ta weh er ee La u a “ ee ee rt t7 . an Kent » le Kane: hen hehh deheteahhee Re hagen Bauer Pant Pi ag urn 7 v \ 5 N DE ERN, R .. ei a4 % in Da Pa aber:m Mike . De Bee an a rn nr ne N ee da en ee e wi . regen 2 DE - N EN mhgn ae hei LE ee le . “ mie ar n en ne ern aan ae ea Be mn er A een Aa. ee, Pads ah Aha Bd En a FLSEE ei Ka Ne a ernannte en Br when One Nora: Sr hede Nena ee ee ee Mer a er KETTE TE near une nenn ham reiner na0 Raul Hehefiptepchen EN a a Wahn kt Kein r ER SI 5 le RE E. De Er True Ban de en Sa hehräu ran PN Be nz ker EEE Bet Ye re D oa r uni Peih ie 2 Be N ah ß wis wrg hir N wi u ; y 24353 NPI SORU Boundg 1941 HARVARD UNIVERSITY LIBRARY OF THE MUSEUM OF OOMPARATIVE ZOÖLOGY I2 3 Exchange Nev.23,1927 123 NOV 23 1997 Mittheilungen naturforschenden Gesellschaft in Bern aus dem Jahre 1853. Nr. 265 — 309, rs Bern. (In Commissien bei Huber und Comp.) Druck der Haller’schen Buchdruckerei (B. Fr. Harıra.) 1853. C NOV 23 1927 Mittheilungen naturforschenden Gesellschaft in Bern aus dem Jahre 1855. Nr. 331 — 359. Mit 2 Tafeln. I ee er — Bern. (In Commission bei Huber und Comp.) Druck der Haller’schen Buchdruckerei (B. Fs. Haurr.) 1855. Inhalt. Brunner I, über quantitative Bestimmung der Schwefelsäure . Flückiger, Versuche über 'Whimethaldin und Thiethaldin, 2 künstliche, dann Thialdin homologe Basen ; = Ueber das Templinöl : } ä A Hipp, über gleiehzeitiges Telegraphiren in entgegengesetzten Richtungen mittelst des gleichen Leitungsdrahts — Ueber Verschiedenheit der Wirkung gleich starker Ströme auf Elektromagnete 4 Koch, meteorologische Deikacbtengin im Beinen Es Horksl: vierteljahr 1855 - - R v. Morlot, über die Diluvial- und Gletschergehilde Shadien Solothurn, Burgdorf und Langenthal —_ Gletscherschliff auf Diluvium Ba: zur Geologie der Schweiz . Wolf, Notizen zur Geschichte der Mathematik und "Physik in der Schweiz : XXXV. Zur Erinnerung an Jacob Bernoulli L XXXVI. Johann Jacob Sprüngli und dessen klimatolo- gische Beobachtungen b XXXVII. Samuel Studer und seine neben Bags bücher : a . XXXVIII. Verschiedene Nodanı und "Nachträge XXXIX. Zwei Briefe von Trechsel an Feer . Wolf, Nachrichten von der Sternwarte in Bern: LVI. Beobachtungen der Sonnenflecken in der zweiten Hälfte des Jahres 1854 Ä LVII. Beobachtungen der er ads im Winterhalb- jahr 1854 auf 1855 LVIN. Meteorologische ei im Winter 1854 auf 1855 : LIX. Ueber die Bestimmung einiger Hülfsgrössen am Me- ridiankreis und vorläufige Ausmittlung der Polhöhe Seite 17 13 137 s1 89 121 129 LX. Beobachtungen an einer Erdbatterie . . 8. 127, 189 Re tungen des Auslandes den grössten Theil ihres Lebens dem Vaterlande widmeten, so z. B. successive 103 Jahre den Lehrstuhl der Mathematik in Basel bekleideten, — Männer, welche nicht nur das wissenschaftliche Leben im Vaterlande förderten, und so z. B. Hauptstützen der äl- testen Schweizerischen gelehrken Gesellschaft, der 1751 gestifteten Societas helvetica physico, mathematico, bota- nico-medica !), waren, sondern auch in geistiger Bezie- hung der Schweiz im Ausiande eine Geltung zu verschaf- fen wussten, wie sie ihr früher fast nur zugekommen war, wenn es sich um körperliche Kraft, Tapferkeit und Treue handelte. Der Schweizer soll also seine Bernoul- lis feiern, sei er Mathematiker oder nicht, und es wäre Undank, das Jubiläum der Geburt Jakob Bernoulli’s vor- übergehen zu lassen, ohne seiner zu gedenken. Das Leben und die Verdienste Jakob Bernoulli’s sind wiederholt geschildert worden ?), und hätte auch nur Fontenelle allein sich dieser Aufgabe unterzogen, so wäre wohl wenig beizufügen. Es mag somit hier genügen, in kurzen Worten einiger der wichtigsten Punkte zu geden- ken: Vom Vater zum Theologen, von der Natur zum Ma- thematiker bestimmt, studirte Jakob Bernoulli öffentlich Theologie, — im Geheimen, und sogar fast ohne littera- rische Hülfsmittel, Mathematik, sich die Devise wählend: Invito patre sidera verso °). Bereits hatte er sich schöne Kenntoisse in letzterm Fache erworben, als er 1676 nach 1) Vergl. Bern. Mitth. 1846, pag. 85. 2) Fontenelle in den Memoires de Paris, 1705; Lacroix in der Biographie universelle; Meyer von Knonau in der Encyclopädie von Ersch und Gruber; Leu im Schweizerischen Lexicon; Meister in Hel- vetiens berühmten Männern, etc. Ferner in den mathematisch-histo- rischen Werken von Montucla, Bossut, Gerhardt, etc. etc. 3) Fontenelle gibt: „Je suis parmi les astres malgr& mon pere.“ u be wer. Wateeh glücklich bestandenem theologischem Examen das väter- liche Haus verliess, — zunächst in Genf die blinde Eli- sabeth von Waldkirch nach eigenen Methoden unterrich- tete, — dann im südlichen Frankreich eine Informator- und Prediger-Stelle bekleidete, und erst 1682, nachdem er noch Frankreich, Holland, England und Deutschland bereist hatte, bleibend nach Basel zurückkehrte, — mit der mathematischen Litteratur vertraut, mit den vorzüg- lichsten Gelehrten persönlich bekannt, und durch zwei Gelegenheitsschriften über die Cometen !) in grössern Krei- sen angekündigt. Mit grossem Beifalle hatte er in Basel Vorlesungen über Experimentalphysik begonnen, und mit ungewöhnlichem Erfolge seinen um 13 Jahre jüngern Bru- der Johann in die höhere Mathematik eingeführt, als Leib- nitz 1684 in den Actis Eruditorum ein den meisten Ma- thematikern unverständliches Specimen seiner Differential- 1) Neuerfundene Anleitung, wie man den Lauf der Cometen in gewisse grundmässige Gesätze einrichten, und ihre Erscheinung vor- hersagen könne, mit geometrischen Gründen dargethan, samt ange- henkten Prognostico. Basel 1681. 4%. — Conamen novi Systematis Co- metarum pro motu eorum sub caleulum revocando et apparitionibus pr&- dıcendis. Amstelod. 1682. 8. — Montucla hält (Histoire II. 394) die zweite dieser Schriften, die erste scheint er nicht zu kennen, des Na- mens ihres Verfassers nicht ganz würdig, und in der That stellte Ber- noulli in beiden Schriften eine Theorie auf, die nie Geltung erhalten konnte: Er dachte sich nämlich die Cometen als Trabanten eines weit über Saturn stehenden Planeten, und berechnete in dieser Hypothese, dass der Comet von 1680 im Jahre 1719 wiederkehren werde. Wenn nun auch nicht zu läugnen ist, dass Dörfl gleichzeitig eine glücklichere Idee hatte, so bleibt es für den damaligen Stand der Cometen-Theorie immer noch ein Fortschritt, dass Bernoulli die Cometen als periodische Gestirne festhielt, und versuchte, ihre Rückkehr zu berechnen; — we- nige Jahre später hätte er natürlich andere Prineipien zu Grunde ge- legt. Merkwürdig ist es aber, dass auch noch Bernoulli dem Aber- glauben seiner Zeit ein Opfer bringen musste: Den Kern des Cometen rettete er, — den Schweif gab er preis. Pe nr rechnung gab. Für unsern Bernoulli genügte die Andeu- tung: Mit der die meisten seiner Arbeiten auszeichnenden Tiefe und Feinheit drang er, . inzwischen 1687 auf den Lehrstuhl der Mathematik befördert, langsam, aber sicher in das Geheimniss von Leibnitz ein, und schon 1691 hatte er sich‘den neuen Calcul so zu eigen gemacht, dass er in den Leipziger-Acten einen Abriss der Differential- und Integral-Rechnung veröffentlichen konnte, in welchem er die allgemeinen Regeln für die Tangenten, Rectificationen, Quadraturen etc. entwickelte, und dieselben auf die Pa- rabel, die logarithmische Spirale, die loxodromische Li- nie etc. anwaudte; auch Johann blieb nicht hinter ihm zu- rück, und Leibnitz fühlte sich gedrungen, zu erklären, dass der neue Calcul eben so gut den beiden Bernoullis als ihm selbst zugehöre !). Entdeckung folgte sich nun auf Entdeckung, — die Probleme der Isochrone, Brachy- stochrone, Kettenlinie etc. wurden in edelm, leider durch die Heftigkeit Johann Bernoulli’s etwas getrüblem Welt- kampfe behandelt, — und der Ruhm der Bernoullis stieg so rasch, dass Beide 1699 bei der ersten Besetzung der 8 auswärtigen Mitglieder der Pariser-Academie unter die- selben, und 1701 bei der durch Leibnitz veranlassten Stif- tung der Berliner- Academie auch in diese aufgenommen wurden. Mit ausgezeichnetem, ihn über seinen Bruder Johann erhebendem Scharfsinne erfasste Jakob Bernoulli die Isoperimetrie, und wenn es noch nöthig sein sollte, aus der reichen wissenschaftlichen Erndte ?) dieses Man- nes, dem nicht das lange Leben eines Johann Bernoulli’s und eines Eulers vergönnt war, sondern den schon am 1) „Vestra enim non minus hc methodus, quam mea est,“ schrieb Leibnitz am 21. März 1694 an Johann Bernoulli. ?) Siehe: Jacobi Bernoulli Opera. Geneve 1744. 2 Vol. in 4), weg, 16. Aug. 1705 der unerbittliche Tod dahinraffte, etwas Weite- res anzuführen, so wäre vor Allem noch der Wahrschein- lichkeitsrechnung zu gedenken, die von Pascal und Huyghens nur in einzelnen, auf Spiele bezüuglichen Aufgaben vorbe- reitet, und erst von ihm auch auf moralische und poli- tische Fragen ausgedehnt und zu einer eigenen Wissen- schaft erhoben wurde !). Nach Jakob Bernoulli’s Wunsche wurde auf seinen Grabstein die sich immer selbst wieder erzeugende logarithmische Spirale mit den Worten: Ea- dem mutata resurgo, eingegraben, — der Nachwelt nicht nur eine seiner schönsten Arbeiten, sondern auch seinen Glau- ben an die Unsterblichkeit in Erinnerung zu bringen. Es ist bereits erwähnt worden, dass die Bernoullis den Lehrstuhl der Mathematik in Basel ununterbrochen während 103 Jahren bekleideten 2), — und diese Seite ihrer Wirksamkeit verdient zum Schlusse noch etwas nä- her betrachtet zu werden. Wohl hatte schon in den äl- tern Zeiten der Basilia die Mathematik an derselben zu- weilen namhafte Vertreter, wie z, B. HeinrichLoriti Glareanus (1488—1563) °), den berühmten Freund des noch berühmtern Erasmus, — Sebastian Münster (1489—1552), den ausgezeichneten Cosmographen, — Si- mon Grynäus (1493 —1541) “), den Besorger der ersten Originalausgaben von Euklid und Ptolemäus, — Jakob Geporinus (1499-1525), den Herausgeber des Aratus 1) Jacobi Bernoulli, Ars conjeetandi, Opus posthumum. Aceedit Tractatus de Seriebus infinitis. Basil. 1713. 40. Der Herausgeber war des Verfassers Neffe, Nikolaus I Bernoulli. 2) Jakob von 1687—1%705; Johann I 1705 —1748; Johann II 1748 bis 1790. — Neben ihnen war Nicolaus I von 1722—1759 Professor der Logik und des Rechtes, und Daniel von 1733—1782 Professor der Bo- tanik und Physik. 3) Vergl. Schreiber , Heinrich Loriti Glareanus. Freib. 1837. 49. — Neujahrsgeschenk der Musikgesellschaft in Zürich auf 1855, mit einem Porträt Glareans. #) Vergleiche Bern. Mitth, 1854, pag. 70. —— und Proclus, — etc.; wohl hatte Basel schon lange einen eigenen Lehrstuhl der Mathematik , auf dem zuweilen tüch- tige Kräfte lehrten, wie z. B. Christian Wursteisen (1544—1588) 1), Peter Ryff (1552-1629), Peter Me- gerlin (1623—1686), etc., — aber zu einer Universität für Mathematiker wurde Basel erst durch Jakob Ber- noulli erhoben. Seine Biographen berichten überein- stimmend, dass durch seine malthemalischen Curse eine Menge Ausländer nach Basel gezogen worden seien, und sein Bruder Johann I, sein Neffe Nicolaus I und der be- kannte Jakob Hermann ?) geben Zeugniss seiner Wirksam- keit in der Nähe. Das von ihm angefangene, durch sei- nen frühen Tod unterbrochene Werk wurde von seinem Nachfolger, Johann I Bernoulli, der schon bei seinem ersten Aufenthalte in Paris durch den Marquis de ’Hö- pital und Varignon Frankreich mit der Differentialrech- nung bekannt gemacht ?), und als Professor in Gröningen seine Lehrgabe bekundet hatte, mit dem grössten Erfolge fortgesetzt: Aus allen Ländern Europa’s strömten nicht nur Studirende, sondern Doctoren, Professoren und Aca- demiker nach Basel, um ihn zu hören *), — Maupertuis, Klingenstierna, Clairaut, etc. wurden seine Schüler; aus allen Gauen der Schweiz schaarten sich junge Männer um ihn, und verbreiteten heimgekehrt höhere mathematische Bildung in weitern Kreisen, — ich erwähne die Genfer Gabriel Cramer und George-Louis Lesage, die Berner 1) Vergleiche Bern. Mitth. 1852, pag. 104. 2) Vergleiche Bern. Mitth. 1846, pag. 21. 3) Vergleiche Bern. Mitth. 1848, pag. 221. #) Vergl. Bern. Mitth. 1848. pag. 224. — Vergl. ferner hiefür ° und für das Folgende: Bern. Mitth. 1845, pag. 72; 1846, pag. 23; 1847, pag. 165; 1851, pag. 151, etc.; Wolf, Johannes Gessner; Leib- nitii et Bernoullii Commercium; Prevost, George-Louis Lesage, etc. u) Albrecht von Haller und Samuel König. den Neuenburger Moula, den Schaffhauser Thomas Spleiss, die Zürcher Johannes Scheuchzer und Johannes Gessner, etc.; undin Basel selbst war seine Wirksamkeit gross genug, um Ber- lin, Petersburg etc. mit Professoren und Academikern zu versehen, — wir erinnern vor Allem an den unsterblichen Euler, dann an seine Söhne Nicolaus Il und Daniel Ber- noulli, ferner an die Wenz, Bruckner, Merian etc. Wohl hätten auch nach seinem Tode seine Söhne Daniel und Johann II Bernoulli nicht nur die Kenntnisse, sondern auch die Gabe besessen, Basel ferner die Eigenschaft ei- ner grossen Bildungsstätte für Mathematiker und Physiker zu erhalten, wenn nicht ein unglückseliger Stern über der alten Basilia immer höher aufgestiegen wäre, der es bald auch den berühmtesten Lehrern nicht mehr gelingen liess, ihre Hörsääle zu füllen; doch bleiben auch aus dieser spä- tern Periode, ausser den Söhnen Johannes II, noch Joh. Heinr. Ziegler aus Winterthur, die Huber, Socin, Fuss aus Basel, etc., zu erwähnen. — Möchte es dem Gemein- sinne der Basler und ihrer angebornen Liebe zu ihrer Universität gelingen, dieselbe bis zu ihrem vierten Jubi- läum im Jahre 1860 wieder zu der alten Blüthe zu brin- gen, — es wäre das schönste Denkmal für die Bernoul- lis, wenn ihr Lehrstuhl in neuem Glanze aufleben könnte. BR. Wolf, Nachrichten von derSternwarte in Bern. ELVE Beobachtungen der Sonnenflecken in der zweiten Hälfte des Jahres 1854. Der Zustand der Sonnenoberfläche, rücksichtlich der sich zeigenden Flecken und Fackeln, wurde auch in der Sonnenflecken-Beobachtungen A. 1854. August. September. Juli. nn —_ E D een euere eu I NT N NADS-NRHMMnSSOHNWTMOWSWNSSSEOSöThT- u nansnm -aaaaae BIC : BIC|IDIE EjJA ner we T AKA ATUSOSO SS SS NT A NN oo 9 “WO 9 WS 9-9! 59 09 ı SS SSO IS le ı SO SO =©O mul al ul um wel me| sul wel sl mel mel un] wel um] (| el ee el u ee CN ee ON CN] ON el | N NL TE ETERETATRRECECHEESETRAT NEN EEE Te ZU FOLIEN SO ZUENCNCSETTE URTEIL U SIUSTERENENTTHLPRIN 20 (SB: 2 SEE PUTET NEUESTER SE Tune) CE EEE WEIEREEEEREEEEEESERER ie IR N EEE, ui ee ee ET SO OO SATA AT AAN N SOo9O99095990=- 9 1 1909990190595 999 9090900 S SO OO 90 —- ne nu EN BR ur u u u u ES EEE DT Hose Tas u See 6 2 fe Turm Yon re Al) > no nElp DU Np/ernDPnmeee vie = ,=ske Teen ee BB zu Di BE ode) WEREEETFTOE WMNZSATT THEIR a u >) | ee EEE EEE EEE ER TERTFRE TRREENEE 7 ARSTER a | IE ION I TO 191 1909009 1-9 "W990 900909 1,909 Sonnenflecken-Beobachtungen A. 1854. m | beat terre FREE ee ea Da „Sf TsssS 7 11 15° [1 Tees TE ee E ee I a a a 2 a | re Te ran ET IT TH E ANNE EANNDNAHDT NEN HN N TEEN an en ee IE Kl Mr BL ESDTERENERT TI HAIEERE ETF E RR en ee ee. cs FTIR TDTERN TR ala Tl essen ee ri er -+| HN TEN MN ea] = N ıT me na a Ije ie ı 1 RE SE | er | RRAZANFNSSO EICHE EIN T- = of NAUAMNDAHNNSSSO IS LO I“ ı IA I O2 1990909 aua— 3 FR UI Dr AR Er RE =) 2.) | SZ I1=«"O=-99 190019 10 ı=-ı 19 ı 1 IS 999 u 909 . zweiten Hälfte des Jahres 1854 möglichst oft und ganz nach dem frühern Systeme beobachtet, und zwar zählte ich Beobachtungs- leckenfreie Relativ- 1854. tage. Tage. ie is Zahlen. Jul. ER 29 4 7 1,9 AUcCHM La, 048 30 4 4 1,6 September ". . . 30 h) 7 2,4 Octöber _. ...»'; 24 8 5 1,7 November. . . . 16 0 A 2,0 December. . . . 18 4 4 1,5 Im Ganzen 147 25 Eu 11,1 Die täglichen Beobachtungen sind in der vorstehen- den Tafel enthalten, und zwar gibt die Columne: - A. Rechenschaft über die Influenz der Bewölkung und das angewandte Fernrohr: 1) bezeichnet, dass die Sonne frei gewesen und mit der Vergrösserung 64 eines vierfüssigen- Frauenhofers beobachtet worden sei; 2) dass die Sonne durch Wolken oder mit einem tragbaren zwei- füssigen Fernrohr anvisirt wurde: 3) dass jede Beobach- tung vereitelt wurde; B. die Anzahl der an dem Beobachtungstage neu ge- sehenen Gruppen *); *) Ich muss hier mit Bezugnahme auf ein von dem unermüdlichen Sonnenbeobachter, Herrn Hofrath Schwabe, unter dem 18. August 1854 aus Dessau an mich gerichtetes Schreiben bemerken, dass ich 1853, wo ich anfing, die neuen Gruppen besonders vorzumerken, die von 1852 ins neue Jahr hinüberdauernden Gruppen mit numerirte, — 1854 aber die ins neue Jahr hinüberreichende letzte Gruppe von 1853 nicht mehr zählte, sondern die am 7. Januar 1854 neu erschienene Gruppe mit Nr. 1 belegte. Aus dem erwähnten Schreiben von Schwabe geht ferner her- vor, dass seinejund meine Beobachtungen der Sonnenflecken beinahe EN. GC. die Abzahl sämmtlicher Gruppen; D. die Anzahl der in sämmtlichen Gruppen gezählten Einzelfllecken; E. den Stand der Fackeln und en 1) bezeich- net die gewöhnliche Häufigkeit und Intensität; 2) einen höhern Grad. besser zusammenstimmen, als man erwarten darf, wenn man bedenkt, dass in Dessau und Bern nicht dieselben Tage wegen bedecktem Him- mel ausfallen, — dass die angewandten Instrumente nicht gleich mäch- tie sind, und dass in dem Abtheilen der Gruppen etc. doch Manches willkürlich und individuell bleiben muss; so zählte im ersten Semester 1854 Schwabe 34 neue Gruppen und 33 fleckenfreie Tage Woif 37 ” ” ” 26 ” ” wobei noch zu bemerken ist, dass ich Beobachtungstage, die in C und D Null hatten, nur dann als fleckenfrei zählte, wenn ich in A die 1 einschreiben konnte, — sonst hätte ich auch noch 6 fleckenfreie Tage in jenem Semester mehr erhalten Ich füge noch aus Schwabe’s Schreiben Folgendes bei: „Es ist gewiss kaum vorauszusetzen, dass in einem Zeit- raume von beinahe 30 Jahren, wo ich die Sonne beobachte, nicht Son- nengläser durch die Hitze zersprengt werden sollten; auch in diesem Jahre verlor ich zwei, von denen das eine mir zehn Jahre gedient und ausgehalten hatte. Da ich nun auch solche kleine Ereignisse in mein Journal eintrage, so finde ich zu meiner Verwunderung, dass meine Sonnengläser immer in den Jahren zersprangen,, wo die Sonne die we- nigsten Flecken hatte, obgleich ich immer dieselbe Vorrichtung zur Si- cherung der Sonnengläser beibehielt. Der Verlust eines Sonnenglases ist nicht nur in pecuniärer Hinsicht, sondern auch desswegen unange- nehm, weil es schwer hält, ein recht passendes an Farbe und Däm- pfung zu finden. Recht sehr bedaure ich, dass es mir nicht vergönnt war, mit Ihnen eine mündliche Verabredung über ein gemeinschaftliches Verfahren bei unsern Sonnenbeobachtungen zu treffen. Es ist gewiss nicht zweckmässig, bei der Bestimmung, welche Flecken je einer Gruppe gehören, die Ausdehnung von Nord nach Süd, oder vielmehr vom Sonnen-Aequator nördlich oder südlich zu weit zu treiben, da ge- rade hier die einzige feste Linie gezogen werden kann. Ich habe mich darüber schon öfter in den Astr. Nachr. und in Briefen an Humboldt ausgesprochen, ohne Anklang zu finden.“ Er a Von besondern Bemerkungen füge ich nur bei, dass die am 10. November zum ersten Male gesehene Gruppe einen sehr grossen Flecken enthielt, den ich am 13. und 15. sehr deutlich durch meinen Operngucker, d.h. eigent- lich von freiem Auge, wahrnehmen konnte. Eine ziem- liche Reihe von Positionsbestimmungen der Sonnenflecken, welche ich mit dem neuen Meridianinstrumente machte, lege ich einstweilen noch zurück. Dagegen mag noch folgende Tafel, zu deren genauerm Verständnisse auf Nr. 229 der Mittheilungen hingewiesen wird, angehängt werden, um die ziemlich regelmässige Abnahme der Fle- cken in den letzten 6 Jahren zu zeigen. 1849. | 1850. | 1851. 1852. 1953. 1854 1 SONSSOOVDPTOonn Janman.c lc, 17,3 | 10,3 9,0 7,6 4,2 1, Februar . 14,3 | 10,0 | 10,0 6,3 5,1 1, Marzıdiins- ade, 10,1 8,8 6,8 6,7 3,314, Br .. 11,5 3,6 6,1 6,7 5,0 3; a ine Kia 9,6 5,4 7,0 5,4 3,9 2, Bang 9,8| 10,5 6,5 4,8 5,0 2, 1 ae RT Es as a Ba | IR Sa August..... 7,0 6,7 6,2 A,%& 9,3 1, September 10,1 9,1 7,4 3,6 3,1 2, October 9,0 9,2 6,3 | 10,2 4,5 1, November... .| 11,9 4,8 6,1 6,7 2,8 2, December ...| 10,9 9,2 6,8 9,3 26) As Jah 1307| 8834| 81,3| 7231| 491| 234 N, 1009| 741 68) 60| 411 230 Das durch meine Sonnenfleckenperiode für die zweile Hälfte des Jahres 1855 verlangte Minimum scheint nach dieser Tafel wirklich in Aussicht zu stehen, — obschon, BE wie ich wohl zu bemerken bitte, meine Periode sich nur auf die mittlern Erscheinungen bezieht, und ich bei ihrer Aufstellung ausdrücklich bemerkt habe, dass in der wirk- lichen Erscheinung, analog wie bei den Veränderlichen, kleine Verschiebungen eintreten können. | E. A. Flückiger, Versuche über Thi- methaldin und Thizethaldin, zwei künst- liche, dem Thialdin homeologe Basen. (Vorgetragen am 6. Januar 1855.) Es sei vergönnt, hier auch einmal über einige Ver- suche zu berichten, die, wenn man will, misslungen sind, mir aber immerhin noch Interesse zu gewähren scheinen, oder vielleicht andern Arbeitern nicht unwillkommen sein dürften. Durch die Arbeiten von Wurtz in Paris und Hoffmann in London ist eine fast unabsehbare Menge von flüchtigen (künstlichen) Alkaloiden entdeckt worden, welche dieses Kapitel zu einem der reichhaltigsten der ganzen Chemie, und die Förderung unserer Kenntnisse darüber zur dank- barsten Arbeit gemacht haben. Der Gewinn in theoreti- scher und praktischer Beziehung, der sich hieraus erge- ben muss, lässt sich zwar zur Stunde noch nicht ermes- sen, wird aber jedenfalls ganz ausserordentlich bedeutend sein. Ich erinnere beispielsweise nur an die bereits ge- wonnenen ganz neuen Ansichten über die Constitution der Alkaloide überhaupt, woran wir jetzt schon mit gröss- ter Wahrscheinlichkeit die Hoffnung knüpfen dürfen, die künstliche Darstellung der für die leidende Menschheit theilweise so wichtigen natürlichen Alkaloide (Chinin, Morphin, Strychnin etc.) eines Tages verwirklicht zu sehen, — > wenn auch die Erreichung dieses Zieles wohl eher dem glücklichen Zufalle als der direkten wissenschaftlichen Combination vorbehalten sein mag. Eine der genialsten Entdeckungen in diesem Gebiete war die der zusammengesetzten Ammoniake von Wuriz. Es gelang bekanntlich diesem Chemiker, aus dem Ammo- niak (NH3) Wasserstoff zu eliminiren und durch gewisse organische Radikale: Methyl (C?H?), Aethyl (C*H?), Butyl (CSH®), Amyl (C!0H?!) zu ersetzen. Er erhielt so das Me- thylamin (oder Methyliak), Aethylamin u. s. w., entschie- den organische Basen, welche die sprechendste Aehnlich- keit mit dem sonst als anorganisch betrachteten Ammo- niak zeigen. Die theoretische Chemie hat wohl kaum glänzendere Beispiele aufzuweisen für die Lehre von der Homologie, indem diese sogenannten zusammengesetzten Ammoniake einerseits im allgemeinen Verhalten die voll- ständigste Analogie mit dem Typus Ammoniak darbieten, und sich anderseits mit der wachsenden Verschiedenheit der Zusammensetzung stufenweise im Einzelnen charak- teristische Unterschiede mehr und mehr geltend machen. So sind diese Basen z. B. reichlich in Wasser löslich, gas- förmig, stark ätzend, während die Chlorhydrate in Wein- geist löslich und äusserst zerfliesslich sind. Der Geruch, obwohl dem des Ammoniaks ähnlich, verräth doch die specifische Verschiedenheit. Das Ammoniak vermittelt gewöhnlich die Einführung des Stickstoffes bei der Bildung künstlicher Alkaloide, und so erhielten auch Wöhler und Liebig 1847 die Basis Thial- din (C#H?0S®-+ NH?) (und Selenaldin) durch Einwirkung von Schwefelwasserstoff auf Aldehyd-Ammoniak. — Es schien mir nun von Interesse, zu untersuchen, ob sich die Wurtz’schen Basen in dieser Beziehung gleich dem Ammeniak verhalten oder nicht. er — Zu dem Ende bereitete ich eine grössere Quanlität salzsaures Aethylamin nach der bekannten Methode (De- stillation von ätherschwefelsaurem Kali mit cyansaurem Kali, Zersetzen des übergegangenen cyansauren und cyan- ursauren Aethyloxyds mit Kali, Einleiten in Salzsäure), entband daraus durch Kalk eine reichliche Menge Aethyl- amin, welches ich unter sehr starker Abkühlung und bei Ausschluss von Wasser mit reinem Aldehyd zusammen- treten liess. Das Aethylamin wird in Menge vom Aldehyd absorbirt, jedoch entsteht keine feste Verbindung, son- dern man erhält nur einen klebrigen Syrup. Dieses Al- dehyd-Aethylamin wurde in 14 Theilen Wasser gelöst und die Lösung mit Schwefelwasserstoff gesättigt, welcher un- ter merklicher Temperaturerhöhung aufgenommen wird. Die Flüssigkeit trübt sich und setzt ein Oel ab, welches somit die dem Thialdin correspondirende Verbindung Thizsthaldin ist. Dasselbe löst sich leicht in Aether, bleibt jedoch nach dessen Verdunsten ebenfalls als ölige Flüs- sigkeit zurück, welche weder im Vacuum noch in gros- ser Kälte fest wird. Das Thisthaldin verbindet sich be- gierig mit Salzsäure, obwohl es nicht alkalisch reagirt; aber das salzsaure Salz kann auch auf keine Weise fest erhalten werden. Ammoniak füllt daraus die Base als schmierige, in Wasser unlösliche Masse, welche sich zu Aether verhält wie oben angegeben. Das salzsaure Thizth- aldin gibt mit Platinchlorid einen in Weingeist löslichen Niederschlag, der sich aber beim sorgfältigsten Trocknen zersetzt und beim Glühen einen höchst widrigen Geruch entwickelt. Behandelt man das Thisthaldin mit Kali, so entsteht Aethylamin (?); aber als hauptsächlichstes Zerse- tzungsprodukt tritt ein flüchtiger, nach Bittermandelöl rie- chender Körper auf, vielleicht Chinolin (C1®NH?®), Diese Verhältnisse, sowohl des Thisthaldins selbst, be a FEB re als seines Chlorhydrates und. Chloroplatinates, eigneten sich durchaus nicht zur Feststellung seiner Zusammen- setzung, welche der Theorie nach = C!°H!TNS? sein muss, H nämlich C1?H WS" +N35C?H?, d.h. Thialdin, worin ein Alom H Wasserstoff durch ein Atom Aelhyl vertreten ist. — Die entsprechenden Verbindungen des Thialdins und Selenaldins krystallisiren und sind beständig, so dass die Analogie des Aethylamins mit dem Ammoniak nach dieser Richtung trotz der Homologie sehr bald ihre Grenze erreicht. Die Vermuthung lag nahe, dass das dem Ammoniak H | näher stehende Methylamin N‘!C?H3 weniger leicht zer- H setzbare und namentlich krystallisirte Verbindungen lie- fern dürfte. Ich stellte aus methylschwefelsaurem und cyansaurem Kali Methylamin dar, welches unter den oben angeführten Cautelen in Aldehyd geleitet wurde. Allein auch hier erhielt ich keine feste Verbindung, sondern blos einen Syrup. Behandelt man dieses Aldehyd-Methylamin mit Schwefelwasserstoff, so erhält man ein stinkendes gel- bes Oel, das nach einiger Zeit Schwefel absetzt, und ne- benbei bildeten sich einige prismatische Krystalle, die ich für das gesuchte Thimethaldin hielt. Bei der äusserst ge- ringen Menge, die davon zu Gebote stand, durfte ich blos an die Analyse des Platindoppelsalzes denken, welche sich jedoch ganz unausführbar zeigte, weil sich dieses Salz schon beim Trocknen an der Luft in gewöhnlicher Tem- peratur zersetzte und schwärzte. — Ich machte mich an die Darstellung einer grösseren Quantität des Thimethal- dins, konnte jedoch durchaus keine Krystalle mehr er- halten , sondern nur eine schmierige Masse, die sich ganz so verhält wie das Thiethaldin. Ein nochmaliger, mit aller Sorgfalt angestellter Versuch gab dasselbe negative Resultat. ne 7 Somit darf wohl behauptet werden, dass die dem Am- moniak so nahe stehenden Alkaloide Methylamin und Ae- thylamin zwar wohl auch dem Thialdin homologe, jedoch nicht krystallisirbare Basen liefern, deren Salzen (ich ver- suchte auch andere Säuren als Salzsäure) diese Fähigkeit ebenfalls abgeht. Es zeigt dies recht augenfällig, wie grosse Abweichungen homologe, sich nahe stehende Sub- stanzen doch in ihren Verbindungen darbieten können. Eine Wiederaufnahme dieser unglaublich mühsamen und zeitraubenden Versuche, die auch bei der Arbeit im Grossen ausserordentlich wenig Material liefern, ist mir leider gegenwärtig versagt, so sehr wünschbar es auch wäre, irgend eine gut charakterisirte krystallisirte Verbin- dung dieser interessanten Basen zu bereiten und deren Zusammensetzung analytisch zu verificiren. Der Zweck dieser Notiz wäre daher erreicht, wenn ein glücklicherer Forscher sich zur Fortsetzung dieser Untersuchung entschlösse. €. Brunner, über quantitative Bestim- mung der Schwefelsäure. (Vorgetragen den 6. Januar 1854.) Eine der am häufigsten vorkommenden Arbeiten in der chemischen Analyse ist wohl die quantitative Bestim- mung der Schwefelsäure. Abgesehen von dem Umstande, dass diese Säure in so vielen Kunst- und Naturprodukten vorkommt, beruht, wie man hinlänglich weiss, auf ihrer Bestimmung fast ausschliesslich diejenige des Schwefels, die selten nach andern Methoden ausgeführt wird, als durch Ueberführen dieses Körpers durch oxydirende Sub- stanzen in Schwefelsäure und nachherige Bestimmung die- ser letztern. In der fast absoluten Unauflöslichkeit des (Bern. Mitth. Jenner 1854.) * schwefelsauren Baryis besitzen wir ein Mittel zu dieser Bestimmung, welches, mit den bekannten Vorsichtsmass- regeln angewandt, zu den genauesten Scheidungsmetho- den, die wir überhaupt besitzen, gezählt werden darf. So sicher nun dieses Verfahren ist, so ist dasselbe gleichwohl mit einem Uebelstande verbunden, der gewiss jeden praktischen Chemiker öfter behindert hat und, wie es Scheint, bis jetzt nicht beseitigt{ werden konnte. Man weiss nämlich, dass sich der Niederschlag, der nach Zu- setzen eines Baryltsalzes entsteht, erst nach längerer Zeit gehörig niedersenkt und selbst dann zuweilen, wenn die Flüssigkeit sich vollkommen geklärt hat, beim Aufgiessen auf das Filter theilweise durch dasselbe hindurchdringt, so dass die Filtration von Neuem angehoben werden muss, Es sind zwar gegen diesen Uebelstand verschiedene Mit- tel in Vorschlag gebracht worden. Einige empfehlen, der Flüssigkeit gewisse Säuren zuzusetzen; Andere, wie z.B. Gay-Lussac *) (bei der Analyse des Schiesspulvers), em- pfehlen einen Zusatz von Salmiak: in vielen Fällen wird Erwärmung angerathen. Alle diese Mittel helfen biswei- len, allein sehr oft auch nicht, und man sieht sich am Ende immer noch genöthigt, zu der ursprünglichen Me- thode, wie sie z. B. von Rose (analytische Chemie II. 20) beschrieben wurde, zurückzukehren. Auf folgende Weise wird man, wie ich glaube, in den meisten Fällen viel schneller zum Ziele gelangen. Man versetzt die schwefelsäurehaltige Flüssigkeit mit einer zur Fällung der Säure hinreichenden Menge von Chlorbariumlösung, fügt hierauf noch einen guten Ueber- schuss dieser letztern hinzu, und hierauf eine zur Fällung dieses Ueberschusses nicht hinreichende Menge von koh- *) Annales de Chimie et de Physique, XVI, 434. aa |; Mes lensaurem Kali oder Natron. Um diese ungefähr zu tref- fen, ist es bequem, sich titrirter Lösungen zu bedienen und von derjenigen des kohlensauren Alkalis beiläufig halb so viel zuzusetzen, als die überschüssig zugesetzte Chlor- bariumlösung zu ihrer Fällung erfordern würde. Die Flüssigkeit wird nun mit dem befindlichen, aus schwefel- saurem und kohlensaurem Baryt bestehenden Niederschlage einige Minuten lang gekocht und auf das Filter gegeben. Sie wird sogleich vollkommen klar dürchfliessen. Der Niederschlag wird noch einmal mit heissem Wasser nach- gespült (ein gänzliches Auswaschen ist unnöthig). Hierauf sticht man das Filter durch, spült den Niederschlag mit der Spritzflasche in ein Kochglas, gibt das aus dem Trich- ter genommene und zusammengewickelte Filter mit hin- ein und kocht mit einem Zusatz von Salzsäure während 5 Minuten. Hierauf wird Alles auf ein neues Filter ge- geben und auf gewöhnliche Art mit heissem Wasser so lange ausgewaschen, bis eine Probe des Auswaschwassers nicht mehr mit Silberauflösung reagirt. Nach dem Trock- nen und Glühen des Niederschlages hat man von seinem Gewichte dasjenige der Asche beider Filter abzuziehen. Um die Richtigkeit dieser Methode zu prüfen, wurde eine Reihe von Versuchen mit Gegenversuchen nach der ältern Methode gemacht. Sie gaben bei 0,5—0,6 gr. des Nieder- schlages Differenzen, die 0,001 selten überstiegen. Da die ganze Operation (wie natürlich mit Ausnahme des Trocknens des Niederschlages) höchstens eine halbe Stunde erfordert, so wird man gewiss bei ihrer Anwen- dung eine bedeutende Zeitersparniss finden. Das hier in Anwendung gebrachte Prinzip, das Ab- scheiden eines sich schwer senkenden Niederschlages durch einen nachträglich hervorgebrachten, welcher von erste- rem durch eine zweite Operation wieder getrennt werden ea kann, wird ohne Zweifel noch in andern Fällen Anwen- dung gestalten. Es ist klar, dass hierüber keine allge- meine Vorschrift gegeben werden kann, und dass die Wahl der anzuwendenden Mittel durch die Umstände be- dingt wird. Bestimmung der Schwefelsäure durch Massanalyse. Ein noch grösseres Hinderniss für die massanalytische Bestimmung der Schwefelsäure bildet die oben berührte Eigenschaft des schwefelsauren Baryts. Es ist, wie man weiss, ganz unmöglich, durch direktes Zugiessen eiuer Rarytlösung den Punkt zu treffen, da die Schwefsäure gefällt wäre. Man sieht sich daher bei diesen Bestimmun- gen auf indirekte Methoden angewiesen. Wir besitzen de- ren bereits mehrere von Fresenius, Schwarz und Mohr. Die folgende dürfte ungefähr in die gleiche Ka- tegorie gehören. Wir nehmen an, es sei die Menge von Schwefelsäure in einem neutralen alkalischen Salze zu bestimmen. Man setzt zu der Flüssigkeit eine Lösung von Baryt- hydrat im Ueberschuss. Alsdann lässt man einen Strom kohlensaures Gas hindurchgehen, wodurch der überschüs- sig zugeseizte Baryt grösstentheils als kohlensaurer Baryt gefällt wird, ein kleiner Antheil als doppelt kohlensaurer aufgelöst bleibt. Nun wird ßltrirt und der Niederschlag kalt *) ausgewaschen. Die Flüssigkeit wird nun gekocht, um den aufgelösten doppelt kohlensauren Baryt zu zer- setzen, nach einigem Abkühlen wieder durch das vorige Filter gegossen und dieses ausgewaschen. Die nunmehr %*) Dass man bei dieser Methode die Anwendung von Wärme ver- meiden muss, hat seinen Grund in dem Umstande, dass in höherer Tem- peratur der schwefelsaure Baryt von kohlensauren Alkalien zersetzt wird. ; EISEN ° Shose durehgehende Flüssigkeit enthält jetzt das Alkali der ur- sprünglichen Lösung als kohlensaures Salz. Seine Menge wird durch die bekannte Titrirmethode mittelst Sättigung bestimmt. Die im Salze ursprünglich enthaltene Menge von Schwefelsäure wird der zur Sättigung verbrauchten Säure proportional sein. Die allgemein übliche Sättigungsmethode beruht be- kanntlich auf der Anwendung der Lakmustinktur. So ge- nügend dieselbe für technische Zwecke ist, so gibt sie doch, wenn genauere Bestimmungen gewünscht werden, ziemlich unsichere Resultate. Es ist dieses besonders der Fall, wenn man mit kohlensauren Alkalien zu thun hat. Die bei der Sättigung freiwerdende Kohlensäure bildet mit dem noch übriggebliebenen kohlensauren Alkali ein dop- pelt kohlensaures Salz, welches saure Reaktion hat und erst durch anhaltendes Kochen sein zweites Säureäquiva- lent abgibt. Hat man daher beim Zusetzen der Säure an- scheinend die Sättigung erreicht, so färbt sich die bereits roth gewordene Flüssigkeit beim Kochen wieder vollkom- men blau. Erst durch wiederholtes Zusetzen von Säure und nochmaliges Kochen lässt sich endlich annähernd der wahre Sättigungspunkt erreichen. Man hat zwar, um diese Schwierigkeit zu beseitigen, angerathen, die Flüssigkeit mit Säure zu übersätligen und nach Entfernen der Kohlensäure durch Kochen sie mit Aetzkali zuruckzutitriren, Allein selbst dieses Aus- kunftsmiltel, abgesehen davon, dass durch jede Vermeh- rung der Operationen die Fehlerquellen vermehrt werden» reicht in Bezug auf die Bestimmung des Sättigungspunk- tes selten ganz aus. Ich bediene mich hiezu folgender Methode, die so- wohl für kohlensaure als ätzende Alkalien anwendbar ist. Man fügt zu der alkalischen Flüssigkeit ein Minimum N > 8 Eisenoxydhydrat nebst einem Tropfen einer gewöhnlichen Cyaneisenkaliumlösung, sättigt sie nun mit einer titrirten verdünnten Salzsäure. Sowie der Sättigungspunkt erreicht ist, bewirkt ein einziger Tropfen Salzsäure, der mehr hinzugefügt wird, nach kurzer Zeit eine blaue Färbung der Flüssigkeit. Die Wirkung ist leicht begreiflich. So lange noch reines oder kohlensaures Alkali vorhanden ist, wird die Säure auf dessen Sättigung verwendet. Ist kei- nes mehr da, so löst sie Eisenoxyd auf, welches sogleich vom Cyankalium angezeigt wird. So einfach das Verfahren ist, so müssen- dabei doch gewisse Umstände beobachtet werden. Das Eisenoxydhydrat stellt man sich dar durch Fällen von Eisenchlorid mit ätzendem Kali oder Ammoniak und vollständiges Auswaschen des Niederschlages.. Man kann es in Wasser eingerührt zum Gebrauche aufbewahren. Bei der Anwendung setze man der Flüssigkeit nur ein (unwägbares) Minimum desselben zu, d. h. nur so viel» als an einem !/, Zoll tief in die das aufgeschlämmte Hy- drat enthaltende Flasche eingetauchten Glasstäbchen hän- sen bleibt. Um vor der Anwendung das Verfahren einzuüben, bringe man in ein helles Glas zu ungefähr 50 C. C. Was- ser diese Menge Eisenoxydhydrat, hierauf einen Tropfen Cyaneisenkaliumlösung. Alsdann setze man einen Tropfen verdünnte Salzsäure, welche in 50 C. C. 0,455 gramm. HCl. enthält, hinzu. Nach 2—3 Minuten wird man eine leichte Bläuung der Flüssigkeit wahrnehmen, nach 4—5 Minuten wird die Färbung ganz deutlich sein. Da die Reaktion, wenn diese Genauigkeit erreicht werden soll, eine solche Zeitdauer erfordert, so ist zu empfehlen, in jedem speziellen Fall die zu titrirende Flüssigkeit auf ein genau bekanntes Volumen zu bringen und alsdann mit ge- ED, Ur messenen Bruchtheilen desselben mehrere Proben zu:ma- .chen. Die erste wird so angestellt, dass man die Sätli- gung in etwas überschreitet; bei der zweiten hat man schon einen Anhaltspunkt, um ihr ganz nahe zu hommen: die dritte Probe wird nun leicht die genaue Zahl an- geben. Noch ist zu bemerken, dass vielleicht in einzelnen Fällen andere Säuren zur Sättigung Anwendung finden könnten. Salzsäure gab mir jedoch die genauesten Re- sultate, Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir, eine kleine Verbesserung des Titrirapparates anzurathen. Man weiss; dass, wie bei der Waage die Genauigkeit der Gewichte die Zuverlässigkeit des Resultates bedingt, bei der Mass- analyse die genaue Messung des Volumens das Wesent- liche ist. Dieser Messung stehen nun zwei Umstände hin- dernd entgegen, nämlich das Anhaflten der Flüssigkeit an der innern Wandung der Titrirröhre und die concave Oberfläche, welche eine wässerige Flüssigkeit in dersel- ben annimmt, welcher Umstand das genaue Ablesen der Theilung erschwert. in vielen Fällen kann beiden Nachtheilen dadurch vorgebeugt werden, dass man die Titrirröhren inwendig mit einem sehr geringen Wachsuberzuge versieht, Es braucht derselbe nur so unmerklich zu sein, dass von fühlbarer Verkleinerung des Raumes nicht die Rede sein kann. Um die Röhren mit dieser Bekleidung zu verse- hen, verfährt man folgendermassen: Mau lässt eine kleine Menge einer geschmolzenen Mischung von 2 weissem Wachs, 1 Mastix und !/, Ter- pentin durch Erwärmung in der ganzen Länge der Röhre herunterfliessen; steckt nun einen mit Fliesspapier um- wickelten Stab hinem und wischt unter fortwährendem a i Drehen der in ihrer ganzen Länge erwärmten Röhre so viel der Mischung wieder heraus, als öfter erneuertes Papier, womit der Stab umwickelt wird, überhaupt weg- nehmen kann. Man wird finden, dass die äusserst ge- ringe Menge, die zuletzt darin haften bleibt, hinreicht, um die Adhäsion einer wässerigen Lösung fast gänz- lich aufzuheben. In einer auf diese Art zubereiteten Röhre bildet eine wässerige Flüssigkeit eine vollkommen horizontale und scharf zu bestimmende Oberfläche. Es gewährt dieses auch den Vortheil, engere Röhren, als“ man bisher gebrauchte, anzuwenden, z. B. solche von 9 Millim. innerem Durchmesser, wodurch die Gradeinthei- lungen an Genauigkeit gewinnen. Diese Bekleidung ist leider nicht in allen Fällen an- wendbar, z. B. nicht bei ätzenden und kohlensauren Al- kalien, Selbst einige Salze scheinen mit der Länge der Zeit den Ueberzug anzugreifen. Es ist jedoch eben so leicht, ihn bisweilen zu erneuern. nz Verzeichniss der für die Bibliothek der Schweiz. Naturf. Gesellschaft einge- sansenen Geschenke. : Von- Herrn Professor Wolf in Bern : 1. Kulik, Lehrbuch der höhern Analysis. 2 Bände. Prag 1843. 2. Schweizer, über den im August 1847 in Moskau entdeckten Kome- ten. Moskau 1848; 3. Gautier, Notice sur la vie et les Ecrits de J. @. Horner, astronome de Zurich. 1835. 8%, 4. Bernoulli, Jak., Neu erfundene Anleitung Wie man den Lauf der Comet- od. Schwanzsternen in gewisse grundmässige Gesetze einrichten könne. Basel 1681. 49. 