193,C Kibrary of the Museum OE COMPARATIVE ZOÖLOGY, AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS, | jM) Y} a) L. The gift of 7 A % Beleha | No./23 0 JO 1BEL Jul QIEFL, fi u Do 4 q Am ' r ee, Te turforschenden Gesellschaft . II. Heft, nn ne Nr. 1018-1029. 6 lithograph. Tafeln. ” (In Commission bei Huber & Comp.) 0.00 Buchdruckerei B. F. Haller. r s% | x im 882. Br N _ Naturforschenden Gesellschaft Be; .; in Bern | E: aus dem Jahre 1881 Il. Heft. un Mit 6 lithograph. Tafeln. un Ai | Bern. | (In Commission bei Huber & Comp.) a Buchdruckerei B. F. Haller. Bar 1882. 27 en oA ern F ‘ 7 er Inhalt. Sitzungs- berichte. -1 Hehe: abnorme Blüthen von Tropxzolum minus . 1 Kere Ze: Prof.; Ueber Her mon einiger Oestriden .. . 7 ER des Thermographen auf dem Haulkorn er and in Mürven : Mit 2 Tafeln . . . 20... 13 % S Hachiheim, L., Prof, Dr., { r ie ar Ueber pathogene Schimmelpilze. . . 2.2... g ne “ Luchsinger SB Prof. Dr‘; Ueber die Leistung thierischer Gewebe als eine % Funktion ihrer mechanischen Spannung. . . 5 Ueberdietoxieologische Wirkung einiger Metallsalze 11 » Ueber die Resistenz der thierischen Organe gegen SER Re re an une De NT BR. | und Guillebeau, Prof., £ Ueber ein spinales Centrum der Bauchpresse . . 84 Studer, ER. BruseDr., Ueber die Aufstellung der zoologischen Sammlung j PRERERSTNUNeUNIE NV ee nn er a SI REREM SR Protokoll-Auszug der entomologischen Sektion . Bemerkung des Sekretärs. Da um Ostern 1882 ein die Erwerbungen der letzten 18 Jahre umfassendes Supplement zum Katalog der Biblio- thek der Schweiz. Naturf. Gesellschaft erscheinen soll, so wird im diessjährigen Jahrgange der «Mittheilungen» kein «Verzeichniss der im Laufe des Jahres der Bibliothek zugekommenen Schriften» veröffentlicht. Sitzungsberichte, ——_ [I «19. Sitzung vom 7. Mai 1881, Abends 7!/, Uhr bei Webern. Vorsitzender: Präsident Prof. Luchsinger. Sekretär Dr. G. Beck. — Anwesend 10 Mitglieder und 1 Gast. Traktanden: 1) Das Protokoll der Sitzung vom 23. April wird genehmigt. 2) Der Präsident begrüsst bei seinem Amtsantritt die Versammlung und verdankt seine Wahl. 3) Hr. Prof. Luchsinger spricht über die Leistung thierischer Gewebe als Funktion der mechanischen Span- nung. Die mechanische Spannung wirkt vor Allem als funktio- eller Reiz auf die verschiedensten irritabeln Gebilde, „amentlich auf Muskeln und Ganglien. Unter erhöhtem Drucke schlägt das Herz schneller und kräftiger, ja bei niedern Thieren, sowie einzelnen einfachern Stücken der ı erzwand höherer Geschöpfe scheint die intracardiale Spannung geradezu der ausschliessliche Reiz der Herz- bewegung zu sein; die Gefässwand contrahirt sich auf Druck, der Harnleiter beginnt zu pulsiren, wenn dehnender Inhalt ihn zwingt. Auch der quergestreifte Skeletmuskel arbeitet mehr und ermüdet rascher, wenn er unter grösserer Spannung zu zucken hat, ja selbst der scheinbar ruhende, wenigstens nicht anderweitig gereizte Muskel hat unter grösserer A 6 Spannung einen viel grössern Stoffwechsel, wird dem ent- sprechend, einmal losgelöst vom Verkehr mit dem ernäh- renden Blute, auch rascher todtenstarr, wenn er stärker gedehnt wird. Im Sinne jener höchsten Zweckmässigkeit, welche überall in belebter Natur waltet, wird die spannende Last eben zugleich zum Reiz, der diese Last wegzuschaffen ermöglicht. Ein todtes Werkzeug, das gebraucht wird, nützt sich ab, nicht so die arbeitenden Apparate der belebten Natur; vielmehr werden diese durch Arbeit gestählt, vor Allem durch viel reichlichern Wiederersatz zu kräftigem Wachs- thum angeregt. Die stärkere Ausbildung arbeitender Organe erleichtert künftige Arbeit. Welch’ ein Abstand zwischen den kräftigen Arm- muskeln des Schmiedes und den schlaffen Fasern des Schreibers! Ein allerschönstes Beispiel aber liefert das Herz in verschiedenen Stadien seiner Entwicklung. Von der Geburt an steht die linke Kammer unter fast dreimal höherem Drucke, hat mit jedem Pulsschlag wohi dreimal grössere Arbeit zu leisten, wie die rechte. Dem ent- sprechend ist erstere denn aber auch viel kräftiger ent- wickelt. Anders vor der Geburt. Eigenthümlicher Kreislauf- verhältnisse halber ist zu jener Zeit die Arbeit beider Kammern dieselbe, ist dem entsprechend die Ausbildung der Muskelwand bis zu jenem kritischen Momente in beiden Kammern die gleiche. Die fast wunderbare Zweck- ‘ mässigkeit im feinsten Bau der Knochen. welche mit geo- metrischer Genauigkeit grösste Festigkeit mit geringstem Stoffaufwand verbindet, sie wird hergestellt durch den nutritiven Reiz gerade jener mechanischen Verhältnisse, denen das Gebilde zu trotzen hat. 7 Von der Schwiele der menschlichen Hand bis zum Hufe des Pferdes finden wir nun unzählige Varianten des gleichen fundament len Gesetzes; entsprechend verschie- denen mechanischen Anforderungen treten die mannig- faltigsten Bildungen auch in der Oberhaut der Thiere uns entgegen. Zum Schlusse endlich weist der Vortragende noch in Kürze auf verschiedene Seiten des Pflanzenlebens hin, indem er auch hier einen wesentlichen Einfluss mecha- nischer Verhältnisse auf die Wachsthumserscheinungen hervorhebt. In der lebhaften Diskussion wurde noch einer Reihe von Thatsachen erwähnt, welche sich ebenfalls auf das vom Referenten besprochene Prinzip zurückführen lassen. 720. Sitzung vom 11. Juni 1881, Abends 7!/, Uhr im Cafe Sternwart. [2 Vorsitzender: Präsident Prof. Dr. Luchsinger. Sekre- tär: Dr. G. Beck. — Anwesend 12 Mitglieder. Traktanden: 1) Das Protokoll der Sitzung vom 7. Mai wird ver- lesen und genehmigt. 2) Hr. Dr. Kaufmann, Adjunkt des eidg. Handels- departements wird in die Gesellschaft aufgenommen. 3) Hr. Prof. A. Guillebeau spricht über die Nach- theile, welche der Parasitismus einiger Oestriden ihren Wirthen bringt. Die Bies- oder Dasselfliegen (Oestride) gehören zu den Dipteren. Die Larven sind stets Schmarotzer. Die Fliegen aber leben ohne sich zu ernähren. An heissen Sommertagen schwärmen sie auf der Wiese und im Walde, geeignete Wirthe für ihre Brut aufsuchend; dagegen 8 dringen sie nicht in Gebäude ein, und es ist eine alte Erfahrung, dass die Stallfütterung unsern Hausthieren einen ziemlich :ichern Schutz gegen diese Insektenbrut gewährt. Zu den Biesfliegen gehört die Gattung Gastrophilus. Mehrere Spezies derselben bringen ihre Larvenzeit im Magen des Pferdes, den Kopf in die Schleimhaut ein- gehakt, zu. Unsere Arbeitspferde beherbergen diesen Schmarotzer selten; dagegen ist letzterer häufig, ja ich möchte sagen ganz allgemein bei den jungen Thieren, welche auf die Weide gehen. Die Larven verbleiben mehrere Monate im Magen ; manche reifen hier vollständig zur Verpuppung heran, während andere einige Wochen vor der Verwandlung in die hintern Abschnitte des Darm- rohres übersiedeln. Da sie sich von dem Gewebesaft der Magenwandung ernähren, so machen sie eine kleine Wunde, um diesen Saft bequem einschlürfen zu können. Die so eröffnete Quelle benützen sie wochenlang, indem sie durch Hineindrängen des Kopfes die Vernarbung verhindern. Wie gierig auch das Geschmeiss sich benehmen mag, so erleidet der Wirth in der grossen Mehrzahl der Fälle doch so wenig Nachtheil, dass sogar schon behauptet wurde, der Parasit kitzle mit dieser Weise den Magen und kräftige dadurch die Verdauung. Diese Belobung hat wenig Glauben gefunden, aber die in der Regel voll- kommene Gleichgültigkeit des Parasitismus ist nicht zu läugnen. Sie findet ihre Erklärung in der Bedeutungs- losigkeit der kleinen Menge von Gewebesaft, welche die bohnengrossen Larven dem Pferdekoloss entziehen und in der sehr rasch erfolgenden Vernarbung der Saugstelle so wie das Insekt sich entfernt hat. In einigen, allerdings seltenen Ausnahmefällen läuft die Sache nicht so glatt ab. Statt nur den Kopf in die Schleimhaut zu senken, 9 drängen sich die Larven tiefer in das Gewebe: sie kriechen mit einem Drittel, mit zwei Dritteln, ja mit dem ganzen Körper in das vergrösserte Geschwür hinein, welches sich mitunter bis auf eine kleine Oeffnung wieder hinter ihnen schliesst. Man ist allgemein geneigt, dieses ungewöhn- liche Benehmen nicht auf eine besondere Begehrlichkeit der Insekten, sondern auf eine krankhafte Beschaffenheit der Magenwandung zurückzuführen. Stets sind die Folgen dieses Vordringens für den Wirth verderblich. Das eine Mal entstehen Eiterbeulen in der Magenwand (Gastritis phlegmonosa), in welchen die Larven regelmässig zu Grunde gehen. Nun kommt aber an diesen Kerbthieren relativ viel Chitin vor, eine Substanz, welche sich durch srosse Beständigkeit auszeichnet. So sehen wir denn dass die Larven eine lange Eiterung unterhalten, welche zu einem Siechthum des Wirths, mit gewöhnlich tödt- lichem Ausgange führt. Ein anderes Mal wird ein grösseres Blutgefäss angefressen; es erfolgt eine reichliche Blutung und das Pferd steht plötzlich um. Wieder verschieden gestalten sich die Verhältnisse, wenn die Larven die Magenwand ganz durchbohren und so in die Bauchhöhle gelangen; jetzt ist eine tödtliche Bauchfellentzündung un- vermeidlich geworden. Auch können sich die Larven, vor ihrer Ankunft im Magen, zu früh im Rachen fort- saugen. Sobald sie grösser geworden sind, kommen sie mit dem Kehlkopfe in Berührung und verursachen heftige. Hustenanfälle, ja selbst den Tod durch Erstickung; diese gefährlichen Ereignisse sind, wie schon bemerkt, seltene Ausnahmsfälle; wären sie häufig, so müsste in der That eine solche Seltenheit der Wirthe eintreten, dass die In- sekten selbst in ihrem Fortbestehen bedroht würden. Die Biesfliege des Rindes (Hypoderma bovis) lebt als Larve unter der Haut des Rindes. Jedes Stück Rind- y EEE UNE EI 10 vieh, welches im Sommer auf die Weide geht, bekommt im folgenden Frühjahr Knoten in der allgemeinen Decke, Dasselbeulen genannt, in welchen je eine pflaumengrosse Larve sich befindet. Die Dasselbeulen erhöhen bei uns den Marktpreis ihrer Träger, weil im Handel dem Berg- vieh der Vorzug gegeben wird. Auf der Spitze des Knotens mündet ein feiner Gang, dem etwas Eiter ent- quillt. Der Bewohner athmet durch diese Röhre, deren Verstopfung jedesmal seinen Tod herbeiführt. Wird da- gegen die Larve in ihrer Entwicklung nicht gestört, so erweitert sie den Luftgang ganz allmälig, bis sie sich durch denselben zwängen kann und die Veränderungen in der umgebenden Haut bleiben auf ein Minimum be- schränkt. Nun stirbt aber hie und da eine Larve in ihrer Beule ab. Es ist das für den Träger immer ein unerfreuliches Ereigniss, denn die Reste des Parasiten geben zu einer oft ausgedehnten Eiterung(Haut-Phlegmone) und nicht selten zu eines umschriebenen Hautgangrän An- lass. Dem Wirtne erwächst auch Nachtheil aus einer un- gewöhnlich grossen Zahl von Dasselbeulen: unter solchen Verhältnissen tritt oft genug eine bedeutende Abmage- rung ein. | Indessen ist es nicht die Larve , sondern die Fliege welche den grössten Schaden anrichten kann. Sie um- schwärmt das Vieh behufs der Brutablage und erzeugt dabei din durchdringendes, letzteres in so hohem Grade ängstigendes Geräusch, dass die Rinder vor Schrecken toll werden. Sie sollen, wenn immer möglich, in’s Wasser flüchten, weil die Biesfliege ihnen dahin nicht folge. Auf unsern Bergweiden ergreifen sie oft genug die Flucht, um mit rasender Schnelligkeit Schutz unter Bäumen und Dächern gegen den geflügelten Feind zu suchen: dabei rennen sie so ungestüm nnd unvorsichtig, dass sie mit- ee A AME N ' Ya = } ” En 11 unter in Abgründe fallen. Auf Marktplätzen ist eine Rinderpanik ein folgeschweres Ereigniss, bei welchem Verletzungen von Menschen. ja Verluste von Menschen- leben oft genug vorkommen. Die Thiere reissen sich los, rennen lautbrüllend umher, werfen die Marktbuden um und treten die Menschen zu Boden. Jedermann flüchtet in die Häuser, wo allein Rettung zu finden ist. Die aus- jändischen Tagesblätter bringen alljährlich Berichte über solche Vorfälle. Trotzdem auch bei uns die Biesfliege schwärmt, hat man seit langer Zeit nichts von einer Rinderpanik gehört, vielleicht weil die grossen Viehmärkte im Herbst, nach der Flugzeit des Insektes abgehalten werden. Es gelingt mauchem Hirten, Lautäusserungen der Biesfliege täuschend nachzuahmen. Natürlich ist es für den Betreffenden ein Leichtes, Rinder in die grösste Auf- regung zu bringen. 4) Herr Telegraphendirektor Hasler spricht über die Resultate des Thermographen auf dem Faulhern und in Mürren. (Folgt unter den Abhandlungen.) 5) Herr Prof. Dr. Luchsinger bespricht die toxico- logische Wirkung einiger Metallsalze. Kupfer und Zink waren vor einigen Jahren von Harnack als spezifische Muskelgifte erklärt, und dem von Bernard schon als solches proklamirten Kali angereiht worden. Aber bei allen diesen Agentien tritt eine Muskellähmung erst ein, lange nachdem der Frosch schon tiefste Störungen be- kundet. Die primäre Wirkung trifft auch hier das Central- nervensystem, und zu einer Zeit, wo das Thier auf die stärksten Reflexreize nicht mehr reagirt, sind Muskeln und Nerven noch normal. Wenn aber auch diese Ge- webe schliesslich leiden, so braucht dies durchaus nicht zu überraschen; denn selbst die Anaesthetica, diese 12 typischen Gangliengifte, zeigen bei stärkern Dosen kein anderes Verhalten. Von all’ diesen Agentien werden eben alle Gewebe beschädigt, und je komplizirter eine Funktion, je mehr Elemente zu derselben erforderlich, um so früher wird die Störung bemerklich, weil sich die Elementar- störung mit um so grösserem Faktor multiplizirt. 721. Sitzung vom 5. November 1881, Abends 7'% Uhr bei Webern. Vorsitzender : Präsident Prof. Dr. Luchsinger. — Sekretär: Dr. G. Beck. -- Anwesend 24 Mitglieder. Geschäfte: 1) Der Präsident begrüsst die Versammlung und ver- dankt der Gesellschaft deren Verwendung in einer ihn betreffenden persönlichen Angelegenheit. 2) Das Protokoll der Sitzung vom 11. Juni wird ver- verlesen und beschlossen, es seien jeweils auch die grössern Protokollauszüge vorzulesen. 3) Herr Dr. Landoif, Lehrer auf der Rütti wird in die Gesellschaft aufgenommen. 4) Die Herren Seminarlehrer Kopp und Lithograph Kümmerly erklären ihren Austritt aus der Gesellschaft. 5) Prof. Luchsinger bespricht fortgesetzte Versuche über die von ihm schon zu wiederholten Malen hier be- handelte Verschiedenheit in der Resistenz verschiedener Organe. | Während aber aus seinen frühern Versuchen ge- schlossen werden musste, dass im Wesentlichen hier histo- logische Verhältnisse in Betracht kommen, dass nament- lich vor allem die Ganglienzellen, dann die Nerverfasern und Muskeln gelähmt werden, ist jetzt solche Stufenfolge 13 auf den Verfall der einzelnen Organe zu beschränken und zeigen dagegen die einzelnen Glieder verschiedener Organe durchaus keinen Parallelismus. Wenn man einen Frosch äusserst langsam mit Kali- salzen vergiftet, so werden Centralnervensystem, periphere Nerven und Muskeln allmälig in bekannter Reihenfolge gelähmt, aber es schlägt bei gelungenen Versuchen das Herz noch in allen seinen Theilen kräftig genug. Ein ähnliches Bild zeigt selbst eine Vergiftung durch Aether, jenem so allgemein als spezifisches Gangliengift be- trachteten Agens. Wenn aber das Herz noch in voller Kraft schlägt, zu einer Zeit, wo die periphere Nervenleitung schon ver- nichtet, wo die Muskeln selbst bei direkter Reizung nur mit lokaler Zuckung antworten, wenn also die Ganglien- zellen des Herzens selbst die Nerven und Muskeln des animalen Lebens überdauern können, dann kann man unmöglich länger an dem alten Begriffe, Gangliengift, festhalten. Es gibt vielmehr eine grosse Klasse von Giften, die eben alles Protoplasma lähmen; aber die Lähmung wird nicht überall gleichzeitig erfolgen, komplizirtere Organe werden nach einfachem Prinzipe leichter eine Ab- nahme ihrer Erregbarkeit dokumentiren. Es wird das Reflexvermögen früher schwinden als die Nervenleitung; und diese wieder früher als die direkte Muskelreizbar- keit. Aber unter sich gleich gebaute Organe werden sich ganz verschieden verhalten können, je nach ihrer Be- deutung für den Gesammtorganismus. Wie schon in - früheren Fällen zeigt sich auch hier der kräftigende Ein- fluss der Arbeit; dies ist offenbar der Grund warum das nie ermüdende Herz in allen seinen Stücken auch schä- digenden Momenten bis zu allerletzt erfolgreich trotzt. Neben diesen allgemein lähmenden gibt es aber: gleich- 14 wohl auch noch solche, welche bestimmte Apparate ganz vorzüglich aussuchen, sogenannte spezifische Gifte. In dem Atropin führte dann der Vortragende ein solches spezifisches Gift für glatte Muskeln und deren Nerven- enden vor. Wenn das Alkaloid der Belladonna die glatt- ınuskelige Iris der Säuger und Aınphibien lähmt, die quergestreifte der Vögel und Reptilien aber intakt lässt, so scheint wenigstens solcher Schluss plausibel, wollte man nicht ganz verschiedenen Bau auch im Uebrigen an: nehmen. Aber solcher Schluss wird bindend genug, wenn wir weiterhin noch sehen, wie auch der glattmuskelige Oesophagus von Frosch und Vogel durch Atropin ge- jähınt wird, der quergestreifte vom Kaninchen aber ver- schont bleibt; ja wenn wir selbst sehen, dass der untere glattmuskelige Theil der Speiseröhre der Katze gelähmt wird, während der obere sonst aber genau gleichgebaute Abschnitt auch nach stärkster Atropinisirung jede Vagus- reizung immer wieder mit einer kräftigen Kontraktion beantwortet. 6) Prof. Th. Studer spricht über geologische und zoologische Studien im Faulhorngebiet. (Folgt unter den Abhandlungen des nächsten Heftes.) 7) Prof. Th. Studer berichtet ferner über die Auf- stellung der zoologischen Sammlung im naturhistorischen Museum. Die Sammlung ist auf zwei Stockwerke vertheilt. Im zweiten Stockwerk kommen die Säugethiere, Vögel nebst der schweizerischen Fauna zur Aufstellung, im dritten die Fische und Reptilien sowie die wirbellosen Thiere. Die Aufstellungsräume im zweiten Stock zerfallen in einen hohen Mittelsaal, in welchem die grossen Säuge- thiere, theils frei, theils in grossen Glasvitrinen ihre Auf stellung fanden. Hier befinden sich Elephant und Giraffe, £ 15 die grossen Hufthiere, Rhinoceros, Bison, Elen etc.,; der östliche Flügel enthält in Glasschränken die systematische Sammlung der Säugethiere, geordnet nach Scbater. Rechts vom Eingang beginnt die Aufstellung mit den Primaten und endet links vom Eingang mit den Marsupialien und Monotremen. Diese Sammlung ist jetzt vollständig avf- gestellt und katalogisirt und enthält 500 Nummern Die äusserste Abtheilung des östlichen Flügels ist abgetheilt für die Aufstellung der schweizerischen Landes- fauna, welche annähernd vollendet ist. Sie umfasst in zwei grossen Glasschränken rechts vom Eingang die schweizerischen Säugethiere, links in zwei Glasschränken die Vögel, welche vollständig vertreten sind. Die Mitte des Raumes nimmt ein Glasschrank ein, in welchem der St. Bernhardshund Barry und ein Bastardsteinbock unter- gebracht sind. Ausserdem enthält der Schrank einen grossen ausgestopften Wels aus dem Murtensee, ein grosses Exem- plar von Lachs und Hecht. Am östlichen Fenster enthält eine Montre die schweizerischen Mollusken, rechts und links davon zwei Schränke, der südlich gelegene mit den schweizerischen Reptilien, der nördliche mit den Fischen. Gegenüber werden an der Wand Cadres für die charakte- ristischen einheimischen Insekten angebracht. Der westliche Flügel des zweiten Stockes enthält die allgemeine Sammlung der Vögel. Die Aufstellung be- ginnt links vom Eingang mit den Papageien und endet rechts mit den Steganopoden Die Ratiten befinden sich in einem eigenen Schranke am Westende des Saales. Durch die Mitte zieht sich eine Reihe von Pultitrinen mit einer Fiersammlung. Die Aufstellung der Objekte ist im dritten Stock noch nicht vollendet. Im östlichen Flügel finden die Mollusken, Würmer, Echinodermen, Urustaceen und Insekten Platz, im westlichen die Reptilien, Amphi- 16 bien, Fische und die Coeenteraten. Während die kalt- blütigen Wirbelthiere in Schränken zwischen den Fenstern aufgestellt werden, so ist für die Coelenteraten ein grosser Schrank, der sich durch die Mitte des Saales zieht, be- stimmt. Derselbe ist inwendig schiefergrau angestrichen, so dass sich die weissen Skelete der Steinkorallen und die bunten Gorgoniden genügend abheben. Im östlichen Flügel befindet sich auf der Südseite die in Schränken aufbewahrte Molluskensammlung von Shuttleworth, dann folgen zwischen den Fenstern pult- förmige Vitrinen für die systematische Aufstellung der Mollusken und Echinodermen. In senkrechten Aufsätzen stehen die entsprechenden Spirituspräparate. Eine ähn- liche Reihe Montres geht durch die Mitte des Saales zur Aufnahme der Crustaceen. An den Saal schliesst sich noch nach Osten ein eigener Raum für die entomologische Sammlung an. Längs des Verbindungsganges zwischen den beiden obern Sälen findet noch eine Reihe Schränke Platz, welche die Reste der Phahlbautenfauna enthalten. Säugethiere, Vögel, sowie die Landessammlung Crustaceen und Korall:n sind fertig aufgestellt, die Sammlung der übrigen Ordnungen wird noch im Laufe dieses Winters erstellt werden können. Verzögert wird die Aufstellung dadurch, dass eine Neubestimmung der Objekte, Etiquet- tirung und z. B. bessere Konservirung nothwendig ist. 721. Sitzung vom 19. November 1881, Abends 7!/s Uhr bei Webern. Vorsitzender: Präsident Prof. Dr. Luchsinger. — Sekretär: Dr. G. Beck. — Anwesend 16 Mitglieder und 2 Gäste. M } EEE Ss: Si 4 A 17 Geschäfte: 1) Prof. Dr. Lichtheim spricht über pathogene Schimmelpilze. (Der Vortrag folgt unter den Abhand- lungen.) 2) Prof. Guillebeau weist Milzbrandbakterien vor. 722. Sitzung vom 3. Dezember 1881, Abends 7!