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CH) “ ee a An ar N un en AV WEILE AN TER FU Pa ae im r us Niahehi® een: re) Mara aa trirshen nt vb Y a re ee arehebn we ei RL ine ee er en RRRIAN KIA AR rer ee a NHHEENTETLLDE N en DTEL 2 l. de N Arme) ET ee ee Ve je UNTER EAU] he HM r Y Ara) HT) Rn er eh BER } a Kuh I u er) un Se KAMSEN Fa WEIN IT NE TEE I * Denn Wr a er ee Be 5 mE AL er IE Ihe ala rin van TEN Iren [ Kreta here DIT Zt Yen Haan nme ehienan tı 0. P.MBee hl, Par ernrE Dr LICH daran, nr M rer CT TEL I nz aa 1 aluhe vr nah uhren DICH ehr Bernie 1‘ Beam vr NEO BEE, ITH elusase Pe pr ü TE yarzıT Ba TI a Ta een TE n v URRBSHFF NG VERTREh er En WB Aue FIEN FIT DER IITHE LT et Bin Deere hehe arena EN ner | IE IR DITER ER) ie URAN AT N I 0 ee Fr . N En BEER JaE sah rare vr s Deal m vernae eh LTE Avon ru er, Be ELSCEER, rät LH 2 r A ae n Bag nl balrenu KEALH Eh Enke er! . DALE ba her aete A h Air, PIE und RE Ihakheg) ee 4 PIE EI EL I) LAT EEE DU HIER are rer Were Kilyy Er TE EYE IE Irıy,) m mrh PRRVELEH ERRTE NEIL Lie?) Er} Kain, KREIE es De va vr un. | ren R N ninen Ken Y 4 A erte la RR ee et ent ae er Nahe rt Eee „ Ph r kmh ARSCH EU ET Kntkıp mn Ba htlanen hr hehh rar; PN wien et 5 NEIDEERERSIFSRNE er BE vr “ ER Y age Pirna Aa NR TEILE G ’ ag a eher HR Bl Horslachl äh BaRTE IIR DER re rare ren) ee . Er ) . r Ei aBareTE ; WHITE HR a ee N res 4 HUHN N NrTITUTIn 4 ö Yale ner ee lepunterah rg r A FT vo eh 1 he a IF u ; h I Ve re a a ae HR re “r ale a “ jnänımg Bei 7 Dreyer) h . von) Ara erter } lan vera smielt ht aba Ay un ae Ahlen “ ae { De ne ; nr Dr rat . tab, Da Per En yulmdrmat, Karer Ir urarer N MIY HER BR ROH RE HapREH : Ihe mh Kry “ Kanaren a “e Y DIET HRaTIOTRE a Hrdel malte N th en " RM sep IE } A erh nr % KLEE m ee rn a . rar N ur gan heesrirts re > Dagalre . er Keller re ne anne. BRR win rbaN ur T Ten] y DrIEE k Ran, Bayer STREBEN . wrerhe ren ENDETE Lt 22 EN a Aa? AlurIRe, ’ var PR) He ‚ ' I® Kirn Hr 4) + 1) Kahiıe A ET ET A ln arena) ER " Bi nr indie | a re Y Aenrer % . RR ARTE Hi ! 1 np une D BIENEN Wange rl lrh: u LIE FTSE IE Kar r BÄREN hey 4 a y) AA larlarhtr ee HAM EYIa Au et FAR RUE EURE ee] Ka REAL He u et ee NER danfehgk a er FR RT LI FH 2 Hhinse + Au TR Brandt ir REWERHRUER MAUER TF ee u ine \ BEER Hr a Pe re } Me het ERREICHEN er ed Mr u el arEet a rt ee inne re NUR Y A w vie t rare “ +4 dl ae ER TEE Re ren ale ae I or + I N ER N A Pe DR EIS + ’ er BR FCIE r Hs na a et N, j ’ 4 ehe rnert ch y AS WRFHF RE FETZEN : “ wu Fre PERTITIL An () Tin ee v T 4 r eM 13 PUTIN 2 j ’ R Aa Ne) Mare lem Äh} rd rer N at; (dr 4 RN, Maerear ma ze et lien ' We NN AT EIT) ar ber i Van a ve AP TNIERUF ET vr Tanke Miete apesır Men ey Ch A RE I DE wert ana ne K Maier ie ver 5 2 DES EEE 4 ee ce ur Bra vn A PETE) wen it ae * Bra, .r ee uw CT ne N ee er peiant ne ns. Auer ei.) ah are ARE Anl /ermeaibrhre ent Wear rare rt DR EL nee er Dee en hd ne Clans . { LE TIL E 0 ar) reellen ee 25 tar al rngdre yamaıyı ht vom a rk r . we Tert Men day erert re a re a en ehue p KICHEIEEN er nipeurr u Rn ET TI DER TR vente ia IA LER a 14 uhaaııa AeTROEET) nr 1 md heran Vz 2 ee Arafat genat ge it 5 Pr] NEE AmPIErrEN, r * DRLIOE Arch nahen. arte am + ie ma ar ern ee re ee 67 > a BE a {y u uy re ee * ne Mem- Bea nern ee N hie #19) a EI EZ NL vr vo ee I 2 2 et “ Dr ah we een rınler nen PELRCH Babe kin el SR R NT De REN IT er ee AT emares re en EI TE EHINGEN RE DER KLING CS BE EREOLHGIRENEN ANSTEN TER E nn Bar ne . ARE, na Ik f. ER, >, » „“ i . vr „® h' MENE EURTTRAR GR I N, A # Re: RL 2 > MT Fvwvieiün® MITTEILUNGEN Bw AUS DEM JAHRBUCHE DER KGL. UNGARISCHEN GEOLOGISCHEN ANSTALT XV. BAND. MIT 40 TAFELN. Übertragungen aus den ungarischen Originalen. ei Zu BUDAPEST. BUGHDRUCKEREI DES FRANKLIN-VEREINS: 1904—1907. ee YATETER er r } “ . F ; m a ri is hir sr a ryıı 4 r a | IR AN al HK Für Form und Inhal itteilungen sind die Ver. asser verant u (7 f 7 4 R Ri y TH N ENT ENDEN \ N Ä sd 4 PLL® @ nn N Bu 0 LTE ER ’ 7: 7 HE > NT 4 4 1 TEN q 5 er a DR r be “ HN BD t 1] i (} a ” iın NVHAMAN \ı 1.8 ur INHALTSVERZEICHNIS. Seite Prinz, @yula : Die Fauna der älteren Jurabildungen im nordöstlichen Bakony. (Mit Tafel I-XXXVII und einer Illustration. Oktober 1904.) 1 Rozlozsnik, Paul: Über die metamorphen und paläozoischen Gesteine Hess Nagshultaen (Mai 1306.) 2 SEN ZN en a er ER v. Staff, Hans: Beiträge zur Stratigraphie und Tektonik des Gerecse- i Gebirges. (Mit, Tafel. XXX, August -1906.). " — I 2) 22.27 183 .» Posewitz, Theodor: Petroleum und Asphalt in Ungarn. (Mit Tafel XL. SU bl MER LEIT RD en EUER [83] Ei Ha)% ÖRE Abe er ba. OST URAETLET ie FAR * DH Eh Ber ir fax oh teil 14 Be iu ER * Ko oh rote ul ERRR f ET Hu "e I U N a ER STERN > ja BET HR N) NE IE Une BE te ER ur bir $ NN ’ 2 L A % } Re e In ä ey } 5 . Ir EEE 7 ra 1” x De RR tun ch RER SER IR Ist Hl) Maniecdteign: bie, nid au . le ’ E N Al Pr EN, * 2 “ = & 2 . % £ u Mr var « 4 ; A H n d » “ > » d 13 % 1, BeH %. ” . ı u MINTERS Ev \ RN Ai PoZ en r nt: ur ENAU Mittheil. aus dem Jahrbuch der kgl. ung. geol. Anstalt Band XV. DIE ROTEN JURASCHICHTEN DES TÜZKÖVES-GRABENS, FUNDORT DER CSERNYEER AMMONITEN. er N. Y. Acapeny OF SCIENCcE® k; DIE FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NORDÖSTLICHEN BAKONY. VON Dr. GYULA PRINZ (Mit 38 Tafeln und 30 Textfiguren.) Vom Autor und Redacteur revidirte Übertragung aus dem ungarischen Original. Mitt, a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geol. Anst. XV. Bd. 1. Hft. 1 INHALT. Seite WOLLE tn ce a ar a ae en an, MR, A 6) EREHBISICHG, HELIEUb ae 3 a a ET Bar a 7 Die Fauna der älteren Jurabildungen von Csernye: Tiergeographische Ergebnise _ _ _ _ RE E REN." 2 UNE 15 Die Abgrenzung von Lias und Dogger _. _— _ ._ >“ EEE IRR DE Entwickelung und Systematik der Phylloceren.__ .. SIREN) SO 24 Eschrpibenden Teile. ?, 9 a re ab = HE EEE EHER WERABTLERTTEN. 3 Ra N nr 1 N 1 a FR FE 1? a ’s .) DEE \| . c N Ki > Hogiasılk. rklr “7 # r - Pu 5 B Pr * - n 1 E + « . « - . ik \ Bee F - L) . En m = ’ # u “ - _ in - = : 2 , “t - En Krch + VORWORT. Zum ersten Male werden Csernyeer Gephalopoden in Römer FrLörıs’s Werk: «A Bakony» erwähnt. Südlich von Csernye, im nordöstlichen Ba- kony am unteren Ende des Grabens Tüzkövesdrok, beim Bau der Süd- bahn, wurde in den 60-er Jahren ein Steinbruch in Betrieb genommen. Bei dieser Gelegenheit sind eine Menge von Versteinerungen zum Vor- schein gekommen, welche zur Kenntniss des ungarischen Jura bisher das schönste Material geliefert haben. Die Ausbeutung dieses berühmten Fundortes ist das Verdienst Hantken’s und des Ehrendirektors der ungarischen kgl. geologischen An- stalt, Herrenhausmitglied Dr. von Sensey’s. Über die Ergebnisse dieser ersten Aufsammlungen hat Hantken im V. Band der «A Magyarhoni Földtani Tärsulat Munkälataiv (Arbeiten der ungarischen geologischen Gesellschaft) einen vorläufigen Bericht gegeben. Mit der Bestimmung der Versteinerungen hat sich zunächst ScHLorn- BACH beschäftigt, nach dessen Tode Hanrtken selbst. Durch fortwährende Aufsammlung wurde das Material verdoppelt. Die diesem Werke beige- gebenen lithographierten Tafeln hat Hanrken vor Jahrzehnten, noch als Direktor der königl. ungar. geologischen Anstalt, anfertigen lassen. Er starb jedoch vor Vollendung seiner Arbeit. Im Herbst 1902 wurde mir die Bearbeitung des in der Budapester Universitätssammlung vorhandenen Materials von Prof. Koc# in Budapest übertragen. Später hat auch Ministerialrat Jon. Böckk mich mit der Fort- setzung von Hantken’s Arbeit betraut. Die Bearbeitung des Materials wurde in Budapest begonnen und in Breslau vollendet. Ein längerer Aufenthalt in Berlin verschaffte mir die Gelegenheit, die reiche Sammlung des Museums für Naturkunde durch- zusehen. Als Vergleichsmaterial habe ich Stücke der kgl. geologischen Anstalt in Budapest, der Universität in Breslau, des Museums für Natur- kunde und der geologischen Landesanstalt in Berlin, des k. k. Hofmuseums, der k. k. geolog. Reichsanstalt und der k. k. Universität in Wien benützt. Einzelne Stücke habe ich auch aus München, Kolozsvär, Halle, Grenoble und Tübingen erhalten. 6 D: GYULA PRINZ. (6) In dieser Arbeit sind sämmtliche Cephalopoden von Csernye be- handelt, mit Ausnahme einiger Stücke des ungarischen Nationalmuseums, für deren wissenschaftliche Bearbeitung man nicht das nötige Zutrauen zu mir hatte. Mit doppelter Freude sage ich meinen verbindlichsten Dank den Herren: Oberbergrat Rorn v. Terzen, Chefgeologe JuLıus HaravArs, Prof. LörEnTHEı in Budapest, Oberbergrat Tiırrze, Chefgeologe Vacer, Assi- stenten ScHarrer und Beck in Wien, Prof. Geh.-Rat Branco, Prof. JAEKEL, Landesgeologe Denckmann und Assist. JanenscH in Berlin, Prof. SzäpEczky in Kolozsvar, Prof. Pompeers in München, Prof. Koren in Tübingen, Prof. Kırıan in Grenoble, Prof. Freiherr von FrırscH und Privatdocent Scupın in Halle, Prof. Gürıcn, Prof. VoLz, Assistenten WysoGcörskı und AXEL SCHMIDT in Breslau, die mich durch Zusendung von Material oder sonst liebens- würdigerweise unterstützt haben. Ganz besonderen Dank schulde ich aber meinen hochverehrten Lehrern Prof. Frecn, Prof. Koch und Prof. Löczy für ihre geistige Unterstützung, dem Freiherrn Frırprıcn von Born, der mir in freigebigster Weise die Mittel zu vielmonatlichen Reisen in Italien und in den Alpen zur Verfü- gung gestellt hat, dem Herrn Dr. von Semsey, der zur Herausgabe dieses Werkes 1179 Mark aus seiner Tasche geopfert, und Herrn Böckn, Direktor der kgl. ung. geolog. Anstalt, der das Erscheinen meiner Arbeit als Ab- handlung der kgl. ung. geolog. Anstalt befürwortet hat. Breslau, 1904, Pfingsten. GEOLOGISCHE EINLEITUNG. Südwestlich von Budapest erstreckt sich gegen den Balaton-See hin ein Gebirgszug von eirca 200 Km. Länge, ein Teil des ungarischen Mit- telgebirges. Dieser Zug erinnert durch seine vorweltliche Fauna stark an die Südalpen, ist jedoch lange nicht so sehr gefaltet, wie diese, sondern vielmehr zu zahlreichen kleinen Schollen, die uns jetzt als Plateaus ent- gegentreten, zertrümmert. Quertäler trennen die Hochflächen. Eines von diesen ist das Moörtal, das den Bakony und Vertes von einander scheidet. Die höchsten Abdachungen des NW —SO zwischen Komärom und Szekesfehervär streichenden Moör-Tales spitzen sich einerseits zum Bodajk- berg, anderseits zum Csökaberg zu. Beide sind aus demselben obertria- dischen Dolomit aufgebaut, welcher, breite zertrümmerte Plateaus bildend, in dem NO-Streichen des ungarischen Mittelgebirges liegt. Ein solches Plateau erhebt sich beim CGsökaberg bis ungefähr 400 Meter mittlerer Höhe; die Abdachungen desselben sind von mehreren Fiumaren, wie Meszesvölgy, Ugrövölgy, Korogvölgy etc. ausgehöhlt. Das Gegenstück des CGsökaberg findet man westlich vom Bodajkberg. Dieses Plateau, auf dem reger landwirtschaftlicher Betrieb herrscht, ist der Mellar. Er erhöht sich langsam gegen West und ist gegen SO abgedacht. Die höchsten Punkte des Plateaus liegen am nördlichen Rand, wo es mit stei- lerem Abhang auf die Wiesen des Gaja-Tales abfällt. Den Kern des Plateaus bildet Hauptdolomit, der mit circa 30° NW einfällt. Ihn überlagern am NW-Abhang des Plateaus discordant jüngere Schichten. Auch diese fallen in NNW-Richtung nach dem Gaja-Tal mit nur etwa 14° ein. Die Gaja-Schlucht zwischen den Dörfern Balinka und Csurgö, welche der gleichnamige Bach durchfliesst, ist also eine Erosionschlucht, jedoch zeigt der verschiedene Fallwinkel der gegenüber liegenden Schichten, dass zwei Gebirgschollen durch eine tiefgreifende Verwerfung getrennt sind. Das Fallen des Dolomits bei Flach-major ist 31° N, zwischen Köhegy und Somhegy 33° NNW. Auf dem Bodajkberg fallen die Schichten mit 26° N. 8 DE GYULA PRINZ. (8) Der höchste Punkt des Mellär ist der Härsosberg (Lindenberg). Die- ser liegt 5,5 Km. südlich von der Kirche des Dorfes Csernye. Ein Trocken- Tal ist in seinen nordöstlichen Abhang eingeschnitten, es ist der Tüz- kövesärok (Feuersteingraben), welcher von Puszta-Kiscesösz in den Wald von Kisgyön hinabführt. Hier, am unteren Ende des Tüzkövesärok findet man anstehenden Dolomit, aber darüber viel Gerölle von rottonigem Kalke, auch einzelne Bruchstücke von Ammoniten und ÖOrthoceren. Der Fundort dieser befindet sich gleich unter dem, auf der ungar.-österr. Militärkarte mit 278 Meter bezeichneten Punkte. Diese roten Kalke fallen mit 14° nach NNW. Die Aufsammlung der Versteinerungen ist jetzt eine gar nicht so leichte Aufgabe, wie sie vor einigen Jahrzehnten war. Von dem damaligen Steinbruch ist keine Spur mehr vorhanden und der Graben ist völlig. mit Gesträuch bedeckt. Aus einigen Notizen K. Hormann’s könnte man schliessen, dass es möglich sei, das verschiedene Alter der Gsernyeer Juraschichten aus der Farbe der Gesteine zu erkennen. Tatsächlich ist der Lias meistens dun- kelrot und toniger und der untere Dogger heller fleischrot gefärbt. Über dem unteren Dogger folgen wieder dunklere Schichten ; aber es ist zwischen ihnen ein vollständiger Übergang vorhanden. Die Reihenfolge der Schichten ist folgende: 3. Dunkelroter Kalk | 2. Fleischroter Kalk | 1. Dunkelroter Kalk des Lias. des Dogger. Stellenweise werden die Kalkschichten durch bald dünnere, bald diekere Hornsteinbänke unterbrochen. In den jurassischen Schichten des Gerecsegebirges, unweit des Bakony, welche eine der Ösernyeer sehr ähn- liche Fauna besitzen, sind diese Hornsteinbänke sehr reich an Radiola- rien.* Die Hornsteine von Csernye hat Prof. LörentHry untersucht, konnte aber in ihnen keine tierischen Reste finden. Mit der Fauna dieser Schichten hat sich zum ersten Male ScHLoEn- Bach beschäftigt und die Ergebnisse seiner Forschungen im Jahre 1867 in den «Verhandlungen der k. k. geolog. R.-Anstalt in Wien» nieder- gelegt. ScnLosngach lässt auf Grund der Versteinerungen Hantken’s zwei Stufen folgen: Der dunkelrote Kalk soll dem Lias, der hellrote dem Tithon entsprechen. Er führt aus den einzelnen Horizonten folgende Ar- ten auf: * Zei. Grundzüge d. Paleont. Il. Ausg. p. 39. (9) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. mwrwnteg 93 ) | a 2 a = EA 75 ze ERBE N Durchschnitt des Nordabialles des Mellärberges. Hauptdolomit. 2. Lias. 3. Dogger. 4 Malm. 5. Kreide. 6. Eocen. 7. Löss. 1. et ht 10 DE: GYULA PRINZ. (10) Lias: Orthoceras sp. (Melia), Nautilus intermedius, Sow. (?), Am- monites fimbriatus, Sow., Amm. sp. (eine dem Ammonites gonionotus, Bern. nahestehende Form), Amm. longobardicus nov. sp. (= Phylloceras tatricum, Puscn.), Amm. heterophyllus, Sow., Amm. cf. radians, Reın., Amm. Hantkeni, ScHLoENB. Tithon : Amm. stlesiacus, Opr., Amm. serus, Opr.(?), Lytoceras, sp. Hanteen hat das Aufsammeln fortgesetzt und hierüber kurz in den «Verhandlungen» etc. 1870 Nr. 4 berichtet. Etwas ausführlicher ist seine Veröffentlichung in den «Magyarh. Földtani Tarsulat Munkälatai, 1870». Die neu aufgefundenen Arten sind : Amm. Murchisonae, Sow., Amm. falla, Ben., Amm. seissus, Ben., Amm. cf. gonionotus, Ben. Sie stammen aus denselben Schichten, aus welchen der Amm. silesiacus und serus SCHLOEN- BACH s stammt. In Csernye war also Lias und unterer Dogger bekannt geworden. ScHLoENBACH hat” etwas später seinen A. silesiacum als ident mit Zırrer’s Phylloceras ultramontanum erklärt. Vacer erwähnt, dass auf der Wiener Weltausstellung im Jahre 1873 einige Ammoniten von Csernye ausgestellt waren, wie Harpoceras opali- num, Phylloceras trifoliatum und connectens sp. In der Sammlung der Wiener Universität findet man von ihm auch Lytoceras Francisci und rasile, Phylloceras Nilssoni und Hammatoceras Lorteti, Dun. sp. Phyll. trifoliatum und connectens aber sind mir von Csernye nicht bekannt ge- worden. Diese Exemplare gehören zu dem Phyll. perplanum nov. sp. resp. Phyli. Frechi nov. sp. Aus Hantken-Semsey's Sammlung geht hervor, dass im Tüzkö- vesärok der mittlere und obere Lias und der untere Dogger entwickelt ist. Meine eigene Sammlung ist viel zu wenig umfangreich, als dass ich auf Grund derselben präcise Horizontunterscheidungen durchführen könnte. Jetzt sind 117 Arten und Mutationen von diesem reichen Fundort bekannt. Von diesen sind 41 Arten neu. Die bekannten Species gestatten die Unterscheidung folgender Stufen: Unterer Dogger (a—). Charakterisiert durch: Phyll. mediterraneum, « ultramontanum. Lytoc. rasile, « rubescens, « amplum, « ophioneum. 1 — Atractites. 2 Verhandlungen der k. k. geolog. R.-Anstalt Wien, 1870. (ID FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY, E) Harpoceras mactra, « fluitans, « subcomptum, « opalinum, « opalinoides, u Murchisonae, « exaratum, « amalthei forme. Oppelia subaspidoides, « gracilobata. Hammatoceras Sieboldi, « tenuinsigne, « Lorteti, « dispansum. Eryeites fallax. Coeloceras modestunn. Stephanoceras longalvum. Parkinsonia scissa. Neue Arten: Phylloceras Lörenthei, « Loöezyi, « baconicum, « Szabo L, « perplanunm, « Nilssoni mut. ınediojurassica, « Semseyji, f Hintzei, « Frechi , « trilabiatum. Lytoceras rasile, mut. humiliformis. Dumortieria evolutissima. Harpoceras amaltheiforme, mut. involuta. Hammatoceras subinsigne, ınut. baconica, « angusto-umbilicatum, « Kochi, “ Mägoesyi, « Halavatsi. Eryeites baconicus, « involutus, « Szontaghi, 12 D: GYULA PRINZ. Eryeites Partscht, « Telegdy-Rothi, « retrorstcostatus, « Schafarziki, « intermedius, « eximiüus. Coeloceras modestum mut. compressa. Stephanoceras Wysogorskü, « Choesinszkyi. Oberer Lias (e—2). Charakterisiert durch: Phylloceras heterophyllum, « Nilssoni, « Spadae. Lytoceras sepositum, « Forojuliense. Frechiella curvala. Dumortieria Dumortieri, « insignisimilis, « Levesquei. Harpoceras radians, « latifalcatum. Hildoceras Mercati, « cOMense. « bifrons, « Levisoni. Hammatoceras variabile, « insigne, « illustre. Eryeites Reussi. Coeloceras commune, « Crassunt, « Braunianım, « subarmatum. Inoceramus fuscus. Nautilus astacoides. Neue Arten: Phylloceras Borni, ‘ Gajdrü, « Nilssoni mut. altisuleata, (135) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 13 Phylloceras Böckhi. . Hildoceras Tirolense mut. pannonica, « Teryi, a Volzi, « nodosum. Eryeites Perczeli, « Baänffyi. Mittlerer Lias (—). Charakterisiert durch: Lytoceras fimbriatum, « Sutneri. Harpoceras Boscense. Coeloceras pettos. Neue Art: Phylloceras Hantkeni. Weiter oben auf dem rothen Ammonitenkalk liegen concordant hellgelbliche, krystallinkörnige Kalkschichten, die wahrscheinlich dem Malm angehören. Auf dem Härsosberg kann man stellenweise Spuren des Caprotinenkalkes sehen. Die jüngeren Schichten findet man am nördlichen Abhang. In dem Graben Lenesesdrok (Linsengraben), unweit Csernye ist fossilreicher Eocen- sandstein vorhanden mit zahlreichen Exemplaren von Velates Schmide- lianus Chm., sp. Ostrea, Natica, Nerita, Galerus, Trochus ete. Weiter östlich in der Szalmavdrı gödör kommen auch fossilreiche, dunkelgraue, tonige Kalkschichten vor, die wahrscheinlich etwas älter wie die Schichten vom Lencsesdrok sind. Die letzten Gesteine finden wir wieder in dem Walde Kisgyon auf der in der Militärkarte mit 326 Meter bezeichneten Bergspitze. Andere Stellen, an denen die älteren Schichten unter der oft mäch- tigen Lössdecke (zZ. B. bei Balinka) sich zeigen, kenne ich nicht. Nur einen Fundort will ich noch erwähnen. Einige hundert Schritte weit östlich von Csernye liegt eine Sandsteingrube bei der Trojak-Mühle. Hier werden auch fossile Fische gefunden, während ich dort eine Aturia sp. sammelte. Die Schichtenfolge des nordöstlichen Abhanges des Mellär ist also folgende: 10. Löss. 9. Ob. Eocen (?) bei Trojak-Mühle mit Aturia sp. und fos- silen Fischen. 14 vv un on I ee D: GYULA PRINZ (14) . Mittl. Eocen im Lencsesärok, mit Velates Schmide- lianus Chm. . Unt. Eocen (9) in der Szalmaväri gödör. . Caprotinakalk mit Requienia ammonia. (Ob. Aptien.) . Gelber krystallinischer Kalk des Malm (?) . Unt. Dogger mit Harp. Murchison& und Harp. opalinum. . Ob. Lias mit Hildoceras bifrons. . Mittl. Lias mit Harpoceras Boscense und Lytoceras fimbriatum. . Hauptdolomit. (15) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 15 TIERGEOGRAPHISCHE ERGEBNISSE. Die geographische Verbreitung der Arten von Üsernye zeigt die Ver- gleichstabelle. Die Vertreter der mediterranen Juraprovinz sind: Phylloceras Nilssoni, He». « ultramontanum, Ze. « Emeryi, Bert. « Spadae, Mensen. Lytoceras JFranecisci, Opr. « rasile, VACER. « rubescens, Dvn. « ophioneum, Bex. « Forojuliense, MExeenH. « sepositum, MENEGH. Dumortieria Dumortieri, Tnıont. « Levesquei, Or». Harpoceras amaltheiforme, VAacrk. « Boscense, Reın. Oppelia subaspidoides, VAacer. « gracilobata, V ACER. Hammatoceras tenuinsigne, VAcEK. « Lorteti, Dun. Erycites fallax, Ben. « Reussi, Hav. Coeloceras modestuin, VAcER. Stephanoceras longalvum, Vacer. Mitteleuropäische Fauna: Harpoceras exaratum, Y. et B. « subcomptum, BRANCO. Hammatoceras Sieboldi, mut. Brancoi, Prinz. « dispansum, Lvec. « illustre, Denern. 16 D: GYULA PRINZ. (16) Indifferente Arten: Phylloceras heterophyllum, Sow. « latricum, PuschH. Lytoceras amplum, Opr. « fimbriatum, Sow. Dumortieria insignisimilis, BRauns. Harpoceras mactra, Dvm. « fluitans, Dun. « opalinum, Reın. « Murchisonae, Sow. « radians, Reın. « Normanianum, ORB. Hildoceras bifrons, Bruce. « Levisoni, Sımps. « Mercati, Hav. « Comense, Buch. Hammatoceras variabile, Ore. « insigne, SCHÜBL. Coeloceras pettos, Qu. « cerassum, PhiL. « Braunianum, Ore. « commune, SOoW. « subarmatum. Parkinsonia scissa, Ben. Hieraus geht hervor, daß der Jura des Bakony, der geographischen Lage entsprechend, dem bekannten Fundort S. Vigilio am nächsten steht, also zum Nrumayr’schen Mediterrangürtel gehört. Doch zeigen sich in auf- fallend großer Zahl auch solche Formen, welche sowohl in der mediterranen, wie in der mitteleuropäischen Provinz vorkommen. Fünf Spezies, welche bisher nur in der mitteleuropäischen Provinz gefunden wurden, zeigen, daß der Jura des Bakony dem mitteleuropäischen in einigen Beziehungen nahesteht. Wie bekannt, sind die Phylloceren und Lytoceren vornehmlich süd- liche Tiere und die Untergattung Erycites ist auch vorwiegend mediter- ran. Die Zahl der Arten dieser Gattungen ist in Csernye folgende: Phylloceras -- 23 Arten und 2 Mutationen Lytoceras 11 « VO - « Eryeites »* +13 « (17) FAUNA D. ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 17 Hingegen sind die bisher nur in mitteleuropäischen Gegenden gefun- denen Amaltheen, Oxynoticeren und die Gruppe Sonninia (Hammatoceras) überhaupt nicht vertreten. Frechiella ' 192. "#1, OBpecies Dumortieria- _ - 4 « und 1 Mutation Harpoeerası 2. 2 3, 4447 u « 5 Mutationen Hildoceras ' _. “._. 6 « RB « Oppelar ba — « Hammatoceras .. 11 « «29 A Goeloceras .. 5 « «38 « Stephanoceras _.. AR — « karkinsonas «6 -, 1 « _ « Von diesen hat Dumortieria und Hildoceras auch mehr ein medi- terranes Gepräge. Ähnliche Verhältnisse hat Burckuarpr in den südlichen Anden gefunden, wo sowohl mitteleuropäische, wie mediterrane und sogar einige boreale Tiere angetroffen wurden. Hieraus leitet BurckHArpr das faunis- tische Ergebnis ab, daß Neumayr’s Hypothese der jurassischen Klimazonen für Südamerika erschüttert wäre. Die Fauna von Südamerika ist jedoch viel zu gering an Zahl, als daß sie für diese Frage in Betracht kommen könnte. Immerhin hat der obere Lias und der untere Dogger, ebenso das Portlandien in Südamerika ein mediterranes Gepräge, während der obere Dogger und der untere Malm der mitteleuropäischen Fauna näher steht. Wahrscheinlich ist es, daß das chilenisch-argentinische Jurameer mit den südarktischen Wässern in offener Verbindung stand. Es ist durch zahl- reiche Tatsachen in der Gegenwart erwiesen, daß die Meeresströmungen, Windrichtungen etc. einen großen Einfluß auf die klimatischen Verhält- nisse und die Verteilung der Meeresfaunen ausüben. Je weiter unsere Kenntnis der älteren Jurafauna vorschreitet, um so größer wird die Zahl der überall verbreiteten, d. h. klimatisch indifferen- ten Formen. Oder mit anderen Worten: die Geltung der Nrumarr’schen Klimazonen beschränkt sich auf die oberen Jurahorizonte. Im Lias und unteren Dogger sind die Klimazonen angedeutet, aber noch nicht scharf ausgeprägt. | Die Ähnlichkeit der Jura-Fauna der Alpen, der Mittelmeerländer und Ungarns und die gleiche Gesteinsbeschaffenheit ist auffallend. Man kann hierbei denken, daß vielleicht auch Tiefenverhältnisse eine Rolle bei der Verschiedenheit der einzelnen Gebiete spielten. Der rote Ammoniten- kalk des südlichen unteren Jura und die schwarzen und braunen Thone und Kalke des nördlichen dürften den zwei Tiefenzonen entsprechen. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geolog. Anst. XV. Bd. 1. Hit. 2 18 D: GYULA PRINZ, (18) Geographische Verbreitung der bei Gsernye vorkommen- den Arten des älteren Jura. = | E = = | = == 5 I: I8=@/e23|2|-|sjielea a2|2|, BRERES Seel e2e25:825 3 .%|/2]2]22:|:® seszeaszalaälleläts sis | | Be Inoceramus fuscus, (Ju. BR ® | [11 2 Sr Nautilus astacoides, Young u. B. ee ae | Be | 2 « n. SP. U ee Ft SER | | - [8 pr « Semseyi, Prinz .. 12.7 ZN Seas ee) ee Phylloceras Hantkeni, Pr. e. 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Sutneri, Geyer... —: —... | | 4 — | 11 1 0 ee « sepositum, Menegh. _ . |— | +| — N ee ze ee « Forojuliense, Menegh. _ | + | + | — |—|—|—1—|—| — I .KBtimile, Prinz... .. 212 SIE DIE EZ BER EL, | ZI « Franeisei, Opp. mut. com- Bas, Prinz - „.. „ male I 11 « Erancisei, Opp.- -— - - - | FI + | — 1-41 E= « rasile, Vacek . er + | 2 ren —| — ||| — « rasile, Vacek mut. Birk | Kr Mn | formis, Prinz._ _ — — — - 1— | —- | 1-1] — |) — |] =] « rubescens, Dum. % a a a EB BER ER ne 2, \et « amplum, Opp. — - -—- - | + | u 1 else lzahn je « ophioneum, Ben. .. ... —.. 4 er ur Br a Fed 0 ar zu Frechiella curvata, Prinz... .- - - | — \— | — |-1—1—1—1—1 — 111 (19) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 19 ‚2 BE = | & = | 3:5 z EA NETE | Be Be = I-2152[|5|%|#2|<|sS|=290| 5 x 2 siailsielaialze os |. | “ |52|23%|s|512 |, 337 2|® Sseseezelalsl2i2täales | | Dumortieria Dumortieri, Thioll._. | + heit i AN DET | RR TOR Ur PR « insignisimilis, Brauns _ — | — | — e. el De « evolutissima, Prinz.____ | — | — | — |— Sl Ale 17 Sn, MAUER EES De « evolutissima, Prinz mut. | | | multieostata, Pinz _ __|— —ı —|— 1 Le) 0 EN RE « Beresgnen rs tie Mar Best tl enlee Knaur). ee Harpoceras antiquum, Sow. mut. | Nora O8 8422 Ati 5 Zar ER aa fe «) mastray -Dum._.22.2 2.) + —|—I+|4+ — hr ei Auitans, Dumm. 2.2 2.0 lH —|—|—|—|— |+|—|— « ' subeomptum, Braneo -. —. — | — 1 — | =] 3er | ehe « leyigatım, Hantk, €, Prinz... — —-| gez Sf | zu « radians, Rein... - -— -— -— | +|— —|++J+!+) + !+J—|+ © Boscense)Bein. 2 Zip Be [ee « latifaleatum,Denck. e.Steuer — — eg ee ze al Men) TERMIN EL 00 Wr « .opalinum, Rein. =... ...| | — Fl E42 en iR « « « mut. compt. +1 1—- |1—-|1—|—[—[1—| + |1—-|+|J— « vopalinoides, Meyer: _ u. | & ’— 1: |—[— || Ft hsf era 1 0 « Murchisons, Sow. — -— - | +|+|+1-|+1—-1-— Mn Er « Murchison&, Sow. mut. | planata; Qu... - 2. 2:1 — | — |) lol | +1 | « Murchison&, Sow. mut. Bel Da te NT rare eh, ae Fe « Murchison®, Sow. mut. Isa Bas, A 202.2 ae u a Se is « ezaraum, .eB... __. | —|—-|— [heller [el 25 « amaltheiforme, Vacek _ _| + — 1 1-1-1-1—-|—| — | |—|— « « « « mut. | | | | Inyoluta,; Prinz... ...z. .. 1—.! — | — a een In a len Hildoceras Tirolense, Hau. var. | Panne, Prinz 21a een ler 2 —| — ||| — rl Az ee a et Et Fe 2 Ro Meet; Has... 22 el ehe el hehe jo nn Man vo EN SE een pP DE N (LRTI We TORE |) AU OOBR« GBEBEE KERYNG VEERGENR| RIED, SORHE HERR ee Buch. 22 + 1er eher « bifeens, Brugg. -— - -— .- | +|+|-|+l=|)+ set « bifrons, Brug. mut. qua- | drei el ln ital abe «, ;. Devisoa Bnmpe. 1.7, 1 — 1, — el Hl erh €) - Nodosam em ern Wie —|— ER TR ROH PR Oppelia subaspidoides, Vacek_ _ +1 — | — || ||| — || — « gracilobata, Vacek. _ _— -_|+| — | — |—|—|— If 9 A Re Hammatoceras variabile, Orb. _ — |) +|+|-|/+!J+[+|+J + 1+ 1-4 20 DE: GYULA PRINZ, (20) = 2 2 > = 3® 8, E =:-<-/5/. 213/23 = a #e|:3 25/8 = „37|2|81 ea Bere Tree EsleS582 5 3,82 2:5 | 5 Hl saseczalasl2lElaäalsc Hammatoceras insigne, Schübl. _ | — | +! +'1—-|+!J—-|+J+ « Sieboldi,Opp. mut. Brancoi, Prinz tl NR el le « nn are ee | ee | Se ee «. subinsigne, Opp. mut. baco- DIEB PRIZE a a] | Eee ya * \«Borteti, Daum). 2 2 Eee et « stenomphalum, Hantk. | | et, Prinz se Ar 2 a we gr «ti Koch, Brinmn. Er er Eee Zar 1 | EEE we Mägöesyi,gBrinz 02. Ei a al el Si Eee «' dispansumsrbyeett 2 | le « '-spinosum,Hantk. et.Prinz -| =) 4: zul E12 | « ' Allustre,-Deniekm. -z — .. +] Ze Je [el] « |-Halavätsı, Prinz...) Te | Ne Eryeites Keussı, Hauses 221% E EN Egli ni eh « Perezeli, Prinz. 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Ein Teil der. französischen Geologen und mit diesen auch Vacrk halten den Opa- linus-Horizont für obersten Lias.* /»OpPpe, NeumAyr und die Mehrzahl der Geologen haben in zutreffender Weise die Lias-Dogger-Grenze zwischen d. Zone d. Lyt. jürense und Harp. opalinum gezogen. Diese Grenzlinie wird bezeichnet durch das Auf- treten der Gruppen d. Phyll. tätrieum. und ultramontanum, :der Gattun- sen Oppelia und Parkinsonia: (Tmetoceras-Gruppe) einerseits, das Aus- sterben von Hildoceras, Frechiella, der Gruppen d. Harp: radians und faleifer andererseits. Die Coeloceren und die Gruppen d. Phyll. . Gapitanei und Lyt. jurense sind in der Opalinus-Zone.noch durch wenig zahlreiche Arten vertreten. Die Gegensätze sind also groß, die faunistischen Über- die gänge sind gering an Zahl, es liegt also kaum ein Grund: dafür: vor, Opalinus-Zone dem oberen Lias anzugliedern. Der ganze Charakter des Opalinus-Horizontes weist auf. den Dogger hin. Andererseits wäre es vielleicht empfehlenswert, den ganzen oberen Lias (von der -Bifrons-Zone.an) zum Dogger zu rechnen. Im oberen Lias treten mehrere neue Gattungen auf, die teilweise auch im Dogger fortleben ; so Hildoceras, Hammatoceras, Eryecites, Coeloceras, Dumortieria, die Gruppe d. Lyt. jurense. Dem gegenüber sterben die sämmtlichen Untergattungen und Gruppen des Aegoceras völlig aus, andere, wie die Amaltheen, treten ganz in den Hintergrund. Also hat eine fast vollständige Umwandlung stattgefunden. Übergänge sind nur bei den Gruppen d. Phyll. Capitanei, Lyt. fimbriatum, Harp. radians nnd falcifer nachgewiesen. * VACEK vermengt die faunistisch scharf geschiedenen Zonen des opalinus und des Murchison& zu einem von ihm als liassisch bezeichneten Schichtencomplex (S. Vigilio). Lapparent zieht im Gegensatz hierzu die Grenze von Lias und Dogger sogar zwischen der Zone des Harp. opalinum und des Harp. Murchison® (Traite de geologie. Paris. 1900). 22 D: GYULA PRINZ. (22) Rein statistisch würde die Zurechnung der Murch. Zone zum Lias eine Riesenformation mit einem Umfang von 17 Zonen ergeben, während für den Dogger nur noch 6 Zonen übrig blieben. Allerdings beträgt die Mächtigkeit des fossilführenden Complexes von S. Vigilio nur ca. 1 m, wie ich in Bestätigung von Vacer’s Angabe an Ort und Stelle am Cap S. Vigilio feststellen konnte. Doch ist bekanntlich die geringe Mächtigkeit verschiedener, palseontologisch scharf gekennzeichneter Zonen im alpinen Jura wiederholt beobachtet worden (Nrumayr, WÄHneER). Diese diametral widersprechenden Annahmen sind wohl der beste Beweis für die Fehlerhaftigkeit der Abweichungen von OPrrer’s Anschauungen. Die Horizonte von H. Opalinum bis zur Parkinsonia Parkinsoni falst man allgemein unter dem Namen Bajocien zusammen. Das ist ein dem englischen inferior Oolithe entsprechender Schichtencomplex, der aus zwei, von einander ziemlich abweichenden Stufen besteht. Die Verhältnisse werden durch die beigefügte Tabelle klargelegt. Innerhalb des mittleren Dogger findet man eine mindestens ebenso große Änderung, wie beim Beginn des Doggers. Hier treten die wichtigen Gat- tungen Parkinsonia (excl. Tmetoceras), Perisphinctes, Sphaeroceras, Haplo- ceras, auch die Gruppe Sonninia (Hamm. Sowerbyi) auf und dadurch erhält der mittlere einen vom unteren Dogger sehr abweichenden Charakter. Die Horizonte des Harp. opalinum (des Lyt. torulosum, der Trigonia navis) und des Harp. Murchisone haben faunistisch mit der Bajeux- Stufe wenig gemein. Man könnte sie als besondere Bakonyer-Stufe benen- 'nen (Baconien), wenn nicht die Bezeichnung «unterer Dogger» ausrei- chend wäre. Ich wollte nur darauf hinweisen, daß eine Änderung der Lias-Dog- ger Grenze keinesfalls nach den Vorschlägen von VaAczk oder denen von Lapparent erfolgen darf. Ich bin aber andererseits selbst weit entfernt, eine Änderung vorzuschlagen. (23) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 93 Verticale Verbreitung der Untergruppen und Arten des älteren Jura. Dogger unterer mittlerer 1— _ = Phylloc. heterophyll.Untergr. Phylloc. tatricum Untergr. « ultramontan. « « Capitanei « Lytoc. fimbriatum « Lytoc. tripartitum Formenr. Pleuracanthites (Lyt. articu- latum Untergruppe) _— — | Lyt. jurense Untergruppe Amaltheus Cymbites BUPBeeTan? I Harp. algovianum Untergr. EIIGOCBIBEST vr | | Harp. radians Untergruppe | « compl.u. faleif. Untergr. Lioceras (Harp. op. Untergr. | SAN; Sonninia (Hamm. Sowerbyi | Untetprüuppe)r ı ern Hamm. insigne Untergruppe | NEL EN Me A | EEE Kae | eh Oppelia EUER EN | | RB ET 5 Haploceras | Coeloc. pettos Untergruppe Mr | | | ÜREROOERAS NT AS NEBEN ES | h at Steph. Humphries. Untergr. | | a N Sph&roceras __ R Tmetoceras (Park. scissa) Parkinsonia _. Frechiella Däamortieria Em 2 | ia} Gycloceras .. 24 D: GYULA PRINZ. (24) | ENTWICKELUNG UND FORM DER PHYLLOCEREN. Haus erwähnt in seiner Monographie," dass die Entwickelungsge- schichte der Gattung Phylloceras ziemlich bekannt sei. Eigentlich sind es aber die 1870 herausgegebenen Studien Neumayr’s allein, welche be- züglich der Gattung Phylloceras einigen Aufschluss geben. Über die ältere Vorgeschichte der Familie finden wir ausserdem wichtige Beiträge in Frecn’s Lethea palsozoica. Trotzdem sind unsere Kenntnisse von der Gattung Phylloceras im Einzelnen noch weit von irgendwelcher Vollständigkeit entfernt. Eben des- halb konnten die Formen dieser Familie, welche im Jura eine wichtige Rolle gespielt haben, bisher nicht als Leitfossilien benützt werden. Über die vertikale Verbreitung der Arten ist wenig bekannt. und nachdem‘ SEMsSEy und Hantken die reiche Fauna des Grabens «Tüzkövesärok» bei Csernye nicht mit präciser Bestimmung des Niveaus sammelten, bin ich ausser Stande, dieselben nach Einzelheiten zu beschreiben. Die Zahl der Arten ist durch die Forschungen Menzeninı’s, Hereıch’s, PaRoNA’Ss, WÄHNER’S, HanTKen’s, Vacer’s, Fucını's, Huc's, GEYER’ S und anderer beträchtlich gewachsen. Leider macht die Mangelhaftigkeit der Abbildungen und Kürze der Beschreibung in den meisten italienischen Arbeiten eine Benützung derselben fast unmöglich. An dieser Stelle soll die Unterfamilie Phylloceratin® und speziell die Gattung Phylloceras nur kurz charakterisirt werden. Embryonale Entwickelung. Über die embryonale Entwicke- Jung der Unterfamilie Phylloceratins ist uns nicht viel mehr bekannt, als was Branco darüber veröffentlicht hat. Nach den auf Phyll. heterophyllum, Sow. sp. bezüglichen Untersuchungen sind die Phylloceren angustisellat. Pomrscx),” der die Entwickelung der Suturlinien studirte, gelangte zu dem Ergebnisse, dass sich bei Phylloceras heterophyllum Sow. stets 3-—-3 Blätter auf einmal und nie ein Hauptblatt auf Kosten der anderen entwickelt. Dasselbe wurde bereits früher von Branco konstatiert und von mir bestätigt. ı Em, Haus: Beiträge zu einer Monographie der Ammonitengattung Har- poceras. 2 Ammoniten des Rhiet. Neues Jahrbuch etc. 1895. II. (25) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. D) Fr Die Suturlinie der inneren Umgänge von Arhacophylilites, welche ich an mehreren Exemplaren von obertriadischen Ahac. debilis, Hav. des Breslauer Museu.uıs bloslegte, zeigt folgende Entwickelung: Der Lateral- sattel tritt ın Form eines einzigen breiten Blattes auf, an welchem sehr bald Zähne entstehen, die sich zu Blättern ausbilden. Die ersten Blätter scheiden auf dem ersten Lateralsattel aus und zwar in varriierender Zahl von eins bis drei auf einmal. Hiermit ist das Popanoceras-Stadium der Suturlinie bei Rhacophyllites festgestellt und die directe Ableitung von den Popanoceratinen durch Vermittelung der Monophylliten wahrscheinlich. Aussere Form. Die äussere Form (Querschnitt und Höhe der Windungen etc.) der Phylloceren wurde als wichtiges Merkmal bisher ver- nachlässigt. Oft treffen wir in der Literatur auf Bemerkungen, wonach der Querschnitt für die Arten-Unterscheidung ohne Bedeutung ist. Auf dieser Grundlage wurden unter dem Namen Phylloceras Capitanei, oder hetero- phyllum zahlreiche, nicht zu diesen Species gehörige Arten zusammenge- fasst, und in vielen Museen finden wir noch immer fast die sämtlichen liassischen Phylloceras-Arten unter diesen beiden Namen vor. Nachdem ich eirca 1000 Exemplare von Phylloceras in den Händen gehabt habe, konnte ich auch massgebende Unterschiede der äusseren Form feststellen. Es können drei Typen des Querschnittes der Windungen unter- schieden werden: 1. Die Seiten sind flach, nahezu parallel und der Externteil ist gleich- mässig gewölbt. 2. Der Querschnitt bildet eine regelmässige Ellipse. 3. Der Querschnitt ähnelt einem gothischen Spitzbogen. Endlich gehört bei allen drei Formen der Gegensatz des hohen und niedrigen (uerschnitts zu den wichtigen Unterscheidungsmerkmalen. Waasen und NEumayYR weisen wiederholt darauf hin, dass die Länge der Wohnkammer eines der wichtigsten Merkmale ist. Da nach der allgemei- nen Regel den langsam zunehmenden Windungen eine lange, den rasch zunehmenden hingegen eine kurze Wohnkammer entspricht (Frecn, Trias- Awıinoniten vom Bakony), muss auf die Art des Wachstums besonders Gewicht gelegt werden; ‚die Länge der Wohnkammer der meisten Arten ist unbekannt und man kann sodann nur aus der Wachstumsform auf das erstere Merkmal schliessen. Während des Wachstums bleibt die Form des Querschnittes con- stant. Im ganzen sind jedoch die inneren Windungen breiter, die äusseren schlanker; so gibt denn die Höhe der. Windungen auf demselben Radius zuverlässigen Aufschluss über die Art des Wachstums. Das Höhenverhält- niss zweier übereinander liegenden Windungen schwankt zwischen 1:4 26 D: GYULA PRINZ. (26) und 1:2 (genauer 25:100 und 53: 100). (S. Fig. 1.:58,:S, S.) Die mit Labialwülsten versehenen Formen zeigen im allgemeinen ein rascheres Wachstum, wie die glatten. Die Gestalt von Phylloceras ist involut, der Nabel ganz geschlossen oder eng, nur selten weiter als 10° des Durchmessers (S. Fig. 1.: KK, : D). Die im untersten Lias auftretenden Phylloceras-Arten besitzen im allge- meinen einen weiteren, das heisst einen Rhacophyllites-ähnlichen Nabel. Figur 1. Querschnitt des Phylloceras Böckhi nov. sp. K—S = Höhe der letzten Windung. A—A= Breite « « « K— K,= Nabelweite. S—S,:8S,s = Höhe der beiden, einander folgenden Windungen, oder der Wachstums-Zeiger. Die vorschreitende Verengerung des Nabels bei den jüngeren Arten ent- spricht einer bestimmten Tendenz der Entwickelung. Eine vollkommen unverletzte Mündung ist bisher noch nicht und auch die Länge der Wohnkammer nur bei wenigen Arten präcis bekannt ; letztere besitzt einen '/a—-”/ı Umgang. Skulptwr. Unter den Phylloceren von Üsernye ist nur auf einem einzigen, der Art Phyll. Borni nov. sp. angehörigen Exemplare, ein kleines Schalenfragment erhalten geblieben ; die übrigen sind ausnahmlos Stein- (27) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 97 kerne. Infolgedessen kann hier nur die innere Seite der Schale beschrie- ben werden, wie sie der Steinkern wiedergibt. Neumayr und nach ihm Zırrer teilte die Phylloceren auf Grund der Skulptur in Formenreihen. Die Gattung Phylloceras zerfällt gleich zu Beginn des Lias in zwei von einander leicht unterscheidbare Gruppen, die Gruppen von Phyll. Capitanei einerseits und von Phyll. heterophyllum anderseits. Die erste wird von den Arten: Phyli. Persanense, Here., Phyll. Bielziü, Here., Phyll. leptophylium, Hav., Phyli. eylindricum, Sow., Phyll. subeylindri- cum, Neum., Phyll. Lunense, Meneen., Phyll. glaberrimum, Neum. und Phyll. psilomorphum, Neum. gebildet, während Phyll. togatum. Moss. und Phyll. syWestre, Hrre. Vertreter der anderen sind. Der Steinkern der ers- teren Gruppe ist glatt oder nur um den Nabel mit Spuren von radialen Furchen versehen; während sich diese bei der anderen auffallend und scharf bis zum Sipho erstrecken. Diese Furchenbildung, welche den in- neren Wülsten des Gehäuses entspricht, ist ein auffallender Charakter der Gattung Phylloceras. Die bei Monophyllites sporadisch auftretende Eigentümlichkeit wird bei einer grossen Gruppe der Nachkommen cha- rakteristisch. Die Tendenz der Mutation erlitt auch im Jura keine Veränderung. Während einerseits die jüngeren Arten immer involuter, ihre Sutur immer zerschlitzter wird und die Zahl ihrer Auxiliarloben zunimmt, nehmen auch die Furchen des Steinkernes eine abwechslungsreichere Form an. Diese letztere Veränderung erfolgt mit dem Beginn der Dogger-Periode. Endlich tritt bereits gegen Ende des Lias auch die Gruppe des Phyll. tatrieum auf. Zwischen den Gruppen finden sich Übergänge resp. Zwischenformen ziemlich häufig. Diese trennte Nrumayr als isolierte Arten ab. Für den engen Zusammenhang der mit Labialwülsten versehenen Gruppe des Phyll. Capitanei und der glatten Gruppe des Phyll. hetero- phyllum ist ein einzelnes oberliassisches Stück von Csernye wichtig. Leider lässt die mangelhafte Erhaltung nur soviel sagen, dass das einzelne Stück dem Phyll. Szaboi nov. sp. verwandt ist. Die inneren bis 14 mm hohen Windungen zeigen deutlich die Furchen des Phyll. Capitanet, während die 21 mm. hohe Windung vollkommen glatt ist. Man könnte aus dieser Beobachtung den Schluss ziehen, dass die Gruppe des Phyll. Capitanei etwas älter sei, als die Gruppe des Phyll. heterophyllum. Doch treten beide Gruppen in denselben unterliassischen Schichten gleichzei- tig auf. Die im Beginn des Lias ärmliche Phylloceras-Fauna lässt auch im mitt- leren Lias keinen Fortschritt erkennen. Von Heterophyllus-Formen lebten zu dieser Zeit: Phyll. Hebertinum, Reyn., Phyll. frondosum, Reyn., Phyll. 98 D: GYULA PRINZ. (28) Zetes, Ors., Phyll. Loscombi, Sow., Phyll. Bonarellü, Betr. und Phyll. - Hantkeni, ScHLorne. Von Capitanei tritt damals der Typus auf.' Die For- men dieser Gruppe zeigen im oberen Lias eine starke Entwickelung. Hie- her gehören: Phyll. Nilssoni, Hes., Phyll. Geyeri, Box., Phyll. Ausonium, Meneen., Phyll. Emeryi, Berr., Phyll. Calais, Mexeen., Phyll. subnilssoni, Bertr. et Kırıan, Phyll. supraliasicum, Pomr., Phyll. Pompeckji, Hue. und übertreffen bereits die Formen von heterophyllus an Reichthum. An den Furchen können allmählich Veränderungen beobachtet wer- den. In der Mitte derselben zeigen sich die Spuren einer Krümmung und bei einigen Arten werden dieselben breit und bandförmig (Ph. suprali- asieum und Pompeckji). Die heterophyllus-Formen werden im oberen Lias von Ph. heterophyllum, Sow., Ph. frondosum, Reyn., Ph. Spadae, Meneen.,: Ph. Borni, Prinz, Ph. Gajdrü, Prınz, Ph. Böckhi, Prixz: ver- treten. Gegen Ende des oberen Lias scheinen bereits auch Ph. tatrieum, PuscnH. und ‘Ph. Stoppanti, Menzen. aufzutreten, Die heterophyllus-Formen gehen ohne jede grössere Veränderung ihres Habitus in den unteren Dogger über. Die Arten der Gruppe sind: Ph. trifoliatum, Neum., Ph. baconicum, Hark. etPrinz, Ph. Loezyi, Prinz, Ph. Lörentheii, Prınz, Ph. Szaboöi, Prıxz, Ph. Wähneri, Grm. Zur Reihe des, tatricus gehören : Ph, tatricum, Puscn., Ph. euphyllum, Bexeckk, Ph. flabellatum, Neun. Die Gapitanei-Formen erreichen zu dieser Zeitidas Übergewicht. Während ein Teil derselben noch die vorgebogene Furehe beibehalten hat und die Formenreihe der Untergruppe von Ph. Gapitanei bildet, zeigt der überwiegend grössere Teil eine in der Mitte‘ der Ein- schnürung erfolgte Krümmung, manche Form. sogar eine gebrochene Furche. Dieser grössere Teil wurde von Neumayr als die Formenreihe von Ph. ultramontanum, Zwrr. bezeichnet. Zur ersten Untergruppe gehören: Ph. Nilssoni, His. und mut. medio-jurassica, Prınz, Ph. heterophylloides, Opp., Ph. Hintzei, Prinz; Ph. Frechi, Prınz ; zur zweiten: Ph. ultramon- tanum, Zirt., Ph. trilabiatum, Prinz, Ph. mediterraneum, Neun. Ph. Partschi, Srur und Ph. seroplicatum, Hav. sp. bildet mit der Formenreihe von Ph. helerophyllum, Sow., die Gruppe mit glattem Stein- kerne. Br Ausser den hier aufgezählten drei Gruppen, kommen noch — wie bereits erwähnt — abgesonderle Arten vor, deren Individuenzahl in der Regel gering ist. Racophyllites wird von Formengruppen mit ähnlichem ' Charakter gebildet. Den heterophyllus-Formen würde die Gruppe von AR. debilis, Hav. entsprechen, ‚während AR. transsilvanieum mit Ph. Partschi ver- glichen werden könnte, Euphyllites ist eine gerippte parallele Untergat- tung des Rhacophyllites. (29) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 93 Die Unter-Familie der Puylloceren kann demnach in folgendes System zusammengefasst werden: | I. Rhacophyllites, Zırr. Evolut. Obere Trias und Jura. Directer Nachkömmling des Mono- phyllites, Moss. Gruppe A) Rhacophyllites debilis, Hau. — Prinz. Schale glatt. Sutur wenig zerschlitzt. Gruppe B) Rhacophyllites transsilvanieus, Hau. — Prinz. Schale gerippt. Sutur wenig zerschlitzt. Gruppe €) Kuphyllites, W Änn. Schale gerippt. Sutur sehr zerschlitzt. 2. Phylloceras, SuEss. Involut. Jura: und Kreide. Direeter Nachkömmling des Rhacophylli- tes, ZiTT. Gruppe A) Phylloceras heterophyllwn, Sow. — Neun. em. Prinz. Steinkern ohne Furchen, ohne Wülste. Untergruppe (Formenreihe). a) Phylloceras heterophyllum, Sow. — Nevm. s. str. Wohnkammer glatt. « « b) Phylisceras Partschi, Stun. — ZırteL. Wohnkammer gerippt. Gruppe B) Phylloceras Capitanei, Gar. — NEum. em. Prinz. Steinkern mit Furchen, ohne Wülste. Untergruppe (Formenreihe). a) Phylloceras Gapitanei, Car. — Neun. s. str. Furchen bogenförmig. « « b) Phylioe. ultramontanum, Zırr. — Neun. Furchen gebrochen. Gruppe GC) Phylloceras talricum, Puscn. — Neun. Ohne Furchen, mit Wülsten. Sutwrlinie. Die Gattung Phylloceras verdankt ihren Namen der Sutur und tatsächlich ist dies Merkmal hier wichtiger, als bei den übrigen Juraammoniten. | Im allgemeinen kommt die Zahl der Sattelblätter und die Loben- enden bei der Unterscheidung der Suturlinien in Betracht; die Anordnung der Sattelblätter, d. i. die zwei- oder dreiblättrige Endung ist nur vom ‘geringer Bedeutung. Im Gegensatz zu den von Nrumayr vertretenen An- 30 D: GYULA PRINZ, (30) schauungen ergaben meine, an sämmtlichen bekannten Phylloceras-Arten ausgeführten Untersuchungen, dass die Zahl von Blattendungen zwischen zwei und fünf schwankt, und somit nicht von ausschlaggebender Bedeutung für die Species-Unterscheidung sein kann. Von viel grösserer Wichtigkeit ist die Zahl der Suturelemente bei ausgewachsenen Stücken von gleicher Grösse, ohne Berücksichtigung der Endungen. Ferner ist die Breite des Externlobus von specifischer Wichtigkeit. Die Sutur steht mit der Wölbung des Gehäuses in engem Zusam- menhang. Die Sutur der schmalen, flachen Phylloceras-Formen ist ein- facher, die Sättel und Loben kürzer; während die Lobenlinie der stärker gewölbten bedeutend mehr gegliedert ist. Zur Versteifung der einander senäherten Wände genügte nämlich auch eine einfachere Stütze. Trotzdem lassen sich auf Grund der Sutur nur Species, keine Gruppen unterscheiden ; überhaupt ist die Gruppierung der Phylloceren immer eine mehr oder weniger künstliche. Auf Grund des Verhältnisses des Siphonallobus zum ersten Lateral- lobus und ihrer Form lassen sich bei den unterjurassischen Phylloceren drei Typen der Sutur unterscheiden. Beim ersten ist der erste Laterallobus bedeutend länger, oft zweimal so lang, wie der Siphonallobus, und seine Äste reichen bis zum Sipho oder ganz in dessen Nähe. Der Siphonalsattel sitzt demnach auf einem ganz dünnen Halse (S. Taf. XXXVI, Fig. 1.). Dieser Typus der Sutur ist namentlich für die glatten Steinkerne charakteristisch. Eine solche besitzen Phyll. Borni nov. sp., Böckhi nov. sp., Loczyi nov. sp. Den zweiten Typus lässt Phyll. Nilssoni H&e. erkennen. Der erste Laterallobus ist auch hier 1'/a-mal so lang, wie der Siphonallobus, bleibt aber meist unter dieser Länge und die Äste des ersten sind vom Sipho weit entfernt. Der erste Laterallobus des dritten Typus (Phyll. baconieuwm Hank. et Prınz) ist beinahe gleich lang, wie der Siphonallobus. Systematische Darstellung. Der Beginn der Juraperiode wird durch die grosse Umwandlung der Ammoniten gekennzeichnet. Nach Abschluss der Trias treten neue Formen auf, welche — obzwar mit den triadischen zusammenhängend — doch einen selbständigen Platz einnehmen. Die geringste Änderung erfolgt innerhalb der Familie Phyllo- ceratidae. Hier werden nur die einfacheren, einblättrigen Formen (Popano- ceratinse = Cyclolobid®) durch die stärker differenzierten Phylloceratinen abgelöst. Viel mehr abweichend von den triadischen Ammoneen zeigt sich (31) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 31 die Familie Aegoceratidae, jedoch wird sie von Mossısovics und Anderen als ein Seitenast der Phylloceratiden betrachtet. Diese Umwandlung und Abstammung wurde erst in den letzten Jahren beleuchtet. Mossısovics! glaubte Zırreis” und Neumayrs drei Familien: Phylloceratidae, Lytoceratidae und Aegoceralidae von den Guelolobeden (Popanoceratins®) ableiten zu können. Psiloceras, die Stamm- gattung der Aegoceratide von Monophyllites abzuleiten, wie dies Mossı- sovics gethan, hielt Pomreers” auf Grund seiner die Suturlinien be- treffenden Studien für unmöglich. Die eingehendere Erforschung der unteren Liasschichten, namentlich aber die Entdeckungen Winners” gaben der Auffassung von Moisısovics Recht. Wänner beschrieb aus den untersten Liasschichten der nordöstlichen Alpen zwei neue Formen: FKuphyllites und Pleuracanthites Canav. Euphyllites Wänn. ist eine Gruppe von Rhacophyllites Zırr., ähnelt aber in der Berippung schon den älteren Aegoceren. J. Prrrın Smitn” versucht bereits 1900 (nach dem Erscheinen von Wiuners Arbeit), die Lytoceren und Phylloceren von einem gemeinschaft- lichen Seitenaste der Monophyllites abzuleiten, während er die Aegocera- tiden mit Cymbites und dadurch mit Nannites in Verbindung bringt. CGymbites ist meiner Ansicht nach eine atavistische Gattung, welche einer Weiterentwickelung unfähig ist und vor allem ein mittelliassischer Nach- komme des unterliassischen Arietites; somit kann er nicht die Stammform der Aegoceratiden sein. STEINMANN hat in der ersten Auflage seiner «Elemente der Palxon- tologie» die Familien: Lytoceratidae, Phylloceratidae und Aegoceratidae unter dem Namen «Lanceolatiformes» zusammengefasst, in der zweiten Auflage jedoch diese natürliche Gruppen in zwei weitere Unterordnungen getrennt. Er unterscheidet jetzt Leiostraca (mit Phylloceratide und Lyto- eeratide) und Heterostraca (mit Aegoceratide und Harpoceratid). Vom rein phylogenetischen Standpunkte aus hat sich Frec# in seiner Leth@a palsozoica Bd. II. (Dyas) mit der Abstammung der Vorläufer der Phylloceratiden befasst: Die von den @lyphioceratiden abstammenden Arcestiden umfassen die Unterfamilie Popanoceratinae. Die letzteren sind 1 Die Gephalopoden der Hallstätter Kalke. Abt. II. ® Grundzüge d. Pal&ontologie I. Ausgabe. #® PoMPECKJ. Ammoniten des Rhät. Neues Jahrbuch f. Mineralogie etc. Jahrg. 1895. Bd. II. %* WÄHNER. Beiträge zur Kenntniss der tieferen Zonen des unteren Lias in den nordöstlichen Alpen. > The Development and Philogeny of Placenticeras. D: GYULA PRINZ. (32) ws LO die unmittelbaren Vorläufer der jüngeren Phylloceratinen. Weil die Popa- noceratine und Phylloceratine einer gleichmässigen Fortentwickelung desselben Stammes in zwei aufeinanderfolgenden Perioden entsprechen, fasse ich in Übereinstimmung mit Prof. Frecn die Unterfamilien Popa- noceratin® und Phylloceratine unter dem alten Namen «Phylloceratidae » zusammen. Diese Abstammung zeigt folgende Tabelle: Lias Phylloceras Psiloceras Rhast Rhacophyllites Mojsvärites .,.--.---------- Nele Obertrias y 6 N v2 Yen Muschelkalk Monophyllites | Buntsandstein Dyas Gycelolobus REN N. | Ka Obercarbon Agathiceras Die im Beginn des Lias entstandenen Aegoceratiden und ihre Nach- folger: die Harpoceratinen, Stephanoceratinen, Cosmoceratinen, Haplo- ceratinen bilden auch eine einzige Familie, wie dies zuert von STEINMANN ausgesprochen ist, dem Frec# in seiner Lethsa Bd. Il. S. 481. folgte, und ich folge dieser Anordnung auch: Fam. PHYLLOCGERATIDAE Zırr em. Prinz. Die Sättel der Sutur mit blattförmigen Endungen. Dyas— Kreide. I. Subfam. POPANOCGERATINAE, Frecna. (=Gyelolobids® * Zırr. ex parte.) Wohnkammer lang, wenigstens ”s Umgang. Die Sättel der Sutur einheitlich, mit einblätterigen Endungen. Dyas und Trias. Directer Nach- folger der Familie Glyphioceratidae (Agathiceras). * Ohne Lobites. (33) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 33 Genus 1. Popanoceras Hyarı. « 2. Cyclolobus Waac. « 3. Megaphyllites Moss. « 4. Monophyllites Moss. II. Subfam. PHYLLOGERATINAE Zırr. Wohnkammer Ya—"/; Umgang. Die Sättel der Sutur zerschlitzt, mit mehrblättrigen Endungen. Trias—Kreide. Genus 1. Rhacophyllites Zurr. « 2. Phylloceras Sukss. Bemerkung. Die Systematik der Familie Goniatitide in ZITTELS «Grundzüge der Pal&ontologie Il. Ausgabe» bedarf einer geringen Rektifizierung. Der Platz für die Gattung Daraölites ist unrichtig in der Subfamilie Pronoritinae FRECH an- gewiesen. Die genannte Galtung gehört vielmehr zur Familie Medlieottiidae Kar- PINSKY emend. FRECH Vergl. Lethea pag. 476. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geol. Anst. XV. Bd. 1. Hft. 2) 34 Dt GYULA PRINZ (34) BESCHREIBUNG DER FAUNA. Familie PHYLLOCERATIDAE, /ırr. em. Prinz. Unterfamilie PHYLLOCERATINAE, Zırt. Genus PHYLLOCERAS, Surss. Untergruppe des Phylloceras heterophyllum, Sow. MITTLERER LIAS. I. Phylloceras Hantkeni, ScHLorn®. et Prinz. (Taf. XI.) 1867. Ammonites Hantkeni. SCHLOENBACH. Ammoniten aus dem Bakony. Die Bestimmung der von Hantken gesammelten Exemplare stammt von SCHLOENBACH, der zwei Exemplare unter den Händen hatte, welche sich durch ihre Größe von den übrigen unterscheiden. Eines derselben besitzt einen Durchmesser von eirca 30 em. SCHLOENBACH hatte diese Art nur kurz charakterisiert. Die breite Form derselben erinnert samt ihrem außerordentlich weiten Nabel noch an die Phylloceras-Arten des unteren Lias. Fig. b gibt die Gestalt des Originals nicht ganz getreu wieder, da dieselbe stark abgerundet quadra- tisch und daher bei dem Sipho nicht so sehr scharf ist. In der Seiten- ansicht kommt dies genügend zum Ausdruck. Ph. Hantkeni, ScnLorne. ist vollkommen glatt. Darin, wie auch in seiner breiten Form gleicht er dem Ph. eylindrieum, Sow., welchem er sich auch in der Suturlinie nähert. Es hat den Anschein, als wäre diese Art die Nachfolgerin von Ph. eylindricum, wie das auch schon SCHLOEN- Bacn bemerkt hat, welche eine außergewöhnliche Größe erreichle, um aber alsbald von der Bildfläche zu verschwinden. Bisher wenigstens ist aus den späteren Bildungen keine Art bekannt, welche mit Ph. Hantkeni in Zusammenhang gebracht werden konnte. Von Ph. eylindrieum unterscheidet sich diese Art durch ihren wei- ten Nabel. Ihrer evoluteren Form entsprechend, ist auch die Zahl der Lateralloben geringer. (35) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY, 35 OÖBERER LIAS. 9. Phylloceras heterophyllum, Sow. 1867. Ammonites heterophylius, Sow. SCHLOENBACH. Ammoniten vom Bakony. 1820. « « « Mineral. Gonch. 1842. « « « Oßsıeny. Pal. Franc. 1849, « « « Quexsteptr. Gephaloda. 1856. « « « OPPeı. Jura. 1858. « « « (QuENSTEDT. Jura. 1374. « « « DwumorTIer. Dep. Jurass. 1875. Phylloceras « « NeuMAyYR. System. d. Am. 1886. « « « WriscHt. Lias Am. 1887. Ammonites « « (QueEnstept. Schn. Amm. Von Csernye gelangte blos ein einziges Exemplar dieser überaus bekannten Art in die paläontologische Universitätssammlung. Das Alter desselben ist — wahrscheinlich irrtümlich — als unterer Dogger angegeben. Bereits die mehr rote Farbe des Gesteins verweist auf den Lias. Auf dem ziemlich schlecht erhaltenen Steinkerne zeigen sich furchen- artige Eindrücke, welche Hantken dazu veranlaßten, denselben als Ph. Capitanei zu bezeichnen. Es ist aber unzweifelhaft, daß diese Furchen durch mechanische Einwirkungen hervorgerufen wurden und das Exem- plar dem Ph. heterophyllum angehört. 3. Phylloceras Borni, nov. sp. (Taf. XXVI, Fig. 1, 2. und Taf. XXXVI, Fig. 1.) Die heterophyllum-Formen der oberen Liasschichten von Üsernye sehören, mit Ausnahme des einzigen typischen Exemplars, drei neuen Arten an, welche mit einander in engem Verwandtschaftsverhältnisse stehen. Von Ph. heterophyllum unterscheiden sie sich in erster Reihe durch ihre Suturlinie, doch weichen sie von demselben auch in ihrem Durchschnitte ab. Den übrigen Arten gegenüber nehmen sie in gewissem Maße einen besonderen Platz ein, unterscheiden sich aber auch unter- einander gut, namentlich in dem verschiedenen Wachstum der Windun- gen, in der Breite derselben und in der Länge des ersten Lateral- lobus. Die Umgänge von Ph. Borni nehmen unter den drei Arten am lang- samsten zu. Die Höhe der inneren Windung bildet 46% der folgenden. Der Durchschnitt der Umgänge ist eine reguläre Ellipse, was auf der Ab- bildung gut sichtbar ist. Der Nabel ist ganz eng. Ein kleines Fragment der Schale blieb erhalten, welches fein ge- Zr 36 D: GYULA PRINZ, (36) streift ist. Die Streifen stehen auf einem 26 mm. hohen Umgange an der Siphonalseite circa 05 mm. weit von einander entfernt. Um den Nabel sind auf dem Steinkerne schwache Furchen sichtbar. Dimensionen: I: 11. Durchschnitt Za2ae ar’ ı ..59% 43 mm. Höhe des letzten Umganges _ .. 57 95 u Breite « « R REEL ERN 3; 14 u Nabemesmes mr. "220 — 2(2) « 4. Phylloceras Gajäarii, nov. sp. (Taf. XXVI, Fig. 3, 4.) Diese Art unterscheidet sich von Ph. Borni durch das bedeutend raschere Zunehmen der Windungen. Die Höhe des unteren Umganges bildet 35% des darauffolgenden. Die Seiten sind mehr gewölbt, wie bei Ph. Borni. Der Nabel eng, die Nabelweite circa 4% des Durchmessers. Die Suturlinie einfacher, der erste Laterallobus kürzer, wie der der er- wähnten Art. Die Siphonaldüte ist groß und gezackt. Mensenmis! Ph. frondosum, Reys. ist in der Gestalt dem Ph. Gajd- ryi sehr ähnlich, weicht aber in der Suturlinie von demselben gänzlich ab und kann somit nur als konvergente Art in Betracht kommen. Tornovıst ?” beschreibt unter dem Namen Ph. modestum eine neue Art, die mit Fh. Gajdrii vielleicht verglichen werden kann, obzwar sie bedeutend schlanker und weitgenabelter ist, wie die letztere. Das von Tornovıst untersuchte Exemplar ist ganz vollständig, trotzdem wird von dessen Suturlinie nichts erwähnt, weshalb ein eingehender Vergleich un- möglich ist. Dimensionen: IR 11. Durchschnitt a dh nt. 48 mm. Höhe des letzten Umganges.. 56 30 « Breite « « « Be rd RA 16 « NSDEIWEILE „un WERE DE RTE 3 2% I Fossiles du calcaire rouge. = Dogger vom Espinazito. (37) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 37 UNTERER DOGGER. 5. Phylloceras Böckhi, nov. sp. (Taf. XXVI, Fig. 4, 6. und Taf. XXXVI, Fig. 2.) Diese Species übertrifft im raschen Zunehmen ihrer Windungen sämtliche in diese Formengruppe gehörigen Arten, da der innere Umgang blos 25% des externen bildet. Die Windungen sind schlank, die Seiten flach ; der Nabel etwas weiter, wie der der vorgehenden Arten. Die Sutur ähnelt der von Phyll. Borni sp., ist jedoch, der flacheren Gestalt entspre- chend, weniger zerschlitzt. Berronıs* Ph. Zetes, d’Ors. ist der Abbildung nach dieser Species ähnlich; da mir aber weder die Suturlinie, noch der Durchschnitt dieser Form bekannt ist, bin ich außer Stande, dieselbe mit Ph. Böckhi zu vergleichen. Der Typus von Ph. Zetes weicht von unserer Art sowohl in der Gestalt, wie auch in der Suturlinie wesentlich ab. Außerordentlich nahe hinsichtlich der äusseren Gestalt steht Phyll. Böckhi nov. sp. dem Phyll. Gardanum aus dem unteren Dogger von S. Vigilio, jedoch sind in der Sutur bedeutende Unterschiede zu bemerken. Dimensionen : I. N: Durciintessseren, Se DR IE TER I 63 mm. Höhe des letzten Umgangess_ _ 56 A « Breite « « « TR > « Nabelweite ef 5 Fre 6. Phylloceras Liörentheyi, nov. sp. (Taf. XXVI, Fig. 1. und Taf. XXXVI, Fig. 4.) Es ist dies eine Art mit hoher Mündung und breiten Umgängen, deren (Juerschnitt eiförmig ist; das zugespitzte Ende befindet sich bei dem Nabel. Die Windungen nehmen mäßig zu, der innere Umgang bil- det 40% des äußeren. Der Nabel ist eng, bei einem Durchmesser von 83 mm. kaum 3 mm. weit. Der Steinkern vollständig glatt. Diese Art unterscheidet sich bereits durch ihre Gestalt von dem ihr am nächsten stehenden Ph. Wähneri, noch mehr aber durch ihre Suturlinie, auf welche die neue Art gegründet ist. Diese wird durch die kurzen Lateralloben charakterisiert. Der erste Laterallobus reicht zwar — ähnlich dem von Ph. Borni — bis in die Nähe des Sipho, das mittlere Ende aber ist kürzer, * Fossili domeriani. 38 DE: GYULA PRINT. (38) so dass es kaum um elwas tiefer reicht, wie das dem Sipho zunächst be- findliche. Dem kürzeren Laterallobus entspricht in der Regel eine größere Anzahl von Auxiliarloben, deren bei Ph. Lörentheyi 7 vorhanden sind. 7. Phylloceras Löczyi, nov. sp. (Taf. XXXVI, Fig. 3.) Diese Art ist wahrscheinlich die Nachfolgerin von Ph. Gajdrü, von welcher sie sich blos durch die flacheren Seiten, den trichterförmigen Nabel und einigermaßen in der Suturlinie unterscheidet. Das Wachstum stimmt mit der von Ph. Gajdriü überein. Die größte Breite des Umgan- ges befindet sich auf dem, dem Nabel zu gelegenen Drittel. Der Nabel ist infolge dessen tief und trichterförmig. Der Steinkern ist ganz glatt. Die Suturlinie stimmt mit der von Ph. Borni überein, nur sind die Lateral- loben kürzer. Dem Ph. Löczyi stehen Ph. Wähneri, Grm. und Ph. Gardanum Vacrr am nächsten. Mit dem letzteren stimmt namentlich der Nabel des- selben überein, doch befindet sich die größte Breite von Ph. Gardanum in der Mitte des Umganges; auch sind seine Seiten gewölbter. Der Nabel von Ph. Wähneri besitzt eine andere Form, er ist nicht so tief; die Um- gänge aber nehmen rasch zu. Ph. retroplicatum, GEYER ist unserer Species gleichfalls ähnlich, unterscheidet sich jedoch von allen durch seine Sutur- linie. Dimensionen: if 1. Durchmesser; 22.5 zen D 37722 ee 47 mm. Höhe des letzten Umganges_. _ 55 33 u Breite « « « u ae 16 « Nabelweite _. _. . a 3 A Ss. Phylloceras baconicum, Hantk. msc. nov. Sp. (Taf. XXVII, Fig. 2. und Taf. XXXVI, Fig. 9.) Mit diesem Namen bezeichnete Haxrken eine Art, welche in Gsernye eine der häufigsten ist. Sie steht dem Ph. Wähneri, Gem. nahe, weicht aber einigermaßen in der Gestalt (besonders im Querschnitte), haupt- sächlich aber in der Suturlinie von demselben ab. Die Umgänge nehmen mässig zu, worin sie sich von Ph. Wähneri gleichfalls unterscheidet. Die Seiten sind stark gewölbt, in der Mitte am breitesten; der Nabel vollständig geschlossen; der Steinkern glatt. Die Suturlinie wird von 9 Lateralloben gebildet; der erste Laterallobus ist um ein Drittel länger, wie der Siphonallobus. Die Siphonaldüte triangu- (39) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 39 lär und gezackt. Die beiden Hälften des ersten Laterallobus einander ähnlich. Der dem Sipho zunächst befindliche Ast ist nicht unverhältnis- mäßig stark entwickelt, so daß die beiden Siphonalsättel auf einem brei- ten Stiele sitzen. Ph. frondosum, Reryx. aus dem oberen Lias steht Ph. baconieum gleichfalls nahe, doch besitzt er eine höhere Mündung und ist derselbe auch evoluter ; überdies weicht auch sein Querschnitt ab. Nach den Aufzeichnungen Hantken’s stammt diese Form aus dem Hammatoceras fallax-Horizonte. Dimensionen: I: 1. DUROkzHasserut er Ayers 72.mm. Höhe des letzten Umganges. _. __. 45 AO Breite « « « Pi Ne 3. Ba ART 9. Phylloceras Szaböi, nov. sp. (Taf. VII, Fig. 1a, b und Taf. XXXVI, Fig. 13.) Ph. Szaböi ist nebst Ph. baconicum die häufigste Art des Csernyeer Doggers. Hanrken ließ diese Form zwar abbilden, doch hinterließ er keine, dieselbe betreffenden Notizen. Brrroxı* hat wahrscheinlich eine Mutation dieser Art unter dem Namen Ph. Zetes, d’Ore. aus dem Bresciaer Medolo beschrieben. Die Mündung seines Exemplares ist zwar etwas höher und der Nabel anders geformt, die Seitenansicht aber ist — nach der getreu scheinenden Photographie beurteilt — dem Ph. Szaböt vollkommen ähn- lich. Die Suturlinie der fraglichen Art teilt Berronı nicht mit, obwohl dies nach der Abbildung keine sonderliche Mühe verursacht hätte. In der äußeren Gestalt aber herrscht bei den Phylloceras-Arten eine so große Konvergenz, daß eine Bestimmung ohne Kenntnis der Sutur unmöglich ist. Die Umgänge von Ph. Szabdi nehmen mäßig zu, der innere Umgang bildet 45% des äußeren. Der Querschnitt der Windungen ist jenem von Ph. Gajdrii sehr ähnlich, doch sind ihre Seiten noch etwas flacher. Fig. 1b läßt die Seiten viel gewölbter erscheinen, als sie in der Wirklich- keit sind. Der Nabel ist jenem von Ph. Gardanum ähnlich, trichterför- mig und geschlossen. Auf dem Steinkerne befinden sich, der Suturlinie entsprechend, schwach nach hinten gekrümmte bogenförmige Einsenkun- gen, welche immer auf dem die Sättel und Loben ein und derselben Scheidewand trennenden Radius auftreten. Dieselben sind mit den Furchen von Ph. Capitanei nicht identisch. * Fossili domeriani. 40 Dt GYULA PRINZ. (40) Hınrken hat diese Art in Anbetracht ihrer Suturlinie als Ph. trifo- liatum, Neun. bestimmt, doch entspricht derselben weder die Form, noch die von Neumayr mitgeteilte Sutur. Die Suturlinie von Ph. Szaboi ist näm- lich die gleiche, wie von Ph. Borni, d. i. die Siphonalsättel sitzen auf einem dünnen Stiele. Der erste Laterallobus ist etwa um die Hälfte län- ger, wie der Siphonallobus. Die Zahl der Lateralloben ist 9. 10. Phylloceras perplanum, nov. sp. (Taf. XXVII, Fig. 3, 4 und Taf. XXXVI, Fig. 6.) Hantken hatte in der Wiener Weltausstellung 1873 einige Ammo- niten von Csernye ausgestellt, worunter auch ein Ph. trifoliatum vorhan- den war, Npumayr's Bestimmung war auf mangelhaftes Material basiert, daher hat er die Form gar nicht abgebildet. Diese Exemplare stammten von Szafläry und S. Vigilio. Vacer erwähnt dieselbe in seiner Arbeit über die letztgenannte Gegend nicht. Nach Nrumayr ist Ph. trifoliatum der Gestalt nach dem Ph. helero- phyllum, Sow. sehr ähnlich, jedoch schlanker und involuter. Zwischen den beiden Arten ist die Abweichung in der äußeren Gestalt gering. Ph. trifoliatum ist darin dem Ph. conmectens ähnlich. Hanrken bestimmte auf dieser Grundlage, mit Außerachtlassung der Suturlinie, die in Rede stehende Csernyeer Art als Ph. trifoliatum. Beide stammen aus dem Murchisons#-Horizont. Die Sutur der Csernyeer Art läßt aber einen ganz anderen Typus erkennen, wie die durch NevmayYk von Ph. trifoliatum mitgeteilte. Infolgedessen können diese beiden nicht identifiziert werden und trenne ich die Form von Csernye als Ph. per- planum ab. Dieselbe ist außerordentlich schlank und übertrifft in dieser Hinsicht Ph. connectens. Die Seiten schwach gewölbt ; die ganze Schale flach, schmal; die Breite beträgt nur 25% des Durchmessers. Die Windungen nehmen mäßig zu, die Höhe des inneren Umganges bildet circa 37% des äußeren. Die Windung ist im @Querschnitte lanzenförmig, schmal. Der Nabel tief, mit der Seite eine Kante bildend. Die Suturlinie wird im Gegensatz zu den verkümmerten Lateralloben des Ph. trifoliatwm von kräftigen, tiefen Lateralloben gebildet. Der Sipho- nallobus ist dem von Ph. trifoliatum ähnlich, der erste Seitenlobus um ’/s tiefer, wie der Siphonallobus, während der von Ph. trifoliatum kaum etwas, höchstens s unter den Siphonallobus herabreicht. Dem ent- sprechend ist die Zahl der Blätter auf den Sätteln gleichfalls bedeutend grösser. Der erste Laterallobus bleibt trotz seiner Länge dem Sipho fern. Infolge der grossen Abweichung, welche sich in der Suturlinie offen- (41) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY, 41 bart, kann zwischen Ph. perplanum und trifoliatum, trotz aller Ähnlich- keit des Habitus, kein engerer genetischer Zusammenhang gesucht wer- den. Nrunmayr betrachtet Ph. trifoliatum als ein wichtiges Glied zwischen Ph. heterophyllum und den heterophyllen Formen des Dogsers. Es muß aber in Erwägung gezogen werden, daß zwischen den heterophyllen For- men des oberen Jura zwei Schalentypen zu beobachten sind, deren eine nach vorne, der andere aber nach hinten gebogene Wülste und Strei- fen besitzt. Der gemeinsame Vorgänger dieser beiden dürfte kaum im Murchison&-Horizont, sondern viel tiefer zu suchen sein. Nrumayr be- zeichnet Ph. trifoliatum als Vorgänger von Kudernatschi. Die Berippung der Schale bei beiden ist überaus ähnlich, doch weist die Suturlinie von trifoliatum der von heterophyllum gegenüber ganz entschieden eine Rück- bildung auf, während Kudernatschi eine reich zerschlitzte Suturlinie be- sitzt. Es mülte demnach hier ein Veränderung in der Tendenz der Muta- tion vorausgesetzt werden. Als konvergente Form ist hier Gryer’s mittelliassische Art vom Schaf- berg zu erwähnen, welche der Autor als «Phyll. sp. ind. Form d. Phyll. heterophyllum» erwähnt. Dieses Fragment, welches auch die Wohnkam- mer aufweist, besitzt dieselbe Form, wie Ph. perplanum. Untergruppe des Phylloceras Capitanei. MITTLERER LIAS. 11. Phylloceras Capitanei, Car. 1870. Phylloceras Capitanei, CAT. NEUMAYR. Jurastudien. 1874. « « « BöckH. Deli Bakony. 1889. « « « Geyer. Mittell. Ceph. In der bescheidenen Fauna des mittleren Lias ist diese charakte- ristische Art des mediterranen Jura nur durch eine einzige Art vertreten, welche dem in der kgl. ungarischen geologischen Anstalt befindlichen Originale J. Böcku’s vollkommen ähnlich ist. Der Begriff dieser Art wird im allgemeinen in weiterem Sinne genommen, wie es ihm zukommt, weshalb ich auf J. Böckn’s Beschreibung und Abbildung verweisen muß, welche diese Art charakterisieren. 42 De GYULA PRINZ, (42) OBERER LIAS. 12. Phylloceras Nilssonji, H£r. (Tat. VII, Fig. la, b; Taf. XXI, Fig. 1a—c, 2a—c. und Taf. XXXVI, Fig. 10.) 1876. Ammonites Nilssoni, H£B. DUMORTER et FONTAnsESs. Tenuilobatus Z. 1881. Phylloceras Capitanei, Cat. MENEGHINI, Lias sup. 1881. « Ausontum, « « « 1881. « selinoides, « « « 1886. « Nilssoni, H£p. VAceR. S. Vigilio. Ph. Nilssoni ist der unmittelbare Abkömmling des mittelliassischen Ph. Gapitanei. Der allmähliche Übergang und die infolgedessen bekannte große Zahl von Übergangsformen erschweren die Trennung dieser beiden Arten in erheblichem Maße. Nzumayr und J. Böcknu stimmen darin überein, daß die inneren Umgänge der beiden Arten nicht zu unterscheiden sind. Ebenso «wird auch bezüglich der Zahl» der Furchen «kaum ein Unter- schied bestehen». (J. Böckn). Die Bestrebungen Merneenint's, einen Unter- schied nach den Furchen zwischen Ph. Capitanei und Nilssoni festzu- stellen, erwiesen sich als resultatlos. Die mitgeteilten beiden Abbildungen weichen zwar in den Furchen und dem Querschnitte einigermassen von einander ab, das unter dem Namen Ph. Nilssoni abgebildete Exemplar besitzt auch einen etwas weiteren Nabel, — im übrigen aber, namentlich in der Suturlinie, sind sie einander vollkommen ähnlich und beide Ver- treter des Ph. Nilssoni. Ebenso bemerken wir auf dem abgebildeten Exemplare von Ph. Ausonium keine spezifischen Unterschiede. Der Liebenswürdigkeit des H. Prof. Kırıan in Grenoble verdanke ich einige Phylloceren, welche aus den oberen Liasschichten der franzö- sischen Alpen von Meudon stammen. Diese zeigen schön den oben er- wähnten Übergang. Eines dieser Stücke, das vielleicht schon zum Phyll. Nilssoni sp. zu rechnen ist, hat 9 Lateralloben, übertrifft also selbst den Typus in dieser Beziehung. | Das aufgezählte Material ermöglicht eine Unterscheidung von zwei Typen. Der eine Typus besitzt einen breiten, elliptischen Querschnitt und lebte im mittleren Lias, der andere weist einen schlanken, eiförmigen Querschnitt auf und findet sich im oberen Lias, scheint aber auch noch im unteren Dogger vorzukommen. Nach Vaczk war auf der Wiener Welt- ausstellung 1873 ein Exemplar dieser Art in der Hanrken’schen Csernyeer Ammonitencollektion vorhanden, das dem Murchison®-Horizont ent- stammte. In der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt ist bloß ein Exemplar als aus dem unteren Dogger stammend bezeichnet. Dasselbe weicht bereits petrographisch von den mittelliassischen ab, da es im (43) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY, 43 Gegensatze zu der rotbraunen Farbe derselben ganz hell rötlichgelb ze- färbt ist. Vacek fand diese Art im Opalinus-Horizont. Die Umgänge von Ph. Nilssoni nehmen etwas langsam zu. Die innere Windung bildet ca 44% der darüber befindlichen. Die Nabelweite beträgt bei einem Durchmesser von 105 mm:S mm. 13. Phylloceras Spad&, Meneen. (Taf. XX VII, Fig. 3, 4. und Taf. XXXVI, Fig. 7.) 1881. Phylloceras Spadae, MENEGHINI, Lias sup. Eine auffallend breite Form und der beinahe quadratische Durch- schnitt der Umgänge sind es, durch welche diese Art charakterisiert ist, von der nur ein Exemplar aus der an Individuen armen, an Arten aber umso reicheren Ammonitenfauna der im Graben Tüzkövesärok anste- henden Liasschichten hervorgegangen ist. Dasselbe weicht bloß einiger- maßen von Meneenmrs Beschreibung ab. Namentlich sind seine Furchen weniger stark, obzwar es wahrscheinlich ist, daß dieselben auf der Ab- bildung MeneeHiınıs — um sie besser hervortreten zu lassen — etwas übertrieben sind. Überdies ist die Mündung des Ph. Spadae von Csernye etwas höher. Die innere Windung bildet 45% der darüber befindlichen. Die Breite der Wohnkammer ist so groß, wie die Höhe von Sipho bis Sipho gemessen. Der Nabel ist eng, die Suturlinie der von Ph. Borni ähnlich, aber einfacher. Zahl der Lateralloben :9. Dem beschriebenen Exemplare fehlt bloß die Wohnkammer. 14. Phylloceras Emeryi, Brrr. (Taf. XXVII, Fig. 6.) 1900. Phyll. Emeryi, BErTTon1, Fossili domeriani. Von dieser Species gingen aus dem oberen Lias bloß einige kleine Exemplare hervor, die sich durch ihre plötzlich nach vorne geneigten und gebogenen Furchen von Ph. Nilssoni gut unterscheiden und die ein wichtiges Verbindungsglied zwischen dieser Art und den ultramontanus- Formen repräsentieren. 44 D: GYULA PRINZ, (44) UNTERER DOGGER. 15. Phylloceras Nilssoni, Hr. mut. nov. medio-jurassica. (Taf. XXVII, Fig. 1, 2. und Taf. XXXVI, Fig. 11.) Diese Form unterscheidet sich vom Typus des Ph. Nelssoni durch die höhere Mündung, die größere Zahl der Rippen, hauptsächlich aber durch die mehr entwickelte und zerschlitzte Suturlinie. Während die innere Windung bei dem "I’ypus 44% der äußeren bildet, bei der aus dem Opalinus-Horizonte von S. Vıeııo stammenden Form aber 42%, bildet sie bei dieser Mutation bloß 38—39°%. Überdies ist der Nabel der letzteren bedeutend enger. Auffallender ist der Unterschied in den Furchen. Die Mutation be- sitzt nämlich deren mehr, welehe aber schwächer sind. Um den Nabel schneiden sie tief in den Steinkern ein und werden gegen den Sipho all- mählich schwächer; außerdem befinden sie sich in unregelmäßigen Ab- ständen von einander. Die Sutur ist viel mehr zerschlitzt, die Zahl der Blätter auf den Sätteln größer, die Lateralloben länger. Der erste Lateral- lobus ist beinahe zweimal so lang, wie der Siphonallobus. Diese zahlreichen Unterschiede lassen diese Mutation in einem Lichte erscheinen, als wäre sie eine andere Art; doch läßt jede ihrer Eigenschaften bloß ein vorgeschrittenes Stadium der Entwicklung dem Typus gegenüber erkennen, weshalb diselben nicht als spezifische CGha- raktere betrachtet werden können. 16. Phylloceras Nilssoni, Hxe. nov. mut. altisulcata. (Taf. XXVII, Fig. 5.) Diese zweite Mutation von Ph. Nilssoni hat sich gerade nach der entgegengesetzten Tendenz entwickelt, wie mut. medio-jurassica.. Wir stehen hier zwei Extremen gegenüber, zwischen welchen der Typus steht. Die mut. allisulcala besitzt nämlich weniger und tiefere, stär- kere Furchen, wie der Typus. Die Umgänge nehmen langsamer zu, der Nabel hingegen ist weiter, die Suturlinie einfacher wie bei dem Typus. Bei mut. mediorurassica treffen wir ganz entgegengesetzte Verhält- nisse an. Die innere Windung von mut. allisuleata beträgt ca 50% der äuberen. Der (Juerschnitt ist dem des Typus ähnlich. Die Nabelweite bei einem Durchmesser von 62 %,:8”%.. Die Suturlinie jener des Typus ähnlich, nur weniger zerschlitzt. (45) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 45 Im mittleren Jura finden wir keine ähnliche Form; die Furchen des aus dem mittleren Lias bekannten Ph. (reyeri Bon. sind unserer Form zwar sehr ähnlich, doch ist der (Juerschnitt ein anderer. Jedenfalls ist dies eine nahe verwandte Art der Mutation, und auch des T'ypus. 17. Phylloceras Semseyi, nov. sp. (Taf. XII.) Ponmpeexs beschrieb unter dem Namen Ph. supraliasicum, Huc aber unter dem Namen Ph. Pompeckjt je eine Art, welche in der Untergruppe von Ph. Capitanei infolge ihrer eigenartig flachen, bandförmigen Furche, die bisher nur bei diesen beiden Arten bekannt ist, eine gewisse Sonder- stellung einnehmen. Ph. Semseyi steht diesen Arten am nächsten; seine Furchen sind breit und flach. Auf dem gekammerten Teile treten sie zwar nicht so deutlich auf, wie bei Ph. Pormpeckji, auf der Wohnkammer aber sind sie kräftiger. Ihre Form ist nicht so bestimmt bandförmig, eingeschnitten, sondern mehr konkav. Die Schale des gekammerten Teiles ist glatt, überaus fein gestreift. Die Wohnkammer mit breiten konkaven Furchen bedeckt. Auf dem Steinkerne ist die Form dieser Furchen gleichfalls sichtbar. Die Schale dünn. Von den beiden vorher erwähnten Arten unterscheidet sich diese Art durch ihren tiefen und weiten Nabel, dessen Weite bei einem Durch- messer von 172 mm:17 mm beträgt. In den Proportionen der äußeren Form nähert sie sich dem Ph. Nilssoni. IS. Phylloceras Hintzei, nov. sp. (Taf. XXX, Fig. 1. und Taf. XXXVI, Fig. 14.) Aus dem unteren Jura sind mir zwei Arten bekannt, welche dem Ph. Hintzei ähnlich sind. Es ist dies Ph. Capitanei aus dem mittleren Lias und Ph. heterophylloides, Orr. aus dem Humphriesianus-Horizonte. Vom Ph. CGapitanei unterscheidet sich diese Art außer durch die Sutur kaum und ist ihm täuschend ähnlich. Bei der Abtrennung liefert auch der trichterförmige weite Nabel einen Anhaltspunkt. Von Ph. heterophylloüdes unterscheidet sie sich gleichfalls durch den Nabel und die Suturlinie, überdies aber auch durch die größere Zahl ihrer Furchen. Die Suturlinie der beiden genannten Arten ist mir nicht genau bekannt. Neumark teilte nur von Ph. Gapitanei eine mangelhafte Abbildung mit, so daß ich bei dem Vergleiche nur bemerken kann, daß der erste Laterallobus bei Ph. Hintzei viel kürzer ist, wie bei diesen beiden Arten und daß seine drei 46 D: GYULA PRINZ. (46) Äste, dem mehr zerschlitzten Laterallobus der letzteren gegenüber, annä- hernd gleich lang sind. Trotzdem scheint zwischen diesen drei Arten ein genetischer Zusammenhang zu bestehen. Fig. 2. Querschnitt des Phyllioceras Hintzei, nov. sp. Natürl. Grösse, Die innere Windung von Ph. Hintzei beträgt 35% der äußeren, daher ist die Mündung hoch. Der Querschnitt ist elliptisch, 67 mm hoch und 48 mm. breit. Die Nabelweite 12 mm. Die Zahl der Furchen auf dem Steinkerne eirca 8—9; auf der Wohnkammer ebenso entwickelt, wie auf dem gekammerten Teile, in regelmäßigem Bogen nach vorne geneigt. Die (47) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 47 Zahl der Lateralloben 11. Die Suturlinie erinnert lebhaft an den tithoni- schen Ph. Kochi, Opr., welcher unbedingt der Abkömmling dieser Art ist. 19. Phylloceras Frechi, nov. sp. (Taf. XXIX, Fig. 1—3. und Taf. XXXVI, Fig. 12.) In der Fauna von Gsernye befindet sich eine einzige Phylloceras- Art, deren Wohnkammer-Abdruck — wenigstens im großen und gan- zen — erhalten blieb. Es ist dies ein schlankes Fossil, das sich als neue Art erwies und welches ich Ph. Frechi nenne. Ein Teil der im Dogger in die Formenreihe von Ph. Capitanei ge- hörigen Arten sind — ähnlich wie Ph. Frechi — schmal und hoch, so daß sie dem Äußeren nach einander ziemlich gleichen. Trotzdem unter- scheiden sie sich ganz scharf von einander. Die Furchen von Ph. connec- tens, Zırr. sind ganz anders geartet (bei dem Sipho viel stärker, wie am Nabel); die übrigen Arten aber, welche in Frage kommen können, sind bedeutend jünger und ihre Suturlinie viel mehr zerschlitzt. Der Organis- mus von Ph. Frechi scheint trotz der schönen Gestalt verkümmert zu sein. Die Suturlinie ist unverhältnismäßig einfach, die Umgänge nehmen langsam zu und die Furchen sind verwaschen. Die innere Windung bil- det 53% der äußeren. Die Seiten sind schwach gewölbt. Die Furchen des gekammerten Teiles sind um den Nabel radial angeordnet und, nach dem Sipho zu schwächer werdend, jenseits der Hälfte der Umgänge kaum mehr zu erkennen. Auf der Wohnkammer befinden sich vier flache, sichelför- ige und stark entwickelte Furchen in gleichen Abständen und zwischen denselben ähnliche, aber schwächere. Die Mündung wird von einer tiefe- ren und größeren Einschnürung markiert, deren Ränder aber auf dem Exemplar von Gsernye abgebrochen sind. Der Siphonallobus ist kurz und breit und nur halb so lang, wie der erste Laterallobus. Die Zahl der Lateralloben: 9. Die drei ersten Sättel triphyllos, der vierte und fünfte biphyllos, die übrigen monophyllos. Dimensionen: 1 SSR Durchmesser ae See ee.‘ 100. BO:OE. Höhe des letzten Umganges _ DIE 60. BE Breite « « « A © 39 30: Ke Nabelweite N a 7 6 5 u 48 D: GYULA PRINZ. (48) Untergruppe von Phylloceras ultramontanum. UNTERER DOGGER. 20. Phylloceras trilabiatum. nov. sp. (Taf. XXIX, Fig. 4, 5.) Die in die Untergruppe von Phylloceras ultramontanum gehörigen Arten besitzen auf jedem Umgange ausnahmslos wenigstens vier, aber in der Regel fünf oder mehr Furchen. Ph. trilabatum weist bloß drei, an Ph. mediterraneum erinnernde Furchen auf. Außer durch diesen Hauptcharak- ter unterscheidet er sich von letzterem auch durch die Suturlinie. Von Ph. ultramontanum hinwider weicht die Form der Furchen ab, die ähnlich jenen des Ph. mediterraneum einfach gebogen sind. Die Sutur- linie bringt diese Art doch mit Ph. ultramontanum und ferner mit Zignoanum in nähere Verwandtschaft, von welchen sie aber auch durch den geschlossenen Nabel abweicht. Die Umgänge nehmen langsam zu, der innere beträgt 51% des darüber befindlichen. Der Querschnitt erinnert an jenen von Ph. ultra- montanum, die Seiten sind flach. Von der Suturlinie ist bloß der Sipho- nal- und erste Laterallobus bekannt. 91. Phylloceras ultramontanum, ZırreL. 1869. Phylloceras ultramontanum, Zur. ZireL, Phylloceras. 1870. « « « NeuMmAYR, Jurastudien. 1886. « « « Vackk, S. Vigilio. 1892. « « « Neumayr u. Untig, Kaukasus. Das Vorkommen von Ph. ultramontanum bei Gsernye ist bereits sehr bekannt und wird schon 1870 von Nrumayr erwähnt. Die Exem- plare von Csernye entsprechen vollkommen jenen von Zaskale und S. Vigilio und stammen auch aus demselben Niveau, dem Murchisonae- Horizont. Die innere Windung bildet 49% der äußeren, die Seiten sind flach, die Umgänge schmal. Der Nabel ist weit, bei einem Durchmesser von 64 mm 6 mm, die Suturlinie wenig zerschlitzt. (49) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 49 93. Phylloceras mediterraneum, Nrvm. (Taf. VII, Fig. 2a—c. und Taf. XXXVI, Fig. 8.) 1870. Phylloceras mediterraneum, NEUM. NEUMAYR, Jurastudien. 1890. « « « Hause, Note. 1892. « « « NEUuMAYR u. UHuie, Kaukasus. Die vertikale Verbreitung von Ph. mediterraneum ist groß. Nach NEUMAYR tritt diese Art zuerst in den Klaus-Schichten auf und lebte bis zum Tithon. In Csernye kommt sie im unteren Dogger in ziemlich großer Menge vor. Wir haben es demnach mit einer Spezies zu tun, welche nicht nur ihrer horizontalen, sondern auch vertikalen Verbreitung nach in der Familie der Phylloceratiden einzig dasteht und die im ganzen Dogger und Malm gelebt hat. Die aus dem unteren Dogger von Useruye stammenden Exemplare des Ph. medilerraneum sind schmäler und flacher, wie die jüngeren, stimmen aber in allen übrigen Charakteren genau überein. Ob Ph. me- diterraneum tatsächlich bereits im unteren Dogger lebte, ist noch nicht ganz sicher entschieden, da die Exemplare von Csernye bloß Steinkerne sind. Es ist nicht unmöglich, daß diese in der Mündung oder der Skulp- tur von den jüngeren wesentlich abweichen, obzwar unsere bisherigen Beobachtungen dem widersprechen. Dimensionen: 1 1. Delunesser Won nr. len Mann 77 96:7 70° Bank Höhe des letzten Umganges . . .. 51 4 « Breite « « « LAN BOISEE 3 DET NAWelwEiter Das Ber Tr DT Gruppe des Phylloceras tatricum. UNTERER DOGGER. 33. Phylloceras tatricum, Puscn. (Taf. IX, Fig. la—c.) 1869. Phylloceras tatrieum, PuscH. ZiırteL, Phylloceras. 1870. « « « NEUMAYR, Jurastudien. Diese eine lange Wohnkammer besitzende Art ist im Murchisonae- Horizont von Gsernye ziemlich häufig und weicht von den übrigen Vor- kommen in nichts ab. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geolog. Anst. XV. Ba. 1. Hft. 4 50 D: GYULA PRINZ, (50) Vergleichung d. Arten d. Gruppe d. Ph. heterophyllum. 1} Unterer Dogger Oberer Lias Wachs: | Gehäuse 2 R ‚tum der on: 3 in: ; 2 Phylloceras | "Win. Querschnitt | Nabel | eriarting Suturlinie S 2 _ dungen U RE S® FE | Bildet | | | Sehr schmal.| mit | 'Siphohals breit. perplanum, Er. Seiten 7%-gerSteinkern glatt. | Erster Seitenlobus 9 Prnz | 37% | schwach ge-| Seite | Schale unbekannt das zweifache des | ' wölbt einen Siphonallohus Kiel. | | $ je ER Am Steinkern Br schlos-' a Siphohals schmal. Szaböt, 45% Schmal. sen. main en: Erster Seitenlobus 9 Prinz "Seiten flach |Trich-| ende strahlen. das 1V-fache des Mais förmige Furehen. Siphonellohus & Schale unbekannt | baconicum, | Elliptisch. Ge- 'Steinkern glatt. EARBONSAR SPUR, N = | er Erster Seitenlobus HanTK. 41% | Seiten ge- |schlos-| Gehäuse unbe- das 11/4-fache des TR { Prinz wölbt sen | kannt. a an R Siphonallobus al, E 7 u Siphohals schmal, . Steinkern glatt. . Loöezyi, »o, |Schmal. Het wart Erster Seitenlobus Prvz | °> ° Seiten lach 3?” | Gehäuse unbe- | gas 13/4-fache des | 7 i Siphonallobus. Lörentheyi, | 40% ale 3:59 Steinkern glatt. edler Sonchai Prinz eine 8 #» | Schaleunbekannt, das 1'/s-fache des F Siphonallobus Be | Schmal : Siphohals schmal. EPE: en 0 Steinkern ganz 8 Böckhi, o, ,‚ elliptisch. a, je Erster Seitenlobus Prinz 25% | Seiten ge- 55% ER aan das 1°/’s-fache des ı wölbt. = | Siphonallobus Elliptisch Schale fein ge- |Siphohals schmal. Gajäri, 35% | S EN ir ae streift. Steinkern | Erster Seitenlobus Prinz 7 AnıE ae Be ® mit schwachen | das 1'/s-fache des a | Furchen. Siphonallobus Fr | ER 4 Siphohals schmal. |Elliptisch. Ge- . Borni, | yeo . er ; Erster Seitenlobus Pamz | +6% ann ge MeRiaE: das 2-fache des | le le er Siphonallobus. hetero | Eiförmig Auf der Schale Siphohals breit. nr: Sr E ‚ | feine Streifen und) Erster Seitenlobus 38- 1) - I N F , en, a” nn a stellenweise An- | das 1V/2-fache des ee | schwellungen Siphonallobus. BE =jz — _ | — eo Etwas gefranst. ner Breit,quadra- T wa: Siphohals breit. ra 36% |tisch. Seiten! 11% Pen u. StEIN-| nr,tar Beitenlobue >SCHLOENB. ern glall, das 1/a-fache des flach. Siphonallobus. ( ) z = un & 44 ni £ ! . u ui . 7 BAK Vergleich ung der Arten der Ph. Capitanei-G anei-Gruppe. 'p As ‘ Philloceras um der | | ytoceras | Win- Querschnitt | Nabel Gehäuse- mn ee 2 EL UUDBBN] „00 9 5.1 00 * Ü =—— dungen Verzierung Suturlinie BL 3 m —. IcE nn ___ Elliptisch. Peiner TRIEB Ai MITTE IN DER oda ‚49-50% Seiten 12% Fu ittegekrümmten hster So breit. M. Nach | Fur« ıen.Wohnkam- Erster Seitenlobus Bett gr. erh an m. zahlreichen] as 1°+-fache er ultramonta j sch | __ | Anschwellungen. Siphonallobus. 3 chmal . Far jp= | num, 49% | Seite i Steinkern mit 4—5Hi 'Siphohals Et u / n 99 : ‚4-5inn als breit. ZITTEL lach N ae ag oe Seitenlobus = = en Furchen. | zweifache des trilabiatum, | z40, Schmal. Ge- Steink ER Bunanllohus, Prinz 51% | Seiten ne ki mit 3in a, niphohals breit. fach an ADEETD mmten , Seitenlobus Eu ae El ae Fee ‚chen. las 11/2-facl 5 et Sipkonellobn 3° = yykn, 2 m. 7 gera- > | Frechi I ar | den, gegen d. Sipho'Si = ee 53% Seiten Klin) hin schwächer — a breit. 2 ; schwach | 96% | denden Furchen - Erster Seitenlobus ® gewölbt Wohnkammer mit tel das dop- 9 © sichelförm. Ei | e des Siphonal = 8 . BIN- Ss ? S| Hintzei Elli ; en | ER zei, iptisch Steinkern mit 7xc [a au eier | 4 0, s . = nit 7 vor- - 5 u Fan u as 10% [Mare geneigten, ee schmal. gewölbt ee a Seitenlobus |; urchen as 1%/s-fache des Siphon h Semseyi, Eiförmig. Schale glatt, mit fei-k.. x allobus. Dez 43% | Seiten nie = Streifen. Stein- os breit. gewöll ! rm m.7 nach vo rster Seiten : ea 5 geneigten band- |da° Tlelecne den 19 Bea Schmal | förm, Furchen, Siphonallobus i EB. Ar rk Am Steinkerndtiefe. Zi r 500, |peiten ; nkerndtiefe, Si 77 een 50% | schwach | 13% fast gerade, las) | Bieter Beitanı x | cata, ERINZ ei vorwär : ‚er Selten ehe gewölbt | | a geneigte Ar 1'/a-fache sw; : mut. medio- Rircımie | Am Steinkem 7 ‚Siphonallobus. ). . 2007 r . | | el ” Ar Ei . Jurassica 38-39%| Seiten and 30, | fast ge ip 7-9, Siphohals breit. Bea e | 3% gerade, etwas | Erster Sei et zZ | gewölbt N a gehogene das q EetSn IDEEN: N S | Furchen. as doppelte des = BE 50% eiten m RE n 7, Siph nz: TT phohal ie 0 lötzl als breit | Es | schwach ı 15% | PR ich vorge- Erster Seit ; Br as gewölbt neigte, etwas ge- das >> enlobus | Ber | Breit I —— krümmte Furchen He ne des | i > Spadce 3 . | Siphonallobus. | Memen. | 45% aaa le 7 Siphohals sch = | Seiten 4% | bogenförmi 9, | Erster Seit Dr E | | 11 a - Seitenlobus | Nilsso . r ie an EA geneigte le] das ee I u 143-459 iförmig. | Am Steinkern 5—7 Siphonallobus. | & an 0, Seiten 7-8% | bogenföı dee „> an gewölbt | 'mig vorge- Siehe: Capitanei | „= Mi ee neigte Furchen : Gapitanel. 7 7) Capitanei \Elliptis Te I BL | pe er . As} ptisel 5 + . la: | Gar. 43-45%| Seiten 2 4-5% Fr Steinkern 5-7, Siphohals breit. =| gewölbt ogenförmig vorge-| Erster Seitenlobus | neigte Furchen. | das 1"/2-fache des 7 | Siphonallobus. 4* n- 52 D: GYULA PRINZ. (52) Familie. LYTOCERATIDAE Neun. em. Zırr. Genus. LYTOCERAS Suess. Gruppe des Lytoceras fimbriatum Sow. Formenreihe des L. fimbriatum Sow. MITTLERER LIAS. I. Lytoceras fimbriatum Sow. 1837. Ammonites fimbriatus, Sow. SOWERBY, Mineral-CGonchologie. 1885. « « « (JUENSTEDT, Schwäb. Jura. 1893. Lytoceras fimbriatum « Geyer, Mittellias. Cephalop. Sowergy bezeichnet bei Beschreibung der Art den Querschnitt der Umgänge als kreisrund. D’Orsısny teilt trotzdem unter dem Namen Fig. 3. Querschnitt des Lytoceras Fig. 4. Querschnitt der Windung des Ly- postfimbriatum nov. sp. toceras fimbriatum Sow. (sernye. (nach ORBIGNY). (beim Durchmesser v. 95 mm.) Natürl. Grösse. A. fimbriatus en Exemplar mit, dessen Querschnitt von der Kreisform sehr stark abweicht. Ein dem letzteren ganz ähnliches Exemplar erwähnt auch Wrieru unter dem Namen L. fimbriatus. Quenosteor’s A. fimbria- tus stimmt mit Sowergy’s Beschreibung überein, doch bezeichnet er auch Wericru’s Original als derselben Art angehörig. Geyer stellt neben diesen beiden Arten noch eine dritte, L. Sutneri, auf, welche mit denselben eng verknüpft ist. Sie weichen von einander in der Lobenlinie ab. D’Orsıcny's und Wricrn’s fimbriatus einerseits, SowErBY’s und Qvensteor’s anderseits unterscheiden sich wesentlich von einander. Das einzige, aber gut erhaltene Exemplar von Csernye stimmt mit den letz- teren überein. Der Unterschied zwischen diesen beiden Formen ist in der (53) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 53 Abbildung gut erkennbar. Die Umgänge der einen sind hoch, wenig umfassend, die der anderen hingegen rundlich und nicht umfassend. Nach Sowespy’s Beschreibung muß die letztere als Typus des Lyt. fim- briatum betrachtet werden und bringe ich in Vorschlag, die erstere als Zyt. postfimbrialum abzutrennen. Lyt. postfimbriatum sp. nov. ist auch in Oosters «Catalogue des Cephalopodes des Alpes Suisses» abge- bildet. Lyt. postfimbriatum, nov. sp. kommt in: dem Material von Csernye nicht vor, weshalb ich mich mit demselben hier weiter nicht befasse ; übrigens ist es in dem bisherigen zur Genüge charakterisirt und auch in der Literatur ziemlich bekannt. Das erwähnte Csernyeer Exemplar von Zyt. fimbrialum besitzt eine durchwegs gekammerte, etwas abgeriebene, die Charaktere jedoch gut zum Ausdruck bringende Schale; der Durchmesser ist 22 mm lang, die äußere Windung 66 mm hoch und beiläufig ebenso breit. Dasselbe ist demnach etwas evoluter, wie der Typus. Auf der äußeren Windung be- finden sich eirca 12 Schwülste, welchen am Steinkerne Furchen ent- sprechen. Die Suturlinie stimmt mit den bisherigen Beschreibungen überein. 9. Lytoceras Sutneri, GEYER. (Taf. XXXVL, Fig. 9.) 1893. Lytoceras Sutneri, GEYER, Mittellias Gephalop. Das einzige Exemplar von Gsernye weicht von dem Schafberger in zwei Hinsichten einigermaßen ab; namentlich sind seine Umgänge breiter und die Skulptur etwas entwickelter. Der letzte Umgang des Schafberger Exemplars ist etwas höher, als breit, die inneren Windungen aber werden konsequent etwas schlanker. Das von Csernye gleicht hierin demselben. Die Seitenansicht der Rippen ist bei den beiden Exemplaren sehr ähnlich; die des Csernyeer Exemplars erleiden jedoch in der Nähe des Sipho eine abermalig diehotomale Verzweigung, die auf dem vom Schaf- berge fehlt; wenigstens wird sie von Geyer nicht erwähnt. Dies trennt dasselbe von Zyt. fimbriatum noch schärfer ab. Die Suturlinie besteht aus drei Lateralloben, deren erster um ein Drittel länger ist, wie der Siphonallobus. Die Endspitzen des zweiten Laterallobus fallen mit jenen des ersten nicht in eine Linie. 54 D: GYULA PRINZ. (54) Fig. 5. Querschnitt des Lytoceras Sutneri, GEYER. sp. Csernye. Natürl. Grösse, ÖBERER LIAS UND UNTERER DOGGER. 3. Lytoceras Francisci, Opreı. (Taf. XXXVII, Fig. 1., 2, 3, 6., 7.) 1880. Lytoceras Cereris, Men. MENEGHINI, Lias sup. 1881. « Franeisci, OPP. « Foss. du Medolo, 1886. « ‘ « VACER, S. Vigilio. Diese Art ist sowohl im oberen Lias, wie auch im unteren Dogger ziemlich häufig. Bei Gsernye wurde sie in beiden Bildungen gefunden; ich selbst sammelte ein Exemplar im dortigen Murchisons-Horizont. In den Sammlungen der Wiener und Budapester Universität, wie auch der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt befinden sich mehrere Stücke derselben, welche sämmtlich mit der von Vacrk gegebenen Diagnose gut überein- stimmen. Auf Tafel XXXVII. werden fünf Abbildungen der Sutur dieser Art mitgeteilt, welche einen Beitrag zur Entwicklungsgeschichte der Lytocera- tiden liefern sollen. Dieselben wurden in fünfzehnfacher Vergrößerung (55) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 55 derselben Windung entnommen. Der erste Laterallobus nimmt hier bereits die allgemeine trapezoidische Form an. Bei den Antisiphonalloben läßt sich ein auffallenderer Unterschied erkennen. Von den kreuzförmigen beiden Seitenästen der ausgebildeten Suturlinie ist in diesem Stadium noch keine Spur vorhanden ; dieselben gelangen also erst später zur Aus- bildung. 4. Lytoceras Francisci Orrrr, nov. mut. compressa, HanTtken. (Taf. XIII, Fig. 2a, b. und Taf. XXXVII, Fig. 8.) 1856. Ammonites fimbriatus, Sow. HauEr, Lias-Cephalop. Haver faßte unter dem Namen A. fimbriatus zwei Lytocerasformen zusammen, welche durch Oper, Meneenını und VAcer vom Lyt. fimbriatum unter dem Namen ZLyt. Francisei getrennt wurden (MEnEstını zog seinen Lyt. Gereris nachträglich ein). Hanrken bezeichnete in seinen Aufzeich- nungen über die Doggerammonilen von Gsernye einen mit Hauers fim- briatus übereinstimmenden Lytoceras, der eine hohe Mündung besitzt, als Lyt. compressum nov. sp. Der Unterschied zwischen Iyl. Franeisei, Orr. und Lyt. compressum, Hanteken besteht in dem Wachstum der Umgänge. Compressum ist seinem Namen entsprechend von schmälerer und höherer Gestalt; der Unter- schied ist aber dennoch nicht so groß, daß ich diese Form, Hantken fol- eend, als besondere Art betrachten könnte. Lyt. Franeisci Oprrı, mut. compressa, Hantken ist involuter, wie der Typus. Das auf Taf. XIII. abgebildete Exemplar weicht auch hierin, wie überhaupt im allgemeinen weniger vom Typus ab und bildet einen Übergang zu demselben. Viel charakteristischer ist ein zweites, in der Uni- versitätssammlung zu Budapest befindliches Exemplar, auf welches auch die hier mitgeteilte Beschreibung basiert ist. Die Nabelweite desselben beträgt bei einem Durchmesser von 96 mm: 34, die Höhe des Umganges an derselben Stelle 41 mm, die Breite 26 mm. Die Umgänge berühren einander kaum; die längliche Konkavität der Antisiphonalseite ist dem- nach, als Abdruck der inneren Windung, schwach. Die Suturlinie stimmt mit der des Typus überein und weicht von demselben nur dadurch ab, daß sie die Nabelkante in der unmittelbaren Nähe der Antisiphonallinie schneidet. | 56 D: GYULA PRINZ. (56) Formenreihe des Lytoceras Phillipsi, Sow. UNTERER DOGGER. 8. Lytoceras rubescens, Dun. 1886. Lytoceras rubescens, Dum. VAcEK. S. Vigilio. Die Exemplare von Csernye weichen von jenen aus S. Vigilio in nichts ab. Einem derselben blieb die Wohnkammer zum Teile erhalten, welche °s des Umganges entspricht und stellenweise mit Einschnürungen und überdies mit Querstreifen versehen ist. 5. Lytoceras rasile, Vacer. (Taf. XIII, Fig. 1.) 1886. Lytoceras rasile, VACEK, S. Vigilio. Die Lytocerasfauna von Csernye ist der von S. Vigilio sehr ähnlich. Lytoceras rasile kommt auch im Graben Tüzkövesärok in großer Anzahl, obzwar meist in etwas abweichender Form, vor. Der Querschnitt des typischen Lyt. rasile ist mehr oder weniger kreisrund, eher an der Höhe, als an der Breite verlierend. Hanteen erwähnt denselben in seinen Aufzeichnungen als Lytoceras aequilobatum nov. sp., an anderer Stelle wieder bezeichnet er einzelne Exemplare als Lyt. rasile Vacrx. Es ist nicht unmöglich, daß die erstere Bezeichnung aus der Zeit vor dem Erscheinen der Arbeit Vacers stammt, die letzteren aber bereits neuere Bestimmungen auf Grund von VAacERS S. Vigilio sind. Nach Hanrken ist diese Art dem «Ammoniles lineatus, v. Bucn aus dem Schleitheimer Jurensis-Mergel» ähnlich, von welcher sie sich nur durch ihren längeren Siphonallobus unterscheidet. Die CGsernyeer Vertreter dieser Art weichen vom Typus durch die srößere Breite ihrer Umgänge ab, die sich außerdem auch mehr umfassen. 6. Lytoceras rasile, Vacer. nov. var. humilisimilis. Der größere Teil des Lyt. rasile weicht durch die stärkere Ent- wieklung des oben erwähnten Unterschiedes vom Typus so sehr ab, dab es angezeigt erschien, diese Formen als geographische Varietät abzu- trennen. Der annähernd kreisförmige Querschnitt des Typus geht hier in einen elliptischen über, so dal) die Breite der Windung um 30— 32% die Höhe übertrifft. Zwei Exemplare dieser Varietät stammen aus dem oberen Lias, die übrigen aus dem unteren Dogger. S1 | (57) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 7. Lytoceras amplum, OPppet. (Taf. X.) 1862. Ammonites amplus, OPPEL, Pal. Beitr. Il. 1886. Lytoceras nov. sp. indet., VACEK, S. Vigilio. 1887. Ammonites lineatus ferratus, (JUENSTEDT, Schwäb. Ammon. Die Originale Oprprrs waren ziemlich defekt, wie dies aufp. 145 seines Werkes erwähnt ist. Nach der Beschreibung befinden sich auf denselben keine Einschnürungen. Vacerr beschreibt von S. Vigilio eine ganz ähnliche Form, die er aber auf Grund ihrer an Lytoceras rasile erinnernden Ein- schnürungen abtrennt. Die Exemplare von Csernye sind den Orrpzrschen vollkommen ähnlich und weisen gleichfalls keine Einschnürungen auf. Lyt. amplum kommt hier in Gesellschaft von Lytocer. rasile und der var. humilisimilis vor und kann aus der grossen Ähnlichkeit mit diesen letz- teren geschlossen werden, dal dasselbe gleichfalls Einschnürungen be- sitzen muß, die aber hier verwaschen wurden. Der Diagnose Vacrrs von Lyt. amplum ist nichts beizufügen, es muß bloß Quenstenrs Lytoceras lineatum als eine Foım erwähnt werden, die ihrem Habitus nach dem ZLyt. amplum täuschend ähnlich ist. Auch die Suturlinien stimmen in den Hauptzügen überein. Diese Art kann als Vorgänger von Lyt. amplum betrachtet werden. Formenreihe des Lytoceras jurense, Zi. OBERER LIAS. 9. Lytoceras sepositum, MeEneeH. (Taf. XXXI, Fig. %&) 1881. Lytoceras sepositum, MENEGHINI, Lias sup. Aus dem oberen Lias von CGsernye gingen zwei Exemplare hervor, das eine mit vollständiger Wohnkammer und Mündung, das andere olıne dieselben, welche von dem lombardischen Lyt. seposilum in nichts ab- weichen. Der Durchmesser des ersteren ist 36 mm, die letzte Windung 115 mm hoch und 13°5 mm breit. Auf einen Umstand muß aber doch aufmerksam gemacht werden. Die Abbildung Mrxesninr’s läßt die Wohn- kammer dieser Art fein gestreift und gleichmäßig, ohne Wülste er- scheinen. Bei dem Exemplare von Üsernye ist ungefähr in der Mitte der Wohnkaınmer ein schwacher radialer Wulst sichtbar, obzwar der unter- 58 D: GYULA PRINZ. (58) suchte Steinkern nicht gut genug erhalten ist, um denselben sicher kon- statieren zu können. Es ist nämlich nicht unmöglich, daß dies nur das Resultat eines Druckes ist. Dieser Wulst ist auf der Abbildung elwas übertrieben. Eine andere, eventuell gleichfalls mit dem Erhaltungszustande des Exemplars zusammenhängende Erscheinung besteht darin, daß) die Wohn- kammer bei der ersten Scheidewand plötzlich dicker wird. Es hat den Anschein, als wäre das Ende der Wohnkammer hedeutend breiter und höher, als die erste Sutur. 10. Lytoceras F'orojuliense, Mrneen. (Taf. XXXVI, Fig. 4.) 