der oben erwähnten Verbindung mit der Dänischen Wiek. Dass der Tümpel E jedoch nur 1,7 %o NaCl aufweist, liegt daran, dass seine Verbindung mit der Dänischen Wiek oft lange Zeit unterbrochen ist, in welcher dann durch zufliessendes Süsswasser der Salzgehalt herab¬ gedrückt wird. Eine andere Ursache liegt dagegen den Befunden im Teich M und den Gräben c, d, e, f zugrunde. Hier ist es nicht der Einfluss des Meerwassers, sondern der Salz¬ gehalt des Bodens, welcher das Süsswasser brackig macht. Westlich von meinem Gebiet, in dem der Stadt Greifswald benachbarten Rosental, weist der Boden nämlich einen ziemlich starken Salzgehalt auf, der in früheren Zeiten sogar einen Salinenbetrieb ermöglichte. Und dieses Salinen¬ gebiet ist es, welches seine letzten Ausläufer bis in das untersuchte Landgebiet hinein erstreckt. Infolgedessen führt ein bedeutend grösserer Teil der Gräben Brack¬ wasser, als es der Einfluss des Meeres allein bewirken könnte. Das Brackwassergebiet liegt am Westrande des unter¬ suchten Küstenstrichs und reicht bis sur Südgrenze, etwa 2 km nördlich von ihr beginnend. Es erstreckt sich bis zu einer grössten Breite von etwa 0,/ km nach Osten. Der Tümpel E bildet aus den oben angeführten Gründen ein kleines Brackwassergebiet für sich. Auf der Karte sind durch senkrechte Schraffierung die Stellen gekennzeichnet, deren Brackwassergehalt auf den Einfluss der Dänischen Wiek zurückzuführen ist, durch schräge Schraffierung die, welche Salz aus dem Salinen¬ gebiet enthalten. 1. Technik. Das Einsammeln der Algen selbst geschah mit Hilfe eines Netzes für Schlammproben usw., welche hauptsäch¬ lich die mikroskopischen Formen enthalten, und eines Greifhakens für die makroskopischen Formen. J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 5 Mit Ausnahme der Diatomeen wurde das gesammelte Material frisch bestimmt. Ausserdem wurden Präparate hergestellt. Als Konservierungsmittel bei der Aufbe¬ wahrung von Algen in Flaschen wurde ausschliesslich Formalin (4%) benutzt. Leider ist das Ausbleichen nicht zu vermeiden, doch was die sonstige Erhaltung anbetrifft, so erwies sich dieses Mittel als das vorteilhafteste. Bei der Herstellung mikroskopischer Dauerpräparate wurde als Fixierungsmittel wieder Formalin benutzt. Als Einbettungsmittel dienten Laktophenol- und Glyceringela¬ tine. Um jedoch ein Schrumpfen der Objekte zu ver¬ hüten, wurden sie in folgender Weise behandelt. Nach der Fixierung mit Formalin wurde, wenn Glyceringelatine zur Einbettung benutzt werden sollte, sehr stark verdünntes Glycerin zugesetzt. Dieses liess nian lange stehen, sodass es durch Verdunsten des Wassers sich langsam konzen¬ trierte. Waren die Objekte dann an das Glycerin gewöhnt, so konnten sie ohne Schrumpfungsgefahr in das Ein¬ bettungsmittel übergeführt werden. Auf diese Weise Hessen sich besonders gute Desmidiaceenpräparate erzielen. Wegen der mikroskopischen Kleinheit dieser Algen wurde jedoch die ganze Behandlung auf dem Deckglase vorgenommen. Das Objekt wurde mit einem Tropfen Wasser in frischem Zustande aufs Deckglas gebracht und eine Spur Formalin¬ lösung (4%) zur Fixierung zugesetzt. Nach beendeter Fixierung (bis zwei Stunden) wurde ein Tropfen sehr stark verdünnten Glycerins zugefügt. Bis zum nächsten Tage war (bei Zimmertemperatur) das Glycerin durch Wasser¬ verdunstung so stark konzentriert, dass ohne Schrumpfung flüssige Glyceringelatine zur Fertigstellung des Präparats zugefügt werden konnte. Bei besonders empfindlichen Objekten ( Spirogyra u. ä.) wurde mit l%iger Chromsäure fixiert. Nicht immer bewährte sich Laktophenolgelatine. Bei einigen Algengattungen jedoch, z. B. Chaetophora , Coleo- chaete, Stigeoclonium und bei Schizophyceen hat sie vorzüg¬ liche Dienste geleistet. Als Fixierungsmittel wurde hier Laktophenolflüssigkeit (5%) benutzt, die durch längeres 0 J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald . Stehenlassen sich infolge der Wasserverdunstung konzen¬ trierte. Aus dieser konzentrierten Flüssigkeit konnten die Objekte ohne weiteres in Laktophenolgelatine eingebettet werden. Die Farbe der Algen blieb vorzüglich erhalten und noch nach Monaten war keine Spur von Schrumpfung festzustellen. Diatomeen wurden zur Herstellung von Schalenpräpa¬ raten 10 — 15 Minuten in konzentrierter Salpetersäure ge¬ kocht und die Säure mit destilliertem Wasser ausgewaschen. Als Einbettungsmittel diente in Xylol zu einer zähflüssigen Masse gelöster Styrax. Ein Tropfen Wasser mit den ge¬ kochten Diatomeenschalen wurde auf ein Deckglas gebracht und bis zum völligen Eintrocknen stehen gelassen. Dann wurde die gerade für ein Präparat ausreichende Menge Styrax zugesetzt und bei erhöhter Temperatur wiederum (etwa einen Tag lang) stehen gelassen, sodass das Ein¬ bettungsmittel möglichst konzentriert war. Endlich wurden die so behandelten Objekte mit den Deckgläsern auf die Objektträger aufgeschmolzen. II. Die Algenflora des Landgebiets. Ein nun folgendes nach den „natürlichen Pflanzen¬ familien“ von Engler geordnetes a) systematisches Verzeichnis der im Landgebiet gefundenen Algen enthält für jede Art die Bestimmungsliteratur, Angabe der Abbildung, geographische Verbreitung, Fundorte im Gebiet und biologische Bemerkungen. Über die Bezeichnung der Fundorte vergleiche p. 2. Die erste Zahl bedeutet die Ent¬ fernung vom Nordrand, die zweite die vom Westrand der Karte. Kamen Arten des Landgebiets auch in der Algenflora der Dänischen Wiek vor, die weiter unten in einem besonderen Verzeichnis zusammengestellt ist, so wurde das ebenfalls hervorgehoben. Bei den auch von Wilczek gefundenen Formen ist auf dessen Arbeit ver¬ wiesen. Eine Zusammenstellung der gesamten dieser Arbeit J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 7 zugrunde liegenden Literatur befindet sich am Schluss der¬ selben. Im folgenden Text wurden nur die Literaturstellen angegeben, die für die Bestimmung als massgebend ange¬ nommen wurden. Die Abkürzungen bedeuten: Brandt = K. Brandt und C. Apstein: Nordisches Plankton, botanischer Teil. Delp. = J. B. Delponte: Specimen Desmidiacearum subal- pinarum. De-Toni = J. B. De-Toni: Sylloge Algarum. Gomont = M. Gomont: Monographie des Oscillaries. Kg. = F. T. Kiitzing: Tabulae phycologicae. Lemm. = E. Lemmermann: Kryptogamenflora der Mark Brandenburg III; Algen I. Mig. = W. Migula: Kryptogamenflora von Deutschland, Deutsch-Österreich und der Schweiz. Rabenh. = L. Rabenhorst: Kryptogamenflora von Deutsch¬ land, Österreich und der Schweiz. Ralfs = J. Ralfs: The british Desmidiaceae. Schönf. = H. v. Schönfeldt: Die deutschen Diatomeen. Stein = F. Stein: Der Organismus der Infusionstiere. Tild. = J. Tilden: Minnesota Algae. V. H. = H. van Heurck: Synopsis des Diatomees de Bel- gique. West = W. West: A Monograph of the british Desmidia¬ ceae. Wilcz. = A. Wilczek: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend von Greifswald. Wolle = F. Wolle: Fresh-water Algae of the United States. W. Sm. = W. Smith: A synopsis of the british Diatomaceae. 8 J. Klein m : Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. I. Schizophyceae. Familie Oscillatoriaceae. Gattung Oscillatoria Vauch. Das ganze Gebiet zeigte eine auffallende Armut an Spaltalgen; von der sonst so weit verbreiteten und in grossen, sofort auffallenden Mengen vorkommenden Gattung Oscillatoria (vgl. p. 39) war fast niemals eine Spur zu finden. Nur selten fanden sich zwischen andern Algen einige Os- cillarien, dann jedoch stets in so geringer Zahl, dass eine Bestimmung nicht möglich war. In der Zusammensetzung der Algenflora des behandelten Gebiets spielen die Schizo- phyceen infolgedessen eine sehr untergeordnete Rolle. Gattung Lyngbya Ag. Lyngbya aestuarii (Mertens) Liebmann. Mig. II, 1 p. 70. Abbildung: Gomont Taf. 3 Fig. 1 u. 2. Deutschland, England, Atl. Ozean, Mittelmeer, Italien, Afrika. Greifswalder Fundorte: Graben 9,2 : 5,7; 10,0 9,9 : 5,9 —6,0. Teich 9,2 : 5,6. Brackwasser; Dänische Wiek. Familie Nostocaceae. Gattung Nostoc Vauch. Nostoc piscinale Kg. Vgl. Wilcz. p. 26. Grfsw. Fde. : Tümpel 8,2 : 6,4. Süsswasser. Die Gattung Nostoc war wie alle Schizophyceen nur an wenigen Stellen und dort nur in geringer Menge zu finden. Die erwähnte Art fand sich im Juni 1913 recht häufig, war jedoch im September bereits wieder ver¬ schwunden. Auch im Tümpel 9,5 : 6,4 fand sich im Juli 1912 Nostoc, doch hier nur wieder in verkümmerten Exemplaren, die keine Bestimmung möglich machten (vgl. p. 39). J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald, y Gattung Anabaena Bory. Anabaena oscillarioides Bory. Vgl. Wilcz. p. 27. Grfsw. Fde.: Tümpel 9,5 : 6,4; 10,1 : 5,9; 10,1 : 6,0. Süss¬ wasser. Ferner fand sich Anabaena, jedoch ohne Dauerzellen, sodass keine Bestimmung möglich war, in den Tümpeln 10,1:5,9; 10,1:6,0; 10,0:6,0; im Graben 10,6:6,1 auf feuchter Erde, da der Graben eingetrocknet war (vgl. p. 39). Gattung Cylindrospermum Kg. Cylindrospermum stagnale (Kg.) Born, et Flah. Tild. p. 198; Taf. X. Fig. 2. N.-Amerika, Deutschland. Grfsw. Fde.: Teich 9,2 : 5,6. Brackwasser. Cylindrospermum fand sich auch im Tümpel 9,5 : 6,4, war jedoch wegen der fehlenden Dauerzellen nicht zu be¬ stimmen (vgl. p. 39). Familie Scytonemataceae. Gattung Tolypothrix Kg. Tolypothrix tenuis Kg. Vgl. Wilcz. p. 28. Grfsw. Fde.: Graben 9,2: 5,7; 9,4 : 6,4. Teich 9,2 : 5,6. Brackwasser (vgl. p. 39). Familie Rivulariaceae. Gattung Rivularia (Roth) C. A. Rivularia Beccariana (de Not.) Born, et Flah. Lemm. p. 250. Deutschland, N.-Amerika. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,2 : 6,4. Süsswasser. War nur in diesem Tümpel im Juni 1913 zu finden und konnte im September nicht mehr festgestellt werden. Während der Monate Juli und August konnte der Tümpel leider nicht abgesucht werden, da er wegen seiner Lage mitten in Getreidefeldern nicht zugänglich war (vgl. p. 39). 10 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Gattung Gloeotrichia Ag. Gloeotrichia salina (Kg.) Rabenh. Mig. H, 1 p. 146. Deutschland, Österreich. Grfsw. Fde. : Teich 9,2 : 5,6. Brackwasser. Die Haupt¬ vegetationsperiode begann im Juni, wo sich an Chara- ceen einige Exemplare fanden, nahm dann im Juli sehr stark zu und erreichte im August ihren Höhepunkt, wo die Charen geradezu von einer Kruste von Gloeotrichia überzogen waren, da die kugligen Lager ineinander über¬ gingen. Vom September an nahm dann die Vegetation wieder ab (vgl. p. 39). II. Flagellata. Familie Euglenaceae. Gattung Euglena Ehrb. Euglena viridis Ehrb. Vgl. Wilcz. p. 28. Grfsw. Fde.: Tümpel 11,1:6,9; 11,0:7,0. Süsswasser. Trat im Frühjahr, März und April, in so ungeheuren Mengen auf, dass sie das Wasser vollkommen grün färbte und zusammen mit den kugligen Dauerzellen eine mehrere Millimeter dicke Schicht auf der Oberfläche des Wassers bildete, die ein ähnliches Aussehen wie die schwimmenden Massen von Spaltalgen hatte. Vom Monat Mai an ging die Individuenzahl so stark herunter, dass Euglena jetzt in der Algenflora, die sie bis dahin neben andern Fla¬ gellaten völlig beherrscht hatte, keine Rolle mehr spielte, wenn sich auch noch einige Exemplare bis zum Sommer zeigten (vgl. p. 40). Gattung Phacus Duj. Phacus pleuronectes (0. F. M.) Duj. Lemm. p. 512; Stein III, 1, Taf. XIX Fig. 58 — 66. Europa, N.-Amerika. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,4 : 6,0; 8,2 : 6,4; 8,6 : 5,8; 7,4 : 5,9. Graben 8,4 : 6,0; 9,8— 9,9 : 6,2— 6,3; 9,2 : 5,7; 10,0—9,9 : 5,9 — 6,0. Fast während der ganzen Algenvegetations¬ periode in Süss- und Brackwasser zu finden. J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. \\ Phacus longicauda (Ehrb.) Duj. Lemm. p. 511; Stein III, 1 Taf. XX Fig. 1. Europa, N.-Amerika. Grfsw. Fde. : Tümpel 8,2 : 6,4. Süsswasser. Mit Ph. pleu- ronectes vergesellschaftet. Gattung Trachelomonas Ehrb. Trachelomonas volvocina Ehrb. Vgl. Wilcz. p. 29. Grfsw. Fde.: Tümpel 11,1 : 6,9; 11,0 : 7,0; 8,2 : 6,4; 9,5 : 6,4; 8,4 : 6,0; 7,4 : 5,9. Graben 9,8 — 9,9 : 6,2 — 6,3; 10,0 — 9,9 : 5,9 — 6,0. Süss- und Brackwasser. Nimmt nicht unerheblich am Frühjahrsmaximum mit Euglena teil. Trachelomonas hispida St. Vgl. Wilcz. p. 29. Grfsw. Fde.: Tümpel 11,1 : 6,9; 11,0 : 7,0. Graben 9,8— 9,9 • 6,2 — 6,3. Süsses und schwach brackiges Wasser. Meist mit Tr. volvocina zusammen, doch in geringerer Zahl vertreten. III. Peridiniales. Familie Peridiniaceae. Gattung Glenodinium (Ehrb.) Stein. Glenodinium Berghii Lemm. Lemm. p. 636, Abb. p. 580 Fig. 43. Deutschland. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,4 : 6,0. Süsswasser. Gattung Peridinium Ehrb. Peridinium cinctum Ehrb. Lemm. p. 677; Stein, Taf. XII Fig. 9—19. Deutschland. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,4 : 6,0; 9,5 : 6,4; 8,6 : 5,8; 10,1 : 5,9; 10,0:6,0. Graben 9,8— 9,9 : 6,2— 6,3; 9,2 : 5,7. Süss- und Brackwasser. Peridinium umbonatum v. inaequale Lemm. Lemm. p. 669, Abb. p. 670. Deutschland. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,4 : 6,0. Süsswasser. (Vgl. p. 40.) 12 J Kl emm: Beiträge zu einer Algenflora dev Umgegend v. Greifswald.. IV. Diatomaceae. A. Centricae. Familie Coscinodisceae. Gattung Melosira Ag. Melosira varians Ag. Vgl. Wilcz. p. 30. Grfsw. Fde: Im ganzen Gebiet in Gräben und Tümpeln ver¬ breitet, auch in der Dänischen Wiek. Süss- und Brack¬ wasser. Melosira crenulata (Ehrb.) Kg. Mig. n, 1 p. 152; V. H. Tat. 88 Fig. 3—4. Deutschland, Schweiz, Italien, Belgien, Frankreich, England, Dänemark, Island, N. -Amerika. Grfsw. Fde.: Graben 9,2 : 5,7; Dän. Wiek. Brackwasser. (Vgl. p. 41.) Melosira Jürgensii Ag. Mig. II, 1 p. 153; V. H. Taf. 87 Fig. 1—2. Brackwasserküsten: Deutschland, Belgien, Dänemark, Frank¬ reich, England. Grfsw. Fde.: Graben 10,6 : 5,7; 10,4—10,5 : 5,7. Dän. Wiek. Brackwasser. (Vgl. p. 41.) Gattung Cyclotella Kg. Cyclotella Kützingiana Thw. Vgl. Wilcz. p. 30. Grfsw. Fde. : Graben 10,4—10,5 : 5,7 ; 9,2 : 5,7 ; Teich 9,2 : 5,6. Dän. Wiek. Brackwasser. Cyclotella Meneghiniana Rabenh. Vgl. Wilcz. p. 30. Grfsw. Fde.: Graben 10,4—10,5 : 5,7; 9,2 : 5,7. Teich 9,2 : 5,6. Dän. Wiek. Brackwasser. (Vgl. p. 41.) B. Pennatae. Familie Tabellariaceae. Gattung Tabellaria Ehrb. Tabellaria flocculosa (Roth.) Kg. Vgl. Wilcz. p. 32. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,4 : 6,0. Süsswasser. Fand sich nur in diesem einen Waldmoor des Gebiets (vgl. p. 41). J. Klemm: Beiträge zu einer Algenfora der Umgegend v. Greifswald. \ 3 Familie Meridionaceae. Gattung Meridion Ag. Meridion circulare Ag. Vgl. Wilcz. p. 32. Grfsw. Fde. : Tümpel 9,5 : 6,4- Süsswasser. Meridion constrictum Ralfs. Vgl. Wilcz. p. 32. Grfsw. Fde.: Tümpel 9,5 : 6,4. Süsswasser. Auch Übergangsformen zwischen beiden Arten wurden beobachtet. Familie Diatomaceae. Gattung Diatoma D. C. Diatoma tenue (Kg.) Grün. v. elongatum (Ag.) Grün. Vgl. Wilcz. p. 32. Grfsw. Fde.: Graben 10,6 : 5,7; 10,4 — 10,5:5,7; 9,8 — 9,9 : 6,2— 6,3. Tümpel 9,5 : 6,4. Teich 9,2 : 5,6. Dän. Wiek. Süss- und Brackwasser. Familie Fragilariaceae. Gattung Fragilaria Lyngb. Fragilaria mutabilis (W. Sm.) Grün. Vgl. Wilcz. p. 33. Grfsw. Fde.: Tümpel 11,1 : 6,9. Graben 9,8 — 9,9 : 6,2 — 6,3. Teich 9,2 : 5,6. Dän. Wiek. Süss- und Brackwasser. Gattung Synedra Ehrb. Synedra pulchella (Ralfs) Kg. Vgl. Wilcz. p. 33. Grfsw. Fde.: Graben 10,7:6,2; 10,6:5,7; 9,4 : 6,4; 10,4 —10,5 : 5,7; 9,8— 9,9 : 6,2— 6,3. Tümpel 8,4 : 6,0. Süss- und Brackwasser. Synedra pulchella v. Smithii (Ralfs) V. H. Vgl. Wilcz. p. 33. Grfsw. Fde.: Graben 10,6:5,7. Dän. Wiek. Brackwasser. Synedra pulchella v. minutissima (W. Sm.) Grün. (= lance- olata O’Meara). Vgl. Wilcz. p. 33. Grfsw. Fde.: Graben 10,6:5,7. Dän. Wiek. Brackwasser. 14 J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Synedra ulna (Nitzsch.) Ehrb. v. danica (Kg.) V. H. Mi g. n, 1 p. 193. V. H. Taf. 38 Fig. 14 a. Jütland. Grfsw. Fde. : Tümpel 9,5 : 6,4. Süsswasser. Synedra affinis Kg. Mig. II, 1 p. 195, Taf. 7C Fig. 15. Europäische Küsten, vielleicht auch im Süsswasser: Deutsch¬ land, Mähren. Grfsw. Fde.: Graben 10,6 : 5,7; 9,4 : 6,4; 10,4 — 10,5:5,7. Dän. Wiek. Brackwasser. Synedra affinis v. gracilis Grün. Vgl. Wilcz. p. 34. Grfsw. Fde.: Graben 9,2 : 5,7. Tümpel 9,5 : 6,4. Süss- und Brackwasser. Synedra rumpens Kg. De Toni p. 680; V. H. Taf. 40 Fig. 12—14. Brackwasser Norddeutschlands, Bornholm, Wangerooge. Grfsw. Fde.: Graben 10,6 : 6,1; 10,6 : 5,7. Tümpel 9,5 : 6,4. Süss- und Brackwasser. (Vgl. p. 41.) Familie Eunotiaceae. Gattung Eunotia Ehrb. Eunotia lunaris (Ehrb.) Grün. Vgl. Wilcz. p. 34. Grfsw. Fde.: Graben 9,8 — 9,9 : 6,2 — 6,3; 9,2 : 5,7. Tümpel 8,3 : 6,0; 9,5 : 6,4. Süsses und schwach brackiges Wasser. Familie Aclmantliaceae. Gattung Cocconeis Ehrb. Cocconeis pediculus Ehrb. Vgl. Wilcz. p. 35. Grfsw. Fde.: Graben 10,6:5,7; 9,4 : 6,4. Dän. Wiek. Brackwasser. Cocconeis placentula Ehrb. Vgl. Wilcz. p. 35. Grfsw. Fde.: Graben 9,8 — 9,9 : 6,2 — 6,3; 9,2: 5,7; 10,4 — 10,5 : 5,7. Teich 9,2 : 5,6. Tümpel 9,5 : 6,4; 10,0 : 6,0. Dän. Wiek. Süss- und Brackwasser. J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald . 15 Gattung Achnanthes Bory. Achnanthes subsessilis Ehrb. Vgl. Wilcz. p. 35. Grfsw. Fde. : Graben 10,7 : 6,2. Dän. Wiek. Brackwasser. Gattung Rhoicosphenia Grün. Rhoicosphenia curvata Kg. Vgl. Wilcz. p. 35. Grfsw. Fde.: Graben 10,6 : 5,7; 10,4 — 10,5 : 5,7; 10,7 : 6,2. Dän. Wiek. Brackwasser. Familie Naviculaceae. Gattung Mastogloia Thwait. Mastogloia Smithii Thw. Vgl. Wilcz. p. 36. Grfsw. Fde.: Graben 10,6:5,7. Teich 9,2 : 5,6. Dän. Wiek. Brackwasser. Gattung Amphiprora Ehrb. Amphiprora paludosa W. Sm. Mig. n, 1 p. 220; Smith I, Taf. 31 Fig. 269. Im Süss- und Brackwasser Europas. Grfsw. Fde.: Graben 10,6:6,1; 10,0 — 9,9 : 5,9 — 6,0; 10,4 — 10,5 : 5,7. Dän. Wiek. Brackwasser. Gattung Dipioneis Ehrb. Navicula interrupta Kg. (= Dipioneis interrupta (Kg.) CI.) Vgl. Wilcz. p. 36. Grfsw. Fde.: Graben 10,6 : 5,7. Dän. Wiek. Fand sich im angegebenen Brackwassergraben nur einmal sehr zerstreut, sonst ausschliesslich in der Dänischen Wiek (vgl. p. 41). 9 Navicula didyma (Ehrb.) CI. (= Dipioneis didyma(Ehrb.) CI.) Vgl. Wilcz. p. 36. Grfsw. Fde.: Graben 9,2 : 5,7. Dän. Wiek. Brackwasser. Navicula ovalis W. Sm. (= Dipioneis Smithii (Breb.) CI. = Navicula elliptica W. Sm.). Mig. II, 1 p. 226; Smith I, Taf. 17 Fig. 152 — 153. An allen europäischen Meeresküsten. Grfsw. Fde.: Graben 9,2 : 5,7. Dän. Wiek. Brackwasser. Iß J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Gattung Caloneis CI. Caloneis fasciata (Lagerst.) CI. Mig. H, 1 p. 229; V. H. Taf. XII Fig. 34. Deutschland, Spitzbergen, Japan. Grfsw. Fde. : Graben 10,7:6,2. Brackwasser. Navicula ambigua Ehrb. W. Sm. I, p. 51; Taf. 16 Fig. 149. • Ganz Europa, Amerika, Australien. Grfsw. Fde.: Tümpel 9,5 : 6,4; Graben 10,7 : 6,2; 9,2 : 5,7. Süss- und Brackwasser. Navicula amphisbaena Bory. Mig. II, 1 p. 230; V. H. Taf. 11 Fig. 7. Europa. Grfsw. Fde.: Graben 9,8— 9,9 : 6,2— 6,3. Dän. Wiek. Brack¬ wasser. Caloneis silicula v. genuina CI. (= Navicula limosa Donk.). Mig. H, 1 p. 231; V. H. Taf. 12 Fig. 21. Ganz Europa, Amerika. Grfsw. Fde.: Graben 9,8— 9,9 : 6,2— 6,3; 9,2 : 5,7. Schwach brackiges Wasser. Gattung Gyrosigma Hassall. Gyrosigma acuminatum (Kg.) Rabenh. Vgl. Wilcz. p. 37. Grfsw. Fde.: Graben 9,8 — 9.9 : 6,2 — 6,3. Dän. V iek. Süss- und Brackwasser. Gattung Navicula Bory. Subg. Pinnularia. Navicula Brebissonii Kg. (= Pinnularia stauroneiformis W. Sm.). Vgl. Wilcz. p. 38. Grfsw. Fde..: Graben 10,7 : 6,2. Brackwasser. Navicula (= Pinnularia) major Kg. Vgl. Wilcz. p. 38. Grfsw. Fde.: Graben 9,8— 9,9 : 6,2— 6,3; 9,2 : 5,7. Tümpel 9,5 : 6,4. Süss- und Brackwasser. Navicula (= Pinnularia) viridis (Nitzsch.) Kg. Vgl. Wilcz. p. 38. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,3 : 6,0; 9,5 : 6,4. Süsswasser. ■J. Klemm: Beitrüge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 17 Navicula viridis v. commutata Grün. Vgl. Wilcz. p. 38. Grfsw. Fde. : Tümpel 9,5 : 6,4. Süsswasser. Navicula viridis v. intermedia CI. Mig. n, 1 p. 252, Taf. 7 Fig. 3. Zerstreut mit der Hauptform: Deutschland. Grfsw. Fde.: Tümpel 9,5 : 6,4; 8,3 : 6,0; 8,4 : 6,0. Graben 9,2 : 5,/; 9,8 9,9 : 6,2 6,3. Süsses und schwach brackiges Wasser. Navicula (= Pinnularia) nobilis Ehrb. v. intermedia Dippel. Schönf. p. 178, Taf. 12 Fig. 213. Deutschland, England, Italien, Spanien, Schweiz, Frankreich, Belgien. Grfsw. Fde.: Graben 9,4 : 6,4, Tümpel 9,5 : 6,4. Süsswasser. Subg. Lineolatae. Navicula cryptocephala Kg. Vgl. Wilcz. p. 39. Grfsw. Fde.: Graben 10,7 : 6,2; 10,6 : 6,1. Süss- und Brack¬ wasser. Navicula humilis Donk. (= Nav. hungarica Grün. v. capi¬ tata Ehrb.). Vgl. Wilcz. p. 39. Grfsw. Fde.: Graben 10,7 : 6,2. Brackwasser. Navicula rhynchocephala Kg. v. amphiceros Grün. Schönf. p. 156; V. H. Taf. 7 Fig. 30. Süss- und Brackwasser: Thüringen, Belgien. Grfsw. Fde.: Graben 10,4—10,5:5,7; 9,8— 9,9 : 6,2— 6,3. Dän. Wiek. Brackwasser. Navicula viridula Kg. Vgl. Wilcz. p. 39. Grfsw. Fde. : Graben 10,7 : 6,2; 10,6:6,1; 9,8— 9,9 : 6,2— 6,3. Süss- und Brackwasser. Navicula vulpina Kg. Mig. II, 1 p. 258; V. H. Taf. 7 Fig. 18. Deutschland. Grfsw. Fde.: Graben 9,2 : 5,7. Schwach brackiges Wasser. Navicula cincta (Ehrb.) V. H. Vgl. Wilcz. p. 39. Grfsw. Fde.: Graben 10,7:6,2. Brackwasser. 9 18 J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora cler Umgegend v. Greif 'strahl. Navicula radiosa Kg. Vgl. Wilcz. p. 39. Grfsw. Fde. : Graben 9,4 : 6,4; 9,8— 9,9 : 6,2— 6,3; 9,2 : 5,7. Tümpel 9,5 : 6,4. Teich 9,2 : 5,6. Dän. Wiek. Süss- und Brackwasser. Navicula dicephala (Ehrb.)W. Sm. (=Nav. bicapitataLagerst.) Vgl. Wilcz. p. 40. Grfsw. Fde. : Tümpel 8,3 : 6,0. Süsswasser. Subg. Punctatae. Navicula pusilla W. Sm. Vgl. Wilcz. p. 41. Grfsw. Fde.: Graben 9,2 : 5,7. Schwach brackiges Wasser. Subg. Microstigmaticae. Navicula (= Stauroneis) anceps v. amphicephala Kg. Vgl. Wilcz. p. 41. Grfsw. Fde.: Graben 10,7:6,2. Brackwasser. Navicula (Stauroneis) phoenicenteron v. amphilepta Ehrb. Mig. n, 1 p. 270; V. H. Taf. 4 Fig. 2. Zerstreut mit der Hauptform: Europa, Amerika. Grfsw. Fde.: Graben 9,2 : 5,7. Schwach brackiges Wasser. Navicula Smithii (= Stauroneis Smithii) Grün. Mig. II, 1 p. 271; V. H. Taf. 4 Fig. 10. Deutschland, England, Schottland, Spanien, Frankreich, Italien, Österreich, Schweiz, Russland, Amerika. Grfsw. Fde.: Graben 10,6:6,1. Süsswasser. (Vgl. p. 41.) Familie Cymbellaceae. Gattung Amphora CI. Amphora ovalis Kg. Vgl. Wilcz. p. 42. Grfsw. Fde.: Graben 9,8— 9,9 : 6,2— 6,3; 9,2 : 5,7 ; Teich 9,2 : 5,6. Dän. Wiek. Brackwasser. Gattung Cymbella Ag. Cymbella cistula v. maculata (Kg.) V. H. Vgl. Wilcz. p. 42. Grfsw. Fde.: Teich 9,2 : 5,6. Brackwasser. J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 19 Cymbella cistula v. maculata f. curta Kg. De Toni p. 365; T. H. Taf. 2 Fig. 17. Mit der Hauptform verbreitet. Gfsw. Fde.: Teich 9,2 : 5,6. Brackwasser. Cymbella ventricosa (Kg.) CI. Vgl. Wilcz. p. 42. Grfsw. Fde.: Graben 9,2 : 5,7. Tümpel 9,5 : 6,4. Süsses und schwach brackiges Wasser. Cymbella parva W. Sm. Mig. II, 1 p. 299; V. H. Taf. 2 Fig. 14. Deutschland, England, Belgien, Frankreich, Österreich-Un¬ garn, Galizien. Grfsw. Fde.: Graben 9,4 : 6,4. Süsswasser. Cymbella lanceolata v. cornuta Ehrb. Schönf. p. 200; W. Sm. Taf. 23 Fig. 219. Fast ganz Europa. Grfsw. Fde.: Graben 9,4 : 6,4; 9,2 : 5,7. Tümpel 9,5 : 6,4. Süsses und schwach brackiges Wasser. Gattung Epithemia Breb. Epithemia turgida (Ehrb.) Kg. Vgl. Wilcz. p. 42. Grfsw. Fde.: Durch das ganze Gebiet verbreitet. Siiss- und Brackwasser. Epithemia gibba Kg. (= Rhopalodia gibba 0. Müll.) Mig. n, 1 p. 309; V. H. Taf. 32 Fig. 1—2. Europa, Amerika. Grfsw. Fde.: Graben 9,4 : 6,4; 9,2 : 5,7. Teich 9,2 : 5,6. Schwach brackiges Wasser. Epithemia gibba v. ventricosa (Ehrb.) Grün. Vgl. Wilcz. p. 43. Grfsw. Fde.: Tümpel 9,5 : 6,4. Teich 9,2 : 5,6. Dän. Wiek. Süss- und Brackwasser. Epithemia sorex Kg. Vgl. Wilcz. p. 43. Grfsw. Fde.: Graben 10,6:5,7. Dän. Wiek. Brackwasser. Epithemia zebra (Ehrb.) Kg. Vgl. Wilcz. p. 43. Grfsw. Fde.: Graben 10,6 : 5,7 ; 9,4 : 6,4; 9,2 : 5,7. Tümpel 9,5 : 6,4. Teich 9,2 : 5,6. Dän. Wiek. Süss- und Brackwasser. (Vgl. p. 41.) 2* 20 J- Klemm: Beitrüge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Familie Gromplionemaceae. Gattung Gomphonema Ag. Gomphonema parvulum Kg. Mig. II, 1 p. 311; V. H. Taf. 25 Fig. 9. England, Niederlande, Deutschland, Frankreich, Österreich, Italien; Amerika. Grfsw. Fde. : Tümpel 11,1 : 6,9; 9,5 : 6,4; 8,3 : 6,0. Graben 9,4 : 6,4; 10,6 : 5,7; 10,4—10,5 : 5,7; 9,2 : 5,7. Süss- und Brackwasser. Gomphonema acuminatum Ehrb. Vgl. Wilcz. p. 44. Grfsw. Fde.: Tümpel 9,5 : 6,4. Graben 9,8 — 9,9 : 6,2 — 6,3; 9,2 : 5,7. Süsses und schwach brackiges Wasser. Gomphonema olivaceum (Lyngb.) Kg. Vgl. Wilcz. p. 44. Grfsw. Fde.: Graben 10,6:5,7; 10,4 — 10,5:5,7; 9,2 : 5,7. Tümpel 8,3 : 6,0; 9,5 : 6,4. Süss- und Brackwasser. Gomphonema angustatum (Kg.) Grün. Mig. II, 1 p. 311; V. H. Taf. 24 Fig. 49—50. Deutschland, Mähren, Österreich, Rumelien, Schweiz, Belgien. Grfsw. Fde.: Graben 10,7 : 6,2. Brackwasser. Gomphonema intricatum Kg. Mig. II, 1 p. 312; V. H. Taf. 24 Fig. 28—29. Alpen, Pyrenäen, Deutschland, Schweiz, Italien, England, Serbien. Grfsw. Fde.: Graben 10,4 — 10,5:5,7; 9,8 — 9,9 : 6,2 — 6,3; 9,2 : 5,7. Tümpel 9,5 : 6,4. Süss- und Brackwasser. (Vgl. p. 41.) Familie Nitzschiaceae. Gattung Nitzschia Hass. Nitzschia hungarica Grün. Vgl. Wilcz. p. 45. Grfsw. Fde.: Graben 9,8 — 9,9 : 6,2 — 6,3; 10,7:6,2. Dän. Wiek. Brackwasser. Nitzschia spectabilis (Ehrb.) Ralfs. Vgl. Wilcz. p. 46. Grfsw. Fde.: Graben 9,2 : 5,7. Tümpel 9,5 : 6,4. Süss- und Brackwasser. Obgleich diese Form nach Mig. II, 1 p. 332 nur in der Kieler Bucht und im Adriatischen Meere gefunden ist, konnte sie von mir auch in einem Süsswassertümpel festgestellt werden (vgl. p. 41). J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 21 Familie Surirellaceae. Gattung Surirella (Turp.) Suriraya. Surireila ovalis Breb. v. ovata Kg. Vgl. Wilcz. p. 47. Grfsw. Fde.: Graben 10,7:6,2; 10,6:6,1; 9,8— 9, 9:6, 2— 6,3; 10,5 : 5,7. Dän. Wiek. Süss- und Brackwasser. Surirella ovalis v. minuta (Breb.) V. H. Vgl. Wilcz. p. 48. Grfsw. Fde.: Graben 9,4 : 6,4; 10,7:6,2; 10,6:0,7; 10 6 : 6,1; 10,4-10,5:5,7; 9, 8-9, 9: 6, 2-6, 3; 9, 2:5, 7. Süss- und Brackwasser. Surirella ovalis v. angusta (Kg.) V. H. Vgl. Wilcz. p. 48. Grfsw. Fde.: Graben 9,8— 9,9 : 6,2— 6,3; 10,7:6,2. Brack¬ wasser. Surirella ovalis v. pinnata (W. Sm.) V. H. Vgl. Wilcz. p. 48. Grfsw. Fde.: Graben 9,8— 9,9 : 6,2— 6,3; 10,7:6,2. Brack- wasser. V. Chlorophyceae. 1. Unterordnung Conjugatae. Familie Mesotaeniaceae. Gattung Cylindrocystis (Menegh.) de By. Cylindrocystis Brebissonii Menegh. Mig. ü, 1 p. 854; Ralfs Taf. 25. Europa, Asien, N.-Amerika. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,2 : 6,4; Graben 8,4 : 6,0. Süsswasser. Familie Desmidiaceae. Gattung Penium (Breb.) De By. Penium margaritaceum (Ehrb.) Breb. Mig. H, 1 p. 368; Ralfs Taf. 25 Fig. 1. Europa, Sibirien, N.-Amerika, Neuseeland. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,2 : 6,4. Süsswasser. 22 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. G-reifsivald. Gattung Closterium Nitzsch. Closterium Venus Kg. Vgl. Wilcz. p. 49. Grfsw. Fde. : Tümpel 8,4 : 6,0. Süsswasser. Closterium Leibleinii Kg. Mig. II, 1 p. 376; West I Taf. 16 Fig. 9—14. Europa, Amerika, Japan. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,2 : 6,4. Süsswasser. Closterium moniliferum (Bory) Ehrb. Mig. II, 1 p. 377; West I Taf. 16 Fig. 15—16. Europa, Sibirien, Amerika, Japan, Neuseeland. Grfsw. Fde. : Graben 8,4 : 6,0. Süsswasser. Da der Graben später austrocknete, konnte die Vegetation dieser Art nicht weiter verfolgt werden. Closterium lunula (Müll.) Nitzsch. Vgl. Wilcz. p. 50. Gfsw. Fde.: Tümpel 8,2 : 6,4. Süsswasser. Closterium aeerosum v. minus (Schrank) Ehrb. Vgl. Wilcz. p. 50. Mit der Hauptform verbreitet. Grfsw. Fde.: Tümpel 11,1:6,9. Süsswasser. Closterium Cynthia de Not. Mig. II, 1 p. 379; West I Taf. 11 Fig. 1—3. Europa, Neuseeland. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,4 : 6,0; 8,2 : 6,4. Süsswasser. Closterium striolatum Ehrb. Mig. II, 1 p. 380; West I Taf. 13 Fig. 7—16. Europa, N. -Amerika, Neuseeland. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,4 : 6,0; 8,2 : 6,4. Süsswasser. Closterium intermedium Ralfs. Mig. II, 1 p. 381; West I Taf. 14 Fig. 1—5. Europa, Sibirien. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,2 : 6,4. Süsswasser. Closterium Pritchardianum Arch. Mig. II, 1 p. 383; West I Taf. 22 Fig. 6—14. England, Deutschland, Frankreich, Schweden, Norwegen, Italien, Finnland. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,2 : 6,4. Süsswasser. (Vgl. p. 42.) J. Klemm: Beiträge zu einer Algenfora der Umgegend v. Greifswald. 23 Gattung Pleurotaenium (Näg.) Lund. Pleurotaenium trabecula (Ehrb.) Näg. Vgl. Wilcz. p. 51. Grfsw. Fde. : Tümpel 8,2 : 6,4. Süsswasser. Gattung Cosmarium Corda. Cosmarium margaritiferum (Turp.) Menegh. Vgl. Wilcz. p. 52. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,2: 6,4. Graben 8,4 : 6,0. Süsswasser. Cosmarium tetraophthalmum (Kg.) Breb. Mig. II, 1 p. 452; West HI Taf. 95 Fig. 4—7. Europa, Sibirien, N.-Amerika, Japan, Neuseeland. Grfsw. Fde.: Graben 8,4 : 6,0; 9,8— 9,9 : 6,2— 6,3. Süsses und schwach brackiges Wasser. Cosmarium botrytis Menegh. Mig. n, 1 p. 459; Ralfs Taf. 16 Fig. 1. Europa, Amerika, Japan, Neuseeland. Grfsw. Fde.: Tümpel 10,1:6,0; 8,2 : 6,4. Süsswasser. Cosmarium Turpinii Breb. Mig. II, 1 p. 462; West HI Taf. 82 Fig. 16—17. Europa, Sibirien, N.-Amerika, Grönland. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,2 : 6,4. Süsswaser. Cosmarium corbula Breb. West EI p. 183, Taf. 82 Fig. 9—11. Frankreich, England, N.-Amerika. Grfsw. Fde.: Graben 8,4 : 6,0. Süsswasser. (Vgl. p. 42.) Gattung Euastrum Ralfs. Euastrum oblongum (Grev.) Ralfs. Vgl. Wilcz. p. 53. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,2 : 6,4. Süsswasser. Euastrum insulare (Wittr.) Roy. West n p. 69, Taf. 40 Fig. 11—13. England, Galizien, Schweden, Norwegen, Siam; N.-Amerika. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,4 : 6,0. Süsswasser. Gattung Holacanthum Lund. Holacanthum fasciculatum (Ehrb.) France. Mig. II, 1 p. 514; Ralfs Taf. 19 Fig. 4. Europa, Sibirien, N.-Amerika, Japan. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,2 : 6,4; 8,3 : 6,0. Süsswasser. 24 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Gattung Staurastrum Meyen. Staurastrum muticum Breb. Mig. II, 1 p. 526; Ralfs Taf. 21 Fig. 4. Europa, Sibirien, N.- Amerika, Brasilien. Grfsw. Fde. : Tümpel 8,6 : 5,8; 8,2 : 6,4. Süsswasser. Staurastrum alternans Breb. Mig. E, 1 p. 531; Ralfs Taf. 21 Fig. 7. Europa, N.-Amerika, Neuseeland. Grfsw. Fde.: Graben 8,4 : 6,0. Süsswasser. Staurastrum echinatum Breb. Mig. n, 1 p. 532. Deutschland, Frankreich, Böhmen; N.-Amerika. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,4 : 6,0. Süsswasser. Staurastrum Dickiei Ralfs. Mig. II, 1 p. 534; Ralfs Taf. 21 Fig. 3. Europa, Sibirien, N.-Amerika, Japan. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,2 : 6,4. Süsswasser. Staurastrum Manfeldtii N. Delp. p. 160, Taf. 13 Fig. 6—19. Italien. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,4 : 6,0. Süsswasser. Gattung Hyalotheca Kg. Hyalotheca dissiliens (Smith) Breb. Vgl. Wilcz. p. 53. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,4 : 6,0. Süsswasser. Familie Zygnemaceae. Gattung Spirogyra Link. Spirogyra quinina (Kg.) Kirchn. Vgl. Wilcz. p. 54. Grfsw. Fde.: Graben 10,6:6,1. Süsswasser. Im April fruktifizierend gefunden. Spirogyra crassa Kg. Vgl. Wilcz. p. 54. Grfsw. Fde.: Tümpel 7,6 : 5,7. Süsswasser. Fruktifiziert im Oktober und November. Spirogyra Weberi (Kg.) Kirchn. Mig. II, 1 p. 571; Wolle Taf. 132 Fig. 11. Europa, N.-Amerika. Grfsw. Fde..: Graben 10,6 : 6,1. Süsswasser. Fruktifiziert im April. J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 25 Spirogyra insignis Kg. f. elongata Suringer. Mig. n, 1 p. 573; Wolle Taf. 135 Fig. b — 2. Deutschland, Amerika. Grfsw. Fde. : Tümpel 9,5 : 6,4. Süsswasser. Fruktifizierte im Juni. Spirogyra longata (Kg.) Kirchn. Mig. II, 1 p. 575; Wolle Taf. 135 Fig. 9—10. Europa, Amerika. Grfsw. Fde.: Graben 9,8— 9,9 : 6,2— 6,3. Tümpel 8,2 : 6,4. Süsses und schwach brackiges Wasser. Fruktifizierte im Mai und Juni. Spirogyra communis (Kg.) Kirchn. Vgl. Wilcz. p. 55. Grfsw. Fde.: Graben 10,6:6,1. Süsswasser. Fruktifizierte im April. Die Gattung Spirogyra war im Gebiet ziemlich häufig, so fand sie sich z. B. noch im Moortümpel 8,4 : 6,0 — hier sogar drei Arten nebeneinander — , im Graben 10,6:5,7; 9,2: 5,7, im Tümpel 10,1:5,9 und auch in der Dänischen WTek in geringer Menge. Ausser in den oben angegebenen Monaten war sie jedoch stets steril, auch waren künstliche Fruktifikationsversuche (Sonnenbestrahlung in Zuckerlösung) niemals von Erfolg gekrönt, sodass die Bestimmung infolge¬ dessen nur in den oben angeführten Fällen möglich war. In den Gräben ist vielleicht das Ausbleiben der Fort¬ pflanzung auf den Salzgehalt des Wassers zurückzuführen, da die fruktizierenden Exemplare nur im Siisswasser ge¬ funden wurden (vgl. p. 41). Gattung Zygnema Kg. Zygnema stellinum (Ag.) Kirchn. f. subtile Rabenh. Mig. II, 1 p. 578; Wolle Taf. 143 Fig. 14—15. Deutschland, Böhmen, England, Amerika. Grfsw. Fde.: Graben 9,8 — 9,9 : 6,2 — 6,3. Schwach brackiges Wasser. Fruktifizierte im Mai. Zygnema fand sich ausserdem noch im Graben 9,4 : 6,4; 10,6 : 6,1 (auf feuchter Erde, da der Graben ausgetrocknet war); 9,2: 5,7; im Tümpel 10,1:5,9; 9,5: 6,4; 8,4 : 6,0, war also im Gebiet ziemlich verbreitet. Mit Ausnahme der ersten Fundstelle ist Zygnema jedoch an keiner Stelle und 26 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. zu keiner Zeit in Fortpflanzung beobachtet worden. Und da auch hier alle Versuche, sie auf künstliche Weise zur Fortpflanzung zu bringen, misslangen, war nur die Be¬ stimmung dieser einen Art möglich (vgl. p. 41). Gattung Mougeotia de By. Mougeotia fand sich im Tümpel 8,5: 5,9; 8,4: 6,0; 9,4: 6,4; 10,1:5,9; 10,1:6,0; 10,0 : 6,0; im Graben 9,4 : 6,4; 9,2: 5,7; 9,8— 9,9 : 6,2 -6,8 ; 10,6:6,1; 10,0—9,9:5,9—6,0. Süss- und Brackwasser. Im Freien kamen niemals fruk- tifizierende Exemplare vor, es gilt hier dasselbe wie für Spirogyra und Zygnema (vgl. p- 41). 2. Unterordnung Protococcales. Familie Yolvocaceae. Gattung Pandorina Bory. Pandorina morum Bory. Vgl. Wilcz. p. 55. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,4: 6,0; 8,2 : 6,4. Graben 8,4 : 6,0; 9,8 — 9,9 : 6,2 — 6,3. Süsses und schwach brackiges Wasser. Gattung Eudorina Ehrb. Eudorina elegans Ehrb. Vgl. Wilcz. p. 56. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,2 : 6,4; 8,4 : 6,0; 10,1 : 5,9; 10,1 : 6,0. Graben 9,8 — 9,9 : 6,2 — 6,3. Süsses und schwach bracki¬ ges Wasser. Gattung Volvox (L.) Ehrb. Volvox aureus Ehrb. Vgl. Wilcz. p. 56. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,2 : 6,4. Süsswasser. Familie Tetrasporaceae. Gattung Tetraspora Link. Tetraspora explanata f. natans (Kg.) Kirchn. Mig. n, 1 p. 617; Kg. I Taf. 29 Fig. 1. Deutschland, Österreich, Böhmen, Frankreich, Sibirien. Grfsw. Fde.: Graben 8,4 : 6,0. Süsswasser. J. Klemm: Beiträge zu einer Algenfora der Umgegend v. Greifswald. 27 Gattung Botryococcus Kg. Botryococcus Braunii Kg. Mig. H, 1 p. 618, Taf. 35 B Fig. 2—3. Deutschland, Schweiz, Belgien, Böhmen, Russland; N.-Amerika. Grfsw. Fde. : Teich 9,2 : 5,6. Tümpel 10,1:6,0; 8,2 : 6,4. Dän. Wiek. Süss- und Brackwasser. Familie Scenedesmaceae. Gattung Rhaphidium Kg. Rhaphidium fasciculatum Kg. Mig. II, 1 p. 646, Taf. 35 H Fig. 5—7. Europa, Amerika. Grfsw. Fde. : Graben 8,4 : 6,0; 9,8 — 9,9 : 6,2— 6,3. Tümpel 8,2 : 6,4. Süsses und schwach brackiges Wasser. Gattung Scenedesmus Meyen. Scenedesmus quadricauda typicus (Turp.) Breb. Vgl. Wilcz. p. 57. Grfsw. Fde.: Teich 9,2 : 5,6. Graben 10,7:6,2; 9,8 — 9,9 : 6,2 — 6,3. Tümpel 8,2 : 6,4. Dän. Wiek. Süss- und Brackwasser. Familie Protococcaceae. Gattung Characium A. Br. Characium Sieboldtii A. Br. Vgl. Wilcz. p. 58. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,4 : 6,0; 11,1:6,9. Süsswasser. Familie Hydrodictyonaceae. Gattung Pediastrum Meyen. Pediastrum Boryanum (Turp.) Menegh. Vgl. Wilcz. p. 59. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,2 : 6,4. Teich 9,2 : 5,6. Graben 9,8 — 9,9 : 6,2 — 6,3. Dän. Wiek. Süss- und Brackwasser. 3. Unterordnung Confervales. Familie Confervaceae. Gattung Conferva (L.) Lagerh. Conferva bombycina (Ag.) Lagerh. Vgl. Wilcz. p. 59. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,4 : 6,0; 9,5 : 6,4; 8,6 : 5,8. Graben 9,4 : 6,4; 9,8 — 9,9 : 6,2 — 6,3. Süsses und schwach brackiges Wasser. 28 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Conferva bombycina f. minor Wille. Vgl. Wilcz. p. 60. Grfsw. Fde. : Tümpel 8,4 : 6,0; 9,5 : 6,4; 8,6 : 5,8. Graben 9,4 : 6,4. Süsswasser. Conferva bombycina f. sordida Kg. Vgl. Wilcz. p. 60. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,4 : 6,0. Süsswasser. Conferva bombycina f. pallida Kg. Vgl. Wilcz. p. 60. Grfsw. Fde. : Graben 9,4 : 6,4; 9,8 — 9,9 : 6,2 — 6,8. Tümpel 8,2 : 6,4; 8,5 : 5,9; 8,4 : 6,0. Süsses und schwach brackiges Wasser. Conferva bombycina f. genuina Wille. Mig. II, 1 p. 719. In stehenden Gewässern fast überall verbreitet. Grfsw. Fde.: Graben 9,4 : 6,4; 10,7 : 6,2. Tümpel 8,5 : 5,9; 8,6 : 5,8. Süss- und Brackwasser. (Vgl. p. 42.) Familie Llothrichaceae. Gattung Ulothrix Kg. Ulothrix tenerrima Kg. Vgl. Wilcz. p. 60. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,4 : 6,0. Süsswasser. (Vgl. p. 42.) Familie Ulvaceae. Gattung Enteromorpha (Link.) Harvey. Enteromorpha intestinalis Link. Vgl. Wilcz. p. 61. Grfsw. Fde.: Graben 10,7 : 6,2; 10,6 : 5,7; 10,4—10,5 : 5,7. Dän. Wiek. Brackwasser. Enteromorpha intestinalis f. cylindracea J. Ag. Vgl. Wilcz. p. 61. Grfsw. Fde.: Graben 10,7:6,2; 10,6:5,7; 10,4—10,5:5,7. Dän. Wiek. Brackwasser. Familie Oedogoniaceae. Gattung Oedogonium Link. Oedogonium crispum (Hass.) Wittr. Mig. II, 1 p. 768, Taf. 36 L Fig. 4. Europa, Amerika. Grfsw. Fde.: Graben 9,8 — 9,9 : 6,2 — 6,3. Schwach brackiges Wasser. Fruktifizierte im Mai. J. Klemm: Beiträge zu einer Algenfora der Umgegend v. Greifswald. 29 Oedogonium Braunii Kg. Mig. II, 1 p. 772, Taf. 36 N Fig. 1. Europa, N. -Amerika. Grfsw. Fde. : Tümpel 8,2 : 6,4. Süsswasser. Fruktifizierte im Juni. Oedogonium echinospermum A. Br. Mig. n, 1 p. 772, Taf. 36 G Fig. 4. Europa, N.-Amerika. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,4 : 6,0. Süsswasser. Fruktifizierte im September. Oedogonium macrandrium v. propinquum Wittr. Mig. n, 1 p. 776, Taf. 36 0 Fig. 1—2. Europa, N.-Amerika. Grfsw. Fde.: Graben 10,6 : 6,1; Tümpel 8,4 : 6,0. Süsswasser. Fruktifizierte im September. Eine im Tümpel 11,1:6,9 nur steril gefundene Art konnte nicht bestimmt werden. (Vgl. p. 42.) Gattung Bulbochaete Ag. Bulbochaete mirabilis Wittr. Mig. II, 1 p. 789, Taf. 36 R Fig. 5. Europa, N.-Amerika, Neuseeland. Grfsw. Fde.: Teich 9,2 : 5,6. Brackwasser. Fruktifizierte im Juli. Nur sterile, infolgedessen unbestimmbare Exemplare fanden sich im Graben 10,0—9,9:5,9—6,0 und 9,8— 9,9 : 6,2 6,3, beide Male in brackigem oder schwach brackigem Wasser. Familie Chaetoplioraceae. Gattung Stigeoclonium (Kg.) Naeg. Stigeoclonium tenue v. genuinum (Kg.) Kirchn. Vgl. Wilcz. p. 63. Wie die Hauptform verbreitet. Grfsw. Fde.: Tümpel 11,1 : 6,9. Süsswasser (vgl. p. 42). Gattung Chaetophora Schrank. Chaetophora cornu-damae (Roth.) Ag. Mig. II, 1 p. 818, Taf. 37 Fig. 8—10. Europa, N.-Amerika. Grfsw. Fde.: Tümpel 9,5 : 6,4. Teich 9,2 : 5,6. Süss- und Brackwasser. Chaetophora pisiformis (Roth.) Ag. Vgl. Wilcz. p. 63. Grfsw. Fde.: Tümpel 9,5 : 6,4. Graben 9,4 : 6,4. Süsses und schwach brackiges Wasser. 30 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Chaetophora elegans (Roth.) Ag. Vgl. Wilcz. p. 63. Grfsw. Fde. : Tümpel 10,1 : 6,0. Süsswasser. Chaetophora elegans v. longipila (Kg.) Hansg. Vgl. Wilcz. p. 63. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,2 : 6,4. Graben 9,4 : 6,4. Süsses und schwach brackiges Wasser. (Vgl. p. 42.) Familie Coleocliaetaceae. Gattung Coleochaete Breb. Coleochaete scutata Breb. Mig. II, 1 p. 824, Taf. 39 F Fig. 3. Europa, Asien, Amerika, Neuseeland. Grfsw. Fde.: Graben 9,4 : 6,4; 10,0 — 9,9 : 5,9 — 6,0. Brack¬ wasser. Familie Cladoplioraceae. Gattung Cladophora Kg. Cladophora crispata Hass. Vgl. Wilcz. p 64. Grfsw. Fde.: Graben 10,6:5,7; 10,0 — 9,9 : 5,9 — 6,0; 10,4 — 10,5 : 5,7. Brackwasser. Cladophora fracta ,(Vahl.) Kg. Vgl. Wilcz. p. 64. Grfsw. Fde.: Teich 9,2 : 5,6; Graben 10,6 : 5,7; 10,4 — 10,5 : 5,7. Brackwasser. (Vgl. p. 42.) 4. Unterordnung Siphoneae. Familie Vauckeriaceae. Gattung Vaucheria D. C. Vaucheria dichotoma (L.) Ag. Vgl. Wilcz. p. 65. Grfsw. Fde.: Graben 10,7:6,2; 10,0 — 9,9 : 5,9 — 6,0; 10,6 : 5,7 ; 10,4 — 10,5:5,7. Brackwasser. Fruktifizierte im Juli bis September (vgl. p. 42). Vaucheria sessilis (Vauch.) D. C. Vgl. Wilcz. p. 65. Grfsw. Fde.: Graben 10,6:6,1. Süsswasser. Fruktifizierte im September. J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 31 Vaucheria hamata (Vauch.) D. C. Mi g. II, 1 p. 872, Taf. 42 Fi g. 7—8. Europa, N.-Amerika. Grfsw. Fde. : Graben 10,6 : 6,1. Süsswasser. Fruktifikation im September. Vaucheria uncinata Kg. Mig. II, 1 p. 872, Taf. 43 D Fig. 2. Frankreich, Deutschland, Österreich, Böhmen. Grfsw. Fde.: Graben 10,6:6,1; 9,8— 9,9 : 6,2— 6,3. Süss¬ wasser. Fruktifikation im September. VI. Characeae. Gattung Chara Vaiilant. Chara foetida f. subinermis longibracteata A. Br. Vgl. Wilcz. p. 66. Grfsw. Fde.: Graben 9,4 : 6,4; 10,0—9,9:5,9—6,0. Brack¬ wasser. Fruktifikation im September. Chara fragilis microptila Desv. Vgl. Wilcz. p. 66. Grfsw. Fde.: Graben 9,2 : 5,6. Brackwasser. Fruktifiziert im August. Chara hispida L. f. macracantha typica Mig. Mig. II, 2 p. 333. Deutschland, Österreich. Grfsw. Fde. : Graben 9,2 : 5,6. Teich 9,2 : 5,6. Brackwasser. Nicht fruktifizierend gefunden. Chara intermedia aculeolata f. brachyphylla A. Br. Mig. II, 2 p. 308. Deutschland, Österreich. Grfsw. Fde.: Graben 10,0—9,9:5,9—6,0. Brackwasser. Fruktifizierte im August. Chara aspera (Deth.) Wildenow f. longispina Mig. Mig. II, 2 p. 340. Deutschland, Österreich. Grfsw. Fde.: Teich 9,2 : 5,6. Brackwasser. Fruktifizierte im Juli und August. Diese Art fand sich im Jahre 1912 im angegebenen Teich massenhaft und hielt sich, ohne im Winter völlig zu verschwinden, bis zum nächsten Jahre, in welchem sie jedoch nicht annähernd so üppig wuchs. Allgemein ist das Auftreten der Characeen im ganzen Gebiet sehr sprungweise und nicht von grosser Dauer (vgl. p. 43). 32 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. b) Tabellen über die relative Häufigkeit des Auftretens der Algen an den verschiedenen Orten und in den einzelnen Monaten. Die Zeichen bedeuten: O = selten. @ = vereinzelt. ^ = zahlreich. 0 = massenhaft. -f- = vorhanden, ohne Berücksichtigung der Häufigkeit. Die Beobachtung erstreckte sich auf die Zeit vom Juli 1912 bis Oktober 1913. Da sich das Vorkommen der Chlorophyceen in beiden Jahren unterschied, so wurde in den entsprechenden Tabellen eine Trennung derselben vorgenommen. Für die auch in der Dänischen Wiek vor¬ kommenden Arten ist stets nur das Zeichen für „vor¬ handen ohne Berücksichtigung der Häufigkeit“ gebraucht, da hierüber weiter unten eine genaue Sondertabelle auf¬ gestellt ist. J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 33 Schizophyceae, FJagellata, Peridiniales, Diatomaceae. Süss¬ wasser c CD rO :cü S Qi a S Brack¬ wasser ö Oi fQ :oS J-i O s: o Qi H Qi ö I c5 Q N 5h 5h P- cC -(Hl 3 ÖJO P < Qi -Q a <ü CL Qi m 5h Qi Xi O O — Qi X a Qi > O £ I. Schizophyceae. Lyngbya aestuarii (Mertens) Liebm . Nostoc piscinale Kg . Anabaena oscillarioides Bory . Cyhndrospermum stagnale (Kg.) Born, et Flah . Tolypothrix tenuis Kg. . . . Rivularia Beccariana (de Not.) Born, et Flah . Gloeotrichia salina (Kg.) Rabenh. II. Flagellata. Euglena viridis Ehrb . Phacus pleuronectes (0. F. M,) Euj . Phacus longicauda (Ehrb.) Duj. Trachelomonas volvocina Ehrb. » hispida St. . . , III. Peridiniales. Glenodinium Berghii Lenim. . . Peridinium cinctum Ehrb. . . „ umbonatum v. inae- quale Lemm . IV. Diatomaceae. Melosira varians Ag . „ crenulata (Ehrb.) Kg. . » Jürgensii Ag . Cyclotella Kützingiana Thw. . . » Meneghiniana Rabenh. Tabellaria flocculosa (Roth.) Kg. Meridion circulare Ag . „ constrictum Ralfs. . . Diatoma tenue v. elongatum (Ag.) Grün . Fragilaria mutabilis (W. Sm.) Grün. . . 0 0 0 Q 0 0 + 0 QI0 0 Ql 0 0 © © ©10 0 #1* + 0 0 0 + + 0|© © + © 0 0 0 0 IQ QQ © + 0 © 0 O © Q 0 Q 0 0 Q Q 0 0 + 0 O Q Q © 0 0 0 0 QQ 0 0 Q © 0 0 © 0 0 + + + + + © Q ®0 Q0 Q0 O © 0 0 0 0 0 Q 0l0l0 + + Q 0 0 0 0 + QQ + |Q®QQ|0 0 0 0 0 0 © O + Q Q • 0 0 0 34 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greitswald. Diatomaceae. Siiss- wasser Brack¬ wasser März April TZ 1 Juni • ^9 3 e ! August September Oktober | November Gräben Tümpel Gräben Teich Dän. Wiek Synedra pulchella (Ralfs.) Kg. . 0 o • # £ 1 ©! • 0 „ pulchella v. Smithii (Ralfs.) Y. H . 0 0 # • 0 „ pulchella v. minutissima (W. Sm.) Grün. . . . 0 1 % 9j 9 „ ulna (Nitzsch.) Ehrb. v. danica (Kg.) V. H. . 0 0 „ affinis Kg . 9 0 • • • 99 € C © „ affinis v. gracilis Grün. . 0 0 w q „ rumpens Kg . 0 0 0 • • w Eunotia lunaris (Ehrb.) Grün. . . 0 0 0 Cocconeis pediculus Ehrb. . . . 0 0 0 0 „ placentula Ehrb. . . . w 0 9 £ 0 09 0 Q 0 Achnanthes subsessilis Ehrb. . . 0 0 0 0 Rhoicosphenia curvata Kg. . . . V 0 $ • • w 0 9 9 Mastogloia Smithii Thw . 0 w 9 9 O 0 Amphiprora paludosa W. Sm. . w 0 W|0 0 0 Navicula interrupta Kg . 0 0 0 „ didyma (Ehrb.) CI. . • 0 0 w 09 „ ovalis W. Sm . 0 0 w W £ Caloneis fasciata (Lagerst.) CI. . 0 0 0 Navicula ambigua Ehrb . 0 0 0 0 0 0 0 „ amphisbaena Bory. . . 0 + 0 0 Caloneis silicula v. genuina CI. . 0 0 0 0 Gyrosigma acuminatum (Kg.) Rabenh . 0 w 99 0 Navicula Brebissonii Kg . 0 0 V 9 0 „ major Kg . 0 0 V „ viridis (Nitzsch.) Kg. . 0 V w „ viridis v. commutata Grün . 0 0 „ viridis v. intermedia CL w 0 • 9000 „ nobilis Ehrb. v. inter- media Dippel . 0 + 0 „ cryptocephala Kg. . . e 0 • $ w 0 „ humilis Donk . 0 0 „ rhynchocephala Kg. v. amphiceros Grün. . . 0 0 0 0 0 „ viridula Kg . 0 0 L >9« >0 J. Klemm: Beitrüge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 35 Navicula vulpina Kg cincta (Ehrb.) V. H. radiosa Kg. dicephala (Ehrb.) W. Sm. pusilla W. Sm. anceps v. amphicephala Kg phoenicenteron v. am philepta Ehrb. . . . Smithii Grün . Amphora ovalis Kg. Cymbella cistula v. maculata (Kg.) V. H. . . cistula v. maculata Kg. f. curta . . ventricosa (Kg.) CI. parva W. Sm lanceolata v. cornuta (Ehrb.) Epithemia turgida (Ehrb.) Kg. gibba Kg . gibba v. ventricosa (Ehrb.) Grün. . . . sorex Kg . zebra (Ehrb.) Kg. . Gomphonema parvulum Kg. . acuminatum Ehrb. . olivaceum (Lyngb.) Kg angustatum (Kg.) Grün intricatum Kg. . . Nitzschia hungarica Grün. . spectabilis (Ehrb.) Kalfs Surirella ovalis Breb. v.ovata Kg ovalis v. mirrnta (Breb V. H . ovalis v. angusta (Kg.) V. H . ovalis v. pinnata (W.Sm V. H. . . 36 J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Chlorophyceae. Brack¬ wasser & 03 in V. Chlorophyceae. Cylindrocystis Brebissonii Menegh . 0 0 Penium margaritaceum (Ehrb.) Breb . 0 Closterium Venus Kg. . . © „ Leibleinii Kg. + „ moniliferum (Bory) Ehrb. . 0 „ lunula (Müll.) Nitzsch. . . . + „ acerosum v. minus (Schrank.) Ehrb. © „ Cynthia de Not. © „ striolatum Ehrb. © „ interinedium Ralfs. 0 „ Pritchardianum Arch. + Pleurotaenium trabecula (Ehrb.) Näg . 0 Cosmarium margaritiferum (Turp.) Menegh. . . . 0 0 „ tetraophthalmmn (Kg.) Breb . 0 0 „ botrytis Menegh. . . 0 „ Turpinii Breb. . . . 0 „ corbula Breb . 0 Euastrum oblongum (Grev.) Ralfs . 0 „ insulare (Wittr.) Roy + Holacanthum fasciculatum (Ehrb.) France . 0 Staurastrum muticum Breb. . 0 „ alternans Breb. . . + „ echinatum Breb. . 0 „ Dickiei Ralfs. . . + „ Manfeldtii N. . . 0 Hyalotheca dissiliens Kg. . 0 Spirogyra quinina (Kg.) Kirchn . 1 01 w •I £ £ 0 Q O o w e e Q + e e e e e o o o o e e e e £ e e e o e o © 0 + 0 © + 0 0 0 0 £ 0 0 0 0 0 + + 0 £ © 0 ( ( i + 0 0 w 0 0l W w £ o w 0 0 0 + J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 37 • Siiss- wassei Brack¬ wasser 1912 1913 Chlorophyceae. Gräben Tümpel Gräben Teich Dän. Wiek 3 M 3 bl 3 September Oktober November März April 3 3 3 l"D 3 August September Oktober ' Spirogyra cassa Kg. . . . © \m £ „ Weberi (Kg.) Kirchn. 0 00 0 „ insignis Kg. f. elongata Suringer . 0 0!QO 0 „ longata (Kg.) Kirchn. 1© 0 0 „ communis (Kg.) Kirchn. 0 mm 0 „ unbestimmbar . . . 0 0 0 O 0 0 0 0 m 0 Zygnema stellinum (Ag.) Kirchn. f. subtile Rabenh. 0 — Zygnema; unbestimmbar . . 0 w 0 0 0 0 O • • W 0,0 © Pandorina morum Boiy. . . 0 0 0 0 10 ww ob i0 0 Eudorina elegans Ehrb. . . Q 0 • g 0 0 Volvox aureus Ehrb. . . . 4 4 4 Tetraspora explanata f. na- tans (Kg.) Kirchn. . . . + 4- Mongeotia, unbestimmbar . 0 w 0 • •eo 0 ww • 00 0 Botryococcus Braunii Kg. . 0 £ 4 g g 0 Rliaphidium fasciculatum Kg. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Scenedesmus quadricauda typicus (Turp.) Breb. . . 0 0 © 4 0 © 0 0 0 0 0 Characium Sieboldtii A. Br. 4 4 4 4 4 Pediastrum Boryanum (Turp. Menegh . 0 0 0 4 0 O 0:0 0 0 0 O Conferva bombycina (Ag.) Lagerh . 0 w 0 mm g 0 „ bombycina f. minor Wille . 0 g 0 00 © „ bombycina f. sordidaKg. 4 + i „ bombycina f. pallida Kg. 0 0 0 0 oee © 0 0 „ bombycina f. genuina WUle . © g O • •wO g • g 0 «Ulothrix tenerrima Kg. 0 ©:© - g# © Enteromorpha intestinalis Link . W # w 0 w mm g © „ intestinalis f. cylin- dracea J. Ag. . . . 4 0 O ob 0 Oedogonium crispum (Hass.) 1 Wittr. . . . 4 4 0 „ Braunii Kg . j 4 1 l 1 -f 1 1 38 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald . Chlorophyceae. Characeae. Süss¬ wasser Brack¬ wasser 1912 1913 Gräben Tümpel Gräben Teich Dän. Wiek Juli August September Oktober November März April Mai Juni Juli August September 1 Oktober Oedogonium echinospermum A. Br . 0 00 • „ macrandrium v. propin- quum Wittr. . . . 0 «r 00 „ , unbestimmbar . . . 0 £ 0 Bulbochaete mirabilis Wittr. 0 „ , unbestimmbar . . . 0 0 0 0 Q Stigeoclonium tenue v. genui- num (Kg.) Kirchn. . . . 0 * w 0 $ 0 Chaetophora cornu-damae - (Roth.) Ag . 0 0 • w 0 „ pisiformis (Roth.) Ag. . 0 0 0 $ 0 „ elegans (Roth.) Ag. . . + + + „ „ v. longipila (Kg.) Hansg. . . 0 0 0 0 0 0 Coleochaete scutata Breb. . + + Cladophora crispata Hass. . 0 ö # w 0 0 „ fracta (Vahl.) Kg. . . 0 O w w 0 0 o 0 • # 0 0 Vaucheria dichotoma D. C. . «r 0 0 w ••• w „ sessilis (ATauch.) D. C. . + + „ hamata (Vauch.) D. C. . + + „ uncinata Kg . + + VI. Characeae. Chara foetida f. subinermis longibracteata A. Br. 0 0 0 0 „ fragilis microptila Desv. 0 W w Q 0 „ hispida L. f. macra- cantha typica Mig. . 0 0 0 © 0 „ intermedia aculeolata f. brachyphylla A. Br. . + + „ aspera f. longispina Mig. m • e 0 0 00 OS 0 © J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 39 Aus den Tabellen ergibt sich folgendes Bild über c) das Vorkommen der Algen im Gebiet und in den einzelnen Monaten. Auffallend arm war das ganze Gebiet an Schizophyceen, die sonst Gräben und Tümpel, wenigstens in bestimmten Monaten, in grossen, nicht zu übersehenden Watten zu bedecken pflegen. Von der sehr artenreichen Gattung Oscillatoria konnte nicht eine einzige Form bestimmt werden, da nur äusserst selten zwischen andern Algen einige Fäden gefunden wurden, die jedoch keine Be¬ stimmung ermöglichten. Die andern Gattungen verhielten sich ähnlich. Nostoc, Anabaena, Cylindrospermum, Toly- pothrix , Rivularia waren nur. durch eine Art vertreten. Auf den Gesamthabitus der Algenflora hatten sie jedoch zu keiner Zeit irgendwelchen Einfluss. Der Grund hierfür ist jedenfalls in der Art der Gräben und Tümpel des Gebiets zu suchen. Die Gräben waren ausnahmslos klare V iesengräben, die einer Schizophyceenflora keine günstigen Existenzbedingungen bieten. Die Tümpel waren zum grossen Teil Solle oder Weiher mit sandigem Grund oder mehr oder weniger reichlichem Pflanzenwuchs, der aus Schilf, verschiedenen Lemna-Arten, Cheratophyllum, Ranun- culus usw. bestand. Eine Ausnahme der ganzen Klasse machte jedoch Gloeotrichia scilina (Kg.) Rabenh ., die sich in dem Teich am Westrande des Gebiets fand. Der Grund des Teiches war mit einem dichten Rasen von Characeen überzogen. Im Mai begannen die kugligen Lager der Gloeotrichia sich in vereinzelter Zahl an den Charen zu zeigen. Sie nahmen im Juni zu und erreichten im Juli und August einen so ausserordentlichen Umfang, dass sie durch Ineinander- fliessen der jetzt dicht gedrängten Kugeln fast eine zu¬ sammenhängende Kruste auf den Charen bildeten, die dadurch beinahe mit der Vernichtung bedroht wurden. Erst im Herbst machte sich ein langsamer Rückgang bemerkbar, der im Oktober die Gloeotrichia wieder in den Hintergrund treten Hess. Das ganze Auftreten dieser Art 40 J* Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. fällt ins Jahr 1918, während sie 1912 niemals gefunden wurde (vgl. p. 10). Ganz anders verhielten sich dagegen die Flagellaten. Ihr Hauptverbreitungsgebiet bildeten die Süsswassertümpel, während sie in Gräben, besonders solchen mit brackigem Wasser, seltener zu finden waren. Wenn einige Gattungen, wie Phacus und Trachelomonas, fast im ganzen Jahre ver¬ treten waren, so bildeten doch die Frühlingsmonate die Zeit des Höhepunkts in der Vegetation der Flagellaten. Bevor noch irgend eine andre Klasse der Algen sich recht entfaltet hatte, traten sie bereits im März und April in solchen Massen auf, dass sie das von ihnen bewohnte Wasser völlig grün färbten, während ihre Dauerzustände auf der Oberfläche bald eine in der Dicke nach Millimetern messende grüne Schicht bildeten, bei deren oberflächlicher Betrachtung man an zusammenhängende Lager von Schi- zophyceen denken konnte. Die Hauptmasse bildete Euglena viridis Ehrb. Man hatte es also mit einer sogenannten Wasserblüte zu tun. Ebenso schnell wie das Maximum der Vegetation eintrat, ging die Zahl der Individuen aber auch im Mai herunter, sodass man von da an Flagellaten nur noch vereinzelt begegnete. Die Peridineen spielen nur eine sehr untergeordnete Rolle in der Algenvegetation. Die drei gefundenen Arten beschränkten sich fast ausschliesslich aufs Siisswasser. Am häufigsten fanden sie sich in dem einzigen Moortümpel (J = 8,4 : 6,0) des Gebiets und einem angrenzenden Graben (b = 8,4 : 6,0), der jedoch im Laufe des Sommers aus¬ trocknete. Zu den im Jahre am zeitigsten in grösserer Menge auftretenden Algen gehört auch die Klasse der Diatomeen. Gleich bei ihrem Erscheinen zeigt sich ein Wachstums¬ maximum. Trotz der mikroskopischen Kleinheit der Indi¬ viduen sind sie im März und April doch mit blossem Auge sofort zu erkennen, da sie in ungeheurer Zahl auf allen im Wasser befindlichen Gegenständen einen braunen Überzug bilden. Zu dieser Zeit finden sie sich im ganzen Gebiet n fast gleicher Häufigkeit. Mit den meisten Arten sind J. Klemm: Beiträge zu einer Algenfora der Umgegend v. Greifswald. 41 die Gattungen Syncdra, Navicula, Epithemia und Gomphonema vertreten. Wie schon die Verteilung des Brackwassers im Gebiet erwarten lässt, sind auch die an diesen Orten vor¬ handenen Diatomeen entsprechend verschieden. So fanden sich Melosira crenulcita und Jürgensii nur im Brackwasser, ebenso Cyclotella und einige Synedra- und Navicula-Arten, was ja aus den Tabellen ohne weiteres ersichtlich ist. Andrerseits wurde z. B. Tabellaria nur im Waldmoortümpel (J) angetroffen. Navicula interrupta Kg. konnte nur ein einziges Mal im April in einem Brackwassergraben in geringer Zahl festgestellt werden. Hervorzuheben ist schliesslich noch, dass Nitzschia spectabilis (Ehrb.) Ralfs, die von Mi- gula nur fürs Adriatische Meer und die Kieler Bucht an¬ gegeben wird, ausser in einem Brackwassergraben auch in einem Süsswassertümpel als ziemlich häufig festgestellt werden konnte. Im Monat Mai ging die Vegetation der Diatomeen bereits zurück, blieb auf einem Minimum bis zum Spät¬ sommer stehen, um dann im August und September ein zweites Maximum zu erreichen, das jedoch lange nicht so scharf ausgeprägt war und auch im Vergleich zum Früh¬ jahrsmaximum eine geringere Individuenzahl aufwies. Vom Oktober an begann das bis zum nächsten Jahre andauernde Minimum. Allgemein ist die Klasse der Diatomeen im ganzen Gebiet und im ganzen Jahre vorhanden. Über das ganze Jahr verteilt sind auch die Chlorophy- ceen. Im zeitigen Frühjahr schon zeigen die Conjugaten ein Maximum: Spirogyra, Zygnema. Bis auf einige Gräben mit schwach brackigem Wasser sind sie aufs Süsswasser beschränkt. Spirogyra war jetzt in Fortpflanzung anzu¬ treffen. Zygnema konnte nur in einer Art im Mai bestimmt werden, da nur zu dieser Zeit in einem Graben (e = 9,8 — 9,9 : 6,2 6,3) mit schwach brackigem Wasser fruktifizierende Exemplare gefunden wurden. Alle Versuche, steril ge¬ fundene Conjugaten auf künstliche Weise zur Fortpflanzung zu bringen (Zuckerlösung, Sonnenbestrahlung), waren er¬ folglos. Aus diesem Grunde war es überhaupt nicht möglich, eine Art von Mougeotia zu bestimmen. Auch ist 42 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald . anzunehmen, dass noch mehr Arten von Zygnema im Gebiet Vorkommen, da sie sehr zahlreich und fast im ganzen Jahre gefunden wurde. Zugleich mit den Conju- gaten erreichten auch die Confervales (Gattungen Conferva und Ulothrix) ein Maximum. Während Ulothrix nur in den Waldmoortümpeln (J) vorkam, war Conferva in fast allen Gräben und Tümpeln des Gebiets, selbst in brackigem Wasser, zu finden. Vom Monat Mai an nimmt der Artenreichtum der Chlorophyceen erheblich zu, und in den Monaten Juni bis September sind fast alle im Gebiet überhaupt vertretenen Arten vorhanden. In diese Zeit fällt auch das Maximum der fast ausschliesslich auf die Süsswassertümpel be¬ schränkten Desmidiaceen , unter denen die Gattungen Clo- sterium und Cosmarium vorherrschen. Ausserdem erreichen jetzt den Höhepunkt ihrer Vegetation: Enteromorpha, Oedo- gonium, Stigcoclonium, Chactophora, Cladophora , Vaucheria. Enteromorpha findet sich nur in den mit dem Ryck in A^erbindung stehenden Brackwassergräben. Im Juni be¬ ginnt ihre A^egetation, erreicht sehr schnell im Juli und August ihr Maximum, während dessen sie die Wasser¬ fläche in dichtgedrängten Massen völlig bedeckt, um bis zum Oktober wieder zu verschwinden. In interessanter Weise trat in dieser Zeit der Unter¬ schied zwischen den beiden Jahren 1912 und 1913 hervor. Im Jahre 1912 waren nämlich die Wachstumsbedingungen durch das Wetter so günstig, dass sich z. B. die Desmi¬ diaceen noch im September und Oktober recht häufig zeigten, ja sogar noch im November gefunden wurden. Im folgenden Jahre jedoch blieben sie nicht nur an Häufig¬ keit hinter dem Vorjahre zurück, sondern hatten ihre Vegetationsperiode bereits im Oktober fast völlig beendet. Und von der Gattung Vaucheria konnten 1912 vier Arten bestimmt werden, von denen drei sich im Jahre 1913 nicht wieder fanden. Besonders auffallend ist das Auftreten der Vaucheria dicliotoma D. C. Sie zeigte sich nur in Brack¬ wassergräben, und zwar während des ganzen Jahres in wenig schwankender Menge. Im Juli und August erreicht J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 43 sie ihren Höhepunkt, aber auch im spätesten Herbst wie irn zeitigsten Frühjahr ist sie zu finden. Nicht selten trifft man ihre getrenntgeschlechtlichen Fäden mit Antheridien und Oogonien besetzt, hauptsächlich in den Monaten Juli bis September. Die übrigen Vaucheria- Arten fruktifi zierten ausschliesslich im September. Nachdem das Maximum der Chlorophyceen einem schnellen Sinken im September Platz gemacht hat, ver¬ schwinden sie im November fast völlig. Bei einigen Gattungen aber, die bereits im Frühling ihr Maximum haben, kann unter Umständen im Herbst noch ein zweites auftreten. So konnte im Jahre 1913 festgestellt werden, dass unter der Wirkung sonniger und warmer Tage die Gattungen Spirogyra , Ulothrix und in gewissem Masse auch Mougeotia und Conferva im September bedeutend an Menge Zunahmen, bis mit dem endgültigen Eintritt ungünstiger Witterung auch sie das Ende ihrer Jahresperiode er¬ reichten. Nur in wenigen Arten sind im Gebiet die Characeen vertreten. In den meisten Fällen zeigten sie sich nur sprungweise und in zerstreuten Exemplaren, und zwar stets in brackigem oder schwach brackigem Wasser. Die Monate August und September bildeten die Zeit der Fruktifikation. Eine Art jedoch, Chara aspera f. longispinci Mig., wies in dem Teich (M) am Westrande des Gebiets, der einzigen Stelle ihres Vorkommens, ein sehr beständiges Wachstum auf, doch zeigten sich auch hier Unterschiede zwischen den Jahren 1912 und 1913. Im Juli und August 1912 bildete diese Form auf dem Grunde des Teiches einen sehr dichten Rasen, der zahlreiche fruchtbare Exem¬ plare aufwies. Und erst langsam sank zum Winter dieses Maximum. Anders war es dagegen im folgenden Jahre. Ehe sich nämlich die Chara bis zum Sommer völlig ent¬ faltet hatte, zeigten sich an ihr die Lager der Gloeotrichia salina Rabenh. in solcher Menge, dass fast eine Erstickung durch die Spaltalge erfolgte. Die Fruktifikation war in¬ folgedessen nur gering, und mit Mühe überdauerte die Chara die Zeit der Gloeotrichia-Vegetation (vgl. p. 39). 44 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Fassen wir die Ergebnisse der Häufigkeitstabellen noch einmal kurz zusammen, so erhalten wir folgendes Bild der Algenvegetation in den einzelnen Monaten. Januar und Februar lassen noch keinen Pflanzen wuchs aufkommen. März und April bilden die Zeit des Höhe¬ punkts der Flagellatenvegetation und zugleich des Frühjahrs¬ maximums der Diatomeen und einiger Chlorophgceen: Spiro- ggva, Zygnema, Conferva, Ulothrix. Vom Mai an beginnt die Zeit, in der fast sämtliche im Gebiet überhaupt vor¬ kommenden Arten auftreten. Im Juni bis August erreichen Desmidiaceen, Pvotococcoideen und Confervoideen (Enteromor- pha , Oedogonium , Chaetophora, Cladophora , Vaucheria) ihren Höhepunkt. Im September tritt noch einmal ein Maxi¬ mum der Diatomeen und unter günstigen Bedingungen auch einiger Chlorophgceen ( Spirogyra , Mougeotia, Conferva, Ulo¬ thrix) ein. Ende Oktober, spätestens im November, be¬ ginnt der endgültige Rückgang sämtlicher Algenklassen, bis der nächste Frühling die im Winter unterbrochene Ve¬ getation zu neuem Leben erweckt. d) Besonders interessante Orte. Die Ausdehnung des Brackwassergebiets geht aus der Kartenskizze hervor, und die Verteilung der Algen auf Süss- und Brackwasser ist aus den Tabellen ersichtlich. Einige Orte verdienen jedoch noch besonders hervorge¬ hoben zu werden. So ist z. B. der Tümpel J (8,4 : 6,0), der einzige Moor- tiimpel im Gebiet, besonders reich an Desmidiaceen. Hier fand sich auch die sonst nirgends wieder angetroffene Di- atomee Tabellaria fiocculosa (Roth.) Kg. Dasselbe gilt von Ulothrix. Ebenso reich an Desmidiaceen war der zu den Sollen gehörende Tümpel G (8,2 : 6,4). Doch blieb das Jahr 1913 hierin ziemlich stark hinter 1912 zurück. Eine reiche Algenflora wies auch der dicht am Moor gelegene Graben b (8,4 : 6,0) auf, der im Laufe des Sommers leider eiptrocknete, was auch beim Graben m (10,6 : 6,1) eintrat. J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 45 Ganz erfolglos war das Suchen nach Algen in den Tümpeln C (7,4 : 5,9), D (7,4 : 6,0), E (7,4 : 6,2), F (7,6 : 6,0), H (8,3 : 6,0), TJ (11,0:7,0). Beim Tümpel F war die Ur¬ sache ohne Schwierigkeit zu erkennen: Er liegt mitten im Dorf und war derart verschmutzt und das Wasser durch Abwässer verdorben, dass eine Vegetation unmöglich ge¬ macht wurde. Anders war es dagegen mit den Tümpeln C, D und U. Hier versuchte im Frühjahr eine Algenvege¬ tation aufzukommen; so war z. B. der Tümpel U von riesigen Massen von Flagellaten erfüllt. Doch schon im Mai begannen Lemna minor und polyrhiza die Oberfläche so dicht zu überziehen, dass offenbar jeder Lichtzutritt zum Wasser unmöglich gemacht und auf diese Weise auch den Algen die Existenzbedingungen genommen wurden. Es bleiben nun noch die Tümpel E und H. Letzterer war ein Waldtümpel von ziemlich grosser Ausdehnung, enthielt auch zeitweise einige wenige Diatomeen und sogar einmal ein paar Desmidiaceen (Holacanthum). Im ersten, der zwischen Feldern und Wiesen liegt, wurden jedoch niemals Algen gefunden. Der Grund für diese Erschei¬ nung ist wohl bei beiden darin zu suchen, dass sie sandigen Bodengrund enthielten und stark mit Schilf bewachsen waren. Infolgedessen ist jedenfalls der Lichtzutritt stark herabgesetzt und das Wasser sehr arm an Nährsalzen, sodass den Algen das Wachstum unterbunden wurde. 46 J. Klemm,: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. B. Die Dänische Wiek, deren Algenflora uns jetzt beschäftigen soll, nimmt in dem dieser Arbeit zugrunde liegenden Teil des Messtischblattes 514 die ganze Osthälfte ein. Sie bildet ein südliches Teil¬ becken des Greifswalder Boddens, das im Nordosten vom stark vorspringenden Ludwigsburger Haken begrenzt wird und sich in einer Breite von etwa 3 km nach Norden öffnet. Die mittlere Tiefe beträgt — mit Ausnahme der 4 ahrrinne 1 3 m, ist jedoch grossen Schwankungen unterworfen, entsprechend den durch die Windrichtung her¬ vorgerufenen Strömungen. Süd- und Westwinde bringen ein Fallen, Nord- und Ostwinde ein Steigen des Wassers hervor. Beim Dorfe Wieck erhält sie im Süd westen durch den einmündenden Ryck einen erheblichen Zufluss von Süsswasser. Die Folge davon ist, dass ihr Salzgehalt noch hinter dem an sich schon geringen Gehalt des > ziemlich von der Ostsee abgeschlossenen Boddens zurückbleibt. Nach Fraude („Grund- und Planktonalgen der Ostsee“ p. 12) beträgt bei Lohme auf Rügen das grösste Maximum 1 1 °/oo NaCl und das grösste Minimum 7%o. Im Jahre 1871 wurden von der Pomeraniaexpedition zwischen Rügen und Greifswalder Oie 7,2°/oo und im Greifswalder Bodden 6,55 %o NaCl gemessen. Durch eigne Messungen im Jahre 1913 stellte ich nun für die Dänische Wiek am 12. August 6,8 %o und am 26. September 6, 2 %o NaCl fest, was einen durch¬ schnittlichen Salzgehalt von 6,5 %o ergibt. Das Schwanken desselben ist aus dem Zufluss des Süsswassers und den durch die Winde bewirkten Strömungen erklärlich. Wir haben es hier also ausschliesslich mit Brackwasser zu tun. Wie sich dessen Einfluss auf die Zusammensetzung der J. Klemm : Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 47 Algenflora bemerkbar macht, soll in einem späteren Teil auseinandergesetzt werden. Im folgenden gebe ich zu¬ nächst ein systematisches Verzeichnis aller in der Dänischen Wiek gefundenen Algen, das ganz ähnlich angelegt ist wie das p. 6 für das Land¬ gebiet aufgestellte. Fanden sich Formen des Landgebiets in der Dänischen Wiek wieder, so ist bei denselben auf die erste Aufzählung hingewiesen. I. Schizophyceae. Familie Cliroococcaceae. Gattung Clathrocy stis Henfrey. Clathrocystis aeruginosa (Kg.) Henfr. Mig. n, 1 p. 38, Kg. 1, Taf. 8. Fast ganz Europa, N.- Amerika, Australien (vgl. p. 74). Gattung Merismopedia Meyen. Merismopedia glauca (Ehrb.) Näg. Mig. II, 1 p. 40, Kg. V, Taf. 38, Fig. 2. Über die ganze Erde verbreitet. Familie Oscillatoriaceae. Gattung Lyngbya Ag. Lyngbya aestuarii (Mertens) Liebm. Vgl. p. 8. Familie Nostocaceae. Gattung Nodularia Mertens. Nodularia litorea (Kg.) Thur. Mig. H, 1 p. 113, Tild. Taf. 9 Fig. 7—8. Deutschland, N.-Amerika. Gattung Anabaena Bory. Anabaena flos aquae (Lyngb.) Breb. Mig. II, 1 p. 108, Tild. Taf. 9 Fig. 14. Deutschland, N.-Amerika (vgl. p. 74). 48 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora dev Umgegend v. Greifswald. Gattung Aphanizomenon Morren. Aphanizomenon flos aquae (L.) Ralfs. (= Limnochlide flos aquae Kg.) Mig. II, 1 p. 114, Taf. 3 Fig. 4. Deutschland, N.-Amerika. Gattung Microchaete Thur. Microchaete grisea Thur. Mig. II, 1 p. 117, Tild. Taf. 10 Fig. 12. Kieler Föhrde, N.-Amerika. Im ganzen Jahre zerstreut an Wasserpflanzen. Familie Rivulariaceae. Gattung Rivularia (Roth.) C. A. Rivularia atra Roth. Vgl. Wilcz. p. 28. Zerstreut an Chara. (Vgl. p. 63.) II. Silicoflageliatae. Familie Ebriaceae. Gattung Ebria Borgert. Ebria tripartita (Schum.) Lemm. Brandt XXI p. 32 Fig. 108. Kattegat, Nordsee, Kanal, Atl. Ozean, Neapel. In den Planktonfängen zerstreut, Maximum im April (vgl. p. 74). III. Peridiniales. Familie Prorocentraceae. Gattung Prorocentrum Ehrb. Prorocentrum micans Ehrb. Brandt XVIII p. 8 Fig. 4. Nordsee, skandinavische Küste, englische Küste, Atl. Ozean, Mittelmeer, Rotes Meer, Golf v. Siam. .7. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 49 Familie Peridiniaceae. Gattung Dinophysis Ehrb. Dinophysis rotundata Clap. Lachm. Brandt XVIII p. 17 Stein Taf. 19 Fig. 9 — 11. Arktisches Meer, skandin. Küste, engl. Küste, Atl. und Stiller Ozean, Adriatisches Meer. (Vgl. p. 74.) IV. Diatomaceae. A. Centricae. Familie Coscinodisceae. Gattung Melosira Ag. Melosira Borreri Grev. Schönf. p. 71; W. Sm. D, Taf. 50 Fig. 330. Nordeuropäische Küsten, Neapel, Kaspisches Meer, Südsee. Melosira Jiirgensii Ag. Vgl. p. 12. Melosira granulata (Ehrb.) Ralfs. Vgl. Wilcz. p. 30. Melosira varians Ag. Vgl. p. 12. Melosira crenulata (Ehrb.) Kg“. Vgl p 12 Melosira octogona A. S. Vgl. Wilcz. p. 30. Gattung Sceletonema Grev. Sceletonema costatum (Grev.) Grün. Mig. n, 1 p. 155; V. H. Taf. 91 Fig. 4 — 6. Nördl. Eismeer, skandin. Küste, Nordsee, Atl., Stiller und Indischer Ozean (vgl. p. 74). Gattung Cyclotella Kg. Cyclotella Kützingiana Thw. Vgl. p. 12. Cyclotella Meneghiniana Rabenh. Vgl. p. 12. 