Mittheilungen der naturforschenden Gesellschaft in Bern aus dem Jahre 1848. Nr. 109 — 143. Bern. (In Commission bei Huber und Comp. ) 1848, 1 Ede, ee he. Se See I b; inch ; Bin ACH * « a Shar ad 4 Fir), eis W ee NaREe 3 5.4 DEREN 2 (no Bi od dad noise ae): R i DR Ar. Tirae it. N ee MITTHEILUNGEN DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT IN BERN. ——— a ———— Nr. 109. Ausgegeben den 12. Januar 1848. BR. Wolf, über den gelehrten Briefwech- sel der Bernoulli. Seit längerer Zeit mich neben andern mathematisch- historischen Arbeiten besonders mit der Geschichte unserer berühmten Bernoulli’s beschäftigend , musste ich vor Allem aus wünschen, auch ihre gelehrte Correspondenz studiren ' zu können. Denn gewiss sagt Fuss mit Recht in der Ein- leitung zu der von ihm 1843 herausgegebenen Correspon- dance mathematique et physique de quelques celebres geome£- tres du XVIII® siecle: » Alors, la vie du savant se refletait, »pour ainsi dire, tout entiere dans cette correspondance. »On y voit les grandes decouvertes se pr&parer et se de- »velopper graduellement; pas un chainon, pas une transi- »tion n’y manque; on suit pas ä pas la marche qui a con- »duit A ces decouvertes, et on puise de l’instruction jus- » que dans les erreurs des grands genies qui en furent les » aufeurs.« Wie jetzt die Journale, so dienten noch im — 2 Ben vorigen Jahrhundert die Briefwechsel , als Magazine, in de- nen vereinzelte Gedanken, Beobachtungen und Leistungen überhaupt vorläufig niedergelegt wurden, sie späterer Be- nutzung zu sichern. | Von dem Briefwechsel der Bernoulli ist nun meines Wissens im Verhältniss zu seinem Umfange nur sehr wenig bekannt geworden. Noch bei Lebzeiten Johann I. Bernoulli, nämlich A. 1745, wurde sein Briefwechsel mit Leibnitz in zwei Quartbänden zu Genf unter dem Titel: Virorum celeb. Got. Gul. Leibnitii et Joh. Bernoullü commercium philoso- phicum et maihematicum, abgedruckt; er umfasst die Jahre 169%—1716, nnd enthält 238 Briefe, die, mit Ausnahme eines einzelnen Briefes von Nicolaus I. Bernoulli, ziemlich zu gleichen Theilen von Joh. Bernoulli und Leibnitz ge- schrieben sind. Ferner finden sich in der oben angeführ- ten, durch Fuss herausgegebenen Correspondenz:: 14 Briefe von Joh. I Bernoulli an Euler aus den Jahren 1728—17146; 13 Briefe von Nicol. II an Goldbach aus den Jahren 1721 bis 1725; 37 Briefe von Daniel I an Goldbach aus den Jah- ren 1723—1730; 58 Briefe von Daniel I an Euler aus den Jahren 1726—1755; 5 Briefe von Daniel I an Nic. Fuss aus den Jahren 1773—1778; endlich # Briefe von Nicol. I an Euler aus den Jahren 1742--1743. Weitere betreffende Bekanntmachungen kenne ich nicht, allenfalls einige ver- einzelte, etwa einer Abhandlung als Belege beigefügte Briefe ausgenommen. Meine Nachforschungen nach weitern Correspondenzen der Bernoulli führten mich dagegen auf einige posilive und negative Resultate, die ich der Reihe nach, wie ich sie erhielt, hier mittheilen will. 4) In Basel scheint nach eingezogenen Nachrichten nichts von Bedeutung vorhanden zu sein. 3) Joh. III Bernoulli sagt in dem von ihm herausge- gebenen Deutschen Briefwechsel Lamberts (II, 173): »Lam- » berts wichtiger Briefwechsel mit meinem Oncle, Herrn D. » Bernoulli, wird ın dem ersten Bande des Französischen » gelehrien Briefwechsels vorkommen. « Hiedurch ist also bewiesen, dass Daniel Bernoulli und Lambert wirklich cor- respondirten , was noch unlängst einer der ersten lebenden Mathematiker, der nach seinem eigenen Ausspruche für Daniel Bernoulli schwärmt , unbedingt bezweifelte. Dage- gen ist leider dieser Französische Briefwechsel Lamberts nie in Druck gekommen. 3) Auf dem Umschlage zum Sten Hefte (1796) des Hin- denburg’schen Archivs der reinen und angewandten Mathe- matik, der mir zufällig in die Hände fiel, fand ich folgen- des Inserat: »Nachricht wegen eines Briefwechsels Johannes Ber- noulli’s mit: Moivre, 1704—1 Franz. 19°» Maupertuis, 1780—46 Franz. 100» Renau 1713—14 Si . (zum Theil schon gedruckt.) 1) Bilfinger, 1720—25 Lat. 60 Briefe. 2) Burnet, 1708—14 Franz. 32 » 3) Cramer, 1727— 33 Franz. 26 » 4) De Crousaz 1712— 24 Franz. 43 » 5) L. Euler, 1729—42 Lat. 24» 6) De Fontenelle, 1720 — 30 Franz 19 » 7) Hermann, 1702—27 Lat. 80» 8) De lHospital, 1695—1701 Franz. 8 » 9) De Mairan, 1723— 30 Franz. 112 » 10) Michelotti, 1714—25 Frz., lat: 108 » 11) De Montmort, 1704—1)9 Franz. 4 » ) ) ) 15) J.u.J.J.Scheuch- zer, 1706-36 Frz.,lat. 480 Briefe. (sind weniger wissenschaftlich als die andern.) 16) Varignon, 1692—1722 Franz. 246 » 17) Wolf, 1706—43 9703 '% 18) Ausserdem noch über 120 Briefe von oder an 50 andere grösstentheils berühmte Gelehrte, nebst dem mit Bousquet über die Ausgabe von Joh. Bernoulli’s opera omnia geführten Briefwechsel, auch verschie- denen noch ungedruckten feierlichen Reden von Jac. und Joh. Bernoulli, die viel Lesenswerthes enthal- ten. Bei den mehrsten Briefen sind auch Bernoul- li’s Antworten, und von diesen die mehrsten lang und gründlich. » Diese kostbare, sehr interessante Sammlung von Brie- fen eines der grössten Männer in seinem Fache würde man, wenn sich ein Verleger dazu finden sollte, um billige Be- dingungen überlassen. Der Titel könnte sein: Briefe zur Geschichte der mathematischen Wissenschaften. « Das Inserat war nicht unterzeichnet, aber ich vermu- thete sogleich, Job. III Bernoulli möchte Einsender dessel- ben gewesen sein. 4) Im vorigen Spätsommer suchte ich in Berlin Herrn geh. Registrator Bernoulli, Sohn Joh. III, auf. Er erzählte mir, früher einige Papiere seines Vaters besessen zu haben, sie seien ihm aber bei einem in seiner Wohnung ausge- brochenen Brande zu Grunde gegangen. Eine zusammen- hängende Correspondenz, wie ich sie suche, sei jedoch bestimmt nicht dabei gewesen. Einen Theil seiner Biblio- thek habe Joh. III noch bei Leben verkauft, — der Rest sei nach seinem Tode versteigert worden. 5) Joh. III Bernoulli sagt in der Einleitung zum ersten Bande von Lamberts Deutschem Briefwechsel: »In einer » hinlänglich bekannt gewordenen gedruckten Nachricht von » Lamberts hinterlassenen Schriften habe ich bereits ange- »zeigst, auf welche Weise das Loos mich getroffen, diesel- »ben an das Licht zu stellen, nachdem sie zuerst von der »hiesigen Academie der Wissenschaften den Erben des Ver- »storbenen waren abgekauft worden. « Ich konnte jedoch trotz der Güte des Herrn Bibliothecar Friedländer und des Herrn Hofrath Ulriei in Berlin nicht einmal diese hinläng- lıch bekannt gewordene gedruckte Schrift finden, geschweige die Lambert’schen Manuscripte, bei denen ich nach dem Frühern Dan. Bern. Briefe vermuthen konnte. Die Acten der Academie enthalten nach Herrn Ulrici’s Versicherung kein Wort von einem solchen Ankaufe. Einige Handschrif- ten Lamberts, dieich durch die Güte des Herrn Director Encke auf der Berliner Sternwarte einzusehen Gelegenheit hatte, sind durchaus von untergeordnetem Werthe und geben nicht den geringsten Aufschluss. 6) In der mir auf die freundlichste Weise von Herrn Friedländer, Vater, in Berlin zur Benutzung anvertrauten Kästner’schen Correspondenz fand ich folgende zwei für mich sehr werthvolle und meine frühern Vermuthungen ganz bestätigenden Briefe: Bernoulli an Kästner, Berlin, 30. April 1796: » Pour » m’occuper ä& present de quelque autre travail utile, je sou- »haiterais de tirer parti du recueil important des corres- »pondances de feu mon grand’pere, que je possede ä l’ex- »ception de celle avec Leibnitz, la seule qui ait te im- »primee. Je trouverais peut-&ire ä la vendre pour une cen- » taine deducats ä quelque grande bibliotheque et j’ai deja quel- » ques ouvertures pour cet effet; mais ce serait un tresor enfoui » pour toujours; et j'aimerais mieux faire jouir tout le publique » mathematique de ce quelle contient de plus interessant, si » quelque libraire voulait en payer &quitablement et faire —— 6 — »imprimer un extrait en quelques volumes. On pourrait »se dispenser de limprimer au large et magnifiquement » comme le Commercium epistolicum, et s’il le fallait je » donnerais cet extrait en allemand: les originaux sont en » francais el en lalin, J’ecris sur le m&me sujet & notre »ami Mr. Hindenburg, mais je me flatte que vous daigne- » rez pareillement y donner un moment d’attention et me ». dire ce que vous en pensez. « Scheibel an Kästner , Breslau, 1. Nov. 1796. »Im Au- »gust besuchte mich unverhofft Herr Dir. Bernoulli aus » Berlin, ein ausnehmend gutmüthiger Mann, bei dem nur »sehr zu bedauern ist, dass er in jüngern Jahren bei fleis- »sigem Observiren in einem strengen Winter sein Gehör »so sehr geschwächt hat, dass er sich immer eines Hör- » rohres bedienen muss. Er besitzt Daniel Bernoulli’s Brief- »wechsel. Ich bat ihn, solchen in Gestalt des Gommerc. »epist. Leibn. Bern. mit erläuternden Anmerkungen, aber »bei einem auswärtigen Verleger, zu Lausanne, Genf etc., »herauszugeben, nur nicht auf Subseriplion. Er reiste von »hier nach Oels zum Herzoge, mit dem er von Berlin her »sehr bekannt ist. « 7) Die Bibliotheken in Leipzig und München scheinen unter ihren Handschriften nichts Betreffendes zu enthalten. 8) Die Stadtbibliothek in Zürich besitzt nach der güti- gen Mittheilung Herrn Bibliothecar Horners einen Theil der Briefe Joh. I Bernoulli an die Gebrüder Scheuchzer; doch hat ihr Inhalt, wie schon in dem oben angeführten Inse- rate gesagt wurde, für unsere Zeit nur noch ein sehr un- tergeordneles Interesse. Aus dem Angeführten geht hervor, dass wenigstens die Briefwechsel von Johannes und Daniel Bernoulli noch am Ende des verflossenen Jahrhunderts als Ganzes in Ber- lin existirten, und ich glaube hoffen zu dürfen, durch ge- — 2 — genwärtige Mittheilung jeden Freund der Culturgeschichte und den Mathematiker insbesondere soweit dafür zu inte- ressiren, dass eine endliche Wiederentdeckung. dieser kost- baren Sammlungen dadurch in Aussicht gestellt wird. Jede betreffende Mittheilung würde ich mit grösstem Danke ent- gegennehmen. BR. Wolf, Auszüge aus Briefen an Albrecht von Haller, mit litterarisch- historischen Notizen. (Fortsetzung zu Nr. 108.) CLXX. Saussure, Genf, 10. März 1767: De grace, ne dites pas que vous m’accablez en me donnant vos com- missions botaniques, vous ne sauriez me faire plus de plai- sir. Je destine tout ce piintemps et tout cet et& ä cette &tude cherie, et puis-je la cultiver plus agreablement qu’en m’attachant aux parties qui vous interessent. D’ailleurs je suis bien aise que vous me donniez beaucoup de commis- sions, parceque sur le nombre au moins quelqu’une reus- sira. . .... Des que la neige sera fondue aux montagnes jirai etudier leurs Mousses et leurs Lichens, et quand jaurai fini cette &tude, j’espere que vous voudrez bien permettre que je vous envoye ma re&colte pour qu’en y jet- tant un coup d’eil vous jugiez si je ne me suis point tromp& sur les noms. CLXXI Saussure, Genf, 2. Mai 1767: Je vous suis bien oblige de l’offre que vous me faites du Gruner 144); je l’ai fait venir, mais je ne sais point encore Valle- 144) Ohne Zweifel: G. S. Gruner, Die Eisgebirge des Schwei- zerlandes. 3 Bde, Bern 1760. 38°, ——— 3 u mand. Ce que je vous demandais, Monsieur, et sur quoi je vous prie de vouloir bien me repondre, c’est si vous croyez que je puisse donner une descriplion physique des Glacieres de Savoye, qui pour la partie physique et &tio- logique vaille mieux que celles de Mr. Gruner, et qui fut bien acceuillie du public apr&s son ouvrage. CHÄXI. Saussure, Genf, 13. Mat 1767: Une de- mi philosophie fait aspirer ä une libert sans bornes; et une philosophie plus parfaite, instruite par l’experience fera voir que le tombeau de la liberte se trouve dans son extreme qui est la democratie. CLXXIII. Saussure, Genf, 10. Juli 1767 : Je pars mercredi prochain pour revenir au bout de trois semaines 145), Je fais ce voyage tres-agreablement. Deux de mes amis m’accompagnent: Jallabert, fils du syndic r&gnant dessine tres-joliment, il me levera des dessins des Glaciers que je ferai graver. Pictet, neveu de l’ancien syndic et bon mathematicien, J&vera la carte du pays que nous par- courrons. Je ferai des experiences sur le froid et le chaud, sur la pesanteur de l’air, sur lelectricite, sur l’aiman et sur la generation des Animalcules, outre l’histoire naturelle a laquelle je donnerai mes plus grands soins. Je voudrais bien rapporter quelque chose, qui vous fit plaisir. ' Werzeichniss einiger für die Bihliothek der Schweiz. Naturf. Gesellschaft eingegangenen Geschenke. Von der Academia d’agricoltura di Torino: Annali IV. 3. Von dem nalturh. Verein der Preuss. Rheinlande: Verhandlun- gen 1844—1846. Bonn. 145) Die Haupfipunkte der beabsichtigten Reise waren Cha- mounix und das Thal von Aosta. ———— est ensie {D)-SenEngpsee MITTHEILUNGEN DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT IN BERN, —— Nr. 9230 und 211. Ausgegeben den 25. Januar 1348. C. Brunner, Sohn, Beiträge zur Kennt- niss der schweizerischen Nummuli- ien- und EFiysch-Formation. Die Flysch-Formation, welche durch ihre grosse Ver- breitung an dem Nordabhange der Alpen eine so wichtige Bedeutung erlangt hat, sucht man vergeblich in nördliche- ren Gegenden, wohl aber findet man sie wieder am Süd- abhange der Alpen; denn es unterliegt keinem Zweifel, dass der Macigno der Italiener unserm Flysch entspricht, und so wie der Flysch den äussersten Gürtel der Alpen-Forma- tionen gegen Norden bildet, treten in den letzten Vorbergen gegen die lombardische Ebene unsere Schiefer wieder auf, mit den nämlichen Einschlüssen von Fucoiden. Die nächste Gegend am Südabhange der Alpen, in wel- cher unsere Formation auftritt, ıst die Brianza zwischen Como und Lecco, wo durch die sorgfältigsten Arbeiten der Herren Balsamo-Crivelli und Villa die Petrefacten und ihre Lagerungsverhältnisse genau bekannt sind. Vergleichen wir jene Formation mit unseren Vorkommnissen, so stellt sich bereits ein auffallender Unterschied in den Lagerungsver- hältnissen heraus. Wenn wir von den nummulitenführenden Schichten aus- gehen, so liegen bekanntlich bei uns dieselben auf einem Kalksteine, welcher durch die Gaprotinen und den Radio- lites Blumenbachii ausgezeichnet ist. Dass dann die Fucoi- denschiefer über den Nummuliten liegen, hat schon Herr Studer in seinem classischen Werke über die Schweizer- alpen !) dargestellt und ist neuerdings durch die Arbeiten des Hrn. Rüttimeyer, welcher die Gebirge des östlichen Thunerseeufers untersuchte, bestätigt worden. Somit be- stehen in den Berneralpen die jüngsten Sedimentbildungen aus zwei sehr bestimmt von einander getrennten Formatio- nen, von denen die untere aus Nummuliten führendem Kalk und Sandstein zusammengesetzt ist, während die obere aus Fucoidenschiefer oder Flysch besteht. Nicht so in der Brianza. Dort liegen die Nummuliten- | schichten auf einer mächtigen Fucoiden-Formalion, welche die Herren Villa als primo gruppo cretaceo angeführt haben ?) und aus welchem die Fucoiden von Rogeno stammen, die von unserem intricatus nicht zu unterscheiden sind; ebenso gehören dahin die Schiefer von Casletto mit einer zierlichen Retepora, deren sechsseitiges Zellengewebe gleich Honig- waben die Schichtenflächen bekleidet. Auf diese erste Gruppe folgt das sogenannte Rudistenconglomerart von Sirone, wel- ches aus kleinen bis zollgrossen Kalkstein- und Quarzgeröllen besteht, die durch ein kalkiges Cement verkittet sind. Wegen seiner grossen Härte wird dieses Gestein zu Mühlsteinen verwandt. Eingebacken in das Gerölle finden sich Bruch- 1) Geologie der westlichen Schweizeralpen. 1834. 2) Sulla costituzione geologica della Brianza. Milano 1844. p. 16. stücke von sehr grossen Hippuriten, welche jedoch sehr ver- schieden sind von dem Radiolites Blumenbachii unseres Caprotinenkalkes und ausserdem findet sich darin eine dick- schalige Schnecke, welche von Hrn. Balsamo Acteonella de Cristoforii genannt wurde, wahrscheinlich aber eine Torna- tella ist 1). Erst auf diese Bildungen folgen die Schichten, mit Num- muliten, welche ohne Zweifel identisch sind mit unseren häufigsten Nummuliten. Somit würde bei uns die ganze Reihe von Bildungen der Fucoiden von Rogeno und der Rudisten von Sirone fehlen. Ich möchte jedoch dieses nicht unbedingt ausspre- chen, indem wir in dem Niesenschiefer eine mächtige Fu- coidenformation besitzen, deren Zusammenhang mit dem Flysch des Gurnigels und Habkerenthales noch keineswegs klar ist und welche daher möglicher Weise eine von den letzteren verschiedene Stellung in der Reihenfolge der For- mationen einnimmt, so dass sie vielleicht unter die Num- mulitenformation zu stehen kommt. Die Fucoiden, welche in diesem Schiefer früher schon bei Heustrich gefunden wurden ?) und neuerdings durch Hrn. Beck in sehr schönen Exemplaren aus den Schieferbrüchen -von Mühlenen unserm Museum geschenkt wurden, veranlassten Hrn. Studer die Nie- senformation zum Flysch zu stellen. Seitdem aber Herr Kurr Fucoiden aus dem Lias beschrieben hat 3), welche beinahe eben so gut mit den unsrigen übereinstimmen, möchte über- 1) Diese Tornalella von Sirone hat die grösste Aehnlichkeit mit denjenigen, welche in grosser Menge am Nordende der Wie- nerwand vorkommen. (Boue, Me&moires geologiques. Paris 1832. 1. p. 232). 2) Geologie der westlichen Schweizeralpen. p. 239 u. 314. 3) Beiträge zur fossilen Flora der Juraformation. Stullgart 1846, Taf. II. fig. 4 und 5. 2 haupt diese Algenform nur ein schwaches Criterium für die Characteristik einer Formation bilden. Ueber den Nummuliten liegen in der Brianza wiederum Schiefer mit Fucoiden, deren Vergleichung mit denjenigen des Gurnigels die Annahme der Uebereinstimmung der For- mation beider -Gegenden rechtferlig. Während jedoch in den Schiefern des Gurnigels bis jetzt ausser den Fucoiden keine anderen organischen Reste gefunden wurden, kommen in den Schiefern von Breno in der Brianza Bruchstücke von faseriger Structur vor, welche wahrscheinlich einer grossen zweischaligen Muschel (Catillus) angehören, von welcher man auch ganze Exemplare findet. Ferner besitzen die Herren Villa einen Ammonites Rhotomagensis (?), welcher zugleich mit dem Catillus sich findet. Sollte sich das Vorkommen dieser Petrefacten mit den Nummuliten bestätigen, so würde es die eben aufgestellte Vergleichung der Formationen um- werfen, indem aus den Petrefacten sich ergibt, dass die schweizerischen Nummuliten den Terziärbildungen nahe ste- hen, während jene beiden Petrefacten, namentlich der Am- monit, die Formation tief in die Kreide hinabziehen würden. Bevor jedoch ein Urtheil darüber gefällt wird, sei es er- laubt, einige Zweifel zu äussern an der Richtigkeit der Ein- reihung jener Ammonitenführenden Schichten von Breno. * Schon aus den Profilen, welche die Schrift der H. H. Villa begleiten, geht hervor, dass die Schichten in der Brianza auf die mannigfaltigste Weise gewunden und in den ver- schiedensten Richtungen verworfen sind, und jeder Geolog, der einmal die fruchtbaren Hügel jener schönen Gegend bereist hat, weiss wie schwierig es hält, nur eine von der üppigen Vegelation befreite Stelle zur Untersuchung des anstehenden Gesteines zu finden und es daher in vielen Fällen noch viel weniger möglich sein muss, einen Zusam- menhang der verschiedenen Schichten herauszubringen, anders als durch das Spiel einer reichen Phantasie. Bevor man daher auf jene Anomalie zu viel Gewicht legt, wäre es wünschbar, dass das Verhalten jener Catillus- und Am- monitenführenden Schichten zu den Nummuliten und Fu- coiden einer wiederholten, sorgfältigen Prüfung unterworfen würde, Fucoides brianteus Villa. Die H.H. Villa haben ausser den gewöhnlichen und längst beschriebenen Fucoiden eine Alge von sehr eigenthümlicher Form gefunden, welche sie Fucoides brianteus benannt haben. Während nämlich das Laub der meisten Fucoiden aus dünnen stengelarligen Ver- ästelungen besteht, zeigt dasjenige des F. brianteus blatt- artige Verbreitungen, welche gleich sessilen Blättern dem Stengel entlang gereiht sind, wie bei der Padina pavonia Lamour., einer Bewohnerin der jetzigen Meere. Der fossile Fucus erreicht jedoch eine viel beträchtli- chere Grösse als diese kleine Alge; man findet in den Schiefern von Centamero und Breno einzelne Blätter welche über einen Fuss gross sind. Die Stämme dieser Algen, welche das blattartigverbreitete Laub tragen, gehen senk- recht durch die schieferigen Mergelschichten , so dass man durch das Abschiefern der letzteren auf jedem Schieferstücke ein solches Blatt mit seiner feinen von dem Stamme als Centrum» auslaufenden Nervatur erhält. Ich habe in der Sammlung unseres Museums ein Stück gefunden, welches keine andere Bezeichnung führt, als »Gurnigel.«a Dasselbe stimmt so vollkommen mit dem Fu- coides brianteus überein, dass ich keinen Anstand nehme, es als solchen zu bestimmen. Dann ist esimmerhin interessant, dass selbst in diesen selteneren Vorkommnissen eine Ueber- einslimmung unserer Gu:nigelfucoidenformation mil denjeni- gen der analogen Bildungen aus der Brianza statlfindet, welche über den nummulitenführenden Schichten vorkomnien. Fucoides helveticus mihi. Den Charakter der bespro- chenen Alge in die Augen fassend, habe ich in unserer Sammlung einen Pflanzenabdruck gefunden, welcher im Kleinen die nämliche Structur darbietet, wie der Fucoides brianteus. Das eine Exemplar kommt aus dem Flysch der westlichen Schweizeralpen zwischen dem Pass von Hongrin nach Roche und der Kette der Tour d’Ay; das andere von der Fähneren im Kanton Appenzell. — Deutlich erkennt man an diesen Exemplaren die dachziegelförmige Stellung der einzelnen nierenförmigen Blättchen, welche jedoch nur eine Grösse von 2 Linien erreichen. Für diese Alge möchte ich den Namen Fucoides helveticus vorschlagen, Den nummulitenführenden Schichten, welche in der Brianza unter den eben betrachteten Fucoidenschiefern lie- gen, entspricht bei uns eine mächtige Nummulitenformation. Wenn man die grosse Ausdehnung und Mächtigkeit die- ser Formation in Erwägung zieht, welche namentlich die ganze Gebirgsmasse zwischen Thuner- und Vierwaldstätter- see bildet und zum grössten Theile aus Ueberresten von Foraminiferen besteht, so sieht man leicht ein, wie diese kleinen Thiere in jenen Meeren älterer Perioden eine ähn- liche Rolle spielten, wie diejenigen aus der gleichen Familie, welche unsere jetzigen Meere bewohnen und durch ihre ungeheuere Vermehrung die Busen und Meerengen ausfüllen, die Hafen versanden !) und zugleich mit den Polypen jene Inseln erzeugen, welche in den wärmern Regionen täglich aus dem Ocean sich erheben 2). Die Nummuliten sind bis jetzt mit wenig Erfolg unter- sucht worden und wenn gleich die wichtigen Arbeiten von 1) A. d’Orbigny. Me&moire sur les foraminiferes de la craie. M&moires de la soc. g&ologique de France. IV. p. 3. 2) Pictet. Trail& el&mentaire de paleontologie. IV. 1846. p. 214. Hrn. Aleide d’Orbigny !) und anderen Zoologen keinen Zweifel mehr über die wahre Natur dieser Geschöpfe übrig lassen, so entbehren wir immer noch eine Aufstellung von characteristischen Merkmalen, welche zur Bestimmung der Species dienen. Ein Versuch, welcher vor kurzer Zeit durch Hrn. Schafhäutl 2) gemacht wurde, einige bestimmte Cha- ractere aufzustellen, ist desshalb etwas unvollständig, weil er sich nur über eine kleine Anzahl von Petrefacten aus- dehnt und somit mehrere wichtige Species nicht beachtet _ werden konnten. Der Grund der mangelhaften Kenntniss liegt offenbar in der Zartheit dieser Geschöpfe, deren in dem Gesteine eingebackene Ueberreste schwierig zu untersuchen sind. Auf der frischen Bruchfläche eines Steines, welcher Num- muliten einschliesst, bemerkt man gewöhnlich nur schwache Umrisse, taucht man dagegen den Stein ins Wasser, so kommt die ganze Structur deutlich zum Vorschein. Dieses beruht darauf, dass die Schale zum grössten Theile aus kohlensaurem Kalk besteht, während die Zwischenräume der Kammern, welche früher das Thier eingenommen hat, jetzt mit amorpher Kieselerde angefüllt sind. Wenn die Oberfläche mit Wasser befeuchtet wird und dadurch die’ Unebenheiten sich ausfüllen, so tritt durch den Gegensatz der grauen Kieselerde und des weissen Kalkes die Zeich- nung scharf und deutlich hervor. Weniger empfehlenswerth ist das Anätzen mit Säure, wodurch der Kalk aufgelöst und somit nur der kieselige Steinkern zurückbleibt. Bei dem Verwittern findet das Nämliche statt: Der kohlensaure Kalk 1) Annales des sc. nat. J. serie T. VII. p. 296. Ramon de la Sagra. Histoire physique, poliligue et naturelle del’ile de Cuba. 1844. 2) Einige Bemerkungen über die Nummuliten. Leonhard. Jahrb- f. Mineralogie etc. 1846. p. 406. wird allmähblig aufgelöst durch Kohlensäure-führendes Was- ser, während die Kieselerde zurückbleibt; es ist daher nicht ausser Acht zu lassen, dass die durch Verwittern fre; gemachten Nummuliten nur die Steinkerne sind und daher bei dem ersten Anblick oft ein ganz anderes Aussehen haben als diein dem Steine verwachsenen Schalen des gleichen Thieres. Mit Benutzung dieser verschiedenen Hülfsmittel ist es mir gelungen, wenigstens fünf bestimmt unterscheidbare Species in der Nummulitenformalion der Ralligstöcke und des Beatenberges zu finden, deren nähere Beschreibung ich mir jedoch auf später vorbehalte; nur so viel will ich vor- läufig bemerken, dass die eine mit dem Nummulites glo- bulus übereinzustimmen scheint, welchen H. Leymeric aus der Nummulitenformation des südlichen Frankreichs an- führt 1); ein anderer von sehr verschiedenem Habitus ist die Nummulina umboreticulata von H. Schafhäutl 2). Nummulites patellaris mihi. Sehr ausgezeichnet ist ein Petrefact, welches schon von Schlotheim als vom Kressen- berg in Oberbayern herkommend beschrieben und abgebil- det 3), jedoch, wie mir scheint, etwas verkannt hat. Es sind flache, bis einen Zoll grosse runde Platten mit hervor- stehenden Rippen, welche strahlenförmig von einem Knopfe als Mittelpunkt auslaufen und sich gegen die Peripherie hin verästeln. von Schlotheim stellt dieses Geschöpf zu den Seesternen und nennt es Asteriacites patellaris wegen seiner Aehnlichkeit mit einer plattgedrückten Patella. H: Studer ®) 1) Memoire sur le ferrain a nummulites des Corbieres et de la monflagne noire. Me&moires de la soc. g&ol. de France. 11. sErie. T. 1. 1844. p. 359. 2) Einige Bemerkungen über die Nummuliten. Leonhard’s Jahr- bücher f. Mineralogie etc. 1846. p. 416. 3) v. Schlotheim. Nachträge zur Petrefactenkunde. Gotha, 1322 p. 71. Taf. XII. fig. 6. ‘, Geologie der westlichen Schweizeralpen. 1834, p. 102. führt dieses nämliche Petrefact als vom Stierendungel im Siebenihal herrührend an. Die Exemplare, welche unser Museum von dieser Localität besitzt, sind ziemlich schad- haft, jedoch unverkennbar das Schlotheim’che Petrefact. Ich hatte das Glück, die nämliche Versteinerung in sehr gufen Exemplaren an den Ralligstöcken über Sigriswyl wie- derzufinden. Präparirt man diese Stücke auf die oben an- geführte Weise, so erkennt man deutlich, wie jene runze- ligen Platten aus einer Menge von kleinen Zellen bestehen, welche von dem im Mittelpunkte befindlichen Knopfe aus sich spiralförmig aneinander reihen; ebenso zeigt sich auf dem Durchschnitte der kaum eine halbe Linie dicken Platte eine ähnliche Structur wie bei der Nummulina umboreti- culata Schafh. — Ich glaube daher am natürlichsten dieses Geschöpf den Nummuliten beizählen zu müssen und es würde als Nummulites patellaris zu der nämlichen Abthei- lung gehören, welche die flache Nummulina umboreticu- lata enthält. Operculina ammonea Leymerie. — Ausser den Num- "muliten habe ich noch zwei andere Foraminiferen in dem Kalke der Ralligstöcke gefunden. Das eine dieser Thiere hat eine zarle, bis vier Linien grosse, platte Planorbis ähn- liche Schale, welche im Innern durch Querwände in eine grosse Zahl von Kammern getheilt ist.” Dieses Thier stimmt sehr gut mit der Operculina ammonea Leymerie ?) überein und ist ohne Zweifel das gleiche Petrefact. Nodosaria. Das zweite hieher gehörende Fossil ist eine Nodosaria d’Orb., deren Species jedoch nicht bestimmt wer- den kann. Dem kieselhaltigen Nummulitenkalksteine eingelagert 1) M&moires de la soc. g&ol. de France. II. serie. T. J. Pl. XI. fig. 11. sind die Kohlenschichten, welche am Beatenberg ausgebeutet werden. Die Kohlen sind von einem bituminösen Mergel- schiefer begleitet, welcher Petrefacten enthält, welche um so wichtiger sind, als sie ausser den bis jetzt immer noch etwas unsicheren Foraminiferen, die einzigen Anhaltspunkte zur näheren Characteristik unserer Formation darbieten. Eine sehr reiche Fundstätte von diesen Petrefacten ist die Berglikehle über Sigriswyl, welche bereits H. Studer er- wähnt hat !). Dort liegen die Versteinerungen in einem bröckeligen Mergellager, welches ein dünnes Zwischenlager in dem Nummulitenkalkstein zu bilden scheint. Die zweischaligen Mollusken sind ausser einer kleinen Modiola in einem so schlechten Zustande, dass-ich nicht wagen darf, sie zu bestimmen. Dagegen finden sich sehr bemerkenswerthe einschalige Mollusken. Cerithium. Am häufigsten findet sich sowohl in den Kohlengruben der Gemmenalp auf dem Beatenberg als auch in der Berglikehle, ein Cerithium (?), welches bis 11%, Zoll gross wird und aus 6 bis 8 Umgängen besteht. Jeder Um- gang hat 8 mehr oder weniger stark ausgeprägte Querrip- pen, und ist zudem mit feinen Streifen parallel zu den Umgängen versehen. H. Studer hat dieses Petrefact als Melania costellata mit einigem Zweifel 2) angeführt. Wir sind jedoch von dieser Bestimmung vollkommen zurückge- kommen, besonders durch die Vergleichung dieser Petre- facten der Berglikehle mit einigen sehr schönen Exemplaren der Melania costellata Lam. von den ähnlichen Schichten der Diablerets, deren richtige Bestimmung durchaus keinen Zweifel lässt 3). Keines unserer vielen Exemplare von der 1) Geologie der westl. Schweizeralpen p. 106. 2) Ibid. 3) Von neuen auf den Diablerets gefundenen Petrefacten will ich hier nur beiläufig als Fortsetzung der von Alex. Brongniart Berglikehle und der Gemmenalp besitzt eine deutliche Mün- dung, wesshalb ich nicht wage, dieses häufigste Petrefact genauer zu bestimmen. Sehr nahe kommt es dem Cerith. Deshayesianum, hat jedoch weniger Rippen als dieses von H. Leymerie abgebildete Petrefact 1). Cerithium ligatum mihi. Ein anderes Cerithium der Berglikehle ist ausgezeichnet durch ein linienbreites Band, welches den untern Theil der Umgänge begrenzt. Dieses Band hat auf jedem Umgange wenigstens 20 sehr erhabene Querrippen, wodurch sich dieses Cerithium vor allen bisher beschriebenen auszeichnet und ihm der Name Cerithium jigatum vindicirt wird. Es ist ungefähr 1%, Zoll lang und beinahe balb so dick, und puppenförmig. Solarium. Das Bruchstück eines Solarium ist schon vor mehreren Jahren auf der Gemmenalp gefunden worden und neulich habe ich ein ähnliches in der Berglikehle ge- funden. Neritina Fischeri mihi. Eine schöne Entdeckung und interessante Bereicherung der schweizerischen Paläontologie ist eine kleine Neritina, welche H. von Fischer in der Berg- likehle gefunden hat. Ich habe seither diese Schnecke in grosser Menge an der nämlichen Stelle gesammelt; H. Rütti- meyer fand sie auf der Gemmenalp und sie scheint auch mit einigen Exemplaren, welche in der Sammlung unseres Museums als Ampullaria bezeichnet sind 2), identisch zu sein. (M&m. sur les terrains de sediment superieurs du Vicentin. 1823. p. 43) und H. Studer (Geol. d. westl. Schweizeralpen 1834. p. 103) gegebenen Verzeichnisse folgende anführen: 1) Cerithium elegans Desh. (Pariser Grobkalk), 2) Cer. polygonum Leymerie, 3) Cer. Phillipsi Leym. (2 u. 3 Nummulitenformat d. südlichen Frankreichs), 4) eine neue sehr gut characterisirte Species von Chemnitzia d’Orb. 1) M&moires de la soc. geologique de France II. serie. T. 1. Pl. XVI. Fig. 6. 2) Studer, Geol. der westl. Schweizeralpen, p. 106. Was vor Allem diese Neritina auszeichnet, ist die schöne Zeichnung, welche in den von H. von Fischer gefundenen Exemplaren auf der Schale vollständig vorhanden ist. Es ist diess um so bemerkenswerther, als wir gewohnt sind, in den Alpen die Versteinerungen in dem schlechtesten Zu- stande der Erhaltung zu finden. Die Neritina Fischeri steht sehr nahe der N. concava, welche Sowerby aus dem Lon- don-clay der Insel Wight anführt }); sie stimmt ferner ziemlich überein mit einer Neritina aus dem Pariser Grob- kalk, welche Deshayes als lineolata bestimmt hat ?). Eine genaue Vergleichung unserer Neritina mit der Abbildung von Deshayes zeigt jedoch eine Abweichung in der Form, so dass ich vor der Hand nicht wagte, unsere Versteinerung aus der Nummulitenformation mit derjenigen des Grobkalks zusammenzustellen. Die Grösse dieser Nerilina varirt von einer bis fünf Linien. Die hellbraune Schale hat eine netzförmige Zeich- nung von dunklerer Farbe. Bei einigen Exemplaren bemerkt man statt des über die ganze Schale verbreiteten Netzes nur einzelne Linien. Diese Zeichnung hat eine auflallende Aehn- lichkeit mit derjenigen, welche die Neritina pulchra trägt, die noch jetzt auf St. Domingo lebt; selbst die linien- artige Varielät wiederholt sich bei dieser lebenden Species. Bis jetzt sind die gezeichneten Exemplare nur in der Berglikehle gefunden worden, diejenigen mit schwarzer Schale, welche zweifelsohne zu der nämlichen Species ge- hören, finden sich überaus häufig an beiden angeführten Fundorten. Aus diesen Angaben glaube ich den Schluss machen 1) Mineral conchology IV. Tab. 385. 2) Coquilles fossiles des environs de Paris. U. pl. XIX. fig. 7. und 8. —_ 11 — zu dürfen, dass die angeführten Ueberreste aus unserer Nummulitenformation zum Theil mit denjenigen der untersten Tertiärbildungen identisch sind und im Allgemeinen den Character dieser Formation tragen. Die schon oft geäusserte und ebenso vielfach bestrittene Meinung, dass die Fauna der Nummulitenformation derjenigen der Tertiärbildungen näher stehe als der Thierwelt der Kreideperiode, erhält durch diesen Schluss für unsere Bildungen eine grosse Wahr- scheinlichkeit. Von grosser Wichtigkeit für die Entscheidung dieser Frage wird das specielle Studium der Nummuliten selbst sein, eine Arbeit, wozu bereits der Anfang gemacht ist. In Bezug auf das Verhältniss zwischen Flysch- und Num- mulitenformation haben die Beobachtungen des H. Pilla über diese beiden Bildungen in Toscana und der Romagna !) wegen ihrer Analogie mit den Verhältnissen unserer Gegenden das grösste Interesse. In Mittelitalien, wie in der Schweiz haben beide Formationen abweichende Lagerung und sind daher geologisch ebenso sehr von einander verschieden als durch ihre organischen Ueberreste. Man unterscheidet demnach in beiden Ländern eine Nummulitenformation, welche zu- nächst über den Kreidebildungen liegt, und eine Flysch- oder Fucoidenformation, welche unabhängig von der ersteren auftritt. H. Pilla glaubt nun ?), dass das terrain epieretace des H. Leymerie nicht zu der Nummulitenformation ge- höre, sondern dem jüngeren Macigno aufliege und fasst beide (Macigno und terrain epicretace) zusammen als ter- rain hötrurien. Aus dem oben (S. 19) angeführten Verzeichnisse der Petrefacten von den Diablerets geht aufs Entschiedenste 1) Sur la vraie position du lerrain du Macigno. Mem, de la soc. g&ol. de France. I. serie. T. 11. 1846. p. 149. Zy L2E: Bi 171: 9 — hervor, dass diese Formation mit dem terrain epieretace übereinstimmt. Somit müsste nach der neuen Eintheilung des H. Pilla unsere Diableretsbildung von den Nummuliten getrennt und zwischen beide die Flyschformation gesetzt werden. Das Unhaltbare dieser Ansicht wird aber jedem Geologen, welcher unsere Gegenden kennt, einleuchten. Noch viel weniger lässt sich diese Trennung auf die Petre- facten führenden Schichten der Berglikehle ausdehnen, welche eine Einlagerung in den nummulitenführenden Schichten bilden, wie schon H. Studer bemerkt hat !). Verzeichniss einiger für die Bihliotihek der Schweiz. Naturf. Gesellschaft eingegangenen Geschenke. Yon Herrn R. Wolf in Bern. 1. Zwinger, Scrulinium magnetis. Basilex 1697. 8. 2. Hube, von den Kegelschnitten. Göltingen 1759. 8. 3. Brander, Beschreibung und Gebrauch eines geometrischen Instruments. Augsburg 1780. 8. 4. Kühne, das Karlenzeichnen. Berlin 1834. 8. 5. Stigler, Markscheidekunst. München 1767. 3. 6. Schenk, Chr., Tagebuch seiner Reise nach Paris. Bern 1837. 8. 7. Hofmeister, Leitfaden für den mathematischen Unterricht an Mittelschulen. Kursus 1 und 2. Zürich 1840. 8. 8. Tester, Buchstabenrechnung. Zürich 1826. 8. 9. Marie, Sur la nature des grandeurs n&galives et imaginaires. Paris 1843. 8. 10. (Mossbrugger) Geometrie und Stereomeltrie für Gymnasien. Aarau 1842, 4. !) Geol. der westl. Schweizeralpen p. 106. 11. Dufour, Dessin des reconnaissances militaires. Geneve 1328. 4, 12. Döllinger, Nachricht von einem verbesserten aplanatischen Mikroskop. München 1817. 4. 13. Havemann, Geometria. 1650. 4. 14. Bramer, Geometrischer Wegweiser. Kassel 1634. 4. 15. Senebier, die Kunst zu beobachten. Leipzig 1776. 8. 16. Schmid, Jos., Algebra. Heidelberg 1810. 8. 17. Lehmann, Taschenbuch der Chemie. Leipzig 1840. 8. 15. Daguerre, Beschreibung des Verfahrens der Daguerreotypie. Karlsruhe 1829, 8. 19. Hamm, Leben E. Fellenbergs. Bern 1845. 8. 20. Beschreibung der Telegraphen. Quedlinburg 1833. 8. 21. Necrolog von Jos. von Ulzschneider. 4. Von Herrn Regierungsrath Hungerbühler in St. Gallen. 1. Verhandlungen der Schweiz. gemeinnützigen Gesellschaft. XV. 1. 2. Bekanntmachung der Einrichtung einer Heil- und Pflegean- stalt für Geisteskranke auf Pieminsberg in Pfäffers, und Statuten derselben. 3. Ueber das öffentliche Irrenwesen in der Schweiz. St. Gallen 1846. 8. Von den Herren Verfassern. 1. Fischer, Reise nach England im Spätjahr 1846. Schaffhausen 1847. 8. 7 2. Jenni, über die Wirkungen der eingealhmeten Schwefeläther- dämpfe. Zürich 1847. 8. 3. Mayer, Sur l’administration de l’ether dans les op6rations chirurgicales. Lausanne 1847. 8. 4. Fellenberg, Analyse de l’eau minerale de Weissenburg. Lau- sanne 1846. 8. Kaiser, Die Mineralquelle zu Tarasp. Chur 1847. 8. Rosso, Il gabinetto di stora naturale etc. Catania 1844. fol. Schina, Specimen pathologia generalis 1847. 2 Part. Schina, Rudimenti di Fisiologia. 2 Vol. Torine 1840. 8. Collomb, Preuves de l’existance d’anciens glaciers dans les vallees des Vosges. Paris 1847. 8. Von Herrn Apotheker Laffon in Schaffhausen. 1. Verhandlungen der Schweiz. Naturf. Gesellschaft in den Jah- ren 1836, 1840, 1842 und 1846. senmn Von Herrn Ritter von Hauer in Wien. Die fossilen Foraminiferen des lertiären Beckens von Wien, ent- deckt von Jos. von Hauer und beschrieben von Alcide d’Or- bigny. Paris 1846. 4 maj. Von Herrn Prof. Studer in Bern. Uebersicht der schlesischen Gesellschaft für vaterländ. Kultur. Jahrgang 1840. Berlin 1846. 4. Von der Naturforschenden Gesellschaft in Neuenburg. Bulletin 1846. Neuchatel 1847. 8. Von der Naturforschenden Gesellschaft in Moskau. Bulletin 1846 IV. 1847 1. I. Von Herrn R. Wolf in Bern. Gassendi, Institulio astronom. Lond. 1683. 8. Galilei, Nuncius Sidereus. Lond. 1683. 8. Kepleri, Dioptrice. Lond. 1683. 8. Gabriel, Anthropologie. Berlin 1839. 8. Peyrard, Arithmetique de Be&zout. Paris 1830. 8. 'Peyrard, Principes de l’arithmelique. Paris 1821. 8. Bourdon, El&mens d’arithmetique. Paris 1821. 8. Liouville, Journal de Math@matiques, Mai— Aout, 1847. 9. Poggendorf, Annalen 1847. X. XI. 10. Neujahrsgeschenk der Naturf. Gesellsch. in Zürich auf 1848. Von Herrn Quästor Siegfried in Zürich. Zehute Uebersicht der Verhandlungen der technischen Gesell- schaft in Zürich. Zürich 1847. 8. Von der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich. Mittheilungen, Nr. 14—16 (2 Ex.). Von der Naturforschenden Gesellschaft in Bern. Mittheilungen, Nr. 105—108 (2 Ex.). Von Herrn Dr. Haller in Bern. Franscini, Neue Stalistik der Schweiz. I. Bern 1848. 8. Von der Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaft in Wien. 1. Berichte über die Mittheilungen. Januar—Juni. 1847. 8. 2, Naturwissenschaftliche Abhandlungen. Bd. I. Wien 1847. 4. Von der k. Leop. Carol. Academie in Breslau. Verhandlungen Suppl. des 13. Bds. Breslau 1846. 4. Von Herrn Prof. Thurmann in Pruntrut. 1. Kirschleger, Statisligque de la Flore d’Alsace et des Vosges. Mulhouse 1831. 4. enopspbum MITTHEILUNGEN DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT IN BERN, — he Nr. 112 und 113. Ausgegeben den 8. Februar 1848. Rt. Wolf, Note über die Transformation rechtwinkliger Coordinaten im BRaume. Bekanntlich ist die Transformation rechtwinkliger Co- ordinaten im Raume auf andere rechtwinklige Coordinaten desselben Anfangspunktes von vielfacher Anwendung, und die entsprechenden Formeln finden daher in jedem Werke über analytische Geometrie mit drei Dimensionen ihre Ab- leitung. Für denjenigen Fall, wo der Winkel der Ebenen X Y und die Winkel der Axen X mit ihrer Knotenlinie in die Rechnung eingeführt werden sollen, werden dabei ent- weder die Beziehungen am Raumdreiecke zu Hülfe gerufen, oder dann wird das eine Coordininatensystem durch verschie- dene aufeinander folgende Drehungen um die Axen nach und nach in das andere Coordinatensystem übergeführt, Die folgende Ableitung scheint mir beiden angeführten Weisen und namentlich der am häufigsten angewandten zweiten Ableitungsmethode ihrer grössern Uebersichtlichkeit wegen vorzuziehen. Aus den beistehenden, wohl keiner weitern Erläuterung bedürfenden Figuren lassen sich un- mittelbar die Beziehungen x’ —uÜosgp+tSing y’=uSin g—tCos z' —ı(0sd + sSind t —=zSin : —sCos$ u—=xCosYy+ySin s =yCosd —xSiny - abschreiben, und aus diesen folgen durch Elimination von s, t, u sofort die verlangten Transformationsformeln x’—(CosoCosı-+SingSinYCosd) x +(Sin d Cos@ — Cos Y Sin Cos$) y+Sin Sin @»z y'—=(Cosv Sing — Sin CGos p Cos6)x + (Sin gSiny+CosgpCosY Cosd)y — Sind Cosy-z z'= — SinySind-x +Cosyb Sind. y+Cosd-z aus denen sich theils unmittelbar, theils durch Vergleichung mit den aus der Projectionslehre hervorgehenden, die 9 Winkei der Axen enthaltenden Transformationsformeln, die bekann- ten Bedeutungen und Eigenschaften der 9 Coeffizienten auf die leichteste Weise ergeben. 4. Schläfli, Uecher die Relationen zwi- . „ schen den neun Cosinus, durch welche die segenseitige Lage zweier recht- winkliser Coordinatensysteme bhe- stimmt wird. Wenn wir die Coordinaten eines beliebigen Punktes P in Beziehung auf das erste System mit x, y, z und in Be- ziehung auf das zweite mit x‘, y’, z/ bezeichnen und vorerst nur die Ebenen xy und x/y’, deren Durchschnitt oder die Knotenlinie und die Lage der positiven Hälften der Axen der x und x’ in der Anschauung behalten, so sehen wir sogleich ein, dass die Lage des zweiten Systems gegen das erste durch drei Grössen vollständig bestimmt wird. Diese sind 1°. der Winkel zwischen der Axe der x und der Linie des aufsteigenden Knotens oder die Länge des aufsteigenden Knotens in der Ebene xy; 2°. die Neigung der Ebene x/y’/ gegen die Ebene xy; 3°. der Winkel zwischen der Knoten- linie und der Axe der x‘, Mittelst dieser drei Grössen kön- nen die CGosinus der neun Winkel, unter denen die Axen des zweiten Systems gegen diejenigen des ersten geneigt sind, trigonomelrisch angegeben werden; und aus diesen tri- gonomelrischen Ausdrücken ergeben sich sodann durch ein- fache Rechnung die bekannten 21 Relationen zwischen den neun Cosinus. Mein Freund, Herr Wolf, der bei seinem Verfahren der Transformation der Coordinaten diesen Weg eingeschlagen hat und ohne successiver Operationen zu be- dürfen an einer einzigen Figur alle drei Transformations- formeln nachweist, hat mir nun durch Mittheilung seiner Methode Veranlassung gegeben, denselben Gegenstand auch von der rein analytischen Seite, wo er mit der Theorie der Elimination bei linearen Gleichungen im Zusammenhange steht, darzustellen. Wenn nänlich die trigonometrische Behandlung den Vor- theil gewährt, dass bei derselben gerade nur so viele Grössen gebraucht werden als die Natur des Gegenstandes erfordert, so thut sie dieses nur auf Kosten der Symmetrie, insofern es ihr nicht gelingt, drei unter sich unabhängige Grössen aufzufinden, durch welche die oft erwähnten neun Cosinus sich sämmtlich auf gleichmässige Weise ausdrücken liessen. Um diesen Uebelstand fühlbar zu machen, brauche ich nur darauf hinzuweisen, dass die Axen der z und z/ anders als die übrigen Axen behandelt werden. Will man dagegen die Symmetrie nicht verlieren, so muss man es aufgeben, in den Formeln die drei unabhängigen Grössen explicite vor sich zu haben. Ich setze folgende zwei Sätze als bekannt voraus: 1°. Wenn a, b, c die Cosinus der drei Winkel sind, welche irgend eine Gerade mit den drei Coordinatenaxen -bildet, so ist a?+b:+ e?2=1. 20, Wenn zwei Gerade mit den Coordinatenaxen resp. Winkel bilden, deren Cosinus a, b, c, a/, b/, c‘ sind, so ist der Cosinus des von beiden Geraden eingeschlossenen Winkels—=aa+bb’+ce *. *) Von eben so häufiger Anwendung als diese beiden Sätze ist dieser dritte: Wenn x, y, z, x’, y’, z’ die Projectionen zweier begränzten Nun seien a, b, ce die Cosinus der drei Winkel, welche die Axe der x’ mit den Axen der x,y, z bildet, und ebenso seien die Richtungen der Axen der y‘, z/ in Beziehung auf die Axen des ersten Systems durch die Cosinus a’, b/, c/, a’/, b’‘, c// bestimmt, so dass man durch Projection der aus den neuen Coordinaten x’, y/, z’ zusammengesetzten gebrochenen Linie auf die drei ursprünglichen Coordinaten- axen die Transformationsformeln x—ax/’+ta/y/+a/z y=bx’+b'y’+b/'z1 (1) z2—=cx/!+cy’+ cz \ erhält. Vermöge des ersten vorhinZangeführten ‚Satzes hat man dann die drei Gleichungen a?+b?’+c?=1, a2 + b/?+02—1,\ (9) al2Lbr2 2 c—1 und vermöge des zweiten, da die drei Axen der x‘, y/, z, sich rechtwinklig schneiden sollen, ala’’+b/b’’+c/c”’—(0, al’a+b’b+c’e=0,; (3) aa/’+bb‘/’ +cc/’—0,) also im Ganzen 6 Bedingungsgleichungen zwischen 9 Grössen. Wenn nun keine dieser 6 Gleichungen eine nothwendige Folge der übrigen ist, so bleiben nur drei unabhängige Grössen, und sechs von den neun Cosinus sind jeweilen . durch die drei übrigen bestimmt. Da das erste Coordinatensystem ebenso auf das zweite bezogen werden kann, wie dieses auf jenes, so ist klar, dass die angeführten 6 Bedingungsgleichungen noch die 6 folgen- den zur nothwendigen Folge haben müssen : Geraden sind, so sind yz’—y’z, zx’—z’x, xy’—x'y die Projeetionen des von derselben gebildeten Parallelogramms auf die drei Coordinatenebenen. a?+a/?2+a'2—1, etc. be+b/c/’+b’c/—0, etc. Es entsteht daher die Aufgabe, dieses was geometrisch a priori eingesehen wird noch analytisch nachzuweisen. Wenn man die drei Gleichungen (1) der Reihe nach mit a, b, c multiplieirt und addirt, so ergiebt sich unter Berücksichtigung der Relationen (2) und (3) x’=ax+tby+ecz, etc. Durch das gewöhnliche Eliminationsverfahren ergiebt sich b/e“— bel cal —cl al a/b/—a br Ru 7 ga Ze er en ET. A JAN wo Azzab’c/+a/b/c+ a”be/—ab’c/—a'be//—a’!b/c die unter dem Namen der Determinante bekannte Func- tion der neun Cosinus a, b, c, a‘, etc. ist, welche die Ei- genschaft hat, durch jede Permutalion zweier Buchstaben (oder auch zweier Accente) in ihren entgegengesetzten Werth überzugehen. Man hat also b/e—bie—=aN, cal —clH a —bA, ab’ —arb/—ecA, b’c—-be’=a/A, ce/’a—ca’’—=b’A, a’’b—ab’’—c/A,} (4) be’ —b/’c=a'A, ca —c/a—=b‘'A, een _ Quadrirt man die beiden Seiten jeder in der ersten Hori- zontalreihe enthaltenen Gleichung und addirt, so ergiebt sich mit Rücksicht auf die identische Gleichung (b’e/_—_bHei)2+(e/a!—cHal)?+(a/bi—attb‘)? —(a2+b’/2+c/?)[a'2+b/2+c/12)—(a/a/+b/b//+c/e//)2 vermöge der Relationen (2) und (3) 1 =: 128.5 (5) Also ist entweder A=1 oder A=—1. Nimmt man an, das zweite Coordinatensystem sei so beschaffen, dass, wenn die posiliven Axen der x’, y’/ mit den positiven Axen der x, y resp. zur Coincidenz gebracht werden, dann auch die positive Axe der z/ mit der positiven Axe der z und nicht z, elc. mit der negativen zusammenfalle, so dass gleichzeitig a=b/ =c//—1 wird, während die sechs übrigen Cosinus versch win- den, so wird A=1. Wenn wir nun die in der ersten Verticalreihe (4) ent- haltenen Gleichungen resp. mit a, a‘, a’ multipliciren und addiren, so bekommen wir: A=(a?+a’?+a’/2)A, also a?+a/’+a/2—1, elc. (6) Multipliciren wir dagegen dieselben Gleichungen mit b, b/, b“ und addiren, so ergiebt sich O—=(ab-+a’/b/-Ha’’b/)A, also ab-+a’b’+.a’b‘—0, etc. (7) Hiemit sind diese sechs neuen Relationen (6) und (7) als nothwendige Folge der ursprünglichen (2) und (3) nach- gewiesen. Merkwürdiger Weise kommen, unbeschadet der Sym- metrie, drei unabhängige Grössen ungezwungen zum Vor- schein, sobald man die Differentialien der neun Cosinus a, b, c, a’, etc. betrachtet. Die Gleichungen (6) und (7) differentiirt geben ada-+a’/da/+a’da’’=0, etc., adb+a/db’+a’’db”——(bda+b/da/+b’’/da‘‘), etc. Man darf daher setzen pdt=bde+b/de/+b/’de”—=—(edb+c/db/+.c/’/db“) qdt—=cda+c/da/+c/’da—=— (adc+a’/de/+a’/de’‘) | (8) rdt—=adb-+ a/db‘’+a’’db‘——(bda+b’da’+b/’da’’) | wo dt das Zeitelement und p, q, r die drei neu eingeführ- ten Unabhängigen bezeichnen. Aus den drei Gleichungen ada+a/da/+a'/da’’—0, bda-+b’da’+b/’da” ——rdt cda+c/da‘+c’//da’—gdt ergiebt sich durch Elimination da. da_., le Te: br, © q—b’r ra b’'r, db _ E=bpg, etc. Denkt man sich nun einen Punkt P, der seine Lage gegen das zweite Coordinatensystem nicht ändert, für den also x’, y/, z/ constant bleiben, während dieses zweite Co- ordinatensystem selbst sich beliebig um seinen festen Ur- sprung herumdreht und dadurch seine Lage gegen das fest- stehende erste Coordinatensystem fortwährend verändert, und betrachtet dann die momentane Bewegung des Punktes Pin Beziehung auf dieses erste Coordinatensystem, so geben die differentiirten Gleichungen (1), wenn darin für da, da’, etc. obige Ausdrücke substituirt werden, hd Mznuiifen: 10 ae ra er rn Diese Gleichungen zeigen 1°., dass die Gerade, deren Pro- jeetionen auf die feste Coordinatenaxen dx, dy, dz sind d.h. das vom Punkte P durchlaufene Wegelement, auf den beiden Geraden, deren Projectionen auf dieselben festen Axen resp. pdt, qdi, rdt und x, y, z sind, senkrecht steht und zwar so, dass die Richtungen (pdt, qdt, rdt), (x, y, z), (dx, dy, dz) in der Ordnung der Axen x, y, z auf einander folgen, 2°, dass das genannte Wegelement an Grösse gleich ist dem Parallelogramm, welches die Geraden (pdt, qdt, ıdt) und (x, y, z) zu Seiten hat. Denken wir uns nun die von der Lage des Punktes P unabhängige Gerade (pdt, qdt, rdt) als vom Ursprung aus- gehend und nehmen dieselbe als Grundlinie des Parallelo- gramms an, so ist dessen Höhe zugleich die Entfernung des Punktes P von der verlängerten Geraden (pdt, qdt, rd). Folglich ist das vom Punkt P durchlaufene Wegelement 1°. senkrecht zu der durch P und die Gerade (pdt, qdt, rdt) gelegten Ebene, 2°. ist dasselbe an Grösse gleich dem Producte seiner Entfernung von der zuletzt genannten Ge- raden und einer von der Lage des Punktes P unabhängigen Grösse, der Grundlinie (pdt, qdt, rdt) jenes Parallelogramms. D. h. diese Grundlinie stellt ihrer Richtung nach die mo- mentane Drehungsaxe und ihrer Grösse nach die mo- mentane Drehung des zweiten Coordinatensystems dar. Die drei in obigen Differentialgleichungen auftretenden un- abhängigen Grössen p, q, r, zeigen also, als Projectionen einer vom. Ursprung ausgehenden Geraden aufgefasst, die Richtung der momentanen Drehungsaxe an, während die zuletzt genannte Gerade selbst an Grösse der momenta- nen Winkelgeschwindigkeit gleich ist. In Betreff des Sinns dieser letztern ist zu merken, dass wenn p po- sitiv ist und q, r verschwinden, so dass die momentane Drehungsaxe mit der positiven Axe der x zusammenfällt, dann die Brehung von der Axe der y gegen diejenige der z hin erfolgt, was aus den Gleichungen (10) zu ersehen ist. (Man vergleiche die hier am Ende gegebene Darstellung mit derjenigen in Poissons Mechanik Nr. 406 und mit Lit- trows Astronomie Ill. S. 86—90.) BR. Wolf, Auszüge aus Briefen an Albrecht von Haller, mit litterarisch- historischen Notizen. (Fortsetzung zu Nr. 109.) CLXXIV. Werlhof 1%), Hannover, 21. Juni 1767: Ma maladie augmente tous les jours, et peut-&tre que Dieu 146) Königl. Grossbrit. Hofrath und Leibarzt in Hannover und langjähriger Korrespondent Hallers. me relirera bientöt. Sa volont& soit faite 147)! Je diele avec peine, pour accuser la reception de la chere Votre du 10, oü Vous n’avez pas joint la quitiance de Votre pension de St. Jean, ni fait aucune menlion, tant desiree du premier Ministre, de Votre resolution pour Göllingen 148), J’espere que volre premi£re leltre apportera ces deux articles. A mon defaut mon fils aura soin de Votre argent. Je suis jusqu’au tombeau le plus fideie de Vos serviteurs, CLAXV. Saussure, au chalet de Flianpra a 3500 pieds au-dessus de Chamouni, 21. Juli 1767: Je me fais un singulier plaisir de vous donner des nouvelles d’un voyage entrepris sous vos auspices. Nous parlimes samedi dernier de Geneve et nous arrivämes le lendemain au soir ä Chamouni. Hier malin nous gravimes une montagne ex- ir&mement clevee qui est a l’opposite des glacieres, afın d’en avoir le spectacle entier et de pouvoir en lever des plans et des desseins. Le sommet de ceite monlagne, qui s’appelle le Brevanne est tout d’un granit tr&s dur mele d’un mica extrömement brillant. Tous ces sommets sont ruines et couverts de pierres entassees sans ordre qu’on dirait y etre roul&es de plus haut, si ce sommet n’etait pas le plus elev& de toute la chaine dont il fait partie. Comme nous elions sur le point d’avoir un orage et que nous £lions fort 147) Er slarb am 26. Juli 1767, 69 Jahre alt. 148) Immer und immer wieder sollte Haller nach Göltingen zu- rückkehren, und in einzelnen Momenten schien er sich auch dazu entschlossen zu haben, indem sich seine Freunde in Göllingen be- reits nach Wohnungen für ihn umsahen, ja Münchhausen ihm eine eigene Gallerie für seine Bibliothek zu bauen versprochen halte, sobald die lelzte Schwierigkeit, die Entlassung aus dem Berner- Staatsdienste, gehoben sei. Am 30. Juni 1768 schrieb Münchhausen sogar an Haller, dass es ihn freue, die Sache endlich in Ordnung zu wissen und er ihn nun auf Michaelis bestimmt in Göttingen erwarle. 0 m attentifs aux phenom£nes de l’electricite, Mr. Pictet en levant le doigt pour montrer une pointe qui &tait vis-A-vis de nous, entendit au bout de son doigt un bruissement tres vif, exactement semblable ä celui que fait une forte aigrette electrique; il nous avertit, nous levämes tous nos doigts et nous apercumes le m&me phenom£ne; tous nos domestiques et nos guides qui trouvaient cela tr&s singulier et tres plai- sant levaicnt aussi leurs doigts en l’air et entendirent de temps en temps le craquement de petites &tincelles qui leur _ piquaient m&me legerement les doigts. Mr. Jallabert qui avait un chapeau bord& entendait tout aufour de son cha- peau et surtout vis-A-vis du bouton un bruit tres vif et presque inquielant. Enfin comme cela allait en augmentant nous craignimes quelqu’eclat de tonnerres et nous fimes re- tirer tous nos gens et nous relirämes nous-memes au des- sous de la pointe. L’orage ne passa pas sur la pointe, mais sur le Montblanc qui est vis-a-vis oü il fut tres vif. Quand il fut passe j’essayai une machine e&lectrique que j’avais portee en haut et je trouvai l’electrieite plus forte qu’elle n’est m&me dans la pleine..... Nous avons couch& dans un chalet fort eleve oü nous sommes retenus ce malin par une tempete effroyable. CLXXVI. Tisset, Lausanne, 29. August 1767 1°): Je sens vivement ceite nouvelle marque de votre amilie, et P’honneur de remplir le poste le plus brillant me flatterait moins que celui d’y &tre appellde par vous. Les deux premieres idees qui me frapp£rent apr&s avoir lu votre lettre furent l’esperance de vivre avec vous et la crainte de suc- ceder ä Mr. Werlhof; mais une decision sur un objet aussi important demande un examen un peu plus reflechi et vous 149) Aniwort auf Hallers Anfrage, ob Tissot Lust hätte der Nachfolger von Werlhof zu werden. me permettrez bien de differer ma r&eponse jusqu’a mercredi prochain. CHAXXVEI Tissot, Lausanne, 7. October 1767: »Il y a quatre semaines Monsieur, que je me croyais deter- mine ä aller a Hanovre si cela pouvait avoir lieu; depuis lors de nouvelles considerations m’avaient rendu incertain et avant möme que d’avoir lu le m&moire que vous m’avez fait la gräce de m’envoyer, j’elais presque determine de rester ici, fond& sur celte maxime que quand on est tr&s bien il ne faut pas chercher un mieux; mais la lecture du memoire a decide cette determination 150). ELXXVIN. Zimmermann, Brugg, 17. Oct. 1767 : Mon ami Tissot a une idee que je n’aurais jamais eu, et ä laquelle je n’aurais jamais os& songer; il croit que sous votre proteclion je pouvais parvenir & ce poste 151), en cas quil le refuse. Je suis a la verit& plus intimement persuad&que qui que ce soit, combien un pareil poste est au- dessus de moi. Mais quand je considere combien d’energie un petit rayon d’esperance a donne ä& mon äme, dans une situation, oü depuis tant d’anndes elle languit pour la plu- part abattue comme dans une &troite prison, quand je con- sid&re ce que le plus grand encouragement pourrait sur un homme qui n’a presque jamais &t&e encourage, qui n’a vü aufour de lui que ce qui a pü le deprimer, et dans l’avenir que ce qui lui manquait pour le confondre: je commence ä ne pas entliörement desesperer de moi-m&me. CLXXIX. Ch. Bonnet, &enf, 23. März 1768: Notre ami de Saussure frequente les colleges de Chymie et d’histoire naturelle de Paris. 