1880. Lytoceras Forojuliense, MENEGH. TARAMELLI, Lias n. prov. Venete. Die Beschreibung dieser Art ist in dem notwendigen Maße weder bei Meneeuinı,* noch bei TarameıLı zu finden. Letzterer erwähnt dieselbe bloß in einigen Zeilen und bemerkt, daß ihre flache, schlanke Form an Lyt. altum erinnert. Das einzige gut erhaltene Exemplar von TArAMELLI besitzt — nach dem Autor — einen Durchmesser von 120 mm ; die Breite bildet 27%, die Höhe 35%, die Nabelweite aber 36% desselben. Nach der Abbildung jedoch ist bei einem Durchmesser von gleichfalls 120 mm, die Höhe des größten Umganges 50 mm, was 42°, die Nabelweite 42 mm, was 39° entspricht. Nehmen wir aber Fig. 2 auf Taf. V. als Grundlage, so beträgt die Höhe des letzten Umganges nach der ergänziten Abbildung 50% des Durchmessers, oder nicht die ganze Höhe, sondern bloß die Entfernung der beiden Sipho betrachtet, noch immer 47%. Die Breite der Windung entspricht der Beschreibung Taramerurs. Außer diesen senauen Daten bemerkt Taranmeı.ı nur noch, daß diese Form an Lyl. altum erinnert. Die schlechte Abbildung gibt gleichfalls keinen weiteren Aufschluß, die Suturlinie aber wird vom Verfasser gar nicht erwähnt. Die ausnahmsweise Form läßt es trotzdem als wahrscheinlich erscheinen, daß der hier beschriebene Csernyeer Lytoceras mit derselben einer Art angehört. Nach der Abbildung Tarameını's fallen die Windungen dieser Art beim Nabel mit steilen Wänden gegen die darunter befindlichen Umgänge ab, die sie umfassen ; während die Windungen des Exemplars von (isernye bloß auf einander liegen, einander aber nicht umfassen. Es ist jedoch wahrscheinlich, daß Fig. I auf Taf. V. fehlerhaft ist, da die Nabelpartie von Fig. 2 jener der (isernyeer Form vollkommen ähnlich ist. Der zweite * MENEGHINI bezeichnete nur im Manuskript diese Art, (59) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY, 59 Unterschied bestände darin, dab Lyl. Forojuliense nach TarAamELLı auf den äußeren Windungen bei dem Sipho scharf wird, während das Exem- plar von Csernye immer gewölbt bleibt. Ich glaube jedoch, daß hier in der Konstruktion der Ergänzung von Seiten TaramerLis ein Fehler unterlaufen war, da es nicht wahr- scheinlich ist, daß sich die Schale auf einem einzigen Umgange so sehr verändert hätte, wie dies TARAMELLI zum Ausdruck bringt. Am Anfang der Windung ist die Siphonalseite, nach der Abbildung, noch ganz ge- wölbt, ganz so, wie bei Lyt. Foro- juliense von Csernye. Die Dimensionen des Csernyeer Exemplars sind bei einem Durch- messer von 115 mm die folgenden: Höhe des letzten Umganges zwischen den Sipho’s 45 mm (=38%), voll- ständige Höhe 52 mm (=44%), Breite 31 mm (=26%). Es ist also im gan- zen gedrungener, was seinem jugend- licheren Alter zugeschrieben werden kann. Die Schale ist nach TArAMmELLI’S Abbildung glatt und mit ziemlich breiten Radialstreifen versehen; der Steinkern dem entsprechend voll- kommen glatt. Die Suturlinie be- steht aus vier Lateralloben, worun- ter einer bereits auf den Nabelrand fällt. Bemerkenswert ist die gezähnte, schmale Lappenform des Antisipho- nallobus, der von den übrigen Lyto- ceras-Arten abweichend, keine Kreuz- form besitzt. Fig. 6. Querschnitt des Lyt. Foroju- liense, Mene6H. sp. Csernye, Natürl. Grösse. (Die dieken Linien bezeichnen den Er- haltungszustand des Exemplares, die dünnen die wahre Form.) GEYER’s im mittleren Lias des Schafberges gesammelter Lyt. owi- montamum ist — wie dies auch Gryer erwähnt — dem ZLyt. Forojuliense sehr ähnlich. Derselbe basierte die Unterscheidung hauptsächlich auf die Nabelkante, welche die eine Abbildung Taramerııs erkennen läßt, doch 60 Dr: GYULA PRINZ. (60) bleibt Lyt. owimonlammm auch davon abgesehen eine gute Art. Die letztere besitzt nämlich gewölbtere Seiten, niedrigere Umgänge und eine andere Skulptur; die von Csernye weicht überdies auch durch die Suturlinie ab. Der glatte Steinkern und die Suturlinie unterscheidet ZLyt. Foro- juliense auch von den übrigen konvergenten Formen, wie von Lyt. veli- fer, Meneen., Lyt. ophioneum, Ben. ete. UNTERER DOGGER. 11. Lytoceras ophioneum, Benecke. 1886. Ammonites ophioneum, BEN. BENEKE, Trias u. Jura. 1886. Lytoceras « VACEK, S. Vigilio. Drei etwas abgeriebene Steinkerne der Fauna von Csernye gehören dieser Art an. 12. Lytoceras, sp. In der Sammlung der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt befindet sich das Bruchstück eines Lytoceras von seltener Größe, welches aus dem gekammerten Umgang besteht. Die Höhe des Umganges ist hier 190 mm, so daß der Querschnitt des Gehäuses auf zumindest ”s; m an- gesetzt werden kann. Sein schlechter Zustand läßt eine nähere Be- stimmung nicht zu. Gruppe des Lyt. artieulatum, Sow. OBERER LIAS. 13. Lytoceras humile, nov. sp. (Taf. XXXI, Fig. 1. und Taf. XXXVII, Fig. 5.) Diese Art ist durch den abgeplatteten Querschnitt gut charakterisiert. Den vorwärts geneigten Wülsten des Steinkernes nach steht sie den artieulatus-Formen am nächsten, weicht aber auch von diesen ziemlich ab. Eine Neigung zur Knotenbildung kann bei ihr nicht beobachtet werden. Die Höhe des äußeren Umganges bildet bloß 53-—-55° der Breite und erreicht bei den inneren Umgängen 60--65°. In dieser Hinsicht nähert sich ihr am meisten Lyt. rasile, Vacer, var. humilisimilis, Prinz, obzwar sie noch bedeutend flacher ist, wie die letztere. Die Seiten sind sleichmäßig gewölbt, so daß die größte Breite auf die Mitte des Umganges (61) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 61 fällt, wodurch diese Art z. B. leicht von Ph. amplum zu unterscheiden ist. Einige Ähnlichkeit weist auch L. sublineatum, Oprrı, auf, dieser aber ist infolge seiner Einschnürungen in eine andere Formenreihe zu stellen. Fig. 7. Querschnitt des Lytoceras humile, nov. sp. Csernye. Natürl. Grösse, Familie: AEGOCERATIDAE, Nrvn. em. Zırter. Subfam. : ARIETITINAE, Zırreı. Subgenus: FRECHIELLA, Prınz. Mit der Systematik des Subgenus befaßte ich mich in meiner un- längst erschienenen Arbeit eingehender. (N. Jahrb. f. Min. u. Geol. Jg. 1904. Bd. 1.) Seit dem Erscheinen meiner «Rückschlagsformen» erhielt ich neue- res Material aus München, Halle und Tübingen und muß mich hier auch ınit einigen Bemerkungen der neuen und alten Literatur befassen. G. SroLLey beschreibt in dem am 18. Januar 1904 erschienenen Hefte des «Jahresbericht des Vereins für Naturwissenschaft zu Braun- schweig» XIV. 1903—1904 unter dem Titel: «Über eine neue Ammoni- ten-Gattung aus dem oberen alpinen und mitteleuropäischen Lias» die Frechiella — nachdem ihm meine drei Tage vorher (ar 15. Januar) er- schienene Arbeit noch nicht bekannt war — als eine neue Gattung. Die Systematik der Frechiella berührt Steuer blos mit einigen Worten : «Die Ausbildung der Externseite weist mit Bestimmtheit auf die Arietiden auch nach ihm hin, die Sutur auf die arietinen Harpoceren». Seiner Ansicht 62 Dt. GYULA PRINZ, (62) Vergleichende Tabelle d. Familie d. Lytoceratid». ———— EEE N Wachs- | F = | Lytoceras a Durchschnitt | Seulptur Sutur 2 _|_ dungen | el | Su 2 ER W l. Laterallobus sp. ind. ? Steinkern glatt (?) | 1YVe-mal so lang als | | d. Siphonallobus 2 FEL.57 N Po rg RER ET“ Ba RT ERTL Bi = u ERE 'Wie Forojuliense, Inner. Wind. mit I. Laterallobus | >| ee 100 aber ohne Nabel- Labialwülsten, die | 1V2-mal so lang als z er | kante äusserer glatt. d. Siphonallobus | | Herzförmig. Die | | i En) Kud, = we: I. Laterallobus 5 DD 40: 100 en ind. \Steinkern glatt. 1!/s-mal so langalsı 2 = Breite d. Siphonallobus Se en ee — BE iA ee Kabescens 44:100 nor Die Steinkern mit a en . ’ öhe = Brei "G : € Dun. ae a re als d. Siph.-lob. rasile VACER. Elliptisch. Die | Var. humili- | 48: 100 | Höhe d. Wind. IS: rasile S:rasile. Unt. Dogger u. Oberer Lias. Oberer Lias formis Prinz. rasıle VACEK. 46: 100 Kreisförmig. = 78% d. Breite '‚ Furchen 'Steinkern mit , schwache l. Laterallobus ge- rade so lang als .d. Siphonallobus 'PEL,mut. com- Francisci OP- Mittlerer Lias pressca HANTK. 30: 100 et Prinz. Franeisei 99-30: OPP. 100 unse 50: 100 Forojuliense| oa.4r MENEGH. 36:100 ven | 49:100 Slneri | 0:10 a | | fimbriatum | | Saw - 42: 100 Elliptisch. Breite d. Wind. — 64% d. Höhe 'Steinkern glatt. S : Franeisci. Elliptisch. Breite d. Wind. —78% d. Höhe Steinkern glatt. Stark zerschlitzt. ‚ 4. Siphonallobus I. Laterallobus l'/a-mal so lang als Breit zusammen- gedrückt. Höhe d. Wind. — 53-55% der | Breite Steinkern mit bo- genförmigen Wülsten l. Laterallobus nur mit etwas län- ger d. Siph.-lob. | Schmal. Flanken flach. Mit stark ausgeprägten Nabelrand Steinkern glatt. it Laterallobus mit etwas länger In- als d. Siph.-lob. tern ‚lob: Antisiphonalloba nicht kreuzförmig Kreisförmig. Kreisförmig. Kreisförmig. Bei d. Mundöff- nung eine tiefe Einschnürung. Wohnkammer gestreift. Gekam- | mer. Teil glatt. | Rippen radial, diehotomierend. Rippen radial, fast gerade. Mit Labial- wülsten. schwach gekrümmt, Ohne Labialwülste. l. Laterallobus IY/2-mal so lang als d. Siphonallobus Wenig gegliedert. I. Laterallobus 1!/s-mal so lang als d. Siphonallobus I. Laterallobus 1'/s-mal so lang als d. Siphonallobus. (63) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 63 nach stammt Frechiella wahrscheinlich gerade so von Arietites ab, wie Harpoceras. Über den Gang der Entwicklung, welche zur Erreichung der von Arietites völlig abweichenden, involuten Form der Frechiella not- wendig war, macht Sroruey keine Erwähnung. Aus dem obigen Zitate ist es klar, daß die systematische Einteilung von Storıey mit der meinen ungefähr dieselbe ist. Frechiella subearinata sp. ist viel verbreiteter, als ich bei Beschrei- bung derselben glaubte. Außer von Whitbv ist sie von mehreren Punkten Deutschlands und Italiens bekannt. Im Museum der kgl. ung. geologischen Anstalt zu Budapest befinden sich zwei Exemplare von Piszke, Berg Pisz- nieze, welche dort 1879 von Hantken gesammelt wurden. Diese letzteren weichen von den bisher bekannten Arten ab und bilden somit bereits die fünfte Species der Untergattung Frechiella. Tarameruı beschrieb 1880 unter dem Namen Harpoceras subeari- nalum, Y. et Bırn eine schmale, schlanke Frechiella, die wahrscheinlich gleichfalls eine besondere Art vertritt. Dieselbe stammt von Erto (Vene- zianische Alpen). Auch bei CGarurLLo und MrneeHinı begegnen wir diesem Subgenus. Überall — sowohl im mediterranen, als auch im mitteleuropäischen Jura — beschränkt sich Frechiella auf den oberen Lias. Infolge dessen guo- langt Srtorzy zu der Überzeugung, daß Frechiella ein ausgezeichnetes Leitfossil abgibt. Unter den zahlreichen kurzlebigen Gattungen von Hyarr befand sich auch eine Pelecoceras benannte. Have schreibt in einer Fußnote seiner «Beiträge zu einer Monographie der Ammonitengattung Harpoceras» fol- gendes: «Die Gattung Pelecoceras schließe ich von vorneherein aus dem Complex der Harpoceratiden aus, da die ihr angehörenden Amm. ster- nalis,* d’Ors. und subcarinatus, Youne (also Frechiella) viel mehr mit den Amaltheen Verwandtschaft haben, als mit der uns beschäftigenden Ab- teilung.» ZrrreL brachte Pelecoceras mit Haugia, also mit einer Formen- reihe des Hammatoceras in Verbindung. Gleichfalls bei Zırren stoßen wir unter den Subgenera von Harpoceras auf den Namen Poeeilomor- phus, Burm., dessen Vertreter A. subcarinatus, Pnicı. und A. eyeloides, d’Ors. wären. Haus stellte die Species cycloides in das Genus Hildoce- ras ein. Mit den hier aufgezählten Arten: sternalis, subcarinatus und ceycloides hatte sich aber weder Zırrer, noch Burman, Wrıcut, Haus oder Pon- pEcKJ eingehender befaßt. Ich hielt A. ceycloides für eine stark differen- zierte Form von Timaegoceras. Hyarr. em. Pomr., A. sternalis aber für * Paroniceras., S. Fr. 64 D: PRINZ GYULA. (64) den Vertreter eines der Subgenera (Paroniceras) von Cymbites (Neues Jahrbuch f. Miner. 1904, p. 36). StorLıey benannte seine beiden neuen Arten von Frechiella A. kam- merkarensis und A. brunsvicensis. A. kammerkarensis wäre mit OPPpEn’s von Kammerkahr stammendem Originale identisch. Das als Frechiella kam- merkarensis bezeichnete Exemplar ist mir nicht vorgelegen; zwischen Frechiella curvata, Prınz und dem Originale Orrrı’s aber besteht ein großer Unterschied in der evoluteren Form des letzteren. Die Suturlinien hingegen sind sehr ähnlich. Orrrn führt an derselben Stelle auch eine von Whithy stammende Frechiella subcarinata an, die mit Youns und Bırv’s Original identisch wäre. Dank der Freundlichkeit Prof. Pomrecxs's konnte ich dieses Exemplar näher untersuchen; hiernach ist dasselbe der von mir als Frechiella subcarinata, Y. u. B. var. truncata, Münster beschriebenen Form sehr ähnlich. In der Sutur zeigt sich nur insoferne eine Abweichung, daß die Loben der Oprzı’schen Art reichlicher gezähnt sind und der zweite Laterallobus etwas stärker entwickelt ist. Zur Ent- scheidung der Frage, welche Form die typische und welche die Varietät ist, wäre die Untersuchung des Originals von Youne und Bırn notwendig. OBERER LIAS. 1. Frechiella curvata, Prinz. (Taf. XXXVII, Fig. 18.) 1904. Frechiella curvata, Prinz. Über Rückschlagsformen. Die einfachste und beschränkteste Art des Genus Frechiella ist F\ cur- vata, von welcher blos ein einziger Steinkern aus Csernye bekannt ist. Von den übrigen Arten der Frechiella unterscheidet sie sich durch ihre einfachere Suturlinie und involutere Form. Die Umgänge sind mehr breit, als hoch, ihre Seiten gewölbt. Die Windungen nehmen rasch zu. Die Sutur- linie besteht vom Sipho bis zum Nabel aus zwei Bögen, welche Sätteln entsprechen. Der Siphonallobus ist fein gezähnt, die Lateralloben mit einigen größeren Zähnen verschen. Es zeigen sich die Spuren eines Auxi- liarlobus. Dimensionen: Durchmesser ._ .. ie Du... (48 Höhe des letzten Iineanses EUESERSE PAR Breite « « « 3 ee Nabelweilter - .. Zu SEE 6 « 2 re ee (65) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 65 Subfam. : POLYMORPHINAE, Have. Genus: DUMORTIERIA, Hauvc. UNTERER DOGGER. I. Dumortieria Dumortieri, Tuıorı. (Taf. V, Fig. 3. und Taf. XXXI, Fig. 3.) 1874. Ammonites Dumortieri, THIıoLL. DUMORTIER. Dep. Jurass. 1885. Harpoceras (Dumortieria) Dumortieri, TuıoLt. Haus. Harpoceras. 1886. Simoceras Dumortieri, THIOLL. VACER, S. Vigilio. 1887. Ammonites (Harpoceras) Dumortieri, THıoLL. DENCKMANN. Dörnten. 1887. Dumortieria (Catulloceras) Dumortieri, Trio. Haus. Polymorphide. 1892. Catulloceras Dumortieri, THıoLL. BUCKMAnn, Inf. Oolith. Hantken hat ein Exemplar dieser Species — wie es scheint, noch vor dem Erscheinen der zitierten Arbeit Dumorrirr's — als Ammonites pannonieus, nov. sp. bezeichnet. Das- selbe Exemplar ließ er auch abbil- den (Taf. V, Fig: 3); da. aber die Versteinerung nicht gut präparirt war, sind auf der Abbildung die cha- rakteristischsten Eigentümlichkeiten verwaschen oder überhaupt nicht sichtbar. Bei dem Präparieren der Fig. 8. Querschnitt der Dumortieria ganz vom Gesteine bedeckten anderen Dumortieri Tmiorı. sp. Gsernye. Na- Seite ging die Wohnkammer vollkom- kürl. Grösse, men unverletzt hervor und wurde diese Seite auf Taf. XXXI. abgebildet. Die Länge der Wohnkammer be- trägt ”s der Schlußwindung. Die Umgänge nehmen langsam zu und sind eylindrisch ; der Durch- schnitt der inneren Windungen ist mehr viereckig. Die Mündung ist 25 mm, der darunter folgende Umgang 16 mm. hoch. Nabelweite bei einem Durch- messer von 85 mm :42 mm. Auf deın Steinkerne befinden sich, dicht an einander gereiht, kräftige Rippen, die an den Seiten in gerader Linie ver- laufen, in der Nähe des Sipho aber plötzlich sichelförmig gebogen sind. Stellenweise bemerken wir am Steinkerne charakteristische Einschnürun- gen; so auf dem letzten Umgange fünf solcher. Hinter der Mündung ist die Einschnürung tief und breit. Die Suturlinie besteht aus vier Lateral- loben und ist sehr einfach. Der Kiel ist schwach. Die Exemplare von Csernye stimmen sowohl mit Dumorrier’s, als Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geolog. Anst. XV. Bd. 1. Hft. B) 66 D: GYULA PRINZ. (66) auch Vacer’s und Buckman’s Abbildungen gut überein. Auf der Abbildung von Havc sind die erwähnten Einschnürungen schwächer und der Quer- schnitt des letzten Umganges mehr viereckig. 9. Dumortieria insignisimilis, Brauns. (Taf. V, Fig. 2. Taf. XXX, Fig. 3.) 1867. Ammonites insignisimilis, BrAuns, Hilsmulde. 1892. Catulloceras insignisimile, BrAus. BuckMan, Inf. Oolith. Brauns und Buckman war bloß je ein Fragment dieser Art bekannt und bereitete schon deren Bestimmung große Schwierigkeiten, um so mehr aber die Gründung einer Art auf dieser Basis. Hanrtken sammelte in Csernye etwas besser erhaltene Exemplare, ich selbst fand ein ziemlich vollkommenes. Diese Species ist der D. Dumortieri, Tuıorı. ziemlich ähnlich und ist ein Bruchstück der ersteren von der letzteren kaum zu unterscheiden. Dumortieria insignisimilis, Brauns besitzt keine Einschnü- rungen, was sich aber nur auf einem unbeschädigten Umgange konstatie- ren läßt. Hauptsächlich aber unterscheidet sie sich in der Suturlinie. D. Dumortieri besitzt vier Lateralloben, D. insignisimilis hingegen deren höchstens drei. Bei einem Durchmesser von 52 mm beträgt die Höhe des letzten Umganges (Wohnkammer) 15 mm, die des darunter befindlichen 9 mm An derselben Stelle ist die Nabelweite 27 mm. Die Umgänge sind außen breiter als hoch, innen hingegen höher. Demnach ist auch die Wachstunis- tendenz eine andere, wie bei D. Dumortieri. In Have’s Monographie wird diese Species nicht erwähnt. Dieselbe gehört in den Formenkreis von Harp. (Dumortieria) Dumortieri, Haus als deren zweites Glied. Geyer’s «D. Haugi sp.» ist der D. insignisimilis sehr ähnlich und dürfte die letzte ein direkter Abkömmling der ersteren sein. 3. Dumortieria evolutissima, nov. sp. (Taf. XXX, Fig. 1. und Taf. XXXVIU, Fig. 10.) Zırren beschrieb aus dem mittleren Lias der Apenninen Dumortieria Vernosae sp., Haus von ebendort aus dem oberen Lias D. Zitteli sp. Von der ersteren sind blos zwei, von der letzteren ein mangelhaftes Exem- plar vorhanden; doch kann trotzdem nachgewiesen werden, daß D. Zit- feli unmittelbar von D. Vernosae abstammt. Diesen schließt sich aus dem unteren Dogger von Üsernye ein Species an, welche mit D. Zitteli in sehr engem Verwandtschaftsverhältnisse steht, sich aber durch ihre noch evo- lutere Form und die dichter stehenden Rippen unterscheidet. (67) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 67 Dumortieria evolutissima, nov. sp. ist flach tellerförmig ; ihre Schale wenigstens neunmal gewunden. Die inneren Umgänge eylindrisch, die äußeren sich dem viereckigen Querschnitte allmählich nähernd und höher werdend. Die Windungen umfassen einander nicht. Die Nabelweite bildet 69% des 121 mm langen Durchmessers. Die Höhe der inneren Windung eirca 71% der äußeren. Die Breite des Umganges am inneren Ende der Wohnkammer 85% der Höhe. Die Suturlinie besteht aus einem herr- schenden Laterallobus. Der Siphonallobus ist nur halb so lang und wird von geteilten, breiten Sätteln gebildet. Der erste Seitenlobus besteht aus einem kurzen Stamm und drei kräftigen Äste. Der Internsattel ist höher als der Externsattel. Hierauf folgt ein einfacher Auxiliarlobus und schließ- lich bei der Nabelkante ein Nabellobus mit, dem Sipho zugekehrter Spitze. Die Rippen sind stark, dick, ziemlich dicht an einander gereiht und in schwachem Bogen nach vorne neigend. Ihre Zahl kann auf dem letzten, gekammerten Umgange mit 60 angesetzt werden. Die Rippen werden stellenweise von tiefen Einschnürungen unterbrochen, deren sich in der Regel drei auf einer Windung befinden. Der Kiel ist schwach. 4. Dumortieria evolutissima nov. sp., nov. mut. multicostata. (Taf. XXX, Fig. 2. und Taf. XXXVII, Fig. 11.) Diese Mutation weicht — wie bereits ihr Name zeigt — hauptsächlich in der größeren Zahl der Rippen vom Typus ab. Die dichte Anordnung der Rippen ist aber bloß auf den gekammerten Teil beschränkt, die Wohn- kammer jedoch bereits vollkommen der des Typus ähnlich. Auch die Suturlinie stimmt mit jener des Typus überein, nur läßt sie einen höheren Entwicklungsgrad erkennen und ist zerschlitzter. Dies läßt die Annahme, daß diese Form durch unmittelbare Abstammung vom Typus entstanden ist, als wahrscheinlich erscheinen. OBERER LIAS. 5. Dumortieria Leevesquei, n’Or». (Taf. XXIV, Fig. 1a, b.) 1842. Ammonites Bovasaniei, .. ' 1.7 214.20 2 OBBiany, Pal. Fräne, 1874. « undulatus, — -— -. ._ -.. DWUMOoRTIER. Dep. jurass. 1881. L Levesquei, ORfB. — — — -.. MEnesamı. Lias sup. 1885. Harpoceras (Dumortieria) Levesquei, Org. Haug. Harpoceras. 1885. Ammonites falcofila, —: — -—- -—- -- -. QuEnsTEDT. Schwäh. Ammon. 1887. Dumortieria Levesquei, OrRB. _. -—- -.. Hauc. Polymorphide, Dr 68 D: GYULA PRINZ. (68) Das einzige dieser Art angehörige, leidlich erhaltene Exemplar ent- spricht der Haus’schen Beschreibung ziemlich gut. Von p’Orsıenys Ab- bildung weicht es nur insoferne ab, daß die Rippen etwas dichter an einander gereiht sind. Die Beschreibung der Art dürfte hier wohl über- flüssig und bloß auf Hauss ausgezeichnete Beschreibung verwiesen sein. Die Bestimmung der Art stammt von Hantken. Genus: HAMMATOCERAS, Hyarr em. Prınz. ZırteL schreibt in seinem «Handbuche» : «Die Gattung Hammato- ceras zeigt ein eigenthümliches Gemisch von Merkmalen, wodurch ihre systematische Eintheilung ungemein schwierig wird.» Unter dem Namen Hammatoceras figurierten bisher zwei große Gruppen; die eine umfaßte die Subgenera Haugia und Sonninia und den Typus, die andere wurde von GEMELLARO als Subgenus Kryeites unterschieden. Mit diesen beiden verschiedenen Gruppen hat sich Vacek eingehender befaßt und ihre Ver- wandtschaft mit Harpoceras einerseits und Stephanoceras anderseits nachgewiesen. Vacrk begnügte sich damit, die bisherigen Ansichten einer abfälligen Kritik zu unterziehen, ohne eine eigene Anschauung zu äußern. Havs stellte etwas früher die in Rede stehenden Gattungen unter dem Namen Hammatoceras in die Familie der Harpoceratide. Was VacEr 1886 über die Verwandtschaft mit dieser sagte, finden wir alles auch schon bei Haus. ZırreL reihte — seiner obigen Ansicht entsprechend vorgehend — Hammatoceras im älteren Sinne als Subfamilie in die Familie der Aego- ceratide ein. Von diesen stammt Hamm. nach Zırrer’s Anschauung ab. Zu der Gruppe Hammatoceras rechne ich A. insigne, A. variabile und A. Sowerbyi, und zu der Gruppe Erycites A. yonionotus und A. fal- lax. Die beiden Gattungen sind von einander nach Ansicht der ıneisten Autoren scharf unterscheidbar. Die Gruppe des H. insigne zeigt eine enge Verwandtschaft mit den Harpoceren, die Gruppe des E. fallax hingegen mit den Stephanoceren. Die Wohnkammer der ersteren besitzt ”s Länge eines ganzen Umganges, während sie bei Eryeites eirca *s des ganzen Umganges umfaßt, also einem ganzen Umgange nahekommt. Betreffs der weiteren Unterschiede vergleiche das bei der Gattung Erycites gesagte. Die zahlreichen an die Aegoceren und Harpoceren erinnernden Merkmale von Hammatoceras erklären sich aus der gemeinsamen Ab- stammung. Jedenfalls ist das Vorgehen von Bukmann und WRIGHT — we- nigstens zum Teil — gerechtfertigt, wenn sie auf Grund dieser großen Menge verwandtschaftlicher Charaktere die Aegoceratide und Harpoce- ratide in eine Familie vereinigen. (69) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 69 OBERER LIAS. ı. Hammatoceras cf. variabile, D’Ore. 1844. Ammonites variabilis, d’ÖRBIGNY, Terr. jurass. 1874. « « « DUMORTIER, Dep. jurass. 1878. Harpoceras aff. variabile, « GOTTSCHEE, Cordillere. 1880. “ « « TARAMELLI, Alp. Venete. 1881. « « « MENEGHINI, Lias sup. 1885. Hammatoceras « « Haus, Harpoceras. 1885. Ammonites variabilis, « (QUENSTEDT, Schwäb. Ammon. 1886. Harpocerus variabile « WRIGHT, Lias Ammon. 1887. Hammatoceras cfr. « « DENCKMANN, Dörnten. Die Viertelwindung eines Stein- kernes von circa 35 mm. Durch- messer weist mit Hammatoceras va- riabile die größte Ähnlichkeit auf. Der Querschnitt des Umganges stimmt mit d’Orzıonv's Abbildung überein. Fig. 9. Querschnitt des Hammatoce- Auch die Rippen sind ebenso gestal- pas ef. variabile, Orr. sp. Natürl. tet, nur die Knoten nicht so scharf. Grösse. Die Suturlinie ist, da das Exemplar stark abgerieben ist, nicht erkennbar. Dimensionen: Höhe des Umganges 17 mm., Breite 11 mm., Nabelweite circa 10 mm. 9. Hammatoceras insigne, ScHüßL. 1864. Ammonites insignis, SCHÜBL. SEEBACH, Hannover. 1874. « « « DUMORTIER, Dep. jurass. 1880. Harpoceras insigne, « TARAMELLI, Alp. Venete. 1881. Hammatoceras « « MENEGHINI, Lias sup. 1885. Ammonites insignis, « QUENSTEDT, Schwäb. Ammon, 1885. Hammatoceras insigne, « Haus, Harpoceras. 1886. Harpoceras { « WRIGHT, Lias Ammon. 1887. Hammatoceras « « DENCKMANN, Dörnten. 1898. « « « BENECKE, Lothringen. 1902. « « « JANENSCH, Elsass, Hammatoceras insigne, ScrügL. gehört zu den verbreitetsten Arten des oberen Lias und bezeichnet im Vereine mit seinen zahlreichen Muta- tionen den obersten Lias ebenso, wie den untersten Dogger. Der Hamm. insigne typ. ist bekanntlich das Leitfossil des Lias £. D’Orgıeny bildet als insigne eine vom Scnüsrer’schen Originale ziemlich abweichende Form ab, die später in die Formenreihe von 20 D: GYULA PRINZ. (70) Orrper's subinsigne gestellt wurde. Ham. subinsigne ist, wie das Original d’Orgıeny's, durch den dreieckigen Querschnitt das Umgänge gekenn- zeichnet. Diese Gruppe wurde später in ausgezeichneter Weise von Quenstepr charakterisiert, der Orprı’s subinsigne mit dem erwähnten Exemplare d’Orsıeny's nicht identifiziert, wie es denn auch tatsächlich von demselben wesentlich abweicht. Orrrr hat sein mir vorliegendes Original von subinsigne nicht abgebildet, doch ist dessen Veröffentlichung in nächster Zeit von C. Renz zu erwarten. D’Orsıcny’s Exemplar kann — nachdem das Orprr’sche subinsigne im Opalinus-Horizonte vorkommt — als Vorfahre des letzteren betrachtet werden. Dumorrier hat gleichfalls ein dem Typus sehr nahestehendes Exem- plar von subinsigne als insigne beschrieben (Pl. XVII, Fig. 4., 5.). Mit der nunmehr umfangreichen Art hat sich als erster MEnEGHINI kritisch befaßt. Er unterschied innerhalb dieser sehr abwechslungsreichen Art folgende sechs Formen: 1. Typus, ScHügLer’s Original. 9. Menesuints Taf. XII, Fig. 2 und Taf. XIV, Fig. 1, 2. Das auf Taf. XIII, Fig, 2 abgebildete Exemplar gehört der mut. postulosa, Quenst. der Species subinsiyne an, während ich das auf Taf. XIV zur Darstellung gebrachte Exemplar unter dem Namen Hammatoceras strietum nov. SP. abtrenne. Von dieser Art wird später die Rede sein. 3. Meneeninıs Taf. XII, Fig. 3. Der unmittelbare Vorgänger des Typus. Dieselbe Mutation finden wir bei JanexscH auf Taf. IX, Fig. 1. 4. Das bei d’Orsıcny auf Taf. 113 abgebildete Exemplar, von wel- chem vorher die Rede war. 5. Meneenini’s Tafel XII, Figur 2. Dieses. wurde durch Vacer unter dem Namen planinsigne sp. abgetrennt. 6. Meneenmıs Tafel XIV, Figur 3. Die charakteristischen Merkmale von insigne sind an dieser Form noch wahrnehmbar, doch bildet sie schon den Übergang zwischen H. Reussi Haus und insigne. Es muß aber noch zum Reussi als eine Mutation dieser Species gezählt werden. Mit dem genetischen Zusammenhange zwischen den Varietäten resp. den zu selbständigen Arten ausgebildeten Zweigformen befaßte sich ein- sehender Haus. Wenn ich auch nicht in allen Einzelheiten den Ansichten Haue’s beipflichte, so muß doch anerkannt werden, dal er als erster auf den engen Zusammenhang zwischen der Gruppe von Hammatoceras in- signe und der Gattung Stephanoceras hingewiesen hat. Diese beiden, ihrem Habitus nach so verschiedenen Genera haben einen gemeinsamen Ursprung im Hamm. Reussi, welehen zum Hammatoceras sp. zu zählen auch Haus bereits schwankt, denselben aber trotzdem auf Grund der Ähnlichkeit mit H. insigne in die Gruppe des letzteren stellt. Haus hat (71) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY, ri H. subinsigne noch als unmittelbaren Abkömmling von H. insigne be- zeichnet. Vacer’s Werk war damals noch nicht erschienen, in welchem H. insigne mit H. Sieboldi sp. in Verbindung gebracht wurde und jene oberliassischen Arten außer Betracht blieben, unter welchen wir die nächsten Verwandten von subinsigne finden. Unzweifelhaft stehen insigne und subinsigne in keinem so nahen Zusammenhange, wie ihn Have vorausgesetzt hat. Durch Have’s Arbeit wurde jene von Menxeenimmı hin- sichtlich der Entwicklung der nächsten Verwandten von insigne ergänzt. Eine neue und wesentliche Bereicherung erfuhr die Gruppe insigne durch Quenstepr und VaceRr. Dem ersten verdanken wir die Erkenntnis des insigne-Zweiges, dem zweiten die des subinsigne-Zweiges. Tenuiin- signe und planinsigne bilden den direkten Übergang zwischen dem in- signe-Typus und dem Hamm. Sieboldi ; procerinsigne und tenerum ent- stammten vor der Ausbildung des insigne zum Typus einer mit dem letzteren gemeinschaftlichen Stammform. Benxecke lieferte eine vortreffliche Abbildung vom Typus des H. in- signe. 1902 erschien endlich die Arbeit von JanexscH: «Die Jurensis- schichten des Elsass», in welcher wieder neues Material zur Kenntnis der Gruppe des insigne veröffentlicht wurde. H. speciosum Janensceh, procer- insigne Vacer und tenerum Vacer sind sehr nahe Verwandte und aller Wahrscheinlichkeit nach unmittelbare Vorfahren desselben. FH. semilu- natum JanenscH ist die zum Range einer selbständigen Art erhobene Quenstepr-Mutation semilunata. Janenscn semilunatum entspricht dem mir vorliegenden, noch nicht abgebildeten Originale Orrrr's von sub- insigne vollkommen. In der Monographie Wrienr’s über die Liasammoniten bilden sämt- liche abgebildete Exemplare von insigne eine einzige Mutation von subinsigne. Auf Grund der vorstehenden Angaben gelangen wir zu der Über- zeugung, ‚daß A. insigne und subinsigne eine aus gemeinschaftlicher Wurzel hervorgehende parallele Entwicklung zeigen, welche zwei Formen- reihen entspricht. Formenreihe von Hammatoceras insigne ScHüßL. a) Hammatoceras insigne, mut. nov. Reussisimile. 1881. Ammonites insignis, SchügL. MENnEGHINI, Lias sup. Pl. XII, fig. 1. Unmittelbarer Nachfolger des H. Reussi sp., resp. dessen Mutation insignisimilis (mut. nov.). 72 D: GYULA PRINZ. (73) b) Hammatoceras insigne, ScHhügL. mut. nov. perplana. 1881. Ammonites insignis, SCHÜBL. MENEGHINI, Lias sup. Pl. XI, fig. 3. Unmittelbarer Vorfahre des Typus dieser überaus variablen Art. Be- deutend evoluter, wie der Typus, jedoch mit dessen sämtlichen Cha- rakteren. c) Hammatoceras insigne SchügL., Typus. 1898. Hammatoceras insigne, SCHÜBL. BENECKE, Lothringen. 1902. « « « JAnESCH, Elsass, Tab. IX, fig. 1. d) Hammatoceras lenuwinsigne, V ACER. 1886. Hammatoceras tenuinsigne, VACEK, S. Vigilio. Derselbe ist zwar vom Typus durch eine Lücke getrennt, doch wei- sen alle Anzeichen darauf hin, daß er ein unmittelbarer Nachkomme des- selben ist. Die Rippen feiner, die Sutur nähert sich dem HH. Sieboldi. e) Hammaloceras planinsigne, VAcE«. 1881. Ammonites insignis, SCHÜBL. MENEGHINI, Lias sup. Pl. XL, fig. 2. 1886. Hammatoceras planinsigne, VACEK, S. Vigilio. ) Hammatoceras Sieboldi Opr., mut. nov. Brancoi. S. auf Seite 77. g) Hammatoceras Sieboldi, Opr. 1862. Ammonites Sieboldi, OrpeL, Pal. Mitt. II. 1886. Hammatoceras « « VACEK, S. Vigilio. h) Hammatoceras speciosum, JANENSCH. (Taf. XXXVII, Fig. 2.) 1847. Ammonites insignis, DUMORTIER, Dep. Jurass. Pl. XVII, 1. 2. Pl. XVII. 1885. « « variabilis, QUENSTEDT, Schwäb. Ammon. 1902. Hammatoceras speciosum, JANENSCH, Elsass. Stammt von H. Reussi, mut. nov. insignisimile, weicht blos in der Knotenbildung um den Nabel herum ab und nimmt eine etwas evolutere Form an. i) Hammatoceras procerinsigne, VACER. 1886. Hammatoceras procerinsigne, VACEK, S. Vigilio. Nachfolger von H. speciosum. Die Suturlinie wird zerschlitzter, das Siphonalband verschwindet und die Seiten bilden eine Kante. Gewisser- maßen eine Lücke zwischen speciosum und procerinsigne. j) Hammatoceras tenerum, VACE«. 1886. Hammatoceras tenerum, VACEK, S. Vigilio. Weicht von procerinsigne durch die zartere, feinere Beschaffenheit ab. Der Kiel mit den Seiten zusammengewachsen; ein Hohlkiel nicht vorhanden. (73) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN iM NO-LICHEN BAKONY, 13 k) Hammatoceras strietum, nov. sp. 1881. Ammonites insignis, SCHÜBL. MENEGHINI, Lias sup. Pl. XIV, fig. 2. Die äußere Form, Suturlinie und Skulptur von H. strietum nov. sp. entspricht vollkommen jenen von H. insigne, namentlich der mut. Reussisimile. Auf MenesHit’s Abbildung aber fällt eine Einschnürung auf, bezüglich welcher der Autor bemerkt: «les decoupures en ressortent distinetement sur le fond plus clair de la partie cloisonnde». Es fragt sich, ob dies nicht etwa ein Fingerzeig ist, in welcher Richtung hin die Ab- stammung der Gruppe insigne zu suchen wäre: ob sie zu den Verwand- ten von Lioceras oder von Stephanoceras zähle? Es scheint wahrschein- ich, daß dies ein Rückschlag auf die gemeinsame Stammform ist. Abstammung der Formenreihe des Hammatoceras insigne, Schübl. Involut A Hamm. Sieboldi typ. Hamm. Halavätsi Hamm. Sieboldi mut. Brancoi Hamm, planinsigne Unterer Dogger. Hamm. enerum Hamm. tenuinsigne | ES nn . . | . . Hamm insigne mut. perplana | Hamm. procerinsigne | | Harnm. insigne typ. | Hamm. insigne mut. reussisimile Hamm. speciosum Hamm. strietum ee Eryeites Reussi insignıforme Oberer Lias A Eryeites Reussi typ. Evolut 74 b: GYULA PRINZ. (74) Formenreihe von Hammatoceras subinsigne, OPpr. a) Hammatoceras subinsigne Orr, mut. postulosa Qunst. 1881. Ammonites insignis, ScuÜsL. MENEGHINI, Lias sup. Pl. XII, fig. 2. 1885. « « postulosus, (JUENSTEDT, Schwäb. Ammon. Diese Form stammt gerade so, wie H. insigne mut. Reussisimile, von II. Reussi ab. Quensteor’s Form weicht mehr, die Menxesnimı’s weniger von Reussi ab. Trotzdem besteht heute noch eine Lücke zwischen den beiden Arten, doch ist es sehr wahrscheinlich, daß sie von einer Mutation des Reussi abstammt. Die Tendenz der Entwicklung kommt in der Zu- nahme der Rippen und Knoten zum Ausdrucke. b) Hammatoceras swbinsigne, Orr. typus. 1858. Ammonites subinsignis, OPPEL, Juraform. 1874. « insignis, SCHÜBL. DUMORTIER, Dep. jurass. Pl. XVII, fig. 4. 1902. Hammatoceras semilunatum, JanEscH, Elsass. Es entwickeln sich starke Rippen, mächtige Knoten. Das Siphonal- band ist ziemlich breit. c) Hammatoceras subinsigne, Orr. nov. mut. Dumortieri. 1874. Ammonites subinsignis, OPP. DUMORTIER, Dep. Jurass. Pl. LIN. Unmittelbarer Nachfolger des Typus, der sich blos durch seine schmä- lere Form von demselben unterscheidet. d) Hammatoceras subinsigne Opr., mut. semilunala (Quenst. 1842. Ammonites insignis, ScHÜgL. d’OrBIGNy, Pal. Frane. Pl. 112, 1885. « « semilunatus, QUENSTEDT, Schwäb. Ammon, Der Querschnitt nimmt eine ausgesprochen dreieckige Form an. Die Rippen sind fein, die Knoten scharf, aber kleiner. Die Suturlinie zerschlitzter, wie beim Typus. e) Hammatoceras subinsigne Opr., nov. mut. Wrighti. (Taf. XXXVII, Fig. 4.) 1886. Harpoceras insigne, ScuteL. WrieHut, Lias Ammon. Pl. 66. Die Form des Querschnittes ist dem der Mutation semilunata ähn- lich, der Nabelrand ist jedoch scharf und über den darunter befindlichen geneigt. (75) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 75 f) Hammatoceras subinsigne Opr., nov. mut. Wrighti. 1386. Harpoceras insigne, SCHÜBL. WRIGHT, Lias Ammon. Pl. LXVI. Die Zahl der Knoten ist kleiner. Die Gestalt des Durchschnittes ist ähnlich derjenigen von mut. semilunata. Die Nabelwand ist scharf und nach innen geneigt. g) Hammatoceras subinsigne Opr., mut. variabilis Quensr. 1885. Ammonites insignis variabilis, (JUENSTEDT, Schwäb. Ammon. 1886. Harpoceras insigne, SCHÜBL. WRIGHT, Lias Ammon, Pl. LXV, fig. 1 3. Die Knoten dicht an einander gereiht ; die Form ganz evolut. h) Hammaltoceras subinsigne Orr., mut. brigonata Quensr. 1885. Ammonites insignis trigonatus, (JUENSTEDT, Schwäb. Amm. Taf. 50, fig. 5. Der Querschnitt einem hohen gleichschenkligen Dreieck ähnlich. i) Hammatoceras subinsigne Opr., mut. compressa (JuENST. 1885. Ammonites insignis compressa, (JUENSTEDT, Schwäb. Ammon. Etwas höherer, sonst der vorhergehenden Form ähnlicher Quer- schnitt ; die Knoten schwächer. )) Hammatoceras subinsigne Opr., mut. glabrata Quenst. 1835. Ammonites insignis glabrata, (JUENSTEDT, Schwäh. Ammon. In der Form der mut. compressa ähnlich, die Knoten verschwin- den aber. k) Hammatoceras Lorteti, Dum. S. auf Seite 79. l) Hammatoceras subinsigne Opr., mut. nov. Vaceki. 1886. Hammatoceras subinsigne, OPPp. VACER, S. Vigilio. Der Mutation Wrighti ähnlich, die Suturlinie aber, dem jüngeren Alter entsprechend, entwickelter. m) Hammaloceras Allobrogense, Dun. 1874. Ammonites Allobrogensis, DUMORTIER, Dep. Jurass. Am meisten dem H. subinsigne postulosum ähnlich, doch mehr 'ei- förmig. Siphonalband fehlt. Sr [or3 | Unterer Dogger | Oberer Lias Mittlerer Lias | b: GYULA PRINZ. (76) Stammbaum der Formenreihe des Hamm. subinsigne Opp. ö Hamm. subinsigne Hamm. Lorteti Vaceki y Hamm. subinsigne Dumortieri Hamm. subinsigne glabratum Hamm. subinsigne compressum | Hamm. subinsigne Wrighti Hamm. subinsigne trigonatum Bet ya Hamm. subinsigne typ. Hamm. Allobrogense ng en E-7 Hamm. subinsigne postulosum ” Erycites Reussi . Be —— Aegoceras Flandrini (77) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 77 Die hier aufgezählten Arten und Mutationen zeigen einen Zweig ihres Stammbaumes, welcher nur wenig Lücken aufweist. Es ist auffal- lend, daß diese für das Genus Hammatoceras charakteristischeste Gruppe sich in mancher Beziehung stark dem Stephanoceras nähert. Kryeites Reussi, der als Grundform dieser Gruppe zu betrachten ist, gehört zu den Stephanoceraten. Der Familie Stephanoceratids nachgebildet ist noch eine atavistische Form des Zweiges von H. insigne, nämlich H. strietum nov. sp., welcher deutliche Labialwülste aufweist. Zweifellos steht die Gruppe des H. insigne in keinem näheren Zusammenhange mit der Lioceras- Gruppe des Harpoceras, sondern besitzt in Aegoceras einen mit Erycites gemeinschaftlichen Ursprung. Wie erwähnt, stammen H. insigne und subinsigne sehr wahrschein- lielı von H. Reussi ab. H. insigne wird immer involuter, die Rippen feiner, (lie auf den Nabelrand beschränkten Knoten werden immer schärfer. H. sub- insigne bleibt mit mehr oder weniger Veränderung evolut, die älteren Formen sind kräftig und plump, werden aber im Laufe der Entwicklung feiner; die Knoten wandern gleichzeitig gegen die Mitte der Umgänge hin. Hierin offenbart sich ein gewisser Atavismus auf die Gruppe des Cycloceras Flandrini, von welcher H. Reussi abstammt. Die Form des H. subinsigne ist durch den dreieckigen Querschnitt der Umgänge cha- rakterisiert. Die Umwandlung vollzog sich an der Grenze des Lias und Dogger, und dies ist gleichfalls einer jener Umstände, welche die schär- fere Abtrennung dieser Perioden erschweren. FuTTErer leitet A. subinsigne direkt von der Gruppe des Cycloceras Flandrini Dum auf stammesgeschichtlicher Grundlage ab. Meiner Ansicht nach ist die stammesgeschichtliche Stelle des Hamm. Reussi zwischen ÄAeg. Flandrini und Hamm. subinsigne zu suchen. Es ist ferner wahrschein- lich, daß wir die gemeinschaftliche Abstammung des Hammatoceras und auch Eryeites in der erwähnten Gruppe von Cycloceras suchen müssen. 1. Hammatoceras insigne, Schüsr. typ. In dem Materiale des Budapester Universitäts-Museums befindet sich ‘ein Exernplar, welches Vertreter des Typus ist. 2. Hammatoceras Sieboldi OPr., nov. mut. Brancoi. (Taf. XXXVII, Fig. 1.) 1879. Ammonites aff, Sieboldi, BRAnco, Unt. Dogger. A. aff. Stieboldi, Branco ist der Vorläufer des typischen Sieboldi. Von Csernye befindet sich ein Steinkern im untersuchten Material mit 78 D: GYULA PRINZ, (78) einem Durchmesser von 19 cm., der aber noch immer gekammert und mit A. aff. Sieboldi, Branco identisch ist. Derselbe steht zwischen dem S$ie- boldi-Typus und dem planinsigne ; seine Form und Skulptur kommt der von planinsigne, seine Sutur der von Sieboldi nahe. 3. Hammatoceras tenuinsigne, VacEk. 1886. hammatoceras tenuinsigne, VACEK, S. Vigilio. Vaczr hält tenwinsigne sp., auf Grund der Abbildung Mexeenınt’s, mit H. Reussi, mut. nov. insignisimile tür ähnlich. Wenn der Vergleich auch zutreffend ist, so kann zwischen den beiden doch eine ganze Reihe von Übergangsformen nachgewiesen werden. Mit insignisimile ähnlich sind die Rippen desselben, welche nicht von ausgesprochenen Knoten, sondern blos knotenartigen Wülsten ausgehen. H. tenuinsigne von Üsernye stimmt mit Vacer’s Beschreibung gut überein ; die Rippen und Sutur sind dieselben. Der Kiel ist auf Vacer’s Abbildung nicht vollständig, auf dem Exemplare von Csernye aber ist gut zu erkennen, daß derselbe außerordentlich scharf ist und konkave Seiten besitzt. Die Wohnkammer ist bloß in einem Drittel der Länge des Umganges vorhanden. Dimensionen: Durchmesser (bei der letzten Sutur) _ _ .. ... 124 mm. Höhe des letzten Umganges - -— — — -— 49 «u Breite « « Be N N ya Nabelweite: Mu. # 1 N TanaBn nn PEN Dr PERGEREE 36 «u 4. Hammatoceras subinsigne Opr., nov. mut. baconica. (Taf. XV, Fig. 1.) 1879. Ammonites subinsignis, Orp. BRANco, Unt. Dogger. Branco hat die Exemplare des subinsigne von Hayingen und Mo- yeuvre auf Grund Dunmorrıer’s bestimmt. Es wurde weiter oben erwähnt, daß Dumorrier’s insigne — Branco hatte Opreı’s Original nicht ge-- kannt — eine im Opalinus-Horizont vorkommende Mutation des Typus ist, die ich als mut. Dumortieri bezeichne. Der in Csernye vorkommende subinsigne entspricht der Abbildung Branco’s, welche eine andere Muta- tion der subinsigne-Spezies ist. Die Form Dunorrter’s ist mit der von Branco nicht identisch. Die letztere ist viel evoluter und zeigt sich überdies auch in der Skulptur und dem Querschnitte einige Abweichung. Die mut. Dumortieri steht dem (79) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 79 Typus viel näher, als die mut. bacontca. Eine gute Beschreibung und Abbildung der letzteren finden wir bei Branco, weshalb hier nur so viel bemerkt sei, daß zwischen dem Exemplare von CGsernye und den lothrin- gischen Formen kein wesentlicher Unterschied besteht. Eine Abweichung zeigt sich bloß bezüglic der Knoten, die bei dem Exemplare von Gsernye viel stärker sind. Dimensionen: Durchmesser (bei der Wohnkammer) _ 161 mm. Höhe der Schlußwindung 51. Breite « « { Aa all 34 (?)« Nabelweile,.r si. 08 van re 74 « 5. Hammatoceras Liorteti, Dun. (Taf. XXIN, Fig. 2. und Taf. XXXVII, Fig. 6.) 1574. Ammonites Lorteti, DUMORTIER, Dep. Jurass. 1886. Hammatoceras « Dum Vacek, S. Vigilio. il Von H. Lorteti gelangten aus Csernye zwei große und ein kleineres Exemplar in die Budapester Universitätssammlung. Die kleinen Exemplare von S. Vigilio und die ihnen ähnliche Form von Gsernye sind wahr- scheinlich bloß Mutationen der Art und die Antipoden der großen Exemplare von Csernye innerhalb der Grenzen der Species. Diese großen Formen von Csernye stimmen mit Dumorrırr’s Abbildung, das abgebildete kleinere aber mit jenen von S. Vigilio überein. Ham. Lorteti, Dun. ist ein Abkömmling der Mut. subinsigne Wrighti und bedeutend evoluter, als dieselbe. Die Tendenz des Verschiebens der Knoten gegen die Mitte der Seiten offenbart sich bereits bei der mut. Wrighti und tritt bei H. Lorteti sp. schon charakteristisch auf. Dimensionen: 18 ll. Durchmesser (Wohnkammer) __ 198 205 mm. Höhe der Schlußwindung _ _ 63 18.,.;€ Breite « « « EWR: 43 u Mabelweite 0... u nr 8 54 « 6. Hammatoceras stenomphalum (angusto-umbilicatum, HanTK. msc.) nov Sp. (Taf. XIX, Fig. 2a, b.) Diese Art wurde schon von Hanrkenx als neue Art erkannt. Unter den Hammatoceren von Csernye ist ein einziges Exemplar einer Art vor- 80 D: GYULA PRINZ. (80) handen, die unzweifelhaft der Gruppe des Hammatoceras insigne ange- hört. Hantken bezeichnete dasselbe als H. angusto-umbilicatum nov. sp. Das Exemplar stammt aus dem unteren Dogger. Es ist von ziemlich schmaler Form, wird gegen den Sipho zu aber nicht scharf, seine Seiten sind gewölbt. Dasselbe ist viel involuter, wie alle übrigen Glieder der insigne-Gruppe. Die Skulptur erinnert an die von H. Reussi, die Sutur aber trägt bereits die Charaktere von I. insigne an sich. Der erste Lateral- sattel ist nämlich bereits selbständig und besitzt keinen so adventiven Charakter mehr, wie der erste Lateralsattel von H. Reussi. Die Rippen laufen zu dritt zusammen, ohne aber ausgesprochene Knoten zu bilden. Diese Form des unteren Dogger von Csernye gehört unzweifelhaft der insigne-Gruppe an, trotz der großen äußeren Ähnlichkeit, die sie mit H. Reussi aufweist (S. Meneeninı, Lias superieur, pl. XV.). Ihre involute Form unterstützt die Ansicht, daß sie eine Rückschlagsform ist, und be- kräftigt uns noch mehr in der Überzeugung, wonach H. insigne und H. Reussi in engstem Zusammenhange miteinander stehen. Dimensionen: Durchmesser us launaanchae liege Höhe der Schlußwindung -— _- _ 99 u Breite « « share Nabelweite av Erb dee 175 « 7. Hammatoceras Kochi, nov. sp. (Taf. XIX, Fig. la, b, c.) Der Steinkern von H. Kochi ist ganz glatt. Die Oberfläche des einzigen Exemplares ist zwar stark korrodiert, doch ist so viel festzustellen, daß seine Rippen — wenn er solche besessen hat — ganz schwach ge- wesen sein mußten. Die Form ist mittelmäßig evolut. Die Umgänge schmal und hoch, einander wenig umfassend. Die Sutur stark zerschlitzt und jener von H. insigne ähnlich. Eine Form von ähnlichem Äußern teilt Bucrmann unter dem Namen Haugia jugosa, Sow. mit, die aber breiter und evoluter ist. Die Sutur- linie dieser Form gibt Buckmann nicht an. Sowergy’s Original weicht von Buckmann’s jugosa wesentlich ab. In erster Reihe ist es weniger evolut, worin es mit HH. Kochi gut übereinstimmt. Die Umgänge von BuckMmAnN’s jugosa umfassen einander nur sehr wenig, gerade so, wie bei I. Kochi. Im Gegensatze hierzu umfassen sich die Umgänge des Originals von jugosa in viel höherem Maße. Überdies sind auch die Umgänge von Sowerpy’s jugosa schmäler. Buckmann will Wrieur’s Harpoceras variabile, d’Or». (81) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 81 mit seinem jugosa identificieren, worin ich ihm ebenso wenig beipflich- ten kann, wie darin, daß sein jugosa der Sowersy' schen Species ent- spreche. Sowerpy charakterisiert in der Übersetzung Accasız’ jugosa wie folgt: «Rippen gross, abgerundet, gerade, den Zwischenräumen an Breite gleich, gegen den inne- ren Rand verschwindend». Bei Wrıcur's variabile gehen von einem Knoten regelmäßig je zwei Rippen aus. Auch H. Kochi stimmt mit der jugosa nicht überein, obzwar es ihr ziemlich ähnlich ist. Es unterscheidet sich dasselbe von ihr durch eine Sutur, die gerade nicht als «mässig gezähnt» bezeichnet werden. kann. Fig. 10. Querschnitt der Wohnkammer Ein anderer hieher gehöriger Irrtum des Hammatoceras Kochi, nov. sp. Buckmann’s besteht darin, daß er Hamm. Ogerieni, Dum. mit H. jugosa vereinigen will. Das erstere steht vermöge seines Querschnittes und seiner Sutur der jugosa ziemlich fern. Hamm. oceidentale, Haus. scheint der H. jugosa, Sow. nahe zu stehen, jedenfalls näher, wie variabile oder Ogerieni. BuckMmann’s Ocei- dentale hinwieder ist dem Originale Haue’s gar nicht ähnlich. Es hält zwar schwer, ohne Besichtigung der Originale ein sicheres Urteil zu fällen, die von Hauc und Buckmann unter demselben Namen mitgeteilten Quer- schnitte aber sind von einander völlig abweichend. In einem näheren verwandtschaftlichen Verhältniss steht Hamm. Kochi mit den Doggerformen von H. insigne, Schügr., den Arten tenuin- signe, planinsigne und Sieboldi. Gerade so, wie bei subinsiyne glabrata die für die Art charakteristischen Knoten verloren gingen und die Rippen schwächer wurden, ebenso nahm Hamm. Kochi wahrscheinlich von H. tenuinsigne seinen Ursprung. Dimensionen: DABFRImBSSEI Baar N TE ae Br 261 mm. Höhe der Schlußwindung bei einem Durchmesser von IIImm. 48 « Breite « « « « « « Wir 5, ,% ENT Pe EN le yes FETT BTL RTERRNDEN 1 RR AUFPERREN I AHU PERS BERRIITBETENE TEEN) (> GENE Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geolog. Anst. XV. Bd. 1. Hft. 6 32 D: GYULA PRINZ. (82) 8. Hammatoceras Magöcsyi, nov. sp. (Taf. XXXIV, Fig. 2.) Neben Ham. Kochi kommt eine andere Species vor, die eine ähn- liche Tendenz der Entwicklung zur Schau trägt. Die Knoten des insigne verschwinden hier gleichfalls, die Rippen werden schwächer und ver- lieren überdies — worin der Hauptcharakter von Maägöesyi besteht — ihre vorgebogene, sichelartige Form; sie erstrecken sich vom Nabel bis zum Sipho in gerader Linie. Die Rippen sind in der Nabelgegend schwächer, als gegen den Sipho zu. Von seinen Verwandten unterscheidet es sich außerdem durch die elliptische Form des Querschnittes, welcher auch beim Nabel keinen Bruch erleidet, dort keine Wand bildet, sondern bis zu Ende gewölbt bleibt. Die inneren Umgänge sind gegen den Sipho hin zugeschärft, was gleichfalls darauf hinweist, daß diese Form dem A. tenwinsigne VAcER nicht sehr ferne steht. Die Suturlinie ist durch den großen, kräftigen Siphonallobus cha- rakterisiert. Dimensionen: Durchmesser _ ir asre Saemenm Höhe der akranding re 36 « Breite « « ma ern Nabelweite Ari N a ao 96:1 « 9. Hammatoceras dispansum, Lvcktr. (Taf. XXI, Fig. 2.) 1864. Ammonitas dispansus, Lyc. SEEBACH. Hannover. p. 141. Taf. VI. fig. 5. 1884. Harpoceras variabile, Org. WRriGHT. Lias Ammon. T. LXVM. f. 3. 4. 1885. « clispansum, Lyc. Haug. Harpoceras. Neues Jahrb. Bd. IN. Bu 669. 1887. « « « DencKMmann. Dörnten. p. 78. Hammaloceras dispansum war bisher nur aus den Jurensis- Schichten des oberen Lias bekannt. Das Gsernyeer Exemplar entstammt nach Hantken dem unteren Dogger. Es ist wohl möglich, daß dies bloß eine Mutation von dispansum ist; ohne Besichtigung der Originale dies zu entscheiden, ist mir aber unmöglich. Jedenfalls entspricht es gut den Beschreibungen von Sersacn und Denckmann und gehört unzweifelhaft derselben Art an. (83) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 83 10. Hammatoceras spinosum, Hanrk. (Taf. XVII.) Gehört in die Gesellschaft von Hammatoceras Lorteli. Hierauf ver- weisen die an den Seiten der Umgänge befindlichen Knoten, von wel- chen die schwachen Furchen zu dritt oder viert gegen den Sipho aus- gehen. Von H. Lorteti unterscheidet sich H. spinosum durch geringere Gomplication der Sutur, durch die Rippen und Knoten, wie auch durch den Querschnitt. Die Sutur, deren feinere Details infolge Abreibung zum großen Teil verschwunden sind, weist ein einfacheres Bild auf, jedoch die- selben Elemente, wie H. Lorteti sp. Die Zähnelung bleibt aber doch sicher hinter der von H. Lorteti zurück. Die Knoten stehen ziemlich spärlich ; auf einen Umgang entfallen deren ca 20, bei Lorteli hingegen 28—30. Es sind dies längliche Wülste, die nicht bis zum Nabel reichen. Der Quer- schnitt ist elliptisch und bildet gegen den Nabel zu keinen Winkel. Die Form weicht demnach auch in dieser Hinsicht von Lorteti ab. 11. Hammatoceras illustre, Denckn. 1887. Hammatoceras illustre, DENCKMANN. Dörnten. p. 74. T. II. fig. 6., T. V. fig. 2, To VL:Bg 114: Taf X, fig.) 5. 1892. Haugia illustris, DENCKMANN. BukMmann. Inf. Oolith. p. 153. T. XXVL f. 3—5. 1898. « compressa, BUKMAnn. Inf. Oolith. Suppl. XXVI. Pl. I. f. 8—10. 1902. « cf. illustris, DENCKMANN. JANENSCH. Elsass. p. 93. T. V., fig. 3. Hamm. illustre ist nach Denckmann die nächstverwandte Art von H. Ogerieni, Dum. H. illustre weist auch in so mancher Hinsicht Beziehun- gen zu Hamm. subinsigne auf. Eine im Breslauer Museum befindliche, aus Corcelles (Dep. Saone) stamınende, hieher gehörige Mutation nähert sich dem Ham. subinsigne mut. variabile, namentlich der bei Wricur vor- handenen Abbildung. Das Exemplar von Csernye stimmt in der äußeren Form mit Denermann’s Beschreibung gut überein. Seine Suturlinie ent- spricht aber nicht vollständig der auf Drxckmann’s Tafel X mitgeteilten Abbildung. Diese Abbildung läßt in ihren unregelmäßigen Linien auf ein ganz abgeriebenes Exemplar schließen, während die Seitenansicht ein wohlbehaltenes Exemplar darstellt. Die Sutur des Csernyeer illustre ist bedeutend zerschlitzter. 6*r 34 D: GYULA PRINZ. (54) Dimensionen: Durchmesser, anche AR. fc HDD BERN, Höhe der Schlußwindung.- _— _ 530% Breite « « Ba Dan A Nabelwaite nah) erw 93,0% 12. Hammatoceras Halavätsi, nov. sp. (Taf. NXXI—XXXII, Fig. 3. und Taf. XXXVIU, Fig. 7.) Diese Species muß trotz ihrer zwischen Ham. Sieboldı mut. Brancoi und dem Sieboldi typ. Platz nehmenden äußeren Form von Ham. Sieboldi getrennt werden. Die Sutur des Ham. Halavatsi weicht von jener der eben erwähnten Art wesentlich dadurch ab, daß ihre Sättel auf kurzen Stielen sitzen und die Zahl der vollkonımen ausgebildeten Sättel um einen größer ist. Diese Zunahme der Sättel von Ham. Halavaltsi nov. sp. erfolgt durch die Ausbildung eines selbständigen Lobus aus einem Adventiv- lobus. Dieser Adventivlobus ist zwar auch bei Ham. Sieboldi kräftig, jedoch sind die denselben bildenden Sättel einheitlich, d. i. sie besitzen keinen Adventivlobus. Diese beiden Sättel von Ham. Halavatsi aber sind durch Adventivloben gegliedert. Die Suturlinie von Halavalsi verrät dem- nach einen höheren Entwicklungsgrad. In der äußeren Form besteht — wie erwähnt — zwischen Sieboldi und Halavatsi kein größerer Unterschied. Ham. Halavatsi vereinigt in sich die Charaktere des Sieboldi typ. und der mut. braneoi. Die gewölb- tere Siphonalseite weist ihm einen Platz zwischen den beiden an. Es ist sehr wahrscheinlich, daß diese Art von der mut. Brancoi abstammt. Dimensionen: Durchmesser (Wohnkammer) _ .. _ .—. 70 mm. Höhe der Schlußwindung - - _- _- 31: Breite « « Aa kr u a Nabelweitei::. ira Tessiner 15 « Unterfamilie. STEPHANOCERATINAE, Neun. Genus: ERYCITES, Gem. em. Prınz. Die Gruppe des Ammonites fallax wurde bisher allgemein zur Gat- tung Hammaltoceras gerechnet. Hyarr hielt H. insigne für den Typus des Hammatoceras, dessen Verwandschaftsverhältnis, wenn diese Art auch in einer gewissen Beziehung zur Gruppe des A. fallax steht, auf keinen Fall (85) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 3) ein so nahes ist, daß die beiden in eine Gattung gestellt werden könnten. Haus betrachtet A. gonionotus infolge seiner an Hamm. insigne erin- nernden Charaktere als einen Hammaloceras, setzt aber der Stellung von A.fallax bereits Zweifel entgegen, da er denselben den Stephanoceren sehr ähnlich findet. Schließlich brachte GemmeLLaro den Namen Eryeites für A. yonionotus und fallax in Vorschlag. Zırren hat Fryeites als Sub- genus dem Hammatoceras untergeordnet. Es steht außer Zweifel, dab Eryeites fallax mit A. Reussi in direktem genetischem Zusammenhange steht. Auch wurde nachgewiesen, daß die Gruppe des Hamm. insigne, also der Stamm des Genus, von A. Reussi ausging. Wir stehen hier zwei, von einem gemeinschaftlichen Punkte aus- gehenden, ziemlich entgegengesetzten Entwicklungstendenzen gegenüber, deren eine zu H. Sowerby, die andere hingegen zu Parkinsonia und Reineckia führt. Hierauf verweist die Form, die Skulptur und die Sutur- linie. Dort wird (bei H. insigne nämlich) die Form involuter, die Knoten kräftiger, die Rippen gebogener und die Sutur nimmt eine immer größere Selbständigkeit an. Hier bleibt die Sutur der von A. Reussi ähnlich, auch die Form ist evolut, die Rippen werden weniger ausgeprägt und die Kno- jen schwächer. A. Reussi stellt eine Gattung der Hauptentwicklungslinie dar und gehört infolgedessen zu Eryeites. Natürlich sind die Glieder der beiden Zweige, namentlich anfangs, in dieser oder jener Beziehung dem anderen Zweige noch vollkomnien ähnlich, was uns zu großer Vorsicht nötigt. Hammatoceras strietum Prınz könnte schon bei oberflächlichster Betrachtung als Stephanoceras angesehen werden. Diese verwandschaft- lichen Züge werden allmählich weniger. Eine scharfe Grenze zwischen Hammatoceras und Eryeites zu ziehen ist im oberen Lias noch unmöglich. Manche Mutation von H. insigne könnte gerade so gut auch zu Eryeites gezählt werden. Ein gutes Merkmal bleibt aber immerhin die Lobatur. Der erste oder Siphonalsattel des Eryeites ist rudimentär, der erste Late- rallobus lang und kräftig; bei Hammatoceras hingegen ist das Verhältnis umgekehrt. Aus dem Gesagten geht hervor, daß gegen die Selbständigkeit des Eryeites kaum ein Zweifel aufkommen kann. Seiner Beschaffenheit ent- sprechend, steht derselbe zwischen den Gattungen FHammaloceras und Stephanoceras, wie auch zwischen den Unterfamilien Aegoceratinae und Stephanoceratinae. Gehen wir weiter und forschen nach dem Ursprunge des H. Reussi, so finden wir uns viel verwiekelteren Verhältnissen gegenüber. Hier scheint das bisher bekannte Material nicht zu genügen und wird das Ver- ständnis durch zahlreiche Lücken noch erschwert. 86 D: GYULA PRINZ. (86) Furterer ! betrachtet Aegoceras Flandrini, Dum. als die Stamm- form des Haminatoceras, doch es scheint diese Art der Lösung sehr unwahrscheinlich. Der erste Laterallobus von Ae. Flandrini endigt näm- lich entschieden in zwei Hauptästen, zwischen welche ein mächtiges gezähntes Blatt hineinreicht, gerade so, wie bei Lytoceras. Der erste La- terallobus sowohl von Hammatoceras, wie auch von Erycites endigt in einem starken und ausgeprägten Äste, was wir in vollem Maße bereits bei A. Reussi antreffen. Dies ist ein so großer Unterschied, welcher eine weite Kluft zwischen den beiden Arten bildet.” Durch die Fauna von Csernye erfuhren unsere auf den Erycites be- züglichen Kenntnisse eine schöne Bereicherung.” Es sind in derselben vier- zehn Arten vertreten, davon elf bisher unbekannte. 1. Erycites Reussi Hav., nov. mut. tenuis. 1556. Ammonites Reussi, Haver. Geph. Lias NO. Alpen. p. 59. T. XX. f. 1—3. 1881. « « « MEnEGAHINI. Lias sup. p. 208, 1885. Hammatoceras (?) « « Haus. Harpoceras. N. Jahrb. Bd. II. p. 651. Diese Art, deren Nachfolger ihr eine große Wichtigkeit verleihen, ist in der Fauna von Csernye durch zwei Exemplare vertreten. Von dem durch Haver mitgeteilten Typus weichen dieselben insoferne ab, daß sie viel schmäler sind. Die Umgänge des Reussi sp. von Adneth sind bedeu- tend breiter, als hoch (31 x44%), wohingegen das Üsernyeer etwas höher, als breit ist. Aus diesem Grunde unterscheide ich das letztere als nov. mut. lbenuis. Ob Menxeenimnıs Exemplar dem Typus angehört, oder ebenfalls eine Mutation’ darstellt, kann ich auf Grund der Abbildungen nicht entscheiden. Die mut. fenuis bildet den Übergang zu Perezeli nov. sp. und Bänffyi nov. sp., welche Arten sich also dem Reussi sp. eng an- schließen. Die Wohnkammer des Exemplares von Csernye fehlt. Nach Haver ist dieselbe ziemlich lang und bildet zumindest %; der Schlußwindung, was seine Zugehörigkeit zum Eryeites gleichfalls bestärkt. I Oestringen. 2 Eben deshalb konnte Aeg. Flandrini auch von A. Masseanus ORB. sp. nicht abstammen. Letzterer besitzt eine dem Hammatoceras und Eryeites ähnliche Lo- benstruktur. Aus ähnlichen Gründen steht auch Eetocentrites dem Lytoceras fern. » Ammonites pugnax, VACEK gehört nicht in das Genus Eryeites. Infolge seiner ganz abweichenden Sutur hat er nur wenig Beziehung zur fallaw-Gruppe. Ebenso ist derselbe kein Hammatoceras, sondern ein später Nachfolger von Aegoceras, Zu Eıyeites gehörig aber ist GREGORIO’S «Perisphinctes amelus». (87) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 87 Die Suturlinie und Rippen stimmen mit Havrr’s Abbildung gut überein, doch ist die Form etwas evoluter. Das einzige ziemlich schlecht erhaltene Exemplar der mut. lenuis von Gsernye abzubilden, wäre über- flüssig gewesen, da die Abbildung nichts neues hätte bieten können. 2. Erycites Perczeli, nov. sp. (Taf. XXXIV—XXXV, Fig. 1. und Taf. XXXVII, Fig. 5.) Diese Art erinnert lebhaft an die Meneeninı’sche Abbildung des E. Reussi. Sie ist der unmittelbare Nachfolger des E. Reussi sp., mut. tenuis. Ihre Form ist stark evolut, der Nabel bildet 56% des Durchmessers. Die Umgänge sind gewunden und zeigen eine etwas elliptische Form; die inneren breiter, als hoch, während dieses Verhältnis bei den äußeren ziemlich gleich ist. Jene charakteristische Eigenschaft des Eryeites, wo- nach der Querschnitt der Umgänge sich oft unregelmäßig verändert, treffen wir auch bei Kryeites Perczeli an. Die Rippen stehen auf dem gekam- merten Teile frei oder fließen manchmal zu zweit ineinander, ohne aber Knoten zu bilden; sie sind stets gerade. Die Rippen der Wohnkammer werden spärlicher, schwulstartig und verzweigen sich nicht mehr. Zwi- schen der Sutur von Eryeites Perczeli und Reussi herrschen blos un- wesentliche Unterschiede ; namentlich ist der Siphonallobus bei Pereczeli im Verhältnis etwas länger. Dimensionen: DureBinesseritsist eb ir ua AU m Höhe der Schlußwindung _ _. .. 45 « Breite « « PRESSE Wan 9637. Mabelweite 13304 usäıh: ran Fa 97 u“ 3. Erycites Bänffyi, nov. sp. (Taf. XXXN— XXX, Fig. 5. und Taf. XXXVII, Fig. 9.) Während die Umgänge von Fryceites Perezeli hechmündig sind, zeigen die von Pänffyi eine gedrungene Form. Wichtiger, als dieser unwesentliche, mit dem Organismus nicht unbedingt zusammenhän- gende Unierschied — stützt sich doch diese Beobachtung blos auf ein Exemplar — ist die Form des Querschnittes und die Sutur, welche Eryeites Bänffyi von Perczeli trennen. Die Zunahme der Umgänge ist 38 D: GYULA PRINZ. (88) Fig. 11. Querschnitt des Eryeites Bänfiyi, nov. sp. Csernye. Natürliche (rösse. (Die dieken Linien bezeichnen den Er- haltungszustand des Exemplares, die dünnen die wahre Form.) hier — wie es scheint — eine regel- mäßigere, wie bei Perczeli. Die inne- ren Windungen sind bedeutend brei- ter, als hoch; während des Wachs- tums verlieren sie allmählich an Breite. Eine plötzliche Veränderung tritt erst bei der letzten Kammer ein, wo der vorher rundliche Umgang plötz- lich flach wird und der Querschnitt die Form eines Viereckes mit ab- gerundeten Ecken annimmt. Die Rip- pen stehen auf dem gekammerten Teile viel dichter, wie bei Frycites Perczeli.. Gewöhnlich laufen sie zu dreien zusammen, ohne aber aus- gesprochene Knoten zu bilden, ge- rade so, wie wir dies bei Firyeites Reussi auf Mexeemmıs Abbildung sehen. Auf der Wohnkammer wird die Skulptur den Rippen von Ery- ceites Percezeli ähnlich. Die Rippen sind spärlich, gerade, in der Nähe des Sipho etwas hakenförmig ge- bogen. Die Sutur weicht von Erye. heussi bereits wesentlich ab, indem der rudimentäre Siphonalsattel des letzteren bei Danffyi schon kräftig entwickelt, der erste Laterallobus hin- segen kürzer ist, — dieselbe Ent- wieklungsart, welche wir bei der Ab- stammung des Hammatoceras in- signe, ScuügL. in erhöhtem Mabe be- obachtet haben. Diese Umwandlung der Sutur, wobei keine wesentlichere Veränderung in der Form und Skulp- tur vor sich ging, war eine jener Er- scheinungen, welche in mir die Über- zeugung wach riefen, dal» die Gruppe des Hamm. insigne von Eryeites ab- stammt. ne re (89) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. so Dimensionen: k 11. Durchmessera, and under is 105 150 mm. Höhe der Schlußwindung.. ._ 33 4 «u Breite « « Er 38. Nabelweite dinoHrTe 51 51 «u UNTERER DOGGER. 4. Erycites fallax, Ben. (Taf. XXV, Fig. 1.) 1865. Ammonites fallar, Ben. Südalpen. p. 171. T. 6., Fig. 1—3. 1874. « « « Dunmorrtier. Dep. jurass. p. 264. Pl. 15., Fig. 3—6. 18835. Hammatocevos « « Have. Harpoceras. p. 93. T. XV., Fig. 1—9, 1886. « « « Vacer. S. Vigilio. N. Jahrb. Bb. III. p. 651, k. fallax, welcher auch bei Csernye in großer Anzahl vorkommt, ist ein sehr wichtiges Leitfossil des untersten Niveaus des Dogger im ita- lienischen, wahrscheinlich aber im ganzen mediterranen Jura. Hantken’s diesbezügliche Aufzeichnung ist folgende: «Stimmt voll- ständig mit den Original-Exemplaren aus dem Museum von Straßburg und mit der Figur 1—3 in Brxeerr’s Mitteilungen überein. Hingegen ist die Zeichnung der inneren Windungen insofern unrichtig, als diese an der Gabelungsstelle der Hauptrippen keine Knoten haben und die Win- dungen vollständig gerundet sind und nicht kantig, wie die Figur es an- deutet. Die in der Dumorrirr’schen Sammlung als Ammonites fallax aus- gestellten Exemplare sind gewiß keine fallax und ebensowenig gehören die als «gontotus» ausgestellten Exemplare zu dieser Art». Die Form von E. fallax Ben. sp. ist sehr variabel. Der von Vacek mitgeteilte Querschnitt stellt die breite Varietät dar, von welcher wir zur schmalen Form ‘des E. tenax in dem reichen Üsernyeer Material einen vollständigen Übergang finden. E. tenax unterscheidet sich demnach nur durch seine Knoten vom /allax, da die Rippen des letzteren nie von Knoten, sondern bloß, von Wülsten ausgehen. 5. Erycites baconicus, nov. sp. Hantk. msc. (Taf. XIV, Fig. 2u b, e) Der Name und die Bestimmung stammt von Hanrken. Bei Taf. XIV finden wir folgende schriftliche Aufzeichnung: «Fig. 2 gleicht sehr dem Ammonites gonionohus von La Vepilliere, der dem Brneere'schen nicht entspricht.» 90 De: GYULA PRINZ. (90) E. baconicus ist den inneren Windungen von E. falla:r sehr ähn- lich; nur seine Rippen sind stärker, dicker und mehr nach vorne ge- bogen. Die Wohnkammern weichen aber von einander bereits vollkommen ab. Der Querschnitt der Wohnkammer von E. baconicus ist jenem der inneren Windungen ähnlich. Hierzu kommt noch seine einfache Suturlinie, im Gegensatze zu der stark zerschlitzten Sutur des E. fallax. Der Vergleich Hanrken’s mit E. gonionolus ist sehr treffend. Die Rippen von E. gonionotus sind aber doch anders beschaffen und die Form auch evoluter. Grr«oR1o0 teilte eine ziemlich ähnliche Art unter dem Namen «Perisphinctes amelus» mit, die nach ihm mit P. procerus, Ser». sp. nahe verwandt ist. Die beigegebene Abbildung steht hierzu im voll- sten Widerspruche. Die schlechte Zeichnung begleitet Gresorıo mit keiner Beschreibung, so daß diese Form kaum in Betracht kommen kann. E. baconicus gehört zu den gleichmäßig wachsenden Eryeiten. Die inneren Windungen sind bedeutend breiter, als hoch; mit dem Wachs- tum gleicht sich dieser Gegensatz immer mehr aus und entspricht die Höhe bei der hinteren Wand der Wohnkammer annähernd der Breite. Die Rippen vereinigen sich zu dreien. Die Sutur besteht aus drei Lateral- loben. Die Sättel und Loben sind schmäler und länger, als bei E. fallax. 6. Erycites involutus, nov. sp. (Taf. XXXU—XXXII, Fig. 3.) Diese Species unterscheidet sich von E. baconieus — wie bereits ihr Name zeigt — durch ihre involutere, gedrungene Form und ist durch ihre eigentümliche, sehr an Stephanoceras erinnernde Gestalt leicht zu er- kennen. Die Umgänge sind eylindrisch, gleichmäßig zunehmend, einander ziemlich umfassend; ihre Breite nimmt gegen außen langsam ab. Die Rippen erinnern an die von E. baconicus, erstrecken sich aber in gerader Richtung ohne Biegung bis zum Sipho. Die zusammenlaufenden und besonder stehenden Rippen teilen die stark gewölbte Seite der Länge nach in zwei Teile. Auf der inneren Partie befinden sich gerade, dicke Rippen, deren circa 20— 22 auf eine Windung entfallen. Auf dem äußeren Teile ist die Zahl der feinen Rippen etwa viermal so groß. Dieselben gehen von den inneren dicken Rippen als deren Fortsetzung zu zweit oder dritt aus, und zwischen ihnen nehmen eine oder zwei freie Rippen Platz. Die Umgänge bilden vom Nabel her eine schwach ausgeprägte Wand. Die Suturlinie stimmt mit der von E. fallaa überein. ee Ze u Ze (91) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 91 Dimensionen: Durchmesser (bei der Wohnkammer) ZI Höhe der letzten Windung _. . 18 « Breite « « « ER A .» 2r0)% ET SER 2 aan PPRAIRRAT LER BES BELA LA TEE 11 uWs 7. Erycites Szontaghi, nov. sp. (Taf. XXXIV—XXXV, Fig. 6.) Die Neignng zur Variabilität der Gattung Eryeites hat sich auf E. baconicus und inwolutus nicht vererbt; in umso größerem Maße finden wir dieselbe bei E. Szontaght. Die inneren Windungen, ja der ganze gekammerte Teil ist dem von E. fallax ähnlich. Die Rippen sind regelmäßig vorgebogen, verzweigen sich aber nicht. In der Nähe der Wohnkammer ist die Anordnung der Rippen plötzlich gestört, die sodann auf der Wohnkammer eine regel- mäßige, stark eingewundene, nach hinten gerichtete Bogenform an- nehmen. Die Wohnkammer ist sehr lang und entspricht ca 300°. Dimensionen: Durchmesser (bei der Mündung)_ _ _. ... 80 mm. Höhe der letzten Windun _. . 9% u“ Breite « « f BITER DENN SAENEN SOBRN EN DT Nabelweitle:.; ut. Nesutean) he 35 «u 8. Erycites Partschi, nov. sp. (Taf. XXXI, Fig. 6.) Die Beschreibung dieser Art bezieht sich auf zwei beinahe voll- ständige, schöne Exemplare. Unter den Stephanoceratiden des Dogger finden sich zahlreiche mit dieser graciösen, schlanken Spezies konvergie- rende Formen, die derselben aber bloß in Äußerlichkeiten ähnlich sind. Perisphinctes Eupalus, d’Ore. aus dem Kimmeridge, Per. Malletianum, Font. aus dem Tenuilobatus-Horizonte, Per. albineus, Orr. aus dem Ox- fordien und einigermaßen Hammaloceras procerinsigne, VACEK gehören zu diesen konvergenten Formen. Die Wohnkammer ist in der für Eryeites charakteristischen Weise nicht viel kürzer als 300° und wächst gleiehmäßig mit dem gekammerten Teile. Die Mündung ist durch eine tiefe, gerade vorgebogene Einschnürung markiert. Die Windungen sind schmal und hoch und umfassen einander bis zu einem Drittel. Sie sind auf ihrem dem Nabel zugekehrten Rande 99 D: GYULA PRINZ. (92) am breitesten und bilden hier eine mit 45° geneigte Wand. Die Siphonal- seite ist abgerundet. Die Rippen verzweigen sich aus schwachen, auf dem dem Nabel zugekehrten Rande stehenden Knoten und reihen sich dicht an einander. Auf der Wohnkammer finden wir auch hier die Zweiteilung der Seite auf Grund der zweierlei Rippen. Die Rippen gehen von dem Rande der glatten, dem Nabel zugekehrten Wand aus. Auf der hinteren Partie der Wohnkammer sind sie mit dem Radius gleichlaufend, um eine Nuance nach binten biegend und werden gegen die Mündung zu immer mehr nach vorne gebogen. Die Zahl der inneren dicken Rippen beträgt auf der Wohnkammer ca 30; die der dünnen wenigstens das dreifache. Die letzteren sind sichelförmig nach vorne gebogen. Die Sutur besteht aus vier Lateralloben und ist im übrigen der von E. fallax ähnlich. Dimensionen: 1: 1. Durchmesser (Wohnkammer) 101 118 mm. Höhe der Schlußwindung $ 32 35. u Breite « « « BLUE 94 RR | Nabelweite as, ER" 43 BE. 9. Erycites Telegdi-Rothi, nov. sp. (Taf. XXXII—XXXII, Fig. 2.) Diese Species schließt sich dem #. Partschi eng an; sie ist die ge drungene involute Ausgabe des letzteren. Ihre inneren Umgänge sind außerordentlich breit, doch ist die Breite mit der Länge auf der Wohn- kammer annäherd gleich. Die Seiten sind flach und endigen plötzlich an der Nabelkante mit einem steilen Absturz, ohne jedoch einen scharfen Rand zu bilden. Die siphonale Seite ist breit, die Seiten der Windung fast pa- rallel. Die Rippen sind jenen des E. involulus sehr ähnlieh. Die Sutur weist außer einem außerordentlich starken, breiten ersten Laterallobus noch einen zweiten und dritten auf. Dimensionen: Durchmesser (Wohnkammer) eo, 73,00. Höhe der Schlußwindung 27 « Breite « « « ” 9 Nabelweite 2 2 x 97 u (93) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY, 93 10. Erycites retrorsicostatus, nov. sp. Hanrk. msc. (Taf. XXI, Fig. 3.) Während die Rippen von #. Szonlaghi ihre Form nur in der un- mittelbaren Nähe der Wohnkammer verändern und nach hinten biegen, zeigt relrorsicoslatus schon wenigstens einen Umgang vor der Wohn- kammer nach hinten gebogene Rippen, welche von einer, dem Peri- sphinctes aurigerus, Opp. sp. ähnlichen Beschaffenheit sind. Die Wachs- tumsverhältnisse entsprechen im großen ganzen jenen von k. Telegdi- Rolhi, doch ist E. retrorsicostatus evoluter und weicht auch durch den (Querschnitt der Windungen ab. Die Siphonalseite ist nicht so gewölbt, die Nabelseite aber bildet keine Wand. Dimensionen: Durchmesser (Wohnkammer).. 33:95 99 mm. Höhe der Schlußwindung _ _ . 33 Bas Breite « « had u 38 (im Nabelwellen ‚nid Adel Lina 41 49 « 11. Erycites Schafarziki, nov. sp. (Taf. XVII, Fig. 2.) Kryeites Schafarzikt, intermedius und eximius sind jene Arten der Gattung Eryeites, resp. der Formenseite des #. fallax, welche sich dem Perisphineles am meisten nähern. Der einzige Unterschied, welcher uns zwingt, sie zu Erycites zu zählen, besteht in der durch die Unterbrechung der Rippen markierten Spur des Kieles. E. Schafarzikti weicht von relrorsicostalus nur insoferne ab, daß seine Rippen, welche von derselben Beschaffenheit, also dick sind, sich wulstig und nach vorne, nicht nach hinten (wie die von E. relrorsi- coslalus) gebogen zeigen. Natürlich verleiht diese Erscheinung der Schale ein ganz anderes Äußere, vermöge dessen diese Form als selbständige Art betrachtet werden muß. Dimensionen: EIER en Ar, 0. I, Höhe der Schlußwindung Pr 0 RTL anna Breite « « Bio DT - Nabelweite.. DEU ARNN. TUN IEDB NOCH, Ab u 94 D: GYULA PRINZ. (94) 12. Erycites intermedius, nov. sp. HantK. msc. (Taf. XVI, Fig. 1a, b.; Taf. XXXVIIl, Fig. 3., 8.) k. intermedius nov. sp. ist ganz vom Schlage eines Perisphinctes. Der im oberen Dogger auftretende Amin. barberiae, d’Ore. ist dem E. intermedius überraschend ähnlich. Und wenn die Abweichung des Quer- schnittes und der Unterschied in der Richtung der Rippen diese beiden Arten auch von einander trennt, so sind hier generische Unterschiede doch kaum konstatierbar. Die Rippen von Amin. Barberiae sind nach d’Orsısny’s Abbildung auf der Siphonalseite unterbrochen, ebenso, wie bei E. inlermedius. Auf dieser Grundlage kann Amm. Barberiae und seine nächsten Verwandten in das Genus Erycites gestellt werden. Die Art des Wachstums von E. intermedius erinnert an das von E. Partschi, doch ist der erstere von plumperer Form. Der Querschnitt der inneren Windungen ist mehr jenen des E. Telegdi-Rothi ähnlich, die Wohnkammer weicht aber von beiden ziemlich ab. Die Umgänge um- fassen einander kaum; die Mündung entspricht vollkommen jener von E. Böckhi. Die Wohnkammer nimmt beinahe die ganze Schlußwindung ein. Es ist dies — nach unseren heutigen Kenntnissen — die über die längste Wohnkammer verfügende Art der Gattung Erycites. Die Rippen sind ziemlich schwach, fein, vom Nabel ausgehend plötzlich nach vorne geneigt und nur wenig gebogen. Auf der äußeren Partie der Seite teilen sie sich gewöhnlich in drei Zweige. Der Kiel ist flach, aber gut wahr- nehmbar. Die Sutur ist der von E. hteussi außerordentlich ähnlich. Der Siphonallobus ist klein, der erste Laterallobus mehr als zweimal so lang und breit verzweigt. Dimensionen: I. 11. 111. Durchmesser (Wohnkammer). ... 114 143 116 mm. Höhe der Schlußwindung _ . 39 35 36 « Breite « « FIRE AR: 98 27 98,4 Nabelweiter cs a Win. 53 Sl, 48 u 13. Erycites eximius, nov. sp. Hantk. msc. (Taf. XIV, Fig. 1a, b.) E. eximius nov. sp. nimmt zwischen den in Ösernye vorkommenden Eryecites-Arten eine ziemliche Sonderstellung ein. Seine Form ist evolut, die .Windungen umfassen einander nicht und berühren sich bloß auf einem schmalen Streifen der Siphonalseite. Der Querschnitt der Umgänge (95) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN: IM NO-LICGHEN BAKONY. 95 ist dementsprechend elliptisch und fällt die größte Breite auf deren Mitte. Der Kiel ist verhältnismäßig kräftig, in jedem Falle gut wahrnehmbar. Die Seite wird auch hier von den zweierlei Rippen der Länge nach ge- teilt. Von den inneren, dieken Rippen entfallen ca 26 auf einen Umgang ; die Zahl der äußeren übertrifft die inneren um mehr, als das dreifache. Die Rippen sind. mehr oder weniger gerade. Auch die Sutur des K, eximius weicht vom größten Teile der übrigen Eryeites-Arten ab. Dieselbe ist jener von E. baconicus sehr ähnlich. Der erste Laterallobus ist nicht viel länger, als der Siphonallobus. Genus: COELOCERAS, Hvyarr. Goeloceras wird im allgemeinen als Vorgänger von Siephanoce- ras betrachtel. Zur Unterscheidung dieser beiden Gattungen finden wir sehr wenig Stützpunkte. Nach Zırreu ist Coeloceras mehr, Stephanoceras hingegen weniger evolut. Hierin ist der Übergang vollkommen nachweis- har. Coeloceras pettos, Juensr. wäre auf dieser Grundlage vom Stephano- ceras kaum zu unterscheiden. Ferner wird behauptet, der Querschnitt der Windungen von Coeloceras sei ebenso breit, als hoch, während die Umgänge von Stephanoceras breiter als hoch sind. Von den fünf in der von Pompeckj besorgten neuen Ausgabe der Grundzüge angeführten Goeloceren besitzen jedoch drei Exemplare solche Umgänge, deren Breite größer ist, als ihre Höhe. Diese Unterscheidung enthält also Widersprüche, ist daher nicht aufrecht zu erhalten. Der einzige Unterschied beschränkt sich also auf die Sutur. Namentlich ist bei CGeloceras der Antisiphonal- lobus zweispitzig, bei Stephanoceras hingegen einspitzig. Auf solcher Grundlage können selbst Arten nur in den seltensten Fällen, u. zw. bloß dort, wo eine hoch entwickelte Sutur vorliegt, unterschieden werden. Die Zahl der Lobenspitzen ist nur dann von ausschlaggebender Wichtig- keit, wenn unzweifelhaft entschieden werden kann, von welchen Spitzen die Lobenenden gebildet werden. Wo aber die Endspitzen mit den Zacken der Flanke verschmelzen, können hierauf keine Gattungen gegründet werden. MITTLERER LIAS. 1. Coeloceras pettos, Quenst. 1849. Ammonites Grenouillouzxi, . ORBicNY. Pal. Franc. T. 96. 1864. « pettos, (JUENST. . SEEBACH. Hanover. p. 81. 1881. Stephanoceras crassum, Y. et B. MenesHinı. Lias sup. Pl. XVI, fig. 3. 96 D: GYULA PRINZ. (96) 1586. Ammonites pettos, QuENST., - Quenstept. Schwäb. Amm. T.XXXIV. fig. 15— 98. Goeloceras « « — Furrerer. Oestringen. Mitth. d. Bad. geol. Landesanst. Bd. Il. p. 340. T. X1. fig. 6. 1900. « « « - — BETToNI. Foss. dom. p. 71. A. peltos ist als Leitfossil des württembergischen Lias 7 bekannt. Nach Hanrken gingen die beiden dieser Art angehörenden Csernyeer Exemplare aus dem oberen Lias her- vor. Er hatte dieselben als Coeloceras crassum bestimmt. Meneeninı wollte die beiden Ar- ten crassus und peltos vereinigen. Es ist wahrscheinlich, daß crassus \? der Nachfolger von pettos ist; die von MeneeHını veröffentlichten Ab- aa bildungen wenigstens lassen hierauf Fig. 12. Querschnitt des Coeloceras schließen. Die Tatsache aber, dab pettos, Qu. sp. (.. pettos bisher immer noch im mitt- leren Lias, €. crassum aber im obe- ren Lias gefunden wurde, sowie ferner auch der hohe Entwicklungsgrad von (. crassum veranlaßt mich, die beiden als selbständige Arten zu betrachten. Hanrken dürfte die beiden Csernyeer Exemplare von (. pel- /os irrtümlich als aus dem oberen Lias stammend bezeichnet haben, nachdem dieselben mit Quensteors Originale vollkommen übereinstimmen. OBERER LIAS. 9. Coeloceras commune, Sow. 1837. Ammonites communis, SOwErBY. Miner. Gonch. (Ag.) Pl. 107. 1864. « « « Dumorrier. Dep. Jurass. 1866. « « « SEEBACH. Hannover. 1874. « « « Brauns. Hilsmulde. 1886. Stephanoceras commune, « WRri6cHT. Lias Amm. p. 473. Pl. 83, 84. 1886. Ammonites communis, « (JuEnsSTEDT. Schwäh. Amm. 1837. Coeloceras commune, SOWERBY. DENCKMANN. Dörnten. p. 80. 1892. « aff. « « ROTHPLETZ. Die Perm etc. auf Timor. Palae- ontogr. XXXIX. p. 102. Goeloceras commune gehört zu den verbreitetsten Arten und ist ziemlich variabel. Von Csernye ist nur ein Exemplar bekannt. (97) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 97 3. Coeloceras crassum, Phiır. 1849. Ammonites Ragqwinianus, ec Orsısny. Pal. Franc. 1858. « crassus, PHL, _ -. .. QUENSTEDT. Der Jura. 1874. « « WAREN. DUMoRTIER. Dep. Jurass. 1880. Stephanoceras crassum, Young et Bırp. TARAMELLI. Alp. Venete. 1881. « « « « « MenesnHmi. Lias sup. 1885. Ammonites crassus, PHIL. _. _. (JuEnsTEDT. Der Jura. 1886. Stephanoceras Raquinianus, Ork. ._ WRIGHT. Lias Amm. 1886. « erassum, « Rx « « « Die oberliassischen Coeloceren stehen mit einander in sehr enger Verwandtschaft. Namentlich sind die inneren Windungen sehr ähnlich. Die inneren Windungen von (. crassum und der mittelliassische (.. pettos stimmen auffallend überein, so daß ersterer als unmittelbarer Nachfolger des letzteren zu betrachten ist. Doch ist in dieser Beziehung auch zwi- schen €. Desplacei, C. commune und Ü. subarmalum nur ein geringer Unterschied vorhanden. In ausgewachsenem Zustande sind diese Formen auf Grund der Verzweigung ihrer Rippen ziemlich gut unterscheidbar, doch treten Übergangs- und unregelmäßig ausgebildete Formen so häufig auf, daß man geneigt sein könnte, diese verschiedenen Formen als die Varie- täten einer Art zu betrachten. Die inneren Windungen von C. crassum hat d’Orsıeny GC. Raqui- nianum benannt. In Csernye ist diese Art durch eine solche innere Win- dung von 20 mm. Durchmesser vertreten, auf Grund dessen nichts neues gesagt werden kann. 4. Coeloceras crassum Phır., nov. mut. mutabilecostata. (Taf. XXXIV—XXXV, Fig. 4.) 1881. Stephanoceras Desplacei, d’ORB. MENEGHINI, Lias sup. Pl. XVl. 7. Menssninı führt unter dem Namen St. Desplacei eine Form vor» die unzweifelhaft zu C. crassum gehört. Die beiden unterscheiden sich nur dadurch, daß bei C. crassum in der Richtung des Nabels immer nur eine Rippe vom Knoten ausgeht, bei €. Desplacei hingegen immer zwei, eventuell drei. Bei letzterem wechseln außerdem die knotigen Rippen mit einfach verzweigten ab. Zwischen Menesnint’s erwähnten Coloceras und dem T'ypus von C. crassum ist aber doch ein wesentlicher Unterschied vorhanden, in- folgedessen derselbe einerseits mit Desplacei, andererseits mit Braunia- num, d’Ore. in nahe Beziehung gerät. An Desplacei erinnert er dadureh, daß die knotigen Rippen auch bei ihm mit einfach verzweigten oder Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geolog. Anst. XV. Bd. 1. Hft, 7 98 DE GYULA PRINZ,. (98) überhaupt nicht verzweigten Rippen abwechseln, während deren größere Zahl ihn dem Ü. Braunianum nähert. Das Exemplar von Csernye und MeneenHınr’s citierte Abbildung sind sehr ähnlich, jedoch sind die Rippen und Knoten des ersteren doch stärker. Ein dem Csernyeer vollkommen ähnliches Exemplar der mut. mutabilecostata befindet sich von la Verpelliere (Izere) im Breslauer Museum. Dimensionen: Durchmesser _ - - .. . #7 mm. Höhe der Schlußwindung _ 14 « Breite « « tr Ib Nabelweite usa ee Ber HM 5. Coeloceras Braunianum, d’Orr. 1849. Ammonites Braunianus, d’ORBIGNY, Pal. Franc. 1874. « « « DumoRTIER, Dep. jurass. 1881. Stephanoceras Braunianum, « MENEGHINI, Lias sup. 1885. Ammonites Braunianus, « (JUENSTEDT, Schwäb. Ammon. 1892. Coleoceras ef. Braunianum, « RoTHPLETZ. Perm etc. auf Timor. Quznstepr’s Annahme, daß Ü. Braunianum nur eine Mutation von GC. commune sei, hat viel Wahrscheinlichkeit für sich. Seine regelmäßi- gen, in Knoten dichotom verzweigten Rippen und seine flachere, schlanke Form unterscheiden denselben zwar von SowErgy's commaune, doch trifft die Charakteristik nur bei wenigen Exemplaren von Braunianum zu ; die meisten sind Übergangsformen, was die Selbständigkeit der Art immerhin zweifelhaft erscheinen läßt. Das einzige mangelhafte Exemplar von Csernye ist nur um etwas breiter, als d’Orsıeny’s Original und stimmt im übrigen mit demselben gut überein. Dimensionen: Durchmesser _ __ I. SHEREEL 49 Ihm. Höhe der Schlußwindung _ _ _ _. 14 « Breite « « sul ls be Nabelweite:i& alte. nllhatgneh ib 6. Coeloceras subarmatum Y. et B., mut. evoluta, Qv. 1881. Coeloceras subarmatum, Y. et B. MEnEGHINI, Lias sup. Pl. XIV. 5, 6. 1885. Ammonites subarmatus evoluhus, (JUENSTEDT, Schwäb. Ammon. ir aan a Sn Sc er Fe ee (99) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 99 Quenstepr hat die mut. evoluta ihrer schlankeren, evoluteren Form halber von der Species subarmatum unterschieden, aber keine Beschrei- bung derselben mitgeteilt. Ein Exemplar derselben Mutation finden wir auch bei Mrxeenını abgebildet. Von Csernye sind zwei Exemplare vor- handen, die mit den Abbildungen Quensteprs und Menxeenmnts voll- kommen übereinstimmen. Mit den vom Typus abweichen- den Eigenschaften möchte ich mich hier nicht befassen; die Unterschei- dung ist übrigens eine sehr leichte. Die Abweichung ist sogar in mehre- ren Beziehungen eine so erhebliche, daß unwillkürlich der Gedanke, ob diese Mutation nicht als selbständige Art aufzufassen sei, auftaucht. Die inneren Windungen von Fig. 13. Querschnitt des Goeloceras G. evoluta sind — wie dies auch die subarmatum Y. et B., mut, evo- Abbildung wiedergibt — niedrig und luta Qu. Natürliche Grösse. breit. Nach außen werden sie all- mählich schlanker und bei der Wohnkammer entspricht die Breite an- nähernd der Höhe. Die Rippen sind abwechselnd knotig und einfach. Von den Knoten gehen der Siphonalseite zu zwei Rippen aus, dem Nabel zu eine, selten zwei. Beiläufig auf der vierten Windung beginnen sie umzu- biegen und kielartig zu werden. Nachdem die inneren Windungen breiter sind, stehen die Knoten hier spärlicher, so dal) selbst eine schwache Spur des Kieles kaum zu bemerken ist. Später, da die Knoten einander ganz genähert sind, tritt derselbe immer schärfer hervor. Die Rippen sind aber nirgends unterbrochen; sie sind nur nach vorne, der Kante zu, gebogen. Diese Eigentümlichkeit des evoluta ist auf den Abbildungen von MEnEsHINI und (JvEnsteor ziemlich treu wiedergegeben. Dimensionen: k 1. Diikebimesser 227 a3, 9,2%,.00 41 mm. Höhe der Schlußwindung _— _ 13° 115 « Breite « « Au aa 10°5 « Nabelweite „inluaınaaı sin: „un uniial A «u 100 D: GYULA PRINZ. (100) UNTERER DOGGER. 7. Caloceras modestum, Vacek. (Taf. XXV, Fig. 3, 4. und Taf. XXXIV—XXXV, Fig. 5.) 1886. Goeloceras modestum, VACER, S. Vigilio. Vacer hat diese Form in das Genus (ioeloceras gestellt, dem auch ich beipflichte. GC. modestum steht bereits Erycites sehr nahe, welche Gattung bisher auf die größere Hälfte der Hammatoceren bezogen wurde. So wenig der Zusammenhang zwischen Kryeites und Hammatocen as s. str. nachgewiesen werden kann, gerade so klar ist die enge Verwandtschaft zwischen Erycites und den Stephanoceratiden. C. modestum steht — wie dies auch Vacer bemerkt — zwischen Geeloceras und den Stephanocera- tiden (nach Vacer Perisphinctes) und nähert sich in vielen Beziehungen dem Eryeites. Die detaillierte Charakteristik der Art finden wir bei Vacrk und die Exemplare von Csernye stimmen mit derselben ziemlich gut überein. Die ungarischen Stücke sind im allgemeinen größer und zeigen auch eine höhere Entwicklung, als die von S. VısıLıo stammenden, was namentlich in der größeren Zerschlitztheit der Suturlinie zum Ausdruck kommt. Es ist eine auffallende Erscheinung, daß in Csernye von (.. modestum 10 Exemplare vorliegen, während die liassischen Geeloceren bloß durch je ein Exemplar vertreten sind. Das Gestein verrät seine Abstammung aus dem Krycites fallax-Horizonte. | Dimensionen: I: 1. III. IV. V. Duxchmesser 1.4! 13... 1.388 7592 2 60 BASE Höhe der Schlußwindung .. 19:78 Ir II Breite « a « ARE ONG- 9 22,84. 11980 0, N Nahelweite 7.29, __.: IB DA Br BR 8. Caeloceras modestum VaAcek, nov. mut. COmMpressa. (Taf. XXXIV—XXXV, Fig. 3.) Drei Exemplare des (. modestum weichen in Bezug auf die Höhe der Windungen vom Typus so sehr ab, daß ich es für zweckmäßig er- achtete, dieselben als Mutation zu unterscheiden. Außerdem sind auch ihre Rippen stärker als beim Typus, im übrigen stimmen sie aber mit demselben vollkommen überein. (101) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 101 2 Dimensionen: Durchmesser _. Höhe der Schlußwindung _... Breite « « « Nabelweite _ Ih I. II. 67 70 71 mm. 20 20 5 BB 19 17 18 « 33 83 32 u 9. Caeloceras (Stephanoceras) longalvum, Vacek. 1886. Coeloceras longalvwum, VACEK, S. Vigilio. Orreı hat d’Orgıeny’s in Pal. Franc. Terr. Jurass. auf Taf. 133 und 134 abgebildeten A. Humphriesia- nus in zwei Arten geteilt und der ersteren den Namen Bayleanus ge- geben. Dies hielt er aus dem Grunde für notwendig, da zwischen den bei- den Formen d’Orsıcnvy’s kein Über- gang besteht, dieselben vielmehr von einander auffallend abweichen. Quen- stepr stellte eine ganze Reihe der Mu- tationen von A. Humphriesianus auf, welche die beiden Formen d’Or- Bıeny’s verbinden. Auf die nahe Ver- wandtschaft des (. longalvum mit St. Humphriesianus, resp. Baylea- num hat auch Nrumayr * hingewie- sen. (.. longalvum wäre also bloß eine Mutation des Humphriesianus. Sowohl in S. Vigilio, als auch in Csernye wurde diese Art im Murchi- son&®-Horizonte gefunden, was die grobe vertikale Verbreitung des Hıumn- phriesianus beweisen würde. Nach- dem dieser letztere aber eines der wichtigsten Leitfossilien des mittle- ren Dogger ist, halte ich es trotz des Fig. 14. Querschnitt des Coeloceras (Stephanoceras) longalvum, VaA- CEK sp. Üsernye. Natürl. Grösse. Buda- pester Univ. Museum.) engen genetischen Zusammenhanges doch für zweckmäßig, dem longalvum nach Vacek seine Selbständigkeit nicht zu benehmen. Derselbe kann als Vorgänger des Humphriesianus betrachtet werden. * Neues Jahrbuch, 1887, I. 102 D: GYULA PRINZ. (102) Man pflegt Humphriesianus und Bayleanus als typische Vertreter der Gattung Stephanoceras zu betrachten. Zwischen den in vorliegender Arbeit aufgezählten Celoceren und Stephanoceren gelang es nicht die Grenze zu ziehen und ebenso zählt auch Vacrr den in unmittelbarer Nähe des Flumphresiamıs stehenden longalvum noch zu Celoceras. Zwischen den beiden Gatlungen ist kein wesentlicher Unterschied vor- handen und der Übergang zwischen ihnen ein vollständiger, so daß es denn zweckmäßig scheint, Stephanoceras bloß als ein abgestammtes Subgenus des Geeloceras zu betrachten. Die eingehende Beschreibung von longalvum ist bei Vacer gegeben. Da ich mich nicht in Wiederholungen einlassen will, verweise ich bloß auf die beigegebene Abbildung, welche die Wachstumsverhältnisse der Art darstellt. Das Exemplar von Csernye stimmt dem äußeren Habitus nach mit dem von S. Vigilio gut überein. Dimensionen: Durchmesser! Ham N. th re Be aan Höhe der Schlußwindung . _. ._. 31.0 ,a Breite « « rat EP A Nabelwelte: Me Mas: Mr Ya 32 43 5A u 10. Caloceras (Stephanoceras) Wysogörski, nov. sp. (Taf. XIX, Fig. 3.) @.Wysogorskii gehört der Gruppe des (. transatlanticum, Torxqu. und sphaerocerotides, Tornov. an; seine Umgänge sind aber niedriger, die Form evoluter, als die genannten. Die Windungen sind immer viel breiter als hoch; die Breite übertrifft selbst noch auf den äußeren Win- dungen zwei und einhalbmal die Höhe. Die Rippen sind auf der Siphonal- seite stark und laufen auf den Seiten zu zweit oder dritt in Knoten zusammen. Fig. 3a der Taf. XIX—XX stellt den Querschnitt in einer Weise dar, als ob auf der Siphonalseite eine breite Erhebung in der Längsrichtung vorhanden wäre. Diese ist auf dem Originalexemplare nicht zu beobachten, bloß die Abbildung ist fehlerhaft. I1. Coeloceras (Stephanoceras) Chocsinskyi, Hantk. msc. nov. Sp. (Taf. XV, Fig. 2.) Unter den Arten, welche Hanrtken in mser. als neu bezeichnete und vor- läufig benannte, ist G. Chocsinskyi eine jener wenigen, die sich tatsächlich (103) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 103 als neu erwiesen haben. Dieselbe unterscheidet sich von @. Wysogorskü durch die Art ihres Wachstums. €. Wysogörskii behält, obwohl‘ er be- reits auch anfangs breit ist, seine Wachstumstendenz bei, so daß die Querschnitte der Windungen mehr oder weniger gleich bleiben. Die Seitenansicht der Schale zeigt demnach eine weite flache Triehterform. Diese finden wir bei @. Choesinskyi nicht vor. Auch bei diesem sind die Anfangswindungen breit, nach einigen Umgängen aber bleibt das Wachstum der Breite hinter dem der Höhe zurück, so daß die äußeren Windungen verhältnismäßig schmäler sind. Wenn die letzteren auch viel weniger breit, als die äußeren Windungen von (. Wysogörskii sind, so über- steigen sie deren Höhe doch noch immer um ein beträchtliches. Die Skulptur ist der von Wysogörskii ähnlich, nur sind die Rippen um eine Nuance feiner. Dimensionen: 11: 1. DIBFENBSFSBEL. 2 0 ee NEST 77 mm. Höhe der Schlußwindung _ & 18 21 .« Breite « « a 7 Nabelweiteo sy 87.228 tur 49 Ak u Genus: HARPOCERAS, Waac. Subgenus: GRAMMOCERAS, Hryarr. OBERER LIAS. 1. Harpoceras (Grammoceras) antiquum, Wrr. aff. mut. Normaniana, D’Ore. 1842. Ammonites normanianus, D’ORR... ... ORBIGNY. Pal. Franc. « « « -- OPper. Mittl. Jura. 1880. « « «“ ._. ._. CHorrat. Portugal. 1885. « « « - Quenstept. Schwäh. Jura. 1885. Grammoceras antiguum, WRT. — antiguum mut. Normaniana, D’Ore. Haug. Harpoceras. 1885. Harpoceras Normaniam, « WRricHt. Lias Amm. 1893. « ls « « GEYER. Schafberg. D’Orsıeny teilt aus dem mittleren Lias, Wriıcurt aber aus unbe- kannter Stufe unter der Bezeichnung «normanianus» je eine Form mit, die aber von einander ziemlich abweichen. Der Unterschied besteht darin, daß sich die Seite der d’Orsısny’schen glatt bis zum Sipho erstreckt, während sie bei der Wricur’schen rechts und links vom Kiele mit Furchen 104 D: GYULA PRINZ. (104) versehen ist. Das hier beschriebene Exemplar von Csernye steht in dieser Beziehung zwischen den beiden, da dasselbe zwischen der Seite und dem Sipho eine ziemlich starke Kante besitzt und außerdem bei dem Kiele eine geringe Spur der Furchen aufweist. Die Csernyeer Form ist also eine mäliigere Ausgabe der englischen. In München ist unter derselben Be- nennung aus der «Grotte di Tropello am Monte Nerona» (Apenninen) ein Exeniplar vorhanden und Renz fand dasselbe vor nicht langer Zeit auch in Lutzes (Korfu). Diese beiden letzteren Formen nähern sich mehr der Wrreur’schen. Wir finden hier vollständige Übergänge und können somit dem Vorgehen Haue’s nur beipflichten, der diese Varietäten in drei Arten vereinigte, nämlich: antiguum, Wrr, striatulum, Sow. und ra- dians, Reın. Dimensionen: Durchmesser _ _ . a Era u: Höhe der Schlußwindung (Wohnkammer) 25 « Breite « « « IH 4 Nabelweite - ;; N. ER ee ea Aa 2. Harpoceras (Grammoceras) cf. Algovianum, Opr. 1854. Ammonites radians amalthei, OPPEL, Mittl. Lias. 1862. « Algovianus, OPP. « Mitteilungen. 1869. « « « ZırteL, Gentral Apenn. 1881. « « « MENEGHINI, Lias super. 1885. « « « Haus, Harpoceras. 1889. Hildoceras Algovienum, « Kırıan, ’Andalousie., 1893. Harpoceras « « GEYER, Schafberg. In der Sammlung befindet sich ein ziemlich abgeriebenes Exemplar, das ich auf Grund der kräftigen, geraden Rippen und des Gesamtein- druckes zur Species ‚Algorwianus zähle. Dimensionen : Durchmesser a Vs Bin Höhe der Schlußbwindung (Wohnkammer) 22 « jreite « « « 16 « Nabelwage” .. . -..:....,. A (105) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 105 UNTERER DOGGER. 3. Harpoceras (Grammoceras) mactra, Dun. (Taf. XXXII—XXXII, Fig. 8.) 1874. Ammonites mactra, Dun... -- .. ... DumorTIEr. Dep. Jurass. 1879. Harpoceras « « = = =. \BRANSO,. Unt. Dogger. 1885. « « en — .— (= Hive. Barpoeeras. 1886. « « « En ZI NSHTN ACER SL Vigo; 1886. « « © -- .r ._ .. GREGORIO. Monte Erice, 1887. Ammonites (Harpoceras) mactra, Dum. DENCKMANN. Dörnten. 1890. Grammoceras mactra, Dum. __. .. ._ Buckmann. Unt. Oolith. Es ist dies eine dem Harp. Aalense sehr nahe stehende Art und wird mit demselben auch oft verwechselt. So teilt Bucrmann (Tab. XXXI, Fig. 3—4) unter der Bezeichnung mactra ein Aalense, Wriscur (Tab SO, Fig. 1—3) wieder unter dem Namen Aalense ein mactra mit. Dieses letz- tere ist von Aalense leicht dadurch zu unterscheiden, daß seine Rippen nie verzweigt sind. Die Erkenntnis der Art verdanken wir Dumorrier. Von seiner Beschreibung unterscheiden sich die beiden Gsernyeer Exemplare durch ihren schmäleren Querschnitt und die flacheren Seiten. GrEGORIO’S Harp. mactra var. intorgusa stellt das andere Extrem der Art dar; diese Form ist sehr schmal und besteht in der Breite ihrer Umgänge zwischen dem Nabel und dem Sipho nur ein geringer Unterschied. Dumorrier legt auf jene charakteristische Eigenschaft der Art kein Gewicht, wonach die gröbte Breite des Umganges auf das dem Nabel zugekehrte Viertel fällt, worauf Branco aufmerksam gemacht hat. Dieser Charakterzug ist bei den Üsernyeer Exemplaren scharf ausgeprägt. Zwischen der involuteren Dunmorrirr’schen und der evoluteren Csernyeer Form steht Branco’s Exemplar. Bei dem letzteren sind auch die Rippen des Steinkernes sicht- bar, die aber einfacher und nicht so ausgeprägt und kräftig sind, wie die des Csernyeer Exemplars, welchem die Form von S. Vigilio noch ähnlicher ist. Hier sind die Rippen nach der Beschreibung Vacrx’s ebenfallsschwach, wie bei der lothringischen. Den Streifen der Schale entsprechen auf dem Steinkerne fadenförmige, feine Erhöhungen, die sich stellenweise zu Rip- pen verstärken. Die Exemplare von Csernye entsprechen vollkommen der Beschreibung Vacrk’s bis zu einem Durchmesser von 40 mm., von da ab verschwinden aber die feinen Streifen des Steinkernes, die Rippen wer- den ausgesprochener, sie reihen sich regelmässig an einander und ihre schwach gebogene Form nähert sich immer mehr der S-Form. Ihr Quer- schnitt ist schmäler, als jener der Exemplare von S. Vigilio. Auf dem von Weriscur unter dem Namen Aalense mitgeteilten maclr.ı-Exemplare 106 D: GYULA PRINZ. (106) sind die S-förmigen Furchen der äußeren Windung gut sichtbar. Buck- mann s Form weicht durch die größere Anzahl der Furchen auf deın Steinkerne ab. IH. mactra ist der regelmäßige Begleiter von H. opalinum. Dimensionen: I: 1. Durchmesser (Wohnkammer) . _ BL CV / 45 mm. Höhe der Schlußwindung _ .. 21 15°5 « Breite « « ei, a Ne N TU Nabelweite _ RER: VE 98 19 « 4. Harpoceras (Grammoceras) fluitans, Dun. (Taf. IX, Fig. 2a—b.) 1874. Ammonites flwitans, Dum. DUMORTIER. Dep. Jurass. 1879. Harpoceras cefr. « « Branco, Unt. Dogger. 1885. « « « Haus, Harpoceras. 1886. « « « VAcEK, 8. Vigilio. 1887. Grammoceras « « Buckmann, Inf. Oolith. Diese in die Gesellschaft des Harp. Aalense gehörige Art ist durch ein einziges Exemplar vertreten. Die Bestimmung stammt von Hantken, der dasselbe in der Fallax-Schiehte gesammelt hat. Jetzt befindet es sich in der kgl. ungarischen geologischen Anstalt. Es stimmt mit den bisheri- sen Beschreibungen überein. 5. Harpoceras (Grammoceras) subcomptum, Branco. (Taf. XXVIN, Fig. 7. und Taf. XXXVI, Fig. 10.) | 1879. Harpoceras subcomptum, BRANco, Unt. Dogger. 1885. « « « Haus, Harpoceras. Diese Art ist durch die eigentümliche Verknotung der Rippen cha- rakterisiert; eine Erscheinung, die wir manchmal auch bei H. mactra antreffen. Die Rippen sind in dem Sinne, wie wir es z. B. bei Harp. Lotha- ringieum sehen, nicht verzweigt; die feinen Fäden verschmelzen vielmehr zu. viert oder fünft zu einem Bündel. Diese bündelartige Verschmelzung tritt nur auf den äußeren Umgängen auf. Dimensionen: Durchmesser 23 mm. Höhe der Schlußwindung 11 90% Breite « « 6 « Nabelweite_ 0 .« (107) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 107 6. Harpoceras (Grammoceras) laevigatum, nov. sp. Hantk. (Taf. XXIII, Fig. Ia—c. und Taf. XXXIV—XXXV, Fig. 7.) Hantken schreibt in seinen Notizen folgendes: «Harpoceras lae- vigalum, nov. sp. ist dem Amm. strialulus, Sow. (VERPILLIERE) Ähnlich, weicht aber von demselben dadurch ab, daß sein Siphonallobus länger ist und so zwar, daß dessen untere Spitze mit der des oberen (= ersten) Laterallobus beinahe auf einen Radius fällt. Die Spitze des oberen Lobus von Anm. striatulus ist gespalten. «Rudiosus» besitzt einen en- geren Nabel und ist dicker». Später fügte er während seiner Studienreise in Lyon folgendes hinzu: «Diese Species kann nur «radiosus» sein. Ein sehr ähnliches Exemplar aus dem Toarecien von St. Julien de Groy (Saöne el Loire) befindet sich in der Lyoner Sammlung (Thiolliere collectio)». Meiner Ansicht nach hatte Hantken damals recht, als er diese Art als H. laevigatum bezeichnete. Dieselbe ist dem ausgewachsenen radiosus zwar sehr ähnlich, die inneren Windungen unterscheiden sich aber um so schärfer. Der Querschnitt von radiosus zeigt sich zusammengedrückt elliptisch, der von laevigatum hingegen lanzenförmig und dem maclra, namentlich der in Csernye vorkommenden schmalen Varietät desselben, ähnlich. Der Querschnitt ist auf dem dem Nabel zugekehrten Viertel am breitesten. Unserer Form ist ferner auch Harp. Lotharingicum, Branco ähnlich, doch weitet sich der Umgang gegen den Sipho zu mehr aus und auch die Rippen sind von anderer Form. Am nächsten steht ihr aber jene stark differenzierte Form des Harp. subundulatum, Branco, welche Have im Bulletin d. 1. Soc. g6ol. de France 1884 (Pl. XIIL, 2a—c mit- geteilt hat. Wricur’s H. Aalense (Pl. LXXXIL, fig. 1—2) gehört gleich- falls zu den konvergierenden Formen.* | Harp. laevigatum ist eine stark evolute, flache und schmale Art. Der Steinkern ist dicht berippt. Die Rippen laufen bis zum äußeren Viertel des Umganges gerade und biegen sodann, plötzlich nach vorne um. Der Querschnitt ist schmal, die Windungen am inneren Viertel am breitesten und werden gegen den Sipho zu gleichmäßig scharf. Die Wohnkaminer ist zumindest 240° lang und auf ihrer Oberfläche sind die Rippen schwä- cher. Die Suturlinie besteht in der Regel aus zwei Lateralloben und drei Sätteln. Nach dem dritten Sattel folgen ein oder zwei kleine Zähne. Auf einem der Exemplare ändert sich etwa einen viertel Umgang vor der Wohnkammer plötzlich die Suturlinie. * Taf. XXXI, Fig. 3—4 gehört zu Harp. Aalense ; die Streifen von H. mactra sind nämlich nie verzweigt. 108 De: GYULA PRINZ. (108) Der Raum zwischen den Scheidewänden wird plötzlich schmäler, die Loben und Rippen kürzer, gleichzeitig aber auch gezähnter. Die dem Nabel zugewendeten Zähne werden verhältnismäßig stärker, so dab sie als Auxiliarloben betrachtet werden können. Die letzten Suturen verlie- ren bereits auch einen Teil ihrer Zacken. Es ist wahrscheinlich, daß sich das Tier infolge Nahrungsmangels nicht regelmäßig weiter entwickeln konnte, und dieses hatte vielleicht auch sein Eingehen verursacht. Dimensionen: Durchmesser (Wohnkammer) _ ... 88 93 mm. Höhe der Schlußwindung ABU. ; 99 « Breite « « hatgaal La LOB = 16 « Näbelweite mL itseR alu 40 « 7. Harpoceras (Grammoceras) radians, Reın. (Taf. XX, Fig. 2.) 1818. Ammonites radians, —_ -_ _. Remecke. Nautilus et Argon. 1836. « « ScHLoTH. RoEMER. Nordd. Oolith. 1856. « « Rem. .. OPPEL. Juraform,. 1858. « « « -. QUENSTEDT,. Jura. 1865. « « « __ SCHLOENBACH. Jurass. Amm. 1881. Harpoceras « « ._ Meneemixı. Lias sup. 1882. « « SCHLOTTH. WRIGHT. Lias Amm. 1885. « « Rem. .. Hau. Harpoceras. 