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LIBRARY

OF THE AMERICAN MUSEUM OF

NATURAL HISTORY

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MITTEILUNGEN

Münchner Entomologischen Gesellschaft

(e. V.) 59.57.06 XXVL 28 Jahrgang 1936 5% (15 Tafeln)

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IM SELBSTVERLAG DERMÜNCHNER ENTOMOLOGISCHEN GESELLSCHAFT ev.

Es erschienen:

Heft I am 15. April 1936 II am 20. September 1936 III am 15. Februar 1937

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Lb-14 8 61- /Wur. 22.

Inhalt des 26. Jahrganges 1936

Forster W., München: Beitrag zur Systematik des Tribus Lycaenini unter besonderer Er der argyrognomon- und der argus-

Gruppe. ... a Holik O., Prag: Beiträge : zur Ken: ha acer Stdosteurone. uNikallleraBr le Iınz: Acıdaliaueontisuarıa Ebd! .. . mm

Wehrli Dr. E., Basel: Einige neue Arten und Rassen aus den Aus-

beuten des Herrn Ernst Pfeiffer, München .. ER E ( Buchbesprechungenee na a me 0 N 38 Verzeichnis

Seile

164

. 165

151

33 164

der im 26. Jahrgange neubenannten Gattungen, Arten,

Unterarten und Formen (Sämtliche abgebildet mit Ausnahme der mit * bezeichneten)

Lepidoptera

Acidalia contiguaria subsp. n. austriae L. Müller H n = N 2 nr „f. n. aurata 1, Müller :

" Me e ". mod.n.conspersa L. Müller ® N ni „britanni& RE EN ER SE, indes (0) " u RN " 5 „ab, n. anastomosaria

L. Müller . 1) m mut. n. nigra I Müller 1) {D) mod. n. nigrescens

21 22 22: 151

152

. 153

L. Müller . 152

" {)) ab, (mut ?) n. tenuis

L. Müller . Mi er mod. n. grisescens L. Müller " subsp. n, hercynie L. Müller " 3 mut, n, melaina L. Müller n He subs, pallidaria Fuchs mod. n. giiscosperen 2 Müller Biston achyra Wrli. sp. n. nr Dyscia conspersaria Schiff. subsp. n. are Wrli Empriononyx Wrli. (pro Priononyx Wrli,' Gnophos wanensis Wrli. sp. n..

151 19: 24 20 29 35 36 37 36

Lycaena argus L. subsp. n, obensis Forster .

h cn pamira en U sultana nr tscherkessica Fo

Lil

wolgensis Forster. . .

"

argyrognomon Brgstr. subsp. n, buchara Bor 5

" ”„ " caspica kr X sinica N H h: 4 ssurica Re

christophi Stgr. subsp. n. nanshanica Forster idas L, subsp. n. bavarica Forster

"

.n. tshimgana Forster .

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turcmenica Forster sp. n.

Ourapteryx malatyensis Wrli. sp. n. : 5 Zamacra diaphanaria Pglr. an sp. n. ryabovi Wrli. eye (Mesembrynus) purpuralis var. n. bukuwkyi Holik .

+

f. georgica Forster .

transcaucasica Rbl. f. ee, ae

„" » slavonica Holik u. Koch . n A " „erthraciea Holik

. 103 . 104

elle

169

. 174

MITTEILUNGEN der Münchner Entomologischen Gesellschaft (e. V.)

XXVL JAHRG. e 1936

Acidalia contiguaria Hb. Von Dr. Leopold Müller, Linz. (Hierzu Tafel 1.)

Das Auftreten der bisher unbekannten melanistischen mut. domestica Klimesch im Jahre 1933 gab mir die Anregung, mich mit der Gesamtart Acıdalia contiguaria Hb. eingehender zu be- fassen. Das Ergebnis meiner Studien, welche zu einigen neuen Gesichtspunkten führten, sei im Folgenden mitgeteilt.‘

A. Nomenklatur.

Der älteste Name unserer Art ist (Geometra) contiguaria Fb., 1798, Fig. 105; woher das Original stamınte, kann mangels eines dazu gehörigen Textes bei Hübner nicht mehr ermittelt werden.

Der Name contiguaria Hb. blieb über 100 Jahre unbestritten in Geltung, wurde aber 1913 von Prout im Seitz IV durch ebur- nata Wocke ersetzt. Diese Namensänderung erfolgte wegen ver- meintlicher Homonymie der (Geometra) contiguaria Hb. 1798 mit der älteren (Geometra) contiguaria Bkh., 1794 (51). Ich vermag mich dieser Auslegung der Nomenklaturregeln nicht anzuschließen. Der Einwand der Homonymie müßte natürlich voraussetzen, daß

*) Die im Texte unter Klammern beigefügten Ziffern beziehen sich auf das folgende | Literaturverzeichnis.

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. L. Prout, Brief v. 20. 2. 34.

. P. Wolf, Breslau, Brief v. 22, 3. 34.

. Dr. A. Bergmann, Arnstadt, Brief v. 30, 5, 35,

‚, E. Möbius, Radebeul b. Dresden.. Brief v. 9. 8, 35,

. W. Buckley, Cheshire, Brief v. 20. 8. 35.

. R. Bretschneider, Dresden-Loschwitz, Brief 19. 2. 36.

die ältere contiguaria Bkh. ihrerseits ein gültiger Name war, der sohin noch heute im Gebrauch stehen müßte. Dies trifft aber nicht zu: kein Katalog oder Handbuch hat diesen Namen jemals verzeichnet; auch Prout selbst hat ihn nicht verwendet. Und dies mit Recht. Borkhausen, V. 187, erzählte nämlich, daß er unter den von ihm auf Laubholz gesammelten Raupen von Biston hirtarius auch zahlreiche Raupen fand, die sich von den hirtarius-Raupen vermeintlich stark unterschieden. Die Zucht mißlang ihm sets durch Vertrocknen der Puppen; er erhielt kein einziges S’ und nur 29, deren Flügel sich aber auch nicht ent- wickelten. Obwohl also Borkhausen zugestandenermaßen den Falter gar nicht kannte, stellte er doch eine eigene Art auf, die er contiguaria benannte, weil er grundsätzlich meinte, daß selbst bei voller Gleichheit des Falters schon die Verschiedenheit der Raupe genüge, um eine eigene Art zu begründen. Wir wissen heute genau, daß diese grundsätzliche Meinung Borkhausens irrig war, desgleichen, daß es keinen, noch dazu bei uns häufigen Fal- ter der hirtarius-Gruppe gibt, der den Vorstellungen des Autors entspräche. Es handelte sich also bei der contiguaria Bkh. um ein ausgesprochenes Phantasieprodukt, durchaus vergleichbar dem Falle, daß ein Maler sein Bild mit einem frei erdachten Schmetterlinge zierte und dann ein Entomologe hiefür einen wissenschaftlichen Namen aufstellen wollte! Derlei Namen für gar nicht existierende Tiere fallen überhaupt nicht in den Be- reich der Nomenklaturregeln; es können ihnen daher auch keine Prioritätsrechte zuerkannt werden, welche die Wiederverwen- dung eines solchen Namens für ewige Zeiten verbieten könnten! Im übrigen besteht nach Art. 35 der Nomenklaturregeln für Artnamen nur dann Homonymie, wenn der Name bereits inner- halb derselben Gattung vergeben ist, was hier auch nicht zu- trifft. Der Einwand der Homonymie gegen contıguaria Hb. erscheint also wohl entkräftigt.

Im Jahre 1850 entstand für unsere Art ein zweiter Name: „eburnata Wocke“ (nec eburneata aut.); dieser wurde seither als Synonym zu contiguaria Hb. gezogen, von Prout aber (1913, im Seitz) als Artname verwendet. Dieser Name ist nomen- klatorisch ungültig. In der vom Verein für schlesische Insektenkunde in Breslau herausgegebenen Zeitschrift für Ento- mologie, IV, 1850, wurde auf der Sammel-Tafel 4, Fig. 13, ein vermeintlich neuer Spanner abgebildet und in der dazu gehöri- gen redaktionellen Tafelerklärung, S.48, als Idaea eburnataWocke

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bezeichnet; in einer Fußnote dazu wurde die Beschreibung dieser neuen Art für eine der nächsten Nummern in Aussicht gestellt. Diese Beschreibung ist aber nie erfolgt! Dies hat Herr Paul Wolf, der jetzige Vorstand des genannten Vereins, auf meine Bitte in liebenswürdiger Weise durch Ueberprüfung der folgenden Nummern und Jahrgänge der Zeitschrift positiv fest- gestellt; auch ist eine solche Urbeschreibung weder im Stau- dinger-Wocke-Katalog 1871, noch im Staudinger-Rebel- Katalog 1901 angeführt; die im Seitz, IV, enthaltene Angabe hat sich als irrig herausgestellt. Dagegen konnte ich nachträglich durch Zu- fall ermitteln, daß Wocke allerdings recht unauffällig am 22. 10. 1853 in der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur im Rahmen eines Exkursionsberichtes ganz nebstbei den Namen eburnata ausdrücklich eingezogen und für synonym mit contiguaria erklärt hat (5). Der Sachverhalt war vermut- lich folgender. Nach dem Erscheinen der Abbildung dürfte Wocke von dritter Seite, wahrscheinlich von schlesischen Sammelfreun- den, auf die Identität seines vermeintlich neuen Falters mit con- fisuaria Hb. aufmerksam gemacht worden sein, worauf er ein- fach seine, früher dem Schriftleiter überreichte Beschreibung zurückzog und damit die Sache für erledigt hielt; auch der Schriftleiter fand sich zu keiner Berichtigung bemüßigt. „Ebur- nata* ist also lediglich ein nomen in literis geblieben und mangels einer gültigen Publikation von Haus aus nicht ge- eignet, als Artbezeichnung zu dienen. Die in den Nomen- klatur-Diskussionen umstrittene Frage, ob die Publikation bloß eines Bildes mit dem Namen zur Gültigkeit genüge, kommt im konkreten Falle gar nicht erst in Betracht, da hier nicht einmal der Name in einem Aufsatze des Autors aufgestellt, sondern bloß redaktionell vom Schriftleiter angekündigt, vom Autor da- gegen ausdrücklich annulliert wurde.

Der richtige Name der Art ist also nach wie vor: „Acidalia (seit 1913 Ptychopoda; seit 1935 Sierrha) contiguaria Hb.“

B. Verbreitung.

I. Acidalia contiguaria scheint nirgends kontinuierlich über ein größeres Gebiet verbreitet zu sein, sondern kommt nur an vielfach sehr entfernten, an sich engst begrenzten Lokalitäten, und auch hier nur auf getrennten, ganz kleinen Flugplätzen und . meist nur als große Seltenheit vor, fehlt dagegen auf allen, wenn

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auch ökologisch anscheinend ganz gleichwertigen Zwischenstellen. Dieses inselförmige Auftreten des noch dazu wenig flieg- lustigen Falters mußte eine starke Isolierung und die Entwick- lung von teilweise auch morphologisch stark differenzierten Unter- arten zur Folge haben.

II. Demgegenüber scheinen die Kataloge und Handbücher die contiguaria als eine überall einheitlich gleiche Art mit sehr allgemeiner Verbreitung zu verzeichnen. So gibt der Staudinger- Rebel-Katalog 1901 an: „Mitteleuropa (mit Ausschluß des Ostens und Hollands), Livland, Kastilien, Südfrankreich, Korsika, Nord- italien u. s. w.;? Korea und China (Leech).“ Berge-Rebel: „Mit- teleuropa mit Ausschluß Hollands, sehr lokal.“ Hofmann-Spuler: „Von Livland durch Mitteleuropa bis Kastilien, Südfrankreich, Korsika, Norditalien.” Seitz: „Lokal in Zentral- und Südeuropa, aber nicht weit nach Osten gehend.“ Von den älteren Au- toren hatten Treitschke nur Norddeutschland, Herrich-Schäffer nur Norddeutschland und Nordfrankreich,Heinemann nur Regens- burg und Norddeutschland angeführt.

Von den vorstehenden Angaben haben sich inzwischen einige als unrichtig erwiesen. Leechs Angaben für Korea und China beziehen sich auf andere Arten (Prout im Seitz). Livland wurde von A. Fuchs (17) nach dem Hörensagen aus dritter Hand ange- führt; Petersen (Fauna von Estland, 1924, S. 69) bezeichnete das Vorkommen im Ostbaltikum für unerwiesen und nannte dafür Kasan, was aber wahrscheinlich auch nicht zutrifft. In Nord- frankreich ist die Art nach dem neuesten Kataloge von Lhomme überhaupt nicht nachgewiesen, die Angaben für Korsika fanden, obwohl in jüngster Zeit intensiv gesammelt wurde, bisher keine Bestätigung, ebensowenig die Angabe für Regensburg u. s. w.

Die oben angeführten Verbreitungsangaben, besonders „Mit- teleuropa“ u. dgl., sind aber überhaupt viel zu allgemein gehalten und insoferne geradezu unrichtig, als die Art auf gut 99°/, des so bezeichneten Areals in Wirklichkeit nicht vorkommt! In derlei Fällen bleibt eben nichts übrig, als die wenigen Gebiete des tat- sächlichen Vorkommens einfach taxativ anzuführen. Nach dem gegenwärtigen Stande unserer Kenntnisse sind dies folgende:

Die ganze Alpenkette; anschließend die südfranzösischen Gebirge und Pyrenäen, jedoch überall nur sehr lokal; einzelne der innerspanischen Hochgebirge; in Mitteleuropa die Wachau und der Harz; die nördlichen Randgebirge des böhmisch-mähri- schen Massivs; der Rheingau; endlich North Wales in Südengland.

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Ob die Art weiter östlich, besonders in den Karpathen, tat- sächlich fehlt, muß vorläufig dahingestellt bleiben.

Acidalia contiguaria wird meist zu den lusitanischen Arten gerechnet; hierauf soll hier nicht näher eingegangen und nur Folgendes bemerkt werden.

Daß das Vorkommen der Art in Europa bis weit ins Tertiär zurückreicht, steht außer Zweifel; auch ihr heutiges inselförmiges Vorkommen darf wohl als Hinweis auf diese Reliktsnatur gelten. Nach meiner persönlichen Ueberzeugung ist auch die conli- guaria ursprünglich im äußersten Osten Asiens entstanden und hat sich von dort westwärts verbreitet. Hiezu standen, wie ich dies auch für die Westwanderung der napi-bryoniae nachgewiesen habe, zwei Wege offen. Der erste, wahrscheinlich am öftesten benützte, führte über das heutige Südsibirien und Südrußland nach Mitteleuropa, wo die Art zunächst über das heutige Donautal nach Mitteldeutschland gelangte (Relikte: Wachau, Harz). Gleich- zeitig verbreitete sie sich südwärts in die Alpen und von der Schweiz aus westwärts bis Innerspanien. Der zweite, sehr zeitlich bei Beginn der Westwanderung, noch in Ostasien selbst eingeschlagene Weg führte über die heute arktische Polarzone nach Nordeuropa.

Die Eiszeit machte sich auf verschiedene Weise geltend. Auf den innerspanischen Hochgebirgen dürfte sie kaum besonders fühlbar geworden sein. In den Alpen und auf den Pyrenäen konnten sich einzelne Stämme über die gefährliche Zeit hinüber- retten und in ihren damaligen Refugien bis heute erhalten. In Nordeuropa wurden wohl die meisten Stämme vernichtet, ein- zelne aber südwärts verdrängt, bis sie in den eisfrei gebliebe- nenGegenden Südenglands und am Rhein wieder seßhaft werden konnten.')

Ob die heute in den nördlichen Randgebirgen des böhmisch- mährischen Massivs (Sudeten bis Erzgebirge) noch vorkommenden Relikte gleich mit der ursprünglichen tertiären Westwanderung oder erst eiszeitlich aus Nordeuropa dorthin gelangten, muß vor- läufig eine offene Frage bleiben.

Die beiden Gruppen haben sich wohl unvermeidlicherweise während ihres so stark verschiedenen Entwicklungsganges auch innerlich und äußerlich stark umgebildet; man wird vielleicht schon heute die Aufspaltung auf zwei Arten annehmen dürften.

!) Vgl. hiezu die späteren Ausführungen über die dunkeln Formen.

C. Die Formen im Allgemeinen.

I. Bezüglich der Artbeschreibung wird auf die Handbücher, besonders Berge-Rebel, verwiesen. Charakteristisch ist vorzugs- weise die Lage des nie fehlenden Mittelpunktes des Vil. (ein gutes Stück hinter dem hier halbkreisförmig zurücktretenden Mittelschatten) sowie die Gestaltung des Saumfeldes.

Die Genital-Armatur des 5 weicht von jener aller übrigen Acidalien sehr erheblich ab, sodaß contiguaria aus diesem Ge- sichtspunkte im System eine ganz isolierte Stellung einnimmt; die bisher übliche systematische Reihung wird daher nicht auf- recht zu erhalten sein. Zwischen den im folgenden behandelten ‚Unterarten bestehen keine Genitalunterschiede. °)

II. Die Feststellung der nomenklatorischen Stammform, also der Typenform des Autors, ist nach unseren bisherigen Kennt- nissen nicht möglich. Hübner selbst brachte, wie erwähnt, zu seiner Abbildung keinen Text; von dieser Seite fehlt also jeder Anhalt. Aber auch die Abbildung selbst (vgl. die beiliegende Tafel I, A1) gewährt keinen solchen, zumal sie wenig gelungen ist. Ein ganz grober Fehler ist es auf jeden Fall, daß im Wur- zelteile der Hfl. eine in Wirklichkeit nie vorhandene (erste) Quer- linie eingezeichnet ist (keine Acidalia-Art hat auf den Hiln. ein- schließlich des Mittelschattens mehr als bloß zwei Querlinien!); außerdem sind alle Querlinien auf beiden Flügeln viel zu dick und klobig geraten, der Farbton ist nicht gut getroffen u. s. w. Es ist daher nicht zu wundern, daß einzelne ältere Autoren, wie Wocke (5), Stainton (6), A. Fuchs (15) u. a. daran zweifelten, ob Hübners Figur wirklich zu dem heute als contiguaria geltenden Falter gehört. Das Original, welches der Abbildung zugrunde- lag, ist nicht mehr zu ermitteln.

Man ist daher in diesem Belange lediglich auf Vermutungen angewiesen, und da spricht eine bescheidene Wahrscheinlichkeit vielleicht dafür, daß Hübners Type aus den Sudeten stammte. Die contiguaria blieb anscheinend auch nach Hübners Publika- tion zunächst in den weitesten Kreisen unbekannt; selbst die sonst gut unterrichteten Wiener Sammler hatten unter diesem

2) Nach einer freundlichen brieflichen Mitteilung des Herrn Statthal- tereirates Dr. Jac. Sterneck in Drahowitz bei Karlsbad, wofür ich hiemit bestens danke. Herr Dr. Sterneck hat bisher 88% aller Acidaliinen unter- sucht, aber leider hierüber nicht publiziert. Ein Teil seiner Ergebnisse wurde von Prout im neuen Seitz-Nachtrage 1935 bereits berücksichtigt.

Namen bloß unbedeutende Abänderungen der marginepunctata stecken, sodaß Treitschke 1828 die contiguaria unbedenklich zu letzterer Art zog. In der Folge wurde aber Treitschke von seinem norddeutschen Sammelfreunde Kuhlwein (Gütsbesitzer in Bieberteich, Neumark in Preußen) aufgeklärt, der ihm die „wirkliche Hübner’sche contiguaria aus Norddeutschland“ zur Ansicht sandte; nunmehr beschrieb sie auch Treitschke (2) 1835 als eigene Art, worauf sie erst in die übrige Literatur überging (Boisduval 1840, Herrich-Schäffer 1847, Stainton 1856, Guenee 1857 u. a.).

Es scheint also, daß die norddeutschen Entomologen in den nächsten Jahrzehnten nach der Publikation die einzigen waren, welche die Hübner'sche contiguaria überhaupt, u. zw. nur aus „Norddeutschland“ kannten. Dies läßt vermuten, daß auch sie es waren, welche die Typen an Hübner geschickt hatten, daher wußten, daß sich die Abbildung tatsächlich auf diese Art be- zog. Daß sie ihre Stücke aber etwa aus den Alpen bezogen hätten, ist selbst abgesehen von der ausdrücklichen Erklä- rung: „aus Norddeutschland“ nach den damaligen Verkehrs- verhältnissen wenig wahrscheinlich, und so bleiben eben nur die Sudeten als mutmaßliches Herkunftsgebiet übrig.

Herr Reißer, Wien, fand übrigens in einigen Einzelheiten der Abbildung eine gewisse Uebereinstimmung mit der Form vom Harz.

Demgegenüber wird jedoch gegenwärtig in den Handbüchern und in der Praxis allgemein die Alpenform der Art als nomen- klatorische Stammform angesehen. Diese Uebung geht auf den Pfarrer A. Fuchs (15) 1874 zurück. Dieser benötigte für seine var. obscura als Folie eine Stammform, und da er mit der Figur Hübners nichts anzufangen wußte, ernannte er eben ein wenig selbstherrlich die Alpenform zur Stammform, obwohl es ihm klar war, daß diese zum Hübner’schen Bilde ebensowenig paßte, wie seine eigene obscura. Einiges zur Verwirrung trug auch die gute Abbildung der eburnata Wocke i. 1. bei (Tafel, A2), die Fuchs unter Beibehaltung des Namens contiguaria einfach an die Stelle der schlechten Abbildung Hübners setzte!

Da sich diese, wenn auch nicht ganz einwandfreie Auffassung seither allgemein durchgesetzt hat, die richtige nomenklatorische Stammform aber ohnehin nicht zu ermitteln ist und jede Aen- derung die Verwirrung nur noch weiter erhöhen würde, soll auch im Folgenden die Alpenform als nomenklatorische Stammform

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beibehalten werden; Balasanupen dürfte sie ohnehin die älteste Form Europas sein.

III. Die Art wurde von einigen Autoren als veränderlich bezeichnet; in solcher Allgemeinheit ist dies aber sicher unzu- treffend; im Gegenteil, gerade jene kleineren Aberrationen, an die man bei veränderlichen Arten zunächst gewöhnlich denkt, sind bei contiguaria sogar sehr selten (z. b. anastomosaria u. dgl.).

Wesentlichere Unterschiede bestehen dagegen zwischen den einzelnen Unterarten (subspecies); hierauf wird bei der Beschrei- bung der letzteren im folgenden besonderen Teile näher einzu- gehen sein. Schon hier sei jedoch im Allgemeinen Folgendes bemerkt.

IV. Contiguaria scheint allenthalben in 2 Hauptformen, einer hellen, in der Hauptsache lichtgelben, und in einer dunkeln auf- zutreten.

Die helle, gelbe Form bildet fast überall, außer am Rhein, die weit überwiegende, im Freiland fast ausschließliche Normal- form; die dunkle, vermutlich die Urform der Art, tritt dagegen im Freiland nur äußerst selten als Rückschlagsform auf, läßt sich aber unter Umständen durch Reinzucht in Anzahl erziehen. °) Am Rhein und an einer engst begrenzten Lokalität in Eng- land bilden ausnahmsweise dunkle Formen die Regel.

a) Die hellen, gelben Formen der einzelnen Unterarten sind einander meist sehr ähnlich; es bestehen indessen auch hier einzelne kleinere Unterschiede, die aber bisher wenig be- achtet wurden; hierauf wird im speziellen Teile zurückzukom- men sein. Hier soll im Allgemeinen nur folgendes bemerkt werden.

1. Die dunkle Bestäubung der Flügel-Oberfläche fehlt nie- mals gänzlich, tritt aber bei manchen Stücken viel intensiver auf als bei den übrigen. Die wahrscheinliche Bedeutung dieser Erscheinung soll weiter unten eingehender gewürdigt werden.

2) Im Uebrigen scheint sich diese Erscheinung auch bei vielen anderen Acidalia-Arten zu wiederholen, bei denen dunkle Formen auftreten, die man bisher einfach als melanistische oder nigristische Aberrationen abtun zu kön- nen glaubte, während es sich in Wirklichkeit um Rückschläge auf die Urform handelt. Ein bekanntes Beispiel ist die mut. bischoffaria Lah. (nach Seitz cubicularia Peyer) der Ptychop. virgularia Hb. (nach Seitz seriata Schrk.), oder die mut. afrata Fuchs der Pt. aversata L.; ein besonders interessantes, an contiguaria-domestica erinnerndes Stück ist die in coll. Reißer enthaltene melanistische Pf. metohiensis Rbl. mut. antiopa Reißer.

2. Die Tönung der Gelbfärbung zeigt Verschiedenheiten, wie dies auch von anderen Acidalia-Arten bekannt ist; das ge- läufigste Beispiel ist A. aversata mit ihrer bleichen Stammform und der ausgesprochen ocker- oder strohgelben f. aurata Fuchs.

Bei A. contiguaria zeigt die Unterart der Alpen usw. ein helles, gewissermaßen klares und durchsichtiges Lichtockergelb; ich möchte diese Tönung als elfenbeingelb oder beingelb be- zeichnen; die lichte englische Form scheint in der Regel die gleiche Tönung aufzuweisen. Ausgesprochen gelbe Stücke schei- nen in diesen beiden Unterarten, wenn überhaupt, jedenfalls nur selten vorzukommen.

Bei der Wachauer Unterart dagegen zeigt die anscheinend größere Hälfte aller Freilandfalter die schöne strohgelbe Färbung; derlei Stücke seien auch hier als

A. contiguaria Hb. f. aurata m. (Tafel. /@1772)

bezeichnet. Sie sind in der Regel auch nur schwach dunkel- bestäubt. Die zweite, im Freiland jedenfalls seltenere Form zeigt dagegen ein matteres, lichteres, mehr staub- oder lehm- graues Gelb, meist mit etwas dichterer dunkler Bestäubung; bei unseren, meist durch Kreuzungen mit mut. domestica verun- reinigten Zuchten trat diese mehr graue Form überwiegend auf. Gut ausgeprägte Stücke beider Färbungsvarianten sind augen- fällig verschieden, andere nicht immer scharf auseinanderzu- halten.

Bei der Unterart vom Harz sind bisher nur ausgeprägte Stücke der f. aurata bekannt geworden.

Bei der innerspanischen Unterart endlich ist das Gelb auf ein, nur mehr kaum merklich gelb angehauchtes Weiß aufgehellt; daneben kommen vereinzelt auch Stücke der f. aurata vor.

Die subsp. obscura Fuchs nimmt eine Sonderstellung ein; übrigens ist auch bei ihr die lichte Form weißlich mit einem ganz leichten Stich ins Bräunliche (mut. dirutaria Fuchs).

Das gegenseitige Verhältnis der beiden Gelbvarianten wurde m.W. bisher wenig studiert; möglicherweise handelt es sich dabei um erbliche Mutationen. Unsere spanischen Zuchten sind leider vorzeitig eingegangen, bevor Reinzuchten nach gelben Stücken durchgeführt werden konnten.

b) Die dunkeln Formen bilden wohl das interessanteste Problem in der Naturgeschichte unserer Art. Näher bekannt sind

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diese dunkeln Formen bisher erst aus England und der Wachau; nachgewiesen, aber noch wenig studiert sind sie auch aus den Alpen und vom Rheingau; wahrscheinlich werden sie auch bei den übrigen Unterarten nicht fehlen. Im Freiland kommen sie, wie schon erwähnt, nur äußerst selten als Rückschlagsformen vor; es wurden mir bisher bloß folgende Funde bekannt:

Pfarrer A. Fuchs hatte während der vieljährigen intensiven Durchforschung seines Sammelgebietes bei Bornich am Rhein bloß 2 oder 3 Freilandfunde seiner dunkelsten Form mut. fus- calata Fuchs zu verzeichnen.

Prout fand ein sehr dunkles Stück der nunmehr von mir als mut. nigra bezeichneten englischen Form am gewöhnlichen Flugplatze der gelben Form bei Penmaeninavr;

Dr. Kitt, Wien, erbeutete ein Stück der alpinen mut. melaina m. am 3. August 1910 im Oetztal, Tirol.

1. Das Auffälligste ist nun aber die Erscheinung, daß sich anscheinend bei jeder Unterart eine besondere, von den übrigen verschiedene dunkle Form herausgebildet hat. Bei der eng- lischen Unterart tritt der Rückschlag als dominanter Nigrismus, in der Wachau dagegen als rezessiver Me- lanismus auf! Ein noch größerer Unterschied ist kaum denkbar, und ich glaube, daß dieser Unterschied allein genügen müßte, um die bereits eingetretene artliche Differenzierung als wahr- scheinlich erscheinen zu lassen. Die dunkle Alpenform nähert sich stark dem Wachauer Melanismus, die dunkelste Form des Rheingaues dem englischen Nigrismus. Nigristische Stücke sind bei den Wachauer Zuchten, melanistische bei den englischen Zuchten m. W. noch nie erzielt worden.

Eine Erklärung für diese jedenfalls sehr auffällige Verschie- denheit der dunkeln Formen dürfte sich vielleicht aus folgender Erwägung ergeben. Es darf mit Sicherheit angenommen werden, daß beim Beginn der Evolution, als sich die neu entstandenen Schmetterlinge noch in einem sehr sensibeln Stadium befanden, auch die ursprünglichen stets dunkeln Formen schon mancherlei Wandlungen durchzumachen hatten. Die ursprünglichste Form dürfte jener dominante Nigrismus gewesen sein, den der über die arktische Zone schließlich nach England gelangte Stamm bis heute bewahrt hat; dasselbe gilt für die auf dem gleichen Wege an den Rhein gelangte Form, die aber nacheiszeitlich weitere Veränderungen erfuhr. Der zweite Stamm der alten conti- guaria, der im Tertiär über Südsibirien nach Mitteleuropa kam,

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scheint schon bald, wohl noch in Asien, einerseits eine Verdich- tung zum Melanismus, anderseits eine Abschwächung zur Re- zessivität mitgemacht zu haben. Nacheiszeitlich dürften auch bei dieser melanistischen Form an verschiedenen Standorten kleine Aenderungen eingetreten sein.

2. Es ist begreiflich, daß die Feststellung der dunkeln Formen schon bald auch zu Erwägungen über deren mutmaß- liche Entstehung führte. Im allgemeinen galt die vorgefaßte Meinung, daß sich die dunkeln Formen fallweise aus den hellen infolge irgendwelcher äußerer Einwirkungen neu entwik- kelten. Ueber die Art dieser äußeren Einwirkungen gingen die Meinungen bereits beträchtlich auseinander. Man dachte vor allem an vermeintliche klimatische Besonderheiten oder an erhöhte Feuchtigkeit u. dgl., ohne jedoch dabei über bloße, recht vage Schlagworte hinauszukommen. Eine zweite Gedan- kenreihe bewegte sich in der Richtung: Isolierung Inzucht Degeneration. So führte A. Fuchs (29) die Entstehung sei- ner dunkelsten /uscalata auf den „unbeabsichtigten Einfluß der häuslichen Zucht“ zurück, war aber dann doch ungehalten dar- über, daß der Staudinger-Rebel-Katalog 1901 diese Form als vermeintliches Kunstprodukt („forma domestica“) bagatellisierte und den Namen einzog, bezw. als Synonym zur Stammform stellte. Englische Entomologen verwiesen nach W. Buckley (37) auf Parallelerscheinungen: so wurden die Kaninchen an einer Lokalität, die keinen frischen Zuzug mehr erhielt, allmählich schwarz; bei einigen Spannerarten, wie variata, suffumata, casti- gata, die nach Schlägerung des umliegenden großen Waldes in einer kleinen Remise zurückgeblieben waren, zeigte sich eine auffällige Zunahme verdunkelter Formen u. dgl. Auch Klimesch (50) glaubte 1933 nach etwa der 6. Nachzucht der gelben Wach- auer Form deutliche Degenerationserscheinungen feststellen zu können (Ueberwiegen der 9, zunehmende Sterblichkeit der Raupen und Puppen, geringere Eiablage und dergleichen); zu diesen Degenerationserscheinungen zählte er auch das seit der 6. oder 7. „Inzucht“ beginnende Auftreten der dunkeln Form, die er dementsprechend „domestica® benannte. Gerade im Falle Klimesch läßt sich aber überzeugend nachweisen, daß ‚diese Deutung unrichtig ist. Klimesch gab nämlich in der Folge von seinem vermeintlich bereits degenerierenden Zuchtmateriale, darunter auch Reinzuchten der schwarzen Form, größere Par- tien an seine Sammelfreunde ab, und diese brachten es seither

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ohne jede Blutauffrischung bereits zur 15. bis 20. Nachzucht aus dem ursprünglichen Ausgangsmaterial, ohne daß sich irgend- welche wirkliche Degenerationserscheinungen gezeigt hätten. Die von Klimesch so gedeuteten Erscheinungen müssen also andere Ursachen als die Inzucht gehabt haben.

Eine sich in ganz anderer Richtung bewegende Erklärung wurde von dem englischen Entomologen Fryer (19) versucht. Dieser kam auf die Vermutung, daß die von ihm in sehr rauher Berglage auf dunkeln Felsen entdeckte dunkle Form einen ark- tischen Typus vorstellen dürfte, worauf besonders ihre robu- stere Gestalt und stärkere Behaarung hinzuweisen scheine; durch Anpassung an das rauhe Klima und die dunkeln Felsen habe sie ihr ursprüngliches Aussehen bewahrt, während die später an die wärmere Meeresküste abgewanderten Stämme durch Anpassung an das mildere Klima und die dort lichten Felsen allmählich gelb wurden. Fryer erklärte also schon, aller- dings noch recht zaghalt und anscheinend ohne selbst recht daran zu glauben, die dunkle Form als eine uralte Erbanlage; er ist damit der Wahrheit näher gekommen, als er selbst ahnen mochte; jedenfalls beweist der Hinweis auf den arktischen Cha- rakter seiner Form einen, für jene Zeit (1879) bewundernswerten entomologischen Scharfblick.

Und in der Tat, die wirkliche Voraussetzung für das Auf- treten dunkler Formen ist das Vorhandensein einer entsprechen- den Erbanlage. Diese wahrscheinlich älteste Erbanlage wurde in der Folge durch die anscheinend allen Schmetterlingen ge- meinsame Tendenz zur Aufhellung und zum Bunterwerden all- mählich zurückgedrängt, ohne aber ganz verloren zu gehen. Rezente äußere Einwirkungen können daher im allgemeinen dunkle Formen kaum jemals neu schaffen, sondern bloß unter besonderen Umständen die alte Erbanlage auslösen. Aus die- sem Gesichtspunkte klärt sich auch die Rolle, welche die fort- gesetzte Nach- und Inzucht in der gegenständlichen Frage spielt: auch sie ist letzten Endes eine äußere Einwirkung und kann daher niemals dunkle Formen als wirkliche „Kunstprodukte“ neu schaffen, sondern allenfalls bloß die Bedingungen verbes- sern, unter ‘denen die alte Erbanlage zu Schwarz wieder durch- brechen kann; wo aber diese Erbanlage bereits verloren ge- gangen ist, z. B. bei homozygot gelben Stücken oder Stämmen der contiguaria, wird die Nachzucht, auch wenn sie noch so lange fortgesetzt wird, nie wieder zu dunkeln Formen führen.

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3. Eingehender studiert wurden bisher bloß die englischen und die Wachauer dunkeln Formen, beide auf Grund von plan-. mäßigen Zuchtversuchen. Ueber die englischen Formen hat W. Buckley (37) 1914 in einer ausgezeichneten Arbeit berichtet, auf welche bezüglich der Einzelheiten verwiesen werden muß. Ueber die Wachauer Formen wurde bisher nichts publiziert.

Gemeinsam für beide Formen ist es, daß die Vererbung der Anlage zu Gelb (g) oder Schwarz (s) streng nach dem Mendel- schen Gesetze erfolgt. Für die Kreuzungen gelten daher fol- gende Formeln: ssxgg = sg+sg+sg+sg=4sg; sgxXsg = ![,ss Aasgt 1,88; ssxsg—"/,sst"/,sg; SEX —',sg4I.8g. In allen diesen Kombinationen ist sg in England dunkel, in der Wachau dagegen gelb. In England ist die gelbe Form stels homozygot und die dunkle teils homo-, teils heterozygot, in der Wachau dagegen die dunkle Form stets homozygot und die gelbe teils homo-, teils heterozygot. Kreuzungen der homozygoten For- men in sich, d. i. in Reinzuchten, können stets nur gleiche Nach- kommen ergeben: ss<ss —=4ss; gEXgg Agg.

Besonderheiten ergaben sich insoferne, als in England die Kreuzung: lichter J’ und dunkles @ hartnäckig verweigert wurde oder steril blieb. Buckley bemerkte hiezu, daß diese Erschei- nung in England auch bei andern Arten mit dunkeln Formen, z.B. Boarmia repandata oder Gonod. bidentata beobachtet wurde, aber bisher nicht erklärt werden konnte. Bei der Wachauer con- tiguaria geht auch diese Kreuzung anstandslos vonstatten; Herr A. Naufock, Linz, der während meiner langen Erkrankung meine Zuchten in dankenswerter Weise fortsetzte und zu seiner eignen Sache machte, hat dies ausdrücklich festgestellt.

Eine weitere Besonderheit ist es, daß bei der Wachauer Form die nach dem Schema fälligen homozygot schwarzen Stücke in Wirklichkeit fast stets ausbleiben. Wie es in diesem Punkte bei der englischen Form steht, kann vorläufig nicht beurteilt werden, da W. Buckley bloß zwischen hellen und dunkeln For- men unterschied. Er bemerkte zwar, daß sich letztere rein und unrein vererbten, legte aber diesem Unterschiede damals, als er seine Abhandlung schrieb, noch keine besondere Bedeu- tung bei. Es scheint übrigens, daß auch die englischen ss-Stücke nur selten zum Vorschein kommen, da auf der von Buckley beigegebenen Tafel die weitaus meisten abgebildeten Falter nur zur Zwischenform sg gehören dürften.

Diese auffallende Seltenheit der homozygot dunkeln ss-Stücke

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der Wachau ist gewiß nicht auf eine Abweichung von der Mendel- schen Regel, sondern höchstwahrscheinlich darauf zurückzufüh- ren, daß aus irgend einem Grunde die Lebenskraft der dun- kel veranlagten Stücke verringert ist. Es ist eine bekannte Erscheinung, daß fast bei jeder contiguaria-Zucht größere Ver- luste eintreten; oft ist schon von vornherein keine Paarung zu erzielen oder die Zahl der gelegten Eier ist auffallend gering; noch öfter gehen zahlreiche Raupen in den verschiedensten Sta- dien oder sogar erst die Puppen ein. Wenn diese Erscheinung schon bei wohlbehüteten häuslichen Zuchten die Regel bildet, so muß sie im Freiland mit seinen weit größeren Gefahren noch mehr zur Geltung kommen; hierauf deutet auch schon die über- all festgestellte verhältnismäßig große Seltenheit des Freiland- falters hin.

Im Zusammenhalte mit der Tatsache, daß sowohl bei der häuslichen Zucht, als ganz besonders im Freiland weit über- wiegend nur homozygot gelbe Falter zur Vollentwicklung gelan- gen, muß angenommen werden, daß an den großen Verlusten in den ersten Stadien vorzugsweise jene Tiere beteiligt sind, welche die Erbanlage zu Schwarz oder gar diese Erbanlage doppelt besitzen. Es erscheint daher auch durchaus plausibel, daß man auch mit heterozygotem Material oft erst eine lange Reihe von Nachzuchten durchführen muß, ehe man endlich auf einen Stamm kommt, der genügend Lebenskraft auch zur Ent- wicklung der dunkeln ss-Formen hat; anderseits kann dies natür- lich auch schon bei der ersten Nachzucht und auch im Freiland der Fall sein. Dann aber sind die so erhaltenen ss-Stücke mei- stens auch ihrerseits lebenskräftig und stark genug, um sich nor- mal durch eine längere Reihe von Nachzuchten fortpflanzen zu können; auch die stärkere Lebenskraft scheint nach der Mendel- schen Regel vererblich zu sein.

Worauf die Verringerung der Lebenskraft einzelner Stücke, Stämme u. dgl. zurückzuführen ist und welche Rolle dabei spe- ziell die alte Erbanlage spielt, ist ein Problem für sich, das noch der Lösung harrt. Nur soviel ist sicher, daß es sich nicht um ein bloßes vages Schlagwort, sondern um einen nicht hin- wegzudisputierenden Tatsachenkomplex handelt. Die Erschei- nung ist auch keineswegs auf contiguaria beschränkt, sondern wiederholt sich, vielleicht häufiger als wir es heute wissen, auch bei anderen Arten; vgl. z. B. außer den schon früher erwähnten englischen Fällen auch die Mitteilungen des Obersten S. Hein

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über Lar. kollariaria, Z. 6. E.V. Wien 1933, S. 86, deren Raupe sogar bisher unbekannt geblieben war, weil vermutlich kein frü- herer Züchter einen lebensfähigen Stamm zur Eizucht erhalten hatte. Jedenfalls spielt in allen derlei Fällen bei der Auswahl der zur Nachzucht bestimmten Paarungen der Zufall eine große Rolle.

4. Die Frage, ob sich die heterozygot dunkeln Stücke in England und die heterozygot gelben Stücke in der Wachau als solche erkennen und von den homozygoten unterscheiden lassen, dürfte sich nach meiner Meinung bejahen lassen, wenn auch ein exakter Nachweis vielleicht noch nicht möglich ist.

Die nähere diesbezügliche Untersuchung bezüglich der dun- keln englischen Formen muß wohl den englischen Entomo- logen überlassen bleiben. Buckley hat sich, wie erwähnt, damit noch nicht befaßt, sodaß also eigentlich das Aussehen der ss-Form noch gar nicht einmal feststeht; seine Abbildungen lassen aber anscheinend zwei Gruppen dunkler Formen unterscheiden, deren dunklere der homozygoten ss entsprechen dürfte; die hetero- zygoten Stücke scheinen jene zu sein, die noch vielfach deut- lich heller graue Stellen zeigen. Die erforderliche Klarheit wird sich nur aus weiteren planmäßigen Zuchten ergeben.

Die gelben Stücke aus der Wachau lassen sich nach der Intensität der dunkeln Oberseitenbestreuung in zwei Haupt- gruppen unterscheiden. Bei der ersten ist diese Bestreuung, die übrigens nie ganz zu fehlen scheint, sehr schwach: man meint, die einzelnen dunkeln Schuppen der ganzen Flügelfläche unschwer zählen zu können; dies ist wohl die homozygot gelbe Form. Hieher gehörte z. B. ein strohgelbes @ aus der Wachau, leg. Kusdas 1934, das bei einer von Naufock seither durchgeführ- ten Reihe von Nachzuchten immer wieder schwach bestreute strohgelbe Nachkommen ergab.

In der zweiten Hauptgruppe ist die Bestreuung auch bei den lichtesten Stücken schon so dicht, daß ein Zählen der dun- keln Schuppen kaum mehr möglich wäre; bei selteneren Extrem- stücken überdecken die sehr feinen dunkeln Schuppen die Grund- farbe fast gänzlich, sodaß der Gesamteindruck mehr grau oder bräunlich statt gelb wird. Ich halte diese stärker bestreute Form für die heterozygot gelbe Form.

Eine Unterstützung scheint diese Annahme darin zu finden, daß die stets homozygoten englischen Gelbformen anscheinend auch stets schwach bestreut sind. Bei einer Kreuzung der fast

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weißlichen spanischen Stücke mit melanistischen Stücken aus der Wachau ergaben sich anscheinend ausschließlich stärker be- streute Nachkommen.

5. Ueber die dunkeln Formen der übrigen Unterarten läßt sich vorläufig wenig Verläßliches sagen. Am ehesten ist noch die Form vom Rheingau bekannt. Diese steht jedenfalls der eng- lischen Form sehr nahe, unterscheidet sich aber in den Einzel- beiten auch von dieser erheblich und nimmt überhaupt eine ganz exzeptionelle Stellung im Rahmen der Gesamtart ein. Auch die Rheinform ist zweifellos erst durch die Eiszeit nach Mitteleuropa gelangt; auch ihre dunkle Form zeigt, wie die englische, domi- nanten Nigrismus (im Gegensatz zum rezessiven Melanismus der übrigen mitteleuropäischen Unterarten). Dagegen bildet die im Freiland fast ausschließlich vorkommende Form nicht die homo- zygot gelbe gg, sondern die bereits leicht, aber deutlich nigri- stisch verdunkelte Mittelform sg; die homozygot dunkle ss-Form ist so selten wie überall.

Die homozygot dunkle ss-Form der alpinen Unterart wurde, abgesehen von dem schon erwähnten Freilandstück, m. W. bloß ein einziges Mal bei einer Zufallszucht erzielt. Zwei Stücke die- ser Form stecken im Berliner Universitätsmuseum; sie unter- scheiden sich wenig von der rezessiv-melanistischen ss-Form der Wachau.

Näheres über diese und die Rheingauformen im besonderen Teile.

Ueber die homozygot dunkeln ss-Formen aus Spanien und den Randgebirgen des böhmisch-mährischen Massivs ist bis- her nichts Positives bekannt geworden; das Vorhandensein der heterozygot gelben Mittelform sg zwingt jedoch zur Annahme, daß auch die ss-Form noch nachgewiesen wird. Wahrscheinlich wird zum mindesten die spanische dunkle Form auch in das Schema der rezessiv-melanistischen Wachauer Form fallen.

Vom Harz wurde mir bisher nicht einmal die heterozygot gelbe Mittelform sg bekannt; die Existenz einer ss-Form könnte daher für diese Unterart vorerst noch zweifelhaft erscheinen.

D. Die Formen im Besonderen.

1. Subsp. contiguaria Hb. (Stammform?)

Die Form der Alpen, Südfrankreichs und der Pyrenäen. Das Hauptvorkommen der Gesamtart ist heute auf die Alpen

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konzentriert. In diesen selbst scheint das Optimum der Ver- breitung, also wohl das Zentrum und der Ausgangspunkt, in der Schweiz, besonders im Wallis zu liegen; dort sind verhältnis- mäßig viele und verhältnismäßig nahe benachbarte, aber auch dort stets isolierte Flugplätze bekannt (vgl. die Faunen) und scheint auch der Falter nicht allzuselten zu sein. Von dort aus hat sich die Art ost-, süd- und westwärts weiterverbreitet und aller- dings in oft sehr weiten Abständen bis heute erhalten.

Ostwärts kommen die ganzen österreichischen Zentral- alpen in Betracht: Tirol (besonders Oetz- u. Stubaital), Kärnten (Großglocknergebiet), Nordsteiermark (Tauern im Mur- u. Enns- gau), Mittelsteiermark (Voralpe) bis fast zum Alpenostrand (Teich- alpe in Obersteiermark); ferner die nördlichen und südlichen Kalkalpen, diese aber anscheinend bloß im Westen: Kaisergebirge, St. Ulrich in den Dolomiten, Atzwang, Bozen.

Südwärts vom Wallis ist die contiguaria bis in die Vor- alpen verbreitet und z. B. von Digne und Cogne in Piemont bekannt geworden.

Westwärts schließt sich ein Verbreitungsgebiet an, wel- ches durch die hohen süd-französischen Gebirge, südlich der Loire und Isere, bis einschließlich der Pyrenäen (Nord- u. Süd- seite) gekennzeichnet ist. Dieses Gebiet gehört zwar nicht mehr zu den Alpen im engeren Sinne, dürfte sich aber anderseits ökologisch auch nicht stark davon unterscheiden. Auch die (mir allerdings wenig bekannt gewordene) contiguaria dieses west- lichsten Abschnittes scheint mit der alpinen Form im engeren Sinne ganz übereinzustimmen.

Ueberall ist die alpine contiguaria eine Gebirgsart; nach

Gumppenberg (24) liegt das Optimum ihrer vertikalen Verbreitung zwischen 1000 bis 1200 m.

Im Einzelnen lassen sich folgende Unterformen unterscheiden: a) Contiguaria Hb. 1798, Schmett.Eur., Fig. 105, ohne Text, = eburnataWocke i.l.; 1850, Z. f. Ent., Breslau, IV, Taf. 4, Fig.13, mit redaktioneller Tafelerklärung S. 48, aber ohne Text; der Name eburnata ein- gezogen: Jahresb. Schles. Ges. für vaterländ. ul 1853, Bd. 31, S. 184. [Tafel A4—B2\] Homozygot gelbe Form, schwach bestreut; die in den Alpen überall weitaus vorherrschende Form. |

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Meist 20 mm, selten bloß 18 oder bis23 mm Spannweite. Färbung überwiegend sehr hell, bleich beinfärbig, meist etwas seiden- oder speckglänzend; selten ausgesprochener gelb {f. au- rata m.). -- Die Flügelzeichnung vollständig und gleichmäßig deutlich, aber zart, braun. Die Mittelpunkte meist klein, tief schwarz. Die spärliche Flügelbestreuung zart, braungrau, ebenso die Wölkung im Saumfelde. Die Fransen meist von der Grund- farbe, seltener ausgesprochen gelb, oft deutlich geteilt; die Saum- striche oft kaum mittelstark; die Adernpunkte meist bloß an- gedeutet, seltener vollständig. Stirne, Schulterdecken usw. von der Grundfarbe der Flügel; desgleichen der Hinterleib, der aber

nicht selten auch dunkel und lichtgeringelt erscheint.

b) mod. n. grisescens (Obth.i.1.?) m. = errore:obscura Fuchs. [Tafell, B3, 4].

Heterozygot gelbe Form, stärker bestreut. Anscheinend in den Alpen viel seltener, gewissermaßen nur ausnahmsweise, aber wahrscheinlich an allen Flugplätzen.

Größe, Grundfarbe usw. wie bei der lichten Form; die Be- streuung der Flügelfläche ist jedoch viel stärker; in Extremfällen ist die, trotzdem aber stets deutlich erkennbar bleibende Quer- zeichnung stark überdeckt; derlei Extremstücke können dann im Gesamteindrucke mehr braun oder braungrau aussehen und zeigen auch den Hinterleib verdunkelt. Trotz aller Verdunklung haben aber auch diese Extremstücke nicht den Charakter einer nigristischen Form, sondern bleiben noch durchaus im Rahmen der gelben Form.

Die in den Faunenberichten übliche Bezeichnung als obscura Fuchs ist unrichtig, zumal die echte obscuraFuchs aus dem Rhein- gau auch ganz anders aussieht und eine wirklich nigristische Form ist. Culot (41) bezeichnete diese Form als „obscura Fuchs —- grisescens Obth.“ ohne jede nähere Quellenangabe. Nach den von mir gepflogenen Erhebungen scheint der Name „grisescens“ von Oberthür tatsächlich nicht publiziert worden zu sein; Herr Dr. Wehrli war so freundlich, mir folgenden Sachverhalt mitzu- teilen. Das Original der grisescens befindet sich in seiner Samm- lung; es trägt folgende Zettel: „ex coll. Bellier"; „contiguaria var. Guenee, Sp. Gen. p. 464 (grisescens Obth.)* und als Fund- zettel „Lozere". Es ist dies also dasselbe Stück, welches Guenee 1857 1. c. wie folgt beschrieb: „1 @, das M. Bellice bei Lozere

gefangen, ist fast ganz mit schwarzen Atomen überzogen, wie

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gewisse korrespondierende Varietäten der bisefata.“ Herr Dr. Wehrli, der. sämtliche Werke Oberthürs besitzt, bestätigte noch ausdrücklich, daß er in ihnen keine Publikation der grisescens gefunden hat und daß eine solche auch nicht, wie sonst gewöhn- lich, auf der Etikette vermerkt ist. Nach der ganzen Sach- lage ist also „grisescens“ bloß ein nomen in literis geblieben, das Oberthür vielleicht aufstellte, als er das Stück dem Culot zum Malen gab (das tatsächlich abgebildete Stück ex coll. Culot soll aber aus dem Rheingau stammen). Der sehr bezeichnende Name kann beibehalten werden, jedoch ohne die Autorschaft Oberthürs (und noch weniger Culots, der den Namen ja keines- wegs publizieren, sondern zu einem Synonym herabdrücken wollte); sollte nachträglich eine Publikation durch Oberthür ge- funden werden, wäre bloß die Autorbezeichnung zu ändern.

c) mut.n. melaina m. [Tafel], H4—5.]

Die homozygot dunkle Form der Alpen.

Klein, 18-19 mm. Einfärbig dunkelbraun, ohne Spur jeder Querzeichnung; bloß der tiefschwarze Mittelpunkt und die gelbe Randbinde treten kontrastierend hervor; letztere ist auf beiden Flügeln zusammenhängender als bei der schwarzen mut. domestica, also nicht in Pünktchen aufgelöst, und anscheinend zur Ausdehnung nach innen neigend. Die sehr feine dunkle Beschuppung ist etwas schütterer, sodaß teilweise die hellere Flü- gelmembran durchschimmert. Die Fransen sind hellbräunlich, die Adernpunkte kaum angedeutet, die Saumstriche zart, die Schulterdecken usw. dunkelgrau, der Hinterleib braun, licht ge- ringelt. Die Form ähnelt am ehesten der als domestica be- bezeichneten, für diese aber schlechten Abbildung im Seitz- Nachtrag 1935.

. Eine abschließende Beurteilung dieser dunkeln Form ist vor- läufig noch nicht möglich, da die Beschreibung nur nach dem etwas abgeflogenen, schon früher erwähnten Freilandstücke aus dem Oetztale, leg. Dr. Kitt, und nach zwei gezogenen Stücken aus der Sammlung des Berliner Universitäts-Museums aufge- nommen werden konnte. Letztere stammten nach einer freund- lichen Mitteilung des Herrn E. Möbius in Radebeul bei Dresden, Vorstand der „Iris“, (54), aus einer von Rob. Seiler, Dresden, 1903 durchgeführten Nachzucht; die anscheinend von Püngeler herrührenden Zettel tragen den Vermerk: „Alp. Pedem. (Cogne), e. 1. 8.03; contiguaria ab., von R. Seiler, 12. 03”. Seiler hatte

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das Ausgangsmaterial, 50 auch schon aus Nachzuchten stam- mende Raupen, von einem Berliner Tauschfreunde im Juni 1903 erhalten; die Falter schlüpften anfangs Juli und ergaben Mitte August 1903 eine weitere Generation; unter dieser befanden sich 14 Stücke (8 /', 6 Q) der mut. melaina; die übrigen waren homo- zygot gelb. Seiler führte noch zwei weitere Nachzuchten (wohl nur nach homozygot gelben Eltern!) durch, erhielt aber keine dunkeln Stücke mehr. Eine Publikation ist nicht erfolgt (54). 6 weitere Stücke der mut. melaina mit gleichen Fundangaben stecken in der Sammlung Seilers im staatl. Museum für Tierkunde, Dresden.

2. Subsp. n. austriae m.

Dies ist die Form des österreichischen Donautales, in der Wachau bei Dürnstein und Stein, Niederösterreich. Sie fliegt dort im Weinberggebiete an den Südabhängen des böhmisch- mährischen Massivs, auf Urgestein in verhältnismäßig geringer Höhe, bei etwa 500 m; sie scheint hauptsächlich an Sedum album gebunden zu sein. Es ist natürlich möglich, daß die Art bei der Abtragung des einstigen Hochgebirges aus diesem ins Donautal abwanderte; ich halte es aber für wahrscheinlicher, daß es sich um eine ganz ursprüngliche Siedlungsstätte aus der ersten Zeit der Westwanderung nach Mitteleuropa handelt, wo sich die Art, von der Eiszeit kaum berührt, als tertiäres Relikt bis heute erhalten konnte.

Der Falter fliegt in der Wachau anscheinend regelmäßig in 2 Generationen, im Juni und September. Er sitzt untertags an Felsen; seit einigen Jahren erbeuten ihn die Linzer Sammler in beiden Geschlechtern regelmäßig, aber stets nur vereinzelt, am Lichte.

Das Vorkommen der contiguaria in der Wachau wurde erst- malig von Schwingenschuß, Wien, bei Stein (Gaisberg, Goldberg) im Juni 1902 (35) und von Fritz Wagner, Wien, bei Dürnstein am 14. Juni 1903 (28) nachgewiesen.

Die folgenden Angaben gründen sich ausnahmslos auf Zucht- ergebnisse der Linzer Entomologen aus d. letzt. Jahren (seit1932).

a) subsp.n. austriae m. [Tafell, B5.]

Homozygot gelbe Form, schwach bestreut; die in der Wachau vorherrschende Form. Meist 20 mm, selten größer oder kleiner (bis 18 mm).

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Färbung bei der Mehrzahl der Freilandfalter strohgelb (f. aurata m.; Tafel, C1— 2), bei den anderen maiter, mehr trüb lehmgelb. Die Flügelzeichnung vollständig und gleichmäßig deutlich, die Querstreifen meistens scharf hervortretend, aber nicht verdickt, schwärzlich bis fast schwarz. Die Mittelpunkte deutlich, tief schwarz. Die Bestreuung der Flügel spärlich, zart, dunkelgrau bis schwärzlich, ebenso die zarte Wölkung im Saum- felde, das im Gesamteindruck nicht viel dunkler hervortritt. Die Fransen meist von der Grundfarbe der Flügel, außen manch- mal lichter, die Saumstriche derber als bei der alpinen Form und schärfer gelb von den Adern durchschnitten, die Adern- punkte meist deutlich. Die Schulterdecken usw. von der Grund- farbe der Flügel, der Hinterleib meist dunkel und hell geringelt.

Nebenformen:

1. ab.? [Tafell, D1.]

Unter den zahlreichen von Herrn A. Naufock, Linz, gezogenen Wachauer Stücken ist 1 2 vom Septbr. 1934 auffallend schwach gezeichnet, welches dadurch stark aus der Reihe fällt.

Solange nichts Näheres bekannt ist, wäre von einer Benen- nung abzusehen; es kann sich aber vielleicht auch um eine all- gemeine gleiche Entwicklungsrichtung handeln; vgl. ein ähnliches Stück bei der spanischen und drei (ab. fenuis m.) bei der eng- lischen Unterart.

b) mod. n. conspersa m. |[Tafell, C3-5].

Heterozygot gelbe Form, stärker bestreut. Bei den Linzer Zuchten kaum seltener als die lichte homozygote Form, wobei aber zu beachten ist, daß es sich hiebei meist um Kreuzungen mit der schwarzen Form domestica handelte.

Größe, Grundfarbe usw. wie bei der lichten Form; nur die dunkle Bestreuung der Flügelflächen stärker, im Uebrigen von wechselnder Intensität; manchmal ist der Unterschied von der helleren Form nur recht gering, in andern Fällen läßt die feine Ueberstreuung sogar die Querstreifen weniger scharf hervor- treten und erweckt den Gesamteindruck einer mehr grauen Grundfärbung; das Saumdtrittel tritt in der Regel deutlicher her- vor. Der Hinterleib fast stets dunkel und hell geringelt.

c) mut. domestica Klimesch. [Tafel I, J1—5.]

1933, L’amateur des Papillons, S. 319.

Die homozygot dunkle Form der Wachau; rezessiv melani- stisch; bisher nur durch die Zucht erhalten.

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Meist etwas kleiner, um 18 mm. Einfärbig schieferschwarz, ohne jede Spur der Querzeichnung; bloß der tiefschwarze Mittel- punkt und die kontrastierenden gelben Randfleckchen sind er- halten. Letztere sehr charakteristisch gestaltet: sie sind stets gelb, nie weiß (wie Prout im Seitz-Nachtrag 1935 irrig angibt; Ueber- setzungsfehler ?) und bestehen aus isolierten Fleckchen und Pünktchen, in welche die sonst breite und zusammenhängende lichte Saumfeldzeichnung aufgelöst ist; die Fleckchen in den Falten der Vfl. sind am größten und zeigen kurze Spitzen nach innen, die obere ist oft in mehrere Pünktchen aufgelöst. Diese . sehr charakterische und kontrastierende Randzeichnung beider Flügel ist sehr konstant, sie hat bisher noch bei keinem einzigen Stücke gefehlt und variiert fast gar nicht; eine Verbindung der beiden größeren Vil.-Fleckchen durch eine dünne, 2 Bogen bil- dende Linie ist eine seltene Ausnahme. Die Abbildung im Seitz- Nachtrag 1935 ist in der Farbe und Zeichnung mißlungen.

Die schwarze Flügelbeschuppung ist sehr zart, bei den 9 meist sehr dicht, etwas seiden glänzend, bei den 5 gewöhnlich etwas schütterer, sodaß nicht selten die helle Flügelmembran durchschimmert. Die Fransen sind meist kontrastierend schön gelb (nie braun!), in der Außenhälfte manchmal weißlich; die tiefschwarzen Saumstriche sind derb und an den Adern breit gelb durchschnitten, so daß der Saum manchmal wie gewürfelt aussieht; die Adernpunkte meist kaum angedeutet. Die Kopf- partien usw. meist schwärzlich, der Hinterleib meist schwärz- lich ohne deutliche Ringelung, Thorax und Hinterleib manchmal etwas gelb gemischt.

Die mut. domestica trat erstmalig 1933 in Linz auf. Herr Josef Klimesch, Linz, hatte im Sommer 1932 aus Dürnstein 3 % - lebend heimgebracht und in rascher Folge 6 oder 7 Nachzuchten. ohne erhebliche Aberrationen durchgeführt. Vor seinem Urlaube 1933 gab er eine Menge Raupen an seine Linzer Sammelfreunde ab, wovon auch ich einen kleineren Teil übernahm. Hieraus schlüpften, erstmalig bei mir, dann auch bei den übrigen Züch- tern, die ersten Stücke der schwarzen Form, von denen über meine Einflußnahme die meisten gleich zu weiteren Nachzuchten verwendet wurden. Herr Klimesch gab in der Folge schwarzes Zuchtmaterial auch an auswärtige Sammelfreunde weiter, von denen besonders Herr Richard Bretschneider in Dresden-Losch- witz sehr schöne Erfolge erzielte.

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3. Subsp. n. hercyniae m.

Das Vorkommen der Art im Harz wurde erstmalig von A. Fuchs (17) 1876 erwähnt: „Unter dem Namen trigeminata Hw. (reversata Tr.) sandte mir Herr Major v. Wacquant ein bei Eden- tal im Harz gefangenes © zur Ansicht zu, welches der hellen contiguaria-Form angehört und sich durch einen starken Mittel- punkt auf allen Flügeln auszeichnet. Bei meiner var. obscura ist der Mittelpunkt ein feiner."

In jüngerer Zeit wurde die Art nach einer freundlichen Mitteilung des Herrn Dr. A. Bergmann in Arnstadt (53), wofür ich ihm bestens danke, von Herrn Liebmann, Arnstadt, im Juli 1900 im Bodetal, zwischen Treiburg und Thale an Felsen ent- deckt und am 4. 8. 1905 von Dr. A. Petry, Nordhausen, eben- dort wiedergefunden und dann durch mehrere Generationen weitergezüchtet. Die Sammlung des 1934 verstorbenen Dr. Petry ist an das Naturwiss. Heimatmuseum in Erfurt übergegangen, von dem ich durch die freundliche Vermittlung des Herrn Lehrers Otto Rapp, Erfurt, dem ich gleichfalls bestens danke, die in dieser Sammlung noch vorhandenen 6 Harzer contiguaria-Stücke Dr. Petrys zur Einsicht erhielt. Außerdem sind 2 Stücke vom Bodetal, 30. Sept. 1900, leg. Liebmann, in der Sammlung des Ber- liner Universitäts-Museums und 2 von Dr. Petry herrührende Stücke im Linzer Museum vorhanden.

Soweit dieses unzulängliche Material ein Urteil überhaupt gestattet, scheint die Form vom Harz der österreichischen Wach- auer Form sehr nahezustehen. Alle 10 Stücke gehören zur homo- zysot lichten Form; vermutlich gehörte das Ausgangsmaterial Dr. Petrys auch zu dieser Form, sodaß die dunkleren Formen nicht entstehen konnten. Möglich, aber nicht sehr wahrschein- lich ist es aber immerhin, daß im Harz die Erbanlage zu dunkel überhaupt fehlen könnte.

a) subsp. n. hercyniae m. [Tafel l, E1, 2.]

Homozygot gelbe Form, schwach bestreut.

Etwa im Durchschnitt 18 u. 20 mm. Färbung überwiegend ausgesprochen gelblich (f. aurata m.), einzelne Stücke etwas blässer. Die Flügelzeichnung vollständig und gleichmäßig deut- lich, sehr markant und schärfer ausgeprägt als bei den andern Unterarten, besonders auch die vergrößerten Vorderrandsfleck- chen. Desgleichen der schwärzliche Mittelpunkt auf allen Flü- geln größer und sehr betont. Die Flügelbestreuung sehr zart,

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schwärzlich grau, ebenso die Wölkung im wenig hervortretenden Saumfelde. Die Fransen meist gelblich, außen heller, mit einigen wenigen, aber meist kräftigen Adernpunkten; die Saumstriche kräftig, breit hell durchschnitten. Die Kopfpartien und Schulter- decken etwa bei der Hälfte der Stücke orangegelb, eine Be- sonderheit, die sich anscheinend bei keiner anderen Unterart wiederholt. Der Hinterleib gelbgrau, teilweise schwach geringt.

4. Nordwestböhmen; Erzgebirge. [Tafell, E 3—5.]

Im nordwestlichen Böhmen wurde die Art von Dr. A. Bin- der 1913 in Krondorf und 1919 in Warta entdeckt; nach Dr. J. Sterneck (48) wurde sie auch aus der Umgebung von Komotau (leg. Flach) bekannt. Alle diese Orte liegen am Ostabfall des Erzgebirges, Krondorf und Warta im Tale der Eger, nörd- lich von Karlsbad. Dr. Binder war dort längere Zeit als Arzt tätig und übersiedelte später nach Ampfelwang in Oberöster- reich, wo er anfangs 1935 unerwartet bald gestorben ist. Lei- der habe ich es versäumt, ihn beizeiten über die Einzelheiten seiner Entdeckung zu befragen; ich zweifle aber nicht, daß die Flugplätze im Erzgebirge selbst (nicht auf den Doppauer-Bergen östlich der Eger) gelegen waren.

In der hinterlassenen Sammlung Dr. Binders waren 3 dj und 2 © enthalten, alle im Juli und August am Licht gefangen; die Art war also offenbar auch dort sehr selten; eine Nachzucht wurde nicht versucht. Die erste Publikation erfolgte durch Dr. Binder in der Z. ö. E.V. 1924, S. 79; sie enthielt bloß die Anführung des Namens und der Flugzeit mit dem Zusatze: „Neu für Böhmen.“ Von Herrn Dr. Sterneck erhielt ich das oben erwähnte 5 aus Komotau, leg. Flach zur Ansicht.

Das ganz unzulängliche Material gestattet keine eingehen- dere Behandlung dieser böhmischen Erzgebirgsform, zumal die mir vorliegenden gefangenen Stücke z.T. abgeflogen sind. Trotz- dem soll nach den 5 Stücken Dr. Binders (nunmehr im Linzer Museum) folgende Beschreibung versucht werden.

3 5 18mm, 2 2 20 mm (das 5 aus Komotau anscheinend 20 mm). 1 5 war anscheinend mehr gelblich gefärbt und schwach bestreut, die 4 übrigen waren bleicher und stärker bestreut, mehr grau getönt. Die Querzeichnung war besonders bei den letzteren anscheinend schwach ausgeprägt, der Mittelpunkt aller Flügel gleichfalls eher schwach. Das Außenfeld durch eine überdurchschnittliche Erweiterung der Wellenlinie, besonders im

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oberen Teile, sehr aufgehellt (diese auffallende Besonderheit läßt auch das 5 aus Komotau noch erkennen). Die Fransen grau, geteilt, teilweise mit spärlichen feinen Adernpunkten; die Saumstriche mittelstark; die Kopfpartien usw. von der Färbung _ der Flügel, der Hinterleib grau, weiß geringt.

5. Sudeten.

Auch über die Sudeten-contiguaria ist vorläufig sehr wenig bekannt. In der Literatur ist sie erwähnt vom Riesengebirge (Schreiberhau, Schmiedeberg); Kynast; Agnetendorf; Görlitz; Lausitz; von Möbius (54) auch für das Elbesandsteingebirge. Sie dürfte sich von der Erzgebirgsform kaum wesentlich unter- scheiden; doch ist es recht bemerkenswert, daß sie sich in den höchsten Lagen anscheinend in einer besonderen Gebirgsform erhalten hat, welche sich von jener der Alpen kaum unter- scheiden läßt; in den niedrigeren Lagen scheint sie sich da- gegen etwas umgebildet zu haben. |

Da mir aus den Sudeten überhaupt kein Originalmaterial zugänglich wurde, muß von einer Beschreibung dieser Form hier gänzlich abgesehen werden. Es lag mir bloß ein einziges, dafür aber umso interessanteres und wertvolleres Stück aus dem Bestande des Berliner Universitäts-Museums, Sammlung Püngeler, vor, nämlich die Type zu Wockes verunglückter ebur- nata [Tafell A3]. Dieses Stück trägt einen roten, anscheinend von Püngeler herrührenden Typenzettel mit der Aufschrift: „eburnata Wocke 5", dann einen zweiten Zettel mit der Be- merkung: „eburnata Wocke, Type JS, ex coll. Wocke, 10. 1911, Püngeler“ und endlich den eigentlichen, anscheinend von Wocke geschriebenen Fundzettel: „Schrbh. (= Schreiberhau), 7. 49*, Das Stück selbst ist ein lichtes 5, in allen Einzelheiten der Färbung und Zeichnung sowie im Gesamteindruck durchaus der Alpenform entsprechend; es ist jedenfalls nicht so weißlich wie auf der sonst sehr guten Abbildung. Ein diesem J in der Zeichnung angeblich genau gleichendes © hat Wocke (5) am 12.9,53 am Westabhang des Schmiedebergerkammes im Riesengebirge .an einem Felsen gefangen; doch war dieses 9 aut der Flügeloberfläche angeblich etwas stärker schwarzbraun bestäubt. Aus dieser mangelhaften Beschreibung ist natürlich nicht zu entnehmen, ob auch dieses 9 (Il. Gen.!) noch zur alpinen Höhenform oder schon zur modifizierten Form der niedrigeren Lagen gehörte.

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Letzteres war wohl sicher der Fall bei dem von Fuchs (17) erwähnten © aus der Lausitz, welches er von Zeller zur Ansicht erhalten hatte und das vermeintlich mit seiner obscura vom Rheintale genau stimmte; auch diese Uebereinstimmung galt viel- leicht doch nur für die stärkere Bestäubung?

6. Subsp. pallidaria Fuchs.

Die var. pallidaria aus Spanien wurde 1904 im Hofmann- Spuler vom Pfarrer A. Fuchs, der in diesem Werke die Acidalien bearbeitete, erstmalig aufgestellt: „Die spanische var. pallidaria (Bang-Haas i. litt) ist etwas kleiner und schmalflügeliger als deutsche Exemplare, die Färbung bleicher strohgelb, mit wenig Bestäubung, aber ausgeprägten Querlinien.“ Prout (im Seitz) verwies auf die Möglichkeit, daß es sich um eine Lokalrasse handeln könnte.

Die Type war nicht zu ermitteln. Eine Anfrage bei Bang- Haas blieb ergebnislos; in der an das Museum Wiesbaden ge- langten Sammlung des Pfarrers Fuchs ist die pallidaria-Type nicht vorhanden. Unter den an das Berliner Universitäts-Museum gekommenen Stücken aus der Sammlung Püngelers befindet sich ein stark beschädigtes Stück mit dem Fundzettel: „Pirineos, V. de Ordesa, Aragon. 7. 18 J', leg. Weiß", und unterseits, an- scheinend von der Hand Püngelers: „Acid. contiguaria var. palli- daria“, die Type kann dies schon mit Rücksicht auf das Fund- datum (1918) nicht sein.

In der Literatur wird die Art als solche (contiguaria) von Ribbe in der Fauna Andalus. angeführt, wozu Reißer, Z. b. G. Wien, 1928, S. 11, bemerkte, daß es sich hiebei vielleicht eher um die neue A. rupicolaria Reißer gehandelt haben dürfte; dann von Dr. Zerny (43) in der Fauna von Albarracin, 1928, mit der Bemerkung: „Ich erbeutete Ende Juli 19 dieser für Arragonien neuen Art amLicht.“ Herr Reißer, Wien, fing am 7. VIIL 1927 auf der Rückreise aus Spanien bei San Sebastian am Waggon- fenster 1 Stück, welches, wenn überhaupt zu contiguaria, wohl eher zur Pyrenäen-, also letztenendes zur Alpenform gehören dürfte (der Mittelpunkt der Vfl. steht nicht hinter dem Mittel- schatten, sondern in diesem; letzterer verläuft auch etwas an- ders als gewöhnlich).

Einen sehr schönen Erfolg erzielte Herr Reißer, als er Mitte Juli 1934 auf der Sierra de Gredos, Castilien (westlich von Madrid) in etwa 1900 m Höhe die Art am Licht in Anzahl

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fing. Er züchtete dann in Wien diese spanische Form teils rein, teils in Kreuzung mit mut. domestica weiter und gab spanisches Zuchtmaterial auch an Herrn Rich. Bretschneider in Dresden- Loschwitz ab. Bei Herrn Reißer ist die Nachzucht seither leider eingegangen; Herr Bretschneider erzielte aus der Kreuzung mit domestica einige melanistische Stücke, die für seine allgemeinen Melanismus-Studien von Interesse waren; für die Naturgeschichte der contiguaria sind derlei ausgesprochene Kunstprodukte natür- lich bedeutungslos; auch die lichten, der spanischen Urform ähn- lichen Nachkommen aus solchen gewaltsamen Kreuzungen sind für das Studium der contiguaria selbst nicht mehr verwendbar. Die dunkle ss-Form Spaniens ist also noch unbekannt; doch ist kaum zu zweifeln, daß sie zur melanistischen Gruppe ge- hören wird.

Die nachfolgende Beschreibung gründet sich auf die mir zur Ansicht vorgelegene ansehnliche Serie von 24 Freilandstücken aus der Sierra de Gredos und 21 Reinzucht-Nachkommen davon, für deren Ueberlassung ich Herrn Reißer hiemit bestens danke. Die Urbeschreibung der pallidaria Fuchs ist: mangelhaft und nicht sicher zu deuten; zur Gänze paßt sie weder auf die Stücke Reißers, noch auf das oben erwähnte Stück Pünselers; besonders einen abweichenden Flügelschnitt konnte ich nicht bemerken. Jedenfalls ist aber pallidaria Fuchs der älteste Name für eine spanische Sonderform und soll daher bis zum Beweis des Gegenteils für die erste, wirklich näher bekannt gewordene spanische Form beibehalten werden, zumal es ohnehin wenig wahrscheinlich ist, daß sich mehrere verschiedene az Formen in Spanien entwickelt hätten.

Die spanische subsp. pallidaria ist im Gesamteindrucke von der alpinen und den übrigen mitteleuropäischen Formen stark verschieden und stellt vielleicht in ihrer sehr hellen, fast weiß- lichen Färbung und ihrer ausgeprägten, scharf dunkel kontra- stierenden Querzeichnung den südlichen Entwicklungstypus der zweiiellos bereits im Tertiär auf die iberische Halbinsel gelang- ten Art dar. Sie hat auch in ihrer Verbreitung den ursprüng- lichen Hochgebirgscharakter am treuesten bewahrt. Ihre natür- liche Futterpflanze ist noch nicht bekannt.

a) Subps. pallidaria Fuchs. [Tafell, D2, 3.]

1904, im Hofmann-Spuler, II, S. 19.

Homozygot helle, schwach bestreute Form; aus den inner- spanischen Hochgebirgen. |

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Größe der Freilandstücke meist 20 oder 22, selten bis 18 oder 23mm. Grundfarbe sehr hell, fast weißlich mit sehr schwa- cher gelblicher Tönung, jedenfalls die hellste Form der Art: ver- einzelt darunter auch die ausgesprochener gelbliche f. aurata m. mit gelben Fransen. Die schwärzliche Querzeichnung ist zwar nicht geradezu verdickt, aber sehr prägnant und von der hellen Grundfarbe scharf dunkel und kontrastierend abgehoben; die Vorderrandfleckchen meist außerdem verdickt. Auch die graue Wölkung im Saumfeld sehr deutlich, ohne daß aber letzteres hiedurch wesentlich dunkler erschiene. Der tiefschwarze Mit- telpunkt wechselnd groß, öfter eher etwas derb. Die dunkle Bestreuung ist bei der größeren Hälfte der Freilandstücke ver- hältnismäßig schwach. Die Fransen meist hellgrau, außen weißlich, meist mit zarten Adernpunkten; ab und zu sind die Fransen längs der Adern hell durchbrochen. Die Saumstriche meist kräftig hervortretend. Die Kopfpartien usw. hellgrau; der Hinterleib dunkel, schmal hell geringt.

Bei den reinen Nachzuchten ist die kontrastierende starke Querzeichnung ausnahmslos erhalten, bei den Kreuzungen mit domestica dagegen vielfach auf den Durchschnitt der österreichi- schen Form vermindert.

Nebenformen:

ab 2...:.7

Unter den 24 Freilandstücken ist eines schwächer gezeich- net, welches dadurch in der Serie stark auffällt. Die Vorder- randflecke sind aber auch bei diesem Stücke vergrößert; der Hinterleib ist hellgrau.

Bezüglich der anne vgl. die ähnliche Nebenform bei subsp. austriae.

b) mod. n. griseospersa m. [Tafel I, D4, 5.]

Heterozygot helle Form, stärker dunkel bestreut.

In allen übrigen Belangen wie pallidaria, nur mit stärkerer Oberseitenbestreuung; eine strenge Abgrenzung ist anscheinend nicht immer ohne weiteres möglich. Im Freiland offenbar nicht allzuselten, bei der reinen Nachzucht dagegen verhältnismäßig weniger oft erzielt. Im Gesamteindruck nicht so sehr ver- dunkelt, als vielmehr lichtgrau (statt weißlich) und weniger kon- trastierend; nur die Splitterflecke im Saumfelde treten auffallend hell hervor.

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7. Subsp.n. britanniae m.

Die englische Unterart; bisher bloß aus dem nördlichen Küstengebiete von North Wales bekannt, wo sie hauptsächlich an Calluna gebunden zu sein scheint. Die Art wurde dort an einer ganzen Anzahl kleinerer isolierter Flugplätze gefunden, vgl. Barrett, 1902 (26); als Hauptfangplatz entwickelte sich zu- letzt Penmaenmavr (37, 51, 55). |

Die ersten in England bekannt gewordenen Stücke der con- figuaria wurden von Weaver 1855 im engeren Küstengebiete gefangen und von Stainton (6) 1886 als Dosithea eburnata pub- liziert; der Falter wurde vulgär als „Weavers Wave“ bezeichnet. Etwa 7 Jahre später fing Greening 1 Q, nach dem er dann die Art ununterbrochen weiterzüchtete; seither war sie als „Gree- nings Pug“ bekannt. Noch später, etwa 1875, wurde die englische Bezeichnung mit „Cappers Acidalia“ festgelegt (nach South, 32).

Der Fang der contiguaria scheint bei den englischen Ento- mologen längere Zeit hindurch recht populär gewesen zu sein, wozu vielleicht auch beigetragen haben mag,. daß das Absuchen des schwierigen Felsterrains auch eines gewissen sportlichen Beigeschmackes nicht entbehrte. Auch die Zucht und Nachzucht wurde eifrig betrieben.

Anfangs handelte es sich ausschließlich um die homozygot gelbe Form aus dem warmen Küstengebiete im engeren Sinne. Im Jahre 1877 fand Herbert Fryer (19) in einer höheren, sehr rauhen Berglage im Innern des Landes, bei Bettwys-y-coed erst- malig auch die dort ausschließlich fliegende dunkle Form, die er ausführlich beschrieb, aber nicht benannte. In den letz- ten Jahrzehnten wurde dann diese dunkle Form vereinzelt auch bei Penmaenmavr gefunden (51, 55); ob es sich dabei um eine natürliche Ausbreitung oder eine künstliche Ansiedlung durch einen experimentierenden Entomologen handelte, mag dahin- gestellt bleiben. Es ist übrigens recht auffällis, daß sich in Südengland die dunkelste Form im Gebirge erhielt, während sich am Kontinent bei der tertiären Besiedlung auf den Hoch- gebirgen (vgl. besonders Spanien) gerade die lichtesten Formen ausbildeten. Ich halte diese Erscheinung für eine Stütze meiner Ansicht, daß die englische contiguaria erst eiszeitlich durch Zuwanderung eines arktischen Stammes entstanden ist.

Jedenfalls ist diese dunkle Form nunmehr das interessan- teste Problem der ganzen englischen Unterart, das aber als sol-

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ches erst neuestens zur Geltung kommen konnte, seit wir auch in die dunklen Formen der kontinentalen Unterarten einigen Ein- blick gewonnen haben. Noch Barrett (29) hat sie 1902 ein wenig bagatellisiert, indem er schrieb: „Eine ständig wiederkehrende Form oder ständige Varietät, die man manchmal auf größeren Erhebungen im Gebirge findet, aber in Anzahl bei der Zucht erhalten kann; bei dieser Varietät ist meist die ganze Oberfläche der Flügel rauchgrau überstreut; die Zeichnungen bleiben dunk- ler, nur die Zwischenflecke außerhalb der zweiten Linie bleiben hell.” In Wirklichkeit handelt es sich aber keineswegs um eine nächstbeste Varietät oder Aberration im landläufigen Sinne, son- dern um die uralte zweite Grundform der Art, deren Deutung im vorangegangenen allgemeinen Teile versucht wurde.‘)

Auch W. Buckley (37) hat in seiner ausgezeichneten Abhand- lung, Manchester 1914, sich vorzugsweise mit den dunkeln For- men der englischen contiguaria befaßt. Er selbst gab keine Be- schreibung dieser Formen, die er wohl als allgemein bekannt voraussetzte; die beigegebenen photographischen Abbildungen können natürlich den Mangel einer Beschreibung keineswegs ersetzen. Buckley teilte offenbar den Standpunkt Barretts, Prouts und der andern Verfasser der großen Handbücher, daß es sich zwar um eine interessante und sammlerisch wertvolle, sonst aber mehr oder minder belanglose bloße Varietät handle. Sein besonderes Verdienst war es aber, trotzdem erstmalig exakt und wissenschaftlich bewiesen zu haben, daß diese dunkeln Formen nicht, wie bisher ausschließlich geglaubt wurde, auf äußere Ein- wirkungen, sondernlediglich aufdie Erbanlage zurückzuführen sind.

*) Es ist vielleicht nicht uninteressant, hier auch die Urbeschreibung durch Fryer (19), 1779, zum Vergleiche beizufügen: „... Die Varietät von Bettwys- y-coed ist etwas größer und mit dunkelbraunen oder schwarzen Schuppen stark überstreut .... Ich weiß nicht, ob die schlechten klimatischen Ver- hältnisse (auf den Walliser Hügeln) die Ursache sind, aber diese dunklere Form scheint mir zugleich robuster zu sein, wenn dieser Ausdruck gestattet ist, wenigstens bei einigen Stücken. Ich habe die Art in beiden Formen nunmehr durch 3 oder 4 Generationen hindurch gezogen und war überrascht darüber, wie genau eine jede den elterlichen Typus eingehalten hat... .. Es entsteht dann weiter die interessante Frage, wieweit der Unterschied in der Färbung auf das Klima und die Meereshöhe, die dunklere Färbung auf die umgebenden Felsen zurückzuführen ist .... Genügt dieser Unterschied der Daseinsbedingungen zur Ausbildung einer Tendenz zum Melanismus? Oder sollen wir, nach der stärkeren Behaarung und Annäherung an einen arktischen 'Typus darauf schließen, daß die dunklere Varietät die ältere und Ausgangstype ist, vielleicht ein Relikt aus der Eiszeit? ..."

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Weder Buckley, noch einer seiner Vorgänger oder Nach- folger haben innerhalb der dunkeln englischen Stücke die homo- und heterozygote Form unterschieden, sondern beide zu einer einheitlichen „dunkeln“ Form zusammengefaßt. Der Bestand zweier Formen steht aber außer Zweifel; er muß schon rein zwangsmäßig aus dem Nebeneinanderbestehen der beiden Erb- anlagen s und g gefolgert werden und ist wohl auch aus den von Buckley beigegebenen Abbildungen ersichtlich.

Ob und wie sich diese beiden dunklen Formen schon rein äußerlich unterscheiden lasssen, wird erst festzustellen sein; jedenfalls aber darf diese Abgrenzung nicht irgendwie willkür- lich, sondern nur auf Grund gewissenhafter und planmäßiger Zuchtversuche erfolgen, aus denen, wie in der Wachau, die ss-Form über kurz oder lang herausmendeln wird.

Dementsprechend kann auch die nachfolgende Darstellung der englischen Formen noch keinen Anspruch auf eine halbwegs abschließende Gültigkeit erheben. Ich habe zwar die englische Literatur eingehend vermerkt und durfte mich auch einer per- sönlichen Förderung durch die Herren L.B. Prout und W. Buck- ley erfreuen; ersterer hat mir in einem liebenswürdigen Briefe vom 10.2.1934 (51) viel Interessantes über die englische conti- - guaria und seine eigenen Erfahrungen mit dieser Art mitgeteilt und außerdem eine kleine Serie englischer Originalstücke zur Ansicht geschickt; letzterer sandte mir eine Serie von 24, meist dunkeln Stücken aus seinen seinerzeitigen Zuchten. Beiden Herren sei hiefür an dieser Stelle herzlich gedankt. Immer- hin kann auf 'einer so beschränkten Grundlage und ohne per- sönliche Fühlungnahme mit den zu beschreibenden Formen beim Freilandfang, bei der Zucht usw. von einer abschließenden Be- urteilung keine Rede sein; eine solche muß also wohl nach wie vor den englischen Entomologen vorbehalten bleiben, deren hie- bei noch eine reiche Arbeit harrt.

(Schluß folgt.)

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Einige neue Arten und Rassen aus den Ausbeuten des Herrn Ernst Pieiiier, München.

Von Dr. E. Wehrli, Basel. (Hierzu Tafel II.)

Nachfolgend beschriebene neue Arten und Formen ent- stammen den prächtigen Geometriden-Ausbeuten des bekannten Kleinasien-Forschers, meines lieben Freundes Ernst Pfeiffer, München. Ich bemerke dabei, daß nur einzelne auffallende und interessante Spezies zur Publikation herausgegriffen wurden aus dem großen, noch sehr viel Neues und Interessantes ber- sendem Material, das im Zusammenhang bearbeitet werden soll. Von Lokalitäten fallen in Betracht Achyr Dagh, Maras, Taurus; Amanus, Boli, Bithynien, der Sultan Dagh bei Aksehir, Ana- tolien, das Wan-See-Gebiet, Kurdistan. Die Beschreibungen sind kurz gehalten, erlauben aber namentlich mit Hilfe der Abbildun- gen eine leichte, sichere Erkennung der Arten und Formen. Das Schreiben von entomologischen Romanen liegt mir nicht. Alle Typen befinden sich in meiner Smig.

Ourapteryx malatyensis sp. n. (Taf. II Fig. 1.)

Der Ou. sambucaria L. nahe, kleiner, Färbung und Flügel- form ähnlich, aber der Außensaum der Vfl. auf Ader III3 ganz schwach geeckt, beim © und bei einzelnen 5 deutlicher, beim 2 zwischen dem Apex und dieser Ecke seicht ausgeschnitten, wie es bei sambucaria und v. persica Men. selten der Fall ist. Die Palpen dünner, kürzer behaart, wie das Gesicht graubräunlich, nicht ockerbraun wie bei den Verwandten. Die Linien der Flügel grau, nicht olivbräunlich, dünner, Flügel oberseits gar nicht oder nur äußerst schwach gestrichelt. Die erste Linie der Vfl. steht weniger schräg als bei sambucaria; die Postmediane

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entspringt an der Costa näher dem Saum, verläuft also ebenfalls weniger schräg, meist etwas einwärts gebogen. Am Hfl. macht die Linie eine schwach S-förmige Biegung und liegt weiter saumwärts als bei der Verwandten; ihre Verlängerung nach vorn trifft deshalb, was die Art sofort leicht erkennen läßt, den Innenrand der Vfl. hinter der ersten Linie (bei den ver- wandten Arten stets vor derselben), selten fällt sie in diese. Mittelstrich der Vfl. deutlicher als bei sambucaria,

1 © Boli, Bithynien 800 m. Mitte Juni.

12 5 12 von Malatya - Tecde, Ende Mai, Anfang Juni und in 2. Generation Mitte August bis Anfang September.

Zamacra diaphanaria Pglr. ? /, an sp. n. rjabovi (Tat. II Fig. 2 u.6) ist wiederum ein sehr interessanter Fund aus dem Wan- Gebiet. Von sicherer Z. diaphanaria sind bisher nur 2 @ bekannt geworden, von welchen keineswegs feststeht, ob sie ein und der- selben Art angehören, das typische @ aus Aschabad, Ende März gefangen, das zweite aus den Gebirgen Nordpersiens, vom Juni, dunkler und grauer gezeichnet, mit zum Teil anders verlaufen- den Bändern. Z. diaphanaria 5 wurden bisher nicht erbeutet. Nun erhielt ich von Pfeiffer 2 tadellose S vom Wan-See, ge- fangen im August, und von dem Transkaukasus-Forscher Rjabov kamen mir 6 5’ von Neram zu, erbeutet Mitte Oktober, die alle möglicherweise mit dem 2. von Püngeler erwähnten, abweichend gefärbten und gezeichneten, mit dem ersten wohl nicht conspe- zifischen @ von Nordpersien in Beziehung stehen, von der typi- schen diaphanaria aber mit einiger Sicherheit artlich oder ras- sisch verschieden sind. Anfänglich schienen mir diese 5 nach oberflächlicher Prüfung zu diaphanaria zu gehören, nach ein- gehender Untersuchung erwiesen sich aber ganz besonders der Flügelschnitt, dann indessen auch Zeichnung und Färbung als derart different, daß ich meine Ansicht änderte und beschloß, eine Schilderung und Abbildung der-ja so wie-so noch unbe- schriebenen Tiere im Folgenden zu geben, mit Hervorhebung der von der Urbeschreibung und der Abbildung Püngelers (Iris 16, 1903, S. 295, Taf. I, VI. Fig. 14) abweichenden Merkmale.

Palpen mäßig lang, sehr lang behaart, außen braun, innen weißlich. Gesicht weiß, mit schwarzem, pyramidenförmigem, scharfemHorn-Vorsprung, von braunen Haaren umgeben. 5 Füh- lergeißel weiß, bis zur Spitze mit braunen Kammzähnen. Brust und Beine lang weißlich behaart; Hintertibien mit 2 Paar ganz

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ungleicher Sporen; Thorax oben braun und weißlich gemischt, die ersten Ringe des Abdomens oben weiß, das übrige braun. Vfl. breiter, der Außensaum weniger schräg, der Innenwinkel viel deutlicher und weniger flach, als bei diaphanaria, der Außen- rand subapical nicht ausgeschnitten, nur schwach geeckt auf Ader IIl,1, auf IV,1 und IV,2; am Hfl. zeigt sich der Apex viel weniger vorgezogen, weniger zugespitzt, der Außensaum zwischen den Adern tiefer ausgeschnitten, am tiefsten zwischen Ader IIl,1 und IIL3. Da die Flügelfarbe oberseits schön braun ist, nicht weißlich, lichtbraun bestreut, also dunkler, treten die etwas dunkler braunen Binden nicht so deutlich hervor, wie bei der Verwandten. Von den drei lichtbraunen Binden der Vfl. der letzteren sind nur die zwei ersten vorhanden und ihre Farbe ist dunkelbraun, die dritte fehlt, die erste steht etwas näher der Basis und scheint weniger weit auswärts gebogen, und kleine braune Flecken sind ihr außen angelagert; die mittlere ist weni- ger scharf begrenzt nach außen, vor der Gabelung durch die hellere Grundfarbe ziemlich breit unterbrochen; in Zelle 1 ent- hält sie ein kleines weißes Mondfleckchen; basal liegt ihr eine fleckige, unregelmäßige weiße Binde an, distal ein weißer Fleck in Zelle 3 und ein solcher an der Costa, ein größerer in der Gabelung, ebenfalls an der Costa, durchschnitten von der brau- nen Ader IIl,1. Subbasales Feld weiß mit braun gemischt. Die Mittelbinde der Vfl. setzt sich in gleicher Weise auf die Hfl. fort, nach außen besser abgegrenzt durch eine vollständigere, den Innenrand nicht erreichende, unregelmäßige, weiße Fleck- binde, die am Innenrand durch ein weißes Fleckchen gegabelt wird. Am Apex aller Flügel ein weißlicher, diaphanaria tehlen- der, Fleck; die feine Saumlinie braun, gefolgt von einer hellen Basallinie der dunkelbraunen Franusen. Die weißen Flecken sind durchscheinende Glasflecken, mit Ausnahme des großen weißen Flecks vor der Mitte der Costa der Vfl. und der Apikalflecken.

Unterseits etwas heller, die Bänder schärfer hervortretend.

2 0 von der Umgebung Wan, 2500 m, 24. Aug. 4 5 von Nefram, Transkaukasien 17. Okt. Alle in m. Smig.

Biston achyra sp.n. (Taf. II Fig. 3). Der B. strataria Hufn. am nächsten, kleiner, der Leib schmächtiger, die Vfl. schmaler, spitzer; ö Fühler wie bei strataria, die mittleren Kammzähne länger. Thorax grau, ohne weiße Flecken, Abdomen braun und grau gemischt. Vfl. oberseits grau, ohne die weißen Bänder der

ö* 35

Verwandten, nur im Saum- und Basalfeld ein schwacher weiß- licher Anflug. Die Linien schwarz, kräftig, die erste auf der Mittelader mit schärferem und längerem Zacken als bei strataria, die Postmediane hingegen schwächer und gleichmäßiger gezackt. Ein schwarzer Zellstrich. Hfl. heller grau; zwischen den beiden nach hinten konvergierenden Linien liegt bei allen drei Exem- plaren ein deutlicher kleiner Zellfleck, der bei strataria und ihren Formen an dieser Stelle nie zu konstatieren und für die Art sehr charakteristisch ist. Unterseite heller, grauweiß, die Zeichnung wie oben, aber schwächer.

1 5 vom Achyr Dagh (Maras), 2 5 vom Yüksek Dagh,

Amanus, im April.

Gnophos wanensis sp.n. (Taf. II Fig. 4) bildet eine sehr inter- essante Entdeckung, denn es handelt sich um eine nahe Verwandte der Gn. sibiriata Guen. (Altai), (Seitz, Bd. IV, S. 389, Taf. 22e), die bisher nur aus den zentralasiatischen Gebirgen bekannt war, und deren Gruppe als für das türkische Gebiet neu zu registrieren ist. Gn. sibiriata und ihre Verwandten zeichnen sich außer durch ihre kräftig gezeichnete Unterseite mit den hervortretenden, am Vil. fast geraden Postmedianen, (von mir abgebildet E. Z. Frank- furt, 35, Nr. 7, Textfigur 8 u. 9), überdies aus durch den, auch äußerlich mit Lupe sichtbaren, sehr langen 5' Kopulationsapparat. oO Fühler äußerst kurz bewimpert, kürzer als bei sibiriata; der Hfl.-Saum augenfällig tiefer gezackt. Färbung oberseits grau mit gelbem Ton, nicht ockrig wie bei der Verwandten, dicht dunkel besprenkelt und gestrichelt; das Saumfeld dunkler grau, in der Mitte mit einem etwas helleren Fleck. Die Zeichnung ähnlich wie bei sibiriata, doch verläuft die Postmediane der Vfl. gerader, weniger gebogen, die der Hil. nicht geknickt, sondern nur ge- bogen. Die Unterseite sehr charakteristisch, die schwarzen Post- medianen dicker, gerader als bei sibiriata, ungezähnt und un- gezackt, das weiße Band danach schmaler, auf beiden Flügeln gleich breit. Von ähnlich werdenden aberrierenden verdunkelten sibiriata leicht zu unterscheiden durch die geradere, nicht schon auf Ader III,3 abgeknickte, sondern erst auf Ader IV,! oder 2 sanft basalwärts abgebogene Postmediane der Hfl.

43 9 Umgebung Wan, Kurdistan, 2400 m, Ende August, Anfang September.

Dyscia conspersaria Schiff. sultanica ssp.n. (Taf.II Fig. 5) ist eine auffallende, oberseits rötlich übergossene, fein rötlichbraun

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gesprenkelte Rasse vom Sultans-Dagh, Anatolien, aus einer Höhe von 1700—2200 m, Mitte Juli. Einzelne besitzen, ähnlich wie die weiße v. osmanica Wgnr, eine fleckige, unvollständige Mittel- binde beider Flügel und einen dunklen Fleck im Außenfeld über dem Innenrand. Unterseits sind die Vfl. bräunlich, die Costa und oft auch die Zelle dunkler graubraun; Hfl. weiß, die Zeich- nung rotbraun. Fransen rötlich, unterseits etwas dunkler.

11 5 alle in m. Smig.

Zum Subgenus Priononyx Wrli.

In sehr liebenswürdiger und kollegialer Weise macht mich Herr Dr. Dwight Pierce darauf aufmerksam, daß der Name Priononyx (E. Rundschau, 52, 1935, S. 116) bereits bei den Hy- menopteren (Dahlbom 1844) vergeben ist. Ich ändere den Namen deshalb ab in Empriononyx nom. nov. und nehme die Gelegen- heit wahr, Herrn Dr. Dwight Pierce meinen wärmsten Dank aus- zusprechen für sein vorbildliches Vorgehen, das gewissen omni- voren Entomologen zur Nachachtung bestens empfohlen sei.

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Buchbesprechung:

Vor kurzem erschien die erste Lieferung des groß angelegten Werkes von Universitäts-Professor Dr. Martin Hering in Berlin:

„Die Blatt-Minen Mittel- und Nord-Europas einschließlich Englands. Be- stimmungs-Tabellen der von Insekten-Larven aller Ordnungen erzeugten Minen in den wildwachsenden und den im Haushalt der Menschen kul- tivierten Pflanzen.“ 700—800 Seiten mit 7 Tafeln und 500 Text-Ab- bildungen. Verlag Gustav Feller, Neubrandenburg (Meckl.) Das Werk erscheint in etwa 6 Lieferungen, jede zum Subskriptionspreis von 12 RM und wird in etwa 2 Jahren fertig vorliegen,

Die vorliegende erste Lieferung enthält eine eingehende Einleitung mit einer Erklärung des Begriffs „Mine“ und der Einteilung der Minen, einer all- gemeinen Darstellung der Minen-Erzeuger mit eingehenden biologischen An- gaben, sowie Hinweisen für die Bestimmung, die Zucht und Präparation und die Anlage der Sammlung. Die folgenden speziellen Bestimmungstabellen, alphabetisch nach den Nahrungspflanzen geordnet, umfassen in Lieferung 1 die Gattungen Abies bis Bromus.

Das Buch ist ein Standard-Werk der Entomologie, das nicht warm genug begrüßt werden kann. Es ist gleich wichtig für alle Entomologen, die in den vier als Minierer in Frage kommenden Insektenordnungen (Dipteren, Coleopteren, Lepidopteren u. Hymenopteren) praktisch arbeiten, wie für die Botaniker (Pflanzenpathologen, Botanische Institute u. Museen) und alle Ein- richtungen der angewandten Entomologie, wie Pflanzenschutz-Stationen, Forst- Institute, Züchtungs- und Versuchsstationen

In dem Prospekte der Verlagsbuchhandlung ist darauf hingewiesen, daß sich seit den Zeiten Reaumurs, des Vaters der Minenkunde (Hyponomologie) ein Heer von Wissenschaftlern, Sammlern und Liebhabern mit den Blattminen beschäftigt hat, aber die Ergebnisse ihrer Forschungen waren bis heute zer- streut und den Interessenten meist unzugänglich. Es ist das grundlegende Ver- dienst des Verfassers, daß er uns nunmehr dieses zusammenfassende Werk geschenkt und damit allen Interessenten einen Wegweiser gegeben hat, der eine rasche und sichere Bestimmung aller aufgefundenen Minen ermöglicht. Zahlreiche wohlgelungene Abbildungen der in Betracht kommenden Pflanzen- teile mit den Minen erhöhen den Wert des Buches noch außerordenlich. In der Gattung der Coleophoren (Lepidoptera) wurden auch die seit Herrich- Schäffers grundlegendem, den Lepidopterologen heute im allgemeinen unzu- gänglichen Werke nicht mehr erschöpfend abgebildeten, für die Bestimmung der Arten unentbehrlichen Raupensäcke neben den Minenbildern in u

Umfange zur Abbildung gebracht. 38 |

Die Persönlichkeit des Verfassers, der sich, unterstützt von einem Stabe im Vorwort namentlich aufgeführter fachkundiger Helfer, seit Jahrzehnten ge- rade mit den Minen eingehendst beschäftigt hat und heute wohl als der erste Fachmann der Welt auf diesem Gebiet angesprochen werden darf, bürgt für eine in jeder Hinsicht vollendete Darstellung. Das Werk ist für jeden, der sich beruflich oder als Liebhaber mit diesen Kleinwundern der Schöpfung ernstlicher beschäftigt, unentbehrlich. 1L..(0).

K. Grotä, ab ovo-Zuchten von Cidaria (Larentia) truncata Hufn. und ci- trata L. (immanata Hw.) in Flora og Fauna, Aarhus, Heft 3, 1935.

Die interessante Arbeit, die die Ergebnisse der in unserer Zeitschrift (Jg. 19 1929 S. 207 flg.) erschienenen grundlegenden Arbeit Heydemanns in erbbiologischer Hinsicht im wesentlichen bestätigt und vertieft, beruht auf über 70 ausschließlich aus der Gegend von Svendborg und meist aus Frei- landmaterial gewonnenen Eizuchten, deren erbbiologische Ergebnisse durch ein- gehende statistische Formeln belegt sind. Verfasser kommt hinsichtlich truncata zu dem Ergebnis, daß die Aberrationen normale Mendelsche Aufspaltung zeigen, während für citrata, die durch ihre Biologie schwierigere Probleme stellt, vorerst nur einige vorläufige Zuchtergebnisse mitgeteilt werden. Eingehende biologische Beobachtungen allgemeiner Art, sowie eine wohlgelungene Farben- tafel mit 30 Abbildungen (22 truncata- und 8 citrata-Formen) machen die Arbeit auch für jene Sammler wertvoll, die erbbiologischen Fragen weniger Interesse entgegenbringen.

Das Heft ist bei „Flora og Fauna, Villa Fyen, Aarhus, Dänemark“ zum Preise von 1,50 dän. Kronen käutlich. IL, (0),

39

Erklärungen zu Taiel 1

Fig.

A1 (Geom.) ontigdaria Hb.. Abbild. bei Hübner, Eur. Schm. Taf. 20, Fig. 105.

A2 Idaea eburnata Wocke i. 1, Abbild. in Z f. Ent. Breslau, 1850. Taf.4 Fig.13.

A3 e " Y Original (Type) zu A2. 5 Schreiberhau, Rie- sengeb.. VII. 49, leg. Wocke. (Berlin).

AA4 subsp. ee Hb. ben d Wallis, Laquintal, 18. VII. 29, leg. Dr. Binder. (Linz).

A5 u h " Q Zermatt (e. o. Püngeler), III. 05. (Berlin). Bi 5 = r © Cogne, Piemont (e.o, Seiler), Ill. 03. 7 (Berlin). B2 5 B Pyrenäen 9’ Gedre, 18. VII. 99 (leg. Rondou). (Berlin).

B3 a grisescens m. Alpen (Type). 2 Atzwang, Tirol, VII. 07. (leg. Andreas). (Berlin).

B4 h Ki = 5 © Kalvarienberg b. Bozen, Tirol (e.o. Dr.Petry), 6. V.31. (Erfurt).

B5 subsp. austriae m. Wachau (Type), Dürnstein (e. o. Naufock), XI. 34. BER (Linz).

C1—2 f. aurata m. Wachau (Typen). 15, 19, Dürnstein (e. o. Naufock, Kusdas), XI. 34, 10. V. 33, (Linz),

C3—5 mod. conspersa m. Wachau— (Typen), Dürnstein, 19 (e.o.Naufock) I. 34; 2% (e. o.Naufock, Kusdas), V. 34, VIII. 33. (Linz).

D1 ab? (aufgehellt) Wachau 1 2 Dürnstein (e. o. Naufock) IX. 34. coll, Nauf,

D2,3 subsp. pallidaria Fuchs Spanien 15,19 Sierra de Gredos, Castil. 1900 m, (leg. Reisser), 13.VIl. 34: e. o. Reisser VII. 34; coll. Reisser).

DA4,5 mod. griseospersa m. n (Typen). 15, 12 Sierra de Gredos, Castil. 1900 m. (leg. Reisser). 12. VIL 34; 8, VIL 34.

E1,2 subsp. hercyniae m. Harz (Typen) 15,19, Bodetal (e. o.Dr. Petry). VI. 06. (Erfurt).

E3—5 subsp.? Erzgebirge— 15,1% Warta (leg. Dr. Binder) 6. VIII. 19; 24.V11.20;1 S’ Krondorf (leg. Dr. Bin- der) 12. VII. 13 (Linz).

F1,2 subsp. britanniae m. Südengland. Typen 19‘, 12, Penmaenmavr (e. o. Buckley), 1913 (Linz).

F3—5 mut. dirutaria Fuchs. Rheingau. (3. u. 4. Typen). Bornich (e. o. Fuchs), 19 6. VII.86; 15 20.VII. 88; 19 6.VIl.86. (Wiesbaden).

G1,2 subsp. obscura Fuchs. Rheingau. (Typen). Bornich, (e. o. Fuchs), 1‘ 26. V1.82; 1 2 29. VL.82. (Wies-

baden). G3 " n 5 (Cotype). Bornich. (e. o. Fuchs) 1 5 10. IX. (coll. Fritz Wagner, Wien). GAS : u Bornich (e. o. Fuchs) 1 5’ 16. Vl. 83;

1 2 26. VI. 82. (Wiesbaden).

Hi mut. fuscalata Fuchs, Rheingau. (Type). Bornich, (e. o. Fuchs), VIII. 76 (Berlin), ; B (Typen) Bornich, (e. 0. Fuchs), alle 76. (Wiesbaden). H4 mut. melaina m. Alpen (Type). 5 Cogne, Piemont (e. o. Seiler), VIII. 03 Berlin).

1 O Oetztal, Tirol, (leg. Dr.Kitt), 3.VII. 10. (Linz.)

H2, Sh

H 5

J1-5. mut. domestica Klimesch. Wachau; Dürnstein (e. o. Dr. Müller, Nau- fock); & VI 34, 12420: 33,739 VII. 34, V.34.; IV.34. (Linz).

kA j mut. nigra m und Südengland, North-Wales, (Typen; vorläufig \ mod. nigrescens m. noch nicht streng geschieden). Penmaenmavr (e. o. Buckley), 1 5, 3 2, 1913. (Linz). XS ab ? Südengland, 1 5' Penmaenmavr, (leg.L.Prout), 6. VII. 16 (coll. Prout).

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Taiel 1.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI. (1956).

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Fig. Fig.

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Erklärung zu Tafel II,

Ourapteryx malatyana Wrli. © Malatya.

Zamacra ? 5' diaphanaria Pglr. an sp. n. rjabovi. Wrli. & Wan-Gebiet.

h a Unterseite. Biston achyra Wrli. Achyr Dash, Maras, Taurus. M > Unterseite. Gnophos wanensis Wrli. 9’ Wan-Gebiet, Kurdistan. 5 O Unterseite.

Dyscia conspersaria Schiff. ssp. n. sultanica Wrli.

& Sultan Dagh, Anatolien. Das von allen am reichsten gezeichnete Exemplar

a ns Unterseite.

Größe 1:1.

Tafel II.

Dr. Wehrli phot.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI. (1986).

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Ausgegeben am 20. IX. 1936.

Beitrag zur Systematik des Tribus Lycaenini

unter besonderer Berücksichtigung der argyrognomon- und der argus-Gruppe.

Von Walter Forster-München, !

Betrachten wir die Literatur über die Systematik des Tribus Lycaenini, so ist rasch zu erkennen, daß wir noch weit davon entfernt sind, auch nur die Arten einigermaßen richtig zu trennen und zu ordnen, ganz abgesehen von den unzähligen Lokalrassen und sonstigen Formen, welche zwar beschrieben, aber leider sehr häufig nicht an der richtigen Stelle eingereiht sind. Eine der Gruppen, bei welchen die Unsicherheit am größten ist, dürfte wohl die sein, die im allgemeinen als argus-argyrognomon-Gruppe bezeichnet wird.

In vorliegender Arbeit soll nun der Versuch unternommen werden auf Grund reichlichsten Materials aus dem gesamten Verbreitungsgebiet der in Frage kommenden Arten und, soweit erreichbar, an Hand der gesamten Literatur die oben genannte Gruppe zu bearbeiten.

Man kann nun einwenden, es sei ja schon so viel gerade über diese Gruppe geschrieben worden, daß diese Arbeit zum mindesten überflüssig sei. Das ist aber nur in einer Hinsicht rich- tig, nämlich insoferne, als allerdings viel, ja sogar manchmal zuviel geschrieben wurde. Aber was wurde damit erreicht? Es wurde fast immer nur ein kleines Teilgebiet herausgenommen und mehr oder weniger zusammenhanglos, mehr oder weniger gut bear- beitet. Auf diese Weise wurde manches, besonders soweit es die europäischen Formen betrifft, schon recht gut bearbeitet, aber es waren eben doch immer nur Bruchstücke ohne Zusammen-

! Inaugural-Dissertation der philosophischen Fakultät II. Sektion der Ludwig-Maximilian-Universität München.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXV1.H.2. 1 41

hang. Die wenigen mir bekannten Versuche einer Zusammen- fassung sind meist recht unglücklich ausgefallen, wohl hauptsäch- lich aus Mangel an Material. Es kommt hier, außer den reinen Katalogwerken, wie dem Katalog von Staudinger und Rebel (66) und der „Synonymie der Gattung Lycaena“ von Courvoisier (19), hauptsächlich in Betracht die Bearbeitung von Seitz (60) in seinen bekannten „Großschmetterlingen der Erde” und die Bearbeitung der Gruppe im Supplement zu den „Großschmetterlingen” durch Bollow (10). Letztere vor allem ist eher als ein Rückschritt, denn als Fortschritt anzusehen, denn hier werden sogar längst bekannte Tatsachen entweder ignoriert oder vollkommen falsch dargestellt, ganz davon abgesehen, daß hier nicht mal ein Versuch gemacht wird, die verschiedenen Formen richtig bei den einzelnen Arten aufzuführen. Die hierdurch entstandenen Unklarheiten zu klären ist mit ein Hauptzweck dieser Arbeit. In erster Linie sollen die unzähligen Beschreibungen gesichtet und richtig zusammengefaßt werden. Es wird sich zeigen, daß nicht wenige Namen zu Syno- nymen werden und eine wesentliche Vereinfachung eintreten wird. Natürlich lassen sich bei einer so umfangreichen Arbeit auch einige Neubeschreibungen nicht vermeiden, denn trotz des Bestrebens nach Verminderung der unnötigen Namen bleibt doch die Not- wendigkeit, gute geographische Rassen als solche zu beschrei- ben und eben auch zu benennen.

Da die Voraussetzung zu einer derartigen Bearbeitung einer Gruppe in erster Linie die Beschaffung reichlichsten Materials darstellt, war es außerordentlich günstig, daß mir außer dem Material der Sammlung des bayerischen Staates auch von Seiten verschiedener Privatsammler in liebenswürdigster Weise die Tiere ihrer Sammlung zur Verfügung gestellt wurden, sodaß, von eini- gen Ausnahmen abgesehen, aus dem ganzen Verbreitungsgebiet der Arten Serien vorliegen. Für die Ueberlassung des Materials möchte ich in erster Linie den Herren Professor Krieg und Dr. von Rosen der bayerischen Staatssammlung danken, so- wie den Herren Präsident L. Osthelder und E. Pfeiffer. Ferner sei auch noch Dank ausgesprochen der Firma Dr. O, Staudinger und A.Bang-Haas in Dresden-Blasewitz, welche durch leihweise Ueberlassung verschiedener Originalstücke der Staudinger-Sammlung meine Arbeit unterstützte.

Herrn Professor v.Frisch bin ich für die freundliche Ueber- lassung eines Arbeitsplatzes im zoologischen Institut zu großem Dank verpflichtet.

42

Bezüglich Arbeitsmethoden und Technik ist nicht viel zu sagen. Die nötigen Genitalpräparate wurden in der üblichen Weise angefertigt, indem das abgetrennte Abdomen in 15-20°/, Kalilauge kalt aufgeweicht und dann mit Präpariernadel und feinem Skalpell der Kopulationsapparat unter dem binokularem Mikroskop in Wasser herauspräpariert wurde. Zwecks Anferti- gung der Zeichnungen und Aufnahmen wurde das Präparat in der gewünschten Lage in Glycerin unter das Deckglas gebracht. Die Zeichnungen wurden mit Hilfe eines Projektionsprismas an- gefertigt bei 120facher Vergrößerung; zur Reproduktion wurden dieselben wieder auf °/,, verkleinert, sodaß, falls nicht anders angegeben, die Zeichnungen die Präparate in 36 facher Vergröße- ‚rung zeigen. Zu den photographischen Aufnahmen der Präparate wurde eine Zeiß’sche Romeiskamera benutzt. Die angewandte Vergrößerung war 20fach.

Zur Untersuchung der Duftschuppen wurden sowohl ganze Flügel, wie auch vor allem Einzelschuppen unter das Mikroskop gebracht. Letztere wurden mit einer feinen Nadel bei allen Tieren von derselben Stelle (zwischen Vorderrand und Zelle) des Vorderflügels entnommen.

Sämtliche Größenangaben von Faltern, soweit sie auf Mes- sungen beruhen, welche ich selbst vorgenommen habe, wurden auf folgende Weise gewonnen: Entfernung von Thoraxmitte zur Vorderflügelspitze mal 2.

Hier seien nun gleich einige Bemerkungen vorausgeschickt bezüglich der systematischen Kategorien und der verwendeten Besrifte. Es herrscht gerade in dieser Hinsicht z.Zt. leider ein unheilvolles Durcheinander und es ist trotz mancher in letzter Zeit gemachter Versuche eine grundsätzliche Klärung anschei- nend in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Es würde den Rah- men dieser Arbeit natürlich weit übersteigen, wollte man auch nur annähernd auf die riesenhaft angeschwollene Literatur über diesen Gegenstand eingehen. Bei den höheren systematischen Kategorien besteht ja wohl Klarheit, aber bei der Art und ihren Unterabteilungen ist das Chaos z. Zt. ungeheuer. Es bleibt also nichts anderes übrig, als daß man am Beginn einer sytemati- schen Arbeit zuerst die angewandten systematischen Begriffe definiert.

Ich möchte also die in folgender Arbeit angewandten Be- griffe folgendermaßen verstanden wissen:

l; 43

Zuerst die Rasse. Eine Rasse ist ein Komplex untereinan- der morphologisch gleicher, oder nur individuell, ökologisch und jahreszeitlich variierender Individuen, welche untereinander un- begrenzt fortpflanzungsfähig sind. Die Rassen einer Art schließen sich im allgemeinen geographisch aus. Der Satz, daß zwei Rassen, welche ohne sich zu verbastardieren nebeneinander leben, eben nicht zu einer Art gehören können, ist nicht in allen Fällen auf- recht zu erhalten. Es gibt hier eben Grenzfälle: noch Rasse oder schon eigene Art? Eine Rasse geht meist gleitend in die Nachbarrasse über und ist mit dieser zur Fortpflanzung befähigt.

Eine Rasse kann noch in zahlreiche, mehr oder minder aus- geprägte, durch klimatische oder ökologische Faktoren bedingte Lokalformen zerfallen, z. B. sind .cretaceus Tutt und masseyi Tutt englische Lokalformen der Rasse argus L.

Die Bezeichnung Population dient nicht zur Bezeichnung einer systematischen Einheit, sondern soll lediglich als Bezeich- nung der Gesamtheit der an einem Flugplatz vorkommenden Exemplare dienen. In manchen Fällen deckt sich der Begriff Population mit dem Begriff Lokalform, aber im allgemeinen ist ersterer viel enger zu fassen und es stellt bei weitem nicht jede Population auch eine eigene Lokalform dar.

Mehrere benachbarte Rassen können durch ein oder mehrere Merkmale der verschiedensten Art (morphologische oder biolo- gische) wieder untereinander näher verbunden sein als mit ent- fernteren Rassen derselben Art. Ich fasse sie dann als Ras- sengruppe zusammen, versehen mit einem, meist geographischen Beiwort, z. B. die europäische oder vorderasiatische Rassengruppe der Art Lycaena argus L.

Als Art sei bezeichnet die Gesamtheit aller auf Grund von bestimmten Merkmalen (in verschiedenster Hinsicht) zusammen- gehörigen, sich im allgemeinen geographisch ausschließender, untereinander, zum mindesten aber mit der Nachbarrasse, frucht- barer Rassen, entsprechend dem Begriff „Rassenkreis” Rensch’s (54. 55). Es können hiebei die am weitesten voneinander ent- fernten Rassen unter Umständen schon soweit auseinander-

! Die Bezeichnung Rassenkreis möchte ich ausschalten, da durch das Er- setzen des Begriffes Art durch den Begriff Rassenkreis nichts gewonnen, aber die bestehende Verwirrung nur noch gesteigert wird. Rensch bringt ja seinen „Rassenkreis“ in Gegensatz zu seiner „Art“. Seine „Art” stellt aber nichts anderes dar, als den extremen Fall eines Rassenkreises mit eben nur einer Rasse. Einen grundsätzlichen Unterschied kann ich hier jedenfalls nicht finden,

44 N

entwickelt sein, daß eine fruchtbare Kreuzung nicht mehr mög- lich ist. Gänzlich undurchsichtig werden die Verhältnisse, wenn sich zwei gut differenzierte Rassen sektındär durch Ausbreitung ihres Areals wieder übereinander geschoben haben, also in dem gemeinsam bewohnten Gebiet wie zwei gute Arten nebeneinan- leben. Es sind das die schwierigen Grenzfälle, wo eine Defi- nition, noch Rasse oder schon Art meist nicht mit Sicherheit möglich ist und dem doch immer subjektiven Urteil des betref- fenden Bearbeiters überlassen bleiben muß.

Einen sehr breiten Raum in meiner Arbeit nahm die Unter- suchung der & Genitalarmaturen ein. Es wurden ca. 600 Prä- parate angefertigt, zum größten Teil gezeichnet und etwa 250 photographische Aufnahmen hergestellt. Es sollte, neben einer allgemeinen Uebersicht über den Tribus Lycaenini, festgestellt werden: 1. Ist es möglich, auf Grund der 5 Genitalarmatur die einzelnen Arten der Gattung Lycaena! einwandfrei zu unter- scheiden? 2. Lassen sich innerhalb einer Art Veränderungen am Genital nur im Rahmen der individuellen Variationsbreite oder etwa auch bei den Rassen feststellen ?

Bevor ich näher auf diese zwei Punkte eingehe, möchte ich kurz einiges über die Verwendung des 5’ Genitals zu systema- tischen Feststellungen bei Lepidopteren bringen, wobei ich aber nur auf die wichtigste Literatur eingehen kann.?

Bei Escherich (26) findet sich folgender Satz: „Die Geni- talanhänge sind äußerst konstant und ändern gewöhnlich nicht mit den übrigen Eigenschaften (Farbe, Form, Skulptur u.s.w.) ab; sodann sind sie bei den meisten Arten (wenn nicht bei allen) verschieden, und endlich sind die Unterschiede gerade bei nahe verwandten Arten sehr groß.“ Das war, wie eine Ueberschau über die damalige Literatur zeigt, die um die Jahrhundertwende allgemein gültige Anschauung. Ich will nur noch Petersen (53) anführen, der zu dieser Frage schreibt: „daß jede Art durch ihren Geschlechtsapparat wohl charakterisiert ist.“ Nur wenige Autoren sind anderer Ansicht, so Awinow (1), Meixner (45) und ‚Oberthür (49).

Nach meinen Ergebnissen muß ich mich unbedingt der An- sicht der letztgenannten Autoren anschließen, wenigstens soweit 1 Die Gattung Lycaena und der Tribus Lycaenini in dem Umfang auf- gefaßt wie bei Seitz.

2 Es sei hier auf die sehr ausführliche Zusammenstellung der Literatur zu dieser Frage bei Drosihn (25) verwiesen.

45

es die Gattungen Lycaena, Glaucopsyche und Everes betrifft, welche speziell daraufhin untersucht wurden. Hier gilt ohne Frage der Satz: Je näher zwei Arten sich stehen, desto ähn- licher die / Genitalarmatur! Das geht in sehr vielen Fällen so weit, daß Unterschiede überhaupt nicht mehr feststellbar sind. Drosihn (25) konnte ähnliche Feststellungen bei der Untersuchung verschiedener Pieriden machen. Ich möchte nun aber die ent- gegengesetzten Anschauungen nicht rundweg als falsch ablehnen. Es scheinen eben hier die Verhältnisse bei den verschiedenen Gruppen absolut nicht gleich zu sein und man kommt dann je nachdem zu verschiedenen Ergebnissen. Der Fehler liegt also nur darin, das für eine Gattung oder Familie als richtig gefundene verallgemeinern zu wollen.

Nun zu den oben erwähnten beiden Punkten. Der erste ist mit einem glatten Nein zu beantworten! Es ist in den aller- meisten Fällen unmöglich in den erwähnten drei Gattungen ein- ander nahestehende Arten mit Hilfe des 5 Genitals zu trennen. Es lassen sich auf Grund des Baues der Genitalarmaturen zwar Gruppen verwandter Arten aufstellen, aber innerhalb dieser Gruppen ist das Genital in den meisten Fällen entweder ganz gleich, oder die Unterschiede sind derart gering, daß eine sichere Trennung infolge der ja immer vorhandenen individuellen Varia- bilität nicht möglich ist. Als Beispiel sei hier nur die damon- Gruppe genannt, bei der es in den meisten Fällen unmöglich ist, selbst äußerlich unzweifelhaft als verschieden zu erkennende Arten nach dem / Genital zu unterscheiden. Bei den in dieser Arbeit näher behandelten Gruppen, der argyrognomon- und der argus-Gruppe, liegen die Verhältnisse in dieser Beziehung ja et- was günstiger, aber auch hier ist es ausgeschlossen z. B. argyro- gnomon-Rassen aus Turkestan oder China von den am gleichen Ort vorkommenden idas- oder christophi-Rassen auf Grund des Genitals zu trennen. Erschwert wird die Frage noch durch die rassischen Unterschiede innerhalb der Arten, so daß z.B. idas L. und argyrognomon Brgstr. (— ismenias Meig.), welche in Europa auf den ersten Blick nach dem Genital zu unterscheiden sind, in Zentralasien erst nach genauer Untersuchung getrennt wer- den können, wobei in sehr vielen Fällen eine Trennung ledig- lich nach dem Genital sich als unmöglich erweist.

Mit den letzten Feststellungen berühren wir schon Punkt 2.: Lassen sich innerhalb einer Art Veränderungen am & Genital- apparat nur individuell, oder etwa auch bei den einzelnen Rassen

46

feststellen? Die individuelle Variation, welche selbstverständlich auch beim Genital in Erscheinung tritt, scheint im allgemeinen sehr gering und beruht in der Hauptsache auf Größenunterschie- den, bedingt eben durch die Größenunterschiede der Tiere. Da- gegen sind Rassenunterschiede sehr deutlich festzustellen, inso- ferne, als sich auf Grund des Genitals meist Rassengruppen auf- stellen lassen, welche untereinander im Genital verschieden sind. Dies gilt für alle drei näher untersuchten, weitverbreiteten Arten: argyrognomon Brgstr. (= ismenias Meig.), idas L. und argus L.

Im übrigen kommen Stücke, welche in der Bildung des Genitals einer anderen Rassengruppe gleichen in größeren Serien immer mal wieder vor, da die Unterschiede doch nicht so groß sind, daß sie nicht doch noch innerhalb der individuellen Varia- tionsbreite lägen. Extremstücke können dann eben mal das Bild eines Tieres einer anderen Rassengruppe zeigen.

Etwas näher möchte ich auch noch auf den Wert der Andro- konien oder Duftschuppen der 5 für die Systematik eingehen, wenigstens soweit es die hier behandelten beiden Gruppen be- trifft. Ueber die anderen Gruppen habe ich selbst Untersuchungen nicht in größerem Umfange angestellt, konnte also auch kein ab- schließendes Urteil gewinnen. Köhler in seiner Arbeit: „Die Duftschuppen der Gattung Lycaena auf ihre Phylogenie hin untersucht“ (41) und Courvoisier: „Ueber Männchenschuppen bei Lycaeniden“ (20) kommen beide zu dem Schluß, daß die Gestalt und Ausbildung der Androkonien artspezifisch sei und deshalb ein sicheres Mittel zur Unterscheidung der Arten. Der erste Teil dieser Feststellung ist nicht anzuzweifeln, die Behaup- tung dagegen, daß’ die Androkonien ein sicheres Mittel zur Un- terscheidung der Arten seien, ist, wenigstens soweit es sich um nahe verwandte Arten handelt, unbedingt abzulehnen. Die Va- riation der Form und Größe der Androkonien nicht nur zwischen verschiedenen Individuen einer Population, sondern sogar bei ein und demselben Individuum ist nämlich so beträchtlich, daß sich bei nahe verwandten Arten, wie z.B. argyrognomon Bresstr. (= ismenias Meig.) und idas L. Unterscheidungen auf Grund der Androkonien kaum treffen lassen. Bei Untersuchung einer großen Reihe von Tieren fällt schon auf, daß gewisse artspezifische Un- terschiede bestehen, aber die Variationsbreite ist so beträchtlich, daß sehr umfangreiche Untersuchungen nötig wären um brauch- bare Ergebnisse zu erhalten. Erschwerend wirkt noch, daß offen- sichtlich auch eine geographische Variabilität mitspielt.

47

Jedenfalls bin ich zu dem Entschluß gekommen, :die Andro- konien bei der Bearbeitung der beiden Gruppen vollständig aus- zuschalten, da ihre Verwendung als systematisches Merkmal noch viel zu unsicher erscheint.

Diese ganze Frage der Androkonien als brauchbares Merk- mal für die Systematik erfordert noch ein sehr eingehendes Stu- dium und ich habe sie hier nur kurz gestreift, soweit sie für die zu behandelnden Gruppen von Interesse ist, da ein tieferes Ein- gehen weit über den Rahmen dieser Arbeit hinausgehen würde. Auf alle Fälle ist es bedenklich, nur oder auch hauptsächlich auf Grund von Duftschuppenuntersuchungen neue Arten zu be- schreiben, wie es neuere Autoren schon mehrfach getan haben.

Die bisherigen Ausführungen haben gezeigt, daß sich weder auf Grund von Genitaluntersuchungen allein, noch auch von Androkonienuntersuchungen allein brauchbare Ergebnisse erhal- ten lassen. Ebenso ist es auch mit allen anderen Merkmalen. In erster Linie sei hier noch der Tibialdorn erwähnt, der ja ge- ‘rade in der Systematik der argus-Gruppe eine so große Rolle als Unterscheidungsmittel zwischen argusL. und idas L. gespielt hat. Argus L. soll den Dorn wohl ausgebildet haben, während er bei idas L. immer fehlen soll. Die Sache liegt nun so, daß, abgesehen von seltenen individuellen Aberrationen, der Dorn bei den mitteleuropäischen argus-Populationen immer gut aus- gebildet ist, bei hypochiona Rmbr. dagegen fast ganz fehlt. Auch bei verschiedenen anderen Rassen ist der Dorn fast ganz oder doch weitgehend rückgebildet, sodaß er also unter gar keinen Umständen als charakteristisches Merkmal für argus L. gelten kann.' Bei idas L. allerdings scheint der Dorn immer zu fehlen. Ebenso bei argyrognomon Brgstr. (ismenias Meig.).

Diese Feststellung der Veränderlichkeit des Tibialdornes Bei den verschiedenen argus-Rassen ist insoferne von allgemeiner Bedeutung, als von manchen Autoren gerade auf die Bedornung der Extremitäten als brauchbares Merkmal für die Lepidopteren- Systematik großer Wert gelegt wird. Das von Warren’ aufgestellte und durch das Seitzwerk allgemein bekannte System der Noc- tuiden z.B. gründet sich im Wesentlichen auf die Extremitäten-

! Verity (76) veröffentlicht in der „lris”, Jahrgang 1931, eine Arbeit: „On the geographical variations and the evolution of Lycaeides argusL. (Lyc.).“ In dieser Arbeit stellt Verity hauptsächlich auf Grund des Vorhandenseins

oder Fehlens des Dornes ein System auf, das, ebenso wie manches andere dieser Arbeit, unhaltbar ist.

® In Anlehnung an Hampson’'s System der Noctuiden.

.48

bedornung. Es wäre in diesem Zusammenhang auch zu erwäh- nen, daß, nach von F. Daniel und mir vorgenommenen Unter- suchungen, bei der zu den Cossiden zu zählenden Gattung Dyspessa ebenfalls eine sehr große Unregelmäßigkeit in Be- ziehung auf die Bedornung festzustellen ist, allerdings anschei- nend nicht artlich oder rassisch, sondern individuell variierend.

Es wurden bei den Untersuchungen zu dieser Arbeit auch andere Merkmale, wie Fühlerbau, Bau der Palpen etc. untersucht, ohne daß allerdings Ergebnisse erzielt werden konnten, da bei diesen so nahe verwandten Arten Unterschiede nicht festzustellen waren. | |

Die Färbung der Fransen wird von manchen Bearbeitern als wichtiges Merkmal herangezogen, insbesondere zur Unter- scheidung der @. Nach meinen Erfahrungen ist die individu- elle Variation bei diesen Arten so groß, daß diesem Merkmal im allgemeinen kein großer Wert beigemessen werden darf. Es ist z.B. schon richtig, daß die 9 von idas L. braune Fransen mit weißer Flügelspitze, die argyrognomon Brgstr. % dagegen vollständig weiße Fransen zeigen, aber es kann sowohl bei ein- zelnen Rassen (z. B. der argyrognomon Bırgstr.-Rasse latialis Rostagno in Italien), wie auch gelegentlich bei Einzelstücken ge- rade umgekehrt sein, ganz abgesehen von den vielen Stücken, welche in dieser Hinsicht alle Uebergänge von rein Weiß bis Dunkelbraun zeigen. Aehnlich ist es bei den 5’ der meisten Arten, wo in derselben Population Stücke mit rein weißen und mit gescheckten Fransen vorkommen.

Zusammenfassend möchte ich zu der ganzen Frage der sy- stematischen Merkmale folgendes sagen: Es erscheint immer als verfehlt, lediglich ein Merkmal allein zu betrachten, sondern nur die Berücksichtigung aller Merkmale, also des Gesamteindruckes eines Tieres kann zum Ziele führen, da der systematische Wert eines Merkmales von Fall zu Fall sehr verschieden sein kann.

Um die zu einer derartigen Arbeit unbedingt nötige Ueber- sicht über die größere systematische Einheit, hier die Gattung Lycaena' im Besonderen, der Tribus Lycaenini im Allgemeinen, zu bekommen, habe ich soweit mir möglich, bei fast sämtlichen paläarktischen Arten Genitaluntersuchungen angestellt. Die teil- Der Metbne Lycaenini und die Gattung Lycaena wurden, von kleinen Ausnahmen abgesehen, in dem Umfange den Untersuchungen zugrundegelegt,

wie Seitz und Bollow sie auffassen, in Hinblick darauf, daß dies z. Zt. immer noch das gebräuchlichste System darstellt.

49

weise äußerst interessanten Ergebnisse hier im einzelnen darzu- legen würde weit über den Rahmen dieser Arbeit hinausführen. Eine kurze Uebersicht über die auf Grund der Genitalunter- suchungen gefundene Systematik des paläarktischen Teiles des Tribus Lycaenini möchte ich aber hier doch bringen.

Ueber Wert und Unwert des 5 Genitals als Hilfsmittel für die Systematik wurde ja schon an anderer Stelle gesprochen, hier soll lediglich die Tatsache nochmals vermerkt werden, daß sich zwar zur Tennung der Arten (wenigstens bei den Lycae- niden) das „’ Genital in sehr vielen Fällen nicht als geeignet erweist, daß aber betreff der Zuteilung der Arten zu den einzel- nen Gattungen, und innerhalb der Gattungen zu eventuellen Gruppen, der Bau des Jg Genitals von ausschlaggebender Be- deutung ist, denn es muß ja doch: wohl als sicher angenommen werden, daß gleicher oder doch sehr ähnlicher Bau des Genital- apparates ein Zeichen naher Verwandtschaft darstellt.

Englische Entomologen, Tutt, Chapman u. a. haben ja be- reits eine weitgehende Aufteilung insbesondere der Gattung Lycaena vorgenommen, im Wesentlichen auf Grund von Genital- untersuchungen. Die Frage, ob eine derartige Zerreißung einer doch immerhin recht einheitlichen Gattung, unter Ausgrabung längst vergessener alter Namen, zweckmäßig und richtig ist, möchte ich unbedingt verneinen. Die Zersplitterung und Auf- teilung wurde ja gerade in der Insektensystematik sowieso schon in vielen Fällen reichlich übertrieben, sodaß heute die Haupt- aufgabe des systematisch Arbeitenden wohl viel eher ein Zu- sammenfassen sein muß, als ein Trennen. Die bisherige Methode muß jedenfalls zwangsläufig zu einem völligen Chaos führen und hat dies ja teilweise auch schon erreicht.

Abgesehen von den englischen Aufteilungsversuchen, auf die ich jedoch hier nicht näher eingehen will, hat sich bisher nur Lorkovie (43) mit dieser Frage befaßt, allerdings nur im Rahmen der hauptsächlichsten europäischen Arten. Meine Ergeb- nisse stimmen im Großen mit denen von Lorkovi& überein, wei- chen aber im Einzelnen oft erheblich von ihnen ab.

50

Schema eines männl. Lycaenini-Genitalapparates.

(Nach Lorkovi£.)

-t Tegumen, U Uncus, su Subunci, V Valve, pe Processus exterior, pi Processus inferior, fi Fultura inferior, an Anellus, ae Aedoeagus,

a Anus.

Danach zerfällt der Tribus Lycaenini im paläarktischen Ge- biet in der Hauptsache in drei Gruppen, welche nach dem Bau des 5 Kopulationsapparates gut unterschieden sind. Ich bringe im Folgenden Lorkovic’s Beschreibung der drei Genitaltypen Everes-, Lycaena- und Glaucopsyche-Typus im Wortlaut, da sie sich mit meinen Befunden vollständig deckt:

„Beim Everes-Typus ist der Uncus ein einheitliches Stück, was diese Gattung nicht nur von allen übrigen Lycaenini, son- dern auch von fast sämtlichen Lycaeniden auszeichnet, welche mit einem zweigeteilten Uncus ausgerüstet sind, und welche Form auch als die primäre anzusehen ist. Die Valven tragen einen ventral und median gebogenen Pröcessus exterior (dorsalis).

Der Lycaena-Typus hat einen schmalen, paarig geteilten Uncus und schmale, lange, lateral abgeplattete Valven, über- haupt dominiert allgemeine Schlankheit in dem ganzen Apparat.

Der Glaucopsyche-Typus ist im Gegensatz zu Lycaena sehr gedrungen, der Uncus geteilt, aber beide Hälften breit, ausein- andergerückt, die Valven nicht lateral, sondern dorsoventral sanz abgeplattet und breit. Aedoeagus im vorderen Teil lateral ‚aufgeblasen.“

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Nach meinen Untersuchungen lassen sich nur wenige der bekannten paläarktischen Arten nicht in eine der drei Gruppen einreihen. Es sind dies durchweg Arten, die entweder ihre nächsten Verwandten oder ihr Hauptfluggebiet im afrikanischen oder im indoaustralischen Gebiet haben.

Wenn ich nun das Wichtigste anführe, so kommt zuerst Taraca hamada Druce, welche der indoaustralischen Gruppe der Castaliinae angehört. Die in Afrika und Südasien weitverbrei- tete Gruppe Lampidinae, welche im Bau des 5 Genitalapparates manche Beziehungen zu den Glaucopsychinae, speziell der Gat- tung Zizera aufweisen, sind mit einer größeren Anzahl Arten vertreten. Bemerkenswert ist hier, daß webbianus Brull&, welche bisher immer zu boeticus L. gestellt wurde, ganz zweifellos zum Genus Syntarucus gestellt werden muß, welches trotz aller Be- denken unbedingt von Tarucus zu trennen ist. Abgesehen vom außerordentlich verschiedenen Bau des 9’ Genitals, sprechen auch noch verschiedene andere Gründe für eine Trennung die- ser Gattungen.

Als Dritte folgen nun die Glaucopsychinae, eine anscheinend in der Hauptsache in den gemäßigten Breiten der alten sowie auch der neuen Welt verbreitete Gruppe. Das Genital wie oben beschrieben. Es ist wohl die phylogenetisch älteste Gruppe, die, wie schon erwähnt, zu vielen anderen Lycaenengruppen Beziehungen zeigt. Lorkovie teilt die Gattung Glaucopsyche wei- ter auf, während er dies für Lycaena ausdrücklich für nicht an- gängig hält. Ich stehe hier auf dem Standpunkt: Entweder müs- sen beide Gattungen nach ihren Gruppen aufgeteilt werden oder keine. Die eine aufzuteilen und die andere, ebenso in verschie- dene Gruppen zerfallende, nicht, ist unlogisch. Im übrigen wird eine Aufteilung der Gattung Glaucopsyche in dem Moment sehr schwierig und nur mit Gewalt durchführbar, in dem man auch die asiatischen Arten berücksichtigt, da sich dann die in Europa gut getrennten Gruppen als durch alle Uebergänge verbunden herausstellen. Es ist also auch im Hinblick darauf angebracht, die Gattung Glaucopsyche als ungeteiltes Ganzes zu belassen. Außer den bisher bei Lycaena aufgeführten Arten gehört hie- her lediglich pontis Elw., welche bisher in die Gattung Ortho- miella gestellt wurde bezw. von einigen Autoren zur Gattung Una. | $

Als zweite Gattung muß zu den Glaucopsychinae noch die Gattung Zizera treten, mit den Arten /ysimon Hübn., gaika Trim.,

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maha Koll. und opalina Pouj. Die übrigen bei Zizera aufgeführten Arten gehören zu Everes.

Die nun anschließende Gruppe Lycaenopsinae, mit in der Hauptsache indoaustralischer Verbreitung, ist mit, einer ganzen Anzahl Arten der Gattung Lycaenopsis auch im paläarktischen Gebiet vertreten. Die Gattung Lycaenopsis, welche im Gesamt- habitus einen doch sehr einheitlichen Eindruck macht, zeigt im o Genital die extremsten Verschiedenheiten. Sie vermittelt'zwi- schen Glaucopsyche und Everes,. denn die oreas-Gruppe zeigt im Genital fast völlige Uebereinstimmung mit der arion-Gruppe der Gattung Glaucopsyche, denen sie ja auch im Habitus ähnelt. Dagegen hat nebulosaLeech ein ebenso ausgesprochenes Everes- Genital mit verwachsenem Uncus, während argiolus L. wieder einen ganz abweichenden Typus darstellt. Trotz dieser weitgeh- enden Unterschiede im Bau der 5 Kopulationsapparate möchte ich aber von einer Aufteilung der äußerlich so einheitlichen Gat- tung Lycaenopsis noch absehen, zumal ich ja nur die paläarkti- schen Arten untersucht habe und nach Angabe Fruhstorfers (28) sich ein Teil der südasiatischen Arten im Genital-, speziell im Valvenbau sogar dem Lycaena-Typus nähern soll. Es liegt hier der Verdacht nahe, daß auf Grund äußerer Aehnlichkeit, welche ja durch Parallelentwicklung entstanden sein mag, ganz hete- rogene Arten zu der großen Gattung Lycaenopsis vereinigt wurden.

Die nächste Gruppe der paläarktischen Lycaenini bilden die Everinae, vertreten einzig durch die Gattung Everes. Dem cd Genital nach erscheinen die Everinae von allen anderen Gruppen scharf getrennt, mit Ausnahme der Lycaenopsinae, bei denen, wie erwähnt, eine Gruppe mit Genital vom Everes- Typus vorkommt, von der ich allerdings bezweifeln möchte, ob sie mit Recht dorthin gestellt wird. Die zu Everes gehören- den Arten waren bis jetzt noch in allen Systemen getrennt, Seitz z. B. bringt sie in, folgenden Gattungen: Everes, Zizera und Lycaena.

Die nun folgende Gruppe der Lycaeninae wird in der Haupt- sache von der großen ‚Gattung Lycaena gebildet. Es müssen aber hieher auch noch ein paar Arten gerechnet werden, welche bezüglich des Baues des Uncus und teilweise auch der Valven den ausgesprochenen Lycaena-Typus zeigen, aber doch nicht in die Gattung Lycaena gestellt werden können. In erster Linie drei Arten, welche bezüglich des Baues des 5 Genitalapparates

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fast vollkommen übereinstimmen und auch in den sonstigen Merkmalen sowie im Gesamthabitus sehr viel Gemeinsames aufweisen, aber nichtsdestoweniger bisher immer zu verschie- denen Gattungen gestellt wurden: galba Led., phiala Gr.Grsh. und eleusis Demaison. Diese drei Arten sind in der Gattung Chilades zusammenzufassen. ER: |

Im & Genital schon vollständig mit Lycaena übereinstim- mend ist frochylus Frey., welche von Lorkovie, dem Beispiel älterer Autoren folgend kurzerhand zu dieser Gattung gestellt wurde. Wenn man das Genital als allein maßgebend annimmt, muß man auch zu diesem Schluß kommen und trochylus Frey. in die Nähe der rutilans-Gruppe der Gattung Lycaena stellen. Da trochylus Frey. aber doch in einigen Punkten, vor allem in der Geäderbildung der Vfl. von Lycaena abweicht, ist es wohl das beste frochylus Frey. direkt vor Lycaena F. zu stellen, unter Beibehaltung der von Courvoisier aufgestellten Gattung Freyeria.

Die nun folgende, außerordentlich umfangreiche Gattung Lycaena zerfällt auf Grund des Befundes an den do’ Kopula- tionsapparaten in zahlreiche Gruppen. Von einer Aufteilung in einzelne Gattungen, wie sie schon mehrfach vorgenommen wurde, habe ich wie ja schon erwähnt, abgesehen, da infolge der immer wieder auftretenden Uebergänge zwischen den einzelnen Gruppen, sowohl hinsichtlich des anatomischen Baues, als auch des Ge- samthabitus eine solche nur mehr oder weniger willkürlich vor- genommen werden könnte.

Von den hauptsächlichsten Typen des 5' Genitalapparates bringe ich Abbildungen und möchte sie im Folgenden kurz charak- terisieren. Die idas-Gruppe zeigt sich von sämtlichen anderen Gruppen gut unterschieden, vor allem durch den Bau des Uncus mit den hier ganz besonders gut ausgeprägten Uncushaken (Subunci). Der Processus inferior der Valven sehr gut entwickelt, mit breitem, mehr oder weniger ausgeprägtem Zackenkamm en- digend. Aedoeagus nicht übermäßig lang, gleichmäßig sich ver- jüngend, vorn spitz endigend.

Das Genital von argus L. wird bei Behandlung dieser Art näher besprochen. Es bildet einen Uebergang von der idas zur sephyrus-Gruppe. Bei dieser sind die beiden Uncusspitzen merk- lich schlanker, der verwachsene Teil der Subunci wesentlich kürzer und gedrungener, die Valven im Großen und Ganzen

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wie bei der idas-Gruppe. Der Aedoeagus ist meist etwas länger, sonst aber in der Form sehr ähnlich.

Die nächste größere Gruppe, zu der sieversi Christ., optilete Knoch. und die kleine hyrcana-Gruppe überleiten ist die orbi- tulus-Gruppe. Hier sind im Allgemeinen alle Teile gedrungener, die Valven dorsal mit einem für diese Gruppe charakteristischem Eck, der Processus inferior meist schmal, mehr oder weniger über den, meist stark abgerundet endigenden Processus exterior hinausragend. Aedoeagus kurz und gedrungen.

Eumedon Esp. und semiargus Rott., welche sich beide in keine Gruppe einreihen lassen, zeigen Anklänge sowohl an die orbitulus-, wie auch an die folgende icarus-Gruppe, weshalb ich sie hier zwischen beide Gruppen stelle.

Die nun folgenden Gruppen, die icarus- und die damon- Gruppe, welche sich sehr nahe stehen, zeigen im Bau des Uncus mit den verhältnismäßig kleinen Subunci Uebereinstimmung. Ebenso im Bau der Valven mit sehr schmalem Processus inferior, der aber den sehr gut entwickelten und breit gerundet endigen- den Processus exterior immer überragt. Der Hauptunterschied der beiden Gruppen liegt im Bau des Aedoeagus, der bei der icarus-Gruppe mittelmäßig lang, nach vorne nicht oder kaum merklich verjüngt, stumpf endet, bei der damon-Gruppe dagegen am Vorderende immer mehr oder weniger verdickt mit einem Kolben endigt.

Meleager Esp. zeigt sehr nahe Beziehungen zur vorhergehen- den Gruppe, während antheros Frey. und psylorita Frey. zur letzten, zur astrarche-Gruppe überleiten. Diese ist durch einen Uncus mit schlanken, spitz zulaufenden Fortsätzen und auffallend kleinen oder ganz fehlenden Subunci ausgezeichnet. Besonders charakteristisch für diese Gruppe ist der auffallend lange, schlanke und spitz endigende Aedoeagus.

Im Verlauf meiner Untersuchungen erhielt ich 85 19 einer Lycaena von transkaspischen Fundorten, welche sich als zu einer noch nicht bekannten Art gehörig herausstellten, die ich turcmenica nov. spec. nenne und im Folgenden beschreibe.

Größe der J 33—36 mm, 9 36 mm. Os. der & violett- blau mit bei manchen Stücken deutlich ausgeprägtem Zellschluß- fleck. V#l. mit gut ausgeprägtem braunschwarzem Rand. Auf den Hil. ist dieser aufgelöst in große, zwischen den Adern steh- ende Flecke. Adern gegen den Rand zu schwarz, wodurch sie

oF)

sich scharf vom blauem Grund abheben. Saumlinie fein schwarz, Fransen an der Basis braun, in der äußeren Hälfte rein weiß. Us. dunkel braungrau, mit schwach entwickelter, grünlichblauer Basalbestäubung. Ocellen meist groß, schwarz mit breitem weißen Rand. Die gelben Randilecke auf allen Flügeln nicht sehr kräftig entwickelt, die randwärts gelegenen schwarzen Punkte auch auf den Hfl. ohne Metallschuppen. Wurzelwärts werden die gelben Flecke begrenzt von feinen schwarzen Winkeln auf denen gut ausgebildete, weiße Pyramidenflecke stehen, die auf den Hfl. mit ihren Spitzen immer die Ocellen erreichen. Der Raum zwischen den Randilecken und der Saumlinie weiß, nur von den braungrauen Adern unterbrochen. © auf der Os. fast einfarbig dunkelbraun mit schwacher Andeutung rotgelber Punkte auf den Hfl. Blaue Schuppen auf den Hfl. zerstreut, etwas dich- ter an der Basis und wurzelwärts vor den gelben Punkten. Zell- schlußfleck der Vfl. ausgeprägt. Fransen, soweit bei dem schlecht erhaltenen Exemplar zu erkennen, weiß. Us. vollständig der des J' entsprechend.

Nach dem Bau des 9 Genitals ist furcmenica zur sephyrus- Gruppe zu stellen. Im gesamten Habitus ist sie sehr ähnlich der nordafrikanischen allardii Obth., von der sie sich aber durch einen etwas abweichenden Bau des &J Genitalapparates (ge- drungenere, kürzere Valven) unterscheidet.

oJ Type: Transcaspia, Jablanowka, AchalTekke 2000m: Juli. @ Type: Transcaspia, Arwas; Juni. oben 7 5 Transcaspia, Arwas; Juni.

Sämtliche in Sammlung Pfeiffer.

Im Folgenden bringe ich nun die Reihenfolge der paläarkti- schen Lycaenini-Arten, wie sie sich auf Grund meiner Unter- suchungen ergibt, wobei aber zu berücksichtigen ist, daß eine Aufzählung der Arten hintereinander die wahren Verhältnisse nie ganz richtig darstellen kann.

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Tribus Lycaenini.

1. Castaliinae,

Taraca hamada Druce.

2. Lampidinae.'

Jamides bochus Cr. Tarucus theophrastus F. Polyommatus boeticus L. balkanicus Frey. Nacaduba ardates Moore mediterraneus B.-Bak.’ Catachrysops® cnejus F. Syntarucus telicanus Lang Azanus * jesous Guer. webbianus Brulle

3. Glaucopsychinae.

Zizera® Iysimon Hbn. baton Brgstr. gaika Trim. | bavius Ev. maha Koll. | opalina Pouj. | orion Pall. moorei Leech Glaucopsyche triphysina Stgr. lanty Oberth. barine Leech anthraciasChrist pontis Elw. melanops Bsdw. cytis Christ. paphos Chapm. panagaea H.-Sch. | asiraea Frey. anisophthalma Koll. . charybdis Stgr. cyllarus Rott. vicrama Moore lycormas Bilr.

abencerragus Pier. clara Christ.

! Virachola livia‘'Klug. und Jolaus jordanus Stgr. gehören zu den Theclini, nicht zu den Lycaenini.

2 Nac. pavana Horsfl. konnte ich nicht untersuchen.

® Cat. pandava Horsfl. konnte ich nicht untersuchen.

* Azanus ubaldus Cr. und ihebana Stgr. wurden nicht untersucht.

5 mediterraneus B.-Bak. gehört nach Angaben Lorkovie's hieher. Eben- falls nicht von mir untersucht wurde plinius F,

% Nicht untersucht wurden: otis F., sylvia Nakahara, aricia Gr.-Grsh. und draeseckei Schaw. Bei der großen Verwirrung in dieser Gattung ist es sehr wahrscheinlich, daß die eine oder andere dieser Arten hier falsch steht.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI. H. 2. 2 57

(Glaucopsyche) arcas Rott. coeli Oberth.

alcon Schiff. coelisena Oberth. euphemus Hbn. pryeri Murr. arion L.

arionides Stgr. gigantea Gr.Grsh. atroguttata Oberth. iolas O.'!

4. Lycaenopsinae.

Lycaenopsis” oreas Leech argiolus L. hersilia Leech sugitanii Mats.

vardhana Moore nebulosa Leech

5. Everinae.

Everes’ argiades Pall. carswelli Stempffer coretas O. lorquini H.-Sch. decolorata Stgr. sebrus Bsdw.

persephatta Alph. staudingeri Christ.

alaina Stgr. fischeri Ev. prosecusa Ersch. pontanini Alph. duplex Alph. filicaudis Pryer gisela Püng. ion Leech minimus Fuessl. zuthus Leech.

6. Lycaeninae.

Chilades: galba Led. agnata Stgr. phiala Gr.Grsh. idas L. eleusis Demaison lancrei Graeser Freyeria trochylus Frey. cleobis Brem. Lycaena argyrognomon Bregstr. melissa Edw. argus L.

christophi Stgr.

! Die zweifellos zu Glaucopsyche zu stellenden fascista Trti., argali Elw., happensis Mats. und hozanensis Mats., welche, mit Ausnahme der argali Elw., wohl kaum gute Arten sind, konnte ich nicht untersuchen,

®2 Albocaerulea Moore und dilecta Moore konnten nicht untersucht werden.

® Davidi Pouj. und arcana Leech konnten nicht untersucht werden, ge- hören aber sicher zur Gattung Everes (fischeri-Gruppe).

* Laius Cr., konnte ich nicht untersuchen.

58 er

(Lycaena) eversmanni Stgr.

lucifera Stgr. eurypilus Frey. pylaon Fisch.-W, sephyrus Friv. martini All. allardii Oberth. turcmenica Forst. vogelii Oberth. loewii Zeller

fergana Stgr. sieversi Christ. optilete Knoch.

hyrcana Led. alcedo Christ. iris Stgr.

rutilans Stgr.

orbitulus Prunn. pyrenaica Bsdw. pheretiades-Ev. pheretes Hbn. lamasem Oberth. amphirroe Oberth. omphisa Moore chrysopis Gr.Grsh.' galathea Blanch. felicis Oberth.

eumedon Esp. semiargus Rott. devanica Moore

sarta Alph. stoliczkana Fldr.

venus Stgr. eroides Friv. eros O, candalus H.-Sch.

icarus Rott.

tersithes Chapm. amandus Schneid. ellisoni Pfeiffer hylas Esp. nivescens Kef. atlantica Elw.” dagmara Gr.Grsh. superba Stgr. escheri Hbn. coridon Poda albicans H.-Sch. corydonius H.-Sch. bellargus Rott. cyane Ev.

elvira Ev.

miris Stgr. damon Schiff. damone Ev. phyllides Stgr. phyllis Christ. hopfferi H.-Sch. poseidon Led. dama Stgr.

actis H.-Sch. erschoffi Led. glaucias Led. myrrha H.-Sch. dolus Hbn. menalcas Frey. antidolus Rbl. admelus Esp. riperlii Frey. mithridates Stgr.

! Diese und die folgende sind wohl nur omphisa-Formen. ®2 Wohl nur eine Form der nivescens Kef.

2,59

(Lycaena) diana Miller .. . asfrarche Bröstr.

coelestina Ev. cramera Ersch. chinensis Murr. -meleager Esp. teberdina Shel. ramburi Vrty. antheros Frey. donzelii Bsdw. hyacinthus H.-Sch. psylorita Frey. isaurica Stgr.!

Die in vorliegender Arbeit eingehender behandelten Arten bilden einen Teil der von den englischen Entomologen in der Gattung Plebeius Kluck zusammengefaßten Arten.” Nach meinen Ergebnissen kann ich zwei Gruppen bilden:

1. idas L., cleobis Brem, tancrei Graes., christophi Stgr., agnata Stgr., argyrognomon Brgstr. (= ismenias Meig.), melissa Edw., scudderi Edw., aster Edw. und anna Edw.

2. argusL.

Die drei nordamerikanischen Arten scudderiEdw., aster Edw. und anna Edw., kann ich im Verlauf der Arbeit nur ganz flüch- tig streifen, da mir kein Material zur Verfügung steht und ich mich im Wesentlichen auch nur auf die paläarktischen Arten beschränken möchte. Meine Angaben betreff scudderi Edw. und anna Edw. beruhen in der Hauptsache auf Untersuchuns eng Stempffers (67).

' Von den bei Seitz aufgeführten Arten konnten mangels Material nicht untersucht werden: bellona Gr.Grsh., panope Ev., osiris O.B.H., divina Fixs, dis Gr.Grsh., kogistana Gr.Grsh,, pulchra Shelj., actinides Stgr., putealis Mats,,

florenciae Tytler,peilei B.-Bak., alra Gr.Grsh.

Ferner wurden bei Seitz noch als Arten aufgeführt: berezowskii Gr.Grsh., wohl sicher eine pheretes-Form, everesti Riley, schon von Seitz selbst in Band 9 der „Großschmetterlinge" als stoliczkana-Rasse aufgeführt; dux Riley, welche zu icarus Rott. gehören dürfte; serica Gr.Grsh., wohl nur eine saria Alph,- Form; marcida Led., welche zu meleager Esp. zu stellen ist; aedon Christ, wohl zu erschoffi Led. gehörig und die rätselhafte pontica Courv., welche am ehesten als aberrative semiargus Rott. zu deuten ist. Diese Formen konnte ich ebenfalls nicht untersuchen. (Die Angaben betreffend marcida Led. und aedon Christ auf Grund einer Besichtigung der Originale in der Sammlung Staudinger-Dresden durch E. Pfeiffer.)

® Tutt führt unter Plebeius noch an: Lycidas Trapp., sephyrus Friv., eversmanni Stgr., lucifera Stgr., eurypilus Frey., pylaon Fisch.-W., loewii Zel- ler, allardii Oberth., fergana Stgr., martini All., staudingeriChrist., barineLeech und acmon Dbldy. (letztere aus Nordamerika).

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Hier ist noch eine rätselhafte Art zu erwähnen, welche in diese Gruppe gehört: sareptensis Chapm. Chapman beschreibt dieselbe in „The Entomologist's Record XXX [1918]* (11) nach ‚Stücken, welche von Sarepta in Südrußland stammen sollen und gibt dazu eine gute Abbildung des 5 Genitals. Nach dieser Abbildung und Chapmans Beschreibung wäre sareptensis Chapm. so gut wie identisch mit melissa Edw. Da nun melissa Edw. aller Wahrscheinlichkeit nach lediglich eine Rasse der argyro- gnomon Brgstr. (= ismenias Meig.) darstellt, wäre es natürlich ‚nicht völlig ausgeschlossen, daß auch anderswo eine Rasse mit derartig gebildetem Genital auftritt. Ich halte dies aber, gerade bei Stücken aus Südrußland, für im höchsten Grade unwahr- scheinlich, da sämtliche von mir untersuchten südrussischen argyro- gnomon 9’ gleichen und von melissa Edw. weit abweichenden Bau des Genitals aufweisen. Auch ist sareptensis Chapm. nie wieder gefunden worden. Bei einem Einzelstück könnte man an eine individuelle Extrementwicklung denken wie sie immer mal vor- kommen kann, aber nachdem Chapmann seine sareptensis auf mehrere Stücke stützt, neige ich zu der Ansicht, daß er hier das Opfer irgend einer Verwechslung oder eines Mißverständ- nisses geworden ist. Gleichwohl ist es aber falsch, die sarep- tensis Chapm. gänzlich totzuschweigen, wie es in der deutschen entomologischen Literatur geschehen ist. Es ist auch dies eine Frage, die erst in der Zukunft, bei Vorliegen von wesentlich reicherem Material endgültig geklärt werden kann.

Ein schwieriges Kapitel bildet in den beiden Gruppen as ‘Nomenklatur. Sie bildete fast hundert Jahre lang Gegenstand eines heftigen Kampfes und es ist natürlich ausgeschlossen hier näher darauf einzugehen. Es sollen hier lediglich die in dieser Arbeit verwendeten Namen. erläutert werden. Wer sich ein- gehender mit dieser Frage beschäftigen will, sei auf das Literatur- verzeichnis verwiesen.

Die Unklarheiten sind zweifellos dadurch entstanden, daß noch vor wenigen Jahren die Unterscheidung von idas L. und argus L. als schwieriges Problem galt und es infolge geringerer Formenkenntnis tatsächlich auch war. Argus wurde nach dem “Beispiel Schiffermüllers (im Wiener Systematischen Verzeichnis) ‚von vielen Autoren gleich idas L. gesetzt und die zweite damals bekannte Art als aegon S.V. (Schiff.) bezeichnet. Courvoisier ‚nennt die beiden Arten aegon Schiff. (=argus L.) und argus Schiff. Seitz folgt ihm darin. Courvoisier selbst gebraucht aber später

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in seiner „Synonymie der Gattung Lycaena‘ (19) die Namen argus L. und idasL. Es wurde nämlich auf Grund einer Unter- suchung der Linne’schen Typen einwandfrei festgestellt, daß Linne tatsächlich zwei Arten beschrieben hat, nämlich argus L. und idas L. Letzterer Name wurde und wird auch teilweise heute noch, vor allem von englischen Entomologen für ungültig erklärt, weil Linn& noch eine idas beschrieben habe, welche allerdings nicht mehr zu identifizieren ist, höchst wahrscheinlich eine indische Species.' "4? Für idas L. wurde sehr häufig, be- sonders seit Erscheinen des Staudinger-Rebel-Kataloges 1901, der Name argyrognomon Brgstr. verwendet. Gegen diesen wurde von späteren Bearbeitern die Tatsache angeführt, daß der Name argyrognomon von Bergsträsser auf Grund eines blauen, also für diese Art nicht normalen 9 aufgestellt wurde. In neuester Zeit hat nun Beuret (9) nachgewiesen, daß Bergsträssers Figuren gar keine idas L., sondern ismenias Meig. darstellen, bei denen ja blaue 2 gerade bei den hier in Frage kommenden west- deutschen Rassen als Regel auftreten. Auf Grund einer von mir vorgenommenen Nachprüfung der Bergsträsserschen Figuren kann ich Beuret hier nur beipflichten: argyrognomon Brgstr. hat nichts zu tun mit der bisher als argyrognomon bezeichneten Art, für welche also dieser Name unter keinen Umständen weiter ver- wendet werden darf. Ich halte den Namen idas L. für das Richtige, einerseits da sich dieser Name besonders durch Bollow im „Seitz“-Nachtrag doch schon so eingebürgert hat, daß ich es nicht für richtig halte ihn aus nicht ganz stichhaltigen Gründen abzulehnen, andererseits da eine neuerliche Umbenennung die an und für sich schon reichlich große Verwirrung nur noch stei- gern würde.

Das Chaos wurde seinerzeit noch wesentlich vermehrt durch die Tatsache, daß in Europa von Chapman die ligurica Obth. als artverschieden von idas L. und Form der insularis Leech er- kannt wurde. (Daß die insularis der Autoren auf einem Irrtum beruhte und mit Leech’s Typen, welche zu micrargus Btlr., also

! Die Linnesche idas soll nach Angaben Wheelers und Thurners (71) ein indisches icarus? darstellen. Die Linnesche Originalbeschreibung dürfte aber überhaupt kein Lycaena 2 zur Vorlage gehabt haben, sondern wesent- lich eher eine Hesperide.

2) Der von Rambur einer spanischen Art gegebene Name idas muß, wenn man das Genus Lycaena im alten Sinne beibehalten will, auf alle Fälle wei-

chen, und ich folge dem VorschlageVeritys und setze für den Namen idas Rmbr. den Namen ramburi Vrty.

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einer argus-Rasse gehören, nichts zu tun hat, ist erst wesent- lich später von Hemming erkannt worden.) Es wurde die neue europäische Art also irrtümlicherweise insularis Leech (= ligu- rica Oberth.) genannt. Heydemann (38) erkannte nun als erster, daß der lange in Vergessenheit geratene ismenias Meig. dieselbe Art darstellt wie die insularis der Autoren. Wie oben schon an- geführt, stellt nun Beuret für den Namen argyrognomon Bresstr. dasselbe fest. Es ist also für die bisher ismenias Meig. genannte Art folgendes die richtige Bezeichnung:

argyrognonom Brgstr. ismenias Meig. insularis auct. nec Leech.! Die entsprechende Formel für die andere Art ist dann: idas L.— argus Schiff necL. = argyrognomon auct. nec Brgstr.

Ganz kurz möchte ich hier noch auf die Frage einer Be- nennung der Aberrationen eingehen, ist ja doch gerade in der Gattung Lycaena in dieser Beziehung einiges geleistet worden. So sind mir z.B. von argus L. nicht weniger als 89 Aberrations- namen, größtenteils von Tutt aufgestellt, bekannt und bei ande- ren Arten ist es sogar noch schlimmer z.B. bei bellargus Rott. oder coridon Poda.

Es erhebt sich hier in erster Linie die Frage, was ist eigent- lich als Aberration anzusehen? Als aberrativ im eigentlichen Sinne sind doch nur diejenigen Individuen anzusehen, welche vollkommen aus dem Rahmen der normalen Variationsbreite herausfallen, in den meisten Fällen infolge krankhafter Ver- änderungen. Derartige Stücke, welche vielleicht in derselben Ausbildung überhaupt nie mehr gefunden werden, zu benennen, halte ich für vollkommen verfeh!t und absolut zu verwerfen. Damit soll natürlich nicht gesagt sein, daß eine genaue Beschrei- bung des betreffenden Stückes (aber ohne Benennung!) nicht von Wert sein kann. Die meisten der aufgestellten Aberrationen liegen aber vollkommen innerhalb der durch die verschiedensten Einflüsse bedingten Variationsbreite und, wenn man die Auf- teilung in solche Aberrationen richtig durchführen wollte, bliebe wohl kaum ein normales, dem Typus entsprechendes Stück übrig. Die meisten der Namen sind lediglich von Nutzen zur Bezeich- nung bestimmter Variationsrichtungen, deren Namen dann aber

1 Ligurica Oberth. ist eine gute Rasse, der Name ist also nicht als Syno- nym zu behandeln.

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bei allen Arten einer Gruppe für gleiche Richtungen die gleichen sein müßten! und eventuell zur Bezeichnung der Extreme, bei denen ja häufig die Grenze zur krankhaften Aberration nicht leicht oder garnicht zu ziehen ist.

In dieser Arbeit habe ich die Aberrationen im Allgemeinen unberücksichtigt gelassen.

Lycaena argyrognomon Brsstr. (— ismenias Meig.)

Lycaena argyrognomon Brgstr. (= ismenias Meig.) wurde erst verhältnismäßig spät als eigene, von idasL. (=argyrognomon auct.) verschiedene Art erkannt. Allgemeine, für das gesamte Ver- breitungsgebiet gültige Unterscheidungsmerkmale für die beiden Arten lassen sich, wenigstens nach meinen Untersuchungen, nicht geben. Trotzdem sind die nebeneinander fliegenden For- men der beiden Arten überall verhältnismäßig leicht auseinander zu halten. Das bis jetzt von allen Autoren angegebene Haupt- unterscheidungsmerkmal, der verschiedene Bau des 9 Genitals, trifft nur für die europäischen Rassen zu, welche vor allem im östlichen Europa im Habitus sich häufig derart gleichen, daß sie sicher eben nur auf Grund des Genitalbefundes getrennt wer- den können. Alle anderen noch angeführten Merkmale, wie schmälerer schwarzer Rand, leuchtenderes Blau der J, lichtere H£l.-Us. bei argyrognomon Brgstr., verschiedene Gestalt der schwar- zen Kappenilecke bei den beiden Arten etc. sind nahezu wert- los, da die Variationsbreiten der beiden Arten vollständig in- einander übergreifen. Lediglich die Fransenfärbung bei den £ (argyrognomon Brgstr. weiß, idas L. braun mit weißen Fransen an der Vilspitze) ist bei den europäischen Rassen nahezu kon- stant, mit Ausnahme der italienischen argyrognomon-Rasse, wel- che immer braune Fransen der Q aufweist.

Vollständig anders werden die Verhältnisse bei den vorder- und zentralasiatischen Formen. Hier wird das 5 Genital zur Unterscheidung vollständig unbrauchbar, während der äußere Habitus klare Verschiedenheiten erkennen läßt. Da sich diese äußeren Unterschiede schwer in Worten richtig darstellen lassen, verweise ich hiezu auf die Abbildungen.

! Ansätze hiezu sind ja schon gemacht z. B. Courvoisier's Einteilung der Lycaeniden-Aberrationen, O.Bang-Haas beim Genus Parnassius u, a.

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Argyrognomon Brgstr. hat ein ungeheueresVerbreitungsgebiet, scheint aber innerhalb desselben weiten Gebieten zu fehlen und ist, wenigstens in Europa, häufig auf kleine Verbreitungs- inseln beschränkt. In Europa fehlt argyrognomon Brsstr. gänzlich in England, Holland, anscheinend auch in der norddeutschen Tief- ebene, mit Ausnahme des bekannten Fundortes der dubia Hering (Schulz i. 1.) an der Oder in Pommern, in Skandinavien, mit Ausnahme einer oder mehrerer Oertlichkeiten in Südnorwegen, und im ganzen Baltikum und Finnland. Ebenso fehlt er der iberischen Halbinsel (Pyrenäen als Ausbreitungshindernis?) und anscheinend auch im südlichen Griechenland. Von den Mittel- meerinseln ist die Art ebenfalls nicht bekannt. Merkwürdig ist, daß argyrognomon Brgstr., welche in den asiatischen Gebirgen anscheinend bis in größere Höhen vordringt und dort ausgespro- chene Höhenformen bildet in Europa die Gebirge vollständig meidet. So fehlt die Art nicht nur vollständig in den Alpen, sondern scheint auch die vorgelagerte Ebene nicht mehr be- wohnen zu können. Innerhalb ihres Verbreitungsgebietes in Europa scheint sie streng an klimatisch begünstigte, warme Lo- kalitäten gebunden.

Argyrognomon Brgstr., welche zweifellos ihre Urheimat, wie die meisten anderen Lycaenenarten in Vorderasien haben dürfte, scheint erst verhältnismäßig spät nach Europa gelangt zu sein und konnte so z.B. nicht mehr auf die britischen Inseln vor- dringen. Bemerkenswert ist ferner, daß die Rassen südlich der Alpen, in der Südschweiz und in Italien mit den mittel- und west- europäischen Rassen keinerlei Zusammenhänge zeigen, dagegen einwandfrei zur osteuropäischen Rassengruppe zu rechnen sind, speziell zeigen sie Anklänge an die Balkanformen. In Nordafrika _ fehlt argyrognomon Brgstr. wie alle anderen Arten dieser Gruppe vollständig.

Ueber die Verbreitung von argyrognomon Brsstr. in Asien lassen sich genaue Angaben infolge unserer geringen Kenntnisse noch nicht machen, die Art scheint aber viel allgemeiner ver- breitet zu sein wie in Europa. Sicher scheint sie in Kleinasien zu fehlen, während aus Armenien (Eriwan) ein 5’ vorliegt. Die Südgrenze ihres Verbreitungsgebietes in Asien ist noch höchst unsicher. Aus dem Himalaya fehlen Angaben, in Ostasien scheint sie bis an die Südgrenze des paläarktischen Faunen- gebietes heranzureichen. Ebenso unsicher ist die Nordgrenze, doch scheint argyrognomon Brgstr. nicht allzuweit nach Norden

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vorzudringen. In der sibirischen Tiefebene fehlt sie anscheinend vollständig. Falls melissa Edw., welche ich vorläufig noch als getrennte Art behandle, auch zu argyrognomon Brgstr. zu rech- nen ist, würde diese in Ostasien allerdings bis Kamtschatka nach Norden reichen. Letztere Frage ist aber nur nach ein- gehender Untersuchung von nordamerikanischem Material zu klären. Sicher scheint nur, daß argyrognomon Brgstr. auch mit einigen Rassen in Nordamerika verbreitet ist. Nach Stempffers Untersuchungen (67) gehört scudderi Edw. hieher.

Argyrognomon Bırgstr. tritt im Allgemeinen in zwei Genera- tionen auf. Eine Generation wurde bisher nur bei norvegica Nord- str. beobachtet, anzunehmen ist sie für die asiatischen Höhen- formen. Drei Generationen kommen in Buchara (Kurgan tjube) und in China (Schantung) vor. Sonst sind drei Generationen bis- her nirgends bekannt. Die Generationen unterscheiden sich sehr wenig, die Sommergeneration bleibt manchmal in der Größe hinter der Frühjahrsgeneration zurück.

Die Art argyrognomon Brgstr. zerfällt nach dem Bau des & Genitals in mehrere gut zu trennende Rassengruppen. Die Aufteilung in Rassen ist nur für Europa einigermaßen klar, wäh- rend meine Ergebnisse bei den asiatischen Rassen mit Vorbehalt wiedergegeben seien, da durch neues, reicheres Material sicher noch manche bis jetzt unbekannte Zusammenhänge aufgedeckt werden. Erschwert wird jede Bearbeitung des asiatischen Ma- terials auch durch die zahlreichen schon vorhandenen Beschrei- bungen, welche meistens ohne Untersuchung der Typen nicht einwandfrei gedeutet werden können.

Fest stehen jedoch die großen, nach dem Bau des J’ Geni- tals sich ergebenden Rassengruppen: die europäischen Rassen zeigen lange Uncushaken (Subunci) und schmale Valvenspitze (Processus inferior). Anschließend folgt eine Gruppe mit eben- falls langen Uncushaken, aber sehr breiter Valvenspitze, zu der die mir vorliegenden Stücke aus dem östlichen Südrußland, dem südlichen Ural und Armenien zu rechnen sind. Die Rassen aus Buchara und Turkestan haben verkürzte Uncushaken mit mäßig breiter Valvenspitze, gleichen also im J’ Genital vollkommen den im gleichen Gebiet verbreiteten idasL.- und christophi Stgr.- Formen. Ebenfalls verkürzte Uncushaken aber breitere Valven- spitzen zeigen die Rassen aus dem östlichen Tarimbecken, der Gobi, Kansu, Szetschwan und Zentral- u. Nordchina. Die Rassen vom Altai, der Mongolei, Transbaikalien, Ussurigebiet, Korea

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und Japan, welche auch im Habitus viel stattlicher erscheinen wie die vorhergehenden, sind ausgezeichnet durch lange bis sehr lange Uncushaken und mittelbreiter bis schmaler Valvenspitze.

Rassen mit langem Uncushaken und schmaler Valvenspitze.

Westliche europäische Rassengruppe.

Eine Reihe sehr naheverwandter Rassen, welche im All- gemeinen gegenüber der östlichen Gruppe kleiner sind und beim co sehr helle, fast himmelblaue Färbung der Os. mit schmalem schwarzem Rand und schwach ausgebildeten Hfl.-Randpunkten aufweisen. Us. sehr hellgrau mit sehr fein ausgebildeter Zeich- nung. © mit Ausnahme der der Rasse aegusella Vrty. fast immer stark blau übergossen, Us. mehr oder weniger hell graubraun.

Die westlichste bisher beschriebene Rasse! ist bellofonta- nensis Stempffer aus Fontainebleau, südwestlich Paris. Sie gleicht in der Größe der typischen argyrognomon Brgstr. aus der Um- gebung von Frankfurt am Main, ist sogar im Durchschnitt eher noch etwas größer. Os. der 5 hell himmelblau mit sehr schma- lem schwarzem Rand und fehlenden oder nur schwach entwickel- ten Hil-Randpunkten. Die Adern, vor allem auf den Vil. gegen den Rand zu fein schwarz. Us. sehr hell weißlich grau mit zwar nicht kräftiger, aber häufig ziemlich ausgedehnter hellblauer Basal- bestäubung. Ocellen meist klein, manchmal, besonders auf den Hil. zu Pünktchen reduziert. Die weißen Ringe um die Ocellen je nach der Helligkeit der Grundfarbe mehr oder weniger deut- lich. Die rotgelbe Binde schmal, aber auf Vfl. und Hil. gut aus- gebildet und meist kräftig in der Farbe. Die schwarzen Kappen- flecke und die Metallocellen schwach entwickelt.

* © fast immer sehr kräftig blau übergossen mit, zum min- desten auf den Hfl. lebhaft rostroter Fleckenbinde. Us. grau- braun mit schwacher blaugrüner Basalbestäubung und etwas kräftigerer Zeichnung wie bei den J. Die weißen Zeichnungs- elemente zwischen gelber Binde und Ocellenreihe meist ganz gut entwickelt. Die Rasse bellofontanensis Stempffer scheint nach Osten rasch in die Rasse argyrognomon Brgstr. überzugehen, da die Stücke von Reims und Stenay (Maas) einen Uebergang zu letzterer bilden.

Aus der Umgebung von Basel beschreibt Beuret eine Rasse septentrionalis und gibt an, sie sei in vielen inselartigen Stand-

! Stempffer (68) erwähnt Stücke aus den Dep. Charente, Allier und Gers, ohne aber näher darauf einzugehen.

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orten über die Rheinebene unterhalb Basel zerstreut. Im einzelnen führt er an: Märkt (woher seine Typen stammen), Leopoldshöhe, Istein (in Baden) und Huningue (Elsaß). Die Rasse scheint ein sehr enges Gebiet zu bewohnen. Während eine mir vorliegende Serie aus Mülhausen (Elsaß) leg. Fischer, noch zu septentriona- lis Beuret gerechnet werden muß, zeigt bereits die Population vom Kaiserstuhl alle Merkmale eines Uebergangs zu argyro- gnomon Brgstr. Sepientrionalis Beuret ist sofort von der ihr nahe- stehenden bellofontanensis Stempffer zu unterscheiden durch folgende meist gut ausgeprägte Merkmale: Der Flügelschnitt ist etwas schlanker und gestreckter. Die sehr feinen Hfl.-Randpunkte

sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, immer vorhanden und

sogar nicht selten fast oder ganz von der äußerst schmalen schwarzen Randbinde isoliert. Der Diskoidalstrich auf der Hil.- Us. der 5 ist meist schwächer wie bei bellofontanensis Stempffer, ebenso die Orangebinde, die häufig bei den 5 zu einzelnen Flecken aufgelöst und immer im Farbton fahler ist. Außerdem zeigen die @ weniger ausgedehntes Blau. Die Rasse ist immer kleiner wie die vorhergehende. Die Maße sind nach meinem ‚Material: 5 28—30 mm, 9 28 mm gegenüber J' 30—34 mm, Q 32—34 mm bei bellofontanensis Stempffer, beide gemessen an Stücken der ersten Generation. Der Größenunterschied zwischen den Generationen ist bei diesen beiden Rassen im Allgemeinen nicht sehr bedeutend. |

Von der auch hieher gehörenden Rasse der Genfer Um- gebung und der Isere, aegus Chapm., habe ich weder Material, noch auch die Urbeschreibung erhalten können. Da auch die Angaben in der Literatur sehr kurz und nichtssagend sind, kann ich mir von dieser Rasse kein genaues Bild machen. Sie soll die hellste der europäischen argyrognomon-Rassen sein und hat, soweit aus der schlechten Abbildung von Stempffer u.Schmidt (68) und den Abbildungen 296 u. 297 bei Oberthür (49) zu ersehen, ebenfalls einen sehr schmalen schwarzen Rand mit isoliert steh- enden Hfl.-Randpunkten. ® nicht sehr ausgedehnt blau über-

gossen. Us. bei beiden Geschlechtern etwas dunkler wie bei

den vorhergehenden Rassen, ohne daß beim 5 (wenigstens nach Oberthürs Abbildung) die weißen Keililecke hervortreten. In der Größe scheint sie der septentrionalis Beuret zu entspre- „chen. Die Angabe Veritys, daß das Verbreitungsgebiet von aegus Chapm. bis Paris reiche, wurde schon von Stempffer richtig gestellt.

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- Wie schon erwähnt, geht sowohl bellofontanensis Stempffer im östlichen Frankreich, wie auch septentrionalis Beuret in der Rhein- ebene rasch in die namenstypische Rasse argyrognomon Brgstr. (= ismenias Meig.) über. Diese findet sich in ganz Mittel- und Süddeutschland, wenn auch in den meisten Gegenden nur sehr lokal und auf eng begrenzte Flugplätze beschränkt. Am bekannte- sten ist sie aus der weiteren Umgebung von Frankfurt am Main, von wo auch Bergsträssers Typen herstammten (Bruchköbel und Enkheim), ferner aus der Umgebung von Karlsruhe und Mannheim, sowie aus der Pfalz (Umgebung von Kaiserslautern, Grünstadt).

Öseits die J' nicht sehr verschieden von denen der west- licheren Rassen, die Färbung vielleicht etwas stumpfer, weniger leuchtend, der schwarze Rand in der Ausbildung wie bei bello- fonianensis Stempffer, nicht so schmal wie bei septentrionalis Beuret. Randpunkte fast immer vorhanden und meist isoliert. O auf der Os. stark blau übergossen. Us. beider Geschlechter immer düsterer wie bei den westlichen Rassen. dd heller oder dunkler grau, % licht graubraun, mit bei beiden Geschlech- tern meist schwacher Basalbestäubung. Die Ocellen wie bei der ganzen Rassengruppe klein, weiß gerandet, orangerote Binde _ ausgeprägt und leuchtend. Metallflecke besser entwickelt wie bei den bisher besprochenen Rassen. |

Die Populationen von Kelheim, Regensburg, Passau und Wels (Oberöstereich) gehören zwar noch eindeutig zu argy- rosnomon Brgstr., bilden aber doch schon einen deutlichen Uebergang zu aegusella Vrty. Die oft recht düstere Us. der 5 zeigt hin und wieder einen ausgesprochen bräunlichen Ton und die der © ist fast immer wesentlich dunkler braun wie die von Stücken westlicherer Fundorte. Vor allem aber fällt bei den 9 die Tatsache auf, daß die Blaubestäubung auf der Os. meistens sehr reduziert ist, ja zuweilen auch gänzlich fehlen kann. Es beginnt hier auch schon die für die östlicheren Rassen charak- teristische Aehnlichkeit mit den gleichzeitig fliegenden idas L.- Rassen, sodaß auch schon bei diesen Populationen häufig nur - durch Untersuchung des 5 Genitalapparates Klarheit über die Zugehörigkeit zur einen oder zur anderen Art zu gewinnen ist.

Die östlich anschließende Rasse, von der mir Stücke aus Krems, aus der Wiener Umgebung und vom Pollauer Berg in Mähren vorliegen, ist aegusella Vrty. Sie bildet einen unver- kennbaren Uebergang zur östlichen Rassengruppe, ist aber doch ‚dem ganzen Habitus nach noch zur westlichen zu stellen. Os.

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der & stumpfer im Blau, mit manchmal leicht schwarz markier- ten Adern, etwas breiterem schwarzem Rand und größeren Hil.-Randpunkten. Us. graubraun mit gut entwickelten Kappen- flecken auf der ebenfalls gut entwickelten Orangebinde, aber, wie für die westlichen Rassen charakteristisch, mit meist kleinen Ocellen. 9 braun, höchstens mit ganz schwacher Blaubestäu- bung an der Fl.-Wurzel.

Verity hebt besonders die geringe Größe seiner Stücke vom Pollauer Berg hervor. Ich kann das an den mir vorlie- genden Stücken in keiner Weise feststellen und nehme an, daß Verity bei seiner Beschreibung nur Stücke der zweiten Gene- ration vorgelegen haben, die ja unter Umständen, wohl haupt- sächlich je nach der Witterung, sehr viel kleiner sein können wie die Tiere der Frühjahrsgeneration. Die letzten beiden Ras- sen der westlichen Rassengruppe kenne ich nur aus der Literatur.

In der Umgebung von Oslo fliegt eine große argyrognomon- Rasse, welche Nordström norvegica benennt und davon in der 1.E.Z. Guben Jahrg. 29 auch ein SQ aus Lysaker, Norwegen, abbildet. Die genaue Beschreibung in Norsk. Ent. Tidsskr. 1935 p-87(48) ergibt, daß norvegica Nordstr. mit Bestimmtheit zur west- lichen Gruppe zu rechnen ist. Größe: 5’ 30-32 mm, © 28-34 mm. Das & hat sehr schmalen schwarzen Rand und in den meisten Fällen fehlende Hil.-Randpunkte. Adern nur I—2 mm vom Rand weg schwarz markiert. Us. hell weißgrau mit blauer Basal- bestäubung. Ocellen sehr klein, namentlich auf denHil., die rote Randbinde und die Metallflecken gut entwickelt. © in der Regel sehr ausgeprägt blau gefärbt, mit roten Randilecken. Fransen weiß. Us. der der f entsprechend mit kräftigerer roter Binde.

Die Fundorte der norvegica Nordstr. liegen im Akershus Amt, einer Gegend mit dem wärmsten Klima Norwegens. Im Gegensatz zu sämtlichen anderen europäischen Rassen tritt norvegica Nordstr. nur in einer Generation (Juli, August) auf.

1881 veröffentlichte Hering (35) eine Mitteilung von Schulz, der aus Garz in Pommern, aus einem als recht xerotherm be- kannten Gelände an der Oder, eine Lyc. dubia als eigene Art beschrieb. Lange Zeit war die dubia Hering (Schulz i. 1.) das große Rätsel, besonders nachdem es später nicht mehr gelang sie aufzufinden, da der Flugplatz inzwischen der Kultur zum Opfer gefallen war. Sie wurde meist für eine merkwürdige, zweibrütige idas-Form gehalten, bis sich nach Wiederauffindung der argyrognomon Brgstr. (allerdings zuerst mit dem Namen

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insularis Leech, dann als ismenias Meig.) das Dunkel lichtete, denn die Beschreibung Herings paßte genau auf eine Rasse dieser Art. Er gibt sieben Punkte an, durch die sie sich von idas L. unterscheidet, von denen die wichtigsten sind: Doppelte Generation, die vollkommen weißen Fransen der 9 und die flacheren schwarzen Häkchen, durch die das Rot am Rande der Us. begrenzt ist. Auf Grund dieser Beschreibung führen sowohl Heydemann (38) wie auch Stempffer und Schmidt (68) dubia Hering (Schulz i. 1.) als mutmaßliche ismenias Meig.-Form auf. Lorkovie (44) folgerte das Gleiche aus der Tatsache, daß Schulz Coronilla varıa als Futterpflanze angibt, welche, ebenso wie die anderen Arten der Gattung Coronilla, von idas L. nie als Futterpflanze angenommen wird.

Sicherheit über diese Frage brachte aber erst eine Unter- suchung Nordströms, dem es gelang die Typen der dubia Hering (Schulz i. 1.) aufzufinden. Er beschreibt sie eingehend in der l.E.Z. Guben Jahrg. 29 p. 98 (47) und bringt dort auch eine Abbildung. Danach hat dubia eine Färbung ähnlich der von semiargus Rott., ziemlich breite schwarze Randlinie, die Adern gegen den Saum zu geschwärzt, die Hil.-Randpunkte deutlich, wenn auch nicht isoliert. Us. braungrau mit rötlichem Anflug, oder auch weißlich aschsrau. Ocellen ziemlich groß, Zellstrich deutlich, weiße Keilflecke ausgebildet. Die 5 Genitalarmatur stimmt nach Nordström mit der von argyrognomon Brgstr. über- ein. @ braun, leicht blau bepudert, die rote Randzeichnung ziemlich schwach und nur auf den Hfl. Us. etwas dunkler wie beim 5’ mit etwas größeren Augenflecken.

Ich möchte nach Nordströms Beschreibung und Abbildung es nicht für ausgeschlossen halten, daß dubia aus Pommern nicht mehr der westlichen, sondern schon der östlichen Rassengruppe zuzurechnen ist. Es besteht jedenfalls eine große Aehnlichkeit zu Stücken ungarischer Populationen, von welchen mir reich- liches Material vorliegt. Das wäre wieder ein Fall der schon so häufig konstatierten Aehnlichkeit der pommerschen Lepidop- terenfauna mit der von Ungarn. Es sei hier nur hingewiesen auf das Vorkommen von Pelosia obtusa H.-Sch., Ino chloros Hbn., Oxytrybia orbiculosa Esp. usw. in Pommern.

Oestliche europäische Rassengruppe.

Gegenüber der westlichen Gruppe mit tieferem Blau, brei- terem schwarzem Rand und nicht selten schwarz markierten

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Aderenden der 9. Manchmal ist auf den Vfl. ein schwarzer Zellschlußfleck ganz schwach angedeutet. © äußerst selten blau, höchstens einige blaue Schuppen an der Fl.-Basis. Die gelbe Randzeichnung nicht sehr ausgeprägt, meist auf die Hfl. be- schränkt, auf den Vil. lediglich schwache Andeutungen. Us. bei beiden Geschlechtern dunkler mit meist etwas größeren Ocellen als bei den Rassen der westlichen Gruppe. Allen Rassen der Gruppe ist ferner gemeinsam, daß sie fast nicht unterschieden werden können von den oft an den gleichen Flugplätzen vor- kommenden Populationen der idas-Rassen. In den meisten Fällen kann nur durch Genitaluntersuchung Klarheit gewonnen werden, da alle anderen Merkmale versagen. |

Die Rasse, welche den Südrand der Alpen bewohnt, ligu- rica Oberth., dürfte die westlichste dieser Rassengruppe sein. Sie ist vielleicht die, von der mit ihr zusammenfliegenden idas- Rasse opulenta Vrty. am schwierigsten wegzukennende Rasse. Die 5 gleichen sich o- wie useits fast völlig, lediglich auf der Us. sind die ligurica 5’ meist heller mit weniger spitzen Kappenflecken. Die 9 von ligurica Oberth. zeigen meist hellere, aber fast nie rein weiße Fransen, auf der Us. sind sie viel klarer und schärfer gezeichnet wie die opulenta?.

In Krain schließt die Rasse euergetes Stdr. an, welche süd- östlich über die ganze Balkanhalbinsel verbreitet zu sein scheint. Die 5 dieser Rasse machen einen noch düstereren Eindruck, da der schwarze Rand meist noch etwas breiter ist wie bei ligu- rica Oberth. mit fast nie isoliert stehenden, sondern fast immer in den Rand einbezogenen Hfl.-Randpunkten. Die Adern sind mehr oder weniger schwarz. Us. sehr ähnlich der der idas- Form acreon Fabr. Der von Stempffer und Schmidt angegebene Unterschied in der Bildung der Kappenflecke gegenüber idas L. trifft in gut 50%, der Fälle nicht zu. © dunkelbraun mit mehr oder weniger schwach ausgeprägter Randzeichnung und fast immer rein weißen Fransen.

Mir liegen, zum Teil selbst gefangene Serien vor von ver- schiedenen Fundorten in Krain und Ungarn, der Fruska Gora in Syrmien, Serajewo in Bosnien und Sistov, Bulgarien. Euer- getes Stdr. scheint in ihrem ganzen Verbreitungsgebiet mit den idas-Rassen acreon Fabr. bezw. croalica Grund zusammenzu- fliegen, ist aber anscheinend überall häufiger wie diese.

Als letzte Rasse ist die auch im 5’ Genital schon leicht ver- schiedene danapriensis Stempffer-Schmidt anzuführen. Die Vfl.

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mehr in die Länge gestreckt, fast wie bei bellofontanensis 'Stempffer. &' oseits weniger tiefblau gefärbt wie die 5’ von euergetes Stdr., mit schmalerem Saum und kleinen, aber an- scheinend nie isoliert stehenden Hfl.-Randpunkten. Die Adern sehr schwach schwarz gezeichnet. Die graue Grundfarbe der Us. zeigt weniger braunen Ton wie bei /igurica Oberth. und euergetes Stdr, die ganze Zeichnung reduziert, Ocellen kleiner, die mehr gelbliche schmale Orangebinde von sehr schwachen Kappenflecken begrenzt. Die weißen Zeichnungselemente bei- nahe ganz verschwunden. Im 5 Genital die Valvenspitze bei manchen Stücken schon merklich breiter wie bei den westliche- ren Rassen der Art. @ mit noch mehr reduzierter Os.-Zeichnung. Us. der des 5 entsprechend.

Mir liegt diese Rasse außer vom Typenflugplatz, Kirillovs- koie ovragi (Kiew Umg.), noch vor von Hrubieszow (polnisch Galizien) und Varvarovka (Gouv. Cherson). Von letzterem Fund- ort ist die Verbreiterung der Valvenspitze beim 95 Genital am auffallendsten.

Die Rasse Italiens latialis Rostagno (= mira Vrty., sabina Dhl.) läßt sich an keine der beiden großen europäischen Rassen- - gruppen anschließen, denen sie lediglich im 5 Genital gleicht. Sehr groß, 5’ 30—38 mm, 9 28-- 36 mm. cd oseits leuchtend violettblau mit sehr schmalem, schwarzem Rand. Hil.-Randpunkte klein, manchmal ganz fehlend, häufig isoliert stehend. Us. sehr hell, weißlichgrau bis fast ganz weiß, mit mehr oder weniger starker grünlichblauer Basalbestäubung, klarer Zeichnung mit in der Größe sehr schwankenden Ocellen und sehr reduzierten Metallschuppen in den schwarzen Marginalflecken. © hell braun mit auf allen Fl. gut entwickelter orangegelber Randzeichnung. Blaubestäubung auf einige Schuppen an der Fl.-Basis reduziert. Fransen fast nie weiß, meist mehr oder weniger braun. Us. heller oder dunkler graubraun, in der Zeichnung der Us. des 5’ entsprechend.

Von Calabrien (San Fili) beschreibt Verity eine Form cala- bricola Vrty., welche auf der Us. größere Ocellen haben soll und ein ausgeprägteres orangefarbiges Band. Ich habe nur ein Jg aus Calabrien, Mte. Faito vorliegen, an dem ich allerdings keinerlei Unterschied gegenüber anderen italienischen Stücken feststellen kann.

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Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI H.2. 3 73

Rassen mit langen Uncushaken und sehr breiter Valvenspitze.

Die östlich an die Rasse danapriensis Stempffer-Schmidt an- srenzenden Populationen unterscheiden sich von dieser außer durch das anders gebaute 5 Genital mit den außerordentlich breiten Valvenspitzen noch durch eine ganze Reihe von Merkmalen.

Mir liegen zur Untersuchung vor: 1 @ Sarepta, leg. Rang- now; 2 Guberla, Südural, 15. VL leg. Rangnow; 1 SQ Emba, Uralsk; 3 J' Uralka; 2% 19 Narün, Astrachan, Rossia m. or. Diese sämtlichen Stücke gehören derselben Rasse an, welche ich im Folgenden als caspica ssp. nov. beschreibe. Als Typen be- trachte ich die J aus Guberla und das © von Sarepta in der Sig. Pfeiffer.

& 26 und 30 mm, 9 32 mm. cd oseits licht violettblau mit sehr schmalem schwarzem Rand und in der Innenhälite braun und weiß gefileckten, außen rein weißen Fransen. Adern ledig- lich am Rand fein schwarz markiert. Schwarze Hil.-Randpunkte bei einem 5 ganz fehlend, beim anderen sehr schwach an- gedeutet. (Die $ vom Ural und Astrachan zeigen teilweise ausgeprägte, immer isoliert stehende Hfl.-Randpunkte.) Us. grau- braun, mit schwacher grüner Basalbestäubung und wohlentwickel- ten Ocellen. Die Orangebinde kräftig gefärbt und sehr breit mit gut ausgebildeten Metallflecken (bis zu 6). Die weißen Zeichnungselemente ebenfalls sehr ausgeprägt. © mit reich ent- wickelter Zeichnung und hellbraunen Fransen, an der Fl.-Basis mit einigen grünblauen Schuppen. Us. entsprechend der des ı‘, aber mit noch breiterer Orangebinde. Die beiden anderen ® stimmen mit der Type fast völlig überein.

Ein einzelnes 5 aus Eriwan, Armenien, leg. Korb, weiches dem Genital nach ebenfalls zu dieser Rassengruppe gehört, hat oseits Aehnlichkeit mit caspica, jedoch eine licht graubraune Us. mit starker grünblauer Basalbestäubung, infolge des hellen Grundtones fast verschwundenes Weiß und schmaler fahlgelber Binde mit kleinen aber wohlentwickelten Metallflecken und brau- nen (nicht schwarzen!) Kappenflecken.

Rassen mit mittellangen Uncushaken und schmaler bis mäßig breiter Valvenspitze. Aus Buchara, Kurgan tjube, 500 m, liegt eine eigenartige kleine Rasse vor, 11 J 8 © vom 26. VI. bis 28. VII. 34 und 3 c vom 10.—13. IX. 34, also offensichtlich Tiere der 2. und 3.

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Generation. Ein Unterschied zwischen den’ Generationen ist aber nicht festzustellen.

of 25—30 mm, © 25—29 mm. Form der Fl, bei beiden Ge- schlechtern auffallend gedrungen. Os. der 5’ leuchtend violett- blau mit schmalem schwarzem Saum und nur gegen den Saum zu schwach schwarz markierten Adern. Hil.-Randpunkte häufig gänzlich fehlend, wenn solche vorhanden, lediglich ein bis drei kleine immer isoliert stehende Pünktchen bildend. Fransen in der Innenhälfte braun und weiß gefleckt, in der Außenhälfte rein weiß. Us. auffallend bleich mit sehr schwacher blaugrüner Basalbestäubung und kleinen, häufig nur punktförmigen Ocellen, Orangebinde schmal, in der Farbe wechselnd von orangegelb bis fahlgelb. Metallilecke klein, aber trotzdem meist gut aus- gebildet. Kappenfleckchen zu feinen schwarzen Strichen redu- ziert. © auf der Os. dunkelbraun mit hellbraunen Fransen und nur auf den Hfl. ausgeprägter, auf den Vfl. häufig ganz fehlen- der Zeichnung. Einige Stücke mit starker blauer Basalbestäu- bung. Us. vollständig der des 5 entsprechend. nur mit hell gelblichbrauner Grundfarbe statt der weißlichgrauen der J.. Ich nenne diese dreibrütige kleine Rasse buchara ssp. nov. Typenserie in SlIg. Pfeiffer.

Zu dieser Rassengruppe wird wohl auch dschagatai Gr.Grsh. zu zählen sein, von welcher mir Material nicht vorliegt. Sie ist von Schir Abad am Flusse Sourkhan bei Perowsk (Syr Darja) beschrieben, nicht wie Seitz irrtümlicherweise angibt aus den Altaibergen. Sie soll klein sein mit seidenartig violettblauer Fl.-Os. und sehr schmalem, schwarzem Rand. Us. licht mit kleinen Flecken und Punkten und vier kleinen, aber sehr leb- haften Metallilecken.

Die nächste Rasse ist aegina Gr.Grsh. (= regina Rühl!). Es liegen mir hievon vor: 2 5 1 9 Samarkand; 1 © Turkestan, Margelan; 25 2% Türkestan, Naryn; 3% 59% Issyk-kul; 10 Kuldscha, Ili-Geb.; 395 1 9 li-Geb. VIL; 5% 49 Umg.Dshar- kent, lli-Geb. VII.

Trotz der weit auseinanderliegenden Fundorte zeigen die Tiere so gut wie gar keine Verschiedenheiten und stimmen mit der Beschreibung Grum Grshimailos, dem Tiere aus dem Boro Choro-Gebirge (nördlich des lli-Beckens) vorlagen, ziemlich gut - überein. 5 28-34 mm, mit sehr schmalem schwarzem Rand und meist fehlenden Hfl.-Randpunkten. Us. hell, grau mit mittel- großen, weißgerandeten Ocellen und mehr oder weniger starker -

a

grünlichblauer Basalbestäubung. Orangebinden auf allen Fl. gut ausgeprägt mit sehr wohlentwickelten, wenn auch nicht großen Metallflecken und meist sehr schwachen, strichförmigen Kappen- flecken. 2 26-35 mm, heller oder dunkler braun mit meist nur auf den Hil., nicht selten aber auch auf den Vfl,, wohl ausge- bildeter ledergelber Zeichnung. Blaubestäubte Q kommen vor. Us. der 2 entsprechend der des 5’ mit hell sandbrauner bis weißlicher Grundfarbe und noch ausgeprägteren Metallflecken.

Rassen mit mittellangen Uncushaken und breiter Valvenspitze.

Planorum Alph. liest mir vor von Korla, Tian-shan 2 J'; Aksu 19; Hami2& 59. Es scheint die Form der Steppen Zentralasiens zu sein und sie ist sicherlich weiter verbreitet wie mein Material, das ausnahmslos vom Nordrand des Tarimbeckens stammt, vermuten läßt. In der Literatur fehlen genaue Angaben. Man findet lediglich überall die Angabe: In den Steppen Zentral- asiens.

Eine sehr kleine Rasse: 5 24—26mm, © 25—28 mm. J’ hell violettblau mit sehr schwachem schwarzem Rand und fast immer fehlenden Hil.-Randpunkten. Us. weißgrau mit starker blauer Basalbestäubung und verhältnismäßig großen hell geringten Ocellen. Orangebinde schmal, aber kräftig gefärbt mit schwach ausgebildeten Metallflecken und mäßig entwickelten Kappen- flecken. 9 auf der Os. mehr oder weniger blau übergossen mit meist schwacher, auf den Vfl. gänzlich fehlender roter Zeich- nung. Us. entsprechend der Us. der 5, aber mit etwas stär- keren Metallilecken.

Hieher soll die calmucca Gr.Grsh. zu stellen sein, von der die Typen vom Flusse Chorgoss von der Nordseite des Tian- shan stammen.

Ganssuensis Gr.Grsh. ist die Rasse der Gebirge Kansus und Szetschwans. Sie ist ebenfalls nicht sehr stattlich, o' 26—31 mm, 9 24-33 mm. Os. der dunkelviolett mit bei manchen Stücken deutlich schwarz gezeichneten Adern. Der schwarze Rand schwankt in der Breite, bei manchen Stücken schmal wie bei planorum Alph., bei anderen wieder bis zu 2 mm breit mit deutlichen, häufig nicht isoliert stehenden Hfl.- Randpunkten. Us. düster, mehr oder weniger dunkel grau mit starker grünblauer Basalbestäubung. Ocellen verhältnismäßig

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klein, weiß gerandet. Die weiße Zeichnung fast völlig ver- schwunden. Die übrige Zeichnung stark reduziert, die sehr schmale Orangebinde meist in einzelne Flecke aufgelöst. Metall- flecke klein, aber immer vorhanden, Kappenflecke ebenfalls meist nur als kleine Häkchen ausgebildet. 2 auf der Os. mehr oder weniger mit blauen Schuppen übergossen, aber nie so stark blau wie planorum®. Die gelbrote Zeichnung schwach, manch- mal nur auf den Hfl. angedeutet, manchmal auch vollkommen fehlend. Fransen rein weiß. Us. fast genau wie die des J,, nur ist häufig die Zeichnung (Orangebinde und Kappenflecke) etwas besser entwickelt.

Die Stücke von Szetschwan sind durchschnittlich etwas kleiner wie die von den verschiedenen Fundorten Kansus, stim- men aber sonst recht gut mit jenen überein.

Ich konnte untersuchen: 6 5 1 2 „Kuku-nor, Lussa süd- lich Sining 2600 m, Ende VIL.”; 1 5% Kuku-nor, Ende V.; 25 1 © Kansu sept., Reha, westl. Liang-tschou 2500 m VIL; 3 5 Kansu sept., westl. Liang-tschou 1800—1900 m 6.—18. VII. 31; 1 0’ Kansu, Richthofengeb. Pass Dingtsiangmiau 2800 m; 1 5 Kansu mer., Min-shan, Tauho 2500m VIL; 25 19 Szetsch- wan, Ta-tsien-lu; 6 S 6 2 Szetschwan, Sun-pan-ting.

Ganssuensis Gr.Grsh. ist eine ausgesprochene Höhenrasse, welche anscheinend in den Grenzgebirgen zwischen China und Zentralasien weit verbreitet ist. In Szetschwan scheint auf den Höhen ganssuensis Gr.Grsh. zu fliegen, während in den war- men Tälern die folgende Rasse vorkommt.

Die nächste Rasse, welche ganz Zentralchina und anschei- nend auch Teile Nordchinas bewohnt, beschreibe ich im Fol- genden als sinica ssp. nov.

Mir liegen folgende Serien vor: 3 9’ 3 @ Szetschwan, Yaho- tal, ex coll. Stötzner; 32 J' 15 @ Szetschwan, O-mi-sien ex coll. Stötzner; 65 3 Q Schantung, Kiau-tschou IX.—X. 27; 29 Schantung, Tsingtau 1. VII. 19 und 4. IX. 16; 451% Schan- tung, Jen-tschou; 1 5 Schanghai IV.; 85 69 Tschili, Peking Umg. ex coll. Stötzner.

Die Rasse scheint nach den Fangdaten der vorliegenden Tiere dreibrütig zu sein. Rn

Größe sehr unterschiedlich, das kleinste 5 der Serie von - O-mi-sien 22 mm, das größte 35 mm. Os. der J kräftig violett ‚mit häufig schwarz markierten Adern und mehr oder weniger

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breitem schwarzem Rand und mit bei fast allen Stücken gut entwickelten Hfl.-Randpunkten, welche nur bei Tieren mit schmaler Ausbildung des schwarzen Randes noch völlig isoliert stehen. Us. licht graubraun mit schwacher blauer Basalbestäu- bung, gut entwickelten, verhältnismäßig großen, weiß gerandeten Ocellen. Die immer kräftig gefärbte orangelbe Binde meist nicht übermäßig breit mit kräftigen Kappenflecken, welche aber hin und wieder auch reduziert sein können. Metallflecke, wenn ausgebildet, klein, aber leuchtend, bei einem erheblichen Prozentsatz der Tiere jedoch durch große braune Punkte ohne Metallschuppen ersetzt. Os.-Grundfarbe der © braun, abge- sehen von einigen blauen Schuppen an der Fl.-Basis ohne jede blaue Bestäubung. Zeichnung auf den Hfl. meistens, auf den Vfl. manchmal gut ausgeprägt. Doch kommen auch fast ein- farbig dunkelbraune © einzeln vor. Fransen von rein weiß bis braun in allen Uebergängen. Us. sehr kontrastreich gezeichnet. Grundfarbe hell graubraun. Orangebinde meist breiter und noch leuchtender wie bei den 5 mit kräftigen Kappenflecken und starker weißer Zeichnung zwischen jenen und der Ocellenreihe, Metallilecke wie bei den 5, jedoch scheinen Stücke mit feh- lenden Metallschuppen seltener.

Als Typenserie betrachte ich die Tiere mit der Bezeich- nung „O-mi-sien, Szetschwan“ in Sig. Pfeiffer.

Rassen mit langen Uncushaken und mittelbreiter bis schmaler Valvenspitze.

Diese Rassengruppe ist in der Hauptsache im fernen Osten verbreitet: Japan, Korea, Mandschurei, Ussurigebiet, Trans- baikalien, Mongolei, Sajanische Gebirge und Altai.

Mongolica (Gr.Grsh.) Rühl, von welcher mir der genaue Fundort nicht bekannt ist, gehört, wenigstens nach den spär- lichen Angaben Rühls (58) hierher. Er schreibt: „Größer, dunkler violettblau mit breitem schwarzem Außenrand ....- Hil. mit schwarzen Saumpunkten. In Zentralasien.“ Hieher scheinen zu gehören: 1 SQ „Mongolei, Inn shan 2000 m, VII“, 10® „Mongolei“ und 1 c „Schansi". Dagegen zeigen 1 JO „Altai, Katun Fluß, Tschepesch VIL” und 1 5 „Changai” zwar auch die dunkle Grundfarbe aber einen nur sehr schmalen Rand. 2@ „Minussinsk, VIL 31 leg. Koshanzikov“ stimmen vollstän- dig mit dem © aus dem Altai überein, mit dunkelbrauner Grundfarbe und auf den Hfl. mäßig entwickelter, auf den VÄl.

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nur angedeuteter Zeichnung. Das 2 vom Altai zeigt leichte Blaubestäubung.

Eine Serie, 14 5' 8@ „Transbaikal, Werchne Udinsk, VI. bis VII. 18 leg. Biener" (S 25-36 mm, © 30—37 mm) weist ebenfalls bei den 5 eine dunkel violettblaue Os. auf, mit häu- fi$ schwarz markierten Adern, sehr dünnem bis sehr breitem schwarzem Rand und meist vollkommen fehlenden oder nur schwach angedeuteten Hfl.-Randpunkten. Us. der 5 häufig sehr kontrastreich. Grundfarbe graubraun mit schwacher Wurzel- bestäubung. Ocellen groß, weiß umrandet. Die Orangebind:e verhältnismäßig schmal, aber kräftig gefärbt, Kappenflecke kräf- tig, Metallilecke meist klein und schwach entwickelt. Die weißen Keilflecke zwischen Kappenflecken und Ocellenreihe mehr oder weniger stark ausgebildet. Os. der © sehr verschieden. Von einem Stück mit auf allen Fl. sehr gut entwickelter Zeichnung bis zu einem ganz einfarbig dunkelbraunem Stück liegen alle Uebergänge vor. Ein 9 zeigt schwache blaue Bestäubung. Fransen weiß bis braun. Us. vollständig der Us. der 5 ent- sprechend, mit hell sandbraunem Grundton.

Ein © „Transbaikal, Selenga, Beresowka, 19. VII. 18 leg. Biener“ unterscheidet sich in keiner Weise.

Aus dem Kenteigebirge stammt eine kleine Serie, 45 49, welche sehr interessant ist, da es sich offensichtlich um eine ausgesprochene Höhenform handelt. Größe: 5 28-30 mm, Q 28—31 mm. Os.-Grundfarbe der J dunkler wie bei den vorhergehenden, Rand schmal mit schwachen, nicht isoliert steh- enden Hil.-Randpunkten. Us. düster, an die von ganssuensis Gr.Grsh. erinnernd. Grundfarbe dunkel braungrau mit starker grünblauer Basalbestäubung, Ocellen weiß gerandet, sonstige weiße Zeichnung meist rückgebildet. Die schmale. fahlgelbe Binde von kleinen, aber gut ausgebildeten Kappenflecken be- grenzt, Metallilecke meist sehr schlecht entwickelt. @ mit mehr oder weniger starker blauer Bestäubung auf der Fl.-Os. und, bei allen vier Stücken vorhandener, aber schwach ausgebildeter Zeichnung auf sämtlichen Fl. Us. mit Ausnahme des brauneren Grundtones genau wie die der J..

Die Mandschurei, das Ussurigebiet und wahrscheinlich sich die Gebiete am Amur bewohnt die Rasse ussurica ssp. nov. Als Typenserie nehme ich 125 11% „Nikoisk Ussurisk VL-VII, leg. Biener“ in Sig. Pfeiffer. Ferner gehören noch hieher: 5 J „Mandschurei, Mergen, Haritun VI. VII. 28, leg. Stötzner”; 1 Q

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„Ussuri, Kassakewitsch, leg. Korb"; 4 X „Sutschanski Rudnik, Ussuri VI"; 1 S „Sutschan“.

Größe: 5 28—36 mm, 9 31—38 mm. Os.der 5 dunkel vio- lettblau mit schwarz markierten Adern, breitem schwarzem Rand- und gut ausgebildeten, mehr oder weniger isoliert stehenden. Hfl.-Randpunkten, Us. hell, häufig reinweiß in der Grundfarbe mit kleinen, manchmal nur noch punktförmigen Ocellen. Basal- bestäubung hellblau, mehr oder weniger stark entwickelt. Die meist kräftig getönte Orangebinde hebt sich stark vom hellen

Untergrund ab. Kappenflecke und Metallilecke meist schwach entwickelt. © dunkelbraun ohne auch nur eine Spur einer blauen Bestäubung mit nicht sehr gut ausgeprägter Zeichnung. Fransen weiß bis hellbraun. Grundfarbe der Us. hell sandbraun bis beinahe reinweiß mit sehr schwacher grüner Basalbestäubung.. Alle Zeichnungselemente etwas kräftiger entwickelt wie bei den 5, insbesondere sind die Ocellen meist größer und die Kappenflecke besser entwickelt.

1 5 aus dem Chingangebirge und 1 SQ „Amur” hat auf- fallend schmalen Rand, nur schwach angedeutete Hil.-Randpunkte und keine schwarz markierten Adern.

1 0% „Korea, Gensam" und 1 5 „Hoirjong, Nordkorea" stehen der japanischen praeterinsularis Vrty. schon recht nahe. Die beiden 5 machen oseits einen düsteren Eindruck mit sehr dunklem Violettblau, breitem schwarzem Rand mit in demselben stehenden Hfl.-Randpunkten, deutlich schwarz gezeichneten Adern und leicht angedeutetem Diskoidalfleck der Vfl. Us. wie bei praeterinsularis Vrty. Das ® entspricht vollkommen den 9 der ussurica Forst.

Die Rasse der japanischen Inseln, welche bisher meistens als insularis Leech bezeichnet wurde, muß, da sich diese Be- zeichnung, wie schon vorher erwähnt, als Irrtum herausgestellt hat, mit dem, allerdings nur auf Grund einer Abbildung bei Oberthür, aufgestellten Namen praeterinsularis Vrty. bezeichnet werden. |

Folgende Tiere habe ich untersucht: 49 „Japan“ und3J 1% „Japan, Yokohama". Größe der Y 30—35mm, des Y% 29 mm. Die stimmen in ihrem Habitus sämtliche genau überein. Violettblau, im Ton heller wie die Koreastücke, mit mäßig breitem Rand und immer vorhandenen, mit dem Rand zusammenhängenden Hil,-Randpunkten. Adern ganz leicht schwarz gezeichnet. Us. sehr klar, mit graubraunem Grundton und nicht sehr stark aus-

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geprägter blaugrüner Basalbestäubung. Ocellen im Gegensatz zu ussurica Forst. wohl entwickelt, weiß umrandet. Orangebinde, Kappenflecke und Metallocellen normal ausgebildet. Sämtliche 7 © entsprechen fast genau Oberthürs Abbildung 305, welche Verity als Type seiner praeterinsularis nahm. Das einzige mir vorliegende © weicht dagegen von Oberthürs Abbildung 306 in- soferne etwas ab, als es auf der Os. der Hil, violette Schuppen zeigt, und zwar nicht an der Basis, sondern basalwärts der nicht sehr stark ausgebildeten gelben Zeichnung. Es ist sicherlich ein etwas aberrierendes Stück, während Oberthürs Abbildung der Norm entsprechen dürfte.

Lycaena melissa Edw.

Lyc. melissa Edw. ist in der Hauptsache in Nordamerika verbreitet, wurde aber auch in Kamtschatka festgestellt und ist demnach noch zur paläarktischen Fauna zu rechnen. Melissa Edw. wird, hauptsächlich auf Grund des 5 Genitals von den meisten Autoren als gute Art betrachtet, während andere sie nur als eine Rasse der argyrognomon Brgstr. behandelt wissen möchten. Ich neige auf Grund meiner Untersuchungen zwar mehr zu letz- terer Ansicht, behandle aber melissa Edw. hier als eigene, wenn auch der argyrognomon Brgstr. sicher sehr nahestehende Art. Eine endgültige Klärung dieser Frage ist eben erst möglich nach eingehender Untersuchung der amerikanischen Formen, insbe- sondere des Verhältnisses von melissa Edw. zu scudderi Edw., welch letztere ja nur eine amerikanische Rasse der argyrognomon Brgstr. zu sein scheint.

Mir lag zur Untersuchung lediglich ein J @ von Kamtschatka aus der bayer. Staatssammlung vor, sowie zum Vergleich 3 5 aus Oakland, Utah, Nordamerika. Das Kamtschatka Sf zeigt außer etwas geringerer Größe keinerlei Unterschiede gegenüber den Amerikanern. Größe 26 mm. Os. hell violettblau mit sehr schmalem Rand und weißen Fransen. Us. hell graubraun mit sehr schwacher Basalbestäubung und klarer, aber sehr feiner Zeichnung. Das Genital vollkommen übereinstimmend mit dem der drei Oaklandg’ und mit den verschiedenen Angaben in der Literatur, mit sehr schlankem Uncus und auffallend langen Sub- unci. Das © hat eine Größe von 31 mm, ziemlich helle braune Os. mit auffallend starker Zeichnung auf allen Fl. Fransen grau-

braun. An der Fl.-Basis einige blaue Schuppen. Us. hell gelb- 81

braun ohne Basalbestäubung. Ocellen eingefaßt von gelblich- weißen Ringen, welche sich kaum von der Grundfarbe abheben Orangebinde auf allen Fl. breit, Kappenflecke nicht sehr kräftig, Metallpunkte gut ausgebildet. Die sonst weißen Zeichnungs- elemente gelblichweiß und deshalb nicht sehr gut von der Grund-

farbe abgehoben.

Lycaena christophi Stgr.

Lye. christophi Stgr. hat ihr Hauptverbreitungsgebiet in Zen- tralasien. Die westlichsten mir bekannten Fundorte sind Schah- rud (Nordpersien) und Krasnowodsk am Kaspischen Meer, öst- lich reicht das Verbreitungsgebiet bis nach Nordwestchina. Im Norden geht christophi Stgr. in den Tian-shan (1 5 trägt aller- dings die Bezeichnung „Changai, Stgr. u. B.H.“), im Süden be- wohnt sie Afghanistan und die nordwestindischen Gebirge. In China scheint sie südlich nicht über die Provinz Kansu hinaus- zugehen, da die Art aus Szetschwan anscheinend noch nie gebracht wurde

Christophi Stgr. ist von den anderen Arten der Gruppe immer leicht zu unterscheiden durch die Anordnung der Zeich- nung der Us., vor allem der Fleckenreihe der Vil. Die einzelnen Ocellen der Vfl. gegenüber denen der Hil. vergrößert und meist sehr unregelmäßig geformt. Die ganze Ocellenreihe auf den Vfl. sehr gerade. Die Grundfarbe der Us. ein bleiches Grau- braun mit mäßiger Blaubestäubung der Fl.-Wurzel. Die gelbe Randbinde sehr reduziert und bleich, die schwarzen Pieilfleck- chen sehr fein, die Metallilecken meist gut entwickelt. Die weißen Zeichnungselemente mit Ausnahme der Ringe um die Ocellen fast verschwunden. ÖOseits die J hell violettblau mit schmalem schwarzem Rand und ganz fehlenden oder höchstens schwach angedeuteten Hfl.-Randpunkten. Die 9 fast immer stark blau übergossen mit angedeuteter, manchmal aber auch ganz fehlender gelbroter Zeichnung. Die schwarzen Hil.-Rand- punkte meist groß und kräftig. Fransen bei beiden Geschlech- tern immer rein weiß, ebenso der Vrand der Vfl. Größe: og 24—30 mm, 9 26—30 mm.

Der 5 Kopulationsapparat der christophi Stgr. stimmt mit dem der zentralasiatischen argyrognomon-Rassen vollkommen überein. Auch zwischen den einzelnen Rassen von christophi Stgr. ist ein Unterschied in keiner Weise festzustellen.

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Die Typen der chrisiophi Stgr. stammen aus Turkestan und zur typischen Rasse sind die Populationen von NO-Persien, Turk- menien, Buchara, Fergana, Tian-shan u. Ili-Gebiet zu rechnen.

Aus Turkestan sind ferner noch benannt: fomyris Gr.Grsh., ein auf der Us. fast augenloses @ aus dem Transalai, und mara- candica Ersch., ebenfalls nach einem useits fast augenlosem 9, welches aber blaue Os. besitzt, aus der Gegend von Samarkand. Beides sind lediglich individuelle Aberrationen.

Argiva Stgr. wurde seinerzeit als eigene Art beschrieben, dann unbegreiflicherweise von Staudinger selbst zu argyrogno- mon Brgstr. gestellt, worin ihm alle späteren Autoren folgten. Mir liegen lediglich die beiden Typen, 5 und 9 aus dem Alai (südlich Samarkand) vor, die sich von den übrigen mir vorlie- genden Stücken der christophi Stgr. aus Turkestan nur unwesent- lich unterscheiden. Lediglich die Us. ist dadurch charakterisiert, daß die Ocellen auf allen Fl. ungefähr gleich groß sind, sowie daß die Grundfarbe etwas dunkler braun ist. Außerdem zeigt das &' einen Zellschlußfleck auf den Vil., wie er bei der typi- schen christophi Stgr. sonst nicht auftritt. Das 2 fällt auf durch sehr geringe blaue Bestäubung, welche nur aus wenigen blauen Schuppen an der Basis der Fl. besteht.

Roxane Gr.Grsh. beschreibt Grum Grshimailo aus dem Pamir. Nach seiner Abbildung ähnelt sie der argiva Stgr. Das / hat einen für eine christophi-Rasse breiten schwarzen Rand und wohlausgebildete Zellschlußflecke, daß © ist sehr schwach blau bestäubt. Us. beider Geschlechter wie bei argiva Stgr.

Etwas abweichend durch kräftigere Zeichnung der Us., meist auftretende Hil.-Randpunkte der 5, welche häufig isoliert stehen und manchmal auch bei den .S auftretende Zellschlußflecke ist auch eine Serie von 9 5 6 @ aus Kurgan tjube, Buchara. Die © zeigen außer der verstärkten Us.-Zeichnung keine Unter- schiede gegenüber typischen christophiQ. Es handelt sich hier anscheinend um einen Uebergang zur folgenden Rasse.

Als samudra Moore werden die Populationen von Afgha- nistan und Nordwestindien zusammengefaßt, welche sich durch meist etwas breiteren schwarzen Rand, häufig auftretenden Zell- schlußfleck der Vfl. bei den 5 und durch die aschgraue, statt. braungraue bis braune Us. von christophi Stgr. unterscheiden. Außerdem sind die Ocellen der Hfl.-Us. hier immer sehr ver- kleinert und verschwinden bisweilen fast gänzlich. Das einzige mir vorliegende © dieser Rasse ist dadurch merkwürdig, daß

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ihm die gelbrote Zeichnung auf der Os. vollkomtaen fehlt. Ich nehme aber an, daß es sich hier um eine individuelle Erschei- nung handelt, da auch in anderen Serien ähnliche Stücke auf- treten.

Bracteata Btlr., beschrieben aus der Umgebung von Kan- dahar, dürfte mit samudra Moore identisch sein.

Die von Tytler aus Ladak, Hunza und Gilgit beschriebene lesliei Tytl. steht anscheinend samudra Moore sehr nahe, soll aber wesentlich vergrößerte Flecken der Vfl.-Us, aufweisen.

2 d' vomPaß Dingtsiangmiau, Richthofengebirge, Kansu 2800m, weichen von allen mir bekannten christophi-Rassen so weitgehend ab, daß ich genötigt bin, sie als neue Rasse nanshanica ssp. nov. zu beschreiben. Os. nicht wesentlich verschieden von samu- dra Moore, dagegen weist die Us. erhebliche Unterschiede auf. Grundfarbe braungrau, mit, wenigstens für eine christophi-Rasse, starker grüner Wurzelbestäubung. Die Ocellen auf den Vfl. wie bei samudra Moore, auf den Hil. sehr vergrößert, so daß der Größenunterschied zwischen den Öcellen der Vfl. und denen der Hfl. bei weitem nicht mehr so auffallend ist. Sämtliche Ocellen weiß gerandet. Die gelbe Randbinde auf allen Fl. gut entwickelt, ebenso die schwarzen Haken und die Metallflecke. Dadurch wirkt die Us.-Zeichnung viel kontrastreicher, lange nicht so fahl, eintönig, wie bei den anderen christophi-Rassen. Type und Co- type in SIg. Pfeiffer. |

Ob bactriana Gr.Grsh. aus dem Pamirgebiet, welche ich nicht kenne und von der ich nur die einzige Angabe feststellen konnte, daß die 2 vollkommen blau seien, hieher gehört oder nicht, kann ich nicht entscheiden.

Lycaena agnata Stgr.

Größe: J 29—34 mm, © 28-34 mm. dd oseits stumpfer violetiblau wie christophi Stgr. mit breitem schwarzem Rand, meist fehlenden, oder, wenn vorhanden, nur angedeuteten, nie isoliert stehenden Hfl.-Randpunkten. Adern meist deutlich schwarz gezeichnet, Fransen weiß. Us. braun mit sehr schwa- cher grüner Basalbestäubung. Die Ocellenreihe der Vil. nie so gerade, der (vom Vrand aus) fünfte Fleck immer deutlich wur- zelwärts gerückt. Die einzelnen Ocellen nie so unregelmäßig in ihrer Gestalt, wie bei christophi Stgr. Auch auf den Hil. ist die Ocellenreihe viel mehr geschwungen. Die sämtlichen Ocellen

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sind von einem Ring umgeben, welcher etwas heller wie die Grundfarbe, jedoch nie weiß ist. Die übrigen Zeichnungselemente, gelbrote Binde und schwarze Kappenfleckchen, sind nur schwach angedeutet. Verhältnismäßig gut sind bei manchen Stücken die leuchtend hellblauen Metallflecke entwickelt. Im Kopulations- apparat von christophi Stgr. durch die kürzeren, mehr idas- ähnlichen Uncushaken und die schmälere Spitze der Valven unterschieden. @ braun, ohne gelbe Zeichnung und ohne Blau. Us. vollkommen der des 5 entsprechend.

Die Staudingerschen Typen, welche mir vorliegen, sind mit - keinem Fundortzettel versehen, sollen aber nach Staudingers Angaben aus den Gebirgen südlich des Issyk-kul stammen. Mir liegen vollkommen übereinstimmende kleine Serien vor vom Issyk-kul, Dsharkent, Il, Aksu, Kysyl-Yast, Maral-baschi und Korla. Agnata Stgr. scheint also auf den zentralen Teil des Tian-shan, in der Hauptsache die Ketten um den Issyk-kul, beschränkt zu sein.

Von den meisten Autoren wird agnata Stgr. als Rasse der christöphi Stgr. aufgefaßt. Ich möchte aber, besonders auf Grund des vollkommen anderen Habitus und des doch etwas abwei- chenden Genitalbaues, der ursprünglichen Meinung Staudingers folgend, agnata Stgr. als gute Art betrachten.

Zu agnata Stgr. wäre, wenigstens nach den Literaturangaben, rogneda Gr.Grsh. zu stellen. Mir ist es nicht gelungen von die- ser von Kaschgar und dem Pamir beschriebenen Form Material zu bekommen, so daß ich hier lediglich eine Vermutung äußern kann.

Lycaena idas L. (= argus Schiff nec L., argyrognomon auct. nec Brgstr.)

Lyc. idas L., die solange mit argyrognomon Brgstr. zusammen- geworfene Aıt, hat keine ganz so weite Verbreitung wie diese. Sie ist ebenfalls im Allgemeinen auf einzelne, oft ziemlich weit auseinanderliegende Flugplätze beschränkt, dort aber, oft auf kleinstem Raume, in Massen anzutreffen.

Lye. idas L. ist diejenige Art der Gruppe, welche in Europa am weitesten nach Norden vordringt und auch im nördlichsten Skandinavien noch weit verbreitet ist. (Die nördlichsten mir vorliegenden Stücke sind 1 52 von der Rybatschi-Halbinsel, Murmanküste 70° n. Br., leg. Kotsch.) Im Westen fehlt sie auf

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den britischen Inseln völli$S und scheint auch in den Nieder- landen nicht vorzukommen. Im übrigen Europa ist sie überall verbreitet und geht, im Gegensatz zu argyrognomon Brsstr., auch in den Alpen bis fast zur Schneegrenze, wobei sie, eben- so wie in sämtlichen anderen von ihr bewohnten Hochgebirgen, eine ausgesprochene Höheniorm bildet. Im Süden wird idasL. seltener, auf der iberischen und auf der Apeninnenhalbinsel anscheinend nur noch sehr lokal, im südlichen Teil Griechenlands scheint sie ganz zu fehlen.

Bollow führt im „Seitz*-Nachtrag Bd. I vogelii Oberth. als afrikanische Rasse dieser Art an, hat aber sicher nie ein Stück derselben gesehen, da er sonst nicht in diesen Irrtum hätte ver- fallen können. Die in beiden Geschlechtern braune, o- wie useits vollkommen anders wie idas L. gezeichnete vogeliiOberth., welche ohne Zweifel eine gute Art darstellt, hat sowohl im Habitus, wie auch im co’ Genital keinerlei Zusammenhang. mit dieser Gruppe und ist zur sephyrus-Gruppe nahe der allardi Oberth. zu stellen.

Ueber die Verbreitung der idas L. in Asien lassen sich noch keine genauen Angaben machen, da die Literaturangaben sich fast alle auf Formen der argyrognomon Brsstr. beziehen und das bekannte Material aus Asien äußerst gering ist. In Klein- asien scheint sie zu fehlen, um erst in Armenien in der Rasse franscaucasica Rbl. aufzutreten. Weiter liegt idas L. dann noch vor von Taschkent, westlichem Tian-shan (Bolschoj Tschimgan) und Sarafschan. Von Naryn, Issyk-kul und Ili-Gebiet kommt naruena Courv. Ferner liegen noch Stücke vor vom Südabfiall des Tian-shan gegen das Tarimbecken, vom Altai und je ein Stück mit der Bezeichnung „Mongolei” und „Kentei”. Demnach scheint idas L. im eigentlichen Ostasien zu fehlen.

Jedoch zeigt die vom Amur und 'aus dem Sichote Alin be- kannte fancreiGraes. so nahe Verwandtschaft zu idasL., daß ich es für nicht ausgeschlossen halte, daß fancrei Graes., wenn mal mehr Material vorliegt, als östlichste asiatische Rasse von idasL. betrachtet werden kann.

Die amerikanische anna Edw. ist mir in Natur nicht be- kannt und ich kann lediglich nach der Abbildung, welche Stempffer (67) vom J Genital gibt, das dem idas-Genital voll- kommen gleich ist, natürlich keinerlei Schlüsse ziehen, ob es sich, was sehr leicht zu denken wäre, um eine Fortsetzung der idas L., handelt, oder um eine gute, aber sehr nahestehende Art,

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Idas L. zerfällt nach dem Bau des 5 Kopulationsapparates offensichtlich in zwei große Gruppen. Während die europäischen Rassen alle im Bau des Genitals vollkommen übereinstimmen, zeigen sämtliche untersuchten asiatischen Stücke eine Verlänge- rung der Subunci und eine Verbreiterung des Processus inferior unter gleichzeitiger Verkleinerung und Vermehrung der Kamm- zähne an der Spitze desselben. Dadurch werden sie im Genital den Stücken der dortigen argyrognomon-Rassen, welche ja hier gerade die umgekehrte Erscheinung zeigen, sowie denen der christophi Stgr. so ähnlich, ja gleich, daß eine Unterscheidung nach dem Genital nicht mehr möglich ist. Nach dem äußeren Habitus dagegen sind die drei Arten dort auf den ersten Blick zu unterscheiden, was bekanntlich bei den europäischen Rassen der beiden ersteren oft unmöglich ist.

Europäische Rassengruppe.

Die nördlichste Rasse ist lapponica Gerh. (= aegidion Strand nec Meisner) aus dem nördlichen Skandinavien und finnlän- disch Lappland. Größe: 5 26—28 mm, % 24-29 mm. J oseits sehr hell blau mit meist schmalem Rand und isoliert stehenden Hfl.-Randpunkten. Useits sehr ähnlich argulus Frey aus den Alpen. © sehr häufig mehr oder weniger mit Blau übergossen. Die gelbbraune Zeichnung äußerst veränderlich in der Ausbil- dung. Fransen immer rein weiß, im Gegensatz zu argulus Frey, bei der die Fransen braun sind. Lapponica Gerh. ist bestimmt eine gute Rasse und hat mit der alpinen argulus Frey absolut nichts zu tun. Die Aehnlichkeit der beiden ist sicher lediglich durch ähnliche klimatische Bedingungen verursacht. ArgulusFrey als Eiszeitrelikt aufzufassen, wie es manche Autoren tun, wäre $rundfalsch.

Die Populationen Mittel- und Südfinnlands und des nörd- lichen Baltikums, welche sowohl von /apponica Gerh., wie auch von idas L. sich konstant unterscheiden, faßt Beuret unter dem Namen armoricanella zusammen. Diese Rasse gleicht am ehe- sten der lapponica Gerh., insbesondere die /', welche allerdings im Durchschnitt ein etwas dunkleres Blau zeigen. Die ebenfalls meist blauen © ähneln jedoch auf der Us. mehr den idas L.Q und haben nie weiße, sondern immer hellbraune Fransen. Von. der genauen Verbreitung dieser Rasse kann ich mir noch kein rechtes Bild machen. Die nördlichsten Stücke, welche ich sah, stammen aus Vaala, Finnland.

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Die namenstypische Rasse idas L. (= idasoides Beuret) be- wohnt Mittel- und Südskandinavien, ganz Dänemark, die großen Östseeinseln, Schleswig-Holstein und die Nordfriesischen Inseln, Von der Nordseeküste und den Inseln westlich der Elbe liegt Material nicht vor.

Idas L. zeichnet sich vor den beiden vorhergehenden Rassen schon durch die Größe aus. 5 26 -34mm, 9 23—32 mm. Die Tiere aus Schleswig-Holstein sind im Durchschnitt um einige Millimeter größer wie Skandinavier. Die @ zu einem hohen Prozentsatz (ca. 80°/,) stark blau übergossen, der Rest zum mindesten an den Fl.-Wurzeln blau bestäubt, in der Grundfarbe dunkler wie bei den vorher behandelten Rassen. Einfarbig braune @ sind selten. Die gelbbraune Zeichnung wenigstens auf den Hfl. immer gut entwickelt. Die Fransen immer ziemlich dunkel braun, nur manchmal an der FI-Spitze etwas weiß. Useits .in beiden Geschlechtern dunkel graubraun, die mit meist et- was grauerem Ton wie die 9, sonst aber sehr ähnlich. Die weißen Keililecke besser entwickelt wie bei den vorhergehenden Rassen, Wurzelbestäubung häufig ganz fehlend, höchstens bei den © durch einen grünen Schimmer angedeutet. Bei /apponica Gerh. und armoricanella Beuret ist sie etwas besser entwickelt.

Die Rasse der norddeutschen Tiefebene ist pseudarmori- cana Beuret (= amphion Fabr., !ycidas Meig.). Sie unterscheidet sich von den bisher behandelten Rassen in erster Linie dadurch, daß nie blaue Z vorkommen, lediglich hin und wieder Stücke mit leicht blau bestäubten Fl.-Wurzeln. Us. heller wie bei idasL. mit meist grauerem Ton. Die weißen Keilflecke weniger gut aus- gebildet. Die blaue Basalbestäubung der Us. wie bei idas L. fehlend.

Armoricana Oberth. ist die Rasse Nordwest- und Zentral- frankreichs. J 28—35 mm, © 28—31 mm. 0 auf der Os. mit meist sehr schmalem Rand und anscheinend fast immer fehlen- den Hfl.-Randpunkten. ® oseits ziemlich dunkel mit nicht all- zu gut ausgebildeter gelbbrauner Zeichnung. Blaue Stücke sind besonders in der Normandie und der Bretagne nicht selten. Useits beide Geschlechter sehr dunkel graubraun, 9 etwasdunk- ler und brauner wie die 5. Orangebinde sehr breit, Metallilecke auf den Hfl. ungewöhnlich groß und leuchtend. Die weiße Zeich- nung fast völlig verschwunden. (Siehe die ausgezeichneten Ab-

bildungen 275—277 bei Oberthür Et. Lep. Comp. IV 1910). 88 |

Armoricana Oberth. ist im Gegensatz zu den bisher behan- delten, stets einbrütigen Rassen zweibrütig, steht aber abgesehen davon der pseudarmoricana Beuret wohl ziemlich nahe. Sie ist in Westfrankreich bis an den Fuß der Pyrenäen verbreitet. Oberth. bildet Abb. 261 u. 262 ein J'Q aus Vernet les Bains (Pyren. or.) ab, das man wohl ohne Zweifel als eine Höhenform der armoricana Oberth. bezeichnen kann. Verity stellt auf Grund dieser Abbildungen seine safurior auf, ohne weiter eine Be- schreibung zu geben. Der Unterschied von armoricana Oberth. besteht nach der Abbildung in etwas geringerer Größe, breiterem schwarzem Rand des 5 (aber ebenfalls mit fehlenden Hfl.-Rand- punkten) und Verschmälerung der orangegelben Binde auf der Us.

In den französischen Mittelgebirgen, Burgund, Auvergne, und den Cevennen, fliegt eine ebenfalls zweibrütige Rasse, welche einen Uebergang von armoricana Oberth. zu den Rassen der Schweiz und Süddeutschlands mit hellerer Us, bildet: gazeli Beuret JS’ 28—-34 mm, @ 31—33 mm. Im Aussehen sehr veränderlich mit mehr oder weniger breitem Rand der 5. Us. immer heller wie die von armoricana Oberth., braungrau mit meist besser entwickelten weißen Dreiecksflecken. Die gelbe Binde aber nicht so gut entwickelt und nicht so leuchtend. Be- stäubung des Wurzelfeldes meist etwas kräftiger. Die © mit im Allgemeinen gut entwickelter Zeichnung, Us. ebenfalls wesent- lich heller wie bei armoricana Oberth. Die gelbe Randbinde schwächer, die weißen Zeichnungen besser entwickelt, aber doch noch wesentlich weniger ausgeprägt wie bei !ycidasoides Beuret.

Beuret trennt noch die beiden Extreme ab und benennt die Stücke, welche am nächsten armoricana Oberth. stehen als prox- armoricana, Stücke, die am nächsten den süddeutschen Popula- tionen stehen als proxargyrognomon. Ich halte beide Namen für reichlich überflüssig. Beurets Typenserie stammt aus St. More, Yonne, VII. 33.

Die, im Gegensatz zu den norddeutschen meist zweibrütigen mittel- und süddeutschen Populationen werden als Iycidasoides Beuret zusammengefaßt. Die Typen stammen aus Regensburg.

&' 28—36 mm, 9 28—34 mm. Os. der J' leuchtend hellblau. Der schwarze Rand meist gut entwickelt. Die Hil.-Randpunkte ausgeprägt (im Gegensatz zu Beurets Angabe gerade bei Regens- burger und Kelheimer Stücken), manchmal allerdings auch fast ganz fehlend. Us. sehr hell braungrau mit klarerer und hellerer Zeichnung wie bei norddeutschen Stücken. © nie blau, immer

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI H 2. 4 89

braun, selbst ohne blaue Schuppen an der Fl-Wurzel. Die gelbe Zeichnung auf den Hil. immer gut entwickelt, ‚auf den Vfl. häufig fehlend. Fransen von fast weiß bis zum dunkelsten Braun. Us. sehr hell mit klarer Zeichnung und gut entwickelten Dreiecksflecken.

Nach meinem Material liegt !ycidasoides Beuret vor von Jena, ganz Nordbayern bis zur Donau und Teilen Oberösterreichs. Beuret gibt sie an von Hessen-Nassau, Bayern, Württemberg, Baden (teilw.) und Oberösterreich (teilw.). Stücke aus der Rhein- pfalz bilden einen deutlichen Uebergang zu armoricana Oberth.

Das nördliche Alpenvorland, also die schwäbisch-bayerische Hochebene und wohl auch das anschließende Oberösterreich be- herbergt eine merkwürdige Uebergangsform von Iycidasoides Beu- ret zu argulus Frey bezw. deren Talform difficilis Stdr. Die ebenfalls zweibrütige Form findet sich sehr lokal, an den Flug- plätzen aber oft massenhaft. Sie ist wesentlich kleiner sowohl wie Iycidasoides Beuret, als auch wie difficilis Stdr. Größe der od 23-30 mm, der © 26-32 mm.

Das Blau der ist das von difficilis Stär. Der Rand meist schmal mit häufig ganz fehlenden Hfl.-Randpunkten. Us. grau, nie so hell wie bei difficilis Stdr., mit ziemlich starker blauer Wurzel- bestäubung. Metallilecke in der zwar schmalen, aber gut ausgebil- deten gelben Binde meist wenig entwickelt. Die weißen Keilflecke auf den Hil. meist leidlich gut ausgeprägt, im Gegensatz zu diffi- cilis Stdr., wo sie fast immer in der Grundfarbe verschwimmen. Os. der 2 sehr dunkel braun, nicht selten mehr oder weniger blau bestäubt mit im Allgemeinen nicht sehr entwickelter Zeich- nung. Vollkommen einfarbig braune Stücke sind nicht selten. Fransen von sehr hellem Weißgrau bis zu dunkelstem Braun. Us. ähnlich der der difficilisQ. Grundfarbe ein fahles Braun mit starker, grünlicher Wurzelbestäubung. Die Orangebinde auf allen Fl. gut ausgebildet, Metallflecke meist klein, die schwarzen Pfeilflecke auf allen Fl. fast immer stark entwickelt. Ebenso die weißen Dreiecksflecke auf den Hfl. Auf den Vfl. sind letztere

meist schlechter entwickelt, fehlen aber selten ganz.

Die zweite Generation unterscheidet sich von der ersten lediglich durch etwas geringere Größe und stärkere blaugrüne

Bestäubung der Fl.-Wurzeln auf der Us.

Ich nenne diese Form bavarica ssp. nov.

Typenserie: 32 5 29 2 Wolfratshausen südlich München (V]) leg. Pfeiffer, Daniel und Forster in Sign. Pfeiffer und Forster.

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Zu bavarica gehörige Serien liegen noch vor: 4 5 19 Wolfratshausen, Ende VIIL 33; 1 & Mangfalltal V.; 1 9 Eng- lischer Garten, München, 16.V. 34; 1% 29 dito, 11. VII 33; 9% 29 Ismaning bei München V.; 84 29 dito VIIL; 1 9 Dachau VL; 1 2 München, Grünwald; 1 5 Augsburg.

Osthelder (50) erwähnt sie noch von Lenggries und dem oberen Illertal bei Oberstdorf. Die Population von letztgenann- tem Flugplatz ist aber wohl schon zu difficilis Stdr, zu ziehen.

In den Alpen scheinen die Verhältnisse sehr kompliziert zu sein. Im größten Teil des Gebietes fliegt die Rasse argulus Frey, in den Westalpen jedoch dringt calliopis Bsdw. weit ins Gebirge ein, in Kärnten acreon F. Argulus Frey und calliopis Bsdw. ändern je nach der Höhenlage stark ab, wobei ihre Tal- formen in zwei ebenfalls wieder leicht verschiedenen Genera- tionen auftreten, während die Höhenformen nur in einer Ge- neration erscheinen. Im übrigen ist die Variation natürlich je nach den klimatischen Bedingungen des Standortes an und für sich im Gebirge schon sehr groß.

Frey beschreibt unter dem Namen argulus die kleine, einbrütige Höhenform mit dunkler Us., wie sie sich in den gan- zen Alpen in den höheren Lagen findet. Nach unten geht sie unmerklich in die Talform über, indem die Gesamtgröße zu- nimmt, die Us. heller wird und meistens auch der schwarze Rand schmäler.

Die 5 oseits licht hellblau mit mäßig entwickeltem Rand und schmalen Randpunkten. Us. düster graubraun mit schwach entwickelten gelben Monden, die nicht selten getrennt bleiben und dann nicht einmal eine zusammenhängende Binde bilden. Das Weiß über den gelben Monden fast verschwunden. Die grüne Basalbestäubung sehr kräftig. Körper und der Basalteil der Hfl. o- wie auch besonders useits stark behaart. 2 braun, manchmal mit mehr oder weniger blauer Bestäubung, die gelb- braune Binde auf den Hfl. meistens, häufig auch auf den Vil. gut entwickelt. Fransen hell graubraun. Us. der des $ ent- sprechend, jedoch mit viel schwächerer Basalbestäubung und, im Gegensatz zu den J, mit meist recht gut entwickelten Metallflecken.

Typische argulus Frey liegen mir in Serien vor vom Ort- ler, Stilfser Joch, Ofenpaß im Münstertal, Albula, verschiedenen Fundorten des Wallis und Engadin, vom Simplon und von Hoch- savoyen. Endlich auch aus Colmars in den Bass. Alpes.

a il

Die ebenfalls aus den Bass. Alpes beschriebene alpina Berce, welche helle Us. haben soll, ist mir unbekannt. Mein Material aus den Bass. Alpes gehört unzweifelhaft zu argulus Frey. Nach Oberthürs Abbildungen 307 und 308, welche nach Verity (75) der echten alpina Berce ziemlich nahekommen sollen, dürfte es sich um eine callıopis Bsdw.-Form handeln, vergleich- bar mit calliopides Vrty.

Die Form der tieferen Lagen ist difficilis Stdr. (= nocensis Dhl). Von mir vorgenommene Genitaluntersuchungen haben einwandfrei ergeben, daß difficilis Stdr. nicht, wie aus Stauders Beschreibung hervorzugehen scheint, zu argyrognomon Brgstr. (= ismenias Meig.) gehört, sondern zu idas L. Es ist die grö- ßere zweibrütige Form der tieferen Täler, welche, wie schon erwähnt, nach oben allmählich in die typische argulus Frey übergeht. Mit dieser Feststellung dürfte die Unklarheit, welche seit Stauders Beschreibung bezüglich dieser Form entstanden war, endgültig behoben sein. Es sei nochmals wiederholt: Ditfficilis Stdr. ist weder, wie Stauder glaubt, eine neue Art, noch auch, wie Verity, Stempffer, Schmidt und andere annehmen, eine Form von argyrognomon Brgstr. (= ismenias Meig.), son- dern die idas-Form der tieferen Täler der Alpen.

Ich habe Stauders langer Beschreibung (64) nicht viel hin- zuzufügen und möchte hier nur die Hauptunterschiede gegen- über argulus Frey anführen. Difficilis Stdr. ist wesentlich grö- ßer (5 bis 34 mm) mit meist sehr schmalem schwarzem Rand und, bei ausgeprägten Stücken, fast gänzlich fehlenden Hfil.- Randpunkten. Useits hell braungrau, manchmal fast weißlich mit sehr starker grüner Bestäubung der. Basis. Anlage der Zeich- nung wie bei argulus Frey, nur alles heller. © dunkelbraun mit merkwürdig ‚ledergelben Zeichnungen, die bald mehr, bald weniger entwickelt sind. Us. wie bei argulus Frey, nur mit etwas stärker entwickeltem Weiß und etwas hellerer Grund- farbe. Blaubestäubte 2 kommen vor, namentlich in der zweiten Generation.

Zwischen den beiden Extremen, difficilis Stdr. und argulus Frey habe ich alle Uebergänge vorliegen, so daß es unmöglich ist eine scharfe Grenze zu ziehen.

Ausgesprochene diffieilis Stdr. liegen mir außer vom typi- -schen Flugplatz bei Innsbruck auch noch von Mittelberg im Walsertal, von Terlan, Nonstal (Dannehls nocensis) und von ver- schiedenen anderen südtiroler Plätzen vor. Die zweite Gene-

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ration der südtiroler difficilis Stdr. nennt Verity überflüssiger- weise arıda. Für die hin und wieder in Südtirol und Italien vorkommende dritte Generation besteht der Name misera Vrty. Mir liegt eine Serie kümmerlicher kleiner Exemplare vor, gefangen von L. Osthelder im Oktober 1898, Südtirol, Lana.

In den südlichsten Alpentälern geht diflicilis Stdr. fast un- merklich in die Form opulenta Vrty. über, welche den ganzen Südrand der Alpen zu bewohnen scheint. Sie ist gekennzeich- net durch dunkleres Blau der g OÖs., breiteren schwarzen Rand und häufig schwarz gezeichneten Adern. Us. dunkler mit meist klarerer Zeichnung. Letztere Stücke sind von der an den gleichen Oertlichkeiten fliegenden argyrognomon Brgstr. (isme- nias Meig.)-Rasse (lisurica Oberth.) oft nur durch Genitalunter- suchungen zu unterscheiden. Opulenta Vrty. wurde von Intra, 900 m, am’Laggo Maggiore beschrieben. Mir liegen hieher ge- hörige Stücke vor, von Riva, Gardasee; Marrogia und Mesocco, Tessin; Val Velitta, Südschweiz und Mt. Anthion, Alpes marit.

Die Namen fusiona Fruhst., afhena Fruhst. und mesoccona Fruhst., welche vollkommen unwesentliche Lokalformen bezeich- nen und anscheinend niemals veröffentlicht wurden, sind am besten zu streichen.

Die Rasse des unteren Rhonetales und der Provence, cal- liopis Bsdw., ist mir nur aus der Literatur bekannt. Die Os. der 5 lebhaft himmelblau mit schmalem schwarzem Rand, die Q violett mit feuerroten Monden. Us. mit sehr kleinen Punk- ten und Randmonden auf klarer, etwas rosig angehauchter Grundfarbe. (Nach Seitz und Verity.)

Calliopis Bsdw. geht weit in die Berge und bildet in den Bass. Alpes, in den Cottischen Alpen und in den Alpes marit. nach Verity eine Bergform, calliopides Vrty. Als Type nimmt er Oberthürs Abb. 263, welche ein 5 aus Digne darstellt. Als weitere „Rassen“ von denselben Flugplätzen wie seine callio- pides beschreibt er dann noch magnalpina Vrty. von Cesena in den Cottischen Alpen und bellerioides Vrty. vom Mt. Genevre. Beides sind wohl nur Individualaberrationen, erstere soll grö- ßere Ocellen und Metallflecke haben, letztere soll der korsi- schen Rasse bellieri Oberth. ähneln.