4 50 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greif sivald. Gattung Coscinodiscus Ehrb. Coscinodiscus radiatus Ehrb. Vgl. Wilcz. p. 30. Coscinodiscus minor Ehrb. Mig. II, 1 p. 158; W. Sm. I Taf. 3 Fig. 36. Cuxhaven, Italien, Algir, Amerika, Haiti, Kuba, Vera Cruz. Familie Eupodiscaceae. Gattung Actinocyclus Ehrb. Actinocyclus crassus W. Sm. V. H. p. 215, Taf. 124 Fig. 6 und 8. Nordsee, Belgien, engl. Küste, Frankreich. Familie Biddulpliiaceae. Gattung Chaetoceras Ehrb. Chaetoceras boreale Bail. Brandt XIX, p. 73 Fig. 87. In allen Meeren. Chaetoceras decipiens Cleve. Brandt XIX, p. 74 Fig. 88. Arkt. Ozean, Spitzbergen, skandin. Küste, Nordsee, Atl. und Stiller Ozean, Rotes Meer. Chaetoceras curvisetum Cleve. Brandt XIX, p. 91 Fig. 116. Skandin. Küste, Nordsee, Atl. Ozean, Malayisch. Archipel. Chaetoceras didymum Ehrb. Brandt XIX, p. 79, Fig. 94. Nordsee, Atl. Ozean, Neapel. Chaetoceras Wighami Brightw. (= Chaet. bottnicum CI. = Chaet. biconcavum Gran.) Brandt XIX p. 88 Fig. 111. Nördl. Europa, Atlantik. B. Pennatae. Familie Tabellariaceae. Gattung Grammatophora Ehrb. Grammatophora marina (Lyngb.) Kg. Vgl. Wilcz. p. 31. J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald . 51 Familie Meridionaceae. Gattung Licmophora Ag. Licmophora communis Grün. Mig. II, 1 p. 183; Taf. 7B Fig. 23. An allen europäischen und an den japanischen Küsten. Familie Diatomaceae. Gattung Diatoma D. C. Diatoma tenue (Kg.) Grün. v. elongatum (Ag.) Grün. Vgl. p. 13. Familie Fragilariaceae. Gattung Fragilaria Lyngb. Fragilaria mutabilis (W. Sm.) Grün. Vgl. p. 13. Gattung Synedra Ehrb. Synedra ulna (Nitzsch.) Ehrb. v. longissima W. Sm. Vgl. Wilcz. p. 34. Synedra pulchella v. Smithii (Ralfs) V. H. Vgl. p. 13. Synedra pulchella v. minutissima (W. Sm.) Grün. (= lau- ceolata O’Meara.) Vgl. p. 13. Synedra affinis Kg. Vgl. p. 14. Synedra affinis v. tabulata (Ag.) V. H. Mig. H, 1 p. 195; V. H. Taf. 41 Fig. 9A. Europa, Neuseeland. Synedra capitata Ehrb. Mig. n, 1 p. 195. W. Sm. I Taf. 12 Fig. 93. Europa. Familie Aclinantliaceae. Gattung Cocconeis Ehrb. Cocconeis pediculus Ehrb. Vgl. p. 14. Cocconeis placentula Ehrb. Vgl. p. 14. 4* 52 J-Kl emm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald . Cocconeis scutellum Ehrb. Vgl. Wilcz. p. 35. Cocconeis scutellum v. parva Grün. Mig. II, 1 p. 206. V. H. Taf. 29 Fig. 8—9. Brack- u. Salzwasser in N. -Deutschland, Ostsee, Mittelmeer* Adriat. Meer. Gattung Achnanthes Bory. Achnanthes longipes C. Ag. Mig. n, 1 p. 210. V. H. Taf. 26 Fig. 13—16. Skandin. Küste, Nordsee, England, Frankreich, Mittelmeer,, Südsee. Achnanthes brevipes Ag. Mig. II, 1 p. 212. V. H. Taf. 26 Fig. 10—12. Alle Nordseeküsten, engl. u. französ. Küste, Mittelmeer. Achnanthes subsessilis Kg. Vgl. p. 15. Gattung Rhoicosphenia Grün. Rhoicosphenia curvata Kg. Vgl. p. 15. Familie Naviculaceae. Gattung Mastogloia Thwait. Mastogloia Smithii Thw. Vgl. p. 15. Mastogloia Braunii Grün. Mig. II, 1 p. 218. V. H. Taf. 4 Fig. 21—22. Belgien, England, Nordsee. Gattung Amphiprora Ehrb. Amphiprora paludosa W. Sm. Vgl. p. 15. Amphiprora alata Kg. Mig. II, 1 p. 221. V. H. Taf. 22 Fig. 11—12. Europäische Küsten. Gattung Dipioneis Ehrb. Navicula oculata Breb. Mig. II, 1 p. 222. V. H. Taf. 9 Fig. 10. Deutschland, Frankreich, Belgien, Schweiz, Österreich, Italien. J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 53 Navicula interrupta Kg. (= Dipioneis interrupta (Kg.) CI.) Vgl. p. 15. Navicula didyma (Ehrb.) CI. (= Dipioneis didyma (Ehrb.) CI.) Vgl. p. 15. Navicula Smithii Breb. (=Nav. ovalis W. Sm. = Dipioneis Smithii (Breb.) CI.) Vgl. p. 15. Gattung Caloneis CI. Navicula (= Caloneis) amphisbaena Bory. Vgl. p. 16. Gattung Pleurosigma W. Sm. Pleurosigma angulatum Sm. Mig. n, 1 p. 237. W. Sm. I Taf. 21 Fig. 205. Europa, Kap Horn, Barbados. Pleurosigma elongatum W. Sm. Vgl. Wilcz. p. 37. Pleurosigma strigosum W. Sm. Mig. n, 1 p. 238. V. H. Taf. 19 Fig. 2. Kattegat, engl. u. franz. Küste, Italien, Kap Horn, Ceylon. Gattung Gyrosigma Hass. Gyrosigma fasciola (Ehrb.) CI. Mig. II, 1 p. 239. V. H. Taf. 21 Fig. 8. An allen europäischen Küsten. Gyrosigma strigilis (W. Sm.) CI. Mig. E, 1 p. 239. V. H. Taf. 20 Fig. 2. Im Brackwasser und an den Küsten von Dänemark, England S. -Frankreich. Gyrosigma attenuatum (Kg.) Rabenh. Mig. H, 1 p. 239. V. H. Taf. 21 Fig. 11. Europa. Gyrosigma acuminatum (Kg.) Rabenh. Vgl. p. 16. 54 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifsivald. Gattung Navicula Bory. Subg. Levistriatae. Navicula elegans W. Sm. Mig. H, 1 p. 254. W. Sm. I Taf. 16 Fig. 137. Im Brackwasser u. an den Küsten von England; Ostsee. Subg. Lineolatae. Navicula rhynchocephala Kg. v. amphiceros Grün. Vgl. p. 17. Navicula radiosa Kg. Vgl. p. 18. Subg. Punctatae. Navicula humerosa Breb. Mig. II, 1 p. 266. Schönt. Taf. 11 Fig. 187. Küsten von England, Belgien, Italien, N.- Amerika; Ostsee, Rotes Meer, Adriat. Meer; Ceylon, Borneo. Subg. Fusiformes. Gattung Brebissonia Grün. Brebissonia Boeckii (Ehrb.) Grün. (= Doryphora Boeckii W. Sm.) Mig. II, 1 p. 281. W. Sm. I Taf. 24 Fig. 223. Skandin. Küste, Nordsee, Nord- und Mittel- Amerika. Familie Cymbellaceae. Gattung Amphora CI. Amphora ovalis Kg. Vgl. p. 18. Gattung Epithemia Breb. Epithemia turgida v. Westermanni Kg. Vgl. Wilcz. p. 43. Epithemia gibba Kg. v. ventricosa (Ehrb.) Grün. (= Rhopalodia gibba 0. Müll.) Vgl. p. 19. Epithemia sorex Kg. Vgl. p. 19. Epithemia zebra (Ehrb.) Kg. Vgl. p. 19. J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 55 Epithemia argus (Ehrb.) Kg. Mi g. H, 1 p. 308. V. H. Taf. 31 Fig. 15. England, Frankreich. Familie Nitzscliiaceae. Gattung Nitzschia Hass. Nitzschia hungarica Grün. Vgl. p. 20. Nitzschia bilobata W. Sm. Mig. n, 1 p. 324. W. Sm. I Taf. 15 Fig. 113. Fast ganz Europa; Brasilien; Gesellschafts-Inseln. Nitzschia Brebissonii W. Sm.. Mig. II, 1 p. 329. V. H. Taf. 64 Fig. 4—5. Süss- und Brackwasser von Europa. Nitzschia sigma (Kg.) W. Sm. Mig. H, 1 p. 330. W. Sm. Taf. 13 Fig. 108. Küsten von Europa; Südsee. Nitzschia sigmoidea (Nitzsch.) W. Sm. Vgl. Wilcz. p. 45. Nitzschia valida CI. et Grün. Mig. n, 1 p. 330. V. H. Taf. 65 Fig. 4. Kieler Bucht; Borneo, Virgin. Inseln. Gattung Bacillaria Gmel. Bacillaria paradoxa Gmel. Vgl. Wilcz. p. 46. Familie Surirellaceae. Gattung Surirella (Turp.) Suriraya. Surirella gemma Ehrb. Mig. II, 1 p. 344. W. Sm. I Taf. 9 Fig. 65. An allen Küsten der nördlichen Gebiete. Surirella striatula Turp. Vgl. Wilcz. p. 47. Surirella ovalis Breb. v. ovata Kg. Vgl. p. 21. 56 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Gattung Campylodiscus Ehrb. Campylodiscus echeneis Fhrb. Vgl. Wilcz. p. 48. Campylodiscus clipeus Ehrb. Vgl. Wilcz. p. 48. V. Chlorophyceae. 1. Unterordnung: Conjugatae. Familie Zygnemaceae. Gattung Spirogyra Link. Es wurden nur einzelne vegetative Fäden in den Sommermonaten, Juni bis September, beobachtet, die offenbar aus dem Süsswasser hierher verschleppt waren. Von einem regelmässigen Vorkommen der Gattung Spiro- gyra in der Dänischen Wiek kann daher nicht die Rede sein. 2. Unterordnung: Protococcoideae. Familie Tetrasporaceae. Gattung Botryococcus Kg. Botryococcus Braunii Kg. Vgl. p. 27. Familie Scenedesmaceae. Gattung Scenedesmus Meyen. Scenedesmus quadricauda typicus (Turp.) Breb. Vgl. p. 27. Familie Hydrodictyonaceae. Gattung Pediastrum Meyen. Pediastrum Boryanum (Turp.) Menegh. Vgl. p. 27. Pediastrum Kawraiskyi Schmidle. Mig. n, 1 p. 705, Taf. 35 W Fig. 6. (Vgl. p. 74). J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 57 3. Unterordnung: Confervoideae. Familie Ulvaceae. Gattung Ulva (L.) Wittr. Ulva latissima L. Vgl. Wilcz. p. 61. Gattung Monostroma (Thur.) Wittr. Monostroma balticum (Aresch.) Wittr. Vgl. Wilcz. p. 61. Monostroma fuscum (Post, et Rupr.) Wittr. Mig. n, 1 p. 740. Ostsee; Amerikanische Küsten. Gattung Enteromorpha (Link.) Harvey. Enteromorpha intestinalis Link. Vgl. p. 28. Enteromorpha intestinalis f. cylindracea J. Ag. Vgl. p. 28. Enteromorpha Linza (L.) J. Ag. Rabenh. II p. 427. Kg. VI Taf. 17—19. Ostsee, Nordsee, Adriat. Meer. Enteromorpha ramulosa Hook. Vgl. Wilcz. p. 62. Die Ulvaceen waren in den Schleppnetzzügen sehr regelmässig vertreten. Sie erreichten im Sommer (Juli bis August) das Maximum ihrer Häufigkeit, um im Herbst wieder zurückzugehen. Monostroma und Ulva waren während des ganzen Jahres vorhanden (vgl. p. 63). Familie Cladoplioraceae. Gattung Chaetomorpha Kg. Chaetomorpha Linum (Müll.) Kg. Mig. n, 1 p. 834. Kg. m Taf. 55. Nordsee, Ostsee, Mittelmeer, amerikan. Küsten des Atlant. Ozeans. Im Sommer regelmässig vorkommend; Maximum Juni bis August (vgl. p. 63). 58 J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora dev Umgegend v. Greifswald . Gattung Rhizoclonium Kg. Rhizoclonium hieroglyphicum (Kg.) Stockm. Vgl. Wilcz. p. 64. Regelmässig zwischen an dem Algen vertreten, aber in ge¬ ringer Menge (vgl. p. 63). Gattung Cladophora Kg. Cladophora glomerata (L.) Kg. Vgl. Wilcz. p. 64. An Pfählen u. Seezeichen festsitzend, im Sommer (vgl. p. 63). Cladophora glomerata f. marina Kg. Rabenh. II, p. 459. Kg. III Taf. 92. Brackwasser der Nordsee, Ostsee und des Adriat. Meeres. Zusammen mit der vorigen Art. Cladophora gracilis (Griff.) Kg. Rabenh. II p. 457; p. 445 Fig. 195. Vom nördl. Eismeer bis zum Mittelmeer. Neuseeland, Tas¬ manien; amerik. Küsten. Im ganzen Jahre sehr regelmässig in den Schleppnetzzügen vertreten. VI. Characeae. Gattung Tolypella v. Leonh. Tolypella nidifica (Müll.) v. Leonh. Mig. H, 2 p. 280. Rabenh. V p. 237 Fig. 65. Nordsee, Skagerrack, Kattegat; Ostseeküste Deutschlands, auch in Russland, Finnland, Schweden, Norwegen, Däne¬ mark, Irland, Frankreich. Fand sich nur ein einziges Mal am 12. August 1913, ist also offenbar nur an sehr wenigen Stellen vorhanden. Die gefundenen Exemplare fruktifizierten reichlich (vgl. p. 63). Gattung Chara Vaillant. Chara crinita (Wallr.) f. longispina dasyacantha Mig. Mig. II, 2 p. 290; Taf. 67 Fig. 4—6. Insel Rügen, pommersche und schwedische Küste. In flachem Wasser in der Nähe der Küste. Chara crinita f. longispina comosa Mig. Mig. II, 2 p. 289. Deutsche Ostseeküste und salzige Binnengewässer. Im August 1913 fanden sich fruktifizierende, aber nur weib¬ liche Exemplare (vgl. p. 63). J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 59 Chara aspera (Deth.) Wildenow f. brevispina gracilescens Mig. Mig. E, 2 p. 347; Taf. 76 Fig. 1. Jasmund auf Rügen. Trat im Frühjahr in grossen Mengen auf und bildete im flachen Wasser an der Küste weit ausgedehnte Rasen. Vom Herbst an ging die Vegetation stark zurück. Reich¬ liche Fruktifikation im Juli und August (vgl. p. 63). Chara connivens Salzm. f. laxa Mig. Mig. n, 2 p. 251. Abb. Rabenh. V p. 707. Schoritzer Wiek auf Rügen (Holtz). Unter andern Algen zerstreut im tieferen Wasser. Fruk- tifizierte im August (vgl. p. 63). VII. Phaeophyceae. Familie Ectocarpaceae. Gattung Ectocarpus Lyngb. Ectocarpus littoralis (L.) Ag. (= Pilayella littoralis Kjellm.) var. firmus (Ag.) Kjellm. Mig. II, 2 p. 176; Taf. 54 Fig. 1—2, Taf. 54 C Fig. 1—2. Nördl. Eismeer bis zum Sund, Frankreich, Mittelmeer, Ost¬ küste v. N.-Amerika. Im ganzen Jahre zerstreut unter andern Algen und festsitzend an Pfählen usw. Familie Fucaceae. Gattung Fucus Tourn. Fucus vesiculosus L. Mig. II, 2 p. 255, Taf. 56 F Fig. 1—4, Taf. 57 Fig. 2. An allen europäischen Küsten. Zerstreut (vgl. p. 63). VIII. Rodophyceae. Familie Gigartinaceae. Gattung Phyllophora Grev. Phyllophora Brodiaei (Turn.) J. Ag. Mig. II, 2 p. 33. Kg. XIX Taf. 74. Nördl. Eismeer, Nordsee, Ostsee, N.-Amerika. Sehr selten und in verkümmerten Exemplaren gefunden; 1889 bereits von Holtz im Kooser See und von Hauptfleisch ebenfalls in der Dänischen Wiek festgestellt. 00 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Gattung Gymnogongrus Martins. Gymnogongrus Griffithsiae (Turn.) Mart. Mig. II, 2 p. 35; Rabenh. p. 138 Fig. 56. Adriatisches Meer. Ziemlich zerstreut, aber regelmäßig auftretend, beson¬ ders während der Sommermonate. Familie Rhodomelaceae. Gattung Polysiphonia Grev. Polysiphonia urceolata (Lightf.) Grev. Mig. II, 2 p. 71; Taf. 49 E Fig. 7. Nördl. Eismeer bis Mittelmeer, N. -Amerika. Im Monat Juni 1913 fanden sich an dieser ArtTetrasporen. Polysiphonia nigrescens (Dillw.) Grev. Mig. II, 2 p. 79; Taf. 49 E Fig. 3—4; Taf. 52 B Fig. 1. Nördl. Eismeer bis Frankreich. Familie Ceramiaceae. Gattung Ceramium (Roth.) Lyngb. Ceramium tenuissimum v. arachnoideum J. Ag. Mig. n, 2 p. 119. Kg. Xn Taf. 82. Ostsee, Skagerrack, N. -Amerika. Familie Nemastomaceae. Gattung Furcellaria Lamour. Furcellaria fastigiata (Huds.) Lamour. (= Fastigiaria fur- cellata Stackh.) Mig. II, 2 p. 139. Kg. XVII Taf. 99. An allen arkt. und atl. Küsten Europas. Die Rhodophyceen traten im ganzen Jahre, besonders im Sommer, in so großer Menge auf, daß sie neben den Chlorophyceen den Hauptbestandteil der Algenflora bildeten. Auffallend ist jedoch, daß Fortpflanzung — außer dem oben erwähnten einzigen Fall von Tetrasporenbildung bei Polysiphonia urceolata — niemals beobachtet werden konnte (vgl. p. 63 f.). J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald, ßl Aus diesem Verzeichnis läßt sich eine Teilung der ganzen Algenflora in zwei Abschnitte herleiten. Während einige Schizophyceen, Silicoflagellaten, Peridineen, die Dia¬ tomeen und wenige Chlorophyceen zum Plankton zu zählen sind, bilden alle übrigen I. Die Grundalgen. Diese wurden von einem Ruderboot aus mit einem Schleppnetz gefischt. Die Fänge wurden regelmäßig in jedem Monat unternommen. Die relative Häufigkeit dieser Formen ist in der folgenden Tabelle zusammengestellt. a) Tabelle über die relative Häufigkeit der Qrundalgen. Die Häufigkeitszeichen sind dieselben, die in den Tabellen für das Landgebiet Anwendung fanden. 02 J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Tabelle der Grundalgen der Dänischen Wiek April cö s Juni •pH r H August September Oktober November Dezember Schizophyceae. Microchaete grisea Thur . e 0 0 0 0 0 o o Rivularia atra Roth . + + Chlorophyceae. Ulva latissima L . e 0 © w 0 © o o Monostroma balticum (Aresch.) Wittr. e 0 £ • • 0 o o ,, fuscum (Post, et Rupr.) Wittr. e 0 o # • q 0 o o Enteromorpha intestinalis Link . 0 w 0 © „ „ f. cy)indracea J. Ag. w w 0 © „ Linza (L.) J. Ag . w w 0 „ ramulosa Hook . © 0 £ 0 © Chaetomorpha Linum (Müll.) Kg. . . . e 0 w w w 0 0 o Rhizoclonium hieroglyphicum (Kg.) Stockm . 0 0 0 0 0 Cladophora glomerata (L.) Kg . 0 0 © 0 O „ „ f. marina Kg. . . 0 0 Q w O „ gracilis (Griff.) Kg . e 0 0 • w 0 © © o Characeae. Tolypella nidifica (Müll.) v. Leonh. . . . + Chara crinita (Wahr.) f. longispina dasya- cantha Mig . + + „ f. longispina comosa Mig. .... + + ,, aspera (Deth.) Wilden, f. brevispina gracilescens Mig . e 0 • • w 0 0 o „ connivens Salzm. f. laxa Mig. . . e 0 0 0 0 0 0 o Phaeophyceae. Ectocarpus littoralis v. firmus (Ag.) Kjellm. 0 0 0 £ 0 0 0 o Fucus vesiculosus L . + + + Rhodophyceae. Phyllophora Brodiaei (Turn.) J. Ag. . . o O o Gymnogongrus Griffithsiae (Turn.) Mart. O 0 0 O Polysiphonia urceolata (Lightf.) Grev. 0 0 0 • • w w © 0 „ nigrescens (Dillw.) Grev. . 0 0 w • • w 0 0 Ceramium tenuissimum v. arachnoideum J- Ag . 0 0 o • • w w 0 o Furcellaria fastigiata (Huds.) Lamour. . . 0 0 w • ö ö 0 o J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 0ß b) Schlußfolgerungen aus der Tabelle. Die Tabelle läßt sofort erkennen, daß Chlor ophyceeti und Rliodophyceen den Hauptanteil an der Zusammensetzung der Algenflora haben, während Schizopkyceen und Phaeophy- ceen stark zurücktreten. Das Maximum der Vegetation fällt in die Monate Juni bis September. Eine gänzliche Unter¬ brechung findet jedoch offenbar zu keiner Zeit statt, da Chlor ophyceen, Characeen und Bhodopliyceen in allen Monaten, auf die sich die Untersuchungen erstreckten, vorkamen, sodaß sie jedenfalls auch zu der Zeit, als infolge der Witterungsverhältnisse die Fänge unmöglich waren, noch existierten, wenn auch nur in geringer Zahl. Die Schizophyceen waren nur in zwei typischen Brack¬ wasserformen, auf andern Pflanzen sitzend, vertreten. Dagegen wiesen die Chlor ophyc een den größten Arten¬ reichtum auf. Die Gattungen Ulva, Monostroma , Entero- morpha, Chaetomorpha waren als Vertreter des Meer- und Brackwassers ohne weiteres zu erwarten. Bei Phizoclonium und Cladophora glomerata (L.) Kg. hingegen zeigte sich schon der Einfluß des Süßwassers. Eine typische Küstenflora, die für geringen Salzgehalt charakteristisch war, bildeten die Characeen. Während Tolypella nur einmal im August unweit der Wiecker Mole in reichlicher Fruktifikation angetroffen wurde, bildete Chat a aspera an der Küste in flachem Wasser auf weite Strecken ausgedehnte Rasen, die im Juli und August massenhaft fruktifizierende Exemplare enthielten, in welcher Zeit die Vegetation auch ihre höchste Entfaltung aufwies. Sehr regelmäßig im Jahre vertreten, doch in tieferem Wasser, war Chara connivens, während Chara crinita sich nur selten zeigte. Von den Phaeophyceen trat Fucus, jedenfalls infolge des geringen Salzgehalts, bedeutend seltener auf als die an Pfählen und Steinen weit verbreitete Gattung Edocarpus. Neben den Chlorophyceen stellten die Phodopliyceen die Hauptmasse der Grundalgen. Polysiphonia , Ceramium , Furcellaria wurden im Sommer (Juni bis September) in großen Massen mit dem Schleppnetz gefischt. Trotz diesem 04 •/. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifstoald. üppigen Vegetation war jedoch die auffallende Tatsache festzustellen, daß sie niemals fruktifizierten. Einen seltenen Ausnahmefall bildete ein Fang vom Juni 1913, der wenige Exemplare von Polysiphonia urceolata (Lightf.) Orev. mit Tetrasporenbildung lieferte. Der Grund für diese Er¬ scheinung, sowie für das seltene Auftreten von Oymnogon- grus und Phyllophora, die stark verkümmert war, ist mit großer Wahrscheinlichkeit im geringen Salzgehalt des Wassers zu suchen. Nach einer von Dr. Ebert vor einer Reihe von Jahren angefertigten, nicht veröffentlichten Preis¬ arbeit über die Rotalgen der Dänischen Wiek wurde auch damals schon die fehlende Fruktifikation festgestellt. Und da Exemplare mit geschlechtlicher Fortpflanzung bisher überhaupt ausgeblieben sind, die Rhodophyceen aber trotz¬ dem stets ein reiches Wachstum aufweisen, so liegt die Vermutung nahe, daß durch Zufuhr von Sporen oder durch Einschleppung ganzer Pflanzen aus dem offenen Meere die Vegetation ständig regeneriert wird. IX. Das Phytoplankton der Dänischen Wiek, a) Qualitative Zusammensetzung des Phytoplanktons. Das Phytoplankton der Dänischen Wiek wird gebildet durch Vertreter aus den Familien der Schizophyceen, Sili- coflagellaten, Peridineen, Diatomeen und Chlorophyceen. Einen ins Gewicht fallenden Einfluss auf die Zusammensetzung haben jedoch nur die Schizophyceen und Diatomeen, in geringem Masse auch die Chlorophyceen. Abshagen ''„Das Phytoplankton des Greifswalder Boddens.“) führt in seinen Tabellen aus den Jahren 1900 — 1907 auch Vertreter der Gattungen Gomphosphaeria (Schizophyceen), Heteroecpsa, Ceratium, Ooniodoma, Peridinium, Gonyaulax (Peridineen), Dietyosphaerium, Oocystis (Chlorophyceen) an, die von mir nicht gefunden wurden. Das führt mich zu der am Schluss näher begründeten Vermutung, dass sich die Zusammen¬ setzung des Planktons im Laufe der Jahre ändert. ./. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 65 b) Quantitative Zusammensetzung des Phytoplanktons. Den besten Lberblick über die Zusammensetzung des Planktons in einem Gewässer bekommt man durch quanti¬ tative Untersuchungen. Und da hat die von Hensen nach jahrelanger Arbeit gefundene Zählmethode bisher die besten Resultate geliefert. In seiner Abhandlung: „Die Schätzungs¬ methode in der Planktonforschung“ hat Apstein klar be¬ wiesen, dass nur durch Zählung ein objektiver Vergleich zwischen einer Reihe von Fängen möglich ist, da die Schätzung der Häufigkeit zu subjektiv ist, ebenso die Auf¬ fassung. was häufig oder selten ist. Die quantitativen Fänge wurden von mir mit einem nach Hensens Angaben („Über die Bestimmung des Planktons“ p. 6 ff.) gebauten Netz aus seidner Müllergaze Nr. 19 ausgeführt, das wohl für phytoplanktontische Untersuchungen immer noch das zweckmässigste Instrument ist, wenn auch durch die Ar¬ beiten von Lohmann nachgewiesen ist, dass es zur Ge¬ winnung des Vollplanktons nicht ausreicht. Meine Fänge sind vom Ruderboot aus gemachte Vertikalzüge. Um möglichst unter den gleichen Bedingungen zu arbeiten, nahm ich sämtliche Fänge an der Bake D der Fahrrinne \or. Das Netz wurde auf den Grund herabgelassen und mit einer mittleren Geschwindigkeit von 0,3 m/Sek. wieder emporgezogen. Da quantitative Angaben ohne Kenntnis des filtrierten Wasservolumens wertlos sind, musste zur Feststellung desselben der Filtrationskoeffizient des Netzes berechnet werden. Das Netz bestand aus einem Aufsatz¬ kegel aus Barchent und dem filtrierenden Gazekegel mit dem Sammeleimer, ebenfalls aus Gaze. Die Masse der einzelnen Teile, um einen geringen Betrag kleiner als die des von Abshagen benutzten Netzes (vgl. Abshagen p. 69), waren folgende: Aufsatzkegel (Barchent): Seitenlänge 25 cm Oberer Durchmesser 14 cm Unterer Durchmesser 35 cm Einströmungsöffnung 154 qcm 66 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Netz (Müllergaze): Seitenlänge 82 cm Oberer Durchmesser 35 cm Unterer Durchmesser 4 cm Filtrierende Netzfläche 5022 qcm Filtrierende Eimerfläche 81 qcm Hieraus wurde nach der von Hensen angegebenen Methode der Filtrationskoeffizient des Netzes zu 1,3 gefunden. Die Fänge geschahen möglichst zweimal im Monat. Leider liessen es die Witterungsverhältnisse nicht zu, in allen Monaten Untersuchungen anzustellen, da bei stürmischem Wetter die Fahrten mit dem Ruderboot unmöglich waren. Zu gleicher Zeit mit den Fängen wurde auch die Tiefe der durchfischten Wassersäule und die Oberflächentemperatur des Wassers gemessen. Als Konservierungsflüssigkeit diente Formalin. Vor der Zählung bestimmte ich das Ge¬ samtvolumen jedes Fanges durch 24 stündiges Absetzen¬ lassen in einem Messzylinder. Leider können diese Messungen nicht immer Anspruch auf Genauigkeit machen, da bei der geringen Tiefe der Dänischen Wiek durch Stürme oft ausserordentlich viel ßodenschlamm aufgewirbelt wird, der auf diese Weise mitgemessen werden musste und das Resultat ungünstig beeinflusste. Das ist auch der Grund für die abweichenden Volumina der Fänge vom 23. No¬ vember und 7. Dezember 1912 und vom 9. Mai 1913. Die Schizophyceen und Chlorophyceen wurden feucht gezählt, und zwar je zwei Platten mit 0,4 ccm von jedem Fang, die Dia¬ tomeen trocken, nachdem die Fänge durch Zentrifugieren ausgesüsst waren. Hier zählte ich je 2 Platten mit 0,8 ccm. Verdünnt wurde stets auf 50 ccm. Eine Ausnahme machte der Fang vom 14. April 1913, bei dem für die Chaetoceras- Z äh lung 2,5 ccm des auf 50 ccm verdünnten Fanges von neuem auf 50 ccm aufgefüllt und erst von dieser zweiten Verdünnung 2 Platten mit 0,4 ccm gezählt wurden. Um Chaetoceras bei Herstellung von Bestimmungspräparaten in Ketten zu erhalten, mussten sie durch absoluten Alkohol entwässert und nach Zusatz von Xylol ohne Kochen in Styrax eingebettet werden. Zur Färbung der Chromato¬ phoren diente Nigrosin in alkoholischer Lösung. J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 0 1) Tabelle über die quantitative Zusammensetzung der Fänge. Die Zahlen sind die Zählungsresultate der Fänge ohne Berücksichtigung der filtrierten Wassermenge. 68 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Datum 20. 9. 12 4. 10. 12 28. 10. 12 23. 11. 12 7. 12. 12 19. 12. 12 Lufttemperatur in C. 13,5° 9,5° 14,5° 6,0° 4,0° 4,5° Oberflächentemp. des Wassers in C. 12,5° 9,0° 6,5° 4,0° 2,0° 3,0° Volumen in ccm 0,5 0,8 0,3 1 4 1,0 0,6 Tiefe in m 4,9 5,0 4,3 4,2 4,2 5,1 Merismopedia . . <>00 200 200 — Xodularia .... 7 900 12 600 17 400 12 800 . 8 500 6 400 Anabaena . . . 5 600 4 300 3 200 | 200 200 — Aphanizomenon . 3 900 7 400 10 200 6 900 5 400 3 900 Botryococcus . . 600 800 500 300 200 — Scenedesmus . . 500 400 200 100 200 100 Melosira .... 3 400 3 600 1 300 800 2 900 1 900 Coscinodiscus . . 200 100 200 700 1000 500 Chaetoceras . . . 2 400 2 700 4 700 4 200 17 000 10 000 Grammatophora . 500 300 300 200 400 400 Diatoma .... 600 2 400 600 900 1000 900 Fragilaria . . . 1 100 2 800 1000 700 3 000 3 900 Synedra .... 2 600 1 500 1000 1000 2400 3 700 Cocconeis . . . 5 600 8 500 3 900 1800 7 400 6 300 Achnanthes . . . 400 300 300 200 500 300 Rhoicosphenia . . 2 800 3 900 1 900 1 400 5 100 9 000 Mastogloia . . . 500 700 400 — 900 800 Amphiprora . . . 400 100 600 200 300 500 Pleurosigma . . 300 300 100 — 100 100 Xavicula .... 5 200 6 300 3 800 2 000 5 300 5 100 Amphora .... 300 200 200 100 200 300 Epithemia . . . 4 300 5 300 4 300 2 100 8 900 4 100 Xitzschia .... 600 1 100 800 600 1 800 900 Surirella .... 100 100 100 — 900 300 Campylodiscus . . 100 — Tiere . 3 200 1 900 1 700 600 500 500 ■J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. ß9 26. 4. 13 18,0" 9,5° a 300 - # 300 500 300 ..46 800 600 1400 ‘ 1000 I 7 000 6 900 300 6 600 500 1 900 500 6 100 500 3 200 , 6 800 500 100 1 200 9. 5. 13 23. 5. 13 7. 6. 13 26. 6. lg 11.7.13 26. 7. lg 12.8.1c 5 26.8.1g 5 8.9.13 15,0° 17,5° 17,5° 18,0° 21,5° 21,0° 17,0° 18,0° 19,0° 10,0° 15,0° 19,5° 19,0° 19,0° 20,5° 17,5° 18,5° 18,0° 1,4 0,8 1,0 0,4 0,8 0,8 1,2 0,8 0,4 2,8 4,3 4,7 4,8 5,0 5,1 4,5 5,0 4,5 — — 100 100 100 100 100 _ — — — 100 600 3 900 100 2 100 — — — — 1 100 4 400 58 300 900 3 500 — 500 — — 100 200 1 100 100 3 600 — — — — — 400 400 200 300 800 100 2 500 200 100 400 — 100 100 12 800 4 000 11 700 1 200 23 200 4 400 400 1300 200 200 100 100 — 100 100 — — 100 31 000 8 000 24 000 200 3 600 5 600 6 400 8 200 1 100 400 — 800 — 500 400 100 800 100 1 500 100 2 600 — 800 100 _ — 100 3 600 700 2 200 400 3 800 2 300 500 1 700 300 15 100 1 500 9 000 1 200 11 300 6 500 1 600 1 200 800 13 200 1200 10 900 2 300 7 000 4 500 1 900 3 300 1 500 700 — 700 400 1 500 800 100 200 100 14 000 1 000 7100 500 6 900 8 300 800 2 000 1 200 700 100 300 300 300 900 500 1 300 400 1 000 100 2 200 100 800 500 200 100 _ 200 100 400 — 300 100 100 100 100 8 500 600 4 800 1 700 2 900 2 800 800 1 200 1 200 500 200 600 100 500 300 ,200 _ 1 _ 9 100 400 5 300 500 6 900 4 300 2100 4100 1 100 3 200 200 3 600 400 1 500 1 400 600 200 200 900 100 2 400 200 1 000 500 100 _ 100 — 100 — 100 — — 1 — 2 200 11 000 15 300 25 000 ■ 2 600 3 900 26 300 11 500 9 500 i 70 J- Kl emm: Beiträge zu einer Älgenflora der Umgegend v. Greifsivcdd. 2) Tabelle über die in 1 cbm Wasser Um den Planktongehalt im Laufe eines Jahres in seinen Schwan- haltenen Zahlen unter Berücksichtigung des Filtrations- Datum Volumen in ccm 20. 9. 12 8,6 4. 10. 12 5,1 28. 10. 12 5,9 23.11.12 28,2 7. 12. 12 20,1 19. 12. 12 9,9 14. 4. 13 122,9 Merismopedia . . 10 800 3 400 3 900 — — — — Nodularia . . . 186 600 212 900 341 600 257 900 171 300 105 700 — Anabaena . . . 96 800 72 700 62 800 4 000 4 000 — — Aphanizomenon . 67 400 125 100 200 200 139 000 108 800 44 400 — Botryococcus . . 10 300 13 500 9 800 6 000 4 000 — — Scenedesmus . . 8 600 6 800 3 900 2 000 4 000 1 700 36 900 Melosira .... 58 800 60 800 25 500 16 000 58 000 32 300 128 100 Coscinodiscus . . 3 500 1 700 3 900 14 000 20 000 8 500 66 700 Chaetoceras . . . 41 500 45 600 92 300 84 600 340 000 170 000 48440000 Grammatophora . 8 600 5 100 5 900 4 000 8 000 6 800 16 200 Diatoma .... 10 300 40 600 11800 18 000 20 000 15 300 1 316 000 Fragilaria . . . 19 000 47 300 19 600 14 000 60 000 44 400 140 400 Synedra .... 45 000 25 400 19 600 20 000 48 000 41 000 626 500 Cocconeis . . . 96 800 143 700 76 500 36 000 149 100 104 000 442 300 Achnanthes . . . 6 900 5 100 5 900 4 000 10 000 5 100 47 400 Rhoicosphenia . . 48 400 65 900 37 300 28 000 102 800 153 000 605 500 Mastogloia . . . 8 600 11 800 7 800 — 18 000 13 600 35 100 Amphiprora. . . 6 900 1700 11 800 4 000 6 000 8 500 73 700 Pleurosigma . . 5 200 5 100 1 900 — 2 000 1 700 9 000 Navicula .... 89 900 106 500 74 600 40 000 106 800 84 200 579 100 Amphora .... 5 200 3 400 3 900 2 000 4 000 5 100 29 800 Epithemia . . . 74 300 89 600 84 300 42 000 179 300 47 800 250 900 Nitzschia .... 10 300 18 600 15 600 12 000 36 000 15 300 228 100 Surirella .... 1 700 1 700 1 900 — 18 000 5 100 27 000 Campylodiscus. . 1700 — — — ' 1 800 Tiere . 55 300 32 200 33 300 12 000 10 000 8 500 18 000 J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifsivald. 7 1 l 4 { suspendierten Planktonorganismen. kungen genau vergleichen zu können, sind die aus den Fängen er- koeffizienten des Netzes auf 1 cbm Wasser umgerechnet. 26. 4. 13 23,1 9. 5. 13 23. 5. 13 7. 6. 13 26. 6. 13 11.7. 13 26. 7. 13 12. 8. 13 26.8. 13 8. 9. 13 42,2 15,7 17,9 7,0 13,5 13,2 22,3 13,5 7,4 1 800 1 700 1 700 1 900 1 700 1 5 800 — 9 800 — — i 1 5 800 24100 2 000 44 900 3 600 i 9 600 386 100 80 000 210 600 21 600 | 5 800 6 000 2 000 1 800 — 2 824 000 935 000 160 000 431 000 3 600 ( 11600 12 000 — 14 400 — ( 27 000 45 300 2 000 46 700 — t 19 200 108 500 14 000 39 500 7 200 ( 134 700 455 500 30 000 162 000 21 600 l 132 800 398 100 24 000 196 200 41 400 ) 5 800 21 100 — 12 600 7 200 8 127 000 422 200 20 000 127 800 9 000 ) 9 600 21 100 2 000 5 400 5 400 9 36 600 30 200 2 000 39 500 1800 j 9 600 6 000 2 000 7 200 — 3 117 400 256 500 12 000 86 200 30 600 ) 9 600' 15 100 4 000 10 800 1 800 ) 61 700 274 500 8 000 95 200 9 000 i 130 900 96 600 4 000 64 700 7 200 ) 9 600 27 200 2 000 43 100 3 600 1 900 3 000« — 1 800 — ! * 23 000' 66 400 220 000 274 500 450 000 1 7Q0 9 900 72 500 1 700 70 900 18 700 72 600 1 084 000 15 300 65 000 1 700 3 300 20 400 1 700 66 900 — 6 600 7 400 3 400 5 600 1 700 6 600 — 1 700 1900 392 100 72 600 7 400 22 000 3 700 1 700 1 700 — — 1 900 61 200 92 500 119 000 138 600 20 400 8 500 7 000 1 900 13 600 1 900 13 600 1 700 — — 1 900 64 600 38 000 9 300 28 700 5 600 192 100 107 300 29 800 20 300 14 900 119 000 74 300 35 300 55 800 28 000 25 500 13 200 1900 3 400 1900 116 600 137 000 14 900 34 000 22 300 5 100 15 700 9 300 22 000 7 400 13 600 8 700 3 700 1 700 — 5 100 1 700 1 900 1 700 1900 49 300 46 200 14 900 20 300 22 300 8 500 5 200 3 700 — — 117 300 70 900 39 000 69 300 20 400 25 500 23 100 11 100 3 400 3 700 17 000 8 700 1 900 — — 1 700 — ~ 1 — 44 200 64 500 488 900 194 300 176 600 l 72 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Auf Grund dieser absoluten Größen läßt sich nun eine Häufigkeitstabelle aufstellen, die frei von jeder subjektiven Schätzung ist und darum an Wert eine nur durch Schätzung quantitativer Fänge gewonnene Tabelle bedeutend übertrifft. Die Häufigkeitszeichen sind wieder die gleichen wie in den früheren Tabellen. Sie wurden so gewählt, daß eine Gattung als „massenhaft“ nur bezeichnet wurde, wenn sie nicht unter 100 000 Individuen zählte, als ;;zahlreich“ nicht unter 9000, als „vereinzelt“ nicht unter 3000. Alle geringeren Größen galten als „selten“. Danach verteilen sich die Bezeichnungen auf die einzelnen Gattungen in folgender Weise: o , 0 £ • Merismopedia . . Min. — 3 000 3 000— 10 000 über 10 000 — Nodularia .... Min.— 10 000 10 000—100 000 100 000—200 000 über 200 000 Anabaena .... Min.— 10 000 10 000— 50 000 50 000—100 000 über 100 000 Aphanizomenon Min. — 5 000 5 000— 50 000 50 000—120 000 über 120 000 Botryococcus . . Min.— 4 000 4 000— 9 000 von 9 000 an — Scenedesmus . . Min. — 5 000 5 000— 10 000 über 10 000 — Melosira .... Min.— 10 000 10 000— 50 000 50 000—200 000 über 200 000 Coscinodiscus . . Min. — 5 000 5 000— 50 000 über 50 000 — Chaetoceras . . . Min.— 10 000 10 000—100 000 100 000—500 000 über 500 000 Gramm atophora Min.— 5 000 5 000— 10 000 über 10 000 — Diatoma .... Min.— 10 000 10 000— 20 000 20 000—100 000 über 100 000 Fragilaria .... Min.— 10 000 10 000— 20 000 20 000—100 000 über 100 000 Synedra .... — 10 000— 50 000 50 000—200 000 über 200 000 Cocconeis .... unter 20 000 20 000— 50 000 50 000—150 000 über 150 000 Achnanthes . . . Min.— 5 000 5 000— 20 000 über 20 000 — Rhoicosphenia . . — 5 000— 50 000 50 000—200 000 über 200 000 Mastogloia . . . Min.— 10 000 10 000— 20 000 über 20 000 — Am phiprora . . . Min. — 5 000 5 000— 20 000 über 20 000 — Pleurosigma . . . Min.— 5 000 5 000— 9 000 von 9 000 an — Navicula .... 10 000— 50 000 50 000—200 000 über 200 000 Amphora .... Min. — 5 000 5 000— 20 000 über 20 000 Epithemia .... Min.— 10 000 10 000— 50 000 50 000—200 000 über 200 000 Nitzschia .... Min. — 5 000 5 000— 20 000 20 000—150 000 über 150 000 Surirella .... Min. — 5 000 5 000— 20 000 über 20 000 Campvlodiscus . . Min. — 8 000 über 3 000 — Tiere . __ 5 000— 20 000 20 000—150 000 über 150 000 J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 73 3) Häufigkeitstabelle, aufgestellt nach den Zahlen für 1 cbm Wasser. Datum 20. 9. 12 4. 10. 12 28. 1 0. 1 2 23.11.12 7. 12. 12 19.12.12 14. 4. 18 26. 4. 13 cc 16 05 23. 5. 13 7. 6. 13 26.6. 13 cc 26. 7. 13 12. 8. 13 cc 00 ei 8. 9. 13 lerismopedia . . 0 0 © — O 0 io O 0 ! _ lodularia . . . m • # ;W — — — — — p Io © p 0 Lnabaena . . . w d ° O — — — — _ _ © d $ 10 © Lphanizomenon . £ • |d 0 — 0 — 0 — — 0 ;o 0 0 © totryococcus . . d d d © e — d — — 0 0 0 i 0 Icenedesmus . . 0 0 0 O 0 IO © 0 d O O 0 e 0 O lelosira .... 0 d 0 0 © 0 d 0 • d • 0 • d IO 0 O 'oscinodiscus . . O 0 0 0 •0 © 0 0 0 O — 0 0 — — O ’haetoeeras . . . 0 0 0 © d © • • • d d O © 0 d © © rrammatophora . 0 0 0 O 0 0 d © d _ d 0 0 0 O >iatoma .... 0 d 0 0 0 0 • d d 0 © 0 0 — O 'ragilaria . . . © d 0 0 d 0 • 0 # 0 d O © © 0 © O ynedra .... © 0 0 0 © © • d • 0 0 d d 0 0 0 occoneis . . . w d d 0 d 0 • d • 0 • © d d 0 d 0 „chnantkes . . . 0 0 © O © 0 d 0 — 0 0 d 0 0 0 O Ihoicosphenia . . 0 d 0 e 0 © • d • © 0 0 d d 0 © 0 lastogloia . . . O 0 0 — 0 © d 0 © 0 0 0 0 0 0 d O .mphiprora . . . 0 0 0 O 0 0 © ©1 d 0 d O 0 0 0 0 — leurosigma. . . el 0 0 — 0 0 d © 0 0 01 — 0 0 0 0 O avicula .... 0 d © 0 © d • d * 0 d 0 0 0 0 0 0 mphora .... 0 0 0 O 0 0 d 0 0 0 0 O 0 0 0 — — pithemia . . . w 0 d! 0 d 0 • d • 0 © O d d 0 d 0 itzschia .... 0 0 0 0 © 0 © d 0 di 0 d d 0 0 O urirella .... 0 0 ° — 0 0 d e d 0 d O 0 0 0 — — ampylodiscus. . O ° 0 0 0 — 0 — ■ — iere . di d 0 0 ©1 0I d d • • # d ©i • # • 74 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 4) Ergebnisse der Tabellen. Keine Berücksichtigung fanden bei der Zählung die Gattungen Clathrocystis, Lyngbya, Ebrici , Spirogyra, Pedici- strum, Sceletonema und die Peridineen , da sie nur so ver¬ einzelt auftraten, dass sie auf die Zusammensetzung des Planktons in seiner Gesamtheit keinen Einfluss hatten. Die von Fraude und Abshagen gefundenen Rhizosolenici und Podosira erwiesen sich bei Nachprüfung der Fänge als Irrtum. Dagegen wurden von mir als Vergleich zum Phytoplankton auch die Tiere gezählt. Was nun die Zahl der Planktonten in ihrer Verteilung auf die einzelnen Monate des Jahres anbetrifft, so lässt sich aus den Tabellen folgendes entnehmen. Gleich bei den ersten Fängen im Jahre (Monat April) zeigt sich das Maximum der Diatomeen, unter denen Chae- toceras vorherrscht und dem ganzen Fang ein flockiges Aussehen gibt. Das Gesamtvolumen des Planktons in 1 cbm Wasser erreichte jetzt ebenfalls seine grösste Höhe mit 122,9 ccm. Von andern Gattungen sind mit den höchsten Zahlen vertreten: Diatoma, Fragilaria, Synedra , Cocconeis, Phoicosphenia, Navicula , Epithemia, Nitzschia. Ferner fanden sich zu dieser Zeit die später nicht wieder¬ gefundenen Formen Sceletonema und der Silicoflagellat Ebria. Von allen übrigen ist nur Scenedesmus auffallend häufig. Die Tiere weisen merkwürdigerweise jetzt gerade ihr Minimum auf. Von Ende Mai an beginnen die Diatomeen dann all¬ mählich abzunehmen. Im Gegensatz zu dem Befund im Landgebiet tritt hier jedoch kein scharfes Herbstmaximum hervor. Dagegen fällt in die Herbstmonate September und Oktober die Hauptzeit der Schizopliyceen und Chlor ophyceen, deren Vegetation erst im Juli beginnt, um bis zum De¬ zember anzudauern. Unter ihnen spielt Anabaena mit einem Maximum im August eine besondere Rolle. Von Chlorophyceen war Scenedesmus fast regelmässig in allen Monaten vertreten. Besonders auffallend liegen jedoch die Maxima für das tierische Plankton. Am 26. Juni 1913 zählte ich 450 000 Individuen und am 12. August sogar J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 75 488 900, zwei Zahlen, die alle andern erheblich tibertreffen. Dagegen wiesen die Diatomeen gerade in diesen beiden Fängen eine im Vergleich zu den übrigen ganz enorm geringe Zahl auf. Und sobald die Tiere in der Zahl sinken, steigen die Diatomeen wieder. Zum Schluss sei noch eine kurze Bemerkung über die schon vorher erwähnte Änderung der Zusammensetzung des Planktons im Laufe der Jahre gestattet. Abgesehen davon, daß von Abshagen einige von mir überhaupt nicht gefundene Formen festgestellt wurden, ergaben sich auch in der Zahl der vorhandenen Formen nicht unerhebliche Unterschiede. Am stärksten ist die Differenz bei den Schizophyceen und Chlorophyceen. Die von- Abshagen im Fang vom 22. 8. 1900 in 86 200 Individuen gefundene Clathrocystis konnte von mir wegen allzu seltnen Vorkommens garnicht mitgezählt werden, und einem von Abshagen bei Botryo- coccus gefundenen Maximum von 49300 kann ich nur eine Zahl von 800 Individuen gegenüberstellen. Starke Differenzen ergeben sich auch unter den Dia¬ tomeen. Grössere Maxima fand hier Abshagen bei den Gattungen: Coscinodiscus 10 500 (3800), Chaetoceras 28 620 000 (2 760000), Surirella 28 000 (2 400); die in Klammern bei¬ gefügten Zahlen entsprechen meinen Resultaten. Umge¬ kehrt fand dagegen Abshagen kleinere Zahlen für: Me- losira 1500 (23 200), Fragilaria 300 (8 000), Cocconeis 4000 (25 200), Xavicula 7 000 (33000), Epithemia 3 000 (14 300), Rhoicosphenia 2 500 (34 500). Aus diesen Ergebnissen geht hervor, dass in der Dänischen Wiek wahrscheinlich die Lebensbedingungen für die Planktonten durchaus nicht in jedem Jahre die gleichen sind, und dass ihren Veränderungen entsprechend auch die quantitative Zusammensetzung des Phytoplanktons Schwankungen aufweist. 76 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifsicald. Index der Familien und Gattungen. P- Achnanthaceae 14. 51. Achnanthes 15. 52. Aetinocyclus 50. Amphiprora 15. 52. Amphora 18. 54. Anabaena 9. 39. 47. 74. Aphanizomenon 48. Bacillaria 55. Botryococcus 27. 56. 75. Brebissonia 54. Bulbochaete 29. Caloneis 16. 53. Campylodiscus 56. Ceramiaceae 60. Ceramium 60. 63. Ceratium 64. Chaetoceras 50. 66. 74. 75. Chaetomorpha 57. 63. Chaetophora 5. 29. 42. Chaetophoraceae 29. Chara 81. 39. 43. 58. 63. Characium 27. Chroococcaceae 47. Cladophora 30. 42. 58. 63. Chladophoraceae 30. 57. Clathrocystis 47. 74. 75. Closterium 22. 42. Cocconeis 14. 51. 74. 75. Coleochaete 5. 30. Coleochaetaceae 30. Conferva 27. 42. 43. Confervaceae 27. Coscinodiscus 50. 75. Coscinodisceae 12. 49. Cosmarium 23. 42. Cyclotella 12. 49. Cylindrocystis 21. P- Cylindrospermum 9. 39. Cymbella 18. Cymbellaceae 18. 54. Desmidiaceae 21. 42. 44. 45. Diatoma 13. 51. 74. Diatomaceae 13. 40. 51. Dictyosphaerium 64. Dinophysis 49. Dipioneis 15. 52. Ebria 48. 74. Ebriaceae 48. Ectocarpaceae 59. Ectocarpus 59. 63. Enteromorpha 28. 42. 57. 63. Epithemia 19. 41. 54. 74. 75. Euastrum 23. Eudorina 26. Euglena 10. 40. Euglenaceae 10. Eunotia 14. Eunotiaceae 14. Eupodisceae 50. Fastigiaria 60. Fragilaria 13. 51. 74. 75. Fragilariaceae 13. 51. Fucaceae 59. Fucus 59. 63. Furcellaria 60. 63. Gigartinaceae 59. Glenodinium 11. Gloeotrichia 10. 39. 43. Gomphonema 20. 41. Gomphonemaceae 20. Gomphosphaeria 64. Goniodoma 64. J. Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 77 P- Gonyaulax 64 Grammatophora 50. Gymnogongrus 60. 64. Gyrosigma 16. 53. Heterocapsa 64. Holacanthum 23. 45. Hyalotheca 24. Hydrodictyonaceae 27. 56. Licmophora 51. Lyngbya 8. 47. 74. Mastogloia 15. 52. Melosira 12. 41. 49. 75. Meridionaceae 18. 51. Meridion 13. Merismopedia 47. Mesotaeniaceae 21. Microchaete 48. Monostroma 57. 63. Mougeotia 26. 41. 43. Navicula 16. 41. 52. 74. 75. Xaviculaceae 15. 52. Nemastomaceae 60. Nitzschia 20. 41. 55. 74. Xitzschiaceae 20. 55. Xodularia 47. Xostoc 8. 39. Xostocaceae 8. 47. Oedogoniaceae 28. Oedogonium 28. 42. Oocystis 64. Oscillatoria 8. 39. Oscillatoriaceae 8. 47. Pandorina 26. Pediastrum 27. 56. 74. Penium 21. Peridiniaceae 11. 49. Peridinium 11. 64. Phacus 10. 40. Phyllophora 59. 64. Pinnularia 16. Pleurosigma 53. Pleurotaenium 23. P- Podosira 74. Polysiphonia 60. 63. 64. Prorocentraceae 48. Prorocentrum 48. Protococcaceae 27. Rhaphidium 27. Rhizoclonium 58. 63. Rhizosolenia 74. Rhodomelaceae 60. Rhoicosphenia 15. 52. 74. 75. Rivularia 9. 39. 48. Rivulariaceae 9. 48. Sceletonema 49. 74. Scenedesmaceae 27. 56. Scenedesmus 27. 56. 74. Scytonemataceae 9. Spirogyra 5. 24. 41. 43. 56. 74. Staurastrum 24. Stauroneis 18. Stigeoclonium 5. Surirella 21. 55. 75. Surirellaceae 21. 55. Synedra 13. 41. 51. 74. Tabellaria 12. 41. 44. Tabellariaceae 12. 50. Tetraspora 26. Tetrasporaceae 26. 56. Tiere 74. Tolypella 58. 63. Tolypotkrix 9. 39. Trachelomonas 11. 40. Plotkrichaceae 28. Ulothrix 28. 42. 43. Ulva 57. 63. Ulvaceae 28. 57. Yaucheria 30. 42. Vaucheriaceae 30. Volvocaceae 26. V olvox 26. Zygnema 25. 41. 44. Zygnemaceae 24. 56. 78 J- Klemm: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Literaturverzeichnis. (Es enthält nuv die von mir am häufigsten benutzte Literatur.) Abshagen, G.: Das Phytoplankton des Greif swalder Boddens; Diss., Greifswald 1908. Ap stein, C.: Das Süsswasserplankton; Kiel 1908. „ Über die quantitative Bestimmung des Plankton im Süss¬ wasser; Kiel 1891. „ Die Schätzungsmethode in der Planktonforschung; Wiss. Meeresunt. N. F. Bd. VIII, Kiel-Leipzig 1905. Brandt, K. und C. Apstein: Nordisches Plankton, botan. 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Das Phytoplankton der Dänischen Wiek .... 64 a. Qualitative Zusammensetzung des Phytoplanktons . 64 b. Quantitative Zusammensetzung des Phytoplanktons . 65 1. Tabelle über die quantitative Zusammensetzung der Fänge . 67 2. Tabelle über die in 1 cbm Wasser suspendierten Planktonorganismen . 70 3. Häufigkeitstabelle . 73 4. Ergebnisse der Tabellen . 74 7 8 Skizze des Untersuchungsgebiets. Die schräg schraffierten Stellen bezeichnen die Orte mit Brack¬ wasser aus dem Salinengebiet, die senkrecht schraffierten solche mit Brackwasser, das unter dem Einfluss der Dänischen Wiek entstand. Die Zahlen bedeuten °/oo NaCl. Maßstab: 1:25000. Erklärung der A B C D E F G H I Iv L M N 0 P Q R S T U Y Z a b c d e f g h m n auf der Karte gebrauchten Bezeichnungen (vgl. p. 2). Tümpel 7,6 : 5,6. „ 7,6 : 5,7. 7,4 : 5,9. 7,4 : 6,0. 7.4 : 6,2. „ 7,6 : 6,0. 8,2 : 6,4. „ 8,8 : 6,0. 8.4 : 6,0. 8.5 : 5,9. „ 8,6 : 5,8. Teich 9,2 : 5,6. Tümpel 9,5 : 6,4. 9.5 : 6,4. „ 9,5 : 6,4. „ 10,1 : 5,9. 10,1 : 6,0. „ 10,0 : 6,0. 11,1 : 6,9. 11,0 : 7,0. „ 9,2 : 6,0 (verlandet). „ 9,0 : 6,2 (verlandet). Graben 7,4 : 6,2 — 6,3. 8.4 : 6,0. Q 9 • r\ / v • 0)4 . 9.4 : 6,4. „ 9,8— 9,9 : 6,2— 6,3. „ 10,0—9,9 : 5,9— 6,0. „ 10,4 — 10,5 : 5,7. „ 10,6 : 5,7. „ 10,6 : 6,1. „ 10,7 : 6,2. für Neuvorpommern und Rügen in Greifswald. Herausgegeben vom Vorstand. Sechsundvierzigster Jahrgang. Zweiter Teil. □ □ D GREIFSWALD. Druck: Emil Hartmann. <• 1920. Die Ablesungen der meteorologischen Station Greifswald vom 1. Januar bis 31. Dezember 1914 nebst Jahresübersicht über das Jahr 1914. Q □ □ Druck: Emil Hartmann Greifswald 1916. Lage (1er Station. Art und Aufstellung der Instrumente. Nördliche Breite: 54° 6'. Oestliche Länge von Greenwich: 13° 23'. Höhe des Barometergefässes über Normal-Null: 7,46 m. Das Barometer — Gefäss-Heber-Barometer von Fuess No. 241, m 1. September ab Stationsbarometer (Comp. Gefäss-Barom.) von Fuess ). 1628 — befindet sich in einer verschlossenen Abteilung des Corridors Erdgeschoss des physikalischen Instituts. Das Thermometer — trockenes No. 1607, feuchtes No. 1519, lximum No. 7878, Minimum No. 3221, sämtlich von Fuess — sind in ler englischen Hütte auf gestellt, die sich vor dem Südgiebel des Instituts, m südlich von der Wand des Gebäudes und 18V2 m westlich von der and der benachbarten Augenklinik, auf einem freien Rasenplatz, befindet. 3 Höhe der Hütte über dem Erdboden beträgt 2,20 m. Der Regenmesser, System Hellmann No. 1454, mit 200 qcm Auf- lgfläche, steht auf dem mittleren Rasenplatz des Universitätshofes. Höhe r Auffangfläche über dem Erdboden 1 m. Windfahne mit Windstärketafel nach Wild sind auf dem Auf- ze des Turmes des physikalischen Instituts angebracht. Bemerkungen zu den Tabellen. Zur Erklärung der in den Tabellen vorkommenden Symbole: Regen .... . % Glatteis . CO Donner . . . . . T Schnee .... • * Tau . Wetterleuchten . . Schneegestöber . . 4> Nebel . — Nordlicht . . Eisnadeln . . . . <— Nässender Nebel . EEEj Regenbogen • • Schneedecke . . ■ s Bodennebel . . . == Sonnenring • . © Hagel . . ^ Dunst, Höhenrauch OC Sonnenhof . . • . © 1 Graupel .... Sonnenschein . . . 0 Mondring . . . . <37 Reif . . i _ i Stürmischer Wind Mondhof . . . . . Viv Rauhfrost, Duft . • V Gewitter . K Den die Himmelsbewölkung ausdrückenden Zahlen (0 — 10) ist das ent¬ sprechende Symbol beigefügt, wenn im Momente der Beobachtung (7, 2, 9) Niederschlag (# fällt, oder Nebel herrscht: z. B. 9#, 1 Q=, Die grössten und kleinsten Werte von Luftdruck, Temperatur und Feuch¬ tigkeit, sowie das Maximum des Niederschlags und der Höhe der Schnee¬ decke sind in den Tabellen durch fetten Druck kenntlich gemacht. Die Tagesmittel der Temperatur sind nach der Formel 7a + 2P + 9p + 9P, ~T~ alle übrigen Tagesmittel durch Division der Tagessumme mit 3 berechnet. Bei sämtlichen Beobachtungen ist die Ortszeit, nicht die mitteleuropäische 2eit zu Grunde gelegt. Ortszeit = M. E. Z. — 6 min. 2 Monat Januar 11)14. Beobachter Westphal, B ehrend bß cö Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm -j- Temperatur- Extreme (abgelesen 9P) Luft-Temperatur °C 7a 2P 9P Tages¬ mittel Maxi¬ mum Mini¬ mum Diffe¬ renz 7a 2P 9P Tage mitte 1 71,8 71,4 70,2 71,1 —0,9 —2,8 1,9 —2,2 —1,4 —2,3 _ c 2 64,1 61,2 57,4 60,9 2,9 ~2,6 5,5 1,0 2,8 2,4 c 3 59,4 61,7 61,5 60,9 3,0 0,9 2,1 2,3 2,8 2,0 c; u 4 et r' er 00,0 54,8 53,9 54,7 6,0 1,8 4,2 4,2 5,8 4,3 L 5 46,4 45,3 46,0 45,9 7,0 2,4 4,6 6,2 3,7 2,7 6 43,3 42,4 42,8 42,8 2,3 1,2 1,1 1,6 2,0 1,8 i 7 48,5 54,1 60,7 54,4 1,2 —2,6 3,8 0,9 -2,0 —2,0 — -1 8 63,8 58,9 54,4 59,0 2,7 -6,4 9,1 — 5,6 0,7 2,7 ( 9 48,6 54,2 60,9 54,6 4,6 —3,8 8,4 4,4 0,1 —3,8 — ( 10 60,7 68,4 69,8 66,3 -3,6 — 5,6 2,0 —5,2 —4,8 —3,3 — J 11 71,2 72,1 72,4 71,9 — 1,0 -3,7 2,7 “1,4 —3,8 —3,6 _ c 12 74,2 76,2 75,9 75,4 -3,4 —5,8 2,4 -4,0 — 5,6 —3,8 — L 13 74,4 73,2 72,1 73,2 -2,3 -8,4 6,1 -3,4 -4,6 ^8,2 — ( 14 72,0 71,1 69,2 70,8 -4,6 -9,4 4,8 -9,4 —4,8 -5,2 — ( 15 67,3 66,8 66,4 66,8 0,3 5,2 5,5 — 1,4 0,1 -3,0 _ w' 16 63,3 61,7 61,9 62,3 —0,8 -6,4 5,6 —3,0 — 1,2 —2,8 _ C 17 58,5 58,0 59,6 58,7 0,8 -4,6 5,4 —3,8 -1,0 0,6 — ( 18 63,2 65,2 67,2 65,2 1,8 0,0 1,8 0,8 1,2 0,4 ( 19 66,7 66,1 65,5 66,1 0,3 — 1,8 2,1 -0,4 0,0 -0,1 — ( 20 64,5 63,5 63,2 63,7 0,6 — 1,8 2,4 —1,2 0,4 -1,6 _ 1 J 21 63,0 63,1 63,9 63,3 —4,7 —10,8 6,1 — 10,2 — 5,6 —5,0 — ( 22 65,3 67,3 69,2 67,3 -0,2 —5,2 5,0 -1,4 —0,2 -1,6 23 69,5 69,5 70,1 69,7 — 0,6 —3,2 2,6 —2,2 -1,2 —2,3 _ c 24 69,2 69,1 68,7 69,0 —2,2 7,0 4,8 — 6,6 -2,4 —4,8 — _ 25 66,5 66,8 65,3 66,2 1,3 —5,1 6,4 —3,6 0,9 —0,3 — ( 26 60,1 60,2 60,0 60,1 3,8 —0,6 4,4 0,2 3,6 2,3 c • 27 58,6 57,8 58,7 58,4 2,2 1,0 1,2 1,3 2,0 2,0 28 62,9 64,6 65,0 64,2 3,4 0,4 3,0 1,0 3,2 1,2 29 61,2 59,6 59,2 60,0 2,9 0,8 2,1 1,2 2,4 2,9 • 30 60,0 59,8 59,5 59,8 5,1 1,4 3,7 3,4 5,0 5,0 31 60,4 61,5 62,0 61,3 7,7 3,4 4,3 5,8 7,0 3,8 r t Monats- I mittel | 62,4 62,8 63,0 62,7 1,1 —2,9 4,0 -1,0 0,2 —0,6 — ( 3 )nat Januar 1914. Beobachter Westphal, Behrendt. bsolute Feuchtigkeit mm Relative Feuchtigkeit Prozente Bewölkung 0—10 a 1 2P 9P Tages¬ mittei 7 a 2P 9P Tages¬ miltei 7a 2P 9P Tages¬ mittel 3,6 3,7 3,5 3,6 92 90 92 91,3 101 81 IO1 9,3 4,7 5,5 5,4 5,2 96 98 98 97,3 101 IO1# IO1# 10,0 1,2 4,1 5,0 4,4 77 72 94 81,0 1 1 81 IO1 6,3 5,8 5,8 5,5 5,7 93 95 89 89,0 101# 91 IO1 9,7 ;5,8 5,3 4,9 5,7 96 88 87 90,3 io1® IO1 51 8,3 1,6 4,3 4,0 4,5 89 82 85 85,3 IO1 IO1 IO1# -X- 10,0 1,3 3,1 3,2 3,5 87 80 82 83,0 IO1 IO1 lO1^ 10,0 |3,6 4,0 5,1 3,9 85 83 91 86,3 41 IO1* IO1 8,0 ,5,0 3,5 2,6 3,7 80 75 75 76,7 IO1 IO1 IO1 10,0 2,5 2,4 2,8 2,6 83 76 80 79,7 IO1 IO1* IO1* 10,0 bl 3,0 3,3 3,2 82 83 93 86,0 IO1 91 IO1* 9,7 bl 2,7 3,3 3,0 93 90 95 92,7 IO1 IO1 IO1*« 10,0 i,i 2,8 2,0 2,6 89 86 82 85,7 10l 9 0 3,3 4,8 2,3 2,5 2,2 84 71 80 78,3 21 31 IO1 5,0 5,8 3,7 3,3 3,6 92 79 91 87,3 IO1 71 71 8,0 2,3 3,5 2,9 3,2 91 84 79 84,7 IO1 IO1 IO1 10,0 bl 3,8 4,2 3,7 91 88 89 89,3 IO1 IO1 IO1 10,0 1,0 3,9 4,0 4,0 82 78 85 81,7 IO1 61 IO1 8,7 >,9 4,3 4,0 4,1 89 92 87 89,3 81 IO1 IO1 9,3 1,6 3,9 3,6 3,7 86 83 88 85,7 IO1 91 71 8,7 1,8 2,4 2,5 2,2 90 80 81 83,7 IO1 1° IO1 7,0 b7 3,7 3,4 3,6 90 81 84 85,0 IO1 10l 81 9,3 >A 3,0 3,0 3,1 87 73 77 79,0 IO1 9 IO1 9,7 5,5 3,5 2,6 2,9 92 92 81 88,3 7° 91 41 6,7 5,5 3,8 3,6 3,3 74 77 79 76,7 81 IO1 81 8,7 ,1 4,6 4,9 4,5 89 78 91 86,0 7° 191 IO1 9,0 , ,1 4,5 4,7 4,4 82 85 89 85,3 IO1 IO1 IO1 10,0 -7 5,1 4,5 4,8 94 89 91 91,3 IO1 IO1 IO1 10,0 :,2 4,7 5,3 4,7 83 85 94 87,3 IO1 IO1 IO1 10,0 s6 5,7 6,0 5,8 97 87 92 92,0 IO1 IO1 IO1 10,0 i,4 6,2 4,7 5,8 93 82 78 84,3 IO1 91 21 7,0 ■ Jj,9 1 4,0 3,9 3,9 88,0 83,0 86,4 85,8 8,9 8,6 8,8 8,8 4 Monat Januar 1914. Beobachter Westphal, Behrendt. £-1 Wind Richtung und Stärke 0—12 2P 9P 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 NW 2 W 2 SW 2 W 3 WNW2WNW1 W 3 W 3 W 5 W 4 SW W s w N NE SE E E SW SW SW E NNE E SE C SW SW SW SW w WS" w w 2 WSW 2 SW 2 NW 3 N 1 SW 2 SW 3 NNW 3 NNE 5 N 3 N 2 SE 2 E IE 1 NW 2 SW 1 W 2 NE IN 2 E 2 SW NW 1 SW 1 SW 2 SW 2 N 4 NNE 1 SE 2 E 1 E 1 NW 1 SW 1 W 2 NE 1 N 2 E 1 SW 1 SW 1 SW 1 SW 3 SW WSW 4 SW 4 SW SW 2 SW 2 SW W 1 WSW 2 SW SW 3 SW 3 SW WSW 2 SW 2 SW W 2 SW 4 SW Niederschlag (Gewitter und sonstige Bemerkungen) _ —Ir 0i o ^ Ci Qi "Ö v c» Ci c o-fc Höhe 7a Form und Zeit c o _ 7a 1,0* -X0 von ca. 720p-ca. 800p 11,0 2,0* -Xu.#°n, #°vonca. 800a-n,cofrüh, =°p 8,0 1,1 m 0 n ■ 1,6 #°n-ca. ll40a — 6,6 #°-1n-ca. 200p — 6,0 fu.X°v. ca. 800p-n [200p-ca. 400p — 0,1* |°n, -X-0 einige Male a, überg. in -F v. — 3,3* -X-0 n u. von 930a-3('"p, ® 0 von 700p-84op 1,0 6,0 ^°-1n, -X- flocken um 24op, böiger Wind n — 0,0* -X- flocken n, -X-0 von 83oa-n — 0,3* n, -X-0-1 a u. p-n mit zeitw. Unterbr. ■ 4,3* -X flocken zeitw. p 5,0 0,0* 4,6 4,0 — 3,0 L — ■X- flocken um 120,Ja ■ L — ■ L — ■ L — ■ > — ■ L — ■ i — ■ 1 — ■ 1 — ■ 2 — ■ A _ 2 — 3 — #tr. v. 1200a, dann l°v. 200p-ca. 600p ■ 2 — — 2 1,2 % 0 n, dann öfter Sprüh #-n — — 5 1,3 °'g 2,1 2,1 2,2 34,8 Monatssumme. Zu 7 : -X-^x1 v. 800p-n, böiger Wind zeitw. p. Zu 11 : Zeitw. war -F verb. m. tfonat Januar 1914. k — 5 — Beobachter Westphal, Behrendt. onats-Uebersicht. Maximum am Minimum am Differenz Luftdruck 776,2 12. 742,4 6. 33,8 Lufttemperatur 7,7 31. —10,8 21. 18,5 Absolute Feuchtigkeit 6,8 5. 1,8 14. u. 21. 5,0 Relative Feuchtigkeit 98 2. 71 14. 27 Grösste tägliche Niederschlagshöhe . 6,6 am 5. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) trüben Tage (über 8,0 im Mittel) Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) Eistage (Maximum unter 0°) Frosttage (Minimum unter 0°) Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr) „ n n n » n n 23 11 21 Zahl der Tage mit: nindestens 1,0 mm Niederschlag 11 7a 2P 9P Summe nehr als 0,2 mm Niederschlag 12 N 1,5 3,5 4,0 9,0 nindestens 0,1 mm Niederschlag 13 NE 1,5 1,0 2,0 4,5 Schnee (mindestens 0,1 mm) 6 E 4,5 3,0 3,0 10,5 3agel ^ — SE 1,5 1,0 1,0 3,5 Iraupeln ^ 1 S 1,0 0,0 o o 1 C leii ' — SW 11,0 Q " O 'Jebel =u. =; (mindest. Stärke 1) — w 7,5 o,5 4,5 18,5 jewittern K — NW 1,5 4,0 2,0 7,5 vVetterleuchten £ Schneedecke -)f C 1,0 0,0 0,0 1,0 7 Summe 31,0 31,0 | 31,0 93,0 Wind-V erteilung : Pentaden-Uebersicht. Pentade Luftdruck Luft¬ temperatur Bewölkung Nieder¬ schlag Mittel Mittel Mittel Summe 1. — 5. Januar 58,7 2,2 8,7 12,3 6. — 10. „ 55,4 —0,9 9,6 15,5 11.-15. 71,6 -4,4 7,2 4,6 16.— 20. 63,2 —0,7 9,3 — 21—25. 67,1 —3,0 8,3 — 26.-30. 60,5 2,5 9,8 1,2 M f i 6 Jlonat Februar 1914. Beobachter Westphal, Behrendt. bJD cö r , k. ' Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm + Temperatur- Extreme (abgelesen 9P) Luft-Temperatur °C 7a 2P 9P Tages¬ mittel Maxi¬ mum Mini¬ mum Diffe¬ renz 7a 2P 9P Tages¬ mittel 1 63,9 66,3 67,2 65,8 7,4 2,6 4,8 3,8 6,2 7,2 6,1 2 67,9 67,8 67,1 67,6 7,3 2,8 4,5 3,0 7,2 3,2 4,2 3 64,2 63,4 64,8 64,1 7,3 1,0 6,3 1,4 6,9 4,8 4,5 4 67,1 69,4 69,0 68,2 8,3 1,4 6,9 1,7 8,0 3,2 4,0 5 67,6 67,3 67,4 67,4 7,7 0,0 7,7 0,4 7,4 1,9 2,9 6 65,5 64,5 63,9 64,6 5,6 -1,3 6,9 —0,8 5,3 1,3 1,8 7 61,8 60,6 60,3 60,9 6,2 1,3 7,5 -0,9 6,0 3,4 3,0 8 60,5 59,7 60,1 60,1 8,6 0,6 8,0 0,9 8,6 o,2 5,0 9 61,2 62,5 63,1 62,3 10,3 1,6 8,7 2,0; 10,2 5,2 5,6 10 63,2 63,8 64,1 63,7 10,7 1,2 9,5 1,8 10,2 4,6 5,3 11 63,7 63,2 61,9 62,9 9,1 0,4 8,7 0,8 9,0 4,8 4,8 12 58,4 57,7 60,3 58,9 6,8 1,6 5,2 2,0 6,6 5,0 4,0 13 61,8 62,6 65,1 63,2 7,3 0,8! 6,5 1,0 6,3 3,8 3,0 14 64,4 59,9 61,4 61,9 7,6 0,4 7,2 1,3 7,4 6,6 5,c 15 58,6 57,3 55,5 57,1 11,1 5,7 5,4 7,6 11,0 11,0 10,5 16 59,4 60,4 58,9 59,6 8,8 5,4 3,4 5,8 8,6 6,0 6,0 17 56,5 57,1 58,8 57,5 6,6 2,8 3,8 3,8 6,3 3,0 43 18 57,1 54,1 50,2 53,8 6,4 0,1 6,3 1,8 6,0 2,3 3,1 19 45,0 47,7 47,7 46,8 7,3 M 5,9 4,9 5,9 2,2 3,<^ 20 47,0 49,8 53,3 50,1 5,9 j 2,1 3,8 3,0 5,9 3,8 4,1 21 54,2 52,2 50,7 52,4 6,2 —i,o 7,2 —0,4 4,8 5,2 3/ 22 48,2 46,3 43,7 46,1 9,6 3,4 6,2 3,7 9,4 6,9 6, 23 42,0 42,7 44,6 43,1 7,4 3,3 4,1 3,4 6,3 4,8 4,<<: 24 46,9 49,3 52,4 49,5 4,0 2,4 1,6 3,2 4,0 2,8 3,: 25 56,7 57,3 59,8 57,9 0,4 —0,8 1,2 0,2 0,0 -0,4 — 0, 26 59,9 60,7 61,9 60,8 2,2 -0,6 i 2,8 0,0 2,0 !,8 Ir 27 63,7 64,1 64,7 64,2 4,4 1,4 3,0 1,7 4,2 3,4 3,: 28 66,3 66,9 66,8 66,7 6,3 0,3 6,0 1,4 5,6 0,4 1,1 29 30 31 1 Monats- 1 mittel 1 57,1 57,6 57,3 57,3 7,0 1,3 5,7 l 2,1 6,6 4,0 4, — 1 — Honat Februar 1914. Beobachter Westphal, Behrendt. Absolute Feuchtigkeit mm Relative Feuchtigkeit Prozente Bewölkung 0—10 2P 9P Tages¬ mittel 7 a 2P 9P Tages¬ mittel 7 a 2p 9P Tages¬ mittel 4,8 6,5 7,0 6,1 80 91 93 88,0 81 101 IO1® 9,3 5,0 5,0 4,6 4,9 88 66 80 78,0 2° 1° l1 1,3 4,1 4,9 5,0 4,7 82 66 78 75,3 2° 21 81 4,0 | 4-8 5,9 5,2 5,3 93 73 90 85,3 6° 71 21 5,0 F 4,3 5,5 4,7 4,8 92 72 90 84,7 6° 1° 1° 2,7 4,0 *,7 3,8 4,2 92 71 76 79,7 2° 2° i» 1,7 f •! -j0 früh #° von ca. 600p-n 0,6 |°n, =°früh ■-d früh 3,4 ^n-ca 730a o 0,2 0,3 2,0 0,4 0,1 4,2 n i°n 0 früh i° n-ca. ll00a mit längeren Unterbr. i°n, §° von 104oa-ca. 1200a i° von 535p-ca. 800p, •— <° früh, =* a i4n 1 Qi O u V «■p ® C •O ’S * £ c/l __ O P 1,8 1,7 1,6 11,2 Monatssumme 9 U>H' | fonat Februar 1914. Beobachter Westphal, Behrendt. Monats-Uebersicht. Maximum am Minimum am Differenz uftdruck 769,0 4. 742,0 23. 27,0 ufttemperatur 11,1 15. —1,3 6. u. 7. 12,4 bsolute Feuchtigkeit 9,3 15. 3,6 7. 5,7 elative Feuchtigkeit 97 12. u. 19. 59 18. 38 rosste tägliche Niederschlagshöhe . 4,2 am 22. , Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) 2 „ „ trüben Tage (über 8,0 im Mittel) 13 „ „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) „ „ Eistage (Maximum unter 0°) — „ „ Frosttage (Minimum unter 0°) 5 „ „ Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr) Zahl der Tage mit: indestens 1,0 mm Niederschlag ■ehr als 0,2 mm Niederschlag indestens 0,1 mm Niederschlag :hnee •)£ (mindestens 0,1 mm) agel raup ein Zz üf i — i 3bel = u. =: (mindest. Stärke 1) Zwittern R etterleuchten £ ■bneedecke -)f Wind- Verteilung: 3 1 7“ 2P 9» Summe 6 N 0,0 0,0 0,0 0,0 8 NE 0,0 0,0 0,0 0,0 — E . 5,0 5,0 5,0 15,0 — SE 1,0 2,0 2,0 5,0 — S 7,0 4,0 2,0 13,0 9 SW 12,0 13,0 15,0 40,0 1 w 2,0 2,0 2,0 6,0 — NW 1,0 2,0 2,0 5,0 — C 0,0 0,0 0,0 0,0 Summe 28,0 28,0 28,0 84,0 Penfaden-Uebersicht. Pentade Luftdruck Luft¬ temperatur Bewölkung Nieder¬ schlag Mittel Mittel Mittel Mittel 31. Januar — 4. Februar 65,4 4,8 5,3 1,3 5.— 9. „ 63,1 5,7 4,7 0,0 10.— 14. „ 62,1 4,7 6,3 0,6 15.— 19. „ 55,0 5,6 8,3 5,9 20.— 24. „ 48,2 3,8 8,7 4,7 25. — 1. März 62,2 1,8 8,3 0,0 2 Monat März 1914 10 — Beobachter Westphal, Behrendt Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm + Temperatur- Extreme (abgelesen 9P) Luft-Temperatur °c bß a H 7a 2P 1 64,1 61,3 2 58,1 59,9 3 57,2 56,4 4 50,7 49,7 5 44,4 43,5 6 42,0 38,9 7 35,6 39,2 8 48,0 49,4 9 45,3 47,6 10 44,7 43,2 11 56,3 58,9 12 60,3 60,7 13 62,0 58,4 14 65,5 60,6 15 52,5 53,1 16 47,3 40,4 17 44,4 47,3 18 53,0 53,3 19 52,6 51,7 20 48,1 46,4 21 43,9 43,6 22 41,9 43,4 23 50,9 52,3 24 54,5 52,1 25 45,9 44,0 26 40,5 40,4 27 43,3 46,9 28 56,2 59,4 29 64,0 65,9 30 70,5 70,4 31 67,5 66,1 c/) , _ CZ w G.tS 5 s 52,0 51,8 9P Tages¬ mittel Maxi¬ mum Mini¬ mum Diffe¬ renz 7a 2P 9P Tages¬ mittel 58,9 61,4 7,0 —1,6 8,6 —1,2 6,8 2,4 2,' 57,5 58,5 5,2 1,2 4,0 4,2 4,8 1,2 27: 54,9 56,2 6,8 -1,4 8,2 1,4 6,4 3,4 8,' 50,8 50,4 3,9 0,6 3,3 3,3 3,0 0,8 2,' 44,6 44,2 8,0 0,6 7,4 3,3 7,4 3,0 4, 35,7 38,9 8,3 4,2 7,1 1,9 5,2 5,4 4, 43,9 39,6 5,8 0,9 4,9 1,4 5,3 2,8 8, 48,5 48,6 7,8 0,7 7,1 1,8 7,6 4,6 4, 48,9 47,3 7,8 3,0 4,8 6,3 6,6 5,4 5, 45,5 44,5 5,3 1,2 4,1 1,6 3,2 4,0 i 59,7 58,4 58,3 59,8 6,4 6,4 —0,2 0,4 6,6 6,0 6,2 1,1 5,8 6,0 1,0 3,0 2, 3, 70,6 63,7 3,7 —0,8 4,5 2,6 3,0 — 0,6 1, 56,0 60,7 4,7 -1,8 6,5 0,0 3,8 4,7 8, 54,1 53,2 10,8 4,4 6,4 6,6 10,4 6,0 7, 35,1 40,9 8,7 4,3 4,4 5,3 8,6 6,7 6, 50,3 47,3 6,3 1,8 4,5 3,6 6,2 2,4 3.j 53,6 53,3 9,6 0,4 9,2 1,0 9,1 5,2 5, 50,1 51,5 8,8 0,7 8,1 1,2 8,6 5,3 5. 44,8 46,4 11,0 1,4 9,6 2,0 10,4 7,0 6. 43,6 43,5 8,4 3,9 4,5 4,2 8,4 5,2 5, 47,1 44,1 9,0 3,0 6,0 3,4 8,4 3,4 4. 54,1 52,4 11,4 1,4 10,1 2,1 11,4 5,8 6 50,0 52,2 11,6 1,6 10,0 2,6 10,2 5,2 5 42,5 44,1 5,4 4,1 1,3 5,0 5,0 4,3 4 41,3 40,7 5,4 3,1 2,3 4,0 5,4 4,4 4 r 50,5 46,9 7,4 3,8 3,6 4,4 7,0 4,8 5 61,7 59,1 3,4 1,4 2,0 3,2 3,2 1,4 2 68,0 66,0 4,8 1,3 3,5 2,2 4,0 1,6 2 69,1 70,0 8,8 — 2,2 11,0 0,2 8,6 5,2 4 4 f\ 65,2 66,3 14,0 3,6 10,4 4,8 12,4 12,0 10 52,1 51,9 7,5 1,4 6,1 2,7 6,9 4,1 4 11 [onat März 1914. Beobachter Westphal, Behrendt. Absolute Feuchtigkeit mm i Relative Feuchtigkeit Prozente Bewölkung 0—10 7a 2P 9P Tages¬ mittel 7a 1 2P 9P Tages¬ mittel 7a 2P 9P Tages¬ mittel 3,5 4,6 4,9 4,3 84 63 89 78,7 61 71 IO1 7,7 5,8 5,2 4,6 5,2 93 81 92 88,7 101 IO1 41 8,0 i, 4,8 4,7 4,8 4,8 94 65 82 80,3 81 61 IO1 8,0 5,5 5,3 4,5 5,1 95 93 92 93,3 101 IO1 61 8,7 5,6 V 4,9 4,7 5,1 97 64 83 81,3 101# 71 81 8,3 5,0 6,2 6,5 5,9 95 94 97 95,3 101 IO1 IO1« 10,0 5,0 6,3 5,4 5,6 100 96 96 97,3 IO1*® 9 IO1 9,7 5,0 7,3 6,1 6,1 95 94 97 95,3 31 71 IO1« 6,7 6,9 6,2 6,1 6,4 98 85 81 88,0 101# IO1# IO1# 10,0 4,8 5,6 5,1 5,2 93 97 84 91,3 101# IO1# 91 9,7 t 4,1 3,6 3,9 3,9 89 52 79 73,3 81 61 31 5,7 4,7 4,5 4,0 4,4 94 65 71 76,7 71 71 IO1 8,0 U,9 5,1 4,1 4,7 89 90 94 91,0 101 91 31 7,3 t 4,3 4,2 5,3 4,6 94 70 82 82,0 IO1 91 IO1 9,7 6,0 8,4 6,8 7,1 83 91 97 90,3 10l IO1 81 9,3 t 6,3 8,1 7,1 7,2 96 98 98 97,3 IO1 IO1« IO1# 10,0 5,5 6,7 5,1 5,8 93 94 93 93,3 IO1 81 81 8,7 4,7 4,7 4,6 4,7 94 55 69 72,7 91 71 61 7,3 f 4,6 7,9 6,1 6,2 92 95 92 93,0 3° IO1 61 6,3 4,9 8,0 7,0 6,6 93 85 94 90,7 3° 61 51 4,7 5,9 6,9 6,4 6,4 96 84 97 92,3 IO1# IO1 IO1® 10,0 ) 5,7 7,8 5,6 6,4 98 94 97 96,3 IO1# 91 31 7,3 M 5,0 5,1 5,1 94 49 75 72,7 3° 61 51 4,7 5,1 7,0 6,0 6,0 93 76 90 86,3 1° 51 61 4,0 6,3 6,3 5,7 6,1 97 97 92 95,3 IO1 IO1# 91 9,7 [5,9 6,3 6,0 6,1 97 94 97 96,0 IO1 IO1 IO1 10,0 6,1 7,0 6,0 6,4 98 94 94 95,3 IO1 IO1 IO1 10,0 5,4 5,4 4,9 5,2 93 93 96 94,0 IO1 IO1 IO1® 10,0 5,0 5,8 4,8 5,2 93 95 93 93,7 IO1 91 81 9,0 4,3 7,7 6,0 6,0 92 92 90 91,3 5° 5° 91 6,3 6,2 8,7 8,3 7,7 97 82 80 86,3 IO1« IO1 IO1 10,0 5,3 6,2 5,5 5,7 93,9 83,8 88,5 88,7 8,2 8,5 7,9 8,2 12 3Ionat 3Iärz 1914. Beobachter Westphal, Behrendt Wind Richtung und Stärke 0—12 Niederschlag (Gewitter und sonstige Bemerkungen) 7a 2P 9P Form und Zeit 7a bß cö Fh o o a> *U r- 1,4 1,7 1,3 Zu 7: K® 1 mit ^ V( Niederschlag (Gewitter und sonstige Bemerkungen) a Form und Zeit 6,2 Ü° n 1,2 8,7 9.1 4.2 2,1 1,4 0,0 0,0 0,0 0 n-52 'p u. von 600p-8lop 0 v. 1015a-104oa, ^schauer um o ® 0 n, 2°n v. 4°'p-830p [lll8a-ll2oa von ca. 120up-40op u. von 7I jp-800p #° von 900a-ca. I00 #°n, # schauer um 8lop, schauer 833p ■ oo, |° von 54op-6uvp 0 i i 20„_i -i 30 von 1 l2Ua-l l3Ua, $ schauer 2 oup 32,9 Monatssumme 1230p-l2öp in S ab nach E. Höhe der Schneedecke in cm 17 L onat April 1914. lft druck lfttemperatur •össte tägliche Niederschlagshöhe Beobachter Westphal, Behrendt. Monafs-Uebersichf. Differenz 36,0 23,0 9,3 66 Maximum am Minimum am 776,2 18. 740,2 6. 23,0 22. 0,0 19. 13,4 22. 4,1 25. 96 mehrm. 30 21. 9,1 am 8. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) trüben Tage (über 8,0 im Mittel) Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) Eistage (Maximum unter 0°) Frosttage (Minimum unter 0°) Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr) 11 11 11 6 rn 7 Tage mit: 11 Zahl der ndestens 1,0 mm Niederschlag ihr als 0,2 mm Niederschlag ndestens 0,1 mm Niederschlag hnee (mindestens 0,1 mm) .gel ^ aupeln if i— i bei = u. =1 (mindest. Stärke 1) wittern K 3tterleuchten £ meedecke * 7 7 a 2p 9P Summe 7 N 0,0 0,0 0,0 0,0 7 NE 0,5 3,0 4,0 7,5 c% E 2,5 3,0 1,0 6,5 V SE 1,0 1,0 1,0 3,0 S 5,0 1,0 0,5 6,5 sw 4,0 6,0 6,5 16,5 w 12,5 8,0 8,0 28,5 1 NW 4,5 8,0 8,0 20,5 c 0,0 0,0 1,0 1,0 Summe 30,0 30,0 30,0 90,0 Pcntadcn-Uebersicht. Pentade 1. — 5. April 6.-10. „ 11. — 15. 16.— 20. 21.— 25. 26.— 30. 11 Luftdruck Luft¬ temperatur Bewölkung Mittel Mittel Mittel 59,7 8,3 9,0 1 50,8 6,6 8,0 63,1 10,3 5,6 73,0 8,6 1,0 66,4 1 1,5 4,7 65,3 9,6 4,9 Nieder¬ schlag Summe 6,2 23,2 3,5 0,0 0,0 3 — 18 — Monat Mai 1914. Beobachter Westphal, Behrendt Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm + Temperatur- Extreme (abgelesen 9P) Luft-Temperatur °C öß cö H ?a 2P 9P Tages¬ mittel Maxi¬ mum Mini¬ mum Diffe¬ renz 7a 2P 9P Tages¬ mittel ' 1 57,1 58,4 61,0 58,8 12,0 0,2 11,8 6,6 10,4 5,6 7, 2 66,6 70,1 71,3 69,3 10,8 1,3 9,5 6,0 10,6 4,0 6,: 3 72,3 70,1 67,5 70,0 16,8 0,3 17,1 5,1 16,2 9,8 io,: 4 62,7 58,9 57,2 59,6 22,3 4,4 17,9 8,0 22,0 14,6 14,: 5 52,9 52,4 52,6 52,6 17,6 11,4 6,2 12,6 16,8 11,4 13, 6 51,3 51,0 51,0 51,1 15,8 7,6 8,2 10,4 13,2 10,8 11, 7 52,2 52,5 52,0 52,2 16,3 7,8 8,5 9,4 15,4 10,6 11, 8 50,5 50,6 52,9 51,3 16,4 9,8 6,6 11,6 14,6 10,0 11, 9 53,7 53,5 53,5 53,6 16,4 8,6 7,8 9,8 16,0 10,0 11, 10 55,3 58,3 59,9 57,8 10,4 6,2 4,2 8,6 9,4 6,8 7, 11 61,0 60,1 58,3 59,8 14,2 5,0 9,2 6,7 12,6 7,8 8 12 57,6 57,7 58,8 58,0 12,8 6,6 6,2 9,4 9,6 7,0 8, 13 60,7 61,8 62,6 61,7 n,i 2,0 9,1 5,0 5,6 6,6 6, 14 62,9 64,3 66,9 64,7 13,2 3,7 9,5 7,7 12,7 9,4! 9, 15 69,1 70,1 72,8 70,7 15,2 2,8 12,4 8,9 15,2 10,4 n, 16 73,2 72,4 71,5 72,4 15,2 4,0 11,2 12,0 14,4 10,8 12,! 17 70,7 69,9 68,7 69,8 15,2 10,2 5,0 11,7 15,0 11,6 12, 18 68,9 68,7 67,7 68,4 20,3 8,4 11,9 13,6 19,2 13,0 14, 19 67,8 67,7 67,5 67,7 22,2 7,1 15,1 12,4 21,9 15,2 16, 20 68,3 68,3 67,7 68,1 17,0 7,6 9,4 10,4 16,7 10,6 12, 21 66,4 66,5 67,3 66,7 18,7 8,3 10,4 9,8 17,4 11,6 12, 22 69,6 69,4 68,6 69,2 23,0 6,0 17,0 11,2 22,4 14,8 15, 23 65,5 59,8 57,1 60,8 27,0 10,3 16,7 15,8 26,6 17,6 19, 24 56,0 58,5 60,7 58,4 20,0 11,4 8,6 16,6 18,2 11,2 U, 25 61,3 60,8 59,7 60,6 10,8 8,4 2,4 9,6 10,2 9,0 H 26 60,5 60,0 58,1 59,5 10,8 8,0 2,8 9,8 10,2 9,0 9, 27 58,9 58,5 59,2 58,9 10,3 8,3 2,0 9,0 9,4 8,4 8, 28 59,1 59,5 59,7 59,4 9,6 7,4 2,2 9,2 8,6 7,4 8, 29 58,8 60,5 60,5 59,9 9,6 7,3 2,3 8,8 9,2 8,8 8, 30 59,4 60,7 61,4 60,5 13,0 7,2 5,8 9,2 12,0 9,8 10, 31 61,1 59,6 58,1 59,6 20,8 5,4 15,2 9,8 20,4 12,6 13 Monuts- mittel 61,7 61,6 61,7 61,7 15,6 6,5 9,1 9,8 14,6 10,2 nJ 19 lonat Mai 1914. Beobachter Westphal, Behrendt. 1— _ _ _ \bsoIute Feuchtigkeit mm Relative Feuchtigkeit Prozente Bewölkung 0—10 2 7a — 2P 9P Tages¬ mittel 7a 2P 9P Tages¬ mittel 7a 2p 9P Tages¬ mittel " 4,6 3,4 3,7 3,9 64 36 55 51,7 l1 91 91 6,3 2,9 2,1 4,3 3,1 42 23 70 45,0 31 21 21 2,3 3,4 3,8 4,3 3,8 51 27 47 41,7 61 i° 0 2,3 4,5 5,7 11,0 7,1 57 29 89 58,3 0 71 81 5,0 10,2 8,1 8,1 8,8 95 57 81 77,7 101# 81 61 8,0 „ 8,1 9,0 8,7 8,6 85 80 90 85,0 51 91® IO1 8,0 ; 8,3 7,9 8,1 8,1 95 60 85 80,0 91 71 91 8,3 9,2 8,6 8,4 8,7 91 70 92 84,3 91 10XK# 41 7,7 8,3 5,3 6,6 6,7 92 39 72 67,7 61 51 IO1 7,0 ' 6,8 ft 4,3 5,5 5,5 83 49 74 68,7 101® 81 IO1 9,3 5,5 4,8 6,2 5,5 76 44 79 66,3 9l 81 81 8,3 7,3 7,4 6,5 7,1 84 84 87 85,0 101 IO1 41 8,0 5,5 5,6 6,3 5,8 84 83 87 84,7 71 IO1® 51 7,3 \ 7,3 5,3 5,8 6,1 93 48 66 69,0 91 21 0 3,7 ji 7’5 4,5 6,3 6,1 88 35 68 63,7 0 21 31 1,7 L 7,4 5,6 5,8 6,3 71 46 60 59,0 0 0 0 0,0 r 7,5 7,1 7,2 7,3 74 56 71 67,0 0 0 0 0,0 7,7 6,1 7,81 7,2 67 37 70 58,0 0 0 0 0,0 8,5 7,0 9,6 8,4 79l 36 74 63,0 1° 5° 91 5,0 7’3 6,6 6,6 6,8 76 47 70 64,3 1° 2° 91 4,0 7,6 8,1 7,8 7,8 84 52 77 71,0 101 81 21 6,7 7,2 14,9 10,6 10,9 73 74 85 77,3 0 41 1 31 2,3 o’1 19,2 13,7 14,7 83 74: 92 83,0 6° 6° IO1 7,3 3,2 12,9 8,8 11,6 94 83 89 88,7 101 31 51 6,0 8,2 7,6 7,8 7,9 92: 82 92 88,7 101 IO1® IO1® 10,0 ii 7,4 7,8 7,6 89 79 92 86,7 101 IO1® IO1® 10,0 7,6 7,5 7,7 7,6 89 87 93 89,7 101® IO1® IO1® 10,0 8,2 7,3 6,9 7,5 95 88 90 91,0 IO1® IO1# io1® 10,0 7,5 7,8 7,8 7,7 89 91 92 90,7 IO1# IO1® IO1® 10,0 8,3 7,7 8,1 8,0 96 74! 89 86,3 io1# IO1 31 7,7 8,7 5,8 7,8 7,4 96 32 72 66,7 1° 41 31 2 7 7,5 7,2 7,5 7,4 81,5 58,1 1 79,0 72,9 5,9 6,1 1 5,9 6,0 20 Monat Mai 1914. Beobachter YVestphal, Behrendt Wind Richtung und Stärke 0—12 Tag 7a 2P 9P 1 NW 2 NNW 2 NW 3 2 NNW 2 NNW 2 NW 1 3 SW 1 SW 1 SW 1 4 S 2 SW 2 SW 1 5 SW 2 WSW 2 SW 1 6 SW 2 SW 2 SW 1 7 SW 1 SW 1 SW 1 8 SW 1 SW 2 SW 1 9 SW 2! SW 2 SW 2 10 SW 2 W 3 j w 2 11 WSW 2 WSW 2 SW 1 12 s 1 W 1 w 1 13 w 2 N 3 w 1 14 w 2 NE 2 NE 1 15 NE 1 NE 2 NE 1 16 NE 2 NE 3 NE 1 17 NE 2 E 2 NE 1 18 NE 1 NE 2 NE 1 19 W 1 W 2 W 1 20 NW 2 NW 2 NW 1 21 SW 1 NW 1 NW 1 22 NW 1 NW 1 NW 1 23 SW 1 SSW 3 NW 1 24 SW 2 NW 3 NW 1 25 N 2 N 2 N 2 26 NW 1 NE 1 NE 3 27 NE 2 N 2 !N 2 28 NE 1 NE 3 NE 6 29 ENE 2 NE 2 NE 2 30 EN 2 NE 1 NE 1 31 NW 1 SW 1 NE 1 Monats¬ mittel 1,6 1,9 1,5 Zu 6: K ® J von 44ü] Zu 8 : I i° von 300p-ca. 4 °o P Zu 28: von ca. 800p- n. Niederschlag (Gewitter und sonstige Bemerkungen) Form und Zeit C V-t c cj x "C c c p 7» 0,0 0,7 5,3 2,8 0,6 5,8 0,1 0,0 1,1 7,8 0,4 0,0 7,1 1,6 1 u. ^.schauer einige Male p ,J von 74op-800p i° n-9 45 a äö n, « 0 v. 1200a-1215p, 20^ a 40 i ,T y 50 n v. :45, >00, v. 4“up-4 p u. v. 6 p-8uup p-2°"p 00, ,0 » °v. 101 ’a- 1 02oa, K® v.lo0p-loop n [Wind zeitw. p (ca. 700p) 0 n, zeitweise ® tropfen a u. p, böiger 45, [6lop-640p ,o 1 v. 10 a-lIl'p, w u v. trup-ö™p, W” v. mit einigen kräft. ^.schauern a-200p n ^tropfen v. 74op-800p, Sturmartige Bö 15,2 10,0 4,5 i° von 920a-n i° n, ®° von l30p-730p (°n-800a, f0-1 von 12l0p-n [um 74op °n-2lop m. läng. Unterbr., ® 1 v. 2lop-n 1 n, Sprüh® a-p-n mit Unterbr., n P i° n-1255 83,3 Monatssumme. 1 von 600p-64op, FernR im SW von l4jp-l 55 21 Monat Mai 1914. i; m Beobachter Westphal, Behrendt. /Ylonats-Uebersicht. Maximum am Minimum am Differenz Luftdruck 773,2 16. 750,5 8. 22,7 [ Lufttemperatur 27,0 23. —0,3 3. 27 3 fc Absolute Feuchtigkeit 19,2 23. 2,1 2. 17,1 Relative Feuchtigkeit 96 30. 31. 23 2. -1- 1 , X 73 Grösste tägliche Niederschlagshöhe . 20,3 am 29. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) 4 „ „ trüben Tage (über 8,0 im Mittel) 8 „ „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) 3 » n Eistage (Maximum unter 0°) — „ „ Frosttage (Minimum unter 0°) 1 „ „ Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr) 1 Zahl der Tage mit: f mindestens 1,0 mm Niederschlag 11 mehr als 0,2 mm Niederschlag 14 mindestens 0,1 mm Niederschlag 15 Schnee ■)£ (mindestens 0,1 mm) — Hagel ^ 3 Graupeln _ Reif i — i _ Nebel = u. =j (mindest. Stärke Gewittern K Wetterleuchten £ ; Schneedecke g| 1) 2 Wind- Verteilung : | 7a 1 2P 9p Summe N 1,5 4,0 2,0 1 7,5 NE 7,5 8,0 10,0 25,5 E 0,5 1,0 0,0 1,5 SE 0,0 0,0 0,0 0,0 S 3,0 0,5 0,0 3,5 SW 9,5 8,5 8,0 26,0 w 3,5 4,0 4,0 11,5 NW 5,5 5,0 7,0 17,5 C 0,0 0,0 0,0 0,0 Summe | 31,0 | 31,0 31,0 93,0 Pentaden-Uebersicht. Pentade Luftdruck Luft¬ temperatur Bewölkung Nieder¬ schlag f Mittel Mittel Mittel Summe 1— 5. Mai 62,1 10,3 4,8 0,7 6— 10. „ 53,2 10,7 8,1 14,6 11.-15. „ 63,0 8,8 5,8 8,9 16.— 20. „ 69,3 13,5 1,8 — l 21.— 25. „ 63,1 14,3 6,5 0,4 26.— 30. „ 59,6 9,1 9,5 57,1 Monat Juni 1914. Beobachter Westphal, Behrendt. Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm + T emperatur- Extreme (abgelesen 9P) Luft-Temperatur °C hß cö Eh 7a 2P 9P Tages¬ mittel Maxi¬ mum Mini- mum Diffe¬ renz 7a 2P 9P Tages¬ mittel 1 57,5 58,3 58,3 58,0 15,8 9,6 6,2 12,8 14,8 9,4 11,6 2 57,1 56,4 56,6 56,7 13,7 7,4 6,3 9,0 10,6 9,6 9,7 3 58,7 59,4 58,7 58,9 15,8 5,8 10,0 10,8 15,8 11,0 12,2 4 56,6 55,6 54,4 55,5 13,8 9,2 4,6 11,0 13,0 10,2 11,0 5 50,5 50,7 51,1 50,8 15,2 8,0 7,2 10,4 14,8 9,4 11,0 6 52,4 54,7 56,8 54,6 17,2 5,4 11,8 11,2 17,2 11,2 12,7 7 58,0 57,2 55,7 57,0 17,8 7,4 10,4 10,1 16,0 13,3 13,2 , 8 55,3 54,4 53,6 54,4 14,3 11,2 3,1 12,0 12,8 12,9 12,7 1 9 53,5 54,0 55,4 54,3 19,8 12,3 7,5 13,8 18,4 16,2 16,2 , 10 58,9 61,2 60,8 60,3 18,4 14,2 4,2 17,0 16,2 14,4 15,5 , 11 60,2 59,9 60,1 60,1 23,0 14,3 8,7 17,0 20,8 16,8 17,8 12 61,8 62,2 62,0 62,0 22,8 14,4 8,4 19,4 20,4 14,4 17,2 13 62,0 62,0 62,2 62,1 21,0 13,4 7,6 16,7 19,7 15,8 17,6 | 14 62,1 61,7 61,3 61,7 20,8 13,4 7,4 17,4 20,0 15,4 17,1 15 61,0 60,8 60,1 60,6 22,3 14,2 8,1 17,2 21,7 18,0 18,7 16 59,0 58,0 57,8 58,3 24,8 13,2 11,6 18,0 24,6 18,1 19,7 | 17 58,0 59,0 59,7 58,9 21,3 13,7 7,6 17,2 17,4 14,4 15,8 18 60,6 61,5 62,2 61,4 17,2 12,6 4,6 13,6 16,6 12,6 13,8 19 63,3 62,6 62,8 62,9 20,3 6,6 13,7 12,8 19,8 14,8 15,6 20 62,4 62,1 61,4 62,0 19,8 10,6 9,2 15,4 18,4 15,2 16,1 1 21 60,7 60,7 61,0 60,8 26,0 11,4 14,6 16,2 25,8 18,0 19,5 22 60,7 60,1 58,6 59,8 25,8 15,6 10,2 20,2 24,2 19,6 20,9 23 59,9 62,4 63,1 61,8 20,3 13,6 6,7 14,0 18,8 16,0 16,2 24 62,0 61,6 63,3 62,3 23,0 10,9 12,1 15,2 16,0 14,4 15,0 25 65,2 65,7 65,8 65,6 22,2 11,0 11,2 14,6 20,8 15,6 16,6 26 66,3 68,3 69,1 67,9 19,4 13,8 5,6 15,2 19,1 14,0 15,6 27 70,0 68,9 67,1 68,7 21,3 7,6 13,7 13,8 21,0 15,4 16,4 28 65,9 65,6 64,5 65,3 20,4 11,6 8,8 15,2 19,1 15,4 16,3 29 62,0 62,8 64,0 62,9 18,8 13;7 5,1 14,2 14,2 13,4 13,8 30 31 65,1 64,3 63,4 64,3 21,3 8,9 12,4 13,0 20,8 18,2 17,6 Monats- l mittel 60,2 60,4 60,4 60,3 19,8 11,2 8,6 14,5 18,3 14,4 15,4 23 Monat Juni 1914. Beobachter Westphal, Behrendt. Absolute Feuchtigkeit mm Relative Feuchtigkeit Prozente t Bewölkung 0—10 7a 2P 9P Tages- mittel 7a 2P 9P Tages¬ mittel 7a 2P 9P Tages¬ mittel 9,3 9,1 6,4 8,£ 86 73 72 ! 