150) Namentlich schien Tissot eine Besoldung von 1200 Thaler zu klein gefunden zu haben, um darum zu würfeln. 151) Die mehr erwähnte Stelle von Werlhof. CLIXX. Tissot, Lausanne, 26. März 1768: L’im- peratrice d’Autriche s’etant decidee ä introduire l’inoculation dans ses &tats et ä l’employer pour sa propre famille apres qu’on aurait fait quelques inoculations sous ses yeux me faisait proposer de m’y rendre et de fixer les conditions que je voulais pour un an, pour deux et m&me pour m’at- tacher tout-ä-fait A sa cour. L’on ne peut recevoir de plus obligeant que la lettre du Prince, de Kaunitz 152). CLXXNIE Ch. Bonnet, Genf, 12. April 1768: Notre republique, mon illustre ami, vient de perdre un de ses plus grands ornemens et un de ses premiers magistrats; la societ&@ un homme aimable et sociable; la republique des lettres un savant tres distingu& par ses lumieres, par ses talens et par son habilit&e dans l’art de faire des experiences et d’en tirer des cons&quences logiques. Monsieur l’ancien Sindic Jalabert 15%) revenant Samedi ä 11 heures de sa cam- pagne de Begnin au Pays de Vaud, monte sur un cheval tres sür et dont il s’etait servi un grand nombre de fois, fut renverse par ce cheval sur le grand chemin de Nion: la chute a &t& si effroyable, que le cräne s’est ouvert, le cervelet en a e&i& aplati, les visceres affectes, etc. 1 fut porte & Nion, et expira sur les 9 heures du soir. CEIXXEI. Ch. Bonnet, Genf, 15. April 1768: Il est certain que l’opulente fortune de Voltaire a extr&me- ment diminue par le desordre de sa maison et par ses pro- pres profusions. Il s’est beaucoup reduit. Il n’a actuelle- ment aupres de lui que le Jesuite Adam et un secretaire. Il s’est avis&e de communier ä Päques. Ila voulu apparem- ment se reconcilier avec la cour, en paraissant se recon- cilier avec l’Eglise. 52) Tissot ging dennoch nicht auf diese Einladung ein, — er hätte Hannover noch Wien vorgezogen. 153) Vergleiche die zwanzigste Note. CLXXXIM. Zimmermann, Brugg, 21. April 1768: La maniere infiniment genereuse avec laquelle vous avez bien voulu me faire connaitre ä S. E. de Münchhausen, _ Tesperance que vous avez concu en ma faveur et l&moigne ä ce grand ministre, jointe aux soins empresses de mon ami Tissot,.a produit un effet frappant: je suis appelle par S.E. de Münchhausen ä la place de feu Mr. Werlhof avec 1200 &cus de pension. Je l’ai accept& sur le champ avec quelques conditions auxquelles les circonstances m’ont force. CHXXXIV. Saussure, Paris, 24. April 1768: Je vois fort souvent le celebre de Jussieu, le pere des Bo- tanistes francais; c’est le meilleur homme du monde, son äme parait &tre de la plus parfaite serenil&; il a une me&- moire incomprehensible surlout dans un äge aussi avan- Core. Joal vü aussi assez souvent Mr, de Buflon; il a beaucoup de bonhomie et d’ouverture dans la conversation, qualit&s bien rares dans ce pays oü presque tous ces demi- savans craignent qu’on ne leur derobe le germe d’une de- couverte qu’ils se croyent preis & faire....... En general Jaime mieux les savants de Paris que les beaux esprits; ceux-ci sont d’un orgueil insupportable sans aucun respect hu- main ni divin, calomniant impitoyablement tout ce qui leur est contraire, et exercant dans la conversation un despo- tisme insupportable, au lieu que les savants, du moins ceux que j’ai vus sont aussi modestes que le peuvent £&tre des Francais. Les uns et les autres donnent tr&s peu de temps au cabinet et sont par consequent peu profonds, les plaisirs, les femmes et surtout la passion de voir les grands et de leur faire la cour absorbent la meilleure partie de leur temps. Aussi ont-ils souvent le plaisir de faire des decouvertes parcequ’ils ignorent ce que l’on a trouve avant eux. Je trouve pourlant ici bien de sources d’instruction, la biblio- th&que du Roi, lejardin du Roi, de beaux cabinets d’histoire naturelle, quelques Acade&miciens vraiment dignes de l’etre sont pour moi des choses de grand prix, et puis le spec- tacle de cette grande ville est toujours interessant pour quel- qu’un qui se plait ä Etudier les hommes. CHZAXV. Amaxagore, Genf, 10. September 1768: Voltaire vient de faire une brochure sous ce titre: Les Coli- macons dw Reverend Pere ÜEscarbotier par la gräce de Dieu Capucin indigne, predieateur ordinaire et cuisinier du grand couvent de la ville de Clermont en Auvergne. Aw reverend Pere Elie, Cerme chausse, Docteur en Theologie. 1768. C’est au sujet des döcouvertes de l’abb& Spallanzani. Le po&te s’est mis de son cöl& & muliler des limacons; il a vü quel- ques reproduclions, et il en a E&t& plus joyeux que d’un po@me. Il dit ses experiences dans sa brochure. Il es- carmouche assez vivement contre Mr. de Buffon sur les molecules organiques et sur la theorie de la terre. Il se declare avec chaleur pour les germes. Il raisonne ou de- raisonne ä perte d’haleine sur les ames etc. Tout cela est d’un homme qui ne sait que plaisanter, qui n’a pas une seule idee exacie et & qui l’'histoire naturelle est aussi &lran- gere que la Physiologie ou l’Hebreu. Cependant il serait fort ä desirer quil n’eut Ecrit depuis 20 ans que sur les Colimacons; car cette brochure est la moins mauvaise de toutes celles qu’il a publiges par trentaine depuis plusieurs anntes 15"). je sais qu’il a lü mes deux derniers ouvrages, et sa brochure me d@montre qu’il n’en a pas relenu qualie mots. Cetie tete n’etait pas faite pour les sciences un peu rigoureuses et qui exigent une application un peu soutenue. CLAXNXVE Tissot, Lausanne, 22. Novemb. 1768: Depuis hier ä 10 heures du soir jusques & 7 heures ce matin 154) Man schrieb ihm viele auf die Genfer Streiligkeiten be- zügliche und nichts weniger als zur Versöhnung der Parteien die- nende Flugschriften zu. mon baromeire &ä descendu de 9 lignes %,. Depuis lors ' Jusques & present de 3 ce qui le met 2 lignes plus bas qu’il n’ait jamais &l& et avec une rapidit& dont les exemples se comptent. Tous ceux de la ville ont &eprouv& la meme variation. CHXXXVE Saussure, Genf, 15. Februar 1769: Je suis de retour depuis quinze jours accabl& d’affaires, entour& d’une €norme quantite de livres et de choses que je rapporte de tous les cötes et en allendant encore davan- tage....... Ce que vos concitoyens ont perdu en ne vous avancant pas aux premiers charges de la republique, les lettres le gagneront et je vois avec un plaisir infini que vous les aimez et les cultivez toujours. Pour moi qui n’ai jamais eu trop de gout pour les emplois dans la magistra- ture, et qui en suis encore plus degoute par les desagre- mens dont on les a entoures, je me voue tous les jours plus a l’etude. Mes voyages n’ont fait qu’en augmenter le gout. L’histoire naturelle, la physique et la chimie avec ce qu'il faut de belles leltres et de monde pour ne pas devenir Ours feront et mes occupalions et mes plaisirs. CHAXXVIIE. Emgel, Nyon, 3. Januar 1770: Nest il pas affligeant que les Suisses qui seuls ont sü dans les temps oü tout se soumit au joug des papes et des moines, conserver leur autorite, se laissent aller a un zele super- stitieux, la ruine de la liberte 15°), tandis que tous les autres calholiques, ceux-m&mes qui s’etaient soumis & l’in- quisilion, s’en delivrent. 155) ‚Bezieht sich auf Luzern und nament!ich auf Valentin Meyers, den Lavater den Unsterblichen genannt haben soll, ungerechle Verbannung. — 5 (em nn NITTHEILUNGEN DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT IN BERN. m Nr. 114 und 115. Ausgegeben den 1. März 1848. Rt. Wolf, Nachrichten üher die Stern- warte in Bern. 2. Historische Notiz. Die Sternwarte in Bern, bei der Triangulation der Schweiz als Fundamentalpunkt für die Berechnung sämmt- licher Längen und Breiten angenommen, hat theils nach den Beobachtungen der Herren Delcros, Henry und Trechsel, theils nach den spätern sorgfältigen Untersuchungen des Schweizerischen Ingenieur- Geographen Eschmann!) in Be- ziehung auf Aequator und Pariser-Meridian die Coordinaten 460 57/ 6,02 03 20/ 2441,72 während ihre Höhe über dem Meere nach Herrn Professor Trechsel 2) 1790,72 Par. Fuss = 1938,987 Schweizerfuss beträgt. Schon 1812 wurde auf dem höchsten Punkte der 1) Eschmann, Ergebnisse der trigoenometrischen Vermessun- gen in der Schweiz. Zürich 1840. 2) Trechsel, Nachricht von der in den Jahren 1821 und 1822 in Bern errichteten Sternwarle. 1622 nordwestlich von der Stadt aufgeführten grossen Schanze ein Cabinet für die oben angeführten Beobachtungen ein- gerichtet, und Herr Professor Trechsel bemühte sich von dieser Zeit an unablässig dasselbe durch ein dauerhafteres, grösseres und zweckmässiger eingerichteles Gebäude ersetzen zu können. Bei seinem Freunde Feer in Zürich!), der gleichzeitig Architekt und Astronom war, und oft, während seines Aufenthaltes in Deutschland als Sachsen - Meinin- gen’scher Baurath, mit Zach auf dem Seeberge gearbeitet hatte, hatte er die beste Gelegenheit sich hiefür Raths zu erholen, und dieser sandte ihm auch schon am 14, Au- gust 1813 mehrere Entwürfe zu einem kleinen Observato- rium, jeden mit einem heizbaren Zimmer versehen. Feer schrieb dabei unter Anderm: » Wenn einer dieser Pläne, » sei es so wie er da ist, oder allenfalls mit Veränderun- »gen wirklich Beifall fände, so will ich gerne eine grössere » und detaillirtere Zeichnung verferligen. Ich weiss zwar, » dass Sie mit geschickten Architekten versehen sind; aber »da nur selten ein solcher Künstler die Bedürfnisse des »Astronomen kennt, so opfert er öfters einer schönen Form » des Gebäudes das Wesentliche auf; in meinen Zeichnun- »gen finden Sie vielleicht das Gegentheil.« Es scheint je- doch, dass die damaligen politisch bewegten Zeiten einem solchen Werke des Friedens nicht günstig waren, wenig- stens wurde der Bau immer verschoben, bis er endlich in den Jahren 1821 und 1822 in verjüngtem Massstabe ausge- führt wurde. Auf solidem Fundamente wurde in leichtem Mauerwerk ein achteckiger Saal von circa 10 Fuss Diame- ter und Höhe mit Meridiandurchschnitt construirt , so dass . das Centrum des neuen Gebäudes genau mit dem des alten coincidirte. Für Mittagsrohr, Uhr und vor den Schiebfen- 4 1) Vergl. Mittheilungen aus dem Jahre 1844, Pag. 111—113. stern für bewegliche Instrumente, wurden von dem Boden isolirte steinerne Fussgestelle angebracht. Statt dagegen den Saal mit einem Drehdache zu versehen, oder noch besser ein solches auf einem seitlich stehenden Thurme an- -zubringen, wurde leider vorgezogen, über der Mitte des Saales eine Art Thürmchen mit festem Dache zu erbauen, wo theils wegen dem den ohnehin engen Raum durchschnei- denden Meridiane, theils wegen Mangel an gehöriger Fe- stigkeit kein einer bleibenden Aufstellung bedürfendes In- strument Platz finden konnte. Für den Anbau eines heiz- baren Zimmers und andere wünschenswerthe Beigaben scheint der zur Verfügung gestellte Credit nicht hingereicht zu haben. Hinsichtlich der Instrumente war Herr Trechsel gröss- tentheils auf diejenigen angewiesen, welche theils sein Vor- gänger und Lehrer Tralles, theils er selbst für geodä- tische Operationen herbeizuschaffen gewusst hatten. Sie bestanden nämlich: 1) Aus einem dreifüssigen Ramsden’schen Azimuthal- kreise {), der zu den Azimuthalbeobachtungen von 1812 ge- braucht worden war, jetzt aber theils keine passende Auf- stellung im Gebäude erhalten konnte, theils auch hinsicht- lich der Höhenwinkel für astronomische Zwecke zu dürftig ausgestatlet war. Um aus diesem Instrumente den möglich- sten Nutzen zu ziehen, wurde sein Versicherungsfernrohr (36 engl, Zolle Focallänge bei 31 Linien Oeffnung), nach- dem es durch den Mechaniker Ulrich Schenk aus Bern mit einem füssigen Vertikalkreise versehen worden, als Mittags- rohr aufgestellt. 2) Aus einer Pendeluhr von dem in London angeses- ) Vergl. Mittheilungen aus dem Jahre 1844, Pag. 190—195 ; dieser Azimulhalkreis findet sich im achzigsten Bande der Philos. Transact. beschrieben. — 4141 — . senen Schweizerkünstler Vulliamy, mit Graham’schen Hacken und Rostpendel. 3) Aus einem Bordakreise von Schenk, 18 Paris. Zoll im Durchmesser. 4) Aus einem Reichenbach’schen Repetitions-Theodoli- then von 1 Fuss Durchmesser. 5) Aus einem Dollond’schen Fernrohr von 31, Fuss Focallänge bei 30 Linien Oeffnung, mit 38, 67, 100 und 150 facher Vergrösserung und einem kleinen Heliometer. 6) Aus einem Sextanten, einem Barometer etc.!). Die Sternwarte war also von Anfang an nur nothdürf- tig ausgerüstet worden, indem ihr namentlich ein zu astro-. nomischen Messungen zweckmässiger guter Höhenkeis und ein mit einem Kreismicrometer versehenes grösseres Fern- rohr abgingen , und konnte nie mit den betreffenden gros- sen Anstalten der benachbarten Länder concuriren. Wenn sie auch Herrn Trechsel ein erwünschtes Hülfsmittel für den Unterricht in der Astronomie bot, und ihm manche kleine Beobachtung möglich machte, so gestatteten ihre Hülfsmitiel dagegen nur selten Resultate zu erhalten, die für das weitere astronomische Publikum von Wichtigkeit waren, und so finden sich z. B. in Schumachers astrono- mischen Nachrichten von Bern datirt nur die Beobachtun- gen der Sonnenfinsterniss vom 15. Mai 18362). Wie dem auch sei, so bleibt Herrn Professor Trechsel das grosse Ver- dienst, durch seine Beharrlichkeit ein wissenschaftliches In- stitut ins Leben gerufen zu haben, das mit einiger Ausbil- dung eine Zierde Berns bilden kann; diese Ausbildung ihm zu verschaffen, mögen seine Nachfolger zusehen?). 1) Ueber die Leistungen einzelner dieser Instrumente soll in spätern Arlikeln das Nöthige gesagt werden. 2) Astron. Nachrichten Nr. 312. 3) Seit Herrn Professor Trechsels Resignation im Frühjahr IR. Beoduchlung eines Mondhofes. Brandes sagt am Schlusse seines Artikels Hof in Geh- lers physikalischem Wörterbuche: »Ich schliesse mit dem » Wunsche, dass künftige Beobachter uns genaue Ausmes- »sungen der Höfe und andern Kreise geben mögen, in- »dem nur so.die richtige Theorie entdeckt und die hier an- » gegebene entweder bestätigt oder widerlegt werden kann.« Hiedurch mag folgende Mittheilung gerechtfertigt erschei- nen: Den 10. Februar 1848 um 7 Uhr Abends beobachtete ich einen grossen weissen Hof um den Mond, dessen in- nerer Rand die Pleyaden tangirte, so dass gerade der Stern Nr. 17 Flamsteedii seinen Radius bestimmte. Hieraus folgt für den Radius des Hofes der Werth 21° 20/, welcher so ziemlich die Mitte zwischen den von Brandes theils aus Beo- bachtungen (21° 10°), theils aus der Theorie (21032) erhal- tenen Werthen hält, dagegen merklich kleiner ist als die gewöhnlichen Angaben, welche den innern Durchmesser des Hofes auf circa 44° setzen. €. Brunner, Sohn, Diamagnetismus des Eises. Herr Faraday hat schon in seiner ersten Arbeit über neue magnetische Wirkungen und den magnetischen Zustand al- ler Substanzen gezeigt, dass Wasser diamagnetisch sei. In der Versammlung der Naturforscher zu Venedig im verflos- senen Herbst theilte Herr Bancalari aus Genua seine in- teressante Entdeckung mit, dass verschiedene Flammen von 1847 ist die Aufsicht über die Sternwarte mir übertragen worden, und ich behalte mir vor, später über den Erfolg der von mir ge- machten Schritte zur Aeufnung der Sternwarle, und über die von mir daselbst angestellten Beobachtungen zu berichten, — 16 — den Polen eines Magneten abgestossen werden, und eine Notiz des Institut Nr. 731 enthält die fernere Entdeckung des Herrn Bancalari, dass der Wasserdampf ebenfalls stark diamagnelisch sei, was auch von Herın Zantedeschi bestä- tigt wurde. Es ist nicht ohne Interesse das Verhalten des Wassers gegen den Magneten auch in seiner dritten Aggregatform, als Eis, zu kennen. Um dieses zu prüfen, brachte ich das an einem einfachen Coconfaden horizontal aufgehängte Eis- stäbehen zwischen die Pole eines kräftigen Elektromagneten. Die Pole hestanden aus Eisenspitzen, welche beliebig ge- nähert oder von einander entfernt werden konnten. Wenn das Eisstäbehen in eine solche Lage gebracht wurde, dass seine Längenaxe sich in der Verbindungslinie der beiden Poie befand, so wurde es abgestossen, und suchte sich äqua- torial zu stellen. Aus dieser, durch öftere Wiederholung bestätigten Erscheinung geht hervor, dass das Eis ebenfalls diamagnetisch sei. BR. Wolf, Notizen zur Geschichte der Mathematik und Physik in der Schweiz. x Ueber Bürgt’s Logariihmen. Die ungemein grosse Wichtigheit der Logarithmen für die reine und angewandte Mathematik stempelt ihre Erfin- dung zu einer der schönsten des 17ten Jahrhunderts, und berechtigt England mit Stolz seines Neper zu gedenken, Aber auch die Schweiz darf sich mit Freuden ihres Bürgi erinnern, denn es ist mehr als wahrscheinlich, dass Bürgi wenigstens gleichzeitig, wo nicht vor Neper, ähnliche Ta- en feln construirte, und nur durch das ihm eigenthümliche und von Kepler mit Recht bitter getadelte Zögern im Bekannt- machen seiner Erfindungen um den Ruhm der ersten oder wenigstens Mitentdeckung der Logarithmen gebracht wurde®®). Scheibel theilt im zehnten Stücke seiner Einleitung zur mathematischen Bücherkenniniss mit, dass Benjamin Bramer in seiner Beschreibung eines sehr leichten Perspectiv- und grundreissenden Instruments auff einem Stande (CGassel 1630) in einer Zuschrift an Faulhaber bemerke: »Auss diesem » Fundament hat mein lieber Schwager und Pr&ceptor Jobst »Burgi, vor zwanzig und mehr Jahren, eine schöne pro- » gress-tabul mit ihren differentzen von 10 zu 10 in 9 Zif- »fern calculirt, auch zu Prag ohne Bericht in Anno 1620 »drucken lassen. Und ist also die Invention der Logarith: » nicht dess Neperi, sondern von gedachtem Burgi (wie sol- » ches vielen wissend, und ihm auch Herr Keplerus?*) zeug- »niss gibt) lange zuvor erfunden.« Niemand hatte aber in neuerer Zeit diese Progresstabul gesehen, bis sie Käst- ner zufällig in einem Pack alter Schriften, das aus Doppel- mayrs oder Joh. Christ. Sturms Bibliothek stammte, auf- fand. Er beschrieb sie auf Pag. 94—105 seiner Fortsetzung der Rechenkunst und nach ihm Montucla im zweiten Bande (Pag. 10 und 11) seiner Geschichte der Mathematik. Bürgi’s Progresstabul mochte um so eher unbekannt ge- blieben sein, als ihm seine Bescheidenheit nicht erlaubt hatte, sie mit seinem Namen auszustatten, und auch die Wieder- auffindung wurde dadurch natürlich ungemein erschwert. Nachdem ich sie auf mehreren grossen Bibliotheken Deutsch- lands vergebens gesucht hatte, fand ich endlich auf der könig- 3) Vergleiche hierüber und wegen Bürgi überhaupt Pag. 162 bis 166 der Mittheilungen aus dem Jahre 1846. 3) Nach Scheibel VII in Pr&ceptis Tabul. Rudolph. C. IH. Pag. 11. lichen Bibliothek in München eine mit Kästners Beschrei- bung übereinstimmende, aus 30 Quartblättern bestehende, jedes Textes oder Vorwortes entbehrende Tafelnsammlung, betitelt: Aritmetische und geometrische Progress-Tabulen, sambt gründlichem unterricht, wie solche nützlich in aller- ley Rechnungen zu gebrauchen und verstanden werden sol. Gedruckt in der Alten Stadt Prag im Jahr 1629. Auf dem Titelblatt stehen im Kreis herum folgende Zahlen : 5000 105126407 10000 110516539 15000 116182553 20000 122139055 25000 128400937 30000 134983856 35000 141904272 40000 149179486 45000 156827690 50000 164868006 55000 173320536 50000 182206414 650606 191547858 79000 201368223 75000 21169206% 80000 222545191 85000 233954743 SIEHE 2459492 95000 258558685 100000 271814593 105000 . 285750111 110000 300400081 115000 315801133 120000 33199174%& 125000 . 349012483 = Au 130000 366905819 135000 385716918 140000 405491613 145000 426280547 150000 448135298 155000 . 471110508 160000 . 495263623 165000 . 520655030 170000 . 547348216 179000 979409920 180000 604910306 185000 635923131 190000 668525936 195000 702800236 200000 738831728 205000 776710499 210000 816531257 215000 858393564 220000 902402087 225000 948666860 230000 . 997303557 230270 . 1000000000 Mitten im Kreise steht: FR: Die ganze Rote Zahl 230270022 Die ganze Schwarze Zahl 1000000000 Jede Seite hat in vertikalem Eingange die Nummern 0, 10, 20... 500. Die Ueberschriften dagegen laufen von 0, 500, 1000, 1500 ..... 2330000 fort. Bei dieser letztern Zahl steht 997303557. Dann ist noch eine nicht mehr in das vorige Schema passende Fortsetzung bis auf 230270022 999999999 Die nähere Einrichtung der Tafel ist im Uebrigen in folgendem Muster enthalten : nn nn] 0 | 104080869 | 104602551 | 105126847 . 107788011 10°) -....91277 1° ....13011 1 ....37339 20 | 104101686 | ....23472 | ....47873 302] ...212097197.333935 40: | 3. 2250891 \4.0.24398 50 | ».... 500 1 104602551 | 105126847 - . Die Betrachtung dieser Tafel zeigt zunächst, dass die rothen Zahlen eine arithmetische Progression, die schwarzen Zahlen aber eine geometrische Progression darstellen, also die rothen Zahlen Logarithmen der schwarzen Zahlen sind. Ferner wird sogleich klar, dass Bürgi, während die gewöhn- lichen Logarithmentafeln nach dem Vorgange von Neper und Brigg die Logarithmen einer bestimmten Zahlenfolge enthal- ten , umgekehrt zu einer Logarithmenfolge die Zahlen berech- nete. Da Bürgi in seiner Tafel die Ganzen und Dezimal- stellen nicht trennt, so ist hierüber eine derselben entspre- chende Annahme zu treffen. Nimmt man nun z. B. an, Bürgi habe die Logarithmen auf 5, die Zahlen auf 8 Dezi- malen gegeben, d. h. es sei 1,00000 = log 2,71814593 oder es sei 2,71814593 die Basis der Bürgischen Logarithmen, so erhält man durch Anwendung der ge- wöhnlichen Reihen für die Logarithmenberechnung log 10 = 2,30270022 — 51 — was ganz mit Bürgis Tafel übereinstimmt. Die gleiche Uehereinstimmung zeigt sich, wenn man in Beziehung auf jene Basis den. Logarithmus irgend einer andern in Bürgis Tafel enthaltenen Zahl berechnet, und es ist daher die obige Annahme eine richlige. Die Basis der natlür- lichen Logarithmen ist bekanntlich 2,71828183 und weicht somit nur wenig von der Basis Bürgis ab. Zur Erläuterung der Abweichung. darf- man wohl nicht annehmen, dass sie auf einem Rechnungsfehler Bürgis beruhe: denn wenn man sich der Berechnung einer Tafel von bedeutender Ausdeh- nung unterzieht, so geht man gewiss nicht über ihr Fun- dament weg, ohne es vorher gründlich geprüft zu haben. Im Gegentheil lässt sich jene Abweichung auf eine Weise erklären, die Bürgis ohnehin erwiesenem praktischen Sinne Ehre macht: Unter Voraussetzung der natürlichen Loga- rithmen musste nämlich Bürgi, wenn die Logarithmen um 0,00010 fortschreiten sollten, seine Zahlen mit 1,0000100005 multipliziren. Vernachlässigte er aber die 5 Tausendmil- lionstel, so hatte er immer nur, um aus einer Zahl die folgende zu erhalten, zu ihr ihren zehntausendsten Theil zu addiren, wodurch die Berechnung seiner Tafel ungemein erleichtert wurde, ohne dass sie für praktische Zwecke auch nur das Mindeste an Brauchbarkeit verlor. Dass er aber seine Zahlen auf letztere Weise fand, und so zu jener et- was veränderten Basis gelangte, dafür scheint seine Tafel _hinlänglich zu bürgen. Nepers logarithmischer Canon aan 6 Jahre vor Bürgis Progresstabul, und es kann daher von einem Prio- ritätsstreile nie die- Rede sein; dagegen sichern einerseits die Zeugnisse von Kepler und Bramer, und anderseits die im Obigen enthaltene Auseinandersetzung der Abweichun- gen zwischen den Tafeln von Neper und Bürgi dem Letz- tern jedenfalls zum wenigsten die Selbsterfindung. Die hi- = 52 — storische Gerechtigkeit hat also Bürgi von der auf ihn hin und wieder gewälzten Anklage des Plagiats freizusprechen, und ihn bei Erfindung der Logarithmen wenigstens in zwei- ter Linie ehrenvoll zu erwähnen. MR. Wolf. Auszüge aus Briefen an Albrecht von Haller, mit litterarisch- historischen Notizen. (Fortsetzung zu Nr. 109.) CLAXXIX. Saussure, Genf, 30. Januar 1770: La quantit& d’excellens ouvrages en tout genre que l’on publie actuellement en allemand m’a determine & l’ap- prendre et je m’y suis mis avec un si grand zele que quoi- qu’il n’y ait pas plus de six semaines que jai commence& a apprendre et connaitre les caracteres, je puis pourtant deja lire avec plaisir les ouvrages faciles.... Il m’a paru que la meilleure me&thode d’apprendre une langue qui ad- met autant de compositions de mots que lallemand, etait de degager les racines et de les bien mettre dans sa tete. CHÄXXX. Saussure, Genf, 7. März 1770: Jen- voyai hier ä votre adresse les plantes que M." Mallet!5°) m’a rapport&es de Ponoi dans la Laponie russienne au bord de la mer glaciale fort au de la du cercle polaire. M.” Mallet ne sait point du tout de Botanique, ainsi je lui avais recommand& de tout prendre. CLXCI. 157).... De ma Retraite, 16. Juni 1770: 156) Jakob Andreas Mallet, Erbauer der ersten Sternwarle in Genf, zur Beobachtung des Venus-Durchganges nach Ponei beordert. 1577) Charles Bonnet. Il vient de paraitre en faveur de Z’Atheisme le livre le plus affreux qui soit jamais sorti de l’esprit humain. Je parle du sysieme de la nature!5®). Jen ai parcouru divers morceaux, ef jai Eet& aussi &tonn& de l’audace effrende de l’&cerivain, que profondement afllige du ravage que ce livre ne manquera pas de faire dans toules les i&tes d&pourvues de principes. Rien n’y est menage, rien n’y est voil&; c’est le materialisme le plus pur, le plus absolu, le plus uni- versel.e. L’auteur ne se borne point ä rendre l’existence de Dieu suspecte; il va jusqu’ä pretendre prouver rigoureu- sement quelle est chimerique, absurde, contradictoire. 11 soutient l’&ternit& de la matiere et l’essentialit& du mouve- ment. Il ne rougit point de justifier l’Atheisme et de le donner pour la philosophie la plus raisonnable, la plus lu- mineuse et la plus propre ä faire le bonheur de l’'homme et des socieles, Il pr&che sans cesse la vertu, la bienfai- sance, l’amour des hommes, etc. Il y a des morceaux ecrits avec chaleur et qui n’en sont que plus dangereux pour les ämes sensibles et ignorantes. Partout ou il dogmalise, il est du plus grand serieux et parait chercher la verit& de la meilleure fois du monde. Il ne plaisante point. Il pese, discute, analyse; mais tout cela ä sa maniere. Il est quel- quefois profond et toujours fort erudit, etc. CICH 159%)........ De ma Retraite, 18. Juli 1770: Pr 155) Reinhold sagt in seiner Geschichte der Philosophie von diesem zur Zeit ungeheures Aufsehen erregenden, angeblich aus dem Nachlasse eines gewissen Mirabaud in London gedruckten Werke, welches unter Anderm den Reflexions philosophiques sur le systeme de la nature von Lamberts Freunde Holland rief, es sei „die kunstvollste und scheinbar gründlichste Darstellung des unverbüllt sich aussprechenden und Golt, Freiheit und Unsterb- lichkeit entschieden leugnenden Materialismus“ der damaligen Französischen Philosophie. 159) Charles Bonnet. Quelqu’un , de qui je le tiens immediatement, surprit l’autre jour Voltaire occup& ä corriger un manuscrit. Ce garcon- philosophe dit ä cette personne, qu’il corrigeait une Refu- tation du systeme de la nature. 11 ajouta, gue l’auteur de ce systeme n'dtait point son homme; qu’il detruisait lout ; qu’a la bonne heure qu’on tombat sur la superstition et sur le fanatisme; mais qu’il ne pouvait souffrir qu’on altaquat lexistence de Dieu; qu'il ne nous resterait au- cune consolation etc. J’avais en quelque sorte prevu que Voltaire s’eleverait contre cet abominable livre. Il m’avait toujours paru oppose ä l’Atheisme. Il veut un Dieu pour rendre raison de l’univers. Il est vrai que son Dieu est presque aussi oisif que celui d’Epicure. Et en general ce grand Brochurier me parait plus Deiste que Theiste. Werzeichniss einiger für die Bibliothek der Schweiz. Naturf. Gesellschaft eingegangenen Geschenke. Von Herrn Prof. Thurmann in Pruntrut. 1. Grenier, Monographia de Cerastlio. 1841. 8°. Ordinaire, Aix-en-Savoie. Lion 1840. 8°. Bernoulli, lettres sur differens sujels. 2 Tom. Berlin 1777. 8°. Ott, Saat, Pilanzung und Gebrauch des Holzes. Zürich 1763 80, Hoffmann, Flor& Altdorfin®. Altdorfü. 1662. 49. Catalogue des plantes du jardin botanique de Strasbourg. Strasbourg 1836. 8°. 7. Backer, Dissertatio botanica-medica. Amstelod. 1829. 80. 8. Moritzi, Verzeichniss der von Herrn Zollinger in den Jahren 1542—1844 auf Java gesammelten Pflanzen. Solothurn 1815—46. 80, 9. Ecker, Probirbuch. Frankfurt 1736. fol. Puewm Von der k. Akademie in Stockholm. 41. Handlingar 1845. Heft 1 und 2. 2. Arsberättelse i Fysik. 1843 och 1844. 3. Arsberättelse i Zoologi 1843 och 1844. 1. 4. Ofersigt 1846, Nr. 7-10; 1847, Nr. 1—6. 5. Tal of Sefström. Stockholm 1846. 380. Von den Herren Verfassern. 1. Schweizerische Zeitschrift für Mediein, Chirurgie und Ge- burtshülfe. 1847. 3tes Heft. 2. v. Erlach, Mikroskopische Beobachtungen über organische Elementartheile bei polarisirtem Lichte. 8°, 3. C. Brunner, fils, Recherches sur les varialions de la co- hesion des liquides ä diff@rentes lemp&ratures. 4. [C. Brunner, Prof,], Neujahrsgeschenk der Künstlergesell- schaft in Zürich auf 1848, das Leben der beiden Lory enthaltend. 5. Wolf, R., Beitrag zur Theorie der Curven des zweiten Gra- des. Wien 1837. Fol. Von Herrn R. Wolf in Bern. 41. Poggendorfs Annalen 1847 Nr. 12 und Ergänzungsband 2, Stück 3. 2. Liouville, Journal de Math@matiques 1847, Septembre et Octobre. 3. Wyttenbach , gelehrle Nachrichten aus Welschland. Ba- sel 1783. 80, 4. Bauhini, Gasp., Prodromus theatri botaniei c. fig. Basil 1671. 40. Crousaz, Essai sur le mouvement. Groningue 1726. 8°. 6. Friedländer, Leonhardi Euleri commentatio de malheseos sublimioris utilitate. Berolini 1847. 49. 7. Crelle, Theorie des Windstosses. Berlin 1802. 4°, 3. Oetlinger, Die Versetzungen mit Wiederholungen zu bestimm- ten Summen. Freiburg 1840. 4°, 9. Mauperluis, lettres. Dresde 1752. 38°. Von der k. k. Sternwarte in Wien. _ Annalen. Band VIII. Wien 1847. 4°. Von der Naturforschenden Gesellschaft in Bern. Mittheilungen Nr. 108-113 (2 Ex.). a Vom Staate New-York durch Vermittlung des Herın Prof. Agassiz. Natural History of New-York: Zoology, Botany, Mineralogy , Geology and Paleontology, Agriculture. 13 Vol. in 49 und eine geologische Karte. Von Herrn Prof. Wydler in Bern. Jahresbericht der Akademie in Stockholm über die Fortschritte der Botanik in den Jahren 1839— 1842 von Wickström, über- setzt von Beilschmidt. Regensburg 1845. 8°. Von der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich. Mittheilungen Nr. 17 (2 Ex.). Reglement über die Vorträge. $. 1. Um den in $$. 2 und 5a der Statulen gegebenen Vor- schriften regelmässig nachkommen zu können, wird ein Verzeich- niss eröffnet, auf welchem sich die Mitglieder, anderweiligen Mittheilungen unbeschadet, zu regelmässigen Vorträgen anschrei- ben können. $. 2. Jedes unterschreibende Mitglied übernimmt durch seine Unterschrift die Verpfiichtung in alphabetischer Kehrordnung einen Vortrag zu halten, und soll wo immer möglich, wenn es verhin- dert sein sollte zur bestimmten Zeit dieser Verpflichtung nachzu- kommen, dafür sorgen, dass ein anderes Mitglied tauschweise in die Lücke stehe, — jedenfalls aber das Secretariat von dem Sach- bestande in Kenntlniss selzen. $. 3. Der Secretair hat je nach einer Sitzung das zum Vor- tragen folgende Mitglied darauf aufmerksam zu machen, und soll durch dieses von dem zu behandelnden Gegenstande in Kenntniss geselzt werden. $. 4. Aus der Reihe der verpflichteten Mitglieder tritt man durch schriitliche, jedoch 6 Monate zuvor eingegebene Anzeige. MITTHEILUNGEN DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT IN BERN. ———— Nr. 116 — 130. Ausgegeben den 1. April 1848. CT. Brunner, Sohn, Ueher die Wirkung, welche verschiedene Substanzen durch Berührung auf nervenkranke Perso- nen ausüben. [Vortrag vom 19. Februar, mit Nachtrag vom 4. März 1848.] Wenn es die Pflicht des Naturforschers ist, jede Beobachtung möglichst sorgfältig zu prüfen, bevor sie als eine Thatsache in die wissenschaftlichen Systeme aufgenommen wird; wenn es seine Aufgabe ist, jede Gelegenheit zu benutzen, um seltene Erscheinungen . wiederholten Untersuchungen zu unterwerfen, so ist es auch auf der andern Seite seine Schuldigkeit, einzelne Thatsachen , die er nicht selbst beobachtet hat oder deren Erscheinung ihm unerklärlich ist, nicht unbe- dingt von der Hand zu weisen. — Manche Naturfor- scher, welche eine positive Wissenschaft aufzustellen glau- ben, beachten wohl die ersteren Regeln, verfehlen sich dagegen öfters gegen die letzteren: sie vergessen, dass die Oberflächlichkeit nicht allein aus einer voreiligen Annahme schlecht begründeter Thatsachen hervorgeht, son- dern auch sehr häufig ihren Grund in einer Missachtung solcher Erscheinungen hat, welche unserm kurzsichtigen Verstande weniger einleuchten. Ein logischer Skepticismus gegen alle neu aufgestell- ten Thatsachen und eine gewisse Pietät gegen die Mit- arbeiter im grossen Gebiete der Natur sind die beiden Schienen, auf welchen der Wagen unserer Wissenschaft da- hinrollt: verfehlen wir die eine oder die andere, so über- stürzt das ganze System. Der Gegenstand, welchen ich in dieser Mittheilung zu behandeln wünsche, bietet in seiner Geschichte eine Reihe von Verstössen gegen diese Principien dar. Es ist nicht zu läugnen, dass eine grosse Nachlässigkeit mancher Beobachter die ruhigen Männer von dem Gegenstande abschreckte, so dass nach einigen ersten gründlichen Widerlegungen später nur Wenige sich die Mühe nahmen, gegen die neuen ober- flächlichen Machwerke zu protestiren. Mystiker und Phan- tasten ergriffen dagegen um so lebhafter die Erscheinun- gen, und je weniger die positive Wissenschaft Einsprache that, desto kecker traten diese auf und brachten es so weit, dass der ganze Gegenstand aus dem Systeme der Wissenschaft gestrichen wurde!) und Naturforscher, von welchen bekannt wurde, dass sie sich damit beschäftigten, von vorn herein gerichtet waren. Wenn auf diese Weise eine unverzeihliche Leichtfer- tigkeit den Gegenstand in Verruf gebracht hatte, so kann man auf der andern Seite nur bedauern, dass Thatsachen, welche die Geschichte in den vielfältigsten Beispielen auf- bewahrt hat und welche täglich durch neue Beispiele be- stätigt werden, von den Naturforschern so ganz unbeachtet 1) GEHLER, Physikalisches Wörterbuch VI. 1162, as 59 zn gelassen wurden. — Es ist diess das Schicksal der mei- sten Entdeckungen: zuerst werden sie verlacht, dann von den Einen als Unsinn auf die Seite geschoben, während ihnen Andere eine Wichtigkeit beilegen,. welche die kühn- sten Hoffnungen zu Schanden machen soll; — oft erst nach.langen Jahren treten solche Entdeckungen in dieje- nige Stelle der wissenschaftlichen Systeme, welche ihnen gehört. Als Pictet zu Anfang dieses Jahrhunderts von einer Reise durch England nach Paris kam und in der Akade- mie von einem merkwürdigen Meteorsteinfalle erzählte, soll Laplace dem Genfer-Physiker das Wort genommen haben, mit den Worten; „Wir haben uber diesen Gegen- stand Sagen genug“ !), — und heute ist wohl kein Aka- demiker mehr, welcher an der Thatsache zweifelt, dass Steine vom Himmel fallen, und selbst an sinnreichen geo- logischen Theorien fehlt es nicht, welche diese Erschei- nungen zur Erklärung der Entstehung des Sonnensystems benutzen. Wie ergieng es in neuester Zeit der Gletschertheorie? In unserm Vaterlande, unter unsern Augen hat auch sie die verschiedensten Stadien durchgemacht. Als im Jahr #834 Herr v. Charpentier der Versamminng der helvetischen na- turforschenden Gesellschaft zu Luzern seine Ansicht mit- theilte, dass die grossen Blöcke, welche über die ganze Schweiz verbreitet sind, durch die Wirkung der Gletscher in ihre jetzige Lage gekommen seien ?), fand er wenig Anklang bei den Naturforschern, und nachdem im Jahr 1837 Herr Agassiz von Neuem die Aufmerksamkeit der Geolo- 1) BERZELIUS , Jahresbericht XXVi, p. 81%. 2) örhandfungen der schweizerischen BEL een Gesell- schaft zu Luzern 1834, pag. 23. gen auf den Gegenstand gelenkt hatte!), wollten noch die berühmtesten Geologen nichts davon wissen. — Dessen- ungeachtet gewann nach und nach die neue Lehre immer mehr Anhänger; sie wurde allgemein verbreitet und er- regte zuletzt ein so grosses Aufsehen, dass man in allen Ländern sich bemühte Gletscherspuren zu finden; wo ein glatter Fels, wo ein grosser Block oder nur ein Schutt- hügel von besonderer Form sich fand, sah man die Ueber- reste alter Gletscher. Viele von diesen Nachrichten haben sich bestätigt, manche mussten zurückgenommen werden, und jetzt, nachdem die Gletschertheorie alle diese Ent- wicklungsphasen durchgemacht hat, nimmt sie diejenige Stellung in den geologischen Systemen ein, welche ihrer Wichtigkeit zu entsprechen scheint. Wir erkennen in diesem Beispiele die Geschichte bei- nahe jeder wichtigen Entdeckung in den Naturwissenschaf- ten, und ersehen daraus, dass oft einzelne Thatsachen, welche lange Zeit von den wissenschaftlichen Systemen ausgeschlossen bleiben, durch eine zufällige Bestätigung ihre Anerkennung und oft eine wichtige Stellung in den Propyläen der Wissenschaft erlangen. Es ist ein alter Volksglaube, dass gewisse Substan- zen nur allein durch ihre Berührung mit dem menschli- chen oder thierischen Körper eine eigenthümliche Wir- kung auf denselben ausuben, und dieser Glaube ist bei- nahe so allgemein, als die Anbetung eines Gottes. Von den ersten Zeiten, aus welchen uns die Geschichte be- richtet, bis auf die Gegenwart, von den wildesten Völ- kern, bei welchen sich kaum eine Spur von Kultur vor- findet, bis zu den gebildetsten Nationen ist diese Meinung 1) Actes de la soc. helv. des sc. naturelles & Neuchätel 1837. Discours d’ouverture. verbreitet und angewandt in den mannigfaltigsten Formen, bald ausgebeutet von Medicastern und Betrügern zu den entartetsten Missbräuchen, bald in idealer Form innig ver- knüpft mit mystisch-religiösen Vorstellungen. Wie noch heute der Orientale seinen Talisman bei sich führt, so war schon zu Moses Zeiten durch das göttliche Gesetz dem Hohenpriester verordnet, das Urim und Thummim auf dem Herzen zu tragen, wenn er vor Gott tritt und ihn um Rath anfleht !). — Gebräuche, welche sieh auf solche Vorstellungen gründen, gehören keineswegs nur allein den alten Zeiten und den unkultivirten Völkern an; sie finden heute noch in den civilisirtesten Nationen ihre Anwendung und man glaube ja nicht, dass es ein Privilegium der sogenannten Ungebildeten sei, von jenen Präservatiymitteln gegen alles Böse geschützt zu werden: manche gebildete Dame trägt im Geheimen ihre Amulette und glaubt zuversichtlich de- ren wohlthuenden Einfluss zu empfinden. Dass gewisse Personen die Eigenschaft besitzen sollen, selbst in einiger Entfernung die Gegenwart von Metallen zu empfinden, ist eine alte Meinung, und täglich noch hört man von den Künsten der Rhabdomanten mit Wun- schelruthe und siderischem Pendel 2). | Die Philosophen, Aerzte und Naturforscher beurtheilten zu verschiedenen Zeiten diesen Einfluss fremder Substanzen auf den Körper auf verschiedene Weise und während die Einen mit grosser Leichtgläubigkeit alle hieher gehören- den Thatsachen, oft ohne Kritik, sammelten, verwarfen Andere geradezu die Erscheinungen, indem sie, wie M) 2. Mose ©. 28, V. 29 u. 3. Mose ©. 27, V. 21. 2) Ueber die Zahuris in Spanien, welche unter der Erde verbor- gene Dinge sehen, siehe M. del Rio, disquisitionum magicarum lihri sex, edit. V. Colonie Agrippin® L. I, cap. 3, p. 30. Laplace von den Meteorsteinen, sagten: „Wir haben über diese Dinge Sagen genug.“ — Das gründliche Studium dieses Gegenstandes war von jeher dadurch erschwert, dass keineswegs alle Personen diesem Einflusse in glei- chem Grade unterworfen zu sein scheinen und die Fälle, in welchen diese Ercheinungen beobachtet wurden, über- aus selten waren. Ein Umstand, welcher einer ruhigen Untersuchung dieses Gegenstandes ganz besonders hin- derlich war, ist seine Beziehung zum Somnambulismus. Bei Personen, welche sich in diesem merkwürdigen Zu- stande befinden, ist das Nervensystem in einer so eigen- thümlichen Disposition, dass Wirkungen auf dasselbe statt finden, die wir im gewöhnlichen gesunden Zustande des Körpers nicht gewahr werden. — Solche Erscheinungen wurden von den Leuten, die sich mit dieser Krankheit beschäftigten, als positive Beweise für die Realität des somnambulen Zustandes mit Begierde ergriffen und auf diese Weise verwickelte sich die Kenntniss von der Einwirkung fremder Substanzen auf den menschlichen Körper mit jenem Chaos von Thatsachen und Träumereien, aus welchem die Geschichte des Somnambulismus besteht. Das Interesse für das Wunderbare ist tief in die mensch- liche Natur gelegt, es ist die Triebfeder zu den unermüd- lichsten wissenschaftlichen Untersuchungen und hat zu den wichtigsten Entdeckungen geführt; aber nur zu oft hat es die entgegengesetzten Resultate. Es gibt Forscher — kaum sollte man es glauben — , welche nur so lange nach Wahr- heit suchen, als sie sicher sind, dieselbe nicht zu finden; für sie gilt das Wort des Dichters: „Nur der Irrihum ist das Leben, alles Wissen ist der Tod“, denn mit dem Wissen werden die Träume zernichtet. Sie haben geforscht, aber was sie gefunden, ist wissenschaftlicher Tod. Dieser Unstern schwebte schon von jeher über den Erscheinun- gen, welche zum Somnambulismus gehören. Die Griechen und Römer benutzten nervenkranke Personen als Orakel. Man vermuthet, dass die Pythia, neben äusserer Enthaltsamkeit und innerer religiöser Auf- regung, durch Dünste, welche aus der Erde stiegen, in den ekstatischen Zustand versetzt wurde, in welchem sie die Orakelsprüche ertheilte, und Virgil schildert die cu- mäische Sibylle auf die gleiche Weise!). Auch die Israe- liten benutzten solche nervenkranke Personen zu Wahr- sagereien, wie die Erzählung von dem Besuche Sauls bei der Wahrsagerin von Endor deutlich darthut?). — Von einem andern Gesichtspunkte werden sie in der spätern ' Zeit betrachtet, wo nervös-psychische Kranke als einen Teufel in sich tragend oder von einem Teufel besessen geschildert werden. Dass Krämpfe und Convulsionen oft die Krankheit solcher Individuen waren, geht aus Mat- thäus Cap. 17, V. 15 hervor, wo der Besessene „mond- süchtig“ genannt wird und aus Matthäus Cap. 8, V. 28. — Die Ansicht der Zeitgenossen war, dass böse Geister den Leib dieser Unglucklichen in Besitz genommen haben, welche durch Excorcismus ausgetrieben wurden. Von den Galliern wurden solche Personen als Drui- dinnen geehrt, welche im Zustande bewusstloser Ekstase Orakel ertheilten®). Als das Christenthum gewaltsam bei diesen Völkern eingeführt wurde, pflanzte sich der Natur- 1) Aszneıs Lib. VI, v. 46 et seq. re, Cui talia santi Ante fores, subito non vultus, non color unus, Non comt® mansere com&; sed pectus anhelum Et rabie fera corda tument, majorque videri, Nec mortale sonans , adflata est numine quando Jam propiore dei . 2) 1. Buch Samuel, C. 28. 3) Prints historia naturalis L. XXX. ©. IE — 6A zn - gottesdienst insgeheim unter dem Volke fort. Das Volk wandte sich an Zauberinnen namentlich um in Krankheits- fällen Rath zu erholen. Diese Personen scheinen durch (retränke oder Einreibungen narkotischer Kräuter sich in einen ekstatischen Zustand versetzt zu haben, in weichem sie oft mehrere Tage lang blieben. In diesem Zustande lagen sie bald todtähnlich da, bald gingen sie, Nachtwand- lern gleich, umher, während ihnen die merkwürdigsten . Phantasiebilder vorschwebten, welche so lebhaft waren, dass sie im wachen Zustande sich derselben erinnerten und was nur Traumvision war, wirklich erlebt zu haben glaub- ten!). — Gegen diese Hexen wandte sich die Kirche und nebst vielen Unschuldigen wurden sie verbrannt ?). Unter solchen Umständen war zu keiner Zeit ein ei- gentliches Studium der Krankheit möglich, geschweige denn die Anstellung eines Experiments. Die Alten kann- ten dieses Hülfsmittel zur Kenntniss der Natur nicht, und wenn auch später zur Zeit der Hexenprozesse einzelne rohe Experimente mit den Unglücklichen angestellt wur- den, so geschah es nur allein zur richterlichen Bestätigung 1) Diese Zustände werden von PoRTA in seiner Magia naturalis, sive de miraculis rerum naturalium libri IV, Antverpie 1562, beschrie- ben und scheinen Formen des Somnambulismus gewesen zu sein. In der Ausgabe des PorTa’schen Werkes Magie naturalis libri viginti, Lugd. Batavorum 1644, ist der ganze Abschnitt über die Hexen weg- gelassen , dagegen findet er sich bei einer kleinen französischen Aus- gabe: Magie naturelle L. II, p. 174. Ein ähnlicher Gebrauch, sich durch den Genuss narkotischer Ge- tränke in einen ekstatischen Zustand verbunden mit den angenehmsten Träumen zu versetzen, findet nach Dr. MoREAU heute noch in Aegypten statt, wo aus der Cannabis indica das betäubende Getränk Hachych bereitet wird. (Le hachych 2e &dition,, Paris 1848, nach d. Magazin f. d. Litteratur des Auslandes Nr. 10. 1848.) 2) Ueber die Hexenprozesse s. das classische Werk : Malleus male- ficarum von SPRENGER. Francof. 1600. der Schuld, deren sie angeklagt waren !,. Wer auf an- dere Weise sich diesen Personen genähert hätte, wurde als Theilnehmer am teuflischen Bunde das Schicksal der Verurtheilten getheilt haben ?). Selbst heute noch können nur mit grosser Behutsamkeit solche Untersuchungen vor- genommen werden, denn die Vorurtheile älterer Zeiten sind weit entfernt aufgeklärt zu sein; wurde selbst noch im Jahre 1780 in Glarus eine Hexe hingerichtet! Bei solchen Untersuchungen hat man mit den gröss- ten Schwierigkeiten zu kämpfen: man leidet durch die Neugierde und die Unduldsamkeit einer Menschenklasse, welche oft an Bildung nicht höher zu stehen scheint, als die Hexenverbrenner der frühern Jahrhunderte. Das sich hinzudrängende Publikum will sich zunächst von der Merk- würdigkeit des Falles überzeugen und während die Einen solche Kranke zur Ertheilung von Orakelspruchen, zu medicinischen Consultationen und zu den abstrusesten Din- gen ausbeuten, finden sich sofort Andere ein, welche die Unglucklichen als Besessene verdammen und mit ihnen alle diejenigen, welche sich derselben annehmen, denn Misstrauen geht mit Aberglauben Hand in Hand. Unter solchen Umständen ist nicht allein eine ruhige Beobach- tung unmöglich, sondern die Leidenden selbst, welche durch ihre Krankheit sich in einem gereizten Zustande befinden, werden irre gemacht. Es kann ihnen nicht ent- gehen, dass sie das Interesse der Umgebung erregen — 1) Bo6UFT, discours des soreiers. Troisieme edition Lyon 1610. Instruetion pour un juge en fait de sorcelerie Art. XXII etc. 2) Remicıus, welcher Dasmonolatria ete., Frankfurt 1598, ge- schrieben und darin die Hexenprozesse vertheidigt hatte, wurde später selbst als Zauberer verbrannt (KIESER System des Tellurismus II. 1822. p- 95). Bo&UET führt in dem eitirten Werke, Premier advis 58, als Zeichen der Schuld an: La frequentation et conversation avec quelgue soreiere. eh die meisten Kranken dieser Art gehören dem weiblichen (eschlechte an — und mitten in den grössten Leiden will die Eitelkeit ihre Herrschaft ausüben. Um den Glauben an eine wissenschaftliche Merkwürdigkeit aufrecht zu er- halten, unterziehen sich die Kranken freiwillig oft den grössten Schmerzen und Gefahren. Kaum würde man die- ses glauben, wenn nicht leider frappante Beispiele das eben Gesagte bestätigten. Eine Maria Rübel liess sich zu wiederholten Malen die Hand aufschneiden um Knochen- splitter herauszuziehen, von welchen sie nachher selbst gestand, dass sie dieselben mit vieler Gewandtheit tief hineingesteckt hatte!). Ein andermal stürzte sie sich rück- lings eine Treppe hinunter, nur allein damit ihre Vorher- sagung in Erfüllung gehe. Die neueste Geschichte der Leopoldine Reichel, welche von Freiherrn von Reichen- bach im Jahr 1844 zu seinen bekannten Untersuchungen benutzt?) und nachher von einer Commission der Gesell- schaft der Aerzte zu Wien auf den gröbsten Betrügereien ertappt wurde), beweist, wie Vorsicht und Strenge nicht weit genug getrieben werden kann. Wenn wir einen Blick auf die Resultate werfen, welche seit dem Beginn einer wissenschaftlichen Untersuchung unsers (regenstandes erlangt wurden, so haben wir wohl eine grosse Litteratur vor uns; aber so mannigfaltig dieselbe auch ist, ebenso unerfreulich ist ihr Studium. Wir treffen hier auf die unverzeihlichsten Verstösse gegen‘alle Gesetze des Experimentirens, Verstösse, welche man sich nur dadurch 1) KıEsER, Archiv f. d. thier. Magnetismus. IV. 3. Halle 1819. p. 187. | 2) WÖHLER u. LiEBIG , Annalen der Chemie u. Pharmacie Bd. LI, Beilage. 1845. p. 11. 3) Zeitschrift der k. k. Gesellschaft der Aerzte zu Wien. IM. Jahr- sang. Nov. u. Dec. 1846. erklären kann, dass, mit wenigen Ausnahmen, die Leute, ‘welche sich mit diesem Gegenstande beschäftigten, die Exactitüude und Gewissenhaftigkeit, die von einem brauch- baren Experimente erheischt wird, nicht hoch anschlugen, und während früher die sensitiven Personen als Hexen verbrannt wurden, betrachtete man sie seit Mesmer, Mar- quis de Puisegur, Wolfart, von Eschenmayer,, Kerner etc., als Wesen höherer Art, und gleichsam das Positive ver- schmähend, untersuchte man sie nur nebenbei und ober- flächlich in Bezug auf ihre physikalischen Eigenschaften. Die Experimente , welche in Frankreich in den Chambres des crises und in den Societes d’harmonie angestellt wur- den, hatten meistens den Zweck, das Merkwurdige dieser Krankheitsfälle mit einem einleuchtenden Nimbus zu um- geben, und die Kranken zu Weilheim und Weinsberg wa- ren als Hellseherinnen zu sehr gewohnt mit den Geistern höherer Regionen Umgang zu haben, als dass sie einem mit materiellen Dingen experimentirenden Erdensohne ihre Aufmerksamkeit schenken konnten. Ich übergehe hier alles, was über die Wünschelruthe, das siderische Pendel und die übrigen Instrumente geschrieben wurde, welche bei den sogenannten Rhabdomanten durch Berührung oder Annäherung von fremden Dingen eigen- thümliche Erscheinungen zeigen sollen }). Es ist zurZeit un- möglich, aus den vielen höchst unwissenschaftlichen und unverdauten Angaben hierüber das Positive herauszufinden. Dagegen kann ich nicht umhin, einige Versuche, die mit ver- schiedenen kranken Personen angestellt wurden, hier an- zuführen. Wenn auch einige von den vielen vorliegenden 1) AMORETII, physikalische und historische Untersuchungen über die Rhabdomantie. Aus dem Italienischen von €. A. U. v. Salis. Ber- lin 1809. Elementi di elettrometria animale. Milano 1816. $S. ferner KIESERS System des Tellurismus. Leipzig 1822. I. p. 116. = Angaben eine grössere Umsicht wünschen lassen , so bleibt doch die Erscheinung, dass gewisse Dinge eine eigenthum- liche Wirkung auf den Körper dieser Kranken ausuben, eine Thatsache, welche durch zu viele Beobachtungen be- stätigt ist, als dass sie ohne weiters weggeläugnet werden könnte. Es sei mir daher gestattet, von diesen einige wenige Fälle anzuführen, welche von den glaubhaftesten Beobachtern untersucht worden sind. Pfaff und Weber!) fanden, dass bei einer Kranken, die im kataleptischen Anfalle, verbunden mit partiellem Starrkrampfe der obern Gliedmassen, lag, der tetanische Krampf allmälig nachliess, als die entblössten Arme von der Achselgrube herab bis zu den Fingerspitzen mit einem . grossen eisernen Spatel gestrichen wurden. Eine Somnambüle, welche Langenbeck behandelte ?), äusserte schmerzhafte Empfindungen, wenn Gold und Silber ihr auf die Magengegend gehalten wurde. Eine andere Kranke?) empfand schmerzhafte Kälte bei Berührung mit Kupfer, Silber, Eisen und Gold und vermied überhaupt alle Berührung der Metalle; ebenso vermied eine andere Somnambüle*) auf sehr auffallende Weise beim Schlafwandeln die Berührung aller Metalle. Versuchsreihen zur Vergleichung der qualitativen Wir- kung verschiedener Metalle stellte Kieser mit einem som- nambülen Knaben an, welchem er die Metalle auf sein krankes Auge legte °). 1) MEcKEL’Ss, Deutsches Archiv für Physiologie IH, 2. Halle u. Berlin 1817, p. 165. 2) Russische Sammlung für Naturwissenschaft und Heilkunde, her- ausgegeben von Dr. CRICHTON, REHMANN und BURDACH. 2 Bde. Riga und Leipzig 1817, (mach KıEsERr’s System. I. p. 130). 3) VAN GHERT, KIESERS Archiv für den thierischen Magnetismus. 2. Bd. I. Stück, p. 86, 96. #) KiIEsERS Archiv. 5. Bd. III. Stück, p. 52. 5) KIESFRS Archiv. 5. Bd. U. Stück. Kranke Personen, welche an Somnambulismus leiden, zeigen häufig auch ausserhalb ihres Paroxismus eine gewisse Empfindlichkeit gegen die Berührung von Metal- len, so die Kranke Lehmann’s !}, welche wachend kein Geld anfassen und mit keinem metallenen Löffel essen konnte. Viele Versuche an somnambuülen Personen wurden von Siemers mit Metallen angestellt, welche beim Anfassen Schmerz, Kälte, Hitze etc. bewirkten 2). Herr Dr. v. Erlach schrieb mir kürzlich von einem kranken Mädchen: „Sie ist gegenwärtig gegen, alle äussern Eindrücke so übermässig empfindlich, dass sie z. B. bei Berührung von Eisen sogleich in förmliche Zuckungen geräth, so beim Essen mit blechernem Löffel; als ich ihr mein Taschenmesser im wachen Zustande in die Hand gab, ging sie sogleich in den somnambuülen Zustand über, wel- cher mit Zuckungen begleitet war.“ Die neuesten hieher gehörenden Versuche des Herrn Baron von Reichenbach werde ich sogleich besprechen. Diese Thatsachen mögen genügen, um die oben aus- gesprochene Meinung zu begründen, dass durch Berüh- rung fremder Dinge mit dem menschlichen Körper eine Wirkung stattfindet, welche je nach der Natur des Gegen- standes verschieden ist. Worin aber diese Verschiedenheit besteht, lässt sich aus den zusammengestellten Angaben nicht ermitteln, denn nicht allein sind die Affectionen durch die gleichen Dinge bei verschiedenen Kranken graduell verschieden, sondern es kommen auch grosse Abweichun- gen in der Wirkungsweise eines und desselben Dinges auf verschiedene Individuen vor: so verursachte z. B. Gold bei 1) KissERs Archiv. 4. Bd. I. Stück, p. 13. 2) SIEMERS, Erfahrungen über den Lebensmagnetismus. Ham- burg 1835. der Frau v. U‘*!) eine angenehme Empfindung, bei einer von Siemers Behandelten?) hatte es gar keine Wirkung, während wiederum Langenbecks und van Gerths Somnam- bülen ?) durch dasselbe Metall schmerzhafte Gefühle erlit- ten, welche bei der Seherin von Prevorst*) sogar bis zu Schüttelungen und ungeheurem Dehnen der Glieder sich gesteigert haben solien. Wenn nun schen die Thatsache der Erscheinung in ihrer allgemeinsten Form seit langem bestätigt ist, so fehlt es immer noch an einer nur annähernd genügenden Er- klärung. Das mystische Wort „Elektrizität“, welches von Amoretti zur Erklärung angewandt wurde, ist nichts sa- gend, denn die elektrischen Eigenschaften der angewand- ten Dinge stehen in keiner Beziehung zu den Wirkungen auf den menschlichen Körper. Die Erklärungsversuche einiger deutscher Gelehrten, welche hier so kurz als möglich angeführt werden müs- sen, beweisen, wie gross die Abwege sind, zu welchen eine Richtung führte, die statt die Natur selbst um ihre Gesetze zu befragen, aus verfehlten philosophischen Spe- kulationen ein System ableitete, das, als wahre Ironie auf seinen Gehalt, — Naturphilosophie — genannt wurde. Kieser?) glaubt, die eben angeführten Erscheinungen beruhen auf einer thierisch-magnetischen Wirkung, und be- trachtet daher die angewandten Dinge als natürliche Magne- tiseurs. Er theilt nun alle Naturkörper, je nachdem sie eine magnetische oder antimagnetische Wirkung haben sollen, in 1) Briefe über eine magnetische Cur von einem Liefländischen Land- prediger. Dorpat 1816. p. 82. 2) SIEMERS, Erfahrungen etc. p. 152. 