Wie schon erwähnt, gehören die mir vorliegenden Tiere aus den Bass. Alpes einwandfrei zu argulus Frey, mit Ausnahme zweier @ vom Col de Lautaret (Ht. Alpes), welche eventuell zu calliopides Vrty. gehören können. Ich führe hier lediglich die

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Tatsachen an und möchte, bevor ich nicht mehr Material aus diesen Gegenden untersucht habe, nicht Stellung dazu nehmen. Die Verhältnisse in den südwestlichen Alpen scheinen derart verwickelt zu sein, daß eine wirkliche Klärung erst mit sehr reichlichem Material möglich sein dürfte. Veritys Versuch (75) dürfte jedenfalls als mißlungen zu betrachten sein. Oberthür sowohl wie Courvoisier waren sich beide ebenfalls wohl nie im Klaren über diese Frage.

Ueber die mutmaßliche Stellung der alpina Berce wurde schon im Anschluß an argulus Frey gesprochen,

Als letzte calliopis Bsdw.-Form ist noch valesiaca Oberth. zu behandeln. Sie ist aus dem Walliser Rhonetal und, nach Verity, aus der Umgebung von Genf bekannt. 9 mit sehr schmalem Rand, ® mit lebhaft violetten Flügeln und dunklem Wisch im Apex der Vfl. und gut ausgebildeter roter Zeichnung der Hfl. Us. der 5 der von calliopis Bsdw. entsprechend, die der © ebenfalls mit allerdings manchmal etwas größeren Ocellen. Eine große Form mit beim 5 verschwommener grauer Us. und lebhaft spangrüner Basalbestäubung nennt Courvoisier astragali- phaga (nicht astragaliphora, wie Bollow im Seitz Suppl. schreibt). Besonders fallen hier die violetten © durch ihre Größe auf. Astragaliphaga Courv. scheint sich zu valesiaca Oberth. ähnlich zu verhalten wie difficilis Stdr. zu argulus Frey.

Nivea Courv., welchen Namen Courvoisier Stücken aus dem Wallis und aus den Sabinerbergen gab, kann nie eine Rasse bezeichnen, sondern ist lediglich als Aberrationsname für große, sehr helle Stücke beider Geschlechter haltbar.

In Spanien scheint idas L. äußerst selten und lokal aufzu- treten. Heydemann (39) beschreibt nach zwei 5 aus Albarra- cin, VII. 30 (leg. W. Wagner, Stettin) eine Form singularis. Groß, mit 1,5 mm breitem Saum, davor schwarze Aderstriche. Hil.- Randpunkte kräftig, mit dem schwarzen Saum verbunden. Hfl. mit leicht grau gescheckten Fransen. Useits auf sehr hellem Taubengrau außerordentlich charakteristische, sehr große, weiß- geringte Ocellen und dicke schwarze Randzeichnung. Bei dem einen Stück verschwimmt sie auf dem Vfl. Hier ist die matt- gelbe Saumbinde fast ganz verloschen. Die weißen Pfeilflecke sind verflossen und bilden bis an die Ocellenreihe ein breites, weißes Band, sodaß die Hfl. einen helleren Eindruck machen. Die Randflecke zeigen kräftige blaue Metallpupillen. Nur wenig graublaue Bestäubung an der Wurzel. (Nach Heydemann.)

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Mir fehlt hier leider jegliches Vergleichsmaterial, aber, wenn ich die Beschreibung und Abbildung Heydemanns mit Ober- thürs Abbildung seiner nevadensis vergleiche, so scheint singu- laris Heyd. nur eine, wenn auch anscheinend gut ausgeprägte Form der Oberthürschen nevadensis zu sein. Nevadensis Oberth. zeigt nach Oberthürs Abb. 259 einen etwas breiteren Saum, ist auch anscheinend im Ganzen kleiner und die Us. deut- lich braun (ob Höhenform?), während Heydemann für seine singularis die taubengraue Us.-Färbung ausdrücklich erwähnt. Die übrigen Merkmale scheinen nicht sehr verschieden, vor allem ist bei beiden die charakteristische weiße Binde auf der Hil.-Us. anscheinend völlig gleich. Das @ der nevadensis Oberth. ist auf der Os. lebhaft gezeichnet. Auf der Us. entspricht es voll- ständig dem g'. Nur die dort gut ausgebildete Basalbestäubung fehlt.

Ein 5 aus der bayer. Staatssammlung, leider ohne genaue Fundortangabe, entspricht recht gut Oberthürs nevadensis, nur sind die Ocellen auf der Us. wesentlich verkleinert.

Die Verhältnisse in den Pyrenäen sind bis jetzt ebenso undurchsichtig wie die in Spanien. Hier hat Verity, anscheinend ohne ein Exemplar aus den Pyrenäen gesehen zu haben, ledig- lich nach den Abbildungen bei Oberthür zwei Rassen aufgestellt: alpophila Vrty. und saturior Vrty. Letztere wurde schon bei armoricana Oberth. behandelt.

Alpophila Vrty., von Verity nach Oberthürs Abb. 278 u. 279 beschrieben, ist die Rasse der Pyrenäen. Oberthürs Stücke stammten aus Cauterets, die mir vorliegenden beiden 5, wel- che Oberthürs Abbildung vollständig entsprechen, aus Torla, beide Fundorte in den Zentralpyrenäen. Größe 30—31 mm. Os. der 5 mit gut ausgebildetem schwarzem Rand und Hil.- Randpunkten, welche jedoch mehr oder weniger in dem Rande verschwinden. Adern gegen den Saum leicht schwarz bestäubt. Us. licht braun mit großen weißgeringten Ocellen. Orangebinde schmal mit gut ausgebildeten Metallflecken. Die schwarzen Pifeil- flecke scharf, aber nicht sehr kräftig, die weißen Dreiecksflecke zu einer, lediglich durch die braunen Adern durchbrochenen Binde entwickelt, die sich aber vom hellen Untergrund nicht scharf abhebt. Die grünlichblaue Basalbestäubung gut entwickelt.

Zwei 5 aus den Zentralpyrenäen (Reinouse 2000 m VIIL) bilden eine, wohl zu dieser Rasse gehörige ausgeprägte Höhen- form. Größe 28 u. 30 mm. Öseits etwas düsterer, sonst nicht

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wesentlich verschieden. Us. düster braungrau mit sehr starker Wurzelbestäubung, fast fehlenden Metallflecken und ebenfalls breiter, durch die Adern unterbrochener weißer Binde. Die Us. im Gesamtcharakter etwas an argulus Frey erinnernd.

Soweit mein geringes Material und die Oberthürschen Ab- bildungen einen Schluß zulassen, scheint alpophila Vrty. den beiden aus Spanien bekannten Formen nevadensis Oberth. und singularis Heyd. recht nahe zu stehen.

Auf der Insel Corsica ist idas L. wie ja so viele andere Arten, durch eine sehr aufiallende, dieser Insel eigentümlichen Rasse vertreten: bellieri Oberth.

Größe der 3’ 28-31 mm, der 2 26—30 mm. Os. der düster violettblau mit breitem schwarzem Rand, gegen den Rand zu schwarz gezeichneten Adern und häufig auf allen Fl. gut ausgebildetem Zellschlußfleck, ähnlich manchen argus L.-Formen. Das Blau der Fl. mehr oder weniger mit schwarzen Atomen be- streut. Os. der © dunkelbraun mit schwarzen Hfl.-Randpunk- ten und deutlichem Zellschlußfleck auf den Vfl., V.- und Hil. stark violett übergossen. Fransen hellbraun bis weißlich. Us. bei beiden Geschlechtern gleich, graubraun mit schwacher grüner Basalbestäubung, großen hell gerandeten Ocellen, sehr wenig entwickelter fahlgelber Binde mit starken meist sehr spitzen schwarzen Pieililecken, fast oder auch ganz fehlenden Metall- flecken und sehr wenig entwickelten weißen Dreiecksfleckchen, welche nicht selten so gut wie ganz verschwunden sind. Im Ganzen bietet die Us. ein merkwürdig düsteres Bild und er- innert im Gesamteindruck lebhaft an die mancher vorder- und zentralasiatischer Rassen.

In Italien scheint idas L. ebenfalls äußerst lokal und selten vorzukommen, am seltensten anscheinend im Süden. Die meisten Meldungen von dort beziehen sich bei näherer Nachprüfung auf argyrognomon Brsstr.

Nichtsdestoweniger wurden, besonders durch Verity, eine ganze Reihe „Rassen” beschrieben. Da mir lediglich zwei vom Mte. Sirente vorliegen, welche der ersten Generation an- gehören und außerordentlich ähnlich der nevadensis Oberth. er- scheinen, muß ich mich darauf beschränken, ohne meinerseits weiter dazu Stellung zu nehmen, die Urbeschreibungen anzu- führen. Argellus Trti. ist eine der kleinsten Rasssen! und kommt

! Bollow im Seitz-Nachtrag schreibt: „.... eine ziemlich stattliche Bormm! 2x.)

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in dem Hügelgelände der Provinzen Parma und Modena vor. d' 23—26 mm, @ 25—28 mm. Die Farbe der J ist lila-blau, viel heller als bei anderen idas L.-Rassen. Der weiße Saum hat einen sehr feinen schwarzen Distalrand vor sich. Auf den Hil. sind die kleinen schwarzen Punkte, wenn vorhanden, vom Distalrande gut getrennt. Die Us. sehr hell weißlichgrau, hat verkleinerte Punkte. Die ockergelbe Binde, sehr schmal und hell, ist fast gänzlich verloschen auf den Vfl. Die metallisch-blauen Punkte der Hfl., klein und rund, sind lebhaft glänzend. An der Basis aller Fl. ist ein bläulicher Anhauch. Die 9 haben eine reiche veilblaue Bestäubung auf allen Fl. Die ockergelben Rand- monde meist verloschen. Die Randpunkte der Hfl. groß, länglich, vom Distalrande auf blauein Hintergrunde getrennt, proximal mit feinen schwach orangegelben Möndchen gekrönt. (Turati.)

Ich wäre fast geneigt, argellus Trti. auf Grund dieser Be- schreibung als Form von argyrognomon Brgstr. anzusehen, aber da Verity, welcher anscheinend die Typen gesehen hat, sie bei idas L. aufführt, möchte ich diese Frage vorläufig offen lassen.

Abetonica\Vrty. vom Abetone Paß, 1400 m, Apennin. Eine große Rasse mit auffallend blauen 9, ähnlich calliopis Bsdw. Die Rasse unterscheidet sich von dieser durch ihre Größe und durch lebhaftere und intensivere Färbung. Die Punkte und Monde der Us. sind kleiner wie bei der Mehrzahl der australissima Vrty., klein wie bei calliopis Bsdw. Die Us. beider Geschlechter ist dunkler. (Nach Verity).

Australissima Vrty. und apenninophila Vrty. beschreibt Verity folgendermaßen: „The race of the Apeninnes, as shown by a large series of the Fegana valley, m. 500 (near Lucca), in my collection, belongs clearly the alpophila mountain group by its distinctly brown underside, but it is less dark on both surfaces; the females have a limited blue area at the base of the wings on the upperside. The race of the plains of Central Italy has a white or light grey underside in the male; the colours are brighter in both sexes; the female has large orange lunules and the premarginal black spots of upperside are elongated as in nevadensis Oberth. from Spain; specimens with no blue scaling are common, it measures 23—28mm in expanse, whilst apennino- phila, just described measures 23—25 mm. | propose the name australissima taking as type the race of the tuscan coast (Forte

dei Marmi)“.

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Ultima beschreibt Verity vom Mte. Mainarde, Caserta, wie er schreibt von der südlichsten Grenze des Verbreitungsgebietes der Art. Die 5 mit etwas breiterem schwarzem Rand, die schwarzen Punkte etwas größer, ähnlicher der nevadensis Oberth. wie idas L. in anderen Gebieten. (Nach Verity.) Die beiden oben erwähnten 5 vom Mte. Sirente dürften wohl hieher ge- hören.

Nach Stücken von Augst im Aargau ist die Rasse rauraca Beuret beschrieben. Mir liegt Material dieser Rasse nicht vor. Die 9 haben eine sehr veränderliche Grundfarbe mit viel fei- nerem schwarzem Rand wie /ycidasoides Beuret. Die Hfl.-Rand- punkte fehlen bei 75°, der Stücke, beim Rest sind sie wenig entwickelt. Us. schmutzig- bis gelblichgrau, dunkler wie bei lycidasoides Beuret. Die weißen Teile weniger hervorgehoben. Vfl.-Zeichnung oft wenig entwickelt. Os. der 9 fast immer stark blau, bald mehr grünlich, bald mehr violett, heller oder dunkler. Nur 15—20 °/, lediglich leicht blau übergossen. Die gelben Zeich- nungen im Allgemeinen auf den Hfl. gut entwickelt, auf den Vfl. fehlend oder nur schwach ausgebildet. Bei den blauen 9 der Diskoidalmond häufig gut entwickelt. Us. hellbraun, die schwarzen Pieilflecke oft sehr ausgeprägt, die weißen Zeich- nungen reduziert. Bei beiden Geschlechtern die blaugrünliche Basalbestäubung stärker wie bei /ycidasoides Beuret. (Nach Beuret.)

Die zweite Generation wird von Beuret unnötigerweise postrauraca benannt. Eiwas kleiner, bei den 5’ die schwarze Zeichnung geringer, die 2 unten etwas dunkler, die Randmonde unten bei beiden Geschlechtern etwas lebhafter. Nur 50°), der Q blau, der Rest braun oder nur leicht blau bestäubt. (Nach Beuret.)

Ueber die Rassen des östlichen Mitteleuropas und Ost- europas sind in der Literatur kaum Angaben vorhanden, aus- genommen die später eigens zu hehandelnde Balkanrasse croatica Grund mit ihren verschiedenen Formen. Lediglich Stempffer und Schmidt (68) geben einige kurze Angaben, wobei das einzig Bemerkenswerte die Angabe ist, daß sich die Serien von Ungarn und die Serien aus der Ukraine, abgesehen von der Größe, nicht unterscheiden. Außerdem führt Beuret (8) noch an, daß ihm aus Sachsen, Schlesien, Böhmen und Polen Stücke vorliegen, welche eine Zwischenstellung zwischen

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pseudarmoricana Beuret und /ycidasoides Beuret einzunehmen scheinen.

Nach meinem Material scheint hier eine sehr weit verbreitete, zweibrütige Rasse vorzuliegen, die ohne (wenigstens nach meinem Material) nennenswerte Lokalformen zu bilden, von der süd- russischen Ebene bis Niederösterreich, Böhmen und Sachsen reicht, wo sie allmählich zu /ycidasoides Beuret bezw. pseudar- moricana Beuret überleitet. 5

Mir liegen, falls nicht anders bemerkt, größere oder klei- nere Serien vor von: Deutsch Altenburg, Niederösterreich (1 ); Spitz, Niederösterreich (1 2); Böhmen, Mittelgebirge (Ueber- gangsform zu /ycidasoides Beuret); Sulov, Neutragebirge; Kärn- ten, Karawanken, Drautal; Slavonien, Uratatal, Feistriz und Crna Prst!; Lipik (1 2); Ungarn (verschiedene Fundorte); Si- stow, Bulgarien (1 9); Wolhynien, Sitomir (1 5); Mala Bupa, Macedonien (1 3’ 2); Ukraine, Kiew Umgebung; Ural, Ufa (1 5) und Guberla (1 2). Ferner liegt mir noch ein 5 von Barnaul, Westsibirien vor, welches auch hieher zu stellen wäre.

Diese Rasse ist mit dem Namen acreon F. zu bezeichnen, nachdem Butier die acreon F.-IType als südrussisches © iden- 'tifiziert hat und Heydemann (39) die Beschreibung des J' nach Stücken aus Sarepta gegeben hat. Allerdings scheinen die Heydemann vorgelegenen 2 SQ aus Sarepta, ebenso wie meine Uralstücke einer etwas, besonders auf der Us. abwei- chenden Form anzugehören, da ich bei meinen Serien nirgends, ausgenommen bei dem 5 aus dem Ural, die von Heydemann besonders erwähnten flachen Pfeilflecke feststellen kann, son- dern meist eher das Gegenteil.

Größe von acreon F. nach meinem Material 5 30—32 mm, Q 26-36 mm. Im Gegensatz zu Stempffer und Schmidt (68) kann ich keine nennenswerten Größenunterschiede zwischen Stücken aus Ungarn und solchen aus der Ukraine feststellen. Doch wechselt die Größe bekannztlich sehr je nach den Witte- rungsverhältnissen usw. des Jahres. Die Os. der 5 sehr ähn- lich der der pseudarmoricana Beuret-5' Us. heller oder dunk- ler grau mit meist recht kleinen Ocellen, sehr feinen, oft sehr

! In Kärnten, wo die Rasse anscheinend tief in die Alpen eindringt, ändert sie trotzdem wenig ab und zeigt lediglich eine düstere, meist nicht so klare Us. Zur Ausbildung einer konstanten Höhenform ist es hier an- scheinend nicht gekommen.

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‚spitz ausgebildeten Kappenflecken. Orangebinde meist schmal, Metallflecke nicht sehr kräftig. Die weißen Dreiecksfleckchen nicht sehr ausgedehnt, aber häufig, besonders bei etwas dunk- lerer Grundfarbe, klar entwickelt. Os. der % sehr dunkel braun, fast nie mit auch nur einem Schimmer von Blau. Die Zeich- nung meist schlecht entwickelt, fast nie auf den Vfl. Fransen hell, nicht selten reinweiß. Doch kommen auch Stücke mit dunkelbraunen Fransen vor. Us. der des 5 entsprechend mit auch meist sehr schwach entwickelten Ocellen und sonstigen Zeichnungselementen. Orangebinde und Metallflecke in der Regel aber besser ausgebildet wie bei den J. Zwischen den beiden Generationen scheint kein wesentlicher Unterschied zu bestehen.

Die Balkanhalbinsel wird von der Rasse croatica Grund bewohnt. Sie ändert je nach den Fundorten mehr oder weniger ab und bildet eine Reihe guter Lokalformen. Die 5 zeigen im - Allgemeinen einen auffallend breiten Rand, verbunden mit mehr oder weniger schwarzen Adern auf der stumpf dunkelvioletten Os. Die großen Hfl.-Randpunkte fast immer gänzlich in den schwarzen Rand einbezogen. Nicht selten auf den Vfl. ein schwarzer Diskoidalmond angedeutet. Die @ meist sehr dunkel mit auf den Hfl. schwacher, auf den Vfl. gänzlich fehlender Zeichnung. Die Blaubestäubung der Fl.-Basis auf der Us. bei beiden Geschlechtern meist nicht sehr entwickelt.

Die zuerst beschriebene Form, croatica Grund. ist die Form des Litorals der Adria. Sie ist außerordentlich veränderlich. Die 5 haben meistens das für diese Rasse typische stumpfe Violettblau, doch kommen auch Stücke vor, welche ein helles, leuchtendes Blau zeigen, wie das von sehr hellen Stücken der Regensburger /ycidasoides Beuret. Der Rand ist in der Regel schmal, die Rippen häufig nicht schwarz, die Hfl.-Randpunkte nicht selten fast isoliert. Us. sehr hell, oft weißlich, mit sich stark abhebenden großen schwarzen Punkten, Gelbe Binde, schwarze Kappenflecke und Metallilecke sehr gut entwickelt. Die an und für sich sehr gut ausgebildete weiße Binde hebt sich meist schlecht vom hellen Grunde ab. Die 2 anschei- nend sehr veränderlich. Mir liegt eine kleine Serie © von Gravosa (Dalmatien) vor, welche sehr starke blaue Uebergie- Bung mit gut ausgeprägter rotgelber Binde auf allen Fl. zeigen. _ Us. ziemlich hell mit kräftig entwickelter Zeichnung. Grund (30) gibt an, daß die @ aus dem kroatischen Velebit nur selten

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Spuren von blauer Färbung zeigen, während er bei Sebenico ‘sowohl blaue als auch braune 9 antraf.!

Croatica-ähnliche Exemplare kommen auch unter den an- deren Balkanformen immer mal vor, z.B. zeigt ein J' aus Se- rajevo eine ausgeprägte weiße Us., während die übrigen Stücke von Serajevo zu balcanica Züllich gehören.

Verity beschreibt aus Krain (Pokojisce) latolimbo Vrty. als Form seiner Rasse opulenta. Mit letzterer hat sie jedoch sicher- lich überhaupt nichts zu tun. Sie zeigt das typische Blau der Balkanrassen, den breiten schwarzen Rand, schwarze Adern etc, und fällt besonders auf infolge ihrer Größe.” Die mir vorliegen- den 5’ 30—34 mm, die 2 29—33 mm. Us. bei J der ersten Generation sehr dunkel graubraun mit sehr klarer, gut ausge- gebildeter Zeichnung, fast fehlenden weißen Dreiecksflecken und dünner, aber verhältnismäßig ausgedehnter Basalbestäubung. Die zweite Generation ebenso, aber mit hellerer Grundfärbung. Q braun mit sehr schwacher Zeichnung. Us. ebenfalls kräftig gezeichnet mit, vor allem bei der ersten Generation, fast feh- lendem Weiß. Us.-Grundfarbe auch bei den @ der ersten Ge-

neration dunkler.

Außer von Pokojisce liegt latolimbo Vrty. auch von Medvode (Krain) vor.

Stücke, welche fast vollkommen der latolimbo Vrty. gleichen, auch von Serajevo und Prilep, Macedonien.

Balcanica Züllich ist aus dem Rilo-Gebirge in Südwest- Bulgarien beschrieben und scheint die am weitesten verbreitete Form der Balkanhalbinsel zu sein. Mir liegen Serien aus Sera- jevo, Pirin-Gebirge, Prilep und Üsküb (Macedonien) vor. Züllich erwähnt sie noch aus der Vucija bara in der Herzegowina.

Meistens kleiner wie die vorige, d zwischen 28 u. 30 mm, obgleich auch mal größere Stücke vorkommen, die dann, wie er- wähnt, gerne latolimbo-Charakter annehmen. Os. der S' wie oben schon bei Besprechung der Rasse geschildert. Us. häufig hell braun, mit gut ausgebildeter Zeichnung und ausgeprägter weißer Binde.

ı Wie Bollow im Seitz-Nachtrag aus der ausführlichen Beschreibung Grunds, welcher ausdrücklich das Vorkommen blauer ® anführt, folgern kann: „Die ®@ zeigen niemals einen, wenn auch nur schwachen blauen Schimmer auf der Os." ist mir nicht recht erklärlich,

® Wenn Züllich (78) schreibt, daß latolimbo Vrty. mit der Balkanrasse nichts zu tun habe, so ist er sicher im Irrtum, da ja derartige große Stücke mit mehr grauer Us. auch unter balcanica Züllich immer wieder auftreten.

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In den höchsten Lagen, etwa von 1400m an aufwärts, soll eine kleine, einbrütige, dem argulus Frey ähnelnde Bergform + vorkommen. Ich konnte hievon kein Material bekommen: !

Die letzte Form der Balkanhalbinsel ist stempfferschmidti Beuret aus Hammersdorf in den Transsylvanischen Alpen. Sie unterscheidet sich von balcanica Züllich in erster Linie auf der Üs,, die ein mehr oder weniger dunkles Braungrau zeigt mit häufig fast fehlenden weißen Zeichnungselementen. Gelbe Binde kräftig, aber fast immer sehr schmal, mit mehr oder weniger gut aus- gebildeten Metallflecken. Die schwarzen Pieilfiecke sehr redu- ziert. Q auffallend dunkel mit beinahe ganz fehlender gelber Zeichnung. Us. dunkel graubraun. Die Zeichnung gut entwickelt, manchmal auch, im Gegensatz zu den Z, die schwarzen Pfeile.

Transsylvanische Stücke liegen mir nicht vor, dagegen eine Serie einer sehr kleinen (J’ 23—28 mm, © 25—29 mm) zweiten Generation aus der Fruska Gora (Syrmien), welche ich Anfang Juli 1935 gesammelt habe und die ohne Zweifel zu an schmidti Beuret zu zählen ist.”

Aus dem südlichsten Teil der Balkanhalbinsel, aus Griechen- land, scheint idas_L. nicht bekannt zu sein, jedenfalls fehlen jeg- liche Angaben.

Asiatische Rassengruppe.

Die asiatische Rassengruppe, die ja durch das 5 Genital scharf von den europäischen Formen unterschieden ist, macht auch im Aeußeren einen recht einheitlichen, von den Euro- päern verschiedenen Eindruck. Insbesondere die Färbung und Zeichnung der Us., welche bei Behandlung der franscaucasica Rbl. näher beschrieben wird, ist auffallend, zeigt aber gewisse Aehnlichkeit mit der Us. der Rasse bellieri Oberth. Die an- scheinend in sämtlichen höheren Gebirgen sich findenden Höhen- formen dagegen zeigen oseits breiten schwarzen Rand und meist sehr düsteres Gesamtaussehen, gleichen aber useits mehr oder weniger der alpinen argulus Frey. Auch der dilficilis Stdr. ver-

ı Wenn Züllich schreibt, die Form sei mit argulus Frey identisch, so ist das ein Irrtum, da es sich ja um eine.Höhenform der Rasse eroatica Grund handelt, welche, nur durch ähnliche äußere Bedingungen bewirkt, einen ähn- lichen Habitus zeigt wie argulus Frey.

?2 Die Angabe Stempffers und Schmidts, daß in der Fruska Gora nur argyrognomon Brgstr. (ismenias Meig.) vorkomme, ist also zu berichligen.

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gleichbare Uebergangsformen scheinen vorzukommen (z. B. na- ruena Courv.).

In Armenien fliegt die Rasse /ranscaucasica Rbl., von wel- cher mir, außer Rebels % Type, einem ® aus Kulp, 15. VI. 01, leg.Korb, noch folgende Stücke vorliegen: 19° 4% Kulp, leg.Korb; 1 d Armenien; 1 5 2 2 Armenien, Kasikoporan, leg. Korb; 2 9 Eriwan, leg. Korb.

g 28—30 mm, © 27-35 mm. d auf der Os. licht violett- blau, mit schmalem schwarzem Rand und mehr oder weniger isoliert stehenden Hfl.-Randpunkten. Us. im Gesamteindruck bleich, braungrau mit ziemlich kräftiger grünblauer Basalbestäu- bung. Ocellen groß, weiß gerandet. Gelbe Binde schmal, manchmal in einzelne kleine Flecke aufgelöst, fahlgelb mit ver- hältnismäßig kräftig entwickelten Kappenflecken und kleinen Metallflecken. Die Adern treten auf allen Fl. stark hervor, wodurch, zusammen mit der bleichen Färbung, die Us. einen eigentümlichen Anblick bietet. Diese Erscheinung läßt sich bei fast allen mir vorliegenden asiatischen Formen mit Ausnahme der Gebirgspopulationen beobachten. 7 oseits häufig stark blau bestäubt mit dann meist sehr wenig ausgebildeter gelbroter Zeichnung. Ein 9 aus Kasikoporan, gänzlich ohne Blau, hat dagegen sehr stark ausgeprägte ledergelbe Zeichnung auf allen Fl, Us. der © entsprechend der Us. der J, aber mit meist noch stärkeren Kappenflecken und deutlichen weißen Dreiecks- flecken zwischen diesen und den Ocellen. Auch die Metall- flecke sind meist stärker ausgebildet.

Ein / und ein braunes ® mit der Bezeichnung „Eriwan leg. Korb“ bilden in Bezug auf die Us.-Zeichnung einen deut- lichen Uebergang zu der folgenden Höhenform.

Die höheren Gebirge Armeniens beherbergen eine ausge- sprochene Höhenform, welche ich altarmena nov. nenne.

Hievon liegen mir vor: 1 & Achalzich, leg. Korb; 1 Armenien; 1 J' Kasikoporan; 4 5 Armenien, Agri Dagh, VII. 2500—3000 m leg. Kotsch.

In der Größe steht diese Form wenig hinter franscaucasica Rbl. zurück. & 26-33 mm, © 32 mm. Os. der 5 wesentlich dunkler violettblau wie die der Vorigen, mit sehr breitem schwarzem Rand und immer in denselben einbezogenen Hil.- Randpunkten. Adern schwarz. Us. vollständig der von argu- lus Frey entsprechend. Das 5 vollständig blau, mit starken Hfl.-Randpunkten und schwacher roter Zeichnung auf allen Fl.

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Us. ebenfalls wie bei argulus Frey. Als Typen betrachte ich die S' vom Agri Dagh (in Sig. Pfeiffer) und das @ von Achal- zich (in Sig. Osthelder),

305 „Pontus, Amasia“ sind ebenfalls zur Rasse franscau- casica Rbl. zu ziehen. Amasia ist der westlichste bisher be- kannte Fundort in Kleinasien.

Ein 5 mit der Bezeichnung: „Koksu, Alai-Tal“ gehört einer ausgesprochenen Hochgebirgsform an. Größe 26 mm. Sehr dun- kel blauviolett, schwarz bestäubt, mit auffallend breiter schwar- zer Randbinde. Adern schwarz, Fransen graubraun. Us. wie bei altarmena Forst. argulus-artig.

2 kleine S' (25 u. 26 mm) aus Fergana zeigen oseits Aehn- lichkeit mit naruena Courv., weichen jedoch useits erheblich von ihr ab.

505 19 aus dem westlichsten Tian-shan, „mts. Bolshoi Tshimgan 1500 —2000 m 3.—17. VII. 34 leg. Sheljuzhko“ gehören zu einer Rasse, von welcher mir auch 2 J' aus der Umgebung von Taschkent vorliegen. 5 27—32 mm, 9 28mm. Os. der violettblau mit mäßig breitem schwarzem Rand, bei einzel- nen Stücken leicht schwarz markierten Adern und mehr oder weniger in den Rand einbezogenen schwarzen Hil.-Randpunk- ten. Us. sehr ähnlich der von franscaucasica Rbl., aber durch die stärker entwickelten schwarzen Kappenflecke kontrastreicher wirkend. An Stelle der Metallflecke große schwarze Punkte, in welchen bei manchen Stücken einzelne Metallschuppen sich fin- den. Das @ dunkelbraun, fast zeichnungslos. Us. entsprechend der des 5, aber die Ocellen auffallend vergrößert. Die bei den 5' nur sehr schwach angedeutete grünblaue Basalbestäu- bung fehlt beim & vollständig.

Ich nehme die Serie vom Tshimgan aus der Sig. Pfeiffer als Typen und nenne diese Rasse tshimgana ssp. nov.

Ein © „Duktan, Sarafshan“ scheint dieser Rasse nahezu- stehen.

Von Naryn, dem Issyk-kul und dem lligebiet kommt die Rasse naruena Courv. Mir liegen folgende Stücke vor: 5 © Tian-shan, Naryn 2140 m VL—VIL 08 coll. Merzbacher; 1 9 Naryn; 2 5 Dsharkent; 25 1 2 Issyk-kul VIL

Die Narynstücke waren Courvoisier bei Aufstellung der Rasse vorgelegen. Es handelt sich hier anscheinend um eine Form der mittleren Höhenlagen, etwa vergleichbar der alpinen difficilis Stdr. Ich gebe im Folgenden einen Auszug aus Cour-

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voisiers Beschreibung, mit der auch die Stücke von Dsharkent und vom Issyk-kul gut übereinstimmen.

d: dunkelblaue Os. mit oft stark schwärzlich bestäubten Adern, breite, schwarze Fl.-Säume, längs des Hinterrandes stets einige starke schwarze Zacken in die blaue Fläche hinein- ragend, bei einzelnen als getrennte Flecken vom Saum abgelöst. Die Us. hellgrau, fast weiß, mit breiter grünlicher Wurzelbestäu- ‘bung, kräftigen Bogenaugen, lebhafter rotgelber Randbinde und mit sehr großen Silberaugen,

Ich möchte dieser Beschreibung noch beifügen, daß die Metallilecke bei einzelnen Stücken ganz fehlen, bei anderen da- gegen sehr groß, leuchtend und manchmal basalwärts zu einem Dreieck ausgezogen sind. Die Kappenflecke haben meist die . Form sehr spitzer Winkel.

Die @ oben dunkelbraun mit schwachen, rotgelben Rand- flecken der Hfl, und fast weißen Fransen. Unten hell graubraun mit verhältnismäßig kräftiger Basalbestäubung. Die Zeichnung entspricht der des $%. Größe: 5 28—33 mm, @ 28--30 mm.

1 & aus Kuldscha, Iligebiet und 3 S 1 9 aus Ak-su stim- men o- wie auch useits gut miteinander überein. &' 28—30 mm, © 30mm. Os. der J hell violettblau mit schmalem bis mäßig breitem Rand und fehlenden oder zum mindesten nie isoliert stehenden Hfl.-Randpunkten. Die Us. zeigt die fahle Zeichnung der asiatischen Tieflandrassen in extremster Weise. @ mit gut ent- wickelter rotgelber Zeichnung auf der Os. aller Fl. und hellbraunen Fransen. Us. wie die des 5, aber mit breiterer Orangebinde.

Ich glaube, daß dies die zentralasiatische idas-Form der tieferen Lagen darstellt, während naruena Courv. als Form der mittleren Lagen zu den ausgesprochenen Höhenformen überlei- tet. Es ist dies selbstverständlich nur eine Vermutung, welche noch der sicheren Bestätigung bedarf.

Als colossa A.B.H. wurden i. ]. sehr große Stücke aus dem Juldustal benannt.

Zum Schluß möchte ich noch drei Stücke erwähnen: 1 5 einer ausgesprochenen Hochgebirgsform mit der Bezeichnung „Altai“ ; 1 5‘, vollkommen entsprechend den oben beschriebenen Stücken von Ak-su, mit\der Bezeichnung „Mongolei“ und 1 % „Kenitei, Sibirien“. Ich führe die Tiere hier an, da, falls die Fundorte stimmen, die Verbreitung von idas L. doch wesentlich weiter nach Osten reichen würde, als man nach dem bisher bekannten Material annehmen konnte.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI. H. 2. 5 '105

Lycaena tancrei Graes.

Diese, auf das östlichste Asien beschränkte Art, steht wohl der Lyc. idas L. am nächsten und ist, wie ja schon erwähnt, un- ter Umständen nur die ostasiatische Rasse derselben. Im 5 Geni- tal stimmt sie vollkommen mit dem der asiatischen idas-Rassen überein, im Habitus sind allerdings manche Unterschiede fest- zustellen. Die wenigen mir vorliegenden Stücke 593,19) stimmen vollkommen zu Graesers Originalbeschreibung, sodaß ich am besten diese hier zitiere: „Die Os. der 5 trägt ein eigen- tümliches, von der Färbung aller verwandten Arten abweichen- des helles Blau, welches etwas an die Färbung der 5 von Lyec. amanda Schn. erinnert, bei tancrei aber strahlender ist und hier bei den meisten Stücken nach dem Vorder- u. Außenrande hin eine mehr oder weniger starke Beimischung von Weiß erhält, wodurch die Grundfarbe weniger rein erscheint als bei argyro- toxus und argus. Die Adern sind bei den frischen 5 von der Wurzel bis zur Fl.-Mitte und besonders am Vorderrande der VIl. mit weißlichen Schuppen bedeckt, nach dem Außenrande hin nehmen dieselben allmählich eine schwarzgraue Färbung an und vereinigen sich mit der tiefschwarzen Limballinie. Bei argyro- toxus und cleobis sind die Adern stets sehr deutlich schwarz angelegt. Am Außenrande läuft eine schmale, nicht scharf begrenzte, schwarzgraue Randbinde hin; auf den Hfl. steht in dieser Binde eine Reihe tiefschwarzer runder Flecken; diese Flecke sind bei manchen Stücken mit der Limballinie verschmol- zen, bei anderen durch eine feine Einfassung mit der blauen Grundfarbe umgeben und dadurch von der Limballinie scharf getrennt. Die @ sind einfach schwarzbraun, nur am Außenrande der Hil. zieht sich eine Reihe runder, schwarzer Flecken hin, welche mit einer rotgelben Einfassung umgeben sind; diese Ein- fassung geht nach außen zu allmählich in Weiß über, was bei keinem der zahlreichen mir vorliegenden ? der verwandten Ar- ten der Fall ist. Die Fransen sind weiß, an den Stellen, wo die Rippen den Außenrand berühren, an der inneren Hälfte schwarz. Auf der Us. zeigt tancrei hinsichtlich der Zahl und Stellung der schwarzen Flecke keine wesentlichen Unterschiede von ihren Verwandten, doch ist die grauweiße Grundfarbe heller, einfarbiger, als bei den übrigen Arten und zeigt nur an der Fl-Basis einen schwachen blauen Schimmer. Auch sind bei

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tancrei alle Zeichnungen schwächer, undeutlicher. Einzelne Stücke tragen in den Außenrandsflecken auf der Us. der Hfl. einen schwachen, grünlichen Metallschimmer, welcher jedoch den meisten fehlt. Fühler schwarz, weiß geringelt; Fühlerkolbe braun mit weißer Spitze, Augen weiß eingefaßt; Palpen blau- weiß mit schwarzem Endgliede, nach unten grauschwarz be- haart; Brust, Schenkel und Schienen bläulichweiß; Rücken und Os. des Hinterleibes schwarz, mit langen weißlichblauen Haaren besetzt. Us. des letzteren gelblich weiß. Fl.-Spannung 29 bis 33 mm." (Graeser.)

Graeser beschreibt die fancrei aus Nikolajewsk an der Amur- mündung, wo sie auf Bergwiesen gefunden wurde. Mir liegen vor: 1 J' „Nikolajewsk 1887"; 1 5 „Amur”; 1 9 „Radde, Amur leg. Korb“; 2 5 „Sichote Alin, Tjutjuge”; 1 5 „Sibiria or.” Näheres über die Verbreitung kann ich nicht angeben, da sich auch in der Literatur keinerlei Angaben finden.

Lycaena cleobis Brem. (— aegonides Brem.)

Lyc. cleobis Brem. ist auf das östliche Asien, mit Ausnahme des nichtpaläarktischen Südens beschränkt. Wie weit ihre Ver- breitung nach Westen reicht, ist nicht mit Sicherheit festzustellen. Die westlichsten Fundorte, von welchen mir .cleobis Brem. vor- liegt, sind Minussinsk (5 $ 3 © leg. Koshanzikov VII. 31) und Sun-pan-ting, Szetschwan (2 5 ex coll. Stötzner). Sun-pan-ting ist auch der südlichste mir bekannte Fundort.

_ Wie bei der doch immerhin großen Verbreitung zu erwar- ten, kann ich neben einer sehr großen individuellen Variation auch Anzeichen einer geographischen Rassenbildung feststellen. Ich möchte aber bei dem nicht sehr zahlreichen Material von der Aufstellung von Rassen noch absehen. Japan, das Ussuri- gebiet, die Umgebung von Wladiwostok, das mittlere und obere Amurgebiet, die Umgebung von Irkutsk, Szetschwan und Minus- sinsk scheinen jedenfalls von guten geographischen Rassen be- wohnt.

Cleobis Brem. steht der idas L. wohl ebenfalls sehr nahe, weniger zwar nach dem äußeren Habitus als nach dem 5’ Ge- nital, welches fast vollständig einem großen idas-Genital ent-

spricht, mit Ausnahme der im Verhältnis meist etwas längeren Subunci.

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Die Größe schwankt zwischen 29—38 mm bei den Jg, 30-36 mm bei den 2. Die größten Stücke kommen aus der Umgebung Wladiwostoks und aus Japan, die kleinsten, abge- sehen von der Höhenform ida Gr.Grsh., vom Amur.

Die Os. der 5’ schwankt in der Färbung von fast schwarz mit nur einzelnen blauen Schuppen, bis zu reinem Blau mit verhältnis- mäßig schmalem schwarzem Rand. Der Zellschlußfleck auf den Vfl. meist gut ausgebildet. Fransen bis zur Hälfte braun ge- scheckt, die äußere Hälfte rein weiß. Us. sehr veränderlich in der Grundfarbe, von fast rein weiß bis zu düsterem Graubraun, mit meist schwacher blauer Basalbestäubung. Inwieweit die Us.- Färbung rassebedingt ist, wage ich nach meinem Material nicht endgültig zu entscheiden. Fest scheint zu stehen, daß mit Aus- nahme der noch zu besprechenden Höhenform die dunkelsten Us, bei den Populationen von Japan anzutreffen sind. Rein weiße Us. zeigen Stücke aus dem Sichote Alin und vom Ussuri. Ein merkwürdiges Bild zeigen Stücke aus der weiteren Um- gebung von Wladiwostok (Insel Ostrow und Nikolsk Ussurisk), bei welchen die Hfl.-Us. mehr oder weniger rein weiß ist, wäh- rend die Vfl. auf der Us. hell braungrau sind. Jedoch kommen auch einzelne Stücke mit rein weißer Us. vor. Die Entwicklung der Ocellen ist ebenfalls sehr veränderlich. Am stärksten aus- gebildet sind sie bei den Ussuri-Stücken und bei denen aus der Umgebung von Wladiwostok. Ebenso bei den Tieren aus Japan. Die gelbe Binde ist auf allen Fl. immer gut entwickelt, die ‚schwarzen Pfeilflecke gut, die Metallocellen meist schwach oder _ auch garnicht ausgebildet. Die weißen Keilflecke meist zu einem breiten verwaschenem Band ausgedehnt, welches häufig mit der Grundfarbe verschwimmt.

O dunkelbraun mit auf den Vfl. fehlender, auf den Hil. schwach entwickelter Zeichnung. Lediglich die © von Minus- sinsk zeigen auch auf den Vfl. Spuren einer Zeichnung, wäh- rend das einzige mir aus Japan vorliegende 9 gänzlich zeich- nungslos ist. Die Fransen im Allgemeinen wie bei idas L., braun, mit Ausnahme der immer weißen Vfl.-Spitze. Jedoch kommen auch @ mit fast rein weißen Fransen vor. Us. der des 5 ent- sprechend mit etwas stärker braunem Ton.

Ida Gr.Grsh. (= kenteana Stgr.) scheint die in allen Gebirgen des Verbreitungsgebiets der cleobis Brem. vorkommende Höhen- form zu sein. Sie ist kleiner, die 5 meist auch dunkler. Die in der Literatur erwähnten besonders weißen Fransen unter-

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scheiden sich nach meinem Material in nichts von denen der typischen cleobis Brem. Die Us. von ida Gr.Grsh. ist düster braun mit stark verringertem Weiß, sonst aber normaler Zeichnung. Die @ ebenfalls meist kleiner mit auf der Us. häufig stark re- duzierter weißer Zeichnung. Im übrigen :von cleobis % nicht verschieden.

Ida Gr.Grsh. ist aus den Dschacharbergen beschrieben. Ich habe kleine Serien aus dem Kentei, dem Sajan-Gebirge und aus Sun-pan-ting, Szetschwan.

Eine genaue Abgrenzung gegenüber cleobis Brem. ist natur- gemäß nicht möglich, da sie eben nach der Höhe gleitend in- einander überzugehen scheinen.

Matsamura beschreibt von verschiedenen Lokalitäten Japans vier „Arten“ ishidae Mats., asamensis Mats., shiroumana Mats., yarigadakeana Mats. z. T. nach nur je einem Stück. Da mir die Urbeschreibungen nicht zugänglich sind, folge ich den Angaben Bollows im Seitz, Nachtrag Bd. 1. Es scheint sich demnach um mehr oder weniger geringfügige Lokalformen oder z. T. auch nur um Individualaberrationen der großen japanischen cleobis-Form zu handeln. Zwei mir vorliegende 5 mit der Bezeichnung „Oiwake, Mt. Asama, Japan V1.33*, welche der asamensis Mats. entsprechen, sind, wenn auch vielleicht eine gute Rasse, so doch _ jedenfalls der Art cleobis Brem. zugehörig.

Lycaena argus L.

Lyc. argus L., welche bisher immer in die Nähe von idasL. gestellt und als nächst verwandt angesehen wurde, kann vor allem auf Grund der Ergebnisse der Genitaluntersuchungen unter keinen Umständen in die idas-Gruppe eingereiht werden. Aber auch von der sephyrus-Gruppe, zu der argus L. ebenfalls manche Beziehungen aufweist, trennt ihn trotz gewisser Aehn- lichkeiten das J’Genital. Die Uncuspartie zeigt zwar die für die sephyrus-Gruppe bezeichnende Gestalt, aber die Ausbildung der Valven und vorallem der nach meinen bisherigen Befunden in der Gattung Lycaena einzig dastehende dreiteilige Anellus lassen eine Zurechnung zur sephyrus-Gruppe nicht zu. Es bleibt also als beste Lösung übrig, argus L. zwischen die idas-Gruppe und die sephyrus-Gruppe als selbständige Gruppe zu stellen.

Arsus ist über ein ungeheures Gebiet verbreitet, von den Küsten des atlantischen Oceans im Westen bis zum Stillen Ocean

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im Osten, oder, falls micrargus Btl. sich als gute Art heraus- stellen sollte, immerhin noch bis zum Kenteigebirge. Nach Nor- den geht argus in Skandinavien bis ungefähr zum Polarkreis, doch sind die nördlichsten Angaben höchst unsicher." Wie weit die Verbreitung nach Norden in Rußland und Sibirien reicht, kann in Ermangelung von Material nicht festgestellt werden, da auch in der Literatur jegliche Angaben fehlen. Jedenfalls dürfte die Nordgrenze um mehrere Breitengrade südlicher liegen wie in Skandinavien, wohl nicht viel über dem 60.’ nördl, Br. Die Südgrenze bildet in Europa die Küste des Mittelmeeres. Von

AA

Valvenspitzen von Lycaena argus L.

a Europäische Gruppe. c Zentralasiatische Gruppe. b Vorderasiatische Gruppe. d Ostasiatische Gruppe. (Vergr. 80X)

den Mittelmeerinseln beherbergt lediglich Corsica die Rasse corsica Bell., auf den anderen großen Inseln scheint argus zu fehlen. In Asien ist der weitere Verlauf der Südgrenze noch äußerst unsicher. Im südlichen Anatolien scheint argus be- reits zu fehlen,” aus dem Hochland von Kurdistan liegt er vor, dagegen scheint er im Iran auf den nördlichsten Teil beschränkt zu sein. Aus Afghanistan und dem Hindukusch fehlen Material und Literaturangaben, dagegen liegt aus dem NW -Himalaya eine allerdings in Bezug auf die Heimat sehr fragliche kleine Serie vor. Weiter bis zur Küste des Großen Oceans liegen wieder keinerlei genaue Angaben vor, doch scheint argus in China nicht sehr weit nach Süden zu gehen, er fehlt z. B. offen- sichtlich in Szetschwan. Sichere Angaben und Material liegen

! Mir liegen allerdings zwei 2 vor mit der Angabe: „Lappland, Lule“. ?2 Tutts Angabe: „Afka, Syrien (Nicholl)" beruht sicher auf einem Irrtum.

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nur aus Nordchina vor. In Japan ist er anscheinend überall verbreitet.

Daß argus bei dieser weiten Verbreitung und nachdem er ziemlich in allen Biotopen, von der Meeresküste bis ins Hoch- gebirge vorkommt, zahlreiche Rassen und Lokalformen bildet, ist nicht weiter verwunderlich. Die Rassen lassen sich nach dem 5 Kopulationsapparat, genauer nach der Bildung der Val- venspitzen in vier, nach dem Genital gut zu unterscheidende Rassengruppen einteilen. Ich verweise auf die Abbildung, da die sofort ins Auge fallenden Unterschiede sich trotzdem schwer in Worte fassen lassen. Die zu einer Rassengruppe zusammen- zufassenden argus-Rassen zeigen merkwürdigerweise im äußeren Habitus oft sehr große Verschiedenheiten mit Ausnahme der ostasiatischen, welche auch im Aeußeren ein sehr einheitliches Bild bieten. Im übrigen ist es natürlich nicht so aufzufassen, daß irgendwo eine schroffe Grenze zwischen den Rassengruppen besteht. Bei der europäischen und der südrussisch-vorderasia- tischen konnte ich ziemlich reiches Material aus dem Grenz- gebiet bekommen und untersuchen. Da findet sich nun, daß bei den Populationen im südlichen Teil der Balkanhalbinsel, trotz des allgemein europäischen Charakters doch die Zahl der Stücke mit vorderasiatischem Charakter zunimmt, während umgekehrt das Entsprechende bei der anatolischen orientalis Tutt zu bemerken ist. Aber doch sind, schon bei Untersuchung klei- ner Serien, die Unterschiede so ausgeprägt, daß man z.B. ab- gesehen von den äußerlichen Merkmalen orientalis Tutt von der anatolischen Bergform sultana Forst. beim Vergleich der 5’ Ge- nitalien sofort unterscheiden kann.

Die vier Rassengruppen sind folgende: Die europäische Rassengruppe in Europa mit einer Rasse auf den Gebirgen Anatoliens, die südrussisch-vorderasiatische in Klein- asien, Iran, südrussischem Tiefland, Kirgisensteppe, Tiefland von Turan und westlichem Tian-shan. Ferner eine sibirisch- zentralasiatische mit folgender Verbreitung: Sibirien vom Ural bis ins Sajanische- und Kenteigebirge, Altai und, allerdings sehr fraglich, Himalaya. Als vierte ist noch die ostasiatische Rassengruppe zu nennen von Japan, Nordchina, Mandschurei, dem östlichen Transbaikalien und merkwürdigerweise einer Rasse im Pamir. (Altai?)

Aus Asien liegt z. Z. noch so wenig Material vor, daß un- sere Kenntnisse über die Verbreitung und Rassenbildung höchst

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lückenhaft sind; z. B. liegt von argusL. aus dem ganzen riesen- haften Gebiet zwischen Chingangebirge im Osten, Pamir, Tian- shan im Westen, Altai und Sajangebirge im Norden und Himalaya im Süden weder Material vor, noch sind Literaturangaben vor- handen. Dies Gebiet, also in der Hauptsache die Gobi, das Tarimbecken, Tibet mit dem Kuen-lun dürfte wohl von der zentralasiatischen Gruppe bewohnt sein.

Das, wenigstens nach unseren bisherigen Kenntnissen, iso- lierte Vorkommen einer Rasse der ostasiatischen Rassengruppe im Pamir ist vorläufig nur durch mehr oder weniger gewagte Hypothesen zu erklären. Falls, was absolut nicht ausgeschlossen erscheint, die ostasiatische Gruppe in zusammenhängender Ver- breitung bis zum Pamir reicht, sie also große Teile Asiens neben anderen argus-Rassen bewohnt, müßte sie als gute Art abgetrennt werden, zumal ja auch das J'Genital gegenüber den drei ande- ren Gruppen durch die etwas schlankeren Valven, sowie auch im Bau der Valvenspitzen verschieden ist. Doch muß diese Frage noch zurückgestellt werden bis aus den betreffenden Gebieten einmal mehr Material vorliegt.

Die Rasse ongodai Tutt wäre nach der Beschreibung auch zur ostasiatischen Rassengruppe zu rechnen und also ein Par- allelfall zu pamira Forst. Genaues läßt sich natürlich erst nach gründlicher Untersuchung von Material aus dem Altai sagen. Aehnlich liegt der Fall bei sifanica Gr.Grsh. aus dem Dschachar- gebirge.

Im nördlichen Teil seines Verbreitungsgebietes und in den Gebirgen hat argus nur eine Generation von Ende Juni bis Ende August. In den südlichen Gebieten, in Europa etwa von den Alpen an südwärts, tritt argus in zwei Generationen auf. Eine dritte Generation wird nur von einigen Autoren angegeben, so z. B. von Powell von der Mittelmeerküste. Auch aus der Campania und von der Balkanhalbinsel wird eine dritte Gene- ration gemeldet. Ich glaube jedoch, daß es sich, soweit nicht überhaupt Irrtümer vorliegen, nür um durch abnorme Witterungs- verhältnisse hervorgerufene partielle dritte Generationen handelt, welche dann im September und Anfang Oktober beobachtet werden. Daß argus irgendwo regelmäßig in drei Generationen auftritt, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Die Generatio- nen unterscheiden sich meist sehr wenig, vielfach ist die zweite Generation etwas kleiner, auch zeigt sie häufig eine etwas hel-

lere Färbung der Us. bei beiden Geschlechtern. 112

Lyc. argus L. ist diejenige der hier behandelten Arten, die in ihrem Aussehen am meisten von Umweltfaktoren beeinflußt wird, und die Population ein und derselben Stelle kann je nach der Witterung in zwei aufeinanderfolgenden Jahren vollkommen ver- schieden aussehen. Als Beispiel sei nur die südbayerische uligi- nosa Dhl. genannt. Während diese voralpine Moorform normaler- weise viel heller ist wie die übrigen südbayerischen Populationen, erschien sie z. B. im Jahre 1926 vollkommen dunkel mit sehr breitem schwarzem Rand und machte vollständig den Eindruck einer Uebergangsform zu alpina Courv. Lediglich einzelne © zeig- ten die charakteristischen blauen Dreiecksfleckchen auf der Os, Diese Veränderung ist sicher eine Auswirkung der sehr ungünsti- gen Witterungsverhältnisse dieses Jahres. Andererseits kann man bei allen Rassen immer wieder Stücke antreffen, welche der spa- nischen hypochiona Rmbr. gleichen. Selbst von den nördlicheren Flugplätzen in England und Skandinavien sind solche bekannt geworden. Hohe Temperaturen mit Trockenheit scheinen diese Entwicklungsrichtung zu begünstigen, so treten z. B. in Italien in der Sommergeneration solche Stücke nicht selten auf, ohne daß diese helle Form hier zur Rasse geworden wäre, wie in Spanien und Südgriechenland. Auch von Japan liegen solche Exemplare vor.' Sehr veränderlich ist auch die Entwicklung der schwarzen Randbinde, sodaß z.B. bei der Rasse cleomenes Fruhst., welche ja wohl die kräftigste Ausbildung dieser Binde zeigt, hie und da, vorzugsweise anscheinend in Bosnien und der Her- zegowina, auch Stücke mit fast fehlendem Rand vorkommen kön- nen. Außerordentlich veränderlich ist auch die Ausbildung der orangegelben Binde auf der Os. der %. Es können manchmal bei Rassen wie cleomenes Fruhst. oder micrargus Btlr., welche normalerweise fast einfarbig braune 9 haben, lebhaft gezeich- nete Stücke vorkommen, während bei hypochiona Rmbr. oder orientalis Tutt vollkommen ungezeichnete, braune 9 auftreten können.

Große individuelle Unterschiede zeigen sich auch bei fast allen anderen Merkmalen, wie kräftigere oder schwächere Aus-

! Die Einflüsse der klimatischen Verhältnisse auf die Variabilität und evtl. auch die Rassenbildung sind noch viel zu wenig, d. h. eigentlich noch so gut wie gar nicht untersucht. Hier könnten nur sehr umfangreiche Zucht- versuche Aufklärung schaffen, die aber wohl hauptsächlich infolge der Schwie- rigkeit der Beschaffung des nötigen Zuchtmaterials sich nur sehr schwer werden durchführen lassen.

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bildung der Metallilecke, Färbung der Fransen, namentlich bei den 9, usw. Das einzige Merkmal, das je nach der Rasse, von ganz seltenen Ausnahmen abgesehen, konstant auftritt, bezw.

fehlt, ist der Diskoidalmond auf der Fl.-Os. der J..

Bezüglich der Größe der einzelnen Tiere läßt sich ebenfalls nur sagen, daß dieselbe sowohl nach den Rassen, wie auch in- dividuell außerordentlich veränderlich ist. Die zweite Generation ist, wie ja schon erwähnt, fast immer etwas kleiner, doch ist der Unterschied nicht bedeutend. Im Durchschnitt die größten Stücke bringt, nach meinem Material, cleomenes Fruhst. mit 5 von 28-34 mm, © 26—32 mm, die kleinsten die Rasse anato- lica Forst. mit S' von 22—23 mm, 9 21—22 mm hervor. Das größte Stück meines Materials ist ein 5 aus Nürnberg mit 36mm, das kleinste ein anatolicaQ vom SultanDagh, Anatolien, mit 18 mm. Was für Größenunterschiede innerhalb einer Popu- lation möglich sind zeigt folgendes: Die Maße des größten und des kleinsten 5 aus der mir vorliegenden Serie. von Nürnberg sind 36 und 22 mm.

Es ist einleuchtend, daß bei einer so großen Variations- möglichkeit bei der Aufstellung von Rassen nur mit größter Vorsicht vorgegangen werden darf, und es ist unverantwortlich so zu verfahren wie z. B. Tutt, Chapman und Verity bei der Aufstellung ihrer vielen, meist höchst mangelhaft begründeten „Rassen“.

Die europäische Rassengruppe besteht aus einer großen Anzahl in ihrem Habitus sehr verschiedener Rassen, welche in- des durch gleiche Ausbildung des J’Genitalapparates zusammen- gehören. Die Rassengruppe ist im großen und ganzen auf Eu- ropa beschränkt. Lediglich die Rasse sultana Forst. bewohnt die Gebirge Anatoliens. Andererseits wird die südrussische Steppe “von der Rasse wolgensis Forst., welche bereits zur vorderasia- tischen Gruppe zu zählen ist, bewohnt. Wieweit die europäische Rassengruppe weiter nördlich nach Osten reicht, ist mangels Material noch nicht festzustellen.

Als argus L. im engeren Sinne sind nur die nordeuropäischen Populationen zusammenzufassen, bei denen sich die f' im All- gemeinen durch eine hellere Us., einen schmäleren schwarzen Rand mit fast immer isoliert stehenden Hfl.-Randpunkten aus- zeichnen. Der schwarze Zellstrich fehlt meistens oder ist nur

ganz schwach angedeutet. Die 9 sind fast immer mehr oder

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Tee EEE

weniger blau bestäubt, auf der Us. allgemein heller wie z. B. mitteleuropäische Stücke. Hiezu zählen die mir vorliegenden Serien von Schweden, Norwegen, Finnland und Lappland. Be- züglich. Verbreitung nach Norden und Flugzeit wurde oben schon gesprochen. Die Südgrenze bildet die Ostsee bezw. der Finni- sche Meerbusen. Jedenfalls gehört eine Serie von verschiede- nen estländischen Fundorten zu aegon Schiff. Wie die Verbrei- tung und Abgrenzung nach Osten in Rußland sich verhält ist mangels Material nicht zu klären, da auch jegliche Literatur- angaben aus den fraglichen Gebieten fehlen.

Sicher gehören aber zu argus L. Stücke aus North Kent, welche der cretaceus Tutt entsprechen.

Zu den englischen argus-Formen sei hier folgendes bemerkt: Tutt nimmt (Ent. Rec. XXI p. 59) für England folgende Formen an: argus L. mit düsterer Us. (auf Heideland), crefaceus Tutt mit bleicher Us., schmälerem Rand der / und blaubestäubten 9 (auf Kalkboden) und eine dritte Form masseyi Tutt, kleiner als

- cretaceus Tutt (auf Moorgelände). Nach dem mir vorliegenden

Material, das allerdings zur endgültigen Klärung dieser Frage zu gering ist, muß cretaceus Tutt und masseyi Tutt als zur nor- dischen argus L. gehörig betrachtet werden, während die breit gerandeten Populationen mit dunkler Us., welche Tutt irrtüm- licherweise als argus L. bezeichnet, zu den westiranzösischen Formen die nächsten Beziehungen zeigen. Masseyi Tutt ist nach den Angaben Tutts an die nässesten Stellen der Moore gebun- den, dürfte also ein Gegenstück zur südbayerischen uliginosa Dhl. bilden. Leider läßt sich aus dem vorliegenden Material Genaue- res über die Verbreitung der drei Formen nicht ersehen. Auch in der Literatur finden sich überall nur die Tuttschen Angaben. Jedenfalls war argus schon vor der Trennung Englands vom europäischen Festland dort bereits heimisch, und zwar in der nördlichen und in der mitteleuropäischen Rasse bezw. der west- französischen Form der letzteren. Die beiden Rassen scheinen soweit ausgebildet und differenziert gewesen zu sein, daß sie sich auch nach der inzwischen erfolgten Isolierung der britischen Inseln bis heute getrennt erhalten haben. Ob und wie weit eine Vermischung stattgefunden hat, läßt sich nach dem mir vorlie- genden Material nicht feststellen. In Irland und Schottland soll argus sehr selten und lokal vorkommen (Tutt). In welcher Rasse, ist nicht festzustellen.

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Aegon Schiff. (= aegiades Gerh.) ist die verbreitetste Rasse Mittel- und Westeuropas. Sie zeigt beim 3’ im Allgemeinen ein etwas dunkleres Blau, breitere Randbinde mit fast nie isoliert stehenden schwarzen Randflecken und meist dunklere, manchmal bräunliche bis braune Us. mit mäßiger Blaubestäubung der Fl-Wurzeln. Die dunkelsten Us. finden wir bei nord- deutschen und westfranzösischen Stücken. Der schwarze Zell- schlußfleck fehlt meistens. Die 9 zeigen ebenfalls eine etwas dunklere Us. wie die der Rasse argus L. und auf der Os. eine meist starke hellbraune Bindenbildung, welche aber hin und wieder auch mal ganz fehlen kann. Blaubestäubung der 9 kommt in der Regel überhaupt nicht vor. Das Verbreitungs- gebiet der aegon Schiff. reicht von der Nord- bezw. Ostsee- küste südlich bis zu den Alpen, westlich bis Westfrankreich und, wie schon oben besprochen, auch nach England. Im Osten ist die Grenze nicht ganz klar. Eine Serie von Estland gehört noch eindeutig zu aegon Schiff. Wo aber in Rußland

aegon Schiff. auf die östlich angrenzende Rasse stößt, ist noch -

völlig ungeklärt. Im Südosten gehören die Populationen Böhmens, Ober- und Niederösterreichs und Ungarns zu aegon Schiff. Die weiter südöstlich fliegenden, auch zu aegon Schiff. zu ziehenden Populationen werden im Zusammenhang mit den übrigen Balkan- formen besprochen.

Im Allgemeinen ist aegon Schiff. von allen Fundorten sehr einheitlich. Erwähnenswerte Formen kenne ich nur zwei: plou- harnelensis Oberth. und uliginosa Dhl. Piouharnelensis Oberth. (= pulchraphilonome Vrty.) beschreibt Oberthür (49) aus den Dü- nen von Plouharnel in der Bretagne. Nach einer mir vorliegen- den Serie (8 /, 10 2) vom Juni 1926 ist sie in erster Linie bemerkenswert infolge ihrer geringen Größe, dem sehr schmalen schwarzen Rand und dem leuchtenden Blau der J'. Die Os. der Hil. soll oft orangefarbige Randflecke tragen. Bei den mir vorliegenden Stücken ist davon nichts zu bemerken. Die © zei- gen einen Anflug von Blaubestäubung und häufig hellblaue Keil- fleckchen vor der hellbraunen Binde. Diese hellblauen Keil- fleckchen scheinen sich vollkommen unabhängig von der sonst üblichen Blaubestäubung zu entwickeln und zeigen auch ein wesentlich helleres Blau. Sie wurden bisher außer bei plou- harnelensis Oberth. lediglich bei uliginosa Dhl. und bei masseyi Tutt beobachtet. Die Us. zeigt im Gegensatz zur folgenden Form keinen Unterschied zu den benachbarten Populationen. Plou-

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harnelensis neigt sehr zu Aberrationen der Us., vor allem zu Confluenzen. Aus unmittelbarer Nähe (Molac, Morhiban) liegt eine vollkommen normale Serie vor und ich glaube annehmen zu dürfen, daß die plouharnelensis Oberth. wie die uliginosa Dhl. ein Produkt besonderer klimatischer Verhältnisse ist.

Ulisinosa wurde von Dannehl aus dem Beuerberger Moor, südlich München, beschrieben.' Ihre Hauptmerkmale sind: 5 oseits leuchtend silberblau mit weißer Bestäubung, welche beson- ders zwischen den Rippen, nach den Außenrändern zu, auffällig hervortritt. Auf den Hil. treten die fast immer isoliert stehenden schwarzen Randpunkte sehr scharf als weiß umringte Augen heraus. Der schwarze Rand sehr schmal. Die Us. hell, fast weiß. Q häufig mit leichter blauer Bestäubung der Fl.-Wurzeln und den oben schon erwähnten blauen Keilfleckchen. Us. gleichfalls heller. Uliginosa Dhl. ist von allen voralpinen Hochmooren Süd- bayerns u. Oberösterreichs, nördlich etwa bis in die Umgebung Münchens (Dachauer Moos) bekannt. Diese Form scheint, wie ja schon erwähnt, keine konstante Rasse zu sein, denn in manchen Jahren tritt argus an denselben Flugplätzen in oseits wie useits normalen, oft auch in verdunkelten, an alpine Stücke erinnern- den Exemplaren auf. Die Entstehung der uliginosa Dhl. ist aller Wahrscheinlichkeit nach auf die klimatischen Besonder- heiten ihrer Flugplätze, eben der Hochmoore, zurückzuführen. Es ist ja auch eine bei den Sammlern bekannte Tatsache: Je feuchter der Flugplatz, desto ausgeprägter die Merkmale der ‚uliginosa Dhl.

Für ein Eiszeitrelikt halte ich uliginosa Dhl. bestimmt nicht, da sie sich ja unter bestimmten Bedingungen vollständig zur normalen aegon Schiff. umwandelt und ganz bestimmt mit der nordischen Rasse argus L. nichts zu tun hat.

Erwähnenswert ist noch eine Form aus der Vendee (Longe- ville), welche leider nur in 1 0, 2% vorliegt. Während das vollkommen aegon-Charakter zeigt, weisen beide @ eine blaue Bestäubung der Fl.-Os. auf, aber ganz dünn über die gesamte

! Merkwürdigerweise wurde uliginosa von Dannehl als Form der argus Schiff., also idas L. (argyrognomon auct.) beschrieben, ein Fehler, der wohl nur durch die unglaubliche Verwirrung in der Nomenklatur dieser Gruppe zu erklären ist. Osthelder hat in seiner Fauna Südbayerns den Fehler richtig gestellt und es ist umso merkwürdiger, daß Bollow im Seitz, Nachtrag Bd. 1, uliginosa Dhl, wieder als Form von idas L. anführt,

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Fl.-Fläche, nicht in der charakteristischen Anordnung wie bei plouharnelensis Oberth.'

Verity (76) benennt besonders große Stücke mit hellerer Us., wie sie ihm besonders aus Frankreich und von Regensburg vorlie- gen, als „Rasse“ cretaephilonomeVrty. Derartige große und helle Stücke treten durch das ganze Gebiet überall mal auf und ver- dienen bestimmt keine Benennung, schon garnicht als Rasse. Wenn man trotzdem den Namen cretaephilonome Vrty. verwenden will, so lediglich als Aberrationsname für die genannten Extrem- stücke. Ich halte ihn für völlig überflüssig.

Philonomus Brgstr. wurde bisher meistens als alpine Form aufgefaßt. Das beruht höchstwahrscheinlich auf einem Irrtum. Mit Sicherheit kann diese Frage allerdings nicht mehr geklärt werden, da die Herkunft der Bergsträsserschen Exemplare nicht mehr eindeutig festgestellt werden kann. Allem Anschein nach handelte es sich um mitteldeutsche Stücke (nach Ochsenheimers Angaben aus der Leipziger Gegend), wo ja überall mal kleine und dunkle Stücke vorkommen können. Jedenfalls fehlt jeg- licher Beweis für eine alpine Herkunft der Tiere. Meines Wis- sens ist Ochsenheimer (Naturwissenschaftlicher Anzeiger 1821 p. 15) der erste, der, angeregt durch Meisners Beschreibung der aegidion, diese mit philonomus Brgstr. für identisch erklärte, dabei aber das Vorkommen derartiger Falter in den Alpen über- haupt bestritt. Als letzteres dann als Irrtum erkannt wurde, wurden beide Namen auf die alpine Form bezogen und dieser Fehler immer wieder kritiklos abgeschrieben. Philonomus Brgstr. wäre also nur zu halten als Name für besonders kleine und dunkle Stücke der Rasse aegon Schiff., also für das entgegen- gesetzte Extrem der cretaephilonome Vrty., und die Benennung ebenso überflüssig wie diese.

In den Pyrenäen findet sich die Rasse pyrenaica Tutt. Sie steht wohl der aegon Schiff. am nächsten, welche ja allem Anschein nach bis an die Pyrenäen reicht, ist aber doch schon eine gute Rasse. Mit hypochiona Rmbr. hat sie jedenfalls trotz der oft sehr hellen Us. bestimmt nichts zu tun. Pyre- naica Tutt, von welcher mir nur J von verschiedenen Fund- orten vorliegen, zeigt verhältnismäßig geringe Größe, dunklere

! Die im Seitz Nachtrag Bd. I p. 256 angeführte aegusella Vrty. ist nicht, wie Bollow angibt eine argus-Form, sondern nach Angabe Stempffers und Schmidts (68), welche ich auf Grund mir vorliegenden Materials vom Original- fundort bestätigen kann, eine argyrognomon Brgstr.-Form.

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Färbung mit breitem schwarzem Rand und, im Gegensatz zu den Höhenformen der hypochiona Rmbr., immer gutentwickel- ten Diskoidalfleck. Us. grau mit oft stark blauer Bestäubung der Fl.-Wurzeln und schwach entwickeltem Orangeband. Das Grau der Us. kann häufig bis fast Weiß aufgehellt sein: hypochionides Tutt. Stücke der letzteren Form, welche in der Hauptsache an tiefer liegenden Plätzen fliegt, weisen häufig auch eine Verschmälerung des schwarzen Fl,-Randes auf. Für die @ der pyrenaica Tutt, welche mir nicht vorliegen, führe ich die Beschreibung Tutts (72) an: „The 9 Q are dark fus- cous, with the orange lunules usually confined to three or four on hindwings an the fringes grey except at the apices of fore- wings, which are white, whilst the underside is brown in tint, the orange well marked, and there is a well-defined white sub- terminal band between the orange band and the submedian row of spois on the hindwings.”

In den Alpen fliegt eine sehr ausgeprägte Rasse: alpina Courv. (= altaegidion Vrty., false philonomus Brgstr.). Sie zeigt beim 5’ gegenüber ihren Nachbarrassen ein wesentlich tiefe- res, oft ins dunkelviolette spielendes Blau, breiteren schwar- zen Rand, schwarz markierte Adern und auffallend reinweiße Fransen. Sehr stark ausgeprägt ist der schwarze Diskoidal- mond auf der Fl.-Os., häufig sogar nicht nur auf den Vfl., son- dern auf allen FlL. Q@ meistens mit gering ausgeprägten Rand- binden und düsterer Fl.-Us. mit oft verhältnismäßig wenig Weiß vor der gelben Randbinde. Die Rasse ändert je nach der Höhen- lage und den verschiedenen klimatischen Verhältnissen stark ab, ohne jedoch konstante Lokalformen zu bilden. Mit Zunahme der Höhe werden die Tiere kleiner und meistens auf Os. und Us. dunkler. Die Metallflecke auf der Us. zeigen häufig Nei- gung zum Verschwinden: aegidion Meisn.' Die Us.-Färbung der &' ändert von hellem Weiß bis zum tiefsten Dunkelgrau ab. Letztere Färbung tritt besonders bei Stücken aus Süd- tirol häufig auf, findet sich aber nicht selten auch an anderen

1 Meisner betont in seiner Urbeschreibung (Naturw. Anz. 1818 p. 88) ausdrücklich das Fehlen der Metallflecke auf der Hil.-Us. Da dieses Ver- schwinden der Metallflecke zwar überall bei den alpinen Formen vorkommen kann, keineswegs aber, auch nicht in den höchsten Lagen, zum Rassemerk- mal wird, kann man nicht, wie es viele Autoren taten, aegidion Meisn. gleich alpina Courv. annehmen, sondern kann aegidion Meisn, nur als eine, wenn auch nicht selten auftretende Modifikation der alpina Courv. werten.

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Flugplätzen. Für derartige Stücke wäre der Name nigrescens Courv. zu gebrauchen, Die kleinen Stücke aus den höchsten Lagen, besonders der Schweiz, bei denen eine Verkleinerung der Flecke auf der Us. zu beobachten ist, können als valesiana M.-Dür. bezeichnet werden. Killiasi Christ. soll bei Tharasp als Lokalform auftreten. Nach meinem Material kommen aber Stücke mit stark vermehrtem Schwarz überall in den Alpen vor. Mir liegen derartige Exemplare nicht nur aus der Süd- schweiz vor, sondern auch aus Süd- und Nordtirol (Bozen, Dolomiten, Landeck, Stubaital). In den Südtälern der Alpen tritt die Rasse alpina Courv. in sehr großen und useits meist helleren Stücken auf, ohne daß man diese zweibrütigen Popu- lationen aber mit irgend einem Recht von alpina Courv. trennen könnte. Verity beschreibt hier sehr überflüssigerweise zwei „Rassen*“. Vom Pian del Sole oberhalb Intra am Lago Maggiore eine austera Vrty., welche größer sein soll wie killiasi Christ., mit etwas dunklerer Us.-Färbung. Ferner eine alpiumphilonome Vrty. von Waidbruck in Südtirol. Er gibt für diese als einziges Merkmal geringere Größe an, was bei Tieren der zweiten Gene- ration (Fangdatum 25. Juli) eigentlich kein Grund zur Aufstel- lung eines eigenen Namens ist, es sei denn, man will die Gene- rationen benennen. Der Name alpiumphilonome Vrty. ist also am Besten ganz zu streichen, während austera Vrty. immerhin noch als Bezeichnung der großen, zweibrütigen Populationen der Süd- täler zu vertreten ist. Notwendig scheint mir eine eigene Be- zeichnung für diese Populationen allerdings nicht.

Auf ähnlich schwachen Füßen wie die beiden Letzteren steht auch claraobscura Vrty., beschrieben aus der Nähe von Bonneval in Savoyen aus 1800 -2200 m Höhe. Ich kann an den mir vorliegenden Stücken aus der von Stempffer erbeuteten -Originalserie auch nicht das Geringste finden, was eine Ab- trennung und Benennung rechtfertigen könnte und fasse daher den Namen c/laraobscura Vrty. als weiteres Synonym zu alpina Courv. auf.

Die Rasse alpina Courv. ist beinahe über das ganze Gebiet der Alpen verbreitet, lediglich im Südosten, in Kärnten und Krain dringt die Rasse cleomenes Fruhst. bis in die Alpen vor, während im Westen, in den Alpes maritimes, die Rasse /ydiades Fruhst. ziemlich weit ins Gebirge vordringt. Im Süden geht alpina Courv., wie schon erwähnt, in Form von großen, zwei- brütigen Populationen tief in die Täler hinab (bis 500 m), ohne

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aber den alpina-Charakter dabei zu verlieren. Ob valmasinii Perlini aus dem Veltlin, von welcher ich weder die Urbeschrei- bung noch Material bekommen konnte, noch zu alpina Courv. zu zählen ist oder schon zu ifalorum Vrty., konnte ich nicht feststellen. In der Literatur wird valmasinii Perlini meistens als Synonym zu alpina Courv. aufgeführt, Courvoisier selbst hält aber valmasinii Perlini für von seiner alpina verschieden, da sie himmelblau und größer sei, mit nicht so prägnantem Saum

und fehlendem Mittelmond. Dies würde alles mehr auf italorum _ Vrty. verweisen. Entscheiden läßt sich diese Frage wohl nur durch Untersuchung der Perlinischen Typen, falls diese noch vorhanden sind. Im Norden geht aegon Schiff. am Alpenrand allmählich in alpina Courv. über. Mir liegen ausgesprochene Uebergangsformen in Serien von Schliersee, Garmisch und Salz- burg vor, während eine Serie von Ellmau bei Mittenwald den alpina-Charakter schon fast rein zeigt. Im Allgäu gehen die Uebergangsformen bis hoch in die Berge, z. B. am Nebelhorn.

Die iberische Halbinsel wird von der Rasse hypochiona Rmbr. bewohnt. Sie geht vom äußersten Süden der Halbinsel bis an den Südrand der Pyrenäen, im Osten sogar noch etwas darüber hinaus, um dann in Languedoc und der Provence in die Rasse /ydiades Fruhst. überzugehen. Die Pyrenäen wer- den von der Rasse pyrenaica Tutt bewohnt, welche keinerlei nähere Beziehungen zu hypochiona Rmbr. zeigt.

Hiypochiona Rmbr. ist weitaus die auffallendste argus-Rasse. Sie ist im Durchschnitt wohl eine der größten mit beim 5 auf- fallendem, leuchtendem, hellviolettem Blau, immer fehblendem Diskoidalmond, schmalem schwarzem Rand und isoliert stehen- den Hfl.-Randpunkten, welche häufig in einem weißen oder ver- waschen rötlichem Hofe stehen!: casaicus Chapm. Die Us. ist fast rein weiß mit verhältnismäßig kleinen, noch heller geran- deten Punkten, oft nur schwach ausgebildeten Metallflecken und verhältnismäßig gut ausgeprägter rotgelber Randbinde. Stücke mit reduzierter Us.-Zeichnung können als nomancha Ribbe be- zeichnet werden.

Die @ ebenfalls sehr groß, mit meist stark entwickelter gelber Randzeichnung auf allen Fl. Us. ebenfalls sehr hell mit gut ausgebildeter weißer Zeichnung, welche aber infolge der oft

I Bei den 9, nicht bei den 9, wie Bollow im Gegensatz zur Urbe- schreibung angibt.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI! H.2. 6 121

sehr hellen Grundfarbe nicht besonders hervortritt. Zeichnung allgemein stärker entwickelt, wie bei den o, besonders die Metallflecke.

Die Rasse tritt über ihr ganzes Verbreitungsgebiet sehr einheitlich auf und ändert lediglich nach der Höhenlage ab, aber immer unter Wahrung der hauptsächlichsten Rassemerkmale. Die Veränderung bezieht sich fast nur auf die Färbung der Us. der 5. Bei den 9 tritt außer einer gelegentlichen Reduktion der Zeichnung auf der Fl.-Os. in höheren Lagen keine Verän- derung auf. Die Populationen der Ebene und der Mittelgebirge zählen sämtliche zur typischen hypochiona Rmbr. In den höheren Lagen tritt bei den J eine Verdunkelung der Us. auf, häufig gleichzeitig mit einer Reduktion der Größe der Tiere. Hiezu sind folgende, meist sehr unwesentliche Formen zu nennen: iberica Tutt, beschrieben vom Fuß der Berge bei La Granja!, mit etwas breiterem Rand der J. Branualensis Tutt aus Bra- nuelas in L&on zeigt ebenfalls eine breitere Randbinde und dazu eine dunklere Us. Vigensis Tutt aus der Umgebung von Vigo - ist kleiner als die normale hypochiona Rmbr. Diese sämtlichen als Rassen beschriebenen Formen verdienten am Besten über- haupt keinen eigenen Namen. Hier seien gleich noch zwei weitere Namen aufgeführt: bejarensis Chapm. aus der Umgebung von Bejar in Zentralspanien, welche sich durch ihre Größe aus- zeichnet, ein klares Synonym zu hypochiona Rmbr., wenn man den Namen nicht für besonders große Stücke verwenden will, für welche aber schon der Name major Tutt zur Verfügung steht. Microhypochiona Vrty., beschrieben von Albarracin, soll in ganz Zentralspanien verbreitet sein. Sie soll durch geringere Größe und das Fehlen der Metallflecke auf der Hil.-Us. von der andalusischen hypochiona Rmbr. unterschieden sein. Mir liegen größere Serien von Albarracin und anderen zentralspani- schen Fundorten aus verschiedenen Jahren vor, ich konnte aber auch nicht den geringsten Unterschied gegenüber Tieren aus anderen Gegenden Spaniens konstatieren. Die angegebenen Merkmale treten in allen spanischen Serien individuell auf. Veritys Typenserie stammt wohl aus einem klimatisch nicht normalen Jahr, wo ja die angegebenen Veränderungen jederzeit _ möglich wären. Jedenfalls steht der Name microhypochiona Vrty.

I Tutt schreibt: „,.: at the foot of the mountains near La Granja." Bollow macht daraus (Seitz Nachtrag Bd. 1 p. 257) „auf den Bergen um La Granja.”

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auf äußerst schwachen Füßen und mit ihm ist wohl auch nur ein Synonym mehr geschaffen.

In den Hochgebirgen tritt die Rasse hypochiona Rmbr. in einer sehr ausgeprägten Höhenform auf. Ribbe (56) beschreibt sie von der Sa. Nevada von 1800—2500 m Höhe als vacaresa Ribbe. Mir liegen von dieser Form nur 4 5 vor, darunter die Type Ribbes und noch ein JS der Originalserie. Das Blau der 5 Os. ist wesentlich dunkler u. stumpfer als bei typischen hypochiona 5‘, der schwarze Rand etwas breiter, die Hfl.-Randpunkte aber noch fast freistehend. Der Hauptunterschied liegt auf der Us., welche ausgesprochen braungrau ist mit weißem Band vor den gelben Monden. Sehr stark entwickelt sind die Metallflecke der Hl. und die Blaubestäubung der Fl.-Wurzeln. Die mir nicht vor- liegenden © sollen sich von hypochiona® nur durch die grauere Us. unterscheiden.

Uebergänge zu dieser Form sind auch zwei J’ aus Los Ca- bos, Asturien, von welchen eines typischen vacaresa-Charakter zeigt und das andere ziemlich die Mitte hält zwischen hypo- chiona Rmbr. und vacaresa Ribbe, auf der Os. typische vacaresa, auf der Us. sehr hell mit beinahe vollständig verschwundenen Metallflecken. Ebenso vier 5 aus der Sierra de Guadarrama mit ebenfalls heller Us. Hiezu gehört auch die Form hispana- fusca Vrty. aus Guenca, Neu-Kastilien. Sie ist kleiner, mit dunk- lerem Blau der 5 und breiterem schwarzem. Rand. Die Us. sehr stark grau. Einige 5’ mit Orangeflecken auf der Hil.-Os. Die @ auf der Os. mit schwächerer gelber Zeichnung, meist nur auf den Hfl. Auf der Us. ist die Zeichnung bei beiden Ge- schlechtern sehr stark ausgeprägt. Die mir vorliegende Serie aus Guenca zeigt aber keinerlei Verschiedenheit gegenüber der hypochiona Rmbr. und ich nehme deshalb an, daß die hispana- fuscaVrty. eine der vacaresa Ribbe entsprechende Gebirgsform aus der Sierra de Guenca darstellt.

Der schwarze Diskoidalfleck tritt im Gegensatz zu der Hoch- rasse der Pyrenäen, pyrenaica Tutt, anscheinend bei den der Rasse hypochiona Rmbr. angehörenden Hochgebirgspopulationen selten auf, ebenso übertreffen sie jene meistens an Größe.

Erwähnenswert ist noch eine Serie aus den Pyren. orient. (Les Ambollos, VI. 31), welche schon zu den Populationen Süd- frankreichs überleitet, aber doch, trotz etwas dunklerer Färbung sowohl o- wie useits, noch echte hypochiona Rmbr. darstellen. Es

a 0)

scheint dies die einzige Stelle zu sein, wo hypochiona Rmbr. nach Norden die Pyrenäen überschreitet.

Eine eigenartige Rasse beherbergt die Insel Corsica: cor- sica Bell. Die 5 gleichen auf der Os. ziemlich den aegon J' mit sehr schmalem schwarzem Rand u. kleinen Hil.-Randpunkten, zeigen aber fast immer einen schwarzen Diskoidalfleck, wenn auch meist nur sehr schwach. Die 2, mit schwacher gelbbrauner Zeichnung, sind meistens stark blau übergossen. Das Charakte- ristische der corsica Bell. ist aber die Us. bei beiden Geschlech- tern. Sie ist graubraun beim 5, rein braun bei den 9, die sonst schwarzen Ocellen von der Farbe des Grundes, manch- mal etwas dunkler, aber immer braun, sodaß sie infolge der sehr ausgeprägten weißen Umrandung häufig nur als lichte Ringe auf braungrauem bezw. braunem Grunde erscheinen. Die weiße Zeichnung ist meist stark reduziert, ebenso die Metallilecke. An den Fl.-Wurzeln bei den o’ meist ausgeprägt blaue, bei den Q schwache, oft kaum angedeutete grüne Bestäubung.

Bei den mir vorliegenden Serien ist ein Unterschied zwi- schen den Generationen nicht zu bemerken.

Vom benachbarten Sardinien ist argus bis jetzt noch nicht bekannt geworden, scheint also dort wohl zu fehlen.

Südfrankreich, in der Hauptsache Languedoc, Dauphine und die Provence, wird von der Rasse /ydiades Fruhst. (= hypochion- alpina Vrty.) bewohnt, welche in vielem einen Uebersang zwi- schen hypochiona Rmbr. und italorum Vrty. bildet. 5 im Blau zwischen hypochiona Rmbr. und italorum Vrty. stehend, mit häu- fis auffallend weiß bestäubtem Vfl.-Rand. Schwarzer Rand nur mittelmäßig entwickelt, in höheren Lagen stärker ausgeprägt, der Diskoidalmond nur bei breitrandigen Stücken aus höheren Lagen angedeutet, sonst fehlend. Us. bei Stücken aus dem Rhonetal und von der Küste fast weiß, bei Tieren aus höheren Lagen dunkler werdend, bräunlich, nie grau, mit starker blauer Bestäubung der Fl.-Wurzel, manchmal bis über den halben Fl. ausgebreitet. © sehr veränderlich, von Stücken mit reich ent- wickelter Binde bis zu einfarbig dunklen Stücken in allen Uebergängen. Us. meist sehr hell braun, ähnlich den hypo- chiona @, mit wohl entwickelten, großen Ocellen. Bestäubung der Fl.-Wurzel meist kaum angedeutet.

Fruhstorfers /ydiades stammt aus Moulinet in den Alpes Maritimes. Zu ihr sind die Populationen aus den Cevennen,

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den Bergen der Provence, den Alpes Maritimes und den liguri- schen Alpen zu zählen.

Die Populationen des Rhonetales und der südfranzösischen Mittelmeerküste, welche, wie oben bereits erwähnt, hellere Us. und meist auch lichtere Os. mit schmälerem Rand zeigen, im Ganzen gesehen offensichtlich zu hypochiona Rmbr. überleiten, nennt Verity pseudohypochiona, Bei dieser Form sollen häufig blau bestäubte @ vorkommen. | Ferner beschreibt Verity noch zwei Formen, welche zwi- schen Iydiades Fruhst. und italorum Vrty. zu stehen scheinen: claralpina Vrty. aus dem Tal von Valdieri in den italienischen Alpes Marit. und lunensis Vrty. aus der Umgebung von Spezia im östlichen Ligurien. Aus Veritys Beschreibung ist so gut wie nichts zu entnehmen, die mir vorliegenden Serien von den ligu- rischen und Meeralpen entsprechen in der Hauptsache der I!ydia- des Fruhst. In dem in Frage kommenden Gebiet scheint sich ein fast unmerklicher Uebergang der /ydiades Fruhst. zur italo- rum Vrty. zu vollziehen.

Die Rasse der Apenninenhalbinsel, ifalorum Vrty. (= siren- tina Dhl.) ist vom Südrande der Alpen bis zur Südspitze Italiens verbreitet. Merkwürdigerweise scheint argus auf Sizilien nicht vorzukommen, jedenfalls ist sie von dort noch nicht bekannt. In Oberitalien geht sie im Westen an der ligurischen Küste un- merklich in die Rasse /ydiades Fruhst. über, im Osten geht sie bis an den Rand der Berge, während in Istrien schon Popula- tionen fliegen, welche zu cleomenes Fruhst. zu ziehen sind.

Das hauptsächlichste Rassemerkmal der ifalorum Vrty. ist bei den 5 die sehr hell graubraune, manchmal sogar reinweiße Us., ähnlich wie bei hypochiona Rmbr., während die Os. immer viel dunkler ist wie bei jener, von immer wieder mal vorkommen- den Einzelstücken, namentlich aus dem Süden, abgesehen. Der schwarze Rand nur mittelmäßig entwickelt, auf den Vfl. meist etwas stärker wie auf den Hfl., wo die schwarzen, vielfach gut entwickelten Randpunkte nicht selten isoliert stehen. Der Dis- koidalmond auf den Vfl. fehlt fast immer. Die © hell- bis dunkel- braun mit fast immer gut entwickelter gelber Binde. Auf der Us. meist sehr scharf gezeichnet mit stark ausgeprägten Metall- flecken und in der Regel gut entwickelter weißer Binde.

Verity beschreibt seine italorum vom Abetone-Paß zwischen Emilia und Toscana. Es ist die große Form der tieferen und mittleren Lagen der Apenninen, mit heller, oft ganz weißer Us.

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der J', während apenninicola Vrty. (= majellensis Dhl., abruzzen- sis Dhl., abruzzorum Dhl.!) nur eine Bergform aus den höheren Teilen des Gebirges darstellt. Sie ist in der Hauptsache durch geringere Größe, etwas dunklere Os. der 9’ und meist dunklere, graue Us. unterschieden, obgleich sich nach Süden zu Tiere mit fast rein weißer Us. auch bei dieser Form immer häufiger finden, Fl.-Wurzeln mehr oder weniger hellblau bestäubt. Die Q ebenfalls kleiner, häufig mit gut entwickelter Zeichnung, wenn- gleich auch ganz ungezeichnete Stücke vorkommen können. Us. mit viel Weiß und breiter Orangebinde. Metallilecke mäßig stark entwickelt.

Als Lokalform führt Verity aus den Sibillinibergen in 1700 m Höhe die pallidula Vrty. auf. Die 5 glänzend silberig blau, breit weiß längs der Costa der Vfl. die Hfl.-Randflecke häufig weiß geringt. Die @ bleich braun mit grünlichen Schuppen und weißlicher Zeichnung auf der Os. Die Us. blaß grau mit schwacher Zeichnung. Es handelt sich wohl auch um eine in- folge besonderer klimatischer Einwirkungen entstandene Form, vergleichbar etwa der uliginosa Dhl. |

Die Form der Ebenen Mittelitaliens scheint Zuscanica Vrty. zu sein, von mittlerer Größe mit schmalem schwarzem Rand bei den J, meist isoliert stehenden Hil.-Randpunkten und, wenn auch sehr heller, so doch ausgeprägt grauer, fast nie weißer Us. Tuscanica Vrty. ist aus der Nähe von Pisa beschrieben. Hiezu die Form alboradians Trti. von Sestole am Lago Budalone mit beim 5 silberweiß übergossenem Blau und strahlig weiß be- grenzten Hfl.-Randpunkten. Letztere Form liegt mir ebenso wie pallidula Vrty. nicht vor.

Aus dem südlichsten Italien, aus dem Aspromonte-Gebirge in einer Höhe von 1200 m ist calabrica Trti. (= calabrica Vrty.) beschrieben.” Diese Form, welche mir ebenfalls unbekannt ist, soll sehr groß sein mit breitem schwarzem Rand und häufig rein weißer Us. der 5. Die © dunkel mit wenig gelbbrauner

! Dannehl beschreibt die abruzzorum als Höhenform von idasL. In der Sammlung Dannehl stecken als Typen zwei argus Jg’ aus dem Gran Sasso. Da bei Dannehl die Typen lediglich durch eine Bodenetikette bezeichnet sind und nicht an der Nadel des betreffenden Tieres ist natürlich eine Verwechs- lung sehr leicht möglich. Allerdings würde Dannehls Beschreibung auf die beiden argusy' gut zutreffen.

® Bollow verkennt im Seitz Nachtrag Bd. 1 den Unterschied von cala- brica Vrty. (argus-Form) und calabricola Vrty. (argyrognomon-Form), zieht beide zusammen und setzt sie als synonym zu calabrica Trtti.

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Zeichnung, die Metallflecke auf der Us. meist fehlend oder we- nigstens äußerst klein.

Im Südosten Europas scheinen die Verhältnisse sehr ver- wickelt. Einerseits gehen der aegon Schiff. sehr naheste- hende Populationen entlang der Donau bis in die Walachei und von dort an der Westküste des Schwarzen Meeres in die Ebene der Maritza und die Nordküsten des Marmarameeres, westwärts bis Macedonien und Nordgriechenland. Andererseits beherbergen die Gebirge Kärntens, Krains, das bosnische Bergland, Balkan, Rhodopen und der ganze Zug der Karpathen und Beskiden eine vollkommen abweichende Rasse, welche auch über die Karpathen hinaus weit nach Galizien hinein verbreitet zu sein scheint. Es ist dies die Rasse cleomenes Fruhst. (= carinthiaca Courv., argigas Vrty.). Diese zeichnet sich vor allem durch ihre Größe und den wesentlich dunkleren Gesamteindruck aus. Die Typen der cleomenes Fruhst. stammen aus Krain, wo die Rasse in ihrer extremsten Form auftritt. Hier ist das Schwarz auf der Os. der 5 oft derart vermehrt, daß das Blau mehr oder weniger verschwindet. Im Durchschnitt sind die JS’ der cleomenes Fruhst. meist etwas heller, obgleich der schwarze Rand häufig bis zu einem Drittel der Fl.-Fläche einnimmt. Das Blau ist bei dieser Rasse mehr ein dunkles Violett, ähnlich der Färbung der alpina Courv., von der sie aber vor allem durch die Größe und auch auf der Us. verschieden ist. Der schwarze Diskoidalfleck ist bei cleomenes Fruhst. meist auf allen Fl. vorhanden. Oseits sind die 5’ im ganzen Verbreitungsgebiet sehr einheitlich, die Färbung der Us. jedoch kann vom düsteren Braun (Fruhstorfers Type) bis hellgrau und fast weiß abändern, immer zeigt sie jedoch eine starke blaue Bestäubung der Fl.-Wurzel. Die Färbung ändert sowohl individuell, als auch nach Flugplätzen ab. Die dunkelsten Stücke liegen mir von Krain, Kärnten und Galizien (Hrubieszow) vor, während die lichtesten Stücke aus der Slowakei (Neutra- gebirge), der Herzegowina (Jablanica) und den Rhodopen (Pasch- makli) stammen. Die ® zeigen ein sehr einheitliches Bild: düstere Os. mit stark reduzierter, meist auf die Hfl. beschränk- ter Zeichnung. Die Us. wechselt analog der des 5’ vom dunkel- sten bis hellsten Braun, zeigt sämtliche Zeichnungselemente jedoch stark ausgebildet, insbesondere meist die Metallflecke.

Die zweite Form der Balkanhalbinsel ist, wie schon oben erwähnt, sehr ähnlich der aegon Schiff. und höchstwahrschein- lich nur die Fortsetzung von dieser. Die Verbreitung dieser

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Form wurde oben schon angegeben, liegt also hauptsächlich in den Ebenen. Wesentliche Unterschiede gegenüber aegon Schiff. sind nicht festzustellen. Von cleomenes Fruhst. hauptsächlich durch die viel geringere Größe unterschieden (Stücke der Früh- jahrsgeneration sind immer noch um ein beträchtliches kleiner wie Stücke der Sommergeneration der vorigen), ferner durch ein anderes, aegon Schiff. gleichendes Blau der $ und schmä- leren schwarzen Rand, der allerdings die schwarzen Hfl.-Rand- punkte nie isoliert stehen läßt. Der Zellfleck häufig fehlend, nur ganz selten auf allen Fl. ausgebildet. Für diese Form kann der Name sophiana Vrty. gebraucht werden, nach Stücken aus der Umgebung von Sofia aufgestellt. Nach dem mir vorliegen- den Material aus der Fruska Gora (Syrmien), Stanimaka und Sistov (Bulgarien), Therapia am Bosporus und von verschiede- nen Plätzen Macedoniens ist es wohl am besten diese Form zur Rasse aegon Schiff. zu stellen. Lediglich bei den Popu- lationen von Macedonien und vom Ufer des Bosporus. sind bei einzelnen Stücken schon Anklänge an orientalis Tutt zu bemer- ken, wie lichtere Färbung und schmälerer Rand.

Die dritte Rasse der Balkanhalbinsel ist hypochiona-graeca Tutt vom Peloponnes. Sie gleicht auf den ersten Blick sehr der hypochiona Rmbr., ist aber von ihr konstant verschieden durch den fast immer breiteren Rand der V{l, bei den &, während auf den Hfl. die Randpunkte auch bei ihr immer isoliert stehen. Die Us. ist selten so rein weiß wie bei hypochiona Rmbr., son- dern zeigt meistens ein helles Grau. Außerdem tritt nicht sel- ten eine Andeutung des Diskoidalmondes auf, hin und wieder schlagen auch die roten Flecke am Hfl. durch. Die sind mei- stens etwas schwächer gezeichnet wie bei hypochiona Rmbr., ein wesentlicher Unterschied ist aber nicht festzustellen.

Als letzte Rasse der europäischen Rassengruppe ist noch die in Kleinasien vorkommende Bergform anzuführen, welche ich sultana ssp. nov. benenne, Sie liegt mir nur vom Sultan Dagh bei Akschehir vor, ist aber sicher auf den Gebirgen Ana- toliens weiter verbreitet. Im Gegensatz zu orientalis Tutt bildet sie lediglich eine Generation im Juni und Juli. Wie schon oben erwähnt dem 5 Genitalnach zur europäischen Rassengruppe zu zählen, wenngleich, wie ja auch schon bei den Balkanrassen, hin und wieder Stücke auftreten, welche hinsichtlich der Aus- bildung des Genitals einen leichten Anklang an die vorderasia- tische Rassengruppe zeigen.

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Spannweite der 5' durchschnittlich 22—23 mm, der 9 22 mm. & oseits sehr dunkel, wesentlich dunkler wie die 5 von orientalis Tutt mit bis zu 2,5 mm breitem schwarzem Rand. Hil.-Randpunkte liegen immer innerhalb der Binde und sind in den meisten Fällen nicht zu erkennen. Am Vorderrand häufig eine weißliche Bestäubung, der Diskoidalmond meistens vorhanden, wenn auch häufig nur sehr schwach angedeutet. Bei einem Stück schlägt die braune Zeichnung der Us, auf die Os. durch (bella H.-Sch.). Auf der Us. ist der Grundton grau-

braun, nie weißlichgrau wie bei orientalis Tutt, mit ziemlich

a je

a argus orientlalis Tutt Anatolien, Akschehir Präp. Nr, 199 b argus sullana Forst. Anatolien, Sultan Dagh Präp. Nr. 148

kräftiger blaugrüner Bestäubung der Fl.-Wurzeln. Die weiße Zeichnung vor den schwarzen Randmonden meist kein einheit- liches Band, sondern in einzelne Keilflecke aufgelöst. Die Orangebinde schmal, aber meist gut ausgeprägt. Die Metall- flecke immer vorhanden.

Die © oseits dunkelbraun mit nicht sehr kräftig ausgepräg- ter Zeichnung. Useits hell braun mit gut ausgeprägten Zeich- nungselementen, im Ganzen einen dunkleren Eindruck ergebend wie die % von orientalis Tutt. Die weiße Binde auf den Vil. immer, auf den Hfl. manchmal in weiße Keilflecke aufgelöst. Orangebinde schmal, aber auf allen Fl. wohl entwickelt. Die

Metalltlecke, gut ausgebildet.

Typenserie vom Sultan Dagh bei Akschehir, Anatolien. 1 o' 1-+ 1800—2000 m Ende VII. 28 leg. v. Bartha; 18 5% 39% 1700—2200 m 1.—15.VIl. 34 leg. Pfeiffer; 3 5’ 1700— 2200 m 15.—30. VII. 34, leg. Fuß, sämtliche in Sig. Pfeiffer.

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Wir haben also hier die interessante Tatsache, daß im Ge- birge eine europäische Rasse vorkommt, während in den Steppen am Fuße des Gebirges die vorderasiatische orientalis Tutt fliegt. Nach den Angaben von v. Bartha und Pfeiffer grenzen beide Rassen an keiner Stelle aneinander, da orientalis Tutt das Ge- birge vollkoınmen meidet, anatolica Forst. dagegen erst ab ca. 1700 m an aufwärts fliegt. Das ist eine Erscheinung zu der auch aus anderen Lepidopterengruppen Parallelfälle vorliegen, z.B. Zygaena purpuralis villosa Bgff. in der Steppe und Zygaena purpuralis barthae Reiß auf dem Sultan Dagh.

Ich möchte hier die Frage aufwerfen, ob nicht in den früher zweifellos vorhandenen großen Waldgebieten Anatoliens auch eine entsprechende, in ihrer Zusammensetzung der europäischen gleichende Insektenfauna vorhanden war, welche mit der in der Hauptsache ja erst in geschichtlicher Zeit erfolgten Zurück- drängung des Waldes auf Kosten der Steppe, ebenfalls ver- drängt wurde und sich nur noch an einigen günstigen Stellen (höhere Gebirge usw.) erhalten konnte, während gleichzeitig die vorderasiatische Steppenfauna in die ehemaligen Waldgebiete vordrang.

Die nun folgende südrussisch-vorderasiatische Rassen- gruppe ist durch Kleinasien, Armenien, das nördliche Persien, die südrussische Ebene, Kirgisensteppe und das Turanische Tief- land bis zum Tian-shan verbreitet.

Zunächst haben wir in Anatolien die Rasse Orten Tutt. Sie fällt sofort auf durch die ziemlich helle Grundfarbe der J', den schmalen schwarzen Rand, die meist isoliert stehenden Hfl.- -Randpunkte und den immer fehlenden Diskoidalmond. Bei der ersten Generation ist der schwarze Rand in der Regel etwas besser entwickelt. Us. der 5 bei der Frühjahrsgene- ration mehr oder weniger grau, mit mäßiger Blaubestäubung der Fl.-Wurzeln. Das Weiß der orangegelben Binde nur in Form von Keilflecken angedeutet, Metallflecke nicht sehr ent- wickelt. Bei der Sommergeneration ist die Us. meist sehr hell grau bis rein weiß, mit noch mehr reduzierter Blaubestäubung und schwächeren Metallflecken. Die @ bei der Frühjahrsgene- ration auf der Os. mit verringerter Zeichnung, bei der Sommer- generation mit meist sehr gut entwickelter orangegelber Binde. Useits die Sommergeneration wesentlich heller wie die Frühjahrs- generation, die weiße Binde bei letzterer fast fehlend und auch

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bei ersterer in der Regel nicht sehr stark ausgebildet. Die Orange- binde dagegen ist auf allen Fl. meist prächtig entwicket. Ein Grö- Benunterschied zwischen den Generationen ist nicht ausgeprägt.

Orientalis Tutt bewohnt die Steppen des nördlichen und _ zentralen Anatoliens, während anscheinend die Berge desselben Gebietes von sultana Forst. eingenommen werden.

Mir liegen folgende Serien vor: 7 5 3 9 Bithynien, Boli 800 m 11.—20. VI. 34 leg. Pfeiffer; 6 $ 3 2 Anatolien, Aksche- hir 1000 m Ende V. 26 leg. Pfeilfer;, 4 5 2 @ Akschehir 1.—10. VIL 28 leg. v.Bartha; 5 9 29 Akschehir-Tschiftlik 10.-20. VII. 28 leg. v. Bartha und Wagner-Wien; 29 5 11 2 Ankara Ende VI. bis VIl.34 leg. Noack; 1 5 19 Ankara VIl.35 leg. Fuß. Sämt- liche in Sig. Pfeiffer.

Bella H.-Sch. ist die anscheinend sehr seltene Form der 5 mit auf die Os. durchschlagenden roten Flecken der Hfl.

Aus dem Kaukasus kommt eine sehr ausgeprägte Rasse, welche ich im Folgenden als tscherkessica ssp. nov. be- schreibe

Spannweite der J' 24—256 mm, des © 26 mm. Os. der / dunkelblau, fast ins Violette spielend, mit breitem schwarzem Rand und, vor allem auf den Hfl,, schwarzen Adern. Die Hfl.- Randpunkte verschwinden meist vollständig im Schwarz des Randes. Der Diskoidalmond auf den Vfl. fast immer angedeutet, auf den Hfl. immer fehlend. Vorderrand häufig mit silberweißer Bestäubung. Fransen fast nie rein weiß, meist in der inneren Hälfte deutlich braun, in der äußeren weiß mit mehr oder we- niger braunem Schimmer. Us. heller oder dunkler graubraun mit schwacher aber meist ausgedehnter blauer Bestäubung der Fl-Wurzel. Das Weiß der Us. häufig sehr reduziert, in den meisten Fällen nur als Ring um die Ocellen erhalten. Die Orangebinde normal ausgebildet, die Metallilecke sehr schwach.

Das einzige @ oseits dunkelbraun mit sehr schwach ange- deuteten orangegelben Flecken auf allen Fl. Us. sehr hell braun mit kaum wahrnehmbarer grüner Bestäubung der Fl.-Wurzeln. Die weiße Binde auf allen Fl. gut ausgebildet, von den braunen Adern unterbrochen. Orangebinde ebenfalls gut entwickelt, Metallflecke reduziert.

Typenserie: 185 1 9 Kaukasus sept., Teberda 22.-27. VII 33 leg. L. Sheljuzhko in Sig. Pfeiffer.

Fast vollkommen identisch mit fscherkessica Forst. ist ein J der bayer. Staatssammlung aus den Adsharabergen 1910 leg.Korb.

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3 5 aus Siwas, 29. VI. 34 leg. Zukowsky und 1 5 Pontus, Amasia leg.Korb gehören noch einwandfreizur tscherkessicaForst., zeigen aber doch schon einen Uebergang zu orientalis Tutt.

In Armenien fliegt eine etwas abweichende Form der tscher- kessica Forst., welche sich bei den 5 durch den häufig schmä- leren Rand, lichtere Färbung, fast gänzlich verschwundenen Dis- koidalmond auf der Os. und durch außerordentlich klare hell- braune Us. unterscheidet, Letztere zeigt neben der allgemein helleren bräunlichen Grundfarbe sehr feine Ocellen und Kappen- flecke. Die Orangebinde leuchtend, die weiße Binde, wenigstens auf den Hfl. meist gut ausgebildet. Die Metallflecke sind nicht

besonders entwickelt. © mit etwas besser entwickelterZeichnung _

En 1m

auf allen Fl. Us. mehr einfarbig gelbbraun, die weiße Zeichnung sehr verschwommen, Metallflecke gut entwickelt. In der Größe (4 21-25 mm, © 22-26 mm) stehen die mir vorliegenden Tiere etwas hinter der fscherkessica aus Teberda zurück, doch läßt sich bei dem nicht sehr zahlreichen Material hieraus kein Schluß ziehen. Ich nenne diese Form der tscherkessica Forst. georgica nov. Typenserie: 6 J 2 @ Achalzich (Chambobel) 1910 leg. Korb in Sig. Pfeiffer, Osthelder u. der bayer. Staatssammlung. Ebenfalls zu georgica zu stellen sind 5 5 Kasikoporan, Armenien leg. Korb, 1 2 Armenien und 3 ® Armenien, Kulp 1901 leg. Korb, alle in Sig. Pieifier. 953% Agri-Dagh, Armenien 2500 3000 m Juli leg. Kotzsch sind ebenfalls hieher zu rechnen, zeigen aber meist etwas grauere

Us.-Grundfarbe.

Außerdem liegen noch 2 J 2 © aus Kurdistan, Wan Umg.

VIII. vor, welche im Allgemeinen der georgica gleichen, jedoch eine noch wesentlich bleichere Us, zeigen.

Die folgende Rasse ist durch die ganze südrussische Steppe einschließlich der Halbinsel Krim und. die südlichsten Ausläufer des Ural, die Kirgisensteppe, das Tiefland von Turan und, zum mindesten in den Tälern des Tian-shan verbreitet. In diesem ungeheuren Gebiet werden sicher noch zahlreiche Lokalformen aufgefunden werden, aber nach dem untersuchten, allerdings nicht sehr zahlreichen Material von sehr weit voneinander ent- fernten Fundorten scheint doch eine sehr einheitliche Rasse vor- zuliegen. |

Folgendes Material konnte ich untersuchen: 6 S 2 9 Krim, Sinferopol V. 30 u. 31; 20 9 79 Südural, leg. Bartel; 15 Uralka

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7. V1. 07; 1 2 Guberla, Südural 18. VI, leg. H. Rangnow jr.; 2 5 1 9 Sarepta; 3 J’ Issyk-kul; 1 2 Taschkent; 1 $ lli-Geb.

Ich nenne diese Rasse wolgensis ssp. nov. und nehme die Stücke von Sarepta als Typen. Größe der 5 29 u. 25 mm, das © 29 mm. Os. der 5 violett mit breitem schwarzem Saum. Hfl.-Randpunkte und Diskoidalmond nur schwach angedeutet. Fransen rein weiß. Us. sehr hell braungrau mit schwach ent- wickelter orangegelber Binde, schwacher Zeichnung, völlig feh- lendem Weiß und sehr kleinen Metallflecken. Blaubestäubung der Fl.-Wurzeln nicht sehr stark. Das 9 oseits hellbraun mit sehr schwach entwickelter orangegelber Zeichnung, welche in einzelne Flecke aufgelöst bleibt. Fransen sehr hell braun, fast - weiß. Useits entsprechend der 5 Us. sehr blaß braun mit schlecht entwickelter Zeichnung. Die weißen Keilflecke sehr schwach ent- wickelt, die Metallilecke etwas besser.

Die Stücke vom Südural stimmen im Allgemeinen mit wol- gensis überein, zeigen aber eine etwas lebhafter gefärbte Us. Den J fehlt der Diskoidalmond gänzlich. Die Tiere aus der Krim haben dunklere und reicher gezeichnete Us., die Turkestan- stücke, welche oseits vollständig der wolgensis gleichen, haben useits einen mehr braunen Ton mit weiß markierten Adern und ebenfalls nicht sehr kräftig entwickelter Zeichnung.

In der Literatur finden sich noch folgende Angaben für argus aus dem fraglichen Gebiet: Samarkand (Godman-Salvin), Kuld- scha Distrikt (Alferaky), Tarbagatai und Ala Tau (Haberhauer), Fergana, Margelan (Tutt nach Beth.-Baker), Kirgisensteppe (Grum Grshimailo).

Als letzte Rasse der vorderasiatischen Rassengruppe ist noch orientaloidesVrty. zu behandeln. Verity benennt diese Rasse nach vier Stücken aus dem Britischen Museum: 1 SQ bezettelt: „Hyrcania (Huene), Zell. coll.“ und 1 9 Q „N.Persia (Funke 84)" und bringt, da er dieselben offensichtlich nie gesehen hat, einen Auszug aus der kurzen Beschreibung Tutts (72). Dieser sagt von den J: „Ihey have fairly good borders to forewings, hind-

wings with distinct marginal dots“ und von den 9: „dark, no orange on the uperside except the slightest trace of lunules on hindwings“. Ich möchte nun versuchen, soweit mein geringes

Material es gestattet, die Beschreibung zu ergänzen. Mir liegen vor: 25,29 mit der Bezeichnung: „Persis, Huene“ aus SIg. Osthelder, 1 5 „Nordpersien, Schakuh“ aus Sig. Pfeiffer und 5 39, welche E. Pfeiffer am 15. VII. 36 im Gebirge östlich

133

Teheran erbeutete, im Tal vom Ort Demawend zu den Tar-Seen, in ca. 2500 m Höhe.

Größe der X 20—28 mm, der © 22 -24 mm. Farbe der tiefer violettblau wie die der Rasse orientalis Tutt mit sehr brei- tem schwarzem Rand. Die Diskoidalflecke auf allen Fl. mehr oder weniger stark entwickelt. Am Vorderrand stark silberweiß bestäubt, Fransen weiß. Us. hell braungrau, bei manchen Stücken fast weiß, mit kräftiger, aber nicht ausgedehnter blauer Wurzel- bestäubung. Zeichnung wie bei orientalis Tutt. Metallflecke häu- fi$g nur schwach entwickelt. 9 sehr ähnlich den wolgensis 9 mit sehr schwach entwickelten orangegelben Flecken. Us. sehr . hell sandbraun mit kaum wahrnehmbarer grüner Wurzelbestäu- bung. Die weiße Binde hebt sich sehr wenig von dem hellen Grund ab, etwas besser entwickelt ist die orangefarbige Binde. Gut ausgeprägt sind die Metallflecke und die schwarzen Ocellen.

Orientaloides Vrty. scheint in den höheren Lagen der nord- persischen Gebirge verbreitet zu sein. E. Pfeiffer gibt für die von ihm erbeuteten Tiere an, daß sie an der üppigen Vegetation einiger Quellen fliegen, an dem sonst vollkommen trockenen Süd-

abfall des Elbursgebirges.

In Mittel- und Südpersien scheint argus überhaupt zu fehlen.

Von der sibirisch-zentralasiatischen Rassengruppe liegt noch viel zu wenig Material vor um genaue Angaben machen zu können. Im sibirischen Tiefland fliegt eine Rasse mit dunk- ler, violettblauer Os. der J', sehr breitem schwarzem Rand und schwarzen Adern. Der Vorderrand ist oft sehr stark weiß be- stäubt. Diskoidalmonde scheinen trotz des dunklen Gesamt- habitus immer zu fehlen. Fransen weiß. Us. mehr oder weniger dunkelgrau mit starker grüngrauer Bestäubung der Fl.-Wurzeln. Die weißen Zeichnungselemente stark reduziert, nur kleine Keil- flecke auf den Hfl. und infolge des dunklen Grundes sehr abstechende Ringe um die Ocellen bildend. Orangebinde schwach entwickelt, auf den Vfl. nur angedeutet. Metallflecke nicht sehr stark entwickelt. © mit schwacher Orangezeichnung auf der Os. und dunkelbraunen Fransen mit einem Anflug von Weiß an der Vil.-Spitze. Useits ziemlich dunkelbraun mit ganz schwacher grüner Wurzelbestäubung. Die weiße Binde sehr reduziert, auf den Vfl. so gut wie ganz verschwunden, auf den Hfl. in Form von Keilflecken, welche mit ihrer Spitze die Ocellen häufig nicht einmal erreichen. Orangebinde und Metallflecke

134

|

normal ausgebildet. Größe der 5 28—30 mm, der Q 26—30 mm. Ich nenne diese wohl ausgeprägte Rasse obensis ssp. nov.

Typenserie: 3 J' 4 % Barnaul, Westsibirien 14.VIIl. 15. Fer- ner ein genau entsprechendes 5 aus Taradanowa, Gouv. To-

bolsk. Sämtliche in Sig. Pfeiffer.

Von clarasiatica Vrty. liegen mir kleine Serien von ver- schiedenen Fundorten vor: 2 5 aus derselben Serie wie Veri- tys Typen: „Sajan mts., Mondy, Irkutsk 1800 m VII."; 3 „Sajan’; 45 69 „Turan sdw. Irkutsk, Sajan mont.”; 19 „Kentei, Transbaikal*; 2% 1 Q „Werchne Udinsk, Transbaikal.“

Die Tiere von sämtlichen Fundorten stimmen ziemlich genau mit Veritys Beschreibung überein. Sie haben alle auf der Os. eine auffallend helle Färbung mit schmalem schwarzem Rand und nicht selten isoliert stehenden Hfl.-Randpunkten. Der Vor- derrand ähnlich wie bei obensis stark weiß bestäubt. Der Dis- koidalfleck fehlt immer. Us. sehr hell, gewöhnlich hell weiß- grau, manchmal weiß, an hypochiona Rmbr. erinnernd. Die % häufig mit gutentwickelten Orangebinden; fast einfarbig braune Stücke kommen aber ebenfalls vor. Us. in der Regel auffallend hell, manchmal so sehr mit Weiß übergossen, daß sie fast so hell wie die der erscheint, nur mit braunem statt mit grauem Ton.

Diese Rasse, welche in ihrem ganzen Aussehen so gar nicht zu den anderen zentral- und ostasiatischen Rassen paßt, scheint das Sajangebirge, Munko Sardyk und Kentei zu bewohnen.

Vollkommen der clarasiatica Vrty. entsprechen auch 3 der Sig. Pfeiffer mit der Bezeichnung „NW-Himalaya, Prov. Pundjab, Tum Tum Tang am Spiti-Fluß 5000 m Juli”. Auch im 5 Genital ist kein Unterschied zu clarasiatica Vrty. festzustellen. Da nach allen bisherigen Kenntnissen die vor- liegenden Tiere nach ihrem gesamten Habitus nie aus derartigen Höhenlagen stammen können, obendrein aus dem NW-Himalaya bis jetzt keinerlei sonstige Angaben vorliegen, liegt der Ver- dacht sehr nahe, daß hier eine Verwechslung der Fundortzettel vorliegt, zumal die 3 Stücke von derselben Firma geliefert wur- den, wie die clarasiatica-Serien aus dem Sajangebirge.

Die letzte, die ostasiatische Rassengruppe, ist neben der zentralasiatischen wohl die, von welcher am schwierigsten Ma- terial zu beschaffen ist. Sie steht nach dem Bau des J’ Geni- tals in einem gewissen Gegensatz zu allen anderen Rassen-

135

gruppen und es ist, wie ja schon besprochen, wahrscheinlich, daß bei näherer Erforschung der ost- und zentralasiatischen argus-Rassen noch manche Ueberraschung zu erwarten ist. Die Verbreitung dieser Gruppe umfaßt Japan, Korea, Mandschurei, das Ussurigebiet und merkwürdigerweise den Pamir. Falls sifanica Gr. Grsh., und ongodai Tutt auch hieher gehören sollten, wäre die Verbreitung noch weit komplizierter. Wenn tatsächlich Ras- sen, welche zu dieser Rassengruppe gerechnet werden müssen, neben anderen argus-Rassen bis zum Altai und zum Pamir ver- breitet sind, müßte diese Gruppe unter allen Umständen als selbständige Art aufgefaßt werden. Da aber unsere Kenntnisse, wie gesagt, noch äußerst lückenhaft sind, möchte ich diese ganze Frage noch offen lassen und stelle die Gruppe, wenn auch mit einem Fragezeigen, zu argus.

Die Gruppe zeigt von sämtlichen Fundorten ein sehr ein- heitliches Bild: erhebliche Größe (5’ 26—34 mm, © 24—30 mm), dunkelpurpurblaue Färbung der S-Os. mit breitem schwarzem Rand und fast immer vorhandenem Diskoidalmond. Letzterer variiert allerdings individuell sehr stark, fehlt manchmal, nament- lich bei großen Stücken ganz und ist bei anderen wiederum auf allen Fl. gut ausgebildet. Die weiße Bestäubung am Vorderrand meist gut entwickelt, Fransen in der Regel in der inneren Hälite braun, außen leuchtend weiß. Us. von hell graubraun bis rein- weiß, mit immer reinweiß umrandeten Ocellen. Die orangegelbe Binde mit den aufsitzenden Kappenflecken kräftig entwickelt, Metallflecke in der Regel fehlend. Die blaue Bestäubung der Basis wechselnd entwickelt. ®. mit meist sehr schwach ausge- bildeten Orangeflecken der Os., auffallend weißem Vorderrand und meist einfarbig braunen Fransen. Us. kräftig gezeichnet mit auffallend großen Ocellen und ebenfalls fast immer tehlen- den Metallilecken.

Trotz dieser Einheitlichkeit wurden eine ganze Anzahl Ras- sen beschrieben, aber fast immer nur nach Einzelstücken. In- folge der recht erheblichen Variationsbreite waren dann spätere Bearbeiter, welche meist auch nur Einzelstücke zur Verfügung hatten, meist nicht in der Lage, die schon beschriebene Form wiederzuerkennen. Auf diese Weise entstand ein fast unent- wirrbares Chaos. Ich glaube nun, auf Grund der Literatur- angaben und natürlich in erster Linie auf Grund des vorliegen- den, zwar auch nicht überaus zahlreichen Materials, die Popu- lationen Japans, Koreas, des Ussurigebietes, der Mandschurei

136

und des mittleren und unteren Amur zusammenfassen zu könsen als Rasse micrargus Btlr. (= insularis Leech, coreana Tutt, japonica Oberth.)! Die Merkmale der Rasse sind die für die Gruppe angegebenen. Das Verbreitungsgebiet von micrargus Btlr. deckt sich mit dem bis jetzt bekannten der Rassengruppe in Ostasien.

Mir liegen von micrargus Bitlr. folgende Serien vor: 4 5 „Nik. Ussurisk, Ost-Asien VL—VII leg. Biener; 4 J 3 9 Radeffka, Amur VL—VII. 1903 leg. Korb; 3 5 Sutschanski Rud- nik, Ussuri; 6 JS 6 2 Kassakewitsch, Ussuri 1907, leg. Korb; 4 5 Japan; 2 5 Asamayama, Japan, 8. VII. 10; 1 5 Hokkaido, Iburi Juli 1911.

Pseudaegon Bitlr. beschrieben von der Insel Hokkaido (Iburi VI) dürfte wohl unter keinen Umständen als Rasse zu werten sein. Tutt (72) führt Butlers Originalbeschreibung an: „Nearest to L. aegon of Europe, the same colours. The 5 smaller, with a very narrow, black outer border to the wings, fringe narrower, submarginal black spots of secondaries rather smaller; female very faintly shot with steel-blue of the base of primaries, sub- marginal orange lunules, and externally by white ones. Under- surface greyer than in L. aegon, both sexes washed with pale greenish-blue at the base; black spots smaller but arranged exactly in the same way; submarginal orange spots of the pri- maries of the 5’ extremly pale, those of the secondaries desti- tute of metallic spots in both sexes .... Dieser Beschreibung würde mein aus Iburi ungefähr entsprechen. Ich halte pseud- aegon Bilr. für eine durch besondere klimatische Verhältnisse her- vorgerufene Form, entsprechend etwa unserer uliginosa Dhl.

_ Tutt führt weiter an, daß im Brit, Museum unter dem Namen pseudaegon Bilr. einige dunkle Stücke stecken, vergleichbar et- wa der alpinen argus, und zwar von Oiwake, Gensan (Korea), und Nikko. Verity schreibt nun dazu (76): ... pseudaegon Bilr. described from Iburi, Hokkaido has quite a different look”, the marginal band being broader and of a deeper black and the

! Hier sind die nomenklatorischen Schwierigkeiten aufs Aeußerste ge- - wachsen, da der Name insularis Leech irrtümlicherweise auf praeterinsularis Vrty. angewendet wurde. Diesem Irrtum verfiel Oberthür und ihm folgten Chapman, Verity, Bollow u. a. Hemming stellt diesen Fehler erst neuerdings ‚(Stylops, vol. I part. 8) auf Grund einer Untersuchung der Leech'schen Typen richtig. {

?2 wie micrargus Btlr.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI.H. 2. 7 137

underside of a darker grey.... Verity faßt also irrtümlicher- weise die dunklen Stücke, welche Tutt offensichtlich nicht als pseudaegon Btlr. betrachtet, als solche auf und schafft so eine heillose Verwirrung. Derartige dunkle Stücke kommen aber über- all neben den normalen vor. Ich habe sie von Japan und von Nik. Ussurisk vorliegen.

Die schon mehrfach erwähnten 3 5’ aus dem Pamir, Kalai- liabi-ob 1700 m VII. leg. Kaltenbach, welche sowohl nach dem Gesamthabitus wie auch nach dem Genitalbefund zur ostasia- tischen Rassengruppe gehören, bilden eine eigene gute Rasse: pamira ssp. nov. Größe 25 u.26mm. So dunkel oder dunkler wie die dunkelsten Stücke der micrargus Bitlr., mit welcher sie oseits große Aehnlichkeit hat. Die Adern, insbesondere auf den Hil. breit schwarz. Auf allen Fl. die Diskoidalmonde gut aus- geprägt. Fransen wie bei micrargus Btlr. Us. sehr hell, jedoch, zum Unterschied von micrargus Bitlr., mit deutlich braunem Ton. Blaue Bestäubung der Fl.-Basis sehr reduziert, Metallflecke voll- ständig fehlend. |

Typen: 3 5 in der Sig. des Bayer. Staates.

Zum Schluß führe ich noch zwei Rassen auf, von denen ich kein Material erhalten konnte, die aber wahrscheinlich eben- falls hieher gehören.

Zuerst sifanica Gr.Grsh. Varietas major, obscurior, limbo externo latissimo, puncto centrali distinctissimo. In montibus

Dshachar detecta (Grum Grsh.). Diese Diagnose ist das Einzige,

was mir von sifanica Gr. Grsh. bekannt ist. Nach ihr scheint es sich um eine Rasse der ostasiatischen Gruppe zu handeln. Tutt führt noch zwei Tiere des Brit. Museums unter sifanica Gr. Grsh. an, welche die Bezeichnung tragen: „Su-tschou Kansu, Gr.Grsh. 27. VII. 90." Diese Angabe ist aber insoferne mit Vorsicht auf- zunehmen, da in Kansu eine sehr dunkle argyrognomon-Rasse vorkommt, sodaß immerhin hier eine Verwechslung möglich wäre.

Dann wäre hier noch die Rasse ongodai Tutt (= aegon Elwes) anzuführen. Es ist mir nicht gelungen aus dem Altai Material zu bekommen und ich führe hier lediglich Tutts Originaldiagnose an: „Of large size JQ 31—33 mm; © deep violet, rather than purplish blue; outer marginal border strongly developed, ner- vures dark, fringes white, the discoidal lunules of all four wings

exceptionally well-defined. Q deep fuscous brown, the hind-

wings with well marked orange marginal lunules, the forewings with faintly-marked lunules.“

138

Tutt fertigte diese Beschreibung nach 2 J' 2 9 bezettelt: „Ongodai, Altai mts. 3000—5000 ft. 18. VI. bis 1. VIL 98 (Jakob- son)"; 1 S 29 „Ongodai, Altai mts. 1898 (Berezowsky)" und 1 & „southeast Altai, Bashkaus 3000-4000 ft. 30.V1I.98 (Elwes)“, sämtliche in der Sig. des Brit. Museums,

Auch diese Rasse würde der Beschreibung nach zur ost- asiatischen Rassengruppe zu ziehen sein. Irgend welche Schlüsse aus dieser Tatsache verbieten sich aber bis Material aus dem Altai vorliegt.

Auf alle Fälle ist die Stellung dieser ostasiatischen Rassen- gruppe noch so ungeklärt, daß sicherlich hier noch manche Ueber- raschung zu erwarten ist.

Zusammenfassung.

Fassen wir die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zusam- men, so finden wir außer den speziellen Ergebnissen:

1. Die geographischen Rassen einer Art (zum Mindesten bei der Gattung Lycaena) unterscheiden sich nicht nur im Habi- tus, sondern in der Regel auch im anatomischen Bau. (Genital,

Tibialdorn, Androkonien.)

2. Der Wert eines Merkmales für die Systematik ist bei den verschiedenen Arten verschieden, d. h. ein Merkmal, wel- ches bei einer Art zu guten Ergebnissen führen kann, kann bei einer anderen Art völlig versagen. Es ist bei der Bearbeitung jeder Art jedes Merkmal neu auf seinen Wert für die Syste- matik zu prüfen. Es wurde und wird häufig der Fehler gemacht, das für eine Art oder Gattung als richtig gefundene zu verall- gemeinern und Ergebnisse, welche andere Autoren an anderen Arten oder Gattungen gefunden haben deshalb als falsch ab- zulehnen.

3. Der S-Kopulationsapparat erweist sich im allgemeinen als brauchbares systematisches Merkmal, versagt aber, zum mindesten bei den Lycaeniden, bei nahe verwandten Arten, da die etwa bestehenden kleinen Unterschiede durch die Variation verwischt werden. Erschwert werden die Verhältnisse meist noch besonders durch geographische Variation. Der Satz, daß gerade nahe verwandte Arten erhebliche Differenzen im Bau der 5 Kopulationsorgane aufweisen, bestätigt sich bei Lycae- niden nicht.

1,4189

4. ‚Die Gestalt der Androkonien der Lycaeniden ist zwar artspezifisch, doch sind dieselben bei nahe verwandten Arten so ähnlich, daß sie infolge individueller Variation als syste- matisches Merkmal meist nicht verwendet werden können (zum Mindesten bei der argyrognomon- und argus-Gruppe). Außer- dem scheint auch hier ein Variieren in geographischer Hinsicht vorzuliegen. BR

5. Der von vielen Bearbeitern als wesentliches systemati- sches Merkmal zur Unterscheidung der argus L. von den ver- wandten Arten ‘betrachtete Tibialdorn ist bei den einzelnen argus-Rassen verschieden entwickelt oder fehlt nicht selten ganz. Das ist bedeutungsvoll im Hinblick auf die Versuche, Systeme auf Grund der Extremitätenbedornung aufzustellen. (Noctuiden!)

Berichtigung Seite 54 Zeile 8, 11, 13 u. 15 trochylus Frr. statt trochylus Frey. : Seite 55 Zeile 26 antheros Frr. statt antheros Frey. Seite 55 Zeile 26 psylorita Frr. statt psylorita Frey. _ Seite 57 balkanicus Frr. statt balkanicus Frey, astraea Frr. statt astraea Frey. Seite 58 trochylus Frr. statt trochylus Frey. potanini Alph. statt pontanini. Alph. Seite 59 eurypilus Frr. statt eurypilus Frey. thersites Chapm, statt tersithes Chapm. menalcas Frr. statt menalcas Frey. ripertii Frr. statt ripertii Frey. Seite 60 antheros Frr. statt antheros Frey. psylorita Frr. statt psylorita Frey. Seite 60 Anm. 2 R eurypilus Frr. statt eurypilus Frey. Seite 71 Zeile 37 Oxytrypia statt Oxytrybia Seite 72 Zeile 29 u. 38 acreon F. statt acreon Fabr. Seite 88 Zeile 23 amphion F. statt amphion Fabr.

140 | \

Urbeschreibungsnachweis

der im speziellen Teil behandelten Arten, Rassen und Lokalfiormen.

* bedeutet, daß die betreffende Form an der zitierten Stelle auch abgebildet ist.

abetonica Vrty. abbruzzensis Dhl. abruzzorum Dhl. acreon F. aegiades Gerh. aegidion Meisn. aegina Gr. Grsh. aegon Schiff. aegonides Brem. aegus Chapm. aegusella Vriy. agnata Stgr. alboradians Trti. alpina Berce alpina Courv. alpiumphilonome Vrty. alpophila Vrty. ‚altaegidion Vrty.

.altarmena Forst.

amphion F.,

anna Edw. apenninicola Vrty. apenninophila Vrty. argellus Trti,

argigas Vrty.

argiva Stgr.

argulus Frey

argus L.

argus Schiff. argyrognomon Brgstr. arida Vrty. armoricana Oberth. armoricanella Beuret asamensis Mats.

.

Bull. soc. ent. Ital. 42 p. 273

Mitt. Münch. Ent. Ges. 17 (1927) p. 6 Ent. Zeitschr. 44 (1933) p. 245 Mantissa II (1787) p. 76

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Syst. Verz. p. 185

Mem. Ac. Petersb. 1864 p.28 *

Et Löp. Comp. XIV (1917) p. 42

Ent. Record 33 (1921) p. 175

Stett. Ent. Zeit. 50 (1889) p. 19

Atti Soc. Nat. Ital. 62 p. 42

Faune Ent, Franc. Lep. I (1867) p. 134 Ent. Zeitschr. 24 (1910) p. 92

Iris 45 (1931) p. 58

Ent. Record 31 (1919) p. 46

Iris 45 (1931) p. 59

Mitt. Münch. Ent. Ges. 26 (1936) p. 103* Ent. Syst. III (1793) p. 301

Proc. Zool. Soc. Lond. 1907 p. 577 * Ent. Record 36 (1924) p. 110

Ent. Record 31 (1919) p. 46

Soc. Ent. 26 (1911) p. 66

Iris 45 (1931) p. 47

Stett. Ent. Zeit. 47 (1886) p. 204 Mitt. Schweiz. Ent. Ges. 6 (1882) p. 350 Syst. Nat. Ed. X (1758) p. 483

Syst. Verz. (1776) p. 184

Nomencl. 3 (179) p. 76*

Ann. Soc. Ent. France 96 (1927)

Et. Lep. Comp. IV (1910) p. 189* Lamb. 34 (1934) p. 113 *

Insect. Matsumur. 3 p. 139

141

astragaliphaga Courv. athene Fruhst. austera Vrty. australissima Vrty.

bactriana Gr. Grsh. balcanica Züllich bavarica Forst. bejarensis Chapm. bella H.-Sch. bellerioides Vrty. bellieri Oberth. bellofontanensis Stempfier bracteata Bitlr. braäualensis Tutt buchara Forst.

calabrica Trti. calabrica Vrty. calabricola Vrty. calliopides Vrty. calliopis Bsdw. calmucca Gr. Grsh. carinthiaca Courv. casaicus Chapm. caspica Forst. christophi Stgr. claralpina Vrty. claraobscura Vrty. clarasiatica Vrty. cleobis Brem. cleomenes Fruhst. colossa A.B.H. coreana Tutt corsica Bell. eretaceus Tutt cretaephilonome Vrty. croatica Grund

danapriensis Stempffer-Schmidt

difficilis Stdr. dschagatai Gr. Grsh. dubia (Schulz i. 1.) Hering

euergetes Stdr. fusiona Fruhst.

ganssuensis Gr.Grsh. gazeli Beuret georgica Forst.

142

Ent. Zeitschr. 24 (1910) p. 82 ig:

Iris 45 (1931) p. 69

Ent. Record 31 (1919) p. 46

Rom. Mem. Löp. 4 (1890) p. 374 Zeitschr. Oesterr. Ent.Ver. 14 (1929) p. 52 Mitt. Münch. Ent. Ges. 26 (1936) p. 90* Trans. Ent. Soc. Lond. 1902 p. 35

Syst. Schmett. Europ. I (1842) p. 127 Ann. Soc. Ent. France 96 (1927) p.7 Et. Lep: Comp. IV (1910) p. 191 Amateur pap. Vol. IV.5 (1928 p. 71 Proc. Zool. Soc. Lond. 1880 p. 407* Brit. Butterfl. 3 (1908) p. 198

Mitt. Münch. Ent. Ges. 26 (1936) p. 75*

Soc. Ent. 25 (1911) p. 84

Ent. Record. 31 (1919) p. 45

Ent. Record 33 (1921) p. 175

Ent. Record 31 (1919) p. 46

Icones (1832— 41) p.58*

Hor. Ent. Ross. 25 (1891) p. 456 Ent, Mitt. 2 (1913) p. 289

Trans. Ent. Soc. Lond. 1907 p. 158* Mitt. Münch. Ent. Ges. 26 (1936) p. 74* Stett. Ent. Zeit. 34 (1873) p. 87

Iris 45 (1931) p. 53

Iris 45 (1931) p. 54

Iris 45 (1931) p. 62

Bull. Acad. Petersb. 1861 p. 472 Int. Ent. Zeitschr. 4 (1910) p. 62

iS].

Brit. Butterfl. 3 (1908) p. 201

Ann. Soc. Ent. France 31 (1862) p. 615 Ent. Record 21 (1909) p. 39

Iris 45 (1931) p. 66

Int. Ent. Zeitschr. 7 (1913) p. 127°

Int. Ent. Zeitschr. 25 (1932 p. 450* Ent. Anz. 2 (1922) p. 109

Rom. Me&m. Lep. 4 (1890) p. 370 Stett. Ent. Zeit. 42 (1881) p. 135

Iris 28 (1914) p. 15 ol,

Hor. Ent, Ross. 25 (1891) p. 450 Lamb, 34 (1934 p.108* Mitt. Münch. Ent. Ges. 26 (1936) p. 132°

hispanafusca Vrty. hypochiona Rmbr. hypochiona-graeca Tutt hypochionalpina Vrty. hypochionides Tutt

iberica Tutt

ida Gr. Grsh. idas L. idasoides Bauret insularis Leech ishidae Mats. ismenias Meig. italorum Vrty.

japonica Oberth,

kenteana Stgr. killiasi Christ.

lapponica Gerh. latialis Rostagno latolimbo Vrty. lesliei Tytler ligurica Courv. li$urica Oberth. lunensis Vrty. lycidas Meig. lycidasoides Beuret lydiades Fruhst.

magnalpina Vrty. majellensis Dhl. major Tutt maracandica Ersch. masseyi Tutt melissa Edw. mesoccona Fruhst. micrargus Btlr. microhypochiona Vrty. mira Vrty.

misera Vrty.

mongolica (Gr.Grsh.) Rühl

nanshanica Forst. naruena Courv. nevadensis Oberth. nigrescens Courv. nivea Courv. nocensis Dhl, nomancha Ribbe norvegica Nordstr.

Iris 45 (1931) p. 43 Cat. Lep. Andal. 1858) p. 35 Brit. Butteril. 3 (1908) p. 196 Iris 45 (1931) p. 52 Brit. Butterfl. 3 (1908) p. 199

Brit. Butterfl, 3 (1908, p. 194

Hor. Ent. Ross. 25 (1891) p. 451

Fauna suevic. Ed. II (1761) p. 283 Lamb. 34 (1934) p. 114

Butt. China Jap. I p. 302 *

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obensis Forst. ongodai Tutt opulenta Vrty. orientalis Tutt orientaloides Vrty.

pallidula Vrty.

pamira Forst. philonomus Brsstr. planorum Alph. plouharnelensis Obth. postrauraca Beuret praeterinsularis Vrty.

proxargyrognomon Beuret

proxarmoricana Beuret pseudaegon Bitlr. pseudarmoricana Beuret pseudohypochiana Vrty. pulchraphilonome Vrty. pyrenaica Tutt

rauraca Beuret regina Rühl rogneda Gr. Grsh.

roxane Gr.Grsh.

sabina Dhl,

samudra Moore sareptensis Chapm. saturior Vrty. scudderi Edw. septentrionalis Beuret sbiroumana Mats. sifanica Gr. Grsh. singularis Heydem. sinica Forst.

sirentina Dhl, sophiana Vrty. stempfferschmidti Beuret sultana Forst.

tancrei Graes. tomyris Gr.Grsh. transcaucasica Rbl. tscherkessica Forst. tshimgana Forst. tuscanica Vrty.

uliginosa Dhl. ultima Vrty. ussurica Forst.

144

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Präp.

Präp.

Präp.

Präp.

Präp.

Präp.

Erklärung zu Tafel III

Zeichnungen des Uncus und der rechten Valvenspitze.

Nr. 15.

Nr. 138.

Nr. 73.

Nr. 238.

Nr. 224.

Nr. 226.

Nr. 76.

Nr. 227.

Nr. 152.

Nr. 97.

Nr. 108.

Nr. 83.

Vergrößerung: 36 X.

Lyc. argyrognomon bellofontanensis Stempifer: Frankreich, Fontainebleau.

Lyc. argyrognomon Bırsstr. Bayern, Regensburg.

Lyc. argyrognomon danapriensis Stempffer-Schmidt. Ukraine, Cherson.

Lyc. argyrognomon caspica Forst. Südrußland, Uralsk.

Lyc. argyrognomon buchara Forst. Buchara, Kurgan tjube.

Lyc. argyrognomon aegina Gr. Grsh. Turkestan, lli-Geb.

Lyc. argyrognomon planorum Alph. Zentralasien, Gobi, Hami.

Lyc. argyrognomon ganssuensis Gr. Grsh. Kansu, Kuku-nor, südl. Sining, 2600 m.

Lyc. argyrognomon sinica Forst. Szetschwan, O-mi-sien.

Lyc. argyrognomon sinica Forst. Nordchina, Peking.

Lyc. argyrognomon ssp. Altai, Katun, Tschepesch.

Lyc. argyrognomon ssp. Transbaikalien, Kenteigebirge.

Taiel III.

I

Präp.

Präp.

Präp.

Präp.

Präp.

Präp.

Präp.

Präp.

Präp.

Präp.

Erklärung zu Tafel IV.

Zeichnungen des Uncus und der rechten Valvenspitze.

Nr. 56.

Nr2155,

Nr. 231.

Nr. 42.

Vergrößerung: 36 X.

Lyc. argyrognomon ussurica Forst. Ostsibirien, Nikolsk Ussurisk.

Lyc. argyrognomon praeterinsularis Vrty. Japan, Yokohama.

Lyc. melissa Edw. Kamtschatka.

Lye. christophi Stgr. Tian-shan, lli-Geb., Dsharkent.

Lye. christophi nanshanica Forst. Kansu, Richthofengebirge, Paß Dingtsiangmiau, 2800 m.

Lyc. agnata Stgr. Turkestan, Maral-baschi,

Lyc. idas bavarica Forst. Oberbayern, Wolfratshausen.

Lyc. idas transcaucasica Rbl.? Kleinasien, Amasia.

Lyc. idas tshimgana Forst. Turkestan, Taschkent.

Lyc. cleobis Brem. Ostsibirien, Amur, Radeffka.

Abb.

- Abb. 2.

Abb.

Abb.

Abb.

Abb.

Abb.

Erklärung zu Taiel V.

Mikrophotographien des 3’ Kopulationsapparates.

Präp.

Präp.

Präp.

Präp.

Präp:

Präp.

Präp.

Nr.

Nr.

Nr.

Nr.

Nr.

Nr.

Nr.

Vergrößerung: 18 X.

507.

465.

5238

473.

312.

903.

110.

Zizera opalina Pouj. Schantung, Kiau-tschou.

Glaucopsyche arcas Rott. Wien Umg.

Lycaenopsis argiolus 1.. Ungarn, Peszer.

Everes minima magna Rühl. Szetschwan, Ta-tsien-lu.

Chilades phiala Gr. Grsh. Transkaspien, Aschabad.

Chilades galba Led. Buchara, Kurgan tjube.

Lycaena turcmenica Forst. Transkaspien, Jablanowka.

Taiel V,

a

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1986).

Erklärung zu Taiel VI.

Mikrophotographien des 5’ Kopulationsapparates.

Abb. 8. Präp. Nr.

Abb. 9. Präp. Nr.

Abb.10. Präp. Nr.

Abb. 11. Präp. Nr.

Vergrößerung: 18 X.

109.

289.

321.

SO

Lycaena vogelii Oberth. Marocco, Atlas.

Lycaena pheretes Hbn. Allgäu, Oytal.

Lycaena eroides Friv. Szetschwan, Kwan-shien.

Lycaena coridon Poda Bayern, Kelheim.

Taiel VI.

SL,

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1936).

Erklärung zu Taiel VL

Mikrophotographien des Jg’ Kopulationsapparates.

Präp. Nr. 297. Lycaena astrarche Brssir. Bayern, Regensburs.

Präp. Nr.385. Lycaena argyrognomon Bırssir. Bayern, Resensburs.

Präp. Nr. 101. Lycaena argyrognomon planoram Alph. - Zentralasien, Tian-shan, Korla.

Präp. Nr. 145. Lycaena argyrognomen sinica Forst. China, Pekins Ums.

Präp. Nr. 107. Lycaena argyrognomen ssp. Transbaikal, Werchne Udinsk.

Präp. Nr. 79. Lycaena melissa Edw. U.S.A, Utah, Oakland.

Taiel VII,

16 N | 47

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1936).

u age

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Erklärung zu Taiel VII.

Mikrophotographien des 5 Kopulationsapparates.

Abb. 18.

Abb. 19.

Abb. 20.

Abb. 21.

Abb. 22.

Abb. 23.

Präp. Nr. 246.

Präp. Nr.

Präp. Nr.

Präp. Nr.

Präp. Nr.

Präp. Nr.

Vergrößerung: 18 X.

243.

381.

103.

492.

493,

Lycaena christophi Stgr. Tian-shan, Ili-Geb., Dsharkent.

Lycaena agnata Stgr. Tian-shan, Maral-baschi.

Lycaena idas lycidasoides Beuret Bayern, Regensburg.

Lycaena idas transcaucasica Rbl. Armenien, Kulp.

Lycaena idas naruena Courv. Tian-shan, lli-Geb., Dsharkent.

Lycaena tancrei Graes. Amur, Nikolajewsk.

Tafel VIIL

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1956).

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Erklärung zu Taiel IX.

Mikrophotographien des %' Kopulationsapparates. Vergrößerung: 18 X‘,

Abb. 24. Präp. Nr. 47. Lycaena cleobis Brem. Amur, Radeffka.

Abb. 25. Präp. Nr. 41. Lycaena argus aegon Schiff. Oberbayern, Starnberg,

Abb. 26. Präp.Nr.390. Lycaena argus micrargus Bilr. Ussuri, Kassakewitsch.

Taiel IX.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1986).

. Lyc. argyrognomon septentrionalis Beuret 9

Erklärung zu Taiel X.

. Lyc. turcmenica Forst. gZ Type Transkaspien, Jablanowka, Achal Tekke. 2000 m Juli. Sig. Pfeiffer. . Lyc. turcmenica Forst. 2 Type

Transkaspien, Arwas. Juni. Sig. Pfeiffer.

Elsaß, Mülhausen. 15.V.34. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argyrognomon septentrionalis Beuret 2

Elsaß. Mülhausen. 15.V.34, Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argyrognomon Brsstr. 5

Baden, Karlsruhe Umg., Grötzingen. 2.VIIL,33. -- Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argyrognomon Bırgstr. 2

Baden. Karlsruhe Umg., Grötzingen. 9.V11l.33. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argyrognomon euergetes Stdr. 9’

Ungarn, Nyirbator, Batorliget. VIII. 34, Sig. Forster.

. Lyc. argyrognomon euergetes Stdr. ®

Ungarn, Nyirbator, Batorliget. VIll.34, Sig. Forster.

. Lyc. argyrognomon caspica Forst. 9’ Type

Südural, Guberla. 15.VI, Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argyrognomon caspica Forst. © Type

Südrußland, Sarepta. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argyrognomon buchara Forst. 5 Type

Buchara, Kurgan tjube. 500 m. 26.V1l.34. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argyrognomon buchara Forst. 9 Type

Buchara, Kurgan tjube. 500 m, 3,VII. 34. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argyrognomon ganssuensis Gr. Grsh. 9’

Kansu, Kuku-nor. Ende V. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argyrognomon ganssuensis Gr. Grsh. 2

Kansu, Kuku-nor. Ende V. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argyrognomon sinica Forst. 5’ Type

Szetschwan, O-mi-sien. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argyrognomon sinica Forst. ® Type

Szetschwan, O-mi-sien. SIg. Pfeiffer.

Lyc. argyrognomon ussurica Forst. 9' Type Ostasien, Nik. Ussurisk. 4.VIII. 19, Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argyrognomon ussurica Forst. 9 Type

Ostasien, Nik. Ussurisk. VII. 19. Sig. Pfeiffer.

19.

20.

21.

22.

23.

24,

2,

26..

21.

28.

29.

30.

Lyc. argyrognomon praeterinsularis Vrty. Jg’ Japan. Bayer. Staatsslg.

Lyc. christophi nanshanica Forst. 9' Type Kansu, Richthofengebirge, Paß Dingtsiangmiau. 2800 m. Sig. Pfeiffer.

Lye. christophi Stgr. 9 Umg. Dsharkent, Ili-Geb. 1913. Sig. Pfeiffer.

N

Lyc. christophi Stgr. 7 Transkaspien, Aschabad. Bayer. Staatsslg,

Lyc. agnata Stgr. 5’ Type Sig. Staudinger.

Lyc. agnata Stgr. © Type Sig. Staudinger.

7

Lyc. cleobis Brem. 9 Transbaikal, Selenga, Berezowka. 20.VIL.18, Sig. Pfeiffer.

Lyc. cleobis Brem. 9 Transbaikal, Selenga, Berezowka. 28.VIl. 18. Sis. Pfeiffer,

Lyc. tancrei Graes. 5

Sichote Alin, Tjutjuge. Sig. Pfeiffer.

Lyc. tancrei Graes. 9

Radde, Amur. Bayer. Staatsslg.

Lyc. idas ssp. 9’

Ili-Geb., Kuldscha. Ende V. Bayer. Staatsslg. Lyc. idas ssp. 9

Altai. Bayer. Staatsslg.

Taiel X.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVı (1936).

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Erklärung zu Taiel XI.

Wie Tafel X. Unterseiten.

Taiel XI.

Mitieilungen d. Miinchn, Ent. Ges. XXVI (1956)

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Erklärung zu Tafel XII.

. Lyc. idas lapponica Gerh.

Finnl. Lappland, Muonio. 14.VIl.29. Sie. Pfeiffer.

. Lyc. idas lapponica Gerh. 2

Finnl. Lappland, Muonio. 16,VIl. 27. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. idas L. /

Schweden, Göteborg. VII.30, Sig. Pfeiffer.

. Lyc. idas L. 9

Schweden, Göteborg. VII. 30. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. idas pseudarmoricana Beuret Z

Pommern, Stettin Umg. 21.V1I. 12. Sig. Pfeiffer.

Lyc. idas pseudarmoricana Beuret Q

Berlin Umg. 10.VII. 21. Sig. Osthelder.

. Lyc. idas Iycidasoides Beuret 9’

Regensburg Umg. 25.V1. 15. Sig. Osthelder.

. Lyc. idas lycidasoides Beuret 2

Regensburg Umg. 5.VIl. 14. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. idas bavarica Forst. 9' Type

Oberbayern, Wolfratshausen Umg. 9.V1.35. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. idas bavarica Forst. Type

Oberbayern, Wolfratshausen Umg. 9,V1. 35. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. idas difficilis Stdr. 9’

Tirol, Inntal bei Landeck. 800 m. 5.VIL25. Sig. Osthelder.

. Lyc. idas difficilis Stdr. 2

Tirol, Inntal bei Landeck. 800 m. 5.VII,25. Sig. Osthelder.

. Lyc. idas argulus Frey 9’

Südtirol, Stilfser Joch. 2500 m. 30.VII. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. idas argulus Frey 2

Südtirol, Stilfser Joch. 2500 m. 27.VII. Bayer. Staatsslg.

. Lyc. idas valesiaca Oberth. 9

Westschweiz, Wallis, Martigny. 30.V. 11. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. idas valesiaca Oberth. 2

Westschweiz, Wallis, Martigny. Sig. Osthelder.

. Lyc. idas acreon F.

Ukraine, Kiew Umg. 3.V11I.30. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. idas acreon F. 2

Ukraine, Kiew Umg. 15.V1,30. Sig. Pfeiffer.

19. 20. 21. 22. 23. 24, 23, 26. 27. 28. 29.

30,

Lyc. idas latolimbo Vrty. J' Kärnten, Pokojisce. 23.V1, 29, Sig. Dannehl.

Lyc. idas latolimbo Vrty. 2 Kärnten, Pokojisce. 23.VI.29. Sig. Dannehl,

Lyc. idas stempiferschmidti Beuret 9’ Syrmien, Fruska Gora. VII. Sig. Forster.

Lyc. idas stempiferschmidti Beuret 9 Syrmien, Fruska Gora. VII. Sig. Forster.

Lyc. idas altarmena Forst. %' Type Armenien, Agri Dagh. 2500-3000 m. VII. Sig. Pfeiffer.

Lyc. idas altarmena Forst. © Type Armenien, Achalzich, Chambobel. 1910. Sig. Osthelder.

Lyc. idas transcaucasica Rbl. 5 Armenien, Kulp. Slg. Pfeiffer.

Lyc. idas transcaucasica Rbl. 9 Type Armenien. Kulp. 15.V1.01. Sig. Osthelder.

Lyc. idas tshimgana Forst. 9 Type Tian-shan occ., Tshimgan. 1500 -1600 m. 4.VII. 34. Sig. Pfeiffer.

Lyc. idas tshimgana Forst. 2 Type Tian-shan occ., Bolshoj Tshimgan. 2000 m, 17.VII. 34. SiIg. Pfeiffer.

Lyc. idas naruena Courv. 0’ Tian-shan, Naryn. 2140 m. 1.VI1. 08. Bayer. Staatsslg.

Lyc. idas naruena Courv. _ Tian-shan, Naryn. Bayer. Staatsslg.

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Tafel XI.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1936).

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Erklärung zu Tafel XII.

Wie Tafel XII. Unterseiten.

Tafel XI.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1956)

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Erklärung zu Tafel XIV.

Lyc. argus L. 9

Schweden, Lysekil. VII.21. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argus L. 9

Schweden, Stockholm Umgs., Blidö. 14.VII.30. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argus uliginosa Dhl. 5

Südbayern, Neubiberg. 15.VIl, 23. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argus uliginosa Dhl. 2

Südbayern, Beuerberger Moor. 4.VIl.30. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argus uliginosa Dhl. 5

Südbayern, Beuerberger Moor. Anf.VIll. 26. Sig. Pfeiffer.

Lyc. argus uliginosa Dhl. 2

Südbayern, Beuerberger Moor, 16.VII.26. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argus aegon Schiff. 9

Bayern, Regensburg Umg. 21.VI. Sig. Pfeiffer,

. Lyc. argus aegon Schiff. 2

Bayern, Regensburg Umg. 21.VI. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argus alpina Courv.

Südtirol, Dolomiten. IX. 1900. Sig. Osthelder.

. Lyc. argus alpina Courv. 9

Südtirol, Dolomiten, Sextental. 12.VII.96. Sig. Osthelder.

. Lyc. argus hypochiona Rmbr. 5

Spanien, Aragonien, Albarracin. 1100 m. Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argus hypochiona Rmbr. 9

Spanien, Aragonien, Albarracin. 1100 m, 23.VI. 24, Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argus vacaresa Ribbe 9’ Type

Spanien, Andalusien, Sierra Nevada. Bayer. Staatsslg,

. Lyc. argus vacaresa Ribbe J'

Spanien, Sierra de Guadarrama, EI Bros, SI, 5 Sig. Pfeiffer.

. Lyc. argus cleomenes Fruhst. 9' Type

Krain, Primiero. Bayer. Staatsslg.

Lyc. argus cleomenes Fruhst. 2 Krain, Savetal bei Laibach. 25.V. 27. Sig. Pfeiffer.

Lyc. argus sultana Forst. 5 Type Anatolien, Akschehir, Sultan Dagh. 1700-2200 m. 1.—15. VII. 34. Sig. Pfeiffer.

18.

19,

20.

21.

22.

23.

24.

23.

26.

21.

28.

29.

30.

Si.

32,

33.

34.

33.

36.

Lyc. argus sultana Forst, © Type

Anatolien, Akschehir, Sig. Pfeiffer.

Lyc. argus orientalis

Sultan Dagh. 1800—2000 m. Ende VII. 28.

u or

Anatolien, Akschehir, Tschiftlik. 10.—20.VIII, 28. Sig. Pfeiffer.

Lyc. argus orientalis

Al ©

Anatolien, Akschehir, Tschiftlik. 10.—20.VII. 28. Sig. Pfeiffer.

Lyc. argus wolgensis Forst. 9’ Type

Südrußland, Sarepta.

1890. Sig. Pfeiffer.

Lyc. argus wolgensis Forst. 2 Type

Südrußland, Sarepta.

1890. Sig. Pfeiffer.

Lyc. argus tscherkessica Forst. 5’ Type Kaukasus, Teberda. 24.VIl. 33. Sig. Pfeiffer.

Lyc. argus tscherkessica Forst. © Type. Kaukasus, Teberda. 22.V1I.35. SIg. Pfeiffer.

Lyc. argus georgica Forst. 5 Type Armenien, Achalzich, Chambobel. Sig. Pfeiffer.

Lyc. argus georgica Forst. 9 Type Armenien, Achalzich, Chambobel. Sig. Osthelder,

Lyc. argus orientaloides Vrty. 9’ Persien. Sig. Osthelder.

Lyc. argus orientaloides Vrty. 9 Persien. Sig. Osthelder.

Lyc. argus obensis Forst. 5 Type Westsibirien, Barnabinsk, Barnaul. 14.V1.15. Sig. Pfeiffer.

Lyc. argus obensis Forst. 9 Type Westsibirien, Barnabinsk, Barnaul. 14.Vl. 15. Slg. Pfeiffer.

Lyc. argus clarasiatica Vrty. 9 Sajan-Geb., Munko Sardyk, 1800 m. VIII. Sig. Pfeiffer.

Lyc. argus clarasiatica Vrty. 2 Turan, Sajan-Geb. südw. Irkutsk. SIg. Pieiffer.

Lyc. argus pamira Forst. 5’ Type

Pamir, Chalai-ljabi-ob.

1700 m. Bayer. Staatsslg.

Lyc. argus micrargus Btlr 9’ Japan, Yokohama. Bayer. Staatsslg.

Lyc. argus micrargus Btlr. Ussuri, Sutschanski Rudnik. Sig. Pfeiffer,

Lyc. argus micrargus Btlr. 2

Ussuri, Kassakewitsch.

1907. Sie. Osthelder.

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Taiel XIV.

Mitteilungen d. Miinchn. Ent. Ges. XXVI (1986).

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Erklärung Wie Tafel XIV.

Tafel XV,

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI (1956)

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Ausgegeben am 15. II. 1937.

Acidalia contiguaria Hb.

Von 7 Dr. Leopold Müller, Linz. (Schluß.)

Zu den einzelnen Formen sei nunmehr Folgendes bemerkt: a) Subsp.n. britanniae m. [Tafel F1, 2]

Die homozygot gelbe Form Englands. (Nach 5 mir vor- liegenden Stücken aus den Kreuzungszuchten von Penmoen- mavr ex coll. Buckley und 4 nach Freiland- 2 von ebendort ge- zogenen Stücken ex coll. Prout.)

Größe 19—20 mm. Grundfarbe beingelb, stark glänzend. Die Zeichnung aller Flügel vollständig und deutlich, gut aus- geprägt, aber nicht verdickt, dunkelgrau oder schwärzlich, die Mittelpunkte zart, tiefschwarz. Die dunkle Bestäubung fein und meist spärlich (bei 1 Stück ex coll. Prout etwas stärker). Die lichte Subterminalzeichnung ausgedehnter, die Wölkung im Saum- feld meist ebenfalls zart, grau, dieses im Gesamteindruck nicht dunkler. Die Fransen gelb, anscheinend meist nicht geteilt; die Saumstriche mittelstark, die Adernpunkte zart und unvoll- ständig. Die Kopfpartien usw. gelb; der Hinterleib dunkler, licht geringelt.

Nebenformen.

1. ab. (mut. ?) n. tenuis m. Eine sehr zarte, im Gesamtein- drucke noch hellere Abänderung der gelben Form. Die Quer- zeichnung ist bis auf die kräftig bleibenden dunkeln Vorder- randfleckchen stark abgeschwächt und besonders auf den Hil. reduziert; die Mittelpunkte bleiben normal. Abbildungen bei Buckley (37), Fig. AA, die gegebenenfalls auch als Typen zu gel- ten hätten.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI. H.3. q 151

W. Buckley erhielt 1.—9. 9. 1913 drei übereinstimmende Stücke dieser Form aus einer Nachzucht nach lichten Eltern; von 70 Raupen hatten sich diese 3 schnellwüchsig entwickelt, während die andern das Ueberwinterungsstadium einschalteten. Ausgang Penmaenmavr.

Die Entwicklungsrichtung erinnert an die mut. dirutaria der Rheinform.

2. ab. n. anastomosaria (Prout i.l) m. 1 Freiland® aus Penmaenmavr, in coll. Prout. Nach Prouts Beschreibung ist der Mittelschatten der Vfl. basalwärts verschoben und fließt teilweise mit der Antemedianlinie zusammen (51).

Das © legte am Spannbrett einige Eier, aus denen sich dunkle Falter entwickelten; es müßte sohin entweder selbst zur dunkeln Form gehört haben oder wenigstens von einem dieser Form begattet gewesen sein. Aus der Wachau oder den Alpen bisher nicht bekannt.

3. ab.? Barrett (32) erwähnt 1 Q@ ex coll. S. J. Capper, das außer dem schwärzlichen Wurzelfelde ungewöhnlich licht sei; die 1. Linie der Vfl. sei verloschen, die 2. ungewöhnlich nahe dem Außenrande.

b) mod. n. nigrescens m. (= obscura Prout.) [Tafel K1-4]

Die heterozygot dunkle Form Englands. (Nach 19 Original- stücken ex coll. Buckley, 4 Photographien nach Stücken ex coll. Prout und den Abbildungen bei Buckley, 37.) Die von Prout bevorzugte Verwendung des Namens obscura Fuchs kann, selbst abgesehen von sonstigen Bedenken, schon deshalb nicht auf- recht erhalten bleiben, weil die Rheingauform obscura der eng- lischen dunkeln Form nicht einmal auch nur annähernd ähnlich sieht. Prout dürfte die echte obscura Fuchs nicht gekannt haben und durch die verunglückte Beschreibung irregeführt worden sein.

Größe meist 20 oder 21, selten 19 oder 22 mm. Grundfarbe dunkel, grau, leicht bräunlich getönt. Die Beschuppung eher grob als fein, manchmal etwas glänzend, manchmal wenig dicht, sodaß die helle Flügelmembran durchzuschimmern scheint; zwischen der äußern Quer- und der Wellenlinie ist die Beschuppung einzel- ner Stücke bandartig düster. Die normale Querzeichnung stets vorhanden, aber wenig hervortretend, wohl auch durch die grobe, dunkelgraue Bestreuung überdeckt; am deutlichsten

152

| bleiben meist noch die Vorderrandfleckchen und der Mittel- ı schatten; bei einzelnen, an sich helleren Stücken bleibt manch- ı mal die ganze Zeichnung deutlich. Der Mittelpunkt ist von der | Färbung der Querzeichnung, nie tiefschwarz; er liegt öfters in ı dem etwas verdickten Mittelschatten (statt hinter ihm). Die lichten Flecken im Saumfelde hellgrau-bräunlich (nie gelb), an- ı scheinend oft etwas größer und zusammenhängender als bei

‚andern Unterarten, nie kontrastierend hervortretend. Ueber-

| haupt ist die Mischung zwischen hell- und dunkelgrau auf der | Flügeloberfläche bei den einzelnen Stücken variierend. Die | Fransen hellbräunlich-grau, meist geteilt, meist ohne Adernpunkte; ı die Saumstriche mittelstark, auffällig scharf dunkel hervortretend. ' Die Kopfpartie usw. ist von der Grundfarbe; der Hinterleib ı dunkel, hell geringelt.

c) mut. n. nigra m. [Tafel unter K 1—4,,.] - Die homozygot dunkle Form Englands.

‘Von den englischen Entomologen bisher mit der vorigen zu- sammengeworfen. Da mir kein sicheres Material zur Ver- | fügung steht, ist auch mir die genaue Abgrenzung und Beschrei- | bung vorläufig nicht möglich. Vermutlich ist diese ss-Form, \ wie bei allen anderen Unterarten, etwas kleiner, etwa bei 18 mm ‚und viel dunkler als nigrescens; die Querzeichnung bleibt aber ‘auch unter der starken Bestreuung stets noch erkennbar.

| Das von Buckley (37) auf der seiner Abhandlung beigefüg- \ten Tafel, 1. Zeile, 4. Stelle abgebildete Stück dürfte als typisch ; anzusehen sein; bei ihm scheinen auch die Randfleckchen der VfL. zu fehlen. Die in den beiden ersten Vertikalreihen ab- | gebildeten Stücke sind wohl überwiegend heterozygote nigres- cens in wechselnder Intensität der dunkeln Ueberstreuung; doch *könnten nach der Art der Paarung (d><d, also wohl zumeist isgXsg) auch homozygote Stücke darunter sein, bei denen aber ‘dann die hellen Randfleckchen noch nicht verschwunden, son- ‘dern im Gegenteil wieder stärker ausgebildet wären.

Nebenformen:

| 1. ab.? Ein von Prout am 16. 7. 16 bei Penmaenmavr im Freiland gefangenes 5 einer sehr dunkeln Aberration erinnert "fast an die Wachauer domestica. Prout (51) bemerkt hiezu:

1 153

„Diese Aberration ist fast ganz einfärbig, wie die Fig. 1 bei Klimesch, nur daß sie nicht ganz so schwärzlich aussieht (dies ist aber nach unkolorierten Abbildungen nur recht schwer genau zu vergleichen). Jedenfalls aber ist mein Stück gleich dem von Barrett angeführten mit auffallend kontrastierender lichter Subterminal- zeichnung, die auch viel ausgedehnter ist, als in der erwähnten Fig.1... Das in Rede stehende melanistische Stück ist stel- lenweise etwas beschädigt; aber wo die Schuppen erhalten sind, ist es ganz einförmig, ausgenommen die Verstärkung der Mittel-

punkte und auf den Vfln. der Kostalflecke; in gewisser Beleuch- tung kann man auch eine Spur des hintern Teils des Mittel-

schattens erkennen.“ Ergänzend möchte ich noch beifügen:

Das Stück war sehr klein, 18 mm; die Färbung hat wohl sicher auch im frischen Zustande nicht an das Schwarz der domestica

gereicht; die Randfleckchen waren grau, nicht gelb.

8. Subsp. obscura Fuchs. [Tafel J3—L5.]

Dies ist die Unterart des mittleren Rheingebietes, etwa südlich von Koblenz; wie alle andern gleichfalls auf ein ver-

hältnismäßig enges Gebiet beschränkt. Sie wurde erst um die

Mitte des vorigen Jahrhunderts entdeckt; die erste Nachricht

darüber brachte Dr. A. Rößler (9), 1864—66: „Weilburg im Lahn-

tale, leg. A. Schenk, det. Herrich-Schäffer.“” Im Rhein- und Wis-

pertale (Bornich, Rüdesheim, Gerolstein, Aßmannshausen u. a.)

fanden Pfarrer A. Fuchs und Dr. A. Rößler gelegentlich die

Raupen und später bei eifrigem und planmäßigen Suchen auch

die Falter; seit 1871 befaßte sich endlich Pfarrer A. Fuchs auch mit eingehenden Eizuchten. Merkwürdigerweise scheinen nur wenig andere Entomologen dem Pfarrer Fuchs Konkurrenz ge-

macht zu haben; seither hat anscheinend bloß noch Herr Wend- landt die Art 1911 bei St. Goarshausen gefangen und im fol-

genden Jahre weitergezüchtet. In jüngster Zeit wurde die Form nach einer freundlichen Mitteilung des Herrn Reg.-Präs. Osthelder auch in Kaiserslautern gefunden. (1 Q 4.8.35, zum |

Licht in der Wohnung, Sig. Rud. Heuser).

Literarisch behandelte Pfarrer A. Fuchs die contiguaria wie- derholt und eingehend im Jahrbuche des Nassauischen Vereins

für Naturkunde und besonders in der Stettiner E. Z. (12, 13,

16, 17, 22, 25), zuletzt im Hofmann-Spuler, 12. 1. 04. Diese eingehende, ebenfalls konkurrenzlos gebliebene publizistische

154

"Befassung war natürlich sehr verdienstlich, hatte aber auch eine schlimme Schattenseite: Fuchs kannte nämlich im Wesentlichen "bloß seine Rheingauform; es blieb ihm aber dabei, woraus ihm übrigens nicht der geringste Vorwurf gemacht werden soll, wi verborgen, welche ganz exzeptionelle Stellung im Rahmen der Gesamtart gerade diese Rheingauform einnimmt; da er jedoch die Gesamtart ausschließlich aus dem Gesichtswinkel seiner var. obscura beurteilte, war es unvermeidlich, daß da ein ganz schie-

fes Gesamtbild entstehen mußte, das sich, da auch alle spä- ren Darstellungen in den Handbüchern usw. ausschließlich auf Fuchs zurückgingen, bis heute allgemein erhalten hat. Dazu \kamen noch einige Uebertreibungen u. dgl. in den Urbeschrei- N bungen, sodaß man sich nach diesen allein Abbildungen fehl- ‘ten ja durchaus sogar von seiner eigenen var. obscura keine ‘richtige Vorstellung zu machen vermag; auch ich selbst habe diese erst nach Einsicht der Typen gewonnen. / Die Sammlung des Pfarrers A. Fuchs gelangte nach seinem | Tode schließlich mit den Typen und zahlreichen noch von Fuchs ‚selbst herrührenden Originalstücken in der Hauptsache an das \Nassauische Landes-Museum in Wiesbaden und zum Teil auf ‚dem Umwege über die Sammlung Püngelers an das Berliner ‚Universitäts-Museum (41, bez. 7 contiguaria vom Rheingau); ‚den Herren Custos Dr. Chr. Fetzer und Univ.-Professor Dr. \Martin Hering, die mir diese Typen und Originalstücke in lie- ; benswürdigster Weise zur Einsicht überließen, gestatte ich mir an dieser Stelle meinen ganz ergebensten Dank auszu- ‚sprechen.

Es wurde bereits weiter oben übersichtlich bemerkt, daß

‚die Rheingauform am nächsten der Unterart aus England steht. Beide sind erst während der Eiszeit aus Nordeuropa ver- drängt worden und haben sich dann erst in England, bez. am ‘Rhein wieder anzusiedeln vermocht. Gemeinsam ist diesen bei- [ ‘den Unterarten geblieben, daß die dunkle ss-Form als domi- .nanter Nigrismus erhalten blieb, während sie sich bei i allen andern mitteleuropäischen Unterarten längst zu einem ‘rezessiven Melanismus verändert hatte. Im übrigen hat die ‘Rheinform wohl auch nacheiszeitlich noch tiefgreifende Ver- j änderungen erfahren, von denen z. B. hier vorerst als be- \‘sonderes Charakteristikum nur die recht auffällige Schwä- ; chung der gesamten Querzeichnung herausgehohen wer- "den möge.

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155

Die auffälligste Veränderung ist aber folgende. Bei allen andern Unterarten ist die im Freiland normal fliegende Form die gelbe gg-, in wechselndem Ausmaße (außer in England) ver- mischt mit der ebenfalls gelben, bloß stärker bestreuten gs-Form; im Rheingau dagegen kommt anscheinend nur die, hier nigristi- sche gs-Form vor; schwach bestreute gelbe gg-Stücke wurden hier im Freien anscheinend überhaupt noch nie gefunden und auch bei Zuchten nie erzielt. Aeußerlich stellt die rheinische gs-Form obscura Fuchs eine Zwischenstufe zwischen den gelben Reihen der andern Unterarten und der englischen nigrescens dar; sie ist nicht entfernt so dunkel und so rein grau wie letztere, sondern in der Hauptsache noch gelb- lich, aber durch die deutlich bräunliche Tönung der Grundfarbe und die starke Bestäubung weitaus dunkler als die gelben Rei- hen der andern Unterarten.

Bei dieser Sachlage könnte es scheinen, als ob im Rhein- gau die homozygot lichte gg-Form gänzlich fehlte; das Vorhan- densein einer gs-Form zwingt aber zur Annahme, daß sie eben- so wie die dunkle ss-Form einfach vorhanden sein muß. Und sie ist auch wirklich vorhanden, denn die von Pfarrer Fuchs als bedeutungslose Aberration angesehene dirutaria Fuchs ist nichts anderes als die gesuchte gg-Form der rheinischen Unter- art! Sie zeichnet sich allerdings durch drei extreme Eigen- schaften aus, welche ihre richtige Würdigung erschwerten: durch ihre helle, fast weißliche Färbung; durch die noch weiter als bei obscura gehende Verkümmerung aller Querzeichnungen und durch ihre Seltenheit im Freiland, in welchem Punkte sie sogar die fuscalata zu übertreffen scheint; Pfarrer Fuchs hat sie an- scheinend überhaupt nie im Freiland gefangen, sondern nur in einiger Anzahl bei der Zucht erhalten.

Alle diese Besonderheiten bestätigen die schon an früheren Stellen gemachten Behauptungen, daß die subsp. obscura Fuchs im Rahmen der Gesamtart eine ganz exzeptionelle Stellung ein- nimmt; und sie erwecken immer wieder den Zweifel, ob sich die Gruppe der englischen und der Rheinform nicht bereits längst zu einer besonderen, von der übrigen contiguaria ver- schiedenen Art spezifiziert hat? Daß sich nach den Feststellungen des Herrn Dr. Sterneck (s. oben) die 5 Genitalorgane noch nicht verändert haben, müßte letztenendes noch keinen aus- schlaggebenden Gegenbeweis bilden.

Nachfolgend die 3 Hauptformen im Einzelnen.

156

a) mut. dirutaria Fuchs, 1901, Stett. E. Z. S. 131.')

Die homozygot helle Form.

Größe 18—21, meist 20 mm. Die Grundfarbe ausge- sprochen weißlich mit nur sehr leicht hellbräunlicher Tönung in der Richtung zu dem auch der obscura eigenen Farbton. Die Querzeichnung ganz oder fast ganz fehlend, nur die Vor- derrandfleckchen erhalten, zart, bräunlich; Mittelpunkte sehr zart, bräunlich; Zeichnung im Saumfelde meist sehr schwach, bräunlich, aber heller als bei obscura. Die Bestreuung aller Flügelflecken ist nicht einmal gar so spärlich, wenngleich selbst- verständlich viel schütterer als bei obscura; sie kommt aber fast gar nicht zur Geltung, weil die Schuppen sehr fein und sehr hell bräunlich, nur wenig dunkler als die Grundfarbe sind. Die Fransen sind hell, glänzend, längsgeteilt, die Saumpunkte vielfach fehlend; die Saumstriche braun, zart, an den Adern kaum unterbrochen. Hinterleib hell, ohne Rinslung.

Fuchs hatte bis 1901, also während etwa 30 Jahren, ins- gesamt nur etwa 20 dirutaria, und auch diese nur aus Zuchten erhalten. Hievon lagen mir 10 Stück (darunter 3 Typen) vor; 4 tragen die Fundzettel vom 17.6. bis 10.8.86, je 1 vom 17.8. 85 und 20. 7.88 (4 von Rößler herrührende zeigen kein Funddatum). Schon diese wenigen Daten lassen einen engeren Zusammenhang zwischen den einzelnen Nachzuchten erkennen, den aber Fuchs offenbar nicht beachtete; nach seinen begleitenden Bemerkungen nahm er wohl an, daß die dirutaria nur ganz sporadisch und zufällig ab und zu unter der gewöhnlichen obscura aujitrete, aus deren Eiern (aus Bornich) und Freilandraupen (aus Rüdes- heim) er sie gezogen hatte. In Wirklichkeit scheinen die Ver- hältnisse ähnlich zu liegen, wie wir sie bei der Nachzucht der Wachauer domestica kennen lernten; nur scheint im Rheingau die Vollentwicklung nicht bloß der dunkeln ss-, sondern auch der hellen gg-Form auf besonders lebenskräftige Stämme beschränkt zu sein; bei isolierter Nachzucht dürfte auch die dirutaria fort- gesetzt in Anzahl zu erhalten sein.

!) Urbeschreibung: „Die hellste aller contiguaria-Formen, nur wenig gezeichnet. Strohgelb, die feine Bestäubung spärlich, aber gleichmäßig über alle Flügel verteilt; am Vorderrand der Vfl. 2 oder 3, zuweilen ganz schwache braune Flecke; ein stets deutlicher schwarzer Mittelpunkt auf allen Flügeln; die Wellenlinie wurzelwärts mehr oder weniger gefleckt. Schwarze Saum- striche.“ Die Bezeichnung „strohgelb” ist sicher unrichtig und irreführend.

Fuchs definierte diese Färbung an anderer Stelle „wie das Innere eines Stroh- halmes“ und nannte auch die Normalfärbung der obscura strohgelb!

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Anmerkungsweise soll hier noch auf die schon an früheren Stel- len angeführten dirutaria-ähnlichen Stücke verwiesen werden, u. z. auf das von Naufock gezogene sehr helle 2 aus der Wachau (vgl. Tafel D1), das von Reißer gefangene Freilandstück aus Spanien und die von Buckley gezogene mod. tenuis. In allen diesen Fällen trat aber die extrem aufgehellte Form neben der normalen gelben gg-Form auf, während die rheinische dirutaria an die Stelle der sonst fehlenden gg-Form tritt. Eine ein- gehendere Untersuchung ist vorläufig nicht möglich; man muß sich daher zunächst mit der bloßen Feststellung dieser Konver- genzerscheinung begnügen.

b) subsp. obscura Fuchs, 1875, Stett. E. Z. S. 230.')

Die heterozygot dunkle Mittelform vom Rhein.

Größe 19—20, ausnahmsweise 18—22 mm. Die an sich helle Grundfarbe ist nach meinem Empfinden deutlich bräunlich getönt und dadurch schon von Haus aus wesentlich dunkler als bei den übrigen kontinentalen Unterarten mit mehr gelber Tönung. Die Querzeichnung ist in sehr charak- teristischer Weise schwach ausgeprägt, besonders in der Vorderrandshälfte; die dunkeln Vorderrandfleckchen fehlen vereinzelt sogar ganz; im Uebrigen ist die Querzeichnung mehr verschwommen und grob, dunkelbraun oder braungrau, aber nicht schwarz. Die Mittelpunkte aller Flügel sind durchgängig

!) Urbeschreibung: „Eine dunklere Form, die ich var. obscura nenne, Der Vorderrand bis zur Flügelspitze hinauf schmal kohlschwarz, die schwarze Färbung gegen die Flügelspitze hin spitz zulaufend. Die Querlinien undeutlich, die Spitzen der Zähne auf den Rippen verdunkelt. Die Be- stäubung fein, aber sehr dicht, viel schwärzlicher als bei der Stammart, besonders die Vorderrandrippe dicht schwarz bestäubt. Die dritte Querlinie mit der inneren Beschattung der Wellenlinie durch eine dichte schwarze Bestäubung zu einem breiten Bande vereinigt, welches alle Flügel quer durchzieht. Der Raum zwischen der lichten Wellenlinie und dem Saum aller Flügel durch eine dichte schwärzliche Bestäubung, welche am Saum von den hellen Rippen durchbrochen wird, verdunkelt. Auch die Unter- seite ist entschieden dunkler als bei den schweizerischen Stücken; sie ist fein, aber nicht gleichmäßig schwarz bestäubt, diese Bestäubung sehr zart, viel zarter als die der Oberseite. Die Hinterleibsegmente bandartig mit schwarzen Schuppen belegt, nur die Spitze eines jeden Segmentes stroh- farben.” ... „Die rheinische obscura würde ungefähr gleichen Wert haben mit der ebenfalls dem nassauischen Rheintale angehörenden Gnophos pullaia var, nubilata Fuchs und Gnophos glaucinaria var. plumbearia Stgr."

Diese Beschreibung muß wegen ihrer mehrfachen, eigentlich gar nicht recht verständlichen Uebertreibungen als irreführend und verunglückt be-

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sehr klein und zart, dunkelbraun und nie tiefschwarz, wenig hervortretend. Die starke Bestreuung der Flügeloberflächen ist, ebenfalls ein sehr charakteristisches Merkmal, sehr fein und sehr dicht, meist braun, manchmal anscheinend auch mehr grau; sie überdeckt die an sich schwache Querzeichnung und trägt stark dazu bei, den dunkeln Eindruck zu verstärken. Die hellen Randfleckchen bleiben frei von der Ueberstreuung und variieren nur wenig. Die Fransen sind bräunlich, nach außen meist heller; die dunkeln Saumpunkte sehr zart, meistens ganz fehlerfrei, die braunen Saumstriche zart. Die Kopfpartien usw. sowie der Hinterleib von der Färbung der Flügel, der Hinter- leib schwach geringt.

Fuchs verfügte bei der Erstbeschreibung bloß über 13 Stücke vom Rheingau (6 J, 7 2 bezw. 6 I. und 7 II. Gen.) und 4 Ver- " gleichsstücke aus der Schweiz (Wallis, ex coll. Speyer). Er be- merkte, daß seine Beschreibung hauptsächlich den Stücken der Il. Gen. gelte, daß sich ihnen aber jene der I. Gen. sehr nähern; nur 19 1. Gen., Rüdesheim, war so licht wie die schweizerischen, unterschied sich aber davon durch die sehr undeutlichen Quer- linien, von denen die 2. (wohl der Mittelschatten?) auf den Vfln. ganz fehlte und auf den Hfln. nur schwach angedeutet war.

trachtet werden. Fuchs scheint dies selbst empfunden zu haben und gab in seiner Uebersicht, 1901 (25) folgende bessere Beschreibung: „Strohgelb; durch dichte Bestäubung, in welcher die Rudimente der Querlinien verschwin- den, bis zur Wellenlinie verdunkelt; diese fleckig hell; der Vorderrand der Vfl. an der Wurzel oft in einer feineren Linie schwarz. Im Rheingau und in der Loreleygegend die gewöhnliche Form.“

Im Hofmann-Spuler (1904) endlich bemerkte Fuchs bei Beschreibung der Gesamtart: „Eine sehr veränderliche Art. Typische Exemplare führen stark ausgeprägte Querlinien, aber wenig Bestäubung. Am bekanntesten ist die var. obscura Fuchs (die dunkle), welche dichtere Bestäubung hat; die Querlinien treten bei ihr zurück. Im Rheingau.“

Was die gerügten Uebertreibungen der Urbescheibung betrifft, so ist es vielleicht bemerkenswert, daß von den mir vorliegenden 33 Originalstücken ex coll. Fuchs kein einziges die angegebene kohlschwarze Färbung des Vor- derrandes bis zur Flügelspitze, wo sie spitz zulaufen soll, oder die dicht schwarze Bestäubung der Vorderrandrippen zeigt; das Färbungs- und Zeich- nungselement „Schwarz“ fehlt vielmehr überhaupt zur Gänze. Auch das dicht schwarze, breite Band zwischen der 3. Querlinie und der inneren Beschattung der Wellenlinie oder die dichte schwarze Bestäubung zwischen letzterer und dem Saume fehlt allen Stücken; diese Zeichnungen treten zwar ganz ver- einzelt auf, bleiben aber stets unauffällig und sind nie schwarz, sondern von der Färbung der sonstigen Flügelbestreuung, höchstens etwas dichter. Eine wesentlich dunklere Färbung der Unterseite konnte ich nicht bemerken.

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In der Folge scheint Fuchs die Art zahlreich gezogen und ver- tauscht zu haben.

Mir lagen 33 Originalstücke ex coll. Fuchs, darunter 3 Typen vor; ferner 1 Cotype ex coll. F. Wagner, Wien und 4 Stück aus dem Museum Erfurt (leg. Wendlandt).

c) mut. fuscalata Fuchs, 1884, Stett. E. Z., S. 264; ') (nec fusculata, Druckfehler im Seitz IV).

Die homozygot dunkle Form vom Rhein.

Größe 16—19 mm. Der Gesamteindruck sehr dunkel, graubraun und überwiegend eintönig; Fuchs fand das Graubraun schwach gelblich getönt. Sehr dunkle obscura-Stücke kommen, mindestens im Farbton, der /uscalata nahe. Letztere ist zwar sicher im Rahmen der Rheinform die dunkelste Form, steht aber infolge ihrer immerhin bloß braunen und noch dazu nicht allzu intensiv dichten Beschuppung hinter der schwärzlichgrauen eng- lischen mut. nigra m. und vollends hinter der schieferschwarzen mut. domestica Klimesch aus der Wachau erheblich zurück. Es

!) Urbeschreibung: „Gelblich rauchgrau, fein braun bestäubt, mit ver- loschener Zeichnung. Setzt man die Züchtung unserer var. obscura aus Eiern von Geschlecht zu Geschlecht fort, so erscheinen schon im 2. Jahre unter den Angehörigen der Herbstgeneration einzelne, welche im Vergleich zu den noch immer die Mehrzahl bildenden typischen Stücken ein völlig verändertes Gewand zur Schau tragen. Ihre Verdunklung besteht nicht, wie diejenige der var. obscura, im reichlichen Auftreten einer braunen Bestäubung, sondern in einer Umwandlung der Grundfarbe, welche in ein gelb- liches Rauchgrau übergeht, sodaß diese Stücke wie asellaria Hb. ge- färbt sind. Daß unter diesen Umständen die Flügelzeichnung zurücktreten

‚muß, ist klar. 2 5' (mit spitzeren Flügeln) präsentieren sich dem unbe- waffneten Auge in einem ziemlich einförmigen rauchgrauen Gewande, wel- ches nur noch Spuren einer Zeichnung aufweist. .... Ab. fuscalata ist die

dunkelste der bekannten contiguaria-Formen, die durch eine noch dunklere kaum mehr überboten werden kann. Daß sie als große Seltenheit selbst im Freien auftritt, zeigt ein gefangenes © meiner Sammlung.“

Uebersicht 1901 (25): „Graubraun, schwach gelblich getönt, braun be- stäubt, alle Zeichnungen durch die dunkle Färbung aller Flügel nur schat- tenhaft. Durch Veränderung der Grundfarbe in ein gelblich getöntes Braun- grau entstanden. In der Färbung an asellaria erinnernd. 12 Exemplare von Bornich aus Eiern der var. obscura in Il. Gen. erzogen, aber auch im Freien gefangen, z. B. 26. 6. 76 und dann im Jahre 1879 wieder beobachtet, doch sehr selten.“

Hofmann-Spuler, 1904: „Bei der auch im Freien gefundenen ab, fusca- lata Fuchs (die mit rauchgrauen Flügeln) schlägt die strohgelbe Färbung in Rauchgrau um; einzelne Exemplare sind fast ganz zeichnungslos, Im Rhein- gau, auch im Freien wiederholt gefangen und durch häusliche Zucht erhalten.“

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ist schwer zu entscheiden, ob der dunkle Gesamteindruck auf eine Verdunklung der Grundfarbe selbst, wie dies Fuchs glaubte, oder bloß auf die starke und gleichmäßige dunkle Ueberstreu- ung zurückzuführen ist; für letzteres spricht vielleicht der Um- stand, daß bei fuscalata auch die lichten Randfleckchen deut- lich dunkel überstreut sind, was bei keiner der übrigen dunkeln Formen, nicht einmal bei der englischen, der Fall ist; nach mei- ner Ansicht ist die Verdunklung der Grundfarbe schon bei der Form obscura, nicht erst bei der fuscalata eingetreten. Die dunkle Querzeichnung ist, wie bei der ganzen Unterart, auch bei der fuscalata stark reduziert, aber stets noch vorhanden; durch die starke Ueberstäubung ist sie schwerer wahrzunehmen (bloß „schattenhaft“, wie der Autor gut bemerkte). Auch die dunkelbraunen (nicht schwarzen) Mittelpunkte sind stets noch vorhanden, aber durchaus unauffällig. Die Fransen sind dunkel, außen etwas heller, die Adernpunkte schwach oder ganz fehlend. Die sehr feinen Saumstriche kaum dunkler als die Flügelfärbung, daher überhaupt kaum zu bemerken. Der Hinterleib ist dunkel, teilweise schmal heller geringelt.

Eine exakte Unterscheidung zwischen fuscalata- und sehr dunkeln obscura-Stücken scheint vorläufig ebenso unsicher zu sein, wie zwischen den englischen Formen nigrescens und nigra; jedenfalls darf sie nicht mehr oder weniger nach Willkür, son- dern nur auf Grund planmäßiger Zuchtversuche erfolgen. Im übrigen ist vielleicht die geringere Größe auch bei fuscalata ein wichtiges Merkmal.

Fuchs hat das Wesen der fuscalata nicht richtig erkannt Er hielt sie, ebenso wie seine dirutaria, bloß für eine samm- lerisch interessante, sonst aber bedeutungslose Aberration. Dem entsprechen auch seine beiläufig mitgeteilten Angaben über das Auftreten dieser Form. Aus den mir vorliegenden fünf Original- stücken (darunter 3 Typen) geht hervor, daß alle fünf aus einer und derselben Zucht vom August 1876 herrührten; ins- gesamt hatte er bis 1901, also im Verlauf von 30 Jahren, bloß 12 fuscalata durch die Nachzucht (und 2 Freilandstücke aus Bornich, 21. 6. 76 und Juli 1879) erhalten. Trotzdem stellte er in der Urbeschreibung, 1884, (22) die Sache so dar, als ob sich diese dunkelste Form bei der Nachzucht nach obscura in Il. Gen. mehr oder weniger regelmäßig „schon im zweiten Jahre“ ein- stellte! In Wirklichkeit hatte er wahrscheinlich auch nur ein einzigesmal das Glück, im Jahre 1876 bei seinen Zuchten auf

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einen Stamm zu stoßen, der lebenskräftig genug war, die dunkle ss-Form auszubilden; die Daten der restlichen 7, in der hinter- lassenen Sammlung nicht mehr vorhandenen (wahrscheinlich vertauschten) fuscalata wären jedenfalls sehr interessant; es ist übrigens auch durchaus möglich, fast naheliegend, daß zwischen dem Freiland-Q vom Juni 1876 und den nachgezüchteten Stücken vom August 1876 eine engere Beziehung bestand.

E. Biologie.

Der Falter, auch das 2, fliegt gern zum Licht. Untertags sitzt er mit ausgebreiteten Flügeln an Felsen, Weinbergsmauern u. dgl., oft gemeinsam mit der ähnlichen marginepunctata; noch öfter aber ist er in Felsenritzen, unter kleinen Felsvorsprüngen u. dgl. gut verborgen und dann schwer zu finden. In der späten Dämmerung fliegen die Falter manchmal um Sedum oder Calluna, sind aber selten zu beobachten; sie sind anscheinend wenig tlieglustig und entfernen sich nie weit von ihren Flugplätzen. Die Paarung erfolgt in den Morgenstunden und dauert oft bis Mittag; auch nach Lösung der Kopula pflegen sich die 5’ nicht weit zu entfernen, sodaß man manchmal beim Absuchen der Felsen beide Stücke nebeneinander findet. Im Freien ist contiguaria nicht bloß schwer zu finden, sondern in den meisten Jahren wirklich selten; wahrscheinlich geht der größte Teil der Brut während der Entwicklung zu Grunde,

Die Eier werden nach Buckleys Freilandbeobachtungen in Felsspalten abgelegt; sie haften in Reihen oder Klümpchen an zarten Fäden oder an den Rippen von dürren Gräsern u. dgl. In der Gefangenschaft legen die 9 ihre Eier, manchmal bis 100 und darüber (der Gesamtvorrat soll bis 200 be- tragen) in die Glasröhrchen; Buckley empfiehlt die Einsetzung der ® in eine kleine Holzschachtel mit Gazedeckel unter Beigabe einer Flocke Watte u. dgl. und die Fütterung mit Zuckerwasser am Gazedeckel. Das Ei entwickelt sich in 7 bis 14 Tagen.

Die Raupen leben im Freiland vorzugsweise, aber sicher nicht ausschließ- lich, auf Sedum album (Rheinland, wohl auch Wachau) oder Calluna (Eng- land); englische Entomologen fanden sie auch auf Empetrum nigrum und Cotyledon umbilicus (11, 31, 37). In der Gefangenschaft lassen sich die Raupen ohne weiters mit Löwenzahn oder Salat erziehen. Das von Klimesch empfohlene Anwelken ist nicht nötig; ich zog die Raupen verlustlos mit ganz frischem Salat, Buckley sogar mit in Wasser eingefrischtem Futter. Die eng- lischen Entomologen erprobten als gutes Ersatzfutter auch den Knöterich (Polygonum aviculare), Hühnerdarm (Alsine media), Weißdornknospen u.a. Nach alten Zuchterfahrungen ist es vorteilhaft, zeitweise ein anderes Bei- futter zureichen, z.B. Laubblätter von Eichen oder Prunus-Arten (Fuchs 15), oder Blütenblätter von Rosen, Astern, Maäßliebchen u.dgl. (Naufock, Linz). Ich habe es für vorteilhaft erprobt, kleines sperriges Stengelwerk, dürre Grasstengel u. dgl. aufrecht in das Zuchtglas zu stellen; dadurch bleibt einer- seits das Futter lockerer gelagert und schimmelt weniger leicht, anderseits kriechen die Raupen mit besonderer Vorliebe auf die das Futter überragen- den Stengel, wo sie dann den ganzen Tag ruhig verbringen.

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Die Zucht erfolgt anfangs in Glasröhrchen mit luftdurchlässigem Ver- schlusse, wobei zu beachten ist, daß sich die Innenwand nicht mit Feuchtig- keit beschlägt, in der die winzigen Räupchen ertrinken würden; später sind am besten mittelgroße Einsiedegläser (etwa 2 Liter) zu verwenden, in denen auch die Verpuppung erfolgt; eine Reinigung ist nur bei Bedarf, besonders beim Beginn von Schimmelbildung nötig. Ein schwieriges Kapitel bildet die Ueberwinterung der halbwüchsigen Raupen, meist nach der dritten Häutung. Hiebei geht sehr häufig die ganze Brut zugrunde und selbst die erfahrensten Züchter konnten dies mit allen Künsten (Einlagerung im Keller, zwischen den Fenstern, vor dem Fenster, im Freien usw.) nicht verhindern. Anderseits habe ich die Raupen ganz achtlos im geheizten Zimmer belassen und keinen Verlust erlitten; eine ähnliche Erfahrung scheint auch Dr. Ferdi- nand Fuchs (30) gemacht zu haben. Ich habe den Eindruck, daß das Ge- lingen der Ueberwinterung nicht so sehr von den äußeren Umständen, als vielmehr von der Lebenskraft der Brut abhängt. Auch im Winter ist ab und zu etwas frisches Futter (Salat) als Futter zu gehen. In allen Stadien der Zucht sind die Gläser vor direkter Sonnenbestrahlung zu bewahren, da diese die Raupen verbrennt; ganz kurze Bestrahlungen wirken dagegen manch- mal anregend.

Die Dauer des Raupenstadiums ist verschieden. Im Freiland dürfte folgender Turnus die Regel bilden. Die (l.) Sommergeneration des Falters erscheint Ende Juni oder anfangs Juli, nur selten und ausnahmsweise schon früher, etwa anfangs Juni; man fängt aber auch frische Stücke ab Mitte Juli bis Anfang August. Die Raupen nach dieser Generation entwickeln sich verhältnis- mäßig bald bis zur 3. Häutung; die meisten stellen dann die Nahrungsaufnahme mebr oder weniger ein und schicken sich zur Ueberwinterung an; ein klei- ner Teil beginnt aber meistens plötzlich rapid zu wachsen, verpuppt sich bald und ergibt Ende September eine partielle (II.} Herbstgeneration. Auch die von dieser abstammenden Raupen entwickeln sich noch im gleichen Jahre bis etwa zur 3. Häutung und überwintern dann. Die nächstjährige Sommer- generation kann also aus Raupen der vorjährigen I, oder II. Gen. hervor- gegangen sein. Die überwinterten Raupen beginnen nach der letzten Häu- tung, d. i. meist Ende April, rascher zu wachsen und benötigen dann meist noch 4 Wochen bis zur Verpuppung (11). Bei der Serienzucht in der Gefangenschaft verschieben sich die Verhältnisse bald. Manchmal wachsen in den aufeinander folgenden Generationen alle Raupen gleich schnell oder gleich langsam, ein anderesmal tritt auch bier die Teilung in schnell und langsam wachsende Raupen auf. Bei den schnellwüchsigen Raupen währt das ganze Raupenstadium 5—6 Wochen (37), sodaß die Gesamtdauer einer solchen Zucht etwa 60 Tage beträgt. Bei derlei irregulär verschobenen Bru- ten können sich die Falter zu allen Jahreszeiten entwickeln und kann das plötzliche Wachsen der Raupen auch mitten im Winter beginnen.

Das plötzliche raschere Wachsen eines Teiles der Raupen ist eine der interessantesten Erscheinungen, die sich übrigens auch bei anderen Arten wiederholt. Sie dürfte nicht auf besonders günstige äußere Einwirkungen, z. B. besonders warme Jahre oder besonders warme Lokalitäten u. dgl. zu- rückzuführen sein, wie dies Fuchs (16) vermutete; diese Einwirkungen finden auf alle Individuen in gleicher Weise statt und es wäre nicht einzusehen, warum bloß ein Teil darauf reagieren sollte. Viel wahrscheinlicher ist es

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daß es sich auch dabei um eine Erbanlage handelt (so auch Fryer 21); es wären dann also erbliche ein- oder zweibrütige Stämme anzunehmen.

Die Raupe wurde von Newmann (10), Hellins (11) und H. Fuchs (15) eingehend beschrieben; diesbezüglich wird auf die Handbücher verwiesen.

Die Verpuppung erfolgt in einem ganz lose mit einigen Fäden her- gestellten Gespinste, zwischen dem Futter oder an der Wand des Zuchtglases (nicht auch zwischen beigegebenem Moos); Buckley vermutete, daß im Frei- land ein leichter Erdkokon angefertigt wird, doch gelang es nie, Freiland- puppen zu finden. Schon Fuchs (16) und Fryer (21) beobachteten, daß sich die Raupen gern paarweise verspinnen; letzterer vermutete, daß es sich dabei um verschiedengeschlechtliche Tiere handeln dürfte, die dann gleich- zeitig schlüpfen und so auch auf diese Weise zur Erhaltung der Art beitragen. Nach meinen Walırnehmungen finden sich nicht gerade immer bloß zwei Stücke zusammen, sondern es scheint sich überhaupt um die Neigung zur gesellschaftlichen Verpuppung (also ein Problem für sich!) zu handeln. Ich habe die Puppen in der Folge ganz rücksichtslos aus ihren Gespinsten entnommen und in eine mit etwas Sand belegte Puppenschachtel gelegt. Ich hatte dabei weder Verluste noch Mißbildungen zu beklagen. Entgegen der Tradition, Acidalien stets trocken zu halten, habe ich die Puppen wie- derholt leicht mit Wasser bestäubt; ich hatte den Eindruck, daß dies zu rascherem Schlüpfen anregte. Jedenfalls trat das von anderen Autoren be- klagte Vertrocknen der Puppen nicht ein.

Die Puppenruhe dauert meist 2—3 Wochen (37).

Eine eingehende Beschreibung der Puppe erfolgte durch Fuchs (16).

Beitrag zur Systematik des Tribus Lycaenini unter besonderer Berücksichtigung der argyrognomon- und der argus-Gruppe. Von Walter Forster-München.

Corrigenda Tafel XII No. 19u.20: Krain statt Kärnten.

Seite 57: Catochrysops statt Catachrysops. Seite 83 Zeile 11: argyrognomon auct. statt argyrognomon Bersstr. Buchbesprechung.

Hering, Prof. Dr. M.:

Die Blattminen Mittel- und Nordeuropas. Mit 7 Tafeln und ca. 500 Text- Abbildungen. Verlag Gustav Feller, Neubrandenburg. Lieferung 2 und 3. Von dem großangelegten Werk, dessen erste Lieferung in diesen Mit-

teilungen ausführlich besprochen wurde, sind nun dankenswerter Weise

in rascher Folge Lieferung 2 und 3 erschienen. Sie enthalten die Minen der alphabetisch geordneten Futterpflanzen von den Pflanzengattungen Brunella bis Myrica. Die großen Vorzüge des Werkes, auf die schon bei der ersten

Besprechung näher hingewiesen wurde, zeigen sich auch bei den beiden vor-

liegenden Lieferungen in unveränderter Weise. Zahlreiche wohlgelungene Bilder unterstützen wieder den Text aufs Wirksamste. L.O.

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Beiträge zur Kenntnis der Zygaenen Südosteuropas. Von ©. Holik-Prag.

L

Die Zygaenenfauna der Balkanländer ist nur bruchstück- weise aus den faunistischen Arbeiten von Staudinger, Rebel, Drenowski, Stauder, Zerny und anderen Autoren, ferner durch Beschreibungen einzelnerRassen durch Burgeff, Reiss, Rocci, Dre- nowski usw. bekannt geworden. Eine zusammenfassende Arbeit über dieses Gebiet fehlt noch. An Hand der mir zur Verfügung stehenden Literatur und eigenen und fremden Sammlungsmate- rials will ich versuchen, eine wenn auch vorläufig nur lücken- hafte Uebersicht über die Zygaenenfauna der Balkanländer zu geben. Große Teile des Gebietes, wie Kroatien, Altserbien, die Türkei, mußten dabei vorläufig nahezu unberücksichtigt bleiben, weil mir Vergleichsmaterial und einschlägige Literatur fehlten.

Sowohl artlich als rassisch unterscheidet sich die Zygaenen- fauna der Balkanhalbinsel wesentlich von jener der Apenninen- halbinsel. Der Vergleich des Artenbestandes beider Gebiete er- gibt, daß die Apenninenhalbinsel weit reicher an Zygaenenarten ist. Beiden Gebieten gemeinsam sind folgende Arten:

purpuralis Brünnl. carniolica Scop. brizae OÖ. meliloti Esp. scabiosae Schev. filipendulae \L. exulans H.u.R. lonicerae Schev. punctum O. trifolii Esp.(?) cynarae Esp. transalpina Esp. achilleae Esp. ephialtes L.

Auf der Apenninenhalbinsel einschließlich des Litorales der Seealpen, nördlich begrenzt durch die Südhänge der Alpen, öst- lich bis an den istrianischen Karst reichend, kommen folgende, auf der Balkanhalbinsel fehlende Arten vor:

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rubicundus Hb. rhadamanthus Esp.

erythrus Hb. lavandulae Esp. gallica Obth. hilaris Ochs. sarpedon Flb. faustaL. oxytropis Boisd. occitanica Vill.

Diesen zehn Arten, die auf der Balkanhalbinsel fehlen, stehen nur drei balkanische Arten gegenüber, deren Verbreitungs- gebiet sich nicht bis in das apenninische Gebiet erstreckt:

sedi F. angelicae O. laeta Hb.

Das Vorkommen von Zyeg. trifolii Esp. auf dem Balkan scheint mir überdies noch nicht sicher zu sein. Zyg. sediF. und Zyg. laeta Hb. sind nur im Osten des Gebietes heimisch. Zyg. trans- alpina O. ist nur im äußersten Westen verbreitet und wird nach Osten zu, wie auch anderwärts, von Zyg. angelicae O. abgelöst.

Endemismen weist die Zygaenenfauna des Balkans keine auf. Demgegenüber kommen auf der Apenninenhalbinsel zwei Arten vor, deren Verbreitung auf dieses Gebiet beschränkt ist, und zwar: rubicundus Hb. und oxytropis Boisd.

Groß sind die Rassenunterschiede der beiden Gebieten ge- meinsamen Arten. In Südosteuropa fehlen die extrem ver- dunkelten Rassen von scabiosae Schev., achilleae Esp., carnio- lica Scop., meliloti Esp., filipendulae L. und transalpina Esp., aber auch die purpuralis-Rassen mit extrem entwickeltem rotem Zeichnungsmuster. Nur im Nordosten des Gebietes finden sich bei manchen Arten, z. B. Zyg. cynarae Esp. und punctum O,, Anklänge an norditalienische Rassen.

Es besteht aber nicht allein ein Unterschied zwischen den Balkanrassen und den apenninischen Rassen, sondern auf der Balkanhalbinsel selbst ist unschwer eine Trennung der Rassen, die in den westlichen, an die Adria angrenzenden Karstgebieten fliegen, von jenen des Ostbalkans durchzuführen. Am augen- fälligsten ist dies bei Zyg. carniolica Scop. der Fall, deren ost- balkanische Rassen von den westbalkanischen z.T. so stark dif- ferieren, daß der Uneingeweihte an zwei verschiedene Arten denken könnte. Es ist eigenartig, daß zwischen den Rassen des Ostbalkans und jenen des pannonischen Raumes eine größere Uebereinstimmung besteht, als zwischen jenen und den Karst- rassen. Es haben sich eben im Karstgebiet Rassen heraus- gebildet, die sich von den in den anschließenden Gebieten flie-

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genden Rassen oft scharf unterscheiden. Die Einflußsphäre der ostbalkanischen Rassen reicht zum Teil bis in das Wiener Becken und an den Südrand der Karpathen. Das Verbreitungs- gebiet der westbalkanischen erstreckt sich in west-östlicher Richtung von Istrien bis nach Montenegro. Im Süden findet es seine natürliche Grenze an der adriatischen Küste, im Norden dürfte es nicht ganz an den Flußlauf der Save heranreichen. Bei einzelnen Arten sind auch noch Uebereinstimmungen mit den Rassen des oberen Drautales und des unteren Murtales vorhanden. Auch in den Gebirgen Transsylvaniens fliegen Rassen, die den westbalkanischen näher stehen als den ost- balkanischen.

Zy$. (Mesembrynus) purpuralis Brünnl.

Wie schon in der Einleitung bemerkt wurde, besteht zwi- schen den apenninischen und den balkanischen Rassen dieser Art ein wesentlicher Unterschied. Bei den ersteren ist die Ten- denz zur Ausbreitung des Rotmusters charakteristisch, bei letz- teren dagegen die entgegengesetzte Entwicklungsrichtung vor- herrschend. Daneben bestehen auch wesentliche Unterschiede zwischen den westbalkanischen und den ostbalkanischen Rassen. Die westbalkanischen Rassen, angefangen von Istrien bis nach Montenegro, sind gekennzeichnet durch ein weitestgehend redu- ziertes Rotmuster, kräftigen Körperbau und bedeutende Größe, bei den mazedonischen und bulgarischen Rassen, die kleiner und zarter gebaut sind, ist das Rotmuster besser entwickelt und auch lebhafter in der Farbe. Im Gebiete des Bosporus (Bul- gurlu Dagh, Kaish Dagh) fliegt eine Rasse, die nicht mehr den für die meisten übrigen Balkanrassen charakteristischen rund- lichen plutoiden Flügelschnitt hat. Den balkanischen Rassen nahestehend dürften die Rassen Transsylvaniens sein. Eine kleine Serie aus Kronstadt und Hammersdorf (leg. Dr. Czekelius) hat ebenfalls runden Flügelschnitt, reduziertes Zeichnungsmuster und gut entwickeltes Marginalband.

Die Verbreitung der Art in dem besprochenen Gebiet ist ziemlich allgemein. Sie reicht bis Süd-Griechenland und greift auch auf Kleinasien über. Auf den adriatischen Inseln scheint die Art allerdings zu fehlen und auch an der dalmatinischen

Küste ist sie nicht überall vorhanden. Bei Gravosa und Spalato fand ich sie nicht.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI. H 3, 2 167

im allgemeinen stimmen die Balkanrassen wohl mit der ost- alpinen var. pluto Ochs.') überein, die ich als Subspezies auf- fassen möchte. Diese Uebereinstimmung bezieht sich sowohl auf den Flügelschnitt, den Fühlerbau, als auch in beschränkte- rem Maße auf den Zeichnungscharakter. Der robustere Körper- bau, die noch breiteren Flügel, die Verdüsterung des Rotmusters, das meist überaus breite Marginalband, die starke Behaarung lassen aber die Auffassung zu, daß die Rassen des westlichen Balkans, die Karstrassen, eine eigene Subspezies bilden. Ihr Verbreitungsgebiet dürfte sich über Istrien, Krain, Bosnien, Her- zegowina, Dalmatien, Montenegro, vielleicht auch auf Teile Alt- serbiens erstrecken. Im Savegebiet dürften diese Karstrassen nicht mehr fliegen.

Die in Ost-Slawonien (Syrmien) fliegende purpuralis-Rasse gehört noch nicht zu den eigentlichen Balkan-Rassen. Herr M.Koch-Dresden erhielt aus der Fruska-Gora (Beo£in), einem aus der syrmischen Tiefebene unvermittelt bis etwas über 500 m aufsteigenden, mit Buchen und Eichen bestandenen Gebirgszug, eine große purpuralis-Serie, von der er mir in dankenswerter Weise einen Teil überließ. Der Flügelschnitt ist schlanker als bei den Balkan-Rassen, sogar noch schlanker als bei zentral- ungarischen, entspricht also nicht der typischen pluto-Form. Dagegen ist das rote Zeichnungsmuster, namentlich die Form der Mittelstrieme ausgesprochen plutoid. In der Ausbreitung des Rotmusters variiert diese Rasse nur unwesentlich. Das Rot ist wie bei ungarischen Stücken, nicht so düster wie bei den westlichen Balkan-Rassen. Das dunkle Zeichnungsmuster hat nur schwachen, meist blauen, manchmal etwas grünstichigen optischen Glanz. Das Marginalband fehlt meist ganz, wie bei den Zentralungarn, manchmal ist es schwach angedeutet und am Apex verbreitert, selten so stark ausgebildet wie bei den westlichenBalkan-Rassen. Thorax und Abdomen sind nur schwach

!) Ochsenheimer beschreibt seine „Zyg. Pluto“ wie folgt: „Sie ist ge- wöhnlich etwas breiter, die Flügel sind mehr abgerundet, am Außenrande breiter, die hinteren weniger ausgeschweift. Die Grundfarbe ist dunkler sie mag in schwarzblau oder grün übergehen, die rothen Streifen sind feiner, der dritte ist keilförmig, kürzer und verläuft nach außen kaum in die Fläche, Der schwarze Saum der Hfl. verbreitert sich in der Spitze etwas heller ein- wärts. Das 9 ist grünlich und hat weißgrau gesäumte Schulterdecken. Alles übrige ist wie bei Minos.“ Stücke aus Ungarn (Svabhögy, Vac, Iszaszeg,

Mätra, leg. Surmin) stimmen mit dieser Beschreibung nicht ganz überein. Das Marginalband des Hfl, ist bei ihnen kaum angedeutet.

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behaart und wenig glänzend. Das einzige mir vorliegende @ und drei weitere aus dem Jahre 1935 stammende $ der Sammlung Koch sind ziemlich hell bronzegrün. Durchschnittliche Größe der J: 14mm Vfl.-Länge. 42 5, 19, Fruska-Gora, VI. 1934. Wir kamen überein, für diese Rasse den Namen var. slavonica Holik u. Koch vorzuschlagen.

Aus Istrien, und zwar aus dem Karstgebiet bei Op£ina oberhalb Triest, hat Rocci') die Rasse var. carsica beschrieben. Sie wird wie folgt charakterisiert: Größer als minos Schiff. und gleich der bosniaca Bgff. Flügel breit und abgerundet, die Grund- farbe sehr dunkel und glanzlos. Die roten Flecken schmal und kurz, so daß zwischen dem Ausläufer des Mittelstreifens und dem Außenrand immer ein dunkler Raum ist. Der Mittelstreifen ist fast immer nach außen verbreitert, aber am Rande nicht ver- schwommen. Die Umrandung des Hfl. ist breiter als bei ande- ren Rassen, oft 1 mm in ihrem ganzen Verlauf und an der Flügel- spitze auf 3mm verbreitert. Auch der Analrand hat eine schwarze schmale Einfassung. Die var. carsica hat nach Rocci ein düste- res Aussehen. Sie repräsentiert von allen bis dahin beschriebenen purpuralis-Rassen die am meisten melanotische.

Stauder?) berichtet über die bei Triest fliegende Z. pur- puralis: „häufig, oft gemein... meist in sehr großen Stücken, darunter nicht selten f. polygalae Esp., zweimal auch f. inter- rupla Stgr.“ Ueber die bei Villa di Rovigno fliegende Population schreibt er: „sehr gemein in großen, vielfach bläulich glänzenden Stücken, Unterflügelspitze wie bei pluto O. stark schwarz ge- färbt.” Weitere Standorte in Istrien (nach Stauder): Umago, Conconello, Scorcola; in Inneristrien am Planik bei 1000 m. In der Sammlung Dr. Bytinski-Salz steckt auch 1 Exemplar vom Monte Maggiore.

Herr Dr. Bytinski-Salz (Padua) machte mich auf die Ver- schiedenheit der Population von Rovigno d’Istria gegenüber var. carsica Rocci aufmerksam. Es liegen mir vor: 9 J 4Q ex coll. Dr. Bytinski-Salz, 85 2 © in meiner Sammlung (alle leg. Dr. By- tinski-Salz). Vorderflügel der JS’ bis zu 18mm. Breit- und rund- flügelig; das Marginalband verjüngt sich von dem stärker ge-

!) Rocci, Dr. U., Ricerche sulle Forme del gen. Zygaena Fabr. VII. Bolletino della Soc. Ent, Ital., 58., 1926, S. 63—73,

2) Stauder H., Die Schmetterlingsfauna der illyro-adriatischen Festland-

und Küstenzone (Faunula Illyro-Adriatica), 4. Abschnitt. Ent. Anz,, 9.-10., Wien 1929,30,

a; 169

schwärzten Apex gegen den Innenwinkel zu und setzt sich nicht auf dem Innenrand fort. Bei einzelnen Stücken, 9 und %, ist das Marginalband nahezu verschwunden und nur an der Flügel- spitze etwas angedeutet. Das Rot ist dunkles Karmin, aber nicht so düster, wie es von var. carsica Rocci beschrieben wird. Das dunkle Zeichnungsmuster scheint dagegen wieder mit var. car- sica Rocci übereinzustimmen, es ist schwarz, nahezu glanzlos, rußig. Die Beschuppung ist ziemlich dicht, die Flügel sind daher wenig durchscheinend. Die Zeichnung ist spärlich, pluto-ähnlich, die Mittelstrieme ist kurz, nach außen wenig verbreitert und nahezu nicht gelappt. Die schwach bronzegrünlich glänzenden, dünner beschuppten @ haben meist reichlichere Zeichnung. Das Abdomen ist kurz und anliegend behaart, schwach glänzend, der Thorax mit längeren, wolligen Haaren besetzt, bei den 5 schwarz, bei den $ mehr oder weniger grau untermischt. Ab- weichende Formen: f. plutonia Vrty., f. interrupla Stgr., f. rubro- tecta Vrty. (polygalae Esp.), nur %. Ich halte diese Population für eine eigene, nicht mit var. carsica Rocci identische Rasse. Bei Görz soll nach Stauder die Art fehlen. In der Sammlung M.Koch-Dresden stecken aber kleine, von Fiori dort gesammelte Serien, die im Habitus den Tieren aus Krain entsprechen, jedoch etwas kleiner und nicht so düster sind und deren Umrandung der Hinterflügel eher schwächer ist.

Aus Krain erhielt ich von Herrn J. Hafner-Laibach 3 4 % von verschiedenen Fundorten. Es sind im Flügel- und Füh- lerbau sicher zu ssp. pluto O. gehörige Stücke. Die Färbung des dunklen Zeichnungsmusters und die Zeichnung entspricht ebenfalls der Ochsenheimerschen Beschreibung. Der Keilfleck ist nach außen nur wenig erweitert, er kommt dem Außenrand nicht nahe. Das Rot ist matter als bei ungarischen Stücken, die Flügel sind transparenter. Thorax und Abdomen sind nicht besonders lang behaart. Gegenüber der Rovigno - Population etwas schmalflügeliger, dünner beschuppt, kleiner, das Marginal- band schmäler. Vfl.-Länge der $ 16 mm, der © 17mm. Nach Hafner!) fehlt die Art bei Laibach und Wippach, ist aber sonst in Krain allgemein verbreitet. Beobachtete abweichende For- men: f. plutonia Vrty. nicht gerade selten; f. rubrotecta Vrty. (polygalae Esp.).

!) Hafner J., Verzeichnis der bisher in Krain beobachteten Groß- schmetterlinge. 2. Aufl. Laibach 1930. (Ungedruckt, Manuskriptabschrift.)

170

Aus Fuzine, Kroatien (Littorale), steckt in der Sammlung

des Ent. Mus. Berlin-Dahlem 1 9 (leg. Hilf).

Aus Bosnien ist var. bosniaca Bgff ') beschrieben wor- den. Sie „schließt sich an var. pluto O. an, ist aber größer wie Stücke dieser ostalpinen Rasse, sehr dicht beschuppt und von düsterem Aussehen. Der Mittelfleck ist zum Unterschied von pluto gegen den Rand zu stets geteilt. Die Flügel haben im allgemeinen eine große Breite, die Hfl. sind zuweilen am Rande etwas zugespitzt und beim 5’ mehr oder weniger schwarz um- randet. Die © führen die graue Bestäubung. Eine bei 900 m gesammelte Serie unterscheidet sich fast nicht von der beschrie- benen.“ Vlasicgebirge, 1800 m (nördlich Jajce-Travnik). 5 5 aus Koric'na am Nordhang des Vlasicgebirges in meiner Samm- lung; weitere 6 5 19 aus Koricna und 1 5 vom Maklen-Paß aus dem Ent. Mus. Berlin-Dahlem (leg. Leonhard) stimmen ziem- lich zu dieser Beschreibung. Vfl.-Länge der 5 15-16 mm. Wie mir Herr M. Koch-Dresden mitteilt, stimmt eine Serie vom Trebevi&€ mit var. bosniaca Bgfi. vom Vlasicgebirge überein. Eine kleine Serie aus Serajevo weicht dagegen wie folgt ab: kleiner, nicht so düster, Hfl. nicht so schwarz umrandet. Ein 5 aus Mostar ist klein und entspricht den Stücken aus Serajevo.

In der Herzegowina sammelte ich vom 7.— 12. Juli 1930 im Hochtale Vucija bara (ca. 1200 m) eine große Serie Zyg. purpuralis Brünnl. (38 5 229). Die Tiere sind durchschnittlich kleiner als die Rovigno-Rasse (Vfl.-Länge der 5 16-17 mm, der Q 16—18 mm), dünner beschuppt, transparenter; das Rot ist düsterer, matter, dunkles Karmin. Der Flügelschnitt ist etwas schlanker, etwa in der Mitte zwischen der Rovigno-Rasse und den Stücken aus Koriena stehend. Die Behaarung von Thorax und Abdomen ist lang und wollig, aber nicht so lang wie bei den hochalpinen Rassen, immerhin aber stärker als bei der Rovigno-Rasse, bei den @ kürzer, am Thorax oft grau. Opti- scher Glanz schwach blaugrün, bei den 9 hell bronzegrün. Das Rotmuster ist schwach entwickelt, ausgesprochene pluto- Formen sind nicht selten. Die Mittelstrieme ist kurz, nach außen wenig oder gar nicht verbreitert, nicht gelappt, am äußern Ende oft durch die geschwärzten Adern zerteilt und ausgezackt.

I) Burgeff H.. Kommentar zum palaearktischen Teil der Gattung Zy- gaena des von Ch. Aurivillius und H. Wagner herausgegebenen Catalogus Lepidopterorum, Mitt. d. Münch. Ent. Ges. 8., 1914, 16., 1924.

171

Auch die Analstrieme ist oft eingeschnürt. Das Marginalband ist von wechselnder Breite, durchschnittlich schmäler als bei der Rovigno-Rasse, der Apex aber immer ziemlich breit geschwärzt. Die Stücke aus Koricna weisen außer dem schlankeren Flügel- schnitt auch dichtere Beschuppung und lebhaftere Färbung auf. Auf die Besonderheit dieser Population machte schon Schawerda') aufmerksam. Er schreibt: „Auf der Vueija-bara fingen wir in Anzahl stark behaarte Exemplare, die der alpinen Form nahe- kommen.“ Auch Aigner-Abafi’) führt „var. nubigena“ aus der Herzegowina an. Prof. Dr. Burgeff hat Stücke aus der Vucija bara mit solchen vom Vla$ic-Gebirge verglichen. Nach seinen brieflichen Mitteilungen wäre zwischen beiden Populationen kein wesentlicher Unterschied. Der Vergleich meiner Vuejja- bara-Serie mit der Beschreibung von var. bosniaca Bgff. laßt aber doch eine größere Verschiedenheit vermuten.

Bei der Talsperre von Klinje oberhalb Gacko beobachtete ich Falter von außerordentlicher Kleinheit. Sie waren aber so zerschunden, daß ich sie nicht mitnahm.

Ausführlich berichtet Rebel’) über das Vorkommen der Art in Bosnien-Herzegowina. Er nennt als Standorte: Vlasic, Kle- kovaca, Gebirge um Serajevo (namentlich Trebevi© und Igman sehr häufig), Ivan, Kalinovik, Maklen-Paß, Prenj, Labat, Neve- sinje, Gacko, Vucija-bara.

In Ost-Montenegro (Bjelastica-Planina, zwischen Tara und Lim) fliegt eine Rasse, die mit der in der Herzegowina fliegen- den übereinstimmt. Ein von W.H. Muche in über 1000 m Höhe gefangenes Männchen läßt wenigstens diesen Schluß zu. Es ist das Rot wohl etwas dunkler als bei den Stücken aus der Vu£eija-bara. Auch im Durmitor-Gebiet soll Zyg. purpuralis nach Rebel‘) vorkommen. Ich habe sie dort im Jahre 1930 nicht gefunden.

Ueber Stücke aus Albanien schreiben Prof. Dr. Rebel u. Dr. Zerny-Wien: „Die Stücke stimmen mit solchen niederöster-

') Schawerda K., Neunter Nachtrag zur Lepidopteren-Fauna Bosniens und der Herzegowina. Verh. Zool.-bot. Ges. Wien. 62., 1916, S. 247.

°) Aigner-AbafiLL. Beiträge zur Lepidopteren-Fauna des ungarischen

Littorale, von Kroatien und Dalmatien, II, Rovartani Lapok, 17., 1910, S. 71-105.

°) Rebel, Dr.H., Studien über die Fauna der Balkanländer. II. Bos-

nien und Herzegowina. -— Ann.d.k, k. naturhist. Hofmuseums. 19., Wien 1904. S. 293 ff.

‘) RebelH.u. ZernyH. Die Lepidopterenfauna Albaniens. Wien 1931, 172

reichischer Herkunft überein und gehören weder zur Rasse bos- niaca Bgff. noch zu doiranica Bgff. aus Mazedonien.” Die Autoren urteilen allerdings nur nach zwei Q aus Kruma und Bicaj, Inner- albanien, in der Gegend von Kula e Lumes. Weitere albanische Standorte: Vunsaj, Zljeb, Ljubeten, Oroshi, Fani, Vlora, Galicica.

Die ostbalkanischen purpuralis-Rassen haben zwar auch pluto- ähnlichen Flügelschnitt, unterscheiden sich aber wesentlich von den westbalkanischen Karstrassen. Aus Serbisch-Mazedonien wurde beschrieben die Rasse var. doiranica Bgff. (Kommentar Nr.111): „Kleine, rosenrot gefärbte und besonders im Q Geschlecht diaphane Rasse. cd’ mit ausgesprochen schwarzer Umrandung der Hil. © stets auf den Viln. weißgelblich bestäubt u. bronze- artig glänzend, sehr durchscheinend. Beide Geschlechter ziem- lich stark behaart, die @ am Thorax + graugelblich, je nach Stärke der weißgelblichen Bestäubung der Flügel. In der Form der Flecken mitteleuropäischen Stücken ähnlich, wenig variabel.“ Nicolic am Dojransee (südslawisch-griechische Grenze), Plaguscha Planina, Nicolatal bei Hudowa, Babuna-Paßhöhe. Darunter 2% mit drei unten sehr rotgefärbten Segmenten (f. rubrianata Bgft.)

Eine Serie von 75 2 9 in der Sammlung M.Koch-Dresden aus Üsküb entspricht im allgemeinen der doiranica und ist, wenn man überhaupt nach der Beschreibung einen Unterschied feststellen will, vielleicht ein wenig robuster und Jüsterer (schriftl. Mitteil. d. Hrn. Koch).

Eine ähnliche Rasse fliegt auch in der südwestlichen Ecke Serbisch-Mazedoniens, wie ich aus einer von Dr. Bukuwky bei Ochrid auf der Petrin Planina Ende Juli 1935 gesammelten Serie schließen kann, Vfl.-Länge nur 14 mm, Flügelschnitt ziemlich breit, wie bei den Balkanrassen üblich, Rotmuster normal, wenig variabel. Auffallend ist die dünne Beschuppung der Flügel, die dadurch sehr diaphan werden, und das zarte Rosarot. Behaarung wie bei var. doiranica Bgff. angegeben. Die bei var. doiranica Bgftf. vorhandene Umrandung der Hil, fehlt hier und ist nur bei einem Teil der Männchen angedeutet. Diese ganz eigenartige Rasse soll zu Ehren ihres Entdeckers, der auch sonst viel zum Zustande- kommen dieser Arbeit beigetragen hat, var. bukuwkyi m. (nov. var.) heißen. 10 5 6 9 in meiner Sammlung.

Aus Bulgarien (West-Thrazien) erhielt ich eine größere Serie von der Pirin Planina (Bansko, Juli 1932, leg. Biener 35 7, 2 ©). Diese Population gehört nicht zu var. doiranica Bgit.

173

Größe 16 mm Vil.-Länge, wenige Stücke größer. Flügelschnitt breit, abgerundet. Behaarung nicht länger als bei mitteleuro- päischen Tieflandrassen. Die Fühlerkolbe ist schwach, die Be- schuppung ziemlich dicht, die Flügel daher wenig transparent. Optischer Glanz bei den 5 meist blau, seltener grün, bei den Q grün. Die © sind nur wenig heller als die /. Die Thorax- behaarung ist bei ihnen etwas grau untermischt. Das Rot stimmt mit Mitteleuropäern überein. Die Zeichnung ist gut entwickelt, der Analstreifen ist meist gleichmäßig breit, nur selten etwas eingeschnürt, er füllt den Raum zwischen der Ader IV und a von der Wurzel bis zur Abzweigung von IV und manchmal noch darüber hinaus vollständig aus. Ebenso erfüllt der Wurzelteil der Mittelstrieme die Zelle meist vollständig und ist von dem Kostalstreifen und dem Änalstreifen nur durch die schwarz be- stäubten Adern getrennt. Der Außenteil der Mittelstrieme ist allerdings nicht sehr verbreitert und nur selten gelappt, er kommt dem Außenrand nicht nahe. In der Breite reicht der Außenlappen bis zur Ader IV und geht nur selten darüber hin- _ aus. Der Kostalstreifen ist von wechselnder Länge, in einem Fall erreicht er °/s der Vorderrandslänge. Das Marginalband ist meist sehr schmal, nur am Apex etwas deutlicher, bei we- nigen @ etwas breiter. A.K. Drenowski!) nennt aus dem glei- chen Gebiete noch „Pirin, oberhalb des Dorfes Liljanowo, in einer Höhe bis 1300 m“, Kresna-Enge und Belasitza-Gebirge, oberhalb des Dorfes Eleschnitza als Standorte. Nach Buresch :) ist Z. purpuralis Brünnl. im Piringebirge die häufigste und ver- breitetste Zygaenenart. Die obere Grenze der Verbreitung liegt nach ihm (a. a. O., S.280) bei 1500 m. Dr. Bukuwky sammelte im Piringebirge oberhalb Bansko ebenfalls eine größere Serie (15 X 8%). Diese unterscheidet sich nicht von der bei Bansko, also in tieferer Lage gesammelten Exemplaren. Nur die Spann- weite ist etwas geringer. Ich schlage für die Rasse des Pirin- gebirges den Namen var. thracica m. vor. !} Drenowski, A.K., Ein Beitrag zur Schmetterlingsfauna des Pirin-,

Maleschewska- u. Belasitza-Gebirges in West-Thrazien. Ztschr. f. wissensch. Ins.-Biol., 15.—16.. 1919 1921. 2) Buresch, Iw., Beiträge zur Lepidopterenfauna des Pirin-Gebirges

(Pirin-Planina) in Mazedonien. Ztschr. f. wissensch. Ins.-Biol., 14., 1918, S. 97f.

(Fortsetzung folgt.)

174

MITTEILUNGEN

Münchner Entomologischen Gesellschaft (e. V.)

XXVIL Jahrgang 1937 (8 Tafeln)

Schriitleitung: Ernst Pfeiffer IM SELBSTVERLAG DERMÜNCHNER ENTOMOLOGISCHEN GESELLSCHAFT ev.

Es erschienen; Heft I am 15. Februar 1937 II am 25. Juni 1937 III am 15. Februar 1938

Inhalt des 27. Jahrganges 1937

Alberti B, Merseburg: Revision und Neubeschreibungen asiatischer

BroerisZArteng u ee a te a REG 77,

Albert Naufock zum Gedächnis Daniel F., München-Gräfelfing: Lacydes elbursi sp. nov. . Zwei neue Cossiden aus Persien

Forster Dr. W., München: Liste der von H. und E, Kotzsch im Hin- dukusch erbeuteten Lycaeniden

Lycaena (Aricia) canariensis Blach. .

Heuser R,, Kaiserslautern: Die Ursache der verschiedenen Puppenfar- ben bei Papilio machaon L,

Holik O,, Prag: Beiträge zur Kenntnis der Zygaenen Südosteuropas 1,

Osthelder L. und Pfeiffer E, München: Lepidopteren-Fauna von Marasch in Türkisch Nordsyrien Agrotidae, bearbeitet von M, Draudt-Darmstadt . 3

Paliazeas Dr. P. Ph.: Beitrag zur Kenntnis der Cerambycidae des griechischen Macedonien

Pfeiffer E, München: Notizen über persische Lycaenidae

Reiß H., Stuttgart: Weiterer Ausschnitt über die Zygaenen-Fauna des Elbursgebirges an > a

SchawerdaDr.K,, Wien: Faunula dolomitana. Die Mikrolepidopteren Stubenrauch Prof.Dr. v., München: Biologie der Erebia flavofasciata

Warnecke G. Kiel: Ein zweiter Beitrag zur Kenntnis der Makrole- pidopteren-Fauna Südwest-Arabiens. (Schluß).

Zerny Dr. H., Wien: Die Lepidopteren der Deutschen Gran-Chaco- Expedition 1925/26 mit Berücksichtigung der Sammelergebnisse von Professor Hosseus in der Sierra de Cördoba. IV. Synto- midae, Arctiidae und Dioptidae

Buchbesprechung

Seite

116 103 37 49

57 65

32

126

154

149 31

164 105 17,

39

11 170

Verzeichnis

der im 27. Jahrgange neubenannten Arten, Unterarten und Formen Abgebildete mit * bezeichnet

Lepidoptera Seite

*Catopta kendevanensis Daniel sp.n. . - ee. 510 Chrysophanus hippothoe L. ssp. n. candissima Pfeiffer 210 3 thetis Klug. ssp. n, elbursina Pfeiffer . . . . 2.0.36

+ Cossus irani ‚Daniel. sp... 2. mn leg a Eurota hilaris Zerny nom mia... eu. 2er Marcia Zerny nom.n.. . . NER en. 118) Euxoa temera Hbn. livida Draudt oe ie 1) f.:n, 2 went *Glaucopsyche grumi Bozster nom. m... . 2... une. ErereS * Hypoglaucitis triangularis Warnecke p.n. . . ..... 0... 46 *Hypotacha Boursini Warnecke p.n. . . :. 2.2. 0.0... 4 Lacydes elbursi Daniel sp. n. . . . 3 *Tycaena candalus H. Sch. nuksani Borken ssp..n.\ 0 22 Wen n hyacinthus H. Sch. vandarbani Pfeiffer sp.n. . . ... 3

a loewii Zeller schwingenschussi Pfeiffer ssp.n. . . ... 34

* % pberetiades Ey. andarabi Forster ssp. n.. 2 Eee *Metoponrhis anartoides Warnecke sp.n... 2... u Osygiartacunda, Draudtasp.n.n ar er. ee ee > Procris amaura Stgr. banghaasi Alberti sp. n. . . .... ..... 119 « budensis Speyer centralasiae Alberti sp.n. .. .....2.8

chloronota Stgr. minima Älberti f.n,. . . a

graeca Jord. persica Alberti ssp.? n. (an sp. n. .y Be 125)

I ".ssultana Albertiisspen.. 20. 0 Se me hamitera Jord. minor AlbertiE (ssp- 2m. 2 er

y „.tamerlanalÄlbertissp..n.» . m 2.0. ea 286

& hürni Alberti. spın.% 2. 0 aan oe Pu nmaufocki Alberli sp. n 2... ET EM ea Se

obscura Zeller maxima Alberti ssp.n. 2. si

a 5 „2... pallidarAlberti: ssp.@n. 9.0 2.22 7, Se Zee ee,

solana Stgr. gouldschaönsis Alberti ssp.n. . ... 2... 8

splendens Stgr. heringi Alberti’ssp.n.. ... „er "esyriacas Albertispen. Ir a Ol

volgensis Moeschl, monotona Alberti L 2. FRIST ee Pyrausta uliginosalis Steph. immaculata Schawerda ab. n. . . . . . 109 Pyropteron balkis Le Cerf. sp, n. . . cn 42 Zygaena.achilleae Esp. hafneri Holiık var. n.. 0... re n Hi ‚islimjensis Holik var. n, \. .. wer. este

r Hi . :winnesutht, Holiksvarı na are

a brizaelEsp. ochrida Holik var. an. 2... 2 20 oe 5

3 carniolica Scop. vandarbanensis Reiß var.n. . . .... 16

> doryeniu ©, hasankiiensis Reiß van. ı ... ee

N pupuralis Brünn, drenowskit Holik var.n. . . . 2... 1

er ü pelopennesica Holik' var. n.? aa 4 n„@sceabiasae SchevengorizianaKochwarın. . .. z/

A speciosa Reiß paupera Reiß ab. .. .2. 1 ld

" a suleimanicola Reiß var.n. . . 2. 2.2.2.0. 16

MITTEILUNGEN

Münchner Entomologischen Gesellschaft (e. V.)

SOLISTEN WITERENE

Beiträge zur Kenntnis der Zygaenen Südosteuropas. Von O,Holik-Prag. (Fortsetzung.)

Aus dem zentralen Rhodope-Gebirse, bei den Dörfern Ce- pelare und Schirokaläka beschrieb Prof. A. K. Drenowski') eine purpuralis-Rasse unter dem Namen var. rebeli. Der Autor hat leider versäumt, eine lateinische Diagnose beizufügen, und da mittlerweile H. Reiss (Int. Ent. Ztschr. Guben, 1932, p. 275) eine Rasse von Zyg. graslini Led. ebenfalls mit var. rebeli benannte, muß die var. rebeliDren., weil der Name nicht durch die Nomen- claturregeln geschützt ist, umbenannt werden. Zur Ehrung des verdienstvollen Erforschers der buigarischen Fauna schlage ich dafür den Namen var. drenowskii m. vor.

Herr Prof. A.K. Drenowski hatte die Güte, mir eine Ueber- setzung der nur in bulgarischer Sprache abgefaßten Diagnose zu senden:

„Die Vfl, sind mit breiteren und längeren Schuppen bedeckt, schwarz und glänzend. Die in der Längsachse der Flügel gelegenen länglichen Flecken (Bänder und Strahlen) sind ziemlich verengt und verkürzt. Der erste Fleck, der vordere, äußerste (neben dem Vorderrand) ist 3—4mm lang und enger als der Raum zwischen den Adern, das äußerste Ende ist stumpf und endet ohne Biegung. Der zweite Fleck (in der Mitte der Diskoidalzelle) beginnt 1 mm vom inneren Winkel der Zelle und zieht gegen den Außenrand des Flügels. Dieser Fleck ist nur auf drei Längs- adern beschränkt ‘Adern II/4 und Illj2). Der so veränderte Fleck ver- liert sein keilförmiges Aussehen. Der dritte, innerste Fleck (unter der Diskoidalzelle) ist kürzer und enger als bei der Nominatform. Diese drei Flecken sind durch breit schwarz beschuppte Adern deutlich von- einander getrennt. Die Hfl, sind dicht mit roten, länglichen Schuppen bedeckt. Neben dem äußeren Rand, sowohl auf dem Vorderrand als auch hauptsächlich in der Gegend des Apex, sind die roten Schuppen

!) Drenowski A.K. Zygaena purpuralis Brünnl, n. var. rebeli. Ztschr. d, bulg. Akad. d. Wissensch,, 38,, Sofia 1926, S. 211—214. (Bulgarisch.)

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges, XXVII. H. 1. 1 i

durch schwarze ersetzt, die einen starken blauen Glanz aufweisen. Sie bilden ein bis 2 mm breites Band, das sich hinterwärts bis zur Ader IV/2 fortsetzt, wo es am breitesten, bis 2,5 mm, ist. An dieser Stelle ver- breiten sich die schwarzen Schuppen auch über die Adern und bilden einen pfeilförmigen Fleck. Weiter nach hinten wird diese schwarze Rand- binde bald eng wie eine Linie, im Analwinkel des Flügels wird sie aber wieder 2-3 mm breit. Die schwarze und glänzende Behaarung ist auf der Rückseite des Kopfes, am Thorax und am Abdomen stärker ent- wickelt, wie bei den hochalpinen Zygaenenarten, Länge des Vfl. bei den 3 15-17 mm, bei einem 2 17 mm, Spannweite bei den 5 30 mm, © 33 mm. Fliegt bei 1100-1650 m Höhe.“

Wie nicht anders zu erwarten, steht diese Rasse der ssp. pluto aus dem südöstlichen Europa am nächsten. Mit den beiden vorher besprochenen Rassen ist aber var. drenowskii m. nicht zu vereinigen. 205 1 Q9 aus der Osagowa-Planina, süd- westlich von Küstendil an der bulgarisch-serbischen Grenze, von Drenowski bei 1650 m Höhe gefangen, sollen zur gleichen Rasse gehören. Drenowski glaubt, daß auch die in Südwest- mazedonien (Galicica-Planina, zwischen Ochrida- und Prespa-See) zu var. rebeli Dren. gehören. Ich vermag diese Ansicht nicht auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Der Vergleich meiner Serien aus dem Rilo-Gebirge, dem Pirin-Gebirge und von Ochrid, weiters die Beschreibung der var. doiranica Bgff. läßt eher die Auffassung zu, daß Bulgarien und Mazedonien von einer Reihe untereinander zum Teil sehr verschiedener Rassen bewohnt sind. Es wiederholt sich auf dem Balkan anscheinend die gleiche Er- scheinung, wie wir sie bei Z. purpuralis Brünnl. auch anderwärts beobachten können. In tieferen Lagen (Bansko) fliegen Popula- tionen mit dichterer Beschuppung und kürzerer Behaarung, in höheren dagegen (Osogowa-Planina, Rila-Planina usw.) solche, welche in Behaarung und Beschuppung den alpinen Rassen ent- sprechen. Wie ich in der Fatra (Slowakei) feststellen konnte, reagiert Zyg. purpuralis Brünnl. schon auf verhältnismäßig geringe Unterschiede der Höhenlage des Standortes.

1 5 @ von der Rhodope-Planina (leg. Drenowski) ist etwas kleiner und zierlicher gebaut, in Färbung und Zeichnung aber den Tieren aus Bansko ähnlich. Die Beschuppung ist schütterer.

Von der Rila-Planina, Rila-Kloster, besitze ich 13% 12 (leg. Hilf, 8.—10. 8. 1911). Flügelschnitt und Größe wie bei der Bansko-Serie, Beschuppung schütterer, Flügel daher mehr dia- phan. Das Rotmuster ist bei allen Exemplaren bis auf ein zu f. rubrotecta Vrty. gehöriges 5, stark reduziert, besonders der

2

Außenteil der Mittelstrieme, der Analstreifen füllt den Adern- zwischenraum meist nicht aus. Das Marginalband variiert in der Breite, bei einem 5 ist es sehr breit, verschwommen und auf den Analrand übergreifend. Kopf, Thorax und Abdomen sind stark wollig behaart, wie bei Höhenrassen üblich. Charak- teristisch sind die außerordentlich schwachen Fühler. Das 7 ist sehr dünn beschuppt, es hat stark gelblich aufgehellte Vfl. und etwas gelbgraue Thoraxbehaarung. 1 99 leg. Dr. Bukuwky, mit Rila 26. 7. 32 bezettelt, stimmt zu meiner Serie und dürfte vom gleichen Fundort stammen.

Aus Griechenland berichtet als Erster Staudinger ‘) über die dort fliegende Z. purpuralis-Rasse. Er führt unter dem Namen „Zygaena Minos SV.“ Funde vom Parnass und Veluchi an und meint, „man kann die griechischen Exemplare um so weniger als verschieden bezeichnen, als sie auch unter sich ziemliche Abweichungen zeigen. Nur finde ich, daß das Blau- schwarz der Vfl. bei den griechischen ® meist stark weißlich angeflogen ist“. Tutt schreibt 1894 im Ent. Record: „Eine andere Staudingersche Varietät, graeca, ist, nach den Exempla- ren im Britischen Museum zu schließen, fast typisch; wie die Bourg St. Maurice-Exemplare neigen sie zur Kleinheit, schei- nen aber keine irgendwie gearteten bestimmten Merkmale zu bieten.“ In der Zusammenstellung der ihm bekannten purpuralis- Formen kennzeichnet Tutt var. graeca Stgr.: „Wie minos WV (pythia-Fuessli —pilosellaeEsp.—=nubigenaBirchal [nicht Hochw.]), aber beträchtlich kleiner.” Staudinger selbst hat den Namen var. graeca in der Literatur nicht verwendet. Dr. Burgeff (Kom- mentar Nr. 112) änderte den Namen var. graeca Tutt wegen Prae- occupation in var. hellena Bgff. um.

Herr Dr. A. Bytinski-Salz hatte die Freundlichkeit, im British Museum zu London Nachschau nach den Tutt'schen Typen der

var. graeca Tutt zu halten. Er schrieb mir darüber:

„Dort sind: 25 2@ Minos var. graeca Stgr. lit. 5/2/69. auf grünem Etikett geschrieben: Fundort: Parnass. Kamen durch die Zeller'sche Sammlung 1884 ins Museum. Vfl.-Länge 15-17 mm, Spannweite 32-35 mm Vfl. schwach gelblich überstäubt, dünn beschuppt (etwas abgeflogen); Hfl. Saumband sehr schmal, vom Apex nur bis zur Hfl.-Mitte reichend. Aussehen sonst wie norddeutsche Stücke, sehr variabel in der Ausbildung der Keilflecke. Dies dürften dieselben Stücke sein, die Staudinger vor sich gehabt hat. Außerdem ist noch ein 5 dort, nur bezeichnet:

l) Staudinger O., Beitrag zur Lepidopteren-Fauna Griechenlands. Horae Soc. Ent. Ross., 7., 1870, S. 3—30.

1% 3

Grece, V£l.-Länge ca. 13,5 mm, Spannweite 28mm; paßt sehr gut auf die Beschreibung Ihrer peleponnesica, doch füllt der Keilfleck die Zelle nicht ganz aus, so daß oben und unten ein schwarzer Streif bleibt.“

Ob sich in der Tutt'schen Sammlung auch Typen der var. graeca Tutt befanden, läßt sich nicht mehr feststellen, weil der größte Teil der Tutt'schen Sammlung nach Tutt's Tode verstei- gert und über ganz England verstreut wurde. In der Staudinger- Sammlung in Dresden befinden sich auch einige mit „Graecia“ bezeichnete Stücke, die zu obiger Beschreibung passen. Im ganzen ist var. hellena Bgff. var. graeca Tutt = var. graeca Stgr. i. lit. eine sehr problematische Angelegenheit, weil sich nach den we- nigen noch vorhandenen Stücken eine genaue Diagnose nicht geben läßt. Auf jeden Fall ist als Typenpopulation für diese Rasse jene vom Parnass anzusehen.

Von Herrn Legationsrat a.D. Dr. Bukuwky erhielt ich 2 / von den Hängen des Chelmos, einem 2355 m hohen Berg im Peloponnes. Weiters stecken in der Sammlung Dr. Bukuwky’s 40 2Q@ und in der Sammlung M. Koch in Dresden 9 5 vom gleichen Fundort. Diese haben mit der Staudinger'schen Be- schreibung und auch mit Tutt’s Angaben nichts gemein. Mit nur 12—13 mm Vfl.-Länge (1 S und 1 % ausnahmsweise 15 mm) ist dies die kleinste mir bekannte purpuralis-Rasse. Die Tiere sind außerordentlich zierlich gebaut, haben einen schmalen, am Apex abgerundeten, also nicht sehr p/uto-ähnlichen Flügelschnitt und außerordentlich langes Abdomen. Die infolge sehr dünner Beschuppung transparenten Flügel und die starke, wollige, an die alpinen Höhenrassen erinnernde Behaarung läßt einen Ver- gleich mit ssp. nubigena Hochw. (nicht Birchal) zu. Das düster getönte Rotmuster ist gut entwickelt, die Streifen sind nur durch die Adern getrennt, der Keilfleck füllt die Zelle ganz aus, ist aber nach außen nur wenig verbreitert, pluto-ähnlich. Es ist eine Neigung zur Ausbildung der Form rubrotecta Vrty. vorhanden. Der Apex des Hfl. ist beim 5 stark geschwärzt. Die Weibchen sind gelblich überstäubt, bei ihnen ist die Apexspitze nicht schwarz. Diese sicherlich gute Rasse soll mit dem Namen var. peloponnesica ın. (nov. var.) bezeichnet werden.

Aus der Türkei steckt in der Sammlung Dr. Bukuwky’s ein o' vom Kaish Dagh bei Konstantinopel (leg. Dr. Bukuwky, V. 1912). Es hat den bei var. peloponnesica m. erwähnten schlanken Flügelschnitt und stimmt auch in der Größe mit die- ser Rasse überein. Die Behaarung des Abdomens ist aber kurz

4

und der Apex ist nicht geschwärzt. 4 SQ vom Bulgurlu Dagh am Bosporus (leg. Bischoff, e. c. Museum d. Beriiner Universität) haben sehr kräftige Fühler und passen zu dem Stück von Kaish Dash.

Zyg. (Mesembrynus) brizae Esp.

Das Vorkommen dieser Art im äußersten Westen des (se- bietes ist nicht sichergestellt. Stauder'!) zweifelt die Funde Bohatschs bei Prosecco (Istrien) und von Mann in Mitteldalma- tien an. Ueber das Vorkommen in Krain schreibt Hafner: „In Krain nicht beobachtet. Wurde aus dem unverläßlichen Ver- zeichnis Rothes (Wien 1902) in die 1. Ausgabe meiner Arbeit übernommen.” In der Sammlung der Dresdner Museen für Tier- und Völkerkunde steckt ein Stück, bezettelt „Krain 1897", aber ohne Angabe des Sammlers; also unsicher.

Unzweifelhaft ist dagegen das Vorkommen in der Herze- gowina. In der Vucdija bara, von wo die Art schon durch Schawerda gemeldet wurde, fing ich 1930 ein Männchen. Bei Nevesinje wurde sie nach Rebel (Ann., XIX., 1904) von Kustos Apfelbeck gefunden. Das von mir in der Vucija bara gefangene Stück ist groß und hat eine sehr breite Berandung der Hil., desgleichen auch ein Männchen aus Koriöna (leg. Leonhard, 24. 6. 1904) in der Sammlung des Deutschen Entomologischen Instituts Berlin-Dahlem.

In Albanien hat Dr. Zerny Zyg. brizae nicht gefunden.

Aus Serbisch-Mazedonien besitze ich eine kleine, von Dr. Bukuwky auf der Petrin Planina bei Ochrid (21. 6.35) ge- sammelte Serie, die von der Typenrasse stark abweicht. Größe, Flügelschnitt und Fühlerbau sind wie bei der Typenrasse, die Zeichnung ist dagegen sehr verschieden, indem das Rotmuster stark vermehrt ist. Der Kostalfleck ist meist lang ausgezogen, der Analstreifen ist länger und nähert sich mit seinem Ende mehr dem Außenrand. Der Keilfleck füllt die Zelle vollständig aus, ist ebenfalls verlängert und nach außen sehr erweitert, mit der Basalstrieme vereinigt. Ich schlage für diese sehr auffallende Rasse den Namen var. ochrida m. (nov. var.) vor. Auch am Dojransee soll Zyg. brizae OÖ. vorkommen.

!) Stauder H., Die Schmetterlingsfauna der illyro- Be Fest-

land- und Küstenzone (Faunula Illyro-Adriatica), 4. Abschnitt. Ent. Anz,, 9—10, Wien 1929—30.

Aus Alt-Bulgarien nennt Rebel!) nur einen Fundort: Tschamkuria, VI. 1911. Zukowsky fand die Art im Alibotus- Gebirge an der griechischen Grenze.

Ueber das Vorkommen in Griechenland schreibt Stau- dinger’): - „Nur einige Stücke bei Karpinisi?®) Mitte Juni ge- fangen, die mit ungarischen Exemplaren übereinstimmen.“

Zys. (Silvicola Bgff.) scabiosae Scheven.

Soweit ich aus dem wenigen Material, das ich aus dem Gebiete gesehen habe, schließen kann, gehören die südwest- balkanischen scabiosae-Rassen der ssp. scabiosae Scheven an. Nur in der Flügelform ist ein leichter Anklang an die Apenninen- Rassen zu erkennen, obwohl in der Breite und Rundung der Flügel diese bei weitem nicht erreicht werden, noch weniger in der Breite des Marginalbandes.

Stücke aus Kärnten (Eberbach, leg. Dr. Bukuwky) und Süd- steier (Judenburg) gehören unzweifelhaft zu var. curvata Bgff. (Kommentar Nr. 124). Das Rot ist etwas gelbstichig, wodurch ein Unterschied gegenüber mitteleuropäischen Zyg. scabiosae Scheven entsteht, auch ist das Marginalband etwas breiter.