/, Uhr bei Webern. Vorsitzender: Präsident Prof. Dr. Luchsinger. — Sekretär: Dr. G. Beck. — Anwesend 15 Mitglieder. Traktanden: 1) Ar. Dr. G. Beck weist einige abnorm ausgebildete Blüthen von Trop&olum minus vor, welche von Dr. Uhl- mann bei Diemerswyl gefunden wurden. Neben der voll- ständigen Vergrünung aller Blüthentheile ist besonders auffallend, dass die Blumerblätter Stiele bis auf die Länge von 12cm. besitzen, und zugleich eine den Laubblättern nahe kommende Form angenommen haben, dass der Kelch- sporn vollständig fehlt, und dass sich auf der Spitze des stark entwickelten Fruchtknotens eine Laubknospe ent- faltet. 2) Hr. Dr. G. Haller hält einen Vortrag über die schweiz. Hydrachniden. (Folgt unter den Abhandlungen.) Herr v. Jenner, Optiker stellte dem Vortragenden in verdankenswerther Weise eine Anzahl Mikroskope zur Verfügung. 3) Herr Prof. Dr. Luchsinger spricht über spinale Athemcentren. (Der Vortrag folgt unter den Abhand- lungen.) Auszug aus dem Protokoll der entomologischen Sektion. Präsident: Herr Notar Jäggi; Sekretär: Herr Dr. G Haller. Das Vereinsjahr beginnt mit dem Monate Mai, die regelmässigen Sitzungen, zu welchen vermittelst Karten oeboten wird, finden jeweilen am ersten Montage im Monate statt. Der Besuch war in der Regel ein ziem- lich zahlreicher, indem die durchschnittliche Zahl der Theilnehmenden 10 —12 betrug. Mehrere Male wurde diese Durchschnittszahl durch Besuche bedeutenderer schweizerischer Entomologen gesteigert, so verzeichneten wir in der Maisitzung als Gast den Vize-Präsidenten unserer schweizerischen entomologischen Gesellschaft, Herrn Riggenbach aus Basel. Die Sitzungen fanden ge- wöhnlich auf Webern statt, eine Ausnahme machte die- jenige vom 5. September, an welchem Tage die Sektion zur Besichtigung zweier Sammlungen exotischer Lepi- doptera, von denen die eine Herr Jäggi unserm städtischen naturhistorischen Museum zu bestimmen die Güte hatte, in die Wohnung unseres Herrn Präsidenten im Pelikane eingeladen. | Der Stoff entsprach dem zahlreichen Besuche voll- ständig; zunächst verursachte das Interesse, welches die a Fe nk cd a5 I 19 bernischen Entomologen am Gedeihen unseres städtischen naturhistorischen Museums nehmen, eine Fülle von Mit- theilungen, indem sich mehrere Herren die Mühe ge- nommen hatten andere schweizerische Museen zu besuchen, um sich daselbst Einsicht über die Art der Aufstellung, die Schaukästen ete. zu verschaffen. Es ist uns leider nicht bekannt, dass die Administration dieses wissenschaft- lichen Institutes irgend Gewicht anf diese Erfahrungen gelegt hätte. Nichts destoweniger hielt man das Interesse sesenüber unserem Museum aufrecht, und sind von dem neuen Assistenten des Konservators, Herrn Lehrer Stucki. mehrere bedeutendere Schenkungen verdankt werden. Hier- bei wurden namentlich die Herren v. Büren, Hümmer, Jäggi, Jenner, Rätzer und Haller genannt. Einen bemühenden Eindruck machte das Resultat einer von Herrn Hümmer vorgebrachten Interpellation. Als Beweggrund gegen die Wahl von Herrn Dr. G. Haller war nämlich in der Mitte der Museumscommission unter Anderem vorgebracht worden, dass die bernischen Ento- mologen ein ungünstig lautendes Zeugniss über dessen Be- fähigung als Entomologen abgelegt hätten. Herr Hümmer’s Interpellation ergab, dass weder jemals hiervon in der Sektion die Rede gewesen, noch jemals irgend einer der Herren hierüber angefragt worden sei. Als erfreulicher ist endlich hervorzuheben, dass die Herren Jenner und v. Büren in Folge von Aufforderungen, welche an sie aus der Mitte der Sektion ergangen waren, bestimmt wurden, die auf sie gefallenen Wahlen eines Bibliothekars und Kassiers unserer schweizerischen ento- mologischen Gesellschaft anzunehmen. Vielen (Genuss versprechen sich die Mitglieder endlich von der auf Antrag des Sekretärs beschlossenen Gründung einer Vereinsmappe, in welcher die Auszüge der gehaltenen 20 Vorträge im Manuscripte aufbewahrt und dadurch zum (remeingute der Sektion gemacht werden sollen. Die wissenschaftlichen Vorträge fanden sowohl durch die grosse Verschiedenartigkeit der behandelten Themata als durch die sie begleitenden zahlreichen Demonstrationen allgemeinen Anklang. Es sind in chronologischer Reihen- folge: 1. Mai. Dr. G. Haller, über die dem Geruchs- /und Gehörsinne dienstbaren A} parate der Insekten, ganz be- sonders der Schmetterlinge. - 6. Juni. Die Herren Jäggi und Jenner, über die Einrichtung der entomologischen Sammlungen des Museums in Genf und über die zu- künftige Aufstellung der Studer-, Isenschmid- und Ougs-\ purger-Sammlungen. — 4. Juli. Herr Präsident Jäggi, über dessen entomologischen Ausflug in’s Wallis, der ge- meinsame Fang auf dem Simplon. — 5. September. Vor- weisung von Herrn Jäggi’s Sammlung exotischer Lepi- doptera und der von ihm geordneten Museums-Sammlung. — 2. Oktober. Dr. (. Haller, über den schwarzen Korn- wurm (Oalandra granaria) und verwandte Arten. Herr Jäggi, über die von ihm im Wallis gesammeltnn Geo- metriden und Lepidopteren. Herr v. Büren, über dessen Besuche bei einigen der bedeutenderen Lepidopterologen Deutschlands. — 7. November. Herr v. Büren, über die weniger bekannten Arten der Gattung Syrichthus. — 4. Dezember. Herr Jäggi, Nekrolog des verstorbenen Alt-Lehrer Rothenbach. Ausser diesen ausführlicheren Vorträgen wurden zahlreichere kürzere Mittheilungen ge- macht und von Herrn Hümmer verschiedene humoristische Schilderungen der von der Sektion ausgeführten Excur- sionen verlesen. Ausser den regelmässigen Sitzungen vereinigten drei bedeutendere Ausflüge jeweilen die Mehrzahl der Mit- glieder. Der erste derselben richtete sich am Pfingsttage f 21 nach den benachbarten Wäldern am Bielersee, der zweite brachte am Sonntage vor dem Jahresfeste der schwei- zerischen naturforschenden Gesellschaft die Theilnehmer nach Aarau an die Jahresversammlung der schweize- rischen Entomologen. Zu einem Ehrentage für die ento- mologische Sektion gestaltete sich aber vollends der 15. Juli, an welchem nicht weniger als 7 Mitglieder der- selben sich auf der Spitze des Simplons zusammenfanden, um: nach einer einfachen Mahlzeit im Hospize dem ge- meinsamen Fang auf die werthvolle Fauna des Wallis obzuliegen. An Ah BIIRENN) | En Sieh RN ; 28 ER. jr ef I AR | RER ALS it En ie! nr . ee air Ts ce Ha ae BEE ER TA ua 3 ; er Aa 4 ya {nf v 2 7 N Abhandlungen. | Nr. 1018. Dr. G. Hasler. Resultate des Thermographen auf dem Faulhorn und in Mürren. Vorgetragen in der Sitzung vom 11. Juni 1881. (Hierzu 2 lithogr. Tafeln.) In einer Sitzung der naturforschenden Gesellschaft beschloss letztere, einen Beitrag an die bedeutenden Kosten der zu gründenden meteorologischen Höhenstation auf dem Säntis zu leisten Bei diesem Anlass machte ich die Mittheilung, dass gleichzeitig der Schweiz. Alpenklub, Sektion Oberland, beabsichtige, eine meteorelogische Sta- tion auf dem Gipfel des Faulhorn’s zu errichten, wess- halb sich letztes Frühjahr Herr K. Hecht, Vorsteher des Telegraphenbureau Interlaken und damaliger Sekretär der Sektion Oberland (nunmehriger Präsident), sich mit mir in Verbindung setzte. Es handelte sich nun zuerst um die Wahl von pas- senden Instrumenten. Durch den Schweiz. Alpenklub wurde seiner Zeit ein _ Maximum- und Minimum-Thermometer auf dem Schreck- horn placirt. Diese allerprimitivste Einrichtung, welche die einmalige höchste und sodann die niedrigste Tempe- ratur angibt, scheint mir einen sehr zweifelhaften Werth zu haben. ER N Schon im Jahr 1867 habe ich im Auftrage des Hrn. Prof. H. Wild, damaligem Direktor der Berner Stern- warte, ein selbstregistrirendes Instrument zur Angabe der Temperatur, der Windstärke und der Windrichtung konstruirt, welches bestimmt war, auf dem Schreckhorn aufgestellt zu werden. Eire Uhr mit Sekundenpendel, ein Jahr lang gehend, wurde durch ein 40 Kilos schweres (Gewicht in Gang gesetzt; ein gleiches Gewicht bewirkte die Markirung des Temperatur- und des Anemometer- standes auf einen endlosen Papierstreifen. Auf das ganze Jahr vertheilt, bleiben sonach kaum 110 Gramm pro Tag zum Betriebe der Uhr. Es braucht somit einer ganz kleinen Störung, um die Uhr zu arretiren. Die müh- same Bergbesteigung, das grosse Gewicht des Instru- mentes, die schwierige Montirung, verbunden mit dem Risico, dass der Erfolg den Opfern nicht entsprechen werde, waren die Gründe, wesshalb das Instrument nie- mals an seinem Bestimmungsort aufgestellt worden ist. Herr Hecht schlug vor, ein Registrir-Instrument durch eine elektrische Uhr zu betreiben, welche ihrer- seits durch den galvanischen Strom einer Batterie im Gang erhalten wird. Auch mit diesem Projekt konnte ich mich nicht befreunden, weil von einer solchen elek- trischen Uhr voraussichtlich kein günstiges Resultat zu erwarten War. Im Mai vorigen Jahres einigten wir uns dahin, auf dem 2683 Meter hohen Gipfel des Faulhorn’s versuchs- weise während des Sommers ein selbstregistrirendes Thermometer aufzustellen, welches stündlich vermittelst einer alle 3 Tage aufzuziehenden Uhr und einer Batterie von 6 Leclanch&-Elementen markiren würde. Wegen un- zureichender Unterstützung von Seite des Alpenklubs übernahm ich es, passende Instrumente anzufertigen, und ” a a ne ee dem Alpenklub leihweise zur Verfügung zu stellen, wäh- rend dessen Vertreter, Hr. Hecht, die mit dem Montiren verbundenen Kosten und die Aufstellung selbst über- nehmen wollte. Nachdem die Apparate fertig waren, gab ich Hrn. Hecht die nöthige Anleitung, um dieselben zweck- mässix aufzustellen. Am 22. Juni brach Hr. Hecht mit 4 Knechten von Interlaken auf und brachte die Instrumente, trotz des stürmischen Wetters, unversehrt auf die Höhe des Faul- horns, wo sie am 24. Juni montirt wurden. Die Uhr mit Halbsekundenpendel wurde im Esszimmer des Gast- hauses aufgehängt; das Registrir-Thermometer, von einem besondern Schutzgehäuse umgeben, wurde auf der Nord- seite des Gebäudes aufgestellt, wofür vorher noch grosse Schneemassen weggeräumt werden mussten. Nachdem Hr. Hecht nach 4 Wochen nochmals das Faulhorn er- stiegen, um den Gang der Instrumerte zu beobachten. kontrolirende Vergleichungen der Kurven mit einem (uecksilber-Thermometer anzustellen, wurden die Apparate von Hrn. Hecht am 15. September 1880 demontirt, und wieder zu Thal gebracht. Die vorliegenden Instrumente haben während dieser Zeit von S4 Tagen ordentlich funk- tionirt, und durchaus nicht gelitten, wozu auch der Be- sitzer des Gasthauses auf dem Faulhorn sein Mösglichstes beigetragen hat. Hr. Hecht hat die markirte Kurve vom Original- streifen in sehr anschaulicher und sinnreicher Weise auf 12 Blätter in Millimeter eingetheilten Papieres übertragen, ‘ wobei jedes Blatt 7 Tage umfasst. Bei der stündlichen Markirung des Thermographen bilden je 24 Punkte eine Tageskurve, und sind durch eine rothe Linie mit einander verbunden. Auf der linken Seite eines jeden: Blattes ist die Skala in Celsius eingezeichnet, so dass man für jede Er tin Tagesstunde die Temperatur leicht ablesen kann. Die höchste Temperatur + 25,5° fällt auf den 17. Juli, die niedrigste — 5° auf den 15. September 1880. Der Versuch, die Temperatur auf dem Faulhorn während der Sommermonate zu registriren, ist somit sünstig ausgefallen, und unser Zweck, mit wenig Mitteln sute Resultate zu erhalten, erreicht. Wir kamen nun überein, den gleichen Thermographen auf einer während des Winters bewohnten Höhenstation aufzustellen. Dem freundlichen Entgegenkommen von Hrn. Grossrath Sterchi ist es zu verdanken, dass Hr. Hecht das Instrument am 2. November 1880 beim Hötel Mürren in Mürren in einer Höhe von 1636 Meter auf- stellen konnte. Die gleiche Batterie wurde in einem Zimmer placirt, und zur Vermeidung des Einfrierens mit einer dicken Lage von Sägespähnen umgeben. Der un- ermüdliche Klubist begab sich schon am 11. November nach Mürren, um den Gang der Apparate zu beobachten, ferner am 12. Dezember, sowie am 17. Februar 1881. Das Instrument hat trotz einer Kälte von — 18° und 3 Fuss tiefem Schnee immer regelmässig fortregistrirt, während die Uhr seit 3 Monaten keine Minute differirte. Am 25. Mai wurden die Instrumente durch Hrn. Hecht von Mürren abgeholt, um sie hieher zu schicken, da ich dieselben nebst andern Apparaten auf der internationalen Ausstellung für Elektrieität in Paris auszustellen beab- sichtige. Die Kurven vom 2. November 1880 bis 17. Februar 1881, 105 Tage umfassend, sind in gleicher Weise, wie diejenigen für das Faulhorn, jedoch auf 16 Blättern ein- getragen. Die höchste Temperatur + 10,7 ° Celsius fällt auf den 16. November 1880, die niedrigste — 18,7 auf den 24. Januar 1851. Für die Temperaturaufzeichnungen Ze nn un ee n F r N - ® 7 > en er a a ara a Zn He a a na un a ln nie m La a u a nn nn nn a mag 3 > a vom 17. Februar bis 25. Mai 1881 liegt der Original- streifen vor. Die markirten Punkte dieser 97 Tage sind zu leichterer Uebersicht durch eine rothe Linie ver- bunden. Diese Kurve wird durch eine schwarz gezeich- nete, dem Nullpunkt entsprechende Linie durcbschnitten. Ebenso sind von 5° zu 5° über und unter 0° Celsius punktirte Linien gezogen, so dass diese 97 Tage auf dem = 80 langen Papierstreifen ein deutliches Bild der Temperaturverhältnisse für Mürren während des Winters geben. Die vorliegenden Instrumente, Thermograph und Uhr, welche auf dem Faulhorn und in Mürren funktionirt ha- ben, sind mir in völlig unversehrtem Zustande abgeliefert worden, und bereit neuerdings aufgestellt zu werden. Die Batterie von 6 Leclanche-Elementen hat sich bei stündlichem, sehr kurzem Stromfluss durch die Uhr vor- züglich bewährt. Durch diese überaus günstigen Erfolge ermuthigt, beschloss ich, die Konstruktion eines automatischen Re- oistrir-Apparates zu versuchen. Dieser Apparat, bei welchem als bewegende Kraft eine Uhr dient, welche durch den Wind aufgezogen wird, geht seiner Vollendung entgegen. Sollte derselbe den Anforderungen entsprechen, so hoffe ich, dass das Instrument allgemeine Anwendung finden wird, sowohl zu Aufzeichnungen der meteorolo- eischen Vorgänge auf unbewohnten Höhenpunkten, als auch in den unbewohnbaren Polarregionen. Prof. Dr. L. Lichtheim. Ueber pathogene Schimmelpilze vorgetragen in der Sitzung vom 19. Nov. 1881. Durch vielfache, gelegentliche Beobachtungen ist die Möglichkeit eines Parasitismus von Schimmelpilzen im thieri- schen Organismus unzweifelhaft gemacht worden. Besonders zahlreich sind die Beobachtungen über Schimmelmykosen der Luftwege bei Vögeln.”*) Beim Menschen beobachtete Leber . eine durch Asperegillus glaucus bedingte schwere Aypopyon- keratitis mit Bildung eines Mycels in der Hornhaut.””*) Ich selbst hatte gelegentlich der Naturforscherversamm- lung in Baden-Baden Kaninchennieren demonstrirt, deren Sammelröhren Pilzfäden enthielten, welche nach Unter- bindung des Ureters von der Unterbindungsstelle hinaufge- wachsen waren und im Nierenbecken einen zusammenhängen- den pseudomembranösen Belag gebildet hatten. Diese Mycelien hatten die Eigenthümlichkeit, dass sie durch Anilinfarben lebhaft tingirt wurden, eine Eigenschaft, welche denen der gewöhnlichen Schimmelpilze abgeht. Eine Be- stimmung dieser Pilze ist nicht erzielt worden, weil mir ein geeignetes Verfahren dieselben zur Fruktification zu bringen, nicht geläufig war, und weil später zu diesem Zweck an- gestellte Versuche ein negatives Resultat ergaben. Auf *) Cf. Bollinger über d'e Pilzkrankheiten niederer und höherer Thiere in: Zur Aetiologie der Infectionskrankheiten mit besonderer Be- rücksichtigung der Pilztheorie, München 1881. S. 62 und 63. **) Archiv für Ophthalmologie, Bd. 25, Abthl. 2, S. 285. Er rn Ki re re ee a PA u nn ı ie u 91 - dem Wege des Experimentes gelang es Grohe”), durch Einführung der Sporen von Aspergillus und Penicillium in die Blutbahn eine Mykosis generalis acutissima bei Kanin- chen zu erzeugen. Auf alle diese Beobachtungen, denen viel zahlreichere andere entgegenstanden, welche die absolute Erfolglosig- keit einer Einführung von Schimmelsporenin den Organismus betonten. schien eine Arbeit von Grawitz””) Licht zu werfen. Nach diesem Autor werden unsere gewöhnlichen Schimmelpilze Aspergillus glaucus und Penicillium glaucum aus unschädlichen Saprophyten zu bösartigen Parasiten, wenn man sie allmählig an die Bedingungen, welche sie im Thierkörper vorfinden gewöhnt. Diese Bedingungen sind nach Grawitz: 1. die Körpertemperatur. 2. die Alkalescenz der Körpersäfte. 3. das flüssige Nährsubstrat. Die Bedeutung dieser Versuche ging über die Frage der pathogenen Wirkung der Schimmelpilze weit hinaus und war geeienet unsere ganze Anschauung von dem Wesen der Infektionstoffe aufs nachhaltigste zu beeinflussen. Der Eindruck, den sie machte, war um so grösser, als ihre Veröffentlichung zeitlich zusammenfiel mit einer Mitthei- lung von Buchner über die experimentelle Umwandlung von Milzbrandpilzen in Heupilze und vice versa, welche in demselben Sinne plädirte *””). Ich habe zunächst die Grawitz’schen Versuche zum Thei! aus Rücksicht auf die oben erwähnte, von mir gefundene “ Nierenmykose wiederholt und bin dabei zu folgenden Re- sultaten gekommen: *) Berliner klin. Wochenschrift 1870., 1. **) Virchows Archiv, Bd. 81, S. 355. ***) Sitzungsbericht der matbem. phys. Classe der kol. bayr. Akad. d. Wissenschaft za Münchrn 1880 Il. X Bern. Mittheil. 1881. Nr. 1019. DIN ES 1) Auf dem von Grawitz angegebenen Wege gelingt es leicht, pathogene Schimmelpilze zu erzielen, deren Sporen in die Blutbahn des Kaninchens eingeführt eine Krankheit erzeugen, deren Erscheinungen den von Grohe und von Grawitz angegebenen entsprechen. 2) Führt man die Sporen dieser Pilze ins Nierenbecken ein und unterbindet den Ureter, so kommt es nicht zu der von mir beobachteten Mykose der Niere. Dieser Mykose müssen mithin andere Pilze zu Grunde gelegen haben. 3) Von den von Grawitz angegebenen Versuchsbedin- gungen ist ein grosser Theil überflüssig. Anch auf saurer Nährlösung, auch auf festen Substraten wachsen pathogene Schimmelpilze und es genügt, im Brütofen auf feuchtes Brot oder auf Kartoffeln Pilzsporen auszusäen, um grüne Rasen zu erzielen, deren Sporen die erwähnten Eigenschaften besitzen. Die auf kalten Substraten ge- wachsenen Schimmelpilze hingegen haben keine pathogene Wirkung. 4) Die von Grawitz behauptete grosse Empfindlichkeit der Keimschläuche maligner Schimmelpilze gegen niedere Temperaturen existirt nicht. Aus den erkrankten Organen wachsen im Brütofen die Schimmelconidien heraus und be- decken die Oberflächemit grünen Rasen, ohne dasseszurFäul- niss kommt. Diese Fruktifikation lässt sich noch erzielen an Organstücken, welche kurz zuvor auf dem Äthermikrotom hart gefroren waren. — Als diese Resultate erzielt waren, erschien eine zue Mittheilung von Grawitz”) über denselben Gegen- stand, welche die Zwischenstufen zwischen den un- schädlichen und den malignen Pilzen behandelte. Dieselbe behauptete, dass Schı melpilze, welche schon an die hohe *) Berl. klin. Wochenschrilt, 1881, 14. IRAK, Temperatur einigermassen akkomodirt sind, fleckweise parenchymatöse Trübungen in Leber und Nieren machen, ohne dass die Thiere dieser Erkrankung erliegen. Besser akkomodirte Varietäten bedingen halb albuminöse, halb fettige Heerde, in derem Inneren in den ersten Tagen die Keimschläuche nachweisbar sind, allmählig aber ver- schwinden. Auch dieser Krankheitsgrad scheint nach dieser Angabe nicht mit dem Tode zu enden. Da diese Angaben den vorhin mitgetheilten Resultaten direkt widersprachen, mussten die Versuche von neuem aufgenommen werden. Das Resultat war folgendes: l) Die oben aufgeführten Ergebnisse werden in allen Stücken bestätigt. 2) Die von Grawitz geschilderten Uebergangsstufen . konnten nicht erzielt werden. 3) Durch mehrfaches Variiren der Temperatur wur- den Schimmelrasen erzielt, deren Sporen in die Blutbahn eingeführt, insofern weniger bösartig waren, als auf die Infusion vieler Sporen nur relativ wenige Heerde entstanden. Die Heerde selbst entsprechen vollkommen denjenigen, welche die ganz malignen Sporen bewirken. Die Thiere erlagen den Infusionen ausnahmslos, wenn auch nach ver- schiedener Zeit. Zu einem dieser Versuche waren schwarze Pilzrasen verwendet worden. Die zur Infusion benützte 'Sporen- flüssigkeit hatte ein schwärzliches Ansehen. Das Thier ging nach einiger Zeit zu Grunde und aus der Niere, welche nur mässig zahlreiche Pilzheerde enthielt, wuchsen ‘im Brütofen grün fruktifizirende Rasen hervor. Es musste hieraus geschlossen werden, dass die schwarzen Schimmel- pilze im Thierkörper nicht zur Auskeimung gelangt waren- Auf diesem Punkte waren die Versuche angelangt als gelegentlich einer persönlichen Begegnung Herr Regierungsrath Dr. Koch in Berlin mir mittheilte, dass er auf Grund von Versuchen die Anschauung gewonnen habe, dass der Aspergillus glaucusein pathogener Pilz sei, während dem Penicillium glaucum pathogene Eigenschaften abgehen. Im Besitze der von Koch inzwischen veröffentlichten *) Reinculturmethoden habe ich die gewonnenen Resultate, welche dieser Anschauung vielfache Stützen boten, auf diesen Punkt hin noch einmal revidirt. Es ergab sich dabei Folgendes: 1) Aspergillus glaucus gedeiht bei Körpertemperatur sehr üppig und bildet im Brütofen in 48 Stunden dicke fruk- tificirende Rasen. Eine Aussaat von Penicillium glaucum bleibt bei Körpertemperatur 3 Tage lang unverändert -ohne zu keimen. 2) Aspergillus glaucus wächst auf Brot, Kartoffeln und mehrfachen andern Nährsubstraten bei Zimmertempe- ratur sehr viel langsamer als bei Körpertemperatur, er bedarf einer mindestens 5 mal so langen Zeit, um zur selben Stufe der Entwicklung zu gelangen. Bei Zimmer- temperatur entwickelt sich hingegen Penicillium glaucum sehr rasch. 