gu f 23 In u IKETA Hibrarn of the Museum OF .. .COMPARATIVE ZOÖLOGY, AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS. x AN - ’ | j /) N / | | al rrschende | Thegiftof (hu Br: N nz | 00 a in q den. No. /233- | B: je [4 g, Ina UI; (FE .| | er ar y. De “ D er er Mittheilungen Naturforschenden Gesellschaft aus dem Jahre 1883. AL Een. Nr. 1064-1072. Bern. (In Commission bei Huber = eh Buchdruckerei B. F. Hal m 1ggı. TEE TR UL SR N DIE u Werten. | I ae? I) En JE Kae BEN Se 2 BE a D a Fe er ‘ t ‘ Y WR 2 a. «4 Inhalt. nun Bachmann, J., Prof. Dr., Ueber den endem. Kropf nach Dr. Bircher » Nachahmung von Diamanten » Murmelthierreste im Gletscherschutt Flesch, Prof. Dr., Ueber Sporozoen ; Ueber Furchung des Gehirns Hasler, G., Dr. phil., ach funktionirender Thermograph mit Tafeln : Luchsinger, B., Prof. 2 Ueber physiolog. Wirkungen der Wismutsalze Marti J,, Dr. med., Beiträge zur Lehre von den Metallvergiftungen . Nencki, Prof. Dr., Ueber die sog. Anaörobiose Regelsperger, Gust., docteur en droit, Mollusques terrestres et d’eau douce receuillis aux environs de Berne et d’Interlaken Schaffer, F., Dr. phil., amtlicher Chemiker, Ueber den Einfluss der sexualen Erregung auf die Zusammensetzung der Kuhmilch Steck, Theod., Conservator am zoolog. Museum, Ueber die zoolog. Station in Neapei Studer, Theoph., Prof. Dr., Mittheilungen zur Fauna der Pfahlbauten Beiträge zur Kenntniss der Coregonen des Thuner- see’ . Nachtrag zu dem Nufsatze von "Hrn. Dr. Regels- perger und Verzeichniss der bis jetzt in der Umgebung Bern’s bekannten Mollusken Auszug aus der Kassarechnung pro 1882 Statuten der Naturforschenden Gesellschaft in Bern Mitgliederverzeichniss pro 1883 Seite der Sitzungs- berichte jm bemc \IANIO N a 16 18 20 21 Abhand- lungen. 58 3l 63. 42 67 e \ r \ N ö f) Rt (ei, f Sitzungsberichte. ‘41. Sitzung vom 6. Juli 1883, Abends 8 Uhr, im Cafe Sternwarte. Präsident: Prof. Guillebeau. Sekretär: Th. Steck. — Anwesend 10 Mitglieder. 1) Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und genehmigt. 2) Den Austritt aus der Gesellschaft erklären die HH. Fabrikant Bay in Steinbach bei Belp und Dr. Robert Studer. 3) Der Präsident gedenkt in ehrender Weise der seit letzter Sitzung verstorbenen, langjährigen Mitglieder Prof. G. Valentin, Apotheker Rogg und Architekt König-Chri- stener. 4) Prof. Flesch berichtet über einige in verschiedenen Hausthieren vorkommende Sporozoen. 5) Prof. Luchsinger verbreitet sich über einige in seinem Laboratorium ausgeführte Arbeiten über die phy- siologischen Wirkungen einiger Wismutsalze. (Siehe Ab- handlungen.) An den sich an die beiden Vorträge anschliessenden Diskussionen betheiligen sich die HH. Prof Luchsinger, Flesch und Guillebeau. 6) Als Delegirte der bernischen naturforschenden Gesellschaft an die Versammlung der schweizerischen Sitzungsberichte. Hr 6 "naturforschenden Gesellschaft werden gewählt die Herren Prof. Guillebeau und Luchsinger. Schluss der Sitzung 10 Uhr. 742. Sitzung vom 3. November 1883, Abends 8 Uhr bei Webern: Präsident: Prof. Guillebeau. Sekretär: Th. Steck — Anwesend 26 Mitglieder. Herr Prof. Guillebeau begrüsst die Versammlung bei Wiederaufnahme der Sitzungen und dankt für das zahl- reiche Erscheinen der Mitglieder. 1) Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und genehmigt. 2) Den Austritt aus der Gesellschaft erklären die Herren Ed. Kernen, Fürsprecher, Dr. med. Victor Otz und J. ©. Dähler, Baumeister. 3) Prof. Dr. Flesch spricht über die Furchung des menschlichen Gehirns. (Folgt in den Abhandlungen.) An der darauffolgenden lebhaften Diskussion betheili- sen sich die Herren Prof. Grützner, Prof. Guillebeau, Prof. Flesch, Dr. Ad. Valentin und Dr. Stooss. 4) Conservator Steck berichtet über die zoologische Station in Neapel. | Ausgehend von den Zielen der modernen Zoologie im Allgemeinen, weist Vortragender die Nothwendigkeit der Errichtung zoologischer Institute am Meeresstrande nach und erwähnt der vielfachen Anstrengungen, die es Prof. A. Dohrn gekostet, die nunmehr im schönsten Stadttheile von Neapel, in unmittelbarer Nähe des Golfes gelegene, zoologische Station zu erstellen. Der einlässlichen Be- schreibung des Gebäudes mit seinen jeden Beschauer überraschenden Aquarien, den praktisch eingerichteten Laboratorien folgt die Erläuterung der Art der Benützung 7 der Arbeitstische, die von verschiedenen Regierungen und wissenschaftlichen Anstalten gemiethet sind und von diesen einzelnen Forschern überlassen werden. Im Anschluss an die Schilderung eines nach den Sireneninseln auf dem srössern der beiden der Station gehörenden, Johannes Müller benannten Dampfer, gemachten Ausfluges gibt Vortragender ein Bild der Fischerei, wie sie zur Errei- chung des Materiales nothwendig wird. Es bleibt nicht unerwähnt, dass ausser den nur für kürzere Zeit in der Station arbeitenden, sowohl zoologischen als botanischen Forschern, Prof. Dohrn sich mit einem ständigen wissen- schaftlichen Stabe umgeben hat. Dieser von gleichem Eifer für die Wissenschaft beseelt, wie der Begründer der Station, hat schon eine Reihe werthvoller Arbeiten in den von der Station herausgegebenen periodischen Schriften und Monographien geliefert. Durch Tausch der- selben und Kauf hat die Bibliothek des Institutes eine seltene Vollständigkeit der zoologischen Literatur erlangt Der Leiter der Station wird nicht müde, den immer höher werdenden Anforderungen an die Station so viel möglich zu entsprechen und ist wohl auch kein Museum des Con- tinentes mehr, das sich nicht aus der Station seinen Be- darf an Seethieren durch die prächtig conservirten Exem- plare des Neapelergolfes deckte. In dankbarer Erinnerung an das freundliche Entgegen- kommen der Angestellten der Station, hauptsächlich des sich seiner Landsleute besonders annehmenden Hrn. Dr. Arnold Lang, fühlt sich der Vortragende verpflichtet, der Museumskommission von Bern für ertheilten Urlaub, dem Centralkomite der schweizerischen naturforschenden Ge- sellschaft für Ueberlassung eines Theiles des Mörikofer- schen Stipendiums, der Zunft zu Webern für Gewährung eines Vorschusses Öffentlich seinen Dank auszusprechen. In der sich darauf entwickelnden Diskussion gibt Prof. Theophil Studer einige Ergänzungen betreffend die geschichtliche Entwicklung der zoologischen Stationen überhaupt und erörtert die Beitragsverhältnisse für den der Schweiz an der Neapelerstation gesicherten Freitisch. 5) Eine Anregung, von Präsident Guillebeau aus- gehend, die Sitzungsabende zu verlegen, gibt Anlass zu einer von den Herren Prof. Fischer, Guillebeau und Edn. v. Fellenberg geführten Diskussion. Der von letztgenann- ten Herren gemachte Vorschlag beim Samstag zu bleiben und bloss an Abonnementskonzertabenden die Sitzung auf Freitag zu verschieben, findet den meisten Anklang. Schluss der Sitzung 10'/, Uhr. 743. Sitzung vom 24. November 1883, Abends 7'/, Uhr, bei Webern. Präsident: Prof. Guillebeau. Sekretär: Th. Steck, — Anwesend 28 Mitglieder. 1) Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und genehmigt. 2) Prof. Bachmann spricht über den geologischen Theil des Werkes von „Dr. Heinr. Bircher : Der ende- mische Kropf und seine Beziehungen zur Taubstummheit und zum Cretinismus. Basel. Benno Schwabe 1883.“ Wie die Pflanzen wurzelt der Mensch in der Scholle, auf welcher er sein Leben zubringt und die Entwickelung der Städte vornehmlich, welche von so vielen Bedingungen abhängig ist, wird mächtig beeinflusst von dem Boden, auf dem sie stehen. Dasselbe gilt aber auch für jede andere weniger bevölkerte Gegend. Verschiedenartige Krankheiten werden seit der blühendern Eatwickelung dieses Zweiges der biologischen Studien mit der Boden- B) beschaffenheit in Verbindung gebracht. Typhus, Malaria u. dgl. febrile Zustände sollen mit der Natur des Unter- grundes in Zusammenhang stehen. Die Schwankungen des Grundwasserspiegels, die Aenderungen des Luftdruckes in lockeren Gesteinen sollen namentlich nach Pettenkofer hier von Einfluss sein. Frischer Aufbruch von uraltem Schuttboden soll in Wien typhöse Krankheiten verursacht haben. Glücklich waren danach die Seesassen oder Pfahl- bauer, die ihre Wohnungen in freier Luft auf offenem Wasserspiegel aufgeschlagen. Dass man auch seit den ältesten Zeiten dem Trink- wasser eine Rolle für das Wohlbefinden der Menschen zugeschrieben hat, ist allbekannt. In Gebirgsgegenden und im flachen Lande hat tausendjährige Erfahrung die vorzüglichen von nicht zusagenden Quellen zu unterscheiden gelehrt. In höhern Regionen lernen wir als durstige Wan- derer bald empfehlenswerthe Quellen schlechterm Wasser vorziehen. Wir urtheilen nach dem Erfolg, ohne wohl so bald im Stande zu sein, eine Erklärung der verschieden- artigen Wirkungen abzugeben. Im Allgemeinen ist wohl der Satz, den Plinius formulirte, richtig: „aqua est talis, qualis terra per quam fluit.*“ Ob auch nach der physio- logischen Wirkung und nicht nur nach dem selbstverständ- lich zunächst vorgeschwebten chemischen Gehalt und der Temperatur ? Verdienstlich ist desshalb jede Bestrebung, welche diese Geheimnisse zu lüften versucht. Ein solcher Ver- such ist das erwähnte Buch von Dr. B. Diese höchst interessante monographische Arbeit weist gestützt auf mehrjährige eigene, sehr umfangreiche Untersuchungen und literarische und statistische Studien eine überraschende Coincidenz des endemischen Kropfes mit gewissen geolo- gischen Formationen nach. Nur über diesen »tiologischen 10 Theil der Arbeit sollen einige Bemerkungen folgen. Dass man aber bei einer solchen Besprechung trotz möglichster Finschränkung auf andere benachbarte Gebiete abzu- schweifen veranlasst wird, liegt auf der Hand. Früher wurden die verschiedensten Umstände und Verhältuisse zur Erklärung des Auftretens von Kropf in Mitleidenschaft gezogen. Hohe Lage und Configuration der Gegend wurden beschuldigt. De Saussure spricht, wie schon ältere Schriftsteller, von dem „Alpenkropf“. Wieder sollte eingeengte und schattige Lage Kropf erzeugen Dr. B. führt viele Beweise des Gregentheils an, dass sonnig gelegene, ringsum freie Ortschaften behaftet seien, während nach dieser Richtung weit ungünstiger situirte Gemeinden der unmittelbaren Nachbarschaft frei sind. Selbst elek- trische Zustände der Atmosphäre wurden in Berücksichti- sung gezogen. Anders wenigstens kann man sich den vom Verfasser angeführten Ausspruch Leopolds von Buch nicht erklären: „Wo es Kröpfe gibt, da hagelt es nie.“ Auch die Luft wurde als Träger des Miasmas angesehen. Verderbliche Einwirkungen des Trinkwassers waren empirisch schon lang bekannt (römische Autoren, Para- celsus). Gewisse Quellen wurden schon im Alterthum beschuldigt, dass sie dumm machen, z. B. am Orchomenos in Böotien und auf Chios; letztere soll sogar mit einer Warnungstafel bezeichnet worden sein. Im Wasser scha- dete bald der Gehalt oder das Fehlen von absorbirter Luft, bald das Vorhandensein oder der Mangel dieser oder jener Mineralbestandtheile, insbesondere Kalk, Gyps, Magnesia. Das sehr kalkreiche Wasser von Biberstein wurde dagegen von Dr. Zschokke gegen Kropf verordnet und von Dr. Christener beobachtet, dass das gypsreiche Wasser von Weissenburg gegen Kropf indizirt sei. St. Lager bezüchtigte die aus metallhaltigen, besonders das ER EUEE EEERE m, I ana, ar a en ae I a Ss rar . ‘ - - N AM ’ 11 verbreitete Schwefelkies führenden Gesteinen entspringen- den Quellen. Kurz, es wurde das Vorhandensein oder Fehlen der verschiedensten Substanzen im Wasser beschul- digt. Darauf kam man auf organische Verunreinigungen. Besonders in Frankreich suchte man diesen Unheilstiftern auf chemischem Wege beizukommen. Erst 1872 wandte Klebs das Mikroskop an. Man glaubte ferner gefunden zu haben, dass der Kropf und der damit in Beziehung gebrachte Cretinismus von ältern Formationen in Gebirgs- gegenden begünstigt werden u. s. f. Diametral sich ent- gegensteliende Ansichten wurden ausgesprochen, so dass Lücke (Krankheiten der Schilddrüse) das Schlussresultat aller frühern Beobachtungen im Satze zusammenfasste, es sei der endemische Kropf eine Krankheit, zu deren Ent- wickelung ein Miasma nöthig sei, das auf einem bestimmten Boden gedeihe. Boden und Miasma blieben unbekannt. Um zuerst den Boden zu entdecken, begann Bircher vor 5 Jahren seine Erhebungen. Zunächst wurde der Bezirk Aarau, wo der Verfasser, Privatdocent in Bern, zugleich die Stelle eines vielbeschäf- tigten Spitalarztes bekleidet, studirt. Der genannte Bezirk gehört geologisch dem Gebiet der Molasse und des topo- graphischen Jura an. Die sich ergebenden Resultate führ- ten weiter zur Untersuchung der ganzen Schweiz, des übrigen Europa und zu vielen Notizen aus andern Erd- theilen. Durch diese Ausdehnung des Untersuchungsgebiets dürften die gezogenen Schlüsse gewiss an Wahrscheinlich- keit gewinnen. Im Aargau stellte sich heraus, dass die Dörfer auf Meeresmolasse mit Kropf behaftet sind, diejenigen im Jura aber frei, ausgenommen da, wo der marine Muschel- kalk auftaucht. In der übrigen Schweiz ergab sich das- selbe Resultat, nur kommen in den Alpen noch die cocä- 12 nen Striche hinzu, während die benachbarte Kreide merk- würdigerweise wieder frei ist. Die griechischen Aerzte sollen auf ihrem Kreideboden den Kropf nicht gekannt haben. Diese Coincidenz wird namentlich auffallend bei ver- schiedener Faciesbildung. Es ist aber der Lias im Aar- gauerjura ebenso verschont, wie derjenige des Valle di Muggio im südlichen Tessin. . Im Auslande erwiesen sich Silur, Devon, Kohlenkalk, Zechstein, wie Erraticum und Alluvium an’s Kropfterrain behaftet, recente marine Bildungen und Dünen dagegen wieder frei. Kropf ist danach nur auf die marinen Sedimente des paleozoischen Zeitalters, des Trias und der Tertiärperiode beschränkt. In der That machen die beigegebenen Karten zugleich den Eindruck geologischer Karten, wenigstens in allgemeinen Zügen. bemerkenswerth ist das weitere Ergebniss, dass die degenerirende Wirkung gewisser geologischer Bodenfor- mationen keine allgemeine ist, sondern mehr einseitig die cretinische Entartung erzeugt. Viele Thatsachen werden zur Begründung der sogen. Trinkwassertheorie angeführt. An vielen Orten ist Kropf auf Aenderung des Trinkwassers aufgetreten, anderwärts bewirkte dies eine Abnahme oder das Verschwinden der Krankheit. Als eklatantes Beispiel wird die Gemeinde Bozel in der Tarentaise angeführt. 1848 fand die sardi- sche Commission daselbst auf 1492 Bewohner, 900 Kropfige und 109 Cretins. Am andern Thalabhang, etwa 800 M entfernt, liegt die Gemeinde St. Bon, welche vollständig frei war von cretinischer Degeneration, während die socialen Verhältnisse in Wohnung, Nahrung, Lebensweise dieselben sind. Bozel, im breitesten Theile des Thales, gegen Süden Be Kim 13 gelegen, sah ein, dass der einzige merkliche Unterschied im Trinkwasser liege und leitete nun Wasser von einem Hügel bei St. Bon herbei. Seither ist die Kropfendemie fast vollständig verschwunden. 1864 fand die französische Commission nur 39 Kropfige und 58 Cretinen. Wird Regenwasser als Trinkwasser verwendet, so soll nach vielen Beobachtungen der Kropf abnehmen. In dem stark befallenen Bourieux (Maurienne) liess ein Einwohner eine Cysterne erstellen und bewirkte dadurch, dass seine Familie und Nachbarn, welche dieses Wasser benützten, frei blieben. In der Statistigque du Lot gibt Delpon an, dass auf dem Juraplateau von Hochquercy, wo man auf Cysternen angewiesen ist, keine Kropfige gefunden werden, während in der angrenzenden Triaszone eine grosse Zahl von Kropfbrunnen entspringen. Dr. B. hat 70 Brunnen mikroskopisch untersucht (30 aus Molasse, 18 in Jura, 16 triasische und 6 aus krystalli- nischem Gestein). Die Diatomeenflora in Brunnen und Quellen der Kropfgegenden ist verschieden von derjenigen aus freien Terrains. In letztern prosperiren auch die Des- midiaceen besser. In erstern finden sich insbesondere stäbchenförmige Mikroorganismen, die in letztern fehlen. Aus Allem wird die Hypothese aufgestellt, dass die cretinische Degeneration eine chronische Infectionskrank- heit sei, deren organisches Miasma an gewissen marinen Ablagerungen unserer Erdrinde haftet und durch das Trinkwasser in den Körper kommt. Die frische und anregende Darstellung in dem inhalt- reichen Buche wird demselben viele Freunde erwerben und zu weitern Forschungen über die auseinander gesetzte räthselhafte Coincidenz von Kropf und Boden anspornen. Bern wäre nach den angegebenen Resultaten ungünstig daran. Namentlich sein Quellwassergebiet im Scherlibach- 14 thal hinter dem Längenberg gegen die Bütscheleck liegt ganz in der verrufenen Meeresmolasse. Man daıf aber füslich die beruhigende Bemerkung machen, dass das eigentliche Reservoir, der Schwamm, aus welchem sich die zahlreichen gefassten Quellen speisen, aus Gletscher- schutt besteht. Dieser aber setzt sich der Hauptmasse nach aus jurassischen, eretacischen und krystallinischen Gesteinen zusammen, die alle unverdächtig sind. Das Sammelgebiet der städtischen Wasserversorgung wird dem- nach durch ein kropffreies Terrain gebildet. In der sich anschliessenden Discussion, an welcher sich die Herren Dr. Sahli, Dr. Valentin und Prof. Guille- beau betheiligen, bemerkt Oberfeldarzt Dr. Ziegler, dass er die Arbeit von Dr. Bircher mit grösstem Interesse gelesen und nicht umhin kann, den Nachweis eines Zu- sammenrhangs zwischen geologischer Formation und Häufig- keit des Kropfes für erbracht zu betrachten, wofür auch die Ergebnisse der diessjährigen Rekrutirung sprechen. Bei derselben wurden von 22,720 Rekruten der ganzen Schweiz vom Geburtsjahr 1864 wegen Kropf untauglich erklärt 1697 (7,6 °/,) und zwar zeitweise 421, bleibend 1276. Die Divisionskreise weisen folgende Prozente auf: LE. 3,1, IE 8,5, IE 7,9, 1V 7,9, 9 90, E66 30222 und VIII 5,7. Die am stärksten befallenen Rekrutirungskreise sind folgende: IV. Division, 4. Kreis, Signau 41,2 °/, % 3. „.. Trachselwald 30,4 , “ R bi. zes Wlisau 30,3, ll. & 3. 2. .4.:4 Kt Freiburg, Nordhällte 2925 IV. N T. „. Sursee 198 „ vl. Hi 4. „.. Oberwallis, untere Hälfte 19,2 „ r “ BJ: 5 obere rn . . 2 u ae Ad a Da 0 5 u 15 a en su Hr} u Y PN A i “ ' N; 15 Ill. Division, 9. Kreis, Thun 16,2 °/, IV. # Fer Wangen 1:1:5 .; 5 2. „ . Aarwangen 15,4 » ELT. x 8. „.. Schwarzenburg 15,49, EV. . 8.0.0. SBHoehilort, 139.5 R RR TR N VAN 18.3°% Il. R 2.0.5 Kt. Freiburg, Sudhältte: 13,2, V. x ey Ara 13.1.