5. Pestalozzi, H., über die Höhenänderungen des Zürchersee’s. 40. E ne Nr. 334 his 337. A.NHoriot, über die Diluvial- und Glet- schergehbilde zwischen Selothurn, Burg- dorf und Langenthal. (Vorgeiragen den 3. Febr. 1855. Die Diluvialterrassen sind hier äusserst schön, regel- mässig und mächtig entwickelt, und zwar, wie anderswo im Alpenlande, in mehreren übereinander stehenden Ni- veaus, die aber aus Mangel an einem passenden Mess- werkzeug nicht näher bestimmt wurden. In Bezug auf seine Zusammenselzung ist es wichtig hervorzuheben, dass das Diluvium in diesen Gegenden, bei so zu sagen gänzlicher Abwesenheit von Jurageröllen, voller Wallis- gesteine steckt, denselben, welche das Erratische zu- sammenselzen. Es steht also fest, dass hier die erratische Zeit der Bildung des Diluviums verausgegangen ist; und da sich keine erratischen Blöcke und Gebilde auf den mathematisch ebengeformien Diluvialterrassen gezeigt ha- ben, so gelangen wir zum wohlberechtigten Schluss, dass wir es hier, in Bezug auf Erraticum, einzig und allein mit dem Erzeugniss der ersten grossen vordiluvialen Gletscher- zeit zu (hun haben. Es bestätigt sich hier also auf eine sehr deutliche und befriedigende Weise die anderswo aus andern Erscheinungen abgeleitete Lehre, dass von den zwei Gletscherzeiten, der vor- und nachdiluvialen, dieje- nige der mächtigern Eisentwicklung die erste und ältere war, Als noch schlagender zum selben Resultat führend, mag hier bemerkt werden, dass nach Herrn Dr. Greppin auch im Innern des Jura das Diluvium voller Wallisge- steine steckt, soweit nämlich das erratische Gebiet der Rhone sich dorthin erstreckt. (Bern. Mittheil. Februar 1855.) Im Winkel des Walkringen- mit dem Emmenthale sieht man an einem Einschnitt in der Burgdorf- Sumis- wald-Strasse wohlabgerundete, mehrere Kubikfuss hal- tende Blöcke von weissem Alpengranit im Diluvium, und zwar in den untern entblössten Schichten desselben. Es scheint also, dass der grosse Aargletscher der ersten, vor- diluvialen Gletscherzeit einen Zweig über die Wasser- scheide im Walkringenthale hinausgetrieben habe, was gewiss Niemandem unerwartet kommen wird. Bemerken wir noch, dass Pfarrer Cartier im Aarbett oberhalb Aar- burg Gerölle von Nummulitenkalk gefunden hat. Die ganze bezeichnete Gegend fällt eigentlich in das Gebiet des Rhoneerratischen, dessen östliche Grenze in ziemlich gerader Linie von Burgdorf gegen Langenthal läuft, während die Höhengrenze einige hundert Fuss über dem Lauf der Aar erreicht, wie sowohl am Juraabhang als auf dem Höhenzug zwischen der Seeberg- Herzogen- buchsee- und der Burgdorf-Langenthäl-Strasse zu sehen ist. Hier steht die berühmte Blockanhäufung des Stein- hofs, merkwürdigerweise nicht nur am äussersten Rande des Rhonegletschergebietes, sondern ansiossend an ein südöstliches, völlig gletscherfreies Gebiet. Ein breiter Streifen Aargletscher, dem Rhonegletscher von Burgdorf gegen Langenthal nachziehend, wie ihn Guyot angegeben hat, besteht hier nicht. Selbst in das Thal von Riedwyl abwärts gegen Bleienbach zieht sich der erratische Schutt nicht; er hält sich auf dem linken, das Thal beherrschen- den Höhenzug. Auch bei Wynigen fand sich am rechten Thalgehänge, bei einem Quergang gegen Schmiedingen, keine Spur von erratischem Schutt. Diess beweist wohl hinlänglich, dass auch in dieser untersten und äussersten Gegend des Rhonegletschers die schwimmenden Eisschol- len ihre Wirthschaft, Blöcke vertragend, niemals getrie- ER ‘ben haben, wie man es hier allenfalls hätte erwarten können. | Eine allgemeine Bemerkung drängt sich noch auf bei ‚Betrachtung des abzuhandelnden Gletschergebietes, näm- lich, dass in dessen ganzer Ausdehnung nirgends der blaue, feste Gletscherschlamm zu bemerken war, der doch von Chambers für die Ablagerungen der ersten Gletscherzeit als charakteristisch bezeichnet worden ist, und der auch im Waadtland als unteres, älteres Gletschergebild auftritt, Wir haben hier nur gelbliche, von Eisenoxydhydrat ge- färbte, lehmige und sandige Massen. Diess bestätigt, was schon bei der ersten Entwicklung der zwei Gletscherzei- ten in der Schweiz angedeutet wurde (Bull. soc. vaudoise, 1854, pag. 41), dass nämlich die blaue Färbung des äl- tern Gletschergrundschlammes ihren Grund habe in seiner Bildung unter einer mächtigen überlagernden Eismasse, welche ihn vor dem oxydirenden Einfluss der äussern Luft schützte, während die Ablagerungen der zweiten Gletscher- zeit, welche uns bei Lausanne, Genf und an andern Or- ten mehr als Gletscherrandbildungen enigegentraten, ganz natürlich in ihrer sie durchdringenden gelben Färbung ihre Entstehung unter dem leichteren Zutritte der At- mosphäre verrathen. Ein eigenthümliches Gebilde findet sich besonders zwischen der Aar und dem Jura entwickelt. Es sind diess Massen von ziemlich wohlabgerundetem erratischem Schutt, der aber eine unregelmässige, wilde Schichtung zeigt. Blöcke, doch mehr oder weniger abgerundet, kommen in demselben auch vor. Diese Ablagerungen bilden un- . bedeutende Hügel, mehr Landeswellen, welche über dem scharfgezeichneten Niveau des Diluviums herausschauen. Sie sind leicht mit dem Diluvium zu verwechseln und scheinen in dasselbe zu verfliessen. Bei ihrer Betrachtung == ee drängt sich der Gedanke an die Wirkung vom Gletscher ablaufender Gewässer auf, doch ist eine solche Vorstel- lung bei Weitem noch nicht zur Klarheit gediehen. Jeden falls ist die Erscheinung eine allgemeinere, auch im Waadt-! land beobachtete. Zum Schluss noch die auf die Richtung der Gletscher- bewegung bezügliche Bemerkung, dass auf den Kalkfel- sen der Solothurner Steinbrüche die Gletscherstreifen® ziemlich genau nach Ost zeigen. Eine Beobachtung gab 0.5"N, eine andere 0.1508. BR. Wolf, Notizen zur Geschichte der Mathematik und Physik in der Schweiz. KXIFF. Zohan Jakosb Sprüngli, und seine Klimuaitologischen Beobachtungen in den Jahren 1759-189®0?2. Unter den vielen fleissigen Männern, weiche in der Schweiz nach’ der Mitte des vorigen Jahrhunderts, ange- regt durch den von der Oekonomischen Gesellschaft in Bern, der Physikalischen Gesellschaft in Zürich etc. über das ganze Land ausgehenden frischen Hauch inductiver Wissenschaft, ihre Musse der Beobachtung der Nalur- erscheinungen widmeten, nimmt Pfarrer Johann Jakob Sprüngli eine ehrenvyolle Stelle ein*). Nicht zu verwech- seln mit dem etwas jüngern Pfarrer Daniel Sprüngli, der sich unter den Schweizerischen Ornithologen seiner Zeit den ersten Rang erwarb, und dessen Sammlungen den Grundstein des Museums der Naturgeschichte in Bern bil- *) Ich verdanke die hier über Sprüngli folgenden, leider nur spärlichen biographischen Notizen den Herren Dr. Stantz in Bern, Pfar-- rer Isenschmid in Zweisimmen, Pfarrer König in Gurzelen, Vicar von Rütte in Sutz und Lehrer Frikart in Zofingen, welche sich alle Mühe gaben Nachrichten aufzufinden, aber eben, wie es scheint, wenig fin- der konnten. = us deten, — wurde Johann Jakob Sprüngli im April 1717 zu Leutwyl am Hallwyler-See geboren, wo sein aus Zo- fingen stammender Vater, Franz Ludwig Sprüngli, damals Pfarrer war. A. 1731 in die Berner-Akademie aufgenom- men, scheint Spr. schnelle Fortschritte gemacht und in näherer Beziehung zu seinem geiehrten Mitbürger, dem damaligen Professor der Geschichte und Bernerischen Hi- 'storiographen Jakob Lauffer, gestanden zu'haben, — seine einzige meines Wissens iu Druck gekommene Arbeit, Ele- ‚gidion. deproperatum in obitum Jac. Laufferi, Berne 1734, -fol., spricht wenigstens für Beides. A. 1743 wurde Spr. ordinirt, und besorgte dann wahrscheinlich einige Vica- riate, bis er 1757 die Pfarre Zweisimmen erhielt, von da 1765 nach Gurzelen, und endlich 1784 nach Sutz beför- dert wurde. Von seiner Wirksamkeit auf diesen Pfarreien "kann natürlich gegenwärtig nur noch Weniges berichtet werden; doch so viel geht mit Sicherheit hervor, dass er ‚sich um die religiöse Hebung der ihm anvertrauten Ge- meinden ernstlich bemuhte, und namentlich die vor ihm "in den Häusern nur selten zu findenden Bibeln, Psalm- bücher etc. von seiner Zeit an häufiger wurden, — dass er die Pfarrbücher mit grosser Genauigkeit führte *), — und als „ein freundlicher und leutseliger Herr“ der all- gemeinen Zuneigung genoss. Ein Belege fürLetzteres liefert der Schutz, den ihm die jungen Bursche von Sutz zur Zeit des »„Ueberganges“ A. 1798 leisteten; als nämlich. die *) Herr Pfarrer König in Gurzelen schickte mir zum Beweise einen Auszug aus den von Spr. geführien Schlafbüchern, und fügte zur Vergleichung der Geburts- und Sterkljehkeitsverhältnisse entsprechende Daten aus der neuern Zeit bei. ich entnehme daraus, dass in Gurze- len von 1766—1784 durchschnittlich jedes Jahr 23 Kinder getauft, 12 ‚Confirmanden admittirt, 16 Ehen geschlossen und 20 Personen begra- ben wurden, während die Jahre 1836—1854 durchschnittlich 45 Täuf- linge, 26 Confirmanden, 23 Ehen und 27 Verstorbene zählten. - Ba. Franzosen mit wilder Gier plünderten und verheerten, und namentlich auch nach dem Pfarr-Keller *) lüstern wa- ren, bewachten dieselben freiwillig das Pfarrhaus. Des Hauswesens scheint sich Spr. wenig angenommen, son- dern die Führung desselben nach dem frühen Tode sei- ner Frau (einer Ursula Haberstock) seinen bei ihm leben- den Schwestern überlassen zu haben; die Studirstube war nach Erledigung seiner Amtspflichten sein liebster Auf- enthaltsort. Bis ins höchste Alter an Leib und Geist kräf- tig, und erst in den letzten Jahren seines Lebens eines Vicars benöthigt, starb Spr. in Sutz am 4. Februar 1803 als das älteste Glied des Bernerischen Ministeriums. Trotz gewissenhafter pfarramtlicher Wirksamkeit blie- ben Spr., zumal da er kinderlos war, noch manche Musse- stunden übrig, und diese benutzte er mit einer wirklich bewundernswürdigen Ausdauer, um alle möglichen Na- turerscheinungen zu beobachten, zu registriren und zu- sammenzustellen. Schon 1759 begann er in Zweisimmen (920” über dem Meere) täglich die Witterung aufzuzeich- nen, und schon im folgenden Jahre fügte er Notizen über das erste Hervorbrechen und Blühen der Pflanzen, das erste Erscheinen und Singen der Vögel, etc. bei. In Gur- zelen (682” über dem Meere) setzte er nicht nur diese Aufzeichnungen in ausgedehnterem Massstabe fort, son- dern verschaffte sich nach und nach auch meteorologische Instrumente, und notirte von 1771 hinweg auch ihren Nachmittag versammelten sich nach damaliger Sitte die Dorfbewohner unter der Pfarrlinde, und tranken in der Stille ihren Schoppen. Spr. soll sich jedoch nie unter seinen Gästen gezeigt, sondern einer seiner Schwestern das Wirthschaften überlassen haben; das früher noch üb- liche Kegelspiel scheint von Spr. abgeschafft worden zu sein. | une 7 Stand sehr regelmässig. Noch im höchsten Alter setzte er auch in Sutz (460” über dem Meere) sämmtliche Be- obachtungen fort, und erst kurz vor seinem Tode, als dem mehr als 80jährigen Greisen die Hand zu zittern, ‘das Auge unsicher zu werden begann, liess er sie nach und nach fallen, Die detaillirte Benutzung der eigentlich meteorologi- schen Beobachtungen Sprüngli’s spätern Arbeiten vor- behaltend, theile ich vorläufig wenigstens Einiges aus dem reichen Schatze seiner Aufzeichnungen mit, und zwar in erster Linie eine Zusammenstellung der höchsten und tiefsten Barometer- und Thermometerstände jedes Jahres, der daraus folgenden Jahres-Oscillationen, etc., — die wesentlichsten Angaben über den ersten Gesang oder das erste Erblicken der Vögel und Insekten, das erste Her- vorbrechen oder Blühen der Pflanzen, die Ernte-Zeiten, etc. Die diese Daten enthaltenden 5 Tafeln, zu deren Construction die Herren Prof. Dr. Rütimeyer, Dr. Fischer und Alt-Zollverwalter Durheim mir gütigst mit Rath und Aufschlüssen behülflich waren, sind grösstentheils durch sich selbst klar, und es mögen höchstens folgende Be- merkungen -zu ihrem richtigen Verständnisse nöthig sein: Die Thermometerzustände sind in Reaumur-Graden gege- ben, die Korn- und Weinpreise in alten Schweizerbatzen zu 15 Cent., — die beiden letztern beziehen sich je auf Ende Jahres. Barometer und Thermometer wurden Mor- gens und Abends, für die ersten Jahre hin auch noch Mittags abgelesen; für beide Instrumente wurden die Max. und Min. direct den Beobachtungen entnommen, also für den Barometer ohne Reduction auf eine bestimmte Tem- peratur, — fur das Thermometer das Max. den Mittags- beobachtungen,‘ das Min. den Morgenbeobachtungen. — Den in der Tafel gegebenen Daten über das Thermometer ag 32 N a hc v I 8 TE 'INA| 2L 9 1A |ı2E 9 L 2% HA 061 12 -_— — G | _— — 8 > Pe - 6 a, ze 04 Er — Bares 23 re: ri = LG ’AI = =; = Ir FeS Ei Wr 6 ’A Fe = = An - 37 5 ® SI Be 1 #3. bb 731-5 85 2 En - IE, u u =, _ Te 12 2 er BE SR DE N El BE 0% AL wi I ni ve rer 2 (GEMEN: ENEEGENEY) | mmmEmENEFTANNENG) | BEREIT CÜESAESEENGEERGRCHEELAT:) | GESEHEN EEMNENES | anmaetzarum BIKaTCEOnD | GENSEENEENEEELNTEN MAN ae EnEnEEn—nn = = = g 3 = 25 I = & >53 5 - ? -2 ee; a S "pue]s z ” = “ "purIs 2 2. 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In zweiter Linie theile ich die aus Sprüngli's Be- obachtungen folgenden mittlern monatlichen Barometer- - Oscillationen im Vergleiche mit den von mir (Mitth. 1854, pag. 24) für Bern bestimmten mit: m nm mn nn m en Gurzelen | Sutz Mittel Bern 1769 Rab Ei — 180111769 — 180111826 — 1853 u 4 mm mm Januar 11,544 11,448 25,978 24,81 Februar 11,612 11,156 25,680 23,82 März 10,306 9,962 22,861 22,24 April 8,731 8,868 19,851 20,02 Mai 7,340 7,225 16,427 16,52 Juni 6,513 6,100 14,225 14,57 Juli 5,294 5,537 12,215 12,66 August | 5,360 5,306 12,030 12,82 September 5,994 7,756 15,509 16,12 October 8,150 8,225 18,468 20,77 November 10,513 10,368 23,994 20,93 December | 10,882 | 11,243 | 24,949 23,44 | Mittel 8,520 8,600 19,316 19,06 Die Uebereinstimmung ist wohl so gross, als man sie nur immer erwarten darf. Nach der von Kämtz aufge- stellten Formel für den jährlichen Durchschnitt der mitt- MT, en lern monatlichen Schwankung des Barometers in Deutsch- land und Italien folgt für Bern 20” 59, — Die mittlere -Jahres-Osecillation für Gurzelen und Sutz gibt Tafel I zu 15,45 = 34°", 17, während sie a. a. Orte für Bern gleich 33",59 gefunden wurde. In dritter Linie gebe ich Sprüngli’s Beobachtun- gen des Nordlichtes, wobei ich genau seine Worte copire: 1768. October 28: Abends um 7 Uhr ein Nordschein. December 5: Ein nicht starkes Nordlicht. 1769. September 26: Ein kleines Nordlicht. 1770. Januar 18: Ein schönes Nordlicht. Februar 12: Ein kleines Nordlicht. September 17: Ein kleines Nordlicht. 1771. März 13: Ein kleines Nordlicht nach vorgegangenem Wet- terleuchten. Mai 13: Eine ausserordentliche Abendröte und ein Regen- bogen. NB. Die Abendröte entstunde von einem Nord- schein, den man an anderu Orten deutlich gesehen. 1772. October 27: Zu Nacht ein starker weisser Glanz gegen“ Nordwest, wie ein weisses Nordlicht. Ge®en Mitternacht ware es ein recht rotes Nordlicht. 1773. Januar 24: Gegen Morgen zwischen3 und 4 Uhr ein Nordlicht. 1777. December 3: Ein schönes Nordlicht ungefehr um 10 Uhr. 1778. März 15: Zu Nacht ein schwaches Nordlicht. 1379. Februar 11: Zu Nacht ein Nordiicht. Februar 13: Ein Nordlicht. März 14: Ein starkes Nordlicht, welches ich aber nicht selbst gesehen. September 18: Ein Norädlicht hoch am Himmel, etwa 30 Grad vom Horizont bis fast zum Zenit. Es dähnte sich von Ost bis West aus, und dauerte von Sbis halb zehen Uhr, nie gar stark, — gegen N. W. und N. 0., also fast an den beyden äussersten Enden immer am stärk- sten, aber abwechselnd bald mehr, bald weniger roht, hatte aueh daselbst Strahlen, aber ohne wellenförmige Bewegung. December 6: Nachts um 7—8 Uhr ein kleiner Nordschein. 1780. Februar 29: Zu Nacht cin prächtiger Nordschein, der den Himmel um und um roht gefärbt. Juli 28: Zu Thun ein schöner Nordschein Nachts um 11 Uhr. % 1780. 1783. 1786. 1787. 1788. 1789. 1790. 3 { — A — November 25: Ein kleines Nordlicht. März 30: Ein grosses aber ganz weisses Nordlicht. März 22: Bin Nordlicht. März 21: Ein Nordlicht. ®ectober 13: Zu Nacht Wetterleuchten und ein Nordlicht. November 8: Ein Nordlicht. November 26: Nachts um 9 Uhr ein starkes Nordlicht. September 5: Ein schwaches Nordlicht. März 27 und 28: Ein Nordlicht. September 25: Ein Nordlicht. Juli 16: Zu Nacht ein schwaches Nordlicht. *) Zur Vergleichung und Ergänzung füge ich noch die von Pro- fessor Samuel Studer in Bern gegebenen Notizen über die von ihm wahrgenommenen Nordlichterscheinungen bei: 1780. 1782. 1786. 1787. 1788. 1789. Februar 29: Von 91/;—10 ein starker Nordschein. Juli 28: Nordschein. November 25: Ein ziemlich starker Nordschein. Mai 23: Am Abend ein Nordschein. März 22: Nach Mitternacht ein starker Nordschein. März 29: In N. über den Horizont schwarze Wolke und ein weisses Nordlicht darauf, März 2l: Um $ schöner Nordschein. Mai 13: Ziemlich starker Nordschein. Juli 18: Ueberzogen, bie und da helle Stellen; im S. W, Wet- terleuchten und ferner Donner, der immer näher kam, und endlich ein starkes Donnerwetter wurde mit heftigem Platzregen; in N. W. war bis nach Mitternacht ein hel- ler weisser Nordschein. Öctober 6: Nach 7 starker Nordschein. October 10: Gegen 7 wieder etwas Nordschein. October 13: Auf ein Gewitter nach 8 starker Nordschein. October 17: In N. ein Nordschein; um 11 war er am stärk- sten. Der Himmel glühte in W.N. W. mit dem herrlich- sten Feuer. October 31: Um 7 Uhr ein schöner Nordschein; um ii wieder stark roth. November 8: In N. ein schöner Nordschein, der die ganze Nacht hindurch bis den folgenden Morgen um 5 dauerte. - November 26: Nach 8 Nordschein. December 16: Um 8!/, in N. von weissen Dünsten ein Bogen mit Strahlen. Juli 30: Nordschein. September 2: Um 9 schönes Nordlicht. September 5: Nach 7 Nordlicht. October 21, 22 und 26: Zu Genf Nordlicht. November 2: Zu Genf Nordlicht. December 23: Vor 8 ein Nordschein. Webruar 15: Gegen N. ein Nordschein; dem Horizont nach weiss, wie Dämmerung. ii Eu —— Sprüngli fügt in seinen Aufzeichnungen gar nicht sel- ten einem notirten Wetterleuchten später in einer An- merkung bei, dass gleichzeitig da oder dort ein Gewitter gewesen sei, — und in den obigen Notizen folgt zweimal ein Nordlicht auf Wetterleuchten *).. Wäre vielleicht ein Wetterleuchten, das mit keinem förmlichen Gewitter in Verbindung gebracht werden kann, eine Uebergangs- erscheinung vom electrischen zum magnetischen Gewitter? In vierter Linie zähle ich die von Sprüngli be- obachteten Erdbeben auf: 1762. 1764. 1770. 1774. 1784. 1788. Juni 15: Am Morgen zwischen 3 und 4 Uhr ein ziemliches Erdbeben (Zweisimmen). October 3: Nachts um 9/, Uhr ein schwaches Erdbeben (dito). . December 12: Abends um 8 Uhr ein kleines Erdbeben. März 27 hat man zu Bern, Thun, Diemtigen ete. ein ziem- lich starkes Erdbeben verspürt, von welchem man aber hier nichts wahrgenommen (Gurzelen). April 18: Am Morgen um halb ein Uhr spürte man in der Nachbarschaft ein starkes Erdbeben (dito). November 29: Nachts um 10 Uhr ein Erdbeben (Sutz). März 31: Abends um 53/, ein schwaches Erdbeben von Mor- gen gegen Abend (dito). In fünfter Linie gebe ich nach Sprüngli eine kurze Charakteristik der einzelnen Jahre; a . März 27 und 28: Nordschein. ‘ August 19: Weisser Nordschein. September 25 und 26: Nordschein. . August 19: Nach Sonnenuntergang aus N. N. W, ein grosser Busch excentrischer rosenfarkiger Dünste, fast wie ein Nordlicht. . October 22: Starkes und langes Abendroth, fast wie Nordschein. . Februar 8: Nordschein?? März 4: Trüb; zu Carlsruh ein Nordschein. Einzelne Nordlichterscheinungen mögen auch für Wetterleuch- ten angesehen worden sein; so fand ich auch bei Studer zufällig zwei- mal (am 22. Sept. 1805 und am 7. April 1814) Wetterleuchten notirt, wo an andern Orten bestimmt Nordlichter gesehen wurden. Zweisimmen. Gurzelen. 1760 1761 1762 1763 1764 1766 mo ware überaus fruchtbar, aber es gabe in den hiesigen Ge- genden wenig Heu. ware überhaupt gut. Es gabe viel Heu und ziemlich Wein, die Frucht gabe aber nicht aus nach der geschöpften Hoff- nung, auch war unter dem Laubek und weiters hinab, fast gar kein Obs, hier aber viel. - Compensatio anni preceden- tis. Alles ware in ziemlich wohlfeilem Preis. gahe es nicht gar viel Obs und Heu, aber das Gewächs ge- riete wohl. ware schr mittelmässig, das Gewächs wurde gar leicht, der Wein ausserordentlich schlecht, und es gabe kein Obs, hin- gegen Heu ist überschwänglich. ware ein sehr mittelmässiges Jahr an Gewächs und Baum- früchten. Kirschen gab es keine, Wein aber ziemlich viel und guten, ungeacht des nassen Augstmonats. ware sehr mittelmässig, der kalte Winter hatte allem Scha- den gethan, sonderlich aber die Reben erfrört. Die Erd- äpfel wurden von den Ingern gefressen. 1767 ware mittelmässig, ziemlich Gewächs, viel Erdäpfel,, mittel- 1768 1769 1770 1771 1772 1773 mässig Obs, wenig und schlechter Wein. ware zwar ein nasses, aber gutes Jahr, aussert wo der Hagel Schaden gethan. ware ein nasses und sehr mittelmässiges Jahr, sonderlich hat der Hagel an gar vielen Orten dem Wein und Gewächs grossen Schaden gethan. Die Inger haben im Sommerge- wächs und Emd übel haus gehalten. ware abermals ein sehr mittelmässiges Jahr. Garben wa- ren wenig, aber sie gaben wohl aus. Das Sommergewächs ist ziemlich gerathen, aber der Wein gar schlecht. Obs ware wenig. ware ziemlich fruchtbar. Korn und Erdäpfel gab es viel, Heu ordentlich, Obs keins; der Wein ware gut, gabe aber mittelmässig aus. ware fruchtbar. Korn gabe es viel, aber brandig wegen dem kalten und nassen May. Die Erdfrüchte sind wohl ge- rathen. Der Wein war gut und in grosser Menge. Heu und Obs wenig. ware ausserordentlich spat aber gar fruchtbar. Korn aus- serordentlich viel, aber das meiste gefallen. Heu mittel- mässig. Obs ziemlich, sonderlich Steinobs. - Der Wein ist nicht wohl geraten. Gurzelen. / 1734 1775 1776 1777 1778 1779 Be, ER ware ausserordentlich frühe, warm und ziemlich fruchtbar. Das Korn ware leicht, das Sommergewächs gab wohl aus; Obs sehr viel, Wein sehr gut, Heu mittelmässig. war sehr spät, an sömmerlichen Orten fruchtbar, hier aber ziemlich unfruchtbar. Wein viel und guter; Korn dünn; Sommergewächs von dem vielen Regen verderbt; Obs er- frört; Heu ziemlich viel; Emd und Erdäpfel wegen den Kä- feren wenig. ware sehr mittelmässig; Gewächs, Heu und Obs gar wenig, doch Erdäpfel ; Wein ziemlich viel, aber die Trauben wur- den an den wenigsten Orten ganz zeitig. war eines der mittelmässigsten Jahre. Viel Garben, aber von 20 Sarben nur 1 Mütt; viel Heu, aber beschwerlich einzubringen; Erdäpfel an nassen Orten verfaulet; Obs fast keines; Wein guter, aber wenig. ware ein sehr mittelmässiges, aber merkwürdiges Jahr: Im Frühling war alles gar schön, aber der nasse Mai und Brach- monat verderbten alles, — der Sommer ware sehr trocken hitzig, der Herbst nass auch kalt. Das Gewächs gabe noch weniger aus als vor einem Jahr; wenig Obs; Heu viel; Wein an frühen Orten mittelmässig aber gar guter, an spä- ten sehr schlecht. ware ziemlich fruchtbar; das Gewächs gab wohl aus; Obs, Heu und Wein wenig. 1780 ware in Allem ein mittelmässiges Jahr. 1781 1782 1783 | 1784 \ ware gut, früh und frölich, ausgenommen der sehr nasse Brachmonat ; Gewächs mittelmässig; Obs gar viel; Heu ziem- lich viel, Emd wenig; Erdäpfel nieht viel und die meisten von den Ingern und Mäusen angegriffen ; Kohl, Rüben, etc. viel und schön; ungemein viel Wein. war sehr spät. Der Winter ginge bis Ende May, worauf plötzlich ein schrecklich heisser, trockener, aber sehr kur- zer Sommer folgte; der Augstmonat ware nicht mehr heiss, der Herbstmonat kühl, und hernach nahme der Winter schon wieder seinen Anfang. Wenig Garben, Heu mittelmässig , Obs wohl gerathen, Wein sauer. ware mehr nass als trocken, mehr kalt als warm aussert im Heumonat, — aber überhaupt fruchtbar. Viel Erdäpfel und überaus gut; viel Wein, aber nicht von der besten Qualität. ware sehr trocken, oft grausam heiss. Es gab von Allem wenig. Sutz. = 1785 ware wieder alle Erwartung noch ziemlich fruchtbar. Sehr spat, weil nicht nur der Winter so gar lang gewähret, son- dern keine Hitze den späten Frühling nachholt. Erdäpfel und Steinobks viel, Heu nicht viel, Wein überschwänglich - viel. 1786 ware ein Missjahr, nass, kalt und Bliemisch, 1787 ware ein ziemlich mittelmässiges Jahr, kühl, nass und sehr spät. Gewächs mittelmässig, Heu a Emd Gin; wenig und schlechte Erdspeise, Wein überhaupt wenig. 1788 ware früh, fruchtbar und warm. Der Nordostwind herrscht das ganze Jahr. Sommergewächs, Heu und Emd, Obs und Wein gut und viel. 1789 ware mittelmässig, nass und kalt. Frucht mittelmässig , Erdspeise wenig, Kernobs viel, Wein sauer. 1790 ware trocken, warm, wenig Wind, fruchtbar und viel Ne- bel. Heu und Obs wenig, Getreide gabe sehr wohl aus, Erdspeise ziemlich viel, Wein wenig aber gut. 1791 ware sehr warm, trocken und fruchtbar. Viel Garben, die aber wenig ausgaben; Heu mittelmässig; viel Erdspeisen ; Obs nicht viel; vieler und sehr guter Wein. 1792 ware sehr nass und ein schädliches Käferjahr. Heu viel; Wein viel, aber nicht gut; alles übrige sehr mittelmässig. 1793 ware wegen dem kalten Frühling und der ausserordentlichen Hitz und Tröckne im Sommer nicht fruchtbar. Wein wenig aber gut; Heu ziemlich viel; von allem übrigen wenig. 1794 ware nicht von den fruchtbarsten Jahren; doch wurden Gar- tengewächse, Erdäpfel, ete. schön und gut; Frucht und Wein mittelmässig. 1795 ware in der Witterung ausserordentlich abwechselnd. Frucht mittelmässig; Heu und Emd wenig; Obs fast keins; Erd- und Gartengewächse gaben wohl aus; Wein vom Reif weg- genommen. 1796 ware seit vielen Jahren eines der fruchtbarsten; nur Wein ‚ und Erdäpfel gab es nicht viel, aber gut. 179% ware ausser dem Wein sehr fruchtbar. 1798 war ungeachtet des schlechten Frühlings und der sehr grossen Trökne seit langer Zeit eines der fruchtbarsten. 1799 ware kalt und nass, und in allen Beziehungen sehr mittelmäs- sig, das Obs ausgenommen. 1800 ware durchschnittlich trocken und warm; Korn leicht; Erd- äpfel und Kernobs wenig; Wein wenig aber gut. 5 In sechster Linie füge ich zum Schlusse gegen- . wärtiger Mittheilung noch einige Data verschiedener Art aus Sprüngli’s meteorologischen Tagebüchern bei, welche allgemeineres Interesse haben möchten: 17159 1763 1768 1770 ware ein so schöner Herbst, desgleichen sich Niemand zu er- innern wusste, so dass nr den Bergen die Bergrosen und Flühblumen wieder i in Flor kamen. ware es im Januar in der Tiefe mehr als drei Schuhe tief ge- froren, aber in der Höhe allezeit warm, so dass die Schär- mäuse stiessen. den 7. Brachmonat entstund im Pfaffenbrünnlein im Moos ein plötzlicher Hagel ohne Donner, der so tief ware, dass man zu Wattenweil darüber aussahe, wo er einer Nebelwolke ähnlich war. Er setzte zu dreien Malen an, und dauerte über eine Stunde. Noch am 9. waren die Hagelsteine an schattechten Orten noch eines Schuhes tief. — Im August waren viele Ha- gelwetter, sonderlich den 17. und den 21. da es zu Belp, Gel- terfingen, Belpberg, Mühledorf und jenseits der Aar zu Worb, Münsingen, Wichtrach, etc. alles zerschluge; im Pfarrhaus Thurnen 106 Scheiben. Von Orben bis Iferten fielen Steine, die 18 Unzen wogen und die Ziegeltächer einschlugen. am 4. Herbstmunat starker Hagel über Bern, La Cöte, Genf, Emmenthal, ©t. Luzern, Saanen, etc.; zu Bern sind für mehr als 4000 Pf, Scheiben zerschlagen worden. 1771 wurde Ausgang Jahrs den Pfisiern zu Bern verbotten Eyer- 1772 1774 1776 zeug zu baken, weil man durch den eingezogenen Bericht er- fuhre, dass eine sehr grosse Consumtion von Mehl, Anken und Eyern daraus entstunde, nemlich für blosses Eyerzeug jährlich an Mehl 8570 Mütt, Anken 186 Centner und Eyer 275592 Stücke. Alsobald auf diese Verordnung bekam man zu Bern 5 Eyer um 1 Bzn, vorher 2. ware es Anfangs November sömmerlich, ja es gabe hin und wieder neue Erdbeer- und Apfelblüthen. — Alle Mächte in Eu- ropa machen grosse Zurüstungen zum Krieg, und reden hin- gegen vom Frieden. am 12. Brachmonat Hagel über Seftigen, Kiesen und Diessbach in einem sehr schmalen Strich, aber wo es getroffen ist es übel gegangen. am 27. Brachmonat zu Ursenbach, Madiswyl, Roggwyl, Zo- fingen, etc. ein grausames Donner-Hagelwetter und Sturmwind» Steine wie .Tauben- und Hünereyer; man musste die Frucht —. 50 = abmähen, Bäume wurden aus der Wurzel gerissen, etc. — Am 23. Augstmonat ein grausamer Hagel über Wichtrach, Hünigen, Konolfingen, Signau, Langnau, Trub, der alles verderbte; von dannen durch das Luzerner-Gebiet. | 1777 hat mun am 11. Herbstmonat einen ausserordentlichen Knall ge- hört vom Aargau bis ins Oberland, im Luzerner-Gebiet, ete., überall gleichzeitig nämlich Abends um 4 Uhr. Auf den Bergen wollen etliche Leut einen hellen Schein beobachtet haben. 1778 am 20. Heumonat ginge ein erschrecklicher Hagel über einen Theil der Gemeind Rüggisberg, Toffen, Rümligen, Kaufdorf, Gelterfingen, den. Belpberg, Münsingen bis auf Trub ; allen Or- ten, wo der Strich hinginge, bliebe kein Halm übrig, Bäume und Dächer wurden beschädiget, sonderlich zu Trub und im Scha- chen bliebe kein Ziegel, keine Schindel ganz, sogar Latten wur- den zerschlagen, die Bäume von Aesten und Rinden fast ent- blösst; ein Stein im Trubschachen gewogen war 5/; Pfund schwer» 1781 am 14. May kame der Hagel zuerst von Osten, und ware kaum vorbey, so drehte er sich von S. W. wieder zurück, beydes währte fast eine halbe Stund, doch G. L. ohne grossen Schaden. 1783 ware im Brachmonat die Erde durchaus durchnässt und die At- mosphäre so voll Dünste, dass man die Berge nur wie durch einen dünnen- Nebel sahe; den ganzen Monat war kein einiger recht reiner Sonnenbliek, die Sonne ging blutroht auf und nie- der. — Vom 10.—14. Juli ist die Sonne wieder rot aufgestanden und niedergangen, meist auch der Mond; auch später war noch immer das neblichte oder der Heerrauch an den Bergen, erst das grosse Wetter vom 22. Juli hat den Heerrauch verbrennt. — Auch hat man in diesem Jahr in den Aerostatischen Maschinen fliegen gelernt. 1785 den 30. Wintermonat ware es um Mittag so dunkel, dass man in vilen Häusern zum Mittagessen die Lichter anzünden musste. 1786 den 13. Brachmonat kam am Abend ein schrecklicher Hagel, der von Ligerz bis auf Tüscherz alles zerschluge ; die Reben in die- sem Strich sehen aus wie im Winter. 1789 war der Bielersee vom 7—25 Jenner überfroren und ER _ Im Augstmonat viele Brunsten von dem Strahl. 1792 den 1. Herbstmonat zu Walpersweil und Finsterhennen, sonder- lich aber zu Ligerz starker Hagel. e 1793 waren Heumonat und Augstmonat ausserordentlich heiss. Im Aug- sten fanden die Todtengräber 5 Schuhe tief trockne Erde. 1795 wurden vom May bis in den Herbstmonat viele Hunde toll. 1798 herrschten im Frühling die Kinderpocken, welche, sonderlich zu Berm, viele Menschen hingenommen. en 1799. Der Bielersee ware vom 20.—26. Jenner völlig zugefroren und wegsam. — Im October schlugen alle Lebensmittel schrecklich auf, denn sechs gegen einander feindliche Armeen haben die arme Schweiz besetzt, von welchen die Russen alles roh fres- sen, und die Franken selbst Hunger und Blösse leiden müssen, Aus einer handschriftlichen Chronik von Grindelwald. „Im 1600 yahr du ist der ynder (der innere oder obere) gleischer bey der undren Brüg in dän Bärgelbach trolet, und hat man müssen 2 hüs- ser und 5. Schüre dänna thun, die plätz nam der gletscher in. Und der ausser (der äussere oder untere) gletscher ist gangen bis an Burg- bühl under den schopf, Ein Hantwurff von dem Schüssellawinengraben. Die Litschena hat yhren rächten Lauff verlohren, und war verschwelt vom gletscher dass 'Sie durch dän mäten Bärg Boden aussgeing. Die gantze gemeind wolt hälffen schwellen, aber Es half nichts man muste die gehälter dänna thun da wahren 4 hüsser und viel andre gehälter, und nahm das Wasser überhand und trug dän Boden wäg und thate mächtig grossen schaden. Im 1602 iahr fieng der gletscher wiederum an zu schweinen. “ (R. Wolf.) Aus dem Protokolle der öconomischen Gesellschaft in Bern. 1759 Dez. 17 werden 6 Barometer, Thermometer und Regen- messer an Moula zu Neuenburg, Traytorens zu Lausanne, etc. ausge- theilt. — 1771 Nov. 25 wird ein Schreiben von Herrn Oberherr Fri- sching zu Wyl vorgelesen, nach dem zwei Schwestern, durch Armuth gezwungen, anstatt Erdäpfel nur ausgewachsene Keime pflanzten; der Versuch sei auf das Beste gelungen, und könne zur Nachahmung em- pfohlen werden. — 1773 April 26 wird erkennt, die Herren Geistlichen auf dem St. Bernhardsberg zu ersuchen, dort meteorologische Beob- achtungen anzustellen. (R. Wolf.) Auguste Reizenstein an Joh. Gessner. Chur, 25. Oct. 1762: Herrn Lambert habe hinterbracht, dass die Herren Prof. Sulzer und Euler bestrebet seyen, ihm eine Pension zu bewürken. Er ist über diese gü- tige Besorgung allermassen gerührt; ich meines Orths wünschte heftig, dass solche bald fruchten möchte, denn mir scheint, dass dieser cm- sige Gelehrte keineswegs ein reichliches Auskommen habe, und das ist schmerztich, ich betraure ihn um so mehr, da vernemen müssen, dass selber seit verflossenem Aug inen Brief mehr aus München erhalten, RR 108 Die Menschenliebe, theuerstier Freund, eifert sie von selbsten an, alles Vortheilhafte dem Hrn. Prof. Sulzer von dem Hrn. Lambert zu sagen, sonsten hätte mich unterwunden, mein geringes Vorworth bei denen- selben vor ihn zu sprechen. Es wird Ihnen schon bekannt, dass die königl. Accademie selben zum Mitglied ernannt. - Auguste Reizenstein an Joh. Gessner. Chur, 10. Jenner 1764. Ich besorge selbst, dass dem neuen Werk des gelehrten Hrn. Lamberts die Deutlichkeit, welche von denen glücklich angebrachten Beispielen herfliesset, mangeln dürfte. Diese meine Besorgniss gründet sich auf das, was ich jetzt anführen werde. Hr. Lambert wird in seinem Or- ganum einen Abschnitt einrücken, welcher von dem Einfluss der Lei- denschaften auf die Sittenlehre handeln wird. Hierzu verleiteten ihn die Gemüthsumstände einer hiesigen jungen Tochter. Diese besitzet ein gutes Herz. Sie wurde in der Jugend erbaulich in der Religion unter- richtet, ihre Sitten waren niemals sträflich u. s. w. Allein ihr phisi- sches Gebäute drückte das moralische, gleich einem starken Pfeiler so auf eine schwache Wand fählt, zum Theil unter sich. Sie schmachtete daher in einem ewigen Streit zwischen Natur und Lehrsätzen. Die Vor- sieht ihrer Eltern hätte sie freilich heide auf das seligste vereinbahren können, allein wer die Menschen nicht wahrhaft kennet, sondern bloss nach eigenen Empfindungen urtheilt, der ihut ihnen oft allzu schwehre Bürden auflegen, indem er doch vielleicht glaubt sehr leicht aufgetra- gen zu haben. Die Unwissenheit dieser Eltern nun hätte diese tugend- hafte Tochter fast in das grösste Unglück gestürzet. Sie fand sich ge- rühmt auf eine Art, die, weil sie ihr fremd war, sie vor sträflich an- sahe; es fehlte ihr an einem Gegenstand zu einer rühmlichen Leiden- schaft, sie fieng an mit einem Schatten zu kämpfen und ihr Gemüth musste unterliegen. Endlich geriet sie in die äusserste Verzweiflung, und obwohl sie in der T'hat nicht gesündigt hatte, so glaubte sie doch verdammt und der Erbarmung des Heilands unwürdig zu sein. Nichts konnte sie in gewissen Tagen trösten, die Vorstellungen der Vernunft verwirrten sie immer heftiger, und ihre Gewissensangst stieg schon so hoch, dass sie sich selbst das Leben verkürzen wollte. Herr Lambert, der Gelegenheit hatte mit dieser jungen Tochter viel umzugehen, ver- suchte vergebens ihr Gemüth mit einem heilvollen Zutrauen zu dem höch- sten Wesen zu erfüllen. Nach langer unfruchtbarer Bemühung verfiel er auf Schlüsse und glaubte, dass der Zustand dieser Persohn den Ein- druck der Leidenschaften auf die Sitten entwickle. Doch hierin Fahls weis ich seiner Meinung nicht zu seyn, indem höchstens dieser Fahl anzeigen kann, was in ähnlichen Fällen das Temperament bey einer jungen Persohn, die viele Religion und einen schwachen Geist hat, vor ungereimte Grundschlüsse hervorbringen können. Da aber dieses Bei- 2 We N a spiel den Hrn. Lambert gar. sehr übernommen, so vermuthe ich, dass ‚selber aus Mangel, in der grossen Welt unter allerhand Gattung von T,euthen gelebt zu haben, über diese Materie zu wenig Erfahrung habe, mithin auch nicht viel umständliches darüber zu sagen fähig sein dörfe. Meines Erachtens erfordert es nicht nur eine genaue Kenntniss des menschlichen Herzens überhaubt, sondern auch eine weitläufige Prü- fung, wie Leüthe, die ein gleiches Temperament haben, verschiede- nes handeln und denken, nach Verschiedenheit der Umstände, in de- nen sie sich von Jugend auf befunden haben, und dann was gleiche Umstände über verschiedene Temperamente vermögen: wann man durch genaue erfahrung hierüber wohl bekannt ist, alsdann scheint es mir könne man erst etwas gründliches von dem Einfluss der Gemüths- beschaffenheit auf die Moral schreiben. Weilen aber ein Menschen- alter bei weitem nicht hinreichet, diese weitläufige Kenntniss zu er- langen, und mehrere Persohnen noch bis jetzt nieht nach gleichem Plan hierüber gearbeitet, so steht zu befürchten, dass ein solches den Gesäzgebern, den Richtern und der Menschlichkeit so vortheilhaftes Werk wohl noch so geschwind nicht an das Licht treten werde. Auguste Reizenstein an Joh. Gessner. Chur, A. März 1764: Vor etwan zwey Monath hat Herr Lambert das letzte Mahl von Augsburg geschrieben; niemand weiss, wo er jetzo ist, doch ich vermuthe, dass Er in Leipzig seye um allda sein Werk zum Druck zu befördern. Habe ich Hrn. Lambert recht verstanden, so wird er von den einfachen Ideen alle erfindung unbekannter Sachen herleiten, eine Art, die mir in der That die richtigste scheint; die Vermischung zweyer Ideen, wenn man nicht zuvor beide in ihrem ganzen Umfang kennt, ist doch stets der undeütlichkeit und einem falschen Schiuss unterworfen, und ist einer falsch, so werden es auch die wahrhaften, die man an ihn hänget. Da die Gelehrten selten bis auf die erste einfache Idee in ihren Untersu- chungen zurückgehen, so ist es sich nicht zu befremden, das sie in denen Erfindungen nicht allemahl weiter gehen können und dass in der undeütlichkeit und Verwirrung das Wahre vergraben bleibt. Diese Art der Untersuchung ist zwar dem Hrn. Lambert nicht eigen, lock und noch besser hat hierüber Contilae (Condilliac) geschrieben, allein beide haben mehr den Nutzen dieser Untersuchungswies, als aber die Mittel sich ihrer leicht und sicher zu bedienen, gezeiget; ich wünsche, dass Hr. Lambert sie überträfe. Vor die Fortsetzung der Phytographie Sacr® danke ich ergebenst, dieser Theil scheint mir einer der wichtig- sten,.und ich habe mit Vergnügen bemerket, das die Natur das glück- - liche Schweizerland mit allen Dingen reichlich begabet, doch was würde sie diese Freygebigkeit nüzen, wenn es ihr an den grossen Männern fälete, die sie unter ihre Bürger zählen kann. a) Auguste Reizenstein an Joh. Gessner. München, 21. Juli 1764: Apropos was wird dan nun aus dem guten Hrn. Lambert werden? hier ist es nun vor ihn auf stets geschehen. (R. Wolf.) Verzeichniss der für die Bibliothek der Schweiz. Naturf. Gesellschaft einge- sangenen Geschenke. De l’Academie royale des sciences de Belgique: 1. M&moires couronnes, t. XXV. Bruxelles 1854. 4, A 2. Bulletins, t. XX, 3. XXI, 1. Annexe aux Bulletins 1853. 54. Bru- xelles 1854. 80. 3. Quetelet, rapport a M. le ministre de l’interieur sur Petat ı et les tra- vaux de Fobservatoire royal pendant l’annee 1853. 8, 4. Annuaire 1854, 20e annde. Bruxelles 1854. 12. 5. Of the constants of nature, -Class Mammalia. 40. Von der Agriculturgesellschaft des Staates Michigan: Transactions for 1849. 50..51. 52. 4 Bände. Lansing.- 8. Vom Herrn Verfasser: Brown, the philosophy of physics, or process of creative develop- ment. Redfield 1854. 80, Von der Agriculturgesellschaft des Staates Wisconsin: Transactions. Vol. I. II. 1851. 52. Madison 80. - Von dem landwirthschaftlichen Verein des Staates Ohio: Sixth and seventh annual reports. 1851. 52. Columbus. 8. Von Herrn James Leno«: Voyages from Holland to America, by De-Vries, translated from the Dutch by Murphy. Vom Herrn Verfasser, Charles Girard: 1, Researchesupon Nemerteans and Planarians. I. Philadelphia 1854. 40. 2. Descriptions of new species of reptiles. 80. 3. „ »»9 ” „» fishes. 8°, 4. Bibliography of American natural history- for 1851. 8°. Von der Akademie in Boston: Proceedings May 1852. 8. Von dem New-Yorker Luceum der Naturgeschichte: Annals. Vol. VI, 2—4. New-York 1854., 8°. Vom Herrn Verfasser: F. Baird, descriptions of new genera and species of frogs. 8. Zu Yon der Smithsonian Institution in Washington: 1. Contributions to Knowledge. Vol. VI. Washington 1854. 4). 2. Report of the eomissioner of Patents for the year 1851, Part II. 1852, part I& Il. 1853, part I. Washington. 80, 3. Report of an expedition to the Zuny and Colorado rivers, by Capt. . L. Sitgreaves. Washington 1852. 8. 4. On the eonstruction of catalogues of libraries and of a general ca- . talogue. 2d ed. Washington 1853. 8. 5. Seventh annual report of the Board of Regents of the Smithsonian 4 Institution, for the year 1852. Washington 1853. 8. 6. Report of the Board of 'Trustees of the Wisconsin Institution for the education of the blind. Madison 1853. 8. 7. List of foreign institutions in eorrespondance with the Smithsonian g Institution. 8. 8. Ohio State fair 1854. 8. 9, Directions for colleeting, preserving and transporting specimens of natural history, prepared for the use of the Smithsonian Insti- tution. 2d ed. Washington 1854. 10. Natural history of the Red River of Louisiana. Washington 1854. 8°, 11. Report of the debates in the eonvention of California on the for- mation of the state constitution, by Ross Browne. Washington I. 1850. 8. 12. Notes on new species and localities of mieroscopical organisms by Bailey. Washington 1854. 4". 13. On the serpents of New-York , by Spencer F. Baird. Albany 1854. 8°. 14. Catalogue of ihe deseribed coleoptera of the United States, by Mels- heimer. Washington 1853. 8. 15. The annular eclipse of May 26, 1854, by James Dobbin. Was- hington 1854. 8. De la Societe d’histoire naturelle de Neuchätel: Bulletin, Nov. 1853. 8, Von Herrn Prof. R. Wolf in Bern: 1. Carlo Kreil, raecolta delle piü essenziali formole matematiche, Tra- dotte da F. U. Milano 1835. 8. 2, Charles Bossut, traite theorique et experimental d’hydrodynamique Nouvelle edition, 2 tomes. Paris, an 4. 80, Yon Herrn Grossrath Lauterburg in Bern: 1. Rudolf Abraham Schiferli, über den Einfluss der Gemüthsbewegun- zen auf Gesundheit und Lebensdauer. 1808. 8. 2, Carl Hunziker, die Landspitäler, ihre Bedeutung und Beziehung zum Armenwesen des Landes. 1834. 8. 3. Le pont suspendu en fil de fer a Fribourg en Suisse. Fribour 1834. 8. 4. Trapp, Homburg und seine Heilquellen. Darmstadt 1837. 8. 5. J. Wendt, Sources minerales de Kissingen. Kissingen 1839. 80 6. Nekrolog des Hrn. Dr, Bartholomäus Leuch von Bern. 80, 7. Horner, Tables hypsometriques pour le barometre divise en pouce et lignes du pied fr angais. et le thermometre octogesimal. Zuri 1827. 8°. 8. L. R. Fellenberg, Fragments de recherches comparedes sur 1a na ture constitutive de differentes sortes de fibrine du cheval dan . Petat normal,et pathologique. Berne 1841. 8. Bericht der Schwelleneommission über die Aar, Zihl, den Murten- Neuenburger- und Bielersee. Bern 1816. 8, 10. Johann Trümpi, das Stachelbergwasser bei Linththal im Ct. Glarus und die neu errichtete Badeanstalt daselbst. Glarus 1831. 8. 11. Bericht der Commission für die Flussverbesserungen im Seeland. Bern 1824. 8. og 13. Sechszehn Tafeln zu Göthe's, Karbendabte;, und a Tafeln zu dessen Beiträgen zur Optik, nebst Erklärung. Stutt- sart 1842. 40, 14. Sobernheim, Deutschlands Heilquellen in physikalischer, chemischer und therapeutischer Beziehung, in tabellarischer Form geordnet. Berlin 1836. 4. 15. Bericht der Schwelleneommission über die Correction der Aar von Thun bis Bern, für 1825. Bern 1826. 40. Von der Cambridge Philosophical Society: Transactions. Vol. IX, part 3. Cambridge 1853. 40, Vom Herrn Verfasser : E. Renevier, Note sur le terrain neocomien „qui borde le pied du Jura de Neuchätel & la Sarraz. 1853. 