Die in Krain bei Adelsberg und Laibach fliegende Rasse gehört nicht mehr zu var. curvata Bgff. In der Farbe stimmen die Tiere mit den aus Kärnten und Südsteier stammenden über- ein, der Vorderrand des Vfl. ist aber nicht konvex, sondern ganz gerade, die Hfl. sind noch breiter gerandet. Der schwarze Saum greift auch auf den Innenrand über. Nach Hafner kommt die Art in Krain nur selten und lokal vor, außer an den ge- nannten Stellen bei Rasica und St. Jodoci (hier nicht selten).

Aus Istrien sind auch einige Fundorte bekannt: Grojna- tal und Kalvarienberg bei Görz (Hafner *), Podgorahöhen, Draga bei Triest (Stauder). Ueber das Aussehen der istrianischen Rasse berichtet Stauder nichts. Nur über ein einzelnes Stück der f. divisa Stgr. schreibt er: „Der Fleckenanlage auf den Vfl. nach von einer

!) Rebel H., Beitrag zur Lepidopterenfauna Bulgariens. Verh. zool.-bot. Ges, Wien, 66,, 1916, S. (40).

°’) Staudinger O. Beitrag zur Lepidopteren-Fauna Griechenlands. Horae Soc. Ent. Ross., 7., 1870, S. 3—30,

®) Karpinisi— Karpenesion am Fuße des Tymphestos = Veluchi in Mittel- griechenland.

*) Hafner J., Macrolepidopteren von Görz u. Umgebung. Ent. Ztschr. 24,, 1910.

6

waschechten neapolitana Calb...... nicht zu trennen. Der Hinter-

flügelrand dieses Stückes ist aber wie bei der Nennform schmal.“

Aus Görz befindet sich in der Sammlung M. Koch eine Serie

von 10 5 11 © von scabiosae. Herr Koch schreibt mir hierüber:

„Stauder hat mutmaßlich ein einzelnes aberratives Stück vor sich ge-

habt. Diese Rasse möchte ich wie folgt beschreiben: Färbung düster»

Hfl. breiter schwarz gerandet, allgemeine Zeichnungsreduktion, 40°),

in der Form divisa, Vfl. breiter und nicht so spitz zulaufend als bei mitteleuropäischen Stücken."

Herr Koch schlägt für diese nach seinen Vergleichen zweifellos namensberechtigte Rasse die Bezeichnung var. goriziana Koch vor. Nach seinem Material und seiner Ansicht wäre diese gori- ziana der ssp. ephemerina aus den südöstlichen Alpentälern (nicht Etsch- und Eisacktal) zu unterstellen.

Dazu kommen zwei weitere Weibchen aus Abbazia mit noch weitergehender Reduktion der Flecke, so daß die Flecke 1—5 klein und einzeln stehen. Auch diese Abbazia-Stücke werden bis auf weiteres der goriziana zuzurechnen sein.

Ueber das Vorkommen in Dalmatien macht Stauder widersprechende Angaben. Im Ent. Anz, X., 1930, p. 250, ist zu lesen, daß die Art in Dalmatien fehlt, in der Soc. ent., XXXVI, Synopt. Tafel 18, wird sie nur als auf den dalmatinischen Inseln fehlend bezeichnet. Ich neige zu der ersteren Ansicht.

Aus Bosnien ist die Rasse var. koricnensis Reiß!) be- schrieben worden: „ist eine ungefähr zwischen var. orion H.-Sch. und var. subalpina Calb. im Flügelschnitt stehende Form der scabiosae. Das Rot der Hil. ist düster. Der obere Strichfleck der Vfl. ist meist nicht unterbrochen, aber eingeschnürt, der untere Strichfleck oft eingeschnürt. Hil. ziemlich stark schwarz um- randet, der Innenrand derselben nur sehr schmal umrandet. Fühler ähnlich wie bei var. orion. Ziemlich starke Behaarung am Thorax und Hinterleib. Die Tiere sind durchschnittlich größer wie var. orion.“ Maklen-Paß, Koriena, Südwestbosnien. Ein 5 aus Koricna (leg. Leonhard) stimmt bis auf die Behaarung mit der obigen Diagnose überein. Der Kostalrand der Vil. ist gerade, wie bei den krainischen Stücken; die Flügelform ist aber breiter, runder, der Außenrand ist nicht so stark abgeschrägt.

5 19 aus der Sammlung des Deutschen Ent. Inst. in Berlin-Dahlem, darunter eine Type, und 1 5 aus meiner Samm-

!) Reiss H., Zygaen und Beschreibung neuer Rassen. Int, Ent. Ztschr., 161922235, 65. 207.

lung (alle leg. Leonhard, Koriena) stimmen mit obiger Diagnose überein. Der runde Flügelschnitt, die breitere Berandung der Hfl. und das wenig entwickelte Rotmuster sind charakteristisch.

Rebel!) nennt noch folgende Standorte aus Bosnien-Herze- gowina: Trebevid, Igman, Stolac, Lakat, Gacko, Vucija bara. An letzteren beiden Stellen habe ich die Art nicht gefunden, jedenfalls wegen der vorgerückten Jahreszeit (Mitte Juli).

Aus Mazedonien ist nach Drenowski das Vorkommen auf der Galicica Planina bekannt (Rebel u. Zerny).

Ueber das Vorkommen in Bulgarien schreibt Rebel (Ann., 58, 1903): „Bei Sofia und im Rilo-Gebiet sehr häufig. Die Exemplare vom Rilo gehören durchaus der ab. divisa Stgr. an und zeigen einen breiten schwarzen Saum der Hinterflügel.“ Bachmetjew°) macht über das Vorkommen bei Sofia nähere Angaben: „Sofia, bei 1000 m nicht selten. Juli.“ Die späte Flug- zeit ist durch die Höhenlage des Standortes bedingt. In den Balkangebirgen geht die Art sehr hoch hinauf. Ein in der Wi- toscha Planina bei 1800 m gefangenes J’ (leg. Drenowski) hat breiten, runden Flügelschnitt, ungeteilte Striemen und gleich- mäßig breiten Flügelsaum, ohne die sonst übliche Verbreiterung am Apex. Binder°) erwähnt das Vorkommen von Zyg. scabio- sae Schev. bei Sliven im Juni.

2 5' aus Junnuktschal, Zentralbalkan, 15. 7. 32 (leg. Dr. Bu- kuwky) haben gleichfalls breiten, abgerundeten Flügelschnitt, breites Marginalband und reduziertes Rotmuster, so daß sie an ssp. orion erinnern. Vfl.-Länge nur 13 mm.

Die ost-balkanischen scabiosae-Rassen dürften nach den wenigen mir vorliegenden Stücken eine eigene, nicht zu ssp. sca- .biosae Schev, gehörige Unterart bilden.

Zyg. exulans Hochw. u. Rainer.

Das Balkanvorkommen dieser boreal-alpinen Art ist auf ein verhältnismäßig kleines Gebiet beschränkt: Herzegowina, Monte- negro, Albanien und Serbisch-Mazedonien. In den bulgarischen

!) Rebel Dr.H., Studien über die Fauna der Balkanländer. II. Bosnien

und Herzegowina. Ann. d.k.k. naturhist. Hofmuseums. 19,, Wien 1904, S. 293 ff.

?) Bachmetjew P.. Die Schmetterlinge Bulgariens. Horae Soc. Ent. Ross., 35., 1902, S. 365—466. (Bulgarisch.)

®) Binder, Dr. A., Schmetterlingsjagd auf dem Balkan. Int. Ent.

Ztschr. Guben, 27., S. 349.

8

Gebirgen ist sie bisher noch nicht aufgefunden worden. Der Zljeb, südlich von Veles, ist, soweit bis jetzt bekannt, der nord- östlichste Standort. Weder mit den alpinen Standorten noch mit dem Vorkommen in den Gebirgen Transsylvaniens besteht eine unmittelbare Verbindung. Prof. Dr. H. Rebel hat die auf der Sar- Planina (Schar-Dagh) fliegende Population als ssp. apielbecki (nach ihrem Entdecker Kustos V. Apfelbeck) beschrieben: '

„Die Stücke sind entschieden schlanker und schmalflügeliger als solche . aus den Hochalpen, namentlich ist der Saum auf Vorder- u. Hinterflügeln

deutlich eingezogen, wodurch die Spitze schärfer hervortritt. Die Flecke

der Vil. sind etwas tiefer und lebhafter und zeigen keine Spur der bei hochalpinen exulans oft auftretenden lichten Umrandung. Fleck 4 der

Vfl. bleibt stets von Fleck 2 getrennt, ist größer ;höher) und hat die Form

eines an der Spitze abgestumpften Dreieckes. Der schwärzliche Saum

der entschieden spitzeren Hfl. ist von normaler Breite. Die schwarze

Behaarung des Körpers zeigt auch am Halskragen keine Spur weißlicher

Einmischung. Vfl.-Länge 13-15 mm’*

Schawerda?) dem eine große Serie vom Volujak an der herzegowinisch-montenegrinischen Grenze vorlag, nahm an, daß auch diese Population zu ssp. apfelbecki Rebel gehöre. Nach ihm hat sie

„alle die von Rebel angegebenen Merkmale, schmälere Flügel, nicht

konvexen. sondern mehr gradlinigen, beinahe eingezogenen Außenrand der Flügel und dadurch schärfer hervortretende Spitze der Flügel. Vor allem aber fällt bei der großen Serie nicht abgeflogener herzegowinischer

Stücke auf, daß das Rot nicht so hellrot ist, wie bei exulans aus den

Alpen, sondern besonders auf den Hfl. blässer. Die Tiere tragen alle

ein düsteres Kolorit. Die Beschuppung ist schwächer, das Schwarz des Hil.-Außenrandes ist etwas breiter und verschwimmt in das Rosa der Flügelmitte und Basis.“

Prof. Dr. Burgeff, dem ebenfalls eine große Serie von der herzegowinisch-montenegrinischen Grenze vorlag, stellte die Rasse var. montenegrina (Kommentar Nr. 143) auf, die sich nur wenig von ssp. apfelbecki Rbl. unterscheidet und ihr unter- zuordnen ist. Burgeffs Angabe, ssp. apfelbecki Rbl. sei doppelt so groß als var. montenegrina Bgff. beruht auf einem Irrtum, wahrscheinlich hervorgerufen durch die der Rebelschen Be- schreibung beigegebene vergrößerte Abbildung.

Auf dem Maglie fand ich die Art im Jahre 1914 nicht, ob- wohl ich bis in das Fluggebiet der hochalpinen Erebia gorge

!) Rebel, Prof. H., Zyg. exulans apfelbecki nov. subspec. Verh. Zool.- bot, Ges. Wien, 60, 1910, S. (4)—-(5).

2) Schawerda, Dr. K., Zygaena exulans Hochenw. var. apfelbecki Rbl., ibid., 65. 1915, S. (89).

vorgedrungen war. Das schließt natürlich das Vorkommen in noch höheren Lagen nicht aus. Auch auf der Vlasulja sah ich sie nicht. Dagegen beobachtete ich beim Aufstieg auf die Cirova Pecina (Durmitor-Gebiet) Mitte Juli 1930 in ungefähr 2000 m Höhe eine Menge exulans-Raupen an einer Pflanze mit weiden- ähnlichen Blättern. Leider verschob ich das Einsammeln auf den Rückweg, fand dann die Stelle nicht mehr und mußte mich mit einem Dutzend einzeln aufgelesener Raupen zufrieden geben. Dadurch war es mir auch nicht möglich, die Futterpflanze fest- - zustellen. Zu allem Unglück wurden mir die Gespinste durch eine Heliothis-Raupe ausgefressen. Einige frischgeschlüpfte JS, die ich gleichzeitig an derselben Stelle wie die Raupen fing, stimmen mit der Schawerda’schen Beschreibung überein, gehören also auch zu var. montenegrina Bgff. Das gleichzeitige Auftreten erwachsener Raupen und fertiger Falter ist bemerkenswert und läßt auf eine lang ausgedehnte Flugzeit schließen.

Das Hauptmerkmal der Balkanrassen von Zyg. exulans H.u.R. ist die schmale, gestreckte und spitze Flügelform, wodurch sie sich von den alpinen Rassen unterscheiden. Aehnlich, wenn auch nicht so ausgeprägt, finden wir dieses Merkmal bei den mittel- und süditalienischen Rassen wieder, von denen ich zwei große, von Dannehl gesammelte Serien vom Gran Sasso (var. abruz- zina Bgff.) und M. Majella (var. amarensis Dannell i. 1.) besitze.

In Serbisch-Mazedonien wurde Zyg. exulans auf dem Zljeb vrh bei Veles (Koprülü) und in Albanien von Dr. Zerny auf dem Bishtriq (nördliches Inneralbanien) gefunden, (Vergleiche H. Rebel und H. Zerny a.a. OÖ.)

(Fortsetzung folgt.)

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Die Lepidopteren der Deutschen Gran-Chaco-Expedition 1925/26 mit Berücksichtigung der Sammelergebnisse von Professor Hosseus in der Sierra de Cördoba.

IV. SYNTOMIDAE, ARCTIIDAE und DIOPTIDAE.

Von Dr. H. Zerny, Wien.

SYNTOMIDAE.

1. Phoenicoprocta teda WIk. Argentinien: Tapikiol&e XIL—I. 1 2 (Lindner). Bekannte Verbreitung: Ost-und Süd-Brasilien (Espirito Santo bis Santa Catharina), Paraguay, Misiones.

. Cosmosoma auge L. Bolivia: Chimea bei Villamontes, 2.V. 19; Argentinien: S. Jose, X. 1 2 (Lindner); Capilla del Monte, Prov. Cördoba, 1 Q (Hosseus). Bekannte Verbreitung: Antillen, Mexico bis Peru, Bolivia, Argentinien und Uruguay.

. Eurota hermione Burm. Argentinien: Capilla del Monte, Prov. Cördoba, 35 89 (Hosseus). Nach Jörgensen (Zeitschr. wiss. Insektenbiol. 9 -1913- p. 34) soll paraguayensis Schrottky, die als Varietät von hermione beschrieben wurde, von dieser spezifisch verschieden sein. Nach dem mir vorliegenden ziemlich reichen Material beider Formen, muß ich jedoch feststellen, daß die von Jörgensen angegebenen Unterscheidungsmerkmale keineswegs durch- greifend sind; so fehlen z.B. bei einem Teil der Stücke vom oben angegebenen Fundort die für typische hermione von Jörgensen als charakteristisch angegebenen roten Seiten- flecke der Abdominalsegmente 2 bis 5, ferner haben fast alle

11

Stücke der genannten Serie gelbe Seitenflecke des Abdomens, während diese bei hermione nach Jörgensen weiß und bindenförmig verlängert sein sollen, etec.!)

Bekannte Verbreitung: Argentinien, Uruguay; var. pura- guayensis: Misiones, Paraguay, Südbrasilien (Parana).

4. Eurota selva H.S. Argentinien:CapilladelMonte,Prov.Cördoba,25'(Hosseus). Bekannte Verbreitung: Paraguay, Uruguay, Argentinien.

5. Eurota hilaris Zerny nom. nov. (,„Herricki"“ Hmps. Cat. Lep. Phal. I. p. 287 -1898-, Herrickii Orfila Rev. Soc. Ent. Argent. 3 p.190, t.1, f.1 -1931-, nec Herrichii Butl. Journ. Linn. Soc. Lond., Zool. 12 -1876- p. 366). Argentinien: Tapikiole, I, 1% (Lindner).

Butler hat (l.c.) der Glaucopis sericaria H.S. Außereurop. Schmett. f. 229 -1854- den neuen Namen Herrichii gegeben mit der Begründung, daß diese von sericaria Perty verschie- den sei. Wie aber ein Vergleich von Herrich-Schäffers Abbildung mit Perty’'s Abbild. und Beschreibung lehrt, kann von einer Verschiedenheit keine Rede sein; Herrichii Btl. ist somit ein Synonym von sericaria Perty. Die von Hampson (Cat. Lep. Phal. I. p.287) als „Herricki“ (Verballhornung von Herrichii) beschriebene, von sericaria Perty, H.S. u. a. durch das Fehlen eines gelblich-weißen Kostalstriches der Vorder- flügel verschiedene Art muß daher einen neuen Namen be- kommen, wofür ich hilaris vorschlage.

Bekannte Verbreitung: Süd-Brasilien (Rio Grande do Sul),

Paraguay, Argentinien.

6. Eurota nigricincta Hmps. Ann. Mag. Nat. Hist. (7) 19 p. 226 -1907-; Cat. Lep. Phal. Suppl.I. p. 193, t. 10, f. 16 -1914- (syn.: Spegazzinii Jörgensen Zeitschr. wiss. Insektenbiol. 9, p. 36, f.3,4 -1913-).

Argentinien:Capilladel Monte, Prov.Cördoba,35' (Hosseus).

Wie aus einem Vergleich der Beschreibungen u. Abbildungen

von E.nigricineta Hmps. und E. Spegazzinii Jörgensen her-

vorgeht, sind beide zweifellos identisch.?)

!) Nach Orfila (Rev. Soc. Ent. Argent. 3 p. 197 -1931-) ist die von Jör- gensen (l.c,) für paraguayensis Schrottky gehaltene Form nicht diese. sondern eine von hermione verschiedene Art, die er (l.c., t.2, f.1) Jörgen- seni benennt.

®) Diese Synonymie wurde schon von Orfila (Rev. Soc. Ent. Argent. 3 p- 200 -1931-) veröffentlicht.

12

10.

13lg

12,

Nur aus Argentinien bekannt.

. Eurota histrio Guer.

Bolivia: S.Fermin, Chiquitos, X. 19, Pozo delTigre, 1.1X. 12 (Lindner).

Bekannte Verbreitung: Bolivia, Mattogrosso, Säo Paulo, Pa- raguay, Misiones.

. Eurota igniventris Burm.

Bolivia: Fortin Esteros, Il. 1 9; Argentinien: Capilla del Monte, Prov. Cördoba, 45 42 (Hosseus).

War bisher aus Argentinien und Paraguay bekannt.

. Eurota patagiata Burm.

Argentinien: Capilla del Monte, Prov. Cördoba, 4’ 3 9 (Hosseus). Nur aus Argentinien bekannt.

Eurota marcia Zerny nov. nom. (sirıgiventris Hmps. Cat. Lep. Phal. Suppl.L, p. 291, nec Guer.).

Argentinien: Capilla del Monte, Prov. Cördoba, 14 5’ 10 9 (Hosseus).

E. strigiventris Guer. und E. helena H.S., beide aus Süd- brasilien beschrieben, sind, wie ein Vergleich der Abbildungen und die Beschreibung ersterer Art (von letzterer existiert keine Beschreibung) lehrt, zweifellos identisch. Die von Hampson (Cat. Lep. Phal. I, p. 291) als helena beschriebene Art mit durchgehenden gelben Hinterleibsbinden hat daher strigiventris Guer. zu heißen, die von Hampson (l. c.) und Orfila (Rev. Soc. Ent. Argent.3 p. 198, t 2, f. 3—6 -1931-) als sirigiventris beschriebene Art mit unterbrochenen Hinter- leibsbinden muß daher einen neuen Namen bekommen, als welchen ich marcia vorschlage.

Bekannte Verbreitung: Paraguay, Argentinien.

Dycladia lucetius Stoll.

Bolivia: Santa Cruz de la Sierra, VII.—VIIL. 1 9 12 (Lind- ner); Nord-Argentinien: San Jos&, X., 1Q (Lindner). Bekannte Verbreitung: Columbien, Bolivien, Guyana, Bra= silien von Parä bis Santa Catharina, Paraguay. Macrocneme leucostigma Perty (lades auct. nec. Cr.). Nord-Argentinien: San Jose, X. 25 19 (Lindner).

Bekannte Verbreitung: Mexico bis Peru und Argentinien.

13

13:

14,

119%

16.

17.

18.

19.

14

Napata (Philoros) laura Hmps.

Bolivia: Oberer Pilcamayo, V. 1% (Lindner). Unterscheidet sich von der sehr nahestehenden N. lena Schaus. nur durch den ganz schmal weißen Apex der Vorderflügel (siehe auch Zerny, Iris 45 -1931- p. 19).

Nur aus Bolivia bekannt.

Eupyra consors Schaus. Bolivia: Cordillere von Buena Vista, 10. VII. 19. Bekannte Verbreitung: Peru, Bolivia.

Cyanopepla Girardi Dogn. Ann. Soc. Ent. Belg. 46 p. 229 (1902); Hmps. Cat. Lep. Phal. Suppl.1I. p. 275, t.15, £.15 (1914). Argentinien: Cerro Uritoico, 1850 m, Prov. Cördoba, 29 auf Sisyrinchium setaceum (Hosseus).

War bisher.nur von Tucuman bekannt. Die Fundortangabe „Colombia” bei Hampson (|. c.) ist irrtümlich.

Aclytia heber Cr.

Bolivia: Villa Montes, 4+—7.V. 2919 inne) Bekannte Verbreitung: Cuba, Mexico bis Argentinien.

Eucereon quadricolor WIk. Nord-Argentinien: San Jose, X. 1 © (Lindner).

Bekannte Verbreitung: Ost- und Süd-Brasilien von Rio de Janeiro bis Rio Grande do Sul.

Ctenucha Reimoseri Zerny. Iris 26, p. 124 (1912); Hamp- son Cat.Lep. Phal. Suppl.I, p. 374, t.21, £.20 (1914); Gaede Dtsch. Ent. Ztschr. 1926, p. 135.

Bolivia: Villa Montes, V. 1 5 (Lindner).

Bekannte Verbreitung: Paraguay (San Luis, Villarrica, San Bernardino).

Philoros aitinis Rothsch. Nov. Zool. 19, p. 185 (1912); Hamp- son Cat.Lep. Phal. Suppl.1, p. 379, t.22, £.2 (1914). Bolivia: Lapango (Pilcomayo), IX. 1% (Lindner); Paraguay: Trinidad bei Asuncion, VIL 19 19; Argentinien: Tapikiole, XI. bis I. 1 2 (Lindner), Capi!la del Monte, Prov. Cördoba, 1 5 (Hosseus).

Bekannte Verbreitung: Peru, Bolivia, Ost- und Süd-Brasilien von Rio de Janeiro bis Rio Grande do Sul, Paraguay, Uru- guay, Argentinien.

ARCTIIDAE.

Lithosiinae. . Ardonea morio WIk. Argentinien: Aguarai, XI. 15 29 (Lindner).

Bekannte Verbreitung: Mexico bis Columbien und Venezuela.

. Cisthene argentinenis Rothsch. Nov. Zool. 19 p. 230 (1912); Hmps. Cat. Lep. Phal. Suppl. I. p. 548, t. 29, f.20 (1914). Argentinien: Sierra Ventana, 17.XL. 25 39, Capilla del Monte, Prov. Cördoba 6 5 (Hosseus).

Bekannte Verbreitung: Argentinien.

. Blice calochroma Snell.

Argentinien: Capilla del Monte, Prov. Cördoba, 1 © (Hos- seus); Misiones, Tacaagle, XI. 19 (Lindner).

Bekannte Verbreitung: Argentinien.

. Paraprepia ruficollis Schaus.

Argentinien: Misiones, Tacaagle, XI. 15 1% (Lindner), Las Garzas, nördl. Chaco v. Santa Fe, 1 @ (Brüder Wagner, Mus. Wien).

Bekannte Verbreitung: Südost-Brasilien (Säo Paulo, Paranä).

Arctiinae.

. Thysanoprymna acuminata Wlk.

Argentinien (Misiones): Tacaagle, Xl. 1 (Lindner).

Bekannte Verbreitung: Südost-Brasilien (Säo Paulo bis Rio

Grande do Sul).

. Halisidota lineata Schaus.

Bolivia: Buena Vista, VII. 1 5 (Lindner).

Bekannte Verbreitung: Südost-Brasilien (Säo Paulo, Paranä),

Paraguay.

. Halisidota annulosa WIk.

Argentinien: Capilla delMonte, Prov. Cördoba, 1 Q (Hos-

seus).

Bekannte Verbreitung: Mexico bis Peru, Bolivia und Ost-

Brasilien.

. Agoraea rectilinea Burm.

Argentinien: Capilla del Monte, Prov. Cördoba, 15 1% (Hosseus).

_ Bekannte Verbreitung: Südost-Brasilien (Säo Paulo, Paranä),

Paraguay, Argentinien.

15

10,

Ir.

12:

IS:

14.

15.

16

. Spilosoma alcumena Berg.

Bolivia: San Jose de Chiquitos, X. 1% (Lindner). Bekannte Verbreitung: Argentinien, Mattogrosso.

Ecpantheria mus Obthr.

Argentinien: Tapikiole, XIL—L, 1 2 (Lindner). Bekannte Verbreitung: Bolivia, Südost-Brasilien (Rio de Ja- neiro bis Paranä), Paraguay. |

Ecpantheria obtecta Dogn. Ann. Soc. Ent. Belg. 51, p. 228 (1907); Hmps. Cat.Lep. Phal. Suppl.Il, p.449,t.63,1.4(1920) []; Forbes Ann. Ent. Soc. Amer. 22, p. 327, 330 (1929); flavo- punctata Schaus Insec. Insc. Menstr. 9, p. 171 (1921) [2].

Nord-Argentinien: San Jose, X. 1 & (Lindner). Bekannte Verbreitung: Argentinien, Paraguay.

Mazaeras conierta WIk.

Rio Paraguay, 13. XII. 1 5 (Lindner).

Bekannte Verbreitung: Bolivia, Brasilien von Espirito Santo bis Matto-Grosso und Santa Catharina.

Antarctia multifarior Burm.

Argentinien: San Jose, X. 1%; Misiones, Tacaagle XI. 19; Paraguay: Irndadre. a 17 977Rio Barasuszr SB (Lindner).

Die Stücke variieren in der Färbung von Rötlichbraun bis Grau- braun und in der Deutlichkeit der subterminalen Querbinde der Fl.oberseite, dürften aber doch alle derselben Art angehören. Bekannte Verbreitung: Argentinien.

Antarctia paula Schaus.

Rio Paraguay, 13.Xl. 1 %, Santos 23.XIl. 1 9 (Lindner). Bekannte Verbreitung : Südost-Brasilien (Paranä). Utetheisa ornatrix L.

Nord-Argentinien: San Jose, X. 25 2% (Lindner). Bekannte Verbreitung : Tropisches Amerika.

DIKOFPZEEDRASEN

. Josia megaera Hb.

Bolivia: San Jose, Chiquitos, 10.1IX. 2% (Lindner). BekannteVerbeitung: Mexico bisBolivia u. Ost-Brasilien(Bahia).

. Scea angustimargo Warr.

Bolivia: Villa Montes, V. 2 5 (Lindner). Bekannte Verbreitung: Peru, Bolivia, Paraguay.

Biologie der Erebia ilavoiasciata‘)

von Prof. Dr. v. Stubenrauch, München

Mit 2 Tafeln,

Die E. flavotasciata, die zierlichste der europäischen Erebien, wurde am 8. Juli 1893 am Campolungopasse von Oberstleutnant v. Nolte entdeckt und erstmals von Heyne 1894 beschrie- ben. Der Beschreibung lagen eine Anzahl von 5 zu Grunde. Ueber das © berichtete damals Heyne auf Grund einer Mit- teilung von v.Nolte, „daß es ganz ähnlich wie der Mann gezeich- net sei und auf der Hil.-Us. ebenfalls die auffällige Binde be- sitze.“ Der Falter ist in seiner Zeichnung so charakteristisch, daß er als die am leichtesten bestimmbare Erebie bezeichnet werden kann. Wenn trotzdem im Folgenden auch auf seine äußere Erscheinung eingegangen wird, so soll dies mit der Ver- schiedenheit seines Kleides in den einzelnen Fluggebieten be- gründet sein, welche bekanntlich zur Aufstellung zweier Rassen, der Tessiner und der Engadiner Form geführt hat. Der größere Bestand der Tiere gehört dem sich weitausbreitenden Gebiete des Campolungomassives und seiner nächsten Umgebung an und werden in der Literatur (s. Verz.) eine große Anzahl von Fund- orten, zum Teil auch solcher mitgeteilt, welche in den üblichen Karten schwer oder nicht auffindbar sind, sodaß an dieser Stelle von ihrer namentlichen Anführung unter Hinweis auf die ein- schlägige Literatur Abstand genommen wird. Nicht so ver- breitet wie in Tessin erscheint der Falter im Engadin. Auf Grund einer Mitteilung, welche Elwes von Chapman erhielt, gab ersterer 1898 bekannt, daß das Vorkommen der E. flavofas- ciata auf dem Schafberge bei Pontresina bereits Nicholson Vater Anfang der 90er Jahre bekannt war. Irn Schrifttum er- schien 1904 die erste ausführlichere Beschreibung dieser Form

*) nach einem am 9. Ill. 36 in der M,E,G, gehaltenen Vortrag.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVII.H. 1. 2 17

durch Bartel, welcher ihr die Bezeichnung E. flavofasciata, „var. Thiemei“ in der Meinung gab, daß Thieme der Entdecker des Tieres sei. Später wurden noch weitere Flugplätze der Engadiner Form bekannt, so im Rosegtale (in der Nähe des Restaurants an der Zunge des Tscherva-Gletschers) sowie im oberen Val bevers gegen Val Suvretta.

Die Flugplätze sind gekennzeichnet durch steile, in der Nähe von Bachmulden gelegene und zwischen Felsen einge- schlossene Grashalden; sie liegen in Höhen über 2000—2500 m. Vorbrodts Angabe, daß flavofasciata unter Nadelholzbäumen fliege, entspricht nicht den tatsächlichen Verhältnissen. Die Flugzeit wechselt je nach den klimatischen Verhältnissen des betreffenden Jahres. Anscheinend beginnt sie im Campolungo- gebiet früher als im Engadin. Für ersteres wird von einzelnen Autoren Ende Juni angegeben. Die Hauptflugzeit dürfte jedoch durchschnittlich in die erste Hälfte des Juli fallen. Weiterhin wird vielfach erwähnt, daß die Flugzeit ähnlich jener von Christi von kurzer Dauer sei. Uebereinstimmend äußern sich erfahrene Sammler, daß der Flug des Falters nur bei Sonnenschein er- folgt. Muschamp glaubt beobachtet zu haben, daß der Flug im Freiland erst nach längerer Erwärmung des Flugfeldes um 10 Uhr vormittags stattfinde. Im allgemeinen trifft dies ja auch für andere Erebienarten zu. Der Flug des Tieres ist kein rascher, sondern ein mehr schwebender. Die Schwierigkeiten seines Fan- ges sind hauptsächlich durch die Terrainverhältnisse bedingt.

Im Folgenden soll die Engadiner Form etwas näher be- schrieben werden und zwar zunächst die „var. Thiemei“ vom

Schafberg bei Pontresina (hiezu Tafel 1 Abb. 1—41i).

Vorderflügel: Oberseite. Die Binde zeigt beim 5 in der Mehrzahl der Exemplare (75°,,) nur 3 kleine, meist auch verdüsterte, rostrote Flecken mit schwarzen Kernpunkten. In etwa 25°, kommen 5 in verschiedener Ausbildung vor. Der zu oberst gelegene schwarze Punkt ist der kleinste.

Unterseite. Rostrote Binde als solche deutlich, wenn auch individuell hinsichtlich der Randform verschieden ge- zeichnet. Gegen den Innenrand zu nimmt sie an Breite ab, um dann im gleichartigen rostroten Grundton des Mittel- feldes zu verschwinden. Schwarze Punkte finden sich ge- wöhnlich 5 (87,5%,), 4 nur in etwa 12,5 %,.

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Beim 9 ist die Zahl und Ausbildung der Bindenflecken und Punkte größer und augenfälliger. Ober- wie unterseits finden sich 5 schwarze Punkte.

Hinterilügel:

Oberseite. Sie zeigt beim 5 4 schwarzgekernte, stark

verdüsterte rostrote Flecken, ausnahmsweise (12,5°/,) einen

rudimentären 5., ungekernten.

Unterseite. In der Mehrzahl der Fälle (62,5 °/,) 6 schwarze

Punkte, sonst (37,5°,) nur 5. Die charakteristische gelbe

Binde ist etwa um '/, schmäler als bei Tessiner Tieren.

Der bei letzteren ziemlich konstant zu beobachtende spitze

Fortsatz in der Mitte des medialen Bindenrandes fehlt häufig.

Ein in meiner Sammlung befindliches © zeigt oberseits

5 verdunkelte, rostrote, gekernte Flecken, unterseits inner-

halb der gelben Binde 6 schwarze Punkte.

Was die im Rosegtale fliegende Form (f. Warreni) betrifft, so bin ich in der Lage, eine Beschreibung derselben auf Grund des Studiums von 8 Stücken (5 5 und 3 9) zu geben, welche Herr Karg (Mannheim) am 27. Juli 1914 sowie am 23. Juli 1931 nächst dem Tscherva-Restaurant gefangen und mir leihweise zu

überlassen die Freundlichkeit hatte. (S. auch Tafel 1 Abb. 5-- 81). Vorderilügel:

Oberseite beim 5 im allgemeinen verdüstert, bei 2 fri- schen Stücken deutlich grünlich irisierend. Es finden sich 3 oder mehr weniger verdunkelte kleine rostrote Flecken mit schwarzen Punkten, deren oberster der kleinste ist. Unterseite. Rostrote Binde verschieden breit und deut- lich, doch sichtlich schmäler als bei Tessiner Tieren, zumeist verwaschen sich in der Grundfarbe des Mittelfeldes auf- lösend.. Schwarze Punkte finden sich 5 (der oberste wie- der als kleinster). Einem Stücke, welches nur 4 schwarze Punkte aufweist, fehlt der oberste.

Bei den vorliegenden abgeflogenen @ sind oberseits die gelben Flecken der Binden verschieden groß und deutlich; man kann 5 schwarze Punkte zählen.

Unterseits zeigt ein @ 4 schwarze Punkte (der obere fehlt), bei den übrigen © sind 5 vorhanden.

Hinterilügel: Oberseite. Sie zeigt beim 5 4 stark verdüsterte rostrote schwarzgekernte Flecken, von welchen nur die beiden oberen

2 1.819

eben noch mit freiem Auge erkannt werden können, ebenso je.einen ungekernien accessorischen wie einen gekernten 5. Flecken.

Unterseite. Binde verschieden breit, doch sichtlich schmä- ler als bei Tessiner Stücken und übereinstimmend mit typi- schen Exemplaren vom Schafberg. Zackenbildung am medi- alen Bindenrande fehlt den vorliegenden Stücken. Bei einem Exemplar erscheint die Binde in der Mitte ihres Verlaufes unterbrochen, eine Erscheinung, welche jedoch durch Falten- bildung im Flügel vorgetäuscht ist. Schwarze Punkte sind 6 vorhanden.

Das hellere 2 zeigt oberseits 5 schwarzgekernte Flecken, deren oberster der kleinste ist, während die übrigen 4 zu- meist unter sich weder hinsichtlich der Größe noch der Deut- lichkeit ihrer Erscheinung auffällig verschieden sind.

Die im Vorangehenden beschriebenen Stücke der Kars- schen Sammlung aus dem Rosegtale sind demnach von den typi- schen Tieren des Schafberggebietes nicht zu unterscheiden. Ver- gleicht man eine größere Zahl Engadiner mit Tessiner Stücken (s. hiezu auch Tafel 1 Abb. 1—12i), so ergibt sich Folgendes:

Die Größe der Tiere wechselt bei beiden Rassen. Im Durch- schnitt erscheint bei der Engadiner Form die Vfl.-Os. mehr ver- düstert, die Binde daselbst reduziert, ebenso die Binde auf der Hfl.-Us. Dies gilt besonders für den 5. Beim 9 ist die Ver- schmälerung der Hil.-Binde nicht ausnahmslos nachzuweisen. Für die Feststellung der topischen Herkunft sind demnach die Verhältnisse der Hfl.-Binde des Mannes das wesentliche Merkmal. Anderseits muß darauf hingewiesen werden, daß auch bei Tes- siner Tieren analog den für Engadiner Tiere angegebenen Ver- hältnissen der Vl.-Os. eine starke Verdüsterung und Reduktion der Vfl-Binde vorkommt, jedoch meist ohne begleitende auf- fällige Verschmälerung der Hfl.-Binde. Die den einzelnen Flug- plätzen zugehörigen Typen von E. flavofasciata findet der Leser in den Abbildungen der Tafel 1 veranschaulicht, welche die Unterschiede der Formen deutlicher als dies in der textlichen Beschreibung möglich ist, hervortreten lassen. Tafel 2 (Abb. 1 und 2) gibt die Ansicht eines einzigartigen aberrativen Q Exem- plares, welches Herr Karg (Mannheim) am 28. Juli 1925 auf dem Campolungopasse (2342 m) in ganz frischem Zustande gefangen und mir leihweise zur Beschreibung gütigst überlassen hatte:

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Von brauner Grundfarbe, prächtig in den farbigen Kon- trasten zeigt dasselbe eine überaus distinkte Zeichnung der 6 breiten, quer oval gestellten und mit 5 schwarzen Punkten ver- sehenen Flecken der Vfl.-Os., sowie der 5 schwarz gekernten Flecken der Hil.-Os. Die Flecken sind auf beiden Flügeln orange- gelb, die schwarzen Punkte besonders auf der Hfl,-Os. sehr groß; am Afterwinkel ist daselbst noch ein 6. kleiner und stark verdunkelter, ebenfalls schwarz gekernter Fleck festzustellen. Noch eindrucksvoller erscheint die Flügelunterseite, Vom grau- braunen Saume beginnend ist die Fläche der Vfl. hellrötlich- gelb aufgehellt. Die Aufhellung nimmt das ganze äußere Drittel der Vfl. ein und bedingt das Verschwinden der Bindenrand- zeichnung. Die Lage der Binde ist durch 5 scharf hervor- tretende schwarze Punkte gekennzeichnet. Die Binde der Hfl. ist noch heller gelb wie die entsprechende Partie der VIl,, weiterhin ist sie mehr schwefelgelb als rötlichgelb. Die erwähn- ten Farbenunterschiede sind unverkennbar und stellen keine etwa durch Abnützung des Schuppenbelages oder durch Blei- chung bedingte Erscheinung dar. An der breitesten Stelle mißt die Binde 5 mm. An jener Stelle des medialen Bindenrandes, an welcher gewöhnlich ein zackenförmiger Fortsatz beobachtet werden kann, ist eine deutliche Einbuchtung vorhanden. Ein schmaler, wischartiger seitlicher Fortsatz findet sich allerdings, jedoch im Bereiche der zwischen 5. und 6. Punkt gelegenen Ader. Die tiefschwarzen Punkte der Hfl.-Us., 6 an der Zahl, haben keine Höfe, sie treten jedoch auffällig aus dem schwefel- gelben Grunde der Binde hervor.

Entwicklung.

Eiablage. Am 22. Juli 1933 erbeutete ich auf dem Schaf- berge ein 2, welches im Sonnenscheine innerhalb 48 Stunden auf den Boden des von mir gewöhnlich benützten Flugkastens 60 Eier einzeln und frei ablegte. Letztere verfärbten sich in den folgenden Tagen, waren also befruchtet. Jedoch starben sie trotz aller Maßnahmen, welche gegen Vertrocknung getroffen worden waren, ab. Durch die tatkräftige Unterstützung, welche ich von Seiten des Herrn Fontana (Chiasso) erhielt, gelangte ich dann im Jahre 1935 in den Besitz einer größeren Anzahl (230) von Eiern, deren Muttertiere in der Zeit vom 16.—23. Juli 1935 vom genannten Herrn auf dem Campolungo gefangen wor- den waren. Als bemerkenswert muß hier angefügt werden,

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daß die @ nach den Beobachtungen F.'s ihre Eier williger in den mit weißem Stramin als den mit schwarzer Gaze bespann- ten Flugkästen absetzten. Nach meinen bereits 1933 gemach- ten Beobachtungen, die durch Herrn F. im Vorjahre bestätigt wurden, steht fest, daß E. flavofasciata die Eier nicht anheitet, sondern lose und einzeln absetzt. Anzunehmen ist, daß das Weibchen in der Gefangenschaft wie Christi und andere hoch- alpine Erebien durchschnittlich nicht mehr als 60 Stück ablegt.')

Das Ei (Tafel 2 Abb. 3) ist frisch abgelegt, hellgrünlich- gelb und verfärbt sich vom 3. Tage an rötlich wie das Ei von Christi. Das rötliche Aussehen ist bedingt durch das Auftreten in Gruppen zusammengedrängter roter Stippchen im Dotter. Allmählich wird die Färbung dunkler; einige Zeit vor dem Schlüpfen der Raupe ist das Ei braun. Das Ei hat Tonnen- form, gegen den oberen Pol wird seine Gestalt mehr eiförmig; der untere Pol ist stark abgeplattet, seine Fläche nach innen eingebuchtet. Die Gegend der Mikropyle ist durch dunklere Punktierung der Eioberfläche gekennzeichnet, die im Bereiche des oberen Poles infolge netzartig sich durckreuzender Leisten ein granuliertes Aussehen bietet. Das Ei besitzt eine große Anzahl gröberer, nicht scharf hervortretender Längsrippen (zwischen 20 und 30), in deren Zwischenräumen mit freiem Auge schwer erkennbare Querrillen verlaufen. Weitere Einzelheiten des Eies sind in der Veröffentlichung von Muschamp mitge- teilt, u. a. auch seine Größenverhältnisse (1,1:0,9:0,85). Das Eistadium dauert durchschnittlich 17 Tage. Von den in der Zeit vom 16.—23. Juli 1935 abgelegten Eiern schlüpften in der Zeit vom 2.—10. August 1935 221 Larven, welche die Eischale nur soweit verzehrten, daß sie dieselbe verlassen konnten.

Die frischgeschlüpfte Raupe ist knapp 2 mm lang und bietet hinsichtlich ihrer Gestalt das von anderen jungen Erebienraupen her bekannte Bild: Großer Kopf, sich gegen das Leibesende zu mehr und mehr verjüngender Körper sowie abgeplattetes, am Rande mit einigen Borsten besetztes Aftersegment (ohne Spitzen). Der Kopf zeigt außer den schwarzen Ozellen zerstreut liegende schwarze Punkte auf den Hemisphären; ebensolche finden sich

‘) Wenn Muschamp berichtet, daß es schwierig sei, das Weibchen der flavofasciata in der Gefangenschaft zur Eiablage zu bringen, und mit- teilt, daß er von 2 Dutzend Weibchen nur insgesamt 5 Eier erhalten konnte,

so ist dieser Mißerfolg m. E. nur durch die Ungunst der gewählten Versuchs- anordnung zu erklären.

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4 an der Zahl dorsal auf jedem Segment des Leibes. Kopf und Leib haben Lichtockerfarbe, der Leib zeigt eine braune dorsale Mittellinie sowie 3 weitere seitliche, einander parallel laufende Linien von gleicher Farbe.

Weitere Entwicklung: Nach 14 Tagen (Körperlänge 3—3,5 mm) konnte die erste Häutung beobachtet werden. Im Ganzen fanden 4 Häutungen statt. Kurze Zeit vor der ersten Häutung findet eine gewisse Differenzierung der Zeichnung statt, welche den Ueber- gang zu dem 2. Stadium darstellt: der Kopf ist etwas dunkler geworden, die zwischen den einzelnen Längslinien liegenden Felder hellen sich mehr und mehr auf. Besonders gilt dies für die dorsalwärts unmittelbar über der Extremitätenbasis gelegene Gegend, welche von dem für spätere Stadien der Entwicklung charakteristischen Seitenstreifen eingenommen wird. Füße grün- lich-gelb, Bauch grün, zeichnungslos.

Nach der ersten Häutung ist Kopf wie Leib zunächst noch lehmgelb; ersterer relativ groß, zeigt infolge zahlreicher dicht stehender Grübchen gerauhte Oberfläche und ist mit spärlichen, kurzen, bräunlichen Borsten besetzt. Die schwarzen, zerstreut liegenden Punkte sind nicht mehr vorhanden. Eine besonders charakteristische Erscheinung ist jetzt ein auffallend großer, gelblich-weißer, nierenförmiger Flecken, auf dessen Grunde 4 (von insgesamt 5) ebenfalls große, tiefschwarz glänzende und stark hervortretende Ozellen stehen. Der Leib ist allenthalben mit kleinen, dunklen Borsten besetzt. Das Aftersegment läuft in 2 plumpe Spitzen aus. Die Linien sind bereits gut differen- ziert: dorsale ziemlich breit, braun, dunkler wie die Grundfarbe. Suprastigmatale (= subdorsale anderer Autoren) weiß, Seiten- streifen gelblich weiß. Zwischen letzterem und der Suprastig- matale ist dicht über den noch dunklen Stigmen eine feine, wellig verlaufende, ununterbrochene, weißliche Linie festzu- stellen. Bauch und Bauchfüße erscheinen ohne Zeichnung in der Grundfarbe. Kurze Zeit vor der zweiten Häutung nimmt das Hautkleid der Raupe eine bräunlich-grüne Färbung an.

Nach der zweiten Häutung (ca. 5,4 mm Körperlänge) ist die Grundfarbe blattgrün. Die Proportionen der einzelnen Kör- perabschnitte zeigen bereits Gleichheit mit dem Typus der er- wachsenen Larve.

Kopf gelblich-grün, sphärisch gut abgesetzt und mit wenigen kurzen, braunen Borsten besetzt, im übrigen nicht gegen früher ‘verändert; Hemisphäreneinschnitte deutlich.

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Dorsale breit, dunkelgrün, sticht besonders von der seit- lichen Nachbarschaft dadurch ab, daß diese im Grenzgebiet weißlich chagriniert ist.

Suprastigmatale (subdorsale) weiß.

Der Seitenstreifen imponiert als ein aus gelblich-weißen dicklappigen Wülsten gebildetes Band, welches gegenüber der Suprastigmatale mehr als doppelte Breite besitzt.

Die schon bei der Beschreibung des vorangehenden Ent- wicklungsstadiums erwähnte zarte, vielfach unterbrochene und dicht über den Stigmen wellig verlaufende weißliche Linie ist deutlich ausgebildet.

Stigmen erscheinen noch dunkel.

Bauch grün, ohne Zeichnung. Füße zeigen die Grundfarbe. Die Endglieder der Brustfüße sind rötlich-braun, Ränder der Greifflächen an den Bauchfüßen ebenfalls und mit rötlichen kleinen Borsten besetzt. Afterspitzen ausgebildet, ihre Seiten- ränder heller und rötlich. Kurz vor der dritten Häutung sind an den seitlichen Hautpartien der Abdominalsegmente Erschei- nungen zu erkennen, welche auf die kommende Abänderung des Farbkleides hinweisen: Der Seitenstreifen zeigt eine durch- schimmernde schwach rosarote Färbung.

Nach der dritten Häutung(8-9mm Körperlänge) erhält die Raupe ihr endgiltiges Farbenkleid. Das in Folgendem geschilderte Bild entspricht völlig jenem, welches die erwachseneRaupe nach der letzten (4.) Häutung darbietet (siehe hiezu Tafel 2 Abb. 4u.5).

Kopf grünlich gelb, seine Oberfläche stark grubig. Hemi- sphäreneinschnitte deutlich. Das Feld, in welchem die Ozellen liegen, ist besonders gekennzeichnet durch einen hellgelben, aus der Grundfarbe des Kopfes auffällig hervortretenden, nieren- förmigen Fleck von unregelmäßig zackiger Begrenzung, an dessen oberer Grenze nach der Mittellinie zu zwei größere tiefschwarze und glänzende Ozellen dicht aneinanderliegend zu sehen sind, während zwei weitere kleinere gleichfalls median, jedoch von ein- ander getrennt liegende mehr mundwärts sich befinden. Eine 5. kleine Ozelle liegt seitlich in nächster Nähe des Fleckenrandes; sie ist von einem hellen Hof umgeben, der eine brückenartige Verbindung mit dem hellen gelben Fleck zu haben scheint. Der Kopf ist sphärisch, von dem umfänglicheren ersten Brustsegment gut abgesetzt und trägt spärliche kurze bräunliche Borsten.

Der Leib zeigt die für erwachsene Erebienraupen charak- teristische Gestalt. Die Grundfarbe des Leibes ist dorsal wie

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ventral blattgrün, die Segmenteinschnitte heller, mehr gelbgrün. Die Farbe der Brust- und Bauchfüße entspricht der Grund- farbe des Leibes, Greifenden beider rötlich-braun. Die dorsalen und seitlichen Bezirke des Leibes zeigen mit freiem Auge kaum sichtbare hellbraune Borsten. Deutlich sind letztere an den Spitzen des Aftersegmentes wahrzunehmen. Die Haut des Lei- bes erscheint allenthalben runzelig und durch kleinste, warzige Erhabenheiten gerauht. Das Afterschild ist rötlich-braun, zeigt rauhe Oberfläche und zahlreiche kurze braune Borsten. Die Zeichnung ist durch drei Längslinien und den für die Art be- sonders charakteristischen Seitenstreifen bestimmt.

Die Dorsale beginnt mäßig breit bereits im 1. und 2. B.-S., ist hellgrün und wird in den folgenden Segmenten breiter und dunkelgrün. Ihre Farbe verändert sich weiterhin gegen das Leibesende zu, wo sie in den letzten Segmenten dunkelviolett erscheint. Gelegentlich findet man den Farbenwechsel schon vom 2.B.-S. ab. Im ganzen tritt die Dorsale aus ihrer Nach- barschaft noch mehr dadurch hervor, daß die Haut ihrer seit- lichen Begrenzung weiß chagriniert ist.

Die Suprastigmatale (subdorsale anderer Autoren), eine breite, weiße Linie mit gelbem Unterton, beginnt schon im 1. B.-S. und endigt am Anfange des Afterschildes. Sie hat einen welligen Verlauf. Bemerkenswert für die beschriebene Linie ist, daß sie ventralwärts im Bereich der Abdominalsegmente II—IX markante sichelförmige burgunderrote Einfassungsflecke besitzt, die gegen das Leibesende zu an Länge und Höhe abnehmen. Im Aftersegment fließt die rote Farbe des Fleckens in jene des Daches der Afterspitzen über, deren seitliche und untere Flä- chen auffallend heller und rötlich weiß erscheinen.

Der Seitenstreifen, mehr als doppelt breit wie die vor- erwähnte Linie, beginnt zunächst flach im 2. und 3. B.-S., um vom ersten Abdominalsegment an in eine durch die Segment- einschnitte unterbrochene Kette von dicken Fleischwülsten über- zugehen, welche seitlich von der Oberfläche der Extremitäten- Basis lappig abstehen. Seine Grundfarbe ist im Bereiche der B.-S. hellgelb, während vom ersten A.-S. ab bis zum Leibesende die Wülste mit zahlreichen burgunderroten Tüpfeln versehen sind, sodaß der Streifen von der Ferne betrachtet im Ganzen rot erscheint. Die Tüpfelung ist jedoch nicht bei allen Raupen gleichmäßig. Bei einzelnen ist sie spärlicher ausgebildet, sodaß die gelblich-weiße Grundfarbe der Streifenlappen neben und

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zwischen den Tüpfeln zu erkennen ist. Eine weitere Besonderheit des Seitenstreifers bilden dunkel-burgunderrote sichelförmige Monde, welche seine lappigen Wülste basalwärts abgrenzen, kon- stant im 2. A.-S. erstmals auftreten und im 8. A.-S. aufhören.

Die Stigmen sind rosarot, kopfwärts gelb eingefaßt. Dicht über ihnen verläuft eine wellige, vielfach unterbrochene, weiße feine Linie, die sich bis in die seitlichen Teile der Afterspitzen verfolgen läßt und schwächer als die Suprastigmatale erscheint.

Aus der vorangehenden Beschreibung geht hervor, daß die Raupe der E. flavofasciata eine außerordentlich charakteristische Zeichnung und Färbung besitzt, sodaß sie wie der Falter sehr leicht zu bestimmen ist. Der rote Seitenstreifen mit den dunkel- roten Grenzflecken sowie die von gleichartigen Flecken ventral- wärts eingefaßte Suprastigmatale bilden die jeder anderen Ere- bienraupe fehlenden Merkmale. Zu letzteren ist auch das höchst auffällige, gelbe, die Ozellen tragende Feld zu rechnen.

Während der Aufzucht der Raupe') von Flavofasciata konn- ten Beobachtungen gemacht werden, welche als neuartige grö- ßeres Interesse verdienen und deshalb hier angeführt werden sollen. Zunächst die Erscheinung, daß einige (4) Tiere, welche vom Beginne an im Zimmer bei durchschnittlich 15° gehalten worden waren, noch bis in die Mitte November, bezw. Dezem- ber und Januar ohne Unterbrechung bis zu ihrer Verpuppung fraßen. Dieses Verhalten ist ungewöhnlich. Zumeist gehen unter den genannten Umständen erzogene Erebienraupen ein (viele schon nach der ersten Häutung) oder halb erwachsen Anfang Oktober inW.-R. Nur ausnahmsweise vollenden sie ihre Ent- wicklung ohne Ueberwinterung noch im Spätherbst, indem der Falter erscheint, der dann nicht die normale Größe besitzt. Die Entwicklungszeiten der 4 angeführten Tiere waren folgende:

1. verpuppt mit 17 mm K.-L. 30.X1.35 Falter © 28. XII. 35

2% " ‚168,129, 0, 0285 nee ISTRTRSS 3. " EZ ER N 20 20136 EIRSENSOMINSE 4. n nl DNarna 012030 vw RO SSITNSG

Von 6 Raupen, welche in halberwachsenem Zustande an- fang November 35 im Freien eingewintert worden waren, leb-

!) Die Aufzucht sämtlicher Raupen erfolgte mit Festuca ovina zunächst in Glaszylindern. Anfang November 1935, um welche Zeit nur mehr 10 Tiere in halb erwachsenem Zustande am Leben waren, wurden 6 von diesen, wel- che kein Futter mehr annahmen, im Freien eingewintert; die übrigen vier verblieben im ungeheizten Zimmer. i

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ten am 21.11.36 nur mehr 3, welche vom genannten Tage an, nachdem sie ein kurzdauerndes warmes Bad erhalten hatten, im Zimmer auf frische Blätter gebracht, zu fressen begannen. Sie verpuppten sich nach der letzten (4.) Häutung anfangs April 1936. Ihre Entwicklungszeiten waren folgende:

1. (5.) verpuppt mit 16 mm K.-L. 6. IV. 36 Falter © 5. V. 36

2. (6.) . m 16%... 0.5... 10.30 Puppe absestorben 3. (6.) 2 SuliZ 205, 9:1 V#30gRalter 248-236

Interessant ist nun Folgendes: das am 5. Mai 1936 geschlüpfte Weibchen stammte von einer Raupe, welche wie eine größere An- zahl im Vorjahre zu Grunde gegangener Tiere an einer parasi- tären Krankheit litt (Auftreten tiefschwarzer Flecken in der Cutis der Abdominalsegmente bei trockener Beschaffenheit der Ex- kremente). Ich hatte die bereits im November erkrankte Raupe versuchsweise ins Freie gebracht und dort bis 21. März 36 be- lassen. Nach den Erfahrungen, die ich vor dieser Zeit hinsicht- lich des erwähnten Krankheitsprozesses bereits gemacht hatte, bestand keine Aussicht, die Raupe im März noch am Leben zu finden. Um so mehr war ich überrascht, als das Tier am 21. März 36 lebte und zu fressen begann, nachdem es ein lauwarmes Bad erhalten hatte. Nach 8 weiteren Tagen fand die letzte (4.) Häu- tung statt, nach welcher die Raupe im prachtvollen Kleide ge- sundet erschien. Ueber die Pathogenese der „Fleckenkrank- heit“, wie ich den hier in Frage stehenden Krankheitsprozeß mangels der Möglichkeit, ihn auf Grund erschöpfender bakterio- logischer Untersuchungen zu determinieren, nennen möchte, kann ich vorerst keine weitere Mitteilung machen. Die Tatsache, daß in dem erwähnten einzigen Falle eine völlige Heilung des Pro- zesses nach der Häutung erfolgte, beweist, daß letzterer ge- legentlich zur Ausheilung gelangt.

Die mikroskopischen Untersuchungen, welche von mir an Serienschnitten des Körpers einer der Krankheit erlegenen Raupe angestellt wurden, haben ergeben, daß zwar Haut und Fettkörper reichlich mit Fadenpilzen und Sproßformen durch- setzt, der Darmkanal jedoch frei von Parasiten war, sodaß an- genommen werden muß, daß der beobachtete Infektionsprozeß nicht vom Darme ausgegangen ist.

Wie im vorangehenden Abschnitte mitgeteilt, sind auf dem Wege des Zuchtverfahrens im Ganzen 6 Falter 45 2 9 (= 2,71°/, des gesamten Zuchtmaterials) erzielt worden. Sie sind auf Tafel 1 Abb. 13—24i abgebildet und auf Seite 28 beschrieben.

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Beschreibung der Puppe. [Taf. 2 Abb. 6 u. 7.)

Die unbewegliche Puppe (11:4:4,5 mm) ist anfangs blaß- grün im Bereich der V#l.-Scheiden, die Abdominalen sowie die Dorsalen-Abschnitte sind gelbgrau. Auffällig erscheint am Leibe eine breite, tiefrote dorsale Mittellinie (= Dorsallinie der Raupe); eine weitere gleicher Farbe zwischen der genannten und der Stigmenreihe liegende Linie sowie eine doppelt so breite, die Seitenpartien des Abdomens dicht ventralwärts vor der Stig- menreihe durchziehende Binde (welche dem Seitenstreifen der erwachsenen Raupe entspricht). Das rote Kolorit dieser Binde schimmert, allmählich kopfwärts verschwindend, noch teilweise durch die unteren Ränder der grünen Vfl.-Scheiben hindurch. Vom 4. Tage an ändert sich das Farbenbild der Puppe nicht mehr. Um diese Zeit läßt sich bei der Betrachtung der Puppe von der Ventralseite Folgendes feststellen:

Grundfarbe der Puppe schmutzig dunkelgrau-grün. Stirn- höcker und Segmenteinschnitte mehr rötlich-grau. Scheiden des Rüssels, der Fühler und Füße schwarz eingefaßt. Zeichnung des Flügelgeäders infolge tiefschwarzer Färbung der benachbarten Felder sehr eindrucksvoll. Abdominalringe sehr dunkel, schwarz _ chagriniert, Segmentseinschnitte rötlich-grau. Analsegment heller, ockergelb. Kremaster spitz auslaufend, rötlich-gelb.

Dorsalansicht: Aus der durch gleichmäßig ausgebreitete Chagrinierung eintönig erscheinenden Rückenoberfläche treten lediglich die helleren grau-grünen Ränder der Hil. sowie die Grenzlinien von Meta-Meso und Prothorax deutlicher hervor.

Die Puppenruhe dauert 4 Wochen.

Beschreibung der erzogenen Falter. (Vergl. hiezu Taf. 1 Abb. 13—24i.)

Die Falter haben annähernd gleiche Größe (Vfl.-Länge 15 bis 16 mm, Spannweite 29,5 - 30,5 mm) und sind im allgemeinen dunkler als die im Freiland gefangenen. Oberseits ist der Unter- schied der Geschlechter nicht mit Sicherheit festzustellen, höch- stens auf Grund der beim © um Geringes deutlicheren Binden- zeichnung. Die Us. der Flügel bietet mehr Anhaltspunkte für die Geschlechtsbestimmung: zunächst die Aufhellung der Flügel- oberfläche im allgemeinen, dann der Unterschied des Farbtones, der beim / rostrot, beim @ mehr ockergelb erscheint. Die der

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Betrachtung vorliegenden weiblichen Stücke sind als solche von einem unterseits gleichartig aufgehellten männlichen Stück nur dadurch zu unterscheiden, daß beim % das medial von der Quer- aderlinie liegende Wurzelfeld des Vfl. stärker aufgehellt ist, so- daß die besagte Linie auffällig hervortritt, während sie beim J' im Grundton verschwindet oder nur auf eine kurze Strecke hin sichtbar ist.

Die Abstammung der erzogenen Falter von Tessiner Eltern wird durch die Zeichnung der Vfl.-Binde oberseits angedeutet. Sichtbar erscheinen hier beim 5 6 gelbe Flecken, von welchen allerdings bei 2 Stücken der 1., 4., 5. und 6. (von oben gezählt) reduziert sind. Schwarze Kernpunkte finden sich in ihnen 5—6. Von den beiden ® hat das eine 5 schwarzgekernte rostrote Flecken, sowie einen schwach ausgebildeten ungekernten 6. Fleck. Das zweite © besitzt 6 schwarz gekernte Flecken.

Auf dem Hil. stehen bei 2 5 4 schwarz gekernte rostrote Flecken, bei den übrigen findet sich nahe dem oberen Fl.-Rande noch ein 5. rudimentärer ungekernter. Letzterwähntes Verhalten zeigen auch die beiden Weibchen. Unterseits zeigen sämtliche Männchen sowohl auf Vfl. wie Hfl. 6 schwarze Punkte. Letztere sind verschieden groß. Regelmäßig erscheint auf dem Vfl. der oberste als kleinster, der zweite und dritte als größter. Auf dem Hil. ist der 5. etwas größer als die übrigen. Die © ver- halten sich wie die J‘.

Was die Hfl.-Binde betrifft, so ist sie bei sämtlichen 5 aus- gesprochen rötlich-gelb, bei den @ wesentlich heller. Breite und mediale zackige Begrenzung der Binde entspricht dem Tessiner Typus. Im Bereich des obersten schwarzen Punktes ist die Binde bei zwei Stücken (1 9, 1 2) unterbrochen; besonders deutlich ist diese Erscheinung bei dem ?, das außerdem durch eine besonders breite Binde auffällt.

Nach Abschluß der vorliegenden Abhandlung ist es mir ein Bedürfnis, einer Reihe von Persönlichkeiten, welche die Liebens- würdigkeit hatten, meine Arbeit zu fördern, öffentlichen Dank auszusprechen: den Herren Fontana (Chiasso), Dr. Pfaff (Frank- furt), Dr. Skell (München), Dr. Morgenthaler (Liebefeld-Bern), Karg (Mannheim), vor allem auch meiner Helferin, der S. Fla- via vom Roten Kreuz in München, welche mit größter Gewis- haftigkeit meine Zucht überwachte.

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Literatur-Verzeichnis.

1) M. Bartel: 2) T. A. Chapman: 3) H.J. Elwes:

4) M. Lowe: 5) P.A.H. Muschamp:

6) H. Rebel: 7) Rühl-Heyne:

8) K. Vorbrodt:

9) B.C. S. Warren: 10) G. Wheeler:

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Ueber eine neue Form von Erebia flavofasciata.

Heyne. D.E.Z. Iris XVII. 1904. S. 164.

A Review of the Genus Erebia. The Transact. Ent. Soc. London 1898. p. 219.

A Revision of the Genus Erebia, The Transact. Ent. Soc. London 1898. p. 169—207.

Ent. Record XVII. p. 38.

Quelques yours ä Fusio en Juillet 1905 Bull, soc. lep. Genöve I: 59 - 67.

Berge’s Schmetterlingsbuch. Stuttgart 1910. S. 38.

Die paläarktischen Großschmetterlinge. 1895. I. Bd. S. 805,

Die Schmetterlinge der Schweiz. Bern 1911. Bd.1. S773:

Mitteilungen der Schweizer Ent. Ges. XII. Band. Heft 9/10. S.7:3.Nachtrag. S.50: 6. Nachtrag,

Tessiner und Misoxer Schmetterlinge. Bern 1931. S72310232,

Monograph of the Genus Erebia. London 1936.

The Butterflies of Switzerland and the Alps of Central Eurcpe. 1903. p. 124.

Notizen über persische Lycaenidae. Von Ernst Pieiifer-München.

Im Entomologist's Record 1936 beschreibt Verity aus Nord- persien zwei neue Lycaenen-Arten. Auf Grund meiner eigenen Sammeltätigkeit in diesem Gebiet möchte ich die Beschreibungen Veritys ergänzen, bezw. richtigstellen und über Freilandbeobach- tungen berichten. Ebenso will ich einige auffallende Rassen aus dieser Gruppe einer Beschreibung unterziehen.

Lycaena marcida Led. (= parameleager Vrty.)

Diese auffallende Art lebt in den feuchtheißen und stark durchwachsenen Berstälern auf der Nordseite des Elbursgebirges zwischen 1000 und 1600 m Höhe, 1 59 Elbursgebirge, Gruppe Tacht i Suleiman, Hochtal bei Hasankif, ca. 1500 m, 9. VII. 36 leg. E. Pfeiffer.

Bei der Aufstellung der sp. n. parameleager ist Verity der Irrtum unterlaufen, daß er zu marcida Led. ein Synonym ge- schaffen hat. Von marcida waren bis jetzt nur die beiden Originale bekannt und dürfte die wenig präzise Art der Be= schreibung und noch mehr die vollständig mißlungene, hand- kolorierte Abbildung zur Benennung der parameleager geführt haben. Von den beiden Originalen liegt mir ein Stück vor und danke ich an dieser Stelle auch Herrn Bang-Haas in der Firma Dr. O. Staudinger und A. Bang-Haas, Dresden, vielmals für das große Entgegenkommen. Nachstehend möchte ich die Art noch- mals beschreiben, besonders auch das bisher unbekannte 9.

Marcida Led. hat die Flügelform von meleager Esp., nur daß die Flügel im allgemeinen etwas gedrungener sind. J 19, © 17 mm Vil.-Länge. Auf den schmalen, scharf begrenzten, dunkelbraunen Randschatten folgen im Vfl. und Hil. bis zur Wurzel irisierende Schuppen, welche einen beiLycaenen sonst un- bekannten dunkel goldig-bronzenen Ton zeigen. Bei dem einen mir vorliegendem Original (Hadschyabad) sind wurzelwärts zwi- schen den Adern kleinste Partien grünlicher Schuppen einge- sprengt. Der goldig-bronzene Ton ist etwas stärker aufgehellt, was

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aber nur mit dem Alter des Tieres zusammenhängt. Bei dem zweiten Original sind die grünlichen Einsprengungen der Be- schreibung nach etwas verstärkt. Die Dufthaare haben weiß- liche Enden, der Zellschlußfleck ist deutlich sichtbar und die Ocellen der Us. schimmern im Vfl. und Hfl. leicht durch.

Die Us. ist braungrau, die Ocellen sind groß angelegt und stark weiß umrandet und zeigen dieselbe Anordnung wie bei meleager, nur daß die Enden etwas mehr geschwungen sind. Die Randilecke mit den leicht aufgehellten Kappen treten wenig hervor. Die Fransen sind oseits und useits weißlich grau mit einer leichten Aufhellung gegen den Rand zu.

Das 9 ist oseits einheitlich schwarzbraun. Im Vfl. und Hil., besonders im letzteren, ist randwärts eine weißliche Kappen- binde aufgesetzt, der im Hfl. eine ebensolche und im Vfl. eine weitere Punktreihe unmittelbar folgt. Die Zellschlußflecke sind weißlich umringt. Die Grundfarbe der Us. ist schokoladebraun und sind hellerbraune Schuppen grob aufgesetzt. Die Ocellen sind im V#l. und Hfl. kräftig entwickelt und stark weiß umran- det. Im Hil. hat die Ocelle 3 die Tendenz ähnlich wie bei astrarche Brgstr. senkrecht unter die Ocelle 2 zu rücken. (Viel- leicht nur eine individuelle Erscheinung.) Die Randflecke mit den weißen Kappen sind gut entwickelt. Die Fransen wie beim ı'. Marcida Led. $ Allotype in: coll. m.

Bei dieser Art besteht die Tatsache, daß die irisierenden, bronzefarbenen Schuppen mit grünlichen durchsetzt werden können, was meiner Vermutung nach von dem Feuchtigkeits- grad des Flugplatzes abhängig sein dürfte und jahreweisen Schwankungen unterworfen sein kann. Auch eine Umformung der Schuppen durch Feuchtigkeit wäre denkbar, z. B. durch Aufwölbung der Schuppenränder. Erst nach Vorliegen größeren Materials kann hier die Entscheidung fallen. In meiner Samm- lung liegen mir zwei ähnlich gelagerte Fälle vor. Von Lyec. mithridates Stgr. besitze ich von ein und demselben Fundort größere Serien (Jahresserien) und zeigen Einzelstücke immer wieder grünlich-weiße Schuppen eingesprengt. Bei einem Extrem- stück dieser Richtung erstreckt sich die grünlich-weiße Einspren- gung von der Wurzel bis zur Spitze in immer stärker werden- dem Maße, sodaß das Tier ein eigenartiges Aussehen bekommt. Als Rassemerkmal scheidet diese mehr oder weniger grünliche Schuppeneinsprengung aus und hängt mit Umwelteinflüssen zu- sammen. Eine weitere Parallel-Erscheinung sei hier noch er-

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wähnt. Lyc. antidolus Rebel ist eine gute Art und ist die Grund- farbe der Vfl. und Hil. dunkelbraun, wobei zwischen den Adern im Vfl. gegen die Wurzel zu grünliche Schuppenpartien liegen, im Hifl. in verstärktem Maße. Bei der südlichsten Rasse dieser Art, welche von Le Cerf als morgani b. sp. beschrieben wurde, ist die Grundfarbe auf den schmalen, unregelmäßigen Rand- schatten beschränkt und zwischen den Adern liegen dicht milchig- weiße Schuppen mit einem leichten, grünlichen Glanz, sodaß fast das Bild einer italienischen Rasse von dolus Hbn. entsteht.

Oberhalb der feuchten Zone, in welcher marcida Led. lebt, fliegt auch eine meleager Esp. mit grünlich schimmerndem Blau. Nachdem nun genitalmäßig zwischen diesen Arten kein Unter- schied besteht und das Fluggebiet der marcida Led. seit der letzten Eiszeit keinerlei klimatologische Verschiebungen mehr erfahren hat, anderseits marcida Led. mit mehr oder weniger grünlichem Schuppeneinschlag vorkommt, ist die Vermutung nicht von der Hand zu weisen, daß marcida Led. die ursprüng- liche Form der meleager Esp. vorstellt.

Das Genital von marcida ist von dem der meleager nicht verschieden und stelle ich marcida Led. als Bindeglied zwischen mithridates Stgr. und meleager Esp. und mache gleichzeitig den Vorschlag, die Arten coelestina Ev. und diana Miller hinter meleager einzureihen, wobei ich von der Systematik der Lycae- nini nach Dr. W. Forster ausgehe (diese Mitteilungen, Jahr- gang 1936, Heit 2).

Lycaena (Lysandra) corona Vrty.

Diese auffallende Art fliegt in der Hochgebirgsregion des Eibursgebirges zwischen 2400 und 3600 m und ist als endemisch hochalpin zu bezeichnen.

Das Blau des 5 entspricht am besten dem von mittel- europäischen damon Schiff, nur daß schwärzliche Schuppen eingestreut sind und dadurch weniger glänzend wirkt. Der schwärzliche Randschatten ist unregelmäßig und breit, beson- ders gegen die Flügelspitze zu. Der Zellschlußfleck im Vil. ist meist deutlich, die Fransen sind rein weiß. Die Us. ist hell- aschgrau und die Anordnung der Ocellenreihe fast gleich wie bei coelestina Ev., aber kräftiger angelegt. Der Hil. ist useits mehr oder weniger stark spangrün bestäubt.

Die Grundfarbe des 2 ist schwarzbraun mit stark hervor- tretendem Zellschlußfleck im Vfl. Bei Einzelstücken zeigen sich

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIIH. 1. 3 33

besonders wurzelwärts und um den Zellschlußfleck grünlich- blaue Schuppen eingestreut. Bei einer geringen Falterzahl schla- gen die Ocellen der Us. auf beiden Flügeln in verschiedener Stärke kräftig durch. Die Grundfarbe der Useite ist hell- schokoladebraun mit besonders im Vfl. stark angelegter Ocellen- reihe. Das Spangrün der Hil. breitet sich fast bis zum Flügel- rand aus. Fransen oseits und useits bräunlich-weiß.

Es liegen mir Stücke vom Kendevanpaß (2900 m leg. L.Schwin- genschuß und eine große Serie aus der Gebirgsgruppe Tacht i Su- leiman (24—3600 m leg. E. Pfeiffer Anf. VII. 36) vor. Die Stücke der letzteren Lokalität sind durchschnittlich größer. In dieser Region steht als eine Charakterpflanze eine rauhblätterige Vicia- Art in der Nähe der Quellen und Gletscherbäche in großen Partien, in welcher diese Art als die häufigste Lycaena fliegt. An der Vicia-Art beobachtete ich auch die Eiablage. Die 2 verlassen die Region der Futtterpflanze soviel wie nicht, nur die 5 fliegen zur Tränke, um abends dann wiederum die Viciabüsche als Ruhestätte aufzusuchen. Dem mikro- wie makro- skopischen Befund nach reiht sich diese neue Art zwischen diana Miller und coelestina Ev. am besten ein, wobei ich wie- derum von der Systematik der Lycaenini nach Dr. W. Forster ausgehe.

Lycaena loewii Zeller ssp. n. schwingenschussi m.

Wohl die auffallendste und variabelste Rasse dieser Art von den trockenen Südhängen des zentralen Elbursgebirges aus rund 2000 m Höhe (Tar-Tal beim Ort Demavend leg. E. Pfeiffer und Pelur südlich des ms. Demavend leg. L. Schwingenschuss 187 1(63V111836).

Die Oseite des 9’ ist tief tintenblau mit stumpfem Cyan- Glanz. Vom breit angelegten, scharf begrenzten Randschatten ziehen sich die Adern mehr oder weniger breit schwarz über- schuppt gegen die Zelle zu und teilen bei Extremstücken das Blau im Vfl. und Hfl. in Partien auf. Die Randpunkte im Hl. sind kräftig angelegt und randwärts meistens mit einer weiß- lichen Kappe versehen.

Das © hat eine braunschwarze Grundfarbe, auf welcher bei der überwiegenden Anzahl im Vfl. und Hfl. die weiße Binde der Us. zwischen der Kappenbinde und der Ocellenreihe sehr kräftig durchschlägt und eine Art weißliche Binde bildet. Bei

Extremstücken kann randwärts noch eine zweite derartige Binde

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stehen. Die 2—3 Analtlecken sind gut entwickelt und mennig- rot.

Die Grundfarbe der Us. ist dunkel-aschgrau, beim © leicht bräunlich übertönt, und hebt sich die stark entwickelte Ocellen- reihe stark ab.

Diese auffallende Rasse leitet zu fergana Stgr. aus Trans- kaspien über und dürften die Artrechte der letzteren bei wei- terer Kenntniss der loewiü-Rassen aus östlichen, anschließenden Gebieten fallen, zumal auch das Genital keinerlei Unterschiede aufweist.

Diese Rasse sei meinem Sammelfreund Direktor Schwingen- schuss in Wien, welcher sie in Pelur in Anzahl fing, zugeeignet.

Holo- und Allotype in coll. m., Paratypen in coll. m. und coll. Schwingenschuss.

Lycaena hyacinthus H. Sch. ssp. n. vandarbani m.

Elbursgebirge, Gruppe Tacht i Suleiman, Hochtal Vandar- ban, 21—2200 m 1.VII. 36, leg. E. Pfeiffer.

In dem Hochtal Vandarban unmittelbar über der Waldzone flog auf dem grasigen Talboden äußerst niedrig diese stark differenzierte, kleine Rasse. 5 12, Q@ 14mm Vil.-Länge.

Die Grundfarbe bei beiden Geschlechtern ist schwarzbraun und treten im Vfl. die Zellschlußflecke sehr stark hervor. Auch im Hfl. sind dieselben noch sehr deutlich sichtbar. Die Blau- bestäubung kann entweder ganz fehlen oder ist auf kleine Partien in der Vfl.-Mitte beschränkt. Im Vfl. und Hfl. finden sich bei beiden Geschlechtern rotbraune Randpunkte, sodaß besonders beim © das Bild stark gezeichneter asfrarche Bgstr. entsteht. Die Us. ist bei beiden Geschlechtern dunkel aschgrau mit einem leichten braungelben Schimmer. Die Ocellen sind doppelt so stark wie bei typischen hyacinthus H.-Sch. angelegt. Die Fransen sind grau-weiß und leicht gescheckt. Holo-, Allo- und Paratypen in coll. m.

Lycaena aedon Christ.

Von dieser hochalpinen, endemischen Art fing ich in der Nähe des Kendevan-Passes im zentr. Elbursgebirge in ca. 2800 m Höhe 2 £ (22. VII. 36). Verglichen mit der Type aus Schahkuh, welche mir derzeit vorliegt, sind diese Stücke bedeutend größer, was aber nur individuell zu bewerten sein dürfte. Die Us. zeigt ein helleres, weißliches Grau ohne den gelblichen Schimmer wie die Type, und die Ocellen sind bedeutend schwächer angelegt,

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sodaß selbe nicht in dem Maße wie bei dem Original durch- scheinen.

Der Befund des Genitals ergab, daß diese Art in die icarus Rott.-Gruppe gehört und stelle.ich aedon Christ. zwischen eroides Friv. und eros O., wobei ich mich wiederum an die Systematik von Dr. W. Forster halte.

Chrysophanus thetis Klug ssp. n. elbursina m.

Zentrales Elbursgebirge, Kendevan-Paß ca. 2700 m, 22.—27. VI. 36, E. Pfeiffer leg.

Diese gut differenzierte Rasse fliegt äußerst lokal in den kleinen Tälchen unterhalb des Kendevan-Passes an Quellbächen.

Beim fällt oseits, besonders im Hfl. die verstärkte Rand- binde auf. Am charakteristischtem ist aber die Us. Die Vfl.- Mitte ist fabl ledergelb, der Rand und der ganze Hil. sind asch- grau überpudert. Im Vfl. ist besonders die äußerste Flecken- reihe sehr breit angelegt und im Hil. sind alle Ocellenringe kräf- tig schwarz gekernt, sodaß diese Rasse gegenüber typischen Stücken ein fremdes Aussehen bekommt. Die / sind alle deut- lich geschwänzt. Das ® ist noch unbekannt. Holo- und Para- typen in coll. m.

Chrysophanus hippothoe L. ssp. n. candissima m.

Elbursgebirge, Tacht i Suleiman-Gruppe, 28—3200 m und zentr. Elbursgebirge, Kendevan-Paß, 3000 m, VII. 36, leg. E. Pfeiffer.

Die Tiere fliegen lokal in der Quellregion meist in der Nähe von Pfefferminzbeständen, zwischen denen die Futterpflanze, eine Ampferart, häufig zu finden ist.

Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei dieser Rasse um die Extrem-Entwicklung der ssp. candens H.-Sch. aus Klein- asien. Auf der Os. fehlt beim 5 jede Spur von violettem Schimmer, der Randschatten ist im Vfl. und Hfl. äußerst schmal angelegt und der Schatten längs des Vorderrandes fehlt im Vfl. vollständig. Das © hat bis zum schmalen Rand eine einheit- liche, goldglänzende Grundfarbe, in welcher die Fleckenzeich- nung scharf umrissen steht, sodaß eine Aehnlichkeit mit ochi- mus F.-Sch. ® entsteht. Die Us. ist ebenfalls heller aufgefärbt. Die Tiere fallen auch durch ihre Größe auf. cd 20, © 21 mm Vfl.-Länge.

Holo-, Allo- und Paratypen in coll. m.

(Fortsetzung mit Tafel folgt.)

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Lacydes elbursi sp. n. Franz Daniel, München-Gräfelfing.

Bei Beschreibung dieser neuen, außerordentlich auffallenden Art beziehe ich mich auf die von Staudinger gegebene Urbe- schreibung der Arctia (Spilarctia) semiramis in der Iris, Jg. IV p. 161 und 251 nebst der dazugehörigen Abbildung t. II f. 4.

Die vorliegenden Stücke, 4 5, stehen dieser auffallenden, bisher nur in einem Exemplar bekannt gewordenen Art inner- halb der gesamten, formenreichen Arctiden-Gruppe am näch- sten. An Unterschieden gegen semiramis Stgr. führe ich an:

Spannweite 35--40 mm, Vfl. braungrau, bei einem Stück schwach, bei den übrigen ziemlich kräftig hellrötlich übergossen. Bindenanordnung gegenüber der von Stgr. ausdrücklich als genau in der Wiedergabe bezeichneten Abbildung nicht unerheblich abweichend. Sämtliche Vfl.-Querbinden ebenso wie die Wurzel- verdunkelung wesentlich breiter, die inneren 3 vollkommen zusammenhängend oder höchstens einmal unbedeutend unter- brochen. Die vierte (von innen aus gezählt) in ihrem oberen Teil ebenfalls aus einer Reihe zusammenhängender Flecke bestehend, von der Costa schräg zum Außenrand gerichtet. Der geschlossene Teil reicht bis zu Mediana 3; von hier aus bis zum Innenrand ist diese Binde nur mehr durch einige Flecken angedeutet. Die äußere (fünfte) ist bei elbursi ähnlich der Be- schreibung Staudingers bei semiramis, wobei sich übrigens ergibt, daß trotz der Versicherung Staudingers die Abbildung recht ungenau ist. Die Farbe der Binden ist bei einem Stück ein einfarbiges, dunkles Schmutziggrau, bei den 3 anderen innen taubengrau mit ziemlich starkem blauen Einschlag, die Ränder, wie die durchschneidenden Adern dunkelgrau, was besonders einem Falter, bei dem diese Füllung ziemlich kräftig entwickelt ist, ein kontrastreiches Aussehen verleiht. Beschuppung der Vil. nicht besonders kräftig, aber keinesfalls durchscheinend wie bei semiramis. Hil.-Os. dunkler als semiramis, die Fleckanord- nung längs des Außenrandes reichlicher, zur Bildung einer mehr oder minder zusammenhängenden Randbinde neigend. Us. aller

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Flügel lichter. Vorderrand stark gefleckt und ebenso wie der Apex rötlich angeflogen. Sämtliche Binden deutlich erhal- ten. Hil.-Us. im oberen Drittel lichter, Costalrand rötlich.

Die Kämme der grauen Fühler sind wesentlich größer als bei quenselii Payk. und stehen kaum hinter spectabilis Tausch (mit welchen Arten Staudinger seine serniramis-Fühler vergleicht) zurück. Die Fühlergeißel hingegen ist zarter als bei spectabilis.

Semiramis stammt aus dem südlichen Kleinasien (vermut- lich Egin). Es besteht die Möglichkeit, daß sich bei Bekannt- werden von Zwischengliedern herausstellen wird, daß elbursi zu einer stark abweichenden Form der ersteren wird, was sich jedoch heute mangels Material schwer beurteilen läßt, sodaß ich sie vorerst als eigene Art einführen möchte.

Eine eingehendere Würdigung der Variationsbreite und systematischen Stellung der Art (eine Einordnung bei Phrag- matobia, wie es Draudt im Seitz-Nachtrag vorschlägt, wäre nach meiner Ansicht nicht zu vertreten), sowie eine Abbildung be- halte ich mir für eine kommende Faunenarbeit vor, in der das gesamte Spinnermaterial der außerordentlich interessanten Aus- beute, welche Herr E. Pfeiffer aus Persien mitbrachte, zusam- menhängend berücksichtigt werden soll. Vorerst mag elbursı und semiramis mit spectabilis in der Gattung Lacydes Wkr. ver- bleiben.

Beschrieben nach 4 5, bezettelt: Persia s.; Elburs mts. s.; Tacht i Suleiman; Hecarcal-Tal; 28—3200 m; 3.—7.Vll. 36; leg. Ernst Pfeiffer, München. Die Tiere wurden kurz nach Einbruch der Dunkelheit am Licht erbeutet.

Holo-Type und 2 Paratypen in coll. m.; 1 Paratype in coll. Schwingenschuss, Wien.

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Erklärung zu Taiel I.

Abb. 1—4i: Engadiner Freilandtiere Y'S' vom Schafberge. Abb. 3: zeigt die typische Reduktion der Hfl.,-Binde beim Jg‘. Abb, 4: Die Hfl.Binde ist hier ebenso breit wie bei Tessiner Tieren.

Abb. 5—8i: Engadiner Freilandtiere %'% vom Rosegtale. Typische Re- duktion der Hfl.Binde.

Abb. 9—12i: Tessiner Freilandtiere X vom Campolungo mit der breiten Hfl.Binde.

Abb. 13—24i: Zuchtfalter vom Campolungo.

Abb. 13, 14: Das ® zeigt eine breite unterbrochene Hfl.Binde. Für die auf Grund der Zeichnung zu treffende Geschlechtsbestimmung des Falters ist die deutliche Zeichnung der Querader der Vfl.Us. von Bedeutung, welche bei dem zweiten @ (Abb. 15 und 16) noch sichtbarer in Erscheinung tritt.

Abb, 17—24: 55, unter welchen besonders das in Abb. 24 dargestellte zu erwähnen ist, da bei diesem sowohl die Ober- wie die Unterseite der Flügel in gleicher Weise wie bei den Weibchen aufgehellt ist. Bezeichnend für den männlichen Typ ist jedoch hier das fehlende Hervortreten der Querader auf der Hfl.Us.

Schon ein Blick auf die vorliegende Tafel, welche nur eine geringe Anzahl von Faltern enthält, läßt erkennen, daß sowohl unter den Engadiner Tieren Stücke mit breiter Hfl,Binde (Abb, 4!) als auch unter den Tessiner Tieren solche mit verschmälerter Binde vorkommen (Abb, 16, 18 und 20), worauf übrigens bereits frühere Autoren hingewiesen haben.

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Abb.

Abb

Abb.

Bnndl2r 3: 4:

. 6 und 7:

Erklärung zu Taiel II.

Aberratives © vom Campolungo, nat. Größe. (Sammlung Karg).

Eier (Vergrößerung 4,1:1).

Dorsalansicht der halberwachsenen Raupe (Vergrößer. 2,7:1). Man sieht die dunkle Dorsale sowie die helle Suprastigmatale (Subdorsale) nebst den sie ventralwärts begrenzenden dunklen sichelförmigen Flecken.

Erwachsene Raupe, Seitenansicht (Vergröß, 8:1). Aufnahme mit Grünfilter auf panchromatischer Platte. Die roten Anteile des Seitenstreifens sind entsprechend der erwähnten Aufnahme- technik tiefdunkel.

Ventral- und Dorsalansicht der Puppe (Vergröß. 2,7 :1).

Mikrophotogramm des Genitalapparates (Vergröß. 20:1).

Taiel II

Mitteilungen d. Münchn, Ent. Ges. XXVII. H.1,

VE, BU BEN

Fr

FAN

Ausgegeben am 25. VI. 1937.

Ein zweiter Beitrag zur Kenntnis der Makrolepi- dopteren-Fauna Südwest-Arabiens.

(Ergebnisse einer 2. Expedition Dr. Rathjens nach dem Jemen und einer Expedition Dr, v. Wißmanns nach dem Wadi Hadramaut, 1931.)

Von G. Warnecke, Kiel. (Tafel III/1—6,.) (Schluß.)

A.

Nachträge zu den früheren Veröffentlichungen.')

1. Zu Papilio machaon L. subsp. Rathjensi Warn.

Der Vollständigkeit halber bringe ich auf der diesem Auf- satz beigefügten Tafel Abbildungen dieser südlichsten machaon- Rasse.

Man beachte vor allem die starke Verdunkelung des Wur- zelfeldes der Hfl, sodaß eine gelbe Mittelbinde entsteht. Im übrigen verweise ich auf meine Urbeschreibung in der Int. Ent: Z. Guben, XXV. J., 1931/32, p. 473 ff.

K. Eller hat kürzlich die paläarktischen Rassen von Papilio machaon sehr eingehend behandelt (Abhandlungen der Bayeri- schen Akademie der Wissenschaften, mathem.-naturwiss. Abteil., Neue Folge, Heft 36, 1936) und in dieser Arbeit vor allem auch die Rassenunterschiede auf Grund des Kopulationsapparates erörtert. Seine Untersuchungen haben ergeben, daß die Genital- armatur sowohl individuell Unterschiede zeigt, wie auch zwi- schen verschiedenen Rassen deutlich verschieden ist, ein sehr wertvolles Ergebnis, denn man stößt auch heute noch immer wieder auf die Anschauung, daß der Genitalapparat in seiner Form nicht variabel sei, und daß Unterschiede daher Artunter- schiede seien. Eller stellt demgegenüber die Forderung auf,

1) S. diese Zeitschrift, XXII, 1932, p. 89#£.; XXI, 1933, p. 27#£.: XXIV. 1934, p. 19ff. und 61 ff.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIl. H.2. l 39

daß zur Feststellung von Rassen alle sonsti- gen brauchbaren Merk- male außer dem Kopu- lationsapparat herange- zogen werden müssen.

Die südarabische ma- chaon-Rasse gehörtnach Form und Flügelzeich- nung zu den nordafri- kanischen Rassen; die Untersuchung des J-

Kopulationsorganes durchDr.Eller hat diese mn Verwandtschaft bestä- BE tist. E ZudervonEller ent- wortenen Verbreitungs- karte wäre noch zu be- merken, daß machaon auch bei el Hofuf in Östarabien (Nähe des Persischen Golfes, etwa in der Höhe von Ba- reihn) von Cheesman gefunden worden ist (Riley), ferner in Belud- schistan (Evans), bei Sollum in Unterägypten (Seitz) und bei Bengasi (Turati). Endlich hat sich unsere Kenntnis der afrikanischen Verbrei- tung von machaon durch das Auffinden der Art in den Ahaggar- Bergen in der zentralen Sahara sehr erweitert; - Riley erwähnt 6 5 und 2% der Form saharae Obth. von dort (Ann. et Mar Nat. Hist. ser. 10, vol. XIIL, 1934, p. 175).

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2. Zu Pieris daplidice L.

Das Vorkommen von Pieris daplidice in Abessinien, über das schon Guerin (1845) berichtet hat, ist inzwischen durch Ungemach bestätigt worden (Contribution ä l’etude des Lepi- dopteres d’Abyssinie; Me&m. Soc. Sci. Nat. du Maroc, nr. 32, 1932, p. 38). Ungemach nennt die in Abessinien vorkommende Form aethiops Ioann. et Ver.; sie ist nach ihm hier vom Somaliland bis Uallaga sehr häufig; die Os. der abessinischen Exemplare ist identisch mit den Tieren von Frankreich und Marocco, aber auf der Us. sind die schwarzen Zeichnungen des Vfl. und die grünen des Hfl. stets kieiner usw.

Unter den südarabischen Faltern finde ich nur einige Stücke, welche man zur Form aethiops rechnen könnte.

3. Zu Cupido patricius Trimen. Zwei große 5 Stücke, Djahil (Jemen), VIII. 1931 von Rath-

jens gesammelt. Neu für Arabien. Ich habe die Falter nur als diese afrikanische Art bestimmen können. Herr Stempffer-Paris hatte die Liebenswürdigkeit, die Bestimmung nachzuprüfen; er hält die Falter ebenfalls für patricius.

4. Zu Cupido Mirza Plötz.

Die © stimmen mit Exemplaren vom Kenia überein (Stempffer i. 1.).

5. Zu Azanus jesous Guer. Die Bestimmung ist durch Genitaluntersuchungen sicher- gestellt (Stempffer). 6. Zu Azanus ubaldus Cr. Genitaluntersuchungen haben die Bestimmung bestätigt (Stempffer). 7. Zu Spilosoma yemenensis Hamps.

Sie gehört nach Jordan als Subspecies zur afrikanischen Spil. assimilis Hb. (Nov. Zool., 39., 1933, p. 23).

8. Zu Pyropteron n. spez. (diese Zeitschrift, 1934, S.65, | zusEr. 19):

Herr Ch. Le Cerf hat die nachfolgende Beschreibung ein- gesandt: |

ra

Pyropteron balkis sp. n. Le Ceri.!)

Q Vertex jaune orange, front blanc, palpes herisses jaune orange avec de rares poils noirs epars sur la face externe, trompe brun noirätre, plaque jugulaire noir bleu me&l&e de jaune orange, poils p&ricephaliques jaune orange, antennes noir bleu legerement me&lees de jaune orange en-dessus vers le milieu et en dessous la base et les premiers articles sont entiere- ment de cette couleur.

Collier noir bleu, thorax noir bleu, pterygodes noir bleu en majeure partie recouvertes d’ecailles jaune orang& couvrant la moiti& anterieure ainsi que les bords externe et interne, pas de tache lateropectorale, touffes lateropectorales du metathorax noir bleu, surface postcoxale.....(?).

Abdomen trop fortement frotte en-dessus pour que ses caract2res puissent &tre decrits avec certitude. Il parait noir bleu jusqu'au troisieme tergite et mele d’&cailles orangees sur les trois suivants qui sonservent en outre chacun une tache laterale triangulaire blanc pur. Cette tache, large sur 4 et 6, etroite sur 5, repr&sente peut-etre l’&largissement d’une bordure marginale effacee par le frottement; septieme tergite noir bleu, cette couleur stavancant en pointe sur le pinceau me&dian jaune orange de la brosse anale dont les pinceaux lateraux sont noir bleu, avec quelques poils jaune orange. Dessous noir bleu avec tous les tergites, ä partir du troisieme, portant une tache late- rale jaune orange remontant jusque sur les pleures; petites et separees sur 3,l arges sur les suivants elles tendent & s’unir sur la ligne mediane, ces taches ne sont en fait que des bor- dures, plus ou moins interrompues sauf au septieme tergite dont la moitie distale est entierement jaune orange.

Hanches anterieures noir bleu mel&es d’orange et largement bordees exterieurement de cette couleur; femurs noir bleu large- ment bordes en dessus de jaune orange; tibias jaune orange ä base noir bleu endessus; tarses jaune orange clair ä dernier article noir en dessus A l’extr&mite. Hanches et femurs medians et posterieurs noir bleu; tibias me&dians et posterieurs orange rougeätre en-dessus, plus clairs en dessous et ä la face interne, etroitement anneles de noir bleu ä la base, tach&s de meme couleur en dessous avant le sommet et, aux posterieurs, d’une

‘) Nom bien connu de la reine Seba qui a regne sur les territoires d’oüu elle provient.

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autre petite tache noire en avant des &perons medians; Eperons jaunes; tarses jaune orange fortement meles de noir en dessus.

Ailes anterieures ä cöte et ligne marginale prolongee jusqu’au dessous des discocellulaires noir bleu; lobe basal, champ dorsal et espace terminal jaune orange ainsi qu'une ligne fine divisant longitudinalement la cöte; trois taches hyalines presentes: intracellulaire en triangle allonge aigu, environ cinq fois plus longue que large, entouree d’une fine ligne noire; infracellulaire seulement indiqu&ee (peut-Etre absente sur les individus non frottös); ultracellulaire de ıneme largeur que l’espace terminal, un peu moins haute que large, convexe ex- terieurement, inscrite entre la nervure 4 et la tige commune de 7—8, compos&ee de quatre ar&oles dont les deux medianes presque &gales, les extr&mes plus courtes, la superieure etroite; les nervures qui les s&parent Ecaillees de noir, cette couleur ne se prolongeant pas ä travers l'’espace terminal au bord interne duquel elle forme seulement une &troite bordure diffuse; point discocellulaire aussi large que haut, rouge orange £troitement borde de noir exterieurement, plus largement du cöte interne le noir s’elargit dans l’angle superieur de la cellule; des ecailles noires forment un trait noir diffus au-dessous de la nervure cubitale. Dessous jaune orange, plus clair ä la base, avec un trait noir allant de l’angle superieur du point disco- cellulaire ä l’extr&mite des nervures 9—11 il rejoint la bor- dure marginale noire, plus &troite qu’en dessus; nervures 7—8 tres finement &caill&es de noir ainsi que le bord interne du trait discocellulaire Franges gris bronze.

Ailes posterieures transparentes, ä trait discocellulaire trian- gulaire prolonge en pointe fine &caille, comme les nervures, de noir mel& d’orange; ligne marginale fine, noire, bordee d’orange du cöte interne, cette couleur couvrant le tiers basal du bord abdominal. En dessous toutes les parties &caillees sont jaune orange ä l’exception du bord marginal qui est noir. Franges gris bronze passant au blanc pur ä la base de l'aile.

Envergure: 24 mm.

Type (H.T.): 1 2, Arabia, San’a Waila, 13-8-1931, Dr. Rathjens.

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B. II. Nachtialter (Heterocera):

Agaristiden, Noctuiden, Geometriden.

Da Nachtfalter nur neben der anderen wissenschaftlichen Tätigkeit der beiden Forscher gesammelt werden konnten, ist das Material klein; von den meisten Arten sind nur wenige Stücke vorhanden und diese in der Regel auch nicht im besten Erhaltungszustand. Der Bestimmung der Arten stellten sich daher große Schwierigkeiten entgegen. Einzelne Arten konnten überhaupt noch nicht untergebracht werden. Ich habe aber davon abgesehen, alle diese vielleicht „neuen“ Arten zu be- schreiben, um die Systematik nicht unnötig zu belasten.

Für Unterstützung bei den Bestimmungen bin ich den Herren Boursin-Paris und Tams-London zu besonderem Danke verpflichtet.

a) Agaristidae. 1. Aegocera brevivitta Hamps. San’aä2 5, 2% vom 25. VII. bis 10.%. 1931. Bisher nur aus Afrika bekannt gewesen

(Seitz, Band XV, Taf. 4,d, p. 17), nämlich von Angola, Britisch- und Deutsch-Ostafrika.

b) Noctuidae.

2. Metachrostis (Bryophila) spec. San’ä, 1 schlecht erhal- tenes Stück, 9. VII.

3. Euxoa segetum Schiff. Ein Pärchen, dunkel, Uebergang zu nigricornis Vill. 27.VI. und 2.VIl., San’a.

4. Sideridis spec. Ein stark geflogenes und beschädigtes Stück, Terim.

5. Polia consanguis Gn. San’, 1 5 (Boursin det.).

6. Polia spec., bei inferior Gn. San’a, 20.VI., 159 (Bour- sin det.).

7. Dasysternum (Polia) juditha Stgr. San’a, 1 J 14. R., 1 Stück ohne Hinterleib, auch 1 5, 16. IX. Beide Stücke passen bis auf die Beschreibung der Hfl. und Us. sehr gut zu dieser aus Palästina beschriebenen Art (Iris 1897, p. 276). Uebrigens hat Staudinger die Art nach einem © beschrie- ben, das auf den Hfl. dunkler sein wird. |

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Chloridea obsoleta F (Heliothis armigera Hbn.). 1

Laphygma exigua Hbn. Drei, zwar abgeflogene, aber noch kenntliche Stücke von Terim, 3.V.

Laphygma exempta Walk. 8 5 und %, San’ä. 20. VI, bis 1.VIL, und Lahedy (Hinterland von Aden),.7. VI.

. Athetis (Caradrina) atriluna Gn. 2 5, San’ä, 4.IX. und

zwischen dem 5.—10. X. (Boursin det.).

. Chloridea (AHeliothis) peltigera Schiff. In Anzahl bei San’ä

im VL gefangen.

+Q

San'ä, 20. VI.

Erythrophaia Canroberti Obth., 1 9, Makalla, 7. \V.

(Tams det.).

Porphyrinia spec. (Thalpochares). Eine braune Art, ohne Fundort.

Porphyrinia spec. Ein kleines, gelbliches, fast zeichnungs- loses Stück, Makalla, 6.V.

Tarache (Acontia) spec. Ein stark geflogenes Stück, Ha- dramaut: Wadi Himem, 9.\V.

Thalerastria diaphora Stgr. Ein Stück, Hadramaut: Wadi

Himem, 9./10.V.

Hypotacha n. spec. Boursini m. 1 9, Ka'taba bei San’ä,

1. VIL

Grundfarbe aller Fl. und des Körpers graugelb (Wüsten- farbe). Vfl. fast ungezeichnet. Dicht vor der Wurzel eine dünne schwarze Linie, vom Vorderrand bis zur Mitte, den Innenrand nicht erreichend. Das Mittelfeld ist nicht dunkler als die übrige Fl’Fläche; seine innere und äußere Begren- zung ist durch einige dunkle Schüppchen auf den Adern kenntlich gemacht, die nur am Vorderrande in der äußeren Begrenzung einen Ansatz zu einer Binde bilden. Im Mittel- feld ist eine große, durch schwärzliche Schuppen gebildete Nierenmakel deutlich erkennbar. Schwarze Punktreihe vor den Fransen zwischen den Aderenden. Fransen reiner gelb, dunkel geteilt.

Hil. mit dunkler grauer Schattenbinde in der Außen- hälite.

45

19.

20.

21.

46

Us. aller Fl. einfarbig hellgelb, ohne jede Sprenkelung

oder Schattierung. Nur die Ringmakel schimmert schatten-

haft dunkler durch.

Fühler und Beine fehlen. Im übrigen ist der Falter aber gut erhalten (fast fransenrein).

Vfl.-Länge: 19 mm.

Die Gattung Hypotacha Hampson gehört zu den Cato- calinae (s. Hampson, Catalog, X11.).

Ich benenne die Art nach Herrn Charles Boursin (vom Naturhistorischen Nationalmuseum in Paris), dem ich für viele entomologische Anregungen und Auskünfte sehr ver- bunden bin.

Ophiusa melicerta Drury. San’ä und Ka'taba bei S., 3 Stück 11. VIL u. 10.VII. Diese in der äthiopischen und orien- talischen Region verbreitete Art ist schon aus Südarabien (und Sokotra) bekannt gewesen.

Sphingomorpha clorea Cr. 1 /, Ka'taba bei San’ä, 11. VII.

Scheint für Arabien neu zu sein.

Hypoglaucitis n. spez. triangularis m. 2 JS, Ka’taba bei San’ä, 11. VIL

Grundfarbe der Vfl.., der Brust und des Hinterleibes braungelb. Im Mittelfeld am Innenrande ein breit drei- eckiger schwarzer Fleck, mit der Spitze nach dem Außen- rand zeigend. Die. Ringmakel ist durch einen kleinen schwarzen Fleck angedeutet. Am Vorderrand im Mittel- feldraum zwei schwarze Flecke. Das Mittelfeld ist in seiner hinteren Außenhälfte dadurch erheblich eingeschnürt, daß ein breiter, ungefähr viereckiger und schräg gestellter braunschwarzer Lappen von dem ebenso gefärbten Außen- feld her sich hier ausbreitet. Diese braunschwarze Tönung ist am stärksten zum Mittelfeld hin und erscheint an der Begrenzung selbst als schwarze Trennungslinie; sie erreicht aber nicht den Vorderrand. Vor den Fransen stehen läng- liche dunkle Flecken. Die Fransen sind, soweit noch vor- handen, braungelb.

Die Hil. sind von der gleichen braungelben Grundfarbe wie die Vil.; sie tragen einen verloschenen braunschwarzen Mittelileck und eine ebenso gefärbte breite und undeutlich begrenzte Randbinde.

22.

23.

24.

25:

26. 27.

28.

Die Us. aller Fl. ist braungelb, die Zeichnungsanlage der Os. schlägt schattenhaft durch.

Die Fühler sind fadenförmig, wie schon Staudinger bei Aufstellung der Gattung für die 5 angegeben hat. Mit dem Mikroskop sind nur einzelne kurze Borsten zu er- kennen. |

Vfl.-Länge: 11 mm.

Cliytie (Pseudophia) spec. 1 5, San’ä, 19.1X. Eine große Art (Vfl.-Länge: 22 mm), wohl in der Nähe von sancta Stgr., aber nicht sancta selbst, da die Binde der Hfl. ganz gerade verläuft.

Cortyta (Pericyma) spec. 1 9, Terim, 26. V. Sehr stark abgeflogen.

Pericyma acrosticta Püng. 1Q, Ka’taba bei San’ä, 11. VII. Es stimmt mit der Beschreibung dieser in Palästina zuerst aufgefundenen Art sehr gut überein (Iris-Dresden, XII, 1903, p. 290, Taf. VI, fig. 6, 2).

Syngrapha circumilexa L. Mehrere Stücke von San’ä, 2931, So. u 12. VIE

Phytometra ni Hbn. San’a, 19, 7.VL

Aleucanitis spec. I 5‘, San’a, 9.VII. Die Art war bisher nicht zu identifizieren.

Metoponrhis nov. spec. anartoides m. i 5, Makalla, 6. V. 1931.

Vfl. aschgrau, mit undeutlichen dunkleren Linien und Schattenbinden. Brust und Hinterleib von derselben Farbe. Mittelfeld nicht deutlich abgesetzt. Nierenmakel durch einen länglichen Fleck in hellerer grauer Umgebung angedeutet. Eine Reihe dicker, länglicher schwarzer Flecke im Außen- feld vor den Fransen; jeder. Fleck liegt in einem helleren Ring. Fransen hellgrau, bei auffallendem Licht weißlich erscheinend. Alle diese Einzelheiten sind deutlich nur bei Benutzung einer Lupe zu erkennen.

Hfl. weiß mit breitem, deutlich abgesetzten schwarzen Saumband, welches fast die ganze äußere Hälfte bedeckt. Fransen weiß, mit dunkleren Schatten.

Us. der Vfl. in der Innenhälfte weißlich, in der Außen- hälfte dunkelgrau mit heller grauen Längsstreifen im Außen-

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feldteil. Fransen grau. Us. der Hfl. wie oberseits; die Rand- binde ebenso schwarz.

Fühler stark und lang bewimpert, Fühlerglieder deutlich abgesetzt.

Vfl.-Länge: 9 mm.

29.—30. Hypena spec. Vier stark geflogene Stücke aus dem

31.

32.

33.

34.

33.

Juni von San’ä scheinen drei verschiedenen Arten anzu- gehören. Der Erhaltungszustand ist aber nicht gut genug, um sie identifizieren zu können. Es scheint aber nicht, daß paläarktische Arten darunter sind,

c) Geometridae.

Prasinocyma (Warren) spec. 1 9, San’a, 8.VIll. Ein mittelgroßer grüner Spanner, mit weißlichen Bändern, sonst ohne jede Zeichnung, auch ohne Mittelpunkte, Kopf und Körper sind so zerstört, daß Einzelheiten nicht mehr fest- zustellen sind. Vielleicht congrua WIk. oder vermicularia Gn.

Glossotrophia similata Le Cerf. Zwei Stücke von San’ä, 1.u.7.IX. Sie passen meines Erachtens gut zu der Ori- ginalbeschreibung und Abbildung Le Cerf’s (Ann. Soc. Ent- France, 93., 1924, Taf. 1, Fig. 3), der diese Art aus Ery- thräa beschrieben hat.

Sterrha sacraria L. 19, 16.VIL, 1 or, Au NA, Beide

von Sana.

Larentia iluviata Hb. Zwei geflogene 9, San’a, 16. IX. und 5. -10,.X%

Semiothisa aestimaria Hb. subsp. sareptana Stgr. Vier Stücke, & und ®, von San’ä und Scho ub bei San’a. Zwei abgeflogene Stücke am 28. VL, zwei ganz irische vom 10, 3%,

Einige weitere Geometriden-Arten konnten bisher, zum Teil

wegen schlechten Erhaltungszustandes, nicht mit Sicherheit be- stimmt werden.

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Zwei neue Cossidae aus Persien,

Franz Daniel, München-Gräfeliing.

Cossus irani sp. n. (Tafel IIl/7 und 8)

o' Spannweite 36—44 mm, Vorderflügellänge 17—19 mm.

Flügelschnitt nicht unähnlich dem Cossus stertzi Püng. ([ris XT1.t.8 1.3). Vorderflügelgrundfarbe rahmweiß, unregelmäßig über die ganze Flügelfläche gesprenkelt. Die Anordnung der dunkel- braunen Zeichnungselemente, die starken Schwankungen unter- worfen ist, wird durch die gut gelungene Abbildung besser veranschaulicht, als dies durch eine Beschreibung möglich wäre, sodaß ich mich in der Hauptsache auf die Angabe der Varia- tionsbreite beschränken kann. Die Hauptmasse der dunklen Schuppen liest in der Mitte der Vorderflügel, von wo sie sich gegen den Apex in einem breiten, auigelockerten Keil vorschiebt. Saumdrittel und Innenrand ist bei dem größten Teil der vor- liegenden Falter in ähnlicher Form wie bei der abgebildeten Type in der Grundfarbe rein erhalten, jedoch bei einigen Tieren stark mit aufgelösten Schuppenpartien breit überpudert, bei denen dann nur ganz vereinzelnte Stellen der Grundfarbe längs Costa und über dem Innenrand freiliegen. Zusammenhängende Quer- linien (aus der Summe der Falter läßt sich die Anlage zu 3 solchen konstruieren) meist nur in Bruchstücken erkennbar und bei jedem Exemplar anders gelagert. Fransen fast so lang wie bei Cossu- linus argentatus Stgr., dunkel gescheckt.

Hinterflügel einfarbig rahmweiß, die gleichfalls sehr langen Fransen nur wenig gescheckt.

Vorderflügelunterseite etwas dunkler als die Oberseite, mit unregelmäßigen braungrauen Wolken überdeckt. Die oberseits lichteren Stellen gegen Außen- und Innenrand gleichfalls etwas aufgehellt. Längs der Costa eine Reihe dunkler Fleckchen. Am Zellende ein heller Fleck.

Hinterflügelunterseite wie Oberseite.

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Kopf mit Stirne, Thorax und Hinterleib von Flügelgrundfarbe. Thorax sehr breit, struppig behaart und grau gesprenkelt. Auch der Hinterleib breit, mäßig lang, gegen das Ende nur wenig verjüngt.

Fühler kräftig gezähnt (ähnlich Hyp. caestrum Hbn.), einzelne Zähne sehr eng anliegend, sodaß sie bei geringer Vergrößerung, vor allem in der inneren Hälfte fast verwachsen erscheinen. Fühlergeißel oberseits kräftig cremeweiß beschuppt.

Palpen weißlich, kurz, anliegend; sehr kräftig beschuppt.

Füße stark behaart, Schienen und Tarsen bräunlich, letztere gelb geringelt. Vorderschienen unbedornt, Mittelschienen mit einem Dornenpaar am Ende, Hinterschienen mit je einem Dornen- paar in der Mitte und am Ende.

© Spannweite 44 mm, Vorderflügellänge 19 mm.

Vorderflügel von ähnlicher Grundfarbe wie das 5‘, jedoch sroßenteils von graubraunen Schuppen wolkig bedeckt, sodaß sie nur mehr längs der Costa und über dem Innenrand an einigen Stellen unregelmäßig sichtbar ist. Querbinden und Strichelung fehlen. Fransen aller Flügel kürzer. |

Hinterflügel einfarbig braungrau mit deutlicher gelbbrauner Saumlinie von '/, mm Breite.

Kopf, Thorax cremebraun, letzterer gleichfalls kräftig behaart. Hinterleib sehr lang, gegen das Ende stark verjüngt und in eine lang hervorstehende Legeröhre endend. | Fühler verhältnismäßig lang und dick fadenförmig. Palpen etwas weniger buschig als beim , sonst gleich. Die Füße in Zahl und Anordnung der Sporen gleich dem d.

Holo- und Allotype und 9 & Paratypen bezettelt Persia s. Elburs mts. c. Kendevan-Paß 28—3000 m 22.—27. VII. 36. E. Pfeiffer. München leg.; 5 5, 19 Paratypen bezettelt Persia s. Elburs mts. c. Tacht i Suleiman Vandaraban Tal 19 bis 2200 m 1.—3. VII. 36 E. Pfeiffer, München leg.

Die Stücke aus dem Vandaraban-Tal sind durchwess dunkler als diejenigen vom Kendevan-Paß, bei ihnen ist stets die Auf- hellung der Vorderflügel längs Außen- und Innenrand stärker

zurückgebildet.

Catopta kendevanensis sp. n. (Tafel 11119).

Spannweite 37—43 mm, Vorderflügelläinge 18 —19!/, mm. Im Gegensatz zur vorigen, außerordentlich variierenden Art recht einheitlich. Flügelschnitt wesentlich gestreckter als albo-

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nubilus Graes. Vorderflügel schmal und sehr in die Länge ge- zogen, schwärzlichgrau mit deutlichem Seidenschimmer. Ein unregelmäßiger, heller, undeutlicher Wisch, dem einige hell leder- braune Schuppen aufgesetzt sind am Zellende und meist auch in der Mitte unterhalb der Zelle. Einige ganz feine, unregel- mäßige Querstrichelchen meist vorhanden, können aber auch fast ganz fehlen. Fransen so lang wie bei albonubilus, dunkelgrau, sanz schwach gescheckt, bei schräg einfallendem Licht stark silbrig glänzend.

Hinterflügel einfarbig dunkelgrau, Fransen ungescheckt.

Vorderflügelunterseite dunkelgrau, unterhalb der Costa nahe der Wurzel ein heller Wisch. Längs des Costalrandes meist eine Reihe feiner, heller Strichelchen. Außenrand mit dunkler Saum- linie.

Grundfarbe der Hinterflügelunterseite wie Vorderflügel, Costa weißgrau, sonst einfarbig.

Kopf und Thorax grau meliert, letzterer wie auch das Ab- domen unterseits heller. Der Hinterleib oberseits mit langen, hellen Haarbüscheln am ersten Segment.

Fühler so stark wie bei albonubilus gekämmt. Kammzähne der letzten Glieder etwas kürzer wie bei diesem und dadurch der ganze Fühler schlanker erscheinend.

Palpen mäßig struppig, nach vorne wenig abstehend.

Vorderschiene ohne, Mittelschiene mit 1 Paar Sporen am Ende, Hinterschienen mit je einem Sporenpaar in der Mitte und am Ende.

Q unbekannt.

Holotype und 5 Paratypen bezettelt Persia s. Elburs mts. c. Kendevan-Pass 28—3000 m 22.—27. VII. 36 E. Pfeiffer, München leg.

Typen und Paratypenserie beider Arten in coll. m.

Es ist mir noch eine angenehme Pflicht, Herrn Professor Dr. Hering, Berlin, auch an dieser Stelle dafür zu danken, daß er die beiden beschriebenen Arten mit den reichen Beständen der Sammlung des Zool. Museums Berlin einschließlich der Püngeler Sammlung verglichen hat. Als Ergebnis teilte er mir mit, daß beide Arten keinerlei Aehnlichkeit mit einer der dort vertretenen Tiere haben.

S1

Die Ursache der verschiedenen Puppeniarbe bei Papilio machaon L.

Von Rudoli Heuser, Kaiserslautern.

I.

Jedem Züchter ist wohl schon aufgefallen, daß bei unserem Schwalbenschwanz P. machaon L. zwei verschieden gefärbte Puppenformen auftreten. Die eine davon ist in der Färbung sehr konstant und zeigt eine grüne Farbe mit gelber Zeichnung. Die zweite Form tritt meist in gelbgrauer Färbung auf. Doch finden sich darunter Puppen in verschiedenen Farbabstufungen von strohgelb bis gelblichweißgrau mit schwarzer Zeichnung

In der Literatur trifft man nun verschiedene Ansichten über die Ursache dieser Erscheinung. In „Berge-Rebel” 9. Aufl. ist über die Puppe folgendes gesagt: „Die Puppe ist grün (Sommer- generation) oder gelb (überwinternd) mit dicken Kopfenden. Auch Farbenanpassungen der Puppe nach ihrer Umgebung wur- den beobachtet.“ Dazu Fußnote „Ent. Z. Gub. VII. p. 141. 158*. Univ.-Prof. Dr. Fritz Lenz bringt bei „Osthelder” „Die Schmetter- linge Südbayerns“') über die Puppe folgende Angabe: „Die an Pflanzenstengeln angesponnenen Rp. liefern gelbgrüne Puppen, die an Steinen und Baumstämmen grauweiß gezeichnete.“

Bei meinen jahrelangen Beobachtungen konnte ich nun fest- stellen, daß die oben erwähnten Angaben in dieser Form als Ursache der verschieden gefärbten Puppen nicht zutreffen.

Seit ungefähr 15 Jahren trage ich alle mir unterkommenden Raupen von P. machaon L. in der Hoffnung ein, einmal eine der begehrten Aberrationen dabei zu erhalten. Haben die Puppen den Falter entlassen, so bekommen die normal gezeichneten Tiere wieder die Freiheit. Es waren jedoch nicht tausende von Rau- pen, die ich jährlich eintrug, sondern durchschnittlich 30—50 Stck. So häufig wie z.B. bei Frankfurt a. M. und Magdeburg °) ist bei

neh ener ENG Jane Bes 2) Ent. Ztschr, 50, Jhrg, 128. 141. 218 ff.

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uns in der Pfalz der Schwalbenschwanz nicht. Die Suche betrieb ich auch nicht systematisch, sondern mehr zufällig. Bei diesen Zuchten erhielt ich nun die grüne und die gelbgraue Puppen- form sowohl bei der Sommergeneration, wie auch bei den über- winternden Puppen. Gelegentlich eines Vortrages im „Saarpfäl- zischen Verein für Naturkunde und Naturschutz Pollichia“ im März 1935 konnte ich beide Puppenformen in der Ueberwinterung lebend mit Epidiaskop vorführen. Eine Bindung der Puppenfarbe an die Generation ist nach dem Beobachtungsergebnis also aus- geschlossen.

Ebensowenig konnte ich in der langen Beobachtungsreihe eine individuelle Anpassung der Puppen an ihre Umgebung fest- stellen. In meinem Zuchtkasten erfolgte die Verpuppung aller Tiere in der gleichen Umgebung und doch fanden sich stets die beiden Puppenformen. Das gleiche Ergebnis stellte ich bei meinen Puppenfunden in der freien Natur fest. Schon mehrmals habe ich die Puppen im Herbst in grüner und gelbgrauer Form an Pflanzenstengeln angesponnen aufgefunden. Puppen der Sommer- generation fand ich in der freien Natur noch nicht.

Weiter muß ich noch feststellen, daß der Falter bei uns nur in einer teilweisen zweiten Generation auftritt. Die meisten Raupen, die ich im Juni eintrug, ergaben zwar eine zweite Gene- ration. Es fanden sich aber auch solche darunter, die den Falter nicht im Juli-August entließen, sondern überwinterten und erst im Mai nächsten Jahres den Falter lieferten. Es waren dies, wahrscheinlich zufällig, stets besonders große Weibchen. Trotz- dem glaube ich an eine gelegentliche dritte Generation bei uns. Dafür spricht, daß ich 1933 noch Anfang Oktober ein Weibchen auf Stoppelfeldern bei der Eiablage beobachtete.

Il.

Bei den Schmetterlingen wird leider meist nur das erbmäßige Erscheinungsbild beim Falter betrachtet. Aber gerade solche Arten, die sich in ihren Färbungs- und Zeichnungsanlagen beim Falter sehr konstant erweisen, zeigen in ihrem Raupen- oder Puppenstadium auf dem gleichen Gebiete oft große Differen- zierungen. Um das vollständige phänotypische Erbbild einer Art zu erhalten, ist es notwendig, die Erscheinungsbilder einer jeden Entwicklungsstufe in allen Lebensstadien zu betrachten. Nicht nur der Falter trägt genotypische Erbmerkmale zur Schau,

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sondern auch die Eier, die Raupen und die Puppen zeigen solche, die dann der Art in besonderen Lebenslagen oft zu ihrer Er- haltung nützlich sind. Eine erbmäßige Veranlagung tritt ja auch nicht bei allen Individuen einer Art phänotypisch in Erscheinung, was bei den Schmetterlingen oft besonders auffällig vorkommt und daher den Züchtern bekannt ist. Das Erscheinungsbild richtet sich nach den individuellen Erbanlagen jedes einzelnen Tieres. Unter diesem Gesichtspunkt ist auf Grund meiner Beobach- tung auch die verschiedene Puppenfarbe bei P. machaon L. zu betrachten und so wird die Erscheinung ihre Erklärung wohl nur in historischen Ursachen finden können.

II.

Bei der Annahme, daß die Art in ihrem in historischer Zeit einheitlichen großen Verbreitungsgebiet!) in zwei oder vielleicht auch in mehreren Generationen auftrat, kann wohl die Puppe der Sommergeneration grün gewesen sein, da ihr dies Kleid zu dieser Zeit in ihrer Umgebung den besseren Schutz bietet. Die gelbe Farbe wird wohl aus dem gleichen Grunde der überwin- ternden oder die Trockenzeit überdauernden Puppe eigen ge- wesen sein. In den folgenden verschiedenen Eiszeitperioden wurde dann das Verbreitungsgebiet der Art in verschiedene getrennte Fluggebiete (Habitate) geteilt. In einem Habitat verlor die Art durch klimatische Bedingungen die Eigenschaft, in zwei oder mehreren Generationen zu erscheinen, so wie dies auch heute noch im nördlichen Verbreitungsteil der Art der Fall ist. In einem anderen Verbreitungsteil, dort wo ihr noch die alten Lebensbedingungen geboten waren, wurde diese Eigenschaft er- halten. Es wäre dann also der Zustand eingetreten, daß das seither einheitliche Verbreitungsgebiet der Art in verschiedene Habitate aufgeteilt war, in denen sich Rassen mit verschiedenem Genbestand und ausgesprochenen erblichen Anpassungsmerkmalen an das Klima und den Standort entwickelten.’) In einem abge- trennten Verbreitungsteil war die Art also einbrütig geworden und hatte dann auch wohl nur eine der beiden vorher an die Generation gebundenen Puppenfarben. In einem anderen Ver- breitungsteil hatte die Art auch weiterhin die Gelegenheit, in zwei oder vielleicht auch mehreren Generationen zu erscheinen und

!) Caradja Entom, Rdsch. 1933. 17. „Gedanken über Herkunft und Evo- lution der europäischen Lepidopteren," ?2) Kühn, Naturwiss, 1. 35.

54

erhielt sich dort auch die an die Generation gebundene Puppen- farbe. Aus der Literatur sind mir leider keine Ergebnisse bekannt, wie sich die Nachkommen aus einer horadimorphen Kreuzung in Bezug auf die beiden elterlichen Eigenschaften verhalten. Interessant wäre es sicher z. B. das Verhalten der Nachkommen aus einer Kreuzung von Araschnia levana x prorsa zu kennen. Das Experiment wäre praktisch sicher möglich und bestimmt in seinem Ergebnis sehr aufschlußreich. Es ist natürlich auch genau so gut möglich, daß zuerst nur eine Puppenfarbe, ent- weder grün oder wahrscheinlich dann gelb, arteigen war und daß sich die Art die zweite Puppenfarbe erst nach der Trennung ihres einheitlichen Verbreitungsgebietes in verschiedene Habitate in irgendeinem abgetrennten Fluggebiet erworben hat. Daß die auf dem Wege über Genmutation in Verbindung mit der Auslese zustande kommende Klimaanpassung der Rassen erblich ist, wird als erwiesen betrachtet.!) Sehr interessant sind in diesem Zu- sammenhang auch Ergebnisse von Untersuchungen an Pieriden durch Dr. Lorkovic,?) wobei derselbe zusammenfassend feststellt: „Es muß aber stets im Auge behalten werden, daß die verschie- dene Einstellung des Grundumsatzes (Heller) verschiedene Ent- wicklungsdauer und Entwicklungsgeschwindigkeit mit sich bringt. Deshalb werden sich bei derselben Temperatur aus den Puppen mit tief eingestelltem Umsatz ausgesprochenere Kälteformen ent- wickeln als aus Puppen mit hoch eingestelltem Umsatz, u. s. £.“. Die Einstellung des Grundumsatzes ist aller Wahrscheinlichkeit nach eine erbliche Eigenschaft und das Merkmal, ob hoch oder tief eingestellt, ist dann vorher wohl entweder an die Generation einer Art oder an eine Rasse gebunden gewesen. Dort wo in einer Population verschiedene Grundeinstellungen in einer Gene- ration individuell verteilt vorkommen, liegt nach dieser Annahme dann eine Rassenmischung in derselben vor, welche wohl auf demselben Wege zustande gekommen sein kann, wie im Sinne dieser Abhandlung das gleichzeitige Auftreten der verschieden- farbigen Puppen bei P. machaon L. seine Erklärung findet.

Als in den nacheiszeitlichen Wärmeperioden die natürlichen Schranken zwischen den seither getrennten Verbreitungsgebieten wieder gefallen waren, hatten die in der Trennungszeit gebildeten

!) Goldschmidt, Naturwiss. 11. 35. 2) Unterschiede zwischen homo- und heterodynamer Entwicklung bei den Insekten. Jahrbuch der Universität Zagreb 1929.

Mitte.lungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIL. H. 2. 2 55

Rassen, mit ihren verschiedenen, seither klimatisch bedingten Erbfaktoren, nun Gelegenheit sich zu vermischen. Auf diese Weise kann dann die Eigenschaft der verschiedenfarbigen Puppe, welche vorher getrennt, Eigenschaft einer Generation oder einer Rasse war, zum Erbgut der Art geworden sein. Auf die gleiche Weise erklärt sich dann auch die noch heute bei uns nur teilweise zweite Generation, welcher Zustand zweifellos in unserem Klima art- erhaltend wirkt und deshalb auch noch nicht durch die stets wirkende Selektion ausgelöscht wurde. Bei der großen Flug- fähigkeit der Tiere ist es sogar wahrscheinlich, daß der Mischungs- prozeß bei der Art heute noch nicht abgeschlossen ist.

Zu der eingangs angeführten Angabe von Univ.-Prof. Dr. Lenz wäre vielleicht noch folgendes zu sagen: Die Erblichkeit der Art und Weise, wie die Raupen einzelner Arten in die Verpuppung gehen, ist ja nicht bestritten. So wie ein Teil der Arten den Weg zur Verpuppung in die Erde wählt, oft auf arteigen sehr charakteristische Weise, andere wieder sich einspinnen am Boden, an Bäumen usw., so ist es wohl möglich, daß die Raupe von P. machaon L. mit der Erbeigenschaft einer bestimmten Puppenfarbe auch die Eigen- schaft ererbt hat, ihren geeigneten Ort zur Verpuppung zu wählen. Wenn beide Eigenschaften, Farbe und die Wahl des Verpuppungs- ortes, miteinander korreliert vererbt werden, so wäre dies ja leicht nachzuprüfen. Eine individuelle Anpassung der Puppe an den Verpuppungsort ist ausgeschlossen. Nicht die Puppe paßt sich ihrer Umgebung an, sondern die Raupe mit bestimmten Erbeigen- schaften wird sich ihren geeigneten Ort zur Verpuppung wählen und ihrer ererbten Art und Weise gemäß zur Verpuppung schreiten. Findet die Raupe den ihr geeigneten Ort zur Verpuppung nicht, so wird sie sich eben auch in der freien Natur, genau so wie in der Gefangenschaft, an einem anderen Ort zur Verpuppung anspinnen. Dies geschieht dann aber, da von anderen Bedin- gungen bestimmt, ganz unabhängig von dem Erbfaktor Puppen- farbe. Daß dies geschieht läßt aber vermuten, daß die Wahl des Verpuppungsortes und die Puppenfarbe nicht korreliert vererbt werden.

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Liste der von H. und E. Kotzsch im Hindukusch erbeuteten Lycaeniden. Von Dr. Walter Forster, München. (Tafel IV und V.)

In vorliegender Arbeit veröffentliche ich die Liste der von H. und E. Kotzsch im Sommer 1936 im Hindukusch gesammelten _ Lycaeniden. Herrn H. Kotzsch sei an dieser Stelle mein Dank ausgesprochen für die Ueberlassung seiner hochinteressanten Ausbeute aus dieser Familie zur eingehenden Bearbeitung.

Zoogeographisch ist das Ergebnis nicht uninteressant, da im Hindukusch, wie ja auch im Pamir, eine Mischung dreier Faunen-Elemente zu beobachten ist, des vorderasiatischen, des zentralasiatischen und des nordindischen.

Von folgenden sechs Fundorten liegt Material vor: Afghanistan, Paghman mont. Alpenwiesenzone, 2500-2800 m. Mai. Badachschan, Sebak-Tal, Alpenwiesenzone, 2800 —3000 m. Mitte

Juni.

Nordost-Hindukusch, Nuksan-Paß Nordseite, Alpenwiesenzone,

3500—4000 m. Mitte Juli.

Hindukusch, Chodja Mahomed, Geröllzone, 3800 - 4000 m. 25. VII. | bis 10. VII "West-Hindukusch, Andarab, Geröllzone, 4000-4500 m. Mitte

August.

West-Hindukusch, Andarab, Banu-Ebene, 2000—2500 m. August.

1. Chrysophanus solskyi aditya Moore. Proc. Zool. Soc. Lond. 1874 p. 571. 405 1% Nuksan-Paß.

2. Chrysophanus thersamon Esp. Eur. Schmett. Abb. 1, 2. (1777.) 1 2% einer der kurdistanica Riley (Ann. Nat. Mag. Hist. [9] 8, p.598) sehr nabestehenden Form aus dem Sebak-Tal.

= 57

3. Chrysophanus phlaeas stygianus Btlr. (= timaeus Cr., baralacha Moore). Proc. Zool. Soc. Lond. 1880 p. 285.

2 9 2 Q Paghman-Berge, 7 5 2% Nuksan-Paß.

Die Afghanistan-Tiere, welche der ersten Generation ange- hören, sind wesentlich heller wie die Tiere der Sommergene- ration vom Nuksan-Paß, welche der Beschreibung Butlers ent- sprechen. Sie sind im Gesamteindruck mitteleuropäischen Stük- ken ähnlich, aber etwas größer, haben helleres Kupferrot und zeigen bereits Spuren der blauen Hil.-Flecke, welche bei der Sommergeneration so außerordentlich charakteristisch auftreten.

4, Chrysophanus caspius evansi Nic. (Abb. 31.) Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. 14, p. 249.

Eine große Serie vom Sebak-Tal.

Von transiens Stgr. (Stett. Ent. Zeit. 1886 p. 201) unter- schieden durch den dunkleren Gesamteindruck o- wie auch useits, durch das vollständige Fehlen des roten Analfleckes auf der Hfl.-Os., sowie durch das fast immer sehr kurze, sehr häufig gänzlich fehlende Hfl.-Schwänzchen. Chr. caspius Led. und die verwandten Arten bilden eine äußerst schwierige Gruppe, so- daß vorerst über die genaue Stellung der evansi Nic., ob event. Höhenform, oder wahrscheinlicher erste Generation von fran- siens Stgr., noch nichts Sicheres gesagt werden kann.

5. Polyommatus (Cosmolyce) boeticus L. Syst. Nat. (12) p. 789 (1767.)

1% Paghman-Berge.

6. Glaucopsyche grumi nom. nov. (= alaica Gr. Grsh.). (Abb. 30.)

2 X Nuksan-Paß, 3 9 Sebak-Tal.

Die Tiere bereiteten der Bestimmung große Schwierigkeiten, sodaß eine genaue anatomische Untersuchung der in Frage kom- menden Arten nötig wurde. Es ergab sich dabei folgendes: Glauc. panaegides Stgr. (— alaica Stgr.) (Stett. Ent. Zeit. 1886 p. 206) ist nicht, wie bisher angenommen, eine Form der cytis Christ. (Hor. Ent. Ross. 12 p. 234), sondern eine gute, der pana- gaea H.-Sch. (Syst. Schmett. Europ. 6 p. 30) sehr nahestehende Art. Einer weiteren, den beiden genannten Arten nahestehen- den Art gehören die vorliegenden fünf Tiere an. Grum Grshi- mailo bildet sie unter dem Namen cytis v. alaica Stgr. Rom.

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Mem. Lep. IV, Taf. VIII fig.8 ab. Ich schlage für diese Art den Namen grumi nom. nov. vor, da der Name alaica für sie ja nicht mehr verwendet werden kann. Die Tiere gleichen oseits fast völlig panagaea H.-Sch., sind aber sofort von dieser zu unterscheiden durch die charakteristische Stellung der Ocellen auf der Vfl.-Us. Der Punkt 4 ist nicht so auffällig aus der Reihe gerückt, sondern bildet mit den drei ersten Punkten eine gerade Linie. Im Hinblick auf die Bildung des $ Kopulationsappa- rates bilden panagaea H.-Sch., panaegides Stgr. und grumi Forst. eine recht einheitliche Gruppe, allerdings mit wohlausgebildeten artlichen Unterschieden. Glauc. cytis Christ. zeigt gegenüber dieser Gruppe im Genital erhebliche Verschiedenheiten.

7. Glaucopsyche cytis laspura Evans. Ident. Indian Butterfl. 1932 p. 227.

30& 71% Nuksan-Paß.

Sehr veränderlich in Bezug auf Stellung und Größe der Ocellen auf der Us., eine Erscheinung, welche auch bei größe- ren Serien der panagaea H.-Sch. festzustellen ist. Von der typischen cyfis unterschieden durch den immer viel stärkeren Zellschlußfleck der Vfl.-Us., sowie, namentlich bei den 9, durch die Tatsache, daß sehr häufig nicht nur die für cytis charakte- ristischen vier Flecke auf die Vfl.-Os. durchschlagen, sondern häufig die ganze Ocellenreihe. Auch auf den Hfl. können Ocellen durchschlagen. Die Tiere sind fast sämtlich sehr stark geflogen, sodaß über die Intensität der Blaubestäubung keine genauen Angaben zu machen sind, jedoch scheint die Blaubestäubung der 5' schwächer wie bei den 5’ der typischen cytis.

8. Glaucopsyche anisophthalma Koll. Ak. Wiss, Wien 1848. Sep. p. 51. 2c' 19 Sebak-Tal, 1 5 Nuksan-Paß.

9. Lycaena christophi samudra Moore (Abb. 15, 16.) Proc. Zool. Soc. Lond. 1874 p. 574.

Eine größere Serie vom Nuksan-Paß, einige Stücke aus dem Sebak-Tal.

Die Tiere weichen vollkommen unwesentlich von der typischen samudra ab. Sie sind im Durchschnitt etwas kleiner (X 26—30 mm, 22—32 mm), außerdem fehlt beim 5 der Zell- schlußfleck auf der Vfl.-Os. immer, während er bei typischen

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samudra häufig mehr oder weniger stark auftritt. Auf der Us. der 5 ist ein Unterschied nicht festzustellen, ebensowenig bei

den 9.

10. Lycaena sieversi ielicia Evans. (Abb. 9, 10.) Ident. Indian Butterfl. 1932 p. 227.

79 Sebak-Tal, 11 S 3@9 Chodja Mahomed, 2 J 59 Nuksan-Paß.

Die Typen der felicia Evans stammen aus Belutschistan, die vorliegenden Tiere stimmen aber gut mit der Beschreibung über- ein. Größe der 5 26-32 mm, der @ 24-33 mm. Die j auf der Os. etwas blasser in der Grundfarbe wie die 5’ der Typen- rasse aus Nordpersien, der schwarze Rand häufig schmäler und oft bis zu fünf schwarze Hil.-Randpunkte, während bei jener fast immer nur ein solcher vorhanden ist. Die Zellschlußflecke auf allen Fl. mehr oder weniger kräftig entwickelt, bei den 5 aus Nordpersien dagegen auf den Hil. fast immer fehlend. Die Q@ braun mit einigen blaugrünen Schuppen an der Fl.-Basis. Die Zellschlußflecke sehr ausgeprägt, eine Reihe schwarzer Punkte vor dem Hinterrand der Hfl., welche nicht selten von hellblauen Ringen eingefaßt sind. Us. bei den J heller wie bei der typi- schen Rasse, bei den @ in der Grundfarbe nicht verschieden. Bei beiden Geschlechtern ist die Ocellenreihe der Vfl. meist nicht so gerade angeordnet wie bei jener.

11. Lycaena alcedo Christ. Hor. Ent. Ross. 12 (1876) p. 233. 1 2 Chodja’ Mahomed.

12. Lycaena iris ashretha Evans. (Abb. 27.) Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. 30 p. 346.

Eine große Serie vom Sebak-Tal, einige Stücke vom Nuk- san-Paß.

Die Rasse steht rutilans Stgr. (Stett. Ent. Zeit. 1886 p. 208) näher wie der typischen iris Stgr. (Stett. Ent. Zeit. 1886 p. 207). Ich halte rutilans Stgr. lediglich für eine Form der iris Stgr., eine Möglichkeit, welche ja auch Staudinger schon in der Ur- beschreibung erwähnt. Unter den vorliegenden Tieren finden sich sowohl Stücke mit starkem Kupferglanz, wie auch solche mit stumpfer, glanzloser Os.-Färbung. Die für die typische iris charakteristische feine blaue Umrandung der Hfl.-Randpunkte

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tritt nur bei wenigen Tieren auf, bei den meisten sind die Hfl.- Randpunkte selbst auch nur sehr schwach entwickelt. Die An- ordnung der Ocellen auf der Us. ist außerordentlich variabel. Größe der 5 20—31 mm, der 2 16-32 mm.

13. Lycaena pheretiades andarabi ssp. nov. (Abb. 28, 29.)

Eine kleine Form mit sehr dunkler Us., welche in Höhen zwischen 3500—4500 m flieg. 5 24—29 mm, © 22—26 mm. Die 5 leuchtend grünblau mit ca. 2 mm breitem Rand. Der Zellschlußfleck der Vil. sehr kräftig entwickelt, während er auf den Hil. gänzlich fehlt oder nur angedeutet erscheint. Die Us. der Vil. grau mit kräftigen, schwarzen, schmal weiß eingefaßten Ocellen. Die Hfl. dunkel braungrau mit sehr ausgedehnter, kräftig grüner Basalbestäubung. Die Ocellen auf den Hil. immer gut entwickelt, wenn auch immer kleiner wie auf den Vfl. Das Q oseits wechselnd in der Färbung von graubraun bis braun mit schwacher grünblauer Bestäubung an der Basis. Die Zell- schlußflecke aller Fl. gut entwickelt. Us. wie beim 5, aber mit mehr braunem Grundton.

Holotype und Allotype: 5 u. © West-Hindukusch, Andarab, 4000—4500 m Mitte VIII; Paratypen 15 8% West-Hindukusch, Andarab; 6 5 1 2 Nuksan-Paß.

Trotz der weiten Entfernung der beiden Fundorte ist nicht der geringste Unterschied bei den Tieren zu bemerken.

14. Lycaena omphisa chitralensis Tytl. (Abb. 13, 14.) Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. 31 p. 584. Eine größere Serie vom Nuksan-Paß.

15. Lycaena eumedon sarykola Shelj. Iris 23 (1914) p. 21. 1 5 Paghman-Berge. Entspricht vollkommen der Beschreibung der sarykola Shelj. vom Sarykol-Gebirge, Ostpamir.

16. Lycaena sarta sartoides Swh. (Abb. 4—7.) Lep. Ind. p. 21 (1910). Eine größere Serie vom Chodja Mahomed-Gebirge, einige Stücke vom Nuksan-Paß, 1 % Sebak-Tal. Die Tiere entsprechen im Allgemeinen gut der Diagnose der sartoides Swh. Die g variieren stark in der Größe (22 - 31

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mm), der Ausbildung des schwarzen Randes, der Randflecken und bezüglich des Zellschlußfleckes auf den Vfl, welcher häufig gänzlich fehlt, aber bei manchen Tieren auch sehr aus- geprägt auftritt. Der Mittelfleck im Hfl. ist lediglich bei einem Stück angedeutet. Die 9 variieren ebenfalls in der Größe (24—30 mm), ferner in der Ausbildung der blauen Bestäubung, welche aber selten völlig fehlt. Eine rotgelbe Zeichnung auf den Hfl. ist nur bei einigen Stücken schwach entwickelt, wesent- lich besser dagegen die schwarzen Hfl.-Randpunkte und der Zellschlußfleck der Vfl. Der Zellschlußfleck der Hil. fehlt über der Hälfte der vorliegenden Tiere völlig, beim Rest ist er meist schwach entwickelt. Die Us.-Grundfarbe beider Geschlechter ist dunkler wie bei sarta Alph. (Hor. Ent. Ross. 16 p. 387), sodaß die weißen Zeichnungselemente besser hervortreten und dadurch ein lebhafterer Gesamteindruck der Us. entsteht. Die vorliegende Serie enthält vorwiegend Tiere, welche der sartoides Swh., aber auch solche, welche vollkommen den Formen rupala Tytl. (Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. 31 p. 586) und gooraisica Tytl. (Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. 31 p. 586) entsprechen. Es scheint also äußerst zweifelhaft, ob sich diese, als geographische Rassen beschriebenen Formen aufrecht erhalten lassen.

17. Lycaena hunza Gr. Grsh. (Abb. 11, 12.) Rom. Mem. Lep. IV. (1890) p. 397.

5 c' 19 Paghman-Berge 1 5 Chodja Mahomed; 1 5 49 Nuksan-Paß.

Die Tiere stimmen mit der Beschreibung und Abbildung Grum Grshimailo’s überein. Die Angaben bei Seitz Bd. 1p. 311 sowie die Abb. Taf. 80e beziehen sich auf die große helle stolic- zkana-Form des Pamir. Hunza Gr. Grsh. gehört sicher nicht zu stoliczkana Feld., sondern dürfte gute Art sein, was ja Grum Grshimailo und auch Rühl annimmt. Erst Staudinger in seinem Katalog und nach ihm Seitz stellen hunza Gr. Grsh. zu stolic- zkana Feld., ein Irrtum, der wohl aus Mangel an Material bis jetzt noch nicht berichtigt wurde.

18. Lycaena candalus nuksani ssp. nov. (Abb. 1, 2, 3.)

Größe der S 24—32 mm, der @ 20-26 mm, also wesent- lich größer als die typische Rasse aus Kleinasien. Os. der cl leuchtend blau, der schwarze Saum sehr veränderlich, bei einzelnen Tieren nur eine scharfe dünne Randlinie, bei anderen

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ein breiter schwarzer Saum, welcher ein Drittel des Fl. ein- nimmt. Beide Extreme scheinen jedoch selten. Ebenso ver- änderlich sind die schwarzen Hil.-Randpunkte, welche etwa einem Drittel der Tiere völlig fehlen, bei den übrigen meist nicht sehr stark ausgebildet sind. Der Zellschlußfleck auf den Vfl., ein feiner Strich, ist jedoch immer vorhanden. Die Us. ändert in der Grundfarbe von Weiß bis zu ziemlich dunklem Grau und hat meist starke, grünliche Wurzelbestäubung. Die Ocellen bei den meisten Tieren verhältnismäßig klein, die Rand- zeichnung auf den Vfl. manchmal völlig fehlend, auf den Hil. nur angedeutet, doch kommen nicht selten auch Stücke mit wohlentwickelter Zeichnung vor, bei welchen dann in der Regel auch die Ocellen vergrößert sind. Charakteristisch ist auf der Us. ein weißer Wisch im Hfl., häufig. ein bis zwei kleinere im Vfl. Die 2 sind dunkelbraun mit schwacher gelbroter Zeichnung auf allen Fl. Der schwarze Zellschlußfleck auf den Vfl. ist immer gut entwickelt. Die Fransen rein weiß. Eine leichte blaue Uebergießung der Fl. scheint nicht selten, zwei 9 sind völlig blau, das eine von diesen hat auch verhältnismäßig starke gelbrote Randzeichnung. Die Grundfarbe der Us. heller oder dunkler braun mit metallisch grüner Wurzelbestäubung. Die Zeichnung in der Anlage wie beim 5, aber immer wesentlich besser entwickelt, besonders die weißen Wische und die gelb- rote Randzeichnung. Die Ocellen der Vfl.-Us. nicht selten wesentlich vergrößert, was beim 5 viel seltener der Fall zu sein scheint.

Holotype und Allotype: 5 u.Q Nordost-Hindukusch, Nuksan- Paß Nordseite, 3500 —4000 m. Mitte Juli; Paratypen 37 f' 22 9 Nuksan-Paß; 1 S 2 9 Chodja Mahomed.

19. Lycaena icarus persica Bien. (Abb. 17—26.) Diss. (1870) p. 29.

7& 19 Paghman-Berge; 1 ZQ Nuksan-Paß;1 5% Andarab, Banu-Ebene.

Von icarus wurden aus Vorderasien, Persien, Afghanistan und Nordwestindien eine Unzahl von Rassen beschrieben, wie aus den Urbeschreibungen zu ersehen, meist lediglich nach einem Stück und häufig als eine von icarus zu trennende neue Art. Nach meinen Befunden an dem sehr zahlreichen Material der verschiedenen Münchner Sammlungen sind für diese Gebiete aber nur zwei Rassen, oder event. auch Rassengruppen, anzu-

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nehmen, eine, welche Kleinasien, Armenien, Syrien und Nord- persien bewohnt und eine zweite, persica Bien., welche aus Südpersien, Afghanistan, Nordwestindien, Buchara und aus großen Teilen Zentralasiens vorliegt. Beide Rassen zeigen einen starken Saisondimorphismus, welcher bei persica Bien. ganz besonders ausgeprägt erscheint. Eine Höhenform scheint da- gegen nirgends ausgebildet zu sein. Die Tatsache des Saison- dimorphismus bei den asiatischen icarus-Rassen scheint bisher völlig übersehen worden zu sein, jedenfalls konnte ich in der Literatur keinerlei Angaben hierüber finden. Die meisten der beschriebenen Formen (kashgharensis Moore, yarkundensis Moore etc.) gründen sich auf Tiere der Sommergeneration, /ugi- tiva Btlr. dagegen anscheinend auf Frühjahrsstücke. Die Früh- jahrsgeneration der persica Bien. ist groß, kräftig gefärbt mit weißgrauer Us.-Grundfarbe und starker grüner Basalbestäubung beim 5, die 2 ebenfalls groß, meist mehr oder weniger blau bestäubt. Die 5’ der Sommergenerationen sind kleiner, haben lichteres Blau, sehr helle, gelblichweiße Us. ohne grüne Basal- bestäubung und außerordentlich reduzierte Zeichnung. Die eben- falls kleineren © in der Regel nicht blau bestäubt. Um die Unterschiede in den Generationen deutlich darzustellen, wer- den Abb. 19—26 je ein S'® von jeder Generation abgebildet, aus den großen Serien von Kurgan tjube, Buchara, welche sich in der Sammlung Pfeiffer befinden.

20. Lycaena pulchra Shelj. (Abb. 8.) Lepidopt. Rundsch. Wien, 2 (1928) p. 44.

1 5 Nuksan-Paß; 3 5 Chodja Mahomed.

Die Tiere entsprechen völlig der Beschreibung und der sehr guten Abbildung Sheljuzhkos. Lyc. pulchra ist auf Grund einer von mir vorgenommenen Genitaluntersuchung zu dagmara Gr. Grsh. zu stellen, wie ja auch nach dem Habitus zu erwarten war.

21. Lycaena medon Hufn. (= agestis Schiff., astrarche Brgstr., nazira Moore). Berl. Mag. II p. 78 (1766). 1 2 Paghman-Berge.

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Lycaena (Aricia) canariensis Blach. Von Dr. Walter Forster, München.

In einer Arbeit im Bull. Soc. Ent. France, 1928 p. 179 trennt Verity die Art cramera (Eschsch.) Vrty. von medon Hufn. (= ast- rarche Brgstr.). Ohne näher auf die Berechtigung der in dieser Arbeit aufgestellten neuen Formen und auf die sonstigen Er- gebnisse einzugehen, möchte ich kurz eine Richtigstellung der Nomenklatur vornehmen.

Es ist unzweifelhaft richtig, daß in Spanien, Nordafrika und auf den kanarischen Inseln neben medon Hufn. bzw. deren je- weiliger Lokalform eine zweite, sehr ähnliche und auch sicherlich nahe verwandte Art vorkommt, welche von jener außer durch den Bau des 3’ Kopulationsapparates auch im Habitus zu unterscheiden ist. Die Fl., namentlich die Vfl. sind wesentlich spitzer und mehr gestreckt im Gegensatz zu der immer rundlichen Fl.-Form der medon-Rassen. Die Us. ist im Gesamteindruck heller, nie grau oder dunkelbraun, sondern die Grundfarbe hell sandbraun. In der Zeichnungsanlage ist dagegen ein Unterschied nicht vorhanden. Die Entwicklung der roten Binden, o- wie auch useits schwankt bei beiden Arten in weiten Grenzen und es kommen bei beiden Arten neben fast ungezeichneten Tieren solche mit breiter, zu- sammenhängender Binde vor.

Ich hatte nun Gelegenheit die Originalbeschreibung und Ab- bildung der cramera Eschsch. (Kotz. Reis. 3. p. 117) einzusehen, dank der Liebenswürdigkeit des Herrn Dr. v. Rosen, welcher mir sein Exemplar des Kotzebue’schen Werkes freundlichst zur Ver- fügung stellte. Eschscholtz’s Abbildung ist zwar nicht sonderlich gut, läßt aber doch erkennen, daß unzweifelhaft ein Tier der Art medon Hufn. dargestellt ist, wie ja auch die Abbildung bei Seitz, Taf. 80a, welche wohl nur eine Kopie der Originalabbildung ist. Der charakteristische runde Flügelschnitt fällt hier ganz be- sonders ins Auge. In der Beschreibung ist ausdrücklich die graue Us. erwähnt. Das Tier gehörte also unzweifelhaft zu medon Hufn.

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und der Name cramera Eschsch. ist für die medon-Rasse der Kanarischen Inseln zu gebrauchen. Verity's Behauptung, der Name cramera Eschsch. sei nach Tieren der ersten Generation aufge- stellt, beruht wohl auf einem Irrtum, denn das einzige Tier, das Eschscholtz vorlag, wurde im Oktober sen, wie aus Kotzebue's Reisetagebuch hervorgeht.

Der Name canariensis Blach., welcher bisher meist alssynonym zu cramera Eschsch. betrachtet wurde, soll nach Verity die zweite Generation seiner fälschlich cramera genannten Art bilden. Für diese Behauptung fehlt jeglicher Beweis, da Blachier kein Fang- datum angibt. Aus der Beschreibung (Ann. Soc. Ent. France 1889 p. 258.) sowohl, wie auch ganz besonders aus den Abbil- dungen (1. c. T.4 f.7, 8) ist zu ersehen, daß canariensis Blach. die zweite, von Verity richtig erkannte Art darstellt. Diese hat also den Namen canariensis Blach. zu führen.

Um nochmals kurz zusammenzufassen: cramera Bachs, ist die medon-Rasse der Kanarischen Inseln. Die zweite, gleichfalls auf den Kanarischen Inseln und außerdem in Nordafrika und Spanien vorkommende Art muß den Namen canariensis Blach. führen.

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Revision und Neubeschreibungen asiatischer Procris-Arten. Von B. Alberti, Merseburg.

I. Einleitung

Im Verlaufe eingehender Untersuchungen über die Syste- matik der Gattung Procris hatte ich durch das Entgegenkommen der Herren Prof. Hering und Dr. Horn die Möglichkeit, das Material dieser Gattung aus dem Zoolog. Museum Berlin und dem Entomologischen Institut der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in Berlin-Dahlem durchzuarbeiten. Weiter gewährte mir Herr O. Bang-Haas, Dresden, liebenswürdigerweise einen eingehenden Einblick in die reichen Typenbestände aus der Staudinger-Samm- lung. und überließ mir wertvolle Typen zur genauen Untersuchung. Die Herren Daniel und Osthelder, München, übersandten mir einen großen Teil ihrer reichen Falterbestände zur Prüfung und Bearbeitung und Herr Naufock, Linz, unterstützte mich mit Präparaten und wertvollen Hinweisen. Dem besonderen Entgegen- kommen von Dr. Jordan, Tring, verdanke ich die Kenntnis einiger wichtiger Typen aus dem Tring-Museum. Allen genannten Herren möchte ich zunächst an dieser Stelle aufrichtigsten Dank ab- statten. Es wurde durch das so zur Verfügung stehende um- fangreiche Material möglich, die vollständig verworrene Syste- matik zahlreicher Procris-Formen weitgehend zu klären.

Obgleich beabsichtigt ist, das Ergebnis aller Studien später zu einer umfassenden Monographie der ganzen Gattung zu ge- stalten, erscheint es doch zweckmäßig, wichtige systematische Erkenntnisse vorweg in Einzeldarstellungen zu bringen. Dem- entsprechend habe ich bereits kürzlich 2 kieine Mitteilungen über das Arbeitsgebiet veröffentlicht (1, 2). Nachstehend folgt diesen eine drilte, etwas umfangreichere, welche neben der Beschreibung neuer Arten und Formen im besonderen die Revision der von Staudinger im Jahre 1887 beschriebenen zentralasiatischen Procris-Arten (3) zum Gegenstand hat.

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Einige grundsätzliche Feststellungen müssen dem Ganzen vorausgeschickt werden. Bereits Jordan hat bei der Bearbeitung der Gattung Procris im „Seitz“ auf Unterschiede in den Geni- talien einzelner Arten hingewiesen, ohne sie allerdings in er- schöpfender Weise zur Gliederung der Formen heranzuziehen. Er hat sich vielmehr offenbar auf das Herauspräparieren der Valven am trockenen Insekt beschränkt und hat zum Beispiel die außerordentlich wichtige Aedoeagus-Struktur ganz außer Be- tracht gelassen. Immerhin bedeutete die Arbeitsweise Jordans gegenüber der ersten monographischen Darstellung der Gattung durch Staudinger (4), der sich, dem zeitgebundenen Stand der Ar- beitsmethoden entsprechend, auf die Gliederung nach rein äußer- lich-habituellen Merkmalen beschränkte, einen wichtigen Fortschritt. Einen entscheidenden weiteren Schritt in der Kenntnis der Art- gliederung verdanken wir aber erst Naufock durch den Aus- bau der Genitaluntersuchungsmethodik in ihrer Anwendung auf unsere Faltergruppe. Sie führte zu zahlreichen wertvollen Neu- beschreibungen dieses Autors und zu einer weitgehenden Klärung der Systematik der europäischen, vorderasiatischen und nord- afrikanischen Procris- Arten.

Nach alledem war es auch für mich eine Selbstverständlichkeit, die Gliederung der in dieser Arbeit behandelten Formen nach dem Gesichtspunkt ihrer Verschiedenheit im männlichen Geni- talapparat vorzunehmen und diesen Gesichtspunkt allen anderen vorhandenen oder fehlenden Unterscheidungsmerkmalen für die Artabgrenzung überzuordnen. Das Studium von bisher etwa 300 Genitalpräparaten fast aller Procris-Formen brachte mich zu der Ueberzeugung, daß bei dieser Gattung eine konstante Genital- verschiedenheit auch Artverschiedenheit bedeutet, gleichgültig, ob diese Genitalverschiedenheit groß oder klein ist und unab- hängig davon, ob auch noch andere Unterscheidungsmerkmale zwischen zwei Formen vorhanden sind (was in der Regel zu- trifft), oder ob in selteneren Fällen die Variationsbreiten zweier Formen sich weitgehend überschneiden. Nicht in einem einzigen Falle hat nach meiner bisherigen Erfahrung die Gliederung der Arten nach der Genitalarmatur versagt. Demgegenüber ist die Trennung nach äußeren Merkmalen allein oft eine absolute Un- möglichkeit, weil die Zeichnungslosigkeit der Flügel, die vielfach erstaunlichen (srößenschwankungen bei ein und derselben Art, die leichte Veränderlichkeit des optischen Glanzes, der Farbe, der Schuppendichte, aber selbst die große Schwankungsbreite

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der Flügel- und Fühlergestalt die Tiere oft bis zur Unkenntlichkeit verändern. Selbstverständlich bleiben alle diese Merkmale wert- volle Hilfsmittel der Bestimmung, die aber doch in nicht seltenen Fällen auch für den gewiegtesten Spezialisten versagen.

Auf Grund der Untersuchungsergebnisse an anderen Falter- gruppen, ich erwähne hier besonders eine eingehende Studie von Forster (5), könnte unter Verallgemeinerung der dort ge- wonnenen Erkenntnisse der Einwand erhoben werden, daß auch schon bei verschiedenen Rassengruppen der gleichen Art vielfach erhebliche Genitalverschiedenheiten auftreten, daß eine Geni- talverschiedenheit zweier Formen also auch bei Procris absolut kein zuverlässiges Kriterium für ihre Artverschiedenheit be- deutet, noch dazu, wenn andere unterscheidende Merkmale kaum erkennbar sind. Dieser Einwand trifft für viele Falter- gruppen, insbesondere Tagfalter, sicher zu, aber es dürfte in allen diesen Fällen auch zutreffen, daß rassische Genitalver- schiedenheiten zweier Formen der gleichen Art nicht vollkommen übergangslos nebeneinander stehen. Hierin liegt ein entschei- dender Unterschied gegenüber den Verhältnissen bei der Gattung Procris, soweit unsere bisherigen Erfahrungen Aussagen zulassen. Die Genitalarmatur ist bei den Arten dieser Gattung nicht nur weitgehend difierenziert ich erwähne hier nur den Aedoeagus mit seinen mannigfaltigen Formen der Bedornung und die oft äußerst charakteristische Valvenform —, sondern sie ist auch bei jeder Art trotz ihrer oft ungeheueren Verbreitung weitest- gehend stabilisiert. Ich kenne keine Procrisart, bei der die Va- riationsbreite des Genitals die einer anderen Art berührt oder gar überschneidet. Auch für rassische, also durch Uebergänge verbundene Genitalverschiedenheiten liegen bisher noch keine Beispiele vor, obwohl sie sicher durch Untersuchung größerer Serien aus extremen Fundgebieten einer Art noch einmal nach- weisbar sein werden. Wollte man von den oben aufgestellten Grundsätzen für die Gliederung abweichen derart, daß man etwa von den zwar konstanten, aber verschieden großen Genitalunter- schieden der einzelnen Arten die kleinen herausgreift und sie bei vielleicht auch noch großer äußerer Uebereinstimmung zweier Formen als nur rassisch bedingt hinstellt, so würde man die Genitaluntersuchungsmethode m. E. weitgehend entwerten und als Einteilungsprinzip der Arten auf die gleiche subjektive und daher willkürliche Grundlage stellen wie die Unterscheidungs- methode nach äußeren Merkmalen, die nachgewiesenermaßen

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vielfach ganz unsicher ist. Auch die Verkoppelung beider Me- thoden miteinander und die Verlegung des Schwerpunktes der Beurteilung auf den „Gesamteindruck“ unter Abwägen aller Faktoren, wie es bei solchen Arten gut und notwendig ist, bei denen kein völlig konstantes Unterscheidungsmerkmal erkennbar ist, muß ich nach den bisherigen Erfahrungen für die Gattung Procris als unnötig ablehnen. Denn den objektiven, klaren art- diagnostischen Wert auch nur eines genitalmorphologischen spe- cifischen Unterscheidungsmerkmals zweier Formen, gleichgültig ob es groß oder klein erscheint, drückt man auf den Wert eines inkonstanten Merkmals herab, wenn man es mit einem solchen bei der Beurteilung verkoppelt und ihm etwa das Fehlen: äußerer, erwiesenermaßen ja durchaus schwankender Unterscheidungs- merkmale als den Artwert wieder aufhebend oder zweifelhaft machend gegenüberstellt. Weiter liefe dieses Beurteilungsprinzip letzten Endes darauf hinaus, allgemein die Festlegung von Anfang und Ende der Artwertmerkmale einer völlig subjektiven Schätzung quantitativer Faktoren zu überlassen, was nicht den geringsten Fortschritt gegenüber den früheren unzulänglichen Einteilungs- methoden bei unserer schwierigen Gruppe bedeuten würde. Ent- scheidend ist lediglich, ob die Summe der vorliegenden Erfah- rungen ausreicht, die Konstanz eines Merkmals als hinreichend sicher anzunehmen, um es dann als artunterscheidend in Erman- gelung anderer Merkmale auszuwerten. Bei der Seltenheit des Procris-Materials, insbesondere aus zentralasiatischen Gegenden, kann die Beweisführung sich hier nicht nur auf die beobachteten Unterschiede an oft nur ganz wenigen Präparaten einer Form gründen, sondern ebensosehr auf die schon erwähnte Tatsache, daß die Gesamtheit der Erfahrungen bei Procris-Untersuchungen gezeigt hat, daß die Genitilarmaturen der Arten in dieser Gattung außerordentlich differenziert und stabilisiert sind und diese Unter- schiede somit allein für sich schon eine nach gegenwärtiger Er- kenntnis absolut zuverlässige Artabgrenzung gewährleisten.

Es ist nunmehr noch notwendig, die Frage zu erörtern, ob trotz ganz gleicher Genitalarmatur zweier Formen auch schon bei großer Verschiedenheit im äußeren Habitus eine Artverschie- denheit angenommen werden kann. Soweit sich diese Verschieden- heit etwa auf die groben Unterschiede der Fühlerbildung stützen würde, wäre die Frage zweifellos zu bejahen, da das Merkmal der Stumpf- oder Spitzfühlerigkeit, der verwachsenen oder freien Fühlerendglieder durchaus artkonstant und spezifisch für ganze

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- Artgruppen bei Procris ist. Andererseits ist mir kein Fall bekannt, wo 2 Formen bei ganz gleicher Genitalarmatur eine so weitgehend verschiedene Fühlerbildung hätten. Anders steht es mit den Merk- malen der Farbe, Flügelform, Schuppendichte, Größe, Zahl der Fühlerglieder, Länge der Fühlerkammzähne usw. Hier liegen gerade bei asiatischen Procris-Formen mehrere Fälle vor, wo ein nur nach äußeren Unterschieden urteilender Systematiker ohne weiteres eine Artverschiedenheit als gegeben ansieht und bisher angesehen hat. Ich erwähne als Beispiele hierfür das Verhältnis von volgensis Moeschl. zu hector Jord., von ambigua Stgr. zu asiatica Stgr., von splendens Stgr. zu incerta Stgr. Diese Formen zeigen in der angeführten Paarung eine außerordentlich große äußere Verschiedenheit, die sowohl Größe, als auch Färbung, Schuppendichte und in begrenztem Maße auch Fühlerbildung betrifft. Ich habe dennoch davon abgesehen, diese Formen als artverschieden zu betrachten und gehe dabei von folgenden Er- wägungen aus. Es ist nicht einzusehen, warum bei der großen Differenziertheit und Arteigentümlichkeit der Genitalarmatur aus- gerechnet und nur bei einigen wenigen obendrein äußerlich sehr verschiedenen „Arten“ die Genitalarmatur ganz gleich sein soll. Als schwerwiegendes Moment gegen die Artverschiedenheit hat überdies die Untersuchung in allen diesen Fällen ergeben, daß trotz der sehr erheblichen Größenunterschiede der angeführten Formen die Genitalapparate entweder an diesen Größenunter- schieden überhaupt keinen Anteil haben, oder anderenfalls in den einzelnen Proportionen doch ganz übereinstimmen. Am deutlichsten konstant fand ich die Masse bei dem artdiagnostisch und biologisch wichtigsten Teil des Genitalapparates, dem Aedoea- gus. Weiter ist zu beachten, daß die Variationsbreiten im äußeren Habitus einiger gut bekannter Procris-Arten so groß sind, daß, wenn durch Zufall nur die extremsten Formen bekannt wären, man diesen jeder für sich gewiß Artrecht zuerkennen würde. Die Zahl der bekannten Falter und die Zahl der Fundorte sind aber bei den angeführten asiatischen Formen teilweise so gering, daß ein großes Maß von Wahrscheinlichkeit besteht, früher oder später die noch fehlenden Zwischenformen aufzufinden. Für die in einiger Anzahl bereits bekannten Formen asialica und am- bigua liegen mir bereits aus der Püngeler-Sammlung 2 Falter vor, die als Zwischenformen zu werten sind. Von der von volgensis äußerlich ganz abweichenden hector habe ich erst 5 5 gesehen und sehr viel mehr werden überhaupt noch nicht gefangen sein.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIL. H. 2. 3 71

Aber schon diese wenigen Stücke unterscheiden sich äußerlich untereinander ganz erheblich. Die sehr auffallende Form splen- dens Stgr. stützt sich bisher überhaupt wohl nur auf die 2 Typen Staudingers, aber die in dieser Arbeit neu beschriebene Unter- art heringi bildet bereits in gewisser Hinsicht einen deutlichen Uebersang zu der Gegenform incerta.

Es wurde weiter oben schon ausgeführt, daß es wohl einer fast völligen Entwertung der Genitaluntersuchungsmethode als Mittel der Artdiagnose gleichkäme, wenn man bei verschiedenem Genital aber ähnlichem äußeren Habitus diesem letzteren bei der Gliederung zweier Formen den Vorrang einräumen und sagen wollte, diese beiden Formen seien artgleich und die Geni- talverschiedenheit nur eine Rassenbildung mit eben veränder- tem Genital. Genau so würde es eine Entwertung der Genital- untersuchung bedeuten, wollte man im umgekehrten Falle sagen, obwohl keine Genitalunterschiede bei 2 Procris-Formen erkenn- bar sind, sind sie doch des verschiedenen äußeren Habitus wegen artverschieden. Auch hier würde man also den bei Procris so ungemein schwankenden äußeren Merkmalen damit den Vorrang vor den sicheren, klar abgegrenzten Merkmalen der Genitalkonstruktur geben. Es ist aber in keiner Weise ein- zusehen, warum man ein bei der Gattung Procris so außer- ordentlich glückliches, streng objektives, qualitatives Einteilungs- prinzip zugunsten eines quantitativen, durchaus subjektiven auf- geben soll, statt es ganz grundsätzlich und allgemein anzuwenden.

Es wurde versucht, die Gesichtspunkte für die Gliederung der Arten im systematischen Teil dieser Arbeit darzulegen. Wesentlich schwieriger ist die Aufstellung von Unterarten. Hier ist der Systematiker nach unserer bisherigen Kenntnis lediglich auf Unterschiede im äußeren Habitus angewiesen. Soweit die bisherigen Erfahrungen an Hand des für solche Untersuchungen noch sehr geringen Materials reichen, möchte ich bei der Gat- tung Procris die Variationsbreiten der Standortrassen oder Populationen, d. h. der auf engen einheitlichen Flugplätzen vor- kommenden Tiere einer Art als relativ gering bezeichnen. Es liegen mir größere Serien verschiedener Arten von gleichen Fundplätzen vor, die jede für sich einen außerordentlich ein- heitlichen Typ vertreten. Dabei wäre allerdings noch zu er- mitteln, ob verschiedene Jahrgänge vom gleichen Flugplatz nicht doch größere Schwankungen erkennen lassen. Andererseits hat es den Anschein, als ob räumlich wenig weit voneinander entfernte

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Flugplätze, jedoch mit offenbar etwas verschiedenem Untergrund und verschiedenen lokalklimatischen Bedingungen, wesentliche Verschiedenheiten im äußeren Habitus zweier Populationen be- wirken können, und es hat den Anschein, als ob demzufolge eine Aufstellung geographischer Rassen nach einheitlichen Merk- malen für ‚größere Fluggebiete bei Procris vielfach auf sehr große Schwierigkeiten stößt, Einzelstücke oder kleinere Serien einer Art aus weit auseinanderliegenden Fundplätzen, die mir vorliegen, zeigen oit völlig übereinstimmenden Habitus, ganz benachbarte Formen dagegen große Verschiedenheiten.

Zu den dargelegten Schwierigkeiten kommt weiterhin bei asiatischem Procris-Material vielfach ein Mangel an genauen und sicheren Fundortangaben. Staudinger läßt schon in seinen Urs- beschreibungen durchblicken, daß ihm die rein gebietsmäßige Her- kunft seiner Stücke oft nicht ganz sicher ist. Mit Bezettelungen von Cotypen, wie „Asia Centr. Tura” ist bei der geographischen Gliederung von Unterarten nichts anzufangen. Genaueste Fund- ortangaben, auch Angabe der Höhenlagen und Vegetationgebiete, in denen die Tiere gefangen wurden, sind aber gerade bei der Gattung Procris und bei den gegensätzlichen klimatischen und Umweltbedingungen der zentralasiatischen Berglandschaften wich- tige Voraussetzungen für eine sichere Beurteilung der Tiere nach ihrer Zugehörigkeit zu Unterarten und der Beziehungen dieser zu einander. Ich habe mich daher im systematischen Teil mit der Aufstellung nur ganz weniger besonders markanter neuer Unterarten und Formen, die wahrscheinlich solche sind, begnügt und überlasse es der zukünftigen Forschung, weitere Uhnter- teilungen vorzunehmen.

Schließlich muß noch ein wichtiges, rein sammlungstech- nisches Moment hier erwähnt werden. Beim Einblick in die Staudinger-Sammlung ersab sich, daß die Typenserien der Pro- cris-Arten eine für neuzeitliche Anschauungen durchaus unge- nügende Bezettelung aufwiesen. Weiter waren die Tiere sehr unübersichtlich angeordnet dadurch, daß sie nicht reihenweise durch den ganzen Kasten hindurch neben- oder untereinander steckten, sondern jede Art oder Unterart in Rudeln zu meh- reren kurzen Reihen geordnet war. Alle Typen trugen zwar die Bezettelung „Original“, den handschriftlichen Namenszettel trug aber nur jedes erste Tier einer Form. Ebenso ungerügend war die Fundortbezettelung. Jeweils nur ein Tier trug die Fund- ortangabe auf gefärbtem Papier für die ganze Serie, die anderen

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zugehörigen Tiere hatten nur kleine Plättchen in der gleichen Papierfarbe. Da nun die Farbe der Fundortzettel bei einund- derselben Art meist nicht verschieden gewählt war und nicht zu ermitteln war, welche Reihenanordnung gelten sollte, ob also nebeneinander steckende oder untereinander steckende Tiere zum gleichen Fundort gehörten, müssen die Fundortangaben für viele Exemplare der Typenserien als nicht ganz gesichert gelten. Ich habe bei der Neubearbeitung, einem allgemeinen Eindruck folgend, die neben- und untereinandersteckenden Tiere als vom gleichen Fundort stammend angesehen, bis in einer tieferen Querreihe ein Tier mit neuem Fundortzettel steckte und habe mit Zustimmung des Herrn Bang-Haas alle unbezettelten Typen mit entsprechenden Fundort- und Namenszetteln versehen, ohne leider damit für die Richtigkeit der Fundorte eine unbedingte Gewähr übernehmen zu können. Die Arten als solche, wie sie Staudinger aufgefaßt und für seine Urbeschreibungen ver- wendet hat, blieben glücklicherweise in der Zusammengehörig- keit ihrer Typen klar erkennbar, zumal Herr Bang-Haas mir mitteilte, daß die Sammlung sich noch genau in dem Zustande befände, den ihr Dr. Staudinger gegeben hatte.

Es war nicht verwunderlich, daß die Prüfung der Typen- serien Staudingers weiter ergab, daß viele seiner Arten und Formen nicht einheitlich waren. Die Typenserie von suspecta z.B. bestand aus nicht weniger als 4 verschiedenen Arten. Es ist außerordentlich dankenswert, daß Herr Bang-Haas mir gestattete, die Typen neu zu ordnen. Ich habe daraufhin die Eliminierung und die Festlegung der Arten derart vorgenommen, daß bei den dem Genital nach artgleichen Formen, die von Staudinger 1887 als Arten jede für sich aufgestellt wurden, als Arttypus die in der Arbeit zuerst beschriebene Form silt, daß weiter im allgemeinen der Art- oder Unterart-Name nach den Merkmalen desjenigen Tieres festgesetzt wurde, das den entsprechenden handschriftlichen Namenszettel trug. Dies war ja zugleich immer das erste der jeweiligen Typenserie. Alle nicht zu dieser Form gehörigen Tiere wurden dann eliminiert.

Aus allen diesen Umständen heraus und aus der Anwen- dung der Genitaldiagnose ergab sich eine sehr weitgehende Umgestaltung der Systematik fast aller in dieser Arbeit behan- delten Arten und Unterarten, soweit sie an sich bisher schon bekannt waren. Ich gebe der Hoffnung Ausdruck, daß auch die künftige Forschung die Neugestaltung dieser schwierigen

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Gruppe als eine im wesentlichen endgültige bestätigen wird und damit für eine weitere, bisher in ihrer Systematik ganz undurchsichtige Lepidopterengruppe das in der Natur herr- schende Ordnungsprinzip erkannt ist.

II. Technik der Genitaluntersuchung.

Die Untersuchung der Genitalarmatur vielfach sehr wert- voller Typen oder Einzelstücke für die vorliegende Arbeit ließ es erwünscht erscheinen, ein möglichst schonendes Verfahren beim Herauspräparieren des Genitals Platz greifen zu lassen und nach Möglichkeit den Hinterleib der Tiere zu erhalten. Andererseits zwangen Zeitmangel und Umfang der Uhnter- suchungen dazu, das Verfahren auch möglichst kurz und einfach zu gestalten. Aus diesem Grunde habe ich das vielfach emp- fohlene Verfahren der Genitalpräparation unter gleichzeitiger Erhaltung des Hinterleibes mittels längerem Vorweichen in 10% ,igem Alkohol, kalter Lauge oder Wasser, nicht ausgeführt, zumal auch einige Vorversuche in dieser Hinsicht nicht befrie- digten, sondern kam im Laufe der Untersuchungen zu einer für Procris geeigneten sehr raschen Methode, deren Beschrei- bung hier vielleicht von Nutzen sein mag.

Zunächst wurden die letzten Hinterleibsegmente mit einem Skalpell abgetrennt, nachdem zuvor durch Abtasten mit dem Skalpell unter geringem Druck diejenige Stelle des Leibes er- mittelt war, an der das Messer, ohne wesentlichen Widerstand zu finden, eindrang. Man geht dadurch sicher, nicht Teile des Genitalapparates zu durchschneiden und zu zertrümmern. In der Regel mußte so der halbe Hinterleib abgetrennt werden. Dieser wurde nun in ein Becherglas mit etwa 10 ccm 10—15"/,- iser Kali- oder Natronlauge gegeben und das Ganze bis zum ersten Aufkochen mit dem Bunsenbrenner erhitzt, sofort von der Flamme entfernt und der Hinterleib mittels Pinzette in Reinwasser gebracht. Unter der binokularen Prismenlupe wurde darauf der Leib mit 2 feinen Präpariernadeln an einer Seite aufgeschlitzt. Der meist noch nicht stark erweichte Inhalt mit dem Genital wurde herausgenommen und wieder in die Lauge gegeben. Auf die eine Seite der aufgeklappten und gut ausgebreiteten Chitinsegmente wurde nunmehr ein zwischen den Fingern gerollter und angefeuchteter Wattepfropfen von der Stärke des auszustopfenden Hinterleibs bündig mit dessen letz-

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tem Segment abschließend gelegt, die andere, dorsale oder ventrale Segmenthälite wieder herübergeklappt und mit den Nadeln etwas festgedrückt. Danach wurde das oralwärts be- liebig überstehende Ende des Wattepiropfens am ersten Segment- teil mit dem Skalpell abgeschnitten und der ausgestopfte Hinter- leib, der lediglich seine Glanzschuppen und seinen Inhalt ein- gebüßt hatte, wieder an das Insekt angeklebt. Der Leibinhalt wurde in der Lauge erneut erhitzt, etwa '/,-1 Min. im Kochen erhalten und wieder in Reinwasser gebracht. Unter der Lupe wurden, soweit notwendig, noch Schuppen und Häute entfernt, dann wurde der Aedoeagus herausgezogen und abgetrennt. Auf dem Objektträger für das Dauerpräparat wurden die einzelnen Teile in die gewünschte Lage gebracht und mit dem Deckglas bedeckt. Sodann wurde vom Rande aus etwas absoluter Alko- hol zur Verdrängung der Feuchtigkeit zugesetzt, nach dessen Verdunsten das Deckglas abgehoben, ein Tropfen Kanadabalsam in Xylol auf das Präparat gegeben, das Deckglas wieder auf- gelegt und über der Sparflamme des Bunsenbrenners das Xylol zum Sieden erhitzt, bis die Luftblasen aus dem Präparat ver- drängt waren. Das fertige Dauerpräparat konnte nun vermessen und gezeichnet werden. Die Herstellung eines solchen Präpa- rates nebst Ausstopfen des Hinterleibes dauert bei einiger Uebung nicht länger als 20 Minuten, die Verdunstungszeit des Alkohols nicht eingerechnet.

III. Systematischer Teil. Procris splendens Stgr.

Staudinger beschrieb diese Form 1887 als gute Art nach 2 & von Margelan oder dem Alai-Gebirge. Jordan betrach- tete im „Seitz“ splendens lediglich als zentralasiatische Ver- treterin der globulariae Hbn. Ich habe die beiden Typen stu- diert und den Genitalapparat der einen herauspräpariert. Da- nach ist splendens durchaus artverschieben von globulariae. Beide Stücke haben einen außerordentlich charakteristischen Habitus und sind untereinander ganz gleich. Außer diesen Typen sah ich bisher keine weiteren Exemplare dieser markanten Form. Der Beschreibung Staudingers ist, was die äußeren Merkmale anlangt, nichts hinzuzusetzen. Ich wiederhole ihren Inhalt kurz,

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Spannweite 29 und 31 mm.'), Flügel schmal, mit spitzem Apex der vorderen, diese glänzend blaugrün, an der Wurzel goldgrün, vor dem Apex bei gewisser Beleuchtung schwarz werdend. Fransen schwarzbraun, stark kontrastierend. Hil. gleichmäßig tief schwarzbraun, alle Flügel sehr dicht be- schuppt, useits nur an den Vorderrändern ganz schwach bläu- lich bestäubt. Kopf, Thorax glänzend grün, Hinterleib oben ganz schwach, unten stärker bläulich. Fühler sehr lang (ca. 9 mm), spitz endend, Kammzähne ziemlich lang, letzte Segmente nicht verwachsen. Ventralplatte das Hinterleibsende berührend, rund- lich konvex und deutlich begrenzt, ähnlich der von ambigua und asıatica (s. d.). |

Valven einfach ohne Dornen oder Fortsätze, das anale Ende oben und unten etwas abgerundet. Aedoeagus schlank und ziemlich lang, bei etwa '/, der Länge vom analen Ende aus charakteristisch gewinkelt. Im oralen Teil ein grader dünner Chitindorn von etwa !/, der Länge des ganzen Aedoeagus. Uncus ziemlich kurz und kräftig, Saccus als schwacher Höcker ent- wickelt,

Procris splendens ssp. incerta Stgr.

Staudinger beschrieb 1887 incerla als gute Art bezw. fragliche Unterart von globulariae Hbn. Jordan sieht incerfa im „Seitz“ als gute Art an und charakterisiert sie besonders durch einen Zahn an den Valvenenden. Ich habe sowohl die Typenserie Staudingers als auch das Stück, nach dem Jor- dan incerta im Seitz beschrieben hat, untersuchen können und von einer Cotype in der Püngeler-Sammlung ein Genitalpräparat gemacht. Das Ergebnis war folgendes:

Die Typenserie Staudingers ist nicht einheitlich, sie be- steht aus nicht weniger als 3 verschiedenen Arten, nämlich der Namenstype (3 J von Namangan, 3 5 von Margelan, 1 5 vom Alexandergebirge), ferner aus ambigua ssp. asiatica (s. d., 2 von Margelan) und schließlich aus solana (je 1 5’ von Margelan und Namangan). Die 3 © der Typenserie habe ich auf ihre Zu- gehöriskeit nicht sicher untersuchen können. Die erwähnte 5 -Cotype der Püngeler-Sammlung, bezettelt „Asia Centr. Tura“, gehört zu ambigua-asiatica.

Die Untersuchung des Genitalapparates von incerta ergab völlige Uebereinstimmung mit dem von splendens, dagegen ist

) Als Spannweite ist in dieser Arbeit allsemein die doppelte Länge der Entfernung von Thoraxmitte bis zum Vfl,-Apex angenommen.

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der äußere Habitus sehr weitgehend verschieden, so daß Stau- dingers Annahme, incerta sei gute Art, durchaus verständlich ist. Wenn ich beide Formen dennoch als artgleich betrachte, so geschieht dies aus den in der Einleitung erörterten Gesichts- punkten. Die Schwierigkeit der Beurteilung wird dadurch noch vermehrt, daß die Belegstücke beider Formen aus nicht wesent- lich verschiedenen Fluggebieten stammen dürften.

Incerta ist viel kleiner, zarter gebaut als splendens. Spann- weite der 5 23—26 mm, doch die Flügelform ebenfalls ziem- lich schmal (Unterschied von solana, suspecta und ambigua- asialica), Vfl. gleichmäßig dunkelgrün mit wenig optischem Glanz, nur an der Fl.-Wurzel ist dieser deutlicher, Fransen kaum dunkler, wenig sich abhebend, seidis glänzend. Hil. gleich- mäßig dunkel. Alle Fl. dicht beschuppt, doch nicht so stark als bei splendens, useits ohne grüne Bestäubung. Kopf, Thorax und Us. des Hinterleibs stark grünglänzend. Fühler viel dünner, auch kürzer als bei splendens, mit nicht sehr langen, anliegen- den Kammzähnen beim /. Ventralplatte des 5 in ihrer Aus- prägung nicht ganz konstant, mehr oder weniger charakteristisch unscharf gegen die nicht chitinisierten Teile des letzten Seg- ments abgegrenzt, doch das Hinterleibsende erreichend. Der Genitalapparat ist genau wie bei splendens ausgebildet.

Das von Jordan als Procris incerta im „Seitz” beschrie- bene Tier gehört zu suspecta (s. d.).

Procris splendens ssp. heringi nov. ssp.

Diese schöne Unterart widme ich Herrn Prof. Hering vom Zool. Museum Berlin. Ihr Fluggebiet ist nach allen mir vor- liegenden Stücken das Tien-schan-, insbesondere das Issykul- und Ili-Gebiet. Die Form steht in vieler Beziehung in der Mitte zwischen splendens und incerta, Spannweite der S' 25—27 mm, der © 23—24 mm. Vfl. schmal wie bei incerta, Färbung jedoch nicht stumpf grün, sondern lebhaft gleichmäßig grün mit starkem - Glanz, die 2-Type von Kuldscha zeigt lebhaft blaugrünen Glanz. Fransen der Vfl. ebenfalls glänzend, doch dunkel schwarzbraun und sich von der Flügelfarbe ziemlich stark abhebend. Hfl. gleichmäßig dunkel schwarzbraun, alle Fl. dichter beschuppt als bei incerta, doch nicht so dicht wie bei splendens. Us. der Hil. über die ganze Fläche und die der Vfl. am Apex und Vorder- rand stark grün bestäubt und glänzend. Nur ein J vom Issy- kul zeigt dieses charakteristische Merkmal nicht so stark aus-

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geprägt und ist auch oseits etwas weniger lebhaft grün. Kopf, Thorax und Us. des Hinterleibs kräftig grün glänzend. Fühler robuster als bei incerta, die des Z ebenfalls ziemlich kräftig, gegen die Spitze zu sehr deutlich gesägt. Ventralplatte des 5 wie bei incerta, die des 2 grade abgegrenzt, die Vagina be- deckend,

Der Genitalapparat von heringi stimmt völlig mit dem von incerta und splendens überein.

Von der neuen Unterart befinden sich Holo- und Allotype, bezettelt „Asia Centr. Kuldja, Rückbeil”, in der Püngeler-Samm- lung des Zool. Museums Berlin, ebenda 1 5 bezettelt „Asia Centr. Issykul, Rückbeil 1899*. 1 5 von Kuldja in der Stau- dinger-Sammlung, 3 J' 12 bezettelt „Ili-Geb. Umg. Dscharkent Rückbeil 1913* sowie 1 © bezettelt „Tianschan coll. Merzb.“” in coll. Daniel-München.

Procris suspecta Stgr.

Staudinger beschrieb 1887 diese Form als Unterart von cognata Rmb. nach 6 5, 49 von Namangan, Osch und der Prov. Samarkand. Jordan führte sie im „Seitz“ neben splen- dens als zentralasiatische Vertreterin von globulariae an. Die Typenserie Staudingers besteht aus nicht weniger als vier verschiedenen Arten, nämlich 2 5 der Namensform von Naman- gan, dazu 1 Q von Samarkand; 2 5 dagegen von Samarkand sowie 1 9-Cotype in der Püngeler-Sammlung, bezettelt „Asia Centr. Tura“, gehören zu splendens ssp. incerta; 1 5 von Naman- gan gehört zu ambigua ssp. asiatica; 1% von Osch gehört zu solana, von Namangan wurden nicht näher auf ihre Art- zugehörigkeit untersucht. Das 5 aus dem Tring-Museum, nach welchem Jordan im „Seitz” die Procris incerta beschrieb und abbildete, gehört, wie schon erwähnt wurde, ebenfalls zu suspecta und stimmt mit den beiden J-Typen von Namangan ganz genau überein. Es ist bezettelt „Guldscha, Groum-Grshimailo 10. 5. 87“.

Die echte suspecta beschreibe ich nach den Typen wie folgt: Spannweite der Jg’ 26-28 mm, des einzigen untersuchten % 23 mm. Flügelschnitt charakteristisch plump, breit rundlich. Vfl. stumpf dunkelgrün mit leicht bräunlichem Stich an der Flügelwurzel (durch Alter?), sehr gleichmäßig gefärbt und be- schuppt. Fransen braunschwarz, sich kaum abhebend. Hil. dunkel schwärzlichbraun, ebenfalls sehr gleichmäßig und dicht beschuppt. Us. ohne grünen Glanz. Kopf, Thorax grün oder

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bronzeglänzend. Fühler kurz, spitz endend, Kammzähne lang, letzte Glieder nicht verwachsen. Das untersuchte © hatte leider keine Fühler mehr. Die Ventralplatte des 5 reicht fast oder ganz bis zur Hinterleibsöffnung. ist scharf begrenzt, konvex und etwas abgerundet. Der feine Chitinzahn an den Valven ist in den etwas deformierten Hinterleibsöfinungen der Typen nicht deutlich zu sehen, wohl aber an dem Stück aus dem Tring- Museum. Die Ventralplatte des ® ist gerade begrenzt, die Va- gina bedeckend. BER

Der herauspräparierte Genitalapparat des 5 läßt den Chitin- dorn am ventralen Ende der Valven gut erkennen, diese selbst etwas schief abgestutzt. Der Aedoeagus ist kurz und plump, gleichmäßig dick, mit einem sehr stark gebogenen kräftigen Dorn im analen Teil. Uncus mäßig lang und dick, Saccus wenig entwickelt.

Die Abbildung von incerta im „Seitz“ gibt ganz gut den Habitus von suspecta wieder.

Procris solana Stgr.

Staudinger beschrieb 1887 die Pr. solana als Unterart von subsolana bezw. cognata Rmb. nach Stücken von Margelan, Namangan und der Prov. Samarkand. Jordan betrachtete im „Seitz” die Form als gute Art. Die Ansicht Jordans ist zu- treffend, denn die Genitaluntersuchung ergab, daß solana mit dem Formenkreis von cognafa Rmb. nicht das mindeste zu tun hat. Auch der äußere Habitus ist so sehr abweichend, daß ich Staudingers Angabe nicht verstehe, solana sei eigentlich nur durch die geringere Größe von cognata bezw. subsolana zu trennen. Ich finde im besonderen Flügelschnitt und Fühler- bildung so verschieden von cognata, daß auch eine Verwechs- lung großer solana-Stücke mit kleinen cognatfa nicht gut mög- lich erscheint.

Die Typenserie von solana ist einheitlich, sie besteht aus 20 1% von Margelan, 4 9 2 @ von Namangan und 2% 19 aus der Prov. Samarkand. Dazu kommt noch 1 X-Cotype der Püngeler-Sammlung, bezettelt „Margelan“.

Nach der Typenserie sowie weiterem mir von Margelan vorliegendem Material gebe ich eine Beschreibung der solana wie folgt: Spannweite der 5 18—24 mm, der Q 18-20 mm. Flügel mäßig breit, etwas oval-rundlich, ziemlich gedrungen. Vfl. dunkel-

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grün mit geringem optischem Glanz, die Fransen nicht dunkler. Die Hil. gleichmäßig schwarzbraun. Beschuppung aller Fl. nicht dichter als bei subsolana. Fl.-Us. ohne grüne Bestäubung. Kopf, Thorax, Hinterleib, letzterer oben schwach, unten stark, grün- glänzend. Fühler kurz, kräftig gekämmt beim 5, deutlich ge- sägt beim 9, letzte Endglieder der 5J-Fühler nicht verwachsen. Die Fühlerbildung ist der von suspecta ganz ähnlich. Die Fühler von cognata Rmb. oder subsolana Stsr. sind länger, schlanker.

Ventralplatte des solana-5' meist leicht über die Hinterleibs- ölfnung vorgezogen und mehr oder weniger deutlich eingekerbt. Aus der Hinterleibsöffnung treten die unbewehrten Valven meist stark hervor und füllen diese oft fast ganz aus, wie es ähnlich bei nofata Zell. zu beobachten ist. Ventralplatte des @ gerade begrenzt, die Vagina bedeckend.

Der herauspräparierte Genitalapparat des / zeigt die ein- fachen, leicht gekrümmten Valven am Ende etwas abgestutzt, die analen Ecken etwas abgerundet. Der Aedoeagus ist kurz und plump, er führt in seinem Innern 3 fast gleichgroße Dorne, von denen der eine etwas gekrümmt ist. Der Uncus ist mäßig lang und dick, der Saccus schwach entwickelt.

Deutlich abweichend von der Typenserie und den weiteren Stücken von Margelan ist eine kleine Serie von 3 9’ und 2% aus der Püngeler-Sammlung, bezettelt „Gouldscha, Fergana, leg. Korb.” und ferner eine Serie von 1 5, 4 9 aus der SIg. Ost- helder vom Alai-Gebirge und ganz übereinstimmend, sowie auch dem Fundort nach gut passend, das als „Original‘ in der Stau- dinser-Sammlung unter suspecia steckende @ von Osch. Diese Form ist größer als die Stammform, im ganzen einer kleinen suspecta sehr ähnlich, besonders hinsichtlich Flügelschnitt und Fühlerbildung. Die 5 haben eine Spannweite ‚von 26 mm, die Q eine solche von 22 mm. Flügelform plumper, rundlicher als bei solana, die Beschuppung aber etwas dünner und hierin auch von suspecta deutlich abweichend. Die Vil. mit mehr oder weniger deutlichem Glanz über der schwarzgrünen Grundfarbe, Fühler, Ventralplatte, Genitalapparat wie bei der Stammform. Ich betrachte diese Form als gute Unterart und benenne sie souldschaönsis nov. ssp. Holo-, Allo- und 2 5 1 %-Para- typen von Gouldscha in der Püngeler-Sammlung des Zool. Mu- seums Berlin, 1 Q-Paratype von Osch in der Staudinger-Samm- lung, 1 4 2-Paratypen vom Alai in coll. Osthelder.

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Procris ambigua Stgr.

Die Typenserie dieser Art ist einheitlich, sie besteht aus 5 53 49 von Margelan, Namangan und der Provinz Samarkand. Während Staudinger ambigua als gute eigene Art betrachtet und sie nur in die Nähe von cirtana Luc. eingliedert, betrachtet sie Jordan im „Seitz“ lediglich als Unterart von cirtana. Hier- bei mußte von vornherein befremden, daß einunddieselbe Art einerseits in Nordafrika, der ausschließlichen Heimat der cirtana, andererseits durch gewaltige Länderstrecken von ihr getrennt als ssp. ambigua sich in Zentralasien wieder finden sollte. Bereits ein äußerer Vergleich hätte die Unhaltbarkeit dieser Annahme erweisen müssen. Eine Genitaluntersuchung bestätigte mir schließ- lich in vollem Umfange, daß beide Formen völlig verschiedenen Arten, zugehören. Ich wiederhole und ergänze nachstehend die

Urbeschreibung der ambigua.

Größe bei 5 und % gleich, 17—18 mm Spannweite, Flügel mäßig breit, die vorderen etwas fahl graustichig grün mit sei- digem Glanz bei frischen Exemplaren, die Fransen besonders glänzend, nicht dunkler als die Flügelfarbe. Hinterflügel hell grau- braun, wurzelwärts nicht heller. Alle Flügel mäßig dicht be- schuppt, etwa wie bei nofata Zell., die Unterseiten ohne Glanz- schuppen. Kopf, Thorax, Hinterleib oben bräunlich grün glän- zend, die Bauchseite mit starkem optischem Glanz. Fühler spitz endend, beim 5 mäßig lang gekämmt, die Kammzähne meist anliegend, die Endglieder nicht verwachsen, die Fühler des 2 zart und kaum sägezähnig. Procris cirtana ist im ganzen Bau kräftiger, die Flügel rundlicher, Fühler robuster, länger gekämmt,

viel weniger schlank endend, das Grün der Vfl. dunkler, schwärz- licher.

Die Ventralplatte des 5 von ambigua erreicht das Hinter- leibsende fast öder ganz, sie ist rundlich konvex, scharf abge- grenzt. Die Valvenenden treten aus der Hinterleibsöffnung oft stark hervor. Beim 9 ist die Ventralplatte leicht konkav, sie bedeckt die Vagina ganz oder fast ganz und erreicht nicht den Ovipositor.

Der Genitalapparat des 5 hat einfache Valven, die etwas gebogen sind, die analen Ecken etwas abgerundet. Der Aedoe- agus ist klein, in seinem Innern hat er einen relativ sehr großen charakteristisch kahnförmigen Chitindorn. Der Uncus ist mäßig lang und schlank, der Saccus als deutlicher Höcker entwickelt.

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Bei cirtana reicht die Ventralplatte ebenfalls bis zum Hin- terleibsende, ist aber anders geformt, die des © erreicht fast die Legeröhre. Die Valven sind bei cirfana einfach, aber stark abgestutzt, der Aedoeagus ist viel größer als bei ambigua und hat 5—6 verschieden ausgebildete Dorne, von denen der größte an seiner Basis stark gebogen ist, die anderen sind mehr oder weniger gerade. Der Uncus ist bei cirtana sehr lang und schlank, der Saccus wenig entwickelt.

Procris ambigua ssp, asiatica Stgr.

Staudinger stellte 1887 die Form asiatica auf und betrach- tete sie als Unterart der budensis Sp. Schon die Urbeschrei- bung, die der Autor gibt, ist alles andere als klar. Aus ihr geht hervor, daß die angeblichen asiatischen budensis recht variabel sind und der Autor will als asiatica nur die Stücke aufgefaßt wissen, die kleiner und dunkler als ungarische budensis sind. Dem soll eine Serie vom Transalai entsprechen, doch sollen Tiere von Samarkand noch dunkler sein, andererseits (m. E. im Widerspruch hierzu) durchsichtigere Hinterflügel als die Stamm- form haben, während Stücke von Saisan und dem Alexander- Gebirge wieder mehr volgensis-ähnlich wären. Jordan beläßt im „Seitz“ usiatica bei budensis, sagt aber im direkten Wider- spruch zur Urbeschreibung, daß asiafica heller und dünner beschuppt wäre, als die Stammform. Diese Widersprüche konnte nur ein Studium der Typen klären. Dabei ergab sich über- raschend, daß asiatica mit budensis überhaupt nichts zu tun hat. Die Typenserie Staudingers besteht einerseits aus 5 5 von Samarkand, die zu hamifera Jord. gehören und andererseits aus 6 J 1 2 vom Transalai, welche eine Form darstellen, die ich nunmehr endgültig als die eigentliche asiatica festlege und beschreibe. Von dieser Form stecken überdies, wie schon oben erwähnt wurde, 1 d von Namangan unter den Typen. von suspecta, 2 5 von Margelan unter den Typen von incerta und auch die Cotype „incerta“ von Tura aus der Püngeler-Sammlung gehört zu asiatica. Diese unterscheidet sich von ambigua eigent- lich durch nichts als eine erheblich größere Spannweite, 23>— 29mm der mir vorliegenden 5 von asialica, gegen 17—18 mm der Typen- serie von ambigua. Weiter kann man als Unterschied eine etwas kräftigere Beschuppung, die aber immerhin schwankend ist, sowie stärkeren seidigen Glanz der Vfl. bei asiatica hervorheben. Die. letzteren Unterschiede sind jedoch insofern nicht ganz sicher,

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als die Mehrzahl der Typen von ambigua schon etwas ver- flogen ist und daher geringere Schuppendichte und Glanz vor- täuscht. Dennoch bewirkt allein schon der starke Größenunter- schied, daß man zunächst beide Formen als absolut gute Arten anzusehen geneigt ist. Dem steht aber entscheidend gegenüber, daß beide Formen ganz gleiches Genital haben. Diese Gleich- heit erstreckt sich nicht nur auf die qualitativen Merkmale, son- dern bei den untersuchten Stücken (2 ambigua, 7 asiatica) auch auf die Größenmaße der Genitalteile.. Insbesondere sind die leicht meßbaren Größen des Aedoeasus und seiner Bedornung verblüffend übereinstimmend. Dahinzu kommt aber, daß mir aus der Püngeler-Sammlung, wie schon in der Einleitung erwähnt wurde, 2 Falter vorliegen, die als Größenübergänge gewertet werden können. Es sind dies 1 J', bezettelt „Samarkand” mit 20 mm Spannweite, im Gesamteindruck allerdings zu ambigua gehörig, und ferner die „incerta“-Cotype, bezettelt „Tura“, mit einer Spannweite von 24mm, dem Gesamteindruck nach aller- dings zu asialica passend.

Die Beurteilung von ambigua und asiatica als etwaige geo- graphische Rassen ist insofern schwierig, als nach den Fundort- bezettelungen eine sichere Scheidung nicht möglich ist.. Es ist ferner bemerkenswert, daß mir zwar von asiatica außer den Typen noch nennenswertes anderes Material vorliegt, nicht aber von ambigua, obgleich diese Form nach Staudingers Angaben bei Margelan und Samarkand in Anzahl gefangen wurde, sie also wohl im Gebiet ihres Vorkommens häufig sein müßte. Nur andeutungsweise mag hier auf die Möglichkeit hingewiesen wer- den, daß es sich bei der ambıgua-Typenserie um den Fang einer einmalig ausgedehnt auftretenden Dürreform handeln “könnte. Anderenfalls wäre anzunehmen, daß ambigua vielleicht eine Form der Ebene oder der Steppe ist, asialica mehr eine Form der Berge. Hierauf deuten die Fundortangaben jedenfalls hin. Im übrigen sind aber gerade bei der Gattung Procris sehr beträcht- liche Größenunterschiede, wie bereits erwähnt wurde, keine Seltenheit und auf einen dem vorliegenden ganz parallelen Fall werde ich bei Besprechung der Procris hamifera zurückkommen.

Außer den Transalai-Typen der asiatica sowie den Stücken ° von Namangan und Margelan liegen mir noch folgende Falter der Form vor: 1 5 von Gouldscha, 1 X @ vom Alai, 1 5 vom Alexander-Gebirge, sowie 1 J’, bezettelt „Togus Tjurae, Tian- schan“, beide Stücke sehr breitflügelig und kräftig sowie dunkel

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beschuppt, 1 5 vom Issykul, im Gegensatz hierzu auffallend schmalflügelig und hell, 1 5 bezettelt „Naryn 2140—2290, 17. 6. 08“, 8 5’ vom Karagaitau-Gebirge südl. Narynsk und schließ- lich noch 1 & mit der wohl sehr fraglichen Fundortangabe „Sarepta“.

Procris hamifera Jord.

Dem Entgegenkommen Dr. Jordans verdanke ich die Kennt- nis der Type dieser Art aus dem Tring-Museum. Ihre Spann- weite beträgt 30 mm, die Flügel sind recht breit, die Beschuppung, wie schon der Autor im „Seitz” anführt, etwas dichter als bei budensis, die Vil. mit schön blaugrünem optischem Glanz. Das 9, welches bei der Urbeschreibung nicht vorlag, ist dem von buden- sis fast gleich. ich finde lediglich die Fühler etwas kräftiger als bei dieser, doch liegen mir nur 2 von hamifera vor. Ventral- platte und Genitalapparat möchte ich im Vergleich mit denen der ganz nahe verwandten budensis beschreiben. Die Ventralplatte des 5 von budensis ist, wie schon Jordan mit Recht hervor- hebt, sehr charakteristisch eingedrückt und stark über das Hinter- leibsende vorgezogen. In der Oefinung des Hinterleibs sieht man die Valvenenden und an diesen einen stumpfen, einwärts ge- krümmten Chitinzahn oder besser Chitinwulst. Bei hamifera ist die Ventralplatte nicht eingedrückt, nicht über das Hinterleibs- ende vorgezogen, erreicht dieses aber breit und ist sehr gerade abgegrenzt. Die Valvenenden zeigen einen großen, breit ange- setzten, etwas einwärts und leicht nach unten gekrümmten spitz endenden Zahn, der nicht sonderlich stark chitinisiert ist. Die Ventralplatte des 2 ist bei budensis und hamifera nicht erkenn- bar verschieden, sie ist gerade abgegrenzt und bedeckt die Va- gina ganz. Es will mir scheinen, als ob sie bei budensis etwas näher an den Ovipositor heranreicht als bei hamifera und gewisse Linien der Chitinstruktur um den Ovipositor etwas verschieden ‚sind.

Der herauspräparierte Genitalapparat zeigt bei budensis die Valven gegen das anale Ende zu sich leicht verjüngend, dieses Ende abgestutzt derart, daß an einer Aussparung der Valven am ventralen Ende der Chitinwulst deutlich sichtbar angesetzt ist. Er ist von quadratischer Form und einwärts gekrümmt. Bei hami- fera ist die Form der Valve ähnlich, doch statt des Chitin- wulstes der breite, spitz nach unten auslaufende Zahn am ven- tralen Ende. Der Aedoeagus ist bei budensis klein und dünn, analwärts breitgedrückt, im analen Teil mit zwei: unterschiedlich

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großen, dicht nebeneinanderliegenden spitzen und schlanken Dornen. Hamifera hat die gleiche Aedoeagusform und die gleiche Anlage der Dornen, doch sind diese etwas größer, dabei der Größenunterschied zwischen beiden beträchtlicher.

Procris hamifera ist sehr variabel. Die Type stellt unter dem Material, welches mir aus sehr verschiedenen Gegenden vorlag, ein Variationsextrem hinsichtlich Breitflügeligkeit, Größe und starkem optischem Glanz der Vil. dar. Das andere Extrem hinsichtlich geringer Schuppendichte und geringem optischem Glanz bildet ein S' vom Sarawschan meiner Sammlung, dem die Typenserie „asiatica* der Staudinger- Sammlung von Samarkand gleichkommt. Diese Tiere sind äußerlich von der nachstehend beschriebenen budensis-Form centralasiae nicht zu unterscheiden. Ich möchte diese extreme Form, die der Mehrzahl gleicher Falter nach als Unterart zu werten ist, als ssp. tamerlana in die Literatur einführen. Hierher gehören auch vielleicht 3 stark ab- geflogene 5 der Püngeler-Sammlung, bezettelt „Alai". &-Holo- type der neuen Unterart vom Sarawschan in coll. m., 5 J-Pa- ratypen, bezettelt „Prov. Samarkand“ in der Staudinger-Samm- lung. 1 5 meiner Sammlung, bezettelt „Juldus, Kuldscha“, das aber kleiner ist, 23 mm Spannweite, sowie je 1 5 von Korla und Togus Tjurae in der Sammlung Daniel können ebenfalls als zu tamerlana gehörig bezeichnet werden. Fast gleich der typischen hamifera sind dagegen 2 5 von Schahkuh, Persien, sowie 2 5 von Urumtschi, Ost-Turkestan, aus der Püngeler-Sammlung und ebenda 1 Pärchen, bezettelt „Am Fuß des Elburs-Gebirges, leg. v. Bode- meyer“”, das aber sehr viel kleiner ist, 22 mm Spannweite beim 5, 17 beim 9. Schließlich liegen mir noch 4, untereinander ganz übereinstimmende 5 aus der Sammlung des Zoologischen Museums Berlin vor, die bezettelt sind „Inter Sar dirja et mont. Mugol, Eversmann“. Diese Tiere haben nur eine Spannweite von 20—22 mm und sind sehr schmalflügelig bei ziemlich stark glänzendgrüner Beschuppung der Vfl. Sie machen im Verhältnis zu normalen großen hamifera genau den gleichen fremdartigen Eindruck, wie ich ihn als offensichtliche Paralellerscheinung bei ambigua und asiatica dargelegt habe. Auch bei diesen kleinen hamifera möchte ich der Ansicht zuneigen, daß es sich um eine Form handelt, die aus dem Bereich magerer Steppenvegetation oder aus einem Dürregebiet stammt und nur bedingt als kon- stante Unterart, vielleicht eher als Standortrasse anzusprechen ist. Im Genital sind die Falter völlig typische hamifera. Diese

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eigenartige Zwergform mag, da sie in Mehrzahl und ganz gleichen Stücken vorliegt, als f. (ssp.?) minor nomenklatorisch festgelegt werden. Es muß der zukünftigen Forschung überlassen bleiben, über die biologische und systematische Beurteilung der Zwerg- formbildungen bei Procris- Arten Aufklärung zu bringen.')

Procris budensis Speyer ssp. centralasiae nov. ssp.

Da die von Staudinger beschriebene Procris budensis v. asiaticaüberhaupt keine budensis-Form ist, andererseits die zentral- asiatischen budensis, wie ja auch schon Jordan im „Seitz* richtig feststellte, erkennbar von den zentraleuropäischen, besonders den ungarischen Tieren der Namensform abweichen, müssen erstere neu benannt werden. Jordan beschreibt im „Seitz” zutreffend die echte asiatische budensis als heller, dünner beschuppt wie die Stammform. Dieses Merkmal schwankt zwar etwas in der Stärke der Ausprägung bei dem mir vorliegenden Material, ist aber im allgemeinen recht deutlich. Besonders trifft dies für eine Serie zu, die mir aus dem Gouvernement Irkutsk, Ost-Sajan vorliegt, weshalb ich diese als Typenrasse der centralasiae be- zeichnen will. Zugleich mit der dünneren Beschuppung zeigen die zentralasiatischen budensis auch in der Regel einen viel ge- ringeren optischen Glanz als ungarische und die Farbe der Vil.- Oberseite ist weniger rein grün. Außer diesen Merkmalen finde ich aber keine Abweichungen, insbesondere Fühlerbeschaffenheit, Größe und Flügelform sind nicht anders. Genitalapparat und - Hinterleibsende wurden schon bei hamifera Jord. im Vergleich mit dieser beschrieben, sie sind in keiner Weise bei der zentral- asiatischen Form verschieden von der europäischen.

J Holo-Type und 5 Paratypen bezettelt: „Irkutsk, Sajan- orient.“ sowie 1 5 bezettelt „Juldus, Kuldscha“, 2 5 bezettelt „Tura“ in meiner Sammlung, 1 X von Samarkand und 3 J be- zettelt „Irkut“ in der Püngeler-Sammlung des Zoolog. Museums Berlin, 1 5 bezettelt „Irkutsk* in der Sg. Daniel..

!) Nur kurz will ich an dieser Stelle vermerken, daß aus der Staudinger- Sammlung mir Procris hamifera auch von Gensan, Korea sowie von Sutschau bei Wladiwostock vorliegt, Es ist beabsichtigt, sobald ausreichendes Material vorhanden ist, auf die ostatiatischen Procris-Formen in einer besonderen Arbeit einzugehen.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIL. H.2. 4 87

Procris naufocki nov. spec.

Diese schöne Art widme ich dem verdienten Spezialisten der Gattung Procris, Herrn Naufock in Linz. Sie gehört zur Gruppe budensis, volgensis, hamifera und steht im äußeren Ha- bitus der volgensis Moeschl. am nächsten. Ich bin der Ansicht, daß viele oder alle Angaben über das Vorkommen von volgen- sis in Zentralasien sich auf naufocki beziehen.

Die neue Art beschreibe ich wie folgt:

Größer als südrussische volgensis, die vorliegenden 5 haben eine Spannweite von 24—31 mm, die &% von 19—24 mm. Vil. des 5 etwas breiter als bei volgensis, etwa wie bei notala ge- formt, Schuppendichte aller Flügel ebenso gering oder noch ge- ringer als bei volgensis, die goldgelbe oder goldgrüne Farbe und der starke optische Glanz ebenso wie bei dieser, auch die Fransen wie bei volgensis charakteristisch hell und glänzend, während budensis und hamifera dunklere, von der übrigen Flügel- farbe sich meist etwas abhebende Fransen haben. Hil. hell durchscheinend grau, alle Fl. unterseits ohne Goldglanz. Kopf, Thorax, Hinterleib stark schillernd. Die Fühler sind bei naufocki deutlich zarter gebaut als bei volgensis, weniger lang gekämmt bezw. mit dichter anliegenden Kammzähnen, spitzer endigend und auch deutlich länger. Die Fühler des 2 sind ebenfalls deutlich dünner. Die Ventralplatte des 5, die bei volgensis die Hinterleibsöffnung nur eben berührt und rundlich konvex ge- randet ist, ist bei naufocki gerade oder konkav, oft deutlich ein- geschnitten und begrenzt, wie die Abbildung am besten zeigt, eine gewisse Partie des unteren Randes der Hinterleibsöffnung. Auch beim 9 erscheint die Ventralplatte anders ausgebildet als bei volgensis.!)

!) Die Zeichnungen des 2-Hinterleibsendes von naufocki und volgensis scheinen einen sehr erheblichen Unterschied darzutun, doch sind sie inso- fern nicht ganz vergleichbar, als mir von naufocki nur ® mit stark zusam- mengedrücktem Hinterleib vorlagen, während die 2 von volgensis, die ich zum Vergleich hatte, ein normales, nicht deformiertes Hinterleibsende besaßen. Es mag hier allgemein betont werden, daß die Zeichnungen des 9- und °- Hinterleibsendes und besonders der Ventralplatten auch der anderen Arten durch Aenderungen der natürlichen Formen und Krümmungsverhältnisse beim Aufbewahren, Trocknen usw, der Tiere von Zufälligkeiten stark abhängig sind und es schwierig ist, eine streng genau vergleichbare Normale wieder- zugeben. Dahinzu kommt, daß die Zeichnungen flächenhaft schematisch sind, während die Objekte räumliche Gebilde darstellen. Alle diese Umstände beeinträchtigen die Vergleichbarkeit der Zeichnungen in den feineren Einzel-

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Der Genitalapparat des 5 hat am ventralen Ende der Val- ven genau wie bei volgensis einen feinen dornartigen Chitinzahn. Der Aedoeagus der neuen Art ist dagegen sehr verschieden. Er ist viel schlanker, länger und durch sein ganzes Innere zieht sich ein kräftiger, fast gerader spitz endender Chitindorn, wäh- rend volgensis 2 große aber kürzere Dorne nebeneinander, den einen davon stark gebogen, im Aedoeagus führt. Der Uncus ist bei naufocki etwas länger als bei volgensis, der Saccus, der bei volgensis kaum angedeutet erscheint, ist bei meinen Präparaten von naufocki als deutlicher Chitinhöcker entwickelt.

Von der neuen Art befinden sich die Holotype und 7 J- Paratypen, bezettelt „Juldustal 2500 m Juli“, ferner die Allo- type, bezettelt „Umgebung Dscharkent, Ili-Gebiet” in meiner Sammlung; 1 2 -Paratype vom Alexander-Gebirge in der Püngeler- Sammlung des Zool.-Mus. Berlin; ferner je 1 5 -Paratype vom Juldustal im Tring-Museum, in coll. Daniel und in coll. Naufock; 1 5 vom Alexander-Gebirge und 6 5, 2 9 bezettelt „Thian- schan” sowie 1 5 von Kuldja in der Staudinger-Sammlung; 2 5 1 2 von Dscharkent in coll. Daniel.

Procris volgensis Moeschl. ssp. hector Jord.

Die bisherige Annahme, daß Procris volgensis von Südruß- land bis weit nach Asien hinein verbreitet ist, findet einstweilen durch die Neubeschreibung der Procris naufocki eine Widerlegung, solange, bis durch Genitaluntersuchung der Nachweis echter vol- gensis auch aus Zentralasien erbracht wird. Dagegen liegt mir aus Anatolien in 3 Stücken, hezettelt „Konia, Anatolien, Korb.“ und „Afiun Karahissar, 7. 5. 1927, 1200 m“ eine Form vor, die in ihrem äußeren Habitus zwar der volgensis recht unähnlich ist, überraschend aber genau das gleiche Genital aufweist, wie diese.

heiten und Unterschieden besonders hinsichtlich der Größenverhältnisse und Umrisse der Ventralplatten. Aber auch die Konturen des Ovipositor und seiner Umgebung werden zufolge ihrer nur schwachen Chitinisierung durch die genannten Umstände stark beeinflußt und lassen sich schematisch nicht in allen Einzelheiten richtig vergleichbar wiedergeben. Die diagnostisch wichtigsten Unterschiede können aber aus den Zeichnungen dennoch ohne Schwierigkeit abgelesen werden. In den allermeisten Fällen wird es bei einiger Erfahrung daher genügen, diese groben Unterschiede durch Ab- pinseln des trockenen Hinterleibsendes und Betrachten der Hinterleibsöffnung mit einer scharfen Lupe zu erkennen, um zu einer sicheren Bestimmung zu gelangen und nur in selteneren Fällen wird das Herauspräparieren des 5 -Ge- nitalapparates unerläßlich sein.

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Andererseits war es mir von vornherein wahrscheinlich, daß auch gewisse Beziehungen zu der von Jordan im „Seitz“ nach einem dä, angeblich von Messina beschriebenen Art hector in Frage kamen. Herr Dr. Jordan war so liebenswürdig, mir zum Ver- gleich die Type aus dem Tring-Museum zuzusenden, und das Ergebnis war in doppelter Hinsicht wichtig. Zunächst trägt die Type den deutlichen Fundortzettel „Mersina“, stammt also aus Kleinasien und nicht aus Sizilien und die Angabe im „Seitz“ ist ein bedauerlicher Druckfehler. Sodann ergab sich, nunmehr keineswegs mehr überraschend, die Uebereinstimmung von hector mit den 3 anatolischen Stücken trotz gewisser habitueller Unter- schiede, denn die Type ist ein besonders großes, stark blaugrün gelärbtes und mit langen kräftigen Fühlern versehenes Stück, während meine 3 Stücke etwas kleiner und zarter, besonders auch in den Fühlern, gebaut sind und nicht bläulich, sondern mehr gelbgrün gefärbt, also der volgensis immerhin etwas ähn- licher sind. Dennoch sind die übereinstimmenden Merkmale mit dieser nur ganz geringfügig. Dies ist um so bemerkenswerter, als alle Stücke echter volgensis, die ich bisher sah, eine auffallend geringe Variationsbreite zeigten, zudem auch fast immer als Herkunft „Sarepta* angegeben war. Nur aus der Sammlung Daniel lag mir ein J mit dem Fundort Guberea, Süd-Ural vor. Es besteht danach der Anschein, als ob die echte volgensis nur ein relativ beschränktes Fluggebiet besitzt. Umso auffälliger muß das Vorkommen von hector, weitab von diesem Fluggebiet erscheinen, wenn es sich hier nur um eine Unterart der volgen- sis handelt. Aus den einleitend erwähnten grundsätzlichen Er- wägungen vermag ich aber der hector eine andere systematische Stellung nach der Genitaluntersuchung nicht zu geben. Auch eine Messung der einzelnen Teile des Genitals hat eine völlige Uebereinstimmung zwischen hector und volgensis ergeben. Ebenso ist die Bildung der Ventralplatte des 5 bei beiden Formen ganz gleich.

Ich ergänze Jordan’s Beschreibung von hecior im Vergleich mit volgensis kurz wie folgt.

Größer als volgensis, 23—33 mm gegen 24—27 mm Spann- weite des 5 bei dieser. Vfl. breiter, etwa .wie bei notfata ge- formt, Hil. ebenso charakteristisch breit-rundlich wie bei v. Vf oseits blaugrün bis gelbgrün mit ziemlich starkem optischem Glanz, doch nicht so goldglänzend wie bei v. Die Fransen er- scheinen etwas dunkler als bei dieser, alle Fl. etwas dichter

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beschuppt als bei v. Kopf, Thorax, Hinterleib grünglänzend, Fühler bläulich glänzend wie bei v., doch zarter gebaut, länger sowie spitzer und schlanker endend. Die längsten Fühler hat die Type, bei den 2 Stücken von Konia sind sie kaum °®/s so lang und beträchtlich dünner, diese Tiere sind auch dünner be- schuppt und kleiner. Der Falter von Karahissar steht in allem in der Mitte.

Ich muß hier noch die Beschreibung eines Tieres anschließen, welches bezettelt ist „Adana, E. A. Böttcher“. Ventralplatte und Genitalapparat stimmen völlig mit dem von volgensis überein, der äußere Habitus aber ist sowohl von hector als auch süd- russischen volgensis ganz verschieden. Spannweite 23 mm. Flügel- form wie bei volgensis, die Vfl. oseits stumpf grau fast ohne Grün, die Fransen etwas dunkler, Hfl. ebenfalls dunkler als bei hector oder volgensis, im ganzen die Fl. dichter beschuppt. Fühler ziemlich lang, spitz endend, mit langen oder wenigstens stark abstehenden Kämmen, schlanker auslaufend als bei volgensis. Kopf, Thorax; Hinterleib mäßig grünglänzend. Bei der geringen Entfernung zwischen dem Typenfundplatz Mersina von hector und dem Fundort Adana des vorliegenden Stückes ist die voll- ständige habituelle Verschiedenheit beider Formen besonders überraschend. Das Vorliegen einer Hungerform möchte ich für das Adana-Stück nicht annehmen, da es sich von Ahector nicht allein durch die geringere Größe, sondern auch durch andere Merkmale unterscheidet. Immerhin ist eine Parallele zu dem Verhältnis der Formen ambigua-asiatica aus Zentralasien oder den bei hamifera erwähnten Verhältnissen unverkennbar. Mög- licherweise handelt es sich bei dem Stück um eine Bergform aus dem Bulgar-Dagh oder eine Steppenform. An der Richtig- keit des Fundgebiet-Zettels habe ich deswegen keine Zweifel, weil ich mit gleicher Bezettelung von der Firma Böttcher noch anderes Material habe, welches aus typischen Formen der dor- tigen Gegend besteht. Ich möchte das Tier, obwohl nur ein Exemplar vorliegt, als f. monotona benennen und als fragliche Unterart hinstellen. Auf alle Fälle dürfte es ein Variations- extrem der Pr. volgensis darstellen und auch aus diesem Grunde eine Benennung zweckmäßig erscheinen.

Es hat den Anschein, als ob Pr. volgensis in Anatolien auf einige inselartige Vorkommen beschränkt ist und sich hieraus die große Variabilität wie auch die Seltenheit des Materials herleiten.

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Procris chloronota Stgr.

Jordan stellt im „Seitz“ die ihm in Natur unbekannte Pro- cris chloronota als Form zu chloros Hbn., wirft überdies die Frage auf, ob sie nicht sogar zu pruni Schiff. gehöre. Ich habe ‘von dem offenbar seltenen und ganz lokalen Tier 3 5 auf ihren Genitalapparat hin untersucht. Er erwies sich bei allen 3 Stücken als völlig gleich, ist dem von chloros sehr ähnlich, weicht aber - nach allen Präparaten beider Formen, die ich machte, in einigen Punkten konstant von dem chloros-Genital ab, sodaß ich chlo- ronota als eigene gute Art ansehe, die allerdings genetisch eng mit chloros verwandt ist, mit pruni dagegen garnichts zu tun hat. Bereits Staudinger meinte in der Urbeschreibung (6), daß chloronota wohl eine in Bildung begriffene und fast fertige Art sei.

Die Beschreibung der Art sei kurz wiederholt:

Spannweite des 5’ 26—30 mm, des 2 23-25 mm. Flügel sehr gestreckt, schmal mit spitzem Apex der vorderen, diese bronzebraun, gelegentlich etwas braunviolett, mehr ‘oder weniger metallisch glänzend, doch ohne den grünlichen oder grauen Schimmer, wie ihn in der Regel die sepium-Form von chloros auch bei extremer Ausprägung immer noch aufweist. Basis der Vfl. wie bei chloros f. sepium metallischgrün glänzend. Hil. bräunlichschwarz, wurzelwärts etwas heller, alle Flügel, beson- ders die vorderen dicht beschuppt, unterseits ohne metallischen Glanz. Fransen nicht dunkler als die Flügel. Kopf, Thorax, Hinterleib unten grün glänzend, der Hinterleib oben stumpf grauschwarz. Fühler lang und kräftig, wie bei chloros gebildet, leicht bläulich glänzend. Die Ventralplatte des 5 wie bei chloros, bis zur Hinterleibsöffnung reichend. In dieser sieht man die unbe- wehrten Valvenenden und meist die Spitzen der dolchartigen Fort- sätze, die am ventralen Valvenrande entspringen. Die Ventral- platte des @ ist genau wie bei chloros, charakteristisch konkav ausgerandet und die ganze Vagina freilassend.

Der herauspräparierte Genitalapparat des 5 zeigt an dem Valvenunterrand den langen Chitinfortsatz, der bei chloronota deutlich länger und schlanker ist, als bei chloros, mit weniger breiter Ansatzstelle an der Valve. Der Aedoeagus ist mäßig schlank und ziemlich kurz und hat bei chloros ein Dornbüschel, bei chloronota dagegen 2 solcher Büschel, die deutlich gegen- einander abgegrenzt sind. Ich habe bisher zwischen chloros und chloronota keine Uebergänge in diesem Merkmal gefunden,

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was für die systematische Stellung der chloronota von Wichtig- keit ist. Der Uncus ist bei beiden verwandten Arten mäßig lang, der Saccus bei chloros schon stark entwickelt, aber bei chlo- ronota noch stärker, insbesondere breiter ausladend, als kahn- förmiger Vorsprung des Tegumen.

Das Verbreitungsgebiet der chloronota scheint ein eng- begrenztes zu sein. Die Mehrzahl der Stücke, die ich sah, war einfach mit „Taurus“ bezettelt, in der Staudinger-Sammlung stecken aber auch, zum Teil als „Originale“ bezeichnet, 1 5 9 von Hadjin und 1 5 29 bezettelt „Kuleck“, ebendaher 2 5 1 2 in der Sig. Osthelder. Als einziges in neuerer Zeit gefan- genes Stück lag mir ferner ein 5 aus der Sig. Daniel vor, be- zettelt „Cilic. Taurus, Bossanti, Juni 1928“. Dieses Tier weicht überdies von allen mir bekannten chloronota im äußeren Habi- tus so sehr ab, daß es ohne Genitaluntersuchung nicht hätte erkannt werden können. Der Falter hat nur 23 mm Spann- weite, ist äußerst schmaltlügelig, die Färbung der Vfl. stumpf lilabraun, die Wurzel normal grünglänzend, alle Flügel viel dünner als bei normalen Tieren beschuppt. Ob es sich hier um eine Lokalform handelt, wage ich nicht zu entscheiden, da leider nur das eine Exemplar vorliegt. Die höchst auffallende Vari- ation der sonst sehr konstanten Art mag als f. minima einen Namen erhalten.

Procris horni nov. spec.

Diese neue, in die Gruppe graeca Jord., anatolica Nik. und tenuicornis Zell.gehörige Art widme ich dem Direktor des Deutschen Entomologischen Instituts in Berlin-Dahlem, Herrn Dr. Horn, dessen Bereitwilligkeit, mir die Bestände an Procrisarten des Instituts zur Bearbeitung zu überlassen, die Art ihre Entdeckung verdankt. Das vorliegende Typenpaar aus dem Institut trägt die Bezettelung „Armenien, Korb“. Hierzu ziehe ich als Para- typen 1 5 © meiner Sammlung, leider ohne Fundort, weil sie im Habitus und Genitalapparat ganz mit den Typen überein- stimmen.

Die beiden 5 von Procris horni sind schmalflügelig, Spann- weite 22 und 23 mm, die V#l.-Os. ziemlich glänzend sattgrün gefärbt. Die Fransen dunkelbraun, daher stark von der Grund- farbe der Fl. abstechend. Hfl. schwarzbraun, Randzone kräftig beschuppt, doch wurzelwärts erheblich lichter werdend. Unter- seite aller Fl. an den Vorderrändern leicht grünlich bestäubt.

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Kopf, Thorax, Hinterleib wenig grün glänzend. Fühler lang, ähn- lich spitz endend d. h. mit 3 leicht verwachsenen Fühlerend- gliedern, wie bei graeca oder chloros und ebenfalls ziemlich kräftig gekämmt.

Die beiden 2 haben 22 bezw. 19 mm Spannweite. Die Vfl. sind ebenfalls schön grün gefärbt mit mäßigem optischen: Glanz, doch die Hfl. auch in der Randzone durchsichtiger als beim 5, die Fransen dunkel dagegen kontrastierend. Fühler kräftig und lang, nicht sehr deutlich sägezähnig, von denen der graeca- 9 nicht verschieden.

Die Ventralplatte des o’ ist etwas weniger über die Hinter- leibsöffnung vorgezogen als bei graeca, auch nicht so schlank und nicht so stark eingekerbt, beim 9 ist sie wie bei graeca, d. h. die Vagina nur halbbedeckend, konkav ausgerandet und frei von Haaren oder Schuppen, stark braungelb glänzend.

Der Genitalappärat des 9’ ist wesentlich von graeca und anatolica verschieden. Valven wie bei letzterer ohne Dorn oder Zahn, die analen Begrenzungswinkel etwas abgerundet. Der Aedoeagus hat einen kräftigen geraden und im analen Teil einen kurzen, stark krallenförmig gebogenen Dorn, während graeca ein charakteristisches Dornbüschel und anatolica einen oder zwei sehr dünne, spitze und gerade Dorne hat. Der Uncus ist mäßig lang und stark, der Saccus, wie bei graeca mächtig entwickelt.

Holo- und Allotype im Entomologischen Institut der Biolo- sischen Reichsanstalt, Berlin-Dahlem, 15 © -Paratype in coll. m.

Procris syriaca nov. spec.

Seit längerer Zeit besitze ich aus der Sammlung des ver- storbenen Rektors Eichhorn-Fellhammer 2 Procris-g', bezettelt „Bithynien 1907", die ich zunächt für tenuicornis Zell., später für graeca Jord. hielt. Eine vergleichende Genitaluntersuchung ergab dann aber, daß beide Tiere mit fenuicornis nichts zu tun haben aber auch von graeca zwar nur wenig, aber doch deut- lich abweichen. Zu gleicher Zeit sandte mir Herr Naufock- Linz die Genitalzeichnung eines Tieres aus Syrien, das er als fragliche Rasse von graeca ansprach. Diese Zeichnung stimmte mit dem Genital meiner Tiere ganz genau überein. Weiterhin erhielt ich dann ebenfalls von Herrn Naufock Procris-Genital- zeichnungen, die von Agenjo im Zoolg. Museum Madrid an- gefertigt waren, darunter die ‚als obscura Zell. signierte Zeich- nung eines ebenfalls syrischen Tieres, die ebenfalls mit meinen

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Präparaten ganz übereinstimmte. Schließlich stieß ich beim Durch- arbeiten der Procris-Arten der Püngelersammlung auf ein 5, be- zettelt „Palästina, 21.4. 1930, leg. Amsel“ und ein 9 bezettelt „Zwischen Jerusalem und Jerichow 24. 3. 92", von denen das J- Präparat ebenfalls vollständig dem meiner Stücke entsprach. Da ich andererseits bei Untersuchung von Procris graeca aus dem ganzen großen Verbreitungsgebiet dieser Art (Ungarn, Bal- kanhalbinsel, Südrußland, Kleinasien bis zum Taurus, Armenien und Persien bis zum Elbursgebirge) niemals ein auch dem Genital nach nicht ganz eindeutig zu bestimmendes Tier antraf, bin ich überzeugt, daß bei den fraglichen Tieren eine gute neue Art vorliegt, die in Syrien und Palästina Procris graeca, die dort nicht vorzukornmen scheint, vertritt. Dem steht auch nicht der angebliche Fundort „Bithynien“ meiner Stücke entgegen, denn ich besitze aus der Sammlung Eichhorn mit der gleichen hand- schriftlichen Bezettelung andere Falter, deren Fundort mit Sicher- heit ungenau oder falsch ist, so daß dies wahrscheinlich auch für die beiden Procris zutrifft und diese nicht aus Bithynien sondern aus Syrien stammen.

Die neue Procris syriaca beschreibe ich im Vergleich mit der ihr nächstverwandten graeca Jord. wie folgt:

Größe des fd 22—23 mm, des einzigen © 21 mm Spann- weite. Vfl. schmal, gestreckt, beim 9 etwas breiter, rundlicher, oseits grün öder spangrün, nur an der Wurzel mit starkem op- 'tischem Glanz. Hfl. wurzelwärts heller, im ganzen alle Fl. etwas weniger dicht beschuppt als bei graeca, besonders auch ist der Analwinkel der hinteren heller als bei graeca, useits ohne grüne Bestäubung. Kopf, Thorax, Hinterleib mäßig grün glänzend. Fühler des 5 ganz ähnlich denen von graeca, doch scheinen sie mir etwas stumpfer zu enden, immerhin aber nicht so stumpf wie bei anatolica, 'die letzten A—5 Glieder sind ver- wachsen bezw. ist der Fühlerschaft etwas kolbig endend und die letzten Glieder sind gesägt. Die Q -Fühler wie bei graeca mäßig stark sägezähnig, ziemlich kräftig.

Ventralplatte des 5 breiter als bei graeca oder fenuicornis, ebenfalls wie bei diesen Arten stark über die Hinterleibsöfinung vorgezogen und etwas eingekerbt, doch nicht wie bei graeca der vorgezogene chitinisierte Teil beiderseits von einer nicht chitinisierten ganz schmalen Zone eingefaßt. Ventralplatte des wie bei graeca, die Vagina nur halbbedeckend, konkav ausge- randet.

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Valve ohne deutlichen Zahn am ventralen Ende, wie ihn graeca hat, statt dessen nur ein schwacher Vorsprung, fast der ganze ventrale Valvenrand gezähnelt, etwa in der Mitte des Unterrandes springt diese Zähnelung leicht vor. Bei graeca ist dieser Rand nur in der analen Hälfte deutlich gezähnelt und springt dann in der Mitte zu einer charakteristischen, breit an- gesetzten Spitze vor, auch ist am Valvenende ein Zahn deutlich ausgebildet. Der Aedoeagus ist bei syriacas wie bei graeca ge- formt und auch mit einem-Dornbüschel versehen. Uncus eben- falls wie bei graeca ziemlich lang und schlank. Auch der Sac- cus ist wie bei dieser Art, kräftig entwickelt.

Procris graeca') ssp. sultana nov. ssp.

Von der vorwiegend europäischen graeca Jord. möchte ich an dieser Stelle nur eine neue Unterart beschreiben, die mir aus dem südlichen Anatolien in mehreren ganz übereinstimmen- den Stücken von Konia und Akschehir vorliegt.

Die neue Unterart ist kleiner als graeca, Spannweite der Jg i8 und 21 mm, der © 20—21 mm. Die Tiere sind zarter als die Stammform, dünner beschuppt, vor allem die Hil. durch- scheinender, das Grün der Vfl. blasser. Fühlerbildung, Ventral- platte und Genitalapparat wurden bereits bei Pr. syriaca be- sprochen, sie sind genau wie bei der Stammform, von der mir die Type aus Morea vorlag.

Holo- und Allotype der ssp. sultana sowie 1 &'-Paratype, bezettelt „Ak-chehir, 1000-1500 m, 20.6. 34“ in coll. Daniel, 1 5-Paratype von Konia. leg. Korb, in der Sig. Osthelder, 1 2 - Paratype ebendaher in der Püngeler-Sammlung des Zool. Mus. - Berlin und schließlich 1 ganz übereinstimmendes ® ohne Fund- ortzettel in coll. m.

Procris anatolica Nfck. (=levantina Jord.). 1929 beschrieb Naufock (7) die Procris anatolica nach Stücken aus Anatolien und Syrien. Ich begnüge mich hier im wesentlichen mit einem Hinweis auf die sehr klare und ein-

1) Procris graeca ist dieselbe Art, welche von älteren Autoren allge- mein als ienuicornis Zell. bezeichnet wurde und in Sammlungen meist aus Ungarn vertreten ist. Die echte tenuicornis ist aber, worauf mich Naufock erstmalig aufmerksam machte, artverschieden von graeca und in ihrer Ver- breitung auf Sizilien beschränkt. Nur in der zu ihr gehörigen Unterart Zuratii Bart. kommt sie auch in Unter- und Mittelitalien vor. minutissima Obthr., welcheReißim Seitz-Supplement noch als Unterart zu Zenuicornis stellt, hat mit dieser oder verwandten Arten nicht das geringste zu tun, sondern gehört zu algirica Rthsch., die ich wieder als artgleich mit orana Aust. anspreche.

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gehende Darstellung dieser neuen Art durch ihren Autor. Sie steht graeca Jord. in ihrem äußeren Habitus ziemlich nahe, doch enden die Fühler stumpfer, die letzten 3—4 Glieder sind deut- lich verwachsen. Die Valven sind abgestutzt, ohne Bewehrung, Aedoeagus mit dünnem, sehr spitzem, geradem Dorn, der auch doppelt ausgebildet sein kann. Die J-Ventralplatte ist weit über die Hinterleibsöffnung vorgezogen und eingekerbt, doch nicht, wie bei graeca, beiderseits schmal durch einen hellen, nicht chitinisierten Rand begrenzt. Die Ventralplatte des 9 ist ganz leicht konkav und reicht fast bis zum Ovipositor.

Ich fand, daß manche Stücke von anatolica, besonders 9, nicht ganz leicht von Pr. obscura Zell., die das gleiche Gebiet bewohnt, zu unterscheiden sind. Als Unterschiede beider Arten sehe ich an die bei anatolica etwas konkave Ventralplatte des Q, die bei obscura gerade ist, ferner die bei obscura ganz anders geformte nicht vorgezogene J-Ventralplatte, die bei anatolica in ganzer Länge fast gleich dicken Fühler, die beim Q von obscura gegen das Ende zu deutlich dicker werden, auch meist länger sind und beim 5 9 verwachsene Endglieder haben und schließlich die bei anatolica, ich möchte sagen, trüb- glasig beschuppten Hil., die bei obscura, besonders in der Außenrandzone dichter beschuppt und daher dunkler sind. Auch sind die Vfl. bei anatolica oft stumpfer grün als bei obscura und die Flügelwurzel ist bei ersterer, besonders wohl älteren Stücken, meist etwas kupferig braun.

1931 beschrieb Jordan (8) eine Procris levantina und gab als Herkunft seiner neuen Art ebenfalls Syrien, ferner auch noch Cypern an. Die Beschreibung und die beigegebenen Val- venzeichnungen, leider wird die Struktur des Aedoeagus nicht erwähnt —. lassen unschwer erkennen, daß es sich hier nur um die Pr. anatolica handelt, so daß levantina als Synonym zu anatolica treten muß.

Gleichfalls als zu anatolica gehörig sehe ich die von Nau- fock 1935 beschriebene Procris pieifferi (9) an. Sie unter- scheidet sich von ersterer nach den Typen, die ich sah, nur durch geringere Größe, schmälere Vfl., zarteren Fühlerbau und besonders durch auffallend dünn beschuppte, fast glasklare Hil. Die als Artwertmerkmal vom Autor hervorgehobene doppelte Ausbildung des Aedoeagus-Dorns findet sich nach meinen Be- obachtungen auch gelegentlich bei sicheren anatolica-Stücken. Der zweite Dorn ist somit wohl nur als accessorisches Merkmal

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zu werten. Auch bei statices L., cirtana Luc., alpina Alb., cog- nata Rmb., fand ich gelegentlich solche überzählige Dorne. Weitere Genitalunterschiede zwischen anatolica und pfeifferi sind nicht vorhanden. Hinsichtlich der äußeren Unterscheidungs- merkmale liegen mir Uebergangsstücke von anatolica zu pfeifferi aus Syrien und Palästina in Anzahl vor. Der Form pfeifferi bleibt dennoch der Rang einer guten Unterart. Sie ist be- schrieben nach 2 J’ 1 © von Marasch, Nordsyrien.

Procris subtristis Stgr.

Als Typen stecken in der Staudinger-Sammlung 3 5, 22 von Namangan. Die Serie ist einheitlich. Sowohl der Autor wie Jordan im „Seitz“ sehen die Form als gute eigene Art an, was zutrefiend ist. Ich wiederhole und ergänze Staudingers Beschreibung der subtristis.

Spannweite der 5 27—29 mm, die der 2 26 mm. Sehr robust gebaute Falter mit schmalen Fl., die vorderen mit ziem- lich spitzem Apex, tief schwärzlichgrün, bei den © fast schwarz- blau, gegen den Außenrand ganz schwarz werdend. Die Fransen stechen von der dunklen Grundfarve nicht ab. Optischer Glanz ganz gering, nur an der Wurzel stark. Hil. dunkel schwarzbraun, alle Fl. sehr dicht beschuppt. Unterseite längs der Flügelvorder- ränder etwas blaugrün bestäubt. Kopf, Thorax und Hinterleib oben wenig grün, letzterer unten stärker glänzend. Fühler des o lang und dick, stumpf endend, Fühlerschaft bei beiden Ge- schlechtern gegen das Ende zu verdickt, Kammzähne des 5 kräftig entwickelt, anliegend, die letzten 4 Glieder nur gezähnt bezw. verwachsen. Fühler des © ähnlich denen von manni Led., nur gegen das Ende zu deutlicher gesägt.

Die Ventralplatte des 5 erreicht nicht das Hinterleibsende sondern läßt vor diesem eine breite helle, nicht chitinisierte Zone, Die Hinterleibsöffnung ist im normalen Zustande ziemlich klein, oval geformt, in ihr sieht man oben das schmale dorsale Ende der Valven und unten mehr oder weniger, meist aber nur ganz wenig die Spitzen des vorgezogenen ventralen Valvenendes. Die Ventralplatte des © ist grade abgegrenzt, sie erreicht den langen und schmalen Ovipositor, was mir für diese Art charak. teristisch erscheint.

Der herauspräparierte Genitalapparat zeigt die Valven außer- ordentlich charakteristisch geformt, sehr breit, zwischen dem breit vorgezogenem dorsalen Ende und dem ebenfalls vorgezo-

98

genen aber in eine Spitze auslaufendem ventralen Ende eine mehr oder weniger tiefe Einbuchtung, worauf Jordan schon im „Seitz“ hinweist. Der Aedoeagus ist mit je einem fast geraden Dorn im analen und oralen Teil versehen, neben dem analen ein krallenförmig gebogener dritter Dorn, der einen charakte- ristischen Chitinschweif oralwärts entsendet. Uncus ziemlich lang und dünn, Saccus kaum entwickelt.

(Schluß folgt.)

| Literatur:

. B. Alberti, Eine neue alpine Procris-Art, Procris alpina nov. spec., Ent. Ztschr. 50, 1937.

. B. Alberti, Eine für Deutschland neue Zygaenide, Procris cognata Rmbr. aus Thüringen, Ent. Ztschr. 50, 1937.

. Staudinger, Zentralasiatische Lepidopteren, Stett. Ent. Ztg. 48, 1887,

. Staudinger, Versuch einer Monographie der Gattung Procris, Stett, Ent. Ztg. 1862. -

.W. Forster, Beitrag zur Systematik des Tribus Lycaenini, Dissert. München, Mitt. Münchn. Ent. Ges. 26, 1936.

. Staudinger, Beitrag zur Lepidopterenfauna Griechenlands, Hor. Soc. Ent. Ross. 7, 1870.

7. Naufock, Procris anatolica nov. sp., Mitt. Münch. Ent. Ges. 19. 1929. 8. Jordan, Two new Zygaenidae, Nov. Zool. 36, 1931. 9, Naufock, Procris pfeifferi nov. sp.. Mitt. Münch. Ent. Ges. 25, 1935.

10. il

12:

Zeller, Isis 1847,

Püngeler, Neue palaearktische Macrolepidopteren, Dtsch. Ent. Ztschr. Iris 28, 1914.

Naufock, Procris predotae n. spec. im Vergleich mit Pr. pruni Schiff. und amasina H.-S., Ztschr. Oesterr. Ent. Ver. Wien 15, 1930.

93

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Taiel III.

Figur

. Metoponrhis n. sp. anartoides Warnecke.

. Apisa n. sp. arabica Warnecke.

. Amata (Syntomis) n. sp. aurantiaca Warnecke. Hypotache n. sp. Boursini Warnecke. Aegocera brevivitta Hampson.

Hypoglaucitis n. sp. triangularis Warnecke. Cossus irani Daniel, Holotype.

. Cossus irani Daniel, Allotype.

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. Catopta kendevanensis Daniel, Holotype.

Tafel III

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIl (1937)

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. Chrysoph. caspius evansi Nic. 5’ Sebak-Tal.

Erklärung zu Taiel IV.

. candalus nuksani Forst. 5’ Paratype, Nuksan-Paß. . candalus nuksani Forst. 5’ Holotype. Nuksan-Paß, . candalus nuksani Forst. 5 Allotype. Nuksan-Paß. . sarta sartoides Swh. 9’ Chodja Mahomed-Gebirge.

sarta sarloides Swh. 5 Chodja Mahomed-Gebirge.

. sarta sartoides Swh. Chodja Mahomed-Gebirge. . sarta sartoides Swh. 2 Chodja Mahomed-Gebirge. . pulchra Shelj. / Nuksan-Pab.

. sieversi felicia Evans 5% Chodja Mahomed-Gebirge, . sieversi felicia Evans © Chodja Mahomed-Gebirge. . hunza Gr. Grsh. 5 Paghman-Berge.

. Lyc. . omphisa chitralensis Tytl. 5’ Nuksan-Paß. .‚ omphisa chitcalensis Tytl. 2 Nuksan-Paß. . Lyc.

hunza Gr. Grsh. © Paghman-Berge.

+

christophi samudra Moore 9’ Nuksan-Paß.

. christophi samudra Moorc © Sebak-Tal.

. icarus persica Bien. %' Paghman-Berge.

.„ icarus persica Bien. Nuksan-Paß.

. icarus persica Bien. 5%' Buchara, Kurgan tjube. 12. IV, 34.

.‚ icarus persica Bien. X Buchara, Kurgan tjube, 16, IV. 34.

.„ icarus persica Bien. Buchara, Kurgan tjube. 30, V. 34. icarus persica Bien. © Buchara, Kurgan tjube. 15,VlI. 34. icarus persica Bien. 5‘ Buchara, Kursan tjube. 9. VII. 34. icarus persica Bien. @ DBuchara, Kurgan tjube, 15. VI. 34.

icarus persica Bien. Buchara, Kurgan tjube. 10. IX. 34. icarus persica Bien. Buchara, Kurgan tjube. 10, IX. 34. iris ashretha Evans. Sebak-Tal.

pheretiades andarabi Forst. 9’ Holotype, Andarab,.

pheretiades andarabi Forst. © Allotype. Andarab,

00

Taiel IV

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVII. (1937)

SI Gura 2

>

Erklärung zu Taiel V.

Wie Tafel III. Unterseiten.

Taiel V

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVII. (1937)

Ausgegeben am 15. II. 1938,

Albert Naufock zum Gedächtnis.

Am 8. Mai v. Jrs. starb zu Linz a. Donau für alle, die ihn kannten, völlig unerwartet Albert Nauiock im 58. Lebensjahre. Für die Lepidopterologie bedeutet sein Tod einen schweren Verlust. Vielen Fachgenossen war Naufocks Name nicht ge- läufig, denn er war ein Forscher, der mehr im Stillen und in engeren Kreisen wirkte. Hier aber entfaltete er seine volle Arbeitskraft und Liebe zu seinem Fach und wandte sie solchen Fragen zu, die nur durch zähes, emsiges Studium einer Klärung entgegengebracht werden konnten. So hatte sich Naufock schon frühzeitig auf Anraten von Prof. Rebel als Spezialgebiet die Systematik der Zygaenidengattung Procris auserwählt. Was kein geringerer als Dr. Staudinger schon in einem monographischen Versuch zu fördern sich bemüht hatte und was nach ihm Dr. K. Jordan ohne endgültigen Erfolg weiter bearbeitete, brachte er rein methodisch zur Lösung uud stellte damit die Systematik der Gattung Procris endlich auf eine gesicherte Grundlage. Mit ganz unzulänglichen Hilfsmitteln es stand ihm bis kurz vor seinem Tode nicht einmal ein Mikroskop zur Verfügung wußte er alle präparativen Schwierigkeiten zu überwinden und bewundernswert saubere Genitalpräparate als notwendigste Grundlage aller Arbeiten anzufertigen und auszuwerten. Nicht weniger als 8 neue Procris-Arten waren das Ergebnis seiner Studien. Mitten aus der Bearbeitung ständig neuer Entdeckungen hat ihn der Tod gerissen.

Dem Verfasser dieser Zeilen war es nicht vergönnt, Nau- fock persönlich zu kennen, aber ein Zufall wollte es, daß ich vor 2 Jahren brieflich mit ihm in Fühlung kam, als ich mich

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIl. H.3, 12,408

dem gleichen Spezialgebiet ohne Kenntnis seiner Arbeiten zu- wenden wollte. Und hier ist es bezeichnend für seine mensch- liche Seite, seine Sachlichkeit und die strenge Wissenschaftlich- keit seiner Denkungsart, daß er mir von sich aus sofort und freudig das Angebot gemeinsamen Arbeitens machte. Dieses Angebot führte dann in der Folge zu einem überaus regen, von freundschaftlichen Empfindungen getragenen Briefwechsel. Den ganzen Schatz seiner Erfahrungen stellte er darin in un- eigennützigster Weise zur Verfügung und fast schicksalhaft muß es anmuten, daß er in dem Augenblick abberufen wurde, als alle laufenden Fragen geklärt waren. Sein Wunsch, den er einmal in einem Briefe zum Ausdruck brachte, wie sehr es ihn freuen würde, wenn seine mühsam errungenen Erfahrungen nicht nutzlos wieder vergingen, sondern wenn er sie weiter- geben könne, war damit voll und ganz in Erfüllung gegangen. Und auch seine wertvolle Sammlung, die sich das Wiener Museum gesichert hat, wird weiter der wissenschaftlichen Arbeit und Erkenntnis zur Verfügung stehen.

B. Albert h. Merseburg.

104

Faunula dolomitana.

Die Mikrolepidopteren. Von Dr. Karl Schawerda, Wien,

Diese kleine Arbeit ist die Fortsetzung und zugleich der Schluß meiner Faunula dolomitana, die in den Mitteilungen der Münchener Entomologischen Gesellschaft (1924, Nr. 6-12) er- schien.

In den Jahren 1907 bis 1911 verbrachte ich meinen Urlaub von Ende Juni bis Ende August in Sankt Ulrich im Grödner- ta. Von Waidbruck im Eisacktal bis hinauf ins Hochgebirge (siehe meine oben zitierte Arbeit) habe ich diese herrliche Alpenwelt durchstreift, nicht ahnend, daß mein Sohn Erich, der mich damals öfters begleitete, sechs Jahre darauf nicht weit davon im Kampfe für sein Vaterland sein junges Leben lassen würde.

Ich habe seiner Zeit über 670 Arten von Makrolepidopteren angeführt. Seitdem (1925) hat Kitschelt seine Arbeit über die Großschmetterlinge Südtirols geschrieben. Daß er darin alle Rassen (und auch die benannten Abarten) absichtlich igno- riert, ist ein Fehler von Kitschelts „Zusammenstellung der in Südtirol beobachteten Großschmetterlinge“. Besonders das Weglassen von Lokalrassen wie z. B. Melitaea phoebe kojos Fruhst. und Melitaea dejone phaisana Fruhst., der Erebia pronoe gardeina Schaw. und anderer ist zu bedauern. Die rosafarbige Calymnia pyralina arnoi Schaw. hat sich als aus- gesprochene gute Rasse herausgestellt. Auffallend ist es auch, daß Kitschelt meine Faunula dolomitana auf Seite XI (Literatur-Uebersicht) nicht erwähnte und von meinen 670 Arten nur einige wenige zitierte. Seine Angaben über Dolomitenfunde sind nicht sehr zahlreich, weil er aus unbegreiflichen Gründen über 600 meiner Dolomitenfundorte ignorierte, so daß manch-

375108

mal auch Arten ohne jede Fundortangabe aus den Dolomiten oder nur mit einer oder zwei vorkommen, während die Angaben über Funde z.B. im Etschtal sehr ausgiebig registriert werden. So ist diese so umfangreiche Arbeit gerade für die Dolomiten nicht zu gebrauchen und bedarf zur Ergänzung meiner Faunula dolomitana. Die Kleinschmetterlinge sind nicht angeführt.