% IV. R 3. = .,Sbade\ Luzern Kan 5 { 5.7.7.5 Eintlebuch 12,3 „ II. e 3.2.02 BAUER 11,3% V. a h. Solothurn 11.103 V. & 32 u... Baselstadt Ir N, R 4.0. Aolngen 19,9; I1l. ; 7. „.. Konolfngen 10. VI. Mr SER 10,0; Zu Gunsten des Einflusses der Meeresmolasse sprich namentlich auch der Umstand, dass die am stärksten be- fallenen Kreise diejenigen sind, in welchen das erratische Terrain fehlt und die Nagelfluh und Molasse von nichts als von Dammerde bedeckt ist (Signau, Trachselwald). Anders wäre es schwer, den Unterschied zwischen Signau und Konolfingen mit ihrer gleichartigen und unter gleichen Lebensbedingungen lebenden Bevölkerung zu erklären. Gar keine Dispensationen wegen Kropf haben einzig die drei tessinischen Bezirke geliefert, obschon einzelne Theile derselben (z. B. die auch in der grossen Bircher- schen Statistik als kropffrei bezeichnete Gemeinde Airolo) auf Trias liegen; nur gehört diese Trias (Dolomit und Gyps) einer andern Stufe an, als der im Aargau etc. kropf- behaftete Muscheikalk. Herr Hülfslehrer Hess erwähnt eines Falles, wonach im selben Stalle lebende und dasselbe Trinkwasser ge- Se TEN ie Er h te DT N 1 - ya ES E r g N te ar an 4 Sr 16 niessende Kälber theils kropfbehaftet waren, theils kropf- frei blieben, bei erstern liess sich Vererbung nach- weisen. 3) Professor Nencki berichtet über Untersuchungen, die er in Gemeinschaft mit Br. Lachowicz über die Lebens- bedingungen niederster Organismen ohne Sauerstoff, oder die sog. Anaörobiosefrage angestellt, worin er im Gegen- satz zu der Ansicht von Prof. Gunning in Amsterdam zu dem Resultate gelangt, dass Leben ohne freien Sauer- stoffes möglich ist. Diess beruht auf dem Umstande, dass bei den Gährung bewirkenden Organismen, welche den Sauerstoff nicht aus der Luft, sondern aus der Nährsub- stanz selbst entnehmen, neben der Kohlensäure stets Re- duktionsproducte auftreten, während in thierischen Orga- nismen, welche atmosphärischen Sauerstoff aufnehmen, die Oxydation der organischen Materie eine nahezu vollständige ist. Bei der Ana@robiosefrage ist die Oxydation nie eine vollständige, sie bleibt auf einer niedrigen Stufe und in diesem Sinne ist Gährung ein unvollkommenes Athmen. (Die ausführliche Darlegung in Pflüger’s Archiv für die ges. Physiologie, Bd. XXXII). Die Diskussion führt zu Erörterungen zwischen dem Vortragenden und Herrn Prof. Flesch. 4) Die vom Vorstande umgearbeiteten Statuten werden einstimmig angenommen. 5) Herr Prof. Studer legt ein von Hrn. Regelsperger verfasstes Verzeichniss der von ihm in der Umgebung Bern’s gesammelten Mollusken vor, zu dem er einen Nachtrag liefert, welcher ein systematisches Verzeichniss der bis jetzt in der Umgebung Bern’s bekannten Mollus- ken umfasst. Beide Arbeiten erscheinen in den Mitthei- lungen. u 2% a nn din u m um 5 an n 312 er Kal WE "u ER u A | % j n . . 2 17 6) Hr. Dr. Petri, Privatdozent, wird als ordentliches, Hr. Regelsberger in La Rochelle als correspondirendes Mitglied in die Gesellschaft aufgenommen. Schluss der Sitzung 10'/, Uhr. 744. Sitzung vom 7. Dezember 1883, Abends 7'/, Uhr, bei Webern. Präsident: Prof. Guillebeau. Sekretär: Th. Steck — Anwesend 24 Mitglieder. 1) Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und genehmigt. 2) Prof. Bachmann legt mit einigen orientirenden Bemerkungen in Glas ausgeführte Nachahmungen grösse- rer und interessanter Diamanten zur Besichtigung vor. Die kleine Sammlung gehört dem städtischen naturhisto- rischen Museum. Derselbe spricht unter Vorweisung eines ziemlich reichen Materials aus dem genannten Museum von den bisher entdeckten bernischen und schweizerischen Vor- kommnissen von Murmelthierresten im Gletscherschutt. Es handelt sich dabei vor Allem um Kenntnissgabe der Fundorte. Als solche werden erwähnt: Montbenon bei Lausanne, Niederwangen an der Freiburgerlinie, Felsenau bei Bern, Gümligen, Sinneringen (fraglich), Schüpfen, Grafenried, Burgdorf (2 Stellen) und die Umgebung von Basel. Prof. Studer berührt in der sich darauf entwickeln- den Discussion die Verhältnisse Norddeutschlands wäh- rend der Quartärzeit, deren Fauna in neuerer Zeit be- sonders von Nehring und andern studirt worden. Dr. G. Hasler spricht über den automatisch funktio- nirenden Thermographen (des Faulhorns). Der Vortrag folgta I: n Mittheilungen. Sitzungsberichte. 2, . 18 An der sich hierauf entwickelnden Disucssion bethei- ligen sich die Herren Hofrath Brunner - von Wattenwyl, Ingenieur Stauffer und der Vortragende. Schluss der Sitzung 10 Uhr. 745. Sitzung vom 22. Dezember 1883, Abends 7!/, Uhr, bei Webern. Präsident: Prof. Guillebeau. Sekretär: Th. Steck. — Anwesend 15 Mitglieder. 1) Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und genehmigt. 2) Der Kredit zur Ausführung einer lithographischen Tafel zu der Arbeit von Dr. G. Hasler wird nach Bericht durch den Kassier einstimmig gewährt. 3) Ingenieur Kutter zeigt seinen Austritt aus der Gesellschaft an. 4) Prof. Fischer theilt der Gesellschaft die Nachricht von dem in Gernsbach erfolgten Hinscheide des frühern aktiven, nun seit längerer Zeit correspondirenden Mit- gliedes Herrn Prof. Wydler mit und hofft, die Gesellschaft, die demselben eine Reihe werthvoller botanischer Beiträge zu ihren „Mittheilungen“ verdankt, werde dem Verstor- benen ein freundliches Andenken bewahren. 5) Dr. Schaffer spricht über physiologische Schwan- kungen in der Zusammensetzung der Kuhmilch (der Vor- trag erscheint in den Abhandlungen... An der darauffolgenden Discussion betheiligen sich die Herren Prof. Grützner, Guillebeau und der Vor- tragende. 6) Prof. Studer gibt 1) weitere Mittheilungen zur Fauna der Pfahlbauten (erscheint in den Abhandlungen) und 2) Beiträge zur Kenntniss der Coregonen des Thuner- see’s. | Ba Dr. Valentin, akerhacn Hansi und in RR Jeise Forstinspektor Coaz betheiligen, welcher letztere einige interessante Mittheilungon über Fischzucht im Al- er" ee gemeinen macht, unter Vorweisung neuerer dazu in Ver- wendung gelangter Apparate. Schluss der Sitzung 10 Uhr. Auszug aus der Jahresrechnung pro 1882, 3 »om - OU Por Einnahmen. . Jahresbeiträge, 199 Mitglieder 48 Fr. . Eintrittsgelder Zinsen A . Aktivsaldo letzter Rechnung . Verkaufte Mittheilungen Ausgaben. . Mittheilungen . . Sitzungen Ba a; BeaMToltek 0.2... 710 Sa . Verschiedenes (Quote an die Säntis- station) Somit bleibt ein Aktivsaldo pro 31. Dez. LOS VON er Vermögen pro 31. Dez. 18831 Vermögensvermehrung pro 1382 Fr. 2 Fr. Er; h7] 1592. 20. 2%. 2120. 90. 4112. 436, 192. 183. 340. 60 25 Fr. 1151. 32 Fr. 2961. 53 N Fr. 2120. 841. Der Kassier: B. Studer-Steinhäuslin. ua EEE TI 53 Statuten der Naturforschenden Gesellschaft in Bern. —_— TI Fre — I. Zweck der Gesellschaft. 81. Die Naturforschende Gesellschaft in Bern hat zum Zwecke, die mathematischen und Naturwissenschaften in jeder Hinsicht zu fördern und zu verbreiten, sowie den Mitgliedern gegenseitige Anregung zu bieten. 1. Organisation der Gesellschaft. A. Mitglieder. &rD, Die Gesellschaft besteht aus ordentlichen und corre- spondirenden Mitgliedern. 8:8. Zum ordentlichen Mitgliede kann sich jeder im Kanton Bern wohnende Freund der Naturwissenschaften beim Präsidenten anmelden oder durch ein Mitglied anmelden DE SE BAR DE 3 VERA SC En Ze U LE SE NER N a Lat RT Re NEE LE m a tn ul Er N NT AR Re % x N N ET fr ER A BICH w ee RR 5a Bi = EN Kr BR Na 4 ER PER Nr a % 22 lassen, worauf er in der nächsten Sitzung vorgeschlagen wird. Vereinigt er bei geheimer Abstimmung die Mehr- heit der Stimmen für sich, so wird ihm seine Annahme in einem vom Präsident und Sekretär unterzeichneten Schreiben mitgetheilt. S4. Jedes ordentliche Mitglied, das, ohne seine Entlassung aus der Gesellschaft zu nehmen, den Kanton auf länger als ein Jahr verlässt, wird für diese Zeit correspondirendes Mitglied und hat als solches keine Beiträge an die Casse zu leisten. Zu eorrespondirenden Mitgliedern können Männer der Wissenschaft ernannt werden, welche sich um die Gesell- schaft verdient gemacht haben. - Sr Ordentliche Mitglieder, welche aus dem Vereine aus- treten wollen, haben dieses dem Vorstand schriitlich anzuzeigen. Ss 6 So. Mitglieder, welche die Entriehtung ihres Jahres- beitrages verweigern, werden aus dem Mitgliederverzeich- niss gestrichen. B. Vorstand. SW, Der Vorstand der bernischen Naturforschenden Gesell- schaft besteht aus: 1) dem Gesellschaftspräsidenten, 2) einem Vicepräsidenten, 3) dem Gesellschaftssekretär, 4) dem Redaktor der Mittheilungen, 5) dem Oassier. h } | ; - L - \ 4 DREHEN, LEN 23 BR: Der @esellschaftspräsident und der Vicepräsident werden durch geheimes Stimmenmehr auf ein Jahr gewählt und sind nach Ablauf dieser Zeit nicht unmittelbar wieder wählhar. Der Präsident hat: a. an den allgemeinen Sitzungen den Vorsitz zu führen und in Bezug auf Anordnung, Natur und Dauer der Vorträge die nöthige Ordnung einzuhalten; b. die Unterschrift zu geben in den von der Gesell- schaft beschlossenen Schreiben; ec. darüber zu wachen, dass die Statuten beachtet und die Beschlüsse der Gesellschaft ausgeführt werden; d. überhaupt alles dasjenige, was zum Gedeihen der Geselisehaft beitragen kann, entweder von sich aus vorzukehren oder bei der Gesellschaft zu beantragen. Bei Abwesenheit des Präsidenten tritt der Vice- präsident an seine Stelle; e. am Jahresschluss einen schriftlichen Bericht über die Thätigkeit der Gesellschaft einzureichen. Die Wahl des Präsidenten geschieht jeweilen in der letzten Sitzung des Vereinsjahres. Sein Amtsantritt fällt auf den 1. Mai. Sl Der Gesellschafts- Sekretär, Redaktor und Cassier werden durch geheimes Stimmenmehr auf unbestimmte Zeit hin gewählt. Ss 10. Der Gesellschafis-Sekretär hat: a. in den allgemeinen Sitzungen der Gesellschaft und bei allfälligen Commissionssitzungen das Protokoll zu führen, wobei ihm jedoch die Vortragenden kurze schriftliche Darstellungen ihres Vortrages einzureichen haben; OT a N N ei ir ar Saal A RR Zr EN f e s BEE 2 h ! 'r « \ Fr ee 2 a ww a I ee LE 5 en Din Sen 1 a 11 > A e DI EU 3 ar? ws v u HM . a Fe pe +, ES ae N ae Be Ba et ge se Ks a A tra ER Ste Pr a SE EN TE er ” ri f u er hen HÖR 24 b. das Protokoll, nach Genehmigung desselben durch 2 die Gesellschaft, einzutragen oder eintragen zu lassen; c. dievonder Gesellschaft aus beschlossenen Schreiben zu expediren und dem Präsidenten einzugeben; } d. die Mitglieder durch öffentliche Anzeige von dem Orte und der Zeit der Versammlungen, sowie von den zu behandelnden Gegenständen in Kenntniss zu Setzen. SL: Der ARedaktor besorgt den Druck und die Heraus- gabe der Mittheilungen. 8 12. Der Cassier hat die Beiträge und Eintrittsgebühren zu sammeln und überhaupt alles zu verwalten, was die Casse der Gesellschaft betrifft. Er hat jeweilen in einer der ersten Jahressitzungen und am Schlusse seiner Amtsdauer Rechnung abzulegen. Diese Rechnung soll wo möglich sämmtliche in’s be- treffende Rechnungsjahr gehörigen Verhandlungen ent- halten. | | Zur Prüfung der Jahresrechnung werden von der Gesellschaft 2 Rechnungs - Examinatoren auf 2 Jahre er- nannt, welche die Rechnung zu untersuchen und die be- züglichen Anträge der Gesellschaft vorzulegen haben. Ei a ir anal na a Zn ZN u 5 Ad mu 1 Bl 0 u 2 un le a nam III. Versammlungen. | S 18. ; Die Gesellschaft versammelt sich während des Winters (1. November bis 1. Mai) alle 14 Tage des Samstag Abends und während der übrigen Zeit des Jahres so oft angekündigte Vorträge oder sonstige Geschäfte es. erheischen. Die 25 Sitzungen sind theils zu Vorträgen aus dem Gebiete der mathematischen und Naturwissenschaften, theils zur Be- rathung der Angelegenheiten der Gesellschaft und zu ge- selliger Unterhaltung bestimmt. "IV. Oekonomie der Gesellschaft. S 14. Von jedem neu eintretenden ordentlichen Mitgliede erhält der Cassier eine Eintrittsgebühr von fünf Franken. S 15. Jedes ordentliche Mitglied hat in die Gesellschafts- kassa einen jährlichen Beitrag von 8 Franken zu ent- richten und bezieht dafür ein Exemplar der während des Jahres gedruckten Schriften. Für fernere Exemplare seniesst es den dem Buchhändler bewilligten Rabatt von 50 Prozent. In den letzten drei Monaten des Jahres auf- genommene Mitglieder haben für das laufende Jahr nur das Eintrittsgeld zu bezahlen. 8:16. Das Vermögen der Gesellschaft dient dazu: 1) Die laufenden Ausgaben zu bestreiten. 2) Den Druck der Mittheilungen ausführen zu lassen. 3) Bestrebungen wissenschaftlichen Charakters zu unterstützen. Sit, Ueber alle Geldausgaben entscheidet die Gesellschaft. Ausgaben unter 50 Franken kann der Vorstand von sich aus beschliessen. S 18. Alle wichtigeren Vereinsangelegenheiten, namentlich alle Anträge über Verwendung des Gesellschaftsvermögens, welche die Summe von 50 Franken übersteigen, sollen zuerst der Vorberathung des Vorstandes unterliegen. 26 S 19. Die der Gesellschaft zukommenden Geschenke, sofern sie in Büchern oder Karten bestehen, sollen in der Regel der Bibliothek der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft einverleibt werden. Es sollen jedoch dieselben im Falle einer Verlegung oder Auflösung dieser Bibliothek wieder der bernischen Gesellschaft zufallen, und zu diesem Zweck mit einem eigenen Stempel versehen werden. Bücher, welche die Bibliothek bereits besitzt, sind der bernischen Stadtbibliothek zu übergeben. V. Druck der Publikationen. 8 20. Die Gesellschaft publizirt in zwangloser Folge und fortlaufenden Nummern unter dem Titel: „Mittheilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern“: 1) Originalarbeiten von Mitgliedern, 2) den Jahresbericht des Gesellschaftspräsidenten, 3) die Sitzungsberichte. 5 21. Für den Druck der Mittheilungen gelten folgende Bestimmungen: 1) Die Mittheilungen können in deutscher oder französischer Sprache abgefasst sein. 2) In die Mittheilungen aufzunehmende Arbeiten sollen der Gesellschaft ganz oder auch nur aus- zugsweise mitgetheilt werden. Den Druck hat die Gesellschaft zu beschliessen. 3) Ausgaben, welche der Gesellschaft durch Zu- gaben artistischer Beilagen erwachsen, sind nach stattgehabter Prüfung durch den Vorstand der Gesellschaft zur Genehmigung vorzulegen. 4) Jeder Verfasser einer Arbeit erthällt 25 Frei- exemplare. 27 5) Die der Gesellschaft oder der Bibliothek der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft gemachten Geschenke sollen in den Mittheilungen angezeigt werden. 6) Der Redaktor hat diese Mittheilungen den ordent- lichen Gesellschaftsmitgliedern, nach Bestimmung der Statuten, verabfolgen zu lassen, und je nach Abschluss eines Heftes wenigstens 100 der restirenden Exemplare einem Buchhändler in Commission zu geben. VI. Bibliothek. 8 22. Da die Schweizerische Naturforschende Gesellschaft (laut Beschluss vom 30. Juli 1828) der Bernischen Natur- forschenden Gesellschaft die Besorgung ihrer Bibliothek übertragen hat, so erwählt diese dafür aus ihrer Mitte einen Bibliothekar, der 1) ihr jährlich zu Handen der allgemeinen Gesellschaft - Bericht und Rechnung über seine Verwaltung vor- zulegen hat; 2) alle gedruckten Zusendungen an die Gesellschaft für die Bibliothek in Empfang nimmt, und 3) vom Redaktor Gratisexemplare der Mittheilungen der Berner-Geseilschaft für alle gelehrten Gesell- schaften, mit denen die Schweizerische Natur- forschende im Tauschverkehr steht, beziehen kann. Im Uebrigen hat sich der Bibliothekar direkt mit dem Sekretariate der Schweizerischen Naturforschenden Ge- sellschaft in Verbindung zu setzen. oaleoo-- 72 = + A er ng ke en E27 FE Ze h Abhandlungen. | ee ri an f u DER 2 Kar SA . “ \ ® Bern. Mittheil. 1883. Nr. 1064. . J. Marti. Beiträge zur Lehre von den Metall- vergiftungen *). Die Lehre von den Metallvergziftungen hat sich in den letzten Jahren einer ganz besondern Theilnahme er- freut. Immerhin blieben noch eine Anzahl von Metallen so gut wie ununtersucht und haben wir aus dem Kreise derselben Mangan, Wolfram und Molybden einer nähern Untersuchung unterworfen. Ueber Mangan liegen bisher ausser einigen ältern, kurzen Angaben von Gmelin (vergl. Lehrbuch der Toxi- cologie von Orfila II, pag. 60, 1853) nur einige flüchtige Be- *) Diese Arbeit entstand in dem physiologischen Laboratorium der Thierarzneischule zu Bern unter der Leitung und Beihülfe von Herrn Prof. Dr. Luchsinger. Diesem meinem verehrten Lehrer erlaube ich mir hiefür an dieser Stelle meinen innigsten Dank auszusprechen. Eine vorläufige Mittheilung erschien im Herbste vorigen Jahres im « Centralblatt für medizinische Wissenschaften » 1882, Nr. 38, pag. 673. Der erst ganz kürzlich, unmittelbar vor Druck dieser Arbeit erschienene Aufsatz von Kobert « Zur Pharmakologie des Mangans und Eisens», Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie, Band XVI, pag. 360—392, 1383, konnte im Texte leider nicht mehr berücksichtigt werden, es wird aber auf einige Abweichungen in einem Nachtrage hingewiesen. J. Marti. merkungen von Laschkewitz*”) vor. Ein näheres Stu- dium musste schon die Analogie mit dem chemisch so nahe verwandten, toxicologisch aber erst vor Kurzem in Schmiedebergs Laboratorium untersuchten Eisen wün- schenswerth erscheinen lassen. Andererseits mussten die chemischen Analogien von Wolfram und Molybden zu dem so oft diskutirten Arsen neue Aufschlüsse über die Wirkungen dieser ganzen Gruppe versprechen. Auch über die Wirkungen der Molybdensäure liegen nur einige spärliche Angaben von Gmelin vor (vgl. Orfila, Lehrbuch der Toxicologie II. pag. 58); Wolframsäure und ihre Salze wurden unseres Wissens überhaupt noch nie auf ihre toxischen Wirkungen untersucht. Ueber die Methode der Vergiftung überhaupt mögen einige. allgemeine Bemerkungen folgen. Schon zu wieder- holten Malen hat einer Reihe von abweichenden toxicolo- gischen Angaben gegenüber Luchsinger darauf hingewiesen, dass die Symptomatologie einer beliebigen Giftwirkung nicht bloss von der Art des gerade angewandten Stoffes herrühre, sondern dass gerade hier in bisher meist ver- nachlässigter Weise die Grösse der einmaligen Dosis und damit die Geschwindigkeit der Giftwirkung das ganze Bild der Vergiftung wesentlich bedinst. Wird doch ein Gift, das zur Gruppe der allgemein lähmenden Agentien gehört, stets nach Belieben des Untersuchers, d. h. nach der Grösse der angewandten Dosis, entweder ein sog. Herzgift sein können oder ein Gift, das das centrale Nervensystem lähmt. Denn wird man ein solches Gift auf ein Mal in grosser Menge in die Blutbahn bringen, so wird es sogar das sonst so resistente Herz so früh- *) Laschkewitz, Med. Centralblatt, IV. 1866. 