1885. Ammonites « « Quenstept. Schwäb. Amm, Die Bestimmung stanımt von Hantken und stimmt mit den eitierten Beschreibungen gut überein. Dimensionen: Durchmesapr an ya OO Zar RT: Höhe der Schlußwindung - . -— — 23 « Breite « « ev 19.'% Nabelweite _ _ _. 2. Raus: LER (109) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY, 109 Subgenus: LIOGERAS (= LEIOCERAS) Hyarr. em. Have. OBERER LIAS (?) 8. Harpoceras (Lioceras) Boscense, Rryn. (Taf. VI, Fig. 6.) 1874. Ammonites Boscensis, Rein. BÖCKH, Südl. Bakony. 1869. « « « Zier, Gentral-Apenn. 1881. Harpoceras Boscense, « Menesnin, Lias sup. 1885. « « « Haus, Harpoceras. 1893. « « « GEYER, Schafberg. 1900. « « « Berrons, Foss. dom. Dieses wichtige Leitfossil des mittleren Lias ging in Gsernye wahr- scheinlich aus dem oberen Lias hervor. Diese Art ist in Hantken’s Samım- lung durch ein einziges Bruchstück vertreten, welches dem Typus Reryn#’s entspricht. Über Boscense wurde be- reits viel geschrieben ; Meneenını und GEYER haben dasselbe eingehend be- sprochen und ich kann auf Grund meines sehr bescheidenen Exempla- res nichts hinzufügen. Nachdem Bos- Fig. 15. Querschnitt der Wohnkammer cense bisher nur aus den margarita- des Harpoceras Boscense, Reyn. tus-Schichten bekannt ist und Hanr- ep, Gsernye. Natürliche Grosse. KEN in seinen Notizen die Herkunft desselben aus dem oberen Lias, den bifrons-Schichten von (sernye, nicht bekräftigt, kann ich für die Richtigkeit des Fundortes nicht eintreten, obwohl ich es nicht für unmöglich halte, daß wir es vielleicht mit dem Vertreter der letzten Nachzügler dieser Art zu tun haben. OBERER LIAS. 9. Harpoceras (Lioceras) latifalcatum, Denckm. et STEUER, nov. Sp. mscr. (Taf. XXXII—XXXII, Fig. 6. und Taf. XXXVII, Fig. 11.) 1881. Ammonites faleifer, Sow. MEnEGHINt, Lias sup. H. latifalealum gehört in die Gruppe des H. falciferum, weicht aber von demselben scharf ab. Aus dem oberen Lias von Üsernye ist ein ein- 110 D: GYULA PRINZ. (110) ziges Exemplar dieser Art bekannt, dessen Bestimmung ich dem Herrn kel. Geologen Dencrmann in Berlin verdanke. In Berlin hatte ich Gelegenheit unser Exemplar mit dem Originale zu vergleichen, mit welchem es gut übereinstimmt. Nachdem die Beschreibung der Art noch im laufenden Jahre erscheinen wird, will ich mich hier nur ganz kurz fassen. MenesHinı hat die Spezies latifalealwm, u. zw. zwei Varietäten der- selben unter dem Namen «A. faleifer, Sow.» mitgeteilt. Sowergy’s, die innere Windung der Art darstellende Abbildung, die annähernd von glei- cher Größe ist, weist mit den MeEnxr- enınischen Exemplaren tatsächlich eine ziemliche Ähnlichkeit auf. Trotz- dem stehen diese beiden Arten einan- der fern, was aus dem bei SowERBY auf derselben Tafel vorhandenen Querschnitte zur Genüge erhellt. /. latifaleatum ist dem H. complana- tum, Bruc. bedeutend ähnlicher, mit Fig. 16. Querschnitt des Harpoceras ei BsHAriglo3 sches SE latifaleatum, Deseru. et Sreuer sp. Übergänge zusammenhängt. Wir müs- Gsernye. Natürliche Grösse, sen jedoch bemerken, dab die evo- (Die diekeren Linien bezeichnen den luteren Formen von complanatum Erhaltungszustand, die dünnen die Er- breiter, die involuteren aber schmä- gänzung.) ler werden, während sich die Sache bei den Varietäten von latifalcatum umgekehrt verhält, wo die involuteren breit und die evoluten schmal sind. Eine andere, sehr ähnliche Art ist AH. bicarinalum, Zier. (non. Münsr.). Diese ist evoluter, wie latifalcatum und die Sutur zerschlitz- ter. Berroni’s H. aequiundulatun, nov. sp. nimmt mit seiner äußeren Form nur unter den konvergenten Arten Platz, da seine Sutur — wie aus der Abbildung zu entnehmen ist — viel einfacher und anders geglie- dert ist. Das ungarische Exemplar von H. latifalcatum ist ein Steinkern von circa 42 mm. Durchmesser, der durchweg gekammert und ziemlich in- volut ist. Sein Querschnitt erinnert an das Exemplar von Meneeninı. Die Umgänge umfassen einander stark. Die inneren Windungen sind evoluter, bedecken einander nach außen immer mehr, so dal» bei dem erwähnten Durchmesser der äußere Umgang den darunter befindlichen zur Hälfte bedeckt. Die Siphonalseite bildet mit den Flanken einen scharfen Rand und ist flach; der Kiel aber schwach. Die größte Breite erreichen die Windungen ganz in der Nähe des Nabels. Die Rippen zeigen eine sichel- (111) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 111 artige Form, sind kräftig und reihen sich dicht an einander. Ihre Zahl beläuft sich bei dem 42 mm langen Durchmesser auf 48-50. Die Sutur gehört zu den gegliederteren und stimmt mit der Menxeenint’schen gut überein. Der Siphonallobus ist schwach, einfach gezähnt. Der erste La- terallobus zweimal länger, mit bestimmt einästiger Endung. Den ersten Sattel teilt ein kräftiger Auxiliarlobus, der an Größe dem Siphonallobus gleichkommt, in zwei Teile. Außerdem sind noch zwei Lateralloben und einige Zähne in der Nähe des Nabels vorhanden. Dimensionen: Dureimlessen nn ea, 5 2) Höhe der Schlußwindung _ _ _. 19 « Breite « « ei rn Se Nabelwelte. 2. BEE WEIT 20 10. Harpoceras (Lioceras) opalinum, Reın. (Taf. IV, Fig. 3a, b; Taf. XXII, Fig. 1a—c. und Taf. XXXVII, Fig. 16.) 1818. Ammonites opalinus, REINECKE. Nautilus et Argon. IS64. « « « SEEBACH. Hannover. 1865. « « « SCHLOENBACH. Jurass. Amm. 1866. « « « BraAuns. Hilsmulde. 1874. « « « DumoRTIER. Dep. Jurass. 1875. « « « Lepsivs. Unt. Dogger. 1879. « « « Branco. Unt. Dogger. 1884. Harpoceras opalinum, QuENST. WRIGHT, Lias, Ammon. 1885. « « REINECKE. Haug. Harpoceras. 1886. « « « VACER. S. Vigilio. 1886. Ammonites opalinus, « QuensteDt. Schwäb. Ammon. 1887. Lioceras opalinum, « BukMmann. Inf. Oolith. 1894. Ludwigia opalina, « MÖRICKE. Unt. Oolith. v. Chile. 1903. Harpoceras cf. opalinum, « BURCKHARDT. Gordillere. Das Vorhandensein des Opalinus-Horizontes wird in Csernye nur durch einige Exemplare von Harp. opalinum, Reın. angedeutet. HantkEn hat die beiden Horizonte nicht getrennt und auch ich konnte den Opali- nus-Horizont in Csernye nicht finden. Der Steinkern des Typus von Harp. opalinum, Reın. ist ganz glatt oder nur schwach gestreift. Dem Typus schließen sich die stärker ent- wickelten, berippten Mutationen an, die auch in den Murchison&-Horizont übergehen. Die Tendenz der Mutation kommt in der Verstärkung der Streifen zu Rippen und der dichotomalen Verzweigung der letzteren zum Ausdrucke. Diese Mutationen vermitteln den Übergang zum Harp. opali- noides MEYER sp., welcher wieder dem Harp. Murchison® am nächsten steht. Quexnsteor hat unter den Übergängen die Mutationen «lorulosa» 112 DE: GYULA. PRINZ. (112) und «custosa» unterschieden, Haus und Vacek reihten denselben auch comptum Reın. sp. an. Der Querschnitt ist sowohl beim Typus, als auch bei den Mutationen lanzenförmig, schmal. Eine Veränderung finden wir nur selten. An der Internseite bildet der Umgang eine scharfe Nabelkante, was sowohl für diese Art, als auch für die ganze Gruppe charakteristisch ist. Vor dersel- ben bemerken wir auf den äußeren Windungen in der Regel eine schwache Konkavität, in welchen Falle die größte Breite des Umganges etwas ge- gen den Sipho verschoben ist. Die Seiten kommen bei dem Sipho ohne Brechung zusammen. Die Suturlinie ist bei dem Typus und den Mutationen dieselbe, be- züglich welcher Reınecke treffend bemerkte, daß sie von der Form einer Maanderlinie ist. Die Sättel und Loben sind kurz, die Zahl der Laterallo- ben auf ausgebildeten Exemplaren vier. Hayrken hat das auf Taf. XXII abgebildete opalinum-Exemplar als «Harpoceras similis, nov. sp.,» bezeichnet und es auf Grund eines von «Bridpont (Dorsetshire)» stammenden Exemplars mit A. concawus, Sow. in Zusammenhang gebracht. 1. Harpoceras (Lioceras) opalinum Reın., mut. compta, Reın. (Taf. II, Fig. 2. und Taf. IX, Fig. 2.) 1866. Ammonites opalinus, Rein... -- .. SEEBACH. Hannover. 1884. Hurpoceras opalinum, QUENST. __ ._ WRricHrT. Lias Ammon. 1885. « comptum, REIN. ... ... ... Haus. Harpoceras. 1886. « opalinum, « VAcER. S. Vigilio. 1889. Lioceras opalinum var. comptum, Rein. BuKMann. Inf. Oolith. Die dem Harp. opalinoides, Meyer am nächsten stehende Mutation von Harp. opalinum, Reın. sp. ist die mut. compta. Hanrken hatte die- selbe als «propinguwum, nov. sp.» bezeichnet. In seinen Notizen findet sich bloß eine auf die Abbildung Taf. III, Fig. 2 bezügliche Bemerkung näm- lich, daß dieselbe schlecht sei. Das abgebildete Exemplar läßt die dichoto- male Verzweigung der Rippen — diese für opalinoides so charakteristi- sche kigenschaft — sehr gut erkennen. Dimensionen: 1. I: IM: IV. Y, Durchmesser. - - - -89 80 70 70 50 mm. Höhe der Schlußwindung . 35 34 31 32 2 « Breite « « ser 13 14 11 « Nabelweite gar, 2.7 Pa | 3 VRrDEEn Wr | 17 95« Die Exemplare I—IV mit Wohnkammer. (113) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 113 12. Harpoceras (Lioceras) opalinoides, Cn. Meyer. 1842. Ammonites candidus, d’Orß. d’ORBIGNY, Terr. Jurass. 1886. Harpoceras opalinoides, CH. MEYER. VACEK, S. Vigilio. Einige Exemplare aus dem unteren Dogger von Csernye entsprechen vollkommen der Beschreibung und Abbildung Vacer’s. Es gehören hieher noch einige Exemplare, die sich bloß durch ihre etwas involutere Form vom Typus unterscheiden. Dimensionen, I. Ks 111, DUrchmeBserir „0 120052... 9488 73 36 mm. Höhe der Schlusswindung ._ 39 3, 145 « Breite « « SEM Tr 18 0° % INSDEIWERBR Lee 7079 18 10 « 13. Harpoceras (Lioceras) Murchison&, Sow. 1836. Ammonites Murchisonae, SOow. ROEMER, Verstein. d. nordd. Oolith. 1837. a « « SoWwerRBY, Miner. CGonch. 1858. « 4% « OPPEL, Juraform, 1858. « « « QuENSTEDT, Der ‚Jura. 1864. « « « _SEEBACH, Hannover. 1874. « « « Dwumorrier, Dep. Jurass. 1885. Hildoceras « « Haus, Harpoceras. 1885. Harpoceras « « « Beziehungen. 1886. « « « VAceER, S. Vigilio. 1886. « « « GREGORIO, Monte Erice. 1887. Ludwigia « « Buckmann, Inf. Oolith. 1887. Ammonites « « _(UENSTEDT, Schwäb. Amm. Die wichtigsten Leitfossilien besitzen gewöhnlich den größten Formen- reichtum und bilden zumeist den Stamm ihrer ganzen Gruppe. Die genaue Erkenntnis derselben ist somit für die Geologie und Stammesgeschichte von gleicher Bedeutung. So vielgestaltig auch diese Leitfossilien sein mögen, dürfen sie doch nicht allzusehr zersplittert werden, so lange sie in der nach ihnen benannten Zone auftreten, für welche sie charakteris- tisch sind. Für den unteren Dogger ist — wie es scheint — auf dem größten Teile der Erde Harp. Murchisonae sp. das häufigste und charak- teristischeste Leitfossil, welches in der Regel überall mit großem Formen- reichtum auftritt. Der von Sowergy begründete Typus ist verhältnismäßig seltener, namentlich im mediterranen Jura ; seine geographischen Varietä- ten und genetischen Mutationen aber treten überall in großer Anzahl auf. Sie bilden vom Harp. opalinum sp. angefangen den Kern einer Gruppe, die uns verhältnismäßig gut bekannt ist. Die Art der Abstammung. wenig- Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geolog. Aust. XV. Bd. 1. Hft. 8 114 D: GYULA PRINZ. (114) stens steht infolge der vollkommenen Übergänge seit langem klar vor Augen. Der glatte Harp. opalinum sp., der schwach berippte opalinoides sp. und der mit starken Rippen versehene Harp. Murchisonae sp. stellen bis zum Harp. Murchisonae mut. oblusa eine zusammenhängende Ent- wickelungsreihe dar. Der Sowergy’sche Typus ist in der Mitte evolut, die Nabelweite bildet 29%% des Durchmessers (52:180). Die inneren Umgänge besitzen eine breite, flache Siphonalseite, die sich bis zur Wohnkammer allmählich abrundet. Die Rippen sind auf den inneren Windungen kräftig, verzweigt und werden nach außen immer schwächer, um endlich ganz zu ver- schwinden. QUENSTEDT war es, der, die große Variabilität dieser Art erkennend, zuerst zwei Mutationen unterschieden hat, die mut. oblusa und acuta. Orreı wollte sogar die Arten laeviusculus und corrugatus vereinigen, Buch aber ging noch weiter und bestritt die Selbständigkeit von hecticus und Aalensis. Die späteren Paläontologen acceptierten die Erklärung Quenstepr'’s. Die beiden ersten Quensteor’schen Varietäten waren die im Vergleiche zum Typus niedrigere, eckigere und stärker berippte mut. obtusa und die schlankere, einen scharfen, hohen Kiel besitzende var. acuta. DouviLıe trennte eine extreme Form der mut. oblusa als Haugi ab. Have befaßte sich nur im allgemeinen mit der ganzen Familie und ge- langte nicht bis zu den Varietäten. Die eingehendste Beschreibung der Art finden wir bei Quensteor (Die Ammoniten desschwäbischen Jura), der außer dem Typus noch sieben Mutationen und Varietäten unterscheidet. Der Ausdehnung des Begriffes dieser Species, wie es hier Quensteor getan hat, kann ich nicht beipflichten. Es ist zwar richtig, daß der Übergang zwischen den Quensrtepr’schen Varietäten ein mehr oder weniger vollständiger ist, jedoch können zwei so sehr abweichende Formen, wie z. B. var. acuta und mut. oblonga doch nicht zu einer Art vereinigt werden. Und eben deshalb kann ich mich Vacex anschließen, der die var. acuta mit der nur wenig verschiedenen Species opalinoides identifiziert. Nach Quessrepr ist die var. acuta verhältnismäßig evolut und bildet der Nabel 36% des Durchmessers. Die Windungen sind schmal und hoch (26:55), der innere bildet 51% des darüber befindlichen (34:57) und um- fassen sich dieselben nur in geringem Maße. Demgegenüber beträgt bei Vacer der Nabel von opalinoides blos 27—28% des Durchmessers, so daß diese Form bedeutend involuter ist. Außerdem sind noch kleinere Ab- weichungen vorhanden. Hienach ist var. acuta eine Varietät der Species Harp. opalinoides. Bei den vorher erwähnten Übergängen ist es Sache der Zweckmäßigkeit, wo diese Zwischenformen eingereiht werden sollen. Die mut. interlaevis Qu., welche aus dem -Horizonte des unteren (115) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 115 al Fig. 17. Querschnitt des Harpoceras Fig. 18. Querschnitt des Harpoceras Murchisons, Sow. mut. intralevis, Murchisons#, Sow. mut. acuta, Qv. (Ju. (Zweimal vergrössert.) ?/3 der nat. Gr. (Nach (UENSTEDT.) Dh Fig. 19. Querschnitt des Harpoceras Fig. 20. Querschnitt des Harpoceras Murechison®&, Sow. mut. falcata, Qu. Murchison&, Sow. mut. planata, Qv. Natürliche Grösse. ?/3 der nat. Gr. (Nach QUENSTEDT.) 2 Fig. 21. Querschnitt des Harpoceras Fig. 22. Querschnitt des Harpoceras e) Murchison:#, Sow. mut. planata, Qu. Murchisons, Sow. Typus (= nut. ex- (Ins Extrem gehende Form.) ®/3 der nat. tralevis Qu.) Ca. %s der natürl. Grösse. Grösse. (Nach (IUENSTEDT.) (Nach QUuEnsteDT.) 8% 116 D: GYULA PRINZ. (116 Doggers bekannt ist, zeigt einen Rückschlag zum opalinum. Sie besitzt eine glatte, flache Form, ist überdies schmäler und involut. Die mut. inter- levis kommt nur selten vor und läßt mit voller Sicherheit auf eine be- schränkte Entwicklung schließen. Bei mut. falcatus, Qu. zeigt sich zuerst die Tendenz zur Verbreite- rung der Siphonalseite. Ich bezeichne die erste, mit verbreiteter Siphonal- seite ausgestattete Form als Harp. Murchisonae. Die Mutation falcata ist schmal, aber gut bemerkbar. Die- selbe entspricht im großen ganzen Buckmanns var. Bayli. Die Breite ihrer Umgänge beträgt 43% der Höhe (15:35), die Windungen nehmen ra- Fig. 23. Querschnitt des Harpoceras Fig. 24. Querschnitt des Harpoceras Murchisons, Sow. Typus. Csernye. Na- Murchisons, Sow. mut. obtusa, (v. türliche Grösse. 2/3 der nat. Gr. (Nach (UENSTEDT.) scher zu, die innere bildet 43% der äußeren (15:35), der Nabel 23% des Durchmessers (16: 70). Die mut. planata, Qu. weicht von den bisherigen schon durch ihre srößere Breite ab. Die Breite des Umganges bildet 49% der Höhe (29:59). Die Windungen nehmen langsamer zu, der innere bildet 54% der darü- ber befindlichen (32:59), und sie sind ziemlich evolut. Selbst bei aus- gewachsenen Exemplaren bildet die Nabelweite bloß 22% des Durchmes- sers (31 :140). Die mut. extralaevis Qu., entspricht annähernd dem Sowerpy'schen Originale, d. i. dem Typus. Die Breite des Querschnittes beträgt bereits 68% der Höhe sowohl bei Quexsteors extralaevis, als auch mit geringer Abweichung bei dem Typus von Sowrrsy und dem von Buckmann. Die innere Windung bildet 60% der äußeren (39:65), die Nabelweite aber 31% des Durchmessers (54:173); bei Sowergy letztere 29% (92: 179). (117) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 117 Dem jetzt beschriebenen Typus schließen sich andererseits Formen an, welche die bisherige Zartheit abgelegt und kräftige Rippen ange- nommen haben; das Siphonalband wird fortwährend breiter und die zierliche Form der Art geht verloren. Eine derselben ist mut. oblusa, Qu., auf deren Steinkerne starke, knotige Furchen sichtbar sind, welche manchmal förmliche Stacheln bil- den. Man wäre geneigt, dieselbe in ein anderes Subgenus einzureihen, wenn sie auf den äußeren Windungen nicht ganz den Charakter der Spe- cies Murchisonae annehmen würde. Die Umgänge sind sehr breit, es beträgt die Breite 77—80% der Höhe (bei Quenstorr 50:65, bei Buck- MANN 20:25). Die Dimension des inneren Umganges schwankt dem darü- ber befindlichen gegenüber zwischen 45 und 50%. Die Nabelweite bildet 35—40% des Durchmessers (11:26, 20:52, 22:56). Die Reihe der Varietäten von Murchisonae kann hiemit ab- geschlossen werden. Die mut. oblonga, Qu. ist eine derart isolierte Form, mit einem in so hohem Maße verbreiterten Siphonalbande, daß ihr — wenn wir sie auch von Murchisonae nicht lostrennen — immerhin doch eine gewisse Sonderstellung angewiesen werden mub. Die Dimensionen der Varietäten sind in der folgenden Tabelle gegeben : Innere: äusserer| Nabelweite: Höhe: Breite | Windung Durchmesser (100) (100). var. "acnta OuI: Litern 47% 51% | 36% mut. intralevis, Qu. _. .. .. 465% an | 23% mut. falcata, Qu.._ .. ..... | 43% 43% | 23% mut. planata, Qu... .. 49% 54% | 22% Typus = mut. extralsvis., Qu. 68% 60% | 31% mut. obtusa, Qu. _ ._ _. ..|| 77—80% 45—50% | 38-40% mut. oblonga, Qu. 13 43% ? | 35% 14. Harpoceras (Lioceras) Murchison& Sow., mut. planata, Qu. 1887. Ammonites Murchisonae planatus, (JUENSTEDT, Schwäb. Ammon. Die im obigen unterschiedenen Mutationen bezeichnen bloß einzelne Phasen der Entwicklung dieser so außerordentlich mannigfaltigen Art. Nur selten findet sich ein Exemplar, auf welches die mitgeteilten Dimen- sionen oder die Beschreibung völlig passen würde. Drei Exempiare von Csernye stehen der mut. planala des Murchisonae am nächsten. Das 118 D: GYULA PRINZ. (118) hier beschriebene steht zwischen mut. planata und extralaewis. Seine Breite beträgt auf der Wohnkammer 53% der Höhe; die innere Windung 55° der äußeren, die Nabelweite aber 27% des Durchmessers. 15. Harpoceras (Lioceras) Muschison& Sow., mut. extralaevis Qv. (= Typus). (Taf. II, Taf. IV, Fig. 2. und Taf. XXXVII, Fig. 17.) 1837. Ammonites Murchisonae, Sow. SoWwERBY, Miner. Conch. 1874. « « « _DwumorTIEr, Dep. Jurass. 1886. Harpoceras « « VAcER, S. Vigilio. 1887. Ludwigia “ « Buckmann, Inf. Oolith 1887. Ammonites « extralaevis, (JUENSTEDT, Schwäb. Ammon. Die Exemplare der Mutationen planata und extralaevis von Üsernye stehen einander sehr nahe. Der größere Teil der hier gefundenen Stücke von Murchisonae kann aber doch zur mut. extralaevis gezählt werden. Von Quensteor's extralaevis unterscheidet sich diese Mutation durch ihre etwas schmälere Form. Die Breite des mit Wohnkammer versehenen, besterhaltenen Exemplares entspricht 61% der Höhe des Umganges; die innere Windung beträgt 50% der äußeren, die Nabelweite 30% des Durchmessers. Bei den übrigen kleineren und größeren Exemplaren sind die Dimensionen verschieden; es finden sich kaum zwei Exemplare, wo dieselben nicht einer Schwankung unterliegen würden. 16. Harpoceras (Lioceras) Murchison& Sow., cf. mut. obtusa Qu. 1887. Ammonites Murchisonae obtusus, (JUENSTEDT, Schwäb. Ammon. Von dieser stark berippten Varietät des Murchisonae sind mir nur einige Exemplare von Csernye bekannt. Diese bleiben betrefis der Stärke der Rippen hinter den bei Quexstenr abgebildeten zurück. Die mut. obtusa ist von den inneren Umgängen der mut. esxtralaevis nur schwer zu unterscheiden, die Csernyeer Exemplare von obtusa aber sind aus- nahmslos Steinkerne ohne Wohnkammer, so daß ich sie nur der Wahr- scheinlichkeit nach hierher zähle. Von den weniger charakteristischen Csernyeer Exemplaren der mut. ewtralaevis aber unterscheiden sie sich durch ihre breiten Umgänge und verzweigten, starken Rippen ganz ent- schieden. (119) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 119 17. Harpoceras (Lioceras) exaratum, Yovns. u. Bıro. 1856. Ammonites exaratus, YounG et Bırn. OPPEL, Juraform. 1874. « “ « « « _DWUMORTIER, Dep. Jurass, Harp. exaratum ist eine seltene Art des Murchison&-Horizontes. Sie gehört in die Formenreihe des Harp. faleiferum, Sow. und schließt sich eng dem Harp. complanatum an. Von Menxseenir’s A. complanatus, Bruve. ist sie durch so minimale Unterschiede getrennt, daß eine Identifi- zierung der beiden zweckmäßig erscheint. Bloß beim Nabel zeigt sich eine geringe Abweichung, da derselbe bei complanatus nicht so treppen- förmig abfällt, wie bei exaratum. Auch die Suturlinie des letzteren ist etwas einfacher. Von Harp. faleiferum ist ewaratum durch seine involu- tere, flachere Form gut zu unterscheiden. Es liegt mir nur ein Exemplar dieser Art vor; dies aber ist ein vollständiges. Die Windungen wachsen anfangs rasch, die Höhe der Mündung aber ist dem darunter befindlichen Umgange gegenüber nicht viel größer; der letztere bildet 63% der ersteren (24:38). Der Nabel beträgt 17% des Durchmessers (15:86), die Breite der Mündung aber 42% der Höhe (16:38). Die Wohnkammer ist verhältnismäßig lang, ca. 230°. Die inneren Umgänge sind schmal, ihre Breite beträgt auf der zweiten Windung nur noch 37% ihrer Höhe. Die Furchen sind im all- gemeinen schwach und dicht. Auf der Wohnkammer werden sie plötzlich breiter und spärlicher, ohne aber schwächer zu werden ; jedoch gegen die Mündung zu verschwinden sie langsam. Der Mundrand ist ganz, dahinter mit einer schwachen Einschnürung. Exemplar _DWUMORTIER’s er von Csernye Exemplar Durchmesser u, „0.2 a 6 77 mm. Höhe der Schlußwindung.. _. 38 32 :,% Breite « « EEE 14 « Nabelweite 23 5 Sau 15 13 « 18. Harpoceras (Lioceras) amaltheiforme, Vacekk. 1886. Harpoceras amaltheiforme, VAcEK. S. Vigilio. Von dieser, stark an Hammatoceras erinnernden Art verfüge ich über drei wohlentwickelte, große Exemplare von Csernye. Eines derselben ist dem von Vacek beschriebenen Typus ähnlich, die andern zwei hin- gegen Vertreter einer Mutation. Das dem Typus angehörige Exemplar ist der Abbildung Vacer’s recht ähnlich. 120 D: GYULA PRINZ. (120) Dimensionen bei der letzten Scheidewand: Durchmesker .".. = 2 RR 2 RE Gen. Höhe der Schlußwindung 2 - - - — 3 Breite « « Ze rt 3: See GE Nabelmasta.ı!t „af... 1er 5 u 19. Harpoceras (Lioceras) amaltheiforme Vacex, mut. nov. involuta. Vacer falte in der Species amaltheiforme solche Formen zusammen, welche in Bezug auf die Involubilität große Unterschiede aufweisen. Die Tendenz der Entwicklung ist trotzdem eine derartige, daß die Form parallel mit dem Wachstum immer involuter wird. Schon aus den von Vacer mitgeteilten Dimensionen ist ersichtlich, daß hierin zwei durch Übergänge verbundene Formen unterschieden werden können. Das vor- hergehende typische Exemplar von Csernye repräsentiert das eine Extrem der Art, da sein Nabel, vom inneren Ende der Wohnkammer gemessen, 91% des Durchmessers bildet. Vacrk stellte für drei ähnlich ausgebildete Exemplare 9, 13, resp. 17° fest. Mit dieser evoluten Form stehen zwei Csernyeer Stücke von amaltheiforme in scharfem Gegensatze, deren Nabel 10, resp. 13% des Durchniessers beträgt. Diese letzteren möchte ich mit jenen Exemplaren Vacer’s zusammen, deren Nabel 9 und 13% des Durchmessers entspricht, als mut. involuta unterscheiden. Ihrer involuten Form entsprechend sind dieselben auch um etwas breiter. Dimensionen: T. 11, Dizehmiesser min 2. TB em. Höhe der Schlußwindung _- _ 62 70 « Breite « « a a er 34 « Naneiweite 0. 20 2 2 159. 34% Subgenus: HILDOCERAS Hyarr, em. Have. 1. Hildoceras Tirolense Hav., nov. var. pannonica. (Taf. XXXIV—XXXV, Fig. 8. und Taf. XXXVI, Fig. 12.) 1874. Ammonites Tirolensis Hau, DUMORTIER. Dep. Jurass. Hildoceras Tirolense, Hav. sp. von Csernye weicht in einer Hin- sicht von Haver’s Beschreibung wesentlich ab. Namentlich ist der Quer- schnitt seiner Umgänge nicht so viereckig, wie dies Havrr’s Abbildung (Lias d. NO-Alpen) zeigt, sondern mehr trapezoödrisch. Hierzu kommt a Ze A Ze (121) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 121 noch, daß der erste Laterallobus nur etwas länger ist, als der Siphonal- lobus, während sich der Laterallobus bei Haver’s Typus nahezu um die Hälfte länger zeigt. Sollte Haue’s Vermutung richtig sein, daß Haver’s einziges Exemplar aus dem mittleren Lias staınmte, so würde uns dies zur Abtrennung der Varietät noch mehr berechtigen. Dumorrier’s Tirolen- sis gehört seiner Form nach zur var. pannonieca. Das Schmälerwerden des Sipho- nalbandes ist jedoch bloß von 50 mm. Durchmesser an konstatierbar, so daß die inneren Windungen der Va- rietät von jenen des Typus kaum £ unterschieden werden können, was ee en ie ; dung des Hildoceras Tirolense übrigens bei vielen Arten der Fall HaAv., nov. var. pannonica. (Natür- ist. Die Umgänge der var. pannonica liche Grösse.) nehmen langsam zu, die innere Win- dung beträgt 64% der äußeren. Die Form ist evolut und bildet der Na: bel 53% des Durchmessers. Die Breite der Umgänge ist nur etwas klei- ner als die Höhe derselben. Die Suturlinie ist einfach und besteht aus einem gut ausgebildeten Siphonal- und zwei Lateralloben. ’ Dimensionen: Bürelinessen ne ms: Sure Zeh rn: Höhe der Schlußwindung _ _ _ __ Su Breite « « SHE tr Di Nabelweatletar „rer sw r 39 « 2. Hildoceras Volzi nov. sp. (Taf. XXXI, Fig. 5. und Taf. XXXVII, Fig. 13.) Hildoceras Volzi, das durch ein einziges Bruchstück vertreten ist, zeigt sich der äußeren Form nach dem Hildoceras Lilli, Hav. sp. sehr ähnlich. Nicht nur die Rippen und der Querschnitt, sondern auch die Suturlinie ist dieselbe. Trotzdem mußte ich die Csernyeer konvergente Form von Haver’s Art trennen, da sie einen Hohlkiel besitzt. Dimensionen: DurcBnosspr.: 127 02:2 02" 2 60 Höhe der Schlußwindung -. _— _ ._ a3 Breite « « De N Napefwene.7 2.88 ehr A u 122 1856. 1374. 1880. 1881. 1885. 1885. b: GYULA PRINZ. (122) Fig. 26. Querschnitt des Hildoceras Volzi, nov. sp. Natürliche Grösse. 3. Hildoceras Mercati, Havrr. (Taf. XXIV, Fig. 3. und Taf. XXXI, Fig. 4.) Ammonites Mercati, Hauer. Lias d. NO. Alp. « Hurpoceras Ammonites Hildoceras Ammonites « « DuMmOoRTIER. Dep. Jurass. TARAMELLI. Alp. Venete. MEnEGHmI. Lias sup. Have. Harpoceras. (JuENSTEDT. Schwäb. Ammon. Die beiden Exemplare von Csernye entsprechen der Beschreibung Haver’s, wie ja die Bestimmung dieser wenig mannigfaltigen Art nirgends mit großen Schwierigkeiten verbunden ist. Die Sutur von MeEnesHint’s Exemplar weicht zwar vom Typus etwas ab, da sich namentlich der erste Laterallobus oben mehr offen und breiter zeigt, die Abweichung ist aber eine minimale. Tarameıuı's Abbildung (Zona d’ Igne e di Erto) zeigt ein eben solches Exemplar, wie es die Csernyeer sind. Dimensionen: Durchmesser... Be 31 mm. Höhe der Schlußwindung . a 13 7% Breite « « N AT Nabelweite .. BEHIUELE LS). TIIIEN 11 « (123) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY, 123 4. Hildoceras Teryi, nov. sp. (Taf. XXXII—XXXII, Fig. 4. und Taf. XXXVII, Fig. 15.) Trotzdem mir nur ein kaum ein Drittel der ganzen Windung bil- dendes Bruchstück dieser Art vorliegt, konnte doch zweifellos bestimmt werden, daß dasselbe von sämmtlichen bisher bekannten Arten wesentlich abweicht. Nachdem ein Teil der Wohnkammer auf dem Bruchstücke er- halten blieb, war es möglich fest- zustellen, daß es der Rest einer Schale von ca. 110 mm Durchmes- ser ist. Hildoceras Teryi ist ziem- lich evolut, bei einem Durchmesser von 95 mm beträgt der Nabel circa 48—49 mm. Die Umgänge besitzen eine sehr charakteristische Form. Ihre größte Breite erreichen sie im Querschnitte in der Nähe des Na- Fig. 27. Querschnitt des Wohnkammer bels. Von hier bis zum Sipho nimmt des Hildoceras Teryi, nov. sp. Na- eine ziemlich tiefe Konkavität Platz. ER IEBENT/GEDe, Das Siphonalband ist breit, fließt aber mit den Seiten ohne Randbildung zusammen. Die sichelförmi- sen Rippen zeigen sich auf dem gekammerten Teile und der Wohn- kammer gleich stark; sie beschränken sich ansschließlich auf die Seiten und reichen auf das Siphonalband nicht hinauf. Die Suturlinie ist mittel- mäßig zerschlitzt. Die Loben und Sättel sind stark und wohl entwickelt. Bei einer Höhe des Umganges von 27 mm, weist der erste Laterallobus eine solche von 17 mm auf. Der Siphonallobus ist bloß etwa um die Hälfte kürzer; die Zahl der Lateralloben ist zwei. Bei dem Nabelrande treten einige Zähne auf; dann folgt, bereits auf der Antisiphonalseite, ein Internlobus. Derselbe wird von dem langen, schmalen Antisiphonallobus durch einen gleichfalls langen und schmalen Sattel getrennt. Aus dieser Charakteristik geht hervor, daß Hildoceras Teryi nov. sp. hauptsächlich infolge seiner konkaven Seiten eine ziemliche Sonderstellung innerhalb des Genus Hildoceras einnimmt. Auf Grund seiner Rippen ge- hört er in die Formenreihe von Hildoceras Mercatt. 124 D: GYULA PRINZ2. (124) 5. Hildoceras comense, Buch. 1856. Ammonites comensis, Bucn. Hauer. Lias d. NÖ. Alpen. 1874. « f 4 DuMoORTIER. Dep. Jurass. 1878. Harpoceras comense, « GOTTSCHEE, Cordillere, 1880. « « « TARAMELLI. Alpi Venete. 1881. « « « MENEGHINI. Lias sup. 1885. Hildoceras « « Haus. Harpoceras. 1885. Ammoniltes comensis, « (QuENSTEDT. Schwäb. Ammon. 1887. « (Hildoceras) comensis, BucH. DENCKMANN. Dörnten. 1894. Hildoceras comense, Buch. MÖRIcKE. Chile. Zwei Bruchstücke. auf welchen die Form des Querschnittes, die Suturlinie und Rippen gut sichtbar sind, beweisen das Vorkommen dieser Art im oberen Lias des Bakony. Fig. 28. Querschnitt des Hildoceras eomense, BucH. Natürliche Grösse. 6. Hildoceras bifrons, Brue. (Taf. VI, Fig. 2, 4, 7. und Taf. XXXVII, Fig. 14.) 1837. Ammonites Waleotti, Sowerpy. Miner. Gonch. 1842. « bifrons, BruG. D’Oregısny. Pal. France. 1848. « « « CGaruLLo. Mem. geogn. 1858. « « « ÖOrrer. Juraform. 1874. « « « Dumorrier. Dep. Jurass. 1880. Harpoceras « « TARAMELLI. Alp. Venete. 1880. Ammonites al]. « « CGHorrFAT. Portugal. 1881. Harpoceras « « Meneshmi. Lias sup. 1883. « « « WricHt. Lias Ammon. 1885. Hildoceras « « Haus. Harpoceras. 1886. Harpoceras « « GREGORIO. Monte Erice. 1887. Ammonıites a « Qwvenstent,. Schwäb. Ammon. 1888. Hildoceras . veriety, Brus, BUKMANN. Inf. Oolith. (125) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 125 Was bei Harp. Murchisonae gesagt wurde, trifft auch bei HHildo- ceras bifrons zu. Während jene Systematiker, die für die Zersplitterung sind, die übrigen Arten auf Grund der geringfügigsten Abweichungen trennen, rühren sie an diese wichtigen Leitfossilien nicht. Unzweifelhaft verdanken diese Arten ihrer großen Verbreilung und Häufigkeit ihre Einheitlichkeit in «er Systematik. Das große Material er- möglicht die genaue Kenntnis der Übergänge und so gelangen wir zu dem Resultate: wenige Arten, viele Mutationen, welche die ersteren verbinden. Hild. bifrons ist eine der am längsten bekannten Arten; bereits 1678 finden wir sie bei Lister abgebildet, den Namen bifrons aber er- hielt sie erst 1789 von Bruscıkre. Auf Grund der zitierten Litteratur, haupt- sächlich aber auf Grund des reichen und mannigfaltigen Materials des paläontologischen Museums in Breslau, will ich im folgenden die drei wichtigsten Mutationen dieser Art kurz charakterisieren. 1. Typus. TARAMELLI, Alp. Venete. T. V. 5-7 MENEGHINI, Lias super. T. 1. 3, 5. WRIGHT, Lias Ammon. Pl. 59. (JuENSTEDT, Schwäb. Ammon. Die Umgänge nehmen langsam zu, die Schale ist evolut. Im voll- entwickelten Zustande bildet der Nabel 51% des Durchmessers. Die Win- dung ist höher, als breit; die Breite beträgt 79% der Höhe. Der innere Umgang entspricht 77% des äußeren bei der Wohnkammer. Die für die ganze Art charakteristische Furche befindet sich am mittleren Drittel der Seite. Die Rippen sind auf der äußeren Hälfte stark, sichelförmig, auf der inneren schwach und verschwinden auf den inneren Umgängen gänzlich. Das Siphonalband ist nicht viel schmäler, als die Breite des Umganges. Diese Beschreibung stimmt mit WrıcHr’s Originale vollständig überein und beruht auf einem aus Whithy stammenden Exemplare (Bresl. Mus.). Von diesem Typus weicht Menesninı’s Abbildung 5 auf Taf. V in den Dimensionen zwar ziemlich ab, kann aber immerhin noch hieher gezählt werden. Dimensionen: 1 EEE IH RVRDIEVTERVT VI]: Durchmesser _ ..: _ .. 166 159 120 112 98 49 26 mm. Höhe der Schlußwindung .. 44 39 34: 31.30 14 10 « Breite « { EIERN. 301327719. 781 10 GO Nabelweite 33: aa: Det s 85..81.: 58755 48.290 % Die Exemplare I, II, V und VI besitzen eine Wohnkammer. 126 D: GYULA PRINZ. (126) 2, Quadruta, mut. nov. TARAMELLI, Alp. Venete. T. V, 3—4. MENEGHINI, Lias super. T. I, 1, 2, 4. (JUENSTEDT, Schwäb. Ammon. DUMORTIER, Dep. Jurass. Pl. IX, 1, 2. Die Mutation guadrata ist den inneren Windungen des Typus sehr ähnlich und von demselben in den meisten Fällen nicht zu unterscheiden. Der Unterschied offenbart sich bloß darin, daß die mut. quadrata die Form der inneren Windungen des Typus konstant beibehält. Die Wohn- kammer ist also ebenso plump und breit, wie die inneren Umgänge, die ganze Form aber involuter, wie beim Typus. Ein vollständiges Exemplar ist mir von dieser Mutation nicht bekannt, die im allgemeinen seltener vorkommt, wie der Typus. Im Breslauer Museum befinden sich insgesamt sieben Exemplare derselben. Diese wurden von Prof. Kırıan gesammelt und zwar eines anı Monte d’Or, die übrigen bei Lannejoch (Lozere). Dimensionen: I, 1: 111. IV. V, v1. Durchmesser ._: _ 'ı z.-2152 49. 297.227 1:96 muB Höhe der Schlußwindung _ 17 18 12 95 10 85 « Breite « « A N Ce Us ya Ka Ki wahr | 75« Nabelweite.;.. &i .1%:4 2 23a LUEO 8 8 « 3. Angustisiphonata, mut. nov. (BUCKMANN.) d’ÖRBIGNY, Terr. Jurass. Pl. 56. CATULLO, Alp. Venete. T. V, Fig. 3. BucKMANnN, Inf. Oolith. Pl. XXI, Fig. 30, 31. Die Umgänge sind schmal oder mittelmäßig breit, die Seiten ge- wölbter, wie bei den vorhergehenden beiden Mutationen, das Siphonal- band auffallend schrnal. Die Furche befindet sich in der Regel auf dem, beim Nabel gelegenen Viertel der Windung. Die Rippen sind schwächer und dichter an einander gereiht. Dimensionen: L 1. Il. IV. V- Durchmesser 2 _: 1 0 ar 2433 WI.-57 . Abs Höhe der Schlußwindung _ 35°. ink HI Breite « « EEE RR. 07 18 13:57 11 Su Nabelweite:.‘.. 72 u. Sin. BEAT. - 17:20 Sr Von Csernye ist die mut. quadrata bisher noch nicht bekannt, die mut. ang slisiphonata aber durch ein Exemplar (V) vertreten; die übrigen (127) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY, 127 Stücke gehören dem Typus an. Der Typus wurde in größerer Anzahl in England und Deutschland, die beiden Mutationen aber in den westlichen Alpen und in Italien gefunden. Angustisiphonala kommt in England nur im Dogger vor. Es ist nicht unmöglich, daß diese Mutationen geographi- sche Varietäten sind, in welchem Falle der Lias-Dogger des Bakony in dieser Beziehung dem nordeuropäischen Jura ähnlich wäre. 7. Hildoceras Levisoni, Sımrs. 1874. Ammonıtes Levisoni, Sımps. DUMORTIER. Dep. Jurass. 1881. « bifrons, BruG. MeneeHinı. Lias sup. T. 11. 1-4. 1883. Harpoceras Levisoni. Sımps. WRIGHT. Lias Ammon. 1885. Hildoceras « « Hauc. Harpoceras. Hildoceras Levisoni, Sımps. ist der directe Nachfolger von Hild. hifrons, Bruc., mit welchem er gewöhnlich auch verwechselt wird. Der einzige Unterschied zwischen den beiden Arten besteht darin, daß bei Levisont die Furche an den Seiten fehlt. Dementsprechend erleiden na- türlich auch die Rippen eine Veränderung. Mit Hild. bifrons ist diese Species mittelst Übergängen verbunden. Dumorrier’s Taf. IX in Dep. Jurass. stellt eine solche Übergangsform dar, auf welcher die Rippen vom Nabel ziemlich weit entfernt beginnen. Auf Grund des Querschnittes können auch innerhalb dieser Species zwei Formen unterschieden werden. Die Mündung der Dvmorrirr'schen und Wric#r’schen Exemplare ist hoch und entspricht die Breite bloß 55% der Höhe. Von Csernye sind zwei Exemplare vorhanden, bei welchen das Verhältnis bereits 76% beträgt. In der Kırıan-Kollektion des Breslauer Museums ist das Verhältnis bei einem aus Valde Cavallos stammenden Exemplare 59%, während sich dortselbst eines aus der Sammlung E. Brcker’s von Evrecy befindet, wo dasselbe bereits 95% beträgt. Die beiden extremen Formen stehen also ziemlich entfernt. 8. Hildoceras nodosum, HanTkEn msc. nov. Sp. (Taf. V, Fig. la, b; Taf. VI, Fig. 5; Taf. XVII, Fig. 1.) Unter den Hildoceren von Csernye ist eine Form vorhanden, die in vielen Stücken an manche Mutation des formenreichen H. comense, Bucn. erinnert; die Natur der Rippen erfordert jedoch, daß dieselbe als selbständige Art aufgefaßt werde. Auch Hanrken selbst hat sich viel mit dieser Species befaßt, wovon seine zahlreichen Notizen Zeugnis ablegen. In Lyon schreibt derselbe am 10. April 1880 bezüglich der Fig. a), b) auf Taf. V folgendes: «Beim 128 | D: GYULA PRINZ. (128) Anmonites Briondensis hat der letzte Umgang 45 Rippen, welche zum grössten Theile zu 2, aus den nahe am Nabel stehenden Knoten ent- springen; zwischen diese schalten sich einige Rippen ein. Man kann 19 Knoten unterscheiden, von denen die äußersten sich ganz verflachen. Bei der nahestehenden Form von Csernye ist die Anzahl der Rippen und Knoten größer. Auf den größten Durchmesser entfallen 55 Rippen, die zu 2 oder 3 aus den an der Naht stehenden Knoten entspringen. Die Gsernyeer Art steht näher dem Ammonites comensis, Bucn. Sie zeigt am letzten Umgang bei gleichem Durchmesser eine gleiche Anzahl von Rip- pen und die Knoten spalten sich auch 3- oder 2-mal. Bei Briondensis spalten sich die kleinen Knoten an den inneren Windungen höchstens in 2 Rippen, zwischen welche sich einzelne ungeknotete einschalten.» An Taf. VI, Fig. 5 knüpft er folgende Bemerkung. «(Lyon, DumoRrTIER- Sammlung.) Fig. 5 entspricht den inneren Windungen von Am. nanis, Dun. aus den Schichten mit Am. bifrons. Der Am. comensis hat durch- aus keine dicken Knoten». Das Exemplar Taf. XVII, Fig. 1 hat Hanıken als Harpoceras nodo- sum nov. sp. .bezeichnet und schreibt diesbezüglich folgendes: «Amm. Alleoni von La Verpilliere entspricht dem von Csernye, aber .die inneren Windungen haben bei Alleoni mehr Knoten. Alleoni ist dicker, er steht in enger Beziehung zu subinsignis, so wie der Briondensis zu comensis ; die ersten haben dicke Knoten an den inneren Windungen, letztere sehr schwache. Alleoni hat einen engeren Nabel.» Subfamilie: OPPELINAE. Genus: OPPELIA Waac. 1. Oppelia cfr. subaspidoides, Vackk (varietas). (Taf. XX, Fig. 1.) 1886. Ammonites subaspidoides, VACEK, S. Vigilio. Die Gattung Oppelia ist in Csernye spärlich vertreten; alles in allem sind fünf Exemplare, welche drei Arten angehören, vorhanden. Eines derselben, ein ziemlich abgeriebenes Stück, steht der subaspidoides sehr nahe, kann aber mit derselben doch nicht völlig identifiziert wer- den. Die Suturlinie derselben ist nämlich viel gegliederter und auch die Form weicht etwas ab. Der schlechte Erhaltungszustand macht eine nähere Bestimmung unmöglich; vorläufig bin ich geneigt das Stück als eine Varietät von subaspidordes zu betrachten. UV EREEN Rn. n ..KE) . (129) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 129 Vom Typus der Art weicht diese Form auch durch die raschere Zunahme ihrer Windungen ab, was bei dem Vergleiche mit Vacex’s Abbildung sofort auffällt. Der innere Umgang beträgt 35% des äußeren. Dimensionen: Durchmesser _ __ kun ie 144 mm. Höhe der Schlußwindung SO « Breite « « ss s 95 « Nabelweite .. & IT,“ 9. Oppelia gracililobata, Vacex. ISS6. Oppelia gracilobata, VACER, S. Vigilio. Der einzige Vertreter von gracililobata ist in Gsernye ein mit Wohn- kammer versehener Steinkern von 162 mm. Durchmesser. Der Mündungs- rand ist jedoch ausgeschartet. Seine Form entspricht gut der Beschreibung VAcER’S. Dimensionen: Dugelipsgen ee er U Höhe der Schlußwindung _. _. 89 « Breite « « er ee Nabelweite.__ .. EN Fi u 3. Oppelia gracililobata, Vacrk nov. mut. (Taf. IV, Fig. 1.) Bei dem vorher beschriebenen ausgebildeten Exemplar der Oppelia gracililobata wurde in Csernye noch ein anderes Oppelia-Exemplar gefun- den, welches sich in der äußeren Form von dem vorher beschriebenen in nichts unterscheidet. Gerade so stimmt es auch mit den Abbildungen Vacer’s vollkommen überein. Vergleicht man aber die Suturlinien, so findet man einen verhältniss- mäßig größeren Unterschied. Das Exemplar von Üsernye, welches auf Taf. IV. abgebildet ist, besitzt einen ]. Laterallobus von ganz anderem Typus, wie die Oppelien von S. Vigilio. Dieser auffallende Unterschied könnte eine Folge davon sein, daß die Csernyeer Oppelia stark abgerieben ist. Jedoch bei der Untersuchung der Suturelemente kommen wir zu der Überzeugung, daß der Unterschied, wenn auch nicht so groß, doch vor- handen ist. Der erste Laterallobus des Csernyeer Exemplares endet mit fünf, bei Oppelia gracililobata typ. mit drei Spitzen. Die drei mittleren Spitzen des ersten Laterallobus des Csernyeer Exemplares sind nämlich Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geolog. Anst. XV. Bd. 1. Hft. 9 130 DE GYULA PRINZ,. (130) nicht so stark ausgebildet, wie beim Typus. Dieser Unterschied ist aber nicht von großer Wichtigkeit. Dimensionen: Durchmesser .. YA 70 mm. Höhe des letzten Umganges 39.4 Breite « « « (?) « Nabelweite. f2 Knles ’ Su Genus: PARKINSONIA. Parkinsonia (Tmetoceras) scissa, Ben. (Taf. XVI, Fig. 2. und Taf. XX, Fig. 3a—c.) 1866. Ammonites scissus, BENECKE. Üb. Trias u. Jura in d. Südalpen. 1878. « Regleyi, THIOLL. GOTTSCHEE. Cordillere. 1886. Simoceras scissum, BEN. VACER. S. Vigilio. 1892. Tmetoceras « « Bwuckmann. Inf. Oolith. Parkinsonia (Tmetoceras) scissa, Ben. sp. steht zu Beginn des Dog- ger isolirt und vertritt mit Parkinsonia Hollandae Buck. sp. das Genus Parkinsonia im unteren Dogger. Buckmann reihte diese Arten unter dem Namen des Genus Tmeto- ceras neben Dumortieria in die Familie der Polymorphid: ein. Mit Rück- sicht darauf, daß das Subgenus Tmetoceras sowohl bezüglich des Alters, als der Gesammtform in viel näherem Verhältniß zu den Parkinsonien steht, stelle ich sie dorthin. Vom Typus Parkinsonia unterscheiden sie sich hauptsächlich durch ihre einheitlichen, auf dem gekammerten Teile geraden, auf der Wohnkammer etwas nach vorne gekrümmten Rippen. Die Rippen erreichen, beim Sipho zu beiden Seiten Knoten bildend, plötzlich ihr Ende und so entsteht eine siphonale Furche. Dimensionen: I. IE Durchmesser (Wohnkammer) ._ 780 77 mm. Höhe der Schlußwindung ZUR 29 DIE Breite « « 18 19 « Nabelweite keep ci wi > 39 338 «u Bemerkung. Bei der Messung nahm ich die Rippen nicht in Betracht. (131) FAUNA DER ÄLTEREN JURABILDUNGEN IM NO-LICHEN BAKONY. 131 Genus: INOCERAMUS, Sow. UNTERER DOGGER,. 1. Inoceramus fuscus, Qv. (Taf. I, Fig. 1a—b.) 1830. Inoceramus sp., ZIETEN, Verst. Württemb. 1858. « fuscus, QUENSTEDT, Jura. 1864. « « « SEEBACH, Hannover. Die Bivalven sind durch ein einziges Exemplar dieser Art in dem Ammonitenkalk von Csernye vertreten. Hıntken hat dieses nach einem aus Laufen stammenden Exemplar des Stuttgarter Museums bestimmt. Dieser schinkenförmige Inoceramus hat stark auspeprägte con- centrische Streifen. Diese ringförmigen Verzierungen sind auch auf der Klappe und dem Steinkerne stark. Qurnstenr’s Zeichnung bildet ein jüngeres Exemplar ab, auf welchem die Ringe schwächer sind, die älte- ren aber haben auch nach Qurnsrepr ausgeprägte scharfe Ringe. 9% 132 DE GYULA PRINZ. (132) LITERATUR-VERZEICHNIN. 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Geloceras Hyatt. 95. « Braunianum ÖORre. 12, 16, 20, 97, 98. « commune Sow. 12, 16, 20, 96—98. « erassum PHır. 12, 16, 20, 95—97. « « « mut. mutabilecostata Prinz. 20, 97, 98. « Desplacei ORrB. 97. « Grenouillouxi ORB. 9. « modestum VAcEK 11, 15, 20, 100. « « « mut. compressa Prinz 12, 20, 100, 101. « pettos Qu. 13, 20, 95, 96. « Raquinianum ORB. 97. « subarmatum V. e. B. 12, 16, 20, 97, 98. « « « « mut. evoluta Qu. 98, 99. Cyeloceras Flandrini Dum. 76, 77, 6. Gyclolobid® Zııtr. 32. Cyelolobus Waac. 33. Dumortieria Hauc. 65. « Dumortieri THıoLL. 12, 15, 19, 65, 66. « evolutissima Prmz 11, 19, 66, 67. « « « mut. multicostata Prinz 67. « faleofila Qu. 67. « Haugi GEYER 66. « insignisimilis Brauns 12, 16, 19, 66, 78. « Levesquei ORe. 12, 15, 19, 67, 68. « pannonica HANTKEN 59. « undulata Dvum. 67. « Vernos® ZITTEL 66. « Zitteli Haus. 66. Erveites Gem. em. Prinz 84. « amelus Gregorio 86, 90. « baconicus Hantk. em. Prinz 11, 89, 90, 91, 9. « Bänffyi Prinz 11, 13, 20, 86, 87. « eximius HAnTK. em. Prinz 12, 20, 93, 94, 95. f fallax Ben. 10, 11, 15, 20, 68, 54, 85, 89—9. « gonionotus Ben. 10, 68, 85, 89. . « intermedius HAnTK. em. Prinz 12, 20, 93, 94. « involutus Prinz 11, 20, 90, 91, 92. « Partschi Prinz 28, 29, 91, 92. « Perezeli Prmz 13, 20, 86, 87, 58. 138 PALÄONTOLOGISCHER INDEX. (138) Eryeites retrorsicostatus HanTK. em. Prmz 12, 20, 93. B Reussi Hauer 12, 15, 20, 73, 74, 77, 78, 80, 85, 86—88, 9. « « « mut. insigniformis Prinz 73, 78. « « « « tenuis Prinz 86, 87. « Schafarziki Prmz 12, 20, 93. « Szontaghi Prımz 11, 20, 91, 93. « Telegdi-Rothi Prinz 12, 20, 92 —94. « tenax VACER 89. Euphyllites Wänn. 29, 31. Frechiella Prinz 62, 63. « brunsvicensis STOLLEY 64. “ eurvata Prinz 12, 18, 64. « kammerkarensis STOLLEY 64. « subearinata V. e. B. 63, 64. Grammoceras Hyatt. 103. Haugia compressa BuckM. 83. « illustris Denekm. 12, 15, 20, 83. « jugosa Sow. 80, 81. Hammatoceras Hyarr. em. Prinz 68. « Aalense 105—107, 114. « Allobrogense Dum. 75, 76. « dispansum Lyc. 11, 15, 82. « Halavätsi Prinz 11, 20, 73, 84. « illustre Denekm. 12, 15, 20, 83. « insigne ScHhüpL. 12, 16, 20, 68—73. .) « « « mut. perplana Prinz 72, 73. ' « « « « reussisimilis Prinz 71, 73. « Kochi Prinz 11, 20, 80—82. « Lorteti Dum. 10, 11, 15, 20, 75,. 79, 83. « Mägöcsyi Prinz 11, 20, 82. « Ögerieni Dun. 81. « oceidentale Haus. 81. « planinsigne VAcEk 70—73, 78, 81. « procerinsigne VAcER 71, 72, 91. « semilunatum JANENSCH. 71, 74. « Sieboldi Branco 11, 71—73, 77, 78, 81, 84. « « « mut. Brancoi Prinz 15, 20, 72, 73, 77, S4. « Sowerbyi 68, 85. « speciosum JANENSCH 71—72. « spinosum HanTt&Kk. em. Prinz 20, 83. « stenomphalum Prinz 11, 20, 79. « strietum Prmz 70, 73, 77, 85. « subinsigne OPr. 70, 71, 74, 76, 77, 78, 83, 128. « « « mut. baconica Prinz 78, 79. « « « « compressa (u. 75, 76. « « « « Düumortieri Prinz 74, 76, 78. « « « « glabrata Qu. 75, 76. “ « « « semilunata (Qu. 74. « « « « trigonata (Qu. 75, 76. (139) PALÄONTOLOGISCHER INDEX. Hammatoceras subinsigne OPpp. mut. Vaceki Prinz 75, 76. « « « « variabilis Qu. 75, 83. « A « Wrighti Prımz 74, 75, 76. 79. tenerum VAcEk 72, 73. tenuinsigne VAcEK 11, 15, 71—73, 78, 81, 82. variabile Orep. 12, 16, 19, 68, 69, S0—82. Harpoceras »quiundulatum BETT. 110. Algovianum OPpr. 104. amaltheiforme VAcER 11, 15, 19, 119, 120. « « mut. involuta Prmz 11, 120. antiguum WRrr. 103, 104. bicarinatum Zier. 110. Boscense Reyn. 13—15, 19, 109. complanatum Brus. 110, 119. concavum Sow. 112. corrugatus 114. exaratum Ye B. 115.19,1952119. faleiferum Sow. 109, 110. fluitans Dum. 11, 16, 19, 106. Haugi Douv. 114. heeticum Sow. 114. lavigatum Hantk. em. Prinz 19, 107. laeviusculum 114. latifaleatum DencKM. e. STEUER 12, 19, 109, 110. lotharingieum Branco 106, 107. mactra Dum. 11, 16, 19, 105, 106, 107. « « var. intorgusa Gregorio 105. Murchison® Sow. 10, 11, 16, 19, 100, 111—118. « « mut. acuta Qu. 114, 115, 117. « « « Bayli Bvuckn. 115. « « « extralevis Qu. 115, 116, 117, 118. « « a .‚faleata Qu: 115,116,2 117. « « « intralevis Qu. 114, 115, 117. « « « oblonga Qv. 114, 117. « “ « obtusa Or. 114, 115, 117, 118. « « « planata Qu. 115, 116, 117, 118. Normanianum ÖORre. 16, 19, 103. opalinoides Mayer 11, 19, 112, 113, 114. opalinum Rem. 10, 11, 14, 16, 19, 106, 111—116. « « mut. compta Rem. 112. « « « eustosa Qu. 112. « « « torulosa Qr. 111. propinguum Hanrk. 112. radians Rem. 10, 12, 16, 19, 104, 108. « « mut. amalthei Opr. 104. simile HantK. 112. striatulum Sow. 104, 107. subecomptum Branco 11, 15, 19, 106. subundulatum Branco 107. 139 140 PALÄONTOLOGISCHER INDEX. (140) Hildoceras Hyatt. em. Hang. 120. « bifrons Brus. 12, 14, 16, 19. 124—128. « « « mut. angustisiphonata Buckm. 126, 127. « « « quadrata Prinz 191, 126. « comense BucnH. 12, 16, 19, 124, 128. « Levisoni Sms. 12, 16, 19, 127. « Lilli Hav. 121. « Mercati Hav. 12, 16, 19, 122. « nodosum Hanık. em. Prinz 13, 19, 127. « Teryi Prinz 13, 19, 123. « Tirolense Hav. 120, 121. « « « mut. pannonica Prinz 13, 19, 120, 121. « Volzi Prinz 13, 19, 121, 122. Hyattoceras GEM. 29. Inoceramus fuscus Qu. 12, 130. Lioceras (= Leioceras) Hyatt. em. Have. 109. (S. Harpoceras). Lytoceras zquilobatum Hanrk. 56. « altum Hau. 58. « amplum OPpr. 10, 16, 18, 57, 61, 62. « cereris MENEGH. 54, 55. « fimbriatum Sow. 10, 13, 14, 16, 18, 52, 53, 55, 61. « Forojuliense MEne6H. 12, 15, 18, 58, 59, 61. « Franeisei Orr. 10, 15, 18, 54, 61. « « « mut. compressa Prinz 18, 55, 61. | « humile Prinz 18, 60, 61, 62. « lineatum Sow. 56. « « « mut. ferrata Qu. 57. f linulatum Qu. 57. « ophioneum Ben. 10, 15, 18, 60, 61. « ovimontanum GEYER 59, 60. « postfimbriatum Prinz 52, 53. « rasile VAcEK 10, 11, 15, 18, 56, 57, 61. « « « mut. humiliformis Prinz 11, 18, 56, 60, 61. « rubescens Dun. 10, 15, 18, 56, 61. « sepositum Menxe6H. 12, 15, 18, 57, 61. « sublineatum OPr. 62. « Sutneri GEYER 13, 18, 52, 53, 54, 61. « velifer MENEGH. 60. Megaphyllites Moss. 33. Monophyllites Moss. 33. Nautilus astacoides V. e. B. 12. « intermedius Sow. 10. Perisphinetes Albineus Orr. 91. « aurigerus OPP. 93. « Eupalus OR. 91. « Malletianus Font. 91. « procerus SEEB. 90. Oppelia Waac. 128. « eracililobata VAacek 11, 15, 129. 1 (141) PALÄONTOLOGISCHER INDEX. 141 Oppelia subaspidoides VAacrK 11, 15, 128. | Orthoceras sp. 10. Parkinsonia Holland» Buckm. 130. “ seissa Ben. 10, 11, 16, 20, 130. Pelecoceras Hyarr. 62. | Phylloceras Surss 34. | « Ausonium MENEGH. 28, 42. | « baconicum Hantk. em. Prinz 11, 18, 28, 30, 38, 39. 50. « Bicicole MEnEGH. 28. « Bielzii Here. 27. a Bonarellii Bert. 28. « Borni Prinz 12, 18, 26, 28, 30, 35, 37. 40, 43, 50. 2 Böckhi Prinz 13, 18, 26, 28, 30, 37, 50. « CGalais MENEGH. 28. « capitanei Car. 25, 27, 29, 35, 39, 41, #2, 45, #7, Sl. a eonnectens ZIT. 10, 40. « eylindricum Sow. 27, 34. «“ Emeryi Bert. 15, 28, 43, 51. « euphyllum Ben. 28. « Frechi Prmz 10, 11, 18, 28, 47, 51. « frondosum Reyn. 27, 28, 36, 39. « Gajarii Prinz 12, 18, 28, 36, 38, 50. « Gardanum VACER 37—39. « (eyeri Bon. 28, 45. « glaberrimum Neum. 27. « Hantkeni SCHLOENnB. em. Prinz 10, 13, 18, 38, 34, 50. “ heterophylloides OPPr. 28, 45. « heterophyllum Sow. 10, 12, 16, 18, 24, 25, 27—29, 35, 41, 50. « Hebertinum Reyn. 27. « Hintzei Prinz 11, 18, 28, 45, 46, 51. « Kochi OPpP. 47. « Kudernatschi Neum. 41. « leptophyllum Hav. 27. « Löczyi Prinz 11, 18, 28, 30, 38, 50. « longobardicum SCHLOENB,. 10. « Loscombi Sow. 98. “ Lörenthey Prinz 11, 18, 28, 37, 50. « Lunense MEnEGH 97. « mediterraneum NEuM. 10, 18, 28, 48, 49, 51. « modestum Tornav. 36. « H£p. 10, 12, 15, 18, 28, 30, 42, 43, 44, 51. « « mut. altisulcata Prinz 12, 44, 51. « « « mediojurassica Prinz 11, 18, 28, 44, 51. « Partschi Stur 28, 29. « perplanum Prmz 10, 11, 18, 40, 41, 50. « Persanense HERE. 97. “ Pompeckji Hus. 28, 45. “ psilomorphum Neun. 27. “ retroplicatum GEYER 38. 142 PALÄONTOTOGISCHER INDEX. (142) Phylloceras selinoides MENnEGH. 42, « Semseyi Prinz 11, 15, 18, 57, 61. « seroplicatum Hau. 28. « serum OPP. 10. « silesiacum OPPp. 10. « Spad& MeEneGH. 12, 15, 18, 28, 43, 51. « Stoppanii MENEGH. 28. « subeylindricum Neuvm. 27. « subnilssoni BERTR. e. Kırıan 28. « supraliasicum Pomp. 28, 45. « sylvestre Here. 97. « Szaboi Prinz 18, 27, 28, 39, 40, 50. « tatricum PuscH 10, 1€, 20, 92, 93, 94. « togatum Moss. 27. « trifoliatum Neum. 10, 28, 40, 41. « trilabiatum Prmz 11, 18, 28, 48. 51. « ultramontanum Zımr. 10, 15, 18, 28, 29, 48, 51. « Wähneri Gem. 28, 37, 38. « Zetes ORB. 28, 37, 39. Pleuracanthites Wänn. 31. Peeilomorphus Buckm. 63. « cycloides 63. Popanoceras Hyatt. 33. Popanoceratin® FRECH 32. Radiolarien 8. Requienia ammonia 14. Rhacophyllites debilis Hau. 25, 28, 29. « transsilvanicus HERB. 29. Stephanoceras Bayleanum OPpPp. 101, 102. « Chocsinszky HAntk. em. Prinz 12, 102, 103. « Humphriesianum Ore. 101, 102. « longalvum Vaczrk 11, 15, 20, 101, 102. « Wysogörskii Prnz 12, 20, 102, 103. Velates Schmidelianus Cum. 13, 14. nadayanıı no9y Momiie j 7 a eu End FE “t H ER \ er B) j TAFRL I: 1. a. b. c. Inoceramus fuscus, Qu. — —- Unterer Dogger. 9.a.b. Nautilus, nov. sp. ind. Unterer Dogger. Die Originale im Museum der kgl. ung. Geologischen . Budapest. Anmerkung. Jene Exemplare, bei welchen der Fundort nicht anseseh stammen von Üsernye. ' h er a a l.tabl Hantken Miksa. A magy.kir.földtani intezet evkönyve. . XV. Bd. 1. Hft. a LI ie AR TAFETL II. i Harpoceras (Lioceras) Murchisonae, Sow. -— - -— - - — - Unterer Dogger. | Das Original im Museum der kgl. ungarischen Geologischen / ©, Budapest. = Kunuk Pilz) Same, +. RE 5 Hantken Miksa. : I.tabla. BROS TERN: me 2 Gni- ca 62 Term.utän köre rajz.Wittin: A magy.kir.földtani intezet evkönyve. ei dh Marines “u u. ws Bi u P Fu ee u „AR TAFEL II. 1. Nautilus Semseyt, nov. SP. Unterer Dogger. 2. Harpoceras (Lioceras) opalinum Reim., mut. compta, Reın. .. Unterer Dogger. Die Originale im Museum der kgl. ungarischen Geologischen At Budapest. % Il.tabla. öre rajz.Wittinger J: Termutänk A magy.kir.földtani intezet evkönyve. 1," j IRA, Ara TAFEL IV. Seite . Oppelia gracililobata Vacer., nov. mut. ind. ne Unterer Dogger. . Harpoceras (Lioceras) Murchisonae, Sow. typ. (= mut. e«xtra- lnens Om) ee een m — oe Unterer Dogger. a. b. Harpoceras (Lioceras) opalinum, Rem... _ _— _— _ _ 111 Unterer Dogger. Die Originale im Museum der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt, ;udapest. ‚tabla. Hantken Miksa. + u m — n \ b öre Taj ıtänk rm P T .. A magy.kir.földtani intezet evkönyve. Ki, 2 TAFELY. n j 1. a. b. Hildoceras nodosum, HanTk. nısc. nov. 2. A NE NE": 1 Oberer Lias. i 2. Dumortieria insignisimilis, Braune EN 66 a Unterer Dogger. — (Siehe noch Taf. XXXI, Fig. 3.) ı Die Originale im Museum der kgl. ungarischen Geologischen Anal v Budapest. Hantken Miksa. A magy.kir.földtani intezet evkönyve. Wr ß TAFEL VI. 1.2.3. a. b. 4. 7. Hildoceras bifrons, Baus. -— — -— — — — 124 Oberer Lias. 5. Hildoceras nodosum, Haute. mse. mov. -— -— _. _. -— ZA 37 Oberer Lias. | 6. Harpoceras (Lioceras) Boscense, Bew. - -— - -— - _. = Mittlerer Lias. : Die Originale im Museum der kgl. ungarischen Geologischen Ans! Budapest. Hantken Miksa. \Ltabla. A magy.kir.földtani intezet evkönyve. TAFEL VII. j ; 2 „N i u 1.0.5, -Phylloceras Saab, mon ep no ee Unterer Dogger. 2.a. b. Phylloceras mediterraneum, Neum. -— - - -— — _— _ = Unterer Dogger. | a ia Die Originale im Museum der kg]. ungarischen Geologischen Yo stalt, Budapest. ee \I.tabla. A magy.kir.földtani intezet evkönyve. in Pe REES ar Fan Hrn & ® ” D TAFEL VII. Seite 1. a. 6. Phylloceras Nilsson ap 0. Oberer Lias. 2. a. b. Harpoceras (Lioceras) opalinum Reın., ef. mut. compta, Rein. (= tenuifalcatum nov. sp. Hante. msc)_ _ _ . 112 Unterer Dogger. Die Originale im Museum der kg]. ungarischen Geologischen An- stalt, Budapest. Hantken Miksa. Aa © > > ce oO m > -@ . © N . . c (I co E a] ‚oO . = 4 > er] co en E ei 2 2 2 2 2 =. = Unterer Dogger. Das Original im Museum der kgl. ungarischen Budapest. | “ fr x Hantken Miksa. X.tabla. A magy.kir.földtani intezet evkönyve. ü ’ “ ; | er PO Fi 4 % I EENDT a AaHT = D a ne rn A - u ei Aonren 5 Tu vera Kr any) and mathe TAFEL XI. Phylloceras Hanikeni, Scaroene. et Prınz - ur nn Mittlerer Lias. Das Original im Museum der kgl. ungarischen Geolegischen Budapest. A magy- kir.földta Hantken Miksa. Xl.tabla. ıtezet evkönyve. f r ’ er u ) $ g u DEN, a DE TAREL 323 Fhylioceras, Semseyi, new.’ sp. 7 ee Unterer Dogger. Das Original im Museum der kgl. ungarischen Geologischen A E Budapest. XIl.tabla. Hantken Miksa. Onyve. A magy. kir.földtani intezet evk i * nz AAN sie fd f aan anal Tara tn RIEG, yeah PEIUUUTALTE | “7 u ugoll aralerld N aan Hi -b apa euigiıd tzaahul A f 7 Be En; PEN “ LITaCH TE) A Baker unyve a u, “L N TAFEL XII. _ 1.a. b. Lytoceras rasile, VacER- - - - - 2 222... 56 Unterer Dogger. | 2.a. b. Lytoceras Franecisci Opr., nov. mut. compressa. _— — — Unterer Dogger. Die Originale im Museum der kgl. ungarischen Geologischen 4 n- stalt, Budapest. D. Hantken Miksa. XI tabla. A magy.kir.földtani intezet evkönyve. ö f . N ’. R „ n) ee a et, ö TAFEL XIV. 1. a. b. Erycites esimmus HlAnTk., mse. nov> sp ee Ze Unterer Dogger. | e f 2. a. b. kryeites baconicus, Hark. — Gekammerter Umgang .. 7 Unterer Dogger. j * Die Originale im Museum der kgl. ungarischen Geologischen stalt, Budapest. Hantken Miksa. evkonyve. A magy.kir.földtani intezet TAFEL XV. 4 1. a. b. Hammatoceras subinsigne Opp., nov. mut. baconica. __ Unterer Dogger. 2. Goeloceras (Stephanoceras) Choesinskyi Hanrk., nov. sp. msc. Be Unterer Dogger. | Die Originale im Museum der kgl. ungarischen Geologischen Anst It, Budapest. | y% 12 1m > p ur - 5 - Cr J 8 € Pe ver ee Pr 5 . e Hantken Miksa. XV tabla. A magy.kir.földtani intezet evkönyve. TAFEL XVl. Seite 1. a. b. Eryeites intermedius Hantk., sc. nov. pP. — -— — — A Unterer Dogger. 2. a. b. Purkinsonia (Tmetoceras) scissa, Ben. — Ein jugendliches, etwas zusammengedrücktes Exemplar_ -— -— — — - B0 Unterer Dogger. Die Originale im Museum der kgl. ungarischen Geologischen An- stalt, Budapest. Hantken Miksa. XVLtabla. 1: r rs v 2 2 * ” 5 De: KLEEEBEN i kr Term.utän köre rajz.Wittinder Janos. Ny. Grund V. Budape A magy.kir.földtani intezet evkönyve. 4 eer A r yY. TAFEL XVill ri l. a. b. c. Hildoceras nodosum, Haute. msc. _ _ .. Oberer Lias. 2: Eryeites Schafasauıe mon.ep.. 0... „. ze Unterer Dogger. u ne > Die Originale im Museum der kgl. ungarischen Geologischen An: alt Budapest. EP ur Hantken Miksa. XVIltabla. Ta] 10 z.Wittinger Ja INS LUV. A magy. kir.földtani intezet evkönyve. ii) RER ECT ET ENE Fr tft tm “reg I TEEN u un ar ver Wk ee h i a: al .%% 4 BE FANIOUGE OR RE EZ u ia r TAFEL XVII. 1. a. b. c., 2. Hammatoceras spinosum, Hantk. mse. nov. Sp. _ Unterer Dogger. | Budapest. XVI.tabla. Hantken Miksa. D. tinger Janos it te Tajz.\ 6 nk a Termut önyve. r.földtani intezet evkö ki A magy f Pa Ale ’ PR j a‘ + 4 r HF u DE u ) da - . Ak % ‘ h 17 a j l Kin Gr y 4 2 u TA N Da F I 7 Na Te x Ihn Luna! £ w ’ ’ Zn; le a: ) y f Dan DT en hl > 2 a ’ Jr 17 .. 1a: ı WIR: ad u IR HAT ip RE Er REEL Age nr SEIT HIERHER EL SUN LTE) a u, | ua arm ö RZ nt PETER u H aa TE IT IT Bu ar Y Bu I Ye ao nn) Melinch nanan hun tab. al an ent sd sach 5 vo Ri ie f j * 27 a iA TAFEL XIX. a. b.. c. Hoammaloceras-Koche Dowep:. 2... Ve Unterer Dogger. 2. a. b. Hammatoceras stenomphalum. nov. sp. - _ Unterer Dogger. 3. a. b. Coeloceras (Stephanoceras) Wysogörskji, nov. Sp. Unterer Dogger. Die Originale im Museum der kgl. ungarischen Budapest. Hantken Miksa. A magy. kir.fö XIX tabla. ezet evkönyve. t nın . ER r 2: Hat ua BEN hen 13 A x Mu h NEL AW LE BP 1520 ru el IA rin! oh he nr h ee 2° m Ku Ey LE es ae, Kirn K ae east) A) ot RUF Di Arteria he BE Penn 9714] Kiste Nuiaih. TAFEL XX. l. a. b. ©. Oppelia ef. subaspidoides, Vackk. (varietas) _ _ __ In Unterer Dogger. | Br; 8; Harpoceras ( Grammoeeras) radians, Rein. _ _ 23 s e Unterer Dogger. > 3. a. b. c. Parkinsonia (Tmetoceras) scissa, Ben. _ _ _ _ | Unterer Dogger. M Die Originale im Museum der kgl. ungarischen Geologis ax Anstalt, Budapest. ' Ed win PM f BE AR ı un. en tn. Hantken Miksa. Termutan köre rajz.Wittinger Jänos. A magy.kir.földta EN er Dt, Ny. Grund V. Budape “ ıtezet evkönyve. 6 Al ei M Su Re m ” Zu, dr , H 3 = # j ® Ma INN & 1 4 j e y ’ TAFEL XXL 1..0.b. ec, 2.0. b. c..Bhyllocenas Nelssonee. .. „ee ze 0 Oberer Lias. 3. Eryeites retrorsicostatus, Hanık. msc., Nov. Sp. -— — — Unterer Dogger. 3 Die Originale im Museum der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt, R Budapest. \ T erm EIN utan] öre rajz.Wittinger Janı A maqgy.kir.földtani intezet evkönyve. N I XXl.täbla. rn aa 4 TAFEL XXIL 1. a. b. c. Harpoceras (Lioceras) opalinum, Rem. -— — -— Unterer Dogger. 3. Hammaloceras dispansum, Lyc. — Unterer Dogger. u _ — _ — _ Die Originale im Museum der kgl. ungarischen Geologischen / hs 4 u Budapest. Hantken Miksa. XXILtabla. Term.utän köre raj2.Wittinger Janos. Nv. Grund V. Budapest. A magy.kir.földtani intezet evkönyve. ee Ba EB Sul a u 3 f 2 > g s £ a e* % Br } V ö = pr « CH = Pr [ > a { T "> & [7% S . ar v h ’ En r y 1. a. b. c. Harpoceras (Grammoceras) laevigalum Nov. sp... — Unterer Dogger. I f 2.a.b. Hammatoceras Lorteti, Dom. - - - - -. - _ Unterer Dogger. | 4 Die Originale im Museum der kgl. ungarischen Geolo; Anstalt, Budapest. a XXII.tabla. E Tan eT vyaNDSs. >) Terrnutän köre rajz.Witting A magy.kir.földtani intezet evkönyve. TAFEL XXIV. l. a. b. Dumortieria Levesquei, D’Orn». . 67 Oberer Lias. 2. a. b. Hildoceras nodosum Haxrk. msc. nov. sp., mut. nov. ind. _ 127 Oberer Lias. 3. Hildoceras Mercati, Hav. . 122 Oberer Lias. Die Originale im Museum der kgl. ungarischen Geologischen An- stalt, Budapest. Anmerkung. Der Verbindungsstrich zwischen der in der unteren linken Ecke befindlichen Figur — auf welche sich die Bezeichnung 2a. bezieht — und der die Siphonalseite zeigenden Abbildung ist irrtümlich. Diese letztere, von der Sipho- nalseite betrachtete Form gehört zu Fig. 3. BRUNNER RER TUN -RUUZZE ER © 2) x = ec o» R .— = © = A magy.kir.földtani intezet evkönyve. TAFEL XXV. 1. a. b. 2. Erycites fallax, Ben. -— _ _ Unterer Dogger. 3. 4 Coeloceras modestum, V ACER... Unterer Dogger. AR Die Originale im Museum der kgl. ungarischen Geologi Anstalt, Budapest. ng AAN. täbla. Hantken Miksa. .. A magy.kir.földtani intezet evkönyve. TAFEL XXV1; Seite 1. 2. Fhylioceras Bor, Dov,. sp. le! 2, en Oberer Lias. — Natürliche Größe. 3 . Phylloceras Gajarı, noviiap. > 22 un 2 Oberer Lias. — Natürliche Größe. 4 PFhylloceras Eocar, nov.Ep, Seen. 22, VE Unterer Dogger. — Natürliche Größe. 5. 6. Phylioceras Bockhi,nov. En. - — - - m 2. FE Oberer Lias. — Natürliche Größe. Die Originale im paläontologischen Univeisitätsmuseum zu Budapest. Dr. Prinz Gyula. XXVI. täbla. Phot. et del. 2. Szabö et aut. Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Üo,, Stuttgart. A magy. kir. földtani intezet evkönyve. — z u Be x ‚* IS TAFEL XXV1l. Seite Phylloceras Lörentheyi, nov. Sp. - EN Be. Unterer Dogger. — Natürliche Größe. Phylloceras baconicum, Hark. et Prinz, n. sp. — 36 Unterer Dogger. — Natürliche Größe. ‚ Phylloceras perplanum, aov. sp: 2 -— — - — von Fig. 3 im Museum der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt zu Budapest. Dr. Prinz Gyula. XXXI. täbla. Phot. et del. Z. Szahö et aut. Lichtdruck der Hofkunstanstalt von Martin Rommel & Oo,, Stuttgart A magy. kir, földtani int6zet &vkönyve. AUZIZL-NIYY 2 usa hen # y E72 narıtna ot TAFEL XXXH—XXXIN. . Phylloceras Hintzei, nov. a be OR Aka V erkleinen Unterer Dogger. . Eiryeites re DONE) r Unterer Dogger. — Natürliche Größe. 3. Hammaloceres Halavatsi, nov. Sp. Unterer Dogger. — Natürliche Größe. . Hildoceras Teryi, nov. sp. _ Oberer Lias. -- Natürliche Größe. . Eryeites Banffyi, nov. sp. .. & 2 Oberer Lias. — Ca. *%s der etnrkehen Größe. . Harpoceras (Lioceras) latifalcatum, Dexckn. et STEUER ._ Oberer Lias. — Natürliche Größe. UUFUCHES INVDIRLUSSDON SED en ea AN Unterer Dogger. — Natürliche Größe. . Harpoceras (Grammoceras) maclra, Dun. — — — Unterer Dogger. — Natürliche Größe. Seite Die Originale I—6 und 8 im paläontologischen Universitätsmuseum, das Original 7 im Museum der kgl. stalt zu Budapest. ungarischen Geologischen An- "DAÄUONAI 9ZIJUT TUR auFnıg 09 7 lPwwoy une U04 JIWISUWIFUNNJOH AJ9p Nonıpayoy] "e1gP} "TIIXXX—IIXXX y deu Y "I ne 99 HgqezS Z "TIPP 99 "Y0Ud ejnAn zung "IQ =» ” 7 RL IN ART Ban Br a De NUR an .i | } TE TEL ET Ai Pr 3 a N ET Re a ie on yeah rasen} A on ab DI an Sskawu mon uhuin „ro na Anis ae > te alare ern nk iintan, Line ad aa ar re are yeT zen) ea ERSTEN LITE Sue a ae unyod erln) EN RRES al. ON tgal039. Al DE We) ae et rel rain Be en ar ‚ring, (re) ee‘ j PRIMER LET BEE 7, — ei ee ar, ao ar eo 0a alt 5 Lira = | ; BIN BET ET 12V Ben 1 5.2, enanlieisriälf wolreisokoinonlag. su Bor I MpHiginl ai Ma a tininätnolo acer ke (0 & ung - RR | =. aayabitl 4 NO TAFEL XXXIV—-XXXV. Seite . Eryciles Perczeli, nov. sp. ... ee Oberer Lias. — Ca. ”/s der lichen Größe. Hammatoceras Magöcsyi, nov. Sp.. PAR .B2 Unterer Dogger. — Ca. *%s der Be irlichen. Größe. . CGoeloceras modestum VAcER, nov. mut. compressa. — — — .—_ 100 Unterer Dogger. — Natürliche Größe. . Goeloceras cerassum Psır., nov. mut. mutabilecostuta. _ —_ — 9 Oberer Lias. — Natürliche Größe. . Goeloceras modestum, VAacEK, Typ. Be |. Unterer Dogger. — Natürliche Größe. Eryeites Szontaghi, nov. Ep. 1 Unterer Dogger. — Ca. */s der Palfrlichen Größe. . Harpoceras (Grammoceras) laevigalum, Hanrk. msc. nov. sp. __ 107 Unterer Dogger. — Ca. */s der natürlichen Größe. . Hildoceras Tirolense Hav., nov. var. pannonica 1 Ne Oberer Lias. — Natürliche Größe. Die Originale I, 3—8 im paläontologischen Universitätsmuseum, das Original 2 im Museum der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt zu Budapest. -9ALUNYAI OZIJJUL AWAygngg On 7 [emmoy ui U0oA IIMFUNIKUNNJOoH dep wonapıyorT eIgP} "AXXX—AIXXX 97 am 'Adeu Y "ne 99 9qezS "zZ 'IPP 90 'Y0yd ejnAn zung IA Bye ea; ng. geolog. Anst. XV. Bd. 1. Hit. eur 10. 14. TAFEL XXXVl. . Phylloceras borni, nov. sp. — Siehe Taf. XXVl - . - — — . Phylloceras Böckhi, nov. sp. — Siehe Taf. XXVI_ . Phylloceras Loczyi, nov. sp. — Siehe Taf. XXVI Be :; . Phylloceras Lörentheyi, nov. sp. — Siehe Taf. XXVlI ._ .. . Phylloceras cf. Wähneri. Grm. Unterer Dogger. Csernye. — Das Original im paläontologischen Universitätsmuseum zu Budapest. . Phylloceras perplanum, nov. sp. — Siehe Taf. XXVII .. . Phylloceras Spade. Mengen. — Siehe Taf. XXVII . Phylloceras mediterraneum, Neum. . = Unterer Dogger. — Das Original im paläontologischen Universi- tätsmuseum zu Budapest. . Phylloceras baconicum, nov. Sp... a Unterer Dogger. — Das SE im palaöhtalog chen Unver tätsmuseum zu Budapest. Phylloceras Nilssoni, Hr». Oberer Lias. — Das Original im nalänmtoldgiachen Unveraa) museum zu Budapest. . Phylloceras Nilssoni H£e., nov. mut. Re — Siehe Tar BYE ur 5 . Phylloceras Frechi, nov. sp. — Siähe: Tat. XXIX _ = . Phylloceras Szaböt, nov. Sp. % Unterer Dogger. — Das Anal im Delhi Univeeil tätsmuseum zu Budapest. Phylloceras Hintzei, nov. sp. — Siehe Taf. XXX . - _ Seite 33 35 36 35 38 41 46 36 43 Mitt. aus dem Jahrbuch der kgl. ung. geol. Anstalt, Band XV. Tafel XXXVi. Aı ar a, a,al 4, 4 0% A, 4 4,q, (# 2 3 “Qqy) fi aa Q, 4,4; Ay95Q;Q, | | | SL a GY. PRINZ. GSERNYEER AMMONITEN. russ = GE } Pa ıXxX?r = 2.0 ji ueouäh Y BEIIELIER VG erieö iu, Byrne u x en 4 a zoll Kristin Nano ah y Be u IR 5 em er} . Antisiphonallobus desselben E Exemplars E . Lytoceras Franecisci Opr., nov. mut. compressa ... . Harpoceras (Grammoceras) subcomptum, BRANco_... . Harpoceras (Lioceras) Murchisonae, Sow. TAFEL XXXVI. . Lytoceras Francisci, Orr. — Sutur der 3 mm. hohen Windung.. . Die Sutur desselben Exemplars auf der 4 mm. hohen Windung . Antisiphonallobus desselben Exemplars auf der 4 mm. hohen Windung Das Original im paläontologischen Universitätsmuseum 2 zu Buda- pest. . Lytoceras Forojuliense, MEnEen. Oberer Lias. — Das Original im paläontologischen | Universitäts- museum zu Budapest. . Lytoceras humile, nov. sp. — Siehe Taf. XXXI._ x . Lytoceras Francisci, Orr. Erster Laterallobus eines ausgewach- senen Exemplars Oberer Lias. — Das Original im paläontologischen Universitäts- museum zu Budapest. . Lytoceres Sutneri, GEYER... Mittlerer Lias. — Das Original im paläontologischen Universitäts- museum zu Budapest. Unterer Dogger. Gunbershofen (Alsau). — Das Original im palä- ontologischen Museum zu Breslau. . Harpoceras (Lioceras) latifalcatum, Dencrn. et StEuUER. — Siehe Taf. XXXIl. . Hildoceras Tirolense Hav., nov. mut. pannonica. — Siehe Taf. XXXIV—XXXV. . Hildoceras Volzi, nov. sp. — Siehe Taf. XXXI . Hildoceras bifrons, Bruc. Oberer Lias. — Das Original im ı paläontologischen eier museum zu Budapest. . Hildoceras Teryi, nov. sp. — Siehe Taf. XXXII = . Harpoceras (Lioceras) opalinum, Rein. — Sutur eines ausge- wachsenen Exemplars .. Unterer Dogger. — Das Original im _paläontologischen Univer- sitätsmuseum zu Budapest. Unterer Dogger. — Das Original in der Privatsammlung des Verfassers. . Frechiella eurvata, PRınz .. Oberer Lias. — Das Original im paläontologischen Universitäts- museum zu Budapest. . Frechiella subcarinata, Y. et B. Seite 106 63 Oberer Lias. Whitby (Yorkshire). — Das Or iginal im Münchener Mu- seum. (Abbildung bei Oprzı, Pal. Beitr. Taf. 44. Fig. 1.) Mitt. aus dem Jahrbuch der kgl. ung. geol. Anstalt, Band XV. Tafel XXXVIl. GY. PRINZ, CSERNYEER AMMONITEN. 155) . Hammatoceras speciosum, JANENSCH. . . Eryeites intermedius, Hank. msc. nov. Sp. . Hammatoceras subinsigne ScHugL., nov. mut. Wrighti.. . Eryeites Bänffyi, nov. sp. . Hammatoceras Lorteti, Dun. TAFEL XXXVII. . Hammatoceras Sieboldi Opr.. nov. mut. Brancoi Unterer Dogger. — Das Original im paläontologischen Gero tätsmuseum zu Budapest. Oberer Lias. Charolles (Saöne- koie)- — Das Grusl im Gar tologischen Museum zu Breslau. — — m Unterer Dogger. — Das Original im paläontologischen U tätsmuseum zu Budapest. Oberer Lias. Holzmaden. — Das Original im paläontologischen Museum zu Breslau. Oberer Lias. — Das Original im Talkantologischen ne museum zu Budapest. Unterer Dogger. — Das Original im nolannlolsiachen et tätsmuseum zu Budapest. . Hammatoceras Halavatsi, nov. sp. — Siehe Taf. XXX. . Eryeites Perczeli, nov. sp. Oberer Lias. — Das Orieinal im nnalkonielarchen Unweradle museum zu Budapest. . Eryeites Perczeli, nov. sp. — Siehe Taf. XXXII—XXXIV. 10. 11. Dumortieria evolutissima, nov. sp. — Siehe Taf. XXX Dumortieria evolutissima nov. sp., nov. mut. multicostala. — Siehe Taf. XXX_ Seite 77 71 94 87 79 34 87 87 66 67 Mitt. aus dem Jahrbuch der kgl. ung. geol. Anstalt, Band XV. Tafel XXXVI. 2. GY. PRINZ, CSERNYEER AMMONITEN. N.Y. ATapdemY or SCIENCES ÜBER DIE METAMORPHEN UND PALÄOZOISCHEN GESTEINE DES NAGYBIHAR. VON PAUL ROZLOZSNIK. Übertragung des Verfassers aus dem im April 1906 erschienenen ungar. Original. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geolog. Anst. XV. Bd. 2. Heft. 10 "2A 2) r Ms | AIUEAN NNEROH Au u: N : 2 - > a £ Be en h - ur Bi Sant Hat EL ATETE 27 MD ei I Ra A Vc 7 .s ur, IELHAN NG N il j o j 08 j RER ah la on u wen: 6 et Das Bihargebirge erstreckt sich am Westrande der siebenbürgi- schen Hochebene. Im Osten schließt es sich dem Gyaluer Hoch- gebirge, im Westen hingegen dem Beler (Kodru-Möma) Gebirge an. Dieser topographische Zusammenhang gelang auch in seinem geolo- gischen Aufbaue zum Ausdruck. Ein Blick auf die geologische Karte von Ungarn zeigt uns, daß die permischen Sedimente und meso- ‚zoischen Kalke des Beler Gebirges jenseits der Fekete-Körös im nörd- lichen Teile des Bihargebirges ihre Fortsetzung finden; im südlichen, die Umgebung des Nagybihar (Kukurbeta) bildenden Abschnitte des Bihargebirges sind die dem Perm des Beler Gebirges entsprechen- den Sedimente noch gleichfalls vorhanden, das Hauptmassiv wird jedoch von metamorphen Gesteinen zusammengesetzt, welch letztere ‚wieder mit den metamorphen Gesteinen des Gyaluer Hochgebirges im Zusammenhang stehen. Die geologische Aufnahme dieses südlichen Teiles des Bihar- gebirges bildete meine Aufgabe im Sommer 1905 und mit den petro- graphischen Verhältnissen seiner metamorphen und paläozoischen Ge- steine will ich mich bei dieser Gelegenheit befassen. Die ältesten diesbezüglichen Daten finden wir auf Grund der Reisenotizen des Wiener Geologen PartscH auf S. 502 in Franz Ritter v. Haver: Die Geologie Siebenbürgens. Wien, 1863. ParrscH erwähnt von seinem aus Felsövidra über das Bihargebirge nach Rez- banya gemachten Ausfluge als Gesteine desselben Grauwacke, Grauwacke- konglomerat, Chloritschiefer und talkführende gneisartige Gesteine.- Kurze Zeit nach PartscH unternahm im Jahre 1858 eine größere wissenschaftliche Expedition die Erforschung der Naturverhältnisse des Bihar- und Beler Gebirges; die geologischen und mineralogischen Verhältnisse wurden von K. F. Prrers, Professor an der Universität zu Budapest, bearbeitet und im Jahre 1861 publiziert." Perers er- 1 K. F. PETERS: Geologische und mineralogische Studien aus dem südöst- lichen Ungarn, insbesondere aus der Umgebung von Rezbänya. Sitzungsbericht der k. Akad. der Wissenschaft. Math. naturw. Klasse Wien 1861. I. Abteilung, Bd. XLIII, p- 385; II. Abteilung, Bd. XLIV, p. 81. 10* 146 PAUL ROZLOZSNIK (4) kannte mit einem sein Zeitalter weit überflügelnden Scharfblick schon damals die metamorphe Natur eines Teiles der Gesteine des Bihar- gebirges. Die uns hier interessierenden Gesteine faßle Prrers als Perm und als «Tonschiefer mit klastischen Gesteinen (Grauwacke), wahr- scheinlich Steinkohlenformation und die dazu gehörigen metamorphi- schen Felsarten» zusammen. Die kristallinischen Gesteine repräsen- tiren nach Perrers kontaktmetamorphe Sedimente und dieser Meta- morphose waren unter der Einwirkung des «Syenitporphyrs»' die karbonischen Schiefer und Grauwacken, teilweise aber auch noch die roten permischen Schiefer unterworfen. Prrers unterscheidet daher auf seiner Karte: Normale Sedimente: Metamorphe Sedimente: Tonschiefer Da Metamorphe Glimmerschiefer. AR arbon ; : . Körnige Grauwacke (Gneisartige Gesteine. Rote Schiefer und Sandsteine. Perm. Über die Gneise bemerkt Prrers: «Man könnte die Namen: Glimmergneis, Amphibolgneis, Syenitschiefer u. s. w. auf diese Gesteine anwenden, doch dürfte wegen der fortwährenden Übergänge und Un- beständigkeit des petrographischen Charakters innerhalb derselben Schichte keinem dieser Namen seine gewöhnliche Geltung eingeräumt werden.» Ferner beschreibt Prrers noch Dioritschiefer, die nach seiner Auffassung Syenitporphyre sind, welche in die Lagerklüfte der Schiefer eingedrungen und unter starkem einseitigem Druck zur Erstarrung gelangt waren. Die körnige Grauwacke Prrrrs’ wurde von F. Ritter v. HavEr in seinem bereits erwähnten Werke (p. 173—175 und 504) als Verru- kano abgesondert. F. Poserny? unterschied bei der montanistisch-geologischen Auf- nahme von Rezbänya im Karbon Prrers’ zwei Horizonte und trennte die Tonschiefer von den Grauwackengesteinen ab; letztere scheinen nach ihm ein älteres Glied. als die eigentlichen Tonschiefer zu reprä- sentieren. 1 Peters ließ später den Namen «Syenitporphyr» fallen und nannte die Eruptivgesteine schlechtweg ürünsteine. Ob er mit dem Namen gleichzeitig auch die kontaktmetamorphe Auffassung der metamorphen Gesteine verwarf, davon ist mir nichts bekannt worden, 2 F, Poserst: Geologisch-montanistische Studie der Erzlagerstätten von Re£&z- bänya in SO-Ungarn, Herausgegeben v. der Ungar. Geolog. Gesellschaft. Budapest, 1874. p. >. ), ÜBER DIE METAMORPHEN UND PALÄOZOISCHEN GESTEINE DES NAGYBIHAR. 147 C@. Dorrrer ' erwähnt über das Bihargebirge nur ‚so viel, daß das. Quellgebiet des Aranyos aus Tonglimmerschiefern zusammen- gesetzt wird. Dr. JuLius Prtuö” schreibt, als er bei .der geologischen Aufnahme des Beler Gebirges an die westlichen Ausläufer des Bihargebirges ge- langte, darüber folgendes: «Vom Dealu-mare-Sattel östlich, in und um Felsökristyor, sowie auch nördlich von Szeiistye, Pojana und Re£z- bänya erscheinen 'auch andere Gesteine, welche ich bisher in dem Kodru-Mömagebirge noch nicht kenne: Phyllit und grauwackenartige Gebilde, graue Tonschiefer und grobkörnige Arkosengesteine. Ich halte es aber für zweckmäßiger, deren genaue Besprechung zu verschieben, bis ich die betreffenden Komplexe auf einem größeren Gebiete kenne und zugleich in der Lage sein werde, auch ihr Verhältnis zu einander fixieren zu können.» Auf seiner Karte verzeichnete Prruö diese Gesteinsgruppe als Perm; im folgenden Jahre” jedoch verlegte er sie, auf Grund_ seiner in der Gemarkung der Gemeinden Valemare, Dulesele und Zimbro ge- sammelten Erfahrungen, in die oberste Gruppe der. kristallinischen Schiefer (als Phyllite und seine Akzessorien). An dieser Auffassung hält er auch im folgenden Jahre* bei der Kartierung des Südabhanges des Dobringipfels fest. Im Beler Gebirge hat die Unhaltbarkeit der letzteren Auffassung Peruös mein. gewesener Professor in Selmeezbänya, Herr Bergrat Dr. Hvco Böcku nachgewiesen und die dortigen glimmerigen Konglo- merate (die quarzknotigen Phyllite und Quarzglimmerschiefer PErHös) in das untere Perm verlegt.” Bei dieser Aufnahme war ich Herrn Professor Dr. Huco BöcknH zugeteilt und hatte daher Gelegenheit diese Gesteine auch aus eigener Anschauung kennen zu lernen. Wie bereits erwähnt, erlangen die metamorphen Gesteine im Gyaluer Hochgebirge ihre Hauptverbreitung. Dieses Gebiet wurde vom Herrn 1 6. DoetTer : Aus dem Siebenbürgischen Erzgebirge. Jahrbuch d.k. k. Geol. Reichsanstalt. XXIV. Wien, 1874. p. 24. 2 Dr. JuLivs PetHö: Die geologischen Verhältnisse d. Umgebung von Vaskoh. Jahresb. d. kgl. ungar. Geolog. Anstalt für 1892. p. 69. ‚ # Dr, JuLıus PeTHö: Das östliche Zusammentreffen des Kodru-Möma und Hegyes-Dröcsagebirges im Komitate Arad. Jahresb. der kgl. ungar. Geolog. Anstalt für 1892, p. 58-61. 4 Dr. Jurıus PeTHö: Die geologischen Verhältnisse der Umgebung von Nagy- halmägy. Jahresb. d. kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1894. p. 49. 5 Dr. Husco BöckH: Beiträge zur Geologie des Kodru-Gebirges. Jahresbericht der kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1903, p. 159. 148 ; PAUL ROZLOZSNIK (6) Sektionsgeologen Dr. Morırz v. PäLry kartiert. Herr Dr. M. v. PALry reihte die dort auftretenden metamorphen Gesteine der IH-ten und IlI-ten Gruppe der kristallinischen Schiefer zu." Die II-te Gruppe der kristal- linischen Schiefer sind von Biotit-Muskovit-Gneisen, Biotit-Muskovit- Schiefern, Granat-Muskovit-Schiefern, Andalusit-Glimmerschiefern, Pista- zitschiefern u. s. w„, die III-te Gruppe von Phylliten, Grünschiefern, Epidot-Chlorit-Schiefern, Amphiboliten, Aktinolithschiefern u. s. w. zu- sammengesetzt; in der Ill-ten Gruppe ist stellenweise eine Gneiszone eingelagert. Die kristallinischen Schiefer werden wieder von Granit durchbrochen. | Die kristallinischen Gesteine des Bihargebirges stehen auf einer verhältnismäßig niederen Stufe der Metamorphose und sind weit be- scheidener als im Gyaluer Hochgebirge ausgebildet; die der III. Gruppe entsprechenden Gesteine und der Granit fehlen hier fast gänzlich. Die älteren Gesteine des Bihargebirges können folgendermaßen sruppiert werden: _Gneis und Amphibolit. Quarzitkonglomerat und (uarzitschiefer. I I Grünschiefer und Amphibolit. ER ‘ Konglomerate, Ton- u. Mergelschiefer; Uralitdiabas (Karbon). rasen Quarzkonglomerat, Sandsteine und Tonschiefer Glimmerige rote Konglomerate, roter Schiefer und (Juarzporphyr. Perm. Quarzitkonglomerat und (uarzil. | 1 S, folgende Aufnahmsberichte von Dr. Mörıtz v. PALry: Geologische Verhältnisse der Hideg- und Meleg-Szamos-Gegend. 1596, p. 64. Geologische Verhältnisse des westlichen Teiles des Gyaluer Hochgebirges. 1897, p. 59. Geologische Notizen über das Kalkgebiet von Szkerisora und über die süd- lichen und südöstlichen Teile der Gyaluer Alpen. 1898, p. 64. Geologische Verhältnis»e des Aranyos-Tales in der Umgebung von Albäk und Szkerisora. 1899, p. 42. Die linke Seite des Aranyos-Tales zwischen Topänfalva und Offenbänya. 1900, p. 56. Geologische Notizen aus dem Tale des Aranyos-Flusse:. 1901, p. 60. (Jahres- berichte der kgl. ungar. Geolog. Anstalt für 1896—1901.) (7) ÜBER DIE METAMORPHEN UND PALÄOZOISCHEN GESTEINE DES NAGYBIHAR. 149 Petrographische Verhältnisse. Gneis, Aus Gneis wird das eigentliche Hochgebirge des Bihar zusam- mengesetzt. Man kann hier ein westliches — die nähere Umgebung des Nagybihar bildende — und ein östliches — zwischen Felsögirda ! und Felsövidra sich erstreckendes Gneisgebiet unterscheiden. a) Chlorit- oder Amphibol-Albit-Gneis. Diese Gneise sind geschieferte Gesteine von grünlichgrauer Farbe. Ihre wellige Schieferfläche ist mit dunkelgrünem, glanzlosem Chlorit oder auch mit feinstengligem Amphibol bedeckt. Am Querbruch zeigen sie flasrige Struktur: die 1—2 mm großen, wasserklaren, glasglänzen- den, linsenförmigen, hin und wieder einfache Zwillinge bildenden Albitkristalle, die infolge Lichtreflex grünlich gefärbt erscheinen, wer- den von gewundenen, aus Chlorit oder Amphibol zusammengesetzten Schichten umhüllt. Hie und da ist auch Pyrit oder Chalkopyrit zu beobachten. U. d. M. wurden zwei Varietäten untersucht; in dem einen ist Ghlorit, im anderen Amphibol das herrschende Zement. Der Feldspat findet sich in unregelmäßig begrenzten, wasser- klaren Individuen vor, deren Achse € oft in der Richtung der Schiefe- rung liegt. Kataklasstruktur wurde nicht beobachtet, daher verdankt er unzweifelhaft der Metamorphose sein Dasein. Er ist optisch (+); L a = 18—20°, bisweilen 12°, La=73°; diese konjungierten Werte verweisen nach Fovgouz ” auf Albit, beziehungsweise auf Albit-Oligoklas. Vom Orthoklas, mit dem er seiner Ausbildung nach leicht verwechselt werden könnte, ist er auch durch seinen optisch positiven Charakter gut zu unterscheiden. Die Spaltbarkeit nach (001) macht sich oft in scharfen Spaltrissen bemerkbar. Er bildet nur selten Zwillinge und diese werden bloß aus zwei Zwillingshälften zusammengesetzt; nur selten ist je eine eingeschaltete Zwillingslamelle zu beobachten. Solche an Karlsbader Zwillinge erinnernde Albitzweihälftler sind 1 Die Kolonien Felsögirda und Lepus gehören beide zur Gemeinde Szkeri- sora; im weiteren werden einfach nur die Namen Felsögidra und Lepus gebraucht werden. > F. Fovgot£: Contribution äa l’e&tude des feldspaths des roches volcaniques. Bulletin de la Societ& francaise de Mineralogie, 1894, XVII, p. 283—611. 150 PAUL ROZLOZSNIK (8) schon mehrmals beschrieben worden. Bönm,! der meines Wissens zuerst im Gneise Albit konstatiert‘ hat, schreibt darüber folgendes: «Allerdings finden sich auch große Feldspatkörner, die scheinbar keine Spur von Zwillingsstreifung aufweisen und eine dem Karlsbader Gesetz ähnliche Zwillingsbildung zeigen. Ob dies aber wirkliche Orthoklase sind, das ist zum mindesten noch zweifelhaft, umsomehr, als sich bei genauer Untersuchung dennoch an manchen dieser Körner ganz feine Zwillingslamellen erkennen ließen.» F. v. Worrr* schreibt vom Albit der Quarz-Albit-Gneise der Kordilleren folgendes: «Der Albit hat eine große Ähnlichkeit in seinem Habitus mit. dem Quarz, zumal da Zwillings- bildungen fehlen und, £ 4 wenn das Albitgesetz zu beobachten ist, so pflegt es nicht repetierend auf- zutreten.» ec — Nach Rosengusch bleibt es noch festzustellen, ob 4.19 diese einfachen Zwei- hälftler echte Karlsbader Zwillinge sind.” Die op- Albitzwilling. tische Orientierung die- Schnitt bei beiden Individuen ungefähr | a. ser Zwillinge ist in der beigefügten Figur wieder- gegeben und diese weist darauf hin, daß wir es — wie auch schon von F. v. WoLrr angenommen wurde — mit einfachen Albitzwillingen zu tun haben. Die Zwillingsgrenze ist eine bald gerad, bald wieder gebogen oder unregelmäßig verlaufende Linie. Im Albit des Chlorit-Albit-Gneises sind mit der Schieferung pa- rallel orientierte Einschlüsse zu finden u. zw. Epidot, wenig Zoisit, Klinozoisit, seltener auch Granat und kleine, zusammengeballte Mag- netit-Pigmenteinschlüsse. Viel reichlicher treten diese Einschlüsse im Amphibol-Albit-Gneis auf; der Feldspat wird von enggescharten Leisten der das Zement zusammenfügenden Mineralien: Amphibol, Muskovit, Epidot, Zoisit, Rutil u. s. w. durchdrungen. 1 Ausust BÖHM: Über die Gesteine des Wechsels. M. u. P. M. (Neue Folge.) Bd. V. 1883. p. 202. 2 W. Reıss: Eeuador. Petrographische Untersuchungen. Heft II. Die älteren Gesteine der Ecuatorianischen ÖOst-Cordillere, sowie die des Azuay und eines Teiles der Guenca-Mulde, Bearbeitet von F. von Worrr. Berlin, 1904, p. 210. 3 H. Rosengusch und E. A. Würrmes ; Mikr. Phys. d. p. wichtigen Mineralien. II. Teil. Stuttgart, 1905, p. 372 und H. RosenguscHh : Elemente der Gesteinslehre, Zweite Auflage. p. 840. (9) ÜBER DIE METAMORPHEN UND PALÄOZOISCHEN GESTEINE DES NAGYBIHAR. 151 Der nach dem Feldspat erübrigende Raum wird beim Chlorit- Albit-Gneis hauptsächlich durch Chlorit erfüllt. Der tiefgrün gefärbte Chlorit und der Klinochlor bilden meist parallelstenglige, seltener auch sphärolithische Aggregate. Der Chlorit ist selbst kein Zersetzungs- produkt von anderen Gemengteilen, z. B. von Biotit, sondern verdankt gleich dem Albit der Metamorphose sein Dasein. Als Einschlüsse sind im Chlorit Magnetit und noch andere ferritisch-pigmentische Sub- stanzen zu beobachten, die sich örtlich anhäufen. Nebenbei finden sich auch ziemlich reichlich Amphibolaggregate und trübe, vielleicht aus Epidot zusammengesetzte Partien vor. Im Amphibol-Albit-Gneis ist das Zement ausgezeichnet parallel- stenglig struiert. Im Zement herrscht der Amphibol (c = bläulichgrün, — grasgrün, a — hell grünlichgelb; e: c = 24°), Öfters ist auch Chlorit zu finden, der hauptsächlich dem Alinochlor angehört. Der Klinochlor ist optisch positiv und zeigt ein schwach, aber präzis sich öffnendes Achsenbild. Es ist hellgrün, nur schwach pleochroitisch und bildet meist nach dem Penningesetz (001) repetierende Zwillinge. Ferner können im Zement noch Muskovit, Zoisit, Epidot und winzige Rutil- nadeln beobachtet werden. | In der Nähe von Eruptivgesteinen, insbesondere von Granodiorit, gewinnen die Gneise eine dunklere Färbung, das Zement besteht aus Amphibol, der Feldspat ist dunkel grünlichgrau gefärbt und hat seine Frische und den glasartigen Habitus meist eingebüßt. Diese Erschei- nungen lassen sich ungezwungen durch Kontaktwirkungen erklären. U. d. M. ist das Zement in feinstengligen Amphibol verwandelt und wird oft von Magnetitbändern durchsetzt. Der Feldspat füllt elliptische Stellen aus und wird oft von Magnetitbändern, zu denen sich auch noch oft kleine Biotittäfelchen gesellen, umrandet. Der Feldspat selbst ist optisch positiv, er zeigt eine deutliche Disper- sion v>p. und stimmt vollständig mit dem früher beschriebenen überein. Er wird oft von einem abweichend orientierten, meist trüben, seltener wasserklaren Feldspatnetz durchdrungen, welch letzteres mit Magnetit- und anderen opaken Einschlüssen erfüllt-ist. Wenn diese Substanz vorherrschend wird, so verliert der Feldspat seinen wasser- klaren Habitus oder es ist nur in den Maschen des Netzes frische Albitsubstanz zu finden. Als Einschlüsse sind ausser dem erwähnten Magnetit noch winzige Amphibolnadeln zu finden. Bei anderen Gesteinen ist der wasserklare Habitus des Albits erhalten geblieben, nur das Zement ist gänzlich in Amphibol umge- wandelt. Diese Gesteine müssen jedoch nicht unbedingt von Kontakt- wirkungen beeinflußt worden sein. | 152 PAUL ROZLOZSNIK (10) Herr Dr. KoLoman Enszt, kgl. ungar. Chemiker, war so freundlich die Analyse des beschriebenen Chlorit-Albit-Gneises zu übernehmen. In folgender Tabelle sind zum Vergleich auch einige Analysen von Quarz-Albit-Gneisen beigefügt worden: | | Chlorit-Albit- Chlorit-Muskovit- Biotit-Epidot- Muskovit- | Gneis, Talk-Quarz-Albit- | Quarz-Albit-Gneis Quarz Albit- | Nagybihar Gneis! (mit Karbonaten)? | Mikroklin-Gneis® SiO, | 56342 7012 | 7533 75-74 TiO, | En 0.40 © | 0:08 Si | AlL,O, 15-511 15:32 1338 1424 Fe,O, | 6259 165 061 1:78 | FeO | 4152 2:48 0:85 ei | MgO 3'678 2.22 055 0:42 CaO | 3870 | 0-73 0:33 0-91 Na,O | 6'398 3:09 3°5 425 K,O | 0.311 299 406 2-52 H,O | 2-893 8 Bo ne Zusammen | 99414 100.98 | 99-93 100-56 Die analytisch gewonnenen Daten stimmen mit dem mikroskopi- schen Befunde gut überein. Ein großer Teil des etwas hohen Gehaltes an GaO mag überwiegend im Amphibol und in den Gliedern der Epidot- familie stecken, doch ist selbst eine aproximative Schätzung dieser Menge unmöglich. Rechnen wir aber die gewichtsprozentuellen Daten Daten auf molekulare Proportionen um, so gelangen wir zu folgendem Resultate: AI,O, = 015%, CaO = 00691, MgO —= 0:0812, Na,O = 0:1032, N,O = 0'033. Durch das Na,O + K,O0, welches nur im Feldspat vor- handen sein kann, werden 0'1065 Moleküle Al,O, gebunden, bleiben daher 0'1526 — 0:1065 = 0'0461 Moleküle Al,O,; diese geringe Menge schließt neben dem hohen Gehalt an CaO + MgO die Bildung einer größeren Anorthitmenge vollständig aus. Auch unter den mikroskopischen Messungen ist nur die Be- stimmung von Albit als sicher zu betrachten, denn die spärlich nor- mal auf c getroffenen Schnitte weisen oft keine Spaltrisse auf oder dieselben sind so undeutlich ausgebildet, daß demzufolge die auf sie 1 5, F. v. Worrfr Le. pi 214. 2 Ra Y.'WoLff 1. c.:pı 2ik 3 Heisricn Baron v. FouLon: Über die Gesteine und Minerale des Arlberg- tunnels. Jahrh. der k. k. Geol. Reichsanstalt. XXXV,. 1885, p. 6K& (11) ÜBER DIE METAMORPHEN UND PALÄOZOISCHEN GESTEINE DES NAGYBIHAR, 153 bezogenen Auslöschungsschiefen nicht ganz verläßlich sind. An zahl- reichen Individuen war hingegen der optische Charakter bestimmbar ; derselbe erwies sich konstant als positiv und weist darauf hin, daß Feldspate von basischerer Mischung als Albit-Oligoklas, nicht vor- handen sind. Im weiteren soll daher dieser wasserklare Feldspat als Albit be- zeichnet werden und dieser wurde auch bei der Benennung des Gneises benützt. Was die chemische Konstitution des Gneises anbelangt, so wird dieselbe — nebst dem hohen Fe,O, + FeO-Gehalte — besonders durch den hohen Na,O-Gehalt charakterisiert. Sein Gehalt an SiO, entspricht bei dem niedrigen K,ÖO-Gehalt dem Diorit, nur verbietet der neben dem geringen CaO-Gehalt vorhandene Na,O-Gehalt einen Vergleich mit demselben. Dabei wird natürlich stillschweigend vorausgesetzt, daß bei der Metamorphose weder Stoffzufuhr, noch Auslaugung stattgefunden hat, welche Voraussetzung in Anbetracht des Umstandes, daß bei Amphi- boliten sich der Gehalt an CaO als Saussurit ausscheidet, zulässig erscheint. Die sedimentären Gesteine weisen unter normalen Verhältnissen auch keinen so hohen Na,O-Gehalt auf, sie können ihn aber in Kon- takthöfen von Diabasen aufnehmen. Die Produkte der Diabaskontakt- höfe werden, nach RosexguscH,* gegenüber jenen der Tiefengesteine, durch die durchgreifende chemische Veränderung, der sie unterworfen sind, charakterisiert; diese Veränderung macht sich besonders in der Abnahme der Oxyde RO und AK,O sowie in der Zunahme von SiO, und Na,O bemerkbar. Überblieken wir die Analysenreihe, die Rosengusch zur Illustration der Umwandlung von Tonschiefer anführt, so gewinnt die in der fol- genden Tabelle angedeutete Umwandlung gleichfalls an Wahrschein- lichkeit. Als Ausgangspunkt wurde ein von Rosengusch angeführter Mergel (p. 427, Analyse 8, roter Keupermergel mit grünen Lagen) ge- wählt, da die in den Gneisen auftretenden Epidotfelsen und Dolomite, ferner die Deutung Worrrs der mit den Albitgneisen vergesellschafteten Quarz-Albit-Gneise, übereinstimmend diese Voraussetzung wahrschein- lich machen. Dabei schwebt mir ein mit den späler beim Karbon zu beschreibenden Gesteinen ähnliche Zusammensetzung besitzendes Ge- stein vor Augen, das sich von der angeführten Mergelanalyse in der Hauptsache durch einen größeren Gehalt an F&,0,+FeO unterscheidet. * H. RosengtscH: Elemente u. s. w. p. 346. 154 PAUL ROZLOZSNIK (12) Die die Metamorphose bedingenden Diabase sind in den im Gneise auftretenden Amphiboliten ohne jedwede Schwierigkeit zu er- kennen. Im Einklang damit steht auch jener Umstand, daß in der Umgebung der feinkörnigen Amphibolite meist Chloritgneise zu fin- den sind. Die dritte Analyse bezieht sich auf Desmosit aus dem Harz (Ro- SENBUSCH pP. 347, 2b. | Chlorit-Albit- ; Keupermergel | ? Desmosit | Gneis TE MR Ss CaO | 3:870 3:59 u | Kr MgO | 3.678: .°% | 2:21 SiO, 4672 | SiO, 56-342 55:06 Al,O, l 15:56 Al,O, 15511 | 19:75 Fe,0, | 5 Fe,O, 659 | 1:83 FeO de FeO 4152 7'55 Na,O 058° | Na,O 6°398 751 K,O 449 K,O 0-311 0 84 H,O 410% ° | 11,0 2:893 1-83 P,0, | DEOB Jet = - _ Hvgroskop. Wasser | ara, | Zusammen 10070 | = 9I-414 10017 b) Muskovit-Chlorit-Quarz-Albit-Gneis. Die Quarz-Albit-Gneise entwickeln sich’ aus den früher beschrie- benen Gneisen. Bei vorherrschendem Muskovit sind sie elimmerschiefer- ähnlich, bei überwiegendem Quarz-Albit weit massiger körnig-flaserig ausgebildet. Am Hauptbruche sind Muskovit, Chlorit, seltener auch. Talk zu beobachten ; diese setzen aber nur selten eine zusammenhängende Schicht zusammen, meist sind sie nur in schuppiger Verteilung auf der unebenen Schichtfläche zu finden. Bei den massiger ausgebildeten Gesteinen wird die Schichtung nur durch einzelne Lamellen, hin und wieder auch durch Magnetit angedeutet. ‘Ihr Querbruch läßt ein zuckerkörniges Gemenge von glänzendem Albit und fettschimmerndem (Quarz erkennen. Sie werden oft von Quarz durchadert, stellenweise sind auch Quarzlinsen zu beobachten. Seltener findet sich Pyrit. U. d. M. Das gegenseitige Verhältnis. der Gemengteile variiert — entsprechend dem klastischen Ursprung — zwischen weiten Grenzen. Bald ist die Menge von Muskovit und Chlorit minimal, bald wieder (13) ÜBER DIE METAMORPHEN UND PALÄOZOISCHEN GESTEINE DES NAGYBIHAR. 155 bilden sie zusanımenhängende Bänder. Quarz und Feldspat sind meist in gleicher Menge vorhanden. Der wasserklare Feldspat gleicht vollständig dem früher beschrie- benen. Auch hier bildet er nur selten Zwillinge und diese werden gleichfalls nur aus zwei Zwillingshälften zusammengesetzt; bloß ein einzigesmal wurde eine eingeschaltete Zwischenlamelle beobachtet. Lc=18°%, La=74—7%5, der optische Charakter ist (+). Nach Beckes Methode ist bei Kreuzstellung ®>y, und e>a, und diese Daten verweisen übereinstimmend auf Albit. Von dem (Quarz unter- scheidet ihn seine Spaltbarkeit und wo Spaltrisse fehlen, bietet uns seine niedrigere Lichtbrechung, deren Bestimmungsmethode wir BEckE * verdanken, ein sehr gutes Unterscheidungsmerkmal; diese Methode leistet zugleich bei der Schätzung der quantitativen Menge von Albit und Quarz ausgezeichnete Dienste. Der Albit ist in größeren Individuen zu finden und weist nie Kataklaserscheinungen auf. Als charakteristisch können die ihn durchlöchernden, abgerundeten Quarzeinschlüsse be- trachtet werden. Sonstige Einschlüsse sind nur spärlich vorhanden, so: Muskovit, Magnetit, Rutil, Sillimanitnadeln und außerdem reichliche Flüssigkeits- und verschiedene nicht mehr bestimmbare Einschlüsse. Der Quarz ist oft unregelmäßig verteilt. Manchmal werden ganze Linsen von Quarz zusammengesetzt und diese bisweilen durelı einen hämatitisch-ferritischen Saum von der Hauptmasse getrennt. Der Quarz bildet keine größeren Individuen, sondern ist in der Form gezähnelt in ein einander greifender, gestreckter — quarzitartiger — Aggregate zu finden, welche die undulöse Auslöschung — den wandernden Schatten — sehr schön zeigen. Es hat daher den Anschein, als wären die ursprünglich größeren, konglomeratischen Quarzkörner während der Metamorphose — wobei Druck augenscheinlich eine wichtige Rolle spielte zertrümmert worden, während die aus dem Zement neu- gebildeten Mineralien, hier also hauptsächlich der Albit, Hand in Hand mit der Metamorphose immer weiter gewachsen sind. Als Einschlüsse sind im Quarz Flüssigkeitseinschlüsse und noch verschiedene Sub- stanzen zu beobachten. Der Muskovit ist meist farblos, seltener schwach grünlich gefärbt und zeigt konstatierbaren Pleochroismus. Er wird von scharfen Spalt- rissen durchsetzt, zeigt ein mäßig sich öffnendes Achsenbild und ist optisch negativ. Örtlich geht er mit Biotit parallele Verwachsungen ein. Wo er in geringer Menge vorhanden ist, bildet er winzige Schuppen * Sitzungsberichte der k. k. Akademie der Wissenschaften zu Wien. 102. 1893 p. 958—-376 und T;M. u. P. M. XII, 1892, p.' 385—388. 156 PAUL ROZLOZSNIK (14) oder Aggregate. Die letzteren serizitartigen Gebilde können nicht mehr vom Talk unterschieden werden. Der Chlorit ist tiefgrün oder grünlichgelb gefärbt ; aus der letz- teren Varietät entwickelt sich der spärlich auftretende dunkelgrüne oder grünlichbraune biotitartige Glimmer. Der Chlorit ist optisch (—) und birgt oft viel kleine Rutilnadeln. Er ist sphärolitisch ausgebildet oder findet sich auch in größeren Tafeln vor. Neben dem Chlorit tre- ten oft Magnetit und blutrot durchscheinender Hämatit auf. In untergeordneter Menge sind noch zu beobachten: Klinochlor, Hämatit, Pyrit, Magnetit, Rutil in sich oft unter 60° kreuzenden Gruppen, Epidot selten in größeren Kristallen, meist nur in Kristall- skeletten und schließlich stellenweise wolkig getrübte, mit Pigment er- füllte unindividualisierte Partien. An die Schieferflächen hat sich oft Limonit angesiedelt. Die bisher in der Literatur vorkommenden Albitgneise gehören den Quarz-Albit-Gneisen an und wurden von Bönm, Baron HeınrıcH v. Fovrzon und F. v. Worrr * beschrieben. F. v. Worrr gelang an dem Chlorit-Glimmer-Albit-Quarz-Gneise der Kordilleren analytisch auch der Nachweis, daß derselbe aus Sandstein mit tonig-mergeligem Binde- mittel entstanden sei. Derselbe Erklärungsversuch läßt sich auch auf das hier beschriebene Gestein übertragen. Nach Rosengusch ** scheinen die Ghlorit-Albit-Gneise durchwegs den oberen Horizonten der kristallinischen Schiefer anzugehören ; so erscheinen sie in Schlesien zwischen Libau und Schmiedeberg in der Glimmerschieferformation, in Sachsen in der Gegend von Berggieshübel und Tanneberg in der Phyllitformation; seine sonstigen Fundstellen sind noch das Mederaner Tal in der Schweiz und im Balkan der Südabhang des Sipkapasses. Wenn, wie z. B. im Tale des Kisaranyos, ober dem Hegerhause, der Muskovit vorherrschend wird, so gehen die Gesteine in Glimmer- schiefer über. Die Beschreibung einiger dieser Gesteine ist folgende. Der Hauptbruch wird von dicken Muskovitlagen bedeckt, aus denen bloß schwärzliche Granatkörner hervortreten. Der Querbruch zeigt flaserige Struktur, in der Muskovithülle sind Quarz-Albitlinsen zu bemerken, ferner zahlreiche schwärzlichgrüne Granatkörner, an de- nen seltener auch Kristallflächen zu beobachten sind. Bei anderen Gesteinen wird der Granat durch Magnetit ersetzt. * In den bereits zitierten Werken. ** Elemente der Gesteinslehre. II-te Auflage. 1901. p. 497. (15) ÜBER DIE METAMORPHEN UND PALÄOZOISCHEN GESTEINE DES NAGYBIHAR. 157 U. d. M. werden die Glimmerlagen hauptsächlich von Muskowil- tafeln zummengesetzt. Der Muskovit ist hin und wieder mit Chloril oder Klinochlor verwachsen. Ferner sind noch neben dem Muskovit quergegliederter Zoisit und Klinozoisil, untergeordnet auch Titamit und Magnetit zu finden. Die farblosen Linsen bestehen hauptsächlich aus kataklasisch gestrecktem Quarz. Die Quarzlinsen sind verhältnismäßig rein und bergen nur wenig Muskovilschuppen und Rutilnadeln. Reichlicher ist daneben in verhältnismäßig größeren hemimorphen Säulchen bläulich- grauer Turmalin zu beobachten. In anderen Linsen ist auch reichlicher Albit zu finden und dieser wird dicht von Zoitit, Epidot und Muskovit durchschwärmt. Der Granal tritt in Perimorphosen auf; in den scharfen Kon- turen sind meist nur Flecken von rotbraunem isotropem Granat zu beobachten und diese werden von Chlorit umsäumt; der Chlorit ist am Kontakte mit Granat tiefgrün gefärbt. Die scharfen Grenzen wer- den meist von Chlorit, seltener von Epidot markiert. Um die Granat- körnchen sind außer dem Chlorit auch Serizit-Muskovitaggregate, Rutil- und Quarzkörnchen zu beobachten. Gelegentlich ist die Bildung so weit fortgeschritten, daß im Inneren ein einheitliches Granatkorn zu finden ist, bald wieder läßt sich in der Perimorphose Granat über- haupt nicht beobachten; der letztere Fall kann natürlich auch bei ungünstig getroffenen Schnitten eintreten. Die magnetitführenden Gesteine stimmen mit den beschriebenen vollständig überein, nur fehlen ihnen die Granatperimorphosen durch- wegs und statt ihnen sind größere Magnetitkörner zu finden. c) Epipot-Quarz-Albit-Gneis. Dieser Gneis ist am Graitoregipfel zu finden und bildet sozu- sagen einen Übergang zwischen den später zu beschreibenden Karbon- konglomeraten und den Gneisen. Es ist dies ein schieferiges Gestein; am Hauptbruch ist Chlorit, am Querbruch ein Wechsel von weißlichen, grünlichen und grünlichgelben Schichten zu beobachten, die makro- skopisch weiter nicht mehr analysierbar sind. U. d. M. wird das Gestein von dominierend aus Pistazit und Quarzalbit zusammengesetzten Schichten oder Linsen zusammen- gesetzt. Der gelbe Pistazit sammelt sich, wo er in größerer Menge auf- tritt, zu gleichkörnigen Aggregaten an, allein wo er in untergeordneter Menge auftritt, bildet er nach der Achse b gestreckte Säulchen. Mit 158 PAUL ROZLOZSNIK (16) ihm zusammen ist in feinsphärolitischen Aggregaten der tiefgrüne, anomale Interferenzfarben zeigende Pennin zu finden. Der Albit ist in größeren Individuen nur in Nestern zu beob- achten ; seinen Spaltrissen entlang finden sich örtlich Glimmer- und Sillimanitnädelchen ausgeschieden. Die farblosen Schichten werden von kleinen Albitkörnern und gestrecktem, kataklasischem Quarz zu- sammengesetzt. Ein diesem Gneise ähnlich ausgebildetes Gestein ist von F. v. Worrr * beschrieben worden; dasselbe unterscheidet sich nur durch seinen Gehalt an Biotit und an Karbonaten, steht daher auf einer geringeren Stufe der Metamorphose und dürfte sich von dem hier be- schriebenen Gesteine durch einen größeren Karbonatgehalt unter- scheiden. Seine Analyse entspricht nach F. v. WoLrr einem Mergel.