77,0 IO1 IO1 61 8,7 7,0 6,6 7,6 i 7,1 81 70 86 ; 79,0 101 IO1« 81 9,3 8,1 6,0 6,9 7,0 84 45 70 ► 1 66,3 21 71 81 5,7 9,0 8,3 7,2 8,2 92 75 77 81,3 91 IO1 81 9,0 7,7 4,6 i 7,3 6,5 82 37 83 67,3 101 71 81 8,3 8,0 1 5,1 : 6,8 6,6 80 35 68 61,0 0 31 81 3,7 6,8 6,8 8,9 7,5 74 50 78 67,3 61 71 31 5,3 9,4 8,4 8,1 8,6 91 77 74 80,7 101# IO1® IO1 10,0 9,6 11,5 11,7 10,9 82 73 85 80.0 101 5° 3° 6,0 11,5 11,4 11,0 11,3 80 83 91 : 84,7 101 IO1® 91 9,7 13,0 12,2 11,6 12,3 90 67 81 79,3 91 1° i° 3,7 10,3 11,2 10,2 10,6 61 63 84 69,3 1° 2° i° | 1,3 11,1 13,7 9,5 11,4 78 80 71 76,3 l1 0 0 0,3 10,2 11,6 10,2 10,7 69 66 78 71,0 0 l1 i° 0,7 11,4 10,0 12,0 11,1 78 52 78 69,3 2° l1 2° 1,7 11,2 10,1 11,8 11,0 73 44 76 64,3 21 21 1° 1,7 11,9 11,8 11,0 11,6 81 80 90 83,7 31 IO1 IO1 7,7 11,4 9,4 8,6 9,8 98 67 78 81,0 10l 81 21 6,7 8,7 8,4 9,8 9,0 79 49 78 68,7 31 71 l1 3,7 10,2 8,7 10,3 9,7 78 55 80 71,0 3° 51 61 4,7 10,8 10,2 11,0 10,7 79 41 71 63,7 0 61 61 4,0 11,7 12,4 14,0 12,7 67 551 82 68,0 91 31 81 6,7 10,0 9,2 9,4 9,5 83 57 70 70,0 101 91 51 8,0 10,2 10,1 9,8 10,0 79 74 80 77,7 21 10]R 51 5,7 10,9 11,4 10,9 11,1 88 63 82 77,7 61 91 81 7,7 11,6 8,5 8,2 9,4 90 52 69 70,3 91 71 51 7,0 8,6 8,2 9,4 8,7 73 44 72 63,0 21 51 21 3,0 9,8 10,2 9,3 9,8 76 62 71 69,7 4° IO1 91 7,7 9,4 10,3 9,5 9,7 781 86 83 82,3 71 IO1 31 6,7 9,7 10,1 12,5 10,8 87 55 80 74,0 6° 81 61 6,7 9,9 9,5 9,7 9,7 80,6 61,0 77,9 73,2 5,6 6,4 5,1 5,/ 24 Monat Juni 1914. Beobachter We s t p h a 1 , B e h r e n d t. Tag Wind Richtung und Stärke 0—12 7 a 2P 9P 1 SW 1 NW 1 W 1 2 WSW1 W 3 W 1 3 WNW2 WNW3 w 2 4 w 8 W 3 w 1 5 w 2 NW 1 NW 1 6 w 1 W 2 w 1 7 w 2 s 1 ESE 1 8 E 2 E 4 E 4 9 E 5 ENE 3 E 3 10 E 1 N 1 NE 2 11 E 2 E 3 E 2 12 E 2 E 3 NE 2 13 E 2 E 3 E 2 14 E 1 NE 2 NE 2 15 NE 2 NE 2 NE 1 16 NE 2 NNE 1 N 1 17 W 2 W 2 NW 1 18 E 1 NE 1 ENE 1 19 E 2 NNW 1 NE 1 20 SSW 1 NE 1 E 1 21 E 1 S 1 E 2 22 SE 1 E 4 E 1 23 W 3 SW 1 SW 1 24 s 1 SW 3 N 1 25 N 2 NW 1 NW 1 26 SW 2 W 2 W 1 27 w 2 w 1 NE 1 28 w 1 w 1 W 2 29 w 3 WNW 3 WNW 1 30 w 3 W 3 W 1 31 i c n _ _ _ a> 1,9 2,0 1,4 Niederschlag (Gewitter und sonstige Bemerkungen) Form und Zeit 00, £ im SW von ca. 9('°p-n — ®° von 745a-830a 0,0 R#°v. 200p-240p, FernR in SW ab nach [NE von l40p-2"°p 0,0 0,2 0,0 0,0 Einige ® schauer a von 122,lp-ca. l"°p 20,1 Monatssumme Zu 8: böiger Wind p-n. Zu 9: böiger Wind n, FernR v. 42yp-4;j0p in SE ab nach NW, FernR v. 605p-645p-ab nach NW, £ v. 900p-n im SW. Zu 10: FernR n, FernR v. 710a-8u0a in SW, FernR in NE v. l30p-4l5p. 25 Conat Juni 1914. Beobachter Westphal, Behrendt. Monats-Uebersichf. Maximum am Minimum am uftdruck 770,0 27. 750,5 5. ufttemperatur 26,0 21. 5,4 6. bsolute Feuchtigkeit 14,0 22. 4,6 5. elative Feuchtigkeit 98 18. 35 6. rosste tägliche Niederschlagshöhe . 7,0 am 11. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) 5 „ „ trüben Tage (über 8,0 im Mittel) 6 „ „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) — „ „ Eistage (Maximum unter 0°) — „ „ Frosttage (Minimum unter 0°) — „ „ Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr) 2 Differenz 19,5 20,4 9,4 63 Zahl der Tage mit: indestens 1,0 mm Niederschlag 5 ehr als 0,2 mm Niederschlag 8 indestens 0,1 mm Niederschlag 10 hnee -X- (mindestens 0,1 mm) — igel ^ 1 ■aupeln — :if ' — i — ;bel = u. =1 (mindest. Stärke 1) — wittern K 3 etterleuchten £ 2 lllipprlpplT-p V Wind-Verteilung : | 7a | 2P | 9P Summe N NE E SE S SW w NW C 1,0 2,0 10,0 1,0 1,5 3,0 11,0 0,5 0,0 2,0 5,0 5.5 0,0 2,0 2,0 9,0 4.5 0,0 2,0 6.5 8,0 0,5 0,0 1,0 8.5 3.5 0,0 5,0 13.5 23.5 1.5 3.5 6,0 28.5 8.5 0,0 41 KA. \^XV V_/ /\ - - Summe | 30,0 30,0 | 30,0 90,0 Pentaden-Uebersicht. Pentade Luftdruck Luft¬ temperatur Bewölkung Nieder¬ schlag Mittel Mittel Mittel Mittel 31. Mai — 4. Juni 57,7 1 1,2 7,1 3,3 5.— 9. „ 54,2 13,2 6,7 4,9 10. — 14. „ 61,2 16,9 3,1 12,2 15.— 19. „ 60,4 16,7 4,3 1,1 20.-24. „ 61,3 17,5 5,8 0,0 25.-29. „ 66,1 15,7 6,4 0,2 4 Monat Juli 1914. Beobachter Westphal, Behrendt! Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm + Temperatur- Extreme (abgelesen 9P) Luft-Temperatur °C bß oi Eh ?a 2P 9P Tages¬ mittel Maxi¬ mum Mini¬ mum Diffe¬ renz 7a 2P 9P Tages¬ mittel | 1 63,9 63,0 62,7 63,2 27,1 13,2 13,9 18,1 26,0 20,0 21, 2 62,5 61,8 60,4 61,6 28,3 16,1 12,2 21,0 28,2 19,8 22,| B 59,7 59,0 58,2 59,0 30,3 18,2 12,1 22,6 26,6 21,6 23, j 4 59,4 59,4 58,9 59,2 26,1 17,0 9,1 20,8 23,4 !9,4 20, 5 54,3 53,4 53,1 53,9 22,0 16,6 5,4 18,21 20,8 18,8 19, 6 58,2 60,3 62,4 60,3 23,4 16,6 6,8 17,3 22,0 19,2 19, 7 61,1 59,8 58,8 59,9 24,4 16,3' 8,1 20,01 22,1 17,2 19, 8 59,0 60,4 61,5 60,3 18,2 14,8 3,4 15,2 17,8 16,0 16 9 61,8 63,6 64,9 63,1 18,3 15,4 2,9 16,2 17,9 17,7 17, 10 65,8 66,3 66,2! 66,2 22,0 17,0 5,0 17,0 21,8 19,0 19, 11 65,6 65,6 65,3; 65,5 24,0 13,1 10,9 18,8 23,6 19,0 20, 12 64,8 64,1 63,5 64,1 25,3 14,8 10,5 20,4 24,8 19,3 20, 13 63,1 63,6 63,4 63,4 26,3 13, 81 12,5 21,4 26,0 20,7 22, 14 63,4 62,7 62,6 62,9 30,1 14,6 15,5 21,0 29,1 22,2 23. 15 62,1 61,2 58,3 60,5 25,6 16,4 9,2 22,0 25,2 23,0 23, 16 59,8 59,9 60,2 60,0 26,4 18,6 7,8 20,8 24,6 20,0 21. 17 59,8 60,1 60,5 60,1 27,3 17,0 10,3 21,8 26,4 21,0 22 18 60,5 60,3 60,7 60,5 27,3 13,8 13,5 18,2 27,0 19,2 21 19 60,2 60,0 59,5 59,9 26,6 14,6 12,0 18,9 26,4 20,8 21 20 59,9 57,7 57,5 58,4 27,3 16,6 10,7 22,0 27,0 22,3 23 21 57,3 56,7 56,3 56,8 31,4 16,4 15,0 23,0 27,0 23,4 24 22 55,1 53,0 50,5 52,9 32,4 16,7 15,7 20,6 32,0 . 24,0 25 23 46,6 46,7 47,2 46,8 24,1 17,6 6,5 22,0 20,2 17,8 19 24 48,9 48,5 48,3 48,6 19,8 13,8 6,0 14,7 19,2 15,0 16 25 48,6 48,2 49,3 48,7 20,8 12,0 8,8 13,6 20,1 12,4 14 26 49,3 49,7 49,7 49,6 19,3 10,2 9,1 12,6 14,8 13,0 13 27 48,9 48,7 48,4 48,7 18,4 8,3 10,1 12,0 17,0 12,2 13 28 47,4 47,4 48,2 47,7 18,4 10,8 7,6 13,1 18,2 14,0 11 29 48,4 50,6 52,6 50,5 15,9 12,8 3,1 13,0 15,4 15,8 15 30 55,8 57,7 58,5 57,3 21,9 15,0 6,9 17,2 21,0 16,2 17 31 60,4 62,2 63,5 62,1 21,3 13,3 8,0 16,9 21,0 15,2 17 Monats- 1 mittel 57,8 57,8 57,8 57,8 24,2 14,9 9,3 18,4 23,0 18,6 19 27 [onat Juli 1914. Beobachter Westphal, Behrendt. kbsolute Feuchtigkeit mm 7 ■ 2P 9P Tages¬ mittel Relative Feuchtigkeit Prozente 7 a 2P 9P Tages¬ mittel 7a 13.8 13,9 S 1 3,9 9,3 8,13,8 15,1 [ 12,6 13,0 14,0 14,6 13,1 13,5 15,7 14,8 -2,5 14,3 .3,3 14,0 -3,1 16,8 3,6 11,2 [1 2,6 13,6 i 3,5 13,0 [ 3,3 13,5 [-7,8 16,2, 3.8 16,4 t 3,3 13,4 | 4,6 13,1 1-4,8 14,7 | 5,6 15,7 j 5,8 15,7 | 4,1 11,3 ,4,0 15,5 0,3 10,9 9,4 9,9 ,9,1 9.4 9.5 0,5 2,3 2,2 [ 9.7 9,2 8.8 10,7 11,5 10,3 13.5 11,8 12.4 12.7 13.7 13,9 14.2 12.6 13.7 11.3 12.3 13,2 15.8 16.5 16,1 16,0 '12,6 11.8 14.1 15,0 15.1 14.8 13.9 11.2 10,0 8,6 9,2 10.4 10.4 11.4 10.6 14,0 11.7 13.8 12.8 14.1 13,5 14,9 13.1 13,7 13.7 12.4 14.1 14.1 14.4 16.7 15.4 13.1 13.2 14.5 15.4 15.5 13.4 14.5 10.8 9,8 9,1 9,3 9,6 10.5 11,7 11,0 99 75 68 69 90 89 90 97 97 90 84 71 '71 72 90 76 69 93 91 80 75 78 71 83 81 84 90 84 94 84 85 55 33 58 61 80 69 75 94 92 87 52 59 52 45 68 71 53 50 57 59 59 32 78 66 57 77,' 641 57 82 62 55 78 69 65 76 85 84 97 93 91 69 75 79 87 83 77 92 63 71 77 75 71 67 92 88 93 77 87 871 78 83 82 74,0 59,0 63.7 68.7 85,0 80.7 87.3 94.7 93.3 82,0 70.3 69.7 70,0 66.7 78.3 79.7 63.3 71.3 75,0 71.3 68.3 59,0 80.3 79,0 77,0 79.3 80.3 76,0 84.7 76.3 74,0 71 81 0 3° 101 101 6° 10*1 101 101 1° 6° 1° 2° 8* 81 1° 0 2° 0 0 0 71 61 1° 51 81 81 101# 61 101 Bewölkung 0—10 2P 71 1° 31 5° 71 101 81 101# 101 61 2° 0 - 1° 41 0 9*K 1° 41 51 1° 81 61 91 81 71 6l 91® 81 IO1 31 51 9P l1 1° 1° 10*1 81 81 10*1 IO1 lo1 81 21 1° 1° 21 21 IO1 1° 21 31 21 l1 51 91 61 81 81 81 10*i IO1 51 31 Tages¬ mittel 5,0 3.3 1.3 6,0 8.3 9.3 8,0 10,0 10,0 8,0 1.7 2.3 1,0 2.7 3.3 9,0 1,0 2,0 3.3 1,0 3,0 3.7 8.3 6.7 5.3 6.3 8.3 8.7 10,0 4.7 6,0 5,4 3,1 13,2 12,9 13,0 82,6 63,2 80,5 75,4 5,3 5,6 5,4 28 Monat Juli 1914. Beobachter Westphal, Behrendt Wind Richtung und Stärke 0—12 cö Eh 7 a 2P 9P 1 W 2 NW 2 E 1 2 s 2 SE 2 E 1 3 E 2 ENE 3 E 2 4 E 2 EN 2 E 3 5 NE 2 NE 3 E 2 6 SW 2 SE 1 SE 1 7 SE 1 NE 2 NW 2 8 W 2 W 2 W 2 9 w 2 W 1 W 1 10 WNW 2 N 1 NW 1 11 NW 2 NNW 1 E 1 12 NW 1 NE 1 NE 1 13 NE 1 E 1 NE 1 14 E 2 NE 1 NE 1 15 NE 2 NE 2 E 1 16 SE 1 NE 2 NW 1 17 E 2 E 3 E 2 18 NE 1 N 1 NW 1 19 NW 2 NNW 2 E 1 20 E 3 NE 3 NE 3 21 E 1 E 2 E 1 22 E 1 SSW 1 E 1 23 SSE 1 SW 1 NW 2 24 SW 2 SW 2 SW 2 25 WSW 3 SW 3 SW 1 26 SW 1 SW 2 SW 2 27 SW 2 w 2 W 1 28 SW 4 SW 4 SW 2 29 SE 2 E 3 E 2 30 NE 3 NE 2 NW 1 31 WNW 3 NW 3 NW 1 i Cu -4_, a.ts o ä 1,9 2,0 1,5 wrj fl Niederschlag (Gewitter und sonstige Bemerkungen) Form und Zeit o ?H CU cu TJ X3 CU (U 2 ö •O o mco. 5.3 0,8 17,2 3.3 0,0 16,6 0,1 0,4 0,0 1,1 2,4 6,0 von 8°°p-n #4 n, #° von 730a-ca. 800p, einige n [ # schauer p R#2 v. 800p-n Ä°n-ll3oa, #tJv. llop-ca. 300p ,o n £ von 900p-n im E FernR v. 1 39p-420p im W ab nach SE -° früh und abds. -° früh #schauerum 210p R Ä [u. v. 720p-ca. 800p §1-2v. 1015a-ll°°a, #xv. 1200a-llop Schauer um 70üp [6lop-ca. 800p 0 „ k‘20^_r35^ ^0 v #°sch. um 300p, #uv. 52Up-5^p, #°schauer um 1200p und um 33op #°v. ll50a-1210p, #°schauerum 200p % 0 v. 74op-n, -q.1 früh #°n-ll30a, Sprüh# v. 32"p-5lop u. v. FernR n [630p-n mitUnterbr. 53,2 Monatssumme. Zu 5: FernR 3o0p-520p im S. Zu 7 : NahR v. 715p-n aus SE ab nach NW Zu 25: früh. Zu 23: NahR im W ab nach NE von 9°' a-1045a. Zu 27: von 600p-ca. 700p, ^ um 700p. 29 Monat Juli 1914. Beobachter Westphal, B !■’ 0 lonats-Uebersicht. Maximum am Minimum am Luftdruck 766,3 10. 746,6 23. Lufttemperatur 32,4 22. 8,3 27. Absolute Feuchtigkeit 17,8 15. 8,6 26. Relative Feuchtigkeit 97 mehrmals 32 22. ehren (lt. Differenz 19,7 24,1 9,2 6,5 Grösste tägliche Niederschlagshöhe . 17,2 am 8. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) 5 „ „ trüben Tage (über 8,0 im Mittel) 9 „ „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) — n n Eistage (Maximum unter 0°) — n n Frosttage (Minimum unter 0°) — „ „ Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr) 15 Zahl der Tage mit: nindestens 1,0 mm Niederschlag 7 i aehr als 0,2 mm Niederschlag 9 aindestens 0,1 mm Niederschlag 10 »chnee -ft (mindestens 0,1 mm) — lagel ^ — Iraupeln — leif • — • _ ,ebel — u. =| (mindest. Stärke 1) — lewittern K 5 1 Wetterleuchten £ 1 chneedecke [ft] — Wind- Verteilung : 7a 2P 9P Summe N 0,0 3,0 0,0 3,0 NE 5,0 10,5 4,0 19,5 E 7,0 4,5 12,0 23,5 SE 3,5 2,0 1,0 6,5 S 1,5 0,5 0,0 2,0 SW 5,5 5,5 4,0 15,0 w 4,5 3,0 3,0 10,5 NW 4,0 2,0 7,0 13,0 C 0,0 0,0 0,0 0,0 Summe | 31,0 31,0 31,0 93,0 Pentaden-Uebersicht. Pentade Luftdruck Luft¬ temperatur Bewölkung Nieder¬ schlag Mittel Mittel Mittel Summe 30. Juni — 4. Juli 61,5 21,0 4,5 0,0 o — 9. „ 59,5 18,2 9,1 26,6 10. — 15. „ 64,4 21,2 O 1 0,1 0,0 15. — 20. „ 60,2 22,0 3,7 0,0 20.— 25. „ 52,7 21,6 4,5 16,6 25.— 30. „ 49,0 14,2 7,7 4,0 30 Monat August 1914. Beobachter Westplial, Behrendt. Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm — Temperatur- Extreme (abgelesen 9P) Luit-Temperatur °C fcß cö 7a 9i> QP Tages- Maxi- Mini- Diffe- 7a 2p 9P Tages- r"' KJ mittel mum mum renz mittel 1 60,1 63,3 62,0 61,8 23,3 10,8 12,5 14,4 22,0 17,4 17,8 2 59,8 58,3 57,0 58,4 26,9 14,6 12,3 16,6 26,7 20,2 20,9 3 57,7 59,2 59,2 58,7 23,4 16,7 6,7 18,8 23,2 17,7 19,4 1 56,4 ** •> r-' oo, i 55,0 55,0 18,9 14,4 4,5 16,4 17,8 14,8 15,9 5 56,3 56,7 56,7 56,6 21,8 12,3 9,5 14,3 21,6 16,0 17,0 6 55,5 » ») oo, i 55,4 54,9 20,4 14,0 6,4 16,3 19,4 15,0 16,4 7 58,0 58,9 59,9 58,9 20,7 12,6 8,1 14,3 19,4 15,8 16,3 8 61,3 63,9 65,3 63,5 19,8 13,6 6,2 14,3 18,7 13,7 15,1 9 66,2 66,5 67,0 66,6 22,3 12,1 10,2 14,8 20,6 19,8 18,7 10 67,6 67,4 66,8 67,3 27,9 16,3 11,6 17,8 27,4 21,8 22,2 11 65,8 66,5 68,2 66,8 27,8 16,4 11,4 18,6 24,3 16,6 19,0 12 69,9 69,8 68,6 69,4 20,8 11,8 9,0 14,6 20,0 15,0 16,1 13 67,0 65,8 64,5 65,8 20,0 11,0 9,0 13,6 19,8 15,0 15,8 14 63,2 61,6 59,9 61,6 19,0 11,4 7,6 14,8 18,0 15,2 15,8 15 59,1 59,7 61,2 60,0 20,8 10,6 10,2 13,8 20,6 13,6 15,4 16 62,9 62,6 62,0 62,5 20,0 9,0 11,0 11,0 19,8 14,2 14,8 17 61,8 61,2 61,1 61,4 21,3 9,0 12,3 12,0 21,3 15,0 15,8 18 60,9 61,0 61,5 61,1 19,4 10,7 8,7 13,2 19,0 14,6 15,3 19 62,3 62,2 63,1 62,5 22,4 9,0 13,4 11,2 22,3 14,8 15,8 20 64,6 64,6 64,6 64,6 20,6 10,7 9,9 13,1 20,0 15,6 16,1 21 64,5 63,2 62,3 63,3 22,3 13,0 9,3 14,8 20,6 19,0 18,3 22 60,8 61,2 61,6 61,2 17,3 13,7 3,6 15,0 16,6 14,3 1 5,1 23 63,0 64,2 65,1 64,1 21,3 11,7 9,6 13,8 20,4 14,1 15,6 24 65,6 65,6 65,1 65,4 22,8 11,3 11,5 14,4 22,3 17,6 18,0 25 64,7 63,7 62,8 63,7 26,3 12,8 13,5 13,8 25,8 18,2 19,0 26 60,6 58,8 58,3 59,2 27,4 14,4 13,0 17,2 26,9 19,4 20,7 27 58,4 59,5 61,9 59,9 26,6 15,2 11,4 17,0 26,1 20,2 20,9 28 65,5 67,0 67,8 66,8 21,0 17,6 3,4 18,6 20,6 17,6 18,0 29 68,4 67,8 68,1 68,1 24,3 10,8 13,5 14,0 24,1 16,4 17,7 30 67,1 66,4 65,9 66,5 24,6 13,4 11,2 15,0 24,4 19,2 19,5 31 62,8 66,6 67,2 65,5 21,3 13,0 8,3 16,1 20,6 13,0 1577 i x — 7Z — « — -w o *2 2 “ 62,5 62,6 62,7 62,6 22,3 12,7 9,6 15,0 21,6 16,5 17,4 31 Monat August 191t. Beobachter Westphal, Behrendt. 9 • Absolute Feuchtigkeit mm Relative Feuchtigkeit Prozente Bewölkung 0—10 7a 2P 9P Tages¬ mittel 7a j 2P 9P Tages¬ mittel 7a 2P 9P Tages¬ mittei 11,1 11,5 12,1 11,6 91 59 81 77,0 21 81 71 5,7 12,3 11,3 13,9 12,5 87 44 79 70,0 5° 61 IO1# 7,0 14,8 11,5 11,6 12,6 92 54 77 74,3 81 71 41 6,3 11,0 13,8 11,5 12,4 86 91 92 89,7 101 101 51 8,3 11,3 9,6 10,9 10,6 93 50 81 74,7 91 31 41 5,3 10,8 14,0 12,0 12,3 78 83 94 85.0 101 91 1° 6,7 11,0 12,1 13,0 12,0 91 72 97 86,7 2° 71 IO1® 6,3 11,8 9,3 7,6 9,6 97 58 64 73,0 101# 71 51 7,3 10,8 12,7 14,5 12,7 86 70 84 80,0 101 91 81 9,0 14,1 14,8 11,4 13,4 92 55 74 73,7 61 61 41 5,3 19 1 1 1 15,1 10,5 12,6 76 67 75 72,7 51 4° 41 4,3 10,9 9,5 9,8 10,1 88 54 77 73,0 6° 81 61 6,7 10,9 9,6 10,5 10,3 94 56 82 77,3 8° 71 51 6,7 11,0 9,9 10,1 10,3 88 65 78 77,0 6° 91 9l 8,0 10,3 7,1 9,4 8,9 87 40 81 69,3 0 21 31 1,7 9,6 9,3 10,1 9,7 98 54 84 78,7 81 71 51 6,7 10,2 8,5 10,6, 9,8 98 45 83 75,3 21 31 41 3,0 H,1 9,6 10,4 10,4 9S 58 84 80,0 21 91 51 5,3 9,7 9,2 10,5 9,8 98 46 84 76,0 1° 41 61 3,7 11,0 11,4 11,3 11,2 98 66 85[ 83,0 i° " 91 51 5,0 12,1 12,1 12,3 12,2 96 67 75 79,3 71 91 IO1 8,7 11,2 12,1 10,8 11,4 88 86 89 87,7 101 101® 81 9,3 11,3 9,0 10,9 10,4 96 50 91 79,0 81 71 61 7,0 11,2 11,0 13,0 11,7 92 55 87 78,0 81 91 21 6,3 10,8 7 i 9,9 12,2 11,0 92 40 78: 70,0 1° | 31 21 2,0 11,5 10,5 11,9 11,3 7 9 1 40 71 63,3 6° 41 41 4,7 11,3 13,0 12,9 12,4 78 52! 73 67,7 7° 4° 31 4,7 12,3 13,7 14,3 13,4 77 76 95 82,7 101 51 21 rf r-> 0, i 11,4 12,3 12,0 11,9 96 55 86 79,0 i« 4° 31 2 7 11,3 1 1,8 13,2 12,1 89 52 80 73,7 71 51 IO1 7,3 11,8 9,3 8,9 10,0 86 51 80! 72,3 71 71 31 5,7 11,4 11,1 11,4 II 1 1,3 86,7 56,3! 79,6 74,2 5,9 6,5 5,2 5,9 32 Monat August 1914. Beobachter Westphal, Behrendt. Wind Richtung und Stärke 0—12 Niederschlag (Gewitter und sonstige Bemerkungen) he der ineecleeke cm ÖJD «w Eh 7a 2P 9P Höhe 7a Form und Zeit 7a 1 W 1 W 2 E 1 — — 2 SE OSE 1 SW 1 — #° von 84op-n — 3 W 2 W 3 W 1 1,2 ®° n — 4 s 2 SE 1 SE 1 #° von 90oa-l00p, #° von 200p-31,Jp . — - 5 w 2 W 2 W 1 4,5 - — - 6 s llSSW 1 W 0 — ®0-1 von 72(,a-120op mit Unterbr. — 7 w 2 SW 1 SW 1 12,1 von 8ljp-n, früh — 8 NW 2 W 2 W 1 5,9 S0-1 n-ca. 8loa — 9 SW 1 SW 1 SW 1 0,1 — 10 SW 1 SW 1 SW 1 — — 11 s 1 NW 2 NW 1 von 24op-3ljp, ^ früh, £ n — 12 w 1 W 1 W 1 0,0 ^.° früh — 13 w 1 W 2 W 1 — früh — 14 w 1 NW 1 NW 1 — von 1 l:30a-1210p 15 NW 1 NW 2 NW 1 0,3 #° n — 16 NW 1 NE 1 NE 1 — — 17 N 1 NE 2 NE 1 — früh — 18 W 1 E 1 E 1 — #° von 4OJp-52"p, -cx.1 früh — 19 SE 1 W 1 W 1 0,0 früh — 20 W 1 W 1 W 1 — jzl.1 früh — 21 N 1 SE 1 SE 1 — -c^.1 früh — 22 SW 1 S 1 W 1 — Ü° von 800a-220p mit Unterbr. — 23 w 1 w 1 w 1 0,6 — 24 w 1 SW 1 SW 1 - — -^-1 früh — 25 Q1 KJ 1 s 1 s 1 — I — 26 SE 1 SE 2 SE 1 — — 27 ESE 1 E 2 E 2 — — 28 E 2 NE 3 NE 2 — — 29 ENE 1 ENE 2 NE 1 — — 30 W 1 W 2 W 1 — -c*. 1 früh — 31 NW 1 NNW 2 NW 1 — ^ früh — Monats¬ mittel 1,2 1,5 1,0 24,7 Monatssumme 1 — «Ti Zu 6 : R®1 v. 20op-4l0p, % schauer um o10p, FernK imWab nach E v. l4op-4 00p 33 )nat August 1914. Beobachter Westplial, Behrendt. Monats-Uebersichf. ft druck fttemperatur solute Feuchtigkeit ative Feuchtigkeit Maximum am 769,9 12. 27,9 10. 15,1 11. 98 mehrm. feste tägliche Niederschlagshöhe . Minimum am Differenz 753,7 4. u. 6. 16,2 9,0 1 6. u. 17. 18,9 7,1 15. 8,0 40 mehrm. 58 12,1 am 7. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) 1 „ „ trüben Tage (über 8,0 im Mittel) 4 „ „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) _ „ „ Eistage (Maximum unter 0°) — „ „ Frosttage (Minimum unter 0°) — » » Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr) 6 Zahl der Tage mit: jidestens 1,0 mm Niederschlag 4 lr als 0,2 mm Niederschlag 6 idestens 0,1 mm Niederschlag 7 nee -)(- (mindestens 0,1 mm) — upeln Zx _ . i : 1 — 1 _ ! el = u. =; (mindest. Stärke 1) — I dttern K i :terleuchten £ aeedecke ßf 1 1 Wind- Verteilung : 7a 2P 9P Summe N 2,0 0,5 0,0 2,5 NE 0,5 3,5 4,0 8,0 E 2,0 2,5 3,0 7,5 SE 3,5 4,0 3,0 10,5 S 4,0 2,5 1,0 7,5 SW 3,0 4,5 5,0 12,5 w 12,0 10,0 11,0 33,0 NW 4,0 3,5 4,0 11,5 c 0,0 0,0 0,0 0,0 Summe 31,0 31,0 31,0 93,0 Pentaden-Uebersicht. Pentade Luftdruck Luft¬ temperatur Bewölkung Nieder¬ schlag Mittel Mittel Mittel Summe 30. Juli — 3. August 59,7 18,6 5,9 7,2 4. — 8. 11 57,8 16,1 6,8 22,5 9. — 13. 11 67,2 18,4 6,0 0,1 14.— 18. 11 61,3 15,4 4,9 0,3 19.— 23. 11 63,1 16,9 6,7 0,6 24.-28. 11 63,0 19,4 4,7 0,0 29.— 2. 11 67,4 16,1 5,7 0,0 5 34 Monat September 1914. Beobachter Westphal, B ehrend T Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm + % Temperatur- Extreme (abgelesen 9P) Luft-Temperatur °C fcJD eö Eh 7a 2p 9P Tages¬ mittel Maxi¬ mum Mini¬ mum Diffe¬ renz 7a 2P 1 9P Tages mitte 1 67,9 68,2 69,0 68,4 20,2 8,9 11,3 11,3 19,8 12,0 13 2 68,9 69,1 67,6 68,5 19,0 10,8 8,2 13,4 15,2 13,7 14 3 66,1 65,2 63,1 64,8 19,4 12,4 7,0 14,i; 19,0 15,4 16 4 58,6 58,2 59,0 58,6 20,0 10,7 9,3 14,4 20, 0| 10,8 14 5 61,3 66,0 68,1 65,1 16,2 8,4 7,8 12,6 15,6 9,7 11 6 70,0, 69,7 68,9 69,5 19, 4!: 5,8 13,6 7,8 19,0 10,8 12 7 68,1 67,5 66,1 67,2 23,4 7,3 16,1 9,0 23,0 15,4 15 8 64,2 62,5 62,7 63,1 23, 0| 6,9 16,1 9,4 22,6 16,0 16 9 62,9 63,7 64,4 63,7 22,0 8,8 13,2 15,4 21,8 16,6 17 10 65,5 65,2 64,1 64,9 24,6 12,7 11,9 14,0 22,8 18,3 18 11 60,4 57,9 55,5 57,9 25,0 14,4 10,6 15,2 24,6 16,8 18 12 52,2 52,7 53,0 52,9 19,3 10,3 9,0 15,3 19,0 10,2 13 13 45,6 45,7 51,1 47,5 12,6 7,0 5,6 8,3 12,4 10,2 10 14 55,3 55,3 53,8 54,8 17,8 7,9 9,9 10,2 17,0 13,1 13 15 51,5 56,2 59,0 55,6 18,0 12,0 6,0 14,8 16,6 12,8 14 16 60,8 60,9 60,8 60,8 19,4 8,2 11,2 9,3 19,0 13,2 IS 17 59,4 57,1 51,8 56,1 19,4 10,4 9,0 11,4 19,4 14,6 15 18 42,5 36,7 37,6 38,9 14,0 10,0 4,0 11,0 10,8 12,0 11 19 43,0 46,3 49,8 46,4 15,6 9,6 6,0 10,8 15,4 9,6 11 20 51,4 53,2 55,8 53,5 14,2 8,3 5,9 9,4 13,2 10,0, 1( 21 59,1 61,2 63,4 61,2 15,1 7,6 7,5 8,2 15,0 8,0 c 22 66,1 67,7 69,7 67,8 17,3 5,2 12,1 6,2 16,4 9,0 IC 23 72,0 72,8 73,4 72,7 16,6 4,4 12,2 5,4 15,6 10,0 1( 24 73,2 73,4 73,1 73,2 15,0 7,2 7,8 9,8 14,4 9,0 1( 25 72,6 71,7 70,9 71,7 17,2 5,6 11,6 7,2 16,7 9,8 1( 26 69,8 67,1 64,3 67,2 18,4 5,6 12,8 6,6 16,6 10,8 1 27 60,8 61,7 60,8 61,1 13,4 9,2 4,2 11,1 13,2 9,6 11 28 49,5 41,3 43,5 44,8 13,6 8,2 5,4 11,7 12,2 9,0 U 29 51,0 55,2 58,7 55,0 13,4 7,8 5,6 9,2 12,2 10,2 30 31 62,8 64,8 64,8 64,1 13,4 5,0 8,4 5,8 12,8 10,2 ; Monats¬ mittel 60,4 60,5 60,8 60,6 17,9 8,6 9,3 10,6 17,0 i1-9 1 35 onat September 1914. Beobachter Westphal, Behrendt. ibsolute Feuchtigkeit mm Relative Feuchtigkeit Prozente Bewölkung 0—10 7 a 2P 9P Tages¬ mittel 7a 1 2P 9P Tages¬ mittel 7a 2P 9P Tages¬ mittel 9,5 8,0 8,4 8,6 95 47 8C 74,0 1° 31 81 4,0 9,5 10,6 11,2 10,4 83 82 96 87,0 7° IO1« IO1® 9,0 .1,6 11,3 10,7 11,2 97 69 82 82,7 8° 91 91 8,7 i.1,7 8,9 7,6 9,4 96 51 78 75,0 101 71 1° 6,0 f 9,9 6,8 7,3 8,0 91 52 81 74,7 21 21 1° 1,7 7,7 7,7 6,8 7,4 97 47 71 71,7 6° 51 4° 5,0 7,9 6,7 10,7 8,4 93 32 82 69,0 ' 2° 0 1° 1,0 3,4 10,0 11,5 10,0 95 49 84 76,0 0 3° 21 1,7 0,0 9,6 12,5 10,7 76 49 88 71,0 8° 5° 3° 5,3 0,1 12,1 9,5 10,6 84 59 61 68,0 1° 0 1° 0,7 9,4 18,5 13,1 13,7 73 81 98 84,0 61 51 IO1# 7,0 0,8 10,2 7,3 9,4 83 62 79 74,7 101 71 1° 6,0 7,3 8,9 9,0 8,4 89 83 96 89,3 9° 101# 91 9,3 8,9 8,2 8,8 8,6 95 57 78 76,7 71 81 81 7,7 2,1 7,7 7,3 9,0 96 55 66 72,3 91 71 51 7,0 7,6 6,4 9,4 7,8 87 39 83 69,7 1° 2° IO1 4,3 8,8 4,9 8,2 7,3 87 29 66 60,7 101 61 81 8,0 8,4 8,8 9,1 8,8 85 91 87 87,7 91 101« 81 9,0 9,2 8,1 8,1 8,5 95 62 91 82,7 91 71 71 7,7 8,2 8,0 8,7 8,3 93 71 95 86,3 81 IO1 IO1 9,3 7,5 5,6 7,2 6,8 92 44 90 75,3 51 3° 1° 3,0 6,7 6,3 7,5 6,8 94 45 88 75,7 31 41 0 2,3 6,4 7,5 8,1 7,3 96 57 88 80,3 l1 71 41 4,0 ! 8,8 9,0 7,9 8,4 92 74 93 86,3 101 IO1 31 7,7 ,7,2 7,2 8,0 7,5 95 51 88 78,0 61 61 41 5,3 6,9 7,0 7,5 7,1 95 50 77 74,0 1° 2° 2° 1,7 7,8 5,6 7,2 6,9 78 50 81 69,7 91 91 61 8,0 '9,9 7,0 7,0 8,0 97 66 82 81,7 IO1 IO1 91 9,7 3,1 7,2 5,1 6,8 93 68 55 72,0 21 51 51 4,0 3,' \; 5,8 7,2 6,4 89 53 78 73,3 l1 81 9’ 6,0 3,7 8,3 8,6 8,5 90,4 57,5 82,1 76,6 5,7 6,0 5,3 5,7 I 36 Monat September 1914. Beobachter Westphal, B ehrend Wind Richtung und Stärke 0—12 ( Tag 7 a 2P 9P Höhe 7 a 1 W 2 W 2 W 9 — 2 W 2 NW 2 W 9 — 3 w 2 W 2 w 1 6,0 4 w 2 N 3 NW 1 — 5 NNW 3 NNW 3 NW 1 0,0 6 W 1 W 1 W 1 — 7 W 2 s 1 s 1 — 8 E 2 E 2 E 1 — 9 E 2 E 2 E 2 — 10 SE 2 E 2 E 1 — 11 S 3 SW 3 SW 3 — 12 SW 2 SW 3 SW 2 0,7 13 SE 2 E 2 E 1 • — - 14 w 2 WSW 3 SW 2 4,9 15 SW 3 SW 5 SW 3 0,4 16 SW 2 SW 2 SW 2 — 17 SW 2 SW 2 SW 2 0,0 18 SW 3 WSW 5 W 4 5,2 19 w 3 NNW 2 NW 1 9,1 20 NW 1 NE 2 NE 2 21 NNW 2 NNE 1 NE 1 11, (j 22 WNW 2 N 2 N 1 — 23 NW 1 NW 1 NW 1 — 24 NW 2 WNW 1 NW 1 — 25 W 2 W 1 W 1 — 26 SW 1 SW 2 SW 2 — 27 w 2 W 4 w 2 — 28 w 5 W 10 NW 7 1,1 29 NW 6 NW 5 NW 4 5,5 30 NW 2 NW 2 NW 4 6,9 31 Monats¬ mittel 2,3 2,6 2,0 51, Niederschlag Form und Zeit CU l-o D - ■o r 71 °v. l00p-22op u. v. 330p-n mitUnterbr. 1-2 strichweise n 0 30, dropfen um 2 p früh von 80op-n, von 80tJp-n im SE #° von 93ja-830p ®2schauer n #° n Ä1 0 von 840p-83op 1 früh )° von 1 lo0a-600p n, Pun [v. 900n-ca. 10°°n |° v. ll20a-12loa, #4 v. 620p-815p, #4-2 a.1 früh l^.1 früh ci-1 früh cu.1 früh $ tropfen einige Male p l°n, ®0-1 v. 104oa-llop, einige #sch.p schauer von 74oa-ca. 900a einige 51,4 Monatssumme. Zu 28: Böiger Wind a, voller Sturm p-n. Zu 29: Sturm n, ^ um 74oa, >^a u. f Schneedecke 37 Monat September 1914. n* Luftdruck ! Lufttemperatur ! Absolute Feuchtig] Relative Feuchtigkeit Grösste tägliche Niederschlagshöhe . Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) trüben Tage (über 8,0 im Mittel) Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) Eistage (Maximum unter 0°) Frosttage (Minimum unter 0°) Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr) 1914. Beobachter Westphal, Behrendt. IA onats-Uebersicht. Maximum 773,4 25,0 it 18,5 98 am 23. u. 24. 11. 11. 11. Minimum 736,7 4,4 4,9 29 am 18. 23. 17. 17. Differenz 36,7 20,6 13,6 69 11,6 am 21 o 6 9. Zahl der Tage mit: nindestens 1,0 mm Niederschlag nehr als 0,2 mm Niederschlag nindestens 0,1 mm Niederschlag Ichnee -)£ (mindestens 0,1 mm) lagel A Graupeln zx leif > — ■ Jebel — u. = lewittern K Wetterleuchten £ Schneedecke Rf (mindest. Stärke 1) — 8 Wind- Verteilung: | 7a | 2P | 9P Summe 10 N 1,0 3,5 1,0 5,5 10 NE 0,0 1,5 2,0 3,5 E 2,0 4,0 4,0 10,5 SE 2,0 0,0 0,0 2,0 S 1,0 1,0 1,0 3,0 SW 6,0 7,0 7,0 20,0 w 11,5 7,5 6,0 25,0 NW 6,5 5,5 9,0 21,0 1 c 0,0 0,0 0,0 0,0 Summe 30,0 30,0 30,0 90,0 Penfaden-Uebersicht. - - Pentade Luftdruck Luft¬ temperatur Bewölkung Nieder¬ schlag Mittel Mittel Mittel Summe 3. — 7. Septbr. 65,0 13,9 4,5 6,0 8.— 12. „ 60,5 16,8 4,1 0,7 13.— 17. „ 55,0 13,3 7,3 5,3 18.— 22. „ 53,6 10,7 6,3 25,9 , 23.-27. „ 69,2 10,8 5,3 0,0 28. — 2. Oktbr. 56,3 10,1 7,1 13,5 38 Monat Oktober 1914. Beobachter Westphalj Behrendt. Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm + Temperatur- Extreme (abgelesen 9P) Luft-Temperatur °C Tag 7a 2P 9P Tages¬ mittel Maxi¬ mum Mini- mum Diffe¬ renz 7a 2P 9P Tages¬ mittel 1 60,6 57,9 54,6 57,7 15,4 9,8 5,6 10,2 14,8 12,3 12,4 2 56,5 59,3 61,9 59,2 12,2 5,4 6,8 7,2 11,8 5,4 7,4 3 63,4 61,3 54,5 59,7 12,2 2,7 9,5 5,4 9,1 11,8 9,5 4 56,6 56,0 59,0 57,3 12,6 7,0 5,6 10,0 11,4 7,8 9,2 5 63,1 61,7 59,5 61,4 11,2 3,4 7,8 4,4 10,8 8,4 8,0 6 58,7 62,2 64,7 61,9 10,8 3,4 7,4 7,8 9,6 6,0 7,3 7 67,7 68,6 68,6 68,3 9,4 1,8 7,6 2,7 8,8 5,6 5,7 8 67,1 67,0 66,6 66,9 10,4 4,7 5,7 5,7 10,0 9,0 8,4 9 65,7 65,3 65,3 65,4 13,0 8,6 4,4 9,3 12,0 10,8 10,7 10 65,4 66,2 67,9 66,5 11,4 8,7 2,7 9,2 10,2 9,0 9,4 11 66,9 64,3 64,0 65,1 10,8 8,0 2,8 8,6 9,4 8,0 8,5 12 61,0 61,5 62,0 61,5 8,4 5,7 2,7 6,3 8,3 6,0 6,6 13 62,0 61,9 62,6 62,2 8,8 1,4 7,4 1,7 8,4 4,4 4,7 14 62,8 63,8 65,8 64,1 13,0 3,3 9,7 4,4 12,7 8,0 8,3 15 67,6 68,3 68,3 68,1 11,2 3,8 7 4 4,4 10,9 7,4 7,5 16 67,4 65,3 65,7 66,1 9,0 6,4 2,6 6,8 8,4 8,4 8,0 17 64,2 63,9 64,5 64,2 10,8 7,6 3,2 8,3 10,2 9,6 9,4 18 64,7 65,3 66,3 65,4 11,4 3,8 7,6 9,2 11,4 10,0 10,1 19 64,7 68,2 68,3 68,1 11,3 7,3 4,0 7,6 10,8 10,0 9,6 20 67,0 66,5 66,4 66,6 10,0 8,4 1,6 9,3 9,2 8,6 8,9 21 65,1 65,3 65,1 65,2 8,8 7,1 1,7 8,4 8,3 7,8 8,1 22 63,8 64,5 64,5 64,3 9,4 7,4 2,0 7,4 9,3 8,4 8,4 23 63,5 63,0 62,0 62,8 11,0 8,0 3,0 8,3 11,0 10,1 9,9 24 61,6 61,8 62,4 61,9 10,6 7,4 3,2 8,4 10,0 8,7 8,9 25 62,2 62,5 62,0 62,2 9,2 7,9 1,3 8,0 8,8 8,6 8,5 26 57,8 55,5 55,0 56,1 10,0 8,4 1,6 9,0 9,8 9,8 9,6 27 54,9 54,9 54,9 54,9 11,3 8,0 3,3 9,8 11,0 8,6 9,5 28 54,8 55,0 55,9 55,2 11,3 8,3 3,0 8,4 11,0 9,4 9,5 29 57,0 56,6 57,5 57,0 8,6 5,2 3,4 8,0 8,0 5,2 6,6 30 59,5 60,6 61,4 60,5 5,4 2,6 2,8 2,6 4,4 3,4 3,4 31 59,4 58,9 60,4 59,6 3,7 1,6 2,1 2,2 3,4 3,4 3,1 i co — tS 05 62,4 62,4 62,5 62,4 10,4 5,9 4,5 7,7 9,8 8,0 8,2 39 Uoriat Oktober 1914. Beobachter Westphal, Behrendt. Absolute Feuchtigkeit mm Relative Feuchtigkeit Prozente Bewölkung 0—10 7a 2p 9P Tages¬ mittel 7 a j 2P 9p Tages¬ mittel 7a 2P 9P Tages¬ mittel - 8,9 9,8 10,0 9,6 95 78 93 88,7 101 IO1 IO1 10,0 5,6 5,1 5,4 5,4 74 49 80 67,7 61 31 81 5,7 6,3 7,6 . 9,8 7,9 94 89 94 92,3 91 IO1 IO1 9,7 i 6,8 7,8 7,6 7,4 74 78 96 82,7 71 51 61 6,0 f 6,0 6,4 7,6 6,7 96 66 92 84,7 71 81 10% 8,3 7,3 5,6 4,9 5,9 92 63 70 75,0 91 81 * 61 7,7 ! 4,8 4,1 5,0 4,6 86 48 74 69,3 1° 51 IO1 . 5,3 ; 6,2 8,1 7,5 7,3 90 88 88 88,7 10l IO1 IO1 10,0 8,5 9,1 7,9 8,5 97 87 82 88,7 10!= IO1 IO1 10,0 8,3 8,0 7,5 7,9 95 86 88 89,7 91 IO1 IO1 9,7 8,1 6,7 7,4 7,4 97 76 92 88,3 101 IO1 10% 10,0 6,9 6,4 6,2 6,5 97 79 89 88,3 101 IO1 61 8,7 > 4,9 6,6 5,9 5,8 95 80 94 89,7 21= 31 31 2,7 6,0 7,2 6,8 6,7 96 65 85 81,7 1° 1° 1° 1,0 ‘ 5,9 7,4 7,0 6,8 94 76 91 87,0 0 1° 1° 0,7 7,0 7,2 7,5 7,2 95 87 91 91,0 101 IO1 IO1 10,0 8,0 8,9 8,7 8,5 97 95 98 96,7 101 101=j IO1 10,0 , 8,5 8,0 8,5 8,3 97 80 93 90,0 IO1 81 1° 6,3 7,2 6,s: 7,6 7,2 92 71 82 81,7 21 2° IO1 4,7 , 8,5 7,8 7,0 7,8 97 90 84 88,7 IO1® 10% IO1® 10,0 7,2 7,1 7,0 7,1 87 85 88 86,7 IO1« IO1 IO1 10,0 ! 7,5 7,7 7,4 7,5 97 88 90 91,7 IO1# IO1 IO1 10,0 7,7 8,0 8,5 8,1 94 82 92 89,3 IO1 71 IO1 9,0 ; 7,9 8,3 7,7 8,0 97 90 91 92,7 IO1 IO1 IO1 10,0 i 7’? 8,0 7,9 7,9 96 95 95 95,3 IO1 IO1 IO1® 10,0 8,4 8,7 8,7 8,6 98| 96 96 96,7 IO1 IO1 10% 10,0 8,8 7,4 7,8 8,0 98 75 94 72,3 IO1 91 IO1 9,7 7,9 8,7 8,0 8,2 96 88! 90 91,3 IO1 IO1 IO1 10,0 7,0 6,8 6,0 6,6 87' 85 90 87,3 IO1 IO1 IO1® 10,0 5,0 4,8 4,2 4,7 90! 77 73 80,0 IO1 IO1 IO1 10,0 4,4 4,7 5,0 4,7 82 80 ■ 86 81,7 IO1 IO1 IO1 10,0 * 7,1 7,2 7,2 7,2 92,5 78,1 00 c- OO 00 86,3 8,2 8,1 8,5 8,2 40 Monat Oktober 1914. Beobachter Westphal, Behrendt. Wind Richtung und Stärke 0—12 öß cC Eh 7a 2P 9p 1 W 5 W 5 w 4 2 W 3 NW 3 NW 2 3 w 2 W 2 W 4 4 w 4 W 3 NW 2 5 WNW2W 3 W 2 6 N 2 N 3 N 2 7 NW 1 NNW 2 NNW 1 8 W 2 SW 2 SW 1 9 SW 2 N IN 2 10 E 2 E 2 E 1 11 N 2 E 2 E 1 12 S 2 S IS 1 13 S 2 S 1 S 1 14 SE 2 SE 1 SE 1 15 SE 2 E 2 E 1 16 E 2 E 1 E 1 17 E 2 ENE INE 1 18 N 1 NE 2 NE 2 19 E 2 E 2 E 2 20 NE 2 E 2 E 3 21 E rr 0 E 4 E 3 22 E 2 E 2 E 1 23 E 2 SE 1 SE 1 24 SE 2 SE 1 SE 1 25 S 2 S 2 S 1 26 Q kj 1 SE 1 SE 1 27 N INE 1 NE 1 28 E 2lSE 1 SE 2 29 E 4 E 4 E 5 30 E 5 E 5 E 4 31 ESE 4 E 4 E 3 Niederschlag (Gewitter und sonstige Bemerkungen) a Form und Zeit ?a n, böiger Wind a u. p #°sch. a, Ä0-1 v. 205p-845p [6 10 p 6,0 mehr. #sch. p, darunter auch K ® v. 52op- 2,6 #schauer n, §°v. 10o5a-ca. 1230p, #°v. 4,4 ®0-1 n [S45P'n 0,7 0,6 n 11 n, einige 0,0 einige 3,6 fl0-1 n, 0,1 =° früh a, #° von 830p-n Äsfliaiifir a 0,0 0,3 0,2 13.4 2.4 0,2 0,2 4.4 4,4 0,3 0,8 7,9 0,0 n u. a u. p, 0 früh 0 früh u. abds. ®° n-a-p mit Unterbr. zeitw. #1 ®° n-ca. ll00a, ®° einige Male p ®° n-900a mit Unterbr., # u n-ca. 1 20ua mit zeitw. Unterbr zeitw. p [315p-nj n, % 0 v. 7loa-ca. 800a, ®1v. 200p-n, n [=° früh u. a u. p — ® n schauer n, ®° von ca. 730p-n # Schauern, % schauer um 820a böiger Wind n el = u. =i (mindest. Stärke 1) — vittern K 1 tterleuchten 4 — needecke gf] — H lü:-' W ind- V erteilung : 1 7a 2P 9P Summe N 4,0 2,5 2,5 9,0 NE 1,0 2,5 8,0 6,5 E 10,5 11,5 11,0 33,0 SE 3,5 5,0 5,0 13,5 S 4,0 3,0 3,0 10,0 SW 1,0 1,0 1,0 3,0 w 5,5 4,0 3,0 12,5 NW 1,5 1,5 2,5 5,5 c 0,0 0,0 0,0 0,0 Summe | 31,0 31,0 31,0 93,0 Pentaden-Uebersicht. Pentade Luftdruck Luft¬ temperatur Bewölkung Nieder¬ schlag Mittel Mittel Mittel Mittel 3. — 7. Oktober 61,7 7,9 7,4 13,0 8.— 12. „ 65,1 8,7 9,7 4,9 13.— 17. „ 64,9 7,6 4,9 0,1 18.— 22. „ 65,9 9,0 8,2 16,3 23.-27. „ 59,6 9,3 9,7 9,2 28. — 1. Novbr. 58,1 5,1 10,0 9,0 6 — 42 — Monat November 1914. Beobachter Westphal, B ehren ( bJD cö Eh Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm + Temperatur- Extreme (abgelesen 9P) Luft-Temperatur °c ?a 2P 9P Tages¬ mittel Maxi¬ mum Mini¬ mum Diffe¬ renz 7a 2P 9P ' Tage mitti 1 58,7 58,1 57, 7 58,2 3,8 2,4 1,4 2,6 3,8 2,6 c 2 57,5 58,7 60,6 58,9 5,2 2,4 2,8 2,6 4,8 4,0 r C 3 62,1 62,2 61,4 61,9 10,2 2,6 7,6 6,3 10,1 7,6 r / 4 59,8 59,6 59,6 59,7 7,8 5,8 2,0 6,1 7,3 6,6 e 5 60,7 61,6 62,6 61,3 7,0 6,2 0,8 6,3 6,8 6,4 6 63,5 63,3 63,5' 63,4 5,0 3,2 1,8 3,2 4,6 4,0 7 63,2 63,1 63,2 63,2 5,8 2,8 3,0 3,0 5,0 5,4 l 8 62,6 63,1 64,2 63,6 9,0 5,4 3,6 6,0 8,4 7,8 r / 9 63,3 62,9 63,3 63,2 10,8 7,4 3,4 8,4 10,2 10,8 1( 10 61,3 60,3 62,5 61,4 11,0 8,6 2,4 10,4 10,6 8,7 ( «_ 11 58,9 51,1 41,9 50,6 10,0 4,2 5,8 7,2 9,4 7,3 ri 12 39,3 41,2 45,2 41,9 8,7 3,6 5,1 4,6 8,4 4,0 F 13 50,3 47,2 36,7 44,7 6,6 1,2 5,4 2,0 5,2 6,4 - c 14 38,0 42,6 47,5 42,7 7,0 1,2 5,8 5,4 6,4 1,4 15 51,1 51,7 49,8 50,9 3,7 0,3 3,4 0,6 3,4 1,2 16 46,9 49,2 51,7 49,3 4,0 1,0 3,0 1,3 3,3 3,4 c £ 17 58,0 62,1 55,8 62,0 5,0 1,0 4,0 2,6 4,1 1,2 c £ 18 68,5 70,0 70,6 69,7 2,8 — i,7 4,5 0,8 2,6 1,4 1 19 68,9 68,3 69,6 68,9 3,0 —0,8 3,8 0,8 2,4 1,0 20 69,6 69,0 67,3; 68,6 2,6 -1,6 4,2 —1,2 2,4 —1,0 — ( 21 65,5 65,5 65,0 65,3 1,3 — M 2,7 —0,4 1,0 0,2 ( 22 65,1 66,1 66,1 65,8 1,0 2,1 -0,2 0,6 0,8 ( 23 63,7 60,7 58,7; 61,0 1,1 -6,2 7,3 -2,8 "1,6 —3,9 _ ( i 24 55,1 55,1 55,4 55,2 0,0 -4,8 4,8 -4,6 -1,8 -0,4 — i 25 57,5 58,1 60,0 58,5 1,0 —1,6 2,6 “1,2 0,4 0,6 ( 26 62,3 63,1 63,0 62,8 2,2 -1,8 4,0 0,6 1,8 0,0 ( 27 61,6 61,6 63,2 62,1 2,8 0,0 2,8 0,2 1,6 2,6 - 28 62,9 63,4 62,1 62,8 4,8 1,2 3,6 2,6 4,1 2,4 C i 29 59,0 59,8 59,0 59,3 7,8 1,2 6,6 3,0 5,3 7,7 t « 30 61,2 59,9 59,0 60,0 10,2 6,2 4,0 7,8 9,0 7,8 ( ( 31 Monats¬ mittel 59,2 59,3 59,2 59,2 5,4 1,6 3,8 2,8 4,7 3,6 ft e 43 l>nat November 1914. Beobachter Westphal, Behrendt. bsolute Feuchtigkeit mm Relative Feuchtigkeit Prozente Bewölkung 0—10 | — 2P 9P Tages¬ mittel 7 a I 2P 9P Tages¬ mittel 7a 2P 9P Tages¬ mittel "4,6 4,7 4,6 4,6 84 79 84 82,3 IO1 IO1 IO1 10,0 5,3 5,9 5,7 5,6 95 91 94 93,3 101 IO1 21 7,3 f r» r-j [o,7 7,0 6,8 6,8 93 75 87 85,0 101 IO1 51 8,3 ,6,8 6,8 6,8 6,8 96 89 93 92,7 101 IO1 : io1 10,0 '6,9 6,4 6,3 6,5 96 87 88 90,3 101 IO1 io1 10,0 4,7 5,2 5,0 5,0 81 81 82 81,3 101 IO1 IO1 10,0 4,9 5,7 6,1 5,6 85 87 92 88,0 IO1 IO1 io1 10,0 16,9 7,8 7,7 ‘ 7,5 99 95 97 97,0 lO1^ IO1— IO1® 10,0 ,3’0 8,6 9,2 8,6 97 93 95 95,0 IO1 IO1® IO1 10,0 3,0 7,6 7,4 7,7 85 79 88 84,0 IO1 IO1 31 7,7 7,2 8,0 7,5 7,6 95 90 97 94,0 IO1 IO1® IO1® 10,0 5,4 5,4 5,3 5,4 85 66 87 79,3 91 91 l1 6,3 4,1 5,6 6,6 5,4 77 84 92 84,3 61 IO1 IO1® 8,7 3,0 4,9 4,9 5,3 89 68 97 84,7 71 51 0 4,0 M 4,8 4,5 4,6 91 82 90 87,7 l1 71 31 3,7 1,7 4,8 5,3 4,9 93 83 91 89,0 IO1® ^ IO1 IO1® 10,0 P,2 3,7 4,0 4,3 93 61 80 78,0 91 0 0 3,0 1,2 4,6 4,0 4,3 86 84 78 82,7 51 51 51 5,0 1,2 4,9 4,6 4,6 86 90 93 89,7 81 IO1 0 6,0 1,0 3,6 3,5 3,7 96 65 81 80,7 81 1° ' 81 5,7 1,0 4,3, 4,5 4,3 89 86 96 90,3 IO1 91 IO1 9,7 kl 4,3; 4,0 4,1 91 90 83 88,0 61 IO1 IO1 8,3 >,6; 3,6 2,5 3,2 96 88 72 85,3 1° 1° 41 2,0 M 3,5 • 4,2 3,6 95 88 94 92,3 IO1* IO1* IO1 10,0 1,9 4,4 4,5 4,3 94 93 93 93,3 IO1 IO1#* 10J= 10,0 M 4,0 3,9 4,1 90 77 86 84,3 IO1— 2° 81 6,7 !’9 5,0 5,2 4,7 84 96 93 91,0 IO1 IO1® 61 8,7 •,3 5,3 4,9 5,2 97 87 90 91,3 IO1 IO1 0 6,7 b7 5,8 6,6 5,7 83 87 84 84,7 IO1 91 io1 9,7 6,i 6,3 6,6 94 71 80 81,7 IO1 IO1 1Ö1 10,0 ,2 5,4 5,4 5,4 90,5 83,7 88,6 87,4 8,6 8,3 8,8 7,9 44 Monat November 1914. Beobachter YVestphal, B ehren ( Wind Richtung und Stärke 0—12 Niederschlag (Gewitter und sonstige Bemerkungen) Tag 7 a 2p 9P Höhe 7 a 1 E 3 E 2 SE 2 — 2 SE 1 SE 1 SE 1 2,0 3 E 2 SE 1 SE 1 — - 4 E 1 E 2 E 1 — 5 E 2 E 2 E 3 0,0 6 ESE 2 SE 2 SE 2 7 SE 2 SE 1 SE 1 — 8 SW 2 SW 1 SW 1 1,9 9 SW 2 SW 1 SW 2 3,9 10 WSW 3 w 3 W 2 1,7 11 SW 2 SW 2 SW 3 0,4 12 SW 3 SW 4 W 3 15,2 13 w 2 SW 3 SW 5 3,0 14 SW 4 w 1 w 1 4,7 15 SW 1 SW 1 SW 1 16 SE i w 1 w 1 0,7* 17 NW 2 N 2 N 2 2,4* 18 NW 2 N 1 N 2 19 NW 1 NW 1 NW 1 — 20 E 1 NNW 1 NW 1 1,4 21 W 2 SW 1 SW 1 _ 22 SW 1 SE 1 SE 1 0,4 23 E 2 E 2 E 2 24 S 2 SW 1 SW 1 1,3* 25 SW 2 SW 1 SW 1 0,6* 26 SW 2 SW 2 SW 2 0,0* 27 s 3 SW 2 SW 1 — 28 SW 2 SW 2 SW 3 0,2 29 SSW 3 SW 3 SW 3 30 SW 2 SW 3 SW 3 1,4 31 Monats¬ mittel 2,0 1,7 1,8 41,2 Form und Zeit 4> ~ ~0 •a ■■o 33 ■:> 7 ,o 1 n =° früh =° früh o n " n, #°-1 von ca. 3°"p-n, =° a u. p i° n, ® 0 von 1 30p-n i° von ca. 400p-700p ,o 1 }-L v. llop-n [^.schauer p % 1 n, % 0 u. # ^ch. mehrm. a u. p, einige | - % u. ^sch. n, #° v. l4op-n mit Unterbr n n [jP p-n u. -)fu n-10 a, % von 8o0p-n ’n 1 n -pflocken um l°"p, einige stärk, z^sch.p 1 früh -)f0 von 1200p-1230p #° n, =° a u. p .0 [ früh -)f° n-10°°a, pflocken p % u. -)f schauer um 200p, =° früh u. p-n -1 n, =° früh Sprüh® v. l2"p-ca. 30up mit Unterbr. I°n i° v. 400p-ca. 700p 41,2 Monatssumme. 0 Zu 12: Böiger Wind a-p-n. 45 Monat November 1914. Beobachter Westphal, Behrendt, Monats-Uebersicht. Maximum am Minimum am Differenz Luftdruck 770,6 18. 736,7 13. 33,9 Lufttemperatur 11,0 10. —6,2 23. 17,2 Absolute Feuchtigkeit 9,2 9. 2,5 23. 6,7 | Relative Feuchtigkeit 99 8. 61 17. 38 Grösste tägliche Niederschlagshöhe . 15,2 am 12. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) „ „ trüben Tage (über 8,0 im Mittel) 18 „ „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) 1 „ „ Eistage (Maximum unter 0°) — „ „ Frosttage (Minimum unter 0°) 9 „ „ Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr) — Zahl der Tage mit: mindestens 1,0 mm Niederschlag 11 mehr als 0,2 mm Niederschlag 15 mindestens 0,1 mm Niederschlag 16 Schnee -)f (mindestens 0,1 mm) 2 Hagel j*. Graupeln Reif 1 — ■ Nebel =u. =j (mindest. Stärke 1) Gewittern K Wetterleuchten £ Schneedecke fjf Wind- Verteilung : | 7a 2P 9P Summe N 0,0 2,5 2,0 4,5 NE 0,0 0,0 0,0 0,0 E 6,5 4,0 3,0 13,5 SE 3,5 5,0 6,0 14,5 S 2,5 0,0 0,0 2,5 SW 12,0 13,0 13,0 38,0 w 2,5 4,0 4,0 10,5 NW 3,0 1,5 2,01 6,5 C 0,0 0,0 0,0 0,0 Summe | 00 o o 30,0 30,0 90,0 Pentaden-Uebersichf. Pentade Luftdruck Luft¬ temperatur Bewölkung Nieder¬ schlag Mittel Mittel Mittel Summe 2 — 6. Novbr. 61,0 5,8 9,1 2,0 7.-11. „ 60,4 7,9 9,5 7,9 12.-16. „ 45,9 3,6 6,5 23,6 17.— 21. „ 66,9 1,2 5,9 3,8 22.-26. „• 60,7 0,8 7,4 2,3 27. — 1. Dezbr. 60,7 5,7 7,3 1,6 46 Monat Dezember 1914. Beobachter Westphal, Behrendt. Luftdruck (Barometerstand auf 0° reduc.) 700 mm -f- Temperatur- Extreme (abgelesen 9P) Luft-Temperatur °C OD sG 7a 2P 9P Tages¬ mittel Maxi¬ mum Mini¬ mum Diffe¬ renz 7a 2P 9P Tages¬ mittel 1 57,7 58,8 62,0 59,5 11,8 7,7 4,1 10,0 n,o 8,8 9,6 2 64,2 67,2 67,8 66,4 10,0 5,2 4,8 7,0 9,6 5,2 6,8 3 60,9 58,2 61,4 60,2 8,8 4,2 4,6 5,0 8,0 7 2 6,8 4 63,5 61,8 58,1 61,1 7,4 4,2 3,2 4,4 7,2 4,2 5,0 5 52,2 51,2 49,4 50,9 8,4 3,0 5,4 6,2 8,0 4,2 5,6 6 48,1 50,2 55,0 51,1 6,0 1,4 4,6 2,4 6,0 5,0 4,6 7 49,5 47,4 49,8 48,9 9,6 0,8 8,8 2,0 9,4 8,2 6,9 8 50,2 55,1 56,5 53,9 10,2 7,1 3,1 9,7 9,4 7,4 8,5 9 57,9 55,7 52,3 55,3 8,6 4,7 3,9 5,0 8,4 7,7 7,2 10 50,7 51,1 52,9 51,6 6,4 3,7 2,7 4,0 6,0 5,0 5,0 11 55,0 55,0 55,6 55,2 6,0 3,8 2,2 5,8 5,0 4,0 4,7 12 54,4 53,7 51,2 53,1 4,3 2,5 1,8 3,2 4,0 3,6 3,6 13 49,5 50,2 49,7 49,8 4,4 2,4 2,0 2,6 3,4 4,2 3,6 14 46,5 44,8 44,0 45,1 4,4 1,8 2,6 2,0 4,2 3,0 3,0 15 43,6 44,2 46,4 44,7 6,3 2,4 3,9 3,4 5,0 4,0 4,1 16 47,2 47,9 50,0 48,4 5,0 2,0 3,0 2,8 4,7 4,4 4,1 17 57,3 60,9 63,4 60,5 5,7 2,6 3,1 4,2 4,8 2,6 3,6 18 62,9 61,7 59,8 61,5 5,8 2,1 3,7 4,6 5,4 3,8 4,4 19 55,6 53,0 54,1 54,2 4,8 2,0 2,8 2,4 2,4 2,7 2,6 20 51,1 50,2 52,9 51,4 6,0 2,1 3,9 4,3 5,7 4,0 4,5 21 54,1 53,8 55,4 54,4 4,6 2,1 2,5 3,2 3,0 2,8 3,0 22 58,2 59,9 60,9 59,7 3,0 —0,2 3,2 1,0 3,0 0,0 1,0 23 60,1 59,4 57,2 58,9 3,8 —1,4 5,2 -0,4 3,0 3,2 2,2 24 55,5 58,7 63,0 59,1 1,8 0,4 1,4 1,2 1,6 0,8 1,1 25 68,4 70,8 73,3 70,8 0,3 0,8 1,1 0,6 0,2 —0,8 -0,2 26 72,9 72,4 70,9 72,1 0,7 —2,4 3,1 — 1,2 0,2 0,3 -0,1 27 69,1 66,9 63,9 66,6 0,4 -2,0 2,4 -0,2 —0,8 —2,0 —1,2 28 57,1 52,0 47,2 52,1 0,4 -3,8 4,2 -3,8 -1,1 0,3 — 1,1 29 44,5 43,7 47,3 45,2 5,8 0,3 5,5 4,2 4,9 4,4 4,5 30 56,3 60,0 63,0 59,8 4,8 0,8 4,0 2,8 4,0 0,8 2,1 31 64,0 63,5 61,9 63,1 1,8 —1,0 2,8 0,0 1,4 —0,8 0,0 Monats- mittel 56,1 56,1 56,6 i 56,3 5,4 1,9 3,5 3,2 4,7 3,5 3,7 47 Monat Dezember 1914. Beobachter Westplial, Behrendt. Absolute Feuchtigkeit mm Relative Feuchtigkeit Prozente 7a 2P 9P Tages¬ mittel 7 a | 2P 9P Tages¬ mittel 6,8 6,3 6,5 6,5 74 64 77 71,7 6,9 7,0 5,7 6,5 92 78 86 85,3 3,8 6,0 5,9 5,2 58 75 78 70,3 5,3 5,6 5,8 5,6 84 74 94 84,0 5,7 4,7 5,2 5,2 81 59 84 74,7 4,5 5,3 5,4 5,1 82 75 83 80,0 4,7 8,4 7,5 6,9 89 95 92 92,0 7,2 6,9 6,8 7,0 80 78 88 82,0 4,5 7,4 6,8 6,2 93 90 87 90,0 3,4 6,1 6,1 5,2 91 87 93 90,3 6,7 6,2 5,7 6,2 97 94 94 95.0 5,4 4,9 5,4 5,2 94 81 91 88,7 5,2 5,3 5,8 5,4 93 91 94 92,7 5,1 5,4 5,2 5,2 97 88 92 92,3 5,7 6,3 5,5 5,8 97 97 89 94,3 5,1 5,8 6,0 5,6 90 91 96 92,3 5,7 5,8 5,0 5,5 93 90 90 91,0 5,8 5,4 5,1 5,4 91 80 85 85,3 4,2 CT i 0,1 4,8 4,7 78 94 86 86,0 4,9 5,3 5,6 5,3 78 78 921 82,7 5,4 5,3 5,2 5,3 94 94 94 94,0 4,7 4,8 4,2 4,6 95 84 91 90,0 4,2 5,0 5,0 4,7 94 87 88 89,7 4,7 4,5 4,5 4,6 95 87: 93 91,7 4,5 4,1 4,0 4,2 93 89 92 91,3 3,0 4,5 4,4 4,0 91 96 95 94,0 4,1 3,7 3,5 3,8 91 86 88 88,3 3,0 3,3 4,3 3,5 88 78 91 85,7 5,4 4,4 5,3 5,0 88 67 85 80,0 4,7 5,2 4,4 4,8 84 85 90 86,3 3,6 4,0 3,8 3,8 79 78 89 82,0 5,0 5,4 5,3 5,2 87,9 83,6 89,3 86,9 Bewölkung Q— 10 2P 9P 101 101 41 2° 21 1° 10U 71 91 91 IO1! IO1! IO1 IO1 IO1! IO1 IO1 IO1 91 IO1 IO1! IO1 31 IO1! 81 IO1 IO1 l1 91 41 21 IO1 0 IO1 2° 41 IO1 lO1^ 4° IO1 91 lO1^ IO1 IO1 91 IO1! IO1! 91 •81 IO1! IO1 IO1! 3° IO1 91 IO1 IO1 IO1 IO1 81 81 4° IO1 61 31 l1 IO1 81 lO1^ 0 81 IO1 IO1! IO1! IO1 l1 l1 IO1! I1 IO1 l1 81! 81 0 IO1« IO1 IO1 IO1 81 1 0 1 co i IO1® 1° 81 Tages¬ mittel io,o 5,3 5.7 1.7 5.3 6.3 10,0 3.7 9,0 9.3 10,0 10,0 10,0 6.7 7,0 10,0 6,7 9,3 6.7 9,3 9.3 4.3 7.7 9.7 9.3 10,0 9.3 7,0 9,0 4.3 4.7 7,8 8,3 6,9 7,6 48 Monat Dezember 1914. Beobachter Westplial, Behrendt. Tag Wind Richtung und Stärke 0—12 (G 7 a 2P 9P Höhe 7 a 1 SW 2 SW 3 SW 3 — 2 SW 2 SW 2 SW 2 0,2 3 s 3 SW 2 SW 3 — 4 SW 3 SW 3 SW 2 0,3 5 SW 3 SW 3 SW 3 — 6 SW 4 SW 4 SW 3 1,4 7 s 3 SW 2 SW 2 0,6 8 w 3 SW 3 SW 2 7,6 9 SW 2 SSE 2 s 1 0,0 10 s 2 SW 1 SW 1 — 11 SW 1 NE 2 NE 2 6,0 12 E 3 E 2 E 3 6,5 13 s 2 SW 1 SW 1 5,9 14 SE 2 SE 2 SE 1 — 15 SE 1 SW 1 SW 1 0,7 16 SW 2 SW 2 SW 1 4,9 17 NW 2 W 1 w 1 1,6 18 SW 3 SW 3 SW 2 — 19 SE 2 s 2 s 1 — 20 s 3 s 2 S 2 0,6 21 s 2 SE 2 SE 2 2,8 22 s 2 SSW 1 SW 1 3,2 23 SE 2 NE 2 NE 3 — 24 NE 3 NNW 2 NW 1 4,6 25 NW 1 W 1 W 1 2,2* 26 NW 1 N 1 NW 1 — 27 S 2 S 1 S 1 0,9* 28 SSE 3 SSE 3 SE 4 - - 29 SSW 2 SSW 4 SW 6 6,7 30 SW 3 SW 2 SW 2 1,6 31 SW 2 SE 1 SE 3 — Monats- 1 mittel I 2,3 2,0 2,0 58, Niederschlag Form und Zeit n #1schauer p von 700p-8uup oo, einige % schauer p II0-1 n-a-p-n mit Unterbr. #° n, # schauer p #0-1 n-a-p-n, =° früh » 55 Graupeln 3 Y) V 55 Reif 21 V 55 Nebel 3 Yl 55 Gewitter 13 Winde: Eintrittszeiten • • N . 51,5 Letzter Eistag 24. Januar NE . 96,5 „ Schneefall 13. März E . 157,5 „ Frosttag 3. Mai SE . 81,0 „ Reiftag 30. März S . 85,0 Erstes Gewitter 7. April SW . 284,5 Erster Sommertag 23. Mai w . 208,5 Letztes Gewdtter 4. Oktober NW - . 128,5 Letzter Sommertag 11. September c . 2,0 Erster Reif 15. November Mittlere Windstärke 1,8 „ Frosttag 18. November Zahl der Sturmtage . 10 „ Schneefall 21. November „ Eistag 1. Januar. Die vorstehenden meteorologischen Berichte können leider vorläufig nicht weiter ge druckt werden. Sie werden als Manuskript in der Universitäts-Bibliothek in Greifs wald aufbewahrt und Interessenten auf Wunsch zur Verfügung gestellt werden. I. A.: Jaekel. I I für Xeuvorpommeni und Rügen in Greifswald. Herausgegeben vom Vorstand. Siebenund vierzigster Jahrgang. > Erster Teil. a d □ GREIFSWALD. Druck: Emil Hartm^nn. 1920. V Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend von Greifswald. (Meßtischblatt Nr. 593 „Greifswald“, S.-W., östl. Teil.) Von Otto Kramer. A. Das Gebiet. Die vorliegende Arbeit bildet eine Fortsetzung der im Jahre 1913 erschienenen Dissertation von A. Wilczek: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend von Greifswald sowie der Dissertationen von Marie Schultz, Johannes Klemm (1914) und Marie Voß (1915) mit dem gleichen Titel. Das Gebiet, das in meiner Abhandlung algologisch be¬ arbeitet ist, liegt zwischen 54° 0' und 54° 3' nördlicher Breite und zwischen 31° 2' und 31° 5' östlicher Länge von Ferro (Braun). Unsere Karten zählen von Ferro! Es bildet vom Südwesten des Meßtischblattes Nr. 593 „Greifswald“ den östlichen Teil. Es schließt sich südlich an das von Wilczek bearbeitete Gebiet an. Im Norden wird es begrenzt von den Dörfern Potthagen und Helms¬ hagen. Die Südgrenze verläuft etwa 1 km südlich der Ort¬ schaft Behrenhof von Westen nach Osten. Im Westen geht die Grenze durch die Ortschaft Grubenhagen und hart östlich an Dargelin vorbei. Die Ostgrenze verläuft genau durch die Mitte des Universitäts-Forstes bis zum „Langen Berg“. Die genaue Festlegung der Fundorte wurde ermöglicht durch eine Einteilung des Meßtischblattes (1 : 25000) in Quadrate von 4 mm Seitenlänge (= 100 m natürlicher Länge). / l 2 0. Kra mer : Beiträge zu einer Algenftora der Umgegend v. Greifswald. Ganze Zahlen stehen je an einem Intervall von 40 mm (= l km), die Dezimalen an einem solchen von 4 mm (— 100 m). [Vergl. Wilczek, pag. 22]. Auf diese Weise wird das Gebiet begrenzt durch die Zahlen 5,5 und 11,1 im Norden und Süden, 2,5 und 5,5 im Westen und Osten. Geologisch ist über das Gebiet nicht viel zu sagen. Es gehört dem norddeutschen Flachland an und ist eine fast ebene Landschaft, die etwa BO- 40 m über den Meeres¬ spiegel der Ostsee sich erhebt. Der Boden besteht aus oberdiluvialen Ablagerungen (Geschiebemergel). Er ist ge¬ kennzeichnet durch die zahlreichen kleinen Tümpel, Solle genannt. In diesem geologischen Bau finden die hydro¬ graphischen Eigenschaften und Eigentümlichkeiten ihre Er¬ klärung. Das Gelände ist verhältnismäßig arm an Wasser¬ ansammlungen. Die größte ist der Parkteich in Behrenhof, dann kommen die Dorfteiche von Behrenhof, Grubenhagen, Dargelin usw., dazu einige wenige kleine Teiche inmitten der Felder und ein Teich im Walde, etwa 1200 m südlich des Westrandes von Potthagen. Die über das ganze Ge¬ biet zerstreut liegenden Tümpel und Solle sind besonders zahlreich östlich des Dorfes Grubenhagen. Doch haben diese die unangenehme Eigenschaft, daß sie im Sommer oft austrocknen und wochenlang ohne Wasser bleiben. Zum Teil auch verschwinden sie gänzlich, da die Landwirte sie bei der unangenehmen Lage innerhalb der Acker mög¬ lichst zuzuwerfen versuchen. Reich ist das Gebiet an Gräben, da die Wiesen und Weiden durch solche künstlich bewässert werden. Der Wasserstand ist auch hier naturgemäß sehr wechselnd und man muß mit einer längeren Austrocknung im Sommer rechnen. An fließenden Gewässern besitzt das Gebiet nur die Schwinge, ein südlich Grubenhagen von Osten nach Westen fließendes Flüßchen, das in die Peene mündet. Moore sind im Gebiet kaum vorhanden. Nur 1\ 2 km nördlich Behrenhof ist etwas mooriges Land und Wiese mit einigen wenigen Torftümpeln und Ausstichen. 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifsivalä. 3 Die Lage der einzelnen Fundorte ist zu ersehen aus der am Schluß der Arbeit beigefügten Kartenskizze. Zur besseren Orientierung sind die Ortschaften und die Haupt¬ straßen mit eingezeichnet. Die Zeichnung entspricht den Verhältnissen, wie ich sie im Jahre 1914 vorfand. Sie wichen schon damals etwas ab von dem Meßtischblatt. In den nun inzwischen verflossenen fünf Jahren wird sich noch einiges geändert haben. Die verlandeten und zuge¬ worfenen Tümpel sind mit einem Kreuz bezeichnet. Salz- oder Brackwasser ist im ganzen Gebiet nicht vor¬ handen, so daß ich nur eine typische Süßwasserflora vor¬ fand. Im Allgemeinen ist das Gebiet als an Algen reich zu bezeichnen. B. Verbreitung der Algen innerhalb des Gebietes. Es sei nun zunächst ein Bild gegeben über die Ver¬ teilung der hauptsächlichsten Algengruppen. Die genauen Fundoite der einzelnen Arten sind aus der systematischen Übersichtstabelle zu entnehmen. Wie schon in der Einleitung gesagt wurde, haben wir es überall mit einer ausgesprochenen Süßwasserflora zu tun. Denn nirgends konnte ein auch nur nennenswerter Gehalt an Salz in dem Wasser nachgewiesen werden. Unter den stehenden Gewässern kann man im Großen und Ganzen zwei verschiedene Typen unterscheiden, solche mit sandigem Boden und solche, deren Grund gebildet wird aus Ablagerungen von verwesenden und faulenden Pflanzen¬ resten. Die ersteren liefern eine verhältnismäßig geringe Ausbeute an Algen, während die letzteren recht reich daran sind. So konnte ich in einigen Tümpeln östlich Gruben¬ hagen nur vereinzelte, wenige Diatomeenarten feststellen. Grünalgen und Spaltalgen traten das ganze Jahr hindurch in denselben nicht auf. In den übrigen Tümpeln fanden sich im allgemeinen reichlich makroskopische und mikros¬ kopische Chlorophyceen, die über das ganze Gebiet ver¬ breitet vorkamen und oft in großen Mengen gefunden 1* 4 0. Kra mer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. wurden. Sie bildeten Wochen hindurch die weitaus vor¬ herrschende Vegetation und gaben in den einzelnen Jahres¬ zeiten dem Gebiet ein ganz charakteristisches Gepräge. Algologisch fast ganz in Fortfall kamen auch die Dorf¬ teiche und -Tümpel in Grubenhagen, Behrenhof, Busdorf und Dargelin II. Sie zeigten absolut keine \ egetation. Nur im zeitigsten Frühjahr fanden sich Flagellaten, be¬ sonders Euglena viridis, die allerdings dann eine Zeit hin¬ durch die Oberfläche des sehr schmutzigen, oft jauchigen Wassers mit einer dichten, grünen Decke überzog. Da¬ zwischen fanden sich vereinzelt noch andere Flagellaten, Euglena-Arten, Phacus, Dinobryon, Svnura. Die Ursache für das Fehlen höherer Algen kann nur in dem Zufluß von Jauche und Abwässern aus den Ställen und Häusern zu suchen sein, die infolge des Gehalts an Ammoniak und anderen Zersetzungsprodukten vergiftend auf die Organismen wirken. Hinzu tritt dann noch der Umstand, daß das Wasser fast dauernd in Bewegung ist, da die Teiche meist auch als Pferdeschwemme dienen und Enten und Gänsen ein beliebter Tummelplatz sind. Gerade die niederen Algen sind an einigermaßen ruhiges Wasser gebunden, da sie vielfach mit Gallerte am Substrat befestigt sind. Diese Art der Befestigung ist bei einer dauernden Bewegung des Wassers und einer dauernden Reibung der Bodenteilchen aneinander schlechterdings nicht möglich. Bei den kleinen Tümpeln mit ruhigem Wasser und trotzdem sehr spärlicher Vegetation ist es wohl in der Hauptsache der Mangel an Nährstoffen, der keine Algenflora aufkommen läßt. Ebenso erfolglos war das Suchen nach Algen in Ge¬ wässern, die den ganzen Sommer hindurch mit einer dichten Phanerogamenflora ausgestattet waren. Im zeitigsten P rüh- ling versuchte sich eine Algenvegetation durchzusetzen, doch dauerte sie eine nur kurze Zeit und zwar so lange, bis durch Lemma minor und polyrhiza die Oberfläche des Wassers mit einer dicken Decke überzogen war, sodaß in die darunter liegenden Schichten überhaupt keine Licht¬ strahlen mehr durchzudringen vermochten. Damit hörte das Leben der Algen vollständig auf. Ohne genügendes 0. K r a m e r : Bei träge zu einer Algenflora der Um gegen d v. Greifswald. 5 .Licht ist ein Leben der assimilierenden Algen ausgeschlossen. Ähnlich lagen die Verhältnisse in der Schwinge, die bis in den Sommer hinein dicht mit Schilf (Phragmites) be¬ wachsen war, wozu noch eine Menge anderer Wasser¬ pflanzen kam wie Iris, Typha, Potamogeton u. a. m. Ab¬ gesehen von wenigen Desmidiaceen, Diatomeen und ver¬ einzelten Schizophyceen war hier in der ersten Hälfte des Sommers nichts an Algen zu finden. Erst nachdem im Juli das Schilf abgemäht war, konnte eine Algenflora auf- kommen und sich stärker entwickeln. \ on den Sollen fielen auch einige im Sommer für die Beobachtung aus infolge ihrer Austrocknung. Dazu kam für and eie noch der Umstand, daß sie mitten in Getreide¬ feldern lagen, und man im Sommer bis zur Ernte nicht an sie heran konnte. Für eine dauernde Beobachtung schieden sie damit aus. Am günstigsten waren Tümpel mit einem mittelmäßigen Bestände an Phanerogamen, die eine hinreichende Tiefe besaßen und bei denen eine Gefahr des ^.ustrocknens nicht im Bereich der Möglichkeit lag. Die Phanerogamen dienten den Jugendformen von Spiroggra, Conferva, Cladophora, V aucheria u. a. als gutes Substrat. Die im Gebiet recht reichlich vorhandenen Gräben gaben zum weitaus größten Teil eine gute Ausbeute, so¬ weit sie nicht unmittelbar an Gehöften vorbei führten und durch Abwässer verjaucht und vergiftet waren. Ein ziemlich breiter von der Schwinge nach Süden führender Graben lieferte merkwürdigerweise außer einigen Diatomen nichts, obwohl gerade in dem Teil des Gebietes recht viel ge¬ funden wurde. Scheinbar war er noch nicht lange fertig¬ gestellt und die Vegetation aus der Schwinge hatte sich noch nicht verpflanzt gehabt. Nach diesen Ausführungen allgemeiner Art sei nun noch einiges gesagt über das Vorkommen der einzelnen Algenarten selbst. Die Schizophyceen kamen über das ganze Gebiet zer¬ streut vor. Wenn sie auch äußerlich nicht so scharf hervor- tiaten, so sind sie doch geeignet, für den Algologen eine Gegend scharf zu charakterisieren. Brackwasser bietet ja 0 0. Kram e r: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. oft günstigere Lebensbedingungen, aber auch im süßen Wasser sind zahlreiche Arten vertreten, Oscillatoria, Nostoc, Anabaena, die allerdings von Schultz und Yoß meist nur im Brackwasser angetroffen wurden. Außerdem fanden sich als typische Süßwasserformen Aphanotece und Toly- pothrix, die von Marie Schulz auch ausnahmsweise in salzhaltigem Wasser vorgefunden wurden. Die Schizo- phyceen leben meist in etwas schmutzigem Wasser, da sie dort durch die verwesenden Pflanzenteile höher organi¬ sierter Pflanzen und die dadurch gegebenen Nährstoffe günstigere Existenzbedingungen antreffen. Für die Klasse der Spaltalgen kommen als Fundorte hauptsächlich in Frage die Tümpel östlich Grubenhagen und die in der Nähe des Hofes Dargelin II gelegenen, dazu noch einige Gräben mit sehr langsam fließendem Wasser. In Bächen und Gräben mit klarem, fließendem Wasser kommen sie nicht vor. Am ertragreichsten war der Sol 9,1 : 4,25 nordwestlich Busdorf, die Torfstiche und der Parkteich in Behrenhof. Von den Flagellaten trat nur Englena viridis besonders stark hervor, die auf den jauchigen Dorfteichen in den Frühjahrsmonaten März bis April starke Wasserblüten bildete und die Oberfläche mit einer dicken, grünen Decke überzog, so daß man es im ersten Augenblick mit Grün¬ algen zu tun zu haben glaubt. Die übrigen Flagellaten fanden sich meist nur vereinzelt unter Englena viridis. Die Diatomeen waren in allen Teilen des Gebietes ver¬ breitet, allerdings in sehr wechselnder Menge. Teils bildeten sie an Steinen, Pflanzenstengeln, Pfählen und Holzstücken dicke braune Überzüge, zumal im Frühling und im Herbst, teils aber wurden sie nur spärlich und ganz vereinzelt an¬ getroffen. Die in der Hauptsache vorkommenden Arten waren Melosira, Navicula, Nitzschia, Synedra, Cymbella und Gomphonema. Von den mikroskopischen Chlorophyceen waren die Desmidiaceen zahlreich vertreten, besonders in den Torf¬ tümpeln und Ausstichen in dem kleinen Moor. Closterium, Cosmarium, Pleurotaenium, Staurastrum und auch Micra- sterias wurden gefunden. Besonders Closterium war recht 0. Kr a m e r : Beitrüge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 7 weit verbreitet im Gebiet, teilweise wurde es in Reinkultur gefunden. Alle übrigen Desmidiaceen traten nur in ver¬ einzelten Exemplaren auf und wurden nirgends und zu keiner Jahreszeit in größeren Mengen beobachtet. Von den übrigen mikroskopischen Grünalgen bleiben noch zu erwähnen Pediastrum, Scenedesmus, Volvox, Tetraspora, Protococcus und Pleurococcus. Während die ersten drei Gattungen nur vereinzelt und an nur wenigen Stellen beobachtet wurden, waren Protococcus und Pleu¬ rococcus weit verbreitet und vielfach an feuchten Mauern und auf Bäumen in Massen vertreten. Die Gattungen Scenedesmus und Pediastrum blieben beschränkt auf den Parkteich in Behrenhof, der verschiedene Arten in sich beherbergte. Zu erwähnen bleibt noch, daß im April und Mai im Parkteich und einem von Süden her in die Schwinge fließenden Graben sehr häufig Hydra viridis auftrat, die durch die in ihren Zellen wohnende Zoochlorella conductrix und parasitica grün gefärbt ist. Sie blieb auf diese beiden Fundstellen beschränkt, Wenden wir uns nun zu den makroskopischen Chloro- phyceen. Einzelne Tümpel und Gräben waren auffallend arm an solchen. Ein Grund konnte von mir kaum fest¬ gestellt werden. Wahrscheinlich lag die Ursache wohl in dem Fehlen von Nährstoffen begründet, denn die Wasser¬ stellen hatten Sandboden und klares Wasser. Von den Conjugaten waren es in der Hauptsache Spirog\ra und Mougeotia, die .häufig vorkamen, während die Gattung Zygnema nur sehr spärlich zu finden war. Von der Gattung Mougeotia waren nur drei Arten be¬ stimmbar, da die übrigen nie in Copulation festgestellt wurden. Spirogyra kam massenhaft vor und war weit ver¬ breitet in den verschiedensten Arten. Doch wurden auch hier nicht alle Arten bestimmt, da sie nicht copulierten. Die Gattungen Conferva, Ulothrix, Cladophora und Vaucheria beherrschten Monate hindurch vollkommen die einzelnen Gewässer und ließen neben sich kaum andere Algen aufkommen, höchstens Desmidiaceen und einige andere mikroskopische Arten. Conferva fand sich in ver- g 0. Kra mer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. schiedenen Varietäten fast überall im Frühjahr, in dicken Watten auf dem Wasser schwimmend; in der Hauptsache war es Conferva bombycina. Daneben trat Ulothrix auf, aber nicht in solchen Massen und ausgedehnten Lagern. Desgleichen fanden sich Vaucheria- Arten im Sommer über¬ all und recht reichlich. Besonders war es Vaucheria hamata, die sehr verbreitet im Wasser und mehr noch auf feuchter Erde sich fand, wo sie nach Regen besonders stark vege¬ tierte und dann auch reichlich mit Fortpflanzungskörperji angetroffen wurde. Chaetophora war zu finden in Tümpeln mit recht ruhigem Wasser und in sonniger Lage, wo sie Stengel, Steine und trockenes Holz als Substrat benutzte und dieselben als schlüpfrig-schleimige, grüne Lager überzog. Sie blieb be¬ schränkt auf nur wenige Fundstellen. Ähnlich verhielt sich Drapernaldia, die sich nur in der Schwinge und den ihr benachbarten Gräben fand. Cladophora war ebenfalls im Hochsommer so reichlich vertreten, daß sie zeitweilig alles beherrschte. Einige Arten jedoch kamen nur in ganz kleinen Watten zwischen Phanerogamen vor. Auch Oedogonium war örtlich sehr beschränkt. Massen¬ haft wurde Oedogonium nirgends festgestellt. Teilweise fand ich sie nur in wenigen Fäden zwischen ausgedehnten Lagern von Conferva. Merkwürdig ist noch der Umstand, daß in dem ver¬ hältnismäßig großen Parkteich in Behrenhof außer einigen Fäden von Conferva keine einzige makroskopische Chloro- phycee vorhanden war; um so auffallender ist diese Tat¬ sache, als in dem Teich Nährstoffe reichlich gegeben waren. Um so zahlreicher waren allerdings mikroskopische Ver¬ treter. Der Mangel ist wohl auf den Mangel an direktem Sonnenlicht zurückzuführen, da der Teich nur von hohen, dicht belaubten Bäumen umstanden war, die den Zutritt des Lichtes stark beeinträchtigten. Zum Schluß seien noch die Characeen erwähnt. Auch sie waren im Gebiet verhältnismäßig selten und blieben auf einen Graben südlich Pfarrhof, den Tümpel 8,94 : 3,3, 0. Kram er: Beiträge zu einer Algenfora der Umgegend v. Greifswald. 9 einen Waldgraben und einen Torfstich beschränkt. Ge¬ funden wurden je zwei Arten der Gattung Chara und Tolvpella. C. Vegetationsperioden. Wohl bei allen Algen lassen sich im Laufe der Ent¬ wicklung Perioden des Wachstums, der Fortpflanzung und der Ruhe beobachten. Am deutlichsten ausgeprägt ist das bei den Meeresalgen, doch auch bei den Süßwasserformen läßt sich das nachweisen, wenn es auch vielfach nicht so augenfällig in die Erscheinung tritt. Die Zeit der Ruhe fällt hier in unseren Breiten im allgemeinen in die Winter¬ monate, doch variiert das je nach der Strenge des Winters und der Dauer der Eisbildung auf den Wasseransamm¬ lungen. Lberall tritt mit Beginn der wärmeren Tage (F ebruar — April), je nach dem Schwinden des Eises, eine ganz bestimmte Frühjahrsflora auf. Eine andere Reihe von Algen erreicht ihren Höhepunkt in der Vegetation in den Sommermonaten, wieder andere verlegen ihn in den Herbst. So kann man zu jeder Jahreszeit eine ganz bestimmte Flora unterscheiden, die den Gewässern ein ganz be¬ stimmtes und charakteristisches Gepräge verleiht. Es hängen alle diese Verhältnisse naturgemäß ab von der Einwirkung des Lichtes und der Temperatur. Der je¬ weilige Anteil der beiden Faktoren ist noch nicht annähernd geklärt und muß späteren Versuchen Vorbehalten bleiben. Doch soviel ist schon aus meinen Beobachtungen fest- zustellen, daß in kleinen und flachen Tümpeln und Gräben die Algen eher zur Entwicklung kommen, als in größeren Teichen und Seen mit bedeutend tieferem Untergrund. In ersteren erwärmt sich das Wasser viel rascher und das Optimum der Lebensbedingungen tritt eher ein. Denn jeder Organismus hat ein bestimmtes Optimum an Licht und Wärme, bei dem er am besten gedeiht. Je kleiner und flacher die Gewässer werden, desto unregelmäßiger werden auch die Vegetationsperioden. Ich denke da be¬ sonders an nur zeitweise mit Wasser angefüllte Lachen und D Pfützen, die sich ja im allgemeinen auch durch ein reges 10 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald, Leben von Mikroorganismen auszeichnen. Da hier die Ge¬ fahr des Austrocknens und damit eines Absterbens sehr leicht eintritt, so nehmen die Algen nach Möglichkeit jede sich bietende Gelegenheit wahr, um Fortpflanzungskörper zu bilden und sich zu vermehren. Allerdings haben sich die meisten gegen ein solches Zugrundegehen durch Aus¬ trocknung gesichert durch Ausbildung von Dauerzellen (Hypnozygoten). Diese allgemeinen Ausführungen auf die Algen meines Gebietes angewandt, ergibt sich ungefähr folgendes Bild. Schon im zeitigsten Frühling, in den Monaten Februar und März, fanden sich Conferva bornbycina und Ulothrix. Sie bildeten um diese Zeit bereits dicke Watten auf dem Wasser. Den Höhepunkt erreichten sie Mitte Mai, um von da ab langsam wieder abzunehmen und ganz zu ver¬ schwinden. Im Juli fand sich nur noch hin und wieder ein Rasen, der jedoch an Größe weit zurückblieb gegenüber den Funden im Frühjahr. Bei einem Teil hatte es den Anschein, als ob im Oktober und November noch ein zweites Maximum erreicht werden sollte. Doch hielt sich dasselbe in mäßigen Grenzen und trat nicht scharf ausge¬ prägt hervor. Es trat wohl Conferva wieder häufiger auf als im Sommer, aber eine genaue Feststellung war nicht möglich, da schon Ende November sich eine ziemlich starke Eisdecke bildete. Nach dem Auftauen derselben in kurzer Zeit waren die Conferva-Arten verschwunden. Ähnlich wie Gonferva und Ulothrix verhielt sich Vaucheria, die allerdings erst im Juli ihr Maximum er¬ reichte und auch im Frühjahr spät auftrat. Eine Ausnahme machte nur Vaucheria hamata, die ich das ganze Jahr über antraf, wenn im Winter auch nur vereinzelt. Sie fruktifi- zierte reichlich im Mai und Juni, überdauerte aber ohne äußere Veränderung den Winter. Sie fand sich meist am Rande von Gewässern, auf feuchter Erde, weniger im Wasser selbst. Die übrigen Vaucheriaarten fruktifizierten Ende Juli bis Mitte August. Die beherrschende Chlorophycee des Hochsommers war Cladophora, die ich überall in großen Mengen und über das 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 1 1 gesamte Gebiet verbreitet feststellte. Ihr erstes spärliches Auftreten fiel in den Mai, ihr Maximum erreichte sie im Juli und August, um im September allmählich wieder ab¬ zunehmen. In einigen winzigen Exemplaren vermochte sie auch die nicht sehr kalten Wintermonate zu überdauern. Gleichfalls im - Mai wurden auch Draparnaldia und Chaetophora zuerst festgestellt. Doch waren beide Arten nicht sehr verbreitet und traten daher auch weniger auf¬ fallend in die Erscheinung. Sie traten beide sehr plötzlich und unvermittelt auf, um nach kurzer Vegetationsperiode ebenso plötzlich wieder zu verschwinden. Ihr Maximum fiel in die letzte V oche des Mai. Mitte Juni schon war nichts mehr von ihnen zu sehen und auch im Spätherbst und im Hochsommer traten sie nicht mehr hervor. Charakteristische Hochsommerformen waren dagegen Rhizoclonium und Stigeoclonium, die ihren Höhepunkt im Juli und August erreichten. Auch sie waren örtlich sehr beschränkt. Etwas früher machte sich Oedogonium bemerkbar, etwa Ende April bis in den Juli hinein, um dann sehr schnell abzunehmen und im September ganz aus der Natur zu verschwinden. Zu den ausgesprochenen Frühjahrsformen gehörten dann die Conjugaten mit den Gattungen Spirogyra, Mou- geotia und Zvgnema. Die ersten Fäden fanden sich bereits im März, die sich rasch vermehrten und schon im Mai ihr Maximum erreichten. Soweit sie überhaupt in Fruk- tifikation gefunden wurden, fiel dieselbe zusammen mit dem ^ egetationshöhepunkt. Vom Juni ab begannen sie all¬ mählich zu verfallen, hielten sich jedoch in geringer Menge noch den ganzen Sommer hindurch. Erst im November verschwanden sie gänzlich. Allerdings trat bei einigen Arten noch eine Vermehrung ein im September und Oktober, was wohl auf die milde Witterung in den Monaten zurück¬ zuführen ist, die damals herrschte. Für die mikroskopischen Desmidiaceen war diegiinstigste Zeit die Monate Juni bis August. Ihre Anzahl war nie so groß, daß sie einen Schluß auf etwa vorhandene Vegetations¬ perioden zuließ. Auch in den übrigen Monaten des Jahres 12 0. Kramer: Beiträge za •einer Algen flora der Umgegend v. Greifswald. traten sie vereinzelt auf. Reinkulturen von einigen wenigen Arten wie Closterium acerosum wurden nur in den oben erwähnten Monaten festgestellt. Ein doppeltes Maximum erreichten die Schizophyceen und Diatomeen, eins im Frühling und eins im Herbst. Bei ersteren trat es nicht so ausgeprägt hervor, immerhin war es deutlich erkennbar, besonders bei Oscillatoria und Lyngbj^a. Anabaena fand sich im Frühjahr garnicht, sondern nur im Herbst (Oktober und November). Ende November war Anabaena wieder völlig verschwunden. Die Diatomeen machten sich schon im allerzeitigsten Frühjahr, in den Monaten Februar und März, bemerkbar. Mit dicken, braunen Überzügen bedeckten sie um diese Zeit im Wasser liegende Gegenstände und untergetauchte Pflanzen¬ teile. Im April schon nahmen sie an Individuenzahl beträchtlich ab und hielten sich dann in ziemlich geringer Zahl den ganzen Sommer hindurch. Im September und Oktober nahmen sie wiederum zu und erreichten ein zweites, deut¬ lich ausgeprägtes Maximum. Besonders deutlich zu er¬ kennen war es bei Melosira, Synedra, Nitzschia, Navicula, Epithemia, Cymbella und Eunotia. Daneben fanden sich noch besonders Gomphonema, Gyrosigma, Fragilaria, Tabel- laria, Achnanthes, die das ganze Jahr hindurch selten blieben und ohne Einfluß waren auf die Diatomeenflora. Die Flagellata traten in größeren Mengen nur im Früh¬ jahr auf. Ende Februar und Anfang März waren sie stark vertreten. Besonders war es Euglena viridis, die sich sehr breit machte in jauchigen und schmutzigen Teichen und Tümpeln. Vereinzelt wurde sie das ganze Jahr hindurch festgestellt, ebenso wie die anderen Arten Phacus, Trache- lomonas, Dinobryon, Synura, Anthophysa und Cryptomonas. Zum Schluß sei noch der Characeen gedacht. Sie blieben örtlich sehr beschränkt, traten allerdings an den wenigen Stellen in großen Massen auf. Ihre Vegetation begann im Mai, im Juni und Juli fruktifizierten sie. In diese Monate fällt auch ihr Maximum. Ich fand sie bis in den Spätherbst hinein. Eine überwinternde Art ver¬ mochte ich nicht anzutreffen. • 0. Kra mer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 13 D. Technik. Das Einsammeln der Algen geschah mit Hilfe eines kleinen Netzes für Schlammproben, in denen viele mikros¬ kopische Formen zu finden waren. Die makroskopischen Formen wurden mittels eines Greifhakens eingeholt. Zum Fang von Diatomeen wurde noch ein scharfkantiger Löffel benutzt zum Abkratzen von im Wasser liegenden Holz¬ stücken, Pfählen u. s. w., an denen die Diatomeen feste Überzüge bilden. Das gesammelte Material wurde zwecks mikroskopischer Untersuchung in Glasgefäßen nach Hause gebracht und ohne Aufwendung besonderer Kunst in dem ursprünglichen Wasser auf Tellern, unter Ersatz des ver¬ dunsteten, aufbewahrt. Empfindliche Formen wurden so¬ fort an Ort und Stelle fixiert und conserviert. Besondere Kulturen wurden im allgemeinen nicht angewandt. Doch lehrte schon die tägliche Beobachtung die Nachteiligkeit zu kleiner Gefäße und damit zu wenig Wassers, die oft schädlich wirkende, direkte Sonnenbeleuchtung, die ver¬ schiedenen Ansprüche der einzelnen Arten an das Wasser (ob fließend oder stehend, salzig oder süß) und an die Temperatur. Sämtliches Material wurde frisch bestimmt mit Aus¬ nahme der Diatomeen. Nach der Bestimmung wurden von allen Formen Dauerpräparate hergestellt in doppelter Aus¬ führung. Außerdem wurden die makroskopischen Formen in Flaschen conserviert und von ihnen Herbarpräparate angefertigt. An Fixierungsmitteln wurden verschiedene verwendet und die einzelnen Arten mit verschiedenen Flüssigkeiten behandelt. Dabei ist ein bestimmtes bestes Mittel für alle Algen nicht zu finden gewesen, sondern es stellte sich her¬ aus, daß es für jede Art und Gattung ein besonders günstiges Fixierungsmittel gibt, das herauszufinden eine längere Übung und viele Versuche erfordert. Für viele Arten ist zweckmäßig Formalin (4%). Weiter geeignet waren noch besonders Chromsäure (1 °o) und Kupferlacto- phenol. Diese Mittel kamen in der Hauptsache in Betracht 14 0. Kra mer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. zum Konservieren makroskopischer Formen. Lactophenol- Kupfer bot den großen Vorteil, daß die Objekte darin ihre Farbe behielten, nicht bleichten und nicht schrumpften, während das bei Verwendung von Formalin der Fall war. Die Chlorophyceen behalten in Kupferlactophenol ihre grüne Farbe und lassen sich zu einer späteren mikroskopischen Untersuchung noch sehr gut verwenden. Auch Chormsäure (l°o) wurde mit gutem Erfolge verwendet. Die Dauerpräparate wurden auf folgende Weise her¬ gestellt: Das Material wurde, nachdem es bestimmt war, fixiert mit Formalin, die Gattungen Cladophora, Vaucheria und Oedogonium, überhaupt alle widerstandsfähigeren und robusteren Arten, ließen sich auch sehr gut in Chrom¬ säure (1 ’o) fixieren. Als Einbettungsmittel wurden be¬ nutzt Lactophenol- und Glyceringelatine. Doch ist bei der Überführung von der Fixierungsflüssigkeit in das Ein¬ bettungsmittel Vorsicht geboten, da die Objekte durch das wasserentziehende Glycerin sehr leicht schrumpfen. Um das zu verhindern, legt man die Objekte zunächst in sehr stark verdünntes Glyzerin, das durch Stehen an der Luft ganz allmählich konzentrierter wird. Nach vollkommener Verdunstung des Wassers konnte man die Objekte ohne Gefahr in Glyzeringelatine überführen. Zunächst bedürfen die Präparate keines weiteren Verschlusses. Doch sollen sie sich jahrelang halten, so ist es zweckmäßig, sie mit Asphaltlack zu verschliessen. Am meisten Schwierigkeiten machten die Konjugaten, besonders die Desmidiaceen, und unter ihnen wieder die Gattung Closterium, die sich sehr empfindlich zeigten chemischen Einflüssen gegenüber. Als bestes Fixierungs¬ mittel wurde in diesem Falle Osmiumsäure verwandt. Formalin (4°o) gab auch gute Resultate. Im ersteren Falle genügte es,' das Deckglas mit dem Objekt etwa o — 10 Sekunden über 2°'o Osmiumsäure zu halten, die eine Fixierung fast momentan hervorrief. Vor einer zu langen Einwirkung muß man sich hüten, da die Objekte sehr leicht schwarz werden. Zur Fixierung mit Formalin wurde das Objekt mit einem Tropfen Wasser auf den 0. Kramer: Beiträge zu einer Algen ft ora der Umgegend v. Greifswald, 15 Objektträger gebracht, eine Spur Formalin zugesetzt und nach 2 3 Stunden sehr stark verdünntes Glyzerin. Nach Verdunstung des Wassers erfolgte Einbettung in Glyzerin¬ gelatine. Spirogyra ließ sich am besten fixieren in 1 % Chrom¬ säure, ebenso auch Mougeotia und Zygnema. Die Schizophyceenpräparate wurden angefertigt durch Fixierung in Kupferlactophenol und Einbettung in Glyzerin¬ gelatine. Mit Formalin fixiert, verloren sie die Parbe, während Osmiumsäure sich als anwendbar erwies. Zur Herstellung von Diatomeenpräparaten war ein be¬ sonderes \ erfahren notwendig. Es wurden nur Schalen- piäparate hergesteilt, da sonst eine genaue Bestimmung der einzelnen Formen sich nicht durchführen ließ. Zur Zeistorung des Zellinhaltes kochte ich die Objekte mit conc. Salpetersäure etwa 10 — 15 Minuten lang, worauf ein Aus¬ waschen der Säure mit destilliertem Wasser erfolgte. Die Einbettung erfolgte in Styrax (cf. Klemm pag. 12). Zum Schluß sei noch auf eine besondere Schwierigkeit hingewiesen, die sich bei Bestimmung einzelner Arten sehr unangenehm bemerkbar machte. Spirogyra, Zygnema und Mougeotia sind mit Sicherheit nur im Zustande geschlecht¬ liche! F oitpflanzung zu bestimmen. In der Natur aber werden sie nur selten in diesem Zustande gefunden. Da muß man zu künstlichen Versuchen seine Zuflucht nehmen, in denen man ihnen besonders günstige Lebensbedingungen verschafft, um sie dadurch zur Bildung von Fruchtkörpern anzuregen und sie zur Copulation zu zwingen. Die ge¬ schlechtliche Fortpflanzung hängt von allen möglichen äußeren Einflüssen ab, wie Lichtstärke, Temperatur und Zusammensetzung des Wassers. Ich verwandte eine Nährlösung, und zwar die Knopsche, bestehend aus 4 Teilen salpetersaurem Kalk, je 1 Teil schwefelsaurer Magnesia, salpetersaurem Kali und einem löslichen Eisensalz. Aber die Pflanzen zeigten darin keiner¬ lei Neigung zur Congugation. Nebenher verwandte ich Rohrzuckerlösungen in wechselnder Stärke von 2—4% und in verschiedener Menge. Darin wurden die Algen teils 16 0. Kra mer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. dem direkten Sonnenlicht, teils an der Nordseite diffusem Tageslicht ausgesetzt. So gelang es mir in der Tat, bei eimgen Arten Conjugation hervorzurufen, und zwar frukti- fizierte Mougeotia genuflexa in einer 3]/2 % Rohrzucker¬ lösung in geringer Menge im direkten Sonnenlicht nach 2 — 3 Tagen, Spirogyra varians in 3% Lösung geringer Menge im diffusen Tageslicht nach 6 Tagen, Spirogyra polymorpha in 3V20/0 Lösung im direkten Sonnenlicht nach 3 Tagen. Es blieben immerhin noch Arten übrig, die sich nicht als zugänglich für diese Versuche erwiesen und daher auch nicht bestimmt werden konnten. E. Systematisches Verzeichnis der gefundenen Algen. Das Verzeichnis ist nach den „Natürlichen Pflanzen¬ familien" von Engler-Prantl geordnet. Es enthält für jede Art die Bestimmungsliteratur, Angabe der Abbildung, die geographische Verbreitung, Fundorte innerhalb des Gebietes und biologische Bemerkungen. Über die Bezeichnung der Fundorte vergleiche oben. Die erste Zahl bedeutet die Entfernung vom Nordrand, die zweite die vom Westrand des Meßtischblattes. Angabe der Abbildung und geogra¬ phische Verbreitung außerhalb des Gebietes wurden nur bei den Formen hinzugefügt, die nicht bereits in den Ar¬ beiten von Wilczek, Klemm, Marie Schultz und Marie Voß Erwähnung gefunden haben. War das der Fall, so wurde auf deren Arbeiten verwiesen. Eine Zusammen¬ stellung der gesamten, benutzten Literatur befindet sich am Schluß meiner Arbeit. Im systematischen Verzeichnis wurden nur die für die Bestimmung maßgebenden Literatur¬ stellen angegeben. Die Abkürzungen haben folgende Be¬ deutung: Brandt — K. Brandt und C. Apstein: Nordisches Plankton, botanischer Teil. Delp = J. B. Delponte: Specimen Desmidiacearum sub- alpinarum. De Toni = J. B. De-Toni: Sylloge Algarum. 