369, A he es zeitig lähmen können, dass jede wirkliche Vergiftung des übrigen Körpers unmöglich wird. Wird man dagegen ein allgemein lähmendes Gift äusserst langsam, in kleinen, oft wiederholten Dosen dem Thiere appliciren, so wird dann erst eine gleichmässige Vertheilung des gesammten Giftes im Organismus ermöglicht sein, wird dann aber nach den Ausführungen von Luchsinger*) gerade das cen- trale Nervensystem zuerst und in typischer Reihenfolge in Lähmung verfallen. Wir unterscheiden dem entsprechend immer streng zwischen rascher und allmähliger Vergiftung. I. Wirkungen des schwefelsauren Mangans. Als Repräsentanten der Mangansalze wählten wir das schwefelsaure Manganoxydul. Es ist dieses einmal sehr leicht löslich in Wasser, erfüllt aber zugleich auch die na- mentlich in neuerer Zeit mit Recht vom Strassburger La- boratorium betonte Bedingung, Eiweisskörper, spez. Blut- serum, nicht zu coaguliren. Versuche an Fröschen. Bei sehr grosser einmaliger Dosis trat schon vor völliger Lähmung des Centralnervensystems Herzstillstand in Diastole ein, derselbe hing offenbar von einer Lähmung der motorischen Apparate des Herzens ab. Versuch: Einem mittelgrossen Frosche 3 Spritzen einer 30 %/, Lösung des Präparates injieirt. Fünf Minuten nachher Herz- stillstand in Diastole. Auf direkte Reizung reagirt das Herz mit einer einmaligen Contraction. Reflexe gut erhalten. Spritzten wir dagegen Fröschen öfters kleinere Dosen ein, so zeigt sich ein zunehmender Verfall, schliesslich *) Luchsinger, zur allgemeiner Physiologie der irritablen Substanzen, Bonn 1879, pag. 19. ein vollständiges Versiegen der centralen Funktionen ;*) aber noch schlägt das Herz in allen seinen Stücken gut und sind auch die peripheren Muskeln und Nerven ganz gut erregbar. Damit würde also das Mangan vorzugs- weise gangliöse Elemente lähmen und würde auf solche Schädigung auch der bei grossen Dosen eintretende Herz- stillstand zu beziehen sein. Versuch: Einem mittelgrossen Frosche 1 Spritze einer 1°), Lösung von schwefels. Mang. injieirt. Nach 1 Stunde eine 2. Spritze. Eine Stunde darauf ist der Frosch reflexlos. Das Herz schlägt noch gut; Reizung der Nerven und Muskeln noch gut wirksam. Versuche am Kaninchen. Der Tod erfolgt je nach der Grösse der Gaben in® ganz kurzer Zeit oder erst nach einigen Tagen. Dem entsprechend ist aber auch das Bild der ganzen Vergif- tung ein wesentlich anderes. Werden starke Dosen zu Beginn injieirt, so sterben die Thiere meistens an Herz- tod unter den bekannten Erstickungskrämpfen. Wird aber ganz allmählig vergiftet, so fallen vor Allem centrale Lähmungen auf. Das Thier sitzt stundenlang ruhig auf seinem Platze, lässt sich dann auf den Rücken legen und erträgt auch diese Lage längere Zeit, verliert endlich das Reflexvermögen fast gänzlich und stirbt unter Aufhören der Athmung. In solcher Zeit ist dann oft genug auch der Blut- druck auf’s Aeusserste herabgesunken; schlägt aber das unmittelbar nach Aufhören der Athmung blossgelegte Herz meist noch recht kräftig. Der niedrige Blutdruck und die direkte Schwächung des centralen Nervensystems *) Auch hier findet sich wieder die gleiche Reihenfolge solchen Verfalls, wie sie Luchsinger für die allgemein lähmen- den Substanzen beschrieben hat. Grosshirn, Mittelhirn, Gleich- gewichtscentren der Medulla oblongata, spinale Reflexe und endlich Athemcentrum. unterstützen sich offenbar in diesen Erscheinungen gegen- seitig; denn die Lähmung des Centralnervensystems muss ein Sinken des Blutdruckes, das Sinken des Blutdruckes wiederum eine Lähmung des Üentralnervensystems be- dingen. Gleichlaufend mit diesen Erscheinungen und entspre- chend der Lähmung des Centralnervensystems sehen wir auch ein erhebliches Sinken der Temperatur oft schon in wenigen Stunden eintreten. Dieses Sinken der Tem- peratur ist offenbar zum grossen Theil bedingt durch ein Abnehmen der wärmebildenden Prozesse, wie solches sich bei einer erheblichen Abnahme der centralen Funktionen eigentlich von selbst versteht. Nähere chemische Unter- suchungen hierüber haben wir aus Mangel an Zeit nicht ausgeführt. Neben diesen Erscheinungen «am Centralnervensystem, die ja im Wesentlichen mit denen am Frosche überein- stimmen, finden wir beim Kaninchen in allen Versuchen deutliche Reizerscheinungen des Darmtractus. Schon früh- zeitig finden wir nämlich eine Beschleunigung der Peri- staltik; indem zuerst noch reichlich geformte Kothballen, dann eine Reihe breiiger, ja flüssiger Stühle sich zeigen. Bei den Sektionen ergibt sich eine ziemliche Hyperzsmie des Darmes, die sich, namentlich am Dickdarm, bis zu Hx&morrhagien steigert. Diese Reizerscheinungen des Darmes dürften ihrerseits wiederum einen Beitrag zu dem starken Sinken des Blutdruckes liefern. Zum Belege des Gesagten mögen einige Beispiele folgen. a) Acute Vergiftung. 1. Versuch: Einem Kaninchen von 20 Wochen werden von 2.45 — 5.15 alle Y, Stunden je 1'/, Spritzen einer 30°/, Lösung von schwefelsaurem Mangan injieirt. Die Tem- ar NEE LI RNIT RA MIETE TER EN RN NO Re ORT ARE NER RR fach Ns 64 : (aus N h Nadi Ber u Y ( Para 42 al FRUNL L DER Ä peratur war zu Beginn des Versuches 3905. Um 5.15 war sie auf 3702 gesunken, trotzdem das Thier im Wärmeofen bei einer Temperatur von 25—30 ° C. gehalten wurde. Um 6. 20 Temp. 36°6. Das Thier sitzt ruhig da und bewegt sich nur auf starken Reiz (starkes Kneiffen). 6.30, 7. und 7.30 wird jeweilen !/, Spritze injieirt. 8.5 Todeseintritt unter heftigen Krämpfen. Kurz vorher hatte das Herz noch gut geschlagen. Kaum eine Minute nachher Stillstand der Kammern, Vorhöfe contra- hiren sich noch einige Male. Kammern baid darauf stark con- trahirt. Vagus-Oesophagus, Vagus-Magen gut. Muskeln und Nerven gut, auch Peristaltik. Sehr schnelles Auftreten der Todtenstarre, 2. Versuch: Einem 2 Monate alten Kaninchen werden um 2 Uhr 2 Spritzen einer 30°/, Lösung von Mang. sulph. sub- cutan injieirt. Um 2. 25 Kothentleerung, ebenso um 2. 45. Koth gut geformt. Temp. zu Beginn des Versuches 3908. Um 3 und 3. 35 werden jeweilen 2 weitere Spritzen appli- zirt. Gegen 4 Uhr wird das Thier matt, lässt sich auf den Rücken legen. Das Herz schlägt noch gut. Um 4.45 erholt sich das Thier etwas und enfernt sich von selbst vom Platze. Es werden 2 weitere Spritzen injieirt, das Thier wird wieder matter und entleert von Zeit zu Zeit dünnen Stuhl. Das Herz schlägt langsamer und schwächer. 5.15 1 Spritze injieirt, Thier matt, Temp. ist auf 2904 gesunken. Dann unter nicht sehr starken Krämpfen plötz- licher Tod. Beim sofortigen Eröffnen des Thorax ist das Herz vollständig still gestellt. Muskeln und Nerven reagiren gut. Temperatur auf 29° gesunken. Also tritt bei rascherer Vergiftung der Tod evident an Lähmung des Herzens ein. b) Langsame Vergiftung. In weiteren Versuchen suchten wir also möglichst langsam zu vergiften, um dann auch hier ganz analog zu den vom Frosche gebotenen Erscheinungen eine centrale Lähmung beobachten zu können. Es mögen also auch hier einige Beispiele folgen. Versuch; Mittelgrosses Kaninchen. Erhält 3. 30, 4. 40, 5. 30, 7. 30, 10 Uhr, am folgenden Tag um 8, 9. 30, 10. 30, 11. 30, 2. 30, 3. 30 je 0,03 Cem. Mangan. sulphuric. Im Laufe des 2. Tages kömmt das Thier, dem bisher nicht viel anzusehen, erheblich herunter, es macht mitten im Fressen Halt, ein Kohl- blatt bleibt längste Zeit zwischen den Kiefern hängen, es lässt sich ohne Sträuben auf den Rücken legen, die Sensibilität nimmt ab, endlich wird die Athmung schwächer. Das Thier wird aufgebunden, Tracheotomie; eine Kanüle in die Carotis gefügt, mit dem Manometer verbunden. Druck 113 mm, Quecksilber. Bald treten Krämpfe der Skelettmuskeln auf, steigt gleich- zeitig der Druck auf 153 mm., aber die Athmung ist sistirt, künstliche Respiration, das Thier beruhigt sich, Druck sinkt aber zusehends bis 40, 30, 20 mm. Die Athmung blieb fortwährend aus, die Reflexe verschwanden, aber das Herz schlägt noch längere Zeit auch nach dem Verfalle des Centralnervensystems. Muskeln und Nerven noch gut reiz- bar. Auffallender Weise war hier während der ganzen Zeit des Versuches keine Diarrhöe eingetreten. Bei langsamer Vergiftung erfolgt also der Tod an Lähmung des Üentralnervensystems, spez. des Athem- centrums, es schlägt zu solcher Zeit das Herz noch recht gut. Auch der Blutdruck kann zu solcher Zeit noch recht erheblich sein, wird aber in andern Versuchen allerdings sehr niedrig gefunden. Versuch. Kaninchen mittelgross. 9, 10, 11,1, 3,4, 5,6 je 0,07 grm. Mangan. sulph. injieirt, am andern Morgen 10 Uhr Thier matt, Körpertemperatur 35°, Tracheotomie; Carotis mit Manometer verbunden. Druck 45 mm. Quecksilber. Erstickung durch 2 Minuten. Druck bleibt eine Zeit lang konstant, sinkt dann allmählig auf 20 mm. ohne je eine Spur von Steigerung zu zeigen. Während der Präparation des n. splanchnicus stirbt das Thier. Section zeigt ziemlich starke Hyperzmie des Magens und Darmes. Während des Lebens bestand Diarrhöe. In weiteren Versuchen waren wir bestrebt, die Ur- sache dieses mehrfach beobachteten niedrigen Blutdruckes zu untersuchen. Man konnte an centrale Lähmung, an Herzschwäche denken, aber auch an eine Lähmung des n. splanchnicus, des Hauptgefässnerven des Darmes. Sicherlich war entsprechend der bei Sectionen nachge- Bern. Mittheil. 1883. Nr. 1065. wiesenen Hyper&mie des Darmes hierin eine Begünstigung | für das Auftreten eines niedrigen Blutdruckes gegeben. Wir verfügen leider nur über einen einzigen Versuch, der uns frei von verschiedenen denkbaren Einwänden schien. Es ist eben schwierig, hier den richtigen Zeit- punkt zu erfassen; wird der Versuch zu früh angestellt, so ist die Lähmung des Splanchnicus noch nicht genügend entwickelt, der Blutdruck noch zu hoch; wird der Versuch zu spät begonnen, so sterben die Thiere öfter während der nicht ganz leichten Operation. Versuch: Ein grosses Kaninchen erhält 8, 9, 10, 11,1, 2. 30, 3. 30, 4. 30, 6 Uhr je 0,1 grm. Mangan. sulphuric. Am andern Morgen finden wir das Thier soporös, Tempe- ratur 35,5%. Thier aufgebunden. Tracheotomie. Carotis mit Manometer verbunden. Druck 75 mm. Quecksilber. N. auri- cularis magnus präparirt und durchschnitten, schwache, aber deutliche Hyperzmie des Ohres. Reizung des Nerven macht deutliches Erblassen der Arterie. Ein gewisser centraler Tonus der Gefässe ist also wohl noch vorhanden. Nun wird curarisirt. Das centrale Ende des n. ischiadicus gereizt. Der Druck steigt auf 110 mm., sinkt nach der Rei- zung auf 65 mm. Nun wird durch °/, Min. die künstl. Re- spiration suspendirt. Während der ganzen Zeit zeigt sich nur continuirliches Sinken des Blutdruckes, niemals eine Spur von Steigerung. Die Athmung wird wieder eingeleitet, der Druck steigt wieder auf 60 mm. X\un wird der n. splanchni- cus linker Seite von dem Rücken her durch Resection einiger Rippen präparirt, durchschnitten, es zeigt sich keine Aende- rung des Blutdruckes, aber auch eine Reizung dieses Nerven mit stärksten Strömen ändert daran Nichts, während ein Ver- schluss der Aorta eine Steigerung von 55 mm, auf 90 be- wirkte. Wir haben es also hier wohl mit einer Lähmung der Darmgefässe zu thun, müssen wir aber unentschieden lassen, wie viel ausserdem Abnahme der centralen Inner- vation und zunehmende Herzschwäche zu der Entwicklung NER NOS, eines niedrigen Blutdruekes beitragen. Der merkwürdige Effekt der Erstickung (vgl. übrigens auch über die ähnliche Erscheinung bei Arsenik und Wismuth: Pistorius, Arch. f. experiment. Pathol. u. Pharmak., XVI, 188—221, 1882, sowie Mory, Berner Dissertation 1883) dürfte wohl im Wesentlichen aus Herzschwäche abzuleiten sein. Die Sec- tion zeigte eine sehr beträchtliche Hyper&mie des Ma- sens und des Darmes mit Ecchymosen des Dickdarmes. Versuche an Katzen. Hier fällt in erster Linie schon nach der ersten Dosis ein erhebliches Erbrechen auf, das sich öfters wiederholt. Untersuchen wir das zuerst Erbrochene auf Mangan, so lässt sich solches immer recht deutlich nach- weisen.*) Diesen Reizerscheinungen des Magens folgen bald solche des Darmes, die in immer mehr zunehmenden wässerigen Diarrhöen sich kundgeben. Verglichen mit denen am Kaninchen sind diese Erscheinungen hier be- . deutend intensiver. Auf die Heftigkeit dieser Erschei- nungen dürfte zum Theil dann wohl auch die allmählig zunehmende Mattigkeit der Thiere zu beziehen sein, wäh- rend daneben zweifellos auch hier, wie beim Frosch und Kaninchen, die direkt das Centralnervensystem lähmen- den Eigenschaften des Mangans eine Rolle spielen. *) Der Nachweis des \langans wird nach folgender Methode geleistet. Das Erbrochene wird aufgefangen, mit Wasser ver- dünnt, Essigsäure zugefügt, gekocht, filtrirt. Das Filtrat wird zur Trockne eingedampft, verascht. Das Veraschte mit Wasser ausgezogen, wieder abgedampft und mit Soda auf dem Platin- bleche erhitzt. Bei der Anwesenheit von Mangan erhält man hierdurch grüne Flecke, die nach dem Erkalten blau-grün werden. Vgl. Fresenius, Anleitung zur qualitativen chemischen Analyse. pag. 132. Zum Beweise des Gesagten einige Beispiele: 1. Einer 2 Monate alten Katze werden um 9'/, Uhr 2 Spritzen einer 30°/, Lösung von Mangan. sulph. injieirt. Kurz darauf _ heftiges wiederholtes Brechen. Bis um 2 Uhr erhält das Thier 2 weitere Spritzen in Zwischenräumen von je 2 Stunden. Nach jeder Spritze intensives Brechen. Ebenso breiige und wässe- rige Kothentleerungen. Um 2 Uhr ist das Thier etwas matt, lässt sich ohne Widerstand auf die Seite legen und bleibt einige Zeit in dieser Stellung. Temp. 39.06. Wieder eine Spritze injieirt. Neues Brechen. 3 Uhr Temp. 38.4 1 Spritze, Brechen. 4 Uhr Temp. 36°. 1 Spritze. 4 Uhr 10 Thier sehr matt, Sensi- bilität gering. Thier hört auf zu athmen, ohne Krämpfe, Tracheotomie, künstl. Respiration. Herz blossgelegt: Vorhöfe und Kammern schlagen recht kräftig, 120 Schläge per Mi- nute. Carotis deutlich gefüllt. Ischiadieus ergibt bei mittleren Strömen deutliche, aber nicht sehr kräftige Zuckungen. Schwaches aber deutliches Schwitzen. Reizung des Sympa- thicus mit stärksten Strömen, Vorwölben des Bulbus und Erweitern der Pupillen. Herzkammern hören erst nach 20 Minuten auf zu schlagen. Jedenfalls kein Herztod, vielmehr ist zweifellose Ursache des Todes die Lähmung des Athemcen- irums. 2. Ausgewachsene Katze. nn. vagi durchschnitten. Tracheotomie. Innert den nächsten 2 Stunden kein Erbrechen, darauf 7 /, Pravaz’sche Spritzen 30°/,ger Manganlösung, von 10!J, bis 6 Uhr. Niemals irgend eine Spur von Erbrechen oder Brechbewegungen. In der Nacht stirbt das Thier an Ver- stopfung der Trachealkanüle. Das Erbrechen hat also zweifellos seine Ursache in einer peripheren Reizung, die dem Brechcentrum durch die Bahn der nn. vagi zugeleitet wird. Auch der fol- gende Versuch spricht zu dieser Auffassung, denn wenn auch hier nach der Durchschneidung der nn. vagi noch 2 Mal Würgversuche auftreten, so sind sie doch bei weitem nicht so zahlreich und so heftig, als bei normalen Mangan- thieren, können aber leicht genug von dem Wundreiz des vagus abgeleitet werden, da ja schon vor jeder Injektion solches Brechen auftreten kann. 3. Morgens 9'/, Uhr einer ausgewachsenen Katze beide Vagi durchschnitten. Tracheotomie. Ä | | | | 10 Ye Uhr. Thier athmet ziemlich ruhig, schwaches Brechen. 1 Y/, Spritzen der 30 °%/o Manganlösung injieirt. 111/, 1 Spritze. Gegen 12 Uhr eine einzige Würgbewegung. 12. 15 1 Spritze, 12. 45 Thier bricht ganz wenig Speichel und Schleim. Bald darauf Kothentleerung, zuerst ziemlich feste Massen, dann eine schwärzliche Flüssigkeit, 1. 45 1 Spritze, 2. 45 dito, 4. 30 dito. Thier matt. 5. 30 Thier stirbt unter leichten Krämpfen. Kurz vorher Athmung äusserst selten und dyspnoisch, Zur Zeit des Todes Pulsa- tionen in der Carotis deutlich zu sehen. Herz in allen Stücken gut, aber wenig frequenter Schlag. Muskeln und Nerven noch kurz nach dem Tode ganz gut. Auch Schweissdrüsen secer- niren auf nervöse Reizung deutlich. Tod offenbar Folge einer Lähmung des Athemcentrums. Section: Magen stark gefüllt; stark hyperemisch; etwas weniger stark hyper&misch der Darm, Versuche am Hund. Hier haben wir nur wenige Versuche angestellt und . auch diese bezogen sich nur auf die Anfangssymptome der Vergiftung. Auch hier zeigte sich schon kurze Zeit nach der Injektion deutliches Erbrechen. Es konnten die Massen des Ersterbrochenen sauber aufgefangen werden und wurden so zur chemischen Untersuchung benutzt; es zeigten sich dabei deutlich nachweisbare Mengen von Man- gan; vergl. oben Seite 12. Versuche: 1. Einem Hund von 5400 Gramm werden 10 Spritzen einer 30°/, Manganlösung subeutan injieirt. 25 Mi- nuten nachher energisches, wiederholtes Brechen, das sich 6—7 Mal wiederholt. Ersterbrochenes aufgefangen, mit Wasser verdünnt, Essigsäure zugefügt, gekocht, filtrirt. Fil- trat zur Trockene eingedampft, verascht. Das Veraschte mit Wasser ausgezogen, wieder abgedampft und mit Soda auf dem Platinbleche erhitzt, gibt deutliche grüne Flecke, die nach dem Erkalten blau-grün werden. Das Thier schien sich einige Zeit nach der Injektion zu erholen, nachdem es sich zuerst in stark deprimirtem Zu- stande befunden hatte, Es stellten sich dann starke Diar- rhöen ein und am andern Tage fanden wir das Thier todt. Hr wel Ka ALT LANG ER RL F N t DA y OS Br Ssetion: Fundus des Magens stark hypersmisch und mit einer dünnen Schicht weisslichen Schleimes überzogen. Serosa des Magens stark hyperemisch. Gallenblase sehr stark ödematös. Dünndarmschleimhaut sehr stark hyper&misch, an mehreren Stellen Eechymosen. 2. Einem 2 Monate alten Hunde grösserer Race von etwa 5000—6000 Gr. Gewicht um 2. 35 subeutan 2 Spritzen der 30°/, Lösung von Mangan sulph. injieirt. 3. 30 Hund zeigt Würgbewegungen. 2 Spritzen injieirt. 