Im Ganzen sind folgend von mir 265 Mikrolepidopteren-Arten angegeben. Einige wurden 1898, 1904 und 1913 im Grödnertale von Herrn Hofrat Johann Prinz gesammelt, einige von Herrn Ingenieur Kitschelt, was bei jeder Art erwähnt ist. Alle auch nur im Geringsten schwer zu determinierenden Arten sahen Herr Dr. Rebel, Dr. Zerny und Graf Hartig. Letzterer weil ihn die Falter für seine größere, demnächst zu erwartende Arbeit inter- essierten.

Bemerkenswert sind Crambus languidellus Z., Crambus biar- micus Tgstr., Crambus maculalis Zett., Pterophorus henıgianus Z., Coleopharia aeripennis Hein., Wck., Bankesia alpestrella Hein. und Narycia astrella H.-S.

Neubeschrieben erscheint Pyrausta uliginosalis immacu- lata. Mit den 670 Makrolepidopteren sind es im ganzen 935 Arten.

PYRALIDAE.

Aphomia sociella L. Waidbruck, St. Ulrich.

A. mellonella L. 6.VIl. Waidbruck.

Crambus coulonellus Dup. 22. VII. Col Rodella, 24. VII. Cam- polungo, jenseits des Grödner Joches, 31. VII. Tschier Spitzen.

. tristellus F. Waidbruck, 7. VII. St. Ulrich. Die ab. cul- mellus Hb. Waidbruck. Die ab. paleellus Hb. Waidbruck, 7.VIIL. St. Ulrich.

luteellus Schiff. VII. St. Ulrich.

. perlellus Sc. Waidbruck, St. Ulrich. Die Form warring- tonellus S.-H. 24. VIL Campolungo.

. rostellus Lah. Grödner Joch. Prinz legit.

. saxonellus Z.K. Waidbruck. radiellus Hb. 22. VII. Col Rodella.

. languidellus Z. Sella-Joch. Prinz legit.

. pyramidellus Tr. 24. VII. Campolungo, Regensburger Hütte, 20. VIII. Tschier Spitzen.

106

QM

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. conchellus Schiff. 24. VL, 2.VII. Schlern, 8. VII. Fedaja-

Paß.

. myellus Hb. Waidbruck.

. speculalis Hb. St. Ulrich, 24. VIL Campolungo.

. lJuctiierellus Hb. VII. Schlern.

. falsellus Schiff. 29. VII. Waidbruck, Grödner Tal.

maculalis Zett. VII. Regensburger Hütte.

biarmicus Tgstr. Sella-Gruppe. 2000 m. 13. VII. Prinz

legit.

hortuellus Hb. Waidbruck, St. Ulrich, 1. VIL, Paneveggio.

. culmellus L. St. Ulrich.

. dumetellus Hb. 24.VI. St. Ulrich, 3. VI. Kuka-Sattel bei St. Ulrich, 24. VIL. Campolungo, 29. VIL. Confinboden am Fuße des Langkofels.

C. pratellus L. Waidbruck, St. Ulrich. Die dunklere var. alti- volens Schaw. am 25. VI. in St. Ulrich, 1. VII. Ratzes, 15. VII. Raschötz (Berg bei St. Ulrich), Schlern.

C. ericellus L. Raschötz. Prinz legit.

C. pascuellus L. 1. VIl. Seiser Alpe, 21. VIl. Regensburger Hütte.

Platytes cerusellus Schiff. 24.VL St. Ulrich.

Homaeosoma sinuella FL. Waidbruck.

Ancylosis cinnamomella Dup. Waidbruck.

Pempelia dilutella Hb. Waidbruck.

P. ornatella Schiff. 1. VII. St. Ulrich, 21. VIL. Regensburger Hütte, Wolkenstein. |

Asarta aethiopella Dup. VII. St. Ulrich, 22. VIL. Col Rodella.

Hypochalcia ahenella Hb. 30. VII. St. Ulrich, 26. VI. Grödner Joch, Regensburger Hütte.

H. shiliani Stgr. Ein 5 aus Waidbruck und 1 9 aus St. Ulrich wurden von Prof. Rebel bestimmt.

Epischnia prodromella Hb. Waidbruck.

Catastia marginea v. auriciliella Hb. 21. VI. Regensburger Hütte, 28. VII. Sella-Joch.

Selagia spadicella Hb. Waidbruck.

S. argyrella F. Waidbruck.

Salebria palumbella S.V. Waidbruck. 21.VIl. Große Exem- plare von der Regensburger Hütte.

S. semirubella und sanguinella Hb. Waidbruck.

S. faecella Z. Waidbruck.

Dioryctria abietella F. Waidbruck.

oe Golerelee ©

107

Trachonitis cristella Hb. 14.V. Waidbruck.

Brephia compositella Tr. Waidbruck.

Phycita meliella Mn. Waidbruck. Mit stark geschwärzter Vfl.-Basis.

Rhodophaea suavella Led. Waidbruck.

Endotricha ilammealis Schiff. Waidbruck.

Aslossa pinguinalis L. 21. VL Waidbruck, VIL St. Ulrich.

Hypsopysia costalis FE Waidbruck.

Pyralis iarinalis L. St. Ulrich.

P. regalis Schiff. Waidbruck.

Herculia glaucinalis Schiff. Waidbruck.

Actenia brunnealis Tr. Waidbruck.

Nymphula nymphaeata L. Waidbruck.

Stenia punctalis Schiff. Waidbruck.

Perinephela lancealis Schiff. 28.V. Waidbruck.

Psamotis hyalinalis Hb. VII. St. Ulrich.

Eurrhypara urticata L. Waidbruck.

Scoparia centuriella Schiff. 1. VI. Panevegsgio.

S. zelleri Wck. 2.VIl. St. Ulrich.

S. ambignalis var. ulmelia Knaggs. St. Ulrich, Prinz legit.

S. basistrigalis Knaggs. Waidbruck.

S. sudetica Z. Vajolet-Hütte, 5. VII. Seiser Alpe.

S. murana Curt. 24.VI. St. Ulrich.

S. crataegella Hb. Waidbruck.

Sylepta ruralis Sc. Waidbruck.

Orenaia alpestralis F. 15. VII. Raschötz, VII. Regensburger Hütte, VIL Grödner Joch, 10. VII. Seila-Joch.

Evergestis sophialis F. 1. VII. St. Ulrich.

E. extimalis Sc. 23.V. Waidbruck.

Nomophila noctuella Schiff. Waidbruck.

Phlyctaenodes verticalisL. VII. Waidbruck, 24. VI. St. Ulrich.

P. virescalis Gn. 26. Vi, 2. VII. Waidbruck.

P. sticticalis L. Waidbruck.

Diasema litterata Sc. Waidbruck, 1. VII. Panevegsio.

Cynaeda dentalis Schiff. Waidbruck. '

Titanio schrankiana Hoch. 15. VIL Raschötz, VII. Regens- burger Hütte, 8. VII. Fedaja-Paß.

T. phrygialis Hb. VII St. Ulrich, Regensburger Hütte, Sella- Joch, Col Rodella, Schlern, Fedaja-Paß, 1. VII. Paneveggio, Kölner Hütte, 3. VIL. Falzarego.

Metasia ophialis Tr. 8. VIL Waidbruck.

108

Pionea pandalis Hb. Waidbruck, VIL St. Ulrich.

ao) \a= BORD FUBES ER: FORDERT achhnehis) ae sen

ne) nis)

P.

P:

. elutalis Schiff. St. Ulrich, Prinz lesit.

. prunalis Schiff. 7. VIIL St. Ulrich.

. oriicalis Schiff. 1. VIL, 30. VI. Waidbruck, St. Ulrich. rubiginalis Hb. Waidbruck.

. lutealis Hb. Waidbruck.

nebulalis Hb. St. Ulrich, Kuka-Sattel, 21. VIl. Regensburger Hütte, 3. VII. Lusia-Paß.

. decrepitalis H.-S. 2. VII St. Ulrich, 8. VIL. Fedaja.

olivalis Schiff. Waidbruck, 21. VII. Regensburger Hütte.

yrausta terrealis Tr. Waidbruck, St. Ulrich. . Zuscalis Schiff. Waidbruck.

sambucalis Schiff. Waidbruck, VIL St. Ulrich.

. repandalis Schiff. 8. VII. Waidbruck. ilavalis Schiff. VII St. Ulrich, VII. Lusia-Paß. . aerealis var. opacalis Hb. VII. St. Ulrich, 27. VL Regens-

burger Hütte, VII. Grödner Joch, 26. VII. Campolungo.

. austriacalis H.-S. Grödner Joch. Prinz legit. uliginosalis Steph. VII. St. Ulrich, 23. VII. Grödner Joch,

21. VIL Regensburger Hütte, Sella-Joch. Zwei aberrative oJ, die oberseits keine Spur eines lichten Fleckes in den gleichmäßig dunklen Vorderilügeln haben. Ab. nova imma- culata. 24. VII. Campolungo.

. nubilalis Hb. 8. VII. Waidbruck. . diifusalis Gn. Waidbruck. . rhododendralis Dup. 15. VII. Raschötz, Regensburger Hütte,

24. VII. Campolungo, Grödner Joch, 2. VII. Schlern, Lusia- Paß.

. cespitalis Schiff. Waidbruck. Die var. intermedialis Dup.

St. Ulrich, 29. VL. Confinboden.

. purpuralis L. Die var. chermesinalis Gn. und die var. ostri-

nalis Hb. in Waidbruck.

. nigralis F, VII. St. Ulrich. Das Belegstück fehlt in meiner

Sammlung. cingulata L. 7. VII. 7. VII St. Ulrich, 2. VII. Kölner Hütte, 3, VIL Kuka-Sattel. Die var. viftalis Lah. Waidbruck. funebris Ström. ab. trigutta Esp. 1. VIL. St. Ulrich.

Heliothela atralis Hb. 7. VIIL St. Ulrich, Tierser Tal, 15. IV.

Kitschelt legit.

109

PTEROPHORIDAE. Platyptilia gonodactyla Schiff. 2. VII. St. Ulrich, 1. VIl. Pane-

veggio.

P. tesseradactyla L. VII. St. Ulrich.

P. acanthodactyla Hb. St. Ulrich, VII. Lusia-Paß.

P. cosmodactyla Hb. 5. VII. Seiser Alpe.

Alucita tetradactyla L. 2. VII. St. Ulrich, 24. VIl. Campolungo, 30. VIII. Tschier Spitzen.

Pterphorus lienigianus Z. Waidbruck. Rebel vidit. .

P. tephradactylus Hb. VI. St. Ulrich.

P. carphodactylus Hb. 24.VI. St. Ulrich.

Stenoptilia coprodactyla Z. 2.VIl. St. Ulrich, Wolkenstein, Grödner Joch, 30. VIIL Tschier Spitzen.

S. bipunctidactyla var. plagiodactyla Stt. VII. St. Ulrich.

TORTRICIDAE.

Acalla emargana var. caudana F. St. Ulrich, Prinz legit.

Amphisa gerningana S.V. VII Vajolet-Hütte.

Dichelia $6nomana Cl. VII. St. Ulrich.

Cacoecia podana Sc. Waidbruck.

C. sorbiana Hb. Waidbruck.

C. strigana Hb. 24. VII St. Ulrich.

Pandemis ribeana Hb. VII. St. Ulrich.

Eulia rigana var. monticolana Frey VII. St. Ulrich, 22. VII. Col Rodella, 8. VII. Falzarego, 24. VII. Campolungo, VII. Lusia- Paß.

E. ministrana L. St. Ulrich, 1. VIL Paneveggio.

Tortrix bergmanniana L. VII. St. Ulrich.

T. iorsterana F. VII St. Ulrich, Lusia-Paß.

T. rogana Gn. 24. VI. St. Ulrich, 5. VII. Seiser Alpe.

Cnephasia osseana Sc. VII. Wolkenstein.

C. argentana Cl. 24. VI St. Ulrich, Regensburger Hütte. 29.VIl.

C. pentziana ab. bellana Curt. 8. VII. Fedaja-Paß.

C. wahlbomiana L. 5.VIl. Seiser Alpe, 3. VIl. Kölner Hütte, var. alticolana H.-S. 1.VIl. Paneveggio, 22. VIL Col Rodella.

C. incertana var. minorana H.-S. VII. Wolkenstein.

Sphaleroptera alpicolana Hb. VII. Vajolet-Hütte.

Anisotaenia rectifasciana Hw. 1. VII. Paneveggio, 4. VII. Wol- kenstein.

110

Conchylis dubitana Hb. 24. VI. St. Ulrich.

C. rutilana Hb. (= roridana Mn.) VU. Regensburger Hütte, 18. VIIL. Raschötz.

C. aurofasciana Mn. 3. VII. Zwischen Karer See und Kölner Hütte, 30. VIIL. Tschier Spitzen.

C. aleella Schultze. VII. Regensburger Hütte.

C. hartmanniana Cl. VII St. Ulrich.

C. badiana Hb. 28.VI., 6. VII. St. Ulrich, 5. VII. Seiser Alpe.

C. ciliella Hb. Ein großes Exemplar. VII. Regensburger Hütte-

Euxanthis zoegana L. VII. St. Ulrich.

Evetria pinivorana Z. 21. VIL Regensburger Hütte,

Olethreutes salicella L. VII. St. Ulrich.

. sauciana Hb. 22. VII. Col Rodella.

. betulaetana Hw. Waidbruck.

. ochroleucana Hb. Waidbruck.

. pruniana Hb. 18. VII St. Ulrich, Raschötz.

. mygindana Schiff. 15. VL Schlern. Kitschelt legit.

. rufana Sc. und ab. purpurana Hw. 1. VII. St. Ulrich, 15. VII. Raschötz.

. striana Schiff. St. Ulrich.

. metallicana Hb. var. irrieuana H.-S. 3.VIL. Karer See, VII Sella-Joch, 22. VII. Col Rodella, 24. VIl. Campolungo, 5.VIl. Seiser Alpe.

. palustrana Z. 5.ViIL Seiser Alpe.

schulziana F. 22.VII. Col Rodella, Sella-Joch, 3. VIL. Karer

See.

. rivulana Sc. 5.VII. Seiser Alpe.

. urticana Hb. St. Ulrich.

. lJacunana Dup. 1.VIl. St. Ulrich, 1. VII. Paneveggio.

. cespitana Hb. St. Ulrich.

. bipunctana F. 22.VIl. Col Rodella.

. charpentierana Hb. 24.VL St. Ulrich, 3. VII. Karer See, 22.VIL. Col Rodella, 24. VII. Campolungo, 24. VII. Grödner Joch, 30. VII. Tschier Spitzen.

O. hercyniana Tr. 30. VII. Tschier Spitzen, Fedaja.

Steganoptycha nigromaculana Hw. 1. VII. Paneveggio.

. nanana Tr. VII. St. Ulrich.

. fractifasciana Hw. St. Ulrich, VII. Lusia-Paß.

. ramella L. VII St. Ulrich, Wolkenstein.

. eranitana Hb. 1. VII. St. Ulrich.

. mercuriana Hb. VII. Vajolet-Hütte. In Anzahl.

OOO000 00 OO _O0O0O0000

un unn un u

111

S. neglectana Dup. St. Ulrich.

Semasia aspidiscana Hb. VII. St. Ulrich, VIL Regensburger Hütte. |

Notocelia roborana S.V. 29. VII. Kuka-Sattel.

Epiblema grandaevana Z. VII. Lusia-Paß.

E. tedeila Cl. 26. VL, 2. VII. St. Ulrich, 1. VII. Paneveggio,

3, VII. Karer See, Falzarego-Paß.

. subocellana Donz. 1.Vli. St. Ulrich.

. nisella Cl. VII. St. Ulrich.

. penkleriana F. VII. St. Ulrich. Die ab. unicolorana Schaw.

St. Ulrich.

. solandriana var. trapezana F. 19. VIM. St. Ulrich, Prinz

legit.

. tripunctana Sc. VII. St. Ulrich.

. immundana Sc. VII. St. Ulrich.

. asseclana Hb. Waidbruck.

. pflugiana Hw. VII. Regensburger Hütte.

. simploniana Dup. 3. VII. Kuka-Sattel, 15. VII. Raschötz.

. brunnichiana S.V. 24. VI., 6. VII. St. Ulrich, Regensburger

Hütte, 1. VIL. Paneveggio.

Ancylis lundana F. 28. VI. St. Ulrich, 1. VII. Schlern, VII. Lusia- Paß.

A. comptana Fal. VII. St. Ulrich, VII. Raschötz, 29. VI. Con- finboden (Seiser Alpe), VII. Regensburger Hütte, 27. VL. Col Rodella.

A. unguicella L. VII. Raschötz, 3. VII. Karer See, Regensburger Hütte.

A. biarcuana Steph. VII. St. Ulrich.

A. laetana F. 1.VII. St. Ulrich.

Dichrorampha alpestrana Hb. 24.VI. St. Ulrich.

D. acuminatana Z. I. St. Ulrich.

Lipoptycha bugnriona Dup. VII. Vajolet-Hütte.

L. saturnana Gn. 27.VI. Confinboden, VII. St. Ulrich.

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CHOREUTINAE.

Simasthis fabriciana L. St. Ulrich.

LYPHIPTERYGINAE. Giyphipteryx equitella Sc. 5.VIl. Seiser Alpe. 112

YPONOMEUTIDAE.

Yponomeuta padellus L. Waidbruck. Y. cognatellus Hb. Waidbruck, VII. St. Ulrich, 29. VI. St. Peter (ober St. Ulrich).

Y. eronymellus L. St. Ulrich. Prinz legit. 18. VII.

Argyresthia conjugella Z. VII. St. Ulrich.

. aurulentella S.-H. St. Ulrich. Prinz lesit.

. retinella Z. St. Ulrich. Prinz legit.

. sorbiella Tr. VII. St. Ulrich.

. cornella F. St. Ulrich. Prinz legit.

. goedartella L. VII. St. Ulrich. Ebendaher die ab. literella Hw. Prinz legit. 12. VI.

A. amiantella Z. Raschötz. Prinz legit. 18. VII.

P>>>>

PLUTELLIDAE.

Plutella maculipennis Curt. 4. VIL Campolungo.

P. geniatella Z. 24. VII. Campolungo.

- P. senilella Zett. 3.VII. Karer See, VII. Kuka-Sattel. Cerostoma radiatella Don. 9.1. Auer. Kitschelt legit. C. persicella S.V. 1.VII. St. Ulrich.

C. aspereila L. 9.Ill. Auer. Kitschelt legit.

C. falcella Hb. St. Ulrich. Prinz legsit.

C. xylostella L. 7.VIM. St. Ulrich.

GELECHIIDAE.

Bryotropha desertella Dgl. VII. St. Ulrich.

B. terrella Hb. VII. St. Ulrich, VII. Regensburger Hütte, 3. VII. Kuka-Sattel.

Gelechia ericetella Hb. VII. Regensburger Hütte.

G. distinctella Z. VII. St. Ulrich.

G. tessella Hb. VII. Regensburger Hütte.

G. virgella var. alpicola Frey VII. Regensburger Hütte, 3. VII. und 15. VII. Raschötz, 22. VII. Col Rodella.

G. continuella var. nebulosella Hein. Raschötz. Prinz legit.

Lita halonella Hw. 3. VII. Kuka-Sattel.

L. vicinella Hw. (= junctella Dgl.) St. Ulrich. Prinz legit.

Acompsia tripunctella 5. VII. Seiser Alpe.

Xytophora atrella Hw. VII. Regensburger Hütte.

Anacampsis taeniolella Z. 24.VI. St. Ulrich, VII. Raschötz.

113

A. patruella Mn. 24.V]. St. Ulrich, VII. Regensburger Hütte.

Ypsolophus limosellus Schläg. VII. Sella-Joch.

Symmocaachrestella Rbl. St. Ulrich, 24. VI. St. Jakobb. St. Ulrich.

Endrosis lacteella Schiff. Waidbruck.

Blastobasis phycidella Z. VI. St. Ulrich.

Aplota kadeniella H.-S. VII. St. Ulrich. Rebel und Hartig vid.

Pleurota bicostella Cl. St. Ulrich, 15. VII. Raschötz, 1. Vll. Paneveggio.

Psecadia bipunctella F. Waidbruck.

Depressaria pulcherimella Stt. St. Ulrich. Prinz legit.

Anchinia laureolella H.-S. 21.VII. Regensburger Hütte.

A. dolomiella Mn. u. Rgh. Schlern, Schluderbach.

A. erisescens Frey Schlern. Prinz legit.

Borkhausenia nubilusa H.-S. Gröden.

B. similella Hb. VII. St. Ulrich.

B. stipella L. 24.VI., 2. VII. St. Ulrich.

ELACHISTIDAE.

Epermenia scurella H.-S. 24. VI, VII. St. Ulrich, VII. Lusia- Paß, 22. VII. Col Rodella, VII. Karer See bei der Kölner Hütte.

Scythris obscurella Sc. 23. VII. Wolkenstein.

S. elacialis Frey VII. Vajolet-Hütte.

S. laminella H.-S. 24.VI. St. Ulrich.

Stagmatophora serratella Tr. 1. VII. Paneveggio.

Pancalia leuwenhoekella L. 29. VI. Confinboden (Seiser Alpe).

Coleophora viminetella Z. 2. VII. St. Ulrich.

C. ornatipenella Hb. 18. VII. Stilfserjoch.

C. aeripennis Wck. VIl. Lusia-Paß. Im Staudinger-Rebel- Katalog nur von Piemont und Norwegen angegeben. Rebel vidit.

C. onosmella Brahm. VII. St. Ulrich.

C. therinella Tgstr. 24. VI. St. Ulrich.

C. lineariella Z. 15. VIII. Raschötz. Prinz legit.

Elachista immolatella Z. 22. VIII. St. Ulrich. Prinz legit.

E. subocellea Steph. 22. VIII. St. Ulrich. Prinz legit.

TALAEPORIIDAE.

Bankesia alpestrella Hein. Grödner Tal. Neu für Tirol. Solenobia pineti Z. VII. Sella-Joch.

114

TINEIDAE.

Melasina lugubris Hb. St. Ulrich, 2. VIII. Regensburger Hütte.

Narycia astrella H.-S. VII. St. Ulrich. Rebel und Hartig vid.

Euplocamus anthracinalis Sc. Waidbruck.

Scardia boleti F. 2. VII. Paneveggio.

Tinea arcella F. 2.VIl. St. Ulrich.

T. cloacella Hw. 2.VII. St. Ulrich.

T. fuscipunctella Hw. St. Ulrich. Prinz lesit.

Monopis feruginella Hb. VII. Regensburger Hütte.

Myrmecozela ochracella Tgstr. 24.VIl. Grödner Joch.

Incurvaria rupella Schiff. 1. VII. Schlern, 8.Vll. Karer See, 28. VII. Sella-Joch, 30. VIII. Tschier Spitzen.

I. trimaculella quadrimaculella Höfn. VII. Lusia-Paß.

I. vetulella Z. VII. St. Ulrich, VII. Regensburger Hütte.

I. provectella Heyd. 5. VII. St. Ulrich.

Nemophora pilulella Hb. 24. VI. St. Ulrich, 1. Vll. Paneveggio. 8. VII. Falzarego-Paß.

N. pilella F. VIl. Schluderbach. In der Form magna Z.

N. swammerdammella L. 1.VII. Panevegsio.

Nemotois metallicus Poda. Uebergang zur ab. aerosellus Z. 24. VI. St. Ulrich.

115

Revision und Neubeschreibungen asiatischer Procris-Arten. Von B. Alberti, Merseburg. Hierzu Tafel VI—-VII. (Schluß.)

Procris subtristis ssp. dolosa Stgr.

Sowohl Staudinger als auch Jordan sehen dolosa als eigene Art an. Staudinger beschreibt dolosa nach 2 5 von Usgent, 1 von Samarkand und 1 SQ vom Transalai, welch letztere er als Unterart subdolosa wieder abtrennt. Ueber diese letztere wird später das nötige gesagt werden, denn sie ist von dolosa durch- aus artverschieden. Dagegen sind die dolosa-Typen von Usgent und Samarkand keine eigene Art, sondern gehören, wie die Unter- suchung des Genitals einwandfrei ergab, als Unterart zu subtristis. Darüber hinaus fand ich aber, daß auch der größte Teil der Typenserie von amaura Stgr., welche der Autor als gute Art ansah, nicht artverschieden von subtristis und dolosa ist. Die Unter- schiede, welche Staudinger in der Urbeschreibung für amaura und dolosa angibt, sind überdies recht belanglos. Er sagt, die Vorderflügel von amaura hätten eine andere, mattere, mehr oliv- grüne Farbe als die von dolosa und die Hinterflügel seien weniger tiefschwarz. Dieses letztere Merkmal trifft zu, aber nur für die echte amaura, die in wenigen Stücken in der amaura-Typenserie enthalten ist und weiter unten als gute Art beschrieben wird. Zu alledem findet sich in der Urbeschreibung noch ein recht störender Druckfehler, indem es zweimal bei Vergleichen mit amaura statt dolosa incerta heißt.

Von der Form dolosa liegen mir außer den Typen dieser Form und den unter amaura steckenden Typen eine kleine Serie aus der Püngelersammlung, 1 SQ aus der Sammlung Daniel und ein weiteres Pärchen aus meiner eigenen Sammlung vor. Alle diese Tiere unterscheiden sich von subtristis durch die viel ge- ringere Größe, 22—24 mm Spannweite beim 3’, 20—23 mmbeim 9. Flügelform, Fühlerbildung, Ventralplatte und Genitalapparat da-

116

®

gegen sind ganz gleich denen der Stammform. Das Bild der Hinterleibsöffnung ist allerdings bei den beiden Usgent-Typen ein anderes insofern, als der Genitalapparat unter Erweiterung der Oeffnung etwas mehr hervortritt, so daß nicht nur die dor- salen und ventralen Valvenvorsprünge, sondern auch der aus- gebuchtete Verbindungsteil sichtbar sind und ein scheinbar an- deres Genital vortäuschen. Als ich aber unter den Püngeler- Stücken ein ganz gleich aussehendes 5 fand und das heraus- präparierte Genital in nichts von dem eines normalen dolosa- Stückes und dem der subtristis-Cotype abwich, war erwiesen, daß auch die Usgent-Typen von dolosa zu subtristis gehörten. Ich konnte daher auf eine Genitaluntersuchung bei ihnen ver- zichten. Beide Formen der Hinterleibsöffnung sind abgebildet. Farbe und optischer Glanz der Vorderflügel von dolosa sind etwas variabel, so daß Staudinger wohl auch hierdurch zu seiner Zerlegung der subtristis-Gruppe in drei Arten kam. Die Schwär- zung des Außenteils der Vdil. ist verschieden stark ausgeprägt, manchmal fast nur auf die Fransen beschränkt, gelegentlich die ganze Außenhälfte des Flügels verschwärzt, wie bei subtristis. Das Grün ist oft braunstichig, wie bei den meisten amaura- Typen und dem J’ der Daniel-Sammlung, gelegentlich stark blau- stichig, oder fast ganz dunkelblau. Vielleicht bilden die über- wiegend braunstichigen Stücke von Margelan eine gute Unterart. Auch der optische (zlanz kann gelegentlich auf der ganzen Vdil.- Fläche stärker auftreten. Als hauptsächlicher Unterschied zwischen dolosa und subtristis bleibt jedenfalls die geringere Größe und im Durchschnitt weniger starke Verschwärzung der Vfl. bei ersterer.

Die geographische Abgrenzung von subtristıs gegen dolosa ist noch ganz unklar, die vorliegenden dolosa-Falter stammen von Usgent, Margelan, dem Sarawschan, Aksu und dem ganzen Tian- schan-Gebirge.

Procris subdolosa Stgr.

Diese von ihrem Autor lediglich als etwas fragliche Unterart von dolosa benannte Form ist tatsächlich eine gute Art. Als Typen haben zu gelten das bereits von Staudinger eingehend besprochene Pärchen vom Transalai. Was Jordan im „Seitz“ über die Valven von dolosa schreibt, trifft nur für subdolosa zu. Auch die Angabe, die Hinterflügel von dolosa seien heller als die von subtristis oder amaura, trifft nicht zu, zumal in den Ur- beschreibungen gerade das Gegenteil steht. Wohl aber gilt dieses Merkmal für subdolosa. Ich wiederhole kurz die Beschreibung

117

und ergänze sie zugleich an Hand des Typenpaares und je eines & , die mit der Bezettelung „Samarkand“ bezw. „Tura“ vorliegen.

Kleiner als subtristis und auch als dolosa, 5-Type 20, 9- Type 17 mm Spannweite. Vdfl. beider Geschlechter gleichmäßig grün und mit lebhafterem Glanz als bei dolosa, Htfl. gleichmäßig schwarzbraun, doch nicht ganz so tief wie bei subtristis und do- losa. Die Fransen heben sich bei den Vdfl. wenig dunkler von der Grundfarbe ab. Unterseite, besonders der Hinterflügel stark grün bestäubt und schillernd. Kopf, Thorax und Bauchseite des Hinterleibs glänzend grün, letzterer oben weniger glänzend. Fühler- schaft bei 5’ und 9 gegen das Ende zunehmend dicker werdend, beim 5 kräftig gekämmt, die letzten 3 Glieder nur gesägt bezw. verwachsen, die des 2 mäßig deutlich gesägt. Im ganzen er- scheinen die Fühler durchaus stumpf endend. Die Ventralplatte des 5’ reicht bis zum Hinterleibsende (Unterschied von amaura), in der Oeffnung fallen die langen, oft kreuzweise übereinander liegenden Chitinfortsätze der Valven sehr stark auf. Die Ventral- platte des 2 ist nicht gut erkennbar, sie ist stark deformiert. die Vagina offenbar nur halbbedeckend.

Der Genitalapparat des 5 zeigt die Valven abgestutzt, am Ende etwas gezähnelt und vor dem ventralen Ende die langen Fortsätze. Der Aedoeagus ist relativ kurz, mit einem halbkreis- förmig gebogenen Dorn im oralen Teil und analwärts mit einem kur- zen,analwärts in einzelne Dornspitzen auslaufenden bezw. mit die- sen besetzten Chitinwulst, wie ich ihn bisher bei keiner anderen Pro- cris-Artsah. Uncus lang und dünn, Saccus nur schwach entwickelt.

Auf Grund einer mir von Dr. Jordan -Tring übersandten Skizze des 5 -Hinterleibes der Procris pamirensis Hmps., die mir in Natur unbekannt ist, muß ich annehmen, daß pamirensis art- gleich mit subdolosa ist, da die Ventralpatte des 5 ebenfalls bis zur Hinterleibsöffnung reicht und in ihr die sehr charakteristischen langen Chitinfortsätze der Valvenenden wie bei subdolosa sichtbar sind. Auch die Beschreibung der Art steht mit dieser Annahme nicht in Widerspruch.

Procris amaura Stgr.

Staudinger beschrieb 1887 amaura als gute eigene Art, Jordan stellte sie im „Seitz“ als Form zu subtristis. Wie ich schon bei Besprechung der Pr. subtristis ssp. dolosa erwähnte, gehört der größte Teil der amaura-Typenserie zu dieser. Nur ein S’® von Samarkand und 1 von Margelan gehören einer guten besonderen Species an, für die der Name amaura nunmehr

118

einzutreten hat. Da das 5 von Margelan von dem Pärchen von Samarkand im äußeren Habitus recht verschieden ist (größer, dunkler grün, dichter beschuppt), so lege ich die Stücke von Samarkandals Arttypen fest und beschreibe die amauranach ihnen.

Spannweite beim 5 wie auch beim @ 20 mm. Flügel schmal, dievorderenziemlichlebhaftund gleichmäßig grün, dieFransen dunk- ler, ziemlich stark abstechend. Hinterflügel gleichmäßig schwarz- braun, alle Flügel etwas dünner beschuppt als bei dolosa, Unter- seite ohne grüne Bestäubung. Kopf, Thorax, Hinterleib grün- glänzend. Fühler wie bei subdolosa, kräftig, stumpf endend, der Fühlerschaft bei 5 und @ gegen das Ende zu dicker werdend, beim 5 mit langen, ziemlich anliegenden Kammzähnen, die letzten 4 Glieder nur gezähnt bezw. verwachsen. Fühler des % gegen das Ende zu schwach gesägt.

Die Ventralplatte des 5 ist von der bei subtristis und sub- dolosa deutlich verschieden. Sie erreicht das Hinterleibsende nicht (Unterschied von subdolosa) und läßt eine schmale, helle, unchiti- nisierte Zone zwischen diesem und sich. In die Hinterleibsötifnung ragen lange Chitinfortsätze der Valven genau wie bei subdolosa. Die Ventralplatte des © ist grade abgegrenzt, erreicht aber den Ovipositor nicht ganz (Unterschied von subtristis). Das Genital der Type wurde nicht untersucht.

Von der Firma Staudinger u. Bang-Haas erhielt ich eine Procris-Form aus dem Hissar-Gebirge, gefangen im Juni, welche im äußeren Habitus von der soeben beschriebenen amaura deutlich abweicht, aber in der charakteristischen Beschaffenheit des 5- Hinterleibsendes dieser ganz gleich ist, so daß ich sie bedenkenlos zu amaura stelle. Zu den Tieren vom Hissargebirge, die vom sleichen Fundort und wohl aus der gleichen Quelle stammend auch in der Püngelersammlung und in der SIg. Daniel vertreten sind, fand ich in ersterer ein ganz passendes 9, bezettelt „Sarawschan 2500 m“. Alle Tiere sind untereinander gleich und ich möchte sie als gute Unterart der amaura betrachten. Diese Form sei Herrn Bang- Haas gewidmet und mag als ssp. banghaasi in die Literatur einge- führt werden. Ich beschreibe dieneue Unterartnach 7 5 vom Hissar- Gebirge und 1 @ vom benachbarten Sarawschan wie folgt:

Spannweite der S 19—22 mm, des 9 21 mm. Flügel-Form wie bei amaura, doch die Vdfl. oberseits nicht lebhaft grün sondern sehr stumpf dunkelgrün, die Fransen heben sich kaum ab. Die Htfl. gleichmäßig schwarzbraun, deutlich dichter beschuppt und dunkler als bei amaura. Unterseite der Flügel ohne grüne Be-

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIl. H. 3. 2 119

stäubung, Kopf, Thorax, Hinterleib grün oder bräunlichgrün glän- zend. Fühlerbildung und Ventralplatte wie bei der Stammform.

Die Genitalarmatur von amaura beschreibe ich nach 3 Präpa- raten der ssp. bang-haasi.

Valven ganz ähnlich denen von subdolosa, doch die Valven- enden spitzer zulaufend, der Fortsatz vor dem ventralen Ende etwas länger und schlanker als bei subdolosa. Der Aedoeagus ebenfalls länger, schlanker, in seinem oralen Teil ein kräftiger, fast gerader Dorn, im analen Teil ein gebogener zweiter Dorn. Uncus lang, mäßig dick, Saccus als schwacher Höcker entwickelt.

c-Holotype und 4 Paratypen der neuen Unterart in coll. m., 1 Paratype in coll. Daniel, Allotype und 1 5S-Paratype in der Püngelersammlung des Zoolog. Museums Berlin.

Procris obscura Zell.

Diese von Zeller 1847 beschriebene Procris-Art (10) ist eine der variabelsten, die ich kenne. Ihre Verbreitung reicht von Nord- afrika über Vorderasien bis zum Kaukasus und greift auch nach Europa über, wo sie auf der südlichen Balkanhalbinsel keine seltene Erscheinung ist. Früher als Form von Pr. geryon Hbn. auf- gefaßt, wurde sie schon von Staudinger 1862 wieder als gute Art bestätigt und auch von Jordan im „Seitz“ als solche aufgeführt.

Die Namensform ist von Rhodos beschrieben, mir aber von dort unbekannt, nach Staudinger aber in gleicher Ausprägung auch von Beyrut in Syrien, woher mir eine größere Serie vorliegt. Ich wiederhole die Beschreibung kurz nach diesen Stücken.

Spannweite der 5 20—26 mm, der 2 19—24 mm, beide Ge- schlechter also fast gleich groß. Vdfl. schmal, dick und meist stark glänzend spangrün oder blaugrün beschuppt, Fransen schwärzlich. Htfl. ebenfalls dicht bräunlichschwarz bestäubt, doch wurzelwärts aufgehellt, Fransen ebenfalls dunkel. Unterseits die Vorderränder aller Flügel leicht grün oder blau bestäubt. Kopf, Thorax und Bauchseite des Hinterleibs ziemlich glänzend grün, Dorsalseite des Hinterleibs schwärzlich. Fühler stumpf, letzte 9 Glieder verwachsen, beim 2 deutlich gegen das Ende zu verdickt. Die Fühler sind bei beiden Geschlechtern meist länger und kräftiger als bei geryon.

Die Ventralplatte des 5 reicht bis zum Hinterleibsende und ist meist deutlich eingekerbt. In der Hinterleibsöffnung sieht man die unbewehrten Valvenenden und ferner meist das Aedoeagus- ende hervorschauen. Dies letztere erscheint mir ziemlich konstant und charakteristisch für obscura. Ich fand dieses Merkmal häu-

120

figer sonst nur noch bei Pr. manni. Led. Die Ventralplatte des %

ist gerade abgegrenzt, den Ovipositor fast erreichend.

Der Genitalapparat hat unbewehrte Valven. Der Aedoeagus ist sehr charakteristisch, ungewöhnlich lang, dabei dünn und mit kräftiger kolbiger Aussackung am oralen Ende. In seinem Innern führt er durch die ganze Länge eine kräftige Chitingräte, wie sie Naufock treffend benannt hat. Der Uncus ist lang und kräftig, der Saccus als deutlicher Höcker entwickelt.

1862 beschrieb Staudinger (l.c.) nach Stücken von Brussa eine Procris anceps als eigene Art, die er später in seinem Katalog als Unterart zu geryon zog. Jordan dagegen stellt diese Form im „Seitz“ als Unterart zu obscura, während sie von anderen Autoren noch bis in die neueste Zeit als Form von geryon auf- gefaßt wird. Ich muß mich nach den Ergebnissen der Genital- untersuchung durchaus der Auffassung Jordans anschließen. Die Typen von anceps in der Staudingersammlung habe ich einge- sehen. Der Autor führt als Unterschied gegen obscura die mehr grünen oder goldgrünen und stark glänzenden Vorderflügel an und als Unterschied gegen geryon die längeren und dickeren Fühler und die besonders in der vorspringenden Analecke der Hinterflügel dichtere und dunklere Beschuppung. Die Färbung der Typen ist m. E. nicht ganz einheitlich, auch unter syrischen obscura kommen nicht selten Stücke mit mehr gelblichgrünem und stark glänzenden Kolorit der Vdfl. vor. Mir scheint anceps keine sonderlich prägnante Unterart zu sein, denn anceps-ähnliche Tiere liegen mir aus allen Teilen des obscura-Verbreitungsgebietes fast in größerer Zahl vor als solche vom Typ der Beyrut-Tiere, so aus Ankara, Mardin, Palästina, Damiette in Aegypten usw., z. T. noch stärker goldgelb und glänzender als die anceps-Typen.

Wahrscheinlich wird ein späteres ausführliches Studium von Procris obscura zur Aufstellung sehr zahlreicher Lokalrassen führen. Nachstehend möchte ich nur 2 prägnante obscura-Formen, die zugleich extreme Variationsrichtungen darstellen, nomenklatorisch festlegen.

Aus der Sammlg. Osthelder liegt mir ein SQ vor, bezettelt „Talysch, Kaukasus, VI*.!) Das 5 hat 30 mm, das 9 26mm Spann- weite. Die Sammlg. des Zool. Museums Berlin enthält ferner 1 5, bezettelt „Caucasus, v. Eversmann” von 32 mm Spannweite. Die Vdfl. der Kaukasus-Stücke sind ganz dick grün oder blaugrün, beim © fast blau beschuppt und zeigen nur geringen optischen

1) Das Talysch-Gebiet liegt genauer am Südwestrand des Kaspischen Meeres.

= 121

Glanz, die Htfl. sind kräftig schwarzbraun, wurzelwärts etwas heller. Fransen aller Flügel dunkel und abstechend, Kopf, Thorax, Hinterleib, letzterer besonders unten, grünglänzend. Fühler lang und dick. Ohne Genitaluntersuchung wären diese riesigen Stücke nicht als obscura-Form erkennbar gewesen. Ich benenne sie ssp. maxima nov. ssp. Holo- und Allotype vom Talysch-Gebiet in coll.’ Osthelder, 1 5 -Paratype in der Sig. des Zool. Museums Berlin.

Von der Firma Staudinger u. Bang-Haas erhielt ich mit der Fundortangabe „Amasia“ 3 &, 1 @ die ebenfalls eine gute Unter- art darstellen und wie folgt beschrieben seien: Spannweite der 5 26—29 mm, des © 23 mm. Vdfl. grün, ohne blauen Einschlag, beim 9 bräunlichgrün, optischer Glanz gering. Htfl. sehr dünn beschuppt, nur die Fransen stark kontrastierend dunkler. Auch die Vdfl. sind relativ dünn beschuppt, so daß die Tiere ähnlich kleineren Stücken von Pr. statices werden. Auch hier wäre ohne Genitaluntersuchung die Artzugehörigkeit nicht zu ermitteln ge- wesen. Ich benenne diese Form wegen ihres blassen Gesamt- eindrucks ssp. pallida nov. ssp. Holo- und Allotype sowie 1 J- Paratype in coll. m, 1 5-Paratype in coll. Daniel.

Genitalapparat und Ventralplatte aller angeführten obscura- Formen sind vollständig gleich denen der Stammform, lediglich Größenunterschiede sind vorhanden.

Procris mystrocera Püng.

Diese Art mit geknöpften Fühlerenden hat Püngeler nach einem einzelnen %' von Schahkuh in Persien beschrieben (11). Bei Durchsicht der Staudingersammlung stieß ich auf ein zweites |, welches unter capitalis steckte, und ebenfalls den Fundortzettel „Schahkuh“ trägt. Dieses Tier sieht von der Type recht ver- schieden aus und ist der capitalis Stgr. äußerlich viel ähnlicher als Püngelers Stück. Es ist größer als dieses, 20 mm gegen 17 mm Spannweite der Type, weniger dicht beschuppt und mit matterem Grün der Vdfl. Die schmale Flügelform hat es aber mit der Type gemein. Ganz verschieden und hieran sicher unterscheidbar sind capitalis und mystrocera aber in der Bildung der Ventralplatte des 9’ und im Genitalapparat. Diesen konnte ich dank dem Ent- gegenkommen von Herrn Bang-Haas bei dem Stück der Stau- dingersammlung herauspräparieren und damit die Art eindeutig cha- rakterisieren. DieV entralplatte erreicht bei capitalis das Hinterleibs- ende, in dessen Oeffnung die einfach geformten Valven stark hinein- ragen. Bei mystrocera erreicht die chitinisierte Ventralplatte das

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Hinterleibsende nicht und bei der Type sieht man die Valvenenden nur ganz wenig aus der Oeffnung des Hinterleibs hervorschauen. Bei dem Staudinger-Stück war der Genitalapparat stark vorgestülpt.

Die Genitalarmatur von capitalis zeigt einfache Valven, der Aedoeagus ist schlank und hat einen kleinen, fast geraden und spitzen Dorn im analen Teil. Der Uncus ist sehr lang, der Saccus kaum angedeutet. Die Valven von mystrocera sind schmal, gleich- falls ohne Zähne oder Fortsätze, und sind schief abgestutzt. Der Aedoeagus ist außerordentlich charakteristisch, er besteht aus einer sehr langen, ganz dünnen Chitinröhre, deren letztes Ende möglicherweise beim Abbrechen der letzten Hinterleibssegmente für die Präparation nicht mit erfaßt wurde, weil eine orale Aus- sackung und die Einmündung des Ductus ejaculatorius beim Prä- parat nicht erkennbar sind. Durch die Röhre zieht sich ein langer dünner Chitinfaden, ähnlich wie beiPr. notata Zell. Der Uncus ist mittellang, viel kürzer als bei capitalis, ein Saccus nicht erkennbar.

Aus einer Skizze des Hinterleibsendes der mir in Natur unbe- kannten Procris chalcoclora Hmps., welche ich der Freundlichkeit von Herrn Dr. Jordan verdanke, ist zu ersehen, daß dieses mit dem von mystrocera ganz übereinstimmt, so daß ich die Möglichkeit hier andeuten will, daß beide artgleich sind, wobei dann der chal- coclora die Artpriorität zukäme.

Im vorstehenden systematischen Teil sind nicht alle aus Asien beschriebenen Arten und Formen der Gattung Procris behandelt worden. Erwähnt wurde bereits, daß alle ostasiatischen Formen, ihre Zahl ist übrigens nur gering, außer Betracht geblieben sind. Dabei handelt es sich zunächst um die Formen chinensis Fldr., esmeralda Bilr., und tristıs Brem. Nach dem vorliegenden Material sind diese alle nichts als mehr oder weniger charak- teristische Unterarten von Procris pruni Schiff.

Ganz unklar ist mir noch die Stellung der Procris elegans Pouj. und der zu ihr in Beziehung gebrachten pekinensis Draes. Es besteht Grund zu der Annahme, daß diese Formen überhaupt nicht zu Procris sondern möglicherweise zu llliberis gehören.

Inzwischen habe ich durch liebenswürdige Vermittlung von Herrn E. Moebius, Radebeul, die Type von Procris pekinensis Draes. einsehen können und dabei mit Sicherheit festgestellt, daß es sich in der Tat hier um keine Procris-Art handelt, das Tier vielmehr wahrscheinlich in den Verwandtschaftskreis des Genus Illiberis gehört. Da ich diesen schwierigen Formenkreis

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bisher nicht untersuchen konnte, bleibt die endgültige Einordnung von pekinensis sowie die Frage, ob es sich hier überhaupt um eine neue Art handelt, offen. Die gelben Haarstreifen an den Seiten des Hinterleibs, welche der Autor als charakteristisch für seine Art hervorhebt, sind wenig aufiallend und mehr schmutzig gelbbraun. Sie finden sich auch bei Stücken meiner Sammlung aus dem Jlliberis-Formenkreis, deren Bestimmung noch aussteht, da für die Fixierung dieser ganz eintönigen Tiere eine vollständige . Genitaluntersuchung, genau wie bei Procris, unerlässlich ist.

Die auf Vorderasien beschränkte Procris amasina H. Sch. wurde bereits von Naufock (12) als selbständige Art erkannt, die mit pruni, wohin sie Jordan im Seitz stellt, nichts zu tun hat. Naufocks Arbeit enthält auch die Beschreibung u. Abbildung des J -Genital- apparates, so daß sich eine Wiedergabe an dieser Stelle erübrigt.

Ungeklärt muß auch heute noch die Frage bleiben, zu welcher Art mollis Gr. Grshm. zu stellen ist. Wahrscheinlich wird die kurze, völlig unzulängliche Urbeschreibung dieses Tieres vom Kuku-nor niemals eine Klärung zulassen, wenn nicht irgendwo noch die Typen erhalten sind. Ich neige der Ansicht zu, daß mollis mit hamifera gleichzusetzen ist, da diese in China und weiter östlich die einzige Vertreterin der budensis-Gruppe, zu der wohl auch mollis gehört, zu sein scheint.

Ebenso unklar bleibt die Artzugehörigkeit von paupera Christ. Auch hier ist die Urbeschreibung völlig unzulänglich. Es mag richtig sein, diese Form als zu volgensis gehörig anzusehen, wohin sie Jordan im Seitz als Synonym stellt.

Einen Anhalt für die systematische Stellung von uralensis Gr. Grshm. erlangte ich durch Untersuchung einiger stumpffühleri- ger Tiere aus dem Alai, dem Kaukasus und Armenien, Diese er- wiesen sich überraschend alle als echte statices, wodurch zu- gleich unsere Kenntnis von der Verbreitung dieser in Mitteleuropa häufigsten Procris-Art sehr erweitert wird. Es wird hierdurch weiter sehr wahrscheinlich, daß uralensis ebenfalls zu statices gehört, und somit die bisherige Ansicht über die systematische Stellung dieser Form gültig bleibt. Im übrigen wird die Ver- breitung von Procris statices und ihrer nächstverwandten Arten ein lohnendes Thema für eine besondere Abhandlung darstellen.

VonProcris duskei Gr. Grshm. undihrer Form aerea Gr. Grshm,, beide aus Persien beschrieben, habe ich Material oder Anhalts- punkte für ihre systematische Stellung leider nicht erlangen können. Alle weiteren nicht berücksichtigten Procris-Arten, soweit sie

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in Asien vorkommen, haben ihre Hauptverbreitung in Europa und sollen hier nicht behandelt werden. Besondere asiatische Formen sind von ihnen bisher nicht beschrieben worden.

Nachtrag (bei der Korrektur).

Nach Abschluß der vorstehenden Untersuchungen erhielt ich von Herrn Dr. Bytinski-Salz, Padua, 3 J' und 3 © einer Procris-Form, die zu einer Neubeschreibung Veranlassung geben. Diese neue Form steht der Procris graeca Jord. äußerst nahe. Leider ist das Material zu gering, um eine sichere Entscheidung darüber zu treffen, ob es sich hier nur um eine durch Ueber- gänge mit graeca verbundene Unterart dieser oder bereits um eine konstant verschiedene gute Species handelt. Ich führe das Tier daher zunächst als Procris graeca ssp.? nersica nov.ssp.? in die Literatur ein, obwohl nach den grundsätzlichen Ausführungen in der Einleitung dieser Arbeit die Wahrscheinlichkeit groß ist, daß man berechtigt ist, die neue Form als Species zu betrachten.

Von den vorliegenden Tieren sind bezettelt 2 5, 229 mit „Iran“, 15,1 © mit „Iran, Keredj, 1200m, 1936, Brandt”. Spann- weite der / 22-23 mm, die der 2 20—22 mm. Im äußeren Habi- tus ganz wie kleine sraeca, die Fühler scheinen mir etwas kräftiger und die der © im letzten Drittel gegen die Spitze zu leicht ver- dickt und etwas stärker gesägt als im Durchschnitt bei graeca.

Die Ventralplatte ist bei allen 3 5 übereinstimmend etwas weiter vorgezogen als bei graeca und überdies charakteristisch löffelartig gewölbt, während sie bei graeca flach erscheint. Auch ist die Einkerbung am Ende etwas weniger stark als bei dieser. Beim © finde ich keine Verschiedenheiten in der Ventralplatten- bildung von der beim graeca-Q.

Der Aedoeagus ist nicht verschieden von dem bei graeca. Bei der Valve dagegen zeigt sich an den hergestellten 2 Prä- paraten ein leichter Unterschied derart, daß der zahnartige Vor- sprung in der Mitte des Unterrandes etwas länger ist und weniger breit der Valve entspringt, im ganzen also auch schlanker er- scheint. Auch ist der Winkel, den Mittelachse des Zahnes und Valvenrand bilden, spitzer als bei graeca. Im ganzen betrachtet, steht die Valvenform bei persica etwa in der Mitte zwischen der bei graeca und chloros Hbn. Dies ist vielleicht von gene- tischem Interesse, denn wir haben damit eine auffallend kon- stante Entwicklungsreihe der Valve, die bei syriaca beginnend über graeca, persica, chloros bis chloronota läuft.

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Ein früher bereits vom Elburs-Gebirge flüchtig untersuchtes Stück, welches ich damals zu graeca stellte, liegt mir leider nicht mehr zu erneutem Vergleich vor. Die Untersuchung wei- teren Materials aus den fraglichen Gegenden wird von großem Interesse für die systematische Stellung der neuen Form und weiter für die Frage sein, ob hier erstmalig eine intraspezifische Genitalvariante als Rassenmerkmal bei einer Procris-Art vorliegt.

Holo- und Allotype der persica von Keredj, ferner 1 J%, als Paratypen, bezettelt „Iran“, in coll. Bytinski-Salz,1 5 @ eben- daher in coll. m.

Beiträge zur Kenntnis der Zygaenen Südosteuropas.

Von O. Holik-Prag. (Fortsetzung.) 11.') Zyg. (Hyala Hb.) punctum O.

Die Art ist im :ganzen Gebiet verbreitet. Aus Istrien erwähnt sie Hafner’) von den Abhängen bei Salcano, nörd- lich von Görz, wo sie Mitte Juni selten sein soll. Im Zusam- menhang mit der Population von Salcano dürften die Fund- stellen bei Kronberg und Heiligenkreuz (Stauder), ferner jene bei Oberfeld in der Nähe von Wippach (früher zu Krain ge- hörig) stehen, wo sie Mann°) fand. Bei Triest soll sie nach

| Seit Erscheinen des ersten Teiles dieser Arbeit (vgl. Mitt. d. Münch. Ent. Ges. 1936, H. III, und 1937, H. I) hatte ich Gelegenheit, umfangreiches Material des Naturhistorischen Museums in Wien, des Nationalmuseums in Budapest und des Bosnisch-herzegowinischen Landesmuseums in Sarajewo zu vergleichen. Auch stellten mir verschiedene Privatsammler ihre Schätze zur Verfügung. Ich bin den Herren Prof. Dr. Rebel-Wien, Dr. Zerny-Wien, Dr. Schmidt-Budapest, Winneguth-Sarajewo, J. Hafner-Laibach, Thurner- Klagenfurt, Zukowsky-Hamburg, Dr. Alberti-Magdeburg und Dr. Schwarz- Prag zu besonderem Danke verpflichtet, weil sie es mir ermöglichten, die vorliegende Arbeit auf bedeutend breiterer Grundlage fortzusetzen.

®) Hafner J., Verzeichnis der bisher in Krain beobachteten Groß- schmetterlinge. 2. Aufl. Laibach 1930. (Ungedruckt. Manuskriptabschrift,)

3) Mann J., Aufzählung der Schmetterlinge, gesammelt auf einer Reise nach Ostkrain und dem Küstenlande, Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 4., 1858, S, 554,

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Carrara (vgl. Stauder, Faunula) im Juni, Juli gemein sein. Im eigentlichen Istrien, südlich von Triest, hat Stauder Zyg. punc- tum OÖ. nicht angetroffen.

Von der kroatischen Adriaküste (Susak) beschreibt Reiß die var. kolbi: verringerte Fleckenzeichnung, etwa wie var. ıfala Bgif., schmal- und spitzflügeliger als andere punctum- Rassen, Rot mit etwas weniger Gelbmischung und Hil.-Saum eher etwas schwächer als bei der Typenrasse. Die var. kolbi Reiß ist wahrscheinlich identisch mit ssp. dalmatina Bsd. oder eine dazu gehörige Lokalrasse.'!) Aus diesem Gebiet wird Z. punc- tum O. schon von Mann erwähnt. Er will die Raupe erwachsen auf Salvia officinalis gefunden haben. Das können nur Raupen gewesen sein, die zum Zwecke der Verpuppung ihre Futter- pflanze, Eryngium campestre L., verlassen hatten.

Eine von Nadbyl gefangene Serie Z. punctum OÖ. aus Mittel- dalmatien (Zara, 25.—28.V. 1931) steckt in meiner Sammlung. Ich betrachte diese Rasse als die von Boisduval beschriebene Zyg. dalmatina. Die Begründung für meine Ansicht habe ich an anderer Stelle’) gegeben. Boisduvals Urbeschreibung lautet:

„Alis anticis subdiaphanis, cyaneis, maculis duabus elongatis, puncto costali maculaque postica ovata rubris; posticis rubris margine cyaneo; antennis vix clavatis.”

Auffallend ist bei dieser Rasse die Kürze des vorderen Basalfleckes. Bei ungarischen Stücken und der wahrscheinlich auch zur Nominatrasse gehörigen Wiener Population ist dieser lang ausgezogen, reicht nahezu bis zum Beginn des Apikal- fleckes, manchmal auch noch weiter. Bei meinen Stücken aus Zara erreicht er meist nicht einmal den Zellpunkt. Auffallend klein ist auch der Apikalileck, der nur sehr selten mit dem Zellpunkt verbunden ist. Der Hinterrandstreifen ist etwas ein- geschnürt und füllt den Raum zwischen den ihn begrenzenden Adern meist nicht aus. Die Grundfarbe ist dunkler als bei der Nominatrasse, Breite des Marginalbandes wie bei der ungari- schen Rasse. Von Herrn Dr. Verity erhielt ich einige Stücke der var. itala Bgff. aus Florenz. Bei dieser Rasse ist das Rot- muster noch weiter reduziert und das Marginalband ist breiter,

1) Die Cotypen von var. kolbi Reiß im Ung. Nat. Mus, (5?) stimmen in

der Zeichnung völlig mit ssp. dalmatina Bsd. überein, desgleichen Stücke aus Zengg, obwohl bei letzteren der Basalfleck etwas besser entwickelt ist.

2) Holik O,., Zyg. lathyri Bsd. und Zyg. dalmatina Bsd. Ent. Rund- schau, 53., 1935, S. 56.

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auch ist sie etwas größer. Sonst besteht aber große Ueber- einstimmung zwischen var. itala Bgff. und ssp. dalmatina Bsd. Die Boisduvalsche Type soll zwar aus Ragusa stammen. Die dort fliegende Population stimmt aber mit Beschreibung und Bild nicht überein, so daß ich an eine Fundortverwechslung glaube.

4 53 aus Knin, leg. J. Hafner, passen zu den Stücken aus Zara, wenn auch der Apikalfleck wie das Rotmuster überhaupt etwas besser entwickelt ist. Der Fleck 1 ist bei diesen Stücken ebenfalls kurz.

Weitere Standorte in Mitteldalmatien sind Porkovic und Dernis bei Sebenico (Stauder). Nach der Bemerkung Stauders, daß an diesen Orten „dystrepta und selten die Nennform“ fliegt, wäre zu schließen, daß diese Populationen schon zur süd- dalmatinischen Rasse gehören oder zu ihr überleiten. Bei Kuciste fand dagegen Werner (vgl. Stauder) wieder f. contaminoides Stgr., d. i. die Hauptform der ssp. dalmatina Bsd.

Die süddalmatinische Zyg. punctum O., die ich in einigen Stücken oberhalb Gravosa bei der Irrenanstalt (VI. 1926) fing, weiters 25 1 @ aus Ragusa vecchia (leg. M. Hilf) aus dem Deutschen Ent. Institut Berlin-Dahlem nähern sich mehr der in Griechenland fliegenden Rasse.

Boisduval hat nach einem von Graf Dejean aus Ragusa erhaltenen Exemplar mit einer nach außen erweiterten Mittel- strieme, entstanden durch Konfluenz des Zellpunktes mit dem Apikalileck, seine Zyg. lathyri beschrieben. Obwohl die Ab- bildungen bei Boisduval schlecht sind, lassen Bild und Be- schreibung keine andere Deutung zu, als daß Z. lathyri Bsd. eine punctum-Form ist.

Von den dalmatinischen Inseln sind Funde von Lussin, Oriule grande (Galvagni‘) im Quarnero und Brazza bekannt geworden. Im Naturhistorischen Museum in Wien stecken 4 / von der Insel Arbe, leg. Dr. Zerny 17.—30. VI. 1934; sie ge- hören zur ssp. dalmatina Bsd., obwohl bei ihnen der Apikal- fleck etwas besser ausgebildet und nicht so stark abgerundet ist.

In Bosnien-Herzegowina ist die Art ebenfalls weit ver- breitet. Rebel nennt als Standorte: Sarajewo, Mostar, Doma- novic, Stolac, Gacko, Duii. Von letzterem Ort befinden sich 2 © im Deutschen Ent. Inst. Berlin-Dahlem. Bei Domanovic fand

!) Galvagni Dr. E., Eine Ausbeute von Lussin und den benachbarten Inseln (Scoglien). Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 56., 1916, S. 146.

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ich 1930 noch im Juli ein, allerdings ganz abgeflogenes, Weib- chen, bei Gacko konnte ich die Art weder 1914 noch 1930 auf- finden. Die Stücke aus Duzi stimmen in der Zeichnung mit denen aus Ragusa überein. Ein © hat auffallend kurze und

abgerundete Flügel.

In Albanien hat die Art ebenfalls große Verbreitung. Rebel') führt sie aus Durc (Durazzo, Durr&s) und Mali Durcit (Mal i Dur- resit) an. Bei Rebel und Zerny ’) werden noch weitere Stand- orte genannt: Kula e Lum&s, Ploshtan, Elbassan, Oroshi, Kis- baratha. Die von Zerny bei Kula e Lum&s und Ploshtan ge- fangenen Stücke haben sehr ausgedehntes Rotmuster; sie ge- hören zur Form dystreptoides Reiß (dystrepta F. W.), alle übrigen zur typischen Form. Außer diesen Stücken befanden sich im Naturhistorischen Museum in Wien noch Fundortsbelege von Elbassan und Durazzo (leg. Karny), die der Typenrasse nahe- stehen. Bei Skutari (Shkodra) fliegt nach Bartha (vgl.R. u. Z.) Z. punctum in der zweiten Junihälfte sehr häufig in den Formen var. italica Stgr.°) und dystrepta F. W. (= dystreptoides Reiß). 2 © von der albanisch-südslawischen Grenze (Gjalicna Lum, leg. Csiki, Ung. Nat.-Mus.) sind fast ganz rot wie Weibchen klein-

asiatischer Rassen.

In Serbisch-Mazedonien fand Alberti‘!) Zyg. punctum bei dem Dorfe Rajec in der Nähe von Drenovo, westlich von Perlepe (Prilep) häufig auf Disteln. 1 5 2 2, die mir Dr. Alberti zur Ansicht einsandte, weiters zwei 5 aus der Sar-Planina, nordwestlich von Uesküb (leg. VII. 1934, H.W. Muche), haben die Größe der griechischen Stücke aus der Nähe von Athen, sind aber stärker gezeichnet, ohne die südrussische var. dystrepta F.W. in dieser Beziehung zu erreichen. Ein weiteres ähnliches Stück vom gleichen Standort (les. Winneguth) steckt in der Musealsammlung in Sarajewo. Auch Stücke aus Uesküb (2 9 les. Dr. Barth, e.c. Dr. Alberti) haben dasselbe Aussehen. In der Sammlung Dr. Bukuwkys steckt ein Weibchen vom Ochrida- See (leg. Bukuwky, 10. VIl. 1934) mit sehr ausgedehntem Rotmuster.

1) Rebel Prof. Dr., Lepidopteren aus Mittelalbanien. Ztschr. d. Oesterr. Ent. Ver,, 3., 1918, S. 86,

2)RebelH. und ZernyH., Die Lepidopterenfauna Albaniens. Denk- schr. der Akad. d, Wissensch. in Wien. Math,-naturw. Klasse, 103. Bd., S. 121

3) var, itala Bgff., d. h. eine dieser Rasse ähnliche Form.

‘) Alberti B,, Beitrag zur Kenntnis der Macrolepidopterenfauna Maze- doniens. Ztschr. f. Wissensch, Ins.-Biol., 17., 1922, S. 82.

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Bulgarien. 25 3% in meiner Sammlung und 1 JQ in der Sammlung Dr. Bukuwkys aus Sliven (alle leg. Dr. Bukuwky, Anf. VII. 1932) sind klein und gleichen in der Zeichnungsanlage typischen Zyg. punctum O. aus Ungarn oder Niederösterreich. Die Grundfarbe ist aber heller mit grünlichem Seidenglanz. Die © haben besonders hell gelbgraue Grundfarbe und z.T. aus- gedehnteres Zeichnungsmuster.

Aus Bansko (West-Thrazien) am Nordhang des Pirin-Gebirges besitze ich zwei von A. Biener anfangs VII. 1933 gesammelte $, die wegen ihrer Größe und wegen des sehr ausgedehnten Zeich- nungsmusters bemerkenswert sind. Der vordere Basalileck ist bis zur Mitte des Apikalflecks ausgezogen, dieser selbst sehr vergrößert und mit dem Zellpunkt und mit dem Hinterrand- streifen verbunden. Bei dem kleineren Stück ist auch der Raum zwischen dem Hinterrandstreifen und dem Flügelrand an der Wurzel bis zu einem Drittel der Flügellänge gerötei. Bei diesem, wahrscheinlich aberrativen Stück ist der Flügelgrund bis auf den sich scharf abhebenden schwarzen Außenrand besonders hell graugelb.

Lederer (vgl. Rebel) fand Z. punctum auch bei Varna.

Nach Drenowski kommt die Art auch auf dem Lülingebirge bei Sofia (900 m) und im Alibotusgebirge (1100 m) selten vor.

In Griechenland hat Zyg. punctum O. eine sehr aus- gedehnte Flugzeit, jedenfalls variierend mit der Höhe des Stand- ortes. Auf Naxos fliegt sie nach Staudinger!) schon in der ersten Hälfte des Mai, auf dem Parnaß und in Attika anfangs Juni, auf dem Veluchi wurde sie noch anfangs Juli frisch ge- funden. Außerdem nennt Staudinger noch Korfu, Syra und Tinos als Standorte. Staudinger schreibt über die griechische Zyg. punctum: „Nur von letzterem Gebirge (Veluchi) sind einige typische Punctum, sonst gehören sie alle der var. Kefersteini HS. an, wo das Rot prädominiert und namentlich der kleine rote Punkt an der Basis der Vfl. sich mit dem roten Endileck in einen roten Längswisch vereint. Das Rot tritt aber bei grie- chischen Stücken nie so stark auf, wie in der Herrich-Schäfter- schen fig. 77, so kommt es überhaupt äußerst selten vor.“

65 89 vom Veluchi (leg. Zukowsky 26.Vl.—2.VIl. 32) sind in Zeichnung und Größe denen von Athen und vom Parnaß gleich.

!) Staudinger Dr. O., Beitrag zur Lepidopterenfauna Griechenlands, Horae Soc. Ent. Ross., 7., 1870, S. 3—30.

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Der vordere Basalfeck ist ebenfalls, im Gegensatz zu ssp. dal- matina Bsd. lang ausgezogen, der Zellpunkt ist mit dem Apikal- fleck durch eine Linie vereinigt. Nur bei2 5 fehlt diese Vereinigung, dagegen ist bei einem weiteren 5’ das Rotmuster wieder etwas ausgedehnter und greift auf den Innenrand des Vfl. über.

Dr. Bukuwky fing Zyg. punctum O. im Mai 1914 in Kaisariani bei Athen (3 5 in meiner, 4 9’ 3 9 in der Sammlung Dr. Bukuw- kys). Bei 45 39 ist der Zellpunkt mit dem Apikalfleck durch eine rote Linie verbunden. Bei 3 5 1 2 ist das Rotmuster noch weiter ausgedehnt, so daß es fast die ganze Fl.-Fläche einnimmt. Es sind dies wahrscheinlich aberrative Stücke. Gegenüber der Hauptrasse ist der Unterschied hauptsächlich durch die Grund- farbe gegeben. Sie ist schwarz mit ausgesprochenem Blauglanz. Auch die © sind nicht bedeutend heller. Der Thorax ist nur bei den 2 etwas grau behaart, bei den 5 ganz schwarz. Der helle Halskragen fehlt. Größe bis 13,5 mm. Der Flügelschnitt ist bei der Athener Rasse etwas breiter. Hiermit stimmen 4 5’ vom Parnaß (leg. Zukowsky 13.—15. VI. 1933) überein. Mit der südrussischen ssp. dystrepta ist diese Rasse ebenfalls nicht zu vereinigen. Ich besitze eine von Rangnow bei Sarepta gesam- melte Serie, die sich auf den ersten Biick durch den bedeutend schmaleren Flügelschnitt unterscheidet. Die Grundfarbe ist heller, seidig grün, nicht blau glänzend. Das Rotmuster ist weniger variabel, gleichmäßiger und hält etwa die Mitte zwischen den am wenigsten und den am stärksten gezeichneten Athener Stücken.

Von M. Holtz erhielt ich seinerzeit ein als „var. graeca" bezeichnetes Stück aus Kalavryta (Morea), das zu den Athener Stücken nicht paßt. Es ist kleiner, sehr dünn beschuppt und hat stark reduziertes Rotmuster. Ein gleiches Stück vom sel- ben Standort steckt in der Sammlung Dr. Bukuwkys. Die „var. Sraeca® wurde meines Wissens nirgends beschrieben, es ist also nur ein i. I.-Name.

Kreta. Das Vorkommen von Zyg. punctum O. auf dieser Insel, u. zw. bei Canea, war schon von Dr. Frivaldszky und seinen Sammlern festgestellt worden. Sie dürfte die einzige auf Kreta vorkommende Zygaena sein. Dr. Fridvaldszky hat sie mit der Bezeichnung „var. kefersteini“ an Herrich-Schäffer geschickt, der sie wie folgt beschreibt:

„Es scheint nicht viel von Puncfum verschieden, indem nur das Rot der Vorderflügel enger verbunden ist, Kopf und Thorax weniger weiße Haare zeigen. In Bezeichnung des Thorax und der Fühlerform stimmt sie

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mit meiner Dalmatina überein, Das Ende der Fransen der Vorderflügel und die Unterseite der Beine ist strohgelb wie dort.”

Nach der Herrich-Schäfferschen Abbildung (T. 11, Fig. 77) entspricht sie in der Zeichnung der var. malatina Dziurz. (Vorder- flügel ganz rot mit schwarzem Rand), ist also eine Form mit sehr stark entwickeltem Rotmuster.

Auch Freyer hatte vier Exemplare von Frivaldszky erhalten und sie für Pluto O. gehalten.')

Von Frivaldszky stammende Stücke konnte ich weder in Budapest noch in Wien auffinden. Jahrzehntelang scheint diese kretensische Rasse nicht mehr gesammelt worden zu sein, und da im Staudinger-Katalog der Name „var. kefersteini” zu var. dystrepta gezogen und das Vorkommen der Art auf der Insel Kreta nicht erwähnt wird, geriet diese Rasse ganz in Vergessenheit. Erst M. Holtz fand sie bei Asistaes wieder und Prof. Dr. Rebel fing sie Mitte bis Ende Juni 1904 bei Krystallenia in Anzahl. 3 cd aus Asistaes und 7 J 3 Q@ aus Krystallenia befinden sich in der Sammlung des Wiener Naturhistorischen Museums. Es ist eine sehr kleine Rasse mit sehr ausgedehntem Rotmuster. Bei den 9 bilden die roten Zeichnungen eine fast geschlos- sene Fläche mit mehr oder weniger erheblichen Spuren des dunklen Flügelgrundes. Die Hil. sind nur an der Spitze etwas breiter gesäumt. Die Thoraxbehaarung ist nur wenig grau aufgehellt. Prof. Dr. Rebel?) bemerkt, daß die individuelle Variation gering ist. Nach Statur und Zeichnung nähert sich die kretensische Rasse den kleinasiatischen, z. B. akshehirensis Reiß, ohne sie aber in der Ausbildung des Rotmusters zu er- reichen.)

Die Einziehung der Herrich-Schäfferschen, bzw. Frivald- szkyschen Bezeichnung erfolgte zu Unrecht und daher soll hier- mit der Name var. keiersteini H.-Sch. (Friv. i. .) wieder zu Ehren gebracht werden. Er gilt für die auf Kreta fliegende Rasse oder Subspecies der Zyg. punctum O.

Griechische Inseln. Zyg. punctum muß auch auf vielen anderen griechischen Insein vorkommen, Im Wiener Museum

!) Freyer C.F.. Neuere Lepidopterologische Beiträge, V., S. 152.

2), Rebel Prof. Dr. H., Die Lepidopterenfauna Kretas. Ann.d.k.k. nat. Hofmuseums, 30., Wien 1916, S. 141.

3) In neuester Zeit wurde Zyg, punctum O. auf Kreta bei Aptera im Mai gefangen. Belege als „var. dystrepta F. W.* im Bremer Museum. Vgl.: War- necke in Abh. Naturw. Vereins in Bremen, 27., S. 84.

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befinden sich Belegstücke von Samothraki, 19.—23. VI. 1914, los, 17.- 19. Vl. 1914 (leg. Werner und Wettstein), Kephissa, 31. V. 1936 (leg. Werner). Soweit man nach diesen Einzelstücken urteilen kann, stehen diese Populationen der Typenrasse nahe.

Aus der Türkei erhielt ich von Herrn Dr. Bukuwky eben- falls einige Stücke (4 J), und zwar vom Ufer des Bosporus (Therapia). Weitere 2 5 aus Therapia und 15 aus Göksu stecken in der Sammlung Dr. Bukuwkys. (Alle leg. Dr. Bukuwky, VI.—VII. 1913.) Sie gleichen in der Größe den Athenern, das Rotmuster ist aber etwas reduziert. Der Fleck 1 ist längs der Kosta nicht so weit ausgezogen und der Zellpunkt ist mit dem Apikalfleck nur schwach oder gar nicht verbunden. Besonders auffallend ist der breite, abgerundete Flügelschnitt und das breite Marginalband. Die Grundfarbe ist wie bei den Athenern schwarz mit lebhaftem Blauglanz. Wir haben es hier wahr- scheinlich mit einer eigenen, auch von der griechischen ver- schiedenen Rasse zu tun.

Ich kann mich der Ansicht Wagners!) nicht anschließen, daß die im Balkangebiet fliegende Zyp. punctum rassengleich mit der bei Ak-Chehir in Kleinasien fliegenden Rasse sein soll, die Reiß als var. anatoliensis”) beschrieben hat. Ebenso sind weder die Balkanrassen, noch die var. anatoliensis Reiß mit ssp. dystrepta F.W. zu vereinigen. Vor allem ist der Größenunterschied zu beachten. Vfl.-Länge beim 5: Ak-Chehir 10 mm, Zara 11 mm, Sarepta 11—12 mm, Athen, Therapia 12—13 mm. Daß einerseits unter Balkanserien Einzelstücke vorkommen, die abnormal klein sind, andererseits auch bei Ak-Chehir einzelne größere Stücke beobachtet wurden, ändert daran nichts. In der Ausbildung des Rotmusters übertrifft var. anatoliensis Reiß die südrussische ssp. dystrepla F.W. bedeutend, dagegen sind die Balkanrassen fast durchwegs schwächer gezeichnet. Auch hier müssen wir einzelne aberrative Stücke, besonders die stärker gezeichneten Q, außer Betracht lassen oder sie mit dem gleichen Geschlecht anderer Rassen vergleichen. Zwischen der echten var. dystrepta F.W. und der var. anatoliensis Reiß besteht weiter ein Unter- schied in der bei der ersteren dichteren Beschuppung und dem

!) Wagner F. Weiterer Beitrag zur Lepidopterenfauna Inner-Ana- toliens.. Mitt. d. Münch. Ent. Ges., 19., 1929, S. 186.

2) Reiß H., Neue Zygaenenrassen von Kleinasien. Ent. Ztschr., 17., Guben 1923, S. 148,

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dunkleren Rot. Ich glaube, daß F. Wagner in diesem Falle Reiß unrecht getan hat. Mit var. malatina Dziurz., die vielleicht nur eine extreme Aberrationsform ist, kann var. anatoliensis Reiß auch nicht gleichgestellt werden, weil sie kein so stark ausgedehntes Rotmuster besitzt.')

Nicht einmal das Balkangebiet ist von einer einheitlichen Rasse bewohnt,wie ausmeiner Beschreibungeinzelner Populationen hervorgeht. Das geringe mir vorliegende Material läßt zwar eine Abgrenzung der Verbreitungsbezirke der einzelnen Rassen nicht zu, weshalb auch von einer Benennung abgesehen werden soll. Aber es läßt doch erkennen, daß vor allem die nord- und mittel- adriatische ssp. dalmatina Bsd., an deren Namensberechtigung kein Zweifel ist und die sich mehr den norditalienischen Rassen nähert, von den anderen Balkanrassen grundverschieden ist. Auch können die Populationen von Athen, vom Bosporus und von Sliwen nicht als rassengleich betrachtet werden.

Zyg. (Hesychia Hb.) laeta Hb.‘°)

Von dieser pontischen Art sind bisher nur wenige Fund- orte aus dem Osten des Gebietes bekannt geworden. Eine

!) Vgl. Dziurzynski Cl, Neue Zygaenen - Aberrationen., Iris, 15. 1902, S. 337.

2) in der Zeitschrift „Lambillionea“ (37., 1937, S. 36) habe ich vorge- schlagen, Zyg. laela Bgff. aus dem Subgenus Coelestis Bgff, herauszunehmen und für sie ein eigenes Subgenus unter dem alten Hübnerschen Namen Hesychia aufzustellen. Zyg. laeta Hb. weicht biologisch so weit von den carnicolica-ähnlichen Coelestis-Arten ab, daß sie auf keinen Fall in diesem Subgenus verbleiben kann. Raupe, Kokon und Futterpflanze weisen eher auf eine Verwandtschaft mit der Hyala-Gruppe hin. Die Raupe ist jener von Zyg. punctum O. in Farbe, Zeichnung und Lebensweise außerordentlich ähn- lich. Die bedeutend längeren weißen Haare, welche nicht wie bei Zyg. punc- tum O. kleinen schwarzen Punktwärzchen entsprießen, sind jedoch ein sicheres Unterscheidungsmerkmal, neben der im ausgewachsenen Zustand bedeutenderen Größe der laeta-Raupe. Desgleichen ist die Schuppenform primitiv, wie bei den anderen auf Eryngium lebenden Zygaenen. Die roten Schuppen sind lang und schmal, an der Spitze ungeteilt oder einfach ein- geschnitten, die schwarzen etwas breiter, teils vorne nur halbrund aus- geschnitten, teils mit Ansatz zu einer Spitze an der Basis dieses Ausschnittes als Verlängerung der Längsachse der Schuppe. Der männliche Geschlechts- apparat ähnelt im Bau jenem der Hyala-Arten, ist aber verhältnismäßig kräftiger, die Unkusspitzen sind kürzer. Als Genotype für das Subgenus Hesychia Hb, hat die bisher einzige Art laefa Hb. zu gelten. (Vgl. hiezu auch: Schriften der Ent. Abt. d. Nationalmus. in Prag, 13., 1935, S. 58.)

134

Angabe von Mann!) über das Vorkommen in Dalmatien muß angezweifelt werden. Seit Mann wurde Zyg. laeta Hb. in Dal- matien, obwohl dieses Gebiet ständig besammelt wird, nicht mehr gefunden. Die Angabe Manns beruht also wahrscheinlich auf einer Fehlbestimmung oder auf einem sonstigen Irrtum. Aus Griechenland (mit Ausnahme der Halbinsel Chalkidike), Albanien, Bosnien, Herzegowina, Krain und Istrien wird Zyg. laela Hb. ebenfalls nicht gemeldet. Ihr Verbreitungsgebiet auf dem Balkan dürfte sich wahrscheinlich auf das Küstengebiet des Schwarzen Meeres, Mazedonien, den Osten Griechenlands, Bulgarien, viel- leicht noch auf die Walachei, Nordserbien und Slavonien be- schränken.

Aus Bogdanzi und Nikoli&t am Dojransee in Serbisch- Mazedonien beschreibt Prof. Dr. Burgeff die ssp. orientis Bgff. (Komm. Nr. 190). Sie unterscheidet sich von der in Oester- reich und Ungarn fliegenden Typenrasse vor allem durch ein bis an die Basis gerötetes Abdomen und das häufige Auftreten der extrem inversen Zeichnung. Hfl. am Apex mit Spuren der schwarzen Umrandung. Stücke mit extrem inverser Zeichnung, bei der auch die Reste der schwarzen ursprünglichen Grund- farbe nahezu oder ganz verschwunden sind, gehören zur f. eos Sterzl (em.).

Aus Griechenland erhielt ich vom Berge Athos auf der Halbinsel Chalkidike durch A. Bang-Haas einige Falter von Zyg. laeta Hb., die unzweifelhaft ebenfalls zu ssp. orientis Bgff. ge- hören.

In der Türkei kommt nach Funden von Herrn Leg.-Rat a.D. Dr. Bukuwky Zyg. laeta Hb. bestimmt in der Gegend von Konstantinopel, bei Therapia und Göksu, vor. Drei Belegstücke befinden sich in der Sammlung Dr. Bukuwkys. Diese Population gehört wahrscheinlich ebenfalls zu ssp. orientis Bgif. Der Hinter- leib ist oberseits bis nahezu an die Wurzel gerötet, unterseits aber nur über zwei Segmente. Die übrigen Segmente sind unten schwarz und nicht weißlich, wie bei vielen Kleinasiaten. Das Rotmuster ist nicht sehr ausgedehnt.

“) Mann J. Lepidopteren, gesammelt während dreier Reisen nach Dalmatien in den Jahren 1850, 1862 und 1868. Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 19... 1869, S. 373.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIl. H.3. 3 1:35

Aus Bulgarien sind mehrere Standorte bekannt. Lederer') nennt Varna und Slivno. Bachmetjev’) schreibt: Selten bei Sofia. Prof. Dr. Drenowski besitzt Stücke aus dem Losen- gebirge (700 m) bei Sofia. Dr. Schwarz-Prag fing die Art bei Gorna DZumaja. Die Stücke gehören bestimmt zu ssp. orientis Bgff.

In der Dobrudscha kommt Zyg. laeta Hb. nach Reiß (Seitz-Suppl., Il., S. 270) bei BalciC an der Silberküste, wenig nördlich von Varna, vor. Sonst wird die Art weder von Caradja°) noch von Salay‘) aus Alt-Rumänien gemeldet.

Damit sind die Fundortsangaben aus dem Balkangebiet erschöpft.

Zyg. (Peucedanophila Hb.) cynarae Esp.

Das Vorkommen dieser Art auf dem Balkan ist mehr oder weniger auf das nördliche Küstengebiet der Adria beschränkt. Ihr Fluggebiet reicht, soweit bisher bekannt, nicht südlicher als bis Zara an der mitteldalmatinischen Küste. Unzweifelhaft sind die istrianischen, kroatischen und dalmatinischen Populationen der letzte Ausläufer der mediterranen Rassengruppe der Art, die ihr Verbreitungsgebiet südlich der Alpen von Zara west- wärts bis zur Riviera hat. Stauder (Faunula, S. 252) kennt nur wenige Standorte: Triest (in Kastanien- und Eichenwäldern), in der Nennform, in Uebergängen und nahezu typischen f. turatii Stdf.; Wippach (nach Hafner, Manuskr., von Karlinger gefangen, als var. genistae H. S. bezeichnet); Görz (Abhänge von Salcano, leg. Hafner), Grojnatal; Zengg an der kroatischen Adriaküste. Bei Portorose wurde die Art von Kolb am 13. VI. 1913 gesam- melt (3 5 im Ungarischen Nationalmuseum in Budapest).

Burgeff hat die an der nördlichen Adria fliegende Zyg. cynarae Esp. als var. adriatica beschrieben: „Sehr charakte- ristisch, .... mit dünner Beschuppung und stark zugespitzten Flügeln. Berandung der Hinterflügel schwächer (als bei italieni- schen Rassen), einzelne 5 und 2 @ mit angedeutetem roten Ring.“ Es lagen ihm vor: 5% 19 aus Zara, 159 aus Sal-

!) Lederer J., Verzeichnis der von Herrn Johann und Frau Ludmilla Haberhayer 1861 und 1862 bei Varna in Bulgarien und Sliwno in Rumelien gesammelten Schmetterlinge. Wiener Ent. Monatsschr., 7., 1863, S. 22,

2) Bachmetjev P., Die Schmetterlinge Bulgariens. Horae Soc. ent. Rossicae, 35., 1902, S. 419.

3) Caradja A, v., Die Großschmetterlinge des Königreiches Rumänien. Iris, S.,, 1895, S. 71.:

)SalayF. J., Katalog der Macrolepidopteren Rumäniens. Bukarest 1910.

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cano und 1 5% aus Cologna. Ich besitze von dieser Rasse 1 o'®Q aus Zara, leg. Spada, 2 5 3 @ vom gleichen Ort, leg. Nadbyl. Dem Burgeffschen Vergleich mit den italienischen Rassen habe ich nichts hinzuzufügen, als daß der optische Glanz auffallend stark ins Grünliche spielt. Im Vergleich mit der Typenrasse aus Ostgalizien, von der ich eine größere Serie aus Janow bei Lemberg besitze (leg. Dr. Swiatkiewicz), ist festzustellen, daß ihr gegenüber der spitze Flügelschnitt noch mehr hervor- tritt, als gegenüber den italienischen Rassen. Das Marginalband verläuft gleichmäßiger vom Apex bis zum Innenwinkel und schnei- det nicht die Flügelspitze so gerade ab, wie dies bei der Typen- . rasse der Fall ist. Das Rot ist bei var. adriatica Bgif. heller und die Neigung zur Ausbildung des Gürtels schwächer. Es haben zwar fast alle Stücke meiner Serie den Gürtel durch einige rote Schuppen an den Seiten des Abdomens angedeutet, aber zur Ausbildung eines wirklichen Gürtels kommt es bei keinem. Bei der Typenrasse sind völlig ungegürtelte Stücke selten, der Gürtel ist meist deutlich erkennbar bis gut ausge- bildet bis zur f. fricingulata Bgfi.

Mit dem Vorkommen im nördlichen Küstengebiet der Adria dürfte die von Bohatsch!) aufgefundene Population von Pakrac (in der Nähe des Bades Lipik) in Slawonien nicht in Zusammen- hang stehen. Einesteils steht dieses Gebiet schon stark unter pannonischem Einfluß, anderseits fehlen auch Fundortsangaben zwischen Pakrac und der adriatischen Küste. Die Pakracer Population dürfte also nähere Beziehungen zur zentralungari-. schen ssp. millefolii Brkh. (var. pusztae Bgif.”) haben als zur mediterranen var. adriatica Bgff.

Zyg. (Lictoria) achilleae Esp.

Wie Zyg.purpuralis Brünn. ist auch diese Art im ganzen Gebiet verbreitet und dürfte wohl kaum irgendwo fehlen, die örtlichen Verhältnisse nur irgendwie für ihr Fortkommen günstig sind. Burgeff (Kommentar Nr. 179) konstatiert einen Unterschied zwischen den westbalkanischen Rassen (Istrien, Bosnien und Herzegowina), die das normale, ins Zinnober spie-

ı) Bohatsch O., Beiträge zur Lepidopterenfauna Slawoniens. 2. Jah- resber. d. Wiener Ent. Ver., 1901 (1902), S. 37.

2) Ueber die Nomenklatur der Zyg. cynarae-Rassen vgl.: Unstimmig-

keiten in der Nomenklatur der Rassen von Zyg. cynarae Esp. Ent. Rund- schau, 53,, 1936, S. 405.

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lende Rot der südwestlichen ssp. triptolemnus Hb. aufweisen, gegenüber den Rassen des Ostbalkans mit dem ausgesprochenen Rosa der Asiaten.

Aber auch im westlichen Teil des Gebietes fliegt keine ein- heitliche Rasse, So sind namentlich die Populationen Istriens und Dalmatiens wesentlich verschieden von der typischen ssp. balcanica Reiß.

Aus Julisch-Venetien, gebildet aus dem ehemaligen österreichischen Küstenland und Teilen von Krain, kennt Stau- der!) sehr viele Standorte: Trenta-Gebiet (oberes Isonzotal), Crna Prst (italienisch-jugoslavische Grenze), Wippach und über- haupt im Wippachtal, sowohl an der Talsohle wie auch an den Hängen, Adelsberg?), Woltschach bei Tolmein, Mte. Matajur (bei 1000 m), bei Karfreit, Korada (bei 800 m), Cepovan-Senke (600 m) im Ternowaner Wald, Umgebung von Görz. Von der Crna Prst und aus dem Gebiete des Triglav wird die Art auch von Rebel®) erwähnt. |

Dr. U. Rocci*) ist der Ansicht, daß die bei Cepovan (Chiap- povano) fliegende Population noch der ssp. balcanica Reiß zu- zurechnen sei. Ich habe leider nicht genügend Vergleichs- material aus dem Görzer Gebiet, um dies überprüfen zu können. Wenn aber, wie mir Herr J. Hafner mitteilt, diese Populationen den krainischen ähnlich sind, dann ist eine Verwandtschaft mit der ssp. balcanica Reiß wahrscheinlich.

Das von Stauder aus Görz erwähnte restricta-ähnliche Stück ist ein kleines Männchen mit überaus schmalen Flügeln und durchwegs verkleinerten Flecken. Der Apikalfleck ist besonders stark reduziert. Das Tier, das sich in meiner Sammlung be- findet, macht den Eindruck einer Kümmerform. In der Ent. Ztschr., 43., 1929, S. 30, bezeichnet Stauder diese Form als

- !) Stauder H., Die Schmetterlingsfauna der illyro-adriatischen Fest- lands- und Küstenzone (Faunula Illyro-Adriatica), 4. Abschnitt. Ent. Anz., Wien, 10., 1930, S. 250.

?) Hoffmann F., Ausflug nach Adelsberg in Krain und Triest-Muggia in Istrien. Il. E. Z., 2., 1909, S. 543 (Buchauss.).

®) Rebel Dr. H., Lepidopteren aus dem Gebiete des Triglav und der Crna Prst in Krain. II. Nachtr. Jahresber. d. Wien. Ent. Ver., 16., 1905/6, 5258.13, ıbid... 18... 19078.9..186)

1) RocciDr. U., Ricerche sulle forme del gen. Zygaena F. XI. Contri- buto alla revisione di alcuni gruppi specific. Redia, 22., Firenze 1937, p. 134.

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Produkt einer Kreuzung punctum X achilleae und benennt sie punctachilleae Stdr. Das ist ebenso unsinnig wie die ebenfalls aus Görz stammende angebliche hybride Form achillfilipendulae Stdr., welche wie folgt beschrieben wird'):

„Ein herrliches, leicht kenntliches Hybridisationsprodukt ex achilleae und filipendulae von mattem, trübem Aussehen und mit prächtigen, nebelig zusammenhängenden Konfluenzen der einzelnen Fleckenpaare sowie einer von der Basis über den Fleck 5 hinaus sich erstreckenden roten Vorder- randlinie wie bei extremen achilleae confluens; diese rote Strieme sicher von einer achilleae stammend.“

In Wirklichkeit ist dieses Stück wahrscheinlich nichts anderes als ein extrem confluentes achilleae-Exemplar mit diffus aus- laufenden Flecken.

Ebenso verbreitet wie im nördlichen Teil des ehemaligen österreichischen Küstenlandes ist Zyg. achilleae Esp.im eigentlichen Istrien in der Umgebung von Triest (Cologna, Altipiani, Pro- secco, Nabresina, Miramar, Muggia, Noghera); an der West- küste: Salvona, Portorose, Capodistria, weiters bei Canale und auf dem Mte. Maggiore. Von hier auch von Prof. Dr. Rebel’)

und Schawerda°’) erwähnt, von letzterem auch aus Lovrana.

Bei der Beschreibung hat Stauder die einzelnen Popula- tionen nicht gesondert behandelt, deshalb gibt er ein etwas verworrenes Bild von ihnen. Nach meinem geringen, aus Görz, Capodistria und Triest stammenden Material kann man einen schmäleren und spitzeren Flügelschnitt gegenüber der typischen ssp. balcanica Reiß feststellen, ferner ein besser entwickeltes Rotmuster, das vielfach zur Ausbildung konfluenter Formen führt. Nach Stauder sollen in Istrien die konfluenten Formen stellenweise bis zu 50°/, des Bestandes ausmachen. Stark ent- wickelt ist auch der Apikalfleck. Die Weibchen sind sehr hell gelbgrau bestäubt und neigen zur Ausbildung der f. flavoprae- texta Bgff. An anderer Stelle‘) schreibt Stauder: „Die Triester

!) Stauder H., Neue und seltene Zygaenidenformen aus Italien. Ent. Ztschr., 43., 1929, S. 31.

?2) Rebel Dr. H., Lepidopteren aus dem Gebiete des Monte Maggiore in Istrien. Jahresber. d. Wiener Ent. Ver. 1910/11, S. 97#f.

3) Schawerda Dr. K., Lepidopteren-Ausbeute aus dem Gebiete von Lovrana und vom Monte Maggiore. Ztschr. d, Oest. Ent. Ver., 5., 1920, S. 43.

*) Stauder H, Beitrag zur Rassenfrage von Zyg achilleae Esp. Int. Ent, Ztschr., 18., 1924, S. 51.

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Rasse hat dunkle 5, dagegen die hellsten 2, welch letztere oft ganz goldglänzend werden.“

Daneben kommen auch Stücke mit verminderter Zeichnung nicht selten vor. Stauder meldet Uebergänge zu f. blachieri Dz. mehrfach aus der Umgebung von Triest und ein typisches bla- chieri-2 aus Op£ina.

An diese istrianische Rasse dürften sich die Populationen aus dem kroatischen Litorale anschließen. Bei Fiume ist die Art nach Mann!) im Mai und Juni häufig. Bei Zengg wurde sie von der Familie Dobiasch gefunden. Zengg und Fiume nennt auch Aigner-Abafi’) als Standorte.

Mittel-Dalmatien. Zwei kleine Serien aus Knin am Fuße der Dinarischen Alpen (3 5 2 9, leg. J. Hafner), Marjan (2 Z', leg. J. Hafner) und Zara (7 5 4%, leg. Nadbyl) zeigen, daß hier eine sowohl von der istrianischen Rasse, als auch von der typischen ssp. balcanica Reiß abweichende Rasse fliegt. Die Tiere sind ziemlich klein: Vfl.-Länge 14 (J) bis 15 mm (2). Die Grundfarbe der Männchen ist meist sehr dunkel schwarz mit lebhaftem Blauglanz, selten durch eingestreute gelbgraue Schuppen etwas aufgehellt, das Karminrot der Hil. und der Flecken ist ebenfalls sehr dunkel. Die Weibchen sind dagegen sehr hell beschuppt, die Flecken fein gelblich umzogen (f. flavo- praetexta Bgff.).. Das Rotmuster ist nicht stark entwickelt, die Flecken sind klein, der Apikalfleck ist meist nur muschelförmig. In der ganzen Serie befindet sich nicht ein konfluentes Stück. Der Halskragen ist bei den Männchen ziemlich deutlich, bei den Weibchen gut ausgebildet, die Thoraxbehaarung ist mehr oder weniger stark grau untermischt.

Nach Aigner-Abafi (loc. cit.) wurde Zyg. achilleae Esp. auch bei Spalato gefangen. Bei Ragusa und Gravosa wurde sie von Schwingenschuß und Wagner’) Anfang Juni in wenigen Exem- plaren aufgefunden.

!) Mann J., Verzeichnis der im Jahre 1853 in der Gegend von Fiume gesammelten Schmetterlinge. Wiener Ent. Monatsschr., 1., 1857, S. 139—189.

°) Aigner-Abafi L.. Adalek a Magyar Tengermellek, Horvatorszag es Dalmäczia lepkefaunäjähoz. II. (Beiträge zur Lepidopterenfauna des unga- rischen Littorale von Kroatien und Dalmatien. Il.) Rovartani lapok, 17., 1910, S, 94.

83) SchwingenschußL, und Wagner F. Beitrag zur Lepidopteren- fauna Süddalmatiens. Ztschr, d. Oesterr. Ent. Ver., 12., 1926, S. 73.

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Dalmatinische Inseln. Auf Lussin von Galvagni'!) und Schawerda’°) gefangen, nach Stauder auch auf Lissa und Brazza

und nach Aigner-Abafi (loc. cit.) auf Hvar.

Krain. Nach Hafner”) muß die Art in diesem Gebiet sehr stark verbreitet sein. Sie fehlt wohl in der nächsten Um- gebung von Laibach. Hafner nennt folgende Standorte: St. Katha- rina, St. Jodoci, Woch. Vellach, Crna Prst, Koprivnik, Kottal, Weißenfelser Seen, Triglavgebiet, Pisnica, BegmySica, Sangrad, Sava, Ratschach, Feistenberg, Tantca Gora, Reifnitz, Krimberg, Pokojisce, Loitsch, Illyrisch-Feistritz, Kouk, Adelsberg, Istria, Wippachtal, von Rebernice bis Sturje (bereits im Mai). Diese von Hafner genannten Standorte gehören heute zum Teil zu Julisch-Venetien.

Ich erhielt von J. Hafner eine Serie von 14 5 3 9, gefangen 31.V. 1937 auf den Wiesen an der Save in der Nähe von Lai- bach. Sie sind kleiner als typische balcanica Reiß aus Koricna. Vfl.-Länge durchschnittlich nur 13 mm, wenige Exemplare etwas größer. Flügelschnitt ist etwas schmäler, aber doch abgerundet, weil der Außenrand ziemlich konvex ist. Grundfarbe der Männ- chen sehr dunkel, ohne graue Ueberstäubung, mit schwachem Blauglanz, nur bei einzelnen Stücken etwas grünlich. Das Rot ist dunkles, trüibes Karmin. Die Weibchen sind durchwegs, aber nicht übermäßig hell gelbgrau überstäubt. Stücke mit gelb- licher Fleckeneinfassung scheinen unter den Weibchen nicht selten zu sein. Das Rotmuster ist gut entwickelt, neigt sogar zu Fleckenkonfluenzen (5% 179 #. analiconfluens Vorbr., em.), trotzdem ist der Apikalfleck meist nur muschel-, seltener beil- förmig. Das Marginalband fehlt bei beiden Geschlechtern nahezu ganz. Es ist nur bei einem kleinen Teil der Männchen schwach angedeutet, was ebenfalls einer Unterschied gegenüber der typi- schen var. balcanica Reiß darstellt. Weißer Halskragen und weiße Thoraxbehaarung sind bei den Männchen kaum bemerk- bar, bei-den Weibchen etwas deutlicher. Körperbehaarung kurz und anliegend, Abdomen stahlblau glänzend. Beine außen

!) Galvagni Dr. E., Nachtrag zur Kenntnis der Schmetterlingsfauna Lussins. Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 72,, 1922, S. 88.

2) Schawerda K., Beitrag und Nachtrag zur Lepidopterenfauna der dalmatinischen Inseln, bzw. der Insel Lussin. Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 77., IZISSIHTE

3) Hafner J.. Verzeichnis der bisher in Krain beobachteten Groß- schmetterlinge. 2. Aufl., Laibach 1930. (Ungedruckt, Manuskriptabschrift.)

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schwarz, innen etwas gelblich, bei den Weibchen überwiegt an den Beinen die gelbe Farbe. Bei der typischen var. balcanica Reiß, ebenso auch bei den Populationen vom Trebevi& und aus der südlichen Herzegowina (Vucija bara) sind die Beine be- deutend heller. Dem verdienstvollen Erforscher der Krainischen Landesfauna zu Ehren benenne ich diese von der typischen ssp. balcanica Reiß verschiedene Rasse var. hafneri m. (var. nov.). Typen, 14 5 3 ©, in meiner Sammlung.

3 c 3% von den Südhängen der Karawanken bei St. Katha- rina in Oberkrain (leg. J. Hafner, 12. VI. 1937) sind von der oben beschriebenen Population nicht verschieden. Dieser Standort liegt ungefähr 200 m höher als die Savewiesen in der Nähe von Laibach. Das gleiche trifft auch zu für Einzelstücke, die ich von J. Hafner aus Skendrovec, Presca und Le£nik erhielt.

Gegenüber der ostalpinen var. roccai Rocci, typisch aus den karnischen Alpen (Sappada), ist die krainische Rasse deut- lich verschieden durch das fehlende Marginalband und die ziem- lich stark aufgehellten Weibchen.

An Formen nennt J. Hafner (loc. eit.): f. confluens Dziurz. und f. viciae Hb., bald typisch, bald in Uebergängen.

Slavonien. Von Karpati!) und Bohatsch:) wird das Vor- kommen in der Fruska Gora erwähnt. Von Bohatsch wurde die Art auch bei Pakrac in der Pozega gefunden.

Kroatien. Aus dem Innern Kroatiens liegt mir kein Material vor. Mann?) nennt als Standort für Zyg. achilleae Esp. Josefs- tal an der ehemaligen Militärgrenze.

Nord-Bosnien. 3 J 1 Q aus Dervent an der Ukrina (Nebenfluß der Save), von Hilf gesammelt (coll. Landesmuseum Sarajewo) gehören nicht mehr zur ssp. balcanica Reiß. Das Rot ist heller, die Hfl. sind auch bei den Männchen ohne jede Umsäumung, das Rotmuster ist ausgedehnter, Neigung zur Aus- bildung von confluens-Formen ist vorhanden. Das Weibchen ist überaus hell gefärbt. Ein Männchen gehört zur f. cingulata Dz. Diese Population gehört wahrscheinlich schon zu dem im pan-

!) Karpati E. und Lakatos D,, Ujabb adatok Magyarorszag lepke- fauna jahoz, (Neuere Beiträge zur Lepidopterenfauna von Ungarn.) Rovar- tani lapok, 14.. 1907, S. 117—122,

2) Bohatsch O,, Beiträge zur Lepidopterenfauna Slavoniens, Jah- resber. d. Wiener Ent. Ver,, 2,, 1891225737.

>) Mann J,, Schmetterlinge, gesammelt im Jahre 1866 in Josefsthal an der kroatischen Militärgrenze, Verh. zool.-bot. Ges, Wien, 17., 1867, S. 67.

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nonischen Raum fliegenden Rassenkomplex der Art. Bei Jajce im: Vrbastal wurde Z. achilleae Esp. von Schawerda') fest- gestellt.

Aus Inner-Bosnien (Koricna) beschrieb Reiß”’) seine var. balcanica Reiß als Bergrasse. Die Tiere sind nach der Ori- ginalbeschreibung ungefähr gleichgroß wie var. bellidis Hb. aus Bozen, von düsterem Aussehen. Der Apikalileck ist stark redu- ziert. Die Hfl. sind mehr oder weniger stark schwarz umrandet. Die O sind fast vollständig schmutziggelb bestäubt. Die Männchen zeigen teilweise geringe schmutziggelbe Schuppeneinstreuungen im roten Fleckenfeld. Ziemlich breite Flügelform, Flügelspitze abgerundet. Thorax und Hinterleib merklich behaart. Eine Serie von 24 5 in meiner Sammlung vom gleichen Sammler (Leonhard) und gleichen Standort stimmen im allgemeinen mit obiger Be- schreibung überein. Größe: Vfl.-Länge im Durchschnitt 15 mm. Die starke Reduzierung des Apikalflecks ist allerdings nur bei einem geringen Teil der Individuen zu konstatieren. Ich finde im Gegenteil, daß das Rotmuster gut entwickelt ist. Einzelne Individuen sind leicht grau bestäubt. Abweichende Formen: 1 &' analiconfluens Vorbr., 1 9 f. cingulata Dz., 1 9 f. anali- confluens Vorbr. und f. cingulata Dz. (f. dziurzynskü Tike.).

4 5 1 2 vom Trebevic, leg. Winneguth (Landesmuseum Sarajewo) sind etwas breitflügeliger als typische var. balcanica Reiß aus Koricna, die Beschuppung ist zarter, die Fl. sind daher etwas transparent. Das Rotmuster wie bei var. balcanica

Reiß. Das Weibchen ist gelblich aufgehellt.

Herzegowina. 95 2%, die ich in der Vucija bara bei Gacko fing, ähneln in Größe, Farbe und Zeichnung der typi- schen ssp. balcanica Reiß, sind aber bedeutend breitflügeliger. Die Weibchen sind sehr hell bestäubt, aber nicht so rein gelb wie bei den istrianischen und dalmatinischen Populationen, sondern mehr schmutziggelb. Die Hfl. sind kaum merklich berandet. Schawerda°) hat in der Vucija bara auch die f. cingulata Dz. sefunden.

!) Schawerda Dr. K., Bericht über lepidopterische Sammelreisen in Bosnien und in der Herzegowina. 19. Jahresber. d. Wiener Ent. Ver., 1908/9, Sll1o!

2) Reiß H., Zygaena. Int. Ent. Ztschr., 15., 1922, S. 175.

3) Schawerda K., Achter Nachtrag zur Lepidopterenfauna Bosniens und der Herzegowina. Verh, zool.-bot. Ges. Wien, 64., 1914, S. 349 ff

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In dem heißen Talkessel von Mostar scheint sich eine Rasse herausgebildet zu haben, die wesentlich von der ssp. balcanica Reiß abweicht. 15 39, leg. Apfelbeck, sind bedeutend kleiner (13 mm), schmalflügelig, die Weibchen schmutziggelb bestäubt. Das Rotmuster ist heller, ausgedehnter, besonders ist der Api- kalflleck sehr groß. Körperbehaarung kurz, dicht anliegend. Mehr läßt sich aus der geringen Zahl der Individuen nicht fest- stellen. Von Schawerda (loc. cit.) wird Zyg. achilleae Esp. eben- falls aus Mostar. erwähnt.

Montenegro. Ein Pärchen aus der Vucija planina (leg. Muche) ist besonders groß, das Weibchen hat 18 mm (!) Vfl.-Länge. Beide Geschlechter sind gelbgrau bestäubt, das Männchen hat Spuren eines Gürtels. Die Beschuppung ist schütter, das Rotmuster gut ausgebildet. Die Art wurde von Winneguth auch auf der Cakor planina gefangen.

Albanien. Rebel und Zerny (loc. cit.) nennen die fol- senden Standorte: Böshtrig, Bicaj, Shkala e Bicajt, Ploshtan, Korab, Plav (Qafa Vranica), Globocica, Tarabosh. Ich hatte Gelegenheit, 11 5 2 2, die anläßlich der Albanien-Expedition an verschiedenen der obengenannten Standorte gesammelt wur- den, im Wiener Naturhistorischen Museum zu untersuchen. Sie passen nicht recht zur var. balcanica Reiß. Vor allem sind sie etwas kleiner und haben schmälere Vfl. mit oft auffallend kon- kavem Vorderrand. Die Körperbehaarung ist nicht besonders stark. Die Zeichnung ist normal, nicht reduziert, der Apikal- fleck ist meist beilförmig, seltener muscheliörmig. Das Marginal- band ist ganz schmal. Die beiden vorliegenden Weibchen sind nur unbedeutend aufgehellt.

Serbisch-Mazedonien. Auf der Galicica-Planina, zwi- schen Ochrida- und Prespa-See, hart an der griechischen Grenze, fliegt eine sehr kräftige, ziemlich breitflügelige Rasse. Vil.-Länge der 5 bis 16 mm. Die schwarze Beschuppung der Vfl. ist beim o& lebhaft blaugrün glänzend, in der Flügelmitte jedoch durch- wegs stark mit graugelben Schuppen untermischt. Die 9 sind bis auf die dunklen Flügelspitzen graugelb aufgehellt. Das Rot ist ein lebhaftes Karminrosa. Das Rotmuster ist sehr gut ent- wickelt, besonders ist der Apikalfleck sehr groß, Neigung zur Fleckenkonfluenz ist vorhanden (3 5 f. analiconfluens Vorbr., em.). Bei einem kleinen 5 nimmt das Rot der konfluenten Flecke zwei Drittel der Flügelfläche ein (f. rubescens Reiß, em.),

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Halskragen beim 5 ziemlich, beim 9 sehr deutlich, Thorax- behaarung grau untermischt. Ich benenne diese auffallende Rasse var. winneguthi m. (nov. var... Typen:5 $ 19% in meiner Sammlung; Cotypen: 2 5 1 2 im Landesmuseum Sara- jewo. Alle leg.Winneguth, Galicica-Planina, Asan-djurd, VII. 1936.

Von der Glaba£ica bei Prizren befindet sich ein Standorts- beleg im Landesmuseum Sarajewo.

Bei Veles (Koprülü), auf der Plaguscha-Planina und am Dojran-See fand Prof. Dr. Burgeff eine achilleae-Rasse, die er ssp. macedonica Bgff. benannte (Komm. 175). Sie ist wenig größer als die Stammform, wenigstens im männlichen Geschlecht schmalflügelig, die weiße Beschuppung der Beine ist sehr aus- geprägt, doppelter Halskragen vorhanden, der Thorax, auch bei den 0, weißlich behaart. Die 9 sind dicht hellgelblich beschuppt, Reste der schwarzen Beschuppung nur am Rande der Vfl. Auch viele 5 gelb bestäubt, so daß sich auch bei ihnen der dunkle Rand der Vfl. abhebt. Reines Rosarot auf den sehr schmal berandeten Hfl., schwach zinnober gemischtes leuchtendes Kar- minrot der Flecken, diese groß, der Apikalfleck beilförmig, ganz ausgebildet. Konfluente und rot beringte Stücke kommen vor, letztere selten.

Dr. Alberti!) beobachtete Zyg. achilleae im Rajec-Tal, süd- lich von Veles, östlich von Perlepe (Prilep) sehr zahlreich auf Wiesen und blumigen Bachrändern. Die Vfl. sind, auch beim od, stärker gelblich getönt als bei norddeutschen Faltern. Die roten Flecken sind groß und neigen zum Zusammenfließen. Dagegen ist der schwarze Distalrand nicht sonderlich stark ausgeprägt. Geographisch könnte diese Population zu ssp. mace- donica Bgif. gehören. Herr Dr. Alberti konnte mir leider nur 1 © zur Ansicht einsenden, das die Makeln 24-4 und 3--5 ver- bunden hat.

Ein Pärchen von der Petrina-Planina (leg. Dr. Bukuwky, Juli 1937) beschreibt M. Koch?): Beiden Geschlechtern fehlt jegliche gelbe Bestäubung. Die dunklen Vfl. sind ohne Glanz, die Flecken sind voll ausgebildet, Apikalfleck beilförmig. Rot der Flecken und Hfl. zarter als bei var. balcanica Reiß, ohne macedonica Bgff. zu erreichen. Hfl.-Umrandung des breit,

!) Alberti B., Beitrag zur Kenntnis der Macrolepidopterenfauna Maze- doniens. Ztschr. f. wissensch. Ins.-Biol., 17., 1922, S. 82.

2) Koch M., Zygaena Fabr. I. Ent. Ztschr., 51., 1937, S. 19, S. 40, Fig. 3 (unkenntlich),

145

wie bei balcanica Reiß, des 2 schmal wie bei macedonica. Das JS mit konfluenten Flecken der’ Vil.

Die Population von Ochrid und von der Petrina-Planina (1600 m, leg. Thurner) ist als groß zu bezeichnen. Vfl.-Länge 16 mm. Der Flügelschnitt ist schmal. Die 5' sind ‚gar nicht oder nur wenig gelblich bestäubt, die 2 dagegen ziemlich hell, aber nicht so hell wie die Dalmatiner. Die Beschuppung ist, besonders bei den @, sehr zart. Das Rot ist düsterer, nicht so leuchtend, wie bei var. winneguthi m. Das Rotmuster ist sehr gut ausgebildet, Neigung zur Fleckenkonfluenz ist vor- handen. Die Berandung der Hil. ist bei den 5 deutlich. Im ganzen ist diese Population der ssp. balcanica Reiß aus Bos- nien-Herzegowina ähnlich.

Auf der Brazda-Planina wurde Zyg. achilleae Esp. von Apfelbeck gefunden.'!) (Beleg im Wiener Museum.)

Bulgarisch - Mazedonien. Ein einzelnes 5 von der Pirin-Planina (leg. Thurner) gleicht in Größe, Flügelschnitt und Zeichnung der Population von der Petrina-Planina, hat aber ganz anderes, leuchtenderes Rot.

20 1% von der Lülin-Planina (leg. Drenowski) haben etwas schmäleren Flügelschnitt als die Tiere der Ochridserie, sind aber sonst ähnlich. Ein 5 gehört der f. cingulata Dz. an.

Von Drenowski’) wurde Zyg. achilleae Esp. im Rhodope- gebirge bis 1400 m gefunden, Tuleschkow verzeichnet Funde bei Tirnovo®) und im AlibotuSgebirge.*) Diese Populationen dürften sich jenen aus Serbisch-Mazedonien anschließen.

Bulgarien. Eine ganz eigenartige, prächtige Rasse fliegt bei Sliven. Vil.-Länge der J 12—14 mm, 13—15 mm. Das am meisten charakteristische Merkmal dieser Rasse ist die über- aus zarte Beschuppung, was eine stark ausgeprägte Transparenz der Fl. bedingt, weiters das zarte Hellrosa der Flecken und der

!) Rebel H., Studien über die Lepidopterenfauna der Balkanländer III. Ann. d, k. k. Hofmuseums, Wien, 27., 1913, S. 318.

) Drenowski Al. K, Die Lepidopterenfauna der Zentral- Rhodopen in Bulgarien. Ztschr. f. wissensch. Ins.-Biol,, 20., 1925, S. 4.

’) Tuleschkow Kr., Erster Beitrag zur Lepidopterenfauna der Stadt Tirnovo. Mitt. d. Bulg. Ent. Ges,, 5., 1930, S. 153.

*) Tuleschkow Kr., Beiträge zur Lepidopterenfauna des Alibotusch- gebirges in Mazedonien. Trav. Soz. Buls. Sc. Nat., 14,, 1929, S. 151 - 166. (Bulgarisch mit deutschem Resumee.)

146

Hil. Die Vfl. der 5 sind durchwegs stark gelbgrau überstäubt und sehr hell, bis auf den dunklen Apex. Noch heller sind selbstverständlich die 2, bei denen die gelbe Bestäubung die schwarze Grundfarbe ganz verdrängt hat. Das Zeichnungs- muster ist sehr gut entwickelt, der Apikalfleck ist groß, meist beilförmig, Neigung zur Fleckenkonfluenz ist vorhanden. Bei den @ sind die Flecken durchwegs fein hell umzogen (f. Havo- praetexta Bgif.). Selbst bei einzelnen Z macht sich diese Flek- keneinfassung bemerkbar. Die Beine sind wie bei ssp. mace- donica Bgff. sehr hell bestäubt. Auch der doppelte weiße Hals- kragen ist vorhanden, darüber hinaus ist auch die Thoraxbehaa- rung stark grau untermischt. Ich benenne diese, von den ande- ren mir bekannten Balkan-Rassen stark abweichende Rasse ssp. isSlimjensis m. (nov. ssp.) nach der alten Bezeichnung Islimje für Sliven. Typen und Cotypen: 6 J 1 @ in meiner Sammlung, 4 9’ 2 Q in der Sammlung Dr. Bukuwky, 25 1% in der Sammlung Thurner-Klagenfurt; alle leg. Dr. Bukuwky. 805109, leg. Pasotasz, im Budapester Nationalmuseum, mehrere von Prof. Dr. Rebel gefangene Stücke im Naturhistorischen Museum in Wien. Ein noch von Haberhauer stammendes Stück hat den Fleck 4 zu einem Punkt reduziert. Ein besonders zart beschupptes @ hat die Flecken 2 und 4 zu einem breiten Streifen verbunden: f. analiconfluens Vorbr. (em.).

3c& 309 aus Misioria an der Küste des Schwarzen Meeres beschreibt M. Koch!) wie folgt: 5 mehr oder weniger gelb beschuppt, © dicht gelb beschuppt, weißer doppelter Halsring. Diese Merkmale hat diese Population mit ssp. macedonica Bgft. gemeinsam. Dagegen sind die Flecken klein und der Apikalfleck sehr breit ausgebildet, was an caliacrensis Reiß erinnert.

Aus Varna besitze ich nur 2 5, die weniger hell beschuppt sind als die © der südlicher fliegenden Populationen und sich in dieser Beziehung mehr den rumänischen Stücken nähern. Die Population von Varna dürfte zur var. caliacrensis Reiß ge- hören, die aus dem wenig nördlich von Varna gelegenen Balcic beschrieben wurde. Bei Varna wurde Zyg. achilleae Esp. auch von Haberhauer gesammelt (vgl. Lederer.‘)

1) Koch M,, loc. cit., S. 19, S. 40. Fig. 1—2 (unkenntlich),

2) Lederer J., Verzeichnis der von Herrn Johann und Frau Ludmilla Haberhauer 1861 und 1862 bei Varna in Bulgarien und Sliwno in Rumelien gesammelten Schmetterlinge. Wiener Ent. Monatsschr., 7., 1863, S. 22.

14

Die in Transsylvanien (Siebenbürgen) fliegende Rasse unterscheidet sich von den ostbalkanischen durch mehr grün- lichgrau und weniger hell bestäubte Weibchen. Die Männchen sind gar nicht aufgebellt, im Gegenteil sehr dunkel. Das Rot- muster ist nicht stark entwickelt, der Apikalfleck meist nur muschelförmig, mit Neigung zur Reduktion. So eine kleine Serie aus Hammersdorf, Bensen, Salzburg und Rin Sadu (leg. Dr. Czekelius). Auch zur ssp. balcanica Reiß sind diese Popu- lationen nicht zu stellen.

2 Q@ aus Herkulesbad in meiner Sammlung (leg. Eekeliik) zeichnen sich dagegen wieder durch überaus kräftigen Körper- bau und große Spannweite aus. Sie sind ebenfalls grünlichgrau bestäubt, das Rot ist sehr hell. Hierzu stimmen einige © in der Sammlung des Budapester Nationalmuseums. Drei von Prof. Dr. Rebel bei Herkulesbad gesammelte J (Belege im Wiener Museum) sind groß, dunkel und dicht bestäubt. Eines davon hat die Flecken 2 und 4 breit verbunden. Zyg. achilleae Esp. wird auch von Prof. Dr. Rebel!) aus Herkulesbad erwähnt: 1 5 der ab. viciae Hb. mit sehr spitzen Fühlern.

Die grünlichgraue Bestäubung scheint ebenfalls für andere rumänische Populationen typisch zu sein. Sie findet sich z.B. auch bei einer kleinen Serie aus Bukarest (4 J 29, leg. Dr. Bukuwky) wieder. Bei diesen ist aber das Rotmuster, beson- ders der Apikalfleck besser entwickelt als bei den sieben- bürgischen Stücken.

Aus Griechenland meldet Staudinger”) das Vorkommen der Art auf dem Parnaß und auf dem Veluchi Ende Juni. Die Weibchen haben öfters hellere Bestäubung, sonst findet Stau- dinger keinen Unterschied gegenüber Stücken aus dem übrigen Europa.

7 c& 712 vom Veluchi (leg. Zukowski, 26. VI.—4. VII. 1932) differieren untereinander so stark in der Größe, daß man an- nehmen könnte, sie stammten von verschiedenen Standorten, vielleicht aus verschiedener Höhenlage. Die Grundfarbe der Männchen ist durch eingestreute gelbgraue Schuppen aufgehellt, die Weibchen haben bis auf den dunklen Apex graugelb be-

‘) Rebel Dr. H., Dritter Nachtrag zur Lepidopterenfauna von Herkules- bad. Verh. zool.-bot. Ges, Wien, 77., S. 117.

®) Staudinger Dr. O., Beitrag zur Lepidopterenfauna Griechenlande Hor. Soc, ent. Ross., 7., 1870, S. 102.

148

stäubte Vfl, aber ohne hellere Einfassung der Flecken. Die Beschuppung ist zart, die Fl. sind daher ziemlich transparent. Das rote Zeichnungsmuster ist sehr gut entwickelt und neigt zur Ausbildung konfluenter Formen. Fleck 1 zieht sich oft längs der Kosta über Fleck 3 hinaus. Der Apikalfleck ist groß, beil- förmig, nur bei 1 5’ etwas reduziert und muschelförmig. Formen: f. analiconfluens Vorbr. 1 S und mehrere Uebergänge; f. dziur- zynskii Hke. (f. analiconfluens Vorbr. +- f. cingulata Dziur.). 1 7. (Fortsetzung folgt.)

Beitrag zur Kenntnis der Cerambycidae') des griechischen Macedonien.

Folgende Cerambycidae, die in den Jahren 1932—1936 im griechischen Macedonien gesammelt wurde, gehören 36 Gattungen, 62 Arten und 7 Aberrationen an.

Neben jeder Art wird der Monat und der Ort, wo diese aufgefunden wurde, angegeben. Das Verzeichnis ist nach dem Catalogus Coleopterum regionis palaearcticae von A. Winkler 1924—1932 angeordnet.

Das Material wurde im Laboratorium für angewandte Zoo- logie der Universität Saloniki bestimmt und zum Teil nachträg- lich in der zoologischen Staatssammlung in München, wo ich vergleichende Bestimmungen ausgeführt habe, bestätigt.

Dem Direktor des Institutes für angewandte Zoologie in Saloniki, Herrn Professor Dem. Cavadas, sowie den Herren Dr. Kurt von Rosen und Hans Kulzer in München danke ich für ihr großes Entgegenkommen und ihre Hilfe, die sie mir bei der Ausführung dieser Arbeit gewährleisteten. Einige Arten wur- den mir von dem kürzlich verstorbenen bekannten Coleoptero- logen Dr. Paul Luigioni in Rom bestimmt.

München, den 26. August 1937.

Dr. Platon Ph. Paliazeas.

1) Diese Cerambyciden-Sammlung vom griechischen Macedonien ist im Museum des Laboratoriums für angewandte Zoologie der Universität Saloniki niedergelest.

149

Abkürzungen.

Ap. Apostolaria Ki. Kilkis Sal Ars. Arsakli Ku. Kuri Se Asv. Asvestochori La. Langada Si Ax. Axios Lo. Lodias Sad. Ho. Hortiatis Na. Nausa Vie, Fl. Florina Pla. Platamon Xe Ka. Katerini Po. Polygyros Kas. Kastania Ro. Rodopolis CERAMBYCIDAE Prioninae Macrotomini

Macrotoma Serv. 1. scutellaris Germ.

Callipogonini

Megopis Serv.

2. scabricornis Scop.

Ergates Serv. .

3. faber L. Prionini Prionus F.

4, coriarius L. Cerambycidae Asemini

Criocephalus Muls. 5. ferus Muls. (= polonicus Motsch.)

Cerambycini Cerambyx L. 6. cerdo L. (= heros Scop.) 7. miles Bon.

8. Scopolii Fuessl.

Hesperophanini Hesperophanes Muls.

9. sericeus Fabr.

150

Saloniki Sedes

Sindos Sidirokastron Veria Xechasmeni

Jun. Sal.

Aug. Asv.

Jun. Ku.

Sept. Sid.

Aug. Ars.

Mai. Kas. Jul. Ap. Jun. Kar

Sept. Sid.

210. ei. 12,

13. 14.

15. 16. 17.

18. 19. 20. ZIF. 22. 23:

24.

23,

26.

21. 28.

29.

30. 31.

Trichoferus Woll. Gayi Plavils. (= cinereus Villers.) griseus Fac.

pallidus Ol. Lepturini

Rhamnusium Latr.

bicolor Schr. graecum Schauf.

Leptura L. livida Fab.

sanguinolenta L. cordigera Fuessl.

Strangalia Serv. revestita ab. rubra Geoffr. maculata Poda. septempunctata F.

ab. sufurata Rche. ab, inconstans Rtt. bifasciata Müll.

Necydalini Necydalis L.

ulmi Chevr. (= Panzeri Har.)

Molorchini

Stenopterus Illig. rufus L.

Pytheini

Cartallum Serv. ebulinum L.

Callichromini

Aromia Serv. moschata L.

ab. cuprata Ritt.

Compsocerini Rosalia Serv. alpina L. Callidiini Rhopalopus Muls. insubricus Germ. clavipes Fabr.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVII. H. 3.

Aug. Se. Jun. Pla. Aug. Xe.

Jul. Ve. Aug. Po.

Sept. Fl. Aug. Na. Jun. Ax.

Jun. Na. Sept. Ho. Jun. Ka. Aus. El. Mai. Po. Mai. La.

Sept. Xe.

Aug. Ve.

Jul, Pla.

Aug. Se. Jun. Pla.

Mai. Pla.

Aug. Po. Aug. Ap.

4 151

32. 33. 34. 35.

36.

37.

38. 39.

40.

41. 42.

43. 44. 45.

46.

41.

48. 49. 50. 31. 22.

53. 54.

152

Phymatodes Muls. testaceus L.

ab. praeustus F. ab. rufipes Costa. ab. variabilis L.

Pyrrhiidum Fairm. sanguineum L.

Hylotrupes Serv. bajulus L. (= lividus Muls.)

Clytini Xylotrechus Chevr. antilope Schönh. arvicola Ol.

Clytus Laich. rhamni Germ.

Plagionotus Muls. arcuatus L.

floralis Pall. | x

Chlorophorus Chevr. varius Müll.

trifasciatus F. figuratus Scop.

Isotomus Muls.

speciosus Schneid. Stenaspini Purpuricenus Germ. Kaehleri L. Lamiinae Dorcadionini Dorcadion Dalman. aethiops Scop. lugubre Kr. atticum Kr. septemlineatum Waltl.

lineatocolle Kr.

Neodorcadion Gangl.

-bilineatum Germ.

fallax Kr. |

Jul. Kas. Jul. Kas. Jul. Kas. Aug. Kas.

Sept. Asv.

Jul. Ho.

Jul. Pla. Apr. Po.

Sept. Ro.

Jun. Ax. Sept. La.

Aug. Ka.

Jun. Pla. Jun. Po.

Sept. Sid.

Jun. Kas.

Jul. Ax. Jul. Si. Jun. Asv.

Aug. Si.

Aug. Se. Jul. Ku.

Ss)

56. SYB

38.

32

60. 61. 62.

63. 64. 65.

66.

67. 68. 69.

tristis L.

funereus Muls. asper Sulz.

Lamiini Dorcatypus Thoms.

Morimus Servill.

Gnomini Mesosa Latr.

curculionoides L.

griseus Fab.

Kirbyi Gyll.

Acanthocinini

Acanthocinus Guer.

Agapanthiini Agapanthia Serv.

Boeberi Fisch. (= cynarae Germ.)

violacea Fab.

carcharias L. populnea L. punctata L.

pupilata Gyll.

Saperdini Saperda Fab.

Phytoeciini Oberea Muls.

Phytoecia Muls.

icterica Schall. (= ephippium Fab.) caerulea Scop. (= rufimana Schrk.) coerulescens Scop.

Jul Lo,

Aug. Kas. Aug. Kas.

Jul. Na.

Sept. Ro.

Aug. Se. JulBla> Jul. Asv.

Aug. Fl. Aug. Na. Jul. Ve.

Aug. Ka.

Aug. Ho. Jul. Sid. Aug. Na.

4* 153

1066.

1067.

1068, 1069.

1070. 1071.

1072

154

Lepidopteren-Fauna von Marasch in türkisch Nordsyrien. Von L. Osthelder und Ernst Pieiifer-München.

(Fortsetzung.)

Agrotidae.

Bearbeiter: M. Draudt-Darmstadt z. T. nach hinterlassenen Notizen von f Dr. A. Corti-Zürich.

Euxoa Hb.

E. temera Hb. Häufig, in Farbe und Zeichnung sehr stark abändernd, vorwiegend in den Formen hübneri Bours. und boursini Schaw. im Juni, Juli und Oktober-November. Einige bläulichgraue, sehr schwach gezeichnete Stücke der Herbstgeneration in coll. Osthelder wurden von Boursin i. 1. forma livida genannt.

E. distinguenda Led. in der Form akschehirensis Cti., im Juni, Juli, vom Düldül-dagh.

E. homicida Stgr. Ein einzelnes 9, Juni.

E. aquilina Schiff, nur in der Form obeliscata W£nr.- Cti., die nach Boursins Untersuchungen spezifisch sich von aguilina nicht trennen läßt. Corti schreibt: In stark vari- ierenden Formen, nicht häufig, Juni-September.

E. glabella Wänr.-Cti., 1 5 vom Düldül-dagh, Juli.

E. conspicua Hb. Mai-Juli, sehr zahlreich und in Zeich- nung und Farbe stark variierend, darunter auch die For- men abscondita Warr. und fast einförmig graue und zeich- nungslose Exemplare.

E. amplexa Cti. Hierüber schreibt Corti: Ein zweifelhaftes @ aus 600-800 m Höhe, Mai. Lag mir nicht vor.

1073. E- robiginosa intensior Drt. Diese dunkle Form erhielt ich sowohl vom Düldül-dagh im Juli, als auch von Marasch, Oktober.

1074. E. vinirufa Drt. Diese von Ak-sehir beschriebene inter- essante Art erhielt ich auch vom Düldül-dagh in einem . Paar vom Juli.

1075. E. marcens Chr. (= achyricola Cti.). Sehr zahlreich vom Achyr-dagh, Marasch, aus 1800 m Höhe, im Juli. Ich wiederhole hier, was ich Entomol. Rundschau 55. Jahrg. Nr. 13/14, S. 155 schrieb: „Dazu schreibt mir Boursin: In der letzten Zeit habe ich endlich die echten Original- exemplare der Arten: heringi Stgr. und marcens Chr.

. © untersuchen können und dies hat zu folgenden Resultaten geführt: achyricola ist nichts anderes als heringi; die typische Form letzterer ist die gelbe, fast zeichnungslose Form; marcens Chr. ist die echte achyricola, etwas dunkel bleigrau; die heringi var. signata ist nur eine hellere marcens mit Querlinien. Die Art ist sehr variabel und zwischen den Extrem-Formen können alle Uebergänge auftreten.“ Achyricola findet sich in einer mehr rötlichen Form auch im Libanon.

1076. E. amoena Stgr. Diese Art hat Corti nochmals unter dem Namen: flavida beschrieben, sie variiert ziemlich beträcht- lich und fliegt sowohl bei Marasch als auch im Düldül- dagh, vom September bis November.

1077. E. vanensis Drt. Eine Art, die mir viel Kopfzerbrechen gemacht hat. Ursprünglich hieit ich sie für foeda Led., aber Herr Boursin hatte die Güte, mir ein mit der Type ver- glichenes Stück dieser letzteren einzusenden, die danach doch ganz anders aussieht, auch anderen Genitalapparat besitzt. Sie steht ihr allerdings ohne Zweifel nahe. Boursin meinte, es könnte sich vielleicht auch um die enitens Cti.- Form marmorosa Cti. vom Issyk-kul handeln, aber ab- gesehen von dem weit entfernten Fundort der letzteren stimmt vieles nicht.

Die Vfl. sind viel unreiner schwarz bestreut, die Zeichnung nicht so klar und vor allem sind die Hil. ganz rein weiß, mit kaum bemerkbar dunklerer Saumlinie und keiner Spur eines Mittelpunktes. Bei marmorosa sind die Hil. dunkler als bei

159

enitens, mit dunklerem Saum und einem starken Mittelpunkt. Ich halte das Tier deshalb bestimmt für neu und beschreibe es wie folgt:

Dem Genitalapparat nach sec. Boursin zur Untergattung Mesoeuxoa gehörig. Kopf und Thorax bräunlichgrau oder mehr rein grau, der Halskragen bei manchen Stücken schwärzlich ver- dunkelt. Vfl. erdgrau, mehr oder weniger rötlich getönt und schwarz bestreut. Die Subbasale besteht aus schwarzen Doppel- strichen zwischen Vorderrand und Ader 1; Antemediane doppelt, vom ersten Vorderrandsdrittel fast zur Innenrandsmitte ziehend; Zapfenmakel in der Größe wechselnd, schwarz umzogen; beide oberen Makeln groß, schwarz umzogen, die Ringmakel längs eliptisch, die Nierenmakel fast viereckig, letztere mit kaum merklich dunklerem Halbmondstrich nahe dem inneren Rand; zwischen beiden Makeln ist die Zelle mehr oder weniger deut- lich x-förmig schwarz ausgefüllt. Postmediane einfach, schwarz, gezähnt, auf den Adern die Spitze der Zacken bei den meisten Stücken etwas punktförmig verdickt. Subterminale unregel- mäßig gezackt, innen schwärzlich angelegt, am Vorderrand zu einem schwarzen Dreiecksfleck verdickt, das Saumfeld dahinter verdunkelt. Hinter mehr oder weniger deutlichen schwarzen Saumdreiecken folgt eine helle Fransenbasislinie, die Fransen selbst schwach heller und dunkler gescheckt. Hfl. rein weiß mit eben bemerkbarer feiner gelblicher Saumlinie, beim 9 leicht grau angeflogen. Bei manchen Stücken sieht man Spuren eines schwachen Mittelschattens auf den Vfln. 2 J' von Marasch, Ende September bis Anfang Oktober, ein 5 auch von Ak-sehir und mehrere Stücke von Wan, im September gefangen.

Agrotis O.

1078. A. ypsilon Rott. Sehr häufig in 2 Generationen, Mai, Juni und Oktober, genau wie an anderen Orten auch, stark aberrierend wie überall, auch in der Größe äußerst verschieden.

1079. A. segetis Hb. Ziemlich häufig, in Zeichnung und Farbe stark variierend. Auffällig ist das Vorkommen vieler kleiner Exemplare. Juni-Oktober, in 2 Generationen.

1080. A. crassa Hb. Mehrere stark abgeflogene Exemplare im September, wahrscheinlich zur Form golickei Ersch. gehörend. Große, normal dunkle Stücke auch vom Düldül-dagh, im Juli.

156

1081.

1082.

1083.

1084.

1085.

1086.

1087.

1088.

A.obesa B. Neben sehr zahlreichen, normal hellen Stücken auch die Form fusca Cti. mit stark verdunkelten, beim Q oft fast schwarzen Hfl., von denen die rein weißen Fransen lebhaft abstechen. Marasch, August, auch vom

Achyr-dagh.

A. trux Hb. in sehr dunklen Stücken, meist zur Form subalbida Cti. gehörig, mit rein weißen Hfl. und weißer Useite. Marasch, Oktober-November, auch vom Düldül- dagh, im Juli.

A.puta Hb. Ein um Marasch herum sehr häufiges Tier, kommt in 2 Generationen vor, März und September- November. Während aber die Frühjahrsgeneration durch- aus der auch in Mittel- und Südeuropa häufigen Form enitens Hb. entspricht, zeigt die Herbstgeneration einen durchaus verschiedenen Habitus, „der so einheitlich ab- weicht von allen mir (Corti) bekannten radius-Formen, daß ich diese Form als radius-syricola bezeichnet habe. Die Tiere sind in der Regel bedeutend größer als andere Formen. Nur äußerst selten findet sich bei dieser Ge- neration ein Rückschlag zur Form enitens.“

A. spinifera Hb. Vereinzelt, in 2 Generationen, im Juni und September, Oktober.

A. ilavina H.-Sch. Sehr häufig, im Mai und Juni und wieder im November bei Marasch, auch in der Form ochrina Stgr.

A. anastasia Drt. Von dieser herrlichen Art erhielt Ost- helder 1 Exemplar von Marasch. Powellinia Obth.

P.lasserrei Obth. Ein einzelnes © von Marasch, im Ok-

tober. Ein f vom X. 1930 in coll. Osthelder.

Cladocerotis Hmps. C.benigna Cti. Düldül- und Achyr-dagh, 2 2 im Oktober.

Es- erscheint mir nicht unmöglich, daß C. ankarensis, von der bisher anscheinend nur 5% bekannt sind, als anderes Geschlecht zu benigna gehört, wie ich auch durchaus nicht abgeneigt bin zu glauben, daß auch die folgende Art spezifisch dazugehört.

157

1089. C. tischendoriti Pglr. Von dieser roten Form liegen mir 2 © vom Achyr-dagh, Oktober vor und ein mehr rötlich- braunes Zwischenstück, sodaß mein Verdacht, daß es sich bei benigna und tischendorffi um nur eine Art handelt, nicht von der Hand zu weisen sein dürfte. Ein rotes ©

vom Düldül-dagh (XL 1930) in coll. Osthelder. Ogsygia Hbn.

1090. O, celsicola Bell. in der kleineren und schlankeren Form gracilis W$nr., anscheinend nicht selten, vom Düldül-dagh, im Juni, in der helleren oder dunkleren Farbe recht wechselnd.

1091. O. forcipula Schiff. robustior Cti. Diese große Form fliegt im Mai und Juni bei Marasch.

1092. O. libanicola Cti. Ich habe keine Stücke von Marasch gesehen und es scheint nach Corti nicht sicher, ob diese hier fliegenden, mit typischen Libanon-Stücken nicht ganz übereinstimmenden Exemplare wirklich dazu gehören. Die Marasch-Stücke sollen weniger bunt und weniger rötlich sein und fliegen schon im April und Mai.

1093. O. facunda sp. n. Ein einzelnes @ von Marasch, Septem- ber, scheint einer neuen Art anzugehören.

Vfl.-Spitze abgerundet. Kopf u. Thorax bräunlich, mit schwar- zen Haaren durchsetzt, Halskragen mit dicker, schwarzer Mittel- linie. Vfl. auf hell bräunlichweißem Grund dicht rötlichbraun und schwarz bestreut, mit schwarzem Basalstrich u. schwarz ausgefüllter Zelle. Subbasale und Antemediane fehlen. Ringmakel lang elip- tisch, mit einem schwarzen Strich gekernt; Nieren- und Zapien- makel groß, hell, schwarz umzogen, beide schwach bräunlich gekernt. Postmediane schwach angedeutet, durch lange schwarze Aderstriche verstärkt; der auf der Submedianfalte gelegene Strich reicht bis in die Spitze der Zapfenmakel. Hinter der Nierenmakel ist die Diskalfalte rotbraun gestreift. Subtermi- nale durch lange schwärzliche Keilstriche angegeben. Auf dem Saum stehen schwarze, innen hell aufgeblickte Saumstriche ; die hellen Fransen dunkel gescheckt, mit 2 schwärzlichen Tei- lungslinien. Hfl. weißlich, auf dem Saum bräunlich verdunkelt, mit angedeuteter Postmediane, brauner Saumlinie und eben- solcher Teilungslinie der weißen Fransen. Type in coll. Ost- helder.

158

1094. O. toxistigma Hmps. Juli und September, wenn es sich

1095.

1096.

1097. 1098.

1099.

1100.

1101.

wirklich um diese Art handelt. Briefwechsel mit Boursin- Paris hat auch noch kein sicheres Ergebnis gefördert, doch nehmen wir an, daß es doch diese Art ist. Exemplare vom Libanon, die mir Boursin freundlicherweise vorlegte, die mit der aus Syrien beschriebenen Type übereinstimmen sollen, sehen etwas anders, viel mehr rotbraun aus, viel- leicht handelt es sich um eine Rasse. Was die von Corti als bei Marasch in einem Stück gefangene fruculenta Led. angeht, so dürfte diese aus dem Altai beschriebene Art sehr unwahrscheinlich in Kleinasien zu finden sein, es handelt sich wohl um ein schwach gezeichnetes helles Stück der toxistigma.

O. signifera F. tauricola Cti. Diese bunte braunrote Form mit weißen Hfl. fliegt bei Marasch im Juli in 600—900 m Höhe.

Dichagyris Led.

D. melanura Koll. Vereinzelt im Juni und Juli, Düldül-

dagh. D. illauta Drt. Ebenfalls einzeln neben der vorigen.

D. pieiiferi Cti. Nur in wenigen Exemplaren geiangen, im August bis Oktober. Später erhielt ich die prachtvolle Art in kleiner Zahl auch aus der Umgebung von Wan.

D. squalidior Ev. Die Art scheint häufig zu sein im April, Mai und wieder im Juli, offenbar in 2 Generationen, aus 1000-1500 m Höhe, auch in Uebergängen zur Form rubi- dior Cti., wenn auch nicht so rot wie Libanon-Stücke.

D. terminicincta Cti.,, ursprünglich nach Exemplaren aus dem Libanon aufgestellt, kommt bei Marasch in einer viel schärfer gezeichneten Form: maraschi Cti. vor, die auch die Wellenlinie als dunkles Band aufweist, ist auch useits mit viel schärferer und dunklerer Außenbinde gezeichnet. Ich habe dieses Tier nicht gesehen und kann daher nicht beurteilen, ob es sich wirklich um eine Subspecies zu terminicincta handelt, ich habe eher den Eindruck, daß eine andere Art vorliegt.

D. fimbriola Esp. fliegt bei Marasch im Juli recht häufig, nur in der kleinen Form zernyi Cti, unruhig dunkel be- streute Stücke mit starkem Mittelschatten.

159

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1103.

1104.

1105.

1106. 1107.

1108.

160

D. laeta Rebel ist, wie die Genitaluntersuchung gelehrt hat, eine gute Art, die wohl der fimbriola sehr nahe steht, aber deutlich Verschiedenheiten aufweist. Sie ist stets fast doppelt so groß, viel heller, klarer gezeichnet und gelblicher in der Farbe. Der männliche Kopulations- apparat zeigt dementsprechend die doppelte Größe wie der von zernyi, der untere Auswuchs der doppelten Harpe ist größer und dicker und überragt den unteren Valven- rand beträchtlich, bei zernyi nicht; die Ventralplatte, die bei zernyi viereckig ist und ungefähr die Form von Karo- ABß hat mit einer distal etwas weiter ausgezogenen Spitze, ist bei laeta nur dreieckig, in die Breite gezogen. Der Penis ist bei /aeta sehr viel größer, fast rechtwinklig ge- knickt und hat am distalen Ende einen Haufen kräftig dunkelbraun chitinisierter Cornuti, bei zernyi ist er nur schwach gebogen, ohne Winkel, die Cornuti sind weniger zahlreich und heller chitinisiert. Die Art fliegt ohne Uebergänge gleichzeitig mit zernyi und dokumentiert schon dadurch ihre Verschiedenheit.

Chersotis Bsd.

C. capnistis Led., nach Corti als „einzeln vorkommend“ in seinen Notizen erwähnt. Das einzige mir als diese Art vorliegende Stück ist zu stark abgeflogen, um ein Urteil bilden zu können. Boursin, der dieses Tier ebenfalls sah, zweifelt auch an der Zugehörigkeit zu capnistis, es könnte sich vielleicht auch um neara Pglr. handeln. Sicheres ist z. Zt. darüber nicht zu behaupten.

C. maraschi Cti. liegt mir in großer Zahl vom Düldül-dagh, Mai bis Juli und von Marasch vom November vor, also offenbar in 2 Generationen, im allgemeinen wenig vari- ierend.

C. juvenis Stgr. 1 gefl. © aus Marasch vom X.1930 in. coll. Osthelder (Boursin det.).

C. semna Pglr. sehr vereinzelt, vom Achyr-dagh, Oktober. C. multangula Hb. subdissoluta Wgnr. aus 1800 m Höhe, im Juli.

C. guberlae Cti. meldet Corti mit ? vom Juli aus Marasch, ich habe keine Stücke gesehen.

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1112.

Eh:

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1118.

Rhyacia Hb.

R. margaritacea Vill, als „vereinzelt“ von Corti ohne Angabe von Fundort und Datum genannt. 4 5' aus Marasch vom X.—XlI. in coll. Osthelder. Helle Form, im Ton an abbruzzensis Drt. erinnernd, schwach gezeichnet (Osthelder).

R. depuncta L. consenescens Stgr. im September, nicht pontica!

R. ilammatra Schiff. außerordentlich häufig in allen Grö- ßen und in der Zeichnung recht veränderlich, schon im

Mai.

R. renigera Hbn. erubescens Stgr. sehr häufig und stark variierend, im Mai-Juli, dann wieder im September, Oktober, auch in den Formen intermedia, funebris und saturata.

R. hadjina Stgr. Corti erwähnt 2 Stücke im Juli, ich habe keine gesehen.

R. sollers erwähnt Corti als häufig, im Juni, Juli, aus 700—900 m Höhe bei Marasch. Es dürfte sich wohl um die pseudosollers Bours. i.1. handeln, es ist bestimmt eine gute Art, die mit birivia nicht das Geringste zu tun hat. Diese pseudosollers liegt mir in Anzahl vor.

R. laetifica Stgr. wird in Cortis Notizen in einem Einzel- stück aus 700—800 m Höhe erwähnt, ich habe keine Unter- lagen dafür.

R. roseoflava Cti. i.1. Von dieser mir ganz unbekannten Art, die ich nicht gesehen habe und von der ich auch keine Beschreibung vorfand, gibt Corti an: Nova species bei alaina, 700—900 m hoch, im Juli gefangen. Ich kann nicht sagen, um was es sich handelt.

R. squalida Gn. Ich besitze ein sicheres Stück vom Dül- dül-dash, Juni; Corti nennt weiter: 1 Stück aus 1800 m Höhe vom Achyr-dasgh und 4 Exemplare von Marasch, aus 800 bis 900 m Höhe.

R. suspicax Cti.-Drt. Bezüglich dieser Art verweise ich auf die Beschreibung im Seitz-Supplement, S. 69. Sie wurde nach nur 2 2 aufgestellt, die im Juli gefangen wurden. In Cortis Notizen steht mit ? dabei: nov. var. von sqgualida.

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16123, 1124.

1125. 1126. 1127.

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R. simulans Hufn., häufig, im Juni, von Marasch auch im November, vom Achyr-dagh schon im Mai.

R. subdecora Stgr. benennt Corti 4 defekte Stücke mit ? aus 800—900 m Höhe. Ich habe sie nicht gesehen, mög- lich, daß es sich um die vorher genannte marcens ge-

handelt hat.

R. osmana Cti. ist gute Art, die der /ucernea L. wohl nahe steht; aber Herrn Boursin verdanke ich die Mitteilung, daß es sich dem Genitalapparat nach bestimmt um eine gute Art handelt. Sie fliegt häufig im April-Juni und wieder im Oktober, also wohl 2 Generationen. Typen in

coll. Östhelder.

R. lucernea L. besitze ich aber in einem ganz .sicheren Einzelstück ebenfalls von Marasch, Ende September, An- fang Oktober.

R. deiessa Led., von Corti mit ? genannt, ich sah sie nicht.

R. lucipeta Schiff., von Corti in 2 Stücken genannt, ich habe keine erhalten. Aus Marasch 2 große, dunkle 5‘, 1200 m hoch, 19.V. 1928. Ein gleiches Stück aus Boli in Bithynien (alle 3 in coll. Osthelder), es handelt sich offenbar um eine vorderasiatische Lokalform. (Osthelder.)

R. saucia Hb. in der Form margaritosa häufig. R. candelisegua Schiff. nach Corti 1 Einzelstück, Juli.

R. xanthographa Schiff., in der Form palaestinensis vom Dül-dül-dagh im Juni, Juli,. von Marasch im September, Oktober.

Xestia Hb.

X. enargiaris Drt. Diese kürzlich von mir beschriebene Art erhielt ich in meist abgeflogenen Stücken von Ma- rasch, im September, Oktober; aus Osthelders Sammlung liegt auch 1 g' vom Yüksek-dagh, im August gefangen, vor.

Orthosia Tr.

O. caecimacula Schiff. Einzelne sehr große, abgeflogene vom Oktober.

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1153. 1134.

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O. senex H.-S. Marasch und Yüksek-dagh IX.—XI. einzeln. Die Stücke gehören zur Form wagneri Bours. (Gub. Z. 1935, S. 220.)

Epilecta Hb. E. linogrisea Schiff. Corti erwähnt ein Einzelstück vom August, Marasch, aus 700—800 m Höhe, ich besitze ein frisches 5 vom September. Triphaena Hb. T. pronuba L., sehr häufig und in allen Formen variierend, Mai, August und Oktober, offenbar also 2 Generationen.

T. iimbria L. Düldül-dagh, Juli, ein Einzelstück.

T. janthina Schiff. Juli 1930, Einzelstück von Corti er- wähnt, ich besitze 2 5 vom Düldül-dagh, ebenfalls im Juli gefangen.

T. orbona Hufn., ziemlich häufig aus der Umgebung von Marasch, im Mai-Juli, aus 600—800 m, ich habe sie auch vom Düldül-dash im Juli erhalten.

T. comes Tr. Vereinzelt, im Juli; Corti erwähnt auch ein Stück vom Mai mit ganz zeichnungslosen Vil. | Actinotia Hb. A. hyperici Schiff. Sehr häufig, Marasch, Mai, Juni, meist in bunten laeta-Formen. Bepharita Hmps.

B. leuconota H.-Sch. Vom Düldül-dagh, im September. (Unter Nr. 248 bereits als „Hadena“ genannt.) (Fortsetzung folgt.)

163

Weiterer Ausschnitt über die Zygaenen-Fauna des Elbursgebirges. Von Hugo Reiß, Stuttgart.

Auch im Jahre 1937 in der Zeit vom 6. bis 26. Juli sam- melten die Herren Pfeiffer, Dr. Walter Forster und Alfred Forster, München, in der Tacht i.Suleiman-Gruppe. Außer einer neuen beachtenswerten Hochgebirgsrasse der Z. speciosa Reiß und einer neuen carniolica-Rasse brachte diese Forschungs- reise an Zygaenen-Ärten nichts Neues, dafür wurden aber über die schon bekannten Arten nicht unwesentliche Beobachtungen gemacht, die an dieser Stelle nach Angaben der Herren Pieifter und Dr. Walter Forster bekanntgegeben werden sollen.

Nach der mir vorliegenden vollständigen Zygaenen-Ausbeute ist folgendes zu erwähnen:

Subgen. Mesembrynus Hbn.

1. Zyg. smirnovi Christ. var. persica Bgff. Von diesem Tier wurde am 6. VII. 1937 ein stark verflogenes © bei Hasankif, 1000—1400 m, an einem Feldrain auf Salbei sitzend gefangen. Es ist dies das erste Q, das von persica bekannt ist. Die Mut- maßung Burgeffs, daß beim 9 der persica die Vfl.-Flecken nicht getrennt auftreten, trifft auf das gefundene Stück zu. Die Fl.- Form ist breiter als beim 5, auch die Fühler sind etwas dünner. Die Hfl. sind auch an der Spitze nicht dunkel gerandet.

Subgen. Lictoria Bgit.

2. Zyg. achilleae Esp. subsp. suleimanica Reiß. Die im Särdab- tal (Vandarban) in der Tacht i Suleiman-Gruppe (1900 —2200 m, 10.—14. VII. 1937 und 2500-2700 m, 14.—18. VII. 1937) gefun- denen achilleae (25 5 42) entsprechen im allgemeinen der sulei- manica, sind aber im Durchschnitt etwas kleiner und zeigen oit verkleinerte Flecke der Vfl. Bei einem 5 aus 2500-2700 m

164

sind die Vil.-Flecke stark vergrößert, einander genähert und teilweise auf den Adern miteinander verbunden. Ein 5 aus 1900—2200 m hat in den Hil. deutliche Gelbfärbung. Die 5 sind etwas stärker behaart. Ein @ ist auf den Vfl. im Flek- kenfeld sehr stark gelblich bestäubt. Alles in allem scheinen die Unterschiede von der 900—1700 m tiefer fliegenden typi- schen suleimanica immerhin so groß zu sein, daß eine Abtren- nung möglich wäre. Ich möchte jedoch davon absehen, da mir von der typischen suleimanica von Hasankif (1000 m) nur 5 und 1 2 vorgelegen haben und ich keine Verwirrung stiften möchte, zumal die Variabilität der suleimanica in der Flecken- bildung bis in Höhen von 2700 m noch groß ist und auch das Rot der Höhenfalter sich kaum verändert,

Suleimanica ist im ganzen Gebiet verbreitet und scheint bis gegen 3000.m hoch zu gehen. Sie kommt hauptsächlich in der mittleren und oberen Waldzone vor, wo sie an den steri- leren Hängen nicht gerade selten ist, aber anscheinend nirgends massenhaft auftritt. Nur 2 5’ wurden an einer Scabiose saugend gefunden, alle übrigen Tiere saßen, soweit sie nicht flogen, an Grashalmen. Bei ungünstiger Witterung wurden einige Stücke tief in Grasbüscheln sitzend gefunden.

Subgen. Peristygia Bgff. Cuvieri-Gruppe.

3. Zyg. speciosa Reiß var. suleimanicola n. var. In 4200 m Höhe wurde, vollständig getrennt von der typischen speciosa, eine in sich geschlossene Hochgebirgsrasse im Särdabtal (Hecercam) über der Schneegrenze in ziemlicher Anzahl gefunden. Diese Hochgebirgsrasse ist wesentlich kleiner als die typische speciosa. Die dunkle Grundfarbe herrscht noch mehr über das Rot. Die Körperbehaarung erscheint noch stärker und die Fühler sind noch mehr verkürzt. Die dunkelrosa Färbung im Faltenteil des Hfl. ist oft stark durch blauschwarze Schuppen verdunkelt. Der dunkelrosafarbene Hinterleibsgürtel und der gleichfarbige Hals- kragen sind besonders bei den 5 noch stärker reduziert als bei der typischen speciosa, manchmal beinahe ganz verschwunden.

Von insgesamt vorliegenden 125 5 ist der Fleck 4 (manch- mal nur auf einer Seite) bei 23 5 verschwunden (ab. quadri- puncta Reiß), bei weiteren 37 5 ist nur noch ein winziges Pünktchen auf beiden Seiten sichtbar (zusammen beinahe 50°/,).

165

Bei den vorliegenden 42 @ tritt die ab. quadripuncta Reiß bei 12 © auf, bei weiteren 11 @ ist Fleck 4 auf beiden Seiten winzig klein (zusammen über 50/,).

Dieses Merkmal tritt bei der typischen speciosa nach der Typenserie nur bei 6°/o der S' und bei der ® auf.

Manchmal ist bei Stücken, bei denen der Fleck 4 beinahe oder ganz verschwunden ist, auch der Fleck 3 der Vfl. stark verkleinert (145 5 @). Bei einem kleinen @ fehlen die Flecke 3 und 4 der Vfl. ganz (= ab. paupera n. ab.), außerdem sind die übrigen Flecke verkleinert und etwas durch eingestreute blauschwarze Schuppen verdunkelt. Auch der kleine rote Fleck in der Zelle der Hfl. ist verdunkelt und das Rot im Faltenteil beinahe durch blauschwarze Schuppen verdrängt. Der Hinter- leibsgürtel ist ebenfalls stark verdunkelt.

Im Gegensatz hiezu ist die bei der typischen speciosa bei über 33°, der 5 und O°/, der $ auftretende ab. eradiata Reiß, deren Hil.-Rot den sonst isoliert stehenden dunkelrosaroten Fleck in der Zelle einschließt, bei der suleimanicola-Serie nur bei 3% (2,4°,,) und bei 1 % (2,4°/,) vorhanden, also bei 0’ und 9 in gleich geringer Anzahl. Das Mißverhältnis bei den Prozentzahlen der 2 der typischen speciosa dürfte auf die geringe Anzahl der gefangenen © (6 Stück) in der Hauptsache zurück- zuführen sein. An Besonderheiten sind noch zu erwähnen: 30 29, die besonders klein sind, ferner ein normal großes mit vergrößerten Vfl.-Flecken. Bei einem % ist ein 6. Vil.- Fleck an der üblichen Stelle durch wenige rosafarbene Schup- pen angedeutet, bei 2 5 mit sonst normal großen Flecken der Vfl. ist der Fleck 5 vergrößert und leicht nach dem Außenrand ausgetlossen.

Suleimanicola erhärtet meine Ausführungen anläßlich der Beschreibung der Zyg. speciosa in der Entomol. Rundschau (54. Jahrgang Nr. 36/37).

Der Flugplatz ist ein Teil einer auf den ersten Blick völlig sterilen, nach Nordwesten geneigten steilen Schutthalde, welche auf allen Seiten von großen Schneefeldern umgeben ist. Zwischen den Steinen wuchsen eine Grasart, ein weißblühender Astra- galus und ein niedriger, violett blühender Thymian. Gegen 10 Uhr war der Boden stellenweise noch gefroren, erst zwischen 11 und 12 Uhr begannen die ersten Stücke zu fliegen. Die Tiere saßen in der Ruhe unter Steinen und flogen sehr niedrig über den Boden. Der Thymian wurde von den Tieren ange-

166

flogen, sie saßen dort auch in Kopula. Die Herren Pfeiffer und Dr. Forster nehmen an, daß der Thymian die Futterpflanze der Raupe sei, da der Astragalus von den Tieren überhaupt nicht beachtet wurde. Nach meinen Erfahrungen mit Zygaenen ist es aber nicht unwahrscheinlich, daß trotzdem der Astragalus die Futterpflanze der Raupe ist, da die Nährpflanze der Schmetter- linge sehr selten zugleich die Futterpflanze der Zygaenen-Raupen ist. Es ist sehr interessant, daß ausgerechnet eine Zygaene auf den letzten Resten der Vegetation oberhalb der Schneegrenze im Elburs fliegt. i Die typischen speciosa aus dem Hecarcaltal wurden in diesem Jahr an den vorjährigen Fundstellen nicht gefunden. Der eigent- liche Flugplatz muß nach Ansicht der Herren Pfeiffer und Dr. Forster höher liegen, da die Tiere in rasendem Flug über die Halden an- kamen. Bei der Eigenart der Zygaenen, sich im allgemeinen nicht weit von der eigentlichen Flugstelle zu entfernen und weil die gefangenen Falter der Qualität nach noch nicht lange geschlüpft sein konnten, dürfte die Geburtsstätte der typischen speciosa nicht weit von den vorjährigen Fundstellen zu suchen sein.

Subgen. Agrumenia Hbn.

4. ZyS. carniolica Scop. subsp. transiens Stgr. In einem kleinen Einschnitt in ca. 2500-2700 m Höhe wurden im Särdab- tal (Vandarban) in der Zeit vom 14.—18. VII. 1937 4 5 der Art, die um die Astragalus-Polster flogen, erbeutet. Die Population war erst im Kommen. Die Tiere entsprechen nicht der subsp. demavendi Holik, lassen sich aber auch nicht zur typischen subsp. /ransiens Stgr. stellen. Bei allen 4 Stücken ist der Fleck 6 der Vfl. gut ausgeprägt, hellkarminrot mit nicht sehr starker gelblichweißer Umrandung. Auch die übrigen Vil.-Flecke sind gut ausgeprägt und so stark wie bei der subsp. suavis Beff. gelblichweiß umrandet. Das Rot ist heller und die dunkle Hil.- Umrandung schmäler als bei demavendi. Hinterleib ohne roten Gürtel.

Eine Vermehrung der gelblichweißen Schuppen auf Kosten (der hellkarminroten der Vfl.-Flecke, besonders in Fleck 6, tritt bei keinem Stück auf, wodurch eine Unterscheidung von typ. transiens und von demavendi möglich ist. Auch durch das Fehlen des karminroten Hinterleibsgürtels bei allen 4 5 ist die Trennung von der auf einem Segment gegürtelten typ. transiens gegeben.

Mitteilunsgen d. Münchn. Ent. Ges. XVII. H. 3. 5 167

Der Blau- oder Grünglanz auf den Vfl. ist stärker als bei dema- vendi. | "Ehe nicht eine große Serie typischer fransiens Stgr. von Schahkuh und der vorliegenden Population vorliegt, ist eine Abtrennung von subsp. {ransiens Stgr. nur als var. möglich.

Die Population soll als var. vandarbanensis n. var. künf- tig geführt werden. Da auch die Population aus der Umgebung von Nissa im Zentralelburs (28. VII. 1936, 2700 m, leg. Fred Brandt) der demavendi nicht entspricht, und der subsp. fransiens von Schahkuh am meisten gleicht, scheint demavendi im Elburs nur lokal verbreitet zu sein. Es ist daher besser, demavendi ebenfalls als var. zu subsp. fransiens zu ziehen und sie nicht als Subspecies zu behandeln.

Subgen. Polymorpha Bit.

5. Zyg. dorycnii OÖ. subsp. keredjensis Reiß. Diese interessante Unterart der Zyg. dorycnii wurde von mir erst vor kurzem in der Entom. Rundschau nach 8 5 2% beschrieben, die Herr Fred Brandt am 15.V1,1936 bei Keredj, westlich von Teheran, in ca. 1600 m Höhe gefangen hat. Es liegen mir jetzt vor:

2 & 492 Tacht ı Suleiman, Särdabtal (Hasankif), 1000 - 1400 m, 7.—10. VI. 1937;

39% 2% Tacht i Suleiman, Särdabtal (Vandarban), 1900 2200 m, 10.—14. VI. 1937;

leg.Pfeilfer und Dr. Forster

ferner weitere 2 £ 19 Keredj, Elbursgebirge, 1400 m, 10. V1. 1936, und leg. Fred .2 0 1% Tschalus-Mazanderan-Straße, Nerdhang, [ Brandt. ca. 1000 m, 12. VIIL 1936.

Alle Stücke entsprechen im allgemeinen der typischen keredjensis Reiß von Keredj mit auffallend starker Ausbildung des Flecks 6 der Vfl., der meist größer ist als Fleck 5. In den : höheren Lagen werden die Vil.-Flecke etwas kleiner, das vor- genannte Hauptmerkmal der keredjensis bleibt aber doch bei der Mehrzahl der Stücke erhalten. (26 5% und 1 2 von Vandarban.)

Bei 15 und 19 von Hasankif ist der rote Hinterleibs- gürtel unten geschlossen, desgleichen bei 1 5 von der Tschalus- Mazanderan-Straße, desgleichen bei 11 ven Vandarban, aber bei keinem Stück der weiter vorliegenden Tiere von Kered)j.

168

Bei 1 5 der vorgenannten Stücke von Keredj ist der Hinter- leibsgürtel beinahe verschwunden, bei den übrigen 1 J 1 Y ‚durch dunkle Schuppen verdüstert. Bei den Stücken von der Tschalus-Mazanderan-Straße tritt diese Verdüsterung des Hin- terleibsgürtels bei i X 1 © und bei denen von Vandarban bei 14 5 auf. Die Neigung zur Verdüsterung des Hinterleibsgürtels ist demnach bei der Population von Keredj am stärksten, bei der von Hasankif am schwächsten. Die gelblichweiße Fühler- spitze ist deutlich erkennbar bei den weiteren (tadellosen) Stük- ken von Keredj, bei 1 5 1% von der Tschalus-Manzanderan- Straße, bei 3 2 von Hasankif und bei 9 5’ 1 2 von Vandarban.

Die Population von Hasankif ist sicher von der von Keredj am meisten verschieden; die Abtrennung von keredjensis erfolgt ‚als var. hasankiiensis n. var.: Wärmeres Rot, größere Vil.- Flecke, etwas schmälere Hfl.-Umrandung und ausgeprägter Hin- terleibsring auf einem Segment.

Die Frage der Abtrennung der Population von Vandarban von keredjensis soll erst geprüft werden, wenn von Hasankif und von Keredj ausreichendes Material vorliegt. Die Population von der Tschalus-Manzanderan-Straße verbleibt bei keredjensis, da wesentliche Unterschiede nach dem vorliegenden Material nicht vorhanden sind.

Die Art wurde bei Hasankif auf Scabiosen und Salbei saugend getroffen, bei Vandarban nur fliegend oder an Gras- haimen sitzend.

169

Buchbesprechung.

Im Verlag von Theodor Steinkopfif, Dresden, ist erschienen:

Entomologie mit besonderer Berücksichtigung der Biologie, Oekologie und Gradationslehre der Insekten von Dr. phil. Walter Speyer, Regierungs- rat und Mitglied der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forst- wirtschaft, Leiter der Zweigstelle in Stade (Hann.). 194 Seiten, Preis geb. 14.50 RM., br. 13.— RM.

Das Werk behandelt in acht Hauptabschnitten folgende Gebiete: Palä- ontologie und Phylogenie; Morphologie, Anatomie und Physiologie; Lebens- ablauf der Insekten; Parasitismus und Symbiose; Verhalten bei besonderen Anlässen (Schreckstellung, Lauterzeugung, Regeneration usw.); Lebenslaui, Massenwechsel und geographische Verbreitung der Insekten unter dem Ein- fluß abiotischer und biotischer Faktoren; Wanderungen und endlich die wirtschaftliche Bedeutung der Insekten.

Wie der Verfasser, der den Namen im entomologischen Schrifttum be- rühmter Vorgänger trägt, im Vorwort hervorhebt, ist die Entomologie eine umfangreiche Wissenschaft mit vielen Teilgebieten geworden, deren Fort- schritte der Einzelne heute kaum noch laufend verfolgen kann. Alljährlich werden insgesamt von rund 2500 Autoren, die über alle Kulturstaaten ver- teilt sind, etwa 3500 Arbeiten über ökologische, biologische und systematische Entomologie in 2000 bis 2500 Zeitschriften veröffentlicht. Es besteht daher zweifellos das Bedürfnis nach einem zusammenfassenden Ueberblick, der hier für die seit 1914 erzielten Fortschritte der Entomologie gegeben wird. Dieser Ueberblick soll vor allem dem biologisch geschulten und für entomologische Fragen interessierten Nicht-Entomologen Einblicke in die Forschungsergeb- nisse geben und ein Wegweiser zu den Quellen sein. Junge Zoologen, die sich der Entomologie widmen wollen, werden das Buch als Ergänzung für Lehrbücher und Praktika brauchen können.

Der Verfasser bemerkt in seinem Vorwort selbst, es hätten sämtliche einschlägigen Arbeiten unmöglich durchgesehen werden können. Dies hat zur Folge, daß einzelne vielleicht gerade den sammelnden Entomologen besonders interessierende Abschnitte eine dem heutigen Stande der Kennt- nisse nicht voll gerecht werdende Darstellung gefunden haben. Ich denke hier vor allem an den kurz gehaltenen Abschnitt über „Wanderungen”, zu dem wertvolle Beiträge allerdings gerade in dem weit zerstreuten systema- tischen und periodischen Schrifttum zu finden wären. Dies soll aber gewiß kein Tadel gegenüber der höchst verdienstvollen und einem wirklichen Be- dürfnis entsprechenden Arbeit sein, die auch jeder nur einigermaßen auf die behandelten Gebiete eingestellte Insektensammler, wie es bei dem Schrei-

170

END

ber dieser Zeilen der Fall war, mit steigender Anteilnahme zu Ende lesen wird.

Ein reiches Schriftenverzeichnis, auf das auch in der Darstellung fort- laufend Bezug genommen ist, ermöglicht jedem, der sich für irgend ein Son- dergebiet interessiert, sofort die einschlägigen Schriftnachweise zu finden.

L, Osthelder.,

Professor Dr. Martin Hering (Universitäl Berlin):

Die Blatt-Minen Mittel- und Nord-Europas einschließlich Englands. Be- stimmungs-Tabellen aller von Insekten-Larven der verschiedenen Ord- nungen erzeugten Minen. Mit 7 Tafeln und ca. 500 Text-Abbildungen, Verlag Gustav Feller, Neubrandenburg.

Von dem großangelegten Werk, dessen erste Lieferungen in dieser Zeit- schrift (Jg. 1936 Seiten 33—39) eingehend besprochen wurden, liegt nunmehr Lieferung 4 (Seiten 337—448 und Tafel V—VI), Lieferung 5 (Seiten 449-560 und Tafel VII), sowie die Schluß-Lieferung 6 (Seiten I—-VIII und 561—631) vor. Lieferung 4 umfaßt die Bestimmungstabellen für die Pflanzengattungen Myrica bis Rubus, Lieferung 5 für Rubus bis Zinnia; die Schluß-Lieferung 6 enthält das Inhaltsverzeichnis, ein Supplement, ein Verzeichnis der sehr geringen Druckfehler sowie der in dem Werk neu beschriebenen Arten, der Gattungen der Wirtspflanzen und der Minen-Erzeuger in natürlicher Folge, endlich ein eingehendes Gattungs- und Artenverzeichnis unter Angabe der Seitenzahlen und der Nummern der Minen.

Die Vorzüge des Werkes, auf die schon bei der ersten Besprechung hingewiesen wurde, zeichnen auch die vorliegenden Lieferungen wieder un- verändert aus. Die Literatur ist bis in die neueste Zeit erschöpfend berück- sichtigt. Hervorhebung verdienen neben den prächtigen Tafeln wieder die zahlreichen, im Text eingestreuten wohlgelungenen Abbildungen von Pflanzen- teilen mit Minen und von Coleophoren-Säcken,

Der rasche Abschluß des Werkes ist besonders erfreulich.

L. Osthelder.

171

Erklärung der Abbildungen.

(Alle Zeichnungen halbschematisch. Valven und Aedoeagi nach Deckglas- präparaten in Vergrößerung 1:10 gezeichnet. a—= 9'-Hinterleibsende mit Ventral- platte, b—= Valve, c= Aedoeagus, d= ?-Hinterleibsende mit Ventralplatte.)

Tafel VI

Fig. 1 a—d: Procris splendens Stgr. («= Variante der Y'-Ventralplatte bei . ssp,. incerta und ssp. heringi.) Fig. 2 a—d: Procris suspecta Stgr. (Aedoeagus aus verschiedenen Lagen gezeichnet.) Fig. 3 ad: Procris solana Stgr. (Aedoeagus aus verschiedenen Lagen ge- zeichnet,)

Fig. 4 a-d: Procris ambigua Stgr. Fig. 5 a—d: Procris cirtana Luc.

Fig. 6 a—d: Procris hamifera Jord. Fig. 7 a—d: Procris budensis Speyer.

[59]

Ww

>

Fig. Fig. Fig. Fig. Fig.

Fig, Eires

Erklärung der Abbildungen.

Tafel VII

: Procris naufocki nov. sp.

: Procris volgensis Möschl.

: Procris chloronota Stgr.

: Procris chloros Hbn.

: Procris horni nov. sp. (@«— 9-Hinterleibsende, von der Seite

gesehen.)

: Procris syriaca nov. sp. : Procris graeca Jord.

Tafel VII a b C d

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVII. (1937) H. Il

Fig. Fig. Fig. . Fig. Fig.

Fig. Fig.

15

16

17

18

19

20 21

ad a—d a—c a—d a—d a—d a—c

Erklärung der Abbildungen.

Tatel VIII

: Procris anatolica Nfck. : Procris subtristis Stgr. (@ = Variante der Hinterleibsöffnung

beim 5 der Typen von ssp. dolosa Stgr. Aedoeagus aus ver- schiedenen Lagen gezeichnet).

: Procrissubdolosa Stgr. («= anales Dorngebilde des Aedoeagus,

stärker vergrößert.)

: Procris amaura Stgr. (Valve und Aedoeagus nach einem Prä-

parat der ssp. bang-haasi gezeichnet.)

: Procris obscura Zell. : Procris capitalis Stgr. : Procris mystrocera Püng.

Tafel VII

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVI. (1937) H Ili

MITTEILUNGEN.

Münchner Entomologischen Gesellschaft (e. V.)

XX VI.

Jahrgang 1938 (11 Tafeln)

Schriitleitung: Ernst Pfeiffer C. Koch

tb müsse nen

IM SELBSTVERLAG DERMÜNCHNER ENTOMOLOGISCHEN GESELLSCHAFT e.v.

Es erschienen:

Heft I am 25. Juni 1938 II am 20. August 1938 III am 1. Dezember 1938

Inhalt des 28. Jahrganges 1938

'AlbertiDr.B, en N zur Revision Procris- Seite

Arten . j N ie 92 —_— Beisdchlungen zur Blicke cchichie der Eine Procris

F. (Lep. Zygaen.) . i 2 5 ß 3 ! : . 196 Was ist Procris cognata Luc.? 2 319. Benick L. Lübeck: Die Steninen Niet (Col. Shan y DAR

Bollow H.. München: Monographie der palaearktischen Dryopidae mit Berücksichtisung der eventuell transgredierenden Arten (Col.). 147, 319

Daniel F. München-Gräfelfing : Neuheiten aus Vorderasien (Lep.) . 2 Dingler Prof. Dr. M,, München: Geleitwort 3 2 ; h 1 Draudt Prof. Dr. M., Darmstadt: Neue Noctuidenrassen und Asıdn

aus dem Elbursgebirge, . 29 Forster Dr. W., München: Das Sehen. der Palaearktischen Polyaraı

matini (Lep. Lycaen.). ; ; 2910395 Gebien H. Hamburg- Schmalkabeci® Katalog a er

Teil 11. : ; .. 49, 283, 397 Holik O., Prag: Biologische Nee über einide Re Zy-

$aenenarten. : : 388 Knoerzer A. München: Cieadeik megerli Be in Südbayern

(Rhynch.). I , 6

Bemerkenswerte Heusche esen a Tiroler ek 9 Koch C., München: Beitrag zur Kenntnis der Gattung Bledius (Col. Staph,) 3. 31, 129

_——— Vorbeerkunsen zum Katalee dene biöniden a an 49 DUeber neue A wenig bekannte palaearktische Paederinae (Col. Staph.). 2 5 372

Lorkovie Dr. Z, ee Studien über den Sediesbepuikl 1. Nele rechtigung von Everes a Pall., E. alcetas Hffgg. und E. de-

colorata Stgr. . 215 OsthelderL,, München- Pag: Neu Klenraller aus Be Tahte Se

man in 'Nordpersien. : 17 '— Die südlichen Bestandteile a Schmetterlingslauna des Te

ler Inntals . ; elle)

PfeifferE.. München: Notizen iiber. erikebe erde Wer. ) IL. 188, 395 Wehrli Dr. E. Basel: Neue Untergattungen, Arten und Unterarten Yon ostasiatiechen Geometriden (Lepid.) aus den Sammlungen Oberthür und Dr. Höne und eine Boarmia der Ausbeute H. und E. Kotzsch. 3 81 Zum pt Dr. F., Hamburg: Be Eurculiomden. Aeebuie, von Mesopota- mien, Palästina, Syrien und Aegypten (Col.) Ä

Verzeichnis

der im 25. Jahrgange neubenannten Gattungen, Untergattungen, Arten, Unterarten und Formen.

Abgebildete mit * bezeichnet.

Lepidoptera

Acronicta psi L, solimana Draudt ssp.n.. Agrotis senna H. G. iranica Draudt ssp. n. Amblychia sinibia Wehrli sp. n. Anisotaenia grandis Osthelder sp. n. Argyroploce vandarbana Osthelder sp. n Arichanna ditetragona Wehrli sp. n.. Bapta asynapta Wehrli sp. n.

tapaishana Wehrli sp. n. Boarmia andaraba Wehrli sp. n. L Callierges ramosa Esp. vandarbana Deande ssp. n. Cerura furcula Cl. pseudobicuspis Daniel ssp. n.

er songuldakensis Daniel ssp. n. Cnephasia obscurana Osthelder sp. n. Crambus Pfeifferi Osthelder sp. n. *Dyspessa Wiltshirei Daniel sp. n. 5 Erannis bajaria Schiff. transbaicalica Wehrli var.n. Eumedonia Forster subg. n. Euxanthis Forsteri Osthelder sp. n.

T suleimana Osthelder sp. n,

Evergestis aenealis Schiff. dimorphalis Or ssp. n.

Gnophos sphalera Wehrli sp. n.. . Hypochalcia rufivinea Osthelder sp. n. Krananda peristena Wehrli sp. n. Laspeyresia persicana Östhelder sp. n. 6 a succedana S.V, griseana Osthelder ssp. n.

Lophopteryx cuculla Esp. saerdabensis Daniel ssp. n. Lycaena coelestina Ev. iranica Pfeiffer ssp. n. Bi eroides Friv. Forsteri Pfeiffer ssp. n. . < meleager Esp. Brandti Pfeiffer ssp. n. n ripertii Frr, demavendi Pfeiffer ssp. n. Melasina aequalis Osthelder sp. n. Neolythria nubiferaria Leech venulata Wehrli « ssp. n. Nephoteryx alpigenella Dup. persica Osthelder ssp. n. Organobapta Wehrli subg. n. . Palaeophilotes Forster gen. n. Phalaena albipunctata Warr. alleeepe Wehrli ssp. n. Phalera bucephala L. persica Daniel ssp n. Phalonia purissima Osthelder sp. n. Plagodis excisa Wehrli sp. n.

" hypomelina Wehrli sp. n.

. niveivertex Wehrli sp. n.

*

Seite

Plagodis propoecila Wehrli sp. n. : : 5 r : : 86

Praephilotes Forster gen. n. 3 5 : ; ! i : 3 =105 Procris rjabovi Alberti sp. n. . 2 ; : ß 94 Salebria obductella Z. claricosta ale SSpenge \ : ; Enz = # infernalis Ostbelder ssp. n. ; 5 ; 5 22V Scoparia saerdabella Osthelder sp. n. s ; ; : h i DR Tephrina anostilpna Wehrli sp. n. . E : : ä FRESG Trigonoptila straminearia Leech anceps Wehrli SSponr ! ERST *Thecla marcidus Riley alboabdominalis Pfeiffer ssp. n. . Ä 195 Valerietta Forsteri Draudt gen. et sp. n. 5 i ; ; N) Coleoptera $

Ahaggaria Bollow gen. n. 5 b . ; : 2 i . E76 N acutangula Bollow sp. n. N : - 181 Bledius (Bledioides) Apfelbecki C. Koch sp. n. ! ! A 132 n 5 bosnicus Bh. sparsicollis C. Koch ssp. n. ; 138 3 = dissimilis Er. erythropeplus C. Koch ab.n . ll " 5 & suleicollis C. Koch var. n. Ä . 138 © osiris Norm. Burlini C. Koch ssp. n. ! y . 1a) ar Re rastellus Thoms. bavaricus C. Koch ssp. n. . 45

2 > % = obtusicollis C. Rch var. .n. : : ; 2 48 RR ek). naja c Koch sp. n. : N ; ö : i 239 AURE Rr xiphias C. Koch sp. n. . f A| % (Hesperophilus) tristis Aube vebulee, C. Koch. sspen sr . 143 5 Normandi C. Koch ssp. n. . . 144 Böihynelises rufotibialis Zumpi Sp nee, \ - ; : 3 ERS 3 sculpticollis Zumpt sp. n. . ; 5 : N ee Dryops addendus Bollow sp.n. . ! 5 En Ä ä : . 339 ie freyi Bollow sp. n. ; E : i { ; i . 356 r friebi Bollcew sp. n. , 5 i E i 2 x j 353 = jeanneli Bollow sp. n. . ; \ { ? ; ss n omissus Boilow sp. n. . : ; : 3 ß ; 3 7354 Freyiella Bollow gen. n. . ; h 2 i H i 5 ... 168 k bispinosa Bollow sp. n. ; R s ; h } ; 17% foveicollis Bollow sp. n. . ; ; L h . 169 Lathrobium (Glyptomerus) Freyi C. Roche Span 5 ı h . 380 Lixus (Phillixus) pallipes Zumpt sp. n. ; 3 : ; 4 Ba 2 Medon (Micromedon) vulpinus C, Koch sp. n. 5 : , e 384 Phytonomus (Metadonus) freyi Zumpt sp. n. . : ; i 5 a Trachydemus orientalis Zuınpt sp. n. . - ; : } Ä : EAN

Verzeichnis

der Arten, welche anderen Ortes beschrieben und im 28. Jahrgange erstmalig abgebildet sind. Bledius (Elbidus) carinicollis Fauv. (Fn. gallo rhen. III. Cat. syst. 1875. XI. nota.) Chrysophanus thetis Klug elbursina Pfeiffer (Jahrg. 27, p. 36.) Lycaena anteros Frr. vandarbani Pfeiffer (Jahrg. 27, p. 35 u. Jahrg. 28, p. 395) x marcida Led. f. parameleager Vrty. (Ent. Rec. 48, p. 130)

MITTEILUNGEN

Münchner Entomologischen Gesellschaft (e. V.)

XXVII. JAHRG. = | RE 1938

Geleitwort.

In der ordentlichen Mitgliederversammlung am 28. März 1938 haben sich die „Münchner Entomologische Gesellschaft“ und die „Münchner Koleopterologische Gesellschaft” zu einer einzigen Vereinigung zusammengeschlossen. Damit ist ein Jahrzehnte alter Wunsch, den die meisten von uns hegten, in Erfüllung gegangen. Der Name

„Münchner Entomologische Gesellschaft e, V.“

wurde für den neuen Verein beibehalten. Ihm werden auch nach wie vor die „Mitteilungen“ als wissenschaftliches Organ dienen.

Die bisherige Gesellschaft dieses Namens setzte sich fast ausschließlich aus Lepidopterologen zusammen; die neue Ge- sellschaft aber wird nicht nur die beiden Hauptgebiete Lepidop- terologie und Coleopterologie, sondern das gesamte Bereich der Insektenkunde umfassen. Das entspricht ihrem Namen und ihrer Zielsetzung.

Was die bis auf den heutigen Tag geleistete wissenschaft- liche Arbeit der früheren Verbände betrifft, wird sie keine Änderung oder Unterbrechung erfahren. Gewähr dafür bietet allein schon der Umstand, daß ihre Vorsitzenden, Herr Regie- rungspräsident a.D. L.Osthelder und Herr Dr. G. Ihssen, als Leiter der beiden Abteilungen der neuen Gesellschaft ihre Ämter weiterführen.

Entsprechend der verbreiterten Basis, auf welcher wir uns jetzt zusammengefunden haben, wird sich auch der Inhalt unserer „Mitteilungen“ erweitern. Während sie bisher mit wenigen Aus- nahmen der Lepidopterologie dienten, wird in Zukunft auch die Coleopterologie ihrer Bedeutung gemäß zum Wort kommen. Dar- über hinaus hoffen wir das Blatt durch Beiträge aus den übrigen Gebieten der Entomologie, die in der Gesellschaft noch nicht durch eigene Abteilungen vertreten sind, bereichern zu können.

Mitteilungen d. Münchn Ent. Ges. XXVII! (1938) A. 1 1 ji

Mit dem Inhalt wird auch der Umfang der „Mitteilungen“ eine Zunahme erfahren.

An großen Aufgaben fehlt es nicht. Möge die rege Mitar- beit aller dazu beitragen, den guten Ruf der Münchner Ento- mologenschaft nicht nur zu erhalten, sondern noch zu vertiefen!

Der Vorsitzende der Münchner Entomologischen Gesellschaft : Prof. Dr. Max Dingler

Neuheiten aus Vorderasien. Von Franz Daniel, München-Gräfelfing. (Lep.)

Cerura furcula ssp. n. songuldakensis m.

Unterscheidet sich von furcula so bedeutend, daß erst eine Genitaluntersuchung Klarheit über die Zugehörigkeit zu dieser schaffen mußte. Alle hellen Flügelteile sind weißer, die braunschwarze Mittelbinde und der Costalfleck der Vfl. dunk- ler als bei furcula norddeutscher Herkunft. Innere Besrenzungs- linie des Mittelfeldes der Vil. weniger gerade, die äußere mit einigen Einzähnungen, wenn auch nicht so stark, wie dies bei bicuspis üblich ist. In der anschließenden hellen äußeren Flügel- hälfte ist der dunkle Fleck hinter dem Apex in normaler Aus- dehnung erhalten. Alle Wellenlinien und der Zellschlußfleck stark zurückgebildet. Saumpunkte aller Flügel gut entwik- kelt. H£l. fast rein weiß. Useite wie furcula.

Beschrieben nach 7 5‘, 1 9, bezettelt Asia minor sept. occ., Songuldak, VIL.—15. VII. 35.

Cerura iurcula ssp. n. pseudobicuspis m.

In gewisser Beziehung die extreme Weiterentwicklung der vorigen. Durchschnittlich größer als furcula. Starke Kon- traste wie bei bicuspis zwischen der dunklen Binde und der hellen Grundfarbe, wozu aber außerordentlich ver- stärkte Zackenlinien der Vfl. treten. Die Hil. sind in der Außenhälfte dunkelgrau, bei 2 Extremstücken sind °/, der Flügelfläche schwärzlich verdüstert.

Auch bei dieser Rasse, die gleichfalls erst durch Genital- untersuchung als zu furcula gehörig bestätigt wurde, ist die Be- grenzung des schwarzgrauen Mittelbandes unregelmäßiger als bei furcula, die Zackenlinie des Außenfeldes kräftig und stark gezähnt, im Verlauf gleich furcula. Saumpunkte so kräftig wie

2

bicuspis, auf den Hfln. eine fast zusammenhängende Kette bil- dend. V#l.-Useite recht dunkel, gegen den Saum meist heller. Hfl.-Useite weißgrau, mit gut ausgebildetem Zellschlußfleck und außerhalb dieses eine meist sehr kräftig entwickelte dunkel- graue Querbinde parallel zum Außenrand. Dieses Zeichnungs- element tritt bei den übrigen furcula-Rassen nur ausnahmsweise und dann ganz rudimentär auf. Erwähnt sei noch eine hübsche Modifikation in coll. Forster. Oseite vor allem der Hil. heller, Useite fast vollkommen weiß, Mittelbinde und Apicalfleck der Vfl. durchscheinend.

Der Beschreibung lagen 15 5 aus dem Elburs, Tacht i Sulei- man, Vandarban, 1900—2200 m, 10.—14. VII. und 1 5 dto. Hasankif 1000—1400 m, 7.—10. VII. 37 zugrunde.

Lophopteryx cuculla Esp. ssp. n. saerdabensis m.

Vfl. wesentlich heller, die gelbbraune Flügelfläche unter- halb der inneren Costalhälfte durchstößt den unregelmäßigen dunkelbraunen Flügelteil, der bei Normalstücken zwischen dieser Aufhellung und dem weißgrauen Saumteil liegt, in breiter Front in der Mitte, sodaß nur die doppelte äußere Begrenzungslinie des Mittelfeldes die beiden aufgehellten Flügelteile voneinander trennt. Der Außenrandteil ist heller, die dunkelbraunen Par- tien über dem Innenrand und die beiden Costalpünktchen dunkler als bei Normalstücken. H£l. noch dunkler als bei europäischen ©, Wellenlinie bei einem Stück stark hervortretend. Auch die Useite wesentlich kontrastreicher.

Beschrieben nach 2 5, Elburs mts. s,, Tacht i Suleiman; Särdab-Tal (Vandarban) 1900—2200 m, 10.—14. VII 37.

Ein drittes / vom gleichen Flugplatz ist vollkommen ein- farbig dunkelbraun (etwa wie palpina giraffina Hbn.), die beiden Begrenzungslinien des Mittelfeldes deutlich ausgezogen, von dem weißlichen Außenrandfleck nur Rudimente in Form kleiner, heller Pünktchen vorhanden. Hfl. und Useite schwarzgrau, auch der Körper verdunkelt. Ich nehme an, daß es sich bei diesem Tier um eine Zufallsaberration (ev. Mutante) der beschrievenen Rasse handelt und füge sie deshalb unbenannt der Typenserie bei.

Phalera bucephala ssp. n. persica m. Vfl.-Grundfarbe dunkler als bei Normalstücken. Silbergraue

Partien über dem Innenrand verschwinden fast völlig. Hil. in

1* 3

ihrer Innenhälfte und besonders in der Gegend des Analwinkels kräftig schwarzgrau verdüstert. Auch die Vil.-Useite in wech- selnder Ausdehnung grau übergossen.

6 5, Elburs mts. s,, Tacht i Suleiman, Särdab-Tal, 1900 bis 2200 m, 10.—14. VII. 37; 1 2 dto. 1000—1400 m. 7.—10. VII. 37.

Dyspessa wiltshirei sp. nova. Tafel I Nr. 1').

5 Vfl.-Länge 13 mm, Spannweite 23 mm. Flügelschnitt brei- ter als bei ulula Bkh., sehr ähnlich der (ssp. ?) maroccana Rothsch.’) Apex noch etwas gerundeter. Grundfarbe aller Flügel bräun- lich cremefarben, von einem rosafarbenen Schimmer übergossen. V#l. längs Costa und Wurzelhälfte des Innenrandes etwas stärker gebräunt. Als einziges Zeichnungselement ist ein punktförmiges dunkles Fleckchen an der Außenseite der Zellquerader im unteren Drittel vorhanden, welches strichförmig etwa 2 mm gegen den Saum austließt. Fransen lang, völlig ungescheckt, zweifarbig, Innenhälfte rosafarben, außen lichter. Saumlinie undeutlich, ohne die geringste Verstärkung an den Aderenden. Diese Merkmale halte ich deshalb für besonders hervorhebens- wert, weil alle Arten des ulula-Kreises im weitesten Sinne meist stark gescheckte Fransen nebst doppelter, an den Aderenden verstärkter Saumlinie führen. Hfl. wenig heller als die Vil, Saumlinie gerade noch erkennbar. Useite der Vil. von gleicher Grundfarbe wie die Öseite, unterhalb der Costa ein schwarzer Striemen von der Wurzel bis nahe zum Apex. Darunter in der oberen Flügelhälfte rauchgrau verdunkelt. Saumlinie als zarter, rötlichbrauner Streifen erhalten, Fransen ungescheckt. Hil.- Useite wie die Oseite, mit leichter Verdunkelung am Zellende. Kopf, Stirne, Thorax und Abdomen von der Flügelgrundfarbe. Füh- ler wesentlich kräftiger und stärker gekämmt als bei ulula Bkh. süd- europäischer oder kleinasiatischer Herkunft, hingegen fast gleich denjenigen der eingangs angeführten maroccana-Populationen.

Q Vil.-Länge 10—11 mm, Spannweite 23 und 25mm. Schmal- flügeliger als das 5. Grundfarbe der Vil. dunkler als dieses;

gleichfalls mit deutlichem rosa Schimmer. Unregelmäßig mit

!) Die Abbildung erscheint aus technischen Gründen erst in der näch-

sten Nummer. 2) Die mir hievon vorliegenden Vergleichstiere aus Algerien stammen teils von Guelt es Stel (coll. Schwingenschuß), teils von Hamman Righa (coll.

Stettermayer).

4

wenigen dunklen Schüppchen überpudert, sonst zeichnungslos. Saumlinie gerade noch erkennbar, Fransen wie beim /. Hfl. ein- farbig grau, Fransen heller. Useite aller Flügel grau übergossen. An Costa, Zelle und Apex beider Flügel, sowie am Innenrand der Hil. die Oseiten-Grundfarbe erhalten. Unterhalb der VEl.- Costa wie beim 5 mit dunklerem Striemen. Kopf, Thorax und Abdomen wie die Vfl. gefärbt, letzteres bei einem Stück mit kurzer, beim zweiten mit weit hervorstehender Legeröhre. Fühler von ulula-Q nicht verschieden.

Wiltshirei unterscheidet sich durch ihre fast völlige Zeich- nungslosigkeit von allen anderen Dyspessen. Die im männ- lichen Geschlecht ganz andere bipunctata Stgr. schaltet ohne weiteres aus. Die © beider allerdings kommen sich nicht un- wesentlich nahe und sind abgesehen von den bedeutenden Größenunterschieden nur dadurch sicher zu trennen, daß wılt- shirei ungekämmte, bipunctata-% fast ebenso stark gekämmte Fühler hat wie das dazugehörige '.

Beschrieben nach 1 5, 2 2, bezettelt: Irac, Qaraghan, 13. Il. 37, leg. E. P. Wiltshire.

"In dankbarer Anerkennung der großen Verdienste, die sich der Fänger des beschriebenen Tieres, Herr Konsul Wiltshire, Bagdad, um die Erforschung der noch fast völlig unbekannten Lepidopteren-Fauna des Irak erworben hat, führe ich diese neue Art unter dem Namen wiltshirei sp. n. ein.

Herr Konsul W. hatte noch die Liebenswürdigkeit, mir einige Angaben über die Beschaffenheit der Fundstelle mitzuteilen, die ich hier anfüge:

„Qaraghan is a locality in the same district, a country of low, arid hills, of about 220 m. height, and composed of sand- stone and conglomerates. They are of a reddish colour, and the new Dyspessa therefore corresponds to its surroundings in hue. The hills (Table Mountain, Jebel Darawishka, etc.) are actually the easterly end of the Jebel Hamrin ridge, which here becomes diffuse and runs into the foothills of the Persian fron- tier (Zagros Range), and suffer from an extreme climate. For five months of the year they are scorched by a heat which is often 125° Fahrenheit in the shade, and 160° in the sun. In March and April, after spring rains, they are a mass of flo- wers and grass, but for the rest of the year they look quite bare. They have already produced several unique species, not known yet from elsewhere: viz, Lemonia peilei Rothsch., and

5

(found by myself) Lithostege dissocyma Prout (ined.) and a new Cucullia close to barthae and biattarıae which Boursin will describe shortly. They are also the type-locality of Zegris eupheme ssp. dyala Peile.“

Die Holo- und Allotypen der beschriebenen Falter befin- den sich in coll. m. Paratypen von C. ssp. pseudobicuspis, L. ssp. saerdabensis, Ph. ssp. persica auch in coll. Dr. W. Forster, München. 1 Paratype © von Dysp. wiltshirei in coll. Wiltshire.

Cicadetta megerlei Fieb. in Südbayern. (Rhynch.) Von Alb, Knoerzer, München.

Im Juli 1936 erhielt ich von dem Münchener Entomologen Bileck drei Stücke einer „Singcikade* von dem Ufer des Gais- alpsees bei Oberstdorf im Allgäu, die ich zunächst für Cicadetta montana Scop. hielt. Da mir die bedeutende Meereshöhe des Fundortes (ungefähr 1500 m) auffiel und mir bekannt war, daß im Alpengebiete bei Innsbruck die ähnliche Cicadetta megerlei Fieb. vorkommt, untersuchte ich die erhaltenen Tiere genauer und fand meine Vermutung bestätigt, daß die Oberstdorfer Tiere nicht C. montana sondern megerlei seien. Am 26. VI. 37 er- beutete ich die gleiche Art auch in der Pupplinger Au bei Woli- ratshausen. Auch die von Dr. Engel vor etwa 20 Jahren bei Grünwald, südlich von München, gefangene und der bayerischen Staatssammlung überlassene „Singeikade“ ist megerlei Fieb. Wenn eine Reihe von montana-Stücken neben solchen von megerlei steckt, so fällt die erstere gegenüber der letzteren so- fort auf durch geringere Größe, etwas kürzere und weniger ge- schwungene Flügel sowie besonders durch hellere Färbung, welche hauptsächlich durch das bis über die Mitte der Vil. hinaus gelblich bis rötlich gefärbte Geäder hervorgerufen wird. Bei megerlei ist dieses durchweg tiefdunkelbraun bis schwarz. Das größere der Oberstdorfer Stücke zeigt auch deutlich das von H. Haupt (Homoptera in Brohmer-Ehrmann-Ulmer, die Tier- welt Mitteleuropas, Insekten, 1. Teil, Rhynchoten) angeführte Merkmal von C. megerlei Fieb., nämlich einen deutlichen Zwi- schenraum zwischen dem Ursprung der Cu u. M+-R-Ader der Vil. Bei den übrigen Exemplaren ist er wenig auffallend oder fehlend. Melichar (Cicadinen Mitteleuropas) erwähnt dieses anscheinend unsichere Kennzeichen nicht. Haupt scheint selbst auch nicht sehr viel davon zu halten, weil er auch bei montana

6

Scop. die Möglichkeit eines Zwischenraums betont („M-+R u, Cu in der Regel aus einem Punkte oder kaum getrennt entstanden“).

Cic. megerlei Fieb. ist bisher bekannt aus Oesterreich, Tirol, Kroatien. Es soll diese Art über Südosteuropa hinweg bis West- china verbreitet sein.

Ob es sich um eine eigene Art oder, wie Haupt andeutet, vielleicht um eine Form von montana handelt, kann natürlich nur an Hand sehr reichlichen Vergleichsmaterials entschieden werden.

Eine Curculioniden- Ausbeute von Mesopotamien, Palästina, Syrien und Aegypten. (Coleopt.)

(Curculioniden-Studien XXIX.) Von Dr. F. Zumpt, Hamburg (Tropeninstitut).

Im März und April 1936 hat Herr G. Frey, München, zu- sammen mit Herrn H. Kulzer eine Sammelreise in die oben genannten Länder ausgeführt, die trotz der Kürze der Zeit eine große Anzahl seltener und sogar neuer Arten gezeitigt hat. Bis- her sind die Tenebrioniden von Herrn A. Schuster, Wien, bearbeitet worden,') nunmehr kann ich auch eine Liste der erbeuteten Curculioniden der Oeffentlichkeit übergeben.

1. Apion (Pseudaplemonus) aeneicolle Gerst. Bagdad, IV. 04419.

2. Apion (Taenapion) semivittatum Gyll. Beirut, 20.IV. se, 1 9:

3. Apion (Ceratapion) scalptum Rey. Beirut, 20. IV. 36, er S%

4. Apion (Pseudoprotapion) pseudoelegantulum Wagner. Kana- kin, 931V2,36..2.9, . Apion (Protapion) trugui Rche.— Beirut, 20.IV. 36,1 0. . Brachycerus orbipennis Rche. Jericho, 22. III. 36, 2 J. . Brachycerus argillaceus Rche. Beirut, 20.1V.36,1 J. . Bagous (s. str.) subruber Rttr. Bagdad, IV. 36, 36 Ex. Basta, 1.1V. 36, 46,2% Hille AulVsso Es Kanakin, 9. IV. 36, 1 Ex. 9. Sharpia heydeni Tourn. Bagdad, IV.36, 19. 10. Sharpia rubida Rosh. Bagdad, IV.36, 29,49.

!) Kol. Rdsch,, Bd. 23, 1937, S. 44—32.

@ SI oO 01

10h, 12. 1\&% 14. 135. 16. 17.

18.

19.

20.

2 22: 23.

24,

23.

26.

Pachytychius spec. Bagdad, IV. 36, 1 Ex. Tychius spec. Beirut, 20.1IV, 36, 22 Ex. Lepidotychius urbanus Fst. Bagdad, IV.36, 88 Ex. Miccotrogus spec. Beirut, 20. IV. 36, 1 Ex. Phytonomus (Antidonus) zoilus Scop.— Beirut, 20. IV. 36, 1.Bx. Phytonomus (Antidonus) isabellinus Boh. Rutba, 16. IV. 36, 18 Ex. Phytonomus (Metadonus) freyi n. sp. Kanakin, 9. IV. SON2L EL m270r Phytonomus (s. str.) variabilis decoratus Petri Bagdad, IV.36, 5 Ex. Kanakın, I IV 30 uE2 Hauta, 22 IV36 325% Phytonomus (s. str) jucundus Cap. Beirut, 20. IV. 36, 1 Ex. Sphenophorus piceus f. alaiensis Fst. Basra, 1. IV, 36, INEx Ein vollkommen rotbraunes 5 mit breiten Deckenstreifen und fein punktierten Zwischenräumen. Der Penis unter- scheidet sich nicht von dem eines typischen piceus aus Griechenland. Baris janthina Boh. Kanakin, 9. IV. 36, 1 Ex. Baris kiesenwetteri Fst. Tiberias, 23. VI. 36, 1 Ex. Eumycterus albosguamulatus Boh. Bagdad, IV.36, 25 1 9, Nanophyes centromaculatus Costa var. Beirut, 20. IV. 30, 4.00,3 0% ; Die vorliegenden Stücke haben eine schwach v-förmig gebogene Makel mit nach vorn gerichteten Schenkeln Bei einigen ist sie in 4 Flecken aufgelöst. Außerdem befindet sich auf dem 5. Zwischenraum hinter der Mitte ein kurzer Längsstrich. Ob es sich hier um eine Aber- ration, Rasse oder sogar gute Art handelt, kann ich z. Zt. noch nicht entscheiden.

Gymnetron (s. str.) simum f. palaestinım Pic. Kana- kin, 9.IV.36, 2 Ex.

Gymnetron (s. str.) germari Fs. Bagdad, IV. 36, ı&®;

In der Sammlung Faust befindet sich nicht diese Art, wie mir Herr Dr. Günther freundlichst mitteilte. Die

27. 28.

29.

30.

31. 32. 33, 34, 35, 36. 3%

38. 39.

40. 41. 42.

43. 44.

45.

46.

beiden vorliegenden Stücke passen im allgemeinen auf die von Reitter gegebene Beschreibung (Best.-Tab. 59, 1907, S. 28), die Deckenbekleidung besteht aber aus deutlichen greisen Schuppen. Der Rüssel mit Ausnahme seiner Basis und die Beine sind rötlich.

Gymnetron (Rhinusa) tetrum amictum Germ. Beirut, 2U-IN. 36, ER Larinus (s. str.) onopordi f. maculatus Fald.. Beirut, 20. IV. 36, 4 Ex. Microlarinus rhinocylloides Hochh. Bagdad, IV. 36, - abi. Mit dieser Art identisch ist M. lareyniei Duv. Microlarinus humeralis Tourn. Bagdad, 4.36, 1 Ex. M. diecki Faust, dessen Typus ich gesehen habe, gehört ebenso wie peloritanus Vitale hierher. Lixus (Phillixus) pallipes n. sp. Bagdad, IV.36, 19.

Lixus (s. str.) incanescens Boh. Bagdad, IV.36,17 5,1292. Lixus (s. str.) anguinus L. Jenin, 23.11.36, 1. Conorhynchus pistor Chvrl.— Kanakin, 9. IV. 36, 1 Ex. Temnorhinus arabs Oliv. Bagdad, IV. 36, 32 Ex. Coniocleonus excoriatus Gyll. Bagdad, IV. 36, 40 Ex. Chromosomus fischeri Fahrs. Abou el Chamat, 27. IV. 36, 5 12 Menecleonus anxius Gyll. Bagdad, IV.36, 1 Ex. Stephanophorus mimosae Oliv. Hille, 4.1V.36, 2 Ex. Abou elChamat, 27.1V.36, 1 Ex. Bothynoderes rufotibialis n. sp. Basra, 1. IV. 36, 2 9, 12.02 Bothynoderes sculpticollis n. sp. Bagdad,IV.36,2 5,2%. Halle, ANVRSEr II Rhabdorhynchus anchusae Chvrl. Kanakin, 9. IV. 36, eb Trachydemus orientalis n. sp. Kanakin,9.IV.36,1 2. Bangasternus orientalis Cap. Bagdad, IV. 36, 30 Ex. Beirut 2021V28on 28 Jenın, 23. Ir so nrEx Tiberias, 23. Ill. 36, 1 Ex. Rhytirrhinus scaber All.? Bagdad, IV.36, 23 Ex. Die Bestimmungstabelle von Melichar (Ent. Prir. Cislo 13, 1923) führt auf diese aus Griechenland beschriebene Art. Gronops fasciatus Küst.? Bagdad, IV 36,1 Ex

41, 48.

49.

SI):

Dr

92,

33. 34, 33. 56.

37. 38. Se).

10

Nach der Tabelle von Desbrochers (Frelon 17, 1911, S. 196) kommt man auf fasciatus Küst., der. von Süd- spanien und Unterägypten angegeben wird. Ich habe weder aus Dahlem noch aus Dresden als „fasciatus Küst.“ determinierte Stücke erhalten. Esamus niloticus Gyll. Bagdad, IV. 36, 73 Ex. Megamecus (Hypesamus) albomarginatus Gyll. Bagdad. IV. 36, 4 Ex. M. confinis Gyll. ist auch nicht als Lokalform von albo- marginatus zu trennen.

Tanymecus (Episomecus) dilaticollis Gyll. Bagdad. IV. 36, 3.Ex. Tanymecus (Geomecus) insipidus Chvrl. Bagdad, IV. 36,

24. Ex Nach Marshall (Ann. Mag. N.H. [10], Bd. 15, 1935, S. 518) ist T. musculus Reitter (Best.-Tab. 48, 1903, S. 13) identisch mit T. insipidus Chvrl., während der echte T. mus- culus Fahr. eine gute Art ist und in der Tabelle fehlt. Die vorliegenden Stücke des T. insipidus stimmen mit gleichlautend bezettelten Exemplaren in der Coll. Faust überein. Phacephorus nubeculosus Frm. Basra, 1.IV. 36, SHE Hille, 4.IV. 36, 1 Ex. Bakuba, 8.1V.36, 2 Ex. Bagdad, IV. 36, 2 Ex. Psalidium (s. str.) desbrochersi Fst, Beirut, 20. IV. 36 Ex Sitona (Sitonidius) stierlini Rttr. B eirut, 20. IV. 36, 1Ex. Sitona (s. str.) crinitus Hbst. Beirut, 20. IV. 36, 5 Ex. Sitona (s. str.) syriacus Strl. Beirut, 20.1V.36, 3 195%) Sitona (s. sır.) concavirostris Hochh. Bagdad, IV. 36, IEXx. , Schelopius plavifrons Fst. Bagdad, IV.36, 5 Ex. Strophomorphus porcellus Schh. Beirut, 20.1IV. 36,1Ex. Strophomorphus hispidus Boh. (spec. dist.?) Kanakin, 9S1VE 36, 53:B x Schon Tournier führt in seiner Revision der Stropho- morphus-Arten (Ann. Soc. Ent. Fr. [5], Bd.4, 1874, S. 605) hispidus als Synonym von porcellus. Nun liegen mir aus der Faust'schen Sammlung (Mus. Dresden) 2 Arten vor, die als Stroph. porcellus Schh. und Stroph. hispidus Boh.

bezettelt sind und nach denen die obige Determination vorgenommen wurde. Die erstere zeichnet sich durch etwas gedrungenere Gestalt, stärker vortretende Augen, große Kahlpunkte auf Rüssel- und Halsschild und kräftiger gestreifte Decken aus, letztere ist ein wenig schlanker, Rüssel und Halsschild sind gleichmäßig be- schuppt und haben höchstens ganz feine schwarze Pünkt- chen und die Decken sind feiner gestreift, aber mit schwach gewölbten Zwischenräumen versehen.

Ob wirklich eine artliche Trennung dieser beiden For- men berechtigt und die Faust’sche Deutung richtig ist, muß einer späteren Revision vorbehalten bleiben.

60. Eptacus kurdistanus Str. Kanakin, 9. [V. 36, 2 Ex.

Neubeschreibungen. 17. Phytonomus (Metadonus) ireyi n. sp.

Eine dem Ph. curtus Boh. ähnliche Art, von dem sie sich durch viel kürzeren Rüssel, schmaleren Halsschild, etwas längere Borsten auf den Decken und gänzlich anders geformten Penis unterscheidet.

Körper schwarz, Fühler, Schienen und Tarsen rotbraun. O- und Useite samt Beine dicht bronzefarbig beschuppt und lang beborstet, auf den Decken mit schwarzen Gitterflecken.

Fühler mit dünnem, schwach gebogenem Schaft, die beiden ersten Geißelslieder gestreckt, das 3. und 4. so lang wie breit, 5.—7. quer, Keule lang oval, ungefähr 3mal so lang wie breit. Rüssel kürzer als der Halsschild, beim © nur doppelt so lang wie breit, beim ein wenig schmaler und länger, die Spitze von der Fühlereinlenkungsstelle an kahl und glänzend. Der Kopf bildet mit dem Rüssel einen stumpfen Winkel und ist wie dieser dicht beschuppt und mit hellen abstehenden Borsten besetzt. Die Augen sind queroval.

Halsschild so lang wie breit, im vorderen Drittel am breitesten, von hier fast gerade, aber etwas schwächer als bei curtus, zum Hinterrand verengt. Die Schuppen sind vorwiegend bronzefarbig, ein schmales, von vorn nach hinten verlaufendes Längsband ist heller, neben diesem am Vorderrand je ein dunk- ler Flecken. Wie die Flügeldecken mit langen abstehenden, an der Spitze leicht nach hinten gekrümmten hellen und dunklen Borsten besetzt.

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a Abb 1. Penisspitzen von Phytonomus (a) curlus Gyll. u. (b) freyi Zpt. n. sp.

Flügeldecken schmaler als bei curius mit breit ver- rundeten Schultern, ca. doppelt so lang wie zusammen breit, wie bei der verwandten Art mit dunklen Gitterflecken.

Unterseite wie die Oberseite zusammenhängend be- schuppt, Behaarung kürzer und dünner, hellfarbi$s und mehr anliegend. Beine schlanker als bei curtus.

Penis kurz und breit, hinten in eine kleine Spitze aus- gezogen. Bei curtus ist er viel größer und kräftiger, die Spitze ist lang, hinten abgestumpft und assymmetrisch gebogen. (Abb. 1.)

Länge: 5—6 mm (excl. r.).

31. Lixus (Phillixus) pallipes n. sp.

In der Größe und Gestalt ähnelt L. pallipes m. dem L. bis- crensis Cap. und L. subulatus Fst., unterscheidet sich aber von beiden auf den ersten Blick durch seine einfarbig rötlich- braunen Fühler und Beine.

Körper mit Ausnahme der Rüsselspitze schwarz, mit kurzen greisen Härchen besetzt und dicht gelb bestäubt.

Fühler in der Mitte des Rüssels eingelenkt,; mit kurzen, distal keulig verdicktem Schaft, 1. Geißelglied so breit wie der Endteil des Schaftes, in der Mitte gerundet erweitert und ein wenig länger als breit, die folgenden Glieder quer, Keuie dop- pelt so lang wie breit und scharf zugespitzt. Rüssel etwas kürzer als der Halsschild, gerade, zur Spitze leicht verengt, unterhalb der Fühlereinlenkungsstelle rotbraun, kahl und weit- läufig fein punktiert, daher glänzend, oberhalb verrunzelt skulp- tiert und behaart. Kopf mit dem Rüssel in einer Ebene liegend, Stirn am Vorderrand der Augen so breit, am Hinter- rand breiter als dieser. Augen queroval.

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Halsschild etwas länger als an der Basis breit, in der hinteren Hälite parallel, dann schwach und ganz allmählich nach vorn verengt. Augenlappen wie bei biscrensis nur wenig ent- wickelt. Die Skulptur besteht aus flachen, zur Verrunzelung neigenden Punkten.

Decken deutlich breiter als der Halsschild, mit abgerun- deten Schultern, ca. 3mal so lang wie zusammen breit, in der Form und Skulptur ganz wie bei subulatus.

Unterseite fein und dicht punktiert, Beine mit schwach gekeulten Schenkeln, Schienen gerade, Tarsenglied 1 und 2 länger als breit, 3 tief ausgeschnitten, Klauen am Grunde dicht aneinander gefügt, aber nicht verwachsen,

Länge: 4,2 mm (incl. r.).

40. Bothynoderes rufotibialis n. sp.

Dem B. albicans Gyll. sehr ähnlich, von ihm hauptsächlich durch die etwas gedrungenere Gestalt, den kürzeren Rüssel, die rötlichbraunen Schienen und den in eine schmalere und längere Spitze ausgezogenen Penis unterschieden.

Körper schwarz, die Fühler mit Ausnahme der Keule, ferner Schienen und Tarsen rötlichbraun. Schuppen gelblich, wie bei albicans 3—4ziptelig.

Fühler mit schwach gebogenem, distal keulig verdicktem Schaft, 1. Geißelglied kaum länger als breit, 2. doppelt so lang wie dieses, 3. und 4, quadratisch, 5.—7. quer, Keule langoval und zugespitzt, ca. 3mal so lang wie breit. Rüssel wie bei albicans geformt, aber deutlich kürzer, an der Basis schwach eingedrückt und zur Spitze leicht eingezogen verengt, Mittel- kiel vom Stirngrübchen bis zur Fühlereinlenkungsstelle gut aus- gebildet. Punktur wie auf dem Kopf sehr fein und dicht. Stirn breiter als der Rüssel.

Halsschild stärker quer als bei albicans, sonst in der Form und Punktierung ganz wie bei diesem.

Flügeldecken etwas kürzer als bei albicans, nach hinten schwach erweitert, die Spitzen einzeln abgerundet (bei albicans mit stumpfen Ecken). Streifen fein, Zwischenräume flach, dicht eingestochen punktuliert.

Unterseite fein punktiert, zwischen der dichten Be- schuppung noch mit langen greisen Haaren, 1. und 2. Abdominal- sternit beim 5 mit länglicher Grube, beim © in der Mitte nur verflacht. Beine mit dunklen Schenkeln, nur deren Basis

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ar ml

Abb. 2. Penisspitzen von Bothynoderes albicans Gyll. (a) und B. rufotibialis Zpt. n. sp. (b).

aufgehellt, Schienen und Tarsen rötlichbraun, mit langen Haaren besetzt, Tarsenglieder kurz, das 3. fast so lang wie das 2

Penis lang und schmal, kräftig gebogen, beinahe einen Halbkreis bildend, hinten lang und schmal zugespitzt, stärker verengt als bei albicans (Abb. 2).

Länge: 9 mm (excl. r.).

41. Bothynoderes sculpticollis n. sp.

Eine große, durch den grubig skulptierten Halsschild auffällige Art, die in die Nähe des B. dissensus Fst. und B. meri- dionalis Chvrl. gehört.

Körper schwarz, a 3—35zipflig, vorherrschend bräunlich, bei dem Stück von Hille weißgrau.

Fühler teilweise, besonders an der Basis des Schaftes, rotbraun schimmernd, 2. Geißelglied 1'/;,mal so lang wie das 1., 3.—6. quer, 7. der ovalen und lang zugespitzten Keule dicht angeschlossen. Rüssel mit kräftigem Mittelkiel und jeder- seits von diesem mit einer tiefen Längsfurche. Auf der Stirn mündet der Mittelkiel in ein rinnenförmiges Grübchen aus. Augen flach, nierenförmig, aus der Kopfwölbung nicht heraus- tretend. Die Punktur auf der Oseite von Kopf und Rüssel ist fein und dicht, an den Seiten des Rüssels gröber und stark längsverrunzelt. Im Profil liegt der Mittelkiel mit der Stirn in einer Ebene, während die Seiten des Rüssels an der Basis niedergedrückt sind.

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Halsschild so lang wie an der Basis breit, zum Kopf hin kräftig und fast geradlinig verengt, nur der Vorderrand ist an den Seiten kragenförmig abgesetzt. Ein Mittelkiel fehlt, die ganze Oseite ist gleichmäßig mit tiefen, schwach verrunzelten- Punkt- gruben besetzt, während dieZwischenräume eingestochen punktiert sind. An den Seiten wird die Skulptur flacher, was aber schlecht ‚erkennbar ist, da die Schuppen den Untergrund dicht verdecken. Auf der Oseite dagegen fehlt die Beschuppung fast gänzlich, nur eine flache Vertiefung vor dem Schildchen ist in der Regel dicht beschuppt.

Flügeldecken mit kräftig vorstehenden Schultern, doppelt so lang wie zusammen breit und an den Seiten bis zum Beginn des letzten Drittels parallel, dann sanft und gleichmäßig verengt. Deckenspitzen stumpfeckig, die Naht daher schwach eingeschnit- ten. Streifen kräftiger als bei meridionalis und dissensus, die fein punktierten Zwischenräume nicht oder nur wenig breiter als diese. 3. Zwischenraum und Schulterbeule relativ weniger hervortretend als bei den eben genannten Arten, auch die Beule am Deckenabsturz weniger betont. Beschuppung dicht, mehr oder weniger fleckig.

Unterseite dicht beschuppt, Abdomen und Schenkel mit Kahlpunkten. 1. und 2. Abdominalsternit beim 5 mit breiter Längsgrube, beim @ nur abgeflacht. Schienen lang und dicht beborstet, 2. Hintertarsenglied deutlich länger als das 3.

Länge: 16—18 mm (excl. r.).

43. Trachydemus orientalis n. sp.

Mit dieser neuen Art wird der zweite Vertreter einer merk- würdigen, den Uebergang von den Cleonini zu den Lixini ver- mittelnden Gattung bekannt. Sie ist ihrem auf das westliche Mittelmeergebiet beschränkten Verwandten Tr. rugosus Luc. äußerst ähnlich, aber beim Vergleich gut durch gedrungenere Gestalt, den am Vorderrand stärker eingezogenen Hals- schild, die ein wenig mehr hervorstehenden Augen, diekürzere Fühlerkeule und das quere 2. Hintertarsen- glied zu unterscheiden.

Körper schwarz, mit kleinen gelben, anliegenden Härchen fleckig bekleidet. Fühlerschaft rotbraun.

Fühler mit kurzem, an der Basis stark verdünntem Schaft, Geißelglieder etwas kürzer als bei rugosus, die ersten beiden

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so lang wie breit oder schwach, die folgenden stärker quer, das 7. Glied der Keule dicht angeschlossen, diese lang oval und zugespitzt, aber deutlich kürzer als bei rugosus. Rüssel wie bei der verwandten Art mit feinem, vorn verkürztem Mittel- kiel. Fühlereinlenkungsstelle beim © ungefähr in Rüsselbreite von der Spitze entfernt, beim 5’ dieser ein wenig mehr ge- nähert. Kopf nach hinten schwach bogenförmig erweitert, wodurch die Augenpartie stärker heraustritt als bei rugosus, der exakt konisch nach vorn verengte Seiten hat. Augen queroval.

Halsschild quer, am Vorderrand kragenförmig abgesetzt, dann vorgerundet und in der hinteren Hälfte fast parallel. Bei rugosus ist ein Kragen nur angedeutet, und die Halsschildseiten sind konisch und beinahe geradlinig zur Basis erweitert. Im Profil erscheint der Halsschild bei orientalis kissenförmig ge- wölbt, bei rugosus dagegen flach. Die Skulptur besteht aus einer feinen, aber stark verrunzelten, teilweise raspelartigen Punktierung.

Flügeldecken kaum breiter als der Halsschild, etwa dop- pelt so lang wie zusammen breit und gedrungener als bei rugo- sus erscheinend, hinten einzeln abgerundet. Skulptur raspel- artig, die Streifen treten kaum hervor und sind nur bei genauer Betrachtung erkennbar.

Unterseite mit feiner und dichter Punktur, zwischen der weitläufig gestellte grobe Punkte als kahle Stellen hervortreten Sternit 142 beim 5 mit kurzem schwachem Längseindruck. —' Beine wie bei rugosus, aber die Tarsenglieder sind kürzer, Besonders das 2. Glied der Hintertarsen läßt sich gut zur Tren- nung der beiden Arten verwenden, indem es bei orientalis deut- lich quer, bei rugosus aber so lang wie breit ist.

Penis gleichmäßig zugespitzt, bei rugosus ist er im ganzen breiter, kürzer verengt, die äußerste Spitze abgestutzt und ein wenig aufgebogen.

Länge: 11—12 mm (excl. r.).

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Neue Kleinialter aus dem Tahte Soleiman ') in Nord-Persien. (Lep.)

Von Ludwig Osthelder, Pasing.

Das Mitglied unserer Münchner Entomologischen Gesell- schaft Herr Ernst Pfeiffer in München sammelte im Jahre 1936 auf seiner ersten entomologischen Reise nach Persien vom 30. Juni bis 7. Juli im Tahte Soleiman. Im Jahre 1937 sammelte er zu- sammen mit unserem Mitgliede Herrn Dr. Walter Forster in München vom 7. bis 21. Juli im gleichen Gebirgsstock. Beide Herren überließen mir ihre Kleinfalterausbeute aus den beiden genannten Jahren, wofür ich ihnen auch hier bestens danken möchte, Herrn Dr. Forster überdies noch für die Herstellung einer Reihe von Genitalpräparaten der behandelten Arten sowie

Herrn Dr. E. O. Engel für die Anfertigung der Zeichnungen.

Der Tahte Soleiman (Thron des Salomon), ein 4850 m er- reichendes, aus altem, verwittertem Urgestein bestehendes Ge- birgsmassiv, bildet einen Teil des Elbursgebirges, von dessen ‚östlich von ihm liegenden, im Demavend (5670 m) kulminieren- den Zentralstock er durch den 3100 m hohen Kendevanpaß ge- schieden ist. Er entwässert nach Norden durch das Tal des Särdab zum Kaspischen Meer. Hinsichtlich der allgemeinen Charakteristik des Gebietes nehme ich auf die kurze, aber an- schauliche Schilderung im Aufsatz von Ludwig Steinauer, der bei der ersten Reise zu Pfeiffers Begleitern gehörte, „Im Hoch- gebirge von Iran (Elbursgebirge)“ in der Zeitschrift des Deut- schen und Oesterreichischen Alpen-Vereins 1937 (S. 38 fg.) Bezug. Nach einer mir von Pfeiffer freundlichst zur Verfügung gestellten Kartenskizze erstreckt sich im Särdab-Tal von der

I) Die Schreibweise mehrerer hier erwähnter Oertlichkeiten schwankt. Soweit sie auch in dem angeführten Aufsatz in der Alpenvereinszeitschrift genannt sind, habe ich die dort gewählte Schreibweise angenommen.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1938) H. 1 2 17

Küste des Kaspischen Meeres bis etwa 900 m ein feuchtheißer subtropischer Urwaldgürtel, auf den bis etwa 2000 m, an den Talflanken teilweise noch höher ansteigend, ein Bergwaldgebiet mit Laubbäumen folgt. Zwischen beiden eingebettet liegt im Tal zwischen 1000 und 1200 m Höhe ein trockener, mit Ge- treide bebauter Talboden mit regelmäßigen Niederschlägen, von einer Reihe von Ortschaften besiedelt, deren größte Hassan- Kief das erste Standquartier von Pfeiffer und Forster bildete. An die obere Waldgrenze anschließend von etwa 2000 - 2200 m Höhe liegt der Talboden Vandarban, bei dem die obere Grenze der die unteren Waldgebiete oft einhüllenden Nebeldecke liest. Am unteren und oberen Ende von Vandarban lagen gleichfalls zwei Standquartiere der beiden genannten Herren. In einer Höhe von 2900—3200 m liegt der Talboden Tanakarod, ein mit Geröllhalden ausgefülltes Trockengebiet. Der darauffolgende höchste, bis etwa 3500 m ansteigende Talboden Hecercal ist von Schneefeldern, Geröllhalden und Hochgebirgsmatten erfüllt. Ueber ihn führt der Anstieg zu dem 4200 m hohen Hecercam-Paß, der auf die Südseite des Gebirgsstockes hinüber leitet. Die Tal- seiten sind nach Pfeiffer mit reicher Flora auf Trockengebiet und einzelnen Quellfloren bedeckt. Auchin den Talböden von Tana- karod und Hecercal wurde von beiden Herren noch gesammelt.

Die Typen der nachstehend beschriebenen Arten und For- men befinden sich in meiner Sammlung. Es ist jedoch anzu- nehmen, daß damit die Zahl der Neufunde aus den beiden Aus- beuten noch nicht erschöpft ist. Die etwaige Neubeschreibung einiger in der Bestimmung noch unsicherer Arten muß vor-

behalten bleiben.

1. Crambus Pieifieri nova species.

Von ungefähr gleicher Größe wie luctiferellus Hb., in dessen unmittelbarer Verwandtschaft die Art nach der ganzen Zeich- nungsanlage steht, im Gesamteindruck viel heller und weißer als dieser, mit spitzeren, schmäler beginnenden und nach außen stärker verbreiterten Vfln. und viel spitzerem Apex aller Flügel.

V fl. weiß, die dunkleren Zeichnungselemente oliygrau. Eine solche Bestäubung, jedoch auch vielfach mit weißen Partien und weißlichen Schuppen untermischt, zieht sich längs der Costa und des Innenrandes hin. Von der Costa zum Innenrand ziehen 2 scharfe, schmale, olivgraue Querbänder, das innere etwa bei

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!/s, das äußere hinter °/, der Costa beginnend. Das innere Quer- band ist bei etwa '/, seiner Länge von oben in spitzem Winkel nach innen gebrochen, im weiteren Verlauf nach unten mehr oder weniger verdickt, bildet im untersten Teile einen oft nur angedeuteten stumpfen Winkel nach außen und mündet bei etwa UV, des IR. in diesen. Das äußere Querband bei etwa ', von oben in einem großen, ziemlich rechtwinkeligen Bogen nach innen geschwungen, über dem IR. stumpfwinkelig nach außen vortretend und fast senkrecht in den IR. mündend. Aus der Wurzel der Vfl. zieht wie bei /uctiferellus ein langer, weißer Keilfleck, der bis über die Flügelmitte in die Knickung des inneren Querbandes reicht. Er ist länger und breiter, un- | regelmäßiger und nicht so scharf gerad- linig begrenzt wie bei luctifereilus. Nach oben und unten wird er von den die Costa und den IR. bedeckenden oliv- grauen Streifen begrenzt. Auch zwischen den Querbändern, wie bei luctiferellus, ein stark länglich ausgezogener, vier- z eckiger weißer Keilfleck, sehr schräg, 7 schmäler und länger als bei jenem und

: 2 eo Hh gleich dem weißen Wurzelstrahl unregel-

Wallis, Gornergrat. mäßiger begrenzt. Saumfeld hinter einer Veraelemmns [32 nicht so scharf wie bei J/uctiferellus markierten weißen Begrenzung des.

äußeren Querbandes olivgrau, mehr oder minder von weißbestäubten Rippen durch- brochen. Saumlinie dunkel, die langen Fransen weißlich, mit dunklerer, auf den Rippen meist unterbrochener Teilungs- ö linie, außerhalb derselben mehr oder la dest yon minder bräunlich gescheckt. Crambus PfeifferiOsth. (Der

H£l. weißgrau, gegen den Saum zu a Bu ns etwas verdunkelt, mit undeutlicher, bei der Penis liegt spitz davor.) manchen Stücken ganz verloschener, im VE re mittleren Teil stark saumwärts vortretender äußerer Querlinie. Saumlinie und Fransen wie bei den Vfln., doch alles viel un- deutlicher, die Fransen fast rein weißlich.

Die hellen Teile aller Flügel mit starkem Perlmutterglanz.

Unterseite der Vfl. schwärzlichgrau, mit hellerem Saum-

feld, der Hfl. glänzend weißlich.

2 2

Kopf und Thorax weiß, Fühler bräunlich, Palpen hell bräun- lichweiß, an den Seiten dunkler, Abdomen hell weißgrau.

1 5 Hecercal (28300—3200 m) 3.—7.VIl. 36; 13 J 69 Sär- dab-Tal zwischen 1000 und 3500 m, die Mehrzahl der Stücke von 2500-2700 m, 7.—18. VII. 37.

Meinem langjährigen Sammelfreunde Herrn Ernst Pfeiffer gewidmet, der das erste Stück der auffallenden neuen Art von seiner Saminelreise im Jahre 1936 mitbrachte.

2. Hypochalcia rufivinea nova species.

Es liegen zwar nur 2 J' vor, sie unterscheiden sich aber so auffällig von allen anderen Arten der schwierigen Gattung, daß sich die Aufstellung einer neuen Art rechtiertigt.

Spannweite 16 und 17,5 mm, Vil.-Länge 8 und 9 mm, im Rahmen der Gattung eine recht kleine Art.

Vfl. schmal, Costa schwach gebogen, Saum steil und gleich- mäßig gerundet. Bräunlich weinrot, im Innenteil bis zu etwa ®/3 mit diffusen, ungleichmäßig in breiten Längsstreifen angeord- neten weißlichgrauen Schuppen bedeckt, namentlich längs der Costa und in der Mitte. Nahe beim Saum eine ebenso gefärbte äußere Querlinie, etwa 1 mm breit, nur im mittleren Teile deut- lich und hier saumwärts geschwungen, gegen den IR. stark zurücktretend. Dunkle Saumlinie. ‘'Fransen schwärzlichbraun, undeutlich dunkler gescheckt, mit dunklerer Teilungslinie.

Hfl. gleichmäßig schwärzlichgrau mit dunklerer Saumlinie; Fransen weißgrau, schwärzlich gescheckt mit dunkler Teilungs- linie. Alle Flügel fast glanzlos.

Unterseite gleichmäßig dunkelbraun, nur am IR. der Vil. schuppenlos glänzend gelblich.

Kopf, Thorax, Abdomen, Fühler und die langen, schwach nach abwärts gerichteten Palpen schwarzbraun, letztere useits "an der Wurzel heller bräunlich. Die Fühler bis gegen die Mitte durch kräftige rauhe Beschuppung stark verdickt. Beine bräun- lichgelb. Ä

2 SJ, Särdab-Tal, Vandarban, 1900—2200 m. 10.—14. VII. 37.

3. Salebria obductella subspecies iniernalis ssp. nova.

Etwas größer und wesentlich dunkler als europäische Stücke, die rötlichen und gelblichen Töne stark zurücktretend, die gan- zen Vfl. eintönig von einem schwärzlichen Graubraun, unter

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dem die Querlinienzeichnungen fast völlig verschwinden. Die hellere Costalstrieme wie bei den anderen vorderasiatischen Formen gut entwickelt, doch gleichfalls stark dunkel bestäubt. Auch die Hfl. wesentlich dunkler.

1 5 Hassan-Kief (1000—1400 m) 7. - 10. VII. 37, 4 J' Särdab- Tal, Vandarban (1900—2200) 10.— 14. VII 37.

Ich benütze die Gelegenheit, die von Zerny für Bscharre im Libanon (Iris Bd. 48 S.8) erwähnte hellere und undeutlicher gezeichnete Form mit auffallend vergrößerter, gelblichweißer Costalstrieme, von der ich 2 5 besitze und die mir auch in 7 damit ziemlich übereinstimmenden Stücken von Aksehir in Ana- tolien vorliegt, als sp. claricosta ssp. nova abzutrennen.

4. Nephopteryx alpigenella subspecies persica ssp. nova.

Duponchels Neph. alpigenella weist in allen mir von den Pyrenäen, von Stanimaka in Bulgarien und von Aksehir in Ana- tolien vorliegenden Stücken das gleiche einheitliche Kleid auf. Wesentlich verschieden davon ist jedoch die Serie von 10 Stük- ken, die mir aus Persien vorliegt.

Die Stücke sind wesentlich kleiner (2,5—2,7 cm gegenüber 3—3,2 cm) und haben, vor allem auch beim 5%, viel dünnere, fadenförmige Fühler. Die Farbe der Vfl. ist klar aschgrau, wo- von sich die schwarz und braun angelegten Querbinden scharf abheben. Von gleicher Farbe ist auch der Kopf und der ganze Körper. Die gelbbräunlichen Töne, die alpigenella aufweist, fehlen völlig. Die Hfl. sind glänzend graulichweiß (bei alpi- genella bräunlich). Die Verschiedenheit des Fühlerbaus läßt die Möglichkeit offen, daß es sich um eine von alpigenella ver- schiedene Art handelt.

8 J Hecercal-Tal, 2300-3200 m, 3.—7.VII. 36; 22 Ken- devan-Paß, 2800—3000 m, 22.—27.V 11. 36.

5. Scoparia saerdabella nova species.

Eine kleine, düster gefärbte, ungewöhnlich kurz- und breit-

flügelige Art.

Vfl. mit gerader Costa, am wenigsten geschwungen von allen Scoparia-Arten, und geradem, steilem Saum. Weißgrau, gleichmäßig dicht schwärzlich-graubraun beschuppt. Innere Querlinie grauweiß, in der Mitte flach geknickt, senkrecht auf Costa und IR. aufstehend. Außen schwarz angelegt, ohne deut-

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liche Vorsprünge. Aeußere Querlinie grauweiß, klarer und schärfer als die innere, nahe am Saum und diesem durchaus parallel, am Ende des oberen Drittels schwach stumpfwinkelig nach außen vorspringend. Das Mittelzeichen besteht aus einem nahezu quadratischen schwärzlichen Fleck, der sich als stärkere Verdunkelung bis zur Costa fortsetzt. Saumfeld schwärzlich braungrau, vor dem Saum weißgrau aufgehellt; Fransen grau mit durchbrochener dunkler Teilungslinie.

Hfl. einfarbig dunkelgrau, saumwärts leicht verdunkelt, . mit sehr deutlichem, kleinem, schwarzem Mittelpunkt o- u. useits.

Unterseite grau, die Vfl. an der Costa, namentlich gegen den Außenrand zu, schmal gelblich, das Mittelzeichen leicht dunkler durchschlagend; die Hfl, etwas stärker aufgelichtet; beide Flügel mit deutlicher dunkler äußerer Querlinie.

Thorax, Kopf, Palpen, Fühler und Oseite des Abdomen schwärzlichgrau; Useite des letzteren und Beine heller, gelb- lichgrau, Tarsen undeutlich dunkler geringelt.

ZA

Spannweite 5 16—16,5 mm, © 15mm. Vil.-Länge 8 und 7 mm. 3 J 19 Hecercal-Tal, 2800-3200 a, Sr Wl, So: 1 5 Hassan-Kief, 1000— 1400 m, 7.—10. VII. 37, 3 £ Särdab- Tal, Vandarban, 2500—2700 m, 14.18. VIL 37; 1 5 ganz frisch, die übrigen Stücke, namentlich das einzige 9, mehr oder min- der geflosen.

6. Evergestis aenealis subspecies dimorphalis ssp. nova.

Schon der Katalog von Staudinger-Rebel führt Ev. aenealis für Hyrcanien, worunter er das nordöstliche Persien mit dem Elbursgebirge versteht, als „var.“ auf, Die mir vorliegenden 13 Stücke (7 5 49) unterscheiden sich tatsächlich ziemlich auffällig von der Serie, die ich aus Ungarn und den Südalpen besitze.

Während bei unserer Stammform die Färbung des d’ rost- gelblichgrau, die des © dunkler braun mit rötlichem Schimmer ist, sind die 5 aus Persien viel heller und reiner grau, der rostgelbliche Schimmer ist viel schwächer und verschwindet bei einem Teil der Stücke ganz, das ® ist fast rein schwarz, wo- durch sich gegenüber der Stammform ein auffallender Geschlechts- dimorphismus ergibt. Ausnahmsweise wird der co auch schwärz- lich und nähert sich damit in der Färbung dem 9. Die per- sische Rasse ist auch etwas größer als europäische Stücke.

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Die durch Dr. Forster an 3 5 vorgenommene vergleichende Genitaluntersuchung ergab keine Unterschiede zwischen den persischen und einem Stück aus Ungarn.

3 & Hecercal- Tal, 2800 - 3200 m, 3.—7. VII. 36; 4 S 49 Särdab-Tal von 1000—3500 m, 7.—21. VII. 37.

7. Cnephasia obscurana nova species.

Eine ziemlich auffiallende Art, sehr schmalflügelig.

V#fl. mit schwach geschwungener Costa. Färbung grün- gelblichgrau. Die breiten Querbinden weniger geknickt als bei chrysantheana Dup. Die innere entspringt schmal an der Costa und zieht sich verbreiternd bis zur Flügel-Mitte schräg nach außen, von da senkrecht zum IR., vor dem sie sich nochmals verbreitert. Die äußere entspringt sehr breit etwa in der Mitte der Costa und zieht, mäßig auswärts geschwungen, mit einer leichten Einbuchtung unter der Mitte, senkrecht zum IR., im Gesamtverlauf parallel der inneren Querbinde. Farbe der Quer- binden dunkel grünlichgrau. Wurzelfeld schmal dunkler, die Räume zwischen diesem und der inneren Querbinde, zwischen beiden Querbinden und hinter der äußeren Querbinde schmutzig hellgrünlichgelb, mit feiner, ziemlich undeutlicher dunklerer Marmorierung. Vor dem Apex an der Costa und vor dem Innenwinkel eine dunklere Wolke, Costa mit einer Reihe dunk- ler Häkchen, von denen namentlich die 4 äußersten sehr kräftig entwickelt sind, dazwischen nochmal fein dunkel geteilte hellere Zwischenräume. Vor dem Saum eine Reihe schwärzlicher Punkte; Saumlinie dunkel, undeutlich durchbrochen.

Hfl. grau mit grüngelbem Schimmer.

Fransen aller Flügel hell gelblichgrau mit sehr undeutlicher Teilungslinie.

Unterseite ziemlich einfarbig gelblich grau; Costa der Vfl. gelblich, durch eine Reihe breiter, dunkler Häkchen geteilt.

Thorax, Kopf und Fühler von der Farbe der Vfl,, Abdomen etwas dunkler gelblichgrau, Beine gelblich.

Spannweite 1,9—2 cm, Vfl.-Länge etwa 9 mm.

2 @' 29 Hecercal-Tal, 2300—3200 m, 3.—7. VIL 36.

8. Anisotaenia grandis nova species.

In der Gestalt und den wesentlichen Zeichnungsanlagen mit An. rectifasciana Hw. übereinstimmend, jedoch größer und

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nicht so intensiv rostgelb wie diese, mehr hell graulich-gelb- braun, unruhiger und zerrissener gezeichnet.

V£l.: Der helle, gelblich weißgraue Grund undeutlich grau gewellt. Wurzelfeld hell, dahinter in der Mitte rechtwinkelig nach außen gebrochen eine dunkelgraue innere Querlinie, auch das Saumfeld an der Costa schmal dunkelgrau. Aeußere

Querlinie ebenso, nicht so scharfwinkeliG gebrochen wie bei rectfifasciana, mehr gleichmäßig nach außen gebogen, in der Mitte heller

Genitalapparat desy' durchbrochen. Außenrand von Anisotaeniarecti- llel äuß Q Genitalapparat des 5 fasciana Hw. Kel- Pärällel zur auberen \NUer- „on Anisotaenia gran:

heim a. d. Donau, Jinie breit verdunkelt, vor dis Osth.

Vergrößerung 1: 60. em Apex oder aufsehellt. Vergrößerung 1:60. An der Costa eine Reihe ziemlich kräftiger dunkler Häkchen. Fran- sen von der Farbe der Flügel, mit dunkler, ziemlich zusammen- hängender Teilungslinie und dunklen äußersten Spitzen.

Hfl, rein grau, Fransen etwas heller, mit dunklerer Tei- lungslinie.

Unterseite grau, auf den Vfln. mit gelber, durch kräf- tige dunklere Häkchen geteilter Costa.

Thorax, Kopf und Fühler von der Farbe der Vfl.; Abdomen etwas dunkler, useits wie die Beine gelblich.

Das einzige vorliegende @ ist etwas gelblicher und wesent- lich schwächer und undeutlicher gezeichnet als die Jg.

Spannweite: ä' 16—16,5 mm; © 15mm. Vfl,-Länge 7—8 mm.

Die Genitaluntersuchung durch Dr. Forster ergab auffallende Verschiedenheit von A. rectifasciana Hw.

20 19 Särdab-Tal, Vandarban, 1900-2200 m, 10.-14. VII. 37; 1 5 Särdab-Tal, 3500 m, 20.—21. V. 37.

9. Phalonia purissima nova species.

Bei Ph. procerana Led. und purana Gn., denen die Art äußerst ähnlich ist, jedoch etwas breitflügeliger mit stumpferem Apex.

Vil. rein kreideweiß, leicht glänzend. Schrägbinde bräun- lich, schärfer begrenzt als bei den genannten Arten, an der Costa breiter und näher wurzelwärts beginnend und senkrecht auf dieser aufstehend, in der Mitte leicht gebogen senkrecht

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zum IR. ziehend, ohne diesen jedoch deutlich zu erreichen, da sie sich allmählich verliert. Saumfeld breit rötlichbraun, wurzel- wärts scharf begrenzt, gleich der Querbinde, namentlich an den Rändern, stark mit schwarzen Schuppen durchsetzt. Von '/, der inneren Begrenzung des Saumfeldes zieht durch dieses eine breite, gebogene, glänzende, weiße Linie parallel dem Saum zum IW. Darüber stehen gegen den Apex zu einige weißgraue Metallfleckchen. An der weißen Costa stehen zwischen Wurzel und Querbinde einige winzige bräunliche kleine Pünktchen, hinter dieser 3 dicke braune Strichel. Fransen weiß, bräunlich gescheckt.

Hil. grau, heller gegittert, Fransen weißlich mit breiter grauer Teilungslinie.

Unterseite der Vfl. dunkelgrau, gelblich gegittert, Costa gelblich, von kräftigen grauen Costal-Häkchen durchschnitten. Hfl. weißgrau.

Kopf und Thorax weiß, Fühler gelblich, Abdomen grau, mit kurzem weißlichem Afterbusch. Palpen oben weiß, unten braun, Beine gelblich.

Spannweite 16,5 mm; Vfl.-Länge 8 mm.

1 frisches, etwas beschädigtes 5 Särdabtal, Vandarban, 1900— 2200 m, 10.—14. VII. 37.

10. Euxanthis Forsteri nova species.

Eine auffallende, große und schöne, ziemlich isoliert stehende Art, die vielleicht am besten bei Eux. argentomixtana Stgr. ein- gereiht werden kann, breitflügelig mit ziemlich stumpfem Apex.

V£l. des 5 einschließlich der Fransen hellgelb mit schwach dunklerer Saumlinie, in der Zelle eine kleine, undeutliche An- häufung dunklerer Schüppchen. Die bei vielen Arten der Gat- tung vorhandene, vom Apex zum IW. verlaufende, nach innen geschwungene Bogenlinie kaum angedeutet, sonst zeichnungslos,

H£l. tiefschwarz; Fransen weißlichgelb, im inneren Drittel schwärzlich, mit dunkler Teilungslinie.

Unterseite der Vfl. schwarz, an der Costa gelblich, eine schmale gelbe Linie unter der Costa aus der Wurzel bis etwa !,,; der Hfl. gelblichgrau, in der Mitte von der Wurzel bis zum Saum schwärzlich bestäubt.

Thorax von der Farbe der V#l.; Kopf, Palpen und die un- deutlich dunkler geringelten Fühler etwas dunkler gelb, Abdomen

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schwärzlich, gelblich geringelt, mit dunkler gelbem Afterbusch. Beine bräunlichgelb, Tarsen undeutlich dunkler geringelt.

Das 9 ist wie das 5’ gezeichnet, doch ist das Gelb viel tiefer, ockerig braungelb, die Fransen der Hfl. sind leicht röt- lich getönt, das Abdomen ist goldbräunlich mit kurz hervor- stehender Legeröhre.

Alle Farben pastos, fettig glänzend.

Spannweite / 2,7 cm; 9 2,5 cm.

Ein ganz frisches Paar vom Särdab-Tal, 3500 m, 20.—21. NIS 37.

Ich benenne die Art zu Ehren ihres Entdeckers Herrn Dr. Walter Forster in München.

11. Euxanthis suleimana nova species.

Zur Gruppe der Eux. hilarana H.-S. und der verwandten Arten gehörig, der sie auch in der Größe gleicht, während sie in der Färbung am meisten Aehnlichkeit mit Eux. clavana Const. hat.

Vfl.: Costa ganz gerade, Apex etwas stumpfer als bei den genannten Arten. Grundfarbe weißgrau mit bleich olivgrünem Stich. Querbinde etwas hinter der Mitte der Costa mit einem kräftigen, schmalen, olivbräunlichen, auf der Costa liegenden Strich beginnend, dann stark erweitert und aufgehellt schräg nach innen zu etwa !/, des IR. ziehend, von der Mitte ab wieder schmäler und dunkler olivbräunlichgrau, über dem IR. eingeschnürt, insgesamt wesentlich breiter als bei allen ver- wandten Arten. Hinter der Querbinde weißlichgrau, dann der ganze Teil bis zum Saum mit dunkleren olivgrauen Wölkchen durchsetzt, die auf heller grauem Grunde stehen. Costa bis zur Querbinde mit einer Menge feinster dunkler Strichel, vor dem Apex mit 2 kräftigen olivgrauen Fleckchen, von deren innerem eine feine Querbinde gerade gegen den Saum zieht, ohne diesen zu erreichen. Keine Saumlinie. Fransen gelblich- $rau, dunkler gescheckt.

Hfl. grau mit schwärzlicher Saumlinie. Fransen an der Wurzel weißlich, dann grau.

Unterseite der Vfl. schwärzlichgrau, äußere Hälfte der Costa schmal gelblich, von dunklen Costalhäkchen durchschnitten, Saumlinie gelb, Fransen grauschwarz. Hfl. etwas heller grau mit schwärzlichen Rippen und ebensolcher Saumlinie.

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Thorax von der Farbe der Vfl,, Kopf etwas heller, weiß- lich, Fühler schwärzlichbraun mit hellerer Spitze. Abdomen schwärzlichgrau, Beine graugelb, Tarsen weiß geringt,

Spannweite 2,1 cm, Vfl.-Länge 1 cm.

1 ganz frisches 5 Hecercal-Tal, 2300 3200 m, 3.—7. VII. 36.

12. Argyroploce vandarbana nova species.

Bei Arg. capreolana H.-S., etwas größer als diese.

Vfl. mit mäßig gebogener Costa und gleichmäßig gerun- detem Apex, bräunlich gelb. Ein sehr undeutliches, saumwärts stumpfwinkelig begrenztes Wurzelfeld leicht verdunkelt, von mehreren undeutlichen braunen Querwellen durchzogen. Quer- binde dunkelbraun, mit ihrem inneren Rand bei */, der Costa beginnend, obere Hälfte breit, fast quadratisch, senkrecht auf der Costa aufsitzend, dann unter einem helleren Teilungsstrich einen scharf einwärts springenden, bauchig flaschenförmigen Lappen bildend, der den Innenrand nicht ganz erreicht. Vor dem IW. ein länglich rechteckiger, nach oben spitz ausgezogener Prätornalfleck von der Farbe der Querbinde, ein ebensolcher länglicher, gleichmäßig breiter Strich beginnt unterhalb der äußersten Costalhäkchen und mündet bei °ı, in den Saum. Costa mit einer Reihe schwärzlicher Häkchen; im Apex, von der Spitze senkrecht wurzelwärts ausgezogen, ein dreieckiger brauner Fleck. Die übrige hellere Flügelfläche von zahlreichen unregel- mäßigen und unvollkommenen bräunlichen Querwellen durch- zogen. Saum gelbbraun, mit dunklerer Teilungslinie.

Hfl. bräunlichgrau.

Unterseite der Vfl. bräunlich schwarz, undeutlich gelb- lich marmoriert mit gelblichen Costalhäkchen und gelblicher Saumlinie, der Hil. heller grau.

Der ganze Körper einschließlich des Kopfes, der Palpen und Fühler graubraun, die Beine heller, gelblichgrau.

Spannweite 1,8 cm; V#l.-Länge 9 mm.

1 5 Särdab-Tal, Vandarban, 2500—2700 m, 14.—18.VIL 37.

13, Laspeyresia succedana subspecies griseana ssp. nova.

Eine weitgehend aufgehellte Form. Alle dunkleren Zeich- nungen der Vf£l. auf grauweißem Grunde hell olivgrau, nament- lich in der vorherrschend grauweißen inneren Flügelhälfte stark zurücktretend, der für die Art sonst so bezeichnende hellere

za

Dorsalileck fast verschwindend. Fransen basalwärts weiß. Hfl. gleichfalls stark aufgehellt, hellgrau, gegen den Saum dunkler.

Thorax hell gelbgrau, Kopf und Fühler etwas dunkler, gelb- lich, Abdomen hellgrau.

2 stattliche 2 (Spannweite 13 mm), ganz frisch, Vandarban- Tal, 1900—2200 m, 1.—3. VII. 36.

14. Laspeyresia persicana nova species. Bei L. orobana Tr. und dorsana F,

V fl. breit mit mäßig gebogener Costa und stumpfem Apex, glänzend schwarz. Der weiße Dorsalfleck steht hinter der Mitte des IR. senkrecht auf diesem auf, in seiner oberen Hälfte ist er nach einer leichten Biegung schwach wurzelwärts gezogen und leicht verbreitert, stumpf endend. Er ist etwa doppelt so breit als bei dorsana und gleichmäßiger, kürzer und steiler als bei orobana. An der Costa steht vor der Mitte ein glänzend gelblichweißes Doppelhäkchen, dann folgen nach einem breiteren Zwischenraum in der äußeren Hälfte der Costa acht sehr kräf- tige Häkchen von gleicher Farbe. Aus dem ersten und vierten dieser Häkchen (von innen) entspringen 2 hell bleiglänzende Linien, die den Spiegel oval einfassen. In letzterem stehen auf etwas hellerem, mehr bleigrauem Grunde 4 kräftige schwarze Strichel. Fransen weißlich, am Apex, am IW. und auf den äußersten Spitzen schwärzlich.

Hifl. schwarzbraun, von der Wurzel bis zu etwa !ı, strich- artig weißlich aufgehellt, mit leicht dunklerer Saumlinie und weißen Fransen mit ganz undeutlicher, breit verwaschener dunk- lerer Teilungslinie.

Unterseite glänzend schwarzgrau, die V fl. mit einem gelb- lichweißen Strich von der Wurzel bis über die Mitte, der nament- lich im äußeren Teil diffus nach unten austfließt, kräftigen gel- ben Costalhäkchen und gelblich bestäubtem Apex sowie leicht gelblicher Aufhellung im äußersten Saumfeld; Hfl. wie oseits.

Thorax und Abdomen von der Farbe der Vfl. mit gelb- lichen Schulterdecken. Kopf gelbbraun, Gesicht gelb, Fühler glänzend schwarz, Beine gelbgrau, Tarsen heller geringelt.

Spannweite 1,5 cm; Vfl.-Länge 8 mm.

1 ganz frisches 5’ Hecercal-Tal, 2800—3200 m, 3.—7. VI. 36.

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15. Melasiaa aequalis nova species.