35) In Folge hievon wird jede Aussaat von Penicillium sglaucum, wenn sie auf ein ungenügend sterilisirtes Nähr- substrat gelangt, oder wenn sie ungenügend geschützt ist, von Aspergillusrasen schnell überwuchert, während um- gekehrt bei Zimmertemperatur eine Aspergillusaussaat von Penieilllum glaucum verdrängt wird. 4) Aus den Pilzheerden der Organe der durch maligne Schimmelpilze erkrankten Kaninchen wuchs im Brütofen ausnahmslos Aspergillus glaucus hervor. 5) Die Sporen des Penicillium glaucum können in beliebiger Menge ohne Schaden für das Thier in die Blut *) Mittheiluugen aus dem kaiseriichen Gesundheitsamte Berlin 1381 ° Pd) ar „* 1 ; EU a bahn des Kaninchens eingeführt werden. Die Sporen des im Brütofen gewachsenen Aspergillus glaucus bedingen schon in der kleinsten Menge die von @rohe and Grawitz beschriebene Mykose. Sie verlieren diese pathogenen Eigenschaften auch nicht, wenn sie in mehrfachen Generationen bei Zimmer- tempc:ratur umgezüchtet worden sind. Bei einem dieser Versuche stammten die benutzten Sporen von einer Äsper- sillusceultur, welche im Verlaufe von 1'/;, Monaten in mehrfachen Generationen auf einer mit Gelatine versetzten Lösung von 1°/, Rohrzucker und 0,5°/, oxalsaurem Ammon bei niedriger Zimmertemperatur gewachsen war. Die Thiere, welchen die Sporen infundirt worden waren, er- lagen sämmtlich am 3. Tage und zeigten die bekannten Veränderungen. 6) Derartige bei niedriger Temperatur erzeugte Sporen von Aspergillus glaucus zeigen genau dasselbe Verhalten segen Temperaturen wie die im Brütofen gewachsenen. Im Brütofen bilden sie innerhalb 24 Stunden einen dichten, weissen Flaum und nach 48 Stunden eine dicke, grüne Decke, während sie bei Zimmertemperatur sehr viel lang- samer und kümmerlicher gedeihen. Diese Versuchsresultate lassen nur die Deutung zu, dass der Aspergillus glaucus pathogene Eigenschaften besitzt, das Penicillium glaucum hingegen nicht, und dass die sub 3 erwähnte, gesetzmässige Verunreinigung ungeschützter Culturen in den Versuchen von Grawitz die allmählige Umwandlung unschuldiger Pilze in maligne vorgetäuscht hat. Die unter 6 erwähnten Erfahrungen lassen mit grosser Wahrscheinlichkeit annehmen, dass auch nach mehrfachen Umzüchtungen unter ungewöhnlichen Lebensbedingungen die Schimmelpilze ihre biologischen Eigenthümlichkeiten hewahren. ee ee u SE nee re e re a Se < na “iz aa ee Ich glaube die Vermuthung äussern zu dürfen, dass die von Grawitz beschriebenen Uebergangsformen zwi- schen unschuldigen und bösartigen Schimmelpilzen, die halbmalignen Schimmel weder dem: Aspergillus glaucus noch dem Penicillium glaucum, sondern einem andern Pilze angehören, den er zufällig in seinen Öulturen erzielt hat. Ein solcher Pilz ist nach den Angaben von Grawitz selbst das Oidium lactis. Auch. der von mir früher nach Unterbindung des Ureters in den Nieren gefundene Fadenpilz ist eine besondere Species, welche unter den nicht seltenen Schimmelpilzen zu suchen ist, deren Mycelien sich durch Anilinfarben tingiren. — Es ist mir ferner gelungen, auch eine Mucorart zu finden, welcher ganz ähnliche pathogene Eigenschaften zu- kommen, wie dem Aspergillus glaucus. Dieser Mucor ist nach dem Aussehen und den Maassen der Sporangien und Sporen, nach dem Verhalten seiner Fruchtträger und My- celien als Mucor racemosus anzusprechen.”) Die Versuche mit diesem Pilze haben zu folgenden Resultaten geführt: 1) In die Biutbahn des Kaninchens eingeführt, keimen die Sporen desselben in den Nieren, den Peyerschen Plaques und den Mesenterialdrüsen aus. Werden sie in grossen Mengen eingeführt, so entsteht in der Niere eine sehr schwere hämorrhagische Entzündung, mit Entzündung des Ueberzugs derselben, die die rechtseitigen Organe mit dem benachbarten Leberlappen verlöthet. Die .Peyerschen Plaques schwellen stark an und werden hämorrhagisch in- fareirt, aufihrer Oberfläche finden sich oft kleine und grössere hämorrhagische Geschwüre, ähnliche Geschwüre finden sich auch.ausserhalb der Plaques in den untern Theilen des Dünn- *) Derselbe Mucor ist von Bollinger einigemal als Parasit in den ftwegen an Vögeln gefunden worden. (Of. Bollinger 1. c.). u sie er, AN u en A Wh NEN » i y | ie RAN ee NE darms, im Blinddarm und im obern Theile des Dickdarms. Am schwersten ’ betroffen sind stets die Plaques in der Umgebung der Einmündung des Dünndarms in den Dick- darm, sowohl der im Dünndarm, wie der im Dickdarm befindliche Haufen. Auch derjenige, welcher den grössten Theil des Wurmfortsatzes einnimmt, ist stets hochgradig betheiligt. Das an der Wurzel der Mesenteriums gelegene Lymphdrüsenpaket ist hochgradig geschwellt, die Drüsen- substanz hämorrhagisch infarcirt, das die Drüsen zusammen- haltende Bindegewebe a@dematös. In allen diesen Organen finden sich sehr reichlich die breiten, ungetheilten Mucor- mycelien. In andern Organen habe ich sie bisher nicht auffinden können. Die Nierenaffektion bedingt die Abscheidung eines sehr eiweissreichen meist blutigen Harns, die Darmerkran- kung führt zu Durchfällen, der Darminhalt ist bis auf die untersten Dickdarmpartien von schleimiger Beschaffenheit. 2) Auch die kleinsten Sporenmengen, welche ich bisher eingeführt habe, haben ausnahmslos den Tod der Thiere zur Folge gehabt. Bei ganz kleinen Mengen starben die Thiere nach 8 Tagen. Bei Verringerung der Dose tritt zunächst der hämorrhagische Charakter der Veränderungen zurück, auch die Affektion der Iymphatischen Apparate des Darms tritt in den Hintergrund. Peyersche Plaques und Mesenterialdrüsen haben ihr zewöhnliches Aussehen. Doch habe ich auch unter diesen Umständen Pilzfäden in den Lymphdrüsen gefunden. Die Nieren sind an der Oberfläche sefleckt, auf der Schnittfläche streifig, Flecken und Streifen ‚sind von gelbröthlicher Farbe und entsprechen den Pilz- heerden, die viel umfänglicher sind, als bei den Aspergillus- mykosen. Bleiben die Thiere wegen der Kleinheit der ein- geführten Sporenmengen länger am Leben, so fliessen diegelb- Se Re röthlichen Pilzheerde so zusammen. dass sie fast die ganze Niere einnehmen und nur noch spärliche, wenig umfäng- liche, etwas im Niveau zurücktretende, braunrothe Reste normalen Parenchyms zurückbleiben. Die Niere ver- srössert sich dabei enorm. Die genauere Beschrejbung der anatomischen Veränderungen dieser Krankheit mit den histologischen Details wird ebenso, wie die ausführliche Publikation aller den mitgetheilten Resultaten zu Ks liegenden Versuche später erfolgen. 3) Aus den erkrankten Organen wachsen im Brütofen die Fruchtträger heraus und bilden an der Oberfläche die charakteristischen Sporangien. Der Mucor racemosus wächst im Brütofen bei Körper- temperatur sehr rasch auf feuchtem Brot, Kartoffeln und andern Nährsubtraten. Nach 24 Stunden bildet er einen weissen Filz, nach 36 Stunden beginnt die Sporangien- bildung. Mucor mucedo entwickelt sich unter den gieichen Verhältnissen innerhalb mehrerer Tage gar nicht. 3) Bei Zimmertemperatur entwickelt sich Mucor race- mosus viel langsamer, er braucht 5—6 Tage bis zum Beginn der Sporangienbildung. Mucor mucedo bildet bei Zimmertemperatur auf den gleichen Nährsubstraten inner- halb 48 Stunden üppige Sporangien. 6) Die Sporen des Mucor mucedo können in grosser Menge ohne jeden Schaden in die Blutbahn der Kaninchen eingeführt werden. 7) Der Mucor racemosus bewahrt ebenso wie der Aspergillus glaucus seine pathogenen Eigenschaften, wenn er längere Zeit hindurch durch mehrere Generationen bei Zimmertemperatur gezüchtet worden ist. Au vr. Diese Versuchsresultate dienen den oben entwickelten *) Das soeben erschienene Heft der Revue de medeeine (Nr. II, 1881) enthält ein Referat über einen Aufsatz von Grawitz über die Theorie der Schutzimpfung. In einer Anmerkung theilt der Re- eX ferent mit, dass Fiessinger ganz analoge Immunitätsversuche wie Grawitz angestellt und in eiuer Broschüre (Etiologie de la fiövre . typhoide. Epinal. Ch. Froreisen 1381) publieirt hat, Bei einem | der Controllversuche hat Fiessinger auf die Infusion maligner Sporen Dlienationen der Darmfollikel beobachtet. Ich vermuthe, dass in diesem | Falle seine Aspergilluscultur durch Mucor racemosus verunreinigt KA®,; 5 war, wie dies, wenn man ohne die genügenden Schutzmassregeln % » eultivirt, nicht selten geschieht. Die Ansicht von FPüessinger, dass % diese Darmaffektion etwas mit der typhösen zsemein haben, theile + ich selbstverständlich nicht. = a HE WE de zT Be BR a Zen ee er ee a a 0 Ba zn ah Zr 2 Sr & Bern. Mittheil. 1881. Nr. 1020, Dr. G. Haller. Die Arten und Gattungen der schweizer. Hydrachnidenfauna. Mit 4 Tafeln. Vorgetragen in der Sitzung vom 3. Dezember 1881. nannnnnn Die allgemein angenommene Sitte erfordert es, Ein- sangs faunistischer Monographien einige Bemerkungen über den Ursprung des Materials, über die Art und Weise, in welcher die Beobachtungen gemacht wurden, endlich über den Zweck der Arbeit selbst vorauszu- schicken. Es ist mir daher zunächst eine angenehme Pflicht der Dankbarkeit, anzugeben, dass ich einen grossen Theil des bearbeiteten Materials Herrn Prof. Dr. F. Forel in Morges verdanke, welcher dasselbe bei seinen Studien über die Tiefe des Genfersee’s gesammelt hat. Ich habe meinem Gefühle der Dankbarkeit dadurch Ausdruck zu geben gesucht, dass ich eine neue Gattung aus dem Genfer- see Forelia genannt habe. Einige weitere Arten wurden mir durch Herrn Dr. Asper, Privatdozent in Zürich ein- sesandt. Auch Herrn Dr. E. Hofmann in Stuttgart bin TENNGE SS ich zum Danke verpflichtet, da er mir namentlich die Möglichkeit verschaffte, die Gattung Hydrachna, von welcher ich während drei eigenen Sammeljahren keinen schweizerichen Vertreter fand, zu untersuchen. Weitaus die grösste Mehrzahl der untersuchten Milben wurden jedoch von mir selbst in einigen Tümpeln und See’n unserer Heimath gesammelt. Namentlich verdienen aber die Umstände Erwähnung, welche es mir ermög- lichten, die Arten der Fauna Bern’s ziemlich vollständig kennen zu lernen. Herr Eggimann, Besitzer der Fisch- zuchtänstalt in Hier, liess nämlich während des Früh- jahres 1881 auf meine Veranlassung hin alle zwei Tage einen grossen Bottich voll Algen, Ranunculaceen und andern Vegetabilien vom Ufer des Egelmooses holen, um die mikroskopische Teichfauna als Futter für seine jungen Forellen und Salme zu verwerthen. Nach wenigen Stunden Stehens des Bottichs zögerte dieselbe denn auch nicht, sich an der Oberfläche und namentlich längs der Wan- dungen anzusammeln, Mit Hülfe einer Pipette liessen sich nun leicht zahlreiche Arten von Hydrachniden ver- schiedener Grösse herausfischen, in einem Glase unter- bringen und zu Hause noch lebend untersuchen. Bei der grossen Leichtigkeit, welche die Beschaffung frischen Materials somit für mich hatte, sowie der Ge- fälligkeit der Herren Forel und Asper, welche mir das Material stets noch lebend zusandten, hielt ich mich zur Untersuchung der generellen und spezifischen Unterschiede allermeistens an lebende Individuen, welche mit Aether betäubt und wenn nothwendig, schliesslich zerrissen wur- den; sehr selten nur untersuchte ich in Weingeist kon- servirtes Material. Zur Untersuchung der Anatomie be- nutzte ich die Hülfsmittel der Neuzeit, welche, wie man erkennen wird, immerhin ein nennenswerthes Resultat RE ergaben. Zur Feststellung einiger physiologischen That- sachen, namentlich die Athmungsweise und die Hautdrüsen betreffend, wurde mit lebenden Individuen experimentirt. Die ausführliche Besprechung der anatomischen und physiologischen Ergebnisse gehören nicht in den Rahmen dieser Arbeit, sie werden den Gegenstand einer ander- wärts zu veröffentlichenden Abhandlung ausmachen. Ich gedenke derselben im Text nur insoweit, als es zum Verständnisse der nachfolgenden Genera- und Artenschil- derungen nothwendig ist. Dagegen möge die heutige Studie insofern eine Vorbereitung der in Aussicht ge- stellten Publikation sein, als sie den Boden bekannt macht, auf welchem ich mich bewegen werde. Auch die Entwicklungsgeschichte wurde von mir nicht berücksichtigt, ich verweise, was die Entwicklung inner- halb des Eies, sowie der verschiedenen sogenannten Deu- tovumstadien anbelangt, auf Claparede’ svorzügliche Stu- dien der Acariden. Auch Krendowski in Charkow hat einen werthvollen Beitrag zur Kenntniss der Entwicklungs- geschichte der Hydrachniden geliefert. Während Ulapa- rede an einer Art die Entwicklung in ihrem ganzen Ver- laufe beschrieben hat, führt uns der russische Autor die mannigfachen Larvenformen der verschiedenen Gattungen vor. Leider ist der Text der augenscheinlich vorzüg- lichen Abhandlung in russischer Spracbe geschrieben und daher wohl nur für wenige Acarinologen verwendbar. Indessen lassen die vortrefflichen Tafeln immerhin eine beschränkte Benützung zu. ”) Endlich gebe ich wohl gleich hier Eingangs meiner kleinen Monographie am Passendsteu die Zusammenstel- lung der für den schweizerischen Hydrachnologen wich- ”) Siehe in nachstehender Zusammenstellung der Litteratur sub 5 und 8. gr u tigsten Litteratur. Es ist dabei nicht meine Absicht eine erschöpfende historische Einleitung zu schreiben. Eine solche könnte doch nur eine blosse Wiederholung des von Neumann bereits Gesagten sein. Dagegen möge nach- stehende Zusammenstellung zur Erleichterung späterer Studien gleicher Art dienen. L. os 6. Otto Friederich Müller. Hydrachnae, quas in aquis Daniae palustribus detexit, descripsit, pingi et tabulis aeneis XI incidi curavit Lipsiae 1776. Antoine Duges. Deuxieme Me&moire sur l’ordre des Acariens, II. ser., t. I, p. 144, Taf. 10 u. 11. — 1834. Karl Ludwig Koch. Deutschland’s Crustaceen, My- riapoden und Arachniden, h. 1—40. Regensburg; 1835 —1841. Ragnar Magnus Bruzelius. Beskrifning öfver Hy- drachnider som forekomma inom Skane Akad. Afhandl Lund 1854. Eduard Claparede. Studien an Acariden (Separat- abdruck a. d. Zeitschr. f. wissenschaftl. Zoologie von Siebold und Kölliker, XVIII. Band, 4. Heft, pag. 445), Leipzig 1868. Carl Neuman. Westgötlands Hydrachnider Öfversigt of Kongl. Vet. Acads. Förhandl. 1870, Nr. 2, p. 105. Hermann Lebert. Materiaux p. serv. a l’etude de la faune profonde du Lac L&man, Hydrachnides, Bullet, de la soc. vaud. des sc. nat., A. XIII, Nr. 72. Lau- sanne 1874. Max Krendowski. Die Metamorphosen der Wasser- Milben mit Taf. II. Charkow 1875 (russisch). P. Kramer. Beiträge z. Naturgesch. d. Hydrachn. Arch. f. Naturgesch., XXXXI Jahrg. I, p. 263. — Pi IRA FR Een Dale + 1} } A ., N BEN 1575. Grundzüge z. Systematik der Milben; näml. Arch., XXXXILH. Jahrg., I, pag. 236. — 1877. 10. Carl Neuman. On sveriges Hydrachnider med. 14 taflor in kongliga Svenska Vetenskaps — Academiens Handlingar, 17. Bd. — 1879. 1l. Könike Revision von H. Lebert’s Hydrachniden des Genfer-Sees’s in Zeitschr. f. wissenschaftl. Zoologie, XXXV. Band, pag. 613, Taf. XXX, Fig. 7. — 1831, Ich gehe nun nach diesen einleitenden Bemerkungen über zum eigentlichen Thema meiner Abhandlung, der Besprechung der Arten und Gattungen der Hydrachniden der schweizerischen Fauna. Hydrachnid& ut Wassermilben. Wie man sieht, vereinige ich, entgegen den meisten frühern Monographen, die sämmtlichen Familien, in welche man die Hydrachniden getrennt hat, zu einem einzigen Begriffe, welchen man, wenn die Sonderstellung der Aca- roideen durchgedrungen ist, als Unterordnung bezeichnen muss. Ich glaube, zu dieser Vereinigung durch die Summe der nachfolgenden Merkmale berechtigt zu sein: Ausschliesslich durch Tracheen athmende Wasserbe- wohner. Zwei Hauptstämme, welche sich nach hinten in den Körper erstrecken, Öffnen sich, wie bereits von Kramer beobachtet worden ist, auf dem rudimentären, als drei- eckigen Hautlappen auftretenden Epistome (Taf. I, Fig. 5). Diese Tracheen sind von zu geringer Grösse, um dem Gesammtbedürfnisse zu genügen, ausserdem bringen einige Milben (Hygrobates-formen des Genfer-See’s) ihre ganze DIN GE Lebensdauer auf dem Grunde der Gewässer zu, ohne dass selbst im Aquarium beobachtet werden könnte, dass die- selben zum Luftschöpfen an die Oberfläche kämen. Es muss daher eine ergänzende Athmung durch die Haut, nach Art der Kiemenathmung bei manchen Insektenlarven, zur Erklärung herbeigezogen werden und ist von mir auch experimentell nachgewiesen worden. Zu diesem Zwecke liegen dicht unter der Körperhaut eine grosse Menge dicht gedrängter Fadentracheen (Taf. I, Fig. 4) mit kolbig angeschwollenem Ende, welche fast eine kontinuirliche Schichte bilden. Am lebenden Thiere sind dieselben nicht selten, namentlich über schwärzlich gefärbten Darmcoecen als sehr feine weisse Kritzel zu sehen. Noch schöner aber lassen sie sich beim sorgfältigen Zerreissen grosser Milben (Hydrachna) ansichtig machen. Bei den dickpan- zerigen Arten (Arrhenurus) ermöglichen zahlreiche über den Körper verbreitete Poren diesen Modus der Ath- mung. Die Mandibeln (Taf. I, Fig. 5 u. 6 k') sind stets so- | genannte Hackenkiefer, die Maxillarpalpen (näml. Fig. pm.) fünfgliedrig, ihr Gerüste (uns. Fig. k?) sehr umfangreich, bereits von Croneberg beschrieben. Das dritte Kieferpaar (Taf. I, Fig. 5 u. 6 K?) trägt nicht, wie bei Trombidium, die Oeffnungen der Tracheen, sondern ist einfach gewisser- massen als Transponent in die Athmungszweige einge- schaltet. Die Unterlippe (uns. Fig. ul.) endlich tritt in sehr verschiedenartiger Ausbildung auf und hat dadurch srundlos zur Bildung verschiedener Familien Veranlassung gegeben, die Taster derselben erweisen sich stets als sehr rudimentär, zu kurzen Krausen, Spitzen oder dergl. reduzirt. Zahlreiche Hautdrüsen sind in regelmässiger Anord- nung (Taf. I, Fig. 1 aa!) über den ganzen Körper zer- Behind 3) abe streut. Das Austreten des Sekretes derselben wird oft beobachtet; beim Zerdrücken grösserer Arten (Limno- charis holosericea) lässt sich ein sehr schwacher aroma- tischer Geruch wahrnehmen, welchen ich, da man ihn bei andern Milben nicht wahrnimmt, dem Sekrete dieser einzig bei den Hydrachniden vorhandenen Drüsen zuschreibe. Nach Beobachtungen Duge’s verabscheuen die Wasser- skorpione die Larven diesr Milben, nach eigenen Beobach- tungen und mündlichen Mittheilungen von F. Forel fressen auch die Fische keine Hydrachniden. Es ist daher sicher- lich die Annahme gestattet, dass diese Hautdrüsen defen- sive Organe sind, ihre Mündungen sich mithin etwa mit den Foramina repugnatoria, der Tausendfüssler, verglei- chen lassen; zu agressiven möchten sie namentlich da werden, wo ein stachelartiges Gebilde mit ihnen in Ver- bindung tritt (Limnocharis, Hydrodroma). Kramer gibt über ihre Zahl, Verbreitung und Lage genügenden Auf- schluss. Ausser den Oeffnungen dieser Hautdrüsen sind auf der Rückenfläche wenigstens drei, an der Bauchfläche ein Paar einfacher Poren (Taf. I. Fig. 1 ce c‘ ce“) vorhanden, welche in die auch von mir nachgewiesenen Claparede’schen Bla- sen führen, und durch einen einfachen Muskelring ver- schliessbar sind. Es scheint hier ein besonderes Wasser- sefässsystem zur Feuchterhaltung der äussern Körperhaut vorzuliegen. Wasseraufnahme in das Innere des Körpers ist schon von Duges mit Bestimmtheit beobachtet worden. Ziemlich stark nach rückwärts vom vorderen Körper- rande, genau in der Mitte zwischen den antenniformen Haaren, mithin in der Mittellinie des Körpers, bei Eylais in der die Augenbrillen verbindenden Brücke, bei Hydrodroma genau in der Mitte des Rückenschildes, lässt sich bei vielen Wasser-Milben eine weitere, aber unpaare Oeflnung ; [2 4 N en ‚auffıinden, welche die Körperdecke durchbricht und in’s Leibesipnere führt. Ihre Bedeutung ist von mir noch nicht verstanden worden. Ueber einige weitere räthselhafte porenartige Unterbrechungen der Chitindecke (Taf. I, Fig. 1 und 2 b b’‘) soll in meiner später nachfolgenden anatomischen Studie die Rede sein. Bei späteren Studien wird man gut thun, sich zunächst über die Lage und Stellung dieser verschiedenartigen Oeffnungen am reinen Chitinskelette der Milbe zu orientiren, bevor man zu weiteren Untersuchungen vorgeht. Schon lange sind in der Genitalgegend sehr vieler Arten die sogenannten «Haftnäpfe» bekannt, über üeren Bedeutung man noch immer nicht einig ist. Ich kann mich mit der von Claparede aufgebrachten Erklärung durchaus nicht einverstanden erklären und glaube auch einen Schritt weiter als Kramer gehen zu müssen. Zu- nächst bemerke man wohl, dass ein durch diese Organe seführter Schnitt zeigt, dass die «Pore» der «Haftnäpfe» durchaus nicht der oberen Wand derselben angehört, sondern einzig der optische Ausdruck des Einganges der- selhen von der Leibeshöhle aus ist (Taf. II, Fig. 17 und 18). Hierdurch ist wohl die Ansicht Claparede’s überzeugend genug widerlegt. Was aber ihre eigentliche Bedeutung anbelangt, so verweise ich zunächst auf die grosse Aehn- lichkeit, welche der Durchschnitt durch die «Haftnäpfe» von Diplodontus filipes mit demjenigen durch die von @. Hauser an den Fühlern der Insekten und besonders von Dytiscus marginalis beschriebenen Geruchsorgane hat. Fs findet sich sodann im Innern der «Haftnäpfe» aller Hydrachniden eine kernhaltige Zelle mit weichen Um- rissen, welche sich bei der bekannten Behandlung mit Osmiumsäure und Picrocarmin sekr lebhaft tingirt, die wir mithin wohl als eine Nervenzelle ansprechen dürfen. Bern. Mittheil. 