1—-2 Minuten nach der 2. Injektion fängt er an heftig zu brechen. Zweimalige Kothentleerung; erster Stuhl breiig, zweiter wässerig. Erst- erbrochenes ergibt schwache Manganreaktion. Das Thier er- holt sich. In allen diesen Versuchen finden wir einige charakte- ristische, immer wiederkehrende Momente. Lähmung des centralen Nervensystems, Reizung des ganzen Darmtractus, waren ganz konstante Symptome. Niedriger Blutdruck, Sinken der Temperatur, waren oft genug Begleiterscheinungen. Dies ganze Bild finden wir auch bei andern Giften wieder, so z. B. beim Wolfram. Ueber die genetischen Beziehungen dieser Symptome werden wir desshalb zum Schluss noch Einiges zu be- merken haben. II. Wirkungen des wolframsauren Natrons. Das angewandte Präparat war von Merck in Darm- stadt bezogen. Wir wählten speziell das wolframsaure Natron, weil dieses auch in concentrirten Lösungen Blutserum nicht coagulirt, dasselbe also für eine rasche Resorption und Wirkung möglichst günstig ist. Als Versuchsthiere dienten Frösche, Kaninchen und Katzen. Diesen Allen wurde die Lösung subcutan einge- spritzt. Es musste wünschenswerth sein, auch die Wege, die das Wolfram im Organismus einschlägt und durch die es ', a In AN Ü ar NE ML! ei NT ‘ den Organismus verlässt, kennen zu lernen, denn eine solche Kenntniss musste das Verständniss der Physiologie der Giftwirkung wesentlich fördern. Zum chemischen Nachweis des Wolframs haben wir uns der so empfind- lichen Reduktionsprobe mit nascirendem Wasserstoff be- dient. Es wurde die fragliche, event. vorher veraschte Sub- stanz mit Zink und Salzsäure zusammen gebracht und aus dem Auftreten einer blauen Färbung (wolframsaures Wolf- ram) die Anwesenheit des Wolframs erkannt. Versuche am Frosch. Spritzt man einem Frosch möglichst weit vom Herzen in langsamen Absätzen kleine Dosen ein, so zeigt sich ein Bild allmählig zunehmender centraler Lähmung. Der Frosch wird matt, verlässt seinen Ort nicht mehr spontan, lässt sich schliesslich auf den Rücken legen, ohne gleich wieder die gewohnte Hockstellung einzunehmen. Endlich erlahmen die Reflexe, sie verschwinden vollständig; die Athmung hört auf und wenn wir jetzt das Herz blosslegen, so sehen wir es immer noch in allen seinen Stücken, Kam- mer und Vorhöfe schlagen; entsprechend der Lähmung des Centralnervensystems ist es aber mit äusserst wenig Blut gefüllt.*) Eine Prüfung der Muskel- und Nerven- erregbarkeit zeigt in solchem Stadium immer noch recht guten Erfolg. Versuch: Einem mittelgrossen Frosch von Morgens 10 bis Abends 7 Uhr 2.5 Cem. einer 10°/, Wolframlösung injieirt. Im Laufe des Nachmittags etwas apathisch, aber noch gute Reflexe. Lässt sich später auf den Rücken legen, verliert Athmung und Reflexerregbarkeit. Herz schlägt gut, aber *) Vgl. z. B. die einschlagenden interessanten Versuche von Goltz. r nr N en 3 Ey a 2 nr % F IB aaa bear BR sg OB EEE La Baar DOT A a TEEN ea en a RE AR a EN rad TareeT n \ 2 Rn N v EFT LEN. Ri SAY on) NR ST EU na h f r ! - h ' aB\, Fi: We N i AoR, x Y ee leer; Lymphherzen schlagen noch*), Muskeln und Nerven reagiren sehr gut. Erscheinungen dieser Art sind aber vollauf verständ- lich durch Annahme einer allgemein schädigenden Wirkung des Giftes.**) Der frühe Tod des Centralnervensystems ist aus den komplizirten Funktionen der centralen Theile vollauf erklärlich und die verschieden rasche Lähmung der einzelnen Stücke des centralen Nervensystems, zuerst Grosshirn, dann Mittelhirn, Medulla oblongata und Rücken- | mark ist aus dem gleichen Principe leicht verständlich. Versuche am Kaninchen. | a. Grosse Dosen: | Diese Versuche bilden naturgemäss die Einleitung, schon ohne unsere direkte Absicht konnte eben wohl im | Anfang die Dosis leicht zu hoch gegriffen werden. In diesen Fällen starben die Thiere in wenig Stun- den unter einem mächtigen Krampfanfalle. Wird rasch tracheotomirt und unter künstlicher Athmung der Thorax eröffnet, so sieht man sehr oft die Herzkammern vollständig stillgestellt, während in andern Fällen zwar die Kammern noch deutlich, aber wenig ausgiebig schlagen und nur die jetzt prall gefüllten Vorhöfe eine normale Funktion beibehalten. Bei diesem Stillstand war eine starke Kontraktur namentlich des linken Ventrihels sehr auffallend. Damit sind also die Krämpfe der akuten Vergiftung einfache Erstickungs- Krämpfe, die in Lähmung oder Schwäche des Herzens begründet sind. *) Ein weiterer Beweis für die periphere Ursache der Pulsation der Lymphherzen, vergl. Luchsinger, Pflüger’s Archiv, Band XXII, pag. 304—308. *%) Luchsinger: Physiologie der irritablen Substanzen. Bonn 1879. S. 19. Zu er a nn u EI, UN, 1) TU EV E 4 a er BEE a a a N A ehr a , “ ”- R Ueberraschend schuell entwickelte sich eine mächtige Todtenstarre. Versuche: 41. Einem 2 Monate alten Kaninchen werden um 10, 121/,, 3, 4 Uhr jeweilen '/, Spritze einer 10°), Lösung von wolframsaurem Natron injieirt. Um 4. 45 ist das Thier sehr matt, lässt sich auf den Rücken legen und dreht sich nur auf stärkere Reize um. Um 5. 30 bekommt das Thier plötzlich einen heftigen Opisthotonus, dyspnoisches Athmen. Tracheotomie, künstliche Respiration. Herz blossgelegt. Kammern äusserst schlecht, schlagen bald gar nicht mehr. Vorhöfe schlagen noch, Ischia- dicus sehr gut, reagirt schon auf schwächste Reize. Ebenso Vagus-Oesophagus. Pupille erweitert sich gut auf Sympathicus- Reiz. Herztod. | 2. Einem grossen Kaninchen um 9. 45, 10. 15, 10. 45 je- weilen eine Spritze der 10°/, Lösung injieirt. Um 11.45 Tod unter heftigen Krämpfen ; zuletzt noch dünne ungeformte Stühle. Herzkammern schlagen nach dem Tode noch, aber äusserst frequent und schwach, Vorhöfe besser. b. Allmälige Vergiftung mit kleinern Dosen. Hier zeigt sich ein wesentlich anderes Bild, das ähn- lich, wie schon oben beim Frosche, ebenfalls auf eine ent- schieden centrale Lähmung hindeutet. Versuch 1. Ein grosses Kaninchen, das 2 Mal schwächere Vergiftungen ohne weitere Schädigung überstanden hatte, erhalt um 9, 11, 12, 2.30, 3.30, 5, 5.45, 6..30,.% 20 jeweilen ?/, Spritze einer 10°, Lösung von wolframsaurem Natron. Um 7. 20 ist das Thier matt. Um 8 Uhr liegt das Thier todt in der Kiste. Athmung vollständig sistirt. Das Herz blossgelegt, es schlägt in allen seinen Theilen noch recht kräftig. Muskeln und Nerven gut. Herzkammern schlagen noch '!/, Stunde weiter. Zu diesen centralen Erscheinungen aber summiren sich schon beim Kaninchen in deutlicher Weise Reiz- erscheinungen des Magens und ganzen Darmtraktes und es treten gerade diese Erscheinungen um so mehr in den Vordergrund, je langsamer die Vergiftung vorschreitet. Bern. Mittheil. 1883. Nr. 1066 eK ae a a ne a ri a ie EN I. Su. ; ur 2 2 In einigen unserer Versuche hatten wir auch hier, ganz wie beim Mangan, ein erhebliches Sinken des Blut- druckes wahrgenommen, konnten aber dann wegen zu frühen Eintrittes des Todes die Ursache nicht mehr stu- diren. Wir hatten desshalb in andern besondern Ver- suchen ganz speziell auf diesen Punkt Rücksicht zu nehmen. Aus diesen Versuchen (s. unten) geht hervor, dass die Darmgefässe des Thieres gelähmt werden, denn selbst eine starke Reizung des Splanchnicus bewirkte keine Steigerung des Blutdruckes, während doch eine Kompres- sion der Aorta eine erhebliche Steigerung immer noch hervorrief und diese Lähmung betrifft nur die Darm- gefässe und voraussichtlich keine andern, weil doch zu dieser Zeit die Gefässe der Haut noch einen recht deut- lichen Tonus hatten. Es liegt nahe, diese eeiäihe Lähmung der Darm- gefässe mit den sonstigen Erscheinungen am Darm in Zusammenhang zu bringen ; vergl. darüber unten. Ein weiteres Symptom dieser Vergiftung war ein be- deutendes Sinken der Temperatur, die gegen Schluss des Versuches oft nur noch 33° C. betrug. Versuch ]. Mittleres Kaninchen von 8 Uhr Morgens bis 4 Uhr Abends jeweilen halbstündlich 0,03 grm. wolframsaures Natron. Thier lässt sich auf den Rücken legen, Herzschlag durch die Thoraxwandungen hindurch deutlich und kräftig zu fühlen. Blutdruck bestimmt, beträgt zwischen 60—70 mm. Hg. Starke sensible Reizung ergibt eine schwache Steigerung des Blut- drucks, deutliche Schmerzempfindung und Reflexe der Hinter- beine, Beschleunigung der Athmung. Schwach eurarisirt. °/, Minuten Erstickung gibt schwache Steigerung des Blut- druckes. Eine zweite Erstickung ergibt gar keine Steigerung mehr. Herzschlag nicht mehr zu fühlen; kurz darauf Eröff- nung des Thorax. Herz schlägt noch einige Augenblicke schwach, frequent, dann Stillstand. Magen und Darmtraet stark hypersmisch, sowohl Schleim- haut als Serosa. NEN I NE RT DT BEE Pa | » 3 a pe? ar Versuch 2. Einem grössern Kaninchen von 91/,—2/, Uhr jeweilen alle Stunden 0.05 grm. des 10°/, wolframsauren Natrons injieirt. 2 Uhr Diarrhöe. Mattigkeit. 4 Uhr aufgebunden. Blut- druck in der Carotis 82 mm. Quecksilber. Reagirt wenig auf sensible Reize, noch weniger auf Erstickung (1 Minute dauernd). Auricularis magnus durchschnitten, Ohr derselben Seite ziem- lich geröthet, Ohr der andern Seite ganz blass. Reizung des Auricularis magnus mit starken Reizen macht deutliche, je- doch nicht sehr erhebliche Verengerung der Ohrgefässe. Einige der untern Rippen resecirt, Nervus splanchniceus und Aorta präparirt und mit Fäden umschlungen. Blutdruck jetzt 70—75 mm. Hg. Reizung des Nervus splanchnicus, keine Aenderung. Compression der Aorta steigert den Druck um 30—40 mm Hg. Also ist das Sinken des Blutdruckes 2. Th. sicher bedingt durch die Lähmung der Darmgefässe, Zur Zeit der Reizung des n. Splanchnicus Temperatur auf 33° C. gesunken. Versuche an Katzen. Hier trat als erstes Symptom stets Erbrechen auf, es folgten heftige Diarrhöen, die unter Umständen sogar blutig wurden. Im Verlaufe dieser Erscheinungen wurden die Thiere immer matter, sank die Temperatur, wurde der Blutdruck immer niedriger und starben die Thiere entweder mit einem langsamen Versiegen der Funktionen des Centralnervensystems, oder andere Male auch unter Krämpfen. Als ziemlich sichere Zeichen eines nahen Todes gingen oft eigenthümliche Zuckungen namentlich in den Mus- keln des Gesichtes, der Zunge und der Vorderbeine voraus. Diese Zuckungen waren offenbar nichts anderes, als eine Parallele zu jenen vor Kurzem noch von Sigm. Mayer”) als postan®misch bezeichneten. Sie blieben nach Durch- schneidung der zugehörigen Nerven bestehen, erinnern #*) S, Mayer, Prager medic. Wochenschrift 1881. Nr 1. Ueber postanzmische Bewegungen der Muskeln. N ganz an das Sehnenhüpfen Sterbender und haben in einem äusserst niedrigen Blutdruck wohl ihre Ursache. Bei der Sektion zeigt sich stets erhebliche Hypers- mie des Darms und des Magens, ja sieht man in solchen Fällen starke Blutungen, Beginn von Geschwürsbildung, sowie Loslösung des Darmzottenepithels. — In solchen entzündlichen Veränderungen war denn also wohl auch der Grund zu suchen für das bei Katzen stets reichliche Erbrechen. Um solches aber zu beweisen, haben wir in einigen Versuchen die nn. vagi am Halse durchschnitten. Bei peripherer Ursache musste wohl das Erbrechen aus- bleiben, bei centraler aber in ungeschwächtem Maasse be- stehen bleiben. Ueber die Ausscheidungswege des Wolframs endlich haben wir Folgendes feststellen können. Stets wurde im abgedampften Harn der Thiere sehr leicht Wolfram nach der oben erwähnten Reduktionsmethode nachgewiesen. Auch im Mageninhalt war in öftern Versuchen Wolfram nach gleicher Methode zu erkennen, war aber immerhin der Nachweis stets viel weniger in die Augen springend als beim Harn. Zum Nachweis aber wurde der Magen- inhalt zur Trockne abgedampft und verascht, die Wolf- ramsäure mit kohlensaurem Natron ausgezogen und solche Lösung zur Reaktion verwendet. Versuch 1. Kleine Katze erhält um 9, 10'/,, 12 Uhrje 0,6 Cem. einer 10°/, Lösung. Schon nach der ersten Dosis De- faecation ; dann fortwährend Defaecation und Erbrechen. 2. 30, 3. 80, 4. 30 jeweilen 0,6 Cem. Wird gegen 4. 40 sehr un- ruhig, athmet schlecht. Tracheotomie. Künstliche Athmung. Stillstand der Kammern, Vorhöfe schlagen. An der Luft er- holen sich die Kammern wieder und schlagen viele Minuten regelmässig. Ischiadieus, Vagus-Oesophagus schwach reizbar. Direkte Reizungen der Muskeln noch lange recht gut. Darm bis zum Verschwinden des Luimens in der ganzen Länge fest contrahirt.. Ebenso Magen; im Magen schaumiger Inhalt, Reaktion alkalisch (Speichel ?). j 4 . 7 Fe u v NE Versuch 2. Grosse Katze. Zu Beginn keine Spur von Diarrhöen. 9, 9. 30, 10 Uhr je 1 Spritze der 10 °/, Lösung, 10. 15 heftige, dünne Stühle. 10. 30 wieder 1 Spritze, 2—3 Minuten nachher heftiges Brechen. Bald darauf wässeriger Stuhl. 41 Uhr 1 Spritze, 2—3 Minuten nachher wieder hef- tiges Brechen, das sich von da an von Zeit zu Zeit wie- derholt. 2 Uhr. Thier hat in der Mittagszeit wieder gebrochen und wässerige Stühle entleert. 4 Uhr. Kein Brechen mehr, keine Stühle. Thier erholt sich vollständig. Das Erısterbrochene wird, wie angegeben, auf Wolfram untersucht, deutliche Spuren nachgewiesen. Versuch 3. Morgens 10 Uhr einer kleinen Katze beide Vagi durchschnitten. Sofort Erstickungsanfälle.. Tracheotomie, um 11 Uhr hat sich das Thier vollständig erholt. 11 Uhr 1 Spritze-der 10°/, Lösung. 11'/, ebenso. Bald darauf Entleerung von festem Stuhle. 12!/, Uhr wieder 1 Spritze. Unter heftigem Drängen und Kollern wiederholte, dünne Stühle. 2.20. Thier sehr matt daliegend, plötzlich heftige Krämpfe mit starkem Opisthotonus, Athemstillstand. Herz blossgelegt: Kammern vollständig stillgestellt. Vorhöfe schlagen noch sehr schwach, Brechen keines eingetreten. Magen und Darm stark hyper&misch. Versuch 4. 12 Uhr Mittags einer ausgewachsenen Katze beide Vagi durchschnitten. Starke Speichelsecretion. 2 Uhr 1 Spritze der 10 °/, Wolframlösung injieirt. Starke Dyspnoe, Tracheotomie, Thier athınet kurz darauf wieder ganz ruhig. 2.30, 3, je eine Spritze. Von 3.20 bis 6. 15 alle !/,Std. 1'/, Spritze. Nach der 2. Spritze heftige Diarıhöe. Von da an bis zum Schluss des Versuches öfters wiederholte, dünne, blutige Stühle. Nur zu Beginn des Versuches ein einmaliges, leichtes Brechen, welches vermuthlich von der Wundreizung des centralen Vagusstumpfes herrührt. Gegen 6 Uhr intensiver Sopor, lässt sich ohne zu reagiren auf den Schwanz treten. Herz schlägt '/, Stunde vor dem Tode kräftig, gleichwohl zunehmende Dyspnoe. Ca- rotis angesehen, vollständig pulslos und schlaff. Carotis mit dem Manometer verbunden, Druck 40 mm. Quecksilber. Splanchnieus präparirt, stärkste Reizung erfolglos; Klemmen Bu a all 1 a 30 a rn Ba re a u, E - he zur A ee a Tr Are A De, L; A Ne * u BRzBu Fi a ee ES en RN a a a ehe a a ar - \ ; ne N h E 3. e . 3 er EIN = 2 LE ET Pr rs zn \ r i Ei } . ; 2 ! R Be ’ | Bu re der Aorta hebt den Druck auf 52 mm. Erstieckung von 2 Minuten Dauer macht keine Spur von Steigerung, sondern ein Absinken bis 20 mm. Künstliche Respiration, Herz bloss- gelegt, es schlägt noch recht deutlich. Tod unter schwachen Krämpfen. Aber auch nach dem Tode eigenthümliche Zuckun- gen der Gesichts-- und Armmuskeln, welche nach Durch- schneiden des Plexus brachialis resp, n. facialis noch weiter dauern. Also Tod an zunehmendem Verfall der Cirkulation. Herz schlägt noch, während in den Muskeln Todtenstarre sich entwickelt. Section. Starke Hyperzmie des gesammten Magen-Darm- traktus, namentlich des Magens und des Dickdarmes; die mikroscopische Untersuchung ist von Herrn Prof. Langhans in freundlichster Weise übernommen worden. Wir sagen ihm bei dieser Gelegenheit hiefür unsern besten Dank. Magen. In der Nähe der Cardia ist alles normal; keine Hyper&mie, sowie auch das Epithel auf den schmalen Leisten zwischen den Drüsen unverändert. Auch in den Drüsen alle Zellen vollstän- dig normal. In der portio pylorica ist schon eine deutliche, wenn auch nur mässige Hyper&zmie direkt an der Oberfläche sichtbar, etwas stärkere Lymphkörperanhäufung in dieser Gegend, wie auch das Oberflächenepithel stellenweise fehlt. Das Drüsen- epithel ist dagegen normal. Dünndarnı. Die Hyper&smie ist hier schon stärker, aber auch auf die oberflächlichsten Schichten und. die Zotten beschränkt, die Ca- pillaren stark erweitert und mit Blutkörpern vollgepfropft. Zell- infiltration ist nicht merklich. Das Oberflächenepithel ist in grösserer Ausdehnung erhalten, hie und da fehlt es oder ist in Fetzen abgehoben. Das ist namentlich an den Stellen stärkerer Hyperzmie der Fall; so z. B. an der Zottenspitze, während die Seitenflächen noch ihren epithelialen Ueberzug haben. Hie und da findet sleh auch schon das Bild, welches das gewöhnliche im Dickdarm ist. Dickdarm. Die Veränderungen sind hier am stärksten, die Hyper&mie an dem in chromsaurem Kali und Spiritus erhärteten Präparate FEN 1 ger schon mit blossem Auge an der dunkelbraunen Färbung zu er- kennen. Am intensivsten sind die Zotten alterirt. die eine Ent- zündung mit Desquamation darbieten, Das Epithel fehlt; höch- stens dass es hie und da am Seitenrande noch sich vorfirdet. Die restirende Zotte ist stark contrahirt, besonders an ihrem freien Ende, wo sie stark verbreitet erscheint und oft keulen- förmig anschwillt, dabei sind zahlreiche Querfalten vorhanden, zwischen denen das Gewebe in gewölbten Leisten vorquillt. Die Capillaren sehr erweitert, besonders die oberflächlichsten, strotzend mit Blut gefüllt; das Stroma auch wieder, namentlich an der Oberfläche stark mit Lymphkörpern durchsetzt. Auch in der Schleimhaut ist an manchen Stellen in dem Stroma zwischen den Drüsen Lymphkörperinfiltration vorhanden, die Drüsen normal. Submucosa ebenfalls normal. Als Resultate dieser Versuche ergeben sich also: 1) Das Erbrechen ist Folge einer peripheren Reizung. Die entzündlichen Veränderungen des Magens bieten hiezu den anatomischen Grund. Die Ausscheidung von Wolf- ram durch die Magenschleimhaut ist aber voraussichtlich die allerletzte Ursache. | 2) Bei rascherer Vergiftung sterben die Thiere an Herztod, bei langsamerer aber an Lähmung des Central- nervensystems, speziell der Athemcentren. Diese Lähmung ist eine direkte, sie kann aber weiterhin unterstützt werden durch einen Verfall der Cirkulation, wie solcher mit der intensiven Entzündung des Magens und Darms, deren nächste Folge eine Lähmung des Hauptgefässnerves ist, nothwendig zusammenhängen muss. III. Wirkungen des molybds&nsauren Natrons. Hier finden wir im Wesentlichen ähnliche Erscheinun- gen wie beim Mangan und Wolfram und können wir uns dementsprechend kürzer fassen. Unsere Versuche beziehen sich auch nur auf Kaninchen; diese zeigten wesentlich verschiedene Erscheinungen, je AT NEN. ee RE TREE X VAT N R HR * sahay> Bode Mo Mar Oc KERN Dt NAAR PN: RM Br nach dem rasch oder langsam vergiftet wurde. Bei rascher Vergiftung trat stets zuerst eine Herzlähmung, begleitet von den bekannten asphyctischen Krämpfen ein, während bei langsamer Vergiftung die Thiere fast stets unter Lähmung der Athmung, oft ohne alle dyspnoischen Krämpfe, sterben, der Herzschlag dann aber meist noch sehr kräf- tig ist. Auf den Blutdruck konnten wir leider keine Rück- sicht nehmen. Die Erregbarkeit der peripheren Nerven und Muskeln zeigte sich immer noch recht gut. a u a a Statt der vielen Beispiele einige typische Versuche: 1. .tcute Vergiftung. Versuch: Einem 2 Monate alten Ka- ninchen um 2.35, 3.15, 3. 30 je 1'/, Spritze einer 10°, Lösung von molybdänsaurem Natron injieirt. 5.15 Tod unter heftigen Krämpfen. Vorhöfe schlagen leb- haft, Kammern gelähmt. Herztod. Muskeln und Nerven noch lange Zeit gut. 2. Langsame Vergiftung. Versuch 1. Kaninchen von 2 Monaten. Um 9, 11, 1, 2. 30, 3, 4. 15 jeweilen 1 Spritze. 6. 20. Thier auf den Rücken gelegt, dreht sich nicht mehr um. 6. 