** x Der charakteristischste Bestandteil der Gneise des Bihargebirges ist der Albil, also der das geringste Molekularvolumen besitzende Feldspat. Ob neben Albit auch mehr basische Feldspate vorhanden sind, war — wie gesagt — bei der schlechten Ausbildung der Kristalle nicht zu entscheiden. Ihr mikroskopisches Bild — so der wasserklare Habitus und der Mangel an repetierender Zwillingsbildung — ist eine konstante Eigenschaft; die Lichtbrechung übersteigt nie jene des Quarzes und daher kann der Feldspat die Zusammensetzung des Al- bits nicht wesentlich überschreiten. Mit dem Albitgehalte hängt auch die große Widerstandsfähigkeit der Gneise gegenüber den Atmosphärilien zusammen. Ihre Verbands- festigkeit ist übrigens keine hohe, die größte Verbandsfestigkeit be- sitzen die massigen (Quarz-Albit-Gneise. Aus diesem Grunde setzen diese Gesteine die emporragenden Gipfel und die schmalen Rücken des Bihargebirges zusammen. Bei der Verwitterung gehen die Gneise in eisenschüssigen, Quarz- körner enthalten Ton über. Die Gesteine der Dolomitkalkreihe. Die Gesteine dieser Reihe — Dolomit und Epidotfels (Epidosit) — bilden Einlagerungen in den Gneisen und sind unmittelbare Beweise der sedimentären Natur der Gneise. * L. ec. p. 210—211. ** Das hier beschriebene Gestein mag wohl besser einem Sandstein, mit mergelig-kalkigem Bindemittel entsprechen, (17) ÜBER DIE METAMORPHEN UND PALÄOZOISCHEN GESTEINE DES NAGYBIHAR. 159 Dolomit fand ich zuerst unter dem Nagybihar, auf der Halde des im Isvoruluj Sec gelegenen, gegenwärtig aufgelassenen Bergbaues ; als Erze fanden sich Pyrit, Chalkopyrit und Sphalerit. Den Ausbiß des Dolomits konnte ich aber in dieser wilden, unwegsamen Gegend — die ich überdies bei strömendem Regen. besuchte nicht eruieren. Anderwärts aber, so im oberen Teile des Kis-Aranyostales, unter der zweiten Säge, und an den südwestlichen Gehängen des Nagybihar konnte er an mehreren Orten konstatiert werden. Meist ist er zwischen dem Chlorit-Albit-Gneis zu finden und beide Gesteine sind mit Pyrit imprägniert; im Dolomit sind bis zu zwei Dezimeter breite Pyritadern zu beobachten. Ob diese zerstreut liegenden Vorkommen ein und derselben Bank angehören, konnte nicht entschieden werden. Ihre Mächtigkeit beträgt meist 2 m. Der Dolomit ist fein zuckerkörnig, weiß bis gelblich gefärbt. Mit Salzsäure braust er nur schwach, sein Pulver hingegen lebhaft. U. d. M. wird er von 03 mm großen und panidiomorph ausgebildeten Dolomilkörnern zusammengesetzt, die scharfe Spaltrisse aufweisen; Zwillingsbildung fehlt. Die Körner sind gestreckt und bergen winzige Gas- und Flüssigkeitseinschlüsse. Untergeordnet können auch talkartige Partien beobachtet werden. Die Epidotfelse sind z. B. an der Westseite des Nagybihar- gipfels zu finden und ihre mächtigen Bänke ragen mauerförmig aus dem Gneis empor. Das massige, schwere Gestein wird aus gelbem, fein kristallinem Pistazit zusammengesetzt und von Adern durchsetzt, die mit dunkel- erünem, seidenschimmerndem, feinfaserigem Asbest erfüllt sind. U. d. M. ist das Gestein ein körniges Gemenge von Pistazil. In den feineren Adern ist Pennin, in den breiteren Amphibol (c = laven- delblau, b = tiefgrün, a = gelblichgrün) zu beobachten. Zu diesen, beinahe rein aus Pistazit zusammengesetzten Gesteinen gesellen sich noch grünlichgraue Gesteine, in denen makroskopisch nur hie und da Epidotpartien zu erkennen sind. Mit Salzsäure betupft brausen sie auf. U. d. M. herrscht auch bei diesem Gestein Pistazit vor; die größeren Körner sind siebartig ausgebildet und werden von Chlorit umsäumt. Untergeordnet und in gleicher Ausbildung ist auch Augit zu finden. Der erübrigende Raum wird durch Kalzit und Albit oder Chlorit und eine hellgrüne Hornblende ausgefüllt. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XV. Bd. 2. Heft. 11 160 PAUL ROZLOZSNIK (18) Die Eruptivgesteine der Gneise. Wie in der Einleitung erwähnt wurde, erkannte schon PETERS die eruptive Natur einiger metamorpher Gesteine des Bihargebirges und beschrieb sie als Dioritschiefer. Der Deutung Prrers’, wonach diese Gesteine unter einseitigem Druck erstarrte «Syenitporphyre» sind, kann jedoch infolge ihres mikroskopischen Charakters und ihres Erhaltungs- zustandes nicht beigetreten werden. Die Amphibolite sind nämlich präkarbonischen Alters und spielten während der Metamorphose nur mehr eine passive Rolle, während die «Syenitporphyre» postkretazische Gesteine sind Amphibolit. Die Amphibolite zeigen meist massige Struktur; in den randlichen Partien der einzelnen Vorkommen sind auch ge- streckte, flaserige Texturen zu beobachten. Am charakteristischsten fin- den wir sie im westlichen Gneisgebiete am Zanogagipfel, im östlichen aber am Cornul Dragitiigipfel ausgebildet. Die schönste, grobkörnige Varietät ist die des Gornul Dragitii; in dieser Varietät sind 20-30 mm grobe Pseudomorphosen von faseriger, dunkelgrüner Hornblende nach Diallag zu finden, die örtlich auch noch die augitische Spalt- barkeit — wie dies von BEck£ * beschrieben wurde — erkennen lassen. Ungefähr in gleicher Menge mit der Hornblende ist der saussuritische, fein zuckerkörnige, gelblichweiße Feldspat vorhanden; bei der Drehung des Gesteines läßt sich aus der gleichförmigen Spiegelung größerer Flächen auf einzelne Feldspatindividuen schließen. Die normale Korngröße der Amphibolite variiert zwischen 0°5—4 mm. Der Amphibol ist entweder einheitlich oder aber faserig ausge- bildet und ist dunkelgrün oder grünlichgelb und dann an den Kanten schwach durchscheinend. Neben Amphibol ist auch noch örtlich Chlorit zu finden. Bei manchen Gesteinen herrscht der Amphibol vor, bei anderen bedingen 2—3 mm große einheitliche Hornblende oder 5 mm sroßer Feldspat eine porphirische Struktur. Die Amphibolite sind von den Gneisen durch ihre meist massige Textur, besonders aber durch ihren saussuritischen Feldspat gut zu unterscheiden. U. d. M. Der Amphibol bildet oft größere einheitliche Individuen, die aber keine terminalen Grenzflächen besitzen. Der Amphibol ist nicht einerlei; er ist bald hellgrün und zeigt schwachen Pleochroismus (e:c = 19°), bald wieder tief gefärbt, die dem c entsprechende Fär- * Dr. F. BECKE: Die Gneisformation des niederösterreichischen Waldviertels. M. u.P.M. B, IV. 1882. p. 189, (19) ÜBER DIE METAMORPHEN UND PALÄOZOISCHEN GESTEINE DES NAGYBIHAR. 161 bung neigt ins Bläuliche, seine Auslöschungsschiefe beträgt 9° und schließlich kann er bei tiefer Färbung eine hohe Auslöschungsschiefe besitzen. Seine Spaltrisse sind faserig ausgebildet ; er bildet oft Zwil- linge nach (100). In manchen Gesteinen ist er von kleinen, nicht mehr bestimmbaren Interpositionen erfüllt, in anderen sind darin zahlreiche, scharf begrenzte Titaniteinschlüsse mit Kuvertform zu beobachten, an denen die ursprüngliche, den Kristall quer durchdringende Anordnung noch zu erkennen sind; der Titanit ist zweifelsohne aus Titaneisen- leisten hervorgegangen. Dann ist der Titanit auch in größeren Indi- viduen zu finden (C. Dragitii). Neben Amphibol läßt sich oft auch tief- grüner Pennin oder Klinochlor beobachten, die häufig nach dem Pen- ningesetz verzwillingt sind (Zanoga). Am Feldspate ist die Saussuritisierung weit vorgeschritten; die NaAl-Silikate des ursprünglich plagioklastischen Feldspates haben sich in Albit, die CaAl-Silikate in Epidot umgewandelt. Die saussuritischen Neubildungen häufen sich oft zentral in den dem Feldspat entspre- chenden Räumen und gehören in der Hauptsache den Gliedern der Epidotfamilie (besonders dem Zoisit und Klinozoisit) an; spärlicher gesellen sich noch Chlorit, Granat und Amphibol hinzu. Die rand- lichen Partien werden in diesem Falle aus reinem Albitmozaik zu- sammengesetzt, in das der Amphibol oft schilfig weiterwächst. Häufig ist aber auch ein Wechsel von saussuritischen und reinen Albitpartien zu beobachten. Im Gesteine der Zanoga ist auch reichlicher Magnetit (oder Titaneisen?) zu finden, der in der Regel von einem schmalen, pelzigen Titanitrand umsäumt wird. In dem genannten Gesteine kön- nen örtlich auch kataklasische Quarzlinsen beobachtet werden. Schließ- lich finden sich hie und da noch kleine Hämatittafeln vor. Wenn Amphibol vorherrschend wird, ist das Gestein zentrisch struiert. Die Amphibolite sind von zahlreichen Fundorten bekannt und bereits sehr oft eingehend beschrieben worden. Wie sicher und bei- nahe allgemein anerkannt der eruptive Ursprung dieser Gesteine auch sein mag, so schwer kann ohne Analyse die Entscheidung des primä- ren Gesteines doch werden. Von den Amphiboliten des Bihargebirges dürften die grob- und mittelkörnigen Gesteine aus Gabbro, die feinkör- nigen aus Diabas entstanden sein; letzteres scheint besonders bei den in schmäleren Gängen auftretenden Amphiboliten der Fall zu sein und diese Erklärung steht auch mit der Auffassung der Chlorit-Gneise in gutem Einklang. Amphibolschiefer. Die Amphibolschiefer besitzen flaserige Textur; am Hauptbruch werden sie von einer gewundenen grünlichen, 11* 162 PAUL ROZLOZSNIK (20) oft silberschimmernden Schicht bedeckt; am Querbruch sind in dem feinkörnigen, grünlichen und weiter nicht mehr analysierbaren Ge- menge 1—2 mm große einheitliche Flaserkerne von grünlichgrauem, an den Spaltflächen glasglänzendem Amphibol zu erkennen. U. d. M. kann die Struktur nach der BEcKE-GRUBENMAnNschen Nomenklatur als heteroblastisch, mit nematoblastischer Grundmasse, bezeichnet werden. Der größere, einheitliche Amphibol wird von keinen terminalen Flächen begrenzt und ist randlich flaserig ausgebildet. Die Schwin- gungsrichtung c ist bläulichgrün gefärbt, e:c = 18—19°, Stellenweise sind auch Zwillinge nach (100) zu beobachten. Die Grundmasse wird aus Amphibolnadeln, Pistazit, Zoisit, tief- grünem Chlorit und aus spärlichem Leukoxen zusammengesetzt. Die Amphibolschiefer werden teilweise als metamorphe basische Gesteine aufgefaßt. Für das hier beschriebene Gestein ist wahrschein- lich eine ähnliche Erklärungsweise anzuwenden; die Amphibolschiefer sind nämlich in den Gneisen in der Form schmaler, nicht mehr kar- tierbarer Gänge zu finden. Die bisher beschriebenen Gesteine entsprechen in ihrer Gesamt- heit ganz gut einer paläozoischen Formationsgruppe: dolomitisch- kalkig-mergelige Schiefer und Sandsteine, die von basischen Tiefen- gesteinen und Diabasen durchbrochen worden sind. Quarzitkonglomerat und Quarzitschiefer. Die Quarzitgesteine gehen südlich vom Nagybihar, beim Biseri- cutagipfel, aus den Quarz-Albit-Gneisen hervor und werden beim Ara- dulujgipfel von oberkretazischen Schichten bedeckt. Quarzitkonglomerat. Es ist dies ein schiefriges Gestein von weißer Farbe; der Hauptbruch wird von silberweißen Serizitmembranen oder grünlichem, sich fett anfühlendem Talk überzogen. Am Quer- bruche fallen die 3—7 mm großen (Quarzkörner auf; die einzelnen Schichten werden aus stark kataklasischem, zerbröckelndem, feinem. (Juarzgemenge zusammengesetzt. U. d. M. Die großen, konglomeratischen Körner sind meist un- dulöse, rundlich abgebröckelte Quarzkörner, es kann aber auch kata- klasischer Plagioklas beobachtet werden. Die Hauptmasse wird von (Quarzil zusammengesetzt; darin fin- den sich zahlreiche kleine limonitisch umrandete Rhomboeder, die wahrscheinlich einem eisenhaltigen Karbonat (Ankerit: angehören. Fer- ner können beobachtet werden: Magnetit-Limonit, Hämatit, Rutil und (21) ÜBER DIE METAMORPHEN UND PALÄOZOISCHEN GESTEINE DES NAGYBIHAR. 163 Turmalin. Dieses Gemenge wird dann entsprechend der Schichtung von Serizit-Tallsschuppen und Membranen durchflasert. Quarzitschiefer mit Feldspataugen. Diese Varietät ist am Vurfu Munceluluj zu finden. Das Gestein wird aus breiteren Schieferlagen gebildet: die Schieferflächen sind mit braunen, limoni- tischen Serizitmembranen bedeckt. Diese parallele Streifung erinnert am Haupt- und Querbruch lebhaft an die Jahresringe der Bäume. Am Querbruch sind dazwischen weiße Quarzitschichten zu finden. Die konglomeratische Struktur wird von 5—20 mm großem, perlmutter- glänzendem, fleischrotem, oft Karlsbader Zwillinge bildendem Feldspat bedingt; diese Körner hängen nur locker mit dem Gestein zusammen, sind davon durch die braunen Membrane getrennt und fallen daher beim Formatisieren sehr leicht aus ihrer Hülle. Die sonst geradlinig verlaufenden Schichten sind daher um die Feldspatkörner gekrümmt. U. d. M. tragen diese großen Feldspatkörner Spuren von inten- siver Faltung zur Schau. Sie sind kataklasisch und zeigen undulöse Auslöschung; die Kristalle sind gebogen und randlich abgebröckelt ; oft sind sie auch zerbrochen und die Bruchspalten mit Quarz erfüllt. Senkrecht zur Schieferung haben sich seltener perthitische Spindeln ausgeschieden, meist weisen sie aber eine etwas verschwommene, mit der Druckrichtung, den Sprüngen und der Zertrüämmerungszonen deut- lich zusammenhängende Mikroklinstruktur auf. Beide Strukturen sind nach zahlreichen Beobachtungen * das Resultat intensiver dynamischer Einflüsse am Orthoklas. Plagioklas ist seltener zu beobachten. Um den Feldspat herum und in demselben sind auch kleine scharfbegrenzte Kalzitrhomboeder zu finden. | Seltener sind auch größere kataklasische Quarzkörner zu beob- achten. Die Schieferlagen werden aus 003 mm großen gestreckten QJuarz- körnern zusammengesetzt ; nebenbei kommen in untergeordneter Menge auch Feldspat, Karbonatrhomboeder, Chlorit- und Serizitschüppchen, wolkig zusammengeballtes Pigment, örtlich auch Pyrit und Tur- malin vor. Die farbigen Schichten lassen hellgrünliche Serizilsträhne mit wenig Hämatit und Rutil erkennen. Sie werden oft von Limonit braun gefärbt. es sind sogar rein aus Ferrit zusammengesetzte Streifen zu beobachten. * Die diesbezügliche Literatur ist in H. Rosengusch und E. A. WÜLFLING: Mikr. Phys. d. p. w. Min. Zweite Hälfte, p. 3233—324 und im erwähnten Werke von F. v. Worrr p. 211 zusammengestellt. 164 PAUL ROZLOZSNIK (22), keine Quarzitschiefer folgen auf diese Gesteine. Die oft geriefte oder gewellte Schieferfläche ist mit Serizit-Chlorit-Limonit be- deckt, am Querbruch sind feinkörnige Quarzitlagen zu beobachten. Einige Gesteine sind ganz weiß, silberglänzend, serizitisch und mehr in einer Hauptrichtung- gestreckt. = Die Verbandsfestigkeit der Quarzitschiefer ist sehr gering; sie zerbröckeln leicht und sind daher nur selten anstehend anzutreffen, meist finden sie sieh nur in Bruchstücken vor. U..d. M. wurde nur die serizitführende Varietät untersucht. Das aus 0°02-—0°04 mm großen (Quarzkörnern zusammengesetzte Mozaik wird in einer Richtung von parallel angeordneten Serizit- schüppehen dicht durchdrungen. Oft sind auch kleine Rutilgruppen zu beobachten; diese sind so fein struiert, daß sie bei der stärksten Vergrößerung wegen Totalreflexion undurchsichtig bleiben. Ziemlich reichlich sind außerdem noch kleine bläulichgraue Säulchen von Tur- malin zu finden. ' Grüne Phyllitschiefer. Unter diesem Namen wurde nach ihrem typischsten Vertreter jene Schichtenreihe zusammengefaßt. die zwischen Lepus und dem Hegerhause von Felsövidra in der Form eines breiten Streifens das westliche vom östlichen Gneisgebiete trennt. In typischer Entwickelung sind dies grünlichgraue, geschieferte, gut spaltende Gesteine, mit schwachem Seidenschimmer, in denen sich stellenweise I—2 mm große Pyrithexaeder eingestreut vorfinden; an der Oberfläche ist der Pyrit meist zu Limonit verwittert. Andere Typen führen kleine Quarzkörner; gelegentlich sind auch rundliche faust- große Quarziteinschlüsse zu beobachten, wobei die Schiefermasse die Rolle des Zements übernimmt. Andere Gesteine weisen ein gestreiftes Aussehen auf; an denselben ist ein Wechsel von grünen und weißen Streifen zu beobachten. In der Nähe von Eruptivgesteinen haben die Schiefer ihre Schie- ferung eingebüßt und sind in grünlichgraue, oft von Pyritadern durch- setzte Hornfelse, Adinolen, übergangen. U. d. M. sind in einem aus 002 mm eroßen Quarzkörnern zusammengefügten Mozaik winzige glimmerähnliche Schuppen zu er- kennen. Die Struktur ist phyllitisch und schwer analysierbar. Oft finden sich auch Aulilgruppen vor, die bei normaler Vergrößerung in- folge Totalreflexion undurchsichtig sind, bei. starker Vergrößerung aber in einzelnen Teilen weingelb durchsichtig werden. Seltener sind auch Kalzit und Turmalin zu beobachten. (23) ÜBER DIE METAMORPHEN UND PALÄOZOISCHEN GESTEINE DES NAGYBIHAR. 165 Der Pyrit ist in länglich ovalen Partien zu finden; der Kern wird von unregelmäßig begrenztem Pyrit, die randlichen Teile von (Juarz und Kalzit zusammengesetzt. Beim gestreiften Gesteine sind in unregelmäßigen Körnern und linsenförmigen Räumen Aggregate von (Quarz zu beobachten. Diese entsprechen daher den makroskopisch auffallenden Streifen und Lin- sen. Neben dem Quarz ist oft auch kataklasischer Plagioklas zu be- obachten; der Feldspat ist polysinthetisch verzwillingt und oft mit kleinen Glimmerschuppen erfüllt: Außerdem sind noch in Leukoxen verwandeltes Titaneisen und Autil zu finden. Die Hauptmasse wird aus einem (uarzaggregat zusammengesetzt, das von linsen- oder bän- derartig angeordnetem Chlorit und hellem Glünmer durchdrungen wird und sich von der Grundmasse der Schiefer durch eine etwas gröbere Korngröße unterscheidet. Bei Felsögirda, am Hajdünesecil, gesellt sich noch graphitischer Quarzschiefer hinzu. Dieses stark gefaltete Gestein färbt graphitisch ab und ist an den Schichtflächen mit einer graphitisch-limonitischen Substanz überzogen. Am (Querbruch sind 4—6 mm breite gefaltete Quarzlagen zu beobachten, deren Mächtigkeit aber auch zur Papier- dünne hinabsinken kann. U. d. M. weist das Gestein Mörtelstruktur auf und wird von kataklasischen, in einander gezähnelt eingreifenden größeren (Quarz- körnern zusammengesetzt. Die Schieferung wird von graphitisch-limo- nitischem Pigment hervorgerufen. In dem Quarzmörtel sind örtlich auch serizitische Partien zu erkennen. Die Eruptivgesteine der phyllitischen Grünschiefer. Als Eruptivgesteine sind in den Schiefern meist feinkörnige Amphibolite anzutreffen und stimmen daher mit jenen der Gneise überein. Sie kommen in der Form von schmalen Gesteinsgängen vor. U. d. M. ist das Titaneisen vollständig in Leukoxen übergangen. Das farbige Gemengteil, der Asmmphibol, bildet kleine Nadeln; diese sind randlich oft tiefgrün gefärbt, während ihr Inneres farblos ist oder von einem trüben, inhomogenen Kern gebildet wird. Bei der Saussuri- tisierung des Feldspates ist die Sonderung noch nicht so weit vorge- schritten, als es bei den Amphiboliten der Gneise der Fall ist; der Albitgrand ist mit winzigen Kristallen von Epidot und Zoisit erfüllt und infolge der hohen Lichtbrechung der Neubildungen erscheint zwischen parallelen Nikols das Ganze wie verquollen. Als Zersetzungs- produkt ist örtlich Kalzit zu finden. 166 PAUL ROZLOZSNIK (24) Es finden sich auch dunkle schwere Gesteine vor, die makrosko- pisch nur Amphibol erkennen lassen. U. d. M. bestehen sie aus tiefbläulichgrün gefärbten, einheitlichen Amphibolindividuen, die oft von Magnetit erfüllt werden. Feldspat (Albit) ist nur in einzelnen elliptischen Partien zu finden, in deren Inneren sich oft Magnetitkörnchen und etwas saussuritische Neubildungen an- sammeln. Es hat daher den Anschein, daß in diesem Falle der Ca- Gehalt der Plagioklase zur Bildung von Amphibol verbraucht worden ist. Ferner findet sich noch wenig Titanit vor. Seltener kommen schließlich — so bei Lepus — etwas geschich- tete, grüne Gesteine vor, die ich an Ort und Stelle als feinkörnige Diabase verzeichnete. In denselben sind kleine Feldspatleistchen, viel Pyrit und hin und wieder Kalzitadern zu erkennen. U. d. M. weichen sie von den bisher beschriebenen Gesteinen gänzlich ab. Die Hauptmasse wird von unregelmäßig begrenzten, zer- brochenen, 0'3—0°5 mm großen Pilagioklasbruchstücken zusammen- gesetzt, oft läßt es sich nachweisen, daß mehrere Bruchstücke ein und demselben Individuum angehören. Der Plagioklas ist noch frisch und bildet Zwillinge nach dem Albit, seltener auch nach dem Periklin- gesetz. L_a= 78°, seine wahrscheinlichen Auslöschungsschiefen be- tragen nach der Methode Vıoras * 7—22° und diese Werte verweisen auf Andesin und Andesin-Oligoklas. Die Feldspattrümmer sind in eine hauptsächlich aus Pennin, ferner reichlichem Magnetit, Leukoxen, Rutil, Kalzit und Feldspat- brocken zusammengesetzte Substanz eingebettet. Seltener sind auch Pyrit.sowie Serizitschuppen zu beobachten. . Das beschriebene Gestein tritt neben der Gesteinsgrenze auf und verdankt möglicherweise diesem Umstand seine Kataklasstruktur. Ob es besser als Diabas oder Diabastuff aufzufassen sei, mag dahin- gestellt bleiben.** * H. RosenguscHh und E. A. WürrLme: M. Ph. d. g. M. II. Teil, p. 362. ** Ein ähnlich struiertes Gestein ist mir aus dem Szepeser Erzgebirge be- kannt; dieses wird bei Gölniezbänya, in der Gemeinde Zakärfalu unter dem Klipp- berg, in einem Steinbruch gewonnen und unterscheidet sich von dem hier be- schriebenen Gesteine nur durch einen größeren Gehalt an Epidot und einen untergeordneten (uarzgehalt. Es ist dies wahrscheinlich dasselbe Gestein, das Herr Sektionsgeolog Dr. Th. Poszewırz von Zakärfalu erwähnt und welches nach demselben Autor von D. Srur als Diorit bestimmt worden ist. (Dr. Th. Posewitz: Aufnahmsbericht für 1898. Jahresb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. f. 1898, p. 38.) (25) ÜBER DIE METAMORPHEN UND PALÄOZOISCHEN GESTEINE DES NAGYBIHAR. 167 Metamorphe Quarzkonglomerate, phyllitische Tonschiefer und Eisenmergelschiefer (Karbon ?). Dieser Schichtenkomplex ist am charakteristischsten ausgebildet zwischen der bei Rezbänya vorüberfließenden Fekete-Körös und dem Pojanabache anzutreffen. Die obersten Schichten werden von Quarzkonglomeraten und phyllitischen Tonschiefern zusammengesetzt. Die Quarzkonglomerate sind stark gepreßt, an der Schichtfläche sind sie mit Serizit und Talk, seltener mit einer grauen tonigen Substanz bedeckt; am Quer- bruch lassen sich zwischen Zementschichten gefaltete, aus Quarz- körnern bestehende Lagen beobachten. Oft sind in ihnen auch Quarz- Epidotadern zu erkennen. Stellenweise gesellen sich auch Quarzsand- steine mit grauem serizitischem Bindemittel hinzu. Die Hauptmasse der Quarzkonglomerate und Sandsteine ist fast ganz weiß und bankig ausgebildet. In denselben sind 1—10 mm große, wasserhelle Quarzkörner zu beobachten ; das Bindemittel ist dicht und weiß oder fein quarzitisch und durch Epidot grünlichgelb gefärbt. U. d. M. ist in dem letzteren Gesteine (@uarz in größeren, un- regelmäßig begrenzten Körnern zu finden; ein großer Teil davon ist kataklasisch, zeigt striemige Auslöschung und ist mit kleinen Flüssig- keitseinschlüssen und Staubpartikeln erfüllt. Seltener sind größere, stets kataklasische Plagioklasleisten zu beobachten; diese sind oft in mehrere Teile zerbrochen und die Spaltbrüche mit Quarz erfüllt. _L a= 78°, der optische Charakter ist (—), daher liegt Oligoklas vor; er bildet Zwillinge nach dem repetierenden Albitgesetz, seine Ein- schlüsse sind Magnetitkörnchen, Quarz und Muskovitschüppchen. Das Bindemittel ist sehr feinkörnig und sehr schwer analysierbar. Es ist in seiner Hauptmasse ein feinkörniges, verschweißtes (QJuarz- mozaik, wozu sich noch örtlich ein seltener verzwillingter Feldspat gesellt. Das Mengenverhältnis von Feldspat und Quarz ist nicht mehr zu entscheiden, Quarz herrscht aber unbedingt vor. Ferner sind noch kleine Epidotgruppen, Amphibolgarben, spärlicher Magnetit und wolkig zusammengeballtes Pigment zu finden. Der Schliff wird von trüben, beinahe undurchsichtigen Bändern durchsetzt, die in der Hauptsache von Epidot zusammengesetzt werden, der Epidot ist aber mit feinver- teiltem Pigment vollgepfropft. In Nestern und Adern sind auch größere Epidotkörner oder Garben von tiefgrünem Amphibol zu beobachten. Andere Gesteine erscheinen infolge eines größeren Gehaltes an Amphibol dunkelgrün gefärbt; der Amphibol setzt Linsen oder Lagen zusammen. Der Wechsel von grünen und helleren Schichten bedingt 168 PAUL ROZLOZSNIK (26) eine Bänderstruktur; Hand in Hand damit werden auch die Quarz- körner immer seltener und solche gebänderte Gesteine stellen den Übergang zu den Eisenmergelschiefern her. U. d. M. weist solch ein grüner Sandstein folgendes Bild auf: Von dem früher beschriebenen Gesteine unterscheidet ihn sein größerer Gehalt an Amphibol; auch ist er nicht kataklasisch; an ihm gelangte die neubildende Wirkung der Metamorphose zur Geltung. Die Struktur ist schieferig. Der Quarz füllt größere linsenförmige wiume aus; die einzelnen Körner grenzen gegen einander geradlinig ab, fügen daher ein grobkörnigeres polyedrisches Mozaik zusammen und sind nicht kataklasisch. In dem Quarz sind viel Flüssigkeits- einschlüsse, seltener auch mit schwarzem Pigment erfüllte helminth- artige Gebilde zu beobachten. Neben (Quarz ist auch örtlich Albit zu finden. Beide Mineralien sind deutliche Neubildungen. h Der faserige Amphibol füllt gleichfalls linsenförmige Räume aus und in demselben sind nur selten kleine Körner von Magnetit und Pistazit zu vermissen, manchmal überwiegt sogar der Pistazit. Untergeordnet sind auch jene feinquarzitischen, akzessorisch Magnetit, Pistazit und Amphibol führenden Partien sowie die trüben Epidotbänder zu beobachten, die in dem früher beschriebenen Gesteine die Hauptmasse bilden. Mit den Konglomeraten wechssellagernd sind geschieferte, gut spaltende, graue, silberglänzende Tonschiefer, seltener auch grünliche steatische oder grünlichgraue serizitische Schiefer zu finden. Diese Schiefer wurden unter dem Mikroskop nicht untersucht. Die zu unterst liegenden Eisenmergelschiefer (die Tonschiefer PETERS’) treten in drei Varietäten auf. Die typischste Varietät repräsentieren die dickplattigen oder dick- schieferigen, schwärzlich- oder grünlichgrauen, metamorphen Eisen- mergel; an der Schieferfläche ist seltener ein Seidenschimmer zu beobachten; manchmal weisen sie auch transversale Schieferung auf. Neben ihrem Eruptivgesteine,. dem Diabas, sind sie massig, hornfels- artig ausgebildet, zeigen muschligen Bruch, wie dies bereits von PETERS beobachtet wurde. Als charakteristisch für sie können die in ihnen häufig auftretenden Pistazit- oder Amphibolnester bezeichnet werden, in deren Inneren oft Pyrit zu finden ist. An manchen Stellen (z. B. am Dosu Cikore) erscheinen sie durch grünlichgelbe oder grünlich- graue Lage gebändert. An den Kluftflächen sind stellenweise Pyrit und radialfaserige Zeolithe zu beobachten. Es sind dies analoge Erscheinungen, wie sie an den Kontaktgesteinen der Diabase, an den Spilositen, Desmositen und Adinolen, beobachtet werden können. u a u ee ee a A an — (27) ÜBER DIE METAMORPHEN UND PALÄOZOISCHEN GESTEINE DES NAGYBIHAR. 169 U. d. M. werden die Nester entweder von breiten Amphibol- stengeln, die von Pistazitkörnchen durchlöchert sind, erfüllt oder es überwiegt der Pistazit und Amphibol füllt nur die Zwischenräume aus. Der tiefgelbe Pistazit ist oft nach (100) verzwillingt aufzufinden. Zu diesen beiden Mineralien gesellen sich noch örtlich Albit und Kalzit. Die Hauptmasse wird von einem schwammigen Pigmeninetz erfüllt, wodurch sie beinahe undurchsichtig erscheint. Das Pigment wird beim Glühen teilweise braun; mit Salzsäure gekocht löst sich der größte Teil: desselben auf, daher wird es in seiner Hauptmasse von Limonit und. Magnetit und nur untergeordneter aus kohliger Substanz zusammengesetzt. In mehr metamorphisierten Gesteinen sind auch größere Magnetitoktaeder zu beobachten. Die Zwischenmasse besteht aus feinen Albitkörnchen und aus wenig (Quarz; der Albit läßt hin und wieder Zwillingslamellen erkennen. Dieses Aggregat wird von kleinen, im großen ganzen parallelen Amphibolnädelchen durch- drungen. Hie und da ist auch etwas Epidot zu beobachten. In einer hellen grünlichgrauen Bank bin ich auf Korallen ge- stoßen, von denen noch später die Rede sein wird. In diesem dichten Gestein sind mit der Lupe auf weißlichem Grund schwärzlichgrüne kleine Punkte zu beobachten. Die Größe der Korallen schwankt zwischen 2—4 mm. Ein größerer, aus sechseckigen Zellen zusammen- gefügter Stock ist 3 cm lang. U._d. M. ist das Gestein vollständig metamorphisiert und wird von 0°06—0'15 mm langen, meist unregelmäßig begrenzten Plagioklas- leistehen und spreuartig zerstreut liegenden Amphibolgruppen zu- sammengesetzt, wozu sich oft kleine trübe Epidotkörner gesellen. Der Plagioklas zeigt wahrscheinliche Auslöschungsschiefen von 0—6°, sein optischer Charakter ist positiv, er ist daher Albit-Oligoklas. Die Konturen und die dunkleren Kerne der Korallen bestehen aus Amphibol. Die zweite Varietät ist in typischer Entwickelung am Blidar- rücken bei Rezbänya, wo sich der Bergbau am Kontakte von meso- zoischen Kalken und dieser Gosciurigesteine* bewegt, anzutreffen. * Der Name Coseiuri-(Kosuri)-Gestein stammt von Poserxf (l. c. p. 7.); PoSepxY dachte anfangs an ein dem Hälleflinta entsprechendes, aus homogener Felsitmasse bestehendes Gestein, die mikroskopische Untersuchung von TSCHERMAK verwies aber auf einen vielfach veränderten Tuff von melaphyrartigen Gesteinen. Nach den Untersuchungen von Prof. Dr. JuLıus v. Szäpeczky (Über den geologischen Aufbau des Bihargebirges zwischen den Gemeinden Rezbänya, Petrosz und Szke- visöra. Jahresb. d. kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1904, p. 169) sind die Kosurigesteine kontaktmetamorphe permische Sedimente. So weit mir diese Gesteine bekannt 170 PAUL ROZLOZSNIK (28) Es ist dies ein massiges, dunkel grünlichgraues, aphanitisches Gestein, das stellenweise von Epidotadern durchsetzt wird. U. d. M. zeigt dieses Gestein typische Kontaktstruktur. In dem- selben sind richtungslos verteilte größere. 0'15—0'3 mm große, Amphibolmadeln zu beobachten, die sich oft zu faserigen, rosetten- oder garbenförmigen Gruppen vereinigen. Rings um diese Amphibol- gruppen sind hellere Kristallisationshöfe sichtbar. In der Hauptmasse sind zahlreiche 0°02—0'05 mm lange, grüne, schlecht begrenzte Amphibolnädelchen zu finden. Dazwischen liegt ein feinkörniges kryptokristallinisches Gemenge, in dem nur hie und da durch ihre etwas bedeutendere Größe auffallende Albil- und Quarzkörner zu erkennen sind. Seltener können auch Magnetit, Epidot und örtlich Turmalin beobachtet werden. Wo sich stellenweise mehr Maenetit anhäuft, dort ist auch mehr Albit und Epidot zu erkennen. Die dritte Varietät ist normal und war keiner Metamorphose unterworfen. Sie ist z. B. auf der Lichtung des Pregnaberges bei Rez- banya und am D. Negru anzutreffen. Es ist dies ein feinschieferiges, rötlichgraues Gestein; am @uerbruch sind örtlich weiße Flecken zu beobachten, die mit Salzsäure brausen. Am D. Negru sind in ihnen auch 0°5 m mächtige Epidotgänge zu finden. U. d. M. ist im Schliff viel bänder- oder netzartig verteiltes Pigment vorhanden, das mit jenem der ersten Varietät gänzlich über- einstimmt. In den Maschen des Pigmentnetzes oder in Nestern ist reichlich ein Karbonat zu finden: dieses bildet nur selten Zwillinge, beim Glühen wird es braun und kann daher ein eisenhaltiger Aalzit sein. Örtlich gesellt sich noch ein selten verzwillingter Albit hinzu. Diese Nester entsprechen deutlich den Epidot-Amphibolnestern der metamorphen Varietät. Die mit Pigment erfüllte Masse kann nicht weiter analysiert werden: es sind nur wellige Fasern einer glömmer- oder kaolinartigen Substanz und stellenweise Turmalin zu beobachten. Zwischen den beschriebenen Gesteinen ist naturgemäß ein fort- währender Übergang zu beobachten; die metamorphen Varietäten herrschen jedoch vor. geworden sind, fassen die Berg'eute unter diesem Namen dunkelgraue Kontaktgesteine zusammen, die teils dem hier beschriebenen Gesteine, teils kontaktmetamorphen Quarziten, permischen Sedimenten, verquarzten mesozoischen Kontaktkalken und den in denselben auftretenden Eruptivgesteinen — Diabas und Ganggesteinen des Granodiorits angehören. Die Untersuchungen von TSCHERMAK beziehen sich zweifellos auf das hier beschriebene Gestein. FR (29) ÜBER DIE METAMORPHEN UND PALÄOZOISCHEN GESTEINE DES NAGYBIHAR. 171 Das Eruptivgestein der Eisenmergelschiefer (Uralitdiabas). Der Diabas wird zuerst als Aphanit von PErers* u. zw. aus Rezbänya und Pojäna erwälınt. der diesem Gestein im Aufbau des Bihargebirges eine hervorragende Rolle zuweist. Diese Rolle geht dem Diabas ab, auch bei der Metamorphose spielte er bereits eine passive Rolle. Posrprny war dieses Gestein unbekannt und da Poserny am oberen Ende von Rezbänya Quarzporphyr entdeckte. den PETERS von Rezbänya nicht erwähnt, so vermutet er, dab PErErs infolge einer Etikettenverwechslung oder sonst eines Irrtumes an die Stelle des (Juarzporphyrs einen Aphanitstock gesetzt hat.** Die Diabase bilden schmale Gänge in den Eisenmergelschiefern, die in der Nähe von Diabas jeder Schichtung entbehren und oft pyrit- führend werden, wie es am Kontakt der Diabase oft zu bemerken ist. Der Diabas ist ein grünlichgraues, äußerst zähes Gestein; die aphanitischen Gesteine haben muschligen Bruch, meist ist der Bruch splitterig oder uneben. Er kann feinkörnig, porphyrisch oder aphani- tisch struiert sein. Die feinkörnigen Gesteine lassen seidenglänzenden, dunkelgrünen Amphibol und glanziose Plagioklasleisten erkennen. Bei den porphyrischen Gesteinen sind in der grünlichgrauen Grundmasse bis zu 1 mm große uralitische Pseudomorphosen nach Augit zu beobachten. Die aphanitischen Gesteine können makroskopisch nicht analysiert werden. U. d. M. weisen die Diabase divergent-strahlige Struktur auf. Frischer Augit ist nur im Gesteine des Valea Bajuluj zu finden, rand- lich und längs der Risse ist aber auch schon dieser uralitisiert. Meist ist der xenomorph ausgebildete Augit bereits vollständig in Amphibol übergangen. Der Amphibol (c = bläulichgrün, b = tiefgrün, a= hell- gelblichgrün; e:c = 19—20°) ist entweder einheitlich stenglig, oder feinfaserig ausgebildet und dann wird der Schliff, also auch der Feld- spat, in einer Richtung von seinen enggescharten Leistehen durch- drungen. Einschlüsse bilden im Amphibol Magnetit, örtlich hat sich auch der CGa-silikatische Bestandteil des Augits in scharfen kleinen Epidot- oder Zoisitkörnern ausgeschieden. Bei den porphyrischen Gesteinen weisen die Einsprenglinge bil- denden Pseudomorphosen oft scharfe Augitkonturen auf, an denen manchmal auch noch die Juxtapositionszwillinge des Augits zu er- kennen sind. 172 PAUL ROZLOZSNIK (30h Der Feldspat läßt die Zwillingslamellierung immer erkennen; seine wahrscheinlichen Auslöschungsschiefen betragen 0—2°, daher dürfte Oligoklas vorliegen. Seine Leisten sind oft zerbrochen und werden von Uralitnädelehen durchdrungen. Er ist nicht saussuritisiert, nur etwas zersetzt, trüb; als Zersetzungsprodukte sind Epidot, Kaolin u. s. w. zu beobachten. Von den Erzen findet sich titanhaltiger Magnetil, der aus dem Pulver mit Magneteisen leicht separiert werden kann; seine Körner sind häufig abgebrökelt, infolge der Zersetzung ist er oft mit einem Leukoxensaum umgeben. Ferner sind noch untergeordnet Titaneisen, oft zerbrochene Säulen von Apatit, seltener Biotit und sein Zersetzungs- produkt der Chloril, als Neubildung auch Quarz zu beobachten. Einzelne Schliffe werden noch von Uralit-Quarzadern durchsetzt und entlang der Adern ist auch Pyrit zu finden. Quarzkonglomerate und Tonschiefer. Diese Gesteine sind ebenfalls noch teilweise stark gepreßt, sonst aber tragen sie den normalen sendimentären Charakter zur Schau. Die untersten Schichten werden aus Quarzkonglomeraten und Sandsteinen (Grauwacken) — mit meist rötlichgrauem Bindemittel — und sandigen Schiefern zusammengesetzt, die örtlich auch Feldspat- detritus enthalten und selten sogar in reine Arkosen übergehen. U. d. M. sind als Gerölle in den Konglomeraten teils Quarzit, teils größere Quarzkörner zu finden. Die Quarzkörner sind oft katakla- sisch, an den Spaltrissen hat sich Limonit angesammelt; in ihm sind viel Flüssigkeitseinschlüsse und noch andere durch Limonit gefärbte Einschlüsse zu beobachten. Das Bindemittel wird aus kleinen (@uarzkörnern zusammen- gesetzt; zwischen den einzelnen Körnern ist eine serizitisch-kaolinische Substanz zu beobachten, die auch stellenweise überwiegen kann. An den Geröllen haften oft schöne Serizitsträhne. Im Zement ist viel Pigment vorhanden: besonders Magnelit, teilweise auch Hämatit und sich wolkig anhäufende kohlige Substanz. Seltener ist Rutil zu finden. In manchen Gesteinen treten außer den genannten Gemengteilen auch größere Feldspatkörner auf; der Feldspat ist kataklasisch, seine sruchspalten mit Quarz, örtlich auch mit Albit erfüllt. Entlang dieser Brüche zeigt der Feldspat Perthit- oder Mikroklinstruktur, in manchen Fällen aber ist er kaolinisch zersetzt. Der Feldspat kann mit Quarz örtlich in einem derartigen Verhältnis beobachtet werden, das auf ein gleichmäßigkörniges Gefüge des primären Gesteines hinweist, er kann (31) ÜBER DIE METAMORPHEN UND PALÄOZOISCHEN GESTEINE DES NAGYBIHAR, URS also z. B. nicht dem Quarzporphyr entstammen. Stellenweise ist der Feldspat vollständig zersetzt. In der Arkose, die zwischen Szelistye und Kristyor am Fuße der Magura vorkommt, sind als Gerölle gleichfalls Quarzit und Quarz zu beobachten. Als Bindemittel ist ein durch Verwitterung von Feldspat entstandenes Kaolin-Serizitaggregat und nur selten noch Feldspat zu finden. An manchen Orten lassen sich auch größere parallel orien- tierte Serizitschuppen, hin und wieder Limowit und Hämatitflecken, selten auch ARutil erkennen. Als Neubildung ist örtlich Mikroklin zu beobachten. Diese Gesteine setzen das Vorgebirge des Bihar zwischen dem Dobringipfel und Rezbänya zusammen; ihre Verbandsfestigkeit ist gering, besonders die Tonschiefer zerfallen sehr leicht. Das Hoch- gebirge beginnt also erst mit den Gneisen. Ihren petrographischen und stratigraphischen Verhältnissen nach können diese Gesteine in das obere Karbon oder in das unterste Perm verlegt werden. Die untersten Schichten der folgenden Schichtenreihe werden von roten Quarzkonglomeraten und roten Tonschiefern zusammengesetzt. Die schmalen Schieferlagen der Konglomerate wurden durch den Druck in einzelne Bänder zerstückelt. Hierauf folgen rote glimmerige Quarzkonglomerate und rote glimmerige Tonschiefer. Die Konglomerate enthalten örtlich — so bei Felsögirda — viel Gerölle von Gneis und anderen kristallinischen Gesteinen. Im Zusammenhange mit den letzteren Gesteinen treten (Quarz- porphyrtuff und Quarzporphyr auf und mit diesen will ich mich etwas eingehender befassen. Der Quarzporphyr wird von PrrErs aus der Umgebung des Nagy- bihar nicht erwähnt.* Zuerst finden wir regenerierte Quarzporphyr- tuffe und massigen Quarzporphyr aus der Umgebung von Rezbänya * Jene Behauptung von Franz Baron NorcsA jun., daß PETERS die Porphyroide zuerst im Bihargebirge entdeckte, beruht auf einem Irrtum. Die Beschreibung PETERS’ bezieht sich — wie aus dem Zitate im Werke Br. Nopcsas zu ersehen ist — auf das benachbarte Beler Gebirge. (Zur Geologie der Gegend zwischen Gyulafeher- var, Deva, Kuszkabänya und der rumänischen Landesgrenze. Mitt. a. d. Jahrbuche d. kgl. ungar. Geol. Anst. B. XIV, Heft 4, p. 120. Budapest 1905.) Nachtrag. Auf denselben Irrtum machte auch Prof. Dr. JuLius v. SzäpEczky in der im April 1906 abgehaltenen Fachsitzung der Ungar. Geologischen Gesell- schaft aufmerksam. 174 PAUL ROZLOZSNIK (32) bei PosernY beschrieben." — Dr. Josepn v. SzaB6” beschrieb aus den Sammlungen von PETERS aus Rezbänya — ohne Angabe des Fund- ortes — einen Orthoklas-Oligoklas-(uarz-Trachyt, welches Gestein der Beschreibung nach nur unser Quarzporphyr sein kann. v. Szasö erwähnt unter den Einsprenglingen Orthoklas (Perthit-Loxoklas), Oli- goklas, zersetzten Biotit und Quarz. Von dem im nachbarlichen Gebiete auftretenden Felsitporphyr bemerkt Dr. Morırz v. Päury” folgendes: «Ich erwähnte, daß diese voll- ständig schieferig entwickelten Gesteine in mehreren, oft ganz nahe liegenden Niveaus in dünnen Schichten zwischen die Konglomerate gelagert sind»; ferner p. 59: «Das ganze Gestein macht den Eindruck eines großenteils regenerierten Porphyrtuffes». Prof. Dr. JuLius v. Szäpeezey * machte in dem nördlich von Rez- banya gelegenen Teile des Bihargebirges die Beobachtung. daß zwischen den Sandsteinschichten sich örtlich tuffartiger Quarzporphyr eingelagert vorfinde, «der sich aber unter dem Mikroskop als eine zusammengepreßte und umkristallisierte einheitliche Porphyrmasse erwies» ip. 177), ferner (p- 177) sind dies oft «rhyolitisch ausgebildete Gesteine, die sich nur an ihren Salbändern mit den Bruchstücken des sie umgebenden Sand- steines vermengen und daher nicht als Tuffe, sondern vielmehr als nachträglich umgewandelte Lagergänge aufzufassen sind». Auf dem von mir untersuchten Gebiete sind außer (Juarzporphyr auch unzweifelhafte Quarzporphyrtuffe zu beobachten. Die Quarzporphyre besitzen eine meist hell grünlichgraue, graue oder dunkelgraue dichte Grundmasse, oft ist sie erdig und rötlich- braun, was aber in der Regel schon auf die Vermengung mit dem Materiale des Nebengesteines, des roten Schiefers, hindeutet. Diese letzteren Gesteine gehen in Tuffe und diese wieder in Schiefer über. Die Quarzporphyre haben meist eine massige und nur selten eine geschichtete Struktur. Als Einsprenglinge sind 1—3 mm große, wasserklare oder rötliche, seltener auch bläuliche, meist dihexaedrische Quarzkörner, ferner fleisch- roter, seltener nach P dünntafeliger, perlmutterglänzender oder kaoli- nisch zersetzter Feldspat, ohne erkennbare Zwillingslamellierung und ı %.%. D%6 = Dr. Szapö Jözser: Adatok Magyar- &s Erdelyorszäg hatärhegysäge trachyt- kepleteinek ismeretehez. Földtani Közlöny IV. 1874. p. 186. 3 Dr. Morırz v. Päury: Geologische Verhältnisse des Aranyostales in der Umgebung von Albäk und Szkerisöra. Jahresber. d. kgl. ungar. Geol. Anst. für 1899. p. 58. %* Im Jahresberichte d. kgl. ungar. Geol. Anst. für 1904. (33) ÜBER DIE METAMORPHEN UND PALÄOZOISCHEN GESTEINE DES NAGYBIHAR. 175 spärlich zersetzter Biotit zu beobachten. Manchmal werden die Quarz- porphyre von Chalzedonadern durchsetzt. Der Quarzporphyr bildet Lagergänge und Gänge in den roten Schiefern und Tuffen, wo aber die roten Schiefer mit den Karbon- schiefern in Berührung kommen, werden auch diese vom Quarzporphyr durchbrochen. Die Gänge treten so zahlreich und in so untergeord- neter Mächtigkeit auf, daß sie auf der Karte von ihren Tuffen nicht mehr auseinandergehalten werden können. Dies bezieht sich auch auf jene beiden Stöcke, die wir auf der Karte PoSenys an der Pregna und am oberen Ende von Rezbänya verzeichnet finden. U. d. M. herrscht unter den Einsprenglingen der Quarz vor; seine Dihexaeder sind korrodiert, oft ganz abgerundet, er ist aber auch in scharfeckigen Splittern zu finden. Oft sind an demselben bogen- förmig verlaufende Spaltrisse zu beobachten, an denen sich kaolinische Zersetzungsprodukte angesiedelt haben. Kataklasstrukturen sind am Quarz nicht zu beobachten, daher waren diese Gesteine keiner inten- siveren Pressung mehr unterworfen. Der Feldspat bildet meist den kleineren Teil der Einsprenglinge, ist aber ziemlich reichlich vorhanden. Ein Teil davon ist nicht ver- zwillingt; La= 90°, Lce=5°, der optische Charakter ist negativ, er gehört daher dem Orthoklas an; aber auch im Orthoklas ist in flecki- ger und netzartiger Verteilung eine andere Feldspatsubtanz vorhanden, die sich von dem, tiefgraue Interferenzfarben aufweisenden Orthoklas durch höhere Lichtbrechung sowie höhere — gelbe — Interferenz- farben unterscheidet und höchstwahrscheinlich Albit ist. Oft besitzt der Feldspat ein schilfiges Aussehen; ein Teil der Streifen ist mehr getrübt, als der andere, die einzelnen Streifen gehen aber ohne jed- weder scharfen Grenze ineinander über, wodurch der Feldspat eine undulöse Auslöschung gewinnt. Seine Interferenzfarben sind dabei niedrig und der optische Charakter bleibt — soweit es zu kontrollie- ren war — gleichfalls negativ. Die Ausbildung des Feldspates erinnert daher an jene der Keratophyre. Mikroperthitische Verwachsungen sind natürlich noch in verschiedener, mehr oder minder deutlicher Aus- bildung zu beobachten. An manchen Individuen war L ce = 8:5—10° und optisch negativer Charakter zu beobachten, welche Daten auf Mikroklin, beziehungsweise Mikroklin-Mikroperthit hinweisen. An die- sen Feldspaten ist auch hin und wieder das Karlsbader Gesetz zu beobachten. Untergeordnet findet sich auch Plagioklas vor; seine Körner sind meist von solcher Frische, die beinahe an den Habitus der ter- tiären Gesteine erinnert. Er bildet Zwillinge nach dem Albitgesetz; Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XV. Bd. 2. Heft. 12 176 PAUL ROZLOZSNIK \ (34) Le=17—195°, La= 72°, der optische Charakter ist positiv. er steht daher dem Albit nahe. An einem Kristall war auch La= 86° und optisch negativer Charakter zu beobachten, dieser nähert sich also schon dem Oligoklas. Dieses Resultat stimmt mit den Bestimmun- gen von Dr. v. Szapö gut überein. Die Ausbildung der Feldspate neigt zu jener der Keratophyre, von den typischen Keratophyren wird jedoch unser Gestein durch den untergeordneten Gehalt an Albit — der mittels des optischen Cha- rakters gut kontrolliert werden konnte —- unterschieden. Der Biotit ist immer zersetzt, meistens zu Ferrit, seltener zu Serizit und Rutil. Der Biotit ist spärlich zu finden, wenn er in größerer Menge vorhanden ist, zeigt er fluidale Anordnung. Gleich- falls spärlich sind noch Hämatit, Magnetit, Apatit, Zirkon und äußerst selten auch kleine Körner von Titanit zu beobachten. Hie und da haben sich auch größere Schuppen von sekundären Muskovit gebildet. Als fremde Einschlüsse finden sich Quarzit, selten Albitgneis und dem Tuff enstammende Fragmente vor. In der Grundmasse sind oft kleine, unregelmäßig begrenzte (Quarz- körchnen zu erkennen, im übrigen macht sie den Eindruck einer iso- tropen Substanz, die infolge Zersetzung mit kleinen Schuppen von Kaolin und Serizit erfüllt ist. Längliche, gewundene, spindelförmige Streifen, die rein aus Kaolin und Serizit bestehen, scheinen auf ursprünglich fluidale Struktur hinzuweisen. Die Grundmasse mag, nach diesen Zersetzungsprodukten zu urteilen, an Alkalien sehr reich gewesen sein. Wenn größere, von diesen Zersetzungsprodukten erfüllte Stellen zu finden sind, so können neben den Zersetzungsprodukten auch größere radialstrahlige Gruppen von Turmalin beobachtet wer- den. Örtlich finden sich auch sphärolithische Partien vor; die einzelnen Sphärolithe sind optisch negativ. In der Grundmasse der rostbraunen Gesteine ist viel Magnetit- Hämatit, die sich örtlich auch anhäufen, zu beobachten. Seltener kommen auch aus Magnetit und Biotit zusammengesetzte Partien und Turmalin vor, die bereits auf Resorption des Nebengesteines hin- weisen. Die Quarzporphyrtufje sind sehr verschieden entwickelt; einige Varietäten weisen eine hellgrüne Färbung auf und enthalten reines T'uffmaterial, in anderen Fällen treffen wir Quarzdihexaeder und kaolinisierten roten Feldspat in dem roten Schiefer verstreut an. Aus der Zunahme des Tuffmaterials gehen Kristalltuffe hervor. Die dazwischen liegenden Varietäten können von jenen Quarzporphyren, (35) ÜBER DIE METAMORPHEN UND PALÄOZOISCHEN GESTEINE DES NAGYBIHAR. 177 bei denen 'das Nebengestein resorbiert wurde, -oft nicht mehr unter- schieden werden. Die Kristalltuffe werden in der Hauptsache aus wasserklaren i—2 mm großen Quarzdihexaedern zusammengesetzt, wozu sich noch in wechselnder Menge häufig kaolinisierter, fleischroter Feldspat und I—8 mm große Quarzitgerölle gesellen. ‚Ein Bindemittel ist oft nur spärlich vorhanden; es ist meist weißlich bis rötlich gefärbt und quarzitisch; wenn es an Menge zu- nimmt, so sind in ihm auch kleine Flecken von Magnetit und Biotit zu beobachten. Örtlich — so bei Lepus — sind im Tuffe auch Chalzedongänge zu finden. U. d. M. bestehen die größeren Gerölle aus Quarzil und sind oft schon zerfasert; in ihnen lassen sich auch sekundäre Gaseinschüsse beobachten. Der Quarz und der Feldspat zeigen dieselben Eigen- schaften wie in den massigen Gesteinen, nur ist der Feldspat öfters zersetzt oder zertrümmert. Untergeordneter kommen Chlorit, mit Rutil erfüllter Muskowit, Magnetit, Hämatit und Zirkon vor. | Seltener sind auch breccienartige Fragmente — teilweise aus Quarzporphyr bestehend — zu beobachten; sie sind aber meistens so stark zersetzt, daß sie nicht mehr analysiert werden können. Einige Fragmente gehören den Karbonschiefern an. Als Bindemittel ist manchmal 0'02—0'04 mm großer brauner Biotit, Magnetit, Hämatit, Turmalin und wenig Muskowit, in anderen Fällen Quarzaggregate, Serizit und Kaolin zu finden; das gegenseitige Verhältnis der Bestandteile variiert zwischen weiten Grenzen. x Die jüngsten Repräsentanten des Paläozoikums sind Quarzit- konglomerate und Quarzite! Quarzitbänke finden sich ‚auch schon in den roten Schiefern eingelagert vor. Auf dem von mir begangenen Gebiete sind sie nur an einer Stelle, zwischen dem Girdasakabache und der Aranyos zu finden, wo sich aus ihnen ein breiter Streifen zusammensetzt, dessen höchsten Punkt der Runkulujgipfel bildet. x 1 Nach den Beobachtungen des Herrn Sektionsgeologen Dr. Morırz v. PALFY sind diese Gesteine am östlich benachbarten Gebiete älter als die glimmerigen Konglomerate und roten Schiefer, während im Beler Gebirge nach den Beobach- tungen von Dr. JuLius PerHuö und Dr. Huco BöckH das Gegenteil der Fall ist. Auf mich selbst machten die Gesteine an Ort und Stelle den Eindruck jüngerer Bil- dungen, weshalb sie hier auch in dieser Reihenfolge behandelt wurden. | ar 178 PAUL ROZLOZSNIK (36) Die bisher behandelten Eruptivgesteine konnten stets mit einer bestimmten Schichtenreihe in Zusammenhang gebracht werden; zum Schlusse soll noch von einem paläozoischen Eruptivgesteine Erwähnung getan werden. Einige Stücke desselben fanden sich am östlichen Gneis- gebiete vor und ein schmaler Gang wurde unter dem Graitoregipfel, am Gehänge des Bajulujtales, in den Karbongesteinen beobachtet. Es ist dies ein kristallinisch-körniges Gestein, das aus weißem Feldspat und aus Quarz zusammengesetzt wird. Der spärlich vorhan- dene Chlorit und Serizit verleihen dem Gestein eine etwas geschich- tete Textur. U. d. M. besitzt das Gestein eine porphyrartige Struktur. Sein herrschender Gemengteil ist Feldspat. Die einzelnen Feldspatindividuen greifen gezähnelt ineinander. Der größere porphyrartig hervortretende Feldspat zeigt meistens keine Zwillingslamellierung, bloß in einzelnen Partien desselben sind feine Zwillingslamellen zu erkennen. Seine Individuen sind mit winzigen Nädelchen erfüllt, die in der Hauptsache dem Muskovit angehören, einige, tiefere Interferenzfarben aufweisende Nädelchen können wohl richtiger dem Zoisit zugerechnet werden. Weitere Einschlüsse bildet noch Quarz. Zur Bisektrix senkrecht ge- troffene Schnitte konnten nicht konstatiert werden, sein ‘optischer Charakter ist aber positiv, daher liegt ein Plagioklas vor. Der im Vereine mit Quarz die scheinbare Grundmasse zusammen- setzende Feldspat ist oft nach dem Albit-, seltener auch nach dem Periklinergesetz verzwillingt; er ist in gleicher Weise wie der größere Feldspat ausgebildet. L a = 70—75°, Lc = 10—19°, e>a, und »>7, seine Hauptmasse variiert daher zwischen Albit und Albit-Oligöklas. Das Ausscheiden der Muskovitnadeln sowohl, als auch die Struktur weist auf intensive dynamische Beeinflußung hin; wieweit dieselbe als proklasisch anzunehmen ist, konnte aus den zwei untersuchten Gesteinen nicht entschieden werden. Die Feldspatbestimmung bezieht sich in keinem der beiden Fälle auf die ursprüngliche Feldspat- substanz, da die Zusammensetzung des Feldspats durch diese Aus- scheidungen verändert worden ist. Der Quarz ist kataklasisch und birgt viel Flüssigkeits- und Gas- einschlüsse. | Nach farbigen Gemengteilen sind nur spärliche Pseudomorphosen von Chlorit, Epidot und Leukoxen zu beobachten. An einigen Stellen wird der Schliff von Bruchlinien durchsetzt; die Feldspate sind entlang dieser Linien oft mit wasserklarem Albit erfüllt. Dieses Gestein ist daher am besten als Ganggestein des Granits des Gyaluer Hochgebirges aufzufassen. (37) ÜBER DIE METAMORPHEN UND PALÄOZOISCHEN GESTEINE DES NAGYBIHAR. 179 Stratigraphische Bemerkungen. Die hier beschriebenen Gesteine des Bihargebirges sind — wie versucht wurde im Vorhergehenden nachzuweisen — metamorphe und normale Sedimente und Eruptivgesteine. Während jedoch die jung- paläozoischen Gesteine noch einen deutlichen sedimentären Charakter besitzen, waren die älteren Gesteine einer tiefgreifenden Metamorphose unterworfen. An den einzelnen Gesteinsgruppen kann die stufenweise Um- wandlung ziemlich gut studiert werden. Nach Prrers * waren die permischen roten Schiefer noch gleich- falls der Metamorphose unterworfen und sind die metamorphen Ge- steine überhaupt kontaktmetamorphe karbonische und permische Ge- steine. Nach PErters beginnt also die Schichtenreihe mit den Karbon- schiefern als ältestes Glied. Diese seine Behauptung fußt namentlich auf jenen Beobachtungen, wonach die metamorphen Gesteine östlich vom Piatragipfel (bei PETErs Gajnagipfel) von roten Schiefern, bei Pojana wieder von den Tonschiefern unterlagert werden. Gegen diese Beob- achtung Prrers’ wendet sich bereits PosernY.** An beiden Stellen ist die Lagerung nicht normal und eine Bruchlinie nachweisbar, die in der Tektonik des Bihargebirges eine hervorragende Rolle spielt. Ihre Hauptrichtung ist NNW—SSO und entlang dieser Linie sind die jun- gen Eruptivgesteine (Granodiorit, Quarzdiorit, Biotit-Amphibol-Andesit und Liparit) emporgedrungen; in der Verlängerung der östlichen Bruchlinie liegt auch der Eruptivstock des Szäraztales (Vale Saka; — das Eruptivgestein ist nach Dr. v. Szäpeczey Dacogranit). Die Haupt- masse der Eruptivgesteine liegt aber in verlassenen, unwegsamen Ge- genden und war daher PETERS unbekannt. Seine gegenwärtige Gestalt hat das Bihargebirge beim Empor- dringen dieser Eruptivgesteine erlangt; diese Ausbrüche haben sich aber bereits nach der Ablagerung der oberkretazischen Schichten voll- zogen, da die oberkretazischen Ablagerungen bei Felsövidra von einem Teile der Eruptivgesteine — so vom Biotit-Amphibol-Andesit, vom Liparit und Quarzdiorit — bereits durchbrochen werden. Im Zusam- menhange mit diesen Ausbrüchen ist z. B. eine Partie der oberen Kreide am Faca Biharuluj auf eine Höhe von 1600 m emporgehoben worden. * S. besonders die Erläuterungen von PETERS zu Profil 1 und 5. #* Tr, 1.0 180 PAUL ROZLOZSNIK (38) Mit dem jüngeren Alter der Eruptivgesteine fällt die PETERssche kontaktmetamorphe Theorie von selbst weg. In seiner jetzigen Gestalt bietet uns der Bihar das Bild eines typischen Schollengebirges; sein stratigraphisches Studium wird aber eben durch diesen Schollenaufbau erheblich erschwert. In den roten Schiefern konnte ich bloß die Abdrücke einer an Posidonomya erinnernden Bivalve beobachten, es konnte aber nicht einmal das Genus mit voller Sicherheit festgestellt werden. Infolge ihres petrographischen Äußeren und der Vergesellschaftung mit Quarz- porphyr können diese Schichten mit ziemlicher Sicherheit in das Perm verlegt werden. In den als karbonisch beschriebenen Gesteinen fanden sich im Lika- prafojtale bei Pojana, in einer mit den Konglomeraten abwechselnden helleren Bank (die bei den Eisenmergelschiefern beschrieben wurde) Korallen vor, deren Bestimmung ich der Freundlichkeit meines. Kolle- gen Herrn Dr. Karı v. Parp verdanke. Herr Dr. Karı v. Papp schreibt hierüber folgendes: «In dem grünlichgrauen Gesteine sind die Konturen der Korallen bloß angedeutet. Die Querschnitte verweisen auf kleinere Einzelkorallen, nur an einer Stelle reihen sich fünf-, beziehungsweise sechseckige Zellen an- einander. Alle Zeichen sprechen dafür, daß wir es mit zwei kleineren Arten der CGyathophyllidae zu tun haben. Die Septen reichen nicht bis in das Zentrum der Kelche hinein, daher können wir zuerst an das Genus Gampophyllum E. H. denken. Die Art ist näher nicht mehr zu bestimmen, ein Durchnitt ähnelt aber ungemein der Art CGyalho- phyllum parricida (MıLne Epwarns and Junes Haıme: British Fossil Gorals, London 1852, p. 181. Tab. XXXVII. Fig. la—b), die aus dem Mountain Limestone angeführt wird und schon den Übergang zur Gattung Gampophyllum repräsentiert. Mit einem Worte, aus diesen Überresten ist nur so viel zu erkennen, daß wir es mit solchen Ko- rallen der Familie Cyathophyllidae zu tun haben, welche beiden Arten hauptsächlich vom Devon bis zum Permokarbon bekannt sind.» Über das Alter der präkarbonischen Gesteine liegen keine paläon- tologische Daten mehr vor. In Anbetracht des Umstandes, daß die Karbongesteine noch der Metamorphose unterworfen waren, daß ferner die Metamorphose stufen- weise zu beobachten und endlich die sedimentäre Natur der Gesteine noch erkennbar oder doch wahrscheinlich ist: sind in den meta- morphen Gesteinen die Vertreter der altpaläozoischen Formationen zu suchen. (39) ÜBER DIE METAMORPHEN UND PALÄOZOISCHEN GESTEINE DES NAGYBIHAR. 1S1 Die phyllitischen Grünschiefer, die Quarzitschiefer und Quarzit- konglomerate tragen in der Hauptsache dynamometamorphe Beein- flußungen zur Schau. Sie würden daher der IIl-ten Gruppe der kristal- linischen Schiefer der ungarischen Geologen und der obersten Gruppe von BECKE-GRUBENMANN entsprechen. Die Gneise fallen vielleicht zwischen die IJ-te und IIl-te Gruppe und würden der mittleren Zone von BECKE-GRUBENMANN entsprechen. Daß diese Gesteine auf einer höheren Stufe der Kristallisation als die Quarzitschiefer u. s. w. stehen, findet seine Erklärung besonders in ihrer Zusammensetzung, durch welche die Metamorphose weit mehr begünstigt wurde, als durch die vielquarzigen Gesteine. Eine Entscheidung der die Metamorphose hervorrufenden Fakto- ren würde infolge der geringen Ausdehnung des hier beschriebenen Gebietes wohl ein vergeblicher Versuch sein. Soviel kann aber kon- statiertt werden, daß darunter der Druck eine hervorragende Rolle spielte, wofür die Kataklasstrukturen, das Vorherrschen der Mineralien mit geringem Molekularvolumen und das Fehlen der typischen Kontakt- mineralien sprechen. Die Metamorphose ist aber sicherlich auch durch die Intrusion des Granites des Gyaluer Hochgebirges begünstigt worden. Die Metamorphose war in ihren Hauptzügen schon vor der Ab- lagerung des Perm beendet, da sich in den permischen Konglomeraten und Breccien bereits Gerölle der metamorphen Gesteine vorfinden. x Am Schlusse meiner Arbeit angelangt, kann ich es nicht unter- lassen, meinem gewesenen Lehrer, Herrn Dr. Huco Böcku, Bergrat und ord. Professor an der Hochschule für Berg- und Forstwesen, für seine Bemühungen, mit denen er mich im Laufe seiner Aufnahme des Beler Gebirges im Jahre 1903 in die Methode der geologischen Auf- nahme einführte, meinen besten Dank auszusprechen. Durch die an seiner Seite gesammelten Erfahrungen wurde meine Aufnahme des Bihargebirges wesentlich gefördert. Desgieichen haben mich meine Kollegen die Herren Dr. KoLoman Emsztr und Dr. Karı v. Papp, der eine durch die freundliche Über- nahme der Gesteinsanalyse, der andere durch die Bestimmung der Korallen, zu aufrichtigem Dank verpflichtet. N u - In: ER Er, " N ; er 19 2 Er e N ge u: LER un # " A r j j | j « TE Bi 8 z N mr f f I EN: a r ’ MN x IP R v k N | RE Lu der ‚HERMEIER Er tn Ai Nier ” ’ z Bunt e a ru Fre visit Fe Keikrann® nl nid ie es ER ni 0 a srolgak lat a UA finger Ms RZ, ee ih irre) ir attc BB tn. Kader VE ui. 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Nach einem mehrwöchentlichen Aufenthalte in Budapest, den ich zum Studium der Sammlung der kgl. ungar. Geologischen Anstalt und der Sprache ver- wendete, wurden mein Freund H. Tarerr und ich von Herrn Professor von Löczy auf seinen Besitz am Balatonsee eingeladen, wo wir unter seiner liebenswürdigen Führung durch mehrtägige Wanderungen nach Möglichkeit in die Stratigraphie .des ungarischen Mittelgebirges einge- führt wurden. Herr H. Tarser übernahm das Vertesgebirge, ich das nordöstlich gelegene Gerecsegebirge zur Untersuchung. Dank des über- aus gütigen Empfehlungsschreibens, durch das Herr v. Löczy mir die Durchführung meiner Arbeit zu erleichtern suchte, fand ich bei der gräfl. Esteruäzyschen, sowie der fürstprimasialischen Forstverwaltung in Tata und Esztergom ein weitgehendes Entgegenkommen, für das ich auch hier meinen verbindlichsten Dank aussprechen möchte. Einem Rate von Herrn v. Löczy folgend, nahm ich als Grenzen meines Gebietes: die Eisenbahnstrecke von Tata bis Felsögalla als west- lichen, die Aufnahmearbeiten M. v. Hantkens im Esztergomer Revier als östlichen und K. Hormanns längs der Donau sich hinziehende Auf- nahme als nördlichen Abschluß. Mein Arbeitsfeld war gelegentlich der Vorarbeiten zur Herstellung der großen geologischen Karte der Öster- reich-Ungarischen Monarchie in einigen Hauptzügen bekannt geworden. Aber die Erläuterungen zu dieser Karte durch R. v. Hauer”! gehen wenig ins Einzelne und entfalten ebenso wie die Arbeiten WiınkLers,” 1 Jahrb. d.k. k. R. A. XX. (1870). > Földtani Közlöny XIII. (1883, der Bericht selbst datiert von 1870! Vgl.1. c. S. 337.) 13* 186 VORWORT. (4) Horuanns,' Hantkens,” welche aus Beobachtungen während der Auf- nahme der ungarischen geologischen Spezialkarte zu 1:140000° ent- standen sind, trotz ihres großen Wertes in manchen Beziehungen An- schauungen, die von den heutigen abweichen. Auch die «Die geologischen Verhältnisse des südlichen Teiles des Bakony»* behandelnde Arbeit von J. Böck# ist trotz ihrer für die damalige Zeit sehr großen Bedeutung in einzelnen Teilen durch zahlreiche Einzelbeobachtungen überholt worden. Eine zusammenfassende neuere Arbeit über die geologischen Verhältnisse der ungarischen Mittelgebirge steht noch aus. Daraus erklärt sich die Tatsache, daß in den meisten Lehr- und Handbüchern der Geologie über die ungarischen Mittelgebirge garnichts oder auch wohl nichts Zutreffendes gesagt ist. Eine Ausnahme macht die soeben erschienene Arbeit G. v. Arrtuagers über die Trias des Mediterran- gebietes,” die sich für das ungarische Mittelgebirge z. T. auf unge- druckte Mitteilungen von Herrn v. Löczy stützt. Diese Lage der Dinge macht eine ausführlichere Darstellung dieses bisher so vernachlässig- ten Teiles von Europa wünschenswert. Über die Tektonik sprach Dr. K. Hormanx in den Mitteilungen aus dem Jahrbuche d. kgl. ung. Geologischen Anstalt Bd. IIl.: Die Basalte d. südl. Bakony und gab eine (Tab. XVI) Geognostische Übersichtskarte des Bakonyer Vulkandistriktes. Die tektonischen Beziehungen der ungarischen Mittelgebirge zu den Ostalpen einerseits, zu den Karpathen andererseits, waren bisher noch wenig geklärt. So spricht z. B. Neumayr (Erdgeschichte Bd. 1. S. 361, II. S. 507) von einem innigen Zusammenhange des Bakony-Vertes- Gereese-Pilis-Zuges, den er als einen der rutenförmig auseinandertre- tenden alpinen Faltenzüge auffaßt. Auch TErMmIER und Luseons Auffassung erscheint wenig zutreffend. [Vgl. S. 220 (38) dieser Arbeit.) Einen Beitrag zur Entscheidung der Frage, ob das ungarische Mittelgebirge als eine wahre tektonische Fortsetzung, also als integrierender Bestandteil der Alpen, oder nur als ein Gebirgszug mit vorwiegend alpiner Gesteinsausbildung anzusehen ist, soll die vorliegende Arbeit liefern. Allerdings stößt jeder Versuch auf Schwierigkeiten. Der Geolog I! Földtani Közlöny XIV. (1884). 2 Mitt a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. I. (1872). #® Magyarorszäg reszletes földtani terkepei. Kiadta a m. kir. Földtani Intezet 1 : 144000. F. 7. “ Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Il’u. 111. 1872. 5 In Frech «Lethaea mesozoica». Ebenso UnLis in Bau u. Bild v. Östr, S. 703, 756. 61, 8. 418. N (5) VORWORT, 187 verliert nur zu oft ganze Reihen von Tagen durch das Fehlen jeglicher Aufschlüsse, das durch zahllose, geringfügige Verwürfe beständig wechselnde Streichen und Fallen, die Armut an Versteinerungen und die Bedeckung großer Flächen mit dichtem Waldbestand. Die oft ver- sagende, durch die photographische Reproduktionsart etwas matte, auch schon ziemlich veraltete Karte 1: 25000 und der Kompaß sind als Orien- tierungsmittel im dichten Wald von nur geringem Werte und es erfordert viel Geduld, unter diesen Verhältnissen genauere Daten auf der Karte einzutragen. Nur den ungewöhnlichen Witterungsverhältnissen des Jahres 1904! sowie einem sehr wandergeübten Körper verdanke ich es, daß ich Ende Oktober 1904 meine Kartierung abschließen konnte. Das Bestimmen des reichen Cephalopodenmaterials vom Gereese- und Piszniezeberge, das ich in zehntägigem Aufenthalte auf dem Gerecsegipfel aufsammelte, wurde mir zwar durch zahlreiche Gipsabgüsse der von Dr. Prınz aus Csernye (Bakony) bestimmten Fauna erleichtert. Leider aber war es mir nicht möglich, trotz der gütigen Fürsprache der Herren Professor FRECcH und v. Löczy aus der Budapester Universitätssammlung” Vergleichsstücke zu erhalten. Eine vorläufige Mitteilung einiger Ergebnisse findet sich im Centralbl. f. M. G. P. 1905, S. 391—397. 1 Bis in den Oktober hinein fiel seit dem Frühsommer kein Regen. = Wo, wie ich bei einem Besuch der Sammlung feststellen konnte, Gephalo- poden vom Gerecse unter dem Fundortnamen «Piszke» (Vgl. auch Földtani Közlöny 1905, Dezemberheft) vorhanden sind. Der Wohnort des Sammlers, eines Herrn v. SZIKLAY, der dieselben geschenkt hat, dient zur Bezeichnung der Stücke. I. Stratigraphie. 1. Allgemeine Übersicht der Schichtenfolge des ungari- schen Mittelgebirges bis zur Kreide. So verschieden die einzelnen Gebirgsgruppen des ungarischen Mittelgebirges in geologischer und orographischer Beziehung sind, so ist doch zu einem Verständnis eines einzelnen Gliedes dieser Gebirgsreihe ein Eingehen auf die stratigraphischen Verhältnisse des gesamten Höhenzuges unbedingt erforderlich. In der Reihenfolge des geologischen Alters zähle ich deshalb auch Formationsglieder auf, die ich im Gerecse- gebirge selbst nicht gefunden habe, die jedoch aus anderen Teilen der ungarischen Mittelgebirge bekannt sind. Namentlich muß der von M. v. Hanteen als «südwestliches mittelungarisches Gebirge» bezeichnete S- und W-lich von der Donau liegende Gebirgsteil (zwischen Keszthely am Ba- laton und Esztergom, Väacz und Budapest) zum Vergleich herangezogen werden. (Archaikum' und Karbon.) Alsälteste Bildung sieht R. v. Haver den Granitstock des Meleghegy NO-lich vom Balatonsee bei Sze- kesfehörvär an. Nach den wenigen vorliegenden Angaben haben die Schichten etwa nachstehende Reihenfolge: Als Liegendstes erwähnt v. Jor£ry einen Phyllit, der dem Fleckschiefer * Nordböhmens ähnlich ist. Darüber liegen feste Quarzite und Quarzitkonglomerate in Verbindung mit Graniten, die von Zırkeu z. T. als Granitit bezeichnet wurden und Bruchstücke der Phyllite eingeschlossen enthalten. In der SW-lichen Verlängerung der Hauptachse des Meleghegy liegt der Särhegy. Kristal- linischer Kalk, häufig. auch schieferige und dichte oder halbkristallinische Varietäten setzen seine Oberfläche zusammen. R. v. Haver vergleicht diese Kalke mit dem Unterkarbon (Kohlenkalk) der Karpathen. Lagerungs- I Die nicht im Gerecsegebirge vorkommenden Formationen sind in dieser Aufzählung in Klammern gesetzt. 2 Die Richtigkeit der Jok£Lyschen Vergleichung vorausgesetzt, scheint dieses Vorkommen auf Kontaktwirkung hinzudeuten. En EEE EEE WE (7) BEITRÄGE ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GERECSEGEBIRGES. 189 verhältnisse, petrographische Beschaffenheit, das Vorkommen von Sphs- rosiderit und Brauneisenstein, auch der Umstand, daß an der Südseite des nach NW fallenden Schichtenkomplexes sich einzelne Stücke von Quarzkonglomerat finden, veranlassen ihn zu dieser Altersbestimmung. Nordöstlich von der Donau ist Karbon inı Bükkgebirge durch Ton- schiefer, Sandsteine, Konglomerate mit eingelagerten dunklen Kalksteinen und Hornsteinen vertreten.” Am NO-Rande der Mätra, zwischen Reesk und Sirok, treten ebenfalls karbonische Gesteine zutage. Nachdem ein unterkarbonisches Alter der Vorkommen von Dobsina und Kornyareva von FrecH * nachgewiesen ist, liegt es nahe, für diese versteinerungs- leeren Funde ebenfalls zunächst an die Unterabteilung zu denken. (Dias.) Zur Dyas gehören wahrscheinlich die Quarzite und Quar- zitkonglomerate des Meleghegy. Der feste Quarzsandstein und die Kon- glomerate des südlichen Bakony am Balatonseeufer sind sicher dem Rotliegenden zuzurechnen. R. v. Hauer vergleicht die liegenden Kon- glomerate mit dem Verrucano (Grödener Konglomerate), den hangenden festen Sandstein mit den Grödener Sandsteinschiehten. (Trias.) Die Trias ist im Bakony vollständig entwickelt.” Über den Werfener Schiefern (am Nordufer des Balatonsees) lagern sich im Bakony Äquivalente der Guttensteiner Kalke in Forın von Kalksteinen, Dolomiten und Rauchwacken, die mit Plattenkalken vom Alter des obersten Rhät schließen. Brachiopoden- und cephalopodenführende Schichten werden mit Recoaro und Reiflinger Kalke verglichen. Darüber liegen hornstein- und cephalopodenführende Buchensteinschichten. Über den Wengener und unter den Raibler Schichten sind Cassianer Schichten angedeutet. Auf die mächtige Vertretung der Raibler Schichten folgen Dolomite. Im Gegensatze zu dem fossilreichen Dachsteindolomit des Bakony ist der des Vertes mit Recht als Hauptdolomit zu be- zeichnen, da er fast fossilleer und undeutlich geschichtet ist. Im NO-Teil des ungarischen Mittelgebirges ist Trias nicht mit Sicherheit nachgewiesen worden. Jedenfalls aber sind die den Karbon- schichten des Bükkgebirges aufgelagerten Kalke, die leider nicht fossil- führend zu sein scheinen, Äquivalente der Trias und des Jura. Die Trias entspricht, wie z. T. schon bekannt war, zum Teil von Frecn* hervorgehoben wurde, in sämtlichen Stufen der südalpinen J. BÖcKH, Geolog. Verh. d. Bükkgeb. (Jahrb. d.k.k. geolog. KR. A. XVII, S. 223) Földtani Közlöny 1906. Vgl. die Tabelle auf S. 430/31, in @. v. ARTHABER, Die alpine Trias des Mediterrangebietes (in FrecH Lethaea mesozoica). * Genaueres bei FRECH (Res. d. wissensch. Erforsch. des Balatonsees). Nach- träge zu den Zweischalern u. Brachiopoden. De Vase) 190 HANS V. STAFF (8) Entwickelung.’ Nur in der karnischen Stufe erinnert das Vorkommen von Hallstädter Ammoniten, sowie von Vertretern der niederösterrei- chischen Schiefer mit Carnites floridus an die Nordalpen. Mit dieser Ausbildung der Trias steht die des Jura im Einklang, die, wie Prıxz ? bereits hervorgehoben hat, durchaus südalpinen Charakter trägt. Jura. Vom Bakony beschreibt Havrr folgende Reihenfolge: Im Liegendsten sind Thalassitenkalke (Cardinienschichten) vor- handen. Darüber liegen Arietenkalke. Dem mittleren bis oberen Lias entsprechen Hierlatz- und Adnether Schichten. Noch jünger sind die von v. Hauer erwähnten Posidonomyenschichten. Unterer Lias ist im Um- kreise des Gerecsegebirges, aber nicht in seinem Inneren vorhanden. Bei Tata liegen Crinoidenkalke des Unterlias, bei Bajoth am Öreek6 sah v. HAvER einen «Arietammoniten» und Terebrateln. Auch von Dorog am Steinfelsen werden u. a. «Amm. tardecrescens Hav., Amm. cf. mul- tieostatus Hav. und Terebratula mutabilis» erwähnt. Der dichte, weiße, fleischfarbene und rote Kalkstein des Unterlias ist ziemlich unregelmäßig gelagert, daher trotz seiner bedeutenden Härte und Politurfähigkeit technisch nicht gut verwendbar.” Im Bakony enthält der. mittlere Lias bereits viel Ton und geht ohne scharfe Faziesgrenze in den oberen Lias über, der im Bakony (Csernye) sowie im Gerecsegebiet überaus fossil- reich vorliegt. Bei Vacz werden graue Kalke und kieselige Schiefer von Haver als liassisch angesehen. Bei Pees ist dagegen der Lias in kohle- führender Fazies ausgebildet. Oberer Lias und unterer Dogger sind im Gerecsegebirge in mäch- tiger Entwickelung vorhanden. Von den 8 getrennten, mir bekannt ge- wordenen Vorkommen sind die Steinbrüche des Bänyahegy bei Tardos, des Gerecse, des S- und N-Pisznieze und Törökbükk die wichtigsten. Die Faziesausbildung ist fast die gleiche bei Lias und Dogger und ent- 1 Über die südalpine Entwickelung vel. C. Diener, Bau u. Bild d. Ostalpen u. d. Karstgeb. S. 504. 2 Gy. Prinz, Die Fauna der älteren Jurabildungen im nordöstlichen Bakony. (Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XV, S. 15—20.) 3 Eine unter- bis mittelliassische Fauna führt aus rot und weiß geflecktem Cri- noidenkalke des Pilisgebirges Fr. ScHArarzır (Földtani Közlöny XIV, S. 421, 422) an. Eine ähnliche Fauna hat Hormann (l. ec. S. 328—332) in dem nördlichen Vorlande des Gerecsegebirges gefunden. Abgesehen von dem Charakter der Fauna (nähere Besprechung $. 196 (14) dieser Arbeit) scheint auf ein mittelliassisches Alter auch der Umstand hinzuweisen, daß Hormann (l. c. $. 329) eine geringe Diskordanz gegen den Dachsteinkalk beobachtet hat, während bei Tata der unzweifelhafte Unterlias unmerklich in die Obertrias übergeht. R. v. Hater (Jahrb. d. k. k. R. A. XX, S. 474) erwähnt ebenfalls eine Diskordanz zwischen jurassischem Marmor und Dach- steinkalk. (9) BEIRÄGE ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GERECSEGEBIRGES. 191 spricht in den Grundzügen, aber nicht in den Einzelheiten der von Csernye im Bakony, wo Dr. Prinz eine reiche Fauna beschrieben hat. Der sehr gut geschichtete, dünnbankige, politurfähige, fleischrote, bis tiefweinrote, harte Kalk, «Marmor» genannt, wird in Steinbrüchen aus- gebeutet. Ein Teil von Budapest ist aus diesem Marmor erbaut. Lias ist im allgemeinen in dunklerer, tonreicherer, Dogger in hel- lerer, kalkreicherer, härterer, in den hangenderen Partien auch horn- steinführender Fazies entwickelt. Tithon kommt im N des Gerecsegebir- ges am N-Rande des Margithegy, am Papretärok von Felsö-Vadacs puszta u. a. in kleineren Partien vor. Auch im Tithon ist die Färbung des Gesteines rot, zuweilen gelblich. Kalkigere Lagen werden von mäch- tigen Hornsteinschichten unterbrochen. Hormann führt in seiner Fossil- liste u. a. folgende Formen auf: Phylloceras mediterraneum Neun. « serum OPP. « ptychostoma Bex. « ptychoicum (ven. « Kochi Opr. Lytoceras montanum Opr. Haploceras Staszyczü ZEUSCHN. Simoceras volanense OPP. « Malettianus Foxr. Perisyhinctes cfr. colubrinmus Reıx. « eudicholomus Zıtt. Aspidoceras Rogoznicense ZEUSCHN. « Herbichi Horn. (a. d. Gruppe des A. liparum) Pecten Rogoznicensis Zırr. Terebratula rectangularis Pıer.' Auffallend ist im ungarischen Mittelgebirge das Fehlen jeder An- deutung einer Fauna des oberen Dogger und des unteren Malm. Auch dieser Umstand macht eine Trockenlegung dieses Gebietes in den ge- nannten Zeiten immerhin wahrscheinlich. Eine allgemeine Transeression dürfte hier erst wieder etwa im (oberen ?) Kimmeridge erfolgt sein.” Ob ! Aus entsprechenden Schichten des Bakony werden auch noch Aptychus und Pygope diphya neben Phyll. ptychoicum erwähnt. Vgl. LAPrarent. 1. ec. 1906, pag. 1279. ® Aus dem Komitat Bihar hat Tu. v. SzontacH (Jahresber. d. kgl. ungar. Geol. Anst. f. 1903) eine ziemlich vollständige Reihe jurassischer Sedimente be- schrieben. Schon der Lias ist in kalkig-mergeliger Fazies vorhanden. Im obe- ren Dogger (Macrocephalushorizont) treten bereits glaukonitische Bildungen auf. 199 HANS V. STAFF 10) die Zone des Asptdoceras acanthiecum selbst schon überall vertreten ist, ist wohl noch nicht mit Gewißheit zu entscheiden.” Dagegen scheint die oben angeführte Fauna sicher den Äquivalenten der Diphya- kalke und Stramberger Schichten anzugehören. Der ganz allmähliche Übergang in die untere Kreide, der anderenorts diese Schichten kenn- zeichnet, ist nur in der Fauna nachzuweisen. Im Gerecsegebiet wenig- stens tritt nämlich etwa an der Grenze zwischen Malm und Kreide, vielleicht schon am Schluß des Untertithon, ein Fazieswechsel ein, der die hellroten, erinoidenreichen Tithonkalke durch sandige glaukonit- reiche, grünlichbraune Mergel der Valendisstufe ersetzt. Es scheint demnach, daß die hebenden Tendenzen, die im Norden (Norddeutsch- land, England) die Fazies des Purbeck veranlaßten, sich in geringerem Maße auch im Gerecse” fühlbar machten. Hantken® erwähnt daher auch eine deutliche Diskordanz zwischen dem Mergel und den «jurassischen Hornsteinen». Aus dem Pilisgebirge erwähnt Fr. ScHararzık * ebenfalls jurassische Schichten, die er dem Tithon zurechnen möchte. Schlecht erhaltene Reste von Phylloceren und Perisphincten in den durch Erosion stark mitgenommenen roten Marmorschichten, die reichlich gutge- schichtete Feuersteinlagen führen, sind die einzigen Fossilien, die er gefunden hat. Diese Schichten würden also dem Untertithon des Ge- recsegebietes entsprechen. Zuckerkörnige, stellenweise dolomitische Kalke des Malm scheinen dicerasartige Rudisten in den obersten hellgrauen Lagen zu enthalten. H. VETTERS (Beitr. z. Pal. u. Geol. Österr.-Ung. u. d. Or. XVII. S. 226) führt aus Niederfellabrunn glaukoni- tische, graue, sandige Mergelkalke des Tithon an, deren petrographischer Charakter zu den anderen karpathischen Tıthonklippen im Gegensatz steht. Von Interesse ist vielleicht auch die Tatsache, daß J. v. Marvyasovsky (Földtani Közlöny XIV, S. 346) im Köröstal bei Rev Schichten, die H. Worr als Caprotinenkalk ansah, den Dice- ratenschichten zurechnete. Vgl. UnHuis, 1. ce. S. 688. 1 LAPPARENT, Tr. d. Geol. 1906, pag. 1239 u. 1245 scheint in seinen Karten- skizzen die Ansicht zu vertreten, daß die Überflutung NO-Ungarns, die im Kimme- ridge auf der Kartenskizze eingetragen ist, im «Sequanien» erfolgt sei. Bis jetzt scheint im ungarischen Mittelgebirge das Unter-Kimmeridgien als ältestes Glied der nun bis zur mittleren Kreide sich fortsetzenden marinen Schichtenreihe festgestellt zu sein u. zwar mit Tiefseefazies. Der Beginn der Transgression wäre im Malm y oder d zu suchen. = Die mergelig-glaukonitische Fazies, die in anderen, verwandten Gebieten schon früher, z. B. im Lias auftritt, ist im Gereesegebiet erst im Obertithon nach- ‚ weisbar. Ebenso in Niederfellabrunn. Vgl. A. v. Krarrr in Verh. d. k. k.R. A. 1897, p. 193. » 1. 8:458, “ Földtani Közlöny XIV. S. 423. (11) BEITRÄGE ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GEREGCSEGEBIRGES. 193 Kreide und Tertiär. Über die Kreide- und Tertiärablagerun- gen des ungarischen Mittelgebirges liegen zwar zahlreiche wertvolle Einzeldarstellungen, aber keine neueren Zusammenfassungen vor. Außer- dem scheint die sehr schwierige Gliederung von Kreide und Tertiär so eng mit den Vorkommen des Gereese- und Vertes-Gebietes verknüpft zu sein, daß eine allgemeine Besprechung der mittelungarischen Verhält- nisse sich wohl am besten an die spezielle Behandlung der Schichten- folge dieser beiden Gebirgsteile anschließt. 2. Spezielle Übersicht des Gerecsegebirges. ‘Nach dieser allgemeinen kurzen Übersicht der stratigraphischen Verhältnisse des ungarischen Mittelgebirges sollen nun die einzelnen Vorkommen des Gerecsegebirges eingehender besprochen werden. Rhät. Das älteste Gestein des Gerecsegebirges ist rhätischer Kalk- stein oder oberer Dachsteinkalk. Als liegenderer Dachsteindolomit ist der südlich gelegene Bergzug anzusehen, der aus dem Nagy-Keselykö nördlich von Felsögalla, dem schroff nach W abfallenden, auf der Karte ungenannten 309 m erreichenden Berge südlich vom Pesköhegy, dem Tornyöhegy bei der Puszta Tornyö und vor allem dem Nagy-Baglyas und Nagy-Somlyövär südlich von Tarjan besteht. Alle diese Berge haben einen überaus steilen Absturz nach SW, der wohl auf Brüche zurück- zuführen ist.! Der obere Dachsteinkalk im Gerecse ist ein fast stets weißlicher, nur wenig rötlichgrau oder rauchgrau getönter, sehr fester Stein, von splitierigem, oft sogar geradezu muscheligem Bruche. Er ist so gut wie fossilleer. In mehrmonatlichem Aufenthalt gelang es mir nicht, einen einzigen bestimmbaren Megalodonten aufzufinden, wie ich sie bei Tata am Kalvarienberge in großer Menge sah. Eine Mitteilung, daß auf der Höhe des Reimberges bei dem Petrusbilde ein «Lebzelten- stein» befinde, der erfüllt sei mit Lebzelterherzen, konnte ich leider nicht mehr nachprüfen. Gemeint waren wohl die herzförmigen Durch- schnitte von Megalodonten. Ebenso scheinen sich am Tekehegy süd- westlich von Alsö-Vadacs puszta, Megalodonten zu finden. Angesichts der Größe der Durchschnitte liegt die Annahme nahe, daß Arten der obersten Trias vorliegen, was mit der hohen orographischen und stra- tigraphischen Lage gut übereinstimmt. I Eine scharfe Grenze zwischen Dachsteinkalk und Dachsteindolomit wird sich kaum ziehen lassen. Am zweckmäßigsten ist es wohl, die Dachsteinsedimente zu- sammenzufassen und ihnen den tieferen Hauptdolomit entgegenzustellen (Über die Trias des Vertesgebirges vgl. S. 189 (7) dieser Arbeit). 194 HANS V. STAFF (12) Es kommen also wohl nur die bereits bei Tata durch Prof. v. Löczy gefundenen, von Frec# ! bestimmten Arten in Frage. Einmal fand ich einen fast völlig verwitterten Abdruck, der auf eine Brachiopoden- art” zu deuten schien. In den tiefer liegenden Dolomiten tritt in 2 Horizonten nicht selten ein von R. v. Haver als Megalodus triqueter bezeichneter Zwei- schaler auf. Der Name deutet auf typischen Hauptdolomit hin, dessen Fauna von Hörnes und FrEcH aus dem Bakony beschrieben worden ist. Die weißliche Farbe schien mir namentlich im N des W-Flügels, die rauchgraue am Gerecsegebirge selbst, die rötlichgraue im Süden des W-Flügels aufzutreten. Doch ändert sich die Gesteinsfarbe oft auf wenige Meter Entfernung. Im Bereiche tektonischer Störungen färbt sich der Kalk oft fleisch- bis rostrot. Zurückzuführen ist diese Erschei- nung wohl auf die Oxydation des Eisengehaltes durch die bei Rutschun- gen u. s. w. erzeugte hohe Temperatur. Um ein Beispiel zu nennen, ist in einem kleinen, an der Waldgrenze gelegenen Steinbruch, ein paar 100 m nördlich vom Szelimloche, sehr» deutlich der Zusammen- hang der Färbung mit einer kleinen Verwerfung zu beobachten. In den Herrn v. Nepeczky in Piszke gehörigen Steinbrüchen an der NW-Seite des Piszniezeberges sind in den oberen Lagen des hier ganz besonders schönen und technisch verwendbaren «Brennkalkes» wenige Dezimeter mächtige Zwischenlagen eines braunschwärzlichen, sehr harten Steines eingelagert. die beim Zerschlagen einen deutlichen bituminösen Geruch geben. Nach dem ganzen Bau des Pisznieze ist dieser bituminöse Stein als oberstes Rhät anzusehen. Man könnte also an die Seefelderschichten in N-Tirol denken, wo dieselbe Fazies im tieferen Hauptdolomit vorkommt. Auch am Pilisberge sollen derartige bituminöse Kalke sich finden.” In den eben genannten, von zahlreichen Verwerfungen durchzogenen, nach Angabe des Besitzers, wie des Stein- bruchmeisters völlig fossilleeren Kalkbrüchen fanden sich eigenartige stalaktitenähnliche Gebilde von einem Durchmesser von einigen em, die von den Arbeitern als «Knochen» bezeichnet werden. Sie bestehen 1 Neue Zweischaler u. Brachiopoden aus der Bakonyer Trias (Res. d. wiss, Erforsch. d. Balatonsees. Budapest, 1904.) p. 121 u. Fig. 156, p. 126 u. Fig. 140. > Am Östhang der Tardosi Gorba sind undeutliche Spuren von Brachiopoden vorhanden. (Vgl. WInKLeEr, |. ec. S. 338). 3 F. SCHAFARZIK (1. ec.) führt aus der Trias zwei bituminöse Horizonte an. Der untere ($. 412, 413) wird von einem «mehrere 100 Fuß mächtigen Dolomit- komplex» und dieser wieder (421 u.413) oben am Feherkö von bituminösem Kalke überlagert. Mit diesem oberen Horizonte des Pilisgebirge= wäre das Vorkommen von Gerecse zu vergleichen. (TE (13) BEITRÄGE ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GERECSEGEBIRGES,. 195 aus Kieselsäure, die in wundervoll regelmäßiger, nahezu konzentrischer Anordnung sich als Absatz heißer, in Bruchspalten zirkulierender Wasser zu erkennen gibt. Bei Läbatlan fand ich Bruchstücke von hellgrauem Kalke, der kleine Pyritkörnchen enthielt. Anstehend habe ich Erzvor- kommen nicht aufgefunden. Nur in alttertiären Kalken sah ich bei Felsögalla an Kluftflächen Pyritkörnchen in ganz unbedeutender Menge. Der Kalkstein ist naturgemäß sehr trocken. Die flache Lagerung gestattet auf den Plateaus die Ansammlung einer dicken Lage von Ver- witterungsschutt und von humosem Boden und damit einen sehr reich- lichen Baumwuchs. Wo sich diese Lage infolge der Steilheit der Hänge nicht bilden oder erhalten konnte, ist der Baumwuchs zwar immer noch sehr stark, aber schon im Spätsommer verfärbt sich das Laub an den Hängen rot und gelb, während auf den Höhen und in den Tälern das tiefe Grün der Eichenwaldungen sich bis lange in den Herbst hinein hält. Der Dachsteinkalk neigt hier wie in den Alpen zur Höhlenbildung. lm Gerecsegebiete sind vor allem 3 größere Höhlen zu erwähnen. Die bekannteste ist das Szelimloch, hoch oben in der Steilwand des Stein- berges, gegenüber der Eisenbahnstation Bänhida in etwa 300 m Höhe. Die zweite Höhle befindet sich in der Südwand. des Nagy-Pisznicze, die dritte- aber liegt nördlich vom Tüzköhegy in den Süßwasser- oder Quellkalken des Berzsekhegy. Lias. Während der rhätische Kalk das Gerippe des gesamten Gerecsegebirges bildet, ist der Jura trotz seiner paläontologischen Be- deutung nur in räumlich wenig ausgedehnten Vorkommen vorhanden. Nur an wenigen Stellen ist eine Auflagerung auf den Rhätkalk zu be- obachten, wie z. B. am Pisznicze. An allen diesen Stellen jedoch er- scheint die Auflagerung als eine konkordante. Die starke Durchsetzung mit Brüchen erschwert jedoch die genaue Feststellung. Ältere Angaben, die Konkordanz sei nur eine scheinbare, stützen sich vielleicht auf gün- stigere Aufschlüsse des jährlich sein Bild verändernden Steinbruch- betriebes. Die ‚untersten Lagen sind fossilarm, graugelblich, gelb, rötlich- gelb und fleischrot und in unregelmäßigen Massen von bald geringerer, bald größerer Ausdehnung gefleckt. Diese Fleckenkalke sind für den Steinbruchbetrieb weniger wertvoll. Es sollen sich in ihnen Crinoiden- reste finden, dienach Hormann auf unteren oder mittleren Lias deuten sollen. Zu beobachten ist diese Schicht am SW des Plateaus des Nagy- Pisznieze und auf dem flachen Sattel des Törökbükk,' wo ebenfalls im i Den von Hantken (l. ce. S. 90) erwähnten oberen Lias am Emenkesgipfel ‚habe ich nicht auffinden können. Der gerade auf diesem Berge überaus dichte 196 HANS V. STAFF (14) Westen die tieferen Schichten zutage zu treten scheinen. Über diesen kalk- reicheren Lagen liegt ein tonigeres Sediment, das eine bedeutende Mächtigkeit besitzt. Kalkigere, härtere Schichten wechseln mit tonige- ren, leichter verwitternden ab. Beiden ist eine tiefwein- oder rostrote Färbung eigen. Die tonigen Lagen überziehen sich bald mit einer mer- geligen Verwitterungskruste, die in den oberen, den Tagwässern aus- gesetzten Partien der Steinbrüche 2 bis 3m mächtig wird. Diese starke Verwitterung erlaubt es, die in den Gesteinen enthaltenen Cephalopoden in oft sehr guter Erhaltung zu sammeln. Die Schichten selbst sind etwa 10 bis 20, aber auch zuweilen an 40, auch SO cm stark. Die Schicht- fugen sind so deutlich markiert, daß die Steinbruchsarbeiter nur in vertikaler Richtung den Stein zu zerschneiden haben, um beliebig große Platten zu gewinnen. Im Dogger werden die Schichten mehr fleischfarben und kalkreicher, damit auch härter. Dogger findet sich sowohl am Gerecseheey, als auch am Nagy-Pisznicze vor. Die Horn- steinschichten bei der Puszta-Maröt, die am Waldsaum westlich von dem Punkte 382 m in einer Kiesgrube aufgeschlossen sind, gehören wohl zum Dogger oder Malm. Leider macht die Urwaldbedeckung jede ge- nauere Untersuchung unmöglich. Die Farbe des in sehr kleine Stückchen zersplitternden Hornsteines ist tiefrot bis gelbrötlich. Fossilien habe ich nicht gefunden. Die Fossilliste, die Hormanx ! als unterliassisch für die jurassische Scholle des Papretarok gibt, möchte ich als mittelliassisch auffassen. Urwald machte jede eingehendere Untersuchung fast völlig unmöglich. Übrigens ist es nicht ausgeschlossen, daß HAntken den Törökbükk zum Emenkes zurechnete. ı 1. Hormann führt folgende Fauna an: Spiriferina obtusa OPr. « pinguis ZIET. 4 cefr. brevirostris OP. « alpina Opr. « CGartieri OPr. Ihynchonella pseudopolyptycha BÖCKH. « securiformis Horn. « bakonica BÖCKH. Terebratula aff. gregaria Sss. ü Erbaensis Sss. « aspasia MEN. var. minor Zi. Waldheimia mutabilis Orr. Pecten Hehli d’ORe. Aegoceras cfr. Hagenoun. Phyylloceras cylindricum SOWw. « efr. Stella SoW. Discohelix orbis Rss. (15) BEITRÄGE ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GEREGSEGEBIRGES. 197 Es scheint demnach, abgesehen von der isolierten Scholle von Tata sich kein Fossilfundort für den Unterlias im Gerecesegebiet zu finden. Der Oberlias geht, wie schon bemerkt, petrographisch so un- merklich in den Unterdogger über, daß eine genaue Trennung nur auf paläontologischem Wege möglich erscheint. Einer eingehenderen Betrachtung hält die Bestimmung dieser Fauna als unterliassisch jedoch nicht recht sland. Schon die fast ausschließliche Verwendung der Brachiopoden macht die Alterbestimmung sehr unsicher. G. GEYER betont in ‚ seiner Arbeit «Über die liassischen Brachiopoden des Hierlatz bei Hallstatt» die «geringe Verwendbarkeit der Brachiopoden zu genauen Horizontierungen» und führt als neuen Beweis dafür gerade Ter. gregaria Sss. an. Ter. bakonica BÖckH ist eben- falls, als eine im alpinen Gebiet bisher noch nicht mit Sicherheit horizontierte ungarische Lokalform, nieht zu schärferen Altersbestimmungen verwendbar. Das Auftreten von Ter. aspasia Men. var. minor Zırr. ist ebenfalls nicht beweisend. GEYER sagt über diese Form: «gehört sonach Ter, aspasia Men. zu den langlebi- gen, wenig charakteristischen Formen, welche für genaue Horizontbestimmungen wenig geeignet erscheinen, so treten ähnliche Arten auch im Dogger, Malm, Tithon, ja nach RoTHPLETZ (Geogn. Pal. Monogr. d. Vilser Alpen, S. 79) sogar noch zur Jetztzeit auf, wobei es oft schwer wird, andere Unterschiede ausfindig zu machen, als die im Lager begründeten». Von Ter. Erbaensis Sss. gibt sogar Hormann selbst zu: «Ich vermag mein gesammeltes Exemplar von der oberliassischen Art nicht zu unterscheiden»! Auch die von Hormann angeführten Rhynchonellen haben keine Beweiskraft. Rh. Gartieri OPpr. ist so eng verwandt mit zahlreichen Formen des Rhät und des Mittellias, z. B. Rh. retusiformis Opp., Rh. Dalmasi Dum., Rh. Caroli GEMM., Rh. Colombi Rexev., Rh. Lorioli Haas, Rh. plicatissima Qu., daß diese Form, die vielleicht überhaupt mit Rh. Lorioli Haas identisch ist (vgl. GEYER, L. c. S. 84), wohl nicht als Leitfossil verwendbar sein dürfte. Auf die beiden anderen Rhyncho- nellen trifft das über Ter. Bakonica Gesagte zu. Auch von den Spiriferinen HorMANNs gehören nach GEYER Sp. alpina Orr. Sp. obtusa OPP. und Sp. pinguis Zier. dem mittleren Lias an. Sp. brevirostris Opp., der nach Hormann eine Spiri- ferina des Papretärok ähnlich sieht, ist mit Sp. alpina, Sp. rostrata (die sogar bis zum Oberlias reicht), Sp. obtusa, Sp. sicula, Sp. angulata, Sp. pinguis u. a. zu dem so eng verwandt, daß eine Heranziehung dieser Form als Leitfossil des Unter- lias nicht angängig ist. Waldheimia mutabihs Orr. ist aus dem mittleren Lias der Zentralappeninen bekannt. Pecten Hehli d’Ore. ist (nach N. Jahrb. für Min. Geol. Pal. Bd IX, S. 37). ebenfalls mittelliassisch, während Discohelix orbis Rss. in dem Handbuch der Paläontologie (Bd. II, S. 267, Fig. 278) von ZırrEL als besonders typisches Leitfossil des Mittellias sogar abgebildet ist. Auch Phylloceras stella Sow., dem ein Tier des Papretärok ähnlich sehen soll, gehört nach G. Geyer (Mittel- liassische Gephalopoden des Schafberges S. 46, 47, Taf. VII, 14—c) dem Mittellias an. Ob Aegoceras efr. Hagenowi und Phylloceras cylindricum Sow. wirklich im Pap- retärok vorkommen, ist mir zweifelhaft, da zu der Zeit, als Hormanns Arbeit erschien (1883), die genauere Bestimmung der Ammoniten noch auf fast unüberwindliche Schwierigkeiten stoßen mußte. Den besten Beweis hierfür enthalten Hormanns eigene Worte: «einige aufgefundene Bruchstücke lassen vermuten, daß vielleicht auch Aegoceras angulatum oder wenigstens ein diesem ähnlich berippter Ammonit hier 198 HANS V. STAEF (16) In besonders großer Zahl treten die Formen auf, die für den Unterdogger und Oberlias gemeinsam sind. (Vgl. Tabelle 1, S. 18.) Der zahlreichste Cephalopodenstamm, die Phylloceren, sind in den Gruppen des Ph. heterop';yllum und des Ph. Capitanei für den ÖOberlias wie für den Unterdogger bezeichnend. Von den Lytoceren ist die häufigste Form ZLyt. Francisei, von dem u. a. ein Bruchstück von ungewöhnlicher Größe vorliegt. Bei einem Gewicht von 3°5 Kg hat das noch vollständig gekammerte Stück eine Umgangshöhe von 13°'2 cm, eine Breite von 8'4 cm, läßt also den Durchmesser des ganzen Tieres auf mindestens 47 cm berechnen.! Auch mut. compressa Prinz ist nicht selten. Von Lytoceras humile Prınz des Oberlias zieht sich über die mut. humileformis Prınz lücken- Jos eine Entwicklungsreihe zu Lyt. vrasile Vacex des Unterdogger. Von sonstigen Lytoceren sind die oberliassischen Formen Lyt. sepositum Men. und Forojuliense Men. zu nennen. Beide sind verhältnismäßig selten. Von Nautileen habe ich nur N. astacoides Y. u. B. und N. Semseyi Prinz in bestimmbaren Exemplaren gefunden. Beide sind selten. Einige unbestimmbare Bruchstücke scheinen ebenfalls hierher zu gehören. Die Gattung Dumortieria ist nur spärlich vertreten. Dem Ober- lias gehört Dum. Dumortieri TuıorL., dem Unterdogger Dum. evolutis- sima Prınz mut. multicostala Prinz an.” Um so reicher sind die Harpoceren vertreten. H. complanatum und H. radians sind in den oberliassischen Lagen in großer Menge vorhanden. Im Unterdogger ist AH. opalium häufig. Von H. Murchi- vorkomme». Diese Bestimmung erinnert etwas An HAnTkEns Unterlias von Bajöt (L. e. S. 99). «Es ist ferner wahrscheinlich, daß auch der untere Lias teilnimmt an der Zusammensetzung des Öregkö, indem ich mich gut erinnere vor etwa 12 Jahren an der nördlichen Seite des Muzslaer Berges an einer Stelle in einem Kalksteinklotze einen Arietammoniten gesehen zu haben. Es gelang mir indessen in neuerer Zeit nicht, diese Stelle trotz der vielen Mühe, die ich anwendete, zu finden.» ! Der Gesamtcharakter dieser Fauna weist demnach weit eher auf mittleren, als auf unteren Lias hin. Trotz der Nähe der unterliassischen Scholle von Tata (15 Km) spricht auch das Vorkommen vom mittleren Lias bis zum unteren Dogger in unmittelbarer Nachbarschaft (die Entfernung vom Margithegy und Papretärok zum Nagy-Pisznieze beträgt kaum 2 Km!) für ein mittelliassisches Alter der von Hormann angeführten Formen. i I Schon der der Umgangshöhe des Bruchstückes zugehörige gekammerte Durchmesser ist auf 305 cm zu veranschlagen. 2 Gy. Prinz, 1. e. Taf. V läßt Fig. 3a—b unbenannt. Diese Abbildung entspricht der Dumortieria Dumortieri TuıoLt. und somit auch der Tafel XXXI, Fig. 3, zu der Taf. V, Fig. 2, entgegen der Angabe von Prinz, keine Beziehung hat. (17) BEITRÄGE ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GERECSEGEBIRGES, 199 sonae tritt nur die mut. planata Quv. auf. Hildoceren sind überaus reich an Individuen, weniger an Arten. Neben dem selteneren H. Mer- cati findet sich nur H. bifrons und H. Lewisoni in überaus großer Zahl. Die Gattung Oppelia ist im Unterdogger nur durch ein einziges Exemplar von ©. gracilobata Vac. vertreten. Auch Hammatoceras tritt im Oberlias durch H. variabile d’Ore. und A. insigne SchügL., im Unterdogger durch H. Halavdtsi Prinz in nur wenigen Exemplaren auf. Um so zahlreicher ist Eryeites fallax Ben. im Unterdogger vor- handen. Er. Percezeli und Er. Bänffyi Prinz ist im Oberlias selten, während dort Coeloceras als CG. commune Sow. und namentlich Ü. crassum Puirı. mut. mutabtlecostatla Prınz häufiger ist. Stephanoceren sind in den Arten St. longalvum Vac. und St. Cho- esinszkyi Haute. et Prınz im Unterdogger in wenigen Exemplaren vor- handen. Ein vorläufig unbestimmbares! Stück scheint auf St. Ger- villei Sow. hinzudeuten.” Es ergibt sich somit folgende Tabelle (vgl. Gentralbl: 2. -Mim;, Geol. und Pal. 1905.752.395): Die Fauna des Nagy-Pisznieze ist im allgemeinen etwas dürfti- ger, als die des Gerecsehegy selbst. Immerhin aber beweisen u. a. die Formen Dum. Dumortieri Tuiorı, Hild. Le:risoni Sımps., Coel. erassuın Phır. mut. mutabilecostala Prinz einerseits, andererseits Naut. Semseyi Prinz, Sphaer. Gervillei Sow. durchaus sicher das Vorhandensein von ÖOberlias und von unterem Dogger. Mittlerer Dogger scheint im ganzen Gebiet fast völlig abgetragen zu sein. Die Funde von Hormann ® schei- nen mir nicht beweisend genug, um das Vorkommen von höheren i Der Erlaltungszustand des Stückes ist leider in den einzelnen Teilen sehr ungleichmäßig. Obwohl sogar ein Teil der Schale wohl erhalten ist, sind die Flanken und der Nabel so verwittert, daß z. B. die bei d’Orgıexy (Terr. Jurass. Atl. t. |, Pl. 140) befindliche Abbildung zur Bestimmung nicht ausreicht, obwohl eine Ab- weichung nicht zu sehen ist. > Diese letztere Bestimmung war mir nur möglich durch eine Einsicht in das reiche Cephalopodenmaterial, das Herr Dr. Renz in Griechenland aufgesammelt hat und mir in liebenswürdigster Weise zu einer Vergleichung zur Verfügung stellte. Ich spreche ihm auch hier meinen aufrichtigsten Dank aus. Ebenso spreche ich Herrn Prof. BExEcKE in Straßburg für die so sehr gütige Übersendung einer Anzahl von Exemplaren des H, Aalense Zier. meinen verbindlichsten Dank aus (Vgl. über H. Aalense am Schlusse dieser Arbeit). 3 Über Phylloceras mediterraneum NEum. schreibt Prinz loco eitato S. 4): «wir haben es demnach mit einer Spezies zu tun, welche nicht nur ihrer horizon- talen, sondern auch vertikalen Verbreitung nach in der Familie der Phylloceratiden einzig dasteht und die im ganzen Dogger und Malm gelebt hat. In Gsernye kommt sie im unteren Dogger in ziemlich großer Menge vor.» Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geolog. Anst. XV. Bd. 3. Heft. ti 200 Tabelle 1. HANS V. STAFF (18) Verzeichnis der auf dem Gereese- und Piszniezeberge gefundenen Cephalopodenfauna. (122 bestimmbare Exemplare.) Oberlias. Nautilea (3) Nautilus (3) | Phyllocera- tinae (49) Lytocera- tinae (14) Phylloceras (49) Lytoceras (14) Gemeinsame Fauna. Unter, Dogger. N. astacoides Y.u.B.(2) I L. sepositum Men. (1) | L. Forojuliense Men.(1) N. Semseyi Paz. (1) Neum. em. Prz. Gruppe des Ph. Neum. em. Prz. ‚Gruppe des Ph. heterophyllum Sow.— Capitanei Cart. — (47) L. Franeisei Oper. (6) L. Francisci Opr. mut. compressa Paz. (2) | L. rasile Vac. (1) L.rasileVac.var.humi- | lisimilis Paz. (2) \D.evolutissimaPrz.mut. multicostata Prz. (1) Arietitinae (1) Frechiella(1) Fr. cf. eurvata Prz. a Polymor- Dumortieria) D. Dumortieri Prıouı. phinae 2)| @) (1) ü H. variabile d’Ore. (1), Hammatoce- | Hammato- | H- insiqne Scnüsr. (2) | ratinae (6) ceras (6) H. subinsigne Op. (1) H. :p. (1 sehr großes Exemplar) | Harpocera- tinae (36) Stephanoce- ratinae (10). Harpocerns (13) | Hildoceras (21) Oppelia (2) 2 Ersyeites (4) Coeloceras (3) Stephano- ceras (2) Sphervceras ii) I H. ( Grammoceras) radians Rem. (3) | H. (Grammoceras ) complanatum Brnc.(2) H. Mercati Hara. (N) H. bifrons Brne. (5) H. Levisoni Sınes. ı 15) E. Peırczeli Prz. ur E. Banffyi Prz. (1) ©. commune Sow. ()) C. crassum Phil mut. mutabilecostata Prz. Aalense 7. (2) H. Ha'avatsi Prz. (1) \ H.( Grammorera:) H.‘ Lioceras Jopalinum Reim. (#) 'ı H. (Lioceras) Murchi- sonae Sow. mut. | 0. gracitobata Vac. (1) | O. sp. (1) || st. longalonus Vac. (1) St. Chocsinskyi Paz. (1) '\ Sph. Gervillei Sow. (1 540%, der Ammoniten gehören den Phylloceratiden an. Von den 4egoceratiden 67% den Harpoceratinen. (39° allein dem Subgenus Hildoceras Hyarr em. Haus.) 2,5% aller Cephalopoden sind Nautileen, 17 u aller Formen gehören ausschließlich dem Doggır, 37,500 dem Lias an, 46 ®u aller Formen sind beiden gemeinsam. er. (19) BEITRÄGE ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GEREGSEGEBIRGES, 1 Horizonten des mittleren Doggers anzunehmen.' Tithon ist im eigent- lichen Gerecsegebirge nicht oder nur fossilarm vorhanden. Man könnte das Hornsteinlager bei der Puszta Maröt, westlich vom Gerecsegipfel, dafür ansehen, da die gleichen oder sehr ähnlichen roten Hornsteine im Papretäroök fossilführend aufgeschlossen sind. Auch die roten horn- steinführenden Kalke, die schon M. v. Hanrken als oberjurassisch be- zeichnet, dürften wenigsten z. T. tithonischen Alters sein.” Kreide. Da demnächst Herr H. Tarser in seiner Arbeit über das Vertesgebirge die Kreideablagerungen dieses Gebietes eingehender behandeln wird, kann ich mich mit einigen kurzen Angaben begnügen. R. v. Hauer führt folgende Schichtenfolge auf: Oben: 7) Kohlenführende Schieferkalke, und mergelreiche Süßwasser- fauna, identisch mit Gosau (Ajka). 6) Hellweiße oder blaßrötliche halbkristalline Kalksteine mit Hippurites cornu-vaccinum. 5) «Schichten von Poläany», weiße Mergel mit großen Inoceramen. 4) Weiße oder hellgelbliche, feinerdige, lockere Mergel ohne Grünsand. (Cephalopoden). 3) Dunkelgelbliche bis bräunliche feinerdige Mergel. Sehr reich an Grünerdekörnern, Cephalopoden und Echinodermen. (Schichten von St. Croix, Nana-Schichten.) 2) «Gaprotinenkalk.» Exogyra. (Löküt-Schichten.) 1) Fester hellgelblicher oder bräunlicher Kalkstein, oft bitumi- nös. Zahllose Rudistenschalen. (Zirez-Schichten.) Nur 1)—4) sind in der Mulde von Zirez® vorhanden. 