Eine einfarbig schwarze Art, von den beiden anderen be- kannten schwarzen Arten M. lugubris Hb. und ciliaris OÖ. durch noch einfarbigere Gesamtfärbung, vor allem aber durch die Füh- lerbildung unterschieden. Noch etwas schmalflügeliger als die genannten Arten, mit etwas steilerem Saum.

Der ganze Falter in beiden Geschlechtern kohlschwarz, besonders auch die Fransen, während sie sich bei /lugubris (ciliaris hat weiße Fransen) immer noch etwas heller graulich von der übrigen Farbe der. Flügel abheben. Flüge! beim 5 etwas kürzer und breiter als beim 9, doch sind diese Unter- schiede nicht annähernd so auffallend wie bei ciliaris. Fühler bei beiden Geschlechtern vollkommen gleich, borstenförmig und fein kammzähnig, recht kräftig beginnend und langsam verjüngt.

Abdomen des 5 mit sehr langem schwarzem, in der Mitte breit weißlichgsrauem Haarbusch, des 2 mit kurz vorstehender brauner Legeröhre.

Spannweite 5 2,6cm, 9 2,9 cm.

1 ganz frisches SQ Särdab-Tal, Vandarban, 2500—2700 m, 14.—18. VII. 37.

Neue Noctuidenrassen und Arten

aus dem Elbursgebirge. Von Prof, Dr. M. Draudt-Darmstadt.,

. Acronycta psi solimana ssp. n. Vil. hell zart bläulichgrau; Zeichnungen fein, besonders der Basalstrahl sehr schmal schwarz. Durch ganz dunkel braungraue Hfl., auch beim 5, sofort von psi zu trennen, der sie dem Genitalapparat nach zuzurechnen ist. Hfl.-Fransen abstechend weiß mit unbedeutenden feinen schwärzlichen Zwischenaderstrichen. Unterseite der Vfl. im Dis- kus stark schwarz überflogen, die Diskalflecke und Zackenlinien sehr kräftig. Vandarban, 19—2200 m, 14. VII. 1 ‚mehrere © 9.

Agrotis senna iranica ssp. n. Sehr große Rasse (39- 40 mm), von tief braunschwarzer Grundfarbe, die weißliche Schuppen- bestreuung der senna fehlt vollkommen. Querlinien sehr scharf ge- zackt,tief schwarz, besonders der Basalstrahl breit und tief schwarz hervortretend;; beide obere Makeln klein, in schwarzem Grund, sie, wie die Außenbegrenzung der Querlinien schwach veilröt- lich. Fl.-Form verhältnismäßig schmal, der Außenrand stark ge- baucht. GenitalvonHerrn Boursin geprüft. 1 Paar, Vandarban,14.VII.

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Callierges ramosa vandarbana ssp. n. ist eine im Ver- hältnis größere, breitilügeligere Rasse, trotzdem einen schlankeren Eindruck machend durch etwas längeren Hinterleib. Grundfarbe der Vfl. nicht rötlichgrau, sondern dunkel eisengrau, die dunklen Partien schwarzbraun, durch die breitere Fl.-Form besonders antemedian einen wesentlichen größeren Raum einnehmend. Gut gekennzeichnet durch ganz dunkel braungraue Hfl., am Saum noch dunkler, mit starkem dunklen Diskalmond ; auch die Fran-

sen sind dunkel. 2 2 2 von Vandarban, 14. VII.

Valerietta gen. n. Sehr nahe bei Valeria, unterschieden durch viel kürzere Palpen mit ganz kurzem, etwas abwärts ge- richtetem Endglied. Fühler beim 5’ dick, lamellat, mit kurzen, dicken und sehr dicht stehenden Kammzähnen, beim 9 einfach. Tegulae in der Mitte leicht kammartig aufgerichtet, Metathorax mit geteiltem Schopf, der Thorax im übrigen wie bei Valeria mit langen Spatelschuppen bekleidet, auch der Hinterleib stark beschopft. Vfl.-Saum kaum gewellt, fast ‚glatt. Geäder wie bei Valeria. Nur 1 Art:

. Valerietta forsterisp. n. Stirn weiß mit schwarzem Quer- band, Halskragen weiß mit 2 schwarzen Querlinien, Thorax schwarz und weiß gemischt. Hinterleib stärker schwarz behaart mit weißlichen Ringeinschnitten und weißliche Afterbehaarung, Schöpfe schwarz. Tarsen oberseits schwarz und weiß geringelt, unterseits bräunlichweiß.

Vfl. weiß, sehr spärlich mit schwarzen Schüppchen durch- setzt. Querlinien doppelt, gezähnt, reiner weiß gefüllt, die vor- dere sehr nahe der Basis, der innere Anteil vorderrandwärts fast bis zur Wurzel ziehend, am Vorderrand zwischen beiden Anteilen ein schwarzer Fleck. Alle 3 Makeln sroß, schwarz, breit weiß geringt und nochmals schwarz umzogen, die Zapfen- makel etwas birnförmig; zwischen Ring- und Nierenmakel eine vom Vorderrand zum Innenrand durchlaufende starke gezackte schwarze Querlinie. Wellenlinie stark gezähnt, außen reiner weiß angelegt, diskal und über dem Analwinkel mit längeren Zähnen. Innen liegen auf der schwarzen Saumlinie kurze schwarze Striche zwischen den Adern. Fransen schwarz und weiß gescheckt. Hfl. weiß mit starkem schwarzen Mittelmond, schwärzlicher, auf den Adern verstärkter Postmediane, Saum- aderstrichen und sehr starker schwarzer Saumlinie. Fransen weiß, nur apikal etwas gescheckt.

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Vfl.-Unterseite stark schwärzlich beraucht mit weißem Vor- derrand und schwarzem schrägen Postmedianstrich. Fransen und Hfl. wie oben. Ein tadelloses frisches Paar vom Tacht i Sulei- man, Vandarban, 19—2200 m. 10.—14, VII. E. Pfeiffer und W. Forster leg. Typen in coll. W. Forster.

Beitrag zur Kenntnis der Gattung Bledius (Col. Staph.).

Von C, Koch, München.

Ich übergebe mit der vorliegenden kurzen Arbeit einen Teil meiner systematischen Studien über die Gattung Bledius schon jetzt der Oeffentlichkeit, obwohl es sich bloß um Vor- studien für eine Revision der Gattung handelt. Veranlassung hiezu gab mir die Erkenntnis, daß gerade in dieser Gattung ausgesprochen verwirrte Zustände in der Bestimmung ihrer Formen herrschen, die in diesem Fall nicht nur etwa das Material der schwer zugänglichen Gebiete der Paläarktis be- treffen, sondern sich sogar auf unsere engste Heimatfauna, näm- lich die bayerische ausdehnen. Allein vier Formen (rastellus bavaricus, strictus, secessus, occidentalis), die in Bayern leben, wurden bisher mit den aus unserer Fauna bekannten Arten vermischt, dadurch die morphologischen Art-Abgrenzungen völlig verwischt und eine exakte Bestimmung der hiesigen Arten dieser Gattung unmöglich gemacht.

Die bisherigen Unterscheidungs-Merkmale der Bledius-Arten sind sehr mangelhafte. Das Hauptgewicht wurde auf die Form und Skulptur des Halsschildes gelegt. Das Vorhandensein einer Mittelfurche des Halsschildes oder ihr Fehlen, welches Merk- mal auf ganze Gruppen bezogen wurde, ist ein wenig kon- stanter Charakter. Es wurden dadurch einerseits Arten zu Gruppen vereinigt, die nichts mit einander zu tun haben, ander- seits aber geht die geringe Bedeutung dieses Merkmales für die Arten-Erkenntnis schon daraus hervor, daß es in vielen Fällen sogar innerhalb derselben Art derartig abändert, daß es Individuen mit und solche ohne Furche gibt. Ich verweise z.B. auf BI. pusillus Er., Bl. dissimilis, Bl. cribricollis Heer, Bl. bos- nicus Bh. u. a. m., bei denen Individuen mit mehr oder weniger deutlicher Mittelfurche nichts Seltenes sind.

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Ein oft auch versagendes Merkmal ist die Bildung der Halsschild-Hinterecken. Bei ein- und derselben Art können wir Individuen feststellen, bei denen die Halsschild-Hinterecken zahnartig vorspringen und scharf rechtwinkelig sind oder bei denen eine herzförmige Ausbuchtung der Seiten vor den Hinter- ecken fehlt, diese selbst daher mit dem abgeschrägten, basalen Seitenteil einen stumpfen, oft fast abgerundeten Winkel bilden. Hierüber hat in einem Fall Benick bei Bl. longulus Er. berichtet, aber beziehen sich auf ähnliche Fälle auch die Variationen sub- sinuatus Muls. et Rey. (zum opacus Block gehörend) u. v. a. Die bei vielen größeren Biedius-Arten zu beobachtende Bildung eines Halsschildhornes beim Männchen ist sogar zur Gründung einer eigenen Untergattung (Elbidus) benützt worden. Ich habe nun aus Tunesien eine Bledius-Art beschrieben, Bl. xiphias, die auf Grund des ganzen Habitus eindeutig die vikarierende Art eines echten Vertreters der „Untergattung” Elbidus darstellt, des carinicollis Fauv., von ihm aber durch die Bildung eines Halsschildhornes, wie es den echten Bledius eigen ist, abweicht und dadurch die bisherigen Grenzen zwischen beiden Unter- ' ‚gattungen verwischt. Anderseits kommen häufig sogar indi- viduell Männchen der echten Bledius vor, bei denen das Hals- schildhorn reduziert oder fast ganz geschwunden ist (Bi. haedus Bdi., BI. paradoxus Grid., Individuen des spectabilis etc!).

Allerdings darf auch die Variabilität dieser Charaktere nicht verallgemeinert werden, denn bei manchen Formen sind sie wieder gerade vollkommen konstant, sind der ganzen Art eigentüm- lich oder bei einer geographischen Form unveränderlich ausgebildet.

Es ist daher notwendig, die Systematik der Bledius auf neuen Merkmalen aufzubauen. Meine Untersuchungen haben dabei gezeigt, daß solche natürliche Merkmale tatsächlich vor- handen sind, zum Teil aber übersehen, zum Teil erst kürzlich veröffentlicht wurden und daher noch wenig bekannt geworden sind. Zu diesen konstanten, natürlichen Merkmalen gehört die Bedornung der Schienen, insbesondere des hinteren Beinpaares, die Bildung des Clypeus und, aber in viel geringerem Maße, die Art der sekundären männlichen Geschlechtsauszeichnungen am Ende des Abdomens und der Bau des Oedeagus.

Ueber die verschiedenartige Bewehrung der Schienen haben bereits Mulsant et Rey, später Znojko berichtet, der mit Recht eine Gruppe der echten Bledius auf Grund der reichen Bedor- nung der Hinterschienen als Untergattung Euceratobledius ab-

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trennte. Ich habe dann, anläßlich der Bearbeitung der ägyp- tischen Staphylinidenfauna diese Untersuchungen auf die Unter- gattungen HÄesperophilus und Pucerus ausgedehnt.

Die Bildung des Clypeus ist dagegen bisher nur bei den großen Bledius und der Untergattung Pucerus eingehender stu- diert worden. Ich habe aber auch in der so artenreichen und schwierigsten Untergattung Bledioides auffällige und vollkommen konstante Unterschiede festgestellt, die eine natürliche Grup- pierung der Arten gestatten. Bei einem Teil der Arten ist der Vorderrand des Cliypeus wulstig abgesetzt und trägt an jeder Ecke ein kleines, oft zahnartiges, aber immer deutliches Körnchen, bei den restlichen Arten ist der Vorderrand vollkommen abge- flacht an den Ecken unbewehrt und an Stelle des erhabenen Körn- chens bloß mit einem größeren, borstentragenden Punkt versehen.

Die männlichen Geschlechtsauszeichnungen der Apikalregion des Abdomens sind bis auf gewisse Ausnahmen (femoralis Gylih,, dissimilis Er. etc.) meist nur geringfügiger Natur und nur wenig von jenen des Weibchens verschieden. Auch das männliche Ko- pulationsorgan ist ziemlich übereinstimmend bei den verschiedenen Arten gebaut und wegen der schwachen Chitinisierung nur im be- schränkten Maße zur sicheren Trennung der Arten zu verwenden.

Ich hoffe in meiner Revision der Gatlung Bledius auf alle diese morphologischen Eigenarten ausführlich eingehen zu können und schließe mit der Bitte an alle Koleopterologen, meine Stu- dien durch Einsendung von Material unterstützen zu wollen.

Die in der vorliegenden Arbeit behandelten Formen befin- den sich alle, falls nicht Gegenteiliges bemerkt wird, in der Sammlung von G. Frey in München. Für Uebersendung und Ueberlassung von Material bin ich außer den Kollegen der koleopterologischen Sektion der Münchener Entomologischen Gesellschaft folgenden Herren zu großem Danke verpflichtet: L. Benik, Naturhistorisches Museum, Lübeck M. Bernhauer, Horn G. Binaghi, Osservat. Malattie delle Piante, Genua K. G. Blair Britisch. Museum, London M. Burlini, Ponzano M. Cameron, London Carpenter, Universität Oxford G. Colas, Museum Nat. d’Hist. Nat. Paris W. Horn, Deutsches Entomologisches Institut, Berlin-Dahlem H. Kulzer, Bayrische Staatssammlung, München H. Normand, Le Kef P. de Peyer- imhoff, Algier B. Parisi, Museo Civ. Stor. Nat., Mailand A. Schatzmayr, Museo Civ. Stor. Nat.. Mailand J. Therond, Nimes O. Sjöberg, Loos.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1938) H. 2 3 33

Bledius (Euceratobledius) Andresi. Bernhauer, Kol, Rundsch. XVII. 1927. 90. Koch, Bull. Soc. Roy. Ent. d’Esypte 1934, 50.

Bledius Andresi wurde ursprünglich vom Autor, da nur ein einziges Weibchen bekannt war, als Variation zum Bl. capra Fauv. gestellt. Ein zweites Weibchen wurde von mir (loc. cit.) aus demselben Gebiet (Mariout, Aegypten) beschrieben, aber bereits als eigene Art aufgefaßt. Eine größere Serie, die von L. Vareilles im Mai 1898 in Touggourt (Südterritorium Algeriens) in Gesellschaft des Bl. (Elbidus) vitulus Er. erbeutet wurde (coll Puel), bestätigt die Annahme, daß es sich bei dieser Form um eine selbständige Arthandelt, die vom Bl.capra durch eine Summe, keine Uebergänge bildender Charaktere spezifisch verschieden ist.

Peyerimhoff hat zum capra eine westliche Form aus Tune- sien beschrieben'), die er Seurati nennt und als Rasse des capra auffaßt. In der dunklen Färbung stimmt sie mit Andresi ziem- lich überein, ist aber von dieser Art nach Vergleich der Typen spezifisch verschieden.

Es handelt sich daher beim Bl. Andresi Bh. um eine bisher übersehene, eremische Art aus der Untergattung Euceratobledius, die halophile Lebensgewohnheiten zu haben scheint und bisher sowohl an der Meeresküste (Mariout), als auch in kontinentalen Oasen (Touggourt) festgestellt werden konnte.

Andresi unterscheidet sich vom typischen capra durch den immer dunkel gefärbten Kopf, Halsschild und Hinterleib, durch die um das Schildchen dreieckig und auch oft entlang der Naht angedunkelten Flügeldecken, von der ähnlich gefärbten Rasse Seurati des capra aber durch die knapp vor den Hinterecken kurz, aber deutlich ausgeschweiften Halsschildseiten, durch die gestreckte Form des Halsschildes, welcher fast länger als breit ist und dessen Seiten allmählich und gerundet (und nicht plötz- lich, fast winkelig) zur Basis verengt sind, durch ein wenig breitere, etwas weniger gedrängt punktierte Flügeldecken und durch fast um die Hälfte kleinere Augen. Bei capra sind die Halsschildseiten übrigens zur Basis abgeschrägt, ohne die Spur einer Ausbüchtung vor den Hinterecken.

Um die neue Art richtig deuten zu können, gebe ich im Folgenden eine kurze Uebersicht über die wenigen europäischen und mediterranen Euceratobledius-Arten.

1) Bull. Soc. Ent. France 1924. 158.

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1. Flügeldecken schwarz oder pechfarben: 2 -- Flügeldecken rot bis rötlichgelb, um das Schildchen und entlang der Naht oft verdunkelt oder geschwärzt: 4

2. Halsschild sehr grob punktiert, die Punkte ein Vielfaches

gröber als jene der Flügeldecken, mit tief eingegrabener, breiter und vollständiger Mittelfurche, auf der Scheibe sehr oberflächlich, gegen die Mittelfurche zu fast erloschen mikro- skulptiert, daher deutlich glänzend. Flügeldecken kaum brei- ter als lang, meist etwas schmäler als der Halsschild, sehr flach, fein und zerstreut punktiert, zwischen der Punktie- rung dicht, unregelmäßig, oft querrunzelartig mikroskulptiert. Extremitäten dunkel, das erste Fühlerglied immer geschwärzt. Augen klein: Bl. bos Fauv. --Halsschild fein eingestochen punktiert, die Punkte nicht oder kaum gröber als jene der Flügeldecken, oit fast etwas feiner, mit sehr feiner, flacher, vor dem Vorder- und Hinterrand des Hals- schildes meist etwas verkürzter Mittellinie, sehr dicht und tief, regelmäßig mikrochagriniert, dadurch fast matt. Flügel- decken immer deutlich etwas länger als breit, meist deutlich breiter als der Halsschild, tief und dicht, wenig fein punk- tiert, zwischen der Punktierung nur oberflächlich mikroskulp- tiert, stärker glänzend. Extremitäten oft verdunkelt, das erste Fühlerglied aber nie geschwärzt, rot bis rotbraun. Augen sehr groß: 3

3. Gestalt groß und breit: 5,5—7,5 mm. Halsschild- und Kopf- hörner des Männchens lang und stark entwickelt. Flügel- decken breiter. Fühler und Beine dunkel bis rotbraun:

Bl. furcatus Ol. - - Gestalt klein und gestreckt, an Bl. unicornis erinnernd: 44,5 mm. Halsschildhorn des Männchens auf eine kurze, über den Vorderrand des Halsschildes etwas vorgezogene Spitze, die Stirnhörner auf zwei wenig hohe, ohrenartige Lamellen reduziert, die kaum länger sind als das Basalglied. Flügeldecken deutlich länger und gestreckter. Fühler und Beine gelblichrot: Bl. haedus Bdı.

4. Ganze Oberseite bis auf den verdunkelten Kopf und die distalen braunen Abdominalsegmente, rotgelb: BI. capra Fauv. -- Kopf und Abdomen, oft auch der Halsschild dunkel, die Flügeldecken hell: 0)

5, Halsschild vor den Hinterecken nicht oder nur ganz seicht und undeutlich ausgeschweift (die Hinterwinkel daher stumpf),

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sehr breit, immer viel breiter als lang, deutlich quer, mit in der basalen Hälfte fast parallel zu einander verlaufenden Seiten, die sich plötzlich, angedeutet winkelig zur Basis ver- engen: 6 - - Halsschild vor den Hinterecken zwar kurz aber kräftig und deutlich ausgeschweift (die Hinterwinkel daher ebenfalls ‘sehr kurz, aber fast rechte), schmal, fast etwas länger als breit, mit hinter der Mitte allmählich und verrundet zur Basis verengten Seiten. Gestalt schmäler und zarter:

Bl. Andresi Bh,

6. Gestalt groß und breit. Kopf, Halsschild und das ganze Abdomen dunkel, Flügeldecken rötlichgelb mit kräftig ge- schwärzter Schildchen- und Nahtpartie:

Bl. furcatus var. Skrimshiri Curt. - - Gestalt kleiner und schlank. Kopf und die basalen Ab- dominalsegmente dunkel, Abdomenspitze, das sechste Seg- ment inbegriffen, rötlich. Halsschild rotbraun, Flügeldecken einfärbig rötlich gelb: Bl. capra ssp. Seurati Peyerimh.

Bledius (Euceratobledius) haedus Bdi. Baudi, Berl. Ent. Zeitschr. I. 1857, 110. Koch, Pubbl. Mus, „Pietro Rossi“ 1, 1936. 144. Bl. haedus bisher aus Cypern, Tunesien, Lybien und Aegypten bekannt, liegt mir auch aus Griechenland (Saloniki, coll. Apfelbeck) und Kleinasien (Adana, coll. Winkler) vor.

Bledius (s. str.) Graellsi Fauv. Fauvel, Bul!. Soc. Linn. Norm. IX. 1865. 309.

Bisher wurde diese Art auf das westliche Mediterrangebiet und Istrien beschränkt gehalten, Gridelli'!) meldet sie bereits aus Tripolitanien, mir liegt eine große Serie aus Albanien (Valona, coll. Apfelbeck) vor. Die Art dürfte daher viel weiter östlich gehen als bisher angenommen wurde.

Uebrigens wird der von Peyron aus der „Caramanie“ (Tau- rus, Kleinasien) beschriebene antilope als Synonym des Graellsi geführt, was dafür spricht, daß Graellsi über das ganze Mittel- meergebiet verbreitet, dabei aber sehr lokalisiert zu sein scheint.

1!) Boll. Soc. Ent. It. 1931. 157.

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Bledius (s. str.) spectabilis ssp. germanicus Wagn. Wagner, in Horion, Nachtrag Fauna germ. 1935. 159.

Die Rasse, von der Stammform besonders gut verschieden durch die dichtere und feinere Halsschildpunktierung, kommt auch mit einfärbig roten Flügeldecken vor. Die Individuen einer großen Serie aus Merw in Transkaspien sind eindeutig auf den germanicus und nicht auf die typische Form zu beziehen.

Bledius (s. str.) corniger ssp. cornutissimus Woll. Wollaston, Cat. Canar, 1864. 594.

Bl. cornutissimus Woll. dürfte eine insulare Form des cor- niger Rh. darstellen, welche aus Lanzarote und Fuertevantura (Can. Ins.) beschrieben, mir auch aus Malta und Corfu vorliegt. Sie unterscheidet sich vom typischen corniger Rosh., von dem ich Material aus Spanisch-Marocco (Larache) studieren konnte, in Uebereinstimmung mit den Originaldiagnosen durch kleinere Gestalt, pech- bis schokoladenfarbenen, etwas kürzeren Halsschild (bei der forma typica wie die Flügeldecken immer hellrot), kür- zere, nach hinten deutlicher erweiterte Flügeldecken, die kaum länger sind als der Halsschild (bei der Stammform fast parallel- seitiS und gestreckter, deutlich fast um ein Viertel länger als der Halsschild), zur Spitze stärker verdickte und meist auch leicht angedunkelte Fühler und durch kräftiger vorgewölbte Augen.

Bledius (s. str.) unicornis Germ. Germar, Fauna Ins. Eur. XII. 1825. 3.

Bledius unicornis ist eine außerordentlich veränderliche Art, die vielleicht bei kritischem Studium in geographische Formen aufgeteilt werden könnte. Mir liegt aus fast allen Gebieten seiner Verbreitung reiches Material vor, das mich aber nur überzeugt, daß eine solche Arbeit auf große Hindernisse stoßen wird, da: die Individuen der einzelnen Fundorte von einander in Form und Skulptur des Halsschildes und der Flügeldecken sehr ab- weichen. Es war mir nur möglich, die Rasse monoceros bis auf weiteres von der typischen Form abzutrennen, da den meisten, von anderen als dem typischen Fundort herrührenden unicornis die größere Gestalt der typischen Form eigen ist, wodurch die zur spanischen Rasse gezählten Exmplare im Formenkreis des unicornis durch ihre geringe Größe auffallen.

Die Form monoceros Rosh. ist eine ausgezeichnete, geogra- phische Rasse des unicornis Germ., die sich vor allem in Ueber-

Sy.

einstimmung mit der exakten Originalbeschreibung!) durch die vollkommen konstante (überprüft bei über 100, von mir an den Ufern der Salzsümpfe von Quero, Zentralspanien, aufgesammel- ten Exemplaren) kleine und 'schmale Gestalt von der forma typica unterscheidet. Die mir vorliegenden Individuen aus Spanien variieren in der Größe von 2,5 bis etwas über 3 mm, stimmen also vollkommen in dieser Beziehung mit der Rosenhauer’schen Beschreibung überein, der für die aus Cadix beschriebene Form „1; bis 1.5 lin.“ angibt. Zahlreiche Exemplare, die mir aus dem typischen Gebiet des unicolor °), das ist Istrien, Krain und Dalmatien vorliegen, messen 4 bis 4,5 mm, wasmit der von Germar angeführten Größe übereinstimmt. In der Bildung des männli- chen Kopulationsorganes unterscheidet sich: die westliche Rasse in keiner Weise von typischen Exemplaren.

Zu den kleinen Formen des unicornis gehört auch der gla- diator Normands?°), der mir in der Type vorliegt und scheinbar dem monoceros Rosh. sehr nahe steht, sowie der englische his- pidus Parf.‘) aus Exmouth beschrieben, dessen Größe mit 1,75 lin. (= etwas über 3 mm) angegeben wird. Aehnliche kleine Exemplare dürften nur noch im südlichen Rußland vorkommen, aus welchem Gebiet Znojko°) zwei neue, mit unicornis äußerst nahe verwandte, kleinere Arten (Bl. ponticus und Bl. sarmaticus) beschrieben hat. Leider hat der Autor bei der Beschreibung dieser Arten zum Vergleich nur die extrem-westlichen Formen des unicornis (monoceros Rosh. aus Spanien und galeatus Woll. von den Canarien) herangezogen, während er die wirklich in Betracht kommenden, östlichen, sogar südrussischen Formen (juvencus Er. aus Südrußland und crenulatus Strl, aus Sarepta) überhaupt nicht erwähnt. Auch die von ihm genannten mono- ceros und galeatus sind vollkommen falsch gedeutet, da er für Ersteren als Größe 4,3 mm angibt, dem Letzteren aber dunkle Fühler und Beine zuschreibt. Galeatus, der mir durch die Lie- benswürdigkeit Dr. Carpenters von der Hope-Universität, Oxford, in einem typischen Exemplar vorliegt, hat wie die typischen Individuen des unicornis rote Beine und Fühler, und unter- scheidet sich von ihnen durch den dunkelbraunen Halsschild,

1) Thiere Andalusiens 1856. 78.

°) In der Originalbeschreibung ist als Patria „Ilyria“ genannt, °) Bull. Soc. d’Hist. Nat. Afr. Nord. XXV, 1934, 361,

*) The Zoologist, 1857. 5409.

?) Rev. Russe d’Ent. XXIII. 1929. 200.

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hell rotbraune und sehr kurze Flügeldecken. Selbst die von Znojko für galeatus zitierte Größe (5,1 mm) ist unrichtig; das cotypische Exemplar mißt knapp 4 mm.

Der von Bernhauer!) aus Kephallenia beschriebene Winkleri gehört zu den typisch-großen Formen (4 bis 5 mm). Der Cha- rakter des allmählich in den Halsschildvorderrand übergehenden Horns des 5 findet sich individuell bei Vertretern des gesamten Verbreitungsgebietes wieder, jedoch bestehen andere Unter- schiede gegenüber der typischen Form, welche es leicht be- stätigen könnten, daß Winkleri eine ostmediterrane Rasse des _ unicornis vorstellt.

Bledius (Elbidus) vitulus Er. Koch, Bull, Soc. Roy. Ent. d’Eg. 1934, 60.

Die Art war aus dem Mediterrangebiet bisher nur aus Spa- nien, von den Canarischen Inseln und aus Nordafrika bekannt. Nun liegt mir auch Material aus Kleinasien (Adana, coll. Winkler) vor. Uebrigens meldete Baudi°) bereits 1869 das Vorkommen dieser Art auf Cypern, welche Angabe sich jedoch in keinem der rezenten Kataloge vorfindet.

Bledius (Elbidus) naja spec. nov. Ein Männchen mit der Etikette „Turcmenien, Reitter. Leder“.

Mit dem in Algerien lebenden carinicollis Fauv. nahe ver- wandt, von ihm und allen übrigen Elbidus-Arten auffallend ab- weichend durch den außerordentlich großen Halsschild, der viel breiter als der Kopf und die Flügeldecken ist. Die beiden Arten, ausgezeichnet durch die gegen den Vorderrand des Halsschil- des zu kielartig emporgehobene Mittellinie, unterscheiden sich wie folgt:

a) Kopf sehr klein und schmal, die Augen ebenfalls viel kleiner, von oben gesehen scheinen die Außenkonturen schwach konisch, die größte, von oben sichtbare Augenbreite liegt hinter der Mitte, von der Seite gesehen sind die Augen sehr schmal. Stirnhörner des Männchens etwas kürzer, aber breiter, am Grat in der Mitte leicht eingebuchtet, so daß jede Ecke schwach zahn- artig zugespitzt erscheint, wobei jedoch die vordere Spitze die hintere überragt, stärker ausgebildet ist. Halsschild sehr groß,

1) Verh, zool. bot. Ges. Wien L.V. 1905. 588. °) Berl. Ent. Zeitsch. XIII, 1869. 398,

fast doppelt so breit wie der Kopf ohne den Augen, beträcht- ‚lich breiter und fast um ein Drittel länger als die Flügeldecken, etwas länger als breit, flach und viel zerstreuter punktiert, in- folge der sehr dichten Mikrochagrinierung, die auf der vorderen Hälfte in eine dichte Mikrokörnelung übergeht, fast matt. Flügel- decken feiner und zerstreuter punktiert: Bl. naja nov.

a‘) Kopf viel breiter, die Augen groß, von oben gesehen sind die Außenkonturen vollkommen regelmäßig, halbkreisförmig vorge- wölbt, so daß die größte, von oben sichtbare Augenbreite genau in der Mitte liegt; von der Seite betrachtet sind die Augen viel breiter. Stirnhörner des Männchens etwas höher und schmäler, die Einbuchtung des Grates liegt mehr nach vorne gerückt, so daß die rückwärtige Spitze besser entwickelt scheint und die vordere überragt. Halsschild viel kleiner, bloß um die Hälfte breiter als der Kopf ohne Augen, nur wenig breiter und länger als die Flügeldecken, kurz, etwas breiter als lang, dicht, tief und grob punktiert, ziemlich oberflächlich mikrochagriniert, gegen den Vorderrand zu ganz abgeflacht mikrogranuliert, glänzend. Flügeldecken stärker und auch etwas dichter punktiert:

Bl, carinicollis Fauv.

Kopf, bis auf den dunklen Scheitel und die verdunkelte Basis des Clypeus, Halsschild, Flügeldecken, bis auf eine leichte Verdunkelung in der Nahtpartie, Beine und Fühler rot. Ab- domen bis auf den gelbroten Hinterrand des 6., 7. und das ganz rote Analsegment, Brust schwarz.

Kopf sehr schmal, fast so lang wie breit, flach, dicht aber wenig tief chagriniert und punktiert, der Scheitel quer einge- drückt, glänzender, der Clypeus nur an den Seiten äußerst fein gerandet, nach hinten zu durch eine quere Linie abgegrenzt. Augen klein, nierenartig vorgewölbt, von der Seite gesehen lang und schmal, von oben betrachtet liegt ihre größte Breite hinter der Mitte. Stirnhörner kurz, etwas breiter als lang, schräg nach vorne gerichtet, ihr Grat ausgebuchtet, so daß jede Ecke schwach zahnartig zugespitzt erscheint, wobei jedoch die Vorderecke die hintere etwas überragt.

Halsschild sehr groß, ungefähr so breit wie lang, fast dop- pelt so breit wie der Kopf ohne Augen, um ein Drittel breiter und fast um ein Viertel länger als die Flügeldecken, mit breit abgerundeten Vorderecken, vollständig geraden und parallelen Seiten, die im letzten Drittel fast winkelig zur Basis abgeschrägt,

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mit der Basis selbst stumpfwinkelig verrundet sind. Die Mikro- skulptur besteht aus einer körnchenartigen Chagrinierung, welche im basalen Drittel und entlang der Mittelfurche oberflächlicher ist, dadurch stärkeren Glanz hervorruft, gegen die Seiten, be- sonders aber gegen den Vorderrand zu immer stärker erhaben wird und schließlich in eine äußerst feine und sehr gedrängte, schuppenartige Körnelung übergeht. Die Punktierung besteht aus groben, sehr flachen, wenig dicht gestellten Punkten, welche gegen die Seiten und den Vorderrand zu in der dichten Mikro- körnelung fast erlöschen. Der Halsschild ist in der Mitte, von der Basis an sehr scharf gefurcht, welche Furche im vorderen Fünftel kielartig erhaben wird und schwach aber deutlich, stumpf dreieckig den Vorderrand des Halsschildes in der Mitte vor- treibt.

Flügeldecken etwas länger als hinten breit, mit normalen Schultern, nach hinten etwas erweiterten Seiten, zumindest dop- pelt so fein als der Halsschild und wenig dicht punktiert. Die Zwischenräume viel größer als die Punktdurchmesser. Eine Mi- kroskulptur fehlt und ist höchstens an der Basis stellenweise angedeutet.

Abdomen auf den ersten 5 Segmenten sehr flach, aber gegen den Hinderrand und die Seiten zu dichter punktiert, die Api- kalsegmente fast unpunktiert, das 6. Segment mit weißem Haut- saum. Fühler mit länger als breiten Basalgliedern, 5. und 6. Glied knopfartig, vom 7. Glied an kräftig quer.

Beine wie die der übrigen Elbidus-Arten. Länge: 5 mm.

Bledius (Elbidus) xiphias spec. nov.

Ein Männchen in der Sammlung Frey, welches die Etikette Tunis trägt, ein Weibchen in der Sammlung Normands aus Kai- rouan.

Die neue Art gehört zu den charakteristischesten der Gat- tung Bledius, von allen paläarktischen Arten leicht zu trennen sowohl durch die auffallende Skulptur wie auch durch die eigen- tümliche Körpergestalt. Am nächsten mit carinicollis Fauv. und naja Koch verwandt, welche Arten eindeutig zur Untergattung Elbidus gezählt werden können, unterscheidet sich xiphias von allen Arten dieser Untergattung im männlichen Geschlecht durch die Fortsetzung des Vorderrandkieles der Halsschildmitte in ein schwertförmiges, oben messerscharf gekieltes Halsschildhorn, wie es sonst nur den Vertretern der Untergattungen Eucerato-

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bledius und Bledius s. str. zukommt. Durch den Mangel der Bedornung der apicalen Hälfte der Hinterschienen hat diese auf- fallende Art auf keinen Fall etwas mit den Euceratobledius zu tun und käme auf Grund der heute giltigen Systematik der Gattung nur die Untergattung Bledius verus in Betracht, die sich von den Elbidus-Arten im Grunde nur durch das Vorhan- densein des Halsschildhornes beim Männchen unterscheidet. Da jedoch die Art durch die, nahe dem Vorderrand in der Mitte deutlich gekielte Mittellinie des Halsschildes, wie durch den ganzen sonstigen Habitus ganz nahe verwandt mit den beiden typischen Elbidus- Arten carinicollis und naja ist, bei denen jedoch das Männchen kein Halsschildhorn besitzt, wäre ihre Unter- bringung in einer anderen Untergattung unmöglich. Wir haben es daher mit einem Bindeglied zwischen Elbidus und Bledius s. str. zu tun, genau se wie Bl. immarginatus Koch durch das Feh- len der Stirnhörner beim Männchen und die mangelhafte Cly- pealrandung ein Bindeglied zwischen Elbidus und Bledioides darstellt. Daraus geht aber mit Klarheit hervor, daß die Unter- gattung Elbidus von den beiden zunächststehenden Untergattungen nicht scharf abgrenzbar ist, sondern im Gegenteil durch einzelne ihrer Arten Übergänge bildet. Die Existenz dieser Untergattung ist daher im natürlichen System unbegründet und überflüssig. Die neue Art unterscheidet sich von den beiden nächsten Verwandten außer durch das Vorhandensein eines Halsschild- hornes beim Männchen, durch die viel breitere und robustere Gestalt, die beim Männchen schräg nach vorne und außen ge- richteten Stirnhörner, die gegen den Vorderrand zu besonders deutlich und dicht werdende, perlartige Körnelung des Hals- schildes, die sogar auf das Halsschildhorn des Männchens über- greift, durch die stark queren, sehr kurzen Flügeldecken, die sehr dicht und punktgrubenartig, flach punktiert, zwischen der Punktierung aber, besonders gegen die Basis der Flügeldecken zu, dicht, fast körnelig mikroskulptiert sind und durch dunklere Färbung. Sowohl bei carinicollis als auch bei naja sind die Flügeldecken mindestens so lang wie hinten breit, zwischen der Punktierung glänzend glatt, tief eingestochen und nicht sehr dicht (die Zwischenräume sind deutlich größer als die Punktdurch- messer, bei xiphias viel kleiner als diese) punktiert. Unter allen mit einem Halsschildhorn des Männchens versehenen, paläark- tischen Bledius-Arten durch die kurzen, queren Flügeldecken, die fast um ein Drittel kürzer sind als der Halsschild, durch den

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am Vorderrand mit Körnchen dicht besetzten Halsschild und durch das oben messerscharf gekielte, seitlich vollkommen flachge- drückte Halsschildhorn des Männchens besonders ausgezeichnet.

Schwarz, die Flügeldecken rötlich pechfarben bis rotbraun, das Abdomen an der Spitze rötlich, Beine und Fühler dunkel bis hell rotbraun, die ohren- oder hornförmigen Fühlerhöcker rötlichbraun durchschimmernd.

Kopf des Männchens quer, flachgedrückt, dicht und tief chagriniert, am Scheitel in der Mitte glänzend, hinten quer ein- gedrückt. Die Augen relativ klein, stark und halbkugelig vor- gewölbt. Die Stirnhörner sind schräg nach außen vorgestreckt, entspringen über den Augen und sind auf ihrem Grat leicht konkav, wodurch die Vorder- und Hinterecken schwach vorragen. Beim Weibchen ist der Kopf etwas schmäler, dichter chagriniert, auf der Mitte des Scheitels mit einer kleinen glänzenderen Stelle, die in der Mitte ein flaches Grübchen trägt. Die Fühlerhöcker sind ohrenförmig emporgewölbt. Die Augen sind um ein Drittel kleiner als beim Männchen, schwächer vorgewölbt. Der Clypeus ist bei beiden Geschlechtern vorne ungerandet, die Seitenränder gegen die Fühlerhöcker zu deutlich emporgewölbt. Beim Weib- chen ist der Clypeus nach hinten zu deutlicher durch eine feine; eingeritzte Querlinie abgegrenzt.

Halsschild beim Männchen sehr groß, widderartig, etwas weniger als doppelt so breit wie der Kopf ohne die Augen, gut um ein Drittel breiter und ungefähr um ein Viertel länger als die Flügeldecken. Die Skulptur besteht aus ziemlich groben, dicht gestellten flachen Punkten, welche auf der Scheibe spär- ‚licher gestellt sind, um die Mittelfurche aber stellenweise in Längsrunzeln entarten, gegen die Seiten zu immer dichter werden, um an den Seiten selbst in ihrer Mitte perlartige Körnchen zu entwickeln. Gegen den Vorderrand zu geht die Punktierung, sowie auch die flache Mikrochagrinierung in zahlreiche unregel- mäßige, perlartige Körnchen über, welche den ganzen Vorder- rand, aber auch das Halsschildhorn besetzen. Die feine aber tief eingegrabene Mittelfurche entspringt an der gerandeten Halsschildbasis und geht im vordersten Fünftel in einen scharfen Kiel über, der sich, weit über den Vorderrand des Halsschildes vorragend, zu einem oben messerscharfen, seitlich vollständig flachgedrückten, hornartigem Fortsatz entwickelt. Dieses Hals- schildhorn des Männchens ist etwas weniger lang als die Hälite des Halsschildes in der Mitte gemessen, hat von der Seite ge-

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sehen eine höhere Basalhälfe, die nasenartig zur Spitzenhälfte abfällt. Der Vorderrand des Halsschildes ist gerade oder schwach konkav, die Vorderecken breit abgerundet, nach vorne nicht aus- gezogen, die Seiten sind nahezu bis zum basalen Drittel gerade und fast parallel, dortselbst zur Basis abgeschrägt und mit dieser breit verrundet. Beim Weibchen ist der Halsschild weniger monströs entwickelt, nicht widderartig, nur um die Hälfte breiter als der Kopf ohne die Augen, bloßsum ein Viertel breiter und wenig länger als die Flügeldecken. In der Skulptur mit dem Männchen übereinstimmend ist der Vorderrand gerade abgestutzt oder schwach konkav, die Vorderecken jedoch sehr kurz und fein, aber doch deutlich spitz ausgezogen, die Basis rückwärts noch breiter als beim Männchen, mit den Seiten verrundet.

Fig. 1 Fig. 2 Fig. 3 Bledius xiphias Bledius naja Bledius carinicollis nov, nov. Fauv.

Flügeldecken quer, hinten um ein Drittel breiter als an den Seiten lang, mit kräftigen Schultern, parallelen, nach hinten kaum erweiterten Seiten, zu den Nahtecken deutlich abgeschräg- tem Hinterrand, sehr grob, etwas stärker als der Halsschild und dicht, dabei flach, nabelartig punktiert, zwischen der Punktierung netzartig chagriniert; gegen die Basis und die Nahtdepression zu wird diese Mikroskulptur besonders dicht und tief. Die Zwischenräume deutlich kleiner als die Punktdurchmesser.

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Abdomen oberflächlich netzartig chagriniert, die 5 proximalen Segmente grob, flach, an den Seiten ziemlich dicht punktiert, das 6. Segment sehr spärlich punktiert, an seinem Hinterrand mit einem weißen Hautsaum, die Ecken des 7. Tergites deutlich, beim Weibchen zahnartig vorgezogen.

Fühler mit länger als breiten Basalgliedern, zur Spitze kräftig erweitert, die vorletzten Glieder deutlich quer. Beine mit jenen der anderen Elbidus-Arten übereinstimmend. Länge: 5—5,25 mm.

Bledius (Elbidus) convexicollis Bernh. Bernhauer, Entomol, Zeitschr. Frankfurt XXV, 1913. 259,

Im Katalog paläarkt. Käfer von Winkler ist diese Art irr- tümlich an falscher Stelle, nämlich in der Untergattung Bledius sensu strictu angeführt. Durch den Mangel des Halsschildhornes beim Männchen, durch die wenigstens beim Männchen schwach, aber deutlich aufgebogenen Seitenränder des Clypeus, durch die mangelnde Bedornung des apikalen Außenteiles der Hinter- schienen und durch die queren, wenig hohen Stirnhörner des Männchens eindeutig als Vertreter der Untergattung Elbidus charakterisiert.

Die mir vorliegenden Stücke stammen aus Merw in Trans- kaspien und wurden von Dr. Bernhauer selbst, dem ich hiefür bestens danke, mit seiner Type verglichen. Danach ist bei meinem Männchen der Halsschild weniger stark gewölbt, die Flügeldecken sind ein wenig länger. Die Art steht dem hinnulus Er. nahe, von dem sie jedoch schon durch die dunkle, rötlich pech- farbene Allgemeinfärbung leicht zu unterscheiden ist.

Bledius (Bledioides) rastellus ssp. bavaricus nov.

Mir liegt ein reiches Material dieser Form aus Bayern vor, welches von Herrn Stöcklein in Wolfratshausen und Grünwald aus dem Hochwassergenist der Isar gesiebt und in zwei Stücken auch in den Innauen von Ering aufgefunden wurde. Scheinbar wegen der großen Variabilität dieser Art wurde sie bisher von verschiedenen Autoren als Bl. denticornis, opacus, erraticus und bosnicus bestimmt, von welchen Arten sie sich aber leicht tren- nen läßt.

Bledius rastellus wurde von Thomson aus Skandinavien be- schrieben. Mir liegen locotypische Individuen aus Norwegen und Schweden vor, die mit der Thomsonschen Originalbeschrei-

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bung ausgezeichnet übereinstimmen, nicht aber dem von Everts!) angegebenen Merkmal der kurzen Flügeldecken entsprechen. Dieses Merkmal wird beim Vergleich mit pallipes nicht von Thomson erwähnt und besitzen die norwegischen Stücke eben- solange Flügeldecken wie pallipes, das heißt dieselben sind fast um die Hälfte länger als der Halsschild. Auf was für eine Form die von Horion aus Deutschland angeführten rastellus sensu Everts zu beziehen sind, müßte an Hand der Belegexemplare eingehend studiert werden. Jedenfalls liegt mir aus Finnland (Eckerö, Terijoki, leg. Krogerus) eine kurzflügeldeckige Form vor, die wegen des breiten, queren Halsschildes mit Sicherheit auf den rastellus bezogen werden könnte und der Definition des Evert'schen rastellus entspricht. Diese Form wäre als eigene Rasse vom typischen rastellus abzutrennen. Ob die von Horion aus Borkum, Ostholstein und Schlesien angegebenen kurzflügel- deckigen rastellus das Gleiche sind wie die finnländischen, wäre jedenialls vorher genauestens zu überprüfen. Es scheint mir aber sehr zweifelhaft, daß diese deutschen rastellus alle ein- und derselben Form angehören sollen, denn bei der großen Va- riabilität und Schwierigkeit der Bestimmung der Verwandten des pallipes sind alle faunistischen Angaben nur mit der größten Vorsicht aufzunehmen. So liegen mir zwei als rastellus bestimmte Individuen eines Bledius aus der pallipes-Gruppe aus Holstein vor, die wegen des schmalen Halsschildes aber überhaupt nichts mit dieser Art zu tun haben, auch nicht mit terebrans identisch sind, sondern sehr nahe dem englisches filipes Shp. stehen, viel- leicht nur eine kleine kontinentale Lokalform desselben dar- stellen.

Bl. rastellıs Thoms. ist unter den Verwandten des pallipes besonders charakterisiert durch den queren, sehr breiten Hals- schild, durch dessen tiefe und dichte Mikrochagrinierung, wo- durch er matt erscheint, durch den großen, mit stark vorge- wölbten Augen versehenen Kopf und durch die tief, aber relativ fein und sehr dicht punktierten Flügeldecken.

Die Rasse bavaricus, die wohl die am meisten nach dem Süden vorgedrungene Form des nordischen Artenkomplexes der Verwandten des pallipes darstellt, ist besonders ausgezeichnet durch den stark queren, dabei kurzen und flachen Halsschild, durch flache, stellenweise erloschene Punktierung desselben,

!) Entnommen aus Horion, Nachtrag zur Fauna germanica 1935. 160.

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durch den gerade abgestutzten Vorderrand und dadurch be- dingte scharfe Vorderecken des Halsschildes, durch den breiten Kopf, der samt den Augen so breit wie der Halsschild am Vorderrand ist, durch kürzere, zur Spitze kräftiger verdickte Fühler, durch sehr breite, die Länge des Halsschildes fast um die Hälfte übertreffende Flügeldecken, durch kleinere Gestalt unddurch die vollkommen konstante, eigentümliche Färbung der Flügeldecken. Diese sind dunkelbraun, am dunkelsten an der Basis und an der Naht, werden gegen die Seiten zu allmählich aufgehellt, so daß, von der Seite gesehen, die umgebogenen Stellen der Flügeldecken hell rotbraun sind, während die echten Epipleuren wieder dunkel erscheinen. Diese Färbung ist voll- kommen konstant und steht in diesem Ausmaß unter den ver- wandten Arten isoliert da, scheint auch keine nennenswerte Variationsbreite aufzuweisen. Bei nigrinen Individuen, die üb- rigens sehr selten sind und mit Ausnahme der Basis dunkle Fühler besitzen, sind die Flügeldecken schwarz, wobei jedoch die umgeschlagenen Seiten bis zur inneren Epipleuralbegrenzung hellbraun bleiben, während bei unausgefärbten oder albinisti- schen Äberrationen die ganzen Flügeldecken hell rötlichbraun oder gelbbraun sind.

Sehr interessant ist bei dieser Rasse auf der einen Seite die außerordentliche Konstanz der Färbung der Flügeldecken, auf der anderen Seite die ebenso außerordentliche Variabilität der Form der Halsschildhinterecken. Während beim echten rastelius, pallipes und den übrigen Verwandten dieser Arten!) auf der Halsschildeckenform meistens ihr systematischer Wert begründet ist, sehen wir beim bavaricus alle Uebergänge von scharfen, rechtwinkeligen Hinterecken, die durch eine vor den Hinterecken tiefe Ausbuchtung der Seiten des Halsschildes hervorgerufen werden, bis zu vollständig stumpfen Hinterecken, in welchem Fall die herzförmige Ausbuchtung der Seiten voll- ständig fehlt und die Seiten einfach zur Basis abgeschrägt ein- gezogen sind. Dieser großen Variabilität ist es sicherlich auch zuzuschreiben, daß der bavaricus bisher als aberrative Form mehrerer anderer Arten aufgefaßt wurde und zwar die Exem-

1) Hierher gehören pallipes Grav., rastellus Thom., terebrans Schiödte, vilis Mäkl., Annae Shp., filipes Shp., Campi Bndr., fuseipes Rye, Bernhaueri Popp., arcticus Sahlbg., Poppiusi Bh.. jadarensis Hell. und die beiden erst kürzlich in den Annales Entom, Fennici III. 1937. 185—192 von Kangas aus Finnland beschriebenen kutsae und fennicus.

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plare mit scharf prononcierten, rechten Hinterecken des Hals- schildes als dunkle Aberrationen des denticollis Fauv., die Exem- plare aber mit stumpfen Halsschildhinterecken als dunkle Aber- rationen des opacus Block oder als dunkle Aberrationen des erraticus Er. oder endlich als Variation des bosnicus Bh., bei welcher eine feine Mittelfurche des Halsschildes angedeutet ist, wobei der bosnicus tatsächlich in der Färbung meistens voll- ständig dem typischen bavaricus gleicht. Als typische Form des bavaricus hat, da in der überwiegenden Mehrheit von Indi- viduen vorhanden, jene zu gelten, bei welcher die Seiten des Halsschildes knapp vor den Hinterecken kurz ausgeschweilt und dadurch die Hinterecken rechtwinkelig, scharf abgesetzt sind. Exemplare, bei denen die Halsschildseiten zur Basis ein- fach abgeschrägt eingezogen und die Hinterecken dadurch stumpf- winkelig erscheinen, sind viel seltener als die typische Form und wären, da die Möglichkeit einer Fehlbestimmung in eine ganz andere Artengruppe vorliegt, als var. obtusicollis zu be- zeichnen.

Der Vollständigkeit halber möchte ich noch auf eine deutsche Art hinweisen, welche dem bavaricus in der Färbung und Größe sehr ähnlich ist, mit ihm jedoch systematisch nichts zu tun hat. Es ist dies der von Dr. M. Bernhauer aus den Hohen Tauern beschriebene Bl. fontinalis, von dem sich eine Cotype in der Sammlung Frey befindet. Dadurch daß die Flügeldecken schwarz, auf ihren umgeschlagenen Seitenteilen aber, die Epipleuren in- begriffen, rötlich gefärbt sind, erinnert diese interessante Art an den bavaricus, unterscheidet sich von ihm jedoch, in die nächste Verwandtschaft des bosnicus Bh. gehörend, durch das Fehlen der feinen Mittelfurche des Halsschildes, durch die unten backen- artig aufgetriebene Schläfenpartie, den flachen, unbewehrten Clypeus, die viel schwächer vorgewölbten Augen, andere Form

des Halsschildes und durch die feine Skulptur der Flügeldecken.

(Schluß folgt.)

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=

Vorbemerkungen zum Katalog der Tenebrioniden von H. Gebien.

Der erste Teil des „Kataloges der Tenebrioniden“ von H. Gebien ist in den „Pubblicazioni del Museo Entomologico „Pietro Rossi“, Band Il, 1937, Seite 505 bis 883 erschienen. Nach dem im Marz 1937 erfolgten Tod des Herausgebers dieser koleopterologischen Fachschrift, des Fürsten Alexander C. della Torre e Tasso, wurde dessen Museum „Pietro Rossi“ in Duino aufgelost und damit auch der weitere Druck der Museums-Zeitschrift in Udine eingestellt. Es bestand nun die große Gefahr, daß durch diese unvorhergesehenen Umstände das so wichtige Werk Gebiens fragmentarisch werden sollte. Durch eine besondere finanzielle Unterstußung unseres zweiten Vorsißkenden, des Herrn Georg Frey in München, ist es nun gelungen, den weiteren Druck des Werkes von Gebien ın unserer Vereinszeitschrifi zu sichern.

Ich möchte daher nicht versäumen, Herrn Georg Frey als bekannten Förderer unserer Wissenschaft an dieser Stelle meinen wärmsten Dank ım Namen der Münchner Entomo- logischen Gesellschaft auszusprechen.

Gleichzeitig ist es für mich eine angenehme Pflicht, Herrn Dr. B. Parisi, Direktor des Museo Civico di Storia Naturale in Mailand herzlich zu danken, der sich in großzugiger Weise dazu bereit erklärte, 100 Exemplare des Il. Teiles des Kataloges zu unserer Verfügung zu halten, um später die Herausgabe des Kataloges als vollständiges Werk zu ermöglichen.

Aus diesem Grunde befindet sich neben der normalen Pagination in Klammern die fortlaufende Paginierung, welche sich auf den ersten Teil des Kataloges bezieht.

C. Koch, Schriftleiter der koleopterologischen Sektion.

Katalog der Tenebrioniden Von H. Gebien, Schmalenbeck.

Teil I (abgeschlossen 1. April 1958) 7. Eleodini Blaisd. Bull. U. S. Nat. Mus. 63, 1909, 1 - 524, t. 1-3, (Mon.)

Mitteilungen d. Münchn. Ent Ges, XXVIII (1938) H.1. 4 49

(371) H. GEBIEN

Eleodes Esch.*)

Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 8. Sol. Studi Ent. 2, 16848, 154 (8); 235 (80). Lec. Proc. Phil. 1858. 180. Lac. Gen. Col. 146. Horn. Revis. 301. L.& H. Class. Col. Am. 1865, 5374. Cas. Ann. N. Y. 5, 1690, 394. Blaisd. Mon. 29, 31, Ent. News 21, 1910, 60—67 ; Pan Pac. Ent. 2, 1925, 78 —80 (neuer Katalog). Cas. Can, Ent. 42, 1910, 112—114. Xysia Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 9. Lap. Hiıst. Nat. 2, 1840, 201. Biologie: Williston, Psyche 4, 1884, 168, 169.

Cooley, Agr.Expt. Sta. Bozeman Bull. 98, 1914,

125 —136 (Rev. Appl. Ent. 2, 1914, 5357).

Journ. Econ. Ent. Concord. 7, 1915, 242—247.

(Rev. appl. Ent. 3, 1915, 452). Hoerner. Off.

State Ent. Colorado Circ. 43, 1925. (Rev. appl.

Ent. 1925, 124) Greene Pr. U. S.Nat. Mus.

66, art. 29, nr. 2566, 1—26. (Rev. appl. Ent.

1925, 258... Wade & St. George: Journ.

Agr. Res. 26, 1924, 547—566.

Typus: dentipes. subgen. Melaneleodes Blaisd. Blaisd. Mon. 33, 34, 35, 36. _

4839. debilis L. Proc. Phil 1858, 165. H. Rev. 308. N. Mex. Ariz. Cas. Ann.N. Y. 5, 1890, 396. Blaisd. Mon. Tex. AO ae An 26 OT

4840. segregata Cha. Biol. C. A. 1692, 513. Mex.

45841. aequalis Say, Bost. Journ. Sc. 1, 1835, 185. L. Mex.

Compl. Writ. Th. Say 2, 1859, 657. a. ? alutacea Sol. Studi Ent. 2, 1848. 237 (91),

240 (94). | b. Maillei Sol. l. c. 237 (91), 247 (101). 4842. carbonaria Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1823, 260 Col. or. N. L. Compl. Writ. Th. Say, 2. 1859, 125. Proc. Mex. Ariz. Phil, 1656, 181. H. Revis. 303, 308. Cas. Tex.

Ann. N. Y. 5, 1890, 395. Blaisd. Mon. 40, AS OL 10), Im Aldo)

a. f. glabra, Blaisd. Mon. 47, 48. t. 10, f. 9.

*) Dem Katalog dieser Tribus liegt eine Liste zugrunde, die Herr Prof. Blaisdell, der gründliche Kenner der schwierigen Gruppe für diese Veröffent- lichung zusammenstellte. Ich danke ihm, der mir auch eine neue Liste der Coniontini mit grundlegenden Änderungen übergab, auch an dieser Stelle fur seine wertvolle Hilfe.

s0

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

4845.

4544.

4845.

4846. 4847. 4848.

4849. 4850. 4851. 4852.

4853. 4854. 4855.

nitida Cas. Ann. N.Y. 6. 1891, 58. Blaisd. Mon. 493. a. dolosa Blaisd. Mon. 40, 57. b. ssp. ampla Blaisd. Mon. 40, 53, t. 4, f. 27, t. 10, IL, 7%, (6% immunis L. Proc. Ac. Phil. 1858, 186 a. 1. interstitialis Blaisd. Mon. 47, 48. b. ssp. soror L. |]. cit. 185.:— Blaisd. Mon. 40, SOLO mazatzalensis Blaisd. Pr. Cal. Ac. Sc. (4) 14, 1925, :379. elongatula Esch. Zool. All. 3, 1829, 13. chihuahuensis Cha. Biol. C.-A. 1884, 86, t. 4, f. 14. obsoleta Say, lourn. Ac. Phil. 3, 1823, 261. L. Compl. Wrt. Th. Say, 2, 1859, 1535. H. Revis 305, 308. Blaisd. Mon. 40, 58, t. 5, f. 1 4215, E10 721512: . f.. glabra Blaisd. Mon. 60. . f. typica Blaisd. Mon. 60, 61. . f. punctata Blaisd. Mor 60. ssp. anneclans Blaisd. Mon. 60. ssp. porcala Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 396. = Blaisd® Mon240N63, 1 31. NA2R 109212 Biologie :Barber, Journ. Econ. Ent. M. 11, 1918, 268. (Rev. appl. Ent. 6, 1918, 312).

m a m) ler o

dilaticollis Cha. Biol. C.-A. 1884, 83, 515, t. 4, f. 10. Knausi Blaisd. Mon. 40, 67, t. 4, f. 24, }. 10, f. 15, 16. polita Cha, Biol. C.-A. 1892, 513.

rotundicollis Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 9. Cha.

BiIok @FA216954. 028 8 4,1. 0,7. a.?parva Say, Bost. Journ. Nat. Hist.1, 1835, 186. - L. Compl. Wnit. Ih. Say, 2, 1859, 656.

anqulata Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 9. omissoides Blaisd. Stylops 4, 1955, 157. omissa L. Proc. Phil. 1858, 186. H. Revis. 308.

Blaisd. Mon. 40, 72, 73, t.2, f.3, 4, t. 10,12—4

a. interrupla Blaisd. Ent. News 3, 1892 241.

b. f. cafalinae Blaisd. Mon. 73

c. f. communis Blaisd. Mon. 73, t. 2, f. 2

d. f. emarginata Blaisd. Mon. 74.

e. ssp. peninsularis Blaisd. Mon. 40, 79

f. ssp. pygmaea Blaisd. Mon. 40, 77,1. 2, f.9, 10., t: 10,1... 6

g. ssp. borealis Blaisd. Mon. 79.

Biologie: Monthly Bull. State Comm. Hortic. Sacramento 2, 1913, 627 (Rev. appl. Ent. 12.1913, 3853.)

h. ssp. fumida Blaisd. Tr. Amer.59, 1953, 194.

Ariz.

Ariz. N. Mex. Sonora

Tex.

Arız.

Mex. Mex. von Kans. bis N. Mex.

Ariz.

Tex. Nebr. et N.Mex.Color. Color.

Arız. N. Mex.

Mex. N. Mex. Mex.

Mex. Mex. Cal.

Nied. Cal. Cal.

Cal.

a!

(373) H. GEBIEN

4856. maura Say, Bost. Journ. Nat. Hist. 1, 1835, 184. Mex. L. Compl. Writ. Th. Say, 2, 1859, 656 a. elongatula Sol. Studi Ent. 2, 1848, 237 (91),

242. (96). 4857. amaura Cha. Biol. C.-A. 1892, 514. Y a. maura Cha. Biol. C.-A. 1864, 81, 1.4, f.4, 5. . Mex. 4856. scapularis Cha. Biol. C.-A. 1884, 81. Mex. 4859. quadricollis Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 12, }. 14. f.5. Cal.

Mann. Bull. Mosc. 16, 1843, 268. —L. Proc. Phil. 1856, 181. H. Revis. 303, 308. Cas. ° Ann. N. Y 5, 1890, 395. Blaisd. Mon. 40, let 2 NOT RON 208 210 Wie:

a. f. tarsalis Cas. |]. c. 399; 7 1893, 597. Blaisd. Mon. 85, t. 2, f. 5—7.

b. ssp. Jusirans Blaisd. Mon. 40, 89.

c. ssp. lassenica Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, Arız. Cal. 1925, 373.

Biologie: Cooke & Riley, Bull. Dept. Agr. Ent. 4, 1884, 90.

4860. vicina L. Ann. Lyc. 5, 1851, 155. H. Revis. 308. Cal. Mex. Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 395. Blaisd. Mon. 493.

4861. anthracina Blaisd. Mon. 40, 87. ÄATIZ.

4862. cuneaticollis Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 397. Blaisd. Cal. Mon407 911985: 7 1812 10772

4863. humeralis L. Ent. Report 1857, 50; Proc. Phil. 1858, Oreg. Idah 182. H. Revis. 305, 309. Blaisd. Mon. Wash. Terr.

Al, OS ES 5 150) 15 AO, a. latiuscula Walk. Natur. Vancouver 1866, 2,

329. 4864. reducta Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4). 14, 1925, 377. Utah 4665. concinna Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4), 14, 1925, 361. Utah, Nev. a. granulato-muricala Blaisd. Mon. 97, t. 10, f. 20. 4866. coloradensis Blaisd. 1. c. 360. Color. a. Zuberculo-muricafa Blaisd. Mon. 97. 4867. fuscipilosa Blaisd. 1. c. 376. Utah 4868. Tanneri Blaid. Pan. Pac. Ent. 8, 1932, 74. Utah 4869. Rileyi Cas. Ann. N. Y. 6, 189, 57. Blaisd. Ariz. Idaho Mon. 41, 100; Pan. Pac. Ent. 12, 1956, 163. 4870. parowana Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 374. Utah a. var. mimica Blaisd. loc. cit. 375. 4871. iricostata Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1823, 262. Mex. Tex. L. Proc. Phil. 1856, 181. H. Revis. 503, 507. N. Mex. Kans. Blaisd. Mon. 41, 104, }. 3, f. 20. Color. eic.

.a. alternatla Kirby Fn. bor. Amer. 4, 1637, 232.

32

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

4872.

4875. 4874. 4875. 4876. 4877. 4878.

4879.

4880. 4881.

4882.

b. planata Sol. Studi Ent. 2, 1848, 366 (220).

c. f. /ypica Blaisd. Mon. 106.

d. f. coslala Blaisd. Mon. 106.

e. f. ovalis Blaisd. Mon. 106.

f. robusta L. Proc. Phil. 1858, 183. Blaisd. Mon. 106.

Biologie: Williston, Psyche 4, 1884. 168. Bruner, Bull. 26, Div. Ent. Dept. Agqr. 1892, 11-12. Baerg, Journ. Econ. Ent. Concord. N. H. 14, 1921, 100 (Rev. appl. Ent. 9, 1921, 249). Mc Colloch Journ. Econ. Ent. 11, 1918, 212—224. (Rev. appl. Ent. 6, 1918, 307-309).

pedinoides L. Proc. Phil. 1858. 183. H. Revis. 503, 307. Blaisd. Mon. 41, 109. }. 1, f. 11, 5, 10), 1, 24 var. asperala L. loc. cit. 183. speculicollis Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 382. Wenzeli Blaisd. loc. cıt. 381. neomexicana Blaisd. Mon. 41, 113, }. 10, f. 2. tessellata Cha. Biol. C.-A. 1892, 517. connata Sol. Studi Ent. 2, 1848, 237 (91), 243 (97). curia Cha. Biol. C.-A. 1884, 82, 1. 4, f. &.

subgen. Litheleodes Blaisd. Mon. 53, 34, 35, 114.

arcuata Cas. Contr. Col. N. Amer. 1, 1864, 47; Ann. N. Y 5, 1890, 395. Blaisd. Mon. 116, A219 Pan-PaezEnn2r1925779:

a, sonorae Ch. Biol. C.-A. 1884, 85, 516.1. 41. 13.

stolida Cha. Biol. C.-A. 1884, 92.

extricata Say, Journ. Ac. Phil 3, 1823, 261. L. Proc. Phil. 1858, 181. H. Revis. 303, 309. Cas. Conitr. Col. N. Amer. 1, 1884, 48. Blaisd&Mon-1lo, 12121. 127.127 71122207285

a. ssp. convexicollis Blaisd. Mon. 123.

b. ssp. cognala Hald. Stansbury Expl. Append.C, 1852, 376. Cas. Ann.N. Y.5, 1890, 395, 501.

c. f. iypıca Blaisd. Mon. 123.

d. f. punctala Blaisd. Mon. 123.

e. f. elongata Blaisd. Mon. 123.

f. ssp. arizonensis Blaisd. Mon. 116, 125; Pan. Pac. Ent. 2, 1925. 79.

g. ssp. utahensis Blaisd. Can. Ent. 55, 1921, 131. Pan. Pac. Ent. 2, 1925, 79.

granulata L. Ent. Report, 1857, 50. H. Revis. 305, 309. Blaisd. Mon. 116, 127, }. 4, f. 28.

(574)

Tex.

let ex N. Mex. Mex. Mex. Mex.

Ariz.

Mex.

Kans. Nebr. Colorsliex Utah, brit. N. Amer. Wyom. Mont.

Color. N.Mex. Ariz. Ariz.

Utah.

Oreg. Cal.

33

(375)

H. GEBIEN

4883.

4884.

4885.

4885.

4887.

48688.

4889. 4890.

4891.

4892.

4

a. ?subaspera Sol. Studi Ent. 2, 1848, 237 (91), 246 (100). b. subtuberculata Walk. Natur. Vancouver 1866, (II) 328. c. ssp. aspera L. New. Spec. Col. 1866, 115. Blaisd. Mon. 131. d. ssp. oblusa L. Proc. Phil. 1861, 352. Blaisd. Mon. 131. corvina Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. Sc., 1, 1921. 224, Pan. Pac. Ent. 2, 1925, 79. papillosa Blaisd. Ent. News 28, 1917, 226. a. fuberculata [= granulala f. iuberculala) Blaisd Mon JS 1.116,1.7223 Leicheri Blaisd. Mon. 116, 133, t. 3, f. 5, 6, }. 11, f. 25, 26, Pan. Pac. Ent. 12, 1956, 163. Vandykei Blaisd. Mon. 116, 136. a. var. parvula Blaisd. Mon. 137, Pan. Pac. Ent" 2710259779) b. var. modificala Blaisd. Can. Ent. 53, 1921, 151, Pan. Pac. Ent. 2, 1925, 79.

Biologie: HyslopU.S. Dept. Agr. Bull. Ent. 95,

pt. 5, 1912, 78, figs.

subgen. Tricheleodes. Blaisd. Mon. 34, 35, 156.

hirsuta L. Proc. Phil. 1861, 352. H. Revis. 304, 315. Blaisd. Mon. 138, 139, }. 11, f. 30. pilosa H. Revis. 305, 314. Blaisd. Mon. 136, 142, 1. 4, f. 14, t. 11, f. 27-29. a. ssp. ordinata Blaisd. Mon. 143. spoliata Blaisd. Tr. Amer. 59, 1953, 196. barbata Wickh. Ent. News 29, 1918, 256.

subgen. Pseudeleodes. Blaisd. Mon. 34, 35, 146.

qranosa L. New Spec. 1866, 116, H. Revis. 504, 314, 1. 14, f. 17. Blaisd. Mon. 147, t. A, f. 135, nal, 5 Sl, 2% a. ssp. fortis Blaisd. Mon. 150.

subgen. Promus. L. Glass. Col. N. Amer. 1862, 226. H. Revis. 302, 318. Blaisd. Mon. 34, 34, 35, 132.

insularis Linell, Proc. Ent. Wash. 4, 1901, (1899),

181. Blaisd. Mon. 156, t. 4, f. 22, }. 11, f. 12.

a. ssp. i/erricola Blaisd. Ent. News 21, 1910, 61. (=f. peninsularis Blaisd. Mon. 159.)

N. Mex.

Cal.

Cal.

Cal.

Nev. Idaho

Cal.

Cal. Nevada

Cal. Nevada, Oreg.

Oreg. N. Mex.

Cal. Nevada

Nied. Cal.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN (376) 4895. impolita Say, Bost. Journ. Nat. Hist. 1, 1835, 183. Mex. Cha. Biol. C.-A. 1885, 90, t. 4, f. 22. a. Aubei Sol. Studi Ent. 2, 1848, 237 (91), 245 (99). 4894. longicornis Cha. Biol. C.-A. 1884, 87, 516, t. 4, f. 17. Mex. 4895. Hoegei Cha. loc. cit. 1885, 91, t. 4, f. 23. Mex. 4896. subnitens L. Ann. Lyc. 5, 1851, 134. H. Revis. Ariz. 304, 319. Blaisd. Mon. 156, 161. t. 5, f. 3, EL: a. var. sinuala Blaids, Mon. 163. 4897. Spinolai Sol. (scr. Spinolae) Studi Ent. 2, 1848. Mex. 238 (92), 255 (1107). 4898. montana Cha. Biol. C.-A. 1864, 86. Mex. 4899. calcarata Cha. loc. cit. 86, t. 4, f. 15. Mex. 4900. erratica Cha. loc. cit. 87, t. 4, f. 16. Mex. 4901. Goryi Sol. Studi Ent. 2, 1848, 257 (91), 251 (109). Mex. Tex. t. 10. f. 14-17, 19. Cha. Biol. C.-A. 1865, N. Mex. 95, 1. 4. f. 25. Blaisd. Mon. 156, 164, t. 4, SR Alaleıke los a. ssp. seriala L. Proc. Phil. 1856, 185. H. Revis. 319. Blaisd. Pan. Pac. Ent. 2, 1925, 79. 4902. striolata L. Proc. Phil. 1858, 185. H. Revis. 305, Tex. Mex. 319. Blaisd. Mon. 156, 168, t. 5, f. 2, t. 11, als: 4903. fusiformis L, loc. cit. 184. H. Revis. 304, 318. Kans. Nebr. Blaisd& Men2 156, 1/27 Arster Tex. 4904. opaca Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1823, 262. L. Proc. Tex. Nebr.

Phil. 1858, 182, Class. Col. N. Amer. 1861, 226. H. Revis. 316. Blaisd. Mon. 156,

Ta 5 Ab Ahle ze

Biologie: Swenk, Journ. Econ. Ent. 2, 1909, 332. Mc. Colloch op. cit. 12, 1919, 185— 194,

1 Taf. (Rev. appl. Ent. 7, 1919, 281.)

subgen. Heferopromus Blaisd. Mon. 35, 55, 179.

4905. veterator H. Tr. Amer. 5, 1874. 55. Blaisd. Mon.

170), 16 AN Al7e eure alkcı

subgen. Eleodes s. sir. Blaisd. Mon. 34, 1683. 4906. obscura Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1823, 259, Amer.

Ent 162295212. 16) 1437 E, Compl: Wri. Ih Says116997325 Proc. Phil. 1858, 181.

H. Revis. 302, 305. Blaisd. Mon. 185, 185, 1872190419512 37115, 1:8, 7879 714210)

1423:

Kans. Color.

IE

Color.Wyom. Wash. Oreg. N. Mex.

53

(377) H. GEBIEN

a. conjuncta Walk. Natur. Vancouv. 1866, II, 329. b. convexıcollis Walk. loc. cit. 328. c. ssp. dispersa L. Proc. Phil. 1858, 182. N.

Revis. 305. Blaisd. Mon. 190, 191, #. 1, f. 15.

d. f. deleta L. Proc. Phil. 1858, 182. Blaisd. Mon. 194.

e. ssp. glabriuscula Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 363.

f. ssp. suleipennis Mann. Bull. Mosc. 16, 16435, II, 266, Mag. Zool. 13, 1843, }. 126. L. Proc. Phil. 1858, 182. Ent. Report, 1857, 50. HN. Revis. 306. Blaisd. Mon. 190, 194, t. 1, f. 16, 5 A AR Rn 5 A N

q. f. arata L. Proc. Phil. 1858, 182. Blaisd. Mon. 194.

4907. acuta Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1823, 258, Amer. Ent. 1,

1824, }. 16. Compl. Writ. Th. Say 1, 1859, 31. Proc. Phil. 1858, 181. H. Revis. 302, 306. Blaisd. Mon. 185, 185, 195, 1. 1, f. 17. a. ssp. pernigra Blaisd. Tr. Amer. 65, 1937, 128.

4908. suluralis Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1823, 257. Amer.

4909

4910.

4911.

4912.

49153

56

Ent. 1. 1824,t. 16. L. Compl. Writ. Th. Say 1, 1859, 30. Proc. Phil. 1856, 161. Lac. Gen. Col. All. }. 51, 1. 3. H. Revis. 502, 506. Blaisd. Mon. 185, 185, 199, }. 1, f. 14.

a. var. iexana L. Proc. Phil. 1858, 182. ın Thoms. Arcana Nat. 1859, 124, t. 12, f.5. H. Revis. 306. Blaisd. Mon. 202, t. 1, f. 19, 23.

Biologie: Pergande Bur. of Ent. Note 8186, 1898.

. grandicollis Mann. Bull. Mosc. 16, 1843, II, 266. Mag. Zool. 14, 1844, t. 130. H. Revis. 303, 312. Blaisd. Mon. 207, 4.1, f. 8, t. 11, f. 11. a. ssp. valida Boh. Freg. Eugen. Resa Ins. 1858, 90. Blaisd. Mon. 208. sanmartinensis Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. 1, 1921, 220. a. var. moesfa Blaisd. loc. cit. 221. sponsa L. Proc. Phil. 1858, 184. H. Revis. 504, 315. Blaisd Mon PR RPPBI1 17728571210: 5 2, 28 a. I. confexa Mon. 215. exarata Cha. Bio. C.-A. 1884, 78, t. 4, f. 3. . hispilabris Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1823, 259. Amer. Ent. 1, 1824, 32, t. 16. L. Compl. Whnit. Th. Say 1, 1859, 532, 2, 1859, 152. —H. Revis. 313. Cha. Biol. C.-A. 1884, 79. Blaisd. Mon. 2122 21724103012. 197177109519,26:

N. Mex.

Tex.

Arız. Idaho Oreg. Cal.

Kans. bis Tex.

Tex. Tex. Nebr. Kans.Dakota

Kans. Tex. Color. etc.

Cal.

Cal. Arız.

Cal.

Color. Tex. N. Mex.

Mex. Color. Kans. N. Mex. Tex. Mex.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN (578)

a. Leconlei nom. nov. Gemm. Col. Hefte 6, 1870. 122.

b. sulcata L. Proc. Phil. 6, 1852, 67; 1858, 181.

c. f. /ypica Blaisd. Mon. 219.

d. ssp. connexa L. Ent. Report 1857, 49. Tex. N. Mex. Blaisd. Mon. 220. Proc. Cal. Ac. (4), 14, 1925, 364. e. ssp. altenuala Blaisd. Ent. News 29, 1918, 168. f. ssp. sculplilis Biaisd. Mon. 220. Ariz. etc. g. ssp. Imilabilis Blaisd. Ent. News 29, 1918, 167. Utah, Wash. h. /aevis Blaisd. Mon. 220. 1. ssp. immunda Blaisd. Pan. Pac. Ent.2, 1925, 77. Ariz. k. elongala (— hispilabris f. elongata) Blaisd. Mon. 220. l. ssp. nupla L. Proc. Phil. 1858, 183. Blaisd. Tex.

Mon. 220. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 384. 4914. subpinguis Blaisd. Mon. 234, 247, t. 5, f. 18, t. 12,

[8558 Tex. 4915. composita Cas. Ann.N.Y.6, 1891, 58. Blaisd. Tex. Mon. 221. 4916. gracilia L. Proc. Phil. 1858, 184. H. Revis. 305, N. Mex. Ariz. 312. Blaisd. Mon. 235, 237, 1.4, f. 19, 1.10, Tex. 52% Cal. a. ssp. distans Blaisd. Mon. 235, 242, }.5, f. 19, 5 12, 6 Sul 4917. caudifera L. Proc. Phil. 1858, 184. H. Revis. Color. Arız. 304, 314. Blaisd. Mon. 212, 212, 225, 1. 4, Tex. N. Mex. er 100 290508 a. f. typıca Blaisd. Mon. 228. b. f. glabra Blaisd. Mon. 228. Anzle c. f. sublaevis Blaisd. Mon. 228. Ariz. d. f. scabra Blaisd. Mon. 228. N. Mex. 4918. longipilosa H. Tr. Amer. 18, 1891, 42, t. 1, f. 13. Cal. Nev. Blaisd. Mon. 212,212, 212,230, 1.4, f. 23,1.10, f.31. 4919. dentipes Esch. 1829. Guer. Mag. Zool. 1834, 31, Cal.

t. 117. Mann. 1845. Lap. 1840. Sol. 1848. L. 1856. H. Revis. 304, 314. Blaisd. Mon. 234, 251, 254, }. 3, 1. 9-11, t. 6, 189197 72.0.0.1, 3, 10-5415 EI 6111207107 1333315, are 15, 17% 118:

a. perpunclala Blaisd. Ent. News 29, 1918, 386. b. elongata Blaisd. Mon. 254. c. ssp. sublitoralis Blaisd. d. ssp. sordida Blaisd. Can. Ent. 67, 1955, 30. Cal. e. ssp. iularensis Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 386.

34

(379)

H. GEBIEN

4920.

4921.

4922.

4925.

4924.

4925.

4926. 4927. 4928. 4929.

4950.

58

f. ssp. paradoxa nom. nov. Blaisd. Pan. Pac. Ent. 8, 1931, 78.

g. montana Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 14, 1925, 385.

h. ssp. prominens Cas. Ann.N. Y.5, 1890. 401. Blaisd. Mon. 254.

i. ssp. marinae Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. 1, 1921, 218.

k. ssp. confinis Blaisd. Ent. News 6, 1895, 237. Men. 255. E35, 1.152.2.10,21 56. Pan Pae Ent. 2, 1925, 79.

l. f. robusta Blaisd. Mon. 255.

m. ssp. elegans Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 401. Blaisd. Mon. 255.

n. ssp. pertenuis Blaisd. Mon. 253.

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a. ssp. impotens Blaısd. Ent. News 6, 1895, 250. Non 2342 26571,10023572

b. ssp. pumila Blaisd. Tr. Amer. 59, 1933, 197.

militaris H. Revis. 305, 5310. Blaisd. Mon. 234, 207.12 1612 20,71.107,1040!

a. f. subedentala Blaisd. Mon. 270.

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ÄATIZ.

Cal. Nev. Color. Arız. Cal. Nied. Cal. Ariz.

Cal.

Mex.

Ins. Cal. Ins. Cal. Nied. Cal. Nied. Cal. Cal.

Cal.

4931.

4932.

4935. 4934. 4935. 4956. 4937. 4938. 4939.

4940.

4941.

4942.

4943.

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Blaisd.

(380)

Mex.? Tex.

Nied. Cal.

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Mex. Cal. Nied. Cal.

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‚Ins. Cal.

Tex. Arız.

Tex. Mex.

Tex: Mex.

Color. Ariz.

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Cal. Nev.

Cal. Hawaı

59

(381)

H. GEBIEN

4946.

4947. 4948. 4949. 4950.

4951.

4952. 4953. 4954.

4955.

4956.

4957.

4958. 4959.

4960.

60

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Cal.

Cal. Cal. Cal. Cal. Cal. Cal. Mex. Cal.

Cal.

Cal.

Cal.

Cal. Cal.

Cal.

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KATALOG DER TENEBRIONIDEN ge

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19210217:

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4963.

4964.

4965.

4966.

4967.

4968. 4969. 4970. 4971.

cordata Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 12, t. 14, f. 6.

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1 7, a, 16 112,016 ll) . Intricatla Mann, 1843. . stricta L. 1857. ce. f. intermedia Blaisd. Mon. 561. Ent. News 28, 1917, 224. d. adulterina Blaisd. Ent. News 29. 1918, 383. e. I. elongala Blaisd. Mon. 5683. f. f. oblonga Blaisd. Mon. 383. g. var. hybrida Blaisd. Ent. News 28, 1917, 225. iuberculata Esch. Zool. Atl. 5, 1829, 12. Mann. Bull. Mosc. 16, 1843, II. 2764. Blaisd. Can. Ent. 67, 1935. a. f. sublaevis Blaisd. Mon. 381. Can. Ent. 67, 1935, 29. b. ssp. horrida Blaisd. Ent. News 29, 1918, 365, Ganz Enl7070. 1955728:

joe)

pimelioides Mann. Bull. Mosc. 16, 1843, Il., 274.

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Blasd@Mon2511452941. 3: 1134 117327:

a. var. alfinis Blaisd. Ent. News 29, 1918, 384.

21589) Oreg. Wash. br. Col. Oreg.

Wash. Terr. Oreg. Cal. Cal. Cal. Cal. Cal. Wash. Nev. Mont. Cal.

Idaho, Color. Nev. Utah

Nev. Cal. Cal.

61

(383)

H. GEBIEN

4972. 4973.

4974. 4975.

4976.

4977. 4978.

4979. 4980.

4981.

4982. 4983.

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Schwarzi Blaisd. Mon. 393, 393, 406, 4. 5, f. 10, 1. 12, f. 16. Pan. Pac. Ent. 6, 1929, 163. distincta Sol. Studi Ent. 2, 1848, 237 (91), 239 (93). sulcata Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 9. Cha. Biol.

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Mex. Mex.

Ä Mex.

Mex.

Oreg. Arız Color. etc. Wyom. Wash. Terr. Ariz. Nevada

Utah, Arız Cal.

Wash.

Mex. Mex.

Cal.

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5013. elongatum Blaisd. Tr. Amer. 59, 1933, 208. Nevada

Trogloderes L. L. N. Amer. Ent. 1,: 1879, 2. L. & H. Class. Col. N: Amer. 1885, 374 Blaisd.:Mon. 29, 483. Typus: costatus.

5014. costatus L. 1. c. 3, t. 1, f. 3. Blaisd. Mon. 486, Nev. Idahoh A, 16, 1 7, 1

5015. tuberculatus Blaisd. Mon. 486, 486, 490, 1. 6, 1 14,15, Cal. Pal2e58

Eleodimorpha Blaisd. Blaisd. Mon. 477.

5016. Bolcan Blaisd. Mon. 479, t. 6, f. 11, 12,1. 7, E. ©. Cal. 1 1 2A ie 12, LS

64

KATALOG DER TENEBRIONIDEN ——_ 3 (586)

Embaphion Say

Say, Journ. Ac. Philad. 3, 1824, 254. Lac. Gen. Col. 152. L. Class. Col. N. Amer. 1862, 226. H. Revis. 320. L. & H. Class. Col. N. Amer. 1883,

374. Blaisd. Mon. 29, 450.

Biologie: Wade & Böving, Journ. Agr. Res. 22, 1921, 323—534.

Schwarz Amer. Natur. 18, 1884, 76.

Typus: muricalum.

5017. depressum L. Ann. Lyc. 5, 1851, 136. New Spec. Cal. 1866, 60. H. Revis. 322, 523, t. 14, f. 41. Blaisd. Mon. 453, 453. 5018. elongatum H. Revis. 521, 323, t. 14, f. 40, Blaisd. Nev. Cal. Mon 4554517112777 52: 5019. glabrum Blaisd. Mon. 453, 457, t. 5, f. 14, t. 12, f. 31. Arız. N. Mex. 5020. contractum Blaisd. Mon. 453, 460, t. 5, f. 20, 1.12, N. Mex. 1.87% a. ssp. Blaisdelli Bened. Pan.Pac.Ent. 4, 1927,46. N. Mex. 5021. contusum L. Journ. Phil. (2) 4, 1858, 20. Col. Kans. Wyom. & N. Mex. 1859, 15, t.1, .8&. H. Revis. Color. 321, 323. Blaisd. Mon. 453, 467, }. 5, 1. &. Ariz. etc. BESTE TEN 29: a. var. lJaminalum Cas. Ann.N. Y. 5, 1890, 403. Tex. Blaisd. mon. 472. 5022. mexicanum Blaisd. Stylops 4, 1935, 160. Mex.

5023. planum H. Revis. 321, 323, t. 14, f. 39. Blaisd. Mon. 453, 464, t. 5, f. 9, }. 12, f. 29. 5024. muricatum Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1824, 251. L. Compl. Writ. Th. Say 2, 1859, 149. Lac. Gen. Col. All. t. 50, f. 2.— H. Revis. 320, 322. = 2 Blasdg Mon%453, 173, 754177212 1297228: a. concavum L. Proc. Phil. 6, 1853, 446, ın Thoms. Arcana Nat. 1, 1859, t. 12, f. 10. Biologie: Schwarz Amer. Natur 18, 1884, 76.

Nycterinus Esch.

Kans. Color.

Tex. Color. Kans. Nebr.

Esch. Zool. All. 3, 1829, 9, 13. Sol. Studi Ent. 2, 1848, 154 (8), 267 (121). in Gay Chile 5, 1851, 213. Lac. Gen. Col. 150. Germain, An. Univ.

Chile 112, 1903, 1—24 (Mon.).

Typus: thoracicus.

5025. gracilipes Phil. Stett. Z. 25, 1864, 345. Germ. Chile Mon. 11. 5026. abdominalis Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 14. Sol. Chile

Studi 269 (123), 271, 1123); in Gay Chile 5, 1851, 215. Germ. |. c. 12. a. abbreviatus Phil. Stett. Z. 25, 1864, 347.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIIl. (1938) H. 1.

(387) H. GEBIEN

b. rufipes Sol. l. c. 272 (126). c. Spinolai [scr. Spinolae) Sol. ]. c. 272 (126).

5027. quadricollis Germ. ]. c. 14. Chile

5028. Mannerheimi Soll. Studi 269 (1123), 275 (1291; in Chile Gay, Chile 216. Germ. |. c. 15.

5029. Genei Sol. I. c. 269 (123), 274 1128); I. c, 216. Chile

Gem. 1. e. 17. a. cosiulalus Phil. Siett. Z. 25, 1864, 344. 5030. thoracicus Esch. Zool. All. 3, 1829, 13, 1.14, 1.7. Chile Gern Voy2 Eoguz 1 2718530 7 BEA a—-d. Sol. Studi 269 (123), 270 (124); in Gay Chile 214. Germ. |. c. 19.

5031. Jaevigatus Phil. Stett. Z. 25, 1864, 345. Germ. Chile le: 421%

5032. rugiceps Curt. Tr. Linn. Soc. Lond. 19, 1845, 468. Chile Er. Arch. Nat. 13, 1847, I, 116. Germ. Ik & 22,

a. elongatus Sol. Studi 269 (123), 275 (127), t. 12, f. 6-10; in Gay Chile 215, t. 19, f. 13.

5033. substriatus Sol. I. c. 269 (123), 271 (125); in Gay, Chile Chile 214.

5034. angusticollis Phil. Stett. Z. 25. 1864, 346. Chile

8. Platyscelini

Lac. Gen. Col. 229. (pars,) Sdl. Natg. V, 1, 1893, 358. R. Best. 53, in Verh. Brunn, 42, 1904, 31.

Platyscelis Latr.

Latr. Fam. Nat. 1825, 375. (scr. Platyscela nom. nud.) Berth. (Übersekung)

Latreille’s Nat. Fam. 1827, 367. Lap, Hist. Nat. 2, 1840, 210. Sol. Studi

2, 1848, 155 (7), 206 (60). Lac. Gen. 229. Jag. Gen. Col. Eur. 266. Sdl. Natg. 339. R. Fn. Germ. 333.

Typus: hypolithos subgen. Pleiopleura Sdl. Sdl. Natg. 342, 343. 5035. striata Mot. Bull. Petr. 1, 1860, 307. Sdl. Natg. 343. Turk. a. ? sulcata Ball. Bull. Mosc. 53, 1878, 1, 322. b. var. ovata Ball. ]. c. 324.

subgen. Platyscelis s. sir. Sdl. Nig. 342, 343. 5036. intermedia Mot. Bull. Mosc. 32, 1859, II, 481; Bull. Kirghis. Petr. 1, 1860, 307. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 138; D. Ent. Z. 20, 1876, 35. Sdl. Natg. 343.

66

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

5037.

5038.

5039.

5040.

5041. 5042. 5043.

5044.

5045. 5046. 5047. 5048. 5049.

5050. 5051. 5052. 5053. 5054. 5055.

5056. 5057. 5053. 5059.

hypolithos Pall. Icon. 1781, 44, t. C, f. 10. Fisch. 1823. Lap. 1840. Sol.: Studi 209 (63), t. 8, f. 8-14. —: Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 137. Sdl. Natg. 343.

a. laevis Forsk. 1775.

Spinolai (scr. Spinolae) Sol. Studi 211 (65). Sdl. Natg. 344.

hungarica Friv. A’Kıralyi magyar. 1865, 200, t. 11,

f. 2. Mars. Abeille 12, 1875, 106. Sdl. Natg. 344. picipes Gebl. Bull. Mosc. 6, 1833, 287, Bull. Mosc.

Ent. 1, 1836, 260, Bull. Mosc. 20, 470. Sdl. Natg. 344. Ganglbaueri Sdl. Natg. 344, 354. Ballioni R. Horae 23, 1889, 698. Sdl. Natg. 345. rugifrons Germ. Ins. spec. nov. 1824, 139. Ent. Imp. Ross. 2, 1824, 194, t. 20, f. 4. Sol. Studi 210 (64). Sdl. Natg. 544 et nota. a. brevis Bd. D. Ent. Z. 20, 1876, 35. confusa Sch. (nom. nov.) Kol. Rdsch. 20, 1934, 75. a. Hauseri R. D. Ent. Z. 1899, 205. sinuata Sdl. Natq. 345, 554. subcordata Sdl. Natg. 345, 554. Gebieni Sch. Ent. Bl. 11, 1915, 88. SeidlikiR.D. Ent. Z. 1896, 173; Wien. Z. 34, 1915, 124. kirghisica R. D. Ent. Z. 1896, 174. a. var. aralensis R. |. c. 174.

1847, IV,

subgen. Leipopleura Sdl. Natg. 342, 354. Faustia R. Horae 21, 1887, 361 (27).

rubripes R. Horae 23, 1889, 700. Sdl. Natg. 346. micans R. Horae 23, 1889, 699. Sdl. Natg. 346. aenescens Blair, Ann. Mag. (9) 11, 1925, 284. integra R. Horae 21, 1887, 382 (28). Sdl. Natg. 346. Reitteri Sdl. Natg. 346, 354.

rufipalpis R. Horae 21, 1887, 385 (29). Sdl. Natg. 346. cerypticoides R. |. c. 384 (30). Sdl. Natg. 347.

ienuissima R. D. Ent. Z. 1896, 174. laeviuscula F. C.-R. Belg. 1891, XCVIl. siningensis Friv. Term. fuzet. 12, 1889, 210.

subgen. Plalynoscelis KraDsEni 72 2671682391:

Faustia Kr. D. Ent. Z. 26, 1862, 92.

Fisch.

Sdl. Natg. 343.

(588)

Ross. mer.

Crimea

Ungarn. Dalm.

Turk. Sib.

Turk. As. Sıb.

Kuku nor

Turk. Turk. Mong. Thiansch. Kirghis. Aralsee

ASuC: As. c. Hım. INSIIC Sib. INSE

INSERCH Turk. Kaschm. China b.

(389)

H. GEBIEN

5060. 5061. 5092. 5063. 5054. 5065. 5066. 5067. 5068. 5069. 5070. 5071. 5072. 5073. 5074.

5075. 5076.

5077. 5078. 5079.

5080.

5081.

68

Bioramix B. Cist. Ent. 2, 1879, 478; Sec. Yark. Col. 1890, 69. ;

Botiras F. C.-R. Belg. 1891, XCVII. Bl. Ann. Mag. (9) 11, 1923, 283.

Somocoelia Kr D. Ent. Z. 26, 1882, 331.

asidioides B. Cist. Ent. 2, 1879, 479; Sec. Yark. Col. 1890, 71, t. 2, f. 16, 16a. a. striatellus F. C.-R. Belg. 1891, XCVII. oblongulus F. Ann. Fr. 67, 1898, 389. ovalis B. Cist. Ent. 2, 1879, 478; Sec. Yark. Col. 1890, 71. pamirensis B. |. c. 478; 1. c. 70. punctatellus F. C.-R. Belg. 1891, XCIX. afghanicus Sch. Arb. morph. tax. Ent. 3, 1936, 200. puncticeps B. Cist. Ent. 2, 1879, 479; Sec. Vark. Col. 1890, 71. Grid. Atti Trieste 12, 1934, 62. sculptipennis F. C.-R. Belg. 1891, XCIX. Somers-smithi F. Ann. Belg. 40, 1896, 54. zabriformis F. |. c. 55. Bl. Ann. Mag (9), 11, 1923, 283. Haberhaueri Sdl. Naig. 347, 354. R. D. Ent. Z. 1896, 176. pinguis Kr. D. Ent. Z. 26, 1882, 332. Sdl. Natg. 347. R. D. Ent. Z. 1896, 176. globulus Sdl. Natg. 347, 354. R. D. Ent. Z. 1896, 296. seriepunctata R. D. Ent. Z. 1890, 362; 1896, 176. humeralis R. D. Ent. Z. 1896, 175. rotundangula Kr. D. Ent. Z. 27, 1883, 351. margellanica Kr. D. Ent. Z. 26, 1682, 84. Sdl. Natg. 348. Rein. Mitt. Mus. Berl. 16, 1931, 692. . difficılis Kr. D. Ent. Z. 1883, 351, 1884, 223. . latipes Kr. D. Ent. Z. 1886. 189. c. Regeli Ball. Bull. Mosc. 53, 1878, 1, 326. Sdl. Natg. 348. d. simplex Kr. D. Ent. Z. 27, 1883, 352. Sdl. Natg. 348. turanica R. D. Ent. Z. 1896, 176. blapoides R. |. c. 175. angustiata Fld. Mem. Peir. sav. etr. 2, 1835, 409, 1. 4, f. 7. Sdl. Natg. 348 nota. Conradti Sdl. Naig. 349, 354. Rein. Mitt. Mus. Berl. 16, 1931, 888. a. Faldermanni Sdl. Natg. 349, 354. modesta Kr. D. Ent. Z. 26, 1882, 93. Sdl. Natg. 349. Rein. Mitt. Mus. Berl. 16, 1931, 889.

(of)

Kaschm.

Ind. b. Kasch.

Pamir.

Kaschm. Afghan. Kaschm.

Kaschm. Ind. b. Ind. b.

Turk.

Turk.

Turk.

Turk. Turk. Turk. Turk.

Tr. casp. Turk. Altaı

Turk. Buch. Pamir.

Turk. Altai

5082. 5083.

5084. 5085. 5086. 5087. 5088.

5089.

5090.

5091. 5092.

5093. 5094.

5095. 5096.

5097. 5098.

5099.

5100.

5101.

5102. 5103.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

(390)

gracilis Sdl. Natq. 349, 355.

constricta Sdl. Natg. 350, 355. Rein. Mitt. Mus. Berl. 16, 1931, 890.

Lederi Sdl. Natg. 350, 355.

subaenescens Sch. Wien. Z. 1923, 161.

psalidium Sdl. Natg. 350, 355.

sinuatocollis R. D. Ent. Z. 1901, 180.

helopioides Kr. D. Ent. 26, 1882, 92. Sdl. Natg.

350. lucidicollis Kr. |. c. 92. Sdl. Natg. 350. Rein. Mitt. Mus. Berl. 16, 1951, 892.

subgen. Oodescelis

Turk. Turk.

Turk. China. Turk. Buchara Turk.

Turk.

Mot. Bull. Mosc. 18, 1845, 1, 76. Sdi. Natg. 343.

melas Fisch. Ent. Imp. Ross. 2, 1823, 194, t. 20, f.

23. Sol. Studi 212 (66). Jaq. Gen. Col. Eun21265. 1 5250 Sdlr Nalg2551,,5372 a. polila Redi. Fn. Ausir. ed. 2, 1856, 586; ed. 3, 1874, II, 95. Bach. 1856. Sdl. Fn. irannss. 1891, 550. Heydeni Sdl. Natg. 351, 555.

tibialis Ball. Bull. Mosc. 53, 1878, 1, 351. Sdl. Natg. 351.

Sahlbergi R. Wien. Z. 19, 1900, 220.

punctatissima F. Ann. Fr. (6) 6, 1886, 345. Sdl.

Natg. 352. strigicollis Lew. Ann. Mag. (6) 15, 1895, 447. affinis Sdl. Natg. 352, 355. qlobosa Sdl. Natg. 352, 355.

polita Stu. Käf. 2, 1807, 208, t. 45, f. c, C,D. Duftschm. 1812. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 136. Sdl. Natg. 352, 356. R. Fn. Germ. 3, 1911, 334. a. gages Bach, Käferf. 3, 1856, 219. Redt. Fn. Austr. ed. 2, 1858, ed. 3, 1874. b. melas Redt. I. c. 1849, 599. gages Fisch. 18253. Sol. Studi 213 (67). Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 138. Sdl. Natg. 352, 358. Biologie: Lindemann, Bull. Mosc. (n. s.) 2,

1888, II, 56. Sdl. Natg. 340. Bogd. Kati.

Ann. Mus. Ac. Sc. Petr. 19, 1915, 569. longicollis Kr. Natg. 353. oblonga Ball. Bull. Mosc. 53, 1878, 1, 327. Sdl. Natg. 353. hirta Sdl. Natg. 353, 355. turkestantca Sdl. Natg. 353, 355.

D. Ent. Z. 28, 1884, 224. Sdl.

Ung. Ross. mer. Germ. or.

Turk. Turk.

Turk. Peking

Japan. Turk. Sib. Österr. Ung.

Ross. mer.

Turk. Turk.

Turk. Turk.

69

(391) H. GEBIEN

5104. hirsuta R. D. Ent. Z. 1896, 176. Turk.

5105. acutangula Kr. D. Ent. Z. 28, 1684, 224. Sdl. Turk. Natg. 353.

5106. ovulum Sdl. Natg. 353, 355. Turk.

5107. somocoeloides Sdl. Natg. 554, 356. Turk.

5108. ovalis Ball. Bull. Mosc. 53, 1878, 1, 329. Kuldia.

subgen. Aulonoscelis R. D. Ent. Z. 1896, 173 (nec. Aulonoscelis R. 1909) Sch.Kol. Rdsch. 20, 1934, 75.

5109. Hauseri R. Wien. Z. 14, 1895, 156. Sch. Kol. Turk. mer. Rdsch. 20, 1934, 75.

5110. Provosti F. Bull. Fr. 1868, CCI. Peking.

Trichoplatyscelis Rein. Rein. Mitt. Mus. Berl. 16, 1931, 895. 5111. pamirensis Rein. 1. c. 895. Pamir.

Trichomyatis Sch. Sch. in Rein. Mitt. Mus. Berl. 16, 1931. 893. 5112. Conradti Sch. 1. c. 89. Pamır.

Chianalus B. B. Cist. Ent. 2, 1879, 479; Sec. Yark. Col. 1890, 72. Typus: costipennis.

5113. costipennis B. Il. c. 480, 1. c. 2, t. 2, f. 17. Kaschm. Grid. Atti Trieste 12, 1934, 63, t. 9, f. 6. x 5114. subcostipennis Grid. 1. c. 64, t. 9, f. 4, 7. Kaschm. Myalis B.

B. Cist. Ent. 2, 1879, 480; Sec. Yark. Col. 1890, 73. Sch. Mitt. Mus. Berl. 16 1931, 896. (Tab.)

Typus: humeralis.

5115. humeralis B.|. c. 480. ; 1. c. 73,1. 2, f. 18.— Sch. Tab. 896. ?Kasch.

5116. quadralicollis B. |. c. 481, |. c. 74. Grid. Atii chin. Turk. Trieste 12, 1934, 65, 1. 9, f. 5. Sch. Tab. 890.

5117. variabilis B. 1. c. 481; I. c. 74. Rein. Mitt. Mus. chin. Turk.

Berl. 16, 1931, 896. Sch. Tab. 896.

Psectropus Sol.

Sol. Studi Ent. 2, 1848, 153 (7), 213 (67) (ser. Psectrapus). Lac. Gen. 231. Gb. Jahrb. Ver. Bremen 35, 1938, 90.

Typus: bibarftitus.

5118. bibartitus Sol. |. c. 215 (69), }. 9, f. 1-4. Capl. 5119. validus F. Ann. Belg. 38, 1894, 661. Caffr.

70

KATALOG DER TENEBRIONIDEN (392)

9. Gonopini Lac. Gen. Col. 1859, 255 (pars.). Gb. Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 90.

Sienogonopus Gb. Gb. Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 91. 5120. plumosus Thunb. Mus. nat. Ac. Ups. 4, 1787, 48, Capl. f. 15. Gb. Ten. S. W. Afr. 110. a. cordicollis Sol. Studi Ent. 2, 1848, 230 (84), 234 (88). Gonopus Latr. Latr. Regne anım. ed 2, V, 1829, 17. Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 204. Sol. Studi 153 (7), 228 (82). Lac. Gen. Col. 256. Sdl. Natg. 411. Gb. Ten. S.W. Afr., 109-111. (Mon.) Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 90, 91.

Typus: tibialis. subgen. Agonopus.

Gb. Mon. 110.

5121. edentatus Gb. Mon. 110, 111, f. 33—355. S.W. Aft. 5122. puncticollis Sol. Studi 230 (84), 232 (86). Gb. Capl.

Mons. 110. 5123. rugicollis Gb. Mon. 110, 113, t. 1, f. 3. S.W. Afr. 5124. hirtipes Fahr. Ofv. Vet. Ak. Forh. 27, 1870, 292. S.W. Afr.

Gb. Mon. 110, 114, f. 36-36. 5125. pliciventris Gb. Mon. 110, 114. S.W. Afr.

subgen. Gonopus s. str. Gb. Mon. 110.

5126. nitidipleuris Gb. Mon. 111, 120, t}. 1, f. 2. Alt. or. 5127. prosternalis Gb. Mon. 111, 119. Afr. or. 5128. deflexus Gb. Mon. 111, 1186. Rhodes. Afr. or. 5129. costatus Fahr. Ofv. Ak. Föhr. 27, 1870, 291. Gb. S.W. Afr.

Mon. 111.

a. amplipennis F. Notes Leyd. 10, 1888, 263. Mossamed. 5130. agrestis Fahr. |. c. 292. Gb. Mon. 111, t:1, £. 5. S.W. Alfr. } Hes. Ann. Transv. 16, 1935, 559. Kalaharı.

5131. deplanatus Fahr. 1. c. 290. Gb. Mon. 111, 116. S.W. Afr.

Hes. Ann. Transv. 16, 1935, 559. Kalaharı 5132. angusticostis Gb. Mon. 111, 117, t. 1, f. 1. S.W. Afr. 5133. tibialis Fab. 1798, 1801. Gray, Griff. Anim. Kingd. Afr. mer.

1. 96, f.6. Sol. Studi 231 (85), t. 10, f. 8—13. Gb. Mon. 111, 116.

a. ater Fahr. ÖOfv. Ak. Forh. 27, 1870, 290.

‚b. sulcaftus Sol. l. c. 230 (84), 232 (86). Fahr. l. c. 290.

c. veniricosus Beri. Nov. Comm. Ac. Bonon. 10, 1849, 416.

zAl

(395) H. GEBIEN

d. ssp. exaratus Gersi. Mon.-Ber. Berl. Ak. 1654, Mozamb. 533, in Peters’ Reise 1862, 285. Hes. Ann. Transv. 16, 1935, 559.

Ammidium Er. Er. Arch. Natg. 9, 1843, 1, 250. Lac. gen. 232. Woll. Col. Hesper. 1867, 193. Ecripsis Pasc. Jour. Ent. 2, 1866, 456.

5134. ciliatum Er. |. c.251.— Muls. Mem. Ac.Lyon 10, 1860, 59. Ang. Beng. a. pubescens Pasc. |. c. 456. Cart. Tr. S. Il. Capverd. Ausir. 38, 1914, 406. b. ssp. Huttoni Woll. Ann. Mag. (5) 7, 1861, 200.

Oaqrabies Per. Per. Ann. S. Afr. 1, 1899, 293. Typus: sinqgularis 5135. longipilis Per. Denkschr. Jena 13, 1908, 412. S. W. Afr. 5136. singularis Per. Ann. S. Afr. 1, 1899, 293. Namald

Oncotus Blanch.

Blanch. Hist. Nat. Ins. 2, 1845, 13. Sol. Studi Ent. 2, 1848, 153 (7), 216 (70) Lac. Gen. 231.

Typus: farctus

5137. bistriatus F. Bull. Vaudoise 35, 1899, 180. Delag. 5138. farcius Sol. Studi 217 (71), 218 (72). }. 9, f. 5-7, 9, 11. Capl. 5139. tardus Sol. l. c. 217 (71), 219 (73), 1. 9, f. 8, 10.

a. var. pedellus Sol. |. c. \ Capl. 5140. capensis Sol. l. c. 217 (71), 220 (74). Capl. 5141. testaceus Sol. |. c. 217 (71), 221 (75). Capl. 5142. obscuricollis Sol. l. c. 217 (71), 221 (75). Capl. 5143. planiusculus F. Ann. Fr. (6) 8, 1888, 194. Namald.

10. Stizopini Lac. Gen. 255, 258 (pars). Gb. Abh. Ver. Bremen. 30, 1938, 92.

Emmallus Er:

(ser. Emmalus) Er. Arch. Natg. 9, 1843, 1, 251.— Lac. Gen.266.— Gb. Abh.Ver. Bremen 350, 1938, 92.

: Uzagaria Anc. Natur. 1. 1881. 509. Typus: pilosus. 5144. pilosus Er. |. c. 252. Ang. 5145. australis Per. Tr. S. Afr. Phil. Soc. 6 (2), 1892, 56. S.W. Afr. 5146. pubens Anc. Natur. 1, 1881, 509. Afr. or. 5147. major F. Ann. Fr. (6) 7, 1887, 237, 1. 3, f. 1. Alt. or.

12

KATALOG DER TENEBRIONIDEN (394)

Nemanes F. 7 Ann, Jen, (OL, &, las), NOS:

5148. expansicollis F. |. c. 195. Gb. Abh.Ver. Bremen 30, SW ANIR- 1938, 100, f. 28, 29.

Parastizopus Ob. Gb. Abh. Ver. Bremen 30, 1936, 93. Typus: Diehli.

5149. major F. Ann. Belg. 36, 1894, 661. S.W. Afr.

5150. balneorum Per. Denkschr. Jena 13, 1908, 413. Gb. S.W. Afr. TEN SIWAANITE ZT 2!

5151. armaticeps Per. Tr. S. Afr. VI, 2, 1892, 123. Gb. S.W. Afr. l. c. 122, f. 46—48; Abh.Ver. Bremen 30, 1938, 98.

5152. Diehli Gb. Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 94, f. 26. S. W. Afr.

5153. acanihopterus Gb. I. c. 97, f. 27. S.W. Afr.

Stizopus Er.

Er. Arch. Natg. 9, 1643, 1, 245. Lac. Gen. Col. 260. Muls. Opusc. Ent. 10, 1859, 95; Mem. Ac. Lyon 10, 1860, 3. Sdl. Natg. 5, 1894, 410, 411. Gb. Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 93.

Zophodes Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 298. Per. Ann. S. Afr. 3, 1904, 297. Doryacus Pasc. Ann. Mag. (5) 20, 1887, 12.

Typus: laticollis.

5154. mammifer Gb. Ten. S.W. Afr. 121, }. 2, f. 11. SIWENIT 5155. rotundicollis F. Ann. Fr. 66, 1897, 116. Transv. 5156. laticollis Er. Arch. Natg. 9, 1843, 1, 246. Mls. Angola Opusc. Ent. 10. 1859, 95; Mem. Ac. Lyon 10, 1860, 3. 5157. sulcatus Grst. Mon.-Ber. Berl. 1854, 533; in Peters’ Mozamb. Reise 1862, 286. 5158. tristis Fahr. Ofv. Ak. Förh. 27, 1870, 298. Gb. S.W. Afr.

Ten. S.W. Afr. 121, f. 43—45. a. falpa Pasc. Ann. Mag. (5) 20, 12, t. 1, f.9. 5159. bidens Mls. Opusc. Ent. 10. 1859, 98; Mem. Ac. Capl. Lvon 10, 1860, 6.

5160. granulosus Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 210. Lac. Capl. Gen. 259 nota.

Planostibes Gemm. Gemm. (nom. nov.) Cat. Col. 7, 1870, 1926. Gb. Abh. Ver. Bremen 30, 1958, 95..

Planodes MlIs. Opusc. Ent. 10, 1859, 117; Mem. Ac. Lyon, 10, 1860, 25. Sdl. Natg. 410.

Typus: byrrhoides.

13

(395)

H. GEBIEN

5161.

byrrhoides MlIs. (scr. byrroides) Opusc. Ent. 10, 1859, 116. Mem. Ac. Lyon. 10, 1860, 26.

*5162. Marshami Steph. Ill. Brit. Ent. Mand. 5, 1832, 19.

5163. 5164.

5165. 5166.

5167. 5168.

a. rufipes Mis. ]. c. 120; ]. c. 28. curvalus Mls. |. c. 122; 1. c. 30. namaqua Per. Denkschr. Jena 13, 1908, 414. Gb. Ten. S.W. Afr. 129, f. 55. anqulatipes Gb. |. c. 126, f. 53, 54. binodosus Gb. |. c. 127.

Amathobius Gb.

Capl. Air. mer.

Capl. S.W. Afr.

S.W. Afr. S.W. Alt.

Gb. Ten. S.W. Afr. 129; Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 93.

gqlyptoptierus Gb. |. c. 150, f. 56, 57. mesoleius Gb. |. c. 131, f. 58—60, t. 2, f. 16.

Helibatus MIs.

S.W. Afr. S.W. Afr.

Mls. & Rey, Opusc. Ent. 10, 1859, 100, Mem. Ac. Lyon 10, 1860, 8. Geb.

5169.

5170.

Lap.

5171. 5172. 5173.

5174.

3175.

5176.

: 5177. 5178.

74

Abh. Ver. Bremen 30, 1956, 93. Ennychius Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 299. Typus: morio morio Mls. I. c. 101, 1. c. 9.

a. morio Fahr. |. c. 299. Gb. Ten. S. W. Afr. 30. b. calaharica Per. Denkschr. Jena 13, 1908, 414. caraboides F. Ann. Fr. 66, 1897, 119.

Blenosia Lap.

Capl. S, W. Alr.

Transv.

Hist. Nat. 2, 1840, 209. Lac. Gen. 259. Sdl. Natg. 411. Geb

Abh. Ver. Bremen 30, 1938, 93. Blacodes Blanch. Hist. Nat. Ins. 2, 1845, 15.

Msl. & Rey, Opusc. Ent. 10, 1859, 103; Mem. Ac.Lyon 10, 1860, 11. Sdl. Natg. 410, 411.

Typus: sulcata

eribricollis MIs. ]. c. 115, |. c. 23. vertagus MlIs. ]. c. 103, ]. c. 11.

sulcata Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 210. Mls. |. c.

107 2e 15: a. subcoslata MIs. ]. c. 109; I. c. 17. basalis Gb. Ten. S.W. Afr. 124, f. 51, 52. castanea Mls. Opusc. Ent. 10, 1859, 106; Mem. Ac. Lyon 10, 1860, 14. exarata Quens. in Schönh. Syn. ins! 1, 1806, 147, nolas 2010 772 3MISsSlae 102 C418: planiuscula Mls. ]. c. 112; 1. c. 20. semicostata Gb. Ten. S.W. Afr. 123, f. 49, 50.

* Synonymie nach Blair: Brief.

Capl. Capl. Cap.

S.W. Afr. Capl. Capl.

Capl. S.\W. Alr.

5179.

Er. Nov. Act. Ac. Car. Leop. 16, 1834, 242. Lac. Gen

5180. 5181. 5182.

5185. 5184.

Guer. Mem.

5185. 5186.

5187. 5188.

5189.

5190. 5191.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

(396)

11. Physogasterini Lac. Gen. Col. 206. Burm. Stett. Z. 36, 1875, 488.

Pimelosomus Burm. Burm. Stett. Z. 36, 1875, 489.

sphaericus Burm. |. c. 489. Mendoza

Philorea Er.

Paris 1911, 292; Bull. Fr. 1916, 71. Polpocara. Sol. Mem. Acc. Torin (2) 6, 1844;

2568 (46). Typus: picipes.

Escomeli Lsn. Bull. Paris 1911, 294; Bull. Fr. 1916, 72. Peru mucronata Lsn. |. c. 295; I. c. 71. Peru picipes Er. Nov. Act. Ac. Car. Leop. 16, 1854, 245, Peru

t. 38, f. 1. Sol. Mem. Acc. Torin (2) 6, 1844,

259 (47), t. 2, .15—19. Lsn. |]. c. 294; ]. ce. 71. setipennis Lsn. |. c. 295; l. c. 72. Peru arequipana Lsn. Bull. Fr. 1935, 131. Peru

Physogaster Gu£r.

Mag. Zool. 1834, Melas. 2. Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 184. Sol. Acc. Torin (2) 6, 1844, 253 (41) in Gay, Chile, 205. Lac. Gen. 208.

Burm. Stett. Z. 36, 1875, 490. Typus: mendozina.

. 207. Lsn. Bull.

globulus F. & Germ. Col. Chilensia 2, 1861, 4. Chile mendozina Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 276. Mendoza Guer. Mag. Zool. Melas. 2, t. 101, f.1. Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 184. Sol. Mem. Acc. Torin (2) 6, 1844, 255, t. 2, f. 5-9. in Gay, Chile 208, Burm. Stett. Z. 36, 1675, 490. oblongulus F. & Germ. Col. Chilensia 2, 1861, 4. Chile peruana Er. Arch. Natg. 13, 1847, 1, 116. Peru Entomochilus Sol. Sol. Mem. Acc. Torin (2) 6, 1844,.260 (48). Lac. Gen. 208. Typus: pilosus (= tomentosus) tomentosus Guer. Mag. Zool. 3, 1834, Melas.5. Chile Sol. in Gay, Chile, 206. Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 184. a. pilosus Sol. Mem. Acc. Torin, (2) 6, 1844, 261 . (49), 1. 2.1. 20— 23. Lac. Gen. Col. Atl.t.53, f. 1. parvus Sol. in Gay, 207. Chile laevipennis Sol. |. c. 207. Chile

15

(397) H. GEBIEN

12. Praocini

Sol. Ann. Fr. 9, 1840, 207. (Mon.) in Gay, Chile 185. Lac. Gen. 210. Burm. Stett. Z. 36, 1875, 491. Cas. Pr. Wash. 10, 1908, 162.

Asidelia F. F. Ann. Fr. 74, 1905, 296. 5192. contracta F. ]l. c. 296. Arg.

Eurygona Lap.

Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187. Lac. Gen. 217. (ser. Eurygonus). Aulacus Gray, ın Griff. Anım. Kingd. 2, 783 (nom. nud.).

5193. chilensis Gray |. c. 783, 1. 124, f. 1. Lap. Hlist. Chile Nat. 2, 1840, 186. Lac. Gen. 217.

Eutelocera Sol. Sol. Ann. Fr. 9, 1840, 237. Lac. Gen. 216.

5194. viatica Sol. ]. c. 238, t. 9, f. 11—14. Lac. Gen. Arg. Col All 18 DS, Ih Ah

Platesihes Wat. Wat. Ann. Mag. 16, 1845, 317. Lac. Gen. 215. Burm. Stett. Z.36, 1875, 497 Typus: silphoides

5195. silphoides Wat. 1. c. 319. Lac. Gen. Col. All. Pat. r 55, 952 7 AnnS%%2 (65,57 16855 499; 5196. depressa Guer. Rev. Zool. 1841, 215. Sol. ın Pat.

Gay, Chile 205. Blanch. Voy. Pole Sud 4, 1853, 145,1. 10, f.3.— H.-R. Stett. Z. 36, 1877, 155. Berg, Com. Mus. Buen. Air. 1, 1899, 60. 5197. Burmeisteri H.-R. l. c. Pat. 156. Pat.

Calymmophorus Sol. Sol. Ann. Fr 9, 1840, 245. (scr. Calymmaphorus) (Mon.) Lac. Gen. Col, 211. Burm. Stett. Z. 36, 1875, 494. Typus: ceucullatus 5198. ursinus Lac. Ann. Sc. nat. 20, 1830, 286. Guer. Tucuman Mag. Zool. Melas. 1834, }. 105, f. 4. Sol. Mon. 247, }. 10, f.1, 3-5. 5199. cucullatus Lac. 1. c. 286. Lac. Gen. All. }. 53, Tucuman f. 2. Guer. Mag. Zool. 16854 Melas. 9, t. 105, f. 1. Sol. Mon. 246, t, 10, f. 2. Lap. Hist. Nat. 2, 1640, 187.

5200. patagonicus Bruch, Physis 2, 1916, 292, fig. Pat.

5201. uspallatensis Berg, An. Soc. Argent. 15, 1885, 77. Mendoza

5202. dasypoides Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 286; Gen. S. Luis 212 nota.

16

Esch.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

(398)

Praocis Esch.

Zool. All. 3, 1829, 6. Sol. Ann. Fr. 9, 1840, 214 (Mon);

in Gay,

Chile 185. Lap. Hist, Nat. 2, 1840, 186. Lac. Gen. 212. Burm Stett.

5203.

5204. 5205. 5206. 5207.

5208. 5209. 5210. 5211. 5212. 5213.

5214. 5215. 5216. 5217. 5218. 5219. 5220. 5221.

5222. 5223.

5224. 5225. 5226. 5227. 5228. 5229.

73071617537.495! Coelus Sol. in Gay, Chile 184. Anthrasomus Guer. Mag Zool, 5, 16834, Melas. 32. Sol. Mon. 228. Filotarsus Sol. Mon. 239. Orihogonoderus Sol. Mon. 233; ın Gay, Chile 198

Typus: rufipes rufipes Esch. |. c. 6, t. 14, f 2. Sol. Mon. 221;

in Gay, Chile, 186. Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187.

a. Mannerheimi Fisch. Bull. Mosc. 17, 1844, 1,

125. Mot. Bull. Mosc. 18, 1845, 1, 63.

costata Sol. Mon. 222; ın Gay, Chile 186.

Audouini Sol. Mon. 222.

interrupta Sol. in Gay, Chile 187.

rotundata Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187. Sol. in Gay, Chile 190.

aenea Sol. Mon 227; in Gay, Chile 193.

Curtisi Sol. in Gay, Chile 192.

nigroaenea Sol. Mon. 226; in Gay, Chile 191.

rugipennis Germ. An. Univ Chile 12, 1855, 400.

subaenea Er. Nov.Act. Ac Leop. 16, 1834, suppl, 248.

submetallica Guer. Mag. Zool. 1834. Melas 9,1.105, f. 3. Sol. Mon. 224; in Gay, Chile 190, Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187.

tibialis Sol. Mon. 225; in Gay, Chile 193.

curta Sol Mon. 226.

aeneipennis Germ. An. Un. Chile 12, 1855, 400.

sanguinolenta Sol. Mon. 223; in Gay, Chile 192.

elliptica Phil. Stett. Z 25, 1864, 342,

angustata Phil. |. c. 341.

laevicosta Curt. Tr. Linn. Lond. 19, 1845, 457.

Spinolaäi (scr. Spinolae) Sol. Mon 223, t 9, f. 6-8; in Gay, Chile 188.

quadrisulcata Germ. An. Un. Chile 12, 1855, 399,

subsulcata Sol. Mon. 224, t. 9, £. 5; in Gay, Chile 189.

a. var. confusa Sol. Mon. 224. pubescens Phil. Stett. Z. 25, 1864, 342. bicostata Phil. 1. c. 341. rufitarsis Sol. Mon. 227; in Gay, Chile 194 costatula Scl. 1. c. 228; I, c. 191. ciliata Germ. An. Univ. Chile 12, 1855, 400. denseciliata F. Ann. Fr. (6) 3, 18853, 5086.

x *+ *

Chile

Chile Chile Chile Chile

Chile Chile Chile Chile Chile Chile

Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile

Chile Chile

Chile Chile Chile Chile Chile

Patag.

77

(399)

H. GEBIEN

5250. 5231. 5232. 5233.

5234. 5255.

5236. 5237. 5238.

5239.

5240. 5241. 5242. 5243. 5244. 5245. 5246. 5247. 5248. 5249. 5250. 5251. 5252.

5253. 5254.

5255

5256. 5257. 5258. 5259. 5260. 5261. 5262. 5265.

18

pendachorda Burm. Stett. Z. 36, 1875, 496. fimbriata Burm. 1. c. 496. striolicollis F. Ann. Fr. (6), 3, 1863, 494. bicarinata Burm. Stett. Z. 36, 1875, 495.

a. siiphomorpha F. Ann. Fr. (6) 3, 1863, 495

Berg. Bull. Fr. 1884, XCVI.

conecinna Burm. ]. c. 496. inermis Burm. ]. c. 497. compacta F. Ann. Fr. (6) 3, 1885, 509. angulifera Phil. Stett. Z. 25, 1864, 344. sellata Berg, An. Univ. Buen. Air. 6, 1889, 126.

* A *

Chevrolati Guer. Mag. Zool. 1834, Melas. 32. Sol.

Mon. 229, t. 9, f 9. Lap. Hist. Nat. 2, 1840,

187, 204.

a. ?silphoides Lac. Ann. Sc. Nat 20, 1830, 284

Lap. l. c. 187. Gayi Sol. Mon. 231; in Gay, Chile 195 parva Sol. |. c. 232; 1. ce. 194. subcostata Sol. I. c. 231; l. c. 195 castanea Germ. An. Univ. Chile 12, 1855, 400. oblonga Sol. in Gay, Chile 196. rufilabris Sol. Mon. 233; in Gay, Chile 197. tenuicornis Sol. 1. €. 241; 1. c. 197. hirtuosa Sol. ]. c. 232; l. c. 198. pubens Phil. Stetit. Z 25, 1864, 339. rolundicollis Phil. I. c. 340. hispidula Phil. l. c. 3435. laticollis Phil. ]. c. 343. peltata Er. Arch. Natg. 13, 1847, 1, 115.

* & *

cribrata Sol. Mon. 236; in Gay, Chile 202. depressicollis Germ, An. Univ. Chile 12, 1855, 402. subreticulata Sol. Mon. 234; in Gay, Chile 198. pleuroptera Sol. |. c. 234; I. c. 200 plicicollis Germ. An. Univ. Chile 12, 1855, 403. dentipes Germ. |. c. 401. adspersa Germ. |. c. 402. ebenina Germ. |. c. 401. costipennis Sol. in Gay, Chile 202. punctata Sol. Mon. 236; in Gay, Chile 201. rugata Sol. ]. c. 234; ]. c. 200.

Cordoba Patag. Patag. Patag.

Cordoba Patag.

Buen. Air. Chile Patag.

- Chile

Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Peru

Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile Chile

KATALOG DER TENEBRIONIDEN (400)

5264. sulcata Esch. Zool All. 3, 1829, 7. Sol. Mon. 235, Chile a. Mannerheimi Fisch. Bull. Mosc. 17, 1844, 1, 125 Mot. op. cit. 18, 1845, 1, 63. b. rofundala Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 284

5265. laevicollis Phil. Stett, Z. 25, 1864, 338. Chile 5266. consobrina Phil. |. c. 539, Chile 5267. nitidicollis Phi!. I. c. 337. Chile 5268. picipes Germ. An. Univ. Chile 12, 1855, 403, Chile 5269. convexa Germ. |. c. 402, Chile 5270. vagecostata F. Bull. Fr. 1902, 149. Peru 5271. variolosa Er. Nov, Act. Ac. Leop. 16, 1834, suppl. Peru 249, 1. 38, f. 6. Sol. ın Gay, Chile 199. 5272. sublaevigata Germ. An. Univ. Chile 12, 1855, 401. Chile Phil. Reise Wüste Atacama 1860, 172. 5273. pentagona Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 285. Anden 5274. peruana F. Bull. Fr. 1902, 149. Peru 5275. marginata Germ. An. Univ. Chile 12, 1855, 401, Chile 5276. spinipes Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187. Chile 5277. squalida Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 285, Anden

Die nachfolgenden Arten, die bisher zu Praocis gerechnet wurden, mussen in neue Öaltungen gestellt werden:

5278. reflexicollis Sol. in Gay, Chile 203. Blanch. Voy. Patag. Pole Sud. 4, 1853, 144, 1. 10, f. 2.

5279. Ricardae Sol. ‘in Gay, Chile 212. Lac. Gen. Col. Chile 214 nota.

5280. pilula Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187. Chile

a, hirticollis Sol. Mon. 212, t.9, f. 1-4, in Gay, Chile 185, t. 19, f, 8. 5281. hirticollis Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 187. Peru

Praocidia F. ; F. Ann. Fr. 72, 1903, 463. 5282. nervosa F. Bull. Fr, 1902, 149, Deru

Platyholmus Sol. Sol. Ann. Fr. 9, 1840, 241. (Mon.). Lac. Gen. Col. 215. Burm. Stett. Z. 36, 1875, 492 (scr. Platyolmus). Edrotopus H.-R. Stett. Z. 38, 1877, 129, Typus: dilaticollis.

5283. dilaticollis Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 285. Sol. Mend. Mon. 243, t. 9, f. 15—17. Burm. Stett. Z. 36, Tucum. . 1875, 492. a. var. nigrilus Sol. Mon. 244. Lac. Gen, Col.216° nota 2. 5284. spinicollis F. Ann. Fr, (6) 3, 1883, 508. Tucum

19

(401) | H. GEBIEN

5285. uspallatensis F. I. c. 507. Tuceum.

5286. murinus Burm. Stett. Z. 36, 1875, 493. Cordoba 5287. strigicollis H.:R. Stett. Z. 36, 1877, 129. Cordoba 5288. gravida Lac. Ann. Sc. Nat. 20, 1830, 285. Mendoza

Thylacoderus Sol.

Sol. Mem. Acc. Torin (2) 6, 1844. 256 (44). Lac. Gen. Col. 209, Burm. Stett. Z. 36, 1875, 491, Typus: eumolpoides.

5289. eumolpoides So’. |. c. 257, (45) t. 2, f, 10-14. Tucuman Burm. |. c. 491.

5290. seminulum Burm. |. c. 493. Mendoza

13. Branchini

H. Pr. Phil. 1866, 399; Revis. 276, 291. L. & H. Class. Col. N. Amer. 1883, 370. Cas. Proc. Wash, 10, 1908, 54, 162,

Branchus L. L. Class. Col. N. Amer. 1862, 222. Typus: floridanus.

5291. floridanus L. |, c. 223; New Spec. 1866, 111. Flor. 5292. obscurus H. Proc. Phil. 1866, 398. Cha. Biol. Nicar. . EA: 311,20: 5293. opatroides Cha. Biol. C.-A. 1892, 507, }. 22, f. 24. Mex. 5294. Woodi L. New Spec, Col. 1866, 111, nota. Bahama Anechus H. H. Proc. Phil. 1866, 399. Revis. 291.

5295. vestitus H. I. c. 399. ö Hondur. Oxinthas Cha.

Cha Biol EA 1684 72) 5296. praocioides Cha. Biol. C.-A. 1884, 72, 507,1. 3, f. 23. Mex.

14. Conionlini

Lac. Gen. Col. 218. H. Revis. 276, 291; Tr, Amer. 5, 1876, 200. L. & H. Class, Col. N. Amer, 1883, 367, 371. Cas. Proc. Wash. 10, 1908, 53, 55. (Mon.)

Nesostes Cas. Cas. Proc. Wash. 10, 1908, 56, 56. (Mon.) 5297. robustus L. New Spec. 1866, 112. H. Revis. 292; Ins, Cal. Tr. Amer: 10, 1882, 305; Proc. Cal. Ac. (2) 4, 1894, 433.— Cas. Mon. 59; Can.Ent. 42, 1910,110. a. ssp. posiremus Cas. Mon. 59.

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Ausgegeben am 20. ViIL. 1938

Neue Untergattungen, Arten und Unterarten von ostasiatischen Geometriden (Lepid.)

aus den Sammlungen Oberthür und Dr. Höne und eine Boarmia der Ausbeute H.u. E. Kotzsch.

Von Dr. E. Wehrli, Basel.

Arichanna ditetragona sp. n. Der indischen A. biguadrata Warr. aus Sikkim am nächsten, sofort zu trennen durch die grauen, nicht bräunlichen Hfl. und die mäßig verdickten Htibien. Die schwach gesägten 5 Fühler mit Wimper- büscheln von nicht ganz Schaftbreite..e. Am Vfl. die helle, grau- weiße Grundfarbe fast ganz durch feine, dichte, schwarze Stri- chelchen überdeckt; die Adern bräunlich grau; nahe der Basis der Vfl. kleine weiße und schwarze Fleckchen; die Antemediane doppelt, aus schwarzen Flecken bestehend. Das schwarze mitt- lere und postmediane Band, vorn breiter als hinten, enthält an der Zelle und zwischen der Ader IIl,1 und IIl,3 je einen großen quadratischen Fleck. Vor der feinen, weißen unterbrochenen Wellenlinie ein großer, schwarzer Fleck. Saum mit schwarzen dicken Strichen, Fransen an den Aderenden dunkel gescheckt. Hfl. dicht fein grau gesprenkelt, mit dunkelgrauem Zellpunkt, vor der Mitte stumpf gewinkelter Postmediane und fleckiger, unscharfer, subterminaler Linie; Saum mit dünnen Strichen, Fransen bräunlich. Unterseits die Hil. heller gelblich, viel gröber gesprenkelt als oben, Zellpunkt und Saumstriche tiefschwarz.

4 J von Likiang, (Dr. Höne), 24. Juli. Type im Mus. König, Bonn, Cotypen in meiner Sammlung.

Neolythria nubiferaria Leech (Seitz, Bd. 4 S. 309, Taf. 14h) venulata ssp. n. unterscheidet sich von der ihr zunächst ste- henden sirenua Wrli. durch dickere dunkelgraue Adern, durch das Fehlen der weißen subterminalen Binde der Vfl, durch

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1935) H, 2 1 81

breiteren, bis zu den größeren und längeren Zellflecken ver- dunkelten Apikalteil, durch die sirenua fehlende Reihe ziemlich großer Saumflecken der Hifl. ober- und unterseits, durch die sehr deutlich hervortretenden Zelien aller Fl. oben und unten.

1 © Likiang, Ende Juli (Dr. Höne), im Zool. Museum A. König, Bonn.

Organobapta subg. n. Fühler des 5’ einfach. Am Innen- winkel der Hfl.-Unterseite, leicht zum Innenrand umbiegend, be- findet sich nur beim J' ein kurzes, etwas erhabenes, ocker- farbenes, mit unbewaffnetem Auge sichtbares Organ, das wie eine ockrige Verdickung der Saumlinie aussieht, und das sich aus etwa 17—18 kurzen, vom Saum meist schräg abgehenden Streifen zusammensetzt, dieihrerseits durch kleine, querstehende, anliegende, stecknadelförmige, spezialisierte Zellen mit ihren schmalen Fortsätzen gebildet werden.

Wie meine Untersuchungen mit über 500facher Vergrößerung ergeben (in Ergänzung zu den Angaben Djakonov’s, der nur von „Zähnchen“ spricht und nur diese ohne die Zellen abbil- det, Il. c. S. 508) handelt es sich weder um Dornen noch um Zähne, sondern um ganz kurze, relativ dicke Borsten oder Haare, deren jedes mit einer größeren runden Zelle direkt in Verbindung steht (wie der Kopf einer Stecknadel) und in de- ren Inneres einen schmalen Fortsatz (vielleicht Kanal) sendet, also jedenfalls um ein sekundäres Geschlechtsmerkmal mit noch unbekannter Funktion.

Dieses Organ wurde schon von Butler in seiner Original- beschreibung treffend beschrieben, was Djakonov entgangen zu sein scheint.

Am 5 Kopulationsapparat fällt die ganz abweichende Form des kurzen Aedoeagus und seiner Cornuti auf, der gegen das distale Ende ventral einen flossenartigen Lappen trägt, wie ich solche, allerdings lateral, bei den Gnophos, in der Gn. ochro- fasciata Gruppe nachgewiesen und abgebildet habe (Iris 36, 1922, S.17, Taf. 1, fig. 15), also ein bei den Caberinen ganz unge- wöhnliches Merkmal. Der Schwelikörper enthält ein Büschel schwacher Dornen, ein einseitig gezähntes, kleines Chitinstück und eine starke, gebogene Chitinplatte kaudal. Uncus kurz, stark nach unten gebogen, Valven durch den stark vorgebauch- ten Ventralrand ungewöhnlich breit.

Subgenotypus B. clarissa Btlr. 82

Bapta asynapta sp. n. Leicht zu kennen an dem für die paläarktischen Arten der Gattung ungewöhnlichen Verlauf der Querstreifen, der etwas an den von der indischen B. platyleu- cata Wkr. erinnert. Die erste Linie der Vfl. geht von der Mitte der Costa, diese nicht ganz erreichend, schwach nach außen gebogen, schräg hinter die Mitte des Innenrandes; die Postme- diane, meist leicht basalwärts gekrümmt, beginnt an der Costa hinter °,, und erreicht den Innenrand etwas vor °/,; sie setzt sich auf den Hfl. fort, verläuft zuerst fast gerade, um dann wenig über dem Innenwinkel zum Innenrand abzubiegen. Ver- lauf und Dicke der Linien variieren; sie sind gewöhnlich dün- ner, weniger dunkel und weniger scharf als bei platyleucata. Die weiße Farbe der Fl. wird durch sehr dichte und feine, graue Bestäubung getrübt; Saumlinie sehr fein, dunkelgrau. Unterseits heller, ohne Bestreuung, die Costa graubraun, die Linien sehr dünn und undeutlich. Von B. poliotaeniata Wrli. verschieden durch das Fehlen der Zellpunkte der Vil, schma- lere Linien und hellere Farbe. Gesicht dunkelbraun.

In Anzahl von Tapai-shan, im Tsing-ling, Süd-Shensi, China, Ende Juni, Anfang Juli, leg. Dr. Höne, Typen im Zool. Mu- seum A. König, Bonn, Cotypen in meiner Sammlung.

Bapta tapaishana sp. n. Mit durchschnittlich 20 mm Spannung eine der kleinsten Arten. Der japanischen B. sub- spersata Wrli. (—=foedata auct. nec. Warren) am ähnlichsten, aber erheblich kleiner und zarter gebaut, mit kürzeren, breiteren Vfl. und ganz braunem Gesicht, das bei subspersata unten weiß, gegen den Scheitel ockerig gefärbt ist; die Saumlinie bei letz- terer Art sehr deutlich und ockrig tingiert, fehlt hier meist ganz oder ist äußerst dünn, dunkelgrau getönt. Die kaum erkenn- bare Postmediane der Vfl. grau, unter der Costa gebogen. Vil. weiß, mit schwach gelblichem Ton, sehr dicht und äußerst fein dunkelgrau bestreut. Zellpunkte sind oberseits nicht vorhanden, unterseits ist am Vfl. ein schwach sichtbarer Discoidalstrich er- erkennbar. Auf der Unterseite fehlt die dunkle Bestreuung meist vollständig. Die ähnliche B. foedata Warr. hat kleine scharfe schwarze Zellpunkte der Vfl., gelbe Saumlinie, deutlicher gelbe Färbung und unterseits partiell dunkelgraue Uebergießung der Vfl. Eine gute Serie vom Tapai-shan im Tsing-ling, Süd-Shensi, China, Ende Juni, Anfang Juli, leg. Dr. Höne, Typen im Zool.

Museum A. König, Bonn, Cotypen in meiner Sammlung.

83

Erannis bajaria Schiif. var. transbaikalica n. ist hellgrau, fein dunkler bestreut, die rostbraune Binde auf ein kleines Fleckchen am Innenrand der Vfl. reduziert, die Linien fein, scharf, schwarz; auf beiden Flügeln bildet die basale Beschattung der undeutlichen, unregeimäßig gezackten Wellenlinie ein schma- les, schwarzes Band; die durch Punkte verstärkte schwarze Saum- linie am Vf£l. schwächer, am Hfl. stärker gezackt, hier auch der Saum wie die Fransen deutlicher gewellt. Unterseite dunkelgrau übergossen, mit Ausnahme der schwachen Zellflecke und der kleinen, schwarzen, dreieckigen Saumpunkte zeichnungslos.

Novorotnaja, Schilkafluß, 2000 m im Juli, 1 5’ in meiner Sammlung.

Phalaena albipuncta Warr. (als Hygrochroa). (Sikkim, Kha- sias) wird in Seitz Band XII. abgebildet und beschrieben wer- den. Von Westchina, 5 von Tseku, @ von Tien-Tsuen, habe ich eine recht abweichende Form (wohl eigene Art) alteri- ceps ssp. n. Das Gesicht hat beim 5 hell graubräunliche, beim © sogar (samt Scheitel und Thorax) weißliche, nicht rot- braune Färbung wie bei albipuncta; die erste Linie am VÄl. bil- det unter der Costa und auf der Analader schärfere, mehr vor- springende Winkel auswärts und steht beim 5 weniger schräg, die stark gezackte, dunkle Mittellinie ist deutlicher, beim 2 findet sich das breitere, dunkelgrau olive Postmedianband der Vfl. in der Mitte ziemlich stark einwärts gebogen, bei albipuncta und der nah verwandten indischen Ph. colorata Warr. gerade; auch am Hfl. ist das Postmedianband breiter und der schwarze Zellpunkt ober- und unterseits größer. Die Fühler des 9 sind doppelkammzähnig.

Plagodis niveivertex sp. n. Der P.porphyrea Wrli. etwas ähnlich, leicht zu unterscheiden durch den weißen, nicht röt- lichen Scheitel, das weiße, nur unten schwach rötlich angehauchte Gesicht, durch kräftigere Fühler mit längeren Wimperbüscheln, durch den hinter der Mitte deutlicher vorspringenden Aussen- saum beider Flügel, helleres, gelbliches Abdomen, ausgespro- chenem roten, violett übergossenem Farbenton der Vfl., mit dunk- lerem Kostalteil, stärker geschwungene Postmediane der heller gelblichen Hfl., ober- und unterseits weißliche Verfärbung der Fransen und der angrenzenden Flügel-Partien. 3 5‘ von Li-

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kiang, Nord-Yunnan, 25. Juli, leg. Dr. Höne. Type im Zool.

Museum König, Bonn, Cotypen in meiner Sammlung.

Plasodis hypomelina sp. n. Der Vorigen ähnlich in Be- zug auf den weißlichen Scheitel, die Zeichnung und den dunk- len Saumfleck der Hfl. oberseits und die weißliche Randzone der Vfl. unterseits, erheblich abweichend durch viel geringere Größe (Spannung 32 zu 42 mm), durch beträchtlich verschiedenen VfL-Schnitt, schwächer vorspringendem Außensaum der Vil., viel reiner gelbe Färbung der Vfl.-Oberseite, ohne die rotviolette Uebergießung, durch deutliche, wenn auch unscharfe, hellgelbe Fleckung der Costa, deutlichere dunkelgelbe bis gelbbräunliche Querstreifung, die an der Costa teilweise zu Flecken verbreitert ist. Auch am Hfl. ist der Saum viel regelmäßiger gerundet, die Färbung ausgesprochener gelb und der Zellileck weniger deutlich. Unterseits orange bis ockrig, Zeichnung am Vil. ähn- lich, ein schwarzer Punkt in der Vfl.-Spitze (auch oberseits), am Hfl. die nur hinten vorhandene Binde stark verbreitert. Fran- sen und Randzone beider Flügel in der vorderen Hälfte weiß- lich. 1 5 Tapai-shan im Tsingling, Shensi, 2. Juli (leg. Dr. Höne), im Zool. Museum König, Bonn.

Plagodis excisa sp. n. Diese hübsche kleine Art zeichnet sich vor den übrigen aus durch einen, an den von Kilicrinia erinnernden, esenfalls dunkelbraun gesäumten Ausschnitt der vorderen Hälfte des Außensaumes der Vil. Dadurch, daß letz- terer in der hinteren Hälfte ähnlich ausgeschnitten ist, tritt die Ausbauchung der Saummitte stärker hervor. Die gelbliche, meist bräunlich übergossene Grundfarbe wird überdeckt durch gröbere dunklere und kürzere schwarzbraune Strichelung, wel- che nur die vorderen ?/, des Saumfeldes der Vfl. freiläßt, wäh- rend das hintere Drittel von einem unregelmäßigen, an Größe und Intensität wechselnden schwarzbraunen Fleck eingenom- men wird; ein ebensolcher, kleinerer, länglicher befindet sich meist hinter der Zelle. Hil. hell graubräunlich, dicht und sehr fein dunkel bestreut, gegen den Innenwinkel schwarz übergos- sen, mit kleinen, schwarzen Innenrandfleckchen. Unterseite der Vfil. rötlich übergossen, die Zeichnung verschwommener, der Hil. violett überfärbt mit Ausnahme der gelblichen, gegen den Innenwinkel schwärzlichen Innenrandzone. Kopf und Tho- rax vorn dunkelbraun, die Schulterdecken hell gelblich. Thorax hinten und die ersten Segmente des Abdomens gelblich, der

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hintere Teil dunkelbraun. © Fühler schwach gezähnt, äußerst kurz bewimpert.

5 © Tapai-shan im Tsingling, Prov. Shensi, leg. Dr. Höne. Type im Zool. Museum König, Bonn. Cotypen in m. Sammlg.

Plagodis propoecila sp. n. Die kräftigen, scharfen, hell- gelben und rotbraunen Costalilecken der Vfl. lassen keine Ver- wechslung mit den übrigen bekannten Arten zu; der Rest des Vfl. ist verschwommen und fein grauviolett und gelblich ge- streift, mit Ausnahme des großen gelblichen Apikalfleckes. Fransen gleichfarbig, ungefleckt. Hfl. schmutzig gelb, das breite Saumfeld bläulichgrau, eine schmale Zunge gegen die Zelle vor- schickend, proximal begrenzt durch eine in der hinteren Hälfte dickere, unscharfe, geschwungene Postmediane; Fransen schwach dunkel durchschnitten, an der Subcostalader mit tiefschwarzem Fleckchen. Unterseits die Vfl. ähnlich wie oben, die Streifung etwas dunkler und undeutlicher. Hfl. sehr charakteristisch und viel lebhafter als oberseits gezeichnet, indem die basale Hälfte hell blaßgelb, fein dunkel bestreut ist, der hintere Teil in der vorderen Hälfte violett, in der hinteren mehr blauschwärzliche Färbung besitzt, beide getrennt durch einen dicken, schwarzen Strich, der mit dem hintern Teil der dicken schwarzen Post- mediane ein T-Zeichen bildet; vor dem Innenwinkel liegt ein kleines, hellgelbes Fleckchen. Die ziemlich langen Palpen dunkelbraun, das geschopfte Gesicht und der Scheitel schwarz- braun, die schwarz gefleckten gesägten 5 Fühler mit langen Wimperbüscheln.

3 0 von Likiang, Nord-Yunnan, 25. Juli, leg. Höne. Typ. im Zool. Museum König, Bonn. Cotypen in meiner Sammlung.

Tephrina anostilpna sp. n. Die ziemlich langen Palpen braun, das helle Endglied nicht vorstehend. Gesicht braun, ziemlich glatt beschuppt; die hellsrauen Fühler kurz doppel- kammzähnig; Scheitel weiß, der Kragen braun, der Leib grau, Afterbusch gelblich, Htibien verdickt mit zwei Paar Sporen. Vfl. glänzend grau, nur schwach dunkel bestreut, Hil. heller weißlich grau, Bestreuung etwas stärker. Die erste Linie geht am Vfl. von '!/, der Costa zu !/, des Innenrandes, unter der Costa gewinkelt; die mittlere und die hintere Linie verlaufen parallel und sind unter der Costa nur schwach auswärts gebogen. Hin- ter der basal hell angelegten braungrauen Postmedianen wird eine schwache zweite Linie sichtbar. Hflsaum gewellt, die erste

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Linie dicht hinter dem Zellstrich (auch am Vil. vorhanden), leicht auswärts gebogen, die zweite Linie stärker auswärts ge- krümmt, fast parallel dem Saum. Unterseite weniger glänzend, dichter und gröber bestreut als oben, die Costa ockrig über- gossen; am Vfl. die zwei äußeren Linien doppelt, ebenso die Postmediane der Hil., diese schwach ockrig ausgefüllt. Span- nung 36 mm.

1 JS von Likiang, Nord-Yunnan, im Juli, in der Sammlung Dr. Höne, Museum König, Bonn.

Trigonoptila straminearia Leech. Aus dem Süden Chinas, von Kanton, Lienping und dem Höng-shan, brachte Höne eine der indischen falcata Warr. sich nähernde Form in Anzahl mit, ‚kleiner als straminearia, oberseits durch stärkere Bestreuung dunkler, die Binden mehr hervortretend, ganz besonders die kontinuirliche, schwarzbraune Postmediane unterseits. Es fehlen ihr aber der deutlicher gestrichelte Apex der Vfl.und der läng- iche schwarze Fleck am Innenrand. Diesen letzteren besitzen indessen einzelne Exemplare von Kuling (Höne), haben aber die Flügelform und die Unterseite der straminearia. Ich be- zeichne diese südliche Rasse als ssp. n. anceps. (Höng-shan).

Krananda peristena sp. n. Im Habitus der K. oliveomar- ginata sehr ähnlich, aber sofort leicht zu erkennen am tieferen, schwarzgesäumten, subapikalen Ausschnitt des Außenrandes der VfL, an dem an der Subcostalis viel stärker zahnförmig vorgezogenem Außensaum der Hil. und an dem besonders am Hfl. bedeutend schmalerem Saumfeld, dessen proximaler Rand stärker ausgebuchtet ist, und vor dem fast anliegend eine Reihe schwarzer Aderpunkte stehen. Am Innenrand der Vil. nahe dem Außenfeld zwei sich berührende schwarze Flecke, davor an Ader IV,2 ein ebensolcher charakteristischer, quadratischer Fleck. Das Subbasalfeld bräunlichgrau verdunkelt, außen be- grenzt durch eine nur in der hinteren Hälfte deutliche, schwarze Linie. Zellpunkte aller Flügel unter- und oberseits sehr klein und schwach, weniger deutlich als bei oliveomarginata. Unter- seits die hervortretende rostbraune Binde des Außenieldes schmaler als bei der Verwandten, am Vfl. hinter der Mitte ein- seschnürt, am Hil. schärfer und kompakter.

Ein Paar, von Siaolou, &, und von der OÖstgrenze Tibets, Q e. coll. Oberthur in meiner Sammlung.

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Amblychia angeronaria Guen. (Inde centrale) Die Figur im Seitz stellt eine indische Form der Art dar, welche von der bisher nicht bekannten paläarktischen Verwandten aus West- china beträchtlich abweicht; von dieser letzteren wird ein aus der Oberthür-Sammlung stammendes Paar sie enthält außer den mir vorliegenden Typen Guenees noch ein zweites J als A. sinibia sp. n. im Seitz-Supplement abgebildet. Das & der chinesischen Art besitzt, verglichen mit dem Origi- nal Guenees, eine viel gleichmäßigere, bedeutend weniger mit Gelb und Rötlich-Orange gemischte, fahl graubraune Färbung der Oberseite, die schwarze (nicht braune) Sprenkelung ist viel spärlicher; die Linien sind schwarzgrau, ihr Verlauf am Vfl. augenfällig verschieden, indem die Antemediane, schwächer auswärts gebogen, erheblich näher der Basis, die Mittellinie weiter distal vom schärferen, schwärzeren Zellileck verläuft, so daß die proximale Hälfte des Mittelfeldes beträchtlichere Breite erreicht. Am HIl. trifft der Mittelschatten den Innen- rand in oder etwas hinter der Mitte, bei der indischen Art meist vor derselben, die gezackte Postmediane ist feiner, deut- licher und schärfer. Die hellere Unterseite zeigt viel geringere Bestreuung und schwächere Zeichnung. Das größere 9 hat eine mehr uniforme ockergelbe Färbung, weniger mit rötlichen Tönen gemischt und weniger fleckig, die Weißfleckung ganz bedeutend reduziert, besonders der große, weiße Apikalileck findet sich auf wenige kleine Fleckchen an der Costa vor der Subterminalen zusammengeschrumpft. Für die Zeichnung und die Unterseite gilt das beim Gesagte.

Ueber die Flugzeit konnte mangels datierten Materials nichts in Erfahrung gebracht werden.

Tatsienlu (Typen), Siaolu Szetschwan, in meiner Sammlung.

Boarmia andaraba sp. n. Im Habitus einer fast zeich- nungslosen B. songarica Alph. ähnelnd, aber die Vil. sind schmaler, der Apex mehr vorgezogen, der Saum schräger, die Farbe viel mehr grau, die Fühler-Kammzähne länger, die freie Geißel kürzer. Farbe der Flügel oberseits schmutzig gelblich, fein bräunlichgrau bestreut. Von der Zeichnung ist nur der tiefschwarze, längliche Zellpunkt scharf, der am Hil. kleiner ist. Ferner lassen sich erkennen drei unscharfe Costalilecke der Vfl, der erste bei '/,, der zweite vor °/,, der dritte bei °:,, ein- zelne mit kurzen Linien-Fragmenten. Am Hil. scheint die nur

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zu erratende Zeichnung derjenigen der B. songarica ähnlich zu sein. Saum mit unscharfen, schwarzgrauen Punkten, die Fran- sen schwach gescheckt. Unterseite etwas heller als oben, fein grau gesprenkelt, die Zeichnung noch weniger deutlich als oberseits, ausgenommen die Zellpunkte. Das © etwas kleiner, sonst wie der J'.

4 d' 1 2 Nordost-Hindukusch, Andarab und Nuksan-Pass (Nordseite) 2000—4000 m Mitte Juli, August, leg. H. u. E. Kotzsch.

Typen in meiner Sammlung.

Gnophos sphalera nom. nov. (=Grn. perdita Stgr. nec Bitlr. perlita Leech nec Btlr.) (Seitz, Bd. 4. S. 388). Wie das vor- liegende Original der Dr. Staudinger Sammlung eindeutig be- weist, handelt es sich um eine neue Art, die, wie schon im Hauptband vermutet wurde, mit G. perlita Btlr. (Kala Pani) keine nähere Verwandtschaft besitzt. Zur Ergänzung der Be- schreibung wird nachgetragen, daß die feine, dichte gelbliche Sprenkelung der dunkelgrauen Oberseite für sphalera charakte- ristisch zu sein scheint; die schwache Antemediane der VEil. von !/, an der Costa zu '/, am Innenrand verlaufend, bildet in der Zelle einen Vorsprung nach außen, hinter der Mitte einen zweiten schwächeren; die kaum erkennbare Postmediane beider Flügel ähnelt im Verlaufe derjenigen von G. ochrotasciata Stgr., liegt aber etwas mehr saumwärts. Die Fransen unscharf ge- scheckt, von einer undeutlichen helleren Längslinie durchzogen, Saum mit schwachen, dunkelgrauen Punkten. Die oberseits starken, schwarzgrauen Zellflecke sind auf der etwas weniger dunklen und schwächer gesprenkelten Unterseite erheblich klei- ner und weniger scharf, die Postmediane macht eine schwächere Biegung nach außen als oberseits und wird außen von einer helleren Zone begleitet. Saum unbezeichnet. Das 2 aus Wla- diwostok ist bisher Unikum geblieben; ob das von Staudinger erwähnte etwas größere, ähnliche 2 aus Askold, dessen Zell- flecke auf beiden Flügeln weißlich gekernt sind, hieher gehört, muß weiteres Material aus Askold entscheiden.

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Bemerkenswerte Heuschreckenarten des Tiroler Oberinntals. Von Alb. Knoerzer, München.

Das Oberinntal in der Gegend von Imst und Landeck zeich- net sich durch ein in Anbetracht seiner Meereshöhe (800 m) auffallend mildes und trockenes Klima aus. Die Temperatur- mittelwerte der einzelnen Monate des „Jahres sind in Landeck . höher ais die des 350 m tiefer gelegenen Kufstein. Die jähr- liche Regenmenge beträgt nur ungefähr 700 mm gegenüber etwa 1200 mm an letztgenanntem Orte. Die gewaltige Gebirgsum- rahmung, welche nördliche und westliche Winde fernhält, be- dingt diese eigentümlichen klimatischen Verhältnisse. Da in der eingangs erwähnten Gegend zudem ein trockener, vielfach san- diger Boden vorherrscht, sind die besten Bedingungen gegeben für die Entwicklung einer wärme- und trockenheitliebenden Pilanzen- und Tierwelt. In der Zusammensetzung der Orthop- terenfauna des dortigen Gebietes kommen die geschilderten Verhältnisse besonders zur Geltung.

Man findet dort an sonnigen, kurzgrasigen Hängen seh! häufig Calliptamnus italicus L., eine Art, die durch ihre zart rosaroten Hinterflügel selbst in raschem Fluge sofort auffällt. Man kennt sie nur von wenigen Plätzen Nordtirols. Nach Krauß!) kommt sie bei Innsbruck an der Brennerstraße vor. Allgemein verbreitet ist das Tier im ganzen europäischen Süden. Im Nor- den der Alpen findet es sich nur stellenweise und zwar fast immer dort, wo Kiefernwälder vorkommen. So ist diese Art ungemein häufig auf dem mittelfränkischen Keuperboden bei Nürnberg-Pleinfield, im Kaiserstuhlgebirge bei Lilienhof, außer- dem gemein in der sommerwarmen und trockenen Mark Bran-

!),S. in Puschnig, Beiträge zur Orthopterenfauna von Kärnten, Klagen- furt 1909

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denburg, in einzelnen Teilen von Schlesien und Polen und wurde sogar in Livland angetroffen, das infolge seines durch die östliche Lage bedingten Kontinentalklimas noch manche südliche Insektenformen aufweist (z. B. Xylocopa vaga).

Auffallender noch als das Auftreten von Calliptamnus in der Gegend von Imst-Landeck ist dasjenige von Oedipoda mi- niata Pall. (germanica M. O.) Man findet diese farbenprächtige Heuschrecke freilich nicht in allzugroßer Anzahl längs der von Imst nach Landeck führenden Straße, ferner an einer besonders sonnendurchglünten Stelle bei Karöss-Roppen unweit der Bahn- station Imst. Es wäre von Interesse, festzustellen, ob die gen. Art noch anderswo in Tirol beobachtet wurde. Das vom Ver- fasser beobachtete Vorkommen im Tiroler Oberinntal scheint sich an dasjenige im Unterengadin bei Rothenbrunnen, Ardez, Fe- tan!) anzuschließen. Dalla Torre’) gibt in seiner Arbeit, Polar- grenzen der 'Orthopteren in Tirol, nur Fundorte jenseits des Brenners an, „von Tione bis zur Adamellogruppe”. Der Ver- fasser traf Oed. min. sehr zahlreich bei Bozen. Puschnig betont in seiner oben angegebenen Arbeit, daß diese Art für Nerd- tirol und auch für Kärnten noch nicht nachgewiesen sei. In Süddeutschland kommt sie an weit auseinanderliegenden Plät- zen namentlich auf sehr trockenen, stark besonnten Kalkböden in niederschlagsarmen Gegenden stellenweise gar nicht selten vor (z. B. im Altmühltal in der engeren Umgebung der Stadt Eichstätt). Die absolute Nordgrenze ihrer mitteleuropäischen Verbreitung dürfte Thüringen und Oberschlesien sein.” An den genannten Fundstellen im Oberinntal ist Oedipoda miniata an- zutreffen in Gesellschaft von Calliptamnus italicus L. Acryptera fusca Pall., Oedipoda coerulescens L. (darunter zahlreiche Stücke mit völlig rostfarbenem Halsschild, v. ferrugata Karny), Omo- cestus rufipes Zett. und anderen ähnlichen „xerothermen“ Formen, aber nie zugleich mit Psophus stridulus L.

!) Siehe hierüber Fruhstorfer, die Orthopteren der Schweiz im Archiv für Naturgeschichte. 87. Jahrgang 1921, 5. Heft. Berlin.

®) Dalla Torre, Polargrenzen der Orthopteren in Tirol, im Entomolog. Jahrbuch 1909,

3) Siehe hierüber Zacher, Die Geradflügler Deutschlands und ihre Ver- breitung, Jena 1917.

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Nachtrag zur Revision asiatischer Procris-Arten. Von B. Alberti, Merseburg.

In dieser Zeitschrift XXVII, 1937, hatte ich die bisher be- schriebenen asiatischen Procris-Formen, soweit sie mir zugäng- lich waren, an Hand ihres 5-Genitalapparates einer kritischen Revision unterzogen. Es war vorauszusehen, daß trotz Durch- arbeitung sehr umfangreichen Materials unsere Kenntnis dieser schwierigen Gruppe mit der vorgenommenen Revision keines- wegs als abgeschlossen anzusehen sein würde. Es war mir nicht möglich gewesen, alle bereits beschriebenen Formen einer Nachprüfung zu unterziehen, weil deren Typen nicht immer zu- gänglich waren, und weiter waren auch Neuentdeckungen ge- rade aus dem asiatischen Verbreitungsgebiet des Genus noch laufend zu erwarten.

In beiderlei Hinsicht hat bereits das verflossene Jahr er- freuliche Fortschritte gezeitiß. Fine Ausbeute, welche Herr W. Brandt, Lahti, von Schiras im südwestlichen Iran heim- gebracht hatte und deren Procris-Formen er mir zur Bestim- mung zusandte, führte bereits wieder zur Beschreibung von zwei neuen Species, Procris brandti m. und persepolis m.), welche beide auf Grund ihres sehr charakteristischen Habitus eine wichtige Stellung im entwicklungsgeschichtlichen Aufbau des Genus einnehmen. Ich beabsichtige, dieses Thema später an anderer Stelle ausführlich zu behandeln.

Was andererseits die Aufklärung noch nicht sicher gedeu- teter Beschreibungen älterer Autoren anbetrifft. so haben, wie mir inzwischen bekannt wurde, Untersuchungen von Prof. M. Rjabov, Machatsh-Kala, eine sehr glückliche Ergänzung mei- ner Revisionsarbeit gebracht. Ohne den Ergebnissen dieses

1) Ent. Rundschau 55, 1938,

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Forschers vorzugreifen, glaube ich mich doch befugt, hier aus einem Briefwechsel das mitzuteilen, was als Bestätigung zu gelten hat für Ansichten, die ich hinsichtlich der systematischen Stellung einiger noch ungeklärter Formen in meiner Revision bereits ausgesprochen hatte. So trifft nach den Untersuchun- sen Rjabovs die Vermutung der Artgleichheit von Procris pa- mirensis Hmps. und subdolosa Stgr. zu. Weiter ergab sich die Bestätigung dafür, daß Procris mollis Gr. Grshm. identisch mit hamifera Jord. ist. Dieser Name wird somit hinfällig. Da an- dererseits nach Rjabov auch paupera Christ. artgleich mit moliis ist, muß hamifera Jord. künftig den Namen paupera Christ. tragen.

Schließlich bin ich Herrn Rjabov aber auch zu aufrichtigem Dank verpflichtet, weil er mich auf einen offenbaren Irrtum in der Revisionsarbeit aufmerksam gemacht hat. Er teilte mir mit, daß seine Genitaluntersuchung an einer Procris von Schahkuh, welche der mystrocera Püng. vom gleichen Fundort nach Abbil- dung und Beschreibung genau gliche, nicht im Einklang stände mit dem von mir für mystrocera abgebildeten und beschriebenen Genital. Wenn diese Beobachtung Rjabovs richtig war, so mußte das von mir untersuchte Genital, welches nicht von der Pün- gelerschen Type selbst stammte, einer noch unbekannten Spe- cies angehören. Ich hatte, wie in der Revision näher ausge- führt, das Genital von einem Falter präpariert, der in der Staudinger-Sammlung unter capitalis Stgr. steckte, aber im Ha- bitus von dieser Art leicht verschieden war und überdies eben- falls den Fundortzettel „Schahkuh“ trug. Daraus glaubte ich den Schluß ziehen zu dürfen, daß es sich um mystrocera Püng. handelte, obwohl das Tier im Habitus neben mancher Ueberein- stimmung mit deren Type doch auch nicht unbedeutende Abweichungen zeigte und sich im Aussehen mehr der capitalis näherte. Da aber das Genital ganz verschieden von capitalis war, sah ich hierin wieder eine Bestätigung dafür, daß das Stück nur zu mystrocera gehören könne und verzichtete auf eine Ge- nitaluntersuchung der Type selbst, zugleich auch mit Rücksicht auf die Erhaltung des wertvollen Stückes. Die habituelle Ver- schiedenheit der beiden Schahkuhtiere schien nach allen Er- fahrungen mit Variationsbreiten bei Procris keineswegs als schwerwiegendes Moment gegen eine Artgleichheit und die Möglichkeit, daß beide Falter vom selben Fundort zwei ver- schiedenen Species der gleichen knopffühlerigen Artengruppe

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angehören könnten und dabei nur in je einem Stück bekannt wären, schien mir fernzuliegen.

Die Beobachtung Rjabovs machte es nunmehr notwendig, zur Entscheidung der Zweifelsfrage das Genital der Type von mystrocera zu untersuchen und ich bin Herrn Prof. Hering vom Zoolog. Museum der Universität Berlin zu Dank verpflich- tet, daß er in die Untersuchung einwilligte. Sie hat die An- sicht Rjabovs bestätigt und es ist erforderlich, neben einer Richtigstellung der Genitalbeschreibung für mystrocera das Stück der Staudingersammlung als neue Species festzulegen.

Die Untersuchung der Type von mystrocera hatte folgendes Ergebnis:

Der ganze Genitalapparat sehr klein, Valve unbewehrt, schmal, stark abgestutzt, d. h. dorsale Chitinleiste gegenüber der ventralen stark vorgezogen. Aedoeagus ziemlich schlank. Eine Dornbildung vermochte ich nicht mit Sicherheit zu erken- nen. Allerdings glaube ich, einen ganz schwach. chitinisierten zweispitzigen, graden Dorn zu beobachten, doch kann das Ge- bilde auch eine Falten- oder Striemenbildung der Aedoeagus- wandung sein. Der Uncus ist charakteristisch kurz und dick, ein Saccus nicht erkennbar entwickelt.

Hinterleibsende und Ventralplattenbildung bleiben, wie in der Revision beschrieben und dort auf Tafel VIII, Fig. 21 abgebildet. Sie waren von der Type entnommen.

Der Genitalapparat von mystrocera hat gewisse Aehnlichkeit mit dem von persepolis m. und das bei Beschreibung dieser Art (l. ce.) mit Bezug auf das falsche mystrocera-Genital der Revi- sion zum Vergleich Gesagte behält seine Gültiskeit.

Das fragliche Stück der Staudingersammlung, dessen Valve und Aedoeagus ich auf Tafel VIII. Fig. 21 der Revision als das der mystrocera abgebildete, und das als neue Species beschrie- ben werden muß, widme ich Herrn Prof. Rjabov, dessen Beob- achtungen zur Erkennungihres Artrechtes führten und benenne es

Procris rjabovi nov. sp.

Das Tier hat 20 mm Spannweite. Gesamthabitus ähnlich der Procris capitalis Stgr. Die Vorderflügel ziemlich schmal, grün, schwach glänzend und mäßig dicht beschuppt. Hinter- flügel schwärzlichgrau, wie bei capitalis. Zum Unterschied von dieser sind die Fransen der Hfl. etwas heller grau als der

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Außenteil der Flügel, insbesondere heben sie sich durch eine feine dunkle Grundlinie mehr von den Flügeln ab und ähneln in diesem Merkmal der mystrocera. Dies war auch der Anlaß, daß mir das Stück bei flüchtiger Durchsicht der capitalis-Serie der Staudingersammlung als verschieden auffiel. Kopf, Thorax, Hinterleib grün beschuppt, Fühler wie bei capitalis geknöpft und gekämmt.

Da der Genitalapparat vorgestülpt war, ließ sich die Ven- tralplattenbildung nicht feststellen.

Valven und Aedoeagus sind wie in der Revision beschrie- ben und abgebildet. Zur Klarstellung und zum Vergleich wer- den sie in dieser Arbeit noch einmal wiedergegeben. Zu wei- terem Vergleich füge ich auch noch die entsprechenden Zeich- nungen für capitalis und persepolis bei. Die Valve von rjabovi hat gewisse Aehnlichkeit mit der von mystrocera, was auf nicht entfernte verwandtschaftliche Beziehungen hindeutet. Der Ab- stand von capitalis erscheint dagegen größer. Der lange und dünn röhrenförmige Aedoeagus von rjabovi ist sehr charakteris- tisch verschieden von dem aller anderen verwandten Arten. Wir können hier wie auch bei den meisten anderen Artgruppen des Genus Procris feststellen, daß der Aedoeagus entwicklungs- geschichtlich weit labiler erscheint als die Valvenform. In Sonder- heit ist ja die Dornbildung charakteristisch differenziert und dies hat wohl oft sekundär die Umbildung der Aedoeagusform bewirkt.

Sehr deutliche Unterschiede zeigt die Uncus-Bildung in der capitalis-Gruppe. Während persepolis einen schwach entwik- kelten, dünnen und kurzen Uncus besitzt, ist dieser bei mystro- cera zwar ebenfalls kurz, aber sehr dick und kräftig chitinisiert, bei rjabovi ist er wesentlich länger und ebenfalls ziemlich kräf- tig, am längsten und stärksten entwickelt ist er aber bei capi- talis. Die Tabelle der Genitalmaße gibt hierüber deutlich Auf- schluß und läßt auch die erheblichen Größenunterschiede der

anderen Genitalteille bei den Arten der capitalis-Gruppe er- kennen.

Die neue Species ist die nunmehr vierte knopffühlerige Art, welche für das Gebiet von Iran endemisch zu sein scheint. während je eine weitere in den östlich und westlich angrenzenden Gebieten (Chitral und Kleinasien) beheimatet ist. Es scheint aber, als ob auch der gegenwärtig ermittelte Artenbestand die- ser Gruppe noch nicht der endgültige ist.

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Ihrer systematischen Stellung nach unsicher sind von den 6 Arten der capitalis-Gruppe und zugleich überhaupt von allen aus Asien beschriebenen Formen der Gattung Procris jetzt nur noch duskei Gr. Grshm. und chalcochlora Hmps.

Für erstere teilte mir Prof. Rjabov erfreulicherweise mit, daß ihm Material zur Untersuchung vorgelegen habe und wir also in absehbarer Zeit mit einer genauen Kenntnis dieser Art rechnen können. Für chalcochlora hatte ich in der Revision Artgleichheit mit mystrocera als möglich hingestell. Da aber beide Formen aus weit voneinander entfernt liegenden Fund- gebieten stammen und die capitalis-Gruppe einen ungeahnten Artenreichtum im östlichen Vorderasien entwickelt, ist wohl eine Artverschiedenheit als wahrscheinlicher anzunehmen. Es ist zu wünschen und zu hoffen, daß das in England befindliche Material der chalcochlora recht bald einer genauen Genital- untersuchung zugänglich gemacht werden kann.

Tabelle der Genitalmaße

(alle Zahlen in mm)

Art Fundort

Spannweite des Falters Breite des Genital-App aufgeklappt. Uncuslänge Länge

0,80 Ica.2,20| 0,24 |?0,24| 1 1,50. 0,50| 1,50 | 0,46 | 0,34| ?1 120.15 0,50| 1,18 | 0,66 | 0,56| 1 0,30 1,03] 1,70 | 0,60 | 0,40| 1 0,50

rjabovi Schahkuh 20 mysirocera Schahkuh| 17 | 1,90 persepolis Schiraz 18 2,10 eapitalis Hadjin 24.173205

o (>) „>

Erklärung der Abbildungen.

1 a— Valve, b— Aedoeagus von Procris mysirocera Püng..

Br de s; von Procris capitalis Stgr. 2a = r von Procris rjabovi Alb. Cr 0 di ei von Procris persepolis Alb.

Alle Zeichnungen halbschematisch nach Deckglaspräparaten, vergrößert 1:10.

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Das System der paläarktischen Polyommatini. (Lep. Lycaen.) Von Dr. Walter Forster, München. (Aus der zoologischen Staatssammlung München.) Mit 3 Tafeln.

Wohl bei keiner anderen Tagfaltergruppe sind seit Erscheinen des Staudinger-Rebel-Kataloges derartige Umwälzungen in der Systematik und Nomenklatur festzustellen, wie bei den Polyom- matini, oder wie Seitz sie nennt, den Lycaenini. Englische Autoren, in erster Linie Chapman, Tutt und Bethune-Baker, wiesen zuerst darauf hin, daß Staudinger in der Gattung Lycaena die heterogensten Elemente vereinigte. Auf Grund von Studien am o Genitalapparat wurde dann von den genannten Autoren eine Aufteilung der Riesengattung Lycaena vorgenommen und der Grund zu einer natürlicheren Systematik gelegt. Gleich- zeitig wurde auch eine Revision der Nomenklatur angebahnt. Dessenungeachtet behielt aber das Seitzsche Werk auch im Supplement leider im Wesentlichen das System Staudingers bei. Infolgedessen konnten sich die neuen Erkenntnisse in weiten Entomologenkreisen nicht recht durchsetzen, blieben vielmehr zunächst ziemlich unbekannt.

„Die Forschungen der letzten Jahre scheinen nun sowohl auf dem Gebiete der Systematik, wie auch bezüglich der Nomen- klatur einen gewissen Abschluß gebracht zu haben, insoferne, als jetzt wenigstens eine einigermaßen natürliche Einteilung des Tribus Polyommatini in gut umgrenzte Gruppen, Gattungen und Untergattungen vorgenommen werden kann und auch die nomen- klatorischen Fragen größtenteils geklärt sein dürften. Infolge- dessen kann es vielleicht von Nutzen sein, einen Ueberblick über den derzeitigen Stand von Systematik und Nomenklatur dieser Lycaenidengruppe zu geben. Im Jahrgang 26 (1936) dieser Mitteilungen p. 49—60 brachte ich in anderem Zusammen- hang schon eine kurze Uebersicht der auf Grund meiner Unter- suchungen am <' Kopulationsapparat gefundenen Reihenfolge

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIIl. (1938) H. 2. 97

der paläarktischen Polyommatini (Lycaenini)-Arten, welche natur- gemäß die Ergebnisse Chapmans und Bethune-Bakers weit- gehendst bestätigte. In vorliegender Arbeit soll nun versucht werden, die Ergebnisse der anatomisch-morphologischen Unter- suchungen mit den Ergebnissen der nomenklatorischen For- schungen, namentlich Hemmings, zu verbinden und ein brauch- bares System der paläarktischen Polyommatini zu entwerfen.

Vorher aber noch einige allgemeinere Bemerkungen:

Es soll sicherlich nicht geleugnet werden, daß bei Zutei- lung einer Art zu einem bestimmten Genus bezw. Subgenus dem Befund am J Kopulationsapparat ausschlaggebende Be- deutung zuzumessen ist, doch dürfen bei systematischen Unter- suchungen, insbesondere bei der oft sehr schwierigen Trennung nahestehender Arten bezw. bei der Frage nach der eventuellen Artberechtigung einer fraglichen Form die übrigen Merkmale keineswegs außer Acht gelassen werden. Ich kann hier einen Satz van Eeckes (12) anführen: „Eine Artberechtigung jedoch, bloß auf einem Unterschied der Genitalorgane gegründet, genügt ebensowenig, wie irgend eine andere, bloß auf einen biologi- schen oder anatomischen Unterschied gegründete.” Das gleiche gilt für die von vielen Autoren zur Unterscheidung der Arten herangezogenen Androkonien: Als alleiniges Merkmal zur Art- unterscheidung in sehr vielen Fällen unbrauchbar, neben anderen Merkmalen betrachtet oft für die Systematik äußerst wertvoll. Also: Nur die Berücksichtigung aller Merkmale kann bei systematischen Untersuchungen zum Ziele führen. Wird ein- seitig nur ein Merkmal herangezogen, so ergibt sich leicht ein falsches Bild.

Innerhalb der Gattungen und Untergattungen ist der 5' Kgpu- lationsapparat sehr häufig nicht zur Trennung bezw. richtigen Gruppierung der einzelnen Arten geeignet, es müssen hier weit- gehend auch andere Merkmale, wie Färbung, Zeichnungsanlage etc, herangezogen werden, obgleich gerade das Merkmal „Fär- bung“ mit großer Vorsicht zu benutzen ist, da die Färbung offensichtlich geographisch und wohl auch ökologisch sehr vari- abel scheint. Als Beispiel sei hier lediglich die Art Polyommatus candalus H.-Sch. mit der Libanon-Rasse isauricoides Graves genannt, welche bekanntlich ein, von dem der Stammform völlig verschiedenes Blau zeigt.

In meiner oben erwähnten Arbeit wandte ich mich unter anderem auch gegen eine zu weitgehende Aufteilung der bis-

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herigen großen Gattungen. Wenn auch eine Aufteilung solcher Riesengattungen, wie eben der Gattung Lycaena, welche wie schon erwähnt meistens ein Gemisch der heterogensten Ele- mente darstellten, unbedingt notwendig und zu begrüßen ist, so sehe ich doch eher eine Gefahr in einer zu weitgehenden Aufsplitterung, als in den umfangreichen Gattungen. Soweit möglich gebe ich den großen, zusammenhängenden Gruppen Gattungswert (z. B. Glaucopsyche, Cupido, Polyommatus) und führe die einzelnen Gruppen als Untergattungen auf.') Die Gruppen oder Untergattungen ergeben sich ja ganz natürlich und es bleibt wohl immer dem jeweiligen Bearbeiter überlassen, ob er sie als Gattungen oder Untergattungen behandeln wili. An den tatsächlichen Verhältnissen wird ja hiedurch nichts ge- ändert. Grundsätzlich bleibt bei allen derartigen Arbeiten zu berücksichtigen, daß ein System immer etwas mehr oder weniger Künstliches und Wandelbares bleiben wird und bleiben muß, künstlich, da wir gezwungen sind, die einzelnen Arten in eine ja immer künstliche Reihenfolge zu bringen, wandel- bar, da das System ja immer nur der Ausdruck des Standes unserer augenblicklichen Erkenntnis sein kann, also zwangs- läufig diesen Wandlungen unterworfen ist.

Die von mir eingehaltene Reihenfolge der Gruppen, Gat- tungen und Untergattungen kann noch nicht als Ergebnis der Forschungen über die entwicklungsgeschichtlichen Zusammen- hänge bei den Polyommalini gewertet werden, ‘da auf diesem Gebiet bei den Lycaenen noch zu wenig Klarheit herrscht, um heute schon nach derartigen Gesichtspunkten ein System zu errichten. Einige Punkte seien aber wenigstens kurz gestreift. Es darf wohl als sicher angenommen werden, daß die Ent- wicklung der blauen Schuppen bei den Everinae und Polyom- matinae eine verhältnismäßig junge Erwerbung darstellt, was ja auch daraus hervorgeht, daß die in derartigen Dingen immer konservativeren © fast durchweg die braune Färbung beibehalten haben. Bei den Glaucopsychinae dagegen zeigen auch bei sonst recht primitiven Arten häufig beide Geschlechter Blaufärbung. Aehnlich verhält es sich mit einem anderen Merkmal, mit den Androkonien. Auch hier liegen die Verhältnisse bei den ein- zelnen Gruppen nicht gleich. Bei den Everinae und Poly-

1) Die ebenfalls sehr umfangreichen und sicher nicht einheitlicheren

Gattungen Zygaena Fab., Agrotis O., Rhyacia Hbn., Elaphria Hbn. etc.

wurden ja bisher auch beibehalten und lediglich in Subgenera unterteilt.

2099

ommalinae fehlen im allgemeinen den in beiden Geschlechtern braunen Arten die Androkonien, lediglich eurypilus Frr., admetus Frr. und mithridates Stgr. haben solche entwickelt, wobei bei mithridates Stgr. die bemerkenswerte Tatsache zu verzeichnen ist, daß nicht gerade selten 5 mit mehr oder weniger blauen Schuppen zu finden sind. In der Untergattung Agrodiaetus Scudd., welche ja wohl diejenige Gruppe darstellt, die z. Zt. am meisten in der Weiterentwicklung begriffen zu sein scheint, sind die Androkonien allgemein am stärksten ausgebildet. Anders liegen die Verhältnisse bei den Glaucopsychinae. Hier haben auch die in anderen Merkmalen recht primitiven Arten der Untergattung Maculinea van Eecke gut ausgebildete Andro- konien. Lediglich bei einigen ganz altertümlichen Arten, wie cytis Christ., anisophthalma Koll., anthracias Stgr., triphysina Stgr., orion Pall. fehlen sie gänzlich, bei anderen, wie bei pana- gaea H.-Sch., baıon Brgstr., abencerragus Pier., vicrama Moore sind nur wenige, dafür aber sehr große Androkonien nach- zuweisen. Man kann wohl annehmen, daß auch die Andro- konien eine verhältnismäßig neuere Erwerbung darstellen.

Es läßt sich heute wohl schon mit Sicherheit sagen, daß die einzelnen Gruppen: Glaucopsychinae, Lycaenopsinae, Eve- rinae, Polyommatinae anscheinend schon sehr lange als gut getrennte und scharf charakterisierte Gruppen bestehen, wobei zweifellos die Glaucopsychinae noch am meisten primitive Züge bewahrt haben, artlich sehr stabil scheinen und auch die Nei- gung zur geographischen und ökologischen Rassenbildung sehr gering ist. Die Polyommatinae dagegen, zum mindesten in ein- zelnen Untergattungen, befinden sich noch in starker Fortentwick- lung, weisen die modernste Züge auf und stellen im Ganzen gesehen wohl die jüngste Gruppe dar. Die fast ausschließlich exotischen Gruppen Castalinae, Catochrysopinae und Lampi- dinae, welche ja auch einige Vertreter im paläarktischen Gebiet haben, ließ ich bei der vorhergehenden Betrachtung unberück- sichtigt, da ich bei den hieher gehörigen exotischen Arten noch zu wenig Untersuchungen anstellen konnte, Jedenfalls scheinen diese Gruppen noch wesentlich primitiver wie die Glauco- psychinae und dürften zu den altertümlichsten Gruppen der Lycaeniden überhaupt zu rechnen sein. Um aber in diese Fragen eine gewisse Klarheit zu bringen, sind unsere systema- tischen Kenntnisse noch viel zu mangelhaft, außerdem auch noch viel eingehendere Studien über die einzelnen Merkmale nötig.

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Ferner ist für derartige systematische Arbeiten die Berück- sichtigung der biologischen Verhältnisse von allergrößter Wich- tigkeit, was leider heute immer noch viel zu wenig beachtet wird. Erst in neuester Zeit bricht sich diese Erkenntnis auch bei den Systematikern Bahn, es zeigt sich aber in den meisten Fällen, daß unsere Kenntnis der Biologie, selbst der mittel- europäischen Arten, noch äußerst lückenhaft ist, von den asia- tischen ganz zu schweigen. So kann ich auch hier bei den Poly- ommatini nur in einzelnen Fällen die biologischen Verhältnisse mit heranziehen. Es muß also die vordringlichste Aufgabe der zukünftigen Forschung darstellen, die biologischen Grund- lagen (Kenntnis der ersten Stände, Futterpflanzen etc.) zu lie- fern, die der Systematiker neben der Kenntnis der Morphologie und der Verbreitung der Arten dringendst bedarf.

Es wird in dieser Arbeit der Hauptwert darauf selegt, wenigstens einmal die Arten in die richtigen Gattungen und Untergattungen zusammenzufassen, um eine Grundlage für die weiteren Forschungen zu schaffen. Trotz einigen Widerstrebens bin ich dabei der neuen, namentlich in westeuropäischen Ento- mologenkreisen bereits allgemein üblichen Nomenklatur gefolgt, da zu hoffen ist, daß nun auf Grund der Forschungen Hem- mings endlich eine Stabilisierung der Tagfalternomenklatur zu ‘erwarten ist, die Gattungs- und Artnamen also in Zukunft keinen zu großen Aenderungen mehr unterworfen sein dürften. Im Hinblick darauf sind die für viele Entomologen recht umwälzend wirkenden Namensänderungen doch wohl zu vertreten.

Sämtliche in der nun folgenden Uebersicht der paläarkti- schen Polyommatini aufgeführten Arten sind, soweit nichts anderes bemerkt, von mir untersucht.

Tribus: Polyommatini.

Seitz gebraucht Polyommatini als Gruppenbezeichnung für die „Feuerfalter*, was nicht recht verständlich scheint, da er ja den Gattungsnamen Polyommatus bei den „Lycaenini“ für boe- ticus L. und webbianus Brull& verwendet. Nach den neuesten Forschungsergebnissen auf dem Gebiete der Nomenklatur muß die Bezeichnung gerade umgekehrt sein: Lycaenini bezeichnet die Gruppe der „Feuerfalter”, da die Gattung Lycaena F. mit dem Typus phlaeas L. hieher gehört, während Polyommatini für die „Bläulinge“ zu gelten hat, nachdem Polyommatus Latr. der Gattungsname für icarus Rott. und Verwandte ist.

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1. Castaliinae.

Eine tropische Gruppe, welche nur mit einer Art ins palä- arktische Gebiet reicht.

Gattung: Taraka Nic. de Niceville 1890, Butterfl. Ind. III p. 57. Typus: hamada Druce. Die einzige paläarktische Art ist hamada Druce. Seitz schreibt den Gattungsnamen fälschlich Taraca Nic.

2. Catochrysopinae.

Diese und die folgende Gruppe sind in der Hauptsache indoaustralisch und aethiopisch, in der paläarktischen Fauna dagegen nur schwach vertreten. In der Systematik folge ich bei diesen beiden Gruppen im Wesentlichen Toxopeus (20).

Gattung: Azanus Moore. Moore 1881, Lep. Ceylon I. pp. 79—80. Typus: ubaldus Cr,

ubaldus Cr., jesous Guer., thebana Stgr.

Gattung: Tarucus Moore. Moore 1881, Lep. Ceylon I. p. 81., Typus: theophrastus F, theophrastus F., balkanicus Frr., mediterraneus Beth.-Bak.

Gattung: Syntarucus Bilr.

Butler 1900, Proc. Zool, Soc. Lond. 1900 p. 929,

Typus: telicanus Lang.

telicanus Lang (piritous L.?), plinius F.

Die Art plinius F., welche ich selbst nicht untersuchte, gehört nach Toxopeus (l. c.) zu Syntarucus Btlr. Tutt (1906, Brit. Butt. 1. pp. 314, 319) errichtet mit telicanus Lang als Typus eine Gattung Langia, welch Name durch Langia Moore (Proc. Zool. Soc. Lond. 1872 p. 567) präoccupiert ist. Obendrein ist telicanus Lang ja der Gattungstypus von Syntarucus Btl., Langia Tutt also auch synonym. Ebenso der von Tutt (1908, Brit. Butt. II, p- 484) für den präoccupierten Namen Langia vorgeschlagene Name Raxwardia.

Gattung: Cosmolyce Tox. ;

Toxopeus 1927, Tijdschr. f, Entom. 70, p. 268. Typus: boeticus L.

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boeticus L.

Toxopeus errichtete die Gattung Cosmolyce für die Art boe- ticus L., da sich ergab, daß weder der Gattungsname Lampides Hbn., noch Polyommatus Latr. für diese Art Verwendung finden kann, boeticus L. also ohne gültigen Gattungsnamen war.

Gattung: Euchrysops Bilr. Butler 1900. Entom. XXXII. p. 1, Typus: cnejus F, cnejus F., pandava Horstl. Catochrysops Boisdw. mit der Gattungstype sirabo F. ent- hält nur nichtpaläarktische Arten.

Gattung: Cyclyrius Bilr. Butler 1896, Proc. Zool. Soc. Lond. p. 830. Typus: webbianus Brull.

Webbianus Brulle.

Gattung: Orthomiella Nic.

de Niceville 1890, Butterfl. Ind. III. p. 125.

Typus: poniis Elw.

Die Gattung Orthomiella Nic., welche mit der Rasse sinen- sis Elw. der Art pontis Elw. paläarktisches Gebiet erreicht, steht im Habitus sowohl, wie auch anatomisch der Gattung Cyclyrius Btlr. noch am nächsten, sodaß ich sie hier im Anschluß an diese anführe. Bei beiden Gattungen scheinen wir es mit alten (ter- tiären ?) Formen zu tun zu haben, welche heute fast völlig isoliert stehen. Orthomiella Nic. bewohnt mit zwei Arten, pontis Elw. und rovorea Fruhst., Sikkim, Hinterindien und Südwestchina, Cyclyrius Btlr. in einer Reihe von Arten Süd- und Ostafrika, sowie mit einer Art, webbianus Brulle, Teneriffa.

3. Lampidinae.

Gattung: Jamides Hbn.

Hübner 1822, Verz. p. 71. Typus: bochus Cr., fixiert durch Scudder 1875, Proc, Amer. Acad Art. Sci. Boston II, p. 199,

bochus Cr. Gattung: Nacaduba Moore.

Moore 1881, Lep. Ceylon I. p. 88. Typus: afrata Horsfl, (= prominens Moore).

nora Feld. (bezw. ssp. ardates Moore), pandava Horstfl.

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4. Glaucopsychinae.

Die Glaucopsychinae scheinen, wie auch Lorkovic (24) an- nimmt, entwicklungsgeschichtlich eine sehr alte Gruppe zu sein. Angaben in dieser Hinsicht werden zwar immer mehr oder weniger hypothetisch bleiben, aber hier liegen doch mehrere Merkmale vor, welche diese Vermutung berechtigt erscheinen lassen. Bezüglich des 5 Genitalapparates scheinen die Glau- copsychinae Beziehungen zu den Catochrysopinae, Lampidinae und Lycaenopsinae zu haben. Ferner stellte Petersen bei arionL. primitiv larvenförmig gesonderte Hoden fest. (Biol. Zentralbl. 27. 1907) und schließt daraus auf ein hohes Alter der Art. Das häufige Auftreten von ÖOcellarbinden auf der Oberseite der Flügel dürfte wohl auch als primitives Merkmal zu werten sein.

Gattung: Zizula Chapm.

Chapman 1910, Trans, Ent, Soc. Lond. p. 483.

Typus: gaika Trin,

gaika Trim.

Diese und die folgende Gattung, welche in der Hauptsache äthiopische und indoaustralische Arten enthalten, erreichen nur je mit einer Art paläarktisches Gebiet. Toxopeus (30) stellt diese und die folgenden beiden Gattungen, ebenso die Gattungen Chi- lades Moore und Freyeria Courv. zu den Everini. Ich halte dies schon wegen des Baues des 5 Kopulationsapparates für einen Mißgriff. Abbildungen vom 5 Genital der lysimon Hbn. siehe Taf. I. Abb. 1, von oiis F. Abb. 3, gaika Trim. Abb. 2. Die Ab- bildung 1 Taf. V. Jahrg. 26 (1936) dieser Mitteilungen zeigt das co Genital von maha opalina Pou;j.

Gattung: Zizina Chapm. Chapman 1910, Trans, Ent. Soc. Lond. pag. 482, Typus: labradus Godt. otis F. | Gattung: Zizeeria Chapm. Chapman 1910. Trans. Ent. Soc. Lond. p, 482, . Typus: karsandra Moore, Iysimon Hbn., maha Koll. Die von mir |. c. p. 57 aufgeführte opalina Pouj. ist ledig- lich eine Form von maha Koll. Nicht untersuchen konnte ich sylvia Nakahara, welche wohl ebenfalls nur eine maha-Form ist.

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Gattung: Turanana Beth.-Bak.

Bethune-Baker 1916, Ann. Mag. Nat, Hist. (8) 17 p. 379.

Typus: cylis Christ.

cytis Christ, panagaea H.-Sch., panaegides Stgr., grumi Forst., anisophthalma Koll.

Der zuerst von Bethune-Baker aufgestellte Gattungsname Turania (1914, Ent. Rec. 26) ist praeoccupiert und wurde des- halb von ihm in Turanana geändert.

Chapman (1910, Trans. Ent. Soc. Lond.) stellte panagaea H.-Sch. in die Gattung Acticera Chapm., zusammen mit ludica Trim., stellata Trim. und atrigsemmata Btlr. Letztere ist die Gat- tungstype. Wie ja schon aus dem Habitus zu ersehen, gehört aber panagaea H.-Sch. unter allen Umständen in nächste Nähe von cytis Christ. und deren Verwandten, steht also richtig in der Gattung Turanana Beth.-Bak. Ueber cyfis Christ., panae- gides Stgr. und grumi Forst. siehe diese Mitteilungen 27 (1937) p. 58. Siehe auch die Abbildungen Taf. III, welche den 5% Kopu-

lationsapparat der fünf Turanana-Arten zeigen.

Gattung: Palaeophilotes nov. gen.

triphysina Stgr.

Diese wenig bekannte zentralasiatische Art steht sowohl ‚nach dem Habitus, wie auch nach dem Bau des 9 Genitals völlig isoliert, sodaß ich mich gezwungen sehe, eine Gattung Palaeophilotes zu errichten. Palaeophilotes triphysina Stgr. scheint ebenso wie Praephilotes anthracias Christ. eine sehr primitive, altertümliche Art zu sein, was ja wohl schon daraus hervor- geht, daß bei keiner der beiden Arten blaue Färbung oder

Androkonien ausgebildet sind.

Gattung: Praephilotes nov. gen. anihracias Christ.

Für die Art anthracias Christ. muß ebenfalls eine eigene. Gattung errichtet werden, da sich diese Art, welche noch wesentlich primitiver und altertümlicher zu sein scheint, wie ° die vorhergehende, in keine der bestehenden Gattungen ein- reihen läßt. Der 5 Kopulationsapparat (Taf. I. Abb. 5) zeigt zwar, insbesondere in der Form der Valven, Anklänge an Phi- lotes abencerragus Pier., im Habitus ist anthracias Christ. aber derart von den Arten der Gattung Philotes verschieden, daß eine Stellung in diese Gattung nicht gerechtfertigt scheint. Der

105

viel gestrecktere Flügelschnitt und die gänzlich verschiedene Anlage und Ausbildung der Uhnterseitenzeichnung erfordern vielmehr die Errichtung einer neuen Gattung Praephilotes mit der Gattungstype und einzigen Art anthracias Christ.

Gattung: Philotes Scudd.

Scudder 1876, Bull. Buff. Soc. Nat. Sci. III. p. 116.

Typus: sonorensis Feld.

vicrama Moore, abencerragus Pier., baion Bergstr., bavius Ev.

Die typische Art der Gattung Philotes Scudd., sonorensis Feld., ist sowohl im Habitus, wie im / Genital etwas von den vier paläarktischen Arten verschieden, aber nicht genug um die Aufstellung einer neuen Gattung für letztere zu rechtiertigen. Gute Abbildungen des 5 Kopulationsapparates der ersten drei Arten sind bei Hemming (19) zu finden. Die mir unbekannt gebliebene panope Ev. scheint in diese Gattung zu gehören und ist möglicherweise eine Form von vicrama Moore.

Gattung: Scolitantides Hbn. Hübner 1822, Verz. p. 68. Typus: orion Pall., fixiert durch Tutt 1906, Ent. Rec. 18 p. 131.

orion Pall.

Die Art orion Pall. zeigt im Habitus starke Anklänge an die Arten der Untergattung Shijimia Mats. Das 5 Genital, insonderheit der Bau der Valven zeigt aber doch noch so eigenen Charakter, daß ich eine Einreihung in die Gattung Glaucopsyche Scudd. nicht für gerechtfertigt halte. Scolitantides orion Pall. dürfte ebenfalls zu den alten, primitiven, isoliert stehenden Arten zu rechnen sein. Bezeichnenderweise fehlen dieser Art Androkonien, während die Arten der Gattungen Philotes Scudd. und Glaucopsyche Scudd. sämtliche solche besitzen.

Gattung: Glaucopsyche Scudd.

Scudder 1872, Syst. Rev. p. 33.

In der Gattung Glaucopsyche fasse ich eine Reihe von Untergattungen zusammen, welche im Großen und Ganzen im Bau des 5 Kopulationsapparates sehr einheitlich sind, im Habi- tus allerdings gewisse Unterschiede aufweisen.

Untergattung: Shijimia Mats. Matsumura 1919, Thous. Ins. Addit. III. pp. (30), 654. Typus: moorei Leech.

106 4

moorei Leech, /anty Obth., divina Fixs.

Hemming (21) stellt /anty Obth. und divina Fixs. in die Gattung Scolitantides Hbn. Aus dem Bau des 5 Kopulations- apparates ist jedoch ersichtlich, daß beide Arten moorei Leech, der Type der Untergattung Shijimia Mats. wesentlich näher stehen wie orion Pall.e Die bisher immer als gute Art aufge- führte barine Leech ist lediglich die japanische Form der divina Fixs, (Hemming |. c.)

Untergattung: Glaucopsyche s. str.

Typus: /iygdamus Doubl.

melanops Bsdw., paphos Chapm., charybdis Stgr., astraea Frr., alexis Poda (= cyllarus Rott.), lycormas Bilr.

Hemming (22) stellt eine Gattung Apelles mit dem Typus melanops Bsdw. auf, zu welcher er auch astraea Frr. stellt. Wie aber Lorkovic (24) schon bemerkte und wie auch meine Untersuchungen ergaben, liegt kein zwingender Grund vor, melanops Bsdw. generisch von alexis Poda zu trennen. Die kleinen Unterschiede im Genital zwischen alexis Poda und melanops Bsdw. reichen, zumai bei der bestehenden großen habituellen Aehnlichkeit, in keiner Weise hin, die Errichtung einer neuen Gattung oder auch nur Untergattung zu rechtterti- gen. Die Art argali Elw., welche mir unbekannt ist, dürfte auch in diese Untergattung zu stellen sein, laetifica Püng. ist meines Erachtens nur eine ausgeprägte Lokalform von alexis Poda. Ob melanops Bsdw., paphos Chapm. und charybdis Stgr. drei getrennte Arten sind, oder etwa, was mir fast wahr- scheinlicher scheint, drei getrennte geographische Rassen einer Art, deren Verbreitung zu vergleichen wäre etwa mit der von pylaon Fisch. W., dies festzustellen bleibt zukünftigen Forschungen vorbehalten. Die „Art” fascista Trti. ist wohl ebenfalls zu dieser Gruppe zu rechnen und nur eine Form der melanops Bsdw. Zu /ycormas Btlr. wird wohl happensis Mats. zu stellen sein.

Untergattung: Maculinea van Eecke.

van Eecke 1915, Zool. Med. 1. p. 28. Typus: alcon Schiff, fixiert durch Graves 1928, Ent. Rec. XL. p. 10.

arcas Rott., alcon Schiff., euphemus Hbn., arion L., arioni-

des Stgr.

107

Die „Art“ hozanensis Mats. ist allem Anschein nach eine euphemus-Hbn.-Form.

Untergattung: Phengaris Doh. Doherty 1891, Journ. Asiat. Soc. Bengal. 60 (2) p. 36. Typus: afroguttata Obth. atroguttata Obth.

Untergattung: Caerulea nov. subgen.

coelestis Alph. (= coeli Obth.), coeligena Obth.

Hemming (22) stellt beide Arten zu Maculinea van Eecke. Ich halte aber die Aufstellung einer neuen Untergattung Caeru- lea mit dem Typus coelestis Alph. für gerechtfertigt, da beide Arten ja schon im Habitus von Maculinea stark abweichen. Am J' Kopulationsapparat sind die Valven stark verkürzt, der Uncus niederer, die Uncushaken kürzer und stumpfer wie bei den

Arten der vorhergehenden Untergattung. (Siehe Taf. II. Abb. 10.)

Gattung: Jolana Beth.-Bak.

Bethune-Baker 1914, Ent. Rec. XXIV. p. 162.

Typus: iolas O.

gigantea Gr. Grsch., iolas O.

Abbildungen des 5 Kopulationsapparates der beiden Arten siehe bei Hemming (22).

5. Lycaenopsinae.

Die Gattung Lycaenopsis Feld. mit dem Typus haraldus F. ist nicht paläarktisch. Bezüglich Abbildungen des 5’ Kopulations- apparates der Lycaenopsinae verweise ich auf die Arbeit Chap- mans, Proc. Zool. Soc. Lond. 1909.

Gattung: Artopoätes Chapm.

Chapman 1909, Proc. Zool. Soc, Lond. p. 473.

Typus: pryeri Murr.

pryeri Murr.

Die Gattung Artopoöetes Chapm. mit der einzigen Art pryeri Murr. ist eigentlich in keine Gruppe recht einzuordnen. Ich stelle sie hier zu den Lycaenopsinae, da pryeri Murr. habituell noch am ehesten Anklänge an Lycaenopsis Feld. und Celastrina Tutt zeigt. Sowohl Genital- wie Schuppenstruktur zeigen aber -eine Reihe von Merkmalen, welche nur den Theclinen zukom-

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men, wie ja auch Toxopeus (29) bemerkt. Da ich bei meinen Untersuchungen seine Befunde nur völlig bestätigen konnte, führe ich seine Ausführungen hier im Wortlaut an: „Artopoetes pryeri gehört zu den sehr vereinzelt dastehenden Formen und ihre verwandtschaftlichen Beziehungen aufzufinden zu den schwierigsten Aufgaben der Systematik, denn man muß dafür die phyletische Entwicklung jedes Strukturunterteils nach- forschen. Die Art vereinigt eine ganze Menge primitiver Merk- male in sich und obwohl sie ein Lycaenen-Aeußeres besitzt, bietet die Struktur der Genitalien vieles, was nur den Theclinae (Strymoninae) eigentümlich ist. Die Furkastruktur, zwei behaarte emporstehende chitinöse Lappen, die an ihrer Basis nicht ver- wachsen sind, findet sich auch bei den Curefini, ebenso wie der mächtige Saccus, der jedoch bei allen Theclinae unverkümmert da ist. Die Deckschuppen der Artopoötes pryeri mit ihren weit auseinandergerückten Längsriegeln zwischen oberer und unterer Lamelle (wodurch sie an Riechschuppen gemahnen), sind durch- aus thecloid. Echte Androkonien scheinen nicht vorzukommen. Alles zusammengenommen. möchte ich sie neben Neolycaena zu den Theclinae setzen, aber mit größter Reserve.“ Ob die von Toxopeus vorgeschlagene Stellung bei Neolycaena zu vertreten ist, wage ich nicht zu entscheiden, da ich die Theclinae noch nicht genügend untersucht habe. Jedenfalls stellt Artopoetes pryeri Murr. von sänıtlichen mir bekannten Lycaenenarten viel- leicht die altertümlichste und primitivste dar.

Gattung: Moorea Tox.

Toxopeus 1927, Tijdschr. b. Entom10%.p2.253. Typus: vardhana Moore.

vardhana Moore.

Gattung: Celasirina Tutt. Tutt 1906, Ent. Rec. XVII. p. 131. Typus:. argiolus L. morsheadi Ev., oreas Leech, dilecta Moore, hersilia Leech, argiolus L., sugitanii Mats.

6. Everinae.

Merkwürdigerweise wurden die Arten dieser Gruppe von den meisten Autoren nicht richtig erkannt und. auf die ver- schiedensten Gattungen verteilt. Sie bilden indeß eine relativ

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sehr einheitliche Gruppe, welche nicht nur durch den eigen- tümlichen, meines Wissens nur hier vorkommenden Bau des oJ Kopulationsapparates (siehe Abb. 4 Taf. V. Jahrgang 26, 1936, dieser Mitteilungen), sondern auch durch das Vfl.-Geäder gut charakterisiert ist. Bei sämtlichen Arten dieser Gruppe ist die Subceostalis des Vfl. mit der ersten Radialis auf eine kurze Strecke verbunden. Courvoisier (9) weist darauf hin, daß sebrus Bsdw., minimus Fueßl., prosecusa Ersch. und lorguinii H.-Sch. infolge ähnlichen Baues der Androkonien zu einer Gruppe zu vereinigen sind. Nicht zu vertreten ist aber die von Cour- voisier |. c. ausgesprochene Ansicht, minimus Fueßl. und lor- quiniü H.-Sch. seien wegen völliger Uebereinstimmung der Andro- konien artgleich. Gattung: Cupido Schrank. Schrank 1801, Fauna boica Il (1) pp. 153, 206.

Untergattung: Bothrinia Chapm.

Chapman 1909, Proc. Zool. Soc. Lond. p. 473.

Typus: chenelli Nic.

nebulosa Leech.

Die einzige paläarktische Art, nebulosa Leech, wurde bis- her meist wegen ihres Habitus zu den Lycaenopsinae gestellt. Aber schon Chapman (5) macht darauf aufmerksam, daß Flügel- geäder und 5 Genitalapparat dieser Art Everes-Typus auf- weisen. Toxopeus (29) geht sogar soweit, den Vorschlag zu machen, Bothrinia Chapm. gänzlich einzuziehen und die hieher gehörenden Arten zu Everes zu stellen. Ich halte es für das beste, Bothrinia Chapm. als Untergattung von Cupido Schrank aufzuführen.

Untergattung: Cupido s. str.

Typus: minimus Fueßl., fixiert durch Kirby 1870, Journ. Linn. Soc. Zool, X. p. 499,

staudingeri Christ., alaina Stgr., prosecusa Ersch.,' gisela Püng., minimus Fueßl., carswelli Stempffer, lorguini H.-Sch., buddhista Alph., sebrus Bsdw.

Zizera Moore (1881, Lep. Ceylon I. p. 78) mit dem Typus minimus Fueßl. ist Synonym zu Cupido Schrank. Die Auf- stellung einer Gattung Tiora Evans (1912, Journ. Bomb. Nat. ‚Hist. Soc. p. 984) mit dem Typus sebrus Bsdw. erscheint durch nichts gerechtfertigt. Die mir unbekannt gebliebenen Arten aricia Gr. Grsh. und draeseckei Schaw., deren Artberechtigung

110

zweifelhaft scheint, dürften beide zu Cupido Schrank zu stellen sein, duplex Alph. betrachte ich lediglich als Form von prose-

cusa Ersch. Untergattung: Tongeia Tutt.

Tutt 1908. Brit. Butterf!. III p. 41.

Typus: fischeri Ev.

fischeri Ev., pontanini Alph., filicaudis Pryer, ion Leech, zuthus Leech.

Die mir unbekannten Arten davidi Pouj. und arcana Leech gehören wohl auch zu Tongeia Tutt.

7. Polyommatinae.

Gattung: Chilades Moore. Moore 1881, Lep. Ceylon I. p. 76. Typus: laius Cr. laius Cr., galba Led., phiala Gr. Grsh., eleusis Dem. Siehe die Abbildungen des 5 Genitalapparates von phiala Gr. Grsh. und galba Led. in diesen Mitteilungen, Jahrg. 26, 1936, Taf. V. Abb. 5 und 6.

Gattung: Freyeria Courv. Lourvoisier 1920, Iris XXXIV. p. 234. Typus: trochylus Frr.

trochylus Frr.

Gattung: Po!yommatus Latr. Latreille 1804, Nouv. Dict. d’Hist. Nat. XXIV. p. 185, 200.

Untergattung: Lycaeides Hbn.

Hübner 1822, Verz. p. 69.

Typus: argyrognomon Biresstr.

argyrognomon Brgstr. (= ismenias Meign.), melissa Edw., chri- stophi Stgr., agnata Stgr., idas L.(=argyrognomon auct. nec.Brgstr.), tancrei Graes., cleobis Brem.

Scudder (1872, Syst. Rev. 33) fixierte diejenige Art als Typus, welche Hübner als arsus L. bezeichnete und in „Samml. europ. Schmetterl.“ Fig. 316—318 abbildete. Hübner faßte aber unter dem Namen argus L. die beiden, ja erst neuerdings als artverschieden erkannten Arten idas L. und argyrognomon Brgstr. zusammen, während er die echte argus L. als aegon bezeichnet. Da sich nun Hübner (l.c.p.50) ausdrücklich auf die erwähnten Abbildun- gen bezieht, diese aber die Art arsyrognomon Bresstr. darstellen, so

ala

hat letztere Art als Typus der Untergattung Lycaeides zu gelten. Rusticus Scudder (1875, Proc. Amer. Acad. Art. Sci. Boston (2) Il. p. 264) mit dem Typus argyrognomon Brgstr. ist Synonym zu Lycaeides Hbn.

Untergattung: Plebejus Kluk.

Kluk 1802. Zwierz. Hist. nat. pocz. gospod. 4. p. 89,

Typus: argus L., fixiert durch Hemming 1933, Ent. 66, p. 224.

argus L., eversmanni Stgr., lucifera Stgr., eurypilus Fır., pylaon Fisch. W., martini All., vogelii Obth., loewii Zell., fergana Stgr.

Untergattung: Vaceinia Tutt.

Tutt 1909, Ent. Rec. XXI. p. 108.

Typus: optilete Knoch,

sieversi Christ., haberhaueri Stgr., optilete Knoch., hyrcana Led., alcedo Christ., iris Stgr.

Ich halte rutilans Stgr. lediglich für eine Form der iris Stgr. (Siehe diese Mitteilungen, Jahrg. 27, 1937, p. 60). Die mir nicht bekannte bellona Gr. Grsh. ist vielleicht auch zu Vaccinia Tutt zu stellen.

Untergattung: Agriades Hbn.

Hübner 1882, Verz. p. 67-68.

Typus: glandon Prun. (= orbitulus Esp.), fixiert durch Scudder 1875, Proc. Amer. Acad. Art, Sci. Boston (2) Il, p. 105.

Slandon Prun. (= orbitulus Esp.), ialoka Moore, amphirroe Obth., pyrenaica Bsdw. (= dardanus Frr.), pheretiades Ev.

Latiorina Tutt (1909, Ent. Rec. XXI. p. 108) ist Synonym zu Agriades Hbn. Die Artberechtigung von aegagrus Christ. scheint mir zweifelhaft. Ich halte dieselbe für eine Form von pyrenaica Bsdw. Ebenso scheint mir züllichii Hemming (= nevadensis Züllich) keine gute Art zu sein, sondern wohl nur eine glandon- Form. Die mir unbekannte dis Gr. Grsh. gehört möglicherweise auch zu Agriades Hbn. in die Nähe von amphirroe Obth.

Untergattung: Albulina Tutt.

Tutt 1909, Ent. Rec. XXI. p. 108.

Typus: orbitulus Prun. (= phereies Hbn.).

orbitulus Prun. (— pheretes Hbn.), asiatica Elw., lamasem Obth., omphisa Moore, galathea Blanch., felicis Obth.

Die Untergattung Albulina Tutt steht Agriades Hbn. so nahe, daß ihre Berechtigung zweifelhaft erscheint. Zwischen orbitulus Prun. und /amasem Obth. sind wohl noch janigena Riley und morsheadi Evans zu stellen. Da ich diese aber nicht kenne,

112

lasse ich die Frage offen, ob es sich um gute Arten oder viel- leicht doch nur um orbitulus- bezw. asiatica-Formen handelt. Die orbitulus-asiatica Gruppe birgt noch manche Rätsel, welche aber erst bei Vorliegen reichlicheren Materiales geklärt werden können. Zu omphisa Moore ist chrysopis Gr. Grsh. als Lokal- form zu stellen, zu felicis Obth. younghusbandi Elw.

Untergattung: Eumedonia nov. subgen.

eumedon Esp.

Die Art eumedon Esp. wurde von den meisten Autoren zu Aricia R. L. gerechnet. Zweifellos hat eumedon zu den Arten der Untergattung Aricia nähere Beziehungen wie zu irgend einer der anderen Polyommatus-Untergattungen. Die Arten der Unter- gattung Aricia!) und eumedon Esp. sind meines Wissens die einzigen Polyommatus-Arten, bei welchen die Raupe an Gera- nıum-Arten lebt. Trotz dieser Uebereinstimmung in der Bio- logie kann aber eumedon Esp. nicht zu Aricia gerechnet wer- den, da anatomisch doch beträchtliche Unterschiede bestehen. Wie Abb. 11 Taf. II. zeigt, weist der 5 Kopulationsapparat Beziehungen zu den verschiedensten Untergattungen auf. Die Gestalt der Valven erinnert an Aricia R. L., der Aedoeagus dagegen läuft nicht, wie für Aricia charakteristisch, spitz zu. Uncus und Subunci weisen eher Beziehungen zu Cyaniris Dalm., aber auch zu Albulina Tutt auf. Ich halte eumedon Esp. für eine völlig isoliert stehende Art und schlage für sie die Schaf- fung einer eigenen Untergattung Eumedonia vor, mit Typus und einzigen Art eumedon Esp. Die in beiden Geschlechtern braune Färbung und das völlige Fehlen von Androkonien lassen eume- don Esp. als recht altertümliche Art erscheinen. Im Gegensatz hiezu steht allerdings die überraschend große Neigung dieser Art, ausgeprägte geographische Rassen und ökologische Formen (z. B. Höhenformen) zu bilden. Die als gute Art beschriebene osiris O.B. H.,, von welcher mir die Originalstücke vorlagen, halte ich für eine Subspecies von eumedon Esp.

| Untergattung: Aricia R. L. R. L. 1817, Jena Allg. Litt. Zeit. I. Nr. 35, p. 280. Typus: medon Hfn., fixiert durch Tutt 1906, Ent. Rec. XVIII, p. 131. I) Pfeiffer beobachtete im Tacht i Suleiman-Gebiet, Nord-Iran, ein © von hyacinthus vandarbani Pfeiffer bei der Eiablage an einer Geranium-Art.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1938) H. 2 3 113

psylorita Frr, medon Hin. (= agestis Schiff. —= astrarche Brsstr.), inhonora Jach., canariensis Blanch. (= cramera \Vrty. nec. Eschsch.), chinensis Murr., teberdina Shelj., ramburi Vrty. (= idas Rmbr.), donzelii Bsdw., hyacinthus H.-Sch., isaurica Stgr., anteros Frr. Die Untergattung Aricia R.L. wird von den englischen Autoren in die Nähe von Plebejus Kluk. und Lycaeides Hbn. gestellt. Gemeinsam ist allen drei Uhnter- gattungen der spitze, langgestreckte Aedoeagus. Der Uncus hingegen unterscheidet sich stark von dem der beiden genann- ten Untergattungen. Ich kann keinen Grund finden, weshalb die Untergattung Aricia R.L. zu den beiden erwähnten Unter- gattungen nähere Beziehungen haben soll und halte die Stellung zwischen Eumedonia und Cyaniris für richtiger. Die beiden Arten psylorita Frr. und anteros Frr. differieren im 5 Kopu- lationsapparat, insbesondere in der Gestalt des Uncus erheb- lich von den anderen Arten dieser Untergattung, anteros Frr. zeigt auch Besonderheiten bezüglich der Androkonien, trotzdem sehe ich keine bessere Möglichkeit, als sie zur Untergattung Aricia R. L. zu stellen, zu der sie beide eben doch die näch- sten Beziehungen aufweisen. Ueber die Artberechtigung von montensis Vrty. bin ich mir noch nicht ganz im Klaren. Sämt- liche Tiere, welche ich bis jetzt als zu dieser Art gehörend bekommen habe, waren entweder medon Hfn. oder canariensis Blanch. Die Zeichnungen der Subunci von montensis Vrty., welche Bayard (1) bringt, lassen keinen Unterschied gegenüber denen von medon Hin. erkennen. Ich vermute, daß montensis Vrty. lediglich eine medon-Form der Pyrenäenhalbinsel und Nordafrikas darstellt. Die aus Chitral beschriebene florenciae Tytler soll der isaurica Stgr. nahestehen. Ich rechne deshalb diese mir nicht bekannte Art ebenfalls zu Aricia R.L. Die beiden Arten hyacinthus H.-Sch. und isaurica Stgr. dürften sich bei Vor- liegen größeren Materials als Formen einer Art erweisen. 3’ Ge- nital u. Androkonien sind absolut identisch.

Untergattung: Cyaniris Dalm.

Dalman 1816. Vetensk. Akad, Handl. XXXVI. p. 63. Typus: semiargus Rott.

semiargus Rott., persephatta Alph. Cyaniris Dalman läßt sich ebenfalls schwer einordnen, zeigt aber noch am ehesten Beziehungen zu Eumedonia Forst. Die

114

von Grum Grshimailo aus dem Alai beschriebene afra!) dürfte nichts anderes sein wie persephatta Alph., die rätselhafte pontica Courv. eine aberrative semiargus Rott. Nomiades Hbn. (1822, Verz. p. 67. Typus: semiargus Rott., fixiert durch Scudder 1875, Proc. Amer. Acad. Art. Sci. Boston (2) Il. p. 228) ist synonym zu Cyaniris Dalm.

Untergattung: Polyommatus s. str.

Typus: iearus Rott.

devanica Moore, sarta Alph., hunza Gr. Grsh., stoliczkana Feld., venus Stgr., eroides Friv., eros O., aedon Christ., stempfferi W, Brandt (ined.), candalus H.-Sch., icarus Rott.

Die Systematik dieser Untergattung scheint noch reichlich unklar. Eine sichere Abgrenzung der einzelnen Arten ist sowohl infolge der überaus großen Variationsbreiten, als auch beson- ders infolge der Lückenhaftigkeit unserer Kenntnisse bis jetzt noch nicht immer möglich. Betreff Artberechtigung von hunza Gr. Grsh. siehe diese Mitteilungen, Jahrg. 27. 1937. p. 62, everesti Riley ist Rasse von stoliczkana Feld. Für icarus Rott., als Gattungstypus und stoliczkana Feld. errichtete Evans die Gat- tung Bryna (1912, Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. XXI. p. 984), welche als Synonym zu Polyommatus Latr. zu treten hat.

Untergattung: Lysandra Hemm.

Hemming 1933, Entom. 66. p. 277.

Typus: eoridon Poda.

inersites Cant., amandus Schn., ellisoni Pfeiffer, corona Vrty., diana Miller, coelestina Ev., hylas Esp., nivescens Kef., dagmara Gr. Grsh., superba Stgr., pulchra Shelj., escheri Hbn., coridon Poda, albicans H.-Sch., corydonius H.-Sch., bellargus Rott., cyane Ev., elvira Ev., miris Stgr.

Für diese Untergattung schlug Hemming (1929, Ann. Mag. Nat. Hist. (10) 3, p. 243) den Namen Uranops vor, welcher aber wegen Homonymie fallen mußte. Die von manchen Autoren als gute Art betrachtete atlantica Elw. ist lediglich eine Form von nivescens Kef.

!) Die kurzen Angaben Bollows in „Seitz“, Suppl. I. p. 290 stimmen in keiner Weise mit der Urbeschreibung überein. Von einem „leicht bläulichen Anflug“ auf der Oberseite ist dort z. B. nichts erwähnt.

= 115

Untergattung: Agrodiaetus Scudd.

Scudder 1375, Proc. Amer. Acad. Art. Sci. Boston. (2) II. p. 106,

Typus: damon Schiff.

damon Schiff.. iphidamon Stgr., iphigenia H.-Sch,, carmon H.-Sch., damone Ev., cyanea Stgr., actis H.-Sch., iphigenides Stgr., actinides Stgr., phyllides Stgr., phyllis Christ., posthumus Christ., pfeifferi W. Brandt (ined)., hopfferi H.-Sch., poseidon Led., dama Stgr., erschoffi Led., glaucias Led., myrrha H.-Sch., dolus Hbn., antidolus Rbl., admetus Esp., ardschira W. Brandt (ined.), ripertii Frr., mithridates Stgr.

Die Untergattung Agrodiaetus Scudder weist gegenüber Lysandra Hemm. nur unbedeutende Unterschiede im 5 Kopu- lationsapparat auf, sodaß ihre Berechtigung fraglich erscheint. Habituelle Verschiedenheiten gegenüber Lysandra Hemm. lassen aber eine engere Zusammenfassung dieser recht einheitlichen - Gruppe doch geboten erscheinen. Ueber die Abgrenzung der einzelnen Arten herrscht bisher noch große Unklarheit. Mangels genügenden Materials ist vorläufig eine Klärung auch noch nicht so rasch zu erwarten, insbesondere in der damone-Gruppe. Die als gute Art beschriebene morgani Le Cert ist die iranische Form von antidolus Rbl., menalcas Frr. ist als Form zu dolus Hbn. zu stellen. Die mir unbekannte Art peilei Beth.-Bak. stelle ich nach der Beschreibung ebenfalls in diese Untergattung. Die von Tutt (1909, Ent. Rec. XXI. p. 108) aufgestellte Gattung Hirsutina deckt sich mit der Gattung Agrodiaetus Hbn., ist also synonym.

Untersattung: Meleageria Sag.

Sagarra 1925, Bullt. Inst. Cat. Hist. Nat. (2) v. (9) p. 271.

Typus: meleager Esp.

meleager Esp.

Die marcida Led. mit der Form parameleager Vrty. ist wohl lediglich eine Rasse von meleager Esp.

Die wenigen, meist fraglichen Arten, welche in dieser Arbeit nicht aufgeführt sind, sind mir nicht bekannt und ist auch aus der Literatur über ihre Stellung im System nichts zu ersehen.

116

1

2. Bethune-Baker G. T,

.„ Bayard A.

. Bollow Chr.

Chapman T. A.

Courvoisier L. G.

10.

11

12.

13

14,

15)

16.

. Van Eecke R.

Forster W,

Literatur.

Paris 1936. Livre jubilaire de M. E. L. Bouvier „Caracteres specifiques de l’armure genitale des Ari- cia du groupe medon."

London 1914. Ent. Rec. XXVI.

„Synonymic Notes on the Ruralidae.”

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Stuttgart 1930, Bearbeitung der Lycaenini in „Seitz“ Suppl. 1,

London 1909. Proc. Zool. Soc. Lond. „A review of the Lepidopterous Genus Lycaenopsis Feld. (Cyaniris auct. nec Dalm.)*

London 1910. Ent. Rec. XXI. „On the generic characters of the ancillary appen- dages of the Lycaenids." ,

London 1910. Trans. Ent. Soc. Lond. „On Zizeeria (Chapman) Zizera (Moore) group of the Lycaenid butterflies.“

Dresden 1914. Iris 28. „Zur Synonymie der Gattung Lycaena.“

Basel 1916. Verh, naturf. Gesellschaft. 27. „Ueber Männchenschuppen bei Lycaeniden."

Dresden 1920, Iris 34. „Zur Synonymie der Lycaeniden.“

Leiden 1915. Zool. Medeled. 1. „Bijdrage tot de kennis der Nederlandsche Lycaena- Soorten.”

Haag 1918, Tijdschr. f. Entom. 61. „Geschichtlich-anatomische Untersuchung von den Genitalorganen der Lepidopteren.”

München 1936. Mitt. Münchn. Ent, Ges, 26. „Beitrag zur Systematik des Tribus Lycaenini.”

München 1937, Mitt. Münchn. Ent. Ges, 27. „Liste der von H. u. E, Kotzsch im Hindukusch erbeuteten Lycaeniden.”

München 1937. Mitt. Münchn. Ent. Ges. 27, „Lycaena (Aricia) canariensis Blach.”

Stuttgart 1938. Entom. Rundschau 55. „Die Lycaena pylaon-Gruppe."

119

af; Fruhstorfer H.

18, Heikertinger F.

19. Hemming F.

20.

Zule

22,

23:

24, Lorkovic Z,

25, Pfeiffer E.

26, Seitz A.

27. Staudinger O. u. Rebel H,

28. Stempffer H.

29. Toxopeus L. 1,

30.

118

Berlin 1916. Arch. f. Naturgesch. 82, „Revision der Lycaenidengattung Lycaenopsis auf Grund morphologischer Vergleiche der Klammer- organe.“

Stuttgart 1935. Entom, Rundschau 52.

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„Revision of the baton-group of the genus Turanana Beth,-Bak., with an account of an unrecognized species, Turanana vicrama Moore *

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Die südlichen Bestandteile der Schmetterlingsiauna des Tiroler Inntals Von Ludwig Osthelder, München-Pasing.

Die Schmetterlingsfauna des Tiroler Inntals wie Tirols über- haupt hat schon eine Reihe ausgezeichneter Bearbeiter gefunden. Die vorliegende Arbeit kann dem an bemerkenswerten Arten nicht viel neues hinzufügen. Ihr Zweck soll vielmehr der sein, die Lokalfauna des Tiroler Inntals, das nach der Wiederverei- nigung Oesterreichs mit dem deutschen Mutterlande zweifellos zu den zoogeographisch interessantesten Gebieten des Reiches gehört, in ihren südlichen Bestandteilen zu betrachten. Gleich- zeitig möge damit den im nachstehenden Schriftenverzeichnis aufgeführten Tiroler Lokalfaunisten ein Denkmal gesetzt sein.

Dem aufmerksamen Beobachter, der sich etwa von Mün- chen kommend Innsbruck nähert, können die auffallenden Ver- änderungen im Florenbilde nicht entgehen, die ihm ziemlich un- vermittelt entgegentreten. Während das ganze Unterinntal auf- wärts bis gegen Innsbruck hin als Waldbaum die das Wald- bild in Südbayern bestimmende Fichte herrscht, öffnet sich vor Innsbruck mit einem Schlag der Blick auf weite Föhrenwälder, die bis über Landeck hinaus und auch teilweise in den un- teren Teilen der Seitentäler, die Talflanken bedecken. Es ist das gleiche Waldbild, wie wir es aus‘ den warmen Lagen unseres Rhein- und Donautales oder vom Nürnberger und märkischen Sand, aber auch aus vielen der großen südlichen Alpentäler kennen. Betritt der Reisende, der von München über Kufstein herkommt, dieses Gebiet erst unmittel- bar bei Innsbruck, so bietet die von München über Mittenwald dahinführende Bahn schon vorher Gelegenheit solche Föhren- gebiete zu beobachten. Sie bedecken schon das Loisachtal unterhalb Garmisch-Partenkirchen und das Isartal von der Pupp- Iınser Au bei Wolfratshausen an aufwärts bis über Mittenwald

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und Scharnitz hinauf, wohin diese Florenelemente vom Inntal her über den Achensee udd Seefeld-Scharnitz ins Isargebiet sowie über den Fernpaß zur Loisach (und auch zum Lech) vorgedrungen sind.

Es ist dies das Gebiet der zentralalpinen Föhrenregion oder Erika-Föhrenheide so genannt wegen der sie ständig beglei- tenden Erica carnea —, von der nachgewiesen ist, daß sie in der spätglazialen Wärmezeit, die bis etwa 8000 v. Ch. dauerte, und der sich anschließenden etwa zwei Jahrtausende umfassenden ansteigenden Wärmezeit aus den Südalpen teils über den Bren- ner, teils über den Reschenpaß hierher einwanderte. Als cha- rakteristische Begleitpflanzen dieser Florenregion gelten auch u. a. der Sanddorn (Hippopha@ rhamnoides), der weite Flächen des Inntals bedeckt, und mehr in höheren Lagen der Säbenstrauch (Juniperus sabina). Als Relikte der gleichen Wärme- zeit finden sich im sogenannten Innsbrucker Föhndelta die Hopfenbuche und die Mannaesche. Ein anderer Zweig dieser Föhrenregion wanderte das Donautal aufwärts über den Unter- lauf ihrer südlichen Seitenflüsse in Südbayern ein und reicht in der Gegend von München südwärts bis ins Gebiet der Gar- chinger Heide, das von dem nördlichsten Ausläufer jenes von Süden kommenden Zweiges in der Pupplinger Au nur durch einen schmalen Gürtel getrennt ist.

Diese floristischen und wie später zu betrachten faunisti- schen Besonderheiten des Tiroler oberen und mittleren Inntals konnten sich nur auf einer klimatisch günstigen Grundlage aus- bilden. Durch eine Betrachtung wird dies ohne weiteres klar.

Als ein großes, von Westen nach Osten streichendes Längs- tal zeigt das Tal ähnlich wie die übrigen Längstäler der Ost- alpen kontinentalere Verhältnisse als das nördliche Alpenvorland und die nach Westen offenen Täler der Nordalpen, sowohl was die Temperatur als die Niederschlagsverhältnisse anlangt. Der Unterschied zwischen Januar- und Julimittel (nachfolgend als „Spannung“ bezeichnet) beträgt beispielsweise in München- Bogenhausen 19,1°, in Innsbruck 20,4°, in dem in einem nach Westen offenen Tal gelegenen Bludenz 18,1; die entsprechenden jährlichen Niederschlagshöhen betragen 910, 853 und 1127 mm. Immerhin ist im Inntal der kontinentale Charakter der Tem- peratur noch weniger hervortretend als etwa im Saalachtal (Saalfelden 22,80 Spannung) oder gar im Drautal (Klagenfurt 24,20 Spannung). Im einzelnen gliedert sich das Tiroler Inntal klimatisch in 4 Abschnitte:

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1. Das kurze Quertal beim Austritt des Inns aus den Alpen.

Kufstein zeigt noch ziemlich gleiche Verhältnisse wie das Alpenvorland: Jahresdurchschnitt 7,6%; Spannung 19,3; Nieder- schlagshöhe 1200 mm.

2. Die Strecke von der Talverengung unterhalb Wörgl bis etwa zur Mündung desZillertals. Hier staut sich die abfließende Kaltluft, dementsprechend finden sich hier im Inntal die tiefsten Tempera- turen, was auch phaenologisch besonders im Frühling hervortritt.

Kirchbichl (490 m): Jahresdurchschnitt 7,1%; Spannung 19,9°: Niederschlagshöhe 1052 mm.

3. Das „Föhndreieck“') mit dem Zentrum um Innsbruck.

Jahresdurchschn. Spannung Niederschlagshöhe

Rotholz (539 m): 7,43 19,99 1051 mm Hall (530 m): 7,8 20,5 800 mm Innsbruck (582 m): 8,3 20,4 853 mm Völs (585m, am Nordhang): 7,4° 19,2

Die klimatische Begünstigung der Strecke Hall-Innsbruck tritt phaenologisch im Frühjahr sehr deutlich in Erscheinung, der Maisbau ist hier allgemein.

4.Das Oberinntalbis an die Schweizer Grenze: Abgeschlossen- heit gegen Winde aus N und W infolge der sehr hoch und un- vermittelt ansteigenden Gebirgsstöcke, weniger der Föhn!) be- dingen hier ein für die Höhenlage (Landeck-Imst 800m) unge- wöhnlich mildes und trockenes Klima. Trockener oft sandiger Boden begünstigt das Mikroklima. Körnermaisbau bis 1050 m, Mais ist fast das einzige Getreide. Reicher Anbau von Edel- obst, vor kurzem auch noch von Wein (gegenüber Zams noch 1910).

Jahresdurchschn. Spannung Niederschlagshöhe

Zams(775m, Schattenseite) 7,4° 18,99 Landeck (813m): 19 19,5° 727 mm Ried (879 m): 7.0 18,5 590 mm

Das Oberinntal ähnelt in seinen klimatischen Verhältnissen dem südlich des Zentralkammes der Alpen etwa °ı, bis 1 Breiten- grad südlicher und noch eingeschlossener gelegenen Vintschgau.

Kertsch (793 m): Jahresdurchschnitt 9,0°; Spannung 19,6°; Niederschlagshöhe 543 mm.

!) Die Ansichten über die Ausdehnung dieses „Föhndreiecks” und den Einfluss des Föhns auf das Oberinntal gehen offenbar auseinander. Während vorstehende Ausführungen auf den Angaben Knörzers beruhen, nimmt Hell- weger „nach eigenen Beobachtungen“ die Grundlinie des von ihm so genannten „Sirocodeltas“ von Prutz bis Schwaz an und bemerkt, daß sie gewöhnlich durch Imst und Schwaz abgegrenzt werde (vgl. die unten erstangeführte Arbeit S. 12).

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Es ist begreiflich, daß diese klimatischen Verhältnisse, die auf das Florenbild so tiefgreifenden Einfluß haben, im Zusammenhang mit überaus günstigen, kurzen und niedrigen Verbindungsmöglichkeiten mit den Südalpen auch auf die Zusammensetzung der Schmetterlingsfauna tiefgreifend ein- wirkten. Das Tiroler Inntal bis etwa Innsbruck abwärts ein- schließlich einiger seiner südlichen Seitentäler, vor allem des Oetztals, enthält denn auch wärmeliebende und ausgesprochen südliche Arten und Formen in einem Umfang, wie sie wohl kein nördlich des Zentralkammes der Alpen gelegenes Tal, höch- stens vielleicht noch das Rheintal oberhalb des Bodensees auf- weisen kann. Diese Bestandteile der Fauna des Tales sind im wesentlichen bekannt, seit es ein modernes faunistisches Schrifttum gibt. Schon Hinterwaldner und vor allem Josef Weiler kannten die meisten dieser Arten und Michael Hellwe- ger hat ihre Kenntnis vervollständigt. Ueber die Seitentäler haben in neuerer Zeit Dr. Moritz Kitt für das Oetztal und Sieg- mund Hein für das Gebiet um Imst höchst wertvolle Beiträge geliefert. Diese Arbeiten ermöglichen es, daß wir uns ein ge- naues Bild der geographischen Verbreitung der einzelnen Arten innerhalb unseres Gebietes machen, die wieder Rückschlüsse auf ihre vermutliche Herkunft, auf den Weg gestatten, den diese Arten bei der Besiedelung ihrer jetzigen Wohnräume im Inntal eingeschlagen haben. Diese Besiedelung kann nur von Süden her erfolgt sein.

Zunächst möchte, ohne auf unbedingte Vollständigkeit An- spruch erheben zu können, eine allgemeine Uebersicht der hier in Betracht kommenden Arten und Formen gegeben werden.

Als südliche Arten und Formen, die unser Gebiet bewoh- nen, kommen in Betracht: Erebia ceto Hb., Chrysophanus gor- dius Sulz., Lycaena meleager ssp. alpiumclara Ver.'), Endrosa aurita Esp., Coscinia cribraria ssp. punctigera Frr. mit f. candida Cr., Rebelia nudella O., Zygaena ephialtes in den Formen aihaman- thae Esp. und medusa Pall.,’) Euxoa signifera F., Rhyacia mu- siva Hb. und multifida Led., Harmodia magnolii B. und tephro-

!) Um diese Form handelt es sich zweifellos, da Kitt ausdrücklich test- stellt, daß die 2 2 sämtlich der Form Stevenii Tr. angehören.

2) Auch die von Hellweger von Fließ erwähnte Z. meliloti ab, Stentzii Frr. dürfte wohl zu der in den südtiroler Alpentälern heimischen ssp. teriolensis Spr gehören.

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leuca B., Sideridis scirpi ssp. montium B., Sidemia Standfussi Wisk., Omia cymbalariae Hb., Zanclognatha tarsicristalis H. S., Acidalia decorata Schiff., Nothopteryx sabinata Hb., Horisme callisraphata H.S., Eupithoecia Schiefereri Boh., semigraphata B. und gemellata H. S., Tephronia sepiaria Huin., Gnophos variegata Dup., Phlyctaenodes virescalis Gn., Pyrausta manualis Hb.') Cnephasia derivana Lah.”), Procalantica eximiella Rbl.’) Auch der wiederholte Fund von Callimorpha dominula var. bithynica Stgr. durch Kitt und Schawerda bei Oetz dürfte hierher zu ziehen sein.

Sehr stattlich ist daneben die Reihe jener wärmeliebenden Arten vertreten, die zwar nicht als ausgesprochen südlich an- zusprechen sind, die aber, soweit sie sich überhaupt in den nordwärts angrenzenden Gebieten finden, erst im warmen baye- rischen Donautal und dem sie begleitenden Jurazug auftreten oder auch ganz ausnamsweise an klimatisch begünstigten Punkten Südbayerns gefunden wurden. Hierher gehören: Limenitis ca- milla Schiff., Melitaea didyma O. überwiegend in der Form alpina Stgr., Epinephele lycaon Rott., Lycaena damon f. ultrama- rina Schaw., Pelosia muscerda Hufn., Lithosia griseola Hb. und unita Hb., Aperona helix Sieb., Euxoa forcipula Schiff., Rhyacia vestigialis Rott. und multangula Hb., Polia aliena Hb., Epia irre- gularis Hufn., Orbona fragariae Esp., Crymodes platinea Tr. wnd /urva Hb., Oligia literosa Hw., Phytometra V-argenteum Esp. und deaurata Esp., Zanclognatha tarsiplumalis Hb., Thalera fimbrialis Sc., Acidalia umbelaria Hb. und marginepunctata Göze, Ptychopoda pallidata Schiff., contiguaria Hb , laevigata Sc., trige- minata Hw., rusticata Schiff., dilutaria Hb. und deversaria H.S., Cida- ria frustata Tr. und achromaria Lah., Horisme vitalbata Schift., Eupi- thoecia inturbata Hb. und insigniata Hb., Gnophos furvata F., Crambus luteellus Schiff. und mytilellus Hb., Nyctegretis achatı- nella Hb., Brephia compositella Tr., Cryptoblabes bistriga Hw., Pyrausta repandalis Schiff.

Besonders bemerkenswert und beachtlich für die Beant- wortung der Frage, auf welchem Wege diese Arten in unser

:) Von Dr. Eder in Anzahl im Kaisergebirge bei Kufstein gefunden, wo Vertreter der hier erwähnten südlichen und wärmeliebenden Arten sonst im

allgemeinen fehlen.

1 Vom Verfasser 1 frisches g’ 5. VIL. 1925 bei Landeck gefunden (Filipjev et.).

%; Von dieser in den Ostalpen bisher nur aus dem Ortlergebiet bekannten Art fand Huber-Sulzemoos 1 © am 5. VII. 1925 bei Hochgallmig über Landeck.

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Gebiet gekommen sind, ist aber ferner die Tatsache, daß eine $anze Anzahl derselben teils auf das Gebiet des oberen Inn- tals unter Ausschluß der Gegend um Innsbruck und weiter flußabwärts, teils auch auf einzelne der von Süden in den Inn mündenden Quertäler, vor allem auf das Oetztal, beschränkt sind.

Nur im oberen Inntal (z. T. auch im Oetztal) unter Aus- schluß der Gegend um Innsbruck kommen nach den bisherigen Feststellungen vor: Chrysophanus gordius, Lycaena meleager alpiumclara, Harmodia tephroleuca, Eupithoecia insigniata, Cnepha- sia derivana, Procalantica eximiella.')

Auf die von Süden in den Inn mündenden Quertäler, ins- besondere das Oetztal, sind beschränkt: Die erwähnten Formen von Zygaena ephialtes, Euxoa signifera, Olisia literosa, Phyto- metra V-argenteum, Zanclognatha tarsicristalis, Acidalia decorata, Ptychopoda contiguaria?), Nothopteryx sabinata, Horisme calligra- phata, Eupithoecia inturbata, Gnophos variegata.’)

Bei Beantwortung der Frage, auf welche Weise diese auf- fallend große Zahl südlicher und wärmeliebender Arten und Formen den Weg in unser Gebiet gefunden hat und hier dauernd heimisch geworden ist, möchte ich zunächst unbedingt die hin und wieder vertretene Auffassung ablehnen, die den starken, oft von Süden her wehenden Föhnwinden eine ausschlaggebende Bedeutung dafür beimessen will, nicht minder gar die Meinung, die eine Einschleppung durch menschliche Einwirkung (Eisenbahn- züge, Pflanzentransporte usw.) in weiterem Umfang annimmt. Solche Umstände mögen für gelegentliche Einzelfunde südlicher

!) Die von Hein in seiner angeführten Arbeit für Imst angegebene Amphipyra tetra F. lasse ich hier außer Betracht, da es sich nach freund- licher Mitteilung von Herrn Oberst Hein, dem ich auch die Einsicht in die ersterwähnte Arbeit Hellwegers verdanke, um ein einziges tot aufgefundenes defektes Stück handelte, das nicht mehr vorhanden ist. Sollte die Richtig- keit der Angabe noch bestätigt werden, so wäre es ein weiterer Beitrag für das Vorkommen südlicher Arten im oberen Inntal,

2) Vom Verfasser auch im Pitztal gefunden.

®) Die nördlich des Zentralkamms bisher ausschließlich im obersten Ötz- tal in der Form wockearia Stgr. gefundene alpine Art Dasydia tenebraria lasse ich hier außer Betracht, da sie nicht zu den südlichen Arten in dem hier angenommenen Sinne gehört. Das Vorkommen dieser sonst auf die Ortler- gruppe beschränkten Form im Ötztal bildet aber zweifellos einen weiteren interessanten Beitrag für seinen engen Zusammenhang mit den südlich davon liegenden Gebieten.

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Arten, die sicher nicht im Gebiet bodenständig sind und zum Teil als ausgesprochene Wandertiere bekannt sind, wie etwa von Argynnis pandora, Lampides telicanus, einzelner der großen südlichen und tropischen Sphingiden, Utetheisa pulchella und Phytometra ni eine Rolle spielen. Für die Ansiedelung der vorstehend aufgeführten Arten, deren Bodenständigkeit bei vielen derselben durch zahlreiche Funde an verschiedenen Orten, auch in den einzelnen Entwicklungsstadien, nachgewiesen ist, ebenso auch für die Ansiedelung von Arten, von denen bisher nur Einzelfunde vorliegen, die aber durch das gleichzeitige Vor- kommen ihrer spezifischen Futterpflanze als bodenständig er- wiesen sein dürften, wie Phytomeira V-argentum und Horisme callisraphata, müssen aber solche Einflüsse bestimmt ausschei- den. Dem günstigen Einfluß des Föhns auf das Klima kann höchstens eine Bedeutung dafür beigemessen werden, daß sich diese Arten bis heute h’er halten konnten. Zur Frage ihrer Ansiedelung im Gebiet selbst kann dagegen nur angenommen werden, daß sie eben in jener Zeitepoche in ganz langsamer Wanderung erfolste, zu der die Besiedelung unseres Gebietes mit der heute noch herrschenden zentralalpinen Föhrenflora stattfand, also vor schätzungsweise 8—10000 Jahren, und daß es ihnen dank der ihnen zusagenden klimatischen Bedingungen möglich war, sich hier bis heute zu erhalten.

Dabei möchte auch noch zu der Frage Stellung genommen werden, auf welchen Wegen jene Einwanderung erfolgt sein mag. Hellweger mißt in seiner erstangeführten Arbeit (S. 10-11) hier offenbar dem Brennerpaß eine überragende Bedeutung bei, wäh- rend er eine solche für den Reschenpaß anscheinend mehr ab- lehnt (S. 10). Meiner Ansicht nach kommen für diese Einwan- derung vor allem vier große Paßwege in Betracht, unter denen ich dem Brennerpaß faßt die geringste Bedeutung beimessen möchte. Als diese vier Wege betrachte ich den Reschenpaß (1510 m), die vom Passeier- und Schnalsertal über den Ötztaler Zentralkamm führenden Paßübergänge, nämlich das Apere Ver- walljoch (2953 m) und das Hochjoch (2885 m) und endlich den Brennerpaß (1370 m). Man wird einwenden, daß es unmöglich sei, daß auch über die beiden erwähnten hohen Pässe, deren einer heute vergletschert ist, eine solche Einwanderung möglich gewesen sei. Wir sind aber geneigt, bei der Betrachtung der heutigen Zusammensetzung der Flora und Fauna, wenn wir uns nach den möglichen Wegen der Einwanderung fragen, allzusehr

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von dem gegenwärtigen Zustand auszugehen, ohne zu beachten, daß die klimatischen Verhältnisse in jenen früheren Zeitepochen, in denen solche Einwanderungen stattgefunden haben müssen, ganz andere waren. Wir wissen heute durch die Forschungen, die im letzten Jahrzehnt besonders auch durch Münchener Samm- ler in den vorderasiatischen Hochgebirgen erfolgt sind, daß dort vom Tal bis zu Höhen über 3000 m die Zusammensetzung der Schmetterlingsfauna im wesentlichen die gleiche ist. Ähnliche klimatische Verhältnisse, wie wir sie heute dort finden, mögen aber in unseren Alpen zur spätglazialen und vor allem zur kul- minierenden Wärmezeit geherrscht haben. Bei einem solchen Klima konnten die beiden erwähnten, verhältnismäßig breiten Paßübergänge von rund 2900 m für das Vordringen südlicher Arten nach Norden wohl kein Hindernis bilden.

Im einzelnen möchte noch folgendes bemerkt werden:

Der Vintschgau bildet eine kürzere Zugangsstraße vom Süden zum Norden als der Brenner. Vom Reschenpaß, der unvermittelt über der Sohle des Inntals liegt, zieht ebenso unvermittelt ein breites, grünes Paßtal nach Süden, das sich verhältnismäßig rasch in tiefere Lagen senkt. Dazu kommt, daß der Vintschgau in weit höherem Maße als das Eisaktal ein alpines Binnenland mit trockenem Binnenklima ist, neben dem warmen Trocken- gebiet des Wallis zweifellos das größte und ausgesprochenste Trockengebiet im ganzen Zuge der Südalpen vom Genfer See bis Steiermark, und daß er auch aus diesem Grunde dem Vor- dringen südlicher Arten besonders günstig sein mußte. Die Schneegrenze liegt hier ungleich höher als am Nord- und Süd- rande der Alpen, an seiner Nordseite gibt es die höchsten unvergletscherten Alpengipfel und er beherbergt in dem kleinen Dörfchen Rojen (1968 m) auch die höchstgelegene geschlossene Dorfsiedelung der Ostalpen, die das in diesem Zusammenhang oft genannte Gurgl im obersten Ötztal noch um 40 m an Höhen- lage übertrifft. Als ein Beweis für die besondere Bedeutung, die dem Vintschgau bei der Einwanderung von Schmetterlings- arten nach dem oberen Inntal zukam, dürfte besonders auch -der Umstand zu betrachten sein, daß eine Anzahl derselben auch heute nur in jenem oberen Teile des Inntals siedelt, der den Reschenpaß zur Einfallspforte hat. Nicht minder ist in diesem Zusammenhang bedeutungsvoll, daß sich ein starker Einschlag dieser südlicher Arten auch im Inntal von der Einmündung des Reschenpasses aufwärts findet, wie die erhebliche Zahl solcher

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für das Gebiet von Tarasp im Unterengadin festgestellter Arten beweist, mögen diese nun über den Reschenpaß innaufwärts oder seitlich vom Vintschgau über den zweifellos gleichfalls eine günstige Einfallspforte bildenden breiten Ofenpaß einge- wandert sein. -Auf Einzelheiten kann hier nicht eingegangen werden, man vergleiche hierüber die Angaben bei Hellweger und in Vorbrodts Schweizer Schmetterlingsfauna.

Die schon erwähnte inselartige Beschränkung einiger süd- licher Arten und Formen auf das Ötztal und zwar nicht nur auf dessen untere Lagen so hat z. B. Chrysophanus gordius nach den Angaben Kitts seine stärkste Verbreitung dort zwischen 1100 und 1200 m dürfte nur durch unmittelbare Zuwanderung über die beiden das Ötztal südlich begrenzenden Pässe, nämlich über das Apere Verwalljoch und das Hochjoch, erklärbar sein, zumal es sich bei manchen dieser Arten, vor allem bei den Geometriden, um recht wenig flugkräftige Tiere handelt. Auch die faunistischeVerwandtschaft mit dem Schnalsertal— Phytometra V-argenteum spricht dafür.

Betrachten wir dem gegenüber den Einfluss des Brenner- passes auf diese Einwanderung aus dem Süden, so fällt auf, daß eine Reihe einschlägiger Arten, die im oberen Teile des Inntals und im Ötztal verbreitet sind, in der wohl am besten durch- forschten Umgebung Innsbrucks bisher nicht gefunden wurden. Dies ist erklärlich, wenn man bedenkt, daß die Brennerfurche von den vier angeführten Wegen in der Verbindung von Süden. nach Norden weitaus am längsten ist und auch durch ihre viel- fach engen, auf lange Strecken schluchtartigen Wege dem Vor- dringen südlicher Zuwanderer größere Hindernisse in den Weg legen mußte als jene drei anderen Verbindungen. Dabei dürfte auch in Betracht zu ziehen sein, daß man sich die Verbreitung dieser Arten nach Norden, besonders der hier auch in Betracht kommenden Arctiiden und Geometriden mit ihrem geringen Flugvermögen, nicht als eine rasche und sprunghafte, sondern als ein ganz langsames, etappenweises Vordringen vorstellen muß, das sich naturgemäß auf dem kürzesten, die geringsten topographischen Hindernisse bietenden Wege am leichtesten vollziehen konnte.

Zusammenfassend möchte festgestellt werden, daß die Ein- wanderung südlicher Arten nur Formen in das Gebiet des oberen und mittleren Tiroler Inntals in stärkerem Maße über den

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Reschenpaß, in geringerem über den Brenner, in das Gebiet des Ötztals aber über das Apere Verwalljoch und das Hochjoch erfolgte.

Quellenverzeichnis.

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1908: Hellweger Michael: Über die Zusammensetzung und den vermutlichen Ursprung der tirolischen Schmetterlingsfauna. 33. Jsb. d. fürst- bischöfl, Privat-Gymnasiums am Seminarium Vincentinum in Brixen a.E. S. 1-52.

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1912, 1932: Kitt Moritz: Über die Lepidopterenfauna des Ötztales. Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien, 1912 S. 330—416, 1932 S. 82,

1914: Hellweger Michael: Die Großschmetterlinge Nordtirols. Brixen a.E.

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Klebelsberg R. von: Südtiroler Landschaften. Vintschgau. AaO0.S. 197. Die meteorologischen Angaben verdanke ich im ‚wesentlichen unserem Mitsliede Studienprofessor Albert Knörzer,

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Beitrag

zur Kenntnis der Gattung Bledius (Col. Staph.). Von C, Koch, München. (Schluß)

Im Folgenden gebe ich eine genaue Beschreibung des bava- ricus, den ich bis auf weiteres als Rasse des rastellus auffasse:

Kopf, Halsschild, Abdomen, letzteres bis auf das bräun- liche Analsegment und den schmalen aufgehellten Hinterrand des 6. und 7. Segmentes schwarz, Flügeldecken pechfarben, gegen die Seiten und den Hinterrand zu sich allmählich auf- hellend, der umgeschlagene Teil der Flügeldecken hell rotbraun, die echten Epipleuren wieder dunkel. Selten sind die ganzen Flügeldecken hell rötlichbraun. Beine, Basis der Fühler und teilweise auch die Mundwerkzeuge bräunlich gelb, der übrige Teil der Fühler zur Spitze stark verdunkelt, seltener nur wenig dunkler als die Basis.

Kopf stark quer, kräftig chagriniert, daher nur wenig glän- zend, fein seidig schimmernd, zwischen der Mikroskulptur nur an den Seiten dichter, ziemlich fein punktiert. Am Scheitel be- findet sich eine unregelmäßige feine Querfurche, die fast nur angedeutet ist und in der Mitte ein seichtes Scheitelgrübchen trägt. Der Clypeus ist sehr dicht chagriniert, von der Stirne durch eine feine, glatte Linie geschieden, vorne gewölbt, die Vorderecken selbst tragen ein feines körnchenartiges, beim Männchen zähnchenartig abstehendes Tuberkelchen. Augen sehr groß, stark gewölbt, aus groben Korneal-Facetten zusammen- gesetzt. Die Fühlerhöcker nach hinten länglich ausgezogen.