0. Kramer. Beiträge zu einer Algenfora der Umgegend v. Greifswald. 1 7 Gomont = M. Gomont: Monographie des Oscillaries. Kg. = F. T. Kützing: Tabula phycologicae. Klemm Joh. Klemm : Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend von Greifswald, Diss. 1914. Lemm = E. Lemmermann: Kryptogamenflora der Mark Brandenburg III; Algen I. Mig. = W. Migula: Kryptogamenflora von Deutschland, Deutsch-Österreich und der Schweiz. Rabenh. = L. Rabenhorst: Kryptogamenflora von Deutsch¬ land, Österreich und der Schweiz. Ralfs = J. Ralfs: The British Desmidiaceae. Schönf. = H. v. Schönfeldt: Die deutschen Diatomeen. Schultz = Marie Schultz: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend von Greifswald. Stein = F. Stein: Der Organismus der Infusionstiere. Tild. = J. Tilden: Minnesota Algae. V. H. = H. von Heurck: Synopsis des Diatomees deBelgique. Voß = Marie Voß: Beiträge zu einer Algenflora der Um¬ gegend von Greifswald. W est = W.W est: A Monograph of the british Desmidiaceae. Wilcz. = A. Wilczek: Beiträge zu einer Algenflora der Um¬ gegend von Greifswald. Wolle = F. Wolle: Fresh -Water Algae of the United States. W . Sm. — W . Smith: A synopsis of the british Diatomaceae. lg 0. Kram er: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. I. Schizophyceae. Familie Chroococcaceae. Gattung Merismopedia Meyen. Merismopedia glauca Naeg. Mig. II Nr. 163, Taf. 9, Fig. 13. Schweiz, Frankreich, Belgien, Holland, Deutschland, Böhmen, Ungarn, Afrika, Australien, Amerika. Grfswd. Fde.: Graben 10,8:4,7 — 5,15. Gattung Aphanocapsa Naeg. Aphanocapsa Grevillei Rabenh. Lern. pag. 60, Fig. pag. 44, Nr. 9. Deutschland, England, Holland, Schottland, Spanien, Grönland: Grfswd. Fde.: Tümpel 9,1:4,25. Im Juni häufig als frei¬ schwimmende, rundliche, schmutzig-grüne Lager. Gattung Aphanothece Naeg. Aphanothece stagnina (Spring.) var. prasina A. Br. cf. Schultz pag. 23. Grfswd. Fde.: Wiesengraben 10,1:3,25. Kleine kugelige Lager, nur vereinzelt an einer einzigen Stelle des Grabens zwischen anderen Algen schwimmend. Familie Oscillatoriaceae. Gattung Oscillatoria Vauch. Oscillatoria tenuis Ag. cf. Schultz pag. 24. Grfswd. Fde.: Tümpel 6,94:3,02; 6,8 : 2,6; Wiesengraben 8,5:4,05; 7,6: 2,7; 9,3 : 3,2. Von Mai bis Juli häufig. Oscillatoria sancta Kg. cf. Wilczek pag. 23. Grfswd. Fde.: Feldtümpel 6,8 : 2,6. Vereinzelt im April 0. Kra mer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald . 19 Oscillatoria Fröhlichii Kg. cf. Wilczek pag. 24. Grfsw. Fde. : Tümpel 9,1 : 3,0. Graben 7,5— 7,8 : 2,7. Häufig von Mai bis August. Oscillatoria brevis Kg. cf. Wilczek pag. 24. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,4 : 3,0; Graben 9,6— 10,18 : 3,25— 3,7. Oscillatoria gracillima Kg. cf. Wilczek pag. 24. Grfswd. Fde.: Tümpel 9.3 : 3,2; 6,8 : 2,6; 9,1 : 3,0; Graben 8.1 8,49 : 2,7 — 3,5. Mikroskopisch kleine Lager, ver- einzelt unter anderen Algen. Oscillatoria formosa Borv. «/ cf. Wilczek pag. 25. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,4 : 3,0. Selten. Oscillatoria curviceps Ag. cf. Voß pag. 39. Grfswd. Fde.: Tümpel 6,8 : 2,6. Trat hier im Juni in solchen Mengen auf, daß sie große Matten auf der Oberfläche des W assers bildete. Nach etwa 14 Tagen schon nahm sie wieder ab, um im September schon ganz wieder zu ver¬ schwunden. Im nächsten Jahr wurde sie in demselben Tümpel, im Juni nur in einzelnen, sehr kleinen Lagern angetroffen. Ein späteres Maximum konnte infolge Kriegs¬ ausbruch nicht beobachtet werden. Oscillatoria leptothricha Kg. cf. Schultz pag. 24. Grfswd. Fde: Waldteich 6,1—6,2:4,12—4,2. Selten. Oscillatoria limosa Ag. cf. Wilczek pag. 23. Grfsw. Fde.: Tümpel 6,94 : 3,02. Vereinzelt zwischen Grün¬ algen und Phanerogamen. Gattung Lyngbya Ag. Lyngbya majuscula Harvey. cf. Schultz pag. 25. Grfswd. Fde.: Teich 9.4 : 3,0. Selten von Mitte März bis Dezember. Das Auftreten im Süßwasser ist bemerkens- wrert, da sie bisher nur im Brackwasser gefunden wurde. 9* 20 D. Kramer; Beiträge zu einer Algenflora der JTmgegend v. Greifswald. Lyngbya aestuarii (Mertens) Liebmann, cf. Schultz pag. 25. Grfswd. Fde.: Parkteich Behrenhof 10,5 — 10,8:3,25 — 3,55; Graben 9,3 : 3,2; 9,0 — 9,1 : 3,9 — 4,1. Vereinzelt. Erstes Auftreten schon Anfang März und bildete fast schwarz¬ grüne Lager. Lyngbya versicolor (Martin) Gomont. Mig. II Nr. 327, Tilden Taf. 5, Fig. 35. Stehende Gewässer: Frankreich, Afrika, Amerika, Schottland* Ceylon, Jamaika. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,2 : 3,6. Häufig. Lyngbya aerugineo-caerulea (Kg.) Gomont). Mig. II Nr. 326, Tilden Taf. 5, Fig. 32 — 33, Gom. Taf. 4* Fig. 1 — 3. Frankreich, Australien, Nordamerika. Grfswd. Fde.: Graben 8,25 — 8,5:3,75 — 4,1. Selten. Gattung Spirulina Turpin. Spirulina major Kg. cf. Schultz pag. 26. Grfswd. Fde.: Parkteich Behrenhof 10,5 — 10,8 : 3,25 — 3,55.. Selten, nur einzelne Fäden. Gattung microcolens Desmazieres. Microcolens paludorus (Kg.) Gom.. Mig. II Nr. 425, Tiiden Taf. 6, Filg. 30. Frankreich, Italien, Deutschland, Afrika, Nordamerika. Grfswd. Fde. : Tümpel 9,2 : 3,6. Filamente vereinzelt unter ^ anderen Algen. Familie Nostocaceae. Gattung Anabaena Bory. Anabaena variabilis Kg. Mig. II Nr. 471, Tilden Taf. 9, Fig. 9. England, Frankreich, Böhmen, Schweden, Deutschland, Nord¬ amerika. Grfsw. Fde. : Feldtümpel 10,05:4,34. Selten. Anabaena spiroides Klebahn. ' Mig. II Nr. 475, Abb. Klebahn Flora 1895, Taf. 4, Fig. 11 — 13. In Seen: Deutschland. Grfswd. Fde.: Tümpel 6,8 : 2,6. Selten. 0. Krame)' ' ^et fr(iye zu einey Algenflora der Umgegend v. Greifsicvld. 21 Anabaena oscillarioides Bory. cf. Scjiultz pag. 27. Grfswd. Fde. : Tümpel 9,35:439; 8,5 : 4,4; 10 01:5 35* 7,5: 2,7; 8,64:4,48; Graben 8,2— 8,6 : 2,5— 3,4 ; 7,4 : 2 85’ Trat in gailartigen, schwarzgrünen Lagern massenhaft auf im Tümpel 9,35 : 4,39. An den übrigen Fundstellen war sie nur spärlich vorhanden. Anabaena inaequalis (Kg.) Born, et Flah. Mig. II, Nr. 483, Tilden Taf. 9, Fig. 16. Ruhige Gewässer und Gräben: Deutschland, Italien, Frank¬ reich, England, Rußland. Finnland, Australien Nordamerika Grfswd. Fde.: Tümpel 9,1 : 4,25. Bildete sehr kleine Lao-er zwischen anderen Algen. Selten. Anabaena laxa A. Br. Mig. II Nr. 484, ^.Tilden Taf. 9, Fig. 18. Ruhige Gewässer: Deutschland, England. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,6 : 3,1. Selten. Gattung Nostoc Vauch. Nostoc Kihlmannii (Lemmermann). Mig. II Nr. 444. • Deutschland, Rußland, Schweden. Grfswd. Fde.: 9,1 : 4,25 Tümpel. Vereinzelt auf Ranunculus. Nostoc sphaericum Vauch. Mig. n Nr. 456, Tilden Taf. 8, Fig. 2. Ruhige Gewässer und Pfützen: Island, Schweden, Dänemark, Belgien, Holland, Frankreich, Rußland, Deutschland, Öster- leich, Schweiz, England, Spanien, Amerika, Australien. Grfswd. Fde.: Regentümpel 9,12 : 4,25. Selten. Nostoc Linckia Bornet. cf. Wilczek pag. 26. Grfswd. Fde.! Tümpel 9,12 : 4,25. Selten und nur im März. Nostoe punctiforme (Kg.) Hariot. cf. Wilczek pag. 26. Grfswd. Fde.: Tümpel 10,05:4,34. Vereinzelt. Gattung Cylindrospermum Kg. Cylindrospernum catenatum (Rolfs). * cf. Schultz pag. 28. Grfswd. Fde.: Tümpel 10,65:4,68. Selten, im Spätherbst. 22 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifsicald. Cylindrospermum stagnale (Kg.) Born et Flah. cf. Schultz pag. 27. Grfswde. Fde.: Wiesengraben 10,1 : 3,25; 8,8 : 3,78; 7,2 : 2,85. Bildet an dem erstgenannten Fundort im Oktober aus¬ gebreitete, schwimmende Lager. Gattung Aphanizomenon Morren. Aphanizomenon flos aquae (L.) Ralfs. Mig. II Nr. 503, Tilden, Taf. 10, Fig. 1. Rußland, Finnland, Schweden, England, Spanien, Frankreich, Dänemark, Bornholm, Deutschland, Böhmen, Ungarn, Österreich, Italien, Indien, Amerika. Grfswd. Fde.: Parkteich Behrenhof 10,5 — 10,8 : 3,25—3,55. Vereinzelt das ganze Jahr hindurch. Im Oktober massenhaft. Familie Seytonemaceae. Gattung Tolypothrix Kg. Tolypothrix tenuis Kg. cf. Wilczek pag. 28. Grfswd. Fde.: Feldtümpel 10,25:5,48. Selten. Tolypothrix polymorpha Lemm. cf. Schultz pag. 28. Grfswd. Fde.: Teich 10,25: 5,48. Beide Arten fanden sich nur in diesem einen Teich, wo sie freischwimmend in blaugrünen Raschen beobachtet wurden. (Mai bis Anfang Juni). Eine spätere Kontrolle war nicht möglich wegen der Lage des Teiches inmitten von Getreidefeldern. Familie Rivulariaceae. Gattung Rivularia (Roth) C. H. Rivularia dura Roth. cf. Wilczek pag. 28. Grfswd. Fde.: Mooriger Tümpel 9,2 : 3,6. Selten; an Ranun- culus. Rivularia atra Roth. cf. Wilczek pag. 28. Grfswd. Fde.: Tümpel 10,19:4,4; 10,23:4,43. Häufig im August, sitzend an Steinen und Pflanzenteilen. 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 23 II. Flagellaten. Eugleniaea. Familie Euglenaceae. Gattung Euglena Ehrbg. Euglena viridis Ehrbg. cf. Wilczek pag. 28. Grfswd. Fde. : Über das gesamte Gebiet verbreitet. Trat in den Monaten Februar bis April, besonders in den Dorf¬ teichen und Jauchgruben, so massenhaft auf, daß das Wasser mit einer dicken, grünen Schicht bedeckt war. Neben ihr vermochte nichts aufzukommen. Von April ab ging sie zurück, doch wurden einzelne Individuen das ganze Jahr hindurch angetroffen. Euglena spirogyra Ehrb. Lemm. pag. 498, Abb. pag. 483, Fig. 18. Durch ganz Europa verbreitet. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,2 : 3,9; 7,05:2,55; 9, 4:3,0; 10,1:4,0; 10,65 : 4,68. Häufig, doch keine Wasserblüte bildend. Euglena pisciformis Klebs. Lern. pag. 491, Abb. Hübner, Euglenaceae Fig. 18. In Europa verbreitet. Grfswd. Fde.: Dorfteich .Behrenhof 10,1 : 4,0; Tümpel 9,4: 3,0. Vermischt mit Euglena viridis, aber viel weniger zahlreich. Euglena acus (Ehrb.) var. minor Hansg. Lern. pag. 496. Europa, Nordamerika. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,4 : 3,0. Vereinzelt. Euglena acus Ehrbg. Lern. pag. 495. Europa, Nordamerika. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,1 : 4,25. Vereinzelt. Gattung Phacus Duj. Phacus pyrum (Ehrb.) Stein. Lern. pag. 515, Abb. pag. 483, Fig. 8. Europa, verbreitet. Grfswd. Fde: Dorfteich Behrenhof 10,1 : 4,0. Vereinzelt unter anderen Flagellaten. 24 0. Kra mer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greif sicald. Phacus pleuronectes (0. F. M.) Duj. cf. Klemm pag. 16. Grfswd. Fde: Tümpel 7,1 : 2,6; 7,5 : 3,8; 7,43 : 3,0; 7, 55: 3,0 8,6 : 4,4; 8,5 : 4,4; 9,4 : 3,0; 10,1 : 4,0; 10,65 : 4,68; Graben 10,8 : 4; 3 — 4,4. Das ganze Jahr hindurch ver¬ einzelt angetroffen. Phacus longicauda (Ehrb.) Duj. cf. Klemm pag. 17. Grfswd. Fde. : Graben 10,8:4,3 — 4,4. Phacus brevicaudata (Klebs) Lern. Lern. pag. 513, Abb. pag. 483, Fig. 12. Europa, Nordamerika. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,1 : 2,9. Selten. Gattung Trachelomonas Ehrbg. Trachelomonas volvocina Ehrbg. cf. Wilczek pag. 29. Grfswd. Fde.: Tümpel und Teiche: 7,05:2,55; 7,1 : 2,6; 9,4 : 3,0; 10,45 : 3,8; Graben 8,52 : 3,1. Häufig bis massenhaft im Vorfrühling. Trachelomonas hispida Stein. cf. Wilczek pag. 29. Grfsw. Fde.: Tümpel 7,1 : 2,6; 8,6 : 3,3; 9,25 : 3,05. Graben 8,5 — 8,6 : 3,0— 3,6. Wie die vorige Art im Frühling sehr häufig. Familie Ochromonadaceae. Gattung Dinobryon Ehrb. Dinobryon sertularia Ehrb. Lern. pag. 461, Abb. pag. 451, Fig. 12. Europa, Amerika. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,35:4,39. Häufig neben anderen Flagellaten. Familie Hymenomonadaceae. Gattung Synura Ehrb. Synura uvella Ehrb. Lern. pag. 442, Abb. pag. 424, Fig. 25 — 26. Europa, verbreitet. Grfswd. Fde.: Durch das ganze Gebiet verbreitet, besonders häufig im Graben 9,8 : 4,3. y 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 95 Familie Amphimonadaceae. Gattung Rhipidodendron Stein. Rhipidodendron splendidum Stein. Lern. pag. 396, Abb. pag. 392, Fig. 4. Grfswd. Fde. : Tümpel 9,1 : 4,25. Vereinzelt. Familie Monadaceae. Gattung Antophysa Bory. Anthophysa vegetans Stein. Lern. 377, Abb. pag. 263, Fig. 7. Europa, Amerika. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,1:4,25. Vereinzelt. Familie Chilomonadaceae. Gattung Cryptomonas Ehrb. Cryptomonas ovata Ehrb. Lern. pag. 476. Europa, verbreitet. Grfswd. Fde.: Tümpel 6,94:3,02. Zahlreich bis häufig im März und April. III. Peridiniales. Familie Peridiniaceae. Gattung Perrdinium Ehrb. Peridinium cinctum Ehrb. cf. Klemm pag. 17. Grfswd. Fde.: Torfstich 9,2 : 3,9. Gattung Ceratium Schrank. Ceratium cornutum Ehrb. cf. Schultz pag. 49. Grfswd. Fde.: Torfstich 9,2 : 3,9. Nur im Herbst. 26 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenfora der Umgegend v. Greifswald . IV. Diatomaceae. A. Centricae. 1. Discoideae. Familie Coscinodisceae. Gattung Melosira Ag. Melosira varians Ag. cf. Wilczek pag 30. Grfswd. Fde.: Tümpel 8,7 : 4,05; 7,06 : 2,81; 7,0 : 2,7; 9,34:2,9; Graben 8,8:3,78; 7,2:2,85; 7,05:2,55. Im Frühjahr und Herbst massenhaft an vorstehenden Stellen, im übrigen durch das ganze Gebiet verbreitet, aber vereinzelt. Gattung Cyclotella Kg. Cyclotella Kützingiana Thw. cf. Wilczek pag. 30. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,05:258. Cyclotella Meneghiniana (Rabenh.). cf. Wilczek pag. 30. Grfswd. Fde.: Tempel 7,05 : 2,58. Beide Arten nur vereinzelt. B. Pennatae. 2. Fragilarioideae. F amilie T abellariaceae. Gattung Tabellaria Ehrb. Tabellaria fenestrata (Lyngb.) Kg. cf. Wilczek pag. 31. Grfswd. Fde.: Tümpel 10,19 : 4,4; Torfstich 9,2 : 3,9. Massenhaft. Tabellaria flocculosa (Roth) Kg. cf. Wilczek pag. 32. Grfswd. Fde.: 10,19 : 4.4; Torfstich 9,2 : 3,9. Mit der vorigen Art zusammen, aber weniger zahlreich. 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 27 Familie Meridionaceae. Gattung Meridion Ag. Meridion constrictum Ralfs, cf. Wilczek pag. 32. Grfswd. Fde. : Tümpel 7,05 : 258; 7,05 : 2,57; Graben 7,6— 7,8 : 2,7. Meridion circulare Ag. cf. Wilczek pag. 32. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,05 : 2,57; Graben 7,6 — 7,8 : 2,7. Familie Diatomaceae. Gattung Diatoma D. C. Diatoma tenue (Kg.) Grün. Mig. II Nr. 786, Kütz. Taf. 17, f. X, 6—14. Durch ganz Europa verbreitet. Grfs. Fde.: Tümpel 8,94:3,3. Vereinzelt. Diatoma tenue (Kg.) var. elongatum (Ag.) Grün. Mig. II Nr. 792, Taf. 13, Fig. 6. Ganz Europa verbreitet. Grfswd. Fde.: Tümpel 8,94 : 3,3. Vereinzelt mit der vorigen Art. Familie Fragilariaceae. Gattung Fragilaria Lyngb. Fragilaria rnutabilis (W. Sm.) Grün, cf. Wilczek pag. 33. Grfswd. Fde.: Kam durch das ganze Gebiet verbreitet vor. Fragilaria virescens Ralfs. Mig. II Nr. 796, Taf. 12, Fig. 4. Europa. Grfsw. Fde.: Tümpel 7,05:2,58; 7,05:2,57; 10,19:4,4. Fragilaria Harrissonii (W. Sm.) Cleve. Mig. II Nr. 807; V. H. Taf. 11, Fig. 453. Österreich, Deutschland, Italien, Schweiz, Frankreich, Eng¬ land, Afrika. Grfswd. Fde.: Schwinge 2,6 — 2,8. Nicht häufig. Fragilaria construens var. binodis (Grün). Mig. II Nr. 803, V. H. Taf. 11, Fig. 452. Ganz Europa, Abessinien. Grfswd. Fde.: Tümpel 10,19:4,4; Schwinge 2,6— 2,8. 28 0. Kram er: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Gattung Synedra Ehrbg. Synedra affinis Kg. :: cf. Schultz pag. 33. Grfswd. Fde. : Tümpel 8,94 :3,3; 8,9:4,05; 7,06:2,81; 9.1 : 2,9; 10,19 : 4,4. ' Graben 7,9— 8,0 : 2,7; 7,5 -7,8 : 2,7. Synedra affinis Kg. var. parva V. H. cf. Wilczek pag. 34. Grfswd. Fde.: Vermischt mit der Hauptart. Vereinzelt. Synedra ulna (Nitzsch.) Ehrb. cf. Wilczek pag. 33. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,05:2,58; 6,8 : 2,6; 7,05:2,57; 7.1 : 3,2; 7,05 : 3,25;- 7,05 : 3,1;' 6,9 : 3,0; 6,95 : 3,15. Gräben 7,9 — 8,0 : 2,7; 9,2—10,1:3,25—3,7; 10,8:4,7. Synedra ulna (Ehrb.) var. lanceolata (Kg.) Grün, cf. Schultz pag. 33. Grfswd. Fde.: 7,05:2,58; Graben 9,2 — 10,1:3,25 — 3,7. Vereinzelt. Synedra ulna (Ehrb.) var. splendens (Kg.) Brun. Mig. II Nr. 822, J. Brun, Diatomees des Alpes et du Jura, Taf. 5, Fig. 1. Schweiz, Nordafrika. Grfswd. Fde.: Tümpel 6,8 : 2,6. Synedra ulna (Ehrb.) var. longissima W. Sm. cf. Wilczek pag. 34. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,05:2,58; 6,8: 2,6; 7,05:2,57; 7,05 : 3,1; Gräben 7,9— 8,0 : 2,7; 9,2—10,1 : 3,25—3,7. Häufig. Synedra ulna (Ehrb.) var. obtusa (W. Sm.) v. H. cf. Schultz pag. 33. Grfswd. Fde. : Tümpel 7,5 : 2,6. Selten. Synedra acus Kg. Mig. II Nr. 823, Taf. 11, Fig. 17. Europa verbreitet, Afrika. Grfswd. Fde: Tümpel 7,05 : 2,58; 6,8 : 2,6. Häufig. Synedra acus (Kg.) var. delicatissima (W. Sm.) Grün. Mig. II Nr. 823, v. H. Taf. 10, Fig. 421. Europa, Afrika. Grfswd. Fde.: Tümpel 8,5 : 4,15. 0. K) am er. Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 29 Synedra capitata Ehrb. Mi g. II Nr. 830,' -Taf. 11, Fig. 13. Stehende Gewässer: Durch ganz Europa verbreitet. Grfswd. Fde. : Tümpel 9,85 : 3,05. Häufig im Frühling und Herbst. Synedra pulchella (Ralfs) Kg. cf. Wilczek pag. 33. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,05:2,58; 7,05 3,1. Gräben: 7,9 8,0 : 2,7; 9,2 10,1 : 3,25 — 3,7. Vereinzelt. Synedra pulchella (Ralfs) Kg. var. minutissima (W. Sm.) Grün, cf. Wilczak pag. 33. Grfsw. F de. : Tümpel 7,05 : 2,58 ; 7,05 : 3, 1 ; Graben 7,9— 8,0 : 2,7. Selten, zusammen mit der Hauptart. Familie Eunotiaceae. Gattung Eunotia Ehrb. Eunotia lunaris (Ehrb.) Grün, cf. Wilczek pag. 34. Grfswd. Fde.: 7,05:2,57; 6,8 : 2,6; 6,55:3,45; 8,9:4,05; 7,3 : 3,3; 9,3o : 4,39. Wiesengraben 10,8 : 4,7. Massen¬ haft als dicker brauner Überzug auf Holzstücken u. s. w. Eunotia lunaris (Grün) var. bilunaris (Ehrb.) Grün. Mig. II Nr. 849, v. H. Taf. 9, Fig. 386. Deutschland, England, Böhmen, Mähren. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,05:2,57. Vereinzelt. Eunotia arcus Ehrb. Mig. II Nr. 855; W. Sm. Diät. II, Taf. 33, Fig. 283. Europa, Amerika. Grfswd. Fde.: Sol 8,9 : 4,05. Selten. Eunotia exigua (Breb.) Rabenh. Mig. II Nr. 858, Taf. 11, Fig. 6. Gräben: Frankreich, Schweiz, Mähren, Österreich, Belgien. Grfswd. Fde.: Graben 10,8:4,7—5,15. Massenhaft. Eunotia monodon Ehrb. Mig. II Nr. 866, Taf. 7E, Fig. 1. In Alpenwässern der Schweiz. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,5 : 2,7. Selten. 30 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Eunotia diodon Ehrb. Mig. II Nr. 870, Taf. 11, Fig. 10. Deutschland, Österreich, England. Grfswd. Fde. : Hol 9,35 : 4,39. Selten. 3. Achnarrthoideae. * Familie Achnanthaceae. Gattung Cocconeis Ehrb. Cocconeis placentula Ehrb. cf. Wilczek pag. 35. Grfswd. Fde. : Sol 6,8 : 2,6. Vereinzelt unter anderen Dia¬ tomeen. Cocconeis placentula (Ehrb.) var. lineata Ehrb. cf. Wilczek pag. 35. Grfswd. Fde.: Sol 7,05:2,58. Ziemlich häufig. Gattung Achnanthes Bory. Achnanthes lanceolata Breb. cf. Wilczek pag. 35. Grfsw. Fde. : Wiesengraben 7,5 : 2,6 — 2,7. Im Frühling und Herbst. Achnanthes subsessilis Ehrb. cf. Wilczek pag. 35. Grfswd. Fde.: Wiesengraben 10,8:4,7 — 5,15. Selten. Gattung Rhoizosphenia Grün. Rhoizosphenia curvata Kg. cf. Wilczek pag. 35. Grfs. Fde.: Sol 8,9 : 4,05. Selten, gilt als Brackwasserform. 4. Naviculoideae. Familie Naviculaceae. Gattung Mastogloia Thwait. Mastogloia elliptica Ag. cf. Wilczek pag. 36. Grfswd. Fde.: Sol 9,85:3,05. Selten, da eine typische Brackwasserform. 0. Kram er: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 3 J Mastogloia Dansei Thwaites. cf. Wilczek pag. 36. Grfs. Fde. : Sol 7,5 : 2,7. Selten. Gattung Dipioneis Ehrb. Navicula elliptica Kg. cf. Voß pag. 49. Grfswd. Fde.: Graben 10,8:4,7—5,15. Selten. Gattung Neidium Pfitzer. Navicula iridis Ehrb. cf. Voß pag. 50. Grfswd. Fde.: Sol 8,9:4,05, nicht sehr häufig.* Navicula iridis (Ehrb.) var. amphirhynchus Ehrb. cf. Voß pag. 50. Grfswd. Fde.: Sol 9,35 : 4,39. Häufig. Navicula iridis (Ehrb.) var. producta v. H. v. H. pag. 221, Abb. Taf. 5, Fig. 218. Deutschland, England, Schweiz, Belgien, Japan. Grfswd. Fde.: Graben 10,01 : 3,25. Selten. Navicula iridis (Ehrb. var. Affinis v. H. v. H. pag. 221, Taf. 5, Fig. 217. Grfswd. Fde.: Graben 10,8:4,7—5,15. Selten. Navicula producta (W. Sm.) CI. Mig. II Nr. 1010, Abb. W. Sm. Diät. I, Taf. 16, Fig. 142. Deutschland, England, Schweiz, Belgien, Japan. Grfswd. Fde.: Graben 7,6— 7,8 : 2,7. Selten. Gattung Pleurosigma W. Sm. Pleurosigma elongatum W. Sm. cf. Wilczek pag. 37. Grfswd. Fde.: Tümpel 10,26:5,45. Selten. Gattung Gyrosigma Hassall. Gyrosigma acuminatum (Kg.) Rabenh. cf. Wilczek pag. 37. Grfswd. Fde.: Tümpel 10,26 : 5,45; 10,4 : 5,2. Selten. Gyrosigma acuminatum (Kg.) Rabenh. var. curta Grün. Mig. II Nr. 1043. Abb.: v. H. Syn. Abt. PI. 21, Fig. 12. Europa, Nordamerika. Grfswd. Fde.: Sol 7,05:2,58. Vereinzelt. 32 0. Kra mer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswalds Gattung Navicula Bory. Suby Pinularia. Navicula Brebissonii Kg. cf. Wilczek pag. 38. Grfswd. Fde. : Im ganzen Gebiet verbreitet. Navicula Brebissonii Kg. var. diminuta Grün. Mig. II Nr. 1076, v. H. Taf. 2, Fig. 84. Europa, Amerika. Grfswd. Fde.: Graben 8,85 — 8,95 : 4,15. Vereinzelt. Navicula mesolepta Ehrb. Mig. II Nr. 1072, Taf. 7G, Fig. 4. Europa und Amerika verbreitet. Grfswd. Fde.: Sol 7,05:2,7. Vereinzelt. Navicula borealis Kg. cf. Wilczek pag. 38. Grfswd. Fde. : Tümpel 10,65:4,1. Selten. Navicula mesolepta Ebrb. var. stauroneiformis Grün. cf. Wilczek pag. 38. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,1 : 4,25. Navicula viridis (Nitzsch.) Kg. cf. Wilczek pag. 38. Grfswd. Fde. : Im ganzen Gebiet häufig. Navicula viridis (Kg.) var. intermedia CI. Mig. H Nr. 1095. Europa und Amerika. Grfswd. Fde.: Parkteich Behrenhof 10,5 — 10,8:3,25 — 3,55. Navicula viridis var. commutata Grün, cf. Wilczek pag. 38. Grfswd. Fde.: Parkteich Behrenhof 10,5 — 10,8:3,25 — 3,55. Navicula major Kg. cf. Wilczek pag. 38. Grfswd. Fde.: Wiesengraben 8,25 — 8,5 : 3,4 — 4,1; 7,3 — 3,4; Tümpel 8,5 : 4,4. Navicula nobilis (Ehrb.) Kg. cf. Schultz pag. 38. Grfswd. Fde.: Graben 8.25 — 8,5 : 3,4 — 4,1. Häufig. 0. Kr a m e r . Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 33 Navicula ambigua (Ehrb.) f. craticula v. H. v. H. Abb. 193, de Toni II pag. 137. Ganz Europa, Japan, Amerika, Australien. Grfswd Fde • Feldgraben 8,25—8,5 : 3,75—4,05. Selten. Navicula ambigua (Ehrb.) v. H. pag. 214, Taf. 4, Fig. 192. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,4 : 3,0. Selten. Navicula undulata Schum, cf. Voß pag. 53. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,5 : 2,7; Graben 9,3— 9,7 : 3,9—4 4. Häufig. Navicula stauroptera Grün. Mig. II Nr. 1085, Taf. 7, Fig. 5. In Teichen, Bächen und Seen: Deutschland, Ungarn, Italien, Schweiz, Frankreich, Mexiko. Grfswd. Fde.: Sol 9,55:4,69. Häufig. Navicula stauroptera Grün. var. parva de Toni. De Toni II pag. 25. Deutschland, Österreich. Grfswd. Fde.: Tümpel 8,5:4,15. Häufig. Navicula subcapitata (Greg.) A. Schm. Mig. I Nr. 1070, Taf. 7, Fig. 14. Süßwasser: England, Belgien. Grfswd. Fde.: Sol 9,1 : 2,9. Häufig. Navicula bicapitata Lagerstedt. v. H. pag. 172, Taf. 2, Fig. 90. Spitzbergen, Spanien. Grfswd. Fde.: Graben 7,6— 7,8 : 2,7. Selten. Subg. Lyratae. Navicula sculpta (Ehrb.). cf. Schultz pag. 38. Grfswd. Fde.: Waldgraben 7,1— 7,3 : 3,4. Vereinzelt. Subg. Lineolatae. Navicula cryptocephala Kg. cf. Wilczek pag. 39. Grfswd. Fde.: Schwinge 2,6 — 3,2. Häufig. Navicula dicephala (Ehrb.) W. Sm. cf. Wilczek pag. 40. Grfsw. Fde.: Schwinge 2,6— 3,2. Selten. 34 ö. Kramer: Beiträge zu einer Algen flora der Umgegend v. Greifswald. Navicula viridula Kg. cf. Wilczek pag. 39. Grfswd. Fde.: Graben 8,7 — 8,9 : 4,15—4,34. Navicula viridula Kg. var. Sleviscensis Grün, cf. Voß pag. 54. Grfswd. Fde.: Graben 8,7 — 8,9 : 4,15 — 4,34. Vereinzelt unter der Hauptart. Navicula radiosa Kg. cf. Wilczek pag. 39. Grfswd. Fde. : Tümpel 7,05:2,57. Häufig. Navicula radiosa Kg. var. acuta (W. Sm.) Grün, cf. Voß pag. 54. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,05:2,57. Vereinzelt mit der Hauptart. Navicula gastrum Ehrb. cf. Wilczek pag. 40. Grfswd. Fde.: Graben 8,9 : 4,1. Massenhaft. Navicula oblonga Kg. cf. Wilczek pag. 40. Grfswd. Fde. : Graben 10,8:4,7 — 5,15. Häufig. Navicula peregrina (Ehrb.) Kg. var. menisculus Schum. Mig. II, Nr. 1137, v. H. Taf. 3, Fig. 103. Preußen, Belgien. Grfswd. Fde.: Graben 8,9:4,15. Häufig. Navicula tuscula (Ehrb.) v. H. cf. Voß pag. 53. Grfswd. Fde. : Tümpel 10,19:4,4. Selten. Navicula anglica Ralfs. Mig. II Nr. 1146, Taf. 7,7, Fig. 17. England, Frankreich, Spanien, Italien, Österreich, Galizien, Afrika, Jamaica. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,5 : 2,7. Selten. Navicula anglica (Ralfs) var. subsalsa Grün. Mig. II Nr. 1146, v. H. Taf. 3, Fig. 137. In Europa verbreitet. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,5 : 2,7. Selten, neben der Hauptart. Navicula hungariea (Grün) var. capitata Ehrb. Mig. II Nr. 1127. England, Schottland, Belgien. Grfswd. Fde.: Schwinge 2,6 — 3,0. Häufig. 0. K ) amer. Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. G-reifsu'üId. ßo Navicula cincta (Ehrb.) v. H. cf. Wilczek pag. 39. Grfswd. Fde. : Graben 10,8: 4,7 — 5,15. Navicula placentula (Ehrb.) Kg. Mi g. II Nr. 1147, Taf. 7,7, Fig. 9. Europa. Grfswd. Fde.: Sol 9,2 : 3,6. Navicula lanceolata (Ag.) Kg. Mig. II Nr. 1145, Taf. 7, Fig. 10. In Furopa verbreitet, Amerika, Trinidad. Grfswd. Fde.: Graben 8,9 : 4,15. Subg. Orthostichae. Navicula cuspidata Kg. cf. Wilczek pag. 41. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,05 : 2,58. y Subg. Punctatae. Navicula sphaerophora Kg. cf. Voß pag. 55. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,2 : 3,9. Häufig. Subg. Microstigmaticae. Navicule anceps Ehrb. cf. Wilczek pag. 4 1 . Grfswd. Fde.: Tümpel 6,8 : 2,6; 6,94:3,0; 6,95:3,15 Wiesenbraben 8,5— 9,1 : 3,5— 3,9. Häufig. Navicula anceps (Ehrb.) var. elongata CI. Mig. II Nr. 1185. Europa, Nordamerika, Japan. Grfsw. Fde.: Tümpel 9,35 : 4,39. Navicula anceps (Ehrb.) var. linearis Ehrb. Mig. II Nr. 1185, Taf. 7L, Fig. 2. Europa, Nordamerika, Japan, Australien. Grfswd. Fde.: Tümpel 6,8 : 2,6. Navicula Smithii Grün, cf. Wilczek pag. 41. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,5 : 2,7. Selten. 3* 36 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Navicula phoenicenteron Ehrb. cf. Wilczek pag. 41. Grfswd. Fde. : Tümpel 7,05 : 2,57. Navicula phoenicenteron (Ehrbg.) var. amphilepta Ehrb. cf. Klemm pag. 24. Grfswd. Fde. : Graben 8,9 : 4,15. Selten und nur im Frühjahr. Navicula acuta W. Sm. Mig. II Nr. 1192, Taf. 6, Fig. 11. Durch Europa verbreitet. Grfswd. Fde. : Tümpel 9,35:4,39. Häufig. Subg. Mesoleiae. Navicula mutica Kg. cf. Voß pag. 56. Griswd. Fde.: Sol 7,05 : 2,58. Navicula minima Grün. Mig. II Nr. 1217, v. H. Taf. 5, Fig. 229. Deutschland, Belgien. Grfswd. Fde.: Teich 7,1 : 2,6; Tümpel 6,15 : 4,15 ; -Graben 7,9 — 8,4 : 2,7. Im Frühling und Herbst massenhaft. Navicula binodis Ehrbg. Mig. II Nr. 1220, v. H. Taf. 5, Fig. 235. In Europa verbreitet. Grfswd. Fd. : Sol 7,5 : 2,7. Selten. Navicula bacilliformis Grün. Mig. II Nr. 1225, v. H. Taf. 27, Fig. 774. Europa. Grfswd. Fde. : Sol 7,5 : 2,7. Selten. Familie Cymbellaceae. Gattung Amphora CI. Amphora ovalis Kg. cf. Wilczek pag. 42. Grfswd. Fde.: Schwinge 2,8 — 3,2; Graben 7,5 — 7,75 : 2,55; 7,5— 7,8 : 2,7 ; 7,5— 7,8 : 2,8. 0. Kram e r: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 37 Amphora oralis Kg. var. pediculus Kg. cf. Voß pag. 57. Grfswd. Fde. : Schwinge 2,8— 3,2; Graben 7,5—7,75:2,55; 7,5 7,8 : 2,8. Zusammen mit der Hauptart. Amphora affinis (Kg.) v. H. v. H. pag. 125, Abb. pag. 125. Deutschland, Frankreich, England, Belgien, Italien, Schweiz, Japan, Südamerika. Grfswd. Fde.: Tümpel 8,5:4,15. Vereinzelt. Gattung Cymbella Ag. Cymbella aspera (Ehrb.) CI. cf. Wilczek pag. 42. Grfswd. Fde. - Tümpel 7,05:2,57. Selten. Cymbella Ehrenbergii Kg. cf. Voß pag. 58. Grfswd. Fde.: Sol 7,5 : 2,7. Selten. Cymbella ventricosa (Kg.) Cleve, cf. Wilczek pag. 42. Grfswd. Fde.: Parkteich Behrenhof 10,5—10,8:3,25—3,55. Cymbella cistula var. maculata (Kg.) v. H. cf. Wilczek pag. 42. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,05:2,58. Cymbella parva (W. Sm.) cf. Klemm pag. 25. Grfswd. Fde.: Waldgraben 7,3 : 3,4. Cymbella leptoceros (Ehrb.) Grün. Mig. II Nr. 1317, Taf. 10E, Fig. 4. Frankreich, Deutschland, Schweiz, Belgien, Italien. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,5 : 2,7. Cymbella naviculiformis Auerw. Mig. II Nr. 1324, Taf. 10F, Fig. 12. Sachsen, Schlesien, Dänemark, Galizien, Polen, Rußland. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,1 : 4,25; 9,35 : 4,39. Vereinzelt. Cymbella cuspidata Kg. Mig. II Nr. 1325, Taf. 6, Fig. 6. Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Belgien, Dänemark. Grfswd. Fde.: Feldgraben 9,5 : 4,15. 38 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Gattung Epithemia Breb. Epithemia turgida (Ehrb.) Kg. cf. Wilczek pag. 42. Grfswd. Fde. : Tümpel 6,8 : 2,6. Im übrigen über das ganze Gebiet zerstreut. Epithemia turgida (Ehrb.) Kg. var. granulata (Ehrb.) Brun, cf. Wilczek pag. 43. Grfswd. Fde.: Graben 10,8:4,7 — 5,15. Massenhaft. Epithemia turgida (Kg.) var. Westermanii (Ehrb. Grün, cf. Wilczek pag. 43. Grfswd. Fde. : Tümpel 6,8 : 2,6. Unter der Hauptart zerstreut. Epithemia turgida (Kg.) var. vertagus (Kg.) Grün, cf. Voß pag. 58. Grfswd. Fde.: Graben 10,8:4,7 — 5,15. Epithemia cebra (Ehrbg.) Kg. cf. Wilczek pag. 43. Grfswd. Fde.: Graben 8,4— 8,9 : 2,7. Im übrigen zerstreut über das ganze Gebiet. Epithemia sorex Kg. cf. Wilczek pag. 43. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,5 : 2,7. Selten. Epithemia argus (Ehrb.) Kg. Mig. II Nr. 1341, Taf. 11, Fig. 3. Flüsse, Seen und stehendes Wasser: Deutschland, Schweiz, Frankreich, felolland, Belgien, Italien, England. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,5 : 2,7. Häufig. Epithemia gibba Kg. cf. Klemm, pag. 25. Grfswd. Fde. : Graben 10,8:4,7—5,15. Häufig. Epithemia gibba (Kg.) var. ventricosa (Ehrb.) Grün. cf. Wilczek pag. 43. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,55 : 4,69. Epithemia gibberula Kg. Mig. II Nr. 1346, v. H. Taf. 30, Fig. 825. Europa, Amerika. Grfswd. Fde.: Graben 10,8 : 4,7 — 5,15. Selten. 0. Kr am er: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 39 Epithemia gibberula (Ehrbg.) 0. Müller var. producta Grün, cf. Schultz pag. 43. Grfswd. Fde. : Graben 10,8 : 4,7 — 5,15. Familie Gomphonemaceae. Gattung Gomphonema Ag. Gomphonema constrictum (Ehrb.). cf. Wilczek pag. 44. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,05 : 2,58; 9,1 : 4,25; 6,8 : 2,6; Teich 6,15:4,15; Graben 7,2:2,85; 8,5— 9,1 : 3,5— 3,9. Häufig. ' - Gomphonema constrictum (Ehrb.) var. capitatum Ehrb. Grün, cf. Wilczek pag. 44. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,1 : 4,25; Schwinge 7,8 : 2,7 — 3,2. Massenhaft. Gomphonema parvulum (Kg.) v. H. cf. Schultz pag. 44. Grfswd. Fde.: Sol 7,05 : 2,58; 6,55 : 3,48; 6,28 : 2,9. Gomphonema acuminatum Ehrb. Mig. II Nr. 1355, Taf. 10, Fig. 2, Taf. 10G, Fig. 1. Süßwasser: Europa, Nordamerika. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,05 : 2,58. Gomphonema intricatum Kg. cf. Schultz pag. 45. Grfswd. Fde.: Schwinge 7,8 : 2,6— 3,2. Wurde nur im Februar — April häufig angetroffen, später nicht mehr. Gomphonema angustatum (Kg.) Grün. Mig. II Nr. 1349, Taf. 10F, Fig. 18. Bäche und Gräben: Deutschland, Österreich, Mähren, Rumelien, Schweiz, Belgien. Grfswd. Fde.: Graben 10,8:4,4—4,55. Selten. Gomphonema lanceolatum (Ehrb.) var. insignis (Greg.) CI. Mig. II Nr. 1353. Deutschland, Dänemark, Nordamerika. Grfswd. Fde.: Graben 10,8:4,7 — 5,15. 40 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 5. Nitzschioideae. Familie Nitzschiaceae. Gattung Nitzschia Hass. Nitzschia scalaris W. Sm. \ cf. Schultz pag. 46. Grfswd. Fde.: Sol 6,8 : 2,6. Selten. Nitzschia thermalis (Ehrb.) Ausersw. cf. Voß pag. 60. Grfswd. Fde.: Graben 7,5:2,55 — 2,7. Nitzschia amphioxys (Ehrb.) W. Sm. cf. Schultz pag. 47. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,05:2,58; 7,17:3,1; 6,6:3,15; Graben 7,5 : 2,55—2,7. Nitzschia amphioxys (Ehrbg.) W. Sm. var. vivax (Hantzsch.) Grün. Mig. II Nr. 1447, Taf. 15, Fig. 485b. Süßwasser: In ganz Europa verbreitet. Grfswd. Fde. : Sol 9,0 : 3,6. Im Frühling häufig, sonst nur einzeln. Nitzschia vermicularis (Kg.) Hantzsch. cf. Wilczek pag. 45. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,5 : 2,7. Nitzschia sigmoidea (Nitzsch.) W. Sm. cf. Wilczek pag. 45. Grfswd. Fde. : Graben 8,9:4,15. Nitzschia linearis (Ag.) W. Sm. Mig. II Nr. 1415, Taf. 15D, Fig. 6 Süßwasser: Ganz Europa, Mexiko, Japan. Grfswd. Fde.: Graben 10,8:4,7 — 5,15. Nitzschia linearis (Ag.) W. Sm. var. tenuis (W. Sm.) Grün. Mig. II Nr. 1415, v. H. Taf. 16, Fig. 543. Verbleitet im Süßwasser. Grfswd. Fde.: Graben 10,1 — 10,2:3,25. Nitzschia denticula Grün. Mig. II Nr. 1388, Taf. 15, Fig. 4. Süßwasser: Ganz Europa, Japan. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,5 : 2,7. Im Herbst häufig. 0. Kramer: Beiträge zu einer Algen flora der Umgegend v.Greifsivald . 44 Nitzschia tabellaria Grün. Mi g. IL Nr. 1389. Taf. 15 C, Fig. 3. Stehende Gewässer: Österreich, Italien, Frankreich, Belgien, * Japan. Grfswd. Fde. : Tümpel 7,5 : 2,7. Selten. 6. Surirelloideae. Familie Surirellaceae. Gattung Cymatopleura W. Sm. Cymatopleura solea (Breb.) W. Sm. cf. Wilczek pag. 46. Grfswd. Fde.: Sol 7,5 : 2,7. Cymatopleura elliptica (Breb.) W. Sm. cf. Voß pag. 62. Grfswd. Fde.: Sol 7,5 : 2,1. Beide Arten nur vereinzelt an dieser einzigen Stelle. Gattung Surirella (Turp.) Suriraya. Turp. Surirella ovalis (Breb.) var. ovata (Kg.) v. H. cf. Wilczek pag. 47. Grfswd. Fde. : Graben 7,9 — 8,4 : 2,7. Surirella ovalis (Breb.) var. pinnata (W. Sm.) v. H. cf. Wilczek pag. 48. Grfswd. Fde.: Schwinge 7,8: 2, 6 — 3,2; Graben 7,9— 8, 4: 2,7; 7,6— 7, 8: 2,7; 7,6— 7,8 : 2,3. Surirella ovalis var. minuta (Breb.) v. H. cf. Wilczek pag. 48. Grfswd. Fde. : Graben 10,8:4,7 — 5,15. Surirella ovalis (Breb.) cf. Wilczek pag. 47. Grfswd. Fde.: Vereinzelt im ganzen Gebiet, doch nirgends stärker hervortretend. Surirella ovalis (Breb.) var. subovata Dippel. Mig. II pag. 345. Gräben und Seen: Deutschland, Österreich, Schweiz, England, Belgien, Italien, Frankreich. Grfswd. Fde.: Sol 7,5 : 2,7. Surirella saxonica Auersw. cf. Wilczek pag. 47. Grfswd. Fde.: Teich 8,9:4,05. Häufig. 42 0. Kram e r: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald . V. Chlorophyceae. 1. Unterordnung Conjugatae. Familie Mesotaeniaceae. Gattung Cylindrocystis (Menegh.) De By. Cylindrocystis Brebissonii Menegh. cf. Klemm pag. 27. Grfswd. Fde.: Torfstich 9,2 : 3,9; Ausstiche 9,5:3,75; 9,52 : 3,7. Vereinzelt. Familie Desmidiaceae. Gattung Penium (Breb.) De By. Penium margaritaceum (Ehrb.) Breb. cf. Klemm pag. 27. Grfswd. Fde. : Ausstiche 9,2 : 3,9; 9,5 : 3,75; 2,52 : 3,7. Gattung Closterium Nitzsch. Closterium moniliferum (Bory) Ehrb. cf. Schultz pag. 50. Grfswd. Fde.: Graben 7,0 — 8,4 : 2,7. Tümpel 9,1 : 3,15. Vereinzelt. Closterium Leibleinii Kg. cf. Klemm pag. 28. Grfswd. Fde.: Tümpel 8,6 : 4,4; 9,3 : 3,2. Graben 7,9— 8,4 : 2,7. Häufig im April, später vereinzelt. Closterium striolatum Ehrb. cf. Klemm pag. 28. Grfswd. Fde.: Sol 9,1 : 4,25. Selten. Closterium lanceolatum Kg. cf. Wilczek pag. 50. Grfswd. Fde.: Graben 7,9 — 8,4 : 2,7. Häufig. Closterium Ehrenbergii Menegh. cf. Schultz pag. 50. Grfswd. Fde.: Feldtümpel 9,1:3,15. Häufig. Closterium acerosum (Schrank) Ehrenb. cf. Wilczek pag. 50. Grfswd. Fde.: Graben 9,05 — 9,35:2,9 — 3,4. Trat im Juli fast in Reinkultur auf. In den übrigen Monaten vereinzelt. 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenfora der Umgegend v. Greifswald. 43 Closterium acerosum (Schrank) Ehrb. var. elongatum Breb. Mig. II Nr. 1558, Abb. West, Taf. 18, Fig. 1. In stehenden Gewässern: Deutschland, England, Frankreich, Italien, Belgien, Holland, Spanien, Ungarn, Rußland, Schweden, Norwegen, Dänemark, Österreich, Amerika, Japan, Sibirien. Grfswd. Fde.: Graben 9,05 — 9,35 : 2,9 — 3,4. Häufig mit der Hauptart zusammen. Closterium acerosum (Schrank) Ehrb. var. subangustum Klebs. Mig. II Nr. 1568. Europa, Amerika, Neuseeland. Grfsw. Fde.: Tümpel 8,6 : 3,1; Graben 9,05 — 9,35 : 2,9 — 3,4. Closterium rostratum Ehrbg. cf. Wilczek pag. 51. Grfswd. Fde. : Sol 9,85:3,05. Häufig. Closterium Kützingii Breb. West III pag. 186, Taf. 25, Fig. 6 — 11. Frankreich, Deutschland, Österreich, Norwegen, Schweden, Bornholm, Rußland, Grönland, Afrika, Asien, Amerika. Grfswd. Fde. : Sol 9,12:4,25. Vereinzelt. Closterium Venus Kg. cf. Wilczek pag. 49. Grfswd. Fde. : Sol 8,94:3,3. Häufig. Closterium Jenneri Ralfs, cf. Wilczek pag. 50. Grfswd. Fde.: Graben 9,0 — 9,1 : 3,9 — 4,1. Closterium costatum Corela. Mig. II Nr. 1573, Taf. 23 C, Fig. 1. Torfwässer: Finnland, Deutschland, Böhmen, Frankreich, England, Dänemark, Schweden, Norwegen, Italien, Belgien, Nordamerika, Sibirien, Grönland. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,1 : 4,25. Selten. Closterium parvulum Naeg. cf. Schultz pag. 49. Grfswd. Fde.: Tümpel 8,6 : 4,4; Graben 10,8 : 4,7 — 5,15. Vereinzelt. Closterium strigosum Breb. Mig. II Nr. 1588, Taf. 23 D, Fig. 4. Frankreich, Deutschland, Ungarn, Sibirien, Nord -Amerika. Grfswd. Fde.: Teich 8,68 : 4,05. Selten. 44 Ö. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifsivald. Closterium setaceum Ehrb. Mig. II Nr. 1610, Taf. 23 D, Fig. 10. Europa, Nordamerika, Japan. Grfswd. Fde.: Graben 10,8:4,7 — 5,15. Selten. Closterium dianae Ehrb. cf. Wilczek pag. 49. Grfswd. Fde.: Tümpel 8,6 : 4,4. Selten. Closterium macilentum Breb. cf. Wilczek pag. 50. Grfswd. Fde.: Torfstiche 9,2 : 3,9; 9,5:3,75; 9,52:3,7. Vereinzelt. Gattung Tetmemorus Ralfs. Tetmemorus laevis (Kg.) Ralfs. cf. Wilczek pag. 51. Grfswd. Fde.: Torfstich 9,2 : 3,9. Tetmemorus Brebissonii (Menegh.) Ralfs, cf. Wilczek pag. 51. Grfswd. Fde.: Torfstich 9,2 : 3,9. Beide Arten kamen ver¬ einzelt nur an dieser einen Stelle vor. Gattung Pleurotaenium (Naeg.) Lund. Pleurotaenium trabecula (Ehrb.) Naeg. cf. Wilczek pag. 51. Grfswd. Fde.: Parkteich Behrenhof 10,5 — 10,8:3,25 — 3,55. Häufig. Pleurotaenium Ehrenbergii (Ralfs) Delp. cf. Wilczek pag. 51. Grfswd. Fde.: Sol 9,0:4,25. Einzeln. Gattung Cosmarium Corda. Cosmarium connatum Breb. cf. Wilczek pag. 52. Grfswd. Fde.: Teich 9,1 : 3,15. Vereinzelt. Cosmarium tetraophtalmum (Kg.) Breb. cf. Klemm pag. 29. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,12:4,25. Häufig. Cosmarium quadratum Ralfs, cf. Voß pag. 66. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,12 : 4,25. 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 45 Cosmarium botrytis Menegh. cf. Schultz pag. 51. Grfswd. Fde.: Graben 10,8:4,7 — 5,15. Häufig. Cosmarium intermedium Delp. cf. Wilczek pag. 51. Grfswd. Fde.: Teich 8,68:4,05. Selten. Cosmarium reniforme (Ralfs) Arch. cf. Schultz pag. 51. Grfäwd. Fde.: Waldteich 6,1 — 6,2:4,12 — 4,2. Selten. Cosmarium crenulatum Naeg. cf. Wilczek pag. 52. Grfswd. Fde.: Sol 9,1 : 4,25. Selten. Cosmarium vexatum West. Mig. II Nr. 1846, West Taf. 92, Fig. 4. Stehende Gewässer: England. Grfswd. Fde.: Sol 9,1 : 3,15. Selten. Cosmarium praemorsum Breb. Mig. II Nr. 1804, Taf. 23P, Fig. 9 — 10. Stehende Gewässer: Frankreich, England, Norwegen. Grfswd. Fde. : Sol 8,6 : 2,6. Häufig. Cosmarium impressulum Elfr. Mig. II Nr. 1751, Taf. 23 L, Fig. 13. Finnland, Frankreich, Ungarn, Pfalz, Böhmen, Japan. Grfswd. Fde.: Wiesengraben 10,8 : 4,7 — 5,15. Cosmarium subbroomei Schmidle. Mig. n Nr. 1821, Taf. 23M, Fig. 8. Stehende Wasser : England. Grfswd. Fde.: Bahngraben 8,5 : 4,1 — 4,2. Gattung Euastrum Ralfs. Euastrum ablongum (Gold.) Ralfs, cf. Wilczek pag. 53. Grfswd. Fde.: Torfstich 9,2 : 3,9; 9,5:3,75; 9,52:3,7. Euastrum elegans (Breb.) Ag. cf. Voß pag. 70. Grfswd. Fde.: Torfstich 9,2 : 3,9; 9,5:3,75; 9,52:3,7. Beide Arten vereinzelt an diesen drei nahe beieinander liegenden Torfstichen. 46 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Gattung Holacanthum Lund. Holacanthum fasciculatum (Ehrb.) France, cf. Klemm pag. 29. Grfswd. Fde. : Torfstich 9,2 : 3,9. Selten. Gattung Micrasterias Ag. Micrasterias truncata (Corda) Breb. cf. Voß pag. 68. Grfswd. Fde.: Parkteich Behrenhof 10,05 — 10,8 : 3,25 — 3,55. Torfstich 9,2 : 3,9; 9,52 : 3,7. Micrasterias crux-melitensis (Ehrb.) Haß. cf. Wilczek pag. 53. Grfswd. Fde.: Torfstich 9,2 : 3,9; 9,52 3,7. Micrasterias rotata (Grev.) Ralfs, cf. Voß pag. 68. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,1 : 4,25; Ausstich 9,52 : 3,7. Alle drei Arten waren selten und wurden in nur wenigen Exemplaren beobachtet. Gattung Staurastrum Meyen. Staurastrum muricatum Breb. cf. Schultz pag. 51. Grfswd. Fde.: Moortümpel 9,2 : 3,9. Selten. Staurastrum piinctulatum Breb. cf. Schultz pag. 51. Grfswd. Fde.: Torfstiche 9,2 : 3,9; 9,5:3,75; 9,52:3,7. Sol 9,3 : 3,2. Staurastrum turgescens De Not. Mig. II Nr.- 1976, Taf. 28 F, Fig. 8. Stehende Gewässer: Italien, Spanien. Grfswd. Fde.: Graben 9,0 — 9,1 : 3,9 — 4,1. Gattung Hyalotheca Kiitz. Hyalotheca dissiliens (Smith) Breb. cf. Wilczek pag. 53. Grfswd. Fde.: Torftümpel 9,2 : 3,9. Gattung Desmidium Ag. Desmidium Swartzii Ag. cf. Voß pag. 69. Grfswd. Fde. : Torftümpel 9,2 : 3,9. Selten. O. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 47 Familie Zygnemaceae. Gattung Spirogyra Link. Spirogyra communis (Kg.) Kirchn. cf. Wilczek pag. 55. Grfswd. Fde.: Tümpel 8,6 : 3,1. Wiesengraben 4,6 — 7,8: 2,7; 7,6 — 7,8 : 2,8. Fand sich in Congugation Ende April bis Mitte Mai. Spirogyra varians Ag. cf. Yoß pag. 69. Grfswd. 4 de.: Feldtümpel 11,01 : 5,35. Wurde den ganzen Sommer über an dieser Stelle beobachtet, doch niemals in Fruktifikation. Dieselbe wurde durch 3% Rohrzucker¬ lösung im Institut hervorgerufen und so eine Bestimmung ermöglicht. Spirogyra quinina (Kg.) Kirchn. > cf. WPczek pag. 54. Grfswd. Fde.: Tümpel 8,6 : 3,3; 8,6 : 3,1; Graben 8,3— 8,6 : 2,6 — 3,5. Reich fruchtend Ende Mai bis Anfang Juni. Massenhaft, bildete sehr ausgedehnte, schwimmende, schlüpfrige Watten auf der Oberfläche des Wassers. . Sqirogyra longata (Kg.) Kirchn. cf. Klemm pag. 31. Grfswd. Fde.: Graben 8,5 : 4,0 — 4,15. Fruchtend im Mai. Spirogyra irregularis Naeg. Mig. II Nr. 2144, Abb. Kg., Tab. Phyc. V, Taf. 23, Fig. 2. Schweiz, Deutschland, Ungarn, Österreich, Tvrol, Belgien. Grfswd. Fde.: Graben 7,5 : 2,55 — 2,7. Bildete blaugrüne, wenig schlüpfrige Lager nur an dieser einen Stelle von Juni bis September, in wechselnder Stärke. Sie fruktifi- zierte im Juli und August. Spirogyra polvmorpha Kirchn. Mig. II Nr. 2147. Stehende Gewässer: Holland, Deutschland, Böhmen, Belgien. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,0 : 4,1. In der Natur nicht fruchtend beobachtet. Sie wurde dazu gebracht in 3 1/2 0 0 Rohr¬ zuckerlösung. Spirogyra nitida (Lk.). Mig. II Nr. 2137; Wolle II Taf. 87, Fig. 7—8. In Gräben: Durch ganz Europa verbreitet, Algier, Nordamerika. Grfswd. Fde.: Graben 8,5 : 4,0 — 4,15. Bildete kleine Lager zwischen anderen Chlorophvceen und fruchtete im August. Nicht sehr häufig. 48 D. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald . Spirogyra crassa Kg. cf. Wilczek pag. 54. Grfswd. Fde. : Graben 9,0 — 9,1 : 3,9 — 4,1. Vereinzelt unter anderen Algen, im Mai in Conjugation. Spirogyra Weberi (Kg.) Kirchn. cf. Klemm pag. 30. Grfswd. Fde. : Wiesengraben 7,9 — 8,4 : 2,7. Freudig grüne Raschen. Nicht sehr häufig. Spirogyra inaequalis Naeg. cf. Voß pag. 70. Grfswd. Fde.: Feldtümpel 10,25:5,45. Vereinzelt unter anderen Chlorophyceen. Im Juli fruktifizierend. Spirogyra rivularis Rabenh. cf. Schultz pag. 53. Grfswd. Fde. : Tümpel 7,5 : 2,7. Selten. Spirogyra majuscula Kg. Mig. II Nr. 2112, Kütz. V, Tab. Phyc. Taf. 25, Fig. la — c. Deutschland, Österreich, Schweiz, Portugal, Böhmen, Eng¬ land, Rußland, Frankreich, Schweden, Nordamerika. Grfswd. Fde.: Graben 10,8 : 4,7 — 5,15. Conjugierte im Mai. Spirogyra inflata Rabenh. Mig. II Nr. 2119, Wolle II Taf. 132, Fig. 6—7. Stehende und langsam fließende Gewässer: Schweiz, Frank¬ reich, England, Belgien, Deutschland, Schweden, Nord¬ amerika. Grfswd. Fde.: Sol 10,65:4,1. Im April und August mit Fruchtkörpern. Es fanden sich im Gebiet noch mehr Spirogyraarten, die aber nie in Fruktifikation beobachtet wurden. Da sie sich auch in Zuckerlösung der Befruchtung nicht zugänglich erwiesen, so war eine Bestimmung nicht möglich. Gattung Zygnema Kg. Zygnema stellinum (Ag.) Kirchn. Mig. II Nr. 2150, Taf. 29, Fig. 6. Stehende Gewässer: Europa, Algier. Grfswd. Fde. : Graben 9,0 — 9,1 : 3,9 — 4,1. Im Mai. Auch von dieser Gattung war nur die Bestimmung dieser einen Art möglich. Zygnema fand sich noch an folgenden Orten: Tümpel 9,1:4,25; 9,35:4,39; 9,1:2, 9; 9,35:2,62. Gräben 9,6—18,5:3,1—3,6; 10,8:4,7—5,15. 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 49 Gattung Mougeotia (De By) Wittr. Mougeotic sealaris Haß. cf. Voß pag. 71. Grfswd. Fde. : Graben 10,05—10,8:4,4—4,55. Massenhaft im Mai. In diese Zeit des Maximums fällt auch ihre Fruktifikation. Mougeotia parvula (Haß) Kirchn. cf. Voß pag. 71. Grfswd. Fde.: Feldteich 10,4:5,2. Häufig, im August fruchtend. Mougeotia genuflexa (Dillw.) Ag. cf. Wilczek pag. 55. Grfswd. Fde.: Teich 10,4 : 5,2. Zusammen mit der vorigen Art, in der Natur aber nur steril beobachtet.' Fruchtuno- trat ein in 3V« Rohrzuckerlösung im direkten Sonnen“ lieht. Im übrigen gilt für Mougeotia dasselbe wie für Zygnema. 2. Unterordnung: Protococcales. Familie Volvocaceae. Gattung Gonium Müll. Gonium pectorale Müller, cf. Wilczek pag. 55. Grfswd. Fde.: Parkteich Behrenhof 10,5 — 10,8 : 3 25 _ 3 55 Selten. ’ ’ ’ Gattung Pandorina Bory. Pandorfna morum Bory.. cf. Wilczek pag. 55. Grfswd. Fde.: Sol 9,25:3,05. Häufig. Gattung Eudorina Ehrb. Eudorina elegans Ehrb. cf. Wilczek pag. 56. Grfswd. Fde.: Sol 9,25 : 3,05. Massenhaft von April bis Mai. 4 50 0. Kram er: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Gattung Volvox (L.) Ehrbg. Volvox aureus (Ehrbg.) cf. Wilczek pag. 56. Grfswd. Fde.: Parkteich Behrenhof 10,5 10,8 : 3,25 3,55. Trat im Mai vereinzelt auf, erreichte aber schon im Juni ein etwa drei Wochen währendes Maximum, dann folgte plötzlich sehr starke Abnahme. Im August war Volvox vollständig aus der Natur verschwunden. Familie Tetrasporaceae, Gattung Palmella (Lyngb.) Chod. einend. Palmella botryoides Kg. Mig. II Nr. 2245, Wolle, Freshw. Algae, Taf. 162, Fig. 8. Durch ganz Europa verbreitet, Nordamerika. Grfswd. Fde.: Feldtümpel 9,1 : 4,25. Häufig. Gattung Tetraspora Link. Tetraspora explanata (Kg.) Kirchn. Mig. II Nr. 225S, Kg. Tab. Phyc. I Taf. 27, Fig. 2. Stehende Gewässer, an Pflanzen oder frei schwimmend: Ganz Europa, Nordamerika, Neuseeland. Grfswd. Fde.: Sol 9,6: 3,1. Massenhaft im April, ausge¬ breitete, grüne schlüpfrige Lager bildend. Tetraspora ulvacea Kg. cf. Wilczek pag. 57. Grfswd. Fde.: Schwinge 7,8 : 2,6 3,2. Nur Ende April a s unregelmäßig ausgebreitete, schleimig-grüne Masse an Stengeln von Phragmites. Tetraspora gelatinosa Desv. cf. Wilczek pag. 56. .. , A/r . Grfswd. Fde.: Sol 9,85:3,05. Wurde im April und Mai beobachtet, massenhaft als ausgebreitete, zerschlitzte, schmutzig-grüne, sehr schleimige Lager. Gattung Palmodactylon Naeg. Palmodactylon simplex Naeg. Mig. II Nr. 2277, Taf. 35B, Fig. 9. Deutschland, Rußland, Schweiz, Böhmen, Nord -Amerika. Grfswd. Fde.: Sol 9,1:4,25. Häufig im März und April, im Mai nur noch ganz vereinzelt. 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora cler Umgegend v. Greifswald. 5| Familie Scenedesmaceae. Gattung Rhapidium Kg. Raphidium fasciculatum Kg. Mi g. II Nr. 2360, Taf. 35H, Fig. 5—7. Europa, Nordamerika, Südamerika. Grfswd. Fde. : Parkteich Behrenhof 10,5 — 10,8 : 3,25 — 3,55. Gattung Scenedesmus Meyen. Scenedesmus quadricauda (Turp) Breb. cf. Wilczek pag. 57. Grfswd. Fde.: Parkteich Behrenhof 10,5—10,8 : 3,25 — 3,55. Scenedesmus quadricauda Breb. var. typicus Chod. Mig. II Nr. 2388, Taf. 32, Fig. 16. Europa, Amerika. Grfswd. Fde.: Parkteich Behrenhof 10,5 — 10,8 : 3,25 — 3 55. Vereinzelt. Scenedesmus obliquus (Turp.) Kg. cf. Wilczek pag. 57. Grfswd. Fde.: Parkteich Behrenhof 10,5—10,8 : 3,25 — 3 55. Häufig im Oktober. Familie Pleurococcaceae. Gattung Pleurococcus Menegh. Pleurococcus vulgaris Menegh. cf. Wilczek pag. 58. Grfswd. Fde.: Teich 9,34:2,61. Familie Protococcaceae. Gattung Protococcus Kg. Protococcus viridis Ag. cf. Wilczek pag. 58. Grfswd. Fde.: Überall im Gebiet verbreitet als grüner Über¬ zug auf Bäumen, besonders häufig auf der Linde. Protococcus olivaceus Rabenh. cf. Voß pag. 73. Grfswd. Fde.: Dorfteich Behrenhof: 10,1 : 4,0. Im April massenhaft, eine Wasserblüte bildend. 4* 52 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald . Protococcus botryoides (Kg.) Kirchn. cf. Voß, pag. 73. Grfswd. Fde.: Dorfteich Behrenhof 10,1 : 4,0. Häufig an untergetauchten Holzstücken. Sonst auf feuchter Erde gefunden. Zoochlorella conductrix Brandt. In den Zellen von Hydra viridis. Grfswd. Fde.: Graben 7,8 — 8,4 : 2,7. Zoochlorella parasitica Brandt. Grfswd. Fde.: Graben 7,8 — 8, 4: 2,7; Parkteich Behrenhof 10,5 — 10,8 : 3,25 — 3,55. In den Zellen von Hydra viridis. Gattung Characium A. Br. Characium Naegelii A. Br. Mig. II Nr. 2511, Taf. 35T, Fig. 19. Stehende Gewässer: Schweiz, Deutschland, Böhmen, Nord- Amerika. Grfswd. Fde.: Parkteich Behrenhof 10,5 — 10,8 : 3,25 — 3,55. Characium Sieboldii A. Br. cf. Wilczek pag. 58. Grfswd. Fde.: Parkteich 10,5^ — 10,8 : 3,25 — 3,55. Selten auf faulendem Laub. Familie Hydrodictyonaceae. Gattung Pediastrum Meyen. Pediastrum boryanum (Turp.) Menegh. cf. Wilczek pag. 59. Grfswd. Fde.: Parkteich 10,5 — 10,8:3,25 — 3,55; Torfstiche 9,2: 3,9; 9,1:4,25; 9,5:3,75; 9,52:3,7. Pediastrum duplex (Meyen) var. clathratum (A, Br.) Meyen. Mig. II Nr. 2567, Taf. 31, Fig. 9. Stehende Gewässer und Gräben: Europa, Amerika. Grfswd. Fde.: Parkteich 10,5 — 10,8:3,25 — 3,55. Pediastrum duplex (Meyen) var. genuinum A. Br. cf. Voß pag. 74. • Grfswd. Fde.: Parkteich 10,5 — 10,8 : 3,25 — 3,55. Pediastrum tetras (Ehrbg.) Ralfs. Mig. II Nr. 2569, Taf. 31, Fig. 7. Verbreitet durch ganz Europa und Amerika. 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 53 Grfn o d’o^de’ : Parkteich 10,6— 10, 8: 3,25- -3,55; Tümpel 9,2: 3,9; 9,1:4,25; Graben 10,8:4,7—5,15. Die Gattung Pediastrum war nur auf die wenigen Fund¬ stellen beschränkt und blieb immer vereinzelt. In größeren Mengen trat sie nicht in die Erscheinung. Familie Sciadiaceae. Gattung Ophiocytium Naeg. Ophiocytium majus A. Br. Mig. II Nr. 2577, Taf. 35 X, Fig. 4. Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Südamerika Neuseeland, Sibirien. Grfswd. Fde. : Tümpel 9,1 : 2,9; 8,64:4,48; 8,6 : 4,4. Ophiocytium cochleare A. Br. Mig. II Nr. 2578, Taf. 35X, Fig. 5. Deutschland, Schweiz, Österreich, Schweden, Belgien, Ru߬ land, Serbien, England, Amerika, Neuseeland Grfswd. Fde.: Sol 9,1 : 2,9; 8,64:4,48; 8,6 : 4,4. Beide Arten fanden sich nur in den drei angeführten' Tümpeln. Im ganzen übrigen Gebiet sind sie nicht beobachtet worden.* Gattung Sciadium. Sciadium gracilipes A. Br. Mig. II Nr. 2582, De Toni Chlorophyc. Vol. I, Sect. I, pag 585 Deutschland, Böhmen, Sibirien. Grfswd. Fde.: Tümpel 9,1 : 4,25. Selten. 3. Unterordnung Confervoideae. 1. Gruppe Confervales. Familie Confervaceae. Gattung Conferva (L.) Lagerh. Conferva bombycina (Ag.) Lagerh. f. sordida (Ag.) Lagerh. cf. Wilczek pag. 60. Grfswd. Fde.: Tümpel und Teiche: 7,05:2,58* 6 8*2 6* 7,5 : 3,0; Waldteich 6,1— 6,2 : 4,12-4,2; Graben 7,6 bis 7,8 : 2,7. Massenhaft. 54 0- Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald . Conferva bombycina (Ag.) Lagerh. f. minor Wille, cf. Wilczek pag. 60. Grfswd. Fde.: Tümpel und Teiche: 7,05 : 2,58; 8,68 : 4,05 Gräben 7, 9-8, 4 : 2,7; 7,6— 7,8 : 2,7; 7,6— 7,8 : 2,8. Massenhaft im Frühling. Conferva bombycina f. genuina Wille, cf. Schultz pag. 56. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,05 : 2,58; 6, 8:2, 6; 7, 3:3, 8. Häufig. Conferva bombycina f. pallida Kg. cf. Wilczek pag. 60. Grfswd. Fde.: Waldtümpel 7,5 : 3,0; Sol 9,85:3,05; Park¬ teich 10,5 — 10,8 : 3,25—3,55; Gräben 7,6— 7,8 : 2,7 ; 7,6— 7,8 : 2,8; 10,8 : 4,7—5,15. Massenhaft. Conferva tenuissima Gay. Mig. ü Nr. 2587, Abb. Kg. Tab. Phyc. III, Taf. 13. Durch ganz Europa verbreitet. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,05:2,58. Sehr vereinzelt unter Conferva bombycina. 2. Gruppe Ulothrichales. F amilie Ulothrichaceae. Gattung Hormidium Kg. Hormidium flaccidum (Kg.) A. Braun. Mig. II Nr. 2618, Taf. 36B, Fig. 2—3. Auf feuchter Erde, Bäumen und Mauern. Durch ganz Europa verbreitet. Grfswd. Fde.: Vielfach an Mauern und auf Bäumen. Gattung Ulothrix Kg. Ulothrix subtilis Kg. cf. Schultz pag. 57. Grfswd. Fde. : An der Holzwand einer Regentonne in Gruben¬ hagen. Ulothrix tenerrima Kg. cf. Wilczek pag. 60. Grfswd. Fde.: Gräben 7,6— 7,8 : 2,7; 7,6— 7,8 : 2,8; 7,9 bis 8,4 : 2,7. Massenhaft. Ulothrix Kochii Kg. cf. Schultz pag. 56. Grfswd. Fde.: Graben 8,4 — 8,6 : 2,7 — 3,5. 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 55 Ulothrix oscillarina Kg. Mig. II Nr. 2603, Kg. Tab. Phyc. I, Taf. 88. Gräben: Ganz Europa. Grfswd. Fde.: Graben 9,0 — 9,3 : 2,6 — 3,2. Massenhaft. \ Ulothrix aequalis Kg. Mig. II Nr. 2607, Kg. Tab. Phyc. I, Taf. 89. Ganz Europa verbreitet. Grfswd. Fde.: Sol 7,0 : 2,8. Selten, in nur kleinen Watten. Familie Prasiolaceae. Gattung Schizogonium Kg. Schizogonium murale Kg. Mig. EI Nr. 2668, De Toni Chloroph. Vol. I, Sekt. I, pag. 153. Deutschland, Polen, Böhmen, Belgien. Grfswd. Fde.: Kam häufig vor als filzigweiches, dunkel¬ grünes Lager an Mauern und auf Bäumen. Familie Oedogoniaceae. Gattung Oedogonium Link. Oedogonium crispum (Haß) Wittr. Mig. II Nr. 2710, Taf. 36L, Fig. 4. Europa, Amerika. Grfswd. Fde.: Sol 7,2 : 3,3. Selten. Oedogonium Braunii Kg. cf. Klemm pag. 35. Grfswd. Fde.: Waldteich 6,1 — 6,2 : 4,12 — 4,2. Oedogonium intermedium Wittr. Mig. II Nr. 2693, Taf. 367, Fig. 8. Schweiz. Grfswd. Fde.: Waldteich 6,1 — 6,2:4,12 — 4,2. Selten, im Mai fruchtend. Oedogonium capillare (L.) Kg. cf. Schultz pag. 58. Grfswd. Fde.: Wiesenteich: 7,05 : 2,57. Oedogonium ciliatum (Haß) Pringsh. Mig. U Nr. 2436, Taf. 36 E, Fig. 2—3, 36 N, Fig. 6. Deutschland, Schweiz, England, Spanien, Belgien, Nordamerika. Grfswd. Fde.: Tümpel 7, 2:3, 3; 7,2:3,45; Graben 7,1 — 7,3: 3,4; 7,5—7,8:2,55; 7,6— 7,8 : 2,7; 7,6— 7,8 : 2,8. 56 0. Kra m er: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Oedogonium macrandrum Wittr. cf. Voß pag. 76. Grfswd. Fde. : Tümpel 7,2 : 3,3. F amilie Chaetophoraceae. Gattung Stigeoclonium (Kg.) Naeg. Stigeoclonium tenue Kg. cf. Wilczek pag. 63. Grfswd. Fde: Graben 8,3 — 8,6 : 2,6 — 3,6; 7,6 — 7, 8: 2,7; 7,6 — 7,8 : 2,8. Häufig als grüne, gallartige Masse an Wasserpflanzen. Stigeoclonium amoenum Kg. Mig. II Nr. 2832, Taf. 39 C, Fig. 9. In Sümpfen und stehenden Gewässern an untergetauchten Wasserpflanzen. Deutschland, Schweiz, Nordamerika. Grfswd. Fde. : Graben 8,3 — 8,6 : 2,6 — 3,6. Stigeoclonium falklandicum Kg. cf. Wilczek pag. 63. Grfswd. Fde.: Graben 8,3 — 8,6 : 2,6 — -3,6. Selten. Zusammen mit der vorigen Art. . Gattung Chaetophora (Ag.) Roth. Chaetophora elegans (Ag.) Roth. cf. Wilczek pag. 63. Grfswd. Fde. : Feldteich 8,68:4,05; Graben 7,1 — 7,3 : 3,4. Massenhaft als grüner, gallartiger Überzug an unterge¬ tauchten Pflanzenteilen. Chaetophora cornu damae (Roth) Ag. cf. Schultz pag. 58. Grfswd. Fde. : Graben 8,45 — 8,25— 8,5:3,4 — 4,15. Vereinzelt. Chaetophora pisiformis (Roth) Ag. cf. Wilczek pag. 63. Grfswd. Fde.: Feldgraben 8,45 — 8,25. Zusammen mit der vorigen Art, doch häufiger. Chaetophora tuberculose (Roth) Ag. cf. Wilczek pag. 63. Grfswd. Fde. : Feldteich 8,68 : 4,05. Erreichte ein Vegetations¬ maximum im Mai, wo sie als dicke gallartige, freudig¬ grüne Masse alle untergetauchten Pflanzenteile, faulendes Laub und Holzstücke überzog. 0. Kra m e r: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 57 Gattung Draparnaldia Bory. Draparnaldia glomerata (Vauch) Ag. cf. Wilczek pag. 63. Grfswd. Fde. : Schlange 7,8 : 2,6— 2,9; Graben 7,6—7,85: 2,8; 7,6 7, 8: 2,7. Erreichte ihr Maximum Ende Mai. Mitte Juni war sie wieder verschwunden. Draparnaldia plumosa (Vauch) Ag. cf. Wilczek pag. 63. Grfswd. Fde.: Graben 9,3 — 9,7 : 3,9 — 4,6. Vorkommen wie bei der vorigen Art. Familie Coleochaetaceae. Gattung Coleochaete Breb. Coleochaete orbicularis Pringsh. cf. Voß, pag. 78. Grfswd. Fde.: Sol 9,1 : 3,15. Häufig. 3. Gruppe Siphonocladiales. Familie Cladophoraceae. Gattung Rhizoclonium Kiitz. Rhizoclonium hieroglyphicum Kg. cf. Wilczek pag. 64. Grfswd. Fde.: Feldgraben 8,25—8,5:3,75—4,1. Selten. Gattung Cladophora Kg. Cladophora crispata (Roth) Kg. cf. Wilczek pag. 64. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,06 : 2,81; 7,4 : 2,7; 7,2 : 2,85; 6.8 : 2,6; 7,0 : 2,8; 7,3 : 3,3; 9,6 : 4,36; 9,25 : 3,05; Teich 6,1—6,2:4,12—4,2; Graben 7,5—7,8:2,55; 7,6— 7,8 : 2,7; 7,6 — 7,85:2,8; Schwinge 7,8 : 2,6 — 3,9; Graben 10.8 : 4,7—5,15. Cladophora fracta (Vahl) Kg. cf. Wilczek pag. 64. Grfswd. Fde.: Tümpel 7,06:2,81; 7,4 : 2,7; 7,2: 2,85; 6,1—6,2:4,12—4,2; Teich 6, 8:2, 6; 8, 6:3,1; 9,25:3,05; 9,04 : 3,02; 9,1 : 4,25; 9,2 : 3,6; 9,2 : 3,9; 9,4 : 3,0; Gräben 7,5—7,8:2,55; 7,6— 7,8 : 2,7; 7,6—7,85:2,8; 10.8 : 4,7 5,15; 8,5 — 10,6 : 3,5 — 3,9 — 3,0; Schwinge 7.8 : 2,6 3,9. Beide Arten zusammen beherrschten in den Sommermonaten die gesamte Vegetation. 58 0. Kr am er: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifsivald. Cladophora fracta v. gemmia (Kg.) Kirchn. Mig. II Nr. 2891, Kg. Tab. Phyc. IV, Taf. 50. Europa und Amerika. Grfswd. Fde. : Graben 10,8 : 4,7 — 5,15. Sonst vielfach ver¬ mischt mit der Hauptart, aber weniger zahlreich. Cladophora crispata (Roth) Ag. f. subterrestris (Kg.) Rabenh. Mig. II Nr. 2889. In stehendem Süß- und Salzwasser. Deutschland, Österreich. Grfswd. Fde.: Graben 10,8:4,7 — 5.15. Vereinzelt. Cladophora crispata (Roth) Ag. f. virescens Kg. Mig. II Nr. 2889. Europa und Nordamerika. Grfswd. Fde. : Schwinge 7,8 : 2,6 — 8,7. Selten. Familie Vaucheriaceae. Gattung Vaucheria D. C. Vaucheria terrestris Lyngb. cf. Schultz pag. 60. Grfswd. Fde.: Tümpel und Teiche 7,2 : 3,3; 7,1 : 3,2; 7,1: 3,4; 7,05:3,26; 7,05:3,1; 6,95:3,15; 6,94:3,0; Graben 6,94 : 2,9 — 3,0. Massenhaft, im Mai fruchtend. Vaucheria sessilis (Vauch) D. C. cf. Wilczek pag. 65. Grfswd. Fde.: Feldteich 10,65:4,1. Fruchtend im Frühling und Herbst. Vaucheria uncinata Kg. cf. Klemm pag. 37. Grfswd. Fde.: Graben 9.8 : 4,3. In größeren Mengen nur an dieser Stelle. Vaucheria aversa Haß. cf. Voß pag. 79. Grfswd. Fde.: Graben 7,5:2,55 — 2,7 ; 7,5 — 7,8:2,55. Nicht häufig. Vaucheria dichotoma (L.) Ag. cf. Wilczek pag. 65. Grfswd. Fde.: Graben 7,6 — 7, 8:2, 7; 7,6 — 7,85:2,8. Selten. 0. Kra mer: Beiträge zu einer Algen flora der Umgegend v. Greifswald. 59 Vaucheria de baryana Wor. Mig. II Nr. 2990, Taf. 43D, Fig. 4. Deutschland, Schweiz, Böhmen. Grfswd. Fde.: Tümpel 10,65 : 4,1. Nur ganz rereinzelt. Vaucheria hamata (Vauch) D. C. Mig. II Nr. 2985, Taf. 42, Fig. 7—8. In Gräben und Seen, auf feuchter Erde: Ganz Europa und Nordamerika. Grfswd. Fde.: Tümpel 6,9 : 2,5; 10,19 : 4,4: 7,38 : 2,7; 9,2 : 3,6; 9,25:3,05. Gräben 8,4 — 8,25 — 8, 5: 3, 4 — 4,15; 8,5—3,35:2,5—3,9; 8,4— 8,6 : 2,9— 3,4; 7,1— 7,3 : 3,4. Massenhaft. Wurde das ganze Jahr hindurch an der einen oder anderen Stelle in Fruktifikation gefunden. VI. Characeae. Gattung Tolypella (A. Br.) v. Leonh. Tolypella glomerata (Desv.) v. Leonh. Mig. II Nr. 3536, "Taf. 62, Fig. 8. Deutschland, Österreich. Grfswd. Fde. : Graben 7,1— 7,3 : 3,4. Tolypella intricata (Trentep) v. .Leonh. cf. Schultz, pag. 61. Grfswd. Fde.: Tümpel 8,94 : 3,3. Tolypella prolifera (Ziz.) v. Leonh. Mig. n Nr. 3534, Taf. 59, 62, Fig. 1—3. Grfswd. Fde.: Graben 10,8 : 4,7 — 5,15. Gattung Chara Vailant. Chara foetida A. Br. Formae subinermes f. normalis Ag. cf. Schultz, pag. 62. Grfswd. Fde. : Torfstich 9,2 : 3,9; Graben 10,8:4,7 — 5,15. Massenhaft. Chara fragilis Desv. Formae microptilae. cf. Wilczek pag. 66. Grfswd. Fde.: Graben 9,5 — 9,6 : 3,8 — 3,9. V 60 0. Kra mer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. F. Tabellen über die relative Häufigkeit der Algen und ihre Verbreitung in den einzelnen Monaten auf Grund monatlich angestellter Beobachtungen. Die Zeichen bedeuten: O — selten. Q = vereinzelt. Q = zahlreich. 0 = massenhaft. -f- = vorhanden, ohne Berücksichtigung der Häufigkeit. Die Beobachtungen erstreckten sich auf die Zeit vom Juni 1913 bis August 1914. 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifsivald. i Siißwass. 03 b£ 3 (D CD 35 03 03 c o -3 :3 Sh CD 1 • — m £ o o m * Schizophyceae. Flagellata. 1913 Sh 03 -Q CD 3 3 3 Sh CD -D O c n 3 bJj 3 <1 K O 2h V CD -O ii > o £ . Sh 03 32 3 03 N 03 Q 1914 Sh Sh ; g j 3 Sh CSJ 3 .h ä ® hS ” W 'S CD 3 Ö Ö ►"ö >"7> w Y> r> I. Schizophyceae. Merismopedia glauca Naeg. . Aphanocapsa Grevillei Rabenh. Aphanothece stagnina var. pra- sina A. Br . Oscillatoria tenuis Ag. . sancta Kg. . Fröhlichii Kg. brevis Kg. . gracillima Kg. formosa Bory curviceps Ag. Leptothriche Kg limosa Ag. . . Lyngbya majuscula Harvey » aestuarii (Mertens) (Liebmann) . » versicolos (Wartm. , Gomont . . . „ aerugineo-caerulea . (Kg ) Gom. . opirulina major Kg. . . Microcoleus paludosus (Kg.) Gom . Anabaena variabilis Kg. . » spiroides Klebahn n oscillarioides Bory „ inaequalis (Kg.) Born et Flah. . . » laxa A. Br. . Nostoc Kihlmannii Lern. « sphaericum Vauch „ Linckia Borneh. . . „ punctiforme (Kg.)Hariot ^ylindrospermum catenatum Ralfs. . . . „ stagnale (Kg.) Born et Flah. vphanizomenon flos aquae (L.) Ralfs . Tolypothrix tenuis Kg. . . » polymorpha Lun vivularia dura Roth .... » atra Roth .... II. Flagellata. Suglena viridis Ehrb . el 0i e w 0 0 O © © 0 0 O 0 © O 0 0 o 0 O 0 O o o o © o 0 o © o o © Oi o OjOi 00 00,0,0 0 Ol 010 ©Io O; ©!©0|0 O ©•©0j© ©b OIO 00; o 0 O 0 OO 00 ©O 00 o: O ■ p jOO ooo o ©• 0 o o o o I o 0: o 01 o o 0 O OO • 0 ©©0,0 #00 lOPIO o o ©© o © o 0 000000 0 0 0 0 O O 0 O 0 0 O 0 0 O ©Ö0 0 o 0 © 0 ! 00 O OO 0©© O 0 © o o OO 0l©löj O!0 IO OO ee o 0 OO IO o 1010 OIO© 0: o o o O 000 0O ©© 0 o ©©© 02- 0. Kra mer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. G-reifsicald. Flagellata. Peridiniales. Diatomaceae. Euglena spirogyra Ehrb. . . . „ pisciformis Klebs . . . „ acus (Ehrb . „ acus (Ehrb. var. minor Hansg. Phacus pyrum (Ehrb.) Stein „ pleuronectes (0. F. M.) Duj . „ longicauda (Ehrb.) Duj. „ brevicaudata (Klebs) Lern . Trachelomonas volvocina Ehrb. „ hispida Stein . Dinobryon sertularia Ehrb. . . Synura uvella Ehrb . Ehipidodendron splendidum Stein . Anthophysa vegetans Stein . . Cryptomonas ovata Ehrb. . . . m. Peridiniales. Peridinium cinctum Ehrb. . . . Ceratium cornutum Ehrb. . . . IV. Diatomaceae. Melosira varians Ag . Cyclotella Kützingiana Thw. . . „ Meneghiniana Rabenh. Taliellariafenestrata(Lyngb.)Kg. „ flocculosa (Roth) Kg. Meridion constrictum Ralfs . . „ circulare Ag . Diatoma tenue (Kg.) Grün . . „ tenue var. elongatum (Ag.) Grün . Fragilaria mutabilis (W. Sm. Grün . „ virescens Ralfs . . . „ Harrissonii (W. Sm.) Cleve . „ construens var. bino- dis Grün . Synedra affinis Kg . „ affinis Kg. var. parva v. H . „ ulna (Ehrb.) . „ ulna (Ehrb.) var. lan- ceolata Grün. . . Süßwass. c 03 Xi O 03 G. a :3 03 CX 03 .£ 'S I — -3 03 ü H X 1913 c g: 3 3 03 3 bJ3 03 Xi 5 03 03 Xi o 03 M x O — 03 x: s 03 > o £ u, 03 Xi 3 03 N 03 1914 1 cs «3 _ 3 I fcn X c X3 . H ä ® 42 \3 T !&3( S < 3 3 3 i ©© ©© e 0 e e 00 0 o 00 0 0 © + H" © 0009000 ©0: i U 0 00 00 00 ••• © © 0 © 0 0 0 • 0 O © ©© 0 0 ©© 0 O 0 o ©© ©© 0 0 © 0 0 © o O ©© © 0 O 0 0 0 0 o ©© 0 0 00 00 00 0:0 o 0 0 0! +.+^ 0; 0 O 0 ©© ©j© ob O0 0 0, o1 © 0 0O © ; o 0 01 oo o 0 © © © 0 0 o 0 © ©© ©© o O 0 o 0 ©0 0 O 0 j§L 000© G 0©0 O 0 0j0 0 0 ©•§00 ©••© 0 00 00 ©0 0 0 0 0 ©© 0 0 ~ -r ■+ G H- 00 i 00© ©©••©G © © ö © 0 £ © 0 O : O##Ö0C Oöö ! 1 oo©,«®ee ©©•©00 © © o ©01 0O O 0 o©©©0 o c € 000 0 o o©© oo o © 0 00 0 0 0 0 © e £ 0. Kramer: Beiträge zu einer Algen flora der Umgegend v. Greifswald . ß3 Diatomaceae. Süßwass. 191 8 1914 Gräben Tümpel Teiche Schwinge Juni Juli August September Oktober November Dezember Januar Februar März April Mai Juni Juli Synedra ulna var. splendens (Kg.) Brun. . . . o 0 o o o „ ulna (Ehrb.) var. Ion- gissima W. Sm. . OS 0 0 0 w o o 0 © £ 9 w 0 „ nlna (Ehrb.) var. ob- tusa (W. Sm.) v. H. o - O o o o * acus (Kg.) . Q 9 0 9 w o o «9 0 o „ acus (Kg.) var. delica- tissima Grün. . . O 0O o 0 0 o 0 „ capitata Ehrb .... w 00 o w 0 0 9 w w 0 „ pulchella (Ralfs) Kg. . 0 0 0 00 0 o „ pulchella (Kg.) var. mi- nutissima Grün. . o O o o O Eunotia lunaris (Ehrb.) Grün. . w • 0 0 ••• w o o W • w 9 9 0 „ lunaris var. bilunaris (Ehrb.) Grün. . . 0 0 0 © 0 0 0 © „ arcus Ehrb . O O O 0 o o o o „ exigna (Breb.) Rabenh. • 0 9 * © 0 • • O „ monodon Ehrb. . . . O o o o o „ diodon Ehrb . O o O o o o Cocconeis placentula Ehrb. . . 0 o 9 9 0 © 0 0 „ placentula var. lineata Ehrb . w o 0 0 e o Achnanthes lanceolata Breb. . w O O o „ subsessilis Ehrb. . o o 0 o Rhoizosphenia curvata Kg. . . O o o o Mastogloia elliptica Ag . o o o o „ Dansei Thw. . . . o o o Nävicula elliptica Kg . o o O o o o „ iridis Ehrb . w 0 0 0 0 O WWW w O „ iridis var. amphirhvn- chus Ehrb . w o 9 w © 0 ww 0 „ iridis var. producta v. H . o o o o o „ iridis var. affinis v. H. o o o o o 0 o * producta (W. Sm-) CI. o o O o o o Pleurosigma elongatum W. Sm. o o o o Gyrosigma acuminatum (Kg.) Rabenh . o o o o o „ acuminatum var. • . curta Grün. . . 0 o o 0 © Navicula Brebissonii Kg. . . . w ww 0 w 9 w o o O e „ Brebissonii var. dimi- nuta Grün . 