6) und 7) scheinen den Gosauschichten, 3) dem Gault (CGenoman?) zu ent- sprechen. Älter als die hier angeführten Schichten ist das schon von 1 Namentlich, da Hormann selbst seine Exemplare als «ziemlich schlecht erhalten» bezeichnet hat. Übrigens hat HAnTkEn die Schicht, die St. Bayleanum führt, als unteren Dogger bezeichnet. Ich selbst fand am Gerecse in unzweifel- haftem Unterdogger St. Gervillei Sow., dessen innere Windungen in schlecht erhal- tenen Stücken kaum von Humphriesianum zu unterscheiden sind. 2 Die von Vaczk (l. ce. S. 209) für sämtliche Jurabezirke Europas ange- nommene Trockenperiode zwischen den Zonen des Harp. Murchisonae (P). und Sowerbyi (y) ist als solche im Gerecsegebirge wohl nicht vorhanden. Dagegen ist mit einiger Wahrscheinlichkeit eine Trockenlegung anzunehmen, deren Beginne im Bajocien (y oder vielleicht erst d), deren Ende im Kimmeridge (y oder d?) zu suchen wäre. In der Mulde von Zirez lagern die «Caprotinenkalke» auf Jura oder Trias ohne jede neokome (Roßfelder) Zwischenlage. Ii* 202 HANS V. STAFF (20) Hantgen " und Horumann ” ausführlich behandelte «Neokom». Abgesehen von den fossilreichen Aptychenmergeln bei Läbatlan, von wo HAnTkEN eine überaus reiche Fauna anführt, und die er mit den Roßfelder- schichten der Alpen vergleicht, fand ich neokome Ablagerungen vor allem im Czigänybükk, wo ich folgendes Profil sah: 2) Dunkelgrauer, sehr harter Stein, in den unteren Lagen kal- kige, in den höheren sandsteinartige, kleine, gerundete Ge- rölle enthaltend. Glaukonitisch, beim Anhauchen dunkler werdend. Bei fortschreitender Verwitterung, die am frischen Bruch fast grünlich-grau-schwärzliche Farbe in ein stumpfes Rostbraun verändernd. I) Scharf abgesetzt, aber konkordant ein grau-bräunlicher glau- konitischer, weicher, in kleine Platten zerfallender, mergeli- ger Sandstein. Streichen N 20° W, Fallen 10° N. Die oberen harten, etwas konglomeratischen Lagen scheinen bei Piszke in die sehr mächtigen Konglomeratbänke” überzugehen, die bei bedeutender Härte zahlreiche, in deutlichen Schichten liegende, meist grünliche, gut gerundete Hornsteingerölle enthalten. Neokome Sand- steine, in der Ausbildung der oberen Lagen des erwähnten Profils ziehen sich (ohne Konglomerate) von Szomöd im NW des Gerecse- gebietes in einem schmalen Gürtel bis ins Esztergomer Revier um den N-Saum des Gebirges. Die liegenderen Mergel sind u. a. in dem die NO-Flanke des Szelhegy von Tardos begleitenden Graben gut auf- geschlossen. M. v. Hantken erwähnt eine Diskordanz zwischen oberjurassischen Hornsteinschichten und dem neokomen Mergel.* Für die Entwickelung der Kreide ist noch zu bemerken, dab in den ungarischen Mittel- gebirgen nicht nur die Ammonitenfazies, sondern auch die urgonische Riff-Fazies vertreten ist. Bei Zirez im Bakony findet sich Agria.” Als oberes® Aptien bezeichnet Prınz bei Csernye auftretende Caprotinen- Tr, 6: 56--60,.8,90-98, 2 L. c. S. 335—339. Siehe auch Hauer (l. c. XX, S. 475.) 3 Die wohl als Strandbildungen aufzufassen sind und auf ein Festland schlie- ßen lassen, dessen Küste etwa dem Pilisgebirge entsprochen haben dürfte. ® L. c. S. 58. ad > Wie Herr Prof. Kırıan in Grenoble auf eine Anfrage so gütig war mitzuteilen. 6 Vgl. Tabelle auf Seite 23. Vielleicht wären diese Kalke besser als unteres Aptien zu bezeichnen. (21) BEITRÄGE ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GERECSEGEBIRGES. 203 kalke mit FJequienia ammonia. Obere Kreide ist im Gerecsegebirge selbst wohl nıcht vorhanden. Die genauere Horizontbestimmung der oben erwähnten «Neokom»- Schichten ist etwas schwierig, da die von Hormann ' angeführte Fauna des Papretärok sehr verschiedenartige Elemente enthält. Während die Formen :- Belemnites ensifer OPpr. Hopliles privasensis Pıcr. Hoplites efr. Köllikeri Opr. entschieden mehr zum Obertithon (Stramberger Schichten, Zone des Hoplites Callisto) Beziehung haben, weisen z. B. Holecostephanus Astierianus d’ORB. Lytoceras subfimbriatus d’ORR. schon auf höhere Horizonte der Unterkreide (z. B. Barr&me) hin. Auch die übrigen Formen Hormanns: Hoplites Malbosi Pıcr. Hoplites Uhligi Horn. Holeostephanus sp. würden an sich nicht genügen zur Entscheidung der Frage, ob man in diesen unmittelbar über dem Untertithon auftretenden Schichten Öbertithon oder schon Unterkreide zu sehen hat. Diesen unbestimm- ten Charakter der Fauna wollte offenbar Hormann durch den Namen «Berriasien» zum Ausdruck bringen, mit dem er diese mergeligen Sandsteinschichten bezeichnet. Im ganzen mediterranen Gebiete hat, wie Toucas ausgeführt hat, die Obertithonfauna deutliche Beziehungen zur untersten Kreide. Für diese Grenzbildungen will er den Namen Berriasstufe belassen. KıLıan hat jedoch auf die mindestens ebenso nahe Verwandtschaft der frag- lichen Stufe mit der mittleren Valendisstufe (Valanginien) hingewiesen.” Die Untersuchungen Kırıans und BaumßERGeRs® «lassen es als zweckmäßig erscheinen, den Stufennamen ‚Berriasien‘ als zweideutig fallen zu lassen und die Zone des Hoplites Boissieri der Valendisstufe (Valanginien) als unterste Zone einzuverleiben».* «Es handelt sich 1 1.08.2336, > Und daher den Namen «Infravalanginien» vorgeschlagen. 3 Kırıan und BAUMBERGER : Bull, Soc. geol. de Fr. 3° serie, t. XXVI. 1898. p. 580. t. XXVII. 1899. p. 125. * Kırıan, Bull. Soc. geol. de Fr. 3° serie t. XXXIII. p. 685. 304 HANS V. STAFF (22) eben um eine ununterbrochene Sedimentenfolge von Übergangs- schichten». Es ist also nicht nötig, im ungarischen Mittelgebirge zwischen Untertithon und Unterkreide eine Lücke anzunehmen, vielmehr ver- treten die bisher sogenannten «Berrias»-Schichten die Stufenreihe vom Obertithon bis zum Barr@mien. M. v. Hantken führt aus der Nyagdaschlucht bei Läbatlan fol- gendes Profil: 5) Mergeliger glaukonitischer Sandstein. #) Mergelkalke. (Unterkreide und Obertithon ?) 3) Blättrige Mergel. 2) Hornsteinkalke. (Untertithon.) 1) Rote Kalke des oberen Lias. (Öberlias, Unterdogger.) und aus den hangenderen Schichten eine Fossilliste an, in der unter anderem folgende Formen enthalten sind: Holcostephanus Astierianus d’OR». Lytoceras subfimbriatus d’ORB. Belemnites (Duvalia) dilatatus d’Ore. Ancyloceras sp. Diese Fauna beweist, daß die höheren Lagen der von HANTkEN als Unterneokom bezeichneten Mergel und Sandsteine zum Hauterivien und vielleicht sogar zum Teil der Grenze des Barr&mien zuzurechnen sind. Die urgonische Fazies (Zirez) des Bakony ist wohl dem Barräme und Apt zugehörig, während die Inoceramenmergel von Poläny vielleicht die Cenomanstufe ' vertreten. Lokale Riffbildungen mit Hippurites cornu-vaccinum, die Haver anführt, gehören höheren Horizonten? an. Mit diesen Schichten scheint die marine Entwickelung der Kreide im ungarischen Mittelgebirge abzuschließen. Im Untersenon, dem nach L. v. TauscH die Kohlen von Ajka angehören, ist wohl jedenfalls der größte Teil des ungarischen Mittelgebirges trockengelegt. Diese Trocken- legung hängt zusammen mit der ersten Hebungs- und Bruchperiode, die wohl schon in vielen wesentlichen Zügen die Außengrenzen des Vertes-, Gereese- und Pilisgebirges und wahrscheinlich auch des Bakony I Dem (tieferen ?) Cenoman gehört wohl auch ein Horizont an, in dem bei Ölaszfalu im Bakony neben anderen schlecht erhaltenen Gephalopoden auch ein Stück gefunden wurde, das in seiner Berippung dem Acanthoceras rhotomagense, im Rücken dem A. Mantelli verwandt, eine Zwischenform beider darzustellen scheint. ® A. DE LAPPARENT. |. c. 1906, pag. 1459 bezeichnet ihr Alter als wahrschein- lich dem «Gampanien» zugehörig. Nach der Tabelle ]. c. 1478/79 wäre dieser Hori- zont als «Emscherien» zu deuten. (23) BEITRÄGE ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GERECSEGEBIRGES. 205 bereits festlegt. Naturgemäß ist es sehr schwierig und nur ganz selten möglich, die Brüche dieser älteren, voreozänen und der jüngeren vor- miozänen Verwerfungsperiode zu unterscheiden, da meist wohl die jün- geren Störungen von der Richtung der älteren abhängig sind. Als alt-, d. h. voreozän, ist jedoch ein Teil der westlichen Randbrüche des Gerecsegebirges mit Sicherheit anzusehen. Tabelle 2. Die Kreide im Gereesegebirge. (Verglichen mit der Ausbildung im übrigen ungarischen Mittelgebirge.) Thanetien. DiefrüheozänenBraunkohlen(Tata- | Süßwasserschichten mit Kohlen banya) in Verbindung mit der | (Esztergom, Vertes) senonen (untersenonen ?) Kohle Ober- von Ajka deuten aufeineTrocken- Eozän. Ober- kreide. Be periode. Die Umrisse der ein- Eule Aka: zelnen Gebirgsteile werden durch Unter- Brüche festgelegt im Senon. Emscher. marinen Schichten aufzutreten. cornu-vaccinum ?) (Inoceramenschichten von Poläny ?) Acanthocerasschichten von Olasz- falu. Turon. Das Meer scheint bereits langsam zurückzuweichen. (Lokal, z. B. im Gerecsegebirge, ist wobl schon seit dem oberen Barr&me eine Trockenlegung eingetreten.) Ver- | («Kalk mit Requienia ammonia» schiedene Fazies in der Mulde e Dr. Prinz) Cenoman. Gault. (Albien) Unter- kreide. Apt. von Zircz (Urgon), und dem üb- | Sogenannte «Caprotinenkalke» Aptien (ap ) rigen ungarischen Mittelgebirge. von Zirez, helle harte Kalke Emscher scheinen die letzten | (Helle Kalke mit Hippurites Barröme. (Unt. Gen; er BE En Fan Barremien ) Das Meer scheint seine Küste etwa Glaukoniti h 2 im Pilisgebirge zu haben und | EDDIE AO SEN Dar BE steine, lokal grobkongl + vom oberen Barr&me an langsam EN .. tisch (Piszke), unterlagert von nach Westen zurückzugehen. Die } \ ) ns sr x Ä E sandigen Mergeln mit reicher Fauna, aber nicht die Fazies geht 3 E 4 £ = Ammonitenfauna (Roßffelder über ins Tithon (Stramberger || Ta ; Schichten). Schichten.) Hauterive. Valendlis. (Valanginien) (Infravalan- ainien) Malm. Tithon. Nach oben flacher werdende See || Rote hornsteinführende «Diphya- mittlerer Tiefe. Fazieswechsel im Kalke» mit Crinoiden, Ammo- Obertithon. niten u. vielen Brachiopoden. Tertiär. Das Tertiär des Gerecse ist reich entwickelt. Da die im wesentlichen völlig gleichartige Ausbildung des Tertiärs im Vertes 206 Tabelle 3. HANS V. STAFF (24) Das Alttertiär im Gereesegebirge und seinem westlichen Vorlande. | Große Verwerfungsperiode am Schluß des Paläogens, beginnt im oberen Miozä | Aquitanien, endet im Altmiozän. Einbruch des Mätragebirges, Trachyteruptionen 0ER von Esztergom und Entstehung fast aller Brüche des Gerecsegebirges (Graben von Tardos—Tolna.). Gelbbraune, etwas glaukonitische Oligozän | Aquitanien. | Die Flachsee dringt auch in das ee (Chattien.) | Innere des Gerecse ein. (Hereg.) «Trachytfreier Schotter». (Lignite mit Cerithium margaritaceum.) Tongrien. Brackwasserkildungen am Außen- Kisezeller Tegel. saum des ungarischen Mittel- | Budaer (Ofner) | : O : | (schwache Y see gebirges. Das Gerecsegebirge Mergel, E Sannoisien. scheint trocken gelegt zu sein. ee ‚Koblentlagn Bryozoenmergel. | im Vertes.) | Schichten mit helle, sehr harte Kalke. Priabonien. Num. Tehiha-| (Num. intermedia, in Sieben- | tcheffi bürgen.) Bar Wahrscheinlich ununterbrochene Sedimentierung, vielleicht aber auch Eozän arTonten. | eine Lücke.Vgl. Orrrsueın Zeitschr. d.D. Geol. Ges. 48 p. 150, Tabelle ! c — Miliolideenkalk.* Lutetien. Nm, ER a Graue, Stellenweise % ") _ schichten. stellenweise Strandbildungen. (FornaerSchichten.)| mollusken- (Zwischen Gerecse | \ TE | a reiche Kalke und Vertes, Felsö- Schichten mit und Mergel. galla.) Im Inneren | Num. Lucasa- des Gerecse keine Kt pr ten! mm ee E2 = Auun en Schichten mit | Opereulinentegel und Mollusken Ypresien. Num. suppla- |schichten (Num. laevigatus bei natus. Urkut—Ajka.) r - _ , Brackige Schichten mit Cerithium | Dunkler Tegel mit Muschelbruch- Sparnacien. striatum, Cyrena grandis u. a. " stücken. Phandtion | Braunkohlenflöze bei Tatabanya | Süßwasserschichten mit Kohlen | Thanetien. u.a. (Esztergomer Revier, Vertes). Obere Große Verwerfungsperiorde am Schluß des Mesozoikums. Entstehung der Rand- Kreide brüche der ungarischen Mittelgebirge und der Umrisse des Gerecsegebirges. * Nach einer gütigen Mitteilung von Herrn H. Tarser. demnächst jedoch durch Herrn TAarsEr ! eingehend behandelt werden ird, will ich mich darauf beschränken, eine vergleichende Tabelle zuw geben, die die Gliederung des für den Gebirgsbau wichtigeren Alt- tertiärs veranschaulichen soll. Nur einige Aufschlüsse meines engeren Gebietes seien noch kurz 1 Eine kurze Mitteilung findet sich im Centralbl. f. Min. Geol. Pal. 1905. (25) BEITRÄGE ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GERECSEGEBIRGES. 207 erwähnt. Der Kalvarienberg von Felsögalla und der Südwesthang des Nagy-Keselyö, der durch den Tiefen Graben von ihm getrennt ist, zeigen in zahlreichen Steinbrüchen die Gliederung des Alttertiärs. Am Nagy-Keselyö sind überdies die Löcher eozäner Bohrmuscheln im Dachsteinkalk sehr schön zu sehen." Oligozäne Pectunculussandsteine sind in Hereg am NW-Ende des Dorfes aufgeschlossen und bergen in leider kaum transportfähiger Erhaltung zahllose Exemplare von Pect. obovatus und Cardita pauci- costata, welche schon von Hauer erwähnt werden. Die ganze Mulde zwischen dem Ostabfall des Gereecse und dem Westhange des Szenek- und Jastihegy ist mit diesen Sandsteinen und mit feinen bräunlichen und schwarzen quarzreichen Geröllen ausgefüllt.” An der Straße zwischen Tolna und Hereg am N-Hange des Feketekö treten feine und sehr feine Gerölle (Haselnuß- bis Erbsengröße) zu Konglomeratsandstein verkittet, anstehend auf. Am Wege zwischen Agostyän und Tolna, nahe bei Tolna, fand ich ebenfalls Sande und Konglomerate in einem leider nur sehr kleinen Aufschlusse. Pontische Schichten mit reicher Congerienfauna bilden vor allem den Untergrund der Kirche von Agostyän. Der Hohlweg, der im Süden an ihr vorbei führt, ist in die pontischen Lehme und Tone .einge- schnitten. In kleineren Aufschlüssen sind diese Schichten noch an zahlreichen Punkten vorhanden, aber nirgends so reich an Fossilien. Östlich der Kirche von Agostyän werden die lößähnlichen Congerien- tegel von feinem, weißlichem Sande unterlagert, der annähernd fol- gendes Streichen und Fallen aufweist: N 10° O, F 20° ©. Diluvium und Allwvium. Jüngere, diluviale und alluviale Bildungen sind zahlreich vorhanden. Ihr Material entnehmen sie den älteren Schichten. So ist der eozäne und oligozäne Sand und Sand- stein in den oberen Lagen vielfach zu Flugsand umgelagert worden. Die pontischen Schichten sind vom Löß oft nicht zu unterscheiden. Der Gehängeschutt entspricht dem Gestein der Berghänge.” Rote und gelbe Lehme, die im nördlichen Teile des Czigänybükk auftreten, sind auf die roten und gelben jurassischen Schichten zurückzuführen und verdanken ihre Entstehung wohl der Tätigkeit des fließenden Wassers. ı Deren Schalen fehlen. Ebenfalls eozän scheint der Molluskenkalk am NW-Ende des Cziganybükk zu sein. 2 Deren speziellere Horizontierung Herr TAEGER behandeln wird. 3 Die größeren Schuttkegel dürften in einer diluvialen Steppenperiode ent- standen sein. 908 HANS V. STAFF (26) Weiße Sande südlich des Pesköhegy bei Punkt 223m sind wohl auch umgelagertes Alttertiär. (Quellkalke und Sintermassen entstehen noch jetzt aus den kalk- haltigen Quellen. — Beachtenswert sind die tief eingeschnittenen Erosionsschluchten im Löß «bei Szöllös, die sich von O nach W zur Eisenbahnstrecke hinabziehen. Diese fast völlig senkrechten, oft 3—5 m tiefen, 2—3 m breiten Gräben drohen zu einer direkten Gefahr und zu einer schweren Schädigung des Ackerbaues zu werden, da bei wei- terer Vernachlässigung jeder Regenguß neue Risse entstehen läßt und die bereits bestehenden vergrößert. Eine Wanderung über dieses (Gelände gleicht fast der über einen spaltenreichen Gletscher. Schon jetzt ist das sehr fruchtbare Land in einzelne Schollen zerlegt, so daß ein einheitliches Durchpflügen des Bodens unmöglich gemacht wird. Im N und W des Gerecse wird auf den Lößhügeln ein weit be- rühmter Wein gebaut. Baj, Almäs, Süttö, Neszmely und Piszke sind die Hauptorte des Weinbaues. Zwischen Baj und Bänhida sollen sich im Tertiär Wismutlager befinden. Genaueres hierüber zu erfahren war mir unmöglich. Die Aufschlüsse sind verschüttet und der Besitzer machte keine AngAben. Bei dem Mangel an Aufschlüssen gelang es mir auch nicht, selbst ein solches Vorkommen festzustellen. Salz soll ebenfalls bei Agostyan und bei Szöllös in den pon- tischen Schichten gefunden worden sein. Der Braunkohlenbergbau, der im Esztergomer Gebiet und in dem flachen Vorlande westlich vom Gerecesegebirge und nördlich vom Vertes mit reichem Erfolge betrieben wird, ist in das Gerecsegebiet selbst noch nicht eingedrungen. Südlich von Agostyan, westlich von Tarjan (südlich von Tolna?) und bei Hereg scheinen unbedeutende Mengen von Braunkohle vorzukommen. Paläontologischer Anhang. Harpoceras Aalense. Zı1ETEN (var.). Die ausführliche Synononymik bei Buckmax ! und BEXEcKE®? (von den Abbil- dungen ähneln besonders BuckMm. 32, 4. — Etwas abweichend in der Berippung ist Abbildung 1). 1 S, S, BuckMAn, Inf. Oolite Ammonites of the British Islands, S. 192—194, 2 E. W. BEneckE, Die Versteinerungen der Eisenerzformation von Deutsch- Lothringen u. Luxemburg (Abh. z. geol. Spez. B. v. Els. Lothr. N. F. Heft VI) Ss. 389— 394. (27) BEITRÄGE ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GERECSEGEBIRGES. 209 Es liegen 2 Stücke vom Pisznicze vor, von denen das eine bis zum Ende gekammert, das zweite noch etwa "s Umgang ungekammert ist. Beide Exemplare übertreffen noch um ein Weniges die Fig. 1, Taf. 32 Bvekm. und dürften somit zu den größten bisher bekannten Stücken gehören. Durchmesser bei der letzten gekammerten Stelle: a) 95 cm, b) 10°2 cm; letzter Durchmesser: a) 11°6 cm. Breite (nicht genau be- stimmbar) ca: a) 2'% cm, b) 2'2 cm. Höhe des letzten gekammerten Umgangs: a) 3°5 cm, b) 3'8 cm. Höhe des letzten Umgangs: a) 44 cm. Beide Exemplare sind im Querschnitt, soweit die Erhaltung einen Vergleich zuläßt, in der Berippung der inneren Umgänge, der Lobatur sowie dem steilen Abfalle der Nabelkante so gut wie gleich. Die äußeren Umgänge hingegen unterscheiden sich insofern, als das eine Exemplar je 4—5 Rippen zu einem Bündel auf dem äußeren Umgange vereinigt zeigt, während bei dem anderen Stück die Berippung der der inneren Umgänge gleicht und somit ziemlich genau Fig. # ]l. c. ent- spricht. Das Exemplar mit nicht gebündelten Rippen läßt deutlich neben dem Kiel zwei flache Furchen erkennen. Die Unterschiede, die sich in dieser Beziehung mit der Fig. 2 I. ec. ergeben, dürften jedoch auf der Verschiedenheit der Erhaltung beruhen. Das Vorkommen des Harp. Aalense ist für Ungarn, aber nicht in den Alpen neu.! Der Querschnitt der inneren Windung ist keilförmiger als der der äußeren. Während bei den inneren Windungen ein scharfer Kiel vorhanden ist, begleiten ihn bei den äußeren auf jeder Seite eine Furche. Da zugleich ° der Externteil der Seitenwand sich stärker wölbt, wird der Querschnitt fast rechteckig und es treten scheinbar drei Kiele arietitenartig auf. 3. Stratigraphische Ergebnisse. Il. Die Hauptmasse des Gerecse ist Dachsteinkalk und gehört der rhätischen Stufe an. 2. Im Gerecsegebirge selbst (oder doch in dessen unmittelbarer Nachbarschaft, z. B. Tata) ist der Lias vollständig entwickelt. Während der untere Lias neben Brachiopoden vor allem Crinoiden enthält, ist für den mittleren Lias namentlich der Brachiopodenreichtum bezeich- 1 Gy. Prinz, l. c. S. 105 führt 2 Exemplare von H. mactra Dum., S. 106 ein Exemplar von A. fluitans Dun. an. (S. 138 ist H, Aualense versehentlich als Hamma- toceras bezeichnet.) Auch H. subeomptum Brco. wird S. 106 aus Gsernye angeführt. Somit war die Gruppe des H. Aalense bereits aus Mittelungarn bekannt, wenn auch, nach den Abbildungen von Prinz, nur in kleinen und dürftigen Exemplaren. Bei Taf. IX, 2. a u. b steht übrigens die Beschreibung mit Text S. 106 im Widerspruch. 210 HANS V. STAFF (28)- nend. Im Oberlias wird die Fauna fast ausschließlich durch Cephalo- poden vertreten. Die roten Marmore des Gerecse- und Piszniczeberges seheinen, soweit sie überhaupt fossilführend sind, dem Öberlias und Unterdogger anzugehören. Nur die tieferen, versteinerungsarmen Lagen könnten den tieferen Schichten des Lias entsprechen, die am Bänya- hegy und namentlich auf dem Törökbükk aufgeschlossen sind. 3. Vom Dogger ist a und ? sicher, 7 vielleicht vorhanden. Das Auftreten eines Exemplares von Stephanoceras Gervillei Sow. gestattet wohl noch nicht, mit voller Sicherheit auf die Bajeuxstufe zu schließen. Im Dogger z oder ö leitet eine Hebung eine Trockenperiode ein, die wohl erst im Malm 7 oder d, d. h. im Kimmeridge endet. (In oder nach dem «Sequanien» LAPPARENTS.) ! 4. Untertithon (Malm e) ist als Tiefseesediment vorhanden. Eine Hebung läßt Obertithon und Valendisstufe in Litoralfazies auftreten. 5. Im Gereesegebirge beginnt die Festlandsperiode, die am Ende der Kreidezeit im ganzen ungarischen Mittelgebirge herrscht, vielleicht schon im obersten Barr&me oder Gault, da hier keine Ablagerungen höherer Horizonte nachgewiesen sind, im Gegensatze zum Bakony. 6. Der Beginn des Mitteleozäns ist durch die Transgression des Nummulitenmeeres gekennzeichnet, das mit den Schichten des Num. Tehihatcheffi wieder zurückweicht und Brackwasserbildungen Platz macht, die den Außensaum der ungarischen Mittelgebirge einnehmen. Das Gerecsegebirge scheint trockengelegt zu sein. 7. Marines Oberoligozän (Aquitanische Stufe) transgrediert und dringt namentlich in das Einbruchsgebiet von Hereg—Tarjäan ein. wo die aquitanischen Sande und Konglomerate erheblich disloziert sind (Fallen etwa 10—15°). Ss. Den Schluß des Paläogens bezeichnet eine Hebungs- und Bruchperiode, die dem Altmiozän angehören dürfte. 1 Nach einer gütigen Mitteilung von Herrn Prof. v. Löczy ist die Stufe des Aspidoceras acanthicum im ungarischen Mittelgebirge, am Kalvarienberg von Tata, vorhanden. Ob jedoch die von Westen kommende Transgression in dieser Stufe schon das Gebiet des Gerecsegebirges erreicht hatte, ist noch nicht festzustellen. II. Tektonik. 1. Allgemeine Bemerkungen. Im Gerecse, wie im ganzen Zuge des Balatonseegebirges sind die Landschaftsformen von den Verwerfungen und Brüchen abhängig. Schon bei einem ersten Blick auf die geographische Karte sieht man, daß vor allem zwei auf einander senkrecht stehende Bruchsysteme sich geltend machen. Das eine verläuft im Streichen des gesamten Gebirgs- zuges, also von Südwest nach Nordost, begleitet in einer Reihe von Staffelbrüchen das Nordufer des Balatonsees, bedingt den steilen Ab- fall des Vertes nach N und S und tritt im Gerecsegebirge in den nach SO gewendeten Steilwänden der Schollen des Öreg Koväeshegy, des Pesköhegy und vor allem des Gerecseberges selbst überaus deut- lich hervor. Das zweite für den Gesamtzug des SW-Flügels des unga- rischen Mittelgebirges wichtige Bruchsystem verläuft von NW nach SO. Es trennt in der gewaltigen Bruchspalte von Mör—Bodajk das Vertes- gebirge vom Bakony und bildet durch eine Reihe kleinerer Brüche von Banhida bis Bieske die Grenze zwischen Vertes und Gereese. Auch die große Kette von Verwerfungen, die von Esztergom über Pilisesaba nach Budapest sich erstreckt und auf deren Kreuzung mit dem von N nach S verlaufenden Donaubruche wohl der Quellenreichtum der ungarischen Hauptstadt zurückgeführt werden kann, verläuft von NO nach SW. Vom Gerecsegebirge an nach NO tritt noch eine dritte Richtung tekto- nischer Linien auf. Es sind dies die von N nach S laufenden Verwer- fungen.! Der mächtige Absturz des Gerecsegebirges nach W von Bän- hida über Szöllös, Baj nach Almäs, sowie die schroff abfallenden Um- rahmungen der Muide von Tardos und Tolna, sowie der von Hereg und Tarjan, sowie schließlich der Donaubruch von Väcz bis Budapest sind Verwerfungen, wie sie in solcher Schärfe und fast mathematischer Geradlinigkeit wohl nur selten zu beobachten sind. In meiner kleinen Schrift über die Stratigraphie und Tektonik des Gerecsegebirges (CGen- tralbl. f. Min., Geol. und Pal. 1905, S. 391—397), habe ich die Mög- lichkeit erwähnt, daß der tektonische Charakter dieses Gebietes abhän- ! Von OÖ nach W verlaufende Verwerfungen finden sich, soweit das post- olıgozäne Bruchsystem berücksichtigt wird, im Vertes- und Gerecsegebirge nicht. Einige der voreozänen Brüche scheinen dieser Richtung eher zu entsprechen. Doch ist die Bestimmung ihrer wirklichen Lage zu sehr erschwert, als daß genauere An- gaben zulässig erscheinen. 9192 HANS V. STAFF (30) gig ist von den bei Szekesfehervär auf alte Massen hindeutenden Fun- den. Das Gerecsegebirge ist ein typisches Schollengebirge. ohne jede Spur von Faltung. Die Obertrias in Dachsteinkalkfazies bildet das Gerippe des Gebietes, und die harten spröden Dolomite und Kalke sind in ein- zelne Tafeln zerborsten, deren Größe meist nur ein Paar Km? beträgt, und die mit einer Neigung von 15--30° meist nach O oder W einfallen. Die größten Brüche des ungarischen Mittelgebirges sind zu wich- tigen Verkehrswegen geworden, welche die nördliche, kleinere, west- ungarische Ebene mit dem großen Alföld verbinden. Im Bruchtal von Mör—Bodajk, von Bänhida—Bieske und Piliscsaba geht die Eisenbahn, und in der Schlucht von Tardos—Süttö ist wenigstens der Versuch gemacht worden, eine Feldbahn zu Steinbruchszwecken anzulegen. 2. Spezielle Tektonik des Gerecsegebirges. Wenn auch als natürliche Westbegrenzung des Gerecse die große Bruchketie anzusehen ist, die von Almäs über Baj nach Bänhida und von dort über Felsögalla nach Bicske läuft, ist es doch nötig, auf die Anzeichen tektonischer Störungen hinzuweisen, die nach W zu dem Steilabfall des Gebirges vorgelagert sind. Im Norden an der Donau bei Almäs, bei Tata und bei Szöllös sind gewaltige Quellkalkbildungen zu beobachten. Die auffälligste, das Landschaftsbild am meisten beein- flussende Erscheinung ist der Kalktuffhügel von Dunaalmäs. der 294 m Höhe erreicht, also sich 190 m über das Donauniveau erhebt. Sein Absturz nach SW ist z. T. 30—45° steil. so daß sein hoher weißer Kegel weithin leuchtet. Auf der Nordseite wird in mächligen Steinbrüchen der sehr feste Quellkalk ausgebeutet. In der breiten Niederung, die sich von Almäs nach Tata hinzieht, fließt der Abfluß des großen Sees von Tata zur Donau. Der ganze Boden ist hier durchsetzt von Quellkalk, der in dicker Lage in der bekannten Röhrenstruktur auch in Tata selbst, wie ich gelegentlich eines Baues (in Töväros) sehr deutlich sah, den Untergrund bildet. Zahllose warme (bis etwa 21° C.) oder kalte Quellen bilden kleine, tiefe Wasserlöcher und infiltrieren durch ihren Kalkgehalt die ganze Umgebung, die dadurch undurchlässig wird und zu Moor- bildungen neigt. Die bedeutendsten Quellen, die vielleicht auch Heil- wirkungen haben könnten, entspringen in dem prachtvollen englischen Park des Grafen EsrterHäzy in Tata, wo durch die hohe Temperatur der reichen sprudelnden Quellen eine fast tropische Vegetation gedeiht. Das überaus klare, grünliche Wasser speist ein Schwimmbad sowie einige Mühlen. Auch im Nagy tö, namentlich am N-Ufer, sollen sich (Quellen befinden. In den Quellkalkbänken an seinem Rande finden (31) BEITRÄGE ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GERECSEGEBIRGES, 213 sich einige wenige, spärlich fließende Quellen, deren eine, nördlich der Straße von Tata nach Töväros, einen Gehalt an Schwefelwasser- stoff durch den Geschmack verrät. Der Schwefelwasserstoff stammt wohl aus den versinterten organischen Bestandteilen des Bodens.! Auch weiter nach W zu, jenseits der unterliassischen Scholle des Kalvarien- berges sind warme Quellen häufig.” Bei Szöllös erreicht der Quellkalk wieder bedeutendere Mächtigkeit. An einer Stelle, die wohl nicht ohne Beziehung zu dem scharf einspringenden Winkel zwischen Reimberg und Öreg Koväcshegy steht, erstreckt sich zwischen den Isohypsen 240 und 140 m von O nach W ein Wall von Kalktuff, der ebenfalls stein- bruchsmäßig, allerdings nur für die nächste Umgebung, ausgenutzt wird. Ich fand in dem bald röhrendurchzogenen, bald massigen, fast kristallinischen Quellkalk ein Schloßbruchstück einer Congerie aus der Gruppe der Congeria triangularis, dem Leitfossil des mittleren Teiles der pontischen Stufe. Die teilweise lila gefärbten Tuffe führen in ihren oberen Lagen Geröll, das zu einem, festen Konglomerat geworden ist. Weiter im Süden habe ich erst bei Felsögalla wieder deutliche Spuren von heißen Quellen gefunden. Am Kalvarienberge ist dort am NW- Hange der in Steinbrüchen gut aufgeschlossene Dachsteinkalk und auch das Alttertiär von zahllosen Sprüngen durchzogen, an denen z. T. gut ausgebildete Rutschflächen auftreten. Die größten dieser Sprünge sind von weißlichem oder lebhaft rot gefärbtem Kalkspat erfüllt, der vielfach sehr schön kristallisiert ist. Um das Bruchnetz des Gerecsegebirges selbst anschaulich zu schildern, will ich die orographisch zusammengehörigen Teile einzeln besprechen. Die 300 m Isolıypse teilt das Gebirge in zwei völlig ge- trennte Horste, deren Höhenlinie, soweit man in einer solchen Plateau- landschaft davon sprechen darf, von N nach S verläuft (Figur 1 u. 2). Der westliche Parallelhorst ist eine Doppelscholle. getrennt durch die Straße von Tata nach Tardos.” Die Südhälfte hat m ihren einzelnen Teilen, von S nach N geordnet, folgende Namen: Roter Berg, Steinberg, Spitzberg, Halyagoshegy, Öreg Koväcshegy, Heuberg, Re'm- ı Obwohl auf die juvenile Entstehung desselben man auch schließen kann, nachdem das Wasser des artesischen Brunnens im Stadtwäldchen von Budapest aus 970 m Tiefe aus dem Dolomit gleichfalls merkbar Schwefelwasserstoffras mit sich bringt. — Löczy. ?2 Diese Angabe entnehme ich den freundlichen Mitteilungen von Herrn J. ZortL in Töväros, dem ich für sein lebhaftes Interesse an meiner Arbeit zu herz- lichem Danke verpflichtet bin. % Die genau NW—SO-lich verlaufende Verwerfung folgt ungefähr der Straße zwischen Agostyan und Tolna. 214 HANS V. STAFF [7) > S. er 5 zn Oxent Iysıgy di A (tal & G allai arok Dh, Csucsos kegy IL a 2 ] Lalo mario [R Peslshe = esköhe 234 on Ozunyog (6 « « Ben Fe Birkas vet ıR PBrkas vet Pr „p Omläs völgy Kur u "UMTANLTLV snunpp : ugor] En 2 RE IS > EN Re Fe; & zZ ® =) =y = ae u - a — er — .— - a = n. << Ei SI 2 B 5 = — =; 4 . = ©; = BD nn — [e:) B > Bo E22 Alb 3% Ken ns B [N "TOULICA A9J0Y ser] S NL IN 008 "(48 aosıyuog) JO -(uRBZOIM) wmIangıg FE PH 6} EN x Oreg Kosacs ze . ) 7 Vestins Neben voreozänen Verwerfungen finden sich auch jüngere, nacholigozäne. 3 Nur die Verbreitung des Paläogens läßt die Lage der voreozänen Brüche verınuten. 230 HANS V. STAFF (38) bei Öreghegyek und Rezhegy sind typischer Kalktuff. Ein Blick auf die Karte lehrt jedoch. dab die Lößbedeckung es wohl völlig ausschließt, das gewiß überaus verwickelte Verwerfungssystem dieser ganzen Nord- hälfte des O-Flügels zu entwirren. 3. Zusammenfassung des Gebirgsbaus des Gerecsegebirges. Kurz zusammengefaßt, würde über die Tektonik des Gerecse- gebirges etwa folgendes zu bemerken sein: Das Gerecsegebirge ist ein völlig ungefaltetes Schollen- gebirge. Keine Scholle übersteigt die Größe von etwa S Km? Meist fallen die plateauartigen Schollen schroff nach den Seiten, namentlich nach der Ostseite ab. Das heutige Landschaftsbild ist im wesentlichen durch ein System von zahlreichen Verwerfungen bedingt und durch Erosion nur wenig beeinflußt worden. Zu unterscheiden sind drei Ver- werfungshauptrichtungen: N—S, NW— SO, NO—SW. Im Gerecsegebirge lassen sich fünf Hauptphasen in der Entwick- lung des Gebirgsbaus und der Meeresbewegung unterscheiden. l. Im Mittelkarbon findet im ungarischen Mittelgebirge eine erste Auffaltung statt. Wenn auch im Gerecse selbst Reste dieser Faltung nicht vorhanden sind, so ist sie doch durch den Bau der alten Masse des Meleghegy bei Szekesfehervär, sowie den typischen Schollencha- rakter der mesozoischen Ablagerungen des Gerecse hinreichend be- wiesen.! Diese Auffaltung entspricht zeitlich etwa der in den Ostalpen und Karpathen, sowie alıgemein in Mitteleuropa beobachteten, ist jedoch im ungarischen Mittelgebirge weniger intensiv gewesen als anderwärts. 2. Eine negative Strandbewegung, die zwischen mittlerem Dogger und mittlerem Malm eine Trockenlegung des Gerecsegebirges veranlaßte, war wohl nicht von Faltungen oder Brüchen begleitet.” Auch an der nicht näher zu bestimmenden Grenze von Malm und Unterkreide deutet die Ablösung der Kalkfazies durch Glaukonitmergel auf ein Flacher- werden des Meeres hin. >. Die ausgeprägte Trockenlegung des ungarischen Mittelgebirges, welche die Obergrenze der Kreide kennzeichnet, wurde im Gegensatz zu der zweiten Phase durch tektonische Vorgänge, d. h. durch Aus- bildung eines noch jetzt in seinen Grundzügen feststellbaren Bruch- systems charakterisiert. In den einzelnen Teilen der mittelungarischen Schollengebirge scheint die Trockenlegung nicht ganz genau gleichzeitig 1 Vgl. Frech in Monatsber. d. dtsch. geol. Ges. 1905, IX, S. 334 C. = Vgl. Unuis, 1. c. S. Si16. = BERN EN (39) BEITRÄGE ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GERECSEGEBIRGES, 221 eingetreten zu sein. Erst im mittleren Eozän folgte, wie in vielen an- deren Gebieten, so auch hier die Transgression des Nummulitenmeeres. In dieser Periode sind die äußeren Umrisse des Gerecsegebirges und wohl auch der anderen Teile des ungarischen Mittelgebirges bereits größtenteils festgestellt worden.! Die Einbruchsgebiete von Felsögalla und von Hereg— Tarjan, sowie der Graben von Bajöt und ein Teil des Czigänybükk sind durch die Verbreitung des Alttertiärs als präeozä- nen Ursprungs gekennzeichnet. Für diese Entwicklung der ungarischen Mittelgebirge läßt sich in Unuies” dritter «nachoberkretazischer» Fal- tungsphase der Karpathen eine Parallele finden. Auch die Entwicklung der nördlichen Ostalpen zeigt am Ende der Kreidezeit und im Beginn des Eozäns eine gewisse Ähnlichkeit. 4. Die postoligozäne, altmiozäne Bruchperiode setzt im wesent- lichen das Werk der dritten fort.” Die jüngeren Brüche folgen den älteren und haben gleiche Tendenz: Die Einbruchsgebiete von Felsö- galla und von Hereg—Tarjän werden durch Brüche beider Perioden begrenzt. Nur der Graben von Tardos—Tolna ist wohl ausschließlich im Altmiozän entstanden. Diese Periode entspricht annähernd der Hauptfaltung der Ostalpen und Unries vierter Faltungsphase der Kar- pathen, sowie genau den innerkarpathischen Einbrüchen (Mätra). 5. Als eine fünfte Periode wäre eine jüngere tertiäre (nachpon- tische?) Hebung zu bezeichnen, für die auch im Gerecsegebirge einige Gründe zu sprechen scheinen. Bei aller Verschiedenheit des Charakters der zen- tralungarischen Schollengebirge und der karpathischen Faltungszonen ist die zeitliche Übereinstimmung der verschiedenen tektonischen Phasen unverkennbar. Der Charakter eines typischen ungefalteten Schollengebirges, den das Gerecsegebirge und ebenso das gesamte ungarische Mittelgebirge trägt, schließt die Möglichkeit aus, hier den «Lieu des racines des nappes les plus hautes» der Karpathen anzunehmen, wie es P. TErMmıER will.“ I Auch in den Kleinen Karpathen findet die Eozänzeit das Gebirge bereits in der Hauptsache aufgerichtet. Vgl.H. VETTERs «Die Kleinen Karpathen als geologisches Bindeglied zwischen Alpen und Karpathen» in Verh. d. k. k. R.-A. 1904, S. 141. 2 Vgl. Unuie in Bau u. Bild Österreichs, die Karpathen, S. 902. ® Ebenso in den Kleinen Karpathen. Vgl. H. VETTERS, 1. c. S. 141. * P. TERMIER, Les nappes des Alpes orientales et la synthese des Alpes. Bull. Soc. Geol. de France 4° III. 1903, pag. 764. — Vgl. M. Luceon: Les nappes de recouvrement de la Tatra et l’origine des klippes des Carpathes. Bull. Lab. de Geol. de !’Univ. de Lausanne, No. 4, 1903. Bull. Soc. vaud. Se. nat. XXXIX, 1903. V. Untie, Zur Umdeutung der tatrischen Tektonik durch M. Lugeon. Verh. d. k. k. R.-A. 1903, S. 129—133. 999 HANS V. STAFF (40) 4. Zusammenhang der tektonischen Linien mit der Bildung der Quellen und Täler. An zahlreichen Stellen sind Quellkalke abgelagert worden und zwar wohl hauptsächlich auf NW-Spalten. Als tektonische Quellen sind infolge ihrer eigenartigen Lage einige wenige Brunnen anzusehen. Besonders zu nennen wären der Hidegküt (Straße von Agostyän nach Tardos), der Jagdhausbrunnen am Petrus- bild, der Brunnen am Halyagoshegy, der Steinbruchsbrunnen am Bänya- hegy, der Brunnen nördlich der Tardosi Gorba, der Kirälyküt bei Hereg, vielleicht auch noch der Jagdhausbrunnen vom Gerecseberge, der Schön- brunn bei Felsö-Vadacs puszta u. a. Natürlich ist es schwierig, eine Grenze zwischen Verwerfungs- und Schichtquellen in einem Gebiete zu bestimmen, in dem fast alle Vertiefungen mit Brüchen zusammenhängen.! So erscheinen sämtliche Alluvialtäler im östlichen Teile des Gerecsegebirges als tektonisch be- dingt und laufen mit erstaunlicher Regelmäßigkeit von NW nach SO. Da, wie oben bereits erwähnt wurde, gerade diese NW—SO- Richtung für fast alle der Entwässerung dienenden tektonischen Täler des gesamnten südlich der Donau gelegenen ungarischen Mittelgebirges be- zeichnend ist, liegt der Gedanke nahe, das Flußnetz des rechts von der Donau gelegenen Ungarns wenigstens zum Teil auf tektonische Ursachen zurückzuführen. Bei einer Betrachtung der Karte von A. Prxck (Mor- phologie der Erdoberfläche, II. S. 44). welche die Richtung der Flüsse und der Flugsandrücken in Ungarn vergleicht, fällt es sofort auf, dab die Flußläufe südlich vom ungarischen Mittelgebirge im W fast rein “ NS-lich, im OÖ mehr NW—SO angeordnet sind. Diese Richtungen ent- sprechen insofern dem Streichen des gesamten Gebirgszuges, als sie stets senkrecht zu dem orographischen Streichen der einzelnen Gebirgs- teile stehen. Die für Flußrichtungen maßgebenden Verwerfungen werden in einem Schollengebirge naturgemäß meist die senkrecht zum Gesamt- streichen verlaufenden sein, während in Faltengebirgen die tektonischen Täler häufig Längstäler sein werden, die sich durch Erosionstäler quer zum Streichen der Falten entwässern. Dafür, daß in den Mittelgebirgs- gegenden nicht der Wind die Talrichtungen im SW-Ungarn bestimmt, spricht wohl auch der Umstand, daß um den Block bei Pees die Abflüsse I Vgl. auch Frech: Über warme und kalte Quellen (in «Das Weltall» VI, 1905, Heft 6, pag. 95). «Die rein geologische Unterscheidung von Schicht- und Spaltenquellen ist nur soweit durchzuführen, als die Austrittsöffnung der Quelle berücksichtigt wird.» a F va rt, (41) BEITRÄGE ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GERECSEGEBIRGES. 223 sich fast radial anordnen. Auch wäre es nicht wahrscheinlich, daß Vertes-, Gerecse- und Pilisgebirge dem talbildenden Winde so gar kein Hindernis entgegenstellen sollten. In der N-ungarischen Ebene fehlen die NS-Richtungen gänzlich. Diese Einwände beziehen sich natürlich nur auf die Mittelgebirgsgegenden. In der freien Pusztaebene wird neben dem geringen Bodenrelief wohl ausschließlich der Wind die Talrich- tungen bestimmen. Es hat demnach den Anschein, daß die herrschenden Winde SW-Ungarns mit der tektonischen Talbildung des Mittelgebirges zufällig gleich gerichtet sind. Eruptivgesteine sind im Gerecsegebiet selbst nicht vorhanden. Nur im N an der Donau bei Läbatlan scheinen, ebenso wie weiter östlich bei. Esztergom, trachytische! Gesteine des Börzsöny-Esztergomer «Trachytstockes» über die Donau überzugreifen. Die Verwurfshöhen dürften im allgemeinen auf 200 m, höchstens 280 m zu veranschlagen sein. (Nur der große Gerecsebruch NW-lich von Hereg dürfte dieses Ausmaß noch um etwas überschreiten.) Genaue Zahlen lassen sich schwer angeben, da die Mächtigkeit der obertria- dischen Sedimente eine so beträchtliche ist, daß im gesamten Gerecse und — soweit die Untersuchungen bisher ergaben — auch im Vertes, sich keine Spuren des Untergrundes vorfinden. Der Lauf der Donau entspricht zwischen Komärom und Eszter- gom fast genau dem Rande des Mitielgebirges. Erdgeschichtliche Übersicht des ungarischen Mittel- gebirges. Die tektonischen Verhältnisse dürften sich am besten durch fol- gende, den ganzen SW-Flügel des ungarischen Mittelgebirges umfas- sende, erdgeschichtliche Übersicht erläutern lassen. Im Karbon erfolgte 1 K. Peters (Jahrb. d. kais. geol. Reichs-A. 1857, 1859) stellt den Beginn der Trachyteruptionen in die letzte Epoche der Leithakalkbildung. Der untere Leitha- kalk (Nulliporenkalk) bei Visegrad sei vom Trachyt durchbrochen und gehoben. STACHE, Jahrb. d. k. k. geol. R.-A. 1866, pag. 307. A. Koch, Verh. d. k. k. geol. R.-A. 1870, pag. 344, setzt den Trachytausbruch «mitten in die Leithakalkstufe.» F. SCHAFARZIK (Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. Geol. A. 1885, IX, S. 175—372) nennt die zwischen der oberen und unteren Mediterranstufe im Cserhät erfolgten Ergüsse Pyroxenandesite. B. v. Iskey (Jahresber. d. kgl. ung. Geol. A. f. 1896, Budapest, 1898) nennt die Gesteine, die er der oberen Mediterranstufe zurechnet, «Trachyte mit Breceien und Tuffen». F. ScHararzık (Földtani Közlöny, 1884, XIV) spricht S. 409 von einer Donau- trachyfgruppe und S. 427 von einem Granat-Trachyt-Stock und von sehr pyritreichem 224 HANS V. STAFF . (42) wahrscheinlich eine erste Auffaltung wie in den Karpathen und den Karnischen Alpen. Der Hauptrest in der ungarischen Tiefebene ist die kroatische Masse, zu der auch Pecs zu rechnen ist. Ein zweiter Rest ist der Granitstock des Meleghegy. — In der Dyaszeit lagerten sich braunrote Sedimente, Konglomerate und Sande, dem Grödener Sand- stein entsprechend, ab. In der Trias vertiefte sich das Meer. Werfener Schiefer im Liegenden bis zu hornsteinführenden Buchensteiner Schichten und Hauptdolomit bezeichnen im angrenzenden Bakony diese Sen- kung. Im Lias bezeichnen Sandsteine und Kohlen am Nordsaum der orientalischen Insel bei Pecs und am Karpathennordrand die Hebung, die den Östkontinent auftauchen ließ. Erst im Oberlias und mehr noch im Unterdogger vertiefte sich das Meer wieder zu einer in diesen Ge- bieten bisher noch nicht erreichten Tiefe." Das Sinken des Ostkonti- nents und eine Hebung im Westen zu Beginn der Kreide lagert im Gerecse neokome Sandsteine und Mergel ab, während in den Karpathen gleichzeitige Dolomite * in Dachsteinfazies auftreten. Die kurz währende Festlandsperiode der Grenze von Kreide und Eozän bildet ein Analogon zu den Grestener Schichten von Pecs; bei Ajka im Bakony kommt es im Untersenon” ebenfalls zur Bildung von Braunkohlen, deren Vor- kommen L. v. Tausch * beschrieben hat. Die Eozänzeit fand bereits isolierte Klippen von Dachsteinkalk vor. An der Grenze von Rhät und Nummnulitenkalk habe ich zahlreiche Bohrlöcher von Pholaden bei Felsö- galla gefunden. Untereozäne Süßwasserbildungen mit Braunkohlen wer- Trachyt. Bezüglich des letzteren «unterliegt es keinem Zweifel, daß er nicht der- selben Eruption angehöre, wie die vier Gänge oben am Hügel» (des Kis-Nyäras). Auch S. 433 werden zwei Eruptivperioden unterschieden, deren eine nach A. KocH in das tiefere Mediterran, das andere nach J. v. SzaB6 (Geologia, 1883, p. 477) im allgeneinen der sarmatischen Zeit angehört. Das Gestein bezeichnet er als «Labra- dorit-Biotit-Granat-Trachyt» und «Labradorit-Amphibol-Trachyt». R. v. Hauer (Jahrb. d. kais. geol. R.-A. XX, 1870) spricht S. 487—489 aus- führlich über die «Gesteine der Trachytfamilie» im ungarischen Mittelgebirge, jedoch ohne Angabe über ihr Alter. 1 Über die Festlandsperiode des mittleren Jura, vgl. S. 6 u. 7 dieser Arbeit. Vergleiche auch H. Verrers, die Kleinen Karpathen in Verh. d. k. k. R.-A. 1904, Ss. 140— 142. 2 R. v. Hauer, Jahrb. d. geol. R.-A. 1869, S. 528. 3 A. DE LAPPARENT, Traite de Geologie 1906, teilt auf pag. 1474 eine direkte Mitteilung von M. MuniEer-CHALMAs mit, nach der die Fauna von Ajka (Pyrgulifera /Hantkenia] Dejanira bicarinata) dem «Danien», d. h. dem obersten Senon zuzu- rechnen wäre. %* Über die Fauna der nichtmarinen Ablagerungen der oberen Kreide des Csingertales bei Ajka, im Bakony. Abh. d. k. k. geol. Reichsanstalt XII, 1—32. Be- ziehungen der Fauna von Ajka zu der der Laramiebeds. Verh. d. k. k. Reichsanstalt 1889, Nr. 7. > (43) BEITRÄGE ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GERECSEGEBIRGES. 295 den, wie schon M. v. Hanrtken für das Esztergomer Braunkohlengebiet feststellte, von brackigen Cerithienschichten und dann von Haupt- nummulitenkalk abgelöst. Die Gebirgsbildung scheint schon im untersten Eozän oder in der oberen Kreide zu beginnen." Zur Erklärung der tektonischen Ver- hältnisse des SW-ungarischen Mittelgebirges schreibt GC. Diener (Bau u. Bild der Ostalpen und des Karstgeb. S. 498.) «Als eine Fortsetzung des Drauzuges wird von E. Suess das System des Bakony aufgefabt, das ein nordoststreichendes, einseitig gebautes Schollengebirge aus mesozoischen und känozoischen Sedimenten mit einer fragmentarisch erhaltenen kristallinischen Zone am Innenrande (Meleghegy, Särhegy) darstellt. Allein die Art der Verbindung zwischen Bakony und Drau- zug ist nirgends deutlich erkennbar. Eine Brücke zwischen beiden Ge- birgen bildet vielleicht das tertiäre Hügelland ım NO von Fridau. Doch ist der tektonische Charakter des Bakony nach L. v. Löczys Darstel- lungen ein ganz anderer als der des intensiv gefalteten Drauzuges. L. v. Löczy betrachtet das System des Bakony überhaupt nicht als ein Glied der ostalpinen Faltungen, sondern gleich der Insel von Fünf- kirchen (Pecs) als ein Stück jener von jüngeren Faltungen nicht oder nur in sehr untergeordnetem Maße betroffenen alten Masse, die den Untergrund der ungarischen Ebene bildet». Eine eigentliche Faltung war hier ausgeschlossen. Nur im NW des Bakony hat Jon. Böckn untergeordnete Faltung beobachtet. Im Ver- tes und Gerecse sind Trias, Rhät und Unterjura flach gelagert und ganz sicher nicht gefaltet. Im Vertes und Bakony ist der Malm und wohl auch die Kreide zum Teil sehr stark gefältelt. Scheinbare Falten im Gerecsegebirge, z. B. der Abbruch südlich vom Turul von Bänhida, erweisen sich stets als Folge lokaler Verwerfungen. Im Vertes herrschen, wie H. Txcer festgestellt hat, wie auch im Bakony Brüche, die ent- weder dem SW—-NO-Streichen parallel oder dazu senkrecht sind und sich im allgemeinen auf wenige Hauptbrüche beschränken. Ebenso wie im Gerecse sind ganz lokale Verwürfe überaus häufig. Das Bruchnetz des Gerecsegebirges zeigt zahlreiche Störungen. Die wohl von Süden ı Vgl. Dr. Or#. Aber in «Die Beziehungen des Klippengebietes zwischen Donau und Thaya, zum alpin-karpathischen Gebirgssysteme» (Verh. d. k. k. R.-A. 1899, S. 374-381). Zwischen oberjurassischem Korallenkalk und untersenonem Glau- konitmergel ist bei Nikolsburg nicht nur eine Lücke, sondern auch eine deutliche Diskordanz zu beobachten. Namentlich ist (l. c. 378} das Auftreten vorsenoner Brüche bezeichnend. Die Hebung, die posttithonischen Alters ist, steht vielleicht mit dem Fazieswechsel zwischen Jura und Kreide im Gerecsegebirge im Zusam- menhang. 926 HANS V. STAFF. (44) wirkende Kraft zertrümmerte die spröden Kalke der Trias und des Jura in meist diagonaler Richtung zu Einzelschollen. In ihrer geneigten Lage und der gradlinigen Begrenzung durch Brüche erinnern sie an das Bild eines im Eisgange befindlichen Flusses, dessen Schollen sich an einem Brückenpfeiler stauen. Zweifellos ist es. daß der eozänen Verwerfungsperiode noch andere folgten, die bis in sehr späte Zeit reichten. Das Eruptivgebiet bei Esztergom ist wohl nicht, wie ältere Angaben von PETERS und v. Hantken behaupten. jünger als der Leitha- kalk, sondern mit Scuararzık u. A. in oder kurz vor die obere Medi- terranstufe zu setzen. Der gesamte Zug des ungarischen Mittelgebirges erhielt im Miozän oder Pliozän noch einmal gewaltige Erschütterungen, die am Nordufer des Balatonsees die Basalte? zwischen dem Conge- rientegel hervorbrechen ließen und wohl hauptsächlich die heißen Quellen des Gerecsegebirges schufen, soweit solche nicht einer nach- pontischen Hebungsperiode zuzurechnen sind. Ich fand bei Szöllös im Quellkalk eine Congerie, deren Erhaltung leider nicht eine genaue Bestimmung erlaubt. Jedenfalls aber gehört sie zur Gruppe der Congeria oriangularis.” Nummmulitenschichten und Pectunculussandstein sind ebenfalls noch gestört. Starke Faltungen jenseits der NO-Grenze meines (rehietes an der Donau sind wohl als nur ganz lokale Rutschungen in den weichen neogenen Mergeln und Tegeln zu deuten.” In der Gegenwart klingen die einstigen tektonischen Tendenzen in häufigen Erdbeben aus.* Namentlich die Linie des Grabenbruches von Mör (Gsäkbereny, Gsökahegy) bis Komärom ist durch Erderschüt- terungen ausgezeichnet.” Stärke und Häufigkeit dieser Erscheinungen beweisen, daß das zentralungarische Schollengebirge seine jetzige Gestalt der Auslösung sehr großer tektonischer Kräfte verdankt. I Hörnes, Bau u. Bild Östr., S. 1105 führt aus, daß entgegen der Annahme K. Hormanss und Sıcmunos ein Zusammenhang zwischen den Basaltgebilden am Nord- ufer des Balatonsees mit der oststeirischen Vulkanreihe nicht wahrscheinlich ist. = Dadurch wäre die Zugehörigkeit zu dem mittleren Teil der pontischen Schichten erwiesen, für die HörNeEs |. ce, S. 977 - 992 miozänes Alter befürwortet. 3 Hantken, Die geologischen Verhältnisse des Graner Braunkohlengebietes, Pest, 1872, S. 44 und besonders S. 94 erwähnt «großaitige Störungen», die u. A. am oberen Ende des Dorfes Bia in einer Sandgrube in deutlich erkennbarer «Ver- werfungskluft» Leitha- und Congerienschichten in ihren Lagerungsverhältnissen be- einflußen. % F. pE Moxtessus DE BALLORE (Les tremhlements de terre, Paris, 1906) be- zeichnet den Bakony als «incontestablement une importante region d’instabilite» (l. e. pag. 244) und besonders das Vertesgebirge als «region seısınique» (1. e. Karte pag. 742). 5 A. Bovf, Über die Erdbeben vonı Jahre 1868 in der Mitte Ungarns.) Sitzungs- ber. d. k. k. Ak. d. Wiss. 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III. pag. 152—157. 1862.) — A Tata es Buda közti területben talält foraminiferäkröl. (Über die in dem Gebiete zwischen Ofen und Tata gefundenen Foraminiferen.) (Abh. d..1863 Vers. ung. Ärzte u. Naturf. pag. 317. 1864.) — Az üjszöny—pesti Duna &s az üjszöny—fehervär—budai vasut befogta terület- nek földtani leiräsa. (Geologische Beschreibung des von der Ujszöny—Pester Donau und der Ujszöny—Weissenburg—Ofner Eisenbahn begrenzten Land- striches.) (Math. u. naturw. Mitt. m. Bez. a vaterl. Verh. Herausgeg. v. d. ständ. Aussch, d. math. u. naturw. Kl. d. ung. Akad. d. Wiss. 1865. — A kis-ezelli tälyag geolögiai kora. (Das geologische Alter des Kleinzeller Tegels. (Abh. d. 1865 Vers. ung. Ärzte u. Naturf. XI. Preßburg, pag. 234—237. 1866. — A pomäzi Meseliahegy földtani viszonyai. (Die geologischen Verhältnisse des Meseliaberges bei Pomäz.) (Verh. d. ung. geol. Ges. 1866.) BEITRÄGE ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GERECSEGEBIRGES,. 2929 Die geologischen Verhältnisse der Ajkaer Kohlenbildung. (In Verh. d. k. k. geol. R.-A. 1867. Siehe Jahrb. d. k. k. geol. R.-A. 1866. Verh. pag. 73, 208.) Der Diösjenöer Sandstein und der Puszta-Lököser Tegel. (Verh. d. k. k. geol. R.-A. 1867. pag. 227.) Sarmatische Schichten in der Umgebung von Ofen. (Mitget. a. d. Sitz. d. geol. Ges. f. Ung. v. 9. Jan. 1867. Verh. d. k. k. geol. R.-A. 1867. pag. 26.) Die oligocene brackische Bildung von Särisap bei Gran. (Mitget. a. d. Sitz. d. geol. Ges. f. Ung. v. 23. Jan. 1867. Verh. d. k. k. geol. R.-A. 1867. pag. 97.) Braunkohlenablagerungen im nordöstlichen Teil des Bakonyer Waldes und im Ödenburger Comitate Szäpär. (Mitget. a. d. Sitzungsb. der ung. geol. Ges. am 13. Nov. Verh. d. k. k. geol. R.-A. 1867. pag. 349.) Läbatlan videkenek földtani viszonyai. (Die geologischen Verhältnisse der Um- gebung von Läbatlän.) (Verh. d. ung. geol. Ges. IV. pag. 48—56. 1867.) Die Umgebung von Läbatlän. (Mitgeteilt aus der Sitzung der geol. Ges. f. Ung vom 11. Dez. 1867. In Verh. d. k. k. geol. R.-A. 1868. pag. 6.) A kis-ezelli tälyag foraminiferäi. (Die Foraminiferen des Kleinzeller Tegels.) (Verh. d. ung. geol. Ges. IV. 1867.) Geologische Karte von Dorogh und Tokod. («Bänyäszati es Kohäszati Lapok» 1869, pag. 31. Sitz. d. ung. geol. Ver. 27. Jan. 1869.) A härsoshegyi ammonitok a Bakonyban. (A magy. Földt. Tärs. Munk. V. 1870.) - Geologische Untersuchungen im Bakonyer Wald. (Aus einem Schreiben an Herrn Dir. v. Hauer d. d. 6. Febr. 1870. Verh. d. k. k. geol. R.-A. 1870, pag. 58.) Die geologischen Verhältnisse des Graner Braunkohlengebietes. (Mitt. a. d. Jahrb. d. k. ung. geol. Anst. I. 1. 1872.) Der Ofner Mergel. (Mitt. a. d. Jahrb. d. k. ung. geol. Anst. II. 4. 1872.) Neue Daten zur geologischen und paläontologischen Kenntnis des südlichen Bakony. (Mitt. a. d. Jahrb. d. k. ung. geol. Anst. II. 3. 1872. Vgl. VI. 1.) R. v. Hauer: Beiträge zur Kenntnis der Heterophyllen der österreichischen Alpen. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. Math. nat. Cl. Wien. 1854. I.) Über die Cephalopoden aus dem Lias der nordöstlichen Alpen. (Denkschrift d. k. Akad. d. Wiss. Math. nat. Cl. Wien. X. 1855.) Über einige unsymmetrische Ammoniten aus den Hierlatzschichten bei Hall- statt. (Sitzungsbericht d. k. Akad. d. Wiss..Wien, 1854. XIIL) Beitrage zur Kenntnis der Gapricorn. (Sitzungsbericht der k. Akad. der Wiss, Wien. 1854. XII.) Geologische Übersichtskarte der österreichisch-ungarischen Monarchie. Blatt IIl, Westkarpathen. (In Jahrb. d. k. k. geol. R.-A. XIX. pag. 485. 1869.) Geologische Übersichtskarte der österreichisch-ungarischen Monarchie, Blatt VI. Ungarisches Tiefland. (Jahrb. d. k. k. geol. R.-A. XX. pag. 463. 1870.) Havs: Note sur quelques esp. d’Ammonites nouvelles ou peu connues d. Lias sup. (Bull. d. l. soc. geol. d. Fr. 3. Serie XII.) K. Hormann: Über das geologische Alter der an dem Ofener Schwabenberge sich verbreitenden Süßwasserablagerungen. («Bänyäszati es Kohäszati Lapok» 1869.) Dolomite und Kalke des Ofner Gebirges. (Aus einem Schreiben an Dir. v. Hauer d. d. 10. Apr. 1870. Verh. d. k. k. geol. R.-A. 1870. pag. 116.) Beiträge zur Kenntniss der Fauna des Hauptdolomites und der älteren Tertiär- gebilde des Ofen-Koväesier Gebirges. (Mitgeteilt a. d. Jahrb. d. k. ung. geol. Anst. II. 3. 1872.) a BR il a, Sn - . Mr 230 HANS V. STAFF — Die geologischen Verhältnisse des Ofen-Koväcsier Gebirges. (Mitt. a. d. Jahrb. d. k. ung. geol. Anst. I. 2. 1872.) — Die Basalte des südlichen Bakony. (Mitt. a. d. Jahrb. d. k. ung. geol. Anst. II. 4.) — Bericht über die auf der rechten Seite der Donau zwischen Ö-Szöny u. Piszke im Sommer 1883 ausgeführten geologischen Specialaufnahmen. (In Földtani Közlöny. XIV. 1884.) Hyart: Genetic Relations of Stephanoceras. (From the Proceed. of the Boston Soe. Nat. Hist. XVII. 1876.) B. v. Inkey: (Jahresber. d. k. ung. geol. Anst. f. 1896. Budapest, 1898.) JANENSCH: Die Jurensisschichten des Elsass. (Strassburg, 1902.) Kırıan: (In Bull. soc. geol. d. Fr. 3. Serie t. XXI.) Kırıan u. BUMBERGER : (In Bull. soc. geol. d. Fr. 3. Serie t. XXVI. 1898; In Bull. soc. geol. d. Fr. 3. Serie t. XXVII. 1899.) A. Koch: A Szent-Endre—Visegrädi es a Pilishegysege földtani leiräsa. — Geologische Beschreibung des St. Andrae—Visegrad-, und des Piliser Gebirges. (Mitt. a. d. Jahrb. d. k. ung. geol. Anst. I. 3. 1872.) ALBRECHT v. KRAFFT: Über einen neuen Fund von Tithon in Niederfellabrunn bei Stockerau. (Verh. d. k. k. geol. R.-A. 1897, p. 193.) FR. v. Kusınyı: (Sitzung d. ung. geol. Ges. 17. Juni 1863.) A. DE LaPPpAarent: Traite de Geologie. (Paris, 1906.) L. DE Launay: La Science Ge&ologique. (Paris, 1905.) Lersivs: Beiträge zur Kenntnis der Juraformation im unteren Elsass. (Leipzig, 1875.) A. Lirra: Agrogeologische Notizen aus der Gegend von Tinnye und Perbäl. 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SCHAFARZIK : Geologische Aufnahme des Pilisgebirges und der beiden Wacht- berge bei Gran. (In Földtani Közlöny XIV. pag. 409. 1884; und in Jahresber. d. k. ung. geol. Anst. f. 1883. pag. 105. 1884.) — Die Pyroxen-Andesite des (serhät. (In Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. geol. Anst. 1885. IX. pag. 185—372,) e - Über das Erdbeben im nördlichen Bakony vom 16. Febr. 1901. (Földtani Köz- löny XXXI. 1901.) SCHALCH : (Mitt. d. Grossh. Bad. geol. R.-A. Il. 1898.) SCHLOENBACH : M. v. Hantkens Sendung von Gault-Neocom-Jura- und Lias-Ammo- niten aus dem Bakony. (Verh. d. k. k. geol. R.-A. 1867. pag. 358.) Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XV. Bd. 3. Heft. 16 233 HANS V. STAFF (50) - Vorkommen des Ammonites ultramontanus Zitt. im Dogger von Üsernye im Bakonyer Walde. (Verh. d. k. k. geol. R.-A. 1870. pag. 133.) — Geologische Untersuchungen in den Südtiroler und Venezianer Alpen. (Ver- handl. d. k. k. geol. R.-A. Wien. 1867.) — Beiträge zur Paläontologie des Jura. (Paläontogravhica XIII. 1866.) SIEMIRADZKI: O mieezakach Glowonogich Brunatnego Jura. (Krakow, 1889.) — Über die Gliederung und Verbreitung des Jura in Polen. (Jahrb. d. k. k. geol. R.-A. XXXVII. 1889.) G. Stacne: Die geologischen Verhältnisse der Umgebung von Waitzen. (Jahrb. d. k. k. geol. R.-A. 1866.) H. v. Starr, H. TÄgEr u. H. BöckH : Zur Stratigraphie und Tektonik der ungarischen Mittelgebirge. I. Gereese Gebirge, II. Über das Alttertiär im Vertesgebirge. (Centralbl. f. Min. Geol. Pal. pag. 391—397, 417—422, 555. 1905.) q STOLLEY: Über eine neue Ammonitengattung aus dem oberen Alpinen und Mittel- europäischen Lias. (Jahresber. d. Ver. f. Nat. z. Braunschweig. XFV. 1904.) Strügm: Eine Harpocerasart aus dem unteren Dogger. (Abh. d. Schweizer pal. Ges. XXXI. Zürich, 1903.) D. Stur: Gosaupetrefakte von Rev, aus der Umgebung von Großwardein und von Ajka im Bakonyer Walde. (Verh, d. k. k. geol. R.-A. 1870. pag. 198.) Jos. v. Szap6: Die geologischen Verhältnisse Ofens. (Erster Jahresber. der Ofener Oberrealschule 1858.) — Pest-Buda környekenek földtani leiräsa. (Geologische Beschreibung der Um- gegend von Pest-Ofen. Preisgekrönt v. d. ung. Akad. d. Wissensch. 1858.) - Die Ajkaer Kohlenablagerungen im Bakonyer Gebirge. (Verh. d.k. k. geol. R.-A. 1870. pag. 271.) — Geologia. (1883.) TH. v. SzoxtasH: Die geologischen Verhältnisse von Rev-Biharkalota. (In Jahresber. d. kgl. ung. geol. Anst. f. 1903. pag. 63. 1905.) L. v. Tausch: Über die Fauna der nichtmarinen Ablagerungen der oberen Kreide des Gsingertales bei Ajka im Bakony. (Abh. d. k. k. R.-A. 12. pag. 1-32.) — Beziehungen der Fauna von Ajka zu der der Laramie-beds. (Verh. d. k. k. Reichsanstalt. 1889. No. 7.) TARAMELLL: Monografia stratigrafica e paleontologica nelle provincie Venete. (Venedig, 1880.) ToBLER : Der Jura im Süd-Ost der Oberrheinischen Tiefebene. (Verh. d. naturf. Ges. Basel. XI.) P. Treıtz: Geologische Beschreibung des Gebietes zwischen der Donau und Tisza. (Földtani Közlöny XXXIlI. pag. 368—-389.) Unuis: Die Karpathen. (In Bau und Bild Österreichs.) -—- Über die Klippen der Karpathen. (Compt. rend. IX. Congr. geol. internat. de Vienne 1903.) — Zur Umdeutung der tatrischen Tektonik durch M. Lugeon. (Verhandl. d. k. k. R.-A. 1903, S. 129—133.) VAcEK: Über die Fauna der Oolithe von Cap S. Vigilio. (Abh. d. k. k, Geol. R.-A. XI, Vgl. Kritik von Neumayr im Jahrb. f. Min. Geol. Pal. 1887. II. 181.) H. VETTERS u. H. Beck: Zur Geologie der Kleinen Karpathen. (Beitr. z. Pal. u. Geol. Österr.-Ung. u. d. Or. XVI. pag. 1—106. 1904.) H. Verters: Die Kleinen Karpathen als geol. Bindeglied zwischen Alpen u. Kar- pathen. (In Verh. d. k. k. geol. R.-A. 1904.) (51) BEITRÄGE ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GERECSEGEBIRGES. 233 —- Die Fauna der Juraklippen zwischen Donau und Thaya. I. Teil. Die Tithon- klippen von Niederfellabrunn. (In Beitr. z. Pal. u. Geol. Österr.-Ung. u. d. Or. XVII. pag. 223-259. 1905.) WÄHNER : Beiträge zur Kenntnis der tieferen Zone des unteren Lias in den nord- östlichen Alpen. (Beitr. z. Geol. u. Pal. Österr.-Ung. IX. u. XI.) WINKLER: Die geologischen Verhältnisse des Gerecse u, Vertes Gebirges. (In Föld- tani Közlöny XII. pag. 337. 1883 [1870 !]) ZIETEN : Versteinerungen Württembergs. (Stuttgart, 1830.) Zirier: Geologische Beobachtungen aus den Central-Apenninen. (München, 1869.) - Grenzschichten zwischen Jura und Kreide. (Aus einem Schreiben an H. v. Hauer d. d. 10. Apr. 1870; Verh. d. k. k. geol. R.-A. 1870. pag. 113.) Die obere Nummulitenformation in Ungarn. (Sitzungsber. d. k. k. Akad. d. Wiss. math.-naturw. Kl. XLVI. pag. 353— 396.) 16* Vorwort 3. Stratigraphische Ergebnisse . Tektonik. . Allgemeine Bemerkungen... & . Spezielle Tektonik des rer (au einer enikizze er zwei Profilen) ... x . Zusammenfassung des Bebinesbanee dee Bere. . Zusammenhang der tektonischen Linien mit der Bildung der Quel- m St . Stratigraphie. 1. Allgemeine Übersicht der Schichtenfolge des ungarischen Mittel- gebirges .. Paläontologischer Anhang... len und Täler _ Literatur ... 2. Spezielle ch Br eg em. drei Tabellen)... INHALTSÜBERSICHT. . Erdgeschichtliche Hneniet a este, gen. Seite 185 (3) 188 (6) 193 (11) 208 (26) 209 (27) 211 (29) 212 (30) 220 (38) 292 (40) 223 (41) 297 (45) Berichtigung. Wir ersuchen auf Taf. XXXIX der Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt (Bd. XV, Heft 3) folgende Fehler kor- rigieren zu wollen. Die an der Südostlehne des N.-Pisznicze als Neokom bezeichnete kleine Partie ist auf Jura auszubessern. Der zwischen Nagynemetegyhäaza und Szär eingezeichnete Jurafleck bleibt fort. Außerdem bitten wir die folgenden drei eingerahmten Aufschriften an den umrahmenden Linien auszuschneiden und an den unten angegebenen Stellen der Karte folgendermaßen aufzukleben. Nr. 1 ist als Überschrift am oberen Rand der Karte aufzukleben; mit Nr. 2 sind in der Farbenerklärung der Karte die Worte: «Oligo- zäner Peetunculussandsteim, — mit Nr. 3. die Worte: «Schotter, Schuttkegel, Gehänge- lehm» zu überkleben. GEOLOGISCHE UND TEKTONISCHE KARTE DES GERECSE-GEBIRGES von Hans v. Srarr. Nr-+ 41. | Schotter, Schuttkegel, Gehängelehm. | | Oligozäner Pectunculussandstein. Nr. 2. Nr. 3. el ie. Kae retlianinia ur she EBK haar TE DT Z u A - FA SHALTSOTER TE Zus ' reis ar ae de ee Pe nr a 8 an ie u 1 . R a #0 Hr te. Baslalnuasina He Din van. wre da £ Ar u related .kralt FO. ur ih Der , uohaube da Astcıe urh Br Ye rien l ‚ll lan - in ir) ’ neun En Do ee anee ut: re eenaa) uts Ii SR. og Hr aha) F ÄFIN WERE O5 ri in 4 a WERE £ ‚trial: "2 Ber } r g 4 14 N Br dir I w„uz z#rBi 4 „372437 (se 4y7, ie a : ; i Birt 1. .JagI Wi f „e 1 Be ar Er Mitteil.a. Tafel XXXIX. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geolog. Anst. XV. Bd. 4. Heft. Mitteil.a.d. Jahrbuche d.kgl. ungar. Geologischen Anstalt. Bd.XV. Tafel XXNIX. WR oradanyE Duft dei granflin-Veren. Jura Terliär. - En a EEE win. BEER \.orineitenvan. kin, I Ds un Zn rıas, . Dilavium: EEE Oligozäner Pectunculussandslein. Ex Obertrindischer Dachsteinkalk. Dearbeitete ponlische Stufe, Kroide, —t— Präcozäne Brüche ER «1x. ER nor Sanein. N _-b--- Posloligozäne Brüche chotter, Schuttkegel, Gehängelehm. [=] Neokomer Mergel, o ostolig, PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. Dr. THEODOR POSEWITZ. (MIT TAFEL XL.) Übertragung des Verfassers aus dem ungarischen Original. (Ungarisch erschienen im Dezember 1906.) Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geolog. Anst. XV. Bd. 4. Heft. 17 > arr \r re -i NED NEE Aa ar A VORWORT. Die Petroleumfrage ist in Ungarn noch ungelöst. Man weiß noch immer nicht ob sich Petroleum in lohnender Menge vorfinde oder nicht. Die bisherigen Schürfungen führten weder in positiver noch in negativer Richtung zu einem endgültigen Resultate, da sie nicht ziel- bewußt vollführt wurden. Es geschehen wohl in verschiedenen Petro- leumgegenden Versuche um Petroleum zu gewinnen; bis jetzt ist jedoch noch kein Gebiet längs der Karpathenkette so gründlich er- forscht, daß man mit einiger Gewißheit behaupten könne, ob es im Inneren Petroleum in lohnender Menge enthalte oder nicht. In vorliegender Arbeit wurden alle einschlägigen, in der Literatur erschienenen Aufsätze gesammelt und zu einem ganzen vereinigt. So ist es nun möglich sich rasch darüber zu orientieren, was auf dem Gebiete der Petroleumgewinnung bisher geschehen ist. Die Geschichte der Petroleumforschungen wurde kurz erwähnt, und die einzelnen Petroleumgebiete beschrieben, soweit sie bis jetzt bekannt sind. Außer der einschlägigen Literatur benützte ich auch die offiziel- len, auf Petroleum bezughabenden Aktenstücke, sowie die amtlichen Berichte der Berghauptmannschaften. Diese wurden mir seitens der montanistischen Abteilung des kgl. ungar. Finanzministeriums bereit- willig zur Verfügung gestellt, wofür ich meinen besten Dank ausspreche. Dr. Theodor Posewitz. 5 tat var ash weni ware Ssarsonlg u: Ay neh 70 hi ” "4 IH OYLEOY daom älaye cdaMt Seßlagıne Unort gott Ai hai onen abo Alu vera, ohnaadlal: AR ao "EB; ılnia da L N ılaon i9riltand Eh ade rose 093m Ei & Ho Ill Wil Inf eytligbns Den, 9 EIGNEN; 65 its 2 a her hılove oradane “r aber He ir Jar Istoi hl Alonso ur Maler in rat ae aa Bw nit Hanoi or Ay nal Isla io da Ip il 35: den nk algeadad aldi “ıyikia Harınanı au A | lan 10h. allndtne ah had nase anal 1akgel ‚egiahllesiia: alla Anbau. Haar 3obasg allge ® 0 Mini ak ar mania u Bi Höpnusnzey OSHEelllA erde bi saab ie An araligäto. ge, zadieah AULT ER STE tt ig: ae ro. 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Die geologische Beschaffenheit des Körösthales im östlichen Theile des Biharer Komitates in Ungarn. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1852, III. Heft.) 6. L. Vukormovic. Das Moslawiner Gebirge in Kroatien. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1852. Heft III.) 7. M. J. Ackner. Mineralogie Siebenbürgens 1855. Hermannstadt. 8. J. ABEL. Gewinnung von Mineralien zur Fabrikation von Öl und Fett- stoffen. (Österreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen 1856.) 9. J. RITTER von ZEPHAROVICH, Schürfungen auf Braunkohle zwischen Priszlin und Krapina. (Jahrbuch der k.k. geol. Reichsanstalt 1856. II. Das Vorkommen von Bergtheer zu Peklenica an der Mur.) 10. J. RıtTErR von ZEPHAROVICH. Bericht über Peklenica. (Verhandlungen der k. k. geol. Reichsanstalt 1857.) 11. Franz RıTTER von HAUER und FERD. FREIHERR von RiCcHTHoFEn. Bericht über die geol. Übersichtsaufnahme im nordöstlichen Ungarn im Sommer 1858, (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1859.) 12. V. ZEPHAROVICH. Mineralogisches Lexicon des Kaiserthums Österreich 1859. 1.; 1873. II.; 1893. II. 13. C. J. MÜLLER. Untersuchung von Erdöl und Asphaltsand, (Österreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen 1859.) 1860 — 1869. 14. Erdöl, Naphtha und Photogen betreffendes. (Österr. Zeitschrift für Berg- u. Hüttenwesen 1860.) 15. H. Worr. Bericht über die geol. Übersichtsaufnahme der Distrikte des Warasdin-Kreuzer und des Warasdin-Georger ürenzregimentes. (Verhandlungen der k. k. geol. Reichsanstalt 1861—1862.) 940 LITERATUR. (6) 16. D. Stur. Erste Mittheilungen über die geol. Übersichtsaufnahme von West-Slavonien. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1861—1862.) 17. D. Srur. Zweite Mittheilung über die geologische Übersichtsaufnahme von West-Slavonien. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1861—1862.) 18. D. Stun. Die Neogenablagerungen von West-Slavonien. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1861—1862.) 19. HavER &s STACHE: Geologie Siebenbürgens 1863. 20. Dr. Rözsay Jözser. A pekleniczai hegyi katräny Muraközben. (M. orvosok es termäszetvizsgälök munkälatai 1864.) Der Bergteer von Peklenieza in der Mura- köz (ungarisch). 31. F. K. GUTENBRUNNER. Über Erdölvorkommen am Ojtozer Passe. (Verhand- lungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften in Hermannstadt 1865.) 22. E. H. Bıerz. Warum im inneren Becken Siebenbürgens keine Erdölquellen vorkommen ? (Verh. u. Mitth. des siebenb. Vereins für Naturwissenschaften in Hermannstadt 1865.) 23. B. Roua. Der Kohlen- u. Eisenwerkscomplex Anina-Steierdorf im Banat. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1867.) 34. B. RoHa. Über das Steinkohlenbergwerk der k. k. priv. öst. Staatseisen- bahngesellschaft in Steierdorf. (Verhandlungen der k. k. geol. Reichsanstalt 1867.) 95. K. M. Paur. Die geologischen Verhältnisse des nördlichen Säroser und Zemplener Komitates. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1869.) 26. K. M. Pau. Die nördlichen Theile des Zemplener und Unger Komitates. (Verhandlungen der k. k. geol. Reichsanstalt 1869.) 1870—1879. 27. K. M. Paur. Das Karpathensandsteingebiet des nördlichen Unger und Zemplener Komitates. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1870.) 28. GC. M. Paur. Vorlage der geologischen Karte des nördlichen Zemplener und Unger Komitates. (Verhandlungen der k. k. geol. Reichsanstalt 1870.) 99. Fr. SCHRÖCKENSTEIN. Die geologischen Verhältnisse des Banater Montan- distriktes. (A magyarhoni földtani tärsulat munkälatai 1870. V.) Dasselbe im Aus- zuge. (Földtani Közlöny 1874. III, p. 136.) 30. HANTKEN MiKksa. A magyar köszen együttes kiällitäsa a becsi 1873. evi köztärlaton 1873. Gemeinsame Ausstellung der ungarischen Kohlen auf der Wiener Ausstellung im Jahre 1873 (ungarisch). 31. Dr. Fr. Hergich. Neue Beobachtungen in den ostsiebenbürgischen Kar- pathen. (Verhandlungen der k. k. geol. Reichsanstalt 1873.) 32. C. M. Paur. Petroleumvorkommen in Nord-Ungarn. (Verhandlungen der k. k. geol. Reichsanstalt 1873.) 33. J. NoTH. Über die Bedeutung von Tiefbohrungen in den Bergölzonen Galiziens. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1873.) 34. GESELL SANDOR. A marmarosi vasereztelepekröl. (Földt. Közlöny 1874. IV.) Über die Eisenerzlager in der Marmaros (ungarisch). 35. GESELL SAnpoR. Az ungväri m. kir. jöszägigazgatösäg területen elöfordulö köszen, köolaj es földgyantänak földtani leiräsa. (Bänyäszati es Kohäszati Lapok 1874. VII. u. Földtani Közlöny 1875. V.) Geologische Beschreibung der auf dem Gebiete der Ungvärer ärarischen Güterdirektion vorkommenden Mineralkohlen, Steinöl und Erdwachs (ungarisch). (7) LITERATUR. 241 36. J. Hunratvi. Ausflug in die Marmaros. (Jahrbuch des ungar. Karpathen- vereins 1875, II.) 37. Szı.äeyı Istvän. Marmarosmegye egyetemes leiräsa 1876. IL. (GESsELL: Geologie.) Gesammtbeschreibung des Komitates Marmaros (ungarisch). 38. Petroleumelöforduläs Horvät-Szlavonorszägokban. (Bänyäszati &s Kohäszati Lapok 1876. IX.) Petroleumvorkommen in Kroatien-Slavonien (ungarisch). 39. C. M. PauL &s Dr. E. Tietze. Studien in der Sandsteinzone der Karpathen, (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1877.) 40. Dr. E. TietzE. Reisebericht aus Ostgalizien. (Verhandlungen der k, k. geol. Reichsanstalt 1877.) 41. Dr. HERBICH FEREncz. Bänyäsz-földtani &szleletek Erdely keleti r&szeben. (Erdelyi Müzeum 1877. IV. Sösmezönel, az ojtozi szoros mellett leledzö köolajtar- talmü közetek.) Montanistisch-geologische Beobachtungen im östlichen Siebenbür- gen. Petroleumgesteine bei Sösmezö im Ojtozpasse (ungarisch). 42. J. von Maryasovszky. Aufnahme in der Muraköz. Aufnahmsbericht der kgl. ungar. Geologischen Anstalt für 1877. (Földtani Közlöny 1877.) 43. Dr. E. Tietze. Das Petroleumvorkommen von Dragomir in der Marmaros. (Verhandlungen der k. k. geol. Reichsanstalt 1878.) 44. M. v. Hantken. Die Kohlenflötze und der Kohlenbergbau in den Ländern der Ungarischen Krone. 1878. 45. Dr. Franz HERBICH. Das Szeklerland, geologisch-paläontologische Beschrei- bung. (Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geolog. Anstalt 1878. Bd. V.) 46. K. SIEGMETH. Ausflug in die Marmaros. Die Petroleumquellen von Drago- mer. (Jahrbuch des ungar. Karpathenvereins. 1878.) 47. K. SIEGMETH. Ausflug in die Unger Karpathen. (Jahrbuch des ungar. Kar- pathenvereins 1878.) 48. Dr. K. Hormann. Bericht über die geologische Spezialaufnahme im öst- lichen Szilägyer Komitate im Jahre 1878. (Földtani Közlöny 1879.) 49. C. M. Pau &s Dr. E. Tierze. Neue Studien in der Sandsteinzone der Karpathen. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1879.) 50. Földviasz es földolajröl, valamint ezen nyersanyagokböl keszitendö ter- mekekröl. (Elsö magyar-gäcsorszägi vasüt 1879. Wien.) Über Erdwachs und Erdöl, sowie über die aus diesen Rohstoffen gewonnener Produkte (ungarisch). 1880—1889. 51. A. GESELL. Daten zum Petroleumvorkommen in der Marmaros. (Jahrbuch d. ungar. Karpathenvereins 1880. VII.) 52. Dr. HERBICH FErEncz. A szekelyföldi petroleum elöforduläsäröl. (Orvos- termeszettudomänyi Ertesitö. Kolozsvär, 1881. VI.) Petroleumvorkommen im Szekler- lande (ungarisch). 53. A. GESELL. Geologie der Marmaros mit besonderer Berücksichtigung nutz- barer Mineralien. (Jahrbuch des ungar. Karpathenvereins 1881, p. 326.) 54. K. SIEGMETH. Reiseskizzen aus der Marmaros. (Jahrbuch ungar. Karpathen- verein 1881, p. 125.) 55. Dr. L. SzamocHa. Vorlage der geologischen Karte der Gegend von Jaslo und Krasno in Westgalizien. (Verh. der k. k. geol. Reichsanstalt 1881. Nr. 17.) 56. M. Vacer, Beiträge zur Kentniss der mittelkarpatischen Sandsteinzone. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1881.) 9493 LITERATUR. (8) 57. TörH Mike. Magyarorszäg äsvanyai 1882. Kolozsvär. Die Mineralien Un- garns (ungarisch). 58. H. Ocurus. Beitrag zu einer rationellen Petroleumschürfung. (Öst. Zeit- schrift für Berg- u. Hüttenwesen 1882.) 59. MarvasovszKkY JAKAB. A särkänyi (fogarasi) petroleumforräs. (Földtani Erte- sitö 1882. III.) Die Petroleumquelle in Särkäny, Komitat Fogaras (ungarisch). 60. E. H. Bıerz. Gasquellen Siebenbürgens. (Jahrbuch d. Siebenb. Karpathen- vereines 1882.) 61. H. Ocunus. Über einige Petroleumfundorte in Ungarn. (Öst. Zeitschrift für Berg- u. Hüttenwesen 1883.) 62. F. AscHEr. Petroleumindustrie. (Allg. öst. Chem. vu. Techn.-Zeitung 1883.) 63. V. Unuig. Beiträge zur Geologie der westgalizischen Karpathen. (Jahr- buch der k. k. geol. Reichsanstalt 1883.) 64. C. v. JoHn. Untersuchung zweier ungarischen Rohöle. (Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt 1884.) Dasselbe (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1885 es Ung. Montanindustrie Zeitung 1887.) 65. R. R. Schurf- und Aufschlussarbeiten behufs Petroleumgewinnung in Ungarn. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1884.) 66. Petroleumgewinnung in Ungarn. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1884, p. 33, 145, 307.) 67. Über Schurfarbeiten in Ungarn. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1885.) 68. Petroleum. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1885. Nr. 4.) 69. Paraffin- u. Erdwachs führende Schichten in Ungarn. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1885. Nr. 1.) 70. J. v. Maryasovszky. Das Petroleumvorkommen in Recsk, Heveser Komitat. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1885.) 71. Petroleumbohrungen in Recsk, Heveser Komitat. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1885.) 72. J. NorH. Petroleumvorkommen in Ungarn. (Verhandlungen der k. k. geol. Reichsanstalt 1885.) 73. Petroleum. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1885.) 74. J. v. Marvasovszky. Bericht über die im Jahre 1884 in der Umgebung von Nagykoröd—Felsöderna vollführten geologischen Spezialaufnahmen. (Jahres- bericht der kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1884.) 75. Koch A. Erdely äsvanyainak kritikai ätnezete. (Orvos-term.-tud. Ertesitö 1885. Kolozsvär.) Kritische Übersicht der Mineralien Siebenbürgens (ungarisch). 76. A. v. Kareesmszky. Analyse von bituminösen Schiefern von Stebnik. (Jahresbericht der kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1885, p. 201.) 77. A. v. KarecsınszkyY. Erdwachshaltiger Sand von Szamosudvarhely. (Jahres- bericht der kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1885, p. 201.) 78. Sösmezöer Petroleumbergbauunternehmung. (Ung. Montanindustrie Zei- tung 1885. und Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1885.) 79. Das Zsiböer Petroleumvorkommen. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1885.) 80. J. Noru. Petroleumvorkommen in Ungarn. (Verhandlungen der k. k. geol. Reichsanstalt 1885.) 81. C. Joun u. H. FovLron. Arbeiten aus dem chem. Laboratorium der k. k. geol. R.-A. (Jahrbuch der k. k. geol. R.-A. 1886.) 82. J. Noru. Über die bisher erzielten Resultate und die Aussichten auf Petroleumschürfungen in Ungarn. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1885.) (9) LITERATUR. 243 83. Dr. E. Tierze. Einige Notizen aus dem nordöstlichen Ungarn. (Verhand- lungen der k. k. geol. Reichsanstalt 1885.) und (Allg. öst, Ch. u. Techn. Ztg. 1885.) 84. H. ZaraLowicz. Geologische Skizze des östlichen Theiles der Pokutisch- Marmaroscher Grenzkarpathen. (Jahrbuch der k. k. geol. R.-A. 1886.) 85. Die Petroleumbohrungen in Szacsal. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1886,) 86. Die österreich-ungarischen Zollverhandlungen und der ungarische Petro- leumbergbau. Il. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1886.) 87. Die Petroleumfundorte in Ungarn. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1886.) 88. Die Erste ung. Körösmezöer Petroleumbergbau-Unternehmung. (Ung. Mon- tanindustrie Zeitung 1886. und Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 18837.) 89. H. G. Die ersten praktischen Resultate auf dem ung. Petroleumbergbau- gebiete. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1886.) 90. BEnKÖ J. und JaAHN K. Zsilvadejböl szarmazö aszfaltszerü anyag äsväny- tani &s vegytani vizsgälata. (Örvos-term.-tud. ertesitö 1886, p. 159.) Chemische und mineralogische Untersuchung eines asphaltartigen Materials von Zsilvadej (ungarisch). 91. A. v. Kauecsınszky. Erdpech-Analyse von Nagyvärad. (Jahresbericht der kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1887.) 92. A. v. Karecsınszky. Erdwachshältiger Sand aus dem Komitate Szilägy. (Jahresbericht der kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1887.) 93. J. NorHu. Bergtheer- und Petroleumvorkommen in Kroatien-Slavonien und im südwestlichen Ungarn. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1887. Nr. 23.) 94. Petroleumquellen in der Muraköz. (Allg. öst. Chemiker und Techniker Zeitung 1887. Nr. 13.) 95. Der ungarische Petroleumbergbau. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1887. Nr. 24. Dasselbe Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1888. Nr. 1.) 96. F. H. RügezaHr. Petroleum. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1887.) 97. Die Sösmezöer Petroleumschürfe unter dem Hammer. (Ung. Montan- industrie Zeitung 1887.) 98. Petroleum. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1887.) 99. H. WALTER. Vorkommen von Petroleum bei Sösmezö, Häromszeker Komi- tat in Ungarn. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1887.) und (Montanzeitung 1896. Nr. 8.) 100. J. v. MaryasovszKy. Gutachten über das Petroleumvorkommen in der Um- gebung von Sösmezö im Häromszeker Komitate. Schurfterrain der Petroleumcom- pagnie Ganser et Consorten. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1887, Nr. 27) und (Mon- tanzeitung 1896.), 101. A. OcuLus. Über Chancen des Petroleumbergbaues in Ungarn. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1887 und Ung. Montanindustrie Zeitung 1887.) 102. H. WALTER. Gutachten über das Vorkommen von Naftol, Petroleum oder Bergöl im Zemplener Komitate, namentlich in Kriva-Olyka und Hankovce. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1887. Nr. 15.) 103. F. AscHer. Das Gebiet des ewigen Feuers in Siebenbürgen. (Allg. öst. CGbem. u. Techn. Zeitung 1887.) 104. Dr. Tu. Posewrız. Das Gebiet der Schwarzen Theiss. (Jahresbericht der kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1888.) 105. Paraffin- und Petroleumbergbau in Ungarn. (Ung. Montanindustrie Zei- tung 1888. Nr. 24. und Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1889.) 106. V. Unuis. Ergebnisse geologischer Aufnahmen in den westgalizischen Karpatben. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1888. Heft 1.) speziell p. 197: 244 LITERATUR. (10) Das Bergland im Gebiete des Kartenblattes Bartfeld-Murzyna (Kol. S, Zone XXVI) und im westlichen Teile des Kartenblattes Duklapass (Kol. 8, Zone XXV.). 107. Die ung. Mineralöl-Bergwerks-Aktiengesellschaft. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1888. Nr. 4.) 108. Das Sösmezöer Petroleumterrain. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1888.) 109. K. J. Leo. Das Petroleumvorkommen in Körösmezö. (Ung. Montan- industrie Zeitung 1888. Nr. 1.) und (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1888. Nr. 2.) 110. A. Fauck. Die angewendeten Bohrsysteme beim Petroleumbergbau in Ungarn, speziell in Körösmezö. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1888. Nr. 3.) 111. Dr. TH. v. SzonTaGH. Geologische Studien in der Umgebung von Nagy- Käroly, Erendred, Margitta und Szalärd. (Jahresbericht der kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1888.) 112. Bohrungen auf Petroleum in Recsk. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1888. Nr. 22.) 113. Petroleumvorkommen in Ungarn. (Allg. öst. Chemiker und Techniker Zeitung 1889. Nr. 4.) 114. J. NortH. Bohrungen auf Petroleum in Ungarn. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1889. Nr. 12., 14 und Ung. Montanindustrie Zeitung 1889. Nr. 14.) 115. S. G. Die ungarischen Petroleumterrains. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1889. 116. Petroleum im Biharer Komitate. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1889. Nr. 6.) 117. Die Tataroser Petroleum- und Asphalt-Aktiengesellschaft. (Ung. Montan- industrie Zeitung 1889.) 118. J. A. Bıerz. Die in Siebenbürgen vorkommenden Mineralien u. Gesteine. (Verhandlungen und Mittheilungen des Siebenbürger Vereins für Naturwissenschaf- ten in Hermannstadt 1889. XXXIX.) 119. Protokoll der vierten Bohrtechniker-Versammlung. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1889 und Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1889. Nr. 12., 14.) 120. Fr. AscHer. Eingesendet. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1889.) 121. A. Fauck. Eingesendet. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1889.) 122. Der Petroleumbergbau in Szelnicsäk. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1889 es Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1889.) 123. KocH FeErDo. Prilog geolozkom poznavanja Maslavacke gore. 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Ungarns Berg- und Hüttenproduktion im Jahre 1890 (ungarisch). 131. Beschreibung der südungarischen Besitzungen der priv. österr.-ungar. Staatseisenbahngesellschaft 1893. 132. A budapesti m. kir. bänyakapitänysag kerületenek bänya- es kohöipara 1891-ben. (Bänyäszati es Kohäszati Lapok 1892.) Berg- und Hüttenindustrie des Bezirkes der Budapester kgl. ungar. Berghauptmannschaft im Jahre 1891 (ungarisch). 133. Dr. THEopoRr Poszewitz. Umgebung von Bogdän und Körösmezö. Erläu- terungen zur geol. Spezialkarte der Länder der ungarischen Krone. (Herausgegeben der kgl. ungar. Geol. Anstalt 1892.) 134. Petroleumbohrungen in Körösmezö,. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1892. Nr. 17.) 135. Der Bergbau auf Petroleum im Komitate Marmaros. (Ung. Montan- industrie Zeitung 1892. Nr. 12 und Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1892. Nr. 16.) 136. NEUHOF-Suskı. Petroleumvorkommen in Ungarn. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1892. Nr. 21 und Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1892. Nr. 21.) 137. J. NotH. Petroleumvorkommen in Ungarn. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1892. Nr. 13.) 138. NEUHOF-Susk1. Zum Petroleumvorkommen in Ungarn. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1892. Nr. 14, p. 12.) 139. J. NorTH. Petroleum in Ungarn. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 189. Nr. 18, p. 1362.) 140. J. NorH. Petroleumvorkommen in Körösmezö. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1892. Nr. 20, 21.) 141. H. WALTER. Petroleumvorkommen in Körösmezö. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1892. Nr. 22.) 142. Tiefbohrungen in Ungarn. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Z. 1892, p. 435.) 143. WeBBer. Zur Tiefbohrung in Körösmezö. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1892, p. 1397. Nr. 19.) 144. StavEnov. Zur Tiefbohrung in Körösmezö. (Entgegnung auf Nr. 19. Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1892, p. 1428. Nr. 20.) 145. WEBBER. Zur Tiefbohrung in Körösmezö. (Entgegnung auf Nr. 20. Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1892. Nr. 21, p. 1461.) 146. J. NotH. Petroleumvorkommen in Körösmezö. (Allg. öst. Chem. u. Techn. 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Bohrungen auf Petroleum im Marmaroscher Komitate. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung. Organ des «Verein für Bohrtechniker» 1894. Nr. 19.) 154. NEUHOF-Suskı. Petroleumvorkommen in Ungarn. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung. Organ des «Verein für Bohrentechniker» 1894. Nr. 21.) 155. J. NortH. Über Bohrungen in Ungarn und in Mulden der Petroleumzone Galiziens. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung. Organ des «Verein für Bohrtech- niker» 1894. Nr. 19.) und (Montanzeitung für Österreich-Ungarn und die Balkan- länder 1894.) 156. C. AnGERMANN. Über Bohrungen in Ungarn und in den Mulden der Petroleumzone Galiziens. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung. Organ des «Verein für Bohrtechniker» 1894. Nr. 22.) 157. KAUFMANN CAMILLO. A budapesti m. kir. bänyakapitänysäg kerületenek bäanyaipara 1893-ban. (Bänyäszati es Kohäszati Lapok 1894.) Bergindustrie im Be- zirke der Budapester kgl. ungar. Berghauptmannschaft im Jahre 1893. 158. Ungarische Asphalt-Aktiengesellschaft in Mezötelegd u. Felsöderna. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1894. und Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1894. Nr. 21.) 159. Jomann BÖckH. Daten zur Kenntniss der geologischen Verhältnisse im oberen Abschnitte des Izathales, mit besonderer Berücksichtigung der dortigen petroleumführenden Ablagerungen. (Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geol. Anstalt. Band XI. 1894.) Dasselbe im Auszuge (Allg. öst. Chem. u. Techniker Zeitung 1898. Organ des Vereins für Bohrtechniker. Nr. 6—18.) 160. Dr. THEoDoR Posewitz. Umgebung von Marmarossziget. (Erläuterungen zur geologischen Spezialkarte der Länder der ungarischen Krone 1894.) 161. Dr. THEODOR Posewirz. Das Gebiet zwischen dem Unterlaufe der Flüsse Taracz und Talabor. (Jahresbericht der kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1845.) 162. H. WALTER. Ungarische Petroleumvorkommen. (Montanzeitung für Öster- reich-Ungarn 1895. Nr. 10, 11.) 163. JoHAnn BÖcKH. Die geologischen Verhältnisse von Sösmezö und Um- gebung im Komitate Häromszek, mit besonderer Berücksichtigung der dortigen petroleumführenden Ablagerungen. (Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geol. Anstalt. Band XII, 1895.) Dasselbe im Auszuge (Montanzeitung für Österreich- Ungarn 1902. Nr. 13.) 164. Der Schacht Nr. V in Sösmezö, Komitat Häromszek, Siebenbürgen. (Allg. öst,. Chem. u. Techn. Zeitung. Organ des Vereins für Bohrtechniker 1895. Nr. 8.) 165. Lupwıs RoTH v. TELEGD. Studien in erdölführenden Ablagerungen Un- garns. I. Umgebung von Zsibö im Komitate Szilägy. (Mitteilungen aus dem Jahr- buche der kgl. ungar. Geol. Anstalt. Band XI, 1895.) Dasselbe im Auszuge (Allg. öst. Chem. und Techn. Zeitung 1897, 1898. Organ des Vereins der Bohrtechniker.) 166. Dr. THuEopor Posewırz. Das Petroleumgebiet in Körösmezö. (Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geol. Anstalt. Band XI, 1895.) Dasselbe im Auszuge (Allg. öst. Chem. und Techniker Zeitung 1898. Nr. 5.) 167. Neue Petroleumbergbau-Unternehmungen. (Montanzeitung für Österreich- Ungarn 1895.) 168. Petrol und Asphalt in Ungarn. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1895. Nr. 10.) 169. Berg- und Hüttenproduktion in Ungarn 1894. (Montanzeitung für Öster- reich-Ungarn 1896, p. 168.) 170. H. Warter. Ein Ausflug nach Körösmezö. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung. Organ des Verein für Bohrtechniker 1896. Nr. 15, 16.) (13) LITERATUR. 947 171. Magyarorszäg bänya- es kohöipara 1895-ban. (Banyäszati &s Kohäszati Lapok 1896.) Ungarns Berg- und Hüttenproduktion im Jahre 1895 (ungarisch). 172. J. Maryasovszky. Zweites Gutachten über das Petroleumvorkommen in der Gemeinde Sösmezö im Häromszeker Komitate. (Montanzeitung für Österreich- Ungarn 1896). Dasselbe (Ung. Montanindustrie Zeitung 1837.) 173. ALEXANDER v. KALECSINnszKY. Analysen von Rohölen. (Jahresbericht der kel. ungar. Geol. Anstalt für 1896.) 174. ALEXANDER v. Karzcsınszky. Analyse des Roböles in Szacsal. (Jahres- bericht der kgl. ungar. Geol. 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Petroleumquellen in Ungarn (ungarisch). 181. Dr. J. GryBowskı. Mikroskopische Studien über die grünen Gonglomerate der ostgalic. Karpathen. (Montanzeitung für Österreich-Ungarn 1896. Nr. 23, 24.) 182. J. NorH. Petroleumconcessionen in dem Gebiete zwischen Jaslo und Bartfeld. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1898. Nr. 1.) 183. A. Ernst. Die Kohlenwasserstoffquellen Siebenbürgens 1898. 184. ALEXANDER GESELL. Die geologischen Verhältnisse des Petroleumvorkom- mens in der Gegend von Luh im Ungthale. (Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geol. Anstalt. Band XII, 1898.) 185. E. BarteL. Die Erdölbohrungen in Körösmezö. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1898. Nr. 5.) 186. J. Böcku u. A. GeseLL. Die im Betriebe stehenden und im Aufschluss begriffenen Lagerstätten von Edelmetallen, Erzen, Eisensteinen, Mineralkohlen, Steinsalz und “nderen nutzbaren Mineralien auf dem Territorium der Länder der ungarischen Krone. (Publikationen der kgl. ungar. Geol. Anstalt, 1898.) 187. WAHLNER A. 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Techniker Zeitung 1901. Organ des Verein der Bohrtechniker. Nr. 2.) Dasselbe (Montanzeitung 1901. Nr. 2.) 199. Dr. M. Kısparıc. Rude u horvatskoj. (Ruda jug. akademije 1901.) Mine- ralien Kroatiens (kroatisch). 200. S. ScHMipT. Erdölschürfungen im Marmaroscher Komitat. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1902. Organ des «Verein für Bohrtechniker». Nr. 12.) 201. WAHLNER A. Magyarorszäag banya- es kohöipara 1900-ban. (Bänyäszati &s Kohäszati Lapok 1901. XXXIV.) Ungarns Berg- und Hüttenindustrie im Jahre 1900 (ungarisch). 202. Dasselbe im Auszuge: Petroleumschürfungen in Ungarn im Jahre 1900. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Ztg. 1902. Organ des «Verein f. Bohrtechniker». Nr. 12.) und (Földtani Közlöny 1902, p. 49.) 203. St. OLszewskı. Über die Aussichten der Petroleumschürfungen im Thale des Laboreczflusses bei Radväny in Ober-Ungarn. (Zeitschrift für praktische Geologie 1901, p. 353.) Dasselbe in (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1902. Nr. 6. Organ des «Verein der Bohrtechniker».) 204. St. OLszewszki. Petroleumschürfungen im Thale des Laborezflusses bei Radväny in Ober-Ungarn. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1902. Nr. 11.) 205. WAHLNER A. Magyarorszäg bänya- es kohöipara 1901-ben. (Bänyäszati &s Kohäszati Lapok 1902.) Ungarns Berg- und Hüttenindustrie im Jahre 1901 (ungarisch). 206. WAHLNER A. Magyarorszäg bänya- es kohöipara 1902-ben. (Bänyäszati &s Kohäszati Lapok 1903.) Ungarns Berg- und Hütteuindustrie 1902 (ungarisch). 207. WAHLNER A. Magyarorszäg bänya- es kohöipara 1903-ban. (Bänyäszati &s Kohäszati Lapok 1904.) Ungarns Berg- und Hüttenindustrie 1903 (ungarisch). 208. H. WALTER. Das ungarische Petroleum. (Allg. öst. Chem. und Techn. Zeitung 1904. Nr. 16.) 209. Das ungarische Petroleum. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Ztg. 1904. Nr. 14.) 210. Ket velemeny. Magyarorszäg földolajban valö gazdagsägäröl. (Bänyäszati (15) LITERATUR. 949 . es Kohäszati Lapok 1905, p. 311.) Zwei Gutachten betreffs des Petroleumreichtums Ungarns (ungarisch). 211. Petroleum in Ungarn. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1904. Nr. 7.) 212. Petroleumfund in Kroatien. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Ztg. 1904. Nr. 19.) 213. Petroleum in Kroatien. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Ztg. 1904. Nr. 16. 214. J. Puueps. Naturgase in Siebenbürgen. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1904. Dasselbe Allg. öst. Chem. u, Techn. Zeitung 1904. Nr. 9, 10, 11.) 215. Petroleumschürfungen in Kroatien. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1905. Nr. 22.) 216. Petroleumquellen in Ludbreg und Pitomata (Kroatien). (Ung. Montan- industrie Zeitung 1905. Nr. 3, 15.) 217. Petroleumschürfungen in Zborö. (Ung. Mont.-Ind. Ztg. 1905. Nr. 21.) 218. Petroleumschürfungen in Zborö. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1905. Organ des «Verein der Bohrtechniker» Nr. 14, 15.) 219. Petroleumvorkommen «Zborö», Komitat Säros (Ungarn). (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1905. Nr. 15.) 220. A magyar petroleum. (Vegyi ipar 1905.) Das ungarische Petroleum (ungarisch). 221. Petroleum in Kroatien. (Organ der Bohrtechniker 1905. XII.) 222. STEPHAN PAzAr. Naturgas in Ungarn. (Allg. öst. Chem. und Techniker Zeitung. Organ des «Verein der Bohrtechniker» 1905. Nr. 20. 21.) 223. Petroleum in Zborö. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1906. Nr. 19, und Ung. Montanindustrie Zeitung 1906. Nr. 18.) 224. Ifj. Arapı Viktor. A naftageologiai munkälatok rendszere. (Bänyäszati &s Kohäszati Lapok 1906. Nr. 4.) System der naphthageologischen Arbeiten (ungarisch). 225. Ifj. Arapı VIKTOR. A magyarorszägi köolaj es nehäny megjegyzes az erre vonatkozö üjabb irodalomra. (Bänyäszati es Kohäszati Lapok 1906. Nr. 1.) Das ungarische Petroleum und einige Bemerkungen zur neueren Literatur (ungarisch). 226. A. V. Magyar petroleum. (Bänyäaszati es Kohäszati Lapok 1906. Nr. 17.) Ungarisches Petroleum (ungarisch). 227. Erdölbohrungen im Drauthale. (Ung. Mont.-Ind. Zeitung 1906. Nr. 1.) 228. Neue Petroleumspuren in Kroatien. (Ung. Mont.-Ind. Ztg. 1906. Nr. 5.) 229. H. Water. Petroleum in Ungarn (Körösmezö). (Ung. Montanindustrie Zeitung 1906. Nr. 5.) 230. A. Fauck. Warum waren bisher alle Tiefbohrungen auf das Öl in Ungarn erfolglos ? (Organ der Bohrtechniker 1906. Nr. 5.) Idem Montanzeitung 1906. Nr. 3.) 231. Neue Petroleumspuren in Ungarn. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Zeitung 1906. Nr. 5.) 232. Petroleumproduktion in Ungarn. (Montanzeitung 1906. Nr. 11.) 233. Petroleumschürfungen in Kroatien. (Montanzeitung 1906. Nr. 9.) Geschichtliche Daten. Die ersten Nachrichten über Petroleum verdanken wir FicHTet (1. 134), der bereits im Jahre 1780 das Vorkommen von Petroleum in Sösmezö erwähnt. Einige Jahre später, 1788, erwähnte Professor WInTErL (20. 327) das Erdpech von Bänyavär (Peklenicza). Diese beiden weit von einander entfernten, an der östlichen und an der westlichen Grenze Ungarns gelegenen Fundorte sind die am frühesten bekannten Petroleumvorkommen. Im zweiten Dezennium des vergangenen Jahrhundertes bespricht auch der französische Gelehrte Brunant (2. 261) das Vorkommen von Bitumen in Ungarn. Dieses komme an vielen Orten vor und wird überall als Wagenschmiere verwendet. Die genauen Fundorte konnte Brupant nicht erfahren. Er teilt bloß mit, daß Bitumen zu finden sei in Paräd am Fuße des Mätragebirges, in Czigänyfalva (Tataros) im Komitate Bihar, im Ojtozpasse bei Sösmezö, im innern Becken von Siebenbürgen sowie in Kroatien. Über die in den siebenbürgischen Landesteilen sich vorfindenden bituminösen Körper verdanken wir ausführlichere Angaben Ackner im Jahre 1855 (7. 353). Nach seinen Aufzeichnungen kommt Steinöl (Naphtha oder Bergöl) in den östlichen Karpathen Siebenbürgens an folgenden Orten vor: im Ojtozpasse bei Sösmezö an vier und noch mehr ver- schiedenen Stellen, nicht nur dort wo salziger Boden ist, sondern auch wo das Salz der Bodenoberfläche sich nähert. Von ähnlicher Beschaffenheit ist augenscheinlich das fette Bergwasser, welches unter dem Namen «Bugyogö» bei Mälnäs aus der Erde emporquillt. Bräun- liches Steinöl findet man im mergeligen Sandsteine bei Kapnik- bänya auf dem Wege gegen Felsöbänya. Asphalt kommt vor bei Osdola in den Spalten des Farkashegy als Erdpech, ferner im Ojtozpasse am Fuße des Sändorhegy, in dem Gebiete zwischen den Bergpässen Ojtoz und Gyimes; bei Olähpiän, Peterfalva und Zalatna; weiterhin bei Vizakna und Torda, an beiden letzteren Orten begleitet von Steinsalz und Salzton. Ozokerit (17) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, 951 findet man längs der Karpathenkette bis Osdola und bei den beiden oben erwähnten Gebirgspässen. Später befaßten sich auch andere mit der Aufzählung der Fund- orte von bituminösen Stoffen in Siebenbürgen, indem sie zugleich die Angaben Ackners kritisch beleuchteten. So erwähnt Dr. A. Kocn (75. 39. 135), die Angaben Ackners verbessernd, daß bei Osdola Oxzokerit vorkäme und kein Asphalt; daß das Vorkommen von Steinöl bei Oläahpian, Peterfalva und Zalatna zweifelhaft sei. Dr. Koch er- wähnt ferner, daß Bitumen sich in manchen Steinsalzen Siebenbür- gens vorfinde, so in Des und ebenso in verschiedenen Kalksteinen, welche beim Anschlagen einen bituminösen Geruch zu erkennen ge- ben. Solche Kalke sind der Stinkkalk neogenen Alters von Bekäs bei Kolozsvär. Schließlich wird erwähnt, daß bei Sösmezö auch Ozokerit vorkomme. Mit Ackners «Mineralogie Siebenbürgens» befaßte sich auch ]. A. Bıeız (118. 7). Dieser erwähnt das Vorkommen des $Steinöles von fol- genden Orten: Sösmezö, Haräly an der östlichen Lehne des Koro- berez, Gelencze südlich vom Muzsatö im Vrancsa-Putnatale, Zsibö, Stinkkalk im Bekästale, im Salztone von D&s und Viz- akna, in einigen Sauerquellen: Bugyogö bei Mälnäs, Szejke bei Szekelyudvarhely, bei Korond u. s. w. Erdwachs (Ozokerit) kommt vor in Spalten des Karpathensandsteines bei Osdola am Farkashegy, im Ojtozpasse am Südabhange des Nagy-Sändorhegy, an den Bächen Gsernika und Szaläncz. Erdpech (Asphalt) findet man bei Kis- kapus in der Nähe von Kolozsvär in Klüften des Quarzandesites, im Salztone von Vizakna und Torda. Die Petroleumfundorte nicht bloß Siebenbürgens, sondern ganz Ungarns führt Zersarovich (l2) in seinem mıneralogischen Lexikon vor, welches im Jahre 1859 erschien, und zwei Fortsetzungen in den Jahren 18753 und 1893 zur Folge hatte. Auch Törk Mike (57) erwähnt in seiner in ungarischer Sprache erschienenen Arbeit «Die Mineralien Ungarns» 1882 die Petroleumfund- orte: Paräd, Mikova, Luh, Gelencze, Mälnäs, Kissäros, Hagy- mädfalu, Tataros, Stäjerlakanina. Im Jahre 1898 erschien ein Werk mit Karte von J. Böcku und A. Geseur (186) unter dem Titel «Fundorte der im Gebiete der Länder der ungarischen Krone im Abbau oder Aufschluß vorkommenden Edel- metalle, Erze, Eisenerze, Mineralkohlen, Steinsalz und andere ver- wertbare Mineralien». Hier werden auch die Fundorte von Asphalt, Petroleum und Ozokerit erwähnt. Diese oben vorgeführten Arbeiten befassen sich nicht ausführ- Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geolog. Anst. XV. Bd. 4. Heft. 18 bo 7] t9 D: THEODOR POSEWITZ. (15) licher mit dem Vorkommen von Petroleum, sondern zählen bloß die Fundorte auf. Die ersten ausführlicheren Nachrichten über das Vorkommen von Petrolenm verdanken wir den Geologen der Wiener geologischen Reichsanstalt. Franz Ritter von Haver besuchte 1852 während den allgemei- nen geologischen Aufnahmen in Ungarn auch das Köröstal im Komi- tate Bihar, von wo er das Asphaltvorkommen bei Tataros be- schreibt (5). Sechs Jahre später, 1858, erwähnt er zusammen mit Baron Rıcnruöoren das Krdölvorkommen bei Dragomörfalva im Komitate Märamaros (11). ZEPHAROVICH (9. 10) macht uns 1856 und 1857 mit dem Erdpech- vorkommen von Peklenicza bekannt, wobei er auch K. NEnpvicHs Analysen vom Jahre 1841 erwähnt. In seinem mineralogischen Lexikon, welches er bis in die neunziger Jahre fortsetzte und ergänzte, zählt er sämtliche damals bekannte Petroleumfundorte auf. D. Srur (16. 17. 18) vollführte in den sechziger Jahren des ver- gangenen Jahrhundertes in Slavonien geologische Aufnahmen und er- wähnt bei dieser Gelegenheit auch das Erdöl von Petrovo selo; während Vvxorixovic (4. 6), Landesgerichtsrat und begeisterter Geolog, uns mit der am Südfuße des Moslavinagebirges in der Nähe von Mikleuska befindlichen Erdölquelle bekannt macht, und zwar im Jahre 1852. Die meisten Kenntnisse verdanken wir indessen dem Wiener Geologen C. M. Paun (25. 26. 27. 28), der in den Jahren 1868 und 1869 die Komitate Säaros, Zemplen und Ung geologisch durchforschte. Er wies die Anwesenheit von Öllinien in den Komitaten Säros und Zemplen nach, das Vorkommen der sogenannten «Ropiankaschichten» sowie die Anwesenheit einer Erdölquelle bei Luh im Komitate Ung. Auch Dr. Tırrze (38. 41. S6) beschäftigte sich des öfteren mit dem Petroleumvorkommen in Ungarn. Im Jahre 1877 schreibt er über das Erdöl von Körösmezö und Luh, ein Jahr später über Drago- merfalva und im Jahre 1885 über Szacsal, stets auch die geologi- schen Verhältnisse berücksichtigend. Vırror Unrie (63. 106) befaßte sich zwar nicht direkt mit dem Petroleumvorkommen, während der geologischen Aufnahmen in den Jahren 1883 und 1887 in Galizien erwähnt er jedoch einige neue Ansichten über die geologischen Verhältnisse der Karpathen und be- schreibt auch die geologische Beschaffenheit des nördlichen Komitates Säros. In ährlicher Weise dehnte auch Vacrk (56) seine geologischen (19) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 253. Studien in: Galizien auf die benachbarten Teile Ungarns aus und besuchte den größten Teil des Ungtales im Jahre 1880, dessen geolo- gische Zusammensetzung er auch kurz beschreibt. Unter den ungarischen Geologen ist an erster Stelle Dr. Franz Hersıcn (31. 41. 45. 