3) KIESERS System. I. p. 130 u. 132. *) J. KERNER, die Scherin von Prevorst. 3te Aufl. 1835. 5) KIESERS System. I. $. 42. solare und tellurische Substanzen, indem er glaubt, dass der Einfluss der Erde in dem menschlichen Körper den schlafwachen Zustand unterstütze, während das Sonnen- licht die Wirkung habe, den thierischen Magnetismus auf- zuheben, daher denn auch Justinus Kerner die Erschei- nung erklärt, dass Bergkrystall als der hellste Stein und daher der Sonne zunächst kommend, bei der Seherin von Prevorst Wachen erzeugte !. Herr Kerner ging auf die- sem Wege noch weiter, indem er sagte?): „Es möchte im Stein und Metall nicht nur eine siderische, magnetisch wirkende, sondern auch eine magische Kraft gebunden liegen.“ — Durch solche Aeusserungen war jeder weite- ren experimentellen Erforschung dieses Gegenstandes der Weg abgeschnitten, denn das Kapitel von den magischen Kräften ist glücklicher Weise längst aus der Physik ge- strichen. — Versuchen wir die Erscheinung von dem Standpunkte rationeller Naturforschung aufzufassen und ziehen wir zu- nächst die Analogie zu Rathe. — Täglich sehen wir Bei- spiele vor uns, wıe nervenkranke Personen nicht allein durch geistige Einflüsse, sondern auch durch ganz mate- rielle Dinge aflicirt werden, von welchen der Gesunde nichts leidet. Sie sind empfindlich für Lärm, für jeden Temperaturwechsel und andere allgemeine Wirkungen. Sehr häufig werden sie durch die Berührung von Körpern affıcirt, deren Oberfläche eine besondere mechanische Structur hat, wie seidene Bänder, Pelzwerk etc.; gewisse Geräusche können sie nicht ertragen, wie das Reiben von Papier oder einem trockenen Lappen auf Holz, das eigen- thümliche Geräusch, welches sich beim Reiben von nas- sem Glas oder Porzellan hörbar macht etc. etc. Bedenkt 1) Am o.a. 0. 2) Am 0.2.0.2. 59. man nun, dass der eigenthümliche Zustand der sensitiven Personen, ich will nicht sagen, in einer Gereiztheit des Nervensystems besteht, doch jedenfalls stets damit ver- bunden ist, so liegt die Annahme nahe, dass solche Per- sonen eine sehr gesteigerte Empfänglichkeit für die Ein- drücke der äusseren Dinge haben, und bevor man die Existenz neuer Kräfte zu Hülfe nimmt, muss man suchen, die eigenthümliche Wirkung der Substanzen bei ihrer Be- rührung mit dem menschlichen Körper auf ihre physika- lischen Eigenschaften zurückzuführen. — Welche physikali- sche Eigenschaft ist es aber, die diese Wirkungen her- vorbringt? — Um darüber Aufschluss zu erhalten, müssen die ver- schiedenen Substanzen unter sich verglichen werden und aus den Gruppen, die sich auf diese Weise bilden, lässt sich vielleicht bestimmen, welche physikalische Eigenschaft der angewandten Dinge die Wirkung hervorbringt. Ge- setzt man fände z. B. dass alle durchsichtigen Körper eine gemeinsame Wirkung haben, z. B. einen schlafwachen Sen- sitiven zu wecken und die Intensität dieser Wirkung stehe im Verhältniss ihrer Durchsichtigkeit, man fände ferner, dass schwarze undurchsichtige Körper Schlaf hervorrufen, dass alle blauen, rothen und gelben Körper wiederum ebenso viele Gruppen in Bezug auf ihre Wirkung bilden, so würde man mit Recht daraus schliessen, dass die op- tischen Eigenschaften es sind, welche die Erscheinungen bei dem menschlichen Körper bestimmen und die Theorie _ von Kieser würde dadurch eine wissenschaftliche Begrün- dung erhalten. Die oben angeführten Versuche sind meistens nur ausgeführt worden um die Thatsache zu bestätigen, dass die Sensitiven durch die äusseren Dinge aflicirt werden und grösstentheils nur wenige schlecht gewählte Körper angewandt worden, daher sich aus den Angaben nichts mit Bestimmtheit schliessen lässt. Von älteren Untersuchungen ist mir eine einzige Ver- suchsreihe bekannt, welche die Anordnung der verschie- denen Substanzen nach dem Grade ihrer Wirkung aufzu- stellen versucht. Es sind diess die Versuche von Kieser), welcher einem somnambuülen Knaben ein Auge mit glei- chen Quantitäten verschiedener in Papier gewickelter Kör- per bestrich, und aus der Intensität der correspondirenden Wirkung, welche in einem mehr oder weniger starken Aufreissen des Auges bestehen sollte, folgende Reihe zu- sammenstellte: Platin, Quecksilber, Eisen, Wasser, Arse- nik, Schwefel, Braunstein, Gold, Schwefelantimon, Zinn, Salpeter, Antimon, Steinsalz, Schwefelblei, Wismuth, Mes- sing, Blei, Zink, Kupfer, Silber. Diese Reihe, welche mit keiner der bekannten Eigenschaften der angewandten Substanzen übereinstimmt, soll sich in den während sie- ben Tagen täglich und späterhin noch mehrere Male wie- derholten Versuchen völlig gleich geblieben sein. Im Jahr 1845 sind vom Freiherrn von Reichenbach Versuche bekannt gemacht worden?), welche sich über eine grosse Zahl von Körpern ausdehnen. Zuerst beobach- tete er), dass alle krystallisirten Körper in mehr oder weniger hohem Grade die Finger einer Kataleptischen zum tonischen Krampfe bestimmten. Er legte der Kran- ken während eines Anfalles die Krystalle in die Hand und wiederholte dasselbe, wenn sie ausserhalb der katalepti- schen Affection bei gutem Selbstbewusstsein sich befand. In beiden Fällen fand er eine Wirkung, welche jedoch 1) KisseR, Archiv f. d. thier. Magnetismus. V. 2. p. 36. 2) WÖHLER u. LiEBIG, Annalen der Chemie u. Pharmaeie. LII. Beilage. 1845. Heft Iu. I. 3) Ebendaselbst Heft I, p. 37. in der Katalepsie ohne Vergleich stärker war. Amorphe Körper äusserten keine Wirkung, ebenso alle confus kry- stallisirten, wie Hutzucker,, carrarischer Marmor etc. und solche, welche mit vielen einander entgegengesetzten Kry- stallgruppen versehen waren, wie Prehnit, Wawellit etc. Dagegen wirkten alle einfachen, losen Krystalle und alle diejenigen, wo Krystallanhäufungen parallele Hauptaxen besassen, wie CGelestin, manche Gypsspathe, Rotheisenstein. Aus diesen Versuchen schloss Herr von Reichenbach!), dass die Krystalle ein eigenthümliches Vermögen besitzen, welches nicht der Materie als solcher, sondern ihrer Form zukomme, und dieses bestätigend fand er, dass zwei Punkte vorhanden sind, in denen die Kraft ihren Sitz hat und welche die krystallographischen Pole einer Haupt- axe waren. Diese Krystallkraft soll sich durch Bestreichen auf andere Körper übertragen lassen ?). Zur Beurtheilung dieser Resultate ist es nicht ohne Interesse, dass in neuester Zeit Hr. Plücker eine physi- kalische Eigenschaft entdeckt hat, welche ebenso allen Krystallen gemeinschaftlich ist °). Er fand nämlich, dass die optischen Axen aller Krystalle von den Polen eines Magneten abgestossen werden. In wiefern diese physika- lische Eigenschaft die von Hrn. v. Reichenbach entdeckte Wirkung auf den menschlichen Körper erklären könnte , wage ich nicht zu beurtheilen. Die amorphen Körper, welchen die eigenthümliche Einwirkung der krystallisirten ahgeht, haben gleichfalls einen Einfluss von Widrigkeit, sowie von Wärme oder 1) WÖHLER u. LIEBIG, Annalen der Chemie und Pharmaeie, LIM. Beilage 1845. Heft I, pag. 42. 2) Ebendaselbst p. 59. 5) Pos6GEnDoRFF’s Annalen der Physik u. Chemie. LXXII. 1847. p- 315. = een Kälte auf die Kranken, und Hr. v. R. führt an, dass er über 600 Stoffe auf diese Weise geprüft habe. Nachdem bei einer seiner Kranken, Fräulein Nowotny !), kaum ein Paar Dutzend Stoffe unter sich in eine Reihe gebracht waren, sah Hr. v. R. ein Gesetz sich herausbilden : die Substanzen reihten sich nach ihrem elektrochemischen Werthe und nachdem diese Thatsache durch mehrere Kranke und Gesunde bestätigt war, wurden die so gewon- nenen Reihen von Fräul. Reichel nach dem Gefühle von kalt und warm in zwei Hälften getheilt, wovon die eine im Allgemeinen die elektro-negativen, die andere die positiven Stoffe enthalten soll ?.. Die Metalloide und Säuren befinden sich in der kaltmachenden Reihe, wäh- rend die Metalle, viele Metalloxyde und Alkaloide als warmmachende Substanzen angeführt sind ; in der Folge der einzelnen Dinge in beiden Reihen lässt sich jedoch kein bestimmtes Gesetz herausfinden. Auf welche Weise in diesen Versuchen eine Wirkung statt findet, lässt sich nicht begreifen; denn wenn auch nach der Volta’schen Theorie der galvanischen Elektricität viele Physiker die Annahme machen, dass durch blosse Berührung zweier Substanzen eine Kraft entstehe, so lässt sich diese Erklärung auf die Reichenbach’schen Versuche nicht anwenden, indem die meisten Substanzen durch das Glas hindurch wirkten, in welchem sie eingeschlossen waren °), und sogar durch ein massives Glasstäbchen, mit welchem die Kranke die verschiedenen Substanzen be- rührte, die gleiche Wirkung statt fand ‘). "Wenn nun gleich diese Resultate durch die Benennung der gebildeten Reihen ?) Annalen der Chemie u. Pharmacie. LIE. Beilage p. 184. 2) Ebendaselbst p. 232. 3) Ebendaselbst p. 188, 190 etc. *) Ebendaselbst p. 205. einen wissenschaftlichen Schein haben, so treten sie doch nicht aus dem mystischen Dunkel der Versuche älterer Magnetiseurs. Im Jahr 1846 wurde auf Veranlassung der Aerzte zu Wien eine gründliche Untersuchung mehrerer Kranken vorgenommen, welche Freiherr v. Reichenbach zu seinen Versuchen benutzt hatte !). Das Resultat dieser Untersu- chung ging dahin, dass mehrere geprüfte Kranke sich als Betrüger herausstellten, namentlich gilt dieses von der Leopoldine R...., welche allem Anscheine nach das nämliche Fräulein Reichel ist, von welcher Hr. v. Reichen- bach die oben erwähnte Eintheilung der Körper nach den beiden Reihen erhalten hatte. — Wenn auch die Unter- suchungscommission nicht sowohl aus der Prüfung der eben behandelten Eigenschaften, als vielmehr aus der Untersuchung anderer angeblichen Kräfte dieser Kranken ihr Urtheil entnahm, so hat doch durch dieses unglückliche Resultat der Werth der Reichenbach’schen Experimente in den Augen des Publikum’s einen bedeutenden Stoss erlitten. Man bedenke jedoch, dass die Experimente des Hrn. v. Reichenbach zwei Jahre vor jener Untersuchung durch die Kommission angestellt wurden, und dass aus dem Be- richte der letzteren hervorgeht, dass der Gesundheitszu- stand der Untersuchten sich bedeutend gebessert hatte. Es lässt sich daher denken, dass zur Zeit der Reichen- bach’schen Experimente andere Verhältnisse vorwalteten als später, und es wäre leicht möglich, dass die Person, welche eine wissenschaftliche Berühmtheit erlangt hatte, nachdem sie mit ihrer Krankheit auch ihre Kraft verloren hatte, durch unlautere Hülfsmittel ihren Ruf zu erhalten suchte. | 1) Zeitschrift der k. k. Gesellschaft der Aerzte zu Wien, IM. Jahrg. Nov. u. Dec. 1846. Nach diesem Ueberblick der Litteratur gehe ich zu den neuen Versuchen über, welche ich selbst angestellt _ habe. Eine der interessantesten Bereicherungen der Physik in neuerer Zeit ist die Entdeckung Melloni’s, dass die Wärme, welche von verschiedenen Körpern ausstrahlt, verschiedene Eigenschaften besitzt, die abhängen von der Natur des strahlenden Körpers. Diese Entdeckung war in theoretischer Beziehung namentlich dadurch von der grössten Wichtigkeit, weil sie die Analogie zwischen Wärme und Licht vollständig machte. Bei den Lichtstrah- len unterscheiden wir nämlich sowohl ihre Intensität als ihre Qualität (ihre Farbe), aber bei den Wärmestrahlen kannte man nur ihre Intensität, und wenn Wärmestrahlen von verschiedenen Körpern herruhrend ein Thermometer gleich stark erwärmten, so glaubte man, dass sie in Al- lem gleich seien. Melloni zeigte nun, dass diese Betrach- tungsweise nicht richtig sei, und dass z. B. die Wärme- strahlen, welche ein erhitztes Platinblech aussendet und diejenigen, welche von einer Weingeistlampe kommen, wenn sie auch gleiche Intensität haben, doch anderweitige sehr verschiedene Eigenschaften besitzen, wie etwa rothe und blaue Lichtstrahlen gleiche Intensität besitzen können und doch verschieden sind. Aus diesen _ Beobachtungen muss man schliessen, dass die Wärme, welche von dem warmen Ofen kömmt, ausser der Temperaturverschieden- heit, andere Eigenschaften besitzt, als die Sonnenwärme, und andere als diejenige, welche von der Flamme des Kaminfeuers ausgetrahlt wird. Von allen Instrumenten, welche wir zum Studium der - Naturkräfte benutzen, sind unsere Nerven die empfindlich- sten !), und wenn auch in gesundem Zustande unser 1) LaAPLacE, theorie analytique des probabilites. L. I, ch. V, p- 358. Körper jene Verschiedenheiten der Wärmestrahlen nicht empfindet, so lässt sich doch denken, dass bei gesteigerter Nerventhätigkeit eine solche Unterscheidung möglich sei; behaupten ja: die Siechen eine grössere Erquickung von den Sonnenstrahlen zu empfinden als von dem wärmsten Öfen, und eine ganze Nation verschmäht den wärmenden Ofen, als eine der Gesundheit nachtheilige Wärmequelle. Von solchen Betrachtungen ausgehend, war es mir nicht unwahrscheinlich, dass nervenkranke Personen als empfindliche Reagentien auf die Wärmestrahlen, durch Be- rührung mit verschiedenen Substanzen verschiedene Ein- drücke erhalten werden und ich fragte mich, ob nicht vielleicht die früher beobachte Einwirkung der Mineralien, Metalle etc. auf Leute, deren Nervensystem zerrüttet ist, in diesen Erscheinungen ihre Erklärung finde? — Wenn auch, wie wir später sehen werden, meine Untersuchun- sen keineswegs zu diesem Resultate führten, so erregten doch solche Betrachtungen schon lange den Wunsch in mir, den Gegenstand wo möglich selbst zu prüfen und als ich durch einen glücklichen Umstand eine Gelegenheit dazu fand, entschuldigten diese wissenchaftlichen Ansichten bei mir selbst und, wie ich hoffe, auch bei den Mitarbeitern auf dem Felde der positiven Wissenschaft, meinen Schritt in ein Gebiet, welches gewöhnlich von den Empirikern perhorrescirt wird. | Die Person, mit welcher ich die Versuche anstellte, ist ein 23 Jahr altes Mädchen vom Lande. Ihr Aussehen verräth keineswegs die fürchterliche Krankheit (Ecclamp- sia hysterica), welcher sie seit zwei Jahren unterworfen ist und die sie damals in den hiesigen Inselspital brachte, wo sie in Folge ihrer Krämpfe bald in den somnam- büulen Zustand verfiel. Aus dem Spitale entlassen , lebte sie zum Theil bei Verwandten in hiesiger Stadt, zum Theil bei einem Arzte auf dem Lande, von wo sie im letzten Frühjahr zurückgekehrt war, als ich durch Herrn Prof. Perty zu ihr geführt wurde. Obgleich ihre Krankheit be- reits um vieles nachgelassen hatte, war sie immer noch heftigen Krampfanfällen unterworfen und verfiel von selbst oder durch Bestreichung in den somnambülen Schlaf. Die linke Hand zeigte sich allrin empfindlich für die Eindrücke fremder Körper, wie überhaupt vorzüglich die linke Seite ihres Körpers leidend war. Diese einseitige Empfindlichkeit findet schon in älteren Versuchen Bei- spiele. Eine Kranke, welche Siemers behandelte), hatte die rechte Hand empfindlieher als die linke, bei der Se- herin von Prevorst war dagegen die linke empfindlicher ?). Die ersten Versuche mit krystallisirten Mineralien, welche ich im Zustande des Somnambulismus anstellte, indem ich der Kranken dieselben in die Hand oder auf die Herzgrube legte, gaben aus verschiedenen Gründen nicht vollkommen genügende Resultate. Die Kranke, ziem- lich beängstigt, konnte nur mit Mühe sprechen und die Angaben über ihre Empfindungen waren verworren. Beispielweise will ich folgende beliebig aus dem Ta- gebuch gewählte Angaben anführen: Ein ungefähr 3 Zoll langer Bergkrystall von der Grimsel in die Hand gelegt: „Sehr beschwerlich. Es fährt ein Gefühl von Stein auf- wärts, dieses ist erstarrend“; nach 5 Minuten: „es fährt auf der inneren Seite des Armes bis in die Brust und ge- gen den Magen, erregt Gramseln (Ameisenlaufen); ein an- deres Gefühl fährt vom Körper nach dem Steine zurück, dieses ist mehr oberflächlich und warm.“ 1) SIEMERS, Erfahrungen über den Lebensmagnetismus, p. 150. 2) Dritte Aufl. 1835. p. 61. Verschiedene Krystalle von Kalkspath, Gyps etc. hat- ten ähnliche Wirkungen: bald war das nach dem Magen fahrende Gefühl vorherrschend, bald das andere, und diese Gefühle wurden auch abweichend bezeichnet, als Amei- senlaufen, Etwas das zurückfährt, Stechen, Brennen etc. Controllversuche mit den. gleichen Substanzen angestellt, gaben ziemlich übereinstimmende Resultate; doch kam es öfters vor, dass einmal eine Empfindung brennend heiss, ein andermal die nämliche „kalt“ genannt wurde. Solche Widersprüche waren mir jedoch weder uner- wartet, noch wichtig, wenn ich bedachte, wie schwierig es ist, eine körperliche Empfindung zu schildern; gelangt ja oft der Arzt mit seiner ganzen Logik nicht dazu, dem gebildetsten Kranken eine gute Diagnose eines Schmer- zes zu entlocken! Ausdrücke, wie „heiss“ und „kalt“ sind bei solchen Beschreibungen stets bildlich zu nehmen; den Schmerz beim Rheumatismus z. B. kann man mit ebenso- viel Recht ein Brennen nennen als ein Gefühl von starker Kälte; beidemal heisst es nichts anders, als man empfinde einen Schmerz in den Muskeln, von dem der Eine glaubt, er wurde die nämliche Empfindung haben, wenn ein warmer Körper in den Muskel gebracht würde, der Andere, wenn ein kalter mit ihm in Berührung käme. Wenn man daher. auf diese Bezeichnung der Gefühle nicht viel Gewicht legen darf, so ist um so wichtiger die Lage des Schmer- zes und seine Verbreitungsweise im Körper. Darin nun scheinen alle Aeusserungen unserer Kranken übereinzu- stimmen, dass die Empfindungen, welche Mineralien er- regen, von zweierlei Art sind: Ein Gefühl geht von dem in der Hand gehaltenen Steine aus, den Arm aufwärts und verbreitet sich in der Brust, dieses Gefühl findet mehr im ‚inneren Theile des Armes statt. Ein anderes Gefuhl geht von dem Körper nach dem Steine und findet mehr ober- = sh = flächlich (in der Haut?) statt. Sie sagle einmal: „diese beiden Gefühle fahren neben einander vorbei.“ Bei den einen Mineralien herrscht das eine der beiden bezeich- neten Gefühle vor, bei andern das zweite, ohne dass mir gelungen wäre, irgend eine Gesetzmässigkeit darin zu finden. Den Aerzten und Physiologen muss ich anheim ge- stellt lassen zu entscheiden, ob jene Angaben über die beiden Empfindungen mit irgend einer anatomischen Be- schaffenheit übereinstimmen. Wenn ich der Kranken während des Paroxismus die Hand reichte, so hatte ich öfters bemerkt, dass sie mei- nen Zeigfinger, an welchem ich einen goldenen Ring trage, sorgfältig vermied, und als ich ihr einmal meinen Ring statt eines Steines in die Hand legte, hatte sie eine starke Em- pfindung von Hitze und unterschied ebenso wie bei den Krystallen zwei Gefühle, woraus ich schloss, dass jene Wirkung der Krystalle nicht von der krystallinischen Form herrühren kann. Da die physikalischen Eigenschaften der Metalle, namentlich ihre Beziehungen zu Wärme und Elek- trizität besser bekannt sind, als diejenigen der Mineralien, entschloss ich mich sogleich, jene Gruppe von Körpern mit besonderer Aufmerksamkeit zu untersuchen. Ein Zufall führte mich zu der Entdeckung, dass die Kranke nicht allein im somnambülen Paroxismus, sondern auch im gewöhnlichen gesunden Zustande von den Metal- len auf die gleiche Weise afficirt wurde. Es war mir die- ses um so lieber, da sie im schlafwachen Zustande mit der Sprache zu kämpfen hatte, so dass ich nur mit der grössten Anstrengung die Beschreibung ihrer Empfindun- gen erhalten konnte). 1) Obgleich die Kranke zu wiederholten Malen im wachen wie im somnambülen Zustande äusserte, es seien ihr diese Versuche durchaus nicht nachtheilig , sondern vielmehr öfters ihre Wiederholung wünschte, s Die Metalle wurden in verschiedenen Formen ange- wandt. Die besten Versuche erhielt ich mit Stäben von 30 Centimeter Länge und ungefähr 6 Millimeter Durch- messer. Dieselben wurden an dem einen Ende in die Hand genommen, und etwa 2 Minuten lang darin behal- ten, worauf sie die Wirkung angab. Ihre Aussagen über die Wirkungsweise der Metalle stimmt im Allgemeinen mit derjenigen über die Krystalle überein, nur ist die Wirkung der ersteren intensiver. Zwei Gefühle werden empfunden: auf der inneren Seite und zwar im Inneren des Armes geht ein warmes Gefühl aufwärts, während vom Körper aus ein kühles Gefühl über die Rückseite des Armes und mehr oberflächlich nach dem Stabe dringt. Oefters gab sie auch statt dieses letzteren vom Körper nach dem Metalle dringenden Gefühles eine Empfindung von Hitze(?) in der Hand an. Im ersten Augenblicke nach dem Anfassen ist dieses Gefühl besonders stark, dann aber lässt es etwas nach und bleibt nun constant. Das andere von der Hand durch den Arm zurückfahrende Gefühl schildert sie als ein „dickes Gramseln“ oder auch „wie wenn man laues Wasser über den Arm giessen würde.“ Wenn sie längere Zeit (5—10 Minuten) das Metallstäbchen so machte dennoch der somnambüle Paroxismus einen so peinlichen Eindruck auf mich, dass ich gerne diesen Zustand vermied. — Aeusser- lich gesund, war ihr Zustand in moralischer Beziehung höchst düster. An den schönen Sommertagen war sie nicht dazu zu bringen, spazieren zu gehen. Sie blieb allein zu Hause; am liebsten war es ihr, wie sie oftmals äusserte , mit den Metallstäben , die ich mitbrachte , zu spielen. Wenn man sich in Gedanken in den Zustand dieser Person versetzt, welche durch jedes umgebende Ding auf eigenthümliche Weise affieirt_ wird, so lässt sich wohl begreifen, welch unbehagliches Gefühl bei jedem Wechsel der Umgebung statt finden musste und wie nur allein der Zustand vollkommener Ruhe und die Fixirung der Aufmerksamkeit auf einen Gegenstand, auf Augenblicke wenigstens ihr Ruhe ver- schaffen konnte. in der Hand behielt, so bemerkte sie „dass das zurück- fahrende Gefühl bis in den Magen dringe und Gähnen hervorbringe.“ Nachdem ich diese Angaben herausgefunden hatte, legte ich den 3. August sämmtliche Metallstäbe auf den Tisch und ersuchte sie, alle ihre Aufmerksamkeit zusam- menzunehmen und die Stäbe nach der Reihenfolge zu ordnen, wie sie die zurüuckfahrende Wirkung hervorbringen. Ich erhielt dadurch folgende Ordnung, welche mit dem- jenigen Metalle beginnt, welches das stärkste zurückfah- fahrende Gefühl hervorbringt und wo jedes folgende schwächer als das vorhergehende wirkt. Kupfer, Messing, Eisen, Zion (), Zink, Zinn (I), Wismuth (1), Wismuth (MT), Blei N), Blei (M). Nachdem ich diese Ordnung zerstört hatte, liess ich sie die Reihe darstellen nach dem Gefühle in der Hand, welches, wie sie sagte, deutlicher zu unterscheiden ist, als das zurückfahrende Gefühl. Auch hier beginnt die Reihenfolge mit dem am stärksten wirkenden Metalle und schliesst mit dem schwächsten. Den 5. Oktober, also zwei Monate später, erhielt ich die zweite hier angeführte Anordnung nach der Empfin- dung in der Hand: 3. August: 9. October: Wismuth (I), ' Wismuth (T), Wismuth Blei D, Blei (I) Blei (II), Blei (N) Zink, Zinn (Il) Zinn (D), Zink . Zion (M), Zion (Ü) Eisen, Eisen Messing, Messing Kupfer, Kupfer Ein Antimonstäbchen, welches ich einmal mitbrachte, wurde als das in der Hand bei weitem am stärksten wir- - kende bezeichnet. Beim ersten Blick auf diese Tabellen, welche nach den beiden Gefühlen construirt sind, zeigt sich, dass sie die Metalle in der nämlichen Reihenfolge, aber gerade in umgekehrter Ordnung enthalten. Es scheint also, dass die beiden Arten des Gefühls complementäre Wirkungen seien. Natürlich liess ich es bei diesen wenigen Versuchs- reihen nicht bewenden, sondern wiederholte sie einige Male mit dem gleichen Erfolge. Wenn. die Kranke die Metallstäbe mit Aufmerksamkeit geordnet hatte, so war stets die Reihenfolge die nämliche, wenn auch hier und da zwei neben einander liegende Metallstäbe ihren Platz verwechselten, wie z. B. das Zinn und das Zink oder Blei und Wismuth. Nahm ich zwei Stäbchen beliebig aus der Reihe heraus und liess dieselben unter sich vergleichen, so fiel immer das Urtheil so aus, wie es den angeführten Reihenfolgen entsprach. Die Geschichte dieser Erscheinungen bietet so viele Fälle von Betrügereien nervenkranker Frauenzimmer und so viele Verstösse gegen die Gesetze des Experimentirens von Seite der Naturforscher dar, dass ich mich mit diesen Versuchen nicht begnügen konnte, um daraus auf ein Gesetz zu schliessen. Die an dem ersten Tage gefundene Metallreihe konnte ein Zufall sein und die später damit übereinstimmenden Resultate hätten durch eine Erinnerung an die erste Versuchsreihe reproducirt sein können. Ob- gleich es jedoch wenig wahrscheinlich war, dass ein un- . gebildetes Bauernmädchen so viel Unterscheidungsgabe besitze, um die zehn gleich grossen und überhaupt sehr ähnlichen Metallstäbe zu unterscheiden, von welchen nur allein das Kupfer und Messing sich durch eigenthümliche Farben auszeichnen, so wollte ich mich doch in dieser Beziehung möglichst sicher stellen. Ich versuchte, ob ein dünner Ueberzug von Papier die Einwirkung störe und als sich zeigte, dass dieses nicht der Fall war, umwickelte ich sämmtliche Stäbe mit feinem Seidenpapier, auf wel- chem ich zu meiner Bequemlichkeit in einer Ecke mit Blei- stift das chemische Zeichen des Metalls bemerkte. Versuche mit den so bereiteten Stäben gaben folgende Reihen: Messing Kupfer Kupfer Messing Eisen Eisen Zinn (Ü) Zink Zink Zinn Ü) Wismuth Blei (Ü) Blei (T) Wismuth Zion (W) Blei (M). Diese Reihen stimmen im Wesentlichen mit den frü- heren überein. Nur das Wismuthstäbchen ist in der er- sten Reihenfolge auffallend heraufgerückt. Diese Anomalie erklärte sich jedoch nachher theilweise, indem sich zeigte, dass das Wismuthstäbchen, je nachdem es an dem einen oder andern Ende gehalten wurde, eine verschiedene Wirkung hervorbrachte, und als einmal durch Zufall dieses spröde Metallstäbchen zerbrach, zeigte es sich, dass es durch einen Fehler beim Giessen auf der einen Seite in- wendig hohl war. Auch mit verbundenen Augen liess ich die Kranke die verschiedenen Metalle vergleichen und erhielt stets die nämlichen Resultate. — Für mich war nun die völlige Ueberzeugung vorhanden, dass diese Reihenfolge in einem bestimmten Gesetze ihren Grund habe. ‘Zu einer weiteren Untersuchung, namentlich um noch mehr verschiedene Metalle zu prüfen, wandte ich dünnere Nadeln an, von ungefähr 1 Millimeter Durchmesser und 15 Gentimeter Länge. Sie waren: Platin, Gold, Silber, Kupfer, Eisen und Stahl. Ich erhielt jedoch keine ge- nügenden Resultate; die Kranke musste diese Nadeln oft 5 bis 10 Minuten in der Hand behalten, um eine Wirkung zu empfinden und diese war, wie sie mehrmals äusserte, so schwach, dass es schwer hielt die verschiedenen Nadeln unter sich zu vergleichen. Versuche mit einer grossen Zahl viereckiger Platten von 2 Centimeter Breite, 4 Centimeter Länge und 1% Mil- limeter Dicke gaben ebenfalls keine übereinstimmenden Resultate. Wohl empfand sie stets ein Gefühl in der Hand, weniger dagegen das zurückfahrende; sie konnte auch nicht mit Sicherheit die Platten classiliciren. Ein kleiner Platinstreifen von Papierdicke, in die Hand gelegt, wirkte stets entschieden schwächer ais ein gleich grosses Stück Stanniol. Zur Beurtheilung der hiebei wirkenden Naturkräfte sind wir somit an die unter sich übereinstimmenden Versuchs- reihen mit den Metallstäben gehalten. Zu diesem Ende verglich ich die erhaltenen Reihen mit den verschieden- sten Anordnungen der Metalle, welche die Physik dar- bietet: die Reihenfolge nach der Leitungsfähigkeit der Metalle fur die Elektrizität nach Ries, Becquerel, Ohm und Lenz; die elektromotorische Reihe nach Becquerel und endlich die Reihenfolge nach der Leitungsfähigkeit für die Wärme, welche nach Despretz folgende ist): Gold, Silber , Platin, Kupfer, Eisen, Zink, Zinn, Blei. Nach Forbes?) steht Wismuth und Antimon nach Blei. Ein Blick auf diese Tabelle zeigt uns die grosse Uebereinstimmung mit der Reihenfolge, nach welcher un- sere Kranke die untersuchten Metallstäbe ordnete. Um jedoch die möglichste Gewissheit zu erlangen, dass diese Reihenfolge wirklich diejenige ihrer Leitungsfähigkeit für die Wärme sei, überzog ich sämmtliche zu den Versuchen angewandten Stäbe mit Talg, befestigte jeden einzelnen durch einen Kork in dem Blechdeckel eines grossen Ge- fässes, welches zum Theil mit Oel angefüllt war, so dass sämmtliche Stäbe ungefähr einen halben Zoll tief in das Oel tauchten, während der grösste Theil ihrer Länge über den Deckel hinausragle. Nun wurde das Oelbad bis auf ungefähr 120° erhizt und durch eine Vorrichtung zum Um- rühren für seine gleichmässige Erwärmung gesorgt. Durch die Erwärmung der Stäbe schmolz der Talg von unten 1) POo66ENDORF, Annalen der Physik, XLVI, p. 484. 2) BAUMGARTNER, Naturlehre. Ste Aufl. Wien 1845. p. 720. nach oben allmälig ab. Da die Erwärmung der Stäbe nur allein durch ihre Leitung stattfand, so schmolz der Talg an jedem einzelnen Stäbchen um so weiter ab, je grösser die Leitungsfähigkeit des letzteren war. Durch Beobach- tung der Höhe, bis zu welcher an jedem Stäbchen der Talg wegschmolz, konnte also ihre relative Leitungsfähig- keit annähernd bestimmt werden. Diese Vorrichtung ist, der Hauptsache nach, der schon von Ingenhouss !) angegebene Apparat zur Bestimmung der Leitungsfähigkeit fester Körper. Die erhaltenen Resultate sind in folgender Tabelle angeführt, wo die beigefügten Zahlen die Höhe bezeich- nen, bis zu welcher der Talg von dem Deckel an gerech- net an jedem Metallstäbchen abschmolz: Centimeter. Kupfer 9,4 Messing 5,2 Zink ?) 5,0 Eisen 4,5 Zinn 4,0 Blei 2,9 Wismuth 1,7 Die Wärmemenge, welche durch die Berührung irgend eines Dinges dem menschlichen Körper ‘entzogen wird, hängt nicht allein ab von der Leitungsfähigkeit, sondern auch von der specifischen Wärme der berührten Dinge. Um die relative Wirkung verschiedener Substanzen genau zu bestimmen, muss man daher das Produkt ihrer Lei- tungsfähigkeit in die spezifische Wärme vergleichen. Da die Angaben der Wärmecapacität sich auf gleiche Gewichts- 1) Journal de Physique 1789. XXXIV, p. 68. 2) Nach diesen Versuchen zeigt das angewandte Zinkstäbchen ein grösseres Leitungsvermögen, als das Bisan ‚„ was mit den Versuchen von Despretz nicht übereinstimmt. me 89 Ben mengen beziehen, so sind dieselben noch mit dem speci- fischen Gewichte zu multipliziren, um den Ausdruck für die Wirkung gleicher Volumina zu erhalten. Diese Rech- nung ist in folgender Tabelle ausgefuhrt, mit Zugrunde- legung der von Regnault gemachten Bestimmungen der Wärmecapacität!). Kupfer 8,0 Messing 4,1 Eisen 4,0 Zink 3,4 Zinn 47, Blei 0,9 Wismuth 0,5 Durch diese Rechnung kommt das Zink wieder unter das Eisen zu stehen, so dass sich die nämliche Folge bil- det, wie durch die Berührungsversuche. Ich glaube nun, gestützt auf alle diese Versuche, folgende Schlüsse in Bezug auf das Vermögen der uniter- suchten nervenkranken Person zu machen: Die Kranke erleidet durch die Berührung mit einem Metalle eine eigenthümliche Empfindung , welche im Ver- hältniss zur Wärmemenge steht, die dieses Metall dem Körper zu entziehen vermag. Zur Erläuterung dieser Thatsachen will ich nur noch Folgendes beifügen: Wenn wir ein Metall und ein Stück Holz anfassen, welche beide die Temperatur der umgeben- den Luft haben, so wird das Metall stets kälter sich anfüh- len, als das Holz und wir erklären diese Erscheinung aus der verschiedenen Leitungsfähigkeit der beiden Substanzen, indem das Metall unserer Hand schneller und daher in %) Annales de chimie et de physique, t. LXXIH, p. ?. 3 der gleichen Zeit mehr Wärme entzieht, als das Holz. Strenge genommen wird daher jede Substanz, die ein ver- schiedenes Leitungsvermögen besitzt, unseren Körper auf verschiedene Weise affıciren, aber der Unterscheidung die- ser Eindrücke setzt unser Empfindungsvermögen eine Grenze. Es lässt sich aber denken, dass Personen, deren Nervenleben sich in einem eigenthümlich gereizten Zu- stande befindet, alle jene feineren Unterschiede fühlen. Der beobachtete Fall zeigt uns ein merkwürdiges Beispiel dieses neuen Reagens auf eine physikalische Kraft, wel- ches an Schärfe den früher bekannten kaum nachsteht und dadurch eine Bestätigung der von Laplace geäusserten Meinung ') wird: „dass von allen Instrumenten, die wir zur Untersuchung zarter Naturerscheinungen anwenden können, die Nerven die empfindlichsten sind.“ Ich möchte jedoch mit diesem Resultate keineswegs aussprechen, dass alle Wirkungen der verschiedenen Sub- stanzen, die mit dem menschlichen Körper in Berührung gebracht werden, auf dem Wärmeleitungsvermögen be- ruhen. Es wäre diess eine nicht geringere Einseiligkeit, als wenn man aus dem Umstande, dass feuchte Witterung Krankheit erzeugt, die Ableitung machen wollte, dass alle Krankheiten von der feuchten Witterung herrühren. Es ist vielmehr höchst wahrscheinlich, dass ebenso, wie es geglückt ist diese eine Wirkungsweise aufzufinden, mit der Zeit auch der Einfluss anderer physikalischer Eigen- schaften erkannt wird, wie bereits oben angedeutet wurde, durch welche der sensible menschliche Körper affıcirt wird. Solche physikalische Erklärungen der „magischen Kraft, welche in Stein und Metall liegt,“ werden demjenigen, 1) Theorie analytique des probabilites, 1. II, ce. V, p. 358. welcher unerklärlich und unglaublich für synonym hält, bisher nicht geglaubte Thatsachen bestätigen und für den Wundergläubigen geschieht an der Wichtigkeit der Er- scheinung kein Abbruch, denn das grösste Wunder der Natur bleibt ihre Gesetzmässigkeit. Nach Abschluss der angeführten Untersuchungen habe ich mit mehreren andern Leuten, ‚sowohl kranken als auch sesunden, die Versuche mit den Stäben wiederholt und folgende Resultate erhalten. Eine 38 Jahr alte Frau, welche seit längerer Zeit an einer chronischen Entzündung des Rückenmarkes (in der Lendengegend) leidet, verbunden mit hysterischen Con- vulsionen, fühlt die Stäbe beim Anfassen verschieden warm. Die Reihenfolge von dem kältesten bis zum wärmsten fort- schreitend ist folgende: Kupfer Messing nn | peide ungefähr gleich. Eisen | Zinn Blei Wismuth. Die warm anzufühlenden Stäbchen erregen Hitze bis in den Ellbogen und machen Gramseln (Ameisenlaufen). Eine 24 Jahr alte Weibsperson an Ecclampsia hysterica leidend, verglich die Stäbe, indem sie mit jeder Hand ei- nen anfasste: Kältestes Kupfer Messing Eisen Zink Zion Blei Wismuth wärmstes. Ein Versuch wurde mit einer älteren Frau angestellt, deren Nervensystem in der Form einer allgemeinen Para- lysis affıcirt ist, welche in einer chronischen’ Entzündung des Rückenmarkes, in der Gegend des sechsten und sie- benten Rückenwirbels beruht. Ausserdem leidet sie an einem Tumor ovarii. Sie fasst die Stäbe mit der rechten Hand an, indem ihre ganze linke Seite gelähmt ist. Sie sagt: Blei ist wärmer als Kupfer. Das Gefühl des letzte- ren dringt in Kopf und Magen. Da sie sofort zu brechen anfängt, müssen die Versuche unterbrochen werden. Mehrere Männer, welche die Stäbchen in die Hand nahmen, konnten den Unterschied zwischen den beiden Extremen, Kupfer und Wismuth, gewahr werden. Im Allgemeinen scheinen aber die Weiber viel empfindlicher zu sein, und ein vollkommen gesundes Frauenzimmer konnte ebenfalls die angeführte Reihenfolge genau her- ausfühlen. Aus diesen Versuchen geht hervor, dass die Empfind- lichkeit des menschlichen. Körpers für Entziehung der Wärme durch Berührung mit fremden Substanzen in vie- len Fällen so gesteigert ist, dass Metalle von verschie- dener Leitungsfähigkeit nur allein durch diese Eigenschaft unterschieden werden können und dass vorzugsweise Frauenzimmer, und zwar besonders solche, deren Nerven- system durch Krankheit aflicirt ist, diese Unterscheidungs- gabe besitzen. Dieses Resultat wird in den Augen rationeller Natur- forscher die Schlüsse aus den oben angeführten Versuchen mit der höchst sensiblen Person bestätigen, welche sich von den zuletzt Untersuchten nur dadurch unterscheidet, dass sie die Unterschiede der Metalle in Bezug auf ihre Wärmeleitungsfähigkeit in viel höherem Grade empfindet. RB. Wolf, Notiz zur Geschichte der Gradmessungen. Folgendes Schreiben des berühmten Wienerastrono- men Pater Hell, welches ich vorigen Herbst in der Autographensammlung des Herrn Friedländer, Vater, in Berlin fand, scheint mir nicht ohne Interesse für die Ge- schichte der Gradmessungen der Französischen Astrono- men des vorigen Jahrhunderts zu sein, namentlich in Be- ziehung auf die Genauigkeit ihrer Beobachtungsmethoden: Max. Hell an Klostermann, Wien, 5. Juli 1786 : „Auf die Anfrage der Eröffnung meiner Gedanken über die Art der Ausmessung des Herrn Cassini de Thury habe ich die Ehre zu berichten, dass seine Ausmessungen sehr fehlerhaft ausgefallen, und als fehlerhaft von der Pariser- akademie der Wissenschaften (von welcher ich auch ein korrespondirendes Mitglied bin) erkennet und erkläret worden; ja Herr Cassini selbst bekennt es in seinem her- ausgegebenen Werke: Relation de deux voyages faits en Allemagne par ordre du roi 1763, Seite 32, dass nämlich nach seinen Ausmessungen sich ein Unterschied von 10000 Toisen befinde, wenn man sie mit der von mir durch astronomische Beohachtungen bestimmten differentia me- ridianorum zwischen Wien und Paris vergleichet. Da nun aber meine Bestiminung von der Akademie der Wissen- schaften zu Paris als eine richtige und unbezweifelte ; a ee Differenz erkennet worden, so hatten seine Ausmessungen nothwendig fehlerhaft (wie sie auch in Wahrheit sind) erkläret werden müssen. Diese Ausmessungen konnten auch nicht anders als fehlerhaft ausfallen, theils wegen des allzu kleinen Instruments, dessen er sich bediente, theils aber wegen seiner Art der Ausmessungen, die ich selbst mit meinen Augen gesehen und die, wenn ich sie beschreiben sollte, seiner Ehre nachtheilig sein würden. Seinen Quadranten beschreibt er selbst in dem obgenannten Werke pag. 46 und 47, von welchem ich nur so viel melden will, dass dieser kleine Quadrant nur einen Pa- riserfuss in Radio habe, — der Limbus war mit Trans- versallinien von 2 zu 2 Minuten getheilet und zugleich so undeutlich, dass ich zwischen 3 oder 4 Minuten nicht unterscheiden konnte; ein Micrometer exterieur oder so- genannter Nonius war nicht angebracht; der tubus mobilis hatte zwar ein filum mobile internum, mit welchem man etwa auf 20 höchstens 15 Secunden ästimiren konnte, allein Hr. Cassini (wenigstens in meiner Gegenwart) bediente sich dieses Micrometers nicht, und dennoch schrieb er in seinen gemessenen Winkeln auch Secunden, die er nur sehr grob eslimiren konnte ; dazu stellte er seinen Oua- dranten nur beiläufig und nach Guldünken wagerechl, etc. mit einem Worte seine ÄAusmessungen mussien fehlerhaft ausfallen. — Meine Bestimmungen der differentia meridi- dianorum zwischen Paris und Wien, 56° 10 in der Zeit, ist ohne allen Zweifel so genau, dass man an ihrer Rich- tigkeit nicht über 2 Sekunden zweifein kann ; hätte aber dem Herrn Cassini seine Ausmessung ihre Richtigkeit, so müsste diese Differenz auf 55/ 32// heruntergesetzt und um 38’ vermindert werden, welches unmöglich zu be- weisen ist. Wenn sie einen weitläuligern Bericht von die- ser Vermessung erhalten wollen, so belieben sie das oben genannte Werk zu lesen. — Was aber in dieser Affaire zwischen Hr. Cassini und mir sich zugetragen, kann ich jetzt nicht melden, die Welt wird es aus meinem gelehr- ten Briefwechsel nach meinem Tode erfahren. Ich kann nur so viel melden, dass, als dem König von Frankreich, auf dessen Kosten Herrn Cassini die Ausmessung gemacht hat, von der Akademie der Wissenschaften der Bericht erstattet worden, dass diese Ausmessungen mit dem aus richtigen astronomischen Beobachtungen durch die accu- ratesten Methoden bestimmten Bogen des Parallelkreises zwischen Paris und Wien nicht übereinstimmen, ja allzu- viel von ihm abweichen, so hat der König dem Herrn Cas- sini angetragen, diese Ausmessungen zu wiederholen, welche Arbeit aber Herr Cassini aus jenen Ursachen, die er mir durch ein Schreiben einberichtet, nicht angenom- men hat; folglich sind seine Ausmessungen zur Bestim- mung der Figur- ‚ler Erde ganz unbrauchbar.“ Werzeichniss einiger für die Bihliothek der Schweiz. Naturf. Geselischaft einsegang zsenen Geschenke. Von Herrn Apotheker Pfluger in Solothurn: 1. Neuton, Philosophia naturalis. Amsterdam 1723. 4. 2. Gravesande, Physices elementa mathematica. Lugdunum ba- tav. 1720. 4. | 3. Priestley, Geschichte der Optik. Leipzig 1776. 40 4. Lionet, Traite anatomique de la chenille qui ronge le bois de Saule. Haag 1760. . 40. 5. Reaumur, Vartde convertir le fer forge en acier. Paris 1722. 4°. 6. Agricola, De re metallica. Basel 1657. fol. 32. Agricola, Bergmannsbuch. Basel 1621. fol. Erker, Probierbuch. Frankfurt 1736. fol. Beyern, Bergbau nach Anleitung der Markscheidekunst. Schnee-. berg 1749. fol. Lanz, Essai sur la composition des Machines. Paris 1819. 4°. Hachette, Traite elem. des machines. Paris 1819. 49. Barn, Ueber d. Anquicken d. Gold- u. Silbererze. Wien 1786. 49. Garnier, Traite sur les puits artesiennes. Paris 1826. 49. Ramond, Memoire s. laformule barometrique. Clermont 1811. 49. Bertuch, Ueber die Mittel, die Naturgeschichte gemeinnütziger zu machen. Weimar 1794. 4. Swamerdam, Bibel der Natur. Leipzig 1752. fol. Schlütter , Gründlicher Unterricht von Hüttenwerken. Braun- schweig 1738. fol. Kircher, Ars magna lucis et umbre. Rom 1646. fol. _ — Tonkunst. Nördlingen 1684. fol. _ _ mundus subteraneus. Amstelodami 1664. fol. v. Ende, Ueber Massen und Steine aus dem Monde. Braun- schweig 1804. fol. Schäffer, Beschreibung der beständigen Elektrieitätsträger. Regensburg 1778. fol. Scheffelt, Unterricht vom Proportionalzirkel. Breslau 1781. 4°. Schäfers sämmtliche Papierversuche. Regensburg 1772. 40. Hermbstä.dt, Bulietinüber Naturwissenschaft. Berlin 1809—13. 15 Bände. 8. — — Museum des Neuesten der Naturwissenschaft. Ber- lin 1814—18. 15 Bde. 8°. Laboratorium für praktische und physikalische Chemie. Weimar 1831—40. 2 Bände. 4°. Froriep, Notizen aus dem Gebiete der Natur und Heilkunde. 1828 —36. 30 Bände. 49. _ — Neue Notizen aus dem Gebiete der Natur und Heil- kunde. 1837—42. 24 Bde. 40. Weigel, Observationes botanice. Gryphie 1473. 49. Weigel, Einleitung zur allgemeinen Scheidekunst. Leipzig 1794. 4 Bde. 8°. Klaproth, Beiträge zur chemischen Kenntniss der Mineralkör- per. Posen und Berlin 1795 — 1815. 6 Bde. 8°. en € — MITTHEILUNGEN DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT | IN BERN. —— Rr. 121 und 122. Ausgegeben den 10. Aprıl 1848. 4. Schläfli, Ucher eine Verallgemeine- runs des Bagrangeschen Lehrsatzes, für die der Beweis noch gefordert wird. ( Mitgetheilt am 4. März 1848.) In den Mittheilungen der Naturforschenden Gesell- schaft in Zürich Nro. 16 vom Dec. 1847 giebt Herr Prof. Raabe einen Beweis für den Lagrangeschen Satz, in dem zusammengesetztern Falle, wenn die Entwicklung nach den aufsteigenden Potenzen zweier unabhängiger Varia- beln fortschreitet, und zeigt dann die Brauchbarkeit des gefundenen Ergebnisses für die Theorie der Störungen der Planeten. Fur diese Anwendung reicht es hin, wenn man die Werthe der Differentialcoefficienten, mit denen die Produkte der Potenzen der beiden Variabeln multiplicirt. sind, nur für den Fall darstellt, wo diese Variabeln selbst, nach denen entwickelt wird, verschwinden. Der Beweis des Herrn Prof. Raabe ist aber von dieser Beschränkung frei, so dass man aus demselben ersieht, dass die Form der Werthe jener Differentialcoefticienten selbst dann noch ihre Geltung behält, wenn die beiden Variabeln, nach de- ren Potenzenprodukten die Umkehrungsformel fortschrei- tet, nicht verschwinden. Diese Ausdehnung der ursprüng- lichen Lagrangeschen Umkehrungsreihe auf den Fall zweier Variabeln führt auf den Gedanken, dass eine ähnliche nach den Potenzenprodukten einer beliebigen Zahl von Varia- beln fortschreitende Umkehrungsreihe vorhanden sein müsse. Nun gibt wirklich Laplace in seiner Mecanique celeste, T. 1 pag. 175, einen Beweis, der auch in dieser Ausdehnuug noch seine volle Geltung behält, dagegen der Beschränkung unterworfen ist, dass man in den Werthen jener Differentialcoefficienten die Variabeln selbst, nach denen sie genommen sind, verschwinden lassen muss, wenn der für die Identität geführte Beweis in Kraft blei- ben soll. Aber auch in diesem allgemeinsten Fall einer beliebigen Anzahl unabhängiger Variabeln gelten höchst wahrscheinlich die symbolisch gefassten Ausdrücke Laplace’s selbst dann noch, wenn die Variabeln nicht ver- ‚schwinden. Meines Wissens hat indess noch Niemand diese grosse Wahrscheinlichkeit zur Gewissheit erhoben, obgleich die ursprüngliche Lagrangesehe Umkehrungsformel in allen Lehrbüchern der Differentialrechnung eine Stelle ein- nimmt. Herrn Prof. Raabes Abhandlung selbst zeugt da- von, dass ihm trotz seiner ausgedehnten Bekanntschaft mit der mathematischen Litteratur eine derartige Leistung unbekannt gewesen sein muss. Vorigen Sommer habe ich mich vergeblich angestrengt, einen allgemeinen Beweis zu finden; namentlich der so oft angewandte Schluss von n auf n -+ 1 wollte mir nicht gelingen. Um einen Begriff von der Schwierigkeit des Gegenstandes zu geben, will ich hier einen Beweis für den Fall dreier unabhängiger Variabeln mittheilen, sehe mich aber genöthigt, demselben noch denjenigen für zwei Variabeln voranzuschicken. — Um aber das anzustrebende Ziel gleich Anfangs vor Augen zu stellen, lasse ich den verallgemeinerten Lagrangeschen Satz folgen. »„ Wenn F(xı, 3, -..Xn) irgend eine gegebene „ Funktion der Variabeln x;, X3, ... Xn bezeichnet, welche „durch die Gleichungen x, — t; == Apı(Xa, Non 8), rt re X), etc. ENT TEEE „ von den unabhängigen Variabeln tı, t2,... tin, &, ©, »* .. &% abhängig gemacht sind, und man stellt sich. die „ die Aufgabe, die erstgenannte Function F (welche ex- „plieite nur x;, %,...xn enthält) nach den Produkten „ der steigenden Potenzen von & ,0g,... zu entwickeln, „so wird hiezu die Kenntniss des Differentialcoefficienten dms, 4 mn. RB do "ıda®2 .. . den "a „Nun hat man fur denselben den abgekürzten sym- „ bolischen Ausdruck: du m... +m -n . F di, =ı - T di, 7%, „dt, "a 1 dd n 2 . da, | » wo die Klammern anzeigen sollen, dass man nach ge- „schehener Umwandlung des eingeschlossenen Differen- „tialcoefficienten in einen ganzen rationalen Ausdruck, „ worin nur nach tj, t2,...t„ genommene Differential- „ coefüicienten vorkommen, in demselben die Grössen gj, »%2>--- n resp. durch yWı, 992, ... Yu "a zu er- „ setzen. hat.“ erfordert. Laplace beweist diesen Satz nur für. den Fall, wo sämmtliche Variabeln «;, @,...c, verschwinden, und — 100 — daher in der wirklichen Entwicklung des symbolischen Ausdrucks durchweg xy = b, X =ft,...% = tn ge- setzt werden darf. Da aber der Satz für n=3 auch noch gilt, wenn man «;, «, &3 nicht verschwinden lässt, so gilt er wahrscheinlich für ein beliebiges n auch dann noch, wenn «, @,...0%n nicht verschwinden. I. Dem Falle n = 1 entspricht der ursprüngliche Lagrangesche Satz: Wenn „(x), F(x) zwei gegebene Funktionen bezeichnen, die explicite nur die Variable x enthalten, welche durch die Gleichung au, plicite von t, « frei sein. Also darf hier die Formel (1) angewendet werden, insofern u, ß8 als constant gelten. Man hat also: | d= F a dF je FH uascım 1 u am de dn—1 IE Ra er dF Da nämlich das isolirte Symbol &] die Potenz g" nicht anzeigt, welche an die Stelle von @ gesetzt werden soll, so werde ich künftig dafür dieses abkurzende Zeichen Ay om 72, dt gebrauchen. Ebenso werde ich on) = [dei schreiben, wenn in der wirklichen Entwicklung des ein- geklammerten Differentialcoefticienten 9” ‚x? an die Stelle von 9, X oo werden. Mit der Formel (4) hängt diese = (m) = En Er (6) zusammen, von welcher wir ae Gebrauch zu machen haben. d=e+ »F Wenn wir ferner den Ausdruck für ——— suchen, so dam dp? haben wir zunächst d=+ HFahsi da -1 s (e pi dem g6 — am-T a8 (cm ee NIS ER 48 \om de PP, Tan Kom, Nach (4) ist aber N N, 2; also ist Eee BY d- gm ar (wi NE 2 "Ada Tan da wo d?F dx dF d+-g” dF — ee Tr RETTET 2,0. Nam) par ee aan ee 2.7 dur kb “ir om) du’ Gemäss dem zu en Satze musste also: De - x sd om an )= x du (m) Er Sei du (6) sein, was wir nun durch den Schlus von m uf m-1 verificiren wollen. Mit Anwendung von (5) haben wir en) a) 7° Atdu nr N d ya aheir Jedlee (a ) Er RATE En du Tr and du (om + (% ). on Das letzte Glied auf der rechten Seite wird EN @E , (eNdedR (a Nr 9 \ cm ) du Nom) Au dt \om+ 1) didu d- xt do & - Pr Hievon vereinigt sich der erste dt am Theil mit dem obigen zweiten Gliede zu — (ame EB .) n und der zwei | Theil mit dem obigen dritten Gliede de A ae 3, om dt „ An, \ om 4187 =. 405. = Dieses aber mit dem obigen ersten Gliede zusammenge- nommen giebt: A ; a’ m\m+i Wenn man nun Alles vereinigt, so ergiebt sich a da \ om, 8° "7 de du\om + 1 y- ET Re na 0 Bar DE AN Demnach, wenn daiia F da 72 F ) n dem a 7 Men T (om, pn 5 ist, so folgt daraus, dass dieselbe Formel auch noch be- stehen muss, wenn darin m -+- 1 für m gesetzt wird, was auch «, $ sein mögen. Aus (6) wollen wir noch eine Relation herleiten, die wir im folgenden brauchen. Vertauschet man dort t, ©, 9, m gegen u, ß, x, n, so erhält man: errae)re)u und, won minm-— 1 FIR ee) srl Multiplieirt man jene ai mit g und zieht sie von dieser ab, so ergiebt sich F Y% F gm + 1, on Br: ) süE 7 .,7de @0 + d® = dF do a * du =? „2% | -— ’ > wir bekommen somit die Ye En Be: ) Fr Nom “ o ei Gr II. Es sei x=t-+ oplx, y, 2) ya to y,z | (10) z—=v+ybolk,y, 2 d? 727 PFxX,3,2 dom dA dyP a, £, y als die unabhängigen Variabeln aufgefasst werden. Die erste der Gleichungen (10) giebt x in Funktion von y, z,t, «@. Man substituire diesen Werth in den beiden andern Gleichungen und in der expliciten Form der Funk- tion F. Setzt man dann t, & constant, so lässt sich F als eine Function betrachten, welche explicite nur y, z enthält und von den unabhängigen Variabeln u, v, ß, y frei ist. Folglich sind die frühern Formeln (6) und (8) auf dieselbe anwendbar, und man hat: de +PF ee F de dyp — RE. ( a an e n ie N )+ We Setzt man nun Man soll bestimmen, wenn t, u,V, d+P +1F _ Rn 1 ) dad” dyP el dur - !dyvp 1 0,9” „Pr so ergiebt sich ganz u Sa eye Sr (») | Brop ea Es frägt I nun, ob diese Formel Lana bleibt, wenn darin das Symbol « durch a” ersetzt wird. m 198 — Wenn dat EE/_2 en ( F ) an dom d&® dyP ° dtmidun -!dvp=1 \\om, BR ,yP gesetzt wird, so soll durch den Schluss von m auf m—+ 1 bewiesen werden, dass (rule) + IE) gr & di dv (m) + CH ME — (12) ist. Um abzukürzen bezeichne ich die vier Glieder auf der rechten Seite dieser Gleichung der Reihe nach mit A, B, C, D.und versehe sie, wenn darin m + 1 für m gesetzt wird, mit Accenten. Es ist nun sogleich klar, dass es jetzt darauf ankömmt, zu zeigen, dass dA+B+C+D _dA+-PB—- U FU de dt Zu dem Ende wollen wir die einzelnen Differenzen dA dA/ Be etc. vorzüglich mit Hülfe der Formel (9) zuerst möglichst reduciren und dann addiren. Wir bekommen: dA nn de =: nen lan ars den do F )- di dv \ a”, 8" i Fa m CE em=-- u L dB dBE Pr dt “lila )- re), ee arg laß) +E)a 0m Beine re a AR dt dv Ba ne Pad au et re du 05 dü da BIECH-EE) CH) “ En u ( 3) CH )= Re aD _ an _ de a In Ben Je N dr om Ge / dv? at — \\cm +1,08 / dtdv a - dr om g" [os dtdv =0—P. Ferner ist: K—-Hz= er il)-la)] == -I7- Eh: a Ce |, L—-I= — te dt ie I ige a .. er (2): M—-P= op d-Yr d dF _% der d?F CORE er a zn (1% d- Jr d- gm dF 68 dt dv dt’ oOo—-N= ra! N, a as _ do dEF /g” d+ dp — dvd \@& dt Wenn man endlich diese vier Gleichungen addirt, so bekömmt man (K—H+0—N) + (L-I+M-—P) = (. Folglich ist wirklich d F RR F do. (om, 8% , yp )= de Nor ı 1 )' was zu beweisen war. Also sind auch die zusammenge- hörigen Gleichungen (11) und (12) wahr, was auch die un- abhängigen Variabeln «, £, y sein mögen. Wird der Ausdruck 12 entwickelt, so erhält er die symmetrische Gestalt F ai d3F ya abP d?F ge BE yp , — didudv er ( gm dudv 22 YP gm d?F Be EI.EE Fir dvdt didu gm Ei er a ı + re om + le Aa — mw — d. ya dr d?F dt dudv Wi d3F er N d?.» gu d- ya de. gm y ER Te m | ar ER he dt „dr d+ gm dF mM du dv dt (13) Bei den Reductionen, deren der hier für drei unab- hängige Variabeln gegebene Beweis sich bediente, hat sich die Relation (9) besonders nützlich erwiesen. Wollte man nun die Ausdehnung des Satzes auf vier unabhängige Va- riabeln versuchen, so scheint es, als bedurfte man dazu einer oder mehrerer mit (9) ähnlicher Relationen. Die Zahl der verschiedenartigen Glieder wird aber zu 'gross, als dass man hoffen kann, ohne Rechnungen von abschrecken- der Länge zur Verifikation des Satzes zu gelangen. — Zwar kann man an den Formeln (12) und (13) bereits das allgemeine Gesetz wahrnehmen, nach welchem die ent- sprechenden Formeln für eine beliebige Anzahl unabhän- giger Variabeln construirt werden müssen, so dass im Grunde nur ein schon bekannter Ausdruck als mit Null identisch zu verificiren ist. Aber nach welchem Plane soll diese Reduktion successiv vorgenommen werden, da sie bei der ungeheuren Vielartigkeit der einzelnen durch Dif- ferentiation nach « oder t entstandenen Glieder schwer- lich auf einmal geschehen kann ? Bei der symbolischen Einfachheit des fraglichen Satzes bleibt es eine dringende Forderung, einen Beweis dessel- ben aufzufinden, und es wäre zu wünschen, dass derselbe in angemessener Kürze vielleicht ebenso wie der von La- place unter der Bedingung des Verschwindens der Unab- hängigen o, £, y, etc. gegebene, durch stets wechselnde An- nahmen hindurch sich bewegen möchte. Ich glaube, dass ein m IR — Gewinn für die analytische Methode daraus hervorgienge, wenn die hier angedeutete Schwierigkeit beseitigt würde. Anmerkung. Bei Laplace haben die Gleichungen, welche die gegenseitige Abhängigkeit der Variabeln fest- stellen, die Form er det euer: a); gy—=hßle + 09 2 (X4, ze); etc. Die Allgemeinheit der Untersuchung leidet aber gar nicht darunter, wenn man auch die abhängigen Variabeln X, Xa,... durch f, (x), R®) etc. und 9 » (fi xy), R (X), ... fa (x@2)) durch 1 (xı, X2,.. .) ersetzt, wodurch obige Gleichungen auf die einfachere Gestalt ee ee etc. zurückkommen. BR. Wolf, Auszüge aus Briefen an Albrecht von Haller, mit litterarisch- historischen Notizen. exca. 160).... Dema Retraite, 16. October 1770: A propos de visite; vous devez avoir eu celle de notre confrere Za Lande, celebre astronome de l’Academie de Paris. Je suis li& avec lui depuis environ 12 ans. Il etait venu diner avec moi en allant en Suisse, et m’avait de- mande une lettre de recomandation pour vous... .Mr. de La Lande devait passer a Yverdun pour voir Felice, 160) Charles Bonnet. — MM —- et s’informer du sort de son Encyclopedie: on la disait tombee. Notre confrere, toujours infatigable, s’etait en- gage, A ma grande surprise, & lui fournir tous les ar- ticles d’As/ronomie. CACZEEE. .... 151) De ma Solitude. 26. März 1771: Je ne connais point l’ouvrage de Jacobi sur les vues de Dieu 162). Ces belles matieres sont toujours ce qui m’in- teresse le plus. Je presume que cela est en Allemand, et par consequent lettre close pour moi. Les Allemands en- tendent bien & traiter ces sujets. Ils sont Optimistes au moins pour la plupart et I’ Opfimisme est la partie la plus precieuse du Leibnitianisme. Mr. Euler a bien maltraite les autres branches de cette philosophie dans ses ZLeffres a une Princesse 16°). Il n’a pas plus menag& Newton sur la lumiere et les couleurs. Jaurais desire dans ce livre un autre ton: il s’y trouve d’ailleurs d’excellentes choses aussi chretiennes que philosophiques. La longue lettre qu'il m’a Ecrite sur la Palingenesie m’a appris que le pre- mier Mathematicien du siecle peut ne pas saisir bien cer- tains points de Physique et de Psychologie; elle est d’ail- leurs extr&mement obligeante. CXCV. 16%). ...... De ma Retraite, 22. Nov. 1771: 161) Charles Bonnet. 162), Johann Friedrich Jacobi, Generalsuperintendent zu Zelle: Göt- tingische Nebenstunden ,„ oder Betrachtungen über die weisen Absichten Gottes bei den Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Stück 1—?7. 1738—1740. 8. 165) Von diesem allgemein zugänglichen und daher auch am meisten aufgelesten der Euler’schen Werke, welches noch lange als Muster für populäre Darstellung mit Vermeidung von Seichtigkeit dastehen wird, hat der durch seinen Pouillet so bekannte Müller erst neuerdings eine schöne und mit Briefen über die neuern physikalischen Arbeiten ver- mehrte Ausgabe (Stuitgart 1848) veranstaltet. 