0 0 0 0 0 0 o „ mesolepta Ehrb. . . . 0 0 © 0 o 0 „ mesolepta var. stauro- neiformes Grün. . 0 000 „ borealis Kg . O I o o o o 04 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Diatomaceae. Süßwa'ss. 1913 1914 Gräben Tümpel Teiche Schwinge Juni .i—i 13 T> August September Oktober November Dezember Januar Februar März April cC p Juni 1 Navicula viridis (Nitzsch ) Kg. OOO o o o 0 0 lob oo 0 0 99 viridis var. intermedia CI . 0 0 o Y viridis var. commutata • Grün . 0 0 O 00 Y major Kg . 0 '0 0 0 0 0 O Y nobilis (Ehrb.) Kg. O 0 £ • W ’O Y ambigua var. craticula v. H . O 0 O O !o ?? ambigua Ehrb. . . . O O O 0 V undulata Schum. . . . eo 0 0O o oo oo O Y stauroptera Grün . . 6 06 0 o y stauroptera var. parva de Toni . 6 00:0 0 Y subcapitata (Greg.) A. Schm . 6 O O 0 6 O 0 0 o o 0 O Y bicapitata Lagerstedt . o 0 o O Y sculpta Ehrb . 0 O 00 0 Y cryptocephala Kg. . . £ O O 0 ooo 0 0 Y dicephala (Ehrb.) W Sm . o O o Y viridula Kg . O 0 0 0 w 0 0 0 € € © 0 Y viridula var. sleviscen- sis Grün . 0 + 0 0 0 + 0 n radiosa Kg . ' . o o © 6 © 0 0 oo o Y radiosa var. acuta \ (W. Sm.) Grün. . 0 0 0 0 0 0 Y gastrum Ehrb. . . . • © 0 e • •• O 0 Y oblonga Kg . • 6 0 0 Y peregrina var. menis- culus Schum. . . O o 0 • Y tuscula (Ehrb.) v. H. . + 0 0 0 0 0 Y anglica Ralfs .... + 0 0 0 0 0 0 Y anglica var. subsalza Grün . + 0 0 0 0 Y hungarica (Grün) var. capitata Ehrb. . . w oo O 0 Y cincta (Ehrb.) v. H. . 0 0 00 Y placentula (Ehrb.) Kg. © 0 0! 0 Y lanceolata (Ag.) Kg. . o 0 00 60 o O o Y cuspidata Kg. . . e 0 0 0 6 o O 0 0 0 0 Y sphaerophora Kg. . . o 66 6 0 Y anceps Ehrb . 66 O O oo oo 0 0 Y anceps var. elongata CI. 0 0 0 0 0 0 Y anceps var. linearis Ehrb . 0 0 0 Y Smithii Grün . 0 0 0 0 Y phoenicenteron Ehrb. 6 O € € 0‘ © 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Imgegend v. Greifswald . 05 Diatomaceae. Süßwass. _ — cx 5? “ £ w t ± ’S o O H 5- X Xavicula phoenicenteron var. amphicephala Ehrb » acuta W. Sm. » mutica Kg. . w minima Grün. y> binodis Ehrbg »» bacilliformis . Amphora ovalis Kg. .... « ovalis d. pediculus Kg * affinis (Kg.) v. H. Cymbella aspera (Ehrb.) CI. » Ehrenbergii Kg. » ventricosa (Kg.) Cleve » cistula var. maculata (Kg.) v. H. . . . „ parva W. Sm. . . . „ leptoceros Ehrb. (Grün.) . *> naviculiformis (auersw.) . . . . » cuspidata Kg. . . . Epithemia turgida (Ehrb.) Kg. . „ turgida var. granu- lata (Ehrb.) Brun. » turgida var. Wester- mannii (Ehrb. Grün, n turgida var. vertagus (Kg.) Grün. . . . * cebra (Ehrb.) Kg. . * sorex Kg . » argus (Ehrb.) Kg. . » gjbba Kg . « gibba var. ventricosa (Ehrb.) Grün. . . » gibberula Kg. . . . » gibberula fEhrb.) 0. Müll. var. pro¬ ducta Grün. . . . Gomphonema constrictum Ehrb. * constrictum var. capitatum (Ehrb.) Grün . » parvulume (Kg.) v. H. » acuminatumEhrb. » intricatum Kg. . « augustatum i Kg.) Grün. . . „ 1913 O — £ Zr C - ~ ^ >— s o 1913 s_ 2 ■z n n: ~ -c S ^ j'T) |»“3 w oi G' e o o o + 'WWW ^000 ee #w + +; + QQ0W00 +! + 0 0 I Ä w w 000 0 o9 w 0 00 0. oeo +,+ w ©o ^ |oo _ ©eoo' ©©©•ä© !+ + Ol Ol dww '0 0! ÖÖ0OO Q Q ww +.+ O 00 + ^ OO 00ÖÄ 00 8®0tö0O OO 0 0 0: + +.+■ §Ö©0 08 O oöo 0© W^w O 0 O O C O 0 0 o o OO OO I ö©0 ©©©; © 0 000 O#90 OOO0O 0© + + 0:0 O 0 O 008I80 0 1 1 1+1+ ww 66 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. Diatomaceae. Chlorophyceae. Süßwass. e 03 J2 :3 •— o 03 • 35 S .2 :3 f 03 H H b£ e £ -3 o «2 1913 S-l 03 .o c c r sf c. 3 3 03 T “T> C/2 Si O 2 — 03 -C £ 03 N 03 o 1914 03 N Sh :3 Sh l — & iS < ^ C Ä 3 3 *"3 !t Gomphonema lanceolatum (Ehrb.) d. in- signis CI. . . Nitzschia scalaris W. Sin. . . . „ thermalis (Ehrb.) Auersw . „ amphioxys (Ehrb.) W. Sm . „ amphyoxys (W. Sm.) var. vivax Grün. „ vermicularis (Kg.) Hantzsch . „ sigmoidea (Nitzsch) W. Sm . „ linearis (Ag.) W. Sm. „ linearis var. tenuis (W. Sm.) Grün. . „ denticula Grün. • . . tabellaria Grün. . . . Cvmatopleura solea (Breb.) W. Sm. . . . „ elliptica (Breb.) W. Sm. . . . Suirella ovalis Breb . „ ovalis var. ovata (Kg.) v. H . „ ovalis var. pinnata (W. Sm.) v. H. . . „ ovalis var. minuta (Breb.) v. H. . . . „ ovalis var. suborata Dippel . • . . . . „ saxonica auersw. . . . V. Clorophyceae. Cylindrocystis Brebissonii. Menegh . Penium margaritaceum (Ehrb.) Breb . Closterium moniliferum (Bory) Ehrb . „ Leibleinii Kg. . . „ striolatum Ehrb. . „ lanceolatum Kg. . „ Ehrenbergii Menegh „ acerosum (Schrank) Ehrb . + 0' 0 O 0:0 0 o ©1 © 0 1 0 ©[©'©!© : 1 o 0! 0 0 0 ©;©]©| o 0 w Öö 0 öö 0 0 + 0 + 0 0 ö O 000 0 ► ® 0 0 o o 00 + + 0 0 0 © ö ÖÖ 0 © 0 0 0 f p 1 00 0 . # 9 © ©0 0 0 0 i w 0 |0 O O j £ ) £ 0 £ O % >| 0 • 0 O 1 1 + O 0 0 0 00 ©Ä00 O 0 0 O1 0 0 0ÖÖ oo o 001© 0 0 öööö +1+ © 0©ö öö Ol© o© öl© 0 0 j©ö öö« 0. Kramer: Beitrüge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 67 Chlorophyceae. Closterium acerosum v. elonga- tum Breb. . . . „ acerosum var. suban- gustum Klebs „ rostratum Ehrb. „ Kiitzingii Breb. . « Venus Kg. . . „ Jenneri Ralfs. . '» costatum Corda » gracile Breb. . . » strigosum Breb. »• setaceum Ehrb. » dianae Ehrb. . . „ parvulum Naeg. „ macilentum Breb. Tetmemorus laevis (Kg.) Ralf » Brebissonii (Menegh.) Ralfs. Pleurotaenium trabecula (Ehrb.) Naeg. . . . „ Ehrenbergii n (Ralfs.) Delp. ^osmarium connatum Breb. . » tetraophtalmum (Kg.) Breb. . , „ quadratum Ralfs. » botrytis Menegh. . „ intermedium Delp. » reniforme (Ralfs.) Arch . m crenulatum Naeg. » vexatum West . . , „ praemorsum -Breb. » impressulum Elfr. » subbroomei |X Schmidle . . Suastrum oblongum (Grev.) Ralfs . » elegans (Breb.) Ag. lolacanthum faseiculatum (Ehrb.) France . licrasterias truncata (Corda) Breb. . . . » crux-melitensis (Ehrb.) Haß . . n retatata (Grev.) Ralfs . jtaurastrum muricatum Breb. . 1913 1914 Sh a> Sh Sh £ a; a> -O D -Q £ 0) -Q £ HH o CD Q. -M > N OJ o OJ m O 55 Q **y dm o O O 0 0 + + , e©0 10 o Ö©0' , , | 00 0 0 00 , :•© 0 10 o o , oo . 0:0 0 0 + + © o ÖÄ ,10 0 l©i©|0,O oo i+0! !+ + + o oo 0© 0 0 oo 0 o 0,0 0 01 + 1 + o o o 00 io ©0 0 :00©© 0 o o o 68 0. Kra m e r: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 1918 5-4 £ ©-© £ > o !S3 a> : < X C z Chlorophyceae. Süßwass. CU X! CU J; £ .2 :E CU JC :cö o 03 a £ :3 Eh 03 A o 'Ö3 03 bn c • M £ X C3 m 1913 c 3 +3 73 3 bß 3 I 5 ►n << 03 X2 £ 0) Q< 03 Cß t-i 03 -D O -t-s o - 03 sz £ 03 > O n Pediastrum boryanum (Turp.) Menegh . „ duplex Meyen v. genimum A. Br. „ duplex var. clathra- tum(A. B.) Meyen „ tetras (Ehrb.) Ralfs Ophiocytium majus A. Br. . „ cochleare A. Br. Sciadium gracilipes A. Br. Conferva bombycina Lagerh sordida Lagerh. „ bombycina Lagerh minor Wille. . „ bombycina f. genn Wille . „ bombycina Lagerh pallida Kg. „ tennissima Gay. Hormidium flaccidum (Kg.) Braun . Utotrix subtilis Kg. „ tenerrima Kg. „ Kochii Kg. . . „ oscillarina Kg. „ aequalis Kg. . . Schizogonium murale Kg. Oedogonium crispum (Haß.) Wittr. . . „ Braunii Kg. . * intermedium „ capillare (L.) Kg * ciliatum (Haß.) Pringsh. . . Oedogonium macrandrum Wittr Stigeodonium tenue Kg. . „ amoenum Kg. „ falklandicum Kg Chaetophora elegans (Ag.) Roth * corun damee (Roth.) Ag. * pisiformis (Roth). Ag . „ tuberculosa (Roth) Ag . Drapaernaldiaglomerata(Vauch Ag . » plumosa (Vauch.) Ag o o o o o w e e o 101 an Mauern und Bäumen 8 lo auf Bäumen o w o 0 w © 0 0 Q 0 0 0 O 0 O ww 0 0 O O O 0 • 0 O 0 ©Ö w 0 0 0 0 0 0IO 0 © 0 O 0 © 0 0 w O 0 ww 0 0 0 0 0 — 03 £ 03 tS3 03 Q 1914 cS 3 i-, ZZ 03 Cu is 1893. Grunow, A.: Die österreichischen Diatomaceae. Graebner, P.: Die Pflanzenwelt Deutschlands; Leipzig 1909. Heurek, H. van: Traite des Diatomees; Antwerpen 1899. Synopsis des Diatomees de Belgique; Antwerpen 1880 — 85. Holtz, L: Characeen, Leipzig 1903. 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Zacharias, O.: Die Tier- und Pflanzenwelt des Süßwassers; 1891. Der Arbeit beigefügt ist eine Skizze des Untersuchungsgebietes. . Maßstab : 1 : 25 000. 0. Kramer: Beiträge zu einer Algenflora der Umgegend v. Greifswald. 75 I \ aus dem N für Neu Vorpommern und Rügen ♦ in Greifswald. Herausgegeben vom Vorstand. Siebenundvieivi^ster Jahr^an^. Zweiter Teil. - □ □ □ jS GREIFSWALD. Druck: Emil Hartmann. 1920. Greifswalds Moore und ihre wirtschaftliche Bedeutung.*) Von Kurd v. Bülow. Preisgekrönt von der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald. Im Folgenden sollen die Moore in Greifswalds Umgebung in aller Kürze sowohl nach der Seite ihrer wirtschaftlichen Bedeutung hin, als auch im Zusammen¬ hang geologischer, geographischer und klimatischer Er¬ scheinungen besprochen werden. Die Anregung zu dieser Arbeit gab die im Mai 1919 von der philosophischen Fakultät der Universität Greifs¬ wald gestellte außerordentliche Preisaufgabe. Liebevollste Förderung in jeder Richtung erfuhr sie durch Herrn Geh.- Rat Prof. Dr. Ja ekel, dem ich dafür in allererster Linie zu Dank verpflichtet bin. Weiterhin unterstützte mich das Kuratorium der Universität durch uneingeschränkte Erlaubnis zum Betreten der Universitätsländereien, ebenso die Stadt Greifswald, der ich außerdem noch dafür zu danken habe, daß sie mir eine Studienreise in die Nordwestdeutschen Hochmoore und an die Moorversuchsstation zu Bremen ermöglichte. Herr Prof. A. Klautzsch unterstützte mich mit manchen wert¬ vollen Angaben. Die wichtigste Literatur, die ich benutzt habe, ist folgende: 1. Dreyer, Die Moore Pommerns. Geogr. Ges. Greifswald. XIV. 2. Klose, Die alten Stromtäler Vorpommerns. Geogr. Ges. Greifswald. IX. 3. Elbert, Die Entwicklung des Bodenreliefs usw. Geogr. Ges. Greifswald. VIII. r> n X. *) Diese Arbeit wurde als Preisarbeit der philosophischen Fakultät zu Greifswald mit dem doppelten Preis ausgezeichnet. 2 Kurd v. Bülow: Greifswalds Moore etc. 4. Senft, Humus, Marsch-, Torfbildungen. Leipzig 1862. 5. Hahndorf, Greifswalds Klima. Geogr. Ges. Greifswald. XII. 6. Deecke, Geologie von Pommern. Berlin 1907. 7. Deecke, Materialien zur Geologie v. Pommern. Versch. Jahr¬ gänge des Naturw. Vereins für Neuvorpomm. und Rügen. 8. Scholz, Über die geol. Verhältnisse der Stadt Greifswald und ihrer Umgebung. Naturw. Verein für Neuvorpomih. 1889. 9. Ramann, Bodenkunde. 8. Aufl. 1911. 10. Gräbner, Pflanzenwelt Deutschlands. 1909. 11. Potonie, Entstehung der Steinkohle. Berlin 1910. 12. Solger, Die Moore in ihrem geographischen Zusammenhang. Ges. f. Erdkunde. Berlin 1905. 13. Kohlhoff, Neue Heimatkunde von Pommern. Köslin 1918. 14. M. AToß, Beiträge zu einer Algenflora der Umgebung von Greifswald. Diss. Greifsw. 1915. Leider konnte ich die Arbeit nicht in dem Umfange durchführen, wie ich es gern getan hätte. Insbesondere mußte ich mich — im Gegensatz zu dem ursprünglichen Plan — auf die allernächste Umgebung Greifswalds be¬ schränken. Die Unsicherheit in der Bestimmung der Torf¬ arten zwang mich, häufig die Aufstellung einer Schichten¬ folge zu unterlassen. Zu eingehenden chemischen und paläobotanischen Untersuchungen fehlte mir die Zeit, so- daß ich mich auf einfachste Beobachtungen und Erkundi¬ gungen beschränken mußte. Doch hoffe ich, auch mit deren Hilfe meinen Zweck erreicht zu haben. Die Ergeb¬ nisse seien im Folgenden im Auszug mitgeteilt. Die Arbeit gliedert sich in zwei Hauptteile: Der erste behandelt die Moorbildung im allgemeinen und untersucht a) den Vorgang der Torfbildung, b) die Bedingungen der Moorbildung, soweit sie klima¬ tischer, topographischer, geologischer Art sind, und c) inwieweit die nötigen Voraussetzungen in unserm Gebiet erfüllt sind. Der zweite Hauptteil bringt, nach einigen allgemeinen Bemerkungen über Greifswalds Moore, spezielle Beschrei¬ bungen derselben. Anhangsweise sollen einige Worte über die Bedeutung des Moorschutzes im Allgemeinen und in Greifswald im Besonderen gesagt werden. Kurd v. Bül o ic : Greifsicalds Moore etc. 3 Fragen der Moorbildung vom begrenzten Stand¬ punkte eines Zweiges der Naturwissenschaften lösen zu wollen, ist unmöglich. Die Bedingungen für die Ent¬ stehung von Mooren sind so mannigfaltiger und viel¬ seitiger Art, daß, meines Wissens, abgesehen von den Dreyerschen Arbeiten bisher erst einmal der Versuch gemacht worden ist, sie alle, für ein bestimmtes Gebiet, zu einem einheitlichen Bilde zusammenzufassen. Ich meine die vortreffliche Arbeit von Birk (1911), die das Tote Moor am Steinhuder Meer monographisch behandelt. Da Moore Erzeugnisse organischen Lebens sind, so sind sie mit diesem in erster Linie an klimatische Voraus¬ setzungen geknüpft. Da die Pflanze ein äußerst feiner Indikator für klimatische Verschiedenheiten ist, wird man annehmen können, daß diese ebenso ihren Ausdruck in Differenzierungen der quantitativen wie qualitativen Be¬ schaffenheit der Moore finden werden. Da andrerseits die Beschaffenheit des Untergrundes ein ausschlaggebender Faktor für die Entwicklung der Pflanze ist, wird sie ebenso dem Moore einen bestimmten Charakter aufprägen. Schlie߬ lich verlangt die Definition des Begriffes Moor als eines »mit Torf erfüllten Geländes44 die Erfüllung gewisser oro- graphischer Bedingungen. Moorbildung ist also an klimatische, geologisch- pedologische und topographische Voraussetzungen ge¬ knüpft, die sich in ihren Wirkungen abschwächen oder verstärken können. Ein Moor ist ein mit Torf von mindestens 20 cm Mächtigkeit erfülltes Gelände. Also muß es zunächst unsere Aufgabe sein, die Bedingungen zu betrachten, die zur Torfbildung führen. Torf entsteht aus abgestorbenen Pflanzenresten. Und zwar können diese, je nach den Umständen, verschiedenen Zersetzungsprozessen anheimfallen. 1. Verwesung findet bei Gegenwart reichlicher Luft und Feuchtigkeit statt und führt zur Bildung gasförmiger Produkte (C02, NH3, H20). 4 Kurd v. Bülow: Greifsivalds Moore etc. 2. Vermoderung geht bei unzureichendem Sauerstoff¬ zutritt vor sich und bildet geringe C-haltige, feste Reste (Moder). 3. Fäulnis findet bei völligem Luftabschluß statt. Prozeß 2, 3 und 4 bedeuten eine Inkohlung, eine Selbst¬ zersetzung, die ein Gemenge von festen Kohlenwasser¬ stoffen erzeugt, wogegen bei echter Verkohlung das Element C entsteht. Während bei Inkohlungsvorgängen sowohl der Gehalt an 0 wie an H abnimmt, entstehen bei der sog. Bituminierung (der Fäulnis Fett- und Proteinhaltiger Urmaterialien) relativ wasserstoffreiche, feste Kohlenwasser¬ stoffverbindungen, die Sapropelite und bituminösen Gesteine. 4. Vertorfung beginnt unter denselben Bedingungen wie Vermoderung, findet aber ihren Abschluß als Fäulnis. Der zur Torfbildung führende Vorgang, die Vertorfung, setzt sich also aus zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Pro¬ zessen zusammen: Der bei geringem Luftzutritt statt¬ findenden Vermoderung und der unter Luftabschluß vor sich gehenden Fäulnis. Dieser allmählich eintretende Luft¬ abschluß während der Zersetzung kann entweder dadurch erreicht werden, daß die Pflanzenreste in den Bereich des Grundwassers gelangen oder aber dadurch, daß neue Pflanzengenerationen ihren Moder auf sie häufen. Das Wasser, das sie von der Luft abschließen soll, muß sauer¬ stoffarm, d. h. so wenig bewegt, sein, daß keine völlige Verwesung möglich ist. „Demnach sind es mehr oder minder stagnierende Wasserflächen, sofern sie flach genug sind, daß Sumpfpflanzen dort wachsen können, oder es sind solche Örtlichkeiten, deren Luftfeuchtigkeit bezw. deren Niederschläge hinreichen, um den Boden stets ver- näßt zu halten“ (Potonie). Daraus ergibt sich eine natürliche Zweigliederung der Moore, in Verlandungsmoore, die aus offenen Wasser¬ flächen hervorgehen, und Niederschlagsmoore, die durch hohe Luftfeuchtigkeit bezw. hohe Niederschläge be¬ dingt sind. Diese Bezeichnungen decken sich mit den ge¬ bräuchlichen: Flach- oder Wiesenmoor und Hoch- oder Heide-, Moosmoor, die entweder auf der Form der Moore Kur d v. JB ü low: Greifswalds Moore ete. 5 oder ihren Pflanzenbeständen basieren. Die Bestände dieser beiden Haupttypen, die durch Übergänge mitein¬ ander verbunden sein können, stehen einander bezgl. ihrer Lebensbedingungen und -anspriiche diametral gegenüber: Die Flachmoorflora bilden schnellwüchsige, üppig auf¬ schießende aber ebenso vergängliche Formen, die sich ihrem ganzen Habitus nach am ehesten tropischen Floren vergleichen lassen, während die Flora des Hochmoores in ihrer Anspruchslosigkeit und ihrem langsamen, doch aus¬ dauernden Wachstum den Vergleich mit arktischen Ver¬ einen nahe legt. Der Gang der Entstehung und Entwicklung eines Moores ist folgender (die Entwicklung einer offenen Wasser¬ fläche zum Hochmoor kann als Normalfall angesehen werden und erklärt mutatis mutandis — alle anderen vor¬ kommenden Fälle): Der Boden des Sees und seine Ufer sind bedeckt mit einer reichen Welt von Wasser- und Sumpfpflanzen, deren Vereine in gesetzmäßiger, konzentrischer Anordnung auf¬ einander folgen. Alljährlich häufen sich deren Reste mehr und mehr an und höhen, reichlich untermischt mit Abfall¬ stoffen aus der Tierwelt — Schneckenkot, Leichen usw. — , die meist überwiegen, den Seegrund immer mehr auf. Diese Fett- und Eiweißhaltigen Substanzen bilden sich in Sapropel um. In dem Maße, wie dieser sich der Ober¬ fläche nähert, rückt der Sumpfpflanzengürtel von den Rändern gegen die Seemitte vor und engt die Wasser¬ fläche in steigendem Maße ein, bis sie vollständig durch eine von Torf überlagerte Faulschlammasse ersetzt ist. Auch besteht die Möglichkeit, daß gewisse Pflanzen eine schwimmende \ egetationsdecke bilden, die die ganze See¬ fläche bedeckt und, infolge der auf ihr fortdauernden Stoff¬ produktion, an Gewicht zunimmt und — einsinkend _ langsam das ganze Becken ausfüllt. Schließlich können sehr flache Becken zugleich in ihrer ganzen Ausdehnung von Sumpfgewächsen besiedelt und in Moor verwandelt werden. Die Verlander sind in jedem Fall besonders Phragmites communis, das Schilfrohr; Binsen, Gräser, Alisma plantago, 6 Kurd v. Büloio: Greifswalds Moore etc. Sagittaria sagittifolia usw. Alle stellen an die Feuchtigkeit und den Nährstoffgehalt ihres Untergrundes denkbar hohe Ansprüche und vermögen sich nicht mehr zu halten, wenn die Torfmassen allmählich soweit emporgewachsen sind, daß ihre Wurzeln dem Einfluß des Grundwassers entzogen werden. An ihre Stelle treten anspruchslose Elemente. Die Kleinflora der Erlenwälder, die sich auf den geschilder¬ ten (Flach-)Moor angesiedelt haben kann, enthält Urtica dioeca (Brennessel) und Humulus lupulus (Hopfen). Birken treten mit zunehmender Aufhöhung hinzu, Kiefern, Fichten. In ihrem Schutze vermag sich das bescheidene Sphagnum anzusiedeln, daß in dem Maße die leitende Rolle übernimmt, als auch die Baumvegetation dem Einflußbereich des nahrung¬ spendenden Grundwassers entzogen wird. Mit Ericaceen, Vacciniumarten, Ledum palustre, Myrica gale, Eriophorum bildet es schließlich die typische Hochmoorflora. Außer auf diesem Wege vermag Hochmoor überall dort zu entstehen, wo Nährstoffarmut mit genügender Feuchtigkeit zusammentrifft, kann also beispielsweise un¬ mittelbar auf Sand aufsetzen, soweit er, über dem Grund¬ wasserspiegel, seine F euchtigkeit ausschließlich meteorischen Wässern verdankt. Ein Normalmoorprofil würde demnach übereinander zeigen: 3. Hochmoor = Sphagnumtorf 2. Zwischenmoor = Kiefernwaldtorf H ™ , | Bruchwaldtorf 1. Flachmoor = ( o. Untergrund mit auflagerndem Faulschlamm. Unter welchen Bedingungen entstehen Moore ! 1. Klimatische Bedingungen. Die Grundbedingung der Moorbildung ist das Vor¬ handensein eines Feuchtigkeitminimums, das seinerseits durch das Verhältnis von Niederschlag zu Verdunstung bestimmt ist. Die Niederschlagshöhe hängt von der abso¬ luten und relativen geographischen Lage ab (Breite, See- Kurd v. Biiloic: Greifswalds Moore etc. y höhe, kontinentale und ozeanische Lage), die Verdunstung ist hauptsächlich bedingt durch Temperatur, Sonnenstrahlung, relative Luftfeuchtigkeit. Doch wird das der Moorbildung günstige Wirken dieser Faktoren durch die Möglichkeit zu mehr oder weniger intensiver Humusbildung günstig oder ungünstig beeinflußt. Diese ist gegeben durch Temperatur und Feuchtigkeit, mit deren Steigen die Lebensmöglich¬ keiten der die Zersetzung bewirkenden oder wenigstens einleitenden Organismen sich verbessern, d. h. die Bedin¬ gungen der Humusbildung und -anhäufung sich ver¬ schlechtern. Das Zusammenwirken aller dieser Faktoren gibt einen Maßstab für das Gedeihen der Pflanzen und den Fortschritt der Humusanhäufung und wird sich da am günstigsten gestalten, „wo die Niederschläge möglichst gleichmäßig über das ganze Jahr verteilt sind“ (wo also nicht, wie in den Tropen, der während der Regenzeit gebildete Humus in der Trockenzeit zerstört wird), „oder wo das Minimum der Niederschläge mit dem Minimum der Verdunstung zu¬ sammenfällt. (Ramann 9.) Diesem Idealfall nähern sich innerhalb des Hauptverbreitungsgebietes der Moore (der gemäßigten Zone) am meisten die Gegenden, die an der Wärmegrenze der Moorbildung liegen: dort ist einerseits der Pflanzenwuchs schon recht üppig, andererseits der hemmende Einfluß hoher Lufttemperaturen auf die Humus¬ anhäufung noch nicht überwiegend. In Deutschland sind diese nötigen Voraussetzungen überall erfüllt. 2. Topographische Bedingungen. Neben klimatischen sind topographische Gegebenheiten von ausschlaggebender Bedeutung für die Entwicklung von Mooren. Unter diesem Gesichtspunkt kann man wasserzer¬ streuende und wassersammelnde Oberflächen unterscheiden. Die Möglichkeit einer \ ermoorung von wasserzer¬ streuenden Geländeformen ist nur in einem Klima ge¬ geben, dessen Niederschlags- und Luftfeuchtigkeitsverhält¬ nisse dem Torfmoos Zusagen, d. h. der Feuchtigkeitsiiber- 8 Kurd v. B ü low: Greifsicalds Moore etc. schuß in Boden und Luft muß so groß sein, daß sich Sphagnum an jeder nährstoffarmen, über dem Grundwasser¬ spiegel gelegenen Stelle ansiedeln kann, die anderen, an¬ spruchsvolleren Pflanzen kein Fortkommen gewährt. Am ausschließlichsten abhängig vom Klima sind dem¬ nach die Hochmoore der Kuppen, Rücken, Pässe und z. T. der Wasserscheiden, die man als H öhenmoore zusammen¬ fassen kann. Unter derart günstigem Klima sind auch allein die Bedingungen zu „regionaler Vermoorung“ gegeben, die an das Bodenrelief weniger gebunden ist, als an die — bes. physikalische — Bodenbeschaffenheit. Tiefenmoore dagegen sind die Moore der wasser¬ sammelnden Formen, somit lokal begrenzt („lokale Ver- moorung“): Talmoore und Beckenmoore • (Verlandungs¬ moore). Zwischen Höhen- und Tiefenmooren stehen die Ge¬ hängemoore, die ebenso vom Klima, wie von der Ge¬ staltung des Hanges abhängen und sich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nur an Nordhängen finden. Bezüglich der Abhängigkeit vom Klima stellen die extremsten Formen die „Hochmoorkappen“ dar, die, auf Flach- bezw. Zwischenmooren aufsetzend, mit diesen den sogenannten „kombinierten Typ“ bilden. Von den genannten Formen treten besonders zwei in Vorpommern, somit in unserm Gebiet, auf. Das eine sind die Beckenmoore, die aus Gelände¬ mulden hervorgehen und zwar 1. wenn diese in durch¬ lässigem Untergrund mit dem Grundwasser kommunizieren oder 2. auf undurchlässigem Boden die meteorischen Wässer sammelnd dauernd vernässen oder einen See bilden. Die Vermoorung solcher Stellen hängt ab von der Tiefe des Beckens, der Konfiguration seiner Ränder, indem viel¬ gestaltige Becken mit stillen Buchten den Verlander¬ beständen leicht Ansatzpunkte gewähren, schließlich von der Beschaffenheit seiner Ufer, von der die Menge der Abschlämmassen abhängt. \ Kurd v. Biilow: Greifswalds Moore etc. 9 Bei Talmooren dagegen — dem zweiten Typ der Greifswalder Moore — hängt die Art der Bildung neben der Beschaffenheit der Uferränder in erster Linie von der Wasserführung des Flusses und seinem Gefälle ab. Je ge¬ ringer beide sind, desto günstiger für die Pflanzenwelt. Auch für die Moorbildung gilt das Gesetz der Pflanzen¬ geographie: „Im Zentrum der Verteilung einer Art über¬ wiegen für ihr Vorkommen die klimatischen, an der Grenze die örtlichen Einflüsse, insbesondere die Bodenbeschaffen¬ heit. “ Weit ausgedehnte Moore sind also auf jedem Fall ein Zeichen feuchten Klimas. Dasselbe Gesetz spricht aber der Bodenbeschaffenheit unter Umständen ausschlaggebende Bedeutung zu. 3. Geologisch-pedologische Bedingungen. Und zwar spielen besonders die physikalischen Eigen¬ schaften des Untergrundes eine Rolle. In erster Linie wird der Durchlässigkeitsgrad für Wasser stagnierende Wasseransammlungen beeinflussen, bezw. erst ermöglichen. Besonders bei regionaler Vermoorung ist dies der Fall, die nur möglich ist, wenn der Boden die Niederschlags¬ wässer an der Oberfläche sammelt. Günstig sind Fels¬ und Tonböden, besonders geeignet Humusboden, der infolge seines Aufsaugvermögens eins der schwerstdurch- lässigen Gesteine darstellt, das schon in dünner Lage auf lockerem Sand z. B. zur Vermoorung genügt. Noch in anderem Sinne ist die Wasserdurchlässigkeit des Bodens von Bedeutung. Je leichter nämlich die dem Moor zu¬ strömenden W ässer den umgebenden Boden zu durch¬ fließen vermögen, umso mehr, gelöste und suspendierte Bestandteile werden sie dem Moor zuführen und somit die Zusammensetzung des Torfes verändern, sofern über¬ haupt der physikalisch günstige Boden chemische Bei¬ mengungen enthält, die geeignet sind, Veränderungen im Torf hervorzurufen. V ichtig sind Beimengungen von kohlensaurem Kalk, Eisen, Mangan, Kochsalz, Phosphor¬ säure, die u. U. wirtschaftliche Bedeutung erlangen können (als Seekreide, Vivianit, Raseneisenstein) im Übermaß vor- 10 Kurd v. Bäloic: Greifswalds Moore etc. handen aber schädlich wirken, insofern sie nämlich den Aschengehalt des Torfes derart vergrößern können, daß er z. B. als Brennstoff nicht mehr verwendet werden kann. Dieselbe Wirkung erzielen natürlich u. U. auch physikali¬ sche Beimengungen. Selbstredend beeinflußt die chemische Beschaffenheit der Zuflüsse auch die floristische Zusammen¬ setzung, indem z. B. ein gewisser Gehalt an CaC03 dem Sphagnum nicht zuzusagen scheint. 4. Zusammenfassung. Moorbildung bedingt durch: I. Klimatische Einflüsse: Positiv: a) Feuchtigkeitsminimum (*. Niederschlag, ß. Verdunstung) y. Breite, Seehöhe, kontinentale Lage; ß. Temperatur, Sonnenstrahlung, relative Luftfeuchtigkeit. Negativ: b) Faktoren der Humusbildung und Anhäufung: y. Temperatur, ß. Feuchtigkeit. a): b) am günstigsten, wo die Niederschläge gleichmäßig über das Jahr verteilt sind, bezw. wo das Niederschlags¬ minimum mit dem Verdunstungsminimum zusammenfällt. II. Topographische Einflüsse: a) Wasserzerstreuende Formen des Geländes: % Regionale Vermoorung (bei günstigem Klima) b) Wassersammelnde Formen: Lokale Vermoorung, Tiefenmoore, Verlandungs¬ moore. Zwischen a und b: c) Gehängemoore. III. Geologische Einflüsse: a) Physikalische Bodeneigenschaften: y. Wasserdurchlässigkeit: 1. Fels, Ton, Humus, 2. Sand, Kies usw. ß. Durchschlämmbarkeit. Kurd v. Bül ow: Greifswalds Moore etc. 11 b) Chemische Eigenschaften: y. Gehalt an Lösbarem. c) Bewachsung: Beschränkung der Abschlämmbarkeit. Wieweit sind die nötigen Voraussetzungen der Moor¬ bildung in Greifswalds Umgebung erfüllt? 1. Greifswalds Klima. Die klimatischen Faktoren, die die Moorbildung in erster Linie beeinflussen, sind Luftfeuchtigkeit, Niederschläge, Temperatur, Wind. Greifswalds Klima ist besonders charakteristisch durch die Lage der Stadt im Norddeutschen Flachland unter 54°6' nördl. Breite und 13°23' östl. Länge, durch die Nähe der Ost¬ see, durch seine Lage zu den Zugstraßen der Minima, und durch die Tatsache, daß es ein Übergangsklima zwischen maritimen und kontinentalen Verhältnissen darstellt, %sls sich durch das Auftreten östlicher und westlicher Charak¬ teristika äußert. Außerdem haben die Moore selbst sicher einen nicht unerheblichen Einfluß auf die Gestaltung ge¬ wisser Faktoren. 1. Das jährliche Temperaturmittel, das recht konstant ist, beträgt 7,9° C, die von der absoluten und relativen Lage des Ortes abhängige Jahr esschwankung von 18,5° ist geringer als beispielsweise schon die von Stettin. Nach Supan entspricht diese Schwankung einem Übergangs- (gemäßigten) Klima. Der Verlauf der Kurve der Monatsmittel entspricht dem für Europa typischen, indem die Kurve im Juli ihren Scheitel (17,4°), bei — 1,1° im Januar ihren tiefsten Punkt erreicht. Auf einen mäßig kalten Winter und kalten Frühling folgen ein mäßig warmer Sommer und ein warmer Herbst. Wichtig ist ferner, daß in den April noch 9, in den Mai (also die Hauptvege- 12 Kurd v. Büloio: Greifswalds Moore etc. tationspeiiode!) noch 3 Frosttage fallen (deren Temperatur¬ minimum unter 0° C liegt). Auch ist besonders der Mai durch große Temperaturextreme ausgezeichnet: die Schwan¬ kung beträgt 22,5 0 ! 2. Die Feuchtigkei ts Verhältnisse sind einer Flach¬ moorbildung nicht ungünstig, während sie für die Ent¬ stehung von Hochmooren nicht genügen. Hochmoore finden sich daher nur in geringer Ausdehnung im Schutze feuchtigkeitliebender Wälder. Greifswalds absolute Feuchtigkeit, als „Dampf¬ druck“ in mm gemessen, hat die relativ große Höhe von 7,1 mm. In dieser Zahl spricht sich die Nähe des Meeres und der zahlreichen Moore aus; die Kurve der Monats¬ mittel zeigt die Form der entsprechenden Temperatur¬ kurve; die jährliche Schwankung ist mit 7,2 mm gering zu nennen. Wichtiger indeß als diese Angaben, sind für die Ent¬ faltung des organischen Lebens die Werte der „relativen Feuchtigkeit “, der „gefühlten Temperatur“, die man als Sättigungsgrad der Luft in Prozenten der bei der herr¬ schenden Temperatur möglichen Menge des Wasserdampfes ausdrückt. Dieser Wert gibt die Feuchtigkeit eines Klimas an, er bestimmt die Schnelligkeit der pflanzlichen Transpi¬ ration und somit die Intensität des Stoffwechsels. Der Jahresdurchschnitt der relativen Feuchtigkeit be¬ trägt für Greifswald mit 83 % ebensoviel wie für das un¬ mittelbar unter dem Einfluß der Nordsee stehende Wil¬ helmshaven, wohingegen Stettin nur 78%, Berlin 75% hat. Die Durchschnittswerte für je 3 Monate sind: Winter 89,9%; Frühling 78,7%; Sommer 77,8% und Herbst 85,7%. „Die Intensität der Wasserverdunstung — ein wich¬ tigster Faktor für das organische Leben — ist dem Sätti¬ gungsdefizit proportional, der Zahl, die die Differenz der bei einer bestimmten Temperatur vorhandenen und mög¬ lichen Wasserdampfmenge angibt.“ Sie beträgt für die einzelnen Monate: I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. IX. X. XI. XII. 0,5. 0,5. 0,9. 1,5. 2,7. 3,2. 3,2. 2,6. 1,9. 1,2. 0,7. 0,4. Kurd v. Büloiv: Greifswalds Moore etc. 13 Vergleicht man diese Zahlen mit den Niederschlags¬ mengen für jeden Monatstag, so findet man, daß im großen Ganzen geringen Niederschlägen auch eine geringe Verdunstung entspricht, somit eine der oben geforderten günstigen Bedingungen z. T. erfüllt ist. Niederschlagsmenge pro Monatstag: I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. IX. X. XI. XII. 1,6. 1,3. 1,4. 1,2. 1,5. 1,7. 2,5. 2,2. 1,6. 1,8. 1,5. 1,4. In Greifswalds Umgebung fallen jährl. etwa 593,6 mm Niederschläge. Die mittlere Schwankung beträgt 64,4 mm — 1 1 0/ o , d. h. die Höhe der Niederschläge ist im Vergleich mit anderen Gegenden recht konstant. Die Bewölkung, 6 6 die durchschnittlich des Himmels bedeckt, somit 66% beträgt, übertrifft die Stettins schon um 2%, die Berlins um 3°o und bedeutet eine weitere Verbesserung der Be¬ dingungen der Moorbildung. Weiterhin ist ein geringer Einfluß der überwiegenden V - und SW -Winde auf den Gang der Vermoorung denkbar, aber kaum nachzuweisen. Beim Vergleich mit Nordwestdeutschland schneidet Greifswald nicht sehr gut ab, besonders hinsichtlich der ' Feuchtigkeits- und Niederschlagswerte. Doch überwiegen die immer noch recht hohe Feuch¬ tigkeit, die geringe jährliche Temperaturschwankung, die gleichmäßige Verteilung der Niederschläge die ungünstigen Einflüsse: die starken unperiodischen Temperaturschwan¬ kungen besonders im Mai und die schlechten Bewölkungs¬ verhältnisse in den heißesten Monaten. 2. Greifswalds Topographie. Die Stadt Greifswald liegt auf einem 7 m hohen Hügel von Geschiebelehm, der sich inmitten der sumpfigen Wiesen erhebt, die den Ryck auf seinem ganzen, west-östlich ge¬ richteten Lauf — von der Quelle bei Wiist-Eldena bis zur Mündung in die Dänische W7iek — in wechselnder Breite begleiten. Der höchste Punkt des Ryck liegt 2,4 m über 14 Kurd v. Bülow: Greifswalds Moore etc. ]\-N, dicht oberhalb Greifswald aber hat der Ryckspiegel nur noch 0,4 m Seehöhe, sodaß hier das Gefälle schon dermaßen gering ist, daß bei Ostwind ein Rückstau des Wassers eintritt. Nördlich wie südlich schließen sanft bewegte Hügellandschaften an das Rycktal, bezw. die mit ihm in unmittelbarem Zusammenhang stehenden sumpfigen Niederungen, an. Südlich halten sie sich in Höhenlagen zwischen 4 und 20 in, erreichen im Studentenberg 27 m, um dann, nach plötzlichem Anstieg bei Helmshagen-Weiten- hagen eine Höhe von 30 — 40 m einzuhalten; nördlich des Ryck dagegen erscheint der Kooser Berg bei Wampen mit 11 m schon als beträchtliche Erhebung. Der größte Teil des Geländes ist von Kulturland ein¬ genommen; Nadelwälder bilden seine südliche Grenze, ziehen parallel dem Ryck nördlich desselben in 3—4 km Entfernung bei Neuenkirchen und Kieshof hin. Moorige Wiesen sind weit verbreitet und dienen meistens als Weide¬ land: das Rycktal und seine Fortsetzung östlich der Dä¬ nischen AA iek, das Ziesetal, die Wiesen um Frätow, moorige Strandbildungen, kleinere vermoorte Buchten und Täler. Die Dänische Wiek, die sich zungenförmig 4 km östlich Greifswald in 21/,— 3 km Breite nach Süden ins Land schiebt, ist von teils moorigem, meist aber kiesig-sandigem Strand umgrenzt, dem an der Westumrandung vielfach Schilfrohrbestände vorgelagert sind. Die N-S-Strandlinie der Wiek biegt* bei den Lanken nach Osten um und wird hier von Sandstrand und bewachsenen Dünen, späterhin vom Steilabsturz der Geschiebemergellandschaft von Lud- wigsburg- Gahlkow zum Sandstrand hin gebildet. Das bewegte Gelände, die trotz dessen geringen Höhenunterschiede und das dementsprechend geringe Ge¬ fälle stellen Faktoren dar, die im Verein mit den günstigen geologischen Verhältnissen die relativ mangelhafte Be¬ schaffenheit der klimatischen Gegebenheiten reichlich wett machen. 3. Greifswalds Geologie. Der geologische Aufbau der Umgebung von Greifs¬ wald ist beherrscht von Ablagerungen des Diluviums, die Kurd v. Büloic: Greifswalds Moore etc. 15 die Verhältnisse des tieferen, vordiluvialen Untergrundes nur sehr beschränkt widerspiegeln und auch den nach¬ diluvialen Bildungen eine nur untergeordnete Bedeutung lassen. Greifswald liegt inmitten der flachwelligen Grund¬ moränenlandschaft des obersten Diluviums, die sich zwischen der mittleren vorpommerschen Randmoräne von Kiesow- Hohenmiihl im Süden und der nördlichen von Mannhagen- Jeeser-Kirchdorf im Norden ausdehnt. Dementsprechend bildet die hauptsächlichste Bodenart Geschiebelehm, der in einer gewissen, von Fall zu Fall wechselnden Tiefe in unzersetzten blauen Geschiebemergel übergeht. Im Süden wird das Gebiet durch den in steilem Anstieg sich über sein nördliches Vorland erhebenden Rand des Decksand¬ gebietes von Potthagen und Weitenhagen begrenzt, das von Nadelwald bestanden ist. Die in den Decksand ein¬ sickernden Niederschläge gelangen in die den oberen Ge¬ schiebemergel unterteufenden Sande und Kiese, in denen sie daher unter artesischem Druck stehen. Sand findet sich auch auf der Linie Elisenhain-Koitenhagen-Fleischer- vorstadt. Im Norden wird unser Gebiet wiederum durch Sandmassen eingenommen, die als Talsande mit der Mo¬ räne von Jeeser in genetischen Zusammenhang zu bringen sind, der sie sich südlich, also außen, vorlagern. Sie tragen die Forsten von Klein-Ladebow, Neuenkirchen und Klein-Kieshof. Parallel zu den beiden Sandzonen durchziehen die Mitte des Gebietes in ebenfalls ostwestlicher Richtung die alluvialen Moorbildungen des Rycktales, die ihre Fort¬ setzung jenseits der Wiek im Ziesemoor finden. Ihr sandiger Untergrund tritt vielfach zu Tage: so südlich Wackerow, bei Wiek und Eldena, in der Umgebung des Moores von Klein-Ladebow, das als fast selbständige nördliche Abgliederung des Rycktales erscheint. Kleinere Moorflecke — verlandete Seen und Solle — und Deck¬ sandinseln beleben das geologische Kartenbild besonders südlich des Ryck. Ebenso der vermoorte Lauf eines Wässer¬ chens, der sich von Weitenhagen bis Eldena hinzieht. .16 Kurd v. Bülow: Greifswalds Moore etc. Alluviale Bildungen umranden auch die Dänische Wiek in Form von Strandsanden, die bei Klein-Ladebow zu heute bewachsenen Dünen aufgehäuft sind, an der Ostküste da¬ gegen, in Form einer Anzahl hintereinander liegender, der Küste paralleler, flacher Strandwälle, moorige Flecken ein¬ schließen. Weiter östlich geht der Talsand, der sich hierher von der Westküste her fortsetzt, in die Geschiebemergel¬ grundmoränenlandschaft über, die nach Norden steil zum Sandstrand abbricht, der in den Lanken eine Anzahl Dünen bildet. Der Untergrund weist fast überall Ablagerungen meh¬ rerer Eiszeiten auf, die in Mächtigkeiten von 50—70 m obere und mittlere Kreide überlagern. Diese Kreide, die im Ganzen nach SW einfällt, kommt der Oberfläche nur einmal um wenige Meter nahe — unter dem Mergelhügel, der Greifswald trägt — , sinkt dagegen im Süden, bei Koitenhagen, zu größeren Tiefen ab. Diese Tatsache und das Vorhandensein aufbereiteten Gaults sprechen für einen oder mehrere Brüche: so scheint die ursprüngliche Anlage des Ziesetales und der Wieck auf tektonische Störungen des vordiluvialen Untergrundes zurückzugehen. Von besonderer Bedeutung für die Moorbildung ist ein Vorgang der Postdiluvialzeit geworden: die Litorina- senkung, die die Küsten in Greifswalds Nähe um etwa 10 m gesenkt hat. Die Folge davon war natürlich einer¬ seits eine erhebliche Verringerung des Gefälles der Tal¬ sohlen, die fast bis zum völligen Stagnieren der Wasserläufe führte, andrerseits eine beträchtliche Hebung des Grund¬ wasserspiegels, die die Vernässung mancher bis dahin trockener Stellen bewirkte. Ablagerungen der Litorinasen finden sich (mit Cardium edule und Scrobicularia piperata) an den Uferabbrüchen des Ryck bei Ladebow und im Deich Greifswald-Wieck. Somit sind die geologischen Verhältnisse einer Moor¬ bildung günstig : der hohe Grundwasserstand in durch¬ lässigen Böden, die weit verbreiteten undurchlässigen Bodenarten, die geologisch bedingten Geländeformen. Kurd v. Büloiv: Greifswalds Moore etc. 17 Die folgende Zusammenstellung soll einen Überblick geben über das Zusammenwirken der die Moorbildung fördernden oder hemmenden Faktoren, soweit sie in der Umgebung Greifswalds wirksam sind. Sie zeigt, daß die günstigen Einflüsse weitaus überwiegen, und erklärt die weite Ausdehnung der Moore. Faktoren der Moorbildung in Greifswalds Umgebung (Zusammenfassung). Klimatisch Gün stig. 1. Ausgeglichen, gleichmä¬ ßige Jahrestemperatur. 2. Mäßig warmer Sommer. 3. 278 frostfreie Tage. 4. Niederschläge bis zu einem gewissen Grade der Verdunstung pro¬ portional. 5. Bewölkung 66 %. , 6. 600 mm Niederschläge. e Einflüsse. Ungünstig. 1. Unperiodische Wärme¬ schwankungen, besonders im Mai. 2. 9 Frosttage im April. 3 Frosttage im Mai. 3. Bewölkungsminimum in den heißesten Monaten. Topographische Einflüsse. 7. Geringe Höhenunterschiede (geringes Gefälle). 8. Trotz dessen bewegtes Gelände mit vielen Einsenkungen. Geologische Einflüsse. 9. Große Verbreitung geringdurchlässiger Böden (Lehm, Mergel) bezw. hoher Grundwasserstand in durchläs¬ sigem Sandboden. 10. \ orhandensein breiter Flußniederungen. Allgemeines über Greifswalder Moore. Obwohl die Bedingungen verschiedener Art für die Moorbildung in Greifswalds Umgebung nicht ungünstige sind, obwohl die Farben des Alluviums im geologischen Kartenbild reichlich vertreten sind, liegt Greifswald dennoch 18 Kurd v. Bülow: Greifswalds Moore etc. in einem relativ rnoorarmen Teil der Provinz Pommern, die bezüglich der Ausdehnung ihrer Moorflächen an dritter Stelle unter den Territorien Norddeutschlands steht. Während die Sandurlandschaft Hinterpommerns wenige aber ausgedehnte Moorflächen aufweist, die Endmoränen¬ gebiete und die der kuppigen Grundmoränenlandschaft sehr zahlreiche, wenn auch kleine Beckenmoore enthält; während die hinterpommersche Zone besonders von weiten Flußmooren zwischen Endmoräne und dem Streifen der vermoorten Strandseebecken die Zahl der Moore stark vermehrt, ebenso wie die Niederungen der unteren Oder und des ehemaligen Haffstausees und seiner heutigen Zu¬ flüsse — hat der nördliche Teil Vorpommerns, abgesehen von den beträchtlichen Torfmassen, die im mecklenburgisch- pommerschen Grenztal lagern, relativ wenig und meist flache Moore. Greifswalds Moore sind nun, nach dem im ersten Teil Gesagten, in der Hauptsache Ausfüllungen der ehe¬ maligen Abflüsse des Haffstausees und sonstiger Schmelz¬ wässer oder aber — in ihrer Minderheit — vermoorte Becken der Grundmoränenlandschaft. Eine dritte — kleinste — Gruppe sind alluviale Strandprodukte. Ihrem Aufbau und ihrer Zusammensetzung nach sind diese Typen un¬ schwer voneinander zu trennen. Räumlich dagegen gehen sie oft ineinander über. Infolge der innerhalb der drei Gruppen gleichbleiben¬ den Entstehungsbedingungen weisen unsere Moore einen recht gleichförmigen Aufbau auf. . Das oben gegebene Normalmoorprofil könnte man allenfalls an einer Stelle, im Kieshofer Moor, wiederfinden. Alles andere sind reine Flachmoore, deren Unterschiede meist lediglich in ihrem Grundriß und Aufriß begründet sind. Demnach ist es im Folgenden unsere Aufgabe, in erster Linie — nach Feststellung des ungefähren Umrisses — das Relief des Untergrundes, soweit möglich, klarzu¬ stellen und die daraus sich ergebende Mächtigkeit der Torfmassen. Alsdann an Hand einer etwa festgestellten Schichtenfolge der Entstehung der einzelnen Moore nach- Kurd v. Biilow: Greifswalds Moore etc. 19 % i zugehen und endlich mittels einfacher Überlegungen die wirtschaftliche Bedeutung der Moore darzulegen und die Handhabung einer etwaigen Ausbeutung. Nach den einleitenden Bemerkungen ist es selbst¬ verständlich, daß das hier gezeichnete Bild der obwaltenden Verhältnisse dieselben notwendig nur in den allergröbsten Umrissen wiedergeben wird und feinere Einzelheiten völlig vermissen läßt. B Die Reihenfolge der Behandlung sei folgende: Ent¬ sprechend ihrem natürlichen Zusammenhang, wie er auf der Anlageskizze hervortritt, werden folgende Moore hinter¬ einander behandelt werden: Ryckwiesen oberhalb Greifswald, Brandteich, Fettenvorstadt,. Wackerow, Rosental, Steinbecker Vorstadt, Klein-Ladebow, die zusammen das System des Ryck bilden. Das Ziesetal, soweit es in unser Gebiet hineinreicht (siehe Kartenskizze), soll an zweiter Stelle stehen; dann die Strandmoore, die die Wiek zum Teil umgeben; und am Schluß das in seinem Aufbau ganz isoliert dastehende Moor von Klein-Kieshof. Besondere Umstände gestatteten mir nicht, das Moor von Jager-Mesekenhagen noch in den Kreis meiner genaueren Untersuchungen einzubeziehen. 1. Das Ryck System. a) Die Wiesen oberhalb Greifswalds, Brand¬ teich und Fettenvorstadt. In einer im Allgemeinen nur wenige hundert Meter be¬ tragenden Breite begleiten Moorflächen den Rycklauf (innerhalb unseres Gebietes) von Heilgeisthof bis zur Stadt Etwa 1 Kilometer vor der Stadt fedoch schwellen sie plötzlich auf °/4 Kilometer Breite an und umschließen den Geschiebemergelhügel, der den neuen Kirchhof trägt. Den Vinkel zwischen Grimmer und Loitzer Straße füllt der etwa 9* 20 Kurd v. Büloiv: Greifswalds Moore etc. 50 ha große, ehemalige Brandteich aus, der im N mit dem Ryck in Verbindung steht. Der Untergrund, der hier, wie meist, aus graugrünem Sand besteht, der vielfach stark mit tonigen Bestandteilen durchsetzt ist, zeigt lebhaft wechselnde Reliefverhältnisse, sodaß die Mächtigkeit des Torfes zwischen 3 und 15 cbm schwankt. Überall ist das Moor derart mit Sand durch¬ setzt, daß ein bestimmtes Profil nicht festzustellen war, eine Erscheinung, die in den meist schon seit langer Zeit in Kultur befindlichen Flachmooren nicht selten ist und eben auf jene Kultureinflüsse zurückgeht. Stellenweise vermochte ich, durch eine Lehmdecke hindurch, den un¬ verwitterten, blauen Geschiebemergel in geringer Tiefe zu erreichen (6 dm). Die Beschaffenheit des Torfes läßt ihn für Brenn- oder gar Streuzwecken ungeeignet erscheinen. Kultur ist die einzige Verwertungsmöglichkeit, die in teilweise muster¬ gültiger Weise bereits in Anwendung ist. Ähnlich steht es mit den Brandteichwiesen und denen der Fettenvorstadt: obwohl hier der Torf zum Teil be¬ trächtliche Tiefen erreicht, ist es aus denselben Gründen wie in den Ryckwiesen nur für — längst gepflegte — Kultur geeignet. b) Wiesen von Wackerow und Steinbecker Vorstadt. In diesen Wiesen, die sich zwischen Ryck und Stein¬ becker Vorstadt einerseits, dem Hügel des Kirchhofes und Wackerow andererseits erstrecken, erreicht die Ryck- niederung eine Breite von 1 Kilometer. Der Untergrund ist lebhaft bewegt — eine Beobachtung, die man an allen hiesigen Mooren machen kann. Ich kann hier auf ein Profil in Klose (2) verweisen. Der Phragmitestorf ist sehr wenig zersetzt, zumal in den oberen Schichten, die so mächtig sind, daß sie den Abbau der unteren, die unter 2 m tief hinabgehen können, nicht gestatten. Zudem ist der Aschengehalt ein derartig Kurd v. Bülow: Greifswalds Moore ete. 21 hoher, das Vorkommen übelriechender Schwefelverbindungen derart unangenehm, daß der Torf als Brennmaterial keines¬ falls in Frage kommt, wie ich mich durch \ erbrennungs- \ ersuche selbst überzeugt habe. Näher auf die Verhältnisse einzugehen, erübrigt sich daher, zumal diese theoretisch Wichtiges kaum zu bieten scheinen (siehe Taf. II, 1). c) Das Rosentalmoor. Unter dieser Bezeichnung will ich alles zusammen¬ fassen, was sich östlich der Stralsunder Straße längs des Rycklaufes hinzieht. Die nordsüdliche Breite dieser Flächen beträgt unmittelbar an der Straße und weiter östlich in der Umgebung der beiden Teiche 1—1 1/2 Kilometer, nimmt 700—800 Meter östlich von den Teichen plötzlich um 700 bis 1200 Meter ab, um dann langsam wieder auf 800 bis 900 Meter anzuschwellen. Am Geschiebemergelmassiv des Dornberges findet sie ein plötzliches Ende; in wenigen hundert Metern Breite begleiten von da moorige Wiesen den Fluß, mehrfach unterbrochen, bis zu seiner Mündung. Das Längsprofil (Schnitt 1), das in ostwestlicher Rich¬ tung dicht am linken Ufer des Ryck durch das Moor ge¬ legt ist, zeigt, daß die große Tiefe des Wackerower Moores unterhalb der Steinbecker Vorstadt „rapid“ abnimmt und nur noch wenige dm beträgt (4—7). Plötzlich aber — unter dem Graben, der die Westseite des Dornberges be¬ gleitet, — sinkt sie wiederum auf 20 dm und mehr ab (Schnitt 4). Schnitt 2, der längs dieses Grabens streicht, erweist, daß sich dort diese Tiefe hält, d. h. den Dornberg eine relativ tiefe Rinne begleitet. Weitere große Tiefen finden sich unter den alten Stichen, jetzigen Teichen, unfern der Stralsunder Straße — wie man überhaupt aus dem Vor¬ handensein alter Torfstiche unmittelbar auf beträchtliche Mächtigkeiten schließen kann. Die Schnitte zeigen zugleich, daß die Beschaffenheit des dortigen Torfes im allgemeinen eine gleichmäßige ist, daß ein unbequemer Sandgehalt sich nur gegen die Moor¬ ränder hin einstellt (von denen er stammt), wo die 22 Kurd v. Büloiu: Greifswalds Moore etc. Torfmächtigkeit ohnehin zu gering ist, um einen Abbau zu lohnen. Den Untergrund auch dieses Moores bilden diluviale Talsande, die oberflächlich meist humos oder tonig durch¬ setzt sind. Dies deutet darauf hin, daß der an sich durch¬ lässige Untergrund erst durch Auf- und Einlagerung orga¬ nischer und toniger Substanz die Beschaffenheit erhielt, die ihn geeignet machte, ein Moor zu tragen. Faulschlamm¬ bildungen an der Basis des Torfes zu finden, ist mir nicht gelungen. Sie sind auch von vornherein kaum zu erwarten, da das Gefälle der nachdiluvialen Gewässer trotz der durch Litorinasenkung bedingten Stauung immer noch so stark gewesen ist, d. h. überhaupt vorhanden, um die Ablagerung von Sapropal zu verhindern. Wir werden diese daher nur in typischen Beckenmooren zu erwarten haben. Die unteren Schichten des Torfes scheinen aus Phrag- mitesbeständen hervorgegangen zu sein, wohingegen die oberen 2 —4 dm Seggen enthalten. Dieser Schichtenfolge, die in der ökologisch begründeten Aufeinanderfolge der verschiedenen Pflanzenvereine ihre Ursache hat, begegnet man in Greifswalds Umgebung mehrfach: anscheinend z. B. in Klein-Ladebow und im Ziesetal. Die alten Stiche im Rosentalmoor deuten darauf hin, daß der Torf als Brennstoff brauchbar ist. Schon um 1600 wurde hier gestochen. Die Saline, die 1207 — 1872 bestand, deckte einen Teil ihres Bedarfes hier. Heute dürften noch einigermaßen lohnende Mengen in der Um¬ gebung der alten Stiche zu finden sein. Besonders aber in der oben gekennzeichneten „Dornbergrinne“, die vom Nordende des Hügels bis an den Ryck zieht und 3 bis 400000 Zentner Torf enthalten mag (lufttrocken). d) Das Moor von Klein-Ladebow. Es erstreckt sich zwischen der Meierei Kl. -Ladebow und dem Dornberg in ostwestlicher Richtung in einer Länge von etwa 1 1/2 km und einer Breite von 5/4 km. Westlich des Dornberges setzt es sich in ungepflegten Kurd v. Bülow: Greifswalds Moore etc. 23 Moorwiesen am Südrand des Waldes bei Neuenkirchen fort und steht mit dem Rosentalmoor durch die Dornberg“- rinne in Verbindung, die, an ihrem Nordende eine Mergel¬ kuppe umschließend, eine Verbreiterung erfährt. Wie die Schnitte 5—8 zeigen, hat es die Form einer flachen V anne. In der Richtung von Schnitt 5 weist der Untergrund starke Unregelmäßigkeiten auf: So finden sich Tiefen von 2 m an zwei Stellen: einmal auch hier in der Umgebung und unter den alten Stichen und zweitens in der Mitte zwischen den Ostrand der Teiche und der Meierei. Senkrecht zu diesem Schnitt verläuft Profil 3. Während die tiefsten Stellen einen weitgehend zer¬ setzten, reinen (unten Schilf-, in den oberen 2 — 3 dm Seggen-)Torf enthalten, nimmt der Sand- und Aschen¬ gehalt mit der Annäherung an die Moorränder zu, sodaß das Material nur mehr als Moorerde (= Torf mit mehr als 40 % Asche) zu bezeichnen ist. Der Untergrund besteht aus Sand, dessen stark humose und tonige Beimengungen dieselbe Bedeutung haben, wie oben beim Rosental erwähnt. Faulschlamm habe ich nicht gefunden. Dieser Umstand deutet darauf hin, daß das Moor trotz seiner scheinbaren Beckennatur dennoch in¬ folge der Verbindung mit Rosental und Ryck eine gewisse Strömung gehabt hat, vielleicht in beschränkter Verbindung mit der See gestanden hat, ehe die Dünen usw., die sich heute zwischen Moor und Strand befinden, ihre heutige Höhe und Dichte erlangt hatten. Aus dem Gesagten erhellt die wirtschaftliche Bedeu¬ tung des Kl.-Ladebower Moores. Die ausgedehnten, älteren Stiche, die z. T. der Saline früher Material lieferten, sowie das Zeugnis der Umwohner beweisen die Brauchbarkeit des Torfes zu Brennzwecken. Die vorhandenen Gräben gestatten einen bequemen Transport. Doch wird bei den verhältnismäßig geringen in Frage kommenden Mengen die Transportfrage eine nebensächliche Rolle spielen. Es handelt sich um 150 — 200000 Zentner, die man vorteilhaft am Schnittpunkt der Profile 5 und 3 gewinnen wird, da dort einerseits Mächtigkeiten von 2 m vorliegen, andrer- I 24 Kurd v. Bülo %e : Greifswalds Moore etc. seits die Beschaffenheit des Torfes denselben besonders zur Herstellung von „Trettorf“ zu Brennzwecken geeignet erscheinen läßt. 2. Das Ziesetal. Innerhalb des Arbeitsgebietes erstreckt sich das Ziese¬ talmoor von der Straße Neuendorf-Kemnitz im Osten bis zur westlichen Mündung des Ziesebaches in die Dänische Wiek in ungefähr 2 km Länge und 750 — 800 m Breite. Der Teilname „Kuhwiese“ soll im Folgenden allgemein für die ganze Fläche der Moorniederung gebraucht werden. Nach Norden findet das Ziesemoor eine äußerliche Fort¬ setzung in den Strandbildungen, die sich bis an die Lanken hinziehen, von Süden mündet ein kleiner, von Friedrichs¬ hagen kommender, vermoorter Wasserlauf in dasselbe. Schnitt 6, der vom Kilometerstein 8,4 nach Norden bis zu dem kleinen Teich unter Höhe 19,8 gelegt ist, gibt in Verbindung mit dem Durchschnitt auf dem Meridian von Neuendorf in Klose (2.) ein gutes Bild von den Unter¬ grundverhältnissen. Die Formen im östlichen Schnitt (Klose) sind bedeutend lebhafter und weniger ausgeglichen als im westlichen. Jedenfalls ist dieser Umstand auf die Wirkung der Meereserosion zurückzuführen. In beiden Profilen findet sich jedoch eine tiefste Stelle, die der Erosionsrinne der vorlitorinischen Ziese entspricht. Der durch Litorinasenkung erfolgte Wasseraufstau füllte das weite Ziesetal und machte es zu einem Meeresarm, entsprechend etwa der heutigen Peenemündung. Nachdem später die Verbindung mit dem Meer durch Strand wälle gestört war, bewirkten Verlander¬ bestände die Vermoorung des Tales, in dem heute die Ziese an der Oberfläche des Torflagers nur einen kleinen Bach darstellt. Die untersten Lagen bestehen bis 2 dm unter der Ober¬ fläche aus Phragmitestorf, den Seggentorf überlagert. Der Untergrund ist Sand. Interessant sind die Einwirkungen des nahen Meeres auf die chemische Beschaffenheit des Torfes, wie sie aus einer Analyse der Moorversuchsstation erhellen: Kurd v. Bülow: Greifswalds Moore etc. 25 Oberfläche bis 2 dm 2 — 8 dm Tiefe Stickstoff Kalk 2,92 % 2,14 % 0,27 % 2,62 % 34,53 % 3,24 % 3,24 % 0,16 % Phosphorsäure Kochsalz Asche 2,73 % 21,14 %. Einerseits ist der Na CI -Gehalt ein bedeutender, andrerseits auch der Aschengehalt, der aber doch in Tiefen unter 20 cm unter dem für Brenntorf zulässigen Maß (25%) bleibt. Daß der Torf als Brennmaterial brauchbar ist, zeigt die Analyse; ebenso ist er kulturfähig; es lassen sich sogar beide Verwertungsarten vereinigen. Man kann soweit ent¬ wässern, daß nach Ausstich des obersten Meters — der etwa 1000000 Zentner Brenntorf liefern würde, da 50 ha Fläche in Frage kommen — die nun entstandene Ober¬ fläche immer noch 50 — 80 cm über dem Grundwasser¬ spiegel zu liegen käme. Näher darauf einzugehen, er¬ übrigt sich, da ein ausführliches Gutachten der Moorver¬ suchsstation Bremen über das Ziesemoor vorliegt. Interessant sind einige Beobachtungen über die Verlandungsgeschwindigkeit und das Vorkommen von Eisen, die allerdings außerhalb des hier behandelten Ge¬ bietes liegen. Auf 80 cm ausgetorfte und mit Torfabraum wieder um 20 cm aufgefüllte Wiesen sind bei sachgemäßer Behandlung nach zwei Jahren schon wieder als bessere Weiden zu benutzen. In den 30er und 40 er Jahren des vorigen Jahrhunderts noch offene Wasserflächen sind heute längst vermoort und nur der Name deutet noch auf die ursprünglichen Verhält¬ nisse hin (Brandteich, Neue Wiesen, Seewiesen). Im Ziesetal — unweit Spiegelsdorf — ist die einzige Stelle, von der mir Eisenockerlagen und flockige Absätze dieses Minerals bekannt geworden sind. Die Lagen schwanken in ihrer Mächtigkeit zwischen 3 und 17 dm und wären wohl einer genaueren Untersuchung wert. 26 Kurd v. Büloic: Greifswalds Moore etc. \ Darunter folgen bis G'o m Torf, dem wechselnd mächtige und umfangreiche Schmitzen kalkigen Faulschlamms ein¬ gelagert sind. Bezüglich seiner wirtschaftlichen Bedeutung steht die Kuhwiese an der Spitze der Greifswalder Moore. Zwei¬ hundert Morgen Fläche kommen für einen Abbau in Frage, der dort lagernde Brennstoff genügt, 10—11 Jahre hindurch in ununterbrochenem Betriebe dauernd 1000 PS zu erzeugen durch Vergasen der Torfmassen mittels eines einfachen Verfahrens. Wahrscheinlich 600 t = 600000 kg Stickstoff könnten in Form von 2225 t = 2225000 kg schwefelsauren Ammoniaks der Landwirtschaft nutzbar gemacht werden. 6 Zentner Thomasmehl und 3 Zentner 40%iges Kalisalz pro ha würden die ausgetorften Flächen in üppiges Weide¬ land verwandeln; denn die Entwässerung mittels Wind¬ motor über einen Deich hinüber, der die Kuhwiese vom Meer abschlösse, dürfte mit Mitteln zu erreichen sein, die verschwindend gering sind im Vergleich mit dem zu er¬ wartenden Erfolge. 3. Die Strand- und Diinenmoore. a) Ostseite der Dänischen Wiek. Von der Ziesemündung im Süden bis zu den Lanken im Norden zieht sich an der Ostküste der Wiek ein Streifen hin, den das Meßtischblatt als Moorwiesen bezeichnet. In Wirklichkeit sind es sandige und kiesige Neubildungen, die nach Osten allmählich in die Talsande übergehen, die die Fortsetzung der Sande von Neuenkirchen-Kl.-Ladebow bilden. Der Strand ist im allgemeinen leicht wellig, an der Oberfläche liegt meist humoser Sand. Südlich des Fischerhauses lassen sich fünf oder mehr hintereinander liegende, der Küste parallel laufende Strandwälle unter¬ scheiden; die Senken zwischen ihnen sind z. T. von moo¬ rigen Flächen eingenommen, z. T. auch — wenigstens in der nassen Jahreszeit — von offenem Wasser. Ganz lokal kann der stark sandige Torf bis 2 m Mächtigkeit erreichen, meist ist er 2 — 5 dm mächtig. Kurd v. Bülow: Greifswalds Moore etc. 27 Mit den moorigen Flächen des Strandes steht ein Zwischenmoor in Verbindung, das in nordöstlicher Rich¬ tung die Lanken durchzieht und mit seinem Bestand an Erlen, Birken, Kiefern und Schilfrohr auf dem Hintergrund der bewachsenen Dünen ein Bild von eigenem Reiz bietet, wie es Greifswalds Umgebung wohl schwerlich ein zweites Mal aufweisen dürfte. Ich fand dort unter stark sandigem Torf, dessen Sandgehalt wohl äolischen Ursprungs ist, von 3 — 4 dm Tiefe ab l1/2 m mächtigen Zwischen- und Flach¬ moortorf über Sapropel; den eigentlichen Untergrund er¬ reichte der 2 m-Bohrer nicht. b) Die Strandmoore um Frätow und Koos. Diese Moore, die den diluvialen Landkern von Frätow und den der Insel Koos umlagern, kenne ich aus eigener Anschauung nur flüchtig. Soweit ich den Bohrungen und Bemerkungen des Herrn Prof. Klautzsch entnehmen kann, dem ich auch hier für seine Freundlichkeit danken möchte, handelt es sich um größere, meist kultivierte Flächen sehr stark verunreinigten Torfes, der beträchtliche Mächtig¬ keiten erreichen kann, wirtschaftlich aber 'bedeutunglos ist. In räumlichem, doch nicht genetischem Zusammen¬ hang mit diesen Flächen stehen die c) Moore von Jager-Mesekenhagen. Nach einigen Stichproben zu schließen, haben wir hier fast überall Mächtigkeiten, die sich um 20 dm be¬ wegen und Torf von stellenweise ausgezeichneter Be¬ schaffenheit. 4. Das Moor von Kieshof. Etwa 3 — 4 km nördlich Greifswald, westlich der Straße nach Stralsund dehnt sich ein Gehölz von vielleicht 1 km 2 Fläche. Es steht zum größten Teil auf Moor. Die Be¬ stände setzen sich in der Hauptsache aus Kiefern zu¬ sammen, darunter Faulbaum und Birke. Ausschließlich Buchen nehmen die SW-Ecke des Waldes ein — dicht bei Kieshof. Im NO des Waldes liegt eine Reihe von 28 Kurd v. Bulow: Greifswalds Moore etc. alten Torfstichen, die interessante geologisch-botanische Verhältnisse zeigen. Bezügl. ihrer Lage und Bezeichnung verweise ich auf Voß (14). Die Größe des Moores ist fast dieselbe, wie die des Gehölzes. Beider Grenzen fallen im W zusammen, ebenso im NO; in N und NW geht das Moor über den Wald hin¬ aus, im S ist es umgekehrt, ebenso im 0. Wie Schnitt 7 zeigt, der in NS-Richtung etwa 700 m westlich der Straße durch das Moor gelegt ist, hat das¬ selbe die Form eines tiefen Tellers: randlich finden sich Mächtigkeiten von wenigen Dezimetern, die in einer ge¬ wissen Entfernung vom Rande relativ plötzlich anschwellen und zwar anscheinend gleichmäßig — 20 dm erreichen. Innerhalb der Schichtenfolge des Moores nehmen Hoch¬ moorbildungen den größten Raum ein. Zumal in der Nord¬ hälfte durchsinkt sie der 2 m-Bohrer nicht. Etwa von der Mitte t an nach Süden werden sie von ungefähr 6 dm Zwischenmoortorf unterlagert. Wenigstens glaube ich eine Schicht von dieser Mächtigkeit so deuten zu müssen, da sie sowohl bedeutend dunkler und dichter ist als der Hochmoor¬ moostorf, als auch Holzteile und Samen von Erlen und Kiefern, weiter unten Schilfrhizome enthält. Und zwar ist der Übergang zwischen beiden Torfarten ein allmählicher, ohne scharfe Grenze. Im Gegensatz zu diesem Flach- und Zwischenmoortorf ist der Moostorf der obersten Lagen von brauner bis fuchsroter Farbe, leicht und locker, wenig zersetzt, sodaß die einzelnen Sphagnum- und Vaccinium- Teile noch gut erkennbar sind. Eine Zunahme des Zer¬ setzungsgrades nach unten ist kaum zu bemerken, sodaß der gesamte Moostorf gleichartig erscheint. Das Liegende des Moores bildet der Talsand von Neuenkirchen-Kl. -Ladebow. Er ist von grünlicher Farbe und hat ziemlich hohen Lehm- und Humusgehalt, nach wenigen dm wird er bläulich. Stellenweise findet sich zwischen ihm und dem Torf eine geringmächtige Lage gallertartigen Sapropels, zum Teil ist er unterlagert von unverwittertem, blauen Geschiebemergel. Schnitt 7 ist typisch für den Aufbau des Moores und findet sich 29 Kurd v. Bülow: Greifswalds Moore etc. mutatis mutandis — sowohl östlich als westlich wieder. Die Oberfläche des Kieshofer Moores bedockt meist alter Kiefernwald, der weder selbst, noch auch sein Unter¬ holz etwas von der Moornatur seines Untergrundes verrät. Einzelne Steilen jedoch weisen eine typische Hochmoor¬ flora auf: Vacciniumarten, Andromeda, Eriophorum treten vielfach auf; zahlreiche, zum Teil stattliche Exemplare von Ledum palustre gesellen sich ihnen zu, Drosera findet sich, Kiefern und Birken, zum Teil Faulbaum bilden das Oberholz. Wechselnde Verhältnisse zeigen die alten Stiche im NO des Moores, in denen die Moornatur am ausgepräg¬ testen zu Tage tritt. Die meist offenen Wasserflächen der Stiche verlanden und vermooren von neuem und zwar haben sie — je nach ihrem Alter — verschieden weit vor¬ geschrittene Stadien erreicht. Der östliche der Stiche, den M. Voß (14) mit C bezeichnet, ist reines Sphagnummoor, Stich B, der auf derselben — der Nord- — Seite des Weges liegt, der von der Straße ins Moor führt, wie C, besteht z. T. aus Moos-, z. T. aus Schilfmoor. Die einzelnen Ausstiche südlich des Weges zeigen in deutlichster Weise das Vorrücken einerseits der Verlanderbestände gegen das offene Wasser, andererseits der Hochmoorvegetation, be¬ sonders des Torfmooses, gegen die Flachmoorpflanzen, während die Dämme zwischen den einzelnen Stichen den Charakter von Zwischenmooren haben. Nördlich des Waldes erstrecken sich Flachmoorwiesen, die aber mit dem eigentlichen Moor nicht in organischem Zusammen¬ hang zu stehen scheinen. Die Verschiedenheiten der Floren entsprechen natürlich weitgehenden Verschiedenheiten der ökologischen Bedin¬ gungen: Der Härtegrad des Flachmoorwassers beträgt (in deutschen Härtegraden) bis 16, des Wassers der Hochmoor¬ flächen höchstens 4,5 (nach \Mß [14]). Woher dieser ver¬ schiedene Kalkgehalt, denn darum handelt es sich im Wesentlichen, stammt, ist nicht ersichtlich, da z. B. in¬ mitten einer Umgebung von Hochmoor offene Wasser- 30 Kiird v. Bülow: Greifswalds Moore etc. flächen sich mit Flachmoorbeständen besiedeln. Ist die A erschiedenheit der Vegetationsvereine eine Folge des wechselnden Kalkgehaltes oder umgekehrt? Die Entstehung des Kieshofer Moores hat man sich nach dem Gesagten folgendermaßen zu denken: In einer Geländemulde des Talsandes flössen dauernd die Nieder¬ schlagswässer zusammen und reicherten langsam den Sand mit humosen und tonigen Substanzen an, ihn so in den humosen Lehm verwandelnd, auf dem sie sich dann zu einem kleinen See ansammeln konnten. In diesem setzte nun der im Allgemeinen Teil geschilderte Vorgang der Verlandung ein: Faulschlamm-, Flach-, Zwischen-, Hoch¬ moorbildungen überlagerten einander nach dem Schema des „kombinierten Moortypus“, sodaß wir hier bis zu einem gewissen Grad das Normalmoorprofil vorliegen sehen. Von der wirtschaftlichen Bedeutung des Kieshofer Moores soll hier nicht die Rede sein, da eine Ausbeutung desselben auf Streutorf wohl große Werte schaffen, größere aber vernichten würde. „ 3Ioorschutz. Über Moorschutz ist viel geschrieben worden. Doch mehr fehlt, daß die Erkenntnis von der Notwendigkeit der Erhaltung einiger Moorflächen in möglichst ursprünglichem Zustand Allgemeingut der beteiligten Kreise geworden wäre. Und doch ist die Bedeutung der Moore so vielseitiger Art, daß fast Jeder ein Interesse an ihrer Erhaltung nehmen muß. Im Wasserhaushalt der Natur spielen die Moore ohne Zweifel eine bedeutsame Rolle, die in ihrer ganzen Aus¬ dehnung noch nicht zu übersehen ist. Mancher Autor denkt sogar daran, daß ein völliges Trockenlegen aller Moore ein Steppenklima herbeiführen, daß durch eine Senkung des Grundwasserspiegels eine weitgehende Be¬ nachteiligung des Baum wuchses eintreten könne. Mit den Mooren würde eine einzigartige Geländeform aus dem deutschen Landschaftsbilde verschwinden. Zahl¬ reiche ästhetische Werte gingen mit ihnen dahin und damit ein Teil der erzieherischen Wirkung von Natur- und Heimat- Kurd v. Bülow: Greifswalds Moore etc. 31 ft m künde. Die reiche Flora der Flachmoore würde zugleich mit der Reliktflora der Hochmoore verschwinden. Dem Geologen würde die Möglichkeit genommen, dem Verständnis des Vorgangs der Kohlenbildung durch eigene Beobachtungen näher zu kommen. Die Klimaänderungen der Nacheiszeit am Schichtaufbau der Moore zu verfolgen, wäre ihm dann unmöglich, eine unerschöpfliche Quelle prähistorischer Funde würde verschlossen werden. Die Erkenntnis dieser Umstände hat zur Gründung von Moorreservaten geführt: in Ostpreußen, Schlesien, Bayern, usw. bestehen, größere Schutzgebiete, die dauernd vor der Vernichtung bewahrt bleiben sollen. Vor Greifswalds Toren liegt das Schulbeispiel eines Moores: Kieshof. Der Vorgang der Verlandung, die Ent¬ wicklung von Hochmoor aus einer offenen Wasserfläche sind genau zu verfolgen; der Zusammenhang zwischen Nährstoffgehalt und- Pflanzenwuchs liegt zu Tage; das Normalmoorprofil ist klar zu beobachten; eine reiche Vogel¬ welt hat hier eine Zuflucht gefunden, typische Hochmoor¬ pflanzen finden sich, die Kleinwelt der Wässer liefert un¬ erschöpflich Jahr für Jahr Lehrmaterial. Dies eine der wenigen vorpommerschen kombinierten Moore bildet infolge seiner Urwüchsigkeit einen Wallfahrts¬ und Erholungsort für die Greifswalder an schönen Sonn¬ tagen. Würde es vernichtet, so verschwänden mit ihm wissenschaftliche, ästhetische und volkswirtschaftliche Werte. Auf jeden Fall muß grade dies Fleckchen Erde uns und der Nachwelt erhalten bleiben! Überhaupt bietet Greifswalds Umgebung Gelegenheit die Verlandung von Gewässern und die verschiedenen Moortypen zu beobachten: die Fläche des Sölkensees bei Potthagen bedeckt ein langsam vorschreitender Schwing¬ rasen, der Teich nordöstlich Kl. -Ladebow bietet den An¬ blick eines Faulschlammsumpfes, die anlandende Tätigkeit von Pflanzen ist am Strand zwischen Wieck und Wampen zu verfolgen; Flachmoore begleiten die Flußläufe, Strand¬ moore finden sich an der Wiek, ein Dünen- (Zwischen-) Moor in den Lanken, die Typen des reinen, bebuschten 32 Kurd v. Bülow: Greifswalds Moore etc . und mit Hochwald bestandenen Hochmoors — des leben¬ den, wie des toten — sind in Kieshof vertreten, Bruch- waldf lecken finden sich z. B. zwischen Wampen und Kl.- Ladebow. Meist widersprechen ideelle und praktische Bedürf¬ nisse einander, Naturschutz und praktische Rücksichten können nicht immer nebeneinander bestehen. In Greifs¬ walds Umgebung trifft dies nur für das winzige Fleckchen des Kieshofer Moores zu, dessen wirtschaftliche Bedeutung aber nicht so groß ist, daß sie nicht hinter der wissen¬ schaftlich-ästhetischen zurücktreten könnte. Im übrigen kommen wirtschaftlich nur solche Moore in Frage, die kaum irgendeine wissenschaftliche Bedeutung für sich be¬ anspruchen können. v-. Jfci+L c **• G*ofv/& i * \ JJoJjt . d, üVv". ^^X(y 3t VI ^v-.^Uiov- G*«j rV 4 M ^ Aoe In/dLli Grttfjw'^loL O-OV-, öun/yv»O CTVi^* -^>5 r*’ — s ,- - '3hLuJL$: t • c/U / K ^47 ixJ-i^C^f-y <,07 cC'j^t $\. < 3k!jv G - v.oi *•-- ö - - ' -^c r-i--~ 0.-3 ,-T- ■• -V' -■■ V iS-’- $ W» Ox*~:^-? ff Äß-Ci-fr iHjU? t z&Hs*'!) 4 •’ ■•? 5 SÖO ^>n£^ / »• StOÖ - V ■? ä ■fa.4'&Jt i/(jO€nPitn 9^\ t(r*i ^ . *7 sjß l^jCjfcUw, &3*Vft . Mitteil ungen aus dem für Neuvorpommern und Rügen in Greifswald. Herausgegeben vom Vorstand 48. und 49. Jahrgang. 1920 und 1921. □ a- BERLIN. Weidmann’sche Buchhandlung. 1922. TRLT MlStOfy ' Mitteilungen aus dem Naturwissenschaftlichen Verein für Neuvorpommern und Rügen in Greifswald. Herausgegeben vom Vorstand. 48. und 49. Jahrgang. 1920 und 1921. -□ □ a BERLIN. Weidmann’sche Buchhandlung. 1922. Druck: Emil Hartmann, Buch- und Kunstdruckerei, Greifswald Inhalt. Seite Geschäftliche Mitteilungen: Verzeichnis der Mitglieder . V Kassenbericht . X Sitzungsberichte 1920: 2. Februar 1920. Pfuhl: Über den Bau und die em¬ bryonale Entwicklung des mensch¬ lichen Ohres . XI Ja ekel: Über die verschiedenen Funktionen in dem Ohre der Wirbel¬ tiere . XI 1. März 1920. 15. März 1920. 14. Juni 1920. 19. Juni 1920. Sieverts: Über die Entwicklung des Elementbegriffes . Credner: Über de Geers Geochro- nologie der letzten 12000 Jahre . . . Müller: Über die Zähne der Säuge¬ tiere . Prähistorisch -geologische Exkursion nach Gristow . 26. Juni 1920. Geologische Exkursion nach Pott¬ hagen . 15. November 1920. Seeliger: Zum hundertjährigen Ju¬ biläum der Entdeckung des Elektro¬ magnetismus . „ Nacken: Über Edelsteine und ihre künstliche Nachbildung . 