23 letzter Athemzug. Herzschlag nach dem Erlöschen der Athmung noch deutlich durch die Thoraxwandungen fühlbar, kräftig, wie vorher, Frequenz etwas verringert. Eröffnen des Thorax: Kammern eontrahiren sich noch sehr kräftig während mindestens !/, Stunde, um dann mit Ver- ringerung der Frequenz allmählig zu erlahmen. Rasch ein- tretende Todtenstarre. Versuch 2: 2Monate aites Kaninchen erhält von 9—12 Uhr 4 Spritzen der 10°/, Lösung. 2 Uhr. Thier zeigt nichts Anormales. 3, 4, 5 Uhr je 1 Spritze. 5. 35. Thier auf den Rücken gelegt, bleibt einige Zeit ruhig liegen. 6 Uhr. Zunehmende Mattigkeit. Sensibilität stark herabge- setzt Stirbt plötzlich unter starkem Opisthotonus. Tracheo- tomie, künstl. Respiration. Beim Oeffnen des Thorax starke arterielle Blutung. Herz schlägt sehr gut, sowohl Kammern wie Vorhöfe. TR n EIN) en a ET 5 RE a de 14 “ Y N ERTL Nach einiger Zeit einige tiefe Athemzüge, dann aber defi- nitive Lähmung des Centralnervensystems. Vagus-Oesopha- gus gut, Noch 35 Minuten nach Aufhören der Athmung 120 kräf- tige Schläge. Nach °/, Stunden noch 70 Schläge. Nach einer Stunde noch immer Contractionen auch der Kammern. Der Tod durch Molybdaen erfolgt also entweder durch Lähmung des Herzens — akute Vergiftung, oder durch Lähmung der Athmungscentren — langsame Vergiftung- Schluss, Bei allen untersuchten Thieren, Frosch, wie Warm- blüter, fällt bei langsamer Vergiftung mit allen drei Agentien in die Augen eine ganz erhebliche Schädigung des Uentralnervensystems; am durchsichtigsten zeigen sich diese Verhältnisse beim F’rosch. Wenn wir hier zur Zeit einer vollständigen Reflex- losigkeit das Herz noch kräftig schlagen sehen und Mus- keln und Nerven noch gute Erregbarkeit zeigen, so kann die Lähmung des Centralnervensystems von gar nichts anderem abhängig sein, als von den direct lähmenden Wirkungen dieser Gifte auf die Ganglien des Hirns und Rückenmarkes. Eine solche primäre Wirkung ist zweifellos auch beim Warmblüter vorhanden, und erfolgt dann auch hier oft genug der Tod an Lähmung des Athemcentrums schon zu einer Zeit, wo der Blutdruck noch beträchtliche Höhe besitzt: in andern Fällen aber wird diese primäre Wirkung noch mächtig unterstützt durch eine äusserst schlechte Ernährung dieser empfindlichen Apparate. Denn hier tritt als ein auffallendes Symptom meist noch hinzu das immer mehr und mehr fortschreitende, oft sehr starke Sinken des Blutdruckes. f Durchgehends finden wir beim Warmblüter aber auch ein Sinken der Temperatur. In solchem Sinken der Tem- Bern. Mittheil. 1885. Nr. 1087. Be. en peratur aber wird eine weitere Komponente für die Erklä- rung des zunehmenden Verfalls der centralen Funktionen warmblütiger Thiere enthalten sein und das Sinken der Temperatur hinwieder wird leicht erklärlich sein aus der immer grössern Abnahme der Erregbarkeit dieser Thiere. Die Grösse des Stoffwechsels und die Grösse der wärmebildenden Prozesse werden immer parallel gehen mit der Erregbarkeit der lebendigen Gebilde, sie werden eben nichts anderes sein, als die chemischen und physi- kalischen Erscheinungen eines und desselben vitalen Pro- zesses. Am Warmblüter waren weiterhin auffallend die mäch- tigen Reizerscheinungen des Magens und Darms. Bei den brechfähigen Thieren war das Erbrechen das allererste Symptom, aber ‘auch bei den andern warm- blütigen Thieren zeigte sich schon sehr bald als Folge der Reizung des Darmes Diarrhöe. Wenn schon in dem Erst- erbrochenen recht deutlich Mangan, aber immerhin deut- lich genug auch Wolfram nachgewiesen werden konnte, so deutete schon dieses auf eine physiologische Ausschei- dung dieser Gifte durch die Drüsen des Magens und Darmes und lässt sich schon daraus die Ursache des Er- brechens auf eine periphere Reizung der Magenschleim- haut durch das ausgeschiedene Gift beziehen. Und in der That sehen wir das Erbrechen entweder ganz ausbleiben, auf jeden Fall aber ungemein reduzirt in allen Fällen, wo die Nervi Vagi durchschnitten sind, die Reize der entzündeten Magenschleimhaut also nicht mehr nach dem Brechcentrum geleitet werden können. In jenen Fällen, wo überhaupt Brechen auftrat, trat es auch schon auf vor der Injektion des Giftes, schon bald nach der Durchschneidung der Nervi Vagi. Der Wund- reiz an dem centralen Stumpf der Nerven wird wohl hier kei WERT? Waoles: die Ursache solchen Erbrechens sein, und auf keinen Fall dürfen wir das Erbrechen an vagotomirten Thieren auf das Gift beziehen, da ja bei normalen Thieren das Er- brechen sehr viel häufiger und anhaltender auftritt.*) Die Sektion der eben gestorbenen Thiere ergab denn auch wirklich genügende Gründe für die periphere Ursache des Erbrechens, denn wir sehen die Magenschleimhaut der Manganthiere, noch viel mehr der Wolframthiere in einem sehr stark hyper®mischen, ja völlig entzündlichen Zustande und wir sehen bei den Katzen diesen Zustand noch ge- steigert, wenn die Thiere durch die Vagotomie verhindert sind zu brechen und also den Reiz einigermassen zu ent- fernen. Aber nicht nur der Magen, der ganze Darmtrakt ist in einem stark hyper®mischen Zustand. Durch eine solche Hyper&mie eines so grossen Gefässgebietes aber wird es leicht sein, auch eine weitere Erscheinung zu verstehen, nämlich den niedrigen Blutdruck. | Der niedrige Blutdruck, wie er sich gegen Ende des Versuches so oft zeigt, dürfte wenigstens nicht ausschliess- lich von einer Schwächung des Herzschlages herzuleiten sein, denn das Herz schlägt oft zu Ende des Versuches noch recht kräftig. Auch dürfte es sich nicht einfach blos um eine centrale Lähmung des vasomotorischen Systems han- deln, wenn schon allerdings eine Abnahme der centralen *) Bei den verschiedensten Brechmitteln ist überhaupt schon oft die Frage, ob eine periphere oder eine centrale Ursache hier walte, discutirt worden und dann immer aus einer Fortdauer des Erbrechens nach Vagusdurchschneidung auf eine centrale Ursache geschlossen worden. Aber in allen diesen Versuchen ist das von uns manchmal schon vor jeder Vergiftung beob- achtete Erbrechen, das offenbar von dem Wundreiz des Vagus eingeleitet wird, keineswegs berücksichtigt worden und es würde damit eine Reihe von Versuchen sicherlich einer Revision bedürfen. 907 VRR AR r In ORG, ve Innervation zweifellos auch hier sich geltend machen wird. Wir finden aber in vielen Gefässen, z. B. in denen des Kaninchenohres, noch einen recht ordentlichen Tonus; dagegen ganz entsprechend der entzündlichen Hyper&mie des ganzen Darmes den Nervus splanchnicus oft schon frühzeitig unwirksam und es ist ein Sinken des Blut- druckes ja immer die Folge einer Lähmung der Darm- gefässe. Im Wesentlichen finden wir also dasselbe Bild, wie es Böhm und Unterberger, in letzter Zeit Böhm und Pistorius für Arsenik beschrieben haben. Dagegen sind wir in der Deutung dieser Erscheinungen mit diesen Autoren durchaus nicht einverstanden, denn sie suchen die Ursache des niedrigen Blutdruckes in einer primären specifischen Lähmung der Darmgefässe und leiten davon erst die entzündlichen Erscheinungen des Darmes ab. Wir aber sehen im Gegentheil das Primäre der Erschei- nungen in einer physiologischen Reaktion des Magens und Darmes, die nach einer vermehrten Ausscheidung des Giftes tendirt. Durch diesen Prozess aber werden diese Elemente gereizt und erst sekundär hyper&misch. So erklärt sich denn einfach genug die sonst wirklich wunder- bare partielle Lähmung ganz bestimmter Gefässgebiete, während anderseits Böhm wohl Schwierigkeiten finden dürfte, entsprechende Analogien für seine Behauptungen nachzuweisen, denn noch niemals ist aus einer einfachen Hyper:mie eine Entzündung hervorgegangen. Nachschrift. Nach dem Niederschreiben dieser Arbeit erschien zum Theil über den gleichen Gegenstand aus dem pharma- a a en De - RN : DON kol. Laboratorium in Strassburg eine Arbeit von Kobert*), die uns noch zu einigen Bemerkungen nöthigt. Kobert wirft uns vor, in einer vorläufigen Mittheilung nichts Weiteres über die Natur unserer Mangansalze bemerkt zu haben. Wir haben, wie schon früher Gmelin, das leicht erhältliche schwefelsaure Manganoxydul benützt. Wir wussten sehr wöhl, dass nur solche Metallsalze zu rationellen pharmakologischen Versuchen verwendet werden dürfen, die nicht an Ort und Stelle schon mit den Eiweisskörpern der Gewebe Coagulate bilden ; aber schon eine erste und nach dem Erscheinen der Kobert’schen Arbeit oft wieder- holte Beobachtung zeigte uns, dass selbst eine concen- trirte Lösung von schwefelsaurem Mangan mit klarem Blutserum keine Spur von Färbung oder gar Trübung gibt. Also musste wohl ein solches Salz leicht resorbir- bar und damit zu unseren Versuchen verwendbar sein. Demgemäss hatten wir auf die Darstellung sog. Doppel- salze verzichtet. In Bezug auf die am Frosch geschilderten Erscheinun- gen ist Kobert mit uns vollständig einverstanden, indem auch er hier nur zunehmende Lähmung findet. Um so überraschender ist es dagegen, wenn wir dann weiter bei Kobert unter den Symptomen am Säugethier zuerst von Reizung des Gehirnes (Krämpfe, pag. 377) hören. Solche Krämpfe sind offenbar identisch mit den auch von uns oft beobachteten; aber wir glauben diese immerhin mit viel grösserer Berechtigung einfach als asphyctische vom Herztod ableiten zu müssen, denn die Krämpfe der Warm- blüter kommen immer erst kurz vor dem Tode vor, wenn das Herz entweder schon stillsteht oder der Blutdruck *) Zur Pharmakologie des Mangans und Eisens, Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie, Band XVI, pag. 361—392, 1883. a 2 EL RE IT, Er ERRL a ee a a ai Da % Es ei a, Ban 7 We BEREIT u Ye e SUSI NE TR DEE HE HE, ER EEE BRART, Ye Wr RR TB ER A a ET BR PL», . u n * F23 LEN ee TE } R ° ES re | er ein äusserst niedriger ist, und auch das Fehlen der Krämpfe beim Frosch spricht ganz gegen eine direkte, aber voll- kommen für eine asphyctische Erregung. Wenn aber solche Krampfanfälle sich oft mehrfach wiederholen, so wird das vielleicht mit einer Gruppen- bildung des absterbenden Herzens zusammenhängen, wie wir solches wenigstens einige Male beobachtet haben. Weiter ist es Kobert nicht geglückt, erhebliche Hy- per&mie in der Schleimheit des Magens und Darmes wahr- zunehmen. Wir müssen dem entgegen hier ausdrücklich noch einmal betonen, dass wir namentlich bei Katzen, aber auch bei Kaninchen, stets recht deutliche, manchmal sehr starke Hyper&mien des Magens und dann wesentlich auch des Dickdarmes gesehen haben und dass sich diese Hyper&mien ganz besonders bei vagotomirten Katzen zeigten. - Notiz zu vorstehender Arbeit von B. Luchsinger. An den in vorstehendem Aufsatze mitgetheilten Ver- suchen habe ich mich in ihren wesentlichen Stücken stets mitbetheiligt, und kann ich für diese Resultate denn auch vollkommen eintreten. Nur den Versuchen über die Lähmung des n. splanch- nicus hätte ich gern etwas weitere Ausdehnung gewünscht, wenn immerhin schon diese wenigen brauchbaren Ver- suche die Sache in’s richtige Licht stellen werden. Mangan und Wolfram treten eben jetzt nur noch hinzu zu jener | | { | 3 | | } i | En: BER grossen von Böhm mit Arsenik eröffneten Reihe von Agentien, die eben alle starke Reizerscheinungen des Darm- traktes, sowie Lähmung der Darmgefässe hervorrufen und denen ich erst jüngst noch zusammen mit Hrn. Mory das Wismuth angefügt habe. Bereits sind weitere Versuche mit neuen, ebenfalls in diese @ruppe gehörenden Agentien in meinem Laboratorium in Angriff genommen. Dann wird endlich auch eine Experimentalkritik jener merkwürdigen, zuerst von Pistorius und Böhm aufgestell- ten Reihenfolge des Verfalls der am Blutdruck bethei- listen Elemente zu folgen haben. Mollusques terrestres et d’eau douce re- cueillis aux environs de Berne et dAlInterlaken par M. Gustave Begelsperger, docteur en droit, membre correspondant, A Rochefort-sur-mer. La Suisse peut offrir aux conchyliologues de nom- breux et d’interessants sujets d’&tude, gräce ä la diversit& de ses regions climat6riques, aux prodigieuses inegalites de son sol et & sa situation & peu pres interme&diaire entre les pays du nord et ceux du midi. Ses montagnes cou- vertes de glaciers, comme ses collines les plus verdoyantes, ses vastes lacs aussi bien que les nappes d’eau plus - petites cach6des dans les anfractuosit6s de ses cimes, ses for&ts &paisses, ses valldes fraiches et profondes, ses Ti- vieres et ses torrents, fournissent autant de faunes diffe- rentes les unes des autres et sont autant de mines ine- puisables ouvertes aux investigations patientes des natu- Talistes. Cependant, malgre ces richesses, ce pays est loin d’avoir et completement explore. En dehors de quelques travaux generaux sur la Suisse, en tete desquels figure celui de M. de Charpentier (Catalogue des mollusques ter- restres et fluviatiles de la Suisse, Neuchätel, 1837), le nombre des faunes malacologiques, locales ou regionales, publiees jusqu’a ce jour, est assez restreint. Ainsi, nous n’avons trouv& aucune &tude sp6ciale sur les environs de Berne et d’Interlaken. Aussi, nous donnons ici le resul- tat des recherches que nous y avons faites, dans la pen- see que ces quelques indications pourraient servir de point de depart a des &tudes plus approfondies. La liste que nous avons dressee comprend 75 especes reparties dans 25 genres. Les mollusques terrestres sont representes par 15 genres et 53 especes, les mollusques d’eau douce par 10 genres et 22 especes. Cette liste eüt et& bien plus complete, si nous avions pu visiter la Suisse a une saison plus favorable; malheureusement, n’etant rest& a Berne que du commencement de novembre & la fin de mars, c’est-a-dire pendant la plus mauvaise saison, bien des especes ont &chapp& A nos recherches. Ü’est ainsi que nous avons dü laisser de cöt& les genres Arion et Limax, si difficiles & decouvrir en hiver, surtout dans des pays frequemment recouverts par les neiges. Parmi les especes que nous citerons, quelques-unes semblent habiter indifföremment les diverses regions que nous avons parcourues, mais c’est le plus petit nombre, et il est facile de reconnaitre que les environs de Berne | ee ee ie a ee 1 | 2 3 | ; | Y ö K EIERN et d’Interlaken comprennent plusieurs regions climateriques tres distinctes, caracterisees chacune par des especes speciales; nous croyons pouvoir designer ces diverses faunes de la maniere suivante: 1° Faune des plaines et des grandes vallees. Les points sur lesquels se rencontre cette faune sont notam- ment les environs mömes de la ville de Berne, la vall&e de l’Aar en aval de Berne, et en amont jusqu’a Thoune, la plaine du Bödeli entre les lacs de Thoune et de Brienz. Quoique ces r6gions soient souvent accident6es, leur faune ne differe pas sensiblement de celle des v£eritables plaines. C’est lä que vivent, entre autres, les especes suivantes: Zonites glaber, cellarius, lucidus, nitens; Helix sericea, hispida, fruticum, ericetorum, arbustorum, hortensis, ne- moralis, pomatia; Clausilia nigricans, parvula, plicata. 2° Faune des petites montagnes (au-dessous de 1000 metres). Les montagnes qui peuvent &tre classees dans cette cat&gorie sont celles qui limitent la vall&e de l’Aar: pres de Berne, au nord-est, le Bantiger (949 metres); au sud, le Gurten (861 mö£tres) et le Längenberg, long massif montagneux qui lui fait suite; plus au sud, le Belpberg (895 me£tres) entre l’Aar et son affluent le Gürbe, et en face, ä l’est, les hauteurs qui dominent Münsingen (920 mötres) et celles qui dominent Wichtrach (868 metres). Aux environs d’Interlaken, on peut citer encore le Petit Rugen (739 mötres), Hohbühl (631 mötres), ainsi que la base des grandes montagnes. Ces diverses montagnes sont en partie recouvertes de bois qui entretiennent sur le sol une humidit& cons- tante. Lä, parmi la mousse et les feuilles mortes et sur le bord des petits torrents, on trouve un grand nombre d’interessantes espöces: Vitrina pellucida, diaphana; Suc- cinea oblonga; Zonites nitens, radiatulus, crystallinus, dia- Bern, Mittheil. 1883. Nr. 1068. en ee AR A ET ES IE EURE) A EN Aner N AR N 5 Ya) Ei SUR & EN et LER, a EN LDN REDET J —..34 phanus, fulvus; Helix rotundata, rupestris, aculeata, obvo- 3 luta, personata, depilata, sericea, villosa, incarnata, lapi- cida, ericetorum, arbustorum, sylvatica; Bulimus montanus® obscurus; Chondrus quadridens ; Ferussacia subeylindrica ; Olausilia laminata, plicatula, nigricans, parvula, similis; Carychium minimum; Acme lineata. 3° Faune des rochers exposes au midi. Cette faune differe beaucoup de la prec&edente. Le soleil frappe con- tinuellement sur le flanc des montagnes ainsi orientees, et le roc brülant et denude n’est revetu d’aucune mousse, mais seulement de lichens et de quelques plantes qui se plaisent a la secheresse. On y rencontre: Helix rupestris, pulchella, costata; Cxcilianella acicula; Pupa avenacea; Pupilla muscorum; Isthmia muscorum; Vertigo pygmaa, pusilla. 4° Faune des grandes montagnes (au-dessus de 1000 metres). L’etude de cette faune exige des ascensions qu’il ne nous a pas 6t& possible d’entreprendre en hiver. 5° Faune des rivieres, ruisseaux et etangs. 6° Faune des grands lacs, tels que les lacs de Thoune et de Brienz. Pour les especes appartenant & ces deux dernieres faunes, il suffira de se reporter & la liste dress&ee ci-apre&s. Les eaux des lacs d&eposent fr&equemment sur certaines parties de leurs bords, ainsi que la mer sur les plages, des bourrelets compos&es de debris de tout genre, bois, feuilles, d&pouilles animales, arraches aux rives abruptes ou entraines du haut des montagnes par les torrents qui descendent vers les lacs. Ces sortes d’alluvions doivent etre examinees de la facon la plus attentive, car on y trouve, et parfois en grand nombre, des especes tres- petites qu’il est souvent difficile de decouvrir sur les lieux AB 2 aaleie mömes oü elles habitent. Nous ne negligerons pas d’in- diquer les esp&ces que nous avons recueillies de la sorte. 7° Faune des petits lacs de montagne. Il existe, au milieu des hautes montagnes de l’Oberland, des petits lacs situes ä& des hauteurs considerables et dont les eaux sont souvent tres-froides. Tels sont, ä titre d’exemple, le Bach- see, le Hagelsee (2325 metres), le Hexensee et quelques autres entre le Faulhorn (2543 metres) et le Schwarz- horn (2930 metres). On pourrait en eiter beaucoup d’autres dans toute la region montagneuse qui s’etend entre le lac de Brienz et les glaciers de l’Oberland. Chacun de ces petits lacs devrait ötre l’objet d’une &tude speciale et minutieuse; malheureusement, la saison ne nous a pas permis d’essayer de semblables recherches. Avant de donner l’&numeration complete des especes que nous avons recueillies, nous nous faisons un devoir et un plaisir de citer les noms de ceux qui ont bien vou- lu nous aider dans notre täche. M. Theophile Studer, professeur de zoologie a l’Universite de Berne et conser- vateur du musede, a obligeamment mis a notre disposition les riches collections de la ville et notamment la remar- quable collection de coquilles l&gu&e par Shuttleworth. M. Mabille, aide-naturaliste au Museum d’histoire natu- relle, Paris, a bien voulu nous preter son savant con- cours pour la dätermination des especes qui nous avaient paru douteuses. Enfin, M. Hecht, membre du Club alpin suisse et president de la section de l’Oberland, a e&te pour nous le guide le plus aimable et le plus empresse dans nos courses aux environs d’Interlaken. Nous les prions tous d’agreer l’expression de notre gratitude. Nous ferons suivre le nom des especes de l’indication des principales localites ol nous les avons trouv6es; mais nous ne pretendons pas qu’on les rencontre plus facile- re A a er ih U a A ee Ar x % Ne Ts h n I; r ment sur ces points que partout ailleurs, notre but etant seulement de donner par la une idee de I’habitat de chacune. Gen. Vitrina, Draparnaud, 1801. 1. pellueida, Müll. (Helix). — Pied du Harder, 4 Inter- laken. 2. diaphana, Drap. — Lauterbrunnen. Gen. Succinea, Draparnaud, 1801. | 1. Pfeifferi, Rossm. — Pres du lac de Thoune, du cöte d’Interlaken. 2. oblonga, Drap. — Le Belpberg. 3. Charpentieri, Dumont et Mortillet. — Berne. Gen. Zonites, Montfort, 1810. 1. glaber, Stud. (Hyalinia glabra). — Berne. 2. cellarius, Müll. (Helix cellaria). — Berne; Neu- haus, pres du lac de Thoune. 3. lucidus, Drap. (Helix lucida). — Berne. 4. nitens, Mich. (Helix). — Berne, Münsingen, le Belp- berg; pied du grand Rugen, pres d’Interlaken; Lauter- brunnen. 5. radiatulus, Alder (Helix radiatula). — Pied du Harder et petit Rugen, pres d’Interlaken. 6. erystallinus, Müll. (Helix erystallina). — Le Belp- berg; petit Rugen, pied du grand Rugen et du Harder, pres d’Interlaken; Iseltwald, sur le lac de Brienz. 7. diaphanus, Stud. (Helix diaphana). — Le Belpberg, Interlaken. 8. fulvus, Müll. (Helix fulva). — Le Belpberg. Gen. Helix, Linne, 1758. 1. rotundata, Müll. — Muri, pres de Berne; le Beip- berg; petit Rugen, pied du grand Rugen et du Harder, pres d’Interlaken; Iseltwald. EN 1 al 2. rupestris, Drap. — Interlaken; alluvions du lac de Thoune. 3. aculeata, Müll. — Le Belpberg; alluvions du lac de Thoune. 4. pulchella, Müll. — Muri, Interlaken; alluvions du lac de Thoune. 5. costata, Müll. — Muri, le Belpberg, Interlaken ; alluvions du lac de Thoune. 6. obvoluta, Müll. — Le Belpberg; petit Rugen, pied du Harder, Neuhaus, pres d’Interlaken ; Iseltwald. 7. personata, Lam. — Le Belpberg; pied du grand Rugen, pres d’Interlaken; Iseltwald. 8. depilata, Drap. 1801. Helix edentula, Drap. 1805. — Le Belpberg, Münsingen. 9. sericea, Müll. — Berne et environs: Schänzli, Wa- bern, Muri; le Belpberg. 10. hispida, Lin. — Berne, Muri, Interlaken, Iseltwald. 11. villosa, Drap. — Le Belpberg. 12. fruticum, Müll. — Wabern, Muri, environs de Berne; environs d’Interlaken, petit Rugen. 13. incarnata, Müll. — Le Belpberg; pied du Harder, pied du grand Rugen, pres d’Interlaken;; Iseltwald, Lauter- brunnen. 14. lapieida, Lin. — Wabern, Münsingen, le Belp- berg; pres d’Interlaken: petit Rugen, Hohbühl, pied du Harder, pied du grand Rugen; Iseltwald. 15. ericetorum, Müll. — Schänzli, Muri, pres de Berne: le Belpberg; pied du Harder, 4 Interlaken; Iseltwald. 16. arbustorum, Lin. — Berne, Schänzli, Muri, Bolli- gen, Wabern, le Gurten, le Belpberg; Interlaken, Lauter- brunnen. Var. alpicola, de Charp. — Lauterbrunnen. L’helix arbustorum, l’une des esp&ces les plus r&pan- dues aux environs de Berne et d’Interlaken, pr&sente dans son facies de nombreuses variations; tandis que certains individus ont le sommet assez fortement deprime, d’autres au contraire affectent une forme conique qui souvent m&me denote une tendance vers la scalarite. 17. hortensis, Müll. -- On rencontre les varietes or- dinaires de l’helix hortensis, notamment: Var. a) unicolor. — Waldau, pres de Berne; Iseltwald. — Coyuille de taille tr&s-variable. Var. b) quinguefasciata. — Waldau, pres de Berne. Un individu pris dans cette localit& est de taille tres-exigue et ne mesure que 17 millimetres de diametre. 18. nemoralis, Lin. — Nous avons recueilli les va- rietes suivantes qui, presque toutes, sont d’assez grande dimension. Var. a) lutea, unicolor. — Muri, Wabern, pres de Berne. Var. 5) lutea, unifasciata. — Muri, pres de Berne. Var. c) lutea, trifasciata. — Schänzli, Muri, pres de Berne. Var. d) lutea, quadrifasciata. — Muri, pres de Berne. Var. e) lutea, quinquefasciata. — Berne, et Wabern, au pied du Gurten. Var. f) rosea, unicolor. — Rubigen. 19. sylvatica, Drap. — Enge, pres de Berne; le Belp- berg. 20. pomatia, Lin. — Tres-commune aux environs de Berne: Enge, Muri, Bolligen, Wabern, le Gurten, le Belp- berg; Interlaken. L’helix aspersa qui ne figure pas sur cette liste au- rait et& acclimatee autrefois par M. Samuel Studer dans quelques jardins de Berne, situ&es du cöt& de la terrasse de la cathedrale. Nous ignorons si cette espece s’y est conserv6e; en tout cas, elle n’est pas indigene. REN 2°! Gen. Bulimus, Scopoli, 1777. 1. detritus, Müll. (Helix detrita). Bulimus radiatus, Drap. — Schänzli, pres de Berne, sur la rive droite de l’Aar. Recueilli aussi pres du pont de Tiefenau, sur la rive gauche de l’Aar. 2. montanus, Drap. — Müusingen, le Belpbereg. 3 obscurus, Müll. (Helix obscura). — Muri, pres de Berne; Münsingen ; alluvions du lac de Thoune. Gen. Chondrus, Cuvier, 1817. 1. quadridens, Müll. (Helix). Pupa quadridens, Drap. — Interlaken, pied du Harder, alluvions du lac de Thoune. Gen. Ferussacia, Risso, 1826. 1. subeylindrica, Lin. (Helix). Helix lubrica, Müll. Bulimus lubriceus, Drap. Achatina lubrica, Mich. — Berne et environs: Schänzli, Muri; le Belpberg; alluvions du lac de Thoune, Interlaken, Lauterbrunnen. Gen. Cxcilianella, Ferussac, 1817. 1. acicula, Müll. (Buceinum). — Environs d’Inter- laken: sur des rochers exposes au midi, pres du lac de Faulen et & Neuhaus, pres du lac de Thoune, ä la m&me exposition. Gen. Pupa, Draparnaud, 1805. 1. frumentum, Drap. — Muri, pres de Berne. 2. avenacea, Brug. (Bulimus avenaceus). Pupa avena, Drap. — Neuhaus, Hohbühl et pied du grand Rugen, pres d’Interlaken. Tres-nombreux dans les alluvions du lac _ de Thoune. Gen. Pupilla, Leach, 1831. l. muscorum, Lin. (Turbo). Helix muscorum, Müll. Pupa marginata, Drap. — Interlaken, alluvions du lac de Thoune. 1 SITE RT RE REN EEE LE RR NR RN ED NASE 0 VAR URITHERSEHER 3 N Mr A MEET Er N THE BE DIE AA = u Be Ye: Be Gen. Isthmia, Gray, 1840. 1. muscorum, Drap. (Pupa). Pupa minutissima, Hartm. Interlaken, alluvions du lac de Thoune. Gen. Vertigo, Müller, 1774. 1. pygmea, Drap. (Pupa). — Interlaken, rochers pres du lac de Faulen, alluvions du lac de Thoune. 2. pusilla, Müll. — Alluvions du lac de Thoune. Gen. Clausilia, Draparnaud, 1805. 1. lZaminata, Mont. (Turbo laminatus). Helix bidens, Müll. Clausilia bidens, Drap. — Münsingen; petit Rugen, pres d’Interlaken; Iseltwald. 2. plicatula, Drap. — Le Belpberg. 3. nigricans, Pult. (Turbo). — Berne; petit Rugen, pres d’Interlaken. 4. parvula, Stud. (Helix). — Berne, Muri; petit Rugen, pied du Harder et du grand Rugen, pres d’Tnterie Var. minor. — Berne. 5. similis, Charp. — Le Belpberg. 6. plicata, Drap. — Berne: sur les murs, dans les interstices des pierres. Gen. Carychium, Müller, 1774. 1. minimum, Müll. — Le Belpberg, Interlaken, Lauter- brunnen. Gen. Acme, Hartmann, 1821. 1. lineata, Drap. (Bulimus lineatus, Tabl. moll. 1801; auricula lineata, Hist. moll. 1305). — Interlaken, alluvions du lac de Thoune. Gen. Limns»a, Lamarck, 1801. 1. stagnalis, Lin. (Helix). — Lac de Thoune, du cöte d’Interlaken. 2. auricularia. Lin. (Helix). — Lac de Thoune, du | cöt& d’Interlaken. = af 1 ya 3. limosa, Lin. (Helix). — Coquille de forme tres- variable. — Rubigen, Münsingen, lacs de Thoune et de Brienz. 4. palustris, Müll. (Buceinum palustre). — Muri et etang d’Egelmösli, pres de Berne; lac de Thoune. 5. truncatula, Müll. (Buceinum truncatulum). Lim- n&us minutus, Drap. — Bassins des serres chaudes du jardin botanique, ä Berne; carrieres de molasse du Gurten; Muri, Bolligen; l’Aar, & Interlaken; lac de Faulen, pres d’Interlaken; alluvions du lac de Thoune. 6. peregra, Müll. (Buceinum peregrum). — Etang d’Egelmösli, pr&s de Berne; Bolligen. Gen. Physa, Draparnaud, 1801. 1. fontinalis, Lin. (Bulla). — Etang d’Egelmösli, pres de Berne. | Gen. Planorbis, Guettard, 1756. 1. complanatus, Lin. (Helix complanata). Planorbis marginatus, Drap. — Muri, pres de Berne. 2. carinatus, Müll. — Lacs de Thoune et de Brienz. 3. leucostoma, Mill. — Muri, pres de Berne. 4. contortus, Lin. (Helix contorta). —- Lacs de Thoune et de Brienz. 5. albus, Müll. — Lac de Thoune. Gen. Segmentina, Fleming, 1830. 1. nitida, Müll. (Planorbis nitidus). — Etang d’Egel- mösli, pres de Berne. Gen. Ancylus, Geoffroy, 1767. 1. flwviatilis, Müll. — Lac de Brienz, & Brienz; l’Aar, a Interlaken. 2. lacustris, Lin. (Patella). — Etang d’Egelmösli, pres de Berne. Bern. Mittheil. 1883. Nr. 1069. Gen. Bythinia, Gray, 1821. 1. tentaculata, Lin. (Helix). Cyclostoma impurum, Drap. — Lac de Thoune. Gen. Valvata, Müller, 1774. 1. piscinalis, Müll. (Nerita). — Lac de Thoune. Gen. Anodonta, Lamarck, 1799. 1. gallica, Bourg. — Lac de Faulen, pres d’Interlaken. anatina, Lin. (Mytilus anatinus). — Lac de Thoune. [S6) Gen. Unio, Philippson, 1788. 1. crassus, Retz. — Lac de Thoune. Gen. Pisidium, Pfeiffer, 1821. 1. amnicum, Müll. (Tellina amnica). — Lac de Thoune. 2. cazertanum, Poli (Cardium). — Alluvions du lac de Thoune. Nachtrag zu dem Aufsatze von Herrn Dr. Kegelsperger nebst Verzeichniss der bis jetzt aus gl nächsten Umgebung Berns bekannten Molluskeu von Dr. Th. Studer Das Verzeichniss von Herrn Dr. Regelsperger, welcher während der ungünstigsten Jahreszeit im Stande war, eine so grosse Anzahl von Molluskenarten zu sammeln, zeigt, dass unsere Gegend eine reiche Fauna birgt, welche Dem- jenigen, der mit Zeit und Musse sich ihrer Erforschung hingeben will, eine schöne Ausbeute verspricht. Leider a an Kahl ee I ee ea ee ee ee a ist über unsere Lokalfauna seit den Arbeiten von Pro- fessor 8. Studer nichts mehr veröffentlicht worden, ob- schon sich verschiedene Forscher und Sammler, wie Shuttleworth, Blauner, der jüngst verstorbene Dr. Uhl- mann in Münchenbuchsee u. A. mit unserem Gebiete be- schäftigt und reiches Material in ihren Sammlungen und Aufzeichnungen hinterlassen haben. Ich hielt es nun für angezeigt, aus dem mir zu Gebote stehenden Material ein Verzeichniss herzustellen, welches die Molluskenfauna un- serer nächsten Umgebung von Bern und ca. 3 Stunden Umkreis enthält, um künftigen Forschern vielleicht nicht unwillkommene Anhaltspunkte zu geben. Das mir vor- liegende Material besteht aus folgenden Sammlungen und Schriften: 1. Die Sammlung Schweizer-Mollusken von Professor S. Studer. Dieselbe wurde s. Z. der Universitätssammlung einverleibt. Leider wurden die Originaletiquetten nicht erhalten, die Fundortsangaben sind meist ungenau. 2. Die Conchyliensammlung von Shuttleworth. Diese grosse Sammlung kam im Jahre 1874 in den Besitz des Museums für Naturgeschichte in Bern. Sie enthält eine grosse Anzahl einheimischer Conchylien theils von Sh. selbst, theils von Blauner gesammelt. Die Fundorts- angaben sind sehr genau. 3. Eine Sammlung Conchylien aus der Umgebung von Münchenbuchsee von Dr. Uhlmann, Arzt in Münchenbuch- see. Dieselben sind sehr zuverlä: sig bestimmt. 4. Ein von Shuttleworth nach Oharpentier zusammen- gestelltes Verzeichniss der Schweizer Mollusken, worin sehr genaue Fundortsangaben über die bei Bern gesam- melten Arten gegeben sind. Mskrpt. 5. Systematisches Verzeichniss der bis jetzt bekannt gewordenen Schweizer-Conchylien von Prof. Studer. Bern er 1820. Durchschossenes Handexemplar des Verf. mit hand- schriftlichen Notizen. 6. Preisnote der Land- und Süsswasser-Mollusken der Schweiz, welche bei Blauner, Naturalienhändler in Bern, zu haben sind. Die Bestimmungen, mit Hülfe von Shuttle- worth ausgeführt, sowie die Fundortsangaben sind voll- kommen zuverlässig. Die Angaben über Mollusken unseres Gebietes bei Oharpentier’s Catalogue sind Studer’s Verzeichniss ent- nommen. Das Verzeichniss von Roffiaen Soc. Mal. de Bel- gique T. III 1868 berührt unser Gebiet nicht. Das so hergestellte Verzeichniss enthält 10 Arten, welche alle auf unserem, grösstentheils mit Wäldern und Aekern bedeckten Molassegebiet vorkommen. Dazu wären noch 2 weitere Arten zu rechnen, welche von KRegelsperger in unserem Gebiet nachgewiesen wurden. In der Nomenclatur und Systematik bin ich Olessin, deutsche Exkursionsmolluskenfauna, gefolgt, wobei nur die Hauptgattungsnamen, nicht die der Untergattungen verwendet wurden. Einer weitern Bearbeitung möge nun | vorbehalten werden, dieses Verzeichniss zu vervollstän- digen und namentlich die biologischen Verhältnisse mit Rücksicht auf die Standorte festzustellen. Ueber das Vorkommen der Limaciden fand ich leider nirgends genauere Angaben, trotzdem unsere Gegend auch für diese Familie reiches Material bietet. Ich suchte da- her wenigstens die gewöhnlichsten Arten zu sammeln, wo- bei ich von den Herren Lütschg, Direktor des städtischen Waisenhauses, Herrn Petri, Lehrer am st. Waisenhause und Herrn FF". v. Tavel, stud. phil. in freundlichster Weise unterstützt wurde. Dank der Hülfe der genannten Herren gelang es, noch 8 Arten für unsere Gegend sicher nach- zuweisen. an ı Gb An u a na a re a un 1 ne LEE nd u m na u Et cl Ze Be ; es Ba 5 ad a a Verzeichniss der in der Umgebung Bern’s vorkommenden Mollusken. Abkürzungen. Stud. —= Studer, Systematisches Verzeichniss der Schweizer- Conchylien. Charp. = Charpentier, Catalogue des Mollusques. Sh. V. = Shuttleworth, Verzeichniss von Schweizer-Conchylien, Manuskript. Shuttl. — Shuttleworth, Sammlung von Conchylien. Bl — Blauner, Preisverzeichniss der Land- und Süsswasser- Mollusken der Schweiz. Uhlm. — Dr. Uhlmann, Sammlung von Mollusken aus der Um- 1. 4. ie DE Pr gegend von Münchenbuchsee. Arion empiricorum Fer. Ueberall gemein in beiden Varietäten. Die ganz orangefarbene Varietät erhielt ich aus dem Brem- gartenwald, dunklere rothbraune bis schwarzbraune Varietäten überall häufig, am häufigsten ist die lebhaft rothbraun gefärbte Form. Im Sommer nach Regen- wetter überall auf Wegen, an Hecken, Waldrändern, in Wäldern. , A. subfuscus Drap. Diese Art scheint um Bern selten zu sein. Ich erhielt ein einziges Exemplar aus dem Bremgartenwald. ‚A. hortensis Fer. Ungemein häufig in zahlreichen Varietäten in der ganzen Umgegend, selbst in Gärten und Höfen inner- halb der Stadt. Die meisten sind auf dem Rücken dunkel, zuweilen schwarzbraun gefärbt, der Fuss weiss oder an den Rändern lebhaft orangengelb. Letzteres ist namentlich bei den in Wäldern angetroffenen Exem- plaren der Fall. Limax einereus Lister. Häufig in Kellern und Brunnen. Botanischer Garten, Waisenhaus. 5. L. tenellus Nills. Im November nicht selten in Wäl- dern unter faulen Blättern, an Pilzen. Bremgarten- wald, Dählhölzli. 6. L. agrestis L. Ueberall in Gärten, Feldern und Wiesen, an Waldrändern, unter Steinen. 7. L. laevis Müll. An sumpfigen Orten. Unter nassen Steinen und Brettern am Egelmösli. 8. L. arborum Bouch. Häufig in Wäldern, an Bäumen und Büschen. Bremgartenwald, Engepromenade, Waisen- hausrain, Dählhölzli. 9. Vitrina pellucida Müll. Um Bern unter Steinen im Herbst bis in November und Dezember. Stud. Bern. Shuttl. Münchenbuchsee, Uhlm. 10. V. diaphana Drap. Bern, Belp Shuttl., Bl. An der Enge Shuttl. Unter Steinen an nassen Plätzen am Belpberge. Sh. V. Hyalina glabra Stud. Nur aus der Gegend von Ring- senberg in der Sammlung. 11. A. cellaria Müll. Bern, Shuttl.., Bl. Botanischer Garten unter nassen Steinen und Brettern. 12. H. Draparnaldır Beck. H. nitida Drap. Stud. Auf Wiesen unter Brettern den Wassergräben nach nicht selten, Stud. Münchenbuchsee, Uhlm. Häufig in Ritzen alter Mauern, am Muristalden etc. 13. H. nitens Mich. Häufig um Bern unter Moos, Steinen. Schänzli, Muristalden. 14. H. erystallina Müller. Auf sumpfigem Land, unter Brettern, Stud. 15. H. diaphana Studer. Wie vorige, Stud. 16. H. fulva Müll. Bern, Shuttl., DI. 17. Zonitoides nitida Müll. Helix lucida Drap. Um Bern selten, an schattigen Halden unter Steinen, Stud. Auf nassem Moose bei einem Brunnen am hintern Engi- u ‘a abhange bei Bern, auf dem Münchenbuchseemoos, Sh. V. Bern, Shuttl. 18. Helix rotundata Müll. Gemein an feuchten Orten, Stud. Bern, Shuttl., Bl. Am häufigsten an den feuchten Abhängen der Aare. Schänzli unter Steinen. H. ruderata Studer wurde in der Umgegend Bern’s noch nicht gefunden, wohl aber im Berner Oberland. Gemmi, Faulhorn, Kandersteg. Shuttl. Auf der Winter- egg an der Gemmi an faulem Holze. Sh. V. 19. H. pygmea Drap. Bern, Bl., Shuttl. Am Belpberge, Sh. V. H. rupestris Drap. Bei Bern noch nicht nachgewiesen. Häufig im Berner Oberlande an Felsen und im Jura bei Solothurn, am Chasseral, Sh. V. 20. H. aculeata Müll. Bern, Shuttl. An faulen Blättern im Engiwalde. Sr. V. 21. H. pulchella Müll. Nicht selten unter Steinen und Hölzern auf Wiesen, Stud. Botanischer Garten unter Steinen. Auf Mauern und zwischen Gras bei Bern, Sh. V. 22. H. costata Müll. Wie vorige, Stud. Bern, Shuttl. An der Enge bei Bern, bei Reichenbach. An der hin- tern Schanze, auf dem Wylerfelde bei Bern, $h. Y. Am Südabhange vom Schänzli unter Steinen. 23. H. obvoluta Müll. Bern, Shuttl., Dil. Häufig unter Steinen und faulem Holze bei Bern, am Schwarzwasser, Sh. V. In den Wäldern um Bern, am Belpberg, Gurten. 24. H. personata Lam. In Wäldern unter Moos und Steinen, Stud. Bern, Bl. Münchenbuchsee, Uhlm. Unter Steinen und faulem Holze im Engiwalde bei Bern, bei Reichenbach, Schwarzwasserbrücke, Sh. V. Findet sich auch am Gurten u. a. O. der Umgegend. 25. HA. edentula Drap. Bern, Shuttl., Bl. Am Sulgenbach bei Bern. S%. V. Münchenbuchsee, Uhlm. 26. H. sericea Drap. Bern, Bl. Pulverhaus in der äussern Enge, Shuttl. An Grasstengeln bei den Engiabhängen, Sh. V. Var. depilata. Bern, Shuttl. 27. H.hispida L. Bern, Shuttl. Münchenbuchsee, UAlm. Abhänge an der Aare, Schänzli u. a. O. häufig. H. coelata Stud. Scheint auf die Abhänge des Jura beschränkt zu sein. Chasseral, 8%. V. H. rufescens Perm. Var. clandestina Hartm. Scheint ebenfalls auf den Jura heschränkt. Chasseral, Sh. V. ebenso Var. montana, Stud. 28. H. villosa. Drap. Engiwald an bemoosten Buchen- stämmen. Belpberg Shuttl., Bern Bl., Burgdorf Uhlm. 29. H. strigella Drap. Bern, Shuttl. Die Sammlung ent- hält nur ein einziges von Dlauner bei Bern gesammeltes Exemplar. 30. H. fruticum Müll. Bern, Shuttl., Bl. Münchenbuch- see, Uhlm. Die ganz weisse, im Leben hochgelbe Ab- art sehr häufig um Bern, Stud. Var. fasciata selten um Bern, Stud., Shuttl.. Münchenbuchsee, Uhlm. 31. H. incarnata Müll. Bern, Bl. An feuchten Orten am Gurten, Shuttl. Engi und Bremgartenwald bei Bern, Steinhölzli, Sr. V. Münchenbuchsee, Uhlm. 32. H.lapieida L. Bern, Shuttl., Bi. Burgdorf, München- buchsee, Uhlm. An Mauern, Bäumen, altem Holze bei Bern häufig, Sh. V. 33. H. ericetorum Müll. Bern, Oberdorf, Shuttl., Bern, Bl. Münchenbuchsee, Uhlm. An trockenen Abhängen bei Bern, z. B. Zehendermätteli, Engi, Wylerfeld, Sh. V. Häufig am sonnigen Abhang des Altenbergs, Schänzli 1.53.40; ae U 04 nn. wen TE te eh Pr ER A ET N u Al and Bi, En ad, u A Ma eh RER EIE DEU RT k N.% a n > I DR Re, a a RR RN, h DZ 4 "e > i 1 34. H. candidula Stud. Bern, Shuttl., Bl. München- buchsee, Sommerhaus bei Burgdorf, Uhlm. An Gräsern auf sonnigen und trockenen Abhängen. Wylerfeld, bei Reichenbach, Zehendermätteli und Engi bei Bern. S%. V. Häufig an den trockenen Abhängen des Jura. 35. H. arbustorum L. Bern, Shuttl., Bl., Sh. V. Mün- chenbuchsee, Uhlm. Ueberall häufig in zahlreichen Varietäten. Var. alpi- cola kommt in der Umgebung Berns nicht vor, in deu Alpen dagegen häufig bis zu 7000‘, ebenso auf den Höhenrücken des Jura, Chasseral. 36. H. hortensis, Müll. Ueberall häufig in zahlreichen Varietäten bei Bern, zwei Scalariden von Bern in der Studersammlung, ebenso eine linksgewundene, Shuttl., Bl. Münchenbuchsee, Uhlm. Die Sammlung Uhlmann enthält sehr kleine dunkle Exemplare vom München- buchseemoos. 37. H. nemoralis L. Wie vorige. Einfarbig roth, gelb, gebändert bis fast einfarbig schwarzbraun. 38. H. sylvatica Drap. Häufig in der Umgegend Bern’s an Waldrändern und Alleen. Namentlich an der Enge- promenade. Bern, Shuttl., Bl. Burgdorf, Uhlm. Var. albinos, Bern, Bl. Var. scalaris wurde von Prof. Perty bei Bern gefunden. Var. alpicola in den Alpen bis 7000. Sh. V. 39. H. pomatia L. Ueberall häufig in Gärten, Hecken, an Zierbäumen. Bern, Münchenbuchsee, Uhlm. Es kommen Exemplare mit fünf deutlichen Binden vor, Sh. V. Ein linksgewundenes Exemplar wurde bei Bern gefunden. 40. H. aspersa Müll. Diese Art, an den Ufern des Genfer- see’s häufig, wurde von Prof. $. Studer im Anfang dieses Jahrhunderts im Klostergarten, am Südabhang Bern. Mittheil. 1583. Nr. 1070, der Berner Halbinsel acclimatisirt. Sie fand sich seit- her hin und wieder in den Gärten an der Herrengasse. - Im letzten Sommer erhielt ich durch Hrn. Apotheker | König eine Anzahl Exemplare, welche an der Halde des Altenbergs gefunden worden waren. 41. Buliminus detritus Müll., radiatus Brug. Bern, Shuitl., Bl. Unter der Engepromenade, Stud. An son- nigen Abhängen am Zehendermätteli, bei Belp. Sh. V. Häufig am Schänzli. 42. B. tridens Müll. Bern, Shuttl. Bei Bern auf der obersten Höhe des Altenbergs, Stud. An der Schanze auf dem WVylerfelde*), an sonnigen 4 Abhängen an der Enge bei Bern, SA. V. 43. B. quadridens Müll. Oberried bei Belp nicht selten, Stud. Bern, Shuttl., Bl. Au sonnigen Abhängen bei Bern nicht selten, Sh. V. 44. B. montanus Drap. Bern, Shuttl.. Bl. München- buchsee, Uhlm. An Buchenstämmen in den Wäldern bei Bern, Sh. V. 45. b. obscurus Müll. Bern, Bl. An der Enge bei Bern, Sh. V. Münchenbuchsee, Uhlm. 46. Cochlicopa lubrica Müll. Ferussacia subcylindrica L. Bern, Shuttl., Bl. An faulem Holze an der Enge bei Bern, am Muristalden und auf dem Wylerfelde, Sh. V. Münchenbuchsee, Uhlm. Am Südabhang des Schänzli unter Steinen. 47. ©. acicula Müll. An der Enge bei Burgdorf unter Steinen sehr selten, Uhlm. Bern, unter Steinen selten Stud. *) Die jetzt abgetragene Schanze auf dem WVYyierfelde be- fand sich an dem Abhang unter der jetzigen Gewehrfabrik. In der Schanze stand das alte Luntenhaus. z ET Wr va Prod Me. LE BEN E48: Pupa avenacea Brug. Bern, Bl. An Mauern häufig. - Stud. | 49. P. secale Drap. Nicht selten an altem bemoostem Gemäuer und Baumstämmen, Stud. Burgdorf, Uhlm. 50. P. variabilis Drap. Bei Deisswyl, Uhlm. Die Art befindet sich in der Studersammlung mit Fundort Bern. 51. P. doliolum Brug. Bern, Bl. Im Jura häufig. 52. P. muscorum L. Bern, Shuttl., Bl. Münchenbuchsee, Uhlm. Unter Steinen und Hölzern, Stud. Unter Moos bei Burgdorf, Uhlm. 53. P. triplicata Stud. Um Bern, Stud. 54. P. minutissima Hartm. Isthmia mus’orum Drap. Bern, Shuttl. Burgdorf. Münchenbuchsee, Uhlm. 55. P. antivertigo Drap. Unter feuchten Hölzern, an halbverfaulten Rohrstengeln bei grössern Weihern bei Bern. Rothhausweiher *), Stud. Bern, Shuttl. Am Moos- seedorfsee, Uhlm. 56. P. levigata Kokeil. Charpentieri, Shuttl. Bern, Shuftl., Bl. 57. P pygmea Drap. Zuweilen unter feuchten Brettern auf Wiesen, neben Weihern, Stud. Bern, Shuttl., Bl. 58. P. inornata Mich., edentula Drap. Bern, Shuttl. Im Juni bei Bern im Bremgartenwald in der Blüthe von Phyteuma spicata, Stud. Balea perversa L. Bis jetzt nur im Alpengebiet und im Jura beobachtet. 59. Clausilia laminata Montag, bidens Drap. Bern, Shuttl., Bl. An Buchenstämmen in den Wäldern um Bern, Sh V. Münchenbuchsee, Uhlm. *) Der Weiher ist gegenwärtig ausgetrocknet, doch dürfte sich die Art an andern Orten unter analogen Verhältnissen vor- finden. 1 Re a a a a a, ı gl r EN Er -. 60. Ol, ventricosa Drap. Bern, Shuttl., Bl. An Mauern bei Bern nicht häufig. Sh. V. Münchenbuchsee, Deiss- wyl. Uhlm. 61. Ol. plicatula Drap. Bern, Shuttl., Sh. V., Bil. Bern, 4 an Mauern, Uhlm. 62. Ol. dubia Drap. Bern, Shuttl., Bl. An Mauern. 63. Ol nigricans Pult. An Buchen, Bern, Münchenbuch- see, Uhlm, als Ol. rugosa bestimmt. 64. Ol. parvula, Stud. Gemein an Bäumen und Mauern. Bern, Shuttl., Bl. Sehr häufig an Mauern und in Wäldern an Eichenstämmen bei Bern, Sh. V. Bern, im alten botanischen Garten, Bnrgdorf, Uhlm. 65. Ol. similis Charp. Bern, Uhlm. 66. Ol. plicata Drap. Sehr häufig an Mauern bei Bern, Shuttl.,. Bl., Stud... Uhlm. Sehr zahlreich an alten Mauern am Muristalden. 67. Succinea pulris L. Bern, Shuttl., Bl. Im Aarziele, Bern. In der Nähe von Gewässern an Pflanzen, Mauern etc. Sh. V. Auf Sumpfwiesen bei Münchenbuchsee Uhlm. 68. $. Pfeifferi Rossm. Bern, Shuttl., Bl. 69. $. oblonga Drap. Bern, seltener, Stud. Bern, Shuttl, Bl. Unter Hecken an feuchten Stellen bei München- buchsee, Uhlm. 70. Carychium minimum Müll. Nicht selten unter feuchtem Holz, Moos, Steinen, Stud. Bern, Shuttl., Bl. An faulem Holze und unter faulenden Baumblättern. An der Enge und in mehre- ren Wäldern bei Bern, $%h.:V. Münchenbuchsee, Uklm. 71. Oyclostomus elegans Müll. Ich fand im Juni 1832 ein Exemplar dieser Art an einem Zaun im botanischen Garten. Bisher war sie noch nicht in der Umgebung Bern’s beobachtet worden. a \ RE EP Ente un EU nr LTE ü ER ii a ia + Ze hun al u ua SE ER m dei DE 2 2 eb rl u Bd ie ee ua) . 7 FERNER Au { a u 2 Sehr häufig ist sie an den heissen, trockenen Süd- abhängen des Jura bei Biel, Twann, Neuenstadt. Im Berner Oberland wurde sie bis jetzt nur am Nordufer des Thunersee’s beobachtet. Studer zitirt Sigriswyl, das Museum besitzt eine Reihe Exemplare von dieser Lokalität. Auf einer in diesem Sommer unternommenen Exkursion mit Professor E. v. Martens fanden wir sie am Eingang der Balmschlucht bei Oberhofen unter Moos am Fusse der Nagelfluhfelsen. Im Molassegebiet kommt sie nur noch bei Erlach vor. Stud. Pomatias septemspiralis Razoum. maculatum Drap. scheint auf den Jura beschränkt, wo sie häufig ist. 72. Acme lineata Drap. Carychium cochlea Stud. Sehr selten an der steilen Halde hinter dem Rathhause Bern. Am Fusse des Belpberges unter Steineu. Stud. 73. Valvata piscinalis Müll. Am Moosseedorfsee todte gebleichte Schalen. Nach Uhlmann kommt sie im See nicht mehr lebend vor, sondern findet sich nur noch subfossil im Blanc fond unter den Torfschichten des Moores. V. alpesiris Blauner. Ist häufig im Hinterburgsee bei der Axalp, 1500 m in der Faulhornkette. 74. V. cristata Müller. Um Bern in den Wassergruben von Muri, Gümligen, Stud. Weiher bei Gasel, Güm- ligen Moos Sh. V. Bern, Bl. Im Egelmoos. 75. V. spirorbis Drap. pulchella Stud. Bern. Bl. Münchenbuchseemoos, Uhlm. Findet sich häufig an Phryganeenköchern. 76. Bythinia tentaculata L. Paludia jaculator, Müll., Stud. Sehr gemein in unsern Moos- und Wassergräben, Stud. Bern, Shuttl., Bl. Ueberall in Weihern und Torfgruben bei Bern, Sh. V. Münchenbuchseemoos und im Blanc fond unter dem Torf subfossil. Uhlm. 77. Limnaea stagnalis L. Bei Bern in grössern weiheras r Botanischer Garten. Bern, Shuttl., Bl. Bei Hunziken, in Gräben an der Strasse, auf dem Mboae bei München- i buchsee, Sh. V. Auf dem Mittelmoos bei München- buchsee und in dem Blanc fond uuter den Torflagern, Uhlm. Var. fragilis, Bern, Shuttl. 78. L. ovata Drap. Belpmoos, Shuttl.. Burgdorf, Mün- j chenhuchsee. Uhlm. In Sümpfen bei Bern häufig. 79. L. vulgaris Rossm. Bern, Bl. Rossbrunnen bei Mün- chenbuchsee. Bern, Aarzielebach, Burgdorf in Wasser- sräben, Uhlm. L. auricularıa L. Wurde lebend in unserem Gebiete nicht aufgefunden, die Schalen finden sich dagegen häufig in den Kulturschichten der Pfahlbauten und im Blanc fond bei Moosseedorf. Häufig im Bielersee, Am- soldinger-See. 80. L. palustris Müll. Bern, Egelmösli, Shuttl., Bl. In Thongruben an der Urtenen, Gümligenmoos, Sh. V. Moosseedorfsee, Uhlm. Auch subfossil in den Kultur- schichten der Pfahlbauten und im Blanc fond unter dem Torf bei Moosseedort. 81. Ju. iruncatula Müll. minuta Drap. Häufig um Bern, Wabern, Aarziele, Stud. Bern, Shuitl., Bl. In Gruben auf dem Moose bei Münchenbuchsee, Sh. V. Häufig in einem Wassergraben an der Tiefenaustrasse. In einem Brunnen im botanischen Garten. 82. L. peregra Müll. In schlammigen Moosgräben, Stud. Weiher bei Gasel, Shuttl. Bern, Bl. Obermoos bei Mooseedorf, Uhlm. Egelmösli, Weiher bei Kehrsatz Ua: 0, Die genaue Kenntniss des Vorkommens der beiden letzten Arten bei Bern ist sehr wichtig, da wir jetzt durch die Untersuchungen Leuckarts wissen, dass f EEE SE EL U Eu nl Be un 1 nn Ül ae 2 End Din Mu un nö ad a uni En ai AA Dt a Ann un a um u a“ beide Träger der Larvenformen vom Leberegel (Disto- mum hepaticum) sind. 83. Physa fontinalis L. Bern, Shuttl., Bl. In einem Bache bei Hunziken, Sh. V. Egelmoos bei Bern, Uhlm. Die Art ist im Egelmoos häufig. 84. Aplexa hypnorum L. turrita Stud. Im Juni in Moos- gräben bei Muri und Gümligen, Stud. Bern, Shuttl., Bl. Auf dem Moose bei Münchenbuchsee, Shuttl. Ober- moos, Münchenbuchsee, Uhlm. 85. Planorbis corneus L. Diese grosse Art fand sich früher in dem westlich von Muri gelegenen Moor. Von da stammen noch viele Exemplare in der Sammlung. Shuttl., Bl., Uhlm. Die Art scheint jetzt vollständig verschwunden, da durch Drainirungen dies Moos halb ausgetrocknet wurde. Merkwürdig ist, dass sie weder in dem Verzeichniss von Studer noch dem von Ohar- pentier angeführt wird. 86. Pl. marginatus Drap., complanatus Stud. In Moos- gräben, Stud. Bern, Shuttl., Bl. Villbringer- und Güm- liger-Moos, Sh. V. Münchenbuchseemoos und Blanc fond, Uhlm. 87. Pl. carinatus Müll., umbilicatus Stud. und carinatus Stud. In Bächen mit klarem, sanftfliessendem Wasser, Stud. Bern, Shuttl., Bl. Häufig in einem Weiher bei Gasel, Münchenbuchsee, überhaupt häufig um Bern, Sh. V. Obermoos bei Münchenbuchsee, Uhlm. 88. Pl. vortex L., tenellus Stud. Bern, Shuttl. 89. Pl. rotundatus Poiret, leucostoma Mich., wahrschein- lich gyrorbis et spirorbis, Stud. In Moosgräben von Muri und Gümligen, Stud. Bern, Bl. In Torfgruben bei Gümligen und Villbringen, in einem kleinen Graben bei Zollikofen, Sh. V., in Moosgräben bei München- buchsee und im Blanc fond, Uhlm. DRAN ge. 2 Bo lebe 2 re ER FE E E 90. Pl. spirorbis L. In Moosgräben, Münchenbuchseo Uhlm. n 91. Pl. contortus L. Bern, Shuttl., Bl. Gümligen-Moos, Münchenbuchsee, 5h. V. Moosseedorf, Obermoos und im Blanc fond, Uhlm. 92. Pl. albus Müll, hispidus Drap. Bern, Shuttl., Bl. In einem Graben beim Aarziele, Bern, in Torfgruben auf dem Villbringer-Moos, Sh. V. 93. Pl. erista L., imbricatus Müll. und cristatus Drap., var. nautilens L., imbricatus Drap. Wassergräben um Bern, Stud. Bern, Bl. Var. cristatus Drap. Bern, DI. Obermoos bei Mün- chenbuchsee, Uhlm. Walperswyl, Erlach, Stud. 94. Pl. complanatus L., lenticularis v. Alten, Stud. ‚ In Weihern nahe um Bern, Stud. Bern, Bl. In Thongruben bei Urtenen, Münchenbuchseemoos Sh. V. 95. Pl. nitidus Müll. Moosgräben um Bern, Stud., Bern. Bl. In Thongruben bei Urtenen, in einem Graben bei Zollikofen, Sh. V. Münchenbuchseemos und Blanc fond, Uhlm. 96. Ancylus flwviatilis Müll. In Seen und Bächen, Stud. Bern, Bl. Reichenbach Shuttl. In kleinen Bächen bei Hofwyl, Reichenbach, $Sh. V. Burgdorf, Uhlm. An Pfählen in der Aare am Badeplatz. | { 97. Acroloxus lacustris L. In einem Bache bei Amsol- dingen an Schilfstengeln, Stud. Seedorf, Shuttl., Bern, Bl. An Schilfstengeln und auf Anodonta cellensis in der Urtenen bei Hofwyl, Sh. V. Im Dorfbach in Moos- seedorf, Uhlm. 98. Anodonta mutabilis Olessin. Var. Cygnea L. Büren in einem Weiher. Bi., Sh. V., var. cellensis Schret. Rothhausweiher bei Bern, Hof- wyl bei Buchsee, Stud. Moosseedorf, Uhlm. Kanal der Ä 3 Ä ? | Urtenen, Sh. V. Die Muschel ist in den tiefern Stellen des Kanals nahe dem obern See häufig. Var. piscinalis Nils. Kleiner Moosseedorfsee, Büren, Uhlm. 99. Unio batavus Lam. Urseren sehr häufig, Urtenen- kanal, Uhlm., mit den Formen von U. amnicus Rossm., im Limpach, Shuttl., Bl., consentaneus Rossm., Bl. 100. Spherium corneum L., Cyclas rwalis Müll. In Grä- ben und Torfgruben bei Bern, Sh. V. Var. mucleus Stud. Bern, Shuttl., Bl. Gümligen-Moos, Sh. V. Burg- dorf und Blanc fond bei Münchenbuchsee, Ukhlm. Im Egelmoos bei Bern. 101. Sph. Draparnaldii Clessin lacustris Drap. Selten in Bächen bei Bern, Stud. Bern, Shuttl., Bl. 102. Calyeulina lacustris Müll. Oyclas calyculala Drap. Gümligen-Moos, Sh. V. 103. Pisidium amnicum Müll. Bern, Shuttl., Bl. Güm- ligen-Moos, Sh. V. 104. P. fossarinum Clessin, fontinale Pfeiff. Bern, Shuttl., Bl. In Bächen, wo P. amnicum nicht wohnt, Stud. In einem Graben bei Zollikofen, Sh. V. 105. P. obtusale Pfeiff., minimum Stud. Im schwarzen Moorgrund der Wassergräben zu Muri, Gümligen, auch in Weihern, Stud. Bern, Shuttl.. Bl. In Torfgruben und Gräben auf den Mooren bei Villbringen, Gümligen, Münchenbuchsee, $h. V. Bern. Mittheil. 1883. Nr. 1071. Dr. G. Hasler. Automatisch funktionirender Thermo- Vor zwei Jahren theilte ich der Naturforschenden Gesellschaft die Resultate meines Thermographen mit, der vom 24. Juni bis 15. September 1880 auf dem Gipfel des Faulhorn und vom 2. November 1880 bis 17. Februar 1881 in Mürren aufgestellt war. Dieses Instrument erforderte zum Betriebe eine Uhr und eine galvanische Batterie. Die Uhr musste alle 8 Tage aufgezogen werden, um stündlich durch ein Kon- taktwerk den Strom der Batterie zu schliessen, welcher auf den Elektromagnet des Thermographen einwirkend, die Markirung und die Fortbewegung des Papierstreifens veranlasste. Um ein solches meteorologisches Registririnstrument auf unbewohnten, während des Winters schwer zugäng- lichen Punkten im Gange zu erhalten, muss eine Kraft vorhanden sein, welche ohne menschliche Beihülfe den Mechanismus des. Apparates in Bewegung setzt. Ein kräftiges Uhrwerk würde dazu genügen. Um jedoch den Apparat während eines ganzen Jahres in Be- wegung zu erhalten, müsste entweder eine bedeutende Fallhöhe, z. B. ein Thurm, zur Disposition stehen, oder ein kolossal schweres Fallgewicht zur Verwendung kom- men. Diese Uebelstände können überwunden werden, wenn man als bewegende Kraft den Wind benutzt. Zu diesem Zwecke habe ich ein Uhrwerk konstruirt, welches mit Gewicht und Kette ohne Ende 3 Wochen Be r Pr Kt Fo r #7 % N & > A Fake a a En Ya al FT 2 a N A a N RE Le en a ET Y Ki 5 = „f Ka ie NIRZERN N ge as REN BE lang läuft, wobei das Gewicht von 12,5 Kilos blos eine Fallhöhe von 1 Meter in Anspruch nimmt. Damit die Uhr niemals abläuft, wird das Gewicht bei jedem Winde vermittelst eines Robinson’sehen Schaalenkreuzes kon- tinuirlich gehoben, so dass das Werk, einmal aufgezogen, nicht wieder aufgezogen zu werden braucht, Natürlich musste darauf Rücksicht genommen werden, dass die Wirkung des Windes aufgehoben wird, sobald das-Uhrgewicht seinen höchsten Stand erreicht hat, sonst würde das Uhrwerk Schaden nehmen. Aus Fig. I ist dieser Mechanismus ersichtlich. A ist das erste Rad des Uhrwerks, weiches durch das Gewicht G vermittelst der Kette KK in Bewegung gesetzt wird. Das Rad B dient dazu, um .das Gewicht G vermittelst eines Schlüssels aufzuziehen, oder um automatisch auf nachstehende Weise dasselbe durch den Wind aufziehen zu lassen. Die Achse Ü trägt oben das Robinson’sche Schaalenkreuz, pivotirt im Lager L, und trägt unter- halb des letztern die konische Friktionsscheibe S. Die Achse E ist auf- und abwärts in Lagern beweglich und ruht unten auf dem Hebel H auf. Durch eine Schraube ohne Ende F greift diese Achse in das Zahnrad D ein; oben sitzt auf dieser Achse eine zweite konische Frik- tionsscheibe S. Der rechte Arm des um I drehbaren He- bels H wird durch das Gewicht P in der Höhe gehalten, so lange das Werk nicht ganz aufgezogen ist. In dieser Stellung greifen die beiden Friktionsscheiben S und S, in einander, die Achse E bewegt das Zahnrad D durch die Schraube F in der Richtung des Pfeiles, das Getriebe D, greift in das Kettenrad B ein, und zieht das Hauptgewicht G n die Höhe, so lange der Wind einwirkt. Ist das Gewicht nun ganz aufgezogen, so wird durch einen Fortsatz des- selben das Gewicht P des Hebelarms H ebenfalls gehoben. FE IR 7 - ee RZ Ei N ET Ar EIN F76 ne TE En eV a ed Sn 152 400 ? NN A ri I > x N vr bi A Nr ar we r BEE 4 RN, Mrs 2 RE EENA) 12 EEE ar Share 108 . RTL HEN ER DER er Me ER ER , ee : nt ZZ 2 a Br 7 2 a: % fi r r - B gr ET Et. 7° T % D ? > £ D ar > r Re 2, In Folge dessen senkt sich die Achse E, die Berührung der Friktionsscheiben SS, hört auf, und das Schaalenkreuz kann sich weiter drehen, ohne einen Einfluss auf das Uhrwerk mehr auszuüben. Während bei den bisher von mir konstruirten selbst- registrirenden Instrumenten die Markirung der Beobach- tungen, sowie die Fortbewegung des Papierstreifens ver- mittelst eines Elektromagnets, einer Batterie, und der den Strom schliessenden Uhr erfolgte, so werden diese Bewegungen beim automatischen Registrirapparat auf bloss mechanischem Wege durch das Uhrwerk erzielt, Zwei parallele Hebel H H,, Fig. II, um die Achsen AA, drehbar, sind durch eine ihrer Länge nach durchbrochene Querlamelle L verbunden, in deren Schlitz der Zeiger Z, den Markirstift M tragend, sich frei über dem Papier- streifen P hin- und herbewegen kann. Das Hebelpaar wird durch regulirbare Federn abwärts gegen das Papier sedrückt. Auf der rechten Seite des Apparats befindet sich das Uhrwerk, welches das Stahlrad R mit 8 keil- förmigen Zähnen in der Richtung des Pfeiles dreht, so, dass sich in jeder Stunde ein Zahn vorbei bewegt. Unter dem Hebel H, ist eine Schneide S befestigt, welche in dieses Zahnrad eingreift, so dass durch letzteres das Hebelsystem abwechselnd gehoben und gesenkt wird. So- bald der höchste Punkt eines Zahnes die Schneide ver- lässt, fallen die Hebel abwärts, und die Querlamelle drückt den Markirstift in das Papier ein. Der Hebelarm H auf der linken Seite des Tistramenies trägt einen Schalthacken N, der bei der Aufwärtsbewe- gung des Hebelsystems das Zahnrad O jedesmal um einen Zahn vorwärts dreht. Das Zahnrad O sitzt auf der Papier- walze W fest, gegen welche die zweite Friktionswalze W, federnd anliegt. Durch diese zwei Walzen wird der Pa- le na 4 a St” nn) VIEL Te pierstreifen nach jedesmaliger Markirung der Zahnweite entsprechend vorwärts bewegt. Der vorstehende Mechanismus lässt sich mit verschie- denen Instrumenten für Registrirung der Temperatur, des Luftdruckes, der Feuchtigkeit, Windrichtung, Windstärke, Regenmenge etc. in Verbindung setzen. Ich habe den Thermographen mit bimetallischer Spirale gewählt, dessen Konstruktion Sie aus frühern Referaten kennen. In ein inneres Gehäuse, theils aus Holz, theils aus Zinkblech, mit 2 Seiten- und einer Vorderthüre, ist das Instrument eingeschlossen. Bloss im Dache befindet sich eine kleine Oeffnung für die Achse des Robinson’schen Schaalenkreuzes, und im Boden eine grössere für das Gewicht des Uhrwerks. Ein äusseres hölzernes Gehäuse umgibt das vorlie- sende Instrument zu besserm Schutze gegen Temperatur- einflüsse. Das Gehäuse ist gegen Süden mit einer Schutz- wand versehen, gegen Ost und West ist dasselbe mit Jalousien und ausserdem mit Drahtgeflechten umgeben, gegen Norden bloss mit einem doppelten Drahtgeflecht. Im Boden des Schutzgehäuses befinden sich Oeffnungen mit Drahtgeflecht, das Ganze so eingerichtet, dass es Schutz bietet und die Luftzirkulation ermöglicht. Oben auf dem Dach des Gehäuses ist das Robinson’sche Schaa- lenkreuz angebracht. Der Thermograph, zum Aufstellen bereit, sollte noch vor dem einbrechenden Winter 1881 auf 1882 auf dem 2683 Meter hohen Gipfel des Faulhorn montirt werden, wozu sich wiederum der Oberländer-Alpenklub und an der Spitze dessen Präsident Herr C. Hecht bereit erklärte. PEN = 1 are: Am 21. September 1881 wurde das Instrument mit allen Zubehörden nach dem Faulhorn transportirt, wo das- selbe durch Hrn. Hecht nach unzähligen Schwierigkeiten am 27. September in Gang gesetzt wurde. Die vorliegende Handzeichnung zeigt den etwas unterhalb des Gipfels mon- tirten Apparat. Die Photographie stellt ihn mit offener Vorderseite dar. Zum Schutze gegen muthwillige Beschä- digungen wurde das Gehäuse mit einer Warnungstafel versehen. Hr. Hecht erstieg das Faulhorn wieder am 17. Oktober und fand leider, dass die Uhr nur 10 Tage lang funktio- nirte und sich bei einer Kälte von 16° arretirt hatte. Beifolgend der Papierstreifen mit der Markirung vom 26. September bis 6. Oktober 1881. Nachdem das Uhr- werk noch besser gegen Temperatureinflüsse geschützt und noch zwei Schaalen mit Chlorcaleium beigefügt waren, wurde die Uhr wieder in Gang gesetzt und das Instru- ment neuerdings seinem Schicksal überlassen. Um den Apparat in Zukunft noch vollkommener gegen Temperatureinflüsse zu schützen, wurde eine weitere Ex- pedition vom 6. bis 8. November 1881 unternommen, wo- ran mein Uhrmacher, Fr. Uhlmann, theilnahm. Die Uhr wurde vollständig demontirt und die Räderachsen statt mit Oel mit Graphit eingeschmiert, weil ersteres bei srosser Kälte einfriert. Am 11. Januar 1882 bestieg Hr. Hecht neuerdings von Burglauenen aus das Faulhorn, nach siebenstündigem Marsche, wovon 5 Stunden in 2 Fuss hohem Schnee zu- rückgelegt werden mussten. Er fand das Instrument leider wiederum arretirt, weil sich merkwürdiger Weise, was mir damals unerklärlich schien, das Pendel von der Uhr ab- gelöst hatte. Diessmal hatte der Apparat vom 7. Novem- ber bis 1. Dezember 1881, also etwa 24 Tage, gut funk- tionirt, wie Sie aus vorliegendem Papierstreifen ersehen. Es ist diess ein deutlicher Beweis, dass der Apparat lebensfähig ist und, einmal vervollkommnet, gute Resultate liefern wird. Es fanden zwar noch einige, jedesmal kostspielige Expeditionen statt, jedoch umsonst, von da an konnte das Instrument nicht mehr in Gang gebracht werden. Es wurde im Laufe dieses Sommers vom Faulhorn herunter- geholt und wieder restaurirt, und ausserdem wurden meh- rere Verbesserungen angebracht. Ich werde nun den Apparat nächster Tage auf der Plattform des Bundesrathhauses aufstellen, um den Gang desselben während des Winters überwachen zu können. Ich habe die Hoffnung keineswegs verloren, ein für die Wissenschaft werthvolles Instrument erstellen zu können. nnnnnnnnnNNnN, Ueber den Einfluss der sexualen Erregung auf die Zusammensetzung der Kuhmilch. von Dr. E. Schafier, amtlicher Chemiker. In der bezüglichen Fachliteratur findet sich die Be- merkung, dass die Milch brünstiger Kühe sich schwer buttern lasse. Dr. G. Schröder”) macht die Angabe, dass er an mehreren Tagen die Milch brünstiger Kühe untersuchte, ohne jedoch hiebei grosse Veränderungen *) Milchzeitung 1874, Nr. 104. in Bezug auf die Zusammensetzung etc. konstatiren zu können. bi: Allerdings fand er ein spez. Gewicht von 1,0329 bis 1,0335 und einen Fettgehalt von 5'/, bis 5°/, °/,, welch” letzterer doch immerhin als auffallend hoch angesehen werden muss. — Auch hat sowohl L. B. Arnold*) als | auch schon früher Dieulafait”*) bei Kastrationsversuchen an Kühen beobachtet, dass die Milch an Trockensubstanz zunimmt und der Geschmack besser, die Quantität jedoch vermindert wird. | Der Referent ist nun im Falle, hier folgende Analysen beifügen zu können: A. Milch von Kühen in regelmässig wiederkehrender Brunstzeit. Nr. 1. Spez. Gewicht der Milch (bei 15°C.) . 1,0341 e „5 ..(abgerahmt) -. ED | wa en 2 So Trockensubstanz - ." . 3.1.0. SS Kerl arR en Nr. 2. Spez. Gewicht de Milch (bei 150 GC). Eis Are, e der abgerahmten Milch . 1,0354 Be Re N B. Milch von einer Kuh mit fortdauernder Brunst (Nymphomanie). Spez. Gewicht der Milch RE 15° 6.) so SE Wassergehalt . . .. . On Frockensubstanz 1.0. 00,200. 22 Vo VE STE FRNERSRIB HIER 27V Di *) Milchzeitung 1873, p. 337. *%*) Journal d’agriculture pratique 1864, I., p. 519. a EEE ABORESR, PARSE a hestandthailer ea TE ER RER IR N ARE Durchschnittliche Zusammensetzung der Kuhmilch nach J. König”). aa PRESS a A 11 sr HE TI RN ER 3 0 ER Re Ss Se a a a ei © a a Rd Eee EA a N In Uebereinstimmung mit den Beobachtungen von Dr. Schröder zeigt also auch hier die Milch während der regelmässig wiederkehrenden Brunstzeit ein ziemlich hohes spez. Gewicht und einen hohen Gehalt an Fett und über- haupt an Trockensubstanz; sie ist somit gehaltreicher, als sie normalerweise sein würde. Noch auffallender zeigt sich diese Erscheinung in dem obigen Falle von Nymphomanie, wo zwar der Fett- gehalt — vielleicht durch die Individualität der Kuh bedingt — ein ziemlich normaler geblieben ist, das spez. Gewicht, wie auch der Gehalt an Trockensubstanz und namentlich an Albuminaten und Milchzucker jedoch als sehr hoch ° angesehen werden muss, — Bemerkenswerth erschien bei dieser Milch auch der Umstand, dass sie auch nach mehr- tägigem Stehen in einer Temperatur von 10 bis 15’ C. gar nicht aufrahmte. Eine Erklärung hiefür scheint nun die mikroskopische Untersuchung der Milch zu geben. _ Das mikroskopische Bild der Milch zeigte nämlich zwar *) Chemie der menschl. Nahrungsmittel, II., 203. Bern. Mittheil. 1883. Nr. 1072. nichts Auffallendes, als dass die Grösse der ] Milchkügel- N chen geringer war und weniger variirte, als unter nor- malen Verhältnissen. Nach J. König”) haben die kügelchen der Kuhmilch einen Durchmesser von 0,0016 bis 0,01 Millimeter. Die bei der fragl. Milch angestellten Messungen ergaben nun, dass ihre Milchkügelchen einen Durchmesser von nur 0,001166 bis 0,005 mm hatten und die grössern Kügelchen, für die in normaler Milch auch ein Durchmesser von 0,006 bis 0,01 mm gefunden 'wurde, hier ganz fehlten. Diese Thatsache muss wohl neben der etwas dicken Consistenz dieser Milch als Grund für die schlechte Aufrahmung angenommen werden. Schliesslich sei noch erwähnt, dass die Landwirthe, bei welchen die obigen Milchmuster entnommen wurden, ursprünglich in Folge der abnormen Zusammensetzung : ihrer Milch von der betreffenden Käsereigesellschaft (we- gen Abrahmung!) bestraft werden sollten. *) Chemie der menschl. Nahrungsmittel, IL, S. 187. Ben Y.. Fang = nA FI Verzeichniss der Mitglieder der Bernischen naturforschenden Gesellschaft. (Am 1. Mai des Jahres 1883.) Vorstand. Herr Prof. Dr. A. Guillebeau, Präsident vom 1. Mai so=mnoapovde _Benoit, (G., i Benteli, . Benteli, . Berdez, H., Prof. a. d. Thierarzneischule .Bigler, "Ür., Lehrer a. d. Lerberschule 1883 bis 30. April 1884. Prof. Dr. Th. Studer, Vice-Präsident. Dr. J. H. Graf, Redaktor der Mittheilungen. Th. Steck, Sekretär seit 1883. B. Studer, Sohn, Apotheker, J. Koch, aunnnmnnnns Herr Mitglieder. . Andre&, Philipp, Apotheker in Bern . Bachmann, J. Dr., Prof. d. Nat.-Wiss. Balsiger, Gottlieb, Notar in Bern Beck, Ed., Relieffabrikant, Bern } Beck, Gottl., Dr., Lehrer a. d. Lerbersch. Dr. juris : A, Lehrer der Geometrie } Rud., Quartieraufseher IT. Bonstetten, Aug., Dr. phil. ! . Bourgeois, E., Dr. med., Arzt in Bern "Brunner, Alb. " Apotheker R i Brunner, e Telegraphendirektor in Wien . Brunner, . Büchi, Ed., Förster, von und in Bern Fr. Optiker in Bern NN, Büren, Eug. alli@ von Salis, Sachwalter “v.Büren, O. Oberst, Gem. -Präsid. v. Bern Kassier seit 1875. Oberbibliothekar, ÜCorrespond. seit 1864. Jahr des Eintrittes. (1883) (1863) (1872) (1877) (1876) (1872) (4869 ) (1872) (1879) (1880) (1859) (1872) (1866) (1846) (1874) (1874) (1877) (1873) Herr B . Cherbuliez, Dr., Direktor, Mühlhausen (1861) . Coaz, eidgenössischer Forstinspector . (1875) «Vonrad. “Pr. Dr. Arzt ur.Dern?-. ; Wi; . Cramer, Gottl., Arzt in Biel . - . (184) eurchod., internat. Telegraphen- Director (4878) Demme. R., Prof u. Dr., Arzt a. Kinderspital (1863) Dick, Rud., Dr., Arzt in Bern. Ri: . Dutoit, Dr..med., Arzt in Bern. 2 : 1867) . Emmert, C., Dr. u. Prof. d. Staats-Mediein (1870) ; Engelmann, Dr., Apotheker in Basel . (1874) . Eschbacher, C., Direkt. d. Elementarschule (1872) . Eschbacher, ei Lehrer d. Elementarschule (1872) Si ankhauser, I. Lehr. Nuss 1873) . Favrot, Alex., Reg.-Statthalter, Pruntrut .v. Fellenberg, Edm., Bergingenieur . 1861 . Fischer, L., Dr., Prof. der Botanik ; Flesch, Prof. Dr.. Max . h . (1882) “EP rei. Rob,, Dr., "Arzt in Bern i 1 Ca ..Frey, Aug., Telegraphendirektı ır, Bern .. ... (1812 . Ganguillet, Oberingenieur . .. (1860) 1872 1852) 39. bhaudard,F.H.Frd., Hptm.d. Instrukt.- Corps (1877) 40. Girard, Dr. med., Arzt in Bern . . 2218003 41. Gosset, "Philipp, Ingenieur .. :.2(1865) 42. Graf, n. H., Dr. phil. Lehrer der Lerberschule (1874) 43. Gressly, Alb. , Maschinen-Ingenieur » "(18720 44. Grimm, H., Präparator in Bern.” 14 (AS 45. v. Gross, Hauptmann in Bern ... (1881) 46. Grützner, Prof. Dr. ‘ | e „(1882 47. Guillebeau, Professor Dr. i ! .: ALOIS 48. Haaf, C., Droguist in Bern “ 1 “1 A 49. Haller, G., Dr., Zürich : BER ee): 50. Haller, R. Friedr., Buchdrucker - .; » AUS8a 5i. Haller, Paul, Buchdrucker ; 1 ED 52. Hammer, Bundesrath . (1878) 53. Hasler, G., Dr. phil., Dir.d. eidg. Tel.-Wkst. (1861) 54. Held, Leon, Ingenieur, Bern x (1879) 55. Heller, 1: H:: Kaufmann. . 2A 56. Henzi, Friedr., Ingenieur des mines 1 Alk 57. Hermann, Bi: ‚ Mechaniker 5 ; .. (1861) 58. Hess, Lehrer d. Thierarzneischule . . (1888 59. Hopf, J. G., Arzt : k x ... (18064 60, Jägei, Friedr.. ‚ Notar \ - .. (1864, Ba LER Herr 61. Jenner, E., Entomolog, Stadtbibl.Bern . (1870) 62. Imfeld, Xaver, Topograph . 2 .... (1880) 63. Imhof, Hermann, Negotiant in Bern . (1876) 64. Jonquiere, Dr. u. Prof. der Medizin (1853) 65. Käch, J., Sekundarlehrer . . (1880) 66. Käser, Otto, Buchhändler in Bern 2308201 67. Kaufmann, Dr., Adjunkt in Bern ...: (1884) 65. Kesselring, Ei Lehr. der Sekundarschule (1870) 69. Kobi, Lehrer a d. Kantonssch. Pruntrut. (1878) 70. Koch, Lehrer der Mathematik . (1858) 71. Kocher, Dr., Prof.d. Chirurg. Hochsch. Bern (1872) #2, Koller, u ‚ Ingenieur (1872) 18. Könige, Emil, Dr., Arzt in Bern a 14. Körber, H. , Buchhändler, Bern ... (1828 75. Kraft, Alex., Besitzer des Bernerhofs . (1872) 76. Kuhn, Fr. , Pfarrer i in Affoltern .... (1841) v1. Kuhn, Lehrer in Bern . BR Re 0) 78. Küpfer- Kernen, Fr., Med. DB u 79. Landolf, Dr., Rütti . (1881 80. Langhans, Fr., Lehrer der Geographie . (1872) 81. Lanz, Med. Dr.inBiel . .. (1856) 82. Lanz, Em, Dr... Arzt,: Biel, .. (1876) 83. Lauterburg, BR; Ingenieur 23... (1898) 84. Leuch, Rudolf, Ingenieur in Utzenstorf . (1872) 35. Lichtheim, Pros. SE... ; ...,(188#) 86. Lindt, Franz, Ingen., von u. in Bern . (1870) 87. Lindt, R., Apotheker k ; ; ... (1849) 88. Lindt, Wilh,, Med. Dr. . ... (1854) 89. Luchsinger, B.,'Dr., Professor; .;: ..,.,(18278) 90. Lütschg, Waisenvater, Bern . > (1872) 91. Markusen, Dr. jur., Privatdozent. „(188037 92. Marti, Ad., Dr., Arzt in Bern . .,:4,. 61892) 3. Marti, Jak., Dr. med., Amerika . ....(1883) ; Meyer, J. ‚ Öberstdivisionär : „Moser, Friedr., Schreinermeister in Bern (1877 g . Müller, Emil, Apotheker z . .. (1882) Munsch, Geore, Zahnarzt in Bern RO ErY- Mutach, Alfr., in Riedburg . \ } 1865) . Neuhaus, Carl, Med. Dr. in Biel 105) . Niehans- Bovet, Dr. med., Arzt in Bern (1870) . Niehans, Paul, Dr. med., Inselarzt . (1873) . Perrenoud, P. ‚broi. Dr. ‚ Staatsapotheker (1873) 103. 104. 105. 106. 107. 108. 109. 119. 111. 112. 118. 114. 115. 116. 117. 118. 119. 120. 121. 122. 123. 12. 125. 126. 1. 128. 129. 130. 131. 132. 133. 134. 135. 136. 137. 138. 139. 140. 141. 142. 143. 144. Herr Petri, Ed., Dr. Privatdozent . NET ee Pfister, H., Mechaniker. . .. .. (180 Pohl, Ed., Apotheker, Berm . | . (1879 Pulver, Friedrich, Apotheker. . (1876) Ribi, Lehrer der Mathematik . 5 Ris, Lehrer der ehysllen .. (869) Robert, Jıehrer der französ. Sprache ns Rohr, Rud., Reg.-Rath, Bern . . i 1872) Rothen, Adjunct der Tel. -Direktion, Bern (1879) Rothenbach, Alfr., Gasdirektor, Bern . (1872) Rüfenacht-Moser, Gemeinderath I Sahli, Hermann, Dr. med. . 2 AS v. Salis, eidg. Oberbauinspe ktor . . IS Schädler, E., Med. Dr. in Bern . . (1863) Schaffer, Dr., Bezirkschemiker . . (1878) Schärer, Rud., Direktor der Waldaa . (1867) Schenk, Dr., Karl, Bundesrath (1872) Schenker, "eidg. Munitionskontroll.i. Thun (1877) Scherz, J., Oberst, Verwalt. d. Inselkrankh. (1873) Schmalz, Geometerin Oberdiessbach . 1865) Schmidlin, eidg. Kriesgsverwaltung ; 1879) Schmid, J.G., Direktor d. Sekundarschule (1877) Schneider, Pr., Sem.-Lehrer in M.-Buchsee aa) Schnell, Alb., Dr., Lochbach bei Burgdorf (1872) Schnyder, J., Oberförster . a Schobert, Rich. , Apotheker, Bern:. I 1372) Schönholzer, j Prof. der Mathematik . 1872) Schuppli, R. Direktor d. N. Mädehensch. (1870) Schwab, Alf. ‚ Banquier m'Berm’ ı Bun Ss :ı, Schwarz- wälli, Commandant . SS Schwarzenbach, Dr., Prof.d. Chemie . (1862) Bidler, Dr., Prof. ‘der Astronomie > , 1872) v. Sinner-Mutach, Ed., ’ .. SC Stämpfli, K., Buchdrücker: in Bern 7 739 Stauffer, B., Ingenieur, Bern ... (1865) Steck, Th., Conservator e ... (1878) Stoss, "Max, Dr. med. ı . 118099 Studer, B. ‚Dr. ‚Prof. der Naturwissenschaft 1819) Studer, Bernhard, Gemeinderath (1814) Studer, Bernhard, Apotheker 1 ROTER Studer, ‚„ Theophil, 'Dr. ‚ Prof. d. Zoologie (19868) Studer, Wilhelm, Apotheker in Bern . (1877) mit? Br, . Tanner, G. H., Apotheker. . .. (1882) 146. Trächsel, Dr., Drüß,.y: ; TREE 147. Trechs el, Walth., Chemiker > i a) H 148. v. Tscharner, Ei Dr. med. in Bern 1872) Br 349. v- Tscharner, Er Dr. phil., von Bern 1874 Be al), V. Tscharner, Stabsmajor i nn. KLSEB 151. Valentin, Ad., Dr. med. Arztin Bern (1902 152. Wäber, #. Lehrer der Naturgeschichte ; 1364) 153. Wand er, Dr. phil., Chemiker j ; 1865 154. Wanzenried, Lehrer in Zäziwyl . ; 1867 155. v. Wattenwyl-Fischer, Rentier . (1848 156. Hans v.Wattenwyl-v.Wattenwyl,Rentier 1377 157. Weber, Hans, Dr., Arztin Bern . 3 1872 155. Weingart, J., Schulinspektor s : Als 159. Werder, D., Sekr.d. eidg. Telegraphen-Dir. (1876 160. Wolf, R., Dr. u. Prof. in Zürich . \ 1839 161. Wyitenbach-Fischer, Dr., Arzt, Bern . 1872 162. Zieeler, A.. Dr. med., eide. "Oberfeldarzt (1859 163. Zeraggen, 'Dr., Arzt in Könitz . . (1868) ‚, Zwicky, Lehrer am städt. Gymnasium . (1856) Yin, a ee | {op} fra PER RT U RE u BERN SE gr EL Gr EB EEE ER N SOPNFITPRODPROSODNIDTPOMD- Correspondirende Mitglieder. Biermer, Dr., Prof. in Breslau .., (1008 Custer, Dr., in Aarau A 2 .. (1850) v. Fellenberg, Wilhelm . \ (198 Flückiger, Professor, Strassburg . (1873 Gelpke, Otto, Ingenieur in Luzern . (1873) Graf, Lehrer in St. Gallen . ; 2 1858 Hiepe, Wilhelm, in Birmingham . 1877) Krebs, Gymnasiallehrer in Winterthur (1867) Lang, A., Dr., zoolog. Station Neapel (1879) Leonhard, Dr., Veterinär in Frankfurt (1872 Lindt, Otto, Dr., Apotheker in Aarau (1868 Metzdorf,Dr., Prf.d.Vet.-Sch.i. Proskau (1876 Mousson, Dr., Prof. d. Physik in Zürich (1829) Ott, Adolf, Chemiker, Amerika . . (28023 Pütz,D.H.,Prof. d. Vet. Med., Halle a. S. (1877) Regelsperger, Gust, in La Rochelle ar | Rothenbach, a. Lehrersem., i. Küssnach (1877 Rütimeyer, L., Dr. u. Prof. in Basel (1856) Schiff, M.. Dr. u. Pros, in Genf, .. (1856) Strasser, Hans, Dr., Prof., Freiburg . 1873) Thiessing, Dr., Basel bar Er Ä 1879) Wälchli, D.J., Dr. med., Utrecht . ders Wild, Dr. Phil. in Petersburg _. ... ‚Ciamen mnnnnnnmnmnnmen .HerrBeetz, Prof. d. Physik in München . (1856) = ek Fig.l. I gun AN \ A Ill I) Il | El EB IT N = I) & SH \ € ni: a) il ® m Ss I: F aM N © * e | 2 | | i ES || lt N ı EEE = Im we I nn en Sn — = on Fig.l. FR un 5 3 2044 « [C.«KE. ER CHT ER LEER LTE «« CRERR C ERTL RE Se EIG 2 ER >