52) zu erwähnen, der in den siebziger Jahren des verflossenen Jahrhundertes die Ostkarpathen Siebenbürgens ‚studierte, wobei er auch auf das Petroleumvorkommen sein Augenmerk richtete. Ausführlicher behandelt er 1877 das Kkraölvorkommen bei Sösmezö, sowie die Petroleumquelle im Putnatale. Seine gediegene Arbeit «Geologie des Szeklerlandes» erschien 1878. Während Hersıch sich mit dem Erdöle Siebenbürgens befaßte, macht uns A. GeseLı (34. 35. 51. 53. 184) mit den Petroleumvorkom- men in den Komitaten Ung und Märamaros bekannt. 1874 schreibt er über die Erdölquelle bei Luh, 1880 und 1881 hingegen über das Erdöl in Körösmezö und Dragomerfalva. A. GEsELL war der erste, der die Öllinien der nordöstlichen Karpathen auf einer kleinen Karte dar- stellte und diese Ölzonen mit den Ölzonen des benachbarten Galiziens ergänzte. Diese kleine Karte gab er im Jahre 1875 heraus unter der Bezeichnung «Situationsplan des ungarischen und galizischen Petro- leumvorkommens» (ungarisch). Zugleich veröffentlicht er einen Durch- schnitt durch die Karpathenkette von Ungvär bis Lomna in Galizien. Außer Dr. Hrrsıch und A. GeseLL ist JaKopB v. MAT yasovszky (42 zu nennen, der in der Muraköz, sowie in der Gegend von Tataros geologische Aufnahmen machte und zwar in den Jahren 1877 bz. 1885. Spezielle Petroleumuntersuchungen führte er aus: 1882 in Sarkany in Siebenbürgen (59), 1885 in Recsk in der Mätra (70) und 1887 in Sösmezö (100). Dr. Karı Horman (48), der im Jahre 1878 die Umgebung von 1 Eine andere kleine Petroleumkarte erschien 1879 als Beilage zu einer Brochure mit folgendem Titel: «Über Erdwachs und Erdöl sowie über Produkte, welche aus diesen Rohprodukten erzeugt werden». Herausgegeben von der ersten ungarisch-galizischen Eisenbahn zur Erklärung der zunächst auf der Landesaus- stellung in Szekesfehervär ausgestellten, sodann für das landwirtschaftliche Museum in Budapest bestimmten Sammlungen [ungarisch (50)]. In diesem Büchlein sind die Petroleumfundorte dargestellt «zur Aneiferung für weitere Untersuchungen, welche bis jetzt die erste Entwickelungsstufe noch nicht erreichten, obwohl wie es den Anschein hat, das Petroieumvorkommen nicht unbedeutend ist». Auf der Karte sind die Ölzüge dargestellt, welche jedoch bloß die Gebiete bezeichnen, innerhalb welcher nach Petroleum geschürft werden kann. Erwähnt sind die folgenden Orte: Komarnik, Mikova, Polena, Luh, Perecseny, Huszt,Kirälymezö,Dragomerfalva,Pekora,Derna, Tataros, Böodonos. 18” 254 ';D: THEODOR POSEWITZ, (20) Zsibö geologisch aufnahm, erwähnte bereits damals das dortige Petroleumvorkommen. In den neunziger Jahren wurden seitens der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt alle bekannteren Petroleumgebiete geologisch untersucht, damit eine sichere Grundlage durch genaue Kenntnis des geologischen Baues der betreffenden Gegenden zum Zwecke von Petro- leumschürfungen geschaffen werden könne. So untersuchte Jomann Böckn, Direktor der kgl. ungar. Geollgih schen Anstalt, im Jahre 1894 das Izatal in der Märamaros (159) und 1895 Sösmezö, im Komitate Häromszek (163). L. Roru v. TELEGD durchforschte die Umgebung von Zsibö (165), sowie diejenige von Recsk in der Mätra. Dr. Tueopor Poszwiırz Körösmezö (166), A. Geserr Luh im Komitate Ung (184) und Koroman v. Appa studierte eingehend in den Jahren 1898 und 1899 die bekannten Fundorte Komarnik, Mikova, Krivaolyka in den Komitaten Säros und Zemplen (188. 196). Außerdem befaßten sich noch folgende Fachleute viel mit dem ungarischen Petroleum. J. Noru (33. 72. 80. 82. 93. 114. 137. 140. 146. 155. 182) verfolgte die Petroleumfrage während drei Dezennien, besuchte die meisten Petroleumgebiete, welche er in zahlreichen Artikeln behan- delte und stets für die Wahrscheinlichkeit der Anwesenheit des Erdöls eintrat. Neben J. Noru ist hervorzuheben H. Warrter (99. 102. 141. 162. 170. 189. 190), der sich gleichfalls viel und seit längerer Zeit mit dem ungarischen Petroleum beschäftigte. Er beschrieb die Petro- leumfundorte in Sösmezö, Krivaolyka, Körösmezö und Zabola. Auch Ocvrvus (58. 61. 101) und Neunor-Suskı (136. 138. 151. 154) ließen sich im Interesse des Petroleums in Ungarn öfters vernehmen. Die bituminösen Körper in Ungarn. Unter den bituminösen Körpern sind zumeist die flüssigen Bitu- mina verbreitet und darunter insbesondere das Erdöl oder Rohöl. Erdteer findet sich zumeist in der Muraköz (Komitat Zala) und in Kroatien. In Bänyavär (Peklenicza) ist dies schon seit mehr als einem Jahrhunderte bekannt. Unter den gasförmigen Bitumina, den natürlichen Brenngasen, erwähnen wir bloß «die ewigen Feuer Siebenbürgens», die seit alters- her bekannten Gasausströmungen im innern Becken Siebenbürgens bei Magyarsäros und Bad Bäzna. Unter den festen Bitumina kommt in Ungarn Asphalt in großen Mengen im Komitate Bihar in Tataros, Felsöderna und Bodonos vor. (21) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, 955 Erdwachs oder Ozokerit findet sich nur vereinzelt und in Spuren. Solche Fundorte sind Dragome£rfalva, Szacsal und Körösmezö im Komitate Märamaros, Sösmezö im Komitate Häromszek in Sieben- bürgen und Poganac veliki in Kroatien. Im Folgenden befassen wir uns bloß mit dem Vorkommen des Erdöls sowie des Asphaltes, welche praktische Bedeutung besitzen; während wir die Erdgase und das Vorkommen des Erdwachses an den betreffenden Stellen bloß kurz erwähnen. Die Bitumina sind meist an mürbe Sandsteine oder an Sande gebunden; zum Teil auch an Schiefer. Solche bituminöse Schiefer fin- den sich im Komitate Krassö-Szöreny in Stäjerlakanina, im Komi- tate Säros bei Sztebnik und Regettö; in Kroatien bei Baljevaec, wo die bituminösen Schiefer dem Kalksteine eingelagert sind.t Bei Rönapolana im Komitate Märamaros fand man in der bereits seit langem aufgelassenen Grube «Luhi» im Schiefertone nesterförmig Erdöl und Erdwachs eingeschlossen (160). Der Stinkkalk neogenen Alters bei Kolozsvär ist mit Bitumen imprägniert und verbreitet beim Zer- schlagen einen bituminösen Geruch. In Szacsal ist bei dem dortigen eozänen Kalke dasselbe der Fall. Südwestlich von Nagybänya, drei Kilometer vom Dorfe Monostor entfernt, erhebt sich ein aus Glim- merschiefer bestehender Berg. Im Glimmerschiefer sind einige Kalk- einlagerungen vorhanden, unter welchen zwei eine Mächtigkeit von einigen Metern erreichen. In diesem Kalksteine fand man als Ein- schluß Erdöl und Erdwachs (72. 84). Bitumenspuren wurden auch im Steinsalze in Des und Vizakna gefunden. Der Rhyolithtuff bei Recsk in der Mätra sowie bei Koväs und Garbonäcz in der Nähe von Nagybänya sind stellenweise mit Bitumen durchtränkt. Im rhyolithischen Quarztrachyt des Kapus-Berges bei Kiskapus ist Asphalt in kleinen Mengen ziemlich häufig vorhanden. Derselbe füllt einzelne Höhlungen des Gesteines aus oder findet sich in den das Gestein durchsetzenden Adern vor (127. ısı). In den Kupfer- gruben des Laboczaberges bei Recsk in der Mätra ist ein Biotitamphi- bolandesit aufgeschlossen, welcher in kleinen Höhlungen Erdöltropfen enthält.” 1 Bericht der Berghauptmannschaft Zagreb. 2 Bericht des Herrn Öberbergrates und Chefgeologen L. RorH v. TELEGD über Recsk. 256 D: THEODOR POSEWITZ. ‘(22 Die Verbreitung der Petroleumschichten. In Ungarn findet man an zahlreichen Orten Petroleumspuren. Diese kommen entweder bloß auf räumlich beschränkten Gebieten vor oder sie lassen sich in derselben Richtungslinie kilometerweit ver- folgen. Letztere sind die Petroleumzonen. Man kann in Ungarn zwei Petroleumgegenden untersch welche räumlich sehr weit von einander entfernt sind. Die eine Ge- gend erstreckt sich am nordöstlichen Rande, die andere an der süd- westlichen Grenze des Reiches. Beide sind, was Alter und Bau be- trifft, sehr verschieden. Die erstere Petroleumgegend ist die Flyschzone am innern Rande der Karpathenkette; die letztere Petroleumgegend ist die sogenannte «Muraköz» im Komitate Zala und in Kroatien-Slavonien: das südwest- liche Petroleumgebiet. | Längs der Karpathenkette findet sich sowohl am inneren, als auch am äußern Rande: innerhalb der Flyschzone Petroleum. Längs ‚des inneren Karpathenrandes zeigen sich in den nordwestlichen Kar- pathen Erdölspuren bloß sporadisch. In den nordöstlichen Karpathen hingegen, in den Komitaten Säros, Zemplen und Ung, kommen weit ausgebreitete, parallel mit einander verlaufende Petroleumzonen vor, welche ein nordwest—südöstliches Streichen aufweisen. Diese Petro- leumzonen setzen sich gegen Galizien fort, wo bereits seit langem ein Erdölbergbau besteht. Auch im Komitate Märamaros treffen wir Petro- 'leumzonen an, so in Körösmezö und im oberen Izatale, deren Streichen gleichfalls "ein nordwest—südöstliches ist. Verfolgen wir weiter gegen Südosten hin die Petroleumspuren längs. der Karpathenkette, so finden wir eine große Unterbrechung vom’ Komitate Märamaros bis zum Tölgyespasse in Siebenbürgen. Hier stehen an der Landesgrenze alte Gesteine, zumeist kristallinische Schiefer an. Beim Tölgyespasse erscheint von neuem die Flyschzone, welche das Petroleum führt, und zieht nun ununterbrochen bis indie Nähe von Brassö, wo sie unweit des Fogaraser Hochgebirges ihr Ende erreicht. In diesem Teile der Flyschzone, am innern Rande der östlichen Karpathen, finden sich Petroleumspuren vom Gyimespasse bis in die ‚Nähe von Brussöo. Es hat jedoch den Anschein, als ob man es bloß mit Erdölspuren zu tun hätte, und daß ansehnlichere Petroleummen- gen hier nicht vorhanden sind. Fast längs den ganzen östlichen Kar- pathen, insbesondere in den Komitaten Csik und Häromszek, sind zahlreiche Freischürfe angemeldet, so in Zabola, wo früher Schürfun- (23) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, 957 gen vorgenommen wurden, in Koväszna, wo tatsächlich Erdölspuren vorhanden sind, sowie in Nyen. Die Flyschzone am äußeren Karpathenrande gehört zu Galizien, zum Teile zu Rumänien. Wir haben jedoch zwei Orte in Ungarn, welche gleichfalls zur Flyschzone des äußeren Karpathenrandes ge- hören und diese sind Sösmezö und das obere Putnatal im Komitate Häromszek. Diese gehören indes in geologischer Beziehung zum Petro- leumgebiet der Moldau. Das Erdölvorkommen dieser beiden Orte ist mit den angrenzen- den und benachbarten Petroleumgebieten der Moldau sowie Galiziens zu vergleichen und muß anders beurteilt werden wie das Erdölvor- kommen am inneren Karpathenrande.! Am Rande des inneren Tertiärbeckens der siebenbürgischen Landesteile zeigen sich an einigen Stellen unansehnliche Petroleum- spuren, während im Innern des Beckens selbst bereits seit langer Naturgasausbrüche existieren, welche oft Begleiter des Petroleums zu sein pflegen. Als Anhang zu dem Petroleumvorkommen der Karpathenkette erwähnen wir noch das Vorkommen von Zsibö, sowie das Asphalt- vorkommen in Tataros und Felsöderna. Keine praktische Bedeutung besitzen die Erdölspuren bei Nagybänya, sowie das Vorkommen bei Recsk, am nördlichen Fuße des Mätragebirges. Das zweite Petroleumgebiet. in Ungarn ist das südwestliche Petroleumgebiet in der Muraköz, im Komitate Zala und in Kroatien- Slavonien. Hier kann man ebenso wie in den nordöstlichen -Karpathen Erdölspuren mit Unterbrechungen in derselben Streichungslinie kilo- meterweit verfolgen. Hier hat man es nicht mit einem sporadischen Erdölvorkommen zu tun, sondern mit Petroleumzonen, und zwar mit deren zwei, welche parallel in nordwest—südöstlieher Richtung hinziehen. Der eine Petroleumzug ist der Muraköz—Drautal-Zug, welcher in der Muraköz im Komitate Zala mit dem Petroleumgebiet von Peklenicza und Szelenceze beginnt und südöstlich hinziehend, wieder 4 H. WALTER (162., Nr. 10) erwähnt bereits den großen Unterschied zwischen der inneren und äußeren Flyschzone: «Bezüglich des Petroleumvorkommens besteht ein gewaltiger Unterschied in den Bildungen der nördlichen und südlichen Ab- dachung der Karpathen. Es sind zwar dieselben geologischen Horizonte, aber die Fazies der 'Bildungen ist oft verschieden. Das gesagte gilt besonders für die Naphthahorizonte. Der Südrand war weniger günstig zur Bildung von Petroleum. Zur nördlichen. Abdachung gehören d. h. zu den Nordrandbildungen: Czigelka bei Zborö, Luh, Mikova; zu den Südrandbildungen: Kryva-Olyka, Dragomer, Szacsal, Sösmezö». 958 D: THEODOR POSEWITZ. (24) auf kroatischem Gebiete bei Ludbrieg, Lepavina, Poganac veliki zu finden ist. Der südöstlichste Punkt in derselben Streichungsrichtung, wo Erdölspuren noch gefunden wurden, ist das in der Nähe von Virovi- tica (Veröcze) gelegene Pitomata. Die Petroleumzone Muraköz—-Drautal, welche parallel mit dem Drauflusse hinzieht, besitzt eine Länge von ungefähr 80 Kilometern. Die zweite Petroleumzone ist der Savetalzug. welcher parallel mit dem Flusse Save und unweit desselben in nordwest— südöstlicher Rich- tung streicht. Der nördlichst gelegene Ort, wo Erdölspuren vorkommen, ist Ivanic-KloStar, westlich von Zagreb. Das südöstliche Streichen ver- folgend, finden wir Petroleumspuren mit Unterbrechungen bei Hruso- vieca, Slatina, heim Berge Jelenska gron und beim Orte Mikleuska. Noch weiter gegen Südost treten wiederum Erdölspuren bei Paklenica auf. Die südöstlichst gelegenen Orte, wo Petroleum zutage tritt, sind die unweit Gradiska nova gelegenen Orte Ba@in dol und Petrovo selo. Vereinzelte Vorkommen finden sich in Stäjerlakanina, Komitat Krassö-Szöreny, sowie in Baljevac in Kroatien, wo Erdöl aus bitumi- nösen Schiefern gewonnen wurde. Das Alter der Petroleumschichten. Die überwiegende Mehrzahl der Petroleumschichten Ungarns sind tertiären Alters, Erdölschichten kretazischen Alters gibt es nur wenige, und bloß vereinzelt kommen noch ältere bitumenführende Schichten vor. Die ältesten Vorkommen sind bituminöse Schiefer von Baljevac in Kroatien, welche Schiefer dem Triaskalke eingelagert sind, sowie bituminöse Schiefer von Stäjerlakanina im Komitate Krassö-Szöreny, welch letztere im Hangenden von Karbonschichten auftreten und dem oberen Lias angehören. Petroleumschichten kretazischen Alters findet man in der äußeren Flyschzone der Karpathen in Sösmezö sowie im Putnatale in den siebenbürgischen Landesteilen. Hier sind es Ropiankäaschichten (untere Kreide), welche Erdöl führen. Dasselbe. Alter besitzen die Petro- leumspuren zeigenden Schichten am innern Rande der östlichen Karpa- then in den Komitaten Häromszek und Csik, in Zabola und Koväszna. Die Mehrzahl der Petroleumschichten längs der Karpathenkette sind -—— wie bereits erwähnt — tertiären Alters und gehören zu- meist dem Eozän an. Alle bekannten Petroleumzüge in den Komita- ten Säros, Zemplen, Ung, Märamaros sind eozänen Alters. Hierher gehören die bekannten Petroleumvorkommen von Zborö, Komarnik, Mikova, Krivaolyka, Luh, Körösmezö, Szacsal, Batiza und auch Zsibö. (25) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 959 Es finden sich wohl auch in Oligozänschichten Spuren von Bitumen, vornehmlich bituminöse Schiefer vor, welche den unter- oligozänen Menilitschiefern angehören, wie in Sösmezö, Zborö Stebnik; doch besitzen diese geringen Anzeichen keinen praktischen Wert und werden es wahrscheinlich auch in Zukunft nicht haben, da der Erdöl- horizont der Oligozänschichten in Galizien, was Ausgiebigkeit betrifft, sehr weit hinter den Ropiankaschichten und dem Eozän zurücksteht. Miozäne Petroleumschichten findet man in Sösmezö, am äußeren Rande der Ostkarpathen, welches Petroleumvorkommen zu den Miozänablagerungen der Moldau gehört und weiterhin in Drago- merfalu im Komitate Märamaros. Beide Vorkommen sind mediterranen Alters und haben keine größere praktische Bedeutung. Dasselbe mediterrane Alter besitzt auch das Petroleumvorkommen in Recsk in der Mätra, wo Trachyttuffe mit Bitumen durchtränkt sind, und ein ähnliches Vorkommen bei Nagybänya. Diese haben bloß wis- senschaftlichen Wert. Pliozänen Alters (pontische Schichten) ist das Asphaltlager von Tataros und Felsöderna im Komitate Bihar und die gesamten Erdölvorkommen in der Muraköz im Komitate Zala sowie in Kroatien und Slavonien. Nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über das Alter der bitumenführenden Schichten. Obere Trias. Baljevac, Komitat Lika-Krabava in Kroatien. Einlagerung bituminöser Schiefer im Hallstädter Kalk. Oberer Lias. Stäjerlakanina, Komitat Krassö-Szöreny. Bituminöse Schiefer im Hangenden der Kohlenflöze. Untere Kreide-(Ropianka-)Schichten. Sösmezö (Komitat Häromszek) Putnatal (Komitat Häromszek) Erdölspuren in Gyimes (Komitat Csik) Zabola, Koväszna (Komitat Häromszek). Eozän. Turzöfalu, Komitat Trenesen, nordwestliche Karpathen Zborö, « Saros Komarnik, « Saros Mikova, « Zemplen Krivaolyka, « Zemplen Luh, « Ung. 260 D: THEODOR POSEWITZ, (26) Zahlreiche andere Petroleumspuren in den drei letzteren Komitaten. Körösmezö, Komitat Märamaros Szacsal, « Märamaros Batiza, « Märamaros. Oligozän. Sösmezö, Komitat Häromszek. Miozän. Dragomerfalva, Komitat Märamaros Sösmezö, « Häaromszek Recsk (Mätra), « Heves (Spuren) Koväs, Garbonäs, « Szatmär (Spuren). Spuren im inneren Becken der siebenbürgischen Landesteile. Pliozän.. Tataros, Felsöderna, Bodonos, Komitat Bihar Peklenieza, (Muraköz), Komitat Zala Szelencze, 4. 4°; « Sämtliche Vorkommen und Erdölspuren in Kroatien und Slavonien. Geschichte der Petroleumschürfungen in Ungarn. Das Studium der Literatur zeigt, daß auf dem Gebiete der Petro- leumschürfungen drei Abschnitte zu unterscheiden sind. Die erste Periode erstreckt sich vom Beeginne der Schürfun- gen im Jahre 1850 bis zum Jahre 1880, Charakteristisch für diese Periode ist, daß die Schürfungen aus dem Anfangsstadium nicht heraustreten, daß man mit wenig Sachkenntnis und mit noch geringeren Mitteln an Stellen nach Erdöl zu schürfen begann, wo Spuren an der Ober- fläche zu sehen waren. Der zweite.Abschnitt dauerte vom Jahre 1881—-1893.; Diese Periode kennzeichnet sich dadurch, daß ein Fortschritt insofern zu verzeichnen war, als den Schürfungen mehr Sachkenntnis und mehr Geldmittel zugewendet wurden. Der dritte Abschnitt erstreckt sich vom Jahre 1894 bis auf die Gegenwart. In dieser Periode wurden Tiefbohrungen ausgeführt, bei welchen die Regierung den einzelnen Unternehmern Subventionen bewilligte. Petroleumschürfungen in den Jahren 1850-1880. Wie bereits erwähnt, waren: Sösmezö und Bänyavär (Peklenicza) die am frühesten bekannten Erdölfundorte. Sie waren bereits Ende (27) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGÄRN. 261 des XVII. Jahrhundertes bekannt. Tataros wird im Jahre 1822 zuerst erwähnt, Dragomerfalva im Jahre 1839. Mikova sowie die kroatisch- slavonischen ' Erdölquellen werden in der Mitte des vorigen Jahrhun- dertes zuerst angeführt. Das Rohöl: verwendete die Bevölkerung als Wagenschmiere und dieser Gebrauch scheint so allgemein gewesen zu sein, daß der fran- zösische Geolog Beuvanr anfangs des vorigen Jahrhundertes erwähnte, in Ungarn werde bloß dieses Rohöl als Wagenschmiere benützt (2). An einigen Orten wurde das Rohöl und das Erdpech auch gegen äußere Krankheiten angewendet. Die ersten Petroleumschürfungen geschahen in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhundertes. Zumeist waren es Juden, welche den Anfang machten. Angeeifert durch die günstigen Erfolge des Petroleumschürfens im benachbarten Galizien, fingen sie, in der Hoffnung auf ähnlichen Erfolg, kleine Schächte zu graben an, u. z. an Orten, wo sich Erdölspuren an der Oberfläche zeigten. So grub Ende der fünfziger Jahre ein Jude in Mikova im Komi- tate Zemplen zwei Schächte bis zu zehn bez. fünfzehn Meter Tiefe und gewann angeblich 2700 Kilogramm Rohöl. Die Zimmerung war jedoch eine mangelhafte, die Schächte stürzten ein und das Schürfen nahm ein Ende. In Peklenicza, in der Muraköz, fing man zur selben Zeit die Schür- fungen an, indem ein 2 Klafter tiefer Schacht gegraben wurde. In Sösmezö, in Siebenbürgen, begann man gleichfalls in den fünfziger Jahren mit .den Schürfungen, welche zwanzig Jahre später wieder aufgenommen wurden. Ein Richter namens FeH£r ließ drei kleine Schächte graben. Erfolg krönte indes keinesfalls seine Arbeit. In Kroatien wurde ebenfalls in den fünfziger Jahre “geschürft bei den Orten Mikleuska, Ba@in dol und Petrovo selo. In Ba@indol wurde ein sechs Meter tiefer Schacht gegraben und in Petrovo selo 15—20 Löcher bis zu. einer Tiefe von 2—3 Fuß." Die Schürfungen wurden in den siebziger Jahren fortgesetzt. In Mikleuska wurden drei Versuchsschächte bis 20, 30 und 70 Meter Tiefe abgeteuft. In Luh, Komitat Ung, wurden fünf Schächte j 1 Hier sei erwähnt, daß zur Zeit als man überall noch mit den. Anfangs- schwierigkeiten zu kämpfen hatte und der Ertrag ein minimaler war, in Stäjerlak, Komitat Krassö-Szöreny, bereits seit dem Jahre 1860 Rohöl durch Destillation aus bituminösen Schiefern erzeugt wurde und die Produktion bis zum Jahre 1882 gegen 300000 Meterzentner Ronöl betrug. 262 D: THEODOR POSEWITZ. (28) gegraben, deren tiefster gleichfalls 70 Meter erreichte. In Zsibö wur- den Mitte der siebziger Jahre als erste Schürfungen einige Schächte von geringer Tiefe gegraben. In Dragomerfalva wurden in den Jahren 1875—1880 drei kleinere Schächte abgeteuft und in Körösmezö 1878 der erste 6 m tiefe Versuchsschacht gegraben, während ein zweiter Unternehmer bis 13 Meter Tiefe gelangte. In Recsk, in der Mätra, begannen die Schürfungen Ende der siebziger Jahre mit der Abteufung eines 6 Meter tiefen Schachtes. Diese primitiven Arbeiten wurden binnen kurzer Zeit eingestellt, da sie kein günstiges Resultat aufzuweisen hatten. Es fehlte die nö- tige Fachkenntnis und das nötige Betriebskapital. Es wurde wohl wenig Rohöl erzeugt, so in Mikova angeblich 2700 Kilogramm, in Dragomerfalu anfangs täglich 500—1500 Kilo- gramm, dies wirkte jedoch nicht ermunternd zur Fortsetzung der Schürfungen. Bloß in dem einzigen Luh fand noch ein verhältnis- mäßig ansehnlicherer Erdölbergbau statt. Hier erreichte ein Schacht eine Tiefe von 70 Metern und die erzeugte Rohölmenge betrug 120 Zollzentner. Es ist schwierig in der ersten Periode sichere Daten über die Petroleumschürfungen zu erhalten und die verzeichneten Angaben sind oft widersprechend und lückenhaft. Die Anzahl der Versuchsschächte wird auf 20—30 geschätzt und diese waren zumeist bloß einige Meter tief. Eine Ausnahme bildeten Schächte von 20 oder 30 Meter Tiefe; die größte Tiefe welche erreicht wurde, betrug 70 Meter in Mikleuska und Luh. Betreffs der Petroleumgewinnung sind die Angaben noch lücken- hafter. Erwähnt finden wir folgendes: Es wurde Rohöl erzeugt in Mikova 2700 Kilogramm, Luh 120 Zollzentner, Dragomerfalva 500—1500 Kilogramm täglich (eine Zeit lang), Mikleuska, Kroatien, täglich ein Faß Rohöl, Ba@in dol 100 Hektoliter jährlich, Petrovo selo 700—800 Kilogramm jährlich, Paklenica 20 Liter täglich. Die folgende Tabelle zeigt die Zahl der Schürfungen in dem Zeit- abschnitte 1550—1880 sowie die in den einzelnen Petroleumgebieten erreichten Tiefen. (29) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, 963 Petroleumschürfungen in den Jahren 1850-1880. Tiefe der Versuchsschächte =, Pr Petroleum- Zeitpunkt der © En = ” Skren vorkommen Schürfungen a 2 ii bis über E22 | 100m | 500m | 500m | Metern < m Petroleumgebiete längs der Karpathenkette. Mikova .. .. -. __| 1850ger Jahre 9 9 — _ 15 BIN V 1870— 1874 5 3) AL _ 70 Körösmezö ._ _. .. 1878—1879 2 9 —_ u 13 Dragomerfalva .. 1875—1881 3 3 — . 30 2 Sösmezö .. .. ... .. [1850ger u.60ger)J. 6? 6? _ 2 30 ? on + 1875 +4 +4 — —_ 252 ge ee + 1878 1 1 —_ _ 6 43 |» | — | - 1 Südwestliches Petroleumgebiet (Muraköz—Kroatien). Muraköz : Peklenieza ._ .. | 1850ger Jahre — 92 Szelenceze .. .. ... — Fa — Kroatien: Mikleuska .. .. ..! 1850ger Jahre = 1 Bacıh dor... 2 1860ger Jahre — 6° | Petrovo selo __ ._| 1860ger Jahre = 2—3° Die Zeitperiode 1880—1893. Anfangs der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhundertes ent- stand auf dem Gebiete der Petroleumschürfungen eine größere Bewe- gung. Die Hauptursache war das neue Zollgesetz, welches sowohl dem gewonnenen Rohöle, als auch den Petroleumraffinerien größere Begünstigungen wie bisher einräumte, infolgedessen das Schürfen auf Petroleum lohnenden Gewinn in Aussicht stellte. Zu dieser Zeit ent- stand in Fiume eine Petroleumraffinerie. Das Hauptbestreben sollte nun sein, Erdöl in genügender Menge für den einheimischen Markt zu produzieren, um sich auf diese Art vom Auslande frei zu machen und dem Lande viele Millionen Gelder zu ersparen. Gar Manche ließen ihre Stimme vernehmen, indem sie in be- geisterten Worten zum Petroleumschürfen aneiferten. Sie betonten, daß zur Erreichung eines günstigen Erfolges bloß die Willenskraft 264 ; D: THEODOR POSEWITZ. (30) der Kapitalisten und das Wohlwollen der Regierung notwendig sei. Einige Optimisten träumten sogar davon, es werde gelingen den euro- päischen Markt zu beherrschen. Sie führten an, daß es in Ungarn zahlreiche Petroleumspuren gebe, welche sich längs der Karpathen- kette vom Komitate Säros bis in die siebenbürgischen Landesteile verfolgen lassen, und daß kein Grund zur Annahme vorhanden sei, daß sich in dieser ausgedehnten Ölzone nicht Rohöl in solcher Menge vorfinde wie im benachbarten Galizien. Sie wiesen nach, daß die Petroleumschichten von derselben petrographischen Zusammensetzung seien, wie die galizischen Petroleumschichten, dessen direkte Fort- setzung sie mehrerenorts bilden. Sie stellten die Theorie auf, daß die ölführenden Schichten Ungarns und Galiziens ursprünglich in einem Becken zur Ablagerung gelangt sind, welches erst durch die später erfolgte Hebung der Karpathen getrennt wurde. Die organischen Stoffe, welche zur Ölbildung Anlaß geben, waren im Becken ursprünglich in gleicher Menge verteilt. Der ungarische Teil des Beckens dürfte daher die gleiche Ölmenge enthalten wie der galizische, wenngleich auch zugestanden wurde, daß späterhin Modifikationen eingetreten sein könnten. Die Petroleumgebiete waren zu dieser Zeit noch wenig unter- sucht. Es geschahen wohl an mehreren Orten kleinere Schürfungen, welche indessen infolge der geringeren (Qualität der Unternehmer oder der schlechten finanziellen Gebahrung und Bohrleitung kein günstiges Resultat aufzuweisen hatten. Dort. aber, wo eine verhältnismäßig intensivere Schürfung stattfand, wie in Luh, Komitat Ung, wurde "bei der Bohrung begangener Fehler wegen — wie z. B. Nichtabsperren des Wassers — die Arbeit eingestellt. Neben den Optimisten, welche bloß günstige Resultate für die Zukunft vor Augen hatten, fehlte es indes auch nicht an Stimmen, welche es für ausgeschlossen hielten, daß sich in Ungarn Erdöl in solcher Menge vorfinde, wie im benachbarten Galizien. Die Eruptiv- gesteine sollten — nach ihrer Ansicht — das ursprüngliche große Ölbecken in mehrere kleinere Mulden geteilt haben und bloß das einzige Sösmezö bilde eine Ausnahme, welches jedoch in geologischer Beziehung zum Ölgebiete der Moldau gehöre. Man müsse die Illusion aufgeben — sagten sie — daß auch am inneren Rande der Karpathen- kette solch ausgiebige Ölfelder anzutreffen wären, wie man es sich vorgestellt hatte. Am besten spiegeln sich die damaligen Auffassungen und Ansich- ten in Ocuzus’ Worten (58.5) wider, welcher folgendes sagt: «Die Petroleumfrage hat in neuester Zeit großes Interesse erweckt. Die (31) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 265 Aufschließung der deutschen Naphthaquellen bewirkte dies. In Ungarn schenkt man jetzt der dortigen Ölzone mehr Beachtung; es ist nur zu wünschen, daß die ungarische Petroleumfrage aus dem Stadium der schüchternen und nutzlosen Versuche recht bald zu einer prakti- schen Lösung übergeführt werde. Mit Recht muß man staunen, daß eine so ausgedehnte und durch zahlreiche oberflächliche Petroleum- spuren ausgezeichnete Zone, auf deren Wichtigkeit die Geologen G&sELL, PavL, Dr. Tierze seit Jahren hingewiesen haben, bis jetzt ohne erfolg- reiche Bearbeitung geblieben ist. Es läßt sich dies nur dadurch er- klären, daß die von einzelnen Privaten ohne jedes Verständnis unter- nommenen und daher erfolglos gebliebenen Schürfungen ganz dazu geeignet waren, das Kapital von größeren Unternehmungen abzuhalten. «Teils wurden die Versuche ‚von Leuten mit geringen Mitteln unternommen, die schon in geringer Tiefe reichen Ölsegen erwarteten und, als dieser ausblieb, alles im Stiche ließen; andernteils aber, wo wirklich größeres Kapital zur Verfügung stand, wurden die Schürfun- gen aus Sparsamkeitsrücksichten unerfahrenen Leuten anvertraut, welche das Kapital bald resultatlos verarbeiteten. «Immer wieder tauchen solche Gesellschaften mit einigen Tausend Gulden Betriebskapital auf, verschwinden aber ‘nach einigen erfolg- losen Versuchen wieder. «Aber selbst die wenigen intelligenten Unternehmer sind von dem Vorwurfe nicht freizusprechen, ihre Schürfungen nicht mit den Eigentümlichkeiten des Petroleumbergbaues vertrauten Leuten über- geben zu haben, infolgedessen die Schürfung ohne praktisches Resul- tat geblieben ist. Es ist nicht der Mangel an Kapital, wie so oft betont wird, sondern meistens die Unzweckmäßigkeit der Schürfun- gen, wodurch die letzteren bis jetzt resultatlos geblieben sind.» An der Spitze ‚dieser neueren und energischeren Petroleum- bewegung stand H. Ritter von Stavenov, der einer der eifrigsten Vor- kämpfer war. Unermüdlich durchforschte er längs der Karpathenkette die verschiedenen Erdölgebiete vom Komitate Säros bis nach Sieben- bürgen, den Ölspuren nachgehend. In den Komitaten Säros, Zemplen und Märamaros war er ebenso zu Hause, wie in den Komitaten (Csik und Häromszek der siebenbürgischen Landesteile. Schade, daß er trotz seiner ungewöhnlichen Willenskraft und Zähigkeit infolge gerin- ger Fachkenntnisse nicht mehr Erfolge aufweisen konnte. Anfangs der 1880-ger Jahre schürfte Stavenov im Laborcztale im Komitate Zemplen und ließ unter anderem zwischen den Orten Csertesz und (Cseremha einige kleine Versuchsschächte graben, in welchen er die Anwesenheit des Erdöls konstatierte. 966 D: THEODOR POSEWITZ, (32) Im Komitate Märamaros durchforschte er das Izatal, indem er zwischen den Orten Szacsal und Konyha an einigen Orten kleine Schächte abteufte und so die Verbreitung der Petroleumschichten nach- wies. Seine Schurfrechte übernahm Dirxer & Komp., welche nun in Szacsal Bohrungen einleiteten. Ferner schürfte Stavenov in Körös- mezö. In den Tälern Lasescsina, Zimir, Repego, Stebna, Tisesora, Haurileez wurden 23 Versuchsschächte abgeteuft, welche indes bloß eine geringe Tiefe hatten. Die relativ tiefsten waren im Stebnatale 58 m und im Repegotale 68 m. Dadurch konnte er die große Verbreitung der Petroleumschichten konstatieren. Seine Schurfrechte übernahm die «Erste Ungarische Petroleumschurfgesellschaft». Stavenov schürfte auch bei Rönaszek, bei der Einmündung des ersten rechtsseitigen Nebenzuflusses des Zsodicselbaches, sowie beim Orte Lonka an der Tisza, jedoch ohne Erfolg. Auch Zsibö ließ Stavenov nicht unberührt. Hier ließ er vierzig Versuchsschächte graben, deren tiefster 40 m tief war. In Zsibö asso- ziierte er sich mit dem Unternehmer PuskAs um Schürfungen in größe- rem Maßstabe zu betreiben. In Szeleneze, in der Muraköz, im Komitate Zala, war er im Jahre 1889. Die Anzahl der durch Srtavenov gegrabenen Versuchsschächte betrug 70 bis 80, worunter bloß zwei die Tiefe von 60 m erreichten. Die große Verbreitung der Petroleumschichten wurden durch seine Schürfungen wohl nachgewiesen, in abbauwürdiger Menge fand er jedoch nirgends Erdöl. Außer Ritter von Stavrnov nahmen auch einige Gutsherrschaf- ten im Komitate Zempl&en Schürfungen vor, so in Mikova, Alsö- jablonka, Telepöcz, Pesolina, Pichnye. Die Schürfungen traten jedoch aus dem Anfangsstadium nicht heraus. In Mikova betrug die Tiefe des Versuchsschachtes 9 m, in Pesolina 30 m, in Krivaolyka 10 m. Erdölspuren fand man wohl überall, die geringe Tiefe der Schächte ergab jedoch kein greifbares Resultat. In Luh, im Komitate Ung, übernahm die vom Ärar aufgelasse- nen Arbeiten eine Privatgesellschaft. Binnen ein und einem halben Jahre wurden zwei Bohrungen bis 80, bez. 130 m Tiefe ausgeführt. Da ein Bohrloch verunglückte, ließ die Gesellschaft das ganze Terrain und die weiteren Arbeiten im Stiche. In Reesk, in der Mätra, bohrten zwei Unternehmer auf Petro- leum. Die Bohrlöcher erreichten eine Tiefe von 132, 162 und 212 m. Fehlen eines günstigen Resultates führten zum Einstellen der Arbeit. Im Izatale bohrten Diener & Komp. in Szacsal 1883— 1889 sechs Bohrlöcher ab, worunter drei verunglückten. Die zwei tiefsten (33) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, 967 Bohrlöcher erreichten eine Tiefe von 220, bez. 224 m. Petroleum wurde wohl gewonnen, jedoch nicht in genügender Menge und so hörte man mit den weiteren Arbeiten auf. Ein zweiter Unternehmer, Sır« & Komp., grub zwei Versuchsschächte bis 25, bez. 50 m, gleichfalls ohne Erfolg. In Zsibö war es der Unternehmer Puskäs, welcher in den Jahren 1885—1887 vier Bohrlöcher bis zu einer Tiefe von 40, 109, 256 und 308 m ausführte, sowie neun Stollen graben ließ. Der erhoffte Erfolg blieb aus. In Sösmezö teufte die Firma Ganser & Komp. unter AscHErs Leitung in den Jahren 1882 und 1883 fünfzehn Versuchsschächte bis 6, bez. 65 m ab. Dadurch wurde die räumliche Verbreitung des Petroleumgebietes konstatiert. Mit der erwähnten Firma assoziierte sich 1884 die Wiener Länderbank, welche drei Bohrungen bis zu einer Tiefe von 120, 151 und 180 m ausführen ließ. In dem Bohr- loche Nr. V stieß man auf ansehnlichere Mengen Petroleums. Beim 151-ten Meter brach der Bohrmeißel, wodurch das Bohrloch vernagelt wurde. Dies galt als genügender Grund um nach 1‘ jähriger Arbeit alle weiteren Bohrungen einzustellen und das Terrain zu verlassen. In Körösmezö war es die «Erste Ungarische Petroleumschurf-. gesellschaft» (Pau Mörıcz und Genossen), welche in den Jahren 1886 und 1887 eine Bohrung bis 82 m Tiefe ausführten. Infolge Geldman- gels assoziierten sie sich mit der Ungarischen Kreditbank, welch letz- tere die Ungarische Mineralöl-Aktiengesellschaft gründete. 1888 und 1889 wurden zwei Bohrlöcher abgetrieben. Beim ersten Bohrloche wurde die Arbeit beim 234-ten Meter eingestellt, da sich bis dahin bloß Gase zeigten. Das zweite Bohrloch verunglückte bei einer Tiefe von 151 m. So zog sich die Ungarische Kreditbank zurück. Anfangs der neunziger Jahre (1892—1893) erschien ein neuer Unternehmer in Körösmezö in der Person WILHELM STAVENOVS, eines Bruders des bekannten Bahnbrechers H. Ritter von Srtavenov. Dieser verband sich mit einem deutschen Kapitalisten. Es wurden drei Bohr- löcher bis zu einer Tiefe von 32, 92, 100 m abgetrieben; alle drei verunglückten jedoch. Geldmangel und Streitigkeiten ‚waren die Ursache des Auflassens der Bohrungen. In Dragomerfalva, im Izatale, in der Märamaros, wurde 1893 ein 85 m tiefes Bohrloch abgetrieben. Dasselbe verunglückte in der erwähnten Tiefe. In Banyavär (Peklenicza), in der Muraköz, wurden drei Bohr- löcher abgetrieben, worunter eines bis 350 m Tiefe drang. In Erman- gelung eines günstigen Resultates wurde die Bohrung eingestellt. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geolog. Anst. XV. Bd. 4. Heft. 19 363 D: THEODOR POSEWITZ. « (34) In Szelencze (Muraköz) unternahm Srtavexov vier Bohrungen bis 5l, 231, 27% und 284 m. Auch hier blieb der Erfolg aus und Geldmangel beschleunigte den Abschluß der weiteren Arbeiten. In Kroatien schürfte man in Paklenica, Poganac und Ludbrieg auf Petroleum. Am ersten Orte wurde ein Bohrloch, an den anderen zwei Orten je zwei Bohrlöcher abgetrieben, deren eines bei Ludbrieg eine Tiefe von 600 m erreichte. Resultat war auch hier keines vorhanden. Es ließen sieh verschiedene Stimmen zu dieser Zeit vernehmen, welche die Ursachen der resultatlosen Petroleumschürfungen aufzu- klären versuchten. Nach Norus Ansicht (114) war die Fachkenntnis bei der Auswahl der Bohrpunkte mangelhaft und ebenso auch die Bohrleitungen. Die Bohrlöcher erreichten keine große Tiefe. Auch die Spekulation mit den Schurfrechten wird bemängelt. Nor# ist der Meinung, daß Erdöl in größerer Tiefe zu erreichen sein werde, nur müsse das Petroleumgebiet genau studiert werden. Nach einer anderen Meinung (115) wurde darin gefehlt, daß man nicht gehörig Propaganda für die Petroleumindustrie machte. Die resultatlosen Schürfungen brachte die ganze Sache in Mißkredit und jedermann zog sich von einem Unternehmen zurück, wo sich gar Manche nicht um das Wesen der Sache kümmerten, als vielmehr be- strebt waren, Geschäfte zu machen. Nach Fapıansky (153) wurden die geologischen Verhältnisse zu wenig berücksichtigt und nicht tief genug gebohrt. Die tiefsten Bohr- löcher erreichten kaum die 200 m, und bloß ausnahmsweise 250 m. Schlecht war das finanzielle Gebahren und mangelhaft die Bohr- leitung, wofür die vielen vernagelten Bohrlöcher sprechen. ANnGERMANN (156) führt die Resultatlosigkeit auf tektonische Ver- hältnisse zurück. Jonann Böckn (159) findet den Hauptgrund der bisher ungelösten- Petroleumfrage darin, daß die Erdölgebiete — wenigstens die durch ihn studierten — in geologisch-montanistischer Beziehung nicht ge- nügend untersucht wurden. Die ungarische Petroleumfrage kam auch während der inter- nationalen Wanderversammlung der Bohrtechniker in Lemberg 1894 zur Sprache (155). Fagıansky wies darauf hin, daß die Petroleumschürfungen in Ungarn bereits seit vielen Jahren betrieben werden, daß aber bis zu dieser Zeit wenig oder gar kein Resultat zu verzeichnen war, trotz- dem sich alle Sachverständigen günstig über die Petroleumterrains äußerten. Die Bohrungen erreichten nur selten eine größere Tiefe (35) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, 269 und auch diese betrug nur 150—200 m. Es sollten Tiefbohrungen angewendet werden. Dagegen erhob sich Dr. Zuger. Nach seiner Ansicht sei in Ungarn wenig Aussicht auf Petroleum vorhanden, da die Oligozänschichten nur wenig Erdöl führen, die Ropiankaschichten aber sich in sehr gestörter Lagerung befinden. Ferner brachte er vor, daß die später eingetretenen Eruptionen vulkanischer Massen von ungünstigem Ein- flusse auf die Bitumina waren. Weiterhin führte er auch an, daß die ungarischen Geologen die galizischen Verhältnisse zu wenig studierten. Nach Zuger gleichen die ungarischen Petroleumterrains den armen Petroleumgegenden Galiziens, welch letztere gewöhnlich nicht betrie- ben werden. Die Argumente Zugers wurden auf der Versammlung durch Noru (155) und ein Jahr später in gründlichster weise durch Jomann BÖöckH widerlegt (163. 209). Zußers Behauptung, daß das Petroleumvorkommen in Ungarn zumeist an Oligozänschichten gebunden sei, trifft nicht zu. Die über- wiegende Mehrzahl der Petroleumschichten ist eozänen Alters, und gerade letztere Schichten bilden in Galizien einen günstigen und ergiebigen Erdölhorizont. Am Ende der Debatte gab Zuger zu, daß auch in Ungarn Petro- leum vorkommen könne, nur würde es in den meisten Fällen in großen Tiefen zu erreichen sein. Das mangelhafte geologische Studium der betreffenden Petroleum- gebiete, die ungenügende Tiefe der Bohrungen, das schlechte finan- zielle Gebahren und die mangelhafte Bohrleitung waren demnach die Ursachen der Erfolglosigkeit. Hierzu kommt jedoch noch ein Moment, daß nämlich die kapital- kräftigen Unternehmer, wie die Wiener Länderbank und die Ungarische Kreditbank nicht ernste Unternehmer waren. Dies beleuchtet deutlich eine Zeitungsstimme der damaligen Zeit, welche wohl Beachtung verdient (135). Über das Gebahren in Sös- mezö erfahren wir hier folgendes: «Die Bohrungen waren teilweise von Erfolg begleitet, indem in einem der Bohrlöcher bei 80 m Tiefe lohnende Ölmengen erschrotet wurden. Da aber der Meißel im Bohrloche abgebrochen war und auch andere Hindernisse eintraten, gab man die Hoffnung, einen praktischen Nutzen daraus zu ziehen, auf und ließ das Unternehmen mit samt dem investierten Kapital in Stich. Die Länderbank hat es mit dem Unternehmen als solches niemals aufrichtig gemeint; man hatte auf eine Börsentransaktion, nicht aber auf die Schaffung eines Petrol- 19* 270 'D: THEODOR POSEWITZ. (36) bergbaues abgezielt. Sie hatte angeblich nach dem ersten Ölsprung eine Aktiengesellschaft daraus gemacht und hatte dabei ihren Gewinn eingeheimst. Um das technische Gebahren und um die Art und Weise, wie das Geld verwendet wurde, kümmerte sich die Bank nicht...» Über Körösmezö besagt der Artikel folgendes: «Unter der Ägide der Ung. Kreditbank wurde die erste Körös- mezöer Petroleumbergbau-A.-G. 1886 gegründet. Nach zweijähriger erfolgloser Bohrtätigkeit stellte die Bank’ den Bohrbetrieb ein mit Verlust des ganzen Aktienkapitals von fl. 120,000 und liquidierte. Die Kreditbank hat sich nur mit halbem Herzen in Körösmezö en- gagiert. Es soll ein sanfter Druck ‚von oben‘ sie dazu gebracht haben. Bei dem Betrieb wollte jeder der Direktoren etwas davon ver- stehen — am Ende wußte keiner was; oder sie hätten wissen müssen, daß in einem von einem Fachmann untersuchten Terraine bloß der Bohrtechniker das weitere Wort zu führen habe. Hier aber wurden auf Angabe des einen oder des anderen Direktors Bohrlöcher an ver- schiedenen Punkten abgeteuft bis 150 m. Auf diese Art wurde das ganze Aktienkapital verzettelt und die Bank war froh, der Sache los zu sein, die ihr moralisch aufgezwungen wurde.» Die Übersicht der Petroleumschürfungen in den Jahren 1881—1893 zeigt die Tabelle auf Seit 271 (37). Petroleumschürfungen in den Jahren 1894-1905. Im Jahre 1893 trat eine neue Wendung auf dem Gebiete der Petroleumschürfungen ein. Die ungarische Regierung beschloß zuver- lässige Unternehmungen bei der Vornahme von Tiefbohrungen finan- ziell zu unterstützen, nachdem die bisherigen Erfahrungen gezeigt hatten, daß Bohrungen von geringer Tiefe (200—250 m) kein günstiges Resultat ergaben und daß es bloß mittels Tiefbohrungen gelingen könne Erdöl in größeren Mengen zu gewinnen. JoHuann BöcknH, Direktor der kgl. ungar. Geologischen Anstalt, äußerte sich über diese Änderung der Sachlage wie folgt (159. 1): «Von seite Sr. Exzellenz des Herrn kgl. ungar. Ministerpräsiden- ten Dr. ALEXANDER WERERLE erging im Monate Juni des Jahres 1893 der ehrende Aufruf an mich, ich möge mit Rücksicht auf die große Wichtigkeit, welche die Frage sowohl für das heimische konsumierende Publikum, als auch für unsere entwickelte Petroleumraffinerie-Industrie besitzt, daß das Rohpetroleum im Lande gewonnen werde, nach dieser Richtung hin an den hier in Betracht fallenden Punkten der Kar- pathen, eventuell an Ort und Stelle durchzuführende, eingehende (37) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 271 Petroleumschärfungen in den Jahren 1881—1893. 58 Tiefe & 2 u Petroleum- Zeitpunkt |3 22% neu a Il: a der Schür- | 23 SB BIZUT Sr Er Bemerkungen vorkommen = = © fungen |S5<75]| _3 u 5 853122 „8 |32| © |5s < ara | 5 le Komitat Zemplen |1881—1884 — lo 30| — I— Luh ._. _:. _ 11881—1882 2 1 1 u 180] 1 | Bohrerbruch hi. R e Bohrlöffel stecken Körösmezö ._ ... |1884—1889 39 97 2 2934| 2 geblieben. Torped Szacsal __ _ _ |1883—1889| 9 6 3| — | 2994| 2 | Technisches Hin- dernis Szelistye, Konyha._|1881— 18832 5 Bl —|— ? FE ß £ Bohrmeißel stek- Dragomerfalva_... 1893 1 11 —- | — 85] 1] gen Böhließen Gyimes_._ _ _. | 1890? 1 restliche Bi PBRHAN 7A 0 1882 ? 1 Ja DE IE FA 2 Sösmezö __ __ ._ 11889—1885 18 15 31 Zaholas 2 sr2,.3 1885 ? 1 1.19 0 — Zsibö ._ . .. ... [1885—1887| 43? | 40 3.| — Recsk _... ... -.. ._ |1885—1888 Südwestliches Petroleumgebiet. (Muraköz—Kroatien.) Muraköz : Peklenieza _. — Jisss-1ss5| 3 | 21% 2) | 350] 1 [Taehmgenes Hin- Szeleneze _ .. — |1889--1890| 4 1): 3] =} 9741 = I Kroatien: Paklenica. 1883 ? — Poganac .. __ _ [1885—1888 17 Wassereinbruch Ludbrieg ._ _. ._ |1885—1888 272 D: THEODOR POSEWITZ. (38) Studien anstellen und sodann auf Grundlage der geologischen Ver- hältnisse die für Bohrungen geeigneten Punkte bezeichnen, gleich- zeitig möge ich mich aber auch betreffs der an dieser Stelle zur Auf- hellung der Petroleumvorkommnisse benötigten Bohrtiefen äußern. «Se. Exzellenz wies in seinen oberwähnten auffordernden Zeilen gleichzeitig auch auf jene zahlreichen Schurfarbeiten hin, welche an mehreren Punkten der Länder der Skt. Stephanskrone von Privaten bereits bisher bewerkstelligt wurden, obwohl sich meist nur auf die oberen Schichten beschränkend und nirgends mit solchem Erfolge, daß man auf ausgiebige Produktion rechnen könnte, da die Resultate der bisher vollführten Schürfungen höchstens zu der Hoffnung berech- tigen, daß in größerer Tiefe man auf reichliches Petroleum rechnen kann. Se. Exzellenz geruhte zu betonen, daß es nun bereits ein Lan- desinteresse bilde, in dieser Frage je eher Gewißheit zu erlangen und da er dies ohne Staatssubvention kaum zu erreichen glaubte, so präliminierte er im Staatsvoranschlage des laufenden Jahres für diesen Zweck die Summe von 50,000 fl, damit von diesem Betrage ver- trauenswürdige Unternehmungen zu dem Zwecke unterstützt werden, dab sie unter Kontrolle Tiefbohrungen bis eventuell 1000 Meter oder auch darüber hinaus bewerkstelligen können, und welcher Betrag durch die Gesetzgebung auch bewilligt wurde. «Da Se. Exzellenz der Herr Ministerpräsident die im Budget für den obgenannten Zweck bewilligte Summe auf kleinere, sich nur auf die oberen Schichten beschränkende und so, wie er sagte, einen ent- sprechenden Erfolg nicht sichernde Bohrungen nicht zu vergeuden wünschte, so erklärte er gleichzeitig auch, „daß die Tiefbohrungen mit dem gründlichen Studium der geologischen Verhält- nisse eingeleitet, dieBohrlöcher aber an geeigneten Punk- ten so tief niedergestoßen werden mögen, bis die petro- leumführende Formation durchbohrt wird, um zu erfahren, ob sie genügende Ölmengen enthält?“ «Schließlich wünschte Se. Exzellenz im Interesse der endgültigen Lösung noch zu bemerken, daß von der Tiefe der Bohrung abgesehen, er rein darauf Gewicht legt, daß für den Fall, als in unserem Vater- lande ein abbauwürdiges Petroleumvorkommen sich überhaupt befindet, dies auf Grundlage der oberwähnten geologischen Untersuchungen bis zu den heute zur Verfügung stehenden Mitteln erreichbaren Tiefe jedenfalls erschürft werde.» Infolge dieser Anordnung wurden seitens der kgl. ungar. Geolo- gischen Anstalt in den Jahren 1893—1899 die bekannten Petroleum- gebiete mit besonderer Berücksichtigung des Petroleumvorkommens (39) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, 973 geologisch untersucht; namentlich in den Komitaten Säros und Zem- plen die Umgebung der Orte Felsökomarnik, Mikova, Krivaolyka, im Komitate Ung die Umgebung von Luh, im Komitate Märamaros Körös- mezö, Szacsal und Dragomerfalva, im Komitate Häromszek die Um- gebung von Sösmezö, im Komitate Szilägy Zsibö, im Komitate Heves die Umgebung von Recsk. Um Gewährung der staatlichen Subventionen liefen viele Gesuche ein. Die bewilligte Subvention wurde in Anspruch genommen bei den Tiefbohrungen in Szacsal, Zsibö, Luh, Felsökomarnik, Izbugyaradvany (in der Nähe von Krivaolyka), ferner in Turzöfalu und Szukö. In Kroatien wurden Subventionen gewährt für die Tiefbohrungen in Mikleuska und Ivanic-Klostar. Das Ergebnis der Bohrungen war auch jetzt kein günstiges und zwar aus verschiedenen Ursachen. In Szacsal, im Izatale, wurden drei Bohrungen vorgenommen. Beim ersten Bohrloche erfolgte in einer Tiefe von 456 m ein so star- ker Ölausbruch, daß die schlechten Bohrröhren zerquetscht wurden. Die Ausglättung derselben gelang nicht und das Bohrloch wurde auf- gelassen. Jetzt begann man an zwei neuen Punkten zu bohren. Diese beiden Bohrlöcher erreichten eine Tiefe von 155, bez. 655 m. Das plötzlich erfolgte Ableben des Unternehmers bereitete der weiteren Bohrung ein jähes Ende. Seit dieser Zeit ruhen die Arbeiten in Szacsal. In Zsibö wurden drei Tiefbohrungen ausgeführt und dadurch die Ausdehnung des Petroleumgebietes erwiesen. In Luh ließ Dr. Bantuin, der ernsteste und eifrigste aller Petro- leumunternehmer, vier Bohrlöcher abstoßen. In dem tiefsten derselben verursachte der zu kleine Röhrendurchmesser in einer Tiefe von 735 m den Abschluß der weiteren Bohrung. Dr. BantLın erzeugte in genü- gender Menge Petroleum, ließ jedoch die ganzen Bohrungen in Stich, als es sich herausstellte, dab sich eines seiner Bohrlöcher auf einem Terraine befand, welches die Ungarische Kreditbank mit Schurfrechten belegt hatte, und er infolgedessen rechtsverlustig wurde. Dr. BantLın hatte in gutem Glauben den Annaschacht Nr. I abgestoßen und als sich bereits Petroleum in genügender Menge zeigte, da trat die Unga- rische Kreditbank vor, sich darauf berufend, daß sie das Prioritäts- recht für dieses Terrain besitze. Die trockenen Tatsachen sprachen gegen Dr. BantLin und der Ungarischen Kreditbank wurde ihr Recht zugesprochen. Dieses Urteil erbitterte Dr. BantLın derart, daß er seinen Kontrakt mit dem Ärar löste und alle Bohrungen einstellte. Die Ungarische Kreditbank aber, welche bis dahin keinen Spatenstich unternommen hatte, ließ das Terrain ebenso unberührt wie früher 274 , D: THEODOR POSEWIT/. (40) und begnügte sich damit von einem Konkurrenten befreit zu sein. Auf dieser Art verlor die ungarische Petroleumangelegenheit ihren eifrig- sten und wichtigsten Vertreter. In Luh blieb seit dieser Zeit wieder alles beim alten. In Komarnik ließ die von der Ungarischen Kreditbank gegrün- dete Aktiengesellschaft für Petroleumschürfungen ein 820 m tiefes Bohrloch abstoßen. Man erreichte zwei Petroleumhorizonte, welche S1000 kg Rohöl ergaben. Angeblich wegen Röhrenenge wurde die weitere Bohrung eingestellt. Die gewonnene Erdölmenge war zwar nicht besonders groß, hätte jedoch auf einen ernsten Unternehmer ermutigend wirken können, ein zweites Bohrloch abzustoßen. Die Ungarische Kreditbank fand es indessen für zweckmäßiger die weiteren Schürfungen einzustellen, behielt sich jedoch die Schurfrechte für die Zukunft aufrecht. In Izbugyaradväny, in der Nähe von Krivaolyka, wurde ein 500.m tiefes Bohrloch abgestoßen. In der Tiefe von 285 m erfolgte ein Ölausbruch. Das Öl konnte in Ermangelung an Vorrichtungen nicht aufgefangen werden, sondern ergoß sich in den Bach. Man bohrte ruhig weiter um der erhaltenen Subvention Genüge zu leisten. Bei 500 m wurde die Arbeit eingestellt. In Szukö bohrte man bis 1070 m ohne Erfolg. Das Bohrloch bewegte sich immer in schiefrigen Schichten und scheint es, daß die Bohrstelle nicht günstig gewählt war. In Zborö wird noch gebohrt. Ende 1906 hatte man eine Tiefe von 900 m erreicht. In Turzöfalu wurden zwei Bohrungen bis 321, bez. 702 m ausgeführt. Der Erfolg war nicht genügend. Ohne staatliche Subvention wurde in diesem Zeitraume noch an folgenden Orten gebohrt: In Batiza, im Izatale, drang man bis 582 m vor, in welcher Tiefe der Bohrer im Bohrloche stecken blieb und das Bohrloch ver- nagelte. Die Bohrstelle war nicht günstig gewählt. In Krivaolyka wurden zwei Bohrungen von geringer Tiefe ausgeführt. In Körösmezö bohrte man an einigen Stellen. Kein Bohrloch erreichte jedoch 500 m Tiefe. In Mikova und Rokitöcz wurden bloß unbedeutende Schür- fungen vorgenommen. In Bänyavär (Peklenicza), in der Muraköz, wurde nicht ge- arbeitet. Einen desto größeren Aufschwung nahm indes der Petroleum- bergbau in Szelencze, wo 31 Bohrlöcher abgestoßen wurden, darun- (41) PETROLEUM UND. ASPHALT IN UNGARN. 975 ter sechs tiefer als 500 m. Dies ist der einzige Ort in Ungarn, wo Petroleumbergbau besteht. In Kroatien wurden die Schürfungen in Poganac fortgesetzt, doch bloß in geringem Maße. Mit staatlicher Subvention wurden in Kroatien zwei Tiefbohrun- gen unterstützt, nämlich in Mikleuska bis Sil m und bei Ivanid- Klo$tar bis 905 m. Außer Gasen und Petroleumspuren fand man nichts. Die Gewährung von Staatssubventionen förderte die ungarische Petroleumfrage — wie eine zehnjährige Erfahrung zeigte — leider nicht. Von den Unternehmern waren sehr wenige, welche es wirklich ernst nahmen. Die meisten benützten die staatliche Subvention als Aushängeschild, um desto sicherer für ihre Unternehmung das nötige Kapital zu erhalten. Die Arbeit selbst ließ viel zu wünschen übrig. Die Unternehmer sahen nach größerem Gewinne und kümmerten sich wenig um das eigentliche Ziel. Andere wieder benützten nicht die ihnen zugesprochene Subvention, hielten den Kredit fest und ver- hinderten auf diese Art andere Unternehmungslustige Bohrungen vor- zunehmen. H. WaALtHer hat nicht Unrecht, als er bereits im Jahre 1895 über die staatliche Subvention sich wie folgt äußerte (162): «Bei uns in Galizien hat man das Experimentieren mit den Bohr- lochsubventionen durchgemacht; das ist bei uns ein schon lange über- wundener Standpunkt. Der galizische Landesausschuß befolgt jetzt ein anderes System, nämlich eine gründliche geologische Durchforschung des Landes mit Berücksichtigung der praktischen Richtung derselben und Veröffentlichung dieser Forschungen...’Die ung. Regierung würde daher am besten tun, das Geld mehr für Klärung dieses Gegenstandes zu widmen und zwar nicht bloß in wissenschaftlicher Hinsicht, sondern auch in praktischer. Subventionierungen der Bohrungen bleiben stets Sinekuren. Wer mehr Beziehungen hat, erhält mehr Geld.» Seit dieser Äußerung H. Warruers wurden die bekannteren ungarischen Petroleumgebiete geologisch aufgenommen, so daß in dieser Beziehung das notwendige geschah. Folgende Tabelle zeigt die Petroleumschürfungen in dem er- wähnten Zeitabschnitte. 276 D: THEODOR POSEWITZ. (42) Petroleumschürfungen in den Jahren 1894-1905. Zeitpunkt der Schürfungen Ort der Schürfung Anzahl der Schürfungen Größte Tiefe Verunglückte Schürfungen Bemerkungen Türzöfealufal:2 & 1900 ZborB tr 1905 BRögeuo- Par nn 1904 ? Komarnik®._ .. _. 1899 Mikova-Rokitöcz .. |1898—1899 Krivaolyka _. ._ _ |[1896—1897 Izbugyaradvany° .. 1599 Szukörrailiit iin 1903 Tuh° 7222. 2 11897102 1896—1897 Balisn.. 5 2.0.02 1897 1895 —1900 Gyimesil: Zuledax 1900 ? Körösmezö.. ... Szacsale, Mi Zeibö°._. . —. „. 11895 —1897 Resultatlos Geringer Röhren- durchmesser (?) Bohrmeißelbruch Kleiner Röhren- durchmesser (?) Resultatlos Kleiner Röhren- durchmesser Bohrmeißelbruch Bohrmeißelbruch Bohrröhrenver- biegung Alle drei Bohr- löcher resultatlos Muraköz Szeleneze ._ ... ._ | 1900—1905 Kroatien Poganac: er 1895 ? Mikleuska® _ .. 1904 Ivani6-Klo$tar ®. 1905 Piiomslauır 2. 1905 Zusammen .. .. © — Staatssubvention. 31 B) Technische Hindernisse Resultatlos Resultatlos Beschreibung der einzelnen Petroleumgebiete. A) Felroleum am inneren Karpalhenrande. I. Petroleumvorkommen im Komitate Trencsen. Turzöfalu. In den nordwestlichen Karpathen existiert bloß an einem Orte Erdölbergbau, und zwar in Turzöfalu. Angeblich sollen auch an ande- ren Orten längs den nordwestlichen Karpathen Petroleumspuren vor- kommen. Es fehlen jedoch zuverlässige Angaben über diese Fundorte und ebensowenig finden wir in der Literatur. darüber irgendwelche Aufzeichnungen. Bloß das eine wird erwähnt, daß bei der Gemeinde Värna im Komitate Trenesen ein Asphaltlager aufgefunden worden sei.‘ Mit Freischürfen wurden verschiedene Terrains im Kisuczatale, in der Streichriehtung der Turzöfaluer Erdölschichten belegt und zwar in den Gemarkungen der Gemeinden Staskov, Räköcz, Csacza und Cserna sowie bei Papradnö. Die Petroleumschürfungen in Turzöfalu sind neueren Datums. Erdölspuren wurden westlich vom Orte in dem Korniatale gefunden und zwar Ende 1898, und bereits im folgenden Jahre wurden drei kleine Versuchsschächte bis zu einer Tiefe von 5, bez. S und 10 m gegraben. In allen dreien konnte die Anwesenheit von Petroleum konstatiert werden. Im Jahre 1900 wurde in dem 10 m tiefen Ver- suchsschachte eine Bohrung begonnen. Die geologische Verhältnisse sind folgende. Die ganze Umgebung besteht vorwiegend aus alttertiären Gesteinen. Die jüngsten Schichten bildet der oberoligozäne Magurasandstein, ein glimmeriger, bankiger Sandstein, welcher fast alle höheren Bergrücken zusammensetzt. Im Liegenden treten unteroligozäne Schichten auf, Menilitschiefer, dun- kelgrauliche mergelige Schiefer mit wenig Sandsteinzwischenlagen. 1 Bänyäszati es Kohäszati Lapok 1904, Nr. 21. 978 D: THEODOR POSEWITZ. (44) Die Schichten sind gefaltet und bilden einen Sattel, welcher von SW nach NO streicht. In diesem Sattelaufbruche treten ältere Gesteine zutage: bunte Schiefer, zumeist rötlich oder grünlich gefärbt mit Sandsteineinlagerungen, eozänen Alters. Im Liegenden derselben tritt ein derbkörniger massiger Sandstein auf, welcher die obere Kreide vertritt. Darunter lagern krummschalige, von Kalkspatadern durchsetzte schiefrige Sandsteine in strZolkaartiger Ausbildung. Die Sandsteine führen Hieroglyphen. Dazwischen kommen auch Mergel mit Fucoideen vor. Diese letzteren Schichten entsprechen den Ropiankaschichten oder der unteren Kreide. Einen Aufschluß findet man am Predmirski- bache unweit der Försterwohnung. Die Petroleumschichten treten im Eozän auf. 1900 begann man mit der ersten Bohrung im Korniatale, und zwar an der rechten Talseite. 1902 hatte man eine Tiefe von 702°6 m — ohne Resultat — erreicht. Zwischen 98—100 m wurde wohl Öl an- geschlagen, dessen Gewinnung jedoch der mangelhafte Wasserabschluß erschwerte. Während der Bohrung zeigten sich des öftern Petroleum- spuren in kleinerer oder größerer Menge so bei 320, 470, 582, 603, 668 m Tiefe. Auch Gase zeigten sich einigemale und bei einem Gas- ausbruche wurden die Bohrröhren zusammengepreßt. 1902 begann man eine zweite Bohrung 60 m östlich vom ersten Bohrloche abzustoßen. Hier wurde eine Tiefe von 302 m erreicht. Angeblich waren hier die Verhältnisse günstiger. Zwischen 91—100 m zeigten sich reichlichere Ölspuren, welche bis zum 231 m anhielten. Aus letzterer Tiefe wurden angeblich 178 Barrel Rohöl ausgepumpt. Auch etwas Paraffin zeigte sich in diesem Bohrloche. Wegen Geld- mangel wurde die Bohrung eingestellt. Im ersten Bohrloche wurden folgende Schichten durchbohrt: 0— 5 m Ackererde, 5— 47 « roter Schiefer, 47— 72 « grauer Schiefer, 72— 77 « Sandstein, 77—103 « grauer Schiefer, 103—117 « Sandstein; starke Gase und Ölspuren, 117—215 « roter Schiefer, 215—220 « Sandstein, 220—245 « grauer Schiefer, 9245—255 « Sandstein, 255—295 « roter Schiefer und Ton, 295 —310 « Sandstein und grauer Schiefer, (45) 310—340 m 340—355 « 355—370 « 370—480 « ASO—481 « 481—702 « PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 979 derber Sandstein, grauer Schiefer, Ton und derber Sandstein, grauer Ton und Mergel, Sandstein, grauer Schiefer; starke Gase und Ölspuren. Dem Erdölvorkommen bei Turzöfalu ist keine größere Bedeutung zuzuschreiben. Es ist wohl richtig, daß auch längs den nordwest- lichen Karpathen Petroleumspuren vorkommen, allein diese Erdöl- spuren sind bloß vereinzelt und ihre räumliche Verbreitung ist be- schränkt, während längs der nordöstlichen Karpathenkette kilometer- weit verfolgbare Ölzonen anzutreffen sind.! 1 Dr. TuEopor PosEwIrz offizieller Bericht. Bericht der Berghauptmannschaft. II. Petroleumvorkommen in den Komitaten Säros und Zemplen, Literatur. Franz Ritter von HAvEeR und Freiherr von RicHTHoFEn. Bericht über die geol. Übersichts-Aufnahmen im nordöstlichen Ungarn im Sommer 1858. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1859. Bd. 10.) C. M. Paur. Die geol. Verhältnisse des nördl. Säroser und Zempliner Komitates. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1869. Bd. 19.) C. M. Paur. Die nördlichen Theile des Zempliner und Unger Komitates. (Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt 1869.) C. M. Pau. Das Karpathensandsteingebiet des nördlichen Unger und Zem- pliner Komitates. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1870. Bd. 20.) C. M. Paur. Petroleumvorkommen in Nord-Ungarn. (Verhandl. der k. K. geol. Reichsanstalt 1873.) J. NotH. Über die Bedeutung von Tiefbohrungen in den Bergölzonen Gali- ziens. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1873.) K. SiesMETH. Ein Ausflug in die Unger Karpathen. (Jahrbuch des ungar. Kar- pathenvereins 1878.) M. Vaczer. Beitrag zur Kenntniss der mittelkarpathischen Sandsteinzone, (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1881.) R. R. Schurf- und Aufschlussarbeiten behufs Petroleumgewinnung in Ungarn, (Allg. österr. Chem. u. Techn, Ztg. 1884. Nr. 15.) Anton Ocurus,. Über einige Petroleumfundorte in Ungarn. (Öster. Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen 1883. 31. Jahrg.) V. Unuie. Beiträge zur Geologie der westgalizischen Karpathen. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1883. Bd. 33.) Dr. E. Tırtrze. Einige Notizen aus dem nordöstlichen Ungarn. (Verhandl. der k. k. geol. R.-A. 1885.) H. WALTER. Gutachten über das Vorkommen von Naphta (Petroleum u. Bergöl) im Zempliner Komitate, namentlich in Kriva-Olyka und Hankovce. (Ung. Mont. Ztg. 1887. Nr. 15.) V. Unis. Ergebnisse geologischer Aufnahmen in den westgalizischen Kar- pathen. (Jahrbuch der k. k. geol. R.-A. 1888. Bd. 38.) H. Wauter. Ungarische Petroleumvorkommen. (Montanzeitung für Österreich- Ungarn 1895. Nr. 10, 11.) Anton Ocurus. Über Chancen des Petroleumbaues in Ungarn. (Ungarische Mont. Ind. Ztg. 1887. II. 3. Nr. 14.) NEUHOF-Sussk1. Petroleumvorkommen in Ungarn, (Ung. Mont. Ztg. 1892. Jahrg. VII. Nr. 16—17.) (47) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 981 J. NorH. Bohrungen in den Mulden der galizischen Petroleumzonen in Ungarn. (Mont. Ztg. f. Österr.-Ungarn u. d. Bl. 1894. Nr. 19.) A. v. Karecsmszky. Analyse des Erdöles von Krivaolyka. (Földtani Köz- ' löny 1897.) RiıcHTER GEZA. Velemeny a zemplenvärmegyei Mikova es Habura közsegek terüle- ten földolajra eszközlendö kutatäsokröl. (Bänyäszati &s Kohäszati Lapok 1897. Nr. 7.) Gutachten über Petroleumschürfungen in Mikova und Habura (ungarisch). K. v. Appa. Geologische Aufnahmen im Interesse von Petroleumschürfungen im nördlichen Teile des Komitates Zemplen. (Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geol. Anstalt XlI. 3. 1898.) J. NorH. Petroleumconcessionen in dem Gebiete zwischen Jaslo und Bartfeld, (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1899. Nr. 1.) K. v. Appa. Geologische Aufnahmen im Interesse von Petroleumschürfungen in den Komitaten Zemplen und Säros, (Mitteilungen a. d. Jahrbuche d. kgl. ungar. Geol. Anstalt XIII. 4. 1900.) Der erste Ölsprudel in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Zeitung 1900. Nr. 19.) Rohölfund in Ungarn. (Allgemeine österreichische Chemische u. Technische Zeitung. 1900. Nr. 17.) WAHLNER A. Magyarorszäg banya- &s kohöipara 1900., 1901., 1902. &vekben. (Bänyäszati es Kohäszati Lapok 1901, 1902, 1903.) Ungarns Berg- und Hüttenpro- duktion in den Jahren 1900—1902 (ungarisch). Petroleumschürfungen in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn, Ztg. 1902. Organ des Vereins der Bohrtechniker. Nr. 12.) Das Obige im Auszuge. Geschichtliches.! Die erste allgemeine geologische Aufnahme des nordöstlichen Ungarns erfolgte durch die Wiener geologische Reichsanstalt, und zwar durch Franz Ritter von Haver im Jahre 1858. Er war der Erste welcher es unternahm den gewaltigen Komplex der Karpathensand- steine in zwei Hauptgruppen zu teilen, indem er die als Eozän er- wiesenen Schichten von den übrigen Schichten trennte (11. 41s). Zehn Jahre später finden wir den Wiener Geologen C. M. Pau in den Jahren 1866—1869 mit geologischen Aufnahmen in den Komi- taten Säros, Zemplen und Ung, und zwar in deren nördlichen Teilen beschäftigt (25. 27). PauL gliederte die Karpathensandsteine in fol- gende Gruppen: 1. Magurasandstein (das jüngste Glied). Ein derb- oder mittel- körniger Sandstein, welcher von Kalkspatadern nicht durchsetzt ist und keine Hieroglyphen enthält. Stellenweise wechsellagert derselbe mit hellgefärbten Mergelschiefern sowie mit glimrmnerreichen graulich- 1 Wir behandeln hier der größeren Übersichtlichkeit wegen die Komitate Säros, Zemplen und Ung zusammen. 989 D: THEODOR POSEWITZ. (48) weißen, sandigen Schiefern, in welchen sich verkohlte Pflanzenreste . vorfinden, ferner auch mit hydraulischen Mergeln. 2. Smilnoschiefer. Schwärzliche dünnblätterige oder muschelig- brechende Schiefer mit Einlagerungen von Meniliten und Sphäroside- riten. Diese Schiefer sind bloß lokaler Natur. Sie bilden im Komitate Ung keinen bestimmten Horizont wie im Komitat Säros, sondern fehlen hier zuweilen. 3. Beloweszaschichten. Rötlich gefärbte dünngeschichtete und glimmerreiche Hieroglyphenschiefer und Hieroglyphensandsteine. Sie zerfallen in kleine viereckige Stücke. 4. Ropiankaschiehten. Die tiefsten Schichten des eozänen Kar- pathensandsteines. Bläulichgraue glimmerreiche Hieroglyphenschiefer. (Petroleumschichten.) Im Zemplener und auch im Unger Komitate erleidet diese Gliede- rung eine kleine Abänderung, indem die Beloweszaschichten an ein- zelnen Lokalitäten einen anderen petrographischen Charakter an- nehmen und die Smilnoschiefer — wie bereits erwähnt — zwischen dem Magurasandstein und den Beloweszaschichten keinen bestimmten Horizont einnehmen. Die Ropiankaschichten hingegen sind überall gleich ausgebildet. Anfangs hielt Paur die Karpathensandsteine für Eozän. Ein Jahr später führte er bereits eine Trennung durch, indem er die obere Gruppe, den Magurasandstein, von der unteren zumeist schief- rigen Gruppe ausschied. Zu letzterer zählte er die Smilno-, Belowesza- und Ropiankaschichten und bezeichnet sie insgesamt mit dem Na- men «Melettaschiefer». Infolge Mangel an Versteinerungen und der Ähnlichkeit in der petrographischen Zusammensetzung der Schichten können — wie Paur bemerkt — Irrtümer wohl vorkommen; wenn man jedoch in Betracht zieht, dab man es mit dem ersten Versuche die jüngeren Karpathensandsteine zu gliedern, zu tun hat, so wird dies begreiflich erscheinen. Später trennte Paur die Ropiankaschich- ten und sprach ihnen ein kretazisches Alter zu (28. g41).! ı Von den durch die Wiener geologische Reichsanstalt herausgegebenen geologischen Karten (1:144000) der Komitate Säros, Zemplen und Ung wurde aufgenommen : | «Umgebung von Eperjes und Stropko» K. 2 von Paur u. K. Worr 1868. «Umgebung von Szinna» L. 2 von Pau 1869. «Umgebung des Uzsokpasses» M. 2 von Pau 1869. Auf den Karten wird ausgeschieden der Magurasandstein (Eozän), die Belo- weszaschichten (Eozän), die Smilnoschiefer (Eozän) und die Ropiankaschichten (Kreide). (49) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 283 Etwas abweichend von Paurs Darstellung beschreibt in kurzen Zügen VAcER (65. 193. 207) die geologischen Verhältnisse des Ungtales. Genannter Wiener Geolog kartierte im Jahre 1879 die Generalstabs- blätter Turka und Smorze-Verecke in Galizien, und besuchte am Ende seiner Aufnahme auch das benachbarte Ungtal bis Nagyberezna. Vackx beobachtete von der Landesgrenze, vom Uzsokpasse bis zum Orte Kostrina bloß alttertiäre Bildungen, eozäne und oligozäne Schichten, welche wellenförmig gefaltet erscheinen ; von Kostrina bis Nagyberezna hingegen Kreidegebilde. Im Jahre 1885 besuchte auch Dr. Tıerze (83. 345) das Ungtal bis Luh. Im großen ganzen stimmt er mit Pauss Auffassung betreffs der geologischen Verhältnisse überein. Dr. Tıerze will jedoch — da er bloß flüchtig die Gegend bereiste — die Frage nicht entscheiden, ob hier wirkliche (kretazische) Ropiankaschichten auftreten und meint bloß, daß wenigstens ein Teil der Schiefermassen den oberen Hiero- glyphenschichten, dem Eozän, beizurechnen sei. Die Erweiterung der geologischen Kenntnisse verdanken wir fer- ner dem Wiener Geologen Viktor Unrie, der während der geologischen Aufnahmen in Galizien in den Jahren 1882 und 1887 seine Aufmerk- samkeit auch auf die benachbarten nördlichen Teile des Komitates Saros richtete. Seine Beobachtungen stimmen im allgemeinen mit der Auffassung Paurs wohl überein. Die Schichtenfolge, welche er im südlichen Berglande Galiziens und im benachbarten Komitate Säros aufstellte stimmt im Wesent- lichen mit der Schichtenfolge überein, welche Paur 1868 im Komitate Saros festgestellt hat. Unrie unterscheidet Ropianka-, Inoceramen-, Beloweszaschichten, Menilitschiefer und Magurasandsteine. Er weicht bloß insofern von Paurs Ansichten ab, als er den Menilitschiefern keinen bestimmten Horizont zuweist, sondern sie als Faziesbildung betrachtet, welche in beiden Gruppen des Alttertiärs vorkommen können. In den Jahren 1897 und 1898 vollführte KorLoman v. Anpa (188. 196) mit großem Eifer und großer Sachkenntnis spezielle geologische Auf- nahmen in den nördlichen Teilen der Komitate Säros und Zemplen. Seine Aufgabe war diese Gebiete, wo bereits seit langem Erdölspuren bekannt waren und kleinere Schürfungen vorgenommen wurden, welche jeder Geolog, der sie durchforschte, für hoffnungsreich erklärt hatte, gründlich zu erforschen. Das genau aufgenommene Gebiet besitzt (mit Unterbrechung der Umgebung des Ortes Prikra) eine Länge von 25 km und eine Breite von 3—5 km. Es erstreckt sich von Felsökomarnik bis Mezölaborcz Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XV. Bd, 4. Heft. 20 984 D: THEODOR POSEWITZ. (50) und umfaßt die Umgebungen von Felsökomarnik, Rakitöcz, Habura, Mikova, Säros- und Zemplendriesna sowie von Krivaolyka, welch letz- terer Ort südlich von Mezölaborez gelegen ist. Die durch Anpa aufgenommenen Gebiete, sind bis jetzt die am genauesten und besten bekannten Teile der Komitate Säros und . Zemplen. Appva führte eine genauere Gliederung der alttertiären Schich- ten durch als man es vordem getan hatte. Er trennt das Eozän vom Oligozän und unterscheidet bei beiden Formationen drei Abteilungen. Im Jahre 1897 wurde auch in Luh, Komitat Ung, eine spezielle geologische Aufnahme durch A. Geserr (184) mit besonderer Berück- sichtigung des Petroleumvorkommens durchgeführt, wodurch auch dieses Petroleumgebiet genauer bekannt wurde. Die Verbreitung der geologischen Kenntnisse des Komitates Zem- plen verdanken wir auch L. Roru v. Tereep, welcher in den Jahren 1900—1902 öfters die Gegend zu beiden Seiten des Laborezflusses nördlich von Homonna betreffs Petroleumschürfungen besuchte, eine Gegend, welche die südwestliche Fortsetzung der durch Anpa genau untersuchten Gebiete ist. Aus v. Rorus Berichten ist zu entnehmen, daß auch in diesem Teile des Komitates Zemplen bloß alttertiäre Bildungen auftreten, daß diese stark gefaltet sind und daß ihre Lagerung gestört ist. Die Ropiankaschichten (Anppas untereozäne Schichten) streichen auch hier in einigen Zügen in nordwest—südöstlicher Richtung." 1 Im Gegensatze zu allen Geologen, welche die geologischen Verhältnisse der Komitate Säros und Zemplen studierten, befindet sich OLcezewskı (203. 204). Dieser besuchte 1901 das Laboreztal und untersuchte geologisch die Umgebung von Radväany und Csebinye, das Vilsavatal sowie die Umgebung von Volieza und Harbokradväny. Desgleichen besuchte er auch den Malybach, wo gerade auf Petro- leum gehohrt wurde. Er war nicht wenig erstaunt, anstatt der erwarteten Ropianka- schichten, einen Schichtenkomplex anzutreffen, der in Galizien den Oligozänschich- ten und dem Salztone entspricht. In diesen Schichten bestehen, nach OLCZEWSKI, fünf Horizonte: 1. Bräunliche oder grünliche oft bituminöse Schiefer mit harten Sandsteinen. Übergang zu den Menilitschiefern. 2. Grauliche, grob- und mittelkörnige diekbankige Sandsteine (Magurasand- steine), oft Plattensandsteine. Häufig sind hier derbe Hieroglyphen, Kalzitadern, Pflanzenspuren und Kohlen. 3. Grauliche Schiefer, wechsellagernd mit feinkörnigen, glimmerreichen Sand- steinen mit welliger Oberfläche. 4. Salzton mit Salz- und Gipseinlagerungen. 5. Graue oder rötliche Schiefer und glimmerreiche Hieroglyphensandsteine. Von diesen Horizonten glaubte Orczewskı den 4-ten Horizont in Harbok bei Csebinye, den 2-ten und 3-ten im Vilsavatale, unweit der Einmündung des Mikovabaches aufgefunden zu haben. Vorwiegend ist der fünfte Horizont in dem begangenen Gebiete vertreten. (51) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, 385 Geologische Verhältnisse.! Im nördlichen Teile der Komitate Säros, Zemplen und Ung kommen bloß alttertiäre Bildungen vor. Der Karpathensandstein wird — mit Ausnahme der Punkte, wo eine speziellere Gliederung bereits vorgenommen wurde — in zwei Hauptgruppen geteilt: in eine schiefrige Gruppe, welche das Eozän sowie das Unteroligozän in sich schließt, und in eine obere Gruppe, welche das ÖOberoligozän, den Magurasandstein, umfaßt. Die Karpathensandsteine bilden einige nordwest— südöstlich strei- chende Bergzüge, welche vom Magurasandsteine gebildet sind, während in den Tälern und an den Bergabhängen ältere Schiefermassen zutage treten. Die Schichten sind vielfach gefaltet. Das Alttertiär gliedert sich demnach in eine untere und obere Gruppe. Die untere Gruppe besteht aus folgenden Bildungen: Buntschiefer (eozän). Zumeist rote, seltener grünliche oder bläu- liche Schiefer, welche in 2—3 Zentimeter dicken Bänken vorkommen und mit grünlichen, harten Hieroglyphensandsteinen weclısellagern. Letztere zerfallen in prismatische Stücke. Mit Zunahme des Kalkgehal- tes werden sie krummschalig und sind von weißen Kalzitadern durch- setzt. Dann gleichen sie den kretazischen Inoceramenschichten, von welchen sie schwer zu unterscheiden sind (63. 106). Menilitschiefer: schwarze oder bräunliche, blätterige, oft bitu- minöse Schiefer, mit Meniliteinlagerungen. Beloweszaschichten: dünnbankige, schmutziggrünliche oder graue Sandsteinbänke, welche mit grünlichen, oft gelblichen oder bläulich- grünen Schiefern wechsellagern. Zu diesen Schichten gehören die Smilnoschiefer, welche nach Unuie (106. 199) die Menilite der Belowesza- schichten sind. Die obere Gruppe oder der Magurasandstein ist ein zumeist fein- körniger, dichter, diekbankiger, oft 1—2 Meter mächtiger Sandstein, mit Schieferzwischenlagen. Letztere sind stellenweise so mächtig ent- wickelt, daß es schwer füllt, sie von den Schiefern der unteren Gruppe zu unterscheiden. Die schiefrige Gruppe des Alttertiärs — bunte Schiefer und Hieroglyphensandsteine — tritt im nördlichen Säroser Komitate in einigen parallel mit einander nordwest—südöstlich ver- laufenden Zügen auf. Der zuerst bekannte Zug ist der von Ropianka über Barwinek 1 Der Übersichtlichkeit halber behandeln wir hier auch die geologischen Verhältnisse des Komitates Ung. 20% 986 D: THEODOR POSEWITZ. (52) nach Komarnik und weiter nach Mikova streichende Zug. Etwas west- lich davon findet man bei Krajnoporubka gleichfalls die bunten Schiefer. Gegen Westen zu finden wir folgende Schieferzüge: Die Schiefer- massen des Ropatales in Galizien ziehen in zwei Zügen nach Ungarn hinüber. Von den Orten Zydnia und Konieezna streicht der eine Zug in das Komitat Säros, berührt im Ondavatale die Orte Ondavka, Felsö- polyanka, Väradka, Alsöpolyanka, Felsömirossö, Alsömirossö, Orlik und endet bei Svidnik. Der zweite erstreckt sich von Skwirtne und Regie- tow in Galizien nach den Orten Regettö, Beherö, Komlösa und Zborö im Komitate Säros. Ein dritter Aufbruch der Schiefermassen — die Aufbruchslinie des Bialatales im Galizien — zieht von den galizischen Ortschaften Hancowa, Wysowa, Blechnarka nach Stebnik und vereinigt sich bei Zborö mit dem zweiten Schieferzuge. Südöstlich von Zborö findet derselbe seine Fortsetzung bei Nasibje und Andrejova. Westlich von Bärtfa (Bartfeld) treffen wir einen Schieferzug an, welcher im Toplatale gegen Rokitö und Tarnö und weiterhin über Sverzsö und Gaboltö nach Izby in Galizien dahinzieht. Hier vereinigt er sich mit einem anderen Schieferzuge, welcher bei Czigelka und Felsötvaroszez zu finden ist. Die Schieferzüge sind dort, wo sich rote und bunte Schiefer sowie Beloweszaschichten zeigen, durch Magurasandsteine von einan- der getrennt. Stellenweise treten unterhalb den bunten Schiefern, den unter- sten Schichten des Eozäns, Sandsteine auf, welche möglicherweise der Kreideformation angehören. Es wären dies die Inoceramenschichten Unriss. In Ermanglung von Versteinerungen ist es jedoch schwierig die Frage zu entscheiden. Unrtie selbst glückte es bioß an einem Orte in Galizien, bei Hancova, dies genau zu bestimmen. Auch im Komitate Zemplen finden wir einige parallel ver- laufende Schieferzüge, meist die Fortsetzung der Schieferzüge des Komitates Säros. So setzt sich der bereits oft erwähnte Schieferzug von Ropianka— Komarnik nach Mikova und weiterhin nach Rokitöcz und Szukö fort. Parallel mit diesem verläuft ein zweiter Zug bei Prauröcz und Krivaolyka. Der mächtigste und längste Schieferzug befindet sich zwischen den Flüssen Latoreza und Ung. Er beginnt bei dem nordwestlieh vom Latorezaflusse liegenden Grenzorte Csertesz und erreicht zwischen Mezölaborez und Vidräny den Latorezafluß. Von hier setzt er sich südöstlich weiter fort, an Breite ansehnlich zunehmend, durchquert das Udavatal, wo zwischen den Ortschaften Papina und Telepöez die (58) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 287 Schiefermassen anstehen, ferner das Czirokatal. in welchem zwischen Szinna und Starina die Buntschiefer anzutreffen sind. Hier besitzt der Schieferzug bereits eine Breite von zehn Kilometern. Vom Cziroka- tale sind«die Schiefermassen zwischen den Orten Nagyberezna und Pereeseny bis zum Ungflu®ße zu verfolgen. Auch im Komitate Ung finden wir einige Züge von bunten Schiefern. Der eine Zug erstreckt sich vom Zbojskilale bis zum Ungflusse, welchen er unweit der Ortschaften Szolya und Kostrina übersetzt, um weiter in südöstlicher Richtung fortzusetzen und jenseits des Lyutatales auszukeilen. Ein zweiter kleinerer Schieferzug tritt im Lyutatale auf, wo er neben der gleichnamigen Ortschaft am besten entwickelt erscheint. Einerseits setzt sich derselbe noch weiter in südöstlicher Richtung in demselben Tale fort, andererseits läßt er sich bis zum Viskatale, einem linkseitigen Nebentale des Ungtales, verfolgen. Ein dritter Schieferzug befindet sich im Zbojskitale, unweit der Gemeinden Zboj und Sösüjfalu (Novaselicza), zieht nun südöstlich wei- ter bis zum Tale des Ungflusses, unweit Stavna, und endet in dem Nebentale Stavna. Ein vierter Schieferzug beginnt an der Landesgrenze, zieht süd- östlich bis zum Ungflusse, unweit der Ortschaften Luh und Voloszanka, und keilt im Tichatale aus. Paur veröffentlicht ein geologisches Profil längs des Ungtales von Nagyberezna bis zur Ortschaft Uzsok an der Landesgrenze. In diesem ist der geologische Aufbau deutlich zu erkennen (27. 245, 248), Nach Pavr ist die Umgebung des oberen Ungtales aus Eozän- und Öligozängesteinen zusammengesetzt. Die älteren Schiefermassen treten in wellenförmigen Aufbrüchen öfters unterhalb dem jüngeren Magurasandsteine zutage, wobei die Schichtenstellung gut zu beobach- ten ist. Die Gesteinsmassen bilden nordwest— südöstlich verlaufende Bergrücken. Am südwestlichen Rande derselben fallen die Schichten gegen Südwest, am nordöstlichen Abhange hingegen gegen Nordost ein, während der zwischen ihnen liegende und in der Regel viel höhere Magurasandstein an der südwestlichen Lehne gegen Nordost, an der nordöstlichen Seite gegen Südwest einfällt, wodurch die wel- lenförmige Tektonik der Gegend und der relative Horizont der Haupt- gesteinsgruppen zweifellos klargelegt ist. Die geologischen Verhältnisse von Komarnik, Mikova, Krivaolyka und Luh sind weiter unten eingehender beschrieben. 288 D: THEODOR POSEWITZ, (54) Petroleumschichten in den Komitaten Säros und Zemplön. Der Wiener Geolog Pau war der Erste, welcher es während der geologischen Aufnahme der Komitate Säros und Zemplen im Jahre 1868 für wahrscheinlich hielt, daß auch in diesen Komitaten Petroleum- schichten vorkommen, welche Äquivalente der galizischen Ölschichten wären. Das Studium der Gesteinsschichten in Ropianka in Galizien, wo ein bedeutender Erdölbergbau bestand, brachten ihn zur Über- zeugung, dab die untersten Schichten in den erwähnten Komitaten, die bläulichen Hieroglyphenschiefer, vollkommen mit den in Ropianka anstehenden Schichten übereinstimmen und daß dieselben in. unmit- telbarem Zusammenhange sind. Paur bezeichnete darum diese Schich- tengruppe mit dem Namen «Ropiankaschichten»." Da nun die Ropiankaschichten von Ropianka nach Ungarn hinüberstreichen, wo sie in Komarnik, Driesna, Mikova aufzufinden sind, so meinte Paur, es wäre wahrscheinlich, daß — da in Ropianka beträchtliche Mengen Erdöls erbohrt wurden — sich auch in Ungarn in denselben Schichten Petroleum vorfinde, zumal an einem Orte, in Mikova, tatsächlich Erdöl gewonnen wurde, wenngleich auch bloß in geringen Mengen. Pau selbst äußert sich darüber wie folgt (25. 278): «Der allgemeine Gebirgsbau der Gegend, welcher deutliche von NW und SO orientierte Faltungen erkennen läßt, machte es a priori wahr- scheinlich, daß in irgendwelchen Schichten des Säroser und Zemple- ner Komitates die Äquivalente der galizischen Petroleumschichten zu suchen seien. Ich begab mich nach Ropianka zur Lösung dieser Frage, wo eben ein bedeutender Reichtum an Petroleum aufgeschlossen war, und fand eine vollständige Übereinstimmung der dort das Petroleum enthaltenden Schichten mit den tiefsten bläulichen Hieroglyphen- schiefern unseres Terrains, mit denen sie auch direkt im Zusammen- hange stehen, und die ich daher mit dem Namen Ropiankaschichten belegte. Wenn es nun auch sehr gewagt wäre zu behaupten, das Erdöl müsse in denselben Schichten auch überall gleichmäßig ver- teilt sein, so liegt anderseits auch kein Grund vor, die Wahrschein- lichkeit der Anwesenheit desselben in Schichten zu bezweifeln, die im direkten Streichen eines sehr reichen Punktes liegen und sogar schon an einer Stelle (Mikova NO in zwei sehr mangelhaft angelegten Brunnen) wirklich Petroleum, wenn auch nicht in bedeutender Menge, geliefert haben. Allerdings wird man bei Bohrversuchen auf Petroleum 1 PauL bezeichnete auf seiner Karte das Vorkommen der Ropiankaschichten pag. 281. (59) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 989 in ziemlich bedeutende Tiefe gehen müssen; vielleicht auch zuweilen erfolglos arbeiten. Die Wahrscheinlichkeit spricht jedoch bei rationell in den richtigen Schichten eingeleiteten Schürfungsversuchen wohl mehr für einen günstigen, als für einen ungünstigen Erfolg.» J. Noru gelangte bei seinen Studien zu demselben Resultate wie Pau (32. 94). Auch er ist der Ansicht, daß die bei Ropianka auftretenden ölführenden Schichten über Tyiawa und Barwinek nach Komarnik hinüberziehen, wo sie längs der Straße aufgeschlossen er- scheinen und sich weiterhin nach Driesna und Mikova fortsetzen. Noru sagt, daß der Grenzkamm der Beskiden die Ölschichten nicht unterbreche, da einige Meilen südlich von der Grenze das Streichen der Schichten und die petrographische Zusammensetzung die gleiche ist und da an einigen Orten tatsächlich Petroleumspuren gefunden werden, so bei Mikova, Vidräny u. s. w. Ebenso erwähnt Ocvrus auf Grund der Untersuchungen von PauL und Norsu den Zug der Ölschichten von Ropianka nach Komarnik, Pikra, Driesna, Mikova (61). Das Petroleum ist in den Komitaten Saros, Zemplen und Ung demnach an Paurs Ropiankaschichten = Anvas untereozäne Schichten gebunden." 1 Betreffs des Alters der Ropiankaschichten sind die Ansichten noch geteilt. PauL hielt sie anfangs eozänen, später jedoch (1875) unterkretazischen Alters. UHtis rechnet sie zur oberen Kreide, während ZuBER (Geologie der Erdölablagerun- gen in den galizischen Karpathen. 1889) sie für untere Kreide hält. H. WALTHER betrachtet sie für eozän (189). Dr. GRYBowsKY (179. Nr. 33) fand in Dünnschliffen, welche er aus den Konglo- meraten der bei Delatyn und Jaromee in Galizien auftretenden Ropiankaschich- ten anfertigte, einige Nummuliten, und zwar Nummulites spira und Nummulites Boucheri, welcher Fund für ein eozänes Alters spricht und beweist, daß wenigstens ein Teil der Ropiankaschichten zum Eozän gehöre. Auch in petrographischer Beziehung sind die Ropiankaschichten den unter- sten Schichten des Eozäns, der «Bunten Schiefergruppe» Unuiss, sehr ähnlich, so daß es — wie Untis selbst erwähnt — im einzelnen Falle ungemein schwierig sei das Alter der betreffenden Schichten zu bestimmen, besonders — was jedoch häufig der Fall ist — wenn die Schichten Versteinerungen nicht enthalten (106. 197). Dieser Umstand bewegte Appa sich zu UHLIG und SzanocHA in Gegensatz zu stel- len, welche die bei Komarnik auftretenden ältesten Schichten, die «Ropiankaschich- ten», zur Kreideformation rechneten. Appa sagt (196.177) folgendes: «Die petro- graphische Ausbildung der hangenden Schichten stimmt zwar mit derjenigen der benachbarten Ropiankaschichten überein, dies ist jedoch, nach Dr. UHLiss Aus- spruch, nicht immer ein Beweis der Hinzugehörigkeit zur Kreideformation. Ich kann daher bei Bestimmung des Alters meiner Schichten, insolange als wir aus den Schichten der untersten Bildungen von Felsökomarnik nicht in den Besitz 290 Dt THEODOR POSEWITZ. (56) Die Ropiankaschichten bilden mehrere parallel mit einander in nordwest—südöstlicher Richtung verlaufende Züge. Der zuerst bekannte ist jener Zug, welcher sich von Ropianka über Barwinek nach Komarnik und weiter in südöstlicher Richtung, mit einer kleinen Unterbrechung bei Prikra, nach Driesna, Mikova und Polena verfolgen läßt. Westlich vom Zuge Komarnik—Mikova findet man bei Krajnoporobka, unweit der Landesgrenze, Ropianka- schichten. In einem gegen die Grenze hinziehenden Graben stehen die untereozänen Buntschiefer an. Im nördlichen Teile des Komitates Säros findet man noch folgende Züge: Vom galizischen Orte Izby zieht sich ein Schieferzug über Ga- boltö nach Sverzsö, Tarna und Rakitö und ein zweiter nach Czigelka und Felsötvaroszez. Weiter östlich streicht ein Schieferzug von den galizischen Orten Hancezowa, Wysowa und Blechnarka nach Stebnik und Zborö. Unweit der Mündung des Stebniktales stehen rote Tone und bituminöse Schiefer an und bei Zborö bunte Schiefer. Der nächste Schieferzug erstreckt sich von den galizischen Ort- schaften Swirtne und Regetow nach Regeltö, wo rote Tone und bituminöse Hieroglyphensandsteine zutage treten. Von hier setzt er nach Beherö, Komlös und Zborö und weiter nach Andrejova fort. Ein weiterer Schieferzug zieht von der Zdyna und Konienezna in Galizien längs dem Ondavatale bis Svidnik und berührt die Orte Ondavka, Felsö- und Alsöpolyanka, Väradka, Felsö- und Alsömirossö und Orlik. Vom Svidnik erwähnt bereits im Jahre 1887 Ocuuus Petro- leumspuren (101. Nr. 15). Nach Norus Angaben treten südwestlich von Bärtfa bituminöse Hieroglyphensandsteine zutage (182). Östlich vom Zuge Komarnik—Mikova treffen wir einen neuen Schieferzug an, welcher von (sertesz, von der Landesgrenze, über Kalenö nach Vidräny streicht. Beim letztgenannten Orte unterzog L. Rorn v. Telegd die Gesteine einer eingehenden Untersuchung. Es kommen hier bunte Schiefer, sowie Hieroglyphensandsteine vor, welche das Alter nachweisender Fossilien gelangen, dieselben nicht mit voller Gewißheit zur Kreideformation stellen, identifiziere sie daher mit den ‚bunten Schiefern‘ Dr. Untiss und ziehe sie vorderhand zu den Eozänschichten.» Wir schließen uns Anppas Auffassung an und halten die petroleumführenden Schichten im nordöstlichen Ungarn, Paurs Ropiankaschichten, für untereozän. Und wenn im folgenden von Ropiankaschichten die Rede ist, so sind darunter die eozänen Petroleumschichten zu verstehen, welche mit Pauss Ropiankaschichten gleich sind. 7 oh N er \ / Be: SS 4 \ 1% IR z’ nr \ x o N eIESojoA 1) FR $ u > x sg \ x S EN ol AR N \ ahuyaıd® ZI0yUey@ N 4 BEGLUDZER N . @ -oysföngzr I suosaj@n, de, N SICY343 EL any euszGO _ guuoigele FR, a {| T a ER N UPAREJBNOG aype) ° > zaodajaı@"-, ne N N fogz [®) a eo ) N N \\ erauın\e f n UZLE . SBERN 77 zo10g [f Y -B[OZ3 = ey © zaolvioy und A: ® Ausıpıne Frei N maofaauye, Pe x su gusjeye® Be Ka Ei x en ” x 2 Be ee N “x a eh, HSSOWgE N“ ee Va en togeg 5 we en ? 1WD zen ba} uury UPPIoM 1710893 I a en Be a x "SNEIOA SUAJSdIUEM A9Po Is1 uoyjejus umSJoAagT sep eyusfiodosjajm, $ 5 S u wornsja, open ur uoryorgoseyurrdoy sTavg =) uagyorypsurzog -... 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Im oberen Szuköer Tale sowie in dem westlichen Nebentale, welches unweit der Dorf- kirche einmündet, sind bunte Schiefer und Hieroglyphensandsteine anstehend vorhanden, welche Petroleumspuren führen. Die Schichten sind gefaltet und steil aufgerichtet. Längs des Tales ist eine Antikli- nale zu beobachten. Südwestlich vom Zuge Komarnik—Mikova—Szukö treffen wir einen anderen Zug an, welcher im Olcsanszkatale gegen Sztropkoolyka und über Krivaolyka nach Izbugyaradväany zieht. Im Olcsanszkatale tre- ten die unteren Eozänschichten bei Varsöcz, Repejö und Prauröcz zu- tage. Bei Varsöcz stehen bunte Schiefer an; nördiich von Repejö, in den Wassereinrissen der Berglehnen Baniska und Derbi, Hieroglyphen- sandsteine und weiter talaufwärts bituminöse Sandsteine. Die Schich- ten sind steil aufgerichtet, das Einfallen ein wechselndes und auch im leztgenannten Tale zieht eine Antiklinale dahin. Die umgebenden Bergeshöhen bestehen aus Magurasandstein. Bei Krivaolyka wurde dieser Schieferzug durch Anppa eingehend studiert. Dieser Zug zieht sich gegen Izbugyaradväny bis zum Laborez- flusse, wo L. Rorn v. Telegd das Vorhandensein von zwei Antiklina- len konstatieren konnte. Es scheint, daß die Fortsetzung dieses Zuges bei Izbugyarokitöcz zu finden sei, wo unweit der Gemeinde und im linksseitigen Graben des Viravatales rote Schiefer und Hieroglyphensandsteine, unter- eozäne Schichten auftreten, die sich in südöstlicher Richtung gegen die Gemeinde Papina fortsetzen, wo sie nördlich vom Orte an der linksseitigen Tallehne zutage treten. Die weitere Fortsetzung des Schie- ferzuges finden wir bei Pihnye, wo gleichfalls rote Tone und Hiero- glyphensandsteine vorkommen und wo bereits kleinere Schürfungen auf Petroleum vorgenommen wurden (65). Von hier erstreckt sich der Schieferzug gegen Szinna hin. \ Nordöstlich vom letzteren Schieferzuge findet man noch andere bunte Schieferzüge. Im Udavatale, unweit von Alsöjablonka, treten (59) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, 293 mehrerenorts bläuliche Hieroglyphensandsteine zutage, welche stark bituminös sind. Hier geschahen auch kleine Schürfungen auf Petroleum. Die Schichten setzen sich in südwestlicher Richtung in das Pesolinkatal fort, wo unweit der Ortschaft Pesolina Ropiankaschichten auftraten. Im Hangenden derselben kommen Menilitschiefer vor. Auch hier geschahen Schürfungen. Nordöstlich von dem Zuge Alsöjablonka—Pesolina trifft man im oberen Udavatale, unweit Telepöcz Ropiankaschichten, bläuliche bitu- minöse Hieroglyphensandsteine an (65). Im Viravatale, einem linksseitigen Nebentale des Laborcztales, treten bei der Ortschaft Virava, neben dem auf die Kobila führenden Wege stark gefaltete Menilitschiefer auf. Diese streichen gegen Nord- west, berühren die Gemeinden Csabolöcz und Nyägö und bilden die Fortsetzung des Schieferzuges Habura—Mezölaborcz. Südwestlich davon treten unweit Zbojna untereozäne Schichten, rote Tone, auf und zwar westlich vom Dorfe, in der Gegend Denkova sowie nördlich davon im Borsudzigraben. Von hier ziehen sie gegen das Vilsavatal, wo sie bei der Mündung des Nebenbaches Mikova, eine Antiklinale bildend, wieder zutage treten. Nach H. Warrter (102. Nr. 15) kommen im Laborcztale zwischen Homonna und Radväny, bei Lyubise und Hanköez (Hankovce), südöstlich von Krivaolyka, Ropiankaschich- ten in einer Breite von 3—4 Kilometern vor, welche im Streichen 7 Kilometer weit zu verfolgen: sind. Rötlich und bläulich gefärbte Schiefer, Hieroglyphensandsteine in strZolkaartiger Ausbildung treten zutage. Ölausbisse sowie Ölspuren fand Warrter wohl nicht, was er besonders der rauhen Witterung zuschreibt, doch gibt er der Über- zeugung Ausdruck, daß — nachdem der petrographische Charakter der Schichten derselbe ist, wie bei den petroleumreichen Ropiankaschich- ten Galiziens — es angezeigt wäre, auch hier nach Petroleum zu schürfen. a) Petroleumschürfungen im Komitate Säros. Im Komitate Säros sind die Petroleumschürfungen neueren Da- tums. In Komarnik wurde 1899 eine Tiefbohrung begonnen. Bei Re- gettö begann man anfangs dieses Jahrhundertes zu schürfen und ebenso bei Zborö eine Tiefbohrung auszuführen. Zborö. Literatur. GC. M. Paur. Die nördlichen Teile des Säroser und Zemplener Komitates. Verhandl. d, k. k. geol. Reichs-Anst. 1869.) 294 D: THEODOR POSEWITZ. (60) V. Unuis. Ergebnisse geologischer Aufnahmen in den westgalizischen Kar- pathen. (Jahrb. d. k. k. geol. Reichs-Anst. 1888, erstes Heft.) Hier besonders p. 197: «Das Bergland im Gebiete des Kartenblattes Bartfeld—Murzyna und im westlichen Teile des Kartenblattes Duklapaß.» Petroleumschürfungen in Zborö. (Ung. Montanindustrie-Zeitung 1905, Nr. 21.) Petroleumvorkommen «Zborö» Komitat Säros, Ungarn. (Allg. österr. Chemi- ker und Techniker-Zeitung 1905 Nr. 15.) Petroleumschürfungen in Zborö. (Allg. österr. Chemiker und Techniker-Zei- tung. Organ der Bohrtechniker 1905 Nr. 14 und 15.) Petroleum in Zborö. (Allg. österr. Chemiker und Techniker-Zeitung 1906, Nr. 19) und (Ung. Montanindustrie-Zeitung 1906 Nr. 18.) Mitteilungen des Oberbergrates L. RoTH v. TELEGD. 7borö liegt im nördlichen Teile des Komitates Säros, 9 Kilome- ter nördlich von Bärtfa und ebenso weit von der Landesgrenze ent- fernt. Die Wiener Geologen Pavr und Unrie befaßten sich zumeist mit den geologischen Verhältnissen als sie während der geologischen Aufnahmen auch die Umgebung dieses Ortes besuchten. (25. 106). Spe- ziell studierten die Umgebung von Zborö mit besonderer Berücksich- tigung des Erdölvorkommens L. Roru v. TELE6D und ZUBER. Geologische Verhältnisse. Die geologischen Verhältnisse sind in Kürze folgende. Die Um- gebung von Zborö und Smilnö besteht aus alttertiären Bildungen. Das jüngste Glied ist der oberoligozäne Magurasandstein, welcher alle höheren Bergketten und Berggipfel bildet. Dieser massige Sandstein spaltet zuweilen in dickere Platten und hat Zwischenlagerungen von schieferigen Gesteinen. Bei Zborö nimmt er im verwitterten Zustande eine rötliche Färbung an. Diesen unterlagern Menilitschiefer, dunkelgefärbte bituminöse dünnspaltige, mergelige Schiefer mit Meniliteinlagerung. Oft sind die dunkelgrauen Schiefer glimmerreich und wechsellagern mit dünnen Hieroglyphensandsteinbänken. Im Liegenden des Unteroligozäns fin- det man Eozänschichten: rote und bläuliche Schiefertone, welche östlich von Zborö gegen Süden hinziehen und in einem Graben des Rakoveczbaches aufgeschlossen erscheinen. In diesem Graben, welcher südwestlich von Smilnö die Landstraße durchquert, sind der ganzen Länge nach die eozänen bunten Schiefer aufgeschlossen, welche stark gefaltet sind. Das allgemeine Streichen ist ein nordwest—südöstliches. Die roten Tone erstrecken sich also von Zborö bis Smilnöo. Ob unter den Eozänschichten Kreide=Inoceramenschichten auftreten, wie solche als vereinzelte Inseln aufzubrechen pflegen, ist noch unbekannt. a DW (61) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 295 Folgender geologischer Durchschnitt veranschaulicht den geo- ‚logischen Bau. Zborö B Smilnd I N Kremnianka Geologisches Profil nach ZuBER. 1. Eozän. 2. Unteroligozän (Menilitschiefer). 3. Oberoligozän (Magurasandstein). Petroleumschichten. Das Petroleum ist an die untereozäne Gruppe der roten Schiefer gebunden, welche stark gefaltet sind und bei Zborö einen Sattelauf- bruch bilden. Zwischen den Schiefern finden sich in der Regel ölfüh- rende Sandsteine von beträchtlicher Mächtigkeit eingelagert vor. Bei Zborö findet man wohl keine Petroleumspuren, welche jedoch beim Rakoveczbache an zwei Stellen anzutreffen sind. Weiterhin muß in Betracht gezogen werden, daß fünf Kilometer nordwestlich von Smilnö, im Streichen der eozänen roten Tone, bei Regettö, einige Versuchs- schächte gegraben wurden, wo sich bereits in einer Tiefe von 20 m Gase und Erdölspuren zeigten. Der eozäne Schieferzug bei Zborö setzt sich in nordwestlicher Richtung nach den Orten Ober- und Unter-Regietow in Galizien fort, wo dieselben Schichten zutage treten, und weiterhin nach Gorlice, wo in demselben Niveau Petroleum vorhanden ist. Nach Zupers Ansicht sind dagegen die Zboröer Eozänschichten mit dem benachbarten Petroleumgebiete Galiziens in keinem Zusam- _ menhange. Petroleumschürfungen. Bei Zborö wurde die erste Tiefbohrung 1905 in den vom Ma- gurasandstein überlagerten bunten Schiefern begonnen. Anfangs zeigte sich mehr oder weniger Ton. Später wechsella- 296 D: THEODOR POSEWITZ, (62) gerten Schiefer mit Sandsteinlagen. Bei 840 m zeigten sich stärkere Petroleumspuren. In dieser Tiefe blieb der Bohrer im Bohrloche stecken, wurde aber nach sechs Wochen glücklich wieder herausge- zogen. Sodann wurde die Bohrung fortgesetzt. Bei 820 m trat ein mittelkörniger, härterer Sandstein in einer Mächtigkeit von 10 m auf. Im Dezember 1906 wurde eine Tiefe von 900 m erreicht. Die durch- bohrten Schichten bestehen in einer Wechsellagerung von Schiefern und Sandsteinen. Die Bohrung wird fortgesetzt. Regettö. Bei Regettö, einer nördlich von Zborö, in dem mit dem Beskid- Grenzkamme parallel verlaufenden Ricskatale liegenden Ortschaft, wurde 1901 ein vier Meter tiefer Versuchsschacht gegraben, in welchem sich keine Petroleumspuren zeigten. Am nordwestlichen Ende der Ortschaft wurden in der linken Talseite drei Versuchsschächte bis zu einer Tiefe von 21, 27 und 34 m gegraben. Die durchgrabenen Schächte bestanden aus roten Tonen und Hieroglyphensandsteinen. Hier zeigten sich Erdölspuren und nachdem die Anwesenheit des Eozäns hier konstatiert wurde, ist die Möglichkeit vorhanden, in größerer Tiefe auf Erdöl zu stoßen." Felsökomarnik. Literatur. G. M. Paur. Die geologischen Verhältnisse des nördlichen Säroser und Zemplener Komitates. (Jahrb. der k. k.g. R. Anst. 1869.) Dr. L. SzasnocHA. Vorlage der geologischen Karte von Jaslo und Krasno in Westgalizien. (Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanst. 1881 Nr. 17.) V. Unuie. Beiträge zur Geologie der westgalizischen Karpathen. (Jahrb. d. k. k. Geolog. Reichs-Anst. 1883.) V. Unuis. Ergebnisse geologischer Aufnahmen in den westgalizischen Kar- pathen. (Jahrbuch der k. k. geolog. Reichs-Anst. 1888.) Hier speziell p. 197: «Das Bergland im Gebiete des Kartenblattes Bartfeld—Murzyna und im westlichen Teile des Kartenblattes Duklapaß.» KoLoman v. Apva, Geologische Aufnahmen im Interesse von Petroleumschür- fungen im nördlichen Teile des Komitates Zemplen in Ungarn. (Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. XII, 1900.) Der erste Ölsprudel in Ungarn, (Alle. österr. Chemiker und Techniker- Zeitung 1900, Nr. 17.) A. WaurLneR. Magyarorszäg bänya- &s kohöipara 1900, 1901, 1902-ben. Bänyä- szati es Kohäszati Lapok 1901, 1902, 1903.) Ungarns Berg- und Hüttenproduktion in den Jahren 1900, 1901, 1902 (ungarisch). Berichte der Berghauptmannschaften und andere amtliche Daten, 1 Mitteilung des Oberbergrates L. RoTH v. TELEGD. (63) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, 9297 Geschichtliches. Felsökomarnik liegt im nördlichen Teile des Komitates Säros, zwei Kilometer von der Grenze entfernt, in der Nähe des Duklapasses. Pau erwähnt als erster Komarnik, als er Ende der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts im nördlichen Teile der Komitate Säros und Zemplen geologische Aufnahmen vollführte. Er beschreibt die tiefsten Schichten des eozänen Karpathensandsteines, welche hier zutage treten, die Ropiankaschichten. Diese ziehen vom galizischen Orte Ropianka südöstlich nach Barwinek und Felsökomarnik und ver- schwinden weiter südöstlich unter der Decke jüngerer Ablagerungen. Der polnische Geolog Dr. SzasnocHAa, welcher 1881 in Galizien in unmittelbarer Nähe von Komarnik geologische Aufnahmen voll- führte, bezeichnete die nördlich von Komarnik auftretenden Ropianka- schichten als kretazisch, wie es Paun bereits im Jahre 1875 getan hatte. 1883 besuchte V. Unrıs Komarnik. Auch er spricht von Ropianka= Kreideschichten, auf welche derbe massige Sandsteinablagerungen folgen (mittlere und obere Kreide). 1888 kam Unris wieder in die Ge- gend von Komarnik. Jetzt unterschied er bereits unter der Bezeich- nung «Alttertiär im Berglande» eine Schichtengruppe, welche er unter dem Namen «Bunte Schiefer» vereinigt und von welchen er erwähnt, daß sie in petrographischer Beziehung den kretazischen Ropianka- schichten sehr ähnlich sind und daß es oft — infolge Mangel an Versteinungen — schwer zu unterscheiden sei, mit was für Schich- ten man es zu tun habe (106). 1898 vollführte KorLoman v. Anpa spezielle geologische Aufnah- men in Komarnik und Umgebung mit besonderer Berücksichtigung des Petroleumvorkommens, welcher Aufgabe er in jeder Beziehung voll- kommen entsprach. Im Gegensatze zu den übrigen Geologen schreibt er den dortigen Ropiankaschichten, d. h. den erdölführenden Schich- ten kein kretazisches Alter zu, sondern zählt dieselben zum Unter- eozän (196). Geologische Verhältnisse. Bei der Beschreibung der geologischen Verhältnisse folgen wir den Angaben Appas. Nach Appa sind bei Komarnik bloß Eozänbildungen vorhanden und zwar alle drei Gruppen desselben, nämlich das Unter-, Mittel- und Obereozän, 298 D: THEODOR POSEWITZ. (6#) Untereozän — Petroleumschichten. Die untereozänen Schich- ten haben eine verhältnismäßig geringe räumliche Ausdehnung. Sie treten zu beiden Seiten der Landstraße bei Komarnik auf und ziehen vom Tale auf die umgebenden Anhöhen hinan, so gegen Osten auf den Bergrücken Bilybord, gegen Westen auf den Bergrücken Kamianeez, während sie im Süden der Ausläufer Matiska abschließt. Gegen Nor- den hin erstrecken sich die Untereozänschichten = Ropiankaschichten nach Galizien und zwar in zwei Zügen. Der eine ansehnliche Zug streicht in nordwestlicher Richtung nach Barwinek, dem Grenzorte Galiziens, während der zweite Zug in der Form eines schmalen Strei- fens den Bergrücken Kamianecz im Süden umgebend, über den Berg Jalowa Kiezera nach dem galizischen Orte Zyndratowa verläuft. Das Liegende der untereozänen Schichten ist nicht bekannt. Das Hangende wird von mittel- und obereozänen Schichten gebildet. Die untereozänen Schichten bestehen aus feinglimmerigen kalk- haltigen, von Kalzitadern durchsetzten Hieroglyphensandsteinen, welche mächtig entwickelt sind, ferner aus bunten Schiefern (schwarzen, grau- lichen und roten Schiefern) sowie aus bläulichem Tone oder bläulichen Schiefertonen. Die bläulichen Tonmassen sind innerhalb der bunten Schiefer vorherrschend und Ursache der so häufigen Erdrutschungen bei Komarnik. Über das Alter der Schichten äußert sich Anva wie folgt (196. 