6. Dezember 1920. Posner: Über die Entwicklung der chemischen Industrie im Kriege . . » v. Bülow: Über die Oberflächen¬ formen des Mondes . XIII XV XVI XIX XX XXII XXV Seite Sitzungsberichte 1921: 10. Januar 1921: Ja ekel: Über die Ausbreitung des Menschengeschlechtes auf der Erde . XXVI 24. Februar 1921: Hecht: Über das Seelenleben der Tiere. Photographische Streifzüge . XXVII 7. Februar 1921: Stephan: Über das Röntgenlicht als Heilmittel . XXVIII 6. Juni 1921: Mierdel: Über die experimentelle Bestätigung der allgemeinen Relati¬ vitätstheorie . XXX n Ja ekel: Über eine Eierschnur eines Myxinoiden aus der unteren Stein¬ kohlenformation . XXXI lß.November 1921: Seeliger: Über die Verwendung von Temperaturstrahlern als Lichtquellen XXXII Wissenschaftliche Mitteilungen und Abhandlungen: Kurd v. Bülow: Das Kieshofer Moor bei Greifswald . 1 G. W. Müller: Insektenlarven an Wurzeln von Wasser¬ pflanzen . 30 Thorleif Schjelderup-Ebbe: Mißbildungen an Epi- phyllum truncatum Haw . 51 G. W. Müller: Die europäische Sumpfschildkröte Emys orbicularis L. = Emys europaea Schneid, in Vor¬ pommern . • . 54 Erich Leick: Beiträge zum Wärmephänomen der Ara- ceenblütenstände. II. Teil . 55 Erich Leick: Eine neue baltische Strandpflanze. (Mit 2 schwarzen Tafeln und 1 Kartenskizze) . 91 W. Oertel: Der pommersche Lias . : . 109 V Verzeichnis der Mitglieder des Naturwissenschaftlichen Vereins nach dem Stande vom 1. 4. 1922. Ehrenmitglieder: Herr Prof. Dr. Deecke, Freiburg i. B. Dr. Goeze, Garteninspektor a. D., Berlin. Mitglieder: Berlin-Steglitz : Boltenhagen: Charlottenburg: Demmin: Dersekow: Eldena: Herr Kl autsch, Prof., Landesgeologe. Briest, Rittergutsbesitzer, von Dycke, Rittmeister a. D. Dr. Bernicke. Sepke, Gutspächter. Dr. Koch, Direktor der Landwirt¬ schaftsschule. Dr. Vahle n, Professor. Friedrichshagen: - Hass, Gutspächter. Greifswald: - Dr. Abraham, Studienrat. Frl. Dr. Angermann, Assistentin am Chem. Institut. Herr Dr. von Auvers, Assistent am Physik. Institut. Dr. Bahls, prakt. Zahnarzt. Dr. Bauer, Studienrat. - Baumgart, Oberstleutnant a. D. Bischof, Lehrer. Dr. Bleib treu, Geh, Medizinalrat. VI Verzeichnis der Mitglieder. Greifswald: Herr Bosse, Geh. Regierungsrat, Universi¬ täts-Kurator. Dr. Brass. Dr. Brehmer, Studienrat. Br ose, Apotheker. Dr. Burandt, Studienrat. Bur au, Ingenieur. Dr. Buzello, Assistent an der Chirurg. Klinik. Dr. Döring, Assistent an d. Ohrenklinik. Dr. Dragendorff, Professor. Dr. Eggers, Studienreferendar. Eilers, Werkmeister. Dr. Engel, Assistent am Pharmakol. Institut. Dr. Fraude, Studienrat. Dr. Frenzei, Assistent an d. Ohrenklinik. Freytag, Lehrer. Friedberger, Professor. Frl. Dr. Görke, Studienrat. Herr Dr. Grawitz, Geh. Medizinalrat. Dr. Gross 0., Professor. Dr. Gross W., Professor. Frau Dr. Gross. Herr Hakenbeck, Apotheker. Hartmann, Druckereibesitzer. Haupt, Apothekenbesitzer, te Heesen, Mittelschullehrer. Herde, Lehrer. Dr. Herzog, Assistent an der Medizi¬ nischen Klinik. Dr. Heydemann, Sanitätsrat. Dr. Hille, Assistent an der Kinderklinik. Dr. Höhne, Professor. Dr. Hoffmann, Professor. Dr. Ja ekel, Prof., Geh. Reg.-Rat. Jahnke, Lehrer. Dr. Jacob sen, Chemiker. Verzeichnis der Mitglieder. VII Greifswald: Herr Dr. Jakoby, Professor. Frau Professor Jakoby. Herr Keller, Garteninspektor. Krause, Gymnasiallehrer. Dr. Krisch, Privatdozent, Oberarzt. Dr. Krüger, Professor. Dr. Lange, Assistent am Botan. Institut. Dr. Lehmann, Professor. Dr. Leick, Professor. Dr. Lejeune, prakt. Arzt, Privatdozent. Dr. Löhlein, Professor. Dr. Lucht, Regierungs- und Baurat. Lü decke, Architekt. Dr. Martens, Sanitätsrat. Dr. Meisenheimer, Professor. Dr. Meyer, Assistent an der Medizini¬ schen Klinik. Dr. Mierdel, Assistent am Physikal. Institut. Dr. Möller, Assistent am Zoologischen Institut. i Dr. Müller, Geh. Regierungsrat. Nitzelnadel, Apothekenbesitzer. Dr. von der Osten-Sacken, Frhr., Assistent am Geolog. Institut. Dr. Peiper, Prof., Geh. Medizinalrat. Dr. PelsLeusden, Prof., Geh. Med.-Rat. Dr. Peter, Professor. Dr. Pfuhl, Privatdozent. Dr. Philipp, Professor. Dr. Pichler, Professor. Ploetz, Obermeister. Dr. Posner, Professor. Dr. Rehmke, Geh. Regierungsrat. Dr. Reih len, Assistent am Chem. Intitut. Dr. Reinkober, Privatdozent. Dr. van der Reiss, Assistent an der Medizinischen Klinik. VIII Verzeichnis der Mitglieder. Greifswald: Herr Dr. Römstedt, Geh. Studienrat. > Dr. Roscher, Assistent an der Medizin. Klinik. Rudel off, Hauptmann. Runze, Studienrat. Dr. Sander, Studienrat. von Schickfuss, Landgerichtspräsident. Schilske, Assistent am Chem. Institut. Schloesser, Studienrat. Dr. Schönfeld, Professor. Schorler, Kaufmann. Dr. Schroe der, Professor. Schubert, Apothekenbesitzer. Dr. Schulz, Prof., Geh. Medizinalrat. Dr. Schulze-Sölde, Privatdozent. Sehünemann, Professor. Dr. Seeliger, Professor. Dr. Seiffert, Assistent am Patholog. Institut. Dr. Sieverts, Professor. Dr. Sommer, Assistent an der Chirurg. Klinik. Frau Steltner. Herr Dr. Stephan, Professor. Stockenschneider, Assistent am Che¬ mischen Institut. Dr. Stück, Assistent an der Chirurg. Klinik. Dr. Thaer, Professor. Dr. Vorkastner, Professor. Dr. Wrede, Privatdozent. Ziemer, Gymnasiallehrer. Dr. Zimmermann, Assistent an der Kinderklinik. Jägerbruch bei Torgelow: Herr Dunkelberg. Jessin: - Peters, Rittergutsbes. Klein-Schönwalde: - Mau, Oberamtmann. Oldenhagen: - Lüh der, Gutspächter. Verzeichnis der Mitglieder. IX Pasewalk: Herr Dumjahn, Studienassessor. Stolp: - Eulitz, Verlagsbuchhändler. Stralsund: - Dr. Gerl off, Geh. Regierungsrat. Swinemünde: - Vorbrodt, Studienassessor. Ausserordentliche Mitglieder: Greifswald: Herr Beuthe, stud. math. Bickerich, stud. rer. nat. Brauss, stud. med. Burmeister, stud. med. Espe, stud. rer. nat. Gerhard, stud. phil. Heintz, stud. math. Himmen, stud. ehern. Jahns, stud. med. Jahr, stud. med. dent. Kindt, stud. ehern. Klahve, stud. phil. Frl. Koch, stud. rer. nat. Herr Koosmann, stud. rer. nat. Mathemat.-Naturwissenschaftl. Verein. Herr Ness, stud. phil. Obenhaus, stud. jur. Oldenburg, stud. rer. pol. Praetorius, stud. med. Rabbow, stud. phil. Raddatz, stud. phil. Richter, stud. math. Sacklowski, stud. rer. nat. Schilling, stud. rer. nat. Frl. Schulze, stud. rer. nat. Herr Sommer, stud. rer. nat. Uhlig, stud. phil. Utesch, stud. phys. X Vorstand. — Kassenbericht. Vorstand für 1922. Prof. Dr. Krüger, 1. Vorsitzender. Prof. Dr. Peter, 2. Vorsitzender. Prof. Dr. Leiek, 3. Vorsitzender. Privatdozent Dr. Reinkober, Schriftführer. Studienrätin Dr. Görcke, Kassenführer. Kassenbericht. Kassenbestand am 1. Februar 1922 .... 632,56 M. Mitgliedsbeiträge . 794? _ . Summe 1426,56 M. Ausgaben im Februar und März 1922 . . . 216,40 - Bestand am 1. Mai 1922 . 1210,16 M. XI / Sitzungsberichte 1920. Sitzung vom 2. Februar 1920. Diese Sitzung des Vereins war den Funktionen und der Geschichte des Ohrs gewidmet. Herr Prosektor Dr. Pfuhl erläuterte zunächst den Bau und die embryonale Entwicklung des menschlichen Ohres. Im Anschluß daran sprach Geh.-Rat Ja ekel über die verschiedenen Funktionen, die in dem Ohre der Wirbeltiere vereinigt sind. Bei uns Menschen überwiegt im Ohr die Funktion des Hörens alle übrigen Tätigkeiten so, daß uns diese letzteren kaum zum Bewußtsein kommen. Es handelt sich dabei einerseits um den Sinn für die Innehaltung der Bewegungsrichtung des Körpers, deren Abweichungen in den sogenannten Bogen¬ gängen des inneren Ohres bemerkt werden; andererseits um die Fähigkeit, den Ort der Herkunft eines Geräusches festzustellen. Diese beiden Funktionen des Ohres sind bei anderen Wirbeltieren viel stärker ausgebildet. Das erstere, das sogenannte statische Organ, bringt allen schwimmenden und fliegenden Formen die Abweichung ihrer Bewegungsrichtung klar zum Ausdruck und ist offen¬ bar für ihre ganze Lebensweise von sehr großer Be¬ deutung. Da es sich dabei um die Messung von Neigungs¬ winkeln in der Bewegung handelt, so nennt Professor Jaekel dieses Organ das „klinometrische Organ“. Der Ortsbestimmung der Geräusche dienen bei uns die Ohr¬ muscheln, daneben vielleicht auch Teile der Haut. Bei den Fischen ist über die Haut ein ganzes System von Sinneskanälen ausgebreitet, die offenbar dem Fisch die Lokalisierung von Bewegungen im umgebenden Wasser XII Si t zungsberich te. zum Bewußtsein bringen. Es ist das sogenannte System der Seitenlinien, die sich auch bei wasserbewohnenden Amphibien und anderen niederen Wirbeltieren finden und dort als sogenannte Schleimkanäle bezeichnet werden. Professor Jaekel faßt alle diese ortsbestimmenden Organe als „topometrische Organe“ zusammen. Bei einigen aus¬ gestorbenen und lebenden Wirbeltieren sind außerdem noch vom inneren Ohr eigenartige Schläuche über Gehirn und Rückenmark ausgebreitet, die mit feinstem Kalkbrei gefüllt sind und wahrscheinlich die Fähigkeit haben, in der Sonnenstrahlung Wärme aufzuspeichern und beim Aus¬ fallen der Bestrahlung insofern wärmesteigernd zu wirken, als dann eine Kristallisation des Kalkbreies eintritt und Wärme abgibt. Es scheint dies ein provisorisches Mittel zu sein, das anspruchsvolle Gehirn in besonderer Weise vor starken Wärmeschwankungen zu schützen. Diese Ein¬ richtung könnte daher als „thermostatisches Organ“ be¬ zeichnet werden. Alle diese verschiedenen Funktionen des Ohres lassen sich historisch und physikalisch am einfachsten zurück¬ führen auf die Wahrnehmung molekularer Bewegungen in dem umgebenden Medium, das man übrigens treffender und klarer als Perium bezeichnen könnte. Ihnen dient wahrscheilich als erstes und primitivstes Ohr eine Grube auf der Oberseite des Kopfes, die mit Sinneshaaren aus¬ gekleidet ist. Aus ihr geht das innere Ohr hervor, während ihr Zugang zu dem Ductus endolymphaticus wird. Das innere Ohr zerlegt sich dann in die Bogengänge, also das klinometrische Organ, und die Hohlkugel des soge¬ nannten Sacculus, in der anscheinend die Wahrnehmungen der topometrischen Organe registriert werden. Das Hören ist erst bei den Landbewohnern zur Entwicklung gekommen und hat sich den schnellen Bewegungen in der Luft an¬ gepaßt, indem druckempfindliche Teile der Haut hinter dem Mundbogen zum Trommelfell umgewandelt wurden, während Anhangsteile des ursprünglichen Mundbogens bei den Säugetieren die sogenannten Gehörknöchelchen : Ham¬ mer, Ambos und Steigbügel, lieferten. Die zierlichen Sitzungsberichte. XIII Organe übertragen in außerordentlich feiner Weise, nach Art eines Mikrophons die Schallwellen verstärkend, die Schwingungen des Trommelfelles durch das sogenannte ovale Fenster der Schädelkapsel auf das innere Ohr, in dem sich dann zur Wahrnehmung der periodischen Schwin¬ gungen der Töne das Corti’sche Organ ausbildet, das aus Raumersparnis in unserem Ohre in der sogenannten Schnecke zusammengerollt ist. Das Ohr ist nach alledem ein Organ, in dem sehr verschiedene Funktionen zur Ausbildung ge¬ langten und je nach den Lebensbedingungen ihrer Träger an Bedeutung wechselten. Sitzung vom 1. März 1920. Der Vorsitzende, Herr Geh. -Rat Ja ekel, legte zunächst den Rest eines Branchiopoden aus dem böhmischen Unter¬ silur vor, der eine große Ähnlichkeit mit dem aus Cambri- schen Schichten Amerikas beschriebenen Branchiopoden aufweist. Sodann ergriff Herr Prof. Sieverts das Wort zu seinem Vortrage: „Über die Entwicklung des Element¬ begriffes.“ Er führte aus: Die Elemente des Altertums: Feuer, Wasser Luft und Erde, waren nur Repräsentanten der Haupteigenschaften: warm, kalt, feucht, trocken. Diese wurden als übertragbar auf einen Urstoff angesehen. Der gleiche Elementbegriff hat das ganze Mittelalter und die Zeit der Alchemie be¬ herrscht, und da die Eigenschaften als übertragbar galten, so war auch der Gedanke, die Stoffe beliebig ineinander zu verwandeln, insbesondere Gold aus unedlen Metallen herzustellen, nicht unsinnig. Die Definition der Elemente als der nachweisbaren nicht weiter zerlegbaren Bestand¬ teile der Stoffe stammt von Robert Boyle (1660). Trotz¬ dem begegnet man den Elementen des Aristoteles bis an das Ende des 18. Jahrhunderts, und erst Lavoisier brachte nach 1770 den Elementbegriff von Boyle zur vollen Geltung. Die Zahl der nicht weiter zerlegbaren Stoffe betrug zwischen 70 und 80, als in den Jahren 1869 — 70 die Elemente ihre erste wissenschaftliche Anordnung im periodischen System durch Lothar Meyer und Men de- XIV Si tzungsberich te. lejeff erhielten. Darin erscheinen die Elemente in natür¬ lichen Gruppen, und ihre Eigenschaften abhängig von der Größe des Atomgewichts. Die Entdeckung der radio¬ aktiven Stoffe vergrößerte die Anzahl der Elemente um mehr als 30. Alle diese meist nur in unwägbarer Menge darstellbaren Stoffe sind dadurch ausgezeichnet, daß ihre Atome zerfallen, und daß sich Helium und andere meist wieder radioaktive Elemente dabei bilden. Der zeitliche Verlauf des Zerfalls ist für jedes Element charakteristisch und völlig unabhängig von äußeren Einflüssen. Die alte Ele¬ mentdefinition bleibt bestehen, denn auch die zerfallenden Elemente sind künstlich nicht zerlegbar. Die Einordnung der neuen radioaktiven Elemente in das periodische System ist gelungen, indem einige Plätze des periodischen Systems von mehreren Elementen besetzt werden, an solchen Stellen steht je eine „Plejade“ von „isotopen“ Elementen mit ver¬ schiedenem oder gleichem Atomgewicht und mit gleichen chemischen Eigenschaften. Diese Anordnung zwingt dazu, das Atomgewicht als Grundlage des periodischen Systems aufzugeben, weil Elemente von gleichem Atomgewicht ver¬ schiedene Eigenschaften, andererseits Elemente von ver¬ schiedenem Atomgewicht gleiche Eigenschaften haben können. An Stelle des Atomgewichts tritt die Ordnungs¬ zahl, die mit wenig Ausnahmen gefunden wird, wenn man die Elemente nach steigendem Atomgewicht ordnet. Ein¬ wandsfrei wird die Ordnungszahl durch die Messung des Röntgenspektrums der Elemente festgestellt. Dadurch kommt die Ordnungszahl in Beziehung zu dem Bau der Atome. Die neuesten Versuche Rutherfords über die Zer¬ legung des Stickstoffatoms durch radioaktive Strahlen be¬ dingen eine Änderung des Elementbegriffs, denn hier handelt es sich um die erste künstliche Zerlegung eines Elements. Trotzdem werden die bisherigen im periodischen System vereinigten Elemente als eine wohldefinierte Gruppe in der Rangliste der Stoffe bestehen bleiben. Eine lebhafte Diskussion folgte den interessanten Aus¬ führungen. Sitzungsberichte. XV Sitzung vom 15. März 1920 (gemeinsam mit dem Nordischen Institut der Universität). Herr cand. rer. nat. Credner sprach über: „de Geers Geochronologie der letzten 12000 Jahre“. Gerhard de Geer ist Professor der Geologie an der Hochschule zu Stock¬ holm. Seine Geochronologie stellt eine exakte Berechnung des letzten Teiles der Eiszeit dar. Sie umfaßt die Zeit, die vergangen ist, seit der Rand des letzten Inlandeises bei seinem Abschmelzen im Norden Südschonen erreichte, während es im Süden noch über unserem Gebiet hier lag und noch bis zu den Endmoränen des Baltischen Höhen¬ rückens reichte. Während der „Gotiglazialen Zeit“ geht der Eisrand aus dieser Lage bis an die mittelskandinavi¬ schen Endmoränen zurück, die ihrerseits wieder die Süd¬ grenze der „Finiglazialen Zeit“ bilden. Diese erstreckt sich bis zu dem Zeitpunkt, wo sich der Restkomplex des Inlandeises in Nordschweden im Tale des Indalsälf zum ersten Male durch Abschmelzen von Osten und Westen in zwei Teile teilte. Von diesem Zeitpunkt, der zugleich das Ende der „Spätglazialen Zeit“ darstellt, bis auf unsere Tage reicht dann die „Postglaziale Zeit“. Gewisse spätglaziale Bändertone, deren einzelne Schichten Ablagerungen je eines Jahres darstellen, haben de Geer als Unterlagen für seine Berechnungen gedient. Diese Bändertone finden sich in den Teilen Schwedens, die zur Zeit des Eisrückzuges noch unter dem Meeresspiegel lagen. Wie die Asar, jene für Schweden so typischen fluvioglazialen Bildungen, sub¬ glazialen Strömen ihre Entstehung verdanken, so haben diese auch alljährlich im Sommer zur Zeit des stärksten Abschmelzens das Material für je eine dieser Schichten ins Meer geführt, die nun, dem Rückzug des Eises und seiner Richtung entsprechend, dachziegelartig nach Norden über¬ einander greifen. Durch Verfolgung dieser Schichtablage¬ rungen mittels besonders feiner Meß- und Konnektierungs- verfahren ist es de Geer gelungen, den Rückzug des Eises zeitlich zu verfolgen und die Dauer der „Gotiglazialen Zeit“ auf 8000, die der „Finiglazialen Zeit“ auf 2000 Jahre zu berechnen. Von de Geers Schüler Liden durchgeführte XVI Sitzungsberichte. ähnliche Untersuchungen postglazialer Deltasedimente haben dann die zeitliche Ausdehnung der Postglazialzeit auf 6900 Jahre festgestellt. Wenn wir das Jahr 1900 als Abschlu߬ jahr der Untersuchungen annehmen, so fällt der Beginn der Postglazialzeit in das Jahr 5000 v. Chr., das der Fini- glazialzeit in das Jahr 7000 v. Chr., und schließlich lag zu Beginn der Gotiglazialen Zeit, also 10000 Jahre v. Chr., der Eisrand noch über unserer engeren Heimat hier. Im kommenden Sommer wird auch unser Gebiet, wo sich ge¬ bänderte Tone im Gebiet des alten Haffstausees finden, in den Rahmen der de Geerschen Untersuchungen gezogen werden. Im Anschluß an diesen Vortrag berichtete stud. rer. nat. K. v. Bülow über die mustergültigen Einrichtungen für den modernen naturwissenschaftlichen Unterricht an der Ober-Realschule zu Wilmersdorf. Die in dieser Hinsicht wohl in Deutschland einzig dastehende Ausstattung der Anstalt dankt einem alten Greifswalder Akademiker, - Dr. H. Klose, ihr Zustandekommen. Sitzung Tom 14. Juni 1920. Nach einigen geschäftlichen Mitteilungen des Vor¬ sitzenden nahm Geh. -Rat Müller das Wort zu einem längeren Vortrag über die Zähne der Säugetiere. Er er¬ läuterte, wie durch die Lebensweise die Ausbildung der Zähne und des Kiefergelenks beeinflußt wird, so daß sie bei den einzelnen Säugetierformen sehr verschieden ge¬ staltet sind und besonders folgende Typen unterscheiden lassen. Bei den Raubtieren gestattet das Kiefergelenk nur eine Bewegung der beiden Kiefer von oben nach unten, die Zähne sind bei den nur von Fleisch lebenden katzenartigen Raubtieren in erster Linie auf das Festhalten und Zer¬ reißen der Nahrung eingerichtet und deshalb zugespitzt, bei den Allesfressern dagegen, z. B. den Bären und Hunden, erfordert die z. T. aus Pflanzenstoffen bestehende Kost ein besseres Zerkleinern der Nahrung; es sind deshalb die Backenzähne verbreitert, sodaß ein Zerquetschen der Nah¬ rung erfolgen kann. Sitzungsberich te. XVII Bei den Huftieren sind sowohl Gelenk als Zähne auf die pflanzliche Kost zugeschnitten. Dem Abrupfen der, Pflanzen dienen die Schneidezähne, dem Zerkleinern die breiten, an der Oberfläche mit Schmelzfalten versehenen Backenzähne, zwischen denen durch eine seitliche Bewegung der Kiefer die Nahrung wie zwischen Mühlsteinen zer¬ mahlen wird. Mit dieser seitlichen, also von rechts nach links oder umgekehrt erfolgenden Bewegung kann dann noch eine Vor- und Rückwärtsbewegung verbunden sein, sodaß der einzelne Kiefer eine ovale oder S-förmige Bahn beschreibt. Doch sind genaue Untersuchungen darüber sehr -schwierig, sodaß man sich selbst noch nicht einmal ganz klar über die Bewegungen ist, die der menschliche Kiefer beim Kauen ausführt. Wichtig ist für die Tiere auch ein Ersatz für die oft recht beträchtliche Abnutzung der Zähne. Er erfolgt auf sehr verschiedene Weise. So z. B. beim Pferd durch An¬ lage sehr großer Zähne, die in der Jugend zum größten Teil noch im Kiefer stecken und dann im Laufe der Jahre je nach dem Grade der Abnutzung langsam aus dem Kiefer nachgeschoben werden. Bei den Nagetieren sind die der Abnutzung besonders stark ausgesetzten Nagezähne mit einer am unteren, im Kiefer steckenden Ende offenen Wurzel versehen, sodaß sie dauernd weiterwachsen. Wieder anders ist es bei den Elefanten, bei denen die abgenutzten Backzähne immer von hinten her durch nachwachsende Zähne verdrängt werden. Diese Ausführungen wurden noch von Herrn Geh. -Rat Jaekel ergänzt, der eine kurze palaeontologische Dar¬ stellung der Entwicklung des Säugetiergebisses hinzufügte. Er erläuterte, wie aus den ursprünglich gleichförmig ge¬ stalteten Zähnen der primitiven Tierformen allmählich durch die verschiedene Beanspruchung der einzelnen Zähne bei der Nahrungsaufnahme eine Differenzierung, d. h. ver¬ schiedenartige Ausbildung der einzelnen Zähne erfolgte, sodaß schließlich das heutige, so mannigfach gestaltete Gebiß der Säugetiere entstand. II XVIII Sitzungsberichte. Auch Herr Prof. A dl off fügte zu den angeschnittenen Problemen einige Beobachtungen hinzu, die über die Ent¬ wicklung der menschlichen Zähne gemacht sind. Prähistorisch-geologische Exkursion nach Gristow am 19. Juni 1920. Herr Geh. -Rat Jaekel und Herr Landesgeologe Prof. Klautzsch erklärten den etwa 50 Teilnehmern auf dem Wege von Station Mesekenhagen nach Gristow den Aufbau der Gegend als einer Grundmoränenlandschaft, in die das Greifswalder Zungenbecken eingesenkt ist. In Gristow wurden die Ausgrabungen besichtigt, die Herr Dr. Kling hardt an einer von Herrn Kantor Yström- Gristow angegebenen Stelle unweit des Dorfes vorge¬ nommen hatte. Es handelt sich u. a. um Reste vom Riesenhirsch (cervus alces), die einwandfrei als solche be¬ stimmt werden konnten. Sie liegen in Rückzugssanden des letzten Glacials. Die meisten Knochen sind künstlich gespalten und sind — neben der von Herrn Yström früher aufgefundenen Feuerstelle — die einzigen Spuren der prä¬ historischen Menschen; diese Feuerstelle hatte etwa 1 bis l1/ 2 m unter Tage in denselben Sanden gelegen und be¬ stand aus einer etwa 50 : 50 cm großen Tontenne mit einer dichten Lage von verkohltem Schilfrohr und einigen Arte- facten. Geologische Exkursion nach Potthagen am 26. Juni 1920. Herr Landesgeologe Prof. Dr. Klautzsch führte am 26. Juni die Exkursion in das Gebiet von Helmshagen- Potthagen, um den Aufbau des Geländes an Hand seiner diesjährigen geologischen Aufnahmearbeiten zu erläutern. Greifswald liegt inmitten eines Zungenbeckens, dessen Ufer¬ linie durch die Sande von Kieshof-Neuenkirchen im Norden und eine ausgeprägte kleine Strandterrasse im Süden ge¬ geben ist. Diese Strandterrasse wird von der Gützkower Chaussee am Nordfuße des Studentenberges gekreuzt. Si tzun gsberich te. XIX Zwischen den beiden Stillstandslagen von Hohenmühl-Klein- Schönwalde und Helmshagen-Potthagen erstreckt sich eine fast völlig ebene Sandfläche, sodaß hier die „glaziale Serie“ vollständig vorliegt. Eine Sandgrube bei Helmshagen ge¬ währte einen Einblick in den Aufbau der sandig ausge¬ bildeten südlichen Stillstandslage. Sitzung vom 15. November 1920. Der Vorsitzende, Herr Geh. -Rat Jaekel, begrüßte die Anwesenden und machte zunächst einige geschäftliche Mitteilungen. Um die hohen Kosten der jeweiligen An¬ zeige in der Zeitung zu sparen, wird der Termin der nächsten Sitzungen schon jetzt festgesetzt und den Mit¬ gliedern schriftlich mitgeteilt werden. Folgende Tage sind bestimmt: 6. Dezember, 10. Januar, 7. Februar, 7. März. Der neue Jahrgang 46 und 47 der Zeitschrift liegt abge¬ schlossen vor. Mit Einverständnis der Versammlung wird er an die Mitglieder gegen eine besondere Gebühr von 3 Mk. abgegeben werden, der Ladenpreis beträgt 10 Mk. Sodann ergriff Herr Professor Seeliger das Wort zu seinem Vortrage: Zum hundertjährigen Jubiläum der Ent¬ deckung des Elektromagnetismus. Im Jahre 1820 machte der Däne Oerstedt die Entdeckung, daß ein elektrischer Strom, der durch einen Leiter fließt, die Magnetnadel von ihrer Richtung ablenkt. Entdeckungen kann man einteilen in solche von grundlegender und solche von systematischer Bedeutung. Die ersteren erschließen der Wissenschaft völlig neue Gebiete, die anderen verknüpfen verschiedene Gebiete miteinander. Oerstedt’s Entdeckung kann man nun in grundlegender als auch in systematischer Beziehung als einen sehr bedeutsamen Fund bezeichnen. Das Grund¬ legende beruht darin, daß eine völlig neue Erscheinung als solche entdeckt wurde, das Systematische, daß Magne¬ tismus und Elektrizität unter dem höheren Gesichtspunkte des Elektromagnetismus zusammengefaßt werden konnten. In der von dem Entdecker entwickelten Theorie spricht dieser von dem „elektrischen Konflikt“, der durch 2 Eigen¬ schaften ausgezeichnet sein soll: er müsse im Kreis um XX Si tzungsberich te. den Stromleiter herumgehen und es müsse ein bestimmter Umlaufssinn vorhanden sein. Den Umlauf stellt er sich in Form einer Spirale vor. Ueber diese Theorie sind wir auch bis heute noch nicht hinaus gekommen. — Die Akademie der Wissenschaften in Kopenhagen hat die Hundertjahrfeier dieser Entdeckung dadurch festlich be¬ gangen, daß sie die grundlegende Arbeit Oerstedt’s in geschmackvoller Ausstattung neu drucken ließ. — Auf An- regung aus der Versammlung sprach Redner dann noch kurz über den wissenschaftlichen Teil der Entdeckung. Das Ziel aller naturwissenschaftlichen Forschung ist, das Geschehen auf eine möglichst einfache Formel zurückzu¬ führen. In der Physik ist es gelungen, Mechanik und Thermodynamik in der kinetischen Wärmetheorie zu ver¬ einigen, Magnetismus und Elektrizität im Elektromagne¬ tismus — und dies ist eben Oerstedt’s Entdeckung — , den Elektromagnetismus mit der Optik wiederum zur Elektrodynamik, so daß schließlich nur diese und die kinetische Wärmetheorie übrig bleiben. Hier setzen nun die neuen Theorien Ein stein ’s ein, der versuchen will, auch diese beiden noch miteinander zu verknüpfen. Nun ergriff Herr Professor Nacken das Wort zu seinem Vortrage: Edelsteine und ihre künstliche Nach¬ bildung. Von jeher sind die Edelsteine besonders hoch geschätzt worden. Das ist vielleicht auf verschiedene Ur¬ sachen zurückzuführen. Einmal ist es die Seltenheit, dann die Schönheit und in früheren Zeiten auch die ihnen zu¬ geschriebene magische Kraft. Besonders die letztere Eigen¬ schaft war bis ins Mittelalter, ja bis in die Neuzeit hinein ganz besonders wesentlich. Lehrreiche Auskunft darüber gibt ein Buch von Konrad Megenberg (f 1347), welches neuerdings von Herrn Geh. -Rat Schulz in neuer Bearbei¬ tung herausgegeben worden ist. Es wurden nun die einzelnen Edelsteine nach ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrem Auftreten in der Natur besprochen und an einem reichhaltigen Anschauungsmaterial erläutert. Auch auf ein¬ fache Unterscheidungsmerkmale, die den Käufer vor Fälschungen und Täuschungen bewahren können, wurde Sitzungsberichte. XXI hingewiesen. Es ist sehr wohl möglich, die Steine zu be¬ stimmen, auch ohne sie zu verletzen. Darauf wurde des näheren über die Synthese, d. h. die künstliche Dar¬ stellung der Edelsteine, speziell der Diamanten, Rubin- Saphire usw., gesprochen. Die Edelsteinsynthese ist nur ein Ausschnitt aus der etwa vor 100 Jahren begonnenen Mineralsynthese, die es sich zur Aufgabe macht, jegliches Produkt der Erdrinde im Laboratorium nachzubilden. Es handelt sich dabei einfach um die Frage, unter welchen Bedingungen die einzelnen Mineralien stabil sind, d. h. innerhalb welcher Temperatur- und Druckbereiche sie zu existieren vermögen.. Die Synthese des Diamanten ist schon sehr häufig versucht worden, doch hat sie höchstens mikroskopisch kleine Kriställchen ergeben, wenn nicht meist eine Täuschung des Experimentators vorlag, die leicht durch ähnlich aussehende Stoffe bedingt sein kann. In neuerer Zeit hat man eingehend die Stabilitätsver¬ hältnisse geprüft und kam zu dem Schlüsse, daß die Ver¬ hältnisse beim Diamanten für eine künstliche Darstellung sehr ungünstig sind. Immerhin ist seine künstliche Dar¬ stellung nicht ausgeschlossen. Es dürfte sich dabei um hohe Drucke und Temperaturen handeln. Beim Rubin und Saphir liegen die Verhältnisse wesentlich günstiger. So sind schon vor etwa 100 Jahren Rubine dargestellt worden, die zwar klein aber durchaus dem Naturstein analog waren. Die technische Darstellung wurde von A. Verneuil um 1900 eingeführt. In einem geeigneten Ofen in der Knallgasflamme wird Tonerde geschmolzen, die dann in Tropfenform kristallisiert. Die Tropfen besitzen eine Größe von etwa 2 — B cm Länge und 1 !/2 cm Durch¬ messer. Bestimmte Zusätze, wie Chromoxyd oder Titan¬ oxyd bewirken Rot- bezw. Blaufärbung. Durch die künst¬ liche Darstellung lassen sich, wie in einigen Exemplaren gezeigt wurde, Steine von großer Schönheit erzielen, die dem Natursteine bisweilen an Reinheit und Größe über¬ legen sind. Der Preis dagegen ist ein sehr niedriger, 1913 betrug er für 1/5 Gramm ungeschliffener Steine rund 10 Pfennig, wohingegen Natursteine Preise weit über den XXII Sitzungsberichte . des Diamanten hinaus erzielten. Wenn auch nicht in jedem Falle, so ist es doch recht häufig möglich, den Nachweis über den Ursprung der Steine zu führen. In Deutschland und Frankreich wurden vor dem Kriege jährlich etwa 2000 kg Kunststeine dargestellt, die nicht nur als Schmuck gehen, sondern wegen der großen Härte auch technische Bedeutung besitzen. Reicher Beifall belohnte den Vor¬ tragenden für seine interessanten Ausführungen. Der Vortrag von Herrn Geh. -Rat Jaekel über Mond¬ krater mußte der vorgeschrittenen Zeit wegen bis zur nächsten Sitzung verschoben werden. Sitzung vom 6. Dezember 1920. In Vertretung des erkrankten Vorsitzenden eröffnete Prof. Leick die Sitzung und ließ die Neuwahl des Vor¬ standes vornehmen. Derselbe wurde einstimmig wieder¬ gewählt. Sodann ergriff Prof. Posner das Wort zu seinem Vor¬ trage: „Die Entwicklung der chemischen Industrie im Kriege.“ Schon ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn hörte man oft die Äußerung, daß wir ohne unsere chemische Industrie schon längst den Krieg verloren hätten. Das ist sicher in weit größerem Maße richtig, als man im allge¬ meinen annimmt. Die Tätigkeit der Chemie in dieser Zeit kann man in eine zerstörende und eine aufbauende zer¬ legen. Von der zerstörenden interessieren uns am meisten zwei, die Giftgase und die Sprengstoffe. Der Gaskampf ergab sich als eine Folge des Stellungskrieges. Man suchte an Stelle des Trommelfeuers, welches mit dem Augenblicke des Aufhörens seine Wirkung verlor, ein anderes, länger wirkendes Mittel anzuwenden. So begann man zu ver¬ gasen. Schon im Herbst 1914 verwandten die Franzosen im Elsaß Reizgase, vor allem Bromaceton, das auf die Schleimhäute von Mund, Nase und A.ugen reizend ein¬ wirkte. Im Januar 1915 folgten dann ähnliche Versuche von unserer Seite. Aber erst im April 1915 kam bei Ypern bei den Deutschen zum ersten Male Gas in Form von Wol¬ ken zur Anwendung. Es war besonders schwierig, ein ge- Si tzungsberich te. XXIII eignetes Gas zu finden; denn es mußte mühelos in großen Mengen herstellbar und leicht transportierbar sein. Diesen Anforderungen entsprach am besten das Chlorgas. Darauf waren auch schon die Engländer gekommen, aber es cha¬ rakterisiert den Stand ihrer chemischen Industrie, daß sie es aus Italien von einer ehemals deutschen Fabrik beziehen mußten. Nun erforderte das Chlorgas aber bei der An¬ wendung einen großen Apparat, 10000 Gasflaschen mußten für einen Abschnitt von 10 km eingebaut werden usw. Deshalb ging man bald zum Schießverfahren über, d. h. man preßte das Gas in Granaten und schoß sie an den Ort, an dem sie wirken sollten. Dabei beherrschte das Phosgen das Feld. Wie gegen die übrigen Gase fand sich aber auch hier bald ein Gegenmittel. Nun kam die Periode der „bunten Gase“, die Granaten bekamen je nach ihrer Gasfüllung Farbabzeichen. Ein Erfolg war aber jetzt nur noch durch Überraschung zu erzielen. Man schoß zunächst mit „Blaukreuz“ (Diphenylchlorarsen), dieses erzeugte einen unerträglichen Juckreiz, so daß der Gegner die Masken herabriß, und nun erst folgten andere Granaten, „Grün¬ kreuz“ und „Gelbkreuz“ mit ausgesprochen giftiger Wir¬ kung, erstere sofort wirkend, da leicht verdampfend, letztere langsam verdampfend und dadurch Zonen auf längere Zeit unbetretbar machend. Andererseits mußten Schutzstoffe gegen diese Gase gefunden werden. — Wenig ist von der Herstellung der Sprengstoffe zu berichten. Die dazu be¬ nötigten Stoffe: Nitrocellulose, Nitroglycerin (Dynamit), Pikrinsäure und Knallquecksilber waren bereits bekannt, es handelte sich nur darum, billige und einfache Herstel¬ lungsverfahren für sie zu finden. An Stelle des selten gewordenen Knallquecksilbers nahm man bald Azide, die sich als vollwertiger Ersatz erwiesen. Bedeutend umfangreicher und interessanter ist der aufbauende Teil der Chemie gewesen. Nur die wichtigsten Punkte konnten hier behandelt werden. Dem Mangel an Rohstoffen, Bekleidungs- und Nahrungsmitteln, Medika¬ menten usw. mußte abgeholfen werden. Die wichtigste Rohstoffrage war das Stickstoffproblem. Die für unseren XXIV Si tzungsberich te. Körper unentbehrlichen Eiweißstoffe sind Stickstoffverbin¬ dungen. Da wir den Stickstoff nicht wie ganz niedere Lebe¬ wesen der Luft unmittelbar entnehmen können, müssen wir sie unserem Körper in Form von pflanzlicher und vor allem tierischer Nahrung zuführen. Nur gewisse Spaltpilze können den Stickstoff unmittelbar aus der Luft aufnehmen, die grünen Pflanzen dagegen einzig und allein aus dem Boden. Deswegen muß der Landwirt dem Boden im Herbste immer wieder neuen Stickstoff zuführen, sei es in Form von anderen Pflanzen (z. B. Lupinen), die später umgepflügt werden, sei es wie in neuerer Zeit, wo diese Form bei der starken Inanspruchnahme des Bodens nicht mehr ge¬ nügte, in Form von Kunstdünger, hauptsächlich von Salzen des Ammoniaks und der Salpetersäure. Diese Stoffe kamen früher in großen Mengen aus Chile. Da aber im Kriege diese Zufuhr aufhörte, mußten wir versuchen, sie künstlich herzustellen. Schon vor dem Kriege waren in Norwegen und in der Schweiz entsprechende Fabriken gebaut worden, und bereits im ersten Kriegsjahre errichteten wir mehrere in Deutschland für Milliardensummen. Das alte Verfahren beruhte darauf, bei Temperaturen von ca. 4000° (Bogen¬ lampe) Sauerstoff und Stickstoff der Luft mit einander zu vereinigen. Aber das wurde bald zu kostspielig. Gerade zur rechten Zeit fand da der deutsche Chemiker Professor Haber ein weit besseres und billigeres Verfahren. Er stellte flüssige Luft her, bei deren Verdunstung zuerst der Stickstoff entweicht. Dieser konnte so ziemlich leicht und mühelos gewonnen werden. In Gegenwart eines „Kataly¬ sators“ (Hilfsstoffe, die die Reaktionsgeschwindigkeit außer¬ ordentlich beschleunigen, über deren Rolle bei diesen Vor¬ gängen wir uns aber noch keineswegs klar sind; in diesem Falle zunächst Osmium, dann Uranverbindungen und zu¬ letzt Eisen und Mangan) wurde dieser Stickstoff mit Wasser¬ stoff in Verbindung gebracht und schließlich Salpetersäure hergestellt. Auch für die Ernährung hat die chemische Industrie sehr viel geleistet, ebenso in der Medizin bei der Her¬ stellung von Schutzstoffen, Sera und Heilmitteln aller Art. Si tz ungsberichte. XXV Es ist unmöglich, alles in der kurzen Zeit zu behandeln, selbst nur zu erwähnen. Auch in der Zukunft wird die chemische Industrie uns weiterhelfen und einen wohl nicht geringen Anteil an dem Wiederaufbau unseres Vaterlandes übernehmen. — Reicher Beifall belohnte den Redner für seine interessanten Ausführungen. Darauf sprach in Vertretung von Herrn Geh. -Rat Jaekel Herr cand. geol. K. v. Bülow über „Die Oberflächen¬ formen des Mondes“. Der Mond erregte schon von Alters her das besondere Interesse der Menschen, da er der unsrer Erde zunächst benachbarte Weltkörper ist. Sein Phasenwechsel diente schon vor 6000 Jahren bei Ägyptern und Babyloniern der Zeitrechnung. Im griechischen Alter¬ tum schritt die Kenntnis vom Mond (die „Selenologie“) rasch vorwärts, um dann bis Galilei l1/2 Jahrtausende zu ruhen. Seit 1600 etwa datiert ein neuer Aufschwung, der uns bis in kleine Einzelheiten den Mond kennen lernen ließ. Man sah auf dem Mond Geländeformen, die auf der Erde Parallelen haben oder doch leicht zu erklären sind : helle, weite, unregelmäßige Flächen, die von vulkanischen Bergen wie durchlöchert erscheinen, und tiefliegende, völlig ebene, dunklere Gebiete, fast ohne Berge, die man im Gegensatz zu den hellen „Ländern“ einst als „Meere“ be¬ zeichnet hat. Doch findet sich auf dem Mond weder Luft noch flüssiges Wasser. Große Kettengebirge durchziehen die Mondoberfläche, tiefe Täler durchschneiden sie. Ein¬ zelne Berge sind von z. T. kolossal weiten Kränzen heller Strahlen umgeben, die man als seitwärts aus dem Krater aus¬ gestoßene Gase auffaßt, deren mitgerissene Asche sich nun in hellen, graden Streifen über Berg und Tal hinzieht. Ähnliches fand man auf der Insel Martinique beim Aus¬ bruch des Mt. Pelee. Interessante Rätsel bietet auch die Deutung der Formen, die man als Wallberge bezeichnet. Es sind dies mehr oder weniger weite, runde Ebenen (10000 Stück), die von einem überaus steilen Gebirgsrand umgeben sind. Man hat deren Erklärung auf mancherlei Art versucht: z. B. faßt mancher sie als Blasen auf, wie sie auch aus Grießbrei beim Kochen aufsteigen und an XXVI Sitzungsberichte . der Oberfläche einen kleinen Wallberg erzeugen. Wahr¬ scheinlicher ist wohl die Annahme, daß diese Gebilde durch Aufstürzen irrender, kleiner Weltkörper entstanden sind (Meteorsteine und Meteoreisen). Daß auftreffende Massen derartige Vertiefungen erzeugen, die auch wie die wirklichen Ringberge einen kleinen Kegel in der Mitte haben, wurde durch Versuche nachgewiesen. Wir stehen also heute auf genau entgegengesetztem Standpunkt, wie die wissenschaftliche Welt mit Olbers vor 125 Jahren: damals nahm man an, daß die zur Erde gelangenden Meteorsteine den „Vulkanen“ des Mondes entstammen. Heute dagegen kann man sagen, daß nicht die Meteoriten den Mond-„Vulkanen“ (die längst ruhen), sondern diese den Meteoriten ihren Ursprung verdanken. Sitzungsberichte 1921. Sitzung vom 10. Januar 1921. In dieser Sitzung sprach Herr Geh. -Rat Jaekel über die Ausbreitung des Menschengeschlechts auf der Erde. Er führte aus: Von der kindischen Vorstellung der Baby¬ lonier, daß die Menschheit einem Stammpaare und einem Garten Eden entstammte, können wir heute noch den Ge¬ danken der Einheit der Entstehung des Menschengeschlechts festhalten. Weiter scheint es, daß der Übergang vom Affen zum Menschen erst im Diluvium, also während der Eiszeit und, nach den Resten des Pithecanthropus zu urteilen, im südöstlichen Teil der großen Landmasse von Asien er¬ folgte. Eine höhere Stufe, aber immer noch den Affen nahestehend, bezeichnet der Homo Heidelbergensis, dann eine weitere das Geschlecht des Neandertalers, das wir nun schon von vielen Orten Europas kennen, das sich nach den neuesten Forschungen Klinghardts noch nach der Eiszeit, also im Alluvium Rügens findet und das Jaekel Si tzungsberich te. XXVII der Versammlung nun auch auf einer alten Broncevase aus China mit klar erkennbarem Gesichtsausdruck vorführt. Von den heutigen Menschenrassen entstammen die kraus¬ haarigen Neger Afrikas und die Negritos aus Melanesien einer wohl dem Neandertaler nahestehenden Rasse, wäh¬ rend die wellhaarigen Weißen, Malayen, Polynesier und Australier eine Mittelstellung einnehmen, die zu den straff¬ haarigen Mongolen überleitet, die Ostasien, Sibirien und zunächst auch ganz Amerika bevölkerten. Der Vortragende teilte dann noch mit, daß die nächste Sitzung am 24., den aus Zeitmangel zurückgestellten Vor¬ trag von Privatdozent Dr. v. Bülow-Trummer über die Bodenschätze Esthlands und einen Lichtbilder- Vortrag von Fräulein Hecht über das Seelenleben der Tiere bringen würde. Sitzung vom 24. Januar 1921. In dieser Sitzung sprach Frl. K. Hecht - Stralsund „Über das Seelenleben der Tiere (photographische Streif¬ züge)“. Eine große Zahl von Lichtbildern begleitete den Vortrag. Meist waren es gezähmte Tiere oder Haustiere, die Gegenstand der Aufnahme gewesen waren. Aus ihren normalen Lebensverhältnissen herausgenommen, gaben sie freilich mehr Studien Objekte für die photographische Kamera als für den Naturforscher ab. Für letzteren kamen einzelne Aufnahmen in charakteristischen Momenten in Frage, so die Putzstellungen der Mäuse, ein fressender Kolkrabe, junge Steinkäuze u. a. m. — Darauf legte Herr Dr. v. Bülow- Trummer eine Schrift von H. v. Winkler-Reval: Über Umfang und Abbauwürdigkeit Esthländischer Bodenschätze (Mitt. a. d. Geolog. Inst. Greifswald, Verlag Bamberg) vor. Uns interessieren von den vielen Bodenschätzen Estlands vor allem die für landwirtschaftliche Zwecke wichtigen Phosphate und eine Ölschieferart, der Kukkersit. Die günstigen Abbaubedingungen und vor allem der Gehalt des letzteren an Schmieröl für Flugzeugmotore lassen es wünschenswert erscheinen, daß deutsche Unternehmer sich des Abbaues annehmen. XXVIII Sitzungsberichte. Sitzung vom 7. Februar 1921. Herr Privatdozent Dr. Stephan sprach: „Über das Röntgenlicht als Heilmittel“. Nachdem der Vortragende kurz auf die mannigfachen Segnungen und Fortschritte hingewiesen hatte, die der Gesamtmedizin durch die Röntgenstrahlen in dem eben abgelaufenen Vierteljahr¬ hundert seit ihrer Entdeckung beschieden waren, gab er einen Überblick über die Entwickelung der immer mehr sich Bahn brechenden Erkenntnis von den biologischen Eigenschaften dieser Strahlenart. Ungewollte Schädigungen an Menschen, die den Röntgenstrahlen beruflich häufig ausgesetzt waren, führten erst zur planmäßigen Erforschung der den Strahlen innewohnenden ungeahnten Kräfte, die heute bereits eines der wichtigsten physikalischen Heil¬ mittel darstellen. Die anregenden, in höherer Dosis aber lähmenden und endlich abtötenden Wirkungen der Röntgen¬ strahlen auf gewisse Zellen, Zellkomplexe und Organe des lebenden Organismus gestatten es, nach Maßgabe des so¬ genannten „biologischen Grundgesetzes“ die Röntgenstrahlen in Parallele zu anderen Medikamenten unseres Arznei¬ schatzes zu setzen. In einem Exkurs auf die Quelle dieses Heilmittels, die Röntgenröhre, deren Entwickelung aus kleinen, primitiven Modellen bis zu den modernen großen Röhrentypen der Vortragende demonstrierte, wurden die physikalischen Grundlagen der Röntgenstrahlenentstehung skizziert. Sodann wurde auf die Applikationsweise des neuen Heilmittels eingegangen: je nach dem gewünschten Endzweck der Bestrahlung muß die entsprechende Strahlen¬ qualität aus dem komplexen Röntgenlichtbündel herausge¬ schält werden; d. h. für die Behandlung von Hautkrank¬ heiten benötigt man „weiche“, wenig durchdringungsfähige Strahlen, die schon in der Oberfläche des Körpers ab¬ sorbiert werden, für eine Bestrahlung tief gelegener Ge¬ webe und Organe ist dagegen eine „harte“ Strahlenart von großer Penetrationskraft notwendig, die erst weit im Körperinnern ihre Heilwirkung entfaltet. Diese Auslese erfolgt durch Strahlenfilterung mit Hilfe von eingeschalteten Metallscheiben, von deren Dicke und Atomgewicht die Härte Sitzungsberichte. XXIX der passierenden Strahlen abhängig ist. \ iel schwieriger als bei anderen Medikamenten ist bei den Röntgenstrahlen die Frage der Dosierung; man hat die Menge der einzu¬ verleibenden Röntgenstrahlen mit sinnreichen Apparaten zu messen gesucht, deren Prinzip auf bestimmten physi¬ kalischen und chemischen Wirkungen der Strahlen beruht. Heutzutage wird jedoch zumeist das Verfahren der soge¬ nannten „biologischen Dosierung“ angewendet, indem ge¬ wisse Bestrahlungseffekte an der Haut als Grundwert fest¬ gelegt werden, der eine Berechnung sämtlicher Heildosen für die in Frage stehenden Krankheiten zuläßt. Welches ist nun das Anwendungsgebiet der Röntgenstrahlen als Heilmittel? Zunächst kommen für die Oberflächenbe¬ strahlung mannigfache Hautkrankheiten in Betracht, unter ihnen auch der Lupus (Hauttuberkulose), ferner bestrahlt man die unter der Haut gelegenen tuberkulösen Lymph- drüsen, Knochen- und Gelenkerkrankungen, sodann sorg¬ fältig auszuwählende Fälle von Lungentuberkulose und mit bestem Erfolg die Tuberkulose des Bauchfells und der inneren weiblichen Generationsorgane. Eine überaus dank¬ bare Aufgabe für die Strahlenbehandlung ist weiterhin die Heilung von krankhaften Blutungen bei Frauen infolge gut¬ artiger Geschwülste oder zur Zeit der Wechseljahre, wo der Heilerfolg durch ganz bestimmte Beeinflussung der weiblichen Keimdrüsen herbeigeführt wird. Endlich sind die Röntgenstrahlen bereits ein ausgezeichnetes Hilfsmittel in der Bekämpfung der Krebserkrankungen, namentlich des Gebärmutterkrebses, geworden und wirken besonders da Hervorragendes, wo bei mikroskopischer Ausbreitung des Krebses in die Nachbarschaft des primären Er¬ krankungsherdes das Auge und das Messer des Ope¬ rateurs versagen müssen. Allerdings muß zur Zeit vor übertriebenen Hoffnungen bezüglich der Strahlenheilung des Krebses gewarnt werden, da dieses Behandlungsver¬ fahren noch immer im Ausbau begriffen ist, und ein regel¬ mäßiger, restloser Heilerfolg von weiteren k ortschritten der Bestrahlungstechnik abhängig sein wird. Nach Pro¬ jektion einer Serie von Photographien und selbstgefertigten XXX Sitzungsberich te. Aquarellen, die die Heilwirkung der Röntgenstrahlen auf Zelle und Gewebe erläutern sollten, wurde ein Röntgen¬ apparat für Tiefenbestrahlung im Betriebe vorgeführt. Sitzung am 6. Juni 1921. Es sprach zuerst Dr. Mierdei über „Die experimen¬ telle Bestätigung der allgemeinen Relativitätstheorie“, wo¬ bei er folgendes ausführte: Während die spezielle Rela¬ tivitätstheorie in der klassischen Mechanik einerseits und in der experimentellen Erfahrung anderseits ihre festen Grundlagen hat, ist das im Jahre 1916 von A. Einstein aufgestellte allgemeine Relativitätsprinzip ein Produkt rein spekulativen Denkens, wird sich also noch nachträglich durch die Erfahrung bestätigen lassen müssen, wenn es als allgemeingültiges Naturgesetz gelten will. Hierzu sind zunächst drei auf astronomischem Gebiete liegende Mög¬ lichkeiten vorhanden: Perihelbewegung des Merkur, Ab¬ lenkung von Lichtstrahlen im Gravitationsfelde, Rotver¬ schiebung von Spektrallinien, die an Orten hohen Gra¬ vitationspotentials (Sonnenoberfläche) emittiert werden. Die Perihelbewegung des Merkurs stimmt quantitativ genau mit dem von Einstein berechneten Wert überein, läßt sich aber nach v. Seeliger auch einwandfrei durch An¬ nahme intramerkurieller Massen erklären (Tierkreislicht!). Beide Erklärungsversuche schließen einander aus, und da man das Nichtvorhandensein von Massen wohl schwerlich in absehbarer Zeit wird nachweisen können, kann man die Perihelbewegung des Merkur kaum als Bestätigung des allgemeinen Relativitätsprinzips ansehen. — Zur Beob¬ achtung der Ablenkung von Lichtstrahlen im Gravitations¬ felde der Sonne, die sich darin äußern müßte, daß am Sonnenrand befindliche Sterne eine kleine Ablenkung von der Sonne weg erfahren, wurden 1919 zwei englische Ex¬ peditionen entsandt. Das Resultat ihrer Sonnenfinsternis¬ aufnahmen stimmt quantitativ nicht ganz mit der Ein- steinschen Theorie überein und ist mit größter Vorsicht zu bewerten wegen des Vorhandenseins eines von Cour- voisier entdeckten in ähnlicher Art wirkenden Effektes, Sitzungsberichte. XXXI der jährlichen Refraktion. Bevor man über diese jährliche Refraktion nicht Genaueres weiß, kann man über eine Be¬ stätigung des Einstein-Effektes durch diese Beobachtun¬ gen nichts aussagen. — Die Rotverschiebung der Spektral¬ linien hat bisher am allerwenigsten der Erfahrung stand¬ gehalten. Die Schwierigkeiten liegen hier in dem durch systematische Strömungen an der Sonnenoberfläche be¬ dingten Dopplereffekt, d. h. Verschiebung von Spektral¬ linien infolge von Bewegung der Lichtquelle in der Seh¬ richtung. Diesbezügliche Beobachtungen von Schwarz¬ schild und Sn. John lassen sich keineswegs einwandfrei zu Gunsten der allgemeinen Relativitätstheorie deuten. Alles in allem ergibt sich, daß man noch weit entfernt ist, von einer Bestätigung der allgemeinen Relativitätsthorie an der Erfahrung reden zu können. — An den Vortrag knüpfte sich eine lebhafte Diskussion, an der sich u. a. die Herren Geheimrat Jaekel, Professor Thaer und Dr. Reinkober beteiligten. — Geheimrat Jaekel legte dann ein Probiematicum aus der unteren Steinkohlenformation vor, das als Spirodesmus beschrieben worden ist, und das er nun als Eierschnur von Bdellostoma, einem lebenden Myxi- noiden, bezeichnen kann. Da dieser Fund ein Alter von etwa 350 Millionen Jahren hat, so ist sehr beachtenswert, daß sich eine so spezialisierte Eiform so lange erhalten hat. Sie ist zugleich der erste fossile Rest eines Myxi- noiden, die gewöhnlich in die nächste Verwandtschaft der Neunaugen gestellt werden, aber wahrscheinlich einen ganz selbständigen Degenerationstypus niederer Fische bilden. Auch bei Chimären hat Herr Jaekel schon einen Eitypus beschrieben, der sich vom mittleren Jura ganz unverändert erhalten hat, da er den Eiern des heut lebenden Callo- rhynchus antarcticus völlig gleicht, während andere Chi¬ mären wesentlich andere Eiformen besitzen. Die genannte fossile Form muß also der direkte Vorfahr des lebenden Callorhynchus sein, dessen Zähne aber erheblich von denen abweichen, die sich an jenem jurassischen Fundort, Aalen in Württemberg, neben dem sonderbaren Ei gefunden haben und höchstwahrscheinlich derselben Art angehörten. XXXII Si tzungsberich te . Diese auffallend lange Erhaltung höchst spezialisierter Ei¬ formen macht die Erhaltung atavistischer Eigenschaften in Jugendstadien — das sogenannte biogenetische Grund¬ gesetz Ha e ekel s (Reproduktionsgesetz Jaekels) — ver¬ ständlicher. Sitzung am 16. November 1921. Es sprach Herr Professor Dr. Seeliger über „die Verwendung von Temperaturstrahlern als Lichtquellen.“ Nachdem der Vortragende die notwendigen physikalischen Grundbegriffe: Wellenlänge, Spektrum, Strahlungsenergie, Helligkeit, spektrale Energieverteilung definiert und die verschiedenen Möglichkeiten erörtert hatte, Lichtwellen künstlich zu erzeugen, führte er weiter aus: Bei einer großen Reihe von Strahlern, den sogen. „Temperatur¬ strahlern , hängt die Intensität der Energieverteilung des ausgesandten Spektrums nur von der Temperatur ab, worüber die drei Gesetze von Stefan-Boltzmann, von Wien und von Planck Aufschluß geben; diese werden kurz be¬ sprochen. Anschließend werden die beiden an eine Licht¬ quelle zu stellenden Forderungen gefaßt durch die Licht¬ farbe und durch die Ökonomie. Die Lichtfarbe ist außer durch die spektrale Energieverteilung gegeben durch die Eigenschaften des Auges, insbesondere durch die ver¬ schiedene Empfindlichkeit für Wellen verschiedener Länge (Ives’sche Kurve); die Ökonomie kann exakter ausgedrückt werden durch die Begriffe der energetischen, der photo¬ metrischen und der technischen Ökonomie. Im folgenden wird an Hand von Tabellen und Diagrammen gezeigt, in¬ wieweit die Temperaturstrahler als künstliche Lichtquellen in Betracht kommen, wie weit man sich durch Tempe¬ raturstrahlung dem theoretischen Ideal nähern kann. Als mögliche Verbesserungen kommen in Betracht die Ver¬ wendung von Luminiscenz-Strahlern und die Ausfilterung des Lichts. Mit einem kurzen Ausblick auf die Verwen¬ dung von Luminiscensstrahlern als Lichtquellen schloß der Vortragende seine Ausführungen. Das Kieshofer Moor bei Greifswald. Von K u r d v. B ü 1 o w. Vorbemerkung. Die vorliegende Arbeit ist eine erweiterte Behandlung des Abschnittes über das Kieshofer Moor in des Verfassers früherer Arbeit über „Greifswalds Moore und ihre wirt¬ schaftliche Bedeutung“ (1). Ihren besonderen Anlaß ver¬ dankt sie dem Umstand, daß das behandelte Gebiet zur Zeit als Naturschutzpark eingerichtet wird und deshalb aktuelles Interesse hat. Zugleich bietet sie einige allgemein gültige Ergebnisse zur postglazialen Geschichte Osteibiens und zur Frage der klimatischen Grenzen der Moorbildung. Weitestgehende Unterstützung in jeder Beziehung fand ich bei Herrn Geheimen Regierungsrat Professor Dr.^Ott o Jaekel, meinem verehrten Lehrer in Geologie und Paläon¬ tologie, dem ich mich daher in allererster Linie zu Dank¬ barkeit verpflichtet fühle. Herr Professor Dr. Klautzsch, der zur Zeit mit der geologischen Aufnahme der Umgebung von Greifswald beschäftigt ist, half mir in der freundlichsten Weise mit Rat und Tat. Herrn Professor Dr. E. Leick danke ich manche wert¬ volle Anregung besonders in Fragen, die pflanzenökologisches Gebiet betreffen. Wie das Inhaltsverzeichnis dartut, gliedert sich die Arbeit in einen beschreibenden und einen erklärenden Teil. Der erstere führt den größten Teil des mir bekannt gewordenen Tatsachenmaterials an, der zweite versucht eine Erklärung für diese Tatsachen zu geben. Einige allgemeine Bemerkungen bilden den Schluß. Abkürzungen. ANuG. Sammlung Aus Natur und Geisteswelt, Teubner Diss. Gr. Dissertation Greifswald GFE. Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin GFF. Geologiska Föreningens i Stockholm förhandlingar GGG. Geographische Gesellschaft Greifswald GL. Jahrbuch der preußischen geolog. Landesanstalt Berlin NVG. Naturwissenschaftlicher Verein für Neuvorpommern und Rügen zu Greifswald s. M. siehe Meßtischblatt Nr. . . . Einzelne Ziffern in () verweisei^ auf das Literaturverzeichnis 1 2 Kurd v. Bülow: Das Kieshofer Moor hei Greifswald. Benutzte Literatur. 1. Kurd v. Bülow, Greifswalds Moore und ihre wirtschaftliche Be¬ deutung. NVG. 1920. 2. Joh. Dreyer, Die Moore Pommerns. GGG. 1913. 3. Klose, Die alten Stromtäler Vorpommerns. GGG. 1904. 4. Decke, Geologie von Pommern. Berlin 1906. 5. Deeke, Landeskunde von Pommern. Göschen. 6. Braun, Ostseegebiet. ANuG. 1912. 7. M. Voß, Beiträge zu einer Algenflora der Umgebung von Greifs¬ wald. Diss. Gr. 1915 und NVG. 8. Hahndorf, Greifswalds Klima. GGG. XIL 9. Wahnschaffe, Oberfläehengestaltung des norddeutschen Flach¬ landes. Stuttgart 1909. 10. Tacke-Lehmaun, Die norddeutschen Moore. Bielefeld-Leipzig 1912. 11. Kohlhoff, Neue Heimatkunde von Pommern. Köslin 1918. 12. Högbom, Fennoskandia, Handbuch der regionalen Geologie. Heidelberg 1913. 13. Högbom, Norrland, Naturbeskrifning. Uppsala u. Stockholm 1906. 14. Högbom, Sernander, Montelius u. a., Kronologiska öfversikter. Uppsala 1916. 15. Hogbom, Till frägan om de postglaciala Klimatförändringarna. GFF. Maj. 1916. 16. Flodström, Naturförhällandena i Sverge Uppsala u. Stockholm 1918. 17. Solger, Die Moore in ihrem geographischen Zusammenhang. GFE. Berlin 1905. 18. Hornschuh, Über die Eigentümlichkeiten der Flora der Torfmoore i. der Umg. v. Greifswald. „Flora“ Regensburg 1837, Nr. 47. 19. Ramann, Bodenkunde. Berlin 1911. 20. Stahl, Aufbau, Entstehung und Geschichte mecklenburgischer Torfmoore. Rostock 1913 (Mitt. a. d. meckl. geol. Landesanstalt. XXIII). 21. Potonie, Die rezenten Kaustobiolithe. GL. Abhdl. N. F. 55. 1908. 22. Potonie, Entstehung der Steinkohle. Berlin 1910. 23. Gagel, Die sog. Ancylushebung und die Litorinasenkung an der deutschen Ostseeküste. GL. XXXI. 1910, Teil 1. Literatur über die Litorinasenkung in (3) und 1 23). Reiche Angaben über Moorliteratur, speziell pommersche, enth. (2). Das behandelte Gebiet liegt auf Meßtischblatt Neuenkirchen (Nr. 514). Da von der Beigabe einer Karte abgesehen werden muß, sei ein für allemal auf dieses Blatt verwiesen. Ebenso auf die in Arbeit befindliche und demnächst erscheinende geologische Ausgabe der Blätter Greifswald und Neuenkirchen (593 u. 514). Ferner sei auf die Kartenskizze in (7) verwiesen, die das Kieshofer Moor speziell darstellt. Kurd v. Bülow: Das Kieshofer Moor bei Greifswald. 3 Lage und Topographie. Das Kieshofer Moor liegt unter 54° 8' nördlicher Breite und 13° 23^ östlicher Länge von Gr. Und zwar genau 4 Kilometer Nord-nordwestlich der Stadt Greifswald, von topographischen Daten sind folgende von Wichtigkeit: Das eigentliche Moor liegt io der Nordwestecke cies dei Universität Greifswald gehörenden, links der Straße Greifs¬ wald-Stralsund in 3—4 Kilometer Entfernung von Greifs¬ wald sich in 1 km Breite hinziehenden Gehölzes von etwa 1 Quadratkilometer Größe. Es mag bei annähernd recht¬ eckiger Form einen Flächeninhalt von 25 ha haben und deckt sich im Großen und Ganzen mit Jagen 153. Es hat eine Höhenlage über NN, die mit ganz geringen Ab¬ weichungen um 5 m schwankt. Damit liegt die Moorober¬ fläche im Durchschnittsniveau einer Hochfläche und zwar um 4 m und mehr über der Oberkante der Talmoore und oft mehr als 7 m über den Talsohlen. Außerdem liegen am Südrande des Kieshofer Waldes 2 Reihen von Dünen, die, dem Waldrande mehr oder weniger parallel (Ost- Westlich) streichend, Höhenlagen bis zu 7 m erreichen. Klima. Im folgenden stütze ich mich auf das umfangreiche Material, das Hahndorf über das Greifswalder Klima zu¬ sammengetragen hat (8) und das ich in einer früheren Arbeit schon verwendet habe (1). Ich tue dies aus Mangel an geeigneterem, obwohl ich mir der relativen Unzuläng lichkeit solcher Daten bewußt bin, die im Hinblick auf allgemeine meteorologisch-klimatische Fragestellungen ge wonnen sind, ohne subtilere Angaben über biologisch und geologisch Wichtiges zu enthalten. 1* 4 Kurd v. Bülow: Das Kieshofer Moor bei Greifswald. Von den klimatischen Bedingungen der Moorbildung ist ohne Zweifel das Vorhandensein eines Feuchtigkeits¬ minimums die wichtigste. Das Minimum wird durch das Verhältnis von Niederschlag zu Verdunstung bestimmt. Die Niederschlagshöhe von rund 600 mm im Jahr ist durch die Nähe der Ostsee nur wenig beeinflusst. Das Maximum der Niederschläge fällt in die Sommermonate und bietet so der Pflanzenwelt eine einigermaßen sichere Bürgschaft gegen völliges Austrocken. Dagegen läßt sich ein Ein¬ fluß der Meeresnähe, als auch der vielen Flachmoore in dem hohen Durchschnittswert der absoluten Feuchtigkeit erblicken, der mit 7,1 mm schon höher ist als z. B. der von Stettin. Wichtiger sind die Werte der relativen Feuch¬ tigkeit, die als gefühlte Temperatur den Unterschied zwischen dem bei einer bestimmten Temperatur möglichen und tatsächlich vorhandenen Sättigungsgrund der Luft mit Wasserdampf angeben, d. h. die wirklich vorhandene Dampf¬ menge in Prozenten der maximal möglichen. Sie betragen für die Kieshofer Gegend: 83% pro Jahr (ebensoviel wie in Wilhelmshaven!): im Winter 89,94%; im Frühling 78,74%, im Sommer 77,83% und im Herbst 85,77%. Je größer die Prozentzahl der relativen Feuchtigkeit ist, um so geringer ist die Verdunstung. Zu dem hohen Feuchtig¬ keitsgrad kommt — als seine Folge — ein großer Bewöl¬ kungsbetrag: 66% des Himmels sind im Durchschnitt mit Wolken bedeckt. Außerdem eine große Anzahl von „trüben“ und „Nebel tagen“. Der Einfluß von Winden auf Hochmoore ist nur dann von Bedeutung, wenn Abtrieb des Waldes ein Moor seines Schutzes gegen Sonne und Wind beraubt und so dem überaus empfindlichen Torfmoos die Lebensmöglichkeiten beschneidet — ein Fall, der für Kieshof gerade im letzten Jahre eingetreten ist, aber noch keine Wirkung er¬ kennen läßt. Zu diesen, einer Moorbildung günstigen Einflüssen des Klimas — den hohen Niederschlägen, der großen relativen Feuchtigkeit und ihren Folgen, also einem gün¬ stigen Verhältnis von Niederschlag zur Verdunstung — Kurd v. Bülow: Das Kieshofer Moor hei Grreifsicald. kommt noch eine gleichmäßige, ausgeglichene Jahres¬ temperatur. Ungünstige Faktoren — periodische Wärme¬ schwankungen, die besonders im Mai, der Hauptvegetations¬ zeit, größere Beträge erreichen können (22,5°), Bewölkungs¬ minimum in den heißen Monaten — fallen demgegenüber nur wenig ins Gewicht. Gleichzeitig sind die vorliegenden Verhältnisse in anderer Hinsicht günstig zu nennen. Moorbildung, also Anhäufung von größeren Torfmengen, tritt nur dort ein, wo die Bildung organischen Stoffes schneller fortschreitet als seine Zersetzung. Also dürfen die Voraussetzungen einer gründlichen Zersetzung nicht erfüllt sein. Diese, hohe Temperaturen bei mittlerer Feuchtigkeit und gleich¬ zeitigem Luftzutritt, begünstigen das Gedeihen aerober Bakterien außerordentlich, erhöhen somit die Wahrschein¬ lichkeit einer vollständigen Verwesung. Da in unserem Ge¬ biete diese Voraussetzungen nur im beschränkten Maße zutreffen, so besteht die Möglichkeit einer Anhäufung halb¬ zersetzter, vermoderter und vertorfter, organischer Sub¬ stanz (1). Geologie der Umgebung. Kieshof liegt in dem Teil der vorpommerschen Grund- moränen-Ebene zwischen der mittleren vorpommerschen Endmoräne von Kiesow-Hohenmühl irn Süden und der nördlichen von Mannhagen, Kirchdorf, Jeeser im Norden. Diese soll im folgenden kurz als „Gristower Moräne“ bezeichnet werden. Zwischen diesen beiden Moränen dehnt sich eine im großen und ganzen flachwellige Oberfläche, inmitten deren Greifswald auf einem Kreidehorst im Tale des Ryck liegt. Diesen Kreidehorst verhüllen Ablagerungen des Diluviums von mindestens 12 m Mächtigkeit: Geschiebe¬ mergel, der an der Oberfläche in Geschiebelehm übergeht, und Geschiebesande, die zum Teil den Untergrund des Rücktales bilden. Die Moore des Rücktales erreichen Mächtigkeiten von 2 — 3, auch 4 — 5 m (1). Da man in einigen ganz ähnlich beschaffenen Mooren Vorpommerns Reste vom Ren gefunden hat, so ist man berechtigt, die 6 Kurd v. Biiloic: Das Kieshofer Moor bei Greifswald. Entstehung dieser Schichten noch in die Ancyluszeit zu verlegen. Der Hauptteil ihrer Entwicklung fällt dagegen in die auf die Ancylusperiode folgende Zeit der Litorina- senkung (3). Die Grundmoräne nördlich der Ryckwiesen ist bis etwa 1 km nördlich des Ryck lehmig ausgebildet. Von dort an wird der Boden sandiger und geht schließlich in reinen Sand über. Dieser hält bis in Höhe von Olden¬ hagen an, um dann stark sandiger Ausbildung der Grund¬ moräne Platz zu machen. Die Oberflächengestaltung dieser Gegend geht aus dem vorigen Abschnitt hervor. Im großen handelt es sich um eine weite, zum Teil tischebene Fläche, die durch eingeschnittene und heute mit moorigen Torfwiesen erfüllte Talsenken den Charakter einer Hoch¬ fläche erhält. Ein Aufschluß in diesem Gebiet zeigt folgendes Durch¬ schnittsprofil: 5. schwach humoser, grauer Sand, Kulturschicht, Ge¬ schiebeführend 1,5 dm 4. eisenschüssiger, humoser, brauner bis graubrauner Sand mit verwitterten Geschieben 3 dm 3. stellenweise stark humoser, grauer bis schwarzer Sand, der Nester von reinem Torf mit Holzresten enthält 1,5 dm 2. geschichteter steinfreier Sand 9 dm 1. Darunter Sand ? dm Wir haben also dieses Bild: zu oberst die schwach ge¬ schiebeführende sandige Grundmoräne ohne jede Schicht- tung, die infolge der Ackerkultur einen gewissen, wechseln¬ den Humusgehalt hat und andererseits durch chemische Verwitterungs Vorgänge ihrer Geschiebe (Auslaugung und Ausfällung von Eisen als Eisenoxydhydrat) mehr oder weniger braun gefärbt erscheint. Da die Moränendecke hier eine Mächtigkeit von 3 — 5 dm hat, ist sie in ihrer ganzen Ausdehnung der Verwitterung ausgesetzt, was sich im mechanischen Zerfall besonders der granitischen Ge¬ schiebe kennzeichnet. Die obersten 2 — 3 dm gehören zum sogenannten gewachsenen Boden, der völlig von rezenten jCurc l v. Bülow: Das Kieshofer Moor bei Greifswald. 7 Pflanzenwurzeln durchzogen und reich an Humus ist. Nach unten hat diese Schicht vielfach eine ausgeprägte Grenze gegen die folgenden, ebenfalls 'eisenreichen, aber geschiebefreien Sande, die nach 6-7 dm eine deutliche Schichtung zu zeigen beginnen. Die Oberkante dieses Sandes ist scharf durch das Auftreten lokaler Humus¬ schichten ausgeprägt, die stellenweise in reinen Torf über¬ gehen. Eines der Vorkommen dieser Art (5 600 m West- süd-westlich Leist Hof I) bildet einen kleinen, etwa 3—3,5 dm tiefen und 1—1,2 m im Durchmesser haltenden gletscher¬ topfähnlichen Trichter. Die Torfschicht ist im Mulden¬ tiefsten natürlich am mächtigsten: 1-3 dm Nach a len Seiten wird der Torf schnell dünner und keilt schließlich undeutlich aus. Das Innere dieser Mulde ist von der schichtungslosen Grundmoräne erfüllt. Sie hat sich an¬ scheinend im Laufe verhältnismäßig weniger Jahre mit Torf gefüllt und erinnerte mich an die flandrischen Granat¬ trichter von 1914, wie sie sich im Jahre 17/18 darstellten: ein kreisrunder Teich, von dessen Rändern Verlander- pflanzen vorrückend die Wasserfläche einengten. Reiches Tier- und Pflanzenleben erfüllte diese Trichter, sodaß ihr Boden sich schnell mit einer ziemlich mächtigen Mudde bedeckte. Die Grundwasserverhältnisse des Gebietes sind einfach. Als Mittelwert für die Tiefe des Grundwassers unter Tage glaube ich für die trockene Jahreszeit 13—16 dm an¬ geben zu können, und zwar soweit die Oberfläche sich nie über + 5,5 m erhebt. Der Grundwasserspiegel erreicht also im Durchschnitt 3,8— 4,5 m ü. M. Diese Zahl wird in der nassen Jahreszeit auf 4,0 bis 5,0 ansteigen. Gelegenheit zur Beobachtung des Grundwassers hat man bis zu einem gewissen Grade nur in künstlichen Aufschlüssen: Brunnen, Gräben, Gruben; auch der größte Teil der sog. So e dürfte hierher zu rechnen sein. Gegen das Meer wird die Geschiebesandflache in einer Breite von 1,25 km durch Dünen abgeschlossen, deren Material sehr durchlässig ist. Sie dienen Verlanderbestanden als Ansatzbasis, die, im Verein mit der anschwemmenden 8 Kurd v- Büloiv: Das Kieshofer Moor bei Greifswald. Tätigkeit des Meeres vieler Orts schon mehrere 100 m neues, festes Land geschaffen haben, dessen Grundwasser¬ stand fast mit der Oberfläche zusammenfällt, also auch mit dem Spiegel der See. Also bildet der Grundwasser¬ spiegel die einfache Fortsetzung des Seeniveaus, mit der einzigen Modifikation, daß die Kapillarität des feinkörni¬ gen Wasserträgers ihn zu einem ausgeglichenen Abbild der Landoberfläche umformt. Dem zufolge wird eine Speisung des Grundwassers durch Niederschläge infolge des Gefälles einen Grundwasserstrom gegen NN hin er¬ zeugen, im allgemeinen nach Osten. Der ohnehin nähr- stof farme Sand, den die Schmelz wässer aus der Moräne wuschen, wird durch diesen Strom seiner letzten Salze beraubt. Allein suspendierte Partikel in kolloidaler Form werden sich in ihm finden, die infolge des Mangels an Nährstoffen für die Pflanzenwelt ohne Bedeutung sind. Wo der den Sand unterteufende Lehm der Oberfläche nahe kommt, steigt der Grundwasserspiegel; so wenig mächtiger sandiger Lehm die Oberfläche bildet, bleibt das Grundwasser unbeeinflußt. Im ganzen kann man sagen, daß der sandige Lehm, der überaus oft mit lehmigem Sand und reinem Sand wechselt, überall den gleichen Giundwasserstand aufweist. Zu beachten ist, daß das Gi und wasser sich schon 3 — 4 dm über seinem eigentlichen Spiegel bemerkbar macht, daß also beispielsweise der Sand in 14 dm Tiefe feucht wird, obwohl sich das Grund¬ wasser erst in 17 18 dm findet. Für die Frage der Moorbildung muß man mit der kleineren Zahl rechnen. Geologie des Moores. Das beschriebene Gebiet durchzieht ein im Durch¬ schnitt 1 — 1,5 km breiter Sandstreifen. Sein Südrand ist ungefähr durch die Punkte Immenhorst -Neuenkirchen - Meierei Kl. Ladebow bezeichnet, während am Nordrand das Chausseewärterhaus, Oldenhagen und der Punkt 3,9 am Wege Kl. Ladebow -Wampen liegen. Es handelt sich um einen mittelfeinen, beinahe geschiebefreien Sand, der Kurä v, Biiloiv: Das Kieshofer Moor hei Greifswald. 9 im allgemeinen 2 m Mächtigkeit nicht oder nur wenig überschreitet. Nur in der Umgebung des alten Exerzierplatzes und im Westteil der Universitätsforst zwischen Neuenkirchen und Kl. Ladebow fand ich ihn innerhalb 2 m noch nicht von Lehm unterteuft. Im Landschaftsbilde kennzeichnet er sich dadurch, daß er an einzelnen Stellen Kiefernwald trägt: So östlich und westlich Neuenkirchen. Im Neuen- kirchener Wald bildet er flachhügeliges Dünengelände. Dünen bilden auch den Südrand des Waldstücks westlich der Straße Greifswald-Stralsund, dessen Nordwestecke das Kieshofer Moor einnimmt. Die Bildung dieser beiden Dünengebiete wird man — beide streichen ungefähr ost¬ westlich — in die gleiche Zeit verlegen können, und zwar scheint es mir, daß sie in derselben vorlitprinischen Periode entstanden sind, wie Klose (4pg. 76) es von den Kl. Lade- bower Dünen annimmt, obwohl ich der Beweisführung Kloses nicht ohne weiteres beistimmen kann. Das Moor ist durch folgende Linie begrenzt: Im Norden verläuft sie etwas unterhalb der 6,25 m-Kurve und trifft 250 m südlich des Chausseewärterhauses auf die Straße Greifswald — Stralsund, der sie nach Südosten bis an den Punkt folgt, an dem ein Waldweg Klasse B in südwestlicher Richtung abzweigt. Von dort verläuft sie 600 m ziemlich genau südlich, um dann in weitem Bogen mit dem Wege nach Westen umzuschwenken, der zwischen Kilometerstein 29,6 und 29,5 auf die Straße trifft; 0,5 km östlich des Waldrandes bei Gut Kieshof weicht sie etwas nach Norden zurück und springt im rechten Winkel nach Westen gegen den Waldrand vor, den sie am nördlichen Drittel von Kieshof trifft, um erst ihm und dann der Grenzlinie zwischen Wiese und Acker nach Norden und Nordosten zu folgen. Diese Linie umgreift das Moor im weitesten Sinne: Zwischen Grenze und Waldrand im Norden erstreckt sich eine Fläche Flachmoores, die Torf von wenigen dm Mächtigkeit enthält. Innerhalb der Grenze liegt im Walde ein 100 bis 200 m breiter Streifen von Rohhumus, der das 10 Kura v. Büloic: Das Kieshofer Moor bei Greifswald. ganze Moor umgibt. Nach innen folgt sodann ein eben¬ so breiter Gürtel, den man als Flachmoortörf ansprechen muß, darauf als Kern eine im Durchmesser durchschnittlich 400—500 m haltende Fläche Hochmoores. Im Aufriß stellt sich das Moor als eine muldenförmige Vertiefung dar. In gleichmäßigem Abfall sinkt der Unter¬ grund von Norden, Osten und Westen gegen eine tiefste Linie hin ab, die an dem obengenannten Waldweg Klasse B in 475 bis 550 m Entfernung von der Straße diesem Wege parallel läuft. An der südlichen Moorgrenze dagegen fin¬ den sich (240 m nördlich des Waldrandes) Torfmächtigkeiten von nur wenigen dm, die relativ plötzlich zu zwei Meter anschwellen, um langsam der Maximaltiefe zuzustreben. Das Moor hat also im Süden die Form eines tiefen Tellers, im übrigen schüsselförmige Gestalt. In seiner ganzen Ausdehnung ist es in den oben be¬ schriebenen Sand von Neuenkirchen-Kieshof eingesenkt. Dieser ist von gleichmäßig feinem Korn, etwa dem Durch¬ schnittskorn von Dünensand, grauer bis weißer Farbe, an¬ scheinend steinfrei. Er liegt hier in geringer Mächtigkeit auf dem Geschiebelehm der letzten oder vorletzten Ver¬ eisung in einer Decke von höchstens 2 m. Es ist anzu¬ nehmen, daß er auch unter dem Moore keine wesentlich größere Mächtigkeit erreicht, und so in seiner ganzen ver¬ tikalen Ausdehnung Träger des Grundwassers wird. In¬ folgedessen ist er im Untergründe und der näheren Um¬ gebung des Moores vollständig mit Wasser getränkt und setzt dem Eindringen des Handbohrers keinen nennens¬ werten Widerstand entgegen. Unter dem Moore ist er infolge einesteils des Wassergehaltes anderenteils der Bei¬ mengung von humosen und sapropelitischen Stoffen von grauer Farbe, die stark nach blaugrün spielt, sodaß er auf den ersten Blick u. U. mit dem Mergel des Unter¬ grundes zu verwechseln ist. Es liegt hier ein typischer Sapropelsand vor, dessen einzelne Körner im Sapropel suspendiert sind, und der deshalb flüssige, gallertartige Be¬ schaffenheit hat, lufttrocken aber von gewöhnlichem Fein¬ sand nicht ohne weiteres zu unterscheiden ist. Gegen den Kurd v. Büloiv: Das Kieshofer Moor bei Greifswald. 