1881. Nr. 1021. Le DR Uebrigens werden diese Untersuchungen durch die Fär- bung unserer Milben und andere Nebenumstände bedeutend erschwert, wesshalb ich mir noch keinen bestimmten Schluss auszusprechen erlaube. Es genügt mir einstweilen, auf ihre muthmassliche Bedeutung hingewiesen zu haben. Bei den Medioculaten sind von mir an Stelle der Haft- näpfe eigenthümliche knopf- oder birnförmige Organe aufgefunden worden, welche einen ähnlichen Bau aufweisen. Bei allen Hydrachniden kommt jederseits ein grösseres und ein kleineres Auge vor, welche mit Ausnahme von Diplodontus (Taf. I, Fig. 11) zu einem einzigen Organe vereinigt sind. Vergleicht man ihre Organisation mit dem ausgezeichneten Werke Graber’s, so ergibt sich eine ziemliche Uebereinstimmung mit dem Auge der ächten Spinnen, z. B. von Epeira oder Lycosa. Immerhin be- wahren sie sich dadurch einen eigenen Typus, dass in den meisten Fällen ihre brechenden Körper von einer doppelt durchbrochenen Chitinplatte, der von mir so be- nannten Brille umgeben sind. Wahrscheinlich haben wir in diesem bisher unbekannten Gebilde die Ueberreste der von Salenski an den Embryonen der Hydrachniden beob- achteten Augenplatten zu erkennen, wobei es sich heraus- stellen würde, dass die von ihm beschriebene Theilung derselben bei den Medioculat& nicht oder nur theilweise stattgefunden hat. Die Haut ist weich, derbe und lederartig, seltener theilweise oder ganz von einem sehr dicken und harten, stark inkrustirten Panzer mit scharfem und glasartigem Bruche bedeckt. Das dritte oder vierte Beinpaar des Männchens erscheint nicht selten in eigenthümlicher Weise modifizirt (Taf. I, Fig.7 und 8), das männliche Geschlechts- organ meist sehr umfangreich, mit stark entwickeltem Chitingerüste. In gleichem Maasse wie letzteres, ganz oder theilweise verkümmert, erscheint das letzte Bein- paar zu einem accessorischen Begattungsorgan umgewan- delt. In selteneren Fällen — die diessbezüglichen Formen scheinen unserer schweizerischen Hydrachnidenfauna ganz zu fehlen — kommt auch dem dritten Beinpaare diese Rolle zu. Eben so charakteristisch wie die verschiedenen ana tomischen Verhältnisse erweist sich für die Hydrachniden auch deren postembryonale Entwicklungsgeschichte. Die- selbe ist nach Claparede etwa folgende: Nachdem der entwickelte Embryo mit Hülfe eines eigen- thümlichen Stachelapparates, welcher in auffallender Weise an den Stirnstachel der als Zo&a bekannten Larvenformen der höheren Urustaceen erinnert, die äussere Eihülle durch- brochen hat, bleibt er noch immer von einer sekundären Hülle umschlossen, welche sich durch Einsaugen von Wasser bedeutend ausdehnt. Er tritt somit gewissermassen in eine zweite Eiform (Deutovum) über. In der den Embryo umspühlenden Flüssigkeit, welche von Claparede als Blut aufgefasst wird, schwimmen zahlreiche Körperchen (Hx&m- ameeben), welche sich namentlich längs den Wandungen als amoebenartig beweglich zu erkennen geben. In diesem Stadium vollzieht sich durch Aneinanderrücken und Ver- wachsen der Kiefer und Taster die Bildung eines Saug- rüssels, an den Extremitäten und am Integumente des Körpers treten Borsten und Haare auf, das Nervencentrum wird unterscheidbar, und die Augen erhalten lichtbrechende Linsen. Durch Verdickung des Integumentes entstehen am Rüssel, am Bauche und am Rücken schildförmige Platten, die durch sehr zarte Zwischenhäute verbunden sind. Der sich bewegende Embryo zerreisst die Häute und kriecht als sechsbeinige Larve mit schlankem, ge- strecktem Körper hervor. Man findet solche Jugendformen in grosser Menge an den verschiedenartigsten Wasser- insekten, aber auch auf den Flügeln von Libellen, von welchen sie sich behufs Versamung der Art von einem Weiher in den andern übertragen lassen. Anders die Larven von Atax Bonzi, welche von Ulaparede als Beispiel gewählt worden sind. Diese sind anfänglich unruhig und führen ein wahres Nomadenleben. Bald bohren sie sich aber, wie dieses bereits früher von Vogt u. A. beobachtet wurde, in’s Kiemengewebe unserer Muschelthiere, namentlich der Arten der Gattungen Unio und Anodonta ein, und nehmen bald unter bedeutender Grössezunahme durch Ausdehnung der Cuticularhülle eine kugelrunde Gestalt an. Die Ansammlung von wässeriger mit Blutkörperchen erfüllter Flüssigkeit unter der Cuticula ist jetzt so beträchtlich, dass die Extremitäten als dicke, schlauchförmige Ballen in den Kugelraum gedrängt werden und die Larve um so eher das Aussehen einer Puppe gewinnt, als die Fussscheiden zuweilen ganz abfallen. Swammerdamm, Degeer und andere ältere Zoologen haben denn auch in dieser Puppenruhe befindliche Thiere sogar als Eier beschrieben. Später drängen sich Rüssel, Taster und Beine nebst einem neu angelegten vierten Paare wieder hervor, und nach Sprengung der alten Haut schlüpft die neue achtbeinige Larvenform aus. Dieselbe bietet schon erosse Aehnlichkeit mit dem geschlechtsreifen Thiere, unterscheidet sich aber nament- lich durch den Besitz einer geringeren Anzahl von «Haft- näpfen». Bei Atax Bonzi treten nach Claparede vier statt zehn auf; bei Diplodontus filipes beobachtete ich auf jeder Seite zwei grosse statt einer sehr grossen Anzahl kleiner, bei Hygrobates longipalpus kommen anfänglich zwei statt drei vor u. Ss. w. Diese achtbeinigen Larvenformen sind schon mehrmals als selbstständige Arten unter neuen Namen. beschrieben worden. Es ist auch nicht immer leicht, sich vor diesem Irrthume zu hüten, man suche sich daher in solchen zweifelhaften Fällen durch eine genaue Untersuchung möglichst vieler Individuen Auf- schluss zu verschaffen. Auch diese Larvenform bohrt sich nach kurzem Herumschweifen in’s Kiemengewebe der genannten Wirthe ein, worauf sich die oben beschriebenen Vorgänge wieder- holen. Das Thier gewinnt in diesem puppenähnlichen Zustande die Geschlechtsorgane und schlüpft als geschlechts- reife Form mit der vollen Anzahl der Saugnäpfe und meistens etwas kürzeren Extremitäten aus der Hülle her- vor. Bei dieser letzten Entwicklung kommen wie wohl äusserst selten fehlerhafte Ausbildungen der Geschlechts- näpfe vor, welche man vielleicht als Hemmungsbildungen bezeichnen muss. Ich besitze einen einzigen solchen Fall, welchen ich unter hunderten untersuchter Individuen der nämlichen Art auffand. Er betrifft ein Männchen von Hygrobates longipalpis aus dem Genfer See, welches auf der einen Seite der Geschiechtsspalte nur zwei wohl entwickelte »Haftnäpfe» aufweist, während sich auf der anderen die Vermehrung in regelmässiger Weise voll- zogen hat. Versuchen wir es nun schliesslich, uns ein Bild von der geographischen Verbreitung der Arten unserer Heimath zu machen, so muss zunächst gesagt werden, dass unsere diessbezüglichen Kenntnisse für alle Milben noch sehr in ihren ersten Anfängen liegen. Die früheren Monographieen lassen keine weitergreifenden Schlüsse zu, und erst in neuester Zeit sind einige brauchbare faunistische Abhand- lungen erschienen; als von bedeutendem wissenschaftlichem Werthe mögen namentlich die Abhandlungen Michael’s in London über die englischen Oribatiden und von Neuman N über die schwedischen Hydrachniden erwähnt werden. Ziehen wir noch die verschiedenen anatomischen und entwicklungsgeschichtlichen Publikationen in Betracht, so lässt sich indessen mit einiger Bestimmtheit sagen, dass von den in vorliegender Studie als Schweizerbürger bekannt gewordenen Arten folgende wahrscheinlich über den ganzen Kontinent verbreitet sind: Limnocharis holosericea Latr., Eylais extendens Latr., Arrhenurus pustulator Koch, Arrh. trieuspidator Koch, Arrh. caudatus Koch, Arrh. globator Koch, Diplodontus filipes Duges, Hydrodroma rubra Koch, Axona versicolor Kram., Limnesia histrionica Bruz., Limn. maculata Bruz., Hygrobates longipalpis Herm., Nes&a coccinea Koch, Nesxa fuscata Koch, Atax crassipes Bruz., spinipes Bruz. und Bonzi Clap. Folgende wurden dagegen bis jetzt nur in Deutschland, Schweden und der Schweiz gefunden: Arrhen. sinuator Müll., Limn. undulata Koch. Vier Schweizerbürger kommen nach Neuman auch in Schweden vor: Arrh. forpicatus Neum., Arrh. Kjermanni Neum., Limn. pardina Neum., Pachy- gaster tau-insignatus Leb. (?) Folgende Arten besitzen dagegen ausser dem Schweizerbürgerrechte nach Kramer auch das deutsche: Nes&a binotata Kram., Nes&a reticu- lata Kram., ausserdem Hygrobates gracilis mihi. Nur wenige Arten werden ausserhalb der Schweiz nicht er- wähnt, es sind: Hydrodroma helvetica, Forelia cassidi- formis (Leb.) und For. Ahumberti, alle drei von mir als neue Arten aufgestellt, und endlich Hygrobates nigro- maculatus Leb. Den einzigen bisherigen Versuch, die schweizerischen Hydrachniden faunistisch zu bearbeiten, unternahm Lebert in dessen oben erwähnten Studien. Er beschrieb 19 Arten -— die meisten als neu — vom Genfer See, welche er in 10 (ebenfalls seiner Meinung nach meistens an. een. s An N x Fi \ n ee neue) Gattungen unterbrachte. Vornehmlich durch die Untersuchungen Könike’s ist die Anzahl der Arten auf 14 meistens bereits bekannte, ebenso der Gattungen auf 8 reduzirt worden. Der vorliegende Versuch einer all- gemeinen schweizerischen Hydrachnidenfauna, zu welcher ich das Material seit meiner Rückkehr vom Mittelmeere sammelte, weist 32 genau bestimmte Arten und 12 Gat- tungen auf. Wenn wir in Erwägung ziehen, dass Neuman’s Monographie circa 59 Arten in 20 Gattungen umfasst, so muss die Fauna der Schweiz als eine artenarme bezeichnet werden. Indessen ist anzunehmen, dass spätere Unter- suchungen diese Zahl noch vermehren werden. Da ich aber voraussichtlich mit kommendem Frühjahre die Schweiz verlassen werde, übergebe ich diese Studie trotz ihrer zahlreichen Lücken bereits jetzt dem Drucke, indem ich die Hoffnung hege, sie möge andere schweizerische Ento- mologen zur Vervollständigung anregen. Was endlich die vertikale Verbreitung der Hydrach- niden anbelangt, so verdient die Thatsache Erwähnung, dass mehrere Milbenformen noch die höchstgelegenen Bergseen bewohnen. Nach mündlichen Mittheilungen beob- achtete Dr. Asper in Zürich noch im Klönthaler See (879m ü. M.) die gewohnte Hydrachniden-Fauna. Ich selbst erinnere mich, bevor ich die Hydrachniden sammelte, die munteren, lebhaft roth gefärbten Wesen im Stockhorn- Seelein (2027 m ü. M.) sich tummeln gesehen zu haben. Am Weitesten in’s Gebirge hinauf gehen Limnesia histrio- nica Bruz. und Hygrobates longipalpis Herm. Sie wurden mir im Sommer dieses Jahres in einigen Exemplaren von einem entomologischen Freunde aus den Seen am Faul- horn eingesandt (Bach-See circa 2154 m ü. M., Hagel-See circa 2335 m ü. M.). I. Familie Medioculat». Hydrachniden, mit mittelständigen Augen. Die Augen liegen nahe neben einander, der Mittel- linie des Körpers auf jeder Seite sehr genähert; ihre Brillen sind entweder ganz oder wenigstens in ihrer vorderen Hälfte verwachsen. Die Mundtheile sind ebenfalls mehr oder weniger mit einander verwachsen und bilden einen für jede Gattung charakteristisch gebauten Saugapparat. «Haftnäpfe» fehlend, an ihrer Stelle knopf- oder birnförmige - Gebilde, welche sich entweder frei über die Oberfläche erheben oder Vertiefungen der Haut frei eingesenkt sind. Die Hautdrüsen mit weiten schlauchförmigen, bereits von Kramer beschriebenen Ausführungen. Ich rechne hierzu die Gattungen Limnocharis und Eylais, welche in ihrer äusseren Erscheinung so verschieden- artig gestaltet sind, dass man sich versucht fühlt, eine jede mit Kramer zu einer besonderen Familie zu stempeln. Eine genaue Vergleichung lehrt aber, dass sie obige haupt- sächliche, anatomische Merkmale gemein haben, was sicher- lich ihre Vereinigung in eine gemeinsame Familie eher rechtfertigt, als jene Trennung veranlasst, durch die mehr äusserlichen, durch verschiedene Lebensweise hervorge- rufenen Merkmale. Zwei Gattungen mit je einer Art. Körper veränderlich, sämmtliche Extremitäten ohne Schwimmborsten. Birnförmige Kör- per frei hervorragend, auf die hintere Region des Abdomens beschränkt. Stachel- drüschen. 1. Gen. . i ; . Limnocharis. Körper eiförmig, nach vorne verschmälert; Schwimmborsten vorhanden; birnförmige Körper der Körperhaut frei eingesenkt; keine Stacheldrüschen. 2. Gen. . . Eylais. RE er Ve EEBETETTTEHEN u a oe ET Pe 1. Gattung. Limnocharis Latr. 1796, Latreille, Pr&cis des caracteres des insectes, p. 181. 1834, Duges, Ann. des sc. nat., II® ser., t. I, p. 159. 1842, C. L. Koch, Uebersicht des Arachnidensystems, h. 3, p.. 93. | 1876, Kramer, Beiträge z. Naturgesch. d. Hydrachniden, loc. e1t..- D. 329: 1877, Kramer, Grundzüge z. Systemat. der Milben, loc. eit., pag. 236. Körper von limitirt willkürlicher, aber durchschnitt- lich von mehr rechteckiger Gestalt; Körperhaut weich» mit zahlreichen, bald mehr vereinzelten, bald mehr zu Gruppen vereinigten, unregelmässig zerstreuten Chitin- körperchen von der Gestalt der Hautpapillen (Taf. I, Fig. 12 c). Beine kurz und dick, ohne Schwimmborsten, dagegen mit zahlreichen gefiederten Borsten und eben so vielen, namentlich um die äussern Ränder der einzelnen Glieder (periarticulär) angeordneten, kräftigen Dornen (Taf. II, ‚Fig. 6), die augenscheinlich zum Eingraben des Thieres in den Schlamm dienen ; Epimeralplatten gleich den Ex- tremitäten sehr stark chitinisirt, von geringer Flächen- ausdehnung, in zwei, durch einen beträchtlichen Abstand getrennten Gruppen. (Geschlechtsöffnung lang und schmal, ohne Platten; Afteröffnung nur wenig kürzer, von ähnlicher Gestalt, auf jeder Seite der beiden Oeffnungen erhebt sich je ein starker, knaufförmiger Höcker mit wenigen, aber sehr kräftig ent- wickelten, einfachen Borsten. Unterlippe helmförmig über die Bauchfläche erhaben; Maxillärtaster klein, mit letztem in das vorletzte einge- kapseltem Gliede (Fig. 4, Taf. II), an der Spitze mit starken Stechborsten; erstes Kieferpaar verwachsen, mit Bern. Mittheil. 1881. Nr. 1022. eher ‚UNS gemeinsamer Oeffinung zum Eintritte der die Hacken be- wegenden Muskeln (Taf. II, Fig. 2), die Hacken stark und kurz, stumpf; letztes Kieferpaar in der Unterlippe ver- borgen, klöppelförmig, am verbreiterten Rande mit dem correspondirenden der gegenüberliegenden Seite verwachsen (Taf. II, Fig. 3); dicht daneben münden die als blasse Gänge bekannten Ausführgänge der Speicheldrüsen aus. Augenbrillen gedrungen, schwertförmig, ihrer ganzen Länge nach verwachsen (Taf. II. Fig. 1). Birnförmige Organe .beträchtlich grösser. als bei der nachfolgenden Gattung, frei über die Körperdecke hervortretend (Taf. II, Fig. 5), nur hinter dem letzten Fusspaare zu beiden Seiten des Körpers und hier in grossen Massen reihenförmig an- geordnet. Ausser den Hautdrüsen mit weiten Ausführgängen (Taf. I, Fig. 12b) zahlreiche, durchaus eigenartige, kleine und taschenförmige Hautdrüschen (Taf. II, Fig. 7 und 8). Ihre zarthäutigen Wandungen werden von einem netz- förmigen Gerüste aus feinen Chitinleisten gestützt, in deren maschenförmigen Zwischenräumen zottenartige Anhänge nach aussen hervortreten. In Verbindung mit einer jeden von diesen Taschen treten kurze, aber steife Dornbörstchen auf, welche auf der Drüsenplatte beweglich inserirt sind. (Taf. II, Fig. 8). Limnocharis holosericea Latr. 1755, Roesel, Insektenbelustigungen, III. p. 25. 1758, Acarus aquatiqus, Linne, Fauna suecica, ed. 2, sp. 1978. 1796, Limnocharis holosericea Latr., Genera Orust & Insect 1:°92 760; 1834, Limnocharis aquatica Dugös, loc. eit. EN SEN 1835—41, Limnocharis holosericea ©. L. Koch, Deutschl. Crust., Arachn. & Myriap. etc., fasc. 14, pl. 24. Einzige bis jetzt bekannte Art. Lebt auf dem Grunde der stehenden Gewässer im Schlamme, kann nicht schwim- men. Kosmopolite. 2. Gattung. Eylais Latr. 1796, Eylais, Latreille, Precis des Uaracteres des Insectes, p. 182. 1832. 2»... Duges, Ann. .d.:se. nat... t. 1, ser. IL..p.150 1842, >» C.L.Koch, Uebersicht des Arachnidensystems, h. 3, p. 33. 1854, >» DBruzelius, Beskrö Hydrachn., som förek. i. Skane, p. 51. 1875, » Krendowski, Metamorph. d. Wasser-Milben (russ.). 1876, » Kramer, Beitr. z. Naturgesch. d. Hydra- chniden, p. 313. . 1878, Eylais, Croneberg. Ueber die Anatomie von Eylais und Verw. (russ.). 1882, » Haller, Wiegm. Archiv f. Naturgesch. Körperform constant, eiförmig; Haut weich. Beine nach hinten an Länge zunehmend, nur das 2. und 3. Paar mit Schwimmborsten, Extremitäten armschienenförmig, Epimeralplatten durchaus stark chitinisirt. Letztere stark entwickelt, die beiden Gruppenpaare einander sehr genähert (Taf. II, Fig. 9). Geschlechtsöffnung sehr weit nach vorne verlegt, dicht hinter den Mundtheilen, einfach spalt- - förmig, ohne Platten, aber von zahlreichen, über die ganze Fläche zwischen den Epimeralgruppen ausgebreiteten dolch- förmigen Sinnesbörstehen umgeben. Afteröffnung dicht in der Mittellinie hinter dem letzten Fusspaare, von sehr — 36 ° — geringer Grösse. Mundtheile nur wenig über die Bauchfläche hervorragend, Oeffnung des Camerostomes kreisförmig (Fig. 19, Taf. II), allseitig von den zu einem Saugapparate verschmolzenen Mundtheilen umstellt. Erstes Kieferpaar (Taf. II, Fig. 11) getrennt, kurz und gedrungen, eben so seine Hacken, welche durch die Mundöffnung als stark ge- bräunte Körper zu Tage treten (Fig. 10a). Maxillarpalpen von ähnlicher Entwicklung wie bei den nachfolgenden Gattungen, letztes Glied kurz mit mehreren starken Nägeln. Drittes Kieferpaar, wie bereits Croneberg gezeigt hat, sehr stark entwickelt, lang gestreckt und stabförmig; be- theiligt sich in hervorragender Weise am Aufbaue des Mundapparates, seine Spitzen (Fig. 10 bb) treten in der Mundöffnung zu Tage. In Fig. 4c seiner Tafel XIII bildet Neuman den isolirten Mundapparat von der Seite gesehen, annähernd richtig ab. Was er dagegen in Fig. 4d der nämlichen Tafel als die Mandibeln wiedergibt, entspricht eben diesem dritten Kieferpaare. Augenbrillen rund!ich und gedrungen, nur in ihrer vorderen Hälfte verwachsen, daher von der Form einer Lorgnette (Taf. II, Fig. 12); in der hinteren Hälfte deutlich getrennt. Birnförmige Sinnesorgane (von Kramer für Poren ausgefallener Borsten gehalten) nur auf dem Qnerdurchschnitte der Haut deutlich erkennbar, weil in Vertiefungen derselben frei eingesenkt (Taf. II, Fig. 13); über den ganzen Körper zerstreut. Nur Hautdrüsen mit weitem schlauchförmigem Ausführgang ; dieser Letztere von sehr verschiedener Länge, am kürzesten dicht vor der Augenbrille, am längsten zwischen den Epi- meralgruppen zu beiden Seiten der Geschlechtsöffnung. In der Schweiz ebenfalls nur eine einzige Art. > ut A ee 2 > un R 1 hl a Zn e au di a9 Da DE ua nn nl ec na u — 3 { — Eylais extendens (Müller) Latr. 1776, Hydrachna extendens, 1793, Trombidium m 1805, Atax e 1796, Eylais f: 1834, Eylais 5 1835 —41, Eylais > 1554, Eylais a 1876, Eylais Ri ‚1879, Eylais ri Müller, Hydr., p. 62, tab. X, Fig. 4. Fabricius, Ent. syst., t. H, p. 406, Nr. 24. id., Syst Antliatorum p. 372. Latreille, Precis des Carac- teres des Insectes. p. 182. Duges, Ann. d. sc. nat., II Ser. +0. 16 0: 00: ©. L. Koch, Deutschl., Crust., Arachn. & Myriap, h. 14, Fig. 21 und 22. Bruzelius, Beskr.ö. Hydrachn. ete., ‘n. 52, .t&b..5., De. 0 —I0, P. Kramer, Beitr. z. Naturg. d. Hydrachn., p. 313, taf. IX, Fig. 22. Neuman, Svenska Handlingar, pag. 105, taf. XIII, Fig. 4. Frei im Wasser schwimmend, und wie aus dem eigen- thümlichen Mundapparate zu schliessen, von temporär parasitischer Lebensweise. Kosmopolite zu sein, Scheint wie die vorige Milbe II. Fam. Lateroculat®. Milben mit seitenständigen Augen. Augen von der Mittellinie des Körpers entfernt, weit von einander abstehend und dem Seitenrande des Körpers genähert, mit getrennter Brille, freien Mundtheilen, meist mit deutlichen «Haftnäpfen», welche sich nur in der Gegend der Geschlechtsöffnung finden und mit der Geschlechts- spalte den Geschlechtshof ausmachen. Hautdrüsen mit kurzen und dünnen Ausführgängen. Haut weich, oder mit stark chitinisirten Rückenschildern, seltener in ihrem ganzen Umfange panzerartig erhärtet. Man theilt die von mir hierher gezogenen Hydrach- niden noch immer in zwei Familien, die Hygrobatiden und Hydrachniden. Es ist das eine Trennung, welche vollkommen unhaltbar ist und nur auf einer ungenauen Prüfung beruht. Der Haupttypus der zweiten Familie, das Geschlecht Hy- drachna entspricht fast vollkommen ebenfalls der eben gegebenen Schilderung. Als Hauptgrundsätze zur Abtren- nung werden gewöhnlich die langen Mandibeln und die ebenso gestreckte Unterlippe angegeben. Was erstere an- belangt, ist ihre Gestalt freilich eine auffallerde, aber keine besonders abweichende. Es lässt sich dieselbe leicht von den analogen Gebilden der übrigen Wassermilben ableiten. Man hat sich nur zu denken, dass sich das klauenförmige Glied der Mandibeln in bedeutender Weise verlängerte, die Grundglieder in entsprechendem Masse abnahmen, so er- hält man das sogenannte stiletförmige Mundwerkzeug von Hydrachna, an welchem freilich in eigenthümlicher Ent- wicklung die sämmtlichen Stücke einer gewöhnlichen Hy- grobates-Mandibel zu erkennen sind. Auffallend ist auch die ganz enorme Entwicklung der Unterlippe. Es scheint dieselbe auf den ersten Anblick einen schroffen Gegensatz zur Formation der Mundtheile bei Hygrobates zu bilden, wo die Hacken des ersten Kieferpaares nur eben zu einer Spalte an der Bauchfläche herauszuschauen scheinen. Allein untersuchen wir beispielweise eine Hydrodroma, einen Diplodontus oder eine Limnesia, so finden wir eine voll- ständige Mittelform zwischen beiden extremen Endpunkten, ul ll le a Ey Jliese Arten haben bereits eine einigermassen entwickelte helmförmige Unterlippe, welche stark über die Bauch- fläche hervorragt. Bei einer genauen Prüfung der ver- schiedenartigen Entwicklung der Unterlippe liesse sich "zwischen den beiden extremen Endpunkten eine aufsteigende Reihe feststellen, welche etwa folgendermassen lauten würde: Hygrobates— Arrhenurus — Limnesia — Hydrodroma — Hydrachna. Es ist daher meine Ansicht, dass auch dieses Merkmal nicht begründet genug ist, und die Unterscheidung in zwei Familien wegfallen muss. Bestimmungstabelle der Gattungen. 1. Die Maxillartaster enden scheerenförmig . 2 Die Maxillartaster am Ende ohne Scheeren- bildung. & Se 2. Körper durchaus hat ea . Arrhenurus. Körperhaut weich . Ä rede 3. Die Scheerenhälften lang und schlank, Augen getrennt .: . . Diplodontus. Die Scheerenhälften beide sehr kurz, namentlich die Verlängerung des vor- letzten Gliedes fast rudimentär, Augen vereinigt, mit nach hinten verlängerter zierlicher Rückenplatte . Hydrodroma. 4. Vierte Extremität des Männchens in eigen- thümlicher Weise modifizirt N a Vierte Extremität des Männchens den vorhergehenden gleich gestaltet . ri 5. Körper grösstentheils von einem stark chitinisirten Panzer umgeben. Die modi- fizirte Extremität am vierten Gliede mit a A accessorischem begattungsapparat in der Gestalt eigenthümlicher Fortsätze und Dornen . ; . Axona. Körper nur beim Männchen Bat hastag Rückenplatte; beim Weibchen weich; viertes Beinpaar des Männchens ein Fangfuss, das‘ letzte Glied gegen das vorletzte nach oben einschlagbar. . Forelia. . Sämmtliche Extremitäten ohne oder nur mit ganz vereinzelten längeren Borsten Aygrobates. Schwimmborsten wenigstens beim Männ- chen in continuirlichen Reihen oder sanzen Büscheln beisammen A . Letztes Glied des vierten Beinpaares ohne Kralle . i . Limnesia. Letztes Glied des vierten Beinpaares stets mit Kralle . Me . Das erste oder die ersten ee mit langen auf Höckern inserirten degen- förmigen Sinnesborsten . Atax. Die beiden ersten Fusspaare stets ohne diese Borsten 2 . Augen mit Brille; nur drei een und grosse «Haftnäpfe» in einer ein- fachen Reihe innerhalb des Geschlechts- hofes . . Pachygaster. Augen ohne Brille, viele ie Haftnäpfe Nesea. Genus 3. Arrhenurus Duges. 1834, Arrhenurus Duge6s, Ann. d. sc. nat., II s£r., t. I, p. 17. 1842, n ©. L. Koch, Uebers. d. Arachniden- systemes, h. 3, p. 18. N Rn | “ a ve Bonlii Yeal all U At = u DDr ar i fr : 4 = N e A | F EEE y he 1854, Bruzelius, Beskr. ö Hydrachn. som förek i. Skane, p. 20. 1875, Kramer, Beitr. z. Naturgesch. d. Hydrachn., p. 288. Sehr bedeutende Geschlechtsunterschiede in der äus- seren Körpergestalt (vergl. Taf. II, Fig. 14 und 15). Körper des Männchens nach hinten meist in auffallender Weise verlängert, oder in zwei seitliche Ecken und einen mitt- leren Fortsatz (das männliche Begattungsorgan) verlängert. Weibchen meist von verschiedener Grösse, einfach kugelig, birnförmig oder annähernd dreieckig. Wie bereits Kramer gezeigt hat und an der ähnlich gebauten Axona deutlich zu erkennen ist, zerfällt der harte Chitinpanzer in zwei Hälften, die jedoch eng zusammenschliessen. Der beträcht- lich grössere Bauchpanzer greift noch nach der Rücken- seite um und umgibt den merklich kleineren Rückenpanzer allseitig, die Grenzlinie beider daher auf der Rückenfläche als eine allseitig abgeschlossene Kreislinie von verschie- dener Gestalt sichtbar. Poren nur zur Erleichterung der Hautathmung dierend; nach einwärts zu zweien bis dreien, selten mehr durch kurze, häutige Schläuche verbunden, nach auswärts napfförmig erweitert, die Innenöffnung enger. Maxillar-Palpen kurz und dick, in eine zangen- artige Vorrichtung ausendend; vorletztes Glied mit stark vorspringender Innenecke, welche eine spröde, dolchförmige Borste trägt, letztes Glied klauenförmig, gegen jene ein- schlagbar. Letztes Beinpaar wird bei allen Locomotions- bewegungen nach oben eingeschlagen, dient mit seinen langen Borsten zur Reinerhaltung der Rückenfläche des . Panzers, daher ein eigentlicher Putzfuss; viertes Glied der nämlichen Extremität fast stets am Hinterende in einen zapfenförmigen, mit langen Borsten ausgestatteten Fortsatz verlängert. Keines der beiden Geschlechter mit Haftnäpfen, dagegen das Weibchen mit flügelförmigen, Bern. Mittheil. 1881. Nr. 1023. BUNT SE eingefalzten Klappen. After centralständig, stets am vor- deren Ende jenes verlängerten Körperabschnittes, dieser daher vielleicht morphologisch mit dem Postabdomen der Crustaceen vergleichbar (Taf. II, Fig. 16). Auch bei uns in der Schweiz mehrere Arten, welche meist gute Schwimmer, aber eben so vorzügliche Läufer sind. Wahrscheinlich ist mit folgenden Beispielen unsere ‚Fauna noch nicht erschöpft, ich glaube sogar vorüber- gehend zwei bis drei neue Arten gesehen zu haben. 1. Arrhenurus sinuator Müller. 1781, Hydrachna sinuator Müller, Hydrachn& ete., p. 77, tab. 6, Fig. 6. 1835—41, Arrhenurus sinuator Koch, Deutschl. Crust., etc.; h. 12, pl. 21. 1879, Arrh. biscissus Leb., Bull. soc. vaud., vol. XVI, pl. X, fig. 7. 1881, Arrh. sinuator Könike, Zeitschr. f. wissenschaftl. Zoolog., Bd. XXXV, pag. 625.. Lebert fand diese Form im Genfer-See bei Morges, der littoralen Fauna angehörend und beschrieb sie als neue Art. Ich erhielt ein Männchen, ebenfalls von daher und verifizirte die Angabe Könike’s. 2. Arrhen. pustulator (Müller) ©. L. Koch. 1781, Hydrachna pustulator Müller, Hydrachn& etc, p. 32, tab. III, fig. 3. 1793, Trombidium pustulator J. C. Fabricius, Ent. syst., t. II, p. 403, Nr. 21. 1805, Atax pustulator J. C. Fabricius, Syst. Antliatorum, p. 360. 7. .“ 5 ie E} { r er > - HK x : Do m un 0 4 Ela Ma 2 De az { { i ; | h EN k, 2 ’ 5 £ HAT 1835—41, Arrhenurus pustulator ©. L. Koch, Deutschl. Orust. ete..-h.. 2, File. 2% 1854, id., Bruzelius, Beskr. ö Hydrachn., p. 28, tab. II. Fig. 9. 1879, id., Neuman, Svenska Handlingar, p. 78, tab. VII, Fig.- 17022, Wurde von mir in verschiedenen Tümpeln vorgefunden. 3. Arrhen. emarginator (Müller) ©. L. Koch. 1781, Hydrachna emarginator Müll., Hydrachn, p. 36, tab. III, Fig. 4. 1835—41, Arrhenurus emarginator U. L. Koch, Deutschl. Crust. etc., h. 13, pl. 9, 10, 1879, Arrhen. emarginator Neuman, Svenska Handlingar, p. 81, tab, VII, Fig. 3 und 4. Wurde von mir sehr häufig in verschiedenen Tümpeln ‚gefunden. 4. Arrhen. tricuspidator (Müller) ©. L. Koch. | 1781, Hydrachna tricuspidator Müller, Hydrachn, p. 35, tab: TIE BIER, pag:'35. 1835 —41, Arrhenurus tricuspidator C. L. Koch, Deutschl. Grust. ete;;h.:2, 'Fig.22. 1854, Arrhen. tricuspidator Bruzelius, Beskr. ö Hydrachn., p-. 21, tab. II, Fig. 1—4. 18758, non Arrhen. trieuspidator Kramer, Arch. f. Natur- gesch., p. 318, tab. IX, Fig. a—c. Gleich der vorhergehenden. Auch im Thuner-See sehr häufig. | 5. Arrhen. caudatus (De Geer) Ü. L. Koch. 1781, Hydrachna buccinator Müll., Hydrachn. etc., p. 30, tab. IL, Tue! el 1778, Acarus caudatus De Geer, M&moires, vol. VI,p. 139, pl. 95-To2. 1202 ,(masıX Acarus maculatus fuseus, id., ibid., p. 147, pl. 9 fig. 13 (fenıina). | 15835 —41, Arrhenurus caudatus ©. L. Koch, Deutschl. Orust.. etc.,.b..2, Fig. 24. (mas.), Nur in einem Weiher bei Bern (Egelmoos) in wenigen Exemplaren. 9 6. Arrhen. globator (Müller) CO. L. Koch. 1781, Hydrachna globator Müll., Hydrachnid., p. 27, tab. I, Fig. 1—5. 1835—41, Arrhen. globator C. L. Koch, Deutschl. Crust. etc., h. 13, Fig. 22—23. 1854, Arrhen. globator Bruzelius, Beskr. ö Hydrachn. etc., p. 31, tab. III, Fig. 3. 1875, Arrhen. globator Kramer, Wiegm. Archiv, p. 317, TacIX; Fig. 23a. 1879, Arrhen. globator Neuman, Svenska Handlingar, p. 88, Taf: X; Pie. 223. Diese hübsche Form erhielt ich vom Genfer -See mehrere Male; ich selbst sammelte sie häufig in verschie- denen Tümpeln, namentlich auf dem Münchenbuchsee-Moos bei Bern und im Thuner-See. 7. Arrhen. forpicatus. Neuman. 1879, Arrhen. forpicatus Neuman, Svenska Handlingar, pag. 90, tab. VI, Fig. 2. Diese merkwürdige Form wurde von mir sehr häufig im Egelmoos bei Bern gefunden. Ich war eben im Be- sriffe, sie als neue Art zu beschreiben, als Neuman sie vollkommen genügend durch Abbildung und Beschreibung kenntlich machte. | { j { | | \ | | \ N y . Br P} 2 8. Arrhen. Kjermanni Neuman. 1579, Arrhen. Kjermanni Neuman, Svenska Handlingar, pag. 83, tab. VI, Fig. 3. Von dieser Form gilt ungefähr das von Arrhen. for- picatus Neum. Gesagte. Ich kann die Abtrennung dieser Art von Arrhen. emarginator nur billigen. Gen. 4. Diplodontus Duges. 1834, Diplodontus Duges, Ann. d. sc. nat., 1I® ser., t. I, p. 144, Taf. 10, Fig. 1-13 1542, Diplodontus ©. L. Koch, Uebersicht d. Arachn.-Syst., h:43.1P. 24; 1854, Diplodontus Bruzelius, Beskr. ö Hydrachn., p. 44. Körper weichhäutig, rundlich bis eiförmig. Beine langgestreckt, dünn und mit Ausnahme des ersten Paares am vierten und fünften Gliede mit Reihen von Schwimm- borsten. Maxillarpalpen ziemlich kurz, nur mit den beiden vordersten Gliedern die Stirnlinie überschreitend, die drei ersten Glieder ungefähr gleich kurz, das vierte etwa so lang wie zwei derselben zusammen. Scheerenhälften mehr als halb so lang wie das vorhergehende Glied und sehr schlank, schmiegen sich in der Ruhe ihrer ganzen Länge nach aneinander und scheinen so ein einziges Glied auszumachen. Mandibeln lang gestreckt, mit kurzem Klauengliede und starkem, rauhem Spitzhöcker. Unter- lippe ziemlich lang, am oberen Ende mit schmaler, in der Mitte durch eine starke, aber kurze gefiederte Borste -unterbrochener fein gestriemter Krause, welche augen- scheinlich den Labialtastern entspricht (Taf. III, Fig. 1). Am oberen Rande des zweiten ®liedes der Maxillarpalpen nach einwärts ebenfalls drei kurze gefiederte Borsten. Augen getrennt, das eine. mit rundlicher Linse, mehr Bl N ie ventralständig, das andere, mit ovaler, mehr dorsalständig. Brille fehlend, an Stelle derselben, dicht am Rande der Linse, ein beweglicher, hornförmiger Chitinfortsatz zum Ansatze der das Auge bewegenden Muskeln; derselbe ist bereits von Kramer am Auge von Nes&a beobachtet und beschrieben worden (loc. cit., Fig. 35, Taf. IX). Haft- platten mit sehr zahlreichen, dicht gedrängten «Haft- näpfen», welche im Längsdurchschnitte (Taf. II, Fig. 17 und 18) auffallend an die von Gustav Hauser an den Antennen von Wasserkäfern nachgewiesenen Geruchsgruben erinnern. Dieselben durchbrechen die Chitinmasse der Geschlechtsplatten in einem nach rückwärts verengerten Kanale, dessen innere engere Oeffnung sich bei der Beob- achtung von oben als die «Pore» ÜOlaparede’s darstellt, nach welcher sich nach dieses vortrefflichen Zoologen Meinung eine zur Anheftung des Männchens an das Weibchen behufs der Begattung dienende Blase heraus- drangen sollte. Allein auf dem Querdurchschnitte erkennt man, dass die obere Oeffnung der «Haftnäpfe» durchaus durch eine zarte, den ganzen Körper überziehende äussere Ober- haut abgeschlossen ist. Diese nach auswärts trichterförmig erweiterten Kanäle beherbergen in ihrem Innern eine zarte Zelle, welche sich bei Behandlung mit Osmiumsäur, und Beale’schem Garmin lebhaft tingirt. Die übrige Beob- achtung und Deutung dieser Organe wird durch den Bau der kleinen Thiere wesentlich erschwert und ist daher von mir noch nicht abgeschlossen worden. Die «Haft- näpfe» der Hygrobates- und Limnesiaformen lassen einen ähnlichen Bau erkennen, sind nur bedeutend verbreitert und entsprechend verkürzt. Auch die knopfförmigen Gebilde der Medioculat& sind entsprechend gebaut. Sehr charakteristisch ist auch der Bau der aus mehreren con- centrisch um die Oeffnung gestellten Drüsengruppen be- ) - er 3 i i . -- m . 2 0 en m Aa. = m WERT ic A BEN | 7 stehenden Hautdrüsen (Taf. II, Fig. 19). Eine jede dieser Gruppen ist, wie sich bei Behandlung des ganzen Thieres mit Kalilauge ergibt, von einem zierlichen Skelete aus einer sehr dünnen Chitinhaut umgeben. Mehrere durch ein Fachwerk abgetheilte Drüsenzellen umlagern einen centralen Hohlraum, in welchen sie ihr Sekret durch die siebartig durchbrochene Innenwand ihrer Kammer, (Taf. II, Fig. 20) ergiessen. Aus dem centralen Reservoir führt ein kurzer Ausführgang nach der Drüsenöffnung, welche mithin von einer jeden dieser Gruppen einen solchen empfängt. Diplodontus filipes Duges. 1834, Diplodontus filipes Duges, Ann. d. sc. nat., II® ser.. t. L pl. 10, Fig. 1—4. 1854, Diplodontus filipes Bruzelius, Beskr. ö Hydrachn.. p. 45, tab. IV, Fig. 9—12. 1879, Diplodontus filipes Neuman, Svenska Handlingar, p. 108, tab. XIII, Fig. 3 Einzige schweizerische Art; in allen Tümpeln gemein, jedoch noch nicht aus unseren Seen erhalten, war auch Lebert nicht bekannt. Scheint durch ganz Europa ver- breitet zu sein. Gen. 5. Hydrodroma C. L. Koch. 1842, Hydrodroma C. L. Koch, Uebersicht des Arachn.- Syst,.0.43:-p:°32, 1879, Hydrodroma Neuman, Svenska Handlingar, p. 112. Körper weich, oval, leicht niedergedrückt, in der Stirngegend mit zierlicher, nach hinten ausgerandeter und poröser Rückenplatte (Taf. III, Fig. 5 und 6), zu deren Seiten, und sie berührend, die Augenbrillen liegen, diese ER nach einwärts mit stumpfem Vorsprunge zum Ansatze der Muskeln, in der Mitte der Rückenplatte eine unpaare Oeffnung von mir noch unbekannter Bedeutung. Ebenso vor dem mit einer festen Platte oder wenigstens einem breiten, chitinisirten Ringe umgebenen Anus eine zweite, eigenartige, durch Muskeln sekundirte Oeffnung (Taf. III, Fig.4 und 11). Die drei hintern Beinpaare gleich wie in der vorigen Gattung, mit Schwimmborsten. Maxillarpalpen mit Aus- nahme der Scheerenbildung ungefähr wie bei Diplodontus, jedoch vom ersten bis zum dritten Gliede leicht verdickt; das letzte Glied derselben sehr kurz, am Ende mit langen Nägeln, Fortsatz des vorletzten Gliedes sehr kurz, zu- weilen fast rudimentär. Uebrige Muudtheile wie in der vorigen Art; am Rande der Unterlippe jedoch keine Krause, an Stelle derselben nur je eine kurze und starke Spitze, ebenso an Stelle der unpaaren gefiederten Borste. Erstes bis drittes Glied der Maxillarpalpen mit mehreren gefiederten Börstchen (Taf. III, Fig. 2). Hautdrüsen von eigenartiger Ausbildung (Taf. III, Fig. 9), keine Sonderung in Gruppen bemerkbar, sämmtliche zu einer einzigen Drüse vereinigt, deren äussere zarte Chitinwandungen durch ein zierliches Maschenwerk Aehnlichkeit mit den analogen Bildungen der vorhergehenden Gattung erkennen lassen. Ausführgang in einen langen und spitzen Stachel ausgezogen, welcher durch ein besonderes Muskelsystem aus der Drüsenöffnung hevorgeschoben werden kann. Diesem letzteren dienen starke halbmondförmige und poröse Platten dicht neben der äusseren Hautöffnung zur Insertion; ihr äusserer leicht verdickter Rand trägt in der Mitte eine kurze, aber starke Borste (Taf. III, Fig. 11 Hydrodroma rubra (De Geer, ©. L. Koch). 1778, Acarus aquaticus ruber De Geer, Me&moires etc., ER RE Be: EBD ETEEDN .. Mn en r ’ Fa = re - an FE a f Fa bag > ten: mat ZZuin DEI Eu 159 LE lee a ih 2 0 ala La nd ol „Se en Der nze ” ’ A le a cr at PETE ; ariz, 1835—41, Hydrachna punicea C. L. Koch, Deutschl. Orust. etc; ;h.. 14, Eig,: 17. 1842, Hydryphantes puniceus, id., Uebers. d. Arachnsyst., p. 14. 1870, Hydrodroma umbrata Neuman, Vestergötlands Hy- drach. i. Ofvers. Vet. Akad. Förh,, Nr. 2, p. 110. 1879, Hydrodroma rubra Neumann, Svenska Handlingar, p:x112, tab: XIV Rie,n. Rückenschild (Taf. III, Fig. 3) nach vorne ganzrandig, die Vorderecken kaum vorstehend, länger als breit, nach hinten in zwei kurze und spitze Stacheln ausgezogen. Genitalplatten unregelmässig dreiseitig mit nach vorne gewendeter Spitze und innerer längster Seite (Taf. III, Fig. 4). Drei «Haftnäpfe», nicht, wie Neuman zeichnet, nur Zwei; je einer an der vorderen Spitze der dreiseitigen Platten, ein zweiter am hinteren Rande (lerselben, nahe der Aussenecke, ein dritter jederseits von der Geschlechts- spalte im Inneren des Geschlechtshofes, dieser von Neuman durch einen horizontalen Verbindungsstrich zwischen beiden Platten angedeutet. Die Grösse dieser Haftnäpfe sehr bedeutend, mit eigenthümlichem, siebartig durch- brochenem Deckel (Taf. III, Fig. 7), welcher durch starken Druck abgehoben werden kann (Taf. III, Fig. 15). Anal- öffnung mit eiförmigem, bereits von Neuman eingezeich- netem Chitinschilde (Taf. III, Fig. 4). Ist in allen kleineren Gewässern sehr häufig, wurde mir auch in zahlreichen Exemplaren aus Weihern der schwäbischen Alb zugeschickt. Hydrodroma helvetica nov. spec. Von bedeutenderer Grösse und gleicher Färbung als die vorige Art. Bückenschild (Taf. III, Fig. 6) in der Mitte des Vorderrandes in eine breite und stumpfe Spitze Bern. Mittheil. 1881. Nr. 1094. a ae ausgezogen, zu beiden Seiten von derselben leicht aus- gerandet, die Vorderecken jederseits nach seitwärts merk- lich ausgezogen und nach aussen zugerundet, jede mit je einer Drüsenöffnung; hinterer Ausschnitt sehr stark, daher die Fläche der Platte länger als breit, die Hinter- ecken nach hinten sehr stark verlängert, stumpf auslaufend - jeder dieser Ausläufer in der Mitte nach auswärts leicht verbreitert und an dieser Stelle mit Drüsenöffnung. Genital- platten (Taf. III, Fig. 8) vorne und hinten gleich breit, an beiden Seiten leicht zugerundet; Innenrand concav, mit schmalem der Haftnäpfe entbehrendem Rande und nach hinten mit einfacher Haarreihe; Aussenrand leicht convex, etwas hinterhalb der Mitte mit kaum merklicher Ein- schnürung. jede dieser Genitalplatten mit sehr zahlreichen, kleinen, aber denjenigen der vorhergehenden Art ähnlich sebauten Haftnäpfen. Afteröffnung (Taf. III, Fig. 11) gross, nur von einfachem, ovalem Chitinrahmen umgeben, welcher nach vorne von der kreisförmigen Scheibe unterbrochen wird, welche die oben erwähnte kleine pr&anale Oeffnung trägt. Diese gewiss sehr charakteristische Art wurde von mir mit Bestimmtheit bis jetzt nur im Egelmoose bei Bern in mehreren Exemplaren gefunden. Ich habe aber Ursache anzunehmen, dass dieses nicht der einzige Fundort derselben bleiben wird. Gen. 6. Axona Kramer. 1875, Axona P. Kramer, Wiegm. Arch., p. 310. Brachypoda Lebert, Bullet. d. 1. Soc. vaud., p. 374. Körper zum grösseren Theile von einem harten, stark chitinisirten Panzer geschützt, welcher bei beiden Ge- schlechtern den Rücken vollständig bedeckt, dagegen ein BERN ESTER MEET EL TIE. u EERELT 7 N TEE EDEN EEE ET ES EB ET RM Re verschieden grosses Stück der Bauchfläche unbedeckt lässt. Es besteht derselbe aus zwei annähernd gleich grossen Stücken, welche am Seitenrande des Körpers mit ihren Rändern aufeinandertreffen ; sie entsprechen daher noch deutlicher als bei Arrhenurus der Trennung in einen Bauch- und Rückenpanzer. Diese harten und dicken Chitinmassen werden in ihrer ganzen Ausdehnung von zahllosen in kleinen Gruppen vereinigten Poren von sehr geringer Grösse durchbrochen, welche wie bei Arrhenurus einzig zur Erleichterung der Hautathmung dienen. Die beiden Panzerhälften sind nur lose zusammengefügt und lassen sich bei starkem Drucke eher um ein Minimum verschieben, als zerbrechen (Taf. III, Fig. 13). Man er- kennt dann, dass sie durch eine sehr dünne und farblose Haut zusammengehalten werden, welche bei sorgfältiger Beobachtung auch am Rande hin und wieder sichtbar wird. Es lässt sich dieselbe bei Axona und Arrhenurus «urch Quellen leicht zum Abheben bringen und auf diese Weise auch bei einigen Oribatiden nachweisen. Der Bruch des Panzers bei Arrhenurus und Axona ist übrigens ein glasartiger, mit scharfen und gezackten Rändern. Die Körperform beider Geschlechter ist bei Axona (Taf. III, Fig. 13 und 14) nur wenig abweichend, die Grundform stark elliptisch, vorne und hinten zugerundet, nach hinten beim Männchen kaum merklich verschmälert Wie Kramer richtig bemerken lässt, weist der Körper des Männchens nach hinten eine leichte Depression auf, welche bei dem Weibchen nicht wahrnehmbar ist. Dagegen kommt bei beiden Geschlechtern an der Stirnfläche dicht hinter den Mundtheilen und den Spitzen Jer Epimeral- latten der beiden ersten Fusspaare eine tiefe Aushöhlung vor, welche jene eben genannten Theile vom Körper voll- ständig abtrennt (Taf. ıV, Fig. 1 und 2). BER U RR: Der Anus ist bei beiden Geschlechtern vollständig dorsalständig, sehr klein, beim Weibchen dem hinteren Körperrande mehr genähert als beim Männchen (Taf. Il, Fig. 13 und 14). Bei letzterem lässt die Bauchplatte ungefähr den dritten Theil der Ventralfläche unbedeckt und rundet sich vom Vorderende des zweiten Drittels nach hinten ganz allmälig zu. Das Hinterende des Kör- pers erscheint nach der Bauchseite hin leicht aufgewulstet (Taf. IV, Fig. 2). In dem Abstande zwischem diesem Wulste und dem hinteren Ende des Bauchpanzers liegt eine stark aufgetragene, nach hinten verschmälerte Platte, welche die «Haftnäpfe» trägt. Zwei dieser letzteren stehen mehr am Seitenrande dieser Genitalplatte und werden durch eine tiefe, rundliche Bucht von einander geschieden; die dritte mehr am Vorderende, am Rande der Bauch- platte. Es braucht wohl kaum erwähnt zu werden, dass sich diese Anordnung auf jeder Seite wiederholt, mithin drei Paare symmetrisch von der Mittellinie gelagerter «Haftnäpfe» vorkommen. In der Mittellirie liegt eine einfache Spalte, welche dem häutig’n, nach dem Ende hin verengerten, zugerundeten, kurzen und schlauch- förmigen Penis zum Austritte «dient. Bei dem Weibchen sind die Verhältnisse wesentlich verschiedene, es kommen aber auch hier jederseits von der Geschlechtsspalte drei «Haftnäpfe» vor. Dagegen erstreckt sich der Bauchpanzer um einen guten Theil weiter nach hinten und endet gerade abgestutzt (Taf. IV, Fig, !). Der ganze von ihm un- bedeckt gelassene Theil der Bauchfläche wird durch die (reschlechtsspalte in zwei seitliche Hälften getheilt, ja diese schneidet sogar noch den Hinterrand des Bauch- panzers tief ein und ist am hinterem Körperende als leichte Einbuchtung bemerkbar. Längs ihrer vorderen Hälfte ist in der Gestalt zweier niedrigen dreieckigen, 4 gi % 4 © R: B * u. nach hinten verbreiterter Flügel eine Art Vulva zu er- kennen. Zu beiden Seiten der Geschlechtsspalte, auf der Fläche des vom Bauchpanzer unbedeckten Theiles stehen zwei dreieckig-ovale, längs gestellte und stark erhabene Höcker mit steil abfallenden Rändern, welche die Haft- näpfe tragen. Von diesen stehen am breiteren Innenrande zwei dicht hinter einander, der hintere etwas nach aus- wärts verschoben, der dritte seitwärts von diesen. Dicht vor den Hügeln und der mittleren Incisur der Rücken- platte genähert entspringen jederseits drei längere Haare (vielleicht Sinnesborsten). Das erste Kieferpaar sehr klein, die Unterlippe ebenfalls nur von geringer Ausdehnung, aber hoch und breit, helmförmig. Die Maxillartaster von sehr charak- teristischer Gestalt (Taf. IV, Fig. 1 und 2). Das erste Glied sehr kurz, das zweite unter allen fast das längste, etwa dreiseitig; Rückenfläche leicht convex, innere und untere stark zusammengedrückt, durch eine scharfe Kante in einander übergehend, äussere Kante nach aufwärts geflügelt. Drittes Glied kürzer als zwei und vier, von ähnlicher Gestalt wie zwei. Vier fast so lang als zwei, länglich-oval, leicht verbreitert, am Anfange in einen kurzen cylindrischen Stiel auslaufend, am Ende unmerklich abgestutzt, Rückenfläche stark convex, Bauchfläche leicht concav, mit erhabenen Rändern, bei beiden Geschlechtern am Aussenrande in der Mitte, am Innenrands nahe dem oberen Ende des Gliedes und an der Bauchfläche nahe deren Mitte fje eine kurze, aber starke nach unten star- - rende und leicht gekrümmte Dornborste; beim Männchen dieses Glied mit sehr zahlreichen Tasthäärchen bedeckt, welche beim Weibchen fast vollständig fehlen. Endglied sehr kurz und dünn, etwa '/, mal so lang als das vorher- gehende; cylindrisch und nach dem freien Ende hin leicht Be verjüngt, an der stumpfen Spitze mit mehreren kurzen Nägeln bewaffnet. Epimeralplatten (nämliche Figuren) zu einer einzigen Gruppe vereinigt, welche nach vorne durch die oben besprochene Ausbuchtung vom Körper deutlich abgesetzt ist. Nur das erste Paar in seiner ganzen Länge von den nachfolgenden getrennt, drei und vier vollkommen ver- schmolzen, nach hinten ohne deutliche Grenzen in den Bauchpanzer übergehend, zwei von drei nur am oberen Ende durch eine kurze Läng:spalte getrennt, die freien Aussenränder der beiden ersten Paare deutlich gezackt. An den Extremitäten fallen zunächst die in eigenartiger Weise nach einwärts versenkten Gelenkpfannen auf, so- dann die merklich schmächtigeren Anfangsglieder der zwei ersten Beinpaare. Das erste und zweite Beinpaar sind in beiden Geschlechtern vollkommen gleich gestaltet, das dritte beim Männchen leicht, das vierte sehr stark ver- ändert (Taf. III, Fig. 13). Das erste Beinpaar trägt bei Männchen und Weibchen nur kurze Dornen, das zweite ausser diesen an der äusseren Articulation des vierten und fünften Gliedes noch je ein Büschel von drei bis vier kurzen Schwimmborsten. Das dritte Beinpaar erweist sich beim Männchen als unmerklich dicker als die entsprechende Extremität des Weibchens, namentlich sein letztes Glied ist gegen das freie Ende hin leicht angeschwollen. Seine Ausrüstung erinnert in beiden Geschlechtern an das vor- hergehende Paar, nur sind die Schwimmborsten etwas länger; beim Männchen trägt ausserdem das vierte Glied an seinem äusseren Ende eine blasse, stark gekrümmte Borste, welche vollkommen :n die Säbelborsten an den Antennen mancher Crustaceen erinnert. Beim Männchen, dessen Penis, wie wir oben sahen, ein einfacher häutiger Schlauch ist, ist das vierte Beinpaar (Taf. IV, Fig. 12) m ER NED TS in ganz auspesprochener Weise zu einem accessorischen Begattungsapparate umgewandelt, dessen speziellere Be- schreibung viel Interesse bietet, aber bis jetzt noch ver- nachlässigt worden ist. Beim Weibchen erweist sich diese Extremität als der vorhergehenden ähnlich aus- gerüstet, unterscheidet sich aber durch «die Ausstattung mit kurzen und breiten beweglichen Dornbörstchen, welche an der Unterseite des fünften und sechsten Gliedes reihen- weise angeordeet sind. Von den sechs Gliedern des männlichen Hinteifusses (Taf. III, Fig. 12), welcher sich bereits auf den ersten Blick durch seine beträchtliche Stärke auszeichnet, trägt das dritte Glied an seiner unteren Seite und dem äusseren Ende sehr genähert ein eigenthümliches stempelförmiges Gebilde mit leicht gekrümmtem Stiele (Taf. IV, Fig. 13 A), (las wir uns, wie seine Insertion deutlich zu erkennen gibt, als aus einem Haargebilde entstanden zu denken haben. Glied vier läuft an seinem vorderen Ende ein- seitig in einen mächtigen, nach abwärts gerichteten, nach lem Ende hin verjüngten Fortsatz aus. An der Spitze trägt derselbe zwei sehr starke und lange, scharf zu- gespitzte Dornen, welche dicht neben einander inserirt sind und als ein äusserer kleinerer und innerer grösserer unterschieden werden können. Nahe seinem unteren Ende trägt dieser kegelförmige Fortsatz überdiess eine nach hinten hervorragende kleine dreiseitige Platte, welche in ihrer Mitte napfartig vertieft ist. Auf der diesem Fort- satze gegenüberliegenden Seite des Beinpaares entspringen . ferner zwei stark verbreiterte, ebenfalls ungleich grosse, stark zusammengedrückte Dorngebilde (Taf. IV, Fig. 3 B), deren obere Seite leicht rinnenförmig ausgehöhlt ist. Die hintere dieser in eigenthümlicher Weise modifizirten Borsten ist gegen das untere Ende leicht gebogen, an der Spitze zugerundet und etwa zwei bis drei mal länger als die äussere oder vordere mehr gerade und zugespitzte. Das fünfte Glied dieser auffallenden Extremität ist stark zusammengedrückt und entsprechend erhöht, seine Unter- seite stark concav, zu beiden Seiten dieser Rinne steht je eine Reihe nach dem äusseren Ende hin immer länger und kräftiger werdender Dornborsten; an seiner äusseren Articulation bemerken wir ein Büschel langer und kräftiger Schwimmborsten. Das letzte Glied entspricht mehr der Formation derjenigen der vorhergehenden, ist aber in ähnlicher Weise wie beim Weibchen an der Unterseite mit einer doppelten Reihe sehr starker Dornbörstchen besetzt. Merkwürdiger Weise sind auch die Krallen dieses Beinpaares wesentlich verändert, sie erscheinen bedeutend grössser und kräftiger, aber auch einfacher gebaut; die- selben sind einfache Sichelkrallen mit verbreiterter. Basis und tragen nahe derselben am Innenrande ein kleines Zähnchen. Diese höchst interessante Gattung wurde zuerst von Kramer auf Grund eines hierher gehörigen Weibchens bekannt gemacht und seither von Neuman mit vollem Rechte angenommen. Ihre interessanten Verhältnisse sind aber noch nicht in dem Maasse bekannt, wie sie es ver- dienen. Ich dachte daher, eine neue eingehende Beschrei- bung möchte von Interesse sein. Axona nähert sich durch ihre panzerartige Körperbekleidung in hohem Grade der Gattung Arrhenurus, durch den einfachen Bau ihrer Fühler jedoch den Limnesia- und Hygrobates-Formen, durch das so merkwürdig modifizirte Beinpaar endlich der nachfolgenden neuen Gattung. h- } ti A ee un N ee} a er Dee ie N Ki, Ba Axona versicolor Kramer. (Taf. III, Fig. 13 und 14.) 1781, Hydrachna versicolor Müller, Hydrachn. etc., p. 77, tab. VI, Fig. 6. 1835 —41, Arrhenurus versicolor ©. L. Koch, Deutschl. Crustac. ete., h. 13, Fig. 16 und 17. 1854, Arrhenurus versicolor Bruzelius, Beskr. ö Hydrachn., P;408% 1875, 2 Axona viridis Kramer, Wiegm. Arehiv,..p.-3E% tab. IX, Fig. 19. 1879, £ Brachypoda paradoxa Lebert, Bullet. soc. vaud., p. 374, tab. XI, Fig. 13 und 13a. 1879, Axona versicolor Neuman, Svenska Handlingar, p. 74, Far XE Kiel’. | 1881, rect. Brachypoda paradoxa Könike, Zeitschr. für wissensch. Zoologie, t. XXXV, p. 628. 1881, < Axona versicolor Kramer, Zeitschr. f. d. gesammten Naturw., 188i, Bd. XLIV, p. 22, Taf. 4, Fig. 5—6. Eine Eigenthümlichkeit dieser merkwürdigen Milbe, welche wohl mehr zur Charakterisirung der Spezies als der Gattung gehört, sind ein Paar wellenförmiger, kurzer Chitinleisten, welche sich ungefähr am Anfange des hintern Dritttheiles der gesammten Körperlänge, gleich weit ent- fernt von der Mittellinie als vom Seitenrande auf dem Rückenpanzer erheben. Auch diese Art scheint sich einer sehr grossen Ver- breitung zu erfreuen. Sie wurde jedoch von mir in der Schweiz bisher nur im Genfer See gefunden, wo sie eine der häufigsten Formen der Uferzone bis zu einer Tiefe von 25 Metern ist. Das Männchen erscheint stets einfach lederbraun, das Weibchen hell bis dunkel-blaugrün. Bern. Mittheil. 1531. Nr..1025. Een. Ne Gen. 7. Forelia nov. genus.“) Merkbare Geschlechtsunterschiede in der Gestalt und Grösse. Männchen mit feinporöser Rückenplatte, welche den Körper an der Rückenfläche fast vollständig bedeckt und nur allseitig einen schmalen Streifen weicher Haut frei lässt. Palpen und Extremitäten lang und kräftig, die drei hinteren Fusspaare in beiden Geschlechtern mit peri- articulären starken Büscheln von langen Schwimmborsten am vierten und fünften Gliede. Letztes Fusspaar des Männchens zu einem mit starken Dornen bewehrten Greiffusse umgestaltet, mit welchem das Weibchen bei der Begattung ergriffen und festgehalteu wird; letztes Glied desselben nach oben einschlagbar, wird auch ge- wöhnlich und bei allen Locomotionen in dieser Stellung getragen (Taf. IV, Fig. 1). Letztes Fusspaar des Weib- chens dagegen den übrigen gleich gestaltet. Zu beiden Seiten der Geschlechtsöffnung zahlreiche eingelassene und kleine Haftnäpfe (Taf. IV, Eig. 8). Gute Schwimmer. Ich kann die namentlich durch den Greiffuss der Männchen ausgezeichneten Formen dieser Gattung mit keinem der bisher bestehenden Genera in Einklang bringen. Sie scheinen einzig mit Tiphys latrax C. L. Koch und Arrhenurus variegator C. L. Koch, so viel aus dessen Abbildungen geschlossen werden kann, entfernte Aehnlich- keit zu besitzen. Ich errichte daher für dieselben eine neue Gattung mit den obigen Merkmalen. Sie nähern sich ebensowohl durch das eigenthümlich modifizirte vierte Beinpaar der Männchen, als durch deren Rückenschild der Gattung Axona, unterscheiden sich aber von ihr durch die einfachen Maxillarpalpen, welche sich mehr oder *) Zu Ehren von Prof. Forel in Morges, dem unermüdlichen Erforscher der Tiefenfauna des Genfer See’s benannt. NEED weniger dem von den nachfolgenden Gattungen zur Schau getragenen Typus nähern. Es gehören hierher zwei bis jetzt nur im Genfer See aufgefundene Arten. Forelia cassidiformis (Leb.). (Taf. IV, Fig. 4--6, 9) 1879, Limnesia cassidiformis Lebert, Bull. soc. vaud,, pag. 355, tab. X, fig. 4. Männchen kaum 1'/, mal so gross als das Weibchen, Körper oval, nach hinten kaum merklich zugespitzt, zwischen den autenniformen Haaren deutlich abgestutzt. Rückenplatte oval. Maxillarpalpen dicker als beim Weibchen, aber wie dort gebaut; ebenso auch die ersten Beinpaare. Letzte Extremität kürzer und kräftiger als beim Weibchen; die drei ersten Glieder ziemlich gleich lang und gleich dick, die folgenden jeweilen etwas länger als das vorher- gehende; Glied vier nahe dem äussern Ende mit zwei langen und starken, säbelförmig gekrümmten und schräg nach auswärts gerichteten Dornen, welche an der Basis verbreitert sind und nach dem Ende hin spitz zulaufen; Glied fünf am Anfang leicht verschmälert, nach dem Ende stark verbreitert, ohne Dornen; Glied sechs endlich an der Basis etwa '/, mal so breit als das vorhergehende, plötzlich sehr stark verschmälert und zusammengedrükt, dagegen von oben nach unten stark erhöht, gegen das Ende hin stark keulenförmig, nach aussen hin zugerundet, auf dem unverschmälerten Basalstücke nahe der Basis mit zwei nach rückwärts gerichteten Dornen, denen des vierten Gliedes ähnlich und mit ihnen eine Zange bildend, längs seines unteren Randes mit kurzen aber breiten Dorn- börstchen, Krallen denen der vorhergehenden Beinpaare durchaus gleich. Epimeren und Genitalplatten, wie im weiblichen Geschlechte. ee Weibchen bedeutend grösser als das Männchen; schild- förmig, zwischen dem antenniformen Haare deutlich ab- gestutzt, etwa am Ende des ersten Körperviertheiles mit ausgesprochenen Schulterecken, nach hinten schildförmig zugespitzt. Palpen und Beinpaare merklich schlanker als beim Männchen. Die zwei letzten Glieder der Palpen nach auswärts abgebogen, das letzte sehr kurze Glied zuge- spitzt, vier kaum länger als zwei. drei nur wenig kürzer. Die einzelnen Glieder aller Beinpaare an der Basis sehr | stark verschmälert; Unterseite des zweiten bis fünften Gliedes des letzten Beinpaares mit immer länger werdenden i Dornborsten, sechstes mit einer Reihe gleich langer, sehr | kurzer aber breiter Dornbörstchen. Epimeren des letzten | Paares etwas nach aussen von ihrer Mitte am Hinterrande | in einen starken und stumpfen dreieckigen Fortsatz aus- sezogen. Genitalplatten in der Mitte unterbrochen, von 4 unregelmässig kreissegmentförmiger Gestalt mit nach vorne 'gerichteter und schräge von innen und oben nach aussen | und unten gestellter Sehne, von dunkel brauner bis schwärz- licher Färbung. Diese Art, deren Weibchen wahrscheinlich der Limnesia cassidiformis Leb. entsprechen, scheint im Genfer-See eine ziemlich häufige Erscheinung, von anderwärts habe ich sie noch nicht erhalten. Sie bewohnt eine Tiefe von 20 bis 25 Meter. Forelia Ahumberti nov. spec. (Taf. 1V, Fig. 7 und 8). Männchen verkehrt birnförmig, nach vorne zugerundet, nach hinten in eine sehr stumpfe und breite Spitze aus- gezogen, nur wenig länger als breit; Rückenplatte fast kreisrund. Maxillarpalpen länger und dünner als bei der vorhergehenden Art, jedoch von ziemlich gleicher Gliede- Be el rung, nach dem Ende hin nicht auswärts gebogen, Endglied nach auswärts zugerundet. Extremitäten merklich schlanker und namentlich das erste Paar länger als bei Forelia Aforeli; das letzte Paar von wesentlich verschiedener Aus- rüstung wie dort, übrigens ebenfalls vom ersten Gliede an bis zum Ende des vorletzten mit zahllosen Tasthärchen bedeckt, welche sich gegen das Ende hin immer mehr an- häufen. Die einzelnen Glieder des vierten Beinpaares nehmen vom zweiten bis vierten an Länge stetig ab, das fünfte fast zweimal so lang als das vorhergehende gegen das Ende hin ungemein stark erhöht, an der oberen Fläche ungefähr in deren Mitte mit zwei starken und langen, durch einen kleinen Abstand getrennten und nach auswärts gerichteten säbelförmigen Dornen; das letzte Glied dem- jenigen der vorigen Art sehr ähnlich, an der Basis mit deutlichen Scheingliede, dessen Kralle etwas kleiner als an den vorhergehenden Beinpaaren. Die Epimeralplatten von geringerer Ausdehnung, letztes Paar nach hinten ohne Forsatz. Genitalplatten denjenigen der Arrhenurus-Weib- chen sehr ähnlich, in der Mitte zusammenhängend, schräge nach aussen und unten gerichtet, mit zahlreichen in drei Reihen eingelassenen, kleinen Haftnäpfen von gleicher (arösse. Auch diese Art stammt aus dem Genier-See, woher ich blos das Männchen und auch dieses nur in wenigen Exemplaren erhielt. Ich schlage vor, dieselbe nach Herrn Al. Humbert in Genf, bekannt durch seine Bearbeitung einiger Crustaceen aus der Tiefe des Genfersee’s und zahlreiche andere zoologische Studien zu benennen. Ich bin Herrn Humbert zu grossem Danke verpflichtet und freue mich, ihm denselben auf diese Weise abstatten zu können. MEN Gen. 8. Limnesia C. L. Koch. 1842, Limnesia ©. L. Koch, Uebersicht des Arachniden- systems, h. 3,'p. 27. | 1854, Be Bruzelius, Beskr. ö. Hydrachn. etec., P.'499. 1874, Campognatha, Lebert Bullet. soc. vaud., XIII, p. 61; taf. I und II ad partem. 1875. Limnesia. Kramer, Wiegm., Archiv, p. 311. 1879, Limnesia, Neuman Svenska Handlingar, p. 97. Körper weich, oval oder rundlich, sehr dick. Unter- lippe niedrig, Maxillarpalpen mit stark verdicktem zweiten und dritten, sehr langem, stark verschmälertem, vierten und kurzem, zugespitzten fünften Gliede; an der Unter- seite des zweiten mit Zapfenhöcker. Die beiden letzten Fusspaare mit langen Schwimm- und kürzeren Fieder- borsten; letztes Glied des vierten Beinpaares ohne Kralle, in eine einfache Spitze auslaufend ; Epimere dieses Paares gross und dreieckig. Wenige «Haftnäpfe» (meist nur drei) einerlei Grösse auf jeder Seite der Genitalspalte. Augen wie £ bei Nesäa, Hygrobates und Atax ohne Brille; Hautdrüsen weich, ohne Chistinskelet. Nicht selten beobachtet man bei den Thieren dieser Gattung das Ausstossen eines farb- losen, halbfesten Sekretes in Form von lang gestreckten Stäben, welches im Wasser allmälig verfliesst. Bei den zarthäutigen jugendlichen Individuen erkennt man diese Stäbe nicht selten dicht neben einander in den Hautdrüsen und überzeugt sich durch starken Druck auf das Deck- gläschen leicht von der Richtigkeit der oben mitgetheilten Beobachtung, welche man selbst nach Belieben hervorrufen kann. Sehr auffallend ist auch bei manchen jugendlichen Individuen dieses Genus das in intensiver rother Farbe Jdurchscheinende mächtige Gauglion. Ze Ba. Auf die Bedeutung der Lebert’schen Gattung Campo- gnatha trete ich hier nicht mehr ein. Wie bereits Kramer und nachher auch Könike in überzeugender Weise dar- gelegt haben, ist dieselbe ein Produkt der Konfusion ver- schiedener Genera, nämlich von Hygrobates und Limnesia; aus ersterer Gattung liegt Hygrobates longipalpis, aus letzterer Limnesia pardina zu Grunde. Ein Beitrag zu dieser Verwirrung leistete noch Bertkau in dem Literatur- berichte zu Wiegmann’s Archiv der Naturgeschichte (1880) durch seine gehaltlose Einwendung gegen Kramer, welche eben nichts anderes beweist, als dass dieser Arachnidologe die Hydrachniden durchaus nicht kennt. Limnesia histrionica (Hermann) Bruz. 1804, Hydrachna histrionica Hermann, M&m. apterol., p. 55, Nr. 1, tab. LI, fig. 2. 1834, Atax histrionicus Duges, Ann. d. sc. nat., II° ser., t. L, p. 146, pl. 10, fig. 13—16. .1835—41, Limnesia fulgida C. L. Koch, Deutschl. Crustac. ete «1.2 HER; 9; 1854, Limnesia histrionica Bruzelius, Beskr. ö. Hydrachn., p. 10, tab. IV, Fig. 2—5. 1879, Limnesia histrionica Neuman, Svenska Handlingar, pP: 98; taBaXTIIL. Fig? 1. Zahlreiche Individuen aus dem Genfer See, Lac de Joux, Thuner See und verschiedenen Tümpeln untersucht. Es ist bereits weiter oben gesagt worden, dass diese Art nebst Hygrobates longipalpis Hermann am höchsten in’s Gebirge geht. Limmesia maculata (Müller) Bruzelius. 1776, Hydrachna maculata Müller, Hydrachn& etc., p. 81, Nr.'48, tab ATI Rie, 3: a an 1793, Trombidium maculatum J.C. TabHems, Syst. Antlia- torum, p. 366. 1835—41, Limnesia maculata C. L. Koch, Deutschl. Crust., etc., ..,'6, Fig. 16. — Limnesia oblonga, id., ibid., h. 6, Fig. 18. 1854, Limnesia maculata Bruzelius, Besk. ö. Hydrachn., p. 42, tab. IV, Fig. 2—5. 1875, Limnesia maculata Kramer, Wiegsman’s Archiv f. Naturgesch., p. 312, Taf. IX, Fig. 21ab. 1879, Limnesia maculata Neuman, Svenska Handlingar, P.::99, «Tab. XIII; Fig; 2. Wie die vorige in unsern schweizerischen Gewässern überall häufig. Limnesia pardına Neuman. 1870, Limnesia pardina Neuman, Vestergötlands Hydrachn., i. Öfvers. af Kongl. Vet.-Akad. Förh., Nr. 2, p. 709. 874, Campognatha Foreli Lebert, Bullet. soc. vaud., XIII p. 61, tab. I und II ad partem. 1579, Limnesia pardina Neuman, Svenska Handlingar, 94.101 tab: 1 Kia, 3, Ich erhielt diese, entgegen den Aussagen Könike’s, sehr charakteristische Art Neuman’s in einigen Exem- plaren aus dem Genfer See (Uferzone). Ich glaube, dass dieselbe mit Hygrobates longipalpis Veranlassung zur oben erwähnten Konfusion Lebert’s gegeben hat. Wenig- stens scheint sich dieses aus einer Vergleichung der Zeichnung Lebert’s mit den Genitalplatten der vorliegenden Art zu ergeben. Limnesia undulata (Müller) C. L. Koch. 1776. Hydrachna calcarea Hydrachn. etc., p. 78, tab. XI, Fig. 5. A 2 TR 1776, Hydrachna undulata Hydrachn. etc., p. 80, tab. XI, Fie. 1. 1835—41, Limnesia undulata C. L. Koch, Crust. Myriap. und Arachn., h. 6, Fig. 14. 1879, Limnesia variegata Lebert, Bullet. soc. vaud., p. 344. 1879, Limnesia tessellata Lebert, Bullet. soc. vaud., p. 349, BR, Te 2 1879, Limnesia triangularis Lebert, Bullet. soc. vaud., PD. 500.22 Ro fie a: 1881, rect. Limnesia calcarea Könike, Zeitschr. f. wissen- schaftl. Zoologie, p. 622. Nach Könike wären sämmtliche eben erwähnte Arten Lebert’s identisch mit Limnesia calcarea oder undulata (Müller) ©. L. Koch. Ich habe bis jetzt aus dem Genfer See stets nur Limnesia variegata Lebert erhalten, diese nun freilich in zahlreichen Alters- und Farbenvarietäten, welche gar wohl Lebert’s übrigen Arten entsprechen könnten. So viel steht jedenfalls fest, dass Lebert’s Limnesia variegata, welche auch im Züricher See gefangen wurde, mit Koch’s Abbildungen vollständig übereinstimmt. Lebert beschrieb unter dem Namen Limnesia noch folgende zwei Arten: Limnesia cassidiformis, welche von mir schon als das muthmassliche Weibchen meiner Forelia cassidiformis reklamirt wurde, und Limnesia tricolor. Da der letzteren Krallen am letzten Fusspaare zugeschrieben werden, so ist dieselbe wohl keine ächte Limnesia, son- dern eher ein Hygrobates. Gen. 9. Hygrobates C. L. Koch. 1835—41, Hygrobates C. L. Koch, Uebers. des Arachniden- systemes, p. 14. 1554, Hygrobates Bruzelius, Beskr. ö. Hydrachn., p. 27. Bern. Mittheil. 1881. Nr. 1026. Be Ye 1874, Campognatha Lebert, Bullet. soc. vaud., t. XII, p. 67 (ad partem). 1°79, Hygrobates Neuman, Svenska Handlingar, t. 17, pag. 61. Körper weich, rundlich oder gedrungen oval. Beine lang und schmächtig, der Schwimmborsten gänzlich ent- behrend. Epimeren des ersten Paares mit dem hinteren Theile der Unterlippe verwachsen, diese kaum über die Bauchdecke hervorragend, (die langen Hacken der grossen und kräftigen Mandibeln eben kaum zu einer Spalte an der Bauchfläche hervorschauend. Maxillarpalpen lang, zweites Glied nach der Spitze hin stark verbreitert, hier an der Ventralfläche mit einem Zahn oder einer stumpfen Spitze bewaffnet, das drite nur wenig kürzer, beide an der Bauchfläche durch eine grosse Anzahl kleiner, spitzer Zähnchen rauh, an der Rückenfläche mit kurzen, aber starken Börstchen besetzt, das vierte sehr lang, höcker- artiger Fortsätze entbehrend, das fünfte endlich kurz und zugespitzt. Genitalgegend weit nach hinten verlegt, etwa in der Mitte zwischen dem letzten Beinpaare und dem Körperrande gelegen, Genitalplatten deutlich ausgebildet, halbmondförmig, mit drei grossen „Haftnäpten“ ausgestat- tet ; Anus sehr klein, dem Hınterrande des Körpers ge- nähert. Hygrobates longipalpıs (Hermann) Könike. 1804, Hydrachna longipalpis Hermann, Mem. apterolog., p-..55,: Laf: IILFie. 1 und’ Far IX Bez 1835—41, Hygrobates rotundatus C. L. Koch, Deutschl. Crustac., h. 10, Fig. 15 und 18. 1854, Hygrobates rotundatus Bruzelius, Beskr. ö. Hydrachn., pP. 88, .Dab:! IV, Eige.1. EEE 1875, Nesxa dentata Kramer, Wiegm. Arch. f. Naturgesch., p: 304, Taf. VIII, Fig. 13. 1874, Campognatha Foreli Lebert, Bullet. soc. vaud., t. XIII, page. 61, Taf. I und II (ad partem). ‚1379, Campognatha Schnetzleri Lebert, Bull. soc. vaud., vol. XV, pag. 502 und vol. XVI, pag. 341, Taf. XI, Fie. 1. 1579, Hygrobates rotundatus Neuman, Svenska Handlingar, t. 17, pag. 62. 1881, rect. Hygrobates longipalpis Könike, Zeitschr. f. wissenschaftl. Zoologie, Bd. XXXV, pag. 616. Diese Hygrobatesform gehört bei uns in der Schweiz allenthalben zu den ‚häufigsten Erscheinungen. Von der Menge, in welcher sie z. B. die Tiefen unserer Seen bewohnt, macht man sich wohl schwerlich einen Begrift. Prof. Forel sandte sie mir nebst der nachfolgenden aus dem Genfer See, Dr. Asper aus dem Züricher See, Dr. Hofmann aus dem Bodensee, ich selbst fischte sie endlich im Thuner See und in verschiedenen Tümpeln um Bern. Ihr Vorkommen in den Seen am Faulhorn ist bereits weiter oben erwähnt worden. Hygrobates nigromaculatus (Lebert) mihn. 1879, Hygrobates nigromaculatus Lebert, Buil. soc. vaud., XVI, pag. 342. | Von beträchtlicher Grösse, 2—2,5 mm gross, Körper breit-oval, zwischen den antenniformen Haaren deutlich und breit abgestutzt, leicht ausgebuchtet. Grundfarbe des Körpers schmutzig-hellbraun, Augenpigment hochroth, Farbe der Magensäcke tiefschwarz, Y-förmige Rückendrüse sehr stark verzweigt, mit eigenthümlicher traubenförmiger Anhäufung der leicht kolbig angeschwollenen Endästchen. Vereinigte Platten der Unterlippe mit denjenigen des ersten Beinpaares auffallend lang, fast bis auf die Höhe des hinteren Randes der Epimeralplatten des vierten Bein- paares reichend, nach hinten kaum verschmälert, am Ende sehr breit zugespitzt. Die von den beiden Genitalplatten gebildete verkehrt, herzförmige Figur länger als breit, die drei ovalen Haftnäpfe entsprechend dem äusseren Rande der Platten in einer nach auswärts gebogenen einfachen Reihe, die bei den vorderen längs, der hinterste quer gestellt. Palpen sehr klein und kurz, das zweite und dritte Glied an der Unterseite fast glatt und mit kaum bemerkbarem Höcker, das vierte Glied kaum 1'/, mal so lang als das vorhergehende. Beine lang und sehr schlank, erstes und zweites Paar viel kürzer als der Körper; Grundfarbe derselben etwas heller als der Körper, die Endglieder bleigrau bis schwärzlich; keine längeren Borsten, letztere sämmtliche kurz und stark. Es scheint, als ob diese sehr charakteristische Art bereits der Beschreibung Lebert’s zu Grunde gelegen habe. Da sich aber dieser Autor hauptsächlich auf die Färbung unseres Thieres beruft, war ich nicht im Stande, dieselbe wieder zu erkennen. Aehnlich erging es auch Könike, welcher sie für identisch mit Hygrobates longipalpis hielt. Ich glaubte daher diese Art als neu beschreiben, aber auch die zutreffende Benennung Lebert’s beibehalten zu müssen. Ich erhielt Hygrobates nigromaculatus nur in sehr wenigen Exemplaren und nur aus dem Genfer See, wo sie ausschliesslich die mittlere Zone zu bewohnen scheint. Hygrobates gracilis nov. spec. Von der nämlichen Grösse, annähernd der nämlichen sestalt wie Hygrobates longipalpis ; dieser überhaupt sehr & u Rn ns ähnlich und nur durch folgende Merkmale von ihr zu unterscheiden: Die gesammte Körperfläche, mit Ausschluss der Epimeralplatten, mit sehr feiner und engmaschiger hexagonaler Facettenzeichnung, gebildet durch niedrige und schmale aderartige Chitinleistehen, Fortsatz des zweiten Gliedes der Maxillarpalpen sehr lang und schlank, eylindrisch, gegen das Ende hin zugerundet. Die Ventral- fläche des zweiten und dritten Gliedes sehr dicht mit zahlreichen und langen Chitinspitzchen besetzt, dichter als bei irgend einer andern Art, viertes Glied fast un- merklich länger und schlanker als bei Hygrobates rotun- datus, an der Ventralfläche mlt zwei sehr kleinen Häärchen. Von dieser namentlich durch die sehr zierliche Facet- tirung der Haut ausgezeichneten Art untersuchte ich einige in Weingeist conservirte Exemplare aus Tümpeln der Umgegend von Schaffhausen. Hr. Dr. E. Hofmann in Stuttgart sandte mir ebenfalls zwei Exemplare zu, welche von der schwäbischen Alb stammen. Gen. 10. Pachygaster Lebert. 1879, Pachygaster Lebert, Bullet. soc. vaud., vol. XVI, page. 371, Tar Xl, Fig; H und.tl:a. 1881, Pachygaster Könike, Zeitschr. f. wissenschaftl. Zool., IKXV pas 627, Tal; XXX, Fie.T. Körper weich, rundlich, kaum merkliche Geschlechts- unterschiede in Grösse und Form. Bauchfläche zum grösseren Theile durch eine fein poröse Platte bedeckt, welche durch die eng zusammengedrängten Epimeral- platten aller Beinpaare gebildet wird. Epimeren des ersten Paares beidseitig deutlich getrennt, des zweiten und dritten Paares in der Mitte verwachsen, des vierten sehr gross, nach einwärts stark verbreitert. Bauchplatte in ER der Mitte des Hinterrandes tief und breit zur Aufnahme des Geschlechtshofes ausgebuchtet, dieser letztere etwa rechteckig mit zugerundeten Aussenecken, nach vorn kaum verschmälert. Genitalplatten in ihrer hintern Hälfte längs des Innenrandes mit einer einfachen Reihe kurzer Häär-. chen, aber ohne „Haftnäpfe“. Diese liegen nach einwärts von ihnen in einer einfachen Reihe parallel mit der Ge-. nitalspalte; es sind ihrer drei von bedeutender Grösse. und länglich rechteckiger Gestalt. Alle Beinpaare mit Krallen, nur beim Männchen die hinteren am Aussenende des vierten und fünften Gliedes mit starken Büscheln von langen und kräftigen Schwimmborsten; sämmtliche Ex- tremitäten beider Geschlechter mit kurzen und breiten Dornspitzchen, weiche sich namentlich gegen das äussere Ende hin häufen; die Beine stark chitinisirt mit kleinen Poren dicht bedeckt. Augen mit deutlicher Brille; Platten. der Hautdrüsen stark entwickelt. Uebereinstimmend mit meinem Freunde Könike glaube ich, dass sich von allen Gattungen Lebert’s diese einzig auf die Dauer halten lässt. Sie charakterisirt sich vornehm- lich durch das merkwürdige Verhalten der Epimeralplatten und Haftnäpfe. Ich kenne bis jetzt nur eine einzige Art mit den Kennzeichen der Gattung. Pachygaster tau-insignatus Lebert. 1879, Pachygaster tau-insignatus Lebert, Bullet. soc. vaud., AVL pagi 871, Tat, X1, fe, 1879, Lebertia insignis Neuman, Svenska Handlingar, t. XVII, pag, 69, Taf. VIII, Fig. 4. Höchst auffallend ist das Vorkommen unserer Art in zwei sehr verschiedenen ständigen Farbenvarietäten, ohne jeglichen Unterschied im Baue, welcher vernünftiger — Tl h ” 4 u 4 $ } Weise eine Trennung in zwei verschiedene Arten recht- fertigen würde. Var. a. Ist die von Lebert in folgenden Worten ge- kennzeichnete Grundform: „Sur le dos est le dessin d’un tau grec de couleur jaune, sur un fond noir veloute.* Ich erhielt dieselbe nur aus dem Genfer- see, aus einer Tiefe von 25 bis 40 Metern. Könike in Bremen sandte mir zwei mit dieser Varietät vollständig übereinstimmende Exemplare aus dem Sager-Meer bei Oldenburg ein. Bei Herstellung des Chitinskelettes geht die Grundfarbe in ein entschiedenes Braun über. | Varietät b. Von prachtvoller rother Farbe mit ent- schiedener weisser Färbung der Rückendrüse und erünlichen bis blau-grünlichen Extremitäten. Bei dem oben genannten Prozesse geht die Färbung des Körpers in ein missfarbiges Violett über. Ich erhielt die Art constant nur aus dem Zürchersee (bei Wädensweil) und Zugersee, wo sie Dr. Asper in Zürich bis zu einer Tiefe von 60 Metern fand. Wie mir zuerst Könike mittheilte, und ich nach- träglich ebenfalls vermuthe, ist diese Art mit der von Neuman als Lebertia insignis beschriebenen Hydrachnide identisch. Stutzig macht mich einzig die Zeichnung, welche der schwedische Zoologe von der Bauchfläche dieses Thierchens entwirft, in- dem von ihm die Haftnäpfe, als den Genital- platten zugehörend, gezeichnet werden, was, wie wir oben gesehen, mit dem Begriffe von Pachy- gaster nicht übereinstimmt. RT Gen 1l. Nes®a C. L. Koch. 1842, Nes&a ©. L. Koch, Uebersicht des Archnidensyst. h.3,,9..:10: 1854, Nes®a Bruzelius, Beskr. ö. Hydrachn. p. 14. 1875, Nes@a Kramer, Wiegmann’s Archiv, p. 297. 1879, Nes®a Lebert, Kullet. soc. vaud. XVI, p. 373. 1879, Nes&a Lebert, Bullet. soc. vaud. XVI, p. 354 u. f. 1879, Nes@a Neumann, Svenska Handlingar, XVII. p. 29. Körper weichhäutig, eiförmig oder rundlich; Epineren in zwei durch einen schmalen Abstand getrennten Gruppen, das erste Paar nicht mit der Unterlippe verwachsen, alle deutlich getrennt. Alle Beinpaare ungefähr von der nämlichen Dicke, vom ersten Paare an nach hinten ganz allmählig, seltener sprungweise länger werdend; beim Männchen das vierte Glied des letzten Beinpaares leicht gebogen und an seiner Unterseite mehr oder weniger tief ausgehöhlt, nach vorne und hinten von dieser Bucht stark nach einwärts, mithin gegen einander gerichtete sehr kräftige aber kurze rigide Borsten oder Dornen. Man hat zuweilen Gelegenheit, sich davon zu überzeugen, dass auch diese Vorrichtung zur Unterstützung der Be- gattung dient. Die nach einwärts gerichteten Concavi- täten jeder Seite bilden eine Art Zange, mit welcher der Körper des Weibchens umfasst und herangezogen wird. Palpen meistens lang, mit längstem viertem Gliede, das wie bei der nachfolgenden Gattung mit höcker- oder zahnartigen Fortsätzen ausgestattet ist. Genitalhof dem letzten Beinpaare sehr genähert, mit Ausnahme eines einzigen Falles (N. mirabilis Neum.) nicht dem Hinter leibsrande genähert; Augen ohne Brille. Von diesem durch zahlreiche, prächtig gafärbte Arten ausgezeichneten Genus, welches von mir etwas vernach- BEN 2 lässigt worden ist, kenne ich nur wenige schweizerische Vertreter. Es steht jedoch zu erwarten, dass sich die Zahl derselben im Laufe der Zeit wesentlich mehren wird. Nesea coccinea Koch. 1835— 1841, Nesxa coceinea C. L. Koch, Deutschl. Cru- stac etc., h. 8, Fig. 11 und 12. 1854, Nes&a coccinea Bruzelius, Beskr. ö. Hydrachn., p. 15, tab. I, Fig. 5—9. 1879, Nes®a coccinea Neuman, Svenska Handlingar, p. 33. Ist auch in der Schweiz eine der häufigsten Hy- drachniden. Namentlich in unsern kleinern Seen fing ich dieselbe sehr oft. Nesea luteola Koch. 1835—1841 Nes&a luteola C. L. Koch, Deutschl. Cru- stac etc. h. 9, Fig. 18 und 19. 1879, Nes&a luteola Neuman, Svenska Handlingar, pag. 36. Ich erhielt nur wenige Exemplare dieser Hydrachnide aus dem Lac de Joux zur Untersuchung. Nesea fuscata (Hermann) ©. L. Koch. 1804, Hydrachna fuscata Hermann, Mem. apter., p. 58. tab. VI, Fig. 6. 1835—1841, Hydrachna fuscata C. L. Koch, Deutschl, Crustac etc., h. 9, Fig. 21 und 22. 1854, Hydrachna fuscata Bruzelius, Beskr. ö. Hydrachn. etc: P: 18: 1879, Hydrachna fuscata Neuman, Svenska Handlingar, p. 41. Erhielt ich einige Male aus dem Münchenbuchsee- See bei Bern. Bern. Mittheil. 1331. Nr. 1027. Nesea binotata Kramer. 1879, Nesx»a binotata Kramer, Wiegmann’s Archiv, p. 11, Taf. II, Fig 5 a-c, 1879, Nes&®a magna Lebert, Bullet. soc. vaud., p. 364, Taf. X1, Fig. 8. 1881, rect. Nes&a magna Könike, Zeitschr. f. wissenschaftl. Zoologie, pag, 625. Lebert, welcher bei Beschreibung von Nes®@a magna entschieden diese Art vor sich hatte, erhielt dieselbe aus der Uferzone des Genfersee’s (1-2 M. Tiefe). Ich er- hielt sie eben daher in zwei Exemplaren und bestätigte die Richtigstellung Könike’s. Nesea reticulata Kram. 1879, Nes&a reticulata Kram., Wiegm. Archiv etc. p. 11. Tas. 1. Pie8; 1879, Nes®a lutescens Lebert, Bullet. soc. vaud., p. 365, Tal AL: 7299092. 1881, rect. Nes®a lutescens Könike, Zeitschr. f. wissen- schaftl. Zool , p. 626. Ich erhielt einige Exemplare der Kramer’schen Art aus dem Genfersee zur Untersuchung und kann daher der Ansicht Könikes, dass Lebert’s Nes&a lutescens da- mit identisch ist, nur beistimmen. Es bliebe nun noch Piona accentuata Leb. (Bullet. soc. vaud., XVI, p. 373, Taf. XI, Fig. 3) übrig, in welcher Könike (loc. eit., p. 628), ebenfalls eine Nes&a, und zwar Nes&a nodata Müll. vermuthet. Ich habe diese Art noch nicht zur Untersuchung erhaltan und kann daher die An- gabe meines Freundes nicht direkt bestätigen. Da sich aber seine Vermuthungen mit wahrhaft überraschender Genauigkeit erfüllten, nehme ich durchaus keinen Anlass wahr, seine ‚Angabe in Zweifel zu ziehen. Gen. 10. Atax. (J. C. Fabricius) Bruzelius. 1781, Hydrachn Müll., Hydrachn& etc., p. 41 (ad minim. part.) | 1793, Trombidium J. C. Fabricius, Entom. syst. II, p. 400 (ad. part.). | 1805, Atax J. ©. Fabricius, Syst. Autliatorum p. 364. 1834, Atax Duges Ann. d. sc. :nat., 2° ser. T.1,p. 5, (adm. part.), 1841, Atax C. L. Koch, Uebers. d. Arachnsyst., h. 3, p. 8. 1854, Atax Bruzelius, Beskr. ö. Hydrachn., p. 8. 1868, Atax Claparede, Zeitschr. f. wissenschaft]. Zool., p. 446. 1875, Atax Kramer, Wiegm. Arch. f. Naturgesch., p. 292. 1879, Neumania Lebert, Bullet. soc. vaud. p. 357. 1879, Atax Lebert, Bullet. soc. vaud. p. 367. 1879, Atax Neumann, Svenska Handlingar, p. 20. Körper weich, rund, rundlich oder eirund, nach vorne zugerundet oder leicht zugespitzt. Erstes oder erstes und zweites Paar dicker als die nachfolgenden und bei den frei lebenden Arten mit eigenthümlichen Degenborsten, welche an den ersten Gliedern auf stark vortretenden Höckern inserirt sind. Man beobachtet bei der grossen Durch- sichtigkeit unserer Thiere leicht, wie ein feiner Nerven- faden zu ihnen hintritt und sich an ihrer Basis zu einem kleinen Nervenknötchen anschwellt. Es lässt sich ferner annehmen, dass das Leunen dieser sonderbardn Borsten durch feine seitliche Kanäle mit dem das Thier umgeben- den Medium korrespondirt; es sind daher wahrscheinlich nach Art der blossen säbelförmigen Autennenanhänge der Crnstacen gebaute spezifische Nervenendigungen (ver- gleiche meine Mittheilung hierüber in Wiegmann’s Archiv für Naturgeschichte, 1882). Das zweite Extre- mitätenpaar länger als das dritte; die hintern Paare mit Be sewöhnlichen Schwimmborsten, Palpen lang; das vierte Glied am längsten, an der Unterseite mit stark vortre- tenden Höckerchen, welche eine geknöpfte Borste tragen; das fünfte kurz, zugespitzt, an der Spitze mit Chitin- :nägeln. Geschlechtshof am äussersten Hinterende des Körpers. Augen ohne Brille; Hautdrüsen am Hinter- rande das Körpers zuweilen von sehr eigenartiger Ent- wicklung Eine merkwürdige Eigenthümlichkeit dieser Gattung, welche bis jetzt für zwei Glieder derselben Konstatirt wurde, ist die nächtliche pelagische Lebensweise. Dr. As- per sandte mir wiederholt Atax crassipes als Mitglied dieser merkwürdigen Fauna, einmal auch Atax spi- nipes unter der nämlichen Bezeichnung zu. Nach Mit- theilungen von Prof. Forel in Morges soll Pavesi diese Beobachtungen für erstere Art ebenfalls schon gemacht haben, für die zweite wäre sie neu. Sollte hierbei viel- leicht der in den Vorderfusspaaren bestehende Sinnes- apparat irgend eine Rolle spielen ? Atax crassipes (Müller) Bruzelius. 1776, Hydrachna crassipes Müller, Zool. Prodr., p. 189, Nr. 2254. | 1793, Trombidium crassipes J. C. Fabricius, Ent. syst., 11, p: 41, °tab# 4, Eig. 12: 1805, Atax crassipes id., Syst. Antliatorum, p. 366. 1835—41, Atax crassipes C. L. Koch, Deutschl. Crustae., TASTER FA | — id., truncatus, id., ibid., h. 7, Fig. 22. — id., albidus, id., ibid., h. 7, Fig. 23. — id., truncatellus, id., ibid, h. 37, Fig. 17. 1854, id., crassipes Bruzelius, Beskr. ö. Hydrachn., p. 8, Fig. 1—4. 1868, 1875, 1879, — id., id., Claparede, Zeitschr. f. wissenschaftl. Zool., p. 471. id., id., Kramer, Wiegm. Archiv, p. 293. id., id., Lebert, Bullet. soc. vaud., p. 368, Taf. XI, Fig. 10 und 10a. id., id., Neuman, Svenska Handlingar. p. 21, Taf. I, Fig;:l; Scheint in allen unseren grösseren Seen bis zu einer Tiefe von 30 bis 40 Metern sehr häufig vorzukommen, schwimmt hier sehr lebhaft umher und mischt sich, wie wir oben sahen, Nachts der pelagischen Fauna bei. In den kleineren Tümpeln habe ich bis jetzt vergeblich auf sie gefahndet. Sie scheint dieses Gebiet der nachfolgenden Art gänzlich zu überlassen. 1776, 1805, 1854, 1875, 1875, 1879, 1879, 1879, 1881, Atax spinipes (Müller) Bruzelius. Hydrachna spinipes Müll., Hydrachn&, p. 44, Tab. 4, Fig. 5 und 6. Atax spinipes Eabricius, Syst Antliat., p. 370. id., id., Bruzelius, Beskr. ö. Hydrachn., p. 13. id., coruleus Kramer, Wiegm. Archiv, p. 294, Taf. VIIL, Fig. 5. id., loricatus Kramer, Wiegm. Archiv, p.295, Taf. VIII, Fig. 6. Neumania nigra Lebert, Bullet. soc. vaud., p. 357, War X. es und 5.2; Neumania alba Lebert, Bull. soc. vaud., p. 359. Atax spinipes Neuman, Svenska Handlingar, p. 24. rect. Atax spinipes Könike, Zeitschr. f. wissensch. Zoologie, p. 624. Die vorliegende Art scheint Atax crassipes in unseren kleineren stehenden Gewässern allenthalben zu vertreten und wird stets in grosser Menge gefangen. Sie mischt ER a sich aber eben so häufig in das fröhliche Gewimmel inner- halb der Uferzone unserer grösseren Seen. Ich hatte daher Gelegenheit, durch Untersuchung einer sehr grossen Zahl von Individuen Könike’s Bemerkungen über die Synonymie unserer Thiere zu bestätigen. 1783, 1797, 1825, 1897, 1836, 1848, 1868 Er} 1879, Atav ypsilophorus (Bonz) Olaparede. Acarus ypsilophorus Bonz, Observatio Christ. Gottlieb Bonz in nova acta phys. med. Acad. Cs. Leop. Carol. Nat. cur. cont. ephemerides etc., T. VII, p. 52. Trombidium notatum Rathke Skrivter af Naturhist.- seisk..Bdi.4) 25 9172: Limnochares anadontx Pfeiffer, Naturgesch. deutscher Land- und Süsswasser-Mollusken, Abth. 2, p. 27 - 28, ar Hydrachna concharum v. Ber, Peitr. zur Kenntniss der niederen Thiere, in nova acta phys. med. Acad. Cas. Leop. Carol. Nat. cur., A. XIII, p. 590, Taf. XXIX. | Hydrachna formosa Dana and Whelplay. On two american species of the genus Hydrachna in Sillim. amerikal Journal, v. 30, p. 334. non Atax ypsilophora van Beneden, Recherches sur V’'histoire naturelle et le developpement de l’Atax ypsilophora, in M&m. de l’Acad. royale de Belgique, A. XXI. Atax ypsilophora Claparede, Studien an Acariden, p. 484, Taf. XXXIU, in Zeitschr. f. wissenschaftl. Zoologie, Bd. XVIM. id., Lebert, Bull. soc. vaud., p. 367. id., Neuman, Svenska Handlingar, p. 26, tab. I, Fig. 2. | Beh te ER Bei uns überall da, wo sich Anodonten finden, in sehr grosser Menge. Im Genfer See hauptsächlich der Uferzone angehörend. Kosmopolite. Erklärung der Tafeln I—IV. Tafel I. Fig. 1. Schematische Darstellung der Rückenfläche einer Hygrobates, um die Lage der verschiedenartigen Oeffnungen zu zeigen, welche die Haut durchbrechen. a Erstes Paar der Mündungen der Hautdrüsen mit den antenniformen orten; a‘a‘ die folgenden Paare; b und b‘ zwei paarige Organe von mir unbekannter Be- deutung; ce c‘c“ die drei Paare von Ringwällen umgebener Poren, welche in die Claparede’schen Blasen führen; c‘ ganz am Hinterrande des Körpers, im Querschnitte gesehen; d unpaare mittelständige Pore mancher Milben- formen. Fig. 2. In b’b die räthselhaften Organe. die in obiger Figur eingezeichnet sind, noch stärker vergrössert; in c eine Hauptpoore, ebenso Oc 5, Syst. 7. Fig. 3. Oeffnungen der Hautdrüsen von Limnesia spec. bei Oc 5, Syst. 7; a von oben, b von der Seite. Fig. 4. Kolbig angeschwollene Enden und Mittelstücke von Fadentracheen aus der subeuticulären Schichte von -Hydrachna globula Müll. Oc 5, Syst. 7. | Fig. 5. Mundtheile von Hydrodroma rubra Koch, von der Rückenfiäche, Fig. 6 von Hygrobates longipalpis, von der Seite ausgez., beide bei Oc 4, Syst. 6. ROTES e Epistom mit den Mündungen der beiden Haupt- tracheenstämme; %'—%? die drei Kieferpaare; ph Pharyn- sealplatte; pm Palpus maxillaris; «2 Unterlippe. Fig.7 und 8. Vierte Extremität von Arrhen. Kjermanni Neum., ein Putzfuss, und von Forelia Ahumberti mihi 7, ein accessorisches Begattungsorgan, beide als Illustration ‚zur verschiedenartigen Ausbildung der Extremitäten. Fig. 10. Normaler Geschlechtshof eines Weibchens. Fig. 11 anormaler Geschlechtshof eines Männchens von Hygrobates longipalpis. Fig. 11. Diplodontus filipes Duges, als Beispiel einer Hydrachnide mit getrennten Augen. Oec. 3, Syst. 3. Fig. 12. Querdurchschnitt durch die Chitinhaut von Limnocharis holosericea Latr. In aa‘ zwei kleine taschen- förmige Drüsen, von der Seite gesehen; a’ nicht mehr im Gesichtsfelde, 5 weiter, schlauchförmiger Ausführgang der Hautdrüsen, ce eingebetteter Stützkörper aus Chitin, Oc 4, Syst. 7. Tafel II. Fig. 1 8, bez. s. a. d. Gattung Limnocharis Latr. Fig. 1 Brille Oc 3, Syst. 6. Fig. 2. Das verschmolzene erste Kieferpaar von der Ventralfläche, Oe 3, Syst. 6. Fig. 3. Das „klöppelförmige*“ dritte Kieferpaar (k°) von der Seite. daneben bei sp die Ausführgänge der Speicheldrüsen, in t die Tracheen, Oc. 3, Syst. 6. Fig. 4. Ende der Maxillarpalpen, Oc 4, Syst. 7 Fig. 5. Birnförmige Organe, Oc 3, Syst. 7. Fig. 6. Die zwei ersten Extremitäten einer Seite, 053, SySl9. Fig. 7. Taschendrüschen von der Schmalseite aus, in a der Stachel, in 5 die schlitzförmige Oeffnung, in c das Täschchen selbst, in d dessen zottenförmige Anhänge, DEE ER Fig. 8. Oeffnung der Ban mit Stachelchen von oben, beide Fig. bei Oc 5, Syst. Fig. 9—13, bez. s. a. 4 Gattung Bylais Latr. Fig. 9. Vorderes Körperende von der Bauchfläche, D0.0..Syst.:3. Fig. 10. Kreisförmige Oeffnung des Camerostomes mit den Spitzen « der Mandibeln, 5b des stabförmigen dritten Kieferpaares (von den Tracheen durchzogen) und den Mündungen der blassen Gänge ec, Oc 3, Syst. 6. Fig. 11. Isolirte Mandibel, Oc 3, Syst. 7. Fig. 12. Augenbrille mit dem Muskelhöcker a, daran Reste der die Brille bewegenden Muskelzüge, zweien Drüsenschläuchen 5 d, der Oefinung c ce für die Glaskörper, Oe 4, Syst. 7, von innen gesehen. Fig. 12a. Die beiden Hälften der Augenbrille ver- bindende Brücke von aussen; daran a eine unpaare mittelständige Oeffnung, bb’ die Oeffnungen der in der vorigen Figur mit 5 bezeichneten Hautdrüsen, Oc 3, Syst. 6. Fig. 13. Diein Vertiefungen der Haut frei eingesenkten birnförmigen Organe, Oc 5, Syst. 7. Fig. 14—16, bez. s. a. d. Gattung Arrhenurus. Fig. 14. Arrhen. pustulatar Koch %, Oc 3, Syst. 4. Fig. 15. Arrhen. forpicatus Neum. 7, Oe 5, Syst. 4. Fig. 16. Körper von Arrhen. emarginator / ohne Extremitäten von der Bauchfläche, Oc 3, Syst. 6. Fig. 17—20, bez. s. a. d. Gattung Diplodontus. Fig. 17 und 18. Längsdurchschnitte durch zwei ver- schieden dicke Stellen der Genitalplatten, um das Ver- halten der „Haftnäpfe“ darzulegen. Oc 5, Syst. 7. Fig. 19. Eine Parthie der Hautdrüsen mit Chitin- skelet, Oc 4, Syst. 7”. «a Mündung der Drüse, 5b eine Drüsengruppe im Querschnitte mit dem centralen Hohl- raume (c), bei d eine Drüsengruppe von aussen. Bern. Mittheil. 1281. Nr. 1023. a Fig. 20. Eine zerbrochene Chitinzelle zur Aufnahme eines einzelnen Elementes, -mit dem siebförmig durch- . brochenen Innenboden, Oc 5, Syst. 7. Tafel III. ; Fig. 1. Mundtheile von Diplodontus filipes, Oc 3, Syst. 6. «# Unterlippe, Maxillarpalpen m p, erstes Kiefer- paar k', Randkrause «, unpaare Fiederborste 8. Durch- scheinend das. Gerüste des zweiten Kieferpaares. ©. Fig. 2—12, bez. s. a. d. Gattung Hydrodroma Koch. - Fig. 2. Mundtheile von Hydr. rubra Koch, Oc 3, Syst. 6. Fig. 3. Genitalplatten v. Hydr. rubra Koch, Oc 4 Syst. 6. Ä | Fig. 4. Analplatte der nämlichen Art; a After, db pr&anale Oeffnung, Oc 4, Syst. 7. Fig. 5. Rückenschild der nämlichen. Art, daneben auf jeder Seite eine Augenbrille, Oc 3, Syst. 4. Fig. 6. Rückenschild von Hydrodr. helvetica mihi, Oc 4, Syst. 4. | | Fig. .7.. „Haftnapf“ von Hydrodr. rubra Koch im Längsschnitte, um. den siebförmig durchbrochenen Deckel zu zeigen. Fig. 12 das nämliche Organ mit abgehobenem Deckel. Beide Fig. bei Oc 4, Syst. 7. Fig. 8. Genitalplatten (nur einseitig. ausgeführt) von Hydrodr. helvetica mihi, Oe 5, Syst. 4. - Fig. 9. Traubendrüse mit stachelartig ausgezogenem Ausführgange, Oc 5, Syst. 7. Fig. 10 deren Platte bei näml. Vergr. Fig. 11. Analöffnung von Hydrodr. helvetica mihi Bez., wie in Fig. 4. Fig.-12. (8. bei Fig. 7.) Alk 208. DR Fig. 13 und 14. Axona versicolor Kram. S und $, Oc 4, Syst. 4. Tafel IV. Fig. 1—3, bez. s. a. d. Gattung Axona Kram. Fig. 1. Rumpf des Weibchens von Axona versicolor Kram., ohne Extremitäten, von der Bauchfläche; Fig. 2 des Mälinchens. Fig. 3. Accessorien ar vierten a: des Männ- chens; in A das stempelförmige Gebilde des dritten Gliedes, Oe 5, Syst. 7; in B die rinnenartig ausgehöhlten Dornen am Aussenende des vierten Gliedes, Oc 3, Syst. 7. Fig. 4—9, bez. s. a. d. Gattung Forelia mihi. Fig. 4 und 5. Forelia cassidiformis (Leb.) ? und 4, von der Rückenfläche. Fig. 6. Rumpf des Weibchens, ohne Extremitäten, von der Bauchfläche. | Fig. 7. Männchen von For. Ahumberti mihi, von der Bauchfläche. Fig. 8. Dasselbe, von der PALCEOBnDNE: Fig. 4—8 bei Oc 4, Syst. 4. Fig. 9. Letztes Glied der vierten Extremität von For. cassidiformis (Leb.) 4, Oc. 5, Syst. 6. EHI Proff. Luchsinger und Guillebeau. | Ueber | ein spinales Centrum der Bauchpresse. (Ein Beitrag zu den spinalen Athemcentren.) V orgetragen in der Sitzung vom 5. Dezember 1881 .von B. Luchsinger. Zu den verschiedensten Funktionen der Bauchpresse, Erbrechen, Defzeation, wird 'gemeiniglich das verlängerte Mark als absolut nothwendiges Centralorgan bezeichnet. Diese Funktionen werden ‘aber alle durch sensible Nerven der Bauchhöhle eingeleitet, durch motorische Nerven des Rumpfes befriedigt. Die wesentlichen hier in Frage kommenden Nerven stammen also aus dem Rückenmarke. Nun hat der Eine von uns schon zu nieder Malen das Rückenmark auch als nächstes physiologisches Centrum bezeichnet für alle Funktionen, deren Nerven ' aus dem Rückenmarke entspringen. Die Untersuchungen von Goltz über die Centren der Beckeneingeweide, sowie über die Centren der Gefäss- innervation, die Untersuchungen des Vortragenden über die nächsten Centren der motorischen Nerven des Rumpfes, über die Schweisscentren des Rumpfes und des Kopfes, über die Gefässcentren des Rumpfes, über das Centrum jener sympathischen Fäden, die eine Erweiterung der BET Pupille bedingen, endlich auch die schönen Untersuchungen von Langendorff über spinale Athemcentren — dies Alles gibt unserem Principe denn auch eine genügende Basis, gibt aber auch Muth genug, dasselbe in alle Konsequenzen zu verfolgen. Ä Es muss in der That dann auch möglich sein, vom isolirten Rückenmarke aus durch Reizung sensibler Nerven Bewegungen der Bauchpresse einzuleiten, muss die Mit- wirkung des verlängerten Markes entbehrlich erscheinen. Im Verlauf anderweitiger Studien hatten wir denn in der That Gelegenheit genug, an isolirten Rückenmarken, die sonst noch gute Erregbarkeit zeigten, unsere Vermuthung zu bestätigen. Wenn wir nach einer Abtrennung des verlängerten Markes den n. splanchnicus, den grossen Eingeweidenerven präparirten. so sahen wir in der That Schon bei mechanischer Reizung, aber auch wenn elektrische . Ströme den Nerven reizten, alle zur Bauchpresse noth- wendigen Bewegungen des Rumpfes eintreten — Tiefstand des Zwerchfells, Exspirationsstellung des Thorax, Contrac- tionen der Bauchmuskeln. Der Versuch gelang immer bei Hund und Katze, aber er misslang stets beim Kaninchen. Negative Versuche haben aber in solchen Fragen positiven gegenüber gar keine Bedeutung; noch dazu ist das Kaninchen ja hinlänglich bekannt durch die eigen- thümliche Schwäche seines Centralmarkes, durch die schweren Schädigungen, die überhaupt jede Funktion des Rumpfes gerade bei ihm durch eine Durchschneidung des ‚Rückenmarkes erleidet. Sollte hier nicht vielleicht der durch die lange Domestication diesem Thiere so sehr erleichterte Kampf um’s Dasein solche Schwäche der cen- tralen Funktionen bedingen? Wir wollen wenigstens an die von Darwin ermittelte Thatsache erinnern, dass das Hirngewicht grosser 'gezähmter Kaninchen‘ geri kann als das Hirngewicht viel kleinerer Hasen. Unsere Versuche am Splanchnicus streifen Unter suchungen, die erst vor Kurzem von Campbell Grahan im Bonner physiolog. Laboratorium ausgeführt wurder Doch zeigte sich dort, wo das Centralmark int h * blieb, bemerkenswerther ur nicht Tiefstand, also Co traction des Zwerchfells, sondern im Gegentheil völli Erschlaffung desselben. Worin dieses verschiedene Ver- halten des Zwerchfells, je nachdem nur das Rückenmark oder auch noch das verlängerte Mark hier mitspricht, b a ruhen mag, muss Sache weiterer Untersuchungen sein. 5 !) Darwin, Das Variiren der ae und Pflanzen im Zustande der Domestication. Verzeichniss der Mitglieder der Bernischen naturforschenden Gesellschaft. (Am Schluss des Jahres 1881.) Vorstand. Dr. B. Luchsinger, Präsident vom 1. Mai Herr Prof. 1881 bis 30. April 1882. >» E. v. Fellenberg, Vice-Präsident. „ Dr. G. Beck, Sekretär seit 1880. 3 BR. Studer, Sohn, Apotheker, Kassier seit 1875. PicKoöch, Oberbibliothekar, Correspond. seit 1864. sche0dor Steck, Unterbibliothekar seit 1879. Herr Mitglieder. Bintrittes 1er Anken, Robert,’ Dr.med., Arzt in Bern (1877) 2. Baarfus, M. ‚ Xylograph, Bern (1879) 3. Bachmann, I, Dr., Prof. d. Nat.-Wiss. (1863) 4. Balsiger,. Gottlieb, Notar, in Bern (1872) 5. Bay,Rud., Tuchfabrikant (1872) H. Beck, Rd., Relietfabrikant, Bern (1877) BR: Beck, Gottl.., Dr., Lehrer a. d. Lerbersch. (1876) 8. Benoit, G., Dr. juris „.. (1872) 9. Benteli, Notar . (1858). 10. Benteli,. A., Lehrer der Geometrie . 1869) IR Benteli, Rud. .,„ Quartieraufseher 1872) 42. Berdez, H., Prof. a. d: Thierarzneischule (1879) 9, Bicler, Ulr., Lehrer a. d. eng (1580) 14. Blösch, Dr. phil. ., von Biel . (1872) 13.=boss, Chr., Lehrer ! (1874) 16. v. Bonstetten, Aug., Dr. phil. . 1859) 17. Bourgeois, m; Dr. med., Arzt in Bern . 1872 18. Brügger- Lutstorf, Kaufmann 1872 19. Brunner, Alb,;, Apotheker 1866) - pe 42 > 5 Bu ee Herr . Brunner, C., Telegraphendirektor in Wien (1846) . Brunner, Ed., Förster, von u. in Bern . (1874) „Büchi,#rs' Optker in, Ber. .i 4 . (1874) .v. Büren, Eue. allie von Salis, Sachwalter (1877) .v. Büren, O,, Oberst, Gem.-Präsid. v. Bern (1873) . Burkhardt. G., Dr. med., Arzti.d. Waldau (1877) 26. Cherbuliez, Dr., Direktor, Mühlhausen (1861) 27. Christeller, Dr. med., Arzt in Bern . (1870) 28. Christener, Dr. med., Arzt: in Bern...) @A86 29. Coaz, eidgenössischer Forstinspector . (1875) VB onrad., Er... Dr... Arztiın Bern“. SS 31. Corradi, Ferd., Antiquar - .. (1868) 32. Cramer, Gottl., Arzt in Biel . £ . (1854) 33. Curchod, internat. Telegraphen-Director (1818) 34. Dähler, Ö. .,„ Architekt in Bern : „418729 35. Demme, R., Prof. u. Dr., Arzta. Kin deren ak 36. Dick, Rud., Dr., Arzt in Bern. en, 37. Dutoit, Dr. med., Arzt in Bern . (1367) 38. Emmert, C., Dr. u. Prof. d. Staats-Mediein (1870) % Engelman n, Dr., Apotheker in Basel . (1874) Eschbacher, “er D rekt. d. Elementarschule (1872) . Eschbacher. @.. .„ Lehrer d. Elementarschule (1872) . Fankhauser, J., Lehr. d. Naturgeschichte (1875) 43. Fankhauser, Kranz, Oberförster, Bern (1876) 44. Favrot, Alex., Reg.-Statthalter, Pruntrut (1872) 45. v. Fellenberg, Edm., Bergingenieur . ()861) 46. Fetscherin, Frz., Schlossermeister, Bern (1872) 47. Fischer, L., Dr., Prof. der Botanik . .. 5. (1:62) 48. Flügel, Gustav, Kaufmann, Bern . 2 BT 49. Frei, Rob., Dr., Arzt in Bern f . (1876) 50. Frey, Aug., Telegraphendirektuor, Bern . (I812) 51. Ganeuillet, Oberingenieur . (1860) 52. Gaudar d, F.H.Frd. ‚Hptm.d. Instrukt.- Corps (1877) 53. Gibolet, Vietor, in Neuenstadt | .. (1844) 54. Girard, 'Dr. med., Arzt in Bern . ..,,:08876) 55. Gosset, "Philipp, Ingenieur 1%, WAREN 56. Graf, ja Dr. phil. Lehrer der Lerberschule (1874) HL, Gräfe, Dr.., Privatdozent . . (1880) 58. Gressly, Alb., Maschinen-Ingenieur +3 (1807 59. Grimm, H., Präparator in Bern ... (1876) 60. v. Gross, Hauptmann in Bern ... 1, (283) 61. Grützner, Prof. Dr. MN .. (1882) SEN Herr . Guillebeau, Professor . t . (1878) »Haaf, CO: ‚ Droguist in Bern . . (1857) Haller, ’G Dr., Privatdozent, Bern . (1879) . Haller, R. Friedr., Buchdrucker . WE 6. Haller, Paul, Buchdrucker . (1872) . Hammer, Bundesrath . „4 5.(18%83 Hartmann, Dr., Professor, Thierarzneisch. ER. ©iHasler,; G.'’Dr. phil., Dir.d. eidg. Tel. Wkst. (1861 . Held, Leon, Ingenieur, Bern ; . (1879) . Heimel, R., Notar . | } 1878) . Heller, J. H., Kaufmann . (1870) . Henzi, Friedr., Ingenieur des mines 3 1851) . Henzi, R., Med. Dr., Spitalarzt (1859) . Hermann, F., Mechaniker ' ISO Hopf... SR Arzt . i .. (1864) & Hümmer, 7. Gi Kaufmann, Bern ... (1879) . Jäggi, Friedr. e Notar .. (1864) Jenner, E. ‚Entomolog, Stadtbibl. Bern . (1870) Bi, Jenner, ‚ Optiker in Bern . ... (1881) „imfeld, il Topograph . A .. (1880) urmhof, Hermann, Negotiant in Bern . (1876) . Ineichen, R. ‚Sekundarlehrerin Grellingen (1878) ' Jonquiere, Dr. u. Prof. der Medizin . (1853) „Käch, J., Sekundarlehrer 5 .. (1880) . Käser. Otto, Buchhändler in Bern ... » (1876) . Kaufmann, Dr., Adjunkt in Bern ‚rt - Kernen, Ed., Fürsprecher in Bern °. (1876) . Kesselring, H., Lehr. der Sekundarschule (1870) . Kobi, Lehrer a d. Kantonssch. Pruntrut. (1878) . Koch, Lehrer der Mathematik . (1853) . Kocher, Dr., Prof.d. Chirurg. Hochsch. Bern (1872) Koller, fe Ingenieur ..r (1822) . König, "Emil, Dr., Arzt in Bern Ä ..:: (1822) e . König, Rud., Architekt in Bern h .. 168020) . Körber, H., Buchhändler, Bern \ (1802) 7. Kraft, Alex., Besitzer des Bernerhofs . (1372) . Kuhn, Fr., Pfarrer in Affoltern i .. (1841) , Küpfer- -Miescher, sew.Kant.-Oberfeidarzt (1872 . Küpfer-Kernen, Fr. ‚„ Med. Dr. aaa . Kutter ‚ Ingenieur i in Bern Ä .. (1869) £ Landolf, Dr., Rütti (1882) 3. Langhans, Fr., Lehrer der Geographie . (1872) Bern. Mittheil. 1381. Nr. 1029. 104. 105. 106. 107. 108. 109. 139. 111. 112. 113. 114. 115. 116. 117: 118, 119. 120. 121: 122. 123. 124. 125. 126. 127. 128. 129. 130. 131. 132. 133. 194. 135. 136. 137. 138. 139. 140. 141. 142. 143. 144. 145. NR Herr Lanz, Med. Dr. inBiel . . (1856) Lanz, Em., Dr., Arzt, Biel . 2.) en a lee Lauterburg, R., Ingenieur . i .... (1859) Licehtheim, Prof. Dr 2. . 1,188 Lindt, Franz, Ingen., von u. in Bern . (1870) Lindt, R. ‚ Apotheker y ... (1849) Lindt, wilh., Med. Dr... .. (1854) Locher- Buss, Karl, Neeotiant er ... (1872) Luchsinger, B., Dr., Professor . (1878) Lütscher, ee Lehrer a. d. Anstalt Rütti (1880) Lütschg, 'Waisenvater, Bern. 1%} . (1872) Markusen, Dr. jur., Privatdozent. .... (1880) Marti, Ad., Dr., Arzt in Bern . 5 Ne Meyer, J. ‚ Oberstdivisionär ... (1872) Meyer von der Müll, Kaufmann . . (1878) Moser, Friedr., Schreinermeister in Bern (187% Müller, Ernst, Pfarrer in Reichenbach . 11878) Munsch, Georg, Zahnarzt in Bern .. (1874) v. Mutach ‚Alf. in Riedburg . 3 . - (1865) Neuhaus, Carl, Med. Dr. in Biel . . (1854) Neukomm, Eug.., Negot. (1872) v. Niederhäusern, Prof., Thierarz. Sch. (1872) Niehans-Bovet, Dr. med. ‚ Arztin Bern (1870) Niehans, Paul, Dr. med. ‚ Inselarzt . 2 > Osswald, B.., Besitzer des Hotel Bellevue (1872) Otz, Dr., Arzt in Kerzerz ’ .. (1870) Pedrazzi, Fumiste, in bern . : 1872) Perr enoud, P%; Dr. ‚ Staatsapotheker : 1877, Pfister, Br Mechaniker .. Ä ; A184 Pohl, Ed., Apotheker, Bern . 1879) Probst, Mechaniker 3 k 1871) Pulver, Friedrich, Apotheker. (1876 (uiquerez, A. „Dr. ‚Ingenieur in Del&mont (1853 Rätzer, Aug, Pfarrer in Siselen . ... 2 (1908) Ribi, Lehrer der Mathematik . . (1851) Ris, Lehrer der Mathematik . j ; »1ECO) Robert, Jsehrer der französ. Sprache . (1872) Rogg, Apotheker in Bern . ü i SÄFNLOOE Rohr, Rud., Reg.-Rath, Bern . 1872 Rothen, Adjunct der Tel. -Direktion, Bern 1872) Rothenbach, Alfr., Gasdirektor, Bern . 1872) Rüfenacht-Moser, Gemeinderath .. (1872) Er 146. 147. 148. 149. 150. 151. 152. 153. 154. 155. 156. 157. 158. 159. 160. 161. 162. 163. 164. 165. 166. 167. 168. 169. 170. 171. 172. 173. 174. 175. 176. 177. 178. 179. 180. 181. 182. 183. 184. 185. 186. 187. EUR Herr Sahli, Christ., Fürsprecher, Ständerath . (1872) Sahli, Hermann, Dr. med. ; 190 v. Salis, .eidg. Öberbauinspektor . (4881) Schädler, E., Med. Dr. in Bern . © (1868) Schaffer, Dr., Bezirkschemiker . . (1878) Schärer, Rud., Direktor der Waldaua . (1867) Schenk, "Dr. ‚ Karl, Bundesrath : 802 Sch enker, eide. Munitionskontroll.i. Thun (1877) Scherz, J., "Oberst, Verwalt. d. Inselkrankh. (1873) Schmalz, Geometer in Oberdiessbach . 1865) Schmidlin, eidg. Kriesgsverwaltung . 1872) Schmid, J.G., Direktor d. Sekundarschule (1877) Schneider, Fr., Sem.-Lehrer in M.-Buchsee (1872) Schneider, Peter, eidgen. Finanzdepart. (1872) Schnell, Alb.) Dr.., Lochbach bei ee (1872) Schnyd er, F ‚ Oberförster >37 CE Schobert, Rich. ,‚ Apotheker, Bern . ‚21802 Schönh olzer, I: Prof. der Mathematik . (1872) Schuppli, E., Direktor d. N. Mädchensch. (1870) Schwab, Alf., Banquier in Bern . . (1873) Schwarz-Wälli, Commandant . 7 61888) Schwarzenbach, Dr., Prof.d. Chemie . (1862) Severin ‚ Aug., Obereärtner, botan. Garten (1856) Sialer, Dr. * Prof. der Astronomie . „+ (1942) Simon-Müller, Ed., Seidenfabrikant . (1872) v.Sinner-Mutach, Ed., Grossrath 2. 41942) spahr, Gottfr.,.behrer an der Rütti,\ -. (1880) Stämpfli, K. , Buchdrucker von und in Bern (1870) Stauffer, B., "Ingenieur, Bern .=.(1849) Steck, Th., Conservator 2. (1828) Studer, B. ‚Dr. KProf.dex Naturwissenschaft (1819) Studer, Bernhard, Gemeinderath . .. (1844) Studer, Bernhard, Apotheker > CE Studer, Gottl., gew. Reg.-Statthalter . (1850) Studer, hob. Dr., Arzt in Bern . (1876) Studer, Theophil, Dr. „Prof; d! Zoologie (1868) Studer, Wilhelm, Apotheker in Bern‘... (18@0 Tieche, Ed., Uebers. im Bundesrathhaus (1868 Thomass, A., Apotheker : ; a Ehormann.Fr., Ingenieur 2 ER Trächsel, Dr.., Prof. . (1857) Trechsel, Walth. ‚ Chemiker, in der Rütti (1868) 188. 189. 190. . Uhlmann, Arzt in Münchenbuchsee ; 1864 192, 193. % 194. SR 195, 196. 197. 198. 199. 200. 201. 202. 203. 204. 205. 206. 207. 208. 209. LEN Herr v. Tscharner,.B., Dr. med. in Bern vw. Tscharner, L.;.Dr. pbil., von..Bern (1874 v. Tscharner, Stabshauptmann . ... (8278 Valentin, Dr. u. Prof. der Physiologie . 1837 Valentin, Ad., Dr. med., ArztinBern . (1872 Vollenweider, Photograph in Bern . 1872 Wäber, A., Lehrer der Naturgeschichte . 1364) Wander,Dr. phil., Chemiker h 1865 Wanzenried, Lehrer in Zäziwyl . ; 1867 v. Wattenwyl-Fischer, Rentier 1348 v. Wattenwyl- Pourtales, Rentier . (1872 Hansv.Wattenwy|-v. Wattenwyl, Rentier (1877 Weber, Hans, Dr.,-Arztin Bern . - 2,1802 Weingart, je Schulinspektor (87 Werder, D., Sekr.d. eidg. Telegraphen-Dir. (1876) Wolf, B., Disus Prof. in Zürich! „% ... (1839) v.Wurstemberger,Dr., Telephoninspektor (1872) Wyttenbach-Fischer, Dr., Arzt, Bern. (1872) Ziegler, A., Dr. med., eidg. Oberfeldarzt (1859 Zgraggen,Dr., Arztin Könitz . ... (1868 Zwicky, Lehrer am städt. Gymnasium . (1856) 2, AED u NA SE - ER RE FE wo‘ ne REP BITTE OBERE Correspondirende Mitglieder. .HerrBeetz, Prof. d. Physik in Erlangen . (1856) bz] N b2] BEE BIER SE DE. EEE TE FEED EI NT se } 83.3.3 3.3738 Biermer, Dr., Prof. in Breslau .. (1865) Boue&, Ami, Med.Dr., a. Burgd., in Wien (1827 Buss, Ed., Maschinen-Ing. in Magdeburg 869% Buss, Ww. A, Ingenieur in Re nun 1872) Custer, Dr., in Aarau - 1850) v. Fellenberg, Wilhelm . .. (1801) Flückiger, vew. Staatsapoth., Strassburg (1873) Gelpke, Otto, Ingenieur in Luzern . (1873) Graf, Lehrer in St. Gallen . . (1858) Gruner, E., Ing. des mines in Frankr. (1825 Hiepe, Wilhelm, in Birmingham . (1877) Krebs, Gymnasiallehrer in Winterthur (1867) Lang, A., Dr., zoolog. Station Neapel (1879) Leonhard, Dr., Veterinär in Frankfurt (1872) Leuch, Rudolf, Ingenieur, Solothurn (1872) Lindt, Otto, Dr., Apotheker in Aarau (1868) Metzdorf, Dr. ‚Prf. d.Vet.-Sch.i. Proskau (1876) Mousson, Dr., Prof. d. Physik in Zürich a Ott, Adolf, Chemiker, Amerika . .. (1862) Pütz,D.H.,Prof. d. Vet. Med.,Hallea.S. (1877) Rothenbach, a. Lehrersem., i. Küssnach (1877) Rütimeyer, L., Dr. u. Prof. in Basel (1856) Schiff, M., Dr. u. Prof. in Genf. .. (1856) Strasser, Hans, Dr., Docent, Breslau (1873) Theile, Prof. der Medizin in Jena . (1834) Thi essing, Dr., Mühlhausen . (1879) Wälch%, D.J., Dr. med., Utrecht . (1877) Wild, Dr. Phil. in Petersburg > 1.1850) Wyaler, Prof., in Strassburg . ...(degen a NUN 2) ee Hi As en en WANN es, gr älsn DR BEN Ra ee Anke fi f' Pa TS Po KORAN i } - VELENDE Inge Es DEN GC 4 y ‚ * Mukdeseri? ioaRrelice., Kasten rag TE SB, Br NAROR Ei re 3 le rest ich. EN NEly u u ‚% Y % 3 Ye j Fig. RO. 7 nn Ko) ‚Haller, del. 7 D°C Sn ZT el. D"6 Haller, DTG.Haller, del. Bee uli 1880. ; All EBeEcE H Bee Eee me FFEFH E EEE et i BERTIL 1.15% 8) br u - rt De er 7 Be ee ne nenn ru a en ai Wr SE a KREMER % ED EEE BE BED En Se N ö : _—t Tr ©: za Mittags 12 Uhr Nachts 12 Uhr ii [MI TTIN | BEBLBENG u u re ee ee ng Ei erT de y as ka Me wer Ban + Huch kun) — he et En Zu Fr BERNEYAOUERS en nn de rer 2 pen 1 4 B un zute 2 ® ? ? - F I ER EEE, a N 4 r .. | | 7 Weise ed < + ex Jahrgaug 1850 (Nr. 1851 (Nr. 1852 (Nr. 1853 (Nr. 1854 (Nr. 1855 (Nr. 1856 (Nr. 1857 (Nr. 1858 (Nr. 1859 (Nr. 1860 (Nr. 1861 (Nr. 1862 (Nr. 1863 (Nr. 1864 (Nr. 1865 (Nr. 1866 (Nr. 1867 (Nr. 1868 (Nr. 1869 (Nr. 1870 (Nr. 1871 (Nr. 1872 (Nr. 1873 (Nr. 1874 (Nr. 1875 (Nr. 1876 (Nr. 1877 (Nr. 1878 (Nr. 1879 (Nr. 1880 (Nr. » » » 167—194) zu 195—223) zu 224—264) zu 265—309) zu 310-330) zu 331—359) zu 360—384) zu 385 407) zu 408—423) zu 424—439) zu 440—468) zu 469—496) zu 497—530) zu 531—552) zu 553 —579) zu 580—602) zu 603—618) zu 619— 653) zu 654—683) zu 684— 711) zu 712—744) zu 745—791) zu 792—811) zu 812—827) zu 823— 873). zu 874—905) zu 906-922) zu 923— 936) zu 939—961) zu 5 962 —978) zu 979—1003) zu 4 Fr. 4 Fr. 6 Fr. 6 Fr. 3.Rr. 4 Fr. 4 Fr. 3 Er 2. Fr. 2..Br 4 Fr. 4 Fr. 6 Fr. 3 Er. 4 Fr. 3. Pr. au 3 Hr. 4 Fr. 5; Fr: 6. Br, 8 Fr. 5. Fr. 6:f0r: 8 Fr. 4 Fr. 5 Fr. PR, ra Er... 28 E 3 :Pr.aa 1881, I. Heft(Nr. 1004—1017) Fr. 2. 50. | 1881, 1. » (Nr. 1018 2 14 N ' 8 ni \ an. .. , 1, | MUHNINILLNTL N 2044 106 306 251 r Ru ER E 4 \ eh . y en en — a ie a u ee Sl rd — TER SER REN NEINIEEESI: x RE a « < = DI > TI En | 8: < < ne, Hi FT ek g > E; [E44 N fi \ \ N ” Ey = f [ Ri | KR A a \ - - SIT TI r u fi NUEEN S A S a ar a neh, a “ 4 $ a ET / { N Ei a Sun _ eu = Dr 5 i ; Fa P) ‘ x < en en re ne == = TR / f = { x \ = Br GGH, j B NER A En % N r ' N x N 2 2 e VERRTEF A f 7% ff : { {| KR \ [\ N N \ \ EITEIE x I KO: { | { Al’ R NR NR: $> S ale —— u, t { - a EB. X Se RE: RE I a a ee Nr es re RE £ / 2 Ki Pr VAN“ SEN. h EN RG Son ng . . m Eee - > — DE a f \ R REN. + a ne £ eo Eure: - = BR - = J N n RTL UL : ER } I I De en u I z 2 z g PR: N a SER >= ER — er a Ar a8 x = Bee - ’ - Er: - 5 7 a A RR RN SI De eng: — => er ER 5 & 7; za 74 4 A 1 T . 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