80. Von der holländischen Gesellschaft der Wissenschaften in Huarlem: 1. Natuurkundige Verhandelingen. Deel IX. X. Haarlem 1854. 40, 2. Verhandelingen uitgeven door de commissie belast met het Vervaar- digen eener geologische Beschrijving en Kaart van Nederland. I.Deel. Haarlem 1853. 4. Von den Herren Verfassern : 1. Gümbel, Momente zur Ergründung des Wesens der Trauben- und Kartoffelkrankheit. Landau 1854. 49. 2. Schweizerische Zeitschrift für Mediein, Chirurgie and Geburtshülfe. Jahrgang 1854, 2tes Heft. 8. —— or I— Nr. 338 his 340. BR. Woii . über den ®zongehalt der Luft, und seinen Zusammenhang mit der Mor- talität. (Mit einer Tafel.) (Vorgetragen den 3. Februar und 3. März 1855.) Die Beobachtungen des Ozongehaltes der Luft, welche ich im Jahre 1853 mit Hülfe des Schönbein’schen Ozono- meters inachle, ergaben theils für sich, theils in Verbin- dung mit den frühern analogen Beobachtungen der Her- ren Tscharner und Müller, so bemerkenswerthe Resultate '), dass es sich der Mühe zu lohnen schien, nicht nur diese Beobachtungen regelmässig fortzusetzen und ihre wöchent- lichen Mittel zu veröffentlichen ?), sondern auch nach Beendigung des Beobachtungsjahres 1854 die sämmtlichen Beobachtungen einer neuen Discussion zu unlerwerfen, — mit gebührender Rücksicht auf die inzwischen von den Herren Karlinski in Krakau 3) und Dr. Theodor Böckel in Strassburg ?) veröffentlichten Resultate ihrer Ozonbeob- achtungen, und der mir vom Letztern seither noch schrift- lich mitgetheilten täglichen Beobachtungen. Ich darf hof- fen, dass die folgenden Resultate meiner Arbeit dem nicht geringen Zeitaufwande für dieselbe zum Mindesten das Gegengewicht halten, Als Grundlage in den beifolgenden Tafeln die Summe der beiden täglichen, je um 8° M. und 8" A. beobachte- 1) Bern. Mittheil. 1854, pag. 17. 2) Bern. Mittheil. 1854, pag. 65, 105. 123, 145. 3) Poggendorfs Annalen 93, pag. 628. 4) Seance publique et annuelle de la Societe de Medeeine de Stras- bourg et de l’association de prevoyance des medecins du Bas-Rhin, Strasbourg 1854. 80, Pag. 27--37. (Bern. Mittheil. März 1855.) ia Ozonometer-Beobachtungen von R. Wolf im Jahre 1854. 190085 Eee " SB x EERSRFEHE, . (Eee Sjejl8E])21212 13): iR zu ser: Nuss 72 2e Igseeseeer| Inmrazzee Ühmeiiarier| VERGZEEE (ERRSTNE WETTE se E57 1 17,5) 4,0,11,5, 6,0) 9,0] 9,0113,510,5| 4,0 4,5 50190 2 15,0) 3,5.13,0 9,5114.0115,5) 7,5110,0 3,0, 3,0 6,016,0 3 13,511,5185| 4.0] 8,0116,0) &0] 8,51 8,0 65 7,0165 4 113,5 9,0113,0, 9,5, 6,0114,51 6,5) 45) 8,5110,5111,515,5 5 13,0) 7,513,517,5117,011,5113,0] 7,5| 3,5 5 9,0 6 13,5/12,513,0] 6,5111,0112,0 3,01 45) 3,0 6,013,5| 5,5 7 15,0113,0 11,0: 1,5115,0110,5 14,0 9,5, 2,5) 3,510,0,13,5 3 11,5118,0111,5| 3,0] 9,0/13,0116,0 7,5| 7,0, 5,010,0.13,5 9 114,5[20,013.0) 2,5114,5113.5112,5| 5.0] 7,0111,0 3,5120 10 | 8,0,19,0, 7,5] 6,011,516,0 105 5,0] 9,0111,5113,5114,0 11 | 9,0114,5, 9,5| 1,0, 8,5111,5| 8,513,5| 3,5) 5,0111,0) 9,5 12.) 9,5113,5| 9,0] 8,0' 9,0) 7,015,0 88 2,0,10,0118,0) 8,5 13 |15,0/18,0.10,0110,0, 9,014 5111,5| 3,0] 1,0 9,0 16,0 6,0 14 113,5116,5! 6,5! 9,5.16,5| 9,51 2,0 451 3,5 9,014,0 7,0 15 112,512,0 7,5] 7,5,10,0 14,0) 5,513, 0,5| 9,5| 7,5.14,0 16 | 7,5117,5, 7,0, 2,0112,0) 6,5,13,010,0) 1,0. 9,0] 6,5 10,0 17 | 5,0,11,5:11,0 2,0,13,0110,0| 5,0, 45| 40 2,0] 1,5117,0 18 | 8,0119,0.14,5, 8,5| 9,012,5| 3,010,5111,5 15,5, 0,5.10,0 19 | 5,517,5,13,0) 6,5113,5| 9,0 4,5! 1,5 6,0. 1,5, 7,5116,0 20 10,017,511,0| ,513,0| 8,0, 08 1,0 30 1,5j120 85 21 | 7,5114,0' 9,5 4,0113,5114,0 3,0 3,01 6,5. 6,01 9,011, 22 '10,5/13,5111,5| 6,0:11,5113,5| 3,0. 3,0111,0] 5,0) 8,0] 6 23 | 8,013,0 7,016,0.13,0| 9,0, 3,5) 6,012,0| 9,0.15,5,14, 24 12,5110,0 9,018,019,0| 8,5, 2,5, 4,5| 4,0115,5110,917, > 60 95.10,5111,0113,0 50 15.100 35] 55100115 26 | 3,5115,0 8,5110, 8,5| 6,0) 5,0 9,5| 6,5|13,011,013,0 27 | 9,511,012,015,013,5| 9,5, 6,5) 7,0) 7, 3,5114,0.19,0 28 | 6,0 8,510,5119,5/14,5[15,0 5,51 9,0) 9,5] 5,5110,0,14,5 29 110 | 6,017,513,012,0, 25| 1,5 3, 5,5115.0.10,0 30 29,0 | 8,0118,011,0112,5 2,5 3,5] 1,0] 4,0120,0 7,0 31 130 80 85 11,51 4,0 4,5 10,5 Mitt./10,8113,2)10,2) 8,4|11,8|11,3. 6,5 6,5) 5,1] 7,00,3 13,1 = cn 59 Mittel aus den Ozonometer-Beobachtungen von 1851—1854. | März - Kehr. Januar. 10,,| 9.114, 11.111.113, u 10, 12, Bajtl 1290 11110. 15,513 37, 11275 13,0 10901 850 10 Nele 02 Kar Bier 111; 11490 Io! In 847 10,; 1,105 6 1l,, 115,112, 112, 155,112, 1Olldhr : 154211275 1499 12; Is | Io ı13- 50, 0, 13;, 89011337 1012 "812.14, 10,,1115,1115,| FOR, 14;- 15,; 1113; 10a) 10,,) 1550 12,; 1337 107; 1090| 11;; 153, 13,2 Sn 11g, 9,5 ir 12,,\14,- 13, 12,14. 13,0114211242|115; 1512 Fi. 12 3711 1zn[1075 Ho tler 12 11037 14,; 5 10; 137 92 ‚Ion 14,5114,,) 92 gr) 163, 1350, 062 10,;211637 2, 11;-116,5113,; 11,115,01125, llg- Ya 1350| 9er] : 1090, 13501 Io 105,114,0'10,; 12551135, 1122,110151104- 1117| 7 11.;13.-110,. 13; Um 11. 12,5114,51123,|15,2| 113; 10.113, 13,.113,.110,, 1057/14; 12,2 114,7 1290 11.114,19, 14, 11,, zu 149511337 114;50 [1275| %o- 12,,|133,1135, 11,515, 1125; 75 itt. 1057133511391 /117311232110,2) 1375 10;911355|10,;| 9 12,0! 9 1175,1042/114a 190 105; 2 10; 12;, x Seller 11-; Ta! li Si t 10,0110p5| S5n Ir] 97, 1000 37 25 [Pr 87 52 | 955 13, 2! Fe “6, [E so! I;0 100 16, I.) 1055111511250 37 37: [73 950 9. a Kir 1 v0! Ta! 05:1 | 16211800 1343 7 son 1090 11s; 911201 —| | —i ——— ie ten Reactionen theils für das Jahr 1854, theils im Mittel für die Jahre 1851 bis 1854 gebend, verweise ich dage- gen theils für die täglichen Beobachtungen der drei frü- hern Jahre, tbeils für die Relationen zwischen den Reac- tionen und den übrigen Witterungsverhältnissen auf meine frühern Veröffentlichungen, und füge nur in letzterer Be- ziehung bei, dass das vor einem Jahre von mir ausge- sprochene Gesetz: Die Ozonreactionen bleiben im Allgemeinen bei schönen Tagen und Ostwin- den unter ihrem Jahresmittel, — während sie bei Tagen mit Niederschlägen und Westwin- den über dasselbe steigen, sich auch seither so durchaus bewährt hat, dass wohl kein Zweifel mehr in seine Richtigkeit zu setzen ist. - Die Vergleichung der bei- den Tafeln zeigt, dass 1854 fast in alien Monaten die Reaclionen bedeutend schwächer waren als in dem Mittel der 4 Jahre 1851—1854, — immerhin waren sie jedoch im Allgemeinen etwas stärker als 1853, und die Beob- achtungen von 1852 und 1851 wurden in andern Localien gemacht, und an andern Scalen abgelesen, wodurch die absolute Vergleichung immerhin einiger Unsicherheit un- terliegen mag, während die relative Vergleichung von Werth bleibt. — Beide Tafeln zeigen dagegen ziemlich übereinstimmend, dass die Ozonreactionen im Februar ihr Maximum, im September ihr Minimum erreichen, — je- doch ‚während des ganzen Jahres besländigen und schr bedeutenden Oscillationen ausgesetzt sind. Letzteres wird durch folgende kleine Tafel noch deutlicher, welche nach den Beobachtungen von 1853 und 1854 für jeden Monat die mittlere tägliche Oscillalion, und nach den Beobach- tungen aller 4 Jahre die mittlere monatliche Oscillation gibt: = u Tägliche Oseillation. | Munatl. Oseillation. 1853. | 1854. | 18511854. | ur Januar | 3,08 | 350 | 160 Februar 2,48 | 3,27 I 12,6 März 261 | 198 | 107 Karl | 408 | 330 | 125 Mai 12384 1.32 | 120 En: ı 398 | 300 |. 116 jak 321 | 348 | 1,142 August 14,39 | :3,60 .I 13,2 September , 4,07 | 2,80 | 14,0 October 113,99 1.398 | 13,6 November 3,22 | 3,42 16,5 December ; 3,40 | 3,92 | 13,5 a a Mittel 1348 | 3,34 | 13,37 Es geht aus ihr hervor, dass durchschnittlich sowohl die täglichen als die monatlichen Oscillationen zur Zeit des Ozon- Maximums am kleinsten, zur Zeit des Ozon- Mirimums am grössten sind. Die Jahresoscillation ist 1852, 1853 und 1854 volle 20, 1851 wenigstens noch 19, — es durchlaufen somit die Reactionen so ziemlich jedes Jahr die ganze Scale. Zur Erleichterung der Uebersicht des jährlichen Gan- ges der Ozonreactionen in Bern und seiner Vergleichung mit dem Gange derselben in Strassburg füge ich für beide Orte die 5tägigen Mittel bei, — zunächst für Bern und Strassburg vom 1. December 1853 bis 30. November 1854, dann noch für Bern vom 1. Januar 1851 bis 31. Decem- ber 1854, und anhangsweise wegen dem späterfolgenden die in Bern vom 1. December 1853 bis 30. November 1854 je den 5 Tagen entsprechende Zahl von Todes- fällen, theils im Allgemeinen, theils speciell an Entzun- dungen und Ausleerungen: WPRSTOTSTrolI29297207 72 ERPL FE ELISE a EAN TR TRATEN MT RM PLRSOFS-ZRFFANSSFUNOHRATOKHTKTEHRAAETR _— N m nd mm = (N - En a u u Bu F TALT AU ABEL MEN STR IDEE Ra a LEER Todesfälle N nen TB rt neon A BERN .R. N u nannten u earnen 3 Kanten Bern 18511854. 40 60 33 10 13 30 16 40 57 | E | 12 12 72 90 45 30 20 00 4.30 07 275 | | 5 er er a ee Ar a AR — 62 res. .or- sroscnnaannbosananmen En oe Re rn rn nn nn nn AIRES nn Fe a en TE re | | I Bern |Sirassbun 1854. | 1854. 63 Todesfälle = B Oo Erre N T e e e Tee NT NINO NM Hı9 - O-Ton H-ona - NN MMINS Oo AH NOSORKNSOSZNAAHOFDALONOKRDOLALTNARTROLERn ——— a BE an BE a N Eee a ns une ee 1851. - es Pr = Ze a Del I EEE) Er SEI De De 09 DM — EN, NWINLENOOSSOM 9 Be IITSTTARRRESCHTE SATIRE TR OT TE ——— en — Be! m es) - | Far’ m BASREEER e. ge TV " —ı. Tr, I 2 = HOROFONNOOHFFTOFOHENONOROTRONTOOCHNDOMD 22 See EEE TED FR ee 7 + |aaaaa2oa-2a-N+RR-OAHHNSOHNAANANNDINTLNEOD, 2 naaischns- SEE TEE TR TODE TN m nr Ga mist mm nn. ME Dam ML SEN. U), VO Tank ALIEN „ET 0 > TR EEE SE Tennesse NOMANLDNDHRHUDN-NM- N AO OD -AO- OO WOMOSMO mm na m GTON ur NOS m —- NINE NEUN FERIERBAIEE DON REIF ZA RE SR = ZHHAFHFZNNONZL NDNSNZNDPNEND OO — | = = 5 >» Se =) > - nn) « N em) f ie Sie zeigen, dass der Gang der Reactionen in Strass- burg und Bern während des Jahres 1854 (mil wenigen Ausnahmen, von denen Iheilweise später noch speziell ge- sprochen werden wird) ziemlich übereinstimmend war, — jedenfalls bedeutend mehr Uebereinstimmung zeigte, als. der Gang in Bern während 1854 mit dem mittlern Gange in Bern, — dass jedoch die absoluten Werthe der Reac- tionen in Strassburg durchschnittlich nur 76 °/, von de- nen in Bern betrugen. Noch ubersichtlicher wird diese Uebereinstimmung in den monatlichen Mitteln, wo nun auch die Krakauer - Beobachtungen eingereiht werden können: ZZ ——____U___________L—_—L_„——LL Mittelvon Jahr 1853 auf 1854. 1851- 1854. —TTTm— 7 I Bern. Strassburg. Krakau. Bern. December 9,3 6,0 39) 12,01] Januar 10,8. 11,1] 8,17 8,5 | 11,6, 11,2 |10,67 12,05 Februar 13,2 11,5 | 12.0) 13,46) März 10,2) 6,75 114,1] (3 01) April 8410,11 9.0'8,2 | 11,1112,6 11,73! 12,39 Mai 11,8) 89) 1136 12,42\ Juni 11,3) 8,5) | 10,2) 10,42 Juli 6,5 8,01 5,0°5,3 | 8,1: 8,9 a. 9,45 August 6,5) 23) | 8,5 9,00 September | 5,1 32] 16) 8,63; October 10° 71,5 5,815,9 | 9,56 9,3 9,12 9,01 November |10,3\ 70) 1110, ı\ 9.29) Mittel 9,20 6,97 | 1051 10,723 Die absoluten Werthe von Krakau °) betragen durch- schnittlich 114 °/, der entsprechenden von Bern, — stim- 5) Bei Krakau ist die mittlere Reaction für November 1853 an die Stelle des Novembers 1854 eingetragen worden. men also in dieser Beziehung besser mit Bern überein, als Strassburg. Wahrscheinlich sind jedoch diese Diffe- renzen mehr auf Rechnung der Verschiedenheit der ange- wandten Scalen, als auf wirkliche Differenzen der Reac- tionen zu schreiben, und es wäre sehr zu wünschen, dass Herr Professor Schönbein seinem Ozonometer durch Con- struction eier neuen, bessere Uebergänge mit einem mög- lichst fixen obersten Punkte verbindenden Scale die Krone aufsetzen würde. Herr Dr. Böckel spricht in der oben citirten Schrift die Ansicht aus, dass die Winde, der Zustand des Him- mels, etc. keinen wesentlichen Einfluss auf die Ozonisi- rung der Luft zu haben scheinen, — ich habe dagegen im Eingange mit aller Bestimmtheit das Gegentheil aus- gesprochen, und glaube hier nicht noch einmal darauf eintreten zu sollen, — wohl aber auf seine weitern Be- merkungen, dass das Ozon ähnlichen täglichen Variatio- nen unterworfen sei wie die Luftelectrieität, nämlich zwischen 2 und 4 Uhr Morgens ein Minimum zeige, zwi- schen 8 und 10 Uhr ein Maximum erreiche, zwischen 2 und 4 Uhr Nachmittags ein zweites Minimum und zwi- schen 6 und 8 Uhr Abends ein zweites Maximum an- nehme, — dass merkwürdiger Weise die beiden Minima mit den beiden Tageszeiten zusammentreffen, auf welche die meisten Sterbefälle kommen, — und dass endlich im Frühjahr und Sommer die Ozonreaclionen während des Tages, im Herbst und Winter dagegen während der Nacht stärker seien. Was zunächst letztern Punkt be- trifft, so geben meine Beobachtungen folgende mittlere Reactionen: Abends bis 8' Morg.; Morg. bis S! Ab. nn EEE CE ag ein N. en 1853. | 1854. | Mitel 1853. | 1854. |Mittel. Josh 45 |°4,7 | 40 48 | 61 54 Februar 6,4.) 6,6 6,50 5 6,6 6,6 6,60 März 65 | 4,7 5601 67 | 55 | 610 April cars] es | a5 550 Mai ss ' 6 || ion | 805 er 48 | 56 | 5201 45 | 57 | 5,10 Yali 21.271. 2401.26..1.38. |..320 August 35 |. 29 | 3,20 36 | 3,6 | 3,60 September | 29 230 | 2345| 38 | 31 | 3,45 October DZ | 2,305 3,0 | 4,6 | 3,80 ° November | 23449 | 3865| 28 | 54 4,10 December 4,0 | 0.5 1... 4.,03,5 | 6,0 | 5,65 Frühjahr | 6,43 | 4,97 | 5,70] 6,47 | 5,17 | 5,82 Sommer BAT 373 360 | 357 | 437) 39 Herbst 250 |.3,10 | 2801 320 | 437. |. 3,7 Winter 4,97, 5,10| 5381 5,57 | 6,00 | 5,9 d. h. nach meinen Beobachtungen sind durchschnittlich in allen Jahreszeiten die Reactionen während des Tages etwas stärker als während der Nacht, — ganz wie es der oben angeführte tägliche Gang der Electricität mit sich bringt, nach welchem beide Maxima der Electricität auf die Reactionen zwischen 8" M. und 8* A. influiren können. Die einzige Zeit, wo in beiden Jahren die Reac- tion während der Nacht etwas stärker war als während des Tages, ist die vom Mai bis Juni,.wo wegen des früh- sten Aufganges der Sonne das Morgen- Maximum der Elec- trieität auch am frühesten eintriftt. — Ob Herr Dr. Böckel noch andere Versuche über den täglichen Gang des Ozon- gehaltes der Luft angestellt hat, ist mir unbekannt, — aber es wäre gewiss vom höchsten Interesse, wenn Jemand Sue eine längere Reihe von vergleichenden Beobachtungen des Ozonometers und Electrometers unternehmen würde, — Um auch die von Herrn Dr. Böckel bemerkte Ueber- einstimmung zwischen den Maximas der täglichen Sterb- lichkeit und den Minimas der Ozonreactionen an den hie- sigen Verhältnissen za prüfen, habe ich aus den hiesigen Todtenregistern 2510 Sterbefälle in den Jahren 1852-—1854 ausgezogen, bei welchen die Todesstunde eingetragen war. Die Vertheilung nach den Tagesstunden gab mir folgende kleine Tafel: tere BEEIDN: Morgen|126 118 110 120 117119 100127 124 120112496 1400 Abend | 9, 1 100.118 1151104. 87, 89,100,70|1210 Es ergibt sich aus derselben, dass die Sterblichkeit nach Mitternacht grösser ist als vor Mitternacht, dass sie wäh- rend des ganzen Vormittags sich ziemlich gleich bleibt und nie unter das Mittel 109 sinkt, in den Mittagsstunden sich etwas vermindert, in den frühern Abendstunden nahe wieder dieselbe Höhe erreicht wie in den Morgenstunden, in den spätern Abendstunden dagegen zu einem sehr auf- fallenden Minimum herabsinkt. Es wird dadurch den An- gahen Herrn Dr. Böckels nicht geradezu widersprochen, aber ebensowenig für sie entschiedene Parthei genommen. Herr Dr. Böckel macht in einer Anmerkung zu sei- nem angeführten Berichte darauf aufmerksam, dass vom 17. Juli bis zum 4. Sept. 1854, d. h. während der Zeit wo Strassburg von der Cholera heimgesucht wurde, die Ozon- reactionen auffallend gering gewesen seien. Nun ergeben sich folgende mittlere Ozonreactionen: Strassburg 1854. Ben | m— beobachtet] berechnet I. 21. Juni bis 16. Juli 49,92 1,88 | 7,54 11. 17. Juli bis 12. August 5,31 | 2,48 | 4,04 II. #3. August bis 4. Sept. 5,74 | 2,30 | 4,36 IV. 5. September bis 30. Sept.ji 5,00 | 5,!2 3,80 Y. A. Oetober bis 25. ‚Oct... |. 720. |..6,52 | 5,47 In dem ersten und letzten Zeitraume, wo die Cho- lera noch nicht und nicht mehr in Strassburg auf- trat, waren also daselbst die Özonreactionen in der That wie gewöhnlich elwas schwächer als in Bern, und die nach dem Verhältnisse der Jahresmittel aus Bern für Strass- burg berechneten Zahlen stimmen mit den aus den Be- obachtungen hervorgehenden so gut zusammen als sich nur immer erwarten lässt. In dem 2ten und 3ten Zeit- raume, wo die Cholera Strassburg heimsuchte, waren die Ozonreactionen dagegen wirklich ausserordentlich schwach und es erscheint Herrn Dr. Böckels sofortiges Vermuthen eines fremden Einflusses ganz begründet. In dem 3ten Zeitraume begann die Cholera auch in Aarau und seiner Umgegend aufzutreten, aber noch nicht sehr ernstlich, und es zeigt sich auch in den Berner-Beobachtungen noch nichts auffallend anormales, obschon immerhin im 2ten und 3ten Zeitraume das Mittel nicht erreicht wurde. In dem Aten Zeitraume dagegen, wo die Cholera in Strass- burg erloschen war, dagegen gerade in Aarau am hef- tligsten auftrat, zeigten sich in Bern gegen Strassburg auffallend schwache Reactionen, und man durfte der Ver- muthung Raum geben, dass damals auch in Bern Dispo- sition für die Cholera da war, wenn sie auch Gott Lob nicht zum Ausbruche gelangte. Eine Bestätigung für die Zu = Richtigkeit dieser Vermuthung findet sich in den Slägi- gen Mitteln: Diese zeigen nämlich für den 12.—16. Sep- tember ein so starkes Minimum, dass trotz dem etwa auf dieselbe Zeit treffenden normalen Minimum der Ozonreac- tionen und trotz der gewöhnlich etwas schwächere Reac- tionen bedingenden schönen- Witterung, etwas sehr auf- fallendes in demselben liegt, — ünd genau zu derselben Zeit hatte die Cholera in Aarau ihr Maximum erreicht (s. Schweizerbote vom 9. October 1854). Sollte sich durch ‚anderweitige Untersuchungen ein solcher Zusammenhang zwischen dem Ozongehalte der Luft und dem Auftreten der Cholera bestätigen, so dürfte hierin zum Mindesten ein Weg angedeutet sein, wirksame Präservativmiltel ge- gen diese Krankheit festzustellen, und die von so Vielen über die Achsel weg angesehene Meteorologie durfte sich zu einem solchen Erfolge Glück wünschen. — Ob zwi- schen den Ozonreactionen und den erdmagnetischen Ver- hältnissen bestimmte Beziehungen cexistiren, muss spälern Untersuchungen zu beantworten vorbehalten werden; aber immerhin darf bei dieser Gelegenheit die von Herrn Pr. Zschokke in Aarau (Schweizerboie vom 16. Januar 1855) mitgelheilte merkwürdige Thatsache nicht unerwähnt blei- Den, dass die in den Cantonen Aargau und Tessin von der Cholera befallenen Orischaften sämmtlich in einem in der Richtung des magnetischen Meridians liegenden, schma- len Landstriche liegen, dessen Verlängerung nach Süden das ebenfalls heimgesuchte Mailand treffe, — und es mag beigefügt werden, dass auch Strassburg mindestens sehr nahe in die nördliche Verlängerung dieses Landstriches fällt. Ob eine Vermehrung oder Verminderung des Ozon- gehaltes der Luft einen directen Einfluss auf die Orga- nismen ausübe, oder bloss durch eine grüssere oder a ee geringere Thätigkeit im Zerstören von Miasmen, elc. in- direct einwirke, — ob, wie Schönbein schon aussprach und Böckel ebenfalls zu vermuthen scheint, gewisse krank- hafte Dispositionen (wie sie. z. B. bei Gripp-Epidemien auftreten) sich durch vermehrten Ozongehalt der Luft an- künden, während andere im Gegentheil bei vermindertem Ozongehalte sich zeigen, eic., mögen die Physiologen und Aerzte untersuchen und entscheiden: dagegen kann es ihnen nur angenehm sein, wenn ihnen der Meteorologe Thatsachen an die Hand gibt, welche sie in dieser Unter- suchung benutzen können. Zu diesem letztern Zwecke habe ich mir die Mühe genommen, die Todtenregister von Bern aus den Jahren 1853 und 1854 auszuziehen und mit meinen Ozonbeobachtungen zusammenzustellen. Es star- ben in diesen beiden Jahren in Bern an 91 Tagen oder an 7 auf 100 Tagen je- O Personen 163 » )) » 22 » » » » i » | 77 » » » 2 4 » » » » 2 » 1 44 » » » 20 » » » » 3 » 97 » » » H 3 » 2) » 4 » 6 1 » » » 8 » » » » B) » 22 » » » 3 » » » » 6 » | 2 » » » 2 » » » » ri » 0 » » » » » » » \ 8 -» 3 i )9 » » » » » » » » also im Ganzen. 1885 Personen, oder im Durchschnitte täglich 2,58 Personen. Auf der andern Seite zeigten mir die Ozonbeobachtungen in denselben 2 Jahren 46 Tage mit sehr starken, d. h. uber i7 gehenden Reactionen, — 66 Tage mit sehr schwachen, d. h. 2 nicht erreichenden Reactionen, — 138 Tage mit starken, d. h. über das Mo- natmittel gehenden Reactionszunahmen, — 135 Tage mit ebensolchen Abnahmen. Ich habe nun berechnet, wie viele Todte im Mittel auf jeden der in diese 4 Categorien fallenden Tage, und jeden der ihm folgenden 8 Tage fal- "len, und dadurch folgende Tafel erhalten: rn nn sen nn en ae en nn = Zn nn Todte an Tagen nachher. Eh Bet Ai Starke Si 3,002 „a 2 432 2 ‚982, 33 3, 152 ‚93 2,16 Ba Schwache Reactionen 2,56 2, 14 2,48 2,202 ‚29 2 302, 32 2,6 L 2,56 Starke Zunahmen 2,852 ‚65! 2,3 82, 252, 692 ‚402 ‚572 ‚42, 58 Starke Abnahmen 2,47 2,47 2,672.81 2.502,58 2.22.692.42 Es geht aus dieser Tafel hervor, dass am Tage einer star- ken Ozonreaclion, und (mit Ausnahme des 2ten) auch an allen folgenden 8 Tagen die Sterblichkeit grösser ist als im Jahresmittel, — dass am Tage einer schwachen Reac- tion .die Sterblichkeit nahe das Jahresmittel erreicht, am folgenden Tage dasselbe übertrifft, nachher merklich ab- nimmt und erst am Tien und 8ien Tage wieder zum Mit- tel emporsteig!, — dass am Tage einer starken Zunahme der Reaction die Sterblichkeit über dem Mittel steht, dann aber abnimmt, am 3ten Tage ein-Minimum erreicht, und nachher um das Mittel oseillirt, — dass endlich der Gang der Sterblichkeit nach einer starken Abnahme in der Reac- tion ziemlich genau der entgegengesetzte von dem nach einer starken Zunahme ist. ° Auf einer weitern Tafel habe ich eingetragen, wie gross die mittiere lägliche Sterblichkeit in jedem der 24 vorliegenden Monate war, — und wis gross sie durch- schnittlich an den Tagen war, deren Reaction über oder unter dem Monatmittel stand. Ferner mittelte ich, wobei ich der gültigen Hülfe Herrn Dr, König’s beim Classificiren u der Krankheiten dankbar erwähnen muss, aus, wie viele Procente der monatlichen Todesfälle nach den Todten- scheinen auf hitzige Fieber (Typhus, etc.), auf Entzün- dungen (Pneumonie, Croup, eic.), auf Nervenkrankheiten (Convulsionen, Keuchhusten, Apoplexie, etc.), auf Aus- zehrungen (Phthysis, Marasmus, etc.), Ansammiungen (Hy- drops, etc., mit Einschlass des morbus Brighti), Auslee- rungen (Blutbrechen, Diarrhoe, etc.), Discrasien (Cancer, Syphilis, ete,) und Desorganisationen (Fungus, Herzfehler, etc.) fielen, — die übrigen, weniger vorherrschend auf- tretenden Todesursachen (wie Gicht, Catarrh, Gelbsucht, Pocken, etc.) mit den aus zufälligen oder unbekannten Ursachen hervorgehenden Todesfällen in eine Classe Varia zusammenwerfend. Endlich fügte ich zur Vergleichung noch jedem Monate die mittlere Ozonreaclion bei. — Es geht aus dieser Tafel hervor, dass im Allgemeinen die Curve der mittlern Sterblichkeit der Curve der mitt- lern Ozonreaclion ziemlich parallel läuft, — jedoch mit Ausnahme des Sommers, wo die Sterblichkeitscurve an- steigt, während die Ozoncurve fällt; im Frühling und Herbst ist die Sterblichkeit an den Monatstagen, wo die Ozonreaclion über das Monatsmittel steigt, grösser als an den übrigen, — im Winter und Sommer hat das Gegen- theil statt. Gehen wir auf die einzelnen Krankheiten ein so zeigt sich eine sehr grosse Verschiedenheit zwischen ihnen: Die Entzündungen bilden eine Curve, deren Ein- und Ausbiegungen denjenigen der Ozoncurve sehr ähn- lich sind, und da sie die häufigste Todesursache bilden, bestimmen sie den Hauptcharakter der allgemeinen Sterb- lichkeitscurve; die Auszehrungen dagegen haben ihr Ma- ximum im Sommer, und sind als zweithäufigste Todesart einflussreich genug, um die früher erwähnten Anomalien in jener Curve zu bedingen; die Ausleerungen zeigen ein Ozon 4 | = nk = E . Ss :|s| < 1853 Jan, | 3,00 | 3,36 , 2,71 9414 :6 6, (1312 8 9,4 Febr..3,29 | 4,42 | 2,711 6132| 814] 9, 3 2 9 117]13,0 März | 3,39 | 3,29 | 3,47 23111]13114 2] 2) 8 j17]13,2 April 3,13 3,10 2,73| 231 720 8,2 4 3 23112,6 Mai | 2,16, 1,73, 2,67 316.13221(2 0,6, 0 28]13,0 Juni [2,10 2,12 2,07 DIERESTRERG 6| 6 16] 8,7 Juli [2,52 | 2,15 | 2,78 6.144328 3,5) 5 20] 4,7 Aug. [2,68 | FE IMEILHERTIE) 61 5 18] 7,1 Sept.|.2,40., 2,20 |2,60,| 3 2121 8ıs 6 4 12] 6,8 Oct. 14,84, une 5.14 10 16.16 9110, 2 |18] 5,2 Nov. |2,27 2,14 | 2,38 62a ı 9.0 17] 52 Dec. 2,39 1,93 | 2,76 42712 18116, 311 0.9193 1854 Jan. 2,58.| 2,50 at asia si 5 4 alias . Fehr.! 2,71 2,50 2,93] 426 16 10 9 0 8 4 231132 März| 2,87 | 3,12 | 2,57] 321 1424112 y 3 3 '19]10,2 April| 2,80 | 3,08 | 2,59 2 322,13 3 111) 5 114] 8,4 Mai_| 2,32 2,31 |2,331 3 7 \116|11,8 Juni | 2,87.| 2,29 | 3,62 IR 61 ja hs Juli 3,10 | 2,36 3,171 322. 921) 4 d, 61.2 1281 6,5 Aug. 13,16 | 3,73 | 2,63 547, 910131710 2 17] 6,5 Sept. | 1,87.| 1,92 | 1,82 916112211, 914 0/8 5,1 Oet. 12,45 | 3,00 12,11 SEINEIEN 05 i 7 13] 70 Nov. [2,30 | 2,33 | 2,27: 16.20 14 15,10 16 3 115j10,3 Dec. 1841,9012,06 Di ajiej6 2 5 3 13j12,1 ib tesunsie- mare re Länseh heulen (ale I sel giet Mittel ee 74 17192 (Bern. Mitth. un a A: We entschiedenes Maximum im Herbst, und ihre Curve bildet zu den Curven des Ozons und der Entzündungen einen vollkommenen Gegensatz, der jedoch auf die Sterblich- keitscurve wegen ihrer geringen Anzahl nur sehr unter- geordneten Einfluss ausübt; für die übrigen, in diesen Beziehungen weniger charakteristisch auftretenden Krank- heiten genügt es auf die Tafel zu verweisen. Noch mit mehr Schärfe als durch die den einzelnen Monaten entsprechenden Zahlen zeichnen sich die Maxi- mas und Minimas, wenn aus ihnen für die einzelnen Jah- reszeiten Mittel gezogen werden, wobei jedoch wegen der Eigenthümlichkeit des Ozons, in Abweichung von der gewöhnlichen Eintheilung, März, Juni, September und December als mittlere Monate der TABEORE ER zu wäh- len sind. Auf 1000 Todte starben an Todesfälle | | hi Oa0n helc & old zon I= 3 | R = Z2iel<|i2:2|5|. sie] = Monate. ee zi21|1 © = er Ei = nr = |e|I8E| © o Zu = ar] BE ne EEE Re > e o=|>51 2 = = — zei © ei = za ea3le<1& :5 © © tr re = /BElssis Ss! 2 Is | Sji@lsisi2eI 8 S sı size ©|j|5|3|2| 31|2|23) SI N = de = Pr [-°] © o = | = eilz|i&5 | ee u" Sr » | ag ii, Il, 1V13,033,3013,17 2978 107 172 108 155363 182]11,77 Y, v1, 11 $9,51/2,16,2,44 7197,125.237 a 25573547 9,33 I, IX, (bs 5512,28 1147 133162 ano) 90133 1ef 6,28 XI, A, 102.31/2.47163 2651133 1521110) 15.822016 9,52 Nicht uninteressante, die ganze Beziehung zwischen Özongehalt und Mortalität näher charakterisirende Resul- tate erhält man, wenn man nicht wie oben zunächst die Reactionen ins Auge fasst, und die entsprechenden und En folgenden Todesfälle vergleicht, sondern umgekehrt von den Todesfällen ausgeht, und damit die entsprechenden und vorhergehenden Reactionen vergleicht. Die folgende Tafel enthält meine entsprechenden Untersuchungen, in- dem sie die mittleren Reactionen für die 37 Tage gibt, an welchen viele, d. h. 6 und mehr Todesfälle statt hat- ‚ten, und für je die 8 ihnen vorhergehenden Tage, — fer- ner in gleicher Weise die 51 Tage ohne Todesfälle, die 3 Tage mit 2 und mehr -Todesfällen an hitzigen Fiebern, die 22 Tage mit 3 und mehr Todeställen an Entzüundun- gen, die 29 Tage mit 2 und mehr Todesfällen an Nerven- krankheiten, die 60 Tage mit 2 und mehr Todesfällen an Auszehrungen, die 22 Tage mit 2 und mehr Todesfällen ‘ an Ansammlungen, die 11 Tage mit 2 und mehr Todes- fällen an Ausleerungen, die 7 Tage mit 2 und mehr To- desfällen an Discrasien, und die 4 Tage mit 2 und mehr Todesfällen an Desorganisationen behandelt. Reaectionen an Tagen vorher. pm TU olı)2|3|2 5 67 | 8 EEE | mn mm TE | urn mm, ee WERE mm mem Viele Todesfälle }10,6| 9,6 8,9110,4 10,1 8,8110,2] 9,2] 9,4 Keine Todesfälle | 9,2] 8,9] 8,8] 9,1] 9:2] 8,9] 7,9] 97) 85 5,3 5,8] 5,5 = hitzigen Fiebern| 5,7| 8,2) 8,2113,7| 9,3] 8,2 2 Entzündungen 12,2111,1110,3 11,2111,9110,5111,2,12,0112,1 = | Nervenkrankh. |10,0110,1110,3110,4 8,8) 8,5| 8,3] 8,4 9,3 F Auszehrungen 100 34 9,2) 8,9] 9,6) 9,4110,0, 9,0) 9,4 3 | Ansammlungen 110,310,1' 9,9| 9,9 9,3 9,6 95 8,9 8,9 jAusleerungen | 5,4 6,5) 8,31 7,3 il 7,5 8,910,1 7,8 © | Discrasien 9,4111,1) 7,9: 9,1 9,1,11,1,11,1 > 9,4,10,5 Ä ı Desorganisat. 9,0 9,6! 9,0 851125) 1,510911,1] 1,5 Sie zeigt, dass Tage, an welchen keine Todesfälle statt haben, sich schon mehrere Tage voraus durch einen ruhi- — 7% — gen, nahe das Jahresmittel innebaltenden Gang der Reac- tion ankündigen, — Tage mit vielen Todesfällen dagegen durch einen bewegten Gang: mit Maximas am 6tien und 3ten Tage, mit Minimas am 5ten und 2ten Tage, und ein rasches Ansteigen gegen den Todestag hin. Der letztere Gang wiederholt sich für die Entzündungen, und mehr und weniger auch für die Ansammlungen und Auszeh- rungen, — wird dagegen beinahe ein umgekehrter für die Ausleerungen und theilweise auch für die Nerven- krankheiten. Sehr schroff gestaltet sich die Curve für die Ozonreaclionen an den Tagen vor Todesfällen an hitzigen Fiebern, und zeigt am 3ten Tage vor dem Tode ein sehr starkes Maximum, und es darf, da diese Curve nur auf 3 stärkere Todesfälle gegründet ist, nicht unerwähnt blei- ben, dass sich das Maximum in allen .dreien zeigt, also dennoch Zutrauen verdient. Die Curven für die.Discra- sien und Desorganisationen. sind zu unregelmässig, um besprochen werden zu können, — dagegen-mag noch auf zwei Punkte aufmerksam gemacht werden: Erstens scheint es merkwürdig, dass bei-den -Entzündungen, welche in den Zeiten starker Reactionen im Maximum auftreten, gegen den Todestag hin ein Ansteigen der Curve, — bei den Ausleerungen,, welche in den Zeiten schwacher Reae- tionen auftreten, ein Absteigen derselben statt hat. Zwei- tens bieten die Maximas und Minimas, welche, mit Aus- nahme der den Tagen ohne Todesfälle entsprechenden Curve, in allen Curven in den 5 letzten Tagen vor dem Tode abwechselnd auftreten, merkwürdige Analogien zu den so allgemein verbreiteten Ansichten, dass in den mei- sten Krankheiten gewisse Tage entscheidend seien, und es dürfte sich der Mühe lohnen, diesen letztern Punkt - genauer zu untersuchen. | Diese letztere Untersuchung, sowie ein Rückwärts- verlängern der zuletzt entworfenen Curven,.und.ein Ver- gleichen derselben mit den Krankheitsgeschichten, kömmt wohl aber nicht mehr dem Meteorologen, sondern dem Arzte und Physiologen zu, und ich glaube meine Arbeit mit dem Wunsche abschliessen zu können, dass es mir gelungen sein möge, Letztere auf Beziehungen aufmerk- sam zu machen, deren genaueres Studium für ‚sie, und durch sie der ganzen Menschheit von hoher Wichtigkeit sein dürfte. Erklärung der Tafel. Die beigegebene Tafel enthält die wichtigsten der in Obigem behan- delten Curven in graphischer Darstellung. Es gibt a. Die tägliche Ozonreaction im Monatmittel (s. Pag 73). b. Die tägliche Sterblichkeit ohne Rücksicht auf Todesursache im Mo- aatmittel (s. Pag. 73). ie c. Die auf Entzündungen fallenden Procente der Todesfälle im Mo- natmittel (s. Pag. 73). - d. Die auf Ausleerungen fallenden Procente der Todesfälle im Monat- mittel (s. Pag. 73). e. Die mittlere Sterblichkeit am Tage einer starken Reactionszunahme und an den 8 darauf folgenden Tagen (s. Pag. 71). f- Die mittlere Sterblichkeit in den Jahren 1853 und 1854 (s. Pag. 73). g. Die mittlere Sterblichkeit am Tage einer starken Reactionsabnahme und an den 8 darauf folgenden Tagen (s. Pag. 71). h. Die mittlere Ozonreaction an einem Tage mit sehr vielen Todes- fällen an Entzündungen und an den 8 vorhergehenden Tagen (s. Pag. 75). i. Die mittlere Ozonreaction an einem Tage mit sehr vielen Todes- fällen (ohne Rücksicht auf die Todesursache) und an den 8 vorhergehenden Tagen (s. Pag. 75). k. Die mittlere Ozonreaction in den Jahren 1853 und 1854 (s. Pag. 73). I. Die mittlere Ozonreaction an einem Tage ohne Todesfälle, und an den 8 vorhergehenden Tagen (s. Pag. 75). m. Die mittlere Ozonreaction an einem Tage mit sehr vielen 'Todes- fällen an Ausleerungen, und au den 8 vorhergehenden Tagen (s. Pag. 75). Se. We A. Morlot, Gletscherschliff auf Dilu- vium. Am Kanderdurchstich sieht man, wie bekannt, die Auflagerung einer mächtigen Gletscherschuttablagerung auf dem älteren Diluvium. Die Schichten des letztern fal- len regelmässig nach N. bis N.80. unter einer gewöhnli- chen Neigung von 20°, die aber auch bis 25° steigt. Gleich unterhalb der neuen Kanderbrücke sieht man auf einer entblössten Stelle des Diluviums, am linken Ufer, deutli- chen Gletscherschliff mit Streifen, welche nach N.380W., also ziemlich parallel der allgemeinen Thalwegrichtung, zeigen. Verzeichniss der für die Bibliothek der Schweiz. Naturf. Gesellschaft einge- sangenen Geschenke. Von den Herren Verfassern : 1. Custer, die Gewichte, Gehalte und Werthe der alien schweizeri- schen Münzen. Bern 1854. 8°. 2. Demaria, observations sur les causes des variations des especes du regne animal et du rögne vegetal. 3. Gemeinnützige Wochenschrift von Würzburg. Jahrg. IV, N, 44 bis 47. 80, 4. Tschudi, das Thierleben der Alpenwelt. 2te Aufl. Lief. 8-12. 8, 5. Ellingen, über die anthropol. Momente der Zurechnungsfähigkeit. St. Gallen 1849. 8°. 6. Dill, Panorama d’une partie des Alpes bernoises, pris sur ’Aeg- sgischhorn dans le canton du Valais. Berne 1854. Von der Pollichia: Zwölfter Jahresbericht. Neustadt an der Hardt 1854. 8°. Von der naturforschenden Gesellschaft in Emden: Jahresbericht für 1853. Emden 1854. 8°. Von Herrn Professor Wolf in Bern: 1. A. Colla (direttore dell’ osservatorio di Parma), sopra la III e IV cometa del 1854, e sql pianeta Urania. Parma 1854. Lauer = £ 8. 9. 10 Rd, . Analyse des travaux de la classe des scienees math. et phys. de VInstitut pendant 1810 et 11. . Scheffler, die Prineipien der calor. Maschine von Ericson. Braun- schweig 1853. 89, . Möbius, der Halley’sche Komet. Leipzig 1834. 8°. ‚ Jahn, populäre Sternkunde. Leipzig 1843. 8. . Müller, über die Fixsterne im Allgemeinen und die Doppelsterne ins- besondere. Berlin 1849. 8. : Mädler, populäre Astronomie. Berlin 1841. 8°. Siruve, Observationes astronomicas ete. Vol. 1. Dorpati 1817. 49. Theodosius v. Tripolis drei Bücher Kugelschnitte. Herausgegeben von Nizze. Stralsund 1826. 8. . Rüdiger, praktische Anweisung zur Berechnung und Verzeichnung der Sonnen- und Mondsfinsternisse. Leipzig 1796. 8. Von Herrn Professor B. Studer in Bern: 1. 2. Strauch, Variationscaleul. 2 Bde. Zürich 1849. 80. Paul Escher, neue Behandlung derjenigen Theile der Geometrie des Raums, welcher die verschiedenen Lagen der geraden Linien und Ebenen betrachtet. Eingeführt von @. S. Ohm. Stuttgart 1853. 8, ‚ Carl Ehrlich, über die nordöstlichen Alpen. Linz 1850. 8. . Gustav Adolf Alfred Müller, zur Therapie der syphilitischen Krank- heiten. Bern 1852. 16°. . Albert Schwab, Fall von Peritonitis. Bern 1853. 8. . Emil Sehädler, Beobachtungen aus der ärztlichen Praxis. Solo- thurn 1854. 8, . Chr. Grimm, Fall von Gangrena spontanea. Bern 1850. 8°. . Joh. Niederer, über Osteomalacie des Beckens. Trogen 1848. 80, . Paul Delorme, sur quelques fonctions du systeme nerveux. 8". . Ch. Fr. Clemens, der Catarrh des Thränencanals. Bern 1852. 8°. . Soldin, über die Diätetik des kindlichen Alters. Bern 1851. 8". . Henzi, über Catarrhacta. Bern 1850. 8. . Rilliet, des plaies d’armes & feu. Berne 1849. 8°. . Küpfer, Receptformeln. Bern 1850. 8°. . Rossel, du chloroforme. Berne 1854. 8. . Fetscherin, über Horngewebe. Bern 1853. 8. . Flückiger, über die Fluorsalze des Antimons. Heidelberg 1852. 80. . Bonnard, sur le mal vertebral de Pott. Lausanne 1854. 8°. . Carrard, du perchlorure de fer Lausanne 1854. 8. . Delaharpe, du museilage des coings. Lausanne 1854. 8, . Collin, des sympathies et de Pantagonisme. Berne 1854. 4. . Flügel, über Schwangerschaft. Bern 1850. 4°. . Fischer, Nostochaceen. Bern 1853. 8°. Rn, Re 24. Cornetz, de la blennorhagie. 40, e 25. Oschwald, über den Brand. Schaffhausen 1849. 40. 26. Clemens, Wilh., über Aether und Chloroform. Bern 1850. 40. 27. Perez, du cholera morbus. Bern 1849. 40, 28. De Gumoens, de systemate nervorum sciuri vulgaris. Bern 1852. 40. Von der Akademie der Wissenschaften zu Berlin: 1. Monatsberichte, Aug. 1853 kis Juli 1854. 2. Abhandlungen, 1853. r Yon der naturwissenschaftlichen Ierelachaß zu Freiburg im Breisgau: Berichte, N, 1—5. Von der geologischen Reichsanslalt: Jahrbuch 1854, NP, 1 und 2, Von der naturforschenden Gesellschaft in Zürich: Mittheilungen, N. 103 u. 104. (2 Exemplare.) Kon der schlesischen Gesellschaft für valerländische Kultur:: ister Jahresbericht. 1854. 40. Von we kaiserl. Leopold.. Carol. IE der Naturforscher : Band XVI. 2. Breslau 1854. 4°. Yon der königl. Akademie in Turin: Memorie. ‚Serie seconda. Tome XiV. Torino 1854. 40. De la Societe vaudoise des sciences nalurelles: Bulletin, T. IV. NO. 34. Lausanne 1854. 8°. Vom polytechnischen Verein in Würzburg: 1. Gemeinnützige Wochenschrift, N. 48—52. 8. 2. = pr: V. Jahrg. NP. 1—4. 80, Von.der britischen Gesellschaft für die Beförderung der Wissenschajten: Bericht über die 23ste Versammlung. . Von Herrn Girardin: 1. Bericht über die Arbeiten in der Classe. der Wissenschaften wäh- rend der Jahre 1852-54. 5. 2. Bemerkungen über zwei neue Farbstoffe. 1851. 80, 3. Ueber die Guano’s des Handels. Rouen 1853. 8. 4. Analyse mehrerer Kunstproduete von hohem Alterthum. Caen 1846; : Note, dienend zum Studium der Milch. 1853. 8. . Wissenschaftliche Notizen, der Akademie von Rouen vorgelegt. 1848. _80, | Von der physicalisch-medieinischen Gosellschaft in Würzburg: Verhandlungen, Band V, Hefte 1. 2. Würzburg 1854. 8. = > 9 PA OFTIE— Nr. 341 und 342. M. Hipp, über gleichzeitiges Telegra- phiren in entgegengesetzten Richtungen mmittelst des gleichen Leitungsdrahts. (Mit einer Tafel.) (Vorgetragen den 17, Februar 1855.) Die Wirksamkeit der elektro-magnetischen Telegra- phen beruht bekanntlich auf dem Erfahrungssatze, dass der von einer galvanischen Batterie ausgehende elektrische Strom in grosse Entfernungen geleitet werden kann, inso- fern nur diese Leitung wieder zu derselben Batterie zu- rückführt. Als man daher die Entdeckung gemacht hatte, dass das ganze Alphabet und die Ziffern durch bloss zwei Drähte, einen fortleitenden und einen zuruckführenden, telegraphirt werden können, durfte man annehmen, die grösstmögliche Einfachheit erzielt zu haben. Es war Stein- heil vorbehalten, den Nachweis zu führen, dass der Erd- körper die Rolle des einen Drahles, die Zarückführung des Stromes nämlich, übernehmen könne, dass somit Eine Drahtleitung zum Telegraphiren genüge, wenn dieselbe an beiden Endpunkten in Verbindung mit der Erde gesetzt werde. So gerechtfertigt auch die Annahme erscheinen mag, dass hiedurch an Einfachheit der Leitung das Höchste erreicht worden sei, so zeigt doch eine neuere sinnreiche Einrichtung die Möglichkeit, mit einem Drahte das zu lei- sten, was bisher nur mit zweien möglich war, nämlich gleichzeitig hin und her zu telegraphiren auf demselben Drahte. Herrn Gintl, Telegraphen-Direktor in Wien, gebührt das Verdienst, hierüber umfassende Versuche gemacht zu haben, die laut Zeitungsberichten vollkommen gelungen sind. Dieselben Versuche wurden von Siemens und Halske (Bern. Mittheil. April 1855.) a ae in Berlin mit einigen Abänderungen wiederholt, und eben- falls ein Resultat erzielt, aus dem man einen praktischen Nutzen zu ziehen hofft. Die erstere Einrichtung kann in folgender Weise ver- anschaulicht werden: Ein Elektromagnet ist bekanntlich ein hufeisenförmi- ges Stück Eisen, um welches mit Seide übersponnener Kupferdraht spiralförmig gewunden wird. Geht nun ein elektrischer Strom durch diesen Draht, so wird das Huf- eisen plötzlich ein Magnet, indem je nach der Richtung des Stroms der eine Schenkel ein Nordpol, der andere ein Südpol wird, und der Anker wird angezogen. Denkt man sich nun über dem ersten Draht noch einen zweiten in ganz ähnlicher Weise angeordnet wie der erste, dann kann der Strom einer zweiten Batterie auch durch den zweiten Draht gehen. Da nun, wie vorhin gesagt, es von der Rich- tung des Stroms abhängt, welcher von den beiden Schen- keln des Elektromagnets ein Nordpol oder Südpol werden solle, so wird die elektromotorische Kraft, oder die Kraft, . mit welcher ein Stück Eisen oder der Anker angezogen wird, im Falle dass die Ströme aus beiden Batterien in der- selben Richtung durch die Drähte der Spulen gehen, die Summe der Wirkung beider Ströme ausmachen. Gehen aber die Ströme durch die Spulen in verschie- denen Richtungen, dann wird die elektromotorische Kraft gleich der Differenz der Wirkung beider Ströme sein. Ist also die Wirkung beider Ströme in letzterem Falle gleich, dann wird gar keine elektromagnetische Kraft her- vorgerufen werden. | Eine solche Anordnung ist es nun, welche das gleich- zeitige Telegraphiren in zwei entgegengesetzten Richtun- gen möglich macht. Be De In der Tab. Il bedeuten B b die Batlerien, nämlich B. die Batterie, deren Strom durch den innern Draht und durch die Leitung auf die nächste Station geht (diesen Strom nennt man auch Kettenstrom), und b diejenige, deren Strom nur durch den äussern Draht geht, oder die L.okalbatterie, deren Strom man auch Lokalstrom heisst. T t sind die beiden Taster, deren Anordnung jedoch so beschaffen ist, dass beim Niederdrücken beide zu gleicher Zeit gehen; oder es ist vielmehr nur ein Taster, der beim Telegraphiren die Stelle von zweien versieht. E e be- deuten die beiden Drähte oder Spulen, die jedoch der Uebersichtlichkeit wegen getrennt dargestellt sind. E be- deutet die innere Spule und e die äussere; L die Linie, welche nach der nächsten Station führt; Ed die Erdplatte, welche, um die Erde als zweite Leitung zu benützen, die Verbindung mit derselben herstellt. Beide Stationen I A und I B haben dieselbe Einrichtung. Was geschieht nun, wenn der Telegraph in Thätig- keit gebracht wird’? Wenn man von A nach B telegraphirt, schliesst man die Batterien B und b zu gleicher Zeit, indem man Tt niederdrückt und damit T 1.3. und t 1. 