11 Westrand hin wird er bedeutend gröber und somit durch lässiger. Zugleich nimmt sein Sapropelgehalt ab, um ganz zu verschwinden. Die tiefsten Teile des Beckens erfüllt Sphagnumtorf, der vom Beckenboden bis 20 dm unter Tage das Moor zusammensetzt. Es handelt sich um braunrote Massen wenig zersetzten Torfmooses, dessen einzelne Bestandteile durchaus deutlich erkennbar sind. Neben den vorherr¬ schenden Sphagnum-Resten finden sich sicher bestimm¬ bare Teile — besonders Stengel — von Vaccinium arten, auch Samen der Kiefer scheinen vorzukommen. Infolge der wenig vorgeschrittenen Zersetzung und dadurch relativ wohl erhaltenen pflanzlichen Struktur ist diese Torfschicht von großer Leichtigkeit und Lockerheit und für Wasser weitgehend durchlässig. Da der Grundwasserstand in dem Sand über dem Mergel natürlich hoch ist, ist der leicnte Moostorf vollständig mit Wasser angefüllt und daher fast flüssig, sodaß beispielsweise der Handbohrer in den meisten Fällen nur geringe Mengen zu fassen und zu föidein \cr mochte. Nach oben bildet er eine ziemlich scharfe, jeden¬ falls deutliche, Grenze. Darüber folgt ein sapropelhaltiger Torf, Jei durch weit vorgeschrittene Zersetzung schwarz und galleitaitig erscheint. Es finden sich in ihm, als einzige erkennbare struierte Teile, Reste von Phragmites, die dunkel- bis hellbraun gefärbt sind. Diese Schicht tritt im Zusammen¬ hang nur an den Moorrändern auf, scheint allerdings auch in der Mitte nicht ganz zu fehlen. Zu beachten ist dabei, daß sie an den Rändern im allgemeinen in Tiefen von 18 — 20 dm vorkommt. Sie entspricht in ihrer ganzen Beschaffenheit und ihrem Verhalten derjenigen Gruppe von Sapropelgesteinen, die Potone 1906 als Sagropeltorf bezeichnete, und zwar unter diesen wieder als Doplerit- Sapropel: „Sapropel mit reichlichem Humussäure bzw. Schlämm- und Schwemmtorfzusatz. Die Bestandteile dieser Kaustobiolithe sind in diesem Fall allochton“ (22), Im vorliegenden Falle kommt jedenfalls der erste Teil der Definition in Frage, wobei mit „Humussäuren'k ganz all- 12 Kurd v. Bülow: Das Kieshofer Moor bei Greifswald. gemein Humusstoffe gemeint sind, die sich in Wasser colloidal lösen. Jedenfalls handelt es sich hier nicht um einen chemischen, vielmehr einen praktischen oder petro- graphischen Begriff. Ebenso steht es mit dem Dopplerit, der als niedergeschlagene Humussäure definiert wird, die im bergfeuchten Zustand von gallertartiger Beschaffenheit ist. beine Entstehung verdankt dieser Dopperit-Sapropel ganz allgemein der Entwicklung eines reichen Tierlebens; dessen Produkte: Exkremente und Leichen bilden ihn im Verein mit Pflanzenresten, die durch eben diese Tierwelt und andere Einflüsse, wie Wasserbewegung und Wind, mechanisch zerkleinert worden sind. Neben den erwähnten Eigenschaften weist die Mudde von Kieshof einen gewissen, geringen, doch nach der Tiefe etwas zunehmenden Sandgehalt auf; die Korngröße dieses Sandes entspricht der des Untergrundsandes und der Dünensande vom Südrande des Waldes. Nach dem Vorhandensein von Gesghiebemergel, der, überall anstehend, Untergrund und Umgebung zusammen¬ setzt, infolge weitgehender Verwitterung aber in den oberen Metern zum kalkfreien, braunen Geschiebelehm geworden ist, müßte ein gewisser Kalkgehalt im Moore oder wenig¬ stens in der tiefsten Mudde zu erwarten sein. In der Tat findet er sich. Und zwar bezeichnenderweise am West¬ rande des Moores, den gröbere Sande bilden; hier hat die Mudde auf kleine Erstreckung hin dunkel- bis hellgraue Farbe, die dem verschieden hohen Kalkgehalt entspricht. Einzelne Schmitzen sind als Kalksapropel, zum Teil sogar als Moorkalk zu bezeichnen. Die Homogenität dieser Massen läßt an chemischem Niederschlag denken, der auch wahrscheinlich ist, da die kolloiden Humuskörper in geringem Maße die Fähigkeit haben, in Wasser gelösten kohlensauren Kalk auszufällen. Daß sich derartige Kalk- sapropele nur am Westrande finden, erklärt sich einfach aus der leichten Passierbarkeit der dort anstehenden groben Sande für Wasser und darin gelöste Salze. An anderen Stellen sind also kalkige Beimengungen in nennens¬ wertem Maße in der Mudde nicht zu erwarten. Kurd v. Büloiv : Das Kieshofer Moor bei Greifswald. 18 Über der Mudde folgt in langsamem, allmählichem Übergang ein schwarzer, dichter Torf von Mächtigkeiten zwischen 3 und 6 dm. Der am meisten ins Auge fallende Bestandteil dieser, im übrigen gleichmäßigen, Massen sind Reste von Phragmites kommunis, und zwar ausschließlich Rhizome. Diese Schicht geht ihrerseits in gleichmässigem Übergang — sowohl der strukturellen Beschaffenheit als auch der Farbe — in eine zweite Schicht wenig zersetzten Sphagnumtorfes über, die sich von der tieferen nicht unter¬ scheidet. Neben dem Übergang in Struktur und Farbe läßt sich ein solcher in der Zusammensetzung der pflanz¬ lichen Reste erkennen: der schwarze, homogene Specktorf, der nur vereinzelte Phragmites-Rhizome enthält, wird je weiter nach oben, desto brauner und heller, Torfmoos- Reste werden deutlich und umhüllen nun die Schilfreste, bis diese ganz verschwunden sind und Sphagnum vor¬ herrscht. Das bleibt bis zur Oberfläche des Moores so; die obere Moostorfschicht hat also eine durchschnittliche Mächtigkeit von 12 dm, die bis auf 16 dm anschweilen kann. Im Westteil der Moorfläche zeigt die oberste Schicht eine weitgehende, tiefreichende (6—8 dm) Zersetzung, durch die sie hier zu einer schwarzen dichten Masse wird. yon 5 — 0 an vermag man eine leichte Braunfärbung zu beobachten, die sich zuerst nur auf eine Moosreste beschränkt, schließlich aber den ganzen Torf ergreiit. An einer Stelle — am Westrand — fand ich die Wirkung der Zersetzung noch in 27 bis 28 dm Tiefe. Dieses abweichende lokale Verhalten geht aui die Torf-zer- störenden und Zersetzung-fördernden Wirkungen des alten Waldbestandes zurück. Die Plauptrolle dabei aber spielt wieder das gröbere Korn des Sandes, das der Wasserzirkulation keinen nennenswerten Widerstand ent¬ gegensetzt. Deshalb gelangen größere Mengen des kalk¬ beladenen Wassers in den Torf. Der Kalk stumpft die „Humussäuren“ ab und verbessert dadurch die Lebens¬ bedingungen für die Zersetzungsbakterien. Der Gesamtaufbau des Moores zeigt also folgendes Durchschnittsprofil, dessen Mächtigkeitszahlen von unter- 14 Kurd v. Büloiv: Das Kieshofer Moor bei Greifswald. 12 — 16 dm 3 — 6 dm 1 — 3 dm 5 — 15 dm geordneter Bedeutung für das Verständnis der Genisis sind, da sie eben nur Durchschnittswerte darstellen, die von den natürlichen Verhältnissen in ihrer Mannigfaltigkeit keine Vorstellung geben können. 4. Leichter Sphagnumtorf 3. Schilftorf 2. Lebermudde 1. Leichter Sphagnumtorf 0. Sapropelsand des Untergrundes. Als fünftes organisches Glied muß über dem Profil die heutige Vegetation, die rezente Fortführung der ganzen Entwicklung stehen. Für den folgenden Abschnitt verweise ich — da das Meßtischblatt zu wenige Einzelheiten bietet — auf die ausgezeichnete Karte in (7), die fast allen heutigen Ver¬ hältnissen Rechnung trägt; in der Bezeichnung der ein¬ zelnen Teile folge ich aus Zweckmäßigkeitsgründen eben¬ falls dieser Karte. Bei Schilderung der Vegetation be¬ schränke ich mich auf das geologisch Wichtige. Die Oberfläche des Moores ist für das Auge im Ganzen eben. Da man eine Senkung der Oberfläche an¬ nehmen muß, die infolge menschlicher Eingriffe entstanden ist, kann man ohne weiteres mit dem ehemaligen stärkeren Vorhandensein der „uhrglasförmigen Aufwölbung“ rechnen, die sich bei genauer Beobachtung auch jetzt noch naeh- weisen läßt. Drei Torfstiche, bzw. Gruppen von solchen hat das Moor aufzuweisen. Nach der Bezeichnung von Marie Voß (7): A. B. C. A besteht .aus einer Reihe von 8 einzelnen, rechteckigen Torfstichen, die durch schmale stehengebliebene Torfdämme von einander getrennt sind und alle südlich des Weges liegen, der von der Chaussee in südwestlicher Richtung ins Moor führt (s. o.). Die offenen Wasserflächen dieser Stiche bieten derartige Verhältnisse: sie sind zum großen Teil mit Schilfrohr be¬ standen, das sie langsam einengt und im Verein mit einer üppigen Unterwasservegetation auszufüllen strebt. In der pflanzlichen Kleinwelt ist besonders das Auftreten von Chara (kalkausscheidendes Armleuchtergewächs) bemerkens- Kurd v. Bnlow : Das Kieshofer Moor bei Greifswald. 15 wert. In den Stichen, die (7 pg. 11) mit 3— VII bezeichnet sind, läßt sich das Vordringen von Torfmoos beobachten, das von den Rändern her dem Schilf folgt, um es schlie߬ lich zu verdrängen. An diesen Stellen findet sich also Sphagnum und Phragmites gemeinsam. Doch fand ich auch, an der Nordostecke von Stich I, Phragmites un¬ mittelbar in Torfmoos und einer Umgebung typischer Hochmoorpflanzen in einigen, wenn auch kümmerlichen Exemplaren. Ebenso in Stich C. Vielerorts ist das Hoch¬ moor (Sphagnum) schon vollständig an Stelle des Flach¬ moores getreten: so in A bei d, in B in der ganzen Süd¬ hälfte und der Westpartie, während der Rest der einstigen Teichfläche noch vollständig von dichten Schilfbeständen eingenommen ist. Stich C befindet sich völlig im Hoch¬ moorstadium, weist also nur Sphagnum auf (mit wenigen Exemplaren von Schilf). Als Endglied dieser Reihe (vom Flachmoor zum lebenden Hochmoor) zeigen die schmalen, zwischen den einzelnen Stichen stehenden Torfdämme die typische Vege¬ tation des toten, bebuschten Hochmoores: Heidekraut, Kiefer, Pulverholz, Sumpfporst kommen hier vor. Der Rest des Moores war bis vor kurzem reich be¬ waldet ‘(heute ist ein großer Teil abgeholzt): Kiefer, Birke setzen in der Hauptsache die Bestände zusammen. Das Pulverholz (Rhamnus frangula), das Mottenkraut (Ledum palustre), verschiedene Vaccinium arten, Drosera rotundi- folia der Sonnentau, Andromeda polifolia die Rosmarin¬ heide, Eriophorum vaginatum das Wollgras, Empetrun nigrum die Krähenbeere wachsen auf Sphagnumboden; Cyperaceen und Equiseten (Schachtelhalme) kommen inner¬ halb der Schilfbestände vor. Die ersteren charakterisieren die von ihnen bestandenen Flächen als nährstoffarmes, totes Hochmoor, die anderen als nährstoffreiches werdendes Flachmoor. Es finden sich hier also auf engem Raume grundver¬ schiedene Vegetationstypen nebeneinander vereint, die an ihre Umwelt bezüglich der Ernährungsbedingungen ein¬ ander diametral gegenüberstehende Ansprüche stellen. Sie 16 Kurd v. Bülow : Das Ivieshofer A/oor bei G-reifswald. sind der Ausdruck für Verschiedenheiten des Untergrundes. Solche anderer Art kommen nicht in Frage, da z. B. das Klima in dem kleinen Moorgebiet als gleichmäßig ange¬ sehen werden darf. Die Erklärung hierfür bieten die Wasseranalysen von Marie Voß in (7 pag. 27): sie geben an, daß das Wasser in den verschiedenen Teilen des Moores von durchaus verschiedener Beschaffenheit ist. Zwar ist Schwefelwasserstoff und salpetrige Säure nicht nachzuweisen, Ammoniak nur in Spuren, auch der Gehalt an Trockenrückständen ist ziemlich allgemein derselbe, doch ist in anderer Hinsicht ein Unterschied zwischen dem Wasser des Hochmoores und dem der Flachmoorflächen festzustellen: organische Bestandteile finden sich im Wasser des Sphagnummoores in größerer Menge; eine gleiche Art der Verteilung der geringen Chlormengen ist zu bemerken. Die wichtigsten Unterschiede aber finden sich in den Härtegraden der Wässer. Unter Härte versteht man den Gehalt eines Wassers an Kalk und Magnesia. Im vor¬ liegenden Falle kommt so gut wie ausschließlich CaCo3 in Betracht. Man drückt Härte in Härtegraden aus, und zwar bedeutet ein deutscher Härtegrad (CH°) das Vor¬ handensein von 1 Teil Kalkerde (CaO) in 100000 Teilen Wasser. Die Härtedifferenzen im Kieshofer Moor belaufen sich bis auf 13 DH°. Heide- (Hoch-, Sphagnum-) moor- partien enthalten das weichste Wasser, dessen Gehalt an CaO nicht über 4—5 Teile pro 100 000 Teile Wasser hin¬ ausgeht: Stich Ad, eine völlig mit Sphagnum verwachsene Stelle hat Härte 2,914 DH°, Stich Ca in seiner nördlichen Hälfte, wo er also durch einen etwa 50 m breiten Torf dämm vom Moor¬ rand getrennt ist, hat Härte 4,580 CH°, in seiner Südhälfte dagegen, also in größerer Ent¬ fernung vom Moorrand 4,541 CH°. Es könnte demnach scheinen, als ob der Kalkg-ehalt eine Funktion der Entfernung vom Moorrand sei. Eine Bestätigung bieten folgende Zahlen: Stich A I (dem Moorrand am nächsten): . 12,939 DH°, Kurd v. Bülooi: Das Kieshofer Moor hei Greifswald. 17 Stich A II (in größerer Entfernung vom Rand): 16,113 DH°, Stich A III (in größerer Entfernung vom Rand): 12,08 DH°, Stich A IV (in größerer Entfernung vom Rand): 10,352 DH°. Diese Teile enthalten vorwiegend Flachmoorbestände, I und II gewöhnlich auch Chara sp. Folgende Zahlen stammen aus den dem Rande ent¬ ferntest liegenden Partien der Ausstiche und entstammen Beständen, die sowohl Flach- als auch Hochmoorelemente vereinigen, die also einen Übergang vom Verlanderverein zum Hochmoorverein darstellen: Stich A V 4,060 DH' °. Stich A VI 2,823 DH° Stich A VII 3,764 DH° Im Allgemeinen läuft somit eine Abnahme des Kalk¬ gehaltes der Vergrößerung der Entfernung vom Moorrande parallel und mit ihr eine Änderung der Pflanzenvereine im Sinne des Verlandungszyklus. Es fragt sich nun, in welchen kausalen Zusammen¬ hang diese Erscheiuungen zu bringen sind. Es bestehen zwei Möglichkeiten: 1. die dem Moorrand zunächst liegenden Wasser¬ flächen sind dem Zustrome nährstoffreichen Grundwassers aus dem umgebenden Diluvialmergel und -Lehm ausgesetzt. Die Folge davon ist natürlich erhöhter Kalkgehalt in der Randzone. Für diese Annahme sprechen zwei Umstände: einmal die auffallend regelmäßige Härteabnahme, zum anderen die Tatsache, daß sich (im Westteil) Kalk im Sapropel nur in der Nähe der Grenze zwischen Moor und Diluvium findet. 2. es läßt sich denken, daß verschiedenes Alter der Stiche einen Einfluß auf die Wasserzusammensetzung aus¬ übt: die ursprüngliche gleichmäßige Härte gestattet an¬ spruchsvollen Wasserfloren die Ansiedlung an jeder geeig¬ neten Stelle. Je länger diese Flora dem Wasser seinen Nährstoffgehalt entzieht, um so geringer wird dieser werden. 2 18 Kurd v. Büloic: Das Kieshofer Moor hei Greifswald. Denn stärkerer Zustrom von außen ist deshalb kaum zu erwarten, weil die Humuskolloide des Torfes infolge ihrer Fähigkeit, Salze auszufällen, diesen auf größere Entfernung hin für Nährstoffe undurchdringlich machen. In jüngeren Stichen muß demnach der Härtegrad noch ein höherer sein, als in den älteren. Die erste Annahme scheint mir wahrscheinlicher, da mir bisher über die Altersverhältnisse der einzelnen Stiche nichts bekannt geworden ist und da die verschieden weit vorgeschrittenen Verlandungsstadien sich ebenso zwanglos mit Hilfe der ersten Annahme begründen lassen. Entstehung und Entwicklung des Moores. Nach dem Gesagten hat man sich die Entstehung und Entwicklung des Kieshofer Moores folgendermaßen vor¬ zustellen: Über die geschichteten, von einer dünnen Humuslage bedeckten Sande, die als fluviatile Bildungen des letzten Interglazials oder wahrscheinlicher als ausgelaugte Grund¬ moräne der vorletzten Eiszeit aufzufassen sind, breitete die Decke des letzten diluvialen Inlandeises seine Grund¬ moräne als Massen von Mergel, sandigem Mergel und Sand. Vielleicht ist der Sand von Neuenkirchen-Kieshof auch erst von den Schmelzwässern des zurückweichenden Eises aus dem Mergel ausgewaschen und in einer Senke des Untergrundes zusammengespült worden. Ehe eine Pflanzendecke die neugeschaffene Landoberfläche überzog, — dieser Zeitraum war jedenfalls nicht lang, da sich sogar in den Rückzugssanden der vorletzten Vereisung Pfanzen- reste finden! — konnten die Kräfte der Verwitterung sich ungehemmt entfalten — und schufen zunächst schneller, später langsamer — den kalkreichen, unverwittert grau¬ blauen Mergel mit frischen Geschieben zu dem heute vor¬ liegenden kalkfreien, durch Eisenoxydhydrat gelb gefärbten Lehm um, dessen Geschiebe in mechanischem und chemi¬ schem Verfall begriffen sind. Eine Senke in den ausgewaschenen, sterilen Sanden bot lange Zeit wohl keiner Pflanze genügend Nahrung, zumal Kurd v. Büloic: Das Kieshofer Moor lei Greifswald. 19 der Boden völlig trocken gewesen ist. Doch langsam wurde er feucht und bot infolgedessen anspruchslosen Pflanzen eine Basis, auf der sie keine Konkurrenz zu fürchten hatten. Zuerst mögen es Algen (Oscillarien usw.) gewesen sein, die den feuchten Sand mit einer dünnen Decke überkleideten und durch ihr Dasein für eine Mikro¬ fauna den Boden bereiteten. Da der gleichmäßig körnige Sand für Wasser durchaus durchlässig war, wurden die Reste dieser Kleinwelt von den meteorischen Wässern in die Tiefe gespült, wo sie sich zu Sapropel umbildeten, der zusammen mit den Gallertscheiden mancher Algen eine mehrere mm mächtige Schicht im Sand bildete. Zur Er¬ klärung des fast spontanen Auftretens muß man eine ver¬ hältnismäßig plötzliche Durchfeuchtung des Bodens an¬ nehmen, und zwar von unten her, da sich Niederschläge wegen der Bodenbeschaffenheit in der Senke nicht halten konnten. Da der Boden praktisch steril war, spielten mineralische Beimengungen in dem Grundwasser keine Rolle, boten also auch kein Hindernis für die Ansiedlung von Sphagnum, die nun in starkem Maße vor sich ging. Das Sphagnum bildete auf dem Sande immer mächtigere Moospolster und Torflager. Der Umstand, daß dieser Tori auch heute noch nicht reif ist, d. h. völlig bis zur Strukturlosigkeit zersetzt, scheint auf ein gleichmäßiges, schnelles Wachstum des Torfmooses zu deuten, mithin darauf, daß die Lebensbedingungen besonders günstige waren: in erster Linie müssen ausreichende Feuchtigkeits¬ mengen zur Verfügung gestanden haben, auch dann noch, als die Mächtigkeit des Torflagers die Höhe überschritt, die für den vertikalen Wassertransport von der Kapillarität des Mooses überwunden werden kann (ungefähr 80 cm). Man muß also annehmen, daß der Grundwasserspiegel sich hob und dem Wachstum „nach drückte“. Anscheinend hielt schließlich das Wachstum des Torf¬ mooses mit dem Steigen des Grundwassers nicht mehr Schritt, sondern dieses wurde in immer zunehmendem Maße vom Wasser bedeckt und so am weiteren Wachstum behindert. Das Grundwasser bildete über dem Torf einen 2* 20 Kurd v. Bülow: Das Kieshofer Moor hei Greifswald. See, der die ganze Senke ausfüllte, soweit sich heute Flach¬ moor findet: also bis weit über die Nord- uud Nordwest¬ grenze des Kieshofer Waldes hinaus. In diesem Grund¬ wassersee setzte nun der typische Verlandungskreislauf ein: reiches pflanzliches Leben erfüllte die Uferzone des Sees, wobei Schilf die Hauptrolle spielte. Die flachen Randpartien waren in Sumpf, bald in Moor verwandelt. Wind und Wellen aber arbeiteten fortdauernd an der Zer¬ störung des eben Geschaffenen. Torfpartikel wurden ab¬ gerissen und „Humussäuren“ (s. o.) ausgelöst; von der Tierwelt mechanisch zerkleinerte und chemisch veränderte Pflanzenreste nahm der See auf, -Sand von den benach¬ barten Dünen und Staub- und Tonpartikel trug der Wind herbei. Alles dies Material vereinigte sich am Grunde des Sees zu der schwarzen, gallertartigen Faulschlamm¬ masse, die als Lebermudde bezeichnet wurde, und bildete den günstigen Nährboden für die Vegetation von Sumpf¬ pflanzen, die von den Rändern immer weiter gegen die Seemitte vorrückte. Wo der umgebende Sandboden gröber und durchlässiger war, gelangten mit dem herbeiströmen¬ den Niederschlagswasser Mengen von Kalk aus dem dilu¬ vialen Mergel in den Schlamm, in dem sie von den Humus-Kolloiden festgehalten und als Moorkreide und Kalksapropel niedergeschlagen wurden. Der meiste Kalk aber wurde von den Sumpfpflanzen zu ihrem Aufbau ver¬ wendet und förderte deren ohnehin üppiges Wachstum. Bis zu 6 dm Flachmoortorf vermochten sich anzuhäufen, ehe die Oberfläche des Moores über dem damaligen Grund¬ wasserspiegel lag und einer schnellwüchsigen Grünland- Vegetation kein Fortkommen mehr gewährte. Jetzt kam wieder die Zeit des Torfmooses, das im langen Kampfe auch die letzten Reste des Schilfrohres erstickte und un¬ verändert fast bis zur heutigen Oberfläche fortwucherte. In dem obersten Dezimeter finden sich indessen braune faserige Schöpfe des Wollgrases im Verein mit anderen Pflanzenresten (besonders Vacciniumarten), die darauf deuten, daß infolge irgend welcher Einflüsse dem Moore nicht mehr die genügenden Feuchtigkeitsmengen zugeführt Kurd v. Bülow: Das Kieshofer Moor lei Greifswald. 21 wurden, somit das Absterben des Moores begann. Ihre einfachste Erklärung findet diese Tatsache damit, daß der so zu benennende „zweite Grundwasserhorizont“ des Moores, der sich auf dem von vornherein undurchlässigen Flachmoor¬ torf staut, eine gewisse Höhe nicht überschreiten kann, da er mit dem Grundwasserspiegel der umgebenden Sande kommuniziert. Die Kapillarität des Moostorfes reicht nicht aus, ihn in den zentral gelegenen Teilen des Moores bis zur Oberfläche zu heben, da diese immer noch etwas höher liegen als die Randpartien, über denen in der nassen Jahreszeit das Wasser 0,5 bis 1 dm hoch steht. Folglich ist die oberste Partie für Torfmoos zu trocken. Dieses stirbt ab und macht den Pflanzen des bebuschten Hoch¬ moores Platz. Hochmoorbildungen erfüllen aber nur den Zentralteil des Moores, da die flachen Randgebiete schnell vom Flachmoortorf ausgefüllt worden waren und infolge der sie umgebenden hohen Diluvialböden immer einen hohen Salzgehalt beibehielten, der dem Sphagnum nicht zusagt. Eine andere Ansicht über den Tod des Moores gewinnt man durch die Lektüre der Hornschuchschen Arbeit von 1887 (18): damals — also vor 80 Jahren — war das Moor „in neuerer Zeit trocken gelegt“, eine Fläche von 100 Schritt Breite und 200 Schritt Länge diente „noch“ dem Torfstich. Aber die Fläche des Moores scheint keinen Baumbestand getragen zu haben, sondern war noch „beinahe ganz mit Sphagnum acutifolium bedeckt“. Das spricht dafür, daß das Moor damals noch lebte, aber durch angelegte Entwässerungsgräben dem Austrocknen anheimgefallen war. Seit jener Zeit hat sich die oberste Eriophorumtorfschicht gebildet. Diese Drainageanlagen haben das Absterben des Moores vor seiner Zeit her¬ beigeführt. Aber die offenen Wasserflächen der Stiche boten von nun an das Bild im Kleinen, daß das Moor im Großen geboten hatte: wieder setzte in Teichen auf und in dem Moostorf der Vorgang pflanzlicher Verlandung und Moor¬ bildung ein, um von neuem dem Endstadium des toten Moores zuzustreben. Fürs erste jedoch ist anzunehmen, 22 Kur d v. Bülow: Das Kieshofer Moor bei Greifswald. daß das Moor von neuem aufleben wird, wenn in dem nunmehrigen Naturschutzgebiet alle Kulturarbeiten einge¬ stellt werden. Seinen Charakter als „Zwischenmoor“, den man diesem Hochmoor von rein botanischem Standpunkt aus zusprechen könnte, dürfte es dann wieder verlieren und die Zahl der wenigen Nordostdeutschen lebenden Hochmoore um eins vermehren und so der fast restlosen Verwüstung des „Hochmoorphänomens und damit einer der merkwürdigsten und fesselndsten Landschaften“ (Keil¬ hack) Einhalt gebieten. Die Frage nach dem Alter des Moores kann man mit dem Hinweis auf die Beobachtung beantworten, daß sich in anderen Mooren im Durchschnitt jährlich 1 mm un¬ reifen Torfes bildet. Demnach hätte das Kieshofer Moor etwa ein Alter von 3000 Jahren, wobei als Augenblick der Entstehung der angenommen ist, in dem das Grundwasser dem heutigen Moorboden erreichte, als Schlußpunkt etwa das Jahr 1840, in dem menschliche Eingriffe es trocken legten. Zeitpunkt der Entstehung des Kieshofer Moores. Die genaue Kenntnis der Entstehung des Kieshofer Moores gestattet es, sowohl deren Bedingungen zu er¬ kennen, als auch den relativen und absoluten Zeitpunkt der Entstehung bis zu einem gewissen Grade zu fixieren. Der Sand des Untergrundes war ursprünglich völlig trocken, da er nur allein Niederschlagsfeuchtigkeit empfing, die sofort versickerte. In dem Augenblick jedoch, als der Grundwasserspiegel sich dem Muldentiefsten soweit ge¬ nähert hatte, daß dieses dadurch eine gewisse Feuchtigkeit erhielt, begannen sich niedere einjährige Pflanzen anzu¬ siedeln, in erster Linie Algen und Moose. Diese Klein¬ flora bildete auf der Oberfläche eine relativ undurchlässige Schicht, deren Wirksamkeit durch das Eindringen der sich in Sapropel zersetzenden Mikrofauna noch verstärkt wurde. Nun konnte sich in beschränktem Maße Wasser an der Oberfläche halten und Torfmoos sich ansiedeln. Von da an scheint ein üppiges Wachstum dieses Mooses mit dem Kurd v. Büloic: Das Kieshofer Moor bei Greifswald. 23 fortgesetzten Steigen des Grundwassers Hand in Hand gegangen zu sein. Dieses erfolgte jedoch in einer Ge¬ schwindigkeit, mit der das Sphagnum nicht Schritt halten konnte, sodass sich bald ein See über dem neugebildeten Torf staute. Dieses Steigen des Grundwassers kann zwei Ursachen haben: entweder steigt der Meeresspiegel, mit dem das Grundwasser kommuniziert, infolge von Hebungen in der nördlichen Ostsee. Oder aber es sinkt das Land. Diese zweite Annahme ist wahrscheinlicher, weil man in Vor¬ pommern schon andere Anzeichen gefunden hat, die auf eine Senkung hinweisen. (3,23) Man hat diesen Vorgang in den verschwommenen Begriff der „Litorinasenkung“ eingeordnet, dessen Unhaltbarkeit m. E. durch Gagels Arbeit über die sogenannte Ancylushebung und die Lito¬ rinasenkung (23) dargetan ist, jedenfalls, soweit es sich um eine allgemeine, gleichzeitige Bewegung handelt. Wohl hat man an verschiedenen Stellen der deutschen Ostsee¬ küste tektonische Bewegungen nachweisen können. Doch gehen die Beträge der Senkungen weit auseinander, so z. B. betrug die Senkung in Kiel 12 — 17 m, in Travemünde 12 m, in Warnemünde 3,2 m, Oderbank 14 m, Ziesethal 10 m, Flensburger Förde 8 m usw. Ebenso liegen diese Bewegungen zeitlich recht weit auseinander: so ist z. B. die Kieler Senkung absolut sicher in vorlitorinischer Zeit vor sich gegangen, die Flensburger dagegen lange nach der Litorinazeit, hoch über Ablagerungen, die Buche ent¬ halten. Dänische Bewegungen fallen in die Litorinazeit, während die Senkung des Ziesetals bei Greifswald an der Grenze zwischen x4ncylus- und Litorinazeit stattfand. Doch auch im einzelnen gehen die Angaben auseinander. Klose (3) berechnet für das Ziesetal einen Senkungsbetrag von mindestens 10 m. Herr Professor Klautzsch teilte mir dagegen freundlichst mit, daß die Uferterrasse im Ziesetal, die der dritten Phase in der Geschichte des Haff Stausees entspricht, folgende Höhenlagen hätte: in Wolgast 12 m, an der Dänischen V/iek 5 m. 24 Kurä v. Büloio: Das Kieshofer Moor bei Greifsivald. Daraus wäre eine Senkung des Ziesetals gegen Westen um 7 m zu erschließen. Da aber zugleich die Uferlinie des Greifswalder Zungenbeckens sich zur Dänischen Wiek hinsenkt, so ist es nicht unwahrscheinlich, daß dieses das Zentrum der Greifswalder „Litorinasenkung“ darstellt1). Klose fand im unteren Rycktal die Ablagerung der Litorinasee in 4,0 — 5,1 m Tiefe: Sande von verschiedenem Korn, die einen förmlichen Muschelgrus darstellen. Bei 5,1 m stieß der Bohrer jedesmal auf einen größeren Stein, der möglicherweise einer Lage groben Gerölles angehört. Unter der Voraussetzung, daß dies tatsächlich der Fall ist, kann man die Unterkante der Strandbildungen der Litorinasee in etwa 5,3 — 5,5 m annehmen, welche Zahl einem ebensolchen Senkungsbetrage entsprechen dürfte. Einigermaßen wird diese Zahl der Wahrheit nahekommen, da im Ziesetal eine Senkung von 7 m so gut wie sicher ist. Vorausgesetzt also, daß die ehemalige vorlitorinische Landoberfläche 5,5 m höher lag als die heutige, so schnitt der Grundwasserspiegel sie nirgends, auch nicht in Mulden¬ tiefsten des jetzigen Moores, sondern lag noch etwa 3 m darunter. Vorausgesetzt muß dabei werden, daß die geo¬ logischen Verhältnisse sich seit ihrer Stabilisierung durch die letzte Eiszeit nicht wesentlich geändert haben. Diese Voraussetzung hat einen hohen Grad von Wahrscheinlich¬ keit: so kann man ohne weiteres annehmen, daß die Beschaffenheit des Sandes von Neuenkirchen-Kieshof von jeher dieselbe war: Korngröße, Durchlässigkeit, Nährstoff¬ armut und dementsprechend auch das Verhältnis des Grund¬ wasserspiegels zum Meeresniveau. Man ist also berech¬ tigt, die heutigen Verhältnisse auf die Zeit vor der Senkung zu übertragen. Der eigentliche Grundwasserspiegel lag also noch 3 m unter dem Muldentiefsten, die 2,7 m Sand über ihm 1) Beide — Ungleichzeitigkeit und Verschiedenheit des Senkungs¬ betrages — sind durch die Schollennatur des norddeutschen Unter¬ grundes bedingt, in dem große Bewegungen, die in Fennoskandia ihren Ursprung haben, in viele kleine Einzelvorgänge zerlegt, zur Geltung kommen. Kurd v. Biiloiv : Das Kieshofer Moor hei Greifswald. 25 waren völlig trocken. Um diesen Betrag mußte das Land sinken, damit in der Senke die Ansiedlung von niederen Pflanzen und Sphagnum möglich wurde. Mit anderen Worten mußte die „Litarinasenkung“ (5,5 m) zur Hälfte vollendet sein, ehe die Bildung des Moores beginnen konnte. Wie lange dieser Zeitpunkt absolut zurückliegt, läßt sich mit Hilfe der oben erwähnten Beobachtungen an¬ nähernd genau abschätzen: in einem Jahre bildet sich i/2 mm reifer Torf oder 1 mm halbreifer Torf. Das Profil des Kieshofer Moores weist auf (s. S. 22). (Schicht 2 + 3) Maxim. 900 mm reifen Torf = 1800 Jahre. (Schicht 1) Maximum 1500 mm unreifenTorf = 1500 Jahre. Also blickt das Kieshofer Moor auf ein Alter von höchstens 4900 Jahren zurück. Unter Annahme eines gleichmäßigen Fortganges der Senkung ergibt sich: erste Hälfte def Senkung vor der Zeit des Moores, zweite Hälfte der Senkung von Maxim. 24 dm bis 1 dm Moortiefe, d. h. die ersten 3,3 Tausend Jahre des Moores würden in die Zeit der Landbewegung fallen; denn die obere Moortorfschicht von 16 dm kann erst nach Been¬ digung der Senkung — über dem Grundwasser — ent¬ standen sein, scheidet also für die Berechnung der Sen¬ kungsdauer aus. Man wird kaum fehl gehen, wenn man die Litorinasenkung etwa 200 — 300 Jahre n. Chr. abschließen läßt. Ihr Beginn fiele demnach etwa in das Ende des siebenten Jahrtausends v. Chr., (kurz vor 6300) + 1) Im Einzelnen stellt sich diese Rechnung wie folgt: Alter des Moores 4900 Tod des Moores im Jahre 1840 n' Beginn seiner Entstehung also 3060 v. Beginn der 2. Hälfte der Senkung gleichzeitig, mithin 3060 v. Chr. Dauer der 2. Hälfte der Senkung zwischen 3060 und _!_ 240 j 3300 Jahre. (Denn die Senkung hatte das Moorwachstum nach 15 dm (lo00 mm), also 1500 Jahren überholt und dauerte allerhöchstens bis zum Beginn der zweiten Sphagnumperiode (1600 J.): 1840 —1600 = +240 n. Chr., also —3060 bis +240 = 3300 Jahre. Ende der Senkung also 240 n. Chr. Dauer der ganzen Bewegung demnach 6600 Jahre Beginn der Litorinasenkung bei Greifswald also _j_ 240 — 6600 = 6360 v. Chr. 26 Kurd v. Bülow: Das Kieshofer Moor hei G-reifswald. Vergleicht man diese, unabhängig von den Ergebnissen anderer Untersuchungen, gewonnene Zahl mit diesen, so erhält man folgendes (ich benutze nur die Zeitbestimmung De Geers, nach deren Veröffentlichung die älteren Ver¬ suche (Geinitz, Samter u. a.) nur noch historischen Wert haben). Nach De Geer dauerte die Litorinazeit von 4000 bis 500. Die pommersche Senkung begann demnach weit vor der De Geerschen Litorinazeit und dauerte nach obiger Schätzung bis fast in die historische Gegenwart. Diese absoluten Zeitbestimmungen haben natürlich nur dann ihre Richtigkeit, wenn sich in einem Jahr nur 1 mm unreiier Torf bildet und nicht, wie mehrere Autoren an¬ nehmen, 2 mm. Dann verschöbe sich die Zahl erheblich • und die Litorinasenkung in Pommern rückt der Gegen¬ wart bedeutend näher. Ich würde darin keine Unmöglichkeit sehen, denn Litorina litorla kommt heute noch in der Ostsee vor, östlich sogar bis Rügen, Scrobicularia piperata, das andere Leit¬ fossil der Litorinascbichten, ebenfalls (östlich bis Warne¬ münde); die Schicht der Wiecker Bronzezeitfunde (bei Greifswald) ist mit dieser Senkung in Beziehung zu setzen, denn sie besteht aus grobem Strandkies über und unter Schlamm; wenn Deeke sie (1906) etwa 3000 Jahre zurück¬ datiert, also auf 1000 verlegt, so ließe sich das mit meiner Annahme- vereinigen. Der Torf aes Kieshofer Moores ist leicht und locker. Er entspricht rein petrographisch dem jüngeren Sphag¬ numtorf der westdeutschen Moore. Er ist in der sub¬ atlantischen Klimaperiode Sernanders gebildet, deren Klima das heutige ist. Diese Klimaperiode deckt sich nach dem Gesagten also mit dem zweiten Teile der Litorinazeit. Der Grenzhorizont der westdeutschen Moore — das Liegende des jüngeren Sphagnumtorfes, eine Bildung des subborealen Klimas (trocken und warm) — muß also vor oder in der ersten Hälfte der Senkungszeit entstanden sein, in die demnach ciie subboreale Periode fällt. Die Atlantische — die Zeit des älteren Sphagnumtorfes (maritim und mild) - noch früher. Kurd v. Bülow: Das Kieshofer Moor bei Greifswald. 27 Es ist von vornherein wahrscheinlich, daß mit einer Ausbreitung der See (Litorinasenkung) eine Verände¬ rung des Klimas im Sinne größerer Feuchtigkeit eintritt; wobei diese beiden Hand in Hand gehenden Verände¬ rungen lokal beschränkt sein können. Sowohl die Lito¬ rinasenkung, als auch die Entwicklung der verschiedenen norddeutschen Moore wären demnach von örtlichen Ur¬ sachen abhängig und können nicht in ein großes Zeit¬ schema eingeordnet werden, müssen vielmehr — je nach der Örtlichkeit — als Teilvorgänge innerhalb eines weiteren r + 1840 + 240 Bildung Subat- T o des lantische — 8060 Zeit der Kieshöfer Moores Klima¬ periode. — 6300 Litorina¬ senkung (bei Greifs¬ wald) Subbo- reale Klima¬ periode. L • Zeitabschnittes aufgefaßt werden. Unter „Litorinazeit“ ist nur der Zeitabschnitt zu verstehen, in dem eine merk¬ liche Landbewegung statthatte, solange z. B. der Grund¬ wasserspiegel im Steigen begriffen war- Über einige Bedingungen der Moorbildung. Das Klima der subatlantischen Periode, unter dem sich das Kieshofer Moor entwickelt hat, ist das heutige. Seit 80 Jahren ist das Moor tot. Nun, da es zum großen Teil kahl geschlagen ist, da die Entwässerung nicht mehr recht arbeitet, beginnt sich das Sphagnum von neuem auszubreiten und überwuchert innerhalb weniger Monate am Boden liegendes Fallholz und steigt bultförmig am Fuße einzelner Sträucher empor und beweist damit, daß 28 Kurd v. Bülow: Das Kieshofer Moor hei Greifswald. das heutige vorpommersche Klima als solches einer Hoch¬ moorbildung nicht ungünstig sei. Der Boden Norrlands, des Schwedens nördlich des Dalälfen etwa, wird zu mindestens 20 % von regelrechten — meist Hoch - Mooren eingenommen, wahrscheinlich sind es 30%. Bedeutend größere Flächen — sicher 2/3 alles Waldbodens — überwuchert das Torfmoos in immer fort¬ schreitendem Maße. So liegt Kiruna z. B. unter etwa 68° nördlicher Breite in einer ungeheuren, einförmig flach¬ welligen Landschaft, deren Gerippe der Berggrund des „Kirunafältet“ bildet, die Kambrische Einflüsse geformt und diluviale verdeckt und modelliert haben. Dort er¬ blickt das Auge im Herbst inmitten der unabsehbaren Flächen, die das Gelb kümmerlicher Birken bedeckt, weite endlose Flecken dunkleren Brauns — Moor an Moor. Dort liegt die Jahrestemperatur unter 2° C, die Winter¬ temperatur unter 12°; Nachtfröste können in allen Sommer¬ monaten Vorkommen; jährlich fallen weniger als 400 mm Niederschläge, aber der größte Teil, etwa Vs fällt in den Juli und die Schneedecke bleibt länger als 200 Tage liegen; dazu kommt eine recht hohe relative Luftfeuchtig¬ keit, sodaß die ungünstigen Einflüsse einigermaßen äuf- gewogen werden. Der Hauptgrund jedoch für das ungehemmte Gedeihen des Torfmooses scheint mir zu sein, daß keine geregelte Forstwirtschaft im deutschen Sinne getrieben wird, und demgemäß weitgehende Entwässerungen fehlen. Denn wo diese durchgeführt werden, da sind die Tage des Sphag¬ num gezählt, weil die Gräben dem Boden die oberfläch¬ liche Feuchtigkeit entziehen und so die Moose im Daseins¬ kämpfe gegenüber anderen — xerophilen — Pflanzen in Nachteil bringen. Der Boden ist dann auch nicht mehr so intensiv und tief gefroren und taut schnell auf. Auch dieser Umstand begünstigt anspruchsvolle Pflanzen und benachteiligt anspruchslose und daher leicht verdrängbare, da langsam wachsende, wie das Torfmoos. Hier spielt also die Ausschaltung der Konkurrenz durch die Ungunst der Verhältnisse die Hauptrolle für das Gedeihen des Sphagnum. Kurd v. Bülow: Das Kieshofer Moor bei Greifsicald. 29 So ist es überall: Wald und Ackerwirtschaft be¬ günstigen die Konkurrenz; dazu kommt ein weiteres Moment (auch in Kieshof), das die Lage für Torfmoos verschlechtert, das Fehlen einer dauernden Schneedecke. Ihr Vorhanden¬ sein ist für die Ausbreitung, in besonders starkem Maße der lappländischen Moore, mit verantwortlich zu machen. Die klimatischen Bedingungen sind also auf der nörd¬ lichen Halbkugel innerhalb der gemäßigten und polaren Zone bis an die Grenze des Pflanzenwuchses gegeben. Jm einzelnen hängt Moorbildung dann von einer Anzahl von Faktoren ab, die aber alle schließlich auf eine "V er schlechterung der Lebensbedingungen für höhere Pflanzen hinauslaufen, sei es Nährstoffarmut, Feuchtigkeit, saurer Boden, langer Winter mit gefrorenem Boden und an¬ haltender Schneedecke. Die wichtigste Grundbedingung scheint allerdings klimatischer Art zu sein: ein Mindest¬ maß relativer Feuchtigkeit, während die im allgemeinen so stark betonte Notwendigkeit hoher Niederschläge (als solcher) nicht besteht. Diese Sätze nehmen nur auf die Bildung von Hoch¬ mooren Bezug, die ja vom Klima in viel stärkerem Maße abhängen als die sogenannten Flachmoore. Diese müssen theoretisch überall entstehen können, wo ruhige Wasser¬ flächen Pflanzen beherbergen — sofern meine Auffassung der Torfbildung richtig ist (1) pg. 6) ; also müßten sie, da vom Klima unabhängig, sich in jeder Zone finden, in der Sumpf- und Wasserpflanzen gedeihen, tropische Gegenden nicht ausgenommen J). Man sieht also, daß man unter gewissen Gesichts¬ punkten Hoch- und Flachmoorbildungen scharf getrennt behandeln muß. 1) Ich finde diese meine Ansicht in der mir bisher unbekannt gebliebenen Arbeit von Keilhack über „Tropische und subtropische Torfmoore auf Ceylon“ bestätigt: schon 1915 beschreibt Keilhack daä Vorkommen nicht nur von Flachmooren, sondern auch von Hochmooren in den Tropen. 30 Insektenlarven an Wurzeln von Wasserpflanzen. Von G. W. Müller. Die Wege, auf denen sich Insekten, Larven und Imagines, die zum Wasserleben übergegangen sind, mit Sauerstoff versorgen, sind überaus mannigfaltig — häufiges Aufsteigen zur Oberfläche des Wassers, Verbindung mit der Luft durch eine Atemröhre, Benutzung einer Taucher¬ glocke, Lösung von Sauerstoff an der Oberfläche einer Luftschicht, die den Körper umgibt1), allgemeine Haut¬ atmung, Tracheenkiemen, Blutkiemen, verschiedene Arten häufig combiniert — schließlich gibt es Formen, die die Atemluft untergetauchten im Grund verborgenen Pflanzen¬ teilen entnehmen, mit denen sie ihr Tracheensystem in Verbindung bringen. Genauer bekannt war dieser Modus nur von den Larven der Käfer Donacia und Haemonia (vergl. besonders Deibel). Ferner von der Culicidenlarve Mansonia (Taenio- rhynchus) (vergl. Wesenberg-Lund 1918, 1920). Ich 1) Dieser interessante Modus ist verbreiteter, als man nach den bisherigen Angaben annehmen möchte, er spielt eine große Rolle bei den Hydrophiliden (Imagines). Als ältere Beobachtungen in dieser Richtung nenne ich die an Corixa von Hagemann, 1910, an Plaea von "Wef elschei d, 1912, vor allem an Argyroneta von A. Schollmeyer, 1914, bezieht sich die letzte Beobachtung auch nicht auf eine Insekten¬ larve, so erläutert sie doch besonders gut, welche Rolle dieser Modus für die Atmung eines Tracheaten spielen kann. G. W. Müller: Insektenlarven an Wurzeln von Wasserpflanzen. 31 habe von dieser Form einmal hier eine Puppe gefunden, weiteres Material konnte ich nicht auffinden. In neuer Zeit hat A. Dette den gleichen Modus für eine Limno- biidenlarve — Trichosticha flavescens — nachgewiesen1). Ich will diesen Beispielen einige weitere anreihen. Allgemein muß ich bemerken, daß die Beobachtungen derartiger Larven einige Schwirigkeit bereitet; sie sind meist sehr träge, treten, wenn sie einmal von der Pflanzen¬ wurzel gelöst sind, nicht wieder mit ihr in Verbindung. Auch ist in der Natur die Verbindung oft eine sehr lose, so daß es bei verschiedenen Formen nicht gelingt, die Larven an der Wurzel hängend zu finden, was bekanntlich bei Donacia leicht gelingt (vjergl. A. Dette p. 18). Die Berechtigung, einen Teil der im folgenden beschriebenen Formen hier zu besprechen, entnehme ich der Tatsache, daß ich diese Formen nur zwischen Wasserpflanzenwurzeln gefunden habe, ferner der Form ihrer Stigmen. Notiphilci riparia Meigen (Ephydridae): Fig. 1,2. In nicht zu weichem Morast finden wir keineswegs selten eine Fliegenlarve von 8 — 9 mm Länge. Wir finden sie stets oder fast stets in Verbindung mit Pflanzenwurzeln, in die sie ihre hinteren dolchförmigen Stigmen eingesenkt hat. Die Larve erreicht ausgewachsen eine Länge von 8 — 9 mm bei einer Breite von 1 mm, ist cylindrisch, vorn und hinten wenig verjüngt. Der ganze Körper ist mit in Reihen angeordneten kleinen nach hinten gerichteten 1) Die folgenden älteren Angaben sind mir noch bekannt geworden: Grünberg sagt p. 297 von Notiphila nigricomis: Larve mit atemröhr- artig verlängertem, divergirenden Hinterstigmen, nicht näher bekannt. Zetterstedt sagt (Bd. 5 p 1846) Larvae plerumque Notiphilarum, uti etiam Ephydrinarum in plantarum aquaticarum caulibus metamorphosin sübeunt. (Bei Zetterstedt umfaßt die Gattung Notiphüa auch Hydrellia und Dichaeta). Die Kenntnis dieser Stelle verdanke ich Grünberg, dem ich auch an dieser Stelle meinen Dank ausspreche. Gercke fand (1883, p. 74) in schwimmenden Wasserpflanzen eine tonnenförmige Puppe von 2’/2 Linien Länge, die mit zwei kräftigen, äußerst spitzen Haken am Afterzapfen ausgestattet, mit diesen eingehakt war. Ge rk stellt die Form zu den Ephydrinen. Vergl. auch weiter unten die Angaben über Hydrellia. 32 TT. Müller: Insektenlarven an Wurzeln von Wasserpflanzen. Spitzen bedeckt, die in der vorderen Körperhälfte sehr klein und fein, nahe dem Hinterende an Umfang zunehmen, borstenartige Gestalt annehmen, hier auch nicht mehr so deutlich in Reihen angeordnet sind. Der letzte, das Stigma tragende, kurze Ring (vermutlich morphologisch der vorletzte Ring oder ein Teil desselben)1) der in den vorhergehenden eingezogen werden kann, zeigt wieder die Querreihen kleiner Spitzen, die aber nach vorn gerichtet sind, dem Festhalten des Tieres in der Pflanze dienen. Der diesem Ring vorausgehende Ring trägt Warzen, die oft schwer nachzuweisen sind. Anscheinend wechselt ihre Zahl, als Höchstzahl habe ich 8 gefunden. An ihrer Spitze tragen sie eine gerade, stumpf endigende Borste (Tastorgan). Ganz am Hinterende findet sich das umfangreiche letzte Stigma, das dolchartig zugespitzt und schwach gekrümmt ist. Beide Stigmen liegen normal dicht an einander, bilden eine einheitliche Spitze, doch sind sie nicht verschmolzen oder verklebt, trennen sich leicht — bei der Puppe divergiren sie stets stark. Im Innern sehen wir eine dunkle Axe, die Axe ist mit der Wand durch zahlreiche feine z. T. verzweigte Balken verbunden (Filz¬ kammer). Auf der Oberfläche finden sich helle Punkt¬ reihen, die vermutlich den drei Knospen entsprechen, die wir so verbreitet bei den Cyclorhaphen finden. Die eigent¬ liche Stigmenöffnung (Narbe) konnte ich bei der Larve nicht auffinden. Die Puppe ist in ähnlicher Weise den Pflanzenwurzeln angeheftet, wie die Larve. Sie ist dünnhäutig, hellbraun, durchscheinend bis auf das schwarze Hinterende mit den ebenfalls überwiegend schwarzen Stigmen. Das Hinterende ist unregelmäßig gebogen, die Stigmen divergiren stark. Sie mißt 6 zu 2 mm. i) Ich betrachte die beiden letzten ziemlich deutlich abgegrenzten kleinen Ringe als Teile des vorletzten Segmentes, welches sich über das letzte gelegt, es überwachsen hat, gründe diese Deutung auf den Vergleich mit andern Fliegenlarven, kann hier auf die Begründung nicht weiter eingehen. Der After liegt auf dem drittletzten Ring. G. W. Müller: Insektenlarven an Wurzeln von Wasserpflanzen. 33 Die Eiablage erfolgt meist in ähnlicher Weise wie bei verschiedenen Tabaniden, Stratiomyiden, Trichopteren und Sialis; die Eier werden an über dem Wasser befind¬ liche Blätter abgelegt, so daß die ausschlüpfenden Larven ins Wasser fallen, wie aus folgender Beobachtung hervor¬ geht. Am 18. Juni 1910 fand ich am Ufer des Ryckflusses auf Schilfblättern nicht selten längliche, weiße Eier von 1,2 mm Länge. Sie waren neben einander, nie überein¬ ander, meist in der Richtung der Nerven abgelegt, und zwar in Querreihen von 3 — 12 Stück. Solche oft etwas unregelmäßige Querreihen lagen zu 2 — 16 in der Richtung des Blattes hintereinander, bildeten unregelmäßige, läng¬ liche, weiße Flecke. Die aus diesen Eiern schlüpfenden Larven maßen 2,5 mm, sie hatten im Bau des Kopf¬ gerüstes und der Stigmen eine so große Ähnlichkeit mit erwachsenen Notiphilalarven, daß an ihrer Zugehörigkeit nicht zu zweifeln war. Seltener erfolgt die Eiablage an untergetauchte Blätter: Nur einmal fand ich eine kleine Gruppe von ähnlicher Anordnung an der Unterseite eines Nymphaeablattes. Hydrellia. Uber die Larven dieser Gattung finden sich in der Litteratur eine Reihe von Angaben, die ich, so¬ weit sie mir bekannt geworden sind, im folgenden be¬ sprechen werde. Gestatten diese Angaben oder die eigenen Beobachtungen, sie an dieser Stelle zu nennen? Ich komme auf die Frage zurück. Die Bestimmung der Arten verdanke ich Herrn Prof. P. Sack, dem ich auch an dieser Stelle meinen Dank für seine Unterstützung ausspreche. Leider gestattete die Er¬ haltung des Materials nicht in allen Fällen eine sichere Bestimmung. Ich habe meist davon abgesehen, die verschiedenen beobachteten Larven genauer zu beschreiben, da eine Be¬ schreibung ohne umfangreiche Abbildung von geringem Wert. Hydrellia albilabris M eigen. Frauenfeld fand im August 1866 zwischen Lemna Larve und Puppe einer Hydrellia (albilabris). „Die sehr träge Made holt die Wasserlinse, 3 34 tr. W. Müller: Insektenlarven an Wurzeln von Wasserpflanzen. in denen sie stecken, aus und verpuppt sich auch daselbst. Als Made, namentlich wenn sie noch klein ist, äußerst schwer zu entdecken, ist sie als Puppe umso leichter auf¬ zufinden. Die Fliege entwickelt sich den ganzen September und Oktober hindurch in großer Menge nach einer Puppen¬ ruhe von 3 — 4 Wochen, und selbst noch im November hüpft sie bei günstiger Witterung auf der Lemna-Decke in ungeheurer Anzahl nicht sehr lebhaft herum.“ Ich kann im allgemeinen Frauenfelds Angabe be¬ stätigen; möchte aber noch folgendes bemerken: Ich habe niemals jugendliche Larven gefunden. Die Art fand sich hier häufig in einem Teich, (Eldenaer Dorfteich), aber nur in diesem. Ich habe mich häufig mit der Lemna-Fauna beschäftigt, bin der Art aber nicht wieder begegnet. Seit¬ dem in dem Teich bei Gelegenheit einer gründlichen Reinigung die Lemna beseitigt ist, ist die Art in hiesiger Gegend verschwunden. Die Larve erreicht eine Länge von 2,5 — 3 mm, ist annähernd cylindrisch, nach vorn und hinten etwas ver¬ jüngt. Der Körper trägt zerstreut kurze, dünne, gerade Borsten. Am hinteren Körperende stehen diese Borsten dichter, sind zu Querreihen angeordnet, sind hier auch derber als weiter vorn. Ferner finden sich an der Ventralseite an den Segment¬ grenzen Reihen von sehr kleinen Chitinspitzen. (Kriech¬ wülste). Das Hinterende trägt die beiden Stigmen. (Mor¬ phologie des Segmentes vergl. oben S. 3.) Beide Stigmen stehen nahe bei einander. An toten Tieren und an Puppen divergieren sie stets, an lebendem Material sieht man, daß sie dicht aneinander gelegt werden können, dann schein¬ bar einen einfachen Fortsatz bilden. Ihre Bewegung gegen einander ist viel freier als bei Notiphila riparici. Jedes Stigma besteht aus einem kurzen, dolchartigen Gebilde, das einem dunklen Chitinring aufsitzt. Der Fortsatz zeigt dunkle Streifen und helle Punktreihen (aufgelöste Knospen?); die Stigmennarbe liegt direkt hinter dem dunklen Ring, ist durch einen längeren Gang mit der Trachee verbunden (vergl. Fig. 6 von H. sp.). G. W. Müller: Insektenlarven an Wurzeln von Wasserpflanzen. 35 Hydrellia flavieornis Fall. Im Monat Juni, wenn sich die Blätter von Alismci plantago entfalten, findet man unter der Oberfläche des Wassers im Parenchym des Blattstieles selten eine zur Verpuppung reife Larve, häufiger eine Puppe von Hydrellia. Woher kommen diese Laiven? Haben sie sich an Ort und Stelle entwickelt oder sind sie eingewandert? Die erste Annahme scheint dadurch aus¬ geschlossen, daß wir, wie gesagt, nur reife Larven finaen und diese nur sehr selten, nie jüngere. Auch wäre die Zeit viel zu kurz für eine Entwicklung an Ort und Stelle. Also müssen sie eingewandert sein. Ich vermutete, daß sich die Larven zunächst an den Wurzeln von Alisma aufhalten, dann zur Verpuppung in die Blattstiele ein¬ wandern. Um diese Annahme zu prüfen, wurden am 16. 5. 1917 aus einem kleinen Teich, in dem Hydrellia- puppen regelmäßig gefunden wurden, eine größere Anzahl von Wurzelstöcken von Alisma herauszogen, abgespült, auf Larven untersucht, doch mit negativem Erfolg, auch bei genauer Untersuchung des Schlammes, der Vv urzelstöcke und der Blattbasen fand ich keine Larve. Auch in den jungen, noch unentwickelten Blättern, von denen erst wenige die Wasseroberfläche überragten, waren keine Hydrelliden- larven aufzufinden. Am 10. 6. desselben Jahres wurden von der gleichen Fundstelle eine größere Zahl Blattstiele untersucht, wobei sich 9 Puppen von H. fanden. Will man nicht einen mir unglaublichen Zufall an¬ nehmen, der mir bei meinen Untersuchungen im Mai keine Larve vor Augen brachte, so muß man annehmen, daß die Larven erst in der Zwischenzeit (Anfang Juni) in die Blattstiele von Alisma eingewandert sind. Ich halte diese Annahme für die einzig mögliche. Wo sich die Larven vorher aufgehalten haben, weiß ich nicht, vermutlich im Schlamm. Einmal, aber nur ein einziges Mal, und zwar am 14. 5. 17 fand ich an dem oben erwähnten Fundort im Schlamm ein Exemplar einer direkt vor der Verpuppung stehenden Larve von H. flavicoruis. Da der Schlamm dort reichlich mit Wurzelwerk durchsetzt war, ist ein Vor¬ kommen an den Wurzeln nicht ausgeschlossen*, zu anderer 3* 36 G\ W- Müller: Insektenlarven an Wurzeln von Wasserpflanzen. Jahreszeit habe ich die Tiere nicht gefunden, auch nicht in den Blattstielen von Alisma, vermute, daß sie nur eine Generation haben. Zur Charakteristik der Form bemerke ich noch fol¬ gendes: Die Larve habe ich nicht untersucht, finde in meiner Sammlung nur Puppen und Imagines. Nach Unter¬ suchung der Puppe ist die Larve fast ganz kahl, nur nahe dem Stigma finden sich wenige sehr kurze Börstchen. Ventral an den Segmentgrenzen stehen Reihen von sehr kleinen und feinen Spitzen, Stigmen wie bei H. albilabris . Neben H. fiavicornis fand sich, aber viel seltener H. concolor. Ich habe zunächst beide Arten zusammen¬ geworfen, wurde erst durch Sack darauf aufmerksam gemacht, daß hier zwei Arten vorliegen. Vielleicht gehört zu dieser Art eine Larve, die ich nur einmal in einem Exemplar fand, und die sich durch eigentümliche Bewaff¬ nung des Hinterendes — zwei Chitinplatten mit starken Zähnen — auszeichnete (Fig. 6), doch finde ich in meiner Sammlung kein Tönnchen mit ähnlicher Bewaffnung, ver¬ mute danach, daß es sich um eine dritte Art handelt. Vielleicht um H. fulviceps Stenh. = chrysostoma Meig. Gercke fand (1883) Ende August in den Stengeln (später sagt er Blattstielen) von Alisma plantago neben meist schon verlassenen Hydrelliden-Puppen (die zu H . fiavicornis gehören dürften) eine Puppe, aus der er fulvi¬ ceps zog. Gercke sagt über die Lebensweise: „Wahrscheinlich miniert die Made im Blatt, steigt dann am Stiel unter den Wasserspiegel und benutzt zur Verpuppung eines der Löcher des stark zernagten, wasserdurchtränkten, lockeren Blattstieles“ — eine sehr unwahrscheinliche Annahme (vergl. unten S. 12. Vielleicht gehört diese verspätete Puppe der später reifenden eben erwähnten Art an; in Frage käme auch albifrons Fall. = nigricans Stenh. nach Becker S. 183), deren Larve und Puppe Perris im August in den Stengeln und Blattstielen von Alisma plantago fand. Die erwähnte Larve mißt zusammengezogen 6,5 mm. Über den ganzen Körper zerstreut, aber nur sehr vereinzelt Cr. W. Müller: Insektenlarven an Wurzeln von Wasserpflanzen. 37 finden sich schlanke, gekrümmte Borsten. Die Kriech¬ wülste sind mit Reihen ziemlich umfangreicher,* gekrümmter Spitzen bewaffnet. Die Stigmen sind etwas länger als die der andern mir bekannten Arten. Am 3. 4. 1919 fand ich zwischen faulendem Laub am Rande eines Dorfteiches eine der eben beschriebenen Larven sehr ähnliche. Sie unterschied sich durch geringere Größe (5,5 mm) und Gestalt der Spitzen an den Kriechwülsten, die kleiner, immerhin auch gekrümmt waren. Wahrscheinlich handelt es sich um eine jüngere Larve der gleichen Art. (Über chrisostoma (= fulviceps) vergleiche auch unten Thienemann). H. nigripes Zett. Im Juni 1920 und 1921 fand ich im Ryckfluß in Potamogeton lucens und perfoliatus ziemlich häufig unregelmäßige, breite Minen von H. -Larven, in den Minen halbwüchsige bis ausgewachsene Larven, auch Puppen und vereinzelte leere Tönnchen. Aus den Puppen zog ich H. nigripes Zett. Die schlanke Larve zeichnet sich durch den Besitz vereinzelter Börstchen und Reihen kleiner Spitzen nahe dem Hinterende aus. Ferner fanden sich, aber viel seltener, erwachsene Larven und Puppen einer 2. Art, die an den Seiten mit abstehenden Spitzen besetzt waren. Die Zucht gelang mir bis jetzt nicht, da alle, oder fast alle Tiere von Schlupfwespen infi eiert waren. Vielleicht gehört die Art zu H. chrysostomci Meig (nach Becker S. 173 gleich H. fulviceps Stenh.) die Thienemann (S. 51) aus Pot. lucens zog. (Vergl. auch oben S. 7 über das Vor¬ kommen dieser Art nach Gercke.) Hydrellia griseola Fall. Am 11. 6. 20 fand ich in einem stark verrasten, flachen Tümpel beim Abfischen der Ober¬ fläche ziemlich zahlreiche leere Tönnchen einer H. Ähn¬ liche Funde wurden an andern ähnlichen Stellen gemacht. Es handelte sich durchweg um flache Wasseransamm¬ lungen, die meist in andern Jahren zu dieser Jahreszeit trocken liegen, in diesem Jahre aber noch Wasser ent¬ hielten. Bei weiterem Suchen fanden sich die fast aus¬ nahmslos leeren Tönnchen recht häufig in untergetauchten Teilen von Glycera fluitans , besonders in den Blattscheiden 38 Gr. W. Müller: Insektenlarven an Wurzeln von Wasserpflanzen. zwischen Unter- und Oberhaut, in einer Blattscheide bis 12, viel seltener in Alopecurus (geniculatus? ) und Ranun - culus flammula. Immer hatte die Larve in untergetauchten Pflanzenteilen gelebt, in Blättern außerhalb des Wassers fand man wohl Fraßgänge, aber keine Puppen, höchstens eine abgestorbene Larve. Im Juli und August vermochte ich an den gleichen Fundorten, auch wenn sie noch Wasser enthielten, keine Larven aufzufinden. Ebensowenig bei Untersuchung der Wurzelstöcke im September. Ich habe dann im Laufe des Winters wiederholt Gras und Wurzel¬ werk aus dem im Juni 1920 besonders reich mit der Larve besetzten kleinen Teich untersucht, immer ohne positiven Erfolg. Ende April 1921 war er, ebenso wie die meisten anderen Fundstellen ganz ausgetrocknet. Am 17. 5. und 2. 6. 21 gelang es mir, an zwei noch nicht ausgetrockneten Stellen nach längerem Suchen 4 Tönnchen zu finden. Er¬ wähnt sei noch, daß mir in andern Jahren nie ähnliche Puppen begegnet sind; daß ich sie übersehen habe, halte ich für wenig wahrscheinlich. Die Larve habe ich nicht untersuchen können, die Puppe (Tönnchen) erreicht eine Länge von 3V2 mm. In der Umgebung der Stigmen finden sich zahlreiche kleine aber dicke Spitzen in unregelmäßiger Anordnung, ferner an den Segmentgrenzen ziemlich umfangreiche, unregel¬ mäßige Reihen sehr kleiner Spitzen. An der Ventralseite sind sie größer, ordnen sich zu zahlreichen (etwa 16) regel¬ mäßigen Reihen an. (Kriechwülste.) Die Art scheint ein besonderes Interesse zu bean¬ spruchen, da sie wiederholt als Getreideschädling beob¬ achtet worden ist. Ich gebe zunächst den ältesten und meines Wissens ausführlichsten Bericht über das Vor¬ kommen dieses Schädlings. Stein p. 395/97 berichtet nach den Angaben von Münter: im Juni und Juli 1867 war in Pommern, besonders im Greifswalder Kreis die spät ge¬ säte Gerste, viel seltener die früh gesäte Gerste und der Hafer von einer kleinen Fliegenmade befallen, welche die Blätter zum Welken brachte, die Ähren verkümmern ließ. Auf niedrig gelegenen Ackerstücken zeigten sich die Blätter G. W. Müller: Insektenlarven an Wurzeln von Wasserpflanzen. 39 anfänglich (zu der Zeit als das dritte Blatt entwickelt war) weißlich gefleckt, die Entfärbung verbreitete sich indessen bald über das ganze Blatt. In einem Blatt befanden sich 6—10 helle Stellen von V2— 1 Zoll Länge und 2 Limen Breite, und in diesen Maden von 1 Linie Länge, die durch Beschreibung und Abbildung als Hydrelha- Larven charak¬ terisiert wurden; gezogen wurde aus ihnen Onseola Fall, die Ende Juli ausschlüpften. Das Insekt trat in solcher Menge auf, schädigte die Getreidepflanzen besonders auf niedrig gelegenen Ackerstücken so, daß mancher Landwir sich veranlaßt sahv sie unterzuackern. Nach Reh (1913 S. 408) sind die Larven 2 mm lang, haben 3 Bruten; minieren in Blättern von Gerste, Hafer, Gräsern usw., in jungen und alten Pflanzen. Die Sommer¬ brut ist die schädlichste, da sie die Ähren zum Verkümmern bringen. Leider sind mir die Quellen, auf die sich diese Darstellung gründet, nicht zugänglich gewesen. Vorsicht scheint bei ihrer Beurteilung geboten. Die Angabe, daß die Larve einer 31/, mm langen Fliege nur 2 mm mißt, (doch wohl ausgewachsen, sonst , hat eine Großenangabe keinen Sinn) ist sicher nicht richtig. Beziehen sich alle Angaben auf die gleiche Form oder auf verschiedene sehr ähnliche Arten oder Varietäten? Bei der großen Zah. ähn¬ licher Formen ist ein Irrtum wohl möglich. Ich halte es für zum mindesten sehr unwahrscheinlich, daß die von mir beobachtete Form, deren Larven nur in untergetauchten Pflanzenteilen leben, identisch ist mit Formen, die nur außerhalb des Wassers leben. Eher könnten sie schon mit der von Ruschka und Thienemann (S. 84) aus den Blättern von Stratiotes gezogenen H. gnseola identisch sein, die auch zur gleichen Zeit wie die von mir beobachteten ausschlüpften. Nur eine genaue Untersuchung nicht nur der Imagines, sondern auch der Larven kann hier Klarheit schaffen. . Auch die Tatsache, daß in einer Pflanze verschiedene Arten von Hydrellia neben einander Vorkommen, könnte leicht zu Irrtümern führen. So in Potamogeton lucens (vergl. oben S. 8) ferner in Stratiotes. Ich besitze aus 40 G TT . Müller: Insektenlarven an Wurzeln von W^asserpflanzen. Stratiotes zwei Formen von Larven, von einer Schülerin im Mai 1912 in der Peene gesammelt. Dieselben Formen konnte ich, Dank der Liebenswürdigkeit von Herrn Seminar¬ lehrer Pfau in Anklam, dem ich auch an dieser Stelle meinen Dank ausspreche-, im Juni dieses Jahres z. T. wenigstens lebend untersuchen. Von der einen Form fand ich nur leere Tönnchen, sie dürfte mit der von Ulmer (S. 150) beschriebenen identisch sein; vielleicht auch nach der Zeit des Vorkommens (Mai) mit der von Ruschka und Thienemann erwähnten H. griseola, doch stimmen die frag¬ lichen Puppen nicht mit denen überein, aus denen ich H. griseola zog. Von der andern Form fand ich nur Larven verschiedenen Alters. Danach hätten wir es mindestens mit 2 Arten aus Stratiotes zu tun. Aber nach der Dar¬ stellung, die die genannten Autoren von der Lebensweise ihrer Arten geben, scheinen es noch mehr Arten zu sein. Ich komme auf diese Formen zurück, wenn ich mich ein¬ gehender mit ihnen beschäftigt habe, sie auch gezogen habe. Ich ei wähne noch folgende Funde von Larven oder Puppen (Tönchen): Im November 1917 fand ich im fau¬ lenden Laub einer Gartenpflanze ein Tönnchen (mit Parasit behaftet). Art der Pflanze war nicht festzustelien. Mitte Juli 1919 zwischen Lemna und anderen Wasserpflanzen 2 leere Tönnchen, verschiedenen Arten angehörend. Eben¬ falls im Juli 1919 eine Larve an Polygonum? Im März 1921 eine Larve zwischen dem Moos einer morastigen Wiese. Schließlich fand ich im September 1914 leere Tönnchen einer ebenfalls unbekannten Art, deren Zugehörigkeit zu Hydrellia mir mit Rücksicht auf die Form, besonders die Stigmen, unzweifelhaft ist, an den Wurzeln des Igelkolbens, dort in der gleichen Weise mit den Stigmen befestigt wie dSotiphila riparia. Dieser letzte Fund scheint mir von be¬ sonderem Interesse, da er den Nachweis liefert, oder es zum mindesten sehr wahrscheinlich macht, daß es Hydrellia - Larven gibt, die ihre Atemluft mit Hülfe der zugespitzten Stigmen aus Pflanzenwurzeln entnehmen. Folgende ältere Angaben über Hydrelliden- Larven sind mir auuer den erwähnten noch bekannt geworden: Gr. W. Müller: Insektenlarven an Wurzeln von Wasserpflanzen. 41 Goureau fand 1851 (nach Marchal p. 287) die Larve von H. flaveola Meigen in den Blättern von Tropaeolum majus. Nach Kaltenbach (1874 p. 34) miniert die Larve von Notipilila (Hydrellia) flaveola im Mai und August die größeren Blätter von Brassica napus und rapa, Cochlearia officinalis und Anthyllis. Die Verwandlung erfolgt in der Erde. Nach 8 — 14 Tagen erscheint die Fliege. Sie hat im Jahr 2 Generationen. Nach Gercke (1879 p. 226, 227) lebt die Larve von H. mutata Meigen minierend in den Blättern von Hydro- charis morsus ranae, sie ist grünlich, anscheinend dünn¬ häutig, in Folge der sich im Wasser rasch zersetzenden, schleimig werdenden Nagestellen schwer zu erkennen. Zur Verpuppung steigt die Made tief ins Wasser und zwar am Blattstiel bis in die netzförmig geaderten, schuppigen Wurzelblätter, wo sie sich, zur Puppe werdend, tief ver¬ steckt, mittels zweier Häkchen am Hinterende (Stigmen, deren Bedeutung Gercke nicht erkannt hat) befestigt. Ich habe Gercke im Verdacht, daß er hier 2 Formen zusammenwirft, die nichts miteinander zu tun haben: eine im Blatt minierende Larve, vermutlich eine Chironomiden- larve, und die Hydrellia- Puppe, die aus dem Grund des Gewässers kommt. Worauf gründet Gercke die Annahme der Zusammengehörigkeit? Auf die Übereinstimmung im Bau? Gercke hat kein Exemplar der Larve für die Unter¬ suchung geopfert, ist außer Stande, eine vergrößerte Zeichnung zu liefern. Oder hat er die Larven bei ihrer Wanderung beobachtet? Davon sagt er nichts. Gerckes Annahme der Zusammengehörigkeit beruht augenscheinlich nur auf dem Vorkommen auf der gleichen Pflanze. Sie steht im Widerspruch mit der Angabe über die Zeit der Verpuppung. Gercke brachte die Tiere Ende April zur Reife. Es ist höchst unwahrscheinlich, daß Fliegen¬ larven, die im Froschbiß minieren, sich bereits Ende April verpuppen, wo die Blätter — hier wenigstens — sich kaum entfaltet haben. Ebenso unwarscheinlich ist mir, daß ein Insekt, das als Imago die Luft erreichen muß, zur Verpuppung von 42 G- W. Müller: Insektenlarven an Wurzeln von Wasserpflanzen. der Oberfläche des Wassers in die Tiefe steigt. Bemerkens¬ wert scheint die Angabe, daß die Verpuppung nicht im Pflanzenparenchym, vielmehr am Blattstiel erfolgt, also augenscheinlich äußerlich, befestigt durch die Häkchen (Stigmen). .Perez beobachtete im Mai 1902 eine Hydrellia-Larve , richtiger wohl Puppe (seine Abbildung charakterisiert das Tier als eine H.), die mit dem hinteren Körperende in den Stengel von Potamogeton pectinatum eingedrungen war, und zwar immer in den Blattwinkeln, so daß sie einen jungen Zweig nachahmt. P. March all (p. 236) erhielt im Februar 1903 zahl¬ reiche Larven von H. ranunculi, welche in den Stengeln von Nasturtium officincüe minierten, sich dort verpuppten. Sie waren der Verpuppung nah (ne tarderent pas ä operer leur nymphose). Broch er hat 1912 die Larve einer Hydrellia (H. mo- desta) beobachtet. Mitte August fand er die kleinen 0,5 mm messenden Eier an den Blättern von Potamogeton (Ober¬ oder Unterseite?). Die Larven leben unter der Epidermis des Blattes, fressen sich einen Gang, in dem sie sich nach einiger Zeit verpuppen. Zum Zweck der Verpuppung befestigen sie sich mit Hülfe ihrer „Crochets terminaux“ (Stigmen). Brocher macht keine genaueren Angaben über die Dauer der Entwicklung, doch erwähnt er, daß sich am 29. Oktober 2 Larven verpuppten, die allerdings eine Schlupfwespe beherbergten. Danach dürfte die Art wenig¬ stens 2 Generationen im Jahr haben. Aus der Zusammenstellung ist ersichtlich, daß man Hydrellialarven ausnahmslos oder fast ausnahmslos in Pflanzen minierend gefunden hat, meist in Wasserpflanzen, seltner in Landpflanzen. Allgemein hat man angenommen, daß sie ihre Entwicklung in der Pflanze durchlaufen, in der man die reife Larve und Puppe findet, und diese An¬ nahme erschien ganz selbstverständlich. Für H. flavicornis glaube ich oben S. 6 den Nachweis ge¬ liefert zu haben, daß diese Annahme nicht zutrifft, daß das Tier erst zum Zweck der Verpuppung ein wandert. Wiederholt G. W. Müller: Insektenlarven an Viurzeln von Wasserpflanzen. 43 finden wir in der Literatur die Angabe, daß man die Larven reif zur Verpuppung gefunden hat, (Marchal, H.umuncui, Perez H sp., auch Gerckes H. mutata wäre wohl hier zu nennen) und der Verdacht liegt nahe, daß auch diese Arten erst zum Zweck der Verpuppung eingewandert sind. Aue für H. albilabris vermute ich, daß sie erst zur \ erpuppung in die Lemna-Pflänzchen einwandert. Jüngere Larven habe ich dort nie gefunden, Frauenfeld nur sehr selten, aller¬ dings wären sie auch in Lemna bei der großen Menge er Pflanzen schwer aufzufinden. Ebenso halte ich für die hier beobachtete Varietät von H. griseola die Annahme für wahrscheinlich, daß die Larven erst zum Zweck der Ver¬ puppung in die Pflanze einwandern. 12 Larven, die bis¬ weilen in einer Blattscheide Vorkommen, hätten dort nicht die nötige Nahrung gefunden. Auch das \ orkommen von Larven von H. griseola in andern Pflanzen (Ranunculus flammula) erschiene verständlich bei dieser Annahme, während ich es für sehr unwahrscheinlich halte, daß sich die Larven in einer der normalen Wirtspflanze so fremden entwickelt haben. Ich brauche kaum besonders zu betonen, daß es auch Formen gibt, die einen großen Teil ihrer Entwicklung, vielleicht die ganze Entwicklung minierend in derselben Pflanze leben, so nach meinen Beobachtungen H. nig> ipes, ebenso wenigstens die eine in Stratiotes lebende Form. Wo haben Formen, die sich direkt nach der Einwanderung verpuppen, vorher gelebt? H. flavicornis wandert in die Blattstiele ein bald nachdem sie sich im Frunjahr entfalte haben. Sie hätten sich in der kurzen Zeit garmcht hier entwickeln können. Vielleicht haben sie sich aber im vor¬ hergehenden Jahr im Sommer und Herbst in Blattstielen entwickelt, sind, als die Blattstiele im Herbst und Vinter verfaulten, in den Schlamm gekommen, aus dem sie dann im Frühjahr wieder in die Blattstiele einwandern. Doch habe ich im Sommer und Herbst vergeblich nach H. Larven gesucht, was allerdings nicht viel beweist. Für H. albilabris, die erst im Sommer in die Lemna- pflänzchen einzuwandern scheint, würde diese Annahme 44 W. Müller: Insektenlarven an Wurzeln von Wasserpflanzen. allerdings nicht zutreffen. Die einfachste Annahme um das verschiedene Verhalten verschiedener Arten zu er¬ klären, wäre die: Die Larven der verschiedenen Arten erreichen im Herbst ein sehr verschiedenes Alter, eine verschiedene Größe, sinken mit den absterbenden V irtspflanzen zu Boden, überwintern hier, um im nächsten Frühjahr die Wirtspflanze wieder aufzusuchen. Manche sind im Herbst ausgewachsen, verpuppen sich im Frühjahr sofort nach der Einwanderung. ( ff . fulviceps , griseola.) Andere fressen noch einige Wochen, um sich dann bald zu verpuppen (H. sp. aus Potamogeton). Bei den genannten Formen sind alle Individuen annähernd gleich alt. Wieder andere überwintern, z. T. wenig¬ stens, als jugendliche Larven, z. T. als mehr oder we¬ niger herangewachsene, jedenfalls in sehr verschiedenem Alter (ff. nigripes, ff. sp. aus Stratiotes). Ich halte es immerhin für wahrscheinlich, daß manche Formen ihre Entwicklung bis zur Verpuppung außerhalb der Pflanze durchlaufen. Ich muß noch versuchen, die oben Seite 4 aufge¬ worfene Frage „ob es überhaupt berechtigt ist, Hydrellia an dieser Stelle zu besprechen?