Halsschild ziemlich stark quer, fast um ein Drittel breiter als lang, vorne kaum, in der Mitte etwas breiter als der Kopf, viel schmäler als die Flügeldecken, mit kaum vorgezogenen Vorderecken, auf der vorderen Hälfte fast parallelen, nach hin- ten schwach erweiterten Seiten, dadurch etwas hinter der Mitte am breitesten erscheinend. Auf der hinteren Hälfte des Hals-

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVLI. (1938) H. 2 4 129

schildes sind die Seiten meist stark herzförmig zur Basis ein- gezogen, auf diese Weise kräftig ausgedrückte, rechtwinkelige, scharfe Hinterecken bildend.. Doch kommen Fälle vor, in wel- chen die rechtwinkeligen Hinterecken des Halsschildes sehr kurz sind, so daß der Halsschild rückwärts weniger herzförmig erscheint. Endlich gibt es auch Individuen, bei denen die recht- winkeligen Hinterecken vollständig geschwunden sind, die Seiten auf der hinteren Hälfte zur Basis bloß abgeschrägt erscheinen und mit letzterer einen einfachen stumpfen Winkel bilden, ohne Andeutung von kurz halsartig abgesetzten Hinterecken (var. ob- tusicollis). Der Halsschild ist sehr tief und dicht mikrochagriniert, daher nur wenig, fein seidig glänzend, dazwischen flach aber ziemlich grob zerstreut punktiert, in der Mitte mit tief einge- grabener, von der Basis ausgehender, vor dem Vorderrand aber erloschener Mittelfurche. Auf der Oberseite ist der Hals- schild spärlich aber ziemlich lang, gelb, quergelagert behaart.

Flügeldecken sehr groß, fast um ein Drittel breiter und nicht ganz um die Hälfte länger als der Halsschild, etwas we- niger grob aber beträchtlich tiefer als dieser, äußerst dicht punk- tiert, die Zwischenräume deutlich kleiner als die Punktdurch- messer. Die Schultern sind kräftig entwickelt, die Seiten nahezu parallel, der Hinterrand jeder Flügeldecke leicht abgerundet. Die Flügeldecken sind auf ihrer Oberseite ziemlich dicht, kurz, gelb behaart, die Härchen von der Seite gesehen, geneigt abstehend.

Abdomen glänzend, an den Seiten wenig dicht aber rauh punktiert, das 6. Segment nur mit einigen fein eingestochenen Punkten, an seinem Hinterrand mit weißem Hautsaum.

Fühler gestreckt, zur Spitze kräftig verdickt, zur Basis stark verengt, mit kurzem, schwach keulig verdicktem 2. Glied, das 3. und 4. Glied sehr klein, schmäler als das 2. oder das 5. Glied, das 5. Glied quadratisch, das 6. Glied quer, sehr klein, kürzer als das 5., vom 7. Glied an sind die Fühler stark quer, eine Keule bildend. Länge: 3—3,75 mm.

Bledius (Bledioides) terebrans Schiödte Horion, Nachtrag Fauna germanica, 1935. 160.

Bisher nur aus dem nordwestlichen Teil Europas bekannt, kenne ich auch Stücke aus Jaroslau (Polen, leg. Jakovlev) und.

aus Schweden (Vitaby, leg. Sjöberg).

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Bledius (Bledioides?) jadarensis Hell.

Helliesen, Stavanger Museum Aarshefte, XXIII. 1912. n. 3. pag. 4 Helliesen, Stavanger Museum Aarshefte, XXV. 1914. 80.

Im Coleopt. Catalogus Junk, Vol. VI. 1933/34 wird auf Seite 1117 ein Bl. jadarensis Hell. angeführt, der meines Wis- sens nie beschrieben wurde. Der Autor gibt nur an, daß es sich um eine Art handle, die er früher für pallipes Gr. gehalten habe, welche von diesem aber spezifisch verschieden sei. Es handelt sich um eine „in litteris" Bezeichnung und hat die- ser Name aus den Katalogen gestrichen zu werden. Im Fol- genden gebe ich zur Orientierung in freier Uebersetzung (die Originale sind in norwegischer Sprache abgefaßt) die oben zitierten Stellen wieder:

„Auf den Sandfeldern von Jaeder lebt in der Nähe des Meeres ein Bledius, der dort sehr zahlreich vorkommt. Früher wurde er mit Pallipes in Zusammenhang gebracht; da er jedoch in verschiedenen Teilen davon abweicht, jedenfalls gegenüber den von mir im Orient und sonstigem Auslande vorgefundenen Pallipes-Exemplaren sich deutlich unterscheidet, so habe ich dieses Tier von der Wasser- kante als eigene Art ausgesondert, die allerdings Pallipes sehr nahe steht. Eine Art-Beschreibung folgt später nach.“

„Kommt in großen Mengen vor auf den Sandfeldern von Jaeder in der Nähe der Meeres-Küste. Früher habe ich dieses Tier in den Jahresheften von 1891 des Museums von Stavanger als Pallipes Grav. angeführt; aber spätere Untersuchungen erwiesen diesen Küstenbewohner als be- sondere Art."

Bledius (Bledioides) longulus Er.

Benick, Entomol. Blätt. XXIIL 1937. 74.

Als südlichstes Verbreitungsgebiet des longulus wurde bis- her Dalmatien aufgefaßt. Mir liegt ein Exemplar dieser Art auch aus Bosnien (Sarajevo, leg. Apfelbeck) vor.

Bledius (Bledioides) strictus Fauv.

Fauvel, Faune g.-rh. III. 1872. 211 nota; Bernhauer, Pubbl. Museo Pietro Rossi I. 1936. 238.

Bisher nur aus der Schweiz (loc. cl.), Piemont und Tirol gemeldet, wurde diese für Deutschland neue Art von Herrn

En 131

F. Stöcklein an mehreren Stellen Bayerns (Salzachauen bei Haiming, Innauen bei Hartkirchen) zahlreich aufgefunden. Die Art ist sehr leicht kenntlich an der dichten Püunktierung des Halsschildes, den kurzen, grob und sehr dicht punktierten Flügel- decken und besondes eigenartig durch die dunkel- bis rotbraunen Extremitäten.

Mehrere Exemplare aus Haiming besitzen rot- bis hell- braune Flügeldecken in Verbindung mit hellen rotselben Beinen und Fühlern, eine Aberration, die bereits Fauvel (loc. cit.) kannte und mit Recht auf unreife Exemplare bezog.

Bledius (Bledioides) opacus var. subsinuatus Muls. Rey.

Mulsant et Rey, Hist. Nat. Col&opt. France, Brevipennes, Oxyporiens, Oxyteliens, 1879, 160. a

„Quelques exemplaires, ä taille un peu plus forte pr&esentent les cot&s du prothorax faiblement subsinugs en arriere avec les angles posterieürs formant une dent tres obtuse .. .“

Diese Variation des opacus, die überall, aber selten, ver- mischt mit der Stammform lebt, wurde nochmals von J. Ger- hardt in der Deutsch. Ent. Zeit. 1899. 218 als v. sinuaticollis beschrieben. Die Bezeichnung subsinuatus Muls. Rey hat daher für diese, dem denticollis ähnliche Variation die Priorität.

Bledius (Bledioides) Apfelbecki spec. nov. Krapina, Kroatien, leg. Dr. Hensch (coll. Apfelbeck),

Die neue Art, von der mir 8 übereinstimmende Exemplare vorliegen, gehört in die weitere Verwandtschaft des Bl. fracti- cornis Payk., das heißt zu jener Artengruppe, deren Halsschild- hinterecken stumpf oder abgerundet sind und bei denen der Halsschild auf der Mittellinie deutlich gefurcht und seitlich der Mittellinie stark und dicht punktiert ist. Auffallend durch die stark kontrastierende Färbung des Körpers und der Extremitäten (der Körper ist zum Großteil dunkel, alle Extremitäten, die Coxen inbegriffen, bernsteingelb), unterscheidet sich die neue Art vom fracticornis Payk. durch die bedeutend kleinere und schmälere Gestalt (2,75—3,25 mm gegen 3,5—5 mm bei fracticornis), durch den glänzenden Kopf, durch längliche Fühlerhöcker und durch die hellgelbroten Vordercoxen, vom elongatus Mannh. durch die nicht rot gemakelten Flügeldecken, vom femoralis Gylih.

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durch die hellen, ganz bernsteingelben Fühler, anders gebildete Auszeichnung auf den Endsterniten des Männchens und durch die noch kleinere und schmälere Gestalt und von procerulus Er. endlich durch die viel kleinere und schmälere Gestalt, glänzen- den Kopf und durch die dunklen Flügeldecken, die sowohl län- ger als auch etwas breiter als der Halsschild sind.

Schwarz, die Flügeldecken selten pechbraun, die umge- schlagenen Seiten, die Epipleuren und oft auch der Hinterrand rotbraun, die Basis der Segmente häufig rötlich, Extremitäten, die Vorderhüften inbegriffen, bernsteingelb.

Kopf quer gewölbt, in der Mitte fast glatt, an den Seiten punktiert, vorne abgeflacht, die Vorderecken mit je einem grö- beren Borstenpunkt. Augen groß, kräftig vorgewölbt. Die Fühler- höcker sind länglich und reichen nach hinten fast bis zur Mitte der Augen.

Halsschild ungefähr so breit wie lang, grob und zerstreut punktiert, zwischen der Punktierung glänzend, auf der glatten Mittellinie mit fein eingegrabener Furche, welche weder den Vorder- noch den Hinterrand erreicht. Der Halsschild ist breiter als der Kopf, viel schmäler als die Flügeldecken, besitzt in der vorderen Hälfte gerade, etwas nach hinten erweiterte Seiten, die auf der hinteren Hälfte kräftig zur Basis eingezogen sind; mit der Basis selbst schließen die Seiten einen stumpfen Win- kel ein. | Flügeldecken deutlich breiter, ungefähr um ein Viertel län- ger als der Halsschild, ebenso stark, aber viel dichter als die- ser punktiert, die Zwischenräume deutlich kleiner als die Punkt- durchmesser. Schultern normal entwickelt, die Seiten nach hinten kaum erweitert, der Hinterrand zur Naht schwach ab- geschrägt, die ganzen Flügeldecken dicht und greis behaart. Abdomen glänzend, sehr spärlich, an den Seiten etwas dichter und sehr fein punktiert, das 6. Segment nur mit einigen, borsten- tragenden Pünktchen, am Hinterrand mit weißem Hautsaum. Fühler kurz, zur Basis nur wenig verdickt, das 3. Glied fast um die Hälfte kürzer als das 2., das 4.-—6. Glied knopfförmig, die folgenden Glieder zur Spitze immer breiter werdend, die beiden vorletzten deutlich quer. Länge 2,75—3,25 mm.

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Bledius (Bledioides) secessus Bondr.

Bondroit, Ann. Soc. Ent. Belg. LVI. 1912. 68 (laevipennis Apfb. in litt.).

Mir liegen von dieser bisher verschollenen bezw. verkann- ten Art 5 Exemplare von folgenden Lokalitäten vor: Italien (Emilia, leg. B. v. Bodemeyer loc. class.), Kroatien (Agram, coll. Apfelbeck —=laevipennis Apfb. in litt) und Niederbayern (Vils- hofen und Gelbersdort, coll. Stöcklein). Die bayrischen Exemp- lare waren irrtümlich als BI. procerulus Er. bestimmt, mit wel- cher Art sie jedoch nichts zu tun haben.

Bl. secessus wurde von Bondroit aus Emilien beschrieben und vollkommen richtig in die nächste Verwandtschaft des pyre- näischen Bl. obsoletus Fauv. gestellt, der wiederum in die Baudii pygmaeus - agricultor - Gruppe gehört.

Die Art ist ausgezeichnet charakterisiert durch die roten bis gelblichroten, kurzen, den Halsschild an Länge nicht über- ragenden, etwas breiter als langen, zerstreut und feinpunktier- ten Flügeldecken, die meist etwas schmäler als der Halsschild sind, durch den stark queren, in der Mitte tief gefurchten, dicht punktierten Halsschild und durch das an der Basis ein- geschnürte, nach hinten kräftig erweiterte Abdomen.

Die Kürze der Flügeldecken in Verbindung mit dem queren Halsschild, der meist breiter als die Flügeldecken ist, sowie die ähnliche Färbung sind die Ursache, daß diese Art scheinbar oft mit procerulus verwechselt wurde, von dem sie sich aber sofort durch die zerstreut und fein eingestochen punktierten Flügel- decken, den queren Halsschild, besonders aber durch den vorne abgeflachten, unbewehrten Cliypeus (der bei procerulus auch vorne gewölbt ist und in den beiden Vorderecken je ein zahn- artiges Höckerchen trägt) unterscheiden läßt.

Vom ähnlichen pusillus Er. (sensu Benick), mit dem der secessus nahe verwandt sein dürfte, auffallend verschieden durch die viel größere, um die Hälfte längere und breitere Gestalt, tief eingegrabene Mittelfurche des Halsschildes, viel breiteren Kopf und besonders durch die Form und Skuiptur des Hals- schildes. Beim pusillus ist der Halsschild deutlich schmäler als die Flügeldecken, grob und tief mikrochagriniert, dadurch matt, sehr oberflächlich punktiert, ohne oder nur mit sehr feiner Mittelfurche, zur Basis kurz herzförmig eingeschnürt, dadurch sehr fein ausgeprägte, aber deutlich rechtwinkelige Hinterecken

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bildend, nur wenig breiter als lang. Beim secessus ist der Hals- schild meist breiter als die Flügeldecken, kräftig quer, ober- flächlich mikrochagriniert, dadurch glänzend, sehr grob und tief punktiert, mit immer tief eingegrabener, breiter Mittelfurche, mit zur Basis nur einfach abgeschrägt verengten Seiten, wodurch die Hinterecken stumpfwinkelig sind.

In der Literatur wird die Art, die scheinbar weit verbreitet ist, außer der Originalbeschreibung nur noch bei Porta!) er- wähnt, der ihr jedoch irrtümlich ihren Platz unter jenen Arten anweist, deren Halsschild in der Mittellinie glatt oder nur sehr schwach gefurcht ist und vorspringende rechte oder fast rechte Hinterwinkel besitzt. In Uebereinstimmung mit den mir vor- liegenden Stücken aber heißt es bei Bondroit vollkommen richtig:

»-... les angles sont tres obtus ou nuls .....* und spricht der Autor von einem gefurchten Halsschild, durch welchen Charakter (... le pronotum nettement sillonne ....) er seine Art vom

nahe verwandten obsolefus Fauv. trennt.

In Folgendem gebe ich eine kurze Neubeschreibung dieser so charakteristischen, bisher -verkannten Art.

Kopfschwarz, die Fühlerhöcker rötlich, Halsschild pechfarben, die Ränder häufig rötlich aufgehellt, Flügeldecken gelbrot, ent- lang der Naht leicht angedunkelt, Abdomen dunkel- bis rötlich- braun, Mundwerkzeuge, Beine und Fühler rotgelb, die Fühler zur Spitze etwas dunkler.

Kopf quer, vorne glänzend, nur sehr oberflächlich mikro- chagriniert, fast unpunktiert, am Scheitel und gegen die Schläfen zu relativ grob und dicht punktiert. Clypeus von der Stirne durch eine feine Querfurche abgesetzt, der Vorderrand ver- lacht, in den Vorderecken mit einem gröberen Borstenpunkt. Augen relativ klein und einfach gewölbt.

Halsschild kräftig gewölbt, quer, fast um die Hälfte breiter als lang, breiter als der Kopf samt den Augen, mit tief einge- $grabener Mittelfurche, seitlich derselben sehr grob und dicht punktiert, die Seiten sind auf den vorderen zwei Dritteln gerade und fast parallel, im letzten Drittel fast winkelig zur Basis ab- seschrägt, die Hinterecken daher stumpfwinkelis.

Flügeldecken sehr klein, an ihrem Hinterrand immer deut- lich etwas breiter als lang, knapp so breit, meist aber etwas schmäler als der Halsschild, nicht oder nur sehr wenig länger

1) Fauna Col. Italica II. 1926. 47,

135

als dieser. Sie sind sehr zerstreut und fein, viel feiner als der Halsschild punktiert, relativ dicht gelb behaart.

Abdomen an der Basis eingeschnürt, nach hinten kräftig erweitert, sehr zerstreut und fein punktiert, spärlich aber zottig behaart. Sechstes Segment mit weißem Hautsaum.

Fühler wenig gestreckt, zur Spitze kräftig verdickt, nur das vierte Glied noch merkbar länger als breit, die folgenden quadratisch bis stark quer.

Beine einfach. Länge: 3—3,50 mm.

Bledius (Bledioides) occidentalis Bondr.

Bondroit, Ann. Soc. Ent. Belg. LI. 1907. 245. Horion, Nachtrag Fauna germ. 1935. 162.

Die Art, die bisher nur aus Holland, Belgien und Deck lenburg bekannt war, kenne ich auch aus Niederbayern, (Pfarr- kirchen, Ziegelei Benk, coll. Stöcklein), aus Bosnien (Sara- jevo, coll. Apfelbeck) und Kroatien (Agram, coll. Apfelbeck).

Occidentalis steht dem cribricollis Heer sehr nahe, unter- scheidet sich aber von ihm vollkommen konstant und spezifisch durch die kurzen, dem crassicollis ähnlichen, schmäleren Fügel- decken, kleinere und schmälere Gestalt, die kürzeren Zähn- chen des sechsten Sternites beim Männchen und besonders durch die vom zweiten Glied an mehr oder minder deutlich, immer aber gebräunten Fühler. Durch letzteren Charakter übrigens auch leicht vom crassicollis Boisd., dissimilis Er., und orientalis Roub. zu trennen. Vom crassicollis Boisd. außerdem leicht zu unterscheiden durch den glänzenden, viel gröber und zerstreuter punktierten Halsschild, stärker punktierten Kopf und weniger dicht behaartes Abdomen, vom dıssimilis Er. verschie- den durch die nicht hörnchenartig ausgezogenen und empor- gehobenen Hinterecken der Ausrandung des sechsten Sternites beim Männchen und durch kürzere, einfarbig rote, höchstens um das Schildchen leicht angedunkelte Flügeldecken, vom orientalis Roub. auseinanderzuhalten durch die kürzeren, ein- farbigen Flügeldecken, weniger dicht punktierten Halsschild und etwas kleinere und schwächere Gestalt.

Bledius (Bledioides) orientalis Roub.

Roubal, Entomologisk Tidskrift 1934. 17.

Von Roubal aus Böhmen und Rumänien beschrieben, be- ziehe ich eine Serie aus dem nördlichen Albanien (Pulay und

136

Oboti, coll. Apfelbeck) und aus Bosnien (Dervent, coll. Apfel- beck) auf den orientalis, obwohl Roubal in seiner Beschreibung ausdrücklich erwähnt, daß, „seine Art mit crassicollis gar nichts zu tun hat“, die mir vorliegenden Stücke aber durch die dichte Halsschildpunktierung dem crassicollis wohl nahe stehen. Dagegen stimmen sie mit der Roubal’'schen Beschreibung in der Länge und Färbung der Flügeldecken, Fühlerlänge und Art der männ- lichen Geschlechtsauszeichnung am sechsten Sternit gut überein. Es handelt sich um eine Art, die durch die dichte Hals- schildpunktierung und die kurzen Zähnchen des sechsten Sternites beim Männchen an den Bl. crassicollis, durch die breiteren, vor Allem aber längeren und an der Naht meist dunkel gefärbten Flügeldecken an den dissımilis Er. erinnert. Vom occidentalis Bondr. durch die einfarbig rotgelben Fühler, dichtere Punktier- ung des Halsschildes und längere, an der Naht dunkel ge- färbte Flügeldecken, vom cribricollis Heer durch schmälere und kleinere Gestalt, dichtere Punktierung des Halsschildes und eben- falls durch die dunklen, längeren Flügeldecken verschieden.

Bledius (Bledioides) cribricollis Heer.

Ganglb. Käf. Mitteleuropa. II. 1895. 621.

Mir liegen aus Bosnien (llidze, coll. Apfelbeck) einige, mit sehr schmalem Halsschild ausgestattete Individuen dieser Art vor, bei denen die Zähnchen an den Außenecken der medianen Membran des sechsten, männlichen Sternites außerordentlich reduziert und nur kaum merkbar angedeutet sind. Das Abdomen scheint daher auf den ersten Blick einfach, unbewehrt. Da aber von Exemplaren mit fast etwas querem Halsschild bis zu solchen mit fast um ein Drittel länger als breitem Halsschild alle nur erdenklichen Zwischenformen vorhanden sind, dürfte es sich bloß um eine interessante Variation handeln.

Für die große Variationsbreite der Bildung des Halsschildes dieser Art, spricht auch die von Roubal!) aus dem westlichen Kaukasus beschriebene Variation dissecticollis, bei welcher der Halsschild kräftig gefurcht sein soll.

Bledius (Bledioides) dissimilis ab. erythropeplus nov.

Aus Piacenza (Emilia, leg. Binaghti) liegen mir zahlreiche Individuen vor, deren Flügeldecken einfarbig gelbrot sind, ohne

!) Casopis. XV, 1918, 9.

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Spur einer Verdunkelung der Naht oder der Schildchenpartie. Durch diese Färbung erinnert die einfarbig helle Aberration des dissimillis an den Bl, crassicollis Boisd. und Bi. occidentalis

Bondr.

Bledius (Bledioides) dissimilis var. suleicollis nov.

Der Großteil der aus Italien (Emilia, coll. Binaghi) und Bos- nien (Visegrad. coll. Apfelbeck) stammenden dissimilis zeigt eine mehr oder weniger deutliche, oft aber fast vollständige und tiefe Mittelfurche des Halsschildes, durch welchen Charakter diese Variation oft an große Exemplare des Bl. nanus Er. oder, falls die Flügeldecken einfarbig gelbrot sind, was häufig der Fall ist, an den Bl. atricapillus Germ. erinnert und mit diesen Arten leicht verwechselt werden könnte.

Bledius (Bledioides) bosnicus ssp. sparsicollis nov.

Für Deutschland wurde Bl. bosnicus Bh. zum ersten Mal durch Benick'!) nachgewiesen, der Stücke aus München mit typischen bosnischen vergleichen konnte. Mir liegt ein außer- ordentlich zahlreiches Material dieser Art aus Bayern vor, das von Herrn F. Stöcklein in Grünwald, Wolfratshausen, Passau und in den Salzachauen bei Haiming gesammelt wurde. Daneben aber konnte ich Stücke aus Norwegen (Borselv, leg. Munster) und Tirol (Vals, leg. Grouvelle) sowie auch aus den Trienter- Alpen (Ortler, coll. Binaghi) und aus Venetien (Treviso, leg. Burlini) untersuchen, die vollkommen mit den süddeutschen überein- stimmen. Ein ebenso reiches Material, das mir aus der Sammlung Apfelbeck vorliegt und aus Bosnien und der Herzegovina stammt (llidze, Sarajevo, Visegrad, Stolac) läßt jedoch erkennen, daß die nördlichen, aus Bayern, Norwegen und Tirol stammenden Tiere, wenn auch nur wenig, so doch vollkommen konstant von der typischen Form aus Bosnien abweichen. Wir haben es hier mit einer geographischen Rasse zu tun, der ich wegen der oberflächlicheren und weniger dichten Halsschildpunktierung den Namen sparsicollis gebe.

Typische bosnicus, die nur auf der Balkanhalbinsel (Bos- nien, Morea, Griechenland) leben, sind etwas schmäler gebaut, was besonders beim Halsschild und den Flügeldecken zum Aus- druck kommt: der Kopf ist dichter und tiefer mikrochagriniert, der Halsschild ist schmäler, schwächer gewölbt, tiefer und dich-

!) Entomol, Blätter XXXII. 1937, 73,

138

u

ter, mehr körnelig mikrochagriniert, dazwischen dichter und gröber punktiert, wodurch seine Oberfläche weniger eben erscheint als beim sparsicollis, die unpunktierte Mittellinie ist von der Punktierung stärker eingeengt, daher schmäler, die Flügeldecken sind im Durchschnitt etwas kürzer, dadurch breiter und im ÄAll- gemeinen heller gefärbt. Während beim sparsicollis dunkle Indi- viduen überwiegen, bei denen die Flügeldecken in vollständiger Uebereinstimmung mit der Färbung des rastellus bavaricus pech- braun sind und nur die umgeschlagenen Seiten derselben rot oder rotbraun bleiben, sind bei der typischen Form die hellen Individuen, bei denen die Flügeldecken rot und nur entlang der Naht verdunkelt sind, häufiger.

Dunkel gefärbte Aberrationen des bosnicus sparsicollis ähneln außerordentlich dem rastellus bavaricus, dies umsomehr als häufig auch noch eine Variation des bosnicus vorkommt, bei der der Halsschild auf der unpunktierten Mittellinie sehr fein, aber doch stellenweise deutlich der Länge nach geritzt ist. Trotzdem sind beide Formen leicht auseinanderzuhalten durch die Art der Punktierung der Flüge!decken (sehr dicht und grob beim bavaricus, zerstreut und oberflächlich, fein beim sparsi- collis), durch den vollkommen anders gebauten Clypeus (beim bavaricus sind die Vorderecken des Clypeus mit einem kurzen, aber deutlich abstehenden Zähnchen bewehrt, beim sparsicollis vollkommen flach, in den Vorderecken mit einem gröberen Borstenpunkt) und endlich durch einen minutiösen, aber be- merkenswerterweise ganz konstanten Unterschied in der Fär- bung der Flügeldecken. Beim bavaricus sind trotz dem auf- gehellten, roten bis rotbraunen umgeschlagenen Seitenrand der Flügeldecken die echten Epipleuren immer dunkel, beim sparsi- collis aber immer hell, meistens heller rot oder rotgelb als der übrige Teil der aufgehellten Seitenfläche.

Was die Unterscheidung des bosnicus vom erraticus Er. an- belangt, so verweise ich nur auf die ausgezeichnete Gegenüber- stellung bei Benick (loc. cit.), der ich nur hinzufügen möchte, daß beim echten erraticus die Flügeldecken feiner eingestochen, also weniger oberflächlich als beim bosnicus punktiert erscheinen und an der Basis stärker eingezogen sind, woraus die engeren Schultern resultieren.

199

Bledius (Bledioides) Bedeli Fauv.

Fauvel, Bull. Soc. Linn. Norm. (3). IL. 1877/78. 99.

Im Col. Cat. Junk Vol. V. 1916/26. pag. 126 ist der Bl. Bedeli Fauv. als Hesperophilus angeführt. Als Folge dieser falschen Auf- fassung ist auch im Kat. pal. Coleopt. von Winkler, pag. 346 seine systematische Stellung zwischen Bl. (Hesperophilus) Husseini Quedtf. und debilis Er. eine vollständig irrige. Fauvel vergleicht seine Art mit fracticornis Payk., dem sie tatsächlich durch den grob punktierten, in der Mitte tief gefurchten und mit stumpfen Hinterecken ausgestatteten Halsschild nahe kommt. Durch den Mangel der kleinen Tuberkel auf den Vorderecken des Cly- peus, welche bei den Verwandten des fracticornis immer aus- gebildet sind, scheint er jedoch näher dem secessus Bondr. und obsoletus Fauv. zu stehen, mit welchen Arten er auch durch die kurzen, sehr zerstreut punktierten Flügeldecken überein- stimmt.

Bl. Bedeli Fauv., von dem mir durch die Liebenswürdig- keit Dr. Guy Colas vom Naturhistorischen Museum in Paris eine Cotype in der Sammlung Frey vorliegt, ist daher in die Untergattung Bledioides zur Gruppe obsoletus Fauv. und secessus Bondr. zu stellen.

Bledius (Bledioides) Osiris ssp. Burlinii nov. Nördl. Italien (Lovadina bei Treviso, leg. M. Burlini).

Unter dem interessanten Bledius-Material, das von meinem Freunde Milo Burlini um Treviso im Laufe vieler Jahre auf- gesammelt wurde, befand sich auch ein Bledioides, dessen Be- stimmung mir die größten Schwierigkeiten machte. Durch Ver- gleich mit einer Cotype des Bl. Osiris Norm.!), die von Dr. Nor- mand der Sammlung Frey in freundschaftlichster Weise geschenkt wurde, hat sich nun herausgestellt, daß es sich um eine mit der tunesischen Art außerordentlich nahe verwandte Form han- delt. Dr. Normand hat mir brieflich die Mitteilung gemacht, daß ihm der Bl. Osiris auch vom Kollegen Espanol von den Balearen gesandt wurde. Die Art scheint demnach eine ziem- lich weite, mediterrane Verbreitung zu besitzen.

Die italienische Form, die seinem Entdecker dediziert sei, stelle ich als Rasse zum Osiris, von dem sie sich durch robu- stere Gestalt, durch flachere Punktierung des Halsschildes,

t) Bull. Soc. d’ Hist. Nat. Afr. Nord. XXV. 1934, 361 (sep. 52) 140

breitere, hinten fast etwas breiter als lange, um das Schildchen und die Naht verdunkelte Flügeldecken und durch die zur Basis schwach ausgeschweift verengten Seiten des Halsschildes unterscheidet, wodurch die Hinterecken ganz fein und äußerst kurz, aber doch wahrnehmbar als rechtwinkelige Zähnchen aus- gebildet sind. Bei der forma typica sind die Halsschild-Hinter- ecken vollständig stumpfwinkelig.

Bl. Osiris ist ein Verwandter des bosnicus Bh., von ihm leicht zu unterscheiden durch die viel kürzeren Flügeldecken, die so breit oder etwas breiter als lang und höchstens um ein Viertel länger sind als der Halsschild, durch noch breiteren Kopf, durch die etwas kleinere, aber bedeutend schlankere Ge- stalt und gröbere Skulptur der Oberseite.

Bledius (Hesperophilus) arenarius ssp. fuscipennis Koch Gridelli, Boll. Soc. Ent. It. LXVII. 1936. 57.

Normand'!) führt in seinem Katalog der tunesischen Käfer auch einen Bl. arenarius und einen Bl. arenarius v. subniger Schneid. an. Durch die Güte des Autors liegen mir die Beleg- stücke vor und handelt es sich bei allen Exemplaren um die nordafrikanische Rasse des arenarius, den fuscipennis Koch. So wie bei den meisten Formen des arenarius-Doderio-Komplexes, treten auch Exemplare mit stark verdunkelten Flügeldecken auf. Auf ein solches Stück ist die Normand'sche Aberration subnriger zu beziehen, unter welchen Namen jedoch heute eine selbstän- dige, mit arenarius nahe verwandte Art aus England, Deutsch- land, Holland, Belgien und Frankreich verstanden wird und die nichts mit den dunkelflügeldeckigen Aberrationen des Bl. arena- rius Payk. und Bl. Doderoi Bondr. zu tun hat.

Eigentümlicherweise kommen beim Bl. arenarius Payk. Exemplare mit stark ausgebreiteter schwarzer Färbung der Flügeldecken sehr sehr selten vor und wenn (z. Bsp. das Exem- plar des fuscipennis aus Soliman, Tunesien), so ist die dunkle Färbung verschwommen und nicht scharf von der hellen Grund- färbung geschieden. Dagegen sind sehr aufgehellte Aberrationen, bei welchen die schwarze Färbung oft nur mehr auf einen leichten Schatten an der Basis reduziert is, beim arenarius, be- sonders aber bei seiner nordafrikanischen Rasse fuscipennis häufig. Fast genau das umgekehrte Verhalten der Flügeldecken-

1) Bull Soc. d’Hist. Nat. Afr. Nord XXV. 1934. 363 (sep. 54)

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färbung können wir beim BI. Doderoi Bondr. und seiner west- lichen Rasse, dem Devillei Bondr. feststellen. Exemplare mit stark ausgebreiteten, meist tiefschwarzen Flecken auf den Flügel- decken, wobei oft nur ein schmaler Seiten- und Spitzensaum hell bleibt (ab. obscurior Grid.), sind besonders bei südfranzö- sischen Exemplaren des Devilleı fast die Regel, aber auch bei bosnischen häufig, treten selten unter den typischen Doderoi auf. Helle Aberrationen mit fast fehlender schwarzer Basal- und Nahtfärbung sind mir bis jetzt bei dieser Art und ihren Rassen unbekannt geblieben. Interessant ist auch die von Gridelli gemachte Feststellung, welche ich bei dem reichen, mir vorliegenden Material bestätigt finde, daß bei den typischen Doderoi die Grenzen zwischen der dunklen dorsalen und der hellen Grundfärbung (wie beim arenarius) verschwommen, bei seiner Rasse Devillei aber scharf sind.

Bledius (Hesperophilus) tristis Aube.

Aube, Ann. Soc. Ent. Fr. (2). I. 1843. 92. tristis ssp. tripo- Iıtanus) Koch, Bull. Soc. Roy. Ent. d’Eg. 1934. 53 nota.

Da ich seinerzeit die typische Form des fristis im falschen Sinne Ganglbauers auffaßte, habe ich die in der Färbung mit typischen fristis aus Sizilien übereinstimmenden tripolitanischen Exemplare irrtümlich als eigene Rasse beschrieben.

Bledius (Hesperophilus) tristis ssp. brevicollis Muls. Rey.

Mulsant et Rey, Ann. Soc. Linn. Lyon 1861. VII. 154 (fristis) Mulsant et Rey, Hist. Nat. Col. de France Brevip., Oxy- teliens. 1879. 192.

Bl. brevicollis Muls. Rey. wurde von den Autoren als Syno- nym des fristis Aub& aufgefaßt, was irrtümlich ist. Mulsant et Rey beschreiben die Färbung der Flügeldecken ihres brevicollis als „...obscures ou brunatres, pr&sque mates, ä cotes et re- plis graduellement plus clairs .. ..“. Aube') bezeichnet die Flügeldecken seines aus Sizilien stammenden fristis aber als „- . .d’un jaune sale avec une tache humerale noiratre.“ Mir liegt aus der Sammlung Puel zahlreiches in der Camargue ein- gesammeltes Material vor, das als Jocotypisch bezeichnet wer- den kann, da Mulsant et Rey ihren brevicollis aus Südfirank- reich beschrieben haben. Sämtliche Individuen weisen ohne

!) Ann. Soc, Ent. Fr., 2. I. 1843. 92.

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Ausnahme die von Mulsant et Rey zitierte dunkle Allgemein- färbung der Flügeldecken auf. Von oben gesehen sind die Flügeldecken vollkommen dunkel, pechfarben, nur die echten Epipleuren und ein schmaler, auf der hinteren Hälfte des um- gebogenen Teils der Flügeldecken gelegener Fleck sind gelblich oder rötlichgelb. Die Fühler sind bräunlich, länger als bei den übrigen Formen des tristis, zur Spitze stärker verdickt, zur Basis stark verengt, weniger gleichbreit.

In der Färbung stark an fibialis Heer oder morio Heer er- innernd.

Bledius (Hesperophilus) tristis ssp. Minarzi Bh.

Bernhauer, Kol. Rundsch. XIV. 1928/29. 182 Koch, Bull, Soc. Roy. Ent. d’Eg. 1934. 54.

Von Bernhauer als eigene Art aus Grado beschrieben, dem Autor auch aus Korsika bekannt, fasse ich diese Form als eine mit brevicollis Muls. et Rey nahe verwandte Rasse des fristis auf. Mir liegen untereinander übereinstimmende Stücke aus Italien (Giulianova, leg. Gestro, Ravenna; leg. Fiori; Lignano, Friaul, leg. Gagliardi) vor, die ohne Ausnahme die charakteri- stische Färbung dieser Rasse aufweisen. Die Flügeldecken sind hell- bis pechbraun, die Epipleuren und der umgeschlagene Seitenrand der Flügeldecken hell weißlichgelb, wobei die helle Seitenfärbung in Form eines schmalen, hellen Längsbandes, von den Schultern durch ein kurzes, dunkles Stück getrennt, auf die Dorsalfläche der Flügeldecken übergreift. Durch diese Eigentümlichkeit der Färbung leicht von brevicollis aus Süd- frankreich zu unterscheiden. Bei brevicollis sind die Flügel- decken von oben gesehen einfarbig dunkel, beim Minarzi zeigen die sonst dunklen Flügeldecken auf den beiden hinteren Drittel des Seitenrandes der Dorsalfläche eine helle Längsmakel. Auch der Hinterrand der Flügeldecken ist deutlicher aufgehellt.

Mit brevicollis auch in der bräunlichen, allerdings nicht konstanten Fühlerfärbung übereinstimmend, von ihm aber ab- weichend durch kleinere schmälere Gestalt, kürzere, mehr quadra- tische Flügeldecken und kürzere, dickere, mit der typischen Form des tristis übereinstimmende Fühler.

Bledius (Hesperophilus) tristis ssp. mebulosus nov.

(brevicollis) Baudi, Berl. Ent. Zeit. XII. 1869. 399 nota (fristis) Ganglb. Käf. Mitt. Eur. II. 1895. 626.

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Von Ganglbauer und nachher mehreren anderen Autoren wurden irrtümlich als typische Färbung des fristis gelbe, an der Basis und an der Naht verdunkelte Flügeldecken angegeben, wie sie tatsächlich dem Großteil der ostadriatischen Individuen zukommen und auf welche ich die neue Rasse gründe. Mir liegt -eine große Serie dieser Rasse aus Albanien (Valona, coll. Apfelbeck) vor. Nebulosus ist noch kleiner als Minzarzi, fast um ein Drittel kleiner als der brevicollis, besitzt zum Unterschied von der Stammform bräunliche, aber ebenso gebildete, zur Basis nur schwach verengte, kurze Fühler und ist, im Gegen- satz zu den übrigen Formen des tristis, in der Färbung der Flügeldecken ziemlich variabel. Die überwiegende Mehrzahl der Individuen besitzt, ähnlich wie beim Minarzi, dunkle, hell- bis pechbraune Flügeldecken, nur ist die helle Färbung des Seiten- und des Hinterrandes ausgedehnter, und befinden sich beim nebulosus an der Basis, jederseits des Schildchens je ein heller, gelber Fleck. Bei ganz hell gefärbten Exemplaren ver- größern sich die gelben Skutellarmakeln und greift die helle Färbung des Seitenrandes weit auf die Dorsalfläche über, so daß sich das Gelb der Basalmakel mit jenem der Seitenfläche auf der Scheibe vereinigt, wodurch die Flügeldecken gelb er- scheinen und nur auf den Schultern und auf der hinteren Hälfte an der Naht mehr oder weniger ausgedehnt dunkel ge- makelt sind.

Bledius (Hesperophilus) tristis ssp. Normandi nov.

Kollege Normand hat mir aus Tunesien (Djerba) einen Bl. tristis eingesandt, der in Uebereinstimmung mit einem Exemplar aus Algerien von sämtlichen bisher bekannten For- men des fristis durch den deutlich punktierten, besonders spit- zig vorgezogene Vorderecken besitzenden, stark queren Hals- schild, sehr breite Gestalt und relativ kurze, eigentümlich ge- zeichnete Flügeldecken abweicht.

In der Färbung stimmt die neue Form am meisten mit den hell gefärbten Aberrationen des fristis ssp. nebulosus nov. über- ein. Die Flügeldecken sind gelb, an den Schultern immer kräf- tig geschwärzt und auch auf der hinteren Hälfte, an der Naht mit mehr oder weniger deutlich ausgeprägter Makel. Von nebu- losus aber sonst auffallend verschieden durch die um die Hälfte größere und breitere Gestalt, durch die kurzen, etwas breiter als langen Flügeldecken und durch die deutliche Punktierung

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des Halsschildes.. Durch diese weniger dichte Skulptur hat der Halsschild deutlichen, wenn auch schwachen Glanz, während er beim typischen fristis (Sizilien und Tripolitanien) und seinen europäischen Rassen vollkommen matt ist.

Durch die breite Körperform und die deutliche Punktierung des Halsschildes nähert sich der Normandi dem aus dem öst- lichen Aegypten und vom Sinai beschriebenen Alfierii Koch, von welchem er aber, wahrscheinlich spezifisch, durch die spitz vorgezogenen Vorderecken des Halsschildes, bedeutend dich- tere Punktierung desselben, durch die anders gebildete Skulp- tur des Kopfes und durch die Färbung der Flügeldecken ab- weicht.

Bledius (Pucerus) Husseini Quedtf.

Koch, Bull. Soc. Roy. Ent. d’Eg. 1934. 55 und 60 Koch, Pubbl. „Pietro Rossi“ I. 1936. 146.

Immer wieder finde ich unter nordafrikanischem Material

Bl. atricapillus Germ. und Bl. Husseini mit einander verwech- selt, obwohl beide Arten sogar verschiedenen Untergattungen angehören. Im Habitus sind sie einander recht ähnlich, aber bei etwas auimerksamer Betrachtung ist der eremische Husseini leicht vom africapillus zu trennen durch folgende Charaktere: a) Augen sehr groß und vorstehend, die Stirne zwischen den Fühlerhöckern gemessen, schmal, nicht breiter als ein Längs- durchmesser der Augen, Ciypeus zur Oberlippe stark abiallend, schmal, in der Mitte der vorderen Hälfte breit der Länge nach eingedrückt und hiedurch in zwei Hälften geteilt, Mandibel lang vorgesireckt, höchstens an ihrer Spitze sich berührend. Flügeldecken sehr kurz behaart. Fühler zur Spitze stark quer: Bl. Husseini Quedttf.

a) Augen kleiner, weniger vorstehend, die Stirne zwischen den Fühlerhöckern gemessen, breiter als ein Längsdurchmesser der Augen. Clypeus allmählich zur Oberlippe abfallend, flach, nur die Vorderecken mit zwei sehr feinen, kleinen Tuberkeln bewaffnet, in der Mitte gerade und eben, ohne Furche. Man- dibel kurz und kräftig, meist gekreuzt, nicht horizontal vorge- streckt. Flügeldecken länger behaart. Fühler zur Spitze schwach quer: Bl. atricapillus Germ.

Beide Arten sind im Uebrigen ziemlich veränderlich. So sind die nordafrikanischen Stücke des africapillus im Allgemeinen

Mitteilungen d. Münchn. Ent Ges, XXVIII (1938) H. 2. ö 145

viel robuster und kräftiger gebaut als die mitteleuropäischen, die aegyptischen Ausseini wiederum besitzen kürzere, breitere Flügeldecken als die typischen Exemplare aus Marokko und dem westlichen Algerien.

Bledius (Hesperophilus) Roettgeni Bh. Bernhauer, Kol. Rundsch. XIV. 1928/29. 9,

Von Bernhauer nach einem Unikum aus Mesopotamien beschrieben, kenne ich auch 2 Exemplare aus dem Araxestal (Caucasus, leg. Reitter, Leder).

146

Monographie der palaearktischen Dryopidae,

mit Berücksichtigung der eventuell transgredierenden Arten. (Col.) Von H. Bollow, Hamburg,

Seit Erscheinen der Bestimmungs-Tabelle der Parniden Europas, der Mittelfauna etc. von Kuwert (1890) ist keine zu- sammenfassende Arbeit über diese Familie erschienen. Kuwert, der sich speziell mit den hydrophilen Coleopteren befaßte, be- handelt in dieser Tabelle 14 Gattungen mit rund 90 Arten und hatte damit eine für seine Zeit hervorragende Arbeit geleistet. Die Arbeit ist umso höher einzuschätzen, da derzeit Tiere die- ser Familie im allgemeinen wegen der Unkenntnis der Lebens- weise wenig bekannt waren, sodaß das Material verhältnis- mäßig selten war. Nach dem Tode Kuwerts (1894) kamen auch die Dryopiden an R. Oberthür (Rennes). Grouvelle stellte im Bull. Soc. ent. Fr. 1895 p. CCLVIN und |]. c. 1896, p. 75—76 bereits einige Irrtümer Kuwerts richtig. In den nun fast ver- flossenen 50 Jahren sind eine große Zahl neuer Gattungen nnd Arten bekannt geworden, deren Beschreibungen in den verschiedensten Zeitschriften verstreut sind, sodaß eine Neu- bearbeitung der sich gut um 100%, an Gattungen und Arten vermehrten Familie notwendig erweist.

Der Begriff „palaearktische Region“ wird von mir sehr weit gefaßt. Im Norden und Westen bilden die Meere die natür- lichen Grenzen. Madeira und die Kanarischen Inseln sind als zur Region gehörig einbegriffen. Im Süden ist eine genaue Ab- grenzung sehr schlecht zu geben. Der nördliche Wendekreis ist etwa als Grenze aufzufassen, doch sind Arten aus Abessi- . nien und aus Arabien berücksichtigt, da diese rein palaearkti- sche Elemente sind. Die Grenzen Irans, Afghanistans und China , bilden die weitere südliche Grenze. Arten aus Kumaon, Kasch- mir etc, sind berücksichtigt, da diese evtl. auch am Nordhang des Himalaya vorkommen könnten. Im Osten bildet wiederum das Meer die natürliche Grenze, doch sind die Inseln Hainan

047

Formosa und die japanische Insel-Gruppe als zur Region ge- hörend einbezogen.

Für die Revision lag mir ein großes Material aus allen Teilen der Region vor. Doch können trotz Untersuchung von etwa 50000 Exemplaren (hiervon allein ca. 23000 Dryops) die sich ergebenden Fragen nicht restlos geklärt werden. In lie- benswürdiger Weise stellten mir alle um Material gebetenen Museen und Institüte dieses zur Verfügung und werde ich am Schluß Allen noch namentlich danken. An dieser Stelle sei nur Herrn G. Frey, München, für die tatkräftige Hilfe und Unter- stützung mein herzlichster Dank ausgesprochen ; war es mir doch nur hierdurch möglich, die Monographie zu vollenden.

Auf zahlreiche Abbildungen wurde besonderer Wert gelegt, da diese das Wesentliche sofort und ohne Schwierigkeiten er- kennen lassen und dadurch langatmige Beschreibungen ersparen. Die Zeichnungen wurden (bis auf wenige besonders kenntlich gemachte Ausnahmen) von mir unter dem Zeichenapparat an- gefertist. Ein den Zeichnungen beigefügter Maßstab läßt die benutzte Vergrößerung erkennen. Fühler, Taster usw. wurden nach mikroskopischen (Canadabalsam) Präparaten gezeichnet.

Allgemeine Morphologie.

Die Dryopiden sind eine äußerlich sehr verschieden ge- staltete Familie, die über die ganze Erde verbreitet ist, und sind etwa ein Viertel der bekannten Arten Vertreter im palaeark- tischen Gebiet.

Der Körper in der Regel ziemlich kompakt, nur bei einigen Arten weniger chitinisiert und daher weicher.

Der Kopf ist mit den nach unten gerichteten Mundteilen bis an die Augen in den Prothorax zurückgezogen. Die Augen ziemlich groß, rundlich bis oval, ziemlich grob facettiert und manchmal behaart. Stirn und Clypeus verwachsen oder nur durch eine feine Querlinie getrennt.

Die Fühler, die mehr oder weniger weit vom Innenrande der Augen entiernt eingelenkt sind, sind sehr verschieden gebaut. Die Zahl der Glieder und der Bau derselben ist sehr variabel. Die Arten der palaearktischen Region haben von 7—11 Glieder (eine ceylonesiche Art hat nur 3 Fühlerglieder.. Die Form ist entweder schlank, fadenförmig, oder das 2. Glied ist vergrößert und die restlichen Glieder bilden eine kleine, spindelförmige Keule, die einfach oder einseitig gekämmt ist. Bei den Psephe-

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ninae besitzen einige 9’ stark gefiederte Fühler, während die dazugehörigen 9 einfache Fühler haben. Die Länge der Fühler ist außerordentlich verschieden.

Das Labium ist gewöhnlich ziemlich groß, quer, vorn leicht ausgebuchtet oder abgerundet. Die Mandibeln kurz, aber ziem- lich kräftig und hinter der Spitze gezähnt. Sie besitzen eine Mahlfläche und in der nach innen erweiterten Basalpartie einen freien Hautlappen. An der Außenseite der Maxillen ein abge- gliederter Basalteil vorhanden. Die Kiefertaster 3—4-gliederig, die Form und Größe der einzelnen Glieder verschieden. Das Kinn quer und vorn leicht ausgebuchtet. Die 3-gliederigen Lippentaster kurz.

Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, der Hinter- rand jederseits mehr oder weniger vorgezogen und eng an die gleichfalls mehr oder weniger stark vorgezogene Basis der Flügeldecken angeschlossen. Vor dem Schildchen, dessen Größe und Form verschieden, ausgerundet oder gerade abge- stutzt. Der Halsschild nach vorn stets mehr oder weniger ver- engt. Die Scheibe häufig mit charakteristischer Skulptur. Bei vielen Gattungen neben dem Seitenrand des Halsschildes noch jederseits eine eingegrabene Längslinie. Die nach unten umge- schlagenen Seiten des Halsschildes nie vollkommen horizontal umgebogen. Bei der nicht palaearktischen Gattung Ancyronyx im Zusammenhang mit den völlig in den Seitenrand gerückten Vorderhüften direkt senkrecht gestellt.

Die Flügeldecken umfassen und bedecken das Abdomen vollständig, nur die Gattung Psephenoides macht hier eine Aus- nahme. Die Flügeldecken sind in den meisten Fällen punktiert- gestreift, häufig auch mit Längskielen, Rippen, Körnerstreifen oder Höckern versehen oder doch wenigstens mehr oder weniger stark punktiert. Die Epipleuren in der Regel vollständig und erreichen die Nahtspitze. Ausgebildete Hautflügel sind bis auf wenige Ausnahmen vorhanden. Bei einigen Arten besitzen die cd völlig ausgebildete Hautflügel, während die 2 flügellos, oder es sind nur noch rudimentäre Hautflügel vorhanden. Das Ge- äder ist das des sog. „Cantharidentypus”, da nicht alle Adern (Nerven) frei auslaufen, sondern zum Teil durch Queradern verbunden sind, Eine sehr weitgehende Reduktion des Geäders kann aber auch eintreten.

Das Prosternum kurz, oder aber nach vorn verlängert und bei zurückgezogenem Kopfe die Mundteile von unten bedeckend.

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Diese Verlängerung ist von den umgeschlagenen Seiten des Halsschildes durch einen winzigen Spalt getrennt. Ein Proster- nalfortsatz, der zwischen die Vorderhüften greift, ist stets vor- handen. Er ist von außerordentlich verschiedener Bildung und auch die Länge ist sehr variabel. Der Fortsatz greift entweder in eine mehr oder weniger tiefe Grube des Mesosternums ein, in eine Ausbuchtung, oder schließt sich eng an den freiliegen- den Teil des Mesosternums ?n. Da die Bildung dieses Teiles konstant ist, kann sie mit zur Bestimmung der Art herangezogen werden. Ein Mesosternalfortsatz immer vorhanden, von sehr verschiedener Breite, aber immer breiter als der Prosternaliort- satz. Breite des Pro- und Mesosternaltortsatzes erreichen ihre größte Breite bei der bereits erwähnten Gattung Ancyronyx, bei der Vorder- und Mittelhüften soweit auseinandergerückt sind, daß diese über die Seiten des Körpers hervorragen. Das Metasternum ist groß, zwischen den Mittelhüften manchmal einen vom Mesosternalfortsatz nur undeutlich gesonderten Inter- coxalfortsatz bildend.

Die Vorderhüften quer, mit freiliegendem Trochanter oder konisch bis kugelig mit verdecktem Trochanter. Die Mittel- hüften stets mit Trochanter, bisweilen ist dieser aber nur schwer erkennbar. Die Hinterhüften teils mit, teils ohne Schenkel- decken. Die Beine im allgemeinen schlank, bei manchen Gat- tungen lang, bei einigen sogar außerordentlich verlängert. Die Trochanter stets einfach. Die Innenseite der Schenkel unge- furcht oder nur deren Spitze gefurcht, nur bei einigen wenigen Gattungen der Schenkel in der ganzen Länge gefurcht. Die Schienen länger, länger als die Schenkel, schlank und fast stets ohne deutliche Endsporne. Die Tarsen 5-gliederig, die ersten 4 Glieder in der Länge meist wenig verschieden, das Endglied meist so lang wie diese vier zusammengenommen, häulig sogar aber noch wesentlich länger. Die Klauen lang bis sehr lang und kräftig.

Das Abdomen mit 5 freiliegenden Segmenten, nur bei den Psepheninae mit 6 bezw. 7 freiliegenden Segmenten. Die ersten vier sind mehr oder weniger fest miteinander verwachsen und nur das letzte stärker beweglich. Sternite sind in der Regel 8 sicht- bare vorhanden, die lederartig sind, das letzte sichtbare Sternit ist meist etwas kräftigerer Konsistenz und fast stets fein behaart.

Die Kopulationsorgane, die stets mehr oder weniger stark chitinisiert sind, sind sehr verschiedenartig gestaltet. Die Form

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ist bei den einzelnen Arten konstant, so konnte ich zum Bei- spiel bei einer Art, von der ich weit über 2000 Genital-Präpa- rate anfertigte, keinerlei Abweichungen in der Bildung feststellen, mit Ausnahme natürlich in der Größe, die durch die Größe der Imagines bedingt war. Der männliche Kopulationsapparat ist stets deutlich in Parameren, dem dazwischenliegendem Penis, (Senau genommen der Penisröhre, in der der Ductus ejaculato- rius liest) und einem größeren oder kleinerem Schaft, auf dem beide sitzen, gegliedert. Auf den Bau des „Ductus“ habe ich bei meinen Untersuchungen keinen besonderen Wert gelegt, da die bereits untersuchten Organe keine wesentlichen Unterschiede zeigten. Die weiblichen Organe sind gleichfalls sehr verschieden- artig, bei einigen Gattungen sehr einfach, bei anderen zu einem Legestachel oder einer Legeröhre ausgebildet.

Malphigische Gefäße sind nach Dufour (Ann. Sc. nat. 2, ser, E.1. Zool., 1834, 75, pl. 2, £. 10 und \. ce. T. Il. Zool. 18355, 166/167) vier resp. 6 vorhanden, die paarweise schlingenförmig ineinanderübergehen.

Der Körper der Dryopiden ist mehr oder weniger behaart. Entweder ist die ganze Oberseite mit Haaren besetzt oder diese sind auf die Seiten und die Unterseite beschränkt. Die Behaa- rung ist vom Wasser unbenetzbar und hält Luft zwischen den Haaren fest, die zur Atmung dient. Außer der Behaarung ist manchmal noch ein feines Toment vorhanden, das besonders die Unterseite bedeckt, aber häufig auch auf die Oberseite über- greift.

Larven sind nicht sehr viele bekannt, doch haben die we- nigen bekannten eine ziemliche Uebereinstimmung. Die Form ist entweder die der gewöhnlichen Käferlarven oder die Dorsal- platten der einzelnen Segmente sind schildiförmig erweitert. Diese Form findet ihr Extrem bei der Subfam. Psepheninae. Die Larve der nordamerikanischen Art Psephenus lecontei, die besonders in den Stromschnellen des Niagara lebt, veranlaßte daher de Kay (Nat. Hist. New. York Zool. VI, 1844, 53, t. 10, f. 37—39) diese mit den Trilobiten zu vergleichen und als Flu- vicola Herricki zubeschreiben und zu den Crustaceen zu stellen. Der Kopf ist leicht geneigt, hinter den Fühlerwurzeln, mit 5 bis 6 sehr dicht zusammenstehenden Ocellen. Die Fühler sind kurz und aus 3 Gliedern bestehend. Die Mandibeln kurz und kräf- tig. Die Maxillen mit 2 kurzen Laden und 3 gliederigem Taster. Die Lippentaster sehr kurz, 2-gliederig.. Die Beine ziemlich

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kurz. Neun Stigmenpaare befinden sich auf den Seiten der Abdominalsegmente und des Mesothorax. Außer den Stigmen sind büschelförmige Tracheenkiemen vorhanden, die über die Subanalplatte hervorgestreckt werden und zur Atmung im Was- ser befähigen, sodaß die Larven sowohl im, wie auch außerhalb des Wassers zu leben im Stande sind. Die Tracheenkiemen werden anscheinend erst später erworben, da die Helmis-Larven im ersten Stadium diese z. B. noch nicht besitzen. Ob dieser Zustand aber bei allen Larven zutrifft, wage ich nicht zu sagen. Die Larven leben im feuchtem, faulendem Holze, das sich im Wasser befindet, aber auch in der nassen Erde der Fluß- und Bachufer.

Die Dryopiden verbringen den größten Teil ihres Lebens im Wasser ohne die Fähigkeit des Schwimmens zu besitzen. Sie finden sich an Wasserpflanzen, Steinen, untergetauchtem Holz usw., aber auch an und in den feuchten Uferpartien der Flüsse in der Nähe der Meere, die dem Wechsel von Ebbe und Flut ausgesetzt sind und nur durchschnittlich alle 6 Stunden überflutet werden. Wenn auch besonders fließendes Wasser im allgemeinen bevorzugt wird, so finden sich aber doch Ver- treter dieser Familie auch in stehendem Gewässer jeder Art.

Spezieller Teil. Die Familie wird auf Grund der Bildung des Abdomens,

der Vorderhüften und der Taster in 3 Subfamilien eingeteilt, die sämtlich auch in der palaearktischen Region vorkommen.

Tabelle der Subiamilien.

1 Abdomen mit 5 Segmenten, Kiefertaster

kurz, Körper gewölbt . . . . N Abdomen mit 6 oder 7 Segmenten, Ko lach und ziemlich breit 2 7. . . 4. Psepheninae

2 Vorderhüften quer, mit werliegenden I chanter. Hinterhüften mit Schenkeldecken . 2. Dryopinae Vorderhüften kugelig, mit verdecktem Tro- chanter. Hinterhüftenohne Schenkeldecken , 3. Helminae

1. Subfamilie Psepheninae.

Die Vertreter dieser Unterfamilie im allgemeinen flach, breit und kurz. Der Körper ist in der Regel nicht sehr stark chitinisiert und sind die Tiere daher nicht so kompakt. Der

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Kopf ist ziemlich groß, die Augen vorstehend, nicht be- haart. Die Kiefertaster ziemlich lang, die Fühler lang und faden- förmig, 11-gliederig. Die Beine schlank, nur die Schenkel häufig kräftiger. Abdomen mit 6 oder 7 freiliegenden Segmenten. Die Psepheninae sind besonders über Amerika verbreitet, wo sie von den Niagara-Fällen bis nach Brasilien bekannt sind, desgleichen aber auch von den Westindischen Inseln. Aus der palaearktischen Region sind bisher nur Arten aus China, Japan und dem nordwestlichen Indien bekannt geworden. Für die Tiere von der letzten Lokalität stellte Gahan die Gattung Pse- phenoides auf. Die genaueste Untersuchung einiger Arten, die mir in liebenswürdiger Weise von Dr. K. Blair, British Museum London zur Verfügung gestellt wurden, veranlassen mich, für diese in mehrfacher Hinsicht abweichenden Gattung einen neuen Tribus aufzustellen.

Uebersicht der Triben.

1 Abdomen mit 6 (2) oder 7(5) Segmen-

ten. Fühler fadenförmig, in beiden Ge- °

schlechtern gleich. Flügeldecken nor-

mal (an der Naht) zusammenstoßend.

Hautflügel nicht sichtbar. Schildchen

normal me a ner leel2sen herum Abdomen bei J und ® mit 6 Segmenten.

Fühler der gefiedert, der © meist

fadenförmig. Flügeldecken an der Naht

mehr oder weniger weit auseinander-

stehend, die Hautflügel daher sichtbar

Schildehenzsehr groß, » 2... 72 Psephenoidint

1. Tribus Psephenini.

Der Tribus enthält nur eine palaearktische Gattung, sonst sind nur noch Vertreter aus Amerika bekannt. Tribus-Typus: Psephenus lecontei Lec.

Mataeopsephenus Ch. O. Waterh.

Breit, flach und kurz, die Form etwas an Silpha erinnernt. Der Mund unterständig. Kiefertaster ziemlich lang und schlank, Lippentaster klein. Erstere 4, letztere 3-gliederig.. Kopf breit und frei. Augen ziemlich groß und unbehaart. Clypeus quer,

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gerade und nur wenig herabgebogen, vorne leicht quer einge- drückt. Die Fühler 11-gliederig; das 1. Glied verlängert und leicht gebogen, das 2. rundlich, das 3. länger als breit, die rest- lichen kaum länger als breit. Der Halsschild quer, nach vorn gerundet verschmälert, die Basis mehr oder weniger doppelbuch- tig. Die Vorderecken stumpf verrundet, die Hinterecken scharf, Die Flügeldecken oblong, die Spitzen abgestumpft. Beine schlank, Tarsen verhältnismäßig kurz, das Klauenglied so lang wie die 4 ersten Glieder zusammengenommen. Prosternum vorn gerade, hinten zu einem Prosternal-Fortsatz verlängert, der in eine ent- sprechende Vertiefung des Mesosternums eingreift. Das Abdomen beim © aus 6, beim JS aus 7 Segmenten. Hierin gleicht die Gattung vollständig der Gattung Psephenus Lec. Waterhouse und auch Hinton sprechen in ihren Beschreibungen stets nur von 6 Segmenten. Die Untersuchung des mir vorliegenden Materiales ergab aber, daß die 5 7 Segmente besitzen. Das 1. Segment ist allerdings sehr klein und wird von den breiten Schenkeln fast völlig verdeckt und wird die Naht erst deutlich sichtbar, wenn die Schenkel abgehoben werden. Auch sonst steht diese Gattung der Gattung Psephenus Lec. sehr nahe, ist ‘aber durch das gut entwickelte Kopfschild, das deutlich vom Kopfe getrennt ist und die erheblichere Größe gut trennbar. Gattungs-Typus : Mataeopsephenus.nitidipennis Ch. O. Waterh.

Bestimmungstabelle der Arten.

1 Halsschild punktiertt . . . .1. nitidipennis Ch. O. Waterh. Halsschild granuliert . . . . 2. granulicollis Htn.

1. M. nitidipennis Ch. O. Waterh.

Körper kurz, breit, flach und von schwarzbrauner Farbe Kopf frei, ziemlich breit, die Augen hervorragend. Der deut- lich vom Kopfe durch eine Linie getrennte Clypeus fast schwarz. Halschild fast doppelt so breit wie lang; deutlich ziemlich kräf- tig punktiert und fein braungelb behaart. Der Halsschild gegen den Kopf leicht vorgezogen und schwach gewölbt. Die Seiten nach vorn gieichmäßig verrundet verengt. Die Hinterwinkel stumpf. Der Hinterrand doppelbuchtig. Das Schildchen klein und herzförmig. Die Flügeldecken flach, unbehaart und sehr fein und dicht punktiert mit über die ganze Oberseite verstreuten größeren Punkten untermischt. Die Flügeldecken vorn von der Breite des Halsschildes nach hinten deutlich verbreitert und

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die Spitzen breit verrundet. Die Unterseite punktiert und fein bräunlich behaart. Schenkel, Schienen und Tarsen von etwas hellerem Braun.

Länge: 5,7 mm; Breite: 3,8 mm.

Verbreitung: China.

Typus: British Museum, London.

2. M. $ranulicollis Hin. (Abb. 1—6).

&. Von der Form des vorhergehenden, doch von rotbräunlicher Färbung. Mit feinen, kurzen Haaren von gelblicher Farbe dicht bekleidet. Der Halsschild, Schildchen und die Unterseite dunk- ler behaart. Der Kopf zwischen den Augen leicht eingedrückt und an der Basis mit einem deutlichen dreieckigen Eindruck. Er ist grob und dicht punktiert, die Punktur ist vorn etwas weitläufiger. Der Clypeus breit, deutlich vom Kopf geschieden, vorn leicht ausgebuchtet, die Vorderwinkel breit verrundet und die Seiten leicht aufgebogen. Die Fühler sind ziemlich lang und kräftig, sie erreichen etwa die Basis des Halsschildes. Das 1.. Glied etwa zweimal so lang wie das 2., das 2. rundlich, das 3. nur wenig länger als das 1. und die folgenden allmählich an Länge abnehmend. Das Endglied zugespitzt. Die Kiefertaster (Abb. 1) viergliederig. Das Basalglied sehr klein, das 2. sehr groß, das 3. und 4. etwa dreiviertel der Länge des 2. Das Endglied an der Spitze verrundet, die Taster vom 2. Gliede an sehr fein und dünn behaart. Die Lippentaster (Abb. 2) drei- $liederig sehr klein und unbehaart. Der Halsschild (Abb. 3) quer, nach vorn gerundet verengt, vor den Hinterwinkeln leicht ausgebuchtet und dadurch einen deutlichen Hinterwinkel bildend, die Vorderwinkel breit verrundet. Hinter der Mitte des Vorder- randes eine bucklige Wölbung und neben den Hinterwinkeln je ein kräftiger Eindruck, wodurch die Hinterwinkel etwas auf- gebogen werden. Der Halsschild fein granuliert, auf der Scheibe am dichtesten, zu den Seiten und den Hinterwinkeln etwas weitläufiger werdend. Die Flügeldecken, die an den Schultern etwas schwach beulig erhoben sind, haben je 3 Streifen, die nur auf der Scheibe deutlich sind und hinter der Mitte erlöschen- Die Punktur sehr fein und dicht. Der Prosternalfortsatz (Abb. 4) schmal, zwischen den Hüften parallel, dann erweitert und in eine breit verrundete Spitze endend. Das Abdomen fein be- haart. Beim Männchen mit 7 Segmenten (Abb. 5). Das 1. Seg- ment ist sehr schmal. Die Form und Größenverhältnisse zeigt

ee

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die Abbildung. Das 7. (End-) Segment ist am Rande mit einem Kranz längerer Haare besetzt. Die Beine sind kräftig. Die Schenkel sehr breit, die Schienen etwas schmäler, beide flach und rinnenartig ausgehölt. Ob diese hohlmeißelartige Aushölung, die sich über die ganze Länge erstreckt, ein Geschlechtsmerk- mal ist, läßt sich noch nicht sagen, da die © bisher noch unbe- kannt. Die Tarsen sind schlank, das Klauenglied groß. Die vier ersten Tarsenglieder auf der Unterseite behaart.

=, Der Penis (Abb. 6) relativ klein. Die Parameren breit, verwachsen. Der Penis schmal, spatelförmig und leicht gebogen. Abbildung 6a zeigt die Dorsalseite, 6b die Ventralseite und 6c die Lateralansicht des Penis.

Länge: 6 mm; Breite 4 mm.

Verbreitung: Japan.

Typus: British Museum, London.

Es sind bisher erst 2 / dieser Art bekannt und war es mir, Dank der Liebenswürdigkeit Herrn Dr. K. Blair, London, möglich, die Paratype zu untersuchen.

2. Tribus Psephenoidini.

Außer den bereits in der Uebersichtstabelle gegebenen Merkmalen waren es noch folgende Abweichungen, die mich veranlaßten, für diese Gattung einen eigenen Tribus zu errich- ten. Die Taster, sowohl Kiefer- wie Lippentaster haben am Apicalgliede je 2 stiftartige Fortsätze, die wohl als Sinnesstifte aufzufassen sind. Die Vorderhüften sind stark quer, ohne sichtbaren Trochanter. Die Tarsenglieder sind lang und schlank. Das 1. Glied in der Regel so lang wie die Glieder 2—4 zu- sammen. Das Klauenglied erreicht nicht oder nur eben die Länge der vier ersten Glieder. Diese Merkmale zusammen mit den bereits erwähnten genügen meines Erachtens zum Errichten eines Tribus. Wenn auch die große Aehnlichkeit der Larven der Gattung Psephenoides mit denen: der anderen Psephenini nicht ein eindeutiger Beweis dafür ist, daß diese Tiere zu der Familie Dryopidae gehören, so kann ich mich doch nicht der Ansicht Holdhaus anschließen, der diese Art zu den Helodidae stellen will. (Handbuch d. Ent. Band Ill. 1929, p. 922.) Nach dem Bau des Abdomens etc. gehört diese Gattung meines Erachtens doch zu der Familie Dryopidae.

Tribus-Typus: Psephenoides Gahan. 156

Gattung Psephenoides Gahan.

Körper klein, flach und breit. Wenig stark chitinisiert. Kopf mäßig groß, abwärts gebogen. Augen groß bis sehr groß, stark hervortretend und nur mäßig stark facettiert. Die Fühler schlank und 11-gliederig. Bei den 5 lang und vom 3. Gliede an stark gefiedert. Bei den Weibchen weit kürzer nur einfach gesägt oder vom 3. Glied an kurz gefiedert. Die Kiefertaster lang, 4-gliederis, das Basalglied sehr klein, das 2. lang und schlank, das 3. kurz, nur halb so lang wie das zweite, das Endglied sehr lang, zur Spitze nur leicht verdickt und so lang wie die ersten vier Glieder zusammen. Die Spitze des End- gliedes mit zwei stiftartigen Fortsätzen. Der eine auf der Spitze des Endgliedes, der andere am Innenrande etwas unter- halb der Spitze eingelenkt. Die Lippentaster klein, das End- glied mit zwei gleichen stiftartigen Fortsätzen wie beim Kiefer- taster. Meines Wissens wurden derartige Fortsätze, die be- weglich auf den Endgliedern der Taster sitzen, bisher bei den Coleopteren noch nicht festgestellt. Der Halsschild stark quer. Das Schildchen stets sehr groß. Die Flügeldecken stoßen an der Naht nicht, oder nur im hinteren Teil, zusammen. Sie lassen hinter dem Schildchen stets einen Teil des Mesonotums frei, sodaß dieses von oben sichtbar ist. Der sichtbare Teil ist erhoben und seitwärts durch zwei vertieite Linien begrenzt. Das Prosternum in einen kurzen Fortsatz verlängert. Die Vorder- hüften stark quer, ohne sichtbare Trochanter. Die Unterseite des Abdomens glänzend, in beiden Geschlechtern mit 6 Seg- menten. Das 6. Segment sehr klein, das 5. fast gerade abge- stutzt, das 4. ausgerandet. Die Beine lang und schlank. Die Tarsen sehr schlank, das 1. Glied so lang als das 2.—4. zu- sammen, die untereinander nur wenig in der Länge verschieden. Das Endglied einschließlich der Klaue iast so lang wie die vier ersten Glieder zusammen.

Die Gattung weicht von Psephenus Lec. besonders im Fol- genden ab. Die Vorderhüften sind hier stark quer ohne sicht- baren Trochanter, bei Psephenus sind diese kugelig und mit deutlichem Trochanter. Die Unterseite ist bei Psephenus dicht punktiert und matt, hier glänzend. Die Larven der beiden Arten unterscheiden sich im wesentlichen nur durch die Abdo- minal-Kiemen, die bei Psephenus in Büscheln stehen, bei Pse- phenoides dagegen in unpaaren, einfachen Gruppen.

Gattungs-Typus: Psephenoides immsi Gahan.

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Bestimmunsstabelle der Arten 1 Flügeldecken an der Naht in |

ihrer ganzen Länge nicht zusam-

menstoßend. Die kurzen Fühler

der @ nur gesägt. . . ee Flügeldecken an der Naht in a

hinteren Hälfte zusammenstos-

send. Die kurzen Fühler der

© in den mittleren Gliedern

mehr-oder weniser geliedert, .. u... nes 2 Das breite, quere Schildchen mit breiter verrundeter Spitze... . . . . . 1. immsi Grahan

Das breite, aber nicht so deut- lich quere Schildchen an der

Spitze ausgerundet 2 . ... „2.2.2. sahani G. Er Ch.mp 3 Der Halsschild stark quer und an der Basis deutlich eingezogen . 3. volatilis G. C. Champ.

Der Halsschild viel weniger quer, die Hinterecken stark vor- gezogen... eu. 00 2.2, 4. Jjaponicus Masuda

1. Psephenoides immsi Gahan (Abb. 7).

Diese Art ist mir unbekannt geblieben. Die Beschreibung nach der frei übersetzten Originalbeschreibung gefertigt.

„Körper flach und breit, wenig stark chitinisiert. Dunkel- braunschwarz. Die Basis der Schenkel gelblich, zur Spitze viel dunkler. Die Schienen und Tarsen dunkel. Die ersten beiden Fühlerglieder hellgelb, die restlichen stark verdunkelt. Die Fühler der Männchen lang, vom 3. Gliede an stark gefiedert. Die Fühler der Weibchen viel kürzer und vom 3. Gliede an leicht gesägt. Der ganze Körper sehr fein, kurz behaart. Das Schildchen glänzend. Die Flügeldecken zur Spitze leicht ver- breitert. Die Nahtkante doppelbuchtig, sehr weit auseinander stehend. Die Herausstülpung der Hautflügel an der Außen- seite vor der Flügeldecken-Spitze, wie bei dem abgenlde ze Weibchen ist nicht normal.“

Größe: 3,5—4 mm.

Verbreitung: Kumaon, Bhowali, Lachiwale bei Debra Dun.

Die Tiere wurden von Dr. A. D. Imms, nebst den Larven ‚und Puppen in schnelliließenden Gewässern in 5700 ft. (ca. 1750 m) Höhe, an untergetauchten Steinen gefunden.

158

2. Psephenoides gahani G. C. Champ. (Abb. 8—14).

oO. Breit, flach. Kopf schwarz. Die Flügeldecken pech- braun, die Basis heller, desgleichen der Vorderrand, die Vorder- winkel und häufig auch die Seiten des Halsschildes und die ersten beiden Flügelglieder. Die Beine gelbbraun, die Spitzen der Schienen und die Tarsen leicht verdunkelt. Die Unterseite braunschwarz. Der ganze Körper (Ober- und Unterseite) glän- zend, dicht und fein punktiert, der Kopf noch feiner, und dicht mit sehr feiner, kurzer, bräunlicher Behaarung. Der Kopf kurz, senkrecht stehend, die Schläfen hinter den großen Augen schmal. Der Abstand zwischen den großen Augen deutlich größer als ihr Durchmesser. Die Kiefertaster (Abb.8) 4-gliederig, das Basal- glied sehr klein, das 2. stark verlängert, das 3. wieder sehr kurz, noch nicht einmal halb so lang wie das 2., das Endglied lang, zur Spitze leicht verdickt und so groß wie das 2. Glied. Die Spitze des Endgliedes mit zwei ziemlich großen, stiftartigen Fortsätzen, die beweglich an dem Gliede befestigt sind. Ich halte diese Fortsätze für Sinnesstifte. Die Lippentaster (Abb. 9) sehr klein. Nach G.C. Champion und Böving sollen diese drei- gliederig sein. Sie werden von beiden Autoren auch mit dieser Glieder-Anzahl abgebildet. Mir war es aber trotz Anfertigung eines mikroskopischen (Canadabalsam-) Präparates nicht möglich, mehr als ein einziges Glied festzustellen. Dieses Glied ist aller- dings sehr groß. Irgendwelche Nähte, die auf ein Verschmelzen mehrerer Glieder schließen lassen, konnte ich nicht feststellen, trotz Benutzung starker und stärkster Optik. Es ist ausgeschlos- sen, daß mir bei der Anfertigung des Präparates irgendwelche Glieder abgebrochen sein sollten, denn die Lippentaster befin- den sich noch am Labium und die stiftartigen Fortsätze sind ja nur an den Endgliedern. Bis durch weitere Untersuchungen hier Klarheit geschaffen ist, möchte ich die Angabe über die Zahl der vorhandenen Glieder offen lassen. Wenigstens sind stets auf dem Endgliede zwei, vielleicht sogar noch ein wenig stärkere Stifte vorhanden. Die Fühler (Abb. 10) sind ein wenig länger als der Körper, das 1. Glied mäßig lang, das 2. kurz und rundlich. Vom 3. Gliede an sind die Fühler stark gefiedert. Die Oberfläche der beiden ersten Glieder ist glatt, die der restlichen stark granuliert und dadurch rauh, matt. Der Hals- schild (Abb. 11) ist stark quer, der Vorderrand ein wenig ab- gerundet, der Hinterrand flach dreibuchtig. Die Seiten nach vorn stark gerundet verengt, zur Basis mäßig und geradlinig.

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Die Hinterwinkel stumpfwinklig, mit mehr oder weniger scharfer Spitze. Die Scheibe des Halsschildes mit einem flachen Eindruck. Das Schildchen ist groß, quer, mit leicht ausgerundetem Hinter- rand, also keine Spur einer Spitze. Der freiliegende Teil des Mesonotum groß, die diesen Teil begrenzenden Furchen weit voneinander entiernt. Die Abbildung 13 zeigt die Form dieser Körperstelle: a ist das große Schildchen, b der freiliegende Teil des Mesonotum mit den seitlichen Furchen, c das erste sicht- bare Sternit, d die Flügeldecken. Die weichen Flügeldecken sind weit voneinander getrennt, die Innen(Naht)kante stark dop- pelbuchtig. Sie sind hinter der Schulter mehr oder weniger stark zusammengedrückt, hinter der Mitte leicht erweitert und zur Spitze stumpf gerundet. Manchmal sind Andeutungen von Streifen vorhanden, bei den 5 häufiger als bei den ©. Der Prosternalfortsatz (Abb. 12) kurz und schmal, gleichmäßig leicht ausgerundet zur kurz abgerundeten Spitze verjüngt. Die Beine lang und schlank, die Schenkel leicht verdickt, die Schienen ‚dünn. Die Tarsen (Abb. 14) dünn und lang, das 1. Glied lang, etwa so lang wie Glied 2—4 zusammen, die Glieder 2—-4 zur Spitze gleichmäßig an Länge abnehmend, das Klauenglied lang, die Klaue groß, aber schlank. Das Klauenglied so lang wie die vier Tarsenglieder zusammen.

9. Die Augen kleiner, der Abstand zwischen ihnen fast von doppelter Größe ihrer Durchmesser. Die Fühler viel kür- zer und feiner; sie sind kaum halb so lang wie bei den ©‘. Die beiden ersten Glieder wie bei diesen, nur der Größe ent- sprechend, kleiner. Glied 3—9 ist ungefähr so breit wie lang, das 10. und 11. schmal, das Endglied zugespitzt. Die Fühler sind vom 4, Gliede an gesägt.

Länge: 2,3— 2,5 mm.

Verbreitung: Kumaon, Valley, Lachiwala (in ca. 1000m Höhe). Die Tiere wurden fliegend über schnellfließenden Gewässern wie auch unter und an in Wasser liegenden Steinen, wo sie wie Helmis etc. saßen.

3. Psephenoides volatilis G. C. Champ. (Abb. 15—18).

cf. Etwas kleiner, aber ebenso flach und breit, auch so schwach chitinisiert. In ausgefärbtem und ausgehärtetem Zu- stande pechbraun, sonst hellbraun bis gelb. Die Augen stets dunkel. Die Beine stets heller als die Flügeldecken. Die beiden ersten Fühlerglieder hellbräunlich, die restlichen viel dunkler.

160

Die Unterseite dunkler als die Oberseite. Kopf und Halsschild sehr fein, die Flügeldecken dicht punktiert und daher weniger glänzend als Kopf und Halsschild, fast matt. Der ganze Körper sehr fein, kurz behaart. Die Behaarung von bräunlicher Farbe. Der kurze Kopf breit, die Schläfen hinter den Augen noch schmäler als bei gahani. Die Augen sehr groß, größer als bei gahani und auch weiter vorstehend, der Abstand zwischen den Augen kleiner als ihr Durchmesser. Kiefer- und Lippentaster wie bei der vorgehenden Art, auch die Endglieder mit den zwei stiftartigen Fortsätzen. Die Fühler so lang oder ein wenig länger als der Körper. Im Bau wie bei gahani, auch vom 3. Gliede an stark gefiedert und granuliert. Der Halsschild (Abb. 15) quer, der Vorderrand in der Mitte leicht vorgezogen, der Hinterrand sehr leicht doppelbuchtig. Die Seiten zur Basis stark eingezogen, die Hinterwinkel dadurch fast rechtwinklig mit stark abgerunde- ‚ter Spitze. Die Vorderwinkel durch die sehr breite Verrundung nur undeutlich. Die Oberfläche des Halsschildes leicht uneben. Das Schildchen nur leicht quer, groß, fast dreieckig mit deut- licher, wenn auch stark abgerundeter, breiter Spitze. Die Flügel- decken hinter dem Schildchen nur ein ziemlich kurzes Stück voneinander abstehend, dann bis zur Spitze zusammenstoßend. In Abbidung 17 wird die Form des Scutellums mit den angren- zenden Körperteilen dargestellt. Der freiliegende Teil des Me- sonotum ist hier viel kleiner als bei gahani, die Furchen dieses Teiles dadurch auch viel enger zusaminenstehend und gerader. Die Flügeldecken hinter den Schultern nur leicht zusammen- gedrückt und zur Spitze ein wenig verbreitert. Sie sind an der Spitze viel kürzer und breiter verrundet als bei gahani. Der Prosternalfortsatz (Ab. 16) ist breiter und dadurch massiger als bei gahani. Er verengt sich gleichmäßig zu der abgerundeten Spitze. Die Beine sind wie bei gahani gebaut. Der Penis (Ab- bildung 18) ist lang und wenig stark chitinisiert. Die ziemlich schlanken Parameren an der Spitze mit wagerecht abgebogenen Fortsätzen, deren leicht keulig verdickte Enden wieder aufwärts gebogen sind. Der schlanke Penis ist an der Basis am breite- sten, von hier zur Spitze, die leicht erweitert und abgerundet ist, mäßig kräftig, geradlinig verengt.

©, Die Augen sind kleiner, der Abstand zwischen den Augen mindestens so groß wie diese selbst. Die Fühler sind nur etwa halb so lang wie bei den Männchen und dünner. Die beiden ersten Glieder im Bau gleich, das 3.—7. Glied kurz

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVILL. (1938) H. 2. 6 161

gefiedert, das 8.—10. Glied nur gesägt, das Endglied einfach und nur leicht zugespitzt. Das Schildchen ist etwas breiter als bei den Männchen, deutlich quer, aber sonst wie bei den Männ- chen gebaut.

Größe: 2—3 mm.

Verbreitung: Kumaon (Haldwani, Ramikhet).

4. Psephenoides japonicus Masuda.

Von dieser (leider in japanisch bsschriebenen) Art, kann ich nur die freie Uebersetzung des beigegebenen englischen Resume, ergänzt durch den Vergleich mit den der Beschreibung beige- gebenen sehr guten Abbildungen, bringen.

oJ. Körper flach, breit. Kopf stark quer, in der Mitte leicht eingedrückt. Die Augen mäßig groß. Der Halsschild leicht quer, die Seiten bis zu dem stark vorgezogenen Hinter- winkel fast gerade. Die Vorderwinkel breit verrundet. Der’ Vorderrand des Halsschildes gerade, der Hinterrand leicht drei- buchtig. Das Schildchen quer, ein Teil des Mesonotum sicht- bar. Die Flügeldecken etwa in der Mitte zusammenstoßend, an der Basis dann wieder etwas klaffend. Hinter den Schultern leicht zusammengedrückt und zur Spitze nur kaum merklich er- weitert. Die Fühler sehr lang (2,3 mm), fast von der 1'/,fachen Länge des Körpers. Das 1. Glied lang und kräftig, das 2. klein und rundlich, die folgenden außerordentlich verlängert und lang . gefiedert.

@. Etwas größer als das Männchen, sonst außer im Bau der Fühler keine weiteren Merkmale. Die Fühler sehr kurz, nur knapp von der halben Länge wie bei den Männchen. Die ersten beiden Glieder wie beinn Männchen. Glied 3—6 mehr oder weniger leicht gefiedert, Glied 7—9 nur noch gesägt und die beiden letzten Glieder einfach.

Größe: / 1,6 mm; 9 1,8 mm.

Verbreitung: Japan (nähere Angabe ist mir nicht möglich, da diese in japanisch).

II. Subfamilie Dryopinae.

Die großen Vorderhüften mit freiliegendem Trochanter. Die Hinterhüften mit ausgebildeten Schenkeldecken.

Nach der Bildung des Prosternums in zwei Tribus ein- geteilt:

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1 Prosternum zwischen den Vorderhüften nach vorn nicht verlängert. Der Mund frei I. Potamophilini

Prosternum zwischen den Vorderhüften

nach vorn verlängert. Bei zurückgezogenem

Kopr der Mundi bedeckt. 2 2 2772 721 Drvopin:

I. Tribus Potamophilini.

Das Prosternum nach vorn nicht verlängert, der Mund auch bei zurückgezogenem Kopf freibleibend. Das zweite Fühlerglied nicht erweitert, das Basalglied stets das größte. Das 1. und 2. Segment des Abdomens stets am größten.

Die Tribus mit einer Anzahl Gattungen, die über die ganze Erde verbreitet sind. In der palaearktischen Region durch nach- stehende Gattungen vertreten.

Der Auffassung von Böving und Craighead, die auf Grund ihrer Larven-Studien für die Potamophilini eine eigene Sub- familie errichten (Ent. amer. XI, 1931, p. 45) und welche Auf- fassung auch H. E. Hinton (Stylops. IV, 9, 1935, p. 173) teilt, kann ich mich nicht anschließen. Auch den für die Unterfamilie gebrauchten Namen Larinae halte ich nicht für berechtigt. Mei- nes Erachtens darf der Bau der Larven-Stadien in der Syste- matik nicht allein ausschlaggebend sein; sondern auch die mor- phologischen Merkmale der Imagines müssen weitgehendst be- rücksichtist werden und als das Wesentlichste in Betracht gezogen werden. Die morphologischen Merkmale zeigen aber doch deutlich, wenn sie auch im ersten Moment ziemlich abweichend erscheinen, die nahe Verwandtschaft mit den Dryopini. So folge ich der Auffassung Ganglbauers und behalte auch den von ihm 1904 zuerst benutzten Namen Potamophilini bei, umsomehr als die Gattung Potamophilus, die von Germar 1811 aufgestellt wurde, doch wohl als Typus zu betrachten ist. Die Gattung Lara, nach der die obengenannten Autoren die Subfamilie benennen wollen, wurde erst 1856 von Le Conte aufgestellt.

Bestimmungstabellen der Gattungen.

1 Halsschild viel breiter als lang, der

Körper sehr breit. Die Fühler lang . . 1. Betelmis Mats. Halsschild nur wenig breiter als lang, der Körper gestreckt. Die Fühlerkurz . . . . 2... .2 2 Halsschild nur mit grubenartigen Ein- dirtielene a ER Re AO

163

Halsschild im Basaldrittel mit einer

Seitenlinie . . . . 4. Dryopomorphus Htn. 3 Körper groß. Prostern konnt Zwi-

schen den Hüften schmal, fast parallel.

Abdomen: Segmente von fast gleicher

Länge. Das 3. nur wenig kürzer als

das 2., 4. und 5. nur wenig kleiner

alsıdası 3... „nun oe ka a2. Botamophilusy&erm Körper kleiner. Prosternal-Fortsatz

zwischen den Hüften breit, dann plötz-

lich (auf weniger als die Hälfte der

Breite) verschmälert. Abdomen: 1.und

2. Segment sehr groß, das 3. deutlich

kleiner, das 4. und 5. sehr kurz . 3. Freyiella nov. gen.

1. Gattung Betelmis Mats.

Da mir diese Gattung nicht vorgelegen, gebe ich im folgen- den die Beschreibung, wie sie H. Köno in Ins. Mats., VIlIl., 1934, p. 124 gibt.

„Augen halbkugelig, vortretend. Oberlippe breit, viel brei- ter als die Stirn zwischen den Augen. Fühler vor den Augen eingefügt, fadenförmig, 11-gliederig; das 2. Glied klein, ein wenig länger als breit, das 3. gestreckt, etwas kürzer als das erste, die folgenden zur Spitze hin allmählich an Länge abnehmend- Halsschild bedeutend breiter als lang, ohne deutliche Längsfurche, an der Basis an den Hinterecken kielartiS erhaben. Schildchen halbkreisförmig. Flügeldecken an der Basis kaum breiter als das Halsschild, nach hinten zu etwas verbreitert, ohne Punktstreifen. Vorderhüften walzenförmig. Hinterhüften mit zahnartigen Schen- keldecken. Tarsen deutlich kürzer als die Schienen. Klauen an der Basis gezähnt.

Von der Gattung Potamophilus Germar durch den breiten Körper und viel längere Fühler abweichend.“

Gattungs-Typus: Betelmis japonicus Mats.

Nach dieser Beschreibung muß die Gattung Maiueopsephenus Ch. O. Waterh. nahe verwandt, wenn nicht gar identisch sein, was auch Dr. H. Köno vermutet. Andererseits sind aber doch Merkmale vorhanden, die wieder eine eigene Gattung vermuten lassen. Eine Klarstellung muß bis zu einer genauen Uhnter- suchung zurückgestellt werden.

164

1. Betelmis japonicus Mats.

Die Artmerkmale fallen mit den Gattungsmerkmalen zu- sammen. Größe: 5,5 mm.

Verbreitung: Japan (Honshu, Shikoku) nach Köno.

2. Gattung Potamophilus Germ.

Körper ziemlich groß und gestreckt. Wenig stark chitini- siert. Der ganze Körper sehr fein und dünn tomentiert und mäßig kräftig dicht, kurz behaart. Der Kopf frei, stark geneigt, Die Augen mäßig groß. Die Fühler ziemlich kurz, 11gliederig. Das 1. Glied gestreckt, zur Spitze leicht verdickt und mäßig gebogen, das 2. viel kleiner, fast kugelig. Die folgenden klein und eine schmale Keule bildend. Die Mandibeln kräftig, ziem- lich stark gebogen, mit drei Zähnchen hinter der Spitze. An der Innenseite ein breiter Hautsaum. Die Maxillen groß, die Außenlade größer als der gutgegliederte Basalteil. Die Innen- lade klein, gestreckt. Die Kiefertaster 4-gliedrig, kräftig. Die Lippentaster klein und 3-gliederig. Ueber Bau und Größe der Taster siehe bei der Artbeschreibung. Der grob und dicht punk- tierte Haisschild schmäler als die Flügeldecken, der Hinterrand doppelbuchtig, vor dem Schildchen mit breit ausgerundetem Mittellappen. Die Seiten nach vorne mäßig stark verengt, an der Basis jederseits ausgeschnitten. Das Schildchen deutlich länger als breit. Die Flügeldecken gestreckt, das Abdomen überragend und jede in eine kurze Spitze ausgezogen. Die Epi- pleuren längs der Brust fast doppelt so breit wie am Abdomen. Aus der Kehlnaht zwischen Kopf und Prosternum treten zwei schwach chitinisierte schmale Fortsätze heraus, die schräg nach vorn und innen gerichtet sind: Hierauf stützt sich der Kopf bei zurückgezogenem Zustande. Das Prosternum vor den stark vorspringenden Vorderhüften sehr schmal. Der Prosternal-Fort- satz mäßig lang, schmal, zu einer mehr oder weniger scharfen Spitze ausgezogen. Der Mesosternalfortsatz breit, nach hinten wenig verengt, von einer tiefen Mittelfurche durchzogen. Das Metasternum groß, zwischen den Mittelhüften mit einem kurzen breiten, vom Mesosternalfortsatz deutlich gesonderten Inter- coxalfortsatz. Die Hinterhüften nur mäßig getrennt. Die 5 Seg- mente des Abdomens zur Spitze nur wenig an Größe ab- nehmend.

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Die Larve (Abb. 34) wurde von L. Dufour beschrieben. Sie hat einen stark querrundlichen Kopf, stark gerundete Seiten des Thorax und der ersten acht Segmente. Das neunte Seg- ment fast bis zur Mitte gegabelt. Auf Thorax und den ersten acht Segmenten je vier rippenartig erhobene Längsstreifen, das neunte bis zur Gabelung mit einem Mittelkiel. Die Larven werden in ziemlich schnell fließendem Wasser gefunden, wo sie an untergetauchtem Holze leben.

Gattungs-Typus: Potamophilus acuminatus F.

1. Potamophilus acuminatus F. (Abb. 35—45.)

Körper gestreckt, mäßig breit und flach gewölbt. Dunkel- pechbraun, Beine nur wenig heller, nur die Krallen rötlich. Die Fühler (Abb. 38) 11-gliederig. Das 1. Glied gestreckt, das 2. kurz, fast kugelig, das 3. klein, gestreckt. Die folgenden zur Spitze allmählich an Größe zunehmend, das Endglied fast rund- lich. Die ersten beiden Fühlerglieder borstig, die restlichen fein behaart. Die Mandibeln (Abb. 35) kräftig, dreispitzig, die Zähn- chen nach innen an Größe abnehmend. Die Kiefertaster (Abb. 36) 4-gliederig, das Basalglied klein, das 2. schlank, das 3. breiter und ein wenig kürzer, das Endglied sehr gross eiförmig und mit großer, fast runder Tastfläche (siehe Abbildung bei der fol- genden Art). Die Lippentaster (Abb. 37) 3-gliederig und sehr klein. Glied 1 und 2 wenig an Größe verschieden, das End- glied sehr groß und kräftig. Der Halsschild (Abb. 39) zur Spitze ziemlich kräftig verengt. Der Seitenrand vor der Basis kräftig ausgeschnitten. Neben diesem Ausschnitt mit einem starken Eindruck. Ein schwächerer kurz vor dem Vorderrand. Auf der Scheibe etwas hinter der Mitte mit einem leichten Querein- druck und zwei flachen am Hinterrande vor dem Schildchen. Der ganze Halsschild kräftig und unregelmäßig punktiert. Die Punkte von verschiedener Größe und verschieden stark von einander entfernt. Größere Punkte stehen unregelmäßig neben viel kleineren. Die Flügeldecken zur Spitze (Abb. 41) in einen kurzen Dorn endend. Sie sind hinter den Schultern deutlich zusammengedrückt, die Schultern beulig hervortretend. . Zwi- schen Schulter und Naht mit 5 bis zur Spitze deutlichen Punkt- streifen. Die seitlichen Streifen etwas kräftiger eingedrückt. Zwischen Schulter und Seitenrand noch 2, aber feinere, Punkt- streifen. Die Punkte kräftig und etwa vom eigenen Durch- messer voneinander entfernt. Eine sehr feine Mikropunktur ist

166

auf der ganzen Oberfläche vorhanden. Der ganze Körper mit ‚sehr feinem, dünnen Toment von dunkelgelblicher Farbe be- deckt, außerdem fein, kurz aber dicht gleichmäßig behaart. Die Behaarung von braungelber Farbe. Die kräftigen Beine eben- falls gleichmäßig dicht fein behaart, die Behaarung erstreckt sich auch über das Klauenglied. Die Unterseite sehr viel feiner und heller behaart und sehr fein punktiert. Der Prosternalfortsatz (Abb. 40) schmal, ziemlich lang und zu einer nur wenig schmä- leren Spitze verjüngt, die kurz abgerundet ist. Das Abdomen in beiden Geschlechtern verschieden. Die Segmente (Abb. 42) wenig in Länge verschieden. Das 4. in der Mitte deutlich aus- gerundet, das 5. beim Weibchen klein, der Hinterrand leicht ausgerundet; beim Männchen dieses größer und nicht ausgerun- det, sondern gleichmäßig verrundet. Die Hinterränder der Seg- mente mit einem Haarsaum eingefaßt.

Der Penis (Abb. 44a, b, c) kräftig chitinisiert und ziem- lich groß. Die sroße Peniskapsel auf einem kurzen Schaft auf- sitzend. Die an der Basis sehr breiten Parameren zur Spitze stark verjüngt, hier wieder ein wenig verdickt und zangenartig leicht auseinander gebogen. Die Innenkanten der Parameren auf der Oberseite von der zangenförmigen Erweiterung zur Basis geradlinig. Auf der Unterseite sind die Spitzenteile der Parameren schmal, sodaß die gegenüberliegenden Kanten sicht- bar. Im Basalteil greifen die Parameren übereinander und haben einen großen gemeinschaftlichen, tiefen, ovalen Quereindruck. Der Penis selbst ist lang und überragt die Parameren. Von der Oberseite aus nur eine schmale Kante und der leicht verbrei- terte Spitzenteil mit der fast gerade abgestutzten Spitze sicht- bar. Von der Ventralseite aus ist der an der Basis verbreiterte Penis deutlicher sichtbar. Das Stützelement (Abb. 45a, b) ist groß, kräftig chitinisiert und in zwei Richtungen stark gebogen. Es ist von sehr eigenartiger Form und läuft vorn in einen stark gebogenen langen Fortsatz aus. Die verbreiterten Seitenteile ebenfalls je mit einem leistenartigen schmalen Fortsatz. Das Orsan umfaßt im Körper den Penis und ist der stark gebogene schmale Fortsatz an dem Schaft gelegen. Das letzte Sternit der Männchen (Abb. 43) ist stark quer, der Hinterrand breit ausgebuchtet, die Seitenteile leicht auswärts gebogen. In der Mitte des Vorderrandes mit einem kurzen, ziemlich breiten Fortsatz.

Bei den Weibchen konnte ich keinerlei chitinisierte Teile der Kopulations-Organe feststellen.

167

Größe: 6,4—8,6 mm.

Verbreitung: In Deutschland nördlich bis Hannover gefun- den. Südlich: Ost-Frankreich, Italien, Balkan-Halbinsel und ein Fund aus Klein-Asien (Adana). In Coll. Schilsky ein Exemplar aus Livland, das aber sicher mit Holz (Floßholz) ein- geschleppt worden ist. Anscheinend früher viel zahlreicher als in der jetzigen Zeit. Ubntersuchtes Material: 213 Exemplare.

Typus: ? Wo sich der Typus dieser Art befindet, wird sich mit Sicherheit wohl nicht mehr feststellen lassen.

3. Gattung Freyiella nov. gen.

Körper ziemlich gestreckt, wenig stark chitinisiert. Der ganze Körper dicht und fein tomentiert und außerdem kurz behaart. Die Augen mäßig groß mit einem Kranz von längeren Haaren umgeben. Die Fühler 11-gliederigs und im Bau nur wenig von Potamophilus verschieden. Die Mandibeln sehr kräf- tig und weniger stark gebogen. Der innere Hautlappen sehr groß. Kiefer- und Lippentaster sehr viel kräftiger als bei Potamophilus, besonders die Endglieder viel stärker vergrößert. Der Halsschild leicht quer, der Seitenrand bis zu den Hinter- winkeln glatt ohne einen Ausschnitt. Er ist sehr dicht und sehr fein punktiert. Das Schildchen fast so breit wie lang. Die Flügeldecken gestreckt. Die Schultern stets deutlich mehr oder weniger stark kielig erhoben. Die aus der Kehlnaht hervor- tretenden Stäbchen zum Stützen des Kopfes breit und ziemlich kräftig. Der Prosternalfortsatz breit, zwischen den Hüften parallel und dann plötzlich stark verschmälert und in eine mehr oder weniger lange Spitze ausgezogen. Die Vorderhüften ziem- lich weit auseinander stehend. Am Abdomen das 1. und 2. Seg- ment sehr groß, das 3. deutlich kleiner, das 4. und 5. sehr klein.

Von der Gattung Potamophilus durch das vor der Basis nicht ausgeschnittene Halsschild, die Bildung des Prosternal- fortsatzes und des Abdomens deutlich verschieden.

Ich widme diese Gattung ergebenst dem unermüdlichen Förderer der Koleopterologie Herrn Georg Frey, München.

Gattungs-Typus: Freyieıla foveicollis n. sp.

Bestimmungstabelle der Arten.

1 Flügeldecken mit 5 Punktstreifen. Die Hin- terwinkel des Halsschildes spitz. . . . 1. foveicollis n. sp.

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Flügeldecken mit 6 Punktstreifen. Die Hin-

terwinkel des Halsschildes verrundet . . 2. bispinosa n. sp. (Es sind die zwischen der Schulter und der Naht der Flügel- decken befindlichen Streifen gemeint. Die zwischen Seiten- rand und Schulter außerdem befindlichen Streifen sind hier nicht gezählt.)

1. Freyiella foveicollis n. sp. (Abb. 19—27.)

Körper ziemlich klein, mäßig breit, parallel und flach ge- wölbt. Oberseite dunkelpechbraun, Unterseite heller braun, Beine bis auf die hellere Basis der Schenkel dunkelbraun, Tar- sen und Klauen ein wenig heller. Der Kopf nicht breiter als der Vorderrand des Halsschildes. Die Mandibeln (Abb. 19) kräftig, mit fast gleich gut ausgebildeten, ziemlich gleichlangen, hintereinander liegenden 3 Zähnchen. Basal- und Apicalteil etwa von gleicher Größe. Am Innenrande mit einem langen, schwach chitinisierten, häutigen Lappen. Die Kiefertaster (Abb.20a) 4-gliedrig, groß und kräftig, das Basalglied klein, Glied 2 und 3 nur wenig in Länge und Breite verschieden, das Endglied groß, eiförmig. Durch die große Tastiläche, die sich über die größte Breite des Gliedes erstreckt (Abb. 20b), erscheint das Glied .bei seitlicher Ansicht wie halbiert. Die Maxillenladen wenig kräftig. Die Außenlade nicht sehr groß, die Innenlade klein. Die Lippen- taster klein, 3-gliederig, das Basalglied klein, das 2. mäßig groß, das Endglied so groß wie beide zusammen, mit großer Tastfläche, in der Form wenig vom Endslied des Kiefertasters verschieden, nur ein wenig kürzer und noch gedrungener. Alle Glieder, mit Ausnahme des Basalgliedes bei Kiefer- und Lippentaster fein behaart. Labium und Labrum stark quer, beide mit leicht aus- gerundetem Vorderrande, das letztere deutlich durch eine Quer- linie vom Kopfe getrennt. Die Fühler (Abb. 21) 11-gliederig, das 1. Glied lang und gestreckt. Das 2. kurz, schmäler als das 1. Glied und fast kugelig. Die restlichen Glieder klein, nur das 3. und das Endglied deutlich größer. Die übrigen wenig an Größe verschieden. Der ganze Fühler fein und kurz behaart, die beiden ersten Glieder außerdem noch mit langen kräftigen Borstenhaaren besetzt. Die Augen mäßig groß und von einem Kranz längerer und kräftiger Haare umgeben. Der Kopf eben und gleichmäßig dicht, mäßig grob punktiert. Auf den schmalen Zwischenräumen der sehr eng stehenden Punktur mit feinen, aber deutlich sichtbaren Punkten einzeln besetzt. Der Hals-

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schild (Abb. 22) deutlich quer und nur flach gewölbt. Die Sei- ten nach vorn mäßig verengt, zur Basis vor den Hinterwinkeln leicht ausgebuchtet, die Hinterwinkel dadurch deutlich hervor- tretend. Der Seitenrand an Spitze und Basis leicht nach unten ‚gebogen. Der Vorderrand in der Mitte leicht vorgezogen, der Hinterrand vor dem Schildchen deutlich ausgeschnitten. Die Scheibe des Halsschildes vor dem Basalrand mit einem seichten Quereindruck. Ein flacher Eindruck jederseits neben den breit verrundeten Vorderwinkeln und ein kräftiger, tiefer, grubiger Eindruck kurz vor der Basis nahe den Hinterwinkeln. Die letz- teren Eindrücke nach innen scharf begrenzt. Vor dem Schild- chen dann noch ein flacher Eindruck, in dem in der Regel an der Seite noch je ein Punkt-Eindruck ist. Die Oberfläche des Halsschildes sehr dicht und fein punktiert. Die Zwischenräume sehr schmal und nur ganz vereinzelt mit sehr feinen Pünktchen besetzt. Die Punktur des Halsschildes ist deutlich dichter als die des Kopfes. Die gestreckten Flügeldecken ziemlich parallel und hinter den Schultern deutlich zusammengedrückt. Sie sind deutlich länger als das Abdomen und klaffen ein wenig an der Spitze, die einen ganz kurzen, stumpfen Dorn zeist. Die Schul- tern treten deutlich hervor und sind fast kielartig erhöht. Die Decken zwischen Naht und Schultern mit 5 Punktstreifen und einem langen Scutellarstreif. Die Streifen sind an der Basis kräftiger eingedrückt und verflachen zur Spitze. Der 1. Streifen geht fast bis zur Spitze durch, der 2. und 3. Streifen an der Spitze stark aneinander genähert, aber vor der Spitze bereits erlöschend; der 4. und 5. Streifen gleichfalls an der Spitze ein- ander genähert, aber viel weiter vor derselben erlöschend. Die Zwischenräume nur sehr schwach gewölbt. Die Punkte der Streifen ziemlich dicht aufeinander folgend, die Zwischenräume nur wenig größer als die Durchmesser der Punkte. Die ganze Oberfläche leicht querrunzelig und mit sehr feiner Mikropunk- tur. Zwischen Schulter und Naht noch 3 feine Punktstreifen, die wie die auf der Scheibe vor der Spitze erlöschen. Die Oberseite, desgleichen die Unterseite dicht mit feinem, kurzem Toment von graugelblicher Farbe bedeckt. Außerdem dicht, kurz behaart. Die Haare auf dem ganzen Körper anliegend,. nur auf der Mitte des Halsschildes abstehend. Sie ist von dun- kelbräunlicher Farbe. Die Unterseite ist braun, sie ist ein wenig heller als auf der Oberseite tomentiert, auch ist das Toment deutlich dünner. Die Behaarung ist viel länger und

170

von graugelblicher Farbe. Der Prosternalfortsatz (Abb. 23) breit. Er ist zwischen den Hüften fast parallel, nur leicht bogig ver- schmälert.. Der fast winkeli$ zur Verjüngung abbiegende Seitenrand stark gebuchtet in den gleichmäßig verjüngten Spitzen- teil übergehend. Der schmale, nie parallelseitige Spitzenteil in eine mäßig scharfe Spitze auslaufend. Ein flacher Kiel von der Mitte des Fortsatzes bis zur Spitze deutlich sichtbar. Das Ab- domen bei den Geschlechtern deutlich verschieden gestaltet (Abb. 24). Beim Männchen das Abdomen ein wenig länger und schlanker, die ersten beiden Segmente nur wenig in der Länge verschieden. Das 3. Segment etwa um ein Viertel kürzer, das 4. am kürzesten, das 5. ein wenig größer als das 4. und am Hinterrande mit einem breiten Einschnitt. Beim Weibchen die beiden ersten Segmente sehr groß, die 3 letzten sehr kurz und alle am Hinterrand breit ausgerundet. Die Hinterränder der drei letzten Segmente in beiden Geschlechtern mit einem län- geren Haarkranz. Die Beine mäßig lang und fein behaart. Die Schenkel leicht verdickt, Vorder- und Mittelschenkel gerade, ° die Hinterschenkel im Basalteil leicht, nach dem Abdomen, ge- bogen. Alle auf der Innenseite gefurcht, die Furche erstreckt sich über °/, der Länge. Die Schienen dünner und länger als die Schenkel und gerade, nur bei den Männchen die Hinter- schienen leicht gebogen. Die Tarsen kurz, nur wenig an Länge verschieden, das Klauenglied deutlich kürzer als die vier ersten zusammen. Die Tarsen einschl. des Klauengliedes dicht und kurz behaart. Die Krallen kräftig.

Der Penis (Abb. 26a, b, c) lang und schlank, mäßig chitini- siert und von hellgelblicher Farbe. Der Penis deutlich in einen kurzen, kräftigen Schaft, und eine lange schlanke Peniskapsel (Parameren und eigentlicher Penis) gegliedert. Die Peniskapsel am Basalteil kräftig gebogen (Abb. 26c). Die langen Parameren an Basis und Spitze fast gleich breit, in der Mitte leicht ein- gedrückt. Die Spitzen breit verrundet. Die Innenkanten der Parameren auf Dorsal- (Abb. 26a) und Ventralseite (Abb. 26b) leicht doppelbuchtig. Der Penis selbst in eine schmale, schlanke Spitze endend, von der Form, die der Innenkante der Para- meren entspricht. Auf der Ventralseite ist kurz hinter der Spitze die Austrittsöffnung des Ductus ejaculatorius sichtbar. Der Schaft etwa von der doppelten Breite der Peniskapsel und ca. °/, der Länge desselben. Der Mittelteil auf der Dorsalseite stark ver- tieft. Das Stützelement (Abb. 27a, b) ist schlank und schmal

dei!

und von sehr eigenartiger fast nicht zu beschreibender Bildung. Die Abbildungen vermitteln ein viel klareres Bild, als es die langatmigste Beschreibung vermöchte. Das letzte Sternit der Männchen (Abb. 25) schwach chitinisiert, am Hinterrande leicht ausgebuchtet, der Vorderrand an den Seiten schwach spitz aus- gezogen und in der Mitte mit einem langen spitz ausgezogenen Fortsatz.

Bei den Weibchen konnte ich keine chitinisierten Teile der Kopulations-Organe feststellen.

Größe: 4,8—5,2 mm. Verbreitung: Süd-China, Prov. Kuangtung (Ostfluß im Berg- gebiet Wang-lung kum). Untersuchtes Material: 76 Exemplare.

Typus: Zool. Mus. Berlin. Paratypen ebdendort und in meiner Sammlung.

2. Freyiella bispinosa n. sp. (Abb. 28—33).

Q. Etwas größer, ein wenig breiter, aber ebenso parallel und flach gewölbt. Oberseite dunkel pechbraun, fast schwarz, die Unterseite nur wenig heller. Beine rotbraun, die Spitzen der Schenkel und Schienen breit angedunkelt, desgleichen die Tarsen, nur die Klauen deutlich heller. Die Fühler (Abb. 28) 11-gliederig, im Bau und Form wie bei foveicollis, nur ein wenig schlanker und die Glieder 3-11 etwas loser gegliedert und ein wenig größer. Das 1. und 2. Glied hellgelbrot, die restlichen dunkler. Die Fühler ganz fein, dünn behaart, nur die beiden ersten Glieder mit einigen längeren Borstenhaaren. Kopf und Mundteile ohne wesentliche Unterschiede, wie bei der vorher- gehenden Art. Der Halsschild (Abb. 29) zur Spitze nur mäßig verengt, der Vorderrard gerade, der Hinterrand nur sehr flach doppelbuchtig, nur der zum Schildchen vorgezogene Mittellap- pen schwach ausgebuchtet. Die Hinterwinkel verrundet. Der Seitenrand nur im Spitzendrittel leicht abwärts gebogen. Der Halsschild sehr flach gewölbt. Neben dem Seitenrand, vor der Basis, ein langer, tiefer Eindruck, neben den breiten Vorder- winkeln ein flacher, die sich mit ihren zur Mitte gehenden Aus- läufern fast berühren. Auf der Scheibe, hinter der Mitte des Vorderrandes, ein seichter Quereindruck; zu jeder Seite des Vorderrandes noch je ein grubenartiger, mäßig großer Eindruck. Vor dem Schildchen ein flacher Eindruck an dessen Seiten sich zwei kleine Gruben befinden, etwa in der Breite des Schild-

172

chen voneinander entfernt. Halsschild und Kopf dicht, ziemlich grob punktiert. Sie ist stärker als bei foveicollis. Einzelne feine Punkte auf den Zwischenräumen vorhanden. Die ziemlich ge- streckten Flügeldecken etwas breiter als beim vorhergehenden. Sie sind hinter den Schultern deutlich zusammengedrückt und überragen das Abdomen. -Die Schultern sind deutlich hervor- gehoben und setzen sich nach hinten in einen. deutlichen Kiel fort, der fast bis zur Spitze der Decken reicht. Zwischen Naht und Schulterkiel mit 6 deutlichen Punktstreifen und einem lan- gen Scutellarstreif. Zwischen Schulter und Seitenrand noch mit drei feineren aber deutlichen Punktstreifen. Alle Punktstreifen werden zur Spitze sehr viel flacher resp. erlöschen sogar vor der Spitze. Der erste Streifen fast bis zur Spitze deutlich. Der 2. und 3. Streifen zur Spitze einander genähert, der 4. und 5. desgleichen, der 6. weit vor der Spitze erloschen. Die Punkte der Streifen kräftig, die Zwischenräume zwischen den einzelnen Punkten kleiner als ihr Durchmesser. Auf der Mitte der Flügel- decken, zwischen dem zweiten und dritten Punktstreifen ein kräftiger nach hinten gebogener Dorn (Abb. 31). Die an den Spitzen nicht ganz zusammenschließenden Flügeldecken hier zu einem schmalen, schlanken Dorn (Abb. 32) ausgezogen. Unter diesem Dorn befindet sich, von der Oberseite nicht sichtbar, noch ein ebenso starker Dorn, der mit der Spitze nach unten gerichtet ist. Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Punktstreifen sind schwach gewölbt, die abwechselnden deutlich kräftiger ge- wölbt. Die ganze Oberseite dicht mit feinem graugelblichem Toment bedeckt, außerdem mit kräftigeren, längeren Haaren als bei foveicollis dicht besetzt. Die Behaarung heller als die Tomentierung, von gelbgrauer Farbe, der auf den Flügeldecken befindliche Dorn ist deutlich länger und dichter behaart. Diese Behaarung ist fast schwarz. Die Unterseite gleichfalls fein, wenn auch deutlich dünner tomentiert, desgleichen feiner, aber ein wenig länger behaart. Die Farbe der Tomentierung und der Behaarung etwas heller als auf der Oberseite. Der Pro- sternalfortsatz (Abb. 30) zwischen den Hüften ebenfalls fast ge- radlinig. Die Verrundungen alle breiter ohne Andeutung von Winkeln. Der schmale Fortsatz fast parallelseitig mit breit verrundeter Spitze. Ein flacher Kiel fast über die ganze Länge des Prosternalfortsatzes reichend. Das Abdomen (Abb. 33) mit sehr großem ersten und zweitem Segment. Das 3. u. 4. Segment kurz, nur wenig an Länge verschieden und am Hinterrand leicht

193;.%

ausgerundet. Das 5. Segment klein und schmal. Alle Segmente, mit Ausnahme des ersten mit einem Haarkranz am Hinterrande.

Das Z bisher unbekannt.

Größe: 5,9 mm.

Verbreitung: Süd-China, Prov. Yünann (am Ufer des Soling- ho) 1 Exemplar.

Typus: © in meiner ns

4. Gattung Dryopomorphus Htn.

Schwach länglich, fast parallel und mäßig gewölbt. Der Kopf geneigt. Die eligliederigen Fühler weit auseinanderstehend. Die Mandibeln dreispitzig, äußere gut entwickelt; die mit einem freien Hautlappen in der Innenseite, die Kiefertaster viergliedrig. Die sehr weit von einander entfernten Augen unbehaart. Das Halsschild mit einer seitlichen Furche im Basaldrittel, ohne deut- lichem Quereindruck, nur mit einem schwachen breiten, läng- lichem Eindruck auf der Scheibe. Flügeldecken fein und tief punktiert-gestreift, die Zwischenräume mäßig gewölbt. Das Schildchen fast oval. Der Prosternalfortsatz breit und mit stump- fer Spitze. Das Metasternum in der Mitte mit einer deutlichen Längslinie. Die Beine mäßig kurz, die Tibien an der Innenseite mit einem tomentierten Saum. Das Klauenglied kurz, kaum länger als die 4 Tarsenglieder zusammen genommen.

Die weiblichen Genital-Organe griffelartig.

Gattungs-Typus: Dryopomorphus extraneus Htn.

Durch die Bildung des Halsschildes mit der seitlichen Furche, der Flügeldecken-Zwischenräume und des Prosternal- Fortsatzes leicht von den anderen Gattungen dieser Unter- familie zu trennen.

1. Dryopomorphus extraneus Hin. (Abb. 46-47)

DO. Schwach länglich, mäßig gewölbt. Der Körper auf Ober- und Unterseite sehr dicht, fein und kurz anliegend behaart, da- zwischen mit längerer, weniger dicht stehender, aufgerichteter Behaarung. Die Behaarung ist von braungelblicher Farbe. Die Oberseite schwach glänzend, dunkelrotbraun. Kopf, außer einem schwachen, länglichen, breiten Eindruck jederseits neben den Augen eben. Labrum und Cliypeus vorn breit ausgerundet. Kopf dicht punktiert, die Punktur von sehr verschiedener

174

Größe, die stärkere etwa vom doppelten eigenen Durchmesser von einander entfernt; die schwächere etwa nur ein Fünftel so stark und ebenso dicht. Abb. 46 zeigt die Fühler; die Abb. 47 die Kiefertaster. Die Abbildungen wurden der Originalbeschrei- bung Hintons entnommen. Der Halsschild quer, die größte Breite an der Basis ca. !/s breiter als lang. Der Vorderrand schwach bogenförmig, leicht vorgezogen. Die Vorderwinkel nicht vorstehend, stumpf verrundet. Der Seitenrand mäßig, schwach gerundet, fast gradlinig zur Spitze verengt. Die Hinterwinkel nicht vorstehend, fast rechtwinkelis. Der Hinterrand doppel- buchtis, vor den Flügeldecken flacher als vor dem Schildchen ausgebuchtet. Der Halsschild ziemlich stark längs- und schwach quer gewölbt. Neben dem Seitenrand jederseits mit einer tiefen Furche, die im Basaldrittel kräftig, zur Spitze schwächer und im Spitzendrittel erlischt. Ueber die Mitte der Scheibe ein undeutlicher, leichter Längs-Eindruck. Der Halsschild wie der Kopf punktiert, die stärkeren Punkte aber hier ein wenig feiner und spärlicher. Die Flügeldecken länglich, eiförmig, zur Spitze leicht verbreitert, die größte Breite im Basaldrittel. Die Schul- tern nicht buckelig vortretend. Die Decken sind tief und dicht punktiert gestreift. Die Punkte der Scheiben-Streifen rund, etwa vom Durchmesser der Streifen-Zwischenräume und vom 3fachen Durchmesser ihrer eigenen Größe von einander entfernt. Die Zwischenräume flach gewölbt, die abwechselnden deutlich kräf- tiger gewölbt, Die Oberfläche mit schwacher gerunzelter Mikro- skulptur und wie der Halsschild punktiert. Das Schildchen fast oval, sehr schwach gebogen und breiter als lang. Die Uhnter- seite wie der Halsschild punktiert. Der Prosternalfortsatz mit einem schwachen Kiel, der von der Basis jederseits zur Mitte geht. Das Mesosternum einschließlich der Innenkante der Hüften stark erhoben. Die Mitte des Metasternums mit einer kräftigen Mittellinie, an den Seiten mit einigen größeren Punkten. Das 1. Segment des Abdomens an den Seiten jederseits mit einem Kiel, der an der Außenseite, zum Hinterrand, eine tiefe, ovale, schräge Grube zeigt. Die Beine ziemlich kurz, das Klauenglied kaum länger als die vier Tarsenglieder zusammen.

Das Männchen unbekannt.

Größe: 4,9 mm. Breite: 2,05 mm.

Verbreitung: Japan.

Typus: 2 Zool. Mus. d. Univ. ee Bee

175

I. Tribus Dryopini.

Das Prosternum ist nach vorn verlängert und wird der Mund bei zurückgezogenem Kopfe von dieser Verlängerung bedeckt. Das zweite Fühlerglied ist in der Regel mehr oder weniger stark erweitert, die folgenden Glieder bilden eine mehr oder minder deutliche Keule. Diese ist entweder einseitig ge- zähnt, leicht gefiedert oder aber auch einfach.

Die Tribus enthält eine große Anzahl von Gattungen, die über die ganze Erde, mit Ausnahme von Australien, verbreitet sind. Aus dem Miocän des Colorado (Nord-Amerika) wurden auch schon Vertreter bekannt.

In der palaearktischen Region kommen 5 Gattungen vor, die sich wie folgt unterscheiden.

Bestimmungstabelle der Gattungen.

1. Körper länglich, gestreckt. . 2 2.0... 2 ur

Korper kurz oval, fast rundlich 2 2 2 Halsschild mit Seitenrandlinien. Kör- per mit feiner anliegender und stär-

kerer abstehender Behaarung „2 2 na Halsschild ohne Seitenrandlinien. Kör- per nur mit feiner anliegender Be-

haarune, > „na 3. Holichusnbe 3 Die abs ichende Behr, Sal den : Flügeldecken gleichlang . . . un 2. Dryops,Olıyz

Die abstehende Behaarung an de Basis der Flügeldecken länger als auf

der Mitten 2 . 1. Ahaggaria noy. gen.

4 Halsschild und Elseldeci ent ach

behaanı 9 007 „2.2 25. Sosiea Base Halsschild kahl, Blasefdecken rn

sichtbar behaart. . . . . . . ... 4. Elmomorphus Htn.

1. Gattung Ahaggaria nov. gen.

Im allgemeinen, in Form und Aussehen den Vertretern der Gattung Dryops Oliv. sehr ähnlich; aber durch die nachfolgen- den Merkmale abweichend.

Kopf breit und verhältnismäßig groß. Die Augen kräftig, grob facettiert und lang borstig behaart, nur ein kleiner Teil der Unterseite kahl. Clypeus breit, Vorderrand leicht verrundet,

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dicht punktiert und behaart, deutlich durch eine feine Linie vom Kopf getrennt. Fühler 10-gliederig, das 1. Glied lang gestreckt, kräftig, das 2. Glied stark quer, nicht ohrförmig erweitert. Glieder 3—10 eine kompakte Keule, Glied 3 am kleinsten, Glied ,4 am breitesten und die folgenden Glieder allmählich an Größe abnehmend. Das Endglied mehr oder weniger stark zugespitzt. Die beiden ersten Glieder außer mit einer feinen Grundbehaarung noch mit sehr starken kräftigen Borsten am Rande besetzt. Die Keulenglieder sehr fein dicht behaart. Das Halsschild stark quer und flach gewölbt. Wie bei der Gattung Dryops an den Seiten mit je einer eingegrabenen Längslinie. Zwischen dieser Linie und der Scheibenwölbung befindet sich aber ein mehr oder weniger breiter flacher Raum. Die Man- dibeln kräftig dreispitzig, die ersten beiden Spitzen klein und fast eine vortäuschend, die darunter befindliche dritte Spitze ziemlich groß und an der Spitze breit verrundet. Die Innen- seite der Mandibeln mit einem nur wenig stark. chitinisierten Hautlappen, der an der Spitze einige kräftige Borsten trägt, an welche sich weniger kräftige anschließen. Der Außen- rand in der Mitte mit einer Reihe mäßig starker Borsten besetzt. Maxillentaster 4-gliederig. Das Basalglied klein, das 2. nur wenig größer; das 3. etwa von der gleichen Länge. Das End- glied groß, fast die Länge des 1.—3. Gliedes zusammengenom- men erreichend. Die Basis des 2.—4. Gliedes behaart, das Ba- salgied nur an der Innenseite mit einigen Haaren besetzt. Die Lippentaster ziemlich kräftig, aus 3 Gliedern bestehend. Das Basalglied klein und schmal, das 2. deutlich größer, das Endglied am größten, an der Basis am breitesten und zur Spitze nur schwach verjüngt. Die Behaarung wie bei den Kieier- tastern.

Die Flügeldecken parallel und an der Spitze breit verrundet. Sie sind ziemlich hoch gewölbt,. mehr oder weniger gestreift und unregelmäßig kräftig punktiert. Der ganze Körper doppelt be- haart, eine feine, über dem Ganzen gleichartige Grundbehaa- rung und eine kräftige, mehr oder weniger abstehende, borsten- artige Behaarung bedeckt den Körper. Die abstehende Behaa- rung ist von deutlich verschiedener Länge. Kopf und Halsschild sind sehr lang behaart, die Seiten des Halsschildes noch deut- lich länger behaart, während diese auf den Flügeldecken merk- lich kürzer und feiner ist. Die Unterseite ist gleichmäßig be- haart und mäßig dicht punktiert. Das Prosternum zu einem

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIil. (1938) H, 2. 7 177

Fortsatz verlängert, der lang, schmal und sehr stark gebogen ist. Der Prosternalfortsatz ist auch in der vertikalen stark ver- breitert. Die Beine kräftig und mäßig lang, die Schienen schlan- ker und länger als die etwas kräftigeren Schenkel. Die Tarsen 5-gliederig, das Endglied länger als die vier ersten Glieder zu- sammen. Die Beine mit mäßig langen Haaren bekleidet. Die vier ersten Tarsenglieder nur auf der Unterseite behaart, sonst kahl. Die Vorderhüften einander mehr genähert wie die Mittel- und Hinterhüften. Das Abdomen mit 5 Segmenten, von denen das 5. am größten.

Die 5 besitzen einen sehr kräftigen und stark chitinisierten Kopulationsapparat, der eine von den anderen Dryopinae völlig abweichende Form besitzt. Ein kräftiges und stark chitinisiertes Stützorgan ist vorhanden. Bei den © konnte ich keine chiti- nisierten Geschlechtsanhänge feststellen. Die Eier sind klein, etwa hirsekorngroß und auch von der Form desselben.

Durch das nur stark verbreiterte und nicht ohrförmig er- weiterte 2. Fühlerglied, durch den Bau der Mundteile; durch die deutlich aus drei verschieden langen Haaren bestehende Bekleidung deutlich von der Gattung Dryops Ol. verschieden und von dieser leicht zu trennen, Auch die mehr genäherten Vorderhüften trennen die beiden Gattungen.

Gattungs-Typus: Ahagg. foleyi Peyerimh.

Bestimmungstabelle der Arten.

1 Halsschild feiner als die Flügeldecken

pünktiert und ohne deutlich nach hinten

gezogene Hinterwinkel. Die Streifen

der Flügeldecken ohne größere Punkte.

Schildchenspitze scharf . . . . 1. foleyi Peyerimh. Halsschild gröber als die Elseldecen

punktiert und mit deutlich nach hinten

gezogenen Hinterwinkeln. Die Streifen

der Flügeldecken mit größeren Punkten.

Schildchen-Spitze abgerundet . . . . 2. acutangula n. sp.

1. Ahasgg. foleyi Peyerimh. (Abb. 57—61)

Körper ziemlich groß, massig und hoch gewölbt. Schwarz, nur die Tarsen rotbraun. Kopf groß, fast dreieckig. Clypeus quer, die Seiten nach vorn leicht verschmälert, ohne deutliche Vorderwinkel in den nur in der Mitte ganz seicht ausgeschnit-

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tenen Vorderrand übergehend. Die Mandibeln kräftig, 3-zähnig, aber nur der erste und dritte Zahn deutlich; der zweite dem ersten sehr genähert und klein. Maxillentaster 4-gliederig; das erste Glied klein, 2. und 3. Glied größer und nur wenig unter- einander in der Länge verschieden, das Apicalglied groß. La- bialtaster verhältnismäßig kräftig und 3-gliederig. Die Fühler (Abb. 57) sehr nahe zusammenstehend, der Zwischenraum zwischen den Einlenkungsstellen kleiner als das 1. Fühlerglied. Die Fühler 10-gliederig, das 1. Glied sehr groß und kräftig, das 2. stark quer, die Glieder 3—10 eine fest gegliederte Keule bildend. Das erste Glied der Fühlerkeule (das 3.) ist klein, das 4. fast einmal so breit, die restlichen dann zur Spitze nur wenig an Länge abnehmend, das Endglied eiförmig. Die ersten beiden Glieder sind mit kurzen Haaren mäßig dicht besetzt, der Außenrand aber außerdem mit sehr langen und kräftigen Borsten versehen. Die Keule ist dicht und fein behaart. Das Halsschild (Abo. 58a, b) ist quer, zur Spitze nur mäßig verengt und nur flach längsgewölbt. Der Seitenrand doppelbuchtig, im Apicaldrittel leicht eingebuchtet und kurz vor der Basis etwas kräftiger, wodurch ein deutlicher Hinterwinkel entsteht, der ein wenig aufgebogen ist. Die Vorderwinkel kräftig, die Spitzen abgerundet. Der Vorderrand gleichmäßig ausgeschnitten, der Hinterrand vor dem Schildchen stark vorgezogen. Die einge- grabenen Längslinien neben dem Seitenrand analog dem Seiten- rande mit zwei Einbuchtungen. Kurz vor der Basis sind die Linien kurz einwärts gebogen. Halsschild und Kopf einschließ- lich des Clypeus dicht unregelmäßig ziemlich stark punktiert, die Zwischenräume zwischen den einzelnen Punkten mindestens von der doppelten Größe der Punkte, an den Seiten etwas weitläufiger punktiert. Zwischen den Punkten eine ziemlich grobe Mikropunktur. Die Flügeldecken parallel, hinter den Schultern etwas seitlich zusammengedrückt, die Spitzen kurz verrundet. Zwischen Naht und Schulterbeule mit sechs Streifen, die an der Naht nur flach eingedrückt sind, hinter der Mitte am kräftigsten und bis zur Spitze deutlich sichtbar bleiben. Die Zwischenräume der Streifen sind leicht gewölbt. Zwischen Schulterbeule und Seitenrand sind noch zwei Streifen vorhan- den, die aber erst hinter der Mitte deutlich werden. Die Flügel- decken sind kräftig und dicht, ziemlich regelmäßig punktiert, die Punkte nicht ganz rund, sondern etwas länglich. Die Punkte nur wenig mehr als ihr eigener Durchmesser voneinander ent

% 179

fernt. Die Mikroskulptur ist kräftig. Punktur und Mikropunktur sind auf den Flügeldecken deutlich kräftiger als auf Kopf und Halsschild.. Das Schildchen ist groß, herzförmig, mit einer scharfen Spitze und wesentlich feiner und weitläufiger punktiert. Der ganze Körper ist mit einer kurzen, enganliegenden Be- haarung von gelblicher Farbe mäßig dicht bekleidet, doch bleibt die Grundfarbe stets deutlich sichtbar. Das Schildchen ist deutlich feiner und dichter behaart. Die kräftige abstehende Behaarung ist dunkler, etwa bräunlich, und ist auf Kopf und Halsschild deutlich länger, länger als auf den Flügeldecken. Auf Kopf und Halsschild ist die kurze, wie auch die lange Be- haarung wirbelartig angeordnet. Auf den Flügeldecken ist sie einfach nach hinten gerichtet. Die Unterseite ist dicht punktiert und behaart. Das Prosternum zu einem langen schmalen Fort- satz verlängert. Es ist stark gebogen, etwas hinter der Mitte stark eingeschnürt und dann leicht gleichmäßig verjüngt, sodaß eine pfeilförmige Spitze entsteht. Der Prosternaliortsatz ist auch in vertikaler Richtung stark verdickt. Die Abbildung 59 a und b zeigt die Form und auch die Verdickung desselben.

Der Penis ist groß und kräftig chitinisiert. Auf einem kurzen Schaft sitzen zwei kräftige Parameren, zwischen denen sich der Penis erstreckt (Abb. 60a, b, c). Der Penis hat eine schildartige Verbreitung, unter welcher sich eine spindel- förmige Röhre mit dem Ductus ejaculatorius befindet. Die Penisröhre ist in der Mitte gespalten, aus diesem Spalt tritt bei der Begattung der Ductus hervor. Auf der Ventralseite zeigt die breiteste Stelle jederseits einen verhältnismäßig großen elliptischen Eindruck. Die Parameren sind auf der Dorsalseite zusammengeschlossen, während sie auf der Rückseite nicht fest zusammenschließen. Die Abbildungen 60a, b, und c zeigen den Penis in Dorsal-Ansicht, Ventral- und Lateralansicht. Ein Stützelement (Abb. 61a, b.) zeigt Bau und Größe desselben in Dorsal- und Lateral-Ansicht.

Größe: 7,5 mm.

Verbreitung: Bisher nur ein Männchen von Ideles, Hoggar (Ahasgaria)-Massiv, das in 1560 m Höhe am 6. IV. 1938 ge- funden wurde, bekannt.

Typus: in Coll. P. de Peyerimhoff, Algier.

Herr P. de Peyerimhoff stellte mir in der gewohnten liebens- würdigen Weise die Type zur Untersuchung zur Verfügung, wofür ich an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank sagen möchte.

180

2. Ahagg. aculangula n. sp. (Abb. 48—56).

Form und Farbe wie bei der vorhergehenden Art, nur etwas kleiner, schlanker und die Spitzen der Flügeldecken nicht so breit verrundet, sondern etwas spitzer. Kopf wie bei foleyi. Der Clypeus schmäler, von der Basis an nach vorn verjüngt. Der Vorderrand deutlich eingebuchtet. Die Mandibeln (Abb. 48) wie beim vorigen. Kiefertaster (Abb. 49) und Lippentaster (Abb. 50) wie bei der vorhergehenden Art. Die Abbildungen zeigen die Größenverhältnisse und die Anordnung der Behaarung deut- lich. Die Fühler (Abb. 51) gleichfalls eng zusammenstehend, der Bau der einzelnen Glieder analog und nur geringe Differenzen gegen foleyi zeigend. So ist das zweite Glied an den Ecken stark abgerundet, die bei foleyi stärker hervortreten. Die Be- borstung der beiden ersten Glieder zeigt aber ziemliche Unter- schiede. Bei acutangula ist die Beborstung deutlich kürzer und dichter und ist auf dem ersten Glied auf die Innenspitze be- schränkt. Das Halsschild nicht ganz so stark quer, die Längs- wölbung leicht. Die Mitte der Längswölbung zeigt einen schwa- chen Eindruck. Die Abbildungen 52a und b zeigen den Bau und die Anordnung des Eindruckes deutlich. Das Halsschild ist zur Spitze schwach verengt, die Verengung fast geradlinig, vor der Basis kräftig ausgebuchtet, wodurch ziemlich starke Hinterwinkel entstehen, die nach hinten gezogen und deutlich aufgebogen sind. Kopf und Halsschild grob und dicht punktiert, auf dem Halsschild die Zwischenräume nur etwa vom Durch- messer eines Punktes, auf der Scheibe die Punktur noch ein wenig dichter. Kopf und Clypeus sind etwas feiner und weit- läufiger punktiert. Die Mikropunktur ist auf Clypeus, Kopf und Halsschild grob. Die Flügeldecken sind hinter der Schulter nur leicht zusammengedrückt, parallel, vom letzten Drittel an zur Spitze verjüngt und dort gemeinschaftlich kurz gerundet. Zwi- schen Naht und Schulterbeule mit 6 deutlichen Streifen, die von der Basis an deutlich sind und sich zur Spitze vertiefen. Zwischen dem Seitenrand und der Schulterbeule finden sich noch 2 Streifen, die an der Spitze aber mehr oder weniger verflacht sind. Die Räume zwischen den einzelnen Streifen sind flach gewölbt. In den Streifen größere flache Eindrücke, die bei schräger Seitenansicht als größere Punkte erscheinen, Außer diesen Eindrücken sind die Flügeldecken ziemlich regel- mäßig und dicht, mit etwas feineren Punkten als auf dem Hals- schild besetzt. Die Punkte leicht länglich und meist von dem

en

Längsdurchmesser eines Punktes voneinander entfernt. Die Punktur der Decken ist deutlich feiner und weiter als auf dem Halsschild. Auch die Mikropunktur ist feiner und weitläufiger als die des Halsschildes. Das Schildchen ist groß, herzförmig und die Spitze verrundet. Es ist fein und weit punktiert. Die anliegende feine Behaarung wie bei foleyi, nur von grauerer Farbe. Die abstehende borstige Behaarung ist, wie bei der vorhergehenden Art, sowohl in Anordnung auf Kopf und Hals- schild, wie auch in der Länge auf Flügeldecken usw. Die Farbe dieser Behaarung ist dunkelbraun. Die Unterseite ist dicht punktiert und behaart. Der Prosternalfortsatz (Abb. 53) ist lang und schmal. Er verjüngt sich etwa in der Mitte auf die Hälfte seines Durchmessers und verläuft von dort bis zur verrundeten Spitze fast parallelseitig. Die vertikale Verbreitung ist in der Apicalhälfte breiter als der Fortsatz auf der Oberseite, sodaß der Unterrand von oben sichtbar ist. Er ist wie beim vorigen gebogen.

Der Penis (Abb. 55a, b, c) wie bei foleyi, doch sind die Para- meren hier geradlinig zur Spitze verjüngt. Ein Stützelement ist auch hier vorhanden (Abb. 56a, b), der Apicalteil dieses Organes ist an der Basis geschlossen. Die Form des letzten Abdominal- sternites zeigt Abb. 54. Bei den % konnte ich keinerlei Hilfs- organe zur Ablage der Eier feststellen.

Größe: 6,3—6,7 mm.

Verbreitung: Erythrea (Ghinda) 2% und 19.

Typus: 5 und © im Museum National Histoire Naturelle, Paris, in Coll. Grouvelle.

Paratypus: in meiner Sammlung. Fortsetzung folgt.

182

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183

Abb. 15-29

DeUITLITR ATI ES TRLUITLIIK 0T) ale,

184

185

48 —56

Abb. 44, 45,

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186

Abb. 57-61

187

Notizen über persische Lycaenidae (Lepid.). Von Ernst Pieiifer-München. (Schluß mit Tafel IV.)

Die Ausbeute meiner Reise in das zentrale Elbursgebirge im Jahre 1936 erbrachte in jeder Hinsicht soviele interessante Ergebnisse, daß ich mich 1937 nochmals entschloß die Nord- seite der Tacht i Suleimann-Gruppe: zwischen 1000 und 4200 m etappenweise zu durchforschen. Die Herren Dr. Walter Forster und A. Forster waren meine Begleiter. An dieser Stelle sollen über einige Lycaenidae der beiden Ausbeuten vorerst Berichte erscheinen, während die Bearbeitung der Gesamtausbeute einer geschlossenen Faunenarbeit vorbehalten bleibt.

Nochmals: Lycaena marcida Led.

(Lyc. marcida Led. meleager Esp. ssp. nec bona species) tab IV Kie, 1 10Nund 16:

Zunächst muß ich nochmals auf die Originalbeschreibung Lederers und die beiden Originale zu sprechen kommen. Lederer lagen bei der Beschreibung insgesamt 2 5 vor, von denen das eine: „bräunlich blau mit Erzschimmer“, das andere „viel dunkler als das abgebildete, die braune Farbe mehr domi- nierend“ * war. Bei der Beschreibung wird das bräunlich blaue zuerst genannt und abgebildet und das bronzefarbene Stück erst dann erwähnt. Demnach hat der Name marcida für die bräunlich blauen 5 zu gelten und der von Verity aufgestellte Name parameleager kann als Formnamen für die bronzefarbigen Stücke Verwendung finden. Das licht bronzefarbene Original von Lederer, das mir vorliegt, zeigt keinerlei Blauschuppen, sondern täuschen die weißlichen Enden der Androkonien einen derartigen Schimmer nur vor. Der marcida-Beschreibung lagen also bereits zwei voneinander abweichende Exemplare vor.

Es ist ganz selbstverständlich, daß ich und meine Begleiter auf der zweiten Persienreise der marcida unsere ganze Auf- merksamkeit schenkten, angeregt durch meine ersten spärlichen Funde im Jahre 1936, und hatten wir in dieser Hinsicht auch vollen Erfolg, sodaß das Problem der marcida jetzt einer Lösung

[U

* Originaltext in

188

entgegengeführt werden kann. Zunächst einige Angaben über die Flugplätze auf der Nordseite des Elbursgebirges im Särdab-Tal.

Zwischen 1500 und 2000 m fliegt die marcida innerhalb der Laubwaldzone sehr lokal auf offenen, heißen Stellen, welche mit Steinen übersät sind oder wo kleine, spärlich bewachsene Halden sich finden. Die höchste Flugstelle in diesem Talzug lag oberhalb der jetzigen Waldgrenze auf 2500m in einer heißen Steinrinne mit Quellflora. Dieser Platz lag aber vor gar nicht langer Zeit noch innerhalb der Waldzone und wurde erst durch Raubbau entlang dieses Karawanenweges die Waldgrenze stark heruntergedrückt. Waldreste in den Seitentälern über 2500 m hinaus zeugen hiefür. In den Sommermonaten herrscht in die- sem ganzen Fluggebiet häufige Kondensation mit kräftigen Nie- derschlägen, auch Nebel treten häufig auf. Die Luftfeuchtig- keiten betragen bei starker Kondensation bis um 90°,,, bei hei- terem Wetter um 40—60°,. Seltener ist es bei absteigender Luft aus dem Süden extrem trocken mit nur 20—30°, Luit- feuchtigkeit. Im ganzen gesehen also eine feuchtheiße Zone. Dieselben Verhältnisse finden sich in dem östlich gelegenen Paralleltal, dem Tschalus-Tal, zwischen 1000 und 2500 m, wo Brandt ebenfalls die bronzefarbigen marcida 5 fing.

Alle aus dieser feuchtheißen Zone vorliegenden marcida 5 sind oberseits einheitlich goldbronzefarbig irisierend ohne jeden grünlich oder blau irisierenden Ton, also die f. parameleager Vrty.

Im Jahre 1937 gelang mir im Tschalus-Tal oberhalb dieser feuchtheißen Zone auf 2900 m nochmals der Fang von marcida und nur 100 m höher, unmittelbar unter dem Kendevan-Paß, fing ich bereits 1936 eine auffallende meleager. Bevor ich auf diese beiden Fänge näher eingehe, muß ich auf die klimatologi- schen Verhältnisse dieser Fluggebiete zu sprechen kommen. Auf der Nordflanke der Kammregion überwiegt in den Sommer- monaten das Südwindwetter mit extrem trockener Hochlandluft mit nur 10—30 %, Luftfeuchtigkeit. Unterbrechungen dieser vor- herrschenden Wetterlage durch Nordwindwetter mit Anreiche- rung der Luftfeuchtigkeit bis zu 90°/, treten nur kurzfristig auf. In der Hauptsache also ein ausgesprochenes Trockengebiet mit kurzen Unterbrechungen.

Der Fund der marcida aus 2900 m, insgesamt 3 J’ 2 9, brachten folgende Ueberraschung. Ein 5 ist oberseits gold- bronzefarbig wie alle Stücke aus der feuchtheißen Zone, aber

189

im rechten Hinterflügel ist deutlich sichtbar eine dunkelblaue Schuppe eingesprengt. Die Useite ist kaum verschieden. Das zweite ist oberseits stumpf stahlbau mit einem bräunlichen Ton und die Androkonien heben sich leicht bräunlich ab. Die- ses Stück kommt dem bräunlich blauen marcida-Original am nächsten. Der braunschwarze Randschatten ist breit angelegt und zeigen sich innerhalb desselben zwischen den Adern im Vfl stumpf stahlblaue Flecke und im Hfl. ebensolche Bögen. Die Useite ist gegenüber der von der f. parameleager \Vrty. leicht aufgehellt und die Ocellen neigen zur Verkleinerung. Das dritte zeigt, besonders im Hfl.-Außenteil, ein mehr grünlich irisierendes Stahlblau. Der Randschatten ist im Vfl. gleichmäßig breit angelegt, im Hil. dagegen stark verschmälert wie bei der 100 m höher fliegenden meleager. Die Useite ist hellbraun, die Ocellen sind noch stärker reduziert. Die beiden % zeigen, verglichen mit denen der f. parameleager, oberseits keinen Un- terschied, nur die Tendenz der Ocellenverkleinerung ist useits fest- zustellen. Im Flügelschnitt besteht bei beiden Geschlechtern aus der feuchtheißen und der trockenen Zone kein Unterschied, nur eine wenig geringere Durchschnittsgröße läßt sich gegenüber der f. parameleager \rty. feststellen.

Gleich hier anschließend muß ich auf die meleager aus 3000 m Höhe in demselben Talzug zu sprechen kommen. Der Fangplatz liegt in einem heißen nach Osten offenem Talbecken, unmittelbar unter dem Paß auf der Nordseite des Elburs. Die- ser Flugplatz dürfte teilweise bereits von der vorherrschenden Witterung der Südflanke der Kammregion beeinflußt sein, wo- rauf auch der Vegetationsunterschied hinweist.

Die meleager S' von diesem höchsten Fundort zeigen ober- seits ein kräftig irisierendes, ins Grüne spielendes Blau, der Randschatten ist besonders im Hfl. sehr schmal, die Einbüchtung _ ebenda wie bei marcida wenig ausgeprägt. Die kräftig angelegten Androkonien neigen zur bräunlichen Verfärbung. Die Useite der Vfl. ist hellgrau, die der Hfl. zeigt bei der Mehrzahl eine hell gelbbraune Tönung. Die Ocellen sind kräftig weiß umringt und neigen die Augen bei der Mehrzahl zur Verkleinerung. Das einzige 2 (L. Schwingenschuß - Wien leg.) ist ober- und unterseits von den marcida © der übrigen Fangplätze nicht "zu trennen. Die Tiere von dieser Fangstelle auf trockenstem Ge- biet stellen somit nur die blaugrüne Extremiorm der Rasse marcida von meleager Esp. dar.

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Diese Funde zwischen 900 und 3000 m in ein und demselben Talzug mit der gleitenden Farbskala von goldbronzefarbig über Stahlblau zu Blaugrün dürften den Beweis erbracht haben, daß marcida nur die Rasse der meleager von der Nordseite des: Elbursgebirges ist, eine Rasse allerdings, welche je nach dem Feuchtigkeitsgrad des Entwicklungsortes die verschiedenen J- Formen ausbildet. Ebenfalls dafür spricht die Gleichheit der © aus allen Höhenlagen und die Genitalgleichheit der 5 verglichen untereinander.

Bevor ich auf die Veränderung der irisierenden Blautöne und die Parallelfälle hiezu näher eingehe, möchte ich gleich an- schließend die meleager-Rasse besprechen, welche jenseits des Kendevan-Passes, also auf der Südseite des Elbursgebirges zwischen 2000 und 2700 m fliegt.

Zunächst einige Bemerkungen über das dort vorherrschende Klima. In den Sommermonaten herrscht auf der Südflanke der Kammregion der sehr trockene Südwind bei einer Luftfeuchtig- keit von 10—30°, vor, manchmal unterbrochen durch wasser- fallartiges Herüberwehen der Nordströmung bei Ansteigen der- Luftfeuchtigkeit auf 40-60, oder Sommergewitter mit Platz- regen. An den tieferen Hängen der Südflanke bis 1800 m sind die Verhältnisse ähnlich, nur unterbrochen durch ganz extreme Trockenheiten unter 10°, Luftfeuchtigkeit.

Diese meleager-Rasse von der Südseite des Elbursgebirges zeigt in beiden Geschlechtern denselben Flügelschnitt wie die ssp. marcida. Die 5 sind milchig blau, nicht so stark irisierend, die Androkonien fallen im Gegensatz zu allen Formen der mar- cida-Rasse kaum auf, der Zellschlußfleck ist als dünner schwar- zer Strich immer sichtbar. Der Randschatten ist im Vorder- und Hinterflügel stark reduziert. Die Vfl.-Useite ist hellgrau mit leicht bräunlichem Einschlag, der sich im Hfl. bedeutend verstärkt. Die © gleichen oberseits vollkommen denen der Rasse marcida, nur der Ton der Grundfarbe ist leicht aufgehellt. Unterseits ist die Grundfarbe ebenfalls heller braun, die Ocellen neigen zur Verkleinerung und die grobe Beschuppung wie bei den mar- cida2 fehlt.

Diese Rasse ist auf der Südseite des Elbursgebirges weiter verbreitet und liegen mir außer der Serie von der Südseite unterhalb des Kendevanpasses (Keredj-Tal leg. Brandt VII 1936) noch Stücke aus dem Demavend-Gebiet aus Höhen von 2000 bis 3000 m vor. Diese Rasse möchte ich als ssp. nov. brandti m.

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zu Ehren des erfolgreichen Erforschers der Insektenfauna Irans einführen. Holo- und Allotype in coll. m., Paratypen in coll. m. und coll. Brandt.

Undnun kommeich nochmals auf die Abänderung der irisieren- den Farbtöne von goldbronzefarbig bis zu Grünblau zu sprechen.

Die mikroskopische Untersuchung der 5 Schuppen ergab, daß der Hohlraum der Schuppen bei der marcida -Rasse aus der feuchten Zone, also bei den bronzefarbigen, praller ist als der bei den Schuppen von & aus den Trockengebieten oder der Uebergangszone. Die dadurch hervorgerufene verschieden- artige Lichtbrechung erzeugt einzig und allein die verschiedenen irisierenden Farbtöne. In welchem Entwicklungsstadium die wechselnde Luftfeuchtigkeit die ausschlaggebende Rolle spielt, könnte allerdings nur durch Zuchten an Ort und Stelle gelöst werden. Das verschiedenartige Blau bei den Lycaenen kann also als Artkriterium nicht gewertet werden und komme ich jetzt auf die bereits erwähnten Parallelfälle und weitere Bei- spiele zu sprechen.

Die bis jetzt als Art verkannte ee. antidolus Rebe! aus Kassikoporan (Armenien) hat eine dunkelbraune Oberseite und liegen zwischenden Adern, randwärts verschwindend, dunkelgrün- lichblaue Schuppenpartien. An den trockensten Hängen bei Wan (Kurdistan) fliegt hievon die Rasse morgani LeCerf und sind die 5’ milchig weiß mit einem leichten grünlichen Einschlag. Ein ähnlich gelagerter Fall wäre folgender. In den prozentual feuchteren Fluggebieten im Pontus und in den anatolischen Ge- birgen sind die 5 der Lyc. candalus H. Sch. tief dunkelblau; die an den trockenen Hängen des Achyr Dagh (türk. Nordsyrien) fliegende Rasse hat himmelblaue S und die in den trockenen Hochtälern des Libanon fliegende Rasse ist in dieser Hinsicht die auffallendste. Die J zeigen ein ganz eigentümliches mil- chiges Grün, das an das candalus-Blau nicht. mehr im gering- sten erinnert. Einzelstücke aus dem südlichen Libanon sind fast rein milchigweiß. Diese Beispiele zeigen, daß der Feuch- tigkeitsgrad des Entwicklungsortes auf die Farbabstufungen des irisierenden Blau von ausschlaggebender Bedeutung ist, wobei aber stets Bedingung ist, daß die Anreicherung des Feuchtig- keitsgrades, wahrscheinlich noch verbunden mit einer Anreiche- rung der Wärmegrade, mit dem sensiblen Entwicklungsstadium zusammenfallen muß. Ein weiteres Beispiel wäre sowohl ras- sisch als auch generationsmäßig die Lyc. anteros Frr. Die früh

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fliegende (V) erste Generation in Central-Anatolienhat 5 mit dem irisierendem, leicht ins grünliche spielendem Himmelblau. Die Entwicklung vollzieht sich in den niederschlagreichen Frühjahrs- monaten. Die zweite Generation fliegt Ende Juli und August, macht ihre Entwicklung in den trockenen Sommermonaten durch, und hat milchig blaue 5. Von anteros liegen mir auch zwei bis jetzt noch nicht beschriebene und wohl wenig bekannte Rassen aus Trockengebieten vor, welche aber trotzdem als Bei- spiel angeführt werden müssen, weil die Entwicklung in diesen Gegenden in die Monsum- bezw. Regenperiode fällt. Es han- delt sich um die Rasse aus dem nördlichen Irak (Rayat), bei welcher die 5 jedwege Blaubeschuppung verloren haben. Die Oberseite ist eintönig schmutzig braunschwarz. Die Rasse aus Armenien (Vilajet Kars 3000 m) hat 5%, bei welchen sich zwi- schen den Adern blaugrüne und weißliche Schuppen nur mehr verstreut finden und die Tiere ein düsteres, schmutziges Aus- sehen erhalten. Diese Beispiele ließen sich noch vermehren.

Auch die gesamte Lycaenen-Ausbeute aus der feuchtheißen Nordilanke und der trockenen Südflanke des Elbursgebirges muß als Ganzes betrachtet werden und besonders soweit ein- zelne Arten in beiden Zonen noch ihre Lebensbedingungen ge- funden haben. Dann läßt sich folgendes feststellen. Die in der feuchtheissen Zone lebende Rasse einer Art verglichen mit der auf den südlichen Trockengebieten vorkommenden Rasse ist immer von dunklerem Blau. Dann möchte ich noch auf die Ten- denz bei Einzelarten wie bei der von mir beschriebenen Rasse der Lyc. hyacinthus H. Sch. hinweisen, bei welcher das Blau der 5’ auf die Vorderflügel-Mitte beschränkt ist oder auch voll- kommen verschwinden kann. All diese Tatsachen miteinander verglichen sind weitere Beweise, daß bei den Lycaenen die Farb- skala des irisierenden Blau artlich kein Unterscheidungsmerkmal bildet und dürfte z. B. die damone Gruppe nach artspecifischer Durcharbeitung geradezu ein Schulbeispiel hiefür abgeben. Auch entwicklungsgeschichtliche Rückschlüsse auf das Aussehen der Lycaenen können gezogen werden.

Lycaena eroides Friv. ssp. n. Forsteri m. Tacht i Suleiman (Särdab-Tal) 2500-3200 m, 14.-23. VII. 37, E. Pieiffer u. W. Forster leg. tab. IV Fig. 11, 12. Das Blau auf der Oseite der 5 steht zwischen dem hellen glänzendem Himmelblau der eroides aus Südrußland und dem

Mitteilungen d. Münchn Ent Ges, XXVIII. (1938) H. 2. 8 193

tiefer glänzendem Blau der Balkanrasse. Der Randschatten ist sehr schmal angelegt, besonders im Hinterflügel, und liegen die Randpunkte dort noch innerhalb des Blau. Im Randschatten der Vfl. schlagen die Randpunkte bei Einzelstücken noch leicht durch. Gegenüber allen anderen Rassen fällt die starke Anlage des Zellschlußfleckes auf dem Vfl. auf und kann derselbe bei Ein- zelstücken auch noch im Hill. deutlich sichtbar werden. Die Grund- farbe der Useite ist hell aschgrau mit nur geringem bräunlichem Einschlag. Die Ocellen und Binden sind sehr kräftig entwickelt.

Die & sind oberseits dunkelbraun und zeigen die ganz frischen Stücke einen leichten silbrigen Schimmer. Der Zell- schlußfleck im Vfl. ist kräftig angelegt und die mennigrote Binde der Useite schlägt im Vorder- und Hinterflügel kräftig durch. Die Mehrzahl der 9 zeigt oberseits eine mehr oder minder stark ausgebreitete Blaubestäubung von der Wurzel aus. Die Grundfarbe der Useite ist licht gelboraun und sind die Ocellen wie beim 5’ kräftig entwickelt.

Die Fransen sind in beiden Geschlechtern im Innendrittel bräunlich, sonst weiß. Vorderflügellänge 5 16, @ 17mm. Die JS flogen sehr einzeln in den heißen Steinrinnen mit Quellilora, die @ an den mit einer Vicia-Art bestandenen Hängen und dürfte diese die Futterpflanze sein. .

Diese auffallende Rasse möchte ich meinem Sammelkollegen Herrn Dr. W. Forster widmen, welcher das erste Stück dieser Rasse entdeckte. Holo- und Allotype in coll. m., Paratypen in coll. m. und coll. Forster.

Lycaena ripertii Frr. ssp.n. demavendi m.

Ort Demavend (Tar-Tal) 2200-2500 m, 13.—17. VII. 36, E. Pfeiffer leg. Eine sehr kleine Rasse, % 9 14 mm Vor- derflügellänge, oberseits tief schwarzbraun, das @ ohne einen Anflug von gelblichen Randmonden im Hfl. Besonders charak- teristisch ist die Useite. Die Grundfarbe ist im Vfl. in der Mitte aschgrau, randwärts wie der ganze Hfl. bräunlich überflogen. Die Ocellen sind vollständig entwickelt und kräftig weiß um- ringt. Die weißlichen Randmonde sind im Gegensatz zu allen anderen vorderasiatischerı Rassen deutlich sichtbar und der weiße Mittelstreifen ist schmal, scharf begrenzt angelegt, nicht breit endend. Bei Einzelstücken kann derselbe ganz verschwin- den, ohne daß eine starke Reduktion der weißen Randmonde eintritt, Holo- und Allotype in coll. m., Paratypen in coll. m.

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Lycaena coelestina Ev. ssp.n. iranica m.

Elburs mts. c. (Kendevan-Paß) 2600—3000 m, 3.—8. VII. 36, L. Schwingenschuß leg.

Eine auffallende Rasse dieser bisher nur aus Südrußland und dem Amanus bekannten Art. Die 5’ zeigen gegenüber typischen Stücken ein aufgehelltes, stark irisierendes Blau, der Randschatten ist stark verschmälert. Die Q sind oberseits tie- fer dunkelbraun und sind die meisten Stücke mehr oder minder blau bestäubt. Die Unterseite zeigt beim 5 eine staubgraue Grundfarbe, welche beim 9 leicht bräunlich überflossen ist. Die Ocellen sind bei beiden Geschlechtern, vor allem im Hil,, mehr reduziert, besonders fehlen im Hl. die orangen Randflecke. Die Grünbestäubung der Hfl.Useite ist stärker randwärts aus- gebreitet. Holo- u. Allotype in coll. m., Paratypen in coll. m. und coll. Schwingenschuß.

Thecla marcidus Ril. ssp. n. alboabdominalis m.tab. IV Fig 12.

Die aus Nordwestpersien nach 2 @ beschriebene Art liegt mir nunmehr aus Irak sowie aus Süd- und Nordpersien vor. Das Stück aus dem nördlichen Irak entspricht vollständig der Original-Beschreibung. Die Stücke aus Nordpersien {Elburs mts. c., Kendevan-Paß, 2800-3000 m, VII. 36; Tacht i Suleiman, 2500—2700 m, 14.-18. VII. 37; Demavend, Rehne, 2700 —3600 m, VII. 36) dagegen weichen nicht unerheblich davon ab. Die Ober- seite ist in beiden Geschlechtern schwarzbraun, der braungelbe Fleck auf dem stark schwarzgefransten Anallappen ist nur schwach angelegt. Die Grundfarbe der Useite ist bei beiden Geschlechtern gegenüber der Oberseite nur wenig aufgehellt, die Bindenzeichnung ist besonders im Hfl. weniger geschwungen, durch die Adern stärker durchschnitten, breiter und nach Innen, besonders beim @, weniger stark schwärzlich eingefaßt. Die ge- samten Randzeichnungen sind stark reduziert. Besonders charak- teristisch für diese Rasse ist, daß beim ® das letzte Leibsegment vollständig weiß ist. Vfl.-Länge bei beiden Geschlechtern 15 mm. Holo-, Allo- und Paratypen in coll. m.

Aus Südpersien (Umgebung Schiraz) liegt mir ein I © vor, das inbezug auf die Zeichnung typischen marcidus fast ganz entspricht, dagegen bedeutend kleiner ist. Nach diesem Einzel- stück läßt sich aber kein weiteres Urteil abgeben.

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Betrachtungen zur Entwicklungsgeschichte der Genus Procris F.') (Lep. Zygaen. Von Dr. B. Alberti, Merseburg,

A. Allgemeiner Teil’)

Noch vor wenigen Jahren waren wir über die Einteilung der Arten des Genus Procris so ungenügend unterrichtet, daß fast alle Angaben in systematischen Werken, Faunenverzeich- nissen und Katalogen fraglich blieben. Erst die konsequente Anwendung der Genitaluntersuchungsmethodik durch verschie- dene Forscher, wie Jordan, Naufock, Rjabov, hat einen grundlegenden Wandel im Stand unserer Kenntnisse herbeige- führt. Mit Recht darf die Gattung heute als Musterbeispiel für den oft überaus hohen Wert genitalmorphologischer Unter- suchungen zur Klärung systematischer Schwierigkeiten angeführt werden.

Die Fortschritte werden!am besten gekennzeichnet durch die Entwicklung der Artenzahl. Im Staudinger-Rebel-Katalog von 1901 sind nach rein äußeren Merkmalen insgesamt 25 Spe- zies aufgeführt, davon einige mit Fragezeichen und einige an- dere, die nach heutiger Kenntnis einander synonym sind. Jor- dan behandelt im „Seitz“ unter teilweiser Berücksichtigung der Genitalarmatur ebenfalls 25 Arten, doch sind auch hiervon ver- schiedene als artgleich oder nicht zum Genus Procris gehörig abzuziehen. Nach gegenwärtiger Kenntnis unter voller Berück- sichtigung der Genitalunterschiede umfaßt die Gattung bereits nicht weniger als 49 gute Arten. Da hinzu kommen noch meh-

!, Für Procris ist der Genus-Name „Adscita“ Retzius prioritätsberechtigt, wie er von Bryk im Lepidopterum Catalogus von Embrik Strand, Berlin, 1936, aber auch schon von Tutt in „British Lepidoptera“ angewandt wird. Zur besseren Verständigung soll vorerst der Name Procris beibehalten werden, auch auf die Gefahr hin, unkorrekt und rückständig zu erscheinen. Die Syste- matik ist ja nur eine Hilfsdisziplin, die sich Erwägungen der Zweckmäßigkeit nicht ganz verschließen darf. So sollte man m.E. alten eingebürgerten Namen eine gewisse Karenzzeit zubilligen um der besseren Verständigung willen.

?) Wesentliche Anregungen entnimmt diese Arbeit der Studie von W.F, Reinig „Die Holarktis“, Jena 1937.

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rere unbeschriebene oder auf ihren Artwert noch nicht unter- suchte, aber bereits benannte Formen. Dieser Fortschritt ist nur zum kleinsten Teil eine Folge neuer Erstfunde. Die weit überwiegende Zahl der neuen Arten steckte bereits seit Jahr- zehnten falsch bestimmt in Sammlungen und wurde erst durch Genitaluntersuchung entdeckt.

Die systematische Neuordnung des Genus hatte weiterhin eine völlige Umgestaltung unserer Kenntnisse über die geogra- phische Verbreitung der einzelnen Arten zur Folge. Selbst alte, schon lange bekannte und gesicherte Spezies erfuhren eine starke Korrektur ihres bis dahin angenommenen Verbreitungs- gebietes. Ueberraschend deutlich schälten sich jetzt geographi- sche Gruppenbildungen und Verbreitungszentren heraus, die vordem völlig unkenntlich gewesen waren. Die wichtigsten Er- gebnisse seien kurz angeführt.

Aus Nordafrika sind bisher 8 gute Arten sicher bekannt. Nur 2 von ihnen finden sich auch in Europa und Vorderasien; Zentralasien erreicht keine mehr. Die anderen 6 Spezies sind in Nordafrika endemisch. Mit Spanien hat Nordafrika nach bisheriger Kenntnis, entgegen allen Erwartungen, überhaupt keine gemeinsame Art. Allerdings steht eine hinreichende Kenntnis der marokkanischen Fauna noch aus, so daß eine ge- wisse Korrektur dieses Befundes noch offen bleibt.

Von den bisher bekannten 11 Procris-Arten Zentralasiens sind nur 2, wenn wir das Kaukasus-Gebiet ausnehmen, auch in Vorderasien verbreitet, eine von diesen erreicht aber nicht mehr Kleinasien. Mit Europa und dem Kaukasus hat Zentralasien 3, mit Spanien nur noch 1, mit Nordafrika, wie schon erwähnt, gar keine gemeinsame Spezies mehr.

In Ostasien finden sich nach bisheriger Kenntnis nur 2 Proc- ris-Arten, die beide im palaearktischen Gebiet weit verbreitet sind.

Von 8 bisher aus Iran bekannten Spezies erreichen nur 3 Kleinasien, nur eine Nordafrika bis Aegypten und 2 Europa bis zur südlichen Balkanhalbinsel bezw. Ungarn. Mit Zentralasien hat Iran nur eine gemeinsame Spezies. 5 Arten, davon allein 4 der capitalis-Gruppe haben bis auf weiteres für Iran als ende- misch zu gelten.

Solche Feststellungen leiten über zur Frage nach dem stammbaummäßigen Aufbau des Genus. Bei Untersuchungen dieser Art muß man sich selbstverständlich von vornherein dar-

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über klar sein, daß sie heutzutage noch mit sehr vielen Un- sicherheitsfaktoren behaftet sind. Bei den Lepidopteren sind wir überdies bekanntlich mangels nennenswerter palaeontolo- 'gischer Beweismittel gezwungen, stammesgeschichtliche Erkennt- nisse oder besser Ansichten lediglich aus Biologie, Ökologie, Morpho- logie und geographischer Verbreitung rezenter Formen abzuleiten.

Die Biologie scheidet bei Studien in der Gattung Procris fast ganz aus, denn über die Entwicklung der ersten Stände, die Futterpflanzen u.s.w. sind wir bei den weitaus meisten Arten überhaupt noch nicht unterrichtet.

Etwas besser steht es mit ökologischen Gesichtspunkten. Aber auch hier klaffen noch weite Lücken und diese werden ebensowenig wie die biologischen in absehbarer Zeit geschlossen werden können, was mit der relativen Seltenheit des Materials und den fast ganz fehlenden Einzelbeobachtungen und ent- sprechenden Literaturunterlagen zusammenhängt. Immerhin aber kann gesagt werden, daß die Arten unserer Gattung den Schwerpunkt ihrer ökologischen Verbreitung recht einheitlich in der montanen und alpinen Felssteppen- und Mattenregion mit starker Ausstrahlung in reine Hügelsteppengebiete und xero- therme Niederungslokalitäten haben. In das mitteleuropäisch- sibirische Waldgebiet dringen nur wenige Arten vor und be- wohnen auch hier dann meist xerotherme, eingesprengte Biotope mit kalkreichem Untergrund. In einzelnen Fällen allerdings sind Anpassungen auch an feuchte Örtlichkeiten, selbst Moorgebiete, abweichend von der Gattungsnorm erfolgt, so bei den häufigen und weit verbreiteten Arten statices L. und pruni Schiff,, die zugleich auch am weitesten nach Norden vordringen.

Wichtige Anhaltspunkte für stammesgeschichtliche Studien bietet uns glücklicherweise der Habitus des /mago. Wenn diese Behauptung scheinbar im Widerspruch steht zu der Gleich- förmigkeit der Arten und ihrer gerade darum so schwierigen systematischen Unterscheidung, so ist dem entgegenzuhalten, daß gerade die weitgehende habituelle Uebereinstimmung die wenigen Unterschiede umso bedeutsamer erscheinen läßt. In erster Linie handelt es sich hier um die Fühlerbildung. Sie war schon älteren Autoren Anlaß zur Zergliederung des Genus in Untergattungen für die spitzfühlerigen, stumpffühlerigen und knopffühlerigen Artengruppen. In der Tat ist nicht zu leugnen, daß die Fühlerbildung bei Procris einen hohen systematischen und stammesgeschichtlichen Unterscheidungswert hat.

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Die Entwicklung der Fühlerform wird man sich vielleicht in folgender Weise vorstellen dürfen. Die ursprüngliche Form der Fühler ist die fadenförmige. Wir erkennen sie heute noch mehr oder weniger deutlich bei den konservativen ©, besonders bei denen der spitzfühlerigen Arten. Aber auch die 5 der mit Procris nahe verwandten australischen Gattung Pollanisus zeigen die letzten Fühlerendglieder noch fadenförmig bezw. nur schwach gesägt. Das gleiche gilt übrigens für die asiatischen Artona-Arten aus der benachbarten Subfamilie der Zygaeninae. Die nächste Entwicklungsstufe ist wohl bei den 5 die Ausbil- dung von Kammzähnen, zunächst dünn und lang, wie bei Polla- nisus viridipulverulenta Guer., später dichter und. dicker wer- dend. Die längsten Kammzähne entwickeln sich zunächst nahe der Wurzel und werden von der Mitte der Fühlerlänge ab kürzer, so daß die Fühler sehr spitz zulaufen, wie bei der pruni- oder notata-Gruppe. Allmählich verschiebt sich die größte Länge der Kammzähne mehr nach der Fühlerspitze, wir erhalten den subsolana-Typ, noch stärker ausgeprägt bei brandti Alb Auch die 2-Fühler werden allmählich säge- und selbst kamm- zähnig, auch hier tritt dann eine Verschiebung der längsten Kammzähne gegen das Ende zu ein, wie ebenfalls bei brandlti. In der weiteren Entwicklungsstufe verwachsen die Fühler- endglieder, wir haben die Urform der heutigen knopf- und stumpffühlerigen Arten. Diese Urform mag eine schwache Knopfbildung aufgewiesen haben, wie sie heute noch bei den persepolis-Q erkennbar ist und auch bei den 9 vieler anderer Arten als deutliche allmähliche Verdickung des Fühlerendes zu beobachten ist, z.B. beiden © der meisten stumpffühlerigen Arten, während die 5 dieser Arten zwar dickere, aber viel gleich- mäßiger starke Fühler zeigen. In der weiteren Entwicklung tritt nun eine Verzweigung ein, indem einmal die Knopfiorm sich verstärkt bis zum capitalis-Typ, der auch beim ® starke Knopfbildung zeigt, andererseits erfolgt eine weitere Verwach- sung von Fühlerendgliedern, aus der die heutigen stumpffühler- isen Arten mit beim J meist 9 verwachsenen Endgliedern hervorgingen. Wenn eine Vorhersage nicht vermessen erscheint, so sei sie verbunden mit der Hoffnung ausgesprochen, daß wir gerade im vorderasiatischen Raum noch Zwischenformen des brandti-, capitalis- und stumpffühlerigen Typs finden könnten.

Ein weiteres habituelles Kriterium ist der Metallslanz. Man pflegt Arten ohne Glanzschuppen als phylogenetisch

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ursprünglicher gegenüber den metallisch glänzenden Formen anzusprechen. Allerdings glaube ich, daß wir hier vielfach mit Parallelentwicklungen und auch Rückschlägen rechnen müssen, Die Intensität des Gianzes ist überdies bei einundderselben Art, ja selbst bei gleichen Populationen oft recht verschieden. So besitze ich z.B. Moortiere von Procris pruni, welche einen starken Glanz zeigen und Serien aus trockenen Kalkbiotopen ohne jeden Metallglanz. Wir haben hier also ein keineswegs völlig gefestigtes Merkmal, was übrigens in gewissem Grade auch für die Fühlerbildung zutrifft.

Eine relativ geringe Bedeutung für unsere intragenerischen Betrachtungen kommt der Geäderbildung zu. Abweichungen von der Gattungsnorm haben für ampelophaga Bayle zur Auf- stellung einer besonderen Untergattung und selbst Gattung ge- führt, doch wird der Wert dieser Einteilung hinfällig durch die neuerliche Entdeckung der Procris brandii m., die nach den wenigen vorliegenden Stücken im Geäder der Gattungsnorm entspricht, aber sonst der ampelophaga zweifellos sehr nahe steht.

Als ein weiteres wichtiges Mittel zur Feststellung des Ver- wandtschaftsgrades haben wir bei Procris die Morphologie der Genitalarmatur. Allerdings ist hinreichend bekannt erst die des oJ, während die Armatur des entwicklungsgeschichtlich konser- vativeren und darum sicher ebenfalls sehr aufschlußreichen 2 noch näherer Studien bedarf. Ueber die Beurteilung des Ver- wandtschaftsgrades nach den Genitalien gehen die Erfahrungen der Forscher bekanntlich auseinander. Einerseits wurde gefunden, daß gerade nahe verwandte Arten stark verschiedene Genital- formen aufweisen, während bei anderen Gruppen der umge- kehrte Fall zutrifft, Für Procris gilt ganz eindeutig der Satz, daß, je näher 2 Arten sich stammesgeschichtlich stehen, umso ähnlicher ihre Genitalapparate, im Ganzen betrachtet sind. Die Veränderlichkeit der einzelnen Genitalteile ist dabei verschieden. Im allgemeinen habe ich bei Procris auf Grund zahlreicher Untersuchungen den Eindruck gewonnen, daß die Valvenform stabiler ist als die des Aedoeagus und daß die Bedornung des letzteren die größte Veränderlichkeit zwischen den einzelnen Arten aufweist. Dadurch dürfte wieder sekundär in vielen Fällen die Form des Aedoeagus beeinflußt und bestimmt werden.

Der letzte, aber ebenfalls außerordentlich wertvolle Anhalt.

für die stammesgeschichtliche Erforschung des Genus liegt in

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der schon kurz berührten geographischen Verbreitung der ein- zelnen Arten. Wir haben bei den flugträgen Procris-Arten die Tatsache einer sehr klaren geographischen Gliederung, vielfach stark begrenzter Verbreitungsgebiete der Arten und Artgruppen und damit im Zusammenhang oft sehr klare Vikarianzverhält- nisse, Wie auch schon angedeutet wurde, lassen sich einige deutliche Verbreitungszentren erkennen. Sie liegen in Zentral- asien, Iran und dem Mediterrangebiet, letzteres wieder aufge- spalten in sekundäre Zentren: Nordafrika östlich bis Tunis, Spanien, und weniger bedeutend bzw. noch unzulänglich er- forscht und gegliedert Italien, die Balkanhalbinsel und Syrien- Anatolien-Armenien.

Gehen wir von der Annahme aus, daß die europäische Tertiärfauna vom ostasiatischen Angara-Kontinent ihren Aus- gang genommen hat oder vielleicht auch die speziellen Vorfahren des Genus Procris von einem vor- oder frühmiocaenen südasi- atischen Entwicklungszentrum aus sich verbreitet haben, so können wir im mittleren Asien jedenfalls die ältesten Siedlungs- stätten des Genus vermuten und von dort ein schrittweises Vordringen annehmen. Dieses Vordringen mag in der Haupt- sache südlich des sarmatischen Binnenmeeres im ausgehenden Tertiär erfolgt sein, so daß wir als erste Etappe die Gebiete des heutigen nördlichen Iran, als nächste die des Mediterraneums ansehen wollen. Es ist wichtig, daß diese Annahme im Ein- klang steht mit den großen Zügen der heutigen geographischen Gruppierung der Arten nach ihren morphologischen Merkmalen. Die stammbaummäßig rezent geschlossenste und am vollständig- sten erhaltene, also auch aus diesem Grunde jüngste Gruppe, die der stumpffühlerigen Arten ist fast ganz auf die letzte Be- siedelungsetappe, das Mediterrangebiet beschränkt. In Zentral- asien oder Iran finden wir keine autochthonen, endemischen Arten dieser Gruppe mehr. Der wahrscheinlich etwas ältere Zweig der knopffühlerigen Arten hat ebenfalls in Zentralasien (außer Chitral) noch keinen Vertreter, reicht aber auch in das Mediterrangebiet nur ganz schwach mit einer bis zur südlichen Balkanhalbinsel vordringenden Art, capitalis Stgr. Auch die knopffühlerigen Arten bilden noch heute eine recht geschlossene, morphologisch wenig divergierende Gruppe. Dagegen ist er- wartungsgemäß der älteste Zweig, der der spitzfühlerigen Arten morphologisch und geographisch sehr stark aufgespalten mit stark isolierten Einzelformen und sekundären Entwicklungs-

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gruppen, wie dem nordafrikanischen cognafa-ITyp') dem ost- mittelländischen chloros-graeca-I’yp oder der asiatisch-pontischen budensis-Gruppe.

Mit den soeben getroifenen Feststellungen zur geographi- schen Verbreitung überschreiten wir bereits die Grenze einer nur rein stammbaummäßigen Betrachtung und sehen uns vor das Wagnis gestellt, diese Betrachtungen zu einem historisch- genetischen, also im eigentlichen Sinne entwicklungsgeschicht- lichen Versuch zu gestalten. Im Hinblick hierauf gelangen wir als erstes zu der Festtellung, daß man bei der geographischen Artverteilung 3 verschiedene Fälle von Arthäufungszentren zu unterscheiden hat.

1) solche Zentren, die eine Häuiung heterogener Arten zei- gen, ohne daß diese für das fragliche Gebiet endemisch wären. Wir erkennen in solchen Zentren wenig mehr als rezente öko- logische Optima ohne größeren entwicklungsgeschichtlichen oder verbreitungsgeschichtlichen Wert. Hier wäre als Beispiel für das Genus Procris Ungarn mit 11 oder die Balkanhalbinsel mit gar 14 verschiedenen Arten zu nennen.

2) solche Zentren, die eine Häufung morphologisch hetero- gener Endemismen zeigen. Solche Zentren sind z. B. Spanien, das 4, mit Südfrankreich 5 endemische Arten besitzt, oder Zentralasien mit 8 Endemismen. Sie sind in gleicher Weise entwicklungsgeschichtlich wie verbreitungsgeschichtlich von In- teresse.,

3) solche Zentren, die eine Häufung morphologisch homo- gener, also nahe verwandter Arten als Endemismen aufzeigen. Hierher gehört in erster Linie Iran mit seiner fast endemischen capitalis-Gruppe, aber auch Nordafrika. Sie sind besonders entwicklungsgeschichtlich von Interesse, lassen aber selbstver- ständlich auch wichtige verbreitungsgeschichtliche Schlüsse zu.

Mehr oder weniger werden die genannten drei Arten von Häufungszentren vielfach ineinander übergehen, d. h. Misch- zentren sein, aber ihre grundsätzliche Unterscheidbarkeit bleibt unbestreitbar.

Um in Sonderheit die unterschiedliche Bildung der Zentren vom obigen Typ 2 und 3 zu erklären und damit im Zusammen- hang die entwicklungsgeschichtlichen Betrachtungsgrundlagen unseres Versuches zu vervollständigen, müssen nunmehr noch

!) Gemeint ist hier cognata Luc., welche identisch ist mit gigantea Nick.

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diejenigen Faktoren kurz erörtert werden, die nach heutiger Ansicht in erster Linie als artbildende (und artzerstörende) in Frage kommen. Da andererseits diese Faktoren einer exakten quantitativen und qualitativen Bewertung und Abschätzung gegeneinander zur Zeit noch wenig zugänglich sind, so bleibt das Bild, welches wir zu gewinnen wünschen, selbstverständlich auf das stärkste mit hypothetischen und spekulativen Unsicher- heitsfaktoren belastest. Nichtsdestoweniger wäre es m. E. falsch, um dieser Unsicherheit willen ganz auf derartige Versuche zu verzichten. Im Gegenteil sollten sie mehr als bisher angestellt werden, denn umso mehr und öfter werden sich gleichgeartete Verhältnisse bei den verschiedenen Tiergruppen zeigen und werden sich daraus in zunehmendem Maße Wahrscheinlichkeits- beweise für bestimmte Gesetzlichkeiten und Zusammenhänge

allgemein gültiger Art ableiten lassen.

Als artbildende und artzerstörende Faktoren möchte ich in erster Linie ansprechen: die Zeit, die geographische Isolierung, Klima und Pflanzenkleid und ihre Umgestaltung in den geo- logischen Zeiträumen und schließlich auch die palaeogeographi- schen Veränderungen der Umrisse von Land, Wasser und Ge- birge als Voraussetzungen für die Ausbreitungsmöglichkeiten der Tiere und etwaiger geographischer Isolierung.

Je weiter wir uns von der Gegenwart zeitlich rückwärts bewegen, umso unsicherer wird der Boden unserer Betrachtungen in allen vorgenannten Punkten. Dies gilt zunächst vom Zeit- faktor. Mit einiger Sicherheit läßt sich nur sagen, daß die Zeit- dauer der Ausprägung von Rassen im Durchschnitt 5000 bis 20000 Jahre betragen dürfte. Der Beweis hierfür liegt in der Tatsache gewisser rassischer Differenzierung vieler Arten in solchen Gebieten, die noch in der letzten Hauptglazialperiode vom Eis überdeckt gewesen sind. Erwähnt seien die Rassen- bildung auf den britischen Inseln, in Norddeutschland, Skandi- navien und besonders deutlich im zentralen Teil der Alpen. Die zahlreichen Kleinrassen von Parnassius apollo L. in den Alpen sind nicht anders als postglazial entstanden zu denken. Gleiches gilt für andere variable Arten, wie Zygaena-Arten, Erebien usw. Damit wird aber wahrscheinlich, daß die Rassen- bildung ganz allgemein auch in anderen Gebieten im Durch- schnitt und größenordnungsmäßig keine anderen Zeiträume be- anspruchen dürfte. Diese Annahme möchte ich allerdings in der Hauptsache nur auf die sogenannten Kleinrassen bezogen

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wissen, nicht auch auf vikariante oder gar disjunkte geographi- phische Unterarten.') Immerhin sind wir wohl berechtigt, auch die Differenzierung mancher dieser Einheiten im postglazialen Zeitraum zu erwägen. Ja, sogar bei einigen, besonders hoch- alpinen Endemismen, die heute als gute Arten gewertet werden, kann man vielleicht postglaziale Entstehung vermuten. Die Dif- ferenzierung der weit überwiegenden Mehrzahl von Arten und geographischen Unterarten muß man aber zweifellos in das Diluvium zurückverlegen und viele noch rezente Spezies wer- den sogar ihr Alter noch auf den letzten Abschnitt des Tertiär, das Pliocaen zurückführen können (arktotertiäre Elemente im Sinne Englers).

Vom Miocaen ab, dem Zeitalter gewaltiger geologischer Veränderungen auf der Erdoberfläche, insbesondere der großen Gebirgsfaltungen, werden unsere Aussagen völlig unsicher. Immerhin gibt es auch jetzt noch gewisse Anhaltspunkte für Altersbestimmungen. Durch Analogieschluß aus palaeontologi- schen Funden in anderen Tiergruppen dürfen wir wohl anneh- men, daß nur wenige Lepidopteren-Familien jenseits des Tertiär ihren Ursprung genommen haben, und für Käfer haben die auf- sehenerregenden jüngsten Funde in der eocaenen Braunkohle des Geiseltales bekanntlich ergeben, daß im günstigsten Falle Uebereinstimmung mit rezenten tropischen Subfamilien besteht. Diese Tatsachen passen durchaus in ein Schema, welches etwa dahin lautet, daß die hauptsächliche Artbildung rezenter Formen bei Lepidopteren wahrscheinlich im Diluvium und Pliocaen, die Differenzierung der Untergattungen im Pliocaen und Miocaen, die der Genera im Miocaen und Oligocaen, die der Subfamilien im Oligocaen und Eocaen und die der Familien im Eocaen und Palaeocaen zu suchen sein wird.

Für Zwecke unserer speziellen Fragestellung in dieser Ar- beit interessiert im wesentlichen nur die jüngste Vergangenheit, das Diluvium und ausgehende Pliocaen. Berücksichtigen wir den hervorragenden artbildenden Faktor der geographischen Isolierung und folgen der Köppen-Wegner'schen Theorie der Eiszeitursachen sowie den Ergebnissen der Strahlungs-

I!) Selbstverständlich muß man sich klar sein, daß scharfe, objektive Grenzen zwischen Groß- und Kleinrassen nicht existieren, ebensowenig, wie man leider im allgemeinen ökologische und geographische Rassen zu unter- scheiden pflegt. Selbst der Artbegriff in seiner klassischen Abgrenzung gerät ja in Verfolg der neuen Forschung immer mehr ins Wanken,

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berechnungen durch Milankovitch, so haben wir in jedem der einzelnen 4 oder 5 Haupteisvorstöße mit ihrer entsprechen- den Zahl gemäßigter bis subtropischer Interglazialperioden des Diluviums zweifellos wichtige Ursachen der Artbildung zu be- trachten und es wird unsere Aufgabe sein, uns Vorstellungen über die mögliche stammbaummäßige Eingliederung des Genus Procris in seinen jüngsten Entwicklungszweigen in diese Art- bildungsperioden der einzelnen Eisvorstöße zu machen. Mit einer solchen Arbeitsweise legen wir dann zugleich als Mindest- dauer der Artdifferenzierung jeweils eine solche Glazialperiode fest. Da die Geologen für das ganze Diluvium heute einen Zeitraum von etwa 700000 Jahren ansetzen, so kommen wir für die Mindestzeitdauer der Speziesdifferenzierung von geringen Ausnahmen abgesehen auf 100000 bis 200000 Jahre. Diese An- nahme steht in einem guten Verhältnis zu dem oben erwähnten Zeitmaß von 5000 bis 20000 Jahren für die Rassenbildung vie- ler Arten.

Als Ursachen diluvialer Artbildung hat man aber nicht nur die Verschiebung und Isolierung der Areale durch Eisvorstöße und Gebirgsvergletscherung anzusehen, sondern auch die Ver- schiebungen derPflanzenformationen infolge der Klimaänderungen. Wenn in Verfolg eines Eisvorstoßes der Wald südwärts oder an Gebirgen abwärts wich und Steppen- und Felsheidenbiotope durch Busch- und Waldbiotope verdrängt wurden, wie es für die Mittelmeerländer vielfach anzunehmen ist, so lag auch hierin ein isolierender, artbildender oder artzerstörender Faktor. Wenn dann in warmen Interglazialperioden im Verlauf von Jahrtausenden der Wald wieder nordwärts und an Gebirgshängen aufwärts vordrang und selbst durch Steppe und diese vielleicht wieder durch Wüste verdrängt wurde und nur inselartige Standorte der bisherigen Fauna sich erhielten, so ist auch hierin ein art- bildender Anlaß zu erkennen. Berücksichtigen wir weiter, daß solche Refugien besonders Gebirgsgegenden gewesen sein werden mit ihrem vielseitigen Klima und Pflanzenwuchs, aber auch ihren für die Isolierung einzelner Populationen günstigen topographi- schen Struktur und denken wir weiter an die Tatsache, daß in Gebirgsgegenden eine besonders wirksame Sonneneinstrahlung mit vielen kurzwelligen Komponenten herrscht, ultraviolette Strahlen aber nach neuen Erkenntnissen die spontane Mutations- rate besonders wirksam erhöhen, : so haben wir in diesen Tat- sachenkombinationen einen weiteren Fingerzeig für die Probleme

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der Artbildung und der Genzentren. Im einzelnen alle diese Faktoren hinsichtlich ihrer tatsächlichen Auswirkungen zu über- sehen, sind wir heute noch nicht in der Lage, wir können sie nur mehr oder weniger summarisch in unsere Ueberlegungen einsetzen.

Schließlich bleibt noch die Frage der palaeogeographischen Gestaltung des rezenten Verbreitungsgebietes unseres Genus zu berücksichtigen. Wenn Europa noch im Oligocaen und vor- her ein subtropisches Inselmeer war, so können wir schwerlich die rezente Gruppierung der Arten und Artgruppen und ihre Lebensbedingungen hiermit in Einklang bringen, und wenn im Miocaen die Faltung der großen Gebirgszüge der Palaearktis und damit auch die der Alpen und Pyrenäen erfolgte, so sind diese Vorgänge erst die Voraussetzung für die heutige Ver- breitung unserer Procrisarten und die Gruppierung ihrer Ver- wandtschaftskreise. Wir schließen daraus, daß vor dem Miocaen vermutlich unser Genus überhaupt noch kein Bestandteil der europäischen Tertiärfauna gewesen sein wird. Damit im Ein- klang steht, daß trotz der heute reichen Entwicklung der Gat- tung im westmediterranen Raum kein Vertreter auf den wahr- scheinlich im Miocaen vom Festland abgetrennten Kanarischen Inseln zu finden ist, während Kreta, Cypern, die Aegeis-Inseln und Korsika-Sardinien einige wenige Arten, aber keine Ende- mismen, beherbergen. Die Isolierung dieser Inseln fällt aber viel später, zum Teil wohl erst in das Diluvium. Mehrere Procris-Species besitzt das noch später, vielleicht erst postglazial von Italien getrennte Sizilien.

Wir haben nun noch die Aufgabe, zu versuchen, die oben genannten drei Kategorien von Arthäufungszentren ihrem Wesen und ihrer Entstehung nach zu deuten.

Das erste dieser Zentren charakterisierten wir durch eine Häufung nichtendemischer Arten und führten für das Genus Procris Ungarn als Beispiel an. Manche Autoren sehen grade in diesem Gebiet ein wichtiges tier- und pflanzengeographisches Entwicklungszentrum. Ich bin der Ansicht, daß die Arthäufung bei unserer Gattung hierfür keine Beweise enthält und glaube, daß diese Artenhäufung nicht älter als postglazialer Herkunft ist. Ihren Anlaß sehe ich in erster Linie darin, daß bekanntlich Ungarn der tangentiale Berührungspunkt mehrerer Verbreitungs- und Entwicklungskreise ist. Hier treffen die glazial verdrängten Südost- und Südwestfaunen bei ihrer Wiederausbreitung aufein-

206

ander. Dahinzu kommt die Lage fast am Rande der Alpen und der Balkangebirge sowie im Auslauf der postglazialen sibirischen Wiedereinwanderung. Endemismen der Gattung Procris besitzt Ungarn nicht und die Fauna ist entwicklungs- geschichtlich schon wegen der Nachbarschaft zu den glazialen Vereisungsgebieten des Nordens, der Alpen, Karpathen und Balkangebirge ohne nennenswerte Bedeutung. Der Faktor der artbildenden Isolierung fällt in Häufungszentren vom Typ Ungarn stets fort. Ueber die interglaziale oder präglaziale Fauna kön- nen wir Aussagen nicht machen. Reliktarten aus diesen Zeiten lassen sich nicht nachweisen, sie dürften die Vereisungen hier kaum überstanden haben. Die einzige Bedeutung‘ Ungarns im Diluvium scheint mir in der Tatsache zu liegen, daß es eine wichtige Durchzugsstraße zwischen dem sarmatischen Meer und dem Mittelmeer gewesen sein muß.

Ganz anders ist der Typ 2 der Häufungszentren zu be- werten. Wir haben ihn charakterisiert durch zahlreiche ende- mische Arten heterogener Herkunft und nannten im besonderen die Pyrenäenhalbinsel als Beispiel. Sie ist ein typisches Flucht- und Relikt-Becken der Glazialzeiten. Die Wirkung der Isolie- rung durch Vergletscherung der Pyrenäen und Vernichtung vie- ler oder alter Faunenelemente nördlicherer Standorte hat hier zur Bildung neuer Arten geführt. Diese Artbildungen vollzogen sich bei sehr verschiedenen Gruppen. Die endemische predo- tae Nick, gehört zu der stark isolierten pruni-Gruppe, hispa nica m. gehört zur afrikanischen Gruppe spitzfühleriger Arten, praedicta Alb. u. Nfck.') und wahrscheinlich auch jordani Nick. gehören zum manni-Zweig der stumpffühlerigen Arten und schmidtii Nick. gehört zum statices- Zweig der gleichen Gruppe. Es ist nun wichtig, daß der taxonomische Abstand dieser Ende- mismen von ihren nächsten Verwandten offenbar nicht gleich- mäßig ist. Dies trifft besonders deutlich für die beiden Ver- treter des manni-Zweiges zu, von denen praedicta der nord- und ostmedilerranen manni zweifellos so nahe steht, daß man hier eine echte Vikarianz, die ich ihrer Entstehung nach frühe- stens auf die Rißeiszeit zurückführen möchte, annehmen kann, während jordani einen sehr viel größeren taxonomischen Ab- stand besitzt und daher in einer früheren Vereisungsperiode entstanden sein muß. Für predotae erscheint der Abstand von pruni beträchtlich größer als der von schmidtii zu statices, so

1) Die Beschreibung dieser neuen Art wird an anderer Stelle erfolgen.

207

daß wir vielleicht die Entstehung von schmidtii und praedicta in die gleiche Glazialperiode, die von jordani und predotae eben- falls gemeinsam, aber in eine frühere Periode verlegen dürfen. Alle 4 Arten haben übereinstimmend ihre nächsten Verwandten in Frankreich und zeigen zum gegenüberliegenden Nordafrika nicht die leiseste Beziehung, die Pyrenäen-Vereisung ist also mit Sicherheit als Ursache ihrer Entstehung anzunehmen. Auf ganz andere Beziehungen deutet dagegen, wie schon erwähnt wurde, hispanica hin. Ihre gesamte nächste Verwandtschaft findet sich in Nordafrika und ihre Differenzierung von dieser muß auf die Isolierung durch das Meer zurückgeführt werden. Fraglich ist nur, ob sich die nordafrikanische Gruppe von der spanischen Form ableitet, oder, was wohl wahrscheinlicher ist, die spanische hispanica ein Abkömmling des afrikanischen Zwei- ges ist. Im ersteren Falle wäre der Wanderweg der ganzen Gruppe in ihrer Urform nördlich des Mittelmeeres über Spanien nach Afrika erfolgt, in letzterem Falle aber sicherlich über Syrien längs des Südrandes des Mittelmeers. Da auch im Diluvium eine kurzwährende Landverbindung zwischen Spanien und Nord- afrika angenommen werden kann, ist es sehr wohl denkbar, daß über eine solche schmale Landbrücke nur eben eine einzige Form des Genus herüberwechselte, im übrigen aber die Faunen streng getrennt blieben, soweit es sich um die flugschwachen Procris handelt. Postglazial oder spätinterglazial hat sich wohl dann hispanica über die Pyrenäen hinweg bis Südfrankreich und die Südwestalpen ausbreiten können und hat sich hier zu der besonderen Form danieli m. entwickelt.

Im Ganzen betrachtet, haben wir also beim Typ 2 der Arthäufungszentren ein Gebiet vor uns, welches charakterisiert ist durch periodischen Wechsel von Anschluß und Abschluß gegenüber benachbarten Landschaften, das aber niemals eine langdauernde allseitige Isolierung mit allen ihren noch zu be- sprechenden Folgen erfahren hat.

Nicht ganz so klar wie Spanien erscheint Zentralasien als Vertreter des Typ 2 unserer Einteilung. Wir haben hier be- reits ein Mischzentrum, in dem auch Merkmale vom Typ3 er- kennbar sind. Die Endemismen setzen sich nur aus spitzfüh- lerigen Arten, dazu als Gruppenendemismus die halbstumpf- fühlerigen Arten vom subtristis-Typ, zusammen. Diese kleine Gruppe, dazu eine Häufung von Vertretern des budensis-Zweiges lassen erkennen, daß in Zentralasien kein regelmäßiger perio-

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discher An- und Abschluß gegen die Nachbargebiete vonstatten ging, sondern offenbar zu den isolierenden Wirkungen der periodischen Eisvorstöße durch Vergletscherung der Gebirgs- züge auch noch eine Abriegelung über längere Zeiträume infolge Wüsten- und Steppenbildungen erfolgte, so daß in diesen Zeit- räumen nicht nur einzelne neue Arten sondern ganze Artgruppen entstehen konnten. Dies ist aber das Merkmal für den Typ 3 unserer Einteilung. Immerhin sind die Endemismen Zentral- asiens aus der weitverzweigten spitzfühlerigen Gruppe heterogen genug, um dieses Entwicklungszentrum dem spanischen ähnlich erscheinen zu lassen.

Einen überwiegend entwicklungsgeschichtlich homogenen Charakter tragen dagegen das nordafrikanische und noch mehr das iranische Zentrum. Von 6 nordafrikanischen Endemismen gehören 4 dem gleichen Entwicklungszweig spitzfühliger Arten an, gekennzeichnet durch eine besondere, bei keiner anderen Procris-Art außer hispanica wiederkehrenden Form des Aedoeagus. Nach Habitus und Genitalapparat können wir diese 4 Arten wieder in 2 Gruppen teilen, nämlich cognata Luc. und maroc- cana Nick. einerseits und orana Aust. (= algirica Rths.,) sowie reisseri Nick.’ andererseits. Soweit wir über die Verbreitung dieser Arten bisher unterrichtet sind, scheinen cognata und orana die jeweils östliche Vikariante zu den im marokkanischen Atlas fliegenden westlichen maroccana und reisseri zu sein. Als Ursache der Artspaltungen kann eine isclierende glaziale Vereisung nicht angenommen werden, denn der Atlas dürfte in den Glazialperioden nur schwache Gletscherbildungen getragen haben. Näher liegt es, die isolierende, artbildende Ursache in sekundären Folgen der glazialen Klimaschwankungen, nämlich Verschiebungen der Pfilanzenbedeckung zu sehen. Umgekehrt zu den Verhältnissen in Europa mag hier im nördlichen Afrika die Glazialperiode eine Zeit der Ausdehnung von Pflanzen und Tierwelt gewesen sein und die Interglazialzeiten mögen durch Vordringen eremischer Bildungen Pflanzen- und Tierwelt an den Gebirgen aufwärts und somit durch Wüsten getrennt in isolierte Areale getrieben haben. Wir wissen ja, daß sich die Eiszeit in Afrika als Pluvialzeit ausgewirkt hat, aber ebenso wie in Europa im Diluvium Kälte- und Wärmeperioden abwech- selten, werden in Afrika feuchte und trockene Klimaperioden einander gefolgt sein. Sicher erscheint, daß die Ausprägung einer ganzen Artgruppe auf beschränktem Raume zur Voraus-

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1938). H. 2. D 9 209

setzung hat, daß dieser Raum längere Zeit, also über mehrere Artbildungsperioden hinweg isoliert gewesen ist. Diese Vor- aussetzung trifft wohl in der Tat für das nordwestliche Afrika zu, wenn wir von kurzfristigen Verbindungen mit Spanien im Dilu- vium absehen. Die große Sahara-Scheide zwischen äthiopischer und pälaearktischer Tierwelt mag während des Diluviums noch nicht so absolut wirksam gewesen sein wie gegenwärtig. Wir wissen bekanntlich, daß viele heute typisch äthiopische Säuger der Savannenlandschaft noch in historischer Zeit bis zum Nord- rand des afrikanischen Kontinents verbreitet waren, aber im allgemeinen wird die Sahara doch mindestens seit der pliocaenen Versteppung Afrikas ihren Charakter als Faunenscheide sich erhalten haben. So sehen wir denn die Nordwestecke Afrikas im Westen und Norden durch das Meer, im Süden und Osten durch eremische Gebiete seit langem praktisch weitgehend isoliert. Be- rücksichtigen wir ferner, daß die ökologischen Verbreitungsoptima der Gattung Procris in montanen undalpinen Zonen liegen, so haben wir auch hierin eine wichtige Erklärung für die Herausbildung eines Entwicklungszentrums im gebirgigen Nordwestafrika. Aber zu irgend einem Zeitpunkt im Pliocaen oder frühen Diluvium muß eine erstmalige Einwanderung von Vertretern des Genus in Nordwestafrika erfolgt sein, und schon oben wurde die Frage aufgeworfen, ob diese über Spanien von Norden her oder über Aegypten längs des Südrandes des Mittelmeers erfolgt ist. Ich möchte den südlichen Weg als im Augenblick wahrscheinlicher annehmen aus folgenden Erwä- gungen: Das nordwestafrikanische Zentrum zeigt außer der cosnata-Gruppe noch mindestens 2 weitere endemische Arten, cirtana Luc. und mauretanica Nick. Die erstere hat ihre näch- sten Verwandten in der nordmediterran-vorderasiatischen sub- solana Stgr. (=cognata Rmb.) und in der zentralasiatischen solana Stgr. Alle 3 Arten zeigen aber erhebliche taxonomische Abstände voneinander, sie sind zweifellos pliocaene oder früh- diluviale Disjunkten, keine Vikarianten, ähnlich wie bei der pruni-Gruppe. Zeitlich kann die Differenzierung von cirtana also sehr wohl zusammenfallen mit der der Urform der cognata- Gruppe und es spricht auch dieses Beispiel für relativ frühzeitige und dauerhafte Isolierung Nordwestafrikas. Eine ähnlich große oder noch größere morphologische Isolierung stellt die stumpf- fühlerige mauretanica dar. Die Zahl der verwachsenen Fühler- endglieder beträgt hier nach 2 die ich untersuchte nur 5—7,

210

die Art stellt also eine Uebergangsform zum stumpffühlerigen Typ dar und ist auch nach dem Genital eine nirgens näher an- zuschließende, vielleicht also sehr ursprüngliche Form. Auch diese Tatsache paßt durchaus in unsere Vorstellungen über eine lange Abschließung der Nordwestecke Afrikas. Aber trotz dieser Isolierung müßte angenommen werden können, daß entwicklungs- geschichtliche Beziehungen zwischen Afrika und Spanien noch heute stärker erkennbar wären, wenn die Besiedelung des Atlas über Spanien erfolgt wäre, welches sicher während des ganzen Diluvium und vielleicht auch Pliocaen relativ günstige ökologische Bedingungen für Procris-Arten gewährt hat. Nehmen wir da- gegen die östliche Einwanderung an, so sehen wir das ganze nordöstliche Afrika nebst Palästina, Syrien und Arabien als ein Gebiet, welches sicher seit langem keine ständigen günstigen ökologischen Voraussetzungen für eine Besiedelung mit Procris- arten geboten hat, immerhin aber zeitweilig ein Durchdringen von Osten her bis zum Atlas gestattet haben mag. Wenn wir in Vorderasien und Nordostafrika heute keine näheren Ver- wandten des nordwestafrikanischen Zentrums mehr antreffen, so kann das sehr wohl seine Ursachen darin haben daß in “diesen ökologisch wenig günstigen weiten Gebieten Artbildung und Artvernichtung in öfterem Wechsel weit intensiver wirksam gewesen sind als in den Glazialrefugien des Mittelmeernord- randes. Immerhin bleibt abzuwarten, ob eine bessere Erfor- schung der marokkanischen Fauna das Bild doch wieder mehr zugunsten einer frühen spanischen Einwanderung ändert. |

Als letztes geschlossenes Großzentrum endemischer Procris- arten haben wir nunmehr noch Iran zu behandeln. Sein Typus ist dem des afrikanischen Zentrum ganz ähnlich. Iran ist, wie schon mehrfach erwähnt wurde, Entwicklungszentrum der cha- rakteristischen capitalis-Gruppe. Außer 4 Endemismen dieser Gruppe kennen wir bisher nur noch eine endemische Procris- Art aus Iran, brandii m. Sie vertritt einen offenbar recht alten Typ des Genus und steht gemeinsam mit ampelophaga Bayle stark isoliert im System. Auch hierin besteht also Ueberein- stimmung mit dem afrikanischen Zentrum und wir können für Iran annehmen, daß es schon sehr frühzeitig und zum Teil recht dauerhaft gegen die Umwelt abgeschlossen wurde. Dieser Ab- schluß ist im Norden wohl das sarmatische Binnenmeer, im Süden sicher der Ozean, im Südwesten die mesopotamische Ebene mit Arabien als Wüstenhinterland gewesen und geblieben,

Eu 211

nur daß das Sarmaticum sich teilweise in Salzsteppe und Wüste umgebildet hat. Lediglich nach Osten und Westen waren Ver- bindungen, sogar über ziemlich zusammenhängende montane und alpine Zonen nach dem südlichen Zentralasien und nach Kleinasien hin möglich und sicher zeitweilig wirksam. Demzufolge fin- den wir in Chitral die dort offenbar endemische chalcochlora Hmps. aus der capitalis-Gruppe, die mir allerdings nur nach der Beschreibung bekannt ist, und nach Westen hat sich capitalis selbst abgetrennt und bewohnt heute als Endemismus Kleinasien und Teile der südlichen Balkanhalbinsel. Hierzu kommen als weitere Belege für die Beziehungen zum Westen die für Vor- derasien und Iran gemeinsamen Arten anatolica Nick. obscura Zell. und graeca ssp. persica Alb, letztere im nordiranischen Elbursgebirge.. Nachweise der Procris chloronota Strgr. und amasina H.S. aus Iran sind bisher noch nicht bestätigt. Die einzige Species, die bisher Iran mit Zentralasien gemeinsam hat, paupera Christ. (= hamifera Jord.), scheint nur die nördlichen Randgebiete Irans zu bewohnen, wo sie vom Elbursgebirge und aus dem Achal-Tekke-Gebiet nachgewiesen ist.

Wenn wir nunmehr die Frage nach dem Alter der persi- schen Procris-Fauna stellen, so müssen wir von der Tatsache ausgehen, daß dieses Land im Pliocaen zweifellos eine große Rolle als Brücke zwischen der asiatischen und afrikanischen Tierregion gebildet hat und über diese Brücke sich die pliocaene Einwanderung asiatischer Tierformen in das heutige tropische Afrika vollzog. Wir dürfen also wohl in dieser damaligen Periode günstigere Klimaverhältnisse und reicheren Pflanzenwuchs für das heute teilweise ganz sterile Gebiet von Iran annehmen. Ich möchte weiter glauben, daß mit jener Einwanderungswelle die heute im südlichen Afrika verbreiteten, der Gattung Zygaena sehr nahe stehenden Arten in ihren Urformen dorthin gelangt sind. Da nun die ökologischen Verbreitungsgrundlagen der Zy- gaena-Arten denen der Gattung Procris ganz ähnlich sind und auch die geographische Verteilung der Arten sehr große Ana- logien aufweist, z. B. in der starken mediterran-vorderasiatischen Entfaltung des Genus und seinem fast völligen Fehlen in Ost- asien, auch von den Kanaren ist, wie bei Procris, keine Art bekannt, so sollte man erwarten, daß mit der Einwanderung der Zygaena-Formen in Afrika auch Procris-Formen pliocaen dorthin gelangt sind. Indessen ist aus der äthiopischen Region bisher keine Art dieser Gruppe, nicht einmal eine Spezies aus

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dem Bereich der ganzen Subfamilie der Chalcosiinae nachge- wiesen worden. Lediglich aus dem palaearktisch-äthiopischen Grenzgebiet der Cyrenaica hat neuerdings Turati eine Art kruegeri beschrieben '), die er zur Gattung Procris stellt. Ich habe leider über diese zweifellos für den ganzen entwicklungs- geschichtlichen Fragenkomplex wichtige Form noch nichts er- fahren können.

" Aus dem Fehlen der Procris-ähnlichen Tiere in der äthio- pischen Region können wir folgende Schlüsse ziehen. Entweder hat dieser Zweig der in Süd- und Ostasien hochentwickelten Subfamilie der Chalcosiinae den vorderasiatisch-iranischen Raum erst erreicht, als die asiatische Einwanderung in die äthiopische Resion bereits abgeschlossen und unterbrochen war. Dann dür- fen wir also das Alter der mediterran-vorderasiatischen Procris- Gruppen mit großer Wahrscheinlichkeit niedriger einsetzen, als das der Urformen der Gattung Zygaena hier. Oder aber es hat sich der schwache Procris-Zweig, den die Chalcosiinae als ein- zigen außer der Gruppe der Reliktform Aglaope infausta L. nach Vorderasien-Europa entsandten, soweit wir das aus den rezenten Formen schließen können, in jener Zeit gewissermaßen hier tot- gelaufen und hat vielleicht nicht die Kraft besessen, wie die zu damaliger Zeit möglicherweise schon stärker entwickelten Gat- tung der Urzygaena, die verschiedenen ökologischen Wider- stände mit geeignet angepaßten Arten zu überwinden, oder seine Vertreter starben bei dieser Ueberwindung in den fraglichen Gebieten aus, ehe sie wieder optimalen Lebensraum, wie etwa rezent in Südafrika, erreichten. Die Procris kruegeri könnte dann als Relikt aus jener Periode angesehen werden und müßte sehr ursprüngliche Merkmale des Genus tragen. Keinesfalls möchte ich aus allen erwähnten Ueberlegungen heraus das Alter der iranischen Procris-Endemismen in ihren Urformen weiter als in das mittlere Pliocaen zurückverlegen. Seit dieser Zeit frühestens kann somit der heutige Verbreitungsraum der irani- schen capitalis-Gruppe und der altertümlichen Procris brandti seinen Abschluß gegen das zentralasiatische und weniger wirk- sam gegen das mediterrane Zentrum erfahren haben, während die Beziehungen beispielsweise zwischen Zentralasien und Europa noch diluvial und postglazial über die pontischen Steppengebiete ohne große ökologische Widerstände blieben und daher noch heute wesentlich auffälliger sind.

!) Atti Soc. Ital. Milano, 69, p. 50, 1930.

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Nächst den vorstehend besprochenen Verbreitungszentren sind einige andere entwicklungsgeschichtlich von geringerer Be- deutung oder in ihrer Bedeutung noch nicht klar erkennbar. Hierbei handelt es sich zunächst um Italien, welches lediglich 2 endemische Arten, tenuicornis Zell. und alpina m. besitzt, ferner um die Balkanhalbinsel, die eigentlich ohne Endemismen, aber für einige Arten ein Hauptfluggebiet ist, das nur wenig über die Halbinsel hinausgreift, und schließlich noch Kleinasien, Syfien und Armenien, wo eine Anzahl Endemismen vorkommen, deren genauere Verbreitungsgrenzen in Vorderasien noch nicht klar erkennbar sind. Das nordöstliche Mediterrangebiet in seiner Gesamtheit stellt anderseits das Entwicklungszentrum einer sehr wichtigen, und offensichtlich recht jungen Gruppe dar, nämlich der Arten vom chloros-graeca-Typ. 5 von 6 Arten dieser Gruppe kommen in Kleinasien-Syrien vor, Spanien erreicht nur noch eine von ihnen, Nordafrika und Iran ebenfalls nur je eine Spezies, Frankreich und Deutschland beherbergen 2 Arten, in Zentral- asien findet sich keine mehr, während Südrußland noch 3 Arten besitzt. Ähnlich liegen die Verhältnisse bei der stumpffühlerigen Gruppe. Sie hat ihre optimale Entwicklung rezent in nordmedi- terranen Raum. Nordafrika und Zentralasien erreichen nur noch ganz wenige Arten, aber auch in Kleinasien finden wir nur noch 2 oder 3 Species, dieser Gruppe, während die Balkanhalbinsel und Spanien heute die Hauptverbreitungszentren sind. Sowohl bezüglich der graeca-Gruppe als auch der stumpffühlerigen Arten haben wir es vorwiegend also um Entwicklungszentren vom Typ 3 unseres Schemas zu tun, die Artdifferenzierung geht hier aber zweifellos auf die eiszeitliche Isolierung zurück und diese Gruppen als die offenbar jüngsten Entwicklungszweige des Genus Procris bieten einen besonders günstigen Einblick in ihren stammbaummäßigen Aufbau. Näheres soll dem speziellen

Teil der Arbeit vorbehalten bleiben.

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Studien über den Speziesbegriii.

Il. Artberechtigung von Everes argiades Pall., E. alcetas Hiiss. und E. decolorata Stgr.

Von Zdravko Lorkovif, Zagreb. Mit 8 Abbildungen im Text und 3 Tafeln,

Inhaltsübersicht:

Seite Einleitungs ang a a er RT RR LG Material . . NEE N RE EEE IR NEN ZA Züchtungsmethode RR EN U DETEE RT ER RRENT ENR 22.0

Birisitrerehlgenle

) Beziehungen zwischen argiades, alcetas und decolorata im nordwestlichen Kroatien

Re Morphologische Unterschiede vr... Er, en 7222 132 DasıEier sn nn ea Pe ar ra 222

ZU Dies Raupen 1 aaa a MEER 222

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II. Cytologische Unterschiede . . . RENNEN TE 727 II, Physiologische und ökologische Haterschiede ED BANN ZN. In Kreuzungsversuche a 2.0 E24 ZeEiablageptlanzene u ae no ee 235 SeBiotopee vr A EEE KENEZSIS)

4. Flugzeiten und en AR NEN 2A)

5. Jahreszeitliche Modifikationen . . 242

IV, Das Verhalten der Nachkommenschaft bei den Zachicn 243 V, Variationsstatistische Ergebnisse und Schlußfolgerungen 244

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Einleitung.

Seit ihrer letzten Beschreibung vor mehr als 100 Jahren war die europäische Arten- und Formengruppe von Everes ar- giades eine strittige Frage der Lycaeniden-Systematik und ist es als solche bis in die letzte Zeit geblieben. Im Jahre 1799 bildete Hübner zwei Bläulinge ab, welche die Namen thiresias und amyntas trugen'. Hoffmansegg fand (1804), daß der von Hübner abgebildete Falter nicht mit dem bereits von Rot- temburg beschriebenen thiresias übereinstimmt und nannte ihn deswegen alcefas. Auch der Name amyntas Hbn. mußte vor dem von Pallas (1771) gegebenen Namen argiades zurück- treten. In seiner Beschreibung (1806) hat Hübner die von Hoffmansegg vorgeschlagene Namensänderung bezüglich thiresias angenommen und den als „ohne Spur eines ockerfarbigen An- fluges der Unterseite” gekennzeichneten Falter als alcetas be- schrieben. Beide Falter, alcetas und amyntas (argiades) betrach- tete Hübner als Arten. Kaum zwei Jahre später (1808) be- schrieb Ochsenheimer unter dem Namen coretas eine Aber- ration von E. argiades, welche mit dem von Hübner abgebildetem und beschriebenem alcetas identisch war. Wegen der größeren Verbreitung des Ochsenheimer'schen Werkes kam nicht nur der Name corelas, sondern auch die Auffassung dieser Form als eine Aberration von E, argiades in allgemeinen Gebrauch, obwohl Ochsenheimer bemerkt, daß es sich vielleicht auch um eine gute Art handelt. Im Jahre 1877 machte Mabille wieder auf die Hübner’sche Auffassung von alcetas als eigene Art auf- merksam, aber erst im Jahre 1904 wurde die Frage der Art- berechtigung von alcetas Hitgg. (coretas Ochs.) durch A. Jachon- tov von neuem aufgeworfen und seitdem auch von verschie- denen anderen Autoren mit mehr oder weniger Beweiskraft verfochten (Brown 1905, Oberthür 1906, Gillmer, Grund, Tutt 1908). Zu einer Einigung in den Meinungen kam es aber nicht, da einerseits Tutt in seinem Werke „British Lepidoptera“ die Artverschiedenheit annahm, während Staudinger (1861, 1871, 1901) und Rebel (1908, 1910) für die spezifische Iden- tität beider Formen eintraten, wozu den letzteren besonders die von Baron Schlereth gefundene Aehnlichkeit der männlichen Genitalapparate nötigte, obwohl seitens Chapman (1908) das

!) Die historischen Angaben stammen zum Teil von Tutt: „Everes alcetas (coretas) als eigene von E, argiades verschiedene Art”. Übersetzt von J. Mc. Dunnough in Int. ent. Z., 3. 1910.

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"Gegenteil berichtet wurde. Wiederholt setzte sich Grund (1916) für die Artberechtigung der L. coretas in seinen „Beiträge zur Lepidopteren-Fauna Kroatiens” ein, wo er kurz seine damali- gen Kenntnisse über diese Formen, wie er sie im Podsused bei Zagreb kennen lernte, zusammenfaßt. Auch M. Rehfous (1918) gesellt sich der Annahme der Artverschiedenheit beider Schmetterlinge bei, gestützt hauptsächlich auf seine Beobach- tungen der Eiablage und Futterpflanzen in einigen Gegenden der Schweiz und Frankreichs. Schließlich im Supplement des Seitz’schen Werkes „Die Großschmetterlinge der Erde” (1930) bleibt die spezifische Identität von argiades und alcetas (coretas) weiter beibehalten. Aus den Arbeiten Verity’s (1934) geht hervor, daß er alcetas als eigene Art auffaßt.

Die Form decolorata Stgr. (1886) wurde von denjenigen Autoren, die alcetas als eigene Art auffaßten, fast ausschließ- lich als eine Form der letzteren angesehen. Nur C. Rotschild hat sich, soweit mir bekannt, in einer kurzen Notiz im Jahre 1915 für die Spezifität der decolorata auch gegenüber alcetas geäußert, und zwar auf Grund einer oberflächlichen Untersu- chung der männlichen Genitalien, deren Unterschiede in der Form, wie sie in der Skizze seines Artikels dargestellt sind, überhaupt nicht vorkommen, sondern bloß auf Präparierdefor- mation zurückzuführen sind. In einer schriftlichen Mitteilung an Ch. Oberthür (Etudes IV, 1910, p. 162) hat sich auch Grund für die Artverschiedenheit von alcetas und decolorata geäußert, selber hat er darüber aber nichts veröffentlicht. In einigen meiner Schriften (1929, 1930 und 1933) finden auf Grund der noch nicht publizierten Untersuchungen decolorata und alcetas als selbständige Arten Erwähnung, was dann auch von W. For- ster (1934) übernommen wurde.

Was die Verhältnisse zwischen argiades und decolorata an- belangt, so ist zu verzeichnen, daß C. v. Hormuzaki schon im Jahre 1900 die spezifische Identität der in der Bukowina vorkommenden argiades und decolorata bezweifelte. In meiner Dissertation (1928) widmete ich dieser Frage einige Seiten, wo auf Grund der Untersuchungen in der Umgebung von Zagreb die Artverschiedenheit von argiades und decolorata behauptet wird.

In Anbetracht der geschilderten Meinungsverschiedenheiten war es angebracht die Frage einmal endgültig in Bearbeitung zu nehmen und zwar von jemanden, dem alle drei Formen ar-

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giades, alcetas und decolorata an Ort und Stelle genügend häu-' fi$ zur Verfügung stehen. Da hinsichtlich dieser Forderung in der nächsten Umgebung von Zagreb nichts zu wünschen übrig bleibt, entschloß ich mich, übrigens auch schon durch die Arbeiten des kroatischen Entomologen Grund auf diese Frage aufmerk- sam gemacht, diese Formen einer genauen Untersuchung zu unterziehen und somit auch diese Frage zu lösen.

Im Vordergrunde meiner Untersuchungen standen die noch nicht bekannten ersten Stände von alcetas und decolorata und ihr Vergleich gegeneinander sowie mit denjenigen von argiades. Noch wichtiger war die Erforschung ihrer Lebensweise und der Futterpflanzen. Nichtsdestoweniger mußte aber auch die Mor- phologie der Falter, trotzdem sie bereits größtenteils bekannt war, ebenso ausführlich untersucht werden, da ohne diese, die für die Lösung der systematischen Fragen so wichtigen varia- tionsstatistischen Verhältnisse nicht befriedigend geklärt werden können. Den dritten,. wichtigen Bestandteil der Untersuchun- gen nehmen die Zuchten ein, da dieselben nicht nur eine Stütze und Kontrolle bei der Beurteilung der niederen systematischen Kategorien sind, sondern auch wertvolle Einblicke in die Ursachen der Variabilität liefern, ohne welche keine klare Auffassung einer Art als Lebensganzes möglich ist.

In der näheren Umgebung von Zagreb kommen argiades, alcetas und decolorata beisammen und dabei häufig nur bei dem Dorfe Podsused vor, wo sich das 1000 m hohe Sljeme- Gebirge mit ziemlich steilen Abhängen von triadischen Dolomi- ten und tertiären Kalksteinen unter der diluvialen Ebene der Save verliert. Das Ergebnis mehrjähriger Beobachtungen und Untersuchungen an dieser Stelle sowie auch an anderen Ge- genden des nordwestlichen Kroatien ist, daß die drei Formen in diesem Gebiete drei fortpflanzungsphysiologisch getrennte Grup- pen bilden und somit als drei Spezies zu betrachten sind.

Im Laufe der Untersuchungen hat sich aber herausgestellt, daß dieses Ergebnis, soweit es sich um Beziehungen zwischen alcetas und decolorata handelt, nicht einfach auch auf Falter anderer Gebiete angewendet werden kann und darf. In Mittel- und Westeuropa stellen sich die Verhältnisse zwischen alcetas und decolorata nicht so einfach vor wie dies in Kroatien der Fall ist, da es vielerorts zur Mischung der Merkmale beider Formen kommt, wie dies am ausgesprochensten im nordwest- lichen Ungarn, Niederösterreich und Böhmen zum Ausdruck

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kommt. Nichtsdestoweniger zeigt aber auch die sonst einheit- liche alcetas-Rasse, wie sie sich uns etwa in den Pyrenäen zeigt, gewisse Eigentümlichkeiten, die ernst dafür sprechen, daß diese Rasse trotz ihrem äußerlichen alcetas-Gepräge doch eher als eine decolorata zu betrachten wäre. Im Gegensatz zu den mittel- und westeuropäischen Formen von alcetas und decolorata scheinen die östlichen (etwa von Mittelungarn und Kroatien ab) stets deutlich spezifisch getrennt zu sein und ihre Zugehörig- keit zu der einen oder der anderen Art bei der Bestimmung keine Schwierigkeiten zu bereiten. Wir haben also vor uns einen Fall von Artentstehung, womit sich zugleich zum Teil auch eine Erklärung für die noch immer herrschenden Meinungsverschieden- heiten bezüglich der Artberechtigung in dieser Gruppe ergibt. Dessentwegen setzt sich diese Arbeit aus zwei Hauptteilen zusammen: Im ersten Teile sollen die Verhältnisse wie sie in Kroatien d. h. hauptsächlich in der Umgebung von Zagreb ge- funden wurden geschildert werden. Der zweite Teil der Arbeit befaßt sich dann mit den Formen der übrigen Gebiete, von welchen uns mit Ausnahme einiger westlicher Gebiete, die ökologischen Verhältnisse fast gänzlich unbekannt sind.

Material.

Zur Untersuchung diente mir hauptsächlich mein eigenes gesammeltes und gezüchtetes Material (338 Stück) sowie das- jenige aus der Sammlung A. Grund (109 Stück), die sich jetzt im Besitze der zoologischen Abteilung des kroatischen Natur- historischen Museums in Zagreb befindet. Dieses Material wurde größtenteils in der näheren oder weiteren Umgebung von Zagreb gesammelt; nur wenige Falter sammelte ich im kroatischen Küstenlande und in der Nähe von Belgrad (Top£ider, Resnik), sowie im nordwestlichen Serbien zwischen Donji Milanovac und Zajecar. Im August des Jahres 1936 hatte ich außerdem Ge- legenheit alcetas und argiades in den östlichen Pyrenäen zu sammeln und im Freien zu beobachten. Außerdem besichtigte ich das Material in den Sammlungen des Naturhistorischen Museums in Sarajevo, sowie die Sammlung des Herrn J. Hafner in Ljub- ljana und des Herrn Dr. B. Gussich in Zagreb. Schließlich verdanke ich dem liebenswürdigen Entgegenkommen der Herren Dr. A. Schmidt (Budapest) eine Anzahl Falter aus Ungarn, H.Kolar (Wien) aus Oesterreich und Böhmen, J. Stach (Kra- kow) aus Polen, H. Stempffer (Paris) aus Frankreich und

219

Italien und H. Beuret aus Italien. Ganz besonders gilt aber mein aufrichiiger Dank dem Herrn E. Pfeiffer (München), der mir sein ganzes reichhaltiges europäisches und wertvolles asiatisches Material zwecks Untersuchung zur Verfügung stellte.

Züchtungsmethode.

Die Aufzucht der Raupen vom Ei an ist bei den Everes- Arten nicht schwer, da die Raupen keine besonderen Bedingungen und Aufsicht brauchen. Sobald es sich aber um die Aufzucht einer größeren Anzahl Raupen handelt, erfordert dies viel Zeit und muß deshalb wenigstens als umständlich bezeichnet werden. Die Schwierigkeit liegt in dem Umstand, daß sich die Raupen fast ausschließlich von Blüten oder Früchten der Kleepflanzen ernähren, während sie Blätter nur in der Not fressen. Raupen, die ausschließlich auf die Blätternahrung angewiesen sind, blei- ben im Wachstum zurück und ergeben zwerghafte Falter. Da die Kleepflanzen lange Wurzeln haben, lassen sie sich nicht leicht in Töpfe überpflanzen und gedeihen nur schlecht. So

bleibt nichts anderes übrig als blühende Pflanzen im Wasser,

zu halten, wo sie sich wohl mehrere Tage frisch halten, aber gerade die Blüten rasch verwelken und abfallen. Deswegen muß man die Raupen, besonders die kleinen, jeden 3. oder 4. Tag auf frische Blüten umsetzen, was bei wenigen Raupen keine Arbeit ist, aber bei 50 bis 100 Raupen, wieviel eine genetische Analyse mindestens erfordert, dies zu einer mühevollen und zeitraubenden Arbeit wird.

Die Zucht im Freien bringt auch unter dem Netz zu viel Veriuste als daß sie sich lohnen würde. Von einer Menge Eier, die ein argiades-Weibchen auf eine Luzerne im Institutsgarten Anfang August absetzte, kamen nur drei Raupen zur vollen Entwicklung, und auch von diesen haben sich noch zwei als angestochen erwiesen! Aus diesen Gründen ziehe ich die Zim- merzucht stets der Freilandzucht vor.

Zur Eiablage bringt man die weiblichen Falter in ein Glas, das mit in Wasser gestellten blühenden Kleepflanzen gefüllt ist und stellt das Glas an ein sonniges aber abgedecktes Fenster. Noch besser ist es, um Dunst und zu hohe Hitze zu vermeiden, ein Aquariumglas zu nehmen und dasselbe so aufzustellen, daß die offene Seite ins Zimmer schaut. Die positiv phototaxischen Falter halten sich dann auf der dem Fenster zugekehrten Seite der Aquariums.. Damit die Falter nicht immer von neuem

220

auf die Blütenstände gebracht werden müssen, sorgt man da- für, daß die dem Lichte zugekehrte Glaswand bis zum oberen Rande mit Blütenständen gefüllt ist, sodaß die herumfliegenden Falter die Blüten leicht finden, worauf sie dann auch die Eier absetzen.

Zur Fütterung der Falter bringt man einige Tropfen Zucker- wasser auf die Blütenstände, jedoch nicht auf diejenigen, auf welche die Eier abgelegt werden sollen.

Die Raupen halten sich während des Fressens zwischen den Blüten, später, wenn sie schon erwachsen sind, fressen sie auch die Früchte. Nur zur Zeit der Häutung verlassen sie die Blüten, um sich an geschützten Stellen auf einem Blatte zur Ruhe niederzulassen. Die Everiden, wie auch alle Lycae- niden, häuten sich nur dreimal. Zur Verpuppung begeben sich die Raupen ebenso wie zur Häutung zwischen geschützte Stellen der Blätter, wo sie die Blattoberfläche überspinnen und ähnlich wie die Papilionidae und Pieridae sich hinter dem Thorax mit einem Faden umgürten.

Die ganze Entwicklung vom Ei bis zum Schlüpfen des Falters dauert je nach der Temperatur verschieden lange; bei der ge- wöhnlich bei meinen Zimmerzuchten herrschenden Wärme von 23—26°C braucht sie ungefähr 4-5 Wochen. Im Freien erfor- dert die Entwicklung stets längere Zeitdauer.

Zum Ueberwintern verlassen die erwachsenen Raupen die Pflanze, um sich irgendwo am Boden in dürren Blättern zu ver- kriechen. Zu dieser Zeit, wenn die Nahrungsaufnahme aufge- hört hat, verwandelt sich die grüne Farbe der Raupe in eine rötlichbraune. Ich lasse die Raupen mit bestem Erfolg in zer- knicktem und gefaltetem braunem Papier, das in kleine Glas- tuben eingeschoben wird, überwintern. Wenn man einmal in zwei Monaten für etwas Feuchtigkeit sorgt, genügt dies voll- ständig; aber auch ohne diese Vorsicht geht die Ueberwinterung ohne Verluste vor sich, jedenfalls viel besser, als wenn die Raupen durch Feuchtigkeit verschimmeln. Bedingung ist nur, daß sie an einem kühlen Orte aufbewahrt werden. Sind die Raupen während der Ueberwinterung trocken gehalten worden, so soll ihnen beim Erwachen im Frühjahr Wasser dargereicht werden, welches sie gierig aufsaugen und nachher bedeutend an Größe zunehmen.

Die überwinterten Raupen verpuppen sich nie auf grünen Pflanzenteilen, sondern nur an trockenen dürren Gegenständen.

221

Erster Teil.

Beziehungen zwischen E. argiades, alcetas und decolorata im nordwestlichen Kroatien.

I. Morphologische Merkmale.

1. Das Ei. Schon Rehfous (1918) stellte fest, daß die Eier von argiades und alcetas aus der Genfer Umgebung und von Martigny verschieden sind, indem die letzteren gröbere Maschen des Chitingerüstes zeigen. Dasselbe gilt auch für die Eier der kroatischen Falter, da auch hier argiades feineres Maschengerüst zeigt als alcetas und decolorata. Es müssen aber stets die gleichen Partien der Eier verglichen werden, da die Maschen am oberen abgeplattetem Pole kleiner sind als die auf der Seite.

Zwischen alcetas und decolorata sind keine Unterschiede zu bemerken.

2. Die Raupe. Die erwachsenen grünen Raupen der Sommergeneration zeigen keine beständigen Unterschiede, da die der decolorata eigene braune Seitenlinie gelegentlich auch bei argiades und alcetas erscheinen kann. Etwas deutlichere und konstantere Unterschiede weisen die Raupen im Ueber- winterungskleide auf. Vor der Ueberwinterung geht nämlich die grüne Farbe in eine rotbraune über, wobei die argiades- Raupen so gleichmäßig dunkel werden, daß die seitlichen Quer- striche fast gänzlich verschwinden, während bei decolorata nach

dieser Farbwandlung die dunklen Querstriche besonders auf-.

fallend auf dem hell rötlichen Grunde hervorstechen. Aehnlich wie decolorata verhalten sich auch die überwinternden alcetas- Raupen.

3. Die nen Deutliche und beständigere Unterschiede zeigen die Puppen. (Textabbild. Nr.1 u. Taf.VI.) Die alceias-Puppe ist viel dichter beborstet als diejenige von argiades, was besonders für die zwei Paare der lateralen Borstenbüschel am Meso- und Methathorax gilt, da bei argiades diese Büschel meistens nur aus 3—5, bei alcetas aber gewöhnlich aus 8—11 Borsten bestehen. Weiterhin sind die schwarzen Seitenflecke am Thorax

222

und Abdomen bei alce- tas viel gleichmäßiger in

der Größe als bei argi- ades, dessen Puppe am

ersten Abdominalseg- ment ein Paar besonders großer Flecke trägt. Dies gilt aber nur für die grünen Puppen der Son- mergeneration, die sich aufgrünenPflanzenteilen verpuppen. Puppen der Frühjahrsgeneration und diejenigen Puppen der Sommergeneration, die sich nicht auf grüner Unterlage verpuppten, A ß werden je nach der Hel- Abb. 1. liskeit der Unterlage auf Chitinpanzer der Puppen von E. argiades (A) dem ganzen Körper und und E. alcetas (BJ. Am Thorax zersprungen. b Flügelanlagen mit feinen Borstenbüschel am Meso- und Methathorax. braunen Tupfen gespren- Ve kelt, welche auf dem

Rücken in eine mediane Rückenlinie verfließen.

Merkwürdigerweise steht die Puppe von decolorata in allen erwähnten Merkmalen der argiades-Puppe viel näher als der von alcetas, wie dies z. B. für die Borstenzahl die folgende Tabelle deutlich zeigt. Aber bei den Puppen der Frühjahrs- generation zeigt sich auch zwischen argiades und decolorata ein bedeutender Unterschied, da die Puppen von argiades fein und dicht dunkelbraun gesprenkelt sind, während diejenigen von decolorata einen hellen gelblich rosigen Ton haben, von welchem die Längsreihen dunkler Median- und Seitenflecke stark ab- stechen, weil der decolorata-Puppe fast gänzlich die dunkle Sprenkelung fehlt.

In meinen früheren Arbeiten über Speziesbegriff (1928, 1930) betonte ich schon, daß, wenn sich zu den Imaginalunterschieden noch beständige Metkmale auch in den Entwicklungsstadien gesellen, dies als ein sicheres Artkennzeichen zu betrachten ist. Varietäten (nicht geographische Rassen) und Modifikationen der Imagines werden nämlich nicht von irgendwelchen beson-

223

deren Raupen- oder Puppenformen gebildet, wie dies für die Arten gilt. So ist z. B. an den Raupen- oder Puppen von Colias edusa (croceus) nicht zu erkennen, ob sich aus ihnen die gelben oder weißen Falter entwickeln werden, da der erbliche Faktor für weiße Farbe weder mit einem besonderen erblichen Faktor des Raupen- oder Puppenstadiums verbunden ist, noch in den früheren Entwicklungsstadien zum Vorschein kommt. Ebenso brin- gen die zwei erblichen Raupenformen von Colias hyale, die einfarbig grüne und die schwarz gefleckte keine besonderen Falter hervor, da sich dieser Faktor nur im Raupenstadium phaenotypisch auswirkt.

4. Der Falter. Im Falterstadium sind zwischen argiades und alcetas 19 unterscheidende Flügelmerkmale, zwischen alce- tas und decolorata etwa 8 gefunden worden. Die Unterschiede sind meistens geringfügiger Natur, aber verhältnismäßig zahl- reich, da sie zwischen argiades und alcetas fast sämtliche Ele- mente der Flügelzeichnung umfassen.

A. Flügelmerkmale.) Bei dem morphologischen Ver- gleich der drei Arten ist in Betracht zu ziehen, daß E. argiades zwei ausgesprochene Saisonmodifikationen hat, während solche bei den zwei anderen Arten so gut wie gänzlich fehlen. Es sollen deswegen zuerst die Unterschiede zwischen den beiden Saisonmodifikationen von E. argiades geschildert werden, ehe

!) Für die Zeichnungselemente der Flügel dieser Arten habe ich fol- gende Bezeichnungen zur Anwendung gebracht (Abb. 2):*) Unterseite: 1. Die ununterbrochene feine schwarze Randbinde, 2. Aus Strichen oder Punkten zusammengesetzte äußere Fleckenreihe. 3. Aus gebogenen, stärkeren Stri- chen zusammengesetzte innere Fleckenreihe. 4. Der Raum zwischen der äußeren Fleckenreihe und der Bogenfleckenreihe ist in dem analen Teil der Hinterflügel, besonders in den Zellen C, und M; durch gelbrote Fär- bung ausgefüllt. 5. Mittlere Augenfleckenreihe, die vollkommen ausgebildet auf den Vorderflügeln aus 6, auf den Hinterflügeln aus 8 Augenflecken besteht. 6. Diskoidalstrich am Schlusse der Diskoidalzelle.. 7. Basale Augenflecken- reihe, die bei den Everes-ÄArten nur auf den Hinterflügeln vorhanden ist.

Auf der Oberseite besteht die Zeichnung nur aus dem Diskoidalstrich und dem schwarzen Rande, der jedoch nicht nur allein von der Randbinde, sondern auch von der distalen Außenbinde gebildet wird, welch letztere nur auf den Hinterflügeln in Form runder Flecke selbständig hervortritt.

*) Süffert und Schwanwitsch, die sich‘ eingehend mit der ver- gleichenden Morphologie des Zeichnungsmusters der Schmetterlinge befaßt haben und eine eigene Terminologie ausarbeiteten, ließen leider die Lycae-- niden bisher so gut wie gänzlich außer acht, sodaß ich gezwungen bin, größtenteils bei den üblichen lepidopterologischen Benennungen zu bleiben.

224 e

wir zu dem Vergleich mit den ande- ren Arten übergehen. Genauere Angaben über die Variabilität eini- ger Merkmale befinden sich im Kapitel V, in dem variationsstati- stische Eigenschaften eingehender besprochen werden.

a) Die Frühjahrsform polysper- chon Bırgstr. (Taf. VII, Fig. 2) unter- scheidet sich von der Sommer- generation argiades (Taf. VII, Fig. 1) durch geringere Größe und eine allgemein geringere schwarze und gelbrote Pigmentierungin allen Zeich-

Abb. 2.

Schema der Flügelzeichnung und nungselementen. Die Unterschiede

das Geäder der Gattung Everes. sind deswegen etwa folgende. Ge- D = Diskoidalfleck (Mittelfleck;

en stalt: ir Die polysperchon-Falter

ne Wo Wäuselocellen BB: sind auffallend klein: 18—22—24

genfleckenreihe; A-AeußereFlek- mm, argiades ist dagegen groß:

kenreihe; R-Randbinde. AR-Anal- 24--27—-30 mm in der ersten,

rot. Das Geäder: M-Media, C=Cu- 18—-25—29 mm

bitus, A=-Analis, Sc=-Subeosta, R-Radius,

in der zweiten Sommergeneration. Unterseite: 2. Das charakteristischste Merkmal der polysperchon ist die sehr schwache rotgelbe Analfärbung der Hinterflügel und 3. die schwachen Flecke der äußeren Reihe und der Bogenreihe, die manchmal fast verschwinden. 4. Auch die Augenflecke sind kleiner und blasser, besonders auf den Hinterflügeln, wo ihre Zahl nicht selten reduziert ist. Oberseite: 5. Die polysperchon-J' sind hellblau, nicht violettblau wie argiades. 6. Der schwarze Rand ist dünner als bei der Sommergeneration. 71. Die polysperchon-Q sind stets stark blau bestäubt, manch- mal sogar ganz blau, während die argiades-® nicht oder nur an der Wurzel schwach bläulich angeflogen sind.

Es ist eine häufig wiederkehrende Erscheinung, daß sich die Modifikationen (nichterbliche, somatische Veränderungen) bei Schmetterlingen durch eine alle Zeichnungselemente treffende Aenderung charakterisieren lassen, wie z.B. in dem vorliegenden argiades-polysperchon-Falle, wo die schwarze und rote Pigmen- tierung bei argiades stark, bei polysperchon schwach ausgebildet ist. Die Artmerkmale verwandter Arten können fast nie so allgemein ausgedrückt werden, da bei ihnen einzelne Elemente

Mitteilungen d. Münchn. Eat. Ges. XXVIII (1938) H. 2. 10 225

in verschiedener Richtung ausgebildet sind, wie aus dem Fol- genden deutlich hervorgeht.

b) Unterschiede zwischen E. argiades (Sommerform) und E. alcetas. (Taf. VII, Fig. 1u. 3.) Gestalt: 1. E. alcetas ist größer: 24—28—31 mm, argiades ein wenig kleiner: 23—27— 30 mm, der größere Unterschied zwischen beiden Arten herrscht aber in der Frühjahrsgeneration. 2. Die Flügelform ist bei alcetas um ca. 1), breiter. 3. Hinterflügel-Schwänze sind bei argiades- fast dreimal so lang wie die Fransen, bei alcefas nicht einmal zweimal länger.

Unterseite: 4. Der Verlauf der Augenfleckenreihe auf den Vorderflügeln ist bei argiudes fast stets gerade, bei alcetas fällt der Augenileck in der Zelle C, C, fast immer aus der Reihe heraus und ist gegen den Diskoidalstrich geneigt. 5. Der unterste Augenfleck der Vorderflügel (in der Zelle C, A) ist bei alcetas ein Doppelileck, dessen unterer Teil stets gegen den Flügelrand ver- schoben ist. Bei argiades ist dieser Augenfleck nur sehr selten geteilt, vielmehr fast immer zusammengeflossen und in der Augen- fleckenreihe verlaufend. 6. Auf den Hinterflügeln ist bei argiades der 2. Augenfleck (in der Zelle RM ,) viel mehr wurzelwärts verschoben als bei alcetas. 7. Die Flecke der Außenreihe und die Bogenflecke sind bei argiades stärker, bei alcetas stets schwä- cher als die Augenflecke. 8. Der Raum zwischen den Außen- lecken und Bogenflecken der Hinterflügel ist bei argiades in den Zellen C, C, undM,C, vollständig gelbrot ausgefüllt, bei alce- tas fehlt dieses Rot entweder ganz oder ist sehr schwach ver- treten, und zwar nur in der Zelle C, C,. Die Flecke der Bogen- reihe sind in den Zellen, wo sie die gelbrote Farbe von innen begrenzen, bei argiades gebogen, bei alcetas winkelartig zuge- spitzt. 10. Die metallglänzenden Punkte mangeln hier mit ganz wenigen Ausnahmen sowohl den alcetas als auch den argiades und kommen bei der letzteren Art nur in der Frühjahrsgene- ration etwas häufiger vor, aber meistens auch nur in Spuren. 11. Die Augenflecke sind bei argiades auf den Vorderflügeln merk- bar größer als auf den Hinterflügeln (besonders auffallend ist die- ser Unterschied in der Frühjahrsgeneration), bei alcetas sind sie auf beiden Flügeln gleich groß. 12. Die Augenflecke der Vorder- flügel sind bei argiades strichartig ausgezogen, bei alcetas sind sie mehr abgerundet und nur der 6. Fleck kann gelegentlich bedeutend ausgezogen sein. 13. Die Reduktion der Augenflecken- zahl ist bei alcetas auf beiden Flügelpaaren ziemlich groß, bei argi-

226

ades ist sie nur auf die Hinterflügel beschränkt (genaue Angaben sind im Kapitel V gegeben). 14. Die Grundfarbe der Unterseite ist bei alcetas gleichmäßig bläulich grau, bei argiades ist sie in dem hinteren Teil der Hinterflügel heller als in dem vorderen Teil und auf den Vorderflügeln, wo sie auch mehr braun ist.

Oberseite: J. 15. Die schwarze Randbinde ist bei alce- tas dünner. 16. Der bei argiades stets vorhandene schwarze Diskoidalstrich fehlt bei alcetas. 17. Die Grundfarbe ist bei argiades dunkel violettblau, bei alcetas blau. 18. Auch die klei- nen männlichen Duftschuppen sind der Form nach etwas ver- schieden; bei argiades haben sie durchschnittlich gleiche Länge und Breite, bei alcefas sind sie ungefähr um !j, länger als breit. Dementsprechend verlaufen bei argiades in jeder Schuppe 15 bis 16, bei alcefas nur 10—13 Längsrippen. 9: 19. Die @ von alcetas sind in der Regel schwarz, die von argiades nicht selten an der Wurzel mit blauen Schuppen. 20. Die 2 gelbroten Anal- flecke der Hinterflügeloberseite sind bei argiades häufig, bei alcetas selten und auch dann ist nur einer vorhanden.

c) Unterschiede zwischen E. alcetas und E. decolorata. (Taf. VII, Abb. 3 u. 4.) E. alcetas und E. decolorata stehen sich

gegenseitig sehr nahe. Ich finde aber doch zwischen alcetas

Abb. 3

Duftschuppen aus der mittleren Partie (Zelle Cs) der Vorder- flügeloberseite des Männchens: a E. argiades; b. E. alcetas; c E, decolorata.

und decolorata neun Merkmale. Gestalt: 1. decolorata ist be- deutend kleiner (20—24—26 mm in der I. Gen., 22 -25—28 mm in der II. Gen.) als alceias (24—28—-31 mm). 2. decolorata hat meistens den Apex der Vorderflügel mehr gespitzt. Oberseite: 3. Anstatt der rein hellblauen Grundfarbe der alcetas hat deco- lorata eine grünlich blaue und leicht glänzende die wegen 4. einer Menge darunter zerstreuter schwarzer Schuppen etwas grau erscheint. Sehr selten sind decolorata-Falter mit blauer Grundfarbe, während grünlichgraue alcefas nie vorkommen. 3. Der schwarze Rand ist bei decolorata breiter und verliert

10* 227

sich nicht selten diffus nach innen. 6. Der bei alcetas fehlende Diskoidalstrich ist bei decolorata vorhanden. Unterseite: Unterseits stimmen die zwei Arten ganz überein, nur 7. das Gelbrot der Hinterflügel fehlt noch häufiger bei decolorata als bei alcetas. 8. Außerdemersibt die variationsstatistische Untersuchung, daß die beialcetas häufige Reduktion des ersten Vorderrandaugen- fleckes der Vorderflügel bei decolorata nicht einmal halbwegs so häufig ist, während 9. auf den Hinterflügeln nicht der 2. Augen- fleck wie bei alceias sondern der 5. am meisten von der Reduk- tion betroffen wird (siehe darüber Abschnitt IV). Die © von alcetas und decolorata sind nach der Flügelzeichnung nicht aus- einanderzuhalten; die geringere Größe und etwas dunklere Fran- sen der Oberseiten bei decolorata reichen dazu nicht aus. Sicher kann man sie nur nach den Genitalien und den Eiablagepflanzen (siehe diese) unterscheiden.

d) E. decolorata stimmt nur insoweit etwas mehr als alcetas mit E. argiades überein, als auch decolorata mit einem Diskoidal- strich auf den Vorderilügeln versehen ist und außerdem decolorata in der ersten Gen. nur wenig größer ist als argiades (polysper- chon). In der zweiten Gen. ist aber argiades durchschnittlich um 2 mm größer als decolorata. (Siehe Tabellen.)

e) Das 2. und 3. angeführte Merkmal der polysperchon, nämlich das geringe Rot und die schwachen Außenbinden der Unterseite sind die Ursache, daß polysperchon in seinem Aus- sehen den Arten E. alcetas und E. decolorata gewissermaßen ähnlich sieht. Ein Verwechseln ist aber doch nicht möglich, da die übrigen Merkmale der polysperchon, besonders der Verlauf der Ocellen mit argiades gänzlich übereinstimmen und somit stets ein sicheres Unterscheiden der polysperchon gegenüber alcetas und decolorata ermöglichen. So ist z.B. das anale Rot bei polysperchon, wenn auch stark reduziert, doch in beiden Zellen C, C, und M,C, gleich groß, während bei alcetas und decolorata, insoweit es überhaupt vorkommt, nur auf die Zelle C,C, beschränkt ist. Außerdem sind auch .die oberseits stark blau beschuppten polysperchon-Q mit den ganz schwarzen 9 von alcetas und decolorata nicht zu verwechseln, von den übri- gen Merkmalen gar nicht zu reden.

B. Die Kopulationsorgane. Die drei Arten unterschei- den sich beständig und unverkennbar auch durch die Genital- organe. Entsprechend dem Grade der Verschiedenheit in der Flügelzeichnung sind auch die männlichen und weiblichen Geni-

228

Abb. 4.

Männlicher Genitalapparat der Gattung Everes. A von der Seite, und etwas

von oben, Betwas schräg von unten gesehen. / Tegumen, u Uncus, su Sub-

uncus, v Valve, pe Processus exterior, pi Proc. inferior, a Aedoeagus, fi Ful- tura inferior. Bei A sind die Borsten und Haare fortgelassen.

Abb. 5

Feste chitinöse Teile des männlichen Kopulationsapparates von E, argiades(A),

E. aleetas (B) u. E. decolorata(C), DieBorsten und Haare sind fortgelassen, da

sie für die Unterscheidung nicht wichtig sind. I Seitenansicht, II Median-

sicht der Rückenseite. Die Abbildungen sind nach genau horizontal bzw.

median gerichteten Präparaten mit Zeichenapparat angefertigt. Bezeich- nungen wie in Abb. 4.

229

talorgane zwischen argiades und den zwei übrigen Arten mehr verschieden als alcetas und decolorata untereinander es zeigen. (Abb. 5.) A i

o'. Der auffälligste Unterschied des männlichen Kopulations- organes liegt in der Form des Uncus (u). Derselbe endet bei argiades mit einer kurzen, ganz leicht gebogenen Spitze, bei alcetas mit einem langen echten Haken, der wie der Schnabel eines Raubvogels scharf nach unten gebogen ist, während bei decolo- rata dieser Haken zwar stark gebogen, aber ganz kurz ist. Auch in der Aufsicht sehen die Uncuse ganz anders aus (Abb. 5 ]]): bei argiades erweitert sich der Uncus nach hinten, weil die weichen Seitenlappen etwas abstehen, bei alcetas ist die Form gerade umgekehrt an der Basis breit, hinten zugespitzt und außerdem tritt der Haken stark hervor. Bei decolorata hat der Uncus eine fast rechteckige Form, aus welcher der Haken nur wenig hervorspringt. Das Tegumen (ft) zeigt in der Aufsicht einen gleich ins Auge fallenden Unterschied. Dasselbe ist bei argiades hinten nur wenig schmäler als vorne und der Seiten- rand verläuft fast gerade; bei alcetas und decolorata ist das Tegumen im vorderen Teil doppelt und mehr so breit wie am hinteren Ende, weswegen auch die Ränder gerundet sind. Die Subuncuse (s) sind bei argiades verhältnismäßig sehr mächtig, besonders der untere freie Teil, der fast wagrecht und weit hinaus ragt. Bei decolorata ist dieser Endteil kleiner und schief, bei alcetas manchmal fast senkrecht nach unten gerichtet. Die Valven (v) sind bei alcetas und decolorata gleich, jedoch stark von argiades verschieden. Während nämlich der äußere Val- venfortsatz (processus exterior, p) bei argiades erst ungefähr in dem hinteren Viertel der gesamten Valvenlänge beginnt, biegt er sich bei den zwei übrigen Arten erst in deren Drittel, wenn sicht noch näher der Valven-Basis. Außerdem ist der Pro- cessus exterior bei argiades kürzer als vei alcedas und deco- lorala und ganz noch innen gebogen. Der Aedoeagus (a) ist bei argiades am längsten und dabei ziemlich gerade, während alcetas an der Basis eine besonders starke Aussackung trägt, die bei decolorata etwas schwächer hervortritt. Sehr auffallend ist schließlich die Form der Fultura inferior (f, Aedoeagus- stütze), da sie bei argiades breit und leicht gebogen ist, bei alcetas und decolorata aber schmal und scharf geknickt. Außer- dem ist der ganze Kopulationsapparat bei argiades am klein- sten, da er bei gleicher Körpergröße der Falter durchschnittlich

230

um !/, kürzer als bei alcetas und um !/,, kürzer als bei decolo- rata ist.

Indem sich also argiades genügend und unverkennbar in mehreren Bestandteilen des Kopulationsapparates von den zwei anderen Arten unterscheidet, ist das einzige sichere Uhnter- scheidungsmerkmal zwischen alcetas und decolorata nur die Form des Uncushakens, der wie gesagt bei alcelas sehr lang, bei decolorata dagegen ganz kurz ist.