3. in metallische Verbindung bringt; es werden nun beide Ströme durch die beiden Spulen der Station A. gehen, der eine von b zur Spule e nach t 1 und t 3 und zurück zur Lokal- batterie b, der andere von B nach T 3, zu T I, zur in- nern Spule E, durch die Leitung L in die Station B, dort durch die innere Spule E (dort ist ja dieselbe Einrichtung und der Taster in Ruhe) nach T I und T 2 in die Erde, um auf der Station A wieder durch Ed zurück nach B zu gelangen. Hat man Sorge getragen, dass die Wirkung beider Batterien eine gleiche ist, so wird auf der Station A kein FE Be Magnetismus zum Vorschein kommen, weil, wie bereits gesagt, die beiden elektrischen Ströme den Elektromagne- ten in entgegengesetzter Richtung umkreisen ; dagegen wird auf der Station B der Magnetismus im Eisen her- vorgerufen werden, weil nur der eine Strom durch die eine Spule E geht und eine Gegenwirkung durch den Lokalstrom wie auf der Station B nicht vorhanden ist. Die Station B erhält also ein Zeichen, d. h. der Anker wird durch das zum- Magneten gewordene Eisen ange- zogen. Wenn B ein Zeichen nach A gibt, geschieht nalur- lich ganz dasselbe: B drückt auf den Taster und A em- pfängt das Zeichen. Geben nun aber beide Stationen zu gleicher Zeit Zeichen, dann geschieht Folgendes: Bekanntlich heben sich zwei gleich starke elektrische Ströme, welche sich in enlgegengesetzten Richtungen begegnen, auf; geschieht dieses nun auf der Linie L, was natürlich geschehen muss, wenn beide Stationen A und B zu gleicher Zeit Zeichen geben, und wenn die Batterien so eingeschaltet sind, dass die Ströme in entgegengesetzter Richtung sich begegnen, dann wird plötzlich die Gegenwirkung der Spule e aufgehoben, und der Anker wird angezogen auf beiden Stationen mit der alleinigen Kraft der Lokalbat- terien B. | Hält demnach die Station A den Taster niedergedrückt und die Station B gibt mehrere Zeichen hintereinander, dann wird der eigene Elektromagnet der Station B stets in gleicher Wirksamkeit bleiben, nämlich bei niederge- drücktem Taster durch den Lokalstrom, weil der zu glei- cher Zeil gegebene Kettenstrom durch denjenigen, der von der andern Station kommt, aufgehoben wird, und bei 4 - m. Ruhelage des Tasters durch den Kettenstrom, der von der Station A kommt. Auf der Station A dagegen wird der Keltenstrom auf den eigenen Elektromagneten bald wirksam sein, bald aufgehoben werden; folglich wird der Anker bald ange- zogen, bald abgerissen sein, oder die Zeichen, die auf der Station B mit dem Taster gegeben werden, werden sich in A wiedergeben auch in dem Falle, dass A selbst gerade ein Zeichen gibt. Es wäre damit der Zweck, auf einem Drahte nach beiden Richtungen zu gleicher Zeit zu telegraphiren, voll- kommen erreicht, ein Vortheil, der wirklich erheblich wäre, wenn nicht einige Nachtheile damit verbunden wä- ren, die zu beachten sind. | Ehe ich jedoch zu dieser Betrachtung übergehe, muss ich noch einer Modifikation der oben beschriebenen Ein- richtung erwähnen, die von Siemens und Halske in Ber- lin vorgeschlagen wird. Wenn dem elektrischen Strome zwei Wege geboten sind, dann geht er siels beide Wege zu gleicher Zeit, jedoch nicht stets mit gleicher Stärke; die Stärke des Stroms wird sich (bei gleichem (Querschnitt) umgekehrt verhalten wie die Länge des Drahts, den derselbe zu durchlaufen hat. Lässt man die bei der vorigen Einrichtung beschrie- bene Lokalbatterie weg, und lässt die Kettenbatterie da- durch den Dienst der Lokalbatterie versehen, dass man dem Strom derselben beide Wege eröfinet, dann hat man denselben Zweck in einfacherer Weise erreicht; in die- sem Falle genügt auch ein einfacher Taster. Dafür muss jedoch in anderer Weise gesorgt werden, dass die Wir- kung der Ströme sich auf beide Elektromagnete- gleich bleibe; diess kann geschehen durch einen Rheostaten, u ww = welcher die Einrichtung hat, dem Strom einen beliebig grossen Widerstand zu bieten, oder, was dasselbe ist, den Strom durch einen beliebig langen Draht gehen zu lassen, um die Wirkungen auf beide Spulen auszuglei- chen. Die Einrichtung wäre dann folgende: Wenn man den Taster T (s. Tab. II. A) niederdrückt, und dadurch T 1 und T 3 verbindet, dann entsteht ein Strom, der von B nach T 3, nach T { und nach x geht, In x hat er zwei Wege; der eine geht zur Erdplatie und durch die Erde in die andere Station B, dort von der Erdplatte zum Punkte x, durch Ti und T 2 nach E, durch diese Spule und zurück durch L nach E in die Batterie. Der andere Weg geht von x nach Rh und e und zur Batterie zurück. Rh ist ein Rheostat, der die Einrichtung hat, dass man durch Vorschieben eines Zei- “ gers den Widerstand beliebig vergrössern und so stellen kann, dass derselbe gleich ist demjenigen in der andern Leitung, und so dass dieser Stromzweig dieselbe Wir- kung auf den Elektromagneten ausübt wie der erstere; es geschieht wieder wie beim Systeme mit zwei Batterien: die entgegengesetzten Wirkungen auf den Elektromagne- ten heben sich auf, und es wird auf der eigenen Station keine Anziehung stattbnden, während auf der andern eine solche stattfindet, weil der Strom nur durch eine Spule geht. Werden nun auf beiden Stationen zu gleicher Zeit Zeichen gegeben, oder die Taster beider Stationen nieder- gedrückt, dann geht der Strom der Station A von B nach T3, nach FT 1 und x; dort theilt er sich: ein Theil geht in die Bodenleitung und’ durch die Luftleitung zurück. Da nun aber dasselbe auch auf der Station B geschieht, so werden diese Ströme sich aufheben und unwirksam sein. Dagegen geht der andere Theil des Stroms von x nach nr Rh und E in die Batterie zurück, der Anker wird also angezogen werden, weil die Spule e keine Wirkung thut. Das Grundprinzip beider Einrichtungen besteht dem- nach in der Anwendung entgegengesetzter Magnetismen, hervorgebracht durch zwei Ströme, welche den Magneten in verschiedenen Richtungen umkreisen, um durch Auf- hebung Eines Stromes den Magnetismus zur Wirkung bringen zu können, und in der Anwendung enigegenge- setzter Elektrizitäten, um durch Aufhebung der Wirkung derselben einen Magneten zur polarischen Thätigkeit zu bringen. Ich habe praktische Versuche nach beiden Systemen gemacht, und habe mich überzeugt, dass mit einigen Mo- difikationen insbesondere des Tasters beide Systeme dem Zwecke entsprechen, insofern es sich um die Möglich- keit, auf einem Drahte nach beiden Richtungen zu glei- cher Zeit telegraphiren zu können, handelt. Immerhin würde ich dem letziern den Vorzug geben. Was jedoch den praktischen Nutzen betrifft, den man daraus zu zie- hen hoffen kann, so ist derselbe nicht so gross, als er im ersten Augenblicke zu Sein scheint, und zwar aus folgenden Gründen: 1) Während der Taster in Bewegung ist, d. h. wenn er weder mit dem Punkte 2 noch mit dem Punkte 3 in Berührung ist, entstehen bei beiden Systemen Unregel- mässigkeiten verschiedener Art, deren Beseitigung indes- sen durch eine bereits angedeutete Modification des Ta- sters nicht unmöglich ist. 2) Eine in der Praxis nicht unbedeutende Schwierig- keit ist es jedoch, zwei Batterien von beinahe gleicher Stärke zu unterhalten, da, wie bekannt ist, eine für die Telegraphie taugliche constante Batterie bis jetzt noch zu den frommen Wünschen gehört; jedoch auch diese Schwie- rigkeit lässt sich. beseitigen, wenn die betreffenden Ange- stellten es an Sachkenntaiss und Fleiss nicht fehlen lassen. 3) Während des Telegraphirens kommt es häufig vor, dass man unterbricht, wenn man ein Wort nicht versian- den hat und das Wort zu wiederholen verlangt; diess geschieht zu allen Zeiten und namentlich an Gewitter- tagen, wo auch ein entfernter Blitz Störung verursachen kann; ein Zeichen genügt, um den Telegraphirenden zur Wiederholung aufzufordern. Dieser Vortheil fällt weg; denn wollte man unterbrechen, so wurde man auch die zweite Depesche stören. 4) Es ist üblich und hat sich stets als eine sehr nütz- liche Massregel bewährt, sogleich am Schlusse einer De- pesche die in der Depesche vorgekommenen Zahlen zu collationiren und das „Verstanden“ nebst dem Namen des die Depesche abnebmenden Beamten als Quittung zurück- zugeben, Diese Massregel müsste aufhören, denn eine auf dem gleichen Drahte kommende Depesche dauert viel- leicht viel länger als die abgehende, oder fängt gerade an, wenn die abgehende aufhört; soll der Beamte war- ten, bis die abgehende fertig ist, um sein „Verstanden“ zu erhalten? Diess geht ohne grossen Zeitverlust nicht an, und wer weiss, wie viele Zwischenfälle eintreten können während der Abnahme einer Depesche, wird be- greifen, dass dann und wann die Depeschen verstümmelt ankommen, ohne dass man den Abgeber mit „Warten“ u. dergl. averliren könnte. 5), Wenn man eine Depesche abgeben will, ruft man auf, und der betreffende Beamte antworlet mit einem Zei- chen, dass er bereit sei. Wird nach der neuen Einrich- tung gerade eine Depesche gegeben, so kann man wohl rufen, aber nicht antworten, ohne die Depesche zu stö- ren; gibt man aber die Depesche, ohne versichert zu sein, Di dass ein Beamter bereit ist, dieselbe abzunehmen, so gibt man sie vielleicht vergeblich. Betrachtet man als Endresultat die Vortheile, welche erzielt werden durch den Gewinn an Zeit einerseits, und die Nachtheile, die entstehen durch die Schwierigkeit in Handhabung der Apparate, welche theurere Arbeitskräfte voraussetzen, Zeitverluste durch Störungen der Depe- schen, Mangel an Controle, indem die Richtigkeil:der An- kunft einer Depesche nicht sogleich bestätigt werden kann, oder Zeitverlust durch Warten anderseits, so kommt man zum Schlusse, dass, so ungern man es auch ausspricht, der wirkliche Nutzen noch problematisch ist; ich würde mir desshalb auch nicht getrauen, die Einführung dieses Systems in der Schweiz zu empfehlen, glaube jedoch, dass unter geeigneten Verhältnissen diese Einrichtung zur praktischen Anwerdung kommen kann, in Fällen z. B. wo es sich nur um die Verbindung zweier Stationen han- delt, und die Anlage einer zweiten Linie mit allzugrossen Kosten verknupft wäre. BR. Wolf, Nachrichten von der Sternwarte in Bern. EVII. Beobachtungen der Sternschnuppen im Winterhaldjahre 1854 auf 1S55. Die Beobachtungen der Sieranschnuppen wurden auch in diesem Halbjahre nach dem- frühern Plane !), so oft Geschäfte und Witterung es erlaubten, theils allein, theils mit Hülfe von Freunden und Schülern ?), fortgesetzt. Die !) Siehe Nr. 245, 262, 292, 300, 319 und 324 der Mitth. 2) Ich bin in dieser Beziehung namentlich den Herren Koch, Graberg, Garaux, Wyttenbach, Frauchiger, Feitzer, Schaufelberger, N Jchirehalhd u. Ss. w., zu Dank verpflichtet. erhaltenen Beobachtungen zeigt folgende Tafel, welche je den Anfang der Beobachtungsviertelstunde, und die dem gewählten Richtpunkte in ihr entsprechende Sternschnup- penzahl enthält 3): Anfang a ee 2 der Beobachtung. Tag. l cÜrse minoris. | o.erpenlis. October 1 © > Een PA SE |eAmite KERN | BEERSERZEEEREEERBEREEEEE Li: DIESE Banane I 1 [tens 6) H> es sessrrnTts-bhi lselalml Ei Ilolloel 3) Die durch Mondschein modificirten Beobachtungsviertelstunden sind auch diesmal mit * bezeichnet worden. u Anzahl der Sternschnuppen. Anfang der Beobachtung. | 3 » | | E be ae ER = & 3 A S .2 | IE 23|8|23 ER er 1 AISJIE|S Gmaser 20, Tas Ser eier nn 2/5] - Ze En ne x Se 7 (ei IR I | Ze | Pe I Ft ei ee ee ı81901— | 2| 11 —| 4 — | — 9115| 0 Iı — | — 0 Da, Dar | = I A ar 1070| — | — — Bit | ST ET I Ke- BAR, ae age. ig ee _4 > een K 252, no _|# Ss 1 ee Tepe Er RT ee a ee 3 als * s, 1351| — ı —-— | - | — an _ 1 ee u 5) Er | —_ * ı 9115| — = m | 7 * 104 0 1 r — bl Eöke # 1030| — | — KB a © u 2 Lee ea nz ? ET BERGEN s’17| 1) — Rn IS ee 31) 7120| 2 | — Ir 48 EA + ge| Zu * a | I He | 7 > Nov. ii 8/0 ee ep ie) * s70| - —!—- |; -| 3) =| — |* ee re WER: | | Ep |» Bat t ı— r |E IN 8132| 1 — 2 EREL Me * 9450: = pe De) __]|* 8 ea 3 Be en # Et 1 EEE] 10| 7115 Lkr ei ed) re u Ana ae der Sermseheappen || der Beobachtung. | = 2 | i= A ENHHEAERBTERME TE Nov. 10 7.14541.2 T2eres3 nei EL 8115 2:4— Irre 1a 7.1151.01 —- I — 1 ker = | = 8117 3 |.— 0i)c— al. 8145 1|i—|-— 2 ie Se | = 151-7145 Je 2. le [1 ehr B2 434 = 1ı— 16 1 18- Re 8145 ı— !.— 1 ko dd — I — 3 6/01 -|—-|-1|1-1 27 —- | — 70) 1- |—|-15-4—-1—-| Dec. 311151 —- | — |- DAL. 0 120% 7430 1-— |-— a) mt er 8113 0i—|I-— Dikı ol - EI 22 91:33. |.2>1J- O4 ae — Er 171101322] — | — | — Hhrıag — — tr 99 BRBE TE BE BRBRE BER ek 20| 7/12 2 1.—"I- 1. Hd Te 23383. | on] 3 Be — | 814532 1 — 1-1. 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N s[ ” |= 5 a) el = — Din 95 ich die Beobachtungen dieser 6 Monate mit inige Vere denen der 3 frühern Jahre, so erhalte ich folgende Tafel eo | -—- _ A, =h 507 any 00° & 5 09°0 q g ger g N 00°0 v 0 00°F F v 075 or 1% 08° 8 5 057 G 9 0 11 er 68°0 6 8 N) L N) TAI) ar 6 191 9 or 00° in in 080 N 5 0H‘0 {N (Q LS'o L h 080 {H N 190 6 0) 00°0 1 0 510 ra {N 080 9 C 080 u) ° 007 # ) 08°0 9 g sr 8 6 a 68°0 6 8 00.7 ? f = ie FR ; r a re E _ _ Le'r L vr 080 | © v 2ri0 | 9 3 09° F {N 8 880 S L ser 8 12; os n6 9% En — . cr 8 L# “ u - 003 | 8 % or | 8 LG | 49° 1.9 or Ya) 6 or eur | L 090 or 9 00° 7 N 4 = _ - 080 | © Y LY‘o {) 1 00° v r 9% g 1% ae un =” 00° | 6% a S | 0 (m—— | — [| hi) q ® P) q ® LEE N un NEUERE nn 9qu99ag "IOQWIAON 99° sr - fen _ ser RR uunS nr L 8 rÜ co I € 17 08 gg‘ 9 8 65 L9°r g {H 85 on‘ r g L L5 ir) Er 67 198 02 H g °z = > - 11 02°% 7 os 1% vr (017 nr 155 09°7 Q 8 174 on Fr {H L 05 on'r EH f} 6F 00° ° 1 »|8F =e ie = jur 1 a — 97 190 g ° KH 0% N 6 hh L9* GC q er ._ = —ı1ar 00° ° 5 127 _ = - 107 ‘r \ Wer v I N) 00 ° 0 ß 08'8 ° ir IL 00° 7 1 N N) nn‘ 6 N f one | ze UA 00*r \i 1 £ no‘ F A 1% 16 305 8 ir I |— [m [[{———r — 9 q ® [cl | sıq Je ee Pe 5 1990%O JEsL u Diese Tafel der Vertheilung der Sternschnuppen über das Winterhalbjahr beruht auf 761 Beobachtungsviertel- "stunden mit 906 Sternschnuppen , und gibt für Einen Be- obachter in Einer Stunde: Im October . . . 6,864 St. ] oräisber: 2272 Im Mittel 5,33 anee a | „lahusr So. 22 49825 „ Februar . . . 388 „ } Im Mittel 3,84 SUN, Durch Einzeichnen in Argelanders Sternatlas wurden folgende Bahnbestimmungen erhalten: h | — Mittlere Zeit Bern. Anfang. 5 1854/55 ar NR |». 8 177] | Farbe [2 ” nt . t 05152 50 | +61 500 0 0 0 0 — 1368] 174 0 0 0 0 0 30| 8157| — 13671 852 Dec. 19110 1 420 [230 0 +72 ofı Bi. 10137 | — | 3695131 6 20 #124 20 | — 230 |1! bl. 29 6/31 — 1370|223 0 | +81 5012755 0 +69 of1 Bi. Januar 8 6/58) — 13715 12 461508 65 01-57 0f1 1w.5 März 19 8| 8 - [322 92 +60 0] 92 0|j+87 0$2 Pl. Zum Schlusse füge ich noch bei, dass 1752 von Joh. Jakob Kitt von Zürich ®), Pfarrer zu St. Margarethen im Rheinthal, an den Redactor der Monatlichen Nachrichten nach Zürich geschrieben wurde, dass am 15. Mai „am funkelnden Sternenhimmel nach 9 Uhr das raquetenmäs- sige Schiessen der Sterne kein Ende“ nehmen wollte. 4) Sehr langsam: 5) Schlängelnd. 6) 1747-1796. — ma — Nr. 343 his 347. BR. Wolf, über den jährlichen Gang der Temperatur in Bern und seiner Um- sehung. (Vorgetragen den 7. April 1855.) Die hohe Wichtigkeit, für so viele Orte als nur immer möglich aus langjährigen Beobachtungsreihen den jährli- chen Gang der Temperatur abzuleiten, die Anomalien in demselben zu untersuchen und mit den Anomalien ande- rer Reobachtungsorte zu vergleichen , um dadurch das Lo- cale und das Allgemeinere in denselben von einander zu scheiden, etc., hat sich aus den betreffenden Arbeiten von Mädler ?), Eisenlohr 2), Dove 3), etc. so klar heraus- gestellt, dass ich die grosse Mühe nicht scheuen durfte, auch für Bern und seine Umgebung eine entsprechende Arbeit zu unternehmen. Hätte es sich darum gehandelt, für jeden Tag des Jahres seine absolute mittlere Tempe- ratur abzuleiten, so wurde mich zwar das vorhandene Material gezwungen haben, von einer solchen Arbeit zu abstrahiren, — die Verschiedenheit der Beobachtungsorte und Beobachtungsstunden, die Unkenntniss von der Be- schaffenheit der wahrscheinlich zum Theil sehr unvollkom- menen Instrumente und der Art ihrer Aussetzung, etc. hätten zu unabsehbaren Reductionen gezwungen, und doch kein sicheres Resultat versprochen. Ganz anders gestaltete sich dagegen die Sache, da es zunächst nur um die Anomalien zu thun war, also um relative Bestim- mungen, — zu diesem Zwecke war die Vereinigung 1) Schumachers astronomisches Jahrbuch für 1843. 2) Untersuchungen über das Klima von Karlsruh. 1832. 4°. 3) Temperaturtafeln. Berlin 1848. 40. (Bern. Mitth. Mai 1854.) — OR einer grossen Anzahl von Jahren das den Erfolg Sichernde, während die. berührten Unvollkommenheiten in den: Hin- tergrund traten. Ich brauchte..also ‚in der Auswahl der Beobachtungen nicht zu ängstlich zu sein, und es wurde mir dadurch möglich, für jeden Tag des Jahres in den folgenden Tafeln 6 relative mittlere Temperaturen dar- zustellen, welche: zusammen volle 82 Jahre umfassen, und auf circa 56000 Beobachtungen beruhen. Von 1771—1784 benutzte ich die Morgen- und Abendbeob- achtungen von Pfarrer Sprüngli in Gur- zelen ?); 1785—1802 die Morgen- und Abendbeobachtungen von Pfarrer Sprüngli in Sutz °); 1803—1817 die Morgen- u. Abendbeobachtungen (durch- -»schnittlich 7° M. und 10 A.) von Profes- sor S. Studer in Bern 9); "1818—1827 theils (1818—1820) wieder die Beobachtun- gen von Prof. Studer, theils ©(1821—1827) diejenigen Em. Fueters in Bern bei Sonnen- aufgang und um 2. N. 7); 1828—1837 die Beobachtungen von Prof. Trechsel in Bern um 9!" M. ®); 1838—1852 endlich die Beobachtungen von Dr. Benoit in Bern um 6° M. und 2".N. 9), und zog dann aus diesen 6 Reihen nochmals das Mittel. Die sämmtlichen Beobachtungen, mit Ausnahme derjenigen 4) u. 5) Ueber Sprüngli vergl. Mitth. 1855, pag. 28—51. 6) Ueber Studer vergl. die nachfolg. Mitth. 7) Ueber Fueter vergl. Verhandl. d. Schweiz. Nat. Ges. im Sr 1853, pag. 293—296. 8) Ueber Trechsel. vergl. Verhandl. d. Schweiz. Nat. Ges. im )J. 1850, pag. 157—169. 9) ‚Ueber Benoit vergl. Mitth. 1854, pag. 148. 1771 1785 1803 1818 1828 1838 bis bis bis bis bis bis M. 1784 1802 1817 1327 1837 1352 0,441 — 1,73) — 3,31| — 2,131 — 2,87| — 1,721 — 2,22 0,26 — 1,61! — 3,151 — 2,591 — 2,51) — 2,37] — 2.00 3l — 0,23] — 1,37] — 23,87] — 1,781 — 3,73| 2,59] — 2/10 al — 0,52] — 1,30 — 2,78] — 2,44 — 3,14 — 2,89] — 2.18 5 — 0,721 — 1,291 — 2641 — 2,41] — 4,06 — 1,47|— 2.10 6| — 1,01 — 1,32] — 1,77] — 3,52] — 2,92] — 1,82] — 2,06 7! —0,86| — 1,30! — 1,97 — 3,57) — 2/83! — 1,741 2.04 8| —0,71| —1,65| — 2,10) — 3,801 2,86 — 1,74] — 2111 9] — 0,67! —1,66| — 2,151 — 3,57] — 3,49 — 2,991 — 2.41 101 —0,62, — 1,18! — 2/86] — 3,99 — 2,23 — 3,04] — 2.32 11 0,30) — 1,09| — 3,61) — 2,25] — 0,89| — 3,20) — 1,79 12] 0,70 — 0,95! — 4,12) — 2,17] — 0,88] 3,14 — 1.76 131 0,811 1,18| —3,63| — 3,60) — 0,79] —2,9— 1.88 14| 0,60 — 1,201 — 3,47] — 3,02) — 1,47) — 2,251 — 1.80 151 0,74 — 1,00 —2,09| — 3,28! — 0,60 — 2.18] — 1.40 16| 1,16 — 0,971 — 2,27] — 3,531 — 1,97 — 1,57) — 1,52 17| 1,30) — 1,091 — 2,79) —2,78| — 2,431 — 0,271 — 1,34 18| 0,91) —1,23| — 2,361 — 3,10 — 2,09 —0,88| 1.46 19 0,211 —0,94 — 2,99 — 2,88 — 1,59 — 0,911 1.52 20| — 0,01| —0,89 — 2,42) — 2,79 — 1,81) — 0,29] -- 1,37 21] 0,34 — 1,07) —2,36| —3, ‚318, 76 — 0,75|— 1,74 22 0,791 — 1,31 — 3,01 3,951 — 3,081 — 0,8 — 1,73 23 1,07 1,23 — 3,49 — 2,65| 0,96 — 0,80] — 1,34 24 0,93 0,82 —3,98 —2,45 —1, ‚35 — 0,94 — 1,44 25 0,54 021 —4,64| — 2,331 — 1,12] —1, 17) — 1,49 26 0,16 —0,45| — 4,36 — 1,52 — 2,12] — 0,76] — 1,51 27 0,76 —0,14| — 3,84 —1,01| —0,90| —0,32]—0.91 28| 0,79] 0,221 3,201 — 1,15 — 0,631 0,044 0,65 | 071 027 —3,35/— 1,291 —0,99) 0,38] 0,71 30 041 0,17—274 1,93 0,88 0,6 — 0,71 31 — 0,01} 0,11) — 2,93] — 2,66| — 3,74) — 0,311 — 1,59 NO ei 1371 1785. | 1803 | 1818 1828 i 1838 bis bis bis bis bis bis M. 1784 1802 1817 | 1822 1837 1852 | Februar. 1 0,02] 0,27) —2,58| — 2,07] — 2,76] — 0,09] — 1 2| 0,16 :0,18| — 3,101 — 1,52) — 1,31] — 0,75|-—1,06 3) 0,611. 0,16 —2,53| 2,20. 1,551 —.0,29] — 0,97 4046| 0,501 — 1,78 — 1,141 —1,30| — 1,05| —0,87 5034| 0,131 — 2,131 —0,66| — 1,231 — 1,23|-— 0,93 61 0,461 —0,04| — 1,631 — 1,07| —0,64| — 0,25] — 0,53 1.084.003 —121 0,11. —0,48| 0,34 —0,21 sl 0,6 0,28 —157]- 0801 0,82) :0.09| 0,07 9) 0,39 0,68 —ı.18| —ı18| 0,58 0,21] 0,08 10 0,29 0,27 — 0,931 — 0,69 0,58 0,71 0,04 11l 0,79] 0,08) —1,07—0,08| 0,441 -—.0,26| — 0,02 121 1.061 0,50 —0,751 0,36 —0,54| 0,741 0,02 13] -0.66| 0,55 —0,5 0,111 — 0,431 — 1,56| 0,27 14| 0,77] 0,601 —0,89| —0,78 — 0,82) — 1,53] 0,44 15 0.99. 0,411—1,27] 1,15 0,36 16| 0,73] 0,23) — 0,77) — 0,96 — 0,37 17 0,561 —0,34| 0,47 —1,04|— 0,35 18! — 0.211 0,89 — 1,12] _053| 0,131 1.500,09 19 0.211 0,67) —1,68 0,85 1,061. :0,49|-—0,02 2% 0,711 0,72 —2,63| 0,70. 0,461 043] 0,06 21] 0,96| 0,43|—1,9%) 1,47) 0,441 :1,26| 0,43 22] 1,66 0,58, 193 2,15 126 193 0,9 23| 2,14 0,54—0,97) 1,06| 0,92] 225] 0,99 24 227) 0,55. -:-0,59| 0,55 0,57) 218] 0,92 | 2,35 1,15 261 2,19 1,161 0,301. 0,631. :1,10) (1, 1,20 27| 2,21 0,641 :0,49| :0,331 2,22) 1,5] 1,27 28| 240 015 097 144 191 1 101 DON NATOD RETTET TREE IE RU RN IR IA Rn nn nn TE ER ART ea een -HRHNH MOHNO POONPp ONADNn NAD STDNaN 2 er | TRIER AENIT SED IErDN Sr fe) N EN ETARTeYr Han Marker KirKoirigergerKerKer: „in ‚Keräingergeruue a. 5 2% SIBAN ANFOSH NSATA SOASATAROHA AANAT u ae ern arm mann maunnn nr ri NOAHO SONNO MoHDO Sommers HADAOT ano ıt X a “u uni ausm han mat nina hai oo 8 8 los r 0 ORaWOA NAM-HO Senna FTR9aa mann au 2 ‘Z 2 a Eat NITN nmmos Netioklounı Kiez mn ammaARn m ei ws NN Nm -NNAN ANNTTm Me mm ETIAN NAMMEN ron „Htooar Damm DmMND DRAN SOcau- Im 7 25 So sooo sooo SH AN na aaa m RE = a hab m @ DADOBO OUNSOSO PrNP- N OSOUNWOLD FOQaNr NS QO m N ” 23 FEIS FEAT DON AANIMTAD A Ama UASRANM pe Be sooo sScohoscıo Scoorm Arm man aaa vu + NOAHH NOSODr DErAHden DRSOOD Sim nn Guard 2 2 = OMA AIR RAIN, Zur Oman Br ErR et nr vn pi SUN Sana Sana aamnan nam nnmnnnm Mn = OS NAH OLODQ m ne SEEER NN NUN MN "ZI | ee ann ‚Zie) oernngo 102 Sen de) Biegen Ko on) a BEIIE STATE TEREE AURRE ARTE E58 223 | RSATAGZSAIS FAISD AIARD SRIST RISER re naaan San Era TER ee um) be ormson -i Ss- NOTS TOD O denne HS ’ > “= "2 WIND Saar DE Fern. URN ROSS mo u AAN TEE EEE IIND AT OR NAH OSOMODO -NNTHN SO NNHN SO A | Mai. —. ji OOo SID DIDI 1731 bis 1781 6,76 6,71 6,87 6,77 6,34 6,14 6,34 6,84 6,99 7,31 7,34 7,18 7,07 7,56 1,59 7,68 7,91 7,92 8,04 8,08 8,38 8,54 8,38 nn sn DRM man W Se Se Se Se De Vom om so 2 RAR AN OU DIOLOIWD Ss Se Ss RREOD en OR) OO SIR m 0 KoXe eXle) oS Hm P[JI0 ooODoH ne Se Se [® 6) el 1m X Hm ee ng] nn RDRDRS Sn 1828 bis 1837 8,95 10,84 11,60 11,67 10,97 10,81 11,57 11,68 12,27 10,68 9,29 11,33 11,73 12,31 11,91 11,32 12,17 12,17 12,97 13,63 13,63 12,79 13,11 13,70 12,97 12,68 11,21 10,87 12,58 12,86 12,58 = 1771 | 1785 | 1803 | 1818 | 1828 | 1838 bis bis bis bis bis bis 1784 | 1802 | 1817 | 1827 | 1837 | 1852 8,41'| 7,18°| 10,87) 10,97 | 13,44 | 12,41 8,58 | 7,65 | 10,55 | 11,72 | 13,56 | 12/88 8,64 | 8,07 | 10,33 | 10,82 | 13,94 | 12.33 8,39 | 8,08 | 10,79 | 11,19 |:14,03 | 12/18 8,31 | 8,20 | 10,83 | 11,07 \.13,18 | 12/35 8,77 | 7,97 | 10,83 | 11,17 | 12,73 | 12,64 8,94 | 8,19 | 11,29 | 10,63 | 12,89 | 13,15 9,04 | 8,03 | 11,68 | 11,02 | 13,48 | 13,09 9,04 | 8,30 | 11,87 | 11,38 | 13,89 | 12/34 9,28 | 8,86 | 11,46 | 11,97 | 14,76 | 12,27 9,33 | 9,06 | 11,11 | 13,01 | 14,48 | 12,39 9,22 ! 9,09 | 11,49 | 11,85 | 14,00 | 12,87 9,07 |’ 9,02 | 11,97 | 11,56 | 14,46 | 13,11 9,20 | 8,35 | 13,27 | 11,97 | 14,67 | 13/87 9,39 | 8,31 | 12,01 | 13,06 | 15.99 | 13/93 9,34 | 8,57 | 12,01 | 11,86 | 15,69 | 14,37 9,02 | 8,70 | 11,39 | 10,87 | 14,73 | 14,09 9,14 , 8,72 | 11,43 | 10,52 | 15,04 | 13,64 9,23 | 8,86 | 11,33 | 11,59 | 14.98 | 12,24 9,16 | 9,20 | 11,83 | 11,65 | 15,50 | 12/63 9,25 | 8,57 | 11,29 | 11,12 | 15,88 | 14,13 9,02 | 8,63 | 11,28 | 11,20 | 16,14 | 14.80 9,46 | 8,81 | 10,75 | 11,48 | 16,48 | 14,65 9,52 | 8,87 | 10,58 | 11,75 | 16,04 | 13,98 9,51 | 9,13 | 10,69 | 12,44 | 15,56 |-13/51 9,59 | 9,23 | 11,21 | 12,60 | 15,71 | 14,19 981 | 9,43 | 11,31 | 12,72 | 15,38 | 13,97 9,76 | 9,42 | 11,16 | 13,00 | 14,68 | 13,31 9,64 | 9,56 | 11,41 | 13,01 | 15.14 | 13,23 9,51 | 10,00 | 12,03 | 13,52 | 15,42 | 13,56 | 2 ! j ! | | 1731 | 1385 ‚» bis bis = | 1384 | 1802 1 9,66 |: 9,66 2| 9,96 | 9,46 3l 9,94 | 9,67 4 9,88 | 9,86 51 10.10 | 9,9 6 10,14 | 9,73 7, 9,87 | 9,90 8 951 | 999 9| 9,54 | 10,17 10 10.00 | 10,35 11) 10,10 | 10,33 12) 10,16 | 9,39 13] 10,20 | 9,13 14] 10,35 | 9,19 151 10,297 | 9,33 161 10,15 | 9,52 1710,28 | 9,63 18| 10,54 | 10,05 19 10,28 | 9,84 20] 10.01 | 9,9 21 9,70.| 9,81 22) 9,64 | 9,47 23 os 9,30 24| 10,11 | 9,29 25 10,33 | 9,64 26| 10,73 | 9,65 27 10,51 | 9,97 28| 10.16 | 10,04 29| 9.90 | 10,15 301 9,81 | 9,9% 31 10,46 | 9,85 nn nn rn nn nn nn anne ea en nn nn nn. D 1803 bis 1817 105 bis bis 1827 | 1837 14,03 13,06 13,74 13,66 13,75 13,59 13,61 13,14 12,83 13,48 13,88 13,76 13,77 13,56 13,23 | 13,48 13,20 12,98 13,29 14,02 13,54 12,97 13,00 12,67 13,93 13,63 13,27. 12,69 13,90 14523 14,11 15,64 16,11 16,31 17.15 16,30 17,29 | 1818 | 1828 | 1838 | | | bis 1852 13,69 13, 59 13, 33 14, 64 15, 3l 15,09 16,98 } 15,07 17,02 14,95 14, 60 13, 87 13,54 14, 27 14, 40 14, 69 14, ‚98 14,76 15, 14 15, 21 14, 41 14, 17 14,39 13, 17 14, 13 14, 39 14, 06 13,47 13, 16 13, 30 13, al 13, 8 15,36 | 143,89 - - h . nn nn nn nn nn nn mn nn nn nn ng 1785 | 1803 | 1818. August. a SOOYONITD EU 1771 bis 1184 | bis bis 1802 | 1817 106 bis 1827 14,42 1828 | 1838 bis bis 1837 | 1852 14,00 13,68 14,31 14,35 14,97 14,29 13,85 13,59 13,29 13,61 Be en en sn u a September. OU wm 1771 bis 1781 322 9,03 9,09 9,09 8,97 8,79 8.86 8.86 8.62 8.33 Se @oXe Ko Ko 2 SEN) a) Se ws DR ANIRDM u a a a DINDND IIOWD Um NT SSE6 SKopio oE SED EACH ED ee oe} EN INDIA SL 0.00 1785 bis 1802 8,95 9,08 8,90 8,66 8,70 8,74 8,83 8,61 8,62 8,86 6,91 6,83 6,85 180 bis 1817 BETEN 107° — 1818 bis 1827 1828 bis 1837 —e aan an un nn nn nn rennen nme 1838 bis 1852 a M. 10 1741 bis 1185 bis 1803 bis 1784 | 1802 | 1817 7,22 7,45 7,07 6,58 6,01 6,11 6,36 6,44 6,07 5,98 6,06 5,71 5,64 5,91 57 9,41 5,30 4,78 5,11 5,54 9,01 9,9) 6,02 9,94 6,05 9,97: 6,20 6,42 6,62 6,86 6,17 5,75 5,36 5,66 5,36 5,33 8,03 1:91 6,65 6, 39 7, 07 7,77 7,80 7,76 6,93 6,68 5,99 5,27 4,97 4,98 5,59 9,28 5,00 5,20 4,97 4,53 4,36 1818| 1828-| 1838 | bis bis bis 1827 1837 | 1852 | 9,10 9,62 8,18 8, 94 8, 46 7,84 7,18 8,07 8,44 8,67 7,95 7,87 6,66 7.03 6,83 7,10 6,99 6,01 5,64 4,99 9,75 9,29 9,71 9,74 November en u „1 a:a3 > vu ——: A Er} TR > eb | eb (0.0) RES 1 [MU vun N grE 1 [0 0) Men nie re 3 BR 5 RAR 2 sun u Er® I” & De Dani nern | Ss: A — Ih G:% nn 9 % [@ 0) = | ıl 429 | 3,22 | 3,08. | 3,97 | 3,89 | 4,77 | 3,87 2 375 | 324 | 308 | 222 | 251 | 5,15 | 3,99 31 3,85 | 3,32 | 3.04 | 220 | 458 | 5.03 | 4,00 4 253 | 307 | 252 | 3/37 | 3/79 | %52:| 3,66 5 2) 236 | | 37 | Ars | 399 | 3,65 6 155 | 297 | 221 | a19 | 255 | 231 | 3,80 1 385 ı 282 ı 259 | 373 | 496 | 3,53 | 3,58 3 345 | 248 | 2.66 | 3.96 | 5.01 | 228 | 3,64 91 3.07) 2.09 | 3.20 | 265 | 425 | 361 | 31a 10 21 | 2,09 | 302 | 1.97 | 2,92 | 3,20 | 2,60 A 242 \ 1,79 | 1,97 | 1,89 | 3,55 | 3,13] 2,46 12) 3,37 | 2.09 | 1,19 1 221 | 2.06 | 3.03 | 2.66 13 3,12 | 2.23 | 2.69 | 26 | 295 | #17 | 294 1a 280 | 2.32 | 253 | 221 | 1.86 | 4.01 | 262 15| 3.02 | 1.95 | 215 | 228 | 248 | 3.09 | 249 161 3,32 | 1,66 | 1,70 | 2,13 | 234 | 3,05 | 2,37 17 323 | 105 | 146 | 1.30 | 1,36 | 327 | 301 18 3,22 | 1,51 | 0,60 | 1/31 | 2,18 | 2,89 | 1,96 19| 3,17 | 157 | 0884. | 18a | 173 | 307 | 204 20 262 | 159 | 1B7 | 236 | 155 | 22 | 210 21) 224 | 1,01 | 1,85 | 231 | 1,60 | 2,10. | 1,8 20 La Ball zz | AT 312 | Dre 3 1a | Laa| 063 | Dur | 211 | 265 | 1773 2 1.72, 1.22 | 062 | 208 | 218 | 234 | 1,69 35 1.23 | 136 | 0,55 | 1750 | 1.37 | 2389| 1348 26| 0,92 | 0,97 | 0,09 | 410 | 1,14 | 1,83 | 1,06 27 1.25 | 0.88 | 021 | 0.62 | 3,10 | 0,92 | 1,13 281 1,50 | 0,65. | 0,17 | 1.06 | 2,50 | 107 | 1,16 29 1.28 | 0,76 | 050 | 070 | 258 | 1,18 | 1,20 30 1.55 | 0415 | 037 | a1 | 227 | 133 | dı m 1785 | 1803 bis ' 1784 | 1802 | 1817 |. 1827 .| 1837. | 1852 — 110 — | 1818 1828 |: 1838 bis his bis bin bis 0,711—0,58 1,25) 1,79) 0,03] 0,80 0,67/— 0,39 1,711 1,581 0,05] 0,80 0,731 —1,33| 2,011 0,40). 0,37 0,57 ‚05/— 2,87) 1,08) 1,06 — 0,041 0,01 0 0,32| — 1,73| — 0,26) 0,89] — 0,80 — 0,26 — 0,521 — 1,27 0,81! 0,661 — 1,111 — 0,17 0,08 — 1,531 0,02! -- 1,17| -- 0,991 — 0,42 0,39| — 0,57! — 0,59] — 1,30] — 2,10) — 0,45 0,01! — 0,77| — 1,11/— 1,95] — 1,69) — 0,65 0,22 1,80] — 1,14| — 1,831 — 0,171 — 0,53 — 0,131 — 1,42! —- 1,42|— 1,59! — 0,11! — 0,57 —0,23|— 1,541—0,87|. 0,75) — 0,79] - 0,29 0,401 — 1,87) 0,59] 0,97) — 1,01] — 0,22 0,42) — 2,49) 0,511 0,53] — 0,611 — 0,24 0,67) -2,23| 0,7 0,25l—0,711-—0,29 0,551 2,57| 1,851 0,79| — 0,581 — 0,11 —0,67)— 2,11) 0,98). 0,79) — 0,831 — 0,07 — 0,84 — 1,93 — 0,701 0,67) — 0,94\— 0,48 1,101 — 253! — 0,54 — 1,79| — 1,061 — 0,94 — 1,33) — 3,19) — 1,36) — 2,08) — 1,51| — 1,45 11,31) 2,31| — 1,751 — 3,291 — 0,711 — 1,48 — 1,05| — 1,72] — 2,38] — 2,80) — 0,99| — 1,39 — 1,131 — 2,92] — 1,86| — 3,87) — 0,76) — 1,66 — 1,12 — 3,02] — 1,75] — 2,15| — 1,581 — 1,53 — 1,84] 3,21] — 1,72] — 2,60] — 1,14|— 1,62 — 11 — in Sutz, waren nach der Reaumur-Scale gemacht; für letztere hatte dagegen ein Thermometer nach Micheli Du Crest gedient, und sie mussten somit erst auf Reau- mur reducirt werden 1°). Stellt man die aus sämmtlichen 82 Jahren folgenden täglichen Temperaturmittel !?) durch eine Curve dar, sozeigt dieselbe, wenn sie natürlich auch im Allgemeinen den bekannten, den Jahreszeiten correspondirenden Gang inne hält, eine Menge höchst auffallender Ein- und Ausbiegun- gen (die schon im Eingange erwähnten Anomalien), so z. B. Januar 1, 9, 21—22, 28—30, 31 Februar 812, 14 März 1, S—9 April 1011, 17—20 Mai 10—11, 15-16, 27--28 Juni 15, 17—29 Juli 22 August 7—11, 16—18 September 9; 20, 293—30 October 13, 23 November 11, 26—23 December 8-17, 18—24 wo die fetter gedruckten Daten Ausbiegungen (Wärme- perioden), die übrigen Einbiegungen (Kälteperioden) ent- sprechen. Construirt man ähnliche Curven für Berlin, Carls- ruh, etc., und stellt auch den von Denzler 2) aus Zubers 29jährigen Beobachtungen ausgemittelten Gang der untern 10) Nach Delue wurde hiefür angenommen, dass 00 R = —10,4 Mich. und 800 R — 100° Mich. sei,-also 10 Mich. — 00,734 R betrage, 11) Eigentlicher: relativen Temperaturen, — denn auf mittlere Tem- peraturen können sie, wie oben gesagt wurde, keine Ansprüche machen. 12) Neue Denkschriften der Schweiz. Nat. Ges. Band XIV, ee . Schneegränze zwischen dem Sentis und Bodensee auf ent- sprechende Weise dar, so erzeigen sich eine Menge der auffallendsten Uebereinstimmungen in diesen Ein- und Ausbiegungen, und es kann kaum mehr bezweifelt wer- den, dass eine grosse Anzahl derselben nichts weniger als zufällig ist, sondern als Resultat einer weit verbrei- teten und jedes Jahr (wenn auch nicht jedesmal mit glei- cher Energie) auftretenden Ursache erscheint. Ich behalte mir jedoch für später vor, genauer auf diese Sache ein- zugehen. Zum Schlusse führe ich noch an, dass nach den oben angeführten und gebrauchten Beobachtungen Benoit’s in den Jahren 1838—1852 die Differenz zwischen der gröss- ten und kleinsten mittlern Temperatur eines Jahrestages im Mittel im | | Januar ps _7r. +, 13502,R Februar . . . „©“ 12,00 März -#1.---&1 „1-7 1039 April. VE-LE. DE R.70988 Mai: 7E8SGE 58 Juni . „Os -NEati sw ‚ Jaoli SR ES August . 2. .0.2.7,30 September . . .. . 7,33 Odtober Hr ri. November . „ .... 10,10 December . . . .° 11,72 daher... ser, ey re AR betrug. — 113 — BR. Wolf, nachträgliche Bemerkung über den Zusammenhang des Ozongehaltes der Luft mit der Mortalität. (Mitgetheilt den 21. April 1855.) Die so eben erschienenen „Mittheilungen über die Cholera in Aarau A. 1854“ von Herrn Dr. Th. Zschokke (Schweiz. Zeitschr. für Medicin, etc., 1854, pag. 359—431) führen unter 63 Tagen (13. August — 14. October) 27 Tage ohne Cholera- Todte, 23 mit je 1 oder 2 Tod- ten, und 13 Tage mit 3 und mehr Todten auf. Die mitt- lern Ozonreactionen in Bern betrugen für die enispre- chenden Tage 6.48 5,48 4,98 so dass also mindestens ein Abnehmen des Ozongehal- tes die Cholera zu begünstigen scheint, — denn zufäl- lig können sich solche Zahlenreihen doch nicht wohl herausstellen. Leider geben Herrn Zschokke’s Listen nur die Erkrankungstage der Verstorbenen, und nichl-sämmt- liche Erkrankungen, — jedoch mag immerhin noch an- geführt werden, dass an den 26 Tagen ohne Erkrankun- gen, den 25 Tagen mit je 1 oder 2 Erkrankungen, und dnn 12 Tagen mit 3 und mehr Erkrankungen, die mitt- lern Ozonreactionen in Bern beziehlich 6,29 3,48 9,12 vetrugen, also wieder für einen Zusammenhang zwischen Cholera und Ozon sprechen. (Bern. Mitth. 1855.) Mn — BR. Woli. Notizen zur Geschichte der Mathematik und Physik in der Schweiz. XXXVII. Samuel Studer, und seine meteo- rologischen Tagebücher. (Im Auszuge mitgetheilt den 7. April 1855.) Neben Pfarrer Johann Jakob Sprüngli nimmt unter den ältern Schweizerischen Meteorologen der den (on- chyliologen wohlbekannte, etwas jüngere Professor Sa- muel Studer von Bern eine ehrenvolle Stelle ein. Den 18. November 1757 in Bern geboren !), begann er. schon als junger Theologe im Jahre 1779 regelmässige meteo- rologische Aufzeichnungen, und setzte sie auch als Pfar- rer in Büren (1789—1796), und nachher als Professor der Theologie in Bern mil geringen Unterbrechungen fort, bis ihn, einige Jahre vor seinem am 21. August 1834 erfolg- ten Tode, die zunehmende Schwäche ‚seiner Augen im Jahre 1827 zwang, von denselben zu abstrahiren. Seine, vor einigen Jahren durch die Güle seines Herro Sohnes, Professor Bernhard Studer, der Schweizerischen Natur- forschenden Gesellschaft überlassenen meteorologischen Tagebücher haben schon zu wiederholten Malen Stoß’ zu klimatologischen Untersuchungen geliefert, — namentlich zur Untersuchung der Richtungsverhältnisse der Winde und ihren Zusammenhang mit den Hydrometeoren ?), zur Untersuchung über die Häufigkeit und Vertheilung der Gewitter °), elec., und- noch in der neusten Zeit dienten 1) Siehe s. Nekrolog in den Verhandlungen der Schweiz. Naturf. Gesellschaft im Jahre 18:35. ?) B. Studer, Beiträge zur Klimatologie von Bern. Bern 1837. 40. — B. Studer, Lehrbuch der physikalischen Geographie. 2 Bde. Bern 1844 1847. 8%. — Wolf in den Bern. Mitth. von 1854, pag. 148 u. 150, 3) B. Studer in den Bern. Mitth. von 1846, pag. 121-123. — 15 — sie mir neben den Beobachtungen von Sprüngli, Fueter, Trechsel und Benoit zum Studium der Temperaturverhält- nisse in Bern. Während ich sie zu letzterem Zwecke be- nutzte, und auch, als ich bei Anlass von Sprüngli’s Nord- licht-Beobachtungen gleichzeitig diejenigen von Studer auszog *), bemerkte ich, wie sorgfältig Studer die Gewit- ter, ja jedes Hören von fernem Donner notirte, und ge- _ wann dadurch die Ueberzeugung, dass auch seine Anga- ben über das Wetterleuchten Zutrauen genug verdienen, um aus denselben auf die Häufigkeit und Vertheilung die- ser Erscheinung zu schliessen, welche man erst in der neuern Zeit einem sorgfältigern Studium zu unterwerfen angefangen hat. Studer notirte in 47 Jahren 183mal Wetterleuchten an Tagen, auf welche keine Aufzeichnung von Gewitter, fernem Donner, etc. fällt. Diese 183 Erscheinungen nach ihrer Vertheilung auf die Monate und die einzelnen Tage des Jahres ordnend, erhalte ich folgendes Verzeichniss °): | . Monat | Tag | Jahr An N a EN RE Ba u FI Januar. | 20 | 208. |. 1 Februar '' 12 | 09 we | 14 ..09 \ März... .1.6 had ” 29 | 97.(0) \ April 6 20 (SO) 8 15 0b { 4) Bern Mitth. von 1855, pag. 44—45. 5) Bei den Jahrzahlen sind, da dadurch keine Zweideutigkeit ent- steht, je die zwei ersten Ziffern weggelassen. Die den Jahrzahlen in Klammern beigefügten Buchstaben beziehen sich auf die Himmelsgegen- den, — rg bezeichnet hiebei ringsum. — Vergl. Mitth. 1855, pag. 44 und 45. > Juni Juli . 97 IN ‚so), 07 Juli. August , 99 (S), 09 (N), 16, 20 (rg), 93 (N), 20 98 (8), 22 (SO) 94 99 26 (SW) 80 (N); 10 (rg), "28 (8) 80 02 | 25 (SO) | 910), 9 (50) | | 25 | \5 | IND _ Monat | Tag Jahr 08, 21 August 20. (SW), 23 (SO) 04, 15 (SO), 26 09 (SW), 13, 15 (SO) | | 84, 10 | | September 06 (0), 24 (NW) 95 (N) 83.(W), 98.(N), 17 | } f 12 (N) | 84, 05, 10.(NW) 10 (W) October | 83 | 88 (W), 97 | 15 (SO) | . nn ne nn November | | | December | Es ergibt sich hieraus für das Weiterleuchten ein ent- schiedenes Maximum im August, das sich noch näher an * = u = den September als an den Juli anlehnt, — und das jeden- falls nicht wesentlich verrückt, sondern eher noch ent- schiedener würde, wenn man einzelnen Absenzen Studer’s Rechnung tragen wollte, welche sich so ziemlich gleich- mässig auf Juli, August und October vertheilen. Ver- gleicht man die dem Wetterleuchten entsprechenden Zah- len mit den aus denselben Beobachtungen hervorgehen- den Zahlen der Gewitter ®), so findet man, dass auf die 12 Monate in Procenten ausgedrückt un III IV| V v vn VII IX | X/XTI XH Gewilter 0, 2 010,7 a EEE. 5,122,3.21, 522,7 17,4| 7,911,40,4| 0,0 Wetterleuehten 1,111,1 fallen, — dass also beiden Erscheinungen zwar ähnliche Jahrescurven zukommen, dass aber die des Wetterleuch- tens entschieden. gegen den Herbst hinaus verschoben ist. — Ob sich einzelne Tage, wie z. B. der 6. Juni (mit s. 3 Wetterl. in derselben Richtung), der 13. August, etc. nur zufällig durch relativ häufiges Weiterleuchten aus- zeichnen, oder ob auch in dieser Beziehung gewisse Tage charakteristisch auftreten, kann aus dieser einzelnen Reihe natürlich noch nicht entschieden werden, — doch scheint letzteres nicht ganz unwahrscheinlich. Als Material für ein Verzeichniss der Feuerkugeln dürften folgende Aufzeichnungen von Studer Werth haben: 1781 April 12 Abends ein feuriges Luft-Phänomen. 1786 Juni 29, Abends 9!/, sah man in $. eine horizon tal fliegende, hernach zerplatzende Feuerkugel, 65) 8. Mitth. 1846, pag. 121. — a 1787 Dec. 3, Abends zu Genf eine dureh die Luft schies- sende: Feuerkugel mit einem langen farbichten Schweif. 1797 Januar 21, diesen Morgen sehr frühe soll es ein- mal sehr stark geblitzt haben, oder eigentlich eine Feuerkugel geleuchtet, und mit einem Knail zer- sprungen sein. 1798 September 7, früh. nach 8 wurde in der Luft ein starker Donnerknall: gegen S. in: beträchtlichem Umkreis gehört, bei ganz heiterm Himme!. | 1803 Juni 9, heute will man feurige Luftkugeln gese- hen haben. | 1805 October 23, gegen 8 Uhr Abends eine Feuerkugel bei Köln; November 21, um 6 Uhr Abends flog eine Feuerkugel von SW gegen NO. 1808. December 29, Morgens vor 5 ein sonderbares Phänomen von einer grossen leuchtenden Kugel, die gegen SO flog und zersprang. 1 1811 Mai 15, Abends nach 8 soll zu Yverdon ein sen- derbares feuriges Meteor am Himmel gesehen wor- den sein. 1813 September 2, Abends nach 7°/, eine Feuerkugel. 1816 December 14, Abends. bei Erlach, ein leuriges Meteor. 1817 Januar 22, früh um 4 feurige Kugel über die Stadt. 1819 März 26, Abends gegen 9 eine Feuerkugel. Zum Schlusse mag noch angeführt werden, dass ich in Studer’s Tagebüchern ein einziges Mal ein Zodiakal- licht, und ein einziges Mal Irrlichter erwähnt fand, nämlich: 1734 November 15 Abends Zodiakalschein. 1301 Jenner 18, gegen Mitternacht eine elektrische Luft- erscheinung, Trrlichter. -—- 121. — BE. Wolf, Nachrichten von der Sternwarte in Bern. ZLVIII. Meteorologische Beobachtungen im | Winter 1854 auf 1855. Die meteorologischen Beobachtungen wurden in dem eben verflossenen Winter genau so angestellt und aus- gezogen wie im vorigen Jahre (s. Nr. 318, 323, 325 und 328), worauf zur Erläuterung der beiliegenden Tafel ver- wiesen werden muss. Es ist in dieser Beziehung einzig zu bemerken, dass für die Tafel dem wöchentlichen Tem- peraturmittel für Bern zur Vergleichung dasjenige für Burgdorf nach den gütigst von Herrn Apotheker Flücki- ger daselbst mitgetheilten Beobachtungen beigefügt wurde, — dass die Tage mit beständigem Nebel oder beständig bedecktem Himmel unter der Rubrik Trube Tage, die eigentlichen Regen- und Schneetage unter der Rubrik Nasse Tage vereinigt wurden, — und endlich die An- zahl der veränderlichen Tage in der Woche wegblieb, weil sie sich aus der Anzahl der schönen, trüben und nassen Tage von selbst ergibt. Die Windfahne zeigte um Mittag N) SW! ,W. NW N NO 0) so 26 16 12 4 11 8 I 9 mal, und es ‚ergaben sich folgende Windrosen, welche sich der Reihe nach auf Barometer, Bedeckung und Ozon- reaction bezichen : S SW W NW N NO 16) su 708,0 708,3 710,9 706,9 708,1 17,3 722,4 719,4 0,9 0,9 0,8 1,0 0,6 0,8 0,8 0,5 IB 9 na ©: 7 Use © 7a 137g Bam 7>T2 mh: 5, Lo 3,8 8,7 Bezeichne ich die schönen Tage mit I, die trüben mit II, die nassen mit Ill, die Tage ohne Niederschläge 122 = Mittlerer Stand von Winter | nn Dan F Cent 'Thermom. s ee 1854 auf 185. | 5 In | 3 | 87 | 57 &“ Bern | Burgd, S & > 5 EEE, | EEE een | CT Bmw (rue enen WELLE? MORmmNmEm | ILS DET | _ 1 LIEGE | arme zen Dee. © «2. [705,7 | "2,8: 09 ı 14,1| 09 |S3ow = 9. | 712,7 3,6 25 | 1285| 0,8 |S58W _ 16. | 714,2 3,0 0,9 10,1 | 0,8 |S390 — > 28. 710,0 07 "14 | 11,2 | 08 |840W =. 5.20. 918,5 3,3 1,5 | 14,11 0,8 |Ss0W Januar 6. ! 719,7 2,4 | — 1,7 10.4 | 0,7 |S 30 = 13. 1.723,9 | - 03 | — 2,2 9,1 1,0 1881 0 2%. | 713,5 | — 4,2 |°— 5,3 12,9 | 0,8 IN 180 —_ 27. 1 710,7 | — 4,8 | — 6,8 11,0 | 0,7 |NA5W Kebruar 3. | 707,5 | — 2,6 | — 5,8 11,1 0,6 IN48W - 10. | 703,8 2,4 0,8 13, 1 1,0 |8S 9W _ 17. ] 699,9 03 | —1,1 11,4 | 0,9 |522W = 24. | 707,71 —08 | — 21 14,5 | :0,8 |N29W Mittel. # „Eidg 0,4 :| — 1,5 12,0 | 0,8 |S38W Summe ©... — |. .— — » — ” van mm NB. Der höchste Barometerstand beirug 727,9 am 7. Januar „ tiefste a » 687,7 „14. Febr. „» höchste 'Thermometerstand „ 10,7 „ 15. Dec. „ tiefste . »„ — 3,0 „26. Januar Temperatur | Nieder- P- ö ’ &0- | 2 5 e schläge. | & | ® au: In a PS = a © — F x I © o B= Tiefe. | Tiefe. \e = FE GmEmmanEn mau: | GumEcEHD Gum | emsmmunn | eummmmm mumummm | aumansım | cnasmmes | ummmmmmmne | rum o {1} mm 4,57 | 75115 ,53,2| 0! ı| 3,0 4,39 | 7,10 14 | 12,71 01221) 0 4,05 | 6,74 |4 | 1443| 0 | 21 1) 0 3,604 | 6,39 | 5 | 42,60 | 11 0| 2| © 3,8% 6,18 I 1 29,971 2) 010) 0 3481.55 12 2184 1 | ıl ı] 0 3,121 564 |0 |) 00| oo) 5:0) o 2000| 524 14| 1109| 2| 3| ıl o ,zı| 37 |4| 4951| 1) 0, 1] 0 1,51 4,36 | 4 | 51,07 1 2 | 1] 3| © 1,33 4,03 | 5 | 34,11 v [| 4 0 1,51 | 385 [5,5511 | 1) ı| 3] 0 69! 367 |6 |51,a8| 1) 11 2| oo 2,54 | 5,491 — Er. am 0 ı RAR. ZN —_ — [53 [353,22 | 10 | 18 | 22 | 0 um 9h nd „ 3 (in Burgdorf 10,4 amı 27. Febr. um Ob.) » 0 (in Burgdorf -- 14,6 am 26. Jan. um 21".) “ — 13 — mit IV und die Tage mit Niederschlägen mit V, so ergibt sich für Barometer, Ozonreaction und resultirende Wind- richtung folgendes Schema: I 1 1m IV V 113,3 712,7 705,8 714,5 708,8 12,2 11,9 11,9 11,2 12,5 N31W S8340 s23W N7T40 SSIW Verglichen mit dem Winter 1853 auf 1854 hatte der Winter 1854 auf 1855 elwas liefern Barometerstand (na- mentlich im Februar), etwas höhere Temperatur (obschon die 2te Hälfte Januar und Anfang Februar kälter waren), eiwas stärkere Ozonreaclionen, — namentlich aber viel mehr Südwestwinde und beinahe dreimal so viel Nieder- schläge. LIX. Ueber die Bestimmung einiger Hülfs- yrössen am Meridiankreise und eine vor- Täufige Ausmittlung der Polhöhe mit dem- | , selben. (Vorgetragen den 5. Mai 1855.) Die ersten Bestimmungen, welche am neuen Meridian- kreise gemacht wurden, betrafen die Distanzen der 7 Ver- ticalfaden. in den Monaten Juni, Juli und August des vorigen Jahres wurden zu diesem Zwecke 10 Durchgänge von « und d Urs® minoris an sämmtlichen Faden beob- achtet, und es ergaben sich hieraus nach Reduction auf den Aequator im Mittel folgende, in Zeitsekunden aus- gedrückte Distanzen: Faden I IV... 256,612 + 0,036 low. ih HR E03 EN 0 0.0. JE E01 A ae A. a, _"vovpi) 37,986 # 0,026 = IV VI. 020157,054 + 0,024 Be. Die Summe der drei letztern Distanzen übertrifft so- mit die Summe:der drei erstern um 1,127, so dass bei obern Culminationen das Mittel aus’ den Beobachtungen an allen Faden um 0,161 Secans Decl. zu vermindern, bei. untern Culminationen um ebensoviel zu vermehren ist, um die Durchgangszeit‘ am Mittelfaden zu erhalten. Mit Hülfe der. dem verticalen beweglichen Faden zu- gehörenden Micrometerschraube wiederholt die Faden- distanzen in Micrometertheilen bestimmend, und diese Bestimmungen mit den obigen vergleichend, fand ich fol- gende Tafel: Faden -Distanzen Werth.eines Mi- IT TU ıkrometertheiles inMij 5 in Zeitsekunden. Nr. Er er in Zeitsekunden. | En Teer 1— 363,1 19,138 | 0,052707 u 6,5 18,845 | 0,052861 II — IV 354,6 18,629 0,052535 W-N 355,9 18,802 | 0,052829 v7 363,2 19,184 | 0,052819 vI— VI | 360,3 19,068 | 0,052923 Diese verschiedenen Bestimmungen weichen offenbar so wenig. von einander ab, dass ihr Mittel 0,052779 in Zeit — 0,791685 in Diesen für die ganze Schraube als Werth ‚eines Theiles gelten kann. — Für einen Theil der dem horizontalen beweg- lichen Faden entsprechenden Micrometerschraube fand ich mit Hülfe des Meridiankreises den ‘Werth 0,790, Bogen- sekunden, und es darf daher wohl dieser Schraube der gleiche Gang wie der erstern zugeschrieben werden. Die. Werthe der Theilstriche der beiden Libellen wur- den ebenfalls mit 'Hülfe des Meridiankreises bestimmt. Bei der Axen-Libelle fand sich ein Theil (eine Pariser- linie) gleich 0,868 Bogen = 0,0579 Zeit; bei der Libelle des Mikroskopenträgers gleich 0,928 Bogen. Aus einer ziemlich grossen Reihe von Meridianbeob- achtungen, welche theils zur Regulirung der Uhren, theils aber auch behufs einer genauen Ausmilttlung der Aufstel- Iungsfehler des Instrumentes und ihrer Veränderung, der Bestimmung der Länge und Breite, des Ganges der Son- nenflecken, des Studiums der Refraction, etc. gemacht wurden, — für deren gründliche Discussion ich aber eine etwas freiere Zeit abwarten muss, eninehme ich für jetzt bloss eine kleine Reihe von Beobachtungen des Polar- sternes in seiner obern Culmination, um darauf eine vor- läufige Ausmittlung der Polhöhe zu basiren. Vergleiche ich die dem Durchgange am Mittelfaden entsprechenden, für: die Refraction corrigirten Ablesungen am Meridian- kreise mit den Ablesungen, welche dem mittelst des Quecksilberhorizontes bestimmten Nadirpunkte zu den ent- sprechenden Zeiten zukamen, und den im Berliner-Jahr- buche enthaltenen Declinationen des Polarsternes, so er- halte ich folgende Bestimmungen für die Polhöhe: 1894. Oeiober 1a... Ay ANETTE TAT ZunsIE 2 u er Kiez SEE a DR i Sapkantn. Kaas Eh ae Ft a ae ET BE Kr ea it a Et November: & #7. Tu, 1.00, To) 75. 2 Begsmber 3, v2... 0.0 ee re Mittel 46° 57° 8,76 Durch Berücksichtigung der theils an den übrigen Faden, theils überhaupt ausser dem Meridiane vorgenom- menen Einstellungen auf den Polarstern (auch in s. untern ’ u | m Culminat.), — der ziemlich häuligen Beobachtungen von in der Nähe des Zeniths eulminirenden Sternen, — und verschiedener durch die Anordnung der Beobachtungen ermöglichter Gorreclionen dürfte sich zwar dieses Resul- tat später noch merklich modificiren; *aber immerhin ist es schon in dieser Fassung nicht ohne Interesse, indem es mit der von Henry, Deleroz und Trechsel im Jahre 1812 ausgeführten Breitenbestimmung !) auffallend nahe übereinstimmt. Diese gab nämlich aus 408 Beobachtun- gen des Polarsterns während 15 obern Durchgängen des- selben 46% 57' 8,68 ein Resultat, das von dem Obigen nur um ®/,90“ abweicht. Durchschnittlich wurden bei dieser Bestimmung, zu wel- cher der früher von Me&chain und Delambre bei ihrer Gradmessung gebrauchte 18zöllige Bordakreis diente, wäh- rend einem Durchgange 27 Beobachtungen gemacht, und aus diesen eine Breitenbestimmung abgeleitet, welche nahe denselben wahrscheinlichen Fehler hat, wie jede ein- zelne meiner obigen Bestimmungen, — es liegt darin of- fenbar kein geringes Lob für den neuen Meridiankreis der Berner-Sternwarte. — Eschmann glaubte aus verschie- denen Gründen ?) für die Breite von Bern die Franzö- sische Angabe 46° 57’ 6',02 j beibehalten zu sollen, und die Abweichung von Trechsels Bestimmung durch einen constanten Fehler an dem von ihm angewandten Bordakreise erklären zu müssen, — die- ser constante Fehler wird nun doch wohl schwerlich auf das neue Instrument vererbt worden sein, und es durfte bis auf eine definitive Erledigung der Frage vorläufig nun dech Trechsels Bestimmung Geltung erhalten. | ) Neue Denkschriften der Schweiz. Naturf. Gesellsch., Band XI. 2) Ergebnisse der trigonometrischen Vermessungen in der Schweiz, pag. Z01 — 205. ee LX. Beobachtungen an einer Erdbatterie. (Vorgetragen den 5. Mai 1855.) Bekanntlich machte Steinheil im Jahre 1838 die glän- zende Entdeckung, dass die Erde als Leitung für den galvanischen Strom dienen könne, und veranlasste da- durch Gauss zu Versuchen über die Wirkungen, welche man ohne Einschaltung einer eigenen Batterie erhalten könne, sobald nur die Erdplatten der Drahtleitung ‘ein Element. darstellen, d. h. die eine etwa aus Zink und die andere aus Kupfer bestehe. Später wiederholten auch andere Physiker diese Versuche, und namentlich con- struirte Steinheil selbst eine grosse Erdbatterie, indem er einer bis auf das Horizontalwasser in die Erde versenk- ten Kupferplatie von 120 Quadratfuss in der Distanz von 41/3 Meilen eine ebensogrosse Zinkplatte gegenübersetzte !). Es zeigte sich jedoch, dass die Erdbätterien, welche je nur Ein Element repräsentiren, zu wenig Strom geben, um wirksame Elektromagneten ins Leben rufen zu kön- nen, — und die unmittelbare Folge’ davon war, dass sie wieder in Vergessenheit geriethen, und keine weitern Beobachtungen an denselben bekannt geworden sind. Als es sich zu Anfang des vorigen Jahres darum han- delte, die Zeitabgabe von der hiesigen Sternwarte an die Telegraphenwerkstätte zu vermitteln, entschloss sich Herr Hipp wieder einen Versuch mit Construction einer Erd- batterie zu wagen ?): Bei der Sternwarte wurde eine Ku- pferplatte von 6 Quadratfuss 6 Fuss lief in die Erde ein- gegraben, und durch eine Drahtleitung mit einer ent- 1) Schellen, der elektromaznetische Telegraph. 2te Ausg. Braun- schweiz 1854. S. ?) Bern. Mitth. 1854, pag. 76. — 138 — sprechenden , bei. der Telegraphenwerkstätte. eingegrabe- nen Zinkplatte verbunden, — in die Drahltleitung wurden zwei Boussolen (eine auf der Sternwarte und eine in der Werkstätte) von der bei den Schweizerischen Telegraphen gebräuchlichen Construction eingeschaltet, und eine Uhr, deren Schlagwerk beim Beginn jeder Minute die Leitung zu schliessen hatte, so dass jede der Boussolen den Be- ginn jeder Minute durch einen Ausschlag ihrer Nadel er- sichtlich machte; jede zwölfte Minute wurde das Schlag- werk erst 2 Sekunden nach dem Anfange der Minute aus- gelöst, um dadurch einer Verwechslung der Minuten vor- zubeugen. Durch Niederdrücken eines, neben der Bous- sole auf der Sternwarte eingeschalteten Tasters kanm die Leitung unabhängig von der Uhr jeden Augenblick, und beliebig lang geschlossen, und an der Boussole der Staud der zur Ruhe gekommenen Nadel abgelesen werden. Es ist nun schon weit über ein Jahr verflossen, seit diese Erdbatterie den ihr auferlegten Dienst ununterbro- chen versieht, und es dürfte nichi ohne Interesse sein, einige Resultate mitzutheilen, welche aus mehr als -500 während dieser Zeit von mir angestellten Beobachtungen und Versuchen über ihre Wirkung hervorzugehen schei- nen. Die Beobachtungen bestanden zunächst in der mög- lichst häufigen Ausmilttlung des einem Tage zukommen- den mittlern Ausschlages der Magnetnadel, und es ist dar- aus die beigegebene Tafel hervorgegangen, welche diese Ausschläge in Graden für eine ziemlich grosse Anzahl von sich über ein Jahr vertheilenden Tagen, und die daraus gefolgerten mittlern Ausschläge für jeden Monat gibt. Die Tafel zeigt auf den ersten Blick, dass diese Ausschläge einem bestimmten jährlichen Gange unterworfen sind, gegen den die allerdings auch nicht verkennbare succes- sive Schwächung der Batterie in den Hintergrund tritt, — — 129 — Beobachtungen vom 19. März 1854 bis zum 18. März 1855. er nn ann nm nn en m m nn mm 0... | | 5 | = = | = = | 5 El le & = = = 7 BRBBABHEBE 1[10,0. 7,3, 8,0100 --| — —119,014,712,713,5| — 210,5 | 9,513,0145| — —19,016,2]12,8 140115 3] 8,0) 80115] — 1501 — | 1421251130120 4 851 85 hol | — —|18,0115,713/2112,0]13,5 5| 9/2) 9.011,2110.6117,0 — —118.0118,213771137]12,7 610,0 — 0,0105 —| — —| 811151451 — 7 77 601 | — —2o,0l17,5l145143] — 90, 1 "7 | 01,1 .—16813,0145113.0 19,0 —| 9011,09, —ı —) — 200163132 [105 1 63 Bohr | — 160135132 12.0 111 9,0 —11,013,0 — — -115,314,012,5| — 12| 183] —13,716,0 —20,0116,214,0 —_ 13,0 — -! 1158125 12,3/10,0 14] 90] 8,011,0 .—| — —20,020,014.0140 | — 15| 90 8,0 -130 — — 20,020.0114,512,0122 10,2 ss _| I 1 I - -o,ot4alı25| —l11,5 17] _ _10,013,0 —14.018,0 147130132 95 18! —! —4001201 | _! —120,015,5130| | — 19] 9,0 -1125| -| -| — —20,0114,7 — 1 ,—-110,5 21301 -| —1190 [140122] —|105 21 8,5110,014,0 er | 190] 140125 —| — 22) -—. 90) 14,0) —| —18,019,015,0, 13,5] — 3 9,0 Bar 2 — —ı 2118.014.013,0) 110,5 24| 9,0110,0, —| -| —115,020,0 —| —11,5 a — — — 20,018,0,14,0113,513,0]12,7 26190 | 1 | -| - —187hzängol —| — 21 7,7 Ya ' —195113,7113.2] —|10,8 2 1,6105111,0 e“ — 18,017,0113,7]13, 713,5) Er > 18,0. 183128137] 10.0 ku 185 120 ao .'3jelssisisisisisisig|s a 3. „= 3 2 ap a 5 5 2 ei (Bern. Mitth. 1855.) “* Wi dass sie in den Sommermonaten Juli und August zu einem starken Maximum anwachsen, — in den Wintermonaten Januar und Februar dagegen ein entschiedenes Minimum zeigen, — in den Frühlingsmonaten April und Mai, so- wie in den Herbstmonaten September und October durch das Jahresmittel 139,48 gehen. Nach Versuchen, welche Herr Hipp und ich in den letzten Zeiten anstellten, ver- hält sich die bei den Schweizerischen Telegraphen ge- brauchte Boussole nahezu wie eine Tangentenboussole , und es kann daher die Kraft des Stromes der Erdbatte- rie mit grosser Annäherung der Tangente des Ausschlag- winkels der Nadel proportional gesetzt werden. Setzt man die dem Jahresmittel 130,48 entsprechende Kraft gleich t, so findet man für sie im i December 0,83 Januar 0,65 ‘* Winter 0,71 Februar 0,64 März 0,79 April 0,389 ; Frühling 0,95 Mai 1.16 | Juni 1,17 Juli 1,43 , Sommer 1,35 August 1,44 September 1,11 ! October 0,96 ; November 0,96 Nicht eben so entschieden tritt aus den Beobachtun- gen ein täglicher Gang hervor, — die unvermeidlichen Beobachtungsfehler und die aus der Tafel ersichtlichen Schwankungen in der Kraft des Stromes verwischen seine, wie es scheint nicht sehr starken, Elongationen grössten- theils; doch scheint sich in den spätern. Morgenstunden Herbst 1,01 (etwa zwischen 9 und !0) und in den fruhern Abend- stunden (etwa um 3) je ein Minimum, — in der Mittags- stunde und in den spätern Abendstunden (etwa um 9) je ein Maximum herauszustellen. Bei constantem Schlusse verliert die Erdbatterie sehr rasch an Kraft. Bezeichnet man nämlich die im Augen- blicke des Schlusses vorhandene Kraft mit 100, so ergibt sich aus einer Reihe von Versuchen in verschiedenen Jah- reszeiten, dass im Mittel nach EEE REN FRAU BIP UN. EI RB die Kraft nur noch BRETT BR SO 75° 70° 62 56 beträgt, — später jedoch nicht mehr merklich abnimmt, so dass man nahezu 50 als untere Grenze setzen dürfte. Die Erdbatterie verliert also bei constantem Schlusse nahe- zu in 3°, 30” und 300” je !s, %ı, Ya ihrer Kraft, und bleibt nachher nahe constant. — Wird die Kette geöffnet, so stellt sich die Kraft fast immer wieder in wenigen Mi- nuten her: So z. B. gab am 7. October 1854 die Bous- sole beim Schliessen der Kette um 3" 50” einen Ausschlag von 14,5, der sich bei constantem Schlusse bis um 20 ' -10” auf 8%,5 verminderte, — und 5” nach dem Oeffnen der Kette war er schon wieder auf 14° angestiegen. Es zeigt sich dieses rasche Herstellen der Kraft auch darin, dass die Ausschläge sich nicht merklich verändern, wenn man die Uhr, welche doch alle Minuten die Kette wäh- rend einigen Sekunden schliesst, ganz ausschaltet. Ich glaube, dass diese Beobachtungen und Versuche nicht nur Aufschlüsse über die Erdbatterie geben, son- dern nicht unwichtige Anhaltspunkte für das Studium der elektrischen Verhältnisse der Erde und ganz besonders für die Theorie der Batterien überhaupt bieten dürften. — 132 — BR. Wolf, Mittheilung aus einem Briefe von Herrn Oberst Göldlin in Luzern. ilerr Oberst Göldlin schrieb unter dem 12, April 1855 aus Luzern an Herrn Oberst R. Wurstemberger in Bern unter Anderm Folgendes: „Vom 9. auf den 10. dieses Monats hatten wir wäh- rend heftigem Sturmwind, Regen und starkem Schnee- gestöber die Erscheinung von mächtig grossen St. Elms- feuern auf den kuppelspitzen der höher gelegenen Musegg- thürme, nämlich: auf dem alten Wachtthurme auf 3 Spi- izen, auf dem Heuthurm (gegenwärligem Wachtthurme) auf 9 Spitzen und auf dem Zeitglockenthurm auf einer Spitze. Die Flammen waren von 1!/, bis 2 Fuss Höhe, einige Zoll breit und von bläulicher Farbe mit weissen Rändern. Einige Flammen sanken nach einiger Zeit dem Dach und der Mauer entlang tiefer, erhoben sich aber alsobald wieder auf die Spitze. „»Ueberdiess wurde noch gegen Norden vom gegen- wärtigen Wachtthurme ein heller, Feuer ähnlicher Schein etwa 100 Schritte von der Ringmauer auf der Wiese wahr- genommen, welcher sich wellenförmig bewegte.“ C. Lardy an Delaharpe, Lausanne, 27. Dec. 1852: J’ai beaucoup vecu avec le professeur Struve; j’ai suivi ses cours; jai pris des legons partieulieres de lui de soi-disant mineralogie; jai voyage avec lui; jai ete son callegue au Conseil des Mines depuis 1806 jusqu’a sa mort, et ndanmoins je suis fort peu ä möme de vous donner les venseignemenis que vous me demandez; quant a l’Epoque de sa naissance, je lignore; il sera facile de savoir exactement celle de sa mort. II existe une per- sonne qui est au fait de ce qui concerne M. Struve; c’est le vieux pro- fesseur Leresche, quı a et un de ses amis et un de ses heritiers; je erois qu’il pourra vous donner beaycoup de details qui me sont incon- nus, ou que je ne sais que d’une maniere (rop vague. M, Struve etait d’une bonne famille du Nord de Allemagne; un de ses parents et le prineipal de ses heritiers &tait consul general de Russie a Hambourg. ' — 13 — Son pere, qui etait deja un original, vint s’etablir a Lausanne, ou il epousa une Dile Secretan. Il pratiquait la medeeine, mais d’une maniere empirique; il avait des tonneaux de sel de Glauber et d’autres drogues qu’il vendait en detail. Il a mäme publie quelque chose. A force de bat- tre son fils et de lui faire avaler du vinaigre, il Yavait un peu hebete. On Penvoya a Tubingen, oü il se trouva en m&eme temps que M. Cat- tal, avec qui il etait fort lie. Il s’y fit remarquer par ses singularites. De la il alla & Brunswick, oü il s’oceupa de chimie pratique, et puis A Ffeybere, oü il suivit les legons de Werner, mais pendant fort peu de temps. Il revint apres a Lausanne & lepoque ou s’y trouvaient M. G. de Razoumovsky, M. van Berchem, etc. Il publia de concert avec ce der- nier un itineraire du St. Gotthard, qui eut du succes. Je erois quil fut place pendant quelque temps & Servoz, et qu’il en dirigea les exploita- tions avee un M. Exchaquet. Il revint a Lausanne, et epousa une Dile Pelethier d’Aigle. Je ne sais pas trop comment il parvint a obtenir la chaire de professeur ä l’academie de Lausanne. Il avait certainement des connaissances variees, mais il ne possedait pas le don de les exprimer; ses lecons etaient difficiles & suivre, & raison de la maniere embrouil- lee avec laquelle il exposait les sujets qu'il avait A traiter. Il etait ex- cessivement gauche et maladroit dans ses experiences, et jamais il ne parvenait A en amener une a bien. „Voii — U — y—a— ici du gaz carboni — que, qui a la propriete de n’ötre pas propre ni a la com- bustion, ni a la respiration.“ Puis, comme demonstration, il presen- tait une bougie allum&e, il V’eteignait en soufflant dessus, et la plongeait ensuite dans le reeipient du gaz. Vous comprenez que les auditeurs se divertissaient grandement. Malgre ces ridicules il avait r&eussi A amas- ser une tres jolie fortune; il faisait chaque annee des voyages au St, Gotthard et en rapportait des tonneaux de mineraux qu’il vendait fort bien. Sous le gouvernement helvetique on avait une si haute opinion de son savoir et de ses lumieres qu’on le nomma Inspecteur des Mines. Cependant je ne pourrais pas vous assurer que sa nomination ait reel- lement eu lieu; mais apres la mort de M. Wild qui dirigeait les Salines de Bex, il fut nomme Inspecteur general des Mines et Salines du can- ton de Vaud, emploi dans lequel il a certainement rendu peu de servi- ces, pour ne pas dire qu’il a fait de grandes sottises. La seule bonne chose qu’il ait faite a ete de conseiller la reprise et la continuation de la Gallerie du Bointal commencee par M. de Roverea; mais a peine ’ou- vrage e£tait-il en train, qu'il proposa de le suspendre; heureusement qu’appuye par M. Kavre, Directeur des Salines, je pus obtenir qu’on le continuät. C’est lui qui avait propose le puits des Vauds qui coüta des sommes €normes et coüta la mort d’un homme, sans avoir rendu aucun service a Vexploitation. M. Struve n’etait en aucune maniere un homme pratique; il se perdait dans des theories sans fondement. Ainsi — Bi — jamais il n’a voulu admeittre que le gypse ou l’anhydrite püt former des couches intercallees dans le calcaire. L’arrivee de M. de Charpeniier et son installation aux mines de Bex amena un meilleur ordre de cho- ses, et gräce a lui les salines ont ete exploitees d’apres un meilleur systeme. M. Struve avait vendu sa collection de mineraux au capitaine Marryat. Celui-ci, apres avoir fait un choix d’un petit nombre des meil- leurs echantillons, me ceda le surplus pour une somme tres minime; c’est ce qui est devenu le noyau de notre collection. M. Struve me donna ensuite un certain nombre d’echantillons pour le Musee, et par son t&- tament il lui legua plusieurs ouvrages de mineralogie et de geologie. Voila, mon cher Monsieur, tout ce que je puis vous dire sur le pro- fesseur Struve, qui etait certainement pourvu de connaissances variees, dont il a tir& un tres bon parti, mais qui n’avait pas le don de l’ensei- gnement, ni des idees justes sur les sciences qu’il pratiquait; il a beau- coup Ecrit de petits memoires sur les salines, mais ils contiennent peu de choses vraiment utiles. A. Gautier an R. Wolf, Genf, 4. Nov. 1854: J’ai lu derniere- ment, dans le petit journal d’agriculture qui se publie a Geneve, sous le titre du Cultivateur Genevois, et dont il parait tous les mercredis une feuille in-4), un extrait de Memoires sur les diselles et les moyens de les prevenir, publies en France depuis 1853 par le cumte A. Hugo; et j’ai lu dans le No. du 4 octobre du dit journal, page 379, que, dans Vintervalle de 1816 a 1852, le comte Hugo a reconnu 7 periodes, dont 3.de disette, 3 d’abondance et 1 mixte, savoir: ire periode, disette, 6 annees, 1816 a 1821 2de bs abondance, 6 , 1822 a 1827 3e % disette, Dun; 1828 a 1832 de % abondance, 5 ? 1833 & 1837 de & mixte, 5 A 1838 a 1842 6e E disette, - ER 1843 a 1847 Te h abondance, 5 % 1848 a 1852. ll semble qu'il y a quelque analogie entre ces periodes et celle re- iative aux taches du soleil, quoıqu’il n’y ait pas concordance entiere. Je vous donne seulement cette indication comme pouvant avoir quelque interet pour vous. TR. Wolf.] u Verzeichniss der für die Bibliothek der Schweiz. Naturf. Gesellschaft einge- sangenen Geschenke. Von der botanischen Gesellschaft zu Regensburg: 1. Flora, Jahrgang 1854. Regensburg. 8°. 2. Denkschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens der botan. schaft zu Regensburg. Regensburg 1841. 4°. Von Herrn Erlenmeyer: 1. Die Verhandlungen der deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und gerichtliche Psychologie, Sept. 1854. Neuwied 1854. 8. 2. Bericht über die Fortschritte im Gebiete der Krankheiten des Ner- vensystems während des Jahrs 1853. b 3. Erlenmeyer, über die abnormen Sensationen. Von der Akademie der Wissenschaften in Wien: 1. Sitzungsberichte, B. XII, H. 5; B. XIII, H. 1. 2. 8°, 2. Register zu den 10 ersten Bänden der Sitzungsberichte. 3. Czjzek, geologische Karte der-Umgebung von Krems und vom Man- hartsberge, aufgenommen im Jahr 1849. Von dem polytechnischen Verein zu Würzburg: Gemeinnützige Wochenschrift. V. Jahrgang. De l’Academie de Bordeaux: Recueil des actes. 1854. 3e trimestre. 80, De Monsieur l’auteur: Blanchet, apergu de la distribution du terrain tertiaire dans le can- ton de Vaud. Lausanne 1854. 80. Von Herrn Prof. Wolf in Bern: 1. Verhandlungen der schweiz. gemeinnützigen Gesellschaft. 1854. Liestal. 8. 2. Ketschet, de la desarticulation mediotarsienne. Porrentruy 1855. 4". 3. Neujahrsstück der naturf. Gesellschaft in Zürich für 1855. 4°. 4. Grunert’s Archiv. XXII,4. Greifsw. 1854. 80. De la societe des sciences medicales et naturelles de Malines: Annales. Annde 1844 et 1849. Malines. 8°. Von den Herren Verfassern: 1. Th. Zschokke, Mittheilungen über die Cholera in Aarau 1854. 8. 2. Hornstein, Bestimmung der Bahn des ersten Cometen vom Jahre 1847. 80. 3. Hornstein, Bestimmung der Bahn des ersten Cometen vom Jahre 1853. 8. 4. K. v. Littrow, Bemerkungen über das von Herrn Eble überreichte neue Zeitbestimmungswerk. 8. zesell- 80, 8, No, 5—8. 8°, — Ai > 5. Renevier, sur le terrain neocomien qui borde le pied du Jura de Neuchätel a Lassaraz, 8°. k 6. Schweizerische Zeitschrift für Mediein ete. Jahrg. 1854, H. 3 u. 4. Zürich 1854. 8. 7. Gemeinnützige Wochenschrift von Würzburg. V. Jahrg. No. 14. 8. Fischer, Taschenbuch der Flora von Bern. Bern 1855. 80. Von Herrn Pfarrer Fueter: Em. Fucter, meteorologische Beobachtungen von 1805 bis 1830. (Manuseript ) Von Herrn Dr. Baumann in Bümpliz: Meteorol. Beobachtungen im Jahre 1849. Fol. Yon Herrn Prof. Fueter: 1. Jahresberichte der polyklinischen Anstalt in Bern, No. 1—13. Bern 1835—47. 80, 2. Vermischte Abhandlungen. 8. Von dem physikalischen Verein zu Frankfurt am Main: Jahresbericht für 1853—54. 8. Von Herrn Prof. Rud. Wolf, dem Verfasser: Gedächtnissrede auf Jakob Bernoulli. Bern 1855. Von Herrn Prof. Morlot: 1. Bessieres, introduction a l’etude philosophique de la phrenologie. Paris 1836. 8°. 2. Göthe, zur Morphologie, Stuttgart 1817. 8. Von der k. k. Sternwarte in Wien: Annalen, 3te Folge, Band 4. Wien 1855. 8). Von der königl. Akademie in München: Abhandlungen Yil, 2. München 1854. 49. Von dem Ferdinandeum für Tirol und Vorarlberg: Dritte Folge, 4tes Heft. Insbrack 1854. 8°. Vom naturhistorischen Verein der preussischen Rheinlande: Eilfter Jahrgang, Heft 4. Bonn 1854. 8°. Von der naturf. Gesellschaft in Danzig; Neueste Schriften, Band V, 2. Danzig 1855. 40. Von der physikalisch-medieinischen Gesellschaft in Würzburg : Verhandlungen, Band V, Heft 3. Würzburg 1855. 8. Von der königl. Gesellschaft von Edinburg: 1. Transactions, Band XXI, Th. 1. 4. 2. Proceedings, Bd. III, No. 44. De la Sociele vaudoise des sciences nalurelles : Bulletin, Tome IV. Bulletin 35. 8. Von Gewerbeverein in Dresden: 1. Achter Hauptbericht. Vom 1. Febr. 1850 bis 31. Jan. 1854. 40. 2. Katalog der Gewerbe-Ausstellung im Febr. 1854. Dresden 1854. 80. TO — Nr. 348 bis 351. FE. A. Flückiger, über das Templinöl. Beitrag zur Kenntniss der Terebene. (Vorgetragen den 6. Mai und den 3. Juni 1854.) Der naturhistorische Theil der Chemie zeichnet sich dadurch vortheilhaft vor andern PDisciplinen der Natur- geschichte aus, dass die chemischen Verbindungen durch- gehends mit mathematischer Schärfe charakterisirt sind; die organische Chemie jedoch hat in dieser Beziehung Ab- weichungen, ja eigentlich dunkle Stellen, aufzuweisen. Isomerie, Polymerie und Metamerie sind derartige Ver- hältnisse, die zwar dem tiefer eingehenden Studium immer noch Anhaltspunkte zur Orientirung und Sichtung darbie- ten. Eine zahlreiche Familie organischer Verbindungen widersetzt sich ganz besonders dem Bestreben der Che- miker, ihren Gliedern eine feste Stellung anzuweisen und deren Charakterisirung im Einzelnen mit der sonst gefor- derten Bestimmtheit durchzuführen. Es sind diess die zahl- losen ätherischen Oele, und namentlich die Hydrocarbone, deren zahlreichste Gruppe, die der Terebene, nach der allgemeinen Formel C® +; H" (C2 4!) zusammenge- setzt ist. Hierher gehören eine Menge natürlich vorkommender ätherischer Oele, wie z. B. die der Aurantiaceen, man- cher Labiaten, wie Lavandula und Rosmarinus, die von Cubeba, Copaiva, Elemi, Piper, endlich die der meisten !) Coniferen und namentlich der Prototyp der Gruppe, das sogenannte Terpentinöl, welches die verschiedenen Pinus-Arten liefern. Der Zusammensetzung nach, wenn 1) Das Thujaöl weicht sehr von den übrigen ah. (Bern. Mittheil. Juni 1855.) —m3 auch nicht ihrer Eigenschaften wegen, zählen wir auch einige kunstliche Oele hierher, wie Kaulschin, Bernstein- öl, Golophen, Metaterebenthen, auch das Steinöl. h Diese Terebene zeigen in ihren physikalischen Eigen- schaften und ihren chemischen ‚Reactionen oft unmerkliche Uebergänge oder völlige Uebereinstimmung, so dass ihre Verschiedenheit oft auf Eigenthüumlichkeiten beruht, wel- che der Messung nicht zugänglich sind, wie z. B. der Geruch. Es ist als trügen sie eben nur ein Zeugniss ihrer verschiedenen Herkunft an sich. So lässt sich nicht wohl von jedem einzelnen Gliede der Tereben-Gruppe behaupten, es stelle wirklich ein chemisches Individuum, eine chemische Species vor. Ganz bestimmt ist dieses nicht der Fall mii dem Terpentinöl. Was man unter die- sem Namen verstehen muss, ist keine einzelne Verbin= dung, sondern eine Anzahl ätherischer Oele, welche .al- lerdings, trotz des mehr oder weniger ausgesprochenen individuellen Gepräges, unter sich grössere Achnlichkeit und völlige Uebergänge zeigen, und sämmtlich von Pinus- Arten abstammen. Eine chemische Diagnose des Terpen- tinöls ist somit nur innerhalb ziemlich weiter Grenzen möglich. Worin nun — bei aller Uebereinstimmung im Ganzen — diese Verschiedenheiten ihren letzten Grund haben, ob nur Ein Kohlenwasserstoff den Terebenen über- haupt zu Grunde liegt, dessen Eigenschaften durch ge- ringe Beimengungen modificirt wurden, oder ob mehrere (isomere oder polymere) vorhanden sind und, in ver- schiedenen Verhältnissen gemengt und durch molekulare Umsetzungen verändert, die verschiedenen Oele erzeu- gen — sind Fragen, die noch nicht genügend beantwor- tet werden können. Einen kleinen Beitrag zur Beleuchtung dieser Ver- hältnisse und zur näheren Begründung der oben angedeu- — 139 — teten Auffassung des Begrifles Terpentinöl glaube ich durch folgende Notiz zu liefern. ’ In den Apotheken mancher Gegenden, namentlich des deutschen Theils des Kantons Bern, wird von Landleuten häufig Tannzapfenöl verlangt und als äusserliches und innerliches Heilmittel bei Menschen und Vieh in einer Menge von ganz verschiedenen Fällen !) angewandt. Sehr oft wird unter diesem Namen das gewöhnliche käufliche Terpentinöl gegeben; in vielen Apotheken dagegen erhält man ein schon auf den ersten Blick davon verschiedenes Oel, welches in der pharmaceutischen Nomenclatur als „Oleum templinum ?, Oleum Pini, Oleum abietinum oder Abietis, Huile de Sapin ou de Temple, Huile de Pif“ figurirt. In der einschlagenden Literatur über diese Pa- nacee herrscht eine grosse Verwirrung. Fueter (Pharmacop. Bernensis lentamen, pag. 525) gibt an, das Oleum templinum, Tannzapfen- oder Krumm- holzöl, werde aus Zapfen und jungen Spitzen von Pinus sylvestris und andern Arten erhalten, es unterscheide sich vom Terpentinöl nur durch den mehr balsamischen eitronähnlichen Geruch und höheres specifisches Gewicht. Nach Wiggers (Pharmakognosie) ist Pinus Pumilio die Stammpflanze. Das Oel ist nach diesem Pharmakogno- sten „von dem gemeinen Terpentinöl wesentlich verschie- den, so dass es durch dieses nicht ersetzt werden kann.“ Er lässt es aus den Zweigspilzen gewonnen werden. Gren (Hdbch. d. Ch. 3. Aufl. 1806) sagt, aus dem Holze von Pinus Abies, P. Picea und P. sylvestris er- 1) Zur Heilung von Wunden, bei Blähung des Viehs, Fluor albus, Tympanitis, Euterentzündung der Kühe (der sogen. Viertel); auch zur Vertreibung des Ungeziefers, z. B. der Maulwurfsgrillen. ?) Was der Name „Templin“ bedeutet, ist mir ein Räthsel ge- blieben. halte man durch Schwelen „dünnere Harze“, welche durch. Destillation das Kienöl, Ol. templinum s. Pini, liefern. Hagen (Lehrb. d. Apoth.-Kunst. 3. Aufl. 1786) gibt an, eine Abart der Pinus sylvestris, welche in den Kar- pathen, Ungarn, Tirol, Würtemberg und der Schweiz ?) wachse, heisse der krummgebogenen (niederliegenden) Aeste wegen Krummholzbaum; das Krummho!zöl, Oleum templinum, scheine das aus diesen Aesten gewonnene Oel zu sein. In der von Haller bevorworieten Onomatologia med. compl., Bas. 1755, findet sich die Angabe: „Das aus dem „Holze von Pynus sylvestris destillirte Oel heisst Fich- „tenöl, Oleum templinum; es riecht sehr stark, brenz- „lich, und wird nur äusserlich gebraucht, wider Warzen „und Zittermäler. “ Kosteletzky (Med.-pharm. Flora) führt als Stamm- pflanze Pinus Pumilio an. Das Oel diene zur Verfälschung theurerer ätherischer Oele ?). Aus diesen Citaten geht hervor, dass in fruherer Zeit unter dem Templinöl allerlei Produkte verwechselt wur- den, bald ätherische Oele, bald mit solchen gemengte Theere. So heisst auch der in unserer Gegend eigens aus Wachholderholz geschwellte Theer schlechtweg Wach- holderöl. — Eine neuere Untersuchung Wöhler’s ?) be- zieht sich ebenfalls auf ein hierher gehöriges Oel, nämlich ein aus frischen, von den Nadeln befreiten, harz- freien Zweigen der Rothtanne (Pinus Abies Linne) durch Destillation mit Wasser gewonnenes Oel. Es ist, nach Wöhler, farblos, dünnflüssig, im Geruche ganz verschieden 1) Pinus Mughus 3) Pumilio Koch, die Legföhre. 9%) Wozu es sich trefflich eignen dürfte! 3) Wittstein, Handwörterbuch, Art. „Tannenöl“. -— 141 - vom Terpentinöl, eher an die frischen Zweige erinnernd, siedet bei 167°C, und enthält, nachdem es entwässert ist: gegen 1 p. C. (!) Sauerstoff. Schüttelt man es mit Kalium’ so gibt es seinen Sauerstoff ab, riecht nun viel angeneh- mer, dem Citronöl ähnlich, bricht stark das Licht, zeigt 0,856 spec. Gewicht und dieselbe Zusammensetzung wie Terpentinöl. Ganz dieselben Angaben macht Gottschalk !) und fugt bei, dass das Oel durch Destillation über Kali- hydrat nur insofern verändert werde, als es den Geruch des Terpentinöls annehme. — Diese Beobachtung würde dafür sprechen, dass das Templinöl ganz einfach Terpen- tinöl sei, das einer Beimengung von sauerstoffhalligem Oele seine abweichenden Eigenschaften verdanke. Ich begann meine Untersuchung mit der Prüfung des in unserer Gegend gebräuchlichen käuflichen Templinöles. Es wird, wie es scheint, seit undenklicher Zeit in eini- gen abgelegenen Seitenthälern des Emmenthales und Ober- aargaues in nicht unbedeutenden Quantiläten gewonnen und von einzelnen „Brenneru“ centnerweise den Apothe- kern und Droguisten gebracht, so dass es sogar gelegent- lich exportirt werden kann. Sein Preis stellt sich an Ort und Stelle meist höher als der des Terpentinöls, welches aus den Pyrenäen, der Sologne und aus Nordamerika nach der Schweiz kömmt. Er ist jedoch sehr grossen Schwankungen unterworfen ?), weil die Ausbeute ausser- ordentlich verschieden ist, je nachdem die Tannzapfen gerathen oder fehlschlagen. Aus letzterem Grunde wurde z. B. voriges Jahr (1854) kein Oel gewonnen, so dass ich noch nicht Gelegenheit hatte, die Darstellung desselben an Ort und Stelle zu beobachten. / 1) Döbereiner’s Apothekerbuch, Art. „Ol. Pini“. ?) Im Jahr 1850 z. B. war der Preis 140, 1854 aber 240 Cen- times per Kilogramm. Laut den Berichten ‘eines zuveriässigen Mannes, der sich (in den Bergen um Trachselwald) seit langen Jahren mit dieser Industrie befasst, werden im August und Sep- tember die Zapfen mühsam von den Weisstannen (Pinas Picea Linne, Abies pectinaia De Cand. — Sapin) gebrochen, einzeln zerschlagen und mit Wasser in kupfer- sen Blasen der Destillation unterworfen. Ein Mäss (15 Liter) solcher Zapfen, gibt im Durchschnitt einen Schoppen (0,375 Litres) Oel. Zweige oder Nadein der Weisstanne oder Zapfen der Rothtanne (Pinus Abies Linne, Abies ex- celsa De CGand. — Epicea) werden zur Destillation dureh- aus nicht verwendet, angeblich weil sie sich nicht zerbre- chen lassen; vielleicht weil die Ausbeule geringer oder das Produkt nicht von der gesuchten Qualität wäre. Es bleiben eben in dieser Hinsicht noch die übrigen Conife- ren und zwar auch deren einzelne Organe zu untersuchen, da es gar wohl denkbar wäre, dass sogar Zapfen, Nadeln und der Balsam (Terpentin) eines und desselben Baumes verschiedene Oele lieferten. -—- Pinus sylvestris, die in unserer Gegend häufig ist, dient ebenfalls bestimmt nicht zur Bereitung des Templinöls. Es ist daher diese Indu- strie, bei uns wenigstens, an das massenhafte Auftreten der Weisstanne geknüpft; d. h. an die montane Region, da in der Ebene die Rothtanne mehr vorberrscht. Im Jura und den Vogesen, wo die Weisstanne zwischen 700 und 1100 Meter grosse Waldungen bildet, scheint dieses Oel nicht dargestellt zu werden; wenigstens waren meine Erkundigungen danach erfolglos. Ich habe Oel aus verschiedenen Lokalitäten unseres Kanfons und von sehr verschiedenem Alter untersucht und daran immer dieselben hervorstechenden Eigenschaf- ten bemerkt. Es ist wasserhell, Anfangs ganz farblos; erhält aber mit der Zeit einen Stich ins Grünlichgelbe, — 143 — was bei den Verehrern seiner Heilkraft sehr beliebt ist und als „Goldgelb“ gepriesen wird. Diese eigenthümliche Färbung des Oeles ist schon an geringen (Quantitäten des- selben, namentlich im reflektirten Lichte, deutlich sicht- bar; sie erreicht jedoch niemals einen liefern Ton, als z. B. die Farbe des Chlors bei gewöhnlicher Temperatur. Am Terpentinöl, auch altem, bemerkt man diese Färbung nicht. Was das Templinöl sehr vom Terpentinöl unter- scheidet, ist der ganz abweichende, eigenthümliche Ge- ruch, den ich für meinen Theil sehr angenehm balsamisch finde, während mir der des Terpentinöls entschieden un- angenehm vorkömmt ?). Meiner Ansicht nach riecht das Templinöl ungefähr wie ein Gemisch von Gitron- und Melissenöl. Sein Wohlgeruch zeigt sich besonders stark bei der Destillation. Bei nur einiger Aufmerksamkeit ist eine Verwechslung des Templinöls mit Terpentinöl dem Geruche nach unmöglich; auch bei sehr geringen Quan- titäten ist der Unterschied auffallend. Eine Beimischung von !/, Terpentinöl zu Templinöl ist auf diese Weise si- cher zu entdecken für Jemand, der den reinen Geruch des letztern kennt. Es reagirt, wenn nicht gar zu alt, nicht auf Lakmus, besitzt hingegen, wie die meisten ätherischen Oele, in ganz eminentem Grade die Fähigkeit, organische Pigmente zu zerstören, gleich dein Chlor. In dieser Beziehung ver- hält es sich genau so, wie dies Schönbein ?) vom Ter- pentinöl nachgewiesen hat. Selbst concentrirte kochende Indigolösung wird auf Zusatz geringer Quantiläten Tem- M) Wenn die physiologischen Wirkungen des Temp!inöls gleich denen des Terpentinöls sind, so würde es sich durch seinen angeneh- meren Geruch ohne Zweifel besser zur medicinischen Anwendung eig- nen, wo dieses indieirt ist. | 2) Verhandl, der Naturf. Gesellsch. in Basel. X. 5. ei plinöl fast augenblicklich entfärbt, ja sogar frisch aus der Lösung des Indigweisses niedergefallener Indigo. Mit Schwefelblei !) oder Indigo gefärbte Leinwand- streifen werden durch Templinöldämpfe bei gewöhnlicher Temperatur im Licht und im Dunkeln bald gebleicht, wenn man sie in Flaschen über einer Schicht des Oeles auf- hängt. Pigmente lebender Pflanzen, wie z. B. die gesät- tigten Farben der grossen kultivirten Viola- Arten (Pen- sees), werden durch das Eintauchen in Templinöl sehr rasch zerstört. Gelöstes Jodkalium wird gebräunt, Ferro- cyankalium in Ferrideyankalium übergeführt, Eisenoxy- dulsalze höher oxydirt. Kurz, unser Oel zeigt in hohem Grade alle die frappanten oxydirenden Wirkungen, welche Schönbein für das Terpentinöl und überhaupt die Gruppe der Terebene nachgewiesen hat. Die Erscheinung ist in- dessen quantitativ äusserst verschieden und bei allen übri- gen Terebenen, welche ich untersuchen konnte (z. B. Citron-, Wachholder-, Rosmarin-, Lavendel- und Berga- mot-Oel), ohne Vergleich schwächer als bei Templin- oder Terpentinöl. Einzig. das Sabinaöl kömmt diesen beiden sehr nahe. Es mag übrigens auch wohl sein, dass die Grösse dieser Wirkungen variirt, je nach dem Stadium der „Oxygenation“, in welchem sich diese Oele befinden. Dass der Sauerstoff allerdings in ganz besonderer Weise gebunden sein muss, um diese Wirkungen zu erzeugen, geht auch daraus hervor, dass den sauerstoffhalligen Oe- len, wie Nelken-, Kümmel- und Zimmtöl, «diese Eigen- schaft abgeht. Setzt man diesen Oelen während des Sie- dens z. B. kleine Mengen Indigolösung zu, so wird die 1) Dieser Versuch gelang mir nicht in der Weise, wie Greville Williams (Journ. de Pharm. et de Ch. Aoüt 1853) angıbt, ebensowe- nie mit Templinöl als den übrigen Oelen. — I — - Farbe vicht zerstört, wohl aber augenblicklich durch we- nige Tropfen Templinöl. Schönbein unterscheidet daher sehr richtig zwischen Sauerstoff, mit welchem sich die Oele bloss „beladen — oxygenirt“ haben, und Sauerstoff, der konstitutives Element derselben ist und dann diesel- ben energischen Wirkungen nicht zeigt. Das specifische Gewicht eines käuflichen Oeles von unbekanntem Alter fand ich = 0,866 bei + 5° C, = 0,862 bei + 12°, verglichen mit dem gleichen Volum Was- ser von korrespondirender Temperatur. Unter genau glei- chen Umständen zeigte rohes amerikanisches Terpentinöl respective 0,873 und 0,868, französisches aus Marseille bei 18° —= 0,862 '), frisch rectificirles Citronöl (Genua) = 0,859, frisch rectifieirtes Wachholderöl (Wien) = 0,858, beides bei + 18°C, Sabinaöl, rectificirt = 0,867 bei 13,50 C. Rectificirtes farbloses Templinöl, der Luft dargebo- ten, färbt sich schwach grünlichgelb. und verdickt sich durch Sauerstoffabsorption ziemlich rasch. Im Winter ist diese Veränderung nicht bedeutend; eine Probe, die aber den Sommer durch offen gestanden hatte, zeigte die Con- sistenz des gewöhnlichen Terpentins, ein specifisches Ge- wicht — 1,048 bei + 12° und sehr lieblichen Geruch, und zwar in weit höherem Grade als gewöhnliches oder gar reclificirtes Oel. Es ist dies also auch eine Bestäti- gung der Ansicht Schönbeins ?) (und übrigens auch Lie- bigs), dass der Geruch der ätherischen Oele in directer Beziehung zu ihrer Oxygenation stehe. 4 Dieses verdickte Templinöl (Templinbalsam) röthete !) Was also die oben pag. 139 angeführte Angabe eines höhern specifischen Gewichts für das Templinöl nicht bestätigt. 2) Am angef. Orte 12. — 146 — die weingeistige Lakmustinktur stark; ich konnte darin jedoch weder Sylvin- noch Ameisensäure finden. Unterwirft man das rohe Oel in einer mit Platinspi- rale versehenen Retorte der Destillation, so gehen bei 140° C die ersten vereinzelten Tröpfchen über, bei 155° beginnt das Sieden, bei 169° geht das Oel reichlich und bei 172 in vollem Strahle über. Von da an bleibt das Quecksilber lange stationär, und zwischen 173 und 177 gehen wohl zwei Drittel des in Arbeit genommenen Quan- tums über. Später verdickt sich der Rückstand und färbt sich stark, während das Thermometer über 200° zeigt. Die geringe, unter 1730 übergegangene Fraktion setzt etwas Wasser ab. Es ist bekanntlich nicht möglich, bei so veränderli- chen Substanzen, wie die ätherischen Oele, einen kon- stanten Siedepunkt zu bestimmen. Die thermometrischen Resultate können nur zu Durchschnitiswerthen führen, welche indessen sichere Vergleichungen zulassen. Die folgenden, unter genau gleichen Umständen gemachten Bestimmungen zeigen diess deutlich: Templinöl, dieselbe Probe, welche zur : Bestimmung des specifischen Gewichts gedient hatte .. 155° 166° Amerikanisches Terpentinöl (Pinus austra- lis Miller) . x ...198, ..188 Französisches Terpentinöl (Pinus maritima De Cand.) . 3 . 155 160 Citronöl, rectificirt, aus Geha > M73R ARTE Sabinaöl (Juniperus Sabina) aus den Al- pen..roh ..: , ; - Ä ... 173,5 175 Wachholderöl, rectificirt, aus Wien . 170 185 Melissenöl, reines . e aD P4 — MT — a gibt die Temperatur des eben beginnenden Siedens, b die des vollen Kochens. — Die Versuche wurden nach der Kopp’schen Methode mit dem Kolben und Platinspi- rale, über der Weingeisiflamme gemacht. — Man darf an- nehmen, dass das Terpentinöl im Durchschnitt um wenig- stens volle zehn Grade tiefer siedet, als das Templin- öl; denn ersteres geht in vollem Strahle über, wo letzteres eben erst ins Aufwallen kömmt. Trotz der sehr relativen Bedeutung des Siedepunktes bei Verbindungen, welche durch die blosse Wärme so grosse Veränderungen erlei- den, kann doch eine Differenz von diesem Belang nur auf Rechnung einer wirklichen Molekularverschiedenheit ge- setzt werden 1). Da bei der Destillation aus der Retorte der grösste Theil des Oeles zwischen 173 und 177° überging, so wurde diese Portion besonders aufgefangen, über geschmolze- _ nem Chlorcalcium entwässert, davon abgegossen und aufs Neue destillirt. Es ging nun das Meiste bei 171 über, und bei 174° konnte die Destillation eingestellt: werden. Der Geruch dieses gereinigten Oeles war nun merklich schwächer und weniger angenehm als der des rohen Oe- les, wurde jedoch nach Kurzem wieder damit identisch. Das specifische Gewicht dieses rectifieirten Oeles war — 0,8356 bei + 6° und 27 Barom., wenn Wasser unter gleichen Umständen = 1,000. Die Bestimmung wurde mit dem langhalsigen Regnault’schen Fläschchen gemacht, welches grosse Genauigkeit zulässt. Im Kolben mit eingesenkter Platinspirale erhielt sich der Siedepunkt ziemlich constant bei 1720. Bei längerem Kochen und stärkerem Erhitzen steigt das Thermometer nach und nach, und das Oel verdickt und färbt sich. 1) Vgl. Gmelin, 4. Aufl. IV. 56. —. WW — Es darf somit, unter den obigen Einschränkungen, 172’ C bei gewöhnlicher Temperatur und Luftdruck als Siedepunkt des Templinöls gesetzt werden. Für Terpentinöl gilt gewöhnlich 156°, oder nach der Theorie 160°. Die ziemliche Stetigkeit dieses Sied&punktes spricht sehr dafür, dass das so erhaltene Templinöl ein reines homogenes Produkt sei. Blankes Kalium verändert sich darin nicht, und es ist auch in der That sauerstoffrei, nach der Formel C% H1$ zusammengesetzt, welche ver- langt Gefunden im Mittel 20€ 120 88,23. 88,77 16H 16 11,77 12,70 136 100,00 100,47 Näheres über drei mit diesem Oele angestellte Ele- mentaranalysen, welche Herr Prof. Brunner ausführte, verdanke ich seiner gütigen Mittheilung und lasse es am Schlusse dieses Aufsatzes folgen. ; Bei sauerstoffhaltigen Oelen ist die Behandlung mit schmelzendem Kalihydrat vorzüglich geeignet, reine Koh- lenwasserstoffe herzustellen. Obwohl nach dem Obigen das Templinöl keinen Sauerstoff enthält, so schien es mir doch, im Hinblick auf Wöhler’s und Gottschalk’s Beob- achtungen (ob. p. 140 u. 141) zweckmässig,, das rohe Oel der Einwirkung des Kalihydrates zu unierwerfen. Es bräunt sich damit schon in der Kälte, und nach der Destillation bleibt das Kali als dunkle, schmierige,, stechend riechende Masse zurück. Bei der Rectification wurden die ersten und letzten Antheile zurückgesetzt, und bloss die mittlere Fraktion entwässert und nochmals rectifieirt; durch diese Behandlung wird der Siedepunkt etwas-herabgerückt, in- dem das Oel bis fast auf den letzten Tropfen überdestil- lirt werden kann, ohne 173° zu überschreiten. Nament- - se = lich erhält sich das Quecksilber bei fortwährender Destil- lation im Strahle sehr lange genau bei 170°, und der Rück- stand, kaum !/,.n betragend, verdickt und färbt sich kaum, so dass auch das so gereinigte Oel ein sehr reines Pro- dukt ist. Das specifische Gewicht desselben war bei + 6 — 0,859, es fängt im Kolben bei 168° an zu sieden, und das Quecksilber steigt langsam bis 173. Der Geruch die- ses reinen Oeles ist auch ganz schwach, jedoch durchaus dem des Citron- oder Terpentinöles nicht ähnlicher ge- worden. Beim Kochen riecht es genau wie das rohe Oel, in hohem Grade an kochendes Melissenöl erinnernd. Auch Kalium verändert seinen Geruch nicht. Demgemäss kann bei dem Templinöl von einer Bei- mengung eines sauerstoffhaltigen Oeles, welchem es elwa seine von Terpentinöl abweichenden Eigenschaften ver- dankt, nicht die Rede sein (oben pag. 141). Alles deutet vielmehr darauf hin, dass diese Abweichung, trotz vieler Aehnlichkeiten und gleicher Zusammensetzung der beiden Oele, ihren Grund in einer wirklichen Molekularverschie- denheit habe. In dieser Voraussetzung wurde auch das Verhalten der beiden Oele zur Wärme untersucht. Tch bestimmte das specifische Gewicht derselben bei correspon- direnden Temperaturen zwischen + 30 und 130°, wobei ich mich einer ähnlichen Methode bediente, wie die, welche Kopp !) neulich für seine Bestimmungen vieler Ausdeh- nungscoäflicienten gewählt hat. Das direkt gefundene Ge- wicht des für alle einzelnen Bestimmungen (bis auf die Ausdehnung des Gefässes) gleichen Volums Oel bei den verschiedenen Beobachtungstemperaturen wurde vergli- chen mit dem (berechneten) Gewichte desjenigen Volums Wassers von der grössten Dichtigkeit, welches bei der 1) Ann. d. Ch. u. Pharm. Jan. 1855. respectiven Temperatur in demselben Gefässe enthalten sein musste. Als Ausdehnungscoöfficient des Glases wurde für 1° C „, angenommen. In dieser Weise wurde er- mittelt: Specifisches Gewicht bei + 30° bei 100° bei 130% C des Terpentinöls 0,851 0,796 - 0,762 des Templinöls 0,842 0,734 0,757 Hieraus ergibt sich, zwischen 30° und 130°, der Aus- dehnungscoe&fficient er Wer nr u für 1°C, im Durchschnitt, welche Grössen als gleichwerthig angenommen werden dürfen, da bei diesen delikaten Versuchen so kleine Dif- ferenzen ganz innerhalb der Beobachtungsfehler liegen. Der Gang der Ausdehnung scheint zwar nicht derselbe zu sein, indem bei dem Terpentinöl der Coöfficient zwischen 100 und 130° grösser ist als zwischen 100 und 30°, und beim Templinöl umgekehrt kleiner. — Es dehnt sich dem- nach 1 Volum Templia- oder Terpentinöl von 0° bis 1000 auf 1,116 Volumina (11/,) aus. Dalton !) hat diese Grösse zu nur 1,070 (11/,,) bestimmt, geringer als sie für Wein- geist (11/,) und für fette Oele (11/,.) angenommen wird, was wenig, wahrscheinlich ist. Joule und Playfair fanden für Terpentinöl 1,110 2). Sehr ‘wichtige Aufschlüsse über die Molekularconsti- tution solcher Körper wie die isomeren ätherischen Oele haben wir ohne Zweifel von den optischen Untersuchun- gen zu erwarten. Es war mir darum zu thun, auch in dieser Beziehung das Templinöl zu prüfen. Um vergleich- I) Gmelin, 4. Aufl. I. 207. 2). Quarterly journ. of the Lond. chem. soec. bare und genaue Resultate zu erhalten, übergab ich das- selbe Herrn Marcellin Berthelot in Paris, Assistenten am College de France, welcher eben eine namentlich in op- tischer Beziehung sehr ausführliche Arbeit über verschie- dene Terpentinöle veröffentlicht hatte !). Derselbe hatte die Güte, mir folgende Mittheilangen zu machen: Das rohe Oel lenkt den polarisirten Strahl nach links ab, nämlich, bei einer Länge von 100 Millimeter, für die Uebergangsfarbe (teinte de pas- ' | Na 23,16 Verhältniss = — sage) um — 850,, links / 30 den rothen Strahl | wie bei Quarz und um — 650,, Ins Zucker; so dass das Rotationsvermögen berechnet mit dem speci- tischen Gewichte 0,856 0 _ Links gt = mn Das französische Terpentinöl (von Pinus marilima) aus der Sologne, durch Herrn Berthelot mit aller Sorgfalt selbst dargestellt, besitzt ein Rolationsvermögen von nur — 320,, !nks_ also sehr verschieden von dem unseres Tem- plinöles. Ebenso das Terpentinöl desselben Baumes aus den Landes. Das amerikanische (Pinus australis) dagegen ist rechtsdrehend, wie auch das Citronöl. Die oben (pag. 146) erwähnte Fraktion des rohen Templinöls, welche unter 173° übergeht, lenkt die Ueber- gangsfarbe um — 92,” ab, was eine wesentliche Ver- schiedenheit dieses Theiles von der Hauptmasse des Oe- les anzeigt. Der Brechungsexponent des Templinöls ist = 1,4671, des französischen Terpentinöls (aus Marseille) — 1,4637, also derselbe °). ) Surles diverses essences de terebenthine, Ann.deCh. etdePh. XL. 2) Bestimmung des Hrn. Prof. Delffs in Heidelberg. SR Berthelot fand den Geruch des Templinöls identisch mit dem des Isoterebenthens, das er durch zweistündiges Erhitzen des französischen Terpentinöls auf 300° erhalten hat. Auch speeifisches Gewicht (0,849 bei 22) !) und Sie- depunkt (176°—178°) sind nahe übereinstimmend, das op- tische Verhalten dagegen ganz abweichend. Es ist gewiss bemerkenswerth, wie die Kunst auf diese Weise ein Pro- dukt darzustellen vermag, das einige der hervorragend- sten Eigenschaften mit dem Templinöl theilt und doch auch wieder nicht damit identisch ist. Die Löslichkeitsverhältnisse des Templinöls sind gleich denen des Terpentinöls; es löst sich in jedem Verhältnisse in Alkohol, in wasserhaltigem um so weniger, je mehr Wasser er enthält. Es erfordert z. B. (bei + 20°) 1 Th. Templinöl 7 Th. gewöhnlichen Weingeists von 0,839 spec. Gew. (85°/,) zur Lösung. Im Wasser sehr wenig löslich, nimmt es selbst davon im völlig entwässerten Zustande weniger als 0,005 auf. Es löst Jod ganz ruhig auf, de- tonirt aber heftig mit Brom; Terpentinöl dagegen, roh und rectificirt, explodirt mit beiden aufs Heftigste, und ebenso Wachholder-, Sabina-, Citron- und Rosmarinöl. Das Templinöl besitzt, wie (pag. 143) angegeben, in hohem Grade die Fähigkeit, sich in der Weise mit Sauer- stoff zu verbinden, welche Schönbein als Oxygenation un- terscheidet. Sehr gering dagegen ist sein’Vermögen, sich in gewöhnlicher Weise zu oxydiren. Es äussert selbst beim Kochen eder längerem Aussetzen am Licht keine. reducirende Wirkung auf Silber- und Quecksilberoxyd- salze, oder auf Bleihyperoxyd, wie diess sauerstoffhaltige Oele thun — ein Beweis mehr, dass der Sauerstoff, wel- chen die Terebene aufnehmen, sich ganz anders zu ihnen 1) Ich fand Templinöl = 0,849 bei + 26°. =>. 108: — verhält, als der der in gewöhnlichem Sinne stauerstofi- haltigen Oele. Das Schönbein’sche Bild der „Beladung mit Sauerstoff“ mag bis auf Weiteres das Verhältniss veranschaulichen, da dasselbe gewiss kein stöchiometri- Sches ist. “ Die sauerstoffhaltigen, natürlich vorkommenden äthe- rischen Oele sind Gemenge von Kohlenwässerstoffen , welche sehr oft mit den Terebenen isomer oder polymer sind, und oxydirten Kohlenwasserstoffen, welch letztere saurer oder indifferenter Natur sind. Die indifferenten treten gewöhnlich in fester Form auf und heissen dann Camphore oder Stearoptene. Der gewöhnliche (Laurineen-) Campher C?0H160? ist ebenfalls ein solches Oxyd, dessen entsprechender Kohlenwasserstoff jedoch nicht zugleich mit dem Gampher vorkömmt. Umgekehrt finden sich die den Terebenen entsprechenden Camphore in der Natur nicht, oder nur unter besonderen seltenen Umständen, wie z. B. Numas im Lavendelöl gewöhnlichen Campher fand. Es hängt dies offenbar mit der eben erwähnten geringen Affinität der Terebene zum Sauerstoff zusammen, welche selbst nicht erregt wird, wenn der Sauerstoff — bei gewöhnlicher Temperatur — in der concentrirten Form der Salpetersäure geboten wird. Wenigstens findet in diesem Falle sogar keine einfache Oxydation statt, son- dern die Terebene nehmen den Sauerstoff nur zugleich mit Wasserstoff auf; obwohl gewiss nicht in der Form von Hydratwasser. Diese künstlichen Tereben- Camphore heissen daher schlechtweg sehr uneigentlich Hydrate. Vom Terpentinöl kennt man mehrere solcher Camphore, na- mentlich die zwei folgenden C20 920 04 — C20 H1$ + 4H0 C2 92 06 — C2 H16 Ei 6H0 (Bern. Mitth. 1855.) HERR Am leichtesten bildet sich der zweite Campher, und zwar nach der Vorschrift von Wiggers, wenn man 8 Ge- wichtstheile Oel mit 2 Th. gewöhnlicher Salpetersäure und 1 Th. Weingeist mischt und öfters schüttelt. in Hinsicht auf diese Gampherbildung verhält sich jedoch das Terpen- tinöl etwas verschieden von den. übrigen Terebenen, und zeigt sogar in seinen Varietäten selbst Verschiedenheiten. Bei (französischem) Terpentinöl beginnt die Campherbil- bildung schon nach wenigen Tagen, und ebenso bei Ci- tron- und Rosmarinöl. Bei allen übrigen Terebenen, welche ich untersuchte, geht es sehr viel länger, bis die ersten Krystalle anschiessen. So z. B. dauert es bei Tem- plinöl, amerikanischem Terpentinöl, Sabina- und Wach- holderöl 4 bis 6 Monate. Jedoch zeigt ein und dasselbe Oel unter anscheinend ganz gleichen Umständen in dieser Hinsicht oft unerklärliche Verschiedenheiten. Ein Zusatz von etwa dem gleichen Volum Wasser za dem Gemisch von Oel, Weingeist und Salpetersäure genügf, um unter allen Umständen, sowohl bei Terpen- tinöl als auch den übrigen Terebenen, die Campherbil- dung sehr rasch einzuleiten. So erhielt ich denselben krystallisirten Campher aus amerikanischem Terpentinöl, Sabina-, Wachholder-, Bergamot-, Lavendel, Neroli- und Pomeranzenschalen-Oel, sowie aus Tereben des Templin- öls. Hat die Krystallisation einmal begonnen, so schrei- tet sie Sommer und Winter gleichmässig aber langsam fort. Den Beobachtungen von Wiggers, dass Sonnenlicht darauf Einfluss äussere, und dass in den ersten 14 Tagen der meiste Campher entstehe, könnte ich nicht beipflich- ten. Nimmt man die Krystalle auch öfter heraus, so schies- sen bald wieder neue an, und zwar hat mir ein und das- selbe Gemisch noch nach anderthalb Jahren wieder neue Krystallisationen gegeben. Die Krystalle, welche langsam, u in — ohne Wasserzusatz anschiessen,, sind immer besser aus- gebildet und meist ganz farblos, obgleich sich ihre Mut- terlauge stark verdickt und färbt. Wiggers gibt als grösste Ausbeute, die er (im Verlaufe von zwei Jahren aus Ter- pentinöl) erhalten habe, 8!/3 p. C. an. — 160 Gramm Tem- plinöl gaben mir in 5 Monaten 24 Gramm Campher, also 15 p. €., und nachher noch beinahe ebensoviel; Rosma- rinö! in 4 Monaten 25 p. ©. Letzteres scheint überhaupt die bestausgebildeten und reinsten Krystalle zu liefern. — Das Gemisch, aus welchem der CGampher des Templinöls entsteht, nimmt einen sehr stark haftenden balsamischen Geruch an. Versetzt man es, z B. nach einem Jahr, mit viel’'Wasser, trennt das noch vorhandene Oel, entzieht ihm anhängende Säure und Wasser, so geht es bei der Destillation zwischen 175° und 185° über. Sein Geruch ist nun aber widerlich, fast empyreumatisch‘ und jeden- falls durchaus von dem des ursprünglichen Oeles ver- schieden. Bei längerem Aufbewahren des Öeles über blossem Wasser erhielt ich den Campher nicht, und fand auch keinen in Flaschen, wo zufällig wasserhaltiges Oel jahre- lang aufgehoben worden war. Eben so wenig wussten mir die Fabrikanten, welche oft das Oel unvollständig vom Wasser trennen und so sehr lange aufheben, von derar- tigen Absätzen in ihrem Oele zu berichten. — Es scheint demnach die Salpetersäure in dem Terpentinöl (und den übrigen) diejenige Veränderung zu veranlassen, welche sie erst zur Aufnahme der Elemente des Wassers befä- higt. Der Weingeist dient dazu, den Contact zwischen Säure und Oel zu vermitteln. Die Krystalle des Camphers aus Templinöl (und den übrigen Terebenen) gehören dem rhombischen, ein und einaxigen, Systeme an. Es sind nämlich vorherrschende * — 156 — Pyramiden (rhombische Oktaüder), deren Randkanten durch das verticale Prisma abgestumpft sind. Fast überall tritt auch noch ein brachydiagonales Doma auf. Nach der Nau- mann’schen Bezeichnungsweise ist es die Gombination P.ooP.Poo, die Form des schwefelsauren Zinkoxyds ; mit dem Unterschied jedoch, dass an dem Terebencampher »Poo gar nicht auftritt, und die Flächen P vorherrschen; so dass die Krystalle auf den ersten Blick einfach gedrückte Oktaöder vorstellen. Rammelsberg !) hat offenbar genau dieselbe Form von Krystallen aus Terpentinöl beschrie- _ ben; die Prismenwinkel von 78 und 102° wenigstens ent- sprechen ‘denen des Templincamphers. Bei gewöhnlicher Temperatur, und selbst bei +30— 40", verdampft dieser Campher an der Luft nicht; er schmilzt bei 118° und erstarrt beim Erkalten zu einer blät- _ trigen Masse; er kocht bei 250° und sublimirt sich in zoll- langen dünnen federigen Spiessen und Nadeln. Er löst sich in 11,12 Th. kochenden Wassers und krystallisirt beim Erkalten in kurzen zerbrechlichen Prismen heraus, von trübem, verwittertem Aussehen. Es sind dieselben Pris- men, welche an den beschriebenen Oktaödern sekundär auftreten, und sie sind ebenfalls durch die Okta@derflächen zugespitzt. Der Campher ist ferner löslich in fetten Oe- len, Templin- und Terpentinöl (2,4 Th. lösen kochend 1 Th.), Weingeist (4 Th. von 85 °/, lösen kochend 1 Th., 26 Th. bei 0° 1 Th.), Aether (weniger reichlich), Glyce- rin, Schwefelkohlenstoff, Chloroform. Aus dieser Flüs- sigkeit schiesst der Campher beim Erkalten in langen fei- nen Nadeln an, welche die Flüssigkeit nach allen Rich- tungen so durchsetzen, dass sie eine steife Gallerte bil- det. Getrocknet zeigen diese Nadeln einen ausgezeich- neten Seidenglanz. N) Pore. Ann. 69. — 57 — Wie die Mehrzahl der indifferenten organischen Sub- stanzen löst sich der Terebencampher sehr reichlich un- ter geringer Wärmeentwicklung in rauchender und eng- lischer Schwefelsäure zu einer tiefrothen Flüssigkeit, aus der sich jedoch auch in der Kälte sehr bald ‚schweflige Säure entwickelt. Durch Zusatz von Wasser entsteht eine verhältnissmässig nur geringe Trübung, und das Ausge- schiedene vereinigt sich zu dünnen aufschwimmenden Häulchen, während einige dunkler gefärbte Flocken in der Flussigkeit schweben. Dies liess an die Entstehung einer copulirten Säure denken, die jedoch durchaus nicht stattfindet. Erhitzt man die schwefelsaure Lösung, so ent wickelt sich reichlich schweflige Säure, und bei noch hö- herer Temperatur tritt Verkohlung ein. Flüchtige Zer- setzungsprodukte treten nur in äusserst geringer Menge auf, und darunter, gegen Erwarten, kein Colophen. Die Schwefelsäure wirkt also in diesem Falle auch nicht etwa Wasser entziehend, d. h. sie kann es nicht, weil der Gampher, wie oben (pag. 153) schon ausgesprochen wurde, kein Hydrat des Oeles ist. Auch bei der Destillation des- selben mit Zinkchlorid erhält man nicht wieder Templinöl. Beim Zusammenschmelzen des Camphers mit lod er- folgt eine äusserst heftige Reaction. Auch in käuflicher Salpetersäure ist der Campher sehr reichlich löslich und wird daraus durch Wasser wieder gefäll. Erwärm! man die Lösung behutsam, so erhebt sich eine dunkelgefärbte ölige Schicht auf der Flüssigkeit, die sich bald in einzelne niedersinkende Tröpfchen trennt, Bei nur eiwas stärkerer Erwärmung erfolgt eine ausser- ordentlich heftige explosive Einwirkung, und es scheiden sich gelbe harzige Flocken aus. Die Flüssigkeit gibt beim Eindampfen keine Krystalle. — Auch bei mehrstündiger Behandlung der Krystalle mit kochender. Salpetersäure — 158 — gelang die Darstellung einer der Camphersäure analogen Verbindung nicht. Salzsäure ist ohne Wirkung auf den CGampher. Viele ätherische Oele besitzen die Fähigkeit, sich ohne Zersetzung mit wasserfreiem Ühlorwasserstoff zu krystal- isirenden Verbindungen zu vereinigen. Es genügt, un- ter Abkühlung das Oel mit wasserfreier Salzsäure zu sät- iigen, um aus d“m Terpentinöl oder dem Camphen das Monochlorhydrat €? H!5 + HCl zu erhalten, den (un- passend) sogenannten künstlichen Campher. Unter glei- chen Umständen .liefert das Citronöl Bichlorhydrat €? H16 + 21HCl — Ausserdem liefert letzteres auch das Mono- chlorhydrat, sowie das Terpentinöl das Bichlorhydrat ; je- doch, wie Berthelot 1) gezeigt hat, nur bei besonderer Behand!ungsweise und höchst sparsam ?). Von beiden unterscheidet sich das Templinöl. Es ab- sorbirt ohne beträchtliche Temperaturerhöhung Chlorwas- serstoff, indem es sich stark bräunt und einen schmieri- gen Absatz bildet. Sätligt man es bei — 10° vollständig mit wasserfreier Salzsäure, lässt es selbst monatelang in dieser Atmosphäre von Salzsäure stehen, so scheidet sich Nichts ab. Die Flüssigkeit stellt keine bestimmte Verbin- dung von Salzsäure mit Oel vor. Pigerirt man sie mit Kalk und unterwirft sie der Destillation, so geht bei 196°—200 ein Oel von 0,916 spec. Gew. über, das ärmer an Salzsäure ist, und bei öfterer Wiederholung dieser Be- handlung erhält man zuletzt ein chlorfreies Ocl, welches den eigenthümlichen Geruch des Templinöls wieder besitzt. Indessen hat Berthelot aus einer Probe dieses mit 1) Annales de Chimie et de Physique, XXXVIL ?) Das pag. 10 erwähnte Isoterebenthen gibt ein flüssiges Gemenge von Mono- und Bichlorhydrat (Berthelet). MB Salzsäure gesättigsten Oeles, welche ich ihm zustellte, mit Hülfe eines ihm eigenthümlichen Verfahrens (Behand- lung mit rauchender Salpetersäure !) eine sehr geringe Quantität — etwa 2 p. Ü. — des Monochlorhydrates 02016 + HC! abgeschieden und dessen Rotalionsvermö- gen (— 23°,,'»k) nahezu gleich dem der entsprechenden Verbindung des französischen Terpentinöls (— 23',, "»!s) ge- funden, so dass diese beiden Monochlorhydrate identisch sind. Löst man diese Oele in Alkohol, Aether oder kry- „stallisirter Essigsäure, so erhält man andere Resultate. Das Terpentinöl gibt wenig Bichlorhydrat, welches in der Flüssigkeit gelöst bleibt und sich erst nach deren Verdun- sten zeigt; das Citronöl erstarrt bald zu einem Krystall- brei des Bichlorhydrates, C2. 916 + 2 H.Cl, und ebenso verhält sich das Templinöl. Aus 375 Gramm Templinöl, gemischt mit 120 Gr. absolutem Alkohol, er- hielt ich 315 Gr. Bichlorhydrat, also 84 p. C., während die theoretische Ausbeute 153 p. C. gäbe, wenn sich eben die ganze Quantität des Oeles mit Salzsäure verbinden würde. Nach einer brieflichen Mittheilung von Berthelot er- hält man aus Citron-, Templin- und Terpentinöl das Bichlor- hydrat ebenfalls, wenn man über rauchender Salzsäure eine Schicht Oel ausbreitet. Die Eigenschaften des aus Templinöl dargestellten Bi- chlorhydrates sind genau die des aus Citronöl erhaltenen, welche Blanchet und Seli beschrieben haben. Es schmilzt bei 55° ganz ruhig, erslarrt zu einer strahlig - krystal- linischen Masse und ist nicht ohne Zersetzung Nlüchtig. 1). Annales de Chimie et de Physique. XXXVIL. — 160 — Bei Anfang des Kochens (145°) entweicht schon viel Salz- säure, sogar schon unter 100% Es wird nach dem Ko- chen nicht wieder fest. Es gelingt nicht leicht, gut ausgebildete Krystalle des Bichlorbydrates zu erhalten; in Wasser und kaltem Alko- hol ist es unlöslich, und aus heiss gesättigten Lösungen in Alkohol schiesst es in lockern voluminösen Blättchen an, welche so viel Mutterlauge einschliessen,, dass das Ganze zu einer festen Masse erstarrt. Ausverdünnten Lösungen erhält man dünne rectanguläre rhombischeBlätter; sehr oft scheidet sich jedoch das Bichlorhydrat aus solchen Lösungen als ölige Flüssigkeit ab, die nicht wieder krystallisirt. Die Krystalle sind in ätherischen und fetten Oelen, Schwefelsäure und Salpetersäure in der Wärme leicht lös- lich und aus letzteren durch Wasser wieder fällbar. Schwe- felsäure löst die reine Verbindung ohne Färbung, und diese Lösung gibt beim Erkalten schöne Krystallblätter. In höherer Temperatur zersetzen Schwefelsäure und Sal- petersäure das Bichlorhydrat sehr bald. — Mehrmals um- krystallisirtes Bichlorhydrat ist ganz farb- und geruchlos; dem ungereinigten hängt jedoch ein eigenthümlicher, nicht unangenehmer Geruch sehr hartnäckig an. Die Lösungen reagiren immer sauer. Sabina-Oel gibt direkt kcıa festes Chlorhydrat, so. we- nig wie Wachholderöl, so dass diese beiden sich sehr von den übrigen Coniferen-Oelen unterscheiden. Die durch trockene Destillation erhaltenen ätherischen Oele von der Zusammensetzung der Terebene, das Kaut- schin, Bernsteinöl, Steinöl, auch einige Derivate des Ter- pentinöls selbst, wie Colophen und Metaterebenthei, un- terscheiden sich sehr von den erstern dadurch, dass sie weder Camphore (Hydrate) noch Chlorhydrate bilden. Bolley ?) hat letzteres Verhalten benutzt, um eine Bei- I) Selsweiz. Gewerbebl. März 1853. — 161 — mischung von Terpentinöl in dem 2 bis 3mal theureren Steinöl zu entdecken, indem er das zu prüfende Oel mit wasserfreier Salzsäure sätligt. Diese Methode wird nach dem eben Gesagten unbrauchbar sein, wenn die Verfäl- schung mit Templinöl statt mit Terpentinöl ausgeführt wurde. Ich erhielt in diesem Falle selbst bei Zusatz von absolutem Alkohol kein festes Chlorhydrat. Wenn auch das Templinöl theurer und nicht so leicht zu haben ist, wie das Terpentinöl, so würde es sich für einen Betrü- ger doch lohnen, dasselbe zu solchen Zwecken anzuwen- den. Man müsste alsdann die Bildung des Gamphers (Hy- drates) zur Ausmittlung der Verfälschung benutzen. Das Sättigen mit wasserfreier Salzsäure ist auch, für praktli- sche Zwecke, eine so mühsame und widerliche Operation, dass es gewiss empfehlenswerth ist, statt derselben die Campherbildung vorzunehmen. Man darf nur dem Steinöl etwa !/; Volum eines Gemenges von 1 Gewichtstheil ge- wöhnlichem Weingeist, 2 Th. Salpetersäure und 2 Th. Was- ser zuseizen und öfter schütteln, so sieht man nach 2—8 Tagen an den Wandungen des Gefässes die Krystalle des Gamphers erscheinen, selbst wenn das beigemischte Tem- plin- oder Terpentinöl nur 2—3 p. C. betrug. Der Zu- satz von Wasser darf nicht vergessen werden, weil er die Campherbildung wesentlich beschleunigt. Auch das Bernsteinöl verhält sich in dieser Beziehung wie das Steinöl, und es dürfte überhaupt, bei gehöriger Vorsicht, diese Reaktion einer allgemeineren Anwendung fähig sein. In ätherischen Oelen, welche selbst nicht zur Gampherbildung geneigt sind, gelingt es, auf diese Weise eine Beimischung von Terpentinöl (oder Templinöl) zu finden. Dagegen gelingt- es nicht, in fetten Oelen in die- ser Art Terpentinölnachzuweisen. Man muss sich hier mit der Destillation und Prüfung des Destillates mit lod helfen. — 12 ° — Es wurden schon oben (pag. 153 und 157) Ansichten über die Constitution des Tereben - Camphers geäussert. So wenig es bis jetzt klar ist, in welcher Weise hierbei die Elemente des Wassers in die Verbindung eingehen, so spricht doch Alles dafür, dass dies allerdings auf Ko- sten des Wassers geschieht. Es müsste also eine Zer- setzung des’ Wassers erfolgen, hierauf Verbindung des austretenden Wasserstoffes mit dem Oele, und endlich — gleichzeitig — Oxydation des wasserstoffreicheren neuen Radikals durch den freigewordenen Sauerstofl, welcher sich natürlich nicht wieder mit Wasserstoff, sondern mit dem neuen Atomcomplexe verbände, z. B. (C® 915 +6 H) + ;O. Dass hierbei die Salpetersäure wirklich die Zersetzung des Wassers veranlasst und auch das Oel zur Aufnahme des Wasserstoffes disponirt, scheint mit Nothwendigkeit aus den Thatsachen hervorzugehen, so sonderbar es auch ist ?). Denn eine Reduction der Salpetersäure selbst lässt sich nicht bemerken, und das übrig bleibende, nicht in Cam- pher übergegangene Oel ist ein ganz anderes als das ur- sprüngliche. Dass die Salpetersäure das Oel sehr modi- ficiren könne, wird begreiflich, wenn man sich erinnert, dass Deville ?) sehr tief eingreifende molekulare Umsetzun- gen nachgewiesen hat, welche das Terpentinöl durch blos- sen Contact mit gewöhnlicher Schwefelsäure erleidet. Ver- mischt man nämlich, unter Vermeidung jeder Erhitzung, 1 Th. concentrirte Schwefelsäure mit 20 Th. Oel, schüt- telt und lässt es 24 Stunden stehen, so liefert der von dem pechartigen Absatze geirennte Theil des Gemisches bei ) Die Campherhildung gelingt auch, wenn man Schwefelsäure statt Salpetersäure anwendet. 2) L’Institut 1844. Re der Destillation Aofangs ein von dem Terpentinöl ver- schiedenes Oel, das aber damit isomer und von gleichem Siedepunkte und specifischem Gewichte und gleicher Dampf- dichte ist, während das Rotationsvermögen und die Fä- higkeit, Campher und Chlorhydrat zu bilden, ihm abge- hen. Deville nennt dieses Oel Tereben. Nach diesem geht ein weniger flüssiges Oel, bei 310° kochend, über, das Golophen. Es zeichnet sich sehr durch einen merk- würdigen Dichroismus aus, welcher es bald farblos, bald blau erscheinen lässt. Ich verfuhr mit dem Tempiinöl genau nach Deville’s Angaben. Jeder Tropfen Schwefelsäure, der zugesetzt wird, scheidet schwarze Flocken ab. Temperaturerhö- hung findet bei langsamem Zutröpfeln nicht statt, ist aber denn doch bei späterem starkem Durchschütteln nicht ganz zu vermeiden. Schweflige Säure entwickelt sich da- bei nicht. Die von dem pechartigen Absatze getrennte Flüssigkeit ist braunroth und, entgegen Deville’s Angabe, Jünnflüssig. Beim Erwärmen entfärbt sie sich auffallen- der Weise und kömmt bei 165°—170° ins Sieden. Unge- fahr die Hälfte kann unter 186° übergezogen werden. Von da an bis etwa 280° geht ein schwach gelblich gefärbtes Oel über. In höherer Temperatur geht Nichts mehr über, und bei 290—300° kömmt der Rückstand in hefliges ex- plosives Aufwallen, so dass die Destillation eingestellt werden muss. Es bleibt alsdann in der Retorte ein zä- her brauner, in Weingeist nicht löslicher Syrup zurück, der bei + 4°C ein spec. Gew. = 1,037 zeigt. Sein Ge- ruch ist widerlich, ganz von dem des Templinöls verschie- den, und er liefert auch keinen Campher. Ich nenne die- sen Körper M etatemplen, weil er dem von Berthelot )) 1) Ann. de Chim. et de Phys. XXXIX. Action de la chaleur sur "essence de ter&benthine, — 161 — bei der Darstellung des Isoterebenthens als Rückstand erhaltenen Metaterebenthen entspricht. Die beiden Fraktionen, welche durch die Einwirkung der Schwefelsäure entstanden waren, wurden entwässert und rectificirt. Die erste, welche Deville’s Tereben ent- sprechen würde, kochte bei 170—175° und unterscheidet sich nicht wesentlich vom Templinöl selbst. Sie liefert in kurzer Zeit den Campher. Auch die zweite Portion kann bis auf einen sehr geringen Rückstand zwischen 175° und 185° überdestillirt werden. Sie zeigt auch keinen Dichrois- mus, so dass sie jedenfalls nicht dem Deville’schen Colo- phen entspricht. Jedoch ist dies allerdings eine eigen- thümliche Modification des Templinöls, mag man sie nun Tereben, Templen oder Colophen nennen. Sie liefert keinen Campher. Die Schwefelsäure wirk! also weniger energisch auf das Templinöl als auf das Terpentinöl, was auch ganz dem übrigen Verhalten des ersteren entspricht, indem es sich nach dem Obigen ubpgah als die beständigere Ver- bindung erweist. Alle diese Thatsachen lassen in dem Templioöl ein merkwürdiges Glied der Terebengruppe erkennen, das deren einzelne Glieder näher verknüpft. Der Abstammung nach muss es als eine Varietät des Terpentinöles betrach- tet werden, während es sich sonst in Bezug auf Geruch, Siedepunkt und Verhalten zu Salzsäure weit mehr dem Gitronö! nähert. Doch sind die optischen Eigenschaften verschieden, und diese unterscheiden das Templinöl auch wieder ganz vom Isoterebenthen, mit dem es Geruch, Siedepunkt und specilisches Gewicht gemein hat. Mit dem der Abstammung nach verwandten Sabinaöl theilt es den gleichen Siedepunkt und die langsame Campherbildung, — 15 — während das Verhalten zu Salzsäure sie auch wieder unterscheidet. Bei der letzten Hauptversammlung der medicinisch- chirurgischen Gesellschaft des Kantons Bern (Juni 1855) berichtete Herr Dr. GC. von Erlach über ein „Oleum semt- nes Abietis peclinatıe excpressum“, welches er auf Veranlas- sung des Herrn Apotheker Küpfer mit gutem Erfolge statt Copaivabalsam angewandt hatte. Herr Küpfer hatte die Gefälligkeit, mir eine Probe dieser Substanz zuzustel- len und mir zugleich mitzutheilen, dass er dieselbe durch Pressen aus Samen von Weisstannen habe darstellen las- sen. Es ist dies also ein Balsam, nämlich ein Gemenge von Templinöl und Harz mit Oxydationsprodukten der- selben und sonstigen, nicht näher gekannten Bestandthei- len der Tannensamen. Der starke Geruch dieses Templin- balsams ist genau der der frischen Nadeln und Samen der Weisstanne, verschieden von dem des Templinöles und weniger angenehm, wenn auch daran erinnernd. Die dun- kel olivengrüne Farbe des Balsams lässt ihn im reflektir- ten Lichte ganz schwarz und undurchsichtig erscheinen. Die Gonsistenz ist die eines dunnen Copaivabalsams; auf Papier gibt er einen bleibenden Flecken. Die Gegenwart von Harzen ergibt sich auch aus der geringen Löslichkeit des Balsams in absolutem Alkohol (in Aether ist er leicht löslich) und der stark sauren Reaktion. Die Harzsäure scheint nach ihrem Verhalten zu Kupfersalzen ebenfalls nicht Sylvinsäure zu sein. Das sSpecifische Gewicht des Templinbalsams fand ich bei 19°C = 0,937 (Wasser von 19°C —= 1,000). Versucht man, ihn der Destillation zu unterwerfen, so gehen erst bei 200° einige Tropfen von höchst empyreumatischem Geruche über, und zugleich stellt sich ein so stürmisches Aufwallen ein, dass nicht daran zu denken ist, auf diese Weise das ätherische Oel —: 166 — (Templinöl) zu gewinnen. — Es wird demnach der Mühe werth sein, eine genauere Untersuchung dieses Küpfer’- schen Oeles vorzunehmen. Die Elementaranalyse des mir von Hrn. Dr. Flücki- ger mitgelheilten rectilieirten und entwässerten Templin- öls geschah durch Verbrennung in einem Strome von Sauerstoffgas zugleich mit Anwendung von - Kupferoxyd nach der Methode, die ich vor einigen Jahren in den Denkschriften der schweizerischen Gesellschaft für Natyr- wissenschaft (Bd. XII. 1852) beschrieben habe. Da die Erfahrung hiebei auf einige nicht ganz unwe- sentliche Verbesserungen der Methode leitete, so henulze ich diese Gelegenheit, dieselben hier mitzutheilen. Es be- treffen diese Abänderungen den hier vorliegenden Fall der Analyse flüchtiger und zugleich sehr kohlenstoffreicher Substanzen. Es ist klar, dass bei diesen mit besonderer Sorgfalt die Verbrennung so regulirt werden muss, dass. immer ein hinlänglicher Ueberschuss von Sauerstoff in dem Raume, wo die eigentliche Verbrennung geschieht, näm- lich in dem Theile der Verbrennungsröhre a c. fig. 2 !), der das glühende Kupferoxyd (mit zerschnittenem Amianth gemengt) enthält, vorhanden sei, und dass durch eben diese Regulirung allfällige Detonationen des Gemenges von Oeldampf und Sauerstoffgas, welche unter gewissen Um- ständen eintreten können, vermieden werden. Beides wird sehr sicher auf folgende Art erreicht, In e bringe man noch etwa 11/, Zoll lang dasselbe Gemenge von Kupferoxyd und Amianth an, so dass die- 1) Ich beziehe mich hier auf die jenem Aufsatze beigegebene Ab- bildung des Apparates. — 167 — ser Theil nicht von der Lampe zum Gluhen gebracht wird und somit den eigentlichen Verbreunungsraum von dem mit dem Oel befeuchteten Quarz trennt. Diesen letziern fülle man so ein, dass er etwa °/;n der Weite der Röhre ausfüllt und nur etwa '/,. derselben leer bleibt, welches hinreicht, dem Oeldampf und dem Sauerstoffgas Durch- gang zu geslatien. Der Quarz nimmt ungefähr 3 Zoll der Länge der Röhre ein, so dass er in seiner ganzen Länge in dem Wassergefässe fig. 8 liegt und am andern Ende durch einen leichten Pfropf von Amianth festgehalten wird. Ist Alles eingefüllt und das Kupferoxyd, ohne den Gasstrom anzulassen, zum Glühen gebracht, so öffne man den Hahnen g lig. 2 vorsichtig, so dass etwa alle 2 Se- kunden eine Gasblase durch das am Ende der Absorp- tionsröhren befindliche Kalkwasser dringt. Nach etwa 5 Minuten fängt man an, das Wassergefäss fig. 8 zu er- hitzen, welche Erhitzung gegen das Ende der Operation bis zum Sieden gesteigert werden kann. Um hiebei das richtige Mass zu treffen, beobachte man fortwährend den Raum c, welcher das zwischen dem Verbrennungsraum und dem Quarz liegende Kupferoxyd enthält. Sowie eine kleine Stelle desselben ein Erglühen zeigt, mässige man die Erhitzung des Wassergefässes durch momentane Ent- fernung der Lampe, ohne jedoch den Gasstrom zu ver- mindern, so weit, dass nur eine ganz kleine Stelle von e im schwachen Glühen bleibt. Dieses ist nun der richtige Punkt, den man durch Erhitzung oder Abkühlung des Wassergefässes innezuhalten suchen muss. Der Gasstrom muss dabei so regulirt werden, dass während der ganzen Dauer der Verbrennung ungefähr alle Sekunden eine Blase durch das Kalkwasser aufsteigt. Bei genauer Befolgung dieses Verfahrens wird man sehr befriedigende Resultate erhalten. Die Schwefelsäure — 1698 — in der Röhre a fig. 2 bleibt vollkommen unverändert und das Kalkwasser ungetrübt. Auch zeigte eine zur Controlle angesetzte zweite Kalkröhre, der zur Bestimmung der Kohlensäure gebrauchten ähnlich, eine Gewichtszunahme von höchstens 2 Milligrammen. Noch bemerke ich, dass ich für den vorliegenden Fall den Verschluss mit Quecksilber, wie ich ihn in dem angeführten Aufsatz beschrieben habe, und der sich für nicht flüchtige Substanzen vollkommen eignet, nicht für räthlich halte und desshalb durch gewöhnliche Korke er- setzt habe. Es versteht sich von selbst, dass man in die- sem Falle sämmtlichen Röhren die horizontale Lage gibt, mit Ausnahme der knieförmigen Biegung in a fig. 2. Die Analyse des mit Chlorcalcium entwässerten Tem- plinöls gab, auf. diese Weise ausgeführt, folgende Re- sultate: I. 0,344 Templinöl gab 0,380 Wasser — 0,0422 H —= 12,273’p. c. 1,120 Kohlensäure = 0,3054 C = 88,792 „ 100,966 p: c. ll. 0,362 Templinöl gab 0,367 Wasser — 0,0407 H = 11,243 p. c. 1,178 Kohlensäure —= 0,3212 C = 88,729 „ 99,972 p. ec. III. 0,351 Templinöl gab 0,866 Wasser — 0,0406 H = 11,584 p. c. . 1,143 Kohlensäure = 0,3117 GC —= 88,803 , 100,387 p. c. Bern, im Julius 1854. GC. Brunner. —BEPTOHTER— Nr. 352 his 354. Th. Zschokke, das Grundeis auf der Aare. (Vorgelegt den 5. Mai 1855 ) Trotz der in kalten Wintern so häufigen Erscheinung des sogenannten Grundeises auf den Flüssen, herrscht, sowohl über die Art und Weise und den Ort seiner Ent- stehung, als auch über die verschiedenen Bedingungen, welche zu seiner Bildung beitragen, manches Dunkel, und selber die Ansichten der Naturforscher widersprechen sich oft geradezu. Die meisten huldigen der allgemein verbreiteten Ansicht des Volkes, es entstehe am Grunde der Gewässer, wo man es oft an den Gesteinen ansitzen und aus der Tiefe aufsteigen sieht. Sie suchen dafür Theorien und Hypothesen aufzustellen , die ihnen selber nicht genügen können. Andere widersprechen zwar diesen Ansichten und nehmen an, dass sich das Grundeis im Wasser selber bilde, sind aber nicht im Stande, alle Erscheinungen, die sich dabei darbieten, genügend zu erklären. Diese Widersprüche veranlassten vor einem Jahre in der naturforschenden Gesellschaft in Aarau lebhafte Be- sprechungen , in Folge deren ein paar Mitglieder dem Gegenstande ihre besondere Aufmerksamkeit zuwendeten. Während vier Eisgängen machten sie daher, theils gemein- schafllich, theils einzeln , ihre Beobachtungen mit mög- lichster Genauigkeit. Die Ergebnisse ihrer Forschungen auf der Aare legen sie hiermit vor, ohne sich jedoch anmassen zu wollen, zu behaupten , dass das Grundeis auf allen Fiüssen, wie auf der Aare, entstehen müsse, indem die Verhältnisse bei den verschiedenen Strömen ganz andere sein können. (Bern. Mittheil. Juli 1855.) 5470: #2 Die- Aare hat zwischen den Widerlagern der Hänge» brücke zu Aarau eine Breite von 330‘. Bei’m niederen Wasserstande (von 0--1’ der Pegelhöhe),, den sie bei’m Grundeisgange gewöhnlich hat, ist sie zunächst dem lin- ken Ufer etwa 15—18’ tief, während sie am rechten Ufer bis über die Mitte hinaus nur etwa 6—8’ Tiefe erreicht. Ihre Strömung ist im Allgemeinen ziemlich rasch, und durch plätscherndes Wellenspiel etwas geräuschvoll. Oberhalb und unterhalb der Brücke erweitert sich das Bett bis- weilen um das Zwei- und Dreifache, und wird oft so seicht, dass man es durchwaten könnte, wenn die Strö- mung nicht allzu stark wäre. Häufig schliesst es ver- ‚gängliche Geschiebeinseln ein, die.nicht selten mit Weidenbüschen bewachsen sind. Bei Hochwassern, die sogar bis auf 12’ Pegelhöhe steigen können, verändert sich der Lauf fast alle Jahre. Die mannigfaltigen Un- gleichheiten der Ufer, des Grundes und der Strömungen bewirken nolhwendig ein beständiges Untereinandermen- gen der höhorn und liefern Wasserschichten; es entstehen eine Menge kleinerer und grösserer Wirbel, durch welche das obere Wasser in die Tiefe gezogen. wird, und sogenannte Grundwellen, welche das Wasser der Tiefe wieder in die Höhe bringen. Das Grundeis selber besteht nicht , wie man oft glaubt, aus regelmässig krystallisirten Eisnadeln, sondern aus dünnen, rundlichen Eisblättchen, welche eine Breite von 2—5‘'‘ und eine Dicke von Y,—!;''’ besitzen. Die Ränder sind scharf abgeschnitten, aber unregelmässig mit rundlichen Ein- und Ausbuchtungen. Selber vermittelst des Vergrösserungsglases erkennt man darin keine krystallinische Structur. Wenn sich hier und da ein federförmiges Eiskryställchen an der Oberfläche der — 11 — Blättchen zeigt, so rührt es wahrscheinlich nur von dem Wasser her, welches etwa mit dem Eise aus der Aare herauskam, und an der kalten Luft gefror. Solche Eisblättchen sieht man bald einzeln, bald mehrere mil einander in der Tiefe des Wassers schwimmen und allmälig an die Oberfläche emporsteigen. Die Schollen des Grundeises bestehen aus einer lockern Vereinigung von Eistheilchen, die vermöge ihres geringern specifischen Gewichtes an der Oberfläche schwim- men, und vermiltelst etwas Wasser cohäriren. Die Schollen haben eine Dicke ven /—1’, und ragen 1—2'' über die Wasserfläche hervor, wo sie dann eine weiss- liche Farbe haben, während der untergetauchte Theil durchscheinend bleibt. Ihr Umfang ist sehr veränder- lich, indem ihr Zusammenhang äusserst gering ist. Der unbedeutendste Widerstand eines festen Körpers zer- reist sie, und sogar das Wasser selber, wenn seine Strömung an der einen Seile etwas rascher ist als an der andern. Wirbel im Strome führen oft ziemlich grosse Stücke in die Tiefe. Ebenso leicht wie sie sich trennen, vereinigen sich aber auch einzelne Schollen, wenn sie zusammenstossen , zu einer einzigen. Dass das wahre Grandeis Sand, Steine oder andere schwere Körper, die aus der Tiefe emporgehoben wurden, trage, haben wir auf der Aare niemals beobachtet , wohl aber ziemlich grosse Holzstücke darauf gesehen, die jedoch ohnehin an der Oberfläche schwimmen würden. Die grösste Menge des Eises treibt immer an den- jenigen Stellen des Flusses hinunter, wo dieStrömung am stärksten ist. Wo sie nur schwach dahinläuft, sieht man nur einzelne kleine Schollen. Das Wasser selber ist alsdann weniger klar und durchsichtig als vor und nach dem Eisgange, aber nicht, weil ihm Sand — m — und Schlamm beigemengt wurde, sondern einfach dess- wegen, weil die Menge in ihm herum schwimmender Eis- täfelchen die Lichtstrahlen mannigfach brechen und reflec- tiren. Diese Eistheilchen hindern aber auch etwas die freie Bewegung des Wassers, so dass es-das Ansehen einer zähflüssigen Feuchtigkeit erhält, welche das Aufschlagen von Wellen hindert. Daher hört man an dem sanft und glatt dahinfliessenden Strome das gewöhnliche Geplätscher nicht . mehr; hingegen ein anderes eigenthüumliches Ge- räusch, welches bald stärker , bald schwächer wird, je nachdem die Eisschollen sich trennen oder wieder ver- einigen. | | Wenn man auch bei cinem reissenden Strome, wie die Aare, von vorn herein annchmen darf, dass das Wasser nicht, wie in stehenden Gewässern, in dessen Tiefe und an der Oberfläche eine verschiedene Tempera- tur besitze, sondern dass es bei der beständigen Bewegung sich fortwährend mische , so schien es doch zweckmässig, dieses Verhältniss durch directe Versuche festzu- stellen. Es geschah dieses vermittelst einem Thermometer, der durch den Deckel in eine Blechbüchse eingelassen war, die im Boden ein nach Innen sich öffnendes Ventil hatte. Wenn das Instrument, an einer Stange befestigt, in die Tiefe gesenkt wurde , entwich die Luft allmälig bei'm Deckel, und die Büchse füllte sich mit dem Wasser der Tiefe, welches dann bei’'m Hervorziehen seine Tem- peratur behielt, bis es abgelesen war. Wiederholte Versuche zeigten nun, dass bei'm Eisgange die Wärme des Wassers sowohl anderÖberfläche als ineiner Tiefe von 9° immer 0° R.: war; auch brachte das Instrument immer einige Grundeisblättchen hervor. Ein ähnliches Ergebniss hatten Temperaturbeobachtungen, die im. Sommer vorgenommen wurden. An einem Juli- — 13 — nachmitlage sank die Wärme der Luft wärend der Zeit der Beobachtung von 21° zu 15%. Vier in Krüge ein- gesenkte Thermometer, von denen eines an der Ober- fläche, eines bei 3’, eines bei 7’ und das letzte bei ft‘ senkrechter Tiefe im Flusse angebracht waren, zeigten alle 173/,° R. Wärme des Flusswassers. Es hat folglich das bewegte Wasser des Flusses an der Oberfläche und in der Tiefe im Winter und Sommer immer eine gleich- mässige Temperatur. . In Beziehung nun auf die Hauptfrage, ob das Grund- eis am Grunde der Flüsse entstehe oder nicht, wur- den folgende, anscheinend widersprechende, Beobachtun- gen gemacht. An einer Stelle, wo die Aare nur wenige Fusse tief, aber sehr reissend war, und sehr viel Eis führte, bemerkte man an allen Steinen, die im Wasser vorsprangen, anhängendes Grundeis, und ebenso an und zwischen den Steinen, welche die Uferwehrungen bildeten. Wo die Strömung am stärkten anprallte, war auch das anhängende Eis am dichtesten. Man konnte dieses bis zu einer Tiefe von 3-—-4' beobachten. In grössern Tiefen aber bemerkte man weder mit dem Auge, noch mit hinuntergesteckten Stangen solches Grundeis. — An andern Stellen des Ufers, wo keine starke Strömung war und das Wasser weit in den Fluss hinaus nur wenige Fuss Tiefe hatte, so wie auch an sehr tiefen, wo aber der Zug des Eises etwa 10—15‘ entfernt vorüberging, war an den Steinen unter dem Wasser weder Eis zu sehen, noch mit der Stange bis auf 10’ Tiefe zu fühlen. Lange konnte kein genugender Grund aufgefunden wer- den, warum nur an einzelnen Stellen des Flussbettes anhängendes Eis sei, und an andern keines, bis sich das Räthsel plötzlich durch die Beobachtung aufklärte, dass das an den Steinen hängende Grundeis bloss — 171 — von den Eisschollen, wenn sie mit dem Ufer oder dem Grunde in Berührung kamen, abge- streift ward und hängen bleibt.. Wenn man es mit der Stange ablöste, erzeugte es sich nicht von selber wider, sondern zeigte sich erst, wenn eine neue Scholle, die entweder an der Oberfläche schwamm oder durch die Strömung in die Tiefe gerissen war, vorübergezogen und angestreift war. So fiel also der Hauptgrund zur Annahme, dass das Grundeis in der Tiefe des Flusses entstehe, dahin. : Aber auch theoretisch lässt sich dafür kein genügender Beweis aufstellen. Das Wasser am Grunde des Flusses besitzt nur eine Temperatur von 0°. Die Steine aber erhalten beständig von den tieferen Schichten der Erde Wärme, und können daher nicht unter 0° erkalten, um das vor- beiströmende Wasser zum Erstarren zu bringen. Wollte man auch eine vermehrte Wärmeausstrahlung der Steine als erkältendes Moment annehmen , so ist zu bedenken, dass dieses Entweichen der Wärme jedenfalls nicht so bedeutend sein könnte als in der Luft, indem das Wasser viel weniger diatherman ist: Die einfachste und natürlichste Erklärung, betreffend | den Ort der Entstehung des Grundeises, ist die Annahme, dass es im Wasser selber sich bilde und zwar an dessen obersten, mit der Luft in Berührung kommenden, Fläche, indem da die Kälte am unmittel- barsten einwirkt, die Wärmeausstrahlung am bedeutend- sten ist und nur dort durch Verdunstung Kälte erzeugt wird. Wie bedeutend diese letztere Ursache sei, davon kann man sich bei windstillem Wotter und Eisgang leicht überzeugen, wenn man sieht, wie sich beständig starke Nebel über die Wasserfläche erheben. nr — 15 — Es darf also als Thatsache aufgestelll werden, dass das sogenannte Grundeis auf der Aare sich in Form von kleinen, an den Seiten abgerundeten, Eistäfelchen an der Oberfläche des Wassers bildet, die, einzeln oder zu Schollen vereinigt, von den Bewegungen des Stromes in die Tiefe gerissen, dort oft an Steinen sich ansetzen, oder wieder in die Höhe steigen, und so zu dem Irr- (hume Anlass geben, als ob dieses Eis am Grunde des Wassers entistehe. Eine andere Frage, welche noch weniger erörtert ist als diejenige über den Ort der Entstehung des Grund- eises, ist die Erforschung der Ursachen, welche zur Eisbildung auf der Aare hauptsächlich beitragen, indem es offenbar noch andere geben muss, als bloss die äussere Kälte der Luft, denn wir finden oft Grundeis schon bei — 6", während andere Male bei — 10° und weniger das Wasser noch nicht gefroren ist. Zum Behufe dieser Untersuchung wurden die Wit- terungsverhältnisse von 19 Grundeisgängen in eine über- sichtliche Tabelle zusammengestellt. Die Barometer- stände wurden auf derselben aus dem Grunde nicht angeführt, weil der Luftdruck keinen wesentlichen Ein- fluss auf Eisbildung auszuüben scheint. Hingegen finden sich de Thermometerbeobachtungen von Morgens 6 Uhr, Mittags 2 Uhr und Abends 10 Uhr angegeben, und ebenso der Fall von Schnee oder Regen, welche das Gefrieren des Aarwassers wesentlich fördern. Die Bildung von Reif gibt uns einen ungefähren Massstab zur Beurthei- lung der Wärmeausstrahlung der Erde während der Nacht bei windstillem Wetter, und ebenso das Erscheinen von Nebeln. Wenn aber Winde wehen, kann diese Kälte erzeugende Ursache nach der Klarheit des Himmels beurtheilt werden, Da aber über die Himmelsbeschaf- — 16 — fenheit während der Nacht keine Beobachtungen auf- gezeichnet wurden, so kann man dieselbe einigermassen nach derjenigen des Nachmitlags und des darauf folgen- den Vormittages beurtheilen. Die Winde werden meistentheils nur als westliche und östliche angeführt, mit Uebergehung der verschie- denen Zwischenwinde, indem im Aarthale, von der Jurakette abgelenkt, die meisten Luftbewegungen nur diesen beiden Richtungen folgen. Aus ihrer Richtung und der Beschaffenheit des Himmels darf man schliessen, ob die Luft mehr oder weniger trocken oder feucht war, und die Verdunstung des Wassers mehr oder weniger förderte. Starke Winde wurden mit einem, Sturme mil zwei Sternchen angedeutet. — Es war nolhwendig, auf der Tabelle nicht nur diejenigen Tage anzuführen, an welchen wirklich Grundeis ging, sondern auch einige der vorhergehenden, weil an denselben das Wasser des Flusses zur Eisbildung vorbereitet wird. Die Eisgang- perioden sind eingeklammert, und zur kürzern Bezeich- nung nummerirt, Das Erste, was uns bei dieser Tabelle auffällt, ist die grosse Verschiedenheit der Temperaturen, bei welchen die Eisgänge eintrelen können. Die Aare brachte nämlich Eis bei — 6’ R., Beobachtungen Nr. 7, 8, 1l; ER B Nr. 13; sid... » Nr. 5; — 9 „ . Nr. 9, 16; -- 410° „ 5 Nr. 1, 2, 4, 14, 17; 44%... i Nr. 12, 45, 18; — 120 „ er Nr. 10; — 13° ,„ R Nr. 3, 8; ;„z 14° y- y Nr. 19. —- MN — Im Mittel beginnen also die Eisgänge bei einer Tem- peratur von 9 bis 10’ R. Die mittlere Temperatur aber von allen 59 Mor- gen, an welchen das Grundeis stattfand, beträgt — 10,6° R. Es gibt aber Fälle genug, wo die Kälte bis zu diesem Grade und noch tiefern gelangt, ohne dass desswegen das Aarwasser gefriert. Dergleichen Beispiele finden sich so- gar auf unserer Tabelle: den 21. Januar 1855 bei — 10°, den 8. Februar 1845 — 12°, einige Male wurden sogar — 14° ohne Grundeis beobachtet. Es folgt hieraus, dass ein gewisser niedriger Wärme- grad der Luft nicht hinreichend ist, um Grundeis hervorzubringen,. Es gehört immer noch eine Haupt- bedingung dazu, nämlich dass das Wasser des Flus- ses zuvor auf O0’ abgekühlt sei, Die Aare erhält im Winter ihre Zuflüsse nicht mehr von den Gletschern oder vom schmelzenden Schnce, auch nicht einmal vom Regen, sondern fast ausschliesslich von den Quellen der Thäler. Die Quellen aber besitzen eine Temperatur, welche von der mitilern Wärme der (regend, in welcher sie entspringen, nicht weit ver- schieden zu sein pflegt, und folglich + 6° bis 8° beträgt. Ehe also der Fluss frieren kann , muss diese Wärme bis zum Gefrierpunkte verschwinden, was um so schwerer geschieht, da beständig wärmeres Wasser nachfliesst. Je kleiner aber der Wasserstand der Aare, desto weniger Quellwasser fliesst zu, und desto schneller wird der Ge- frierpunkt eintreten. Niedriges Wasser begünstigt folglich den Eisgang. Die Eisgänge Nr. 16 und 17 traten bei einem Wasserstande von 0 bis 3° unter 0 der Pegelhöhe !) ein. Bei der achtzehnten und neunzehnten Beobachtung mass die Aare 1’ und sank zuletzt auf 8°. 1) Der Nullpunkt des Pegels bei Aarau ist 12° unter dem Hoch- wasser vom 16.—18. September 1852, — I — Das Wasser der Aare nimmt ziemlich rasch die Tem- peratur der Luft an, wie folgende mittlere Zahlen von Thermometerbeobachtungen , die im September 1850 eine Zeitlang auf einem Badeflosse gleichzeitig in der Luft und im Wasser gemacht wurden, zeigen Morg.9Uhr, Mitt. 121, Uhr, Abends7 Uhr, Mittel inderLuft + 10,3, + 14,23, + 911, + 1121 im Wasser + 10.3, + 12,83, + 12,05, + 11,78 Im Winter findet freilich die Erkaltung nicht so rasch statt, wie im Sommer, weil eben immer warmes Quell- wasser nachströmt , hingegen steigt alsdann die Tempera- (ur um so rascher, was man am deutlichsten an dem schnellen Schmelzen des Grundeises erkennt, wenn die Lufttemperatur des Mittags oft nur wenige Grade steigt. Um aber das Wasser der Aare auf den Gefrierpunkt herabzubringen, wirken, wie aus der Tabelle nachzu- weisen ist, verschiedene Verhältnisse ein, und zwar meistens mehrere zusammen. Schneefall scheint eine der häufigsten dieser Ur- sachen der Abkühlung des Wassers zu sein. Bei ncun unserer Beobachtungen (Nr. 1, 4, 5, 6, 11, 12, 16, 17, 79) finden wir, dass Schnee unmittelbar am Tage vor dem Grundeis fiel, bei dreien Nr. 3, 8, 9) fiel solcher zwei Tage, und bei einer (Nr. 7) drei Tage vorher. Das Schmelzen im. Aarwasser entzog demselben offenbar so viel Wärme, dass es leicht gefrieren konnte. Ein Mal (Nr. 14) bewirkte sogar ein warmer Regen dieses Erkalten. Es lag hoher Schnee, der durch warme Westwinde (Föhn) und Regengüsse rasch schmolz, so dass die Aare von eiskallem Wasser anschwoll. Starker, kalter Nordost folgte, der Himmel hellte sich auf und es entstand Treibeis. Bei Nr. 12 mochte sowohl Regen — 179 — als Schnee zur Abkühlung des Wassers beigetragen haben. Viel seltener als Schneefall bewirkt die Kälte der Luft allein, ohne Schneefall, Abkühlung des Wassers bis zum Gefrierpunkt (Nr. 2, 10, 13, 15, 18). Es bedarf in der Regel immer mehrerer anhaltend kalte Tage. Wenn durch irgend eine dieser Ursachen das Wasser der Aare dem Gefrierpunkte nahe gebracht ist, so müssen dann erst noch, ausser einer kalten Nacht von mindestens — 6°, andere erkältende Umstände das Wasssr _ wirklich zum Gefrieren bringen. Solche scheinen nament- lich zu sein: bedeutende Wärmeausstrahlung und ver- mehrte Verdunstung. Ausstrahlung findet bekanntlich vorzüglich bei hellem Himmel statt. Unter den neunzehn Nächten, bei welchen das Grundeis begann, darf man annehmen, dass 11—13 ganz hell, 3—4 wolkig und nur 4% oder 5 trüb waren. Wenn aber das Grundeis einmal im Gange ist, so bedarf es weniger der Ausstrahlung, um fortzudauern ; daher finden wir an den 59 Grundeis- tagen nur 30 Mal die Vormittage hell, fünf Mal waren sie wolkig und 24 Mal bedeckt. Rasche Verdunstung des Wassers bewirkt eben- falls bedeutende Abkühlung. Eine trockene Luft, besonders wenn sie bewegt ist, fördert folglich die Grundeisbildung. Bei dem Vorherrschen östlicher Winde tritt es daher viel leichter ein als bei westlichen. Von den 19 Eisgängen begannen 12 bei Ost, drei bei West und bei vieren ist es unentschieden, welcher Wind die Nacht über wehte, da Abends ein anderer war als Mor- gens. Während sämmtlichen 59 Grundeistagen kamen an 38 die Winde von Osten, und an 21 von Westen. Dass übrigens starke Winde die Abkühlung rasch bewirken, — 180 ° — beweisen zwei Fälle (Nr. 13 und 17), während dem bei Windstille nur selten das Grundeis beginnt. Beweise für eine während der Nacht ruhige Luft sind uns Reife und Nebel. In Begleit, von erstern begann das Grundeis nur 4 Male (Nr.4, 12, 18, 19) und von Nebeln 2 Male (Nr. 18, 19), während an allen Grandeistagen 26 Mal Reife und 18 Mal vormittägliche Nebel waren. Wenn wir nun die verschiedenen Eisgänge speciell betrachten, so können wir als veranlassende Ursachen derselben annehmen, abgesehen von der Kälte, für Nr. 1 Schneefall und Verdunstung 1109 » » 2 Verdunstung und Ausstrahlung — 10° » .» 3 Schneefall und Verdunstung — 15" » » 4 Schneefall und Ausstrahlung — 1! » 9». 9 Schneefall und Verdunstung 1,80 » » 6 Schneefall — 6 » » 7 Anhaltende Kälte und Ausstrahlung? — 6° » » 8 Schneefall,Ausstrahlungu.Verdunstung— 6" » » 9 Schaeefall, Ausstrahlungu.Verdunstung— 9° >». » 10 Anhaltendekälte, Ausstrahl.u.Verdunst.— 12 » » 11 Schneefall,Ausstrahlung u.Verdunstung— 6° » » 12 Regen und Schneefall, Ausstrahlung — 11 » » 43 Anhaltende Kälte,Verdunst.u.Ausstrahl. — 7° » » 14 Regenu. Ihauw., Verdunst., Ausstrahl. — 10° » » #5 Anhaltende Kälte, Ausstrahl,, Verdunst.— 11? » » 16 Schneefall, Ausstrahlung — IR » » 17 Schneefall, Ausstrahl., starke Verdunst. — 10" » » 18 Anhaltende Kälte, Ausstrahlung — 42 » » 19 Schneefall, Ausstrahlung — 140 181 alai m| mMiI-—Ts |s |S$ e-« —ı [er Dir wi Ay ee IE E87 a af AI mI--1 — 1 Fran Aa Je 'e I 0-1] — | — | < Prrlormjeim] @ # h 0 -- BR I ee —1J uef 1988] “uH o|\: Ok | — | — 18: 719 01 K6] KG | = 2 —9 —6 —I I | „Ob gez —g Tor | "Pa |F887 | 07—|2 —)01--1 9 | aut o|l ointul- | - 1) - los —IsI] u 0, Omlel > | — 1 = je er j% va oh olmıul > > | She rt ut o! olnlul— | - | - kaı=i1 lu] | au 0o| oIn—l— | —- | — In init rn. | 201 Yo sıwen Jaıalo! 01-1 -— | — | - m—lor— ei] IE ya O 0 Beet 78 750 / aalo!| o1--Is |s | IB —ic —I6 — 65 | 'uer |ogsT (EEILLET REIT mE TB ROTEN. 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Dec. 1835, der späteste den 15. Febr. 1838 und 1854 stattfand; ferner, dass an den 59 Eistagen nur 7 auf den December, 31 auf den Januar und 21 auf den Februar fallen. Von den 19 Eis- gängen dauerten fünf nur einen Tag, sieben zwei Tage, drei währten drei, einer sechs, einer sieben und zwei neun Tage lang, Eine Erscheinung, die ziemlich selten beobachtet wird, und die mit dem Eisgange meist in Verbindung steht, ver- dient hier noch der Erwähnung. Wenn nämlich nach einem Eisgange in die noch eiskalte Aare plötzlich ein starker Schnee fällt, so kann derselbe nicht schmelzen und schwimmt alsdann auf dem Strome herunter. Er bildet aber nicht, wie das Grundeis, zusammenhängende flache Schollen, sondern die Flocken bleiben entweder einzeln oder ballen sich mehr oder weniger zusammen und bilden faustgrosse bis kopf- grosse, rundliche Klumpen, die bald rascher, bald lang- samer um sich selber drehend, dicht gedrängt, in der stärksten Strömung daherschwimmen. Sie haben eine viel weissere Farbe als das Grundeis, und bestehen, in der Nähe betrachtet, aus kleinen, rundlichen Schnee- klumpchen, ohne alle Spur von Eistäfelchen. Auch bei diesem Treibschnee fliesst der Strom, wie bei’m Grund- eise, wellenlos, aber ohne alles Geräusche. Man hört nicht das Zischen, welches von den Eisschollen verursacht wird. Das Wasser verliert, wie bei’m Eisgange , etwas seine Durchsichligkeit, indem es eine Menge Schneeflocken führt, die in die Tiefe hinabgewirbelt werden, und die nach und nach wieder in die Höhe steigen. Dieser Vor- ‘gang ist ein neuer Beweis dafür, dass das Grundeis, — 197 — welches man aus der Tiefe des Flusses aufsteigen sieht, von der Oberfläche in die Tiefe geführt ist, und nicht dort entsteht. Solche Schneegänge auf der Aare fanden statt nach Beobachtungen 5 und 19. — Ein ähnlicher, aber schwäche- rer, kam ohne vorheriges Grundeis den 17. Februar 1855 vor. Bei herrschendem NO. sank der Thermometer den 16. auf — 6, in der Nacht fiel ein 6—7’’ hoher Schnee, und Morgens sah man einzelne Schneeballen den Fluss herabkommen. RK. Wolf, Meteorologische Beohachtun- zen in Bern, im Frühjahr 1855. (Vorgelegt den 2. Juni 1855.) Die meteorologischen Beobachtungen wurden in dem eben verflossenen Frühjahr genau so angestellt und aus- gezogen wie im vorhergehenden Winter (s. Nr. 346). — Die Windfahne zeigte um Mittag 8 SW W NW N NO Ö so 13 21 10 6 14 14 11 2 mal, und es ergaben sich folgende Windrosen, welche sich der Reihe nach auf Barometer, Bedeckung und Ozon- reaction beziehen: 8 SW "WW. .NW N NO : © SO : 706,7 706,3 710,3 707,0 713,7 712,8 709,8 706,6 0722ER SER 070 9:27.13 10,E - 53..,0918- 90% 62 Bezeichne ich die schönen Tage mit I, die trüben mit II, die nassen mit Ill, die Tage ohne Niederschläge _ mit IV und die Tage mit Niederschlägen mit 'V, so ergibt 188 Ti Mittlerer Stand von Frühjahr Cent. "Thermom. mn — Bern | Burgd. 1555. Ozonom. März 3. | 710,2 3,0 4,0 | 11,1) 0,8 >. b7,3 2,1 1,5 | 12,9| 0,8 _ 9,7783 1,5 0,8 | 123,9 | 0,8 | — 24.1 704,1 6,6 61 | 123,3) 0,8 =. Sp 78; 4,8 4,6 | 31,%| 0,9 April 7. 1 711,2 4,5 3,5-1 Yı..| 80 — 14. | 70,2 7,0 6,7 ie &7 —. 21.0} 78,815 14,8 4,4| 0,1 — 28. | 714,9 6,8 5,1 >56.| 0,6 Mai 5.1 70,0-| 11,3 10,3 45 | 0,6 Me 5! 2110 9,7 9,5! 09 = 19.-] 707,4 9,7 9,2 | 11,6| 0,8 = 26. 712,0] 142 12,4 46| 0,6 ‚Mittel . 5 16 | — 6,8 9,6| 0,7 Summe .... NB. Der höchste Barometerstand betrug 719,9 am 15. 637,2 „22. 22,3 „20. „ tiefste * „ ‚höchste 'Thermometerstand „ „ tiefste 5 er Tr S85W SA49W. Ww NSW April März April März Temperatur 3 6’ Tiefe. | Tiefe. 1,69 | 3,49 1,55 3,49 1,73 | 3,31 3,24 3,49 3,58 | 4,12 3,85 | 4,23 4,75 461 7,87 | 5,48 6,38 | 6,14 8,05 6,34 8,27 | 7,04 8,18 | 7,28 1i,% 9,17 5,45 | 5,25 um 20h 0 ” ” 1} | } 1 3 (in Burgdorf 20 (in Burgdorf — 6,0 am 9. März um 9 h,) Niöler- schläge. sovus=-oom=,=.o | Schöne Tage. 54 1204,65 21,1 am 20 SD Sb ei mei ED Et A | rrüre Tage. - oo | Nasse Tage. — nd |lo--ercn- So | \oansonssosos> | Gewitter. . April um 3") — 189 — sich für Barometer, Ozonreaction und resultirende Wind- richtung folgendes Schema: [ II Im IV V Ta rea Tr er 70a 5,9 9,% 12,1 8,1 10,6 N190 N310 S3W N160 5S6&2W Verglichen mit dem Frühjahr 1854 hatte das Früh- jahr 1355 bedeutend tiefern Barometerstand, geringere Wärme, mehr Bewölkung, mehr Westwinde, bedeutend weniger schöne Tage, dagegen trolz nahe gleicher Regen- “ menge, vielmehr Tage mit Niederschlägen. Von besondern Erscheinungen führe ich noch an, dass sich am 17. März, nach Il Uhr Abends, Spuren eines Nordlichtes zeigten, — am 15. April gegen W und am 22. Mai gegen OÖ Wetterleuchten bemerkt wurde. BR. Wolf, nachträgliche Beobachtungen an der Erdbhatterie. (Mitgetheilt am 30. Juni 1855.) Die in Nr. 346 der Mittheilungen geäusserte Ver- muthung, dass die Erdbatterie im Verlaufe der Zeit sehr merklich an Kraft verliere, scheint durch die neuern Beobachtungen eher widerlegt, als bestätigt zu werden. Ich fand nämlich in den letzten Monaten folgende Ab- lenkungen: 0 0 März. 24. .... 11,0 im . 27757720 ee 2:20 30. :....:10,5 Ba: 145 3% 2... 10,5 82.%....15;0 — 10 °— v 0 April :&: 40,3 Juni 10. .... 15,0 7 RE | 17) 11: :.. 1898 10. .....10,5 13. 12...::23105 a a 13. 00.405 18. .... 16,5 15.5.3085 19: 2. IM 16: .2::°105 2... 1500 23:17:20 24,2.30135 Mai 9. .... 10,5 25. 1435 18. .... 13,0 27. 22. 145 25.2.1220 Es wäre sehr zu wünschen, dass diese Beobachlun- gen, welche den jährlichen Gang der Erdbatterie in ziemlich naher Uebereinstimmung mit dem Gange der Bodentemperatur, in gleicher Tiefe mit den Platten der- selben, erscheinen lassen, ferner fortgesetzt würden ; denn, wenn auch mit ziemlicher Sicherheit angenommen werden darf, dass die aus den Beobachtungen des ersten Jahres geschlossenen Gesetze für den jährlichen Gang und das Verhalten bei constantem Schlusse in der Folge keine wesentlichen Modificationen mehr erleiden werden, so ist gerade die oben angeregte Frage über die Constanz der Batterie in längern Zeiträumen, wichtig genug, um diesen Wunsch zu begründen. M. Hipp, Ueber Verschiedenheit der Wirkung gleich starker Ströme auf Electromagnete., So viel bekannt ist, hat man bisher bei Vergleichung der Wirkung der Electricität auf weiches Eisen allein das — 11 — Maass der Electrcitiät zum Anhaltspunkt genommen, ohne Rücksicht auf die Quelle, oder mit andern Worten, man hat die Wirkung gleich starker Ströme (mit dem Galvano- meter gemessen) auf gleiche Electromagnete gleich erachtet, ohne Rücksicht darauf, ob die. Ströme aus einem oder mehreren Elementen entspringen. Versuche, die ich vor einiger Zeit in ganz anderer Absicht unternahm, haben gezeigt, dass dem nicht so ist, sondern dass im Gegentheil die electromotorische Wirkung eines electrischen Stromes aus mehreren Elementen anders ist, als diejenige eines gleich starken Stromes aus einem Elemente. Da diese Erscheinung mir neu war und die Neuheit derselben auch von andern Physikern bestätigt wurde, so habe ich dieselbe einer nähern Untersuchung unterworfen und erhielt folgendes Resultat: Ein Element von grosser Oberfläche, dessen Strom durch ein Galvanometer und ein Relais ging, zeigte am Galvanometer mit 32 Umwindungen 20 Grade. Die Relais- ankerfeder wurde so stark gespannt, dass die Spannung beinahe die Grenze erreichte, wo sie mit der electro- motorischen Kraft im Gleichgewicht stand. Verband man das Relais in gewöhnlicher Weise mit einem Morse’schen Schreibapparat, so konnte man in einer gegebenen Zeit höchstens 16 deutliche Punkte hervorbringen. Nahm man statt Einem grossen Elemente 12 kleinere, welche genau dieselbe eiectromotorische Kraft hatten, das heisst, ebenfalls an demselben Galvanometer und in der- selben Richtung 20 Grade zeigten, so konnte man in derseiben Zeit. und unter sonst gleichen Verhältnissen 26 Punkte hervorbringen. —_ 12 — Um mit Einem Elemente in derselben Zeit 26 Punkte hervorbringen zu können, musste man es so verstärken, dass es am Galvanometer 22,1 Grad zeigte. Das Chronoscop zeigte im einen Falle eine Anziehungs- zeit (Zeit, welche verfliesset vom Momente an, wo die Keite geschlossen ist, bis zum Momente, wo der Auker des Relais angezogen ist) von 36, im andern Falle eine solche von 58 Tausendtheilen. einer Secunde. | Es scheint demnach, ‚dass der Electwomagnetismus durch einen gleich starken Strom aus 12. Elementen schneller hervorgerufen wird, als durch einen solchen aus Einem Elemente. Ich glaube diese Beobachtungen um so mehr der Oeffentlichkeit übergeben zu sollen, als dieselben in einer gewissen Beziehung zu meinem Ziemlich verbreiteten und vielfach unrichtig angewendeten Chronoscop stehen, das in mehreren Journalen, im „Journal des armes speciales,“ unter dem Namen „Hill“ statt Hipp beschrieben ist. Höchst wahrscheinlich hat die Nichtübereinstimmung mehrerer‘ Messungen, die die Geschwindigkeit der Elee- trieität zum Gegenstande hatten, ihren Grund in den eben angeführten Thatsachen. Verzeichniss der für die Bibliothek der Schweiz. Naturf. Geselischaft einge- sansenen Geschenke. Von dem zoologisch-botanischen Verein in Wien: Verhandlungen. Bd. IV, Wien 1854. 8. Von den Herren Redactoren: Giebel und Heintz , Zeitschrift für die gesammten Naturwissen- schaften. Bd. III., IV. Berlin, 1854. 8. TORE Nr. 353. B. Studer, Zur Geologie der Schweiz. (Vorgelegst den 5. Mai 1855.) Herr Gerlach, welcher dem Abbau der Nickel- und Kupfererze im Einfischthale vorsteht, hat unserem Freunde, Herrn Desor, als Beitrag zu dessen geist- voller Beschreibung der Vall&e d’Anniviers, einen geologi- schen Durchschnitt der rechten Thalseite eingesandt, dessen rein wissenschaftliche Haltung zu dem Inhalt jener Schrift nicht zu passen schien. Herr Desor theilte ge- fälligst die Arbeit mir mit, und ich glaube der Wissen- schaft einen wichtigen Dienst zu leisten, wenn ich sie, nach eingeholter Zustimmung des Herrn Verfassers, der Oeffentlichkeit übergebe. — Es müssen wirklich sehr günstige Umstände zusammentreffen, damit ein gründ- licher Kenner der Geologie, wie Herr Gerlach, Jahre lang in einem unserer entlegensten Hochthäler, wo Durch- reisende kaum ein Unterkommen finden, sich dem Studium der Gebirgsverhältnisse widmen könne, und die Resultate dieser Studien verdienen sorgfältig aufbewahrt zu werden. Den Erklärungen, welche den Durchschnitt begleiten, hat Herr Gerlach folgende Bemerkungen beigefügt: »1) Anthracitschiefer,. Ist am Eingange von Anni- viers nur schwach entwickelt. An der Reschyschlucht, so wie bei Bramois trelen in diesen Schiefern Anthraecit- lager auf. — 2)Der Kalk von Beauregard scheint nur ein abgerissenes Stück der Pontis-Kalkmasse zu sein. — 3) Auf diesen Kaikkeil folgt Rauchwacke (Kiesel -kalkiges Con- glomerat) und Gyps. — 4) Zwischen diesen und den Pontis- Kalken mehr oder weniger Kkrystallinische Schiefer, aus glimmerigen, talkigen und chloritischen Schiefern be- stehend. Gegen Westen, bei Reschy, fallen sie mit den (Bern. Mittheil. August 1855. Pontis Ulhorn BellaTola Tonnoz RocdeBerar Friliiom _ Binblons Weisshorn Beauregard Schwarzhorn Vissoye Pas deBauf Ayver Foreletta Zinal a Anthraeitschiefer. b Metamor. Schiefer, glimmerige. talkire u. chloritische Schiefer, „grüne Schiefer*nach Studer. c Kalk von Beauregard c‘ Kalk der Pontis. c“ Kalk und Kalkschiefer -— „zraue Schiefer“ nach Studer. d Gyps. 'e Quarzige Talkschiefer, Quarzit, Verrucano n.Studer. — f Talkige u. chlorit.Schiefer, „grüne Schiefer“n.Studer. 4.Grüner Talkgneuss. A Bleierzlagerstätten im Plateau von Niue. — Str. hor. 6—7 mit 600 8. — Bleielanz, Blende, Kupfer- und Schwefelkies. — Quarz als Gangmasse. B Fahlevziagerstätten nördlich von Lüc. — hor. 3—4 mit 30° S. — Fahlerz (0,62 Proc. Silber, wissmuthhaltig. — ' Anmnivit. nach Brauns). — Quarz als Gansmasse. B' Nahlerzlagerstätten nördlich von Lüc — hor. 3—4 mit 300 S. — Fahlerz (1,23 Proc. Silber) — Bleiglanz, Blende, Kupfer- und Schwefelkies — Quarz als Ganrmasse. B‘ Kahlerzlaserstätten südlieh von Lüe — hor. 12 mit 35° W. — Fahlerz (2,75 Proc. Silber) — Bleiglanz, Blende, Kupfer- und Schwefelkies — Schwerspath als Gongmasse. C Kisspickellagerstärten nördlich von Lüv — hor. 3—4 mit 30° S. — Misspickel (Nickel und Kobalterz enthaltend) Kobaltblüthe, gediegener Wissmuth — Quarz als Ganzmasse. D Kupferkiesgänge oberhalb Ayer, Lüc etc. hor. 1-2 mit 70% Ost. — Kupfer und Magnetkies, Eisenglanz — Quarz und Kalkspath als Gangmasse. E Nickel und Kobalterzgänze bei Ayer in hor, mit 65—750 S. — Both- und Weissnickelkies. — Braunspath und Kalksputh als Gangmasse. F Kupfererzlagerstütten bei Ayer, Grimentz ete hor. 4—5 mit 25-300 S. — Fahlerz (silberarm , wissmuthhaltig) Kupfer-, Schwefel- und Magnetkies, und Braunspath, so wie Quarz zur Gangmasse. — 1 — Anthracitschiefern . zusammen. — Grössere Mächtigkeit besitzt die grosse Schiefermasse bei Ayer, welche den Hauptkern unseres Terrains ausmacht. — Man findet keine Spur von kalkigen oder sonstigen sedimentären Schiehten in ihnen. Sie unterscheiden sich von den grünen talki- gen Schiefern , welche in der Nähe des-Gneusses auftreten, hauptsächlich durch ihren Glimmergehalt. -— Ausserdem ist diese Schiefergruppe in mineralischer Beziehung so äusserst wichtig, weil in ihnen der Sitz fast aller Erz- lagerstätten ist. — Ihre Lagerung. zeigt eine flache Mulde und einen wenig erhobenen Sattel. — Haupt- streichen hora 4—) mit schwachem Süd- und Nordfallen. — 5) Die Quarzite oder talkigen Quarzschiefer bilden sowohl im Liegenden als im Hangenden dieser meta- morphischen Schiefer ein mächtiges Lager. — Im Han- genden selzen sie die höchsten Kämme zusammen und werden von den Kalken und Kalkschiefern — den grauen Schiefern nach Studer — überlagert. — (Auf der Seite zwischen Grimentz und Erringen tritt zwischen dem Quarzit und den Kalkschiefern des Bec de Bosson und des Sasseneire ein zweiles Gyps- und Rauchwackenlager auf. Im Gyps findet man schöpe Gypsspathkrystalle, welche — was sehr merkwürdig — deutliche Quarz- krystalle eingesprengt enthalten.) — Die Kalke und Kalkschiefer wechsellagern mit grünen talkigen Schie- ferschichten. Zwischen dem Torrent- und Erringerthale treten in diesen grünen talkigen Schiefern die Serpen- tine auf, und zwar so, dass sie den innern Kern der grünen Schieferlagen ausmachen. — Bei’m Torreut- Gletscher kommen in denselben reinere Talkmassen vor, welche das Material zu den Oefen liefern. — In der grossen Schiefer- masse von Ayer findet man niemals solche Talkausschei- dungen; dagegen findet man auch keinen Glimmer, u - weder in diesen grünen Talkschiefern, noch in den grünen Talkgneussen, welche das Hochgebirge zusammensetzen. — Das Lagerungsverhältniss des Gneusses ist ausgezeich- net am Lo Besso zu beobachten. Am nördlichen Fusse streichen die Gneussstraten in hora 6—7 und fallen 45° gegen S. Weiter nach Süden hin stehen dieselben im Mittel des Berges senkrecht, und auf der Sudseite in hora 7 mit 85° Nord, und am nördlichen Fusse des Trift- horns sogar in hora 6 mit 30° Nord. — Die Studer’sche Fächerstructur ist auch hier also glänzend vertreten.“ Diesen werthvollen Nachrichten erlaube ich mir einige allgemeinere Betrachtungen folgen zu lassen. Die Ansicht des Durchschnittes erregt den Gedanken, die getrennten Kalkmassen c’‘ und c’ unter Diablons, auf Roc de Buar und der Pontis, zu einem grossen, dem Rhonethal zu niedergedrückten Gewölbe zu vereinigen. Der Verrucano e des Illhorns läge also ursprünglich unter dem Kalk, wie derjenige des Frilihorns und der Forcletta. der Anthracitschiefer a läge uber dem Kalk, und die mela- morphischen Schiefer b fänden ihre Fortsetzung in den grünen Schiefern f; die Grundlage der ganzen Gebirgs- gruppe würde die erzführende Schiefermasse b, zwischen Zinal und Vissoye bilden. Ist diese Auffassung die rich- tige, so kann man in den unter der Anthracitbildung liegenden Formationen Glieder der primären oder paläo- zoischen Systeme erkennen. Der Mangel jeder Spur organischer Ueberreste gestattet aber leider keine nähere Prufung dieses Versuches, die grosse Gebirgsmasse der südlichen Wallisthäler mit der Sedimentfolge der Ost- alpen und anderer Gegenden in Uebereinstimmung zu bringen. | Von besonderem Interesse ist der Durchschnitt auch in Bezug auf die letzthin von Herrn Sharpe über die — 197 — Gruppe des Montblanc bekannt gemachte Arbeit. Herr Sharpe glaubt, dass in der Mittelzone der Alpen bisher häufig die Schieferung mit Schichtung verwechselt und desshalb die Lagerungsverhältnisse irrig dargestellt wor- den seien. Wenn man auch gerne zugeben mag, dass in mehreren Fällen diese Behauptung begründet sein könne, so muss sie doch gerade für das wichtigste Verhältniss, für dasjenige zwischen Gneis und Kalk, besiritten werden. Nach Herrn Sharpe beruht das von den meisten Geolo- gen angenommene Einfallen des Kalk- und Schiefer- gebirges unter den Gneis, wie es sich auf beiden Seiten des Montblane wahrnehmen lässt, auf Täuschung; der Gneis ist das ältere Grundgebirge, die wahre Schichtung des Kalks ist von demselben abfallend, das scheinbare Zufallen ist Schieferung. Davon abgesehen jedoch, dass, auf beiden Seiten der Montblancgruppe, in Oisans und in den Berner-Alpen, die Auflagerung des Gneisgebirges auf den Kalk nicht nur aus der Schichtenstellung her- geleitet, sondern direct in grösster Ausdehnung beobachtet werden kann, zeigt der vorliegende Durchschnitt, dass dieses Verhältniss auck für den Gneis der Walliseralpen sich bewährt, und es ist diese Bestätigung um so er- wünschter, da bis jetzt nur am östlichen Ende dieser Centralmasse, zwischen Binnenthal und Antigorio, der Gneis dem Kalk aufgelagert gesehen worden war, am Weisshorn aber zugleich die normale Fächerstellung des Gneises, die am Ende der Gentralmassen in der Regel verschwindet, auf das Schönste hervortritt. Beachtenswerth ist das Vorkommen der Erze. Die Kupferkiese und Fahlerze B, D, F liegen der Schichtung oder Schieferung parallel, die Nickel- und Kobalterze E . durchsetzen sie senkrecht ; doch ist mit dem liegend vor- kommenden Misspickel C auch etwas Nickel und Kobalt nn. verbunden. Die Analogie der Bleiglanzlagerstätten A mit den Fahlerzen B‘, B'‘ scheint für die Identität der sie einschliessenden Schiefer zu sprechen, die auch von Herrn Gerlach dieselbe Bezeichnung erhalten haben. Indessen stehen diese Erze überhaupt wohl eher mit der späteren Umwandlung, als mit der ursprünglichen Bildung der Schiefermassen in Verbindung, so dass von dieser Seite her kaum ein gewichtiger Einwurf »gegen die von uns angenommene Trennung dieser Schiefer erhoben werden kann. zZ. Wolf, Notizen zur Geschichte der Mathematik und Physik in der Sehweiz. XXXVIIF. Verschiedene Notizen und Nach- träge. i) Eine mit Paracelsus Aufenthalt in St. Gallen (S. Mittheil. 1853, Seite 126) zusammenhängende Sage er- zählt Kohlrusch in seinem Schweizerischen Sagenbuche (1. 254). 2) Die auf der Stadtbibliothek in Zürich sich bildende grossarlige Sammlung von Portraiten, welcher ich in der neuesten Zeit auch meine speziell für die Geschichte der Mathematik und Physik angelegte Sammlung einverleibt habe, dürfte bereits schon jetzt für die Geschichte und überhaupt für die Kulturgeschichte ganz insbesondere wichtige Notizen geben. So z. B. finden sich in derselben zwei von mir aufgefundene Bilder, welche die Aufschrif- fen tragen: Zacharias Jansen, sive Joannides primus Conspiciliorum inventor, Hans Lipperhey, secundus Conspiciliorum inventor. — 19, — in der linken Ecke traren sie den Namen Berekman, und rechts liest man: 3. v. Meurs sculp., — datiren also aus der Mitte des siebenzehnten Jahrhundert, und geben ein für die Geschichte der Erfindung der Fernröhren nicht unwichtiges Zeugniss, das (mir wenigstens) früher unbe- kannt war. 3) Johann Jakob Huber, der Vater des um die Basler-Bibliothek so hoch verdienten Professor Daniel Huber, wurde den 27. August 1733 zu Basel geboren, lebte längere Jahre als k. preussischer Astronom in Ber- lin, privatisirte später in seiner Vaterstadt, und starb den 21. August 1798 in Golha, wohin er gereist war, um an einem von Zach und Lalande veranstalteten Asironomen- Congress Theil zu nehmen, 4) Johann Georg Tralles, von Hamburg, Profes- sor der Mathematik und Physik an der alten Berner- Akademie (s. Mitih. 1844, Seite 185-196, und Lauterburgs Berner-Taschenbuch auf 1855, Seite 66-79) erhielt, wie der „Jlelvetische Zuschauer“ erzählt, am 18. October 1800 mit Genehmigung des vollziehenden Rathes von der Ge- seizgebung „wegen seiner ausgezeichneten wissenschaft- lichen Kenminisse und Helvetien bereits geleisteter Dienste“ das Helvetische Bürgerrecht , und nahın es mit Dank an, — im März 1803 sandte Tralles {s. liöpfners gemein- nützige helvetische Nachrichten) von Neuenburg aus, wo- hin er sich während den bei’'m Sturze der Helvetik ent- standenen Unruhen zurückgezogen hatte, sein Entlassungs- begehren von der Professur ein, — man glaubte in Folge eines vortheilhaften Rufes nach Amerika. 5) Zu Strassburg erschien 1622 eine „Beschreibung der dreien Sonnen, welche den 25. Jenner 1622 zu Strass- burg am heilen Gimmel erschienen,“ von J. Habrecht (vergi. Mitih. 1854, Seite 69). MM — VWerzeichniss der für die Bibliothek der ‚Schweiz. Naturf. Gesellschaft einge- sangenen Geschenke. Von Herrn Professor Wolf: 1, Hassler, upon the standards of the liquid capacity measures for the U. J. Wash. 1842. %. Bassut, Cours de math&matiques. 3 vol., 3me ed. Paris 1781. 8. Von den Herren Verfassern : 1. Erlenmeyer, die @Gehirnatrophie der Erwachsenen. Neuwied 1854. 2. R. Wolf, meteorologische Beobachtungen in Bern, angestellt 1851—1855. 4. Manusc. De la sociele jurassienne d’emulation: Coup d’eil sur ses travaux pendant lPannee 1854. 8. De la societe des sciences medicales el nalurelles de Malines: Annales. Annee 11. Livraison 9. 8. Von den Herren Verfassern: 1. Wolf, Versuche mit Würfeln. Manusc. 4. 2. Gemeinnützige Wochenschrift von Würzburg. V. Jahrgang. Nr. 14—17. 8. Von der königl. Akademie der Wissenschaften in Stockholm: 1. Handlingar 1852 und 1853. 8. 2. Öfversiet af Kongl. Vetenskaps-Akademiens Förhandlingar 1853 und 1854, 8. 3. Wikström, Ärs-Berättelser emobotaniska arbeiten für Ars 1845, 1846, 47, 48, 50. 2% Bde. 8. Stockholm. 5. Bohemann, Berättelse om framstegen i Insektirnas, Myriapodernas och Arachnidernas Naturalhistoria för 1851 och 1852. Stock- holm 1844. 8. 5. Edlund, Berättelse om F'ramstegen i Fysik under är 1851. Stock- holm 1854. 8. Von den Herren Verfassern : 1. A. Favre, Rapport sur un ouvrage de M. Murchison, intitule : Siluria, histoire des roches les plus aueiennes. Geneve 1855. 8. 2.4. Favre, Notices sur les systemes des montagnes par Elie de Beaumont. 1853. 8. 3. blanchel, Essai sur la combustion dans les Etres organises et inorganises. Laus. 1855. 8. 4. Blanchet , Distribution du terrain tertiaire dans le canton de Vaud. Laus. 1854. 5. Blanchet, Sur les modifications du relief de la terre dans la vallee du Rhöne et du Leman. 6. Blanchet, Memoires sur les monnaies des pays voisins du Leman. Laus. 1854. — Sn Nr. 2336. z. Wolf, Beohachtungen der Sonnen- lecken in der ersten Hälfte des Jah- res 1855, und Nachträge zur Unter- suchung ihrer Periodieität, mit be- sonderer Berücksichtigung der Astro- nomie populaire von Arageo. Der Zustand der Sonnenoberfläche, rüucksichtlich der sich zeigenden Flecken und Fackeln, wurde auch in der ersten Hälfte des Jahres 1855 möglichst oft und gauz nach dem frühern Systeme beobachtet. Ich erhielt 83 Beobachtungs-| Fleckenfreie | den | Relaliv- 1855. lage. Tage. | Er | Zahlen. Januar . LL :E6 | 5 3 1,0 Februar IMS DIE STARS SEA März 04a iagra bi 373 1,9 BT ach. ial ; 420 15 2 0,1 Mai . 14429 13 4 1,0 Juni . ga: Pr | 05 Im Ganzen | 126 | et 5,9 Die täglichen Beobachtungen sind in der beigegebenen Tafel enthalten , und zwar gibt die Columne: A. Rechenschaft über die Influenz der Bewölkung und das angewandte Fernrohr : 1) bezeichnet, dass die Sonne frei gewesen und mit der Vergrösserung 64 eines vierfüssigen Frauenhofers betrachtet worden sei; 2) dass die Sonne durch Wolken oder mit einem tragbaren zwei- füssigen Fernrohr anvisirt wurde; 3) dass jede Beobach- tung vereitelt wurde *); *) In der obigen Uebersicht wurden für die Anzahl der flecken- (Bern. Mittheil. Novemb. 1855.) 202 1859. Sonnenflecken-Beobachtungen A. a | u: hen u en euer I, —ı Teil ei ı ud 3 a | Zu Ian ı IN LO MOSZCOSO NN 1 10 ı S re i- > | u INNEN I IE SOFTODOSOSOONT "AN I I ı = OB Ar en Te 3 7 RR? SE | oa ee tes’ 7’ 72 1 r 9 1 I ZI VER TD IU DZ «| ern NWAENTUNDTHNNTTENAEENEAENTAENN N 2 ES arax. ayeen nee ns rn wälke > Sn 9 Beine ran [U Suse le U Ss 74 (a 05 E&] | I } a ee ı 1 vo | ) I [] 1} | En HE „u ee Be En ea reden tee sy r = [4-7 5 os] ia et ri tee ee I SS. Er 9 De] N ee iS © ru | ve er ire EEE TEE IE PUR « | vn ıı me ii ei I eu I Tea rt teen di errss rear ı ı Tom. II SWISS Tau a = er — S 2 BR... Bein Be Ser ne u u Mer en re . u a er ZRE "u - | Sı 1891995 ı 1 ı 1 Na I I 1 I-N 109 100900 11 ı S nal A ” | ISO 1 LO I ı 1 IwTeO ı1 ı 1 ı 1A ISO ı 1989098, ı na ei nenn nm nde—u= DIN EN EEE A Sonnenflecken-Beobachtungen A. 1855. ea | A ee Ta a2 ZINN En BE L-I SERIE - I 7-7 TV 8 je) E ol Soo0000 - “= ı1-209009 120 10000090 5 a) | OOOSSso co = ss OS 2 ıO ı SS S I SO SO ISSOSOS SO OS « | ee a ea -—ui——eZ——e— EN Tue, ze kun ee a | SAYın® INNHTSSSo9o959O SWR MOOS 95 95 JS [Joh E o | SUN IıNHOSOSOOOO Oo Hmm 99909 0 000 11 © a | EN-SOSO 100911 9>0190-99009 100900001108 1 © « ie ee TE en ee I Eee a AT a ee RT ea ıIıı 1 1 vum u) ee eu Bei, | a III ı AS IL TO TV teaaneaeae- ı z oO | 11S0 11 1 TS 119 1000020000095 1ı- 1909 = = | II NIS LS IS So Jdooschoos ı = 1 140 - nmnaanannn ee nn deu ee ee em me DNA = NIT OSOWENN IST On OD De | Be Nr B. Die Anzahl der an dem Beobachtungstage neu- gesehenen Gruppen; GC. Die Anzahl sämmtlicher Gruppen; D. Die Anzahl der in sämmtlichen Gruppen gezähl- ten Einzelflecken; E. Den Stand der Fackeln und Schuppen: 1) be- zeichnet die gewöhnliche Häufigkeit und Intensität; 2) einen höhern Grad. Von besondern Bemerkungen habe ich einzig beizu- fügen, dass die erste Gruppe des Jahres schon durch einen Operngucker gesehen werden koennte, und ohne Blendglas keine besondern Farben zeigte. Dagegen. kann ich die 4852 gegebene Uebersicht der ältern Flecken- beobachtungen *) wesentlich vervollständigen : 1) Gassendi bemerkt in seinen Commentarien „De rebus calestibus“, dass er 1633 vom 1. bis 12. April Flecken gesehen, frühere Tage dagegen mehrmals ver- gcblich darnach gesucht habe. 1634 sah er nach langer Unterbrechung vom 25. October bis 1. November einen Flecken („quia prima post longam cessationem apparuit “), und versichert, er habe doch immer fleissig darnach gesucht ; ferner sah er vom 24. November bis 1. December und vom 20. bis 25. December Flecken , — dagegen vom 2. bis 4. November und vom 2. bis 15. December bestimmt keine Flecken. 1635 sah er im Januar, Februar und October wiederholt Flecken, — dagegen vom 24. October bis 2. November bestimmt keine Flecken. 2) Mairan führt in seinem „Traite de l’aurore bo- reale“ (pag. 264) folgende Bemerkung von Cassini an: „C'est une chose remarquable, que depuis la fin de l’an- freien Tage und für die Berechnung der Relativzahlen nur die mit 1) eingetragenen Tage berücksichtigt. *) S. Bern. Mitth. Nr. 255. — 05 — nee 1688 il n’a plus paru de täches dans le soleil, ou les annees pr&cedentes elles etaient assez fr&quentes. “ 3) Johann Heinrich Muller erzählt in seinen „Observa- tiones astronomico - physic® select® in specula Altorfina “ von zwei schönen Flecken am 3. September 1716, — von drei Flecken bei der Sonnenfinsterniss am 2. März 1718 und von zwei Flecken am 26. März 1718. 4) Darquier theilt in seinen „Observations astrono- miques faitesa Toulouse, “ (Avignon 1777 4°) *) mit, dass er bei der Sonnenfinsterniss am 25. Juli 1748 einen grossen Flecken gesehen habe, ferner fünf schöne Flecken bei der Sonnenfinsterniss am 8. Januar 1750; bei der Sonnenfinsterniss am 1. April 1764 erwähnt er keine Flecken, sah dagegen am 15. April einen Flecken von freiem Auge, — am 30. Januar 1767 wieder einen Flecken von freiem Auge, — bei der Sonnenfinsterniss am 4. Juni 1769 einen kleinen Flecken, — endlich am 6. Juni 1773 einen Flecken von freiem Auge. 5) Die „Monatlichen Nachrichten von Zürich“ enthal- ten bei Mittheilung einer Beobachtung des Merkurdurch- gangs vom 4. Mai 1786 durch einen Herrn von Schu- macher in Luzern die Bemerkung: „Bei so vielen Beob- achtungen, die hierüber angestellt worden, entdeckte man in der Sonne niemals so viel Flecken, wie diessmal. Zu glei- cher Zeit entdeckte man vier grosse und mehrere kleinere.“ 6) Endlich theilt Professor Weckel in seiner mir leider erst kürzlich zu Gesichte gekommenen Schrift: „Die Sonne und ihre Flecken,“ (Nürnberg 1846. 4°) eine Uebersicht der von 1749 bis 1790 von Johann Kaspar Staudacher in Nürnberg fortgesetzten Beobachtungen der Sonnenflecken .mit. Nach dieser Uebersicht hätte man anzusehen als: *) Ich verdankte dieses Werk der gütigen Mitiheilung des Herrn Professor Gautier in Genf. — 206 — Fleckenreiche Jahre : 1749, 50, 60, 6',, 69, 70, 71,28, 79, 80, 87, 88. Mittlere » 1751, 58, 59, 62,68, 77, 81,86, 89, 90. Fleckenarme \ 1752, 53, 54, 35, 36, 57, 63, 64, 65; 66, 67, 72, 73, 74, 75, 76, 82, 83, 84, 85, 91, 92. Die Vergleichung dieser Nachträge mit den von mir aufgestellten 23 Perioden von 1600 bis 1855 ergibt Fol- gendes : Gassendi bestätigt mein Minimum von 1633 auf 1634, für welches mir früher Belege fehlten, auf das schönste. Ebenso ist mir die Bemerkung von Cassini ein erfreuliches Zeugniss für das von mir auf 1688 bis 1689 gesetzte Minimum. Die Beobachtungen von Müller stimmen mit dem von mir nach Rost auf 1717,5 verleg- ten Maximum gut zusammen, — könnten jedoch, auch wenn dieses nicht der Fall wäre, keine gewichtige Stimme abgeben, da sie nur vereinzelt sind. Die letztere Bemer- kung passt auch auf die Beobachtungen von Darquier, welche übrigens mit Ausnahme derjenigen vom 30. Ja- nuar 1767 ganz zu meinen Perioden stimmen; was nun diese Beobachtung von 1767 anbelangt, so ist es gar nichts Unerhörtes, dass in einem fleckenarmen Jahre bis- weilen ein grosser Flecken auftritt, — hatte ich jaoben vom 13. Januar des fleckenarmen Jahres 1855 auch einen gros- sen Flecken anzuführen, und sollte diess nicht genügen, so kann auf obige Aufzählung fleckenarmer Jahre nach Staud- acher hingewiesen werden, wo 1766 und 1767 erscheinen. Die vereinzelte Beobachtung Schumachers betrifft kein Mi- nimumjahr, und verdient somit keine weitere Besprechung, zumal aus der Andeutung, es seien vier grosse und meh- rere kleine Flecken ein ausgezeichneter Fleckenstand, her- vorzugehen scheint, dass Schumacher sonst nicht auf Son- nenflecken achtete. Was endlich die Beobachtungen Staud- achers anbelangt, so bestätigen sie in Uebereinslimmung — 207 — mit Zucconi das Minimum von 1755 auf 1756, — ferner das von mir nicht hinlänglich mit Beobachtungen belegte Mini- mum von 1766 auf 1767, und die Richtigkeit meines Tadels einer Bemerkung von Lalande. Dagegen scheint Staud- acher meinen beiden Minimas von 1777 auf 1778, und von 1788 auf 1789 zu widersprechen; aber er scheint auch nur, denn ich habe*) ausdrücklich bemerkt, dass ähnlich wie bei den Veränderlichen die einzelnen Minimas nicht immer ge- nau mit den durch die mittlere Periode bedingten Epochen für dieselben zusammenstimmen, und so scheint in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts eine kleine Verschiebung stattgefunden zu haben, die nach und nach entstand und sich auch wieder nach und nach verlor : Während nämlich 1755 auf 1756 das beobachtete Minimum noch genau mit seiner mittlern Epoche übereinstimmte, verfruhte es sich nach Staudacher das nächste Mal schon auf 1765, das folgende Mal auf 1774, dann auf 1784, — nun näherte es sich wieder der mittleren Epoche, war aber (nach Flaugergues, Fritsch, etc.) 1798 immer noch etwas verfrüht, ja noch (nach Fritsch, Bode, etc.) 1810 ein wenig, während es (nach Starke, Bode, etc.) 1823 bereits wieder etwas zu spät auftrat, etc. Ich glaube also mit Recht sagen zu können, dass diese sämmtlichen Nachträge meine 1852 aufgestellten Gesetze theils bestätigen, theils wenigstens ihnen nicht wi- dersprechen, — und auch die Sonne selbst scheint in dem laufenden Jahre meiner ersten Vorausbestimmung eines Fleckenminimums günstig zu sein. Sehr einlässlich handelt Arago in dem eben erschie- nenen zweiten Bande seiner Astronomie popularre von den Sonnenflecken, — aber leider nicht allen Theilen mit der- jenigen Gründlichkeit, in welcher er sich in seinen Eloges so oft gefiel, und die man in einem Werke wünschen *) Mitth. 1852, paz. 261. — 208 — möchte, welches ohne Zweifel einen ausserordentlich grossen Leserkreis finden wird. Es hätte mich nicht ver- wundert, wenn der in seinen letzten Jahren so leidende Mann bei Ueberarbeitung seines Werkes die kleinen Bei- träge ganz unbeachtet gelassen hätte, welche ich zur Lehre von der Sonne gab, — obschon er meine betreffenden Mittheilungen an die Academie des sciences vom August und November 1852 noch selbst *) derselben vorgetragen hatte, und bald darauf auch meine grössere Abhandlung über die Sonnenflecken durch seine Hände ging; aber das hätte ich nicht erwartet, dass zwar Arago (pag. 177) aus dem zweiten meiner Schreiben die anhangsweise gemachte Bemerkung zu Gunsten von Herschels Ansichten über den Einfluss der Sonnenflecken auf die Witterung citiren “*), — dagegen (pag. 121), die in demselben Schreiben mit- getheilte Periode der Sonnenflecken ohne meinen Namen zu nennen in der Phrase: „lintervalle compris entre deux maxima ou deux minima conse£cutifs serait de dix a douze ans“ kaum nothdürftig Schwabe’s Beobachtungen entneh- men, meine mühsamen Nachweise alter Sonnenflecken- beobachtungen zur Verbesserung seines sehr incompleten (nicht einmal Scheiner, Hevel, etc., ordentlich berücksich- tigenden, — Wurzelbau, Zucconi, Rost, Flaugergues, Bode, Fritsch, Starke , etc. gar nicht kennenden) Ver- zeichnisses derselben (pag. 117—119) gar nicht benutzen, und in dem ,„Connexion suppos6e entre les täches so- laires et les mouvements de l’aiguille aimantee “ (pag. 180 —181) überschriebenen Kapitel nicht einmal Sabine, Gau- tier und mich nennen, geschweige meine einlässlichere Besprechung dieser Beziehung im fünften Kapitel meiner Abhandlung erwähuen würde. *) Comptes rendus XXXV 364 und 704. >) Ich gedenke später auf diese Sache zurückzukommen , und dann neben Herschel und Arago auch die betreffenden Arbeiten von Gautier, Weckel, Fritsch, ete., zu besprechen. Nr. 357. R. Wolf, Ergebnisse meteorologischer Beohachtungen in Guttannen. Je dürftiger die meteorologischen Daten sind, welche bis jetzt aus den höhern Alpengegenden und namentlich aus dem Berner-Oberlande erhalten wurden, um so werth- voller ist jeder betreffende Beitrag, und ich glaube daher, es sei nicht ohne Interesse, wenn ich einige Ergebnisse aus den meteorologischen Aufzeichnungen mittheile, welche Herr Pfarrer Hörning in den Jahren 1845 und 1846 in dem etwa 524 mötres oder 1613 Pariserfuss über Bern an der Grimselstrasse liegenden Dorfe Guttannen machte, und mir kürzlich durch Herrn Dr. Fischer mittheilte. In der beigegebenen Tafel habe ich für eine nicht unbedeutende Anzahl von Tagen der beiden Jahre 1845 und 1846 (an denen einerseits Herr Pfarrer Hörning den Stand seines Reaumur-Thermometers um Mittag notirte, und anderseits unter den Trechsel’schen Beobachtungen die entsprechende Temperatur in Bern gefunden wurde) eingetragen, um wie viel die Temperatur in Bern höher war, als in Guttannen, — wobei eine negative Zahl be- deutet, dass die Mittags-Temperatur in Bern an dem be- treffenden Tage ausnahmsweise niedriger war, als die in Guttannen. Es ergibt sich aus derselben, dass im Mittel die Mittagstemperatur in Bern im Januar um 0,5 R. tiefer Februar „ 1,1° „ höher März 5 DAR. April ,„ 19° „ » Mai »„ 27° , » Juni aa >. 1 ZECHE BR ER Juli » 28° , » (Bern. Mittheil. December 1856.) — 210 — - war, als in Guttannen. Nach den Bestimmungen von Schlagintweit soll in den Alpen die ERBEN DER um 1°C. sinken, wenn man sich im Januar um 710‘ Par. erhebt, also um 1,8° R. Februar „ 600° , ” ET März » 960° , » 923,3 April » 520° ,„ » 90 Mai » 460° „ » 2» 9.28 Juni » 490° » » 02.239 Juli » 436‘ „ )) ) » 30 für die Höhendifferenz von Bern und Guttannen, Diese berechneten Temperaturdifferenzen stimmen für die Monate Mai, Juni und Juli ganz gut mit den aus den Beobach- - tungen hervorgehenden, — für April noch leidlich, — fur die drei ersten Monate des Jahres aber gar nicht. Einigen Aufschluss über diese Abweichungen erhält man aus folgender Uebersicht vom Auftreten des Föhns in Gntlannen. Herr Pfarrer Hörning notirte an folgen- den Tagen Föhn: Januar 24, 26, 27 28, 30, 31 Februar 6, 9, 11, 13, 20 März 2,6,7,8, 9, 10,12,13, 14, 15,16, 17, 22, 26,29 April 2,3, 4, 6,9, 12, 13,14, 16,19, 21, 23, 24, 26, 28 = Mai 7, 11, 25, 27, 28, 29 & \Juni 2, 3, 6, 10, 11, 12, 13, 21, 22, 28 Juli 2,3, 4,6, 7, 8, 10, 14, 25, 26, 28, 29, 31 August 1,2,19 September 18 Dezember 29, 31 Januar 6, 7,8, 9, 13, 14, 15, 16, 19, 20, 21, 23 S \Februar 13, 14, 17, 18, 19, 22, 23, 24, 27, 28 = März 3,4,5,7,8,49,49, 20, 31 April 1,2, 3, 5, 6, 7, 8,11, 12, 13, 14, 24, 25, 38 211 Mittags-Temperatur-Differenzen zwischen Bern und Guttannen A. 1845 und 1846 in Reaumur-Graden. AND, Ra nm, este ER: > au © = zung | sa-a alarm saal Isalsi si ie li Ir IB ou | SS Isa NORA Nee) Amo au ADFATA OSSAON, WHumTn Amann namnmm mo ja oo: nay [7455 | agaca Sorte RT An | - 1) 1 SAH-SO m DON AATO , N ATEM NEM a RE | u In = "ZIC |F87- So SS Ares karl | NOS OSOo Sm % 5 oe re A ee oOoOı0 ORTS ON , X WOOO XSmram | NeXo\t er} ER | [si Ssıı | les S 4 so-rm im ls IlScsı Sas-c SONS DON TEMNDO HAAR MAD RNAAH DR IN awnugg | | “sn sosa-Hıs os RO Buch io Be or ige ua yanam 9 Q I ' } I ı 9 1] 1] r WAR NO , NN RO N SUCHEN! | | | DM DIR, TI NONSO a De ei: | | nos — la |] Te a a Te En ar 23m SONO OS H ON N NA MAI toR ur iI#Scnn Sara son na Isa oa Ian Sega « x ONTOTATXOOS- ON ON ı Om NONMOSO AOMAUHıN Im all EN En nlekır Suaıis ArkleXar) I etc HIST ANHO + ta ] AHWAORO WO TAD SUAHT ANOAOS TO, MR ROMAN >: dy [Se inoo Back Ko Bor “"Hö-Hn na InıoO Sam -Äın au [} [| [] 1] NANSOS AMSONH Strada Tramn naar AOSmdm SO, | n ae [en En oe in Saaxr- sSo-oso Sao 5 | ss se nn NNTUIN OTTO O —- rn min SOHN OO —- MIT SOHN. —i —.— —_ [eh r c nn — 212 — Mai 3, 12, 15, 16, 17, 18, 21 = \Juni 2,6, 11, 12, 13 2 Juli 7, 29, 30, 31 August 1,84 wobei zu bemerken ist, dass an den durch fette Sehrift ausgezeichneten Tagen der Föhn als „heftig“ oder „stür- misch“ bezeichnet ist, und dass 1845 am 1.—20. Januar, 15.—18. Mai, 22.—25., 27.—31, August, 1.—7., 9.—17., 21.—30. September, 1.—7., 9.—11., 14.—31. October, 1. bis 30. November, 1.—24. Dezember, — und 1846 am 24.—26. März, 30. April, 5., 6., 25.—31. Mai, 27. Juni, 22. Juli, 5.—18., 20.—25. August gar nicht aufgezeichnet wurde, — und am 29. August 1846 die Beobachtungen überhaupt abgebrochen wurden. — Die Mehrzahl der Tage, an welchen die Mittagstemperatur in Guttannen höher als die in Bern war, fällt auf Föhn-Tage, — und namentlich fallen von den 14 Tagen, an welchen der Ueberschuss in Guttannen mehr als 4° betrug, 10 auf Föhntage und 3 auf Tage, denen unmittelbar eine Föhnperiode vorausging. — Noch mag angeführt werden, dass der Föhn vom 2., 4., 26. März, 3, April, 21. Juni 1845 und der vom 28. Feb- ruar und 3. März 1846 speziell als „warm“ oder „lau“ bezeichnet wird. Die „Bise“ wehte nach Herrn Pfarrer Hörnings Auf- zeichnungen an folgenden Tagen: / Januar 21, 26, 27, 28, 29, 31 Februar 4, 6,7, 12,%5, 19, 21, 22, 24, 25, 27, 28 März 3, 4, 5, 7, 10, 11, 17, 20, 21, 25, 26, 28,29, 31 “April 1, 9, 10, 14, 15, 16, 17, 22, 26, 30 & | Mai 4,5, 6, 7,10, 12, 13, 19, 22, 24, 26, 29, 30, 31 Juni +2,3,5,6,7,8,12, 13, 14,16,19,22,23, 24,25, 28 Juli 5, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 29, 30, 31 August 2,7, 8,9, 13, 16 — 213 — September 19 ar 27 Januar 1, 2, 3, 16, 19, 20, 27, 30 Februar 6,8, 9, 23 März 3, 6, 8, 18, 19, 21, 28, 29 S ‚April 2, 3,7, 9, 24, 27 & Mai 1, 4, 9, 10, 11, 12, 13, 17, 19, 20, 21, 22, 23 Juni 4,6,7, 8, 13, 26 Juli 7, 26, 28, 30 ' August 1, 19 wobei zu bemerken ist, dass an den durch fette Schrift ausgezeichneten Tagen die Bise als „stark“ bezeichnet ist, und auch hier, wie bei den folgenden Aufzeichnungen, die bei dem Föhn angeführten Tage in Abrechnung zu bringen sind, da an ihnen gar nicht aufgezeichnet wurde. — Die Tage mit „Bise“ gehören im Allgemeinen zu den im Vergleiche mit Bern kälteren Tagen. Von den 72 Tagen, welche in der obigen Tafel für Guttannen eine höhere Temperatur zeigten, als für Bern, hatten Föhn 27 oder 38 9, 57 Föhn und Bise 14 „ 19, Bise Een 7 0 (33 Von den 230 Tagen dagegen, welche daselbst für Bern eine ebenso hohe oder höhere Temperatur als für Guttannen zeigten, hatten Föhn 50 oder 22 "ol go Föhn und Bise 24 „ 10, Bise 63H 41.97: % (37 Ausser Föhn und Bise wurde nur zwei Mal ein an- derer Wind notirt, nämlich am 23. und 24. Januar 1854 der „Spreitlauiwind“, Am 23. Januar stand der Thermo- — 2lı — meter um Mittag in Guttannen 4,0° tiefer, als in Bar ch am 24. Januar 3,1 tiefer. Schnee fiel nach Herrn Pfarrer Hörning’s Aufzeichnungen ' Januar 21, 25, 26, 28, 29, 31 Februar 1,3, 4, 6,7, 10, 15, 20, 22, 23, 24, 25, 26 a \März 1, 3, 4, 5, 11, 12, 19, 20, 23, 29, 30 7 (April 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 19 | /Mai 45,7,8, 10748 4,.9,20 Oktober 8 Dezember 25 Januar 1,2, 20, 24, 27, 29, 30, 31 «@ \Februar 2,3,6,8,9 2 | März 5,6, 8, i8, 19, 21, 27, 29 " [April 3,47 | ‚9, 20, 21, 27 Mai 13 | Regen dagegen März 2, 15, 18, 23, 26, 27, 28, 29 April 7,9, 18, 25, 26, 27, 30 Mai 3, 4,7, 8,12, 13, 14, 23, 26, 29, 30, 31 8, 9, 12, 16, 19, 22, 23, 26, 28, 29, 30 12, 13, 14,15, 16, 22, 23, 24, 25, 26, ‚38, 29 9, 6, 7, 8, 10, 13, 14, 15, 16, 20 Juni i Juli 1845 August 2, September 1 Dezember 3 Januar 2 Februar 2,6, 25 März 5, 17, 28, 2; 14, " 18, 19, 20, 29 Mai 9, 10, 12, 13, 15, 16, 17,19, 2. 9: 1 April d, 10 Juni 9, 10, 22, 23, 25 6 1 1SA6 Ba 26 Juli 1, 2, 19, 28 August —_— 25 — und Nebel wurde notirt / Januar 21,22, 23,25, 26, 29, 31 Februar 1,2, 4, 10, 12, 19, 20, 22,28 März 2, 7,10, 11, 12, 18, 19, 26, 27 w April 12, 14, 15 5 (Mai 3, 4,5, 6, 13, 14, 30, 31 = \Juni 9:10 ui Juli 12, 15, 16, 24 August 2,7, 8, 13, 14, 15, 16 17, 20 September 19 Januar 2 Februar 18 März 10 5 /Aprit 18, 20 2 \Mai 12, 17, 21,22 Juni 10, 23, 25, 28 Juli 1 August 29 wobei zu bemerken ist, dass an den durch fette Schrift ausgezeichneten Tagen auch in Bern ein Niederschlag (wenn auch nicht immer derselben Art) oder Nebel notirt wurde. Einem Niederschlage in Bern korrespondirt fast ohne Ausnahme ein Niederschlag in Gultannen, — nur scheinen die Niederschläge an letzterm Orte weit häufiger vorzukommen, wobei freilich nicht vergessen werden darf, dass Trechsel zunächst nur die Witterung um Miltag an- gab, wenn er auch auf die Witterung des übrigen Tages einige Rücksicht nahm, und dass er ferner in beiden Jahren die Beobachtungen während des Augusts aussetzle. Von den notirten 78 Tagen mit Schnee, 110 Tagen mit Regen und 67 Tagen mit Nebel hatten bei Schnee: 5 Föhn, 14 Föhn und Bise, 33 Bise Regen: 13 , 17, » » 3 , — 216 — Nebel: 6 Föhn, 9 Föhn und Bise, 27 Bise so dass also die Bise in Guttannen gewöhnlich die trüben und nassen Tage bringt, der Föhn dagegen aufhellt. Die kältesten Tage des Jahres 1845 waren der 13. Februar mit —13,5° (8’M.) und der 6. März mit —14,0° (6° M.), — die wärmsten der 6., 7. und 8. Juli mit der Nachmittagstemperatur von 27°. Im Jahre 1846 fiel der Thermometer am 5. Januar auf —16°, — an den Nach- mittagen des 5. und 13. Juli und 4. August erreichte er 24°, Gewitter finde ich notirt am 7., 9. Juni, 5., 23. Juli und 6. Oktober 1845; ferner am 6. Juli und 2. August 1846. Es sind aber gerade hiefür die früher erwähnten Lücken im Beobachtungsjournale sehr zu bedauern. Zum Schlusse mögen noch folgende Specialien aus Herrn Pfarrer Hörnings Aufzeichnungen ihren Platz finden: 1845, März 28: Der erste Schmetterling. April 140: Bisweilen hört man Lawinen fallen. » 12: Lawinen stürzen überall. » 13: Lawinen stürzen. Mai 8: Lawinen fallen. Juni 21: Heute fuhren die Kühe zur Alpe. Oktober 8: Das ganze Thal ist mit dem ersten Schnee bedeckt. 1846, Januar 14: 9" 47” A. ein dumpfes, donnerähnliches, unterirdisches Getöse von O. nach W., etwa 2 Sekunden lang ; 9" 55” ein zwei- tes, nur eine Sekunde dauerndes, stoss- ähnliches. Februar 25: Lawinen donnern den Tag hindurch. März 28: Lawinen krachen. Mai 411: 9° 30% A. liess sich ein unterirdisches Getöse von N. nach $. vernehmen. Nr 3538 und 3539. 3. Hoch, meteorologische Beobachtun- sen im Sommer- und Herbstviertel- jahr 18535. Als Herr Prof. Wolf letzten Frühling Bern verliess, übernahm ich, auf seinen Vorschlag hin, die Fortführung der von ihm seit mehreren Jahren regelmässig angestell- ten meteorologischen Beobachtungen !). — Um dabei die durch diesen Wechsel verursachten Un- terschiede und Lücken möglichst zu vermindern, setzte ich die Beobachtungen mit denselben Apparaten fort, deren sich Herr Wolf bediente, und begann die Aufzeichnungen sogleich an dem Tage (25. Mai), an welchem Prof. Wolf seine Beobachtungsreihe abschloss. Eine veränderte Auf- stellung einzelner Apparate war jedoch nicht zu vermei- den, und mit ihr wurden zugleich einige theils dienlich scheinende, theils durch die Umstände gebotene Verände- rungen im Beobachtungsplane vorgenommen. Statt einer Aufzählung derselben, ziehe ich vor, gerade eine kurze Uebersicht des ganzen seither befolgten Beobachtungsplanes mitzutheilen; durch Vergleichung mit frühern Nummern wird man finden, dass er nicht sehr wesentlich vom vor- her befolgten abweicht. Je zu den Stunden $&® M., 1»? M.,#N und &$A,. wird aufgezeichnet: {) Barometer- und 2) Thermometer- stand, 3) Windrichtung — nach der Fahne des Zeitglocken- tihurms — und 4) Bewölkung, Bei 3) wird durch hinzu- geseiztes 1, 2 oder 3 bezeichnet, ob zur Beobachtungs- zeit Windstille oder sehr schwacher Wind, mässiger Wind oder sehr starker Wind wahrgenommen wurde. Die Be- 1) Sein Beobachtungsjournal ist auf der Bibliothek der naturfor- schenden Gesellschaft deponirt. (Bern. Mittheil. Dezember 1855. ) Ha de wölkung wird in Zehnteln geschätzt, von 0,0 (wolkenloser Himmel) bis 1,0 (vollständig bedekt). — Ferner wird no- tirt: 5) die Angaben eines max. und eines min. Thermo- meters (nach je 24 St.), 6) die Özonreaction (8? M. und 8 A.), 7) die Menge der im Regenwasser auf der Sternwarte auf- gefangenen athmosphärischen "Niederschläge und 8) die Bodentemperatur in 3’ und in 6° Fuss Tiefe (alle Samstag Mittag). — Schlieslich erhält jeder Tag eine der Nummern 1 (schön), 2 (bedeckt), 3 (nass) und 4 (veränderlich), und in der letzten Colonne werden die allfällig wahrgenom- menen meteorologischen Erscheinungen angegeben. In ‘ganz entsprechender Weise und zu denselben Stunden macht seit Anfang August (die Barometerbeob- achtungen seit Anfang September) Herr Pfarrer A. v. Rütte in Saanen die oben mit 1), 2), 3), 4) und 6) bezeichne- ten Beobachtungen, und Herr Dr. Flückiger in Burg- dorf, der schon seit längerer Zeit Temperaturbeobach- tungen regelmässig zu den Stunden 9, 12, 4, 9 angestellt, verlegte dieselben im August, in Rücksicht auf die in Bern und Saanen gewählte Beobachtungszeit, ebenfalls auf die Stunden 8, 1?, 4, 82). Beide genannte Herren hatten die Güte, mir ihre mit grosser Sorgfalt geführten Tabellen zum Ausziehen der (in den folgenden Tabeilen mit denen von Bern zusam- mengesteliten) wöchentlichen Mittel zur Verfügung zu steilen. Ueber die Beobachtungsinstrumente seibst und die Art ihrer Aufstellung ist Folgendes zu bemerken: Den Luftdruck (der natürlich immer auf 0° redueirt wird) notire ich an dem gleichen Barometer, wie früher 2) Die in Tabelle 2 niit kleinern Ziffern gedruckten Zahlen beziehen sich noch auf die frünern Beobachtungsstunden. — 2I9 — Prof. Wolf; dasselbe wurde jedoch im Monat August wieder sorgfältig ausgekocht (durch Herrn Piana in bloss — 4 Wochen (!} — daher die grosse Lücke in den Baro- meterständen dieses Monats). — Pfarrer v. Rütte bedient sich eines von Loder verfertigten Heberbarometers, das vor Seiner Versendung nach Saanen mit dem Meinigen verglichen wurde. Die correspondirenden Ablesungen, die bei gleicher Aufstellung an beiden Baromelern ge- macht wurden, differirten um weniger als 0,”®”1. — In Saanen hängt das Barometer im Niveau des Bodens der dorligen Kirche, also circa 1032” über der Meeresfläche, das Meinige in circa 546” Höhe (diese Zahlen gebe ich jedoch nur als vorläufige, ungefähre Bestimmungen). Das Thermointeter hängt in Saanen ungefähr 16° über dem Boden gegen N, das von Burgdorf und das von Bern gegen NO circa 30° über dem Boden. — Alle sind vor directem Einfluss der Sonne geschützt, das Meinige aber nicht ganz vor Reflexen von durch dieselbe beschienenen Flächen, wesshalb die Mittags- und Nachmiltagsthermo- meterstände manchmal wohl etwas zu hoch ausgefallen sind; bis gegen Mitte Juli hingegen hing das Thermometer in einem dritten Stock gegen N. — Sämmtliche Thermo- meter, an denen abgelesen wird, wurden mit den von Herrn Professor Brunner geprüften Fastreihermome- tern der Sternwarte verglichen und die abgelesenen Stände nach den aus diesen Vergleichungen bestimmten Formeln verbessert. Die nicht ganz befriedigende Aufstellung meines Ther- momelters und mehrere Lücken im Tagebuch, welche An- fangs nicht vermieden werden konnten, sind (abgesehen davon, dass Prof. Wolf die Fortsetzung der Publikation der wöchentlichen Mittel mir dringend anempfahl) die Hauptursachen, welche mich veranlassten, im Folgenden BEN. statt der eigentlichen, vollständigen Beobachtungen nur die wöchentlichen Mittel zu geben). Zum Verständniss der folgenden Tabellen glaube ich nur noch Weniges beifügen zu müssen: 1) Die Mittel sind aus den Aufzeichnungen des Tages (je ein Samstag), bei welchem sie stehen, und denen der 6 ihm vorangehenden Tage der zugehörigen Woche ge- pildet. 2) In den Maximums- und Minimumstemperatur über- schriebenen Columnen findet sich je die höchste und die tiefste Temperatur der Woche. 3) Die mittlere Bewölkung ist das Mittel aus allen Bewölkungsnotizen der Woche. 4) Die M. Result. Windricht, wurde (ebenfalls aus allen in der Woche notirten Windrichtungen) nach der Lambert’schen Formel berechaet, wobei Winde mit bei- gesetztem 0, 1 und 2 für i, 2 und 3 in Rechnung ge- bracht wurden. 5) Die Summe der nebeneinanderstehenden Morgen- und Abend-Ozonreactionen gibt die Zahl, welche in den (rühern Tabellen die mittlere Özonreaclion bezeichnet. Die Mittel der Ablesungen zu den zwei verschiedenen Beobachlungsstunden wurden gelrennt, um auf den Unter- schied aufmerksam zu machen, der sich zwischen Saanen und Bern bemerkbar macht. — Hier sind nämlich die mittlern Özonreactionen vom Morgen auf den Abend meist gleich denen vom Abend auf den Morgen, dort hingegen (die Woche vom 4. August und den Monat November ausgenommen) sind Erstere stärker, oft 3-5 mal stärker, als Letztere, 3) Bei Vorlegung dieser Mittel wurde jedoch von der Gesellschaft beschlossen, künftighin die vellständigen Beobachtungen zu veröffent- ließen, Nur if on uop 221 "Vvu8 '9PO '62 up e'7c9 "VB ZERO '67 up 1'269 2'204 PUrysuojowodug 'YIPIOHE AOISjOL], "V ug lung ‘ız uap "Wu8 PO 'ız mp 9'289 "Wı8 109g "ız usp O'EX& H'ISL PURISIYoWwoARg "Iuoeg00g aoısuvog uw usur wu v'zL9 | a'z29 | S'za9 | S'ze9 | sera | erız | oa I s'zıa | ° ° zerz | e’eiz | Sterz | ı tie | °P 2029 | e'699 | 1'029 | e*os9 | 2'012 | 6'012 | 6'012 ETIZ Tz = — —_ E= “0 — 1‘e29 | 8’cı9 | 0'829 | e'g20 | srız |e'rız 9rız srie| ‘2 = e- — _ — SI — 0'829 | 92:9 | 0'829 | 2’z20 | e’rız | 1 912 | 6eız ser | ‘ol — Pe — ug _ I 0'899 | 1'299 | 8°199 | 1'290 | &‘e02 | 1'202 | 0'202 | sıo | E aoN | — — urn y Isnony Lr29 | 8r29 | 2'029 | v'929 | e'eız |o'gız |strıa | sisıı | 2 — Jeeız | oz rerr |steız | '8z — 2'129 10'129 | 6'229 | 9'829 l o'eız | o'zıa | rzız | ı'zız | '0z — ||6’z12 | Hzı2 | 0'812 | 612 | 'ız — „029 |0°029 | 1°029 | s‘or9 | 9012 | 2'602 | 6'602 | 8'602 |. 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Januar 1812: Halten Sie es einem schon lange gehegten sehnlichen Wunsche, Ihre so schätzbare und lehrreiche Bekanntschaft zu machen, zu gut, — dass ich es nun einmal wage, dieselbe unan- gemeldet und so ohne alle weitere Ceremonie zu suchen. Ich kenne zwar schon seit Jahren Ihren Namen und Ihre Verdienste — und nehme Theil an der hohen Achtung, die das Vaterland und Ausland Ihnen zollt; — allein eine gewiss nicht ungegründete Schüchternheit hielt mich ab, mich Ihnen so ganz unbekannt vorzustellen. Der Wunsch, — das Bedürfoiss, — von Ihnen so manches zu lernen, wozu ich bei meiner sehr zufälligen und mangelhaften Bildung zum Mathematiker bisher keine Gelegenheit hatte, — und dann auch die Aussicht — in einiger Verbindung mit Ihnen zur Berichtigung unserer schweizerischen Geo- graphie zu arbeiten — und Ihnen einige — vielleicht nicht uninteressante und Ihres Beifalls nicht unwürdige Beiträge *) Vergl. Mitth. 1844, pag. 111, und 1848, pag. 42. a Dt mittheilen zu können — besiegt endlich jede weilere Be- denklichkeit. Der hiesige. Finanzrath hat gewünscht, dass ich durch Bestimmung einiger grosser Dreiecke den Grund zu einer trigonomelrischen Aufnahme unsers Kantons legen möchte. Im verflossenen Sommer ward der Anfang dazu gemacht. Die Anwesenheit der franz. ing. geogr. Deleros und Weiss, — welche auf mehreren Hauptpunk- ten grosse Signale errichteten, — begünstigte die nähere Bestimmung, sowie die Ausführung des Operationsplanes — da sich hingegen eine Unterhandlung mit dem bureau topographique in Strassburg um gegenseitige oflizielle Mittheilung — wegen überspannten Forderungen und di- plomatischen Förmlichkeiten zerschlug. Im Julius war denn auch unser Reichenbachische Multiplicationstheodolith glücklich angelangt — begleitet von unserm Schenk ?)» einem jungen geschickten Mechaniker — der mit Unter- stützung der hiesigen Regierung sich in dieser trefflichen Werkstätte ausbildet. Herr Reichenbach sandte ihn um mehrerer Sicherheit willen mit dem Instrumente — dem er Schritt für Schritt folgte — auch um mir gleich anfangs die ganze Einrichtung und alle Vortheile derselben zu zeigen. Sie kennen die wunderbare Vollkommenheit der Reichen- bachischen Instrumente aus Anzeigen und Beschreibungen in der monatlichen Correspondenz.......... Sechs un- serer Hauptdreiecke bilden am Belpberg — wo auf dem Gewölbe eines ehemaligen Wachthauses ein Observatorium von Zimmerarbeit errichtet ist, ein hübsches Polygon — das freilich am hiesigen Münsterthurm noch schöner aus- gefallen wäre — wenn dieser eine gleich freie Aussicht und Bequemlichkeit zum Beobachten hätte. Unsere ganze Ope- ralion geht von der grossen Basis aus, welche Tralles 1791 ?) Ulrich Schenk. Vergl. Mitth. 1854, pag. 163. — 228 — “ zum ersten Mal und 1797 zum zweiten Mal mit grosser Sorgfalt und Genauigkeit gemessen hat?°). Die Franzosen wollen zwar nicht ganz an die Richtigkeit dieser Basis glau- ben — allein ich vermuthe — der Grund der Nichtüberein- stimmung ihrer Bestimmung mit der unmittelbaren Mes- sung liegt in einer fehlerhaften Beobachtung des Winkels am Sugy zwischen Chasseral und Walperswyl. Wenigstens trifft meine Bestimmung der Seile Chasseral-Röthifluh so genau mit der Bestimmung dieser Distanz vom Elsass her zusammen, als sich nur immer bei der Differenz der Ni- veaux beider Basen erwarten lässt........ So wenig weit auch meine astronomischen Kenntnisse reichen, so sehr sehne ich mich darnach — endlich auch in Bern ein kleines Observatorium zu Stande kommen zu sehen. In diesem Falle würde ich Sie ganz dringend um Ihren einsichts- vollen Rath über die zweckmässigste und compendioseste _ Anlage und Einrichtung ersuchen — und Sie wohl gar auf Ihrer neuen Sternwarte heimsuchen. Wir hätten hier einen nicht ganz unbedeutenden Anfang von Instrumen- ten: Eine sehr gute Pendeluhr von Vulliamy in London?) — der grosse Azimulh Kreis von Ramsden — zu geodä- tischen Vermessungen allerdings zu schwer und unbehülf- lich’) — aber als Passage-Instrument — wie ich glaube — vortrefflich zu gebrauchen — ein 3!/, füssiges Dol- lond’sches Fernrohr — ein, freilich kleines, Aequatorial- instrument von Hurter in London — einen 7!/, zölligen Sextanten von Cary und noch Einiges mehr. Auf unserer grossen Schanz wäre ein prächliger Horizont — und ein jetzt nicht mehr gebrauchtes Pulverhaus !! 3) Vergl. Mitth. 1844, pag. 187—194 und Berner Taschenbuch auf 1855, pag. 72—77. 4) Sie dient jetzt noch, erst kürzlich von Herrn Hipp mit einem Holz-Zink-Compensationspendel versehen, auf der Sternwarte in Bern. 5) Vergl. die betreffende Stelle im zweiten Brief und meine Be- emrkung zu derselben, — 2293 — Trechsel an Feer, Bern, 29. August 1812:..,... Seit dem 15. Juni sind Henry und Delcros ununterbrochen hier. Gleich bei ihrer Ankunft luden sie mich und die Instrumente, über die ich disponire, freundschafltlich ein, die vorhabenden astronomisch-geographischen Beobach- tungen und Bestimmungen von Anfang bis Ende milzu- machen. ich führte sie sogleich auf den höchsten Punkt unserer grossen Schanze, der zu einem Observatorium wirklich über alten Begriff schön liegt. Hier ward ein provisorisches Observatorium erbaut, das ich mit der Zeit in ein bleibendes solides umgewandelt zu sehen hoffen darf®). Dahin brachten wir dann nach und nach eine wirklich-sehr glückliche Vereinigung trefllicher Instru- mente zusammen: 2 astronomische Pendeluhren — die der Franzosen von Berthoud — welche nach Sternzeit — und unsere englische, welche nach mittlerer Zeit reglirt ward. In der Mitte des Observatoriums ward auf 4 mas- siven eichenen Pfosten der grosse Ramsden’sche Theodo- lith aufgestellt, um als Passage-Instrument zu dienen, Die Fernröhren desselben sind wirklich über allen Be- griff vortrefllich — Sterne dritter und vierter Grösse lassen sich am hellen Mittage beobachten 7) — aber das ist auch sein gröstes Verdienst — wir haben uns bei aller Bewunderung der Herrlichkeit und Pracht dieses Instru- mentes doch der Bemerkung nicht enthalten können, dass es denn doch eigentlich weder für Astronomie noch Geo- däsie recht zweckmässig sei. Die Azimuthe und Horizon- tal- Winkel gibt unser Reichenbach’sche Theodolith gewiss weit genauer und zuverlässiger an — selbst ohne Multipli- calion — wozu bekanntlich jenes gewaltige Instrument 6) Geschah aber erst 1623. Vergl. Mitth. 1848, pag. 41. 7) Ist nach meinen Erfahrungen übertrieben, — kann jedoch leicht verifieirt werden, da sich beide Fernröhren, die wirklich gar nicht schlecht sind, noch anf der Sternwarte in Bern befinden. — BO — nicht eingerichtet ist. Zumal sind die Berichtigungen des- selben vor jeder Observation so laugwierig, mühsam und delicat, dass man fast in Verzweiflung geräth°). Noch war unser Observatorium versehen mit 2 franz. Bordakreisen, einem grossen von 15 und einem kleinen von 107 —3 trefflichen achromatischen engl. Fernröhren, unter denen sich unser grosse Dollond’?) beündet, — einigen barometres — worunler eines von Forlin — das ganz neulich in Paris von Bouvard mit demjenigen des dasigen Observatoriums verglichen worden war. Die ausserordentlich ungünslige Witterung erlauble bis am 13. diess wenig anders als Be- obachtung des Ganges unserer Uhren durch correspondi- rende und absolute Sonnenhöhen und Sterndurchgänge, wozu wir auf dem gegenübersiehenden Gurtenberg in einer Distanz von 1800 Toisen eine Mire errichtet hatten — und die terrestrische Bestimmung der Lage unsers Observato- riums — wozu wir der Vergleichung wegen abwechseind alle unsere Instrumente brauchten. Endlich vom 13. bis 20. arbeiteten wir beim hellsten Himmel fast Tag und Nacht in einem fort, — ungefähr nach folgender Tagesordnung: Morgens zwischen 2 u. 3 Beobachtung der Zenithdistanz des Polarsterns bei seinem obern Durchgange, jgewöhnlich in 30fachen Reihen — zwischen 7 u. 8 correspondirende Son- nenhöhen — um 9 Uhr Azimuthe des? Polarsterns mit dem grossen Bordakreise, welche wirklich mehrmals gelangen — Nachmittags von 2bis 3 Versuche zu Zenithdistanzen des Polarsterns bei seinem untern Durchgange — auch davon 8) Diese Kritik des Ramsden’schen Instrumentes ist offenbar weit schärfer, als Alles, was ich darüber im Berner-Taschenbuche auf 1855 und 1856 gesagt habe, und Trechsels Nichteintreten auf Hasslers An- erbieten ist mir nun noch unbegreiflicher geworden Ich füsze nur noch bei, dass das über die Unzulänglichkeit zur genauen Messung horizon-. taler Winkel Gesagte noch in erhöhtem Grade für Verticalwinkel galt, su deren Messung nur ein kleiner Halbkreis vorhauden war. 9) Ist noch auf der Sternwarte, — aber ein Fernrohr von 31/5’ auf 30° gilt jetzt nicht mehr für gross. er —_— 231 — haben wir einige Reihen — 4bis5 coı respondirende Sonnen- höhen — 5 bis 6 absolute Sonnenhöhen — 6 bis Sonnenun- tergang Sonnenazimulhe mit beiden Theodolithen — jede einfache Beobachtung ward abgelesen und zur Seite des Zeitmomentes eingeschrieben — 9 Uhr Abends Azimuthe des Polarsterns mit einer zu diesem Ende auf einer Anhöhe eine gule Stunde weit elablirten Reverbere-Lampe. So er- hielten wir über 500 Zenithdistanzen des Pol!arsterns — bei 200 Sonnenazimu!he — ebensoviele Azimuthe des Polar- sterns — über 5300 Baromelerbeobachtungen etc. Vor- läufige Berechnungen geben die Breite unsers Observato- riums ziemlich übereinstimmend auf 46° 57‘ 810), Noch bleibt uns übrig, unsere Bestimmungen auf den grossen Münsterthurm zu reduciren — wozu wir den ersien gün- siigen Tag benutzen werden. Sodann verreisen Henry nach Strassburg, Deicros auf den Chasseral und Röthifiuh zur genauen trig. Bestimmung des Observatoriums — auch 10) Für das definitive Resultat und meine Verification desselben vergl. Mitth. 1855, pag. 125 und 126. — Weiss schrieb am 19. Fehr. 1813 aus Strassburg an Feer: „Sie werden vermuthlich von Herrn Prof. Wrechsel vernommen haben, wie genau die Breite von Bern letz- ten Sommer ist bestimmt worden, wie schön und gleichförmig alle Se- rien waren. Gleich bei der itückkunft aus der Schweiz entschloss sich fir. Henry, mit seinem grossen Kreis auf dem Fort Lichtenberz, welches ein Punkt ist von unsern Dreiecken, so bis in die Schweiz führen, dessen Breite auch mit “aller Sorgfalt zu besiimmen, und biieb desshalb mit Mr. Delcros auf jenem Fort bis Ausgang Dezember. Er war sehr zufrieden mit der Gleichformigkeit, die er in allen seinen Beobachtungen erhielt. Die Rechnungen wurden gleich alle ausgeführt, um die Neu- gierde zu befriedigen , wie die beobachteten Breiten und die durch die Dreiecke gefundenen mit einander übereinstimmen werden Zu seinem grössten Erstaunen herrscht hier eine Differenz von beinahe 6° sexa- gesim. In unsern Dreiecken liegt sicher kein Irrthum von mehr als 90 metres; denn dnreh mehrere Verificationen hat man in den grössten Seiten dieser Haupt-Uhaine nicht einmal eine Ve. schiedenheit von einem einzigen mietre gefunden. — Also was ist der Grund ? Ein bisher un- richtig angenommener Satz des applatissement der Erde? Gder die An- ziehung des Pendels in Bern durch die hohen Alpen? Mir. Henry ist für die unre gelmässize Gestalt im Glauben. Es fehlt ein Engel, der kommt uns sagen, was zu tliun ıst; aber unterdessen als er anlanzt, wollen wir unsern gewöhnlichen kleinen Gang fortreisen, und Pe mit dem befriedizen, was uns einstweilen zegeben ist." — 232 — um die Winkel auf die Tralles’sche Basis hinab nochmals zu messen, was ich meinerseils in einiger Zeit auf der Basis selbst ihun werde. Henry wünscht, dass ich mit dem Reichenbach’schen Theodolith — vor dem er den grössten Respect hat, auf die Endpunkte der grossen Ensisheimer Basis kommen möge, um die dortigen Winkel mit diesem Instrumente nachzumessen , und so eine völlig genaue Verbindung dieser beiden merkwürdigen Standlinien zu Stande zu bringen. Ich finde aber diesen Herbst dazu keine Zeit. Werzeichniss der für die Bibliothek der Schweiz. Naturf. Gesellschaft einge- sangenen Geschenke. Von FPerrn Prof. Wolf in Zürich. 1. Ardüser, Joh. Von dem Feldmessen. 14 Bücher. 1646. 40. 2. Whiston, Rlectiones physico-mathematice Cantabrigie in scholis publicis habite, Quibus philosophia Newtoni explicatius (raditur co- metographia etiam Halleiana commentariolo illustraiur. Cambridge 1710. 89. 3. Christiani Hugenti Opera varia. 2 Vol. Leyden 1724. 40. Fon den Herren Verfassern. i. Gemeinnützige Wochenshrift v. Würzburg. V. Jahrg. Nr. 18—31. 2. Schweizerische Zeitschrift für Medizin. Jahrg. 1855. Heft 1 und 2. 4°. 3. B. Studer, zur Geologie der Hochalpen. 1855. 80. 4. J. Marcou, leterrain carbonifere dans ’ Amerique du Nord. 1855. 80, 5. J. Marcou, über die Geologie der Vereinigten Staaten und der brittischen Provinzen von Nordamerika. Gotha 1855. 4°. Von der royal sociely of Edinburgh. 1. Transactions. Vol. XXI. Part IH. 40, 2. Proceedings. Vol. III. Nr. 45. 89, Vom Herrn Verfasser. Cooke Josiah. On two new crystalline compounds of Zino and Anti- mony. Cambridge 1855, 40. —- 233 — VWerzeichniss der Mitglieder der Berne- rischen Näaturforsch. Gesellschaft. Note. Herr Herr €. Brunner, Sohn, Präsident für 1856. »„ L. Fischer, Secretär seit 1854, » Christener, Bibliothekar der Schweiz. Nat. Gesellsch. seit 1547, und Correspondent derselben seit 1549. „ L. Schläfli, Unter- Bibliothekar seit 1853. Die mit * bezeichreten Mitglieder haben die Gesellschaft im Laufe des Jahres 1855 durch Mittheilungen erfreut. Anker, M., Professor der Thierarzneikunde (1822 Antenen, Lehrer an der Mädchenschule . (1849 Beck, Eduard BErETER Brändli, Lehrer der Mathematik in Burgdorf (1846 Bron, Notar zu CGorban. ( Brugger, Lehrer . . . ea (1848 Brunner, I.. Dr. und Professor der Chemie (1819 Brunner, i},, Dr. u. Director der Telegraphen (1846 Christener, Lehrer an der Industrieschule ( Cramer, Gottl., Arzt in Thierachern ( Custer, Dr. und eidgenöss. Munzwardein . (1850 )emme, Dr. und Professor der Medicin ( Denzler, Heinr., Ingenieur Dill, Lehrer an der Industrieschule . . . (1853 Durheim,.Ingenieund‘ u 43 “tan 1850 wrlarh Med: Drei; Sr Jetta (1BAG — 234 — Herr Fay, Nordamerikanischer Gesandter ( » v. Fellenberg, Phil. Pr., gew. Prof. d. Chemie ( ) » v. Fellenberg, Wilh. 2 ni, | ) »„ Fetscherin, W., Tiehrne am Pia (1850) x» \*. Fischer-Ooster, Karl Ei ) Fischer, L., Dr. und Docent der Botanik . (1852) „Fischer, Ingenieur . 1. ( x» Flückiger, Dr., Apoth. in Burgdorf ( » » Frey, Bundesrath . ( | | » Frote, E., Ingenieur 1850) s Füri, Lehrer ISDN RE REN 1848) „.Fuürrer, Dr., Bandesrath- 12:7, Msn Be »„ Gerber, Prof. der Thierarzneikunde . . . 1838) » Gibolet, Victor, in Neuenstadt . .. .... . (184%) ». Glaser, Guisbesitzer.. . . . (1853) »„ v. Goumoens, A., Dr. u. Prof. a. Mediein (1853) » Grepin, Med. Dr. in Delsberg . . . . . (1853) „ Haller, Fried., Med. Dr. 4ER » Hahn, Dr., Docent der englischen Sprache (1855) » Hamberger, Joh., Lehrer an der Realschule (1845) » Henzi, Fr., Mathematiker . . (1851) »„ Hermann, Dr. und Professor der Medicin (1832) » Hidber, Lehrer an der Industrieschule . . (1853) * » Hipp, Vorsteher der Telegraphenwerkstätte (1852) » Jonquiere, Med. Dr. . . . (1853) » Kernen, Rud., von Höchstetten . . (1853) » Koch, Joh., Lehrer d. Math. an d. Realschule (1853) » :KOnlE, Med’DEl 7 N f . (1855) » Krieger, K., Med. Dr., Tvelteie der Naturw. (1841) »„ Kuhn, Fr., Helfer in Rüschegg . . (1841) » Küpfer, Lehrer d. Physik in Münchenbuchsee (1848) » Küpfer, Fr., Med. Dr. . . (1853) »„ Lanz, Med. Dr. in Biel . . (1846) a 2 Herr Lauterburg, R., Ingenieur Lauterburg, Gottl., Arzt in Kirchdorf. Leuch, August, Apotheker Lindt, R., Apotheker. Lindt, Wilhelm, Med. Dr. Lutz, F. B., Med. Dr. Manuel, Rudolf Maron, Lehrer in Erlach May von Ruced May, Heinr. en i3., u Meyer, L. R.,, Negotiant in Burgdorf . v. Morlot, Adolf, gew. Prof. iv Lausanne v. Morlot-Kern. Müller, Genie-Oberst Müller, Apotheker Neuhaus, Carl, Med. Dr. in Biel Otth, Gust., gew. Hauptmann Pagenstecher, J. F., Apotheker v. Rappard, Gutsbesitzer . Rau, Dr. und Prof. der Medicin. Ries, L., Ingenieur } Ries, gew. Prof. in Calculta . Rütimeyer, L., Dr. und Prof. in Basel Schatzmann, Pfarrer in Frutigen. Schläfli, Professor der Mathematik ( Schneider, Med. Dr., gew. Regierungsralh ( . (1849) \ . (18 Schumach;er, Zahnarzt Shuttleworth, R. Esqr. Sinner, Artillerie- Oberst \ . (1845) . (1849) . (1816) . 1846) . (1848) . 1849) . (1846) . (1842) | . (1854) | | . (1853) ( . 11851) (1853) (1845) . (1855) . (1839) } . (1844) Müller, J., Lehrer der Math. an Mi Reikemofl 1847) 1853) . (1815) Perty, Dr. u. Professor d. Naturwissenschafien Quiquerez, A., Ingenieur a Delemont . Ramsler, Director der Elementarschule. 1848) 1848) (18853) . 1834) . (1849) (1856) . (1853) . (1850) 1846) 1845) ni 18 herr — 236 — Stäheli, Fr., Lehrer am Waisenhause . . (1853) Steinegger, Lehrer in Langenthal . . . (1851) | Stern, Apotheker in Biel . (1844) Stierlin, Rob., Lehrer an der Mädchens (1855) Stucki, Postsecretär. . . . (1854) Studer, Dr. und Prof. d. Naturerisscnschsgeh (1819) Studer, Bernh., Apotheker I (1844) Studer, Gotil,, te a (1850) Trog, Vater, Apotheker in Thun . . . . (1844) v. Tscharner, Beat, Med. Dr. . . . . . (1851) Valentin, Dr. und Prof. der Medicin . . (1837) v. Wagner, K. Fr., Apotheker . . . . (1827) v. Wattenwyl, Friedrich, vom Murifeld . (1835) v. Wattenwyl-Fischer . . 2 20... 1848) Wild, Karl, Med. Dr. . . . .... (1828) Wolf, R., Dr. und Professor in Zürich ... (1839) Wurstemberger, Artillerie-Oberst . . . (1852; Wydler, H., gew. Professor der Botanik . ‚1850 Zündel, gew. Professor in Lausanne. . . (1850) Bou&, Ami, Med. Dr., aus Burgdorf, in Wien (1827) Bouterweck, Dr. und Director in Elberfeld (1844) Gingins, Dr. Phil., im Waadtllande . . . (1823) Gruner, E., Ingen. des mines, in Frankreich (1835) Groaz. Rul.. - . ... ae Mayer, Dr. und Prof. der Adalöihie in Be (1815) Meissner, K.L., Prof. der Botanik in Basel (1827) Miescher, Prof. der Medicin in Basel . . (1844) Mohl, Dr. und Prof. der Botanik in Tübingen (1823) Mousson, Albr., Prof. der Physik in Zürich (1829) Schinz, Rud., Prof. in Zürich . (1802) Seringe, Directeur du jardin bot. ä Lyon (1815) Theile, gew. Professor der Mediecin . . (1834 A — Mortahtät. Ozon und 2777) » "UBf ® unp # Re BEER . ne an ee Val en m en je u r & an A . . ' B . k . E 7 nt 4 “ AR Ba rn en % = ’ . a ARM Arpe ED Fe # N IR A Dr s i ” . ” sur Are 220 L Ba Ei ak PR Jahrgang 1846 (Nr. 57—86), zu fl. 2. .- 1850 (Nr. 167—194), zu fl. 1. 52. — 1851 (Nr. 195— 223), zu fl. 1. 56. (Nr. 224—264), zu fl. 2. 44. — 1853 (Nr. 265—309), zu fl. 2. 56. (Nr. 310— 330), zu fl. 1. 24. _ 1855 (Nr. 331—359), zu fl. 1. 56 (Nr. 360—384), zu fl. 1. 40. Die Jahrgänge 1843—1845 und 1847—1849 sind ver- griffen. Die obigen acht Jahrgänge zusammen sind zu dem ermässigten Preise von fl. 12. erhältlich. at 2 . - NH y % ‚ h , dB LEE EP Bere Kan 2 6 RT w——. RE ee : - Te elek ER u. 4 5 ir ei wel. . en; a Bun Be been Era cn ee ME EL : Ahiypes LE EEE BE TE Ionath ala Nenansy We lad im. i . Pau . Im De EEE " BB TE 2a. E2 52 02 777927 \ AR wg 5 er anertiheh nenn PT EZ wi . na T BD hr Eu