“ zu beantworten. Als mir die ersten Hydrellia- Larven vorgelegt wurden (vergl. oben die Bewohner von Stratiotes) nahm ich sofort an, daß sie ihre Atemluft in ähnlicher Weise wie die Donacia-Larven Pflanzenwurzeln entnehmen, eine Annahme, die allerdings nicht zur Lebensweise der betreffenden Art paßt. Ich fand dann wenigstens bei einer Form die Puppe derart an Pflanzenwurzeln befestigt, daß die Stigmen in die Wurzel eindringen. (Bewohner des Igelkolbens.) Wie bei dieser Form die Larven leben, wissen wir nicht. Auch Gerckes Beobachtungen an seiner H. mutata wären hier zu erwähnen. Man könnte dann annehmen, daß manche — anscheinend die Mehrzahl der Arten — in das Pflanzenparenchym ein¬ gedrungen sind, dort ihre ganze Entwicklung durchlaufen, andere haben das Leben an der Pflanze aufgegeben, leben im Schlamm, wandern erst zum Zweck der Verpuppung in die Pflanze ein. Bei Berücksichtigung dieser Frage- G. W. Müller: Insektenlarven an Wurzeln von Wasserpflanzen. 45 Stellung wird es, hoffe ich, gelingen, Klarheit in die inter¬ essante Biologie dieser Formen zu bringen. Chrysogastei' viduatci L. (Syrphidae) *) zwischen den Wurzeln von Wasserpflanzen fand ich wiederholt eine Larve, die ich nach ihrem Habitus sofort als einen Ver¬ wandten von Eristalis ansprach. Die Larve (Fig. 5) erreicht eine Länge von 8 — 10 mm bei einer Breite von 2 mm, ist annähend zylindrisch, nach hinten verschmälert. Der Körper ist mit zerstreuten, steifen Borsten bedeckt, die in ziemlich unregelmäßigen Querreihen stehen. Nach hinten werden die Borsten länger, stehen an den letzten Leibesringen auf warzenartigen Fortsätzen. Ferner ist die Haut am Vorderende dicht mit kleinen Spitzen besetzt, an deren Stelle etwa vom 3. Ring an flache Schuppen treten. Am Hinterende finden wir das dolchförmige Stigma, dessen Form aus Fig. 4 ersichtlich ist. Die beiden Stigmen sind zu einem einheitlichen Gebilde verschmolzen. An der Spitze finden sich 6 längere helle Stellen, an denen die Wand des dolchartigen Fortsatzes verdünnt ist, sogen. Knospen (vergl. D. Meyere). Da, wo sich das Stigma verbreitert, liegt die eigentliche Stigmenöffnung (Stigmen¬ narbe), die anscheinend offen ist. Die Vorderstigmen konnte ich nicht auffinden. Lange Zeit wollte es mir nicht gelingen, das ziemlich seltene Tier zu züchten. Schließlich fand ich es einmal in etwas größerer Zahl, und nun erhielt ich auch 2 Puppen. Die Verpuppung erfolgt außer dem Wasser, aber in seiner Nachbarschaft. Die Puppe zeichnet sich durch den Besitz zweier sehr umfangreicher Prothoracalhörner aus, welche, wie bei Eristalis und andern Dipteren, nicht im Tönnchen eingeschlossen sind (genauer gesagt: die erhärtete Larven¬ haut ausstülpen). Sie erreichen eine Länge von 1,75 mm, sind in ihren distalen 1/3 reichlich mit Knospen besetzt, während die basalen 2/3 frei davon sind. Von den lar- valen Prothoracalstigmen ist nichts zu sehen. 1) Beling liefert 1 c. p. 3 eine Beschreibung der Larven, die, ab¬ gesehen von der Größenangabe, zu der hier gegebenen Darstellung paßt. Er fand sie im Schlamm eines Wiesengrabens. < ' 46 öt. TT. Müller: Insektenlarven an Wurzeln von Wasserpflanzen. Aus den Puppen zog ich die oben schon genannte Syrphide Chry sog aste)' viduata L. Lund b eck sagt Bd. 5 p. 116 über das Vorkommen der Fliege: „It occurs in fens and on meadows often at borders af ditches“, was gut zu der Lebensweise der Larve paßt. Not er us clavicornis Deg.? (Käferlarve) Schließlich er¬ wähne ich noch eine Käferlarve, die ich ebenfalls im Schlamm am Rand eines Teiches zwischen Pflanzenwurzeln fand, und deren Stigmen die gleiche Art der Sauerstoff¬ aufnahme wahrscheinlich machen. Die Larve erreicht eine Länge von 6 mm (anscheinend ausgewachsen, aber etwas zusammengezogen). Sie hat den Habitus mancher Elate- ridenlarven (z. B. Agriotes lineatus ), ist schlank, zylindrisch, hat den länglichen, nach vorn gerichteten Kopf, die kräf¬ tigen Beine, doch handelt es sich nur um eine habituelle Ähnlichkeit, die keinerlei Schluß auf Verwandtschaft zuläßt. Zur Charakterisierung mache ich noch folgende An¬ gaben: Die Chitinringe der einzelnen Segmente zeigen keine seitliche Naht, reichen ununterbrochen bis auf die Ventralseite, wo ein schmaler, weichhäutiger Raum bleibt, der dem 10. Leibesring fehlt. Nahe dem Vorderende der Segmente 2 — 9 findet sich eine dem Vorderrand parallele Naht (Anfänge einer Abtrennung von Zwischensegmenten?). Die kräftigen Beine sind 5gliedrig, tragen terminal 2 Klauen. Die Stigmen sind, abgesehen vom letzten, klein und rund. Der letzte typische Ring ist der 10. (7. Abdominalring), ihm folgt ein (an conserviertem Material stets in den vorhergehenden Ring eingezogener) keilförmiger Körper, dessen Spitze gebildet wird durch die beiden verschmol¬ zenen Stigmen, deren Öffnung anscheinend an der Spitze des Keiles liegt. Dorsal trägt er 8 längere Tastborsten, ventral auf besonderer Warze ein hakig gekrümmtes Ge¬ bilde (Styli?). Nahe der Basis des Keils findet sich der After. (Fig. 7.) Eine ganz ähnliche Larve beschreibt Wesenberg- Lund (1912, S. 54, Taf. 3), vermutet in ihr mit Rücksicht auf die Ähnlichkeit mit einer von Meinert abgebildeten Larve diejenige von Noterus crassicornis, ich will sie im q. w Müller: Insektenlarven an Wurzeln von Wasserpflanzen. 47 folgenden kurz so bezeichnen, obwohl die Zugerörigkeit nicht ganz sicher gestellt ist. Sie lebt im Schlamm, der von wenig Wasser bedeckt ist, bringt, wie zahlreiche In¬ sektenlarven, das Hinterende mit der Stigmenöffnung an die Oberfläche, versorgt sich so mit Atemluft. Bei der großen Ähnlichkeit der Larven kann an der Zugehörigkeit der von mir gefundenen Form zur Gattung Noterus kein Zweifel herrschen; identisch mit der von Wesenberg beschriebenen Art ist sie nicht, das beweist die Gestaltung des Hinterendes. Ich bezeichne sie vorläufig als Noterus elavicornis Deg. ? Die Frage, welcher Art die beiden Larven angehören, muß zunächst wohl offen bleiben. Sicher führt meine Larve eine andere Lebensweise, als die von Wesenberg-Lund beschriebene. Ich habe sie niemals in so flachem Wasser gefunden, daß sie mit dem Hinterende die Oberfläche hätte erreichen können immer mehr in der Tiefe zwischen Pflanzenwurzeln. Auch erscheint mir das Hinterende meiner Form durchaus un¬ geeignet, mit der Oberfläche zum Zweck der Luftaufnahme in Berührung zu kommen, wir vermissen Haarkränze, flächenhafte Gestaltung usw, wie wir sie sonst am Ende von Atemröhren finden. Die von Wesenberg -Lund beschriebene eigenartige Gestaltung der Cerci bei - o • crassicornis könnte sehr wohl diesem Zweckj dienen. Bei Not. elavicornis sind die Cerci hakig gekrümmt, durften zum Festhalten an der Pflanze dienen. Eine direkte Beobachtung über das Leben der be- sehriebenen Larve an Pflanzenwurzeln liegt nicht vor, doch halte ich sie für sehr wahrscheinlich. 48 Gr. W. Müller: Insektenlarven an Wurzeln von Wasserpflanzen. Fi gurenerklärung. Fig. 1, 2 Aotiphila riparia, 1 Puppen an einer Pflanzenwurzel; Lupen¬ vergrößerung. 2 Hinterende der Larve, etwa 5/1. Fig. 3, 4, 5 Chrysogaster viduata. 3 Puppe 6/1, 4 Hinterende der Larve 45/1, 5 Larve etwa 7/1. Fig. 6 Hydrellia sp. (ßavicornis?). Hinterende der Larve mit Stigmen 320/1. Fig. 7 Noterus clavicornis ? Hinterende der Larve von der Ventralseite 25/1. G. W. Müller: Insektenlarven an Wurzeln von Wasserpflanzen. 49 Literaturverzeichnis. Becker, Th., Dipterologische Studien IV Ephydridae in: Berl. Entomol. Zeitschr. Bd. 41. 1896. S. 91 ff. Behling, Th., Metamorphose einiger Tabanidae, Empidae u. Syrphidae. In: Verh. zool. bot. Ges. Wien. Bd. 16. 1888. Abh. p. 1 — 4. Broch er, F., Dipteres et Hymenopteres dits „aquatiques“. In: Ann. Biol. lacustre Bd. 4. p. 170. 1908. Deibel, J., Beiträge zur Kenntnis von Donacia u. Macroplea (Atmung). In: Zool. Jahrb. Anat. Bd. 31. p. 107. 1911. Dette, E., Metamorphose v. Trichosticha flavescens. In: Zool. Jahrb. Syst. Bd. 89. p. 417. 1916. Frauenfeld, G., Metamorph. v. Hydrellia albilabris u. Corynoneura lemnae. In: Verh. zool. bot. Ges. Wien XVI. Abh. p. 971, 1866. Gercke, G., Metam. v. Ceratopogon, Tanypus, Hydrellia. In: Verh. naturw. Unterh. Hamburg. Bd. 4. p. 222. 1877 (79). Gercke, G., Über d. 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S. 277. 1918. — Biologie of the Danish Culicidae. In: Mem. Acad. Royal Däne¬ mark Ser. 8 Bd. 7 Nr. 1 1920/21. Zettersted t, Diptera Scandinaviae. 51 Missbildungen an Epiphyllum truncatum Haw. Von Thorleif Schj elderup-Ebbe. An der Kaktusart Epiphyllum truncatum Haw. (Phyllocactus truncatus Lk.) beobachtete ich in Kristiania, Norwegen Dezember 1918 und Januar 1919, einige eigen¬ tümliche Bildungen, die sowohl durch ihre Form als auch durch ihre Farbe den Eindruck von Mißbildungen hervor¬ riefen. Im Einklang hiermit stand ihre verhältnismäßig kurze Lebensdauer; nach 2 bis 3 Wochen welkten die fraglichen Gebilde und fielen schließlich ab. Sie zeigten sich nur an einem einzigen Exemplar der genannten Art, einer üppigen Stubenpflanze. Hauptsächlich nach dem Blühen traten die monströsen Bildungen auf. Wie bekannt besteht der Sproß von Epiphyllum trun¬ catum aus ungefähr 6 cm langen und 2 — 3 cm breiten Abschnitten. Diese erinnern durch ihre Breite auffallend an Blätter, so daß man glauben könnte, die Pflanze be¬ stände nur aus aneinandergeketteten Blättern. Morpho¬ logisch betrachtet ist das Gegenteil der Fall: die Pflanze besitzt keine Blätter, vielmehr sind ihre Sproßteile flach¬ gedrückt und durch Flügelränder blattartig verbreitert. Man bezeichnet derartige Bildungen als Phyllocladien. Die beobachteten Auswüchse hatten ihren Platz an der Stelle, wo aus dem älteren Stengelstück die beiden jüngeren Seitensprosse hervorgingen. Sie stellten gewisser¬ maßen die terminale Fortsetzung des Hauptsprosses dar. Sie waren — im Gegensatz zu den verbreiterten Spro߬ teilen — schmal und erreichten eine Länge von ungefähr 3 cm, wenn sie nicht — wie das häufig der Fall war — schon viel früher abfielen. 4* 52 Schj el der up- Ebbe: Mißbildungen an Epiphyllum etc. Die in Frage stehende Mißbildung ist etwas vergrößert auf der beigefügten Zeichnung dargestellt. Der Auswuchs war, wie diese Bildungen in der Regel, lebhaft rot gefärbt und auf beiden Seiten mit zwei weinroten Spitzen versehen Blattgrün schien den Mißbildungen fast ganz zu fehlen, ihre Farbe erinnerte dagegen an die rote Farbe der Epiphyllum- Blüten. Zwischen den erwähnten Spitzenpaaren traten hell¬ gelbe Haarbüschel zu Tage (vergl. die Abbildung!). a = eine von den unteren Spitzen. b = die obere Spitze. c, d = Haarbildungen. e — Grund der Mißbildung. \\ ie soll man sich nun die Entstehung dieser eigen¬ tümlichen Bildungen erklären? Handelt es sich um redu¬ zierte Blumen oder um reduzierte Sproßteile? Ich komme auf Grund meiner Untersuchungen zu der Ansicht, daß hier umgebildete Sproßteile vorliegen. Dafür sprechen folgende Gründe: 1. Die Gebilde waren dorsiventral abgeflacht, allerdings nicht in dem gleichen Maße wie die übrigen Stammteile. 2. Das erwähnte obere Spitzenpaar der Mißbildungen zeigte sich auch an jedem normalen Stengelstück; dort war es nur größer und grün gefärbt. 3. Die unteren Einschnitte an den Mißbildungen schienen homolog mit den Einschnitten, die sich auf jedem der Stengelstücke in entsprechender Höhe befinden. Daß es sich nicht um reduzierte Blüten handelt, mag schon aus der Tatsache hervorgehen, daß diese stets an den jüngsten Achsenteilen gebildet werden, während die in Frage stehenden Mißbildungen ausschließlich auf dem Gipfel älterer Phyllocladien beobachtet wurden. Auch die rote Farbe spricht nicht gegen die angegebene Deutung, denn Maskierungen des spärlich vorhandenen Chlorophylls Sch,] el der up -Ebbe: Mißbildungen an Epiphyllum etc. 53 durch rote Schützfarbstoffe sind bei jugendlichen Sproß- und Blattgebilden häufige Erscheinungen. Die normalen Sproßteile von Epiphyllum haben in der Mitte einen deutlich wahrnehmbaren, erhöhten Strang, der den eigentlich leitenden Teil des Stengels repräsentiert, während wir in den breiten Flügelrändern einen Ersatz für die verlorengegangenen Blätter zu erblicken haben. Die geschilderte Mißbildung ist wahrscheinlich durch das Auswachsen der Terminalknospe entstanden, deren Entwicklung normaler Weise unterdrückt wird. Ihre Form wird durch die veränderten Ernährungsverhältnisse verständlich: Der Nahrungshauptstrom ist in die zwei seitlichen Sproßteile gegangen, so daß nur eine unvoll¬ kommene Ernährung der Terminalknospe stattfinden konnte. Außerdem ist die Bildung von Anfang an gezwungen ge¬ wesen, sich einzuengen (man konnte deutlich sehen, daß kein ausreichender Platz zwischen den beiden kräftigen Seitenachsen vorhanden war). Infolgedessen konnte auch der Flügelrand, der ja viel Raum erfordert, nicht zur Aus¬ bildung kommen; dadurch wiederum kann die Farben¬ veränderung bewirkt worden sein. Es soll weiter erwähnt werden, daß Querschnitte durch den Auswuchs das Vorhandensein von Gefäßbündeln auf¬ wiesen, deren Verlauf ungefähr der gleiche war wie bei den Bündeln des Mittestranges an einem gewöhnlichen Internodium. Der dichtere Verlauf der Gefäßbündel bei der Mißbildung kann wohl daraus erklärt werden, daß diese verhältnismäßig schmal und klein war. Die Mißbildung bei Epiphyllum truncatum wird also wahrscheinlich der ursprünglichen Gestalt des Kak¬ tusstengels nahe kommen, bei der noch nicht die blatt¬ artige Verbreiterung zu Tage tritt. Tatsächlich glich der Auswuchs äußerlich einem normalen, aus zwei Internodien zusammengesetzten Sproßteile. Die betreffende Kaktuspflanze, die noch am Leben ist, hat seit dem erwähnten Zeitpunkt nur gewöhnliche Sprosse erzeugt. 54 Die europäische Sumpfschildkröte Emys orbicularis L.= Emys europaea Schneid. in Vorpommern. Von G. W. Müller. Nach B. Dürigen (Amphibien und Reptilien Deutsch¬ lands 1897 S. 25) scheint sie gegenwärtig in Vorpommern überhaupt zu fehlen. Schreber (Herpetologia europaea 1912 S. 805) erwähnt Pommern nicht unter den Fund¬ orten. Das hiesige Museum besitzt ein Exemplar aus der Oder ohne genauere Fundortsangabe. Nach der Greifswalder Zeitung vom 15. Juni 1906 wurde ein großes Exemplar im Torfkanal bei Vorwerk (Demmin) gefangen. Im Lauf des Juli dieses Jahres fand Herr von Bonin im Ibitztal bei Gülzowhof im Moor ein stattliches Exemplar von ca. 20 cm Schildlänge. Nach Angabe des Genannten ist in derselben Gegend vor Jahren bereits ein noch größeres Exemplar beobachtet worden. Danach ist das Tier keineswegs, wie Dürigen meint, in Vorpommern verschwunden, vielleicht auch nicht so selten, als man annehmen möchte, da es sich leicht der Beobach¬ tung entzieht. V 55 Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. E. Teil.1) Von Erich Leick, Greifswald. Schon bald nach der Entdeckung des Wärmephänomens hatte man sich der Frage nach der Ursache der auffälligen Erscheinung zugewandt. Als Erster unternahm Hubert einige Versuche, um die Abhängigkeit der Wärmeproduktion von den äußeren Verhältnissen und die durch den warmen Kolben hervorgerufene Veränderung der Luftzusammen¬ setzung zu studieren.2) Jean Senebier führte zwar keine Experimente in der angedeuteten Richtung aus, aber er erkannte mit großem Scharfblick, auf welchem Wege man zu einer sicheren Lösung des Problems ge¬ langen könnte.3 * * * * 8) Die von ihm geäußerten Vermutungen 1) Der I. Teil dieser Abhandlung erschien im 45. Jahrgange der „Mitteilungen aus dem naturwissensch. Verein für Neuvorpommern und Rügen“ (1913. p. 159—195). Infolge der Zeitereignisse mußte der Abdruck des bereits 1914 beendeten Manuskriptes bis jetzt hinaus¬ geschoben werden. 2) Vergl. Teü I, p. 7—9. — An dieser Stelle sei darauf hinge¬ wiesen, daß Colocasia odora nicht nur von Hubert auf Bourbon, sondern auch von Haßkarl auf Java untersucht wurde. Der Bericht hierüber, der mir leider nicht zugänglich war, befindet sich in: „Tijdschrift voor natuurl. geschiedenis en physiol. VII. letterkund. Berigt. 26. — Vergl. auch: Hugo v. Mohl: Grundzüge d. Anatomie und Physiol. d. vegetab. Zelle. Braunschweig 1851. p. 259. Abdruck aus Rud. Wagners Handwörterb. d. Physiol. 8) Vergl. Teil I, p. 4—5. 56 Leick: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. über die wahrscheinlichen Ursachen der Wärmeproduktion entsprechen durchaus den später empirisch ermittelten Tatsachen. Eingehende und sorgfältige Untersuchungen über den Gaswechsel der Araceenblütenstände lernten wir dann bei Theodore de Saussure kennen1), der sich über die Ursachen der Wärmeentbindung bei den Araceen folgendermaßen äußerte: „Ce degagement de calorique est un resultat necessaire de cette combinaison; s’il echappe le plus, souvent k nos observations, c’est par sa petite quantite et paree qu’il est oppose k l’effet de l’evapo- ration.“ 2) Schließlich wurde durch die umfangreichen Arbeiten von G. Vrolik und W. H. de Vriese, die wir im ersten Teile der vorliegenden Abhandlung eingehend besprochen haben3), die Notwendigkeit des Sauerstoffes für das Zustandekommen der Temperaturerhöhung über- zeugend dargetan. Ein genaues Studium der Beziehungen, die zwischen der Höhe des Temperaturüberschusses und der Menge des pro Zeiteinheit verbrauchten Sauerstoffes bei Arum italicum bestehen, macht sich eine Untersuchung von L. Garieau (1851) zur Aufgabe.4) Die von ihm ange¬ wandte Untersuchungsmethode zeichnete sich durch große 1, Vergl. Teil I, p. 11—13. — Erstaunlich ist die Tatsache, daß trotz der Maren und überzeugenden Experimente Th. de Saussures doch noch Jahrzehnte hindurch völlig irrige Vorstellungen über die Ursachen der Wärmeproduktion bei vielen Botanikern zu Tao-e treten So lesen wir in der 7. Aufl. von C. L. Wildenows „Grundriß der Krauterkunde zu Vorlesungen“ (Berlin 1831) auf p. 410 folgende Be- merxung des Herausgebers, D. H. F. Link: „Die Hitze in den Blüten !s lokal. Die EntwicMung und Verbrennung von gekohltem Wasser¬ stoffgas (an der Luft) scheint die nächste Ursache zu sein.“ 2) Th. de Saussure: Recherches chimiques sur la Vegetation, ans 804, p. 133. — Auch zitiert bei L. Garreau: Ann. d. sc. nat. ser. 3 Bot. Bd. 16. 1851. p. 251. 3) Vergl. Teil I, p. 29—31. — Außer der auf p. 29, Fußnote 1, angegebenen Literatur vergl. auch: Wiegmanns Archiv. Bd. 2. 1886. p. 95. 4) L. Garreau: Memoire sur les relations qui existent entre 1 oxygene consomme par le spadice de l’Arum italicum, en etat de paroxysme et la chaleur qui se produit. Ann. d. sc. nat. ser. 3. Bot Bd. 16. 1851. p. 250—256. E. Leich: Beiträge zum Wärmephän omen der Araceenblütenstände. 57 Einfachheit aus.* 1) Der Kolben wurde, sobald die Erwär¬ mung einzutreten begann, abgeschnitten, in feuchten Sand gesteckt und unter eine graduierte Glasglocke gebracht, die durch eine Kohlensäure absorbierende Sperrflüssigkeit abgeschlossen war. Zur Sicherung einer vollständigen Absorption wurden die inneren Wandungen der Glocke mit Kalilauge befeuchtet. Durch den oberen, tubulierten Teil der Glocke wurde ein Thermometer eingeführt und mit dem Appendix des Kolbens in möglichst innige Be¬ rührung gebracht. Der ganze Blütenstand wurde mitsamt dem Quecksilbergefäß des Thermometers von einer Taffet- hülle umgeben. Die Ablesung der Temperatur geschah stündlich ; zugleich wurde festgestellt, wie hoch die Sperr¬ flüssigkeit in die Glocke eingedrungen war.2) Garreau führt von einer größeren Zahl von Versuchs¬ reihen nur 3 Beispiele vor. Die Blütenstände öffneten sich ' alle nachmittags (um 31/* h; 2x/2 h; 4 h) und erreichten schon nach wenigen Stunden (nach 3 St.; 3 St.; 4 St.) ihr Eigenwärmemaximum. Dieses fiel durchweg hoch aus, was auch infolge des verlangsamten Temperaturausgleiches (Taffethülle!) sehr verständlich erscheint. Die Maxima be¬ trugen 8,9°, 10,8° und 11,5°, aber unser Autor versichert, daß er Differenzen sogar bis zu 15° und 17° wahrge¬ nommen habe.3) Die pro Stunde verbrauchte Sauerstoff- - - 7“ 1) Vergl. die der Originalarb. beigegebene Bildertafel! — Eine Beschreibung des Apparates findet sich auch bei W. Pf eff er: Hand¬ buch d. Pflanzenphys. N. A. Bd. 2. 1904. p. 840 (Abb.) und bei JuliusSachs: Handb. d. Experiment.-Physiol. d. Pfl. 1865. p. 297 (Abb.). 2) Ungefähr die gleiche Versuchsanordnung benutzte schon Th. de Saussure 1822. Yergl. darüber Teil I, p. 10 — 13. — Natürlich muß man sich immer vor Augen halten, daß den auf diesem Wege er¬ mittelten Resultaten keine absolute Gültigkeit beigemessen werden kann. Nicht nur das Abschneiden des Kolbens, sondern vor allem die durch den Abschluß bedingte Temperaturstauung muß notwendig den Gaswechsel des Kolbens beeinflußt haben. Vergl. Teü I, p. 12, Fußnote 1. 3) Gregor Kraus ermittelte bei einem einzelnen Kolben der¬ selben Pflanze einen maximalen Temperaturüberschuß bis zu 17,6 0 und bei 5 mit einem Tuche überdeckten Kolben bis zu 35,9 0 (absol. Temp. 51,3 °). V ergl. p. 19 der vorliegenden Arbeit. 58 Lj. Leich. Leiträge zum Wärtnephänowien der Araceenblütenstände. menge wurde auf das Volumen des Kolbens als Einheit bezogen. Vergleichen wir die von dem gesamten Blüten¬ stand stündlich absorbierten Sauerstoffquanten mit den für die gleiche Zeit errechneten Durchschnittstemperaturen, so erhalten wir folgende Zusammenstellung. 05 73 C I. Versuch II. Versuch III. Versuch -4-3 Ul Temp. Verbr. 0 Temp. Verbr. 0 Temp. Verbr. 0 1. 3,2 0 11,1 4,2 0 16,5 3,5° 10,0 2. 5,3° 16,2 7,2° 21,1 6,1 9 15,5 3. 7,8° 21,4 9,8° 27,7 8,6° 21,1 4. 8,3° 28,5 8,4 9 18,9 10,2° 31,1 5. 6,0 0 14,2 4,8° 12,2 9,8° 18,9 6. 2,7° 5,7 2,7° . 5,5 5,7° 7,7 Wir müssen aus dieser Tabelle entnehmen, daß die Wärmeproduktion geradezu als eine Funktion des Sauer- stoffkonsumes aufgefaßt werden kann. Das Maximum der Absorption ist alle Male von einem Maximum der Eigen¬ wärme begleitet. Wir kommen demnach zu dem gleichen Resultat wie schon 1822 Theodore de Saussure1), daß nämlich die Wärmeproduktion als eine unmittelbare Folge der physiologischen Oxydation anzusehen ist. Weiterhin ist die Feststellung von Bedeutung, wie weit sich der gesamte Temperaturverlauf vom Beginn bis zur Beendigung der Anthese im Gaswechsel widerspiegelt. Leider stoßen derartige Untersuchungen auf große experi¬ mentelle Schwierigkeiten, da zu diesem Zwecke der Sauer¬ stoffverbrauch jeder Kolbenregion für sich ermittelt werden müßte. Das ließe sich aber nur — wie es ja auch tat¬ sächlich von Th. de Saussure ausgeführt worden ist — durch eine entsprechende Zerlegung des Blütenstandes er¬ reichen. Naturgemäß wird aber durch ein derartiges Ver- 1) Th. de Saussure: De l’action des fieurs sur l’air, et de leur chaleur propre. Ann. de chim. et de physique par Gay-Lussac et Arago. Bd. 21. (3) 1822. p. 279 — 303. — Vergl. auch Teil I, p. 11 (besonders Fußnote 3). E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. 59 fahren der normale Ablauf der Lebensvorgänge in erheb¬ lichem Maße beeinflußt. Legen wir einmal unserer Be¬ trachtung die Ergebnisse zu Grunde, die H. J. Dutrochet bei seinen Temperaturmessungen an dem nahe verwandten und hinsichtlich der Wärmeproduktion mit Arum italicum fast genau übereinstimmenden Arum maculatum gewonnen hat.1) Wir sind — wie besonders aus den später zu be¬ sprechenden Arbeiten von G. Kraus hervorgeht2) — zu einer derartigen Annahme durchaus berechtigt. Danach würde am ersten Nachmittage nach der Öffnung der Spatha eine sehr erhebliche Temperatursteigerung im Appendix, eine nur wenig geringere in der Region der männlichen Blüten und eine unbedeutende an der Kolbenbasis statt¬ finden. Während der Nacht würde die Eigenwärme des Appendix völlig verschwinden, und auch die übrigen Kolbenteile würden sich nur noch wenig über 0 0 erheben. Der nächste Vormittag würde dann eine geringfügige Er¬ wärmung der weiblichen und eine ziemlich bedeutende der männlichen Region bringen, während der Appendix dauernd kalt bliebe. Da die Zone der Staubblätter und der Pistille nur wenig voluminös ist, könnte — einen Parallelismus zwischen Wärmeproduktion und Sauerstoffkonsum voraus¬ gesetzt — die absorbierte Sauerstoffmenge am zweiten Tage des Blühens nicht annähernd den hohen Betrag er¬ reichen als am vorhergehenden Abend (resp. Nachmittag), wo fast die gesamte Kolbenmasse einen Paroxysmus durch¬ läuft. Sehen wir einmal zu, wie weit die Angaben Garreaus diesen Vermutungen entsprechen! Wir stellen die Sauer¬ stoffquantitäten einander gegenüber, die in den ersten 6 Stunden und die in den folgenden 18 Stunden verzehrt wurden. Es ergeben sich dann folgende Werte: 1) H. J. Dutrochet: Recherches sur la chaleur propre des etres vivants ä hasse temperature. § 2. „Observations sur la chaleur propre du spadice de l’Arum maculatum ä l’epoque de la floraison“ (p. 65 — 80). Ann. d. sc. nat. (2) Bot. Bd. 13. 1840. p. 1 — 49, 65 — 85. — Yergl. auch Teil I, p. 31 — 36. 2) Vergl. p. 28 der vorliegenden Arbeit. 60 E. Leick: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. I. Versuch: II. Versuch: III. Versuch: O-Verbrauch 1.— 6. St. 341 cm 3 460 „ 470 „ O-Verbrauch 7.-24. St. 184 cm3 230 „ 300 „ Tatsächlich ist also die kürzere erste Phase der Blüten- entwicklung mit einem beinahe doppelt so großen Sauer¬ stoffverbrauch verknüpft als die viel länger währende zweite Phase. Demnach kann es keinem Zweifel mehr unterliegen, daß der Appendix als der hauptsächlichste Warmeproduzent zu betrachten ist. Da diese Region aber nicht mehr in einer unmittelbaren Beziehung zu dem Sexualapparat steht, so ist damit auch erwiesen, daß die ansehnliche Wärmeentbindung nicht nur — wie das früher geschehen ist1) — als eine Begleiterscheinung des Befruch¬ tungsvorganges aufgefaßt werden darf. Auch mit dem Offnungsmechanismus der Spatha oder der Theken kann sie nicht in Zusammenhang stehen2), da der größte Tem¬ peraturüberschuß erst nach dem Zutagetreten des Kolbens und lange Zeit vor dem Aufspringen der Antherenfächer gemessen wird. Es liegt hier - daran kann nach alle- dem kein Zweifel sein — eine Erscheinung vor, die nur einer blütenbiologischen Deutung zugänglich ist. 3) 1) Vergl. beispielsweise C. Fr. Gärtner: Versuche und Be¬ obachtungen über die Befruchtungsorgane der volikommneren Ge¬ wächse. Stuttgart 1844. — Vergl. auch Teil I, p. 36 _ 37. , 2,H-/ Dutroehet begann mit seinen Temperaturmessunrren schon 36 St. vor der Öffnung der Spatha. Die Eigenwärme des Appendix betrug zunächst nur einige Zehntel Grade, begann am Tage er Spathaoffnung erheblich anzusteigen, erreichte aber ihren Höchst¬ betrag erst einige Zeit nach der Entfaltung der Spatha. Vergl Teil I P- 34. - Die so häufig geäußerte Ansicht, die Erwärmung stände in einer ursächlichen Beziehung zur Pollenemission, erklärt sich daraus, daß dieser Vorgang tatsächlich mit einem zweiten Eigenwärmemaxi- mum ungefähr zeitlich zusammenfälit. — Vergl. hierüber die Unter¬ suchungen von Gregor Kraus: p. 31 der vorliegenden Arbeit. - ferner: E. Leick: Untersuchungen über die Blütenwärme der Ara- ceen. Greifswald 1910. p. 58—59. ... 3^‘ Leick: Die Erwärmungstypen der Araceen und ihre blutenbiologische Deutung. Ber. d. d. bot. Ges. Bd. 33. 1915. P‘ 0*3 ~. E' Leick: k>ie Temperatursteigerung der Araceen als blutenbiologische Anpassung. Greifswald 1911. E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. ßl Garreau unterwarf den Appendix auch einer mikro¬ skopischen Untersuchung, durch die festgestellt wurde, daß die anatomische Beschaffenheit des Kolbenanhanges einer intensiven Gasaufnahme überaus günstig ist. Die Ober¬ fläche zeigt eine sammetartige Beschaffenheit („un aspect veloute“), die durch papilläre Ausstülpungen der Epidermis- zellen hervorgerufen wird.1) Dadurch wird naturgemäß eine erhebliche Vergrößerung der absorbierenden Fläche erzielt. Zu gleicher Zeit fehlt ein Abschluß durch eine feste Kutikula, so daß Garreau von einer „epiderme ä l’etat ru- dimentaire“ spricht. Schließlich konnte auch noch durch einen Versuch nachgewiesen werden, daß der Appendix nach einem größeren Verdunstungsverlust imstande ist, seinen Wasservorrat durch direkte epidermale Wasser¬ aufnahme zu ergänzen. Das beweist zur Genüge, wie groß die Durchlässigkeit der oberen Zellschicht auch für Gase sein muß. Im Jahre 1858 (Veröffentlichung der Ergebnisse erst 1870) beobachtete J. Römer2) mehrere Blütenstände von Philodendron pinnatifidum Schott3) im Treibhause des bo¬ tanischen Gartens zu Greifswald.4) Temperaturmessungen an derselben Pflanzenart waren bisher nur von C. H. Schultz ausgeführt worden.5) Römer bediente sich der thermo¬ elektrischen Meßmethode, wie sie vor ihm von A. van Beek und C. A. Bergsma6) und von H. J. Dutrochet7) an- 1) Gregor Kraus (vergl. p. 28 d. vorl. Arbeit!) spricht von einer „papillären Oberfläche“. 2) J. Korner: Ein Beitrag zum Kapitel über Pflanzeneigenwärme. Mitteil. a. d. Naturw. Verein f. Neuvorpomm. u. Rüg. Jahrg. 1870. p. 51—56. 8) Syn.: Galadium pinnatifidum Ventenat. 4) Dass. Exemplar war im Jahre 1902 noch in Greifswald vorhanden. 5) Vergl. E. Leick: Die Erwärmungstypen der Araceen u. ihre blütenbiologische Deutung. Ber. d. d. b. G. Bd. 33. 1915. p. 525. — Ferner: Teil I, p. 13—14. 6) A. van Beek et C. A. Bergsma: Observations thermo- electriques sur l’elevation de temperature des fleurs du Colocasia odora. Utrecht 1838. — Vergl. Teil I, p. 23 — 28. 7) H. J. Dutrochet: Recherches sur la chaleur propre des etres vivants ä basse temperature. Ann. d. sc. nat. (2) Bot. Bd. 13. 1840. — Vergl. auch Teil I, p. 31—36. 62 E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. gewendet worden war. Die Untersuchungen fanden in einem starken Temperatur Schwankungen ausgesetzten Glashause statt. Diesem Übelstande versuchte Römer dadurch zu begegnen, daß er die freie Lötstelle in ein mit Öl gefülltes Gefäß tauchen ließ, dessen Temperatur mit Hilfe eines Thermometers festgestellt wurde. Es ist ohne weiteres klar, daß die Temperaturschwankungen innerhalb der Flüssig¬ keit geringer waren als in der umgebenden Luft. Dadurch wurden aber die das Versuchsergebnis störenden Verzöge¬ rungen des Temperaturausgleiches keineswegs beseitigt, vielmehr zu den schon zahlreichen Fehlerquellen neue hin¬ zugefügt. Der Wärmegrad des Öles stellt sich dar als eine Funktion der Lufttemperatur, der spezifischen Wärme des Öles und der vorhandenen Ölmenge. Die Messung mit Hilfe der Thermonadel gibt also garnicht den Tempe¬ raturüberschuß des Kolbens über seine Umgebung an, sondern lediglich die Temperaturdifferenz zwischen dem Kolben und einem anderen Körper, der sich in demselben Raume befindet. :) Zu welchen verhängnisvollen Fehlern eine derartige Versuchsanordnung führen kann, geht aus folgender Überlegung hervor: Die Außentemperatur ist in einem erheblichen Anstieg begriffen; der Kolben macht sich unter günstigen Verhältnissen — diese Erwärmung ziemlich schnell zu eigen, das Öl vielleicht bedeutend lang¬ samer. Die Folge ist dann eine Temperaturdifferenz, die voreilig als Eigenwärme des Blütenstandes gedeutet wird, in Wirklichkeit aber rein physikalischen Verhältnissen zu- 1) Will man die Temperatur des Pflanzenkörpers nicht unmittel¬ bar mit derjenigen der Luft vergleichen, so muß man mindestens da- füi sorgen, daß sich die zweite Lötstelle der Thermonadel in einem dem Untersuchungsobjekte physikalisch möglichst gleichartigen Körper befindet. Das versuchte Dutrochet dadurch zu erreichen, daß er die zweite Lötstelle in einen abgetöteten Pflanzenteil von völlig gleicher Beschaffenheit brachte, und obendrein die Beobachtung in einer mit Feuchtigkeit gesättigten Atmosphäre ausführte. Aber auch so ist das Verfahren noch keineswegs völlig einwandfrei. — Vergl. hierüber: E. Leick: Über das thermische Verhalten der Vegetationsorgane. Mitteil. a. d. Naturwiss. Verein f. Neuvorpomm. u. Rügen. Bd. 43 1911. p. 28—30. E. Leick: Beiträge zum Wärmephänomen der Ar aceenhlütens fände . 63 zuschreiben ist. Um die Zuverlässigkeit der Romerschen Daten zu prüfen, habe ich selber im Treibhause eine Reihe von Messungen an dem Blütenstande von Dieffenhachia imp&'icdis Lind, et Andr. ausgeführt und dabei die im Innern des Spathenkessels herrschende Temperatur nicht nur mit der der umgebenden Luft, sondern auch mit der Temperatur einer im gleichen Raume befindlichen Ölmasse verglichen. Das Ergebnis entsprach durchaus den Erwartungen: bei einer Temperaturdifferenz von — )— 0,1 0 zwischen Blütenstand und Luft zeigte sich eine solche von — 0,6° zwischen Blü¬ tenstand und Öl. Ebenso stand einer Blüteneigenwärme von -\- 0,75° bezw. + 2,4° eine solche von -f- 1,55° bezw. — 1,2° gegenüber, wenn man das in Öl befindliche Thermometer zum Vergleich benutzte.1) Aus den vorstehenden Betrach¬ tungen geht wohl zur Genüge hervor, daß die Resultate Römers nur mit größter Vorsicht aufzunehmen sind. Bei dem ersten Versuche wurde die Kupfer-Eisen- Nadel 2) im oberen Teile des Kolbens etwa 2,5 cm unterhalb des Gipfels eingestoßen. Die Beobachtung nahm ß1/^ Uhr abends ihren Anfang. Nach 1 St. zeigte sich eine Eigen¬ wärme von nur -f- 0,4 °. Dann wuchs die Differenz schnell an und kulminierte abends 93/4 Uhr mit -f- 7,8°. Während der Nacht verschwand die Temperaturerhöhung fast völlig und setzte erst am nächsten Morgen von neuem ein. Um 7 Uhr morgens betrug sie -j- 1,4°, mittags 12 Uhr -f- 2,9°, nachmittags 4 Uhr -f- 3,7°. Von diesem Zeitpunkte an er¬ folgte eine schnelle Steigerung, so daß um 6 Uhr abends eine Eigenwärme von -f- 6,0 0 erreicht wurde. Eine Stunde später betrug die Differenz nur noch + 4,8 °, aber um 8V2 Uhr war sie bereits wieder auf -{- 8,2 0 angewachsen. 1) Einzelheiten siehe in der dieser Arbeit angehängten Tabelle. 2) Eine solche Nadel ist nur wenig empfindlich. Etwas günstiger sind Nickel-Eisen-Elemente, wesentlich leistungsfähiger dagegen Kon- stantan-Eisen-Elemente. — Über die bei dem Arbeiten mit der Thermo- nadel erforderlichen Vorsichtsmaßregeln vergleiche H. Rodewald: Quantitative Untersuchungen über die Wärme- und Kohlensäure-Abgabe atmender Pflanzenteile. Pringsheims Jahrb. f. wiss. ßot. Bd. 18. 1887. p. 263—345. 64 E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. Eine derartige ganz unmotivierte Schwankung zeigt uns deutlich den verhängnisvollen Einfluß der Fehlerquellen die der Romerschen Untersuchungsmethode anhaften Das Eigenwärmemaximum wurde um 97, Uhr abenüs mit + 15,2 gemessen. Zu dieser Zeit begann das Aus¬ streuen des Pollens. Von nun an verkleinerte sich die Temperaturdifferenz unaufhaltsam und erreichte bald den ungefähren Betrag von 0,0». Da die bei Philodendron ermittelten Temperaturdifferenzen meist sehr bedeutend sind, darf man wohl annehmen, daß trotz der weiten Fehlergrenzen doch wenigstens der ungefähre Gang der Blutenwarme in den vorliegenden Beobachtungen zu Tage tritt. Wir haben demnach bei Philodendron pinnatifidum, Schott einen wesentlich anderen Temperaturverlauf als bei den bislang untersuchten Arum- und Colocasia- Arten anzunehmen. Vor allem ist hervorzuheben, daß das Maxi¬ mum des zweiten Tages ansehnlicher als das des ersten, und daß der Hauptherd der Erwärmung nicht im Kolben¬ gipfel, sondern in einer tieferen Region zu suchen ist. Bei einem zweiten Blütenstande derselben Pflanze wurde die Thermonadel ebenfalls am oberen Ende des Kol¬ bens aber nur ganz oberflächlich eingestoßen. Der höchste Eigenwärmegrad zeigte sich erst um 11 Uhr abends und betrug + 6,0 Am folgenden Tage hielt sich die Tempe¬ ratur bis 6 Uhr abends gleichmäßig auf -j- 2,6°. Dann erfolgte der zweite maximale Anstieg, der um 9 Uhr abends gipfelte. Von da an begann die Eigenwärme langsam zu schwinden.1) Zur Zeit der stärksten Erwär¬ mung des Kolbengipfels zeigten die mittleren Antheren der männlichen Spadixhäifte, die ihren Blütenstaub noch nicht ausgestreut hatten, einen Temperaturüberschuß von +8,4°. Sie waren also um 1,8° wärmer als die höher stehenden männlichen Organe. Diese letzte Beobachtung stimmt ziemlich genau mit dem Verhalten überein, wie ich es am ersten Tage der Erwärmung regelmäßig bei Monstera delidosa 1) Wie bei der ersten Versuchsreihe fehlt auch hier die nähere Angabe der Endresultate. E. Leick: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. 05 Liebm. beobachten konnte.1) Überraschend ist die Angabe, daß die Nadel, als sie um 93/4 Uhr abends bis zum Mark¬ zylinder in den Kolben getrieben wurde, eine Temperatur¬ erhöhung von -j~ 10,0° anzeigte. Da namentlich die neusten Untersuchungen bei den verschiedensten Araceen überein¬ stimmend ergeben haben, daß gerade das äußere Rinden¬ parenchym der Hauptsitz der Wärmeproduktion ist2), so gehen wir wohl kaum fehl, wTenn wir annehmen, daß der größte Teil der Lötstelle sich bei dem letzten Experimente doch noch innerhalb der äußeren Parenchym Schicht be¬ funden habe. So nur wird die Romersche Angabe ver¬ ständlich, daß diese hohe Temperaturdifferenz nach dem Abschneiden der Sexualorgane in kurzer Zeit völlig ver¬ schwand. Eine dritte Beobachtungsserie bestätigte die Resultate der beiden vorangegangenen und ergab außerdem, daß die untersten Antheren um 1,1 0 kühler waren als die weiter oben stehenden. Demnach hätten wir also anzunehmen, daß sich die Temperatur von der Mitte der männlichen Region aus nach oben und nach unten zu verringerte. Die Zahl der Beobachtungen in den verschiedenen Zonen des Blüten¬ standes reicht aber nicht aus, um uns ein zuverlässiges Bild von dem Sachverhalt zu verschaffen. Bemerkenswert ist schließlich noch der Umstand, daß Römer mit Hilfe der Thermonadel wesentlich höhere Temperaturen erzielte als C. H. Schultz, der bei seinen Untersuchungen Thermometer verwandte. 3) Der bekannte dänische Botaniker Eugen Warming berichtete 1867 über den Eigenwärmeverlauf des Blüten¬ standes von Philodendron Lundii (= Ph. hip im i a t i fi dum 1) Vergl. E. Leick: Untersuchungen über d. Blütenwärme der Araceen. Greifswald 1910, p. 48—53. — E. Leick: Ber. d. d. b. Ges. Bd. 33. 1915. p. 524 525. — Man kann auch die Befunde bei Colo- casia odora Schott zum Vergleich heranziehen. Siehe Teil I, p. 25—26. 2) \ ergl. in erster Linie die Untersuchungen von Gregor Kraus: p. 27 der vorliegenden Arbeit. 3) Vergl. Teil I, p. 13—14. 66 E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. Schott).1) Es zeigten sich an zwei aufeinander folgenden Tagen zwei deutliche Maxima der Erwärmung, von denen das erste zwischen 6 und 7V2 Uhr abends, das zweite zwischen 8 und 10 Uhr vormittags beobachtet wurde. Nach der zweiten Kulmination sank die Differenz langsam auf 0,0° herab. Warming sagt: „Le developpement de chaleur comprend deux ondulations calorifiques. Le Pre¬ mier jour la temperature est maximum vers 6 — 71/2h du soir, eile baisse ensuite, et tombe au Zero pendant la nuit. Le lendemain, le mouvement calorifique atteint son point culminant ä 8 — 10h du matin, et cesse vers midi.“2) Also auch hier traten wie bei Philodendron pinnatifidum Schott nur zwei Eigenwärmemaxima an zwei aufeinander folgenden Tagen auf. Ein wesentlicher Unterschied gegenüber der eben genannten Pflanze ist aber darin zu erblicken, daß sich die zweite Kulmination bereits in den Vormittags- stunden zeigte. Zu den am häufigsten untersuchten Araceen gehört Colocasia odora Schott, an der von Hubert3), A. Brong- niart, G. Vrolik, W. H. de Vriese, A. van Beek und C. A. Bergs ma Messungen vorgenommen wurden. Mit ein¬ gehenden Beobachtungen an derselben Pflanze macht uns 1879 Oskar Hoppe bekannt.4) Nur ein Blütenstand einer zwölfjährigen Pflanze wurde untersucht. Die Temperatur des Untersuchungsraumes wies erhebliche Schwankungen auf. Außerdem war die Kugelform des Quecksilbergefäßes nicht günstig; denn das Thermometer berührte während 1) Eugen Warming: Vidensk. Meddelelser for 1867. Nr. 8 bis 11. p. 145 ff. Mitgeteilt nach G. Kraus: Annales du jardin bo- tanique de Buitenzorg. Bd. 13. 1896. p. 260. 2) Zitiert nach G. Kraus: 1. c. 3) Die Identität des Hubertschen Arum cordifolium mit Colocasia odora Schott ist zwar nicht sicher erwiesen, hat aber nach dem Urteile aller Forscher die größte Wahrscheinlichkeit für sich. — Vergl. z. B. G. Vrolite und W. H. de Vriese: Ann. de sc. nat. (2) Bot. Bd. 5. 1836. p. 135—136. 4) Oskar Hoppe: Beobachtungen der Wärme in der Blüten¬ scheide einer Colocasia odora (A. cordifolium). Nova Acta d. Ksl. Leop.-Carol.-Deutschen Akad. d. Naturforscher. Bd. 41. Halle 1879. p. 199 — 252. Hier auch eine Übersicht über die einschlägige Literatur E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. Q'J der ganzen Versuchsdauer nicht nur den Spadix, sondern auch die Spatha. Am Abend des 9. Juni erschloß sich der Blütenstand, doch erst am folgenden Nachmittage konnte das Thermometer ohne eine Verletzung der Blüten¬ teile eingeführt werden. Die Lage des Meßinstrumentes war derartig, daß sein Quecksilbergefäß mit der Stelle des Kolbens in Berührung stand, an der die konische Erwei¬ terung des Gipfelteiles ihren Anfang nimmt. Es ist das die Grenze zwischen den normalen und abortierten männ¬ lichen Organen. Da die Messung nur in einer Zone des Kolbens vorgenommen wurde, kann man auf Grund der Hoppeschen Resultate kaum zu einer klaren Einsicht in die Sachlage gelangen. Bei Beginn der Beobachtung — 4 Uhr nachmittags — ergab sich ein Temperaturüberschuß von -f- 2,70°. Ganz allmählich verringerte sich diese Differenz. :) Als die Pflanze für kurze Zeit in einen Keller, dessen Temperatur etwas über -f- 12° betrug, gebracht wurde, sank die Eigenwärme des Blütenstandes im Verlaufe von 2 Stunden auf 1,05°. Sobald die Außentemperatur wieder stieg, wuchs auch die Eigenwärme von neuem auf -f- 2,80 0 und zeigte selbst um 7212 Uhr nachts noch einen Wert von -}- 2,18°. Am nächsten Morgen stellte Hoppe eine Temperaturerhöhung von -f- 1,4° fest. Der Tag brachte einen erneuten Tempe¬ raturanstieg, so daß um 274 Uhr nachmittags eine Kulmi¬ nation mit -f- 3,1° erreicht wurde. Durch einen ähnlichen Temperaturverlauf waren auch die folgenden Tage aus¬ gezeichnet. Nachstehende Maxima wurden festgestellt: 3. Tag (12. Juni) 1 Uhr 45 Min. + 2,75° 4. Tag (13. Juni) 1 5 „ + 3,32° 5. Tag (14. Juni) 1 „ 0 „ + 2,44° Zunächst überrascht der sehr geringe Betrag der Eigenwärme. Hubert1 2) hatte im Innern des ausgehöhlten 1) Das Thermometer des Beobachtungsraumes zeigte zu dieser Zeit über -f- 20 °. 2) Bory de St. Vincent: Voyage dans les quatre principales iles des mers d’Afrique. Bd. 2. Paris 1804. p. 69 — 80. (Deutsche Übersetzung von D. Bidermann. Weimar 1805. p. 41 — 53.) — Vergl. auch Teil I, p. 5 — 9. 5* 68 E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. Kolbens derselben Pflanze 27,5 0 gemessen, A. Brong- niart1) durch angelegte Thermometer -f 11,0°, G. Vrolik und W. H. de Vriese2) + 10° bis + 10,9° ebenfalls mit Hilfe von Thermometern, A. van Beek und C. A. Bergsma3) auf thermoelektrischem Wege sogar eine Eigenwärme von -|- 21,87°. Ferner fällt die nur wenig ausgeprägte Periode auf. Maximum und Minimum lagen oft dicht beieinander. Bei der Beurteilung der vorstehenden Ergebnisse muß ohne Zweifel in Betracht gezogen werden, daß die Versuche an einer Topfpflanze ausgeführt wurden, die sich nach der Schilderung unseres Gewährsmannes keineswegs in üppiger Vegetation befand. Außerdem diente als Beobachtungsraum ein einfaches Zimmer, dessen Luft sicher einen ungleich geringeren Feuchtigkeitsgehalt aufwies als den heimat¬ lichen Verhältnissen der Colocasia entspricht. Die Folge davon muß eine erhebliche Transpiration gewesen sein, durch die naturgemäß eine Herabminderung der Eigen¬ wärme bedingt war. Das wichtigste Resultat besteht in dem Nachweis, daß die Höhe des Temperaturüberschusses in sehr eiheblicher Wbise von der Höhe der Außentempe¬ ratur beeinflußt wird. Die Eigenwärmemaxima stellten sich ausnahmslos in den ersten Nachmittagsstunden ein, und zwar an jedem folgenden Tage ein wenig früher als am vorhergehenden. JakobEriksson verdanken wir wertvolle Untersuchun¬ gen über Wärmebildung durch intramolekulare Atmung der 1) A. Brongniart: Note sur l’elevation de temperature dans les fleurs du Colocasia odora. Nouv. annal. du Museum d’hist. nat. Bd. 3. 1834. p. 145 ff. — Vergl. auch Teil I, p. 17 — 19. 2) G. 'S rolik u. W. H. de Vriese: Recherches sur l’elevation de temperature du spadice du Colocasia odora, faites dans le jardin botanique d’Amsterdam. Ann. d. sc. nat. (2.) Botanique. Bd. 5. 1836. p. 134—146. — Nouv. experiences sur l’elevation de la tempe- lature du spadice d’une Colocasia odora (Caladium odorum), faites au jardin botanique d’Amsterdam. Ann. d. sc. nat. (2.) Bot. Bd. II. 1839. p. 65—85. — Vergl. auch Teil I, p. 20—23 u. p. 29—31. 3) A. van Beek u. C. A. Bergsma: Observations thermo- electriques sur l’elevation de temperature des fleurs du Colocasia odora. Utrecht 1838. — Vergl. auch Teil I, p. 23—28. E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. 09 Pflanzen (1881). !) Unter seinen zahlreichen Untersuchungs¬ objekten befanden sich auch Blütenstände von Arum macu- latum L.1 2) Hundert eben aufgeblühte Kolben dieser Pflanze wurden abgeschnitten, von der Spatha befreit und in der Mitte durchgeteilt, so daß sich auf der einen Seite nur der Appendix, auf der anderen der mit den Sexualorganen be¬ setzte Kolbenabschnitt befand. Die gleichartigen Teile wurden zusammen in je einen besonders hergerichteten Apparat gebracht, der eine Verdrängung der Luft durch Wasserstoff ermöglichte, und so der Beobachtung unter¬ worfen. Zum Vergleiche wurden die Temperaturen an ent¬ sprechenden Pflanzenteilen, die vorher durch kochendes, salicylsäurehaltiges Wasser abgetötet waren, gemessen. In der Wasserstoffatmosphäre zeigten die Appendices einen ziemlich konstanten Temperaturüberschuß von — 0,3°, die basalen Teile nur einen solchen von -f- 0,2 °. Im Luftstrome dagegen setzte sofort eine namhafte Wärmeentbindung ein, die sich im ersten Falle (Appendices) auf + 16,5°, im zweiten (Region der Sexualorgane) nur auf -f- 12,9° belief. Dieser Versuch bestätigte erstens die schon von G. Vrolik und W. H. de Vriese experimentell festgestellte Tatsache, daß der Sauerstoff für das Zustandekommen der Selbst¬ erwärmung unumgänglich notwendig ist3), und zweitens die von vielen Forschern beobachtete Erscheinung, daß dem Appendix die maximale Eigenwärme zuzuschreiben ist. 1) -Jakob Eriksson: Über Wärmebildung durch intramoleku¬ lare Atmung der Pflanzen. Untersuchungen aus dem bot. Institut zu Tübingen. Herausgegeben von W. Pfeffer. Bd. 1. 1881 — 1885. p. 105 bis 133 (1. Heft). 2) Vergl. die Tabelle 1. c. p. 124. 3) G. Vrolik u. W. H. de Vriese: Nouvelles experiences sur les changements que subit 1‘atmosphere pendant le developpement de la temperature elevee dans un spadice de Colocasia odora, faites dans le jardin botanique d’Arasterdam. Ann. d. sc. nat. (2.) Bot. Bd. 14. 1840. p. 359 — 362. — Vergl. Teil I, p. 30 — 31. — Schon Hubert hatte gezeigt, daß Kolben, die mit ölgetränkten Lappen umwickelt oder mit Fett bestrichen oder unter Wasser getaucht werden, ihre Eigenwärme schnell verlieren. Vergl. Bory de St. Vincent: 1. c. und Teil I, p. 7—8. 70 E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Ar aceenlolütens tände i Wir wenden uns jetzt den Arbeiten von Gregor Kraus zu, die in den Jahren 1888, 1885 und 1896 erschienen sind. Die Untersuchungen dieses Forschers sind umfangreicher, sorgfältiger und vielseitiger als alle vorangegangenen. Durch sie wurde das Wärmeproblem der Araceenblütenstände wenigstens in den Hauptzügen klargelegt. Wir müssen uns daher mit den Resultaten seiner Untersuchungen, die hauptsächlich an Ayiwi itcilicuTii Mill. ausgeführt wurden, etwas eingehender befassen. x) Ein besonderer Vorzug ist darin zu erblicken, daß Kraus seine Beobachtungen an Ort und Stelle, d. h. in der Heimat der Pflanze, vornehmen konnte, und daß seine Temperaturmessungen bei beinahe konstanter Luftwärme stattfanden. Gerade der letzgenannte Umstand ist ja für die Brauchbarkeit der erzielten Resultate von allergrößter Bedeutung.* 2) Während der Monate März und April blühte Arum italicum in der unmittelbaren Umgebung Roms in zahl¬ reichen Exemplaren. Der Verlauf der Blüte war kurz folgender: vormittags sah man auf den Anm-Feldern nur geschlossene oder bereits verblühte Kolben. Die mit den Rändern meist noch fest übereinander liegenden Spathen erschienen grün und spitzkegelig. Ein wesentlich anderes Bild dagegen bot sich in den Nachmittagsstunden. Über¬ all zeigten sich die Hüllblätter gelb und bauchig aufge¬ trieben. Vielfach war schon ein Spalt in der Blütenscheide 1> Gregor Kraus: Über die Blütenwärme bei Arum italicum. I. u. II. Teil. Abhandl. d. Naturforschend. Ges. zu Halle. Bd. 16. 1883 1886. p. 37 76 u. p. 259 — 358. — Gregor Kraus: Sitzungs¬ bericht d. Naturforsch. Ges. zu Halle vom 23. Februar 1884. (Vorl. Mitteilung.) 2) Erich Leick: Untersuchungen über die Blütenwärme der Araceen. Greifswald 1910. Hier heißt es p. 40—41: „Waren die Außenverhältnisse, namentlich die Lufttemperatur, während der Beob¬ achtung erheblichen Schwankungen unterworfen, so muß damit ge¬ rechnet werden, daß die Resultate mehr oder weniger fehlerhaft sind. Geringfügige Temperaturüberschüsse entbehren in solchem Falle jeg¬ licher Beweiskraft.“ — Vergl. auch Erich Leick: Über Wärme¬ produktion und Temperaturzustand lebender Pflanzen. Biolog. Zentral¬ blatt. Bd. 36. 1916. p. 253. E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. 7 1 « sichtbar, durch den der goldgelbe Spadix hervorleuchtete. Ein starker, anfänglich keineswegs unangenehmer Duft erfüllte die Luft. Einige Stunden später, also etwa um 4—5 Uhr, waren die Kolben voll entwickelt und wiesen in ihrem obersten, nackten Teile eine sehr lebhafte Er¬ wärmung auf, die man bei der Berührung leicht wahr¬ nahm. Die Intensität des Geruches war noch bedeutend gestiegen. Nur ganz vereinzelt fanden sich kalte Blüten¬ stände. Von ihnen sag't Kraus. «Sie sind nach meiner Erfahrung als physiologische Mißbildungen anzu¬ sehen, etwa so, wie man morphologische Mißbildungen z. B. mit Staminodien besetzte Kolbenenden findet.“ x) Zur Zeit der Spathenöffnung stand der Kranz der Staminodial- haare am Eingänge des Blütenkessels stramm aufrecht, die Narben der protogynen Blüten waren mit feinen Haar¬ büscheln versehen und empfängnisbereit, während die An- theren überall noch fest geschlossen waren. Sie stäubten erst im Verlaufe des folgenden Vormittags, wenn die Er¬ wärmung des Appendix bereits vollkommen erloschen war. Die Blütenscheide zeigte zu dieser Zeit meist schon ein faltiges Aussehen und war an manchen Stellen durch¬ scheinend geworden.1 2) Unmittelbar nach der Pollenemission 1) G. Kraus: 1. c. p. 39. — Ganz anders waren die Erfahrungen, die Theodore de Saussure in der Nähe von Genua mit Arum italicum machte. Nach seinen Angaben ist es ihm während einer 12 jährigen Beobachtungszeit iu keinem Falle gelungen, eine nennens¬ werte Eigenwärme nachzuweisen. Ob sich dieses negative Resultat — wie Hoppe es wTill — aus der Ungunst der klimatischen V erhält¬ nisse und der Unzuverlässigkeit der Untersuchungsmethode erklären läßt, muß dahingestellt bleiben. — Vergl. Th. de Saussure: De l’action des fleurs sur l’air, et de leur chaleur propre. Ann. de chim. et de phys. par Gay-Lussac et Arago. Bd. 21. (3.) 1822. p. 2/9—303. — Th. de Saussure: Memoires de Geneve. Bd. 6. 1833. p. 251 u. p 558> _ 0. Hoppe: Beobachtungen der Wärme in der Blüten¬ scheide einer Colocasia odora. Nova Acta d. Ksl. Leop.-Carol.-Deutsch. Akad. d. Naturforscher. Bd. 41. II. Teil. Halle 1879. p. 207. Ygl. auch Teil I, p. 10—11. 2) Diese Erscheinung ist wahrscheinlich auf eine Injektion der Intercellularen mit Wasser zurückzuführen. — Vergl. 1. c. II. p. 261. Anmerkung. 72 E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der AraceenÜütenstände. sanken die den Spathenkessel verschließenden Staminodial- haare schlaff herab. Nachstehend gebe ich eine kurze Schilderung der Kraus sehen Untersuchungsmethode. Die Blütenstände wurden in der Regel unmittelbar vor dem Aufrollen der pa ha abgeschnitten und in Wasser gestellt. Die Blüten¬ entwicklung wurde auch so - wie zahlreiche Beobachtun- gen lehrten in vollkommen normaler Weise durchlaufen. Wahrend der Temperaturmessungen wurden die Kolben “ fen!n die Therraometer mit Hilfe von Gummiringen beresfagt waren frei im Beobachtungsraume aufgehängt. Die Schnittflächen waren mit feuchtgehaltenem Fütrier- papier umwickelt. Die Ablesungen der Thermometer er- leigten in sehr kurzen Zeitintervallen. Die Eigenwärmemessungen ergaben folgendes Bild, o ange die Spatha noch fest geschlossen war. zeigte sich eine meßbare Temperaturerhöhung.1) Diese setzte erst em, sobald der Kolben zu Tage trat. Die Eigenwärme s leg zunächst langsam an, dann schneller, so daß nach wenigen Stunden die maximale Höhe erreicht wurde. Das war beinahe ausnahmslos zwischen 6 und 87„ Uhr abends der Fall. Die gleiche Erfahrung hatten auch die meisten früheren Beobachter gemacht.2) Nachdem sich die Tem¬ peratur einige Zeit (1—2 St.) annähernd auf gleicher Höhe erhalten hatte, sank sie mehr oder weniger schnell herab und verlor sich gegen Morgen völlig. Eine wiederholte rwarmung, wie bei Colocasia odora, Philodendron pinnati- tidum, Monstern deliciosa, Arum maculatum u. a., wurde bei diesen ersten Versuchen nicht beobachtet. 3) Es muß aber tl Bei Arum maculatum, das sonst in allen wesentlichen Punkten em rwarmungstypus von A. italicum entspricht, gelang es H J Butrochet, schon am Tage vor der Öffnung der Spatha um 12 Uhr mitt. eme maximale Eigenwärme von + 0,28« nachzuweisen. - Vergl Teil I der vorl. Arbeit, p. 34. S -2LS° S'l’t De Can dolle das Maximum der Eigenwärme 7 «° nachm'’ L- Garreau um S Uhr nachm, bis 7‘/z Uhr ab. an d. bene bi er fand bei Arum maculatum das Eigenwärmemaximum zwischen 6 und 8 Uhr abends. - Vergl. Teil I d. vor!. Arbeit, p. 4. o) Zu dem gleichen Ergebnis waren — wie wir schon gehört haben - auch verschiedene frühere Forscher gelangt. De Lamarck E. Leick: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. 73 gleich hinzugefügt werden, daß Gregor Kraus bei späteren Untersuchungen eine zweite Temperaturerhebung am näch¬ sten Vormittage in der Zone der männlichen Organe kon¬ statieren konnte.* 1) Der maximale Wert der Eigenwärme im Kolbengipfel fiel ziemlich verschieden aus, wie man aus folgender Zusammenstellung entnehmen kann : V ersuch Datum Zeit Temperatur des Kolbens Eigenwärme 1. 24. März 6h 50' 29,85° -+- 13,25° 2. 25. „ 81* 16" 28,35° + 12,15° 3. 25. „ 6147' 25,7° + CD CO o 4. 18. „ 6115' 26,6° + 8,0° 6. 27. „ 7 h 50' 25,7° + 9,1° 7. 19. April 7124' 35,2° + 16,1° 10. 22. März 5145' — + 12,5° 11. 16. April — 35,0° + 17,6» Die Eigenwärmemaxima der einzelnen Kolben schwankten also zwischen 8,0° und 17,6°. Bedeutend höhere Tempe¬ raturen wurden erzielt, wenn man, wie das schon von Hubert geschehen war, mehrere Blütenstände rings um ein Thermometer auf stellte : 2) 2 Kolben Absol. Tem. 38,4° Differenz + 20,6° 5 V rt V 44,7° V + 27,0° 4 r> V V o t> O + 24,7° 4 V V V 43,7° r) + 27,7° o „ (mit einem Tuche um geben) „ w 51,3° V + 35,9° sagt (Encyclopedie methodique. Botanique. Bd. 3. Paris et Liege 1789. p. 9.): „Cet etat ne dure que quelques heures.“ Ähnlich äußert sich De Candolle (Physiologie vegetale. Bd. 2. 1832): „Tai vu que cette chaleur n’a lieu qu’une fois pour chaque chaton.“. — Vergl. auch Teü I d. vorl. Arbeit, p. 2 — 3. 1) Vergl. p. 28 der vorl. Arbeit. Damit besteht also eine weit¬ gehende Übereinstimmung in dem Eigenwärmeverlauf bei Arum itali- cum und Arum maculatum. — Vergl. besonders H. J. Dutrochet: Recherches sur la chaleur propre des etres vivants ä basse tempe- rature. Ann. d. sc. nat. (2.) Bot. Bd. 13. 1840. p. 1 — 49 u. p. 65 — 85. 2) Das Quecksilbergefäß des Thermometers muß natürlich alle Kolben gleichzeitig berühren. 74 Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. 7 Kolben (mit einem Tuche umgeben) Absol. Temp. 49,2 0 Differenz -f 33,2 0 5 kl. Kolben (mit einem Tuche umgeben) „ „ 47,0° „ + 30,001). Daß kleinere Kolben in der Regel auch eine geringere Wärmeproduktion aufweisen, wurde schon von anderen Forschern hervorgehoben.1 2) Wie wir auf den vorhergehenden Seiten hörten, waren verschiedene ältere Forscher zu dem Ergebnis gekommen, daß in der Zone der männlichen Organe der Hauptsitz der Vv ärmeproduktion zu suchen sei. Unter anderen vertraten diese Anschauung Th. de Saussure3), C. H. Schultz4 5) und H. R. Göppert. °) Die genaueren und umfangreicheren Untersuchungen der späteren Zeit6) lehrten aber, daß die maximale VA ärmeproduktion nicht in den Sexualorganen, sondern in dem oberen Kolbenteile, der bei den Arum- Arten eine nackte Keule bildet, bei Colocasia dagegen mit Staminodien bedeckt ist, stattfand. Zu dem gleichen Er¬ gebnis gelangte auch G. Kraus. Während der Erwärmungs¬ periode des Appendix zeigten auch die männlichen und weiblichen Organe eine Temperaturerhöhung, doch fiel diese im Vergleich zum Kolbengipfel — immer nur gering aus. Namentlich die Stempelblüten wiesen meist 1) Vergl. Gregor Kraus: 1. c. Teil II, p. 335—386. — In ganz ähnlicher Weise (5 Kolben um 1 Thermometer zusammengebunden) gelang es Hubert bei Colocasia odora , das Quecksilber bis auf 55,0 o hochzutreiben. Die Temperaturdifferenz betrug bei diesem Versuche + 31,25°. — Vergl. Bory de St. Vincent: 1. c. 1804. 2) Z. B. \on De Lamarck und von Hubert. Letztgenannter erhielt bei 5 großen Kolben von Colocasia odora eine Temperatur von o6,2o°, bei 5 kleinen Kolben dagegen nur 52,5° (die gleichzeitige Höhe der Lufttemperatur ist leider nicht angegeben). 3j Th. de Saussure: Ann. de chim. et de phys. par Gay-Lussac et Arago. Bd. 21. (3.) 1822. p. 287-288. 4) Carl Heinrich Schultz: Die Natur d. lebendigen Pflanze. II. Teil. 1828. p. 185. 5) H. R. Göppert: Über Wärmeentwicklung in der lebenden Pflanze. Ein Vortrag. Wien 1832. p. 25. 6) Namentlich die Untersuchungen von H. J. Dutrochet und von G. \ r olik u. W. H. de V riese E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. 75 nur eine Erwärmung von einigen Zehntel Graden auf1), während zwischen den Staubblüten wenigstens ein Über¬ schuß von mehreren Graden — aber nie mehr als +5 0 gemessen wurde. Somit ist also auch im Bereiche der männlichen Organe eine deutliche Periode nicht zu ver¬ kennen, doch setzt sie später ein als die Erwärmung des Appendix, bleibt hinter dieser bedeutend zurück und er¬ reicht auch viel früher ihr Ende. Es wurde schon er¬ wähnt, daß die am nächsten Vormittage einsetzende zweite Erwärmungsphase der männlichen Zone bei diesen ersten Kraus ’schen Versuchen nicht hervortrat2), resp. übersehen wurde. Trotzdem kommt unser Forscher im zweiten Teile seiner Arbeit zu dem Schlüsse, daß eine Analogie im Er¬ wärmungsmodus von Arum italicum und Ar um maculatum bestehen müsse. Er sagt darüber3): „Dagegen ergibt sich auf einem anderen Wege als wahrscheinlich, daß am Morgen nach der Erwärmungsnacht der Keule noch Wärme¬ entwicklung in den Antheren stattfindet: ich habe fest¬ stellen können, daß dieselben im Laufe dieses Morgens, wo doch Antherenwände und Pollenkörner absolut fertig sind, noch große Stärkemassen verbrauchen. Aus dieser Tatsache ist nun freilich weder die Höhe des Temperatur¬ überschusses, noch auch zu ersehen, ob die Antheren am zweiten Tage einen wirklichen nochmaligen Periodengang darbieten. Das Letztere ist aus allgemeinen Gründen für unsere Pflanze wahrscheinlich, wie aus den tatsächlichen thermoelektrischen Feststellungen Dutrochets für Arum maculatum gewiß.“ Hinsichtlich der Verteilung der Eigenwärme in der Längsrichtung des Spadix war bereits von mehreren For- 1) G. Kraus sagt (1. c. p. 48): „An den Fruchtknoten aber habe ich entweder gar keine, an andern nur ganz geringe Temperatuierhö- hung finden können.“ 2) Man muß die Möglichkeit im Auge behalten, daß die abge¬ schnittenen und nur mit feuchtem Fließpapier umwickelten Kolben am zweiten Beobachtungstage keine normale Beschaffenheit mehr zeigten. 3) Vergl. Gregor Kraus: Über die Blütenwärme bei Arum italicum. II. Teil. Abhandl. d. Naturf. Ges. zu Halle. Bd. 16. 1883 —1886. p. 330. 76 K Leick: Beiträ»e Wärmephänomen der Araceenbliitenstände. Stfig,e Zunahme von der Basis zum Gipfel des Kolbens gefunden worden. Ein - wenigstens zeit¬ weise - abweichendes Resultat fanden, wie wir gesehen aben, van Beek und Bergsma bei Colocasia odora 2) ie glaubten, ihrer Einzelbeobachtung Allgemeingültigkeit — D 7-dhUrfen UDd erkIärten das abweichende Er¬ gebnis aj.er früheren Messungen durch die der direkten thermometnschen Meßmethode3) anhaftenden Fehler Es sei unvermeidlich, daß das höher gelegene Thermometer malen W 'Warmen LUftStr°me’ ^ VOn ei^r tieferen maxi¬ malen W armezone ausginge, beeinflußt würde. Mag dieser e z genannte Umstand auch tatsächlich eine Wirkung aus- uben, so kann diese doch auf jeden Fall nur sehr gering¬ fügig sein. Außerdem hat G. Kraus - wenigstens flr Arum italicum — überzeugend „„n Q- . , nS tur daß Pin ^ , UDei7eugend und einwandfrei bewiesen, daß ein Anwachsen der Eigenwärme nach dem oberen obenende zu stattfindet.4) Unser Forscher faßt auf denn4tUm “greiCher MeSSUngen das ^bnis in folgen- aen Tatzen zusammen:0) ?iEs ist an der Keule: L °be7.Und unten ein selbständiger Periodengang rer arme vorhanden; die Erwärmung hebt oben zuerst an, erscheint bald darauf auch unten; im 1) Vergl. Teil I d. vorliegend. Arbeit, p. 20-21 u. p. 34-35. electriques sur” pölz 6 r ” a A' Bergsma: Observations thermo- Ä ft vergl. teil I d. vorl. Arbeit, p. 25—26. zum ersten Male ^ ABer£sma arbeiteten bekanntlich -rsten Male mit Hille von Thermoelementen. i) Gregor Kraus: 1. c. Teil I, p. 51. Luft Kolben oben Kolben unten 16,7 31,5° 24,0° 1',8° 26,1 0 25,8 ° 17,2° 26,3° 25,5 0 5) Gregor Kraus: 1. c. Teü I, p. 52. Stiel 21,5° 20,0° 19,0° E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände. 77 Laufe der Wärmesteigerung tritt oben das Maxi¬ mum eher als unten ein. — 2. in der Mehrzahl der Fälle oben die Temperatur ab¬ solut höher als unten.“ Schon zu wiederholten Malen1) wurde die Frage er¬ örtert, ob der Hauptsitz der Eigenwärme in den oberfläch¬ lichen Schichten oder im Markkörper des Blütenkolbens zu suchen sei. Es liegt in der Natur der Sache, daß diese Frage auf dem Wege der thermometrischen Messung kaum zu entscheiden ist. Um zum Innern des Kolbens zu ge¬ langen, bedarf es immer operativer Eingriffe, durch die stets mehr oder weniger anormale Zustände geschaffen werden.2) Obendrein ist zu bedenken, daß das im Bohr¬ loche befindliche Thermometer einerseits mit einer bedeu¬ tend größeren Fläche in Berührung kommt als ein von außen angelegtes3), andererseits durch den austretenden Saft dauernd feucht gehalten wird. Es können daher aus der von Kraus gefundenen Tatsache, daß die Temperatur im Innern stets etwas höher war als die an der Außen¬ seite gemessene, kaum irgend welche Folgerungen gezogen werden. Die Hauptergebnisse seiner Untersuchungen faßt 1) Hubert zeigte, daß trotz einer starken Beschädigung der den Kolben von Colocasia bedeckenden Sexualorgane die Erwärmung des Blutenstandes sich in völlig normaler Weise vollzieht. Vergl. Teil I d. vorl. Arbeit, p. 8. — G. Vrolik u. W. H. de Vriese bohrten Löcher in den Kolben von Colocasia und maßen so die Temperatur im Innern desselben. Diese blieb bis zu 5,5 o hinter dei Temperatur d. Rindenschicht zurück. — Yergl. T. I d. vorl. Arb., p. 21—22. 2) Die traumatische Reizung lebender Gewebe hat stets eine Stei¬ gerung der oxydativen Vorgänge und damit der Würmeproduktion in den benachbarten Zellen zur Folge. — Vergl. H. R. Göppert: Über Wärme¬ entwicklung in d. leb. Pflanze. Wien 1832. p. 17. H. M. Richards. The respiration of wounded plants. Annals of Botany. Bd. 10. 1896. p. 531—582. — E. Leick: Über das thermische Verhalten ruhender Pflanzenteile. Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. 86. Halle a. S. 1915—17. p. 246. 3) G. Kraus weist in diesem Zusammenhänge mit Recht darauf hin, daß ein Thermometer, das 5 kleine Kolben zu gleicher Zeit be¬ rührte, auf 36,8° stieg, während jeder einzelne Kolben nicht mehr als 28,0° aufwies. — 1. c. Teil I, p. 54. 78 Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenbliitenstände. G. Kraus am Ende des ersten Teiles seiner Abhandlung1) folgendermaßen zusammen: „1. Der Kolben von Arumitalicum hat eine selbständige, von äußeren Faktoren (Licht und Wärme) unab¬ hängige Wärmeperiode. 2. Die Wärmeentwicklung ist an die Zeit des Auf¬ blühens und das erste Delpino’ sehe Bestäubungs¬ stadium geknüpft;2) gewöhnlich beginnt sie gegen die Abendzeit, dauert unter Erreichung eines vor¬ mitternächtlichen Maximums die Nacht über; am Morgen ist der Kolben [gemeint ist wohl haupt¬ sächlich der Appendix] der Regel nach wieder kalt. Wiedererwärmung [des Appendix] findet nicht statt. 3. Der Anfang der Ewärmung findet in der Kolben¬ spitze statt; von da schreitet sie ziemlich rasch nach abwärts. Auch ist es die Spitze der Keule, welche die größte Wärme (beobachtetes absolutes Maximum: 44,7°; höchster beobachteter Überschuß: + 27,7°) entwickelt, von da abwärts nimmt der Erwärmungsgrad ab ; die Staubgefäße sind [am ersten Tage] wenig, die Pistille kaum erwärmt. 4. Die Kolbenerwärmung ist eine Bestäubungsein¬ richtung. “ 1 1) G. Kraus: 1. c. Teil I, p. 56. — Diese Resultate haben durch die späteren Arbeiten desselben Autors wesentliche Erweiterungen erfahren. — Vergl. p. 31 d. vorl. Arbeit. 2) F. Delpino studierte als erster den Bestäubungsmechanismus der Arwm-Infloreszenz und reihte ihn unter die „Kesselfallenblumen“ ein. Er unterschied 4 Bestäubungsstadien bei Ärum italicum. — Vergl. Federico Delpino: Ulteriori osservazioni e considerazioni sulla di- cogamia nel regno vegetale. Atti della societä italiana di scienze naturali. Bd. 11 u. 12. 1869. — Federico Delpino: Sugli appa- rechi della fecondazione nelle piante autocarpee (Fanerogame). 1. c. Bd. 16 u. 17. — Referat über die Untersuchungen Delpinos an Arum italicum: F. Hildebrand: F. Delpinos weitere Beobachtungen über die Dichogamie im Pflanzenreich (mit Zusätzen u. Illustr.). Bot. Ztg. Bd. 28. Leipzig 1870. p. 589—581. — Vergl. auch: Paul Knuth: Handbuch d. Blütenbiologie. Bd. 2, II. Leipzig 1899. p. 418 — 419. — Erich Leick: Untersuchungen über d. Blütenwärme d. Araceen. Greifswald 1910. p. 60—63. E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenständc, 79 In einer zweiten umfangreichen Abhandlung1 2 3 4), die im Jahre 1885 erschien, gibt Gregor Kraus wichtige Auf¬ schlüsse über den anatomischen Bau, die chemische Zu¬ sammensetzung und die durch den Vorgang des Blühens bewirkten stofflichen Veränderungen des Kolbens von Arum italicum. Nach dieser Richtung hin waren bislang noch so gut wie garkeine Untersuchungen angestellt worden. Nur wenige kurze Hinweise finden sich in der älteren Literatur. So gibt Dunal2) an, er habe aus 70 g Substanz des Appendix vor dem Blühen 8 g, hinterher aber nur 0,5 g Stärke gewinnen können. Auch Julius v. Sachs0) beobachtete bei Arum mciculcttum eine V ernichtung der im Parenchym enthaltenen beträchtlichen Stärkemengen wäh¬ rend der Blüteperiode. Durch Kraus erfahren wir, daß bereits makroskopisch ein erheblicher Unterschied zwischen einem noch unent¬ wickelten und einem bereits abgeblühten Kolben wahr¬ nehmbar ist. Der erstere ist schwerer als Wasser und zeigt einen trockenen, mehligen Bruch4), der durch Be¬ tupfen mit Jodlösung schwarzblau wird. Der letztere da¬ gegen schwimmt auf dem Wasser, sieht auf der Bruöh- fläche glasig-wässerig aus und entbehrt der Stärkereaktion in allen seinen Teilen. Die durch das Verblühen hervor¬ gerufene stoffliche Veränderung wird wohl am besten aus folgender Gegenüberstellung ersichtlich: 1) Gregor Kraus: Über die Blütenwärme bei Arum italicum. Abhandl. d. Naturforsch. Ges. zu Halle (Originalaufsätze). Halle 1885. p. 261—358. 2) Dunal: Considerations sur les Organes floraux colores ou glanduleux. Montpellier 1829. — Vergl. auch A. P. de Candolle: Physiologie vegetale (Übers, von Röper). Bd. 2. p. 124. A. van Beek u. C. A. Bergsma: Observations thermo-electriques sur l’ele- vation de la temperature d. fleurs d. Colocasia odora. Utrecht 1888. p. 12—18. — Teil I d. vorl. Arb., p. 28. 3) J. v. Sachs: Experimentalphysiologie der Pflanzen. Leipzig 1865. p. 293. 4) „Beim Aufblühen hat die Arumkeule [gemeint ist der Appendix) eine Zusammensetzung an organischer Substanz, die am ehesten mit der mehlreicher Samen zu vergleichen ist.“ G. Kraus: 1 c. II, p. 27 q 80 E. Leich: Beiträge zum Wärmephänomen der Araceenblütenstände . Übersicht über die Trockensubstanzveränderungen in % der Trockensubstanz. 4) Stoff | Knospe Warmer Append. V erblühter Append . 1. Stärke 65,6 56,0 0 0 2. Zucker 12,2 8,3 0,0 3. Eiweißkörper 9,56 11,4 38 1 4. Amide 3,48 4,05 14,23 5. Säuren 2,34 2,62 13,24 6, Unbest. Subst. 0,84 5,1 3,27 Es ergibt sich also, daß der Appendix von Ärum ita - hcum während der wenige Stunden dauernden Erwärmung beinahe % (74,1 %) seiner Trockensubstanz einbüßt. Diese Zahlen gewinnen noch an Bedeutung, wenn wir sie in Ver¬ gleich setzen mit dem Substanzverlust von Dunkelkeimlingen, den man sonst schon als sehr ansehnlich zu bezeichnen pflegt. Bei Weizenkeimlingen beträgt der Substanzverlust im Dunkeln pro Tag 1,2 %.* 1 2) Bei unserer Pflanze dagegen wird beinahe der gesamte Gehalt an Kohlenhydraten wäh¬ rend der nur wenige Stunden dauernden Erwärmungs¬ periode des oberen Kolbenteiles vernichtet. Also schon aus diesem Grunde ist eine nochmalige Erwärmung der oberen Region völlig ausgeschlossen. 3) Der zeitliche Ver¬ lauf des rapiden, im Appendix vor sich gehenden Oxy¬ dationsvorganges wird durch folgende Zahlen erläutert:4) 1. Substanzverbrauch vom Aufblühen bis abends 5 Uhr . 5,1 % pro St 2. Substanzverbrauch in der Erwär- mungsnacht . 3,5