Q, Noch mehr ausgesprochen und konstanter als im männ- lichen Geschlecht sind die Unterschiede im weiblichen Kopu- lationsorgan, der äußeren Kopulationstasche, die durch das Ver- schmelzen der ventralen Jamella anterior und der dorsalen lamella posterior gebildet wird. (Abb. 6.) Bei E. argiades ist der dorsale und ventrale Teil derKopulationstacshe fast gleich lang (Abb. 7, IA), bei E. alcetas ist die dorsale etwa halb so kurz wie die untere (Abb.7,IB), während bei decolorata die obere bloß ein Drittel der unteren ausmacht

(Abb. 7, IC). Dies ist der

Hinteres Ende des Abdomens von Everes SINZIBE konstante morpho- mit Geschlechtsorganen (Ovarium ist nicht logische Unterschied zwi- eingezeichnet). 5.-8. Hinterleibssegmente schen den © von E. alce- ob Ostium Burse; la Lamella anterior; /p L, fas und #.decolorata. Wie

posterior; db Ductus bursae; ds Ductus se- Ansden Abbildungen Zu minalis; rs Receptaculum seminis; ov Ovi- 5 } ; In ersehen ist, zeigt die Kopu-

duct; gl Glandulae ferruminiferae; a Anus; / f ae lationstasche auch in der

Mediansicht deutliche Un-

terschiede, die ebenso konstant sind.

Wenn uns die Art der Vereinigung der Kopulationsorgane bei den Everes-Arten bekannt ist, so läßt sich schon aus der morphologischen Korrelation der männlichen und weiblichen Organe die Artzugehörigkeit der entsprechenden Geschlechter erkennen. Derjenige Teil des männlichen Kopulationsapparates, der sich während der Paarung an das Weibchen anhaftet, ist nur der Uncus, während sich die Valven mit ihren Fortsätzen an der Verankerung gar nicht beteiligen. Der Uncus verhakt

231

sich mit dem Endhaken

einfach an der Basis der / Pe u, = dorsalen, stark chitini-

sierten Wand der weib-

lichenKopulationstasche.

Demgemäß entspricht die

Länge der oberen Wand

bei der weiblichen Kopu-

lationstasche genau der A 3

Länge des männlichen Abb. 7. Uncus. Den längsten Un- Weibliche Kopulationstasche von A) E. argi- ades; B) E. alcetas: C) E. decolorata. I von

it auch die cus und somit der Seite, II von oben gesehen.

längste Dorsalwand der

Kopulationstasche hat E. alcetas, die kürzeste E. decolorata, bei der auch der Uncus am kürzesten ist. Es ergibt sich somit schon aus dem bloßen Vergleich der Form der Kopulations- organe, daß eine Kopula zwischen alcetas und decolorata unmög- lich ist, da weder das decolorata-5' mit seinem kurzen Uncus die lange Tasche des alcetas-Q ergreifen kann, noch umgekehrt, der lange Uncus von alcetas nicht auf die kurze Dorsalwand von decolorata paßt. Diese Vermutung haben die Paarungs- versuche auch tatsächlich bestätigt; da sie aber durch eine besondere, bisher noch nicht angewandte Methode durchgeführt wurden, sollen sie an einer anderen Stelle gesondert beschrie- ben werden.

II. Cytologische Unterschiede.

Chromosomenbestand. Eine schöne Bestätigung unserer Ansichten von der Artverschiedenheit dieser drei Schmetterlinge liefert uns schließlich noch eine Methode, die von den Syste- matikern meistens gänzlich vernachlässigt wird, obwohl sie manch- mal von bedeutender Hilfe sein kann. Das ist die Chromoso- menzahl der Geschlechtszellen, die bei Individuen einer Art fast stets konstant ist. Es ist beachtenswert, daß jede unserer 3 Arten eine andere Chromosomenzahl aufweist. In den Äquatorial- platten der Spermatocyten der 1. und 2. Reifeteilungen sind bei E. argiades 24, bei E. decolorata 25 und bei E. alcetas 26 Chro- mosomen zu zählen (haploid) (Abb. 8). Die vollständige Garnitur der Chromosomen beträgt somit bei E. argiades 48, bei E. de- colorata 50 und bei E. alcetas 52. Die Chromosomen sind von der, bei den Lepidopteren üblichen kleinen, kugeligen Gestalt,

232

o oo ® ® .. DIE 17 o.. = 0.2.0. 0008 99 9 ..o ...» .o°,. se... (Yy ..,® ®.so0

. - .. 24 26 25 Abb. 8.

Chromosomenbestand (Karyotypus) von E. argiades (24), E. alcetas (26) und

E. decolorata (25) in den Aquatorialplatten der Reifeteilungen männlicher

Geschlechtszellen. Oben photographische Aufnahme der Zellen, unten sche- ER matische Darstellung der Chromosomen,

doch sehr deutlich und an geeigneten, annähernd horizontalen Äquatorialplatten der ersten Reifeteilung sehr leicht und genau mit dem Immersionsobjektiv !i, oder !/,a zu zählen. Die betref- fenden Feststellungen sind an einer großen Zahl von Äquato- rialplatten und an mehreren Individuen gemacht worden. Es wurden Hodenschnitte von 3 alcetas, 6 decolorata und 5 argia- des-Individuen angefertigt, und zwar sowohl von den erwachsenen Raupen wie auch von den frischen Faltern. Hoden frischer Falter enthalten noch so zahlreich Spermatogonien, daß noch immer genügend Cysten mit Mitosen zu finden sind, sodaß für die Feststellung der Chromosomenzahl die Aufzucht der Raupen nicht unbedingt notwendig ist. Allerdings kommt es nicht selten vor, daß sich auch in den Hoden frischer Falter zufällig keine Mitosen finden, weswegen es stets vorteilhaft ist, Hoden von mehreren Faltern zu fixieren. Fixierung‘ in Bouinlösung und Färben mit Haematoxylin nach Heidenhain ergeben einwand- freie Präparate.

Es sei erwähnt, daß ein solcher Unterschied in der Chro- mosomenzahl bei so nahe verwandten Arten eine keineswegs häufige Erscheinung ist, da einige andere nahe verwandte Lepi- dopteren-Arten, die diesbezüglich untersucht wurden, keine Un- terschiede in der Zahl der Chromosomen aufweisen, womit die Bedeutung der ungleichen Chromosomenzahl für die Artverschie- denheit in dem vorliegendem Falle um so mehr ins Gewicht fällt.

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Es wäre natürlich falsch den Unterschied in der Chromo- somenzahl allein als ein Kriterium der Spezies anzusehen. Die Chromosomenzahl allein kann ebensowenig ein spezifisches Kri- terium sein wie irgendein anderes morphologisches oder physio- logisches Merkmal, da einerseits die Mehrzahl der Arten einer Tier- oder Pfilanzenklasse ungefähr dieselbe Chromosomenzahl besitzt und anderseits durch manchmal vorkommende Verschmel- zung bzw. Fragmentation einiger Chromosomen ihre Zahl auch bei ein und derselben Art wechseln kann. In letzterem Falle liegen dann Rassen vor, die sich nur durch die verschiedene - Chromosomenzahl unterscheiden. Wenn also Unterschiede in der Chromosomenzahl vorliegen, sind sie nur dann als cytolo- gischer Nachweis der Artverschiedenheit zu deuten, wenn diese noch auf anderem Wege, nämlich durch die Indizien der Fort- pflanzungsisolation bewiesen ist.

III. Physiologische und ökologische Unterschiede.

1. Der wichtigste Beweis, daß argiades, alcetas und deco- lorata in ihrer Fortpflanzung gegenseitig physiologisch isoliert sind, das heißt, ein experimenteller Beleg dafür, daß zwischen ihnen in der Regel keine Paarung stattfindet, ist mir gerade für die zwei strittigeren Arten, alcetas und decolorata einwand- frei geglückt. Um den Versuchen möglichst natürliche Bedin- gungen zu schaffen, habe ich diese nur im Freien und zwar auf den Flugplätzen der Falter ausgeführt. Der Verlauf der Kopula bei einem Pärchen gleicher Art erfolgt in der Weise, daß das von dem Männchen verfolgte Weibchen zuerst in ra- schem Fluge demselben einige Sekunden ausweicht, wonach es sich niederläßt und das Männchen mit vorwärts gekrümmten Abdomen und ausgestülpten Kopulationsapparat knapp hinter dem Weibchen so lange folgt, bis dieses die sonst verborgene Kopulationstasche herausstülpt, worauf dann gleich die Vereini- gung erfolgt. Es wurde schon erwähnt, daß als Greif- und Halt-Apparat beim 5 nur der Uncus funktioniert, indem er sich mit dem Endhacken an dem Rand der weiblichen stark chitinisierten Kopulationstasche einhackt, während die sonst so stark ausgebildeten Valven mit ihren beiden Fortsätzen nicht zum Halten sondern bloß als rhytmisch sich bewegende Streichor- gane dienen. Auf dieselbe Weise wird die Paarung auch bei allen anderen Lycaeniden wie auch Satyriden ausgeübt.

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Eine heterospezifische Kopula gelingt nicht wegen des ab- weisenden Verhaltens der Weibchen, was im Einklange mit ähnlichen Versuchen an anderen Lepidopteren steht. Mit eini- gen unbefruchteten decolorata-2 stellte ich Versuche an, um die Möglichkeit einer Kopula mit alcetas-sf zu prüfen. Am Anfange des Versuches ergibt sich ein ähnliches Bild wie bei der artgleichen Kopula, da das alcetas-Z' das decolorata-% nor- mal umfliegt, jedoch das % durch einen äußerst raschen und krümmungsreichen Flug sich des fremden Bewerbes zu entledi- gen versucht, was einen normalen kräftigen % tatsächlich auch immer gelingt, indem es sich meistens im Gebüsch verliert. Auf diese Weise sind mir mehrere Weibchen verloren gegangen, da sie natürlich eher dem Auge des Beobachters als dem des männlichen Faltersentschwinden. Es wurden deswegen drei weib- liche Falter für einen raschen Flug unfähig gemacht, wobei natür- lich vorher überprüft wurde, daß ein solcher Eingriff die normale Kopula keineswegs beeinträchtigt. Auf diese Weise war jetzt eine Annäherung der Männchen ermöglicnt, zu einer Kopula kam es _ aber trotzdem nicht. Das Männchen folgt zwar in der oben be- schriebenen Weise mit ausgestülptem Kopulationsapparat dem Weibchen, das sich bald niederläßt, um sich dann noch ein Stückweit laufend fortzubewegen. Aber das Weibchen stülpt seine Kopulationstasche nicht aus. Ohne diese Aus- stülpung aber kann es zu einer Kopula niemals kommen. Auf diese Weise habe ich Versuche mit drei decolorata-Q ausge- führt, bei allen mit dem gleichen Mißerfolg. Um jedoch den Einwand zu begegnen, daß diese Weibchen vielleicht überhaupt jeder Paarung abgeneigt waren, brachte ich sie gleich nach diesen misslungenen Versuchen mit decolorata-5 zusammen, mit denen sie auch gleich eine normale Kopula eingingen.

Aus diesen Versuchen geht also deutlich hervor, daß die alcetas-5' keinen genügenden geschlechtlichen Reiz auf die decolorata-2 ausüben, weswegen es dann auch zu einer solchen heterospezifischen Kopula in der Regel nicht kommt. Und wenn schon zwischen diesen beiden so sehr ähnlichen Arten die ge- schlechtliche Affinität so gering ist, wird sie wohl noch geringer zwischen E. argiades und alcetas bzw. argiades und decolorata sein, die ja doch größere morphologische und biologische Ver- schiedenheiten jenen beiden gegenüber zeigt.

2. Eiablagepflanzen. Es war nach den verschiedenen Flugplätzen der drei Arten von vornherein ein ernährungsphy-

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siologischer Unterschied zu erwarten, da nur bestimmte Futter- pflanzen die Falter an die jeder Art eigene Biotope binden können. Vor etwa fünfzehn Jahren begann ich mit Beobach- tungen im Freien und Versuchen in der Gefangenschaft und es ließ sich leicht feststellen, daß jede Art andere Eiablagepflanzen hat. In der hiesigen Gegend legt E. argiades hauptsächlich auf Trifolium pratense und Medicago sativa; auf M. Ilupulina, Vicia sativa, V. cracca und Lotus corniculatus sah ich diese Art nur in wenigen Fällen ihre Eier ablegen. E. alcetas verwendet zur Eiablage in erster Linie Coronilla varia, etwas seltener Vıcia sativa, und nur einmal sah ich ein © an der adriatischen Mee- resküste bei Bakarac auf Medicago lupulina legen. Die wähle- rischste hinsichtlich der Eiablagepflanzen ist aber E. decolorata, da sie ihre Eier nur in die Blütenstände von M. lupulina legt. Nie sah ich diese Art auf andere Pflanzen legen und auch in der Gefangenschaft gelang es nicht die Eiablage auf einer an- deren Pfanze zu erzwingen, da alle übrigen Leguminosen auf den Legeinstinkt der decolorata-?® gar keinen Reiz ausüben. Mehrjährige Beobachtungen und Versuche an verschiedenen Orten bei Zagreb, Samobor, Ozalj und Ivan£ica-Gsebirge haben gezeigt, daß diese Gebundenheit der decolorata-Falter auf Me- dicago lupulina so fest und ständig ist, daß man durch den Legeakt in zweifelhaften Fällen sicher entscheiden kann, ob es sich um alcetas- oder decolorata-Weibchen handelt. Und nicht nur, daß für die Eiablage nur diese Pflanze erforderlich ist, sondern sie muß auch blühen, denn ohne Blütentrauben wird man umsonst auf die Eiablage warten. Es legen zwar auch die anderen zwei Arten ihre Eier in die Blütenstände, doch sind sie darauf nicht so ausschließlich angewiesen wie decolorata. So legt E. argiades im ersten Frühjahr, wenn noch keine Blüten entwickelt sind, zwischen die Knospenblätter.

Auf eines muß noch hingewiesen werden. Während der Eiablage in der Gefangenschaft hat sich mehrmals herausgestellt, daß nicht jedes Weibchen ein und derselben Art auf jede Pilan- zenart legt, sondern einen ausgesprochenen Vorzug für nur ge- wisse Pflanzenarten zeigt. So legte ein alcetas-Q@ unter keinen Umständen auf Coronilla varia, sondern nur auf Vicia sativa, sowie es auch umgekehrt vorgekommen ist. Bei zwei argiades- % konnte ich nur mit Mühe eine beschränkte Ablage auf Medicago sativa erreichen, während sich später herausstellte, daß sie reich- lich und normal nur auf Wiesenklee (Trifolium pratense) legen.

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Auch bei längerem Betrachten der legenden Weibchen im Freien konnte dieselbe Erscheinung beobachtet werden. Es besteht hiemit auch innerhalb einer Art Verschiedenheit bezüglich der Fiablagepflanzen-Arten, die einer spezifischen Verschiedenheit völlig gleich sein kann.

Entgegen den Faltern treffen die Raupen, die sich von Blüten und Früchten ernähren, keine merkliche Auswahl unter den genannten Pflanzenarten und können mit jeder gleich gut aufgezogen werden. (Lorkovic, 1933).

Im Anschluß zu dem oben erwähnten Unterschied in dem Legeinstinkt artgleicher Falter soll noch eine weitere sonderbare Erscheinung, die bei E. argiades beobachtet wurde, Erwähnung finden. Im Laufe der Jahre wurde nämlich die bis damals be- vorzugte Eiablage- und Futterpflanze seitens des Falters gänz- lich aufgegeben und durch eine andere ersetzt. In der Zeit seit dem Jahr 1920, als meine ersten Beobachtungen begannen, bis ungefähr zum Jahr 1930 war die ausschließlich bevorzugte Eiablagepflanze dieses Falters der Luzernklee (Medicago sativa), auf dessen Feldern die Falter in manchen Jahren zahlreich auf- traten. Im Laufe der letzten vier Jahre ist es zu einem voll- kommenen Uebergang auf Trifolium pratense gekommen, während Medicago sativa so gut wie gänzlich aufgegeben wurde. Noch in den Jahren 1930 und 1931 habe ich die Art bei Jastrebarsko und Zagreb zahlreich an M. sativa-Feldern gesehen und auf dieser Pflanze auch gezüchtet. Zum ersten Mal fiel mir die Aenderung im Jahre 1933 bei der Ortschaft Zlatar auf, wo ich Mitte August die Weibchen ausschließlich auf Trifolium pratense ablegen sah, obwohl Medicago sativa dort ebenso reichlich an- gebaut wird wie T. pratense. Ich dachte zuerst, daß ich es hier mit einer lokalen Preferenz für diese Pflanze zu tun habe, da Zla- tar etwa 30 km nördlich von Zagreb entfernt liegt, war aber ganz erstaunt als ich nachher auch bei Zagreb fast alle be- obachteten Weibchen ihre Eier auf Trifolium pratense absetzen fand. Nächstes Jahr und in den folgenden Jahren habe ich dieser Erscheinung volle Aufmerksamkeit zugewandt und konnte zu meinem größten Erstaunen feststellen, daß jetzt überall 7. pratense die bevorzugte Eiablagepflanze geworden ist, während ich auf M. sativa, soviel ich auch acht gab, nirgends eine einzige Eiablage bemerken konnte. Damit stimmt auch überein, daß ich in den letzten vier Jahren keine Falter auf den Luzernfel-

dern fliegen sah. Diese Erfahrung habe ich überall bei Zagreb 237

(Tuskanac, Mirogoj, Sv. Ksaver, Maksimir, Salata), Podsused, Samobor wie auch in Slawonien bei Sedlarica und Pitomaca machen können. Die betreffenden Beobachtungen erstrecken sich über alle vier Generationen. Es liegt somit außer jedem Zweifel, daß wenigstens in der Gegend von Zagreb die bevor- zugte Eiablegepfilanze M. sativa in kurzer Zeit durch T. pratense ersetzt wurde.

In eine Diskusion über die Ursachen dieser Erscheinung kann ich mich hier nicht einlassen, sicher ist nur soviel, daß sich der Instinkt für die Eiablage auf M. sativa in kurzer Zeit verloren hat, da auch die Prüfung des Legeaktes in der Gefan- genschaft in manchen Fällen vollkommene Passivität gegenüber M. sativa erbrachte. In Anbetracht der oben erwähnten Tat- sache, daß einzelne Weibchen ein und derselben Art für verschiedene Pflanzenarten veranlagt sind, liegt die Annahme am nächsten, daß die Brut der auf Luzerne ablegenden Falter aus irgendwelchen Gründen ausgerottet wurde und nur die auf Wiesenklee gebundenen Tiere übrig geblieben sind. In diesem Falle müßte sich eine beträchtliche Abnahme der argiades-Falter bemerkbar machen, was vielleicht im gewissen Grade auch tatsächlich zutraf, doch nicht in solchem Maße wie die obige Erklärung erfordern würde.

3. Biotope. Aus der Verschiedenheit der Eiablage- bezw. Futterpflanzen erklärt sich auch warum die Biotope (Lebens- räume) dieser Arten meistens nicht die gleichen sind. Everes argiades ist am häufigsten an offenen blühenden Luzerne- oder Kleewiesen, seltener an kleineren Grasflächen. E. alcetas findet sich an verwildernden, nicht regelmäßig gemähten Grasplätzen. der schütter bewaldeten Gegenden, an Eisenbahndämmen, Bach- und Flußufern, wo sich die Männchen an geschützten Stellen der Buschränder aufhalten und auf vorüberfliegende Weibchen lauern. E. decolorata bevorzugt hauptsächlich xerotherme Loka- litäten, wie dies exponierte steinige Wald-, Busch- und Weg- ränder der Kalkgebirge sind. Mancherorts, wenn auch selten, findet man Plätze, wo alle drei Arten nebeneinander vorkommen, wie dies z. B. das linke Saveufer unterhalb der Podsuseder Burgruine ist. Es erreichen aber in solchen Fällen nicht alle drei Arten ihr Häufigkeitsmaximum, sondern es überwiegt stets eine von ihnen. So ist an der erwähnten Stelle bei Podsused die häufigste Art E. alcetas; sie hält sich fast ausschließlich längs der hier verlaufenden Eisenbahnstrecke (km 436—437)

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und dem Ufergebüsch, wo hie und da reiche Bestände von Coronilla varia und Vicia sativa vorkommen. Weniger zahlreich ist heute an dieser Stelle E. argiades, war aber früher, als er noch M. sativa als Eiablegepflanze wählte, an kleinen Luzerne- feldern häufig. Heute findet man ihn mehr zerstreut vor. E. decolorata zeigt sich an dieser Stelle mehr sporadisch und zwar ausschließlich längs des Eisenbahndammes, wo Medicago lupulina ihr Dasein fristet. Die eigentliche Flugstelle der letz- ten Art bei Podsused liegt an dem nordöstlichen Eingang der Sutinsko-Schlucht, wo man diese Art oberhalb des verlassenen Kalkofens am Rand? des Buschwaldes alljährlich zahlreich fin- den kann.

Außerdem ist zu bemerken, daß E. alcetas und E. decolorata, wenigstens in Mittel- und Westeuropa, fast ausschließlich an gebirgiges Gelände gebunden sind, während E. argiades gerade in der Ebene bezw. in Talsohlen seine Domäne hat. Ueber 350 m Höhe ist E. argiades im nordwestlichen Kroatien nur ganz ver- einzelt gefunden worden (ein Stück im Medvednica-Gebirge bei 540 m). Er fliegt hauptsächlich in der Niederung der Save und ihrer Zuflüsse, was auf die hier stark verbreitete Kultur der Eiablagepflanzen Medicago sativa und Trifolium pratense, die oberhalb 400 m Höhe meistens nicht mehr angebaut werden, zurückzuführen ist. Dieselben Verhältnisse fand ich auch in Nordserbien und auch für Bosnien und Herzegovina wird von Rebel angeführt, daß die Art nicht über 400 m aufsteigt. Nur dort, wo die breiten Täler eine relativ große Höhe erreichen, wie in den steyrischen Alpen, wird argiades auch über 700 m Höhe angetroffen * (Judenburg, Zeltweg im Mürztale, Prohaska 1918). Auf den Gebirgen der Balkanhalbinsel ist die Art auch bis 1000 m Höhe gefunden worden (Drenowsky, Grado- jevic).

E. decolorata steigt von der Niederung bis 700 m hinauf, in welcher Höhe ich sie in den Bergen des nordwestlichen Kro- atien (Samobor-, Ivan&ica- und Sljeme-Gebirge) besonders zahl- reich fand. In der Ebene wurde sie bei uns noch nie ange- troffen. Aehnlich der decolorata bevorzugt auch E. alcetas das Bergland, da sie bei 600 m noch reichlich vorhanden sein kann (Japetic im Samoborgebirge); sie findet sich stellenweise auch in den angrenzenden Ebenen (Jastrebarsko, Zdencina, Mosla- vina), wurde jedoch in der ausgesprochenen Ebene der hiesigen Gegend noch nicht bemerkt.

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4. Flugzeiten und Generationenzahl. Ein ausge- sprochener Unterschied liegt in den Flugzeiten von E. argiades einerseits, E. alcetas und E. decolorata anderseits. Die Früh- jahrsgeneration von argiades erscheint nämlich bei Zagreb um drei Wochen, die Sommergeneration um etwa zwei Wochen früher als diejenigen von alcefas und decolorata. Genaue An- gaben über die Flugzeiten der drei Arten zeigt die beiliegende Tabelle, in welcher gleichzeitig neben der häufigsten Erschei- nungszeit (fette Striche) auch die frühesten (punktierte obere Linie) und die spätesten (gestrichelte untere Linie) beobachteten Daten eingetragen sind.

Flugzeiten von E. argiades, E. alcetas und E. decolorata.

V

VI IX

0 | IV

vo | Vi

E. argiades ee RT ee

E. alcetas A an RE IR RE sonne

E. decolorata |

Nach den üblichen Literaturangaben soll E. argiades in zwei Generationen auftreten, was jedoch für das südliche Mittel- und Südeuropa ganz unrichtig ist. Bereits Grund vermutet eine dritte Generation für die Zagreber Gegend, war aber dessen nicht sicher. Durch sorgfältige und genügend zahlreiche Beo- bachtungen stellte ich fest, daß E. argiades in den niederen Lagen unserer Gebiete jährlich in drei vollkommenen Generationen auftritt, während in günstigen Jahren mit frühzeitigem Frühjahrs- anfang, wie z. B. in den Jahren 1920, 1921 und 1934 sogar noch eine vollständige vierte Generation zur Entwicklung ge- langte, deren Falter bis etwa Ende September oder anfangs Oktober fliegen. E. alcetas und E. decolorata haben im Jahre gewöhnlich nur zwei vollständige Generationen, während die dritte, je nach den Witterungsverhältnissen mehr oder weniger partiell bleibt. In denjenigen günstigen Jahren, in denen E. ar- giades 4 Generationen hervorbringt, erscheinen E. alcetas und E. decolorata in drei vollkommenen Generationen, von denen die dritte die zahlreichste ist. In Jahren mit besonders kaltem Sommer fällt bei E. argiades die vierte, bei alcetas und decolo- rata die dritte Generation gänzlich aus (1933).

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Wie aus der Tabelle klar zu ersehen ist, fallen die Flug- zeiten von E.alcetas und E. decolorata ziemlich genau zwischen diejenigen von E. argiades und ähnliches berichtet auch v.Hor- muzaki für die Bukowina, wo die Flugzeit der dort einbrüti- gen E. decolorata genau in die Pause zwischen den zwei Ge- nerationen von E. argiades fällt. Auch dieses teilweise zeit- liche Nichtübereinstimmen kann als ein fördernder Faktor der Fortpflanzungsisolation wirken, da zu der Zeit, zu welcher die Männchen von E. alcetas und E. decolorata erscheinen, die argiades-Weibchen schon befruchtet sind, ebenso wie auch zur Zeit des Schlüpfens der alcetas und decolorata-% die argiades- 5 schon verschwinden. Jedenfalls ist aber gerade dieses Aus- einanderweichen in der Entwicklung einer der besten Beweise für die Artverschiedenheit der E. argiades einerseits und E.al- cefas andererseits, da es auf so eklatante Weise die unabhän- gige Fortpflanzung dieser Arten veranschaulicht.

Die Ursache der frühen Erscheinungszeit der E. argiades kann nur auf ein geringeres Wärmebedürfnis dieser Art zurück- geführt werden. Es ist seit Zeller und Frohawk bekannt, daß E. argiades als erwachsene Raupe überwintert und im Früh- jahr ohne Nahrung aufzunehmen gleich zur Verpuppung schreitet. Diese ziemlich seltene Ueberwinterungsweise konnte auch ich an etwa 30 aus verschiedenen Zuchten stammenden argiades- Raupen feststellen, muß aber die Angaben Frohawks und Zellers richtigstellen, insofern als nämlich die Raupen nach der Ueber- winterung zwar keine Nahrung nehmen, aber reichlich Wasser trinken, wodurch sie wieder merklich an Größe zunehmen. Dieselbe Ueberwinterungsweise konnte im Herbst 1933 und Frühjahr 1934 auch für E. decolorata und im Herbst 1935 end- lich auch für die Raupen von E. alcetas nachgewiesen werden. Ein grundsätzlich verschiedenes Verhalten der überwinterten alcetas und decolorata gegenüber den argiades-Raupen, aus wel- chem sich das viel frühere Erscheinen der argiades-Falter er- klären würde, hat sich bei meinen Zuchten nicht gezeigt. Es stellte sich nur heraus, daß die decolorata-Raupen durchschnitt- lich um eine Woche später erwachten und dann wieder etwa 3—5 Tage länger umherkriechen als die argıades-Raupen, die sich schon nach zwei- bis dreitägigem Herumkriechen zur Ver- puppung festsetzen. Auch die Puppenruhe dauert vielleicht bei decolorata ein wenig länger, da sämtliche argiades in der Zeit vom 18.—28. April schlüpften, während das Ausschlüpfen

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1938) H. 2 11 24i

der decolorata am 29. April begann und bis zum 12. Mai dauerte. Chronologische Tabelle der Entwicklung nach der Ueberwinterung der Raupen im Frühjahr 1934. argiades

Temperatur vom

Erwachen 14. III. 26. III. 27. 10.IV. Verpuppung 26. III. 12. IV. 6,4° 15°C Schlüpfen 18. IV. 28. IV.

decolorata

| 10,70C

Temperatur vom

Erwachen 24. II. 30. Il. 10. IV. 20.1V. Verpuppung 10. IV. 16. IV. 12,5° 23,7° C Schlüpfen 29,1V. 12. V.

Da die Raupen und Puppen an derselben Stelle des Insti- tutsgartens, .also ganz gleichen Bedingungen ausgesetzt waren, ist daraus zu schließen, daß die E. decolorata größere Wärme zum Erwachen braucht als dies für die Raupen von argiades notwendig ist, was auch gut mit dem pontischem wärmelieben- dem Charakter der E. decolorata übereinstimmt.

5. Jahreszeitliche Modifikationen. Auf den Uhnter- schied in der Wärmebedürftigkeit ist auch der auffällige „Saison- dimorphismus” zwischen der Frühjahrs- und Sommergeneration von E. argiades zurückzuführen. Infolge des frühen Erwachens der argiades-Raupen fällt die Entwicklung der Frühjahrspuppen (polysperchon) in eine viel kältere Zeit als die Entwicklung der Sommerpuppen, was dann die Verschiedenheit der Falter in den Generationen zur Folge hat. Ich konnte experimentell be- weisen, daß Puppen von überwinterten Raupen, die der Wärme von 26°C ausgesetzt wurden, anstatt polysperchon die normale Sommerform argiades ergaben, nur von kleinerer Gestalt, wäh- rend durch entsprechende Kälte polysperchon hervorgerufen wurden. Es ist also nur die niedere Temperatur der ersten Frühjahrstage, welche die Ursache der Entstehung der Form polysperchon ist. Trifft man am Ende der Flugzeit der Früh- jahrsgeneration zufällig noch ganz frische verspätete Falter, dann sind diese keine polysperchon mehr, sondern gewöhnliche kleine argiades (ein 5 von 15. Mai 1931). Bei E. alcetas und E. decolorata findet die Verpuppung der Frühjahrsgeneration viel später statt, wenn es schon bedeutend wärmer ist, wodurch

181° C

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sich auch keine ausgesprochene Frühjahrsmodifikation ausbilden kann. Aber nicht allein dieser äußere Faktor ist der Grund der Uebereinstimmung beider Generationen von alcefas und decolorata, sondern es fehlt diesen zwei Arten überhaupt an einer der argiades anologen Reaktionsnorm auf Kälte, da auch unter Einwirkung tiefer Temperaturen nie so stark blaue 9 entstehen, wie dies bei argiades der Fall ist. Der Einfluß der Kälte (6—10°C) äußert sich bei decolorata hauptsächlich in der Reduktion der Augenflecke, eine Erscheinung, die unter gleichen Bedingungen auch bei allen Lycaenen, die ich züchtete, bemerkt werden konnte (L. argus, L. argyrognomon, L. argyrognomon argulus, :L. ismenias, L. icarus). Es darf aber diese durch äußeren Einfluß hervorgerufene Ozellenreduktion, die haupt- sächlich die Hinterflügel trifft und eigentlich bei Everes-Arten selten ist, nicht mit derjenigen Ozellenreduktion bei alcetas und decolorata verwechselt werden, die erblich und von äußeren Faktoren scheinbar gänzlich unabhängig ist. Von dieser Reduk- tion werden meistens die Ozellen der Vorderflügel getroffen, wie dies schon Erwähnung fand.

IV. Das Verhalten der Nachkommenschait bei den Zuchten.

Für ausschließlich sich geschlechtlich fortpflanzende Lebe- wesen, wie es auch diese Schmetterlinge sind, ist die Aufzucht der fraglichen Formen jedenfalls von systematischem Wert, da mit deren Hilfe indirekt festgestellt werden kann, ob zwei For- men im Fortpflanzungskontakt stehen oder gegeneinander isoliert sind. Dabei handelt es sich natürlich nicht um Aufzucht der im Freien gesammelten, einzelnen Raupen oder Puppen, sondern um das Erhalten der Nachkommenschaft aus den von Weibchen erhaltenen Gelegen. Von jemehr Weibchen die Gelege stammen und je größer die Individuenzahl jedes Geleges ist, desto be- weisender sind auch die Zuchten. ‚Das Ergebnis der Zuchten kann bezüglich der systematischen Wertung einer fraglichen Form dahin formuliert werden, daß, wenn zwei (oder mehrere) fragliche Formen jede für sich stets rein züchtet, solche Formen als Arten anzusehen sind, da ihre Zuchtreinheit auf geschlecht- licher Getrenntheit (Arten) beruht. Wenn dagegen in dem Gelege eines Muttertieres neben muttergleichen auch Tiere anderer Formen auftreten, so sind solche Formen als Angehörige einer gemeinsamen Art zu betrachten, Die Zuchtmethode bringt natür-

243

lich nur dann eine Aufklärung über die Artfrage, wenn es sich um Formen handelt, die nebeneinander an gleichen Flugplätzen vor- kommen, da es eben darauf ankommt, ob sich die fraglichen Formen untereinander mischen oder aber gegeneinander ge- schlechtlich getrennt sind. Bei geographisch getrennten Formen kann uns'die Zucht keine Aufschlüsse über eventuelle Art- verschiedenheit bieten, da es sich bei räumlich getrennten Formen sowohl um Arten wie auch Rassen einer Art handeln kann. Es darf aber auch sonst das Ergebnis der Zuchten nicht nur auf eine einzige Deutung zurückgeführt werden, da je nach den verschiedenen Bedingungen und Umständen auch das Er- gebnis wesentlich wechseln kann. So könnte uns die Zucht auch bei Formen die beisammen leben also sicher nicht Rassen sind zu irrtümlicher Deutung verführen, wenn z. B. eine von den zwei Formen viel seltener als die andere ist. Da sich nämlich die häufigere Form auch weit häufiger unter sich als mit der selteneren Form paart, so könnte leicht geschehen, daß mehrere Zuchten der häufigeren Form rein ausfallen würden, womit eine spezifische geschlechtliche Isolation leicht vorgetäuscht werden könnte. Die Täuschung wäre noch vollkommener, wenn die seltenere Form dazu noch rezessiv ist, da sie in solchem Falle noch seltener aus der Nachkommenschaft der häufigeren Form herausspaltet, als wenn sie dominant ist. In solchen Fällen kommt es also gerade auf die Zucht der selteneren Form an, da sich diese eher mit der häufigeren Form kreuzt als unter sich selbst paart, wodurch dann unter ihren Nachkommen so- wohl die eine wie auch die andere Form auftreten muß.

Züchtet aber die seltene Form in mehreren Zuchten rein, so wird das als ein Kennzeichen ihrer Spezifität gelten müssen, da es wahrscheinlicher wird, daß die seltene Form gegenüber der häufigen geschlechtlich isoliert ist, als daß man die unwahr- scheinlichere Möglichkeit annimmt, nämlich die ständige Ver- einigung beider Geschlechter der seltenen Form. Zur Erläute- rung dieser Ueberlegungen sollen folgende zwei Beispiele her- angezogen werden.

In der Umgebung von Zagreb kommt Colias croceus (edusa) in der typischen orangegelben und der weißen weiblichen Form helice vor. Die weiße Varietät ist aber weit seltener als die gelbe (weniger als 10°, der gelben). Züchtet man die Nach- kommen der gelben Weibchen so bekommt man begreiflicher- weise fast immer nur gelbe Falter und wenn man nur von den 244

gelben Tieren die Zuchten durchführen würde, so könnte leicht eine Reinzüchtung und demgemäß auch Artverschiedenheit vor- getäuscht werden. Aber unter der Nachkommenschaft der im Freien gefangenen weißen © finden sich in jeder Zucht neben den weißen auch 50 oder 25°/, gelber 2, obwohl die weiße Varietät dabei noch dominant über der gelben ist. Die weißen Tiere sind nämlich in der Natur fast immer heterozygot, da es ein besonderer Zufall ist, wenn sich gerade zwei homozygot weiße Tiere zur Paarung finden (Frohawk 1901, Chapman 1906, Gerould 1923, Lorkovic 1928). Es zeigt also erst die Zucht der selteneren weißen Form, daß es sich nicht um zwei Arten, sondern Varietäten einer Art handelt.

Ueber ein anderes schönes Beispiel verfüge ich aus der Familie der Lycaenen. Lycaena thersites ist bei Zagreb recht selten, da seine einzige Futterpflanze Esparsette (Onobrychis) hierorts nur ganz vereinzelt angebaut wird. Eine solche seltene Esparsettewiese befindet sich oberhalb der Eisenbahnstrecke zwischen Podsused und Zapresic, wo neben zahlreichen Lycaena icarus jährlich nicht mehr als zwei bis drei Stücke von L. ther- sites gefunden werden können. Trotzdem thersites so selten ist, züchtet er doch rein, da die Nachkommen von zwei thersites- Q nur typische thersıtes waren, was ein Zeichen seiner spezifischen Verschiedenheit gegenüber L. icarus ist. Tatsächlich sind beide Arten geschlechtlich streng getrennt, da mehrmals bereits etwas abgeflogene aber dennoch unbegattete Weibchen gefangen wor- den sind, wie dies die wenigen abgelegten nicht entwicklungs- fähigen Eier und beim Oeffnen des Hinterleibes die leere, keine Spermatophore enthaltende Bursa copulatrix bewiesen haben.

Reinheit der argiades-, alcetas- und decolorata-Zuchten. In Anbetracht der geringen Anwendung, welche die Zuchten für die systematischen Zwecke finden, schien es mir angebracht, 'etwas ausführlicher die verschiedenen Verhältnisse, die bei Zuch- ten auftreten können, zu besprechen, bevor die Verhältnisse bei unseren drei Arten besprochen werden. Diesbezüglich ist bei diesen Everes-Arten nichts besonderes oder abweichendes zu bemerken, was mit den übrigen Tatsachen der Spezifität dieser Schmetterlinge nicht im Einklang stehen würde. Wie zu erwarten war, haben sich alle drei Formen als reinzüchtend erwiesen, da bei keiner Zucht unter den Nachkommen eines Muttertieres Falter anderer Arten auftraten, sondern alle Nachkommen stets nur der mütterlichen Art angehörten. Sämtliche Nachkommen

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von 8 an verschiedenen Stellen in der Nähe von Zagreb, bei Podsused, Jastrebarsko und Zlatar gefangenen argiades- Q waren nur reine und typische argiades, kein einziger Falter zeigte irgend- welche Annäherung weder an alcetas noch an decoloruta. Von 6 alcetas-Q von Podsused, Jastrebarsko und Bakarac erhielt ich ausschließlich nur typische alcefas und von 6 decolorata-Q, die bei Zagreb, Podsused, Japetie (Samobor-Gebirge) und Ivancica- Gebirge gefangen worden sind, war das Ergebnis auch nichts anderes als decolorata. Bei der Auswahl der Muttertiere wurde auch darauf geachtet, daß wenigstens einige Tiere, wie oben betont, von Flugplätzen stammen, auf welchen die für die Zucht gewählte Art gerade selten ist, während eine von den zwei anderen Arten an der betreffenden Stelle dagegen häufig vor- kommt. Trotzdem fiel das Ergebnis nicht anders aus, immer, ob selten oder häufig, züchtet jede Art rein. Dieses eindeutige Ergebnis kann nur im Sinne der Artverschiedenheit dieser Schmetterlinge erklärt werden, da sich, wenn die drei Arten nur irgendwelche Formen einer einzigen Art wären, sich wenig- stens bei einigen Zuchten neben der mütterlichen Form auch Falter der anderen finden müßten. So glauben wir auch durch die Zuchten den Nachweis erbracht zu haben, daß argiades, alcetas und decolorata drei Arten sind.

Allerdings waren nicht alle der erwähnten Zuchten gerade individuenreich; nur bei 2 argiades- und 2 alcetas-Zuchten über- stieg die Zahl der gezüchteten Falter je 30, bei den übrigen Zuchten wurden nicht mehr als je 10—15 Stück erreicht. Doch genügt die Zahl sämtlicher gezüchteter Falter jeder Art um zu zeigen, daß jede Art für sich rein züchtet. Nur eine hoch- gradige Homomerie der erblichen Faktoren (Genen) würde eine weit größere Individuenzahl in jeder Zucht erfordern, aber eine solche Homomerie kommt nicht in Betracht, da sich bei mehre- ren homomeren Genen eines Merkmales und bei suponierter‘ Kreuzung weit häufiger die Mischformen (Uebergänge, Mittel- varianten) als die Varianten der reinen Arten zeigen dürften, was jedoch nicht zutrifft, sondern umgekehrt die Uebergänge jedes spezifischen Merkmales zwischen zwei Arten seltener sind als die für jede Art typischen Varianten. Diese Ueber- legungen führen uns zu dem letzten Abschnitt, zu den variations- statistischen Ergebnissen. (Fortsetzung folgt.)

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Die Steninen Mittelamerikas (Col., Staph.) Von L. Benick, Lübeck Mit 36 Schemazeichnungen.

Mittelamerika ist kein abgeschlossenes Faunengebiet; die Flußsysteme des Rio grande del Norte und des Colorado bilden für geflügelte Insekten kein Verbreitungshindernis, und auch gegen Südamerika ist keine unüberschreitbare Grenze vorhanden. Wenn daher Zentralamerika faunistisch behandelt werden soll, sei es auch, wie im vorliegenden Fall, nur in einer kleinen Tiergruppe, so sind die Nachbargebiete sorgfältig zu berück- sichtigen. Diese Notwendigkeit findet bezüglich der Steninen insofern günstige Voraussetzungen, als wenigstens das nördliche Grenzgebiet einezusammenhängendeBearbeitung durch Casey (12) erfahren hat, während wir über das südliche Grenzland (Co- lumbien, Venezuela) durch Arbeiten von Fauvel (15, 16) und Bernhauer (6,8,9), außerdem durch Einzelbeschreibungen (siehe Schriftennachweis) leidlich orientiert sind.

Die bisher bekannten mittelamerikanischen Spezies verteilen sich nach Autoren und Untergattungen folgendermaßen:

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*) Hier sind zwei Arten von Kuba eingeschlossen. **) Die eingeklammerten Ziffern betreffen von außerhalb Mittelamerikas beschriebene Arten, die später im Gebiet nachgewiesen wurden.

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Die Grundlage der Kenntnis mittelamerikanischer Stenen bildet also die „Biologia Centrali-Americana"”, Vol. I, Part 2 (1882—87). Seitdem ist ein halbes Jahrhundert verflossen und eine Neubearbeitung muß fällig sein.

Das dieser Arbeit zugrunde liegende Material stammt aus mehreren Quellen. Herr H. Schmidt sammelte in Costa Rica 70 Stück, die Herr Dr. Horn-Dahlem (Deutsches Entomologisches ‚Institut) zur Bearbeitung überwies, Herr F. Nevermann, San Jose, Costa Rica sandte durch Vermittlung von Herrn Dr. Tit- schack von Zoolog. Museum in Hamburg 162 Tiere, und Herr Prof. Dr. Dampf, Mexico stellte 41 Stück, die er in den Jahren 1924—1931 in Mexico zusammenbrachte zur Verfügung. Die eigene Sammlung enthielt noch 36 Exemplare verschiedener Herkunft. Dadurch, daß Herr Direktor Arrow vom British Museum den größten Teil der Sharpschen Typen zum Vergleich einsandte, wurde die Arbeit wesentlich gefördert. Allen Ge- nannten meinen verbindlichsten Dank aussprechen zu dürfen, ist mir angenehme Pflicht.

Die Durchprüfung der Sendungen ergab das Vorhandensein von 25 noch unbeschriebenen Arten aus den Untergattungen

Stenus s. str. (2), Aypostenus (21) und Parastenus (2); damit steigt die Zahl der mittelamerikanischen Steni auf 107. Einige

weitere Stücke, die nicht in die Reihe der bekannten Arten einzuordnen waren, mußten zurückgestellt werden, sei es, daß ihr Präparationszustand unzureichend war, oder sei es, daß sie nur im weiblichen Geschlecht vorlagen. In der Untergattung Hypostenus ist die Variationsbreite der meisten Arten noch un- bekannt, zudem die Aehnlichkeit oft beträchtlich, sodaß bei der Aufstellung neuer Arten Zurückkaltung zu üsen ist.

Die Färbungsverhältnisse der mittelamerikanischen Stenen können mit denjenigen der nordamerikanischen verglichen werden, obgleich Casey (12) speziell die Oberseitenfarbe nicht deutlich herausstellt, die Philippinen Stenen seien lediglich des- halb hinzugefügt, weil eine Zusammenstellung bereits vorliegt (5).

Die Oberseitenfärbung erläutert die Tabelle 1.

Danach haben alle Nestus-Arten eine reinschwarze Ober- seite, bei den Angehörigen der übrigen Untergattungen liegt in Zentral- und Nordamerika der Hundertsatz der Schwarzfärbung über der Hälfte, in Nordamerika höher als in Mittelamerika, auf den Philippinen unter der Hälfte. Metallische Färbung (7”—18)

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ist in Nordamerika selten, für Mittelamerika liegt der Hundert- satz unter, für die Philippinen über der Hälfte.

In Tabelle 2 ist-.die Beinfärbung zusammengestellt.

Diese Ziffern zeigen Parallelergebnisse im Vergleich mit denjenigen der Tabelle 1. Von den Nestus-Arten haben mehr als 90°/, dunkle Beine, während sich in der Untergattung Para- stenus nur Hellbeinige finden und bei den Untergattungen Stenus, Tesnus und Hypostenus in Nordamerika der Hundertsatz der Dunkelbeinigen über der Hälite, in Mittelamerika und auf den Philippinen unter der Hälfte liegt, ja, während in Mittelamerika der Hundertteil der vorwiegend Gelbbeinigen (”—12) noch bei 65,7 bleibt, steigt er bei den Philippinen-Tieren auf 92,5').

Die Oberflächenskulptur bestimmt zur Hauptsache die Punktur. Sie ist bei den Hypostenen gut isoliert, bei den Stenen, den Tesnen und Parastenen oft zu rugosen Linien auf Thorax und Elytren geordnet (Vgl. das unten über die Artenkreise Gesagte). Die Untersuchung der Mikroskulptur (Tab. 3) ergibt kein klares Bild, umsoweniger, als 20,6°/, der Arten in dieser Hinsicht unbekannt blieben. Innerhalb der Untergattung Hypostenus herrscht deutlich die Tendenz zur Glättung. Die Kielung der Vordertergite ist einigen Arten der Untergattungen Stenus, Nestus und Tesnus eigen. Von den 14 Spezies der Untergattung Stenus sind 8 mit Basalkielen versehen, 6 unge- kielt, von den 8 Nestus-Arten tragen 6 vier, 2 drei Basalkiele, die 6 Tesnus-Arten sind alle mit starkem Mittelkiel ausgestattet.

Die mit dem Vorhandensein von Flügeln verbundenen Ein- richtungen am Hinterleib sind bei den Mittelamerika-Stenen bedeutend weniger mannigfaltig als bei den Philippinen-Steni. Während bei diesen außer dem Hautsaum am Hinterrande des fünften Tergits gelegentlich noch ein ebensolcher, aber schwä- cherer am Ende des sechsten Ringes vorhanden ist, oder auf diesem auch wohl ein Borstenfleck steht und endlich der Hinter- rand des siebten Tergits mit einem Pallisadenkamm ausgestattet ist, finden sich bei den mittelamerikanischen Steni nur der Hautsaum am fünften und der Pallisadenkamm am siebten Ring, letzterer aber viel seltener als bei den Philippinen-Tieren.

1) Die Färbungsverhältnisse der Steninen sind es wert, auch für andere Gebiete durchgeprüft zu werden, da zoogeographische Ergebnisse auch all-

gemeiner Art, zu erwarten sind; ich hoffe, die Arbeit später durchführen zu können.

24

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Es mag schon auffällig sein, daß bislang keine ungeflügelte Sıenus-Art in Mittelamerika gefunden wurde, während sie doch in Brasilien vereinzelt vorkommen. (z.B. St. teres Er., curtipennis Bh., fugax Bck.). Dementsprechend sind fast alle mittelamerikanischen Steni mit dem Hautsaum am fünften Tergit ausgestattet, aller- dings in verschieden kräftiger Entwicklung. So liegen einige Stücke von St. Championi und inermis vor, denen der Saum völlig zu fehlen scheint obgleich sie geflügelt sind, bei addendus und segnis ist er schwach entwickelt, während die übrigen Arten einen kräftigen Saum tragen. -— Das Vorhandensein des Palisadenkammes ist nur bei ausgezogenem Abdomen nachweis- bar. Danach ist mit einem gewissen Vorbehalt zu sagen, daß der Kamm den Arten der Untergattungen Stenus, Nestus, Tesnus und Parastenus feht, während er bei den Hypostenen folgenden Arten eigen ist: armatus, Godmani, cribriceps, cylindricus, Never- manni, adamantinus, densepunctatus, herbaceus, vagans, albipes, podagricus ; eremitus, ambulator, gentilis, megops, laceratus, aspera- tus. Der Borstenfleck am sechsten Ring wurde bei den Arten Mittelamerikas nicht beobachtet.

Die sekundären männlichen Merkmale sind von 78 Arten bekannt, von 29 unbekannt. Sie sind in Tabelle 4 zusammen- gestellt. Bei der Mehrzahl (36 —45,7°/, der bekannten Spezies) beschränkt sich die Auszeichnung auf zwei Sternite, 6-3, nur bei zwei Arten erstreckt sie sich auf das ganze Ab- domen (herbaceus, costipennis), selten finden sich nach rück- wärts ausgezogene Plättchen am Segmenthinterrand: bei capu- cinıs am fünften, bei herbaceus am ersten schwach. In einem Fall ist der fünfte Ring kaum ausgezeichnet, während die um- gebenden eine sehr ausgeprägte Auszeichnung tragen (leucopus), in einem andern Falle sind die Ringe 54-4 schwach, die übrigen krältig umgebildet (herbaceus). Verdickte Schenkel tragen Arten aus fast allen Untergattungen mit Ausnahme der Untergattung Nestus: 7 Stenus, 1 Tesnus, 4 Hypostenus, 5 Parastenus, ge- krümmte Hinterschienen finden sich bei 5 Stenen, 2 Hypostenen und 2 Parastenen, Hinterschienendornen bei 2 Stenen und 4 Para- stenen, Mittelschienendornen bei 1 Sienus und 4 Parastenen. Von Interesse ist, daß bei 2 Spezies der Untergattung Tesnus, (nasutus, buccalis) im männlichen Geschlecht die Mitte der Ober- lippe in eine scharfe Spitze ausgezogen ist; ob es sich bei dieser Einrichtung um eine Festhaltevorrichtung des 2 bei der Kopula handelt, läßt sich nur vermuten. Bei wenigen Para-

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stenen überragen die Spitzen der Trochanteren den Schenkel- hinterrand und sind zu Dornen umgebildet, bei scabrosus, tro- chanterinus, intemeratus. Auffällig ist, daß bei einzelnen Arten die 5’ sehr stark ausgerüstet sind; also neben Eindrücken und Ausrandungen der Hinterleibsringe geschwollene Schenkel, gekrümmte oder gebuchtete Hinterschienen und bedornte Mittel- und Hinterschienen gleichzeitig vorkommen, so bei repletus, corrosus, mucronatus, herbaceus, podagricus usw. (die vier letzten ohne Schienendornen). Die stärksten männlichen Auszeichnungen tragen herbaceus, costipennis, ornativentris und scabrosus. Dem- gegenüber sind 15 Spezies, davon 11 zum Subgenus Hypostenus gehörig, vorhanden, deren männliches Merkmal aus einem + großen Ausschnitt des sechsten Sternites besteht, höchstens ist die hintere Partie der fünften Platte noch feiner und dichter punktiert und behaart.

Die Peniskapsel konnte nur bei wenigen Arten untersucht werden, von den übrigen fehlt ausreichendes Material. Den Bau der Forcipes wolle man bei den einzelnen Arten nachsehen, wo sie in Zeichnungen dargestellt sind.

Zur Zoogeographie der mittelamerikanischen Stenen läßt sich nicht viel sagen. Wenige Arten greifen von Nord- amerika nach Zentralamerika hinüber: renifer (Kalifornien, Texas, Arizona), egenus (Pensylvanien, Michigan, New-York, Kansas), arizonae (Arizona, Texas), alacer (Nord-Amerika bis Kolumbien), capucinus („lahiti, Venezuela, Brasilien, Mexico, östl. Nord- amerika“). Hierzu sei bemerkt, daß für St. egenus, von dem reichliches Material vorliegt, wohl nur Aufsammlungen aus dem Zwischengebiet fehlen, dagegen muß für St. capucinus die Wirk- lichkeit des angegebenen Verbreitungsgebietes bezweifelt werden. Ich habe im Arkiv för Zoologi= schwedische Ztschr.! Bd. 14,Nr. 14 schon dazu Stellung genommen. Heute kann ich meine damaligen Ausführungen bestätigen und hinzufügen, daß eremitus Sh., von dem ich ein Londoner Stück, allerdings nicht die Type, sah, mit capucinus nicht identisch ist. Fauvel hat (Rev. Ent. 1901, S. 76) mitgeteilt, daß der Fundort des typischen Stückes, „Tahiti“, falsch sei, das Tier dagegen in Mexico, Michigan, Massachusetts, Jowa, Vene- zuela und Brasilien vorkommt. In dieser Reihe dürften die U, S. A.-Staaten zu streichen sein, da Fauvel St. varipes Cas. mit capucinus gleichsetzte, was aber schon Casey selbst dahin richtig stellte, daß er seinen varipes mit callosus Er. gleichsetzte (Ann. N. Y. Ac.6, 1892, S. 712). Ob nun die restlichen Ge-

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biete (Mexico, Venezuela, Brasilien) das Verbreitungsgebiet des capucinus richtig angeben, muß vorläufig dahingestellt bleiben; Fauvel hat häufiger Gleichsetzungen vorgenommen, die sich später als Irrtümer erwiesen. Andererseits zeigt capucinus zweifellos zu amerikanischen Stenen die allernächste Verwandt- schaft, sodaß es gerechtfertigt erscheint diese Species aufzu- nehmen; irgendeine Nachprüfung läßt sich leider nicht vornehmen, da Fauvels Sammlung verloren gegangen ist.

Im Folgenden seien die Artenkreise der mittelamerika- nischen Stenen zusammengestellt; die Uebersicht wird ergeben, daß die verwandtschaftlichen Beziehungen zu südamerikanischn Stenen innigere sind als zu den nordamerikanischen.

Untergattung Stenus s. str.')

1. Abdominalsegmente kiellos, seitlich kräftig gerandet; Stirn mäßig tief eingedrückt mit deutlicher Mittelerhebung, Ober- seite des Vorderkörpers grobrugos punktiert: corrosus Sh., punctiventris Sh., mucronatus Sh., repleius Sh., cruentus Bck., trifidus Bck., (gutta Fvl, Venez., naevius Bernh., Venez,, vermicularis Bck., Columb., solidus Bck., Venez., nofipennis Fvl., Venezuela, metallicus Er., Columb., perpulcher Solsky, Peru).

2. Abdominalsegmente mit Mittelkiel, seitlich kräftig gerandet, . Oberseite dicht und fein rugos punktiert, wenig glänzend: renifer Lec., Sallaei Sh., nimborum Sh., (colon Say. Nordam. erythropus Mech. Nordamer. u. a. nordam. Arten; bimaculatus Gyll., Juno F. u. zahlr. europäische Art.)

3. Abdominalsegmente mit Mittelkiel, seitlich kräftig gerandet; Oberseite grobrugos punktiert, Flügeldecken oft mit rugoser Seitenrosette, meist leicht metallich: hostilis Sh., mexicanus Sh., zunilensis Sh., Schneiderianus Bh., (croceipes Er., Columb,, Venez., palpalis Er., Columb.)

4. Abdominalsegmente mit Mittelkiel, seitlich kräftig gerandet; Oberseite einfach punktiert, wenig rugos, glänzend, etwas metallisch: graciliventris. Sh.

!) Diese Zusammenstellung soll keine vollständige sein; es sollen nur die verwandten Arten, die dem Verfasser bekannt oder nach der Diagnose leicht einzuordnen sind, so geordnet werden, daß die Gesamtverbreitung eines Kreises ersichtlich wird,

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Untergattung Nestus

5, Abdominalsegmente mit drei Kielen, seitlich kräftig gerandet: abscondens Sh., (aus Nordamerika: rugifer Cas., Colorado, zunicus Cas., Arizona, luctuosus, Cas., Calif., tristis Cas., Californ. u.a., aus Europa: humilis Er., carbonarius Gyll.u.a.).

6. Abdominalsegmente mit drei Kielen, seitlich fein gerandet: auropubescens Schub.

7. Abdominalsegmente mit vier Kielen, seitlich kräftig gerandet; Punktur + dicht, Oberseite + glänzend, nicht silberhaarig: Championi Sh., inermis Sh., idoneus Sh., illustris Bck., ari- zonae Cas., aus Nordamerika: pacificus Cas., Californien, texanus Cas., Texas, incultus Cas., Arizona, Süd-Calif., vil- losus Cas., Californ. u.s.w.; aus Europa: melanarius Steph., atratulus Er., morio Grav. u.s.w.)

8. Abdominalsegmente mit vier Kielen, seitlich kräftig gerandet; Punktur sehr dicht, Oberseite nicht slänzend, silber- oder kupferhaarig: egenus Er. (stygicus Say, Nord-Amer., ruralis Er., Europa, palposus Zett., Europa).

Untergattung Tesnus

9, Erstes Glied der Hintertarsen länger als das letzte; glänzende Arten, oft mit Querrugositäten des Halsschildes: alacer Cas,, sobrinus Sh., buccalis Sh., nasutus Sh., macilentus Sh., soli- tarius Sh., gilae Cas., Ariz., Süd-Calif., dispar, Nord-Amer.; chalchites Er., Columb., facetus Bck., Columb.)

Untergattung Hypostenus

10. Halsschild nicht oder kaum länger als breit, seitlich + stark gerundet, Vorderrand nicht oder schwach abgesetzt, höch- stens flach aufgeworfen. Oberseite oft blei-, nie lackglänzend. Kleinere Arten: capucinus Boh., addendus Sh., segnis Sh., alumnus Sh., docilis Sh., bajulus Sh., eremitus Sh., pueblanus Bernh., freguens Bck., Schmidti Bck., pinniger Bck., consen- taneus Bck., livens Bck., Bakeri Bh., cubensis Bh., (aus Nord- Amerika: amabilis Cas., Hubbardi Cas., punctatus Er., arcu- lus Er., artus Cas. u. s. w.; aus Chile: Gayi Fvl., chilensis Bck.).

11. Halsschild nicht oder kaum länger als breit, seitlich + stark gerundet, Vorderrand kräftig abgesetzt und auigeworfen. Oberseite lackglänzend, Kopf und Halsschild mit £ ausge- dehnten Glättungen: peregrinus Sh., inanis Sh., megops Sh., scutiger Sh., exulans Sh., laceratus Sh., asperatus Sh., laeti-

Mitteilungen d. Münchn Ent Ges. XXVIII (1938) H. 2. 12792597

pes Sh., micans Sh., ambulator Sh., gentilis Sh., remotus Sh., Salvini Sh., actephilus Bck., callifer Bck., candens Bck., armil- latus Bck., arenarius Bck., (callosus Er., Nordamerika; caeni- colus Notm., Nordam., leviceps Cas., Californien, laetulus Cas,; Süd-Calif.,, Südamerika: Barbiellini Bh. Bras., callipennis Bh. Argent., calvus Bck., Brasil., convexus Bh., Argent., cyaneos- plendens Bh., Brasil., fulgens Bck., Columb., jugalis Er., Columb., leptocerus Bh., Argent., operosus Er. Bras., pauloensis Bh., Bras., Sanctae-Catharinae Bh., Bras., subviolaceus Bck., Bras,., Thimei Bh., Columb., tuberosicollis Bck., Columb., violaceus Bh., Bras., denticollis Fvl., Columb.)

12. Halsschild nicht oder kaum länger als breit, seitlich + stark gerundet, Vorderrand nicht oder schwach abgesetzt. Ober- seite dicht grauhaarig, wenig glänzend. Kräftige breite Arten: vestigialis Er., incognitus Sh., leucopus Sh., consimilis Sh., alticola Sh., Dampfi Bck., marcidus Bck., (papagonis Cas., Ari- zona., Sayi Cas. Calif., pollens Cas., Calif,, utenis Cas., Co- lorado, pinguis Cas., Colorado u. s. w., reconditus Cas., Nord- Amer.; tarsalis Lj., Europa).

13. Halsschild bedeutend länger als breit, seitlich schwach oder nicht gerundet. Flügeldeckenbasis mit nach außen, Abdomen- basis mit nach innen gerichteten weißen Haaren besetzt. sagax Sh., guatemalenus Sh., chontalenus Sh., simplicifrons Bck., liliputanus Bck., procerulus Bck., celatus Bck., (anguinus Er., Guyana, ariolus Er., Columb., capillaceus Bck., Columb,., distinctus Bck., Ecuad., cinereus Bck., Columb., magniceps Bh., Brasil., metallescens Bh., Argent., nigricans Sh., Amazon., chalybaeus Boh., Californ.)

14. Halsschild bedeutend länger als breit, seitlich schwach oder nicht gerundet. Flügeldecken und Halsschild nicht auffällig behaart. Stirnfurchen nicht tief. Punktur + dicht, Oberseite mäßig glänzend: cribriceps Sh., armatus Sh., cylindricus Sh.,

deceptor Sh., Flohri Sh., amissus Bck., albipes Sh., chirigquen- sis Sh., panamensis Bck., calvatus Bck., pressus Bck., acu-

leatus Sh., detector Sh., Godmani Sh., Nevermanni Bck., herbaceus Bck., pulvinatus Bck., madens Bck., densepuncta- tus Bek., adamantinus Bck., vagans Bck., (fastigialis Bck., Columb., cupreus Cast., Bras., genalis Sh., Amazon., junceus Er., Columb., lubricus Er., Bras., spissicollis Bck., Bras., elongati- formis Bck., Bras., subconcentus Bck., Bras., feres Er., Bras., curtipennis Bh., Bras., fugax Bck. Bras.)

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o

15. Halsschild bedeutend länger alsbreit, seitlich kräftig gerundet. Oberseite nicht auffällig behaart, Stirnfurchen + tief. Ober- seite glänzend (sekund. Geschlechtsmerkmal des 3’ oft stark ausgeprägt): podagricus Sh., suaveolus Sh., (cordilleranus Bh., Columb.)

Untergattung Parastenus

16. Oberseite dicht rugos, grob punktiert, Kopf breit, tief ein- gedrückt, mit scharf eingeschnittenen Furchen: densipennis Sh., ornativentris Sh., scabripennis Sh., longiventris Sh., trochan- terinus Sh., scabrosus Sh., costipennis Bck., intemeratus Bck., toripennis Bck., (subnotatus Fvl., Venez., postnotatus Fvl., Venez., aquatalensis Bh., Columb., sguamosus Bck., Columb.)

Zu dieser Zusammenstellung ist zu bemerken, daß mehrere Artenkreise einer feineren Unterteilung bedürfen, so die Kreise 2, 5, 7, 11 und 14; diese Arbeit muß späterer Zeit vorbehalten bleiben. Auch die Verbreitungsgrenzen der einzelnen Arten- kreise festzulegen, dürfte noch verfrüht sein, da die amerikanische Fauna noch nicht hinreichend erforscht ist. Immerhin ist schon jetzt hervorzuheben, daß die Spezies der Kreise 1, 3, 14 und 16 in ihrer Verbreitung auf Mittel- und Südamerika beschränkt zu sein scheinen, während die Arten der Kreise 9, 10, 11 und 13 außerdem auch auf Nordamerika übergreifen. St. egenus Er. ist in Nordamerika weit verbreitet, St. arizonae Cas. ist außer- dem von Arizona und Texas bekannt; wie weit die beiden Arten in Mittelamerika südöstlich über Mexico hinaus vordrin- gen, bleibt noch festzustellen.

Bestimmungstabelle der Steninen Mittelamerikas und der Grenzgebiete.

1 (132) 4. Tarsenglied einfach. 2 (103) Hinterleib gerandet.

3 ( 56) Hintertarsen lang, 1. Glied beträchtlich länger als das letzte. (U.-Gattung Stenus s. str.)

4 ( 29) Vordere Tergite ohne Mittelkiel. 5 ( 18) Flügeldecken rot gefleckt. Beine rotbraun oder gelb-

rot.

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6 ( 7) Oberseite nicht oder nur wenig rugos punktiert. Flügel- decken kürzer als der Halsschild [Abdomen sparsam

und fein punktiert, länger gelbhaarig.. 5—5,5 mm.] fenestralis Fauv. (Venezuela)

7 ( 6) Oberseite grob rugos punktiert. Flügeldecken so lang oder länger als der Halsschild.

8 ( 13) Kopf klein, schmäler als die Flügeldecken.')

9 ( 12) Kopf mit kräftiger, stark glänzender Mittelerhebung Flügeldeckenfleck nahe dem Seitenrande hinter der Längsmitte, Flügeldecken wenig länger als der Hals-

schild.

10 ( 11) Abdomen zur Spitze gröber punktiert als an der Basis Halsschild seitlich ohne Spiegelfleck. 4,5 mm. gutta Fauv. (Venezuela)

11 ( 10) Abdomen zur Spitze feiner punktiert als an der Basis. Halsschild seitlich mit kleinem Spiegelfleck. Fast 5 mm. naevius Bernh. (Venezuela)

12 ( 9) Längsmitte des Kopfes nicht geglättet, nur wenig er- hoben und etwas weitläufiger punktiert. Flügeldecken- fleck ungefähr in der Quermitte, etwas hinter der Längsmitte stehend. Flügeldecken etwa um ein Drittel länger als der Halsschild. 4 mm.

vermicularis L. Benick (Columbien)

13 ( 8) Kopf größer, so breit oder breiter als die Flügel- decken. Stirnglättung deutlich.

14 ( 17) Flügeldeckenfleck der Seite näher liegend als der Naht. Rugositäten sehr grob.

15 ( 16) Größer. Halsschild länger als breit, seitlich wenig erweitert. 4,5 mm. gutta Fauv. (s. o.)

16 ( 15) Kleiner. Halsschild kaum länger als breit, seitlich kräftig erweitert. 3,5—4,2 mm. (curvipes Bernh.) solidus L. Benick (Venezuela)

I) S. lateralis Motsch, aus Columbien (Bull, Mosc. XXX 1857, IV, S. 510) von dem der Autor nicht einmal das Längenmaß gibt, ist wegen mangelhafter Beschreibung nicht einzuordnen; das einzige Merkmal nicht allgemeiner Natur, ein kleiner glänzender Fleck vor der Mitte der Flügeldecken nahe der Naht, ist zu unbedeutend.

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17 ( 14) Flügeldeckenfleck der Naht näher liegend als der Seite Rugositäten weniger grob. 3,9 mm. cruentus n. sp. (Costa Rica)

18 ( 5) Flügeldecken nicht rot gefleckt. Oberseite rugos.

19 ( 22) Abdomen sehr dicht punktiert. Zwischenräume auf der hinteren Mitte des 4. Tergits kleiner als die Punkte. Große Arten.

20 ( 21) Schlankere Art. Flügeldecken etwa um ein Viertel länger und mäßig breiter als des Thorax. 6 mm. punctiventris Sh. (Panama)

21 ( 20) Breitere Art, Flügeldecken reichlich um ein Drittel länger und viel breiter als der Thorax. 6,5 mm. repletus Sh. (Guatemala)

22 {( 19) Abdomen weitläufiger und flacher punktiert. Zwischen- räume auf der hinteren Mitte des 4. Tergits mindestens so groß wie die Punkte.

23 ( 24) Flügeldecken reichlich um ein Viertel länger als der Halsschild und wesentlich breiter als dieser. 6,5 mm. corrosus Sh. (Panama)

24 ( 23) Flügeldecken nicht oder wenig länger als der Hals- schild und wenig breiter als dieser. Arten unter 6 mm Länge.

25 ( 28) Oberseite des Vorderkörpers mäßig grob rugos punk- tiert, Zwischenraumwülste fein und dicht. Stirnmittel- kiel schmal.

26 ( 27) Kleiner, etwas metallisch grün. 4,1—4,4 mm. metallicus Er. (Columbien)

27 ( 26) Größer, kaum metallisch. 4,5—4,8 (6) mm. mucronatus Sh. (Panama)

28 ( 25) Oberseite des Vorderkörpers sehr grob rogus, Zwi- schenräume grobwulstig. Glatter Stirnmittelkiel kräf- tig. 4,5 mm. trifidus n. sp. (Costa Rica)

29 ( 4) Vordertergite mit + deutlichem Mittelkiel. 30 ( 35) Flügeldecken mit rotem Fleck. 31 ( 34) Kopf so breit wie die Flügeldecken oder kaum schmäler.

261

32 ( 33) Flügeldeckenfleck breit und sehr deutlich, in der Mitte des letzten Viertels stehend. 3,9 mm. renifer Lec. (Mexico, Calif,, Texas etc.)

33 ( 32) Flügeldeckenfleck breit, aber meist undeutlich, seit- lich eben hinter der Mitte. 4,7—5,5 mm. Sallaei Sh. (Mexico)

34 ( 31) Kopf viel schmäler als die Flügeldecken. Der winzige rote Fleck steht nahe den Außenwickeln. 4 mm. perrugosus L. Benick (Columbien)

35 ( 30) Flügeldecken ungefleckt.

36 (55) Hinterleib nicht sehr grob, insbesondere nicht das 7. Ter- git dicht und tief narbenartig punktiert. Halsschild nicht mit Längsfurche.

37 ( 48) Flügeldecken nicht oder wenig rugos, jedenfalls nicht ausgedehnt rosetten- oder linienartig gefurcht.

38 ( 47) Kleine Arten von 4 mm Länge und weniger. Hals- schild ohne Mittelfurche, höchstens mit undeutlichem Grübchen.

39 ( 46) Kopf so breit wie die Flügeldecken oder breiter Stirn = tief eingedrückt.

40 ( 45) Oberseite glänzend, nicht oder kaum behaart.

41 ( 44) Stirn mit feinem glänzenden Mittellängskiel, Ober- seite ohne Metallglanz.

42 ( 43) Halsschild wenig länger als breit, grob querrugos punk- tiert. 3,9—4 mm. palpalis Er. (Columbien)

43 ( 42) Halsschild wesentlich länger als breit, nicht oder kaum querrugos punktiert. 3,3 mm. agilis Er. (Columbien) 4 ( 41) Stirn ohne Mittellängskiel. Oberseite leicht erzgrün glänzend. 3,5—4 mm. graciliventris Sh. (Panama, Guatemala) 5 (40) Oberseite matt, fein weiß behaart. 3,9—4 mm. croceipes Er. (Columbien) 46 (39) Kopf Ban so an wie die Flügeldecken, Stirn nicht eingedrückt, Halsschild mit undeutlichem Grübchen. Oberseite wenig glänzend. Kaum 4 mm. nimborum Sh. (Guatemala)

262

47 ( 38) Grosse Art: 6 mm. Halsschild mit Mittellängsver- tiefung. Stirnmitte schmal glänzend. Abdomen wenig breit gerandet. augur Er. (Columbien)

48 ( 37) Flügeldecken dicht ineinanderfließend punktiert, rugose Linien oder Rosetten tragend.

49 ( 50) Halsschild und Flügeldecken sehr dicht und fein rogus punktiert. Stirnmitte nicht geglättet. 5—5,5 mm. « Sallaei Sh. (s. o.)

50 ( 49) Halsschild und Flügeldecken grob, rugos punktiert. 51 ( 54) Schenkelspitze ausgedehnt gebräunt; größere Arten.

52 (53) Stirnmitte ohne glänzenden Kiel, Halsschildfurche schwach, fast undeutlich. Oberseitenskulptur feiner. 4,2—5 mm. hostilis Sh. (Mittel-Amerika)

53 ( 52) Stirn mit langem, glänzenden Mittelkiel. Halsschild- furche sehr deutlich. Oberseite gröber skulptiert. 5 mm. mexicanus Sh. ‘(Mexico)

54 ( 51) Schenkelspitze kaum gebräunt. Kleine Art. 4 mm. zunilensis Sh. (Guatemala)

55 ( 36) Hinterleib sehr grob, insbesondere das 7. Tergit sehr dichtnarbig punktiert. Halsschild mit kurzer glänzen- der Längsschwiele. 4 mm.

Schneiderianus Bh. (Mexico) 56 ( 3) Hintertarsen kurz, 1. Glied nicht oder wenig länger als das letzte [U.-Gattung Nestus Rey]

57 ( 64) Basaltergite ohne Kiele. Stirn flach eingedrückt. 58 ( 59) Kopf schmäler als die Flügeldecken. Oberseite wenig glänzend. 2,9 mm. terricola (Süd-Californien) 59 ( 58) Kopf so breit wie die Flügeldecken. Oberseite glänzend. 60 ( 63) Flügeldecken um ein Viertel oder ein Drittel länger

als der Halsschild.

61 ( 62) Stirnpunktur zerstreut. Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild. 2,8 mm. luculentus Cas. (Californien) 62 ( 61) Stirnpunktur dicht, Flügeldecken um ein Viertel länger als der Halsschild. 3,1 mm. diveses Cas. (Californien)

263

63.( 60) Flügeldecken kaum länger als der Halsschild. Stirn- punkte zerstreut. 2,9 mm. insignis Cas. (Californien)

64 ( 57) Basale Tergite mit Längskielen. 65 ( 84) Basale Tergite mit 3 Kielen.

66 ( 77) Halsschild länger als breit, meist mit Mitteliurche, ohne deutliche Seitenvertieiungen.

67 ( 68) Kopf und Abdomen goldgelb behaart, Flügeldecken kaum länger als der Halsschild. Hinterleib schmal gerandet. Stirn fast eben. 2,5 mm.

auropubescens Schub. (Mexico)

68 ( 67) Nicht goldhaarig. Flügeldeken + länger als der Hals- schild. Hinterleib kräftig gerandet. Kopi mit Furchen schmäler als die Flügeldecken.

69 ( 70) Größere Art: 4,5 mm. Halsschildmittelfurche kurz, höchstens ein Drittel der Länge einnehmend.

abscondens Sh. (Mexico)

10 ( 69) Kleinere Arten, Halsschildfurche meist zwei Drittel der Länge einnehmend.

71 ( 72) Oberseite matt und rauh. Flügeldecken ein Viertel länger als der Halsschild. 3,5—4,2 mm. rugifer Cas. (Colorado)

72 ( 71) Oberseite glänzend, Flügeldecken viel länger als der Halsschild.

73 ( 74) Stirnseite gröber punktiert als das 3. Tergit. Grob und rauh punktierte Art. 3,4—4 mm. zunicus Cas. (Arizona, Süd-Californien)

74 ( 73) Stirnmitte nicht gröber punktiert als das 3. Tersit. Vorderkörper weniger grob und rauh. 2,9—3,5 mm.

75 ( 76) Halsschild wesentlich länger als breit. Flügeldecken um ein Drittel länger als der Thorax.

luctuosus Cas. (Californien)

76 ( 75) Halsschild kaum länger als breit, Flügeldecken um die

Hälfte länger als der Thorax. tristis Cas. (Californien)

77 ( 66) Halsschild kurz, nicht länger als breit, mit Mittel- und

Seitenvertiefungen, diese meist in der Mitte unter- brochen.

264

18 ( 81) Schenkel schwarz.

79 ( 80) Große Art. Hinterleib kräftig goldgelb behaart. 4,8 bis 5 mm. sculptilis Cas. (Süd-Californien)

80 ( 79) Kleine Art. Hinterleib wenig dicht behaart. 2,6 mm.

alveolatus Cas. (Süd-Californien) 81 ( 78) Schenkel rot.

82 ( 83) Breite und dicke Art. Flügeldecken fast doppelt so lang als der Halsschild. 3 mm. ellipticus Cas. (Californien) 83 ( 82) Schlankere Art. Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild. 3—3,3 mm. costalis Cas. (Süd-Californien) 84 ( 65) Basale Tergite mit 4 Kielen. 85 ( 96) Halsschild ohne Furche.

86 ( 87) Oberseite sehr fein und dicht punktiert, matt, undicht

kupfrig behaart, besonders am Abdomen. 2,8—3,1 mm.

egenus Er. (Mexico, Nord-Amerika)

87 ( 86) Oberseite weniger dicht und fein punktiert, + glän- zend, nicht kupfrig behaart.

88 ( 89) Kopf schmäler als die Flügeldecken, diese m ein Drittel länger als der Halsschild. 3,4—4 mm. arizonae Cas. (Mexico, Arizona, Texas) 89 ( 88) Kopf mindestens so breit wie die Flügeldecken, diese wenig länger oder kürzer als der Thorax. 90 ( 95) Kopf so breit wie die Flügeldecken, diese wenig länger als der Halsschild.

91 ( 92) Kleine, schlanke Art, deutlich ziemlich lang behaart. 2,6—3 mm. pacificus Cas. (Californien)

92 ( 91) Robustere Arten, wenig behaart, 4 mm.

93 ( 94) Thorax und Flügeldecken mit deutlichen, » glänzenden Längsfleckchen. Beine schwarz. Haare niederliegend. Championi Sh. (Mexiko)

94 ( 93) Punktur ohne glänzende Partien. Beine dunkelbraun, Haare etwas aufgerichtet. inermis Sh.*‘) (Guatemala)

*) Da mir von dieser Art nur zwei typische Stücke vorliegen, vermag ich nicht zu entscheiden, ob sie spezifischen Rang verdient; die in meinem

Besitz befindlichen Championi-Stücke zeigen alle in gleicher Ausbildung die genannten Glättungen. Forcepsuntersuchung dürfte die Entscheidungen bringen,

265

95 ( 90) Kopf breiter als die Flügeldecken, diese kürzer als der Thorax. 4 mm. texanus Cas. (Texas)

96 ( 85) Halsschild mit Mittelfurche.

‘97 ( 98) Halsschildmittelfurche schmal, seitlich unscharf be- grenzt. Flügeldecken wenig länger als der Halsschild. 3,i mm. incultus Cas. (Arizona, Süd-Californien)

98 (.97) Halsschildfurche scharf eingeschnitten. Flügeldecken bedeutend länger als der Halsschild.

99 (100) Kleinere Art mit ziemlich langer und dichter Behaa- rung. Kopf wenig schmäler als die Flügeldecken. 3 mm. | villosus Cas. (Californien)

100 ( 99) Größere Arten mit schwacher Behaarung. Kopf viel schmäler als die Flügeldeken. 4 mm.

101 (102) Stirn undeutlich zweifurchig. Beine braun. Basal- glied der Antennen gelblich. idoneus Sh. (Mexico)

102 (101) Stirn sehr deutlich zweifurchig. Beine schwarz, Basis der Antennen schwarz. illustris L. Bck. (Mexico)

103 ( 2) Abdomen ungerandet, mit Mittelkiel an der Basis

[U.-Gattung Tesnus Rey]

104 (121) Erstes Hintertarsenglied bedeutend länger als das letzte. Oberseite meist glänzend.

105 (120) Stirnmitte mit glänzendem Längskiel. Glänzende Arten.

106 (111) Halsschild + stark querrugos punktiert. Fühlerbasis gelb.

107 (110) 1. Hintertarsenglied fast oder völlig doppelt so lang

als das 2., nicht oder kaum breiter als die folgenden.

108 (101) Apikale Schenkelhälfte nicht scharf abgesetzt dunkel-

braun. 1. Tergit so stark punktiert wie der Kopf.

3,7—4 mm. calacer Cas. (Mittel- und Nordamerika)

109 (108) Hinterschenkel zur Spitze schwach angedunkelt. 1. Ter- git viel feiner punktiert als der Kopf. 4 mm. .

sobrinus Sh. (Panama)

110 (107) 1. Hintertarsenglied etwa um die Hälfte länger als

das 2., bedeutend breiter als dieses, besonders beim

@. Sun ınm® chalcites Er. (Columbien)

111 (106) Halsschild auf der Scheibe nicht oder kaum rugos, Fühlerbasis braun oder schwarz.

266

112 (117) Halsschildseiten stark gewölbt, Halsschild wenig län- ger als breit. Größere Arten. 113 (114) Halsschild ziemlich weit vor der Mitte am breitesten. Flügeldecken fein punktiert. 4,4 mm. gilae Cas. (Arizona, Süd-Californien) 114 (113) Halsschild ungefähr in der Mitte am breitesten. Ober- seite des Vorderkörpers grob punktiert. ab beim &' zugespitzt. 115 (116) Halsschild deutlich ein wenig länger als breit, Flügel- decken etwas länger als der Halschild. 4,25—4,5 mm. buccalis Sh. (Nicaragua, Costa Rica) 116 (115) Halsschild so lang wie breit. Flügeldecken nicht länger als der Halsschild. 4,5—5 mm. nasutus Sh. (Panama) 117 (112) Seitenrand des Halsschildes schwach gewölbt, Hals- schild länger als breit. Kleinere Arten. 118 (119) Oberseite sehr dicht punktiert, wenig glänzend. Letzte Fühlerglieder viel länger als breit, 4 mm. macilentus Sh. (Guatemala) 119 (118) Oberseite weniger dicht punktiert, glänzender. Letzte Fühlerglieder wenig länger als breit. 3,5 mm. solitarius Sh. (Guatemala, Costa Rica) 120 (105) Stirnmitte ungekielt, wenig glänzend. 3,5 mm. facetus L. Bck. (Columbien) 121 (104) 1. Hintertarsenglied nicht länger als das letzte. Ober- seite nicht glänzend, kleinere Arten. 122 (129) Kopf schmäler als die Flügeldecken.

123 (124) Flügeldecken fast doppelt so lang als der Thorax, 2,1—2,3 mm. calıfornicus Cas. (Californien)

124 (123) Flügeldecken um ein Viertel länger als der Halsschild. 125 (126) Vorderrand des Halsschildes länger als der Hinter-

rand. Halsschildfurche im Grunde unpunktiert. 3 mm. amicus Cas. (Colorado)

126 (125) areler und Hinterrand des Halsschildes gleichlang.

127 (128) Halsschildfurche stark. 1. Hintertarsenglied viel kür- zer als das letzte. 2,4 mm. vestalis Cas. (Süd-Californien)

267

128 (127) Halschildfurche schwach. 1. Hintertarsenglied wenig kürzer als das letzte. 2,8 mm. exilis Cas.!) (Californien)

129 (122) Kopf so breit wie die Flügeldecken. Halsschildfurche kräftig. Flügeldecken um ein Viertel länger als der Halsschild.

130 (131) Halsschildvorderrand so lang wie der Hinterrand. 1. Hintertarsenglied so lang wie das letzte. 2,2—2,5 mm. nimbosus Cas. (Colorado)

131 (130) Halsschildvorderrand länger als der Hinterrand. 1. Hin- tertarsenglied kürzer als das letzte. 2,5 mm. vacuus Cas, (Californien) 132 ( 1) 4. Tarsenglied zweilappig. 133 (322) Hinterleib ungerandet [U.-Gattung, Hypostenus Rey].

134 (239) Halsschild wenig oder nicht länger als breit, seitlich + stark gerundet.

135 (218) Oberseite nicht oder nicht dicht behaart, nicht grau erscheinend. meist + glänzend.

136 (167) Halsschildvorderrand nicht starkwulstig und scharf abgesetzt, höchstens flach aufgeworfen. Oberseite nicht lackglänzend. Halsschild meist ohne Seitenglät- tungen. Kleinere Arten.

137 (158) Beine vorwiegend rotgelb, wenigstens die Schienen ganz hell.

138 (143) Kopf bedeutend schmäler als die Flügeldecken. 139 (142) Halsschild mit Mittelglättung.

140 (141) Mittelglättung über den mittleren Längsteil des Hals- schildes ausgedehnt. Oberseite schwarz, Flügeldecken ungefähr um ein Viertel länger als der Halsschild. 3,5 mm. capucinus Brh. (Brasilien bis Nordamerika, nach Fauvel)

141 (140) Halsschildglättung klein. Oberseite srünlich glänzend, 3,5 mm. Flügeldecken fast um die Hälite länger als der Thorax. addendus Sh. (Panama bis Mexico)

*) Gehört zu Tesnus, nicht zu Hyposienus, wie im Col. Cat, Pars 29 - S, 174 steht,

268

142 (139) Halsschild ohne Mittelglättung, Oberseite schwach metallisch, wenig glänzend. 3,4—3,7 mm. freguens n. sp. (Mexico)

143 (138) Kopf nicht oder kaum schmäler als die Flügeldecken.

144 (145) Kleinste Art:2 mm. Flügeldeckenkaumlänger alsderHals- schild, Kopf flügeldeckenbreit. Bakeri Bernh. (Cuba).

145 (144) Größere Art: 2,7 mm und darüber.

146 (157) Stirnmitte deutlich erhoben, oft glänzend.

147 (148) Kleinste Art: 2,7—3 mm. Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild, dieser mit kleiner Glättung. Schmidti n. sp. (Costa Rica)

148 (147) Arten über 3 mm lang, robuster.

149 (152) Flügeldecken mäßig grob punktiert. Punkt kaum so groß wie der Querschnitt des 2. Fühlergliedes. 150 (151) Kopf nicht schmäler als die Flügeldecken. Schenkel- spitze kaum getrübt. 3,1—3,3 mm. segnis Sh, (Panama, Costa Rica) 151 (150) Kopf ein wenig schmäler als die Flügeldecken, Schen- kel zur Spitze leicht gebräunt. 3—4 mm. alımnus Sh. (Mexico, Guatemala) 152 (149) Flügeldecken gröber punktiert. Punkt meist größer als der Querschnitt des 2. Fühlergliedes. 153 (156) Flügeldecken wesentlich länger als der Halsschild. Beim 95 die Hinterschenkel geschwollen. 154 (155) Halsschild seitlich gleichmäßig gewölbt. Stirnmitte wenig erhoben. Oberseite wenig glänzend, 4 mm. bajulus Sh. (Guatemala) 155 (154) Halsschild seitlich kräftig eingezogen. Stirnmitte ziem- lich kräftig erhoben. Oberseite glänzend, 3,4 mm. pinniger n. sp. (Costa Rica) 156 (153) Flügeldecken kaum länger als der Thorax. Hinterschenkel des S nicht verdickt. Amm. docilis Sh. (Guatemala) 157 (146) Stirnmitte nicht oder kaum erhoben, nicht glänzend. Halsschild ohne Glättung, länger als breit. Flügel- decken ungefähr um ein Viertel länger als der Thorax. consentaneus n. sp. (Costa Rica)

269

158 (137) Beine vorwiegend dunkel wenigstens die Schienen z. T. braun. 159 (162) Schienen an der Basis + hellgelb gefärbt und hier verdünnt. Haisschild mit kleiner Mittelglättung. 160 (161) Breitere, robustere Art. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild. 3,3 mm. arculus Er. (Texas bis New York) 161 (160) Schlankere Art. Flügeldecken halsschildlang. 3,5 mm. eremitus Sh. (Mexico) 162 (159) Schienen gleichmäßig dunkel, wenigstens nicht an der Basis heller als zur Spitze. 163 (164) Flügeldecken wenig länger als der Halsschild. Kleinere Art: 2,5 mm. cubensis Bernh. (Cuba) 164 (163) Flügeldecken beträchtlich länger als der Halsschild. Glänzende Arten von 3 mm Länge. Kopf schmäler als die Flügeldecken. 165 (166) Metallisch grünlich. Schenkel ganz rotbraun; wenn die Schienen heller sind, ist wenigstens die Basis

dunkler 3,4 mm. livens n. sp. (Costa Rica) 166 (165) Schwarz, Schenkel an der Basis schmal aufgehellt. 3 mm. pueblanus Bernh. (Mexico)

167 (136) Halsschildvorderrand stark wulstig aufgeworfen. Ober- seite lackglänzend, meist schwarz. Halsschild mit = ausgedehnten Glättungen. Hinterleibsspitze mit zwei langen Borsten.

168 (215) Halsschild seitlich gerundet, nicht dornartig vortretend. 169 (190) Schienen einheitlich gefärbt, rot, rotgelb oder schwarz. 170 (153) Beine ganz rot oder braunrot gefärbt.

171 (172) Beine dunkelbraunrot. Kleinere Art; 3mm.

; frontalis Er. (Columbien)

172 (171) Beine gelbrot. Größe: 4 mm. peregrinus Sh. (Panama)

173 (170) Beine z. T. oder ganz dunkel.

174 (177) Beine gelbrot mit schmal gebräunten Schenkelspitzen.!)

1) Möglich, daß peregrinus auch hierher gehört; von inanis unter- scheidet er sich durch breiteren, von megops durch schmäleren Kopf.

270

175 (176) Kopf schmäler als die Flügeldecken. 3,5 mm. .inanis Sh. (Panama) 176 (175) Kopf breiter als die Flügeldecken. 4 mm. megops Sh. (Panama) 177 (174) Beine vorwiegend oder ganz schwarz. 178 (183) Beine schwarz mit heller Schenkelbasis. 179 (182) Kopf schmäler als die Flügeldecken, diese mit Glättung. 180 (181) Halsschild seitlich gleichmäßig gewölbt. Flügeldecken

mit länglichem Höcker im vorderen Drittel. Schenkel-

basis ausgedehnt gelbrot. 4 mm. callifer n. sp. (Costa Rica) 181 (180) Halsschild hinten kräftig verengt. Flügeldecken mit glänzender Schwiele in der Mitte. Schenkelbasis

sehr schmal braun. 3,3 mm.

candens n. sp. (Costa Rica) 182 (179) Kopf fast breiter als die Flügeldecken, diese ohne Glättung. 4 mm. fulgens L. Bek. (Columbien)

183 (178) Beine ganz schwarz oder dunkelbraun. 184 (187) Kleine Arten: 3 mm. Beine pechbraun.

185 (186) Flügeldecken um ein Drittel und mehr länger als der Halsschild, dicht punktiert, breiter als der Kopf. 2,8 bis 3 mm. leviceps Cas. (Californien)

186 (185) Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, weit- läufig punktiert, etwa so breit wie der Kopf. 3—-3,1 mm laetulus Cas. (Süd-Californien)

187 (184) Große Arten: 5 mm. Beine schwarz.

188 (189) Halsschild seitlich vor der Mitte schwach konvex ge- buchtet. Breite, kräftige Art. Thiemei Bernh. (Columbien)

189 (188) Halsschild seitlich vor der Mitte flach konkav gebuch- tet. Schlankere Art. tuberosicollis L. Bck. (Columbien)

190 (169) Schienenbasis gelbrot, Apikalteil dunkler.

191 (202) Beine im übrigen schwarz oder dunkelbraun, höchstens die Schenkelbasis in geringem Umfang rotbraun. Kopf nicht oder wenig schmäleı als die Flügeldecken.

271

192 (199) Flügeldeckenpunkte auf der Scheibe wesentlich gröber als auf der Halsschildmitte.

193 (194) Tibienbasis weniger als ein Viertel der Tibienlänge aufgehellt. Taster zur Spitze dunkel. Flügeldecken

wenig länger als der Halsschild. 4,75 mm. scutiger Sh. (Panama)

194 (193) Tibienbasis breit hell, wenigstens ein Viertel der Länge. Flügeldecken länger als der Halsschild.

195 (198) Größere Arten.

196 (197) Halsschild hinter der Mitte fast winkelig einspringend.

Gelbfärbung der Tibien etwa ein Drittel der Länge, 4,5—5,25 mm. exulans Sh. (Guatemala, Mexico)

197 (196) Halsschild nach rückwärts allmählich verengt. Gelb- färbung der Tibien mehr als ein Drittel der Länge.

4,5—4,8 mm. Moritzi Bernh. (Venezuela) 198 (195) Kleinere Art. Tibienbasis über ein Drittel der Länge ‚hell. 3,5—3,7 mm. armillatus n. sp. (Mexico)

199 (192) Flügeldeckenpunkte auf der Scheibe nicht oder kaum gröber als auf der Halsschildmitte.

200 (201) Flügeldecken wenig länger als der Halsschild. Hinter- tibien auf ein Viertel ihrer Länge gelb. Oberseite schwarz. 4,75 mm. laceratus Sh. (Mexico)

201 (200) Flügeldecken reichlich um ein Viertel länger als der Halsschild. Hintertibien auf ein Drittel ihrer Länge

gelb. Oberseite bläulich. 4,5—5 mm. arenarius n. sp. (Costa Rica)

202 (191) Schenkel in der Basalhälfte oder ausgedehnter gelbrot.

203 (212) Flügeldecken auf der Scheibe wesentlich gröber als auf der Halsschildmitte punktiert.

204 (211) Schenkel auf der ganzen Oplzenle dunkel. Kopf deckenbreit.

205 (208) Gelbfärbung der Hinterschienenbasis etwa die halben Schienen einnehmend.

206 (207) Halsschild etwas länger als breit. Größer: 4,75 mm. asperatus Sh. (Guatemala, Costa Rica)

2712

207 (206) Halsschild nicht länger als breit. Kleiner: 4 mm. laetipes Sh. (Mexico)

208 (205) Gelbfärbung der Schienenbasis ein Fünftel bis ein Viertel der Länge einnehmend.

209 (210) Halsschild ein wenig länger als breit. Taster zur Spitze ausgedehnt dunkel. 4 mm. micans Sh. (Guatemala)

210 (209) Halsschild nicht länger als breit. Taster kaum ge- trübt. 4 mm. ambulator Sh. (Guatemala)

211 (204) Schenkel an der Spitze nur ganz schmal gebräunt. Kopf etwas schmäler als die Flügeldecken. 4 mm.

gentilis Sh. Guatemala)

212 (203) Halsschildmitte ebenso grob punktiert wie die Flügel- deckenscheibe; Schienbasis in der Basishälfte gelb.

213 (214) Halsschild schlanker, länger als breit. Flügeldecken wenig grob, etwas dichter punktiert. Oberseite stark glänzend. 4 mm. remotus Sh. (Guatemala)

214 (213) Halsschild so lang wie breit, Flügeldecken wenig grob, etwas dichter punktiert. Oberseite weniger glänzend. 4,3 mm. actephilus n. sp. (Costa Rica)

215 (168) Halsschild seitlich mit einem spitzen Tuberkel versehen, dadurch sechseckig erscheinend.

216 (217) Schwarz, Taster einfarbig rot, Flügeldecken ohne glän- zenden Höcker vorn neben der Naht. Hintertarsen kurz, kaum halbschienenlang. 5 mm.

Salvini Sh. (Banana)

217 (216) Bläulich glänzend, Tasterspitze dunkel. Flügeldecken mit glänzendem Höcker vor neben der Naht etwas länger als die halben Schienen. 5—5,5 mm. denticollis Fauv. (Columbien) 218 (135) Oberseite + dicht behaart, grau, wenig glänzend. Breite und kräftige Arten. 219 (220) Schenkelbasis ausgedehnt, Schienenspitze schmal gelb- rot. 5—5,5 mm. incognitus Sh. (Guatemala, Costa, Rica)

220 (219) Beine mit Ausnahme der Tarsen schwarz oder dun- kelbraun.

Mitteilungen d. Münchn, Ent. Ges. XXAIlL (1938). H.2 13 273

221 (234) Kopf so breit wie die Flügeldecken, selten breiter oder schmäler.

222 (229) Halsschild ziemlich beträchtlich länger als breit. 223 (226) 1. Fühlerglied gelb oder schwach bräunlich. 224 (225) Stirnfurchen undeutlich, Fühlerbasalglied gelb. 1. Hin-

tertarsenglied länger als das 2. und 3. zusammen. 5 mm. vestigialis Er. (Mexico)

225 (224) Stirnfurchen mäßig tief, Fühlerbasalglied leicht ge- bräunt, selten ganz gelb, 1. Hintertarsenglied so lang wie 2 und 3 zusammen. 5,5—6 mm.

leucopus Sh. (min 226 (223) 1. Fühlerglied dunkelbraun oder schwarz.

227 (228) Halsschild hinter der Mitte am breitesten, Nahtein- druck kräftig. Punktur des 1. Tergits feiner als am Halsschild. Oberseite dicht punktiert. 6 mm.

consimilis Sh. (Mexico)

228 (227) Halsschild in der Mitte am breitesten, Nahteindruck schwach. Punktur des 1. Tergits so grob wie am Halsschild. Oberseits weitläufiger punktiert. 4,4 mm

papagonis Cas. (Arizona)

230 (231) Oberseite ziemlich gleichmäßig gewölbt. Flügeldecken außer der Nahtvertiefung nicht eingedrückt. 5,75 mm, alticola Sh. (Guatemala, Mexico)

2a (230) Flügeldecken flach gedrückt, auch der Halsschild etwas abgeflacht. 1. Fühlerglied schwarz.

232 (233) Kopf deutlich breiter als die lltkore dies rem, Halsschild- vorderrand etwaslänger als derHinterrand, 4,2 —5,3mm. Sayi Cas. (Californien)

233 (232) Kopf so breit oder wenig schmäler als die Flügel- decken. Halsschildvorder- und -hinterrand gleichlang. 4,1—5,2 mm. pollens Cas. (Californien)

234 (221) Kopf schmäler als die Flügeldecken. Halsschild nicht oder kaum länger als breit. i

235 (238) Flügeldecken sehr breit, reichlich um ein Drittel länger als der Halsschild. Hinterleib grob und dicht punktiert.

274

236 (237) Flügeldecken undicht punktiert, Zwischenräume fast so groß wie die Punkte. Abdomen so grob wie die Flügeldecken punktiert. 3,8—4,4 mm.

utenis Cas. (Colorado)

237 (236) Flügeldecken dicht punktiert. Zwischenräume kaum pünktbreit. Abdomenpunkte halb so grob wie die Flügeldeckenpunkte. 4,5—-4,8 mm.

Dampfi n. sp. (Mexico)

238 (235) Flügeldecken mäßig breit, um ein Viertel länger als der Halsschild. Hinterleib viel feiner punktiert als die Flügeldecken. marcidus n. sp. (Mexico)

239 (134) Halsschild viel länger als breit, seitlich schwach ge- gerundet, oft fast parallel.

240 (261) Flügeldeckenbasis feiner punktiert, mit weißen, nach außen gerichteten Härchen versehen, Vordertergite

mit weißen, zur Mitte gerichteten Haaren besetzt. Stirn behaart, Vorderkopf bärtig.

241 (252) Kopf breiter als die Flügeldecken, 242 (249) Stirn ganz gleichmäßig punktiert, flach eingedrückt. 243 (248) Beine einfarbig gelb.

244 (245) Punktieruug der Abdomenbasis so grob wie am Kopf, nicht gröber. 4,5 mm. sagax Sh. (Guatemala, Panama, Mexico)

245 (244) Punktierung des 1. Tergits gröber als am Kopf. 246 (247) Sehr schlanke Art, Flügeldecken kaum breiter als der Halsschild, dieser seitlich wenig erweitert. 4,5—5 mm, chontalenus Sh. (Nicaragua) 247 (246) Breiter und kräftiger, Flügeldecken bedeutend breiter als der Halsschild, dieser seitlich mehr erweitert. 3,8 mm. simplicifrons. L. Bck (Costa Rica) 248 (243) Hinterschenkel an der Spitze gebräunt. 4 mm. cinereus L. Bck. (Columbien) 249 (242) Stirn in der Mitte weitläufiger punktiert oder mit kleiner Mittelglättung. Flügeldecken halsschildlang. 250 (251) Ziemlich robust, schwach bläulich schimmernd, dicht

behaart. Scheitel mit kleiner Mittelglättung. 5 mm. capillaceus L. Bck. (Columbien)

275

251 (250) Schlank, tiefschwarz, dünn behaart. Stirn mittellängs weitläufiger punktiert. 5 mm.

guatemalenus Sh. (Guatemala)

252 (241) Kopf so breit oder wenig schmäler als die Flügel- decken.

253 (254) Kopf und Halsschild gleichmäßig dicht punktiert, dicht behaart. Große Art: 5,5 mm. | ariolus Er. (Columbien) 254 (253) Zumindest der Halsschild trägt eine Mittelglättung. Behaarung weniger dicht, aber an der Tergitbasis deutlich zur Mitte gerichtet. Kleinere Arten. 255 (258) Oberseite blau. Stirnmitte geglättet.

256 (257) Flügeldecken doppelt so breit als der Halsschild, dieser

fast doppelt so lang als breit. 4,25 mm. chalybaeus Boh. (Californien)

257 (256) Flügeldecken wenig breiter als der Halsschild, dieser um die Hälfte länger als breit. 3,5 mm.

Iiliputanus n. sp. (Costa Rica)

258 (255) Oberseite schwarz, erhobene Stirnmitte nur etwas weitläufiger punktiert oder undeutlich geglättet.

259 (260) Halsschild reichlich um die Hälfte länger als breit, Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, sehr grob punktiert. 4,2 mm. procerulus n. sp. (Mexico)

260 (259) Halsschild etwa um ein Drittel länger als breit, Flü- decken deutlich länger als der Halsschild, weniger grob punktiert. 4 mm. celatus n. sp. (Mexico)

261 (240) Flügeldeckenbasis nicht mit auffälligen, weißen, nach außen gerichteten Haaren besetzt und meist nicht feiner punktiert. Basis der Vordertergite nicht mit zur Mitte strebenden Haaren versehen; Kopf meist nicht bärtig, Stirn meist weniger auffällig behaart.

262 (267) Glänzende, kaum behaarte Arten mit Stirn- und Hals- schildglättung. Abdomen spärlich und fein punktiert.

263 (266) Halsschild seitlich ziemlich kräftig gerundet. Große Arten mit deutlichen Stirnfurchen.

264 (265) 6,5 mm, Schwarz mit schwach bläulichem Schein.

podagricus Sh. (Nicaragua)

276

265 (264) 5,5 mm. Blau. suaveolus Sh. (Guatemala)

266 (263) Halsschild seitlich schwach gerundet, fast parallel. Kleinere Art mit fast flacher Stirn, 4,1 mm. perforatus Cas. (Arizona)

267 (262) Glänzende, wenig oder nicht behaarte Arten, die höch- stens eine Stirnglättung, keine Halsschildglättung tragen.

268 (285) Stirnglättung vorhanden, wenn auch manchmal schwach ausgeprägt.

269 (278) Stirnmittelglättung kräftig entwickelt.

270 (271) Stirnfurchen tief. Halsschild seitlich erweitert. Schwarz.

5 mm. cordilleranus Bernh. (West-Columbien)

271 (270) Stirnfurchen flach, oft nur angedeutet. Halsschild seitlich wenig erweitert

272 (273) Vorderkörper sehr dicht und grob punktiert, schwarz- blau. 43-5,3 mm fastigialis L. Bck. (Columbien)

273 (272) Vorderkörper feiner und weitläufiger punktiert, glän- zender, schwarz oder leicht bläulich schimmernd.

274 (275) Mittelkiel des Kopfes nicht nach rückwärts auf die Halspartie verlängert. Flügeldecken so lang und be-

deutend breiter als der Halsschild. 6,5—7 mm Nevermanni n. sp. (Costa Rica)

275 (274) Mittelkiel des Kopfes nach rückwärts auf die Hals- partie verlängert | 276 an) Flügeldecken fast kürzer und kaum breiter als der Halsschild.. 5—6 mm herbaceus n. sp. (Costa Rica) 277 (276) Flügeldecken reichlich so lang und bedeutend breiter als der Halsschild. 4 mm. pulvinatus n. sp. (Costa Rica) 278 (269) Stirnglättung schwach, aber deutlich vorhanden. 279 (282) Blaue, dicht punktierte Arten. Hintere Hälite des 5. Tergits sehr fein, spärlich und flach punktiert. 280 (281) Große, robuste Art: 6 mm. cribriceps Sh. (Nicaragua, Panama) 281 1280) Kleinere Art: 4,5 mm. cupreus Cast. (Columbien)

282 (279) Schwarze, weniger dicht punktierte Arten. 5. Tergit bis hinten hin deutlicher und dichter punktiert 6 mm.

277

283 (284) Kopf breiter als die Flügeldecken. Halsschild be- deutend feiner punktiert als die Flügeldecken. armatus Sh. (Panama)

284 (283) Kopf so breit wie die Flügeldecken. Halsschild kaum feiner punktiert als die Decken

cylindricus Sh. (Mittelamerika)

285 (268) Stirn und Halsschild ohne Glättung, manchmal ist die Stirn mehr zerstreut punktiert.

286 (315) Kopf so breit oder kaum schmäler als die Flügel- decken.

287 (306) Stirn gleichmäßig dicht und grob punktiert.

288 (297) Oberseite schwarz, ohne oder mit schwachem Metall- schimmer (blau oder grün).

289 (292) Stirn mit deutlichen Furchen, Mittelerhebung flach aber deutlich. 290 (291) Abdomen mäßig grob punktiert. 6 mm. deceptor Sh. (Guatemala)

291 (290) Abdomen fein punktiert. 5 mm. Flohri Sh. (Mexico) 292 (289) Stirn eben, ohne Mittelerhebung.

293 (294) Abdomen dicht und fein punktiert. Stirn leicht ver- tieft. Schwarzgrün. 4 mm. decoloripes Fauv. (Columbien, Venezuela)

294 (293) Abdomen grob punktiert. Stirn eben. 295 (296) Abdomen bis hinten grob punktiert. 4,2 —4,6 mm. densepunctatus n. sp. (Costa Rica) 296 (295) Abdomen an den beiden letzten Tergiten fast unpunk- tiert. 5,5 mm. chiriquensis Sh. (Panama) 297 (288) Oberseite metallisch blau oder grün.

298 (303) Kopf und Halsschild äußerst dicht und ziemlich fein punktiert, fast glanzlos. 299 (302) Flügeldecken ungefähr doppelt so grob als der Hals- schild punktiert, etwas länger als dieser.

300 (301) Kleinere Art: 4,4 mm. Kopf deutlich ein wenig schmäler als die Flügeldecken an der breitesten Stelle. cupreus Cast. (s. 0.)

278

301 (300) Größere Art: 5,5 mm. Kopf deckenbreit junceus Er. (Columbien)

302 (299) Flügeldecken dreimal so grob als der Halsschild punktiert, an der Naht nicht länger als dieser. 5,5 mm. subcoeruleus Bernh. (Columbien)

303 (298) Kopf und Halsschild mäßig dicht punktiert, glänzend

wie der übrige Körper.

304 (305) Halsschild fast doppelt so lang als breit, Stirn flach

vertieft. 5 mm. adamantinus n. sp. (Costa Rica) 305 (304) Halsschild um die Hälfte länger als breit, Stirn mehr vertieft. 4,5 mm. madens n. sp. (Costa Rica)

306 (287) Stirn längs der Mitte gröber und undichter punktiert als seitlich.

307 (308) 1. Abdominalring feiner punktiert als der Thorax.

Schwarzbläulich. 5 mm. amissus L. Bck. (Honduras) 308 (307) 1. Tergit so grob wie der Thorax punktiert. Schwarze Arten.

309 (310) Kleine, schlanke Art, 4 mm. albipes Sh. (Mittelamerika)

310 (309) Größere, robuste Arten: 4,85—5,5 mm. 311 (312) Schmal und schlank, besonders die Flügeldecken sind

wenig breiter als der Haälsschild. 5,25 mm.

panamensis L. Bck. (Panama) ‚312 (311) Breit, Flügeldecken wesentlich breiter als der Hals- schild.

313 (314) Zwischenräume auf der Mitte der Basaltergite so groß wie die Punkte. 5,5—5,7 mm. calvatas L. Bck. (Mexico)

314 (313) Zwischenräume auf der Tergitmitte halb punktgroß. 4,3—5 mm. pressus L. Bck. (Mexico) 315 (286) Kopf breiter als die Flügeldecken.

316 (319) Abdomen bis nahe zum Hinterrand des 5. Tergits sehr dicht und grob, tief eingestochen, punktiert.

317 (318) Eierleıb in eine lange, feine Spitze ausgezogen. Flügeldecken halsschildlang. 6 mm. aculeatus Sh. (Guatemala)

2419

318 (317) Hinterleib ohne Spitze. Flügeldecken etwas kürzer als der Halsschild. 5 mm. detector Sh. (Panama)

319 (316) Hinterleib am 5. Tergit undichter und feiner punktiert. Punkte flacher.

320 (321) Flügeldecken wenig breiter als der Halsschild; kleinere Art: 5 mm. vagans n. sp. (Costa Rica)

321 (320) Flügeldecken bedeutend breiter als der Halsschild; größere Art: 6mm. Godmani Sh. (Mexico, Guatemala)

322 (133) Hinterleib gerandet (U.-Gattung Parastenus v. Heyden)

323 (340) Flügeldecken gleichmäßig schwarz oder braun (unreif), nicht gefleckt.

324 (327) Halsschild sehr fein und äußerst dicht rugos punk- tiert. Kopf bedeutend breiter als die Flügeldecken.

325 (326) Mittelpartiedes 2. Tergits weitläufig punktiert, Zwischen- räume so groß wie die Punkte 4—4,5 mm. densipennis Sh. (Panama)

326 (325) Hinterleib dichter punktiert, Zwischenräume auf der: Mitte des 2. Tergits viel kleiner als die Puntke. 5 mm. ornativentric Sh. (Panama)

327 (324) Halsschild grob rugos punktiert. 328 (337) Abdomen glänzend, nicht chagriniert')

329 (330) Jede Flügeldecke mit einer flachen schräg von der Schulter zur Hinterrandmitte verlaufenden Rippe ver- sehen. 5 mm. costipennis L. Bck. (Costa Rica)

330 (329) Flügeldecken ohne Rippen.

331 (334) Halsschild nicht länger als breit.

332 (333) Abdomen dicht punktiert, Seitenrand sehr deutlich.

5,5 mm. scabripennis Sh. (Mexico, Panama) 333 (332) Abdomen weitläufig punktiert, Seitenrand schwach entwickelt. 6,5 mm longiventris Sh. (Panama)

334 (331) Halsschild, deutlich länger als breit.

335 (336) Oberseite feiner, doch immer noch ziemlich grob rugos punktiert. Kleinere Art: 5 mm. toripennis n. sp. (Costa Rica)

!) Bezüglich der Art longiventris Sh., die ich nicht Inerına, ist das nicht ganz sicher, nach der übrigen Beschreibung aber anzunehmen.

280

336 (335) Oberseite grobrugos punktiert. Größer: 5,3 -5,5 mm. intemeratus n. sp. (Costa Rica)

337 (328) Abdomen weniger glänzend, fein, aber deutlich cha-

griniert. Große Arten: 7 mm.

338 (339) Halsschild hinter der Mitte plötzlich stark eingeschnürt, kaum länger als breit. Flügeldecken an der Naht etwas länger als der Thorax.

trochanterinus Sh. (Panama)

339 (338) Halsschild mehr allmählich verengt, deutlich länger als breit, Flügeldecken kaum länger als der Halsschild.

340 (323) Flügeldecken z. T. gelb oder gelbrot. 341 (346) Flügeldecken mit einem roten Fleck. 342 (343) Dieser Fleck ist klein und befindet sich außen vor

der Hinterecke, er erreicht nicht den Hinterrand. 4,5 mm. subnotatus Fauv. (Venezuela)

343 (342) Der große Fleck erreicht den Hinterrand der Decken.

344 (345) Flügeldecken etwas länger als der Halsschild. 4 mm. postnotatus L. Bck. (Columbien)

345 (344) Flügeldecken kürzer als der Halsschild. Fast 5 mm. aquatalensis Bernh. (Columbien)

346 (341) Flügeldecken mit breiter, rotgelber Querbinde 8 mm. sguamosus L. Bck. (Columbien)

(eetznne folgt.)

281

Erklärung zu Tafel L

Mikrophotographien des 53 Kopulationsapparates. Vergrößerung 18 X.

Abb. 1. Präp. Nr. 504 Zizeeria Iysimon Hbn. Algerien.

Abb. 2. Präp. Nr. 505. Zizula gaika Trim, Nil Delta.

Abb. 3. Präp. Nr. 506. Zizina otis thibeiensis Pou;. Szetschwan, Wassekou.

Abb. 4. Präp. Nr. 267. Palaeophilotes triphysina Stgr. China, Kuku-noor.

Abb. 5. Präp. Nr. 268. Praephilotes anthracias Christ, Transkaspien, Aschabad,

Abb. 6. Präp. Nr. 312, Polyommatus (Aricia) anteros Frr. Anatolien, Akschehir.

Abb 7. Präp. Nr. 447. Glaucopsyche lycormas lederi A,B.H. Sajan mts., Munko Sardyk.

Taiel I.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVlIIl. H. II, (1938)

Erklärung zu Tafel Il.

Mikrophotographien des 5%' Kopulationsapparates,

Vergrößerung 18 X.

Abb. 8. Präp Nr. 465. Glaucopsyche (Maculinea) arcas Rott. Wien Umg.

Abb. 9. Präp. Nr. 472. Glaucopsyche (Phengaris) atrogutlata Obth.

Szetschwan, Kunkalaschan.

Abb.10. Präp. Nr. 470. Glaucopsyche (Caerulea) coeligena Obth. Szetschwan.

Abb. 11. Präp. Nr.306. Polyorımatus (Eumedonia) eumedon Esp. Bayern, Kampen 1700 m.

Abb.12. Präp. Nr.346. Polyommatus (Aricia) isaurica Stgr. Libanon, Bscharre.

Tafel II

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIlIl. H. I. (1938)

Erklärung zu Taiel II. Zeichnungen des 5’ Kopulationsapparates:

Abb.13. Präp. Nr.263. Turanana cylis Christ. Turkestan, Samarkand,

Abb.14. Präp. Nr. 262. Turanana panagaea H.-Sch. Taurus, Marasch,

Abb.15. Präp. Nr.606. Turanana panaegides Stgr. Ferghana,

Abb. 16, Präp. Nr.605. Turanana grumi Forst. Hindukusch, Nuksan-Paß.

Abb. 17. Präp. Nr.295). Turanana anisophthalma Koll, Persien, Schakuh. (Valven).

(Zeichnungen von Dr. E O. Engel.)

Tafel III.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIIl. H. II. (1938)

DT ED

%

Nr.

Nr.

Nr.

Nr.

Nr.

Nr.

Nr.

0%

-

11

13

15

16 17

19

u,

Erklärungen zu Taiel IV. 2

2 L, meleager Esp. ssp. marcida Led. f. parameleager \Vrty. Tacht i Suleiman, Särdab Tal 19—2200 m, 10.— 14. VII 1937 E. Pfeiffer u. W. Forster leg.

4 L, meleager ssp. marcida Led., das 5 steht dem bräunlich blauen Original am nächsten.

Tschalus Tal 2900 m 30. VII, 37 leg. E. Pfeiffer

6 wie oben, das nächst heller blaue 5%

8 L. meleager ssp. marcida Led, die hellste Form.

Tschalus Tal Kendevan Pass 3000 m VII. 1936 Pfeiffer leg.

. 10 L. meleager Esp. ssp. n. brandti Pfeiffer, Holo- und Allotype

Elburs mts. c., Keredj Tal, Nissa 2000 2700 m, Brandt leg. VIL 1937. 12 L. eroides Friv. ssp. n. Forsteri Pfeiffer Holo- und Allotype Tacht i Suleiman, Särdab Tal, 2500 - 3200 m. VII, 1937, leg. E, Pfeiffer und W. Forster. L. hyacinthus H. Sch. ssp. n. vandarbani Pieiffer Holotype 'Cachti Suleiman, Vandarban, 19— 2200 m, V11. 1936 leg. E. Pfeiffer 14 wie oben, 9, VII. 1937 E. Pfeiffer u. W. Forster leg. Chrys. ihetis Klug ssp. n, elbursina Pfeiffer Paratype, Elburs mts. c., Kendevan Pass, 28—3000 m, VII. 1936 E. Pfeiffer leg. wie oben, Unterseite. L. marcida Led. „das viel dunklere, die braune Farbe mehr dominierend“ Original aus der Samml. Staudinger-Hadschyabad. 18 Thecla marcidus Ril. ssp. n. alboabdominalis Pfeiffer, Allotype Useite. Tacht i Suleiman-Särdab Tal 25- 2700 m VII, 1937 E. Pfeiffer und W. Forster leg. Dyspessa sp. n. wiltshirei Daniel 5%’ Type Qaraghan, Irak, 182 11, 19377EB Ba Wiltshizerles 7

Taiel IV

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII (1938) H. 2.

u

Erklärung zu Tafel V.

Photographische Aufnahmen der lebenden Raupen nach dem erfolgten Farbenwandel vor der Ueberwinterung,

a Everes argiades Pall. b Everes alecates Hifgg.

ce Everes decolorala Stgr.

Mikrophotographien der männlichen Kopulationsorgane in der Seiten- ansicht. Objektiv 1, Okular 4. Vergrößerung 30 fach.

1. Everes alcelas Hiigg., Podsused, Präp. Nr. 295. 2. Everes decolorala Stgr., Podsused, Präp. Nr. 296 3, Everes argiades Pall., Podsused, Präp. Nr. 297.

0)

Taiel V.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. H. II. (1988)

a nr

- Erklärung zu Tafel VL

Photographische Aufnahmen der lebenden Sommerpuppen. 2fache Ne- gativ- und Sfache Positivvergrößerung. 1. u. 2, Everes argiades Pall. Podsused. 3. u. 4. Everes alcelas Hifgg. Podsused. 5 u 6. Everes decolorata Stgr., Japetic

Tafel VI.

1 2 3 4 5 6

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIIl H. II (1958)

Erklärung zu Tafel VII

Photographische Aufnahmen der Unterseiten der Falter von 1. Everes argiades Pall., 2. Gen. Podsused, 16. Juni 1931. 150 m. 2. Everes argiades 1. Gen. polysperchon Brsstr. Sljeme-Gebirge, 450 m. 4. Mai 1922 3. Everes alcetas Hifgg., 2. Gen. Podsused, 28. Juni 1931. 4. Everes decolorata Stgr., 1. Gen. Podsused, 23, Mai 1931. Vergrößerung 2fach.

Taiel VII.

Fig. 1

argiades gen, aest.

Big2 gen. vern, (poly- sperchon)

argiades

Fig. 3

alcetas gen, aest,

decolorata

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIIl. H. II. (1938)

Bo N N

u AN

Ne

Cas. Proc. Wash. 10, 1908, 56, 62. Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4)

5298. 5299. 5300. 5301.

5302.

5303. 5304.

L. Ann. Lyc. 5, 1852, 131. Lac. Gen. Col. 220. NH. Revis. Proc. Wash. 10, 1908, 56, 64. (Mon.) Fall, Pap. Cal. Ac.

5305.

5306. 5307. 5308. 5309. 5310. 5311. 3312: 5313.

5314.

5315.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

Megasaltus Cas.

Typus: erosus. sternalis Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 12, 1923, 268. arenosus Blaisd. |. c. 266, 268. laeviveniris Blaisd. Il. c. 267, 269. costatus H. Revis. 293, t. 15, f. 22; Tr. Amer. 10, 1882, 305; Proc. Cal. Ac. (2) 4, 1894, 423. Cas. Mon. 64. Blaisd. I. c. 269. erosus H. Revis. 294, }. 15, f. 21; Tr. Amer. 10, 1882, 305; Proc. Cal. Ac. (2) 4, 1894, 423. Cas. Mon. 63. Blaisd. l. c. 265. b. var. manuelis Blaisd. l. c. 266, 269.

Eusattiodes Cas.

Cas. Proc. Wash. 10, 1908, 56, 64 (Mon.)

Typus: laevis.

depressus Cha. Biol. C.-A. 1864, 75, t. 4, f. 1. laevis L. New Spec. 1866, 115. H. Revis. 294;

in Amer 1071852505, 2, 1 @ ar AeP)E2}

1894. 4235. Cas. Mon. 64.

Eusallus L.

Discodemus L. Class. Col. N. Amer. 1862, 223.

Cas. Mon. 56, 59; Mem. Col. 11, 1924, 311.

Typus: difficılis. reticulatus Say. Journ. Ac. Phil. III, 2, 1824, 250.

L. Col. Kans. 1859, 14, 1. 1, f. 7a. H. Revis. 203; Tr. Amer. 10, 1682, 305. Cas. Mon. 61.

coIrosus Cas. Mon. 61. brevipennis Cas. Mon. 61. elongatulus Cas. Mon. 61. depressulus Cas. Mon. 62. subsericeus Cas. Mon. 62.

Knausi Cas. Mon. %.

venosus Cha. Biol. C.-A. 1892, 509. mexicanus Cha. |. c. 510.

* %* *

secutus H. Proc. Cal. Ac. (2) 4, 1894, 421. Cas. Mon. 65. puncticeps Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 12, 1925, 269.

Mitteilungen d. Münchn. Ent Ges. XXVIIl (1938) H. 2.

(402)

12, 1925, 265

Nied. Nied. Nied. Nied.

Cal. Cal. Cal. Cal.

Nied. Mex.

Cal.

Mex. Nied. Cal

292. Cas. 0,1P7256

N. Mex.

EX“ ATIZ. Ariz. Ariz. NZ Color. Mex. Mex.

Nied. Cal. Nied. Cal.

14 283

(403)

H. GEBIEN

5316.

5317. 5318.

5319.

5320. 5321.

5322.

5325. 5324.

5325.

5326. 5327.

5328.

5329.

5330. 5331.

5332. 5533.

5334.

5335.

politus H. Tr. Amer. 10, 1882, 304; Proc. Cal. Ac.

(2) 4, 1894, 423. Cas. Mon. 69.

Vanduzei Blaisd. Stantf. Univ. Publ. Biol. 1, 1921, 214. Coguilleti Lin. Proc. Wash. 4, 1899, 1860. Cas.

Mon. 69, 75, nota.

difficilis L. Ann. Lyc. 5, 1852, 132.

Cas. Mon. 70. agnatus Cas. Mon. 70. compositus Cas. Mon. 71. congener Cas. Mon. 71. Woodgaltei Cas. Mem. Col. 11, 1924, 312. acutangulus Cas. Mon. 72.

convexusL. Ann.Lyc.5, 1852, 132 nota. H. Revis.

294. Cas. Mon. 72. rotundus Cas. Mon. 72. subnitens Cas. Mon. 73. iurgidus Cas. Mon. 735. peropacus Cas. Mon. 74. aculus Cas. Mon. 74.

quadraius Cas. Mem. Col. 11, 1924, 311. subvelutinus Cas. ]. c. 312.

nitidipennis L. Ann. Lyc. 5, 1852, 133 nota. Cha.

Boll (Ca 1laanl, 75% i5 3, in 22,

sculptius Cha. ]l. c. 189, 510. H. Proc. Cal. Ac.

[2) 4, 1894, 424. a. obliteralus Cha. ]. c. 510. brevis Cha. |. c. 75, 509.

Conipinus L.

Lac. Gen. Col. All. 1.52, f.4.—H. Revis. 294; Tr. Amer. 10, 1882, 305; Proc. Cal. Ac. (2) 4, 1894, 423.

Cal. Oreg. N. Mex. N. Mex. Color. N. Mex. Cal. Color. Color. Ariz. Kans. Kans. Kans.

N. Mex. N. Mex. Mex.

Mex.

Mex.

L. Class. Col. N. Amer. 1862, 223. Cas. Mem. Col. 11, 1924, 311.

5536.

5337.

5338.

5339.

J340.

5341.

5342. 3343.

284

Typus: dubius.

nanus Cas. Ann. N. Y. 8, 16895, 615. Mon. 66.

dubius L. Ann Lyc. 5, 1852, 132, 216. H. Revis. 294; Tr. Amer. 10, 1882, 305; Proc. Cal. Ac.

(2) A, 1894, 425. Cas. Mon. 66. oblongulus Cas. Mon. 67.

productusL. Journ. Ac. Phil. 4, 1858, 20. H. Revis. 295; Tr. Amer. 10, 1882, 305; Proc. Cal. Ac.

(2) 4, 1894, 423. Cas. Mon. 67. explanatus Cas. Mon. 68. vicinus Cas. Mon. 68. lobatus Cas. Mon. 68. Spaldingi Cas. Mem. Col. 11, 1924, 313.

Cal. Arız. Cal.

Cal. Ariz.

Cal. ATIZ. Ariz. Nevada

KATALOG DER TENEBRIONIDEN (404)

Sphaeriontis Cas. Cas. Proc. Wash. 10, 1908, 56, 75. (Mon.) Typus: muricata.

5344. latissima Cas. Mem. Col. 11. 1924, 310. Cal.

5345. muricata L. Ann. Lyc. 5, 1852, 132. H. Revis. Oreg. Ariz. ‘294; Tr. Amer. 10, 1882, 305; Proc. Cal. Ac. Nied. Cal. (2) 4, 1894, 423. Cas. Mon. 76.

5346. dilatata L. Ann. Lyc. 5, 1852, 132. H. Revis. 294; Cal. Tr. Amer. 10, 1862, 304. Cas. Mon. 76.

5347. acomana Cas. Mon. 76. N. Mex.

5348. ciliata H. Proc. Cal. Ac. (2) 4, 1894, 422. Cas. Nied. Cal. Mon. 77.

5349. puberula L. Proc. Phil. 7, 1854, 84. H. Revis. IS

294; Tr. Amer. 10, 1862, 305; Proc. Cal. Ac. (2) 4, 1894, 423. Cas. Mon. 77. 5350. fulvescens Cas. Mem. Col. 11, 1924, 310. Cal.

Coniontides Cas.

Cas, Proc. Wash. 10, 1908, 57, 78 (Mon ). —- Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. 1, 1921, 211. Typus: latus. 5351. latus L. New Spec. 1866, 113. H. Revis. 298. Ins. Cal, Cas. Ann. N, Y. 5, 1890, 377; Mon. 78. Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. 1, 1921, 211. a. clementinus Cas. Mon. 80. Blaisd. 1. c. 212. -b. ssp. insularis Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 377;

Mon. 79, 5352. finitimus Cas. Mon. 79. Blaisd. I, c. 212, (scr. Ins. Cal. infinitimus.)

5353. Vandykei Blaisd. l. c. 212. Cal.

Coniontis Esch.*

Esch. Zool. All. 3, 1829, 7. Lac. Gen. Col. 221. H. Revis. 295. L. & H. Class. Col. N. Amer. 1865, 371. Cas. Ann.N. Y. 5, 1890, 371 ; Proc. Wash. 10, 1908, 57, 80 (Mon.)

Biologie: Blaisd. Ent. News 46, 1935, 119—123.

Typus: vialica.

5354. abdominalis L. Proc. Phil. 1859, 77. H. Revis. Cal. 295. Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 374; Mon. 83. a. ssp. gravis Cas. Mon. 85. 5355. strenua Cas. Mon. 84. Cal.

* Fur diese Gattung stellte mir Herr Prof, Blaisdell eine handschrift- liche Liste der Arten mit ihren Unterformen zusammen.

14* 285

(405)

H. GEBIEN

5356.

5357.

5356.

5359.

I360.

5361. 5362.

5363. 5364.

5365.

5366. 5367.

5360. 5369. 5370. 5371. 5372. 5373. 5374. 5375.

5376.

5377.

286

a. ienebrosa Cas. Mon. 86. b. fristis Cas. Mon. 84. c. var. rugosa Cas. Mon. 85. inieger Cas. Mon. 87. Levetiei Cas. Mon. 87. a. ssp. picescens Cas. Mon. 87. b. ssp. pectoralis Cas. Mon. 86. verna Cas. Mon. 9. robusta H. Revis. 296. Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 375; Mon. 89. elliplica Cas. Contr. Col. N. Amer. 1, 1884, 46; Ann.N.Y.5, 1890, 376; Mon. 86. a. cuneala Cas. Mon. 111. b. ssp. calalina Cas. Mon. 88. laevigata Cas. Mon. 88. luctuosa Cas. Mon. 89. a. ssp. costulala Cas. Mon. 89. Blaisdelli Cas. Mon. 98. Sanfordi Blaisd. Ent. News 6, 1895, 235; Mon. 90.

* * *

opaca H. Revis. 296; Cas. Ann.N. Y. 5, 1890, 379; Mon. 9.

lassenica Cas. Mon. 95.

nevadensis Cas. Mon. 95.

a. ssp. carsonica Cas. Mon. 95.

punctipes Cas. Ann.N.Y. 5, 1890, 580; Mon. 96.

histrio Cas. Mon. 91:

ancilla Cas. Mon. 91.

oblonga Cas. Mon. 9.

obsolescens Cas. Mon. 9.

pallidicornis Cas. Ann. N. Y.5, 1890, 385; Mon. 93.

degener Cas. Mon. 93.

Wadei Cas. Mem. Col. 11, 1924, 313.

* + *

viatica Esch. Zool. All, 3, 1629, 7, t. 14, f.3. Mann. Bull. Mose. 16, 1843, II, 274. H. Revis. 296. Cas. Ann. N. Y.5, 1890, 381; Mon. 103. . conicicollis Cas. Mon. 102. . limida Cas. Mon. 102. . var. /ucidula Cas. Mon. 103. . var. longicollis Cas. Mon. 101. e. var. Innocua Cas. Mon. 99. elongata Cas. Ann. N.Y. 5, 1890, 380; Mon. 99. a. var. Jimalula Cas. Mon. 99. b. var. cylindrica Cas. Mon. 100.

eo, @ tere)

Cal.

Cal.

Cal. Nevada

Cal.

Ariz.

Cal.

Cal.

Cal.

Cal.

Cal.

Wash. Terr.

Cal.

Cal.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

(406)

5378. 5379. 5380. 5381. 5382. 5363. 5384.

5365.

5366.

5387.

5386.

5389. 5390. 5391. 5392.

5395. 9394.

5395. 5396. 5397. 5398. 5399.

5400.

c. seasonal form.: obsidiana Cas. Mon. 100. d. e* a prolensa Cas. Mon. 104. genitiva Cas. Ann.N.Y.5, 1890, 385; Cas. Mon. 101. opacieollis Cas. Mon. 101. thoracica Cas. Mon. 104. proba Cas. Mon. 104. rotundicollis Cas. Mon. 97. Hoppingi Blaisd. Ent. News 29, 1918, 7. santarosae Blaisd. Stanf. Univ. Publ. Biol. 1, 1921, 209.

+ - * -

puncticollis L. Ann. Lyc. 5, 1852, 131. H. Revis. 297. Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 383; Mon. 105. a. ssp. exigua Cas. Mon. 106. b. var. pauperula Cas. Mon. 106. picipes Cas. Mon. 107.

* * *

subpubescens L. Ann.Lyc.5, 1852, 131. H.Revis. 297. Cas. Ann. N.Y.5, 1690, 384; Mon. 113. Biologie: Vaila, Monthly Bull. Comm. Hortic. 2, 1913, 591. (Rev. appl. Ent. 1, 1913, 417). montana Cas. Ann.N. Y.5, 1890, 3684; Mon. 112. Blaisd. Ent. News 29, 1918, 11-14. a. ssp. canonica Cas. |]. c. 114; Blaisd. |. c. 11—14. b. ssp. perspicua Cas. Mon. 114. parviceps Cas. Ann. N. Y.5, 18690, 367; Mon. 115. lamentabilis Blaisd. Pan Pac. Ent. 1, 1924, 85. filiola Cas. Mon. 115. musculus Blaisd. Ent. News, 29, 1918, 9; Stanl. Univ Publ. Biol. 1, 1921, 210. a. ssp. ventura Blaisd. Pan Pac. Ent. 1, 1924, 83. microsticta Cas. Mon. 107. 5 parallela Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 386; Mon. 113.

* * *

setosa Cas. |. c. 387; Mon. 116. obtusa Cas. Mon. 116. lanuginosa Cas. Mon. 117. Wickhami Cas. Mon. 117. pubifera Cas. Mon. 118.

* - #

Eschscholßi Mann. Rev. Zool. 1840. 138; Bull. Mosc. 10 15157 11275 Facı Gen Col NR 352 TE Revis2292 Gas! AunaNIN! 1890, 361; Mon. 129.

Cal. 2l@al: Cal. Oregon Cal. Cal. Cal.

Cal.

Cal.

Cal.

Cal.

Cal. Cal. Cal. Cal.

Cal. Cal.

Idahoh Utah Nevada Utah

Wash. Terr.

Cal.

287

(407)

5401.

5402.

5403. 5404. 5405.

5406. 5407. 5408. 5409.

5410.

5411. 5412.

5413. 5414. 5415.

5416.

5417. 5413. 5419.

5420. 5421. 5422. 5423.

5424.

288

H. GEBIEN

. inaegualis Cas. Ann. N.Y.5, 1890 375. . ssp. inornala Cas. Mon. 130.

. agrestis Cas. Mon. 131.

. ssp. pagana Cas. Mon. 130.

e. ssp. congesia Cas. Mon. 131.

(eb (m) ler

farallonica Cas. Ann. N. Y. 8, 1895, 610; Mon. 132.

expansa Cas. Mon. 120.

a. ssp. francıscana Cas. Mon, 120. iruncata Cas. Mon. 120. suturalis Cas. Mon. 121. audax Cas. Mon. 121. convergens Cas. Mon. 122. symmelrica Cas. Mon. 122. anxia Cas. Mon. 123.

affinis L. Ann. Lyc. 5, 1852, 130. H. Revis. 297.

Cas. Ann. N. Y.5, 1890, 382; Mon. 122. a. ssp. pafruelis Cas. Mon. 123. oregona Cas. Mon. 124. exiricata Cas. Mon. 124. nemoralis Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 8. Mann. Bull. Mosc. 16, 1843, II, 276. H. Revis. 297. Cas. Ann. N. Y.5. 1890, 382; Mon. 125. . marginala Cas. Mon. 125. . parva Cas. Mon. 126. . minuta Cas. Mon. 126. . pudica Cas. Mon. 127. e. ssp. Slevini Blaisd. Pan Pac. Ent. 1, 1924, 86. perpolita Cas. Mon. 127. callida Cas. Mon. 128. shastanica Cas. Mon. 128. a. ssp. conferla Cas. Mon. 129.

(e5 (m) tor fo))

* * *

ovalis L. Ann. Lyc. 5, 1852, 131. .— Cas. Ann. N. Y.5, 1890, 574; Mon. 140. a. ssp. sculptlipennis Cas. Mon. 134. b. ssp, breviuscula Cas. Mon. 133. regularis Cas. Mon, 134. punctata Cas. Mon. 135. parilis Cas. Mon. 135. a. Sssp. vancouveri Cas. Ma 136. uteana Cas. Mon. 136. inepta Cas. Mon. 137. oblita Cas. Mon. 137. arida Cas. Mon. 138. a. ssp. Weidti Cas. Mon. 138. acerba Cas. Mon. 139.

H. Revis. 297.

Ins. Cal. S. Franc.

S. Franc. ? Cal.

? Cal. ?Cal.

S. Franc. ? Cal. Cal.

Oregon Cal. Cal.

Cal. Cal. Cal.

Oregon

Wash. Terr. Cal. Wash. Tert. Cal. I. Vancouv.

Utah Color. ? Idaho Utah

Mont.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

(408) .

5425. 5426. 5427.

5428. 5429.

5430.

5431.

anita Cas. Mon. 139. alutacea Cas. Ann. N. Y.5, 1890, 365; Mon. 139. corvina Cas. Mon. 140.

atronitens Cas. Mon. 110. sparsa Cas. Mon. 110.

subgen. Cryplicomorpha Cas. Cas. Mon. 81.

tenuis Cas. Mon. 141.

subgen. Brachyontis Cas. Cas. Mon. 82.

globulina Cas. Ann. N.Y.6, 1895, 610; Mon. 141.

Coniontellus Cas.

Color. Nevada Color.

Cal.

Cal.

Cal.

Cas. Ann. N. Y.5, 1890, 388; Proc. Wash. 10, 1908, 57, 142 (Mon.).

5432. 5433. 5434. 5435. 5436.

5437. 5438.

5439.

Typus: obesus. hysitrix Cas. Mon. 122.

longipennis Cas. Mon. 143.

inflatus Cas. Ann. N. Y.5, 1890, 389; Mon. 143.

amp iatus Cas. Mon. 144.

obesus L. Ann. Lyc. 5, 1852, 131 nota. H. Revis. 298. Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 389; Mon. 144.

a. ssp. subglaber Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 389;

7, 1894, 597; Mon. 144.

arguius Cas. Mon. 145.

micans Cas. Mon. 145.

Conisatius Cas. Cas. Ann. N.Y.8d, 1695, 614; Proc. Wash. 10, 1906, rectus Cas. l. c. 614; Mon. 146.

Coelotaxis NH.

Nevada Nevada Nevada Nevada Color.

Mont.

Cal. Color.

146 (Mon.). Oreg.

H. Tr. Amer. 5, 1876, 200. Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 177; Proc. Wash. 10,

5440. 5441. 5442. 5443. 5444.

5445.

1908, 57, 147 (Mon.). Typus: punctulata.

punctulata H. Tr. Amer.5, 1876, 201. Cas. Mon. 146. muricata H. |]. c. 201. Cas. Mon. 148.

densa Cas. Mon. 149.

angusiula Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 177; Mon. 149. frontalis Cas. Mon. 149.

Coelosalttus Blaisd. Blaisd. Pan Pac. Ent. 5, 1927, 166. Fortineri Blaisd. |. c. 167.

Ins. Cal. Ins. Cal. Ins. Cal. Ins: Cal.

Ins. Cal.

Cal.

289

(409) H. GEBIEN

15. Coelini. Cas. Proc. Wash. 10, 1908, 535, 150 (Mon.).

Coelomorpha Cas.

Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 182; Mon. 159. Typus: marilima.

5446. maritima Cas. Ann. N.Y. 5, 1890, 185; Mon. 160. Nied. Cal. 5447. pallens Cas. Mon. 160. Nied. Cal.

Coelus Esch.

Esch. Zool. Atl. 3, 1829, 5 Sol. Ann. Fr. 9, 1840, 211. Lap. Hist. Nat. 2,

1840, 218. Lac. Gen. Col. 219. H. Revis. 291. L & H. Class. Col.

N. Am. 1885, 371. Cas. Proc. Wash. 10, 1908, 152 (Mon.). Blaisd. Tr. Amer. 45, 1919, 315-334 (Mon.).

Pseudocoelus Cas. Mon. 152.

Typus: ciliatus. 5448. globosus L. Ann. Lyc. 5, 1852, 133. Lac. Gen. Cal.

Col. All. }. 52, f. 3. Cas. Mon. 153. Blaisd. MonssSilor gs s2n Erle

a. ssp. grossus Cas. Ann. Lyc. 5, 1890, 178; Mon. 153. Blaisd. Mon. 318, 319.

b. solidus Cas. Mon, 153.

c. f. saginalus Cas. Mon. 154. Blaisd. Mon.

318, 320.

5449. pacificus Fall, Can. Ent. 29, 1897, 241. Cas. Ins. Cal. Mon. 1568. Blaisd. Mon. 318, 321.

5450. remotus Fall, l. c. 241. Cas. Mon. 156. Blaisd. Ins. Cal. Mon. 318. 321.

5451. ciliatus Esch. Zool. Atl. 3, 1629, 5, t. 14, f. 1. Cal.

Lap. 1840. Sol. 1840. Mann. 1843. Cas. Ann. N.Y. 8, 1895, 612; Mon. 154. Blaisd. Mon. 523, }. 32, f. 2, 4, 5, ©. longulus Cas. Mon. 154. . eurtulus Cas. Mon. 154, Ann. N.Y. 6. 1895, 612. . var. debilis Cas. Mon. 155. Blaisd. Mon. 323. . sparsus Blaisd. Mon. 323, 325. Biologie: Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 180, 5452. arenarius Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 179; Mon. 156. Cal. -Blaısd. Mon% 528475275: a. obscurus Cas. Mon. 156. Blaisd. Mon. 330. b. scolopax Cas. Mon. 157. Blaisd. Mon. 330. c d

eh Q). er Pe)

. var. sternalis Cas. Mon.156.— Blaisd. Mon. 523.

. var. latus Cas. Ann.N.Y. 8, 1895, 612; Mon. 156. Blaisd. Mon. 323, 330.

e. amplicollis Cas. Mon. 157. Blaisd. Mon. 530.

290 }

KATALOG DER TENEBRIONIDEN (410)

16. Pedinini.

Sol. Ann. Fr. 8, 1834, 506. Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 208. Lac. Gen. Col.

226. Jagu. Gen. Col. Eur. 271. L. Class. Col. N. Am. 1862, 226. H.

Revis. 500, 348. L. & H. Class. Col. N. Amer. 1863, 373, 378. Sdl.

Natg. 1695, 221, 537 (excl. Platyscelina). R. Best. Tab. 53, 1904, 31, 49, (Best. Tab.); Best. Tab. 81, 1917, 55.

Pedinites, Pandarites & Blapsliniles, Mls. & R. Mem. Lyon (2) 2, 1853,

226-466, 1.1—-4; (2) 4, 1854, 155-400; Ann. Soc. Agr. Lyon (3) 3. 1859,

129—201. (Mem. Lyon & Ann. Lyon.) Abdruck dieser Arbeiten in Opusc. Ent. 4, 1653, 1—242, 1. 1-4; 5, 1854, 9—255; 9, 1859, 65— 201.

Pediniens & Pandariens. Muls. Col. Fr. Lat. 130.

Blapstininae, Cas. Ann. N.Y.8, 1895, 616.

Sulpius F. F. Bull. Mus. Paris 12, 1906, 273. Chat. Ann. Fr. 83, 1915, 461.

Typus: punctostriatus.

5453. gibbosus That. Ann. Fr. 83, 1915, 461, f. 5—6. Mad.

5454. oblongulus Chat. ]. c. 459, fig. Mad.

5455. punctostriatus F. Bull. Mus. Parıs 12, 1906, 273. Mad. Chalzl2e74653:

Madobalus F. F. Notes Leyd. 23, 1901, 73. 3456. rotundicollis F. ]. c. 73. Mad.

Clastopus F.* F. Ann. Belg. 42, 1898, 407. 5457. eurynotoides F. I. c. 408. Mad.

Crypticanus F. F. Ann. Fr. 66, 1897, 119. 5458. cunealtus F. Ann. Fr. 66, 1897, 119. Capl.

Trigonopus Mls. & R. Mls. & R. Mem. Lyon, 1853, 20; Opusc. Ent. 4, 1853, 104. Lac. Gen. Col. 234.

Typus: capicola.

5459. capicola Mlis. & R. |. c. 24; I. c. 108. Capl. 5460. striatus Ouens. in Schönh. Syn. Ins.1, 1806, 142,1. 2, f.6. Capl. a. marginaltus MlIs. & R. |. c. 25; I. c. 109, t. 2, KEI9ET. Ds

* Diese Gattung wurde nach einem Tier ohne Beine aufgestellt, ıhre Stellung ist daher zweifelhaft.

zen

{411)

H. GEBIEN

5461. 5462. 5463.

5464.

5465. 5466.

5467. 3468. 5469. 5470. 5471.

5472. 5473.

5474. 5475.

5476. 5477. 5478. 5479. 5480.

5481. 5482.

5485. 5484. 5485. 5486. 5487.

platyderus MIs. & R.].c. 28; l. c. 112,t. 2, f. 20,1. 3, f. 12.

alternans Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 287.

spinipes Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 30; Opusc. 4, 1055, 1A EV 2 TS:

lethaeus MlIs. & R. 1. c. 32; 1. c. 116, 1. 2, f.17, 16, WR ıh Au 6

lugubris Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 283.

exaralus Mlis. & R. Mem. Lyon 1853, 34; Opusc. 4, 1853, 118.

porcus Mls. & R. |. c. 36; l. c. 120, }. 3, f. 10.

Wahlbergi Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 285.

caffer Fahr. |. c. 284.

moerens Fahr. |. c. 284.

tenebrosus Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 39; Opusc. 4, 1855, 123.

brevior F. Ann. Fr. 66, 1897, 118.

Typhon Mlis. & R. Mem. Lyon 1853, 40; Opusc. 4, 1055 PA 27122!

micans Fahr. Öfv. Ak. Forh. 27, 1870, 285.

funebris Mls. & R. Mem.Lyon 1855, 42; Opusc. 4, 16594. 1269 1.271257 1 aNS ON AKT 01827 1870, 286.

latemarginatus Mls. & R. |. c. 44; I. c. 128.

nigerrimus Mls. & R. |. c. 46; l. c. 130, t. 2, f. 24.

armatus Mls. & R. |. c. 48; 1. c. 132, }. 3, f. 7.

amplicollis F. Ann. Fr. 66, 1897, 116.

longulus Mls. & R. Mem. Lvon 1853, 50; Opusc. 4, 1855, 134.

dentipes Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 285.

Chevrolati Mls. & R. Mem. Lyon. 1853, 52; Opusc. 4, 1, SO, 15 SIE &

morosus Mls. & R. |. c. 54; I. c. 138, }. 3, f. 10.

Mannerheimi Mls. & R. |. c. 56; Il. c. 140.

Verreauxi Mls. & R. |. c. 56; l. ce. 142, t. 3, f. 9.

immundus MlIs. & R. |]. c. 60; ]. c. 144, }. 5, f. 10.

trivialis Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 286.

*5488. laticollis Per. Tr. S. Air. VI, 2, 1892, 57.

Melanopterus Mls. & R.

Alt. mer. Caffr, Afr. mer.

Alt. mer.

Caffr. Capl.

Capl. Caffr. Caffr. Caffr. Capl.

Capl. Natal

Caffr. Alt. mer.

Capl. Capl. Pt. Natal. Capl.

Capl.

Cafir. Capl.

Capl. Capl. Capl. Capl. Caffr. S. W. Alt.

Mls. & R. Mem. Lyon 4, 1854, 158; Opusc. 5, 1854, 14. Lac. Gen. Col. 235.

5489. 549.

5491. 5492.

292

Typus: porcalus. porcatus Mls. & R. Mem. Lyon 4, 1854, 159; Opuse. 5, 1854, 15. marginicollis Mls. & R. |]. c. 160; l. c. 16. Edwardsi Mls. & R. |]. c. 162; 1: c. 18. amaroides Fahr. Öfv. Ak. Forh. 27, 1870, 287.

Capl.

Capl. Capl. Caffr.

* Diese Art gehört nach Hesse: Brief zu Sitzopus und ist z. T. mammifer und z.T. talpa.

Fab.

5493.

5494. 5495.

5496. 5497. 5498.

5499.

3500. 5501.

5502.

5503. 5504.

5505. 5506. 5507.

5508. 5509.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

(412)

Platynotus Fab.

1801. Latr. 1804. Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 264; Opusc. 4, 39. Lac. Gen. Col. 236.

Typus: excavalus.

striatus Fab. 1781; 1787, 1792. Ol. 1789, 1795. Ind. NAbst. 1799. Mls. & R. Mem. Lyon 1855, 266; Opusc. 4, 1855, 41, t. 1, f. 2-6. a. crenalus Fab. 1801. sternalis Mls. & R. |. c. 267; ]. c. 22. Ind. excavalus Fab. 1775; 1781; 1787; 1792; 1801. Ind. Ol. 1789; 1795. Mls. & R. 1. c. 268; 1. c. 43. a. ingens Hbst. 1799. b. maurus Fab. 1781; 1787; 1792.

perforatus Mls. & R. |. c. 269; ]. c. 44. Ind. punctatipennis Mls. & R. |]. c. 276; |. c. 45. Ind. Belli F. Belg. 40, 1896, 13. Ind.

a. fumidipes F. |]. c. 12. Ind. Deyrollei Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 272; Opusc. 4, Ind.

1, A ic il, u A, 76 AO 2,0 il

mediocris F. Ann. Belg. 40, 1896, 14. . Ind. pandaroides F. |. c. 13. Ind. pekinensis F. Rev. Ent. 7, 1866, 127. Peking

Pseudoblaps Guer. Guer. Mag. Zool. 1834, Melas. 28. Lac. Gen. Col. 237.

Eucolus Mls. & R.Mem. Lyon 1853, 292; Opusc.4, 1855, 67.

Notocorax Mis. & R.|. c. 273; |. c. 48.

Menearchus Cart. Pr. N. S.W. 45, 1920, 229; 47,

1922, II, 73. Typus: subsiriata (= curvipes.)

Andrewesi F. Ann. Belg. 40, 1896, 14. Ind. nervosa Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 275; Opusc. Ind.

En 401055450, 15.112212 102 ramosa F. Ann. Belg. 40, 1896, 15. Ind. ampliata F. Ann. Fr. 67, 1898, 391. Nepal cerenata Fab. 1781; 1787; 1792; 1601. Ol. 1789; Ind

1795. Hbst. 1799. Mis. Mem. Lyon 1853, 27T; Opusc. 4, 1855, 52 a. reliculalta Fab 1798; 1801. Oedipus F. Ann. Fr. 67, 1898, 390. Ind. Mellyi Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 279; Opusc. Ind. Ent 45105543%

1855,

293

(415) H. GEBIEN 5510. ambigua Mls. & R.]. c. 280; 1. c. 55. Coromand. 5511. parallela Mis. & R. |. c. 281; 1. ec. 56, 1. 2, f. 3. Ind. 5512. javana Wied. Zool. Mag. |, 3, 1819, 165. Mls. &R. Hinterind. re 28522 58. Sundains. 5513. strigipennis Mls. & R. |. c. 266; 1. c. 61. Bengal. 5514. tenuesiriata F. Ann. Fr. 67, 1898, 391. Ceyl. 5515. curvipes Guer. Mag. Zool. 1654, Melas. 29, }. 115, Ind. f. 4. Lap. Hiıst, Nat. 2, 1840, 203. a. substriata Guer. |. c. 29, t. 115, fi. 1-3. Lap. l. c. 203. 5516. dispar. Hbst. Käfer 7, 1797, 246, 1. 111, 1.8. Bl. Ind. Ann. Mag. (8) 15, 1914, 487. Ceyl. a. nigrita Fab. Syst. El, 1, 1801, 160. Lap. Hist. Nat 2, 1840, 209. Mls & R Mem. Lyon, 1855, 268; Opusc. 4, 1853, 63. b. clavipes Walk. Ann. Mag. (3) 2, 1856, 263. Bl. Tr. London 1921, 268. ce. impressosulcalus Cart. Proc. N S. W. 45, 1920, 229; op. cıt. 47, 1922, Il, 73 5517. arcuata Serv. Encycl. meth. 10, 1825, 26. Mls. & RR. Ind, Ne 290] e2 05 N A 2 5518. Polinieri Mis. & R. |. c. 292; 1.c. 56, t. 1, f. 16, 17. Coromand. 5519. Westermanni Mann. Bull. Mosc. 17, 1644, IV, 862 Java nota.— Mls & R. | c. 285; I c. 60. 5520. barkudensis Bl. Rec. Ind. Mus, 24, III, 1922, 290 Ind. mer. 5521. canaliculata Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 209. Ind. Platylus MIs. & R. Mls. & R Ann. Lyon 1859, 154; Opusc. Ent. 9, 1859, 70. 5522. dilatatus Fab. 1798, 1801. Hbst. 1799. Mls. & R. St. Thomas L®& 1935 1. & 7; Diastolinus Mls. & R. Mls. & R. Ann. Lyon, 1859, 156; Opusc. Ent. 9, 1859, 74 Typus: elathraius. 5523. clathratus Fab. 1792, 1801 Hbst 1799. Mls. & R. Cayenne I. & 138: Ih & 7Al 5524. perforatus Sahlb. in Thon’s Arch,, Il, 1, 1623, 15. Martinique MS & I IL @ Alle I 77% Barthelemy 5525. Sallei Mls. & R. |. c. 144; 1. c. 80. St. Domingo 5526. puncticollis Mls. & R. |. c. 147; ]. c. 83. St. Domingo 5527. costipennis Mls. & R. ]. c. 149; 1. ce. 85. St. Domingo 5528. Waterhousei MlIs. & R. |. c. 152; I. c. 88 Cuba 5529. fuscicornis Chevr. Bull. Fr (5) 7, 1877, VI. Portorico

294

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

(414)

5530. clavatus Mls. & R. Ann Lyon 1859, 155; Opusc. 9,

1859, 91. 5531. curtus Mls. & R. |. c. 157; l. c. 9. 5532. brevicollis F. Ann. Fr 61, 1892, 80. 5533. impressicollis F. |. c. 81.

Eurynoftus Kirby.

St. Thomas

Curacao Venez. Venez.

Kirby, Tr Linn Soc.Lond. 12, 1818, 418. Lap Hlist. Nat. 2, 1840, 209; Mls. &R. Mem. Lyon, 1854, 164; Opusc. Ent. 5, 1854, 20. Lac. Gen. Col. 238.

Biolus Mls. & R. |. c. 169: |. c. 22. Lasioderus MlIs. & R. |]. c. 186; |. c. 42. Minorus Mlis. & R. |]. c 185; |. e. 41.

Selenopisioma MlIs. & R. 1. c 173; ]l. c. 29. Zadenos Lap. Hlıst. Nat. 2, 1840, 210. Mls. & R.

Teil 7 aer 35:

Typus: muricatus (= capensis).

5534. capensis Fab. Ent. Syst. 4, 1794, 440; Syst. El. 1,

1801, 161. Gb. D. Ent Z. 1906, 211.

a. muricatus Kirby, Tr. Linn. S. Lond. 12, 1818, 419, }. 22, f,1. Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 209. Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 165; Opusc. 5, 1854, 21. Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 289.

5535. asperaius Mls. & R. L c. 167; 1. c. 23. 5536. inops Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 289.

5537. granulatus Fab. 1787, 1792, 1801. Gb. D. Ent. Z.

1906, 320.

a. asperipennis Mls. & R. Mem. Lyon. 1854, 169;

Opuse. Ent. 5, 1854, 25. 5538. Norrisi Mls. & R. |. c. 171; 1. c. 27. 5539. denticosta Mls. & R. |. c. 173; 1. c. 29.

5540. aculus Wied. Zool. Mag. II, 1, 1823, 35. Mls.& R.

messe Sl: 5541. longipalpus Wied. Zool. Mag. Il, 1, 1823, 32. Lap. Hıst. Nat 2. 1840, 210.

a. ruficornıs Germ. Ins. spec. nov. 1824, 141.

Mls. & R. 1. c. 178; l. c. 34. 5542. Bohemani Mls. & R. |. c. 180; 1. c. 36. 5543. jenuecostatus F. Ann. Fr. 66, 1897, 117.

5544. Delalandei Mls. &R. Mem. Lyon, 1854, 182; Opusc.

Ent 5,.1854258: 5545 capriciosus Mls. & R. |. c. 184; ]. c. 40. 5546. rugicollis Mls. & R. |. c. 185; Il. c. 41. 5547. sulcipennis Mls. & R. |. c. 187; 1. c. 43. 5548. laminicollis F. Ann. Belg. 38, 1894, 322.

Capl.

Capl. Cafft. Capl.

Capl. Capl. Capl.

Capl.

Capl. Capl. Capl.

Afr. mer. Capl. Capl. Abess.

295

(415)

H. GEBIEN

5549.

Phylacinus F. F. Ann Belg. 40, 1896, 349.

asperipennis F. |. c. 349.

Opalrinus Latr.

Madag.

Latr. Regne Anım. ed. 2, 5, 1829, 19. Mls. & R. Mem. Lyon, 1853, 295; Opusc. Ent. 4, 1853, 70. Lac. Gen. Col. 240. R. Best. Tab. 53, 1904, 51, 76.

5550.

5551.

5552.

5553.

5554. 5555. 5556.

5557. 5558. 5559.

5560.

5561. 5562. 5563.

296

Zidalus Mls. & R. |]. c. 296; ]. c. 71. Zodinus MlIs. & R.|]. c. 515; 1. c. 90.

Typus: clathratus (nach Mls. & R) = gemellatus.*)

latipes Sahlb. in Thon’s Arch. II, 1, 1823, 13. a. opacus Gb. Ark. Zool. 2, 1904, nr. 5, 4,1.1,f. 2. b. ovalıs MIs. & R. |]. c. 515; 1. c. 90, 1. 2,f. 8—10. attenualtus Kl. Abh. Ak. Berl. 1833, 88. Gb Tr. Linn. Soc. Eond 18.00719229267. 273: a. madagascariensis MIs. & R. ].c. 319; 1. c. 9. Cha Annkr. 1918, 760, 12 3: insularis Mls. & R. |. c. 5320; l.c. 95. Chat. Ann. Er219158 7658 2! a. alter Müll. Tijdschr. Ent. 30, 1887, 301, }. 12, f. 4. Gb. Tr Linn. Soc. Lond. 18, 1, 1922, 273. servus MIs. & R. Mem. Lyon 1853, 317; Opusc. 4, 1655, 92. setuliger Müll. Tijdschr. Ent. 30, 1887, 301. costulatus Guer. Vov.Lefebure 1849, 321, 1 5, f 3. corvinus MlIs. & R. Mem. Lyon 1853, 296; Opusc. Ent. 4, 1855, 71. F. Ann. Fr. (6) 7, 1887, 285. R. Best. Tab. 53, 1904, 77. Ko. Bull. Eg. 35. 106 nota 156. niloticus MIs. & R. ]. c. 312; ]. c. 87 alratus Oued. Berl Z. 29, 1885, 6. angulicollis F. Ann. Fr. (6) 7, 1887, 283.

* * *

minimus Beauv. Ins. Afr. Amer. 1805, 164, 1 31,

f. 7. Chevr. Ann Fr. (2) 10, 1852, 6356, a. nolus Say, Journ. Ac. Phil. 5, 1827, 237.

MiIs. & R. Mem. Lyon 1853, 309; Opusc. Ent. 4, 1853, 84. H. Revis. 348.

aciculatus L. Proc. Phil. 1858, 75. H. Revis. 349.

Sayi H. Revis. 349.

gemellatus O!. Ent. 3, 1795, 9, t.1, f.8. Mls. &R. Mem. Lyon 1853, 299; Opusc. 4, 1855, 74.

W. Alt.

Mad. Comer. Seych.Afr.or.

Ins. Air. or. Afr. or.

Guin.

NE, or. Abess.

Aeg. ÄAbess. Somal.

Aeqg. Alt. occe Somal.

Am. bor.

Tex. Flor. Kans. Cayenne, Guayana

* Latr. nennt als Typus clathratus Fab., das ist der Typus von Dia- siolinus. Er meint offenbar clathralus Ol.

(416)

5564. 5565.

5566. 5567.

5568. 5569. 5570.

5571. 5572.

5573. 5574.

5575

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

a. aelhiops Fab. Syst. El. 1, 1801, 162. Ob. D- En 2219067 212! c. clathraltus Ol. 1784. Guer. Icon. Ins. ft. 29, 5 all, .@, )o% c. geminatus Er. Schomb. Reise 1849, 565. Biologie: (Schaden auf Trinidad) Walters Rep. Agr. Dept. St. Luc. 1928, 9-10 (Rev. appl. Ent. 1928, 282). gibbicollis MiIs. & R. |. c. 303; ]. c. 76. laticollis Latr. Voy. Humbl. Bonpl. 2, 1833, 66, t. 34, Br aMISE SERIE E=SOl: e708 Lüderwaldti Gb. Stett. Z. 89, 1928, 112, f. 4. pullus Sahlb. ın Thon’s Arch. II, 1, 1823, 16. a. anthracinus MlIs. & R. Mem. Lyon 1853, 304; Opusc. Ent. 4, 1853, 79, 1. 2, f:6, 7. moestus Mls. & R. |. c. 507; I. c. &2 angusius Burm. Stett. Z. 36, 1875, 499. validus Burm. ]. c. 499. a. aculicollis F. Ann. Fr. 74, 1905, 299. quadricollis F. l. c. 29.

Blanchardi Gb. nom. nov. Col. Cat. 22, 1910, 276. a. laticollis Blanch. Voy. Pole Sud. 1853, 156, ws alil, 15 & annamita F. Ann. Fr. (6) 8, 168, 356. striatus Guer. Voy. Coqg.2, 1850, 99, 1.4, f. 12a -e.

Nesopaltrum Gb. Gb. Arch. Natg. 86, 1920, A 6, 20. . Josephi Karsch, Sitz. Ber. nat. Freunde Berl. 1861, 5067 10h21e7205135:

Selinus Mls. & R.

Guadeloupe Trinidad

@ol: N. Granada

Bras. Am.c.&mer. Antillen

Am. c.& mer. Argent. Argent.

Argent.

Tımor

Cochinc. Chile

Ins. Guin.

Mls & R. Mem. Lyon 1853, 322; Opusc. Ent. 4, 1853, 97. Lac. Gen. Col, 241.

5576. 5577. 5578. 5579. 5580. 5581. 5582. 5583. 5584.

Typus: planus.

eurtulus F. Ann. Fr. 62, 1695, 143,

calcaripes Gb. Ark. Zool. 2, 1904 nr. 5, 3.

erenatus F. Ann. Fr. 66, 16897, 121.

angulatipes Gb. Arch. Nat 86, 1920, A 6, 21.

convexipennis Gb. Ark. Zool.2, 1904, nr. 5, 2,t.1, a,b.

laevistriatus F. Ann. Fr. 66, 1897, 122.

medius F. Ann. Fr. 66, 1897, 122.

plieicollis F. I. c. 123,

planus Fab. 1792, 1801. Hbst. 1793. Mls. & R. Mem. Lyon, 1853, 324; Opusc. Ent. 4, 1853, 9ER2 EZ

Congo Kamerun Congo Ashanltı Kamerun Guin.

Guin. Togo,Dahom. Guin.

297

(417)

H. GEBIEN

5583.

5586.

5587. 5588.

5589. 5590. 5591.

5592.

3393.

5594. 5595. 5596. 5597. 5598. 5599. 5600.

5601. 5602. 5603.

5604. 5605.

5606.

5607.

5608.

5609.

5610. 5611.

298

punctatostriatus Grsi. Mon. Ber. Berl. Ak. 1854, 553; ın Peters Reise 1862, 286.

striatus Fab. Ent, Syst. 4, App. 1794, 440; Syst. El. 1, 1801, 161. Gb. D. Ent. Z. 1906, 211.

edenialus Gb. Erg. 2. Zentr. Afr. Exp. 1, 1914, 47.

rufimanus Har. Col. Hefte i6, 1679, 116.

* * *

platessa F. Ann. Fr. (6) 7, 1887, 2686.

abacoides F. Ann. Fr. 71, 1902, 328.

trivialis Grsi. Arch. Nat. 37, 1871, 60; in Deckens Reise III, 2, 1873, 177. F. Ann. Fr. (6) 7, 1667/, 284.

Menouxi Mls. Mem. Lyon 1855, 522; Opusc. Ent. 4, 1855, 97.

elevatius Grst. Arch. Nat. 37, 1671, 60; in Deckens Reise II, 2, 1875, 178.

punctipennis F. Ann. Fr. 71, 1902, 329.

asperulus F. Ann. Fr. 66, 1897, 121.

interioris Gb. Erg. D. Zentr. Afr. Exp. IV, 1911, 62

femineus Lsn. Voy. Rothsch. 1922, 701, 1.1 c, 37, f. 2.

modestius Lsn. ]l. c. 702, 1. 1c 37, f. 3.

simplicipes Gb. Erg. Exp. Kilim. 7, 1910, 374.

parallelus Ancey. Natur. 3, 1867, 466. F. Ann. Fr. (6) 7, 1887, 284,

quadricollis F. ]. c. 284..

costulifer F. Ann. Fr. 66, 1897, 122.

infernalis Grst. Mon. Ber. Berl. Ak. 1854, 533; in Peters Reise 1862, 287.

foveipennis F. Ann. Fr. (6) 7, 1687, 286.

ventralis Gb. Erg. Exp. Kılım. 7, 1910, 375, f. 1—3.

LucasiMls. & R. Mem. Lyon 1855, 327; Opusc. Ent 4, 1853, 102.

Anchophlthalmus Girst.

Congo Guin.

Congo Congo, Angola

Somal. Madag. Alfr. or.

Madag. Afr. or.

Madag. Afr. or. Alfr. c. Air. or Afr. or. Kilim.

Ar. Or.

Älr. or. Alt. or. Mozamb.

Somal. Alt. or.

? Patria

Grst. Peters Reise 1862, 287; Deckens Reise Ill, 2, 1873, 175.

Oxyihorax Fahr. ÖOlv. Ak. Forh. 27, 1870, 288. Typus: silphoides. densaticollis F. Ann. Fr. (6) 7, 1887, 282. clathratus Grst. Arch. Nat. 37, 1871, 60; in Deckens Reise Ill, 2, 1873, 176. F. Ann. Fr. 66, 1897, 120. \ Fahraei Per. Ann. S. Afr. 5, 1904, 238. a. clathralus Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 286. algoensis Per. |. c. 237. modesius F. Ann. Fr. (6) 7, 1887, 282.

Sudan Alfr. or.

Caflr.

Algoabay AlT. or.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

(418)

5612.

5613.

5614.

5615. 5616.

5617.

5618.

5619.

Latr. Lac.

5620.

5621.

5622.

plicipennis Per. Ann. S. Afr. 3, 1904, 238. a. salisburiensis Per. ]. c. t. 135, f. 16.

obsoleius Ancey Natur. 5, 1887, 468. F. Ann. Fr. (6) 7, 1887, 286.

silphoides Grst. Mon. Ber. Berl. Ak. 1854, 533; ın Peters Reise 1862, 286.

indigus Per. Ann. S. Afr. 3, 1904, 237.

dentipes Grst. Mon. Ber. Berl. Ak. 1854, 533; ın Peters Reise 1862, 288, t. 17, f. 5.

variabilis Gb. Erg. Exp. Kılim. 7. 1910, 373. Lsn. Voy. Rothsch. 703, t. 1c 37, f. 4.

scutaius Grst. Arch. Nat. 537, 1871, 60; ın Deckens Reise III, 2, 1873, 176.

impressicollis F. Ann. Fr. 66, 1897, 121.

Isocerus Latr.

Rhodesia Aft. or. Mozamb.

Rhodesıa Mozamb.

Kilim. Alt. or.

Alt. or.

1829. Lap. 1840. Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 169; Opusc. 5, 1854, 45.— Gen. Col. 246. Jag. Gen. Col. Eur. 275. Sdl. Natg. 5, 1895, 364.

R. Best. Tab. 53, 1904, 77. (Best. Tab.)

Typus: purpurascens.

purpurascens Hbst. 1799, Oil. 1811. Mls. ]. c.

189; 1. c. 45. Jag. Gen. Col. Eur. }. 67, f. 532. R. Wien. Z. 5, 1686, 151; Best. Tab. 78.

a. ferrugineus Fab. 1798; 1801; Lap. 1840. Kust. 1844.

b. var. cameroni R. Best. Tab. 78.

c. var. Jusilanicus R. Wien. Z. 5, 1886, 152; Best. Tab. 78.

Biologie: (Larve) Xambeu, Ann. Soc. Linn. Lyon 45, p. 63.

tunisiensis (nom. nov.) Sirand, Fol. Zool. Hydrob. 7, 1935, 294. a. ferrugineus R. Wien. Z. 5, 1886, 151; Best. Tab. 78. balearicus Schauf. Nung. otios. 3, 1879, 535. R. Wien. Z. 5, 1866, 152; Best. Tab. 78.

Dendarus Latr.

Hisp.

Lusi. Lusit.

Alg. Tun.

Balear.

Latr. 1829. Lap. 1840. Jag. Gen. Col. Eur. 3, 1861, 273. Sdl. Natg. 384, 385. R. Best. Tab. 53, 1904, 77, 79 (Best. Tab.). Desbr. Frelon 10, 1910, 38. R. Fn. Germ. 3, 1911, 328. Espan. Treb. Mus. Barcel. 11, 1937, nr. 12,

p. 1-86. Portev. Col. France, 3. 1934, p. 15.

Phylax Brll. Exped. Moree 35, 1852, 209. Typus: tristis.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1938) H. 2

= 299

(419) H. GEBIEN

subgen. Pandarinus MlIs. & R.

Mls. & R. ‘Mem. Lyon 1854, 247; Opusc. Ent. 5, 1854, 103. Sdl. Natg. 389. R. Best. Tab. 78.

5623. simius MIs. & R. |, c. 220; 1. c. 76. Bd, Bull. Ital. 7, Graecia 19754 19222. Ent 27207 1676% 3/2 - Sal: Naig. 394. R. Best. Tab. 80.

5624. Seidlißi R. Best. Tab. 80. Müll. Verh. z.—b. Ges. Dalm. 70, 1920, 199. 5625. dalmatinus Germ. 1824. Küst. 1845. Mls. & R. Istr. Mem. Lyon 1854 223; Opusc. 5, 1854, 79. Ital., Balkan Sdl. Natg.395. R.Best.Tab.81.— Mull.]. c. 198. 5626. orientalis Sdl. Natg. 398, 399. R. Best. Tab. 81. SyT. 5627. messenius Brl. 1832. Mls. & R. Mem. Lyon 1854, Graec. " 242; Opusc. 5, 1854, 98. Bd. Bull. Ital. 7, Turc.

1875, 144. Sdl. Natg. 397. R. Best. Tab. 81.

a. gravidus Brll. 1832. Mls. & R. l. c. 244. Rch. Ann. Fr. 5) 5, 1857, 253.

b. offomanus MlIs. & R. |]. c. 245; ]. c. 101. Kiesw. Berl. Z. 5, 1861, 228.

c. Ientyrioides Brll. 1632. Mls. & R. Il. c. 246;

INe1022 5628. caelalus Brll. 1832. Mls. & R. |. c. 252; 1. c. 108. Graec. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 146. R. Best. Ion. Ins. Tab. 81. 5629. moesiacus MIs. & R. 1. c. 231; 1. c. 87. Bd. Bull. Graec. Turc. Ital. 7, 1875, 143. Sdl. Natg. 395. R. Best Ins. graec. Tab. 8. 5630. crenulatus Men. 1832. Sdl. Naig. 395. R. Best. Cauc. Tab. 82. a. dardanus Fald. 1837. b. var. crıbrafus Waltl, 1838. Küst. 1845. Cauc.Ärmen. Mis. & R. Mem. Lyon 1854, 234: Opusc. Ent. 5, As. min. Turc.

1854, 90. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 144. Sdl. Natg. 395. R. Best. Tab. 82.

5651. punctatus Serv. 1825. Kryn. 1832; 1836. Mis. Ross. mer. & R. 1. e. 179; 1. c. 95. Bd. Bull. Ital. 7, Cauc. Armen. 1875, 144. Sdl. Natg. 398. R. Best. Tab. 82. As. min.

5632. scrobiculatus Sdl. Natg. 397, 399. R. Best. Tab. 83. Ture. As. min.

5633. Alleonis Sdl. Natg. 396, 399. R. Best. Tab. 83. Ture.

5634. foveolatus Sdl. Natg. 396, 399.—R. Best. Tab. 83. Armen.As.min.

5655. exitensus Fald. 1837. Mls. & R. Mem. Lyon 1854, Cauc.

239; Opusc. Ent. 5,-1854, 95. Sdl. Natg. 397. R. Best. Tab. 84.

5656. tenellus Mls. & R. |. c. 250; l. c. 106. Bd. Bull. Graec. Turc. Ital. 7, 1875, 146. Sdl. Natg. 397. R. Best. As. min. Tab. 84. : Mesop.

300 R

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

(420)

5637.

5638. 5639.

5640. 5641.

5642.

armeniacus Bd. D. Ent. Z. 20, 1876, 266; Ann. Gen. 8, 1876, 321; Bull. Ital. 9, 1876, 140. Sdl. Natig. 397.—R. Best. Tab. 84. simplex Sdl. Natg. 5398, 399. R. Best. Tab. 84. tiranscaspicus Brancs. Jahrb. Ver. Trenes. 21, 1899, 101. Sch. Cat. pal. Col. 1928, 980. a. vagabundus R. Best. Tab. 84. b. vagans R. D. Ent. 1910, 180. subopacus Bd. D. Ent. Z. 15, 1881, 282. torpidus Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 226; Opusc. Ent. 5, 1854, 82. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 143. Sdl. Natg. 394. scoparipesR. Tab. 86. Espan. Treb. Mus. Barcel. 11.195787, 122 654145410607 51€

subgen. Dendarus s. str.

Mare casp. Pers. bor.

Armen. Syr. Transcasp.

SYT. AS. min.

.J. Cerigo

Sdl. Naig. 386. R. Best. Tab. 78. Espan. Treb. Mus. Barcel. 11, 1937,

5643. pectoralis Bdls. & R. Mem. Lyon 1854, 206; Opusc. 5,

5644.

5645. 5646. 5647.

5648.

5649. 5650.

nr. 12, 1—89, 13 Taf. (Mon.)

1854, 62. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 140. Sdl. Natg. 389. R. Best. Tab. 85. Espan. Mon. SA TO 75! a. var. corlaceus Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 141;

D- Ent972.1670% 59:

castilianus Pioch. Ann. Fr. (4) 9, 1869, 31. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 141. Mars. Abeille 12, 1875, 109. Sdl. Natg. 369. R. Best. Tab. 85. Espan. Mon. 37, 46, f.8, 10, 11, 12, 18, 19, 34. a. ssp. ilerdensis Espan. ]. c. 49, f. 20. Piochardi Espan. Mon. 37, 51, f. 21, 35. Schusteri Espan. Mon. 37, 55, f. 10, 22, 36. Aubei Mls. & R., Mem. Lyon 1854, 208; Opusc. Ent. 5, 1854. 64. Sdl. Natg. 390. R. Best. Tab. 86. Espan. Mon. 38, 56, 1. 10, 23, 37.

insidiosus MIs. & R. |. c. 210, 1. c. 66. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 141. Sdl. Natg. 390. R. Best. Tab. 86. Espan. Mon. 39. 59, f. 1, 2, 3, 5, 6.8, 91072258:

Zariquieyi Espan. Mon. 39, 62, f. 25, 39.

tristis Lap. 1840. Redt. 1858, 1874. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 140. Stierl. Col. Helv. 2, 1886, 142. Sdl. Natg. 389, 400. R. Best. Tab. 85, Portevin, Hist. Nat. Col. Fr. 3, 1934. 17. Espan. Mon. 38, 66, f. 6, 9, 10, 26, 40.

a. bipunctatus Crist. 1844.

Mar.

Hisp. mer. Lusit.

Hisp. Lusit. Hisp. Hisp. mer.

Lust. Mar. Hisp. mer.

Bal.Hisp.Mar. Gall. mer. lt. bor.

Tir. Helv. Cors. Sard.

15* 301

(421) H. GEBIEN

b. coarclicollis MIs. & R. Col. Fr. Lat. 142; Mem. Lyon 1854, 204; Opusc. Ent. 5, 1854, 60. Jag. Gen. Col. Eur. t. 66, f. 328. Aclog. Fn. Fr. Col. 1895, 326. F. Hist. Nat. Fr. Col. 1902, 189. 5651. carinatus Mis. & R. Mem. Lyon 1854, 202; Opusc. Ent. 5, 1854, 58. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 139. Sdl. Natqg. 390. R. Besi. Tab. 87. Portev. Hist. Nat. Col. Fr. 3, 1934, 17. Espan. Monk 407778, 1..97109272 41: a. corsicus Perris Abeille 13, 1876, 5. b. var. fricoslalus MIs. & R. |. c. 204; ]. c. 60. 5652. depressus R. Wien. Z. 34, 1915, 86. Espan. Mon. 10070°.1561 1002697428 a. disparicus Clerm. Bull. Fr. 1925, 183. Codina Bull. Inst. Cat. Hist. Nat. 1925, 207; 1926, 56. b. Aildtii Tenenb. Bull. Ac. Sc. Cracov. 1915, 650. 5653. elongaius Mls. &R. Mem. Lyon 1854, 255; Opusc. Ents5r 16542. 112 Bes Bulliltale 7, 1875: 146. Sdl. Natg. 392. R. Best. Tab. 89. Espan. Mon. 359, 81, f. 6, 9, 10, 29, 43. a. nevadensis Pioch. Ann. Fr. (4) 9, 1869, 53. Mars. Abeille 12, 1875, 110.

subgen. Pandarus MiIs.

Cors.

‚Sard.

Balear.

Hisp. mer.

Mis. Col. Fr. Latig. 141; Mem. Lyon 4, 1854, 194; Opusc. Ent. 5, 1854, 50. Lac. Gen. Col. 241. Sdl. Naig. 366. R. Best. Tab. 78.

5654. graecusBrll. 1832. Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 215; Opuse. 5, 1854, 71. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 142. Sdl. Natg. 390. R. Best. Tab. 87.

5655. sinualus MlIs. |. c. 213; 1. ce. 69. Bd. |. ce. 141. Sdl. Natg. 390. R. Best. Tab. 87. Sch. Sitz. Ber. Ak. Wien, 145, 1936, 76. a. emarginatus Brill. 1632. 5656. stygius Waltl, 1838. Mls. & R. |. c. 217; 1. c. 735. Bd. |. c. 142. Sdl. Natg. 391. R. Best. Tab. 86.

5657. calcaratus Bd. D. Ent. Z. 25, 1861, 281. Sdi. Natqg. 391. R. Best. Tab. 86.

5658. Victoris Mls. & R. Mem. Lyon 4, 1854, 286; Opusc. Ent. 5, 1654, 84. Sdl. Nat. 391. R. Best. Tab. 86.

302

Graecia Kreta

Graecia As. min.

Ins. Graecia Graecia Smyrna

Pal. ?Graec.

Alban.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN (422)

subgen. Dichromma Sdi. SdI. Natg. 388. R. Best. Tab. 79.

5659. tibialis Sdl. Natg. 391; 398. R. Best. 88. Graec. ÄAs.min. } l. Graec. 5660. lugens MIs. & R. Mem. Lyon 4, 1854, 221; Opusc. Graec. Ent 57.1654.8711:7B0% Bull’Slale721575, 142: lt. mer. Sdl. Natg. 391. R. Best. Tab. 88. a. var. plicatulus Brll. 16852. Sdl. Natg. 391. SYT.

R. Best. Tab. 86. b. libanicus Desbr. Bull. Hipp. 16, 1881,116 (68).

subgen. Paroderus Mls. & R.

Mis. & R. Mem. Lyon 4, 1854, 255; Opusc. Ent. 5, 1854, 111. Sdl. Natg. 386. R. Best. Tab. 79.

5661. foraminosus Küst. Käf. Eur. 22, 1851, 64. MlIs. Creta | Ann. Soc. Linn. Lyon, 1855, 195. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 145, Sdl. Natg. 392. R. Best. Tab. 89. a. creticus Mot. Et. Ent. 7, 1858, 186. b. var. politus R. Best. Tab. 89. 5662. rhodius Bd. D. Ent. Z. 20, 1876, 39. Sdl. Naig. Graecia 392. R. Best. Tab. 89. Rhodos

subgen. Rhizalus Mls. & R. (scr. Rızalus).

Mls. & R. Mem. Lyon 4, 1854, 248; Opusc. Ent. 5, 1854, 104. Sdl. Natg. 389. R. Best. Tab. 79.

5663. piceus Ol. 1811. Mls. & R. 1. c. 248; I. c. 104. Syr. Pal. Bad. Bull. Ital. 7, 1875, 145. Sdl. Natg. Aeg. 394. R. Best. Tab. 90. Ko. Bull. Eg. 1955, 81. a. lenuicornis Mill. Wien. Ent. Mon. 5, 1861, 201. 5664. syriacus Rch. Ann. Fr. (3) 5, 1857, 257. Sdl. Syr. Pal.

Natg. 394. R. Best, Tab. 90. a. viduus Rch. |. c. 256. b. var. nitidulus Sal. Natg. 39.

subgen. Rhizalemus R. R. Best. Tab. 79. 5665. Oerizeni Sdl. Natg. 393, 398. R. Best. Tab. 90. Pal.

5666. Reitteri Sdl. Natg. 395, 398. R. Best. Tab. 99. SYT. 5667. pauper Mis. & R. Mem. Lyon 4, 1854. 2568; Opusc. Syrt.

Ent 5, 1652. 21142 Bd. Bull Hal27, 1875, 147. Sdl. Natq. 3922 R. Best. Tab. 91. a. var. libanicus Bd. Ann.-Gen. 7, 1875, 697.

303

(425) H. GEBIEN

5668. vagans Sdi. Natg. 393, 399. R. Best. Tab. 91. SYT.

5669. impressus Rch. Ann. Fr. (3) 5, 1857, 255. Sdl. Syr. Pal. Natg. 395. R. Best. 91.

5670. crassiusculus Mls. & R. Ann. Linn. Lyon 1855, SyT.

134; Opusc. 5, 1854, 246. Sdl. Natg. 393. R. Best. Tab. 91.

5671. saginatus Bd. D. Ent. Z. 20, 1876, 41. Sal. Natg. Syr. Pal. 394. R. Best. Tab. 92. Ko. Bull. Eg. ) 1055, 279. du 22nlorausı Miszer Raılee, 1555 re4225. 5672. calcaroides P. Abeille 31. 1907, 36; Bull. Eq. 1909, Sinai

85. Ko. Bull. Eqg. 1935, 81.

subgen. Dendaroscelis R. R. Best. Tab. 79.

5673. serripes R. Best. Tab. 9. Espan. Treb. Mus. Hisp. mer. Bareel: 11, 1957, nr. 12, 23 1.1550:

Heliopathes Dei.

Dej. (nom. nov.) Cat. Col. 1833, 191. (scr. Heliopates). Mls. Col. Fr. Lat. 1654, 157; Opusc. Ent. 5, 1854, 227; Ann. Linn. Lyon 10, 1855, 115. Lac. Gen. Col. 248. Jaq. Gen. Col. Eur. 275.

Heliophilus Latr. 1829 (nec. Meig. 1803). Sdl. Natg. 385. R. Best. Tab. 53, 1904, 77, -97. Sdl. Wien. Z. 25, 1906, 286. R. Fn. Germ. 3, 1911, 328. Portev. Col. France, 3. 1954, p. 15, 16:

Heliocaes Bed. Bull. Fr. 75, 1906, 92.

Typus: lusitanicus.

subgen. Heliocrales R. R. Best. Tab. 98.

5674. sirigosus R. Best. Tab. 98. Hisp. 5675. humerangqulus R. Best. Tab. 99. Hisp. 5576. sulcipennis R. Best. Tab. 99. Hısp. 5677. transversalis Mls. & R. Opusc. Ent. 5, 1854, 232; Hisp.

Ann. Linn. Lyon 10, 1855, 120. Bd. Bull. Jtal. 7, 1875, 165. R. Best. Tab. 99.

subgen. Meliopathes s. str.

5678. interstilialis Mls. & R. Opusc. Ent. 5, 1854, 231; Hısp. Alg. Ann. Linn. Lyon 10, 1855, 119. R. Best. Tab. 100.

304 BESTE

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

(424)

5679.

5680.

5681. 5682.

5683.

5654. 5689.

5686. 5687. 5688.

5689.

569.

5691.

5692.

5693. 5694.

5695.

5696.

cribratostriatus Mls. & R. |. c. 229; 1. c. 117. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 162. R. Best. Tab. 100. strigicollis Bd. 1. c. 165; D. Ent. Z. 20, 1876, 49. a. siriolatus Esc. Trab. Madr. 11, 1914, 526. Liebei Sch. Col. Centr. Bl. 1, 1926, 243. parcefoveaius R. Best. Tab. 100.

* * *

lusitanicus Hbst. 1797, Mls. Opusc. Ent. 5, 1854, 228; Ann. Linn. 10, 1855, 116. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 162. Desbr. Frelon 10, 1901, 83. R. Best. Tab. 101. Portev. Col. France, 19525 IE:

a. obsolefus Marsh. Col. Brit. 1602, 475. immarginaius R. Best. Tab. 101. conjunctus R. Best. Tab. 101.

* *

Heydeni R. Best. Tab. 102. sculpiuratus R. Best. Tab. 102. subimpressus R. Best. Tab. 103.

* * *

roiundicollis Luc. Expl. Alg. 16849, 329, }. 29, f. 6. Mils Opusc. Ent. 5, 1854, 237; Ann. Linn. Lyon 10, 1855, 125. R. Best. Tab. 103. a. Iripolianus Bd. D. Eni. Z. 20, 1676, 50. emarginatus Fab. 1792; 1801. Mis. l. c. 241; Rer29E ZB Bille Nale72 71675, 105. R. Best. Tab. 103. a. subvariolosus Luc. Expl. Alg. 330. avarus Mls. & R. |. c. 234; l. c. 122. R. Best. Tab. 104. a. ambiguus Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 164; D. Ent. Z. 20, 1876, 49. b. neptunius Ba. |. c. 164; I. c. 49. batnensis Mls. & God. Ann. Linn. Lyon 12, 1865, 455. R. Best. Tab. 104. altiatlantis Ant. Bull. Mar. 16, 1936, 8. atlasicus Esc. Bol. Es. 25, 1923, 501.

+ + +

cribratus Chevr. Rev. Zool. 1865, 391. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 165. R. Best. Tab. 104.

agrestis Mls. & R. Opusc. Ent. 5, 1654, 239; Ann. Linn. Lyon 10, 1855, 127. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 164. R. Best. Tab. 105.

Hisp. Mar. Alg.

Mar.

Hisp.

Lusit.

Hısp. Lusit.

Cartag. Arragon.

Hisp. Cartag. Hisp.

Alg. Hisp. Lusit.

Mar. Hisp. Lusit.

Sie. Sard. Calabr.

Alg> Sie

Mar. Atlas

Hisp.

Hisp.

305

(425) H. GEBIEN

5697. luctuosus Serv. 1825. Mis. Col. Fr. Latig. 156; Ei & 203: |. @ 128 >. lBch Bull, Ill 77 1875, 165. Desbr. Frelon 10, 1901, 84. R. Best. Tab. 105. Portev. Col. France, ao, Di

5698. ibericus Mls. & R. |. c. 235; l. c. 123. Jaqg. Gen. Col. Eur. t. 67, f. 353. Bd. Bul. Ital. 7, 1875, 164. R. Best Tab. 106.

Biologie: (Larve) Perris, Larves 1877, 263.

- * *

5699. Perroudi Mis. & R. Opusc. Ent. 5, 1854, 237; Ann. Linn. Lyon 10, 1855, 125. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 164. R. Best. Tab. 106. a. simulans Chevr. Rev. Zool. 1865, 391. Bd. Ik & A165, 5700. montivagus Mls. & R. |. c. 233; |. ce. 121. Bd. l. c. 163. R. Best. Tab. 106.

5701: rugipennis Fald. Fn. transcauc. 2, 1837, 56. 5702. damascenus Fisch. Humm. Ess. 4, 1825, 30.

Melasmana Strand nom. nov. Strand, Fol. zool. hydrob. 7, 1935, 297. Melasma, Woll. Cat. Can. Col. 1864, 484.

5703. lineata Brill. Webb. Berth. Ins. Can. 18558, 69. Woll. Cat. Can. Col. 485; Col. Atl. 410.

Phylan Steph.

Gall. mer. Hisp.

Hisp.

Hisp. Lusi.

Hisp.

Pers. Sarepta

Can.

Steph. 1632, 1839. R. Fn. Germ. 3, 1911, 328, 534.

Ponev. Col@kianeer35:1954 pP 15172

Olocrates Mis. & R. Col. Fr. Lat. 363; Opusc. Ent. 5, 1854, 246. Sdl. Natg. 385, 402. R. Best. Tab. 53, 1904, 77, 92. Everts, Col. Neerl. 2, 1903, 252. ;

Omocrates & Mls. Opusc. Ent. 5, 1854, 191.

Typus: gibbus.

subgen. Phylan s. str.

5704. gibbus Fab. 1775. Panz. 1795, 1797. Ol. 1795. Ill. 1798. Latr. 1604. Stu. 1807. Gyll. 1810. Steph. 1852. Sahlb. 1834. Redt. 1849, 1874. Muls. Col. Fr. Lat. 155. Opusc. Ent. 5, 1854, 197, 248; Ann. Linn. Lyon 10, 1855, 97. Bach 1656. Thoms. 1864. Sdl. 1875, 1891; Natg. 403, 405.

306

Nordsee Ostsee Oesterr. Frankr. Span.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

(426)

Bd. Bull. Ital. 7, 1975, 159. R. Best. Tab. 93; Fn. Germ. 335. Everts Col. Neerl. 2, 1903, 252. Portev. Col. France 3, 1934. p. 17.

. arenosus Marsh. 1802. ® . campesiris Baczko.

. gemellaius Marsh. 1802.

. gibbium Curt. 1829.

. maritimus Leach 16815.

. paludicola Chevr. 1865.

. pilipes FAbst. 1797.

ıologie: (Larve) Perris, Larves 1877, 261, 265. Schiodte, Nat. Tiddskr. 1879, 3, 11, t. 7, f. 7-14. Sdl. Natg. 403. 5705. italicus R. Best. Tab. 93. 5706. mediterraneus Pioch. Ann. Fr. (4) 9, 1869, 37. Mars. Abeille 12, 1875, 118. 5707. foveipennis Mls. & R. Opusc. 5, 1854, 203; Ann. Linn. Lyon 10, 1855, 91, Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 160. Sdl. Natg. 404. R. Best. Tab. 94. a. dendaroides Bd. D. Ent. Z. 20, 1876, 46. Sch. Ent. Bl. 33, 1937, 81. b. var. foveosfriatus Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 160. 5705. lineatopunctaius Mls. & R. |. c. 205; 1. c. 95. Bd. 1. ce. 160. Sdl. I. c. 404. R. Best.

oJ tt} = (m) [Eh (m) \or fo)

Tab. 9. 5709. abbreviatus Ol. 1795. Hbst. 1799. Mls. Col. Dr, ILaug,, Si, Ooise, Ems 5, IS, Zul:

Ann. Linn. Lyon 10, 1855, 99. Jaq. Gen. Col.. Eur. t. 67, f. 334. Sdl. Natq. 404. R. Best. Tab.94. Portev. Col. Frange, 3.1954, jo. 117%

a. hybridus Lair. 1804, 1817. Germ, 1824, 1825. Lap. 1840. Bd. 1875.

berauıbiusyBde Bullöltel 77.1695, 161.2 DIENE Z. 20, 1676, 48.

Biologie: (Larve) Xambeu Rev. Ent. 19, 1900, 10, 20; 1901, 21. Rey Ann. Linn. Lyon 1886, 224. Sdl. Natg. 403. Anatomie: Leger & Hagenmüller Ann. Fr. 66, 1899, 192—19. 5710. Wankai R. Wien. Z. 34, 1915, 87. 5711. hamilcaris R. Best. Tab. 9. 5712. indiscretus Mls. & R. Opusc.' 5, 1854, 206; Ann. Linn. Lyon 10, 1855, 96. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 161. Sdl. Natg. 405. R. Best. Tab.95. amnivaliseBaMITEe HI FDR EN 220718706050!

tal. Bal.

Span.

Span.

Gall. mer. Span.

Hisp. Andal. Andal.

307

1427)

H. GEBIEN

5713. 5714.

5715.

5716. 5717.

5718.

5719.

5720.

5721.

subheliopates R. Best. Tab. 95. foveolatus Graells, Mem. Map. Geol. 1858, 71, 1.35, f. 9. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 159. Sdl. Natg. 404. R. Best. Tab. 95. a. var. fossulatus MIs. & R. Opusc. 5, 1854, 200; Ann. Linn. Lyon 10, 1855, 86. Sdl. Natg. 404. R. Best. Tab. 95. b. var. milleporus Bd. Bull. Ital. 7, 1675, 160, collaris Mls. &R. |. c, 195; 1. c. 83. Pioch. Ann. Fr. (4) 9, 1869, 35. Mars. Abeille 12, 1675, 115. Sdl. Natg. 405. Mulsanti Pioch. |. c. 56. Mars. |. c. 116. Reyi Pioch. I. c. 37. Mars. |. c. 117.

subgen. Lifororus. R. Best. Tab. 96.

semicostatus Mls. & R. Opusc. Ent. 5, 1854, 178; Mem. Ac.Lyon. 1854, 352. Sdl. Natg. 404. R. Best. Tab. 96. Sch. Cat. Col. pal. 982.

. balearicus Schauf. 1881.

. crabrerensis Tenenb. 1914.

. melas Tenenb. 1914.

. var. curlulus Breit. Verh. Zool. bat. Ges. 58, 1908, 63.

2m OD: ©

subgen. Meladocrales. R. Best. Tab. 96.

planiusculus Mls. & R. |. c. 216; l. c. 104. Sdl. Natg. 404. R. Best. Tab. 9. a. latipennis Cha. Tr. Lond. 1891, 384. viaticus Mls. & R. |. c. 218; I. c. 106. Ba. Bull. Ital. 7, 1875, 162. Sdl. Natq. 404. R. Best. Tab. 96. costulatus Esc. Trab. Madr. 11, 1914, 327.

subgen. Meladeras.

Hisp. Hisp.

Hisp.

Hisp. Hısp.

Bal.

Andal. Mar.

Andal. Mar.

Mar.

Mis. Opusc. 5, 1854, 219; Ann. Linn. Lyon 10, 1855. 108. R. Best. Tab. 96.

5722.

5723.

5724.

3725. 5726.

308

quadratulus MIs. & R. |. c. 220: I. c. 108. R. Best.

Tab. 96.

obscurus MIs. & R. |. c. 223; |, c. 111. R. Best. Tab. 97.

amoenus MIs. & R. |. c. 224; I. c. 112. R. Best. Tab. 97.

maroccanus Obenb. Kol. Rdsch. 3, 1914, 140.

barbarus Luc. Expl. Alg. 329. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 162.

Alg. Alg. Alg.-

Mar. Alg.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

5727.

5728.

Latr. 1796, 1802, 1804, 1807, 1829. Lap. 1840.

Penthicoides F. F. Ann. Belg. 40, 1896, 20.

seriatoporus F. |. c. 20.

Loensus Lucas. Lucas nom. nov. 1920. Pedinopsis Gb. Ann. Belg. 54, 1910, 157. pilipes Gb. |. c. 157.

Pedinus Latr.

(428)

Ind.

SAOFAIL

Mis. Col. Fr. Lat. 131;

Opusc. Ent. 4, 1855, 148; Mem. Lyon 1853, 64. Lac. Gen. Col. 244. Jag. Gen. Col. Eur. 274. Sdl. Natg. 360, 362. R. Best. Tab. 55, 1904, 50, 52; Fn. Germ. 5, 1911, 328, 334. Everts, Col. Neerl. 2, 1903, 201. Portev.

Col. France, 3. 1934, p. 15, 16. Typus: femoralis.

subgen. Vadalus.

Mls. Mem. Lyon 1853, 66; Opusc. Ent. 4, 1653, 150. Sdl. Natg. 364.

5729.

5720.

5731.

5732.

5733. 5734. 5755.

Best. Tab. 51.

punciulatus Mls. & R. |. c. 66; I. c. 150, + 3, f. 17, t. 4, f. 1, 19. Sdl. Natg. 364. R. Best. Tab. 52.

eircassicusR. D. Ent. Z. 1887, 520; R. Best. Tab. 52. Sdl. Natg. 365.

subgen. Pedinus Ss. sir. Sdl. Natg. 365. R. Best. Tab. 52.

Olivieri Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 73; Opusc. Enge 16550 1577 1247 1827215 27 nd Bull. Ital. 7, 1875, 149. Sdl. Natg. 365.

R. Best. Tab. 52. punclulalus Kiesw. Ent. Monatsbl. 2, 1880, 70. quadratus Brill. 1832. Mls. |. c. 75; 1. c. 159, Ser 1ORTS 1A BE 3216,24. —jagr Gen: Col. Eur. t. 67, f. 331. Bd. Bull. Tal. 7, 1875, 149. Sdl. Natg. 366. R. Best. Tab. 535. Mu. Verh. zool.-bot. Ges. 70, 1920, 194. Reitteri Sdl. Natg. 366, 375. R. Best. Tab. 53. intermedius Sdl. Natg. 366, 375. R. Best. Tab. 53. punctatostriatus Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 86; Opuseoenk ARTE5SE 17221. A Ver Eolshr. Latig. 132. -— Sdl. Natg. 367. R. Best. Tab. 54. Portev. Col, Frange, 5. 1954, p. 16.

Ture. As. min.

Circass,

Aeqg. Creta

Graec. Ins. Graec. Alban.

Graec. Syr.

SIc.

Gall. mer. Tun.

309

(429)

H. GEBIEN

5756. 5737.

5738. 5739.

5740. 5741.

5742.

57435.

5744.

5745.

5746. 5741.

5748. 5749.

5750.

5751.

3752. 5753.

310

siculus Sdl. Naig. 567. R. Best. Tab. 54. aetolicus Apf. Mitt. Bosn. 8, 1901, 464 (18). R. Best. Tab. 54. peristericus Apf. ]l. c. 464 (18). R. Best. Tab. 54. oblongus MlIs. & R. Mem. Lyon 18553, 95; Opusc. Ent. 4, 16853, 179, 1. 4, 1.9, 31, 32. Bd. Bull. lallz, 11875,,155, SciNNatg: 367. RiBest Tab. 54. podager Sdi. Natg. 366. R. Best. Tab. 55. subdepressus Brill. 1652. Mls. Mem. Lyon 1853, 100; Opusc. Ent. 4, 1853, 184, t. 5, f. 19, 1. 4, f. 10, 28. Bd. Bull. Ital. 7, 1875; 153. Sdl. Natg. 367. R. Best. Tab. 55. a. cylindricus Wil. 1838. balcanicus Apfelb. Mitt. Bosn. 8, 1901, ‘465 (19). R. Best. Tab. 55. Schaumi Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 97; Opusc. Ent. 4, 1653, 181. Sdl. Nat. 366. R. Best. Tab. 55. Kiesenweiieri Sdl. Natg. 366, 375. Tab. 56. borystihenicus Rei. Trav. Inst. zool. Acad. Sc. U. SSR. 3, 1936, 681 fig. Bodemevyeri R. R. Best. Tab. 56. affinis Brll. 1852. Kiesw. 1880. Bd. Bull. Ital. 7, 1675, 149. Sdl. Natg. 3668, 377. R. Best. Tab. 56. a. gibbosus Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 81; Opuse 4. 11893, 1039ER AL. 3726,27: b. subdepressus var. 2 Kiesw. 1880. Krüperi Sdi. Natg. 368, 375. R. Best. Tab. 56. Sch. Sitz. Ber. Ak. Wien. 145, 1936, 77. olympicus Kiesw. Ent. Monatsbl. 2, 1880, 67. Sdl. Natg. 369. R. Best. Tab. 57. longulus Roh. Berl. Z. 14, 1870, 249. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 151. Kiesw. 1880. Sdl, Natg. 369. R. Best. Tab. 57. taygelanus Kiesw. Ent: Monatsbl. 2, 1880, 67. Sdl. Natg. 369. R. Best. Tab. 57. Tiefenbachi R. Wien, Z. 34, 1915, 84. meridianus Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 91; Opusc. 4, 1853, 175, 1. 4, f.8, 29, 30. Col. Fr. Latig. 134. Bd. Bull. Ital. 7. 1875, 152. Kiesw. 1880. Sdl. Natg. 369, 376. R. Best. Tab. 57. Müll. Verh. zool.-bot. Ges. 70, 1920, 194. Portev. Col. France, 3. 1954, p. 16. a. var. androgyne R. Best. Tab. 57.

R. Best.

Sic. Graec.

Alban. Morea Creta

As. min. Graec. Ture.

Alban. Bosn. Ture. SYT.

Ture. As. min. Ross. mer.

Analtol. Graec.

Graec., Ins. graec. Graec.

Sic.

Graec.

Aetol.

Gall. mer. Cors. Ital. Ins. Dalm.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

(430)

5754.

7555.

5756.

5757.

5758.

57.39. 5760.

5761.

5762.

5763. 5764.

helopioides Ahr. 1814. Germ. 1817. Küst. 1844. —ZMISARE SHE ER 02 A WEST NTesvwz 1880. Sdl. Natg. 370, 579. R. Best. Tab. 58. Mull. Verh. zool.-bot. Ges. 70, 1920, 195. a. gibbosus Brll. 1832. b. inflatus Rch. 1857. c. ?lattcollis Hbst. 1799. fallax MIs. & R.|. c. 84; 1. c. 168, }. 4, f.6, 8. Bd.Bull. Ital.7, 1875, 150. Kiesw. 1880.— Sdl. Natg. 370, 5607 R Best. Tab25855- 7 Mull 17 e196: a. ssp, gracilis Mls. & R. |. c. 87, 1. c. 171. Müll. 1. c. 197. b. Uırichi Sdl. Natg. 371, 375. —R. Best. Tab. 59. Sch. Cat. Col. pal. 983. ceurvipes Mls. & R. 1. c. 105; I. c. 189, t}. 4, f. 12. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 154. Sdl. Natdg. 371. -— R. Best. Tab. 56. Sch. Sik. Ber. Ak. Wien. 145, 1956, 77. a. lauricus Kiesw. 1860. Strabonis Sdl. Natg. 371, 375. R. Best. Tab. 58. a. ssp. fibipinna Ko. Pubbl. Rossi 1, 1956, 2 fig. natolicus Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 103; Opusc. Ent. 4,1853, 187. Sdl. Natg. 571. R.Best.Tab. 59.

simplex Sdl. Natg. 371. 376. R. Best. Tab. 59. fatuus Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 94; Opusc. Ent. 4, 1853, 176. Sdl. Naig. 372. R. Best. Tab. 59.

a. debilis Kiesw. Ent. Mon. 2, 1980, 66.

hungaricus Sdl. 372, 3706. R. Best. Tab. 59.

Sch. Ent. Mitt. 11, 1922, 46.

paradoxus R. Best. Tab. 59.

dilatieollis Sahlb. Ofv. Finska 1907—08 nr. 7, 78.

femoralis Lin. 1767. Fab. 1792, 1801. Ol. 1797. Panz, 1795, 1797. Abst. 1799. Ill. 1798, 1801. Latr 1804, 1807. Stu. 1807. Duft. 1812. Lap. 1840. Redt. 1849, 1858, 1874. Kuüst. 1849. Mls. Mem. Lyon 1855, 107; Opuse#4410655, 19111 912°115252 I @o): Fr. Lalig. 157. Bach, 1856. Bd. 1875. Sdl. 1875, 1891; Natg. 372, 382. Stierl. 1886. R. Best. Tab. 1904; Fn. Germ. 334. Everts Col. Neerl. 2, 1905, 251. Portev. EolSEraneer 519519316:

. dermestoides Fab. Panz. Ol.

. femoralus Ill. 1798.

. gemellatus Fourcr. 1785.

. laevigatus Panz. 1798.

. siriopunctalus Goeze. 1777.

(m (ei. ler (ei

Dalm. Croat. Sic, Graec. Ture. Rumel

Istr. Croat. Styr. Hung. Ross. mer.

Graee. Ins. graec. Nun:

Äs. min.

Anat.

Graec. SIE Graec.

Hung. SYT. SYT.

Eur. bis Sib. or.

311

(431)

H. GEBIEN

5765.

5766.

5767.

5768.

5769. 5770.

5771.

5772.

Mls. Mem. Lyon 1853, 122; Opusc. 4, 1855, 206. Sdl.

5773.

5774. 5775.

5776.

5771. 5778. 5779.

312

Biologie: Lindemann Ent. Nachr. 13, 1887, 241 —244; Bull. Mosc. (n. s. 2) 1886, 2, 50-356. Sdl. Natg. 362. Kurdjumow, Stud. Pol- tawa Aaqr. Exp. Stat. Dept. 1913 (Rev. a. Ent. 2, 1914, 192.) Sqchegolev, Don Reg. Agr. Expt. Stat. Bull. 195 (Rev. a. Ent. 1926, 212. Shchelkanovizew „Defense de plantes“ 4 nr. 2, 1927, 219—222 (Rev. a. Ent. 1926, 38). Ripper, Neuheit. Pflanzensch. 27, 1934, 113—114 (Rev. a. Ent. 1935, 8).

aequalis Fald. 1837. Mis. ]. c. 116; l. c. 200. Sdl. Natg. 373. R. Best. Tab. 60.

euriulus MIs. &R. 1. c. 112; l. c. 196. Sdl. Natdg. 373. R. Best. Tab. 60.

tauricus MIs. &R. |]. c. 113; Il. c. 197, 1. 4, f. 13. Bd. Bull. Ital. 7, 1875. 154. Sdl. Natg. 373. R. Best. Tab. 60.

volgensis Mls.&R. I. c. 119; I.c. 205. Sdl. Natg. 373. R. Best. Tab. 60.

Clementis Sdl. Natg. 373. R. Best. Tab. 60.

strigicollis R. Best. Tab. 61.

a. var. problematicus Rei. Trav. Inst. zool. Ac.

se, IISISERZESTIISHT ET:

subgen. Pedinulus. Sdl. Natg. 373. R. Best. Tab. 52.

ionicus Kiesw. Ent. Monatsbl. 2, 1860, 66. Sdl. Natg. 374. R. Best. Tab. 61.

Ragusai (ser. Ragusae) Bd. Bull. Ital. 7. 1875, 151; D. Ent. Z. 1876, 44. Kiesw. Ent. Monatsbl. 2, 1880, 65. Sdl. Natg. 574. R. Best. Tab. 61.

subgen. Blindus.

R. Best. Tab. 52. sirigosus Fald. 1855. Mls. l. c. 122; ]. c. 206. Bd. D. Ent. Z. 1876, 45. Sdl. Natq. 374. R. Best. Tab. 61. thibetanus F. (scr. thibetunas) Not. Leyd. 19, 1697, 2172

fulvicornis R. Horae 23, 1889. 700. Sdl. Natg.

375. R. Best. Tab: 61. N japonicus Sdl. Natig. 374, 376. R. Best. Tab. 62.

fornicatus Fald. Fn. transcauc. 2, 1837, 58. ovaltus Fald. |. c. 59. suiuralis Say, Journ. Ac. Phil. 3, 1823, 263.

Ausir. Ross. mer. Crim. Cauc. Crim. Ross. mer.

Crim. Ross. mer. Graec. Crim.

Ins. graec.

Sic. Calabr. Ins. ion.

Natg. 364, 574.

Mong. Korea China bor.

Thibet Mondg.

Jap.

I Reaue: I eaue: Am. bor.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

Colpolus Mls. & Rey.

(432)

Mis. Mem. Lyon 3, 1853, 124; Opusc. Ent. 4, 1853, 206. Lac. Gen. Col. 246. Jag. Gen. Col. Eur. 274. Sdl. Natg. 361. R. Best. Tab. 55, 1904, 56, 62. Amore-Fracassi Natur. Sic. 19, 1907, nr. 8—9, 3 (Revis.). Portev.

5780.

5781.

5782. 5783.

5784.

5785.

5766.

5787.

5788.

5789.

579.

5791.

5792.

Col. France, 3. 19534, p. 16. Typus: strigicollis (= strigosus).

byzantinicus Waltl, 1838. Mls. l. c. 132; 1. c. 216. R. Best. Tab. 62. Amore, Revis. &.

angustiulus R. D. Ent. Z. 1887, 520; Best. Tab. 62.

Amore, Revis. 6, 9.

Schusteri Ko. Pubbl. Rossi 1, 1936, 12, 13.

sulcatus Men. 1838. Mls. Mem. Lyon 5, 1855, 134, 7498255: Opuse Ent 4; 1065572182 Bd: Bull. Ital. 7, 1875, 156. R. Best. Tab. 63. Amore, Revis. 20. Ko. Pubbl. Rossi 1, 1936, 14.

Godarti Mls. & R. |. c. 130; ]. c. 214, t. 3, f. 20. Bd. I. c. 155. R. Best. Tab. 65. Amore, Revis. 7, 19. Ko.l.c.1, 1956, 14. Portev. Brenee92 195479210:

strigosus Costa 1847. R. Best. Tab. 65. Amore, Revis. 7, 15.

as strigqieollis. Mis2 & RAlze. 126;713€2 210 Jag. Gen. Col. Eur. t. 66, f. 350. b. var. Ragusai (scr. Ragusae) Amore Revis. 16. magnicollis F. Ann. Belg. 56. 1892, 148. Amore, Revis. 8-9 nota.

pectoralis Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 156; Opuse. Ent. 4, 1853, 220. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 156. —R. Best. Tab. 63. Amore, Revis. 6, 22.

c. ruficornis R. D. Ent. Z. 1894, 87.

Reitteri Zürch. Wien. Z. 30, 1911, 292. Ko. Pubbl. Rossi 1, 1936, 14.

punctipleuris R. Best. Tab. 63. Amore, Revis.

0123:

Faldermanni Bd. D. Ent. Z. 1876, 46. Amore, Revis. 12.

Ganglbaueri (scr. Ganglaubaueri) Amore, Re- ss 7% 17

Colpotinus F. ErCr ReBelgE 55, 169 E2XVE simulator F. |. c. XVII.

Graec. Turc. Circass.

As. min. Ture. Creta As. min.

Cors. Sic. Graec.

It. mer. Sard. Elba

Graec. Sic. SYT.

Graec. Corfu

China

313:

(435)

H. GEBIEN

5793. 5794.

3795. 5796. 5797. 579%. 5799. 5600. 5801. 5802. 5803. 5804.

5805. 5806.

5807. 5808. 5809. 5810.

5811. 5812.

5813.

5814.

5815.

314

Cabirutus Strand.

Strand, nom. nov. Act. Univ. Latv. 20, 1929, 24.

Cabirus Mls. & Rey (nec. Hbn. 1822) Mem. Lyon 1855, 159; ©Opuse. Ent. 4, 1655, 2257 Lac. Gen. Col. 246. Sdl. Natg. 361. R. Best. Tab. 50, 63.

Typus: minulissimus.

dentimanus R. Best. Tab. 64. pusillus Men. 1849. Mis. Mem. Lyon 1853, 141, 1. 4, f. 36; Opuse. 4, 235. Bd. Ann. Gen. 7, 1875, 6958. R. Wien. Z. 10, 1891, 223; Best. Tab. 64. tibialis R. Wien. Z. 10, 1891, 224; Best. Tab. 65. validipes R. |. c. 224; Best. Tab. 65. obtusicollis R. |. c. 234; Best. Tab. 65. procerulus R. Best. Tab. 65. puncticollis R. Best. Tab. 66. femoralis R. Wien. Z. 34, 1915, 85. gracilis R. Best. Tab. 60. cavimanus Sahlb. Ofv. Finska 1907-19 nr. 7, 81. elongaius Sahlb. |. c. 79. obsoletus Bd. D. Ent. Z. 25, 1861, 281. R. Best. Tab. 66. Ko. Bull. Eq. 1935, 279. a. latiusculus Desbr. Bull. Hıpp. 16, 1881, 111 (63). Mulsanti Desbr. 1. c. 111 (63). castaneusR. Best. Tab. 67. Ko. Bull. Eg. 1935, 279. b. rofundicollis Desbr. Bull. Hipp. 16, 1881, 114 (66). libanicus Debr. |. c. 109 (61). strictulus Desbr. I. c. 110 (62). convexiusculus Desbr. |. c. 110 (62). rotundicollis Mill. Wien. Ent. Mon. 5, 1861, 202, t. 4, f. 3. R. Best. Tab. 67. Grid. Ann. Gen. 54, 1950, 291 nota. a. pubescens Desbr. |. c. 108 (60). subpubescens R. Best. Tab. 67. eyrenaicus Grid. Ann. Gen. 54, 1930, 290; Ann. Gen. 56, 1933, 242. Ko. Bull. Eg. 1935, 79. ampliatus Desbr. Bull. Hipp. 16, 1881, 109 (61). Ra best210b7072 minutissimus Mls. & R. Mem. Lyon 1853, 140, 1.4, f. 37; Opusc. Ent. 4, 1853, 224. Bd. Bull. Ital. 7, 1875, 157. R. Best. Tab. 68. a. reclangulus Desbr. 1. c. 116 (64). vieinus Desbr. l. c. 112 (64).

As. c. Sam. Turcm.

Taschk. Tasckk. NS, CC, Amlı Ata Buch. Turk. SyT. Libanon Syt. Syr. Pal.

Pal. Pal.

Liban. Pal.

SyT.

Syr. Pal.

SyT. Cyr. Aeg. SyT.

SYT.

SyT.

Ausgegeben am 1. XlIl. 1938.

Was ist Procris cognata Luc.? Von Dr. B. Alberti, Merseburg.

Im Jahre 1848 beschrieb Lucas aus dem nordwestlichen Afrika (Algerien) eine Procris-Art und benannte sie cognata. (1). Wenig später, wahrscheinlich 1850, beschrieb Herrich-Schäffer unter dem gleichen Namen, leider ohne Heimatangabe, eine Pro- cris, die aber zweifellos nicht identisch mit der cognata Luc. ist (2). Zum dritten Male wurde der Name cognata von Rambur an eine spanische Procris 1853 vergeben (3). Diese wieder ist art- gleich mit subsolana Stgr. aus den nördlichen Randländern des Mittelmeeres. Eine Deutung und Einordnung der cognataH.-S. ist, wie ich a. a. O.(4) bereits ausführte, bisher nicht möglich gewesen. Die Ansicht Jordans, der cognata H.-S. gleich- setzt mit derjenigen spitzfühlerigen mitteleuropäischen Art, die durch lange basale Valvenfortsätze charakterisiert ist, mag richtig oder unrichtig sein, beweisen läßt sich weder das eine noch das andere und ein solcher Beweis erübrigt sich zudem durch die Priorität der cognata Luc. Unsere Untersuchung konzentriert sich also auf die Frage, welche Procris-Art Lucas zur Beschrei- bung seiner cognata vorgelegen hat. Ich gebe nachstehend zu- nächst die Urbeschreibung, den französischen Text in deutscher Uebersetzung, wieder.

Procris cognata Luc. pl.3, fig. 2.

P. alis anticis, capite, thorace abdominique viridi auratis, primis infra secundisque cinerentibus atque cinerescente fimbriatis; antennis elongatis, exilibus, viridi aurato-subcyaneo tinctis dentibusque fuscis; pedibus elongatis femoribus viridi auratis, tibiis tarsisque cinerentibus.

Länge 11—12 mm. Flügelspannung 30—33 mm.

Größer als statices, dem sie sehr ähnelt. Die Oberflügel an der Oberseite sowie auch der Thorax, die Ober- und Unterseite des Hinterleibs von einem viel helleren Gelbgrün wie bei statices. Die gleichen Flügel unterseits sowie auch Ober- und Unterseite der Hinterflügel sind auch von einer sehr viel

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIIl (1938) H. 3. 1 315

helleren Aschfarbe; endlich ist noch zu bemerken, daß die Fransen aller 4 Flügel anstatt goldgrün zu sein wie jene bei stafices, bei unserer afrikani- schen Art von einer sehr hellen Aschfarbe sind. Die Fühler sind gestreck- ter („plus allongees”) und wohl weniger dick wie bei der französischen Art, ihr Schaft ist von einer sehr leicht blaugrünen Tönung an der Oberseite, die Zähne an jeder Seite ziemlich dunkelbraun, weniger lang und besonders weniger eng beisammen als bei siatices. Die Beine sind auch viel dünner und viel länger, mit. Schenkeln von hellem Goldgrün, Tibien und die Glieder der Tarsen von dunklerer Aschfarbe.

Nur im Osten, in der Umgebung von Constantine, habe ich im Monat Mai diese hübsche Procris gefangen, die ziemlich selten ist und bisher nur als Bewohner Südspaniens angegeben war.!) Südabhang des Djebel-Mausourah.

Diese Beschreibung enthält als charakteristischste Merkmale der Procris cognata eine hell goldgrüne Farbe der V£l.-Oberseite und die helle Aschfarbe der Fransen und Hinterflügel. Genau die gleichen Merkmale zeichnet nun die 1932 von A. Naufock beschriebene Procris gigantea aus (5). Auch die Herkunft dieser Art ist die gleiche, nämlich Algerien. So schreibt Naufock

wörtlich:

„Vfl. bläulich- oder gelbgrün, etwas glänzend; Flwurzel, Thorax, Kopf und Fühlergeißel mit starkem Goldglanz. Hfl. lichtgrau, doch nicht so licht wie bei volgensis Möschl. und nicht durchscheinend. Alle Fransen licht- grau, seidenglänzend, an ihren Enden lichter als der Hfl. H.-Leib dunkel- braun, mehr oder weniger goldglänzend. Useite aller Flügel lichtgrau, alle Fransen lichter als dieselbe" usw.

Kurz vor seinem Tode schrieb mir Naufock, daß er selbst glaube, in der cognata Luc., deren Beschreibung ihm vordem nicht bekannt gewesen war, seine gigantea wiederzuerkennen. Die einzige, allerdings wesentliche Schwierigkeit lag darin, daß, wie: auch schon Rambur (l. c.) hervorhob, Lucas seine cognata mit der stumpffühlerigen statices vergleicht, während sowohl die cognata Ramb. als auch die gigantea Nick. ausgesprochen spitz- fühlerig sind. In der Tat ist dieser Vergleich höchst auffällig, zumal Lucas bei der in gleicher Arbeit beschriebenen Procris cirtana ausdrücklich einen Vergleich mit der spitzfühlerigen glo- bulariae anstellt, der auch für cognata weit näher gelegen hätte. Da er aber andererseits die Fühler dieser Art als gestreckter und dünner wie bei stafices angibt, so kann man hieraus doch wieder auf eine spitzfühlerige Art schließen. Glücklicherweise behebt die Abbildung der cognafa Luc. jeden Rest von Zweifel in dieser Hinsicht. Ich habe die Abbildung mit Stücken der Naufockschen gigantea, die mir in größerer Serie vorliegt, ver- glichen. Sie läßt ganz klar erkennen, daß wir in der cognata Luc.

!) Eine irrige Annahme. Verf,

316 £

Bi en

eine spitzfühlerige Art vor uns haben und zeigt auch im übrigen,

‘daß wir ohne jeden Zweifel diese Art mit der gigantea Nick. gleichsetzen müssen. Die Abbildung läßt die charakteristische lichtgrüne Färbung der Vorderflügel von gigantea und deren hell aschgraue oder bräunliche Fransen und Hinterflügel recht gut erkennen und entspricht auch in Größe und Flügelform der Naufockschen Spezies. Den sonderbaren Umstand, daß Lucas seine Art mit der stumpffühlerigen statices vergleicht, muß man wohl aus dem damaligen ganz ungenügenden Stand der Kennt- nisse über die Arten des Genus Procris erklären. Wir wissen auch von anderen Autoren, daß sie bei Procris-Arten sonderbare Vergleiche anstellten und Fehlurteile abgaben, so, wenn z. B. Freyer dic chloros Hbn. für eine Variation der globulariae Hbn. hielt (6). Da ja Procris statices die in Mitteleuropa weitaus häufigste Art des Genus ist, waren Vergleiche mit dieser schließ- lich auch nicht eigentlich sehr abwegig.

Zusammenfassend ist also noch einmal festzustellen:

1) Procris cognata Lucas ist identisch mit gigantea Naufock und vor dieser prioritätsberechtigt. Der Name gigantea muß also eingezogen werden.

2) Procris cognata Rambur ist durch cognata Luc. vorweg- genommen und subsolana Stgr. tritt an seine Stelle. Sollte, was nach den Vergleichen Staudingers (7) wahrscheinlich ist, die südspanische Typenrasse der cognata Rmb. etwas von der sub- solana Stgr. abweichen, so müßte für die südspanische Rasse ein neuer Name eintreten. Mangels ausreichenden Materials kann ich hierüber noch kein sicheres Urteil abgeben.

3) Procris cognata Herrich-Schäffer ist, wie schon a. a. O. nachgewiesen wurde, nicht zu deuten und überdies ebenfalls durch cognata Luc. hinfällig. Die Jordansche cognata H.S. im „Seitz” muß, wie ich ebenfalls bereits nachwies, den Namen globulariae Hbn. tragen.

Schriittum : (1) Lucas, Exploration Algier, 1848. (2) Herrich-Schäffer, Schmett. Europas VI.

(3) Rambur, Cat. Lep. de l’Andalousie, Paris 1858.

(4) Alberti, Zur Nomenklaturfrage von Procris globulariae Hbn., Stett. Ent. Ztg. 99, 1938,

65) Naufock, Procris gigantea (Stgr.i. 1.) bon spec., Mitt. Münch. Ent. Ges. XXII, 1932.

(6) Freyer, Neuere Beiträge, 1833,

(7) Staudinger, Die Arten der Lepidopteren-Gattung Ino Leach, Stett. Ent. Ztg. 1862,

16* 317

Nachtrag bei der Korrektur.

Während des Druckes dieser Arbeit erhielt ich von Herrn G. Praviel, Paris, den Sonderdruck einer neuen Veröffent- lichung.!) Praviel hat darin die spanischen Vertreter der Procris subsolana Stgr., also die eigentliche Typenform cognata Rambur bis einschließlich zu den Pyrenäen als neue ssp. ramburi ab- getrennt. Er hat ferner die Typen von Ramburs cognafa aus der Sammlung Oberthür untersucht und ihr Genital in Ueber- einstimmung mit dem von subsolana gefunden, so daß die art- liche Zusammengehörigkeit beider absolut gesichert ist. Praviel war ferner in der glücklichen Lage, die noch erhaltenen Typen der Procris cognata Lucas zu untersuchen und er fand diese sowohl im äußeren Habitus wie auch im Genital übereinstimmend mit Naufocks gigantea. Meine vorstehenden Ausführungen zum gleichen Gegenstand sind somit vollauf bestätigt und die No- menklaturfrage cognata-gigantea erscheint restlos gelöst.

') G. Praviel, „Qu’est-ce que Procris cognata Lucas?“ Revue franc, de Lep. IX. 23. septembre 193.

318

Monographie der palaearktischen Dryopidae,

mit Berücksichtigung der eventuell transgredierenden Arten. (Col.)

Von H. Bollow, Sammlung Frey, München.

(Fortsetzung) 2. Gattung Dryops Oliv.

Körper länglich bis langoval, mit kurzer, feiner und eng- anliegender und längerer abstehender bisweilen sogar borstiger Behaarung bedeckt. Der Kopf mit einer tiefen, sich nach außen erstreckenden Grube, in der die Fühler eingelegt werden kön- nen. Durch diese stark nach außen erweiterten Fühlergruppen wird der Clypeus an der Basis stark eingeschnürt. Er ist mit dem Kopf ohne sichtbare Naht verwachsen, nach vorn erweitert und breit verrundet. Die Augen sind ziemlich groß, rundlich und grob faceitiert. Sie sind mit starken Haaren dicht besetzt und haben nur an der Unterseite eine kleine kahle Stelle. Die Fühler sind kurz. Die Zahl der Glieder schwankt zwischen 8 und 10. Das 1. Glied ist relativ klein, das 2. groß, ohrförmig, beilförmig oder trapezoid erweitert. Die restlichen Glieder bil- den eine fest gegliederte Keule. Die ersten beiden Glieder sind mäßig stark behaart, die Keulenglieder bis auf einige sehr feine Härchen an den Spitzen der einzelnen Glieder kahl. Das Labrum ist quer, vorn leicht ausgerandet oder aber auch gerade abge- stutzt. Die Mandibeln an der Spitze mit zwei hintereinander- liegendenden Zähnchen, außer diesen beiden Spitzenzähnchen noch zwei kleine Spitzen am Innenrande der Mandibeln. Am Innenrande, zwischen den Zähnchen und der basalen Kaufläche mit einem am Außenrande etwas chitinisiertem Hautlappen. An der Spitze ist dieser Lappen mit einigen kräftigen Borsten be- setzt, darunter mit feineren Haaren bew:mpert. Die Außenlade der Maxillen mit deutlich abgegliedertem Basalteil, an dem die viergliederigen Kiefertaster eingelenkt sind. Der Spitzenrand

Sl)

der Außenlade mit kräftigen gebogenen Haaren dicht besetzt. Die Innenlade schmal und am Innenrande mit kräftigen geraden Haaren dicht besetzt. Die Kiefertaster Agliederig, das Basal- glied klein, das 2. und 3. Glied nur wenig größer und unterein- ander in der Länge kaum verschieden. Das Endglied von der Länge der ersten drei Glieder oder auch ein wenig länger. Das Labium breit, mehr oder weniger stark quer, der Vorder- rand gerade, ein wenig vorgezogen oder aber etwas ausgebuch- tet. Die Labialtaster relativ groß, dreigliederig. Das Endglied sehr kräftig und meist oval. Das Basalglied klein, das 2. Glied stets deutlich länger. Das Halsschild an der Basis stets etwas schmäler als die Flügeldecken; der Hinterrand, jederseits aus- gebuchtet, mit vor dem Schild vorgezogenem Mittellappen. Es ist nach vorn mehr oder weniger stark verschmälert und hat stets jederseits eine scharf eingesrabene Längslinie, die nach außen scharfkantig begrenzt ist. Das Schildchen ist ziemlich groß mit stumpfer Spitze. Die Flügeldecken hinten gemeinschaft- lich zugespitzt, fein bis grob punktiert, gestreift oder verwor- ren punktiert. Die Epipleuren vollständig, an der Spitze nahezu senkrecht gestellt, sodaß der innere Rand von oben sichtbar. Das Prosternum nach vorn verlängert, der umgeschlagene Rand des Halsschildes durch einen schmalen Spalt von der Verlänge- rung getrennt. Der Prosternalfortsatz mäßig breit und verschie- den lang. Die Form bei den einzelnen Arten verschieden und kann diese mit zur Identifizierung der Art benutzt werden. Der Fortsatz greift in eine tiefe Grube des Mesosternums ein. Der Mesosternaliortsatz mit dem Intercoxalfortsatz des Meta- sternums völlig verwachsen oder nur undeutlich von demselben gesondert. Das Metasternum verschieden lang, zwischen den enger wie die Mittelhüften zusammenstehenden Hinterhüften mit einem kleinen dreieckigen Ausschnitt. Von den fünf Abdominal- segmenten nehmen die ersten vier an Länge allmählich etwas ab. Das 5. Segment so lang oder etwas länger als das 3. und 4. zu- sammen. Die Schenkeldecken der Hinterhüften sind nach außen stark verschmälert. Die Beine sind mäßig lang. Die Schenkel haben innen eine vollständige Schienenfurche. Die vier ersten Glieder der Tarsen sind an Länge wenig verschieden. Das Klauenglied groß und etwa von der Länge der vier ersten Glie- der. Hautflügel sind bei allen Arten vollausgebildet vorhanden. Das Geäder derselben (Abb. 63) ist als typisch für die ganze Familie anzusehen.

320

Die JS besitzen einen mehr oder weniger stark chitinisier- ten Penis, dessen Bau bei allen Arten einheitlich ist. Er be- steht stets aus einem verschieden langen Schaft auf dem Para- meren und Penis sitzen. Die Form der Parameren, des Penis und des Schaftes ist bei den einzelnen Arten constant, sodaß dieses Organ mit absoluter Sicherheit zur Bestimmung zweilel- hafter Arten benutzt werden kann. Ein Stützelement, das mit Wahrscheinlichkeit aus einem umgebildeten Sternit entstanden ist, ist stets vorhanden. Auch dieses ist für die einzelnen Arten von charakteristischer Form. Außerdem besitzen die Männchen noch ein kleines vom 8. sichtbaren Sternit verdecktes kleines 9, Sternit. Dieses ist nie sehr stark chitinisiert, aber auch nicht lederartig wie die anderen Sternite.

Die % 2 besitzen, mit Ausnahme von {uftulentus Er., sub- incanus Kuw. und costai Heyd., einen Legestachel, welches be- reits von Leon Dufour (Ann. soc. Fr., 2. ser. T. I, Zool., 1834, p. 82, pl. 2, fig. 10f) bekannt war. Dieser Legeapparat, der aus zwei verschieden langen, seitlich stark zusammengedrückten La- mellen, von messerförmiger Gestalt besteht, ist wahrscheinlich auch aus umgebildeten Sterniten entstanden. Auch die Form dieser Legestachel ist bei den einzelnen Arten konstant und kann auch dieses Organ mit zur Bestimmung herangezogen werden. Es muß außerdem noch erwähnt werden, daß außer den oben genannten drei Arten, die keinen Legestachel besitzen Dryops caspius Men. nur noch Rudimente eines solchen besitzt, die manchmal nur äußerst schwach chitinisiert sind. Wie auch bei den Männchen haben die Weibchen ein von außen nicht sichtbares 9. Sternit. Es ist im Gegensatz zu dem der Männ- chen sehr groß, mehr oder weniger stark chitinisiert. An dem Basalteil fast flügelartig breit und zur Spitze zu einem Stab ausgezogen. In der Mitte des Basalteiles ist es entweder sehr schwach chitinisiertt oder nur mit einem dünnen Häutchen be- spannt.

Von einigen Arten sind dieLarven sehr gut bekannt. Abb. 62 zeigt die Larve von Dryops luridus Er. (nach H.E. Hinton). Die Eier, die sehr groß und lang oval sind werden einzeln an Wasser- pflanzen, Steinen oder auch direkt in die Erde der Ufer des von der Art bewohnten Gewässers, abgelegt. Nach einer Ent- wicklungszeit von etwa 15 Tagen schlüpfen die Larven aus. Die ausgewachsenen Larven haben eine Länge von ca. 9 mm und sind von gelbbräunlicher Farbe. Sie sind ziemlich stark chiti-

321

nisiert. Bei der mir geglückten Zucht von Dryops auriculatus Geoffr. dauerte der Larvenstand fast 3 Monate bis sich die- selben dann in einer selbstgegrabenen Höhle in feuchter Ufer- erde verpuppten. Nach 18 Tagen schlüpften die Imagines, die in 3 Tagen völlig erhärtet und ausgefärbt waren. Hiernach ist anzunehmen, daß diese Gattung sich nur einmal im Jahre fort- pflanzt. Hierfür sprechen auch die von mir beim Fang von Dryops gemachten Erfahrungen. Während die im Frühjahr gesammelten Individuen stets gut entwickelte Geschlechtsapparate hatten, zeigten die im Herbst gefangenen nur ganz schwach entwickelte

Organe. Gattungs-Typus: Dr. auriculatus Geoffr.

Bestimmungstabelle der Gruppen.

Um die Zahl der Gegensätze in den einzelnen Tabellen auf ein möglich geringes Maß herabzusetzen, da eine größere Zahl die Determination nur erschwert, habe ich die Gattung bereits in den Ent. Bl. 33, 1937, p. 52 in 9 Gruppen aufgeteilt. Diese Anordnung benutze ich auch heute wieder. Beim Be- stimmen gehe man möglichst mit mehreren Tieren gleichzeitig vor, da die Punktur variabel ist. In der Beurteilung der Punktur darf man sich auch durch die anliegende Behaarung nicht irre- führen lassen, die bei guter Erhaltung diese zum Teil deckt und dadurch kleiner, resp. die Zwischenräume größer erscheinen läßt. Saubere Tiere erleichtern die Bestimmung außerordentlich, da z. B. zusammengeklebte Haare der abstehenden Behaarung den Hinterecken ein nicht den Tatsachen entsprechendes Aus- sehen zu geben vermögen.

1 Anliegende Behaarung fein und mäßig dicht, die Grundfarbe stets deutlich erkennbar ; stärker gewölbte Arten . . . le

Anliegende Behaarung sehr fein ad ut die Grundfarbe nur sehr undeutlich oder nicht erkennbar; flachere Arten .

2 Körper gestreckt Körper gedrungen . 3 Körper, groß, parallel, ia kewölht

Körper kleiner, ziemlich parallel, stärker gewölbt, wu... a a a

Br OS w 0

322

4 Flügeldecken mit starken Punktreihen aus ziemlich viereckigen Punkten . . 1. Gruppe: siriatopunctatus

Flügeldecken grob und dicht verworren Bonktieren a ar. » 2... 2. Gruppe: viennensis

5 Flügeldecken grob und dicht en, Die abstehende Behaarung ziemlich lang und abstehend. Parallelere Arten . 5. Gruppe: striatellus-algiricus

Flügeldecken feiner und dicht punktiert. Die abstehende Behaarung kürzer und an- liegender. Konvexere Arten . . . . . ©. Gruppe: luridus

6 Körper größer, massig u. breit. Flügeldecken fein und dicht punktiert. Die abstehende Behaarung anliegender . . 7. Gruppe: griseus-auriculatus

. Körper kleiner, kürzer und gedrungen. Flügeldecken grob und punktiert. Die ab- stehende Behaarung aufgerichtet . . - » » .....J1

7 Körpergroß,breit,starkgewölbt .3.Gruppe: . . . nitidulus Körper kleiner, schmäler, flacher gewölbt. Die abstehende Behaarung kürzer und we- niger stark aufgerichtet . . . . . . 4. Gruppe: rufipes

8 Flügeldecken mehr oder weniger deutlich gestreift, mäßig gewölbt. Grundfarbe un- deutlich durchscheinend . . . . . 8. Gruppe: sulcipennis

Flügeldecken deutlich gestreift; flach ge- wölbt. Grundfarbe völlig bedeckt . 9. Gruppe: lutulentus

1. Gruppe: striatopunctatus.

Hierher nur diese eine Art. Die Grundfarbe ist deutlich sichtbar, der Körper groß, gestreckt, parallel und flach gewölbt. Die Flügeldecken mit starken Punktreihen aus ziemlich vier- eckigen Punkten.

1. Dryops striatopunctatus Heer. (Abb. 64—66; Taf. 1, Fig. 1; Taf. IV., Fig. 1) Der Körper ist ziemlich gestreckt und flach gewölbt, schwarz. Die Beine schwarz mit rötlichen Tarsen und Klauen. Die Fühler (Abb. 64) sind 9gliederig, das 2. Glied zu einer kräftigen, ziem-

lich scharfen Spitze ausgezogen. Die Fühlerwurzeln sind von-

323

einander ebenso weit entiernt als von den Augen. Kopf und Halsschild dicht und grob punktiert. Die Zwischenräume der Punkte sind etwa von der halben Größe der Punkte und haben eine feine Mikropunktur. Halsschild (65a, b) etwas schmäler als die Flügeldecken, flach gewölbt und nach vorn stark ver- schmälert. Die Seiten kurz vor der Basis fast gerade nach vorn gleichmäßig gerundet verengt. Den Verlauf der Seitenlinien des Halsschildes zeigt deutlich die Abbildung. Kurz vor der Basis ist diese Linie leicht eingebuchtet und zum Hinterrand etwas nach außen gerichtet. Die Flügeldecken sind ziemlich lang- gestreckt, hinter den Schultern etwas zusammengedrückt mit starken Punktreihen aus großen, fast viereckigen Punkten, die zur Spitze schwächer werden. Die Zwischenräume sind mit ziemlich kräftigen Punkten unregelmäßig besetzt und haben die gleiche Mikropunktur wie Halsschild und Kopf. Die Oberseite ist mit kurzer, anliegender, feiner Behaarung von weißlich- bis gelblichsrauer Farbe dünn bekleidet. Die abstehende Behaarung ist kräftig, lang und von schwarzgrauer bis schwarzer Farbe. Die einzelnen Haare sind, besonders auf der letzten Hälfte der Flügeldecken, an der Spitze scharf nach hinten gebogen. Der Prosternalfortsatz (Abb. 66) ist breit und ziemlich kurz. Er ist zuerst nur leicht, fast geradlinig verengt und dann zu einer nicht sehr langen Spitze mit geraden Seiten ausgezogen. Die Mitte und die Seiten sind erhöht, sodaß zwei Längsrinnen ent- stehen. Die ganze Unterseite ist kräftig, nicht sehr dicht, punk- tiert und ebenso wie die Oberseite doppelt behaart. Punktur sowohl wie Behaarung sind aber stets feiner. Der Rand des Abdomens und die beiden letzten Segmente sind deutlich länger behaart.

Der Penis (Taf. 1, Fig. a, b, c) ist von rötlichgelber Farbe (also nicht sehr kräftig chitinisiert) und im Verhältnis zur Größe des Tieres und dem der anderen Arten schlank und zierlich. Die Peniskapsel (mit diesem Ausdruck bezeichne ich die Para- meren und den zwischen ihnen befindlichen eigentlichen Penis) ist ziemlich lang, die Parameren sind im letzten Drittel schwach eingebuchtet. Der eigentliche Penis endet in eine stumpfe Spitze. Er ist an der Basis am breitesten, zur Spitze leicht geradlinig verengt und der ganzen Länge nach gekielt. Die Ventralseite (Abb. 1b) zeigt keine besonderen Merkmale. Der Penisschaft (siehe stets die Abb. c) ist schlank, kurz hinter der Mitte ge- bogen und von ca. der 1'/,fachen Länge der Peniskapsel.

324

Der Legestachel (Taf. IV, Fig. 1) ist Jang und schmal, nicht sehr stark chitinisiert. Diese Form ist für die Art charakteri- stisch und habe ich solche schmale Legestachel bisher noch bei keiner anderen Art gefunden.

Größe: 4,5—6 mm.

Verbreitung: Frankreich, Schweiz, Italien, Deutschland, Ungarn, Jugoslavien, Bulgarien. Die Art ist im allgemeinen nicht selten, scheint aber ein an Berge gebundenes Tier zu sein und fehltin den Ebenen Untersuchtes Material: 493 Exemplare.

Typus: wahrscheinlich im Ent. Inst. d. Eidgen. Techn. Hoch- schule, Zürich.

1a. Dryops striatopunctatus var. kourilii Roub.

Bei dieser Varietät bestehen die beiden ersten inneren Punkt- reihen nicht aus den großen viereckigen Punkten, sondern diese sind aus wesentlich feineren Punkten gebildet, auch die dritte Punktreihe ist in der Regel noch etwas schwächer, In Behaa- rung etc. aber sonst völlig der Stammform gleichend.

Verbreitung:Ungarn (Tatra), Bulgarien (Piringebirge).

2. Gruppe: viennensis.

Grundfarbe deutlich sichtbar; Körper groß, gestreckt, paral- lel und flach gewölbt. Flügeldecken grob und dicht verworren punktiert.

Bestimmungstabelle der Arten.

1 Flügeldecken sehr grob, an der Basis dichter, fast runzelig punktiert. Flügel-

decken dunkelbraun . . A 5) fuscipennisSolsk. Flügeldecken grob, gleichmäßig dicht an tiert. Einfarbig schwarz . -. . - . . 2. viennensis Heer.

2. Dryops viennensis Heer. (Abb. 67—69, Taf. I, Fig.2, Taf. IV, Fig. 2)

Kleiner, schmäler als striatopunctatus, ebenso flach gewölbt schwarz, Beine schwarz mit bräunlichen Tarsen und Klauen. Die Fühler (Abb. 67) 10gliederig, das 2. Glied zu einer leicht gekrümmten Spitze ausgezogen. Die Fühlerwurzeln sind deut- lich weniger weit voneinander entfernt als von den Augen. Kopf und Halsschild dicht und grob punktiert, aber feiner als bei striatopunctatus. Die Zwischenräume der Punkte mindestens

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so groß wie diese selbst. Mikropunktur fein. Halsschild (Abb. 68a, b) etwas schmäler als die Flügeldecken, flach gewölbt und. nach vorn ziemlich gleichmäßig verrundet verengt. Seitenteil- Linie in der Mitte leicht eingebuchtet. Die Flügeldecken sind langgestreckt, schmäler als bei sfriatopunctatus, hinter der Schul- ter leicht zusammengedrückt, stark und dicht unregelmäßig punktiert. Die Punktur der Flügeldecken ist stärker als die des Kopfes und Halsschildes. In seltenen Fällen sind auf den Flügeldecken schwache Spuren von Streifen vorhanden. Die Punktierung wird zur Spitze weitläufiger. Die Mikropunktur der Flügeldecken ist feiner und weitläufiger als die des Hals- schildes. Die Oberseite ist mit kurzer, anliegender feiner Be- haarung gelblichgrauer bis grauschwarzer Farbe dünn bekleidet, die die Grundfarbe deutlich durchscheinen läßt. Die abstehende Behaarung ist kräftig, aber kürzer als bei sfriatopunctatus, mehr anliegend und meist von hellerer grauer bis grauschwarzer Farbe. Die Spitzen dieser Haare sind nicht scharf, sondern gleich- mäßig nach hinten gebogen. Der Prosternalfortsatz (Abb. 69) ist ziemlich lang und mäßig schlank. Die Verschmälerung geht ohne deutliche Ecken zu bilden in die kurz verrundete Spitze über. Der Mittelkiel verflacht nach vorn. Die Unterseite ist fein und weitläufig punktiert, auch die Behaarung der Unter- seite ist deutlich feiner als die der Oberseite.

Der Penis (Abb. Taf. I, Fig. 2a, b, c) ist im ganzen kräftiger und gedrungener als bei striatopunctatus. Er ist nicht sehr stark chitinisiert und daher von rötlichgelber Farbe. Die Parameren sind kräftig und an den Seiten leicht eingebuchtet. Der eigent- liche Penis in der Mittelpartie eingeschnürt, mit einer löftelför- migen Spitze. Der eingeschnürte Teil ist leicht gekielt. Die Ventralseite (Abb. b) zeigt die hier sehr starken Parameren. Der Penis zeigt keinerlei besondere Auszeichnungen. Der Schaft ist etwa von der Mitte ab ziemlich kräftig gebogen und von ca. 1'/, facher Länge der Peniskapsel.

Der Legestachel der 9% (Taf. IV, Fig. 2) ist verhältnis- mäßig schlank, aber doch viel gedrungener als bei striatopunc- tatus. Der Vorderteil zeigt hier bereits die Form, wie sie auch bei den meisten anderen Arten wiederkehrt. In etwa der Mitte des Apparates befindet sich eine weniger stark chitinisierte Stelle die in den Zeichnungen durch feine Strichelung angedeu- tet ist. Hier befindet sich eine gelenkartige Verbindung, die ein Auf- und Abwärtsbewegen dieses Teiles ermöglicht. Die

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Unterseite hat als Begrenzung einen zur Befestigung des Mus- kulatur dienenden Fortsatz.

Größe: 3,9—5,4mm.

Verbreitung: Von Spanien bis zum Balkan, fehlt in Nord- afrika. Vereinzelt auch noch im Kaukasus gefunden. In Deutsch- land bis zum Harz, wo diese Art wohl den nördlichsten Punkt ihrer Verbreitung hat. Untersuchtes Material: 768 Exemplare.

Typus: wahrscheinlich im Ent. Inst. d. Eidgen. Techn. Hoch- schule, Zürich.

3. Dryops iuscipennis Solsky. (Abb. 70—73, Taf.I, Fig. 6, Taf. IV, Fig. 3)

Körper nicht so lang gestreckt, etwas gedrungener und gewölbter als bei den beiden vorhergehenden Arten, aber bei weitem nicht so stark gewölbt und gedrungen wie bei nitidulus. Kopf und Halsschild schwarz. Flügeldecken pechbraun. Beine rot. Die Fühler (Abb. 70) aus 9 Gliedern zusammengesetzt. Die äußere Spitze nicht sehr stark ausgezogen und kurz ver- rundet. Die Keulenglieder breit. Fühlerwurzeln nicht so eng zusammenstehend wie bei viennensis, etwa ebenseweit von- einander als vom Innenrand der Augen entfernt. Stirn zwischeu den Fühlerwurzeln ein wenig gewölbt. Kopf und Halsschild sehr stark und dicht punktiert. Der Halsschild auf der Scheibe etwas weitläufiger punktiert. Die Zwischenräume der Punkte nur etwa von dem halben Durchmesser derselben. Halsschild (Abb. 71a, b) nur sehr wenig schmäler als die Flügeldecken und nur flach gewölbt. Die Seiten an der Basis fast gerade, zur Spitze nur mäßig gerundet verengt. Die Seitenteil-Linien sind auf ca. °/, der Länge fast gerade und nur im Spitzendrittel leicht einwärts gebogen. Die Mikropunktur des Kopf- und Hals- ‚schildes ist fein und flach. Die Flügeldecken sind gestreckt, mäßig gewölbt und fast parallel, sie sind etwas breiter als die von viennensis, aber schmäler als die von nitıdulus. Sie sind hinter den Schultern leicht zusammengedrückt, unregelmäßig, sehr stark, dicht und grob punktiert, von der Basis bis etwa zur Mitte sind die Flügeldecken leicht quer gerunzelt. Die Punktur nimmt zur Spitze merklich an Dichte und Stärke ab. Die Mikro- punktur ist äußerst flach und sehr weitläufig, die Zwischen- räume der Punkte erscheinen dadurch glatt und glänzend. An der Querrunzelung und starken Punktur sowie an der Färbung der Flügeldecken ist diese Art leicht kenntlich. Die anliegende

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Behaarung ist sehr fein, kurz und äußerst spärlich und von weißlichgrauer Farbe. Sie ist erst bei ca. 25facher Vergrößerung deutlich sichtbar. Die abstehende Behaarung ist ziemlich kurz, nicht sehr kräftig von gelblichgrauer Farbe und nur wenig auf- gerichtet. Die Unterseite ist wie bei allen Arten etwas feiner punktiert wie die Oberseite aber immer noch als ziemlich grob zu bezeichnen. Sie ist verhältnismäßig weitläufig, die Entfer- nung zwischen den einzelnen Punkten von ca. dem 3fachen Durchmesser derselben. Die Behaarung ist dünn und spärlich, die abstehende fein und entspricht der der Oberseite. Der Prosternalfortsatz (Abb. 72) ziemlich breit und kurz, zur Spitze plötzlich verjüngt und diese breit verrundet. Der mittlere Kiel breit, die vertiefen Längslinien daher schmal.

Der Penis (Taf. I, Fig. 6a, b, c) ziemlich kräftig chitinisiert und auch relativ groß. Die Parameren sind ziemlich breit, die Außenseiten nur schwach gebogen, fast geradlinig zur kurzen Spitze verjüngt, die Innenseiten noch etwas geradliniger. Die äußerste Spitze der Parameren ist sehr schwach chitinisiert und daher etwas durchscheinend. Der Penis ist geradlinig, zur Spitze nur unmerklich verjüngt und diese breit verrundet. Die Oberseite ist etwa ”/, der Länge gekielt. Die Unterseite zeigt kurz vor der Spitze die Austrittsöffnung des Ductus. Die Kie- lung, die sich etwa auf die gleiche Länge wie auf der Ober- seite erstreckt, ist hier bedeutend breiter und flacher (Abb. b). Die Ventralseite der Parameren zeist, daß diese auf dieser Seite zur Spitze stärker verjüngt sind und der Basalteil größer ist. Der Schaft ist kurz, nur von ca. 1'/, der Länge der Peniskapsel und nur schwach gebogen. Das Stützelement (Abb. 73) ist wenig kräftig, die Spitze leicht erweitert.

Der Legestachel (Taf. IV, Fig. 3) ist langgestreckt, schmal und nicht sehr stark chitinisiertt. Der freie Teil, der zwischen’ dem Fortsatz und dem festen Basalteil ist, ist sehr breit.

Größe: 4,2—4,5 mm. |

Verbreitung: Turkestan (Buchara, Samarkant, Taschkent). Die Art ist in unseren Sammlungen ziemlich selten. Meist fand ich sie als rufipes determiniert. Die Art scheint im Osten vikariierend für viennensis zu sein. Untersuchtes Material: 7 Exemplare.

Typus: wahrscheinlich im Zool. Univ. Mus. Moskau.

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3. Gruppe: nitidulus.

Grundfarbe deutlich sichtbar. Körper ziemlich groß, breit und kurz. Stark gewölbt. Die Flügeldecken grob und dicht punktiert. Die abstehende Behaarung lang und stark aufge- richtet.

Bestimmungstabelle der Arten.

1 Die abstehende Behaarung gleich ang . . . ....2 Die abstehende Behaarung verschieden amt hr Vo EN en ‚5. italicus Dod. 2 Halsschild flach gewölbt. Flügeldeckenbasis ohne Andeutungen von Streifen . . . 4. nitidulus Heer.

Halsschild deutlich mehr oder weniger buckelig gewölbt. Flügeldeckenbasis mit Andeutungen von Streifen . . . . . . 6. ernestides Goz.

4. Dryops nitidulus Heer. (Abb. 74—81, Taf.]I, Fig. 3, Taf. IV, Fig. 4)

Körper breit und kurz, stark gewölbt und etwas glänzend. Schwarz, Beine in der Regel rötlich, Tarsen und Klauen stets heller. Individuen, die aus den Ebenen stammen haben in der Regel verdunkelte Beine, während die Tiere aus den höheren Lagen stets rötliche Beine haben. Die Fühler (Abb. 77) 9Yglie- derig. Das 2. Glied ohne deutliche Ecken zur breit verrunde- ten Spitze verjüngt. Die Keulenglieder relativ groß. Mandi- beln (Abb. 74) mit schlankem großen Endzahn. Labium (Abb. 75) breit, mit abgerundeten Ecken, die Seiten verrundet. Die Lippentaster, wie bei allen Arten 3gliederig, die beiden ersten Glieder schlank, das Apicalglied oval. Die Maxillen (Abb. 76) ziemlich gedrungen, Die Außenlade groß, die Innen- lade sehr klein und schmal, kaum die Länge der Außenlade erreichend. Die Taster 4gliederig, das gedrungene Endglied fast von der Länge der drei ersten Glieder. Kopf und Hals- schild stark, dicht und ziemlich grob punktiert, auf der Scheibe etwas weitläufiger. Mikropunktur fein. Halsschild (Abb. 78a, b) etwas schmäler als die Flügeldecken, stets völlig gleichmäßig, verhältnismäßig flach gewölbt, die Seiten kurz vor der Basis etwas eingebuchtet, dann nach vorn sanft gerundet verengt. Die Seitenlinien analog dem Seitenrande nur geradliniger. Die Flügeldecken breit und stark gewölbt, mit grober und tiefer Punktur, die zur Spitze weitläufiger und flacher wird, nur selten schwache Spuren von Streifen zeigend. Die Flügeldecken

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sind hinter der Schulter leicht zusammengedrückt, wodurch diese etwas hervorstehen. Die Mikropunktur ist etwas feiner als die des Kopfes und Halsschildes. Die Oberseite ist mit kurzer, feiner, anliegender Behaarung von goldgelber bis gelb- lichgrauer Farbe dünn bekleidet, aber auch bei Stücken mit vollständig unbeschädigter Behaarung (meist ist sie mehr oder weniger abgescheuert), läßt die Behaarung die Grundfarbe durchscheinen. Kopf, Halsschild und Schildchen sind etwas dichter behaart. Die abstehende Behaarung ist lang, ziemlich kräftig, von grauschwarzer bis schwarzer Farbe und ziemlich stark aufgerichtet. Die Unterseite ist nicht sehr kräftig, aber weitläufig punktiert und mit sehr dünner anliegender Behaarung und feiner abstehender Behaarung. Der Prosternalfortsatz (Abb. 79) ähnlich dem des fuscipennis, nur der Mittelkiel zur Spitze verflachend.

Der Penis (Taf.I, Fig. 3a, b, c) ist verhältnismäßig kräftig, lang und schlank. Er ist nicht sehr stark chitinisiert und von

rötlichgelber Farbe. Die Parameren sind schlank, in der Mitte

leicht eingebuchtet, zur Spitze wenig, fast geradlinig verengt. Auf der Ventralseite stoßen diese fast zusammen, an der Ba- sis jederseits mit einem Eindruck. Der Penis selbst von der _ Basis zur Spitze nur wenig, fast geradlinig verengt. Die Spitze kurz verrundet. Das Stützelement des Penis (Abb. 81) schlank und wenig stark chitinisiert, die beiden Seitenäste berühren sich auf ca. *”/, der Länge. Das letzte Sternit (Abb. 80) im Basal- teil breit, im Apicalteil sehr schlank und wenig stark chitini- siert. . Der Legestachel (Taf. IV, Fig. 4) schlank, aber ziemlich kräftig, verhältnismäßig stark chitinisiert. Der Spitzenteil kräftig nach unten gebogen, der Oberrand in der Mitte mehr oder weniger stark eingebuchtet.

Größe: 3,8—4,1 mm.

Verbreitung: Mittel- und Südeuropa. Im Norden bis Dä- nemark. Im Süden scheint die Art nur bis an das Mittelmeer verbreitet zu sein, wenigstens sind mir noch keine Funde aus Nordafrika etc. bekannt geworden. Im Gebirge im allgemeinen häufig, in der Ebene bedeutend seltener. Vereinzelt in Ge- sellschaft von /uridus und ernesti, dann aber weit seltener als diese. Untersuchtes Material: 354 Exemplare.

Typus: wahrscheinlich im Ent. Inst. d. Eidgen. Techn. Hoch- schule, Zürich.

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5. Dryops italicus Dod. (Abb. 82—84, Taf. I, Fig. 4)

Paralleler, schlanker, nicht so breit wie nitidulus, aber eben- so gewölbt wie dieser. Schwarz, Beine rötlich, Tarsen und Klauen heller. Fühler (Abb. 82) Ygliedrig, das 2. Glied zu einer stumpf verrundeten Spitze ausgezogen, das 3. Glied relativ groß. Kopf und Halsschild dicht, stark und ziemlich grob punk- tiert, etwas kräftiger als bei nitidulus. Mikropunktur kräftiger als bei nitidulus, auch dichter. Halsschild (Abb. 83a, b) etwas schmäler als die Flügeldecken, Seiten vor der Basis nur sehr leicht eingezogen, nach vorn gleichmäßig verrundet, verengt und gleichmäßig flach gewölbt. Die Seitenteil-Linien fast gleich- mäßig verrundet verengt, vor der Basis kaum merklich einge- buchtet. Flügeldecken schmäler, gestreckter und paralleler als bei nitidulus, hinter den Schultern auch leicht zusammenge- drückt und grob, dicht und stark punktiert. Die Punktur ist kräftiger als die des Kopfes und Halsschildes, stärker als bei nitidulus und wie bei diesem zur Spitze flacher und weitläufiger werdend. Die Mikropunktur ist viel feiner und weiter als die des Halsschildes und mit der von nitidulus übereinstimmend. Die anliegende Behaarung der Oberseite ist wie bei nitidulus kurz, fein, von goldgelber bis gelblichgrauer Farbe und die Grundfarbe nicht völlig bedeckend. Die abstehende Behaarung ist lang, kräftig, von grauer bis schwarzer Farbe. Sie ist nicht so stark aufgerichtet als bei nitidulus und beachtenswerterweise von verschiedener Länge. Die Unterseite ist grob und ziemlich dicht punktiert, das Abdomen merklich feiner und weitläufiger. Die Mikropunktur fein, auf dem Abdomen noch feiner und dichter. Die anliegende Behaarung der Unterseite ist sehr dünn, die abstehende mäßig fein. Die Seiten des Abdomens und die letzten beiden Segmente wie bei allen Arten deutlich länger und kräftiger behaart. Der Prosternalfortsatz (Abb. 84) ist lang, fast geradlinig zu einer, leicht abgesetzten Spitze verjüngt.

Der Penis (Taf. I, Fig. 5a,b, c)ist im Gegensatz zu nitidulus klein, nicht sehr stark chitinisiert. In der Form ähnlich dem des viennensis, mit welchem er bei oberflächlicher Betrachtung verwechselt werden könnte. Die Parameren sind an der Spitze aber stumpfer und der eigentliche Penis in der Mitte nicht so stark verschmälert. Auch die Ventralseite zeigt eine gewisse ‚Aehnlichkeit mit viennensis, doch sind die Parameren hier noch

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1938). H. 3. 2 331

breiter als bei diesen. Der Schaft ist schwach gebogen und von etwa 1'/, facher Länge der Peniskapsel.

Ueber den Legestachel der Weibchen kann ich nichts sa- gen, da mir außer einer derzeit von Ag. Dodero, Genua liebens- würdigerweise zur Verfügung gestellte Cotype (5) kein weiteres Exemplar zu Gesicht gekommen ist.

Größe: nach Dodero sehr variabel. Das mir vorliegende Stück mißt knapp 3,8 mm, ist also kleiner als nitidulus im Durch- schnitt.

Verbreitung: Zentral- und Mittelitalien. Nach Dodero selten.

Typus: ? Wahrscheinlich aber wohl im Museum Genua.

6. Dryops ernesti Des Gozis. (Abb. 85—90, Tat. I, Fig. 5, Taf. IV, Fig. 5)

Die breiteste und gewölbteste Art. Schwarz, Beine dunkel- braun, Tarsen und Klauen stets heller. In sehr seltenen Fällen sind die Beine trüb rötlich, aber nie so hell wie bei nitidulus. Die Fühler (Abb. 88) Ygliederig, das 2. Glied mit kurz ausge- zogener, breit verrundeter Spitze. Die Mandibeln (Abb. 85) nur wenig stärker als bei nitidulus, der 1. (große) Zahn etwas spitzer. Das Labium (Abb. 86) stark quer, mit flach ausge- buchtetem Vorderrande. Die Lippentaster 3gliederig, das End- glied zur Spitze nicht stärker verengt als zur Basis. Die Ma- xillen (Abb. 87) ziemlich kräftig. Die Außenlade verhältnismä- Big klein, deutlich kleiner als der Basalteil Die Innenlade schmal und lang, die Außenlade um ca. '/, ihrer Länge über- ragend. Die Kiefertaster 4gliederig.. Das Endglied von der Basis zur Spitze ziemlich stark verjüngt, nicht so groß wie die 3 ersten Glieder zusammen. Kopf und Halsschild stark und dicht punktiert. Halsschild auf der Scheibe und an der Basis etwas weitläufiger punktiert. Die Zwischenräume der Punkte erreichen fast nie den Durchmesser derselben. Mikropunktur stark und dicht. Halsschild (Abb. 89a, b) wenig schmäler als die Flügeldecken, aber der vorderen Hälfte mehr oder weniger, aber stets deutlich buckelig gewölbt und hierdurch schon deut- lich von nitidulus zu unterscheiden. In sehr seltenen Fällen ist der Halsschild schwach längsgekielt.e. Der Seitenrand vor der Basis leicht gerundet und dann nach vorn fast geradlinig verengt. Die Seitenteil-Linien im Basaldrittel eingebuchtet und

zur Basis nach außen gerichtet. Flügeldecken breit, stark ge-.

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wölbt, unregelmäßig dicht punktiert, aber deutlich schwächer als Kopf und Halsschild; auch bei dieser Art die Punktur zur Spitze deutlich schwächer und weiter werdend. Die Basis der Flügeldecken zeigt meistens 5—6 mehr oder weniger deutliche Streifen, beim Fehlen derselben ist aber stets ein mehr oder minder kräftiger Längseindruck neben dem Schildchen vor- handen. Die Mikropunktur ist feiner als die des Kopfes und Halsschildes. Die Oberseite ist fein, kurz und dicht anliegend behaart. Sie ist von gelbbrauner bis graubräunlicher Farbe, die des Kopfes, Halsschildes und Schildchens ist heller. Die abstehende Behaarung ist sehr lang und kräftig, von bräunlicher bis schwarzer Farbe und stark aufgerichtet. Die Unterseite ist grob und dicht punktiert, mit sehr grober und weit auseinander- stehender Mikropunktur auf den Punktzwischenräumen. Die anliegende Behaarung dünn und fein, die abstehende kräftig aber bedeutend kürzer als auf der Oberseite. Der Prosternal- fortsatz (Abb. 90) groß und breit, erst ein wenig verbreitert und dann zur verrundeten Spitze mit leichter Einbuchtung verjüngt. Der Mittelkiel verschmälert sich zur Spitze sehr stark.

Der Penis (Taf. I, Fig. 5a, b, c) ist ziemlich stark chitinisiert und daher von bräunlicher Farbe. Die Parameren sind lang und gleichmäßig von der Basis zur Spitze, fast geradlinig, ver- -jüngt. Auf der Unterseite haben diese auf der Innenkante jederseits einen sich fast über die ganze Länge der Parameren erstreckenden Eindruck, der die eigentliche Innenkante abwärts drückt. Der eigentliche Penis ist breit spindelförmig, mit stump- fer Spitze und ohne jegliche Kielung, d. h. also vollständig flach. Der Schaft ist kurz, nur wenig länger als die Peniskapsel und nur schwach gebogen.

Der Legestachel (Taf. IV, Fig. 5) ist kräftig und ziemlich breit. Der Spitzenteil ist auch deutlich abwärtsgebogen. Der freie Teil zwischen dem Fortsatz zur Anheftung der Muskulatur und dem Basalteil ist schmal.

Größe: 4—5,1 mm.

Verbreitung: Ganz Europa. Der nördlichste mir bekannt gewordene Fundort ist N.-Norwegen, der südlichste Bulgarien (Balkan-Geb.) während die östlichsten Fundorte Staszow (Kielce) Polen bilden. -- Wohl mit die häufigste Art dieser Gattung. Untersuchtes Material; 1236 Exemplare.

% 333

Typus: ? Da die Sammlung Maurice des Gozis zum größten Teil vereinzelt wurden, läßt sich über den Verbleib der Typen wohl nichts genaues mehr feststellen.

4. Gruppe: rufipes.

Grundfarbe deutlich sichtbar. Körper schmäler und flacher gewölbt. Die Flügeldecken grob und dicht punktiert. Die ab- stehende Behaarung feiner und weniger stark aufgerichtet.

Bestimmungstabelle der Arten.

1 Elügeldecken grob. und tiei punktiert 2. 2 WED Flügeldecken feiner und flach punktiert . . . 2.....93 2 Körper gedrungener, Flügeldecken grob

punktiert. Halsschild dicht und mäßig

jein punktiert . .... an... man n Zeerulipesp Krayme Körper paralleler. Flügeldecken feiner

punktiert. Halsschild weitläufiger und

feiner punktiert . .. . . . ...... 2SspunctatellusBjlya 3 Körper einfarbig schwarz . . . „10. adendus n. sp. Körper zweifarbig, Kopf und chi

schwarz, Flügeldecken braun . . . . . 9. jeanneli n. sp.

7. Dryops rufipes Kryn. (Abb. 91—93, Taf.1, Fig. 7a, bc, Taf. IV, Fig. 6)

Körper ziemlich parallel und mäßig gewölbt. Schwarz, Beine bräunlichrot. Die Fühler (Abb, 91) Ygliederig, das 2. Glied stark quer die Spitze nur mäßig ausgezogen und kurz verrun- det. Kopf und Halsschild dicht und mäßig stark punktiert. Die Zwischenräume größer als die Punkte. Die Stirn zwischen den Fühlerwurzeln stumpf gewölbt. Halsschild (Abb. 95a, b) weniger querals bei den vorhergehenden Arten, etwas stärker‘ ge- wölbt, hinter der Mitte am breitesten und von dort nach vorn gleichmäßig gerundet verengt und nur wenig schmäler als die Flügeldecken. Die Mikropunktur sehr dicht und grob, schon bei 25facher Vergrößerung gut erkennbar. Die Flügeldecken, . die hinter den Schultern nur sehr wenig zusammengedrückt, sind ziemlich parallel, sehr grob, unregelmäßig und dicht punk- tiert, zur Spitze viel feiner und weitläufiger werdend. Die Mi- kropunktur der Decken ist ebenso kräftig, aber nicht so dicht. Häufig sind zwischen Schulter und Naht Andeutungen von Streifen vorhanden. Die anliegende Behaarung ist fein und von

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weißlichgrauer Farbe, sehr kurz und nicht sehr dicht; die Grund- farbe ist überall deutlich sichtbar. Die abstehende Behaarung ist ziemlich lang, fein, von hellgrauer bis weißlicher Farbe und ziemlich stark aufgerichtet, aber nicht so stark wie bei den Arten der nitidulus-Gruppe. Die Unterseite ziemlich kräftig, aber weitläufig punktiert; mit kurzer, dünner, anliegender und mäßig langer nicht sehr dicht stehender abstehender Behaarung. Der Prosternalfortsatz (Abb. 93) breit und ziemlich lang. Nach einer schwachen Einschnürung gleichmäßig geradlinig zur Spitze verjüngt und gleichmäßig gewölbt.

Der Penis (Taf. I, Fig. 7a,b, c) ist nicht sehr stark chitini- siert und von hellbräunlicher Farbe. Die Peniskapsel ist kurz, die Parameren zur Spitze gleichmäßig leicht gerundet verjüngt. Auf der Unterseite, auf der die Parameren sehr breit sind, sind sie doppelbuchtig. Der eigentliche Penis ist schlank spindelförmig, an der Basis kurz zusammengedrückt und ge- kielt. Die Spitze ist ziemlich scharf. Der Schaft ist kräftig, von 1'/, bis 1°/, facher Länge der Kapsel und an beiden Enden leicht verdickt. Der Schaft ist etwas breiter und dicker als die Peniskapsel, die von dem Schaft umfaßt wird.

Der Legestachel (Taf. IV, Fig. 6) ist gerade. Der Rücken (Oberkante des Apparates) erhebt sich über das Basalteil, der freie Teil hinter dem Apicalteil ist nur klein. Diese Form, die für diese Art charakteristisch ist, ist mit keiner der verwandten Arten zu verwechseln.

Größe: 2,8—4mm. In der Größe ist die Art sehr variabel.

Verbreitung: Mittel- und Südeuropa, Aegypten, Syrien, Klein-Asien, Kaukasus. Am letzteren Ort scheint die Art aber nur sehr selten vorzukommen, ich habe von dieser Lokalität bisher nur ein Stück gesehen und wird sie auch in der Literatur von diesem Ort nie erwähnt. Der nördlichste mir bekannte Fundort ist Bad Elsterim Vogtland. Während sich die Art von Osten nach Asien und Afrika hinein verbreitet, ist im Westen Spanien und Portugal die Grenze und konnte die Art in Marokko u. s. w. noch nicht nachgewiesen werden. Untersuchtes Material: 253 Exempl.

Typus: ? Wahrscheinlichim Museum der Universität Charkow.

8. Dryops punctatellus Bllw. (Abb. 94-96, Taf. 1, Fig. 8, Taf. IV, Fig. 17)

Im allgemeinen ein wenig kleiner als die vorhergehende Art, weniger stark gewölbt und etwas paralleler. Schwarz,

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Beine rötlichbraun. Die Fühler (Abb.94) nur 8gliederig, das 2. Glied fast so lang wie breit, die Spitze nicht sehr weit vor- gezogen. Kopf und Halsschild fein und bei weitem nicht so dicht punktiert wie bei rufipes, die Zwischenräume von 2—3 fa- cher Größe der Punkte. Die Stirn zwischen den Fühlerwurzeln stumpf, aber stärker als bei rufıpes gewölbt. Halsschild (Abb. 95a, b) nur wenig schmäler als die Flügeldecken, flach gewölbt, die Seiten vor der Basis fast gerade, an der Basis nicht oder nur sehr wenig eingezogen, nach vorn gleichmäßig gerundet verengt. Die Seitenteil-Linien fast gerade, nur etwas vor der Mitte leicht eingebogen. Die Mikropunktur grob und dicht. Flügeldecken hinter den Schultern nur sehr wenig zu- sammengedrückt, gestreckt, ziemlich parallel, kräftig, nicht sehr ‘dicht unregelmäßig punktier. Die Punktur zur Spitze nur wenig schwächer und weitläufiger werdend. Die Punktur der Flügeldecken ist doppelt so stark als die des Kopfes und Hals- schildes. Dasselbe Verhältnis zeigt die Mikropunktur der Decken. Sie ist kräftig und dicht schon bei schwacher Vergrößerung gut erkennbar. Die Tiere erhalten hierdurch einen matten Glanz. Die anliegende Behaarung ist mäßig fein, kurz, von weißlich- grauer Farbe und kräftiger und dichter als bei rufipes. Kopf und Halsschild sind etwas dichter behaart. Die abstehende Be- haarung ist mäßig fein, von gelblichgrauer Farbe und ziemlich stark aufgerichtet. Die Unterseite ist sehr weitläufig und ziem- lich stark punktiert und hat kräftige und dichte Mikropunktur, die aber feiner als die der Oberseite ist. Das Abdomen ist deutlich feiner punktiert. Die anliegende Behaarung ist sehr dünn und weit auseinanderstehend, die abstehende fein und mäßig lang. Der Prosternalfortsatz (Abb. 96) relativ kurz, zur breit verrundeten Spitze bogig verjüngt und im Apicaldrittel flach.

Der Penis (Taf. 8, Fig. 8a, b, c) gleicht in der Form und Größe dem vorhergehenden, doch sind die Parameren in der Mitte deutlich eingebuchtet. Auf der Unterseite sind die Innen- kannten derselben gleichmäßig ausgerundet. Der eigentliche Penis ist gestreckt spindelförmig mit geraden Seiten, an der Basis wie bei rufipes leicht gekielt. Der Schaft kräftig, von et- wa 1'/,facher Länge der Peniskapsel und schwach gebogen. Er ist am Ansatz der Peniskapsel auf der Dorsalseite rinnen- artig vertieft. Die Rinne, die etwa von der Breite der Penis- kapsel ist, erstreckt sich etwa über die halbe Länge des Schaf- tes und ist in ihrer ganzen Länge scharfkantig.

336

Der Legestachel (Taf. IV, Fig. 17) ist verhältnismäßig groß, schwach chitinisiert. Der Spitzenteil ist kräftig abwärtsgebogen, die Oberkante deutlich eingeschnürt.

Größe: 3,2—4,1 mm.

Verbreitung: Kasp. Meer-Geb. (Lenkoran), Ost-Buchara (Tschitschantan), Turkestan (Ak-sou-Tal). Ist im Östen an- scheinend die vikariierende Art für rufipes. Untersuchtes Material 7 Exemplare.

Typus: Deutsch. Ent. Inst. Berlin-Dahlem (Hauptslg. und Coll. Leonhard).

9, Dryops jeanneli n. sp. (Abb. 277—280)

Körper etwas länger und breiter als bei den vorgehenden Arten, aber ebenso parallel und flach gewölbt. Kopf und Hals- schild schwarz, die Flügeldecken dunkelbraun, die Beine rot- braun, die Tarsen ein wenig helier. Die Fühler (Abb. 277) 10gliederig, das 2. Glied mit einer kurz verrundeten, breiten Spitze. Die Keulenglieder ziemlich groß, das Endglied sehr klein. Kopf und Halsschild kräftig und dicht punktiert, die Punktur dichter als als bei rufipes und punctatellus. Die Punk- tur verhältnismäßig dicht, die Zwischenräume nur wenig größer als die Punkte, Auf der Scheibe des Halsschildes steht die Punktur etwas weitläufiger. Der Kopf ist ein wenig, aber deut- lich, dichter punktiert, die Größe der Punkte wie die des Hals- schildes, Die Mikropunktur ist kräftig, feiner als bei den vor- hergehenden Arten und nicht sehr dicht. Das Halsschild (Abb. 279a, b) deutlich quer und etwas hinter der Mitte am breite- sten. Der Seitenrand in der vorderen Hälfte fast geradlinig, zur Basis sanft gerundet und vor den Hinterwinkeln leicht aus- gebuchtet. Die Vorderwinkel kräftig, mit verrundeter Spitze. Die Hinterwinkel klein mit scharfer Spitze und ein wenig nach hinten gezogen. In der Längsrichtung ist das Halsschild nur schwach gewölbt. Die Seitenteil-Linien gleichmäßig gerundet und an Spitze und Basis einwärtsgebogen. Die Flügeldecken sind hinter den Schultern leicht zusammengedrückt, gestreckt, parallel und flach gewölbt. Sie sind dicht und kräftig punk- tiert. Die Punktur ist schwächer als bei punctatellus und rufipes aber bedeutend dichter. Die Zwischenräume der Punkte sind von der Basis bis etwa zur Mitte der Decken kleiner als die Punkte. Zur Spitze hin vergrößern sich dann die Zwischen- räume langsam um hier etwa die Größe der Punkte zu erreichen.

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Die Mikropunktur ist feiner als bei den beiden vorausgehenden Arten, aber immer noch grob und steht sehr dicht. Die anlie- gende Behaarung ist fein, etwas länger als bei den zwei voraus- gehenden Arten, auch etwas dichter und von weißlichgrauer Farbe. Auf Kopf und Halsschild ist diese Behaarung etwas feiner und kürzer. Die abstehende Behaarung ist kürzer als bei punctatellus und rufipes, auch etwas feiner und weniger stark aufgerichtet. Die Farbe ist nur wenig dunkler als die der anliegenden Behaarung. Die Unterseite ist merklich weitläufiger und feiner punktiert, besonders das Abdomen. Desgleichen ist die Behaarung der Unterseite wesentlich feiner. Der Proster- nalfortsatz (Abb. 278) ziemlich klein, schmal und kurz und ist zur kurz verrundeten Spitze stark verjüngt. Vor der Spitze ist er jederseits leicht eingebuchtet. Das Spitzendrittel ist flach, von hieraus erstreckt sich zur Basis ein schmaler, flacher Mit- telkiel.

Der Penis.(Abb. 280a, b, c) schmal und ziemlich groß. Die Peniskapsel an der Basis am breitesten. Die Parameren von hier zur Spitze gleichmäßig verjüngt. Der Mittelteil derselben ziemlich schmal, zur Basis stark verbreitert und hier eine ganze Strecke zusammenstoßend. Das Spitzenviertel verbreitert und auf der Innenkante geradlinig (Abb. 2804). Auf der Ventral- seite (Abb. 280b) sind die Parameren gleichmäßig, leicht ge- rundet. Der eigentliche Penis zum Spitzendrittel erweitert, des- gleichen an der Basis. Der Mittelteil ist leicht zusammenge- drückt, sodaß die Unterkante von oben sichtbar. Die Aus- trittsöffnung des „Ductus“ ist auf der Unterseite, kürz vor der Mitte, deutlich sichtbar. Die Peniskapsel lang, der Schaft kräf- tig (Abb. 280 c) und länger als die Kapsel.

Weibchen unbekannt.

Größe: 4—4,2 mm.

Verbreitung: Turkestan (Samarkand) Untersuchtes Ma- terial: 2 Exemplare. | .

Typus: 5 Museum Paris (Coll. Grouvelle). Kotype in _ meiner Sammlung.

Ich widme diese Art Herrn Prof. Dr.R. Jeannel, Paris, der in gewohnt liebenswürdiger Weise das Material zur Verfügung stellte.

Die Art ist nahe verwandt mit punctatellus Bllw. unter- scheidet sich aber deutlich durch die dunkelbraunen Flügeldecken mit dichterer und feinerer Punktur von derselben.

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10. Dryops addendus n. sp. (Abb. 97—101, Taf. II, Fig. 6)

Körper ein wenig breiter als bei rufipes und punctatellus, aber ebenso parallel und flach gewölbt. Körper schwarz, Beine rotbraun, Tarsen und Klauen heller. Die Fühler (Abb. 97) 10gliederig, das 2. Glied mit einer kräftig ausgezogenen Spitze. Kopf und Halsschild dicht punktiert, die aber nur etwa halb so stark als bei den beiden vorgehenden Arten. Die Zwischen- räume auf der Scheibe von etwa 1'/,fachem, am Rande nur knapp vom Durchmesser der Punkte. Die Mikropunktur sehr kräftig und dicht. Das Halschild (Abb. 98 a, b) nur leicht quer, der Seitenrand zur Basis ganz leicht eingezogen, zur Spitze gleichmäßig gerundet verengt. Die Längswölbung flach, fast geradlinig, sodaß eine firstartige Form entsteht. Die Seitenteil- Linien im Basaldrittel kräftig eingebuchtet, zur Spitze mit dem Seitenrand nahezu parallel. Die Flügeldecken von der Basis bis hinter der Mitte mit größeren, flachen Grübchen, die an der Basis unregelmäßig, zur Mitte mehr reihig geordnet sind. Diese grubenartige Punktur ist am deutlichsten bei 10facher Vergrö- Berung sichtbar. Außerdem mit unregelmäßiger, weitläufigerer Punktur als auf dem Halsschilde. Die Zwischenräume von 2!/, bis 3fachem Durchmesser der Punkte. Die Mikropunktur grob, aber weiter auseinanderstehend. Die anliegende Behaarung sehr kurz, fein und nicht sehr dicht, von weißlichgrauer Farbe. Die abstehende lang, fein, ziemlich aufgerichtet und von gelb- $rauer Farbe. Auf Kopf und Halsschild ist die anliegende Be- haarung deutlich dichter, die abstehende Behaarung zur Mitte gelagert. Die Unterseite feiner als die Oberseite punktiert, die Behaarung gleichfalls feiner. Der Prosternalfortsatz (Abb. 99) nicht sehr breit und lang, zu einer breit verrundeten Spitze nahezu geradlinig verjüngt.

Der Penis (Taf. II, Fig. 6a, b, c) ist schlank, schwach. chiti- nisiert und von blass rotgelblicher Farbe. Die Parameren sind schlank, von der Basis zur scharfen Spitze gleichmäßig gerun- det verjüngt. Die Innenkanten nur schwach eingebogen, jeder- seits kurz hinter der Basis mit einem kurz ovalem tiefem Ein- druck. Eine stärker chitinisierte Leiste geht von der Basis der Parameren von der Dorsal- bis zur Ventralseite. Sie verläuft geschwungen bis etwa zur halben Höhe der Parameren. In den Abbildungen ist der Verlauf dieser Linie deutlich sichtbar. Auf der Unterseite ist die Innenkannte der Parameren fast ge-

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radlinig, nur an der Basis leicht auswärts gebogen. Der Penis selbst ist schlank spindelförmig mit scharfer Spitze und überragt die Parameren um ein weniges. Von der Basis zur Spitze auf knapp ein Drittel der Länge gekielt. Der Schaft von gut der doppelten Länge der Peniskapsel, zur Basis leicht verdickt und schwach gebogen. Auf der Dorsalseite eine rinnenartige Ver- tiefung, die sich fast über die ganze Länge erstreckt. Das Stützelement des Penis (Abb. 101) besteht aus sehr dünnen und schwach chitinisierten Leisten die vorn zusammengewachsen und einen schmalen freien Raum umschließen. Das letzte Ster- nit (Abb. 100) klein, schwach chitinisiert, der Basalteil am In- nenrande leicht ausgeschnitten.

© bisher unbekannt.

Größe: 3,8 mm.

Verbreitung: Erytrea (Ghinda). 1 Exemplar.

Typus: 5 Mus. Nat. Hist., Paris, (Coll. Grouvelle)

Die Art nimmt eine Zwischenstellung zwischen dieser und der striatellus-Gruppe ein. Der Behaarung und besonders der Form des Körpers wegen muß sie aber in dieser Gruppe unter- gebracht werden. Durch die flache Gruben-Punktur ist sie so- fort von allen anderen Arten zu. unterscheiden.

5. Gruppe: striatellus-algiricus.

Grundfarbe deutlich sichtbar. Körper mittelgroß, ziemlich gestreckt, parallel und mäßig gewölbt. Flügeldecken kräftig und dicht punktiert. Die abstehende Behaarung ziemlich lang und anliegend.

Bestimmungstabelle der Arten.

1 Korper grober, .. mu. eu m Be ae re) Körper kleiner . . A 6.2: 2 2 Flügeldecken mit deudiehen Seen in denen größere Punkte . . . : . .2 11. striatellus’Baıtmı

Flügeldecken höchstens mit Andeutungen

von Streifen, in denen aber keine größe-

ren Bunkteuo... 0. . „12. algiricus Luc. 3 Halsschild und Elöpeldecken gleich dicht

punktiert . . . >. ...13. gracılis Karsch, Halsschild dichter als ie Flügeldecken

punktieru.. 0... en IA disererusebllwe

340

11.. Dryops striatellus Fairm. (Abb. 102—104, Taf. I, Fig. 9, Taf. IV, Fig. 7)

Körper gestreckt, parallel, mäßig gewölbt. Schwarz, Beine dunkelbraun, Tarsen und Klauen heller. Die Fühler (Abb. 102) 9gliederig, das 2. Glied fast trapezoid. Glied 4—6 auffallend stark lang. Kopf und Halsschild gleichmäßig, dicht und nicht sehr kräftig punktiert. Die Zwischenräume der Punkte minde- stens von der Größe derselben. Die Stirn zwischen den Fühler- wurzeln stumpf gewölbt. Halsschild (Abb. 103a, b) ein wenig schmäler als die Flügeldecken, deutlich quer, gleichmäßig flach gewölbt und schwach längs gekielt. Der Seitenrand gleichmäßig verrundet verengt, etwas hinter der Mitte am breitesten. Die Seitenteil-Linien in der Basalhälfte fast gerade, nur an der Basis leicht nach innen gebogen, die Apicalhälfte leicht gerundet nach innen gebogen. Die Mikropunktur kräftig und dicht. Die Flügel- decken fast parallel, nicht sehr stark gewölbt, hinter den Schul- tern leicht zusammengedrückt. Sie zeigen 6 stärker oder schwä- cher ausgebildete, aber immer deutliche Streifen, welche erst kurz vor der Spitze erlöschen. Die Punktur, die aus nicht so starken Punkten wie die des Halsschildes besteht, ist auch weitläufiger als diese und wird zur Spitze feiner. Außer dieser Punktur noch neben den Streifen reihig angeordnete mehr oder weniger tiefe Grübchen, die zur Spitze schwächer werden. Die Mikropunktur ist kräftig, aber weitläufiger als die des Hals- schildes. Die anliegende Behaarung der Oberseite ist sehr kurz und von weißlichgrauer bis gelblicher Farbe. Kopf und Hals- schild sind dichter behaart. Die abstehende Behaarung nicht sehr kräftig, mäßig lang und von gelblichgrauer bis grauschwar- zer Farbe. Die Unterseite wenig stark und weitläufig punktiert, das Abdomen deutlich noch feiner und sehr viel weitläufiger. Die Mikropunktur der Unterseite grob und dicht. Die anliegende Behaarung der Unterseite ist sehr dünn und fein, die abstehende Behaarung dünn stehend, fein und mäßig lang. Der Prosternal- fortsatz (Abb. 104) sehr lang und schmal, zur scharfen Spitze fast geradlinig verjüngt. Nur die Basalhälfte in der Mitte leicht gekielt.

Der Penis (Taf. I, Fis. 9a, b, c) ist schlank, aber kräftig, mäßig stark chitinisiert und von hellbrauner Farbe. Die Penis- kapsel sehr lang. Die schmalen, schlanken Parameren von der Basis nach vorn gleichmäßig leicht gerundet verjüngt. Die Innen-

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kanten derselben auf der Dorsalseite gerundet ausgebuchtet, auf der Ventralseite bis kurz vor der Basis geradlinig und hier mit einem fast kreisförmigen Ausschnitt. Der Penis schlank spindelförmig, die Seiten sehr leicht verrundet, an der Basis kurz zusammengedrückt und schwach gekielt. Der Schaft kurz und kräftig, gerade und nur wenig länger als die Peniskapsel.

Der Legestachel (Taf. IV, Fig. 7) schmal und nur schwach chi- tinisiert. Die Oberkante leicht eingebuchtet und die Spitze nur schwach abwärts gebogen. Der freie Raum zwischen dem Fort- satz und dem Basalteil des Stachels nur sehr schmal.

Größe: 3,83—4 mm.

Verbreitung: Deutschland, Holland, Frankreich, Spanien, Portugal, Corsica, Sardinien, Nordafrika (Tanger, Algier). Diese Art hat ihr Hauptvorkommen im mediterranen Gebiet und sind die Funde in Deutschland (Wahner Heide/Reinland, Hunts- losen/Bremen) und Holland (Ermelo) sicher die nördlichsten Aus- läufer der Verbreitung. Von Dodero wurde dann noch Süd- England angeführt, ich habe bisher aber keinerlei englische Exemplare zu Gesicht bekommen. Scheint ziemlich selten zu sein. Untersuchtes Material: 76 Exemplare.

Typus: ? Ob die Type mit der hinterlassenen Sammlung an das Mus. Nat. Hist. Paris gekommen ist, oder ob es sich um Tiere aus fremder Sammlung handelte, die bei der Untersuchung vorlagen, läßt sich wohl nicht mehr mit Sicherheit feststellen.

12. Dryops algiricus Luc. (Abb:105 110, Tarl, Big. 10, Var IV, 31078)

Körper ziemlich parallel und mäßig gewölbt. Schwarz, Beine rot- bis dunkelbraun, Tarsen und Klauen stets heller. Die Fühler (Abb. 108) 10gliederig, das 2. Glied fast dreieckig» die nur wenig ausgezogene Spitze stumpf verrundet. Die Man- dibeln (Abb. 105) ziemlich kurz und breit. Die 3 Innenzähne gleichmäßig stark ausgebildet. Der Apicalteil sehr kurz, der Basalteil groß und an der Basis relativ breit. Das Labium (Abb. 106) schmal, länger wie breit und der Vorderrand nur sehr schwach ausgebuchtet. An den 3gliederigen Lippentastern, das Endglied groß und massig, rund-oval. Die Maxillen (Abb. 107) klein. Die Außenlade von der Größe des Basalteiles, die Seiten derselben leicht bogig gerundet. Die Innenlade sehr schlank und wenig länger als die Außenlade. Die Kiefertaster, wie bei allen Arten 4gliederig. Das Endglied schlank, zur Spitze wenig -

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verjüngt und etwas länger als die ersten 3 Glieder zusammen. Die Stirn zwischen den Fühlerwurzeln mehr oder weniger leicht gewölbt. Kopf und Halsschild dicht und mäßig stark punktiert. Der Halsschild auf der Scheibe weitläufiger. Die Zwischenräume der Punkte von ca. dem doppelten Durchmesser derselben. Der Kopf ist feiner und weitläufiger punktiert. Halsschild (Abb.109a, b) ist etwas schmäler als die Flügeldecken, die größte Breite hinter der Mitte. Der Seitenrand zur Basis leicht gerundet, verengt, zur Spitze stärker und fast geradlinig. Die Seitenteil-Linien sind zur Spitze gerundet, zur Basis geradlinig etwas nach innen laufend. Die Mikropunktur des Kopfes und Halsschildes ist fein und wenig dicht. Die Flügeldeken sind fast parallel und hinter den Schultern leicht zusammengedrückt. Sie sind unregelmäßig etwas feiner und weitläufiger als der Halsschild punktiert, an der Basis am kräftigsten und etwa von der Mitte ab merklich weiter und schwächer. Häufig sind flache Streifen vorhanden, die aber stets vor der Spitze erlöschen. Die Mikropunktur ist etwas kräftiger und dichter als die des Halsschildes. Die Stärke der Punktur ist bei dieser Art etwas variabel, doch sind die Flügeldecken stets feiner und weitläufiger als der Halsschild punktiert. Die Exemplare aus dem europäischen Teil der Ver- breitung waren durchweg ein wenig kräftiger punktiert als die aus Nord-Afrika und Kleinasien. Die anliegende Behaarung ist ziemlich kurz, fein, dicht und von weißlichgrauer bis gelblich- grauer Farbe. Die Grundfarbe ist aber stets deutlich sichtbar. Die abstehende Behaarung ist kräftig, verhältnismäßig lang und von gelblichgrauer bis grauschwarzer Farbe. Die Unterseite ist viel feiner und weitläufiger punktiert als die Oberseite, das Abdomen noch deutlich feiner. Die Mikropunktur wie auf der Oberseite aber wesentlich dichter. Die Behaarung, sowohl die anliegende wie die abstehende feiner, kürzer und weitläu- figer als auf der Oberseite. Der Prosternalfortsatz (Abb. 110) breit und mäßig lang. Die geraden Seiten verjüngen sich in einer doppelbuchtisen Linie zu einer mäßig scharfen Spitze. Die Mitte mit einem breiten flachen Kiel.

Der Penis (Taf. I, Fig. 10a, b, c) mäßig kräftig, nicht sehr stark chitinisiert und von hellbrauner Farbe. Die Peniskapsel ist kurz. Die Parameren, die an der Basis nicht zusammen- schließen, zur Spitze gleichmäßig verjüngt. Der Außenrand geradlinig, der Innenrand doppelbuchtig, wodurch ein zangen- artiges Aussehen entsteht. Der Innenrand der Unterseite von

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der Basis bis kurz vor der Mitte geradlinig, dann verschmälern sich die Parameren auf etwa die Hälfte der Stärke, um sich hierauf wieder in fast gerader Linie zu verjüngen. Der Penis leicht quer gewölbt, an der Basis am breitesten, hier kurz ge- kielt und dann fast geradlinig zur mäßig scharfen Spitze ver- jüngt. Der Schaft ist kurz, kräftig und nur wenig länger als die Peniskapsel.

Der Legestachel (Taf. IV, Fig. 8) breit, nicht sehr stark chi- tinisiert. Der nur wenig abwärts gebogene Spitzenteil endet in eine nicht scharfe, sondern mehr verbreiterte Spitze.

Größe: 3,6—4,5 mm.

Verbreitung: Eine rein mediterrane Art, deren Vorkommen auf die Länder rund um das Mittelmeer beschränkt ist. Scheint aber nicht über Aegypten hinaus verbreitet zu sein; denn aus Syrien ist mir diese Art noch nicht bekannt geworden. Den Literatur-Angaben, die von einem Vorkommen dieser Art in England sprechen, ist mit sehr großer Skepsis entgegenzutreten. Wahrscheinlich sind diese Stücke mit striatellus verwechselt wor- den. Untersuchtes Material: 237 Exemplare.

Typus: ? vielleicht mit der Sammlung Lucas ins Mus. Nat. Hist. Paris gekommen.

13. Dryops gracilis Karsch. Abb. 14 116, Tat 1 kie. 12, Tarlv, %ıe,9)

Größer, ebenso gewölbt und parallel wie algiricus. Schwarz, Beine dunkelbraun, Tarsen u. Klauen rötlich. Die Fühler (Abb. 111) 10gliederig, die Spitze des 2. Gliedes breit vorgezogen u. stumpf verrundet. Die Stirn zwischen den Fühlerwurzeln gleichmäßig verrundet, nicht buckelig gewölbt. Kopf und Halsschild dicht und mäßig stark punktiert, dichter und feiner als bei algiricus. Die Zwischenräume der Punkte von etwa 1:/,facher Größe derselben. Die Mikropunktur ziemlich fein. Der Halsschild (Abb. 112a, b) ist nur sehr wenig schmäler als die Flügeldecken und zur Basis kaum merklich verengt. Der Seitenrand ist von der Basis an auf ca. ',, der Länge fast geradlinig, zur Spitze dann gleich- mäßig gerundet verengt. Die Seitenteil-Linien gleichmäßig ge- rundet. Die Flügeldecken gestreckt, fast parallel, mäßig gewölbt und hinter den Schultern nur sehr wenig zusammengedrückt. Sie sind unregelmäßig dicht punktiert. Die Punktur ist nicht sehr stark, feiner und flacher als die des Halsschildes, aber ebenso dicht und viel feiner und dichter als bei algiricus. Sie

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bleibt bis zur Spitze gleichmäßig. An der Basis zwischen Schul- ter und Naht sind manchmal Andeutungen von Streifen vor- handen. Die Mikropunktur ist feiner und weiter als die des Halsschildes. Die anliegende Behaarung ist dicht und fein, kurz und fast tomentartig. Sie läßt die Grundfarbe aber stets deut- lich erkennen und ist von gelblichgrauer bis gelber Färbung. Die abstehende Behaarung ist nur mäßig kräftig und etwa halb so lang wie bei algiricus und stärker aufgerichtet. In der glei- chen Färbung wie die anliegende Behaarung. Die Unterseite feiner und weiter punktiert, mit kräftigerer Mikropunktur wie auf der Oberseite. Die Behaarung dünner, feiner und kürzer. Der Prosternalfortsatz (Abb. 113) kurz, zu einer mäßig scharfen Spitze gleichmäßig verjüngt. Die Kielung verbreitert und ver- flacht zur Spitze.

Der Penis (Taf. I, Fig. 12a,b,c) ist kräftig und ziemlich stark chitinisiert, daher von bräunlicher Farbe. Die Peniskapsel ist kräftig, die Parameren sind zur Spitze fast geradlinig verjüngt. Die Innenkante nur vor der Basis gerundet, zur Spitze dann fast geradlinig. Auf der Ventralseite ist die Innenkante doppel- buchtig, die Basalbuchtung kräftig, die davorliegende nur schwach. Das erste (Spitzen-) Drittel der Innenkante ist einwärts gebogen. Der Penis selbst ist flach und breit, an der Basis am breitesten und zur Spitze gleichmäßig gerundet verjüngt. Der Schaft kräftig und von ca. 1'j, facher Länge der Peniskapsel. Das Stützelement (Abb. 115) kräftig, die Basalpartie der frei endenden Stäbchen einwärtsgebogen, das letzte Sternit (Abb. 114) ist breit, die Sei- tenteile der Basis am Ende breit aufgebogen.

Der Legeapparat (Taf. IV, Fig. 9) ist für die Größe des Tieres klein. Er ist ziemlich kräftig chitinisiert und von hellbräunlicher Farbe. Das Apicalteil in eine scharfe Spitze endend, die Ober- kante desselben nahezu geradlinig, die Unterkante leicht gebo- gen. Das letzte Sternit (Abb. 116) nur mäßig groß und nicht sehr stark chitinisiert. Der zu einem Stäbchen ausgezogene Teil liegt im natürlichen Zustande in der Richtung in das Körper- innere, Der breitere (auf den Abb. innere Teil) liegt unter dem sichtbaren 8. Sternit und läßt die Form der Verbreiterungen den Umriß des Sternites erkennen. Die Seitenränder und das Stäbchen sind immer stärker als die anderen Teile chitinisiert.

Größe: 4,8—5,3 mm.

Verbreitung: Portugal, a Südfrankreich, Italien,

Corsica, Sardinien, Corfu; Naxos, Kanarische Inseln, Nordafrika

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bis zum Sinai einschließlich. Das Hauptverbreitungsgebiet die-

ser Art liegt in Nordafrika, wo diese wohl die häufigste ist.

Die europäischen Fundorte scheinen nur noch Ausläufer der

Verbreitung zu sein. Untersuchtes Material: 203 Exemplare. Typus: Zool. Mus. Berlin (Coll. Erichson).

14. Dryops discretus Bllw. (Abb. 117122, Tat. TI, Fig. 11, Tat. IV, Fis. 10)

Von der Form und in der Regel der gleichen Größe des vorhergebenden. Schwarz, Beine braun, Tarsen und Klauen heller. Die Fühler (Abb. 117) 10gliederig, die Spitze des 2. Glie- des kurz vorgezogen und breit verrundet. Kopf und Halsschild stark und dicht, ziemlich grob punktiert, die Punktur ist ebenso stark oder ein wenig stärker als die bei gracilis, aber deutlich dichter, die Zwischenräume nie die Größe der Punkte erreichend. Die Mikropunktur ist kräftig und dicht. Der Halsschild (Abb. 118a, b) quer und flach gewölbt. Der Seitenrand an der Basis leicht eingezogen, in der Mitte mehr oder weniger stark ein- gebuchtet und zur Spitze leicht gerundet verengt. Die Seitenteil- Linien fast gerade oder auch in der Mitte leicht eingebuchtet. Die Flügeldecken in Form, Punktur und Behaarung, sowohl in der anliegenden wie der abstehenden, wie bei gracilis. Nur an der Basis der Flügeldecken ist die Punktur gedrängter. Die Unterseite ist feiner und weitläufiger punktiert, die Behaarung desgleichen, besonders die abstehende ist merklich kürzer. Der Prosternaltortsatz (Abb. 119) breit und lang, mit geraden Seiten, dann fast winklig zur kurz verrundeten Spitze verjüngt.

Der Penis (Taf. I, Fig. 11a,b,c) kräftig, gedrungen, ziemlich stark chitinisiert und von bräunlicher Farbe. Die Peniskapsel groß, die Parameren schlank, von der Basis zur Spitze leicht gerundet, fast geradlinig verjüngt. Die Innenkanten von der breiten nicht zusammenschließenden Basis zur Spitze fast gerade verjüngt, auf der Ventralseite ist diese Kante leicht ausgerundet. Der gerade kräftige Schaft nur so lang oder wenig länger als die Peniskapsel und gerade. Das Stützelement (Abb. 121) kräf- tig, die Seitenteile verbreitert, die Spitze gleichmäßig breit ver- rundet. Das letzte Sternit schwach chitinisiert und klein. Die Spitzen der beiden Teile verwachsen und einen Knopf bildend. Der Basalteil klein und von einer stärker chitinisierten Leiste durchzogen.

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Der Legestachel (Taf. IV, Fig. 10 und 10a) etwas kräftiger ' als bei gracilis, aber nicht sehr stark chitinisiert. Der Spitzenteil, ı der nur leicht abwärts gebogen ist, in eine breite Spitze endend. Der Oberrand in der Mitte mit einer kräftigen Ausbuchtung. Die Abb. 10a zeigt den Legestachel in der dorsalen Aufsicht ‚und dadurch die verschiedene Länge der beiden Lamellen und den Bau des Basalteiles. Die Legestachel der Arten der Sub- familie Dryopidae haben alle diese Form, die nur ganz gering- fügig abändert. Das letzte Sternit (Abb. 122) ist schwach chi- tinisiert. In den freien Mittelteil, der sonst nur von Bindehäuten bespannt ist, ragen zwei feine Chitinstäbchen hinein.

Größe: 4,6—5,2 mm.

Verbreitung: Marokko, Algier, Tunis. Bisher nur aus ‚diesen westlichen Teilen Nordafrikas bekannt, ob die Art auf dieses Gebiet beschränkt oder eine weitere Verbreitung hat, muß die Untersuchung weiteren Materiales ergeben. Unter- suchtes Material: 62 Exemplare.

Typus: Deutsch. Ent. Inst. Berlin-Dahlem.

Ich mußte diese Subspecies zur Art erheben, da das mir nun vorgelegene größere Material die genauen und eindeutigen Merkmiäle feststellen ließ. Die auf dem Halsschild deutlich dich- tere Punktur, der andere Bau desselben, sowie die verschiedene Bildung der Sternite etc. zeigen deutlich die spezifische Ver- schiedenheit.

6. Gruppe: luridus.

Grundfarbe deutlich sichtbar. Körper mittelgroß, ziemlich gestreckt, mäßig gewölbt und konvexer. Die Flügeldecken feiner, aber dicht punktiert. Die abstehende Behaarung ist kürzer und anliegender.

Bestimmungstabelle der Arten.

1 Flügeldecken mit deutlichen, wenn auch

flachen Streifen (von der Seite gut sichtbar). . . . . . . 2 Flügeldecken ohne Streifen . . . . . . 20.freyin.sp. 2 Körper einfarbig schwarz . . KUREN REIS Kopf u. Halsschild schwarz, Bldkeldeckon

braum. or. . 19. omissus n. sp. 3 Streifen mit stärkeren grubenarlige Pan

Uran. 2... . 16. championiDod. Streifen ohde See Pänlter 2 ee BA

Mitteilungen d. Münchn., Ent. Ges. XXVIIL (1988) H.3 3 347

4"Körper großer, konvexer ©. .....\.. een Me

Körper kleiner, paralleler . . . . . 15. doderoi Bllw. 5 Flügeldecken nur wenigfeiner als der HIaTe- schild punktiert . . . . „17. luridus Er. Flügeldecken deutlich keiner als des Hals- schild punktiert 2°... u... ze... 218. Iniebümgspt

15. Dryops doderoi Bllw. (Abb. 123—127, Taf. II, Fig. 1, Taf. IV, Fig. 11)

Körper ziemlich schmal, parallel und schwach gewölbt. Schwarz, Beine dunkelbraun, Tarsen und Klauen heller. Die Fühler (Abb. 123) 10gliederig. Das 2. Glied mit einer breit vor- gezogenen und stumpf verrundeten Spitze, die Endglieder bilden eine relativ kleine Keule. Die Fühlerwurzeln eng zusammen- stehend, der Zwischenraum zwischen diesen stumpfspitzig ge- wölbt. Kopf und Halsschild ziemlich dicht unregelmäßig punk- tiert. Die Zwischenräume der Punkte nur wenig größer als diese selbst. Der Kopf und die Scheibe des Halsschildes weit- läufiger punktiert. Die Mikropunktur fein und weitläufig. Der Halsschild (Abb. 124a, b) ist deutlich schmäler als die Flügel- decken, an der Basis am breitesten. Der Seitenrand an der Basis kurz geradlinig, dann zur Spitze gleichmäßig gerundet verengt. Häufig ist der Halsschild schwach längs gekielt. Die Seitenteil-Linien sind gerundet, in der Basalhälfte fast gerad- linig und leicht nach innen gerichtet. Die Flügeldecken sind gestreckt, parallel und mäßig gewölbt und hinter den Schultern kaum merklich zusammengedrückt. Sie sind unregelmäßig, in der Stärke des Halsschildes, aber weitläufiger punktiert. Die Punktur nimmt zur Spitze nur wenig an Dichte und Stärke ab. Die Mikropunktur ist stärker und dichter als die des Hals- schildes. Die Flügeldecken sind in der Regel flach gestreift. Die Streifen aber meist nur an der Basis deutlich und erlöschen vor der Spitze. Die anliegende Behaarung ist sehr fein, kurz und dicht, doch bleibt die Grundfarbe noch deutlich sichtbar. - Sie ist. von weißlichgrauer bis gelblichgrauer Farbe, Die ab- stehende Behaarung ist dicht, aber nicht sehr kräftig, ziemlich kurz und von weißlichgrauer bis grauer Farbe. Die Unterseite ist nur wenig feiner als die Oberseite punktier. Die Mikro- punktur die Gleiche. Die Behaarung ist sehr spärlich und dünn, feiner und kürzer als auf der Oberseite. Der Prosternalfort-

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satz (Abb. 125) breit und ziemlich lang und leicht, gleichmäßig gerundet verjüngt, mit einem schmalen Mittelkiel.

Der Penis (Taf. Il, Fig. 1a, b, c) ist schlank, ziemlich kräftig chitinisiert und von bräunlicher Farbe. Die Peniskapsel ist schlank und in der Aufsicht deutlich breiter als der Schaft. Die Parameren mit einem breiten Basalteil. Sie sind zur Spitze gleichmäßig gerundet verjüngt, die Innenkante auf der Dorsal- seite regelmäßig ausgerundet, auf der Ventralseite fassen diese im Apicalteil übereinander und nur im Basalteil leicht ausge- rundet. Der nur an der Basis leicht gebogene Schaft von ca 1!/, facher Länge der Peniskapsel. Das Stützelement (Abb. 127) verhältnismäßig groß, kräftig chitinisiert. Die Seiten- teile im Apicaldrittel verbreitert, der sonst nur von Geweben ausgefüllte Zwischenraum im Spitzenteil schwach, zur Basis kräftiger chitinisiert und nur mit einem schmalen von feinen Häuten bezogenen Raum. Das Sternit (Abb. 126) klein und schwach chitinisiert mit kräftig aufgebogenem Basalteil.

Der Legestachel (Taf. IV, Fig. II) mäßig stark, wenig chiti- nisiert und mit nur sehr schwach abwärts gebogener Spitze. Der Oberrand ist deutlich über den Basalteil erhoben. Die Form erinnert etwas an den Apparat von rufipes, doch ist hier die Spitze scharf ausgezogen.

Größe: 3,8—4,1 mm.

Verbreitung: Eine westlich mediterrane Art. Bisher aus Süd-Spanien, Süd-Frankreich, Italien, Corsica, Sardinien, Sici- lien, Marokko, Algier, Tunis bekannt.

Typus: Deutsch. Ent. Inst., Berlin-Dahlem (Coll. Kraatz).

16. Dryops championi Dod. (Abb 128130, ,Tar II, Eis. 2)

Kleiner, etwas breiter als doderoi nicht so parallel, aber ebenso gewölbt. Schwarz, Beine braun, an den Gelenken dunkler, Tarsen und Klauen heller. Die Fühler (Abb. 128) achtgliederig. Das 2. Glied stark quer, mit kurzer nicht sehr scharfer Spitze. Das 7. Glied auffallend groß, sodaß der Ein- druck von zwei Gliedern vorgetäuscht wird, es sind aber kei- nerlei Anzeichen einer Verschmelzung zweier ‚Glieder festzu- stellen. Die Fühlerwurzeln ziemlich eng zusammenstehend, zwischen denselben schwach buckelig gewölbt, aber nicht so stark und spitzig wie bei doderoi. Kopf und Halsschild dicht und unregelmäßig punktiert, doch ist die Punktur weitläufiger

5* 349

als beim vorgehenden. Die Zwischenräume der Punkte reich- lich vom doppelten Durchmesser derselben Kopf und Scheibe des Halsschildes etwas weitläufiger punktiert. Die Mikropunktur kräftis und ziemlich dicht. Der Halsschild (Abb. 129a, b) schmä- ler als die Flügeldecken und an der Basis fast geradlinig. Die größte Breite des Halsschildes liegt hinter der Mitte. Die Seitenteil-Linien sind nahezu geradlinig und nur an Spitze und Basis leicht einwärts gebogen. Die Flügeldecken mäßig ge- streckt, leicht gewölbter als bei doderoi, hinter den Schultern leicht aber deutlich zusammengedrückt. Die Punktur ist unre- gelmäßig, ein wenig kräftiger als die des Halsschildes, aber be- deutend weiter als diese. Sie nimmt zur Spitze nur wenig an Dichte und Stärke ab. Zwischen Schulter und Naht mit 5 fla- chen, aber deutlichen Streifen in denen sich eine stärkere Gruben-Punktur befindet. Die Streifen erreichen beinahe die Spitze. Die Mikropunktur ist deutlich dichter und kräftiger als die des Halsschildes. Die anliegende Behaarung ist fein, kurz und ziemlich dicht, fast tomentartig und von gelblichgrauer Farbe. Die Grundfärbung ist aber deutlich sichtbar. Die abstehende Behaarung ist kräftig, nicht so dicht wie bei doderoi, aber deut- lich länger. Sie ist von weißlichgrauer Farbe. Die Unterseite ist nur wenig 'feiner als die Oberseite punktiert. Die Mikro- punktur ebenso kräftig aber weitläufiger. Die anliegende Be- haarung ist dünn, ziemlich dicht und fein, die abstehende be- deutend kürzer und feiner als auf der Oberseite. Der Proster- nalfortsatz (Abb. 130) nicht sehr breit und relativ kurz, der Mittelkiel nicht ganz bis zur Spitze reichend, sondern vorher verflachend.

Der Penis (Tafel II, Fig. 2a, b,c) für die Größe des Tieres kräftig, nicht allzustark chitinisiert, von hellrötlicher Farbe. Die Peniskapsel kurz und breit. Die Parameren zur Spitze leicht gerundet, gleichmäßig verjüngt, die Innenseite auf der Dorsal- wie Ventralseite gleichmäßig leicht ausgebogen, auf der letzteren nur noch flacher. Der eigentliche Penis breit spindel- förmig, von der breiten Basis zur Spitze hin nur leicht gerun- det verjüngt und flach. Der nicht sehr kräftige Schaft fast gerade und etwa von 1'/, facher Länge der Peniskapsel.

Größe: nach Dodero 3,25—3,5 mm. Die mir derzeit über- lassene Cotype 3,4 mm.

Verbreitung: Spanien (Bejar) Trotz der großen Anzahl der verschiedensten Arten ist es mir bisher nicht möglich ge-

350

gewesen die Art in irgend einer Sammlung feststellen zu können.

Typus: ? Wahrscheinlich aber wohl im Mus. Genua.

17. Dryops luridus Er. (Abb. 131-140. Taf. II, Fig. 3, Tat. IV, tig. 12)

Größer, nicht so parallel wie championi, mäßig breit und gewölbt. Schwarz, Beine mehr oder weniger dunkelbraun, Tarsen und Klauen etwas heller. Die Mandibeln (Abb. 132) schlank, an der Basis stark verbreitert, der Spitzenteil nur mäßig lang. Der Spitzenzahn stumpf, die beiden folgenden schwach ausgepräst. Die Abbildung zeigt die Mandibel se- sprengt, er ist nicht, wie allgemein angenommen wird völlig ver- wachsen, sondern aus drei deutlich getrennten Teilen zusam- mengesetzt. Dem Spitzenteil, der bei den Arten mehr oder weniger groß ist, dem Basalteil und dem freien schwach chiti- nisiertem Hautlappen, der sich an der Innenseite befindet. Dieser ist an der Außenkante stets mehr oder weniger kräftig behaart. Das J,.abium (Abb. 134) leicht quer. Der Vorderrand etwas vorgezogen, die Seiten leicht verrundet. Die Lippentaster verhältnismäßig groß, die beiden ersten Glieder gestreckt, das Endglied sehr stark breit oval. Die Maxillen (Abb. 135) kräftig, Außenlade und Basalteil fast von gleicher Länge. Die Innen- lade groß, kräftig von ca. der 1'/,fachen Länge der Aufßen- lade und an der Basis verbreitert. Die Kiefertaster mit sehr kleinem Basalglied, Glied 2 und 3 nur wenig an Länge ver- schieden, das Endglied lang und schlank, zur Spitze nur wenig verjüngt. Die Fühler (Abb. 131) 10giiederig, das 2. Glied zu einer ziemlich scharfen Spitze ausgezogen. Kopf und Halsschild verhältnismäßig stark und dicht punktiert. Die Stärke der Punkte variabel, doch die Zwischenräume mindestens von der Größe der Punkte. Die Punktur ist kräftiger und dichter als bei championi. Die Mikropunktur ist nur mäßig kräftig aber ziemlich dicht. Der Halsschild (Abb. 136a, b) nur wenig schmäler als die Flügeldecken und zur Basis nur sehr wenig verengt, zur Spitze dann gleichmäßig fast gerade. Die Seitenteil-Linien fast geradlinig, nur an Spitze und Basis leicht einwärts gebogen. Häufig ist eine schwache Längskielung wahrzunehmen. Auch sind, wenn auch nicht gerade häufig, manchmal an der Basis innerhalb der Seitenteil-Linien mehr oder weniger tiefe, meist gleichmäßige Eindrücke vorhanden. Ob diese Gruben auf

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Wachstumsstörungen etc. zurückzuführen sind, wage ich nicht zu behaupten, es ist aber sicher, daß diese Eindrücke nicht nor- mal sind. Auch findet man sie bei fast allen Arten. Die Flügeldecken sind gestreckt, etwas kürzer als bei championi und mäßig gewölbt. Sie sind hinter den Schultern schwach, aber deutlich zusammengedrückt. Die Punktur ist etwas feiner als die des Halsschildes und stets weitläufiger als diese. Zur Spitze nimmt die Punktur nur wenig an Dichte und Stärke ab. Sehr häufig zwischen Schulter und Naht 3—5 mehr oder we- niger deutliche Streifen. Die Stärke dieser Streifen, wie über- haupt die gesamte Punktur sehr variabel. An einem Fundort finden sich Stücke mit kräftiger Punktur und deutlichen Streifen, sowie auch ohne Streifen, mit feiner Punktur sowohl mit wie auch ohne Streifen. Die Mikropunktur der Flügeldecken ist bedeutend feiner und weiter als die des Halsschildes. Die an- liegende Behaarung ist fein, kurz und dicht, doch bleibt die Grundfarbe stets deutlich erkennbar. Die Färbung kann von weißlich- über gelblich- bis schwarzgrau gehen. Die abstehende Behaarung ist kräftig, nicht sehr lang und dicht. Die Farbe, wie die der anliegenden, variabel und reicht vom hellsten Grau bis zu Schwarzbraun. Es kann die anliegende Behaarung sehr

dunkel, die abstehende hell sein; das umgekehrte Verhältnis und alle Zwischenstufen kommen aber ebenso häufig vor. Die

Unterseite ist in der Punktur wie in der Behaarung deutlich feiner als: die Oberseite. Der Prosternaifortsatz (Abb. 137) ver- breitert sich zur Spitze erst ein wenig, die Seiten sind gerad- linig, dann zu einer stumpf verrundeten Spitze verjüngt.

Der Penis (Taf. Il, Fig. 3a, b,c) verhältnismäßig klein, mehr oder weniger stark chitinisiert und von bräunlicher Farbe. Die Peniskapsel kurz. Die Parameren breit, zur Spitze gleichmäßig verrundet verjüngt. Die Innenkante auf der Dorsalseite breit gleichmäßig gerundet ausgebuchtet, auf der Ventralseite im Ba- saldrittel geradlinig, dann zur Spitze gleichmäßig ausgebuchtet- Der Pens selbst breit spindelförmig, zur Mitte nur leicht ver- breitert und von der Basis zur Spitze gleichmäßig verrundet. Er ist flach, an der Spitze nur ganz kurz gekielt. Der ziem- lich kräftige Schaft, der nur wenig gebogen ist, von etwa 1'/s;facher Länge der Peniskapsel. Das Stützelement (Abb. 139) nicht sehr groß, mäßig chitinisiert und die Seitenteile ziemlich ‘breit. Die Spitze breit verrundet, der Basalteil ieicht gebogen. Das letze Sternit (Abb. 138) breit, der Spitenteil sehr schmal,

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‚am Basalteil am Außenrand nahe der Kante ein wenig ausge- buchtet.

Der Legestachel (Taf. IV, Figur 12) ist gestreckt, relativ lang und schmal. Er ist nicht sehr stark chitinisiert. Der Spitzenteil nur sehr wenig abwärts gebogen und endet in eine scharfe Spitze. Das letzte Sternit der Weibchen (Abb. 140) nicht sehr groß, nicht so stark flügelartig erweitert wie bei den anderen Arten und mäßig stark chitinisiert. In Verlängerung des stabartigen Fortsatzes ragen zwei feine Chitinstäbchen in das freie Mittelfeld hinein,

Diese sehr variable Art, sowohl in Punktur, wie auch in der Farbe der Behaarung ist in Zweifelsfällen am sichersten durch die Genital-Apparate zu bestimmen.

Größe: 3,6—4,5 mm.

Verbreitung: Ganz Europa, Nordafrika, Kleinasien, Madeira, Kanarische Inseln. Eine der häufigsten Arten, die ihre größte Verbreitungsdichte in Mitteleuropa hat. Im nördlichen Europa scheint diese Art allerdings zu fehlen oder wenigstens sehr selten zu sein. Untersuchtes Material: 4963 Exemplare.

Typus: Zool. Mus., Berlin (Coll. Erichson).

18. Dryops iriebi n. sp. (Abb. 146—148, Taf. IV, Fig. 21)

Körper von der Größe des /uridus, etwas schlanker und paralleler. Schwarz, Beine sehr dunkel, fast schwarz, die Tar- sen ein wenig heller, die Klauen rötlich. Die Fühler (Abb. 146) 10gliederig, das 2. Glied nicht sehr stark vergrößert, die Keule relativ groß. Stirn zwischen den Fühlerwurzeln deutlich ein wenig stumpfwinklig vorgezogen. Kopf und Halsschild dicht und grob, unregelmäßig punktiert. Die Punkte deutlich weniger als ihr Durchmesser voneinander entfernt. Auf dem Kopie weitläufiger. Die Mikropunktur kräftig und nicht sehr dicht. Der Halsschild (Abb. 147a, b) quer und hoch gewölbt. Der Seitenrand kurz vor der Basis leicht aber deutlich ausgebuchtet, mit deutlichen spitzen Hinterwinkeln. Zur Spitze mäßig, fast geradlinig verenst. Die Vorderwinkel groß und spitz. Die Seitenteil-Linien fast gerade, nur kurz vor der Spitze mit einer leichten Einschnürung. Die gestreckten, mäßig gewölbten Flügel- decken sind grob punktiert. Die Punktur ist deutlich feiner und weiter als die des Halsschildes. Die Zwischenräume stets größer als der Durchmesser der Punkte, zur Spitze den dop-

393

pelten Durchmesser erreichend. An der Basis leicht quer ge- runzelt, Die Mikropunktur kräftig und dicht, wie die des Hals- schildes auch zur Spitze feiner und weiter werdend. Von der Basis bis gegen die Mitte einige sehr flache Streifen vorhanden. Die anliegende Behaarung sehr kurz und fein, von gelbgrauer Farbe. Kopf, Halsschild und Schildchen deutlich dichter be- haart. Die abstehende mäßig fein, etwas feiner und kürzer als bei /uridus und von dunklerem Grau wie die anliegende Be- haarung. Die Unterseite feiner und weiter als die Oberseite punktiert, die Mikropunktur desgleichen. Die Zwischenräume leicht querrunzelig, aber über die ganze Unterseite gleichmäßig. Die Behaarung ebenfalls feiner, weiter und kürzer. Der Proster- nalfortsatz (Abb. 148) schlank, zur Spitze sanft gerundet ver- jüngt, vor der Spitze nur jederseits leicht ausgebuchtet. Der Mittelkiel nur in der Basalhälfte deutlich erkennbar.

Der Legestachel (Taf. IV, Fig. 21) breit und ziemlich stark chitinisiert. Der Spitzenteil nicht abwärts gebogen und in eine scharfe Spitze endend. Der Basalteil auf der Mitte der Ober- kante leicht eingebuchtet. Der freie Teil zwischen dem Fort- satz des Spitzenteiles und der Unterkante des Basalteiles sehr breit. Der Fortsatz etwas verbreitert und nicht sehr lang.

o' unbekannt.

Größe: 4,3 mm.

Verbreitung: West-Sibirien (Barnaul). Da Material aus diesen Teilen der palaearktischen Region in den Sammlungen sehr selten ist, kann über die weitere Verbreitung dieser Art noch nichts gesagt werden. Ich glaube, daß friebi die vikari- ierende Art für luridus ist.

Typus: & in meiner Sammlung.

Ich benenne diese Art nach ihrem Entdecker Herrn Schul- rat Hermann Frieb, Salzburg.

19. Dryops omissus n. sp. (Abb. 281—286)

Körper wie bei friebi, ebenso schlank und parallel. Kopf und Halsschild schwarz, die Flügeldecken dunkelbraun, die Beine ebenso gefärbt nur die Tarsen und Klauen und die Spitzen von Schenkel und Schienen etwas heller. Die Fühler (Abb. 281) 10gliederig. Die Außenränder des 2. Gliedes fast geradlinig, mit relativ kurz vorgezogener, kurz verrundeter Spitze. Die Stirn zwischen den Fühlerwurzeln deutlich spitzhöckerig. Kopf

354

und Halsschild dicht und grob punktiert, auf dem Kopfe deut- lich weitläufiger. Hier sind die Zwischenräume der Punkte reichlich vom Durchmesser derselben, während diese auf dem Halsschild nur knapp den Durchmesser erreichen. Die Mikro- punktur ist kräftig und nicht sehr dicht. Das Halsschild (Abb. 282a, b) quer und mäßig gewölbt. Der Seitenrand von der Basis bis zur Mitte fast geradlinig, zur Spitze dann ziemlich kräftig verjüngt und vor derselben leicht ausgebuchtet. Die Vorderwinkel kräftig, mit verrundeter Spitze. Die Hinterwinkel scharf und nahezu rechtwinkelig. Die Seitenteil-Linien leicht geschwungen, an der Spitze einwärts, an der Basis nach außen gerichtet. Die Flügeldecken wie bei friebi, auch grob und dicht punktiert, doch ist die Punktur hier ebenso dicht wie auf dem Halsschild. An der Basis der Flügeldecken stehen die Punkte dichter als auf der Mitte. Zur Spitze wird die Punktur nur ‚wenig feiner. Die Punktur der Decken und die braune Farbe derselben lassen die Art gut von den anderen Arten der Gruppe trennen. Die Mikropunktur der Flügeldecken ist dichter und stärker als die des Halsschildes. Streifen sind an den Schultern einige, wenn auch sehr feine, vorhanden. Die anliegende und abstehende Behaarung in Größe und Dichte wie beim vorher- gehenden, nur von weißgrauer Farbe. Die Unterseite ist feiner punktiert, auch die Behaarung ist feiner und weitläufiger. Der Prosternalfortsatz (Abb. 283) schmal und relativ lang. Er ist zu einer mäßig scharfen Spitze gleichmäßig verjüngt und zeigt einen flachen Mittelkiel. °

Der Penis (Abb. 284a, b,c) groß, mäßig stark chitinisiert und von gelbroter Farbe. Die Peniskapsel ist kräftig und breiter als der Schaft. Die größte Breite derselben liegt etwas hinter der Mitte. Die Parameren sind zur Spitze stark in gleichmä- ßiger Rundung verjüngt, zur Basis nur kaum merklich, der Außenrand vor dem Schaft auf eine größere Strecke geradlinig. Die Innenkanten stoßen an der Basis zusammen und zwar auf ca. '/, der Gesamtlänge. Sie verjüngen sich dann sehr stark und enden in eine scharfe Spitze. Die Oberkante der Para- meren ist gut doppelt so breit wie die untere, die von oben sichtbar. Auf der Ventralseite (Abb. 284b) sind sie fast gleich breit, der Spitzenteil verjüngt sich plötzlich in gerader Linie. Der Basalteil ist leicht verrundet. Der Penis selbst ist breit, an der Basis am breitesten. Nach kurzer, leichter Verjüngung bis zur kurzen Spitze geradlinig. Auf der Oberseite der Mittel-

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teil leicht zusammengedrückt. Der Schaft (Abb. 284c) nur mäßig kräftig und von ca 1!/, facher Länge der Peniskapsel. Er ist in der Aufsicht am Ansatz der Peniskapsel am breitesten und hat eine, auf den Basalteil der Parameren übergreifende Furche. Das Stützelement (Abb. 285) ist wenig kräftig, die bei- den Aeste an der Basis einander genähert. Das letzte Sternit (Abb. 286) schwach chitinisiert, die flügelartigen Basalteile wage- recht abgebogen.

Weibchen unbekannt.

Größe: 4,2—4,3 mm.

Verbreitung: Süd-Rußland (Sarepta) Untersuchtes Ma- terial: 2 Exemplare.

Typus: & Museum Paris (Coll. Grouvelle) Paratypus in meiner Sammlung.

Sehr nahe verwandt mit friebi aber durch die stärkere Punktur der Flügeldecken und deren braune Farbe leicht von dieser zu trennen.

20. Dryops ireyi n. sp. (Abb. 141—145, Taf. II, Fig. 4)

Kleiner, paralleler und flacher. Schwarz, Beine braun, Tarsen und Klauen rötlich. Fühler (Abb. 141) 10gliederig, das 2. Glied auf der Oberkante leicht eingebuchtet und zu einer scharfen Spitze verlängert. Die Stirn zwischen den Fühler- wurzeln mäßig stumpfwinkelig vorgezogen. Kopf und Halsschild mäßig grob und dicht punktiert. Die Zwischenräume auf der Scheibe, vor dem Schildchen und auf dem Kopfe von reichlich 2 bis 2'/,fachem Durchmesser der Punkte. An den Seiten und dem Vorderrande deutlich dichter punktier. Die Mikropunk- tur ziemlich fein, im Gegensatz zu friebi sogar sehr fein und wenig dicht. Der Halsschild (Abb. 142a, b) quer, flach gewölbt, mit ziemlich großen, kurz verrundeten Vorderwinkeln. Der Seitenrand vor der Basis fast gerade, dann gleichmäßig gerun- det zur Spitze verengt. Die Seitenteil-Linien zur Basis und Spitze gleichmäßig verrundet und einwärts gebogen. Die Seiten- felder ziemlich breit, besonders auffällig am Spitzenteil. Die ziemlich parallelen und nicht sehr gewölbten Flügeldecken dicht unregelmäßig und kräftig punktiert. Die Punktur an der Basis sehr viel dichter als auf der Mitte und hier wieder deutlich dichter als an der Spitze der Flügeldecken. Die Zwischenräume der Punkte an der Basis nur vom knappen Durchmesser der

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Punkte, auf der Mitte reichlich vom doppelten, an der Spitze aber von 3—4fachem Durchmesser voneinander entfernt. Streifen, auch nur Andeutungen von solchen sind auf den Flügeldecken nicht wahrzunehmen. Die Mikropunktur ist fein und mäßig dicht, sie ist deutlich kräftiger und dichter als auf Kopf und Halsschild. Die anliegende Behaarung fein und dünn, nicht so kurz wie bei luridus, überhaupt länger als bei allen anderen Arten dieser Gruppe. Sie ist von heller weißgrauer Farbe. Die abstehende Behaarung, die nur mäßig dicht ist, nicht sehr kräftig und an der Basis der Flügeldecken ein wenig länger als zur Mitte und Spitze. An der Basis des Halsschildes ist diese fast gerade abstehend. Sie ist nur sehr wenig dunkler als die anliegende Behaarung. Die Punktur der Unterseite et- was feiner, sie ist gleichmäßiger als auf der Oberseite, die Punkte etwa vom eigenen Durchmesser voneinander entfernt. Das Abdomen ist merklich feiner und weitläufiger punktiert. Die Mikropunktur wie die der Oberseite. Die Behaarung der Unterseite feiner, kürzer und weniger dicht. Der Prosternaliortsatz (Abb. 143) nicht sehr breit und kurz. Er ist zu einer scharfen Spitze verjüngt. Der breite Mittelkiel vor der Spitze verflachend.

Der Penis (Taf. Il, Fig. 4a, b, c) kräftig aber schlank, mä- Big chitinisiert und von hellbräunlicher Farbe. Die Peniskapsel schlank mit breit verrundeter Spitze. Die Parameren nur we- nig, fast geradlinig, verjüngt, die Innenkante auf der Dorsalseite ebenfalls fast geradlinig, sodaß diese in der ganzen Länge fast parallelseitig. Auf der Ventralseite (Abb. c) im Basaldrittel fast geradlinig, dann zur Spitze leicht ausgebuchtet verjüngt. Der Penis selbst an der Basis am breitesten, zur kurz abgerundeten Spitze geradlinig verjüngt. An der Basis, zwischen den Para- meren kurz zusammengedrückt und gekielt. Der ziemlich kräf- tige Schaft von etwa 1!/, facher Länge der Peniskapsel und zur Basis leicht, aber deutlich verdickt. Das Stützelement (Abb. 145) nicht sehr kräftig, die Seitenteile in der Mitte etwas erweitert. Die Spitze breit verrundet. Das letzte Sternit (Abb. 144) relativ groß, die Spitzenteile kräftig, die Basalteile leicht abwärts gebogen.

© unbekannt. Größe: 4,1 mm.

Verbreitung: Irak (Kanakin) Es scheint die für algiricus zu vikariierende Art zu sein.

Typus: Coll. Gg. Frey, München.

Ihrem Entdecker, dem unermüdlichen Förderer der Coleop- terologie, Herrn Georg Frey, München gewidmet. (Forts. tolgt.)

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Abb. 62—70, 72—-84

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(zu Bollow Dryopidae)

362

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIlIl. (1938) H. 3.

Taiel 2 (zu Bollow, Dryopidae)

Tafel 3

(zu Bollow, Dryopidae)

364

Tafel 4 (zu Bollow, Dryopidae)

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4* 365

Abb. 1-6 Mataeopsephenus $ranulicollis Htn.

Abb. 1 Kiefertaster Abb. 5 Abdomen 2 Lippentaster 6a Penis, Dorsalseite „. 3 Halsschild (Umriß) UNOIbEL vs Ventralseite 4 Prosternalfortsatz Och Seitenansicht

Abb. 7 Psephenoides immsi Gahan (nach Gahan) Abb. 8-14 Psephenoides gahani G. C. Champ.

Abb 8 Kiefertaster Abb. 13 Schildchen, mit den angren- 9 Lippentaster zenden Teilen. !a Scutellum, „10, Eühler (2) b = Mesonotum, ce —|. Ster- 11 Halsschild (Umriß) nit, d= Flügeldecken)

12 Prosternaltortsatz "14 TDarsen Abb. 15—18 Psephenoides volatilis G. C. Champ. Abb. 15 Halsschild (Umriß) Abb. 17 Scutellum (siehe Bezeichnun- 16 Prosternalfortsatz gen bei Abb. 13) 18 Penis, Dorsalseite Abb. 19— 27 Freyiella foveicollis n. sp Abb 19 Mandibel Abb. 24 Abdomen, links 9’ „. 20a Kiefertaster, Seitenansicht rechts © 206 h Endglied, von 25 letztes Sternit (5) oben gesehen 26a Penis, Dorsalseite 21 Fühler = 20b 23, Ventralseite 22 Halsschild (Umriß) BERDDOICHUEN Seitenansicht „..23 Prosternalfortsatz 27a Stützelement (9), Dorsal- seite 27b Stützelement(J')J,Seitenans. Abb. 28—33 Freyiella bispinosa n. sp.

Abb. 28 Fühler Abb. 31 Flügeldecken (Umrißin Seiten- 29 Halsschild (Umriß) ansicht) 30 Prosternalfortsatz 32 Flügeldecken (Spitzen, Dorsal-

Erklärung der bisher erschienenen Abbildungen

ansicht)

Abb.

Abb.

Abb,

Abb. 34—-45

Potamophilus acuminatus F.

34 Larve (nach Dufour) Abb. 422 Abdomen 35 Mandibel 43 letztes Sternit I‘) 36 Kiefertaster „. 44a Penis, Dorsalseite 37 Lippentaster „446 5 „Mentraälseite 38 Fühler PEAAe Seitenansicht 39 Halsschild (Umriß) 45a Stützelement (9), Dorsal- 40 Prosternalfortsatz seite 41 Flügeldecken (Spitze, Dorsal- 45b Stützelement (5), Seiten- ansicht) ansicht Abb. 46--47 Dryopomorphus extraneus Hin. 46 Fühler Abb. 47 Kiefertaster (beide nach Hinton) Abb. 48—56 Ahaggaria acutangula n. sp. ‚48 Mandibel Abb. 54 letztes Sternit (5) 49 Kiefertaster „. 55a Penis, Dorsalseite 50 Lippentaster san aälbiren, Ventralseite 51 Fühler EN DILCH Seitenansicht 52a Halsschild (Umriß) 56a Stützelement (g'), Dorsalseite 52b (Seitenansicht) 56b Stützelement (J’), Seiten- 53 Prosternalfortsatz ansicht Abb. 57—61 Ahaggeria ioleyi Peyerimh .57 Fühler Abb. 60a Penis, Dorsalseite 58a Halsschild (Imriß) „. 60b ,„ Ventralseite 58b , (Seitenansicht) „.60c Seitenansicht 59a Prosternalfortsatz (Dorsal- 61a Stützelement (5‘), Dorsalseite seite) 61b Stützelement (5, Seiten- 59b (Seitenansicht) ansicht Abb. 62—63 .62 Larve von Dryops luridus Er. (nach Hinton)

63 Hautflügel von Dryops luridus Er.

Ab. 64b - 66 Dryops striatopunctatus Heer 64 Fühler Abb. 65a Halsschild (Umriß) 66 Prosternaltortsatz 27656 % (Seitenansicht)

367

Abb. 67—69

Dryops viennensis Heer

Abb. 67 Fühler Abb 68a Halsschild (Umriß) 69 Prosternalfortsatz 68b L (Seitenansicht) Abb. 70—73 Dryops iuscipennis Solsky Abb. 70 Fühler Abb. 72 Prosternalfortsatz Tıa Halsschild (Umriß) 73 Stützelement (J') =... Z2llo Mi (Seitenansicht) Abb. 74—81 Dryops nitidulus Heer Abb. 74 Mandibel Abb. 78a Halsschild (Umriß) 75 Labium mit Taster .18b s (Seitenansicht) „. 76 Maxille mit Taster » 19 Prosternalfortsatz 717 Fühler 80 letztes Sternit (J‘) 81 Stützelement (9) Abb. 2 —84 Dryops italicus Dod. Abb. 82 Fühler Abb. 83a Halsschild (Umriß) 84 Prosternalfortsatz 83 r (Seitenansicht) Dryops ernesti des Goz. Abb. 85 Mandibel Abb. 89a Halsschild (Umriß)

Abb.

86 Labium mit Taster 87 Maxille mit Taster

„..89b u (Seitenansicht) „. 90 Prosternalfortsatz

88 Fühler

Abb. 91—93

Dryops rufipes Kryn.

91 Fühler Abb. 92a Halsschild (Umriß) 93 Prosternalfortsatz .92b a (Seitenansicht)

Abb. 94— 96

Dryops punctatellus Bllw.

. 94 Fühler Abb. 95a Halsschild (Umriß) 96 Prosternalfortsatz 956 " (Seitenansicht)

Abb. 97—101 Dryops addendus n. sp. ‚97 Fühler Abb. 99 Presternalfortsatz 98a Halsschild (Umriß) 100 letztes Sternit (5') 98b a (Seitenansicht) 101 Stützelement (5') Abb. 102—104 Dryops striatellus Fairm. . 102 Fühler Abb, 103a Halsschild (Umriß) 104 Prosternalfortsatz 1081 n (Seitenansicht) Abb. 105-110 Dryops algiricus Luc. ‚105 Mandibel Abb. 109a Halsschild (Umriß) 106 Labium mit Taster „.109b % (Seitenansicht) 107 Maxille mit Taster 110 Prosternalfortsatz 108 Fühler Abb. 111-116 Dryops gracilis Karsch. .„111 Fühler 2 Abb. 114 letztes Sternit (5') 112a Halsschild (Umriß) 115 Stützelement (5) 112b hr (Seitenansicht) „116 letztes Sternit (9)

113 Prosternalfortsatz

Abb. 117—122 Dryops discretus Bllw. ll Kühler, f Abb, 120 letztes Sternit (5) 118a Halsschild (Umriß) 121 Stützelement (5) 118b r (Seitenansicht) 122 letztes Sternit (2)

119 Prosternalfortsatz

Abb. 123—127 Dryops doderoi Bllw. .123 Fühler Abb. 125 Prosternalfortsatz 124a Halsschild (Umriß) 126 letztes Sternit (5) 124b MH (Seitenansicht) 127 Stützelement (?) Abb. 128-130 Dryops championi Dod. . 128 Fühler Abb, 129a Halsschild (Umriß) 130 Prosternalfortsatz 129Ib e (Seitenansicht)

369

Abb. i131—140 Dryops luridus Er.

Abb. 131 Fühler Abb, 136a Halsschild (Umriß) 132 Mandibel „sol x Seitenansicht) 133 Labrum 137 Prosternalfortsatz 134 Labium mit Taster 138 letztes Sternit (J‘) 135 Maxille mit Taster 139 Stützelement (/) 140 letztes Sternit (©) Abb. 141—145 Dryops ireyi n. sp. .141 Fübler Abb. 143 Prosternaltortsatz 142a Halsschild (Umriß) 144 letztes Sternit (5)

Abb.

142b (Seitenansicht) BI AA Stützeleinent (J‘)

Abb. 146—143 Dryops friebi n. sp.

146 Fühler Abb. 147a Halsschild (Umriß) 148 Prosternalfortsatz ab & (Seitenansicht) Abb. 149—154 Dryops griseus Er, .149 Fühler Abb. 152 letztes Sternit (5') 150a Halsschild (Umriß) 153 Stützelement (9) 150b E (Seitenansicht) 154 letztes Sternit (2)

Abb.

151 Prosternalfortsatz

Abb. 155— 157 Dryops similaris Bllw.

155 Fühler Abb, 156a Halsschild \Umriß) 157 Prosternalfortsatz 156b a (Seitenansicht)

Erklärung zu Tafel 1 Penis

a dorsal, b = ventral, c = lateral.

Fig. 1 Dr. striatopunctatus Heer Fig. 8 Dr. punctatellus Bllw. 2 viennensis Heer 9 striatellus Fairm. 3 nitidulus Heer „10 algiricus Luc.

4 italicus Dod, „11 discretus Bllw. 5 ernesti des Goz ; „12 gracilis Karsch 6 fuscipennis Sols. „13 ignotus n, sp.

17°, zulipes Kryn. „14 distinctus n, sp.

vvrwm m

SO OVOVOo N VTTAWDND Hr

10a

[er GERN DD m

Erklärung zu Taiel 2

Penis a= dorsal, b = ventral, c = lateral,

. doderoi Bllw. Fig. 6 Dr. addendus n., sp. championi Dod, SEelttulentusr Er. luridus Er. 8 subincanus Kuw. freyi n. sp. DO meridianussn.asp: peyerimhoffi n. sp.

Erklärung zu Taiel 3 Penis a5 dorsalmbE ventralmer lateral

. Sriseus Er. Fig. 6 Dr. seurati n. sp. similaris Bllw, 7 ,„ sulcipennis Costa auriculatus Geoffr, = 872200 caspınsa Men: anglicanus Edw. „977, costat Heyd. mesatlanticus Peyerimh,

Erklärung zu Tafel 4 Legestachel (Seitenansicht)

. striatopunctatus Heer Fig. 13 Dr. griseus Er. viennensis Heer 14 mesatlanticus Peyerimh. fuscipennis Sols aereaspiusa Men. nitidulus Heer 16 suleipennis Costa ernesti des Goz, 17 punctatellus EPllw rufipes Kryn. „18 similaris Bllw. striatellus Fairm. 19 peyerimhoffi n. sp. algiricus Luc. 20R es sseuratiin.ssp, gracilis Karsch. el iriebiensisp. discretus Bllw. RD Hienotusinsssp-

22 (Aufsicht) „23 anslieanus Edw- doderoi Bliw. 24 auriculatus Geoffr. luridus Er. „257,2 distinckusnasp,

126, So meridianusen, sp:

371

Ueber neue und wenig bekannte paläarktische Paederinae (Col. Staph.) IL’)

Von C.Koch, Sammlung Frey, München. Hiezu Tafel X und XI.

Lathromene subgenus novum Domenis

Von Dr. E. Gridelli wurde im Boll. Soc. Ent. Italiana LIX. 1927. 25 ein subanophthalmes Lathrobium (Glypfomerus) puncta- tissimum beschrieben, das aus der Sammlung Dodero stammte und von Paganetti-Hummler in Caboalles (Asturien) entdeckt wurde. Diese Entdeckung einer Glyptomerus-Art auf der ibe- rischen Halbinsel war in zoogeographischer Hinsicht sehr auf- fallend, da die Untergattung Glyptomerus bisher ausschließlich aus dem südlich zentralen und südöstlichen Teil Europas (Alpen, .Apennin, Balkan und Bihar) bekannt war, auf der Insel Elba (GI. Lotii Holdh.) aber ihre westliche Begrenzung aufwies. Es bestand also eine räumlich außerordentlich ausgedehnte Lücke in der Verbreitung der Glyptomerus-Arten, was umso auffallen- der war, als die Glyptomerus-Arten sonst auf ein relativ sehr kleines Gebiet beschränkt sind und fast alle Arten oder Formen räumlich nur wenig getrennt vorkommen.

Durch den Eingang der sehr wertvollen Staphyliniden- Sammlung von G. Paganetti-Hummler in die große paläarktische Sammlung G. Frey, München, hatte ich das Glück, noch zwei cotypische Stücke (5) der von Gridelli beschriebenen Art fest- zustellen, von der bisher angenommen wurde, daß sie sich bloß in einem männlichen Unikum in der Sammlung Dodero (heute in der Societä Entomologica Italiana zu Genua) befinde.

Eine genaue Untersuchung dieses so interessanten Tieres ergab in Uebereinstimmung mit Gridelli°) die große Verschieden-

!) Die erste Folge obiger Artikelserie ist in den Entomologischen Blät- tern 34, 1938. 103 erschienen.

2) Gridelli, loc. cit. 27: „.... il quale si scosta fortemente da tutte le specie a me note per la punteggiatura densa e la pubescenza abbondante

della parte anteriore del corpo, per le piccole dimensioni del collo, e spe- cialmente per i caratteri sessuali degli sterniti addominali....“

372

heit von den übrigen Glypiomerus-Arten des typischen Ver- breitungsgebietes. Während jedoch Gridelli die auffallenden Unterschiede gegenüber den übrigen Glypiomeri der großen, vermeintlichen Heterogenität dieser Untergattung zuschrieb, glaube ich nun feststellen zu können, daß es sich um keinen Vertreter der Gattung Lathrobium, sondern um eine weit spe- zialisierte Art der Gattung Domene sensu Reitter handelt, die sämtliche Gattungscharaktere, ja sogar den symmetrischen Bau des sonst nur den Domene-Arten sensu sfrictu nov. eigentüm- lichen Odeagus aufweist.

Bisher bestanden für die Scheidung der Gattung Domene von der Gattung Lathrobizm nur wenig sichere und nur an einem beschränkten Teil der Arten nachgewiesene Charaktere. Auch dem Monographen der mitteleuropäischen und mediter- ranen Domene-Arten, Dr. OÖ. Scheerpeltz !) ist es schwierig ge- fallen, die Gattung Domene einwandfrei von der nahe ver- wandten Gattung Lathrobium zu trennen. Er mußte auf die von Reitter bereits 1909?) entdeckte Eigentümlichkeit der Domene- Arten zurückgreifen, welche in der Abwesenheit von Sinnes- borsten auf der Außenkante der Schienen besteht und konnte die Konstanz dieses Charakters innerhalb der mitteleuropäischen und mediterranen Domene-Arten bestätigen. Es ist jedoch das große Verdienst der Scheerpeltz’schen Arbeit, diesem schein- bar minutiösen, biologisch und funktionell aber gewiß recht be- deutsamen Merkmal ein weiteres hinzugefügt zu haben, das tat- sächlich die generische Verschiedenheit der Domene- von den Lathrobium-Arten in hervorragender Weise zum Ausdruck brachte: die Feststellung eines grundverschiedenen und schein- bar konstanten Baues des männlichen Kopulationsorganes. Der Oedeagus weist einen sehr ursprünglichen, stark an viele Oma- linae-Arten erinnernden Bau auf, gekennzeichnet durch das Vorhandensein symmetrisch angeordneter, paariger, löffelartiger Parameren, die als Seitenloben den Penis als Mittellobus ein- fassen. Dieses Prinzip im Bau des Oedeagus konnte Scheer- peltz bei allen ihm bekannten Arten (stilicina Er., lithocharina Fauv., aciculata Hopffg., dalmatina Scheerp., Moczarskii Scheerp., Winkleri Scheerp., scabricollis Er.) nachweisen und somit mit Recht als generisches Unterscheidungsmerkmal der Gattung Lathrobium gegenüberstellen.

!) Siehe Kol. Rundschau XI. 1924/25. pag. 77—130. ®) Fauna germanica Il. 1909. 145.

373

Eine einzige europäische Art!) war Dr. Scheerpeltz unbe- kannt geblieben: die portugiesische D. scopaeella Fauv. Ich habe diese Art im vorhergehenden Artikel über die Paederinae (loc. cit. 108, fig. 1) neu beschrieben und konnte die interessante Feststellung machen, daß der Oedeagus dieser Form vollständig vom üblichen Bau der Oedeagi der Domene-Arten abweicht und wiederum die den meisten echten Lathrobium-Arten (excl. Throbalium!) eigentümliche Asymmetrie des Oedeagus aufweist. Da aber sowohl habituell wie auch in der Abwesenheit von Tastborsten auf der Außenkante der Schienen die scopaeella ‚mit den übrigen Domene-Arten weitgehend übereinstimmt, ließ ich die Entscheidung über ihre faktische Gattungszugehörigkeit schwebend. In der gleichen Studie habe ich dann auf Grund eines aus der Bayrischen Staatssammlung stammenden männ- lichen Unikums die nordspanische D. Danieli beschrieben, die sich aber leider in einem derartig defekten Zustand befand, daß ich weder das Kopulationsorgan noch die sekundären Ge- schlechtsauszeichnungen auf den apikalen Sterniten studieren konnte.

Das überraschende Ergebnis des Studiums des Lath. punc- tatissimum Grid., welches infolge des Mangels der tibialen Sin- nesborsten und vieler anderer Charaktere zu Domene gehört, hat es nun notwendig erscheinen lassen, auch die D. Danieli Koch einer gründlichen Untersuchung zu unterziehen. Es ist meine Pflicht, an dieser Stelle ganz besonders Herrn H. Kulzer, Leiter der koleopterologischen Abteilung der Bayrischen Staats- sammlung für die wirklich großzügige Erlaubnis zu danken, das Unikum in meine anatomischen Untersuchungen einbeziehen zu können, die auch in diesem Falle überraschende Ergebnisse zeitisten. Trotz der außerordentlichen äußerlichen Aehnlichkeit mit der D. scopaeella ist diese Art auf Grund des Odeagus allein einwandfrei als Domene sensu Scheerpeltz aufzufassen, aller- dings mit einer Einschränkung, die aber für die richtige Erkennt- nis der Gattung von gewisser Wichtigkeit ist. Wie bei den ech- ten Domene-Arten besteht der Oedeagus der Danieli aus einem Mittellobus und symmetrischen Seitenloben (Fig. 1). Während jedoch bei allen echten Domene-Arten (siehe Scheerpeltz, Jeannel,

!) Außer der erst kürzlich von Prof. Dr. R. Jeannel aus den Pyrenäen beschriebenen, subanophthalmen D. Gaudini (Bull. Soc. Ent. Fr. 1938. 115), die aber einen symmetrischen, Parameren besitzenden Oedeagus aufweist (= Domene sensu Scheerpeltz).

374

loc. cit.) die Seitenloben zumindest in ihrem apikalen Verlauf weit voneinander getrennt sind, finden wir sie bei der Danieli gerade apikal miteinander vollständig verwachsen, während sie postbasal noch ihren isolierten Verlauf deutlich ein Stück bei- behalten. Die Parameren erscheinen daher bei lateraler Ansicht des Oedeagus isoliert, bei ventraler aber, da der überragende Mittellobus die dorsal gelegene Verschmelzung verdeckt, sym- metrisch und isoliert, bei dorsaler aber bereits teilweise als „dorsale Platte”, wie wir sie vollendet bei den echten Lathro- bien in den verschiedensten Modifikationen antreffen.

Die merkwürdige, auf den ersten Blick befremdende Form des Oedeagus der D. scopaeella ist über die Danieli hinweg verständlich, umsomehr als die scheinbar zu einem Haftorgan umgebildete Spitze der dorsalen Lamelle, eine Bildung, die mir auch unter den echten Lathrobien unbekannt ist (bei diesen ist die Spitzenregion der dorsalen Lamelle meist zu hakenförmigen Greiforganen umgebildet), von außerordentlicher, ganz abwegiger Spezialisation zeugt.

Eine ähnliche, asymmetrische Bildung des Oedeagus scheint aber auch bei den japanischen Domene-Arten vorzuliegen. Ich konnte bisher von einer einzigen Art, der D. curtipennis Shp. den männlichen Kopulationsapparat untersuchen. Derselbe be- steht aus dem ventralen Penis und einer ‘diesem dorsal vor- gelagerten Lamelle oder Platte, die ähnlich der dorsalen Lamelle der D. scopaeella schmal und eigenartig spezialisiert, hornartig chi- tinisiert ist. Es dürften daher die japanischen Domene-Arten ebenfalls einem eigenen, von den echten Domene-Formen mor- phologisch abweichenden Artenkreis angehören.

Bei der D. punctatissima Grid. dagegen treffen wir wieder, zwar sehr reduzierte und schwach chitinisierte, aber deutlich ausgebildete Seitenloben an, die von der Basis bis zur Spitze isoliert verlaufen und symmetrisch ausgebildet sind (Fig. 2). Der Penis selbst besteht aus einer hornartig chitinisierten Platte, die ventral einen hoch gewölbten und senkrecht von der Platten- fläche abstehenden, scharfkantigen Kamm trägt. Auf Grund dieses symmetrisch gebauten Oedeagus dürfte daher die punc- fatissima eher von einer echten Domene-Form abzuleiten sein, als die ein asymmetrisches Kopulationsorgan mit scheinbar feh- lenden Parameren besitzenden japanischen Domene-Arten und die scopaeella.

373

Wiz bei manchen anderen Staphyliniden-Gattungen scheint daher die Ausbildung von Parameren bei Domene nur sekun- däre Bedeutung zu besitzen (so gibt es z. B. in der Gattung Micropeplus Formen mit deutlichen und solche mit vollständig fehlenden Parameren |).

Ein genauer Vergleich zwischen den paläarktischen Arten der Gattungen Lathrobium und Domene ergab nun die folgen- den Uhnterscheidungsmerkmale, welche durch ihre Konstanz, neben der auffallenden und unveränderlichen, habituellen Ver- schiedenheit zwischen beiden Gattungen, zu ihrer klaren Tren- nung vollkommen ausreichen. Bei der so außerordentlichen Seltenheit der erwähnten iberischen Domene-Arten mußte leider aus Material-Mangel von einer vergleichenden Untersuchung der Mundteile Abstand genommen werden.

Die Gattung Domene unterscheidet sich demnach von der Gattung Lathrobium durch folgende Charaktere:

1. Durch den Mangel von Sinnesborsten auf der Außenkante der Mittelschienen. Die Schienen sind bei den Domene-Arten auf der Außenseite einfach behaart, ohne einzeln inserierende, längere Sinnesborsten (auf der Innenseite sind solche in beiden Gattungen vorhanden!). Dieser Charakter ist vollkommen kon- stant und konnte ich ihn bei sämtlichen Arten der Gattung, inklusive den japanischen und den vorher erwähnten drei iberi- schen Arten beobachten. Aber auch bei der Gattung Lathro- bium sensu latu ist umgekehrt das Vorhandensein von Sinnes- borsten auf der Außenkante der Mittel- (aber auch der Hinter-) Schienen von einer überraschenden Konstanz. Sämtliche palä- arktische, mir bekannten Arten der Gattung, die japanischen und auch die sonst so weit spezialisierten und vom Typus der echten Lathrobien stark abweichenden Throbalium-Arten weisen diese Sinnesborsten in stark ausgeprägtem Ausmaß auf. Be- sonders stark sind sie aber gerade bei sämtlichen subanoph- thalmen und anophthalmen Lathrobium-Arten, den Glyptomeri ausgebildet und erreichen hier eine beträchtliche Länge. Bei der subanophthalmen D. punctatissima Grid. aber fehlen sie, trotz der Reduktion der Augen und der sonstigen Anpassung an subterranes Leben (Kopfform!) vollständig.

2. Durch den Verlauf der inneren Epipleuralkante des Hals- schildes, welche die für sämtliche Domene-Arten so charakte- ristische Halsschildiorm bedingt. Die innere Epipleuralkante ist ungefähr im Verlauf ihrer vorderen Hälfte stark nach unten

376

geschwungen, so daß die Vorderecken der Halsschild-Randung nicht mehr lateral, sondern fast ventral gelegen und bei Seiten- ansicht nicht oder nur undeutlich sichtbar sind. Durch diese weit nach unten gezogene, seitliche Begrenzung der Halsschild-Vor- derecken erklärt sich auch die bei Daraufsicht stark verengte und fast vollkommen verrundete Form der proximalen Hals- schildpartie. Bei den Lathrobien ist die vordere Hälfte der inne- ren Epipleuralkante des Halsschildes nur schwach und sanft ausgeschweift nach unten gezogen, die ganze Epipleuralrandung verläuft mehr in einer Ebene, so daß sie in ihrem ganzen Ver- lauf, die Vorderecken inbegriffen, fast nur lateral liegt und bei Seitenansicht ganz oder fast vollkommen sichtbar bleibt. Aus diesem Grund scheinen bei Daraufsicht die Vorderecken des Halsschildes immer mehr oder weniger deutlich winkelig, eine Verengung der proximalen Partie der Halsschildseiten ist nicht oder in nur unbedeutendem Maße vorhanden. (Auch durch dieses Merkmal unterscheidet sich die D. punctatissima Grid., wie übrigens der Autor selbst hervorhebt, von den G/yptomeri).

3. Durch das verlängerte Basalglied, im Gegensatz dazu aber verkürzte Klauenglied des Mittel- und Hinterfußes. Das Basalglied ist kräftig entwickelt, meist ebenso lang, oft aber deutlich länger als das zweite Glied, das Klauenglied dagegen verkürzt, kürzer oder nur eine Spur länger als die beiden vor- hergehenden Glieder zusammengenommen. Bei den Lathrobien, bis auf die in vielem Belang stark abweichenden Throbalium- Arten!) wieder, finden wir das genaue Gegenteil. Das Basal- glied ist auffallend verkürzt, das Klauenglied aber (besonders stark bei Throbalium, sich in dieser Beziehung hereits den Achenien nähernd) verlängert. Das Basalglied ist immer be- deutend kürzer als das folgende Glied, oft zum Teil in den Armaturen der Schienenspitze versteckt (nur bei Throbalium etwas länger als das zweite Glied!), das Klauenglied aber immer schlank, deutlich länger als die beiden vorhergehenden Glieder zusammengenommen, bei vielen Arten aber (auch bei sämtlichen Throbalium-Arten) so lang wie alle drei folgenden Glieder. (Bei D. punciatissima Grid. ist das Basalglied des Hinterfußes etwas länger als das folgende Glied, das Klauenglied eine Spur länger als die beiden vorhergehenden Glieder zusammengenommen).

1) Peyerimhoff (Bull. Soc. Ent. Fı. 1938. 109) faßt, wohl mit Recht, die bisher als Untergattung von Lathrobium betrachtete Gruppe der Throbalien als eigene Gattung auf.

|

4. Durch die dichte Halsschildpunktierung, die oft über- haupt keine oder eine nur stellenweise angedeutete oder sehr schmale, äußerst feine und wenig regelmäßige Mittellinie punkt- frei läßt. Im letzteren Fall nimmt der Raum der Mittellinie höchstens ein Elitel der Halsschildbreite ein. Bei Lathrobium ist die punktfreie Mittellinie immer zu einem glatten Median- Längsraum verbreitert, der ungefähr ein Fünftel bis ein Siebentel der größten Breite des Halsschildes einnimmt.

Sieht man von den ostasiatischen Domene-Arten ab, die schon auf Grund des abweichenden Oedeagus einer eigenen Gruppe angehören dürften, so zeigt sich, daß innerhalb der europäischen und mediterranen Domene-Formen die beiden Arten scopaeella Fauv. und punctatissima Grid. durch den anders gestal- teten Oedeagus, der stark an die Gattung Lathrobium erinnert und durch Bau und Skulptur des Kopfes, der ebenfalls Vertretern der Gattung Lathrobium ähnelt, aus den sonst homogenen For- men der Gattung Domene s. str. Scheerp, herausfallen. Da diese beiden Arten sämtliche wesentliche Charaktere, durch welche sich die Gattung Domene s. latu von Lathrobium unterscheidet, aufweisen, so bleibt nur die Möglichkeit offen, sie als Vertreter der Gattung Domene oder einer neuen, zwischen Lathrobium und Domene stehenden Gattung aufzufassen. Da jedoch die Unterschiede gegenüber den echten Domene-Arten s. str. Scheerp. sehr geringe sind, ziehe ich es vor, beide Formen, die im Bau und Skulptur des Kopfes viele Analogien zeigen, in einer Unter- gattung der Gattung Domene s. latu unterzubringen. Die end- gültige Entscheidung, ob es sich um eine eigene Gattung oder bloß um eine Untergattung von Domene handelt, wird erst ge- troffen werden können, bis die Systematik der nächst ver- wandten Gattungen geklärt sein wird, um einen klaren Ein- blick in die verwandtschaftlichen Beziehungen dieser Gattungen zueinander zu gewinnen.

Es läßt sich demnach für die Gattung Domene s. latu nov. einstweilen das folgende systematische Schema aufstellen:

A) Kopf mit kräftig gerundeten Schläfen, gewölbt, die Hin- terecken fast vollkommen abgerundet, äußerst dicht, auch am Scheitel und Hinterhaupt sehr dicht, kaum weniger dicht als auf der übrigen Oberfläche punktiert.!) Oedeagus symmetrisch, mit

!) Letzteres Merkmal wurde bereits anläßlich der Beschreibung der D. Danieli Koch (l. c.) der scopaeella segenüber angeführt, in Unkenntnis jedoch seiner gruppentrennenden Bedeutung.

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paarigen Seitenloben, die allerdings in einem Fall (Danieli Koch apikal zu einer Platte verwachsen sind. Sechstes Sternit des J jederseits über der apikalen Ausrandung mit je einem mehr oder weniger dicht und .ausgedehnt behaarten, schwarzen Bor- stenfleck'). Hierher gehören ‘die Arten: stilicina Er., lithocha- rina Fauv., aciculata Hopffg., dalmatina Scheerp., Moszarskii Scheerp., Winkleri Scheerp., scabricolle Er., Danieli Koch und die subanophthalme Gaudini Jeann.): Domene s. str. nov,

A’) Kopf mit nur schwach nach außen gerundeten, fast und stellenweise parallelen Schläfen, weniger gewölbt, mit kräftig markierten, nur leicht verrundeten Hinterecken, glänzend, wenig dicht, am Scheitel und Hinterhaupt sehr zerstreut punktiert. Oedeagus ohne oder nur mit rudimentären Parameren, bei scopaeella asymmetrisch. Sechstes Sternit des J' mit verschie- denartigen Auszeichnungen, ohne symmetrische, paarige, schwarze Borstenilecken oberhalb der medianen Ausrandung. (Hierher gehört die durch ihre geringe Größe (4—4,25 mm) von allen anderen Arten abweichende scopaeella Fauv.?) und die suba- nophthalme punctatissima Grid.) : | Domene subg. Lathromene noy.

Lathrobium (s. str.) Taxi Bh. Koch, Pubbl. Museo Pietro Rossi. IL. 1937. 255.

Die Art, welche bisher nur aus dem Banat bekannt war, wurde von meinem Freunde, Herrn Dr. G. Springer auch in Bosnien (lIlan Pjesak) und in Bessarabien (Novosjelica und Ok- nica) in Gesellschaft des überaus ähnlichen L. fulvipenne Gr. . aufgefunden. Ferner kenne ich ein 5 aus der Sammlung Prof. M. Pfaundler, München, das aus Kiew (leg. Lgocki) stammt, sowie mehrere 9 und Q aus Polen (Zezawa, Mjelnica, Woter-

kow), coll. Dr. M. Bernhauer, Horn.

!) Beim Männchen der D, Danieli Koch ist das siebente Sternit in der Mitte des Hinterrandes kurz ausgerandet (die Außenecken der Ausrandung sind voneinander etwas weiter entfernt als die Ausrandung in der Mitte tief ist) und oberhalb dieser Ausrandung, jederseits der Mitte mit je einem klei- nen, schwaren Borstenfleck versehen (Fig. 3).

2) Fauvel (Faune g.-rh. III. 1872 .306) vergleicht die scopaeella habituell mit einem Scopaeus. Mit dieser Gattung hat sie aber morphologisch nichts zu tun. Die Kehlnähte sind weit voneinander entfernt und verlaufen voll- kommen parallel, der Hals ist relativ breit, er mißt ungefähr ein Drittel der größten Koptbreite, aber auch die Bein- und Halsschildbildung ist voll- kommen verschieden von Vertretern der Gattung Scopaeus.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII (19:8) H. 3 5.379

Lathrobium (s. str.) pallidum var. Jansoni Crotch.

Crotch, Trans. Ent. Soc. London (3). V. 186567. 446. Ganglbauer, Käf. Mitteleuropa, II. 1895. 515.

Von der äußeret seltenen, langflügeldeckigen Form des pallidum Nordm., welche Reitter!) für die deutsche Fauna nicht nachweisen konnte, befindet sich ein @ mit besonders langen und breiten Flügeldecken in der Sammlung Frey (ex coll. Paga- netti-Hummler), das aus Königgrätz stammt. Aehnlich wie bei der var. Letzneri Gerh.”) des fulvipenne Gr. sind die Flügel- decken viel breiter und länger als bei der kurzdeckigen Nomi- natform und mit kräftigen Schultern ausgestattet. Der Anschein einer selbständigen Art wird aber beim Jansoni noch auffallend erhöht durch das Vorhandensein eines starken weißen „Saumes” am 6. Tergit, welcher der ungeflügelten Stammform vollständig fehlt. Es ist interessant, daß es zur Ausbildung dieses „Sau- mes“ am 6. Tergit, der wahrscheinlich bei der Flügelentfaltung eine Rolle spielt, hier bei gewissen Individuen ein- und der- selben Art kommt, also individuell ist, in anderen Gattungen aber (siehe Xantholinus, Staphylinus etc.) artlich, ja sogar sub- generisch bedingt ist.

Lathrobium (Glyptomerus) Freyi spec. nov.

2 5 und 1 2 von der Hochebene Cansiglio im Massiv des Mte. Cavallo (Venetianer Alpen), von Dr. H. Stolz aufgefunden?)

Hell rotbraun, Mundwerkzeuge und Tarsen gelbrot.

Kopf ungefähr um.ein Fünftel oder ein Sechstel länger als breit, grob und spärlich, an den Seiten etwas dichter punk- tiert, dazwischen äußerst fein mikrochagriniert, auf der Scheibe eine größere Stelle punktfrei, davor mit zwei seichten, unregel- mäßigen Eindrücken. Augen rudimentär, nicht pigmentiert, aus nur wenigen Kornealfacetten zusammengefügt. Schläfen sehr lang, schwach gerundet, hinten stumpf mit der Kopfbasis ver- rundet. Wangen lang, nach vorne kräftig konvergierend. Unter- seite spärlich und fein punktiert, Kehlnähte nach hinten kräftig konvergierend, der Kehlraum vorne ungefähr 3!/, mal so breit

!) Fauna germanica Il. 1909, 145.

2) Ueber Letzneri Gerh. siehe auch Eppelsheim, Deutsch, Ent, Zeitschr. 1879. 184 und Kraatz, ebendort, 194,

3) Siehe auch Stolz, Verh. zool. bot. Ges. 1915. 246 unter Laihr, apen- ninum Ritt.

380

wie an seiner engsten Stelle, die sich etwas hinter der Mitte befindet (Fig. 4).

Hals halb so breit wie der Kopf an seiner breitesten Stelle,

Halsschild ungefähr um ein Drittel länger als breit, um ein Viertel schmäler als der Kopf, nach hinten nur unmerklich ver- engt, mit vorne breit, hinten kürzer abgerundeten Ecken, dicht und grob, gröber als der Kopf punktiert, ohne chagrinartige Grundskulptur, mit vollständigem, hinten seicht gefurchtem, un- punktiertem Median-Längsraum.

Flügeldecken um ein Viertel kürzer als der Halsschild, mit kaum angedeuteten Schultern, nach hinten schwach oder kaum erweitert, ziemlich dicht, unregelmäßig und oberflächlich, viel feiner als der Halsschild punktiert. Hinterränder zur Nahtecke ausgeschweiit abgeschrägt.

Abdomen fein und ziemlich dicht, auf den apicalen Ter- giten spärlicher punktiert. Beim J' fünftes, sichtbares Sternit an seinem Hinterrand kaum merkbar und seicht ausgerandet, in der Mitte mit leichtem, nach hinten erweitertem, am Grunde geglättetem Eindruck, das sechste Sternit (Fig. 5) in der Mitte des Hinterrandes bogenförmig, aber wenig tief ausgerandet. Die Außenecken der Ausrandung sind voneinander etwas mehr als doppelt so weit entfernt wie die Ausrandung in der Mitte tief ist. Knapp oberhalb des Hinterrandes befinden sich jederseits der Mitte je zwei halbmondförmige, quere, kammartige, schwarze Borstenreihen. Bei einem Exemplar werden diese Börstchen- Querreihen nach oben noch durch ein oder zwei rudimentäre Reihenansätze fortgesetzt. Die linke und rechte Serie dieser Borstenreihen sind in der Mitte voneinander durch einen brei- ten Zwischenraum getrennt. Sechstes Tergit in beiden Geschlech- tern fast gerade abgestutzt, beim 9 kaum merkbar in der Mitte nach hinten gerundet.

Fühler langsestreckt, alle Glieder viel länger als breit. Drittes Glied sehr schlank, gut um die Hälfte länger als das zweite, 2'/, mal so lang wie breit, viertes Glied ungefähr so lang wie das zweite, die folgenden Glieder allmählich sich etwas ver- kürzend, die vorletzten Glieder noch deutlich um die Hälfte länger als breit. Endglied schmal, zugespitzt, doppelt so lang wie breit.

Beine sehr schlank, das Klauenglied der Mittel- und Hinter- tarsen so lang fast wie alle drei vorhergehenden Glieder zu- sammengenommen, das Basalglied gut um die Hälfte kürzer als

381

das folgende zweite Tarsenglied. Mittelschienen auch auf der Außenkante mit langen, senkrecht abstehenden Sinnesborsten versehen. Die Sinnesborsten der Hinterschienen sind bedeu- tend kürzer.

Länge: 8,5--9,5 mm. Herrn G. Frey, München, dankbar gene

Durch die knapp am Hinterrand anliegenden queren Bor- stenreihen des siebenten männlichen Sternites und das beim 9 hinten fast gerade abgestutzte sechste Tergit am nächsten mit Pinkeri Ganglb. verwandt. Von dieser Art aber auffallend ver- schieden durch die Lage und Anzahl der Börstchenreihen. Beim L. Pinkeri ist die Mitte des betreffenden Sternites in Form einer im Grunde geglätteten Rinne eingedrückt. Jederseits die- ser Rinne ziehen vom Hinterrand des Sternites bis fast zur Wurzel 6—-7 Querreihen von schwarzen Börstchen, die so eng aufeinander folgen, daß sie durch keine Zwischenräume von- einander abgesetzt sind. Es erscheinen daher die zahlreichen, queren Börstchenreihen jederseits zu einer longitudinalen, langen Börstchenserie zusammengesetzt, die sich zur Spitze des Ster- nites kräftig verjünst. Beim Freyi dagegen ist das betreffende Sternit auch in der Mitte vollkommen regelmäßig gewölbt, nor- mal punktiert, ohne die Spur einer glatten Längsrinne aufzu- weisen. Die queren Börstchenreihen setzen zwar auch knapp oberhalb des Sternit-Hinterrandes an, füllen aber, da normaler- weise bloß 2 Querreihen vorhanden sind, nur das apikale Drittel des Sternites aus. Ueberdies sind diese Querreihen durch weite Zwischenräume, die mindestens so breit sind wie eine Börstchen- reihe, voneinander geschieden und verengen sich nach vorne (und nicht wie beim Pinkeri nach hinten!). Während beim Pin- keri die letzte apikale Börstchen-Querreihe die kleinste ist, d.h. bloß aus wenigen Börstchen besteht, stellt sie beim Freyi die umfangreichste, aus den meisten Börstchen zusammengesetzte Reihe dar. Bei einem Exemplar des Freyi befinden sich auf einer Seite vor den beiden, normalen Querreihen, noch zwei rudimentäre Ansätze zu Börstchenquerreihen, die sich aber wei- ter nach oben zu verengen und voneinander durch breite Zwi- schenräume getrennt sind. Es scheint daher die Tendenz vor- zuliegen, durch Vervielfachung der Querreihen, so wie beim Pinkeri (und cavicola) Längs- -Serien zu bilden, Vom Pinkeri überdies durch die einander um die Hälfte mehr genäherten

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Kehlnähte verschieden. Im Bau des Oedeagus sind beide For- men nur wenig voneinander abweichend.

Von allen übrigen in Betracht kommenden, großen Glypto- merus-Formen!) durch die knapp am Hinterrand anliegenden, apikalen Borstenreihen des siebenten Sternites des 5 verschie- den. Bei den verglichenen Arten sind die Börstchenfelder fast in der Mitte des Sternites gelegen, also weit von dessen Hin- terrand abgerückt und auch sonst ganz anders gestaltet.

Die Heterogenität innerhalb der Glyptomerus-Gruppe ist nicht so groß wie von vielen Autoren angenommen wird. Es lassen sich nämlich, trotz des wegen seiner großen Seltenheit und schweren Auffindbarkeit sehr mangelhaften Materiales, un- schwer zwei Richtungen innerhalb dieser Gruppe erkennen. Die eine umfaßt große Arten, deren Zusammengehörigkeit durch eine Summe übergeordneter Charaktere erwiesen ist und dürlte von einer Grundform, die vielleicht nahe dem rezenten Z, spa- diceum stand, abzuleiten sein (1. Gruppe); die andere (2.) Gruppe aber umfaßt kleine, meist östliche Arten, die ebenfalls nahe miteinander verwandt sind und wahrscheinlich vom L. testaceum‘°) oder einer ähnlichen Form sich abgespaltet und dem sub- terranen Leben vollkommen angepaßt haben. Es ist daher an- zunehmen, daß die aus praktischen Gründen für alle subanoph- thalmen und anophthalmen Formen der Gattung Lathrobium geschaffene Untergattung Glyptomerus sich bloß aus zwei ver- schiedenen Hauptgruppen zusammensetzt, die sich in 5 geo- graphische Artenkreise zerlegen lassen.

Innerhalb der ersten Gruppe lassen sich zwei morpholo- gisch trennbare Untergruppen erkennen: a) die Untergruppe des cavicola Müll. bei deren Vertretern (cavicola Müll, Pinkeri Ganglb. und Freyi Koch) die Borstenreihen des siebenten männ- lichen Sternites die Neigung zeigen, sich vertikal anzuordnen und den Sternit-Hinterrand erreichen und b) die Untergruppe des eiruscum Picc., deren Vertreter (efruscum Picc., Doderoi Ab,., Straneoi Schatzm. Koch, Andreinii Schatzm. Koch und Lotü Holdh.) die Borstenfelder horizontal und median angeordnet haben. Interessanterweise ist diese Unterteilung auch geogra- phisch begründet, indem die Formen der cavicola-Gruppe die Südhänge der Alpen zwischen Po und Drau, jene der estruscum- VSszere Schatzmayr & Koch, Boll. Soc Ent. It. LXVI. 1934. 259—266,

7. fig., oder auch Porta, Fauna Col. It, Suppl. 1934, 195. 2) Siehe auch Jeannel. Bul. Soc. Stiinte Cluj, I. 1922. 347.

383

Gruppe nur südlich des Po vorkommen und den Apennin und Elba bewohnen.

Eine nähere Kenntnis der zweiten, von festaceum abzu- leitenden Glypiomerus-Gruppe liegt leider noch nicht vor. Doch scheint es auf Grund der geographischen Verbreitung nahe- liegend, daß wir es mit 3 Untergruppen zu tun haben: a) coe- cum Friv, nördlich der Donau, die transylvanischen Alpen be- wohnend; b) die an Formen reiche Gruppe des bosnicum Rtt., in den Balkan-Gebirgen heimisch und c) Wingelmülleri Breit aus dem Adamello-Gebiet, durch eine weite Verbreitungslücke vom östlichen Verbreitungszentrum seiner Verwandten getrennt.

Der aus Sizilien von Saulcy nach einem Unikum beschrie- bene Diecki scheint auf Grund der eigenartigen Auszeichnung auf den Endsterniten des 5 ganz abseits zu stehen und ist es fraglich, ob wir es überhaupt mit einem Glyptomerus zu tun haben.

Auf nebenstehendem Kärtchen (Taf. X) habe ich alle bis jetzt bekannten Fundorte von Glypfomerus-Formen eingetragen, um die fünf verschiedenen geographischen Artenkreise, die sich schein- bar auch mit den morphologischen decken (nachgewiesener- maßen bei den beiden Untergruppen der 1. Gruppe, jener des cavicola und des efruscum) darstellen zu können.

Medon (Micromedon) vulpinus spec. nov.

Algerien, Biskra,. leg. Schatzmayr (coll. Puel).

Sehr nahe mit caucasicus Luze verwandt, mit ihm in der äußerst dichten Punktierung, in den sehr stark genäherten Kehl- nähten, nicht erweiterten Vordertarsen und im sonstigen Habi- tus weitgehend übereinstimmend. Die beiden Arten unter- schieden sich wie folgt:

a) Gestalt größer: 2,25—3 mm. Oberseite etwas weniger gedrängt punktiert und nicht dicht pubeszent, dadurch weniger matt. Kopf breiter, gut so breit oder fast etwas breiter als der Halsschild. Augen etwas kleiner und mehr lateral gelegen. Halsschild breiter und kurz, nicht länger als der Kopf, an den Seiten nur unmerklich konkav, auf der Scheibe mit sehr jei- ner, aber deutlich erkennbarer, auf der hinteren Hälfte der Länge nach geritzten Mittellinie. Flügeldecken größer und brei- ter. (Mir in 3 Exemplaren aus Buchara, Hissar, vorliegend):

caucasicus Luze.

384

b) Gestalt kleiner, vor allem aber schmäler: 2,25 mm. Ober- seite äußerst gedrängt punktiert und dicht, kurz pubeszent, fast völlig matt. Kopf schmäler, knapp so breit oder fast etwas schmäler als der Halsschild. Augen sehr groß und stärker dor- sal gelegen. Halsschild schmäler, deutlich länger als der Kopf, an den Seiten deutlicher konkav, auf der Scheibe nur mehr mit kaum wahrnehmbarer, äußerst feiner, nur stellenweise erkennbarer Mittellinie, sonst sehr dicht und fein, dabei fauh über die ganze Oberseite punktiert. Flügeldecken schmäler und kleiner:

vulpinus nov.

Erklärung der Figuren Fig.1 Oedeagus der Type der Domene Danieli Koch (D: dorsal, V: ventral, L: lateral). Fig. 2 Oedeagus einer Domene (Lathromene) punctatissima Grid. (D: dorsal, V: ventral, L; lateral). Fig. 3 Endsternite der Type der Domene Danieli Koch.

Fig. 4 Unterseite des Kopfes eines Lathrobium (Glypiomerus) Freyi Koch.

Fig. 5 Endsternite des 9’ eines Lathrobium (Glyptomerus) Freyi Koch (bei einem 9’ befinden sich rechts 4 Borstenquerreihen, bei dem zweiten sym- metrisch links und rechts je 2). Fig. 6 Karte zur Verbreitung der Glyptomerus-Formen. I. Gruppe: Kreise (punktiert-strichlierte Einfassungslinien).

Artenkreis des cavicola Müll.: 1= cavicola Müll; 2 = Pinkeri Ganglb,; 3=Freyi Koch.

Artenkreis des efruscum Picc,; 4= etruseum Picc.; 5 = Doderoi Ab.; 6 = Andreinii Schatzm. Koch; 7 = Sitraneoi Schatzm. Koch; 8 = Lotii Holdh.

II. Gruppe: runde Flecken (punktierte Einfassungslinien).

coecum Friv. (=B)

Wingelmülleri Breit (=A)

Artenkreis des bosnicum Rtt.; C = bosnicum Rtt.; D = Weira- iheri Scheerp, ; E—= Obenbergeri Ramb.; F = Knirschi Ramb.; G--albanicum Koch; H==Leonhardi Breit; [= Matchai Ramb.

385

Tafel X

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386

Taiel XI

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Biologische Notizen über einige vorderasiatische Zygaenenarten. (Tafel VII u. IX.) Von O. Holik, Prag.

Ueber die ersten Stände der vorderasiatischen Gruppen und Arten der Gattung Zygaena Fabr. ist bisher nur sehr wenig bekannt geworden. Bei der großen Bedeutung, welche .der Kenntnis der biologischen Verhältnisse für die Beurteilung der verwandtschaftlichen Zusammengehörigkeit der einzelnen Zy- gaena-Arten zukommt, ist aber jede diesbezügliche Beobach- tung von großem Wert.

Durch vergleichende Untersuchungen an den Arten der Gruppe manlia-cuvieri-tamara kam ich zu der Ueberzeugung, daß diese Arten zu den hauptsächlich an Umbelliferen, teils auch an Thymus lebenden Arten gehören müssen. Herr Prof. M. Rjabov in Dagestan, den ich ersuchte, der Biologie dieser Arten seine Aufmerksamkeit zu widmen, hatte die Freundlich- keit, mir das Ergebnis seiner Beobachtungen mitzuteilen und mir auch durch Vermittlung des Leningrader Museums der Aka- demie der Wissenschaften einiges biologisches Material zu über- lassen. Weiteres Material erhielt ich von Herrn W. Brandt in Herrala (Finnland) und einige interessante Beobachtungen über Zyg. speciosa Reiß machten mir die Herren E. Pfeiffer-München und Dr. W. Forster-München. Ich bin daher in der Lage, hier einige bisher unbekannte Details aus der Biologie vorderasiati- scher Zygaenen mitzuteilen.

Die Beobachtungen Prof. M. Rjabovs deckten sich voll- ständig mit der Auffassung über die Futterpflanzen und die Kokonform der Arten manlia Led., cuvieri Bsd. und /{amara Chr., die ich durch die vergleichenden Untersuchungen der Genitalien, der Schuppenform und des Gesamthabitus dieser drei Arten gewonnen hatte. Sie gehören zu den an Umbelliferen lebenden Zygaena-Arten und haben daher nichts mit den anderen von Burgeff ebenfalls im Subgenus Coelestis Bgff. untergebrachten,

388

aber an Papilionaceen lebenden Arten zu tun, auch nicht mit Zyg. lavandulae Esp. oder persephone Zerny und anderen, mit denen sie neuerdings in Verbindung gebracht wurden. Dagegen dürften zwischen den Arten manlia Led., speciosa Reiß, fredi Reiß, hindukuschi Koch und rubricollis Hmps. nähere verwandt- schaftliche Beziehungen bestehen. Zu den Umbelliferen-Fressern gehört ferner wahrscheinlich noch Zyg. cambysea Led., worauf schon eine Beobachtung Christophs hinweist, der die frisch- geschlüpften Falter an Stengeln einer Eryngium-Art fand.

Für eine Anzahl Papilionaceen fressender Arten, die Prof- Dr. Burgeff in seiner Untergattung Coelestis untergebracht hatte, ist ein langgestreckter, spindelfäörmiger Kokon mit glatter, por- zellanartiger Außenseite charakteristisch. Dazu gehören unter anderen auch Zyg. olivieri Bsd. und rosinae Korb. Diese Arten, die in ihrem Genital, in der Konsistenz der Kokonwand (nicht aber der Form des Kokons) und in ihren Futterpflanzen den Agru- menia-Arten nahestehen, dürften unter sich eine abgeschlossene Zygaena-Gruppe bilden, deren Umfang noch festzustellen wäre.

Zyg. tamara ssp. daemon Stgr.') Die Raupe dieser Art (Taf. IX, Abb. 9) lebt nach Prof. Dr. Rjabov an einer weichblätt- rigen Umbellifere aus der Gattung Prangos. Die Abbildung ist nach einem Alkoholpräparat hergestellt, das mir Herr Prof. Dr. Rjabov in dankenswerter Weise zur Verfügung stellte. Die Grundfarbe kann ich nicht mit Sicherheit angeben, weil ich nicht weiß, inwieweit sie durch den Alkohol verändert wurde. Sie dürfte wahrscheinlich weiß oder weißlichgelb sein, etwa wie diejenige der Raupe von Zyg. purpuralis Brünn. oder Zyg. cyna- rae Esp., denen die Raupe von ssp. daemon Stgr. im ganzen ähnlich ist. Die ganze Zeichnung besteht aus je einem seitlichen schwarzen Punkt auf jedem Segment. Der Kopf und die vor- deren drei Beinpaare sind ebenfalls schwarz. Die Warzen sind mit kurzen, weißen Haaren besetzt. Länge der Raupe unge- fähr 14—15 mm. Der Kokon (Taf. VIII, Abb. 4) ist dick, walzen- förmig, an den beiden Enden zugespitzt, rein weiß, von perga- mentartiger Beschaffenheit und mit runzeliger Oberfläche. Be- festigt ist er an einem Stengel der Futter»flanze. Herkunft: Pagode Terkesh bei Nachitshevan am Aras, 4-5000 Fuß,

Transkaukasien.

ı) M. Koch-Dresden vertritt neuerdings die Ansicht, daß Zyg, famara Chr. und ssp. daemon Stgr, zwei verschiedene Arten seien.

389

Zyg. cuvieri Bsd. wurde von Prof. Dr. Rjabov bei Ger- matshatach (6000 Fuß) und am Fluß Arpa (5000-5500 Fuß) $efangen. Die Raupe lebt wie die der Zyg. tamara ssp. daemon Stgr. an einer bisher noch nicht näher bestimmten Umbelliferen- art aus der Gattung Prangos. Mehr konnte ich über die Bio- logie dieser Art nicht erfahren. Ich vermute, daß Raupe und Kokon ähnlich sind wie bei der vorbesprochenen Art.

Zyg. manlia ssp. araxis Koch. Raupen, Kokons und Fal- ter dieser Art erhielt ich von Prof. Dr. Rjabov mit der Bezeich- nung „Zyg. manlia var. ordubadi Stgr.“. Unter der gleichen Bezeichnung wurde sie seinerzeit von der Firma Dr. O. Stau- dinger & A. Bang-Haas in den entomologischen Zeitschriften angeboten und in den Handel gebracht. M. Koch, der diese manlia-Rasse später in der „Iris“, Bd. 50, S. 41, 1936, beschrieb, gab ihr den Namen „ssp. araxis". Da meines Wissens eine frühere Beschreibung unter dem Namen „var. ordubadi” nicht erfolgte, besteht die Kochsche Bezeichnung zu Recht.

Die Raupe, deren Grundfarbe ich nach dem Alkoholpräparat nicht genau feststellen konnte, lebt nach den Angaben Prof. Dr. Rjabovs an einer ebenfalls noch nicht näher bestimmten, hoch- wüchsigen, weichblättrigen Umbellifere (Taf. VIII, Abb.7). Im Ge- gensatz zu Zyg. famara ssp. daemon Stgr. ist diese Raupe (Taf. IX, Abb. 8, 10) reich gezeichnet. Längs des hellen Rückenstreifens verläuft eine Reihe großer, schwarzer Flecken. Die über den schwarz eingefaßten Stigmen liegenden großen Warzen sind dunkel schattiert und machen den Eindruck eines dunklen Ban- des. Die Segmente sind, wie die Abbildung 8 (Seitenansicht) zeigt, tief eingeschnitten, wodurch stark erhabene Wülste ent- stehen. Die Warzenreihen tragen sehr lange, weiße Haare. Der Kopf und die vorderen Beinpaare sind schwarz. Länge der Raupe ungefähr 16—17 mm. Der Kokon (Taf. VII, Abb. 5, 6) hat ganz die Form und die Struktur des manlia-Kokons, ist aber größer und nicht so rein weiß gefärbt, sondern trüber getönt. Er ist auch am Stengel der Futterpflanze befestigt.

Der Herkunftsort ist der gleiche wie bei Zyg. tamara ssp. daemon Stgr.

Zyg. speciosa Reiß. Eine sehr interessante biologische Beobachtung über die var. suleimanicola Reiß, teilte mir Herr Dr. Forster-München mit:

390

„Eine Umbellifere, Eryngium oder ähnliches konnte ich am Flugplatz der speciosa nicht feststellen. Der Platz ist ein Teil einer auf den ersten Blick völlig sterilen, nach Nordwesten geneigten steilen Schutthalde, welche auf allen Seiten von großen Schneefeldern umgeben ist. Bei genauer Untersuchung fanden wir zwischen den Steinen geringe Vegetation, und zwar eine Grasart, einen weißblühenden Astragalus und einen niedrigen, violettblühenden Thymian. Letzterer wurde von den Tieren angeflogen und wir fan- den auch Kopulas auf diesem. Der Astragalus wurde von den Tieren überhaupt nicht beachtet . . ."

Da die aufgefundene Grasart als Futterpflanze von vorne- herein ausscheidet, eine Umbellifere am Standort nicht vor- kommt, kämen also nur die Astragalus-Art oder der Thymus in Frage. Nach dem Gesamteindruck, den die Art macht, nach dem Genital- und Schuppenbau ist als nahezu sicher anzu- nehmen, daß die Zyg. speciosa Reiß der Zyg. manlia Led. nahe- steht. Das schließt nun wieder Astragalus als Futterpflanze aus, da manlia Led. bei Ordubad nach den Beobachtungen Prof. Dr. Rjabovs an einer weichblättrigen Umbellifere lebt. Es bleibt dann nur noch Thymus übrig. Stimmt Thymus wirklich als Futterpflanze der Zyg. speciosa Reiß, dann haben wir es hier mit einer Parallelerscheinung zu der Lebensweise von Zyg. purpuralis zu tun, &eren Raupe bekanntlich ebenfalls an einer weichblättrigen Umbellifere, Pimpinella, in Mitteleuropa aller- dings häufiger an Thymus lebt. Was hier bei einer Art der Fall ist, würde dann dort bei zwei verschiedenen, aber ver- wandten Arten der Fall sein. Für Thymus spricht auch die Tatsache, daß diese Pflanze von den Faltern angeflogen wurde, und besonders, daß die Kopulation auf den Blütenpolstern des Thymus erfolgte. Die Zygaena-Weibchen werden in der Regel kurz nach dem Schlüpfen begattet. Gerade im Hochgebirge habe ich beobachtet, daß Weibchen der Zyg. exulans Hochw. unmittelbar nach dem Schlüpfen, mit noch lappigen Flügeln, schon in Kopula waren. Dies erklärt sich aus der Tatsache, daß bei den Zygaenen die Weibchen einige Tage später schlüp- fen als die Männchen. Beginnen dann die ersteren zu erschei- nen, dann ist immer schon eine große Anzahl begattungsfähiger Männchen vorhanden, die die frischgeschlüpften Weibchen so- fort anfliegen. Die Raupe der Zyg. speciosa Reiß wird sich wahrscheinlich im Bodengenist oder im Geröll verpuppen, aus

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dem der Thymus herauswächst, was wieder eine Parallelerschei- nung zu Zyg. purpuralis Brünn. wäre. Es ist dann natürlich, daß die frischgeschlüpften Weibchen an den Stengeln dieser Pflanze die Entfaltung und Erhärtung der Flügel abwarten und schon während dieser Zeit von den kopulationslüsternen Männ- chen aufgesucht werden.

Thymus übt überdies auch auf Zyg. purpuralis Brünn. eine sehr starke Anziehungskraft aus und auch diese Art kann man oft genug auf den Blütenpolstern dieser Pflanze in Kopula fin- den, was ebenfalls in den angeführten Gründen seine Ursache hat. Herr E. Pieiffer hat an einem um ca. 1000 m tiefer gele- genen Standort der Typenrasse der Art wieder die Beobachtung gemacht, daß die speciosa-Falter besonders gern Salbei-Blüten aufsuchten. Die gleiche Erscheinung finden wir auch wieder bei Zyg. purpuralıs Brünn.

Die vielen gleichartigen Momente in der Lebensweise der beiden Arten Zyg. speciosa Reiß und Zyg. purpuralis Brünn. lassen mit ziemlicher Sicherheit den Schluß zu, daß die Raupen an der gleichen Futterpflanze, in diesem Falle Thymus, leben.

Zyg. spec.? (Taf. VII, Abb. 3). Diesen Kokon erhielt ich von Herrn W. Brandt, dessen Bruder ihn beim Fort Sine-Sefid an der Straße Chiraz-Kazerun in Persien, in ca. 2000 m, auf- gefunden hat. Der Kokon hat nahezu vollständig die Form der Gespinste von Zyg. famara Chr, und Zyg. manlia Led., nur daß er bedeutend kleiner ist, also auch einer kleineren Art an- gehören muß. Die Farbe ist nicht weiß, wie bei den beiden

genannten Arten, sondern hellbraun. Befestigt ist er am Blüten- stand einer noch unbestimmten Komposite.

In dem Gebiet von Sine-Sefid wurden von F. Brandt fol- gende Zygaena- Arten aufgefunden: brandti ssp. saadi Reiß, seitzi Reiß., truchmena ssp. chirazica Reiß, cambysea ssp. hafıs Reiß und fredi Reiß. Einer von diesen Arten müßte der Kokon nun angehören. Zyg. saadi Reiß und Zyg. truchmena ssp. chi- razica Reiß scheiden aus, weil diese beiden Arten, insbesondere die erstere, ihrem Habitus nach wahrscheinlich in die olivieri- Gruppe gehören und demgemäß den für diese Gruppe typischen spindelförmigen Kokon mit porzellanartiger Außenstruktur haben dürften. Zu Zyg. seitzi Reiß kann er auch nicht gehören nach dem mir vorliegenden Kokonfragment dieser .Art. Zyg. camby- sea ssp. hafis Reiß ist wieder deshalb unwahrscheinlich, weil

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“er zu klein für diese Art ist. Es bleibt also nur noch Zyg. fredi Reiß, da die von Brandt ebenfalls in Anzahl gefangene Zyg. haematina Kollar bei Sine-Sefid nicht flog. Zyg. fredi Reiß ist sicherlich verwandt mit Zyg. manlia Led., ebenso wie Zyg. spe- ciosa Reiß, hindukuschi Koch und rubricollis Hmps. Bei der in meiner Sammlung befindlichen weiblichen Type läßt der längliche 6. Fleck erkennen, daß er durch Teilung der bei Zyg. manlia kon- fluenten Flecken 5 und 6 entstanden ist. Diese augenscheinliche Verwandtschaft mit Zyg. manlia Led. und der ähnliche Bau des fraglichen Kokons ließen seine Zugehörigkeit zu Zyg. fredi Reiß wahrscheinlich erscheinen, wenn nicht auch hier wieder die ge- ringe Größe Zweifel erregte. Möglicherweise gehört er auch einer Art an, die nicht im Imaginalstadium gefunden wurde. Sollte sich herausstellen, daß die Befestigung des Kokons an einer Komposite keine Zufälligkeit ist, sondern daß diese Pflanze auch die Futterpflanze der dazugehörigen Raupe ist, hätten wir es hier mit einer dritten an Kompositen lebenden Zygaena- Gruppe zu tun.

Zy$. seitzi Reiß. Von dieser Art sandte mir Herr W. Brandt einen geschlüpften, leider sehr deformierten Kokon, der Ende Mai 1937 bei Fort Sine-Sefid an der Straße Chiraz-Kazerun (ca. 2200 m) in Persien gefunden wurde. Wie die breite Basis zeigt, war er auf einer flachen Unterlage befestigt. Er ist nicht sehr hoch gewölbt, länglich und an den Enden nicht spitz, son- dern abgerundet, also nicht spindelförmig wie die Kokons der olivieri-Gruppe, auch nicht ovoid, wie die Kokons der Agru- menia-Arten, sondern bootförmig. Die Farbe ist rein weiß, die Kokonwand besteht aus einer seidigen Innenschicht, die an der runzeligen Außenfläche mit einem leicht abblätternden glänzen- den Ueberzug versehen ist, von dem nur die breite Grund- fläche frei bleib. Da der Kokon, wie schon bemerkt, stark deformiert ist, erschien es mir unzweckmäßig, ihn abzubilden.

Die Störung durch die gewaltsame Ablösung des Kokons bewirkte, daß der ausschlüpfende Falter sich nicht voll ent- wickelte. Es ist ein unzweifelbaftes, aberratives Exemplar der Zyg. seitzi Reiß. Die Flecken 1—4, sonst nur paarweise kon- fluent, bilden eine geschlossene gelbe Fläche, an die sich die ebenfalls zu einer Makel vereinigten Flecken 5 und 6 anschließen. Auf dem linken Flügel deuten zwei schwarze Fleckchen die Trennung der beiden konfluenten Fleckengruppen an, rechts ist

393

der Anschluß der Fleciien so vollkommen, daß eine einzige, geschlossene, fast den ganzen Flügel einnehmende gelbe Fläche entsteht. Nur ein kleines Stück des Vorderrandes, der Apex, der Außenrand und in geringerem Ausmaß der Innenrand blei- ben schwarz. Schade, daß das Stück nicht zur vollen Entwick- lung kam. Es wäre eine prächtige Aberrativform geworden.

Zyg. olivieri Bsd. Ueber die Biologie dieser Art, soweit sie mir bekannt wurde, habe ich in der „Entom. Rundschau“, 53, S. 506ff., 1936, berichtet. Ich trage hier noch die Abbil- dung von drei an einem Stengel befestigten Kokons nach (Taf. VIII, Abb. 1). Das Bild läßt deutlich den Unterschied in der Form und in der Struktur gegenüber den auf der gleichen Tafel ab- gebildeten Kokons von Zyg. manlia Led. und Zyg. tamara Chr. erkennen. Die Kokons stammen von der Westseite des Said Nail in der Ebene von Böcaa, 970 m (Libanon).

Zyg. rosinae Korb. Der auf Taf. Vill, Abb. 2, dargestellte Kokon wurde von Prof. Dr. Rjabov bei Germatshatach im Dar- alago&s-Gebirge (ca. 6000 Fuß) gefunden. Er zeigt die gleiche langgestreckte, spindelförmige Form und die gleiche Struktur mit glatter, porzellanartiger, glänzender Oberfläche, wie sie auch die Kokons der anderen zur olivieri-Gruppe gehörigen Arten aufweisen, soweit deren Gespinste bekannt sind. Von den Gespinsten dieser Art, die ihr Entdecker Korb aus der Gegend von Kulp in Armenien mitbrachte und die mir aus der Samm- lung Dr. Philipps in Köln bekannt sind, ist das abgebildete durch die geringere Größe und die rein weiße Farbe verschieden. Das mag darin seinen Grund haben, daß es von einer kranken, mit Parasiten-Larven behafteten Raupe angefertigt wurde. Der schwarze Fleck in der Abbildung ist das Schlupfloch des: Para- siten.

Prag. Ende September 1938.

394

Notizen über persische Lycaenidae (Lepid.) Von Ernst Pfeiffer, München,

Berichtigung. Nochmals: Lycaena marcida Led.

In diesem Abschnitt beschrieb ich die meleager Esp.-Rasse von der Südseite des Elburs-Gebirges als ssp. n. brandti m. mit dem Hinweis, daß die © oseits einfarbig braun sind. Herr Brandt machte mir nachträglich die interessante Mitteilung, daß ein kleinerer Teil der © oseits auch kräftig blau ist, eine Er- scheinung, welche bei der Rasse der Nordseite noch nicht be-

obachtet wurde.

Lycaena hyacinthus H.-Sch. ssp. n. vandarbani m.

Erst nach der zweiten Persienreise lag größeres Material vor. Die genaue Ueberprüfung ergab, daß diese neubeschrie- bene, auffallende Rasse artlich zu anteros Frr. zu stellen ist. Die Unterlassung der Genitaluntersuchung sowie die äußerlich ähnliche Rasse der hyacinthus H.-Sch. aus Armenien waren der

Anlaß zu dieser Fehldiagnose.

Das System der paläarktischen Polyommatini. (Lep. Lycaen.) Won Dr. Walter Forster, München.

Berichtigung.

Seite 102 Zeile 4 v. unten. Raywardia statt Raxwardia. S. 103 letzte Zeile . . . pavana Horsfl. statt pandava Horstfl. S. 105 Zeile 10. . . Actizera statt Acticera. lucida Trim. statt /udica Trim, S. 110 Einzuschalten zwischen Uhntergattung Bothrinia Chapm. und Cupido s. str.

Untergattung: Everes Hbn.

Hübner 1822-23. Verz. p. 69, Typus: argiades Pall., fixiert durch Scudder, 1872, Syst. Rev. p. 35.

argiades Pall., coretas O., decolorata Stgr.

395

Erklärung zu Taiel VIL.

(Alle Bilder natürliche Größe)

Abb. 1: Zyg. olivieri Bsd.

2: Zys. rosinae Korb.

3: Zyg. spec.? (Zyg. fredi Reiß?) 4: Zyg. tamara ssp. daemon Stgr.

5/6: Zyg. manlia ssp. Aeasie Koch.

7: Futterpflanze von Zyg. manlia ssp. araxis Koch.

Tafel VIII

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIIl. H. Ill. (1958)

EL 20

j |

Erklärung zu Taiel IX. (Alle Bilder ungefähr vierfache Größe.)

Abb. 8: Zyg. manlia ssp. araxis Koch (Seitenansicht). 9: Zyg. tamara ssp. daemon Stgr. 10: Zyg. manlia ssp. araxis Koch (Rückenansicht).

Taiel IX

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. H. III. (1958)

KATALOG DER TENEBRIONIDEN |

171434)

5816.

5817. 5818. 5819. 5820. 5821.

5822. 5823. 5624.

5825.

5826. 5827.

5828. 5829. 5850. 5831.

5832. 5833.

cribricollis Bd. Bull. It. 7, 1875, 156. Desbr. 1. c. 115 (67). R. Best. Tab. 68 nota. Ko. Boll. Portici 28, 1935, 317.

cilicicus Sahlb. Ofv, Finska 1907—08, nr. 7, 82.

thoracicus Sahlb. |. c. 83.

Desbrochersi R. Best. Tab. 68.

Simonis R. Best. Tab. 68.

persis Bd. Ann. Gen. 7, 1875, 697; D. Ent. Z. 1876, 43.

a. persicus Bd. Bull. It. 7, 1875, 156.

Dissonomus Jag. Jag. Gen. Col. Eur. 280.

Heterophylus nec Kl. Mls. & Rey. Mem. Lyon 9, 1859, 69; Opusc. Ent. 10, 1859, 7. Sdl. Natg. 362. R. Best. Tab. 50, 69.

Typus: picipes.

seriepunctiatius R. Best. Tab. 69.

substriatus R. D. Ent. Z. 1898, 348; Best. Tab. 69.

picipes Fald. 1837. Mls. & R. Mem. Lyon 1859, 70; Opusc. Ent. 10, 1859, 8. Jag. Gen. Col. Eur. t. 68, f. 340. Faust, Horae 11, 1875, 246. R D. Ent. Z. 1896, 159; Best. Tab. 69.

latiusculus Mls. & R. |. c. 72; ]. c. 10.

a. pygmaeus R. |]. c. 159; Best. Tab. 70.

parvulus R. |. c. 159; Best. Tab. 70.

ellipticus Desbr. Bull. Hipp. 16, 1881, 120 (72). R. l. c. 159; Best. Tab. 70.

tibialis R. Best. Tab. 70.

Rosae Sch. Ent. Bl. 11, 1915, 89.

angustitarsis R. D. Ent. Z. 1896, 160; Best. Tab. 71.

amplicollis R. l. c. 160; Best. Tab. 71.

Stenolamus Ob. Gb. Ten. S.W. Afr. 107.

Typus: sulciceps.

sulciceps Gb. ]l. c. 108, f. 31, 32. dentimanus Gb. ]. c. 109.

Dilamus Jag.

Cyp. Rhod.

Tharsus Antıliban. Syr. Pal. SyT.

Pers. mer.

Alg.

As. min. Cauc. Baku

Tr. casp. Turk. Araxes Tr. casp.

Ineasp! Turk.

Tr. casp. Tr. casp.

S.W. Afr. Capl.

Jag. Gen. Col. Eur. 279. Sdl. Natq. 361. R. Best. Tab. 53, 1904, 71.

5834. 58535.

Typus: rufipes.

Fausti R. D. Ent. Z. 1890, 150; Best. Tab. 71. Böhmi R. Best. Tab. 71. Ko. Bull. Eq. 1955, 79.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVIII. (1938) H. 3.

Tr. casp. Aeg.

6 397

(435)

H. GEBIEN

5836.

5837.

5830.

5839.

5840.

5841.

5842.

5843.

brevicollis F. Ann. Belg. 38, 1894, 660. rufipes Luc. Expl. Alg. 338, t. 30, f. 10. Lac. Gen. Col. 387, nota 2. Jag. Gen. Col. Eur. t. 66, f. 339. Bd. Bull. It. 8, 1876, 206. R. Best. Tab. 72. a. andalusiae Bd. 1876. b. congener Rott. 1870. laticollis Bd. D. Ent. Z. 1876, 241 ; Bull. It. 8, 1876, 205. planicollis F. C.-R. Belg. 27, 1885, XLIV. R. Best. Tab. 72. Ko. Bull. Eq. 1935, 79. a. ssp. laliceps P. Miss. Hoggar 103. obsoletus Bd. D. Ent. Z. 1876, 240; Bull. It. 8, 1876, 207. R. Best. Tab. 72. a. ssp. iransjordanicus Ko. Pubbl. Rossi 1, 1956, 14. Ferrantei R. Bull. Eq.1, 1908,49; Ko. Bull. Eg. 1935, 80. tangerianus Desbr. Bull. Hipp. 16, 1881, 132 (84). R. Best. Tab. 72.

subgen. Ochrolamus. R. Best. Tab. 73.

pictus Bd.D Ent. Z. 25, 1881, 285. R. Best. Tab. 73. Ko. Bull. Eg. 1935, 79.

Pseudolamus F.

F. Pet. Nouv. 1, 1874, 388; Ann. Fr. (5), 10, 1880, 18.

5644. 5845.

5846.

5847.

5848.

5849.

398

R. Best. Tab. 51, 75.

Typus: seriatoporus.

Schatzmayri Ko. Pubbl. Rossi 2, 1937, 179. seriatoporus F. Pet. Nouv. 1, 1874, 389; Ann. Fr. (5) 10, 1880, 19. R. Best. Tab. 75. Ko. l. ce. 182. a. pusillus Bd. 1875, 1876, 1881. amplicollis F. Ann. Fr. 62, 1895, 152.

roliundicollis F. Ann. Belg. 42, 1898, 478.

Scymena Pasc.

Abess. Sıc. Andal. Alg. Tun.

Pal.

Alg. Trip. Aeg. Sahara

Syr. Pal.

Cairo. Mar.

Aeg.

Sdl. Natg. 361.

Cyr. Andal. Mar. Alq

Sen.

Mad.

Pasc. Journ. Ent. 2, 1866, 455. Bla. Tr. S. Austr. 10, 1867, 269.

Typus: variabilis.

amphibia Pasc. Ann. Maag. (4) 5, 1870, 94. a. auslralis Bla. Tr. S. Austr. 10, 1887, 270. variabilis Pasc. Journ. Ent. 2, 1866, 455.

Ou. S. Austr W. Austr. N. S.W.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN > (456)

Pachypterus Luc.

Luc. Expl. Alg. 325. Lac. Gen. Col. 265. Mls. & R. Mem, Lyon 9, 1859, 146; Opusc. Fnt. 10, 1859, 84. Jaqg. Gen. Col. Eur. 278. Sdl. Natg. 361, 409, 411. R. Best. Tab. 53, 1904, 51, 75, 76. Portev. Col. France, 5, 1954, 16.

5850.

Typus: mauritanicus. subgen. Pachyplerus s. sir.

niloticus Mill. Wien. Mon. 5, 1861, 205, t. 4, f. 8. Bd. Bull. It. 7, 1875, 219. R. Best. Tab. 75.

Aeg.

5851. serrulaius R. Best. Tab. 75. GaueTÄsze:

5852. mauritanicus Luc. Expl. Alg. 1849, 325, t. 29, f. 4. Graec. Cors. Jaq. Gen. Col. Eur.t. 66, f. 336. R. Best. Hisp. Alg. Tab. 76.

5853. infimus F. Ann. Fr. 62, 1893, 150. Sen.

5854. crenulatus F. ]. c. 151. Sen.

5855. abyssinicus Lsn. Voy. Rotnsch. 703, t. Ic 37, f. 5. Abess. Afr. or.

subgen. Trachymelus. R. Best. Tab. 76.

5856. elongatus Mls. & R. Mem. Lyon 9, 1859, 147; Opusc. Sen. Ent. 10, 1859, 85. R. Best. Tab. 76. 5857. cognatus F. Ann. Fr. 62, 1893, 150. Sen. subgen. Amblysphagus.

F. Ann. Belg. 40, 1896, 16. 5858. pachyderus F. |. c. 16. Ind. 5859. indicus Blr. Rec. Ind. Mus. 24, 1922, 240. Ind. mer.

Coeloecetes Bl. Bl. Journ. Fed. Mal. States Mus. 14, 1929. 384.

5860. cavernicola Bl. 1. c. 364. Malacca

Mesomorphus Sdl.

Sdi. Natg. 361 nota. F. Ann. Belg. 38, 1894, 20. R. Best. Tab. 53, 1904, 73.

Chat. Bull. Fr. 1913, 114. Gb. Arch. Nat. 86, 1920, A 6, 12.

5861.

Arten.) (Arch.)

Hopatromorpha Bla. Tr. S. Austr. 31, 1907, 289.

Biologie: Jack, S. Afr. Journ. Nat. Hıst. 1, 1918, OST] 5, 5 De 3410, 13.

Typus: murinus (= setosus). setosus Mls. &R. Mem. Lyon 1852, 313; Opusc. Ent.4, 1853, 88. Ko. Bull. Eg. 1955, 80.

a. murinus Bd. Bull. I. 7, 1875, 227; D. Ent. Z. 20, 1876, 70. R. Best. Tab. 73, 74.

(Westafr.

Sin. Aeg. Abess.

6* 399

(437)

H. GEBIEN

5862.

5863.

5864.

5865.

5866.

5867.

5868.

5869.

5870. 5871. 5872. 5873.

Biologie: (sub murinus) Andr. Anz. Schäd- lingsk. 2, nr. 11, 1926, 149-150 (Rev. a. Ent. 1927, 6).

Varendorffi R. Best. Tab. 74. Gb. Arch. 12. Hes. Ann. Transv. 16, 1935, 556.

ussuriensis Solsky Horae 7, 1870, 374. R. Best. Tab. 75.

villiger Blanch. 1853. F. Ann. Belg. 36, 1894, 20. Gb. Arch. 12. Bl. Ins. Samoa 1928, 71.

. asperulus F. Ann. Beig. 42, 1898, 234.

. dermestoides R. Best. Tab. 74.

. dispersus Cha. Tr. Lond. 1894, 361.

. mustelinus F. Not. Leyd. 4, 1882. 221.

. puberulus F. Bull. Linn. Norm. (2) 1. 1867, 187 nota.

fulvoscutatus F. Ann. Belg. 42, 1898, 233. Gb. Arch. 12.

darlingensis Bla. Tr. S. Austr. 18, 1894, 216; 31, 1907, 290.

Leai Cart. Tr. S. Ausir. 36, 1914, 221.

vagabundus Cha. Tr. Lond. 1894, 361. Bla. Tr. S. Austr. 31, 1907, 290.

longicornis Bla. Tr. S. Austr. 16, 1692, 40; 18, 1894, 217; 31, 1907, 287.

Darwini Bla. op. cıt. 28, 1894, 217; 31, 1907, 290.

latiusculus Chat. Bull. Paris 23, 1917, 234.

Vitalisii Chat. |. c. 233.

crassiusculus F. Ann. Belg. 40, 1896, 20.

on Tod

5873A striolatus F. |. c. 21.

5874.

5875. 5076. 5877.

5678. 5879.

rugulosus Chat. Bull. Paris 23, 1917, 234. Bl. Rec. Ind. Mus. 24, 3, 1922, 291.

maqguilingius Gb. Phil. Journ. 19, 1921, 440.

picescens F. Ann. Fr. (6) 3, 1863, 98.

debilis Grst. Arch. Nat. 37, 1871, 61; Deck. Reise Ill, 2, 1873, 1681. Gb. Arch. 12.

pellitus Gb. ]. c. 12.

longulus Reiche. Ann. Fr. (5) 5, 1857, 265. R. Best. Tab. 74.

a. minulus Mls. & R. Mem. Lyon 9, 1859; 78; Opuse. Ent. 10, 1659, 16. Reiche, Ann. Fr. (4) 1; 1861, 212.

Cenophorus Mls. & R.

! Afr.irop.,mer.

Sib. or.

Austr. pap. Geb. Samoa As. mer japan ‚Afr. trop. Mad.

Mad.

N. S.W.

Ou. N.W. Austr.

Auslr.

N.W. Austr. Burmah Indochina ind.

Ind. Indochina

Burm.Ind.Java

Phil. Abess. Afr. or.

Sen. Syr. As. min. Ders.

Mls. & R., Ann. agr. Lyon (3) 3, 1859, 177; Opusc. Ent. 9, 1859, 113.

5880.

400

viduus Mls. & R. 1. c. 177; 1. ce. 113.

S. Domingo

KATALOG DER TENEBRIONDEN (438)

Ulus NH. H. Revis. 356. Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 409; 8, 1895, 616. Typus: obliquus.

5581. lineatulus Cha. Biol. C.-A. 134, t. 6, f. 14. Guat.

5882. hirsutus Ch. |. c. 13535, t, 6, f. 13. Am. c.

5883. obliquus L. New Spec. 1866, 117. H. Revis. 358. Nied. Cal. Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 412.

5884. fimbriatus Cas. ]. c. 413. Tex.

5885. comatus Cha. Biol. C.-A. 530. . Mex.

5886. maritimus Cas. Ann. N. Y. 5. 1890, 414. lex hlor

5887. elongatulus Cas. |. c. 414. Tex. Ariz.

5888. crassus L. Ann. Lyc. 5, 1851, 146. H. Revis. 356. Cal. Ariz. Cas. ]. c. 414.

5889. latus Blaisd. Ent. News 3, 1892, 243. Cal.

Cybotus Cas. Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 409, 481; 8, 1895, 617. 5890. esiriatus L. Proc. Phil. 17, 1878, 420. Cas. 1. c. 481. Flor.

Mecysmus H. H. Revis. 349. Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 409; &, 1895, 617.

Typus; angqustus.

5891. laticollis Cas. Ann. N. Y. 5, 1890. 463. Tex. 5892. angustus L. Ann. Lyc. 5, 1851, 147. H. Revis. 350. Cal.

Cas. |. c. 464. 5893. tenuis Cas. ]. c. 465. Cal. mer. 5894. parvulus Cas. l. c. 466. N. Mex. 5895. advena Cas. |. c. 466. Tex.

Aconobius Cas. Cas. N. Y. 8, 1895, 617.

Typus: laciniatus.

5896. laciniatus Cas. Ann. N. Y. 6, 1892, 64. Ariz. 5897. densus Cas. Mem. Col. 5. 1914, 377. N. Mex. 5898. nigripes Cas. |. c. 378. Tex.

Ciesicles Cha. Cha. Tr. Lond. 1896, 7. Typus: insularis.

5899. insularis Cha. Tr. Lond. 1896, 7, t. 1, f. 2. kl. Antıll. 5900. maritimus Cha. |. c. 6. kl. Antıill.

401

(439)

H. GEBIEN

Blapstinus.

Wat. Ann. Mag. 16. 1845, 34. Sol. in Gay Hist. Chile 5, 1851, 232. Mls. & Rey Ann. Agr. Lyon 1859, 180; Opusc. Ent. 9, 1859, 116. H. Revis. 351. Cas. N. Y.5, 1890, 409, 416 (Mon.) 8, 1895, 616.

5901.

5902. 5903.

5904.

5905.

5906. 5907. 5908. 5909.

5910. 5911.

5912. 5913. 5914. 5915. 5916. 5917.

402

Aspidius Mis. & R. |]. c. 187; 1. c. 123. Lodinus MlIs. & R. |]. c. 195, 1. c. 131. Heteropus Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 221. Biologie: (Schaden) Adams Cal. Agr. Expt. Stat. Circ. 302, 1926 (Rev. a. Ent. 1926, 251).

Tvpus: pulverulentus.

Nordamerikanische Arten:

alutaceus Cas. Mon. 423. a. opacus Lec. Proc. Phil. 17, 1876, 420. dispar Cas. Mon. 424. metallicus Fab. 1801. H. Revis. 355. Cas. Mon. 425. a. var. aeneolus Melsh. Proc. Phil. 3, 1846, 66. Cas. Mon. 426. interruptus Say, 1823.—H.Revis. 355.— Cas. Mon. 426. a. Juridus Mls. & R. Ann. Agr. Lyon 1859, 193; Opusc. Ent. 9, 1859, 129. pratensis Lec. 1859. H. Revis. 354. Cas. Mon. 434. Iongulus L. 1851. H. Revis. 554. Cas. Mon. 428. fuscus Cas. Mon. 427. validus Cas. Mon. 429. fortis L. Proc. Phil. 17, 1878, 420. Cas. Mon. 429. a. punctulatus Jag. Hisi. Cuba 7, 1857, 141. Biologie: (Schaden) 41. Ann. Rept. Tex. Agr. Expt. Sia. 1928, 42—49; 1929, 41-47. (Rev. a. Ent. 1930, 624). interstitialis Cha.*) Biol. C.-A. 125, 526, 1. 6, f. 16. dilatatus L. 1851. H. Revis. 355. Cas. Mon. 430, ISA IE al. a. pullus Say 1823. Biologie: Campbell Journ. Econ. Ent. 15, 1922, 365—365 (Rev. a. Ent. 11, 1923, 8). sonorae Cas. Mon. 431. castaneus Cas. Mon. 432. histricus Cas. Mon. 433. hospes Cas. Mon. 455. oregonensis Cas. Mon. 455. niger Cas. Mon. 436, 1.4, f. 5.

*) spec. propr. ap. Blair, Brief.

Flor. Tr

Flor. U.S.A. or.

U.S.A.

Kans. Color. Tex.

Cal.

Tex.

Cal.

Flor. Tex. Cuba

Am. c. Cal. mer.

Sonor.

ex Anz Cal. Color.Wyom. Oreg.

Ariz.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

5918. 5919.

5920. 5921. 5922.

5923. 5924. 5925. 5926. 5927. 5928. 5929. 5930.

5931. 5932. 5933. 5934.

5935. 5936. 5937. 5938. 5939. 5940. 5941. 5942. 5943.

cıibricollis Cas. Mon. 437. fuliginosus Cas. Mon. 438.

Biologie: (Schaden) Lockwood Mon. Bull. Cal. Dept. Agr. 16, 1931, 761-773 (Rev. a.Ent. 1931, 420); Circ. U. S. Dept. Agr. nr. 157, 1951 (Rev. a. Ent. 1931, 495).

amnosus Blaisd. Pr. Cal. (4) 12, 1923, 272. rufipes Cas. Mon. 439, }. 4. f. 2. coronadensis Blaisd. Ent. News 3, 1892, 242.

Biologie: Campbell. U. S. Bur. Ent. Journ. Econ. Ent. 15, 1922, 363—365 (Rev. a. Ent. 11, 1923, 8).

aridus Blaisd. Pr. Cal. Ac. (4) 12, 1923, 270. paradoxus Blaisd. |. c. 271.

crassicornis Cas. Mon. 440.

elongatus Cas. Mon. 441.

moestus Melsh. 1846.—H.Revis. 555.— Cas. Mon. 442. pinorum Cas. Mem. Col. 5, 1914, 377.

qregalis Cas. Mon. 442.

substriatus Cha. Biol. C.-A. 128, 527.— Cas. Mon. 444.

Biologie: (Schaden) Strand, Bull. Montana Agr. Expt. Stat. nr. 269, 1952 (Rev. a. Ent. 1932, 229). Mail, J. econ. Ent. 30, 1937, 670-675 (Rev. a. Ent. 1956, 26).

lepidus Cas. Mon. 444.

aequalis Cas. Mon. 445.

funebris Cas. Mon. 446.

pulverulentus Mann. 1843. Mls. & R. Ann. Agr. Lyon 1859, 190; Opusc. Ent. 9, 1859, 126. H. Revis. 355. Cas. Mon. 447.

a. californicus Mot. 1845.

Biologie: (Schaden) 41. Ann. Rept. Tex. Agr. Expt. Stat. 1928, 42—49; 42. Ann. Rept. 1929, 41-47 (Rev. a. Ent. 1930, 624).

parallelus Cas. Mon. 448, 1. 4, f. 5.

inquisitus Cas. Mon. 449.

auripilis H. Revis. 353. Cas. Mon. 450. intermixtus Cas. Mon. 451.

brevicollis L. 1851. H. Revis. 353, Cas. Mon. 452. brunneus Cas. Mon. 453.

hesperius Cas. Mon. 454.

vestitus L. 1859. H. Revis. 354. Cas Mon. 454. pimalis Cas. (Jan. 1885); Mon. 456, t. 4, f. 7.

c. umbrosus Cha. Biol. C.-A. (Okt. 1885) 127, 527.

Biologie: (Schaden) Vorhies, Ann. Rept. Arızona Agr. Expt. Stat. 1919, 437—438. Morrill 10. Ann. Rept.Arız. Comm. Agqr. & Hortic.

IRA, (440) Ariz. Cal.

Nied. Cal. Cal. Arız. Cal.

Mex.

Mex.

Nev.

Cal. USSTAZOR Color.

Cal. Color.Wash.

Mex. DES

NS: Cal. Cal. mer. Cal.

Cal

Cal

Arız.

Ariz.

Cal. etc. Tex.

Oreag.

Kans. Color. Arız. Mex.

403

(441)

5944.

5945.

5946. 5947. 5948.

5949. 5950.

5951.

5952.

5953.

5954. 5955.

5956. 5957.

5958.

5959. 5960. 5961. 5962. 5963. 5964. 5965. 5966. 5967.

5968.

5969.

5970.

5971.

5972. 5973.

5974. 5975. 5976. 5971. 5978.

404

H. GEBIEN

1919, 29—75 (Rev. a.Ent.9, 1921, 406).— Morrill, op. cit. 1914 (Rev. a. Ent. 5, 1915, 512).—Lebert,

Rept. Arizona Aqr. Hort. 1929-531, 54—64 (Rev.

a. Ent. 1932, 188). arenarius Cas. Mon. 457, 1.4, f. 9. debilis Cas. Mon. 458. humilis Cas. Mon. 459. aciculus Blatchl. Can. Ent. 49, 1917, 275. pubescens L. 1851. Cas. Mon. 459. a. Lecontei Mls. & R. Ann. Agr. Lyon 1859, 192. H. Revis. 353. sulcatus L. 1851. H. Revis. 352. Cas. Mon. 460. hydropicus Cas. Mon. 461. discolor H. Revis. 354. Cas. Mon. 462.

Falli Blaisd. Pan. Pac. Ent. 6, 1929, 21 fig. cinerascens Fall, Can. Ent. 61, 1929, 58.

Zentralamerikanische Arten:

mexicanus Cha. Biol. C.-A. 1885, 124, 526. tibialis Ch. |. c. 125, 526, t. 6, f. 19. grandis Cha. |. c. 125, t. 6, f. 18. yucatanus Cha. ]l. c. 1893, 526. longicollis Cha. ]. c. 1885, 126. errabundus Cha. |. c. 127, 527.

insularis Cha. ]. c. 127.

Palmeri Cha. |. c. 128, 527.

Bugueti Cha. Biol. C.-A. 128, t. 6, f. 17. egenus Cha. |. c. 129, 528.

intermedius Cha. ]. c. 129.

sulcipennis Cha. |. c. 129, }. 6. f. 21. nitidus Cha. |. c. 130, t. 6, f. 15. longipennis Cha. |. c. 1350.

angustatus Cha. l. c. 1895, 528.

atratus Cha. ]l. c. 1885, 131, }. 6, f. 20. puncticollis Cha. |. c. 1895, 529.

exiguus Cha. |. c. 529.

emmenastoides Cha. 1885, 131, }. 6, f. 22. obliteratus Cha. ]. c. 132.

Sudamerikanische Arten:

opatrinoides F. Ann. Fr. 61, 1892, 81. holosericeus Lap. Hist. Nat. 2, 1840, 221. cisteloides Er. Arch. Nat. 13, 1847, 1, 116. helopioides Er. |. c. 117. punctulatus Sol. in Gay, Chile 5, 1851. 233, }. 20, f. 4. a. nigroaeneus MIs. & R. Ann. Agr. Lyon 16859, 195; Opusc. Ent. 9, 1859, 131.

Tex. Tex. Flor. Flor. Cal.

Cal. Tex. Ariz. Cal.

Cal. U. S.A.

Mex.

Am. c. Nicar. Yukatan Am.

Am. c.

l. Taboga Mex. Am.c.& mer. Am.c. & mer. Am. c.

Gudt.

Mex.

Mex.

Mex.

Am. c.

Mex.

Mex.

Am. c. Panama

Venez. Peru

Peru

Peru Amer. Mer.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

5979. 5980. 5981. 5982.

5983.

5984. 5985.

5986. 5987. 5988.

Wat. Aqgr.

5989.

SINN.

5991. 5992.

5993. 5994.

5995.

5996.

b. punctalus Curt. Tr Linn. Soc. 19, 1845, 469.

pseudoaeneus F. Ann. Fr. 61, 1891, 81.

infimus F. I. c. 82.

piliferus F. |. c. 82.

opacus MlIs. &R. Ann. Agr. Lyon 1859, 186; Opusc. Ent. 9, 1859, 122.

punctatus Fab. 1792, 1801. Hbst. 1799. Mls. & R. Ann. Agr. Lyon 1859, 187; Opusc. Ent. 9, 1859, 123.

a. var. anxius MIs. & R.].c. 190; ].c. 126. ruficornis Er. Schomb. Reise Ill, 1848, 565, puncticeps Mls. & R. Ann. Agr. Lyon 1859, 180;

Opusec. Ent. 9, 1859, 117. striatulus MlIs. & R. |. c. 183, 1. c. 119. Ridleyi Wat. Journ. Linn. Soc. Zool. 20, 1890, 551. metallescens F. Ann. Fr. (6) 3, 1863, 511.

Pedonoeces Wat.

Ann. Mag. 16, 1845, 32. Lac. Gen. Col. 251. Mis. Lyon 1859, 160; Opusc. Ent. 9, 1859, 96. Bl. Ann.

1933, 479 (Rewvis.). Lachnoderus ME. & R. |]. c. 166, l. c. 102. Tessaromma Boh. Res. Eugen 1, 1858. 9.

Typus: galapagoensis.

pubescens Wat. Ann. Mag. 16, 1845, 56. Mls. & R. l. c. 167; I. c. 105. Bl. Revis. 480. galapagoensis Wat. |. c. 35. Mls. & R. 1. c. 160;

l. c. 97. Bl. Revis. 479. costatus Wat. |. c. 355. Bl. Revis. 480. lugubris Boh. Res. Eugen. 1, 1858, 91, t. 1, f.5. Bl. Revis. 480. morio Boh. |. c. 92. Bl. Revis. 480. Batesoni Bl. Revis. 479, 480.

Bauri Linell, Proc. U. S. Nat. Mus. 21, 1898, 265.

Penichrus Cha. Cha. Biol. C.-A. 1885, 134.

blapstinoides Cha. |. c. 135, t. 6, f. 23.

Conibius L.

u,

Venez. Venez. Venez. Guadel.

Antill.

Guayana Cuba

Antill.

Fern. Nor. Buen. Air.

& Rey. Ann. Mag. (10) 11,

Galapag. Galapag.

Galapag. Galapag.

Galapag. Galapag.

Galapag.

Panama

L. Ann. Lyc. 5, 1851, 145. Lac. Gen. Col. 251. Mls. & Rey. Ann. Agr. Lyon 1859, 199; Opusc. Ent. 9, 1859, 135. H. Revis. 349, 350. L. & H. Class. Col. N. Am. 1883, 379. Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 409, 467; (Mon.)'

ö, 1895, 617.

405

(445)

H. GEBIEN

5997.

5998.

5999.

6000. 6001.

6002.

6003. 6004.

6005.

6006.

6007.

Typus: seriaius.

subgen. Conibius Ss. sIr. Cas. Ann. N, Y. 8, 1895, 618.

parallelus L. 1851. H. Revis. 351. Cas. Mon. 468.

seriatus L. 1851. Mls. & R. Ann. Agr., Lyon 1859, 199; Opusc. Ent. 9, 1859, 135. H. Revis. 350. Cas. Mon. 469.

quadeloupensis Cas. Mon. 470.

uniformis Cas. Mon. 471.

brunnipes Cha. Biol. C.-A. 1885, 135, 530, t. 6, f. 12.

subgen. Ooconibius Cas. Cas. Ann. N. Y. 8, 1895, 618.

opacus L. 1866. H. Revis. 351. Cas. Mon. 471. Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 12, 1923, 273.

ventralis Blaisd. |. c. 274.

reflexus H. Proc. Cal. Ac. (2) 4, 1894, 429. Cas. Ann.N. Y.6, 1895, 618. Blaisd. l. c. 274.

subgen. Euconibius. Cas. Ann. N. Y. 8, 1895, 618.

gagates H. Revis. 357, t. 14, f. 24. Cas. Mon. 474. Blaisd. 1. c. 275. iroglodytes Cha. Biol. C.-A. 1893, 530.

rotundicollis Linell Proc. Wash. 4, 16899, 182.

Notibius L.

Cal. Cal. El he.

Arız. Am. c.

Cal.

Nied. Cal. Nied. Cal.

Ariz.

Mex.

Tex.

L. 1851. Lac Gen. Col. 252. H. Revis. 355. L. & H. Class. Col. N. Amer. 1885, 379. Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 409, 477; 8, 1895, 617, 622.

6008.

6009. 6010.

»6011. 6012.

406

Typus: puberulus.

puberulus L. Ann. Lyc. 5, 1851, 145. H. Revis. 356. Cas. Mon. 479; 8, 1895, 622.

a. substriafus Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 479; 8, 1895, 622.

laticeps Cas. |. c. 480; |. c. 622.

puncticollis L. Ann. Lyc. 5, 1851, 145. H. Revis. 356. Cas. I. c. 481; I. c. 622.

affinis Cha. Biol. C.-A. 1885, 132, 529,4. 6, f. 11.

rugipes Cha. |. c. 132.

Cal.

Cal.

Cal. Cal.

Mex. Mex.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN (444)

Nocibiotes Cas. Cas. Ann. N. Y. 6, 1695, 617, 618. Notibius MlIs. & Rey Ann. Agr. Lyon 1859, 164; Opusc. Ent. 1859, 100. Typus: granulaftus. 6013. granulatus L. Ann. Lyc. 5, 1851, 145. Mls. & R. Cal. Arız. ee216471: €. 100°: Revis#337, —.Eas. Ann.N.Y.5, 1890, 474; 8, 1895, 619. Blaisd. Pn@ale Acer WE2F1925F2735:

6014. gracilis Cas. |. c. 1895. 618. Cal. 6015. crassipes Cas. |. c. 475: 1. c. 619. Cal. 6016. aculus Cas. |. c. 8, 1895, 620. JAN 6017. caudatus Cas. Ann. N. Y. 8, 1895, 621. Arız. 6018. rubripes Cas. |]. c. 621. Arız.

Tonibius Cas. Cas. Ann. N. Y. 8, 1895, 617, 622.

6019. sulcatus L. Ann. Lyc. 5, 1851, 145. H. Revis. 357 Cal. Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 472. Blaisd. Proc. Cal. Ac. (4) 12, 1923, 276. a. ssp. alternalus Cas. |. c. 475.

Tonibiastes Cas. Cas. Ann. N. Y. 6, 1895, 617. 6020. costipennis H. Proc. Cal. Ac. (2) 4, 1894, 450. Nied. Cal.

Conibiosoma Cas. Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, 476; 8, 1895, 617.

6021. elongatum H. Revis. 351. Cas. Ann. N. Y. 5, 1890, Cal. 476.

Sellio Mls. & R. Mls. & R., Ann. Agr. Lyon 1859, 169; Opusc. Ent. 9, 1859, 105. Typus: tibidens.

6022. coarctatus MlIs. & R. |. c. 170; I. c. 106. S. Domingo 6023. tibidens Quens. in Schönh. Syn. Ins. 1,1, 1806, Antıll. 147, nota.t.2, f.8. Mls. &R. 1. c. 175; 1. c. 109.

Diphyrrhynchus F.

F. Rev. Zool. 1849, 445. Lac. Gen. Col. 309. Cha. Tr. Lond. 1894, 566. Fvl. Rev. Ent. 23, 1904, 170. Gb. Nova Guin. 226. Ko. Bull. Eg. 1955, 76.

‚Acanihosternus Montr. 1860. Abantis F. Rev. Ent. 11. 1892, 109. Abantiades F. (nom. nov.) 1894. Neoabantis Gb. 1910 (nom. nov.)

407

(445)

H. GEBIEN

Typus: chalceus.

6024. chalceus F. Rev. Ent. 1849, 445, t. 11, f.9. Blanch. Tonga. Voy. Pole Sud 4, 1853, 168, t. 11, f. 19, 20. N. Seeld. 6025. caledonicus B. Tr. Lond. 1872, 268. Fvl. Rev. Ent. N. Cal. 23, 1904. 170. a. nigrobrunneus B. ]. c. 269. 6026. halorhageus Montr. Ann. Fr. (3) 8, 1860, 290. N. Cal. Evi. 12€ 190: 6027. ovalis B. Tr. Lond. 1872, 268. N. Cal. 6028. semisulcatus Gb. Nova Guin. 227, f. 1. Batjan 6029. nicobaricus Redt. Reise Novara 124. Gb. Nova Nicobaren Guin. 228. Cart. Pr. N. S.W. 55, 1930, 547. Bapua a. apicalis Cha. Tr. Lond. 1894, 368, t. 8, f. 4. W. Austr. 6030. vagabundus Bl. Treubia 10, I, 1928, 23. Ceyl. Burm. Krakatau 6031. meligeihoides Gb. Nova Guin. 226. N. Guin. 6032. ellipticus Cha. Tr. Lond. 1894, 367, t. 8, f. 1. N. W. Austr. 6033. effeminatus Gb. Tr. Linn. S. Lond. 18, I, 1922, 269. Seych. 6034. Fryeri Gb. |. c. 271, t. 23, f. 18, Aldabra, Afr. or.

6035.

aenescens F. Rev. Ent. 11, 1892, 110. Ko. Bull. Eg. 1935, 77.

Heterochira Lac.

Rot. Meer

Lac. Gen. Col. 335. nota 3. B. Tr. Lond. 1872, 266.

Typus: australis.

6036. australis Boisd. 1855. B. Tr. Lond. 1872, 268. W. Austr. C. Pr. N.S.W. 1908, 406. 6037. tropica C. |. c. 49, 2, 1924, 53. Qu.

17. Opalrini.

Lap. 1840. Mls. & R. Opusc. Ent. 4, 1853, 33; Col. Fr. Latig. 160; Mem. Lyon 9, 1859, 65—155, 10, 1860, 1—66; Opusc. Ent. 10, 1859, 1-73. Lac. Cen. Col. 253. H. Revis. 358. L. & H. Class. Col. N. Am. 1883, 379. Bd. Bull. lt. 7, 1875, 209. Sdl. Natg. 221, 407. R. Best. Tab. 53, 1904, 32, 106.

Best. Tab. 81, 1917, 55. Reichardt, Tabl. Analyt. Faune de L’URSS 19, ‚1956, 1—224, f. 1-122 (= Monogr. pal. Arten.) (Mon.)

Ectatocnemis NH. H. Pr. Phil. 1866, 400.

6038. multilineatus H. 1. c. 400. Chile bor. Edylius Cha. Cha. Tr. Lond. 1894, 353. 6038A canescens Cha. |. c. 354, t. 8, f. 5. Tasman.

408

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

Anomalipus Latr.

je (446)

Latr. in Guer. Icon. regne anım. 1846, 117. Lac. Gen. Col. 257. Sdl. Natg. 411. Oerken, D. Ent. Z. 1897, 35—46 (Revis.)

6059.

Acmaeus Fahr. ÖOfv. Ak. Förh. 27, 1870, 293.

Apodemus Fahr. |. c. 293.

Heteroscelis Lair. Regne anım. 2, V, 1829, 18. Sol. Ann. Fr. 5, 1856, 502 (nom. praeocc.).

Plalynoius Lap. 1840.

Typus: dentipes.

elephas Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 294. Oerb. Revis. 33, 41. Gb. Ten. S.W. Afr. t. 1, f. &. Hes. Ann. Transv. 16, 1935, 559, f. 10.

6040. lineatus Grst. Mon. Ber. Berl. Ac. 1854, 531; in

6041.

6042.

Peters Reise 1862, 275. t. 16, f. 4. Oerb. Revis. 40. mastodon Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 293. Oerk. Revis. 34, 41. Per. D. Ent. Z. 1911, 44. a. ovalipennis Oerb. Revis. 33. b. urus Fahr. l. c. 295. Oerb. Revis. 44. variolosus Sol. Ann. Fr. 5, 1836, 505, t. 15—20. Lap. 1840. Oerk. Revis. 43. a. var. porcatus Sol. 1. c. 505. Oerk. Revis. 43.

6043. dentipes Fab. 1794, 1801. Latr. 1829. Guer.

Regne anım.t. 29, f. 7, a,b. Oerb. Revis. 40. a. parallelus Sol. Ann. Fr. 5, 1836, 506. Er. Arch. Nat. 3, 1837, II, 301.

6044. pauxillus Per. Ann. S. Afr. 5, 1904, 241.

6045.

coriaceus. Oerb. Revis. 34. a. babertoniensis Per.].c.240;D.Ent. Z.1911, 44.

6046. porcus Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 297. Oerk.

6047.

Revis. 42. a. nalalensis F. Ann. Belg. 36, 1894, 662. Oerk. l. c. 44. Per. D. Ent. Z. 1911, 44. serialus Oerb. Revis. 55.

‘6048. hybridus Oerß. Revis. 35. (6049. granatus F. Ann. Belg. 58, 1894, 662. Oerk.

6050

‘6051

Revis. 44. Per. D. Ent. Z. 1911, 44. a. Marshalli Per. Tr. Lond. 1896, 170; Ann. S. Afr. 5, 1904, 297. b. variabılis Oerß. Revis. 355. . Kolbei Oerk. Revis. 36. a. agrestis Per. Ann. S. Afr. 1, 1899, 303; D. Ent. Z. 1911, 44. . plebejus Per. Tr. Lond. 1896, 169.

S. W. Alt.

Moz.

Caffr. Transv.

Capl.

Cap.

Transv. Capl. Transv. Caffr.

Transv. Transv. Transv.

Transv.

Sambesi

409

(447) H. GEBIEN

Biologie: Jack, S. Afr. Journ. Nat. Hist. 1, 1918, 912.1 AO EIS! 6052. hypocrita Per. Ann. S.Afr. 3, 1904, 241. 6053. meles Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 296. Oerk. Revis. 43. Per. D. Ent Z. 1911, 44. a. carinaltus Oer&. Revis. 37. Hes. Ann.Transv. 16195593618 E122 b. falpa Fahr. 1, c. 295. Oerk. Revis. 41. 6054. mustela Fahr. I. c. 296. Oerk. Revis. 41. 6055. lemur Fahr. |. c. 295. Oerk. Revis. 43. 6056. damaricus Oerb. Revis. 37. 6057. acutangulus Oerbk. Revis. 56. Per. D. Ent. Z. 1911, 44. a. lurpis Per. Ann. S. Afr. 1, 1899, 304. Hes. Ann. Transv. 16, 1935, 560, f. 11. 6055. subacutangulus Hes. ]. c. 563, f. 15, 16. 6059. decepior Per. Nov. Zool. 11, 1904, 450. 6060. granocostatusF. Ann. Belg. 36, 1894, 323. Oerb. Revis. 41.

6061. heraldicus Grst. Arch. Nat. 37, 16871, 60; Deckens Reise III, 2, 1873, 178, 1. 9, .3.— Oerb.Revis. 42. 6062. Decosteri Per. Tr. S. Afr. Phil. Soc. 3, 1885, 117.

Oerk. Revis. 42. 6065. costatus Oerb. Revis. 36. 6064. sculpturatus Per. Tr. S.Afr. Phil. Soc. 4, 1886, 128. Oers. Revis. 42. Per. D. Ent. Z. 1911, 44. a. thoracicus Oerb. Revis. 39. 6065. spectandrus Per. Nov. Zool. 11, 1904, 449. 6066* asidoides Oerk. Revis. 40. a. gasanus Per. Ann. S.Alr. 5, 1904, 239. 6067. crassicauda F. Ann. Belg. 36, 1894, 665. Oerb. Revis. 45. ? 6068. selatinus Per. Nov. Zool. 11, 1904, 450. 6069. expansicollis F. Bull. Fr. 60. 1891, CXCM. 6070. proximus Per. Tr. Lond. 1896, 196. Hes. Ann. Transv. 16, 1935, 563, f. 14. 6071. planus Fahr. Ofv. Ak. Forh. 27, 1870, 297. Oerk. Revis. 45. 6072. segnis Per. Tr. Lond. 1896, 171. a. © mashunus Per. Ann. S.Afr. 3, 1904, 239. 6073. affinis Per. Tr.S.Afr.1V, 2,1886, 128.— Oerb. Revis. 45. 6074. asperulatus Har. Mitt. Münch. Ent. Ver. 2, 16878, 107; Col. Hefte 16, 1879, 117. Oerk. Revis. 45. 6075. signaticollis F. Notes Leyd. 10, 1888, 264. Oerk. Revis. 45.

* Syn. nach Blair, Brief.

410

Transv. Caffr. Kalahari

Caffr. Caffr.

S.W. Afr. Sambesi

S. W. Afr. Kalahari Transv. Mozamb. Alt. or. Delagoa Capl.

Transv.

Transv. Transv. Transv. Transv. Mozamb. Sambesi

Caffr.

Sambesı

Delagoa Angola

Mossam.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

6076.

6077.

6078. 6079.

6080. 6081. 6082. 6053. 6084. 6085.

6086. 6087.

6088.

obscurus Ol. 1795, Hbst. Käf. 8, 1799, 93, }. 122, 1.7. a. nolalicollis Per. Tr. S. Afr. 4, 1886, 129; Ann.

S. Afr. 3, 1904, 297. Oerb. Revis. 45. podagricus Per. Tr. Lond. 1896, 168.

amplipennis Per. Nov. Zool. 11, 1904, 450.

Savii Bert. Mem. Acad.Bologna 6, 1855, 435, 1.22, 1.2.

Melanocratus F. F. Ann. Belg. 39, 1895, 21. Typus: validipes.

amplicollis F. Ann. Fr. 71, 1902, 329. convexicollis F. 1. c. 350.

major F. Ann. Belg. 43, 1899, 533. neuter F. Ann. Fr. 71, 1902, 330. ovoideus F. ]. c. 329.

validipes F. Ann. Belg. 39, 1895, 22.

Styphacus F. F. Notes Leyd. 23, 1901, 71.

Typus: Decorsei. Decorsei F. ]. c. 71.

humerosus F. |. c. 72.

Pachymastus F. F. Ann. Belg. 40, 1896, 350. asperulus F. ]. c. 350.

Bioplanes Mls. & Rey

(448)

Alr. mer.

Sambesi

Transv. Mozamb.

Mad. Mad. Mad. Mad. Mad. Mad.

Mad. Mad.

Mad.

Mls. Col. Fr. Latig. 144; Mem. Lyon 1854, 261; Opusc. Ent. 5, 1854, 117. Sdi. Natg. 414. R. Best. Tab. 107, 108. Rei. Mon. 24, 25, f. 15, 17a.

6089. meridionalis Mls. & R. |. c. 145; 1. c. 262; ]. c. 116. —: Jag. Gen. Col. Eur. 1.66, f. 329. R. Best. Tab. 109. Rei. Mon. 25, f. 15, 17. Portev.

Portev. Col. France, 3. 1954, p. 15.

Col. France 3, 1954, p. 17.

Melambiophylax Sch.

Sch, Ent. Mitt. 11, 1922, 48. Rei. Mon. 24, 41. 6090. sardous Bd. Bull. It. 7, 1875, 214; D. Ent. Z. 20, 1876,

53. Sch. I. c. 48. Rei. Mon. 41.

Gall. mer. .

Sard.

411

(449)

6061.

6092.

6093. 6094.

6095.

6096.

6097.

412

H. GEBIEN

Allophylax Bed.

Bed. Bull. Fr. 1906, 178 (nom. nov.). Rei. Mon. 20, 24, 26, 217.

Neophylax Bed. Bull. Fr. 1906, 92 (nom. nov.)

Phylax Inec. Brll.J Mis. Col. Fr. Latig. 148; Mem. Lyon 1854, 275; Opusc. Ent. 5, 1854, 131. Lac. Gen. Col. 272. Sdl. Natg. 412, 414. R. Best. Tab. 108, 109. Sch. Ent. Mitt. 11, 1922, 49. Portev. Col. Frange, 3. 1934, p. 15, 16 (scr. Philax).

Typus: littoralis (= picipes). picipes Ol. 1811. R. Best. Tab. 109. Rei. Mon. 16, 19, 26, 27. a. fraternus Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 287; Opusc. Ent. 5, 1854, 143.

b. littoralis Mls. & R. |. c. 285, |. c. 141; Col.Fr. Latig. 148. Jag. Gen. Col. Eur. }. 68, f. 336. Bd. Bull. It. 7, 1875, 213. Bed. Abeille 28, 1894, 154. Portev. Col. Frange, 3. 1934, p. 17.

c. var. dalmatinus R. Best. Tab. 109. Mull. Verh. z.-b. Ges. 70, 1920, 200. Rei. Mon. 26, 28.

d. ssp. melitensis Bd. D. Ent. Z. 20, 1876, 54. R. Best. Tab. 109. Rei. Mon. 26, 28.

Biologie: Mills. Mem. Lyon 1872, 90. Opusc. Ent. 15, 1873, 90. Perris, Larves 1877, 265. Sdl. Natg. 214. (Larve). Borg, Malta Dept. Agr. 1930 (Rev. a. Ent. 1930, 261). (Schaden sub melitensis).

ingratus Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 287; Opusc. 5, 1854, 143. Bed. Abeille 28, 1894, 154.

Bd. D, Ent. Z. 20, 1876, 54. Rei. Mon. 26, 29.

insignis R. Best. Tab. 110. Rei. Mon. 26, 28.

brevicollis Bd. Bull. It. 7, 1875, 214; D. Ent. Z. 20, 1876, 55. R. Best. Tab. 110. Rei. Mon. 26, 28.

costatipennis Luc. Expl. Alqg. 328. Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 278; Opusc. Ent. 5, 1854, 134. R. Best. Tab. 110. Rei. Mon. 27, 29.

var. Sicardi R. Best. Tab. 111. Rei. Mon. 27.

undulatus Mls. & R. I. c. 280; 1. c. 136. R. Best. Tab. 111. Rei. Mon. 27, 29.

variolosus Ol. 1811. Luc. Expl. Alg. 327. Mis. & R. |. c. 282; 1. c. 136. -R. Best. Tab. 111. Rei. Mon. 27, 29.

Gall. mer. It. Dalm.

Dalm.

Malta

Alg.

Syr. Sard.

Alg. Tun. Alg.

Andal. Lusit. Alg.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

(4501

6098. segnis Mls. & R. |. c. 289; 1. c. 145. R. Best. Tab. 111. Reı. Mon. 27, 30. 6099. ovipennis F. Ann. Fr. (4) 10, 1870, 391. R. Best. Tab. 112. Rei. Mon. 27, 30. 6100. ignavus Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 291; Opusc. 5, 1854, 147. Bed. Abeille 28, 1894, 154. R. Best. Tab. 112. Rei. Mon. 27, 30. 6101. incertus Mls. & God. Ann. Linn. Lyon 1865, 453; Opusc. Ent. 14, 1870, 23. R. Best. Tab. 112. Reı. Mon. 27, 31, 217. a. oxyholmus F. Pet. Nouv. 2, 1876, 38. Bed. Ann. Fr. (6) 7, 1887, 199. b. serripes Desbr. Bull. Hıpp. 16, 1881, 119 (71). Bed. I. c. 199. c. ssp. disparis Esc. Bol. Esp. 25, 1925, 377. Rei. Mon. 27, 31, 217. d. ab. inermis Ese. |], c. 6102. rotundicollis Chob. Bull. Fr. 1924, 219. Rei. Mon. 27, 30.

6103. punctulatus Luc. Rev. Zool. 1854, 30. Kiesw. Berl. Z. 5, 1861, 229.

Litoborus MlIs. & R.

Alg. Alg.

Alg.

Alg.

Mar.

Tun.

Creta

Mls.:& R. Mem. Lyon 4, 1854, 270; Opusc. Ent. 5, 1854, 126. Lac. Gen. Col. 247. Jag. Gen. Col. Eur. 276. Sdl. Natg. 385. R. Best. Tab. 53, 1904, 108, 112. Ant. Bull. Mar. 10, 1930, 175—209 (Revis.). Rei. Mon. 32, 33.

Typus: Moreleli.

subgen. Litoborus Ss. Sir. Ant. 1. c. 183. Rei. Mon. 33.

6104. Moreleti Luc. Expl. Alg. 327, 1.29, f.5. Mls. &R. l. c. 270; 1. c. 126. Bd. Bull. It. 7, 1875, 158. R. Best. Tab. 113. Ant. Revis. 185, f.2, 13, 14, 16, 17, 19—21. Rei. Mon. 53. a. var. Baudii R. Best. Tab. 113. Ant. Revis. 185. Rei. Mon. 33. b. ssp. Peyerimhoffi Ant. Revis. 185. Rei. Mon. 33, 34. 6105. Clermonti Ant. Revis. 187, f. 22. Rei. Mon. 33, 34. 6106. maroccanus Esc. Trab. Madr. 11, 1914, 329. Ant. Revis. 188, f. 23, 24. Rei. Mon. 353, 34.

subgen. Paralitoborus Ant.

Ant. l. c. 190, 208. Rei. Mon. 35, 36.

6107. Chobauti Ant. Revis. 190, f.26—28.—Rei. Mon.55, 30. 6108. Escalerai Ant. Revis. 192. Rei. Mon. 35, 36.

Mitteilungen d. Münchn. Ent. Ges. XXVL.. (1938) H. 3.

Mar.

Alg.

| Mar.

Alg.

Mar.

(451) H. GEBIEN

6109. planicollis Waltl, 1835, 1836. Mls. & R. Mem. Lyon Hisp.

4, 1854, 272; Opusc. Ent. 5, 1854, 128, Jag. Gen. Lusit. Col. Eur. t. 67, f. 335. Bd. Bull. 11.7, 1875, Sie. 156. R. Best. Tab. 113. Ant. Revis. 193, Alg. f. 10-12, 29—32. Rei. Mon. 35, 37. a. ab. defricius Ant. Revis. 194. Rei. Mon. 55. Mar. b. ab. rugosus Ant. Revis. 195. Rei. Mon. 55. Mar. c. Baudii Esc. Trab. Madr. 11, 1914, 329. d. ssp. Bolivari Ant. Revis. 195. Rei. Mon. 55. Mar. 6110. subtilimargo R. Best. Tab. 113. Ant. Revis. 196, Alg. f. 33. Rei. Mon. 35, 37. 6111. sternalis F. Natur. 6, 1884, 446. Ant. Revis. 198, Mar. f. 4, 34, 35. Reı. Mon. 35, 38. 6112. forticostis Esc. Trab. Madr. 11, 1914, 330. Ant. Mar. Revis. 199, f. 36, 37. Rei. Mon. 35, 38. 6113. Olcesei F. (scr. Olcesii). Ann. Fr. (4) 10, 1870, 392. Mar. R.»Best. Tab. 112. Ant. Revis. 201,

f. 38—40. Rei. Mon. 36, 38. a. ssp. allantis Ant. ]. c. 203. Rei. Mon. 36, 39. 6114. parallelus Sch. Ent. Bl. 15, 1919, 30. Rei. Mon. Trip. 36, 39. Ko. Pubbl. Rossı 2, 1937, 182.

Melansis Woll. Woll. Cat. Can. Col. 491. Rei. Mon. 24, 40.

Typus: costata.

6115. costata Brll. 1656. Woll. Cat. Can. Col. 491; Can. Col. Atl. 414. Rei. Mon. 40. a 6116. anqgulata Woll. |]. c. 492; 1. c. 414. Rei. Mon. 40. Can.

Melambius Mls. & R.

Mis. & R., Mem. Lyon 4, 1854, 268; Opusc. Ent. 5, 1854, 124. Lac. Gen. Col 273. Sdl. Natg. 412, 415. R. Best. Tab. 108, 115. Sch. Ent. Mitt. 11, 1922, 49. Rei. Mon. 25, 41, 22.

Typus: barbarus.

subgen. Hoplambius R. R. Best. Tab. 114. Rei. Mon. 41. 6117. melamboides F. Echange 1895, 124; Bull. Fr. 1893, Alg. CXLVII:—R. Best. Tab. 114. Rei. Mon. 41. subgen. Melambius s. str. R. Best. Tab. 114. Rei. Mon. 41, 42. 6118. telueticus Esc. Trab. Madr. 11, 1914, 331. Ant. Mar. Bull. Mar. 12, 1932, 188. Rei. Mon. 42.

414

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

(452)

6119. breviusculus F. Ann. Fr. (4) 10, 1870, 390. Desbr. Bull. Hipp. 16, 1881, 117 (69). R. Best. Tab. 114. Rei. Mon. 42.

6120. asperocostatus F. |. c. 591. Bed. Ann. Fr. 1885, 87. R. Best. Tab. 114. Rei. Mon. 42, 43.

6121. Teinturieri Mls. & God. Ann. Linn. Lyon 1865, 454; Opusc. Ent. 14, 1870, 24. R. Best. Tab. 114. Rei. Mon. 42, 43.

6122. barbarusEr.Wagn. Reise Ill, 1841, 181, 1.7. Mls. &R. Mem. Lyon 1854, 268; Opuse. Ent. 5, 1854, 124. R. Best. Tab. 115. Rei. Mon. 42, 43, f. 22.

6123. denticollis Esc. Trab. Madr. 8, 1913, 48. Ant. Bull. Mar. 12, 1932, 187. Rei. Mon. 43.

6124. bidens Ant. |. c. 188.

6125. mideltensis Ant. ]. c. 188.

a. ab. simulator Ant. ]. c. 6126. tuniseus Levr. Etudes Ent, 1, 1859, 34. Rei. Mon. 44.

Micrositus Mls. & R.

Alg.

ÄAlg.

Alg.

Alg.

Mar.

Mar. Mar.

Tun.

Mis. & R. Mem. Lyon 4, 1854, 292; Opusc. Ent. 5, 1854, 146. Lac. Gen. Col. 272. Jag. Gen. Col. Eur. 277. Sdl. Natg. 412, 414. R. Best. Tab.

108, 115. Rei. Mon. 25, 44. Typus: orbicularis.

subgen. Hoplariobius. R. Best. Tab. 115. Rei. Mon. 44.

6127. granulosus Billb. 1815. F. 1856. R. Best. Tab.

115. Rei. Mon. 45. a. plicalus Luc. 1849. Mls. &. R. Mem. Lyon

1854, 301; Opusc. Ent. 5, 1854, 157.

6128. distinguendus MlIs. & R. 1. c. 303; ]. c. 159. R. Best. Tab. 115. Rei. Mon. 45.

6129. angulatus Esc. Trab. Madr. 8, 1913, 48. Rei. Mon. 45, 46.

6130. Gattefossei Ant. Bull. Mar. 16, 1936, 10.

6131. Bedeli Esc. op. cit. 11, 1914, 334. Rei. Mon. 45, 46.

a. globosus Esc. Bol. Esp. 24, 1924, 374.

Rei. Mon. 45, 46.

6132. tenuepunctatus Esc. Trab. Madr. 11, 1914, 555. Rei. Mon. 45, 46.

6133. decurtatus F. C. R. Belg. 1884, CXX. R. Best. Tab. 115. Rei. Mon. 45, 46.

6134. punctistriatus Esc. Bol. Esp. 25, 1925, 379.

6135. atlantis Esc. Trab. Madr. 11, 1914, 333. Rei. Mon. 45, 46.

6136. Theryi Ant. Bull. Mar. 13, 1955, 227.

Alg. Lusit. Alg. Mar. Mar.

Mar.

Mar.

Mar.

415

(455)

H. GEBIEN

6137.

6138. 6139.

6140.

6141.

4142.

4143. 6144.

subgen. Micrositus s. str. R. Best. Tab. 116. Rei. Mon. 44.

orbicularis Mls. & R. Mem. Lyon 1654, 299; Opusc. Ent. 5, 1854, 155. R. Best. Tab. 116. Rei. Mon. 47, 48, f. 24. opacus R. Best. Tab. 116. Rei. Mon. 47, 48. ulissiponensis Germ. 1824. Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 305; Opusc. Ent. 5, 1854, 161. Jag. Gen. Col. Eur. t}. 66, f. 337. R. Best. Tab. 117. Rei. Mon. 47, 48. a. var. venfralis Mars. 16866. Rei. Mon. 47. b. obesus MIs.& R. Mem. Lyon 1854, 309; Opusc. Ent. 5, 1854, 165. R. Best. Tab. 117. c. var. monlanus MIs. & R. |. c. 504; 1. c. 160. R. Best. Tab. 117. Rei. Mon. 47, 48. d. granulosus Fisch. Cat. Col. Karel. 1843, 16; Spicil. 126. Sch. Kol. Rdsch. 20, 1934, 128. e. agricola MlIs. & R. |. c. 165. Bd. D. Ent. Z. 20, 1876, 535. Best. Tab. 117. f. var. Paivai Perez, Ins. nuev. 1865, 51. R. Best. Tab. 117. Rei. Mon. 47. g. var. Jusorius Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 310; Opusc. Ent. 5, 1854, 166. R. Best. Tab. 117. Rei. Mon. 47. h. var. ? nitidicollis Perez, An. Soc. Esp. 1, 18720107051 1EEBAr levis Perez, Ins. nuev. 1865, 15; An. Soc. Esp. 1, 1872, 107, t. 1. f. 3. Best. Tab. 115, nota. Rei. Mon. 47, 49. obesus Walil 1855. Ros. 1856. R. Best. Tab. 117. —. Rei. Mon. 47, 49. a. baeticus Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 310; Opusc. Ent. 5, 1854, 166. miser MIs. & R. |. c. 312; 1. c. 168. R. Best. Tab. 117. Rei. Mon. 48, 49. LaufferiR. Wien. Z. 34, 1915, 87. Rei. Mon. 48, 49. saxicola Mls. & R. Opusc. Ent. 5, 1854, 193; Ann. Linn. Lyon 10, 1855, 81.— R. Best. Tab. 116. Rei. Mon. 48, 50. a. saxelicola Graells, Mem. Map. geol. 1858, ZAls 36 Ih 10)

subgen. Platyolus MIs. & R.

Graecia Kreta, Mes.

As. min. Hisp. mer. Lusit.

Hisp.

Andal.

Hisp. mer. Lusit. Hisp. Hisp. mer.

Mls. & R. Mem. Lyon 4, 1854, 297; Opusc. Ent. 5, 1854, 153. R. Best. Tab.

6145. 6146.

416

118. Rei. Mon. 44, 50.

hebes Ant. Bull. Mar. 13, 1933, 228. cacuminorum Ant. Bull. Mar. 16, 1956, 9.

Mar.

Mar.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN (454) 6147. tenebrioides R. Best. Tab. 118. Rei. Mon. 50, 51. Hisp. mer. 6148. longulus MlIs. & R. Mem. Lyon 1854, 329; Opusc. Andal. Ent. 5, 1854, 185. R. Best. Tab. 119. Rei. Mon. 50, 51. 6149. gibbulus Mot. 1849. Mls. &R. 1. c. 317; 1. c. 173. Hisp. R. Best. Tab. 119. Rei. Mon. 50, 51. 6150. melancholicus MlIs. & R. |. c. 320; |. c. 176.— R. Best. Hisp. mer. Tab. 120. Rei. Mon. 50, 52. 6151. subcylindricus Mot. 1849. Mls. & R. l.c. 327; 1. c. Andal. 183. R. Best. Tab. 120. Rei. Mon. 50, 52. a. Milleri R. Best. Tab. 120. 6152. lapidarius R. Best. Tab. 121. Rei. Mon. 51, 52. Andal. 6153. furvus Mls. & R. Mem. Lyon 1854, 324; Opusc. Ent. 5, Hisp. 1854, 181. R. Best. Tab. 121.— Rei. Mon. 51, 52. 6154. Heeri Mls. & R. ].c. 315; l.c. 171. R. Best. Tab. Hisp.

121. Rei. Mon. 51, 53.

Hoplarion Mls. & R.

Mis. & R. Mem. Lyon 1854, 294; Opusc. Ent. 5, 1854, 150. Sdl. Natg. 411. Lac. Gen. Col. 271. R. Best. Tab. 108, 121. Ant. Bull. Mar. 14, 1934

23—-25 (Revis.). Rei. Mon. 25, 53. Typus: tumidum.

6155. tumidum Mls. & R. |. c. 294, 1. c. 150. R. Best. Tab. Alg.

121. Ant. Revis. 25. Rei. Mon. 53. 6156. atiritum Bed. Bull. Fr. 1917, 364. Ant. Revis. 25. Mar.

Rei. Mon. 53. 6157. Kocheri Ant. Revis. 23, 25. Mar. 6158. compactum F. Ann. Fr. (5] 10, 1880, 16. R. Best. Alg. Tun.

Tab. 121. Ant. Revis. 25. Rei. Mon. 53. Trip.

Ko. Pubbl. Rossi 2, 1937, 138.

Scleroides F. F. Notes Leyd. 5, 1685, 32.

6159. pluricostatus F. |. c. 35. l. Saleyer.

Scleron Hope

Hope 1840. Mls. & R., Mem. Lyon 9, 1859, 135; Opusc. Ent. 10, 1859, 73 Lac. Gen. Col. 263. Jag. Gen. Col. Eur. 284. Sdl. Natg. 409, 4 11 415. R. Best. Tab. 122, 123. Grid. Ann. Gen. 54, 1930, 291. (Revis.) Rei. Mon. 54. Sclerum Ros. 1856.

Typus: orientalis Hope (= Reiiteri).

6160. multistriatum Forsk. 1775. R. Best. Tab. 124. Graecia Grid. Revis. 293, 294. Ko. Bull. Eg. 1935, Ture. 82. Rei. Mon. 54, 55.

417

(455)

H. GEBIEN

6161. 6162.

6163. 6164.

6165. 6166. 6167. 6168.

6169.

6170.

6171. 6172.

6173.

6174.

6175.

418.

a. abbrevialum Reiche 1857. b. foveolatum Ol. 1811. Mls. & R. Mem. Lyon 9, 1859, 142; Opusc. Ent. 10, 1859, 80. Evansi Bl. Ent. Mo Mag. (3) 9. 19235, 122. Rei. Mon. 54, 56. Andreini Grid. Revis. 295. Rei. Mon. 54, 56. aequale R. Best. Tab. 124. Rei. Mon. 55, 56. armatum Waltl, 1835. Ros.1856. Mls. & R. Mem. Lyon 1859, 141; Opusc. 10, 1859, 79. Jag. Gen. Col. Eur. t. 70, f. 346. Bd: Bull It. 7, 1875, 217.—R. Best. Tab. 125. Grid. Revis. 293. Ko. Bull. Eq. 1935, 83. Rei. Mon. 55, 56. a. algiricum Luc. 1849. b. damascenus Bd. 1876. sudanicum Ko. Bull. Eqg. 1935, 63, 84. undulatum Gb. Arch. Nat. 86, 1920, A. 6, 13. strangulatum All. Ann. Belg. 27, 1883 I, 31. orientale Fab. 1775, 1801. Gb.D. Ent. Z. 1906, 293. Mls. & R. Mem. Lyon9, 1859, 137; Opusc. 10, 1859, 75. Bd. Bull. It. 7, 1875, 217. Grid. Revis. 293. Sch. Ent. Bl. 30, 1934, 161. Ko. Bull. Eg. 19355, 82. Rei. Mon. 55, 57. a. subclathratum R. Best. Tab. 125. Reitteri Gb. (nom. nov.) D. Ent. Z. 1906, 234. a. orienlale Hope 1840. R. Best. Tab. 125. humerosum Mill. Wien. Mon. 5, 1861, 202, 1.4, f.5. Bd. Bull. It. 7, 1875, 217. R. Best. Tab. 124. Grid. Revis. 292. Ko. Bull. Eg. 1935, 2584. Rei. Mon. 55, 57. a. ?Mariae Mls. & R. Mem. Lyon 9, 1859, 140; Opusc. Ent. 10, 1859, 78. amplicolle F. Rev. Ent. 11, 1892, 108. sulcatum Bd. D. Ent. Z. 20, 1876, 59. R. Best. 125 nota. Grid. Revis. 292. Reı. Mon. 55, 37. a. ssp. saharensis P. Miss. Hoggar 1931, 103. Ko. Bull. Eq. 1955, 82, 284. Reı. Mon. SL, 37% angusium Mill. Wien. Ent. Mon. 5, 1861, 203, t. 4, f. 6. Ko. Bull. Eq. 1935, 280, 284. carinatum Bd. Ann. Gen. 7, 1875, 700; D. Ent. Z. 20, 1876, 60. Grid. Revis. 291. Ko. Bull. Eg. 1935, 284. Rei. Mon. 55, 57, f. 26. a. Mariae R. Best. Tab. 123. Biologie (Ameisengast) Rei. Mon. 59.

Bodenheimeri Ko. Butl. Eg. 1935, 282.

Mes.

Trip. Arab. Andal. Sic. Alg. Tun. Cyr. Aeg.

aeg. Sudan Gambia Abess. Pal.

Aeg. Abess. Kordofan Somali

Ind.

SyT. CyPp.

Obock Arab.

| Erythr.

Alg. Sin.

Pal.

Ders.

Pal.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN (456)

6176. fossulatum Mls. & Wachenr. Mem. Lyon. 1852, 9. Syr. R. Best Tab. 124. Grid. Revis. 292. As. min. Rei. Mon. 55, 58. 6177. asperulum Woll. Cat. Can. Col. 486; Col. At). 412. Can. Rei. Mon. 55, 58. 6178. granulipenne F. Ann. Belg. 40, 1896, 16. Ind. 6179. Depelchini F. Ann. Belg. 38, 1894, 21. Bengal. 6150. ferrugineum Fab. 1801. R. Best. Tab. 125. Gb. Ind. Java DIEXZE 19067.234° Sum. Phil.

a. denticolle F. Notes Leyd. 4, 1882, 219. b. discicolle R. Best. Tab. 126. c. iuberculatum Bess. 1832. 6151. elongatulum Chat. Bull. Paris 23, 1917, 235. Rangoon 6182. latipes Guer. Mag. Zool. 1834, Melas. 53, t. 118, f. 3. Ind. Biologie: (Schaden) Ramachandra, Admin. Rept. Governm. Ent. 1929 (Rev. a. Ent. 1930, 195).

Eurycaulus F.

F. Ann. Fr. (4) 8, 1868, 492. Sdl. Natg. 451. R. Best. Tab. 122, 126. Ko. Bull. Eq. 1935, 86. Rei. Mon. 54, 59. Ko. Pubbl. Rossi 2, 1937, 186.

Typus: Marmottani.

subgen. Scleronopsis. Ko. Bull. Eq. 1935, 86, 87. Pubbl. Rossı 2, 1937, 187.

6183. hirsutus Mill. Wien. Mon. 5, 1861, 204, t. 4, 1.7. Aeg. R. Best. Tab. 126. Ko. Bull. Eg. 1935, 86. Rei. Mon. 59, f. 25. Ko. Pubbl. Rossi 2, 1937, 187. a. ssp. heliopolis Ko. |. c. 86; |. c. 187.

subgen. Eurycaulinus. Ko. Pubbl. Rossı 2, 1937, 188. 6184. Quedenfeldti Heyd. D. Ent. 7. 1890, 75. Ko. I. c. Tun. Trip. 184, 186. Cyr. subgen. Eurycaulus s. str.

R. Best. Tab. 126. Ko. Pubbl. Rossi 2, 1937, 188.

6185. Marmottani F. Ann.Fr. (4) 8, 1868, 492. R. Best. Alg. Tun. Tab. 126. Rei. Mon. 59, 60. Ko. Bull. Trip. Eg. 19355, 86. Ko. Pubbl. Rossı 2, 1937, 184, 188.

6186. dubius Grid. Ann. Gen. 54, 1930, 295, 295; 56, Cyr: Aecg.

1955, 243. Ko. Bull. Eg. 1955, 82, 84. Rei. Mon. 55, 56. Ko. Pubbl. Rossi 2, 1937, 185, 189.

a. ssp. scleronoides Ko. 1. c. 185, 189. Trip.

419

(457) H. GEBIEN

subgen. Scleronimon.

R. Best. Tab. 127. Ko. Bull. Eqg. 1935, 86. Rei. Mon. 59. Ko. Pubbl. Rossi 2, 1937, 186.

6187. qranulatus R. Best. Tab. 127. Ko. Bull. Eq. 1935, Aecg. 87. Rei. Mon. 60. Ko. I. c. 189.

6188. Henoni F. Bull. Fr. 1897, 121. R. Best. Tab. 126 Aeg. Sın. nota. Ko. 1. c. 87. Rei. Mon. 60. Ko. l. ce. 189.

6189. Peyerimhoffi R. Best. Tab. 127. P. Abeille 31, Aeg.

1907, 372 Ro... e787..1: e; 189:

Platynosum Mls. & R.

Mls. & R. Mem. Lyon 9, 1659, 143; Opusc. Ent. 10, 1859, 81. Sdl. Natg. 409, 415. R. Best. Tab. 127. Chob. Bull. Fr. 1904, 2835. Rei. Mon. 54, 60

Typus: Paulinae.

6190. Paulinae Mls. &R. |. c. 143; 1. c.81. R. Best. Tab. Aeg. Syr. 127. Chob. Il. c. 285. Andr. Bull. Eg. As. min. 1931, 116. Rei. Mon. 61.

6191. Zacheus Sahlb. Ofv. Finska 1907-08, nr. 7, 84. Pal. Rei. Mon. 61.

6192. collare Mot. 1859, 1845. R. Best. Tab. 127. Cauc. Chob. Bull. Fr. 1904, 283. Rei. Mon. 61,

62, B 29: Biologie: (Ameisengast) Rei. l. c. 62.

6195. sabulorum Chob. Bull. Fr. 1900, 31; 1904, 283. Tun. Trip.

Grid. Ann. Gen. 56, 1933, 243. Rei. Mon. Cyr.

61, 62. Ko. Pubbl. Rossi 2, 1937, 190.

6193 A Chatanayi Pic, Mel. ex. Ent. 12, 1915, 12. Congo

Philhammus F. | F. Ann. Fr. (4) 10, 1870, 393. Ko. Bull. Eqg. 1935, 88. Rei. Mon. 80, 187.

Psilachnopus R. Wien. Z. 20, 1901, 162. —R. Best. Tab. 123, 128. Rei. Mon. 63, 65.

Typus: sericans.

6194. sericans F. |. c. 393. Andr. Bull. Eq. 1931, 58, Mar. fig. Ko. Bull. Eg. 1935, 89. Rei. Mon. 187. 6195. Andresi Ko. |. c. 89. Aeg. 6196. Aharoni R. Wien. Z. 29, 1910, 197. Rei. Mon. Pal. 65, 66, f. 30. 6197. cribratellus R. Wien, Z. 20, 1901, 162, 1.3, f.6. Armen. Toss.

R. Best. Tab. 128. Rei. Mon. 65.

420

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

(458)

Cnemeplatia Costa

Costa 1847. Reiche 1855. Kr. 1859. Jaq. Gen. Col. Eur. 286. H.Revis.

360. L. & H. Class. 1883, 380.

6198.

6199.

6200.

6201.

6202.

6203. 6204.

123, 128. Rei, Mon. 62, 63.

Aulocera Woll. Cat. Mad. Col. 1857, 154. Lac. Gen. 280. Cnemoplaltia Woll. Col. Atl. 411. Thery, Bull. Mar12=19522 12477125: Typus: Alropos. parallela Thery. Bull. Mar, 12, 1952, 124, 125. Rei. Mon. 63, 64. Atropos Costa 1847. Jaqg. Gen. Col. Eur. t. 70, f. 349. R. Best. Tab. 126. Thery, |. c. 125. Rei. Mon. 64, f. 29, 31. antıcıpes Woil. Cat. Col. Mader. 155. rufa Tourn. 1874. laticeps Woll. Cat. Col. Madera 1857, 155, t. 1, f.2 Cat. Can. Col. 485; Col. Atl. 411. Thery l. c. 125. Rei. Mon. 64, 65, f. 29. anqgustia Kasz. Ent. Zeitschr. Frankf. 52, 1938, 65.

* *

indica F. Ann. Belg. 40, 1896, 16. *

sericea H. Revis. 360. laticollis Cha. Biol. C.-A. 1884, 136, t. 6, f. 24.

Alaudes H.

Sdl. Natg. 412, 452.

R. Best. Tab.

Mar.

Hung. Eur. mer. Aecg. N.W. Afr. Madera Madera

Afr. or.

Ind.

Cal. Am. c.

H. Revis. 361. L. & H. Class. Col. N.-Am. 1883, 360. Blaisd. Tr. Amer.

6205. 6208.

6207. 6208. 6209. 6210.

45, 1919, 307—313.

Typus: sinqgularis. testacea Blaisd. |. c. 311. singularis H. Revis. 362, t. 14, f.23, 23b Blaisd.

l. c. 307. Fall. Pan. Pac. Ent. 4, 1928, 147.

squamosa Blaisd. 309. setigera Blaisd. |. c. 310. . alternata Fall. Pan. Pac. Ent. 4, 1928, 148. fallax Fall. Il. c. 150.

Melanimon Stev.

Cal. Cal. Cal. Nev. Cal. mer. Cal. Cal.

Stev. 1829. Steph. 1839. Sdl. Natg. 410, 412, 452. R. Best. Tab. 126; Fn. Germ. 328, 335. Rei. Mon. 63, 66. Portev. Col. Frange, 3. 1954, p. 18.

Microzoum Redt. 1845, 1849, 1858, 1874.—Mls. & R. 1854, 1859, 1860.— Lac. Gen. Col. 277.— Thoms. 1859, 1864. Jag. 1861. Sdl. 1875, 1891. Everts 1903.

421

(459)

H. GEBIEN

6211.

6212.

6213.

Typus: tibialis. tibialis Fab. 1781. Hbst. 1795. Ol. 1795. Panz. 1797. Ill. 1795. Payk. 17958. Marsh. 1802. Latr. 1804. Stu. 1807. Gyil. 1810. Duft. 1812. Stev. 1829. Steph. 1832. Sahlb. 1834. Küst. 1847. Redt. 1849, 1858, 1674. Mls. Col. Fr. Lat. 177. Jag. Gen. Col. Eur. t. 70, f. 347. Thoms. Skand. Col. 6, 1864, 243. Sdl. 1875, 1891; Natg. 454. R. Best. Tab. 129. Everts. 1903. Rei. Mon. 67. Portev. Col. France, 3. 1934, p. 18. a. var. subaereusR. Best.Tab. 129.—Rei. Mon.67. Biologie: (Larve) Perris, Larves 1877, 264. Altum, Dankelmanns Zeit. 19, 1887, 466; Ent. Nachr. 13, 1887, 283. Judeich, Forstins. 1889, 2, 1, 619. Sdl. Natg. 213. Kiriishenkoi Rei. Mon. 67, 68, 208.

Dolamara Rei.

Europa INSIE

Talysch

Rei. Trav. fil. Ac. Sc. URSS, 5. 1935, 251; Mon. 63, 68.

cupreomicans R. Wien. Z. 34. 1915, 868. Rei. |. c. 252; Mon. 66, f. 32.

Anemia Lap.

Turk.

Lap. 1840. Lac. Gen. Col. 285. Jag. Gen. Col. Eur. 287. Sdl. Natg. 451. R. Festschr. Breslau 1897, 4; Best. Tab. 129. Rei. Mon. 63, 69.

6214.

6215. 6216. 6217. 6218. 6219. 6220.

422

Portev. Col. Frange, 3. 1934, p. 19.

Anaemia A. Revis. 377. Eremonomus Woll. Ann. Mag. (3) 7, 1861, 199.

Typus: granulata.

subgen. Anemia s. sir. R. Best. Tab. 129. Rei. Mon. 69.

granulata Lap. 1840. Heyd. D. Ent. Z. 1891, 223. Kolbe, Nov. Act. Ak. Leop. Car. 50, 1887 295, 1.2, f. 8. a. crassa Woll. Col. Hesper. 1867, 196. oculata Woll. Journ. Ent. 1, 1860, 145.

,

opaculaF. Natur. 2, 1882, 191; Ann.Fr. (6) 3, 1883, 99.

crispa Qued. Berl. Z. 29, 1885, 9. sculpturata Rits. Tijdschr. Ent. 18, 1875, 131. convexa Ge. Ann. Gen. 16, 1881, 662. sardoa Gene. 1839. Küst. 1850. Jag. Gen. Col. Eur. }. 70, f.350. R. Best. Tab. 130. Ko. Bull. Eq. 1935, 90. Rei. Mon. 70, 71. a. denticulala Woll. Col. Hesp. 1867, 197.

Seneg. W. Afr.

I. Cap. verde Capl. Abess.

Afr. occ. Congo Sansib.

Eur. mer. Mar. Alg. Cyr.Aeg.Syr.

Arm.Cap verde

KATALOG DER TENEBRIONIDEN (460) 6221. dentipes Ball. 1878. R. Best. Tab. 130. Rei. Tr. Casp. Mon. 209717133; 6222.* Chobauti R. D. Ent. 7. 1898, 349. Best. Tab. 130. Syr. Alg. Rei. Mon. 70, 71. a. rolundicollis R. D. Ent. Z 1884, 260. b. var. Reitteri Pic. 1899. R. Best. Tab. 130. Rei. Mon. 70. 6223. thoracica Fr.Ann. Fr. 60, 1891, 250. Sennaar 6224. ovatula F. Ann. |. c. 250. Gabun 6225. coriaria F. |. c. 21. Ind. 6226. Drurei Pic. Echange 39, 1923, 5. Rei. Mon. 70, 72. Mossul 6227. submetallica Raffr. Rev. Mag. Zool. 1873, 377, }. 15, Aeg. Trip. f.8. R. Best. 131. Ko. Bull. Eg. 1935, 90. Tun. Alg. Rei. Mon. 70, 72. Ko. Pubbl. Rossi 2, 1937, 190.

62258. sakalava Alld. Bull. Paris 1900, 18. Mad. 6229. pilosa Tourn. Abeille 5, 1868, 146. R. Best. Tab. Alg. Cyr. 131. Grid. Anu. Gen. 56, 1933, 2494. Ko. Aecg.

Bull. Eq. 1935, 90. Rei. Mon. 71, 72. a. Fenyesi R. Festschr. Breslau 1897, 6. Best. Tab. 131. P. Miss. Hoggar 1931, 104. b. ssp. fissidens R. D. Ent. Z. 1898, 348; Best. Alg. Tab. 132. Grid. Ann. Gen. 56, 1933, 244. Rei. Mon. 71, 73. 6230. sinuatifrons R. Horae 21, 1887, 389 (35); Best. Tab. As. 131. Rei. Mon. 71, 73. 6231. cornuta Pic Bull. Soc. Autun XI, 2, 1898, 121. Arab. Reı. Mon. 71. 6232. palaestina Pic Bull. Fr. 1899, 278. R. Best. Tab. Pal. 132. Rei. Mon. 71. 6233. Schulei Gb. nom. nov. 1910. S.W. Afr. a. submelallica Per. Denkschr. Jena 15, 1908, 415. 6234. striolata F. Ann. Belg. 38, 1894, 511. R. Best. Tab. Alg. Tun. 132 nota. = Rei. Mon. 73. subgen. Ammidanemia. R. Best. Tab. 132. Rei. Mon. 70. 6235. asperula R. D. Ent. Z. 1884, 260, Best. Tab. 132. SyT. Grid. Ann. Gen 56, 1933, 246. Ko. Bull. aeq. Sudan Eg. 1935, 91. Rei. Mon. 75, 74. Cyr. Tun. a. seriesetosa Bd. Bull. Mus. Torin 9, 1894, 8. —R. Best. Tab. 132. nota. 6236. subterranea Fab. 1798 ; 1801. Gb. Ent. Z. 1906, 217. Ind. suilla F. Ann. Belg. 40, 1896, 22. californica H. Revis. 378. Cal.

6237.

* Ist nach Blair, Brief = 6223.

423

(461) H. GEBIEN

6238.*) Fausti Solsky, Troudy Ent. Ross. 13, 1861-82, 52. R. Best. Tab. 132. (Ko. Bull. Eg. 1935, 90.) Rei. Mon. 74, f. 34. a. Hauseri R. D. Ent. Z. 1694, 50. Best. Tab. 133. Rei. Mon. 74. 6239. Pharao R. Festschr. Breslau 1897, 7; Best. Tab. 133. Andr. Bull. Eg. 1931, 117. Rei. Mon. 74, 75. 6240. curticollis Pic. Echange 39, 1923, 5. Rei. Mon. 74, 75. 6241. aegyptiaca Pic Bull. Soc. Zool. Fr. 61, 1936, 300 (nom. nov.) a. denticulala Pic Echange 39, 1923, 5. Rei. Mon. 74, 76. Ko. Bull. Eqg. 1935, 91.

6242. aphodioides Walk. List. Lord 1871, 16. P. Abeille 31. 1908, 37.

6243. caulobioides Cart. Pr. Linn. N.S.W.45, 1920, 224, fig.

6244. irapezıcollis F. Ann. Belg. 40, 1896, 22.

subgen. Pseudanemia. Woll. Cat. Can. Col. 492; Col. Hesper. 1867, 198.

6245. brevicollis Woll. Cat. Can. Col. 1864, 493; Col. Hesp. 1867, 199; Col. Atl. 416. Reı. Mon. 76. (P. Miss. Hoggar 104. Ko. Pubbl. Rossi 2, 1937, 191.)

Achora Pasc. Pasc. Ann. Mag. (4) 3, 1869, 279.

Prionotus MlIs. & R. Mem. Lyon 9, 1859, 150; Opusc. Ent. 10, 1859, 88 (nom. praeoce.) Sdl. Natg. 409.

Priothorax Gb. (nom. nov.) 1910. Typus: serricollis. 6246. serricollis Hope, 1842, 1845. Pasc, |. c. 278. Cha. Tr., Lond. 1894, 358.

a. denticolıs Blanch. 1853. Mls. & R. |. c. 151; l. c. 89.

b. obscurus Er. Arch. Natg. 8, 1842, 1, p. 173.

6247. tuberculatus C. Tr. Roy. S. Austr. 38, 1914, 369. Bl. Proc. N.S.W. 44, 1919, 529.

Tr. Casp. Turk.

Aeqg. Alg.

Aeg,

Sin.

W. Austr. Ind.

Rei. Mon. 70.

Can. I. Cap verde

W. Austr.

*) Die Synonymie dieser und der folgenden Art und brevicollis sind noch nicht geklärt. Grid., Pey., Ko., Rei. fassen sie verschieden auf. Ich

bin Reichardt gefolgt, troß starker Zweifel.

424

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

Adelodemus H.-R.

H.-R. Verh. Ver. Naturw. Unterh. 3, 1878, 100; Journ. Mus. Godefr. 14, 120. C. Austr. Zool. 4, pt. 3, 1926, 122.

Apostethus Pasc. Ann. Mag. (5) 9, 1882, 27. Bl. Proc. N. S.W. 44, III, 1919, 531.

Typus: asperulus (= squalidus).

6248. squalidus Macl. Tr. Ent. S. N. S.W.2, 1878, 278. alasperulus kKieRr l2c21007]7 e212177,67107. b. foliatus C. Tr. S. Austr. 5368, 1914, 403; Proc. N.S.W. 50, 1925, 241. 6249. excisicollis C. Proc. N.S.W. 33, 1908, 403; Austr. Z001% 4, 1926, pt. 3.1.16, 1.4. 6250. terrenus Pasc. Ann. Mag. (5) 9, 1882, 28. C. Proc. N.S.W. 44, 1919, 531.

Cestrinus Er.

(462)

1878,

Er. Arch. Nat. 8, 1842, 1, 172. Lac. Gen. Col. 276. Bl. Proc. N. S.W. 44

1919, 529. Isopteron Hope, 1840. Lac. Gen. Col. 262. Cha. Tr. Lond. 1894, 355. Typus: trivialis. 6251. trivialis Er. 1. c. 175. Lac. Gen. Col. All. }. 53, f. 6. Cha. Tr. Lond. 1894, 355. Bl. Proc. N. S.\W. 44, 1919, 530.

a. angustior Bla. Tr. S. Austr. 16, 1894, 211.

b. /ongus Blanch. 1855. Lac. 1859.

c. opalroides Hope, 1842; 1845. Pasc. 1869.

d. piceitarsis FHope, 1842, 1845. Cha. Tr. Lond. 1694, 355.

e. sguamosus Macl. 1872. C. Tr. S. Austr. 36, 1914, 221.

6252. dentatus C. Proc. N. S.W. 46, 1921, 309. 6253. Championi Bl. Tr. S. Austr. 18, 1894, 210. C. ' Proc. N. S.W. 46, 1921, 309; Austr. Zool. 4, 1926, pt. 3, 131. a. eremicola Bl. ]. c. 211. b. Ziegi BI. |. c. 212. 6254. punctatissimus Pasc. Ann. Mag. (4) 3, 1869, 278. Bl. Proc. N.S.W. 44, 1919, 530. C. Austr. Zool. 4, 1926, pt. 3, 131. a. aversus Pasc. |. c. 278. Cha. Tr. Lond. 1894, 355. b. posticus Pasc. |. c. 278. c. minor Bla. Tr. S. Ausir. 18, 1894, 212.

Ou.-Tasm.

Ou. N. S.W.

W. Austr.

Tasm. Vict.

N. S.W.

425

(463)

H. GEBIEN

6255.

6256.

6257.

6258.

brevis Cha. Tr. Lond. 1894, 356. C. Austr. Zool. 4, 1926, pt. 3, 131, Proc. N. S.W.55, II, 1930, 185. Bl. Proc. N.S.W. 44, 1919, 531. a. aspersus Bla. Tr. S. Austr. 16, 1894, 210. b. puellus Gb. Fn. S.W. Austr. 1, 1908, 325. carbo C. Proc. N.S.W. 55, pt. 2, 1930, 182 a. subcostalus C. Proc. N.S.W. 46, 1921, 309; 59, 1934. 266. costatus Gb. Fn. S.W. Austr. 1, 1908, 526. Bl. Proc. N.S.W. 44, 1919, 3, 531.

Phelopatrum Mars.

W. Austr.

Mars. Ann. Fr. (5) 6, 1876, 100. Rei. Mon. 16, 77, 90.

Pseudadrus F. Rev. Ent. 16, 1897, 39. scaphoide Mars. |. c. 99. Rei. Mon. 91.

Hadrus Woll.

Japan

Woll. Ins. Mader. 502. Lac. Gen. Col. 274. Mis. & R. Mem. Lyon 9, 1859, 125; Opusc. Ent. 10, 1859, 63. Sdl. Natg. 409, 412, 417. R. Best. Tab. 134, 140. Fvl. Rev. Ent. 16, 1897, 377. Rei. Mon. 77, 89.

6259. 6260.

6261.

6262.

6263.

6264.

426

Typus: alpinus.

alpinus Woll. |. c. 502, t. 11, £. 5; Col. Atl. 414, R. Best. Tab. 140. Rei. Mon. 89, 90. Paivai Woll. (scr. Paivae) Ann. Mag. (3) 6, 1860, 50; Col. Atl. 414 u. App. 61. Rei. Mon. 89, 90. carbonarius Quens. 1806. Mls. & R. Mem. Lyon 9, 1859, 126. Opusc. Ent. 10, 1859, 64. R. Best. Tab. 140. Rei. Mon. 89, 90. a. cinerascens Woll. Ins. Mader. 503, t. 11, f.4; Col, Atl. 415. b. verrucalus Desbr. Bull. Hipp. 16, 1881, 124 (76). Fvl. Rev. Ent. 16, 1897, 38. illotus Woll. 1.c. 503, t. 11, f. 6; ]. c. 415. R. Best. Tab. 140. Rei. Mon. 89, 90.

a. subellipticus Desbr. |. c. 124 (76). FVl. Ih &

b. europaeus Mot. 1856. Fvl. 1897. R. Best. Tab. 140.

costiferum Wat. Pr. Zool. S. Lond. 1881, 476, 1.43, 1.2.

Hadrodes Woll. Woll. Col. St. Helena 1877, 226. helenensis Woll. l. c. 227.

Madeira

Madeira

Madeira

Madeira

Sokroira

St. Helena

6265.

KATALOG DER TENEBRIONIDEN

Tarphiophasis Woll. Woll. Col. St. Helena 1877, 227. tuberculatus Woll. |, c. 228.

Trichoton Hope

(464)

St. Helena

Hope 1840. Lac. Gen. Col. 275. Mls. & R. Mem. Lyon 9, 1859, 117 Opusc. Ent. 10, 1859, 55. Sdl. Natg. 412. Cas. Ann. N. Y. 5, 1890. 409

6266.

6267.

6268. 6269. 6270. 6271.

6272. 6273.

6274. 6275.

6276.

6277.

6278.

6279.

Gb. Stett. Z. 89, 1890, 113. Epilasium Blanch. Hist. Nat. Ins. 2, 1845, 14. Typus: cayennense.

cayennense Gb. (nom. nov.) Col. Cat. 22, 1910, 320 (Hope ı. |.) a. rolundatum Mls. & R. |]. c. 117; ]. c. 55. rolundatum Curt. Tr. Linn. Lond. 19, 1845, 469. Lac. Gen. Col. 275, nota 2. Gb. Stett. Z. 89, 1928, 115. sordidum L. Ann. Lyc. 5, 1851, 146. H. Revis. 352. Cas. Ann. N.Y.5, 1890, 410. curvipes Cha. Biol. C.-A. 1885, 136, t. 6, f. 25. lapidicola Cha. |. c. 136. posihumum Gb. Stett. Z. 89, 1928, 114 (nom. nov.) a. lapidicola F. C.-R. Belg. 33, 1889, XXXII DB). Garbei Gb. |. c. 114. occidentale Berg. Stett. Z. 44, 1885, 396.

ineisum Blanch. Voy.Pole Sud 4, 1853, 157,1.10, f. 16. tomentiosum Drap. Ann. Sc. phys. Brux. 8, 1821, ZN, 2, 6 *

Monaltrum Reı. Rei. Mon. 76, 81, 208.

Typus: carinatum Gebl.

Prescotti Fald. Bull. Mosc. 6, 1833, 54, }. 3, f. 4. Bull. Mosc. Ent. 1, 1836, 218, t. 10, f. 3. Rei. Mon. 82, f. 47, 35.

carinatum Gebl. Ledeb. Reise 2, 1830, 126. R. Best. Tab. 137. Rei. Mon. 83, 208.

horridum R. Wien. Z. 17, 1898, 37; Best. Tab. 138. Rei. Mon. 82, 83.

tuberculatum R. Horae 21, 1887, 388 (34); D. Ent. Z.1890, 149; Wien. Z.17, 1898, 37; Best. Tab. 136. Rei. Mon. 82, 84.

Guayana

Am. mer.

Cal. Panama IN

Am. mer.

Bras.

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I. Guam

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Kirghis. Mong. bor. Mong.

Thib.

427

(465)

H. GEBIEN

6280.

6281.

6282.

6285.

6284.

6285.

6286.

6287. 6288. 6289.

6290. 6291.

428

tuberculiferum R. D. Ent. Z. 1890, 149; Wien. Z. 17,

1898, 38; Best. Tab. 136. Rei. Mon. 82, 84.

a. var. siriatogranulatum R. |]. c. 149; ]. c. 36; Best. Tab. 136. Rei. Mon. 82,-84, T. 46.

Analrum Reı. Rei. Mon. 78, 84, 209.

songoricum Rei. Mon. 85, 209.

Polycoelogastridium Rei. Rei. Mon. 77, 85, 208. Typus: sexcostatum.

sexcostatum Mot. 1856. R. Best. Tab. 137. Rei. Mon. 86, f. 51. a. scleroides Bd. Bull. It. 7, 1875, 234; D. Ent. Z. 20, 1876, 72 nota. Vinciguerrai Grid. (scr. Vinciguerrae) Ann. Gen. 54, 1930, 297. Rei. Mon. 87 (ser. Vincigerrai).

Scleropatrum R.

Tab. 133. Rei. Mon. 77, 87, 209. Typus: hirtulum.

hirtulum Bd. Ann. Gen. 7, 1875, 703; D. Ent. Z. 20, 1876, 69. -—R. D. Ent. Z. 1890, 149; Wien. Z. 17, 1898, 38; Best. Tab. 139. Rei. Mon. 86, f. 52, 55.

breviusculum R. D. Ent. Z. 1889, 32; 1890, 149; Best. Tab. 139; Wien. Z. 17, 1898, 38. Rei. Mon. 86, 89, f. 55, 54.

Seidliki R. Wien. Z. 17, 1898, 39; Best. Tab. 139. Rei. Mon. 88, 89, f. 52, 53.

iuranicum R. D. Ent. Z. 1890, 149; Wien. Z. 17, 1898, 39; Best. Tab. 139. Rei. Mon. 86, 89, 1. 54.

arenarium Fab. 1775. Ol. 1795. Bl. Ann.Mag. (8) 15, 1914, 485.

crenalum Fab. 1801. Gb.D. Ent..Z. 1906, 214.

strigaium Fab. 1798, 1801. Stev. 1829. Bess.

1832. Gb. |. c. 215.

* *

5 Andrewesi Bl. Zool. Anz. Festschr. Wasmann 1929,

239, fig. octocostatum F. Ann. Fr. (6) 8, 1886, 355; 1893, 20.

China bor.

China bor.

Songorei

Graec. Kreta

Cyr.

. Ent. Z. 1890, 149; Sdl. Natg. 418. R. Wien. Z. 17, 1898, 36; Best.

Armen. TOSS Tr. casp. Turk. Mes.

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Turk.

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Bengal.

Ind. Ceyl.

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| MITTEILUNGEN

|| Münchner Entomologischen Gesellschaft - (e. V.)

XXVl. Jahrgang

1936 Heit 1

Schriftleitung: Ernst Pfeiffer

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er MÜNCHNER ENTOMOLOGISCHEN GESELLSCHAFT ev.

"München, den 15. April 1936.

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MITTEILUNGEN

Münchner Entomologischen Gesellschaft (e. V.)

XXVI Jahrgang

1936 ' Heit U

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Schriftleitung: Ernst Pfeiffer

IM SELBSTVERLAG 'DERMÜNCHNER ENTOMOLOGISCHEN GESELLSCHAFT EV.

München, den 20, September 1936.

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| MITTEILUNGEN

_ Münchner en Gesellschaft (e. V) |

AXV. Jahrgang

1936 Heit III

Sebnitleitung ; Ernst Pfeiffer

IM SELBSTVERLAG DERMÜN CHNER ENTOMOLOGISCHEN GESELLSCHAFT ev.

München, den 15. Februar 1937.

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Münchner Entomologischen Gesellschaft (e. V.)

XXVIL

Jahrgang 1937 Heit I

Schriftleitung: Ernst Pfeiffer

München, den 15. Februar 1937.

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MITTEILUNGEN

Münchner Entomologischen Gesellschaft (e. V,)

XXVI. Jahrgang

1931 Heit II

Schriftleitung: Ernst Pfeiffer

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München, den 25. Juni 1937.

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MITTEILUNGEN

Münchner Entomologischen Gesellschaft (e. V.)

XXVL. Jahrgang

1937 Heit III

Schriftleitung: Ernst Pfeiffer

nn E IM SELBSTVERLAG - peRMÜNCHNER ENTOMOLOGISCHEN GESELLSCHAFT ev.

München, den 15. Februar 1938.

MITTEILUNGEN

| | Münchner lo Gesellschaft (e. V.)

XXVI Jahrgang

1938 Heft I

Schriftleitung Ernst Pfeiffer e. Koch

München, den 25. Juni 1938.

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der Münchner Entomologischen Gesellschaft.

Vorsitzender:

Stellvertreter:

Leiter der lepidopt. Abteilung:

Stellvertreter:

Leiter der koleopt, Abteilung:

Stellvertreter:

Schriftführer:

Kassenwart; Bücherwart:

Schrittleiter:

Postscheckkonto: Bankkonto:

Vorstandschaft

Prof, Dr. Max Dingler

4

Erster Direktor der wissenschaftlichen Sammlungen 4

München 2 M, Neuhauserstr. 51,

Georg Frey, Fabrikant München 22, Widenmayerstr, 51/lIl

Ludwig Osthelder, Regierungspräsident a,D, München-Pasing, Arnulfstr. 22

Dr. Fritz Skell, Kunstmaler München 2 SO, Baldeplatz 1

Dr. Georg Ihssen, Garmisch, Alpspitzstr, 29/I Hans Kulzer, München 12, Kazmairstr. 4/l

Ernst Pfeiffer, Buchhändler München 2 M, Herzogspitalstr. 5 (auswärtige Angelegenheiten)

Franz Daniel München-Gräfelfing, Wandlhamerstr. 65 (Münchner Angelegenheiten)

Gg. Wenger, Bankbeamter München M 9, Columbusstr. 2/Il

Dr. Walter Forster

München 2 M, Neuhauserstr. 51

Ernst Pfeiffer München 2 M, Herzogspitalstr. 5

C, Koch, Entomologe München 27, Pienzenauerstr, 18 (koleopterolog. Teil)

München Nr, 31569

Bayerische Vereinsbank München, Maffeistraße, BE

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_ MITTEILUNGEN

Münchner Entomologischen Gesellschaft

(e. V.)

XXVM. Jahrgang 1938 Heit II

Schriftleitung: [ Ernst Pfeiffer C, Koch

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München, den 20. August 1938

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| Vorstandschaft der Münchner Entomologischen Gesellschaft.

Vorsitzender: Prof, De Max Dingler Erster Direktor der wissenschaftlichen Sammlun München 2 M, Neuhauserstr. 51,

Stellvertreter: Georg Frey, Fabrikant

München 22, Widenmayerstr, 51/1 Leiter der lepidopt. i nie Abteilung: . Ludwig Osthelder, Regierungspräsident a. D.

München-Pasing, Arnulfstr. 22 Stellvertreter: Dr. Fritz Skell, Kunstmaler Be

München 2 SO, Baldeplatz 1

EN

Leiter der koleopt. Se Abteilung: Dr. Georg Ihssen, Garmisch, Alpspitzstr, 29/I

Stellvertreter: Hans Kulzer, München 12, Kazmairstr. 4/l Schriftführer: Ernst Pfeiffer, Buchhändler

München 2 M, Herzogspitalstr. 5 (auswärtige Angelegenheiten)

Franz Daniel München-Gräfelfing, Wandlhamerstr. 65 Bi (Münchner Angelegenheiten) Se

Kassenwart: Gg. Wenger, Bankbeamter L München M 9, Columbusstr. 2/1 Bücherwart: Dr. Walter Foster \ München 2 M, Neuhauserstr. 51 & Schriftleiter: Ernst Pfeiffer

München 2 M, Herzogspitalstr. 5 C. Koch, Entomologe

München 27, Pienzenauerstr, 18

(koleopterolog. Ten)

Postscheckkonto: München Nr, 31 569 3 | x Bankkonto: Bayerische Vereinsbank München, Matfeistraße

MITTEILUNGEN

Münchner Entomologischen Gesellschaft (le. V.)

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XXVIL Jahrgang 1938 Heit III

Schrittleitung: e Ernst Pfeiffer | C. Koch

IM SELBSTVERLAG per MÜNCHNER ENTOMOLOGISCHEN GESELLSCHAFT ev.

München, den 1. Dezember 1938

Inhaltsverzeichnis.

Alberti B. Dr. Merschien Was ist Proeris cognata Eier

Bollow H.— Hamburg: Monographie der palaearktischen Dryopidae, m a ‚der zu en Arten.

Ken

Base W, Dr.— München: Das System der kuksrskkosien Polyom: a

(Lep. Lycaen.) Berichtigung.

p feiffer E.— München: Notizen über persische Lycaenidae (Lepid) tigung. En

Ben H. Schmalenbeck: Katalog der Tenebrioniden.

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der Münchner Entomologischen Gesellschait. je

Vorsitzender:

Stellvertreter:

Leiter der lepidopt. Abteilung:

Stellvertreter;

Leiter der koleopt. Abteilung:

Stellvertreter;

Schriftführer:

Kassenwart: Bücherwart:

Schriftleiter:

Postscheckkonto: Bankkonto:

Jahresbeitrag:

Vorstandschaft

Prof, Dr, Max Dingler

München 2 M,' Neuhauserstr. Sit,

Georg Frey, Fabrikant München 22, Widenmayerstr. 51/lIl

Ludwig Ostheider Resieruneprade a. D. EN München- -Pasing, Arnulfstr. 22

Dr. Fritz Skell, Be tnnler München 2 SO, Baldeplatz 1

Dr. Georg Ihssen, Garmisch, Alpspitzstr. Bo Hans Kulzer, München 12, Kazmairstr, u

Ernst Pfeiffer, Bee dler München 2 M, Herzogspitalstr. 5 (auswärtige Angelegenheiten)

Franz Daniel OR München-Gräfelfing, en dihaniercte, ‚65 (Münchner Angelegenheiten) ; Gg. Wenger, Bankbeamter München M 9, Columbusstr. 2/11 Dr. Walter Forster

Mlichee 2 M, Neuhauserstr, 51

Ernst Pfeiffer München 2M, Herzogspitalstr. 5 3

C. Koch, Entomologe München 27, Pienzenauerstr. 18 ee RE

München N 31569. ni Bayerische Vereinsbank München, Maffeistraß

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