177): «Bei Untersuchung der Schichten in der Umgebung von Felsökomar- nik fand ich im Liegenden überall in gestörtem Zustande die weichen, bunten Schichten und hieroglyphischen, mit Kalzitadern durchsetzten Glimmersandsteine; im Hangenden aber härtere Gebilde, zähe, massige Sandsteine mit von den liegenden Schichten vollständig abweichen- dem Charakter. Auf diesem Gebiete fand ich weder in den hangen- den, noch in den liegenden Gesteinsschichten Fossilien vor, gelangte mithin nicht in den Besitz das Alter charakterisierender Daten. Die petrographische Ausbildung der hangenden Schichten stimmt zwar mit derjenigen der benachbarten Ropiankaschichten überein, dies ist jedoch, nach Dr. Unrie, nicht immer ein Beweis der Hinzugehörigkeit zur Kreideformation. Ich kann daher bei Bestimmung des Alters mei- ner Schichten, insolange als wir aus den Schichten der untersten Bildung von Felsökomarnik nicht in den Besitz das Alter nach- weisender Fossilien gelangen, dieselben nicht mit voller Gewiß- heit zur Kreideformation stellen, identifiziere sie daher mit den ‚bun- ten Schiefern‘ Dr. Unuies und ziehe sie vorderhand zu den unteren Eozänschichten. » Mitteleozän. Die milteleozänen Schichten treten in einigen (65) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 299 Tälern zutage ; so längs des Solotvinabaches, im Jasovatale und längs des Hubokibaches. Sie bestehen aus lichtgefärbten Schiefertonen, aus schwarzen Schiefern und aus feinkörnigen, bläulichgrauen, zähen und festen Sandsteinen. Sie stehen in enger Verbindung mit den untereozänen Sehichten, denen sie, was Kalkgehalt, lichte Färbung und Glimmer- reichtum betrifft, sehr ähnlich sehen, jedoch in mancher Beziehung anders gestaltet sind. Sie sind härter und zäher, das Streichen und Fallen ist ein weniger gestörtes. Aus diesem Grunde trennte sie Anna vom Untereozän und stellte sie ins Mitteleozän. Obereozän. Die Anhöhen und Bergrücken, welche Felsöko- marnik umgeben, werden von obereozänen Schichten gebildet, und zwar von dichten oder feinkörnigen, kalkhaltigen, an den Absonde- rungsflächen feinglimmerigen Sandsteinen. welche in groben Bänken auftreten und gefaltet sind. Der Sandstein wechsellagert mit gelben, bläulichen oder schwärzlichen Schiefertonen, worunter auch mergelige Schiefer vorkommen. Die Schichten sind kalkhaltig. Die Fallrichtung Westnordwest 45—50°. Anpa hält diesen diekbankigen Sandstein, den «grobbankigen Sandstein» Unriss auf Grund seiner stratigraphischen und tektonischen Eigenheiten für obereozän. Bilabord | Kamiane 569m. 578m, Bisztra Komarnik | Zyndratowa 4BDm. N 420m. | % Geologischer Durchschnitt durch das Tal von Komarnik. (Nach Appas Beschreibung.) 1. Unterozän. 2. Mitteleozän. 3. Obereozän. Petroleumschichten. Das Erdöl ist an die untereozänen Schichten gebunden. Über die Verbreitung und petrographische Zusammensetzung wurde in Kürze bereits berichtet [p. 298 (64)]. Das Gebiet, in welchem sie zutage treten, ist zwar nicht groß (3°5 Kilometer lang und ebenso breit), doch sehr hoffnungsreich, weil Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar, Geol. Anst. XV. Bd. 4. Heft. 91 300 D: THEODOR POSEWITZ. (66) die Schichten jenem Petroleumzuge angehören, welcher gegen Ro- pianka streicht, wo bekanntlich reichlich Erdöl vorkommt. Zwischen Komarnik und Ropianka liegt der Grenzort Barwinek (22 Kilometer nordwestlich von Komarnik), wo in einem Bohrloche in 500 m Tiefe etwas Öl gefunden wurde und sich Gase zeigten. Das Streichen der Petroleumschichten isi von Nordwest gegen Südost gerichtet; das Haupteinfallen ein südwestliches. Abweichun- gen von dieser Richtung sind bloß lokaler Natur. Die Lagerung der Schichten ist sehr gestört. Sie bilden eine Synklinale unterhalb des Bergrückens Bilabord, treten bei Felsökomarnik zutage, wo sie einen Schichtensattel bilden um beim Orte Zyndratowa in Galizien wieder emporzubrechen. Die Schichtenlinie des Sattels liegt an der östlichen Seite des Komarniker Tales, wo sich die bedeutendsten Schichten- störungen zeigen. Petroleumschürfungen. Im Jahre 1899 wurde, nachdem die Umgebung von Komarnik, mit besonderer Berücksichtigung des Petroleumvorkommens, geologisch aufgenommen wurde und nachdem der durch die Ungarische Kredit- bank gegründete Aktiengesellschaft für Erdölschürfungen eine Staats- subvention für eine Tiefbohrung zugesprochen wurde, nach Petroleum geschürft. Appa bestimmte den Ort der Bohrung sowie die Tiefe der- selben mit 600—700 Meter. Im September des Jahres 1899 wurde die Tiefbohrung in An- griff genommen und zwar in einem 40 m tiefen Versuchsschachte mit einem Bohrdurchmesser von 645 Millimeter. Bis zu Ende des Jahres wurden 154 m erbohrt. Bei 420 m zeigten sich starke Gase. Bei 426—430 m wurde eine rote Schieferschicht durchbohrt. Bei 554 m erfolgte ein heftiger Gasausbruch, wobei Wasser und Öl ausgeschleudert wurden. Dieser Gasausbruch dauerte einige Tage lang. Die tägliche Ölgewinnung war in dieser Zeit 70 Faß. Nach dem Aufhören des Ölausflusses wurde durch Pumpen noch täglich sechs Faß Rohöl gewonnen, bis im September der Ölzufluß ein solch geringer wurde, daß man das Pumpen einstellte.e. Nun wurde weiter gebohrt, inzwischen jedoch stagnierte die Arbeit, da der Bohrmeibßel gebrochen war. Ende 1900 wurde eine Tiefe von 625 Meter erreicht. Bei 635 m erbohrte man einen neuen Petroleumhorizont. Es wurde von neuem die Pumpe angesetzt. und vier Monate hindurch bis Ende Mai gepumpt. Im März gewann man auf diese Art 23798 Kg Rohöl, im April 9960 Kg und im Mai 7560 Kg. Durchschnittlich wur- den täglich fünf Faß Rohöl gewonnen. Profil der Tiefbohrung i Felsökom arnik. (1899— 1902.) | TER an Sa en Babel ee Fl FRael/ejretze je] nn I - 2505 DET Te 302 D: THEODOR POSEWITZ. (68) Nun wurde die Bohrung fortgesetzt und Ende 1901 eine Tiefe von 801 m erreicht. Die durchbohrten Schichten bestanden aus einer Wechsellagerung von graulichen Schiefern und Sandsteinen und har- ten Sandsteinen. Eine neuere ölführende Schicht fand man bis zu dieser Tiefe nicht, obwohl sich bei 781 m wieder Gase und starke Ölspuren zeigten. Bei S20 m wurde die Bohrung eingestellt. Der Bohrdurchmesser betrug #”, womit man die Bohrung ohnedies nicht hätte fortsetzen können. Die Rohölproduktion war: weahre 1900 .. Sanseien 31a19 7 « « 1901 . ... . see 419666 \% zusammen.. .. 81115 Kg Das Resultat war kein besonders günstiges, doch wäre es mo- tiviert gewesen, das Bohren fortzusetzen. Die Gesellschaft für Erd- ölschürfungen, welche die Ungarische Kreditbank gründete, stellte jedoch nach der ersten Bohrung jegliche weitere Arbeit ein. b) Petroleumschürfungen im Komitate Zemplen. Die ersten Schürfungen wurden im Komitate Zemplen in Mikova angeblich Ende der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts aus- geführt. Der Wiener Geolog Paun machte bereits im Jahre 1868, als er diese Gegenden geologisch aufnahm, davon Erwähnung (25. 278). Als anfangs der achtziger Jahre in Ungarn eine allgemeine Be- wegung die Ausbeutung der Petroleumschichten betreffend entstand, fing man auch im Komitate Zemplen, ebenso wie im benachbarten Komitate Säros, an auf Petroleum zu schürfen. Diese Arbeiten beweg- ten sich indes bloß in den Anfangsstadien und lassen sich keines- wegs mit den in anderen Gegenden ausgeführten Schürfungen ver- gleichen. So wurde in Mikova auf dem Keeuevıcnschen Schurfterrain ein 9 m tiefer Schacht gegraben. Als jedoch ein Besitzstreit entstand, wurden die weiteren Arbeiten eingestellt (65. 15). Zu dieser Zeit treffen wir auch Ritter von Sravexov, den uner- müdlichen Vorkämpfer der Petroleumschürfungen, in den Komitaten Säros und Zemplen, welcher im Laboreztale ausgebreitete Freischurf- terrains okkupierte. Die unbedeutenden Schurfversuche führten indes auch hier, gleichwie anderwärts zu keinem greifbaren Resultate. Unter anderen ließ Stavenov zwischen Csertesz und Czeremha eine Schurf- schacht von einigen Metern Tiefe graben, jedoch ohne Erfolg (101. Nr. 13). (69) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 303 Auch östlich vom Laboreztale wurden Schurfversuche unternom- men. Zwischen den Ortschaften Alsöjablonka und Telepöecz ließ die Graf Franpernsche Güterdirektion in Szinna in den dort auftretenden bituminösen Hieroglyphensandsteinen eozänen Alters auf Erdöl schür- fen, jedoch ohne wesentlichen Erfolg. Östlich von den genannten Orten wurde im Dorfe Pesolina, 600 m von der Kirche entfernt ein 30 m tiefer Schacht gegraben. Es zeigten sich während der Arbeit Gase. Als jedoch Salzwasser in den Schacht eindrang. wurde die Arbeit eingestellt. In der Gemarkung der Gemeinde Pichnye wurde gleichfalls ein Versuchsschacht von geringer Tiefe in. bunten Schiefer- und Hiero- glyphensandsteinschichten gegraben. Im Jahre 1884 ruhten auch hier die Arbeiten. Beim Orte Szinna wurden ebenfalls einige seichte Schächte gegraben. Erst dann fing man an mit mehr Ernst zu schürfen, als die einzelnen Petroleumgebiete geologisch untersucht wurden und für die Bohrungen staatliche Subvention in Aussicht gestellt wurde. Damals begann man in der Nähe von Krivaolyka und in Szukö an auf Petroleum zu bohren. Mikova. Literatur. K. M. Paur. Die nördlichen Teile des Zemplener und Unger Komitates. (Ver- handlungen der k. k. geol. Reichsanstalt 1869.) A. Ocunvs. Über einige Petroleumfundorte in Ungarn. (Österr. Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen 1883.) A. Ocurus. Über Chancen des Petroleumbergbaues in Ungarn. (Allg, österr, Chem. u. Techn. Zeitung 1887) und (Ung. Montanindustrie Zeitung 1887.) J. Noru. Über die Bedeutung von Tiefbohrungen in den Bergölzonen Gali- ziens. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1873.) J. NorH. Über Bohrungen in Ungarn und in den Mulden der Petroleumzone Galiziens. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Zeitung. Organ des «Verein der Bohr- techniker» 1894. Nr. 19.) H. WALTER. Ungarische Petroleumvorkommen. (Montanzeitung für Österreich- Ungarn 1895. Nr. 10, 11.) RicHTER GEza. Velemeny a zemplenmegyei Mikova &s Habura közsegek terü- leten földolajra törtenendö kutatäsokröl. (Banyaszati es Kohäszati Lapok 1897. Nr. 7.) Gutachten über zu vollführende Petroleumschürfungen bei Mikova und Habura im Komitate Zemplen (ungarisch). K. v. Anpa. Geologische Aufnahmen im Interesse von Petroleumschürfungen im nördlichen Teile des Komitates Zemplen in Ungarn. (Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geol. Anstalt XII. 1898.) K. v. Anpa. Geologische Aufnahmen im Interesse von Petroleumschürfungen in den Komitaten Zemplen und Säros. (Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geol. Anstalt XIII. 1902.) 304 D: THEODOR POSEWITZ. (70) Geschichtliches, Wie bereits erwähnt, war der Wiener Geolog Pau der Erste, welcher Ende der sechziger Jahre betonte, daß sich die bei Ropianka in Galizien anstehenden petroleumführenden Ropiankaschichten über Barwinek nach Ungarn fortsetzen und bis Polena, unweit Mikova, ver- folgen lassen. Ebenso wies er nach, daß nördlich von Mikova noch ein zweiter Zug von Ropiankaschichten vorkomme (25. 276). Auch J. Noru erwähnt (33), daß sich bei Mikova Petroleum- spuren vorfinden und daß dieser Ort im Streichen der Petroleum- schichten von Ropianka und Barwinek liege. Ocurus (101) sagt, daß die Ölspuren in bläulichgrauen Hiero- glyphenschichten (Ropiankaschichten) vorkommen, welche stark gefal- tet sind. Unter diesen Gesteinen sind insbesondere die krummschaligen Sandsteine und Schiefer von dünnen Kalkspatadern durchzogen. Er erwähnt ferner, daß bei Habura und (Csertesz bituminöse Sandsteine zutage treten, in welchen Ritter von Srtavenov Schurfversuche vor- genommen hat. H. Warter (162) besuchte gleichfalls Mikova. Er äußert sich dahin, daß Mikova die Fortsetzung der unweit Dukla auftretenden Ropiankaschichten sei mit dem Gesamttypus der produktiven Naphtha- formation. «Es leidet keinen Zweifel, daß wir hier es mit der Fort- setzung des galizischen Petroleumterrains zu tun haben. Nicht bloß der petrographische Charakter der Schichten, sondern auch die tek- tonischen Verhältnisse lassen nichts zu wünschen übrig. Ohne Zweifel wird sich hier ein schöner Petroleumbergbau entwickeln.» 1896 kam RıcHter nach Mikova und Habura, um das Erdölvor- kommen der Gegend zu studieren. Die Untersuchungen führten ihn zu dem Ausspruche, daß der geologische Bau der Gegend zu der Hoffnung berechtige, die Anwesenheit des Erdöls voraussetzen zu können. Rıcnter hält es nicht für zweckmäßig bei Mikova selbst zu bohren. Er ist vielmehr der Ansicht bei Habura eine Bohrung vor- zunehmen, wo sich eine Sattelbildung der Schichten zeige. Doch hält er es für notwendig, bevor man zu einer Bohrung schreite, die Gegend erst gründlich geologisch untersuchen zu lassen (175). Letzteres geschah auch bereits im folgenden Jahre 1897 durch Koroman v. Avoa (188). Anppas Aufnahmen stimmen nicht in allem mit den Ansichten Rıcnters überein. Namentlich ist Anppa für eine Bohrung in Mikova und hält Habura dazu nicht geeignet. Appa unter- suchte mit großer Genauigkeit die Umgebung von Mikova und kartierte (71) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 305 dieselbe. Seine Arbeit gehört zu den besten und seine Angaben sind ganz zuverlässig. Bei der Beschreibung von Mikova folgen wir seinen Ausführungen. Geologische Verhältnisse. Mikova liegt im Komitate Zemplen, fünfzehn Kilometer in süd- östlicher Richtung von Komarnik entfernt. Die hier auftretenden Schichten sind die Fortsetzung der Petroleumschichten von Ropianka, Barwinek, Komarnik. Nach Appa haben wir es hier mit alttertiären Bildungen, mit Eozän und Oligozän, zu tun. Untereozän (Petroleumführende Schichten).” Das Untereozän tritt in zwei Zügen auf. Der eine streicht in einer Breite von 1°5 Kilo- meter in nordwest—südöstlicher Richtung, von der an der Landesgrenze liegenden Ortschaft Csertesz bis zum Dorfe Vidräny am Laborezflusse, nordöstlich von Habura. Der andere Zug berührt den Ort Dricesna und setzt sich in südöstlicher Richtung nach Mikova und weiterhin nach Rokitöcz fort. Letzterer Zug gewinnt bei Mikova die größte Aus- dehnung, während derselbe gegen Driesna zu au beiden Seiten des Hoczankabaches in der Form eines schmalen Streifens hinzieht und unweit der Dorfkirche sein Ende erreicht. In den Hoczankabach fließt ein Bächlein von dem nordöstlich von Driesna sich erhebenden Berg- rücken, längs welchem, sowie in den zahlreichen Wasseradern, die Petroleumschichten am schönsten aufgeschlossen sind. Hier können die tektonischen Verhältnisse am besten studiert werden und hier traf Anpa eine Sattelbildung sowie die Zone der Sattellinie an. Südöstlich von Mikova, gegen Rokitöcz zu, sind die Eozänschich- ten durch jüngere Ablagerungen verdeckt und treten bloß in drei kleinen Aufbrüchen in tiefgelegenen Aufschlüssen der einzelnen Bäche zutage. Die untereozänen Schichten bestehen aus bunten Schiefern, aus Hieroglyphensandsteinen und aus Tonen. Die Hieroglyphensandsteine sind von grünlicher oder bläulichgrüner Färbung, feinglimmerig und von Kalkspatadern durchsetzt. Sie bilden 30—40 Zentimeter mächtige Bänke und zeigen meist die strZolkaartige Ausbildung. Nördlich von Habura am Roczanisokibache führt der körnige Sandstein Nummuliten. Die untereozänen Schichten sind ungemein stark gefaltet und meist steil aufgerichtet. ! Bereits bei der Beschreibung von Felsökomarnik wurde erwähnt, daß Appa die hier auftretenden Ropiankaschichten für Eozän hält. 306 D: THEODOR POSEWITZ. (72) Mitteleozän. Das Mitteleozän kommt bloß beim Orte Driesna vor, wo es die untereozänen Schichten überlagert. Hier zieht es längs des Hoczankabaches bis zu dessen Quellgebiet, ferner längs des vom Bergrücken Pereliski-Postavne fließenden Bache, und zwar an dessen nordwestlicher Seite, sowie an der rechten Seite des Javoribaches bis in die Nähe des Bergrückens dahin. Schließlich findet es eine geringe Verbreitung zwischen Driesna und Mikova, südlich von ersterer Ortschaft. Die mitteleozänen Schichten bestehen aus kalkhaltigen, von Kalzitadern durchsetzten, feinglimmerigen, meist graulichen Hiero- glyphensandsteinen, welche selten krummschalige Struktur zeigen und oft 20—30 Zentimeter mächtige Bänke bilden; ferner aus Schiefer- tonen und Mergelschiefern. Letztere bilden dünne Zwischenlagen in den Sandsteinen, stellenweise jedoch auch mächtige Schieferkomplexe. Die Schiefertone sind von graulicher, bläulicher oder dunkler Farbe. Letztere sind hart und haben einen muscheligen Bruch. Die mitteleozänen Schichten bilden das Hangende des Unter- eozäns und zeigen mit letzterem eine konkordante Entwicklung. Ihnen aufgelagert sind die Oligozänschichten.' Unteroligozän (Menilitschiefer), Das Unteroligozän finden wir mächtig entwickelt im Laborcztale, von Mezölaborez über Habura bis Csertesz sich erstreckend, ferner im Rokitöczertale bei der gleich- namigen Ortschaft und talabwärts davon, weiterhin südlich vom Dorfe Driesna an der rechten Seite des Hoczankabaches vor: an letzterem Orte bloß in geringer Ausdehnung. Der schönste Aufschluß befindet sich in der Nähe von Mezö- laborez, und zwar in jenem Teile des Laboreztales, welcher sich vom DBergrücken Kamionka (südlich von Mezölaborez gelegen) über Mezölaborez bis nach Vidräny erstreckt. Bereits Pavr beschrieb dieses Profil (25. 274) und Appa, welcher es ebenfalls studierte, stimmt im ganzen mit der Auffassung Paurs überein. PauL erwähnt als jüngste Bildung den Magurasandstein, einen grobkörnigen, quarzitischen Sand- stein. Diesen unterlagern graue Mergelschiefer mit untergeordneten Sandsteineinlagerungen. Dann folgen im Liegenden schwarze, bläulich- grau verwitternde Schiefer mit Meniliten (Smilnoschiefer) und schlie®- lich bei der Ortschaft Vidräny Ropiankaschichten, d. i. Hieroglyphen- und Fucoideensandsteine. 1 Die Mitteleozänschichten Appas entsprechen sowohl in petrographischer, als auch in stratigraphischer Beziehung Parıs und Unis Beloweszaschichten. Paur unterschied in dem angrenzenden Gebiete Anpas : Ropiankaschichten (= Unter- eozän Appas), Beloweszaschichten, Menilitschiefer und Magurasandstein; UHLIG bestätigte die Richtigkeit der Schichtenfolge (188. 197). (73) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 307 Die unteroligozänen Schichten bilden im Laboreztale eine Syn- klinale und sind ungemein gefaltet.! Sie bestehen aus weichen, oft glimmerigen, dunkelgefärbten, bläulichgrauen oder gelblichgrauen mer- geligen Tonschiefern, denen Menilite, stellenweise Toneisensteine so- wie Zementmergel eingelagert sind. Zwischen den Schiefern sind auch grauliche, glimmerige, kalkhaltige, einen Meter mächtige Sandsteinbänke eingelagert, welche von Kalkspatadern durchsetzt und manchmal bitu- minös sind. Sie führen auch Kohlenspuren und nehmen bei der Ver- witterung eine gelblichbraune Farbe an. Die mächtig entwickelten, stark gefalteten Schichten sind am schönsten bei Habura längs den Bächen Habura und Silski aufgeschlossen. Im Liegenden findet ‚man die Untereozänbidungen in steiler Schichtenstellung. Im Rokitöeztale :sind die Menilitschiefer ähnlich entwickelt. Sie sind auch hier stark gefaltet, wie man dies längs des Baches mehreren- orts sehen kann. Mitteloligozän. Während bei Rokitöcz, Mikova und Driesna bloß wenig Menilitschiefer vorhanden sind, findet man einen anderen Gesteinskomplex in mächtiger Entwickelung vor, welcher von Rokitöcz über Mikova bis Dricsna hinzieht. Dies ist das Mitteloligozän Anpas (188. 302). Die Schichten bestehen aus harten, grünlich gefärbten Hiero- glyphensandsteinen. welche meist feinkörnig sind und schleifsteinartig aussehen. Zuweilen werden sie. konglomeralartig und dann haben auch die Hieroglyphen ein derberes Aussehen. Diese grünlichen, har- ten, glasigen, schleifsteinartigen Sandsteine wechsellagern mit grau- lichen oder schwärzlichen Tonschiefern, zwischen welchen Toneisen- steine und Zementmergel eingelagert erscheint. Dieser Schichtenkomplex liegt zwischen dem Magurasandstein und den Menilitschiefern. Er zeigt Faltungen, jedoch nicht in dem Grade wie die Menilitschiefer und die untereozänen Schichten, lagert konkordant auf den Menilitschiefern und wo letztere, wie bei Mikova, fehlen, diskordant auf den steil aufgerichteten untereozänen Schichten. In Berücksichtigung der petrographischen und stratigraphischen Ver- hältnisse dieser Gesteinsgruppe schied Appa dieselben als mitteloligo- zäne Gruppe aus (188. 303). Wo das Mitteloligozän unmittelbar auf den Ropiankaschichten lagert, liegt es diskordant auf letzteren. Oberoligozän (Magurasandstein). Die jüngsten Bildungen, im Hangenden der Menilitschiefer auftretend, sind die Magurasandsteine, welche die größeren Höhenzüge bilden, und zwar östlich von Dricsna 1 Appva trennt die Menilitschiefer von den Smilnoschiefern, bezeichnet auf seiner Karte jedoch beide mit derselben Farbe. 308 D: THEODOR POSEWITZ. (74) den oberen Teil des Bergrückens Perelisko-Postavna, und die Anhöhen östlich und westlich vom genannten Orte. Die größte Ausbreitung gewinnt der Magurasandstein am Berg- rücken Karmionka, welcher zwischen dem Laboreztale sowie Mikova und Rokitöez die Wasserscheide bildet. Einige Steinbrüche gewähren schöne Aufschlüsse. Ein grobkörniger, fast konglomeratartiger Sand- stein, welcher große und derbe Hieroglyphen führt, tritt in bis drei Meter mächtigen Bänken auf. Ihm sind Schiefertone eingelagert. Die Lagerung der Schichten ist fast ungestört. Sie fallen unter 40° gegen Südwest ein und werden als Schleifsteine benützt. ‚Hauer und Appa beschreiben ausführlich die Schichtenfolge (11. 25; 188. 313). Die Lagerungsverhältnisse sind fast bei allen Schichten stark gestört." Petroleumschichten. Die Petroleumschichten, d. i. Paurs Ropiankaschichten, welche bei Mikova auftreten, gehören, wie die übrigen ähnlichen Schichten in den Komitaten Säros und Zemplen, dem Untereozän an. Über die petrographische Zusammensetzung wurde bereits gespro- chen. Das Hauptstreichen ist ein nordwest—südöstliches, das Haupt- einfallen gegen Südwesten gerichtet. Abweichungen von diesen Rich- tungen kommen stellenweise wohl vor, sind jedoch bloß lokaler Natur. So fallen die Schichten bei Polena gegen Süden ein. Dieselben sind stark gefaltet. Die Ropiankaschichten brechen in zwei Zügen hervor: der eine ist nördlich von Habura, nahe zur Landesgrenze, der andere bei Mikova, bei letzterem Orte 2°5 Kilometer breit, vorhanden. An beiden Orten bilden sie Antiklinalen mit Nebenfaltungen. Der nordöstliche Flügel des Sattels ist steiler aufgerichtet als der südwestliche Flügel. Der Sattel bei Mikova läßt sich sowohl gegen Driesna zu in nordwestlicher Richtung, als auch gegen Rokitöcz zu gegen Südosten verfolgen. In letzterem Gebiete werden die Ropianka- schichten fast überall von Schichten des Mitteleozäns überlagert. Die Sattelbildung ist längs des Baches, welcher bei Mikova von der Wasserscheide gegen Driesna zu fließt, gut zu studieren. Die Scheitel- linie des Sattels liegt nördlich von Mikova im oberen Ripnetale, wo 1 Am meisten bei den Ropiankaschiheten sowie bei den Menilitschiefern ; am wenigsten bei den mitteloligozänen Schichten und den Magurasandsteinen, welche beide aus härteren Gesteinen bestehen. (75) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 309 die Schichtenlage am meisten gestört erscheint und wo das Petroleum emporquillt. Der beste Punkt für eine Bohrung ist, nach Anpa, der mittlere Was- serriß, welcher sich nördlich von Mikova gegen das Dorf hin erstreckt. Hier müßte man jedoch, wie Anpa bemerkte, wenigstens drei Tief- bohrungen bis zu einer Tiefe von 600—700 m vornehmen, da die Schichten steil aufgerichtet sind und eine günstigere Fatlrichtung bloß in größerer Tiefe vorausgesetzt werden kann. Die zweite Aufbruchszone der untereozänen Petroleumschichten bei Habura ist verhältnismäßig schmal und die Unzugänglichkeit der- selben würde den Aufschluß sehr erschweren. In dieser Zone wäre, nach Appa, der günstigste Punkt für eine Tiefbohrung bei Kaleno zu suchen. Aussichtslos ist eine Bohrung in den Menilitschiefern bei Habura. Petroleumschürfungen. Angeblich wurden Ende der fünfziger oder anfangs der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts die zwei ersten Versuchsschächte in Mikova durch einen galizischen Juden bis zu einer Tiefe von 10, bez. 16 m gegraben, und zwar zwei Kilometer westlich von Mikova längs des Weges nach Habura, am rechten Ufer des Ripnebaches. Diese beiden Schächte lieferten angeblich 2700 Kilogramm Rohöl. Infolge mangelhafter Zimmerung stürzten die Schächte ein und das Schürfen wurde eingestellt. Die Spuren der beiden Schächte sowie ein ein- gestürzter Stollen sind noch zu sehen. Als in den achtziger Jahren die Petroleumschürfungen einen neuen’ größeren Aufschwung nahmen, wurde in Mikova selbst nicht viel geschürft. Ritter von Stavexov ließ wohl im benachbarten Laborez- tale einen einige Meter tiefen Schacht abgraben und zwar zwischen Csertesz und ÜCzeremha, jedoch ohne günstiges Resultat. Die Graf Krerrvicnsche Verwaltung ließ desgleichen einem 9 Meter tiefen Ver- suchsschacht abteufen. Seit 1898 schürft auch der Herzog von Reuss bei Rokitöcz und Mikova. In der Gemarkung ersterer Gemeinde wurden drei 10 —15 m tiefe Versuchsschächte angelegt, in Mikova hingegen fünf Schächte, deren tiefster 20 m Tiefe hatte. In diesen Schächten fand man Öl. Der größte Ölausfluß betrug täglich 50 Kilogramm. Durch diese Ver- suchsschächte wollte man die Lagerung der Petroleumschichten er- mitteln. Iın Jahre 1900 beabsichtigte man eine Tiefbohrung auszuführen. 310 | D: THEODOR POSEWITZ. (76) Man konnte sich jedoch mit der Ungarischen Kreditbank (= Aktien- gesellschaft für Ölschürfungen), da die Freischürfe zusammenfielen, nicht einigen und so mußte die Bohrung unterbleiben. Krivaolyka. Literatur. A. Ocurus. Über einige Petroleumfundorte in Ungarn. (Österr. Zeitschrift für Berg- u. Hüttenwesen 1883.) H. WALTER. Gutachten über das Vorkommen von Naftol, Petroleum oder Bergöl im Zemplener Komitate, namentlich in Krivaolyka und Hankovee. (Ungar. Montanindustrie Zeitung 1887. Nr. 15.) J. NotH. Über Bolırungen in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u, Techn. Zeitung 1594. Organ des «Verein für Bohrtechniker» Nr. 19.) H. WALTER, Ungarische Petroleumvorkommen. (Montanzeitung für Österreich- Ungarn 1895. Nr. 10, 11.) A. Ocunvs. Über Chancen des Petroleumbergbaues in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Zeitung 1887.) K. v. Appa. Geologische Aufnahmen im Interesse von Petroleumschürfungen im nördlichen Teile des Komitates Zemplen in Ungarn. (Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geol. Anstalt XII. 1900.) Geschichtliches. Bereits im Jahre 1883 erwähnt Ocurus (61), daß 2Vs Meilen von der Station Mezölaborez entfernt, unweit der ungarisch-galizischen Grenze, bei der Ortschaft Krivaolyka ein bedeutendes Ölvorkommen vorhanden sei und daß das Öl augenscheinlich den oberen Hiero- glyphenschichten (Eozän) angehöre. Das Rohöl ist grünlich und findet sich in einem ziemlich dichten Sandsteine vor. Der natürliche Ausfluß ist durch die Halde eines daneben befindlichen Schachtes verdeckt. H. Warrtuer besuchte zweimal Krivaolyka; das erste Mal im Jahre 1831. Seiner Ansicht nach stammt das Rohöl aus den oberen Hieroglyphenschichten (Eozän), auf welches Alter die im Tale des Malibaches aufgefundenen Nummuliten schließen lassen. Die oberen Hieroglyphenschichten werden von Menilitschiefern und vom Magura- sandsteine überlagert. Der Naphtaausfluß ist stark, sagt WALTHER, die Qualität des Rohöles ausgezeichnet, so daß das Schürfen nach Petroleum, abgesehen von dem zu erwartenden schönen Erfolge, eine moralische Verpflichtung sei. Warrner meint, daß man bis zu einer Tiefe von 100 m bohren müßte, und wenn sich dann noch Petroleum- spuren zeigen, auch noch weiter. Diese günstige Meinung modifizierte indes Wartuer, als er 1895 zum zweiten Male Krivaolyka aufsuchte. Trotzdem in Krivaolyka schöne 77 PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. SL (44) Ölspuren zu finden sind, sagt derselbe. kann man doch nicht behaup- ten, das Gebiet sei sicher hoffnungsvoll, da Krivoalyka zur Zone der südlichen Bildungen gehöre (162), und solche Eigentümlichkeiten be- sitze, worüber bloß wenig Beobachtungsmaterial vorliege. WAHLTER meint nun, das Öl stamme aus den Oligozänschichten und nicht aus dem Eozän, doch lasse sich dies genau bloß durch Funde von Fos- silien bestimmen (162). J. Noru behauptet, daß das Öl in Krivaolyka nicht an die Oli- gozänschichten, sondern an das Eozän, zum Teil vielleicht an die Kreideformation gebunden sei (155). Im Jahre 1897 vollführtie Koroman v. Anna mit der größten Ge- nauigkeit die geologische Aufnahme der Umgebung von Krivaolyka und kartierte dieselbe. Seine Angaben sind vollkommen zuverlässig (196). Bei der Beschreibung der geologischen Verhältnisse folgen wir seinen Ausführungen. Geologische Verhältnisse. Krivaolyka, schon seit langem wegen seines Erdölvorkommens bekannt, liegt 6 Kilometer nordwestlich von der Station Radväny der Mezölaborezer Eisenbahnlinie entfernt, in der Nähe der Landstraße, welche von der genannten Eisenbahnstation nach Stropköolyka führt. Nach Appas Beschreihung haben wir es hier mit alttertiären Gesteinen zu tun. Wir finden hier dieselben Formationen, welche im Izatale im Komitate Märamaros vorkommen, und welche durch J. Böckt im Jahre 1893 gründlich untersucht wurden. Diese Schichten gehören dem Eozän an, und zwar dem Unter-, Mittel- und Obereozän. Die Schichten aller drei Gruppen liegen konkordant auf einander und haben alle Schichtenfaltungen und Schichtenstörungen gemeinsam erlitten. Untereozän (Petroleumschichten). Die untereozänen Schichten treten am westlichen oder rechten Ufer des Laborezflusses in einem schmalen Streifen zwischen den Orten Radväany und Volicza, in einer Längenausdehnung von 2 Kilometern auf und werden dann vom Allu- vium des Laborezflusses überlagert. Nordwestlich von Radvany sind die Eozänschichten in den Was- serrissen der östlichen Lehne des Djilberges schön aufgeschlossen, und können hier am besten studiert werden. KoLoman v. Anna sagt folgendes (188. 270): «Hier finden sich die schmutzigbraunen Schichten der oberen Gruppe des Eozäns. Diese haben sich auf die kalkaderigen, glimmerigen, blauen Schichten der mittleren Gruppe des Eozäns ab- 312 D: THEODOR POSEWITZ. (78) gelagert und in ihrem Liegenden treten die bunten Schiefer: rote, bläuliche und grünliche Schiefer in mächtiger Ausbildung auf, im Gefolge von grünlichen, kalzitaderigen, hieroglyphischen, glimmerigen, bläulichgrünen Sandsteinen, welche unter 50° verflächen und das Eozän der unteren Gruppe repräsenlieren. Es sind dies str2olkaartige, blätterige. 5—10 cm starke, kalzitaderige Gebilde, zwischen braun- schwarze Schiefer eingelagert. Die Sandsteine werden im Liegenden srobkörniger und bilden senkrecht stehende Bänke, die mit durch- schnittlich 70° verflächen. Die Hieroglyphen derselben sind kräftig ausgebildet und ziehen bisweilen sehr dick auf der Oberfläche hin.» An der Südlehne des Djilberges, westlich von Radväny finden wir einen kleinen Aufbruch der untereozänen Schichten inmitten des Obereozäns vor, wie es Anpa beschreibt (188. 271): «Westlich der Ge- meinde, in den von der Mündung des Velki- und Malibaches vom Vrh Djel herabziehenden Wasserrissen fand ich zwischen schlecht aufgeschlossenem, jedoch auffallenderweise gleichfalls rotem Schiefer- ton und fetten, blauen und grünlichen Schiefern feinkörnige grüne, bläulich-glimmerige Sandsteine mit Hieroglyphen, an der Oberfläche mit Quarzkristallen und mit sehr vielen Kalkspatadern, als Repräsen- tanten der eozänen unteren Gruppe.» Mitteleozän. Die mitteleozänen Schichten treten in einem schmalen Streifen an der östlichen Lehne des Djilberges zwischen dem Unter- und dem Öbereozän auf. In größeren Massen hingegen kommen sie bei Krivaolyka vor, ziehen von hier in südöstlicher Richtung über die Bergrücken Zaruba und (sertesz zum Malibach, bis wohin Anpa sie verfolgt hat. Bei Krivaolyka erstrecken sıch die Schichten von der oberen Häuserreihe der Ortschaft längs des Krivabaches bis in die Nähe jener Stelle, wo sich der genannte Bach mit dem Olykabach vereinigt. Das Streichen ist ein nordwest—südöstliches; die Hauptfallrich- tung eine südwestliche. Hier findet man eine Sattelbildung. Die petrographische Zusammensetzung ist eine von den unter- eozänen Schichten verschiedene. Sie bestehen aus graulichblauen, feinkörnigen, weißglimmerigen, kalkhaltigen, zuweilen glaukonitischen Hieroglyphensandsteinen, welche hie und da Bitumenreste und Kohlen- fetzen enthalten. Sie wechsellagern mit bläulichen mergeligen Schiefer- tonen. Die Hieroglyphensandsteine zeigen eine sträolkaartige Ausbil- dung, bilden 20—30 Zentimeter mächtige Bänke und sind oft gefaltet. Zuweilen kommen auch grobkörnige Sandsteine vor. Sowohl die fein- körnigen, als auch die grobkörnigen Sandsteine enthalten Nummuliten, (79) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. >13 und Bruchstücke von Nodosarien, Globigerinen, Rotalien, Flabellinen, Cristellarien. Unter den Schiefern kommen braune, harte, glimmerige, mer- gelige Schiefertone, bläulichgraue feinglimmerige tonige und sandige Schiefer und untergeordnet grünliche Tone vor. Charakteristisch ist die bläulichgraue Färbung. Im Bette des Krivabaches, bei der unteren Dorfbrücke, sind die Schichten schön aufgeschlossen. Hier kommen vom Liegenden zum Hangenden nach Anna (188. 275) vor: «1. Dunkel graublauer, harter, feinkörniger, sehr klein-weißglim- meriger Schieferton ; 2. feinkörniger, glimmeriger, harter, kalkaderiger, auf den Spalt- flächen mit Kalzitkristallen bedeckter, kalkiger Sandstein, mit schwar- zen asphaltartigen, bituminösen Fasern; 3. graulichblauer, kalkiger, glimmeriger Schieferton ; 4. feinkörniger, sehr weißglimmeriger, strZolkaartiger, von Kalk- adern sehr durchdrungener Sandstein mit einzelnen braunen, grau- bläulichen, linsenartigen Schiefertoneinschlüssen und mächtigen Kalzit- kristallausscheidungen; in seinem Hangenden ist eine große Ab- rutschungsfläche wahrzunehmen ; 5. graulicher, bläulichbrauner Schieferton.» Obereozän. Die obereozänen Schichten sind bei Krivaolyka sehr verbreitet. Sie kommen am Bergrücken Djil, längs des Veliki- baches, ferner an der nach Stropköolyka führenden Straße und längs des westlich dahinfließenden kleinen Baches vor. Es sind dies bräunliche, zuweilen bläuliche oder gelbliche, glim- merige, mergelige Schiefertone, welche stark gefaltet erscheinen. Unter- geordnet sind ihnen glimmerige, dünnspaltbare Hieroglyphensandsteine, welche in einzelnen Bänken auftreten, eingelagert. Diese Schichten erscheinen wohl einigermaßen den Menilit- schiefern ähnlich, als welche sie H. Warruer auch anspricht (101), doch meinte Anpa in Anbetracht dessen, daß sie nirgends Menilite führen, daß die charakteristischen Fischschuppeneinlagerungen fehlen und daß sie den mitteleozänen Schichten konkordant auflagern, sie zum Obereozän zählen zu müssen. Appa ist eher geneigt diese Schichten mit jenen zu vergleichen, wie sie von Paur und TiıetrzE beschrie- ben wurden (49. 287), welche zwar den Menilitschiefern ähnlich sind, jedoch keine Menilite enthalten, und die mit strZolkaarlig entwickelten Sandsteinen wechsellagern. Diese Schichten rechneten sie zu den oberen Hieroglyphenschichten. 314 D: THEODOR POSEWITZ. (80) Petroleumschichten. In der Umgebung von Krivaolyka gehören die Petroleumschichten dem Untereozän an. Über ihre Verbreitung und petrographische Zu- sammensetzung wurde bereits bei Besprechung der untereozänen Schichten kurz berichtet. Hier möge bloß wiederholt werden, daß sie bei Krivaolyka selbst nicht zutage treten, sondern von den mittel- eozänen Ablagerungen bedeckt sind. Das Hauptstreichen ist ein nordwest—südöstliches, die Fallrich- tung eine südwestliche. Dies stimmt mit dem Streichen der benach- barten Petroleumschichten Galiziens überein. Abweichungen davon sind bloß lokaler Natur, wie dies auch bei Krivaolyka selbst der Fall ist. Hier zeigen die Schichten nordöstlich von der Ortschaft und west- lich vom Djilbergrücken eine starke Biegung, welche bei Krivaolyka in die gewöhnliche Streichriehtung übergeht und gegen Südost bis zum Laboreztlusse zu verfolgen ist. Nordöstlich von Krivaolyka streichen die Schichten gegen Nordost und fallen unter 20° gegen Südost ein. Diese Richtung geht bei der großen Krümmung des Krivabaches in die nord— südliche Richtung über, wo die Schichten seiger aufgestellt sind, um dann in die nordwest—südöstliche Richtung mit südwest- lichen Einfallen zu übergehen. Südwestlich von Krivaolyka bilden die Schichten einen Sattel, welcher sich in dem ganzen durch Appa aufgenommenen Gebiete gegen Südwest verfolgen läßt. Aufschlüsse sind längs des Velikibaches zu beobachten. Der nordöstliche Flügel des Sattels ist viel steiler, der südwestliche hingegen weniger steil, wie dies auch in Galizien der Fall ist. Die Sattelbildung läßt sich am schönsten bei Krivaolyka am Krivabache beobachten. und zwar an der Stelle, wo der Bach die Schiefermassen quer durchbricht, deren Mächtigkeit und Lagerungsver- hältnisse gut zu studieren sind. Hier hat man es mit dem nordwest- lichen Flügel des Sattels zu tun. Die größte Schichtenstörung findet man bei der Krümmung ‚des Krivabaches und hier ist auch die Stelle, wo das Erdöl emporquillt. Die mittel- und obereozänen Schichten, welche gleichen Schichten- störungen unterworfen waren, bilden bei Krivaolyka eine Antiklinale, dann eine Synklinale und treten an der nordöstlichen Seite des Djil- berges im Hangenden des Untereozäns wieder zutage. Das Erdöl stammt, nach der Ansicht Anvas aus den untereozänen Schichten, da auch im benachbarten Galizien die «Ropiankaschichten» einen großen Ölreichtum besitzen und das Öl aus dem Schachte Nr. II bei Krivaolyka den bunten Schiefern entstammt. (st) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 315 Anpa hält das Petroleumschürfen in Krivaolyka für hoffnungsreich, nachdem das Erdöl aus den unteren eozänen Schichten stammt, da man bereits in einem nicht tiefen Bohrloche Petroleum fand und weil die Hangenden mitteleozänen Schichten nicht mächtig sind. Als Stelle für eine Bohrung bezeichnete er den Ort, wo eine Knickung der Schichten vorhanden ist und wo das Erdöl schon jetzt emporquillt. Die Tiefe des Bohrloches setzte er wegen der steilen Schichtenlage mit 600 m fest. Im günstigen Falle, sagt Anna, könne man einige Bohrlöcher südöstlich von Krivaolyka in der Streichrich- tung anlegen. Petroleumschürfungen. Die Stelle, wo sich die bekannte Erdölquelle befindet, ist am östlichen Ende des Dorfes, bei den ersten Häuserreihen, am Ufer des Krivabaches sichtbar, wo das Öl aus den mitteleozänen blänlichen Schiefertonen in solcher Menge emporquillt, daß die Dorfbewohner es auch im rohen Zustande verwenden. Die ersten Schürfungen geschahen in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. In einer gewissen Tiefe stieß man auf einen Mergel, welcher mit Öl so stark imprägniert war, daß er eine knetbare Masse bildete. Der 10 Meter tiefe Schacht war indes so mangelhaft gezimmert, daß er einstürzte und damit hatte das Schürfen ein Ende. In den Jahren 1896 und 1897 wurden zwei Bohrlöcher in Kriva- olyka abgetrieben. ‘ Der eine Bohrpunkt befand sich in der Nähe jener Stelle, wo die Erdölquelle zu sehen ist.:Man bohrte bis in eine Tiefe von 311 m. Gase zeigten sich wohl, Petroleumspuren jedoch nicht. Bei der er- wähnten Tiefe wurde die Bohrung eingestellt. Das zweite Bohrloch wurde nordöstlich vom ersteren an der rechten Bachseite bis 270 m abgetrieben. In dieser Tiefe mußte das weitere Bohren wegen des zu engen Bohrdurchmessers eingestellt werden. In diesem Bohrloche zeigten sich wenige Ölspuren, welche aus den bunten Schiefern des Untereozäns stammten (188). Die Tiefbohrung bei Izbugyaradvany. Im Jahre 1899 wurde eine Tiefbohrung im Tale des Malibaches, südöstlich von Krivaolyka und südwestlich von der Ortschaft Radväny begonnen. Staatliche Subvention war für die Bohrung zugesagt. Das Tal des Malibaches hatte auch Appa als günstig für Bohrun- Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XV. Bd. 4. Peft. 29 316 D: THEODOR POSEWITZ, (82) gen angegeben; doch begann der Unternehmer nicht an der von Appva bezeichneten Stelle zu bohren. sondern wich von derselben ab. Der Verlauf der Bohrung. welche bis zu einer Tiefe von 500 m bestimmt war, gab viel zu denken. Eine völlig unverläßliche Firma übernahm die Bohrung, welche gleich vom Beginne an den Anfor- derungen nicht entsprach. Der Besitzer des Freischurfrechtes, A. Anprässy, wollte sich zuerst mit der Hungarian Petroleum Comp. Lim. assoziieren, was jedoch nicht gelang und so verband er sich mit der Comp. austro-belge de Petrole. Mit schlechtem Bohrmaterial fing man die Bohrung an. ‚ Nach Durchteufung der mitteleozänen Schichten erreichte man die Petroleumschichten, die eozänen roten Tone, welche mit härteren und mürberen Sandsteinen wechsellagerten. Vom 39-ten Meter an ver- rieten die Gesteine einen Petroleumgeruch. In der Tiefe von 175 m zeigten sich die ersten reinen Ölspuren. Zwischen 209—911 m traten nebst starken Gasen zum zweiten Male Petroleumspuren auf. Beim 254-ten m brachten stärkere Gase mehr Öl zum Vorschein. Bei 284m erfolgte nach Anbohrung eines ölführenden Sandsteines die erste Eruption, wobei das Rohöl 12 m hoch über die Oberfläche empor- geschleudert wurde. Dies geschah am 28. Mai 1900. Die Tiefe des Bohrloches betrug derzeit 285°60 m. In Ermangelung von Sammel- behältern floß das Rohöl in den Malibach. Der Aufbruch des Rohöles geschah in Intervallen von 36—48 Stunden. Im Ruhezustande war das Rohöl 0'5 m unter der Oberfläche. Das Petroleum war im auffallenden Lichte graulicherün, im durch- fallenden Lichte bräunlichrot. Das unordentliche Gebahren bei der Bohrung fiel auch den Ver- waltungsbehörden auf, welche hierüber Bericht erstatteten. Man wußte nicht wie hoch die erzeugte Rohölmenge war, da die Unternehmung keine Pumpe zur Verfügung hatte. Angeblich soll 40 4 die Menge des erzeugten Erdöles gewesen sein. Die Bohrung wurde ohne vollständige Ausbeutung des Petroleums fortgesetzt. Im August 1900 hatte man eine Tiefe von 378 m erreicht und nach Angabe der Iglöer Berghauptmannschaft sickerte das Rohöl an drei Stellen neben dem Bohrloche hervor, da die ölführenden Schich- ten durch Röhrenverschluß abgeschlossen waren, und das Öl sich des- wegen einen anderen Ausweg zur Oberfläche suchte. ‚Bei 448 m zeigten sich abermals Petroleumspuren. Knapp vor dem Erreichen von 500 m begann ein Streit zwischen dem Unter- nehmer und dem Betriebsleiter, welcher vom Oktober 1900 bis Januar 1901 andauerte. Nun erklärte der Unternehmer Anuprässy, daß er bloß en v2 Profil der Tiefbohrung bei ER Izbugyaradväny umweit Krivaolyka. . (1899—1901.) Sessessen Tr Va a Ir en m m au Bzeasmena rm m Peiroleumhorizont Br DI Schiefer _ Ze = memmn 318 D: THEODOR POSEWITZ. (84) verpflichtet sei bis 500 m zu bohren, daß ohnehin der Röhrendurch- messer für eine weitere Bohrung zu eng sei und stellte die Bohrung ein. Dann begann man das Herausziehen der Röhren, und wollte konstatieren, ob die bei 280 m vorhandene Ölschicht so viel Rohöl führe, womit die staatliche Subvention ausgeglichen werden könne. Dies war angeblich nicht der Fall. Die Tiefbohrung war also resultatlos geblieben." Die Tiefbohrung in Szuko. Szukö liegt in einem rechtsseitigen Nebentale des Laboreztales ° zwischen Krivaolyka und Mezölaborez. Die geologischen Verhältnisse sind dieselben wie in Mikova, Rokitöcz u. s. w. Die Tiefbohrung wurde in den Eozänschichten 1903 begonnen und 1905 in einer Tiefe von 1070 m beendet. Die durchbohrten Schichten bestanden fast durchwegs aus grauen Schiefern. Bei 492 m und 593 m fand sich eine dünne Einlagerung von schwarzen Schiefern. Sandsteineinlagerungen kamen nur selten vor und auch dann in un- bedeutender Mächtigkeit. Bei 1056 m wurde ein roter Schiefer an- gebohrt, welcher bis 1070 m anhielt. Erdölspuren traten beim 4-ten Meter und weiterhin nicht mehr auf. Schwache Gase zeigten sich während der ganzen Dauer der Bohrung. Sie hörten bei 492 m auf, als die schwarze Schieferschicht angebohrt wurde, und zeigten sich erst. wieder in einer Tiefe von 786 m. Bei 1070 m wurde die Bohrung eingestellt.” 1 Amtliche Daten. — L. RoTH v. Teteeps offizielle Berichte. Bericht der Berghauptmannschaft. 2 Offizielle Berichte. III. Petroleum im Komitate Ung, Geschichtliches und geologische Verhältnisse siehe auf Seite 281 (47) und 285 (51). Petroleumführende Schichten. Über die Verbreitung der erdölführenden Schichten im Komitate Ung sind unsere Kenntnisse sehr mangelhaft. Schürfungen geschahen an keinem Orte, mit Ausnahme von Luh. Die Petroleumschichten (Paurs Ropiankaschichten), von Kalzitadern durchzogene Hieroglyphen- schiefer, Sandsteine und Mergelschiefer, sind überall, wo Beobachtun- gen vorliegen, stark gefaltet und in petrographischer Beziehung den Ropiankaschichten der Komitate Säros und Zemplen völlig ähnlich Auch im Komitate Ung gibt es Züge von Ropiankaschichten, welche nordwest— südöstlich streichen und innerhalb welcher Petroleumspuren gefunden wurden oder die Anwesenheit des Erdöls vorausgesetzt wer- den kann. Diese Schieferzüge sind folgende: Der Zug Viska-Lyuta. In unmittelbarer Nähe des Ortes Lyuta sind nach Paurs Angabe, die Ropiankaschichten längs des Baches sowie bei dem Dorfe Viska in größerer Verbreitung entwickelt. Bei erstgenanntem Orte sind die typischen Ropiankaschichten stark gefal- tet und bei der Brücke am unteren Dorfende findet sich der schönste Aufschluß. In der Nähe der Sägemühle quillt Erdöl empor (46. 68). Der Zug Sosüjfalu (Novaselicza)—Sztuzsicza—Sztauna. Dieser befindet sich nordwestlich vom ersteren. Bei Sösüjfalu hat Pavr auf seiner geologischen Karte Ropiankaschichten im oberen Tale des Zbojski- oder Hlubokibaches ausgeschieden. Die Ropiankaschichten ziehen in südöstlicher Richtung längs des Sztuzsiezabaches ins Ung- tal und weiterhin, dieselbe Richtung beibehaltend, in das Nebental Sztavna. Petroleumspuren sollen angeblich bei den Orten Szluzsieza und Sztavna gefunden worden sein. Nordöstlich vom letzteren finden wir den Zug Lubnya—Luh— Voloszänka. Dieser zieht von der Landes- grenze längs des Lubnyatales zum Orte Luh im Ungtale und von hier längs dem Ungflusse nach Voloszänka. In diesem Zuge treten schon (87) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, ; 321 häufiger Erdölspuren auf und in Luh wurden Petroleumbehrungen ausgeführt. Der vierte Zug ist der Zug von Verhovinabisztra. Dieser befindet sich im Bistratale, verläuft parallel mit dem vorigen und vereinigt sich mit jenen beim Orte Voloszänka. Auch hier finden sich reichlichere Petroleumspuren vor.‘ Wie bereits erwähnt, wurde im Komitate Ung bisher bloß an einem Orte nach Petroleum geschürft und zwar in Luh (Ligetes). Literatur. PauL. Die nördlichen Teile des Zempliner und Unger Komitates. (Ver- handlungen der k. k. geol. Reichsanstalt 1869, p. 241.) Paur. Vorlage der geologischen Karte des nördlichen Zempliner u. Unger Komitates. (Verhandl. der k. k. geol. R.-A. 1870, p. 8.) Paur. Das Karpathensandsteingebiet des nördlichen Zempliner und Unger Komitates. (Jahrbuch der k. k. geol. R.-A. 1870. XX. Bd. p. 243.) (Luh, p. 246.) Pauı. Petroleumvorkommen in Nord-Ungarn. (Verhandl. der k. k. geol. Reichsanstalt 1873, p. 49.) GESELL SAnDOR. Az ungväri m. kir. jöszägigazgatösäg területen elöfordulö köszen, köolaj es földgyantanak földtani leirasa. (Földtani Közlöny, 1875, V, p. 21.) Geologische Beschreibung der im Gebiete der Ungvärer kgl. ungar. Güterdirektion vorkommenden Steinkohlen, Steinöls und Erdwachs (ungarisch). Ocurvs. Petroleumfundorte in Ungarn. (Österr. Ztg. für Berg- und Hütten- kunde 1883, p. 485.) Dasselbe (Bänyäszati &s Kohäszati Lapok, 1883, p. 129.) R. R. Schurf- und Aufschlussarbeiten behufs Petroleumgewinnung in Un- garn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1884. Nr. 24.) NortH. Über die bisher erzielten Resultate und die Aussichten von Petro- leumschürfungen in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Zeitung 1885, p. 584.) Dasselbe (Bänyäszati es Kohäszati Lapok, 1886, p. 27.) Dr. Tietze. Einige Notizen aus dem nordöstlichen Ungarn. (Verhandl. der k. k. geol. R.-A. 1885, p. 337.) Dasselbe in (Allg. österr. Chem. u. Techn. Zeitung 1886, Nr. 3, 8, 10.) Ocurus. Chancen des Petroleumbergbaues in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1887, p. 435.) Dasselbe in (Ungar. Mont. Ind. Ztg. 1887.) NortH. Bohrungen auf Petroleum in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1889, p. 36%, 429.) Dasselbe in (Ungar. Mont. Ind. Zty. 1889.) NEUHOF-Susk1. Petroleumvorkommen in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1892.) Dasselbe in (Ung. Mont. Ind. Ztg. 1892.) Petroleumvorkommen in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Zeitung 1892. Nr. 13.) WALTER. Ungarisches Petroleumvorkommen. (Montanzeitung f. Österreich- Ungarn. 1895, p. 166.) ! Auf seiner geologischen Karte bezeichnet PauL auch am Ungflusse, gegen- über von Nagyberezna, bei Alsöjablonka, Ropiankaschichten und ebenso südlich von Uzsok, unweit der Landesgrenze, im Husznatale. 322 D: THEODOR POSEWITZ. (88) A. GESELL. Die geologischen Verhältnisse des Petroleumvorkommens in der Gegend von Luh im Ungtale. (Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geol. Anstalt, Band XI. 1900.) WAHLNER A. Magyarorszäg bänya- es kohöipara 1900 es 1901-ben. (Bänyäszati es Kohäszati Lapok 1901 es 1902.) Ungarns Berg- und Hüttenproduktion in den Jahren 1900 und 1901 (ungarisch). Geschichtliches. Der Wiener Geolog Pavr war der Erste, welcher von Luh Er- wähnung tat, als er im Jahre 1868 die nördlichen Teile der Komitate Zemplen und Ung geologisch aufnahm (26). Nördlich von Ungvär, sagt derselbe, begegnen wir einer mächti- gen Karpathensandsteinzone, einer Reihenfolge von Aufbrüchen älterer schiefriger Bildungen (Ropianka- und Beloweszaschichten), auf welche der Magurasandstein gelagert ist. Solch ein Aufbruch findet sich auch bei Luh, wo am Ufer des Ungflusses Erdöl aus typischen Ropianka- schichten emporquillt (26, 27, 28). Die Auffassung Pavrs, was die geologischen Verhältnisse betrifft, teilte im allgemeinen auch Dr. Tırrze (83); nur meint er, daß wenig- stens ein Teil der als Ropiankaschichten (Kreide) bezeichneten Bil- dungen. den oberen (eozänen) Hieroglyphenschichten angehöre. Auch Vacer (56) erwähnt bloß jüngere Ablagerungen als Kreide in diesem Abschnitte des Ungtales, bis zum Uzsokpasse. Ebenso hält R. R. die bei Luh auftretenden Schichten für oligozän und eozän (69). Eine genauere Kenntnis der Umgebung von Luh verdanken wir A. Gesern (184), welcher im Jahre 1897 die spezielle geologische Auf- nahme mit besonderer Berücksichtigung des Petroleumvorkommens durchführte. Geologische Verhältnisse." Die Ortschaft Luh liegt im nördlichen Teile des Komitates Ung zu beiden Seiten des Ungflusses, unweit der Landesgrenze. j Wir begegnen hier bloß alttertiären Bildungen. Die höheren Berggipfel und Bergrücken bestehen aus dem oberoligozänen oder Magurasandsteine, welch letzterer auch in den benachbarten Komitaten Zemplen und Säros eine große Verbreitung besitzt. Der Sandstein ist mittelkörnig, kalkhaltig, mit vereinzelten eingesprengten Quarzkörnern und geht stellenweise in Konglomerate über. I Bei der Beschreibung der geologischen Verhältnisse folgen wir den An- gaben GESELLS (184). (89) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 323 In den Tälern hingegen treten unteroligozäne und eozäne Schich- ten zutage. Die Gesteinsfolge ist nach Geseıı (184. 325) folgende: «Sandsteine, rote, glimmerreiche Schiefertone, hierauf schwarze Schiefer, darauf folgt der dünngeschichtete feinkörnige, bläuliche, petrolhaltige Sand- stein von Kalkspatadern durchzogen, wechselnd mit Schieferton und glimmerreichen Sandsteinen, schließlich dicker, bankiger Sandstein.» Das Hauptstreichen der Schichten ist ein nordwest—südöstliches, mit lokalen Abweichungen gegen Ost und West. Das Verflächen ist ein nordöstliches oder südwestliches. Die stark gefalteten Schichten sind mehr oder weniger steil, zuweilen fast seiger aufgerichtet. Sattel- bildungen zeigen sich am Bisztrabache unweit des Ungtales, im Szuha- tale und zwar am Nebenbache Berczi, sowie im Tihatale. Die Schichten sind am Ufer des Ungflusses sowie im Flußbette selbst zwischen den nach Sztavna und nach Voloszänka führenden Brücken schön aufgeschlossen. Dieselben sind hier fast seiger auf- gerichtet und fallen gegen Nordost ein. Sie sind namentlich bei niedri- gem Wasserstande gut zu studieren. Geserz berichtet folgendes (184. 325): «Unterhalb der Brücke erscheinen im Dorfe Luh schwarze Schiefer und petrolhaltige Sandsteine mit galmeihaltigen Sphaerosideriten ; nach ihnen vis-A-vis mit den roten Schiefertonen grobkörniger Sandstein; auf diese Sandsteine folgen glimmerführende Sandschiefer, die bis ans rechte Gehänge des Sztreblaszkatales zu verfolgen sind, bis an die Einmündung dieses in das Ungtal. Im Haupttale abwärts folgen neuer- dings schwarze, dünngeschichtete Schiefer, ferner ein braunes Letten- band und auf dieses schwarze Schiefertone mit Sandsteineinlagerun- gen, welch letztere Petroleum führend sind.» Bei der Mündung des Streblaszkatales stehen am rechten Ufer sandige Schiefer an, welche ‚bis in das Ungtal fortsetzen. Im unte- ren Talabschnitte treten muschelig brechende und blätterige schwarze Schiefer zutage, welche mit dünnspaltenden glimmerreichen Schiefern wechsellagern. Im Liegenden derselben findet man im oberen Tale bankige nummulitenführende Sandsteine mit eingelagerten Schiefer- tonen. Von Foraminiferen konnten unter dem Mikroskop die Gattungen Textilaria, Truncatulina (?) bestimmt werden. Ferner fand man auch einen Lithothamniumrest vor. Die Schichten sind stark aufgerichtet und fallen gegen NO ein. Im Gsernitale, welches südlich von Luh in das Ungtal ein- mündet, stehen unweit der Einmündung bituminöse Sandsteine an und weiter im Tale aufwärts schreitend, treten Schiefermassen zutage; glimmerreiche, rötlich gefärbte, sandige Schiefer, schwarze Schiefer, >24 D: THEODOR POSEWITZ. - (90) grauliche Schiefer mit Menilit- und Sandsteineinlagerungen, sowie grünlich gefärbte Schiefer. Menilitstücke findet man überall am Wege liegen. Im Szuhatale, welches südöstlich von Luh, unweit der großen Flußkrümmung in das Ungtal einmündet, treten bituminöse Sandsteine zutage. Talaufwärts schreitend, stehen in den Nebentälern Beörezi und Rostoka zumeist Schiefermassen an. Im letzteren Nebentale stoßt man auf bituminöse Sandsteine, welche mit grauen und rötlichen Scehiefern wechsellagern. Die Schichten sind stark gefaltet. Im Nebentale Berezi findet man die gleichen Schichten und Lagerungsverhältnisse. Im Tale des Tihabaches, welches parallel mit dem Szucha- tale dahinzieht und beim Orte Voloszänka in das Ungtal -einmündet, stehen dickbankige, bläuliche Sandsteine in größeren Massen an, welche bei der zweiten Dorfbrücke sowie beim nahen Wasserfalle einen Aufschluß gewähren. Bei der letzteren Brücke, unterhalb des Dorfes, sind die bituminösen Schiefer in großer Ausdehnung zu be- obachten. Die Petroleumsandsteine treten auch oberhalb des Friedhofes zutage und sind bis zum Fuße des Hrebenberges zu verfolgen. Das Verhovinabisztratal ist die nordwestliche Forlsetzung des Tihatales. Der Bach des Tales fließt in südöstlicher Richtung und mündet beim Orte Voloszanka in den Ungfluß. Auch hier treten, gleichwie im Tihatale, die stark gefalteten bituminösen Sandsteine und von Kalkadern durchsetzten Schiefer auf, welche bis zum oberen Ende des Dorfes hinziehen. Rötlich gefärbte sandige Schiefer fehlen auch im mittleren Abschnitte des Bisztratales nicht. Der Beschreibung nach kommen im Cserni- und im Streblaszka- tale Menilitschiefer vor. Die übrigen Schichten scheinen dem Eozän anzugehören. Petroleumschichten. In Luh kommt das Erdöl in den Eozänschichten vor. Die Öl- schichten erstrecken sich in einer Längenausdehnung von 15 Kilo- metern und einer Breite von 2--3°5 Kilometern vom Orte Lubnya bis zum Dorfe Tiha. Das Hauptstreichen ist von NNW gegen SSO gerichtet; das Ein- fallen ein nordöstliches und südwestliches. Die Schichten sind un- gemein gefaltet und sehr steil, oft auch seiger aufgerichtet. Sattel- bildungen trifft man — wie bereits erwähnt — im Ung- und Bisztra- tale, im Nebentale Berezi sowie im Tihatale an. Ölschichten findet man, außer im Ungtale, in den nördlichen (91) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, 325 Nebentälern Lubnya, Streblaszka, Bisztra, sowie in den südlichen Neben- tälern. Erdölspuren kommen an sieben Orten vor. «An diesen sieben Punkten — sagt Geseuı (184. 325) — zeigen die Olschichten ein steiles Verflächen nach Nordost und Südwest, wie im oberen Teile des Lubnyabaches, im Ungbachbette, vis-A-vis den alten ärarischen Schürfen, wo diese Ölausbisse längs dem Wasserlaufe auf einer etwa 45 m langen Linie zu verfolgen sind, im unteren Teile des Csernibaches, in dem Wasserabflußgraben neben der Telegraphen- säule Nr. 564, im Berezibache, einem Nebentale des oberen Szuha- tales, im Tihatale etwas über dem Tihaer Friedhofe, wo von Östen ein Nebental in das Tihatal einmündet, ferner im oberen Teile des Tihatales in einem ebenfalls östlichen Nebentale und schließlich im mittleren Teile des Bisztratales. » Petroleumschürfungen, Der Wiener Geolog Pavr war der Erste, welcher im Jahre 1869 das Erdölvorkommen in Luh erwähnte. Das schon seit Jahren bekannte Petroleumvorkommen bei Luh, im Ungtale — sagt Paun — ist an den Aufbruch älterer Schiefermassen gebunden. Das Erdöl quilt als Quelle aus bläulichen, glimmerreichen Ropiankaschichten empor, welche fast seiger aufgerichtet sind (26. 241). Die ersten Schürfungen geschahen in Luh im Jahre 1870. Luh war der erste Ort in Ungarn, wo man einen regelrechten Bergbau und in etwas größerem Maßstabe betrieb. Es ist das Verdienst des ungarischen Ärars, daß es — da Luh auf ärarischem Gebiete liegt — die Vornahme von Schürfungen anordnete, als Amapeus Worr, Förster in Sztavna, die Regierung auf das Petroleum aufmerksam machte. E. Rıepr, gew. Eisenwerksinspektor, wurde mit den Schürfungen betraut. Unweit der gegen Sztavna führenden Brücke, nordwestlich von der Ortschaft, wurden fünf Versuchsschächte angelegt, deren Tiefe zwischen 19—70 m schwankt. Zwischen 30—40 m stieß man auf eine an Paraffin reiche Ölschicht, welche anfangs in ziemlich reichlicher Menge Öl lieferte, so daß in dem nahen Orte Kosztrina eine kleine Petroleumraffinerie errichtet wurde, wohin man das Rohöl verfrachtete. Das in der Budapester Metallverschleißfaktorie analysierte Rohöl zeigte sich gleichwertig mit dem besten amerikanischen Öle (GeserL 184. 333). Der Ölausfluß hörte indessen nach weniger Zeit auf. Man nahm an, daß der Wasserzufluß nicht zur richtigen Zeit abgesperrt und so der Ausfluß des Öles gehemmt wurde. Das Rohöl enthielt nämlich Ro 10% Paraffin und gerinnt bei 5°. Infolge des hydrostatischen Druckes 326 D: THEODOR POSEWITZ. (92) wurde es im Aussickern verhindert. Die Spalten im Gesteine wurden verstopft und so hörte der Ausfluß auf. Da in Luh bloß mit Handbohrer gearbeitet wurde, konnte eine größere Tiefe nicht erreicht werden. Nun wurde Berginspektor RırpeL nach Galizien entsendet, um die dortigen vorgeschrittenen Bohrver- hältnisse zu studieren. Derselbe entsprach auch seinem Auftrage und stellte, zurückgekehrt den Antrag, bei den Bohrungen in Luh zur Dampfkraft zu übergehen, um größere Tiefen erreichen zu können. Diesen Vorschlag nahm jedoch das Ärar leider nicht an und so wurden 1574 die Bohrungen, welche ohnehin keinen Nutzen abwarfen, ein- gestellt. Dazu kam noch, daß die derzeitige wirtschaftliche Depression auf den Unternehmungsgeist lähmend wirkte. Während des fünfjährigen Betriebes (1870—1874) gewann das Ärar 120 Zollzentner Rohöl, woraus 70 Zentner raffiniertes Öl resul- tierte, und zwar 40% Leuchtöl und 20% Schmieröl (101). Jetzt fand sich eine Budapester Firma, welche vom Ärare die gesamten Einrichtungen übernahm und die Bohrungen fortsetzte. Die fachmännische Leitung war indes eine mangelhafte, man erzielte keinen Erfolg und stellte die Arbeit bald wieder ein (65). Im Jahre 1881 übernahm eine amerikanische Gesellschaft «The Hungarian Petroleum and Ozokerit Company limited». deren unga- rischer Vertreter Dıonys PAzmänpy, war, den Betrieb, indem sie einen zwanzigjährigen Pachtvertrag mit dem Ärar abschloß. Mit amerikanischen Bohrvorrichten wurden die Arbeiten begonnen. Unweit der nach Sztavna führenden Brücke wurden auf ärarischem Gebiete zwei Bohrlöcher abgestoßen, deren eines 80 m, das andere 150 m tief war. Wie es den Anschein hatte, waren die Bohrpunkte nicht günstig gewählt. Man bewegte sich fortwährend in schiefrigen (Gesteinen und Sandsteine fehlten gänzlich. Nach einem Jahre wurde die Bohrung eingestellt. Resultat war keines vorhanden. Es wird jedoch erwähnt (184), der Bohrer sei in der Tiefe von an- geblich 500 m im Bohrloche stecken geblieben und als Grund der Auf- lösung des Kontraktes wurde angegeben, in solch einer Tiefe seien die Ausgaben zu beträchtlich, als daß man auf einen Nutzen rechnen könnte. Es verlautete auch, die Gesellschaft habe den Bruch des Bohrmeißels selbst ausgesprengt, um einen Grund zur Einstellung des Betriebes angeben zu können und daß sie weiterhin in Umlauf brachte, die Ölhorizonte befünden sich in unerreichbaren Tiefen, habe jedoch die Arbeit eigentlich deshalb einstellt, um der Möglichkeit vorzubeugen, daß durch den eventuellen Erfolg der Bohrungen in Ungarn ein gefähr- licher Konkurrent des amerikanischen Petroleums entstehen könnte. (93) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 327 Ein neuer Umschwung trat ein, als Dr. A. BantLin im Jahre 1896 mit dem Ärar einen zwanzigjährigen Pachtvertrag abschloß, um auf ärarischem Gebiete auf Petroleum zu schürfen. Das erste Bohrloch, Annaschacht oder Schacht Nr. I, wurde 1897 abgestoßen. In 980 m Tiefe wurde die erste Ölschieht erreicht, welche im Beginne fünf Faß Rohöl gab. Als das Petroleum abzunehmen begann, wurde die Bohrung bis 420 m fortgesetzt. Jetzt entstand ein Streit zwischen dem Unternehmer und der Ungarischen Kreditbank, wovon bereits die Rede war [p. 273 (39)], und infolgedessen stellte Dr. A. Bantuın die Bohrung ein. Die erzeugte Ölmenge betrug in diesem Bohrloche 1100 q. Im Jahre 1898 wurde auf Dr. A. Bantrins Terrain eine zweite Boh- rung begonnen — Törökschacht. Bei 453 m wurde eine Ölschicht angebohrt, welche anfangs 4 Hektoliter Rohöl gab. Die Bohrung wurde bis 725 m fortgesetzt und das inzwischen sich angesammelte Öl aus- gepumpt. Wegen zu geringem Röhrendurchmesser wurde die Bohrung eingestellt. Das Rohöl wurde noch eine zeitlang ausgepumpt, bis der Zufluß aufhörte. Die gewonnene Erdölmenge betrug 100 q. Im Jahre 1900 begann man mit der dritten Bohrung — Lydia- schacht. Bei 230 m stieß man auf. eine Ölschicht. welche täglich fünf Faß Rohöl gab. Bis Ende 1901 wurden 833°5 q Rohöl gewonnen. 1901 wurde mit der vierten Bohrung begonnen — Aknaschacht. Bei 215 m wurde eine Ölschicht durchbohrt und bis Ende 1901 986'/2 Faß Rohöl gewonnen. Anfangs 1902 stellte Dr. A. BantLin sänıt- liche Bohrungen ein und löste den mit dem Ärar geschlossenen Ver- trag, nicht weil die Ergiebigkeit der Ölbrunnen eine zu geringe war, sondern wegen des Streites mit der Ungarischen Kreditbank, in welchem er den Kürzeren zo8. Dr. A. Bantuın unternahm 1897—1901 vier Bohrungen bis zu einer Tiefe von 213, 250, 420 und 725 m. Die Bohrlöcher I, III und und IV wurden nicht weiter abgeteuft, da man die Bohrungen ein- stellte; das Bohrloch II mußte wegen zu geringem Röhrendurchmesser aufgelassen werden. Die erste Ölschicht wurde in 215 m, bez. 230 m, bez. 280 m, bez. 453 m Tiefe angetroffen. Die während dieser Zeit gewonnene Ölmenge betrug 1200 q und 1120 Faß Rohöl. Die älteren Meinungen der Fachleute betreffs’der Aussichten der Schürfungen in Luh gehen etwas auseinander ; die meisten sind jedoch günstig für Luh. Paur (27. 243) hält das Petroleumvorkommen in Luh für nicht sehr hoffnungsvoll, «da die Ölschichten sehr steil aufgerichtet sind und der Ölausfluß sehr wechselnd und nicht reichlich ist». Profil der Tiefbohrung in Luh, Törökschacht = Bohrloch Nr. II. (1892.) I Sandstein U: Schiefer Petroleumhorizont Petroleumgase _ RIED (95) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, 329 Dr. E. Tıerze (83. 346) hat eine günstigere Meinung als Pavr. Man darf dem Ölvorkommen — sagt er — nicht jede Bedeutung absprechen, obwohl man nicht zu sanguinisch sein sollte. Die Ölspuren sind nicht so unbedeutend wie Paur angibt. Der geringe Erfolg der bisherigen Schürfungen kann nicht entscheidend sein, da wegen der steil aufgerichteten Schichten man in eine größere Tiefe vordringen muß. J. Norn (82) hält dafür, daß Luh einer jener Punkte sei, wo mit genügendem Kapitale das Schürfen zu empfehlen wäre. Nach R. R. (65. 24) sollte man durch einen energischen Betrieb trachten. diese für die wirtschaftlichen Verhältnisse des Komitates Ung so wichtige Frage zu lösen, das Vorkommen ist nicht auf ein kleines Gebiet beschränkt. Das Streichen der unweit der Schürfungen anste- henden Sandsteine sowie die Sattelbildung ist eine normale. Ocvrus (61. 485) erwähnt, daß die Erdölspuren reichlich sind und die Qualität des Öles eine gute, so daß die Schürfungen fortgesetzt werden soilten. Neunor-Suskı (136. 124) sagt: «Die betreffenden Ölgebiete sind durchaus wert, dab man in ausgedehnterem Maße Schürfungen vor- nehme. Mit entsprechendem Kapitale werden außerordentliche Erfolge erzielt werden; nur muß das Terrain gründlich durchforscht werden.» H. Warters Ansicht (162. 166) ist, daß die mit Luh ähnlichen Schichten Galiziens bloß ein mittelmäßiges Resultat zu geben pflegen. Ungünstig für Luh sei die Steilheit der Schichten und daß der Schichten- sattel im Ungflußbette liege. Die Mehrzahl der Fachleute sprachen sich also in günstigem Sinne für Luh aus. IV, Petroleumschürfungen im Komitate Märamaros, Körösmexo. Literatur. PauL u. Tierze. Studien in der Sandsteinzone der Karpathen. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1877.) Dr. E. TietzeE. Reisebericht aus Östgalizien. (Verhandlungen der k. k. geol. Reichsanstalt 1877.) GC. M. Pat u. Dr. E. Tırrze. Neue Studien in der Sandsteinzone der Kar- pathen. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1879.) A. GeserL. Daten zur Kenntnis des Petroleumvorkommens in der Märamaros. (Jahrbuch des Ungar. Karpathenvereins 1880.) K. SIEGMETH. Reisenotizen aus der Märamaros. (Jahrbuch des Ungar. Karpathen- vereins 1881.) Dr. E. Tierze. Einige Notizen aus dem nordöstlichen Ungarn. (Verhandl. der k. k. geol. Reichsanstalt 1885, p. 337.) H. Zaranowicz. Geol. Skizze des östl. Theiles der Pokutisch-Marmaroscher Grenzkarpathen. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1886, p. 551.) Die erste Körösmezöer Petroleum-Bergbaugesellschaft. (Ung. Mont. Ind. Zteg. 1886. Nr. 21.) Dasselbe (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1887. Nr. 1.) Dr. Tu. Posewırz. Bericht über die im Jahre 1887 in Körösmezö vollführte spezielle geologische Aufnahme. (Jahresbericht der kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1887.) Die erste ungarische Körösmezöer Petroleumbergbauunternehmung. (Ung. Mont. Ind. Ztg. 1886. Nr. 21. 1887. Nr. 23.) Dasselbe (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1887. Nr. 1, 23.) Der ungarische Petroleumbergbau. (Ung. Mont. Ind. Ztg. 1877. Nr. 24.) Dasselbe (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1888. Nr. 1.) Dr. Tu. Posewırz. Das Gebiet der schwarzen Theiss. (Jahresbericht der xgl. ungar. Geol. Anstalt für 1888.) K. J. Leo. Das Petroleumvorkommen in Körösmezö. (Ung. Mont. Ind. Zte. 1888. Nr. 1.) Dasselbe (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1888. Nr. 2.) A. Fauck. Die angewandten Bohrsysteme beim Petroleumbergbau in Ungarn, speziell in Körösmezö. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1888. Nr. 3.) Die ungarische Mineralöl-Bergwerksaktiengesellschaft. (Ung. Mont. Ind. Ztg. 1888. Nr. 4.) Dr. Tr. Posewirz. Umgebung von Körösmezö und Bogdän. Zone 14, Kol. XXX, 1: 75.000, (Erläuterungen zur geologischen Spezialkarte der Länder der ungarischen Krone. 1894.) (97) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 331 Dr. Tu. Posewirz. Das Petroleumgebiet von Körösmezö. (Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geol. Anstalt 1895, X1.) Der Bergbau auf Petroleum im Komitate Marmaros. (Ung. Mont. Ind. Ztg. 1892. Nr. 12.) Dasselbe (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1892. Nr. 16.) J. NorH. Petroleum in Ungarn. (Allg. österr. Chem, und Techn. Ztg. 1899. Nr. 18.) J. Noru. Petroleumvorkommen in Körösmezö. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1892. Nr. 20, 21.) j Petroleumbohrungen in Körösmezö. (Allg. österr. Chem. und Techn. Zitg. 1892. Nr. 17.) H. WALTER. Petroleumvorkommen in Körösmezö. (Allg. österr. Chem. und Techn. Ztg. 1892. Nr. 22.) J. Norm. Petroleumvorkommen in Körösmezö, (Allg. österr. Chem. und Techn. Ztg. 1893. Nr. 3.) WEBBER. Zur Tiefbohrung in Körösmezö. (Allg. österr. Chem. und Techn. Ztg. 1892. Nr. 21, 23.) W. Sravenov. Zur Tiefbohrung in Körösmezö. (Allg. österr. Chem. und Techn. Ztg. 1892. Nr. 22.) H. WALTER. Ein Ausflug nach Körösmezö. (Allg. österr. Chem. und Techn, Ztg. Organ der Bohrtechniker 1896. Nr. 15.) E. BarteL. Der Erdölbergbau in Körösmezö. (Allg. österr. Chem. und Techn. Ztg. 1897. Nr. 8.) E. BarteL. Erdölbohrungen in .Körösmezö. (Allg. österr. Chem. und Techn. Ztg. 1898. Nr. 5.) L. ScHmipt. Erdölschürfungen im Marmaroscher Komitate. (Allg. österr. Chem u. Techn. Ztg. Organ der Bohrtechniker 1902. Nr. 12.) H. WALTHER. Petroleum in Ungarn (Körösmezö). (Ung. Mont. ind. Zeitung 1906. No. 5. ie) Geschichtliches. Während der allgemeinen geologischen Übersichtsaufnahme Un- garns seitens der Wiener k. k. geologischen Reichsanstalt besuchten Haver und RıcHTtHoren im Jahre 1858 unter anderen auch das Komitat Märamaros, wo sie bis nach Bogdän (Kvasna) vordrangen. Sie besuchten ferner auch die südlich von Körösmezö unweit Szvidovecz auf der Mlaki- wiese zutage tretende Jurakalkklippe (11). Beide Forscher erwähnen Körösmezö nicht. Jedoch auf der von Haver 1875 herausgegebenen «Geologische Karte von Österreich-Ungarn auf Grundlage der Aufnahmen der k. k. geologischen Reichsanstalt» wird die Umgebung von Körösmezö zum eozänen Karpathensandsteine gerechnet. Die ersten genaueren Angaben lieferten uns die Geologen Pau und Dr. E. Tırrze. Diese stellten, von Galizien aus nach Ungarn kom- mend, einen geologischen Durchschnitt der Karpathenkette von Dela- tyra bis Rahö her und berührten auf dieser Tour auch Körösmezö. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XV, Bd. 4. Heft. 23 332 D: THEODOR POSEWITZ. (98) Den dortigen Schichtenkomplex rechneten sie zum Eozän und teil- weise zur Kreide. Sie berichten folgendes (39. 91): «Am südlichen Ufer des Lasescsinabaches und nächst der Einmündung desselben in die Theiß (Tisza) bei Körösmezö, auch am nördlichen, stehen sehr glimmer- reiche Sandsteine und Schiefer an. Dieselben gehören wohl noch der eozänen Fischschiefergruppe an. Am rechten Ufer der Theiß, gegen- über vom südlichen Ende von Körösmezö jedoch beobachtet man blau- graue, dünngeschichtete kalkig-sandige Schichten, die zwar keine Hieroglyphen enthalten, im übrigen aber der Teschnor Strz2olka voll- kommen gleichen». Bereits im folgenden Jahre konnte jedoch Dr. E. Tıerze (40. 189) konstatieren, daß die im benachbarten Taracztale anstehenden bläulich- grauen, von weißen Kalkspatadern durchsetzten Sandsteine, welche — abgesehen davon, daß sie keine Hieroglyphen führen — in vielem an die neokomen, sogenannten Strzolkaschichten erinnern, noch dem Eozän angehören. Ein ähnlicher kalkhaltiger Sandstein kommt auch in Körös- mezö im Eozän vor. 1885 besuchte Dr. E. Tırrzzr abermals Körösmezö. Er studierte genauer die dortigen Schichten, welche «zum oberen Karpathensand- steine» gehören. In den Tälern Repego und Dosina kommen Menilit- schiefer, jedoch ohne Menilile vor und im oberen Lasescsinatale treten Hieroglyphenschichten und Menilitschiefer zusammen auf. Dr. E. Tıerze wiederholt hier kurz seine früheren Ansichten (83). 1886 erwähnt H. Zaranowicz (84. 551) in kurzen Worten die Schichten von Körösmezö, wohin er einen kurzen Ausflug machte. Er schreibt: «Man hat es in der nächsten Umgebung von Körösmezö überall mit einem einheitlichen Schichtenkomplex zu tun, der aus einem Wechsel von lichtgrauen mürberen und mergeligen Schiefern mit kalkhaltigen, meist stark von Kalzitadern durchzogenen und ganz strzolkaartigen Sandsteinen besteht, dem sich mürbere Sandsteine ein- schalten. Die Bildungen können am ehesten mit den obereozänen. strzolkaartigen Schichten der südlichen Sandsteinzone parallelisiert werden». In den Jahren 1887 und 1888 vollführte Dr. Turopor PosEwiıTz in der Umgebung von Körösmezö geologische Aufnahmen und im Jahre 1895 besuchte er von neuem die Gegend mit besonderer Berück- sichtigung des Petroleumvorkommens (104. 166). 1892 und 1896 besuchte H. Warrer Körösmezö, das erste Mal in Begleitung des Betriebsleiters E. Barrer. H. Warrner lenkte sein Augenmerk hauptsächlich auf das Lopusankatal sowie auf die Täler Stebna und Tisesora. Die meisten Chancen für Schürfungen bietet (99) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 333 nach seiner Ansicht das Lopusankatal, wo sich in einer Längenaus- dehnung von drei Kilometern Erdölspuren vorfinden. Das Rohöl aus diesem Tale ist dünnflüssig. Die Schichten im Lopusankatale rechnet H. WarrtHer, obwohl er in den Tonen keine Foraminiferen fand, welche für die Altersbestimmung entscheidend gewesen wären, zum Eozän, da dieselben in petrographischer Beziehung sehr ähnlich den Pasiecznaer Schichten in Galizien, auch das Rohöl dem dortigen ähnlich sei und da auch in Pasieczna die oberen Schichten keine Foraminiren führen Die Schichten im Stebna- und Tisesoratale hält H. WarrHer für oli- gozän. Das Öl aus letztgenannten Tälern ist dickflüssig (170. 229). Oro- und hydrographische Verhältnisse. Körösmezö liegt im Komitate Märamaros, an beiden Ufern der Fekete-Tisza (Schwarzen Theiß), unweit der Landesgrenze und ist Station der Eisenbahnstrecke Märamarossziget—Stanislau. Das Tal der Fekete-Tisza, welches gegen Norden zu his Szvidovecz von hohen Bergen umgeben ist, beginnt nördlich von der oben er- wähnten Niederlassung sich auszuweiten und bildet das Hügelland von Körösmezö, dessen kahble, nur mit Gras bedeckte Hügelrücken sich bloß 100—150 m über die Talsohle erheben und einen scharfen Kontrast zu den umgebenden bewaldeten Anhöhen und den angrenzen- den Alpenketten bilden. Diese Gegend wird im Süden von den Alpen Szesa und Pietros, Hoverla und Kosmieska begrenzt; im Südwesten von den Szvidoveczer Alpen, im Nordosten vom bewaldeten Grenzkamme und bloß gegen Nordwesten ist die Talweitung, zwischen den Szvidoveczer Alpen und der Cserna polonina gelegen, etwas offen. Der Hauptfluß ist die Fekete-Tisza, deren zwei Endarme sich bei Körösmezö vereinigen. Der eine Arm ist die Tiscsora, welcher am Bergrücken Okola aus mehreren Quellen entspringt, deren eine die Tiszaquelle genannt wird. Der zweite Arm ist der Lasescsinabach, dessen Quellgebiet an den südlichen Abhängen der Alpen Pietros Hoverla und Kosmieska zu finden ist. Geologische Verhältnisse. Die geologischen Verhältnisse der nordöstlichen Karpathen sind am besten im Tiszatale zu studieren, wo die meisten Aufschlüsse vor- handen sind. Die ältesten Gesteine —- Glimmerschiefer — erstrecken sich Pyr u) 334 D: THEODOR POSEWITZ. (100) zwischen Feherpatak (Trebusa) und Rahö und gehören zu jenem mächtigen Schieferzuge, welcher in den angrenzenden Teilen der Bukowina, Siebenbürgens und des Komitates Märamaros beginnend, gegen Nordwesten hinzieht, um im letzteren Komitate in der Nähe des Taracztales von jüngeren Gebilden überlagert zu werden. Bei Rahö begrenzen Triasgesteine die kristallinischen Schiefer. h Zu beiden Seiten des kristallinischen Schieferzuges lehnen sich mächtige Sandsteinmassen, die sogenannten Karpathensandsteine an. Von Rahö gegen Norden zu erstrecken sich kretazische Sandsteinbil- dungen bis in die Nähe von Körösmezö. bis Szvidovecz; dann treffen wir bei Körösmezö selbst Eozängesteine an und weiter gegen die Landesgrenze hin Oligozänbildungen, d. i. Menilitschiefer und Magura- sandsteine. Die Eozänschichten von Körösmezö, welche das Petroleum führen, werden später ausführlicher besprochen. Die Täler bei Körösmezö gewähren schöne Aufschlüsse. Im Lopusankatale wechsellagern hellgrüne Mergelschiefer mit diekbankigen Sandsteinen. Rote und grünliche Schiefertone sind in der Nähe der Klause aufgeschlossen, ebenso wie im Voloveez-malitale. In den Tälern Studena und Lasescsina finden wir die- selben Verhältnisse. In der Nähe des Foresekbaches stehen rote und grünliche Tone an, wechsellagernd mit glimmerigen Schiefern und Sandsteinen. Vor Kosmiescsek treten dunkle Quarzitsandsteine zutage sowie schwärzliche blätterige Schiefer. Im Foresekbache kommen auch rote und grünliche Tone vor und sodann dieselben Schichten wie bei Kosmiescsek. Im Dosinatale sind die Menilitschiefer schön aufgeschlossen. Blätterige, weißfleckige Schichten wechsellagern mit weißglimmerigen Sandsteinen und führen Menilite. Die Schichten setzen sich im be- nachbarten Markoveeztale fort und treten auch im Repegotale ebenso wie im Zimirtale zutage. Der Magurasandstein findet seine größte Verbreitung in der Berg- kette Cserna-hora und bildet nun stets den Bergkamm. Es ist dies meistens ein graulicher oder gelblicher feinkörniger Sandstein. Die Petroleumschichten. Das Körösmezöer Petroleumgebiet beginnt nördlich von Szvidovecz. Schon in orographischer Beziehung ist es verschieden. Während die umgebenden Bergeshöhen eine Höhe von 1000-2000 m erreichen, treffen wir bei Körösmezö ein Hügelland an, dessen langgedehnte, grasbewachsene Bergrücken sich von der Talsohle gerechnet bloß bis FR (101) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, 335 100-150 m erheben. Die kahlen Bergrücken bilden im großen Maße ein Rutschterrain, . wie es an zahlreichen Orten beobachtet werden kann. | In diesem Gebiete treffen wir einen einheitlich gebildeten Schichten- komplex an: lichtgrauliche, feinglimmerige, krummschalige, schiefrige Sandsteine, stellenweise mit Kalkadern durchzogen, in strzolkaartiger Ausbildung; graulicher Mergelschiefer sowie dunkler Schieferton wechsel- lagern mit mehr-weniger mächtigen Bänken eines glimmerreichen, mürben, bituminösen Sandsteines. Dieser Sandstein zeigt an mehreren Orten Hieroglyphen. Charakteristisch für diese Schichten sind die groß- artigen Schichtenbiegungen und Schichtenfaltungen. Solche Schichten- faltungen findet man im unteren Haurileeztale; ferner im Tale der Fekete-Tisza an mehreren Stellen, besonders bei der ersten großen Flußkrümmung, oberhalb der Einmündung des Lasescesinabaches. Im Sztebnatale lassen sich die Schichtenbiegungen im Bachbette und an beiden Tallehnen bis in die Nähe der Klause verfolgen und ebenso sind in den Tälern Lopusanka und Lasesesina ähnliche Schichten- ‘faltungen zu sehen. Die Körösmezöer Ölschichten bilden ein Becken. Am rechten Tiszaufer sind sie nur schwach entwickelt. Die größte Ausdehnung erreichen sie am linken Ufer, und zwar vom Fekete-Tiszatale bis zur Mündung des Volovecz-malitales, ebenso wie in deu Tälern Lopusanka, Lasescesina, Zimir. Oberhalb der Einmündung des Lasescsinabaches ziehen die Schichten parallel zur Tisza gegen Nordost, um — sich stets mehr verengernd — in der Nähe des Serednibaches auszukeilen. Die größte Länge des Beckens vom Serednitale bis nach Lasescsina beträgt 14 km; die größte Breite vom Haurileeztale bis nach Stebna oder Repegiu 8 km. Das Streichen ist im ganzen ein nordwestliches, jedoch mit vielen Abweichungen von dieser Hauptrichtung. Das Fallen ist zumeist nordöstlich. Die schönsten Schichtenfaltungen beobachtet man in der Fekete-Tisza (unterhalb Körösmezö) in Sztanisloveez und im Haurileez- tale. Die bituminösen Sandsteine sind zumeist in der Mitte des Beckens zu finden. Der südlichste Punkt, bis wohin sich die Ölschichten erstrecken, ist im Fekete-Tiszatale, gegenüber dem Volovecz-malitale zu suchen. Am rechten Tiszaufer sind die charakteristischen, krummschaligen, schieferigen Sandsteine und schwarzen blätterigen Schiefer ungemein gefaltet aufgeschlossen. Die Schichten ziehen nun in nordöstlicher Richtung ins Lopusankatal hinüber. 1 Den unteren Talabschnitt, von der Mündung bis zum Beginne 336 D: THEODOR POSEWITZ. (102) des Waldsaumes nehmen hier Petroleumschichien ein. Unweit der Bachmündung sind die bituminösen Sandsteine aufgeschlossen und schöne Schichtenfaltungen zu beobachten. Weiter talaufwärts erhalten die krummschaligen Schiefer das Übergewicht. Das Streichen ist NW, Fallrichtung zumeist NO. Von Lopusanka sind die Schichten nach Ost gegen die Lases- csina hin zu verfolgen und auch in den zwischen ihnen befindlichen kleinen Tälern schön aufgeschlossen ; so in dem Tälchen zwischen Lopu- sanka und dem Pletovatale und in letzterem Tale. Hier stehen im unteren Tale die bituminösen Sandsteine an, während weiter talauf- wärts die krummschaligen Schiefer zum Vorscheine kommen. Die Fall- richtung ist NO oder SW. Im Lasescsinatale treten zuerst die bituminösen Sandsteine oberhalb der Lopusankabrücke am rechten Ufer auf; weiterhin aber zeigt sich bis zum Repegiutale ein ausgedehntes Rutschterrain, alle Aufschlußpunkte verdeckend. Bloß am linken Ufer sieht man da und dort anstehendes Gestein. Im oberen Lasescsinatale erstrecken sich die Ölschichten von der großen Bachkrümmung an bis zu dem auf den Bergrücken Verch- debri führenden Fußsteige und ebenso treten sie in einem dem Berg- rücken gegenüberliegenden Tälchen zutage. Von Lasesesina sind die Petroleumschichten weiter gegen Nord- west zu verfolgen, wo sie sich im Zimirtale bis zur Einmündung des Mlaezinecz-zvir genannten Nebenarmes erstrecken und im letzteren Tale auch noch eine Strecke talaufwärts zu verfolgen sind. Die auch anderwärts beobachtete Tatsache tritt auch hier zutage: am Ende des Beckens treten die krummschaligen Schiefer auf und mehr gegen die Mitte zu zeigen sich die bituminösen Sandsteine. Fallen zumeist Nordost. Auch im Tatarenpasse (Repegiutal) sind die Petroleumsand- steinablagerungen schön zu beobachten. Im benachbarten Sztehnatale sind die Ölschichten, bis in die Nähe der Klause sich erstreckend, am schönsten aufgeschlossen. Die großartigen Faltungen, die in diesen Schichten auftreten, sind hier am deutlichsten zu beobachten und beinahe von Schritt zu Schritt zu verfolgen. Fallen NO. . In den folgenden, nordwestlich gelegenen Tälern Bahinski. Mar- kovecz, Dosina, nehmen die Ölschiehten nur den unteren Talabschnitt ein. Auch hier bezeichnet der beginnende Waldessaum die Grenze des Beckens. Fallen NO. Am rechten Tiszaufer bilden die Petroleumschichten einen schmalen Saum, so im kleinen Lomoveeztale und im Barkantale. UN v. (103) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 337 Die größten Schichtenstörungen findet man im Haurileeztale, wo jedoch viel Rutschterrain vorhanden ist. Auch im benachbarten Tale gegen Süden zu haben wir dasselbe Bild wie im Haurilecztale vor uns. Weiterhin verdeckt das Rutsch- terrain die Aufschlüsse und den letzten Aufschluß findet man gegen über dem Volovecz-malitale. Petroleumschürfungen. In Körösmezö wurde 1878 mit dem Schürfen begonnen. Einige jüdische Bewohner des Ortes gründeten, angespornt durch die schönen Erfolge im benachbarten Galizien, ein Konsortium behufs Petroleum- gewinnung. Man ließ in Tiscesora bei der ersten großen Flußkrümmung einen Schacht abteufen, in weichem man bei 13° Tiefe das erste Erdöl fand. Die Arbeit wurde bis 20° fortgesetzt, da sich jedoch wenig Petroleum zeigte und das Betriebskapital zu Ende war, wurde die Arbeit eingestellt." Im nächsten Jahre wurde auf Grund eines Gutachtens seitens des Montangeologen, Bergrat A. GeseLn eine Gesellschaft mit einem Kapitale von fl. 2000 a fond perdu gegründet, welche zwischen Lopu- sanka und Repego an der rechten Seite des Lasescsinatales bis 40 m Tiefe einen Schacht abteufte. Das erste Öl wurde schon bei 26 m ge- funden und ebenso zeigte sich etwas Erdwachs; allein im allgemeinen war Erdöl und Geld in zu geringer Menge vorhanden und wurde die Arbeit gleichfalls eingestellt. Anfangs der 80-er Jahre kam Ritter v. Stavenov nach Körös- mezö, um, gleichwie er es im Izatale in der Märamaros getan, nach Petroleum zu schürfen. Ritter v. Stavenov ließ 23 Bohrlöcher abteufen, welche zwar die Verbreitung der Petroleumschichten angaben, jedoch wegen der geringen Tiefe keinen Wert besaßen. Bohrlöcher wurden abgeteuft in Haurilecz eins, in Tiscsora zwei, in Stebna sechs nahe zu einander, in Lopusanka zwei, in Lasescsina bei der Repegobrücke drei, zwischen Zimir und Repego drei, in Repego drei, in Zimir drei. Die tiefsten Versuchsschächte befanden sich in Repego (62 m) und in *Stebna (58 m). Seine Schurfrechte verkaufte Ritter v. Srtavenov um fl. 120,000 an die Erste Ungarische Petroleumschurfgesellschaft. Diese Gesellschaft ließ im Lasescsinatale am Bubnobergrücken, 4 K. SIEGMETH erwähnt (54), daß man im Jahre 1878 auch in Stebna einen Versuchsschacht bis 38 m graben ließ und das erste Öl in einer Tiefe von 24 m fand. 338 D: THEODOR POSEWITZ. (104) gegenüber den Tälern Lopusanka und Pletova ein Bohrloch «Franz Joseph Kaiser und König» abstoßen. Das Bohrloch erreichte eine Tiefe von 157 m. Petroleumführende Schichten zeigten sich bei 58m (15 m mächtig), bei 625 m und bei 82 m. Man gewann einige Faß Rohöl und da bis zur erwähnten Tiefe das Resultat nicht günstiger war, so wurde die Bohrung eingestellt. Eine zweite Bohrung im Stebnatale, welche 1886 ausgeführt wurde, hatte kein günstigeres Resultat. Die Gesellschaft verfügte nicht über größere Geldmittel und so war sie gezwungen sich mit einem Geldinstitute zu assoziieren, und zwar mit der Ungarischen Kreditbank. Im Jahre 1888 bildete sich nun die neue Gesellschaft die «Unga- rische Mineralölaktiengesellschaft». Sie übernahm von der aufgelösten früheren Gesellschaft die gesamten Schurfrechte samt den Immobilien und dem fundus instructus. Jetzt sah man mit großen Hoffnungen der Zukunft entgegen, da nun ein kapitalkräftiges Geldinstitut die Schürfungen in die Hand genommen hatte. Unweit des Bahinskibaches, an der linken Tallehne der Fekete- "Tisza, wurde ein Bohrloch bis 234 m abgestoßen. Es zeigten sich wohl Gase, jedoch kein Petroleum bis zur der erwähnten Tiefe. So ließ man nun das Bohrloch stehen und begann eine neue Bohrung im Lasescsinatale, unweit des früheren Bohrloches am Bubniberg- rücken, etwas nordöstlich vom ersteren. Man bohrte bis 150 m. Rohöl zeigte sich wohl, jedoch in ungenügender Menge. Dem Übelstande glaubte man durch Dynamitsprengung abzuhelfen. Der Torpedo blieb indes im Bohrloche stecken und vernagelte es. Damit endete 1885 die Bohrtätigkeit der letzteren Gesellschaft. Bereits im folgenden Jahre 1889, d. h. nach zweijähriger Tätig- keit liquidierte die von der Ungarischen Kreditbank gegründete Gesell- schaft, da das ganze Aktienkapital angeblich in der Höhe von fl. 82000 verausgabt war und da man weiter nichts riskieren wollte.' Drei Jahre später, 1892, assoziierte zich W. v. Stavenov, der Bruder des bekannten Petroleumschürfers H. Ritter v. SravEnov, mit 1 Wie das Vorgehen der Ungarischen Kreditbank, welche sich so schnell von Körösmezö zurückzog, beurteilt wurde, zeigen folgende zur damaligen Zeit erschienenen Äußerungen: «Die ungarische Kreditbank begaun bloß mit halbem Herzen die Bohrungen in Körösmezö. Man sagt, daß ein gelinder Druck von oben dazu nötig war. Die Bank freute sich von Körösmezö befreit zu sein, wo sie bloß infolge eines moralischen Druckes auf Petrolenm bohrte» (135). Und Fauck sagt (110): «Unbegreiflich ist, wie eine größere -Gesellschaft bloß ein oder zwei Bohrungen unternimmt, In einem Gebiete wie Körösmezö, müßte man wenigstens mil sechs Bohrungen beginnen». (105) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 339 einem Berliner Kapitalisten, namens Wınkter. Sie übernahmen von der Ungarischen Kreditbank das Körösmezöer Eigentum und fingen an auf Petroleum zu schürfen. Sie wollten Tiefbohrungen ausführen und übergaben die Bohrleitung einem amerikanischen Bohrmeister. Auch diese Unternehmung endete nach kurzer Zeit ungünstig. Mit der Bohrung ging es nicht so rasch vorwärts, als es der Bohrmeister gesagt hatte, welcher die Verpflichtung eingegangen war, ein Bohrloch von 800 m Tiefe binnen zwei Monaten um fl. 11,000 abzustoßen. Nach manchen Widerwärtigkeiten und öfterer Sistierung der Arbeit erreichte ein Bohrloch die Tiefe von 100 Metern, als ein Rückfall eintrat. Der Schmandlöffel blieb im Bohrloche stecken, konnte nicht herausgezogen werden und so wurde das Bohrloch vernagelt. In einem zweiten Bohrloche stieß man in 32 m Tiefe auf einen bitumenreichen Sandstein. Wegen Geldmangel und schlechter Bohr- leitung entstanden Zwistigkeiten zwischen Unternehmer und Bohr- meister, deren Ende die Auflösung des Kontraktes und Auflassung der Bohrung war. 1896 begann eine neue Unternehmung, Frommer & Komp., mit englischem Gelde in Körösmezö.auf Petroleum zu schürfen, und zwar im Stebnatale und im Tale der Fekete-Tisza. Im ersteren wurden vier Bohrlöcher abgeteuft. Im ersten Bohr- loche gewann man durch Pumpen aus einer Tiefe von 178 m etwas Öl, wöchentlich drei Barrel. Im zweiten Bohrloche erfolgte bei 485 m eine beträchtliche Gaseruption. Die Bohrung wurde eine zeitlang sistiert, da die Dampfmaschine nicht stark genug war. Dieses Bohrloch wollte man bis 800 m abstoßen. Im dritten Bohrloche zeigten sich von 325 m an Ölspuren. Man wollte das Bohrloch bis 425 m abteufen. Die vierte Bohrung war bloß eine Handbohrung und hier zeigten sich beim 60-ten m Ölspuren. Im Tale der Fekete-Tisza wurden vier Schächte bis zu einer Tiefe von 40—60 m gegraben. Wöchentlich wurden 2—300 kg Rohöl gewonnen. Auch im Lopusankatale war eine Bohrung beabsichtigt, kam je- doch nicht zur Ausführung. Die Produktion war bei diesen Bohrungen eine zu geringe und die Unternehmung stellte nach zweijähriger Bohrtätigkeit die Arbeiten 1898 ein. Nach den Berichten der Berghauptmannschaft wurde das erste Bohrloch in Stebna abgeteuft und bei SO m stieß man auf das erste ausgezeichnete Rohöl. Dieses Öl wurde anfangs gewonnen und betrug die tägliche Menge angeblich 4 Barrel. Später war die Produktion 0'25 q. Profil der Frommerschen Tiefbohrung im Stebnatale. (Bohrloch Nr. II.) (1897.) Per] Sanieien m — DPetroleumhorizont Petroleumgase (107) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 341 Die Bohrung wurde bis 400 m fortgesetzt. Ölspuren zeigten sich bei der weiteren Vertiefung nicht besonders reichlich. Bei 410 m erfolgte ein Bruch des Bohrers, wodurch das Bohrloch vernagelt wurde. Das zweite Bohrloch erreichte, laut Bericht der Berghauptmann- schaft, eine Tiefe von 494 m. Zu Beginn traten starke Gase auf und es zeigte sich ein dunkles Öl, welches bei 80 m Tiefe lichtgrünlich wurde. Auch dieses Bohrloch endete unglücklich. Die Bohrstangen zer- rissen und ein Teil derselben blieb im Bohrloche stecken. Wegen letzterem Unfalle entstand ein Streit zwischen Unter- nehmer und Bohrmeister. Letzterer ließ die Bohrung im Stiche und kehrte nach Galizien zurück und ersterer stellte die weiteren Arbeiten ein. Die Bohrausrüstung wurde nach Ablauf von zwei Jahren verkauft. Petroleumspuren in Taraczujfalu (Felsöneresznicze). Literatur. Dr. THEODoR PosEwiırzz. Das Gebiet zwischen dem Unterlaufe der Flüsse Taracz und Talabor. (Jahresbericht der kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1895.) Dr. THEODOR PosEwiıtrz. Bericht über das Erdölvorkommen bei Felsönereznicze. Taraezüjfalu liegt im Luzanskitale, einem rechtsseitigen Nebentale des unteren Taracztales, 4 Kilometer vom Haupttale entfernt. In unmittelbarer Nähe des Ortes findet man Petroleumspuren. Die geologischen Verhältnisse der Umgebung sind folgende: Die ältesten hier auftretenden Gesteine sind kretazische Sandsteine. Auf ihnen lagern graue und rote Mergelschiefer eozänen Alters und unter- geordnet Konglomerate. Auf das Eozän folgen miozäne Schiefertone und Sandsteine, welch letztere Salzeinlagerungen sowie Dazittuffe ein- geschlossen enthalten. | Die Ölspuren finden sich in dem eozänen grauen Mergel, und zwar in der Nähe der Mündung des Salenoitales, unweit einer dortigen Salzquelle vor. Das Öl zeigt sich in den Spalten des Mergels. An einer Stelle wurde eine zwei Meter tiefe Grube gegraben und - die daraus entnommenen Mergelstücke, sowie der in der Nähe an- stehende Mergel verraten einen geringen bituminösen Geruch. Das Petroleumvorkommen ist bloß ein vereinzeltes. Größere Be- deutung ist ihm nicht zuzuschreiben, da die Ausbreitung der Ölspuren eine sehr beschränkte ist und innerhalb der Eozänschichten mächtigere Sandsteinablagerungen fehlen, welche das Öl sammeln könnten. 342 D; THEODOR POSEWITZ. (108) Tzaszacsal und Dragomerfalva. Literatur. . Franz Rırter v. Hauer. Bericht über die geologische Übersichts-Aufnahme im nordöstlichen Ungarn im Sommer 1858. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt X. Jahrg. 1859, p. 430—431.) GESELL SÄnpoR. A märamarosi vasereztelepekröl. (Földtani Közlöny IV. 1874, p. 294, 300.) Über die Eisenerzlager der Märamaros (ungarisch). J. Hunranvy. Ausflug in die Märamaros. (Jahrbuch des Ungar. Karpathen vereins. 1875, Il. Band, p. 190.) SzıLäsyı Istvän. Märamaros värmegye egyetemes leiräsa. Budapest, 1876. ll. szakasz, p. 65, 69. (GEseLL SÄnpor. Geologiai ismertetes, különös tekintettel a märamarosi m. kir. banyaigazgatösäg területen kiaknäzas tärgyat k&pezö vasercz- &s kösöelöjövetelre.) Gesamtbeschreibung des Komitates Maramaros. Ill. A. GEseLL. Geol. Beschreibung mit besonderer Berücksichtigung der auf dem Gebiete der kgl. ungar. Bergdirektion Märamaros abbauwürdigen Eisenerze und Steinsalze (ungarisch). Dr. E. Tierze. Das Petroleumvorkommen von Dragomir in der Marmaros. (Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt 1878.) K. SIEGMETH. Ausflug in die Märamaros. 1. Die Steinölquellen von Dragomer. (Jahrbuch des Ungar. Karpathenvereins 1878.) A. GeserL. Daten zum Petroleumvorkommen in der Märamaros. (Jahrbuch des Ungar. Karpathenvereins. 1880.) A. Gesert. Die geologischen Verhältnisse der Märamaros, mit besonderer Berücksichtigung der nutzbaren Mineralien. (Jahrbuch des Ungarischen Karpathen- vereins, 1881.) Anton Ocvzus. Über einige Petroleumfundorte in Ungarn. (Österr. Zeitschrift für Berg- u. Hüttenwesen 1883. XXXI. Jahrg. p. 486.) J. NorH. Petroleumvorkommen in Ungarn. (Verhandlungen d. k. k. geol. Reichsanstalt 1885, p. 84.) J. NorH. Über die beim Petroleumschürfen erreichten Resultate und Aussichten für die Zukunft in Ungarn. (Allg. österr. Chemiker und Techniker Zeitung, 1885, p. 584.) Dr. E. Tierze. Einige Notizen aus dem nordöstlichen Ungarn. (Verhandl. der k. k. geol. Reichsanstalt 1885, p. 345.) Dasselbe (Allg. österr. Chem. und Techn. Ztg. 1886, p. 53, 81, 240, 305.) Petroleum. (Ung. Mont. Ind. Ztg. 1885. Nr. 4, p. 26.) Über Schurfarbeiten in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1885, p. 233.) Die österr.-ung. Zollverhandlungen und der ung. Petroleumbergbau. (Ung. Mont. Ind. Ztg. 1886, p. 67.) Die Petroleumbohrungen in Szacsal. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1886. Nr. 23, p. 187.) Über Chancen des Petroleumbergbaues in Ungarn. (Ung. Mont. Ind. Ztg. 1887. Nr. 13.) J. Noru. Bohrungen auf Petroleum in Ungarn. (Ung. Mont. Ind. Zeitung 1889. Nr. 14, p. 108.) S, G. Die ungarischen Petroleumterrains. (Allg? österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1889, p. 542.) JoHAnn BöckH. Daten zur Kenntniß der geologischen Beschaffenheit des oberen Abschnittes des Izatales mit besonderer Berücksichtigung der dortigen petroleumführenden Ablagerungen. (Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ung. FE (109) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 343 Geolog. Anstalt, 1894, X.) Auszug u. Referat in (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1898. Organ des Verein der Bohrtechniker.) Bergbau auf Petroleum im Komitate Märamaros. (Ung. Mont. Ind. Zeitung 1892. Nr. 12.) E A. Ocurus. Ozokeritvorkommen in der Märamaros. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1898. Nr. 21.) Geschichtliches. Dis im Izatale liegenden Ortschaften Szacsal und Dragomerfalu gehören zu denjenigen Orten, welche wegen des Petroleumvorkommens schon lange bekannt sind. Im Laufe der Jahre besuchten das Izatal mehrere Geologen, welche die geologischen Verhältnisse daselbst studierten und auch über das Ölvorkommen berichteten. Ein genaues und zuverlässiges Bild über die geologischen Ver- hältnisse gewannen wir jedoch erst durch die spezielle Aufnahme von Jonann Böckn, des verdienstvollen Direktors der kgl. ung. Geologischen Anstalt, welcher im Jahre 1893 das obere Izatal, mit besonderer Be- rücksichtigung des Petroleumvorkommens, geologisch gründlich durch- forschte und kartierte (159). Nach diesen Ausführungen besitzen die früheren Untersuchungen bloß einen historischen Wert. Franz Ritter von Haver und Baron RıcHrtHuoren besuchten das Izatal im Jahre 1858 während der allgemeinen geologischen Aufnahmen des nordöstlichen Ungarns. Havrr scheidet auf seiner geologischen Übersichtskarte von Österreich-Ungarn, welche 1875 im Maßstabe 1:576000 erschien, im Izatale Miozän, Eozän und Trachyte (11. 430) aus. Er erwähnt bereits Nummulitenkalke im Osten von Szacsal, südlich von der Landstraße sowie nummulitenführende Flußgeschiebe östlich von Dragomerfalu. Die bei Szacsal vorkommenden derben Konglo- merate, welche kristallinische Schiefer- und Quarzgerölle führen, rechnet er mit Wahrscheinlichkeit zum Eozän. RıcHTHorEn (11. 459), welcher die Trachyte der Tertiärzeit zum Stu- dium machte, erwähnt die Verbreitung der erdigen grünlichen Tuffe und. bemerkt, daß sie sich im östlichsten Teile des Märamaroser miozänen Salzbeckens im oberen Izatale vorfinden, wo der Boden bereits ganz vulkanisch sei. Bei Dragomerfaln kommen graulichweiße, quarzfreie Eruptivgesteine, Trachytporphyre vor und östlich vom Dorfe quellen aus graulichen Mergelschiefern reichliche Naphtaquellen empor, welche auf die Anwesenheit einstiger Schlammvulkane hinweisen." 1 Als östlichsten Ort der Märamaroser Salzformation bezeichnet A. GESELL (37. s3) die Ortschaft Felsöszelistye, wo sich eine Salzquelle befindet. 344 D: THEODOR POSEWITZ. (110) Zwanzig Jahre später besuchte Dr. Tırrze das Izatal (40. 322). Er wies nach, daß bei Dragomerfalu an der linken, d. h. südlichen Seite des Flusses die miozäne Salzformation so typisch entwickelt sei, wie er es an der Nordseite der Karpathen beobachtet hatte. Das Erdöl ist, pach Dr. Tıerze, an die Salzformation und nicht an die Trachyttuffe gebunden, (welche Tuffe an der linken Seite des Izatales an einigen Stellen anstehen, so z. B. westlich von Szelistye), wie es RıcHTHOoFEN dachte, der das Erdöl als ein Produkt der Schlammvulkane ansah. Tırrze befant sich eingehender mit dem geologischen Aufbaue der Um- gebung von Dragom£rfalu und erwähnt unter anderem, daß an der rechten Talseite die zwischen Dragom£rfalu und Szelistye höher empor- ragenden Berge aus Trachyten bestehen. Sieben Jahre nach seinem ersten Besuche kam Dr. Tırrze 1885 zum zweiten Male in das Izatal (83. 344). Jetzt befaßt er sich mehr mit der Umgebung von Szacsal. Bei der Brücke zwischen Sajö und Rozavlya am linken Izaflußufer fand er Menilitschiefer, und konstatierte nun, dab die Oligozänformation auch in diesem Teile der Märamaros ver- treten sei.” Er war im Zweifel, ob die Ölschichten bei Szacsal dem Miozän oder dem Oligozän angehören, da die Grenze beider Forma- tionen etwas verschwommen sei. Südlich von Szacsal zeigt sich längs der nach Siebenbürgen führenden Landstraße bereits Eozän, Hier fand er Nummulitensandsteine. Ocurvvs (61. 495) suchte das Izatal 1882 auf und befaßte sich beson- ders mit dem Petroleumvorkommen. Er veröffentlicht eine kleine Skizze, auf welcher die eigentlichen Öllinien eingezeichnet erscheinen. Der eine Ölzug. erstreckt sich von Dragomerfalu bis Szelistye; ein zweiter im Liegenden des ersteren zwischen beiden genannten Orten, wo sich am rechten Flußufer im Flußschotter Ölspuren — der Ausbiß der Öl- schichten — zeigen. Die dritte Öllinie ist südlich von Szacsal nachweis- bar, wo an der Oberfläche eines Sumpfes ein schweres Öl schwimmt, welches den in östlicher Richtung anstehenden Sandsteinen entstammt. J. Noru besuchte das Izatal 1884 (82. 5s4). Er veröffentlicht einen geologischen Durchschnitt von Dragomerfalva, Szacsal und vom Jöder Tale. Norn befaßt sich auch mit den tektonischen Verhältnissen und erwähnt ganz richtig einige Antiklinalen, welche günstige Punkte für 1 Die Verbreitung der miozänen Salzformation bis in die Nähe von Szurdok im Izatale wurde bereits durch Dr. Karı HormAnn in den Jahren 1871 und 1872 nachgewiesen (160). 