164) Charles Bonnet. Avez-vous lü le systeme du monde du celebre Lambert qui parut l’annde derniere a Bouillon? Je le relis pour la seconde fois, et je crois lire une sorte de revelation qui &puise toutes les faculies de mon äme ei me penetre de la veneration la plus profonde pour cette intelligence adorable qui regit immense machine de lunivers par des loix si simples et si fecondes. Lambert est Tinterprete et emule de Newton et combien Timmortel inventeur de la Gravitation universelle aurait-il applaudi a ceite admi- rable application de ses prineipes! Mais, les @dees moyennes ont et& trop Epargnee dans le bel ouvrage dont je parle: il aurait grand besoin de commentaire pour les lecteurs qui ne sont pas inities dans les mysteres de la haute astro- nomie. Je sais bien qu’on ne peut mettre ces mysteres a la portee de tous les lecteurs; mais, je vois aussi que Vediteur aurait pü de temps en temps remplir avec fruit les vuides qu’il laisse entre des idees trop eloignees. 1 faudrait un Fontenelle pour faire revetir A cette divine astronomie une forme humaine. CTXICVIE Saussure, Genf, 29. November 1771: J’ai fait elever au Sud-Ouest de la maison que j’habite en ville un mat de 96 pieds de haut, surmont@ d’une verge de fer pointue de 12 pieds de long, avec des fils de fer qui communiquent jusqu’a terre, pour &carter le danger du tonnerre et observer lelectricite de lair. Plusieurs personnes s’en sont eflray6es et pour les rassurer en le, instruisant, j’ai fait imprimer et repandre un petit ecrit de 9 pages in 4°: Erposition abregee de lVutilitE des con- ducleurs electrigues, ou jexplique leurs usages et reponds aux objections, en proposant quelques idees pour le Ma- gazin a poudre. J’ai eu le bonheur de reussir et de tran- quiliser presque tout le monde. == SB — CXCVER. '°5) ...... Demaretraile, 24. December 1771: Ce que je vous Ecrivais sur le sys/eme du monde du pro- fond Lambert ne vous semblerait point exagere si vous lisiez cet admirable Ecrit. J’ose vous assurer que vous n’avez rien Ju encore sur ÜRarmonie universelle qui puisse entrer en comparaison avec ceci. Il lui avait &t& reserve de nous pr&senter les cieux comme une sorte de revela- tion de V’existence, des perfections et de l’unite de la pre- miere cause. Vous me repondiez un peu froidement: je n’aurais pas cherche dans une astronomie les beautes, que vous y avez decouvertes. Lisez donc et relisez et vous changerez de langage. CXCVIEE. 166) ...... Genthod, 28. August 1772: Vous avez raison d’etre effraye de T’etat de notre ami de Saus- sure. A son äge l’opiniatrete du mal a toujours de quoi allarmer. Il ne neglige rien pour sa gu£rison, et les re- medes paraissent operer un peu plus. Il ya du mieux et ce mieux n’est pas equivoque. Les medecins lui conseillent fort d’aller chercher le soleil dans des contrees plus fa- vorisees de cet astre que la nötre. Ilsonge a Naples. cit. Saussure, Genf, 9. September 1772: Ma sante est meilleure, mais comme le froid me fait toujours du mal, je suis determine & aller passer l’hiver a Naples et a faire ainsi entre cet automne et le printemps pro- chain le tour de TItalie. Je pars au commencement d’Oc- tobre. Si vous aviez, Monsieur, quelques commissions A me donner ou quelques amis & qui vous pussiez ıne re- commander, soit a Bologne, Florence, Naples, Venise, vous me rendriez un grand service. ar 165) Charles Bonnet. 166) Charles Bonnet. En MITTHRILUNGEN NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT IN BERN, Rr. 133 — 136. Ausgegeben den 17. April 1848. %. Fischer-Ooster, Ueher Vegetations- zonen und Temperaturverhältnisse in den Alpen. I. Einleitung. Alle Botaniker die sich speziell mit der Vertheilung der Schweizerischen Pflanzen nach gewissen Höhenzonen oder Regionen beschäftigt haben, stimmen so ziemlich in der Hauptsache überein, wie es auch nicht anders sein konnte, wenn ein jeder das in der Natur beobachtete treu . wieder gab; sie unterscheiden sich nur darin, dass der eine mehr, der andere weniger Vegetationszenen an- nimmt, je nach seiner individuellen Ansicht, und nach dem besondern Zwecke seiner Arbeit. So hat Wahlen- berg in seinem vortrefflichen Werke „de Vegetatione et Climate in Helvetia Septentrionali“ (Zürich 1812), wo er in der Vorrede besonders interessante Vergleichungen der Schweizerflora mit der des hohen Nordens anstellt, fol- gende Zonen angenommen, indem er von oben nach un- ten geht: zw MT 1) Eine obere Alpenregion (regio subnivalis sive al- pina superior) von der Schneegränze weg bis ungefähr 6500° Höhe. Er definirt sie also: „wo einzelne bleibende Schneeflecke an schattigen Orten liegen, obschon der grösste Theil des Bodens im Sommer von Schnee ent- blösst ist. 2) Eine untere Alpenregion (regio alpina inferior) von 6500’ bis 5500’, reicht von der vorigen bis zur obern Waldgränze, oberste Grenze der Rothtanne. 3) Eine subalpine Region (regio subalpina) zwischen der obern Gränze der Tanne und derjenigen der Buche (5500’—4000' ). 4) Eine obere Bergregion (regio montana superior) von 4000’ bis 2500‘, oder die Region der obersten Laub- wälder, besonders der Buche. 5) Eine untere Bergregion (regio montana inferior) von 2500° bis 1700’. Die Region des Wallnussbaums. 6) Die Ebene oder Region des Weinstocks (regio vitifera) von 1700° und darunter. Hegetschweiler (Beiträge zur kritischen Aufzählung der Schweizerpflanzen. Zürich 1831, pag. 124) hat 1) eine regio alpina, im weitesten Sinne des Wor- tes, von 8000‘ bis 3000° Höhe über dem Meer. Er giebt ihr vier Unterabtheilungen. i a) Regio subnivalis von 7—8000‘. -b) Regio alpina superior von 6—7000’. c) Regio alpina media, tausend Fuss auf- und abwärts der obern Baumgrenze, 4—6000°. d) Regio alpina inferior seu subalpina v. 3-4000°. 2) Eine regio montana von 2—3000°. 3) Eine regio collina von 2000° abwärts. Er ist schon einen Schritt weiter gegangen, indem er auf der seinem Werke beigefügten Tabelle neben der ® —ı MSEz72 Höhenscala die entsprechenden Grade der mittleren Tem- peratur angiebt. Heer, in seinem botanisch-statistischen Aufsatze, be- titelt: „Vegetationsverhältnisse des südöstlichen Theiles des Kanton Glarus“ (siehe Fröbel und Heer, Mittheilun- gen aus dem Gebiete der theoretischen Erdkunde pag. 280) hat besonders die Statistik der Pflanzen im Auge; zu sei- nem Zwecke muss er möglichst gleich breite Zonen ha- ben, um die Pflanzen derselben gehörig mit einander ver- gleichen zu können; er nimmt daher lauter Regionen von 1500’ Breite an, ausser der untersten, die hundert Fuss mehr hat, und zwar 1) Eine regio nivalis von 10000’—8500’ hinab, 2) » ,» . subnivalis v. 8500’—7000 , 3) » » alpina )) 7000’—5500’ » 4) 3 ». subalpina „ 5500°—4000 y, 5 „ 9,» .. montana „4000-2400 , Man sieht daraus, dass er der erste die Vegetation über der Schneegränze berücksichtigt und ihr eine eigene Zone weiht. Es scheint mir, Kämtz (in seinen Vorlesungen über Me- teorologie) habe den wahren Sachverhalt hinsichtlich der Vegetationszonen in unsern Alpen am besten mit folgen- den Worten geschildert: „Betrachtet man ein gewisses Ge- .„Pbirge, z. B. die Alpen im Sommer, von einem entfern- „ ten Standpunkte (Rigi oder Weissenstein), so unterschei- „ det man deutlich in der Tiefe die Region der Cultur, „ darüber den Waldgürtel, späterhin die ausgedehnten „»„ Weiden und über diesen die Region des Schnees. Die „ untere Grenze desselben erscheint ziemlich scharf als „ Horizontallinie, nur an einzelnen Stellen ziehen sich von ihr unregelmässige weisse Streifen bis zu bedeutender Te. A, ',„ Tiefe herab. Diese Streifen, welche deutlich in den Thä- „iern liegen, sind die Gletscher.“ Wir werden weiter unten sehen, dass diese Einthei- lung nicht nur der Natur entspricht, sondern auch mit der Theorie der Temperaturabnahme in Einklang steht. Bevor ich aber hier ins Einzelne gehe, will ich noch einige Bemerkungen zu Wahlenbergs Eintheilung in Zonen mir erlauben. Wahlenberg nimmt seine obere Baumgrenze da an, wo auf ebenem Boden der Alpen die obersten Tannen sich noch bis zu einer Höhe von einigen Klaftern erhe- ben, beachtet daher nicht die vereinzelt wachsenden, oft verkrüppelten und dem Boden nach kriechenden Indivi- - duen, die sich noch höher finden. Diese Grenze, so an- genommen, liegt in unsern Alpen von 5300’ bis 5500 über dem Meere, oft noch tiefer, in einer Höhe, wo die mitt- lere Temperatur des Jahres + 1° ausmacht (ich verstehe hier immer die hunderttheilige Scala), während hingegen die obersten verkrüppelten und isolirten Tannen noch in einer Höhe sich finden, wo die mittlere Jahrestemperatur — 0’ ist. Es scheint mir rationeller diese letztere Linie als obere Baumgrenze anzunehmen, und diejenige Wah- lenbergs hingegen die obere Waldgrenze zu nennen. Wahlenberg citirt ferner, als charakteristisch für seine regio subnivalis, folgende 4 Pflanzen: Iberis rotundifolia, Chrysanthemum alpinum, Senecio doronicum und Cher-. leria sedoides, indem er von ihnen sagt, dass sie nur auf Alpen wachsen, die ihren Schnee den Sommer über be- wahren. Nun aber findet man die beiden letztern auf der Stockhornkette und die Iberis rotundifolia auf den Abhän- gen der Gemmenalp gegen Justisthal — alles Alpen, die im Sommer ihren Schnee ganz verlieren und die zu weit von den eigentlichen Hochalpen entfernt sind, als dass noch — 117 — einiger Einfluss von daher zu vermuthen wäre. Die Vor- liebe vieler Pflanzen für die Nähe des Schnees ist durch die Feuchtigkeit bedingt, die aber auch sonst vorhanden sein kann. Ueberhaupt lehrt mich die Erfahrung vieler Excur- sionen in unsre Alpen, dass: der Einfluss der Stationen (Localitäten bei Heer) bei weitem grösser auf das Gedei- hen der Pflanzen ist, als der von der absoluten Höhe be- dingten Temperatur. Ich könnte eine Menge Beispiele ächter Alpenpflanzen anführen, die je nach den Locali- täten bald höher bald tiefer vorkommen, mit einem Hoö- henunterschiede von mehreren tausend Fuss. Bei. uns weiss Jedermann, dass die Alpenrose (Rhododendron) beide Ufer des Thunersees erreicht, wo sie jährlich bluht; ferner hat sich seit vielen Jahren auf den Weiden bei Ueten- dorf die Nigritella angustifolia (Satyrium nigrum L.), de- ren Begegnen allen Alpenbesteigern ihres Wohlgeruchs halber so erfreulich ist, acclimatisirt. Sie ist einst mit den Wassern der Kander dahin gebracht worden. Das Gerölle aller Alpenbäche enthält eine Menge Pflanzen höherer Re- sionen, die oft mehrere Jahre ausdauern. Ich fand die Draba tomentosa Wahlenb. — gewiss 'ein ächter Burger der Hochalpen — auf dem Gipfel des Faulhorns bei 8300’, auf dem Stockhorn bei 6700° und endlich auf Felsen hin- ter dem Rosenlauibad bei 4125’ über dem Meere. Wenn der Einfluss der Stationen nicht grösser wäre ‚als der der absoluten Höhe über dem Meere, so: wäre gar keine Möglichkeit vorhanden, die Alpenpflanzen in der Ebene zu cultiviren, was doch mit den meisten der Fall ist. Man darf daher die Höhenzonen, insofern eine jede, der Mehrzahl nach eigenthümliche Pflanzen ent- halten soll, nicht zu enge beschränken, und so wie auch in den Ebenen Europas es einen Unterschied von einigen a ; Graden mittlerer Temperatur zwischen zweien Ländern erfordert, damit die Pflanzen derselben der Mehrzahl nach - verschieden seien, so muss man auch in den Bergen ein ähnliches Verhältniss beobachten. Die Erfahrung belehrt uns aber, dass nicht sowohl die mittlere Temperatur eines Landes als die Masse der Sommerwärme dessen Vegetation bedingt, besonders in solchen Ländern wo im Winter das Quecksilber bedeutend unier den Gefrierpunkt fällt. — Wahlenberg ist meines Wissens der erste der auf die- sen Umstand aufmerksam macht; in der Vorrede sei- nes oben citirten Werkes über die Flora der nördlichen Schweizeralpen, pag. LXI, sagt er: „In meiner Flora von Lappland habe ich bereits gezeigt, dass eine mehr oder weniger intense Winterkälte wenig oder gar keinen Ein- fluss auf die Pflanzen habe; es ist sehr wahrscheinlich, dass das.Leben der Pflanzen im Winter so unterbrochen ist, dass sie selbst keine eigenthümliche innere Wärme be- halten, und dass es ihnen desshalb gleichgültig ist, ob die Kälte 10 oder mehr Grad grösser oder geringer sei. Wir sehen z. B. dass die Birke ihre Knospen und alle ihre Aest- chen bewahrte zu Enonteki in Lappland, wo die mittlere Lufttemperatur während 10 Tagen — 21°,9 betrug, so dass schlechterdings sie (die Birke) keine Spur eigener Wärme behalten konnte. Es ist daher nicht im mindesten zu zweifeln, dass nur die Temperatur des Sommers die Vegetation bedinge u. s. w.“ Heer, in seinem oben ci- tirten Werke pag. 296, weist sogar nach, dass wenn auf unsern Hochalpen selbst während der Blüthezeit ein Nacht- frost eintritt, dieses den Pflanzen unbeschadet geschieht, dass wenn der Frost den Sonnenstrahlen gewichen ist, die Pflanze, die vorher ganz starr war, fröhlich fortblüht; und dass solche Fälle sehr häufig vorkommen, erhellt aus den meteorologischen Tabellen vom St. Bernhard, wo ich Fe ER. fand, dass im Laufe des Sommers von 1845 das Thermo- meter unter 0° fiel: im Mai an 30 Tagen »„ Juni „13 ,„ » Juli »„ 10 ,„ »„ August, 15 ,„ » Sept. „ 10 , Oct oh 0 und dass im Laufe des ganzen Jahres das Thermometer nur an 85 Tagen über 0° blieb. Es ist nur durch den Einfluss der Sommerwärme auf die Vegetation möglich die grosse Analogie der Flora des hohen Nordens und der mitteleuropäischen Hochalpen zu erklären. Denn während an beiden Orten die mittlere Winterkälte bedeutend verschieden ist, ist die mittlere Sommerwärme beinahe dieselbe. So ist am Nordkap die mittlere Jahreswärme 0°,07, die des Winters — 4°, 6, die des Sommers -+ 6°, 38. Auf dem St. Bernhard die mitt- lere Jahreswärme — 1,09, Winterwärme — 8,2, Sommer- wärme 6°, 11. Ferner auf der Melvilleinsel (74° nördl. Breite) ist die mittlere Jahreswärme == — 16°,9, während die des Sommers -+ 3° ist, also nur um 3 Grad geringer als auf dem St. Bernhard. Auch wachsen von den 67 Pha- nerogamenpflanzen , die dort gefunden worden sind, 18 auf unsern Schweizeralpen, mehrere andere sind vielleicht nur Varietäten von auch bei uns vorkommenden Arten, während die übrigen alle Geschlechtern angehören, die auch bei uns vertreten sind, einige wenige ausgenommen. Schon mehr verschieden von dem Klima unserer Hoch- alpen ist das von Lappland, besonders im Innern des Lan- des. Hier ist bei sehr grosser Winterkälte, die Hitze im Sommer ausserordentlich. Die Sonne, die mehrere Mo- nate über dem Horizonte weilt, macht dass nicht nur die % —., PeB m Temperatur des Tages sehr bedeutend ist, sondern dass auch die Nächte nicht abgekühlt werden, wie auf unsern Alpen. Es ist hier nicht der Ort die Ursachen dieser Ver- schiedenheit des längern zu erörtern; man lese darüber Wahlenbergs flora lapponica. Es genügt mir die That- sachen anzugeben. — Diese ausserordentliche Sommerhitze ist die Ursache , dass in jenen nördlichen Gegenden noch Gerste und Hafer gezogen werden kann, an Orten, wo die mittlere Jahrestemperatur bei 0° und darunter ist. So sollen !) bei Jakutzk im östlichen Sibirien bei — 9°,7 noch Cerealien kultivirt werden, also bei einer mittleren Tem- peratur, die auf unsern Alpen etwa bei 11000 Fuss über dem Meere herrscht. AR. Thearie der absoluten Wärme. Um die Summe der auf die Vegetation Einfluss ha- benden Wärme verschiedener Orte zu erforschen, ge- nügt es nicht nur die der drei Monate Juni, Juli und Au- gust zu summiren und daraus das Mittel zu nehmen, wie man es gewöhnlich auf den meteorologischen Tabellen fin- det; denn da die Vegetation eines Ortes von dem Momente an ihre Thätigkeit beginni, wo die Oberfläche der Erde von Schnee und Eis entblösst wird, und erst stille steht, wenn die andauernden Winterfröste beginnen?), und da gerade die grössere oder geringere Ausdehnung dieser Vegetationszeit die Eigenthümlichkeit der Flora eines Lan- des bedingt, so muss man die mittlere Temperatur wenn nicht aller Tage, doch aller Monate , wo dieselbe über dem Gefrierpunkte ist, berücksichtigen, um daraus die wahre, 2) WVido Müllers Lehrbuch der Physik. 2) Man lese die Nachschrift dieses Aufsatzes. =... Bam die Vegetation bedingende Wärme eines Orts zu er- halten. Die Summe dieser Wärme, auf diese Weise er- halten, nenne ich die absolute Wärme eines Ortes. Ist z. B. die mittlere Wärme des Maimonats an einem Orte — 8, so ist die absolute Wärme dieses Monats daselbst 80 x 31 = 248°. — Man wird später sehen, warum ich die ganzen Zahlen den mittlern vorziehe. — Man erhält annähernd die absolute Wärme der Orte, wo die mittlere Temperatur aller Monate über 0° ist, dadurch dass man die mittlere Jahrestemperatur mit 365 multiplizirt. Dieser Fall tritt in Europa bei 11° mittlerer Temperatur und in Amerika bei circa 14° ein. Da mir nur sehr wenig Materialien zur Erforschung der mittleren Sommertemperatur in unsern Alpen zu Ge- bote standen, nämlich diejenigen vom St. Gotthard, schon von Wahlenberg in seinem mehrmals angeführten Werke de Vegetatione in Helvetia etc., benutzt, und die meteoro- logischen Tabellen vom St. Bernhard — meines Wissens giebt es keine anderen — so habe ich den Beobachtun- gen auf dem St. Gotthard den Vorzug gegeben, wenn sie auch keine so lange Reihe von Jahren wie die vom St. Bernhard umfassen, und zwar desswegen, weil ersterer Berg in derselben geographischen Breite liegt, wie unsere Berneralpen, und auch in botanischer Hinsicht mehr mit denselben übereinstimmt als der St. Bernhardsberg, der 1% Breitengrad südlicher liest, und wo wegen der den Südwestwinden offenen Lage des Hospitzes, wo die Tem- peraturbeobachtungen gemacht werden, die verschiedenen Temperaturen wahrscheinlich höher stehen als in den um- liegenden Bergen, bei gleicher Höhe uber dem Meere, wie auch Muller in seinem Lehrbuche der Physik pag. 534 vermuthet. Da ich in den meteorologischen Tabellen von Kämtz sah, dass seine Temperaturangaben für den St. Gott- | ee hard von denen Wahlenbergs ein wenig differiren, so habe ich ihnen den Vorzug gegeben, in der Voraussetzung, dass Kämtz diese Zahlen als die richtigern erfunden hat; der Unterschied ist übrigens unbedeutend. Ich erhielt da- her für den St. Gotthard, bei einer Höhe von 6438 Fuss über dem Meere und bei 1°, 05 mittlerer Temperatur eine absolute Wärme von 873 Grad, und zwar auf folgende Weise: Mai hat 2°,5 mit 31 Tagen multiplizirt giebt 77,5 Grad Juni »„ 50,6 „ 30 » » »„ 168 , Juli wem, 51 » » » 244,9 » August „ 70,6 „ 31 » » » 235,6 „ Sept. » 49,7, 30 » » u Oktober „ 00,2 „ 31 » » » 6,35 9» 8733 » Nach Wahlenbergs Zahlen würde man 895° erhalten. Indem ich nun die mittleren Temperaturen der zwölf Monate, wie sie Kämtz (l. c. I, pag. 88) für den St. Gotthard angiebt, zur Grundlage nehme, und dieselben für jeden Grad mehr oder minder um 1 vermehre oder ver- mindere (z. B. Maimonat hat bei — 1°, 05 mittlerer Tem- peratur des Jahres 2°, 5, folglich bei — 2°, 05 noch 1,5, bei — 3°, 05 noch 0°,5 u. s. w.), habe ich für die ver- schiedenen Grade mittlerer Temperatur von — 8° bis —- 10° die Summen der entsprechenden absoluten Wärme erhalten und zwar wie folgt: bei — 8° mittlerer Temperatur 49 absol. Wärme IRA SESE 7° » » 112 » De 6° » » 192 » se Bra 50 » » 305 » Dar 49 » » 427 | » oz 30 » » ; 368 » —. Ba bei — 2° mittlerer Temperatur 720 absol. Wärme. ee » » 882 » » 0° » 4 » 1067 » » + 1 » » 1251 » » +? » » 1440 » » + 93° » » 1655 » » + » » i878 » » + 5° » » 2122 » » + 6° » » 2367 » » +7” » » 2640 » » + 8 » » 3010 » » + 9 » » 3375 » » —+10° » » 3744 » Hätte ich die absolute Wärme aus der täglichen mitt- lern Temperatur berechnet, anstatt aus der monatlichen, so wären die Unterschiede der einzelnen Zahlen viel re- gelmässiger progedirt; trotz dem lässt sich eine arithme- tische Progression in dieser Zahlenreihe nicht verkennen. Denn vergleichen wir sie mit den Quadraten der Zahlen von 1 bis 60, so werden wir finden, dass sie im Wesent- lichen mit diesen übereinstimmen, indem im Durchschnitte auf je drei Quadratzahlen die je einem Grade mittlerer Temperatur entsprechende Zahl der absoluten Wärme folgt. (Man sehe die folgende Tabelle I), a | ı nn a ET em TE mug ER mer us u nenn Lu ‚ Werthe für Gefundene | Mittlere Absolute | 19 Tempera- Zahlen. | Quadrate. | absolute | Tempera- Höhe. |turabnahmein arme. tur. Fussen (mm | mm | | m g —90? | 10950° 588‘ 49 |49,5beil — 8° | 10364 582 100 Keil z 1933, zu,6, | 576‘ 9206’ 196 15 225 16 256 970° 17 289 Kiyet 36’ 18 324 u : 3 19 564’ 20 - 400 ’ 4 % — / 8072 2 AA 1 22 A84 559° 2% 576 25 625 554° 26 676 0 ! a0 | —2 6960 27 729 “ 784 549° 841 0 / sa | —1i 6410 30 900 SL — = — Gefund “tt Werthe für Zahlen. | Quadrate. u a Absolute | 19 Tempera- Wärme. tur. Höhe. turabnahme in ET 1 21. 20230 OR RESEEN Wesen SEE Fussen. 33 1089 1067 00 5866‘ 34 | 1156 ; 538 35 | 1235 ls Reaengo BEER 36 | 1296 Br 37 1 1365 22 Be 1 Sa El 4796 39 | 1521 10 | 1600 2 927 #1 | 16 | 1695 | + 8 4269 42 | 1764 43 | 1849 522 nr | 106 | 178 | +4 | 3747 45 | 2025 517° 46 | 2116 7 | 2200 | A122 | +5° | 3230 er 48 | 2304 49 | 2401 2367 | —+ 6° 2718 50 ! 2500 51 | 2601 307 52 2704 2640 + 70 2211’ 53 | 2809 02 54 | 2916 ’ 55 3025 3010 | —+ 8° 1709° 56 | 3136 57 | 3249 497 58 | 3364 i 59 | 3481 3376 | + 9 191% 60 3600 49% 61 | 3721 62 3844 37AA + 109 ( 720° = We Die einzige Abweichung besteht darin, dass bei den Graden mittlerer Temperatur über 0° auf je 8 Grade 22 Quadratzahlen, bei denen unter 0° aufje 8 Grade 26 Quad- ratzahlen kommen. Dieses beweiset aber nichts, als dass auf unsern Bergen die je einem Grade Temperatur ent- sprechenden Luftschichten nach oben grösser werden, und ist eine Bestätigung des in den Cordilleren von Humboldt zuerst durch directe Beobachtung gefundenen Gesetzes, wonach Baron von Zach die Progressionstabelle bearbeitet hat, welche in Kämtz Meteorologie II, pag. 187 abgedruckt ist. Denn 22 verhält sich zu 26 nahezu wie 82,7 zu 96,6, welche beide letztern Zahlen die Werthe in Toisen sind, die nach der Zach’schen Tabelle bei einer Höhe von 1700’ (-+- 80 mittlerer Temperatur bei uns) und von circa 10300’ (— 8° mittlerer Temperatur auf den Berneralpen) der Tem- peraturabnahme von je 1 Grad entsprechen. Diese schöne Uebereinstimmung hat mich auch bewogen, die Zach’sche Tabelle als Norm anzunehmen für die Bestimmung der absoluten Höhen, die in unsern Älpen den verschiedenen Graden mittlerer Temperatur von -+ 8° bis — 8° ent- sprechen, nachdem ich lange zwischen den von Saussure, Horner und andern Physikern angenommenen Zahlen hin und hergeschwankt war. — Man wird übrigens aus der vierten Kolonne der ersten Tabelle sehen, dass dieser von mir angenommene Höhenwerth für 1° Temperaturabnahme ziemlich richtig ist, indem, wenn man von dem Gotthardsho- spitz bei 6438 Fuss über dem Meere und bei — 1, 05 mitt- lerer Temperatur anfängt, man für eine Höhe von 1706 Fuss über dem Meere, der annähernden Höhe von Bern, 8° mittlerer Temperatur erhält, was mit der Wirklichkeit nahe übereinstimmt; denn nach Mahlmanns Meteorologi- scher Tabelle in Müllers Lehrbuch der Physik ist die mitt- lere Temperatur von Bern zu 7°, 8 angegeben, welche a Zahl ich für richtiger halte, als die in Gehlers physikali- schem Wörterbuch und in Kämtz Meteorologie, welche nur 70,2 beträgt. Nach Herrn Professor Trechsels Tem- peraturbeobachtungen von 1826 bis 1835 (in den neuen Denkschriften der Schweizerischen Naturforschenden Ge- sellschaft Vol. I.) ist die mittlere Temperatur in Bern bei 1686 'Fuss über dem Meere = 7°,7C. — Werfen wir ferner einen Blick auf die dritte Kolonne der Tab. I, so sehen wir, dass die letzte aus der Berech- nung gefundene , absolute Wärme bei einer Höhe, wo — 8° mittlere Temperatur herrscht, sich befindet, und dass sie dem Quadrate von 7 entspricht ; es ist daher wahr- scheinlich, dass wenn man zur Berechnung der absoluten Wärme die mittlere Tagestemperatur, anstatt derjenigen der Monate nähme, man finden würde, dass die absolute: Wärme noch höher steigt, und zwar bis ungefähr in die Höhe, wo auf unsern Alpen — 10° mittlere Temperatur ist oder beiläufig bei 11500° über dem Meere, welcher Höhe die Zahl 1 in der ersten und zweiten Kolonne der Tafel entsprechen würde. Aus dem Vorhergehenden ziehe ich die Folgerung, dass wenn man die Atmosphäre von dem Punkte weg, wo die absolute Wärme 0O ist, bis an den Meeresstrand hin- unter in eine gewisse Anzahl Schichten theilte, deren je drei einem Grade mittlerer Temperatur entsprächen, (z. B. in 60, wenn die mittlere Temperatur oben — 10° und am Meeresstrande —+ 10° wäre), und wenn man jede dieser Schichten von oben nach unten mit den Zahlen 1,2, 3.... bis 60 bezeichnete, dass alsdann das Quadrat einer jeden, diese Schichten bezeichnende, Zahl die Menge absoluter Wärme ausdrückt, welche der entsprechenden Schichte zukömmt ; oder in allgemeinen Ausdrücken würde dieses Gesetz also lauten: die Summen der absoluten Wärme a 7 L) zweier Luftschichten verhalten sich wie die Quadrate ihrer Entfernung von der Schichte der Atmosphäre, wo die ab- solute Wärme O0 ist. Da die Höhe, wo die absolute Wärme eich, in jedem Klima verschieden ist, ihre Entfernung aber von der untern Schneegrenze bis auf einen gewissen Punkt konstant zu sein scheint, wie aus den nachfolgenden Be- rechnungen erhellt, so kann man, wenn man die absolute Wärme irgend eines Ortes kennt, daraus die approximative Höhe der Schneegrenze über diesen Ort berechnen und umgekehrt. Da auf unsern Alpen die Schneegrenze bei einer Höhe sich befindet, wo die absolute Wärme ungefähr gleich dem Quadrate von 19 ist, und da im Durchschnitte 3 Quadratzahlen auf je einen Grad Temperatur gehen, so kann ich mit folgender Formel die approximative Höhe der Schneegrenze an jeglichem Orte der Erde, dessen absolute Wärme mir bekannt ist, finden: Wenn S die Höhe der Schneegrenze über dem Orte _ bedeutet, von dem W die Summe der absoluten Wärme ausdrückt, und wenn h und h’ die Werthe der Höhe, bei welcher das Thermometer um iP fällt, sowohl unten als bei der Schneegrenze in Toisen anzeigen, so ist: V(wW-—-19 kigeh WS 1 2) S=(Y (w) — 19) X (h -+ h‘) in Fussen ausgedrückt I), in Toisen und und daher: a6) 5 ; BL. — Fo -- 19) wobei der Werth von h und h’ veränderlich ist, und wo der von h‘ obgleich unbekannt, doch durch eine vorläufige Berechnung leicht gefunden werden kann, indem man ihn =. zu 85 Toisen in nördlichen und zu 100 Toisen in südlichen Ländern provisorisch annimmt und ihn dann definitiv aus der nachfolgenden kleinen Tabelle bestimmt, die ich nach Zachs Tabelle, wo nur die Barometerstände angegeben sind, berechnet habe: Die Temperaturabnahme von 1° erfolgt nämlich in einer absoluten Höhe von eirca 890’ bei 81,4 Toisen.| circa 8244° bei 93,0 Toisen. esse ag, » 3500 „ 5,0 , 28H, 8430 y „10820 „ 97,1 „ N 2 8 a a 13716, 5.101,55 5 N RE N U EI) CRERBBENN SON a RE 15 „ 16974 „1062 , Wir wissen aus den verschiedenen meteorologischen Tabellen, dass an keinem Orte der Erde die mittlere Tem- peratur 30° C. übersteigt; so giebt Kämtz als den wärm- sten Ort in dieser Beziehung Bornu mit 28°, 68° mittlerer Temperatur an. Die absolute Wärme übersteigt daher nirgends auf dem Erdboden 11000 Grad. (NB. Ueberall wo die mittlere Temperatur aller Monate über 0 bleibt, braucht man nur die mittlere Jahrestemperatur mit 365 zu multipliziren um die absolute Wärme zu erhalten.) Es kann daher die Schneegrenze nirgends auf der Erde eine Höhe von 16000° absolute Höhe weit übersteigen, denn (v (11000) — 19) x 186 = 159588. In der That ist nach Kämtz Meteorologie II, p. 169, die höchste bekannte Schneegrenze auf den Anden von Chili bei 16300 Fuss, während sie unter dem Aequator 15200° Höhe nicht überschreitet. Ich will hier noch einige Beispiele berechnen, um zu 2 ea. Ken zeigen, bis zu welchem Grade meine Formel Vertrauen verdient. Nach Kämtz ist die mittlere Temperatur in Veracruz bei 19° nördlicher Breite = 25°, 0. Es ist daher die ab- solute Wärme daselbst 91250 und Ss — (V (9125) — 19) x (102 -— 80) | — 13923’ absolute Höhe; während nach Kämtz (l. c.) die Höhe der Schneegrenze in Mexiko bei 14100 Fuss liegt. Nach Wahlenberg !) erreicht der Arescuten in Jemt- land bei 63°, 25° nördlicher Breite und einer Höhe von 4850 Fuss noch nicht ganz die Schneegrenze. Nach mei- nen Berechnungen aus Kämtz (l. c. II, 88 tab.) ist in Jemt- land bei 63° nördlicher Breite und 1300’ Höhe, die abso- lute Wärme = 1660; daher — (V (1660) — 19) x (82 + 88) —= 3695’ Höhe der untern Station 1300’ 4995’ für die Schneegrenze. Anf der andern Seite das Gebirges , ungefähr in der- selben Breite aber am Meeresstrand, hat Drontheim eine absolute Wärme von 2347 Grad. Daraus ist S — (V (2347) — 19) x (80 + 88) = 493% für die Schneegrenze am Arescuten. Ein von der Wirklichkeit sehr abweichendes Resultat erhält man aus der absoluten Wärme vom Nordkap für die Höhe der Schneegrenze daselbst, welche nach Leo- pold v. Buch ?) 2202 Fuss beträgt. Da die absolute Wärme N) Bericht über Messungen und Beobachtungen zur Bestimmung der Temperatur in den Lapplandalpen, pag. 58. 2) Kämtz l. e. ee 1 en daselbst nur 714 Grad beträgt, so sollte nach meiner For- mel die Höhe der Schneegrenze daselbst nur 1243 Fuss, also beinahe tausend Fuss unter der Wirklichkeit betragen. ich kann mir dieses abnorme Resultat nicht anders er- klären, als indem ich annehme, dass die meteorologische Beobachtungsstation am Nordkap nur den Einwirkungen der Nebel und Seewinde zugänglich, vollkommen gegen alle Südwinde, welche die höhere Temperatur des Lapp- ländischen Binnenlandes mit sich bringen, geschützt sein muss, und dass daher am Seestrande die Temperatur im Durchschnitt tiefer stehen muss als auf dem Plateau selbst. Ein Beweis davon ist, dass in Alten, unter 70°, 0 nörd- licher Breite — also nur 1°, 10° südlicher als das Nord- kap — die absolute Wärme, die ich nach den Angaben von Martins !) berechnet habe, 1253 Grad beträgt, und dass meine Formel daraus 2680 Fuss für die Höhe der Schneegrenze daselbst giebt. Uebrigens hat schon Wah- lenberg (Bericht über Messungen u. s.w. pag. 55) gezeigt» dass am Sulitelmagebirge auf der Ostseite die Schnee- grenze um 1000 Fuss höher ist als an der den Seewinden ausgesetzten Westseite. Der Unterschied der Temperatur an der Ost- und Westseite des Hauptgebirges ist dort wie auf unsern Alpen, auf der Sud, und Nordseite. Man kann meine Formel anwenden, um in zweifel- haften Fällen, oder wo direkte Beobachtungen fehlen, so- wohl die Schneegrenze aus der mittleren Temperatur eines Orts zu bestimmen, als auch umgekehrt. Nach Saussure (Voyages IV, pag. 104) ist die Schnee- grenze vom Aetna bei 9000 Fuss über dem Meere; Wah- lenberg (l. c. pag, 59) giebt sie sogar nur zu 8500 Fuss I) Voyage botanique le long des cötes septentrionales de la Nor- vege pag. 73. - BI — an. Schon Kämtz (l. c. I, 169) stellt ein Fragezeichen hinter Saussures Angabe. Nehmen wir die absolute Wärme von Palermo, de- ren mittlere Temperatur nach Kämtz 16°, 77 beträgt, zur Grundlage, so erhalten wir für die Höhe der Schneegrenze : s = (V (16,78 x 365) — 19) x (80 + %) —= 10419. Da der Aetna nach Shuckburg eine Höhe von 10270 Fuss hat, und Shouw (Kämtz 1. c. pag. 169, Note 41) im September nur noch einzelne zerstreute Schneeflecken um den Gipfel fand, so ist das Resultat meiner Berechnung gewiss nicht weit von der Wirklichkeit entfernt. Die mittlere Temperatur von Bern wird in Kämtz Tabellen zu 7°, 2 angegeben, welche Angabe ich Ursache habe für zu gering zu halten. Aus der Höhe der Schnee- grenze in unsern Alpen erhält man für Bern, nach meiner Formel für die absolute Warme die Summe von 3136°. Denn die Schneegrenze zu 8200’ und die Höhe von Bern zu 1700° angenommen, ist = 2 — nr a5 y — 19) — 3136. Mit der mittlern Temperatur und der absoluten Wärme von Zürich verglichen, wo die Verhältnisse denen von von Bern entsprechen, giebt die Zahl 3136 für Bern eine mittlere Temperatur von 8°, 21) (denn die absolute Wärme von Zürich ist 3355 bei einer mittleren Temperatur von 80, 8), ein Resultat, das um 10 von der Angabe von Kämtz, um 0°. 5 von der von Prof. Trechsel und um 0,4 von der von Mahlmann verschieden ist. Da Mahlmanns An- gabe aber für eine absolute Höhe von 1800 Fuss gilt, so würde sie bei 1700 Fuss 0°, 2 mehr betragen, also circa 80 anstatt 70, 8. Ich habe alle diese Berechnungen ge- W 1) 3355 : 8,8 = 3136 : x. = sd 7 macht, theils um die Richtigkeit der Theorie der absolu- ten Wärme im Allgemeinen, so wie ich sie aufgestellt habe, zu beweisen, besonders aber um darzuthun, dass die Höhe der Schneegrenze in jedem Lande vorzüglich von der absoluten Wärme des Jahres, und nicht nur von der Sommerwärme bedingt werde. Daneben stelle ich aber nicht in Zweifel, dass auch die mittlere Menge des im Winter fallenden Schnee’s, so wie die Form und Aus- dehnung der Gebirge einen wesentlichen Einfluss darauf ausübe. Auf einem isolirten Pick, der sich über eine grosse Ebene erhebt, welche selbst tief unter der Schnee- grenze liegt, wird diese verhältnissmässig höher liegen, als auf einem ausgedehnten Gebirgsstocke, dessen mehrste Gipfel und Hochthäler über der Schneegrenze liegen. Es ist daher wohl möglich, dass die in meiner Formel (pag. 128) im zweiten Gliede stehende, von mir als constant ange- nommene Zahl 19, und der Theiler 3 bei genauerer Kennt- niss der Temperaturverhältnisse an der Schneegrenze eine kleine Veräuderung erhalten mag; und ich glaube sogar, dass die Zahl 19 je nach der Grösse und Form der Ge- birge modificirt werden muss, und dass die mittlere Feuch- tigkeit jedes Landes auch noch ein bedingendes Element davon sein kann. III. Begründung der Vegetationszonen nach der Summe der absoluten Wärme. Werfen wir einen Blick auf die Tafel I (p. 124 u. 125), so sehen wir, dass die obersten 1200 Grad absolute Wärme genau die ganze Region über der obersten Wald- grenze (bei uns alle über 5500 liegende Alpen, also Wah- lenbergs regio alpina superior und inferior) umfassen ; dass das zweite 1200 Grade der eigentlichen Bergregion . — IA — (von der obersten Waldgrenze bis zu dem Beginnen des Obstwuchses) zukommt, und dass das dritte 1200 Grade die Region des Obstwuchses, der Cerealienkultur, die der Nussbäume und den Anfang der Weinkultur in sich schliesst. Denn dass in einzelnen von Nordwinden geschützten und der Sonne sehr ausgesetzten Thälern und Bergseiten die Kultur der Cerealien und Obstbäume um einige hundert Fuss höher steigt, als die der Zahl 2400 Grad auf meiner Tabelle entsprechende Höhe von 2700 Fuss, beweist nur, dass daselbst die mittlere Temperatur und die absolute Wärme grösser ist, als sie es in einer offenen Gegend sein würde, für welche meine Tabelle berechnet ist. So entspricht die Temperatur der Umgegend des Thunersee’s offenbar einer Gegend die im freien Lande bei gleicher Breile wenigstens 500 Fuss tiefer liegen würde. Es ist dies ein Beweis mehr, dass zu allgemeinen botanisch- geographischen Vergleichungen nicht nach absoluter Höhe geschiedene Zonen, sondern nur solche, welche auf Tem- raturverhältnisse beruhen, dienen knnen. Da ich schon oben (pag. 117) gezeigt habe, dass der Einfluss der Stationen auf die Pflanzen grösser ist als der der Temperatur, so mache ich nur ungern in den drei von mir auf 1200° absolute Wärme begrenzten Hauptre- gionen Unterabiheilungen. Es soll mehr zur Vergleichung mit der Vegetation entfernter Länder, als zur Begründung von, diesen Unterabtheilungen eigenthümlichen , Floren dienen. Denn die Erfahrung lehrt, dass im flachen Lande erst bei einem Unterschiede von circa 3 Grad mittlerer Temperatur, welches daselbst ungefähr 1200 Graden ab- soluter Wärme entspricht (365 Tage x 3 — 1095) eine fühlbare Aenderung in der Vegetation zweier Länder eintritt, Erste Zone, Alpenregion {regio alpina), von 0° — 3 — bis 1200° absoluter Wärme, dehnt sich bei uns von der obersten Waldgrenze bis zu den letzten Höhen, wo noch einige Vegetation vorkommt, aus ; also von beiläufig 5500° bis zu 9000° und darüber, und hat bei uns eine mittlere Temperatur von + 1° bis etwa — 6°. a. Die obere Alpenregion (regio alpina supe- rior), hat von 0° bis ungefähr 600° absoluter Wärme; liegt bei uns im Durchschnitt von 7500’ bis 9000‘ über dem Meere, und hat bei — 3° bis — 6° mittlerer Tem- peratur; enthält die eigentlichen Schaf- und Ziegenweiden; die Kühe bleiben meist tiefer. Diese Region umfasst Heers regio nivalis und den obern Theil von dessen und Wah- lenbergs regio subnivalis. Verglichen mit andern Län- dern entspricht ihr Sommerklima dem von Spitzbergen, Grönland, der Melvilleinsel, iheilweise dem von Lappland und vom Altai, vom nördlichsten Sibirien und der Ro- ckymountains in Nordamerika. b. Die untere Alpenregion (regio alpina infe- rior), hat von 600° bis 12009 absolute Wärme, liegt bei uns im Durchschnitt von 7500’ bis 5500° über dem Meere, und hat eine mittlere Temperatur von — 3° bis -+ 1°. In ihr liegen die Sommerweiden für die Kühe, und die obersten Sennhütten. Diese Region umfasst zum Theil Heers regio subnivalis und dessen regio alpina, so wie Wahlenbergs regio alpina inferior und einen Theil seiner regio subnivalis. Diese Region entspricht in Hinsicht der Sommertemperatur dem nordwestlichen Norwegen, der Gegend vom Nordkap und den Alpen des mittleren Lapp- lands, der von Island und findet sich im Altaı und in den nördlichen Theilen von Sibirien und Nordamerika. Zweite Zone, Bergregion (regio montana), hat 1200° bis 2400° absolute Wärme; bei uns + 1° bis + 6° mittlere Temperatur, und erstreckt sich von der obern u Waldgrenze bis da wo der Obstwuchs und die Cerealien- kultur beginnt, also bei uns von 5500° bis hinunter zu 2700° oder 3000’ je nach der Exposition der Lokalität. a. Obere Bergregion (regio montana superior)» hat 12009 bis 1890 ahsolute Wärme, bei uns von — 1° bis circa 3°, 5 mittlerer Temperatur, und erstreckt sich bei uns von 5500° über dem Meere bis zu ungefähr 4000’ hinunter. Sie umfasst die obere Tannenregion und endet beim Anfang der Laubwälder, und entspricht ganz Wah- lenbergs regio subalpina und der Waldregion in Lapp- land. b. Untere Bergregion (regio montana inferior) hat von 1800 bis 2400 Grad abs. Wärme, eine mittlere Temperatur von 3°,5 bis circa 6°, und erstreckt sich bei uns von etwa 4000’ bis 3000’, oft bis 2700° hinunter, oder von der obern Gränze der Laubwälder , besonders der Buche, bis da, wo die Kultur der Kirsche und Cerealien beginnt. Ihr Sommerklima entspricht dem des nördlichen Schwedens, Finnlands, Petersburgs, des innern nördlichen Russlands bis gegen Moskau und Kasan. Dritte Zone, die Hügelregion (regio collina), hat von 2400 bis 3600 Grad abs. Wärme, bei einer mittlern Temperatur von 6° bis etwas über 9°. Umfasst bei uns die ganze Region des kultivirten Landes und erstreckt sich von etwa 3000’ über dem Meer in geschützten Ge- genden bis in die Thäler hinunter. a. Obere Hügelregion (regio collina superior), hat 2400 bis 3000 Grad abs. Wärme und von 6 bis nahe an 8 Grad mittlere Temperatur. Es ist schwer, hier eine Höheangabe zu machen, weil je nach der Lage und Eigen- thumlichkeit der Thäler und Bergseiten, die Temperatur sehr verschieden ist. Diese Region ist charakterisirt durch Obstbau (Aepfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen) und die En Kultur von Gerste, Hafer und Kartoffeln. Zu ihr gehören alle Striche, wo weder Weinbau noch Nussbäume vor- kommen, wie die Gegend von Bern. Ihr Sommerklima entspricht dem des südlichen Schwedens und Norwegens, der Gegend von Moskau und des innern Russlands, Lithauens, der Ostseeprovinzen und des östlichen Preus- sens bis gegen Berlin, des nördlichen Polens, dem flachen Theile des nördlichen Schottlands bis gegen Edinburg. b. Untere Hügelregion (regio collina inferior) hat 3000 bis 3600 Grad abs. Wärme und eine mittlere Temperatur von nahe an 8 bis etwas über 9 Grad bei uns. Umfasst das nördliche Ufer des Thuner- und Brienzersee’s in der Höhe von einigen hundert Fuss, und einige Theile des südlichen Ufers des Thunersee’s. Diese Region ist charakterisirt durch das Vorkommen des Nussbaums und der Kultur der Weinrebe und des feinern Obstes, wie Pfirsiche, Aprikosen. Sie dehnt sich über das südliche Deutschland , die Rheingegend, die südwestliche und einen Theil der nördlichen Schweiz , wie die Gegend von Zürich und das Rheinthal, und steigt bei uns nicht über 2000‘, bleibt gewöhnlich aber 500° darunter. Wenn man die Skala der absoluten Wärme in der beiliegenden Tabelle betrachtet, so wird man sich nicht mehr verwundern, wie es möglich ist, dass in den höhern Regionen der Alpen noch bis 1000 Fuss und mehr über die Schneegrenze hinaus einzelne Pflanzen gedeihen kön- nen. Denn bei 9000 Fuss Höhe ist noch eine absolute Wärme von circa 200 Grad, oder von etwas mehr als 2 Grad mittlerer Temperatur während drei ganzer Mo- nete. So fand Wahlenberg auf dem Rossbodenstock am St. Gotthard noch 28 Phanerogamen bei 500 Fuss über — BB = der Schneegrenze, und Heer im Kanton Glarus in der eigentlichen Schneeregion, welche er bei 8500’ beginnen lässt, noch 24 Phanerogamen, während er auf den rhä- thischen Alpen ihrer noch 105 angiebt. Auf dem Haus- stocke bei 9760’ fand er die einzige Aretia pennina Gaud. Auch in unsern Berneralpen findet sich manches schöne Pilänzchen noch in Felsritzen und an geschützten Orten, in jenen Scheinbar dem ewigen Winter geweihten Regio- nen. Indessen eine Aufzählung derselhen, so wie auch die botanisch - statistischen Verhältnisse in unsern Alpen, soll der Gegenstand einer eigenen Arbeit sein, wozu diese Seiten als Einleitung dienen mögen. Erklärung der beiliegenden Tabellen. Tabelle Ip. 124 enthält in der ersten Kolonne die Zah- len von 1 bis 62, in der zweiten die Quadrate derselben, in der dritten, die aus den monatlichen Mitteltemperaturen des St. Gotthards erhaltenen Summen der absoluten Wärme für jeden Grad von — 8° bis + 10° mittlerer Tempera- tur. Die fünfte Kolonne die absoluten Höhen die den verschiedenen mittleren Temperaturen bei uns entsprechen ; in der sechsten endlich die verschiedenen Höhenwerthe für 10 Temperaturabnahme in Fussen. Tabelle II enthält die Eintheilung in Zonen nach Graden der absoluten Wärme. Die kleine Golonne neben ‘der der absoluten Wärme enthält ihre Dauer in Monaten. Daneben stehen zur Vergleichung die absolute Wärme und mittlere Temperatur einiger Orte, aus Kämtz meteo- rologischen Tabellen berechnet. Die mit (a) und (b) be- zeichneten ausgenommen. (a) ist aus Martins voyage en Norwege pag. 73, und (b) aus Heers obersten Grenzen des thierischen und pflanzlichen Lebens in den Schweizer- alpen pag. 7 genommen. = - Bi — Tabelle Ill enthält linker Hand eine vergleichende Uebersicht der bisher angenommenen Vegetationszonen in unsern Alpen, mit den von mir vorgeschlagenen. Rech- ter Hand ist die Kurve der absoluten Wärme, deren Zah- len die Ordinaten bilden, während ihre Wurzeln die Ab- scissen bedingen. Neben der Kolonne der absoluten Wärme sind die Namen einiger Städte und Oerter zu den ihnen zukommenden Wärmegraden gesetzt. Ich habe ihre ab- solute Wärme nach den meteorologischen Tabellen von Kämtz berechnet. Auf 3 Abscissen gehen ungefähr je 5 Grad mittlere Wärme. Dieses ist so zu verstehen, dass z. B. über Sierra Leona welches neben der Zahl 19000 steht, man _ Schichten mit von Grad zu Grad abnehmender Tempera- tur haben würde, bis zu dem Punkte der Atmosphäre, wo 100— 19 3 grenze, d. h. die Schneelinie würde ungefähr bei einer mittlern Temperatur von -+ 0°, 4 sein, denn Zn ua — 27, und die mittlere Temperatur von Sierra Leona ist — 97,4. Bei Zurich, wo die Wurzel der absoluten Wärme ungefähr — 58 ist, und wo die mittlere Temperatur — 80, 86 ist, würde die Schneegrenze bei einer miltlern Wärme von circa — 4°, 2 liegen, denn ne —13und 80,86 -— 13 = — 40,14 u. S. W. Mögen die Physiker von Profession prüfen, ob diese Theorie, die ich nicht als unfehlbar hinstelle, überall ihre Anwendung finde. bis zur Schnee- die absolute Wärme 0 ist, und u Als ich obige Seiten in der Sitzung der Bernischen naturforschenden Gesellschaft vom 4. März dieses Jahres vorgelesen, wurde ich auf einen neulich von Herrn Denz- ler in der Naturforschenden Gesellschaft von Zürich vor- getragenen und in den Abhandlungen (Heft Nro. 17, Ja- nuar 1848, pag. 56) gedruckten Aufsatz aufmerksam ge- macht, worin nachgewiesen werden soll, dass die mittlere Temperatur von + 2°,2 als meteorologischer Wendepunkt anzusehen sei, indem zur Umwandlung der atmosphärischen Niederschläge in festen Zustand und umgekehrt immer ein Wärmeüberschuss von -—+ 2°, 2 mittlere Temperatur nö- thig sei. Ferner behauptet Hr. Denzler, dass die mittlere Temperatur des wärmsten Monats im Jahre am meisten ‘ Einfluss auf die Höhe der untern Schneegrenze habe, und er nimmt im Durchschnitt für alle Gebirge des Erdbo- dens eine mittlere Temperatur von — 2,2 für den wärmsten Monat an der Schneegrenze an. Ich habe dagegen folgende Einwendungen zu machen: Es ist bekannt, dass die mittlere Temperatur an der Schneegrenze in den Lappländischen Alpen, wie Wahlenberg nachweist, ungefähr — 6°, in unsern Schweizeralpen un- gefähr — 4°, und in den Cordilleren nach Humboldt sogar über + 1° beträgt. Ferner weist Wahlenberg nach, dass die untere Schnee- grenze eines Landes nicht nur von der mittlern Jahres- oder Sommerwärme, sondern vorzüglich von der Masse des im Winter fallenden Schnee’s abhänge. Der beste Beweis dieses Satzes liegt in den Fakten, die Müller in seinem Lehrbuch der Physik (I, S. 538) anführt, wo er sagt: „Die Pyrenäen und der Kaukasus liegen ungefähr in gleicher Breite, die mittlere Jahrestemperatur sowohl als auch die mittlere Sommerwärme ist am Fuss der Pyrenäen höher als am Fusse des Kaukasus, und doch ist =; MER die Schneegrenze am Kaukasus um 650 Meter höher als in den Pyrenäen, weil dort weniger Schnee fällt als hier.“ Ferner: „sehr auffallend erscheint es auch, dass die Schnee- grenze auf der nördlichen Abdachung des Himalaya um mehr als 1100 Meter höher liegt, als am südlichen Ab- hange ; es wird diess aber begreiflich, wenn man bedenkt, dass gerade die über dem indischen Ozean mit Feuchtig- keit gesättigte Luft an den südlichen Abhang des riesen- haften Gebirgs anschlagend, dort ungeheure Massen von Regen in den niedern und von Schnee in den höhern Re- gionen absetzt, während aus der trockenen Luft auf der nördlichen Abdachung ungleich weniger Schnee herab- fällt u. s. w. Was die Behauptung Herrn Denzlers wegen der mitt- leren Temperatur von —+ 2°, 2 an der Schneegrenze wäh- rend des wärmsten Monats anbetrifft, so muss ich sie, wenigstens was unsere Alpen anbelangt, in Abrede stel- len. Nicht zu sprechen von meinen aus der Temperatur des St. Gotthards hergeleiteten Beobachtungen, wonach an der Schneegrenze die mittlere Temperatur des wärm- sten Monats (Juli) noch über -—+ 4° beträgt, weiss man aus direkten Beobachtungen auf dem Faulhorn, das eher über als unter der Schneegrenze liegt (8260), dass da- selbst die mittlere Temperatur im Juli + 4°, die im Au- gust -+ 30, 5 ist (siehe Heers oberste Grenzen des thie- rischen und pflanzlichen Lebens in den Alpen pag. 7). Herr Denzlers Behauptung mag daher ihre Richtigkeit ha-- ben, wenn man den Punkt als die wahre Schneegrenze annimmt, wo alle Vegetation aufgehört hat, welches in unsern Alpen ungefähr 1000 Fuss über der gewöhnlichen Schneegrenze der Fall sein mag. . \ $) heures du soir. ||Thermomeire Etat du ciel Vents rn /\_ na x ; Therm| a Fer sale, g Max. | Min. a midi. a %6 44131 —-13,7| 950|— 337 1— 43] Couvert. 2. ...22.2...18W. I io = ar] 9070| 0,0 0 euer. ee sw 6761 — 4,9| 90) 40|— 530|| Couvert. .. 22.2.2... 8.W. 6511 — 63| 93,0\— 5561 — 7301| Couvert. . . 22.22.22... 8 W, 4,871 = °5:6| 930) 750) S:5|| Cöuvert. m... ......[ 5 W. 1,97\— 1,4! 90,0 _ 088! — 7501| Couyert. I neige..... SE NVE 1,42|— 23,1) 9230| _ 1:3) — 30 DDNNERL. A ER N. 0,97\— 3:0) 93,0) 18] — 3,3|| Ray. du soleil .......| 8. W. 3,301 —- 63] 90,01 _ 50) = 6383|) Couvert... 22.2.2... NE 5,02)— A4| 9501| _ 401 6383|) Couvert. ©... 20. ... N E 652|— 3,8| 93,0) 34|—- 42|| Couvert.........0..[ NE 6561 — 4,5| 90,0 — 34|— 3,8|| Couvert........2...| N. E 414|— 1,8) 96,0 + 93] — 49|| Couvert... 2 ......| N E 2,34| —26,11#90,01 2161 Gill Couvent en. =. m .| NE 3,65 | —10,0| 92,01|— 48! —10,0|| Superbe ...®...... N. E 3,541 — 4,6] 92,0 45|— 7,0|| Ray. du soleilen = .#e.| 5: W. 2,861 — 7,0| 92,0— 3,0] — 7,0) Beau ... ne SS, WA 0,961 — 9,5 | 94,0||— 3,2] — 5,5|| Ray. du lee. m. .n S.W, 25 14,181 7,0| 95,0|— 2,9\— 7,0|| Couvert. Ray. du soleil. S. W, 36 1,11|— 6,0| 96,0)— 5,0| — 7,0|| Couvert ... cc... 0m S.W., 2,94\— 7,0| 83,0 63|— 8,8|| Flocons de neige......| N. E. 3511— 60| 8501| — 4,51 — 6,7|| Couvert.. .. N SIN: = BR 3,91|— 5,5 | 93,0 — 5,0) — 7,0)| Couvert. Flocons de neige. N. E. 2438| 5,5190) — 4,01 — 5451| Couvert.. 2.0. u, NE 403|— 4,8 | 92,0||— 4,0] — 4,6|| Couvert . . . EN E. 4,25|- 7,0| 950)— 3,5] — 7,0) Couvert, Ray. eu EI N. E. 27,5 90 -Couyent =. D..| 5. W 5,461 — 7,9) 94,0— 3,5| — 7,91, Ray. du soleil . | 5: \VE 6,96) — 6,0! 9501 — 40| —12,0) Beau... ... 2.000: S. W. 3,48| 6,5: 950) — 1A|—11,5|| Superbe .. . 2... Ss. = 25 11,26)— 0,0| 95,01+ 1,9] — 1,5|| Couvert. ‚Couvert. Chanzement toral ls 26 404 — A,1| 92,41|— 3,4] — 555 .Moy. nn 1°" au 10 3529| —- 5,0) 93,0— 3141| 555 .Moy. du {1 au 20 2,73] — 5,8| 9321— 42|— 61 k . Moy. du u20 au 3 26 3,541- %0| 83,71126 3,541— 5,0 nn ® HBS SBRVATIONS METE: ORO! "OGIO Di Aa SE ; ; 9 heures du malın Nidı. 3 heures du soir. N En Ten Tr Barom. Burn z Barom. Ben >, Barom. diem Le. Ban. Se oa el MErEmec BemrmeuH | ame | CISETOEEE || mm HEMER | MEITEETUEEEE GEEEEEENEN erermmerum OMEAREN | eEurzTmEEEm | BADEN 126 3,26|—- 5,0| 95,026 3,641— 3,8) 95,01126 4,061 — 4,0] 95,0 2 5,641 — 3,8 95,0 6,05 = 2,8 950 5,97 = 246 95,0 3 6,031— 4,0| 95,0 6385| — 4,9| 95,0 6,76\— 45) 95,0 A 7,05I|— 6,0| 85,0 6,541 — 5,6| 890 6'58| — 557 | 90,0 5 5,79|_ 3,3| 95,0 5,29|— 5,3| 88,0 5,07|— 5,0| 90,0 6 3,041 _ 3,2] 93,0 3,11|— 1,0) 580 1,74! — 018| 92,0 7 1,84!_ 1,8| 96,0 1,67|— 1,3| 93,0 1,42! — 2,6| 96,0 8 1,03 — 2,8 95,0 0,88 — 1,8 89,0 0,95 be: 2,5 91,0 9 1,44) — 5,0| 96,0 1,74|— 54| 94,0 2320| — 62] 95,0 10 401|— 5,9] 90,0 4,07\— 4,8| 58,0 4,37|— 40| 87,0 11 5,93|— 4,0| 90,0 5,96) _ 3,4| 88,0 5,94| — 3,6) 88,0 12 6,54) — 3,8] 91,0 6,47|_ 3,5| 90,0 6:39|— 3,4| 89,0 13 644! 4,0) 89,0 3:96|—- 4,9| 97,0 3,90| ++ 0,3| 86,0 > 14 479|- 3,7| 91,0 462|- 2,6) 830l 4,39! — 4,5| 85,0 SS 15 3,94|— 4,8| 86,0 3,68| - 60) 86,0 3,33! - 6,3] 86,0 a 16 3,62|— 6,6| 89,0 3,34| - 45| 860 3,28|— 4,8| 80,0 17 4,01 vz 57 92,0 3:53 — 4,0 87,0 3,29 = 30 85,0 18 0:98) — 5,0, 89,0 0,76! — 3,1! 823,0 0,81|— 5,0! 87,9 90 125 11,98! 54| 93026 O,151- 5,5| 91,026 0,13] — 5,0) 83,0 21 26 23,10 — 6,9| 950 3,10|— 6,3) 87,0 2,50|— 8,8| 90,0 22 3,32|—- 45| 86,0 3:39|— 5,3] 81,0 3,36|—- 48| 79,0 93 3,32|—- 7,0| 840 3,731 — 5,6] 84,0 3,71)- 5,0| 87,0 24 4,10|— 4,4| 82,0 3,97|— 4,0) 93,0 4,07\- 4,5] 930 25 | 4,42|— 46) 93,0 418] — 40) 89,0 3,97|- 4,0| 84,0 %| 4,89|— 6,0) 93,0 4,83) — 3,5| 86,0 3,57|— 5,0| 93,0 27 9,47|— 871 91,0 2,301 — 8,0} 839,0 2,231 — 8:61 930 28 | 3,95|- 60| 9850|, A431] 4,6| 85,0 455|— 3,5! 82,0 291 6,58| —10,5| 923,0 659] — 4,5| 85,0 673) — 4,0) 90,0 30 6,79\— %4| 95,0 6,27) — 4,0) 90,0 5,33) — 1,4) 81,0 31 1,.25/—- 1:0| 91.0 04|+ 1,5) 83,0 0,01/-+ 1,9 100.0 (UrImPEPrrmeru EEELEN MEIKE | asmurmoresıes | OEMECECEG || mm ERGEESEE | ememuemwEn | GmmmsuuLm HANNES CHEF | CocmmkınmaD | GC 1-10 |26 3391| - nn 93,526 3,881 — 3,7| 91,426 3911 — 3,8) 92,7 21-31 3,97 = 513 ; 90,9 3,83] — 4,4| 865 3,64 _ — 483 38,0 26 3832| 18| 91,426 3,821- Al s82 *) La difference de niveau de la nouvelle station et de la pr&cedente sera donnee Les maxima thermometriques sont ceux nivellement exact. Les instrumens sont les memes. nalieres, et pour minima on a adopte les observations au lever du soleil, . „Moy. du mois des quelle sera connue par un des A observations jour- 143 h srour np kon: 70 +|8g +19° | 86 jet +|228 98,278 |s'e +|69°E 9% D 7 > — I — ’ 9 ns ı - % m r me anne ree läge oe rlans es ze +li0 ae a gan Dr te oW “ehr 6° ® fi 2 = 27 g {0 2) N FAT = ! OF ne „Fo np Son; n na Et R 6.56 vr +leg'e 008 |2°E +|67'E giyg eg m Is 286 © + 198° 6°—]Z c +ler6 loır —|68%y 9219.28 |a'r +|01'9 92c'L8 RR : 856 |0°7 + T2E 02—7F | I. + ER 97 + 1829 95||1°%6 Ic — 07:9 980-7 j "AM ‘Ss ee ee Fe "oqodng je + eg u 2 ee ee: ß F I +0: f f As 22 co, wrsnp Lu joe +69 + DE ooos je +esz joe jois +laie oe jr rlosg 1160 ea omg |I6%7 +jE8 + pn | Ol ED a a a z As lsssncn mars np Au 10 He +]10126 sa +jeciz |028 |08 + 0 losp6 les Hlezir Nous [80 ve |I82 As jessccnnneenannop 010 (89 4 0:76 [8:8 +02 |oree [018 #208 008 |e:9 4 80°7 |oroor|siz a rl AS |: morsnp du [ze + ae + 0:16 |S'E + SFR. |0,68 |02 + ze |io28 |g:9 +iyr‘o _ |0‘76 ‘c +|08'0 92 N a er “qmagd ır etc +18 + 0.06 | 8 +94 7 0:58 |o‘9 +|0z'z 9z|0‘s8 [59 + |99°2 9210 68 ze + a kg As |: ps np Aue ‘pära |0E —|EE + or | + |2rr joe Imy FSBIF Salnoe | F oa oe RE Bu sie Tr NE =: o8tou 1y [12:0 +|6°0 +I0:06 BE on one ge +08 10°68 |2:E + 29% 0% 3 Elgue = los 1; I rn of 1160 —|0E + an are + I € 9200 Ira + reg 92|0y6 |&5 +|e9d 97 0:06 |S7 > = GG EN 5 IWOEDEn 1089p Baruo eo + g:Z 2 of a f Beip! SG OiEe Ya -+|9G:07 SG 0:66 |$:0 +128°01 97 076 20 -+ (ed I: ws sn amd omaa IE +84 ' ET 78 |S°c +|09° oe8 | +|80'9 Dee |e:0 + lex Kann | were le DE was: le -+110°76 go + 09:9 016 ET + 9:5 0:6 h 1 ‚6 g:0 +168'G 6 | ns 2:3 suoßor, wu U ekar lo Ode HE 102m, 190, A ee Bea | as hin sqmdug pie — [019 # a 2 + por Iorza eis +!207 06 |00 u a „a s n EEE N aqadng Ge —|FiR + 0 56 2 +87 0:02, |0°9 + |82°% 0'492 \9@ + 1288 O'e6 ai aut 2 „Ma ‚s Ga as a Sy & 0 aqlolng 08 — 2% N 0.56 ann Air 679 0'92 er +|89'9 0:08 |F'E + LI'Z 0'756 or = Be ar u ‚s { ; " * 119]08 un ea oda 0% + VE + 0 26 N Shı > 018, | + E82 028 10:8 + 1958 0'eg 1'z Ps: nie 7 N ‚s 1 “9 Toßop "asanon |I0°% +|97 + 0,88 ei + v9 %€ 078 87 +179°7 9206 |9°E + 997 9% DR ız =H Ve " gr I 18pp “noanoy 10% +|919 + 016 Iorr Inlope "celloıge Sy 48x07 Sa0188 je'y + 1ES SC 06 |8% Kiozs 82 1 Ms | 2:05; Smpposnp Kur Iso — es +lops |0'y +2 &\0:98 |9°8 +|86°6 82|0°76 |1:9 +|610F S20,Y6 | 207 82 NM. IR u ak Hr ee ee = 108 »q 02 ai I 078 0'% + FAN) 0:96 07 . 08:0 0:58 9:9 e" Zg% ‚76 € + 9% OF 0% (0); N RE NA 8 P 7 Ir F 0'586 |0°0 8: MS yaoamoo “joßogr ||: ‘© +|o126 |9°% +|897 |0:76 |0E +|1°6% 0:6 |2s + ler: Fi \ as |}; amd onmad a | 0 lee 056 loss + 192.0 10180 Aal von a | N RT "oqzadag ern |80 llane ep —|e66 082 ei} +j80:8 046 |o°F 41028 110,26 |00 ea \6 N een ragaadng |ozF—[s°r — Ins au yı 0'827 |8°0 — 1886 0:78 0:7 — |00°0F ar |ge Ban 4 RENTEN N. SE "aqaodng e8 [80 — 0°%6 99 — 60° 0:08 GT — |75'0F 0'788 |9°7 — 650 0,86 ER Im 3 = N ale ee ae | Bin r In Ge = Hal o'rg |8‘0 —-jeror 0:02 |012 = Orıor re ur = Sen T Se cp — 87 ‘ g — Op e N | 32 aka a au gr ale Hose 0% + 12000 9zlorro 6 aller ozlons loc + ae na ie ae lir«o! orlar | GENDTMERE EERENEREGENEEDNE | | em } 6 67 Ü IE 0 J6 07 ar 18‘0 95 0‘ > \ jan | &6 19° + 1270 9z|| I pruu \ « Hi ne " B u) | me! UMMEEEIEEEIELEETEN: || mE | emmmmumrem | GEBEERECHERA pn vw un | sen | &® [mo | 0 E || & ED zone OT | 6 anfeje, n N = [uroyy woaeg || > : "wourg en IK | or I REEN Er 0% Rn u m lunogy, 7 lunoyp | 2 junoyg, woA@E 5 N 1 ongwonmaonj)| “atos np. soamay g || “a1os np saıno 1 = | may € ıpıyf ueum.np Soma ( nn (oben 5a TZR ai nos “oung) "ETET TOP 'SANDIIOTOYOHLAN SNOLLYAUASIO Da un jun bein Il sınof - S Ss to I ID ID iD ID iD IND ID INS u u joe Did Did Dad fa had Di band =.S595 IS SsaNnST PD = Sa nu Bub - 080 1m tn [SISHSES) ID Iv io [SySIS 2398 Be se a I PR = o3 = vlie=t RITSEELSREZEDÄNSESZZISEISELESE 22 5 = N EDS DOSVDANDVTDETROOSDENVDTUO TU se | ” = O1 sı SISEBRSISISESAARHHERZSRELESEHRZSSRNIE fa-} = = SINE ae S « be} HI EFFI EFF FF EFF FF I Fr = = Slawp= Jrwaonumsooanmecmbuohkuybmmunmmcsp-ounnen |T732| vlau& Son BunSsuhunosa-uankuwWosoNnhunnnet me= = e|es0 Ps 22 Ss2 9 Ss Ks Ps 22» so», ocUuR | .,sc = E|IBS HET SSSSFSSosHHarss=-HnseaNssesranns fh |} al Ilsooococoooo0 0090909099099 905905 95 95 5 5.9 eo SIESISTS DEHCHCHTH ELCH STICHT IN Duov SS! AATITIU HT [ei 27377 Da I min m Wu ud Yun -_ - B|ISOSV go FUNTBUnT ZoWm=- on mmsmon nonrankumnmm—oso | 23 = I|Ro0 Inu sono ann awnaevdnnonun Non ownn wo cn “5 SITREISTSETSEITSTRITNZTZATITSERSERLELERESERS ge AR ET THTNIEE — Sr lararır BE a aa Ba a ala 3a a 1 Bi Saab Ba Ba a a ea san Se =; es = ur ala BR--ou nom =- consubwbEbTaSRP$BRLRwUHLD A a8 . nleuo BnnSsscwoscuoansss ons ok SsonunsD | olewo SSOOSLCPSLSSSARSKYXETWO,JSEHo Hero, BET, III SER EEE TS DOT OSZI TI IE oa sis Iso 9509090099 so985095959595959 09509595 2.995955 DD yDUuN DULDUN bio Pen = Sauacr or saı = En — u kml — Au bein = Bl fr snereneopse- -so=-r-ra-nrornnEuSO 5 25 = - soo Kounbohgbossskankgssäagsuessmengf : = sion ÄMI- ZZ 29002 SSSETSHRTSoK son pre ns = rear: = + +++ IH ++++ +++ +++ +++ +++ 4 4 +44 +++ a = EI Een ee I ee alauw Ion sm on er oa NSS son m so ns 95 98 nn % > = = = seleoewe Js oo 09 >95 Nom awmeomoon.n =) = ISO <= JS FT Sa IS - REES FSDURSODNDES | soo 1095992. 599: 59595 5.855050 59999999c0o220506©5 Dub Dvd fr S SSS A Tau [> 28 2373 SSs8 Pop =-| > I} RR a ER NE Sg VEN AWONSAT=S=-zss-wpsonmuunNnBRnRn IS ==) = SIRTTS Nor DSn Sonn ol ıon a url © 0 ur © D cn m Na Ur Dr ne co 3 = SISSSIIZERIIRRASTSSHEINDEBERFTIZISZSTLISBAREKH ? = cD +l/+++ I+++++++++++++++++++++ +++ ++ | +44 + = a leuw= kaneransnonwpaevnvenweuauvbon-smunn |I7E3| = VBleona ,o5 oe nworu,NäNüwnbomsnhdvbosr- en nu oo “3 =, elooo Jeovwsoooosssspeo soo 0 2 802.c.0 0 10000090 = ano SEHnanSSssER2RSTRnBSO-IS5SeHRHHEnNn 159 | 7 eloeans Iocsceso so 0900900855555 5 099 509080855055 +|++% BFH TEE FE ET = = oler> Sn =BORNNDSHTSSSRUTLDWLENU RUDI EUHWDG 2 S „oa Innosnosm sa Nso run sonunme ’ S er A A ET A a ee Ss Sr Krararae anal Soc ae all +++ = = =-|bSS [-bPFSFreTuuSsssenhem=sss-nprub=-uSso=-—n = &“ Blouw Jomwdsm>-o- ann rss un non Sour norhin 5 & I: leo#rgerro=mar2=s sao=arusa SO.ERSE Ego SERSSETTSQSS$ SEFFSFFFTER a RT BESTELL ISSUE ER | Mal 1 VA ED ie: EHRE 20 EIER a EEE SEEN IN END > = = a EI TEN EEE NE = aeg ; > zu2.mng 9 ze nut 3 = - a Ati n > A For Ya Frda Tadı Frl Die 17 I Ra m en 2. ne ET SEN en ee S. era. 1. FD FERN er re. S_ BEE nbiele. Free N ee re Te ro werke PR NE packen a ne —eSN oT Se TR 09 2 en = art Mean Dee VPREVWVPMANMNMVMNMMFMMUEMMAMMMMMANNZZAZZAUN AS Pr PP Pie Pr ZIZAZZZZELZZZZLIZEIELZERMZENZZZ sua] =. = "SANÖIIOTOYOALLAIN SNOLLVAYASIO "B7ST SIeN ("ode9 pQ “FZE o.u Uostem “ounag) sera ee > S Orte, welche nut BE 2 N den Berner Alpen ee ER 3 =, umnlher send. | -7 I, | | Hi a Mebrelie nel ah = } Melvelle-imsel. | 2) Obere Jiclelkors/ 5930 ‚| ji 3 \-6°9 \.33°3 |+3/2. 36:4 | Near | A Faulhern (6) ! 8000’ -* KA i [ 1.371368 || _ = kesen j Mord-cap.. .. | Gemanae joauss | 170007\_2° 720 Bernhard Mose IE Gremschpoawr. er e. Jursypenes ranc) ser “ Bu | Gohara ä er2g er SE ER EN | BARTAAN, m 2 ” Gyafiorat [Island] | i Greümvebhogpee. ii Rotktanne: & NN een | | rar Teplanı] (a]\ 12: 5 ” 7 « L e. ap 7 [74 > = . * Lereitanne | Wirren. _\ |.5000 9e||, Gventeche [düplanı 158°, | ° | 7 SE | % | W a0, ig" | 8. |.2/86 ZIEHE 30,4 | Y ecsstarszel | | N: ) Handeck. Gestern ] 312658 ii bz I, m 7 . Zi B: abe. ww Vauce: 4 | Temtelaud [63 nord) 1 JE a - ! \ - ann = 4000 y°\\yg73 || Ulteo [Fennlane) vl! € 127 0% 12,99 3,9 Ur zz En ”\6 | 06%|.us| 0% 28:5 > 4 WILER 20 7 Pen e. in Be = 4 sels I 7 aa 2272901372; 26 HArıg 24 65 erwsche: Brerzere: Dr Rersburg — + x . = Denen | L3ooo Abo nn : gr 00| /6i02 2806 1 Birnen u. Arfet @ ir 6 ; Ohrıshanie Salz Al PA 22 97.38 un 5% E 5 , Je lerbr. za\ wid, Bil d d23 |-3'66 z yz Fuel oder der Feb „und Obst dur. Eiche N F 4 i Be Ar Shane Tre ie 3 \-Z/02|73, ZA TR | Massbaum! Ya pLo\vo [4 .. 1246. BR © 5 7 Br z % os Wenstöck_ — Has | 12000 2 i Dr Ü (9) er 91727724 629 905° | vo | 724 -146 | 1838| 1073. Bern 9° 1 9 172921 0.921407 /028\ ‘ - u _ ee er ana er A ae Heer u yyishlenber BA Untere Sehneegreanje en Dh 2 a 600" m, , agaına enjerr. 600°— 7200° abs. w. Tronlana Sutperidr #200” — /800° usw. N R ronlana 17, erferier. g N = nz 7800” 2400° abs. w. £ eo RCollena 24100-360048: 7224 we / BE: 5 & =. £ 1 Ber 7 Eegbunge | E EZ ER. u (0. 23600 —|i 2 - z #2 ge 75 Paris. IM JENE a | % Macdand. ; == IWiZ BGE Klaryıdar TBerelera 7 2628, A RE REN Belermo. Lessaben: 30_| Go | 88. re u __ gu sm | I borcaz: Cankor: Fer rer ee 3.B foccıBen Batzv: = - WVerrarleonen MITTHEILUNGEN DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT IN BERN. m a ———— Nr. 127 und 128. Ausgegeben den 1. Mai 1848. R. Wolf, Nachrichten von der Stern- warte in Bern. II. Beobachtung der totalen Mondsfin- sierniss am 19. März 1S4S. (Vorgetragen den 1. April.) Die totale Mondsfinsterniss vom 19. März 1848 konnte in Bern, da sich gegen Abend der Himmel unverhofft auf- hellte, so ziemlich in ihrem ganzen Verlaufe beobachtet werden, — namentlich wurden mit der grössten Schärfe, welche die bekannte Unbestimmtheit der Schattengrenze erlaubte, | der Anfang der totalen Finsterniss um 8% 517 33 mittl. Zeit, das Ende der partiellen , » 11.282.364 0, 0 notirt, — der Ein- und Austrittszeiten verschiedener Fle- cken nicht zu gedenken!). Da der Mond während seiner Verfinsterung so sternarme Gegenden durchwanderte, dass 1) Der oft gemachten Bemerkung, dass die Ein- oder Austritte der Flecken schärfer zu fixiren seien, als die Ein- oder Austritte der Rän- der, könnte ich nicht beistimmen. au Almen sich auch nicht eine einzige Sternbedeckung darbot, so blieb neben den Culminationen einiger Zeilsterne hinläng- liche Musse zur Beobachtung der Lichterscheinungen am Monde. Während der partiellen Finsterniss erschien im Gontraste zu der noch beleuchteten Sichel der bereits in den Schatten eingetretene Theil der Mondscheibe ziemlich dunkel; sobald dagegen die totale Finsterniss begonnen hatte, zeigte sich auch die Mondscheibe wieder so deut- lich, dass sogar einzelne Flecken sichtbar wurden. Sie zeigte ein an dem zuletzt eingetretenen Rande etwas hel- leres, doch im Ganzen mattes, schmutzig-rothes Licht, dessen einfachste Erklärung darin zu liegen scheint, dass der Mondscheibe durch die Erdatmosphäre noch etwas Sonnenlicht zugebrochen wurde, so jedoch , dass bei dem weiten Wege, welches dasselbe durch unsere Lufthülle zu machen hatte, die blauen Strahlen fast sämmtlich re- flektirt, und nur die rothen durchgelassen wurden, — ähn- lich wie wir diess bei jedem Sonnenuntergange bemerken, und wie es Hassenfratz vor Zeiten durch Versuche dar- geihan hat !). Das hellere Roth zog sich nach und nach 1) Babinet bemerkte (Comptes rendus XXV1 345) von dem durch Breehung in der Erdatmosphäre der dunkeln Mondscheibe zukommen- den Lichte: „cette lumiere doit etre, sauf l’absorption, de tinte in- digo ou bleue, c’est-a-dire de l’espece des rayons les plus refrangibles,“* dagegen von dem durch Beugung eingeführten Lichte : „celle-ci. est d’au- tant plus rouge ou orangee qu’on la prend plus pres du centre de Pombre geometrique; car ce sont les rayons les moins refrangibles, qui se pro- pagent le plus abondamment par diffraction, & mesure qu’on s’eloigne de la propagation en ligne droite.* Wenn er dann weiter sagt: „Or cette derniöre teinte a toujours predomine et meme a ete seule sensible dans Pillumination de la lune Eclipsee dernierement,“ so scheint er da durch einen Schluss provociren zu wollen, der der oben gegebenen Er- klärung des rothen Lichtes entgegenstehen würde, ohne sie zu wider- legen. = u auf die andere Seite der Mondscheibe, und mit dem er- sten Beginne ihres Austrittes aus dem Schattenkegel ver- schwand auch wieder die ganze farbige Erscheinung. Et- was vor dem Anfange der totalen Finsterniss und noch deutlicher etwas nach ihrem Ende wurde ein matter weis- ser Lichtkranz um den Mond bemerkt, eine Art von klei- nem Hofe von mehr als drei Monddurchmesser, — vor- her, zwischen und nachher wurde er nicht gesehen, , we- nigstens keine Bemerkung in das Beobachtungsbuch ein- getragen !. Von dem Halbschatten wurde weder vor noch nach der eigentlichen Finsterniss etwas bemerkt, — auch nicht die leichteste Trübung konnte wahrgenommen wer- den, obschon ich in Folge der betreffenden Angaben Bo- zulawski’s in seinem Uranus mein besonderes Augenmerk darauf richtete. IR. v Fellenberg, Destillation von Pfirsichblättern. Die Gelegenheit zur vorliegenden Untersuchung fand sich vorigen Sommer, Anfang Augusts vor. In meinem Garten steht ein kräftiger Pfirsichbaum, der nur wenige Früchte trug, von denen während der Sommerhitze alle bis an eine unter dichtem Laub verborgene, von der Hitze vertrocknet, abfielen. Um so reichlicher war dagegen das Laubwerk des Baumes ausgebildet. Ein zwischen den Fin- gern zerknittertes Blatt entwickelte einen sehr starken Ge- ruch nach Blausäure. Da nun Anfang Augusts der besagte 1) Es wäre mir interessant zu vernehmen, ob auch anderswo eine ähnliche Erscheinung beobachtet wurde, oder ob sie ganz lokal war. a Baum durch den Gärtner stark beschnitten werden musste, und die sehr zahlreichen 2 bis 3 Euss langen Sommer- triebe dicht mit Blättern besetzt waren, so kam mir der Wunsch, die Blätter zu sammeln und der Destillation mit Wasser zu unterwerfen, um daraus ein Blausäure halten- des Wasser zu gewinnen. Die gesammelten Blätter, die ganz frisch in eine zehnmässige gläserne Retorte einge- bracht wurden, wogen 2 Pfund. Da damals mein Labo- ratorium noch nicht mit einer guten Kühlvorrichtung ver- sehen war, brachte ich den langen Retortenhals in den Hals eines sehr grossen Kolbens, der mit nassen Tüchern umwickelt war. In die Retorte wurde zu den 2 Pfund Blättern etwa 4 bis 5 Pfund Wasser gegeben, und nun über freiem Kohlenfeuer langsam bis zum Kochen erhitzt. Alsbald rannen durch den Hals der Retorte trube, mit einem schweren Oehl vermischte Tropfen in die Vorlage Als etwa %, Pfund Destillat in der Vorlage sich ange- sammelt hatten, wurde dieselhe entfernt, verstopft und der schmierige, noch stark nach Blausäure riechende Inhalt der Retorle entfernt. Während der ganzen, etwa 1 Stunde währenden Destillation hatte sich im Laboratorium ein so starker Geruch nach Blausäure ‚verbreitet, dass mir meh- rere Male fast schwindlicht wurde, und ich eiligst Thür und Fenster öffnen und Ammoniak riechen musste, um mich vor einem Unfalle zu schützen. Der Inhalt der Vorlage hatte sich in zwei klare La- gen geschieden, deren untere, wie nähere Untersuchun- gen bewiesen, aus Bittermandelöhl bestand und etwa 2—3 Drachmen betragen mochte. Die überstehende Flussig- keit wurde in eine Flasche geschüttet, und das Bitterman- delöhl mit etwas wässriger Lösung ebenfalls abgesondert aufbewahrt. Die wässrige Flussigkeit zeigte folgende Ei- a | Me genschaften: sie hatle einen starken Geruch nach Blau- säure und einen stark bitteren Geschmack. Mit neutralem, salpetersaurem Silber gab sie auf der Stelle einen starken weissen Niederschlag von Cyansilber. Die vom Cyansilber getrennte Flussigkeit mit Ammoniak und salpetersaurem Silber versetzt, wurde nach einiger Zeit trube, und gab nach Uebersättigung mit reiner Sal- petersäure noch einen sehr reichlichen Niederschlag von Cyansilber. Die vom neuen Niederschlag abfıltrirte Flus- sigkeit hatte noch den gleichen Geruch, doch weit schwä- cher, und gab keine Reaktion auf Blausäure mehr. Wurde die Flussigkeit mit etwas Aetzkali, hierauf mit Eisenvi- triollösung und alsdann mit Salzsäure in geringem Ueber- schuss versetzt, so erhielt ich eine dunkelblaue Flüssig- keit, aus der sich nach einiger Zeit häufige Flocken von Berlinerblau abschieden, die überstehende Flussigkeit war farblos, roch aber noch nach Blausäure. Wurde in das Destillat Kalomel gebracht, so schwärzte es sich augenblicklich; zum Kochen erhitzt, setzte sich reducirtes Quecksilber ab, und die Lösung enthielt Queck- silberchlorid, hatte aber trotz dem seinen Geruch nach Blausäure nicht verloren. Mit Kupfervitriol versetzt, blieb das Destillat klar; ein Tröpfchen verdunntes Ammoniak brachte aber augenblicklich einen grünlich weissen Nie- derschlag hervor, der selhst nach anhaltendem Kochen nicht verschwand oder sich veränderte, und also aus Ku- pfercyanüur bestand. | Mit Ammoniak versetztes, klares, essigsaures Blei wird durch Zusatz von Pfirsichblätierwasser trübe gu setzt bald nachher Cyanblei ab. | Endlich wurde noch Pfirsichblätterwasser mit salpe- tersaurem Palladiumoxidul geprüft. Es bildet sich sogleich ein flockiger, grünlichweisser Niederschlag von Cyan- u, | palladium, selbst bei Anwendung einer sehr sauern Lö- sung; ist das Palladiumsalz im Ueberschuss vorhanden, so ist die über dem Niederschlage ruhende Flussigkeit gelb gefärbt, riecht aber noch nach Blausäure; ist das Pfir- sichblätterwasser im Ueberschuss, so ist die Flüssigkeit klar, ganz frei von Palladiumsalz und enthält nur noch Salpetersäure neben dem destillirten Wasser. Alle ange- führten Versuche beweisen, dass das Pfirsichblätterwasser ein dem Kirschlorbeer - und dem Bittermandelwasser ähn- liches ist, mit dem Unterschiede, dass es viel reicher an Blausäure als beide Wasser ist. Mit dem Kirschlorbeer- wasser theilt es die Eigenschaft, sogleich durch neutrale oder salpetersaure Silberlösung niedergeschlagen zu wer- den. Die Versuche, welche ich früher in Lausanne mit dem ersteren angestellt habe, gaben aber nur eine schwache Trübung, während das Pfirsichblätterwasser sogleich einen weissigen käsigen Niederschlag giebt. Mit dem Bitter- mandelwasser theilt es die Eigenschaft, nachdem es mit Ammoniak und salpetersaurem Silber ein Paar Stunden . gestanden hat, durch Uebersättigen mit Salpetersäure einen reichlichen Niederschlag von Cyansilber zu geben, der ge- rade 2 Mal soviel beträgt, als der direckt mit Silbersalz erhaltene. Dieses Verhalten erklärt sich auch genügend durch den Umstand, dass, da bei der Destillation neben dem Pfirsichblätterwasser noch viel Bittermandelöhl er- halten wird, jenes eine gesättigte Lösung dieses Oehls ent- halten muss, abgesehen von der darin enthaltenen freien Blausäure. Die Produkte der Destillation der Pfirsichblätter mit Wasser, die wässrige Flussigkeit sowohl (mit Ausnahme einer kleinen Probe) als die öhlige wurden, da ich die Flaschen, in denen dieselben aufbewahrt waren, nothwen- digerweise zum Aufbewahren anderer Produkte gebrauchte, kalt mit überschussigem Quecksilberoxyd digeriert und zur Trockne verdunstet. Das erhaltene Cyanquecksilber wurde mit Knochenkohle digeriert, filtriert und zur Trockne verdunstet, und lieferte etwa 3 Gramm basisches Cyan- quecksilber. Trotz des überschüssig angewandten Queck- silberoxydes behielt die Flüssigkeit einen starken Geruch nach Blausäure, was wohl vom unvollständig zersetzten Bittermandelöhl herrühren konnte. Nun blieb mir noch übrig den Gehalt an Blausäure des Pfirsichblätterwassers zu bestimmen. Es wurden 20 Grammen durch lange Ruhe vollkommen klar erhaltenes Wasser mit salpeter- saurem Silber gefällt, und das Cyansilber auf einem Fil- ter gesammelt, das durch Behandeln mit Salzsäure und Flusssäure von allen Aschenbestandtheilen vollkommen be- freit worden war. Das Cyansilber wurde mit dem Filter verbrannt, und das reducirte Silber gewogen; es lieferte 0,033 Gramm Silber. Die vom Cyansilber abfiltrierte Flüs- sigkeit wurde nun mit Ammoniak und noch mehr salpe- tersaurem Silber versetzt, und in einem wohl verdeckten Gefässe 24 Stunden gelassen. Hierauf wurde mit Salpe- tersäure übersättigt, das Cyansilber wieder auf einem aschenfreien Filter gesammelt, ausgewaschen und der Nie- derschlag mit dem Filter verbrannt. Das durch diese zweite Operation erhaltene Silber wog 0,067 Gramm. Berechnen wir nun aus dem in beiden Operationen erhaltenen Silber den Gehalt an Cyan und an wasserfreier Cyanwasserstofisäure, so ergiebt sich: Cyan. Blausäure. | Für 0,033 Gramm Silber 0,00805 — 0,008364 ») 0,067 )) » 0,00635 E77} 0,016980 al UHR »..0,02440 — 0,025344 Also im Ganzen für 100 Mlg. Silber 0,0244 Gramm Cyan oder 0,0253 Gramm Blausäure, was etwa Von be- ’ trägt, also eine Blausäure haltende Flüssigkeit darstellt, die stärker als Kirschlorbeer- und Bittermandelöhlwasser ist. Die Bildung von Bittermandelöhl bei der Destillation der Pfirsichblätter deutet auf einen reichlichen Gehalt dersel- ben an Amygdalin, den ich aber aus Mangel an Material nicht direckt nachweisen konnte. Sollte die diessjährige Jahreszeit wiederum, wie im verwichenen Jahre, eine reich- liche Erndte schöner, wohl ausgebildeter Pfirsichblätter begünstigen, so behalte ich mir vor, diese ganze Unter- suchung von Neuem vorzunehmen, die Destillation mit einer guten, eine vollständige Verdichtung aller sich bil- denden Blausäure bezweckenden Kühlvorrichtung zu er- neuern, und dann auch den Gehalt der frischen Blätter an Amygdalin genauer zu erforschen und zu bestimmen. Diese Untersuchung- wurde hervorgerufen durch einige Bemerkungen in Höfers: Histoire de la Chimie, in der er wahrscheinlich zu machen suchte, dass das offizinelle, bei den alten Athenern angewendete, unter dem Namen des Schierlingstrankes bekannte Gift, mit dem auch So- krates vergiftet wurde, nicht aus Schierling, sondern aus Pfirsichblättern, durch eine der Destillation ähnliche Ope- ration erhalten wurde. Der starke Geruch und brennend bittere Geschmack des Pfirsichblätterwassers mit seinem starken Blausäuregehalt konnte ohne Zweifel tödtlich wir- ken, da ja in einem Pfunde solchen Wassers, wie ich es bei sehr mangelhafter Kühlvorrichtung dargestellt habe> nahe an 14; Gramm wasserleere Blausäure enthalten sind, die innerlich genommen tödtliche Wirkung ausüben sollen. Ob nun das Pfirsichblätterwasser anstatt des Kirsch- lorbeerwassers oder des Bittermandelwassers auch als ofi- zinelles Präparat in die Pharmacie eingeführt zu werden verdiene, überlasse ich der Entscheidung kundiger Phar- maceuten. Jedenfalls scheint mir die Darstellung dieses o.. Ja 7 Wassers in unserm Klima, wo die Pfirsichbäume an Spa- lieren oder in geschützter Lage vortrefflich gedeihen, und namentlich reichliche Blätter tragen, die man sich leicht überall verschaffen könnte, der Darstellung von Kirsch- lorbeerwasser vorzuziehen zu sein, da der Kirschlorbeer, selbst im weit wärmern Klima des Waadtlandes, durch De- stillation seiner Blätter mit Wasser ein weniger Blausäure haltendes Wasser liefert, als dasjenige der Pfirsichblätter, die bei uns gewachsen sind. — Endlich muss ich noch als Notiz beifügen, dass der Pfirsichbaum, der mir das Ma- terial zu vorliegender Arbeit geliefert hatte, auf einen Mandelbaum gepfropft worden war, und dieser Umstand ist es, nach der Aussage mehrerer geschickter Gärtner, dass mein Pfirsichhaum so wenig Früchte hervorbringt, aber desto schönere und reichlichere Blätter treibt. L.R.v. Fellenberg, Reinigung des koh- lensauren Natrons von schwefelsau- rem Natrum. | Das im Handel vorkommende kohlensaure Natron oder Sodasalz enthält gewöhnlich neben Chlornatrium noch schwefelsaures Natron, Um es zu analytischem Gebrauch vollkommen rein zu erhalten, wird es gewöhnlich in Form eines feinen Krystallmehles (erhalten durch gestörte Kry- stallisasion einer heiss gesättigten Lösung) mit eiskaltem ’ Wasser so lange auf einem Glastrichter ausgewaschen, bis die ablaufende Mutterlauge, in eine saure Lösung von salpetersaurem Silber getropft, dieselbe nicht mehr trübt. Auf diese Weise lässt sich das kohlensaure Natron leicht und vollständig vom Chlornatrium trennen. —. BMA — Eine andere Bewandniss hat es mit der Reinigung des kohlensauren von schwefelsaurem Natron. Dieses lässt sich von jenem weder durch Krystallisation noch auf die eben angeführte Weise trennen, da beide Salze fast gleiche Löslichkeit besitzen; auch behält, wie zahlreiche Versuche mich belehrt haben, ein nach obiger Weise von Chlor- natrium befreites kohlensaures Natron noch viel schwefel- sSaures Salz zuruck. Um es nun von diesem zu befreien, ist mir folgende Reinigungsweise vollständig gelungen. Das kohlensaure Natron (etwa 1 Pfd.) wird in etwa 3 Pfd. kochendem Wasser gelöst, und nun etwa 10 Kubikcenti- meter Barytwasser zugefügt und etwa Y, Stunde lang ge- ‚kocht. Sobald sich der gebildete kohlensaure und schwe- felsaure Baryt schwer auf den Boden des Gefässes abge- setzt hat, wird eine kleine Probe abfıltriert und mit über- schüssiger verdünnter Salzsäure und Chlorbaryum versetzt. Trubt sich nach einer Weile die Flüssigkeit, so wird noch etwa halb soviel Barytwasser zur heissen Lösung des koh- lensauren Natrons gefügt, und nach hinlänglichem Kochen wiederum geprüft. Bleibt im einen oder im andern Falle die Probe auch noch nach längerer Zeit völlig klar, so wird alsbald heiss filtriert und der Krystallisation über- lassen. — Es ist gut, so schnell und heiss als möglich zu filtrieren, damit nicht durch zu lange Berührung des ge- bildeten schwefelsauren Barytes mit dem kohlensauren Na- tron sich wieder schwefelsaures Natron bilde. Diese Reinigungsmethode lässt sich ebenfalls mit Vor- "theil auf die Befreiung des kohlensauren vom schwefel- sauren Kali anwenden; nur muss alsdann die Auflösung verdünnter angewendet werden, und auch hierbei muss man sich durch Reaktionsproben leiten lassen. N R. Wolf. Auszüge aus Briefen an Albrecht von Haller, mit litterarisch- historischen Notizen. c€C. Saussure, Genf, 13. August 1771: Il me reste.a vous donner, Monsieur, une petite notice de mon voyage: Je partis le 18 juin; j’allai sans m’arreter jusqu’a Martigny; je fis en herborisant avec soin la route de Mar- tigny a St. Pierre ; je montai les rochers qui sont au-des- sus du pont de Branson ; le lendemain je passai toute la matinee a herboriser dans les rochers a une lieue au-dessus de St. Pierre aupres d’un village appell@ Gornian, mais je ne trouvai rien qu’on n’eut deja trouve auparavant. A Sion je montai au chäteau Tourbillon, et le reste de la route jusqu’a Brieg je le fis sans m’&carter beaucoup du grand chemin, mais sans cesser d’avoir les yeux fixes a terre. De Brieg je passai le Simpelen ;; je trouvai pres du chemin le Violier que je vous envoie. Je m’arretai 2 ou 3 heures au sommet; la vegetation etait encore bien re- tardee, et je ne vis rien de nouveau pour moi. Je des- cendis le m&me jour jusqu’a Dovedro. Le lendemain j’allai coucher a Margozzo, ou ctant arrive fort a bonne heure, jallai herboriser sur une colline inculte et couverte de brousailles au-dessus du petit lac de Margozzo ; je trou- vai la beaucoup de plantes italiennes et entre autres T’Os- munda regalis que j’ai aussi retrouv&e en d’autre endroit au bord du lac majeur. Le lendemain je pris un bäteau, je vis les iles de Borome&e et fus coucher aA Locarno. Jeus soin de me faire mettre souvent a terre pour herboriser, et m&me pendant que les bateliers dinaient, je fis une course de trois heures sur des collines qui sont au-dessus de la ville d’Intra. Je partis a bonne heure de Locarno, u 3 ©& | Aaer passai le lac a Magadin et passai 22 monte Cenero. Je fis loute la montagne a pied, m’arretai longtemps au sommet qui n’est pas fort eleve, et n’y trouvai de rien de curieux pour moi qu’une Alsine que je vous envoie et qui n’est je crois pas bien rare. J’arrivai a Lugano fort a bonne heure. Le lendemain 26 juin je partis a pied de tres grand malin; je commencai a herboriser entre des vignes couverles d’oliviers au-dessus de Castagnola; je montai ensuite par des broussailles ou je trouvai le Serapias lingua et quel- ques autres plantes jusqu’a un village assez Elev& qui s’ap- pelle Bray; de la je grimpai jusques au sommet de la montagne du m&me nom qui est extremement £leve et d’ici je voyais les trois lacs, le lac majeur, celui de Lu- gano et celui de Come. Je redescendis par les derrieres; c’est la ou je trouvai ÜHerminum pyrenaicum en grande quantite et je revins en faisant un tres grand tour par un- village nomme Cadro. Je fus a Lugan tres tard et tres fatigu&. CGependant j’employai presque toute la journee suivante A herboriser sur et entre des collines qui sont en Amphitheatre derriere la ville de Lugano, mais je n’y trouvai presque rien parceque le terrain est cultive avec un soin extr&me. Le samedi 28 je passai le lac pour aller vis-A-vis de Lugan a Caprino voir des caves d’une fraicheur extraordinaire; mes thermometres descen- dirent jusques a 7V, au-dessous du tempere; c’est une observation qui m£rite des recherches ulterieures 167). Au- tour de ce cave je trouvai la Fumaria lusca et quelques autres plantes mais bien connues. Jai repassai ensuite le lac pour venir A Gandria; je vis les Aloös et je tirais un a pied beaucoup*de chemin au pied de rocs d’une cha- 167) Nach Studer, Physikalische Geographie II. 329, fand Saussure im Juli 20,9 C. leur insupportable; je trouvai la la Fraxınella en {res grande quantite, etc. De Lugan oü jıavais ainsi passe trois jours, je passai a Come sans trouver rien d’interessant. Jallai voir a_deux lieus de Come la ferme dont parle Pline dans ses lettres; elle est au bord du lac. Ce lac parait le plus chaud des trois; il y a des oliviers des deux cötes au lieu qu’ä ceux de Lugan et de Locarno iln’yena que d’un. De Come a Milan oü je passai trois jours, de Milan a Pavie, de Pavie ä Verceil, de Verceil a Yvree, d’Yvree a la’Cite. J’ai passe un jour a herboriser sur des collines brulantes au-dessus de la Cite. Le lendemain je fus au couvent du St. Bernard, ou jaarrivai fort a bonne heure; jy passai le reste du jour et la moili& du suivant; mais la saison £tait trop retardee, je fus oblige de redescendre pour trouver des plantes. De la je suis revenue tout droit a Geneve. Voila Monsieur l’abrege d’une course tropabregee; il aurait fallu au lieu de 26 jours‘ en mettre 60 et ätre parti un mois plutöt; car les collines basses et chaudes etaient deja bruldes. Soyez sur Monsieur que si je n’ai pas eu plus de succes ce n’est par manque de zele et de travail; car je me suis toujours bien porte; je n’ai eu de la pluie qu’en partant et je ne puis pas me reprocher la perte d’un seul instant. J’etais seul, uniquement occupe de T’histoire naturelle et anime du desir de trouver quelque chose qui put vous faire plaisir. ccı. 1)..... A la campagne, 17. April 1773: Gardez ce paquet adresse a notre ami de Saussure. Il passera par Berne en revenant d’ltalie; c’est-a-dire vers Juillet ou Aout. Il m’a Ecrit de Naples le 16 du passe. Sa letire est un petit volume tres interessant, et tout de sa propre main. Il a raison de me donner ce fait pour 165) Charles Bonnet. en 158 a: une preuve de sa guerison; car en 1771 et 1772 il ne pouvait pas &crire deux lignes sans pätir beaucoup. — Sa lettre contient un precis de son voyage: vous comprenez que voyager et observer ont &t& pour lui une seule et meme chose. Il m’exalte le climat et les produclions na- turelles du royaume de Naples. (C’est une mine infiniment riche pour un naturaliste. La botanique en particulier en serait toute neuve. Quel dommage qu’il y ait la tant de richesses et pas un eil ni une main pour les observer et les decrire. Prenez ceci a la rigueur: Notre ami me repete deux fois, gu’il n’a pas trouve un seul naturaliste. Il en excepte le Chevalier Hamilton; mais il n’appartient pas au pays. Je vais detacher de l’öpitre de notre voyageur un detail qui vous interessera et dont les papiers publics n’ont dit qu’un mot: „Je terminerai ces details de mon „ voyage en vous donnant une idee d’un beau phenomene „ dont je fus t&moin hier au soir et dont je suis bien „ heureux de pouvoir donner des nouvelles. Nous etions, „ ma femme et moi, chez Mylord Tylney a 101, heures „ dans une assemblee de deux Aa trois cent personnes oU „ etaient tous les Ministres etrangers et la premiere no- „ blesse de Naples. Tout ce monde &tait disperse dans un „ appartement de sept pieces grandes ou petites. Les uns „ Jouaient , les autres causaient. Tout d’un coup on voit „ partout, chacun devant ses yeux, une flamme brillante „ et on entend un coup comme celui d’un pistolet; tout „le monde se leve rempli d’effroi, les uns sans aucun „ mal, les aulres avec un legere contusion, les autres „ avec une simple douleur, qui a l’epaule, qui ala jambe, „ qui au pied. On ne sait d’abord ce que ce peut £ire; „ mais bientöt ilfest decide que c’est le tonnere quia du „ parcourir tous les appartemens successivement, ou qui „les a traverse tous a la fois. Plusieurs personnes se u u a 5 u en A » » En trouvent couvertes d’une poussiere brillante, qu’on ne sait A quoi attribuer; mais on decouyre bientöt que cette poussiere est la dorure des appartemens, £caillee, enlevee, fondue par la foudre. On leve les yeux et on voit avec etonnement que les corniches dorces qui en- tourent tous les plafonds, les baguettes dordes qui en- cadrent les tapisseries, les chambranles dor6es de pres- que toutes les portes, les bois dores des canapes, des fauteuils, des tables sont en cent et cent places noircis, brules, Ecailles par la foudre. Quoique le danger fut passe, la terreur semblait croitre avec la connaissance du peril que on avait couru. L’un reconnaissait sur les fauteuils ou il avait et@ assis les traces indubitables du feu qui l’avait parcouru. Le sofa le plus endommage fut celui oü une Princesse Napolitaine etait assise entre deux de ses amants. (’etait un singulier spectacle que cette quantit& de visages blömes oü l’on voyait peints la crainte, la devotion, la curiosite. C’est une chose reellement bien remarquable que dans un appartement qui en comprenant les domestiques contenait au moins 550 personnes et qui a &i& traverse par tout, je dirais laboure par la foudre, il n’y ait pas eu une seule per- sonne tuee ni blessee, le plus maltrait&e a &t@ un dome- stique du gendre de l!’Ambassadeur de France qui a eu au bras une legere contusion. C’est indubitablement A immense quantit& de dorures qu’il y a dans cet appar- tement que nous devons tous notre vie. Nous sommes alles ce matin Mr. Hamilton et moi examiner la route de la foudre et prendre les dimensions des chambres, des dorures etc. Il en fait une lettre a la Societe Royale et moi un petit m&@moire pour Paris. Nous n’avons pas » pü trouver par ou la foudre est entree. Elle a fait dans „ appartement au-dessus de celui de Mr. Tylney les m&mes m. IBD „ravages que dans le sien; au-dessus de cet appartement „ sont des terrasses qui tiennent lieu de toits et dont les „ eaux sont versees dans la rue par des egouts en saillie „ retenus par des brides de fil de fer, et soutenus par „ des consoles du möme metal. Il parait que la matiere „ sera entree par plusieurs de ces Egouts a la fois. Elle „ est sortie par ce qu'il parait par un puits dont la corde „ mouillee et tout Tattiraill humide va jusqu’a l’entresol „ au-dessus du premier &etage. Cet accident vaudra des „ conducteurs a Naples.“ Eut-on jamais soupconne que le luxe enveloppait des utilites si directes? Combien d’au- tres ulilites cachees dans des chosesque nous avons tous les jours sous les yeux et dont nous ne nous doutons pas davantage! Nos tatonnemens ont de quoi amuser ces in- telligences qui nous contemplent comme des Insectes et qui ne tatonnent point. Verzeichniss einiger für die Bihliothek der Schweiz. Naturf. Gesellschaft eingegangenen Geschenke. Von .Herrn Apotheker Pfluger in Solothurn. 33. Richter, Anfangssründe der Stöchiometrie. Breslau und Hirschberg 1794. 2 Bde. 8°. 34. Richter, Ueber Gegenstände der Chemie. Breslau, Hirsch- berg und Lissa. 3 Bde. 1799 —1802. 8°, 35. Karsten, Archiv für die gesammte Naturlehre. Nürnberg 1824—35. 27 Bde. 8°. 36. Agassiz, BRecherches sur les poissons fossiles. Neuchätel 1833—43. 7 Bde. 49. 37. Buffon, Histoire naturelle.. Paris 1800—1808. 127 Bde. 8°. 38. Goethe, zur Farbenlehre. Tübingen 1810. 3 Bde. 8°. u. fol. ——— a —— Ba Di A 6 ne pi an 7 0 u ee a ee ee MITTHEILUNGEN DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT IN BERN, ——— Re 229. Ausgegeben den 4. Juni 1348. M. Perty, Bemerkungen üher die Bacillarieen. (Vorgetragen den 6. Mai. ) Ich glaubte mich in einer im vorigen Herbste ge- schriebenen Abhandlung über die sehr eigenthümliche, an der Unterseite der Nymph&enblätter wachsende Alge Ble- pharophora Nymph&& dahin aussprechen zu müssen, dass ich die Bacillarieen weder für entschiedene Thiere noch für ent- schiedene Pflanzen halten könne, sondern sie vor der Hand für eine ganz besondere Reihe organischer Wesen an- sehen müsse. Den verflossenen Winter fragte mich Hr. Dr. Nägeli in Zurich um meine Ansicht über die Bacilla- rieen an und ich eröffnete ihm die in jener Abhandlung kundgegebene, mit dem Beisatze jedoch, dass wenn ich mich für eines der beiden gewöhnlich angenommenen organischen Reiche entscheiden sollte, das Gewicht der triftigern Gründe auf Seite des Pflanzenreiches fallen würde. ‚Im Monat April und Mai dieses Jahres war ich nun so glücklich, eine Beobachtung zu machen, welche den leiztern Aus- spruch noch mehr rechtfertigen dürfte, wenigstens in den 7 IBM Augen derjenigen, welche die Closterien und Euastern für entschiedene Pflanzen anzusehen geneigt sind. Ich habe nämlich bei zwei Gattungen von Bucillarieen. jene beweg- lichen braunen Kügelchen (sporule?) gefunden, die man seit längerer Zeit bei den Üloslerien und Euastern kennt. Die erste Gattung war Cocconema cistula Ehr. Im April sah ich unter einer Anzahl anderer Exemplare eine Frustel von 3‘ Länge liegen, in welcher der Inhalt (die gonimische Substanz) zu lauter Molekülen formirt war, welche in Zebhafter Bewegung durcheinander wimmelten. Aller Inhalt war in solche Molekule umgewandelt, so dass die Schale sonst ganz leer und krystallhell war, wie die vorgelegte Zeichnung ausweist, die nach 480maliger Ver- grösserung angefertigt ist. Die Moleküle waren braun, ein wenig grösser als die lang bekannten des Closterium Lunula. Es mochten ihrer einige fünfzig sein und die Bewegung war ganz die automatische wie bei den Clos- terien und Euastern. Bald darauf fand ich an faulenden Blättern im Bassin des hiesigen botanischen Gartens Zunotia alpina Ktz. in vielen Exemplaren von ;;‘ Länge, mit sehr verschiede- ner Gestaltung des Inhalts und darunter mehrere , in wel- chen dieser ganz in bewegliche Moleküle, andere, in wel- chen er zum Theil zu solchen umgestaltet war. In eini- gen war die gonimische Substanz in vier symmetrisch ge- stellte kuglige Massen geordnet, in andern in acht unre- gelmässig gestellte, bei noch andern in eine Masse, an deren Rande sich solche Sporul® bildeten, wie die vorge- lesten, nach 540maliger Vergrösserung des grossen Plöss!’schen Mikroskops gezeichneten Figuren zeigen. Bei allen diesen Individuen, welche sich zur Umwand- lung des Inhalts in bewegliche Kügelchen anschickten, dieser in eine oder mehrere Massen sich zusammenzog, te war die Schale im Uebrigen ganz leer und krystallhell. In einem Exemplar waren 70—80 Moleküle in lebhafter Bewegung, in einem andern waren die Moleküle bereits ganz ausgebildet, aber noch unbeweglich, kamen aber nach etwa 8 Minuten alle in Bewegung. Die Moleküle in Eunotia alpina waren draunrofh, und bedeutend kleiner als bei den Closterien, die noch gestaltlose innere Sub- stanz braun. Die Beobachter vor mir und ich selbst haben viele Tausende von Bacillarieen beobachtet und diese Erschei- nung bis jetzt nicht wahrgenommen. Der Gründe hiefür sind mehrere. Einmal ist das Phänomen mit schwachen und nicht vollständig klaren Vergrösserungen nicht zu entdecken, zweitens scheint es nur ganz kurze Zeit zu währen, und drittens tritt die Sporenbildung und Bewe- gung wahrscheinlich durchaus nicht bei allen Individuen ein. Der grüne oder braune Inhalt der Bacillarien zeigt überhaupt in Menge, Gestaltung, Lage die allergrösste Man- nigfaltigkeit. Meistens ist er ganz amorph, doch sah ich schon öfter und bei verschiedenen Bacillarieen ihn zu scharf geordneten Körnchen individualisirt, — aber sie bewegten sich nicht. (Im Augenblick, da dieses geschrie- ben wird, bei Navicula altenuata Ktz., wo in der sonst krystallhellen Schaale der Inhalt ganz zu braunrothen je- doch unbeweglichen Sporulen ausgebildet ist.) Da aber die gonimische Substanz der Bacillarieen sonst die grösste Uebereinstimmung zeigt, so ist es höchst wahrscheinlich, dass alle Gattungen unter gewissen, noch nicht bekannten Umständen bewegliche Moleküle werden erzeugen können. — Wimpern oder ein anderes bewegendes Agens zu entdecken war unmöglich. = IM —- Es sei mir noch eine Bemerkung erlaubt, welche die grosse Verbreitung der Bacillarieen betrifft. Nicht nur die stehenden Gewässer sind von ihnen erfullt, sondern sie bewohnen auch die kleinen Zwischenräume in den Moosen und Algen, die auf Steinen im Bette reissender Bäche und der Aar wachsen. Wo im Wasser sich or- ganischer Schleim findet, nisten sich Bacillarieen ein. Blepharophora Nymph&®& beherbergt in ihrem Schleime mehrere Bacillarieen, namentlich eine Gattung von Hi- mantidium, und sie bilden an ihrer Oberfläche eine Art Kruste. Ich nahm Baciliarieen öfters im Froschlaich, dann im eiweissartigen Schleim wahr, welcher die Eier von Wasserschnecken umhüllt, z. B. von Planorben, wo ich in diesem Frühling eine erstaunliche Anzahl von Bacillarieen und einen Schimmel nisten sah; ein von mir nach der Natur gezeichnetes Täfelchen zeigt eine Gruppe von mehr als 60 Individuen, welche in einem Schleimpunkt von kaum „5 Grösse nisten, unter 340ma- liger Vergrösserung. Im Schleim, welcher die Eier ande- rer Planorben umhulit, fand ich jüngst Navicula gracilis Ehr. in ungeheurer Menge. Sogar im Dotter der Eier kleiner Wasserthiere finden sich Anfänge von Bacillarieen. Im Bassin des hiesigen botanischen Gartens nahm ich im Frühling häufig unförmliche, cylindrische, dunkle Massen wahr, aus einer schleimigen Substanz gebildet, 5; — 3° » 20 I lang und etwa ; so breit. Zerdrückte man sie zwischen Glasplatten, so sah man, dass Bacillarieen mehrerer Gat- tungen in ihnen nisieten, die fast alle noch sehr klein waren, sich in früheren Entwicklungsstadien befanden. — Vielleicht ist den Bacillarieen Bewegungsfähigkeit darum gegeben, damit sie zu den kleinen Depots organischen Schleimes in den Gewässern, als den Entwicklungsstätten ihrer Nachkommenschaft, gelangen können. —- si - Verzeichniss einiger für die Bibliothek der Schweiz. Naturf. Gesellschaft einsesangenen Geschenke. Von Herrn Apotheker Pfluger in Solothurn. 39. 40. Bergsman, Tob., Werke, physikalisch-chemische. Frankfurt 1782—90. 6 Bde. 8. Berzelius, Jahresberichte über die physikalischen Wissen- schaften. 1820—39. 20 Jahrg. == #2ster Jahrg. 3. Heft. 23., 24. u. 25. Jahrg. — Register über die 25 Jahrg. — 26ster Jahrg. Tübingen 1847. 8. Crell, L., Annalen, chemisehe, 1—40. Helmstädt 1782 — 1804. 40 Bde. 8. — — Beiträge dazu. 1 — 6. Helmstädt 1786 — 99. _ Journal, chemisches. 6 Thle. Lemgo 1778 — 81. — Archiv, chemisches. 1ster—A4ter Band. Leipzig 1784. = Entdeckungen, neueste. 13 Thle. Leipzig 1781—86. u: - Demachi, Laborant im Grossen. 2 Bde mit Kupf. he 1784. 8. — Liqueurfabrikant. 2 Bde mit Kupf. Leipzig.1785. 8. Hänle, @. F., Salmiakfabrikation mit Kupf. Frankfurt a. M. 1808. 8. — Berlinerblaufabrikation mit Kupf. Frankf. a. M. 1810. 8. Hermbstädt, S. F., Versuche, physikalisch-chemische. Ber- lin 1786—89. 2 Bde. 8. John, J.F., Chemisches Laboratorium mit Kupf. Berlin 1808.8. — Chemische Untersuchungen. 2 Thle. Berlin 1810—11. 8. Kirwan, Rich., Physikalisch - chemische Schriften , übersetzt von Crell. Berlin 1783—93. 4 Bde. 8. Lavoisier, Physikalisch-chemische Schriften, übersetzt von Weigel. Greifswald 1783—85. 3 Bde. 8. Lichtenberg, Magazin der Physik etc. mit Kupf. 1—5. Gotha 1781—89. 8. Margraf, A. S., Chemische Schriften. Berlin 1761—6%. 2 Bde. 8. u Model, Chemische Nebenstunden und Fortsetzung. St.Peters- burg 1762—68. 8. Neuenhahn, €. Ch. Ad., Brandweinbrennen, Mastung etc. mit Kupf. Leipzig 1804—11. 2 Bde. 8. Nollet, Lettres sur Pelectricite, avec fig. Paris 1764. 2 Bde. 8. _ Recherches sur les phenomenes eleciriques. Paris 1764. 8. — Essais sur Pelectrieite des corps. Paris 1765. 8. _ Programme d’un cours de physique experimentale. Paris 1738. 8. — Lecons de physique experimentale. 4eme edit. Paris 1764. 6 Bde. 8. _ L’art des experiences en physique, avec fig. Paris 1770. 3 Bde. 8. Scheele, C. W., Chemische Abhandlungen, 2te Aufl. Leip- zig 1782. 8. Schönauer, Ziegelhüttenkunde, mit 1 Kupferheft Fol. Salz- burg 1815. 2 Bde. 8. Serviere, Joh. , Scheidekünstler im Brau- und Brennhause, mit Kupf. Frankfurt 1816. 8. Weigel, Ch. Ehr., Grundriss der Chemie. Greifswald 1777. 3 Bde. 8. : _ Magazin der Naturlehre. Berlin 1794—96. 4A Bde. 8. Weiss, J. J. @., Anweisung zum Fruchtbranntweinbrennen , mit Kupf. Leipzig 1801. 8. Westrumb, J. F., Bemerkungen und Vorschläge für Brand- weinbrenner, 3te Aufl. Hannover 1803. 1 Bd. 8. Voigt, J. H., Magazin der Naturkunde, mit Kupf. Jena 1797 —1806. 12 Bde. 8. Bergmann, Tob., Physikalische Erdbeschreibung, mit Kupf. Greifswald 1780. 2 Bde. 8. 5 Cancrin, F. L., Abhandlung von Ziegelhütten, mit Kupfern. Marburg 1795. 8. Christ, J. L., Regeln beim Brandweinbrennen, mit Kupfern. Frankfurt 1785. 8. Ehrmann, F. L., Schmelzkunst mit Feuerluft, mit Kupfern. Strassburg 1786: 8. 17: 93. 94. Ferber, J, J., Briefe, naturhistorische etc. aus Welschland. Prag 1773. 8. Jars, Geb., Metallurgische Reisen, mit Kupfern, aus dem Französischen. Berlin 1777—85. 4 Bde. 8. Lampadius, W. A., Handbuch der allgemeinen Hüttenkunde. 5 Bde und 1 Kupferheft in Fol. Göttingen 1801—10. 8. — Supplement dazu mit Kupf. Göttingen 1818. 8. — Anleitung für Ausländer zum Studium des Berg- und Hüttenwesens in Freiburg. 1820. 8. : Lavoisier, Ueber mit Lebensluft verstärktes Feuer, mit Kupf. Strassburg 1787. 8. Model, J. G., Kleine Schriften, ökonomische, physische, che- mische. St. Petersburg 1773. 8. Müller, N., Branntwein aus Kartoffeln, mit Kupf. Nürnberg 1793. 8. Resch, F. A., Bachstein- und Ziegelbrennen, mit Kupfern. Erfurt 1812. 8. Rinnmann Swen, Allgemeines Bergwerkslexikon, mit Kupf. Leipzig 1808. 2 Bde. 8. — Eisen- und Stahlveredlung. Wien 1790. 8. Schmidt, ©. W., Branntweinbrennen, Bier- und Essigbrauen, mit Kupf. Leipzig 1809. 8. _ Fortgesetzte praktische Versuche darüber. Breslau 1815. 8. Saquet, J. M., Chemische Abhandlungen , theoretisch-prak- tische. 1803. Verkohlungsmethode, italienische, mit 1 Kupfer. Wien 1812. 8. Polytechnisches Magazin, Auswahl aus französischen Zeit- schriften. Winterthur 1798 und 99. 2 Bde. 8. Schwedisches Magazin für Naturgeschichte, Arzneiwissen- schaft ete., übersetzt von J. C. Weber, mit Kupfern. Kopenhagen 1768—70. 2 Bde. 8. Wuttig, J. F. C., Fabrikation der Schwefelsäure, mit 2 Kupf. Berlin 1815. 8. Fischer, W., Chemische Grundsätze der Gewerbskunde, mit 4 Kupf. Berlin 1802. 8. 100. 101. 102. 103. 104. 105. 106. 107. 108. 109. 110. 111. 112. 113. —r IH — Pfaff, © H., Handbuch der analitischen Chemie, mit Kupf. Altona 1824 und 25. 2 Bde. 8. Rose, H., Handbuch der analitischen Chemie. Berlin 1829. 8. Gren, F. A. C., Systematisches Handbuch der zesammten Chemie, 3te Aufl. 3 ’Thle. Halle 1806 und 1807. 8. _ Handbuch der Pharmacologie oder Lehre von den Arz- neimitteln. Halle 1790. 8. Thenard, L. J., Traite de chimie el&mentaire, theoretique et “ pratique. 4 tomes avec planches. Paris 1813—16. 4 Bde. 8. Berthollet, C. L., Gesetze der Verwandtschaft in der Chemie, durch Fischer. Berlin 1802. Beckmann, J., Deutsche Landwirthschaft, 2te Aufl. Göt- tingen 1775. 8. Rössig, ©. G., Geschichte der Oekonomie-Polizei und Ka- meralwissenschaften. 2T'hle. Leipzig 1781 und 82. 8. Förster, J. ©., Entwurf der Land-, Stadt- und Staats- wirthschaft. Berlin 1832. 8. Justi, J. H. G., Manufakturen und Fabriken. 2 Thle. 2te Aufl. durch Beckmann. Berlin 1780. 8. Darjes, J. G., Kameralwissenschaften. 4 Thle. Jena 1756. 8. Parrot, ©. F., Kameralwissenschaften : Polizei ete., mit Kupf. Nürnberg 1790 und 91. 2 Bde. 8, Hoff, H. G., das Buch für Oekonomen etc. 2 Thle. Salz- burg 1793. 8. Kastner, C. W. 6., Einleitung in die neuere Chemie. Berlin 1814. 8. — Grundriss der Chemie. ir Thl. Heidelberg 1807. 8. Batsch, A. J. 6. C©., Anleitung zur Kenntniss der Thiere und Mineralien. 2’Thle. mit Kupf. Jena 1788 u. 89. 8. — Naturgesehichte des Gewächsreiches. 2 Thle. Weimar . 1801. 8. Schmidt, C.W., Gewerbschule für alle Stände. Lpz. 1817. 8. Hermbstädt, S. F., Wissenschaft des Seifesiedens. Berlin 1808. 8. ee em EG ——n — MITTHEILUNGEN DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT IN BERN, a Gtm———— Nr. 130, Ausgegeben den 43. Juni 1848. BR. Wolf, Nachrichten von der Stern- warte in Bern. IV. Sonnenflecken-Beobachtungen. (Vorgetragen den 6. Mai. ) Grosse Fleckengruppen, welche ich am 4. Dezember 1847 fast zufällig auf der Sonnenoberfläche wahrnahm, weckten unwillkürlich in mir das Verlangen, dieser bis jetzt von mir fast ganz vernachlässigten Classe von Er- scheinungen eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen, und ich habe seit dieser Zeit, wenn Witterung und ander- weitige Berufspflichten es nur irgendwie erlaubten, täglich ein oder mehrere Male die Sonne in dieser Hinsicht beob- achtet. So zähle ich für die Sonne im Dezember 1847 . . . . . 9 Beobachtungstage „ Januar 13482 BIER FDA 6 » » „ Februar AS REN ERRSTHLTDINE » al »„ März ORTEN 029 » » „ April ya RER 42223 » » „ Mai d » » » ® . . U) O) also von 2 1847 — 1848 56 Beobachtungstage ern I ET und habe jedesmal Sonnenflecken aufgefunden und zwar meistens der Zahl und Grösse nach ziemlich bedeutende, — so dass der Winter 1847 auf 1848 zu den fleckenreichsten Perioden gehört, die je bekannt geworden. sind. Anfangs richtete ich das Hauptaugenmerk auf die Be- stimmung der Restascensions- und Declinationsdifferenzen der Mittelpunkte der Sonne und einzelner Flecken mittelst eines Ramsden’schen Positionsmicrometers. Ich fühlte je- doch bald, dass von mir (abgesehen von den in der Natur der Sache liegenden Schwierigkeiten) ohne bedeutende Verbesserung der Beobachtungsmitfel den bereits vorhan- denen Kenntnissen über die Lage des Sonnenäquators nichts Wesentliches zugefügt werden könne, und die Be- rechnung meiner Beobachtungen zeigte dasselbe. Ich ver- liess daher für einstweilen diese letztere Aufgabe, und beobachtete die Sonnenflecken mehr in Hinsicht auf ihre eigene Natur, ihr Entstehen und Vergehen, ihre Zahl, Grösse, Form, Veränderung, Gruppirung etc. Hiezu wandte ich meistens einen Frauenhofer’schen Tubus von 37 Oeffnung und 48 Brennweite an, und wählte zur allge- meinen Uebersicht und zu Zählungen die Vergrösserung 64, — zu Untersuchung interessanterer Flecken die Ver- grösserung 144. Mir vorbehaltend, später auf diesen Gegenstand zu- ruckzukommen, führe ich einstweilen folgende Resultate an, die sich mir namentlich aus diesen leztern Beobach-. tungen zu ergeben schienen; einzelne derselben können zur Bestätigung der von andern Beobachtern der Sonne mitgetheilten Bemerkungen dienen, andere habe ich noch nirgends ausgesprochen gefunden: 1) Die Sonnenflecken finden sich immer in Zonen, die zu beiden Seiten des Sonnenäquators hinlaufen. 2) Einzelne Flecken sind seltener als Gruppen aus a Flecken. Grosse Flecken erscheinen zwar häufig isolirt, aber doch findet sich in diesem Falle fast regelmässig in nicht zu grosser Entfernung eine kleinere oder grössere Gruppe, und zwar immer (in Beziehung auf die Richtung der Fleckenbewegung) hinter dem grossen Flecken. Mitt- lere Flecken finden sich meistens nur als Bestandtheile von Gruppen, und oft, wenn man einen mitttlern Flecken isolirt zu sehen glaubt, zeigt er bei stärkerer Vergrösse- rung doch Begleiter oder löst sich sogar selbst in eine gedrängte Gruppe kleinerer Flecken auf. 3) Man ist soweit im Allgemeinen berechtigt, die Son- nenflecken nach Gruppen zu zählen, wo dann ein schein- bar vereinzelter Flecken ebenfalls als Gruppe mitzählt. So fand ich im April täglich 6—8 Fleckengruppen auf der Sonnenscheibe, von denen immer einige durch ihre Aus- dehnung sich auszeichneten, — und sämmtliche Gruppen zusammen zählten 20—40 Einzelnflecken verschiedener Grösse. A) Bei grössern Flecken nimmt man immer den soge- nannten Halbschatten wahr, der in der Regel nach allen Seiten hin scharf begrenzt erscheint,: jedoch nicht immer ; er wetteifert mit den Kernflecken in Unregelmässigkeit und Abwechslung der Form, so dass auch der Lage nach zusammengehörende Kernflecken und Halbschatten in Be- ziehung auf die Form ziemlich unabhängig vou einander zu sein scheinen.: Häufig haben mehrere in einer Gruppe beisammenstehende Flecken einen gemeinschaftlichen Halb- schatten. Dagegen beobachtete ich nur Ein Mal (nämlich am 4. Dezember) im Halbschatten eines Fleckens eine auffal- lende Anhäufung der Materie, aus welcher die betreffende Sonnenhülle besteht, — in der Regel liegt der Halbschat- ten gleichmässig da. | 5) Mitunter nehmen die Kerne einzelner Flecken und er. noch häufiger gedrängte Gruppen einen sehr grossen Raum ein. So schätzte ich z. B. am 4. Dezember den Durchmesser eines Kernfleckens auf 30 Bogensekunden*), — am 26. Januar die Breite eines Halbschattens, der einen grössern und einen kleinern Flecken gemeinschaftlich ein- fasste, auf 150 Sekunden, — am 1. Mai sah ich eine nach ihrer grössten Dimension gegen 180° haltende Gruppe mit zwei grossen Flecken, von deren Kernen jeder etwa 20 Durchmesser haben mochte. 6) Die Dauer der Flecken und Gruppen ist sehr ver- schieden, wie ihre Entstehung. Hin und wieder entstehen und vergehen grosse Gruppen von einem Tage zum an- dern, — so bildete sich z. B. die eben erwähnte grosse Gruppe vom 1. Mai mitten auf der Sonnenscheibe, denn | am 30. April standen noch an ihrem Platze höchstens einige kleine Flecken. Andere Male bleibt eine Gruppe während längerer Zeit sichtbar, so verfolgte ich z. B. eine grosse Gruppe vom 27. März bis zum 8. April über die ganze Sonnenscheibe hin; wenn ich aber auch uber die Identität derselben an den verschiedenen Beobachtungs- tagen nicht im Zweifel sein konnte, so veränderte sie hin- gegen ihre Form fast von jedem Tage zum andern, und schien auch von eigener Bewegung durchaus nicht frei zu sein. Hauptsächlich dieser grossen Veränderlichkeit wegen ist es natürlich auch meistens schwierig, einen all- fällig eine ganze Revolution der Sonne überdauernden Flecken bei seinem Wiedererscheinen mit Bestimmtheit wieder zu erkennen, Das Entstehen, Vereinigen und Ver- schwinden kleinerer Flecken zeigt sich von jedem Tage zum andern. ”) Man sieht bekanntlich eine Strecke von 100 geographischen Meilen auf der Sonne von der Erde aus unter einem az von noch nicht ganz einer Sekunde. —ı Ma 7) Auffallende Lichtanhäufungen oder Fackeln habe ich nicht so häufig beobachtet, als grössere Flecken oder Gruppen, — sah sie aber meistens in der Nähe des Son- nenrandes und nur weit seltener mitten auf der Sonnen- scheibe, immer aber sehr vorübergehend. 8) Die Fackeln zeigen sich am häufigsten, wenn eben auffallende Veränderungen auf der Sonnenoberfläche vor sich gehen sollen; bald scheinen sie (wenigstens häufig) Vorboten zu sein, dass grosse Flecken hervorbrechen wollen; bald deuten sie auf eine bevorstehende rasche Veränderung oder völlige Vernichtung einer Gruppe. So zeigte die erwähnte vom 27. März bis 8. April beobachtete Gruppe am 1. April einen den ganzen Halbschatten umge- benden, auffallend hellen Lichtkranz, und veränderte sich dann bis zum 2. April ungemein. So zeigten sich am 30. April an verschiedenen Stellen der Sonne auffallende Lichtanhäufungen und am 1. Mai war die erwähnte gross- artige Gruppe von 180” oder circa 10 Erddurclmesser grösster Dimension entstanden. Die Folge meiner Beobachtungen wird mir hoffent- lich Gelegenheit geben, diese ersten Resultate zu corri- giren und verificiren, und einige neue beizufügen. Werzeichniss einiger für die Bibliothek der Schweiz. Naturf. Gesellschaft eingegangenen Geschenke. Von Herrn Apotheker Pfluger in Solothurn. 114. Reuss, D. C. F., Beobachtumgen über Verfertigung des Salpeters. Tübingen 1783. 2 Bde. 8. 115. Brownrigg, W., Kunst, Küchensalz zu bereiten. Leip- zig 1776. 8. 116. 11%. 118. 119. 120. 121. 122. 123. 124. 125, 126. 127. 128. 129. 130. 131. 132. 133. 134. 135. 136. — 18'175 Jackin, N. J., Abhandlung über die Compositionen der Arzneimittel, aus dem Latein. von Wasserberg. Wien 1786. 8. Schiller, Joh. Mich., Pharmaceutisch-chemische und physi- kalische Aufsätze. Nürnberg 1790. 8. Würzler, Z. And., Die 'Thermolampe in Deutschland: Brünn 1803. 8. Bürger, C., Beschreibung einer Thermolampe. 1 Kupfert- Pirna 1802. 8. Dalton, John., Neues System des chemischen Theils der Naturwissenschaft. Berlin 1812. 8. Böckmann, C. W., Ueber das Verhalten des Phosphors in Gasarten. Erlangen 1800. 8. Spallanzani, Abt, Physikalische und mathematische Ab- handlungen. Leipzig 1769. 8. Börnen, J. K. U., Sammlungen aus der Naturgeschichte. Oekonomie, Kameral-Wissenschaft. Dresden 1774. 8. Pörner, C. W., Akhandlungen vom Thone und von den Ackererden. Leipzig 1771. 8. Wenzel, G. E., Versuche über Gegenstände der Physik, Naturgeschichte, Chemie und Oekonomie. Wien 1796. 8. Göttling, J. F. A., Handbuch der theoretischen und practi- schen Chemie. 3ter Pharmaceutischer Theil. Jena 1800. 8. Fuchs, G. F. C., Chemischer Lehrbegriff. Leipzig 1787. 8. Tromsdorf, Allgemeine Geschichte der Chemie in 3 Ak- theilungen. Erfurt 1806. 8. Kling, J. P., Vermischte Schriften, physikalischen und öko- nomischen Inhaltes. Mannheim 1789. 8, Wörterbuch der Naturgeschichte. Weimar 1824. 3 Bde. 8. Delius, C. F,, Anleitung zur Bergbaukunst. Wien 1773, 8. Mesmer, M., Magnetisme animal. Geneve 1781. 8. Herschel, John., Neueste Entdeckungen über den Mond und seine Bewohner. Hamburg 1836. 8. Reinhold, J. ©. L., Geschichte des Galvanismus nach Sue, Leipzig 1803. 8. Herbert, Joh., 'Theoria Phaenomenarum electricorum. Vin- dobonae 1778. 8. Ritter, J. W., Beständiger Galvanismus im Lebensprozess der Thiere, mit Kupf. Weimar 1798. 8. 137. 138. 139. 140. 141. 142. 150. —- 15 — Ritter, J. W., Beiträge zur nähern Kenntniss des Galvanis- mus. 2 Bde., mit Kupf. Jena 1800-1802. 8. — Blectrisches System der Körper. Leipzig. 1805. 8. — Physisch-chemische Abhandlungen. Leipzig 1806. 3Bde. 8. Crawford, Ueber die thierische Wärme, aus dem Engl. Leipzig 1785. 8. Cavallo, Fil., Ueber medicinische Electricität u. dgl. Leipzig 1782. 8. Röhringer, F., L’Electrieite universelle ou attraction mu- tuelle. Paris et Geneve 1839. 8. Scherer, J. A., Geschichte der Luftgüteprüfungslehre, mit 1 Kupf. Wien 1785. 2 Bde. 8. Volta, A., Briefe über die Sumpfluft, aus dem Ital., mit 1 Kupfer. Winterthur 1778. 8. Senebier, Joh., Physikalisch-chemische Abhandlungen über den Einfluss des Sonnenlichtes, aus dem Franz., 4 Thle., mit Kupf. Leipzig 1785. 8. Volta, A., Ueber thierische Electricität, aus dem Ital. von Mayer. Prag 1793. 8. Creve, C. Casp., Beiträge zu Gaivanis’ Versuchen. Fl. und Leipzig 1793. 8. Pietet, M. Aug., Essais de Physique: Essai sur le Feu. 1 Kupfert. Geneve 1790. 8. Priestley, J., Versuche und Beobachtungen über die Luft- arten, aus dem Engl. 3 Thle., mit Kupfern. Leipzig 1778—1780. 8. — _ Versuche und Beiträge über verschiedene Theile der Naturlehre, aus dem Engl., mit Kupfern. Leipzig 1780 bis 1782. 8. De Luc, J. A., Neue Ideen über die Meteorologie, aus dem Franz. 2 Thle mit Kpfrn. Berlin 1787—1788. 8, Cavallo, Tib, Ueber die Natur und Eigenschaften der Luftarten, aus dem Engl. Mit Kpfrn. Leipzig 1783. 8. Ingenhouss, J., Versuche mit Pflanzen und atmosphäri- scher Luft, aus dem Engl. 1 Kupf. Leipzig 1780. 8. — Vermischte Schriften, aus dem Engl. von Molitor. Mit Kpfrn. Wien 1782. 8. Seiferheld, Electrische Spielwerke. % Lieferungen, mit 169. 170. . 11. Kpfrn. Nürnberg 1791—1795 (‚Wassei .ropfen in Hagel- körner). 8. Senebier, Kunst, zu beobachten, aus dem Franz. von Gmelin. Leipzig 1776. 2 Bde. 8. Ozanam, M., Recreations mathematiques et physiques, av. fig. Paris 1723. 4 Tom. 8. Lambert, J. H., Photometria. Tab. aeneis. Aug. Vin- delic. 1760. 8. Winkler, J. H., Ueber Blectrieität und ncne electrische Maschinen. Mit Kpfrn. 2 Thle. Leipzig 1744—1745. 8. Bayle, Rob., De vi aeris elastica, nova machina pneumatica etc. Tab. aen. Oxoniae 1661. 8. Du Crest, Mich., Von Thermometern und Barometern, aus dem Franz. Augsburg 1770. 8. Gütle, J. C., Beschreibung von Electrisirmaschinen und Ver- suche damit. Mit Kpfin. 2 Thle. Nürnberg 1790—1794. 8. Kastner, K. W. G., Handbuch der Meteorologie. 3 Thhle. Mit Kpfrn. Erlangen 1823—1830. 8. Brisson, Die specifischen Gewichte der Körper, aus dem Franz. vom Blumhof. Leipzig 1795. 8. Schübler, J. J., Sonnenuhr-Kunst. Mit Kpfrn. Nürn- berg 1726. 8. Lempe, Joh. Fr., Markscheidekunst, mit 29 Kpfrn. und Fortsetzung. Leipzig 1782—1792. 8. Tralles, J. G, Lehrbuch der reinen Mathemaiik. Bern 1788. 8. Hermann, L. D., Beschreibung des schlesischen Ortes Massel und der Merkwürdigkeiten der Gegend (Blitzröhren pag.182). Breslau 1711. 8. Pott, F. H., Lithogeognosie. Chemische Untersuchungen über Erden und Steine. Sammt Fortsetzungen. 4. Aufl. Berlin 1746—1754. 8. Lehmann, J. @, Cadmiologie. Geschichte des Farbenko- boldes. 4. Aufl. 2 Thle. mit Kupf. Königsberg 1761— 1766. 8. Paulini, Ch. Fr., Cynographia curiosa. Canis Descriptio. 4. Norimbergae 1685. 8. ——— hh—— MITTHEILUNGEN DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT | IN BERN. nn —— —— Nr. 131 und 132. Ausgegeben den 15. Juli 1848. %. Schläfli, Ueher eine durch zerstreu- tes Licht bewirkte Interferenzer- scheinung. ( Vorgetragen den 3. Juni 1848.) Die Erscheinung, von der ich reden will, ist nur eine Modification eines schon von Newton angestellten In- terferenzversuchs, den Radicke in seinem Handbuch der Optik (Theil II, S. 51) also beschreibt: „Lässt man durch eine in einem weissen Schirm be- _ findliche kleine kreisförmige Oeffnung auf die Mitte eines ' sphärischen hohlen Glasspiegels, dessen erhabene Rück- ' seite belegt ist, cinen Lichtbündel fallen, so erblickt man _ auf dem Schirm rings um die Oeffnung Farbenringe, wenn dieselbe im: Mittelpunkte der Spiegelkrummung liegt. Die Farben werden schwächer mit der Entfernung des Schirms ‚aus dieser Lage und verschwinden endlich ganz.“ | Der jüngere Herschel hat diesen Versuch aus der In- terferenz des an der Vorderseite des Spiegels zerstreuten und 'an der Rückseite zurückgeworfenen Lichts mit dem zuerst an der Rückseite zurückgeworfenen und dann an u aa der Vorderseite zerstreuten Lichte erklärt; diese Erklärung wurde durch die Uebereinstimmung zwischen den berech- neten Ringdurchmessern und den gemessenen bestätigt. Eine ähnliche Erscheinung kann nun auch mit einem gewöhnlichen ebenen, mit Stanniol belegten Glasspiegel und ohne Schirm hervorgebracht werden, wenn man die zerstreuende Eigenschaft der Vorderseite des Spiegels durch Anhauchen oder Bestäuben erhöht. Der beim Newton’schen Versuch angewandte Schirm wird hier durch die Netzhaut des Auges ersetzt. Bringt man nämlich das Auge so zwi- schen den Spiegel und eine Lichtflamme, dass man die Bilder des Auges und der Flamme nahe bei einander sieht, so ‚erblickt man auf dem Spiegel eine Menge concentri- scher und farbiger Kreisbogen, die nur darum nicht voll- ständige Kreise sind, weil sie theilweise durch den Schat- ten des Kopfs verdeckt werden. Man braucht nur das Auge ein wenig zu heben oder zu senken, um zu bemer- ken, däss diese farbigen Kreisbogen die Gerade, welche die Bilder des Auges und der Flamme verbindet, senk- recht durchschneiden, und also ihren Mittelpunkt auf die- ser Geraden haben müssen. Ist die Flamme viel weiter ‚vom Spiegel entfernt als das Auge, so scheinen die far- bigen Kreise das Bild des Auges selbst zum Mittelpunkt zu haben. Hält man die Flamme nahe neben das Auge, so sieht man parallele gerade Streifen, deren Richtung auf der Verbindungslinie der Bilder des Auges und der Flamme senkrecht steht. Hält man endlich die Flamme zwischen den Spiegel und das Auge, so krümmen sich die % parallelen farbigen Streifen nach der entgegengesetzten, Seite, und scheinen nun desto mehr das Bild der Flamme zu ihrem Mittelpunkt zu haben, je mehr die Entfernung des Auges vom Spiegel: diejenige der Flamme übertrifft. Benutzt man die Sonne als Lichtquelle, so haben die = MA = farbigen Ringe das Bild des Auges zum Mittelpunkt und werden desto grösser und breiter, je weiter man das Auge vom Spiegel entfernt. Ist diese Entfernung gross genug, so vermag der Schatten des Kopfs nicht mehr die Ringe zur Hälfte zu verdecken, und man sieht daher die äusser- sten Ringe als fast ganze Kreise. Um vom Sonnenbild nicht geblendet zu werden, kann man den Spiegel so stel- len, dass der Schatten des Kopfs dasselbe verdeckt. Obschon die folgende Erklärung durch keine Messung der Durchmesser der farbigen Ringe bestätigt wurde, so liegt doch im Allgemeinen der so eben beschriebenen Er- scheinungen nichts, was dieser Erklärung widerspräche. Aus dem leuchtenden Punkt S werde auf die Vorder- fläche des Planglases die Senkreckte SA gefällt, so ist, wenn n den Brechungsindex des Gläses bezeichnet, und TA =n»+ SA gemacht wird, T der Divergenzpunkt der ins Glas- gebrochenen Strahlen. Nimmt man nun den Au- genblick, in welchem das Licht von S ausgeht, als An- fangspunkt der Zeit, und die Zeit, welche das Licht braucht, um die Längeneinheit in der Luft zurückzulegen, als Ein- heit des Zeitmaasses an, so drückt SA — n-- TA die Zeit aus, zu welcher das im Glase sich bewegende Licht von jenem fingirten Punkte T ausgegangen sein müsste, wenn es stets in demselben durchsichtigen Medium gseblieben wäre. Die verlängerte Senkrechte TA treffe die Hinter- fläche des Glases in D, und man mache auf der entgegen- gesetzten Verlängerung DQO = TD, so ist Q der Diver- genzpunkt der an der Hinterfläche des Glases zurückge- worfenen Strahlen, so lange sie sich noch innerhalb des Glases bewegen, und diese zuruckgeworfenen Strahlen verhalten sich gerade so, wie wenn sie zur selben Zeit SA — n » TA von Q) ausgegangen wären, wie wir uns die einmal gebrochenen Strahlen von T ausgehend gedacht 1008. haben. Folglich wird SS—n: TA-+ n.-0M =SA +2n«AD + n(QM — QA) die” Zeit bezeichnen, zu der das zurückgeworfene Licht in irgend einem nicht zu weit von A entfernten Punkte M der Vorderfläche anlangen wird, um von da aus durch Zerstreuung in die Luft über- zugehen und ins Auge zu gelangen. Derselbe Punkt M wird aber auch von der Lichtquelle S selbst zur Zeit SM direkt erleuchtet werden, und das empfangene Licht ins Glas hinein zerstreuen. Man ziehe MC senkrecht auf die Hinterfläche des Glases und mache die Verlängerung CN = MC, so wird das zurückgeworfene Licht sich ver- halten, als wenn es gleichzeitig von N ausgegangen wäre, wie das zerstreute einfallende von M. An der Vorder- fläche angelangt, wird es in die Luft gebrochen werden und einen auf der Geraden MN liegenden Punkt P zum Divergenzpunkt haben, dessen Lage durch die Gleichung MP = a MN bestimmt ist; und die dem Punkt P ent- sprechende Zeit wird SM + n- MN — PM sein. Also ist der Zeitunterschied, um den wir den Punkt M später von Q aus erleuchtet uns denken müssen als ' das Licht von P ausgehen kann, — — (SM — SA) + n (QM — QA) -+ PM. Befindet sich nun das Auge O weder zu nahe am Spie- gel, noch zu schief vor demselben, so erblickt es die bei- den Punkte M und P, wenn das Glas dünn genug ist in 4 solcher Nähe, dass deren Bilder auf der Netzhaut sich in- terferiren. Wir dürfen auch dcsshalb die von M und P ins Auge gelangenden Strahlen als parallel ansehen, und wenn wir den Winkel, um welchen dieselben von der senkrechten Richtung abweichen, mit w bezeichnen, so =— Hal -— ist der Weg von P aus ins Auge. um PM » cos w länger als derjenige von M aus ebendahin. Demnach muss der Zeitunterschied, um den das Licht von M aus später ins Auge gelangt, als von P aus, n (QM — QA) — (SM — SA) + PM (1 — cosw) betragen. Man errichte nun aus O die Senkrechte OB auf den Spiegel, setze SA=a, OBB=b, AM =p, BM=qg, aD, ,d und betrachte p, q als kleine Grössen erster Ordnung in Beziehung auf a und b, so ist, wenn man . die vierten Potenzen von p und q ausser Acht lässt, er FT ar 2 TEE Te ” 2a 2 Ben ao} u HE. QM — 0A= v ha r2d]2 +p? na+2d)= na rad) _. 2d OM— OB _.1@ PM ET ie | hang 3 h3 Wird der obige Zeitunterschied mit t bezeichnet, so ergiebt sich hieraus a n b? > (° ie | a oder Er ERLERE p° = 2 2d ’ [6 a(a+ E | - oder endlich, wenn man die Dicke d im Vergleich mit a vernachlässigt, En Be ae | Setzt man hier t constant, so hat man die Gleichung der Curve, welcher alle diejenigen Punkte M angehören, — 182 — die dieselbe Interferenz hervorbringen. Für t=o er- hält man: , N a b’ d. h. die von A und B nach M gehenden Fahrstrahlen haben zu einander dasselbe Verhältniss, wie die Abstände a und. b der Flamme und des Auges vom Spiegel. Zu- folge eines bekannten geometrischen Satzes liegt also der Punkt M auf einem Kreise, dessen Mittelpunkt sich in der Verlängerung der Geraden AB befindet, und welcher diese Gerade AB innerhalb und ausserhalb im Verhältnisse a: b sehneidet. Hieraus ist leicht zu erselien, dass das Auge in der Richtung eines dieser beiden Durchschnittspunkte die Flamme erblickt, und dass der andere in der Geraden liegt, welche Auge und Flamme verbindet. Für ein be- liebiges t nehme man AB als Abscissenaxe an, un drücke p? und q? durch die rechtwinkligen Coordinaten des Punkts M aus, so wird dieses auf rationale Weise geschehen, und man wird eine Gleichung zweiten Grades erhalten. Wenn aber eine solche Gleichung für einen gewissen \Verth des constanten Gliedes einen Kreis darstellt, so wird sie für alle andern Werthe dieses constanten Gliedes lauter con- centrische Kreise darstellen. _ Setzt man AB = c und nimmt a: b2 a? — b2 = a2 _—_ »2 als Abscissen der Punkte A, B an, so wird die Gleichung der Curve a?b? nt c? 2 DR a zn Bei: a ee rn. Ist der leuchtende Punkt unendlich weit entfernt, so drückt — die Tangente des Winkels « aus, um welchen \ — ww. die einfallenden Strahlen von der normalen Richtung ab- weichen, und dann wird die Gleichung der Curve 2 + y°.— b2 G —- tang? «); der Mittelpunkt fällt mit der Projection B des Auges zu- sammen. Zum Schlusse will ich noch bemerken, dass es gar nicht nothwendig ist, dass das Planglas mit Stanniol be- legt sei; jede schmutzige oder staubige oder schwach an- gelaufene Fensterscheibe zeigt daher die beschriebene In- terferenzerscheinung, nur verzerrt, weil die Flächen des Fensterglases gewöhnlich nicht eben sind. Die Stanniol- belegung erhöht indessen die Intensität der Interferenz- bilder. | Der helle Kreis, welchen man durch das Bild der Flamme gehen sieht, soll nach der vorigen Erklärung der erste sein, weil er dem Phasenunterschied Null entspricht; und die folgenden Ringe sollen von diesem an sowohl nach innen als nach aussen gezählt werden. Wirklich zeigt dieser Kreis fast keine Farbensäume, während die übrigen Kreise demselben ihre violette Seite zuwenden und die rothe von ihm abwenden. Die innern Kreise sind ‚also gegen den gemeinschaftlichen Mittelpunkt hin roth gesäumt, die äussern dagegen nach aussen. Dieses stimmt ganz damit überein, dass die Wellenlängen für rothes Licht am grössten und für violettes am kleinsten sind. 9 3. Schiäfli. Ueher die einfachste: Art, die Differentinlgleichungen erster Brdnung, durch welche die Stö- rengsen der elliptischen Elemente einer Pinnetenbahn bestimmt sind), auszudrücken. ( Vorgetragen den 3. Jwni. ) Wenn « die Summe der Massen der Sonne und des gestörten Planeten, m/, m’/ eic. die Massen der störenden Planeten, r, r/, r”.... die Entfernungen des gestörten und der störenden Planeten von der Sonne, w/, w“... die von der ersten mit allen übrigen gebildeten Winkel, oe’, e’! die Abstände der störenden Planeten vom gestör- ten Planeten bezeichnet, so heisst | ae die störende Funktion. Ihre den Coordinaten “ x, Y, z des gestörten Planeten genommenen Differential- coefficienten drücken nämlich die Componenten der_stö- renden Kraft aus, welche. der gestörte Planet erfährt. Die Differentialgleichungen zweiter Ordnung, welche die Bewegung des gestörten Planeten darstellen, sind daher ; d’x uxX .. dR ee d?’y uy dR ae r7 d?z By. dR TE I *) Dieselben beziehen sich auf ein beliebiges rechtwinkliges Coordi- natensystem von fester Richtung, dessen Ursprung die Sonne einnimmt. - a — Wäre nun R = 0, so würde die elliptische Bewe- gung diesen Gleichungen genügen. Bei derselben werden die Goordinaten x, y, z des betrachteten Planeten» durch die Zeit t und die sogenannten sechs elliplischen: Con- stanten oder Bahnelemente ausgedrückt. Bei stattfinden- der: geringer .Störung kann man nun die für die rein el- liptische Bewegung geltenden Gleichungen zwar beibehalten, aber zugleich die vorhin genannten sechs elliptischen Con- stanten variiren lassen, wie es die jedesmalige Ellipse er- fordert, welche der Planet zu beschreiben im Begriffe ist, wenn er einzig der Wirkung der Sonne überlassen bliebe. Die Variationen dieser sechs Constanten sind es nun, welche bei passender Wahl derselben sich auf höchst ein- fache Weise durch Differentialcoefficienten der störenden Funktion R ausdrücken lassen, die in Beziehung auf die- selben richtig gewählten Constanten genommen sind. Es bezeichne: a die halbe grosse Axe der veränderlichen Ellipse, 7 die mittlere Anomalie, welche man für den Anfangs- punkt der Zeit voraussetzen muss, um daraus den gegenwärtigen Ort des Planeten in derselben Ellipse herzuleiten, hdie doppelte Flächengeschwindigkeit, so dass I nat den Inhalt des während des Zeitelements dt a Fahr- strahl r beschriebenen Flächenelements angiebt, pdt, p/dt, p’//dt die während des Zeitelements dt erfolgen- den momentanen Drehungen eines beweglichen Sy- stems dreier unter sich senkrechter Axen, von denen die beiden ersten resp. nach dem Nordpol der Bahn- ebene und nach dem Perihel gerichtet sind, und die dritte der wahren Anomalie von 90° entspricht, um diese drei Axen selbst. Die genannten Drehungen sol- — u len als positiv gelten, wenn die erste im Sinne der Planetenbewegung geschieht, und die beiden übrigen in Beziehung auf die positiven Hälften ihrer Axen da- mit übereinstimmen. Wenn nun in der störenden Function R bloss die ‚sechs elliptischen Constanten des gestörten Planeten variirt werden, während alles Uebrige constant bleibt, so sei das Increment dieser Function R durch | Ada -+ Jdy -—+ Hdh + Ppdt + P’p/dt -—+ P’p/dt « bezeichnet. Dann sind die wirklichen Variationen der sechs elliptischen Constanten des gestörten Planeten durch folgende piflorentialsleichungen, in völliger Strenge be- stimmt: da __ /a da __ /a a ee ns «A, dh Le u u p — H, p’’ ” P/ Ve le Id p TIER h’ p From h’ So merkwürdig dieselben wegen ihrer Einfachheit und paarweisen Wechselbeziehung auch sind, um so mehr verwunderte es mich, dass ich die zweite und vierte nur durch eine verhältnissmässig lange Rechnung erhalten konnte , während doch die Forderung sich aufdringt, alle diese Differentialgleichungen aus eben so einfachen Be- trachtungen herzuleiten. Führt man die gewöhnlich angenommenen sechs el- liptischen Elemente ein, so verlieren diese Differential- gleichungen etwas von ihrer einfachen Gestalt. Man ver- gleiche Littrow’s Elemente der phys. Astronomie S. 302. — Bi — BR. Wolf, Auszüge aus Briefen an Albrecht von Haller, mit litterarisch- historischen Notizen. CCEI. C. G. von Murr, '6%) Nürnberg, 27 Januar 1773: Die Besitzerin von Keplers Handschriften 170) hat mir so eben aus Frankfurt geschrieben, dass sie aufs Al- leräusserste diese Kepleriana fur 1000 Thaler oder 1500 Gulden erlassen will. Nun könnte sie niemand besser her- ausgeben, als die Götlinger Messkünstler, zumal Herr Kästner, und der Anfang könnte mit dem Hipparch ge- macht werden, der schon 1000 Thaler werth ist. Denn zum Aufheben sind diese Dinge zu gut. Sie müssen al- len denkenden Menschen vor Augen gelegt werden, so wie Leibnitzens Sachen. Ich bitte alles anzuwenden, dass Kepler und Leibnitz durch dero Antreiben, der Welt ganz vorgeleget, und die Wünsche so vieler Eiferer für diese Weisen endlich erfüllt werden..... ich habe sogar nach Batavia an den reichen Astronomiekenner, Herrn Mohr ge- schrieben. Aher ich hoffe, dass Kepler, ehe 1!%, Jahre verstreichen bis ich Antwort bekomme, ganz gewiss schon einen Besitzer in Europa hat, der ihn herausgibt und aus dem Staube zieht. Sonst schicke ich ihn auch nach Eng- land, wenn in Deutschland nichts zu machen ist. Das Meiste hoffe ich von St. Petersburg; ich habe an die zwei Herren Euler geschrieben. | CCHiI. C. G. von Murr, Nürnberg, 15. Februar 1773: Jetzt habe ich meinen Kepler an 9 Orten ange- 169) Ein sehr thätiger und namentlich mit der Manuscriptenlittera- tur sehr betrauter Mann, nebenbei Waagamtmann zu Nürnberg. 170) Vergleiche Stück 88 der Götling. zelehrten Anzeizen von 1768. meldet. Ich hoffe doch, dass er endlich unter Dach komme. Auf Herr Euler mache ich mir die stärkste Rechnung. Freilich wäre es Herrn Kästners Sache und auch mathe- matische Pflicht gewesen; aber! leider! ich weiss nicht, warum er gegen Keplers Andenken, der ihn frei- lich unendlich übertrifft, so neidisch ist. Hätte Kepler Käsiners Salaria und Musse gehabt, wahrlich er würde selbst seine Sachen zum Drucke haben befördern kön- nen, und sie nicht einer undankbaren Nachwelt hinter- lassen haben. Die Motten dachten grossmuüthiger als die Menschen: denn sie verschonten bisher diese herrlichen Handschriften. . €CWV.......171) 7. Juli 1773: On me mande de Berlin du 17 du passe que Villustre Sulzer a &t€ mourant; qu'il s’est remis depuis; mais que ses poumons ont souf- fert, et qu’il deperit A vue d’eil. On ajoute, que nous perdrons avec lui le second volume de son Dictionnaire | philosophique des Beaux-Arts. Je fais le plus grand cas du genie philosphique et du merite de ce savant 6crivain.. | Il me parait un des meilleurs Psychologues du siecle et je me felicite de m’etre rencontre avec lui sur divers points de Psychologie. ..... De Luc a &t& €lu membre de la societe royale d’Angleterre, et avec une distinction remarquable. Le reglement portait qu’on n’elirait chaque annee que deux membres. Deux secretaires d’acad&mies etrangeres Etaient en concurrence avec lui, et on nepou- vait les refuser: on ne voulait pas non plus renvoyer De Luc: on a pris le parti de les &lire tous trois. #2 CCV....... 172) 17. November 1773: Quand Des- cartes n’aurait fait que son petit livre de la methode il 171) Charles Bonnet. 172) Charles Bonuet. — mu — serait digne des hommages des vrais philosophes: et ses erreurs m&emes ont instruit ses successeurs. J’approuve neanmoins que mon illustre ami lui prefere Bacon et Gal- lilee: Tun avait montre la route, l’autre y avait fait des pas de geant. Newton regrettait de n’avoir pas prefere x les &ecrits de Huyghens ä ceux du philosophe francais. Werzeichniss einiger für die Bihliothek der Schweiz. Naturf. Gesellschaft eingegangenen Geschenke. Von Herrn Apotheker Pfluger in Solothurn. 172. Beschreibung von Barometern, Thermometern und Hygro- metern, aus dem Franz. 4. Aufl. mit 35 Kupf. Mainz 1695. 8. 173. Collisi, M., Vorlesung über vulkanische Berge. Dresden | 1783. 8. 174. Lacroix, S. F., Sur Penseignement en general, et celui des mathematiques en particulier. Paris 1804. 8. 175. — Traite elementaire d’arithmetique. 10e edit. Paris 1811. 8. 176. _ Elements de geometrie. 9e edit. Paris 1811. 8. 177. — Elements de geometrie descriptive. 9e edit. Paris 1808. 8. : 178. — Elements d’Algebre. 9e edit. Paris 1811. 8. 179. — Complement des elements d’Algebre. 3e Edit. Paris 1804. 8. 180. — Traite elementaire de trigonometrie rectiligne et sphe- rique. 5e edit. Paris 1810. 8. ; 181. — Traite elementaire de calcul differentiel et de Se integrale.. Paris 1806. 8. 182. — . Anfangsgründe der Algebra. Mainz 1820. 8. 183. Euclids Elemente. Berlin 1818. 8. --' IE — Lorenz, J. F., Reine Mathematik. : Helmstadt 1804. 8. Scheuchzer, J. J., Piscium querele et vindieie. Tiguri 1708. 4. L’Huilier, Anleitung zur Elementar-Algebra.. Tübingen 1799. 8. Snell, F. W., Dr., Handbuch der reinen Mathematik. 2 Bde. Giessen 1804. 1810. 8. Meyer, Jak. Friedr., Chemische Versuche über den ätzenden Kalk u. s. w. Leipzig 1764. 8. Abilgaard Sören, Beschreibung von Slevend Kliet und des- sen natürlichen Merkwürdigkeiten. Kopenhagen 1764. 8. Schotty, Casp. S. J., Fontium et Fluminum anatomia phy- sico-hydrostatita. Herbipoli 1663. 8. Linne, Ü.,: Auserlesene Abhandlungen aus der ‚Naturge- schichte, Physik und Arzneiwissenschaft. Leipzig 1777. 8. Geiger, Ph. L., Handbuch der Pharmacie. 3 Bde. Heidel- berg 1829. 8. Fischer, E. G., Lehrbuch der mechanischen Naiurlehre. Berlin 1805.. 8. — Physique mecanique. Paris 1806. 8. Kastner, C. W.G., Grundriss der Experimentalphysik. Hei- deiberg 1810. 8. Nicholson, W., Einleitung in die Naturlehre. Leipzig 1787. 8. Pott, J. L., Kleine Naturlehre. Leipzig 1779. 8. Gren, R. A. C., Grundriss der Naturlehre.: Halle 1788. 8. =: — — 4. Auflage. Halle 1801. 8. Weber, J., allgemeine Naturwissenschaft. 3 Theile. Lands- hut 1793. 8. Wolf, Fr., Annalen der chemischen Litteratur. Berlin 1803. 8. Batsch, A.J.G. C., Grundzüge der Naturgeschichte des Ge- wächsreiches. Weimar 1801. 8. Scheuchzer, J. J., Herbarium diluvianum, c. tab. en. Ti- suri 1709. fol. Hahnemann, Sam., Ueber Arsenikvergiftung, ihre Hülfe und gerichtliche Ausmittlung. Leipzig 1786. 8. Paulini, Ch. Fr., De Lumbrico terrestri. Francofurti 1703. 8. Lettsom, J. C., "Geschichte des Thees und Kaffees. A. d. Engl. Mit Kupf. Leipzig 1776. 8. 224. (Krausen ©. Ch. ?) Ueber Cacao und Chocolade. Aus dem Franz. Naumburg 1776. 8. | Schulze, J. H., Chemische Versuche. Halle 1745 8. Roth, A. W., Anweisung zum Pflanzensammlen. Gotha 1803. 8. Achard, Fr. ©, Chymisch -physische Schriften. Berlin 1780. 8. Weber, J. A., Physikalisch-chemisches Magazin. 2 Theile. Berlin 1780. 8. Tromsdorf, J. B., Journal der Pharmacie. 16ter Band. Leipzig 1808. 8. | Gren, F. A. C., System der Pharmacologie. 2 Thle. Halle 1800. 8. Plinii Caji seeundi, Historis naturalis, libri 37. Biponti 1784. 8. Benzenberg, J. F., Reisebarometer und Messen von Berg- höhen. Düsseldorf 1811. 8. Garthe, C., Tabellen für barometrische Höhenmessungen. Giessen 1811. 12. Klügel, G. S., Mathematisches Wörterbuch und Fortsetzung von Mollweide und Grunert. 8 Bde. Leimzig 1803. 1836. 8. Tachenii, Ott., Hippocrates chimicus. Lugd. Batav. 1672. 12. — Clavis artiquissime hippocratice medicine. Lugd. 1671. 12. —_ De Morbarum Principe. ‘Osnaburgi 1779. 12. Francus, Johann, Castrologia ete. August. Vind. 1685. 8. Ebell, G. A., Die Bleiglasur des irdenen Küchengeschirrs. Hanover 1794. 8. Fuchs, D. 6. Fr. Ch., Prüfungen der Töpferglasur mit Säu- ren ete. Jena 1794. 8. Ramazzini, B., Krankheiten der Künstler und Handwerker. 2 Bde. Stendal 1783. 8. | Ackermann, J. C. G., Krankheiten der Gelehrten. Nürn- berg 1977. S. Mockbride, D., Durch Erfahrung erläuterte Versuche. Zü- | rich 1766. 8. Gall, Dr., Theorie der Physiognomik. Weimar 1801. 8. Halle, J. S., Gifthistorie des Thier-, Pflanzen- und Mineral- reichs, nebst den Gegengiften. Berlin 1787. 8. Sukow, G. D. A., Ueber den natürlichen Turpeth. Mann- heim 1782. 8. — 192 — Batsch, A. J. @. C., Kennzeichen zur Bestimmung der Mi- neralien. Jena 1796. 8. Achard, F..C., Bestandtheile einiger Edelsteine. Berlin 1779. 8. Pfeiffer, J. F., Geschichte der Steinkohlen und des Morfes. Mannheim 1775. 8. Izarn, J., Lithologie athmospherique. Paris 1803. 8. Sack, F. W., Geologie, oder Betrachtung der Erde. Bres- lau 1785. 8. Batsch, A. J. @. C., Naturgeschichte des Mineralreiches. liter Theil, in 2 Abtheil.. Weimar 1801. 8. Daubenton, Tableau methodique des mineraux. Paris 1799. 8. Bruckmann, U.F.B., Abhandlung von Edelsteinen. Braun- schweig 1773. 8. Baumer, J. W., Naturgeschichte der Edelsteine, und der Erden und Steine, so in. der Arznei gebraucht werden. Wien 1774. 8. Gerhard, €. A., Geschichte des Mineralreichs. 2 Theile. Berlin 1782. 8. Barba, Al. Al., Bergbüchlein. Frankfurt 1726. 8. Henkel, J.F., Mineralogische und chimische Schriften. Leip- zig 1744. 8. Wallerius, J. G., Mineralogie. Berlin 1763. 8. Brunner, Jos., Handbuch der mineralogischen Diagnosis. Leipzig 1804. 8. Hofmann, F., Bericht vom Selterser Brunnen. Koblenz 1737. 8: Werner, Abr. @., Der Fossilien äussere Kennzeichen. Wien 1785. 8. Wallerius, Ueber den Ursprung der Welt und ihre Verän- derungen. Erfurt 1782. 8. Tilas, D., Entwurf einer schwedischen Mineral-Historie. Leipzig 1767. 8. Pr Schreiber, Grundriss der Geognosie, nach Werner’s System. Giessen 1818. 8. Scheuchzer, J. J., Museum diluvianum. Tiguri 1716. 8. Hambur gs Armen- und Unterstützungs-Anstalten. 1802. 8. ——— a — — 4 MITTHEILUNGEN DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT IN BERN. A —— Sr. 91332 une 234. Ausgegeben den 7. August 1848. MM. Perty., Ueber die Entwicklung eini- i ser Enfusorien. 1) (Vorgeiragen den 3. Juni 1848.) Im Begriffe, der naturforschenden (Gesellschaft einige Beobachtungen über die Entwicklungsgeschichte mehrerer Infusionsthierchen mitzutheilen, sei vorläufig bemerkt, dass die Classe „Infusoria“ hier in solcher Begränzung genom- men wird, wie dieselbe in meiner Abhandlung über Wim- perbewegung etc. Bern 1848 S. 12 angegeben wurde. Die In-. fusorien, auf diese Weise zu ihrem wahren Begriff zurückge- führt, umfassen noch immer eine ziemliche Anzahl von Fami- lien, die vor der Hand in zwei Hauptgruppen, Faden- und Wimperinfusorien eingetheilt werden können. Man könnte sich wundern, dass diese winzigen Orga- nismen noch immer die Aufmerksamkeit und Thätigkeit der Naturforscher in Anspruch nehmen, und dass jede 1) Der Vortrag wurde durch eine Reihe zum "Theil kolorirter Ab- bildungen erläutert. — 194 — Verbesserung der optischen Instrumente sogleich zum tie- fern Eindringen in ihre wahre Beschaffenheit benutzt wird. Bei näherer Erwägung sieht man aber bald ein, dass wir hier einen der Punkte betreten, von welchem eine Aus- sicht auf grosse Probleme des Lebens überhaupt möglich ist, und dass richtige Erkenntniss der Infusorien die Lösung bedeutender Fragen bewirken oder vermitteln kann. Die 'Räderthiere z. B., welche die ältern Beobachter mit den Infusorien zusammenwarfen, sind sehr interessante Wesen, — aber sie sind schon sehr zusammengesetzt und darum den übrigen Thieren ähnlich; ‘die Infusorien hingegen sind höchst einfach, — diese Einfachhelt des Baues bei so man- chen merkwürdigen Lebenserscheinungen, diese ausser- ordentliche Kleinheit lassen sie als Marksteine der thieri- schen Schöpfung erscheinen. Ihre Durchsichtigkeit ge- stattet dem forschenden Auge das Eindringen in ihr Inneres, aber ihre Kleinheit und ihre Beweglichkeit machen ihre Beobachtung wieder sehr schwer. Des trefllichen O. F. Müllers Worte: , Difficultates, quibus laborat investigatio animalculorum mierosceropicorum, innumer&, eorundemque certa et distincta determinatio iantum temporis, tantum oculorum judiciique acumen,, tantamque animi composili et patientissimi pr&senliam requirunt, ut vix aliud supra“ haben heute noch ihre volle Geltung. Die ältesten Beobachter, Needham Wrisberg, Spal- lanzani, v. Gleichen u. A. studierten die Infusorien vorzüg- lich ihrer allgemeiuen btologischen Bedeutung, ihres Zu- sammenhanges mit den Problemen des Lebens, nament- lich mit dem der Entstehung und Zeugung organischer Wesen willen. In ©. F. Müller trat fast allein der zoolo- gische Gesichtspunkt hervor ; Ehrenberg, Dujardin erforsch- ten die Infusorien zoologisch und physiologisch, aber letzteres nur in der Anwendung auf sie selbst, ohne be- sondere Rücksicht auf jene allgemeinen Pro leme. — Die Forschung über Entstehung und Entwicklung der Infu- sionsthierchen bildete von jeher eine der Hauptaufgaben; die eigentliche Schwierigkeit blieb stets, das erste Erschei- nen gewisser Gattungen in künstlichen Aufgüssen zu er- klären. Während Needham eine primitive Bildung, gene-: ratio equivoca annahm, vertheidigte Spallanzani die soge- nannte Einschachtelungstheorie; er nahm pr&organisirte Körperchen an, welche die Luft in die Infusionen führe, und die sich daselbst entwickelten. Er wollte gesehen haben, wie ein Infusorium (die später sogenannte Colpoda Cucullus) Eier legte, hatte aber wahrscheinlich ein Räder- thier vor Sich. V. Gleichen stellte eine ziemlich compli- zirte Theorie über Bildung der Infusorien aus einer pr&- sumtiven Urmäterie auf. ©. F. Muller spricht an meh- reren Stellen seines Werkes von einer (angeblichen) Be- galtung der Infusorien, — aber in der zuletzt geschrie- benen Vorrede behauptet er, dass er nie eine Begattung habe sehen können. Theilung gibt er allgemein zu; fur die Vibrionen und das erste Frscheinen seiner „Bullaria“ (welche zum Theil Ehrenberg’s Polygastricis entsprechen) bringt er Thatsachen bei, die fur spontane Entstehung sprechen sollen, und in der Vorrede entwickelt er eine förmliche Theorie derselben (Animaleula Infusoria etc. . Havoi®z 1786, Pr&f. p. 24). Ehrenberg, von dem Glauben ausgehend, den eigentlichen Infusorien käme wie den Rä- derthieren eine vollkommene Organisation zu, musste ihnen konsequenterweise wahre Geschlechtswerkzeuge er- theilen. Er hielt sie für Hermaphroditen, und nahm ge- wisse, höchst veränderliche innere Blasen oder Räume: für Samendrüsen ; die Bläschen, welche sich in der Kör- perhöhle bilden, für Eier, ganz unbestimmte innere Theile - oder blosse Räume für Ovarien. Es ist bekannt, wie zu- Fe er erst Dujardin, dann Siebold und. Andere gegen diese An- sicht einer höhern Organisation der Infusorien auftraten, aber wunderbar, wie die eben genannten beiden Forscher, besonders der letztere, wieder über das wahre Ziel hin- ausgingen und mit der Beseitigung von Ehrenberg’s An- sicht über Fortpflanzung der Infusorien durch Geschlechts- gegensatz und Eier auch das wirklich Vorhandene, was Ehrenberg zu deren Aufstellung veranlasste, in einer zu . weit getriebenen Negation verwarfen. Beide nämlich neh- men als entschieden bloss Fortpflanzung durch Knospen- bildung und Theilung an, letztere als allgemeinen, erstere als nur bei wenigen Sippen (namentlich den Vorticellinen) vorkommenden Akt. Dujardin aber, obschon der frühere Autor, nähert sich doch der Wahrheit viel mehr, als v. Siebold; er widerspricht, dass ein Infusorium durch mechanischen Zusammentritt von Molekülen entstehen könne, eben so wenig glaubt er an Ehrenbergs Eier. Vielleicht könnten aber, meint er, die organischen Theil- chen, die aus der Zersetzung der Infusorien entstehen, oder in einigen Gatlungen selbst die von Ehrenberg für Eier genommenen Theilchen zur Reproduktion dienen; diesen käme aber nach Spallanzani 'vielmehr der Name präorganisirter Körperchen als der von Eiern zu. Solche einfachste Keime könnten dann nach verschiedenen Ver- änderungen wieder zu Infusorien werden, vielleicht auch auf tiefern Stufen stehen bleiben (Hist. nat. d. Zoophytes Infusoires, Paris 1841, p. 101). Später sagt er: er wolle wohl glauben, dass es zur Reproduktion bestimmte Kör- perchen gebe, aber er könne sie nicht von andern ein- fachen Körnchen, Nahrungstheilchen, Krystallen etc. un- terscheiden. Ehrenberg behaupte ein periodisches Er- scheinen und Verschwinden der gleich grossen und gleich gefürbten Eier, was er nicht bestätigen könne. Unwider- — IN - sprechlich sei die Theilung der Infusorien, sonst wisse man aber nichts Sicheres über die Entstehung und Fort- pflanzung. Spontane Bildung in Lamarck’s Sinne anzuneh- men sei absurd; wohl aber könnte man sich Spallanzani’s Ansicht von präorganisirten Keimen nähern, die physischen Einwirkungen zu widerstehen vermöchten, welche die Eier zerstören müssten und durch die Luft in die Aufgüsse geführt würden (l. c. p. 107). V. Siebold sagt: „Die In- fusorien pflanzen sich durch Theilung oder Knospen, aber niemals durch Eier fort, daher sie keine eigentlichen Ge- schlechtswerkzeuge besitzen“ und fügt in einer Anmerkung bei, dass Ehrenberg willkührlich theils Parenchym- und Pigmentkörner, theils Nahrungstheilchen für Eier genom- men, obschon ihnen alle Requisite eines Eies fehlen und er nach eigenem Geständniss den Akt des Auskriechens aus solchen angeblichen Eiern nie habe zur Anschauung bringen können. Verwirft aber v. Siebold Ehrenberg’s Eier, so legt er meines Erachtens zu viel Gewicht auf gewisse einzelne Kerne, die in manchen Infusorien vor- kommen und welche er als Vehikel von ganz hypotheti- schen Umwandlungen ansieht (Lehrbuch d. vergleichenden Anatomie von v. Siebold u. Stannius. I. Abtheil., 1 Heft, S. 23). | Durch die nun folgenden Beobachtungen über Euglena viridis glaube ich nun zu erweisen, dass bei den Infuso- rien ausser der Theilung und der nur auf wenige beschränk- ten Knospenbildung !) auch Fortpflanzung durch innere Bläschen oder Keime stattfinde, welche nach Durchlaufung verschiedener Entwicklungstadien wieder die Form des Mut-_ 1) Ich ziehe in Zweifel, dass diese, wie Ehrenberg angieht, auch bei Stylonychia pustulata vorkommt, sondern halte sie. auf die Vor- ticellinen beschränkt. u; als; terthieres erlangen. Es ist wenigstens kein Grund vor- handen, den Prozess bloss auf Euglena viridis beschränkt zu glauben, da ganz ähnliche Bläschen oder Keime bei den verschiedensten Infusorien, sowohl mit Fäden, als mit Wimperreiken versehenen, angetroffen werden. Ich läugne also das Vorhandensein von Geschlechtsorganen, das Dasein wahrer Eier mit Keimbläschen und Keimfleck, welche nur in besondern Organen, Ovarien, entstehen und das Dasein antipolarer befruchtender Organe, Hoden, vor- aussetzen und halte jene Bläschen oder Keime am ehesten den Sporen der agamischen Gewächse vergleichbar, wie die Eier dem Samen der Geschlechtspflanzen analog sind. Diese Bläschen sind ganz deutlich isolirte Gebilde, nicht etwa blosse Räume, wie man bei Zerquetschung zwischen Glasplatten leicht sieht; sie sind nicht immer, sondern nur oft da; man beobachtet ihr Entstehen, ihr Wachsthum und ihre Vermehrung; sie gleichen sich in jeder Infuso- rienspecies an Gestalt, Bildung, Grösse und Farbe. Beobachtungen an Euglena viridis Ehr. Dieses über ganz Europa verbreitete Infusorium, wel- ches so häufig Ursache der grünen Färbung der Pfützen oder kleinen Wassersammlungen ist, schon Ingenhouss und Priestley beschäftigte, von einer grossen Anzahl Schrift- steller beschrieben wurde, ist sowohl chemisch und phy- siologisch, als zoologisch merkwürdig, eine wahrhaft typische Form. Es gehört zur Familie der Astasiza oder Aenderlinge ; die verschiedenen Formen, welche es an- nimmt, haben viele Beobachter zu Irrthümern und Ver- wechslungen verleitet. — Es war am 19. März dieses Jah- res, als ich die innere Wand eines Glases mit Wasser, das einige Tage früher aus dem Bassin des botanischen Gartens geschöpft worden war, mit einem grünen Ueber- a - zuge bedeckt fand; kleine Portionen desselben unter 420 m. V. betrachtet zeigten Haufen von in Kugelform zusam- mengezogenen Euglenen. Die grössten waren ganz erfüllt mit innern Bläschen, die kleinen weniger, bei den klein- sten fehlten diese ganz. Zwischen den Euglenen lagen frei herum eine Menge kleiner grüner Körperchen, von 1/00 — Yıooo’’‘, die ich, obschon sie auffallend jenen Bläschen glichen, für unreife Chlamydomonas pulvisculus hielt; sie waren theils ganz ruhig, theils zitterten sie nur schwach hin und her, wenige bewegten sich. In den fol- genden Tagen fiel es auf, dass die Euglenen sich an Zahl immer vermehrten, jene kleinen Bläschen aber immer weniger wurden; doch blieb dieser Umstand weiter unbe- achtet, da nun ein anderer bis jetzt von Euglena viridis unbekannter Vorgang die Aufmerksamkeit fesselle..e. Am 28. März waren nämlich zahlreiche Euglenen in Theilung begriffen ; Individuen, welche sich zu solcher anschickten» ruhten unter den umherschwärmenden und zogen sich im- . mer mehr, endlich zur Ei- und Kugelform zusammen. Dann begann die Quertheilung auf gewöhnliche Weise durch Einschnurung um die Mitte und endliche Abschnürung in 2 Kugeln oder quer liegende Ellipsoiden. Während die- ses Prozesses bildete sich um die nun ruhenden Euglenen eine glashelle, bald engere, bald weitere Cyste, wie man sie bei Chlamydomonas wahrnimmt, und innerhalb dieser Cyste begann nun die Abschnürung beider Individuen der Länge nach, so dass in der Cyste 4 Individuen (nie mehr) entstanden, und die 2 Abschnürungsakte zusammen ein Kreuz formirten (wie dieses nach meinen Beobachtungen höchst wahrscheinlich auch bei den Euastern geschieht). Wie bei allen andern Infusorien waren auch bei Euglena die sich theilenden Individuen, und demnach auch die ge- theilten von verschiedener Grösse ; es theilten sich sowohl u kleinere .als grössere: Noch innerhalb der Cysten bekamen alle das sogenannte rothe Auge. Die Cysten wurden aber immer. weiter, vergrösserlen und verdünnten sich immer mehr, bis sie endlich an einer Stelle zerrissen und die Theilungsindividuen der Euglenen, die mittlerweile sich von einander getrennt und eine gewisse Grösse erreicht hatten, frei liessen, :wie ich direet beobachtet habe. Schon in den Cysten beginnen langsame Bewegungen der Euglenen. Alle in Theilung eingehenden Individuen wa- ren mit Keimen erfüllt; natürlich hahen also auch die Theilungsindividuen in der Cyste schon Keime, welche sich im freien Leben der Euglene besser ausbilden und wohl auch vermehren. Ohne Zweifel entstehen sie durch Individualisirung der grünen ursprünglich amorphen Sub- stanz im Leibe der Euglene. Am 27. und 28. Mai beobachtete ich wieder eine Ko- lonie von Euglenen. War es nun die vorgerücktere Jah- reszeit oder ein anderer Umstand, — jene kleinen Bläs- chen, welche sich zwischen den ausgebildeten Euglenen zeigten, und so sehr denen in ihrem Innern ähnlich wa- ren, zeigten sich nun lebendiger. Mit ihnen schwammen solche herum, welche einer Cercomonas glichen; ich schritt desshalb zur genauen Untersuchung mit der stärk- sten Objektivkombination, unter 445 und 666 m. V. Und nun zeigte sich eine vollständige Suite aller Zwischenfor- men von den kleinsten bewegten Keimen, die bis zu oo’ herabgingen, bis zu den Cercomonas ähnlichen Formen, welche oo — so massen, den jungen Yo — Vso’‘/ lan- gen und den ganz ausgebildeten Euglenen. Man sah, wie die kleinsten ovalen Thierchen (dureh Platzen der Hülle des Mutterthieres frei gewordenen Keime) sich zuspitzten, wie allmälig sich eine hyaline Stelle am Vorderende und meist auch am Hinterende bildete, wie bei noch äus- u .. serst kleinen Thierchen ein dunkler Punkt erschien, der später rothe Farbe annahm. Die staunenswerthe Kraft und Präcision der Linsen des Herrn Plössl von 1848 liess nicht nur bei den Cercomonasähnlichen , sondern auch bei den monadenähnlichen, mit Ausnahme der allerkleinsten noch unbewegten, stets den Bewegungsfaden erkennen. (Cer- comonas viridis Duj. p. 289 und vielleicht auch Bodo viridis Ehr. t. II, f. 15 sind wohl nur solche Entwicklungsstufen der Euglena viridis.) Schon früh, aber nicht in allen In- dividuen gleich früh, begann der Inhalt eine Differenzi- rung wahrnehmen zu lassen; es bildeten sich in der sonst ganz homogenen Substanz nun einzelne, allmälig zahlrei- cher werdende Körnchen, vielleicht als Grundlage der- künftigen Keime. So zeigte sich auch die erste Spur des Auges, ein äusserst zartes Stigma oder dunklerer Punkt nicht bei allen Individuen auf der gleichen Entwicklungs- stufe, sondern bei einigen schon in der Monadenform, bei andern erst in der Form von Gercomonas, nach einem allgemeinen Entwickelungsgesetz , dass die Individuen bald in diesen, bald in jenen Organen, bald in der Gesammt- entwicklung vorauseilen oder zurückbleiben, zuletzt aber doch im Ganzen gleichzeitig das nämliche Ziel erreichen. Auch bei Euglena deses sieht man die Keime auf’s deut- lichste; sie sind etwas kleiner und länglicher als bei Eu- glena viridis. — Zheilung habe ich im vorigen Jahre auch sehr schön bei Trachelomonas volvocina Ehr. beobachtet; wie das grüne Thierchen sich theilen will, kontrahirt es sich in der glasartigen kugligen Schale; der Bewegungs- faden reisst ab und bleibt manchmal in der runden Oeffnung der Schale stecken ; nun erfolgt die Theilung in vier Indivi- duen auf gewöhnliche Weise. Diese erhalten noch inner der Schale den rothen Pigmentifleck (das sogenannte Auge) und liegen frei in ihr; das Platzen der kaum Yooo Linie u dicken Schale mag durch Bewegung der Thierchen be- wirkt, durch ihre Zersetzung erleichtert werden. Eine ausgebildete, mit Keimen erfüllte Euglena viri- dis kann also auf doppelte Weise sich fortpflanzen; 1) durch Theilung (bei dieser Species von mir zuerst beob- achtet) wobei nicht nur ihre Individualität gerettet, son- dern verdoppelt und vervierfacht wird; 2) durch Entwick- ' Jung der Keime, wobei die Individualität vernichtet wird, indem für das Freiwerden derselben das Mutterthier ster- ben und sich zersetzen muss, aber die Gattung auf einer breiten Grundlage gesichert ist. Man darf vermuthen, dass ehe die Auflösung des Thierchens erfolgt, es sich nach Umständen ein oder mehrmal theile.. Wenn aber die Hülle nicht mehr die rechte Lebenskraft hat, welche zur Unterhaltung des chemisch-organischen Prozesses nöthig ist, wenn der Stoffwechsel in ihr träge zu werden beginnt, — dann wird das Leben der Keime, welches noch in der ganzen Energie seines Ausgangs steht, das Uebergewicht über das individuelle Leben gewinnen, wird den Nähr- und Sauerstoff stärker anziehen, und die altgewordene Hülle, mit ihr das individuelle Leben, wird zerstört wer- den, wie Blume und Fruchthuülle, wenn die Samen reifen. — (Die Beobachtungen über die Euglenen im selben Glase, in welchem die Entwicklung an den Keimen am 27. und 28. Mai erkannt wurde, währten auch in den zwei Wo- chen nach Verlesung vorliegenden Aufsatzes noch fort. Acht Tage später hatten in dem beschränkten Glase, in welchem ausser Paramecium Colpoda Ehr., Polytoma Uvella Ehr. und einigen Vibrionen, keine Infusorien leb- ten, die ausgebildeten Euglenen sich immer vermehrt, die Keime sich vermindert, aber stets waren noch alle Ent- wicklungsstufen zugleich vorhanden. Ferner konnte man an den aus den Keimen entwickelten jungen Euglenen aufs deutlichste die Bildung der neuen Keime verfolgen. We- nigstens die ersten von diesen entsanden an der innern Körperwand, lagen, wie sich bei der Drehung erkennen liess, an dieser an, waren anfangs klein und zerstreut, und wurden immer grösser und zahlreicher. Der ganze Entwiklungscyklus läuft also in ein paar Wochen ab.) Herr Ehrenberg schreibt in seinem grossen infusorien- - werke S. 383: „Durch die seit 1832 von mir in d. Abh. d. Berlin. Akad. d. Wissensch. nachgewiesene, 1835 aber eben da durch Vergleichung mit grössern Thieren wissen- schaftlich festgestellte Anwesenheit von männlichen Sexual- drüsen und Eiern in allen Individuen der Arten und deren Verhalten bei der Selbsttheilung, glaube ich eine wissen- schaftlich feste Basis für diese Untersuchungen und Mei- : nungen gewonnen zu haben, und die Existenz der Befruch- tung, welche Schweigger noch 1820 als wichtigen Grund gegen das Anerkennen von wahren Eiern ansah, findet in diesen, auch durch die merkwürdigen kontraktilen Blasen gesicherten Verhältnissen ‚: so. lange eine unläugbare starke Stütze, bis völlig nachgewiesen sein wird, dass die von mir für Eier gehaltenen Körnchen entweder wirklich monaden- artige Junge ausschlüpfen lassen, oder bis eine bestimmt zu beweisende andere Natur derselben festgestellt sein wird.“ Ich glaube, dass dieser Beweis, zunächst für Euglena vi- ridis, geliefert ist; doch lassen jene Körnchen nicht mo- _ nadenartige Junge ausschlüpfen, sondern sie wandeln sich ‘selbst zuerst zu monadenartigen Wesen, dann zu solchen den Cercomonas Duj. ähnlichen um, indem ihnen ein Be- -wegungsfaden und dann auch ein rother Augenpunkt wächst; von der Form der Cercomonas aus ist nur ein ganz kleiner Schritt zu der Form der Euglene. Cercomonas truncata Duj. u. vorticellaris nov. sp. 1) Im Dezember 1847 hatten sich in einem 14 Tage alten Sumpfwasser von Hofwyl bereits eine Anzahl jener a Infusorien gebildet, welche ich Faulungsinfusorien nen- nen möchte, weil ihrem Erscheinen‘ faulige Gährung vorausgeht, Man sah häufig Paramecium Colpoda, Vor- tieella microstoma, Polytoma Uvella und eine Masse zum Theil in vegetabilische Erstarrung übergegangenen Vibrio Bacillus, welcher Flocken und Wölkchen in der Infusion bildete, in denen man wieder kleine isolirte Gruppen sehr feiner Moleküle wahrnahm. An einer solchen Flocke, die unter starker Vergrösserung untersucht wurde, sass auf ihrem Stiele eine ausgebildete Vorticella microstoma und einige 20 kleinere, fast dreieckige, etwas ausgerandete Kör- perchen auf zarten Fäden (5—6 mal länger als der Körper), die ich beim ersten Blick für Brut von Vorticellen hielt. » Nach Mittelstufen scharf sehend,, liess sich bald an jedem dieser kleinen Körperchen ein ausserordentlich feiner Be- wegungsfaden wahrnehmen, der aus dem Vordertheil kommend in langsamer Schwingung sich befand, und ich sah nun, dass ich es mit gestielten Monaden zu thun hatte. Ihre Körper massen im Mittel nur ’/00’‘/, waren ungemein zart und enthielten bisweilen einige der feinsten Moleküle; das häufig herumschwimmende Polytoma Uvella nahm sich gegen sie wie ein Riese aus. Da die Infusion in einem Torfgraben geschöpft war, so hatte sich auf ihr jenes braune Häutchen gebildet, welches dem Torfwasser eigen ist; an Fetzen desselben sassen ebenfalls die gestielten Monaden. Ich nannte sie damals Caulomonaes und dieser Name ist in meine Abhandlung über Wimperbewegung uber- gegangen. — 2) Anfangs Februar 1848 beobachtete ich sie wieder, und zwar zahlreich in einem 2 Monate alten Sumpfwasser aus dem Eglimoos (die Exemplare waren etwas kugliger, minder tief ausgerandet, sonst den früuhern eleich), und abermal wieder 3) im April im Wasser eines Blumenstrausses und 4) im Mai in einem 5 Tage stehen- den Sumpfwasser. Auch hier zeigte sich wieder dieses Gewirre vegetabilisch gewordener Fäden von Vibrio Ba- ceillus vermischt mit noch halb und ganz beweglichen Ket- | ten desselben; zwischen den Fäden kleine Häufchen von Molekülen , aus denen möglicherweise jene Monaden wer- den; immer sassen sie um dieselben herum, und die Mo- leküle im Körper der Monaden waren von ganz gleicher Art. Die Häufchen der Moleküle waren durch den zar- testen Schleim zusammengehalten; 5—6 Moleküle schienen zu einer Monade zusammenzutreten und von einer Hülle umgeben zu werden, in deren Wand sie steckten, — doch ist mir dieser Vorgang wegen der ungemeinen Feinheit des Gegenstandes nicht völlig gewiss geworden. — 5) Noch im gleichen Monat Mai zeigten sich in einem einige Tage alten Wasser aus dem Sulgenbach ganze Felder kleiner, ziemlich regelmässig stehender Bläschen, die nur in einer Schicht nebeneinander (nicht in mehreren Schichten über- einander) lagen. In der Mitte eines solchen Feldes waren sie am kleinsten (kaum Y3900‘’‘) und lagen am dichtesten, gegen den Umkreis weiter auseinander und waren dort successiv grösser (über Ya000’’); am Umkreis jedes Feldes befanden sich wieder Gruppen von Monaden, die sehr der frühern Caulomonas glichen, aher auf äusserst kurzen Stie- len standen. Jede dieser Monaden schloss ein solches Bläschen ein, wie die, welche die Felder bildeten; es schien, als wenn die Monaden dadurch entstunden, dass um ein solches Bläschen sich eine Hulle bildete. Die Mo- naden waren Anfangs kuglig, unbeweglich, rund; wenige waren ausgerandet und liessen den Bewegungsfaden er- kennen ; allmälig wurde die Form bestimmter, es rissen _ sich viele los und schwammen einzeln herum. Bodo so- cialis und vorticellaris Ehr. tab. I. f. 8 und 9 sind wohl Entwicklungsstufen dieser Monade. Ei — 206 — Was nun die unter 1 —4 angeführten auf mehr oder minder langen Stielen stehenden, an Flocken vegetabilisch sewordener Vibrio Bacillus und an Häutchen auf Torf- wasser entstehenden Monaden betrifft, so sah ich, dass die Individuen sich nach einer gewissen Zeit losrissen, indem nur ein Rest des Stieles oder Fadens als Schwanz an ihrem Körper sitzen blieb. Sie stimmten dann in Ge- stalt und sonstigen Eigenschaften ganz mit Cercomonas truncata Duj. p. 291, t. II, f. 7 überein, untereinander nur solche Abweichungen darbietend, wie sie die Ver- schiedenheit der Uinstände mit sich brachte. Ich glaube | auch beobachtet zu haben, dass sie sich durch Längsthei- lung noch im Stadium, wo sie auf den Stielen sitzen, ver- mehren können. Die unter 5) angeführten Monaden wi- chen hingegen durch ihre Entstehung aus in Feldern lie- genden Bläschen (Keimen?), ihre kurzen Stiele und ihre rundere Form ab und dürften wohl als eigene Species un- ter dem Naınen Cercomonas vorticellaris angesehen werden. Pleuromonas jaculans nov. gen. et spec. In einem mehrere Wochen alten Wasser aus dem Eglimoos nahm ich im Januar 1848 eine sehr feine farb- lose, eigenthümliche Monadine wahr. Der 15,’ lange Körper war gestreckt nierenförmig und aus seiner Aus- randung nahe am Vorderende kam ein Bewegungsfaden hervor, 2—3mal länger als der Körper. Im März sah ich diese Thierchen wieder in einer Infusion auf Semin. Ly- copod. und später noch ein- oder zweimal in Sumpfwäs- sern. Ganz besonders ist ihre Bewegung; meistens geht sie so vor sich, dass die Thiere sich, oft sehr gewaltsam hin und her schleudern, und dann immer wieder einige Sekunden ganz regungslos liegen, auch den Faden nicht — 20 — bewegend; manchmal schwimmen sie aber auch in Schlan- genlinien. Die Infusion destillirten Wassers auf Bärlappspo- ren war am 14. Februar gemacht worden; am 15. war Vibrio subtilis Ehr., am 16. Bacterium Termo Duj. da, nebst kleinen, zum Theil noch unbewegten Monaden von 000 — VYso0’‘‘; als ich an den folgenden Tagen, nament- jich am 18. mein Augenmerk auf Sporen, die im Tropfen lagen, richtete, sah ich sie umgeben von Haufen der feinsten Moleküle, zwischen welchen Bläschen steckten, den erwähnten herumschwimmenden Monaden ganz ähn- lich, nur unbeweglich. Mit Punktsubstanz sassen viele solcher unbeweglicher Monaden wie Perlen um die Sporen herum. Nirgends fand sich Punktsubstanz in der Infusion, als eben an den Sporen, in. ihrem Umkreis; es war offen- bar diese Punktsubstanz aus den Sporen hervorgegangen, wobei nicht entschieden werden soll, ob aus ihrer Zer- setzung, oder ob sie ihnen nur ad- oder inhärirte. In den folgenden Tagen waren die Monaden etwas grösser geworden, im Durchschnitt %500‘ gross; die Bewegung der frei herumschwimmenden war nun nicht mehr wie automatisch, sondern entschieden willkürlich. In den letz- ten Tagen des Februars und den ersten des Märzes zeigte sich ein Theil dieser Monaden zu Pleuromonas‘ jaculans umgebildet, indem sie aus der runden Form durch die ovale in eine gestreckt nierenförmige übergingen (sehr viele Infusorien nehmen im Laufe der Entwicklung eine länglichere Form an); schon an den ovalen, zum Theil noch ruhenden konnte man zuweilen den Bewegungsfaden unterscheiden. — In der Molekularmasse um die Sporen (auf deren Umkreis alle Bildung in der Infusion beschränkt war), entstanden demnach Bläschen, die zuerst unbeweg- lich und rund, allmälig die Form von. Pleuromonas an- nahmen und mit dem Bewegungsfaden, der manchmal schon an noch ruhenden runden zu erblicken war, auch die Be- wegungsfähigkeit erhielten. Bie Pleuromonas wurden den März hindurch immer zahlreicher, nahmen im April ab, und verschwanden im Mai mit den übrigen Infusorien ganz. Werzeichniss einiger für die Bihliothek der Schweiz. Naturf. Gesellschaft eingegangenen Geschenke. Von Herrn Apotheker Pfluger in Solothurn. 251. Cardilucius, J. H., Beschreibung der fürnehmsten deutschen 'Sauer- und Gesundheit-Brunnen. Nürnberg 1680. 8. 252. Zückert, J. F., Beschreibung aller Gesundbrunnen und Bä- der Deutschlands. Königsberg 1776. 8. 253. Berzelius, J., Untersuchung des Karlsbader-, Teplitzer - und Königswarter-Mineralwasser. Leipzig 1825. 8. 254. Böckmann, EC. W., Die Gesundbrunnen und Bäder Griesbach, Petersthal und Antogast. Carlsruhe 1810. 8. 255. Brandes, R., und F. Krüger, Pyrmonts Mineralquellen. Pyrmont 1826. 8. 256. Ferro, P.J., Vom Gebrauche der kalten Bäder. Wien 1781. 8. -257. Sanchez, Ueber den Gebrauch der Dampfbäder,, besonders in Russland. Frankfurt 1780. 8. 255. Meglin, J. A., Analyse des Eaux minerales de Sulzmatt en Haute-Alsace. 1779. S. 259. Masson-Four, P. A,, Analyse des Eaux minerales de Jouhe. Dijon 1809. 8. 260. Hofmann, Fried., Analyse des Eaux du Bas-Selter. Co- lence 1737. 8. ——a— NITTHEILUNGEN DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT IN BIEIRN, | m Br enE Re. 155. Ausgegeben den 12. September 1848. BR. Wolf, Nachrichten von der Stern- warte in Bern. Y. Neue Gestiallung der Sternwarte. Die Beobachtungen im Winter 1847 auf 1848 bei mit- unter — 10° R. liessen mich erkennen, dass es vor Allem aus nothwendig sei auf der Sternwarte einen heizbaren Raum zu erhalten, in dem man sich zwischen den Beob- achtungen aufhalten und allfällige Hülfsrechnungen, Nach- 'schlagungen, etc., vornehmen könne. Meine- betreffende _ Vorstellung vermochte die hohe Regierung von der Dring- lichkeit dieses Bedürfnisses zu überzeugen, und die Arbeit _ wurde im Frühsommer dieses Jahres begonnen und auch ‚zu Ende geführt. Der achteckige Beobachtungssaal er- hielt an den Seiten S W und N OÖ kleine Anbauten, deren ‚eine als Vorzimmerchen dient, während die andere mit einem guten Kamine versehen ist. Zugleich wurden an- dere nothwendige Reparaturen und Veränderungen an den Klappen, Fensterladen, etc., vorgenommen, im Thürm- re Zn yet chen vor den Fenstern starke, eichene, vom Boden unab- hängige Tischchen angebracht, etc., kurz Alles so geordnet, dass der vorhandene Raum in allen Beziehungen möglichst benutzt werden kann. Natürlich wurde dadurch nichts Grossartiges erhalten, aber viel Platz gewonnen und die Sternwarte so wohnlich gemacht, dass die Beobachtungen in allen Jahreszeiten ihren ungestörten Fortgang haben können. Da diese baulichen Veränderungen schon eine nicht unbedeutende Summe aufzehrten, so konnte in diesem Jahre nur wenig für die Instrumente erhalten werden. Voraus mussten mehrere Reparaturen gemacht werden. Dann erhielt das Dollond’sche Fernrohr ein solides Stativ, mit dem es nun auch im Freien zweckmässig aufgestellt werden kann. Endlich bekam das Fernrohr von Ramsden, das durch sein Positionsmikrometer besonders brauchbar ist, aber bei früherer Anordnung nur sehr Mangelhaftes leisten konnte, eine neue Aufstellung mit Horizontal- und Höhenkreise zum Orientiren. R Möge im folgenden Jahre ein ebenso günstiges Ge- schick das Weitere fügen. BR. Wolf, Auszüge aus Briefen am Albrecht von Haller, mit litterarisch- historischen Notizen. CCVI. C.G. von Murr, Nürnberg, 30 October 1773. Keplers Handschriften sind gegen Diamanten ausgetauscht worden. Die Besitzerin konnte mit diesen besser Figur rr.. SR machen. Wer aber der Käufer sei, konnte ich bis jetzt nicht erfahren !3)...... Der unglückliche Henzi besass eine Sammlung Leibnitzischer Briefe, die er vermuth- lich von Herrn Bourguet erhalten hatte, wovon er Herrn König Abschriften schickte, daruber der bekannte lächer- liche Streit und die Diatribe des Docteur Akakia ent- stund 17, Können mir E, H. nicht sagen, wo die Hen- zischen Manuscripta hingekommen sind: Es wäre ein wichtiger Fund, die Leibnitzischen Briefe an Herrn Herrmann darunter zu finden. Maupertuis und Euler haben sich bei dem Streite sehr prostituirt, da sie den Leibnitzischen Brief streitig machten... .. . Könnten E. H. mir nicht in Holland durch deren häufigen Freunde ausfindig machen | 1) wo Volders (Prof. math. Leyd. + 1709) Manus= cripta hingekommen. Er hat einen wichtigen Briefwechsel mit Leibnitzen gehabt, wie ich aus dem Commercio phil. math. Leibn. Bernoulli weiss. In diesem Werke sind Schätze zur Infinitesimalrechnung enthalten. Tom. I p. 406 und 409 wird eines merkwürdigen Postscripti gedacht, das Leib- nitz au Voldern schickte, de lege continuitatis. Besser ‚wäre es, wenn Wielands ganzer Agathon verloren gegan= gen wäre, als dieses Postscript. Lesen doch E. H. diese Stelle. Ist der Herausgeber dieses Commereii nicht Herr Daniel Bernoulli in Basel, oder ist es der Berliner, mit dem ich bisweilen Briefe wechsle ’75)? Welche Männer 173) Nach Kästners Geschichte der Mathematik, IV 352, wurden die Manuscripte nach Petersburg verkauft; Hansch, der sie herauszu- geben gedachte, konnte nur mit den Briefen zu Stande kommen, und sah sich dann genöthigt, sie in Frankfurt in Versatz zu geben. 17%) Vergleiche die Mittheilungen von 1845. 175) Vergleiche die 19te Note. - me — waren doch diese Bernoulli! Einer war mehr als 12° Kästner. 2) Bitte ich ergebenst sich benachrichtigen zu lassen, wo Herrmanns, Prof. Sam. Königs und andere Manuscripta hingekommen sind. Oder haben E. H. die Güte für mich und schreiben an den Herrn Bernoulli nach‘ Basel. Er is mir eine Antwort wegen Kepler schuldig. Vielleicht ist er zu alt oder gar todt. Der zu Berlin ist munterer, aber auch kränklich. CEVH 1). 2... A Genthod, 12 Iuli 1774: Cha- _ que.jour on me raconte des choses etonnantes de l’empirique de Langnau 177), Jai des parens et des amis qui ont &t& le consulter et qui m’en disent des merveilles. On me vante surtout ses d&vinations par les urines, et plus on me les vante, plus on accroit mes defiances. Et le moyen de ne pas se defier d’un medecin qui ne devine pas seulement par T’iinspection des urines la maladie ac- tuelle; mais qui devine encore des maladies passdes et gueries depuis 2 a 3 ans: memes des fausses couches! Il est tres fin et il a de Vesprit: il sait apparemment faire causer ses malades ou ceux qui les accompagnent; et ce quil parait decouvrir dans la phiole, lui est parvenu par d’autres voies. On veut cependant quil ait beaucoup analyse les urines et qu'il ait acquis ainsi une sorte de vue, qui lui fait demeler dans cette liqueur des choses qui echappent a tous les me@decins. On cite Mr. le doc- teur Exchaquet d’Aubonne comme un des admirateurs de cet empirique devenu si fameux. Je sais que ce docteur est tres habile; mais je soupconne ä bon droit qu’on le fait plus admirer qu’il n’admire. Il faut pourtant conve- 776) Charles Bonnet. 177) Michael Schüppach , 1707 — 1781. nir qu'il est des malades assez inveteres, que Micheli a gueris ou au moins fort soulages et qui protestent ma-. voir .eprouves aucun soulagement des secours des plus grands medecins de l’Europe. Peut-etre que ces cures ont dependu en grande partie au bon air de Langnau et des legers fondans quw'il n’entend pas mal A administrer. On assure meme qu'il a invente un purgatif qui produit de grands effets sans deranger le moins du monde Tlesto- mac. Un de nos jeunes docteurs est actuellement a Lang- nau pour tirer au clair cet Esculape. Je suis curieux du _ jugement qu’il en portera. Tres surement il ne s’en lais- sera pas imposer. Ce sera toujours une chose {res &qui- voque que la reputation dans l’art de guerir; parce que les me&decins seront toujours juges par des tribunaux in- competents, et que lamour du merveilleux et bien des petites passions influeront toujours sur l’opinion. Werzeichniss einiger für die Bibliothek der Schweiz. Naturf. &esellschaft eingegangenen Geschenke. ‘Von Herrn Apotheker Pfluger in Solothurn. 261. Secondat, Observations sur les Eaux minerales de Dax, de Bagneres et de Barege. Paris 1750. 8. 262. -—- Dissertation sur les Eaux de Bonn, canton de Fribourg. 8. 263. Desbrest, Les Eaux minerales de Chateldon, de Vichy et de Hauterive en Bourbonnois. Paris 1778. 8. 264. Duchanoy, L’art d’imiter les Eaux minerales. Paris 1780. 8. 265. Wettstein, J. U., Saggio sulla Sorgente acidula di San | Maurizzo. Milano 1824. 8. | 266. Kielmeyer, C. F., Physisch-chemische Untersuchung des Stachelberger Schwefelwassers. Stuttgardt 1816. 8. Tr N Therm Barom. ; © SEIESETZ stwtweuoool 0 SONTUTWwnro uw z er = IS - zB 7 @SoN nouvooo9%© H+++++ > I be w ZN Sr Barom. Therm 0%. exter. R. KumEan ME | u 26 57 +12 6 A,51 +13,3 4,88 |-+13,5 6,38] 4115 5476| +14,0 1,85) #125 25 11,51) +10,8 25 1073| +10,0 26 0993| +11,0 1,40|-+ 7,0 3, 15 Ir 4,8 3,99|+ 6,0 hai + 95 2,40|-+ 91 5 ‚80I|+ 8,8 96 | + 8:5 n 13|+12:3 3,131 +123 0,23|+ 88 25 956| +12,0 236 0921| 410,0 0,99|+ 95 1,59|+ 97 1,30|+ 99 1,90) +11;0 305|1+ 93 A2A|+ 80 4111441132 4,93] +15,2 5,181 414,5 CE arm | SER 26 2,97|+11,8 305I1+ 92 23,75| +10,8' 26 2,99| +10;6 3 heures du soir. Therm,; 5 = Hanomy extern. = Are EEIEETEE | | mama EEE | EUTUCErTEE | GMEBEEERED 26 5,24) +1552 - 4,46| +135 4,56| +14,5 6,48| +10,7 4,83| +13,0 1,26! +13,1 25 11,42| +11,7 25 10,73| +10,0 26 0,82] till 4,87 Ei Ad 4,15 Ar 33 3,99| + 60 4,84 83 A,73|t 7,8 5,17| + 855 ae eh 3,95) +14,0 2,49| +1355 25 11,04|+ 94 25 10,06) +10,2 26 022) +10,9 0,68| + 10,0 1,36| +41,1 1,40|+ 9,7 2,06 | +10,1 2,99| + 7,5 A,10| 710,1 3,91 +13,3 4,77 +15,4 5,16 +17,0 a LITE) GENE 26 2331| +11,7 3,171+ 9,3 2,67| +41,5 I Fe 26 237114108 \) heures du soir. Er a DE} Therm Barom ; exter. a0). (ee OA 36 530 | 5,02 2 — IL SEEE - TNFSAONNNSOAOTTANSTUDATND er Be = su un on HH HH HH HH HH HH HH HH HH HH HH + DU BORNSSFERONSSTESERUTS Sn ui Oo Thermometre Max. | Min. +152)+ 3,7 +13:5|+ 3,2 +145|+ 44 +118)+ 5,4 +140)-+ 6,0 +13,11+ 6,5 +11,7|+ 7,0 +10,0)-+ 5,5 +11,1[+ 42 + 7,0 te 2:5 + 68) + 43 + 6,0 + 4,83 + 95|+ 60 + 91/+ 230 Ein 5 + 5,4 + 87|-+ 50 +14,0)+ 60 +13,5|+ 7,1 ir 9,4 -r 6,0 +12,0 Sir 6,0 +10,9 IE 5,5 +10,0)+ 5,7 +41,1|+ 68 + 9,9|+ 6,5 +11,0|+ 7.0 + 9,3I+ 5,5 +410,1|+ 3,3 +13,3|1+ 1,8 +15,4|+ 62 +17,0|+ 555 +123,2|+ 48 + 371+ 46 +11,38]|+ 533 +10,9| + 49 ——n mötres.) Etat du ciel “ a midi. Superbe. ....v.. Nuageux .. 0.2... Solejl nuag...... Couyert. a. ... Soleil nuag. .... . Couyert. Na plu un Soleil nuag. ..... ‚Soleil nuag. ... .. Couvert. „vs. 2. . GOlIVent Er Re Pluje et neige ... Plüier. m . weten Couvant own Soleil et pluie. .. .. Soleil nuag.. ..... Gouvert rn, Couveft sone... Soleil nuag....... Couvert pluvieux ER Mieux dispose. ... . Soleil nuag. ..... Nuageux „2. .».. Soleil nuag .. . . CouveNt ar ne Couyett u -..u.. Pluies. 9 „wa. Beau. ru nen Soleil nuag. ..... Nuageux ......».. Superbe........ b We Ye, 0.00 .Moy. du 1° au .Moy. du 11 au . Moy. du u 20 au .Moy. du mois 10 20 31 peu. eos 244442442222 224242232223 VUN 224224232 . SHes 222 “ııos op ompd aynad *onouuog, ., ‘ s "somay 9 19 y oma ang, "GL 2] Sindop 999.1 999 ® “mezpp uo Juwanoıy 98 I9WOASÄUT srour np ‘kom * * '„g'9 +|9°ST+ 907-+|78'9, 9G FST-+ 727 9% LT + les 97 0'27-+[80'9 98 Jene Fanp kom lies + |WZrH 8°77+ 878 791 + 196% SS + 160°9 SpIH|C7'g IE FG 05 ne Fpnp kom letz +79 + 0°77-+|89'7 - ggI+ pe 997 +166% 0°E7 + 169% 02—}F OF ne oF np.kom "ag +99 + 8:6 +|98'G4 98 97741067 97 TEIr+\Tr'S 95 9:0F+107°9 98||0F—F ae En Xnosununftafog 19242 87 +|NE8 10:07 4 166% 099 |enr + 05° 0:59 [871 + 697 029 19ER + E87 re sl nennen omgg [0074 [0° + [1064 [9074| FFS 0'22 |9°45 + 50% 078 [osı + | 7C% 0:08 |8°IF + |E7'G 08 "AA 'S . "u ‘Q Ü ornjd 97.4107 "Anon r°8 EiE 0'667 + 0°08 071 + 957 0'219 0:9, + Vo 08 0:61 + IT 0:63 g!zI+ 6% 65 Ten litt ent oqaodng |igrZ2 + 19284 |10°69 |0°77-+ 1897 0:09 19:27 F|LEY 0°28 Igesp-+ 197 0:0, \E'97 + |68'% 3 a N -Suro aeddy 1asanon |Igez + |0°47 +110°99 [pr p-+ |E6°% 0:79 |e«gg + |827 0'858 10:41 -+ 897 0:07 \8'yI+\59% LG "EN een aqaadng |IGeZ + |0°67 +09 |s:75 + 1947 087. |o:67 + 977 0°69 |ze27-+ |Y47 0:04 | 77 + |88°%8 95 in | tn oquodng ||0«Z + 1881411074 [0‘e7 + |70°$ 0:79 [ges + |20'9 0°79 |0°25-+ 161° 019 |E71 + | 289 Sg en nennt soqaadng |gez „+ [2°27 4110/89 [gap -+ |80°9 0:09 |zezr + lertg 0:09 |0:91-+ |9E°q 0:69 |S'F + |57°9 TS on [eo xmadenu gropog ||FeZ + |EWR410°92 Jeep |TE"S 0:99 |epr +|9e‘g 0°79 Jomtu+ | Ing 0°64 |9'57 + |99'9 87 Se ee xnosenu zrojog [064 + [0°%%44+110'82 |g‘6 +|18°% 0'939 or + |26'9* 0:09 |\z:giy+ | 159 078 577 +|97°9 6g MS |" 909 Rmodenu jropog [064 + e77+10°62 [0:6 +196‘9 0% |s:or+ |e6‘9 0°22 Very + |Yr°% 062 |5°8 +1|90°4 24 Ms | omde gg uoAnog |gez 4190741009 [ag + [92:9 OS \y6 +jepis 009 |r6 + sag |0‘89 |Or+|eeS | 08 nis], 9 xnoßen gopog 0:8 +|0874+,0 FL |E‘6 + |TLT 0.9 Jeep tiory [09 Jorer+ 607 |0'9 |E6 +| ICH 61 ng | treten romgd orgog |Ig8 + IBER +0 [68 +169E 074 \p6 +|s8:z 90|0°49 |2°77+)96°0 9z|0‘E9 |SEF+ 10 92 87 niert gmanog [19:8 +|0'9F-+0°6L Iz°77 + 00:0 0:89 |g:er+|sg°rFr 82079 \o:9r + |6g°rF gz|0‘69 |S°TF-+ |SSFF Gall Al 1a JA zERe al „„osnaseao aauseddy ||G%7 ee G°2T+10°02 |z01 + |28°T 0°29 |g:sJ + |99°7 004 927 + |SY'Z 0:08 or + 977 97 u Ms |„Meur op Sompd op sonmog 9:8 + |Z/8F+ op t |89°% 1'814 |29% 2'871 + |95'8 y°St + [E79 SY N N] er raquadug |Ig*8 + [0'054 0:87 + 78:9 0:05 + [96:9 EST + 68° 0°97+|79'9 7V Sen N a a a Sretinig: 960 ARE 7'6F + 977 + |591°9 For r+ 08:9 GL -+- |80'9 0er + |98°9 87 m rt vs oqasdng |lorg 68T g:z7 + 1999 6°87 + |£0'9 ZZ + |98'9 e'e7 +\98'9 4 a Des nt nes »aquading )10°9 SE IPAP-+ z'717 + |90°% F'Sr + |90°% FIT + [9° Ter+ 98° Hr 7 N Era ® 10. Aufatye) O4a, a “ogqaodng g!g + 88T + esyy + 89:9 geist + 19'9 0'L1 + 279 7 + 69'9 OF en | osıq *aquadng |Iftg + [787 + z'17+188°9 g87 + [879 0'217 +|62°9 LER + 08% 6 en |" ao osıqg Koquodng [Pig + [6'874 0:07 +129'8 6°9F-+ I92'9 LPT 1698 96 +|L4S 8 innen noquadng [eig +|0°ET+ 0° +|60'4 0:87+ 122% 977. 188'% 0°6 + [00°% 4 en: Wlan ar .n. eliadgn: (el salzen oqtadng ge Ar ZIP + ge, + 699 27. + yn'g | Z'OI + 129'8 s'8 ein 99°9 9: SE | 9 ro org *oqaodng (09 + IC + 68 +|62'9 07 hy ° 21 + |85,9 O°IF-+ FE g pn |" paeppmoag puwa$ nwog (ag + [OFT + g:07 + |80'g z'er+[|s27 0'%yr + |as'Y 0°7F-+ |00°8 7 "1 "N Sun » Teer d > age oqaodng 197 2 0:9, + 8:07 + 65% 0:97 + 857 FST + 107 0'%1 + sr ge gen]. Senu Srog |Ig‘9 +|apr+ E77 + |86°8 GH LIE 0° FF + |88°8 8 +|°8°8 q de er a ee a Be ae LE aa a N 0°6 +87 9% gar +27 9% 217 +|s27 97 077 + |68°%7 98) F (emmmmenunanureseum | GESEICRENGTEECKERGETSTEEREn ururtemGrmeremseenen || enmmeuens | eunasansene || uw | muamme | enenszscruzere || eursrsmnen | oemumesne | 1orarsmiceoene || summer | unse: | vuzzmemmunmEEn || zmmamenn | Bumasnum | aimmmamurszzen || METER ; 9 y A ) & u 0% & U 0% Br 4Y 0% pam 3 } "urn | "XeN Ep | -aoıxa RER en |"apıxo| . 1. en |amxa| 7 ER | IX | on \ ıpı % bat ways, woaeg ne untogg, woaeg EN u], WOAREL ee [unroyj, wouaug = | x — LE N Tr ee e — Tr = span PBeap 21 SUgemOIBRO | "0s np mamma g || "ats np amanı $ piW peu np soon 6 | "STNOIIOTOYOHLAN SNOLLVAYASLO 216 $ heures du malın. — S = —\_ - [72 * 26 4,73|+14,0 Barom. Boerım a0". Sr 126 356| +13,4 2|\- 2,79] -+11,0 3 0,75)+ 86 A 266) +11,8 5 423\ +11,1 6 4,091 412,0 7 5,72| 414,0 8 3,99| 41333 9 5831| 1238 10 4,801 413,8 11: 4482| +180 12 3931| -H1594 13 3,17)+15,0 14 6,83| +12%0 15 4,721 +14 16 4,36| +17,1 17 4,52| +15»7 18 6,25) +14,3 20 6,87 | +12,3 2 6,03| +13,0 22 5,911 +14,3 23 4,03| ++ 15,0 3A AZ + 14,4 25 5,101+14,4 26 6,06 | +14,0 27 ‚al-+144 28 6,45 | +15,7 29 5,471 +17,0 30 || © 3911+17,8 (RESTE | | (SER EEUTEE | ErrarmEEIEEn 1-10|26 3,79) +13 11-20 5,10) +14,7 21-30 5351| +15,0 TIL TI ee Fr Nidı. No Barom. ara x exter., a0". N 26 3412| +15,3 2260/4135 1,29|-+ 9,1 3,10|+14,6 3,91 +13,1 4,43) +17,2 5,49| +18,2 3,39| +14,3 5,17|+15,3 4,53| ++ 16,7 4,70\ -+18,6 3,66|-+19,3 3,97 | +12,0 6,23) +15,3 3,76|-+19,1 4,05] +19,2 3,511 +19,5 6,18'1+15,2 6,13) +11,6 6,62) -+15,0 6,31[+13,0 5,27) +17,0 3,42 +18,6 A541 +51 4,93 | + 16,7 5,92] +17,0 5,55] +18,3 6,08| +19,2 501| +20,3 3,45| +18, 1 GREEN 2555277 | NEE 26 3,72) +14,7 4,88] +16,5 5:56| 417,3 6 41,72|+1612 . . \ ö heures du soir. || 9 heures du soir. |/Thermometre Te N m || Tr A : Thermj = z Therm| = ; Baram. exter. 0 Baı 20 exter. ® Max. Min. a0. R Cl a0 R Er) Er GEEEEEEIEEEEE | GESCHEESENEE | | OESCEEN REES — zen || az | GESINEIEERV 26 3,14|+13,9| 62,096 3,50) +10,0! 80,0||+15 3 + 66 2,05|-+14,0| 60,0 254+ 9,5| 790+140|7 50 1,32|+ S:3| 86,0 1,90|+ S4|, 86,0||+ 9»1|+ 80 3,17|+15,3| 67,0 3:94| +12,1) 81,0\+153|+ 755 3,79|+14,2| 88,0 3,80| +11,2| 91,0||+ 142] +10.4 4,20|+17,2! 61,0 5,461 +12:3| 81,0)|+17,2! 410,2 4,93] +19,2| 51,0 4,93) +11,7) 840|\-+192|+10,4 4,02|-+13,7| 78,0 4,66| +10,8| 86,0] + 1435| + 10,5 4,96) +16,6| 57,0 5,16) +11,4| 775014166) + 70,0 4,35|+19,2| 61,0 4,33) +135| 69014192] 752 4,341 -+21,3) 50,0 4,44) +1550| 64,0)|+21,3| + 95 2,98\-+18,5| 65,0 2,76) +162| 83,0||+193| + 92 5,061+12,8| 80,0 631) -+10:8| 8301550) 7 90 5,85)+16,3) 48,0 5,23) 4122| 530) +163| + 98 4,33 +20,8 57,0 327|+14,8 3%0 -+20,8 + 81 356|+21,2| 62) 4,00|-+17,4| 50,0||+212| 12,0 462|+20.0| 63,0 5,25|+17,0| 30,0|| -+20,0| + 13,8 5,881 +14,4| 87,0 6,72|+12,0' 87,0|+15,2| + 12:8 620 +11,5| 89,0 6,32) +11,2|) SY0||+4125| + 10,5 6,11/+16,5| 60,0 6,31) 1232| 81,0 +16,5| +1012 626|+15,3| 80,0 6,57)+11,0| 86,0 +15,3| + 11,4 4,67|+18,4| 67,0 4,59|+1218| 82,0||+184| + 1033 313 +20,3 57,0 3,90 +148 830 +20,8 +11,0 454\+45,5| 81,0 467)+14,2| 85,0|+15,5| + 13,5 5,30[-+13,3| 83,0 556 +123,0| 81,0/||+16,7| 4124 5,95|+17,6| 57,0 6,36) +14,8| 70,0||+17,6| + 10:5 542]+19,1| 550 5:96) -+14,8]| 650||-H19,1| + 95 6051 +19,5] 50:0 6,14] +14,8| 68,01|+ 19,5) + 1155 4,57|+21,8| 450 4,33|)+16,4| 59,0)|+21,8| 41251 2,97 |+20,1| 61:0 1,70| +16,5 +14, MEEISNEEEEE | BEER | Bee | Fr ne | mem 26 364) -+15,2) 67,126 402) -+11,1| 81,311 415,414 89 4,89|+17,3| 6641| . 5,061 413,9] 77,9||+17,8| +10,5 4891 +18,1| 636 495) +14,2| 74,7||+18,5| + 116 26 4,47|+16,9| 6331126 4681-+131| 77,9||+ 17,2] 41053 Etat du ciel a midi. EEETEREEFSTENBESETEIF EHRE TO KRETA TEERTEIETEESREREEET I nuag. Appar. orag. Couvert. . .. 0 lu Blutes nen Ale Soleil nuageux ,...... U e ete Soleil nuageux ....... Soleil nuageux ,. ..... Couvert, Appar. orag. .. Soleil nuag, Il aplu ... Grand bıouil. le mat., beau. Sup. A 8 h. du soir orage, Soleil nuageux. 2... Pluge, 0... Soleil nuageux ......., Superb er re er Le ciel se couvre. ..... Soleil nuageux ....... Petite plme .2...... Pluie. Gr. brouil le Soleil nuageux ......, Soleil nuageux "*, ..... Beau, nuag. .. 22.2... Soleil nuageux ....... Petite pluie......2.. Couvert en er Beau, nuag. . .....,., Soleil nuageux ....... Couvert Eine se Supenber ee. Seas Soleil nuageux .. ..... REIZE TIERE TURNED EINRERGRENFT ICON - .. Moy. du 1% au 10 »... Moy. du 11! au 20 . .. Moy. du 21 au 30 Moy. du mois *Le soir orage et forte pl. "*]l a grele et plu. MNAAUNDn nn EN = MITTHEILUNGEN DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT IN BERN, a ——— ———— Rr. 136 und 13?. Ausgegeben den 6. November 1848. Bi. Wolf, Notizen zur Geschichte der Mathematik und Physik in der Schweiz. XI. Erinnerungen an Johann Z Bernoulli aus Basel. Bereits sind 100 Jahre seit dem Tode Johann I Ber- noulli verflossen; aber noch immer lebt der Name die- ses Mannes, den seine Zeitgenossen als ihren Archimedes verehrten, der während mehr als 50 Jahren die Haupt- stütze mathematischer Bildung und Forschung war, — der Euler, Varignon , Daniel Bernoulli, Hospital, Haller, Mau- pertuis, König, Kramer, Joh. Gessner etc. zu Schülern hatte, im Andenken jedes Gebildeten, dem die Mathema- tik und ihre Anwendungen nicht völlig fremd sind, fort, und die Veröffentlichung folgender Bruchstücke einer von Johann I Bernoulli seibst planirten Lebensbeschreibung, welche: ich unlängst aus Basel erhalten konnte, darf sich somit wohl einigen Beifall versprechen : „Je naquis a Bäle ie 27 Juillet v. St. 1667, Etant Due „le 10” enfant de mon pere Nicolas Bernoulli et de „ma mere Margu£rite Schenauer, qui se sont donne „tout le soin de me bien &lever, tant dans la reli- „ gion que dans les bonnes maurs. Si je n’en ai pas „bien profit6, ce n’est pas leur faute mais la mienne.“ Nachdem er die Öffentlichen Schulen seiner Vaterstadt besucht hatte, wurde er nach Neuenburg geschickt, um den Handel und die französische Sprache zu erlernen: „ Mais Dieu, qui m’avait destine A un autre genre „ de vie, me fit retourner dans la patrie au bout d’un „an pour y continuer les etudes des belles lettres et „des sciences. L’an 1685 je fus cr&& Magister ou „ docteur en philosophie, apres avoir recu unan et demi „ auparavant le degr& de Bachelier ; ce fut pendant „ ce temps qu’a Timitation et Tinclination de feu mon » frere Jaques Bernoulli, je commencai a m’appliquer „a l’etude des mathematiques: le plaisir singulier que „je sentais dans cette belle et divine science m’y fit „faire des progres avec une rapidite incroyable. Car „en moins de deux ans non seulement je m’etais „ rendu familier presque touts les anciens auteurs qui „ont &crit sur les mathematiques, mais aussi les mo- '„ dernes, comme la geometrie de Descartes et son al- „ gebre avec ses commentaires. Apres ces commen- „cemens par un hazard imprevu nous tombämes „ conjointement mon frere et moi sur un petit £crit „ de Mr. Leibnitz inser& dans lesactes de Leipzic de 1684, „oü en 5 ou 6 pages seulement il donne une idee „ fort legere du caleul differentiel, ce qui etait une „ enigme plutöt qu’une explication; mais c’en &tait „ assez pour nous, pour en approfondir en peu de „ Jours tout le secret, t@moin quantit@ de pieces que — 29 — „nous publiämes ensuite sur le sujet des infiniment „ petits. Apres cette heureuse decouverte, je fus le „ premier, qui songeaitäinventer quelque methode pour „remonter des quantit&s infiniment petites aux finies „ dont celles-la sont les äiemens ou les differences. „Je donnai a cette methode le nom de calcul integral, „n’en ayant point trouv@ alors de plus convenable. „ Je voyais bien, qu'il etait impossible de trouver unetelle „ methode qui fut absolument generale, je ne !aissai „ pourtant pas de reduire ce calcul A des regles g&- „nerales pour certaines circonstances. Quand je les „ ecommuniquais a mon frere il eut d’abord de la peine „a les admettre, mais apres y avoir reflechi plus „ mürement il y prit du gout et s’en servit ulilement „ pour resoudre quelques problömes. Pour l’y animer „ d’avantage je lui proposai plusieurs problemes phy- „ Sico-mecaniques, entre autre celui de la chainette, „ qui est de determiner la propriet@ de la courbure „ d’une chaine läche suspendue par les deux bouts; „mais comme il ne put y reussir, pendant que je „Yavais r&solu pleinement, je lengageai a proposer „ aux geometres ce problöme dans les Actes de Leip- „zic, ou apres un temps consid£rable il ne parut que „trois solutions (conformes au fond entre elles) savoir „celle de Mr. Leibnitz, celle de Mr. Huguens et la „mienne; voir les actes de Leipzie de 1691.“ — Gegen Ende ‚1690 ging er nach Genf, wo er sich etwa 8 Monate aufhielt und untern Andern Christoph Fatio, einem ältern Bruder des ihm später in dem Leibnitz- Newton’schen Wettkampfe gegenüberstehenden Niklaus Fa- tio, Unterricht in den neuen Rechnungsmethoden gab. „ Vers le commencement de l’automne 1691 je quittai „ Geneve pour aller en France; apres avoir passe par = BIDE „ Lyon et quelques autres villes considerables j’arrivai „a Paris; le sejour de cette capitale devint bien plus „long que je ne m’etais propos6, ee que je dois at- „ tribuer non seulement aux agremens avec lesquels '„ on y passe son temps; mais surtout A la multitude „ de connaissances que j’eus occassion de faire avec „les plus illustres savants de cette grande ville. La „ premiere chose que je fis pour cela ce fut dem’adres- „ser au P. Mallebranche chez les P.P. de Y’ooratoire, » qui ayant appris mon nom me recut avec un ac- „ eueil des plus tendres. Par son moyen je me fis „ bientöt connaitre des personnes les plus distingues „ dans les sciences. Car m’ayant marque& qu’a un cer- „tain jour de la semaine il y avait chez lui assemblee „ de gens savants en toute sorte de sciences, et me „ priant d’y venir aussi autant de fois qu’il me plairait, „je ne manquai pas de profiter de cette invitation. „La premiere fois que j’y fus, jeus le bonheur d’y „» trouver Mr. le Mq. de Hospital, qui passait alors „ pour un des premiers mathemaciens du royaume. „ Mais comme en ce temps-la toute la math@matique „en France se bornait a Yastronomie, la geometrie „et Talgebre ordinaire, tellement qu’a peine on avait „oui parler de nos nouveaux calculs, on peut „ bien s’imaginer, que dans la premiere conversation „avec Mr. de l’Hopital il fut etrangement surpris de ,„ voir la faeilite avec laquelle je resoluais sur le champ, „ comme en jouant, certains problömes qu’il m’avait „ propose et qu'il avouait etre insoluble pour l’algebre „ commune. Apres deux ou trois entretiens que nous „ eumes ensuite chez le P. Mallebranche je le mis „ totalement dans le goüt de nos nouvelles möthodes ; „il ne fallait que lui en ouvrir la route et le mettre m Beh — „au fait, afın de savoir les regles pour pouvoir s’en „ servir lui-meme: Il vint donc chez moi me prendre ,„ dans son carrosse, pour aller chez lui, oü je com- „mencai a lui expliquer les principes du calcul dif- „ ferentiel; mais non content de mes lecons donne&es „ de vive voix, craignant, disait-il de les oublier, „il me pria de les lui communiquer par £crit. Je „ me pretai par complaisance a son desir, ne prevoyant „ pas le dessein qu’il aurait de les publier un jour.*) „ Ainsi je lui apportai tous les deux jours une lecon „ ecrite dn ma main en latin, sur une feuille de 4 „pages in 4° chacune. Javais cependant la prevoyance „ de les faire copier par un ami qui logeait avec moi, „avant de porter les originaux ä Mr. le M. de I’Ho- „pital. L’ete suivant il partit avec Madame son epouse „pour se rendre dans une des ses seigneuries nomme& „ Ougues pres de Blois; il me pressa de lui tenir „ compagnie ce que je fis quoique avec quelque re- „ Pugnance. Les 3 ou 4 mois que nous y sejour- „names, furent employes A le fortifier dans l’usage „ des’ nouveaux calculs pour resoudre toutes sortes *) Die hier berührte Schrift ist die bekannte Analyse des infi- niments petits pour lintelligence des lignes courbes, welche zuerst 1696 ohne den Namen des Verfassers, dann 1715 unter dem Namen von Hospital erschien. Hospital anerkennt nun zwar in der Vorrede , dass er den Bernoulli’s viel schulde, indem er sagt: „Au reste je recon- nais devoir beaucoup aux lumieres de Mss. Bernoulli, surtout &_celle du jeune pr&sentement professeur a Groningue. Je me suis servi sans facon de leurs decouvertes et de celles de Mr. Leibnitz. C’est pour- quoi je consens quils en revendiquent tout ce qwil leur plaira, me con- tentant de ce quils voudront bien me laisser. * Dagegen schweigt er von dem Verhältnisse, in dem er gerade iu Beziehung auf den Gehalt seines Buches zu Johann I Bernoulli als Schüler zum Lehrer stand, gänzlich, und diess lässt sich nicht entschuldigen, und musste Ber- roulli kränken. a „ de problemes physico-math@ematiques. Ce fut la oü „je lui enseignai une troisi&me espece de calcul ex- „ponenliel ou parcourant, qui traite des quantites, „ dans les exposants desquelles entrent des indceter- „ minees ou des variables; j’ayais appele parcourants „les @quations qui contenaient ces sortes de quan- „titles, parcequ’elles parcourent pour ainsi dire toutes „ les dimensions possibles. J’ai publi& les principes „ de ce dernier calcul dans les actes de Leipzic 1692. „ Pendant que nous £tions ä Ougues, nous recumes „ une visite du ?. Charles Reyneau, pretre de l’oratoire „ et professeur des math&ematiques a Angers; je ma- „ percus d’abord qu’il vint expres pour se procurer „par mon aide quelque ouverture a penetrer dans „nos nouveaux calculs, car le bruit s’en etait deja „ assez repandu pour en aveir oui parler. Comme »je ne suis point mysterieux, je lui communiquai „ autant qu’il etait possible pour le peu de temps que „ce pere resta avec nous (peut-etre plus que Mr. „ de I’Hopital ne voulait). Enfin Reyneau crüt avoir „ assez appris de moi pour en parler en maitre comme „il fit dans la seconde partie d’un gros livre sous le „titre d’Analyse demontree publie lan 1708. I est „ vrai que dans la preface il parle honorablement de „mon frere et de moi; mais seulement en passant, „ comme s’il ne m’ayait jamais vu ni connu. Lorsqu'il „ donne des solutions qui sont de moi et quil ne „ comprenait pas bien, ils les estropiait miserablementen „ voulant les debiter pour les siennes; en un mot il „a fait voir par ses paralogismes, qu'il a voulu voler „Plus haut que ses ailes ne le portaient. — Nous re- „tournämes ä Paris; j’y fis de nouvelles connaisances „ en frequentant assidument les savants academiciens, — Bi „et en particulier ceux qui demeuraient dans l’ob- „ servatoire, Mr. Cassın? et Mr. De la Hive, {res ha- „ biles astronomes et observateurs; celui avec qui je „fis la plus etroite liaison c’etait Mr. Varignon tres „bon geometre et analyste, qui m’honora ensuite „ d’un commerce de leitres jusqu’a a sa mort, t@moin „ une infinit&E de lettres, oü il me marquait souvent „combien il m’etait redevable de ce qu’il avait appris „ de moi dans la sublime geom&trie, dont il me faisait „ de tres sinceres aveux.“ Nach dem Wunsche der Seinigen kehrte Bernoulli im November 1692 nach Basel zurück , graduirte in der Me- dicin und nahm 1695, nachdem er mehrere andere Be- rufungen ausgeschlagen hatte, die mathematische Professur in Gröningen an. Dort lehrte und schrieb er mit immer wachsendem Rufe, bis-er 1705, als eben Utrecht und Ley- den alles anwandten um ihn von Gröningen wegzuziehen, sich zu einem Besuche in Basel entschloss. Auf der Reise traf ihn die Nachricht von dem Tode seines Bruders Ja- kob, und als er in Basel anlangte, wurde er auf die ehren- vollste Weise dazu bestimmt, dessen Nachfolger zu werden. „ Tout le senat academique vint en corps se pre- „senter devant moi pour m’offrir la chaire de ma- „ihematiques vacante par le deces de mon frere, „ contre la pratique ordinaire qui est ici en usage et „qui veut que les pretendants a des charges de pro- „ fesseurs soutiennent publiquement des theses & dis- „puter. Mais ce qui acheva de me determiner en fa- A veur de notre universit€ le dit senat academique „interceda aupres du conseil souverain pour le dis- „poser a augmenter l’appointement ordinaire ce qui „fut accorde sans hesitation par une addition person- „nelle, dont j’aurais a jouir pendant que je serais — 221 — „ professeur de math&matiques. Cette gracieuse de- „ marche plus que l’utile m’ayant fait abandonner Ile „» penchant pour Utrecht et Leyde, je le fis savoir „ par une lettre & Mr. Burmann. Mon inauguration se » fit le 17 novembre 1705 par un discours De Fatis »„ Nov® Analyseos et Geometrie sublimioris, oü il y „eut un grand concours de monde. Dans la suite jai „ continue mes lecons publiques et privees avec un „ bon sucees, ce que je fais encore. J’ai attir& des „ etrangers des differents pays de l’Europe non seu- „lement de jeunes e&tudiants, mais des personnes „ de distinction, m&me des professeurs, des docteurs, „ des academiciens, qui &taient venu de loin, de Suede, „» @’Angleterre, de France, d’Italie, de Suisse et du „ fond de l’Allemagne, chacun souhaitant de profiter „ de mes lumieres pour se perfectionner dans les su- „ blimes analyses; je ne sache aucun qui ne soit re- „parti de Bäle tres content de mes lecons.“ Spätere Berufungen nach Leyden, Padua etc. ableh- nend, lebte Bernoulli mit fast ungeschwächter Geistes- und Körperkraft sofort ruhig in Basel seiner Lieblings- wissenschaft bis ins hohe Alter. Der 1 Januar 1748 war sein Todestag. Bernoullis Selbsturtheil über seine wissen- schaftliche Thätigkeit mag zum Schlusse nachfolgen: „ Pour en revenir maintenant a mes travaux: „ comme j’avais des mon bas äge une violente incli- „ nation pour les Mathematiques et pour toutes les „ sciences qui en ont besoin, mon £tude favorite &tait „ toujours de les perfectionner et de faire de nou- „ velles decouvertes. Avec cet esprit d’inventer j’ai „ produit au jour quantite de pieces et de petits trai- „tes sur toutes sortes de matiere qui dans le temps „ de leur production &taient tout autant d’originaux : -— Ge „ comme on imprime actuellement chez Michel Bous- „ quet a Lausanne touts mes ouyrages ensemble avec „ grand nombre d’anecdotes qui n’ont pas encore vu „le jour, je n’en dis plus rien afın d’en laisser juger „au public. Cette assiduite d’ecrire m’a procure la „ eonnaissance de plusieurs savants du premier or- „ dre, qui m’ont bien voulu honorer de leur corres- „ pondence. Ceux avec qui jai commerce le plus „ familierement jusqu’a la’fin de leurs jours, c’etaient „Mr. le Mg. de !Hospital , Mr. Leibnitz, Mr. Varignon , » Mr. de Monimort, Mr. le chevalier Renau, Mr. de „ Ischirnhaus, Mr. Hermann, Mss. les fröres Scheuch- „ zer, Mr. Michelotti et plusieurs autres, dont les „ noms ne me reviennent pas. (Ce sont principale- „ ment Mr. de l’Hospital, Varignon, de Montmort, » Michelotti qui voulurent bien me consulter comme „ leur oracle quand ils avaient des difficultes sur la „ sublime geometrie; aussi le premier de ces Mes- „sieurs donna rarement quelque chose au public, „ qu'il ne fut passe auparavant par mes mains, t&moin „ grand nombre de ses lettres Ecrites a moi. Quant „ aux autres qui sont encore en vie et connus dans le „ monde savant, qui m’ont bien voulu honorer de leurs „ lettres, je n’en nommerais que quelques-uns, savoir „le fameux Mr. Wolf, Mr. de Moivre, Mr. Burnet, „fils de Mr. V’Eveque de Salisbury, Mr. Craige, Mr. „ Cheynes , Mr. de Fontenelle, Mr. de Mairan, Mr. de „ Maupertuis, Mr. Clairaut, Mr. Poleni, Mr. de Crou- „saz, Mr. Cramer, Mr. Euler, Mr. Bulffinguer , etc. » Quelques-uns de ces Messieurs sont encore jusqw’äa- „ present en correspondence avec moi. Si Mr. New- „ton eut v@ecu plus longtemps, je ne doute pas qu’il „ n’eut voulu lier avec moi unc correspondence for- -— 1286. -— „melle. Lorsque en Angleterre on s’avisa de decla- „rer la guerre contre Mr Leibnitz au sujet de !’hon- „neur de la premiere invention du calcul nouveau » des infiniment pelits, jy fus enveloppe malgre moi, „on me pressa de prendre parti; apres la mort de »„ Mr. Leibnitz on s’en prit a moi seul; une nuee » @’Antagonistes anglais me tomberent sur le corps; „il me fallait soutenir les attaques de Mss. Keil, „ Taylor, Pemberton, Robins et d’autres; enfin moi „seul comme le [ameux Cocles, je soutenais sur le pont »toute larmee anglais. C'est Mr. de Fontenelle, „qui en parlant de moi fait cette plaisante compa- „raison; v. Y'hist. de l’Acad. de 1719, pag. 90. — » Une autre querelle, non point nationale, mais ge- „ nerale me fut suscitee sur les forces vives des corps, „a loccasion de mon discours sur le mouvement, „ou je prends la defense de la force vwe, qu’on „» pourrait nommer plus proprement le pouvoir d’un „ corps qui est en mouvement, pour la distinguer „ de la force morte qu’il peut imprimer successivement „&a des obstacles egaux jusqu’a son entiere extinction, „par ou jai d&montr& que le nombre de ces obstac- „les surmontes est toujours proportionne au quarre@ „de la vitesse acquise et non pas a la simple vites- „se. La plupart des plus grands geomötres, surtout „ceux a qui jai eu l’occasion d’expliquer de vive „ Voix mes pensees, sont devenus autant de Prose- » Iytes en adoptant la doctrine des forces vives. Ce „ serait en vain de vouloir convertir les autres qui „ Sobstinrent a les reconnaitre par divers raisons: „ Quelques-uns le font par un pur aveuglement, puis- „ qu’ils n’ont point d’idee de ce qu’on doit entendre „ par les forces vives, en le confondant eternellement mr BE m „ avec les forces mortes. Je compte dans ce nom- „ bre Mr. l’Abb& Deidier, qui donna dans cette ann&e „1741 une brochure, oü il pretend refuter les forces „ vives; mais il y raisonne comme un aveugle sur „ les couleurs. Quelques autres remplis de preju- „ges aiment mieux perseverer dans l’erreur popu- „laire que de se donner la peine d’approfondir, ou „ seulement d’examiner le point de la controverse. „ll y en a encore qui seraient peut-eire en e&tat de „ penetrer jusq’au fond de la verit@, mais qui s’etant „ declar& trop töt publiquement par pr£&cipitation pour „ Yerreur invetere, s’imaginent quil y va de leur „ rCputation de chanter la palinodie. Enfin nous sa- » vons que quelques-uns particulierement en Angle- „ terre, pr&occupes de passions contre tout ce qui » v.ent des pays 6trangers haissent mortellement les » forces vives par cela seul que Mr. Leibnitz (leur „ anlagoniste declar& ct condamne) les a le premier „ produites sur la scöne. Nous savons pourtant aussi » qu’il y a en Angleterre des partisans caches de la „ nouvelle doctrine, mais qui n’aiment pas trop lever „ la tete, sous peine d’Ostracisme. On ne doute pas »„ que Mr. Newton lui-meme ne l’eut embrassee, si „ dans la vigeur de son äge, il ayait eu occasion de r&- » flechir mürement sur l’etat de la question: mais on „ S’appercoit .nullement qu’il y ait jamais pens&, quoi- » qu’on trouve quelques propositions dans les principes „ de la philosophie qui conduisent immediatement a „ reconnaitre la nature des forces vives, comme p. e. „la prop. 39 du premier livre qui prouve si claire- „ ment quelles sont en raison doublee des vitesses „ du corps successivements acquises, qu'il n’en fau- „ drait plus d’autres demonstrations pour ceux qui — wen or „ne veulent pas nodum in scirpo querere suivant le „ proverbe. — Jai eu outre cela de temps en temps „ certains petits d&meles particuliers dont je me crois » etre toujours tir& avec honneur. Tel etait celui qui » durait pendant quelque temps entre Mr. le chevalier „ Renan tres poli adversaire et moi sur un point de „ la man@uvre des vaissecaux. Un autre que j’avais avec » Mr. Jurin sur un principe hydraulique. Encore un „ autre avec Mr. Brook-Taylor sur une formule dif- » ferentielle de Mr. Cotes & integrer que celui-la avait » propose en defi a tous les math@maticiens non An- » glais. Item avec Mr. Keil, violent agresseur, sur „ differentes matieres, pretendant entre autres que je „ne devais pas publier les fautes qui j’avais decou- „ vertes dans les ouvrages de Mr. Newton, De plus „ un anonyme Anglais, avec lequel j’eus de longues „ contestations sur les courbes trajectoires r&ciproques; „ mais l’ayant enfin reduit au silence j’ai su que mon „inconnu etait Mr. Pemberton, editeur de la troisieme „ edition des principes de Newton avec plusieurs chan- „ gemens ou plutöt falsifications. Jeus aussi a sou- „ tenir les insultes de Mr. le €. Riccati italien, sur „ la figure des orbites planetaires. Enfin Mr. Herman „lJui meme, quoique mon compatriote, se crut en „ droit de me harceler quelque fois, et le plus sou- „ vent pendant qu'il etait professeur Aa Francfort' sur „Oder, mais il reconnut son tort avant que de mou- „rir.* u - - aeee i Verzeichniss einiger für die Bibliothek der Schweiz. Naturf. Gesellschaft eingegangenen Geschenke. Von Herrn Apotheker Pfluger in Solothurn. 267. 268. 269. Heszetschweiler, Vom Gebrauche und den Wirkungen des Stachelberger Mineralwassers. 8. Die Sauerbrunnen zu Pyrmont, von @. Bollmann. Marburg 1682. 8. Die Sauerquellen von Niedernau, von X. Raidt. Niedernau 1815. 8. Der Geilnauer Sauerbrunnen, von Marschall. Offenbach 1812. 8. Das Mineralbad zu Baden im Aargau, von Dorer. Baden 1806. 8 Das Bachtelenbad im Canton Solothurn, von Meyer. Solothurn 1825. 8. Beschreibung des Kurorts Gonten in Appenzell Innerrhoden. Konstanz 1841. 8. Die Pfefferser-Quelle, von J. G@. Thiele. Zizers 1794. 8. Bocklet und seine Heilquellen, von Haus. Würzburg 1831. 8, Kissingen und seine Heilquellen, von Maas. Würzburg 1830. 8. Beschreibung des Carlsbades, von Sommer. Leipzig 1592. 8, Bericht vom Carlsbad, von Bergern. Wittenberg 1709. _8. Der Radeberger Augustus-Brunnen, von Wolf. Leipzig 1737. 8. Die Johannis-Bäder in Böhmen, yon Lodgman. Prag 1707. 8. Wolkensteiner Badt und Wasserschatz, von Hauptmann. Leip- zig 1657. 8. Das Nidelbad, von Schobinger. Zürich 1731. 4. Die Töplitzer Bäder, von Zittmann. Leipzig 1752. 8. Der Freyenwalder Brunnen, von Gohl. Berlin 1716. 8. Das Biberacher Bad, von Braunen. Augsburg 1673. 8. Die Gesundbrunnen zu Barth und Kenz, von Pfeiffer. Stral- sund 1722. 8. Nachrichten von dem Kanstatter Sultz-Wasser, von J. A. @. Stuttgardt 1749. 8. Das Boller Bad in Würtemberg, von J. A. G. Stuttgardt 1754. 8. Das Hirsch-Bad bei Stuttgardt, von J. A. G. Stuttgardt 1746. 8. Das Wild-Bad,_von J. A. G. Stuttgardt 1745. 8. 291. 292. 233. 294. 295. 296. 297. 298. 299. 300. ‚301. 302. 308. 304. 305. 306. 307. 308. 309. 310. s1i. un. DUB Das Zaysenhauser-Bad, von J. A. G. Stuttgardt 1746. 8. Das Zeller-Bad in Würtemberg, von J. A. @. Stuttgardt 1748. 8. Der Heilbrunnen Hof-Geissmar in Hessen, von Schulz. Cassel 1682. 8. Eissfeld, M. G. L., Von dem Nutzen der Schlackenbäder. Quedlinburg 1766. 8. Frankfurt a. M., Röhrenbrunnen und Mineralwasser der Um- segend. Frankfurt 1748. 8. Botanisches vollständiges Wörterbuch ete.. 10 Bände mit Re- gister. Frankfurt und Leipzig 1772. 1778. 8. Busch, G. ©. B., Handbuch der Erfindungen (alphabetisch). 4te Aufl. 12 Bde. Eisenach 1802—1822. 8. Leeuwenhoek, Art., Interiora rerum microscopiarum. Lusduni Batav. 1688. 4. Medicinisches Lexicon, mit Vorrede von Albr. Haller. Leip- zig 1756. 8. Rosius, Jak. (Notar und Mathematicus zu Biel), Newe Re- chenkunst. Bern 1649. 4. Landriani, M., Untersuchungen über die Gesundheit der Luft. Basel 1778. 8. Scherer, Allgemeines Journal der Chemie. Leipzig 1798. 1803. 10 Bde. 8. Gehlen, Neues allgemeines Journal der Chemie. Berlin 1803—1806. 6 Bde. 8. — Journal für Chemie und Physik.! Berlin 1806 — 1810. 9 Bände. 8. Schweiger, Journal für Chemie und Physik. Halle 1811— 1833. 69 Bde. 8. \ — Journal für praktische Chemie. Leipzig 1834—1839. 18 Bände. 8. Gren, Journal der Physik. 1790—1794. 8 Bde. mit Regi- ster. 8. — Neues Journal der Physik. 1795—1%797. 4 Bde. mit voll- ständigem Register. 8. Gilbert, Annalen. Mit Registerband. 1799—1824. 76 Bde. 8. Ferris, Sam., Ueber die Milch. Leipzig 1787. 8. Göttling, Bucholz und Tromsdorf, Taschenbuch für Scheidekünstler und Apotheker. 50 Jahrgänge. Weimar 1780—1829. 8. 312. 343. 314. 315. a 317. 318. 319. 320. 321. 322. 323. 324. 325. — 2331 — Buchn er, Repertorium für die Pharmacie. 32 Jahrg. 97 Bde. und 1 Ergänzungsband. Nürnberg 1815—1847. 8. Dörffurt, A.F. L., Abhandlung vom Kampher. Wittenberg 1793. 8. Rinmann, Swen., Geschichte des Eisens. 2 Bde. Berlin 1815. 8. Swammerdam, Joh., Historia insectorum generalis. Lugd. Batav. 1733. 4. Pott, Joh. H., Phys. chemische Abhandlung vom Urin-Salz. Berlin 1761. 4. Langii, ©.*Nie., Historia Erz figuratorum Helvetie. Lucerne 1708. 4. Jars, Die Kunst, wie in Holland Ziegel gestrichen und mit Torf gebrannt werden. Leipzig 1768. 4. Accum, Fred., Practical treatise on Gas-Light. London 1815. 8. Ritter, J. W., Ueber das Leuchten des Phosphors im Stick- stoffgas. Jena 1800. 8. Wolf, Ch., Mathematisches Lexicon. Leipzig 1716. 8. Ingen-Houss, J., Ueber Eleetrophore und Knallluft. Wien 1781. 8. Winkler, J. H., Ueber elektrische Kraft des Wassers in Glasgefässen. Leipzig 1746. 8. Goubert, Description et usage des barometres, thermombetres etc. Dijon 1785. 8. Gehlen, Ad. Ferd., Erzeugung und Gewinnung des Salpeters. Nürnberg 1812. 8. | Chaptal, J. A., Salpeter-Erzeugung und Läuterung und Verfertigung des Schiesspulvers. Königsberg 1805. 8. Tromsdorf, J. B., Populäre Anleitüng Salpeter zu gewinnen. Erfurt 1802. 8. Simon, J. Ch., Kunst Salpeter zu machen und Scheidwasser zu brennen. Dresden 1771. .8. Fuchs, G. F. Ch., Geschichte des Boraxes und seines Ge- brauches. Jena 1784. 8. Riess, J. Ph., Zubereitungen und Eigenschaften des en Marburg 1785. 8. Seifensieden und damit in Verbindung Stehendes. Leipzig 1814. 8. —_.232 — 332. Kunst des Seifensiedens und Lichtziehens ete. Sondershausen 1822. 8. 333. Schmid, C. W., Frucht- und Weinessig-Brauerei. Leipzig 1810. 8. 334. Stahls, &. E., Des Salpeters Natur, Erzeugung, Bereitung und Nutzbarkeit. Berlin 1764. 8. 335. Fiedler, C. W., Vortheilhafte - Salpetererzeugung. Cassel 1786. 8. 336. Weber, J. A., Entdeckte Geheimnisse chemischer Fabriken. Neuwied 1793. 8. 337. Ferher, J.J., Beschreibung chemischer Fabriken in Holland und England. Halberstadt 1793. 8. 338. Wasserberg, F/ A., Chemische Abhandlung von Schwefel. Wien 1788. 8. 339. Homann, Altlas novus reipublice Helvetie, sammt Walser, Gabr., Schweizer-Geographie, zur Erläuterung der Homannischen Karten. Zürich 1770. fol. 340. Visscher, N., Atlas minor. Amstelodami 1659. fol. Aufforderung. Die Schweizerische Naturforschende Gesell- schaft hat in ihrer Sitzung in Solothurn beschlossen, neuerdings dringend an die Ausfüllung der seiner Zeit ausgetheilten Tabellen über die periodischen Erscheinungen in: der Natur zu mahnen. Die Ber- nerische Naturforschende Gesellschaft bittet die Be- treffenden, dieser Mahnung Folge zu geben, und dem unterzeichneten Secretariate die ganz oder theilweise ausgefüllten Tabellen möglichst schnell einsenden zu wollen. Sollten sich noch Freunde der Naturwissenschaft finden, die solche Beobach- tungen machen wollten, aber noch keine Tabellen besitzen, so wird das Secretariat ihnen gerne solche zu verschaffen suchen. BERN, den 4. November 1848. Im Auftrage der Bern. Naturf. Gesellschaft: R. Wolf, Secretair. MITTHEILUNGEN DER NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT IN BERN, SL Kr. 158 und 139. Ausgegeben den 16. November 1848. =”. Welf, Nachrichten von der Stern- warte in Bern. WR. Siernschnuppendeobachiungen vom 8. Bis 14. August 2848. Ohnehin im Plane führend, die Sternschnuppenfälle künftig genauer zu beachten, war mir eine Aufforderung von Seite des Herrn Observator Schmidt in Bonn in Ueber- einstimmung mit ihm und den Herrn Heis in Aachen und Brünnow in Bilk vom 8. bis 11. August je von der Däm- merung hinweg bis 13° die Sternschnuppen zu beobach- ten, sehr angenehm, zumal einige meiner Zuhörer‘) ihre Mithülfe zusagten. Am 8. August traten jedoch Gewitterwolken, Blitz und Donner an die Stelle der Sternschnuppen “”), und auch am 19. war der Himmel meistens grösstentheils be- =) Die Herren Oit und Thormann. **) In einem lichten Momente zwischen 10 und 11 Uhr will Herr Wild in Gerzensee bei Bern einen een bläulichen Mondregen- bogen beobachtet haben. ii ur deckt. Am 8. und 11. August dagegen war der Himmel ganz klar, so dass für die Beobachtungen nichts zu wün- schen übrig blieb, als das Wegfallen des starken Mond- scheines, der die deutliche Wahrnehmung der kleinen Sternschnuppen verhinderte, von deren nicht unbedeuten- der Anzahl (namentlich am 9. August) sehr oft ein schwa- ches Aufblitzen Kunde zu geben schien. Deutlich wahrgenommen wurden am 9. August. | 10. August.| 11. August. von 8 —9,... A 1 0 a ae. eg 6 u 23 2 11 N 28 11 7 en 36 8 3 110 23 37 Sternschnuppen. Ihren scheinbaren Ort am Himmel be- treffend, kamen aus m ne nn m 9. August. | 10. August.| 11. August. Ursa major . . . 21 1 | 3 Cassiopeia . . » - 17 2 3 Persens en, 9 10 0 3 Ursa minor & 6 2 Aries N A ) > Ba | Fepheus w.ıı.t.”. 6 2 2 Andromeda b) 0 2 Pegasus . h) 1 1 Taurus h) 0 0 Bootes: ., And & 0 1 AuUrioa, 2.0. SBEINE 3 0 2 a 9. August. | 10. August.|11. August. BRROna en 4 3 2 0 Byamısı. ie. 2 2 2 Lynx. 2 0 2 Draco 2 0 0 Pisces 2 0 2: Lyra . 1, 2 0 Equuleus 1 0 0 Camelop . 1 0 0 Opmuchus’. . .„; . 1 0 Ü Aquarius 1 0 0 Hercules 0 0 2 110 23 27 Besondere Aufmerksamkeit wurde den Erlöschungs- punkten der Sternschnuppen zugewandt; jedoch war ihr Fixiren am Himmel ebenfalls durch den Mondschein sehr erschwert, da durch ihn die kleinen Sterne des ohnehin sternarmen nördlichen Himmels unsichtbar wurden und so viele Schnuppen im Blauen erloschen. Mit einiger Zu- verlässigkeit wurden nolirt: Uhrzeit. Grösse. Erlöschungspunkt. | Bemerkungen. 9. August. 17° 29° 0) gr. | bei £ Cephei. von Cassiopherk. 13.229 ..19,. Kl bei £ urs. min. von » herk. 18 52 1,5| gr. | bei y urs. maj. von c.herk. (vor- zügl. Beob.) 19 17 20 gr. | zwischen $und 7 urs. maj. 19 28 9| kl. | bei « urs. min. er, BB Ko gEE pre SS rn, Son Er EEE ame essen nn nn nn ragen una: Uhrzeit. 9. August. 19: 28 16 19 30 30 19 44 9 20 31 22 20 4 5 20 48 13 2050 4 20 5143,7 2054 0 2772,59 231 24 26 231 32 49 231 39 49 21 44 De | 22.356 11. August. 18 22 22 18 30 25 19 26 36 19 52 233 20 47 17 20 49 40 Grösse. Erlöschungspunkt. nahe «& Bootes. nahe $ Cephei. bei z Cephei. nahe y Pegasi. bei » Piscium. zwischen « und £ Aries. bei 7 Piscium. bei 3 urs. ma]. nahe £ Anrig&. bei v urs. ma]. bei & Cephei. nahe & urs. maj. nahe d urs. ma]. bei 8 Persei. bei d Camelop. bei x Dracon. bei 52 cygni. zwisch. « u. ß Cass. bei r Cassiop. beixvı168 P.Herc. etwas rechts von o. Pegasi. bei 8 Pegasi. Bemerkungen. von Cassiop. her; Streifen. von Andr. her. von « her. von urs. min. her. sich rechts bew.’) links abwärts. rechts aufwärts. links abwärts. rechts aufwärts. aufwärts.?) 1) Am 11. August wurde überhaupt mehr auf die Richtung der Schnuppen geachtet , und so gefunden, dass sich von den 27 beobach- teten Schnuppen : 10 links abwärts, 5 rechts abwärts, 4 rechts auf- wärts, 3 abwärts, 2 aufwärts, 2 rechts und einer links bewegten. 2) Herr Observator Schmidt hat mir unter dem 27. August und —. 288. — Schliesslich ist noch behufs der Reduction der Uhr- zeiten zu bemerken, dass die angewandte Uhr nach den Culminationen von & Lyr& am 7. August um + 0° 30,05 » 9. » » 37,84 „80. » » 39,79 »„ 11: » » 43" ,84 gegen Sternzeit retardirte. VII Der Mercur-Durchgang und der November -Sternschnuppenstrom. Beinahe musste ich glauben, den Mercur-Durch- gang vom 9. November gar nicht wahrnehmen zu kön- nen, — so stark war das Gewölke. Nichts desto weniger wartete ich auf der Sternwarte die Zeit des Eintrittes ab, hoffend, der ziemlich kräftige Wind werde die Wolken hin und wieder für einige Minuten zerreissen. Es geschah auch wirklich zuweilen, und so konnte ich namentlich 20. Oktober in Beantwortung der Uebersendung meiner Beobachtungen geschrieben, dass in Felge der Witterung die Beobachtungen in Bilk und Frankfurt ganz, und in Bonn, Aachen und Saarbrücken. wenigstens theilweise misslungen seien, so dass sich auch in diesen einander näher liegenden Orten nur zwei correspondirende Beobachtungen gefunden ha- ben, mit Bern aber weder in Bonn noch in Saarbrücken. Dagegen wurde am 29. Juli in Bonn und Aachen gleichzeitig eine grosse grüne Stern- schnuppe während ihrer ganzen Sichtbarkeit beobachtet, und diese er- schien nach Herrn Schmidts Berechnung in einer Höhe von 28,59 geogr. Meilen, legte in 2 Sekunden 37,32 Meilen zurück , und erlosch in einer Höhe von 7,47 Meilen. Herr Schmidt beobachtete am 7. August 43 Sternschnuppen während 3h 57’, am 9. Aug. 56 in 2h 44’ und am 10, Aug. 11 Schnuppen in 2 0‘. Herr Heis wird nächstens eine Abhand- lung über die Convergenzpunkte der Sternschnuppenbahnen erscheinen lassen, von der man sich (vergl. L’institut 746) viele merkwürdige Aufschlüsse versprechen darf. eh | | Di Mercur, der, als die Wolkendecke riss, schon seine äus- sere Berührung absolvirt hatte, bis etwas über die innere Berührung verfolgen, - jedoch immer noch so, dass die Wolken mir fast mehr als hinlänglich das Sonnenglas er- setzten. Inwiefern daher die von mir beobachtete Zeit der innern Berührung 11: 52° 56,4 Sternzeit zuverlässig ist, mag ich nicht beurtheilen, — jedenfalls habe ich die Berührung eher zu frühe als zu spät notirt. Bei der darauf folgenden Culmination ging der Mittelpunkt Mercurs bereits 6,4 vor dem zweiten Sonnenrande durch den einen Faden, an dem ich ohne Sonnenglas zur Noth etwas sehen konnte. Nachmittags konnte ich noch Ein Mal Mercur für einen Moment in der Sonne sehen, ohne jedoch auch nur eine ordentliche Uebersicht des Flecken- standes erhalten zu können. Dann schloss sich die Wol- kendecke wieder vollständig, und ein Schneegestöber füllte den Rest des Tages aus. Noch ungünstiger war die Witterung während den mit Herrn Observator Schmidt in Bonn verabredeten Beobach- tungstagen für den Novemberstrom der Sternschnuppen. Am 11. und 12. November war der Himmel immer ver- hängt. Am 13. schien er sich gegen Abend etwas auf- hellen zu wollen, — es kam jedoch nicht zu Stande. Am 14. endlich liessen sich hin und wieder lichte Stellen se- hen, — aber dennoch keine Sternschnuppen. BR. Wolf, Bestimmung mittierer Län- sen und Gewichte. Die Abmessungen uud Abwägungen von 80 Schülern der Realschule in Bern gaben folgende Resultate : Allor. Mittlere Länge in Diff Mittleres Gewicht in Diff. Metern. ; Kilogrammen. 10 Jahre. 1,254 27,32 60 94 1 % 1,314 27,86 39 389 ee 1,353 31,75 81 418 134015 1,434 35,93 - 60 699 1 „ 1,494 42,92 54 A449 u: y 1,548 47,41 94 673 i6 1,602 54,14 33 939 t?775, 1,635 99,49 Vor der Abmessung wurden die Schuhe, vor der Ab- wägung die Schuhe und das Oberkleid ausgezogen. Die Abwägung der übrigen. Kleider mehrerer Knaben gab im Mittel für das Gewicht derselben (bis auf 0,2%, überein- stimmend) 3% des Gesammtgewichtes, so dass das reine Körpergewicht 97% der obigen Zahlen beträgt. BR. Wolf. Auszüge aus Briefen an Albrecht von Haller, mit litterarisch- historischen Notizen. CCVIEI. Zimmermann , Hanover, 17, März 1775: J’ai ignore, Monsieur, ce que vous pensez de la Physio- gnomique de Lavater; mais javoue que je n’ai pas cru que vous la rangeriez dans le pays de chimeres. Get ouvrage s’imprime actuellement ä Leipzig, dont je me fais envoyer chaque semaine les feuilles imprime&es. Jose esperer que vous le lirez avec plaisir et que vous rendrez autant jus- tice a la bonhomie de l’auteur qu’a son genie, quand meme qu’a bien des Eegards vous ne serez pas de son avis. CCIX. Fontama!’d), Pavia, 5. Mai 1775: Les grands hommes comme vous, Monsieur, se font par- tout des admirateurs et des enthousiastes; je me glorifie d’etre du nombre, et si mon frere l’Abb& Felix vous ido- lätre avec toute l’Europe par vos etonnantes decouvertes en anatomie, physiologie, botanique etc., je vousregarde aussi par des ouvrages de tout aulre genre pour un des plus grands genies de ce siecle. Vos ouvrages allemands, Romans philosophiques, Po&sies, Refutations des Incre- dules etc., m’ont toujours enchant6s, et je me sens toujours meilleur depuis que je vous ai lü. Comme ma charge de President de cette Royale Bibliotheque m’impose l’ob- ligation d’acheter les livres meilleures, je me prends | la liberte, Monsieur, de vous prier qu'il vous plut de me faire tenir la liste de {ous vos ouvrages allemands, car par &gard aux latins et francais vous pouvez bien croire x qu’ils ne manqueni pas a notre bibliotheque, CCxX.1'9).... De maretraite, Juni 1775: Monsieur Müller, professeur de langue grecque dans l’acad&mie de Schaffouse, qui a läge de 20 ans a publi& une histoire atine des Cimbres et des Teutons, qui ferait honneur aux membres les plus distingues de l’acad&mie des Inscriptions et Belles-Lettres de Paris, demeure actuellement dans mon voisinage et nous nous voyons souvent. Il travaille ä 178) Professor der höhern Mathematik und Bibliothekar: 179) Charles Bonnet. Ze Vhistoire civile, politique et lilteraire de la Suisse, et par l’expose& qu’il m’a fait de son plan et de sa marche, je puis aisement predire qu’elle lui meritera le surnom du Tacite moderne. CCXI. Wargentin, Si/iockholm, 25. August 1775: Mr. de Linn& a passe quelques semaines a Stockholme ce printemps pour €tre peint par Mr. Roslin. Tl conserve encore beaucoup de sa vivacite d’esprit, mais le corps est fort affaibli, de sorte qu’on le prendrait pour un Octoge- naire. H demarde sa veterance et laisse la profession & son fils, qui est un fort honnete homme et assez bon bo- taniste, quoiqu’il n’approche pas du pere, du cöte du g£nie. CCEXEE. .... 10) Des bords du LLeman, 1. September 1775 : Yespere que notre ami de Saussure se mettra bien- töt a composer sa grande relation des glaciers. Ce sera alors et seulement alors, que nous aurons une bonne his- toire de ces fameuses montagnes, Vous connaissez la sa- gacit@ et l’excellente logique de notre habile naturaliste, et vous n’ignorez pas eombien son portefeuille est riche. CCXEEE...... 181) Des bords du Leman, 11. Novem- ber 1775: Oui, mon illustre ami, j’ai eu le bonheur de posseder ici 5 jours l’excellent Mr. Sulzer. Il comptait de sejourner une partie de ce temps a Geneve. Je l’ai garde chez moi ou il a ete mieux selon son cwur que dans une auberge. Je n’ai pas de termes pour vous exprimer tout ce qu'il m’a fait sentir et penser. Des le premier jour nous avons Eei& ensemble comme nous nous fussions vus dix ans. Quelle tete! que de connaissances en tout genrel que d’agrement dans l’esprit? Il me quitta le matin du 180) Charles Bonnet. 137) Charles Bonnet. a 16 pour se rendre aA Lyon, d’ou il m’a €Ecrit nne lettre comme il les sait faire, et qui m’apprend qu'il a fait la course heureusement et qu'il allait se rendre A& sa station Hieres. Mais, combien est-il a craindre qu’il ne succombe au mal si dangereux dont il est attaque. Nous r&unissons nos tendres vaeux pour ce vrai sage 132). CCXIV. Gemmingen 133), Siutlgart, 2. Juli 1776 : Bald dehnet Layater seine physiognomischen Beobachtun- gen zu sehr aus. Fürsten kennt der sonst gewiss wür- dige Mann am wenigsten. Es scheint, er habe diese Art Menschen immer auf der Bühne, und nie hinter den Cou- lissen entkleidet gesehen, nie ihren Nachtstuhl examinirt, um zu wissen, ob sie Götter sind, wie Antigonus sagte. CCXV. DeLaChenal!’?), Basel, 17. August 1776: Ausserordentlich habe ich den Tod meines liebsten Freun- des, des Herrn Pfarrer Dicks, betrauert. Sollte sich der- malen Niemand mehr in der obern Schweiz befinden, mit dem ich einen botanischen Briefwechsel unterhalten könnte? Da die Kräuterwissenschaft mein liebstes Studium ist und bleiben wird, so wünschte ich recht sehr von so jeman- den etwas zu vernehmen. CCEXVI.... 135) Des bords du Leman, 11. Sept. 1776: Votre jugement sur le Diacre de Zurich 1°) ne m’a pas 132) Es mag hier bemerkt werden, dass Bonnet in den Briefen dieses Jahres anfängt Haller eine einlässliche Geschichte seiner Jugend und seiner Studien mitzutheilen, deren Veröffentlichung gewiss von grossem Werthe wäre, aber bei ihrer Ausdehnung nicht geeignet ist, in diese Auszüge aufgenommen zu werden, sondern einer eigenen Pu- blication vorbehalten werden muss. Ob sie von einem Biographen Bonnets bereits benutzt worden ist, ist mir unbekannt. . 183) Präsident des Herzogl. Würtembergischen Regierungscolle- giums und daneben Belletrist. 134) A. 1806 als Professor der Botanik in Basel verstorben. 15) Charles Bonnet. 186) Johann Caspar Lavater. surpris. Il est a cheval sur un Pegaze auquel il donne trop d’avoine. 1 aurait eu besoin d’etudier longtemps la seometrie ou au moins la logique. Aujourd’hui il est, je crois, incurable. Ses intentions m’ont toujours paru {res pures; mais, il lit dans la Bible comme dans les Visages. J’ai fait des tentatives inutiles pour redresser ses id&ees sur le St. Esprit. Nous ne nous Ecrivons plus. Il voulait mon portrait pour linserer dans son livre: je n’ai pas cru que ma physionomie me£ritat de l’occuper. Je sais combien de belles choses il a tir& de votre nez: il n’en aurait pas tant tire du mien. ...... Javais 6crit au celebre La- lande sur son Atheisme, et lui avais parl@ le langage de Tamitie. Ma lettre est demeuree sans reponse. Que je plains ces hommes qui n’ont d’esperance que dans Tane- anlissement. CCEXVEE. Saussure, Genf, 17. Sept. 1776: Jai fait dernierement une seconde course dans les Alpes pour avoir la vue si vantee par Mr. de Luc, depuis le Glacier de Buet; c’est le point le pius eleve ou je suis jamais monte dans les Alpes. La vue est effectivement tres &ten- due; on decouyre depuis le St. Gotthardt a l’Est jusqu’au dela du Mont Cenis a l’Ouest, et depuis les environs de Berne en suivant le Jura jusques vers Lyon. Ce quim’afait le plus de plaisir c’est le Mont-Blanc, dont on voit bien ensemble. Jai ete ainsi a meme de verifier bien des id&es importantes sur la structure des montagnes. — Quant a la kotanique je n’ai trouve que la Campanula uniflora que je n’eusse pas encore vue: s’il vous en manquait, Mon- sieur, jen ai plusieurs exemplaires. TW - Verzeichniss einiger für die Bihliothek der Schweiz. Naturf. Gesellschaft eingegangenen Geschenke. Von Herrn Prof. Wydler in Bern. 1. Schall, C. Fried. Wilh., Anleitung zur Kenntniss der besten Bücher in der Mineralogie und physikal. Erdbeschreibung. Weimar 1789. 8. ?. Bralzsi, Casp., Historia Brasilie. Clivis 1660. 8. 3. Der Naturforscher. Görlitz 1795. 8. 4 Gedartius, Johannes, De Insectis. Londoni 1685. 8. Von dem Herrn Verfasser. Valentin, Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Zweiten Ban- des erste Abtheilung. Braunschweig 1847. 8. Von Herrn Wolf in Bern. 1. Sinner, Carl, Die Stereometrie nach Legendre. Bern 1831. 8. 2. Kenig, Jakob Albert, Dissertatio inauguralis physiologica de Somno. Geting. 1804. 8. 3. Sury, Johannes, Dissertatio inaug. medico-chirurgica de Sanan- dis forsan vesicule vellee vulneribus. Tubinge. 4. Aepli, Joh. Melch., Antireimarus oder von der Nothwendigkeit einer Verbesserung des Medicinalwesens in der Schweiz. Winterthur 1788. 8. 3. v. Segner, Joh. "Andreas, Gründe der Perspektive. Berlin 1779. 8. 6. Sturm, Leonh. Chr., Vier kurze mathematische Abhandlungen. Frankfurt a. 0. 1710. 8. 7. Vıieth, G@. U. A., Vermischte Aufsätze für Liebhaber mathema- tischer Wissenschaften. Berlin 1796. 8. 8. Hildebrand, J. E. A., Die höhere Geometrie, besonders die Lehre von den Kegelschnitten. Berlin 1783. 8. 9. Wiegand, August, Lehrbuch der Stereometrie und sphärischen Trigonometrie. Halle 1845. 8. 10. Werner, €., Kurzer Entwurf einer Geschichte der Mathematik. Pasewalk 1840. 8. 11. Koppe, ©., Ein neuer Lehrsatz der Stereometrie. Essen 1843. 8. | 12. 21. 22. —_— 215 — Langsdor , ©. Christ., Ueber Newtons, Eulers, Kästners und Konsorten Pfuschereien in der Mathematik. Heidelberg 1807. 8. AzemaretJ.G. Garnier, Trisection de ’angle. Paris 1809. 8. Blumhof, Georg Ludw., Vom alten Mathematiker Conrad Da- sypodius. Göttingen 1796. 8. Carove, F. W., Galileo Galilei, Sein Leben und seine Werke. Wiesbaden 1842. 8. August, E. F., Zur Kenntniss der geometrischen Methoden der Alten. Berlin 1843, 8. Wurm, Julius Fr., Euklids Data. Berlin 1825. 8. Ofterdinger, Lud. Felix, Methodorum exposito, quarum ope principia calculi superioris inventa sunt. Pars prior. Be- rolini 1831. & Wolf, Chr., Kurzer Unterricht von den vornehmsten mathema- uschen Schriften. Frankfurt und Leipzig 1744. 8. Christmann, Guilielmo Lud., Apollonius suevus. Tubings® 1821. 8., ; Poselger, Fried. Theod., Diophantus v. Alexandrien über die Polygonzahlen Leipzig 1810. 8. Erb, Heinrich, Die Probleme der geraden Linie, des Winkels und der ebenen Fläche. Heidelberg 1846. 8 3 Helmholtz, Z., Ueber die Erhaltung der Kraft. Berlin 1817. 8. Gehler, Sam. Traug., Historie logarithmorum naturalium pri- mordia. Lipsie 1776. 4. Heussi, J., Die Mathematik als Bildungsmittel. Berlin 1836. 4. Pluecker, Julius, Generalem Analyseos applicationem ad ea que geometrie altioris et mechanicz basis et fundamenta sunt. Bonne® 1824. 4. Merian, Rud., Grundsätze der Linearperspective. Basel 1832. 4. Werdtmüller, J. H., Encycelopädie der Perspective. Zürich 1811. 4. Fischer, G. Aemil., De tkeoremate cui harriotico vulgo nomen datur. Berolini. 4. Mayr, Aloys, Ueber die tangirenden Flächen erster und zwei- ter Ordnung. Würzburg 1845. 4. Gruson, Jean Philippe, Memoire sur le caleul d’exposition. Berlin 1802. 4. Witte, Carlos, Conchoidis nicomedex acquatio et indoles. 246 Barom. Steh re : er N, EEE COEBEN | Te 1 ||a6 904] + 11,8 2 4,25) + 8:8 3 6,71/ +11,0 4 3320| + 13,5 5 6,92) +16,0 6 7,28! +17,0 7 6,44] +20,0| 8 7,35 +16 9 7,68| +16,5' 10 4,68| 15:0! 11 6,79| +12%35 12 7,42| +13, | 14 6,18] +14,2) 15 5:84| +1545 | 16 6,04| +14,2 17 6,17 +13,0 18 5, “ +15,5 19 +15,8 20 a 2 5,36] +16,3 22 6,02| +18,3 23 5,881 + 1752 24 ut +18,0 25 ‚20! + 16,6 26 E\ 38’ +15,3 27 6,08] 417,9 28 6,57, +17,3 29 660! 417,4 30 5,55! +17,4 31 3,871 +16,2 | EEKmHE Ge || GEBE BERN) EREBETEG 1-10 |26 5,76) +148 11-20 6,04| +14,7 1-31 5,86| +17,1 26 5:89| 415,6 \ 5 Midi. 3 heures du soir. || 9 heures du soir. \Thermomätre ———N | Tr Tr ————— N = ar Therm| = h Thermj ‚= N Thermı = ® Se exter. ® on, exter. | os Aarom exter. | © || Max. | Min. : er SE ee R 40 Re WEMGEETYID | MU CEEGTEEED | mmmzmnsruru | GEEAEEEEEE | FEREEREEE ETNEZE mE | GERNE || co-0umgonemum | mm | ammencun || em | GEMEIN 790126 05541150) 81,026 1,19) +41,1| 80,096 2302| + 8533| 82,0 Hins|+ 83 83,0 4641| +11,3| 74.0 5,08|-+ 9,1] 79,0 6,33 + 83] 77,0|| + H1|+ 81 77,0 6,54] +13,7| 70,0 6,33) +16,3| 63,0 6,73| +140) 81,0] +16,3|+ 52 79,0 6,06) +47,1| 67,0 612!+18,9| 63,0 666) 4152| 73,0 18,9 +10,5 82,0 6,99| +18,0| 74,0 6,90| + 21,0] 63,0 7,36| +15,0| 740|-+2101+ 95 74,0 7,04| +21,0| 70,0 6,94| + 22,0! 65,0 6,99! +15:0| 73,01 +2230! + 135 70,0 6,31) +21,0| 68,0 6,11/+23,0| 65,0 656) +160| 71,0| 230] +14 73,0 7,20) + 20,3) 70,0 7,.93|-+21,9| 65,0 7,54| +166| 740-219] + 140 690 7.07) +19,0) 65,0 617) 421,5] 630 5,531 +1613| 70,0 +2%5| +1355 0 4,78] 4162| 81,0 4,74|+17,2| 760 5,85] 13:0) 80,0 +17,2| 4130 s1,0 6,851 +10] 73,0 7,19)+125| 77,0 7,49| +#11,0| 86,0 +140| +10 790) 2,341+140| 770| 7,401+12,5| 8301 7418| H113| 84,0) 160| 41193 90,0 6,60 +15,6| 83,0 6557| +16,8| 78:0| 6,521 +13:0| 85,0 -+1u8| H1133 86,0) 6,09) +16,0| 80,0 5,961 +16,8| 80:0] 6,22| +13,5| 84,0 | 4168| +1235 82:0) 5,96) +17,5| 74,0 5,84| +19,0| 680 6,15| +14,4) 76,0 41901 +19 850 5,95/ +18,0, 69,0 5,93] +18,0 680 6,74| 41233) 79,0\+180| +101 850 62 + 5589| +1 5 6|+s| 780 193|-+ 82 7230 5,831 449,0! 59,0 5,451 +19,4 520 5,431+140 8104194 + 798 40 5,04|420,0 | 5401 4,77| #210) 5401 4,58|+13,9| 71,0| 210] +102 6701 3383| +20,6| 59.01 3511+20,1| 90) 4,271 +143| 81,0 +206| +10 72:0 5,02] +19,6| 54,0 604|+ 18,3 720) 5,54|+160| 74,014+19%6| +1355 7230 5,86 +21,0| 59,0 5,86| 22,0) 56:0 6,37 | +17,0| 69,0 4220) +112 70 6,42] + 22,0) 59,0 6,00) +23,4| 520) 5,74| 4163| 73,01+234| +15 710 5,92| +17,8| 71,0 5,471 +21,0| 660 5,97 +150| 86,0||+21,0| -1%0 70,0 606) 417,9) 63,0 5,931 +18,7| 5390 6,35 | +14,0| 69,0] + 18,7 | 4120 7401 609|+13,0| 66,01 5,49|+20,2| 5801 5,581 +15,3| 75.01|+202| 1- 9-2 750| 5,78| 21,8) 5801 5.98|+225| 500 5322| 4165| 6830| 1 2855| +120 75,0 6,49| +19,5| 66,0 6,40|+231) 590 5,62) 4166| 76,0 +23,1]+11,9 78,0 6123) +20,5| 65,0 5,93] +22,0| 49:0 5,981 +1755| 66,0 |+22,0| 41235 72,0 4,84| +20,0. 68,0 4,18|+21,8) 560 4,14!+16,2| 73,0|+21,8|+125 70.0 3350| 418,2 72.0) 3,19] +19,4) 75,0 3,18] 415,2] 7401-1941 41155 zen Cmuwmanan Ber oe u GEIERAICHIED | BERNER | EEG | can. | ame | rem | Saas 763126 5372| + 16,9 | 72,026 5,65|+18,2| 69,296 615|+13,8 75,5||+ 18.3] +10:9 79,9 5,97|+17,1| 69,6 5,85] 417,5! 65,7 6,061 +130| 80,5|| + 17,9 | + 10,4 73,0 5:66] +19;7| 63,7 4,95|+21,0| 592 5,52 #150] 73,0] 421,2] 1138 763126 5,78|+17:9| 68,3|26 5,47|+190| 645126 5,901 +14,0| 72 »0,|+19;2]| + 1151 Ftat du ciel A midi. ERBE STAÄLENVAERLTT BELMBENEEIERERFET STETTEN Blue ee Soleil nuageux . ... Couvert. 22 40 2. Supenber u. . a 0. Le ciel se couvre. .. Supnenbes m m... Superber en en, Couyert.. on. 0. Supenben en rl. Vonyert. en. Couvert..... Mieux disp. 2... Couvert. oe. 000. Petite plue ..... Superbe nuageux lot. Gouvert, Appar. OR28: Superbe... .... Superbe. ....... N Re Er Se Beau: me Soleil nuageux .. .. Beau) au cur. SR. Superbe er Couyert, petite pluie Soleil nuageux . .,.. Superbe ... 2... Beau, nuaS. . 2... Nuageux . 220220. Superbe ce... Beau, nuag, . Soleil nuageux. ERSETZT Tuer Ar Moy. du 4°" Moy. du 11 Moy. du 21 Moy. du mois *) Tonnerre eclairs entre soir. 9—-10h du au {0 au 20 au öl n2nnmunum wow zu22r2 247 AAÄASASANANSRARANWAAN Sn nnn IE ne 05 ne Eee G KO . u... . oe 000 e [IL Br Br er er sıou np SUN .. 0% np 'fo ' IF np ‘kom’ OF ne „FR np 'Aoy' (GW SEIEEINGEENEEHE (EENSBETSTEDSEFEIEEERDOREFEREN: “00 oZenu 19108 nd ey neog “+ tpqaadng + agqaedng -Tpruu Be [od np eig 0.0. .. "0° 9a9AnoN "eSenu [19]08 neog aquadns "Zunu [fe[og “Anoa dnooneag *nyd vw jJ .. ° J1oAnor) sr eoneag “ aquodng * 419Annor) ° * oquedng '3enu I neog 9 e grmfg 'Senu °neog ‘Senu °neog ‘aınyd 991904 0 omeog "Senu °neog nvog "Senu jlo[og "Senu °neogg -Senu [12[08 - $enu 179708 “ » *9a0AnON "Senu [12]08 ‘Senu [12[08 ‚Senu j18[08 [I 8:05-+|9'87 + 0:0,+ |8'87+ 9:05 + JE'87 + pTr+ |5°87 + Rarlasap, | memmenuen gyr+lE'st+ g‘'7r+ |0' 8 Sr + |G'ccH v6 + |9°15+ g'Tr-+ |8°67 0°% + 16'967 + 9 +07 + 9:6 + [0'217 + Ig:or+ [0'817 + g'gr+ |0NcH+ gO7+ 0'517 + 5075+ |S'81 + 86 + 8'671 + 0°07-+ 10'854 0:77+ |7'c7 + star + |S'21 + 8'277 + | 00%+ eOF + 291 + gor + SICH 9:6 +[0°ICH+ 86 + [PS 98 +|g27 + FET+ 0.97 ger+ aa + Sr -+ 1918 ror+ 1S'0cH+ 6 +18'9F - 0°, + |8'S1 8:8 +12:07 PTI + | EIST+ 6'717 +|9°0°+ REN ur | 'XCW IA WOULIOU, v'62 |S'er+ g:6L |6°C) + 808 |gEr+ L'9L, \C + een meer SE 0:98 | LFI + 0:28 \9 91 + 0:18 |0°97 + 0:78 \0'ST- os |yelrt 062 | el+ 092 |76 + 2.08 !0'8 + 0:78 0 + 0:79 |EE+ 078 ,g’cl+ I: oe + [jo‘78 |8‘8r+ 110°62 677 + 10.06 Fol + 1028 I zer + 0:78 on + 078 |LW+ 0:82 |yyI+ 0:0, | + 062, + 0:08 |F'ST+ 0:88 |SI 7 + 0:08 .|8°2 + 0:92 |8°97 4 0:89 | P°Sh- 0:78 [087 + 0:67 |O'I7 + 0:98 \E'91 + 0:89 0917 + 0:99 |9'9F + mama | ImcuRm 52 4 an "197X9 Em waoyL, Zn 19:9 98116°99 sort 20':9 899 66% 9% vsmarız ut Geg eng £0'9 29 (01877 89 864 L19'9 099°9 LET 02'9 10'9 648 82'9 99'9 95% AAN Sohn NT nn “nos np somat f I1E7 ‚97 05 | 71" 18° ıE 98 | 9:59 6'99 0:99 0'89 0'02 0.89 0:98 0'582 0:9 0:18 [0:89 10:98 0:19 0:99 0'97 0'99 0:99 j0‘88 0:69 1814 SI 087 + 5:81 + GLl+ 0:1CH+ Get IgG 8:61.4 6:97 4 Op + 0°:21+ 0:8) + 04CcH+ 0:8!+ g:8I + 8614 0'857 + gl + 9'017 + [0:05 + E91 + g:Ic+|& 0'761 V'St+ g!21 + 0'974 6'066 + GC + g:0c+ 8:91+ 8'701 + 20°+ E81 + 9:0°+ ULIOUL, se‘ 97 86'9 85°9 cs” 95 men 00% [A ) 90°9 88'9 86'9 91'4 L0°4 L6'9 E77 66% ys'9 g0°9 05:9 18'8 s7°9 08'E LI" re'7 LG" 18'7 19'9 L0'9 69° 19% 86'G 079 16€ 92°8 E17 6F°9 se 9 mer ET 0% "wodte 10'69 jvzı+ 28° 98119'64 (9'y7r-+ 89'998 2:9 |8'27-+ |90'9 008 |9'77+ |03'9 IE—I7 9:72 |6 91 + |18°9 028 |7'yp+ |09° 02-1} 799 \0'81-+|96°7 92]9°44 |v'Sy+ |60'°° 9 07—} men | GmmEzgCED | NRMEEEES EMEBSIEIEN | easenEnn | GEMEMEEER HEEEE | AREBENESETERERIEEE 022 \esı= 109 0 IE |g°94 + |c6 P IE 0:59 10154 |26°8 078 ! 1'914 |50 9 08 0:39 \015+ |zE'9 0:18 |9 97+ |68'9 6 0:89 10:67 + |g7'Z 088 |8 974 612 | 87 0:89 I LT + |18°% 0.08 097 + 98'4 LG 0:0, |S'Er+ |88'9 018 |7 01 + 81° 9% 0:19 \G'Sr + |98'4 0:92 |8:04 + |07'4 ve 0:82 10'87+ |22'9 0:08 lo FF |82'9 Ta 0:88 \o'8r + [65% 024 \v'2r + 26% €Z 0:28 |10c+ |99'Y 00% |0 81 + |94°% 57 10:72 |2'51 + |60'9 083 IorL+|299 Iz 082 |G 81 +180°9 008 |o'öı + 08'9 0% 0:92 |y°2U 41999 0:58 |e’er-+ 1989 67 0:89 291 + 79'8 063 9574 |70°% 87 0:98 |o°yr+ |88'7 088 |E'FI + 142% Ly 0:82 |9'27-+J01% ors |syı+ ıcy 97 + |Ip'9 [lo 98 |471+ 168° gr 97:9 025 |e7ı+ 88% Fr ZAR 074 \3°91+ ,50'9 er g6:9 0'°2 |2'97+ |E7'9 z 99 0'424 |c'Er + |68°9 Ir L6 9 018 |0'77+|67°9 0); SL'9 0:22 \y pr 4 ERS 6 02°9 0:68 |2'97 + |27"9 8 %6‘9 0:94 |2‘81+ 1989 2 10'9 0'EL |8'91 + ı78°%% 9 ıs'g 0:28 |y'cıH |90'7 g Eee 0:9, \eyr+ LEE Y 087 0:24 |e'yı- |09°8 g 12‘9 0:29 |0'91+ |82'9 T me alu |8’4rı |se'e 9a F TEEN LEER | | (Re Gym at | MEERE GER in, „or En as 3 "woaeg ni ua], woueh 2 EN = "pin uyeu np Seanal] (; > BERGE ge ee en Gsaugu 19) "gv8l moY ‚SENÖLIOTOVOALAN SNOLLYAYASAO 248 1-10 126 6,09 Isse ‚get or - RA Te A et SE er ee ee Sara 810 80, 85,0 710 8,0 87,0 50,0 73,0 72,3 717 78:3 3 heures du soir, 9 heures du soir, Thermometre N N —N Barkın Therm = Bars Therm = EURE IN OXterı DE “00 |exter.) oo Max. | Min. ee ee A OEEUFCHEEHETEN) | qmpIssrPUPEEB || GMRRCHERWULKTTEHEN | gmmmecremmmED | GEMEEMAERN || momrzCECEEEn | arm 81.0126 7,12) +12,3| 840 96 7,68|+10,3) 8701413 |+121 8,43] +14,8| 690 87114100) 8050| +14 s| + 67 8,44 +16, 3| 71,0 8,34 + 10,5 830 +16 r 5,4 6,781 +17,7| 70,0 6381 +12,0|) 8h0| +17 4|+ 550 4,74| +19%5) 60,0 4661 +12%6| 8350| +19,5| + 8,1 4,641 +20,1| 60,0 5,171 +13,31 77:0\+20,11+ 83 5,4. | +20,0| 66,0 5,79|+143| 8301| +20,0!+ 93 5,121 +20,5| 530 5,41) -+14,3) 8350|) +20,5| + 10;9 5,38] +19,2] 650 5,61. 4+1353| 530-4192) + 11,8 4,43| + 19,4| 60:0 459) -+134| 77501 19,41 + 96 4,34) +12,3| 85:0 5,32|+ 92) 990) +14,2| + 92 6,501 +12,0| 67,0 6:79 + 30) 760 +12,0 + 80 6,39| + 92| 68,0 6,28 + 80| 75:0| + 9,2]+ 61 6.27| 414,7 2700| 6,81|+ 2 740\+117|+ 597 7,25|+11,0| 68,0 7,60 + 7,0) 750|+11,0'+ 64 8.53] +10,0| 65,0 8,69 + 7,8] 7230| 1233| + 21 7,33| +11,4| 65.0 AA + 71| 7650) +11,41+ 34 6,24|+12,8| 64,0 614 + 7,7| 850) H1238I + 238 3.90|)+134| 65.0 3,79|+ 8,8) 780 +134| + 46 3.20|-+137| 69,0 3,93|+ 82] 860 +13,7|+ 42 4,58] +162| 69,0 4,85|1-+ 9.8| 860) + 162] + 42 3.37| +17,0| 68,0 421)+10,3| 850) +1750|+ 62 3,02| + 14,7] 76,0 3,25) +10,5| MWwl+147)+ 735 0,05| +10,6| 86,0, O,111+ 88| IV Hı6| + 85 25 11,90|+13)2]| 830 las 11,33 + 53| 8,0 +132!+ 5,0 26 1,10)+148| "90,26 175|+11,0| 890 +18] + 7,1 1,70\+13,3| 81,0 1,461 +110| 950 +1331+ 758 1.98|+12.9| 83 0 3571+ 84] 900|| 123914 7,1 9,74|+12,1| 72.0 3,781+10,0| 86:0|| F128| + 60 4,36|+142| 73,0) 1437| +11.0| 85.0|| +142|+ 755 26 605|+18,0| 6561126 6,23| +12,4| 81.941801 + 87 ||. 6,01 |+11,8| 68,6 6,281+ 8350| 7853| +12,2| + 5,2 2,33| + 13,9 76,0 2,52| 10,0| 8852| 414,2) + 697 741126 4,80|+14,6| 70,026 5,01|+10,1| 82,81+148| + 6:9 Etat du ciel a midi. Pluie .. Beau nuageux .... Superbe ...... Superbe, ...... Superbe ...... Superbe ...... Superbe....... Superbe. ...... Soleil nuageux ... Superbe ...... Blüges. us. 0.0 Superbe ...... Soleil nuageux . . Superbe. , ..... Soleil nuageux .. . Superbe 4) ..... Superbe 3)... .. Superbe3) . '... Beau 4) 2.2... Superbe. ...... Superbe. ...... Le ciel se couvre. . Couvert. . 22... Couvert . 2.2 22.. Beau, : Nuagenx RO HD.K Couverit .. 2... Bluier. He Je Superbe...... Soleil, nuag. Il a plü 3). CEBACKITITTTIFEEEET SER ET 1° au 10 au 20 au 30 . Moy. du . Moy. du {1 ‚. Moy. du 21 . . Moy. du mois 1) Gelee blanche, mat. 2) Gelee blanche. 3) id. A id. a 8h. du soir. 5) Orage grand Bromllard mar Vents a midi. 8 == Beneee Pr2222222 zz! [8 2222222222» s222= W, 22 DRUM MNın < < = MITTHEILUNGEN NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT IN BERN, m Nr. 140 und 141. ZT Ausgegeben den 16. Dezember 1848. HM. v. Erlach, Meteoroiogische Notizen aus Meyringen. (Auszug aus einem Briefe an ©. Brunner, Sohn.) —— Meyringen, den 6. Mai 1848. Jedem, der gegen äussere Naturerscheinungen nicht ganz gleichgültig ist, wird bei einem Aufenthalt schon von einigen Wochen der bekannte Föhn durch die Erschei- nungen auffallen unter deren Begleit er im Haslethal auf- tritt. Viele derselben hat er mit den analogen Luftströ- mungen in andern Alpenthälern gemein, einzelne aber gehören meines Wissens der besondern Figuration des Haslethales an, welches sich eben desshalb zum genauern ‚Studium dieser meteorologischen Erscheinung besonders zu eignen scheint. Die gablige Gestaltung des Haslethals in seinen zwei Ausläufen, dem Hasle- und Gadmenthal, ist wohl jedermann bekannt; ebenso, dass die Hauptrichtung des erstern von 0.5.0. nach W.N.W., diejenige des Gadmenthals so ziem- -lich von O. nach W, biegt und diejenige des Oberhasle- HT thales endlich mehr oder weniger einen Bogen beschreibt dessen Sehne von 5.5.0. nach N.N.W. und dessen Con- vexität nach N.O. gerichtet ist, Die Thalsole des untern Haslethales ist vom Brienzersee bis an den Querzug des Kirchet ziemlich gleichmässig von den untersten Abfällen der zu beiden Seiten liegenden, hohen Gebirgstsöcke ein- geschlossen. Diese letzten Abfälle erheben sich an den niedrigsten Stellen bis zu ungefähr 800° über die Thal- sole. Ueber sie hinaus führt an der Nordseite des Thales der Brünigpass zwischen den Stöcken des Tristen und . Hasleberges in das nach Nordost sich öffnende Unterwal- den. Die Art wie weiter oben der Kirchet als querer Höhenzug den sogenannten Haslegrund von dem untern Haslethal abschneidet, allein der Aar durch einen tief- eingerissenen Schlund Raum zum Durchiluss lassend, ist ebenfalls bekannt. Ausser diesem Schlund ist der nie- drigste Punkt des Kirchets die sogenannte „Lamm,“ nach der Volksage der älteste Ausiluss des Sees, den sie in der vormenschlichen Zeit ais Füllung des Kessels hirter dem Kirchet annimmt. Diese „Lamm“ bildet einen Sattel’ von ungefähr 100 Schritten Breite, der zu beiden Seiten von den zwei höchsten Punkten des Kirchets (einige 100 Fuss höher als der Sattel selbst) eingeschlossen ist. Hinter dem Kirehet öffnet sich ein weiter Bergkessel von unge- fähr dreiviertel Stunden Länge und 20 Minuten Breite. Sein Grund ist flach, der ganzen Länge nach von der Aar durchströmt und mit den Ortschaften Winkel, Grund, Bottigen und Hof besäet. Aus dem Thalboden steigen fast unmittelbar zu ihrer höchsten Spitze gegenuber dem Kirchet der Berglauistock, rechts eine Felswand der Engel- hörner und eine vorgeschobene Spitze des Ritzlihorns, links der Lauberstock empor. Die von diesem Kessel zwischen den genannten Stöcken aufsteigenden Thäler haben nun durchgängig keinen flachen Boden mehr, son- dern ihre tiefsten Punkte werden durch die tiefeingeschnit- tenen Bette der Aar, des Gadmenwassers und des Urbachs gebildet. Diese Gewässer werden aus einer Menge von den .hohen Schneefeldern mehr oder minder unmittelbar ins Hauptthal schroff abfallenden Graben genährt; die meisten derselben natürliche Rinnen für eine Menge all- jährlicher Lawinen. Der Schnee, welcher durch letztere bis in die tiefste Hauptihalspalte oder doch nahe heran geführt wird, trotzt bisweilen der Soemmertemperatur, und diess Jahr z. B. giaubt man, dass die sogenannte Gold- berglaui zwischen der „gesprengten Fluh“ und dem Dörf- chen „Boden“ im Oberhaslethal zum Theil den künftigen Winter noch sehen werde. — Diese topographische Skizze war nöthig, um die nun folgenden meteorologischen Be- merkungen verständlicher zu machen. Wenn im spätern Winter oder Frühjahr, wenn noch alles mit Schnee bedeckt ist, ein heller Tag eintritt, so lässt sich fast regelmässig gegen 10—11 Uhr, im April und Mai noch früher, in Guttannen der Föhn spüren, ge- wöhnlich erst schwach, jedoch in 2—3 Stunden zu: hefli- gen ganz unregelmässigen Stössen anwachsend.‘ Föhn nähmlich heisst den Oberhasiern jeder von der Grimsel, den Gadmern der vom Susten und den Meyringern der ‚vom Kirchet herkommende Wind. An den Spitzen und Gräten der umliegenden Berge nimmt man feine weisse, bald mehr flockige, bald sireifenartige oder gemischte Wölkchen wahr, die gewöhnlich gegen das Innere des Thales um die Spitzen schweben, häufig aber auch in ihren höher steigenden Theilen von. einer dem Föhn ent- gegengeseizten Luftströmung bewegt zu werden scheinen. Im Thal selbst werden vom Föhn Wolken und Nebel mit Ungestüm von oben nach und unten getrieben und zwar % —- Ben ‚nicht nur im Haslethal, sondern öfters auch in den tiefern Seitengräben in der jedem einzelnen entsprechenden Rich- tung. Sieigt man an einem solchen Tage das Thal hinauf, so nimmt der Föhn an Heftigkeit ab, je höher man steigt. Durchschneidet man einen tiefen „Lauigraben,“ besonders, wenn er in der Höhe mit grössern Schneefeldern com- municirt, so hat jeder seine eigene aus der Höhe nach der Tiefe gehende Luftströmung, die beim untern Ende des Grabens im Zusammenstoss mit dem Föhn des Haupt- thals Wirbelwinde und andere Unregelmässigkeiten in der Continuität des letztern verursacht. An den untern Aus- "gängen der Hauptthäler ist der Föhn am heftigsten, wenn er überhaupt so weit reicht, und wird daselbst noch durch die Verengerung des Thales zu einem bis zur Gefährlich- keit wachsenden Ungestüm gesteigert. Häufig aber fällt er nur bis auf eine. .oder die andere oberhalb der Thal- muüundung gelegene Stelie hinab, dort stösst er mit, aufstei- gendem Wind, allgemein Bise genannt, zusammen, und unterhalb herrscht dann einzig und allein Bise. So geht oft der Föhn nur bis an die Handeck, oder an den Aeger- „stein, bis an die gesprengte Fluh, auf Zube oder auf die Höhe des Kirchet. In den Fällen, wo der Föhn unten mit der Bise zusammenstösst, sieht man gewöhnlich in grösserer Höhe auch da, wo unten Föhn herrscht, die Wolken von der Bise getrieben. Zybachs Knechte, die auf der Grimsel den Winter zubringen, und Guttanner die häufig auch im Winter die Grimsel passieren, merken bisweilen oben auf der Höhe des Passes gar keinen Wind oft sogar Bise, wenn tiefer im Thal der Föhn herrscht. Dauert das helle Welier mehrere Tage an, so fällt der Föhn meist bis nach Meyringen heraus, viel seltener bis nach Brienz; letzteres fast nur in der bekannten allge- meinen Föhnzeit, die auch in den ebenern Gegenden der m — Schweiz in bestimmten Zwischenräumen eintritt; das Ver- halten des Föhns zu den Tageszeiten scheint mir weniger _ bestimmt. Oft hört er Abends auf oder zieht sich doch mehr in die Höhe zurück. Oft aber scheint. er Nachts stärker noch als bei Tage zu wühlen — nach dem Getöse zu urtheilen, das er verursacht — wohl nur Täuschung, weil überhaupt alle Töne Nachts stärker erscheinen als bei Tage. Gegen den Sommer zu, wenn die Schneefelder sich immer mehr gegen die höchsten Kämme zurückziehen, wird auch das Herausfallen des Föhns bis nach Meyrin- gen immer seltener. — Aehnliche Erscheinungen, nur ‘bei weitem nicht in der Deutlichkeit und Intensität wie im Oberhaslethal, bietet der Föhn im Gadmenthal dar. Beim Zusammenstossen des Föhns und der Bise auf einer engen Höhe, wie auf dem Kirchet, auf Zube etc. werden bis- weilen mitten im Winter elektrische Entladungen, als Blitz ohne Donner wahrgenommen, wie ich diess diesen Winter zwei Mal selbst zu beobachten Gelegenheit hatte. Einmal den 7. Januar Abends 9 Uhr auf dem Kirchet, das andere Mal im März ebenfalls gegen Abend auf Zube. — Was die Hasler Bise nennen, ist übrigens entweder Nord- und Nordostwind oder Westwind, unser Regenluft, d. h. jeder Wind, der thalaufwärts bläst. Der erstere kommt über den Brünig und theilt sich an der demselben 'gegen- überstehenden Thalwand in zwei Arme. Der eine Theil des Luftstroms geht thalaufwärts und bringt in Meyringen kühles aber meist heiles Weiter. Der andere Theil wen- det sich. ihalab und streicht gewöhnlich bis .nach Brienz oder mitten auf den Brienzersee, selten bis Interlacken. Der Westwind, der hier, wie im untern Land, meist Re- gen bringt, kommt über beide Seen und das Haslethal herauf 'und heisst also auch Bise, ‘Dieser ist es, welcher - 14 > am häufigsten den Föhn überwindet und dann Schnee und B Regen bringt; auch die elektrischen Entladungen im Zu- sammenstoss mit dem Föhn zu verursachen scheint. Wären die gegebenen Bemerkungen durch genaue Messungen und Beobachtungen gestützt und bestätigt, so möchte ich mich versucht fühlen, den hier gewöhnlichen jedenfalls nur lokalen Föhn nicht, wie es gewöhnlich ge- schieht, als Ursache des Schneeschmelzens anzusehen, son- 3 dern entweder umgekehrt das letztere als Ursache des : Föhns, oder doch wenigstens als mit demselben coordi- } nirte Wirkung der Temperatureinflüsse auf den grossen Schnefeldern unserer Gebirge. Die meisten der angefüuhr- ten Thatsachen würden diese Ansicht unterslützen und ich bin überzeugt, dass man durch fleissige genaue me- } teorologische Beobachtungen (Thermometer und Barome- ter, Wind und Wolken, Schnee und Regenmessung, Mes- 3 sung des Schneeschmelzens) an vielen Punkten beharrlich fortgesetzt, in dieser Beziehung; wenn auch nicht zu den von mir vermutheten, doch zu sehr interessanten Resul- ; taten gelangen würde. Mein Freund Schatzmann in Gut- - tannen wäre zur Mitwirkung völlig bereit. Auf der Grim- i sel liesse sich ebenfalls durch Zybachs Knechte eine Sta- tion errichten. Im Hof hätte ich auch jemand dazu gewonnen, nur fehlen uns die Instrumente und mir wird es schwer die Zeit dazu zu finden. : €. Brunner, Sohn, Bemerkungen zu . : vorstehender Mittheilung. : Aus den Beobachtungen des Hrn. v. Erlach scheint hervorzugehen, dass der Föhn, wie er hier beschrieben _— 355° — wird, ein localer Thalwind ist, welcher nur den Namen und die Richtung mit dem eigentlichen Scirocco gemein hat, aber von einem ganz verschiedenen Ursprunge. ab- geleitet werden muss. Schon Scheuchzer beschreibt diese periodischen Winde der Alpenthäler sehr vollständig und nennt sie sehr be- zeichnend venti stati. Von demjenigen des Wallenstadter- sees sagt er !): mane summo, ante solis exortum incipit Eurus ei spirat, tempore sereno et «stivo cum primis, ad horam cireiter deeimam; a decima ad duodecimam est ventistitium, quo aör est tranquillus. Post horam duo- decimam agere incipit Zephyrus seu occidentalis et pergit reenare Uüsque ad vesperam: post occasum autem solis respirat orientalis. Ordinatos hosce motus inturbare quan- doque solei Boreas etc. Ebenso beschreibt er den Thal- wind des Bergells ?) und denjenigen des Thales von Alt- dorf ®), wo er den venlum statum vom unregelmässig einbrecherden Föhn unterscheidet. Stets weht der Nacht- und Morgenwind zum Thale hmaus, der Tagwind dagegen das Thal aufwärts und da die Lage der angeführten Thäler von 8.0. nach N.W. oder von 8. nach N. ist, so heisst auch bei Scheuchzer der Nachtwind stets Eurus und der Tagwind Zephyrus. Das Thal dr Aa und des Alpnachersees dagegen liegt von $S.W. nach N.O., desshalb ist dort der Nachtwind Zephyrus, der Tagwind dagegen Eurus ?). i | Ebenso scheint der ventus Rupensis, (von Roche) A. ‘) Itinera per Helvet. alpinas regiones. Lugduni Bat. 1723. p. 79. 2 Ebend. p. 108. 3) Ebend. p. 206. *%) Ebend. p. 404. _— 2156 — _ von Hallers !) ein periodischer Tagwind zu sein, welcher schon Morgens nach 9 Uhr beginnt und nach 4 Uhr wie- der nachlässt. In neuerer Zeit hat }. Fournet eine Menge von Bei- spielen dieser periodischen Winde meistens aus den fran- zösischen Alpen angeführt ?2) und eine allgemeine Theorie dieser Erscheinung gegeben, welche eine sehr genügende Erklärung enthält. Nach dem französischen Naturforscher entspringen die Thalwinde aus einer Veränderung der Dichtigkeit der Luftschichten bei der Erwärmung durch die Sonne während des Tages und der nächtlivhen Ab- kühlung. Der beschriebene Föhn des Haslithales ist der Nacht- wind (la brise nocturne), welcher dadurch entsteht, dass die Berge dem gleichförmigen Sinken der durch die nächt- liche Abkühlung dichter gewordenen Luftschichten ein Hinderniss darbietet, wodurch die Luft gesiwungen ist seitlich auszuweichen und längs der Bergwände hinabzu- strömen, daher denn auch jeder „Lauigraben“ sein Con- tingent zu dem allgemeinen Winde liefert. Sehr gut ver- trägt sich mit dieser Erklärung die Beobachtung des Hrn. v. Erlach, dass während in den untersten Luftschichten der auswärtsströmende Thalwind herrscht, in der Höhe oft entgegengeseizie Luftströme stattfinden, denn der Thalwind ist nach der angeführten Erklärungswese eine Erscheinung, welche nur die untern Luftschichten afücirt, daher denn auch die Beobachtung, dass auf der Grimsel- höhe oftmals kein Wind stattfindet, während er mi Hef- tigkeit unten im Thale bläst, nichts Abnormes enthält. 1) A.de Haller. Devento rupensi. Novi commentarii soc. reg. «ient. Gottingensis. T. I. 1771, p. 30. ?) Des brises de jour et de nuit autour des montagnes, . Annaks de Chimie et de Physique. LXXIV. 1840. p. 33%. \ — IB 77 Je heller die Luft ist, desto stärker wirkt die Sonne und um so deutlicher müssen jene Thalwinde auftreten, daher bei hellem Wetter der Thalwind des Haslithales bis nach Meyringen herausdringt. Da derselbe haupt- sächlich durch die nächtliche Abkühlung der Atmosphäre hervorgerufen wird, so wird er im Allgemeinen in der Nacht und am Morgen am heftigsten erscheinen. Gerade so wie die Verdichtung der Luft durch Ab- kühlung den abwärts strömenden Wind erzeugt, wird die Ausdehnung derselben durch die Tageserwärmung einen aufwärts blasenden Thalwind verursachen, welcher Nach- mittags seine grösste Intensität erreicht. Aus der Notiz des Hrn. v. Erlach geht hervor, dass der aufwärts bla- sende Thalwind bei weitem nicht die Kraft erreicht, wie der abwärts kommende. Es möchte sich diese Unregel- mässigkeit dadurch erklären, dass die mitgetheilten Beob- achtungen im Spätwinter und Frühjahr angestellt wurden, _ wo durch das Schmelzen des Schnees die Luft in den Bergen eine besondere Abkühlung erlitt und somit durch diese temporäre Ursache der Nachtwind verstärkt wurde. Es steht also in der That der Nachtwind mit der Änwe- senheit der Schneefelder in einer Beziehung und zwar so, dass die letztere ihn verstärken muss. Wenn dagegen zu Ende des Sommers die Schneefelder so weit zurückge- treten sind, dass kein Schnee mehr schmilzt, so wird der Nachtwind nicht mehr präponderiren und ich zweifle nicht, - dass im August und September Hr, v. Erlach bemerken wird, dass der thalaufwärts blasende Wind den abwärts kommenden bedeutend zurückdrängt. Das Haslithal mit seinen tief in das Innere des Ge- birges dringenden Einschnitten von Guttannen und Gad- men ist sehr günstig gestaltet für die Entwicklung der = 2 — Localwinde und es ist daher im Interesse der Wissen- schaft zu wünschen, dass Hr. v. Erlach Seine Beobach- tungen über diese Erscheinungen durch die verschiedenen Jahreszeiten fortsetze. ‘Noch ist eriäuternd beizufügen, dass das Thal so gelegen ist, dass der abwärts blasende Nachtwind die gleiche Richtung hat, wie der eigentliche Föhn oder Seirocco, der thalaufwärtswehende dagegen wie -die N.W. und N.O.-Winde. Da diese periodischen Winde eine sehr allgemeine Ursache haben, so werden sie auch überall sich zeigen, wo eine Gebirgsgegend durch bedeutende Thäler einge- schnitten ist. Diese Configuration ist schr stark ausgeprägt auf der Westküste Norwegens, wo die Fjorde bis 20 Mei- len weit ins Innere des Landes dringen, überall von stei- len Ufern umgeben und durch hohe Gebirge geschlossen. Auch dort müssen daher die Thalwinde bemerkbar sein, obgleich die Nähe des Meeres mit seinen eigenen Win- den eine Queile bedeutender Störungen sein wird. Ge- nauere Beobachlungen über diese periodischen Thalwinde, welche nicht mit dem allgemeinen Landwinde ') zu ver- wechsein sind, der durch die höhere Temperatur des Oceans bedingt ist, und namentlich die heftigen Stürme Finnmarkens erzeugt ”), ist mir nicht bekamt. Dagegen wählen die Schiffer, welche aus dem Grunde des Fjords in die See hinausfahren, stets die frühesten Morgenstun- den, um den günstigen auswärts strömenden Wind zu benutzen. Denn bei hellem Wetter Iritt gegen Mittag Windstille ein und Abends hat man Gegenwind auszu- halten. 1) Kämtz, Lehrb. der Meteorologie I, p. 213. 2) L. von Buch, Reise durch Norwegen und Lappland. 1810, I, p. 274; II, p. 91, ei ET WR Was nun die höchst merkwürdige Beobachtung der elektrischen Erscheinung ohne Donner betrifft, welche Herr v. Erlach bei dem Zusammenstess des abwärts strö- menden Thalwindes mit dem Westwinde beobachtete, so ist dieselbe, wenn gleich selien beobachtet, doch nicht ohne Analogie. Ausser den bereits von Herrn Arago_citirten Beobachtungen !) will ich folgende anführen. A. v. Humboldi beobachtete vor Sonnenaufgang auf dem Orenocco in einer Höhe von mehr als 40° Blitze, ohne dass er in jenen stillen Gegenden den Donner hörte ?). Auch Bladh erzähit, dass sich auf den niedrigen Küsten der Insel Sumatra fast jede Nacht stille Blitze zeigen). Brandes beobachtete einen Blitz ohne Donner an einer nicht grossen Wolke, und ein andermal an einem schönen Abend hoch am Himmel ein plötzliches, nur einen Augen- blick dauerndes Licht ‘). Ein Herausgeber der Bibliotheque universelle erzählt, dass er in einer hellen Augustnacht Wetterleuchten im Zenith gesehen habe, und seine Eclairs de chaleur scheinen eben nichts anderes, als eine elektrische Erscheinung ohne Donner gewesen zu sein). Ein weiteres Beispielvon Blitz ohne Donner, weiches an der östlichen Küste der vereiniglen Staaten in einer Januarsnacht des Jahres 1817 beobachtet wurde, erzählt Kämtz #) mit den Wor- 1) Unterhaltungen aus dem Gebiete der Naturkunde. Ueberseizt von Dr. Grieb. Stuttgart 1840, Bd. IV. p. 195. (Nach einem Aufsatze in dem Annuaire du bureau des longitudes.) 2) Voyages, VII, 9. 3) Neue Abhandlungen der k. schwedischen Akademie 1789, Ueber- setzt von Kästner, EZ, p. 98. #) Beiträge zur Witterungskunde. Leipzig 1820. p. 354. 5) Bibl. univ. XLII. 1829. p. 258. Diese Beobachtung ist von Hrn. de la Rive. 6) Lehrb. der-Meteorologie. Halle 1832. U. p. 489. — 210 — ten: die Blitze folgten auf einander fast ununterbrochen, aber nur auf wenige folgte Donner. Der Fall, welcher am meisten mit der Beobachtung des Herrn von Erlach übereinstimmt, ist eine Erschei- nung, welche Burchell im Caplande beobachtete. Er er- zählt, wie in der Nacht, während einzelne schwere Re- gentropfen einer dichten schwarzen Wolke entfielen, ein heller Blitz aus dem Zenith berabfuhr, und bemerkt aus- drücklich, dass sich dabei nicht das mindeste Geräusch hören liess. Die Erklärung dieser Lichterscheinungen muss in einer Ausgleichung des elektrischen Zustandes durch Aus- strömen gesucht werden. Gerade so, wie sich jeder elektrisirte Körper sowohl durch einen plötzlichen Fun- ken, als auch durch allmäliges Ausströmen entladen kann, ist es denkbar, dass eine elektrische Wolke auf beide Weisen ihre Elektricität abgeben kann. Beobachtet man dieses Aussirömen im Dunkeln, so ist dasselbe mit einer Lichterscheinung verknüpft, und wir haben die Erschei- nung von elektrischem Feuer ohne Donner. Dieses Licht ist nämlich so schwach, dass es bei Tage nicht bemerkt werden kann, wie denn auch alle bekannten Beispiele von Blitz ohne Donner nur in der Dämmerung oder des Nachts beobachtet wurden. Diese einfache Erklärungsweise der Blitze ohne Don- ner, welche man auch auf das Wetterleuchten angewandt hat, rührt schon von Musschenbreck her '). Die Ausgleichung des elektrischen Zustandes durch langsames Ausströmen ist übrigens in der Natur keines- wegs selten. Sie findet statt bei dem sogenannten St. Elms- Feuer, dem Castor und Pollux der Alten, welches in ’) Introd. ad phil. natural. $. 2530. II. p. 1075. a einem Feuerbüschel besteht, das in Gewitfernächten an spitzen Gegenständen sich zeigt '). Was die von Hrn. von Erlach beobachtete Erschei- nung betrifft, so lässt sich wohl denken, dass der elek- trische Zustand der Luft, welche von den Bergen herab- strömt, von der Art ist, dass beim Zusammenstoss mit dem feuchten Westwinde ein ähnliches Ausgleichen der Elektricität stattfinden kann, welches hei Nacht mit einer Lichterscheinung verknüpft sein wird. EB. Studer, Mineralogische Bemerkung. (2. Dezember 1848.) Die Analyse der schwarzen Körner im Sandstein von Ralligen, welche Hr. Rutimeyer im diesjährigen Novem- berhefte der Bibliothek univers. mittheilte, stimmt weit besser mit der Zusammensetzung des Cronstedlits, als, wie Hr. Rülimeyer annimmt, mit derjenigen des Chamoi- sits überein. Verzeichniss einiger für die Bihliothek der Schweiz. Naturf, Gesellschaft eingegangenen Geschenke. Von Herrn Wolf in Bern. 33. Witte, Carlos, Conchoidis nicomedes scquatio et indoles, Gettinse 1813. 4. 3) Kämtz, Lehrb. der Meteorologie. II. p. 485. —_— 22 — 34. Rose, Memoire sur une courbe a douhble courbure ete. Besan- son 1779. 4. 35, Zimmermann, ©.@., Caleulum analytico-trigonometricum ete. Berolini 1826. 4. 36. Jolly, Phil., De Euleris meritis de functionibus eireularihus ete. Heidelberge 1534. 4. 37. Jacobi, ©. F. A.. De Quadrangulorum proprietatibus quibus- dam ete. Jene 1838. 4. 38. — ‚De triangulorum reeülineorum proprietatibus quibusdam nondum satis cognitis et. Lipsie 1825. 4. 39. Metternich, M., Geometrische Abhandlungen über die Thei- lungen des Dreieckes ete. Mainz 1821. 4. 40. Jacobi, ©. F. A., Commentatio geometrica de proprietate rec- tarum punetum etc. Jene 1839. 4. Von der Leopold.-Karolinischen Akademie der Naturforscher in Breslau. Verhandiungen Bd. E,XVI. 2. Abthl. XVIEE. erstes und zweites Sup- plement. Fon dem Herrn Verleger, Dr. Haller in Bern. Trog, J. &, Die Schwämme des Waldes als Nahrungsmittel. Bern 1848. 8. Von der Naturforschenden (resellschaft in Zürich. Mittheilungen Nr, 18, 19, 20, 21, 22. (2 Ex.) 8. Fon dem königl. Niederländischen Institut in Amlerdam. 1. Nieuwe Verhandelinsen. XII, 'Thl. Amsterdam 1848. 4. 2. Tijdsehrift voor de wis-en naturkundige wetenschappen. I. 1, 2, 3. Amsterdam 1847, 8. Von Herrn R. Wolf in Bern. 1. Liouville, Journal de WMathematigues. Nov. 184%, — Paris 1847. 4. 2. Wolfius, Ührist., Tabula sinuum atque tangentium. Frane- furti 1728. 8. Von der royal society of Edinburgh. Transactions XVI. 3.,, XVI. 1. 2. 4 Proceedings. Vol. H. 29. 30, 8 Yom Herrn Verfasser. v. Morlot, A., Geologische Karte der nordöstlichen Alpen. _ Erläuterungen zur Uehersichtskarte der nordöstlichen Alpen. Wien 1847,. 8. _— 2163 — Fon der königl. Baierischen Akademie der Wissenschaften. | 1. Abhandlungen der mathem.-physikalischen Klasse. V. Bandes 1. Abtheilung. 4. 2. Bülletin. Jahrgang 1847, Nr. 1—35. 8. Von der nalurforschenden (zeselischaft in Bern. Mittheilungen Nr. 114—129. (2? Ex.) 8. Von Herrn Shultleworth in Bern. v. Humboldt, Alex.. Kosmos, Zweiter Band. Stuttgart 1347. 8. Yom Herrn Verfasser. | Perty, Max., Blepharophora Nymphee. Ein Beispiel automatischer Wimperbewegung im Pflanzenreiche. Bern 1843. 4. Vom niederöstreichischen Gewerbverein in Wien. Verhandlungen. 14. Heft, ®. De la societe vaudoise des sciences naturelles. Bulletin Nr. 1%. (2 Ex.) 8. Von dem königl. niederländischen Institut in Amsterdam. Het Institunt 1846, Nr, 4 Amsterdam 1847. 8. Fon Herrn Wolf ın Bern. i. Elemente der niedern Analysis von Prof. Rogg. ?. Aufl. Ulm 1847. 8. 2. Sulzer, Joh. Georg, Vorlesungen über die vornehmsten Länder in Europa. Berlin 1786. 8. 3. Decandolie, A.P., Catzlegus plantarum horti botaniei Monspe- liensis. Monspelüi 1813. 8. 4. Untersuchungen über den tbierischen Magnetismus. Lpzg. 1787. 8. 5. Schrader, Systematische Sammlung -krvetogamischer Ge- wächse. Göttingen 1796. 8. 6. Zedliz, Yom ÜCharlottenbrunu, nebst einer chemischen Prüfunz des dasigen Mineraiwassers. Berlin 1790. 8. 7. Anker, Beschreibung und Behandlung der gegenwärüg epizoo- tisch herrschenden Krankheit unter den Pferden. Bern 1825. 8. 8. Bemerkunrzen über die Blizableiter, ihren Nutzen und Schaden, Zürich 1816. 8. 9, Imhof, C. &., Die Cholera. Aarau 1832. 8. 10. Scharpf, ©. W., Die geometrische Formenlehre in Verbindung mit dem geometrischen Zeichnen, Ulm 1848, 8. - 68: — Vom Herrn Verfasser. Ritter, Elie, Note sur le ealeul de la dilatation de Peau. Geneve 1847, 4. Vom naturhistorischen Verein der preussischen Rheinlande. 1. Verhandlungen. Jahrgang 1, 2, 3, 4. Bonn 1844—47. 8. Debey, M., Beiträge zur Lebens- und Entwicklungsgeschichte der Rüsselkäfer aus der Familie der Attelabiden, Bonn 1846. 4. 3. Müller, Jos., Monographie der Petrefacten der Achener Kreide- formation, Bonn 1847. 4. 4. Goldfuss, Beiträge zur vorweltlichen Fauna des Steinkohlen- gebirges. Bonn, 1847. 4. Von den Herren Verfassern. Schweizerische Zeitschrift für Mediein, Chirurgie und Geburtshülfe, Jahrgang 1848. Heft I bis III. Zürich 1848. 8. Von der Geselischaft von Freunden der Naturwissenschaften in Wien.‘ Berichte über die Mittheilurgen von Freunden der Naturwissenschaften in Wien. EI, Band. Wien 1848. &. Von Herrn Pfluger in Solothurn. 1. Denkschriften der allgem. schweizerischen Gesellschaft für die gesammten Naturwissenschaften. I. Bd. 1. und 2. Abthle. Zürich 1829 und 1833. 4. 2. Apologie des traveaux du Glacier de Gietroz par Venetz. Sion 1823. 8. (6 Exempl.) 3. Mehrere Jahrgänge Verhandlungen der schweiz. naturforschenden Gesellschaft. Von Herrn Daniel Meier in St. Gallen. Mehrere Jahrgänge Verhandlungen der schweizerisch. naturforschen- den Geselischaft. Von Herrn Thurmann in Pruntrut. Enumeration des plantes vasculaires du distrit de Porrentruy. Por- rentruy. 1848. 8. | et Zah MITTHEILUNGEN DER. NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT IN BERN, Nr. 142 und 143. Ausgegeben den 26. Dezember 1848. BR. Wolf, Auszüge aus Briefen an Albrecht von Haller, mit litterarisch- historischen Notizen. (Schluss.) - Cexvam. !37)..... De ma Retraite, 16. Juli 1777: L’empereur!®®) arriva a S@cheron pres des portes de notre ville dimanche sur les 4 a 5 heures du soir. Il avait tra- verse Fernex comme un trait. Le vieillard I’y attendait avec tout son monde bien par&: il avait mis sa grande perruque des les 8 heures du matin, fait d’immenses pre&- paratifs pour le diner, et pousse l’attention pour le mo- narque jusqu’a faire enlever toutes les pierres du grand chemin depuis Fernex jusqu’a Versoix, c’est a dire dans un espace de plus de !/, lieue. Gependant le voyageur lui donna la mortification de passer outre sans s’arreter un seul instant, et meme lorsque le postillon lui nomma 187) Charles Bonnet. 183) Kaiser Joseph II, unter dem Namen eines Grafen von Fal- kenstein reisend. _ 266 — Fernex, l’empereur cria fort haut et par deux fois fouelte cocher= il est manifeste par toute sa conduite qu'il a voulu mortifier le vieux Brochurier, qui, je vous assure, la profondement senti. CCKIX. Zimmermann, Hannover, 27. October 1777: Peu de jours apres la reception de votre leitre jai eu la nouvelle de la visite que l’empereur n’a point fait a Voltaire et qu’il vous a fait. J’y ai pris Tinteret le plus vif et le plus sincere. Mr. Lavater a eu le bonheur de parler deux fois a l’empereur; la premiere fois il la vü tout seul et au-dela d’une demi-heure. Il m’en dit mille biens. | TCHX. 189), .... Demaretraite, 5. Dezember 1777: Que ne puis-je, mon cher et respectable ami, apporter quelque soulagement A vos maux! que ne puis-je adou- cir les peines de corps et d’esprit qui vous {ravaillent jour et nuit! Pourquoi les v@eux ardents d’un ami ne peuvent-ils rien sur la sante et le repos de son ami! Voire humilite exagere A vos yeux vos faules et vous porterait presque a douter du pardon promis aux plus grands p@cheurs qui retournent de c@ur et:d’esprit a celui dont le sang les a laves. Ecoutez et pensez ces paroles de l’envoy& de notre pere: Venez a moi vous lous qui @les travailles el charges; je vous soulagerai, el vsus lrouverez du repos en vos ames; car mon joug est aise el mon fardeau leger. '?°). 139) Charles Bonnet. h 20) Mit diesem, wenige Tage vor Hallers Tode geschriebenen i Briefe endige ich die lange Reihe dieser Auszüge aus seinem gelehrten Briefwechsel. Möchte es mir gelungen sein, neuerdings auf diese kost- bare Sammlung aufmerksam gemacht zu haben, die für die Geschichte der Naturwissenschaften und der Medizin während 5 Dezennien natür- lich noch viele werthvolle Beiträge liefern könnte. Ein alphabetisches Verzeichniss der mitgetheilten Briefe mag die Uebersicht über gegen- S Du 77 wärtige, in drei Jahresheften unserer Mittheilungen zerstreute Samm- lung erleichtern, Es finden sich in derselben von: Baum N 20e.0.0 NI 1. Bee. an, 49. er I NA ee era, 67, 78, 83, 86, 88, 03 102, 103, 104, 105, 107, 113, 114, 125, 131, 133, 139, 141, 149, 151, 152, 154, 156, 157, 162, 164, 165, 167, 179, 181, 182, 185, 191, 492, 193, 194, 196, 198, 199, 203, 204, 205, 207, 210, 212, 213, 216, 218, tr ns ae | SENDE AA} Besllan. 2... ei Bez Ne. N... 170 4,80,8% Br... 0... 0518, 10, 188. ll Re 7-7 ana ri. OR Bla... .'.079.M. Gemmingen . . .. 9» 214. | Dser ToR. 5 ', 4, %, 1153.15, 18, 25,20, 2873088, ; 41, 50, 68, 76, 87. RN IREEF FAZ A 7 7 2. 1S 5 i L er Da a A = Haller, & BE. . . . „140, 146. Herrenschwand . . .: » 9. j Himmel. . ."..Tannns 19. König, Sam. . .:. ,„ 14, 20,21, 23, 29, 34, 44. Konıe, Eman. : . „1. Ba. Chenab ">", ‚218. Bande... Er 105,102, 6, 78 E22 di | 52 Manperluis : ."""'.:2 2. 42. Merkel: er EA ADIIEE TER, Birhaelıs U) ST, 1505 Michel du Cret . . 5 %0,.%,:75, 79, 852, 85, 90, 91, 92, 94, 95, 110, 220. Maula. z.... urusbeg-us, Mag ag, MIUTE..0n 0.0 een OR. AUG. Den Deder mn Ku garen: Popowitsch . .:. 11.22.64, 144, Rampeck . . . . „ 8,33, 35, 36, 43, 45, 98. Reaumur . 2 ......2, 48, 71, 10. Dosen ans ltr 16, 8,14, WIAUSSUrE or »22 05 9.158, 160, 161, 170, 171, 192, 173, 175, 184, 187, 189, 190, 195, 197, | 200, 217. Seigneux de Correvon. „ 62, 66. Snleassy. cl. nn sur nur, Brehelin. ir 19 EEE EWramer, = Bent sk HNalre, 5, AT... 0... „s.dsgulaller (BKamalie), » 20.31: „St. ‚asp Jallabert, ar nn. „seetzeler, „ 125 u 126 . ,„‘ Mayer, Tobias, = 27 u.% . . „ Micheli du Crest. » 45 u. 119 . „ Reinhard (Dlle.), 5 54 . 2.2.2» Nocietas helvetica in Basel, „la. ‚aus 30. Bis. SsSpenzler bezieht, — aller Uebrigen hier nur nicht zu gedenken. | | j — "BORN 77 RR. Wolf . Notizen zur Geschichte der Mathematik und Physik in der Schweiz. XE. Michael Zingg über den Kometen von 2661. Gleichzeitig mit den von mir 1845 ') über Michael Zingg veröffentlichten Notizen erschien in einem von Hrn. Pfarrer Werdmüller in Uster herausgegebenen Werke „ der Glaubenszwang der zürcherischen Kirche im 17. Jahr- hundert“ eine ausführliche Schilderung desselben von theo- logischem Standpunkte aus, auf welche ich zur Ergänzung meiner Arbeit hinweise. Dagegen theile ich noch folgen- des Schreiben von Zingg mit, das ich im Originale zu- fällig vorigen Herbst auf der Zürcherischen Stadtbibliothek fand: „ Hochgeeltrter Herr Antistes°), fürderlich bedanke ich demütig der Communication halben den bericht über den neuerlich erschinnen Commeten. | Dass von Sontag Morgens an disser Zornbott des Her- ren sich sähen lassen, hab ich auch vernommen, aber uss Communication M. H. Herren pfarrherss verstehe ich dass er erstlich Frytags Morgen gespürt worden. Gestert hab ich die erste Zeitung davon gehört. Desswägen hüt am morgen ich vor 4 Uhr ufgebrochen, uff den Hof gegangen, und vermeint den orium über unserm Horizont zu obser- vieren, wann mir aber durch ein wolken oder näbel so uss dem berg vorübersturtzete verwehrt entlich nach den - >» als näbel besser ad Austrum geruket, ist disser stern !) Siehe Nr. 54 der Mittheilungen. 2) Johann Jakob Ulrich. li ı Baer mir zu gesicht gefallen, darvon ich nach meines blöden gesichts zustand vermeine, wie es mir fürkommen, den stand hab ich also genommen. Dass Corpus war weiss glantz in der grösse eines sternen 3 oder 4 magnitudinis, dass mittel glichsam, der schwantz über sich, gar dünn, doch mit ziemlichen Glantz in weiss. Weilnun der Schwantz dünn und in die bleiche fallet, achte ich, dass die materia impura sich mächtig verzähre, und nit lang dem corpori comet&® dass nutrimentum fürsträk- ken, derrwägen auch bald ein end nemmen werde. Es _ richtet aber disser neuere Stern sein Hastam ursam mag- nam versus, glich wie Anno 1618 auch war. Die Bedu- tung setze heim dem allwüssenden Gott, schiesse ich nit für nach meinem bedunken, Interim nos impune feremus ejus phänomena: faxit Deus ut sint conciones Penitentia- les, eflicaces prius quam irruat Dies malus, et pr&eve- niamus furorem ejus mox arsurum. Weil ich blödes Ge- sichts, auch fur meine Person nie vill anlass gehabt, uf die instrumenta pro arbitrio meo mit umkosten zuleggen, also kan ich weiters keinen bricht gäben. Doch vermeine ich, er befinde sich um die himmlische Figur des Aquile. Befehle ich meinen Hochgeehrten Herren Antistlitem Göttlichen villen gnaden und guter leibsgesundheit hertzlich. Meines Hochgeehrten Herren dienstwilligisten. Michaäl Zingg. 30 January 1661 in Zürrich. .- Verzeichniss einiger für die Bihliothek der Schweiz. Naturf. Gesellschaft eingesang enen Geschenke. Von Herrn. Wolf in Bern. Autographensammlung , bestehend in Briefen schweizerischer und ausländischer Naturforscher. Für die Bibliothek der Schweizerischen Naturforscher angelegt von Rudolf Wolf. Band V und VI in fol. Mit dem VI. Bande hat diese Sammlung die ihr von Anfaneı: an be- stimmte Ausdehnung erhalten. Sie enthält: 725 Handschriften von 514 Personen, 26 Fac simle . „ 24 2 183 Bildnisse . „ 148 = welche in verschiedenen Registern theils nach ihrer Anordnung , theils alphabetisch aufgezählt sind. Einen Hauptbestandtheil dieser Sammlung bildet die naturwissen- schaftliche Correspondenz des sel. Pfarrer Wyttenbach, welche durch seinen Enkel, Herrn Dr. Moritz Isenschmid, gütigst verabfolgt wurde. Es wurden aus derselben 175 Briefe aufgenommen, darunter die ganze, die Stiftung der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft be- treffende Correspondenz mit Gosse, Colladon, Pictet, D. Huber etec.; ferner Briefe von Deluc, Blumenbach, Coxe, Escher von der Linth, Pallas, Jacquin, Adanson, Lapeirouse, Jurine, Saussure, Göthe , Volta, Zimmermann , Johannes Gessner , Joh. v. Müller , Senebier , Spalanzani, Sprüngli, Bonstetten, Develey etc. Der Rest der Wyt- tenbach’schen naturwissenschaftlichen Correspondenz ist in einem Bande vereinigt der Bibliothek ebenfalls übergeben worden. Von den übrigen Briefen sind gerichtet 106 an R. Wolf, unter ihnen von Crelle, Gauss, Kreil, Jakobi, Littrow , Berzelius , Steiner, @runert, Plössl, Raabe, Gräffe, Mandl , Bertini, Adams , Enceke, Gautier ete.; 64 an Professor B. Studer, unter ihnen von Agassiz, Elie de Beaumont, Leopold v. Buch, Dove, Dufour, Ebel, Horner, Sis- monda, Weiss, Hausmann, Hugi, Lyell, Leonhard, Charpentier , Lortet etc. ; 57 an Pfarrer Schärer, unter ihnen von Schlechtendal, Swartz, Miribel, Decandolle, Hegetschweiler, Gaudin , Acharius etc. ; IN TBUDAN 55 au Professor Brunner, unter ihnen von Graham, Venetz, Stromeyer , Dumas, Rose, Gay-Lussae , Poggendorf, BRengger , Pfaff, Delarive etc. ; 35 an Professor Valentin, unter ihnen von Schönbein , Liebig , Weber, Breschet, Nees, Rüppel, Flourens, Erdl etec.; 33 an Professor Trechsel, unter ihnen von John Herschel, Feer, Henry , Weiss, Deleroz, Lamont, Zschokke, Quetelet, Hassler, Tulla ete. ; 24 an J. J. Littrow, unter ihnen von Mädler,, Biela, Bode, Gruithuisen, Schumacher, Arago , Bessel, Baily etc ; etc. etc. Endlich sind der Sammlung noch von den Herren Escher von der Linth, Raabe, Morlot, Fischer, Shuttleworth, Greyerz, Krieger, Prevost, Wolf, Neuwyler, Bremi, Troxler etc. eine Menge einzelner Handschriften überlassen worden, von denen noch diejenigen von D’Au- buisson, Erichson, Müller, Burdach , Buckland, Geoffroy St. Hilaire, Milne-Edwards, Albr. von Haller, Oken, Forster, De Grousaz, Lhui- lier, Villars, Scheuchzer, Gagnebin, Lesage, Lavater, Liouville , Werner, Hauber, Humbold, Ettingshausen, Schenk, J. G@. Nägeli ete. Erwähnung verdienen. Von Herrn Professor Schinz in Aarau. 1. Cossy, M. J., Bulletin clinique de l’höpital des bains de Lavey, (saison de 1847). Lausanne 1848. 8°. 2. Borel, M. D. B., Memoire hygienique sur la dorure au feu etc. Neuchätel 1846. 8°. ; Von Herrn Professor B. Studer in Bern. 1. Schmidt, Friedrich Christian, Versuch über die beste Einrich- tung zur Aufstellung, Behandlung und Aufbewahrung der ver- schiedenen Naturkörper und Gegenstände der Kunst, vorzüglich der Conchylien-Sammlungen. Gotha 1848. 8°. 2. Baggesen, August v., der dänische Staat oder das Königreich Dänemark mit dessen Nebenländern. Erster Band. Koppen- hagen 18145. 3. Nilsson, Historia molluscorum sueciz etc. Lund® 1822. 8°. 4. Klees, Joh. G., Dissertatio inauguralis zoologica sistens charac- teristicen et descriptiones testaceorum circa Tubingam indigeno- rum. Tuhinge® 1818. 8°. 16. 17. 18. TEEN Die Conchylien im Kabinette des Herrn Erbprinzen von Schwarz- burg-Rudolstadt. Rudolstadt 1786. 8°. Nachtrag zu den Conchylien im fürstlichen Kabinette zu Rudol- stadt. Leipzig 1791. 8. Studer, Systematisches Verzeichniss der bis jetzt bekannt ge- wordenen Schweizer-Conchylien. Bern 1820. 8. Kapp, Christian, Neptunismus und Vulkanismus in Beziehüng auf v. Leonhard’s Basalt-Gebilde. Stuttgart 1834. 8. v. Alten, Joh. Wilhelm, Systematische Abhandlung über die Erd- und Flussconchylien in der Gegend von Augsburg. Augsburg 1812. 8°. Brard, Histoire des coquilles terrestres et 'fluviatiles qui vivent aux'environs de Paris. Paris 1815. 8°. Martini, Abhandlung von den Erd- u. Flussschnecken und Fluss- ‚muscheln. 8°, Poiret, J. L. M., Coquilles fluviatiles et terrestes observees dans le departement de l’Aisne et aux environs de Paris. Paris an IX. 8. Baker, Henri, Essai sur P’histoire naturelle du Polype-Insecte. Paris 1744. 8. Trembley, Memoire pour servir a Phistoire d’un genre de Polype d’eau douce, a bras en forme de cornes. 2 vol. Paris 1744. 8°. v. Erlach und Escher von der Linth, Bericht über den im Kan- ton Graubünden in den Thälern Misox, Hinter- und Vorderrhein durch die Anschwellung der Gewässer vom 27. August 1834 ver- anlassten Schaden. fol. Riedtmann und Dürler, Bericht über die Verheerungen im Kanton Graubünden, dem Centralkomite d. schweizerischen gemeinnützigen Gesellschaft von den dahin abgeordneten Commissarien vorgelegt im Januar 1835. fol. Rapport sur les desastres du canton du Valais au comite central de la societe helvetique d’utilite publique etabli a Zuric 1834. fol. Bericht an das Komite der schweizerischen gemeinnützigen Ge- sellschaft über die Reise nach den Kantonen Uri und Tessin, zur Untersuchung der dortigen durch Hochgewitter vom 27. Au- gust 1834 leidenden wasserbeschädigten Gemeinden. fol. a Verzeichniss der Mitglieder der Ber- nerischen Naturforsch. Gesellschaft. Herr Simon, Präsident für 1848. » R. Wolf, Secretär seit 1841. » 4 Hamberger, Quästor und Corresp. der Schweiz. Nat. Gesellsch. seit 1845. » . Christener, Bibliothekar der Schweiz. Nat. Gresellsch. seit 1847. Herr Anker, M., Professor der Thierarzneikunde (1822). x,» Brändli, Lehrer der Mathematik in Burgdorf (1846). » Brügger, Lehrer am Waisenhause (1848). » Brunner, Dr. und Professor der Chemie (1819). * „ Brunner, jun., Phil. Dr., Docent der Physik (1846). » Christener, Lehrer an der Industrieschule (1846). » Demme, Dr. und Professor der Medicin (1844). * „, v. Erlach, Med. Dr. (1846). * „vw. Fellenberg, Prof. der Chemie (1835). * „ vw. Fischer-Ooster, Karl (1826). » Fischer, Med. Dr. (1843). » Fueter, A. K., Apotheker (1815). „»„ Fueter, Dr. und Prof. der Medicin (1827). „- Füri, Lehrer (1848). » Gerber, Prof. der Thierarzneikunde (1831). » Gibolet, Victor, in Neuenstadt (1844). „ v. Greyerz, gew. Oberförster (1843). „ Haller, Fried., Med. Dr. (1827). : Hamberger, Joh., Lehrer der Naturgeschichte und Geographie an der Realschule (1845). Herr Hermann, Dr. und Prof. der Medicin (1832). ° „ Isenschmid, Moritz, Arzt in Könitz (1844). » Krieger, K., Lehrer der Naturwissenschaften an der Industrieschule (1841). »„.: Kuhn, Fr., Pfarrvikar (1848). u /Mkuptber; leer d. Physik in Münchenbuchsee (1848). » Lanz, Med. Dr. in Biel (1846). » Leuch, August, Apotheker (1845). » Lory, Med. Dr. in Münsingen (1844). * , Lutz, F. B., Med. Dr. (1816). » Manuel, Rudolf (1846). » Maron, Lehrer am Waisenhause (1848). » May, Heinrich (1846). » Meyer, L. R., Negotiant in Burgdorf (1842). » Miescher, Dr. und Prof. der Mediein (1844). » Müller, Genie-Oberst (1839). *,„, Müller, Apotheker (1844). » Müller, J., Lehrer d. Math. an der Realschule A847). 52:'Otz, chaniken (1839). » Pagenstecher, J. F., Apotheker (1815). » Perty, Dr.u.Professor d. Naturwissenschaften (1848). » Ramsler, Direktor der Elementarschule (1848). » Rau, Dr. und Prof. der Medicin (1834). » Schärer, L. E., Pfarrer in Belp (1815). * „ Schläfli, Docent der Mathematik (1846). » Schneider, Med. Dr. und Regierungsrath usAsl. » .Shuttleworth, R., Esqr. (1835). » Simon, gew. Landammann (1842). » Sinner, Artilierie-Oberst (1848). » Studer, Dr.und Prof. der Naturwissenschaften (1819). » Studer, Bernh., Apotheker (1844). » Theile, Dr. und Prof. der Medicin (1834). » Thurmann, Jules, a Porrentruy (1832). 4 1 ae Herr Trechsel, Dr. und emerit. Prof. der Physik (1815). » Tribolet, Dr. und Prof. der Medicin (1819). Trog, Apotheker in Thun (1844).. Tscharner, K. L., Oberst (1815). Tscharner, Karl, Hauptmann, in Bellerive (1829). "Valentin, Dr. und Prof. der Medicin (1837). v. Wagner, K. Fr., Apotheker (1827). v, Wattenwyl, Friedrich, in Muri (1835). v. Wattenwyl, Friedr., von Gerolfingen (1848). Wild, Karl, Med. Dr. (1828). Wolf, R., er der Mathematik an der eu und Aibchsehdit (1839). Herr Bouc, Ami, Med. Dr., aus Burgdorf, in Wien (1827). Bouterweck, Dr. und Gymnasialdirektor in EI- berfeld (1844). Gingins, Dr. der Phil., im Waadtlande (1823). Gruner, E., Ingen. des mines, in Frankreich (1835). Gygax, Rud. (1839). Mayer, Dr. und Prof. der Anatomie in Bonn (1815). Meisner, K. L., Prof. d. Botanik in Basel (1827). Mohl, Dr. und Prof. der Botanik in Tübingen (1833). v. Morlot, Adolf (1845). ; Mousson, Albr., Prof. der Physik in Zürich (1829). Seringe, Directeur du jardin botanique aLyon (1815). Straub, J.K., Med. Dr., in Münchenbuchsee (1815). k | Enhalt. Brunner, Sohn, Beiträge zur Kenntniss der schweizerischen Nummuliten- und Flyschformation — Diamagnetismus des Eises . . — DUeber die Wirkung, welche ale Sa esisen duch > Berührung auf nervenkranke Personen ausüben — Bemerkungen zu den meteorologischen Beobachtungen des Herrn von Erlach 2 - : Erlach , Meteorologische Notizen aus Meyringen Fellenberg, Destillation von Pfirsichblättern - ; — Reinigung des kohlensauren Natrons von schwefelsaurem Natron 5 e - { 8 - . z - Fischer-Ooster , über Vegetationszonen und Temperaturverhält- nisse in den Alpen Perty, Bemerkungen über die Bzeillarieen — Ueber die Entwicklung einiger Infusorien Schläfli, über die Relation zwischen den neun Cosinus, durch welche die gegenseitige Lage zweier rechtwinkligen Coor- dinatensysteme bestimmt wird : : : — Üeber eine Verallgemeinerung des Lagrangeschen Lehr- satzes, für die der Beweis noch gefordert wird — Ueber eine durch zerstreutes Licht bewirkte Interferenzer- scheinung > = R : — DUeber die einfachste RR die Ditferentisleleinlungeh erster Ordnung, durch welche die Störungen der elliptischen Ble- mente einer Planetenbahn bestimmt sind, auszudrücken Studer, B., Mineralogische Bemerkung Seite 147 113 161 193 27 97 177 184 261 Trechsel, Meteorologische Beobachtungen - : 142, 215, 246 Wolf, über den gelehrten Briefwechsel der Bernouli . — Schluss der Auszüge aus Briefen an Albrecht von Haller, mit litterarisch -historischen Notizen (Nr. 170—220 von Bonnet, Saussure, Tissot, Zimmermann etc.) 71,3, 1 \ 52, 109, 155, 187, 210, 239, 265 Wolf, Note über die Transformation rechtwinkliger Coordi- naten im Raume - . - i —- Notiz zur Geschichte der Gradmessungen — Nachrichten von der Sternwarte in Bern: I. Historische Notiz : RER ‚ II. Beobachtung eines Mondhofes III. Beobachtung d. totalen Mondsfinsternissa. 19. März 1848 IV. Sonnenfleckenbeobachtungen V. Neue Gestaltung der Sternwarte VI. Sternschnuppenbeobhachtungen v. 8. b. 11. August 1848 VII. Der Mercurdurchgang und der Novembersternschnup- pensirom . . . . . — Fortsetzung der Notizen zur Geschichte der Mathematik und Physik in der Schweiz : X. Ueber Bürgis Logarithmen - 3 . XI. Erinnerungen an Johann I Bernoulli aus Basel XII. Michael Zingg über den Cometen von 1661 . — Bestimmung mittlerer Längen und Gewichte E Verzeichniss der für die Bibliothek der Schweiz. Naturf. Gesell- schaft eingegangenen Geschenke 8, 22, 54, 95, 160, 165, » Seite 173, 189, 208, 229, 261, 271. Reglement über die Vorträge . 3 - - Aufforderung 56 232