2 Die Anwesenheit der Oligozänformation wurde durch Dr. KarL HOFMANN bereits in den Jahren 1871 und 1872 nachgewiesen (160). (111) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 345 Bohranlagen ergeben würden. Was die geologischen Verhältnisse be- trifft, teilt er im großen ganzen die Ansichten Dr. Tırtzes. Jonann Böck# reiste 1893 in das obere Izatal, welches er mit großer Gründlichkeit und Genauigkeit geologisch aufnahm und kar- tierte (159). Seine Arbeiten wurden bereits oben gewürdigi. Geologische Verhältnisse.' Das Izatal, das südlichste Tal der Märamaros, verläuft in SO—NW- licher Richtung parallel mit dem benachbarten Vissötale und ist be- deutend kürzer als dieses. Gegen Norden wird das Tal durch den die Täler Iza und Vissö trennenden Höhenzug, im Süden aber durch den westlichen Flügel der Rodnaer Alpen begrenzt. Die letzte Ortschaft des Tales ist Szacsal. Im oberen Izatale finden wir kristallinische Schiefer, ferner Kreide, Eozän-. Oligozän- uud Miozänablagerungen. Kristallinische Schiefer. Südlich von Szaesal treten an zwei Stellen kleine Ausbisse von chloritischen Glimmerschiefern in- mitten von Mitteleozänbildungen, und zwar in den Tälern Valea Iscsor und Valea Tyeilor auf. In unmittelbarer Nähe findet man kristallini- schen Kalk, welcher in Form einiger Felsblöcke zerstreut umherliegt. In den Spalten des Kalkes kommt Bitumen vor und im frischen Bruche läßt sich ein bituminöser Geruch wahrnehmen. Die kleinen Inseln treten an der westlichen Seite der aus kristal- linischen Schiefern zusammengesetzten Rodnaer Alpen aus der Karpathen- sandsteindecke hervor, deren Anwesenheit bereits früher Dr. Primıcs vermutet hatte (159. 12). Das Vorhandensein der kristallinischen Schiefer ist nicht ohne Wichtigkeit in Anbetracht der nahegelegenen Petroleumschürfungen. Es ist das Verdienst Jomann Böck#us die Anwesenheit derselben kon- statiert zu haben. Oberkreide. Die Oberkreide besteht aus derben Konglomeraten, deren einzelne Gerölle aus Quarz, chloritischem Schiefer und kristal- lınischem Kalke zusammengesetzt sind, ferner aus harten, grauen, zu- meist bräunlichen, seltener gelblichen, grobkörnigen und dickbankigen Sandsteinen, mit geringen Zwischenlagen von Schiefertonen und schiefe- rigen Sandsteinen. Versteinerungen wurden hier wohl nicht gefunden, doch sind diese Ablagerungen in stratigraphischer Beziehung zur oberen 1 Bei der geologischen Beschreibung von Szacsal und Dragomerfalu folgen wir der bahnbrechenden Arbeit JoHann Böckns. 346 D: THEODOR POSEWITZ. (112) Kreide zu rechnen. Die Sandsteine enthalten kein Bitumen. Sie bilden Berge mit steilen Lehnen, welche scharf emporsteigen. Diese eben kurz beschriebenen Bildungen treten auf der linken Talseite des Izaflusses in Gestalt kleinerer oder größerer Inseln in- mitten des Eozäns auf. In einem längeren nordwestlich gegen Dragomer- falu hinziehenden Zuge (so weit J. Böckn dieselben verfolgte) kommen sie bis zum Tale Valea Baikal vor, welches Tal bei Dragomerfalu in das Izatal einmündet. Ihre Anwesenheit konstatierte J. Böckn auch im oberen Jöder Tale, südlich vom Berge Fejes. Hier treten sie im Liegen- den des Mitteleozäns auf. Das Hangende der Kreidegesteine wird durch alle drei Gruppen des Eozäns, zumeist aber durch das Öbereozän gebildet. Eozän. Die Eozänbildungen erstrecken sich von Szacsal bis Felsöszelistye. Sie bilden ein gegen Westen zu offenes Becken, welch letzteres ein Teil des großen Borsaer Eozänbeckens ist, dessen Grenzen im Süden und Norden kristallinische Schiefer, im Osten hingegen Kreidegesteine bilden. Wir treffen alle drei Gruppen des Eozäns an. Das Untereozän besteht aus Nummulitenkalk und aus Mergel- schiefern, welch letztere das Äquivalent des Nummulitenkalkes sind. Zumeist treten sie in einzelnen kleinen Schollen, und zwar im Süden, Südosten und Südwesten von Szacsal und bloß am Prislopsattel der Rodnaer Alpen in einem größeren Zuge auf. In der Gräben Valea Iscsor und Valea Tyeilor, südöstlich von Szacsal, wo chloritischer Schiefer anstehend gefunden wird, trifft man sandige bituminöse, von Kalkspatadern durchsetzte Kalke an, welche Nummuliten führen, wenngleich bloß in geringer Anzahl. Der Erhaltungs- zustand der Nummnliten ist ein derartig mangelhafter, daß bloß ihre Zugehörigkeit zur Gruppe der Sfrialen und Punclaten nachgewiesen werden kann. Außerdem fand J. Böck# in den Kalken Schalen- reste von Ostrea, Pecten und Echiniden. Der Nummulitenkalk liegt in den erwähnten beiden Gräben unmittelbar auf den kristallinischen Schiefern. Im benachbarten Tale Valea Karelor, welches bei Szacsal in das Izatal einmündet, trifft man an Stelle des Nummulitenkalkes einen grobkörnigeren Sandstein an, der Nummuliten führt. Dies ist zugleich der am meisten gegen Westen gelegene Ort, von wo Nummuliten be- kannt sind." 1 Nach North (89, 10) kommen auch am östlichen Ende von Szacsal in dem an der nördlichen Talseite befindlichen Graben ‚Valea Kirligata (bei Norh Cinligeti) | ME EEE VE TER (113) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 347 Die untereozänen Mergelschiefer sind von bläulichgrauer oder rötlicher Färbung, enthalien feine Glimmerblättchen, sind zuweilen von Kalkspatadern durchzogen und hie und da findet man in ihnen asphaltartige Bitumenspuren. Versteinerungen führen die Mergelschiefer nicht. Die Mergelschiefer treten zumeist als kleine Inseln nur inmitten des Mitteleozäns oder der Oberkreide südlich von Felsöszelistye auf und bloß an einem Orte, südlich von Szacsal lehnen sie sich — wie bereits erwähnt — in größeren Massen an die Kreidesandsteine an. Die Mergelschiefer sind als Faziesbildungen des Nummulitenkalkes auf- zufassen, wie dies an einigen Stellen im Borsabecken wahrzunehmen ist. Das Mitteleozän besteht aus Hieroglyphensandsteinen,?Mergel- schiefern und Tonen, welche miteinander wechsellagern. Die Hieroglyphensandsteine sind graulich, seltener grünlich, kalk- haltig, feinglimmerig, von Kalkspatadern durchsetzt, treten in 3—4 dm mächtigen Bänken auf und zeigen zuweilen Asphaltspuren. Die Mergel- schiefer und Schiefertone sind von bräunlicher, selten grünlicher Fär- bung und zumeist sandig. Der Ton ist von graulicher Farbe, fein- glimmerig und sandig. Die Schichten zeigen eine sirzolkaartige Aus- bildung und sind in hohem Maße gebogen und gefaltet. Im Liegenden findet sich der Nummulitenkalk oder die unter- eozänen Mergelschiefer; im Hangenden hingegen die mächtigen ober- eozänen Sandsteinmassen vor. : Die mitteleozänen strzolkaartigen Schichten sind am meisten verbreitet südlich, südöstlich und südwestlich von Szacsal. Von hier ziehen sie vom Tälchen Valea Tyeilor in das Tälchen Valea Karelor und noch weiter westlich in das Tal Valea Bistrica und erreichen ihr Ende an der östlichen Seite des Berges Verdelu Larului. In geringerer Ausdehnung trifft man sie im oberen Valea Boljäsza, im Hangenden der oberkretazischen Sandsteine, und unter ähnlichen Lagerungsverhält- nissen im Valea Baikul an. Im Jöder Tale sind die grauen oder bräun- lichen Hieroglyphensandsteine zu beiden Seiten des Baches, an der westlichen Lehne des Berges Fejes anzutreffen. Das Obereozän erstreckt sich mit seinen mächtig entwickelten Ablagerungen im großen ganzen von Szacsal bis Felsöszelistye, und zwar bis zum Dragajuszatale, dessen westliche Seite durch den Dazit- tuff des Berges Gruju-Ruszului gebildet wird. Gegen Norden ziehen sie gegen die Wasserscheide zwischen den Tälern Iza und Vissö, gegen Nummuliten vor. Dieser Fundort scheint jedoch bedeckt zu sein, da J. BöckH hier keine Nummuliten fand. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XV. Bd. 4. Heft. 94 348 D: THEODOR POSEWITZ. (114) Süden lehnen sie sich an die nördlichen Abhänge der Rodnaer Alpen an. | Das Obereozän besteht vorherrschend aus dickbankigen, zuweilen einen Meter mächtigen, graulichen, kalkhaltigen mürben Sandsteinen, welche stellenweise feinkonglomeratisch werden. Zuweilen enthalten sie Kohlenpartikelchen und oft sind sie bituminös. Die Sandsteinbänke wechsellagern mit untergeordnet auftretenden Mergelschiefern und Schiefertonen, in welchen auch unbedeutende Kohlenschnürchen vor- kommen. In diesen mächtigen Ablagerungen findet man häufig Bitumen- spuren. Im Liegenden befinden sich die mitteleozänen Hieroglyphen- schiefer und Sandsteine oder die untereozänen roten Mergelschiefer, wie im Tälchen Valea Karelor, und wo letztere fehlen, die härteren Kreidesandsteine. Im Hangenden findet man die Menilitschiefer. Die obereozänen Ablagerungen treten am linken Izaflußufer süd- lieh von Szacsal an der linken Seite des Tälchens Valea Karelor auf, von wo sie gegen Westen, gegen das benachbarte Tal Valea Bistrieza, hinziehen. Im Tälchen Valea Karelor bildet der bituminöse Sandstein eine Faltung. Hier wurde angeblich auch Ozokerit gefunden. Am schönsten sind die Schichten längs des Izatales aufgeschlossen, insbesondere an der linken Talseite. In den zahlreichen kleinen Neben- bächen und Gräben steht vielerorts der grauliche oder bräunliche, kalkhaltige, mürbe, diekbankige Sandstein mit untergeordneten Schiefer- einlagerungen an. Bis zum Tale Valea Tatarului. in der Nähe von Felsöszelistye, fallen die Schichten gegen Nord oder Nordwest ein. Beim genannten Tale jedoch verändert sich das Streichen und die Schichten fallen gegen Südost. In der Nähe der Mühle von Felsöszelistye sind die bituminösen Sandsteine steil aufgerichtet. Hier ist eine Sattelbildung zu beobachten, auf welche bereits Norn (82) aufmerksam gemacht hat. Weiter talabwärts sehen wir in dem glimmerigen Sandsteine Ton- eisensteinknollen eingelagert, auf welche wiederum der bituminöse Sandstein folgt. Talabwärts von Felsöszelistye treten die obereozänen Schichten bloß an einigen Stellen aus der Bedeckung jüngerer Bil- dungen zutage, wie dies J. Böcku nachgewiesen hat. So an der linken Seite des Izatales zwischen Felsöszelistye und Dragomerfalva, in den Nebentälchen Valea Furului und Kelemenyäsza, gleichwie im Tale Valea Baicului. Weiterhin zwischen Dragomerfalva und Izakonyha un- terhalb der mächtigen Diluvialterrasse südlich von Izakonyha. Auch im Jöder Tale findet man kleine Partien des Obereozäns. So unweit der Mündung des Joder Baclıes zwischen Konyha und Jöd, bei der Kirche der Ortschaft Jod und am südlichen Ende derselben, (115) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 349 bei der Vereinigung der beiden Quellwässer des Jöder Baches, beim Berge Fejes.,Hier lagert.auf dem Obereozän unmittelbar das Oligozän oder das Miozän." Oligozän. Beide Gruppen des Oligozäns sind im oberen Izatale vertreten, jedoch bloß westlich von Felsöszelistye.” Unteroligozän (Menilitschiefer). Die Menilitschiefer bestehen aus bläulichgrauen, in dünne Blättchen zerfallenden Mergelschiefern, welche zuweilen härterer Natur sind und dann einige Zentimeter starke Schichten bilden; ferner aus dunkeln, rostfarbig oder gelb- gefleckten Schiefern, weiche in dünne Blättchen zerfallen und zahlreiche kleine Gipskristalle führen. Stellenweise wechsellagern sie mit mürben, tonigen Sandsteinbänken. Die charakteristische Meniliteinlagerung ist des Öfteren zu beobachten. Sowohl die Schiefer als auch der Sandstein sind bituminös. | Die Menilitschiefer sind ‚stark gefaltet. Sie treten bloß als kleine Inseln aus der sie bedeckenden Hülle von jüngeren Bildungen zutage. Sie kommen vor nördlich von Felsöszelistye am Üsetatyeberge, wo sie von Dazittuffen, Amphibolandesitkonglomeraten und von. obereozänen Sandsteinen begrenzt werden. Ferner bei Dragome£rfalva, in. dem Kele- menyäsza genannten Graben, im Valea Furului und Valea Baicului; an mehreren Stellen bei der Ortschaft Sajö, beim Orte Jöd und unweit der Mündung des Jöder Baches. Oberoligozän (Magurasandstein). An der rechten Seite des Iza- tales fallen zwischen Izakonyha und Rozavlya gelblich gefärbte steilere Berglehnen auf, welche aus Magurasandstein bestehen. Der Sandstein ist von graulicher, meist gelblicher Färbung, mittelkörnig, kalkhaltig und stellenweise bituminös. Hie.und da sind ihm tonige, sandige Schie- fer eingelagert. Bei der Verwitterung zerfällt er zu Sand. Überall, wo es beobachtet werden kann, tritt derselbe im Hangenden der Menilit-. schiefer auf und ist daher jüngeren Alters als diese, kann also bloß oberoligozän sein. 1 Im Valea Boljasza, südlich von Felsöszelistye, sondern sich bei der Ver- witterung des ıürben Sandsteines große Kugeln und Blöcke von unregelmäßiger Form ab (Umuiss Kugelsandstein). Dasselbe findet man an der nördlichen Lehne des Berges Graju-Ruszului nördlich von Felsöszelistye, im Jöder Tale in. dem un- weit der Kirche anstehenden obereozänen Sandsteine und im Batizaer Tale. Auch der Magurasandstein bei Rozavlya zeigt dieselbe kugelige Absonderung. 2 Infolge Mangels an Versteinerungen und der Ähnlichkeit der petrographi- schen Zusammensetzung ist es schwer eine scharfe Grenze zwischen den Eozän- und den Oligozänbildungen zu ziehen. Daher — sagt J. BöckH — ist es wohl mög- lich, daß in dem von ihm als Obereozän angeführten Bildungen bis. zu einem gewissen Grade bereits Oligozän inbegriffen sei. | D4r 350 D: THEODOR POSEWITZ. (116) Miozän. Das Miozänbecken, die Salzformation der Märamaros erstreckt sich von Huszt, wo das Becken durch den Vihorlat-Gutiner Andesitzug abgeschlossen wird, bis Märamarossziget und weiter in südöstlicher Richtung im Izatale ‚bis Felsöszelistye (37). In größerer Verbreitung finden wir die Miozänschichten zwischen Felsöszelistye und Dragomerfalva, als kleine Inseln an einigen Stellen im Iza- und im Jöder Tale vor. Die Miozänablagerungen bestehen aus grau- oder rostfarbig gelb- lichen, manchmal sandigen Schiefertonen, mit stellenweise eingelagerten glimmerigen, tonigen Sandsteinen und mergeligen Schichten, welch letztere hie und da reich an Foraminiferen sind. Charakteristisch sind Gipseinlagerungen in Form kleiner Kristalle oder ansehnlicheren Mengen wie z. B. am Üsetatyeberge, nordwest- lich von Felsöszelistye, wo der Gips in einigen Bänken ansteht. Charakteristisch ist ferner das Auftreten von weißlichen oder grünlichen Dazittuffen inmitten der Miozänablagerungen, welche oft eine ansehnliche Verbreitung besitzen und durch ihre graulichweiße Färbung bereits von weitem erkennbar sind. Es kommen auch dazit- tuffartige Sandsteine vor, welche durch Aufnahme von grünlichen Schieferstücken ein brecceienartiges Aussehen erhalten. Bezeichnend ist schlißlich auch das Vorkommen von Salz- und Schwefelquellen. Solch eine Salzquelle findet sich nordwestlich von Felsöszelistye im Tale Valea Slatyni, ferner an dem bei Izakonyha in den Izafluß einmündenden Slatinabach. Schwefelquellen kommen süd- lich von Dragomerfalva im Riede Kelemenyäsza sowie in einem Neben- tälchen des Jöder Tales vor. Das Alter der Schichten wurde zuerst durch A. Rruss auf Grund von im Salztone von Rönaszek, Sugatag und Aknaszlatina gefundenen Versteinerungen bestimmt. Reuss stellte die Schichten in das Medi- terran und erklärte sie als gleichalterig mit den Wieliczkaer salz- führenden Schichten." Im Jahre 1872 fand Dr. Karı Hormann an drei Orten Foraminiferen. Die Untersuchung ergab ein miozänes Alter und es fand sich keine einzige für Eozän oder Oligozän kennzeichnende Art darunter (160). Auch die von J. Böckn bei Dragomerfalva von drei Orten gesammelten Proben aus mergeligen Schichten, welche vor- herrschend (lobigerinen zeigten, sprechen für dasselbe Alter (159). Außer den erwähnten Miozänschichten treten am rechten. d. h. ı A. E. Reuss: Die fossile Fauna der Steinsalzablagerung von Wieliczka in Galizien. (Sitzungsber. d. math. naturw. Klasse d. k. Akad, d. Wissenschaften in Wien, 55. Bd., 1. Abt., 1867, p. 28, Tabelle.) (117) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 351 nördlichen Izaufer zwischen Dragom£rfalva und Felsöszelistye auch Andesitkonglomerate und Andesitbreccien auf." Am Grate des Vursu- Djalului liegen rundliche Amphibolandesitstücke umher und an der südlichen Seite ein Andesitkonglomerat, dessen Bindemittel tuffartig ist. Dieses Konglomerat zieht gegen Felsöszelistye, wo sich neben der Mündung des Tales Valea Slatyni Riesenblöcke von Andesiten zeigen. Auf J. Böcku machte das Vorkommen den Eindruck «als ob wir hier dem Ausbruchszentrum des festen eruptiven Gesteines näher stehen würden, als sich dies bei dem Nichtkonstatiertsein des anstehenden Ausbruches des massigen Andesites vermuten ließe.» (159. 85.) Bei der mikroskopischen Untersuchung der Andesitkonglomerate erwiesen sich dieselben als Amphibolandesite. Sie sind nach J. Böck jünger als die Dazittuffe, da letztere den Miozänschichten eingelagert vorkommen, was bei den Konglomeraten nirgends beobachtet werden kann. Sie sind deshalb jünger als die miozäne Salzformation und ge- hören zum Öbermediterran oder in die sarmatische Stufe (159). Petroleumschichten im Izatale. Im oberen Izatale zeigen sich in jeder Formation Erdölspuren, in Betracht kommenden Mengen jedoch bloß im Miozän und im Ober- eozän. Obereozäne Petroleumschichten. In zusammenhängenden Massen treten die obereozänen Schichten zu beiden Seiten des Iza- tales zwischen Izaszacsal und Dragomerfalva auf. Weiter talabwärts findet man sie nur in kleinen Aufbrüchen an mehreren Stellen sowohl im Haupttale als auch in den Nebentälern vor. Die Schichten bestehen aus dickbankigen, kalkhaltigen, graulich- gelben oder bräunlichen, mürben Sandsteinen, in welchen unter- geordnet Schiefertone, zuweilen mergeliger Natur, eingelagert sind. Das Liegende bilden die mitteleozänen Hieroglyphenschichten und wo diese fehlen, die untereozänen roten Mergelschiefer oder die härteren Kreidesandsteine. Das Hangende wird durch die Menilitschiefer ge- bildet, wie dies in dem Aufschlusse am rechten Izaufer bei der großen Flußkrümmung nordwestlich von Izakonyha zu sehen ist. Die Erdölschichten verflächen von Szacsal talabwärts gehend, nordwestlich unter einem Winkel von 15—35°, mit lokalen Ab- weichungen gegen Norden. In der Nähe von Felsöszelistye verändert sich das Fallen. Beim Tale Valea Tatarului sowie in den westlichen 1 Dr. E. TietzE (43. 328) spricht von anstehenden Trachyten. 352 _ Dt: THEODOR POSEWITZ. (118) Gräben beobachtet man das entgegengesetzte Fallen gegen Südost. Die Schichten sind hier unter 65—80° steil aufgerichtet. Bei der ‘oberen Mühle von Felsöszelistye, wo reichliche Ölspuren vorhanden sind, befindet sich eine Antiklinale. Schichtenfaltungen sind bei Sza- esal unweit der Mündung des Tälchens Valea Karelor, ebenso wie gegenüber der Kirche am linken Izaufer zu sehen. Reichlichere Ölspuren findet man unweit der Mündung des Valea Karelor, im Valea Bistrica, sowie in den Nebengräben Pekura und Pliese; ferner bei der oberen Mühle von Felsöszelistye, am linken Iza- ufer und nordwestlich von Konyha, am rechten Flußufer. Die Erdölspuren lassen sich demnach in einer Längenausdehnung von neunzehn Kilometern verfolgen. Dieselben zeigen sich sowohl in den unteren Schichten des Ober- eozäns, als auch in den oberen Schichten. Erstere sind bei Szacsal vertreten, letztere bei Szelistye und Konyha." Miozäne Petroleumschichten. Die miozänen Petroleum- schichten von Dragomerfalva sind südlich von der Ortschaft auf dem Riede Kelemenyäsza und im Tale Valea Furului aufgeschlossen. J. BöckH beschreibt sie wie folgt (159. 66): «Bis zu dem ziemlich im unteren Teile der Kelemenyäsza stehenden Bohrturm sehen wir nur diluvialen Schotter und miozäne Schichten, aber unmittelbar bei dem Bohrturme mündet ein von SW kommender kleinerer Nebengraben, der uns, wenn wir seinen Lauf verfolgen, folgendes zeigt. Man sieht vor allem, in nassem Zustande bläulichgraue oder bräunliche, aber auch rostgelbe Tone, welche nur wenige schiefrige Struktur aufweisen. In diesen ein- gelagert, findet man das Material bräunlichen, außen rostigen, stellen- weise jedoch schmutzigweißen, härteren trachytischen Tuffes. Weiterhin sieht man im Liegenden einige ebenfalls bräunliche, bituminöse, härtere, kleine Schichten, unter welchen ein, aus in nassem Zustand bläu- lichem bis grünlichem Dazittuffmaterial bestehendes Sediment lagert, welches durch seinen Gehalt an Foraminiferen auffällt.» Die Schichten fallen gegen Nordnordost unter 50° ein. Im benachbarten Valea Furului findet man dieselben Sedimente wie in Kelemenyäsza. «Wir finden auch hier graue und rostgelbe sandige Tone schiefe- riger Natur. Zwischen diesen schieferigen Tonschichten fehlen aber 1 Nach J. Böckus Ansicht sind die obereozänen Ölschichten beim Orte Kele- menyäsza, unweit Dragomerfalva, für Schürfungen nicht geeignet, da sie auf einen kleinen Raum zusammengedrängt sind. In der Nähe stehen die bitumenleeren Kreidesandsteine sowie die Menilitschiefer an (159). (119) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 353 auch schwache, graue, tonig-glimmerige Sandsteinstraten nicht, sowie ich auch weiße oder rostfarbene Dazittuffeinlagerungen beobachtete- Die Schichten dieses Aufschlusses fallen gegen 3" 5° mit 35 Grad. Einige Schritte von hier, weiter oben im Graben, sah ich auch Petroleum- spuren.» Nach J. Böck# sind die Miozänschichten für eine lohnende und dauernde Ölgewinnung nicht geeignet. Die Verbreitung beim Orte Kelemenyäsza ist beschränkt und die Dazittuffe treten sehr in den Vordergrund. Ozokerit im Izatale. Ozokerit wurde sowohl bei Dragomerfalva in den Miozänschichten, als auch bei Szacsal in den obereozänen Ablagerungen gefunden. Das Vorkommen hat jedoch keine praktische Bedeutung, da die vorgefun- denen Mengen ganz unansehnlich sind. Dr. E. Tırtze machte zuerst auf den Ozokerit im Izatale auf- merksam (43. 324). Nach seiner Beschreibung befindet sich in der Nähe des Riedes Kelemenyäsza, näher zum Izaflusse, an der Lehne eines Hügels eine Stelle namens Pecora auf halbem Wege zwischen Dragomer- falva und Szelistye, wo man beim Schürfen nach Petroleum in einem Schurfschachte in 34° = 64m Tiefe auf wenig Ozokerit stieß. Dr. E. Tırrze mißt dem Vorkomen insofern eine Bedeutung zu, als der Ozokerit in derselben Formation vorkomme wie in Boryslaw. Auch Ocuuns erwähnt (61. 485), daß er im Jahre 1883" einen 3cem dicken Ozokerit zwischen Sandstein und Salzton gefunden habe. Das Erdwachs sei von guter Qualität, hart und der Schmelzpunkt bei 84° C. In Szacsal fand Ocurvs (191) im Sandstein eine dünne Schicht von Erdwachs und dies war wahrscheinlich im Tälchen Valea Karelor, von wo auch J. BöckH Ozokerit erwähnt (159). Petroleumschürfungen im Izatale. Im Izatale findet man an mehreren Stellen Spuren von Schür- fungen älteren und neueren Datums. | Bei Szacsal wurde in den Tälchen Valea Karelor und Valea Bistrica sowie im Orte selbst an beiden Ufern des Izaflusses geschürft. Bei Felsöszelistye geschahen Schürfungen am linken Flußufer in den bituminösen Sandsteinschichten. 1 Wahrscheinlich bei Dragomerfalva. 354 D: THEODOR POSEWITZ. (120) Norwestlich von Konyha, gegenüber dem Jöder Tale findet man am rechten Flußufer einen alten Schurfschacht, gleichwie zwischen den Orten Konyha und Sajö. Im Sajötale, 12 km oberhalb der Vereinigung der Bäche Sajö und Batiza, trifft man einen alten Versuchsschacht an, während im Batizaer Tale eine Bohrung neueren Datums stattgefunden hat. Von den bis Anfang der 90-er Jahre des vorigen Jahrhundertes vollführten Schürfungen waren es bloß die beı Szacsal, welche mit mehr Ernst betrieben wurden und auch einiges Resultat aufzuweisen hatten. 1. Schürfungen bei Dragomerfalva. Das Erdöl von Dragomerfalva wird bereits 1839 erwähnt (159). Franz Haver, welcher 1858 im Auftrage der Wiener k. k. geologischen Reichsanstalt im Komitate Märamaros geologische Aufnahmen voll- führte, erwähnt, dab südlich von Dragomerfalva in grauen Tonen reichliche Naphtaquellen vorkommen (11). RıcHtHoren (11. 459) meint, daß die Naphtaquellen die einstige Anwesenheit von Schlammvulkanen voraussetzen. Dr. E. Tırtze (43. 322) wies nach, daß die Erdölquellen den Miozänschichten entstammen. A. Geserr (51) erwähnt öfters das Erdöl von Dragomerfalva. Nach seiner Ansicht ist das Schürfen in Dragomerfalva und Szacsal sehr aussichts- voll. Man fand hier Steinöl und Erdwachs; in der Nähe der Schür- fungen ist eine Schwefelquelle vorhanden. Bei Jöd zeigt sich Stein- salz; Sandsteine und Mergelschiefer sind dieselben wie in Galizien. Alles weist darauf hin, daß hier reiche Petroleumlager seien. Die ersten Schürfungen geschahen in den 70-er Jahren des vorigen Jahrhunderts, und zwar in dem zwanzig Minuten südlich von Dragomerfalva gelegenen Riede Kelemenyäsza. 1875 erwarb der Grazer Einwohner Karı ApLer zuerst Freischurfrechte bei Dragomerfalva. Diese Rechte übernahmen 1879 die Wiener Unternehmer K. Sarg & Komp., welche laut Angaben des Lemberger Oberkommissärs H. WALTHER, einige kleine Schächte graben ließen. Zu dieser Zeit erwarben auch andere Unternehmer Freischurf- rechte. Keiner führte jedoch etwas aus; der Eine wartete auf den Anderen, daß das Öl erschlossen werde; und sie gingen so von dannen, als sie gekommen waren, ohne das Geringste getan zu haben. Über die Aufschlußarbeiten, welche anfangs der 70-er Jahre be- gonnen, anfangs der SO-er Jahre bereits sistiert wurden, finden wir in der Literatur folgende Aufzeichnungen. C. SIEGMETH (46) der 1877 das Izatal besuchte, erwälınt einen ne. ("Je 199s180]098 SHADQT NNYHOP YoeN) "eAJBJIPWOSeIT pun [esoezsez] I9q USdUnJANyOSUms[oN?A 7 FR PER, EP DREIER ED EDEL EE EB IISENTEREFERENE) vaz301y Opor "e68T wung zeug X E "E68T 'f Wsmsa & ® (0) .668T—G68T 'F 'yosmaa % "6887 E88] "duroy 'n aausıg @® v8308y970? ‚ggg Sıes M "1887 —€/87 'duoy 'n Sieg D "GSST—088T AoueAeIg V eflnezoyid 356 D: THEODOR POSEWITZ. (122) Versuchsschacht 20 Minuten von Dragomerfalva entfernt, aus welchem das Öl mit Salzwasser vermengt in primitiver Weise zutage gefördert wird. Man gießt das ganze in Gruben, wo sich dann das Öl auf der Oberfläche sammelt und abgeschöpft wird. Das Rohöl ist schwärzlich, mit Teer vermengt und wird als Wagenschmiere verwendet. Dr. E. Tırrze (43. 322) erwähnt 1878, daß bei Dragomerfalva an verschiedenen Orten, sogar im Flußbette unterhalb des alluvialen Schotters, Naphtaspuren vorhanden sind. Im Riede Kelemenyäsza hatte der Versuchsschacht, den auch C. SıersmEerHn erwähnt, bei seiner An- wesenheit eine Tiefe von 27°=51 m. Beim Graben stieß man in den oberen Scehiehten auf etwas Öl, wenngleich nicht von der besten Qua- lität, in größerer Tiefe jedoch auf Salzwasser. Hoffnungsreicher schien Dr. E. Tirrze ein Ort, Pekore, zwischen Dragomerfalva und Szelistye, wo man in einer Tiefe von 24° =64 m auf Ozokerit stieß. «Wenn die Schürfungen nicht zu dem gewünschten Resultate führten, sagt Dr. E. Tırrze, so ist wahrscheinlich nicht das Terrain die Ursache, sondern dab die Bohrstellen nicht gut gewählt und daß keine genügende Tiefe erreicht wurde. Die Verhältnisse sind so günstig wie anderwärts, wo man einen Erfolg erreichte.» Im Jahre 1850 erwähnt A. GeseıLL (51), daß in zwei bis drei Schächten einige Monate hindurch gearbeitet wurde, und zwar anfangs mit großem Erfolge. Als OcuLus 1882 nach Dragomerfalva kam, waren die Arbeiten eingestellt (61). OcuLus erwähnt drei Versuchsschächte In allen dreien erreichte man in geringer Tiefe die Ölschicht. Der Ölzufluß, welcher im Beginne wohl reichlich gewesen sein konnte, war nicht von Dauer. Das weitere Vertiefen der Schächte nach Durchbohrung der Ölschieht änderte nichts an dem Resultate und es hätte bloß den Zweck haben können, eventuell noch andere Ölschiehten anzutreffen. Dr. Tıetze besuchte 1885 nochmals das Izatal (83. 342). Die Schurf- schächte bei Dragome£rfalva besuchte er wohl nicht, jedoch vernahm er, daß die Arbeiten, abgesehen von geringen Vertiefungen der bestan- denen Schächte, nicht viel vorwärts geschritten waren, als vor sieben Jahren. Die älteren Schürfungen geschahen in Dragomerfalva — wie bereits erwähnt — in den Jahren 1875—1881. Die Tiefe der Versuchsschächte erreichte keine 30 m. Nach J. Böckns Messungen im Jahre 1893 betrug die Tiefe des einen Schachtes 245 m, des zweiten 28 m. Die ge- wonnene Ölmenge schwankte zwischen täglich 500—1500 kg. Wie wir bei Ocvurus (61) lesen, konnten die Besitzer nicht genug Fässer ver- schaffen, um das Erdöl zu transportieren. Das Rohöl wurde bei den (123) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 357 ärarischen Salzgruben und in der Umgebung als Beleuchtungsmaterial benützt. Der anfangs reichliche Ölzufluß hörte jedoch bald gänzlich auf und die Arbeit wurde eingestellt. Die Einstellung der Schürfungen wurde verschieden gedeutet: Ocurus (61) meint, daß wegen der Konkurrenz des amerikanischen Öles der Betrieb eingestellt wurde. A. Geserr (51) führt als Ursache den primitiven Betrieb, Mangel fachmännischer Leitung sowie Geld- mangel an. NorH (82) bemängelt den schlechten, unverantwortlichen Betrieb, die schlechte Wahl der Stellen für die Versuchsschächte, die geringe Tiefe derselben. J. BöckH sieht die Hauptursache der Miß- erfolge in der unrichtigen Wahl der Bohrstellen. Bei Dragomörfalva geschahen ‚die Schürfungen nahe dem südlichen Flügel der Miozän- schichten, welche hier eine Synklinale bilden. Nach Ablauf von zehn Jahren wurden die Schürfungen wieder aufgenommen. Es war ein Berliner Unternehmer, welcher 1893 eine Bohrung am Riede Kelemenyäsza, in der unmittelbaren Nähe der alten Schürfungen, diesen gegenüber an der westlichen Seite des Tälchens begann. Im Oktober desselben Jahres hatte man über 100 m abgebohrt, jedoch nicht genügend Öl erbohrt, obwohl die Miozänschichten durch- stoßen wurden, in welchen laut Ansicht sämtlicher dort gewesener Geologen das Erdöl sich befinde. Das Bohrloch durchfuhr weichere Schichten; bei 63 m kam man auf Gips, bei 67 m auf Sandstein, bei 68 m zeigten sich Ölspuren. J. Böckn hielt es für wünschenswert bis 148 m abzuteufen, in welcher Tiefe die Miozänschiehten durchbohrt sein mußten (159). | Man bohrte indes bloß bis 85 m. Hier blieb der Bohrmeißel im Bohrloche stecken und da es trotz mehrfachen Versuches nicht gelang denselben herauszuziehen, blieb das Bohrloch vernagelt (153). So endete der letzte Bohrversuch bei Dragomerfalva. 2 Petroleumschürfungen in Izaszacsal. Südlich von Szacsal, etwa 2 km von der Ortschaft entfernt, kannte man schon seit langem einen 2 m tiefen Sumpf, dessen Wasser- oberfläche mit einer Ölschieht bedeckt ist. Man setzte ganz richtig voraus. daß das Öl aus den mürben bituminösen Sandsteinen stammt, welch letztere im nahen, gegen Ost gelegenen Tälchen Valea Karelor ansteht (61. 486). Die ersten Schürfungen geschahen, als anfangs der S0-er Jahre 358 D: THEODOR POSEWITZ. (124) des vorigen Jahrhunderts eine allgemeine Bewegung wegen Gewinnung von ungarischem Petroleum entstand. Es war Ritter v. Stavenov, welcher 1881 im Izatale zu schürfen begann. Durch Graben von einigen kleinen Versuchsschächten wies er die Verbreitung der Ölspuren nach. Seine Freischurfrechte erwarb der Wiener Unternehmer Karr Diener. Diese Firma war die erste Petroleum- unternehmung etwas größeren Stiles in Ungarn. Sie begann 1883 im Tälchen Valea Karelor zu schürfen und stieß einige Bohrlöcher in der Nähe der Bachmündung ab, wo im bituminösen Sandsteine eine Faltung zu beobachten ist. Desgleichen bohrte sie an zwei Stellen im benach- barten Bistricatale, und zwar im «Pliesev genannten Nebengraben. Im Jahre 1886 erreichte man in drei Bohrlöchern in der Tiefe von 90—100 m die erste Ölschicht und gewann nun täglich 1's Barrel Rohöl. Die Folge war die Errichtung einer kleinen Petroleumraffinerie in Szacsal (85. 187). Der günstige Umstand bewog die Unternehmer sich außer Szacsal auch noch in Szelistye. Dragomerfalva, Konyha und Jöd Freischurfrechte zu sichern. J. Nor#, welcher einigemal Szacsal besuchte, erwähnt die dama- ligen Arbeiten (82. 584). Die in der Achse der Aufbruchswelle abge- stoßenen Bohrlöcher — sagt Noru — trafen in den oberen Schichten auf Öl. in den tieferen hingegen bloß auf blaue Tone. In einer Tiefe von 250—300 m wurde die Hauptölschicht noch nicht erreicht. In der Tiefe von 150 m gewann man durchschnittlich 300 kg Rohöl. An einer anderen Stelle erwähnt Nora (72. s3), daß bei 200 m starke Gas- ausströmungen waren und daß der tägliche Ölausfluß 100 kg betrug. Trotz jahrelanger Arbeit war das Resultat nicht zufriedenstellend und so wurden die Arbeiten 1889 eingestellt. Auch als J. Böckn 1895 die geologische Aufnahme des oberen Izatales vollführte, ruhten die Arbeiten, über deren Verlauf er fol- gendes mitteilt (159. 36): «Nach den von Herrn SamvEL FrucHTEr erhaltenen Mitteilungen drang Herr Rittmeister Rvız, der die Schürfungen obbenannter Firma bei Szaecsal seinerzeit leitete, an der Hauptstelle der Schürfungen, d. i. an der Hauptschürfungsanlage an der Mündung des Valea-Karelor, mit einem der Bohrlöcher bis zu einer Tiefe von 700 Fuß = 224 m vor, doch wurde, laut seiner Mitteilung, die Bohrung infolge irgend eines Unfalles eingestellt. Eben auch nach einer Behauptung Herrn FRUCHTERS zeigte sich das Petroleum in den Bohrlöchern bei der Hauptschurf- anlage bereits in nicht großer Tiefe, doch wurde es nach seiner Dar- stellung in den Tiefen zwischen 300—360 Fuß = 96—115 m am reichlichsten angetroffen. (125) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 359 «Von den an der Hauptanlage auch heute noch bestehenden und zu sehenden Bohrlöchern wurde das eine, nach seiner Mitteilung, bis zu einer Tiefe von 320 Fuß = 102 m niedergestoßen und gab in 94 Stunden etwa °s des Inhaltes der Petroleumfässer üblicher Größe. «Das in der Nähe dieses sichtbare Bohrloch drang bis zu einer Tiefe von 180 Fuß = 58m vor und wurde aus demselben in 24 Stunden, nach FrucHter, '/s Faß Petroleum gewonnen und es ist diese Menge auch noch heute (1895) gewinnbar, denn das dunkle, an Teer erinnernde Rohpetroleum, das jedoch flüssiger als Teer ist, läßt sich noch heute pumpen. «Das benachbarte dritte Bohrloch lieferte, nach FrucHTter, bei einer Tiefe von 120 Fuß = 38 m täglich zirka '/s Faß Rohpetroleum. «Herr SamvEL FRUCHTER zeigte mir gelegentlich meiner Anwesen- heit in Szacsal gegen das östliche Ende des Dorfes zu, im Garten seines in der Nähe des Kilometerzeigers 52 stehenden Hauses, gleich- falls eine heute bereits fast unkenntlich gewordene Stelle, wo Herr Rittmeister Rvız seinerzeit ein Bohrloch abteufte, das seiner Angabe nach eine Tiefe von 624 Fuß = 200 m erreichte, aber ohne jeglicher Spur von Petroleum, und da — wie er sagte — die Dimension des Bohrloches zu klein gewählt war, so wurde es bei besagter Tiefe auf- gelassen. Alle diese Daten verdanke ich — wie gesagt — der Freund- lichkeit Herrn SamuvEL FRUCHTERS, der infolge seiner Verwendung bei den Schürfungen Gelegenheit hatte sich genügende Orientierung zu verschaffen. » Die Versuchsschächte im Bistricatale basaßen nur eine unbe- deutende Tiefe (82). Diesen Daten zufolge hatten Diener & Komp. in den Jahren 1883—1889 sieben Bohrlöcher abgestoßen, und zwar fünf im Karelor- tälchen und zwei im Bistricatale. Die Tiefe derselben betrug 224 m, 220 m, 102 m, 58 m, 38 m. Die zwei letzten hatten eine noch ge- ringere Tiefe. Die zwei tiefsten Bohrlöcher konnten technischer Hinder- nisse halber nicht weiter vertieft werden, das eine «erreichte ein Un- fall», bei anderen war der Röhrendurchmesser ein zu geringer, um weiter zu bohren. Ein Bohrloch erreichte 100 m, die übrigen waren ganz unbedeutend. Das meiste Öl gewann man aus 100 m Tiefe. Die tägliche Gewinnung war angeblich 200--300 ke. Anfangs der 80-er Jahre schürfte in Szacsal auch eine andere Unternehmung, Sar« & Komp. Wien, welche bereits in Dragomerfalva auf Erdöl geschürft hatte. Im Bistricatale, und zwar in dessen Neben- graben Pekura, grub sie zwei Schächte, deren Tiefe zur Zeit der berg- behördlichen Begehung 25, bez. 30 m betrug und welche täglich 15 q 360 D: THEODOR POSEWITZ. (126) Rohöl gaben. Angeblich wurde der eine Schacht bis 50 m vertieft. Da das Ergebnis kein günstiges war, wurde die Arbeit bald eingestellt. Im Jahre 1885 waren die Arbeiten bereits sistiert. Der Mißerfolg der Unternehmung Dirner & Komp. ist zum Teil der geringen Tiefe der Bohrlöcher zuzuschreiben, sowie auch dem Umstande — wie J. BöckH hervorhebt — daß die Bohrlöcher nicht günstig placiert waren, obwohl im ganzen Izatale hier die meisten Ölspuren zu finden sind. Diesem Umstande schreibt J. Böckn den Mißerfolg zu. J. Böcku schreibt wie folgt (159. 80): «Es gibt Zeichen, welche darauf schließen lassen, daß die gegen Osten nahe befindlichen Emportauchungen des kristallinischen Schiefer- gebirges gegen Westen auch noch näher zu den Szacsaler Schürfungen ihre Wirkung und Anwesenheit fühlen lassen, indem sie in deren Nähe auf eine nicht eben tief unter der Oberfläche verborgene, von solch älteren Gesteinen gebildete Welle hinweisen. Bei den im Valea-Karelor, bei dem 54. Kilometerzeiger ans Tageslicht tretenden roten Mergelschiefern ste- hen wir nur 1000 m entfernt von den dortigen Petroleumschürfungen. «Ob aber das Empordrängen einer solchen, von älteren Gesteinen gebildeten Welle, welche störend wirken und auch einen starken Seiten- druck ausüben muß, bei ihrer Nähe vom Standpunkte der Bohrungs- arbeiten vorteilhaft ist, darauf mag jedermann selbst Antwort geben; ich für meinen Teil bin der Meinung, daß, indem ich jene starke Zusammenbiegung der Schichten sehe, welche an den südlich von den roten Schiefern unmittelbar folgenden Schichten zu beobachten ist, ebenso wie jene Störung, welche jene Schichten der eozänen oberen Gruppe, auf welchen sich die Bohrlöcher des Valea-Karelor befinden, unmittelbar bei diesen erlitten, da wir ja aus dem Vorigen wissen, daß wir dort starke Faltung und 60—80-grädige Neigung finden, — daß, sage ich, solche Verhältnisse vom Standpunkte der Petroleumschürfung nicht für vorteilhaft gehalten werden können, da doch der starke Seitendruck bei solcher Nähe mehr zusammenpressend auf die dadurch berührten Schichten wirken mub.» 1893 trat ein Wendepunkt ein, indem das obere Izatal durch J. Böckn, Direktor der kgl. ungar. Geologischen Anstalt, mit größter Genauigkeit geologisch aufgenommen und kartiert wurde. Nun hatte man eine sichere Basis für Petroleumschürfungen gewonnen, welche bisher fehlte. Um diese Zeit wurde auch mit der Bewilligung von Staats- subventionen für Tiefbohrungen begonnen. Da die Unterhandlungen mit Dırner & Komp. fehlschlugen, so wurde die. staatliche Unter- stützung dem Budapester Unternehmer J. Deursch ‚gewährt, welcher (127) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 361 gleichfalls Freischürfe in Szacsal besaß. J. Deutsch dokumentierte, daß er ein ernster Unternehmer sei, auch dadurch, daß er im Batizatale auf eigene Kosten ein Bohrloch abteufen ließ, welches zu dieser Zeit bereits eine Tiefe von 582 m erreicht hatte. J. Böck# bestimmte die Bohrstelle in Szacsal gegenüber der Kirche, am linken Izaufer, wo sich eine sattelförmige Faltung zeigt und die Schichten nicht so steil sind, welcher Punkt mehr als ein Kilometer von den Dirnerschen Bohrlöchern, d. h. von der Störungs- linie entfernt ist. Die Tiefe des Bohrloches wurde mit 650 m bestimmt, bis zu welcher Tiefe die obereozänen Petroleumschichten durchbohrt sein sollten bis zum Mitteleozän, dessen Bildungen im nahen Bistrica- tale anstehend getroffen werden. Sechs Jahre nach den älteren Dienerschen Schürfungen fing man also von neuem an in Szacsal auf Petroleum zu bohren. Im September 1895 wurde das erste Bohrloch abgestoßen. Die Arbeit ging jedoch langsam vonstatten. Die Montierung war alt und mangelhaft. Die Arbeit mußte öfters eingestellt werden. Glück- lich erreichte man die Tiefe von 426 m, als die Auskleidungsröhren zusammengepreßt wurden, was eine Arbeitsverzögerung von einem Monate verursachte. Beim 456-ten Meter trat ein solch heftiger Gas- und Ölausbruch ein, daß das ganze Bohrgestänge samt den Röhren einige Meter über die Öffnung des Bohrloches gehoben und die Röhren in 123 m Länge zusammengepreßt wurden. Monatelang bemühte man sich das Bohr- loch frei zu machen, was aber nicht gelang und so mußte die weitere Bohrung eingestellt werden. Der Unternehmer J. Devrscn kam nun um eine abermalige staat- liche Subvention für zwei neue Bohrlöcher ein, welche er auch erhielt. J. Böcku bestimmte die neuen Bohrpunkte. Mit dem Abstoßen des zweiten Bohrloches wurde 1898 begonnen. Die Arbeit mußte öfters sistiert werden. Bei 210 m zeigten sich brenn- bare Gase und Ölspuren. Bei 231 m stieß man auf eine Ölquelle, bei 571 m erfolgte ein Gasausbruch und ein größerer Ölausfluß (900 Liter Rohöl am 17. Dezember), was sich bei 596 m wiederholte. Bei 650 m wurde mit der Ölpumpe während vier Wochen 1508 Liter Rohöl ge- wonnen. Bei 655 m besaß das Bohrloch einen Durchmesser von 118 mm. Bis zu dieser Tiefe war das Obereozän noch nicht durch- bohrt. Hier wurde die Bohrung eingestellt. Das dritte Bohrloch wurde 1899 abgestoßen. Bei 70 m zeigten sich die ersten Ölspuren, was beim ersten Bohrloch erst in der Tiefe von 121 m der Fall war. Man erreichte eine Tiefe von 155 m. Profil der Tiefbohrung in Izaszacsal. Bohrloch Nr. I. (1895.) LENS m DPetroleumhorizont 2 Schiefer (129) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 363 Man hatte die Absicht das zweite Bohrloch noch um weitere 100 m zu vertiefen und ebenso auch beim dritten die Bohrung fort- zusetzen, doch machte das plötzlich eingetretene Ableben des Unter- nehmers allen weiteren Arbeiten ein unerwartetes Ende. Der Unternehmer J. Deutsch hatte also in den Jahren 1895 —1900 drei Bohrlöcher in Szacsal abgestoßen: das erste bis 456 m, wo es vernagelt wurde, das zweite bis 655 m, das dritte bis 155 m. Im Bohrloch Nr. II traf man den ersten Ölhorizont bei 70 m, im Bohrloch Nr. I bei 121 m, im Bohrloche Nr. II bei 230 m und einen weiteren Ölhorizont bei 596 m. Die Anwesenheit des Öles wurde konstatiert und bloß der plötzliche Tod des Unternehmers war die Ursache des Einstellens der weiteren Bohrung. 1902 zeigte sich ein neuer Unternehmer in der Person des Lon- doner Einwohners A. E. Krmpr. Dieser machte indes nicht nur auf seinem eigenen Terraine nichts, sondern auch auf dem von dem frü- heren Unternehmer Diener und J. DeutscHn erworbenen Terraine und hält nun seit Jahren das ganze Gebiet besetzt." Batiza, Literatur. Szıräsyı I. Märamaros värmegye egyetemes leiräsa. Budapest, 1876. (GESELL SANDOR. Geologiai isinertetes.) Beschreibung des Komitates Märamaros. (A. GESELL. Geologische Beschreibung. p. 69.) Tiefbohrungen in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1893. p. 435,) Fagıansky. Bohrungen auf Petroleum in Märamaros. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1894. Nr. 19.) J. BöckH. Daten zur Kenntnis der geologischen Verhältnisse im oberen Iza- tale. (Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geol. Anstalt, 1894, Bd. XI.) Das Tal von Sajöpolyana ist ein linksseitiges Nebental des Iza- tales. Sein Wasser, der Sajöbach, mündet beim Orte Sajö in den Iza- fluß. Der Sajöbach vereinigt sich im oberen Laufe mit dem Batiza- bache und oberhalb der Vereinigungsstelle findet man längs beider Bäche Petroleumspuren. Das Erdölvorkommen im Batizaer Tale wird bereits 1875 er- wähnt (37). Spuren von älteren Schürfungen findet man im Sajöpolyanatale nahe zum Bache, ungefähr 12 km oberhalb der Vereinigung der beiden Gewässer. Wahrscheinlich war dies ein Schurfschacht des Ritters v. Stavenov vom Jahre 1881, welcher bekanntlich 1880 und 1881 im Izatale an verschiedenen Orten schürfte. 1 Bericht der Berghauptmannschaft. [85 7 Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XV. Bd. 4. Heft. 364 D: THEODOR POSEWITZ. (130 Im Batizaer Tale hingegen findet man eine verlassene Bohrung neueren Datums. Hier bohrte der Unternehmer J. Deurscn 1893 auf Erdöl. J. Böcku besuchte während der geologischen Aufnahme des oberen Izatales 1893 auch das Batizaer Tal und ihm verdanken wir die geolo- gischen Kenntnisse der Umgebung der beiden Schürfungen (159. 63). Vor der Vereinigung der beiden Bäche sind Eozänschichten bis zu den Schurfschächten verbreitet. Längs des Sajöpolyanatales wechsel- lagern graue oder rostfarbige, sandige, glimmerige Schiefer mit tonigen glimmerreichen Sandsteinbänken. Ihnen sind dünne Toneisensteine eingelagert und ebenso findet man in ihnen Kohlenspuren vor. Diese Sehichten, welche 50° gegen Nordnordwest einfallen, gehören den Menilitschiefern oder dem Obereozän an. Im Batizaer Tale wechseln anfangs Sandsteine mit Schiefermassen. Weiter talaufwärts zeigen sich dickbankige, graue, mürbe Sandsteine bis zum Bohrloche und gehören ebenfalls zum Obereozän. «Dem genannten Bohrloche gegenüber — sagt J. Böckn (159. 32) — ist ein größerer Aufschluß zu sehen. Es wechsellagern in demselben dünnere und dickere, jedoch auch bis 30—35 cm Mächtigkeit erreichende, innen graue, außen bräunlichgelbliche, weißglimmerige, tonige Sand- steine mit grauem, sandig-tonigem Schiefer und fallen gegen 23% unter 40 Grad. Der Sandstein beginnt hier bereits die Spuren von hieroglyphen- artigen Zeichnungen zu zeigen. «Jenseits des Bohrloches, etwa 900 m näher gegen Batiza, folgt gleichfalls im linken Gehänge des im übrigen inzwischen keinen Auf- schluß zeigenden Tales ein zweiter Aufschluß und es erscheinen in diesem gleichfalls dünnere und dickere Sandsteinbänke mit schiefe- rigen Schichten wechsellagernd. Die Schichten fallen daselbst nach 93% 10° unter einem Winkel von wenigstens 50 Grad. Es erlangt hier der Sandstein gegenüber dem Schiefer schon das Übergewicht.» Die letzteren Schichten rechnet J. Böcku zum Mitteleozän. Die Bohrung wurde — wie bereits erwähnt — vom Unternehmer J. Deutsch im Jahre 1893 begonnen. Zwischen 60—65 m zeigten sich schwache Ölspuren. Im Oktober 1893 hatte man eine Tiefe von 82 m erreicht. anfangs 1894 aber 200 ım. Bei 582 m blieb die Bohrschere in dem Bohrloche stecken und konnte nicht herausgezogen werden. Das Bohrloch wurde also vernagelt. Bis zu dieser Tiefe zeigten sich bloß wenig Ölspuren und viel Gase. Nach J. Böckus Meinung war die Bohrstelle nicht gut gewählt; sie befand sich in den oberen Schichten des Mitteleozäns. | | ul A Te a En a V, Petroleum in den Komitaten Csik und Häromszek. Petroleumspuren beim Gyimespasse. Literatur. THappäus Weısz. Der Bergbau in den siebenbürgischen Landesteilen. (Mittei- lungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geol. Anstalt, Bd. IX, 1891.) Bericht des Chefgeologen L. RoTH v. TELEGD. Petroleumforräs Csikmegyeben. (Bänyäszati es Kohäszati Lapok 1901, p. 32.) Petroleumquelle im Komitate Csik (ungarisch). Der Gyimespaß liegt ungefähr 50 km nordwestlich von Sösmezö. Schon seit langem wird erwähnt, daß daselbst Petroleum vorkomme. L. Rora v. TeLeen vollführte 1900 in der Umgebung genauere Unter- suchungen und ihm verdanken wir zumeist unsere geologischen Kennt- nisse. L. Roru v. TeLeed beging die Gegend gegen Norden bis zur Mündung des Cziganybaches, dessen Tal ein Nebental des Tarhavas- tales ist, gegen Osten bis zur Landesgrerize, gegen Süden bis zum Popoigipfel und dem Bergrücken Antalok sarka, südwestlich bis zu den Bächen Antal und Äldomaäs. Nach L. RorH v. Tereeps Beschreibung hat man es hier mit den unteren Schichten der Oberkreide zu tun, mit dem Uzer oder Ojtozer Sandsteine, welche aus Sandsteinbänken mit dazwischen gelagerten Schiefertonen bestehen. Die Schichten waren öfteren Faltungen unter- worfen und sind zumeist steil oder seiger aufgerichtet. Das Haupt- streichen ist ein nordnordwest—südsüdöstliches. Ölspuren fand L. Roru v. Tereen nirgends in dem begangenen Gebiete. Man schürfte nach Petroleum noch vor 1891 im Tale Hidegseg, jedoch ohne Erfolg. Im Jahre 1900 wurde ein Versuchsschacht bis 52 m Tiefe ge- graben, und zwar an der rechten Seite des Tatrosflusses, am Fuße des Baksiberges. Im Schachte zeigte sich angeblich bis 22 m ein grauer glimmeriger, mürber Sandstein, unter welchem ein glimmeriger Schieferton folgte, der angeblich Erdölspuren enthielt. Unter dem 25* 366 D: THEODOR POSEWITZ. (132) Schiefertone stieß man auf Sandstein- und Tonlager. Bei 35 m zeigte sich wenig Öl und Gase, letztere bis 52 m. Die Bohrung wurde noch weiter fortgesetzt, doch ohne Erfolg. L. Rortu v. Tereen ist der Mei- nung, daß die Ölspuren von der in 250 m Entfernung befindlichen Ölraffinerie in das Bohrloch einsickerten. Petroleumvorkommen bei Zabola. Die Ortschaft Zabola liegt 5°5 km südwestlich von Geleneze und 5km nördlich von Koväszna am westlichen Rande der Ostkarpathen. Nach Dr. HersıcH (45) hat man es hier mit Kreidebildungen zu tun und dies ist auch J. Böckus Ansicht, welcher von Koväszna aus die Ostkarpathen überschritt, um in das Putnatal zu gelangen. H. Warter hingegen, welcher bei Zabola nach Erdöl schürfte, glaubt. daß in der Umgebung der Ortschaft bloß die Eozänschichten vor- handen seien ! (190). Ölspuren finden sich an drei Stellen: neben dem Koväcsbache, an der Stelle Murdan, wo die meisten Ölspuren vorhanden sind und bei der Lakocsaquelle. Am letzteren Orte fand H. Water wohl kein Erdöl, doch sind die dortigen Gesteine den galizischen ölführenden Schichten sehr ähnlich. Nach dem Orte Murdan führen zwei Wege. Der eine über eine Anhöhe, wo rote, bläuliche Tone und weißliche glaukonitische Sand- steine anstehen. Diese Schichten gehören, nach H. WALTER, zum OÖber- eozän und unterlagern die ölführenden Schichten, welche längs des Koväcsbaches anstehen. Der zweite Weg führt im Tale des Koväcsbaches. Oberhalb der Mündung des Nebenbaches Bakara stehen typische ölführende Sand- steine mit blauen Tonen an. Hier ist ein Rutschterrain vorhanden und eine jodhaltige Quelle dringt empor; 200 m davon entfernt findet man die Ölspuren. Auf der Murdan genannten Stelle befindet sich ein Rutschterrain und beim kleinen Bache, vor dem Schachte, liegen Ge- steine, welche an das ölführende Eozän erinnern. Die Schichten fallen nach Südwest ein. Anfangs der 80-er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde ein Versuchsschacht angelegt, welcher 12 m Tiefe erreichte. Aus dem 1 Es ist bekannt, daß H. WALTER im Gegensatze zu den übrigen Geologen, das Vorkommen der Kreide in den nordöstlichen Karpathen läugnet und die für Kreide gehaltenen Ablagerungen für Eozän erklärt; ebenso auch in Zabola. Fora- miniferenfunde brachten ihn zu dieser Anschauung. EEE! et esse Zi 1.0.22 (133) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 367 Schachle dringt Gas empor. und an der Wasseroberfläche schwimmt eine Ölschicht. Das Öl ist lichtgrünlich, dünnflüssig und zeigt keine harzigen Bestandteile (190). Petroleumspuren bei Nyen., Nyen liegt am Westrande der Ostkarpathen, südlich von Zabola. Hier wurden Freischurfrechte genommen. Angeblich wurde bereits in den 8S0-er Jahren des vorigen Jahrhunderts die Umgebung betreffs Ölvorkommens untersucht. Man findet jedoch nirgends in der Literatur eine Aufzeichnung darüber, was für ein Resultat die Untersuchung er- gab und ebenso wenig was für einen Erfolg das Freischürfen hatte (167). B) Felroleum am äußeren Rande der Karpathenkelle. Söosmez0. (Komitat Häromszek.) Literatur. JOHANN EHRENREICH von FicHTEL. Mineralogische Bemerkungen von den Karpathen. 1. Teil. Wien, 1791, p. 200—206. F. S. Brupant. Voyage mineralogique et geologique en Hongrie pendant Yannee 1818. Paris, 1822, T. II. p. 261. M. J. Ackner. Mineralogie Siebenbürgens mit geognostischen Andeutungen. Hermannstadt, 1855. E. A. Bıerz. Handbuch d. Landeskunde Siebenbürgens. Hermannstadt, 1857. Dr. F. X. GUTENBRUNNER. Über Erdölvorkommen am Ojtozer Passe. (Ver- handl. u. Mitteilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften in Hermannstadt. 1865. XIII. Jahrg. p. 214.) Dr. HrrBicH. Neue Beobachtungen in den ostsiebenbürgischen Karpathen. (Verhandl. d. k. k. geol. Reichsanstalt 1873, p. 282.) Dr. HERBICH. Bänyäsz-földtani &szleletek Erdely keleti reszeben. Sösmezö- nel az ojtozi szoros mellett leledzö köolajtartalmü közetek. (Erdelyi Müzeum IV. 1877. Kolozsvär. p. 137 —144.) Montangeologische Beobachtungen im östlichen Sieben- bürgen. Petroleumführende Gesteine bei Sösmezö (ungarisch). Dr. HERBICH. Geologisch-paläontologische Beschreibung des Szeklerlandes. (Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geol. Anstalt, 1878, V.) GC. M. PauL und Dr. E. Tietze. Neue Studien in der Sandsteinzone der Kar- pathen. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1879. XXXIX. Bd. p. 189.) F. AscHEr. Petroleumindustrie. (Allg. österr. Chem. und Techn. Zeitung 1883, p. 270.) R. R. Schurf- und Aufschlussarbeiten behufs Petroleumgewinnung in Ungarn. (Allg. öster. Chem. u. Techn. Ztg. 1884. Nr. 16.) Sösmezöer Petroleum-Bergbauunternehmung. (Ung. Mont. Ind. Zeitung 1885. I- p- 58.) und (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1885. II. p. 367.) 368 D: THEODOR POSEWITZ, (134) Petroleum. (Ung. Mont. Ind. Ztg. 1885, p. 26.) J. North. Über die bisher erzielten Resultate und die Aussichten auf Petro- leumschürfungen in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1885, p. 584.) Österr.-ung. Zollverhandlungen und der ungarische Petroleumbergbau I. (Ung. Mont. Ind. Ztg. 1886, p. 70.) F. H. RüpezauL. Petroleum. (Ung. Mont. Ind. Ztg. 1887. III. p. 3.) Die Sösmezöer Petroleumschürfe unter dem Hammer. (Ung. Mont. Ind. Ztg. 1837, p. 102.) Petroleum. (Ung. Mont. Ind. Ztg. 1887, p. 133.) H. WaLterR. Vorkommen von Petroleum, bei Sösmezö, Häromszeker Komi- tat in Ungarn. (Ung. Mont. Ind. Zeitung 1887. III. Band, p. 3.) Dasselbe (Montan- zeitung 1896. Nr. 8.) J. v. Maryasovszky. Gutachten über das Petroleumvorkommen in der Um- gebung von Sösmezö im Häromszeker Komitate. Schurfterrain der Petroleumcom- pagnie Ganser et Consorten. (Ung. Mont. Ztg. 1887. IIL. p. 27. u. 36.) Dasselbe (Mon- tanzeitung 1869. Nr. 12.) Das Sösmezöer Petroleumterrain. (Ung. Mont. Ind. Ztg. 1888. IV. p. 149.) Protokoll der vierten Bohrtechniker-Versammlung. (Ung. Mont. Ind. Ztg. 1889. V.p. 114.) Eingesendet, Fr. ASCHER. (Ung. Mont. Ind. Ztg. 1889, p. 123.) Eingesendet, A. FAucKk. (Ung. Mont. Ind. Ztg. 1889, p. 139.) Schürfen und Bohren auf Petroleum in Ungarn. (Ung. Mont. Ind. Ztg. 1890, p. 5.) Der Bergbau auf Petroleum im Komitate Marmaros. (Ung. Mont. Ind. Ztg. 1892, p. 89.) und (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1892.) Eingesendet, FR. AscHER. (Ung. Mont. Ind. Ztg. 1892, p. 107.) J. BÖckH. Die geologischen Verhältnisse von Sösmezö und Umgebung im Komitate Häromszek mit besonderer Berücksichtigung der dortigen petroleumführen- den Ablagerungen. (Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geol. Anstalt, 1900, Band XIi.) Dasselbe im Referate (Montanzeitung 1902, Nr. 13.) H. WALTER. Der Schacht Nr. V in Sösmezö, Komitat Häromszek, Sieben- bürgen. (Montanzeitung 1895. II. p. 111.) Dasselbe (Allg. österr. Chem. und Techn. Ztg. 1895. Organ Bohrtechniker. Nr. 8.) H. WALTER. Das Petroleumterrain in Sösmezö, Komitat Häromszek in Sieben- bürgen der Herren Dr. Frırz Zuska und F. H. AscHer. (Allg. österr. Chem. und Techn. Ztg. 1898. XV. Organ Bohrtechniker. Nr. 12.) Dasselbe (Montanzeitung 1898. Nr. 10.) H. WALTER. Ungarische Petroleumvorkommen. (Montanzeitung 1895. II. Bd. Nr. u. 10. 11.) Geschichtliches. Über Sösmezö besitzen wir eine ziemlich reichhaltige Literatur. Die Gegend wurde von Vielen besucht, welche die geologische Be- schaffenheit derselben studierten, sich jedoch zumeist mit dem dor- tigen Erdölvorkommen befaßten. Von den Geologen erwähnten manche bloß flüchtig die geologi- schen Verhältnisse, während dieselben andere eingehender beschreiben. F } . } (135) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 369 Unter letzteren sind die Wiener Geologen Pavr und TırrzE zu erwähnen, besonders aber Dr. Hersıcn. Jedoch keiner hefaßte sich so eingehend, keiner studierte so gründlich die geologischen Verhältnisse als JoHANN Böcku, Direktor der königlich ungar. Geologischen Anstalt, welcher im Jahre 1894 die Umgebung von Sösmezö studierte und kartierte, u. z. mit besonderer Berücksichtigung des Petroleumvorkommens. Seiner Arbeit zufolge besitzen die früheren Angaben bloß einen historischen Wert.” Die Aufzählung der speziellen Literatur, besonders derjenigen Arbeiten, welche die geologischen Verhältnisse ferner liegender Gegen- den berühren, wollen wir hier vermeiden, da sie mit der größten Gründlichkeit und Ausführlichkeit in dem ausgezeichneten Werke letzgenannten Forschers angegeben sind (163. 13-78). Wir befassen uns demnach bloß mit jenen Arbeiten, welche speziell Sösmezö und das dortige Petroleumvorkommen behandeln. Oro- und hydrographische Verhältnisse.” Sösmezö liegt im Komitate Häromszek an dem östlichen Abhange der Ostkarpathen. Es ist die am meisten östlich gelegene Ortschaft ‚Ungarns, welche sehr weit von den modernen Verkehrsmitteln liegt. Die Eisenbahnstation Kezdiväsärhely in Siebenbürgen !st 40 Kilometer, die Station Onezti in Rumänien 30 Kilometer entfernt. Um nach Sös- mezö zu gelangen, muß die mächtige Kette der Ostkarpathen über- schritten werden. Von Kezdiväsärhely, der Eisenbahnendstation, führt eine gute Straße nach Bereczk (642 m) an der westlichen Seite der Ostkarpathen gelegen. Von hier beginnt die Straße anzusteigen, welche am Magyaröspasse (865 m) den Höhepunkt erreicht, um sich nun in einigen Serpentinen zu senken. Nach Verlassen der gewesenen (Jua- rantainekolonie Ojtoz (636 m) gelangt man in einem engen Tale nach Sösmezö (444 ı). Die Ortschaft erstreckt sich am linken Ufer des Ojtozbaches bis zur Landesgrenze. Die Straße führt weiter nach Rumänien, wo in einer Entfernung von 5°5 Kilometern der bekannte Erdölfundort Hrzsa ge- legen ist. 4 Die Montanzeitung (1902, Nr. 13) schreibt über J. Böckus Arbeit: «Die Arbeiten sind mit einer peinlichen Genauigkeit, mit einer Gründlichkeit, fachlichen Geschicklichkeit, Gewissenhaftigkeit und Detaillierung aller Wissenswerten durch- geführt, die ihresgleichen sucht». 2 Bei der Beschreibung von Sösmezö folgen wir der Arbeit J. BÖöcKHs. 370 D: THEODOR POSEWITZ. (136) Geologische Verhältnisse. In der Umgebung von Sösmezö findet man folgende Formationen vertreten: Kristallinische Schiefer. Kreide: Untere Kreide = Ropiankaschichten, Mittlere und obere Kreide = Ojtozer Sandstein. Oligozän: Unteroligozän = Menilitschiefer, Oberoligozän = Klivasandstein. Miozän: Mediterran. Außerhalb der Umgebung von Sösmezö kommen auch Eozän- bildungen vor. Kristallinische Schiefer. Es ist das Verdienst J. Böckus die Anwesenheit des Grundgebirges bei Sösmezö nachgewiesen zu haben. Chloritische Schiefereinschlüsse in verschiedenen Schichten kannte man schon seit längerem in Sösmezö. So erwähnt Dr. Hrrsıch (45. 179), daß in dem zur Menilitschiefergruppe gehörenden weiben Sandsteine (Klivasandstein) sowohl im oberen Csernikatale. als auch im oberen Tale des Halasbaches ein Brecciengestein vorkomme. Dieses besteht aus 10—12 mm großen Bruchstücken eines weißen mattgrünlichen, zuweilen weißlichen Schiefergesteins, welches im Sandsteine in ver- schiedenen Farben eingebettet erscheint. Und J. v. Martyasovszky er- wähnt im Jahre 1887 (100. 336), daß, während in den Einschnitten der Täler Brezai, Ojtoz und Halas Menilitschiefer auftreten, auf den um- gebenden Höhen der Klivasandstein das herrschende Gestein sei, zum Teil jedoch eine Breccie mit graulichbrauner Grundmasse, in welcher Chloritschieferbruchstücke von mehr-weniger gleicher Größe einge- bettet sind. Auch J. Böcktu macht auf diese Chloritschiefereinschlüsse auf- merksam, welche er in den unteren Kreidegesteinen im Gsernikatälchen, in den Menilitschiefern und Klivasandsteinen im Brezaigraben und in dem Sattel der beiden östlich von Sösmezö sich steil erhebenden, aus Klivasandstein gebildeten Bergspitzen auffand. Von der nördlichen Bergspitze zieht ein schmaler Grat gegen Westen, wo alsbald Menilit- schiefer auftreten (163. 186). «Zugleich sieht man aber hier auf dem Kamme des sehr schmalen Rückens zerstreut umherliegende, ziemlich eckige Stücke eines grün- lichen, an Kieselsäure reicheren, chloritischen Phyllites; namentlich wird aber unsere Aufmerksamkeit durch einen Felsblock von recht beträchtlicher Größe geweckt, welcher auf der Schneide des schmalen @ A u DS ml m nd u u u 9odul und 40 4 d ca (137) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 371 Rückens am Rande der dort ungangbaren steilen Nordseite aus dem Waldboden emportaucht. «Dieser große Felsblock hat keineswegs das gewöhnliche, abgerollte Aussehen der Konglomeratstücke und machte auf mich durch seine Gestalt, Größe, überhaupt durch sein ganzes Auftreten den Eindruck, daß dort zwischen den Menilitschieferschichten des Oligozäns in einem kleinen Fleck-das Grundgebirge herausguckt. Leider sind die Aufschlußverhältnisse an dem schmalen, waldigen Orte sehr wenig günstig und auch der steile Nordabhang sehr hinderlich.» Die mikroskopische Untersuchung ergab, daß man es mit einem gerünlichgrauen, seidenglänzenden gefalteten Phyllit zu tun habe «und daß ein Teil des glimmerigen Gemengteiles als Chlorit zu betrachten sei.» «Unter solehen Umständen — sagt J. Böcku — wo ich begründeten Verdacht habe, daß auf dem Gebiete der oligozänen Schichten auch das Gestein des Grundgebirges selbst anstehend an die Oberfläche tritt, kann es in der Tat nicht überraschen, daß man die, wenn auch nur bescheidener großen Stücke desselben in Form von Breccien und Konglomeraten, wie wir sahen, häufiger, namentlich in den zu dem Oligozän gehörigen Sedimenten der Umgebung von Sösmezö beobach- ten kann.» Für diese Annahme spricht auch, daß sich in dem nahen Hrzsa ein kegelförmiger, aus grünem, von zahlreichen Quarzadern durch- setztem Talkschiefer zusammengesetzter Berg erhebt. Dieser Berg ist von Oligozängesteinen begleitet und repräsentiert das Grundgebirge (163., 182). Untere Kreide (Ropiankaschichten ; unterster Petroleumhori- zont). Die unterkretazischen Ablagerungen erstrecken sich südwestlich von Sösmezö in Ojtoztale bis zum Luptyanbache. Hier sind sie am schönsten in einer Länge von 1'5 Kilometer im Tale aufgeschlossen. Es sind dies grauliche, feinkieselige Sandsteine, welche mit lichtgefärbten glimmerigen Schiefern wechsellagern; in denselben zeigen sich Kalzitadern. Diesen lagern grauliche, weißglimmerige, tonige Sandsteine, in mächtigen Bänken auftretend, sowie grauliche Schiefer auf, in..deren oberen Partien sich rötliche, zuweilen grünliche oder graue, von Kalzitadern durchsetzte Schiefer, hier und dort mit Ab- drücken von Fucoideen zeigen. Dazwischen gelagert erscheint auch ein grünglimmeriger, einige Zentimeter mächtiger Sandstein, welcher Chalkopyrit führt, woraus sich die grünliche Färbung erklärt. Gegen- über der Luptyanbachmündung trifft man rote Mergelschiefer an, welche mit von Kalzitadern durchsetzten Sandsteinschichten wechsellagern. Auf der linken Seite des Ojtoztales ziehen die Ropiankaschichten 372 D: THEODOR POSEWITZ. (138) gegen die östliche Berglehne des Nagyszeg genannten Berges, und weiter zum Sattel zwischen den Bergen Brezai und Leszpadi, bis zur Landesgrenze, indem sie sich inzwischen gegen den Nagy-CGsernikabach abzweigen. Hier ist die Verbreitung der Ropiankaschichten schon oro- graphisch erkennbar, indem sie — im Gegensatze zu den steileren und höheren oberen Kreidesandsteinen — niedere Hügelmassen bilden. Hier treffen wir die von Kalzitadern durchsetzten, bituminösen Hiero- glyphenschiefer und die roten Mergelschiefer an. In den beiden Csernikabächen sind die Ropiankaschichten der großen Rutschungen halber mangelhaft aufgeschlossen. In der Sohle des Kis-Csernikabaches stehen graue Mergelschiefer an, welche mit kalzitaderigen, bituminösen glimmerreichen Sandsteinen wechsellagern. Von hier erstrecken sich die Schichten in den oberen Nagy-Csernika- graben, welcher die Landesgrenze bildet. Auch hier stehen die bitu- minösen, von Kalzitadern durchsetzten Hieroglyphensandsteine an. An der rechten Seite des Ojtoztales sind die Ropiankaschichten in dem Halas- und Luptyantale sowie zwischen den beiden Bächen entwickelt. Im ersteren Tale finden wir mehrerenorts die von Kalzit- adern durchsetzten Hieroglyphensandsteine und die roten Schiefertone vor. Im Luptyanbache zeigen sich gleich unweit der Mündung die strzolkaartigen Sandsteine, und weiter talaufwärts rote Tone, welche mit krummschaligen, kalkhaltigen Sandsteinen wechsellagern. Die Schich- ten sind hier mehrfach gefaltet und bilden einen Sattel. Die Ropiankaschichten fallen überall, wo dies nachweisbar ist, (in den Tälern Ojtoz, Luptyan, den beiden (Csernikagräben) unter 55—60° gegen Westsüdwest ein und sind in den hangenden Schichten seiger aufgerichtet, wie z. B. im Ojtoztale. Überall bilden die Schichten ein Rutschterrain. Erwähnenswert ist, daß gegen Nordosten hin den Ropianka- schichten unmittelbar das Oligozän auflagert. J. Böckn berichtet hier- über (163. 201) wie folgt: «Wir stehen offenbar auf einer Aufbruchslinie, welche hier gegen den Ostrand der Ostkarpaten hin die Ropiankaschichten ans Tages- licht brachte. Bei Sösmezö, im Ojtoztale sieht man jedoch nur mehr den westlichen Flügel der Antiklinale, während der östliche Teil der- selben abgesunken und von den oligozänen und miozänen Schichten verdeckt ist; erst mehr NW-lich von Sösmezö, gegen die Landesgrenze zu, könnten sich eventuell Partien finden, welche vielleicht schon zu dem östlichen Flügel den Übergang bilden.» Aus den Ropiankaschichten brechen einige Salzquellen her- vor; so an der südlichen Lehne des Leszpedibaches im kleinen Brezai- (139) PETROLEUM UND ASPHALT IN graben oberhalb des Schurfschachtes ; im oberen Kis-CGsernikagraben. Hier hat das Salzwasser etwas Schwefel- wasserstoffgeruch. Im Tale des Halas- baches treffen wir zwei Salzquellen an: im unteren Tale und im oberen Tale, wo der Weg aufwärts auf den Szekatura Olteanu führt. Mittlere und obere Kreide (Uzer oder Ojtozer Sandstein). Im Han- genden der Ropiankaschichten treten dickbankige, massige Sandsteine auf, die am schönsten im Ojtoztale zwi- schen dem Gyergyamosbache und der Niederlassung Ojtoz aufgeschlossen sind. In diesem Teile bildet das Tal einen echten Engpab. Südwestlich vom Gyergyamosbache, noch vor der Gyilkosbrücke stehen zu beiden Seiten des Flusses grünliche, mittel- oder grobkörnige Sandsteine in dicken Bänken an, deren Mächtigkeit zuweilen zwei Meter beträgt. Diese dicken Bänke wechsellagern mit dün- neren Schiefermassen. Dies sind die untersten Schichten der mittleren und oberen Kreide. Der Sandstein ist etwas kalkhaltig, weißglimmerig und stellen- weise konglomeratartisch. Zwischen- gelagert erscheinen rote und grünliche Schiefertone, welche manchmal Fu- coideenabdrücke enthalten, sowie zahl- reiche Hieroglyphensandsteine. Die massigen Sandsteine fallen ge- den Südwest z. T. gegen West, und zwar konstant unter 60—80° ein. Die steile Fallrichtung ist von der Gyilkos- brücke bis unweit des Baches Kaläszlö zu verfolgen. Weiterhin im Ojtoztale ist das Fallen der Schichten bereits flacher: bei der unweit des 90°2 Kilo- uprueumy rumyamug | £3 Sösmezö 444 m Häromszeker Ebene UNGARN, Untere Kreide (Ropiankaschichten). 2. Obere Kreide (Uzer oder Ojtozer Sandstein). 3. Untereozän. 4. Obereozän. ıR 5. Unteroligozän. 6. Miozän. 7. Alluvium, Geologischer Durchschnitt der Ostkarpathen zwischen Bereczk und Sösmezö. 373 (Auf Grund der Beschreibung J. BöckHs,) 374 D: THEODOR POSEWITZ. (140) meterzeigers befindliche Sägemühle 25—30° und bei der Andorkamühle noch flacher (10—25°). Die Schichten verflachen demnach immer mehr, je weiter wir im Ojtoztale gegen Südwest fortschreiten. Die massigen Sandsteine sind auch zu beiden Seiten des Ojtoz- tales weit verbreitet. Sie treten in den linksseitigen Nebenbächen Kaläszlö, Butu und Tölgyes zutage und ziehen talaufwärts; ebenso sind auch die Berggipfel und Bergrücken an der rechten Talseite von den massigen Sandsteinen der mittleren und oberen Kreide gebildet. PauL und Tırrze waren die Ersten, welche die Ropiankaschichten als solche erkannten und in die untere Kreide stellten. Dieser Auf- fassung huldigt auch J. Böckn. Die massigen Sandsteine, welche die Ropiankaschichten über- lagern, daher jünger sind als jene, rechnete Dr. Hrreıch zuerst zur mittleren Kreide und benannte sie Uzer Sandsteine. Später stellte er sie in die obere Kreide. Pau und Tirrze rechneten die massigen Sandsteine, welchen sie den Namen Ojtozer Sandstein beilegten, zur mittleren Kreide und dies tut auch Dr. Prinıcs (163. 136) J. Böckn ist der Ansicht, daß die massigen Sandsteine sowohl die mittlere als auch die obere Kreide vertreten. Und diese Ansicht erfährt eine Berichtigung dadurch, daß es J. Böckn gelang, in dem Nebenbache Bütü das Fragment eines Ammoniten zu finden, welches zwar nicht näher bestimmbar war, doch für ein kretazisches Alter der betreffenden Schichten spricht. Auf ein ähnliches Alter verweisen auch andere spärliche in denselben Schich- ten aufgefundene Fossilien. So erwähnt Hersıcn Inoceramen aus dem Ojtozpasse, während im Gyimespasse Exogyra columba gefunden wurde. J. Böcku hält — wie oben erwähnt — die massigen Sandsteine für mittel- und oberkretazisch und bemerkt (163. 136): «Der Zusammen- hang, welcher zwischen den unterkretazischen, sogenannten Ropianka- schichten und den in deren Hangendem lagernden Uzer Sandsteinen besteht, läßt mit Recht darauf schließen, daß, obwohl die Möglichkeit: da ist, ja ich es für wahrscheinlich halte, daß an den Ojtozer oder UÜzer Sandsteinen auch schon die obere Kreide ihren Anteil hat, dennoch bei Bestimmung des Alters desselben auch die mittlere Kreide nieht übergangen werden darf.»! ı Was das Alter der Ropiankaschichten betrifit, setzt sich H. WALTER zu allen den genannten Geologen in Gegensatz. WALTER hält die als Ropiankaschichten be- zeichneten Gesteine für eozän. Bereits im Jahre 1884 gab er der Meinung Ausdruck, daß in den Mittel- und Ostkarpathen Galiziens bloß alttertiäre Schichten zu suchen und daß alle Ropiankaschichten eozänen Alters seien. Als er 18857 Sösmezö besuchte, unter- schied er daselbst Unteroligozän, Untereozän (Ropiankaschichten) und Obereozän (141) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 375 Eozän. Eozänschichten treten bei Sösmezö nicht auf, sondern erstrecken sich bloß von der Kolonie Ojtoz bis in die Nähe von Bereczk, wo sie den westlichen Rand der Ostkarpathen als jüngste Ablagerungen umsäumen. Der Vollständigkeit halber erwähnen wir die- selben in kurzen Worten. Im Hangenden des UÜzer Sandsteines treten Pavrs obere Hiero- elyphenschichten —= Untereozän, sowie Hersichs Magyaröser Sand- stein = Obereozän auf. Erstere Schichten bestehen aus grünlichgrauen oder bräunlichen Schiefertonen, welche mit graulichgrünen Hiero- glyphensandsteinen wechsellagern, dann folgen bräunliche, graue oder rostfarbige, krummschalige tonige Sandsteinschiefer und auf diesen lagernd mächtig entwickelte grünlichgelbe oder bräunliche Mergel- schiefer. Letztere führen Zwischenlagen von Hieroglyphensandsteinen in den unteren Schichten, von sandig-tonigen Schiefern sowie von feinglimmerigen Sandsteinschichten in den oberen Lagen. Die obersten Partien des Untereozäns bilden dunkelgelärbte Schiefertone mit Fisch- schuppen und Horngesteinen sowie glimmerreiche, krummschalige Sandsteine (163. 137). (99. s). 1895 wollte WALTER, gestützt auf Foraminiferenfunde, welche aus dem roten Tone der Halde des Bohrloches No V stammten, aufs neue das eozäne Alter der dortigen Schichten beweisen (164. Nr, 7) und einige Jahre später betonte er aber- mals seine Ansicht, indem er darauf hinwies, daß die Schichten vom Luptyanbache angefangen petrographisch ganz identisch sind mit jenen, welche wir in Ropianka, bei Dukla, anstehend beobachten können (189. Nr. 10). Die im roten Tone beim Bohr- loch Nr. V in Sösmezö gefundenen Foraminiferen wurden durch Dr. GRZYBOWSKI bestimmt (164). Ebenso fand derselbe in Konglomeraten der Ropiankaschichten in Jaremeze in Galizien Nummuliten, welche beweisen, daß wenigstens ein Teil der Ropiankaschichten eozänen Alters ist. Dr. GrzyBowskı sagt folgendes (181. s): «In den Konglomeratschichten der Ropiankaschichten von Jaremeze wurde ein Nummulit aus der Gruppe N. spira und in den Konglomeraten bei Delatyu N. Boucheri gefunden, welcher Umstand die Zugehörigkeit der Ropiankaschichten zum Tertiär unerschütterlich beweist.» J. BöckH widerlegte die Ansicht WALTERs bezüglich des eozänen Alters der Ropiankaschichten (163. ı07) und äußerte sich ausführlich die Foraminiferenfunde beim Bohrloch Nr. V betreffend (163. 21.—2»), um zu folgendem Schlusse zu ge- langen: «Nach meiner Ansicht lassen die Funde der Herren H. WALTER und J. GRZYBOWsKI höchstens darauf schließen, daß an einem oder eventuell einem anderen Punkte von Sösmezö in gemäßigter Ausdehnung auch ein solches Ton- oder Mergelvorkommen in zerstreuten einzelnen Flecken sich zeigen kann, welches, wie eben der aus der Gegend des Bohrloches Nr. V stammende rote Ton, von paläontologischem Gesichtspunkte auf das ganz untergeordnete Vorkommen des unteren ÖOligozäns oder eventuell des höheren Eozäns folgern läßt, das in seinem petrographischen 'Äußern übrigens noch sehr den derartigen Sedimenten der dor- tigen Kreide gleicht.» 376 D: THEODOR POSEWITZ. (142) Der obereozäne Magyaröser Sandstein ist von hellgelblicher oder bräunlicher Farbe, glimmerreich, mürb, mit weißlichen Feldspatpar- tikeln. Er zerfällt in 10—14 Zentimeter dicke Platten und wird zu- weilen konglomeratartisch. Eingelagert erscheinen in dem Sandsteine glimmerreiche schieferige, zuweilen krummschalige Sandsteine in so- genannter strzolkaartiger Entwickelung. Der Magyaröser Sandstein tritt längs der Landstraße in zwei Flecken (Magyaröstetö und Magashegy) im Hangenden der oberen Hieroglyphenschichten auf. Der Zusammenhang zwisehen beiden ist ein sehr enger. Die Schichten fallen unter 15—20° gegen Süden ein. Den Magyaröser Sandstein erwähnt zuerst Hersıcn 1878, indem er denselben auf seiner Karte als obere Kreide bezeichnet (45). Später, 1881, stellte er ihn zum Eozän (92). Pau und Tırrzr haben zwischen den Ojtozer oder Uzer und den Magyaröser Sandsteinen aus fein- körnigen krummschaligen schieferigen Sandsteinen bestehende Schich- ten ausgeschieden, welche sie als obere Hieroglyphenschiefer bezeich- neten (49. 199). J. Böcku kam auf Grund seiner umfassenden Studien gleichfalls zu dem Schlusse, daß die betreffenden Schichten zum Eozän gehören. Oligozän. Bei Sösmezö finden wir beide Gruppen des Oligo- zäns: die Menilitschiefer und den Kliva- (Magura-) Sandstein vor. Unteroligozän (Menilitschiefer). Die Menilitschiefer treten zu beiden Seiten des Ojtozflusses auf. An der linken Seite sind sie näm- lich ziemlich verbreitet und ziehen in die Moldau, gegen das Bad Szlanik, sowie zu dem durch das Petroleumvorkommen bekannten Orte Hrzsa hin. Auf der rechten Talseite sind sie am besten in den Gräben Csernika und Brezai aufgeschlossen, wo sie unmittelbar den Ropianka- schichten auflagern. Im Csernikagraben ist der ganze Komplex des Unteroligozäns aufgeschlossen. Die untersten Schichten (am oberen Ende des Grabens) bestehen aus Fischreste führenden grauen oder hellgelblichen Mergeln mit Meniliten. Die oberen Schichten sind dunkle, rotfleckige Schiefer mit Sandsteinzwischenlagen. Die untersten Partien letzterer Schiefer enthalten auch Fischreste. Die stark gefalteten Schichten, welche im Nagy-Csernikagraben einen Sattel bilden, fallen nach Südwest oder Süd zumeist unter 35° ein. Vom (sernikagraben ziehen sich die Menilitschiefer in dem be- nachbarten Brezaigraben. Unweit der Mündung des letzteren stehen bräunliche Sandsteinbänke an, welche mit dunkeln rostfleckigen Schie- fern wechsellagern. Diese erstrecken sich bis zur Vereinigung der beiden Gräben und setzen sich auch im Nagy-Brezaigraben fort. VE T EEE ne A ee Me re u Ai Fu (143) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 377 Im Kis-Brezaigraben stehen unweit der Mündung dunkle, rostfarbige Schiefer und Sandsteine an, welche den unteren Schichten des Unteroligozäns angehören. Grabenaufwärls schreitend, erscheinen zwi- schen dunkelgefärbten Schiefern Menilite. Die obersten Schichten: rostfleckige, bituminöse Schiefer, führen Toneisensteineinlagerungen. Am rechten Ufer des Ojtozbaches sind die Menilitschiefer zu beiden Seiten der Mündung des Halasbaches aufgeschlossen. Bei der aufgelassenen Sägemühle stehen im Flußbette die dunkeln menilit- führenden Schiefer an, welche knapp daneben, am linken Ufer. bei der Mündung, Fischschuppen und Fischreste enthalten. Die gelblichen oder rostfarbigen Schiefer wechsellagern mit 4—5 Zentimeter dicken grauen, dichten Sandsteinbänken. Die Menilitschiefer ziehen im Ojtoztale noch eine kleine Strecke flußaufwärts, dann erscheinen die Ropiankaschichten. Flußabwärts im Ojtoztale erstrecken sie sich an der rechten Seite gegen den Macsukäs hin, wo sie an das Miozän stoßen. Es sind dies bräunliche Konglo- meratbänke mit grünlichen, chloritischen Schiefergeröllen, graue Mergel- schiefer und rostfarbige Schiefer mit Meniliten ; ferner grauliche Schiefer mit gelblichgrünen Sandsteinbänken. Die Schichten zu beiden Seiten der Mündung des Halasbaches im Ojtoztale gehören der unteren Menilitschiefergruppe an. Im Halastale selbst zeigen sich die unter- oligozänen Schichten — rostfarbige dünne Mergelschiefer mit Sand- steinbänken wechsellagernd — noch eine kleine Strecke talaufwärts.! Gleichwie in den Ropiankaschichten, so kommen auch im Unter- oligozän Salzquellen vor. So bei der kath. Kirche in Sösmezö, an der südwestlichen Lehne des Berges Koszta-beszeriesi. Dieses Wasser ist etwas eisenhaltig. Ferner unweit der Mündung des Brözaigrabens und auch dieses Wasser ist eisenhaltig und hat einen schwachen Petroleumgeruch. Bemerkenswert ist, daß aus dem 1885 unweit der Salzquelle abgetriebenen Bohrloch Nr. II salzhaltiges Wasser empor- steigt, welches keinen Petroleumgeruch verratet und fortgeleitet als Badewasser benützt wird. Schwefelwasserstoffhaltige Quellen findet man im Halas- tale, unweit der unteren Salzquelle, im Kis-Brezaigraben sowie am Grate zwischen den beiden Brezaigräben. 1 Erwähnenswert ist, daß an einigen Stellen, besonders am Sattel, welcher sich zwischen den an der rechten Tallehne des Halasbaches erhebenden Berg- spitzen befindet, in den umherlagernden Mergelstücken Schalenreste von Molusken vorkommen, jedoch so zerträmmert, daß man sie nicht näher bestimmen kann. J. BöckH gelang es ein Cardium und einen Pecten zu bestimmen. Diese ver- steinerungführenden Mergel gehören ebenfalls zu den Menilitschiefern. 318 D: THEODOR POSEWITZ. (144) Oberoligozän. Im Hangenden der Menilitschiefer treten Sand- steinablagerungen auf, nämlich der sogenannte Klivasandstein, das Äquivalent des Magurasandsteines. Dieser bildet steile Bergformen und tritt zu beiden Seiten des Ojtozflusses auf. | An der linken Talseite tritt er im unteren Brezaigraben zutage, zieht von hier auf den steilen Kosztka-beszericsiberg, andererseits zum unteren Csernikagraben und weiter in die Moldau. An der rechten Talseite bildet er die beiden steilen Bergspitzen nordöstlich vom Halasbache und setzt sich nun zur Grenze fort, wo er am Bergrücken Runku mare seine größte Verbreitung findet. Der Klivasandstein ist ein dichter, weißlicher, reiner Quarzsand- stein, welcher zuweilen Bänke von einigen Metern Mächtigkeit bildet. Bei der Verwitterung zerfällt er zu Quarzsand. Dr. Hersıcn war der Erste, welcher 1877 das Auftreten der Menilitschiefer bei Sösmezö erwähnte und diese auf seiner Karte auch bezeichnete (41. 45). Pau und Tierze äußerten sich 1879 dahin, daß die Menilitschiefer zum Oligozän gehören und daß der mit ihnen in Verbindung stehende Sandstein mit dem Klivasandsteine identisch sei (49. 204). Vacer führte aus, derselbe sei mit dem Magurasandsteine äquivalent (56. 204). Miozän (Mediterran). Die Miozänablagerungen, welche den Oligozänschichten auflagern, finden bei Sösmezö bloß eine geringe Verbreitung. Sie kommen an beiden Seiten des Ojtozflusses vor. An der linken Talseite stehen sie in einem schmalen Streifen an, welcher vom oberen Nagy-Brözaigraben zum Kis-Brezaigraben hinzieht. An der rechten Talseite sind sie stärker entwickelt, erstrecken sich bis zur Landesgrenze und von hier weiter in die Moldau, wo sie in dem durch das Petroleumvorkommen bekannten Orte Hızsa auch zutage treten. Die Miozänablagerungen bei Sösmezö gehören zur weitaus- gedehnten Salzformation der Moldau, welche sich bis Sösmezö er- streckt. In Sösmezö sind die Miozänschichten besonders schön in der Gegend des Macsukäs aufgeschlossen. Sie bestehen aus dünngeschich- teten, weißglimmerigen, tonigen und sandigen Schiefern, aus sandigen Schiefertonen, feinen, tonigen Sandsteinen und tonigen, schiefrigen Sandsteinen. Gipseinlagerungen, plattenförmig oder in unregelmäßigen Aus- scheidungen, finden sich häufig vor. Ein ansehnlicher Gipsstock ist an der nordöstlichen Lehne des Macsukäs zu finden. Die zuweilen krummschaligen Sandsteine erstrecken sich bis zur (145) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 379 Grenze und weiter in die Moldau. An der Grenze sind sie von rötlich- grünen, tonigen mergeligen Schiefern überlagert. Die Schichten fallen steil (60°) gegen Nordost ein; die oberen Schichten haben ein sanf- teres Verflächen. Versteinerungen wurden in diesen Ablagerungen nicht gefunden. Bei Monestiu (in der Moldau) fand man in den dortigen Schichten, welche gleichfalls zur Moldauer Salzformation gehören Foraminiferen von mediterranem Charakter." Die Miozänschichten haben daher ein mediterranes Alter. Salz ist in den Schichten selten vorhanden, doch werden Salzeffloreszensen vom rechtsseitigen Talgehänge des Ojtoz- flusses erwähnt (100. 36). Petroleumschichten. Bei Sösmezö kommen drei Erdölhorizonte vor, und zwar im Miozän, im Oligozän und in der unteren Kreide. Miozän. Petroleumspuren findet man in den Miozänschichten wohl nicht; wenn man jedoch in Betracht zieht, daß im benachbarten Hrzsa (in der Moldau), wo dieselben Schichten anstehen, sich Öl in lohnender Menge vorfindet, so ist es durchaus nicht ausgeschlossen, daß man in den Miozänschichten bei Sösmezö durch Bohrungen eben- falls Erdöl erschließen könne. J. Böckus Ansicht ist, daß durch eine Versuchsbohrung bis 200 Meter Tiefe die Miozänschichten durchbohrt werden könnten. Aber auch im günstigen Falle würden die Miozän- schichten für die Petroleumindustrie nicht von entscheidendem Ein- fluß sein. Unteroligozän. In den unteroligozänen Schichten findet man häufig Ölspuren, besonders in den Gräben Csernika und Brezai, wo auch die meisten Schürfungen geschahen. Ältere Schurfarbeiten sind auch an der rechten Seite des Ojtozflusses zu beobachten und zwar südwestlich vom Halasbache. Die meisten Schurfarbeiten haben schon wegen der geringen Tiefe keine Bedeutung. Die größte Tiefe — 181 m — erreichte das Bohrloch Nr. Il, jedoch ohne Erfolg. Keine einzige Schurfarbeit zeigte in den Oligozänschichten ein nenneswertes Resul- tat — sagt J. Böcku — und die Erfahrungen sind keineswegs er- mutigend. Auch die älteren Forscher Hrrgıcn, MaTyasovszky, WALTER hielten das Schürfen in den Oligozänschichten für hoffnungslos und J. BöckH 1 G. TscHErMAR: Mineralogische und petrographische Mitteilungen. (Neue Folge, Band III.) Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XV. Bd. 4. Heft. 26 380 D: THEODOR POSEWITZ. (146) teilt ihre Ansicht, indem er betont, er könne weitere Schürfungen in den Oligozänschichten nicht befürworten. Untere Kreide (Ropiankaschichten). «Dieser Horizont verdient infolge seiner Ölspuren — schreibt J. Böckt (163. 206) — die ernsteste Beachtung, besonders wenn wir jene günstigen Ergebnisse von prak- tischer Wichtigkeit vor Augen halten, welche anderenorts auf dem Gebiete der Petroleumgewinnung in den Schichten dieses Horizontes erzielt wurden.» Die älteren Schürfungen hatten keinen großen Wert und haben die Ropiankaschichten keineswegs erschlossen. Verlassene Schurf- schächte findet man im Luptyantale (5 —6 m tief), im Nagy-Brezai- graben an zwei Stellen (40 m und 60 m) und im Ojtoztale. An letz- terer Stelle erreichte man beim Bohrloch Nr. V die größte Tiefe von 151 m und fand auch reichliche Ölspuren. «Diese Schichten verdienen es — sagt J. BöckH (163. 207) — Gegenstand einer eingehenden Schürfung zu werden, obwohl die Ar- beiten infolge der Neigung der Schichten zu Rutschungen sowie wegen ihrer großen Steilheit zweifellos große Umsicht erfordern. Ich würde es vor allem für empfehlenswert halten, wenn ein neues Bohrloch in nächster Nähe des älteren Bohrloches Nr. V abgesenkt würde, damit durch dieses die dortigen Verhältnisse gehörig aufgeklärt würden. Das neue Bohrloch wäre aber in solchen Dimensionen zu halten, daß zur genügenden Erforschung der Verhältnisse die Möglichkeit gegeben sei, eventuell bis 500 m hinabdringen zu können. «Mit Rücksicht auf die Steilheit der Ropiankaschichten, ferner auf die Situierung eines neuen Bohrloches in der Gegend des Bohr- loches Nr. V, welches innerhalb der Schichten möglichst gegen die Hangendpartien hin läge, würde ich es, zur Vermeidung übermäßig tiefer Bohrlöcher, zugleich aber zur Untersuchung der liegenderen Partien der Ropiankaschichten für zweckmäßig halten, wenn auch etwas näher zu Sösmezö, am linksufrigen Gebiete des Ojtoz, am Anfange des auf den Nagy-Szeg führenden Weges, noch ein zweites Bohrloch abgeteuft würde... bis 400 m. «Durch diese in den Ropiankaschichten gradatim gegen das Liegende zu vorschreitenden Schurfbohrungen könnte — nach J. Böckns Ansicht — ein klarer Einblick in die Verhältnisse der im Ojtoztale auftretenen Ropiankaschichten vom Standpunkte der Ölführung ge- wonnen werden; und im günstigen Falle könnte man mit weiteren 3ohrungen in nördlicher und südlicher Richtung längs des Streichens der Schichten weiter vorschreiten.» Chersa en: F ı ei h+ + ++ +0. 2 PERORBIOL. 7 Br 7. ne __ 0 oo — ent Bi: E 2o,0r ; Feen ” I Sch on et Te NETTE Ey: me ei ED ein et ee _—.-S -Aopıankae_—— se +++ = ++ 7-28 N 2 0 ne Bi k Schürfungen von ÄSCHER. A Ältere Schürfungen um 1860. ® 1883—1884. Schürfungen der Wiener Länderbank. 1884—1885. 4A Ältere Schürfungen von FEH£Rr. EN oO ?Schürfungen um 1870. O Schürfungen von Puskäs. 1885 (?) ; AN Degetes : ältestes bekantes. Bitumenvorkommen. Felsö kreta = obere Kreide Menilitpala = Menilitschiefer Alsö oligocen = unteres Oligozän Felsö oligocen = oberes Oligozän. Karte der Petroleumschürfungen in Sösmezö. (Nach J. BöckHs geologischer Karte.) 26* 382 D: THEODOR POSEWITZ. (148) Petroleumschürfungen. Petroleumsehürfungen in Sösmezö bis 1894. (Nach J. Böck#s Angaben zusammengestellt.) Miozän. Kis-Brezaigraben. 12 m tiefer Versuchsschacht von AscHEr (Gase). Am Fuße des Macsukaäsberges. 10—12 m tiefer Versuchsschacht von Ascher [erfolglos]. Unteroligozän (Menilitschiefer). Brezaigraben. Bohrloch Nr. II, 181 m tief (reichliche Ölspuren). Oberhalb des Bohrloches zwei ältere Schurfversuche. Noch weiter talaufwärts Versuchsschacht von AscHEr. Nagy-Brezaigraben. Schurfversuch von FeHEr. Weiter oben: Schacht in den eisenockerigen Schiefern. Noch weiter oben: Spuren von zwei Schurfversuchen. Kis-Brezaigraben. Zwei Versuchsschächte von AscHer, 10 m tief. Halastal. Versuchsschacht von AscHeEr, 10 m tief; unweit der Mündung. Ojtoztal; rechtes Ufer. Versuchsschacht von PuskAs, 6—7 m tief; südwestlich von der Halasbachmündung (wenig dunkles Erdpech). Versuchsschacht von Ascher, 10—12 m tief [ohne Erfolg). Untere Kreide (Ropiankaschichten). Nagy-Brezaigraben. Im oberen Graben zwei Versuchsschächte von AscHer, 40—60 m tief (wenig Erdöl und Ozokerit). Ojtoztal; linkes Ufer. Bohrloch Nr. V, 151 m tief. Luptyanlal. Versuchsschacht von Ascher, 5—6 m tief [ohne Erfolg]. Das Erdölvorkommen in Sösmezö wurde zuerst von FicHTEL (1) 1780 erwähnt, der das Öl an vier verschiedenen Orten fand. Der französische Geolog Brunant (2) macht 1818 gleichfalls Er- wähnung von Petroleumvorkommen im Ojtozpasse. (149) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 383 In den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhundertes zählt AcKNER in seinem Werke «Mineralogie Siebenbürgens» (7) die Erdölfundorte auf und erwähnt darunter auch den Ojtozpaß. Ebenso verzeichnet Bırrz (22) das Vorkommen von Erdöl und Erdpech in Sösmezö, welch letzteres — wie Bıerrz erwähnt — im ganzen Lande bloß an dieser Stelle vorhanden ist. Die Einwohner benützten schon seit langem jenes erdpechartige Bitumen als Wagenschmiere, welches sich an der rechten Seite des Ojtozflusses, in der Nähe der Mündung des Halasbaches, an einer Stelle vorfindet, die unter dem Namen Degetes bekannt ist." Die ersten Schürfungen geschahen im Brezaigraben, jedoch schon viel früher als in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhundertes, denn als sich Dr. GUTTENBRUNNER (21) im Jahre 1865 für das Erdöl- vorkommen bei Sösmezö interessierte und Nachforschungen darüber anstellte,e konnten ihm bloß die ältesten Einwohner von Sösmezö nach öfterem Nachfragen die nötige Auskunft erteilen. Sie führten ihn zur Stelle, wo die früheren Grabungen geschahen und wo noch eine trichterförmige Vertiefung den einstigen Schurfschacht andeutete. Eine viertel Stunde flußaufwärts im Ojtoztale wurde Dr. GuTTEn- BRUNNER an eine Stelle geführt, wo vor Zeiten aus einer Vertiefung, «einige oka» Erdpech herausgenommen wurden. Da sich mehr Erdpech nicht zeigte, bedeckte man das Loch mit einem Steine. Diese Stelle scheint mit dem Orte Degetes identisch zu sein.” Die Nachforschun- gen erregten die Aufmerksamkeit eines gewissen ZACHARIAS ÜHRISTÖFY aus Kezdivasärhely und des J. FeHuer, Stuhlrichter in Bereczk. Sie kamen um Freischurfrechte ein und fingen am erstgenannten Orte zu schürfen an. Vom benachbarten Orte Hrzsa in der Moldau, wo nach Erdöl seit langem geschürft wurde, holten sie ihre Arbeiter. Erfolg hatten sie jedoch nicht aufzuweisen und auch der andere Ort war nach Dr. GUTTENBRUNNERS Ansicht nicht hoffnungsvoll (21. 124). Die Schürfungen dauerten nicht lange, denn als Dr. HersıcH 1877 über das Ölvorkommen in Sösmezö eine Arbeit veröffentlichte (41. 143), erwähnt er nicht, daß nach Petroleum geschürft wurde. Er sagt bloß, daß an der Liptianberglehne, wo der Halasbach in den Ojtozfluß mündet, nach Öl geschürft wurde, doch ohne nennenswer- tem Erfolg. Er fügt aber hinzu, daß — obwohl die vergeblichen Schurfversuche kaum erwähnenswert sind — die Stellen ohne Rück- sichtsnahme der geologischen Verhältnisse unglücklich gewählt waren. Deget = Erdpech; Degetes = der Ort, wo das Erdpech vorkommt (7. 358). BöckH (163. 21). 1 2 384 D: THEODOR POSEWITZ. (150) HersıcH hielt dieses Gebiet, wo sich die Schichten der Salzformation und die Menilitschiefer begrenzen, für Schürfungen empfehlenswert. Die ersten Schürfungen im größeren Stile wurden anfangs der achtziger Jahre des vorigen Jahrhundertes unternommen, zu der Zeit, als in Ungarn betreffs Petroleumschürfung und Petroleumgewinnung eine intensivere Bewegung entstand. Es waren die Unternehmer Ganser & Komp., welche 1882 oder 1883 in Sösmezö zu schürfen begannen, nachdem sie sich 672 Frei- schurfrechte gesichert hatten. Bergdirektor F. Ascuer war ein Haupt- anteilhaber und auf seinen Namen waren die Freischurfrechte berg- behördlich eingetragen. In den ersten 1'/ Jahren wurden fünfzehn Schächte bis zu einer Tiefe von 6—65 Metern abgeteuft.! Dadurch wollte man das Ölterrain erschließen. Angeblich fand man in allen Schächten Rohöl (62). Es hatte jedoch den Anschein, als ob man mit dem Erfolg nicht ganz zufrieden gewesen wäre, denn im folgenden Jahre 1384 wurden vier Sachverständige nach Sösmezö berufen, um ihr Gutachten über das Ölgebiet abzugeben, und zwar J. v. Maryasovszey, H. WALTER, ferner J. Noru und der Bohrtechniker A. Fauck. Alle beurteilten die geologischen Verhältnisse sowie die Aussichten auf Ölgewinnung als günstig und aussichtsreich.” Die Folge der günstigen Gutachten war der Eintritt einer kapitalskräftigen Bank, der Wiener Länderbank, in 1 Die tiefsten Schächte waren Nr. IV = 64m, Nr. VI = 61 m, Nr. XIV = 36m (99. 3). 2 J, v. MarvasovszkY (100. 27 und 36) unterscheidet in Sösmezö drei Ölhorizonte : den obersten Horizont, die gipshaltigen, sandigen und tonigen Miozänschichten ; den mittleren Horizont, die Menilitschiefer, in welchen — wie oben erwähnt — das Bohrloch Nr. IV abgestoßen werden sollte; den untersten und bedeutendsten Horizont in den Ropiankaschichten. J. v. Maryasovszky ist der Ansicht, daß man es hier mit einem hoffnungsreichen Erdölterrain zu tun habe. H. Warren (99. 3) unterscheidet in Sösmezö ebenfalls drei Ölhorizonte: Menilitschiefer, Obereozän und Untereozän (letztere = Ropiankaschichten der übrigen Forscher). H. Warrer ist der Ansicht, daß die Schichten in Sösmezö die Fort- setzung der ostgalizischen, bez. rumänischen Ölschichten sind und in peiro- graphischer Beziehung mit den hoffnungsreichen Ölschichten Galiziens überein- stimmen. H. Warrer traute dem Ölvorkommen in Sösmezö so sehr und beson- ders dem Bohrloch Nr. V, daß er vor Jahren den Ausspruch tat: «Wenn im Bohrloch Nr. V in Sösmezö kein Öl ist, dann ist überhaupt in Ungarn kein Öl (189. 10). Daß diese Behauptung nicht stichhaltig und übertrieben ist, darüber läßt sich kein Wort verlieren. Nach J. Norn (82) sind die geologischen Verhältnisse in Sösmezö günstig, die technischen Schwierigkeiten überwindbar. Die Kommunikationsverhältnisse jedoch werden dem Aufblühen der Unternehmung sehr hinderlich sein. (151) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 385 die Unternehmung. Auf Grund der fachmännischen Gutachten wurde beschlossen von den fünfzehn Versuchsschächten drei durch Bohrung bis 150 m zu vertiefen, und zwar Nr. II, IV und V. Die Bohrung Nr. IV war in den Menilitschiefern placiert und sollte dadurch kon- statiert werden, ob in den Menilitschiefern Erdöl in genügender Menge vorkomme oder nicht. Noch in demselben Jahre 1884 begann man den 25m tiefen Versuchsschacht Nr. V mittels Bohrung zu vertiefen. Bei 131 m stieß man auf das erste Öl und bohrte nun bis 151 m. in welcher Tiefe Öl in lohnender Menge vorhanden gewesen sein soll. In der erwähnten Tiefe, bei 151 m, trat wegen mangelhafter Verröhrung ein Rückfall ein. Die Ölpumpe konnte nun bloß noch bis 142 m eingeführt werden. Man versuchte die Röhren herauszuziehn ; dieselben rissen jedoch und blieben samt der Birne in dem Bohrloche stecken. Die wiederholten Versuche das Bohrloch freizumachen gelangen nicht und das Bohrloch blieb vernagelt. So wurde die Bohrung nach einjähriger Arbeit 1885 eingestellt. Es verlautete zwar, daß man die Arbeiten von neuem aufnehmen werde, was sich jedoch leider nicht bewahrheitete.! Das Bohrloch Nr. V gab im Beginn stündlich 160 Liter Rohöl (96. 8) und als es verschlammt war, gab es noch täglich angeblich 3000 kg.” Bloß NorH erwähnt, daß die tägliche Produktion viel weniger war, als zwei Barrel,” welche Behauptung jedoch widerlegt wurde. Laut dem Berichte der Berghauptmannschaft gab das Bohrloch Nr. V 40 q Rohöl.* Nach zwei Jahren kam 1887 die Sösmezöer Bergunternehmung unter den Hammer und dadurch wurden viele berechtigte Hoffnungen zu Grabe getragen (97. 102). Das Unternehmen übernahm die Wie- ner Länderbank um 50 Gulden, da bloß sie allein sich bei der Ver- äußerung vertreten ließ. Der Ausrufungspreis soll fl. 8760278 gewe- sen sein (98. 133). Die rasche und durch nichts motivierte Sistierung der Petroleum- schürfungen in Sösmezö gab für lange Zeit zu verschiedenen bitteren 1 Ungar. Montanindustrie-Zeitung, 1886, Nr. 66. > Ungar. Montanindustrie-Zeitung, 1888, Nr. 14; 1889. — Montanzeitung, 1895, DB» 111, 3 J. NotTH (82. 58). %* Zur selben Zeit war das Bohrloch Nr. II 181 m tief. Es zeigten sich reichliche Ölspuren. Der Bohrungsdurchmesser betrug noch 250 mm. Das Bohrloch Nr. IV hatte, nach dem Bericht der Berghauptmannschaft, eine Tiefe von 120 ın erreicht. 386 D: THEODOR POSEWITZ. (152) Äußerungen Ursache. So sagt Rüsezanı (96. 58 und 133): «Viel Geld wurde unnötigerweise ausgegeben; dessen Ursache liegt aber nicht in dem Terraine, sondern in der Geldgebahrung, indem einige tausend Gulden für Sachen ausgegeben wurden, welche mit der Bohrung gar niehts gemein hatten. Die Bohrleitung war schlecht, denn nur so konnte das Bohrloch Nr. V, welches bereits Öl in abbauwüdiger Menge gab, zugrunde gehen. Jedermann wird einsehen, daß weder das Petroleumgebiet, noch die Ölmenge, noch die Kommunikationsverhält- nisse, sondern einzig und allein die verunglückte Bohrung an dem Mißgeschick die Schuld trägt. Seit die Wiener Länderbank die Hand in dem Spiele hatte, wendete sich alles zum schlechten, so daß es den Anschein hatte, daß man zu Fleiß das Unternehmen zugrunde richten wöllte, welches doch eine gesunde Basis hatte.»! Die Affaire Sösmezö gelangte auch auf der 1889 in Budapest abgehaltenen Bohrtechnikerversammlung (119. 12 und 14) zur Sprache, wo sich eine Polemik entwickelte. J. Noru sagte, daß trotz der günstigen Anzeichen keine Arbeit verrichtet wurde. Fauck meinte, man habe nicht an den richtigen Stellen gebohrt. Das Terrain sei zu sehr ab- gelegen. ÄscHer schob die Schuld auf den Bohrleiter Fauck (120. 121). Dem gegenüber behauptete Fauck mit Recht, daß nicht das eine ver- unglückte Bohrloch die Ursache des Mißerfolges sei, sondern daß man an zu wenig Orten bohrte,. In Kleczany —- führte Fauck aus — traf man in den ersten fünf Bohrlöchern bloß wenig Öl an und jetzt geben 500 Bohrlöcher Öl. Das Gebahren der Wiener Länderbank wurde auch von anderer Seite heftig angegriffen (135): «Die Länderbank hat Bohrungen auf Petroleum vornehmen lassen, welche teilweise von Erfolg begleitet waren, da in einem Bohrloche lohnende Ölmengen erschrottet wurden. Als aber in diesem Bohr- loche — wie das bei Tiefbohrungen oft vorzukommen pflegt — der Bohrmeißel abgebrochen war und auch andere Hindernisse eintraten, verlor das Bankinstitut die Geduld und ließ das Unternehmen mit dem investierten Kapitale, wie man sagt, von fl. 200,000 ganz und gar im Stiche. Das gewaltige Bankhaus, die Länderbank, hat es mit dem Unternehmen in Sösmezö als solches, niemals aufrichtig gemeint; bei derselben war es vom Beginne an eine Börsentransaktion, nicht aber auf die Schaffung eines Petroleumbergbaues abgezielt. Die Länder- 1 Zu dieser Zeit entstand auch ein kleiner Federkrieg, was die Aussichten der Petroleumschürfungen in Sösmezö betrifft. (78. 5s. Allg. österr. Chem. und Techniker Zeitung, 1885, pp. 247, 971, 367, 432, 470). (153) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 387 bank hätte, wie uns seinerzeit vertraulich mitgeteilt wurde, bei dem ersten Ölsprung das ganze Unternehmen in eine Aktiengesellschaft um- gewandelt, ihren Gewinn dabei eingeheimst und dann? Ja dann konnte das Unternehmen prosperieren oder zugrunde gehen, gleichviel! Um das technische Gebahren der Betriebsleitung, resp. wie die Gelder verwendet werden, darum kümmerte sich die Bank nicht. Und als später das Öl durchaus nicht rasch genug und in reicher Menge zu fließen kommen wollte, da warf sie das ganze über den Haufen und stellte den eingelegten Betrag einfach in das Verlustkonto.» Es scheint, daß die 200,000 Gulden in Sösmezö nicht ganz aus- gegeben wurden. AscHrer behauptet wenigstens, daß die Länderbank höchstens fl. 75,000 verausgabt hatte, davon fl. 55,000 auf den Be- trieb, das übrige auf Diverse. Mit diesen fl. 55,000 wurde kein Bohr- loch zu Ende gebracht, obgleich man fünf Bohrlöcher hätte damit abstoßen können, wenn man das Geld nicht unnützerweise hinaus- geworfen hätte.’ Von anderer Seite wurde der Wert der gesamten Arbeiten auf 20,000 Gulden geschätzt (135) und Rüpezanı erwähnt, daß, nicht miteingerechnet die Röhren und Maschinen, 16000 Gulden für Bohrungen verausgabt wurden (96). Der Bericht der, Berghaupt- mannschaft spricht von fl. 250,000. Nach zwei Jahren, als die Bohrung eingestellt wurde, kaın der Bergbesitz an die Wiener Länderbank. Von dieser übernahm Ü. GANER, ein Mitglied der ersten «Häromszeker Petroleumgesellschaft», die Unter- nehmung und wollte wieder zu bohren beginnen. Dies kam jedoch nicht zustande, denn bereits im folgenden Jahre 1888 ging der Besitz an die in Graz seßhafte Frau CHriıstıne AscHer unter dem Titel «CHRISTINE ÄAsSCHER Transsylvanische Petroleumbergbauunternehmung» über. Der Direktor der neuen Gesellschaft war F. Ascher, der auch zur Zeit der Länderbank Direktor des Unternehmens in Sösmezö war (108. 124).? Im Jahre 1889 besuchten Fachmänner aus England Sösmezö, welche sich günstig aussprachen. Sie wollten mehrere Bohrlöcher bis 500—600 m abstoßen. Aus der Sache wurde jedoch nichts. So ruhen seit 1887 die Petroleumschürfungen in Sösmezö. Ungar. Montanindustrie-Zeitung, 1392, p. 107. Das gegenwärtige Stadium der Schurfbaue auf Petroleum in Ungarn. (Ungar. Montanindustrie-Zeitung, 1887, p. 170.) 1 2 385 D: THEODOR POSEWITZ. (154) Petroleum im Putnatale. (Komitat Haromszek.) Literatur. Dr. Hergichn Ferenez: A szekelyföldi petroleumelöforduläsröl. (Orvos-Ter- meszettudomänyi Ertesitö. Kolozsvär, 1881. VI. evfolyam, p. 271.) Über das Petroleum- vorkommen im Szeklerlande (ungarisch). R. R.: Schurf- und Aufschlussarbeiten. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Zitg. 1884, p. 427.) Rüeezaur : Petroleum. (Ungar. Montanindustrie-Zeitung, 1887, p. 3.) Dr. TuEopDor Posewirz : Bericht über die offizielle Reise in das Putnatal 1900. Ungefähr 30 km südlich von Sösmezö ist noch ein anderes Petroleumvorkommen am äußeren Rande der Ostkarpathen bekannt, nämlich im Putnatale. Dieses enge, von steilen, hohen Bergwänden begrenzte Tal liegt in der Gemarkung der Gemeinde Gelencze, am östlichen Fube des Köröberez und bildet die Grenze zwischen Ungarn und Rumänien. Während nach Sösmezö von der Häromszeker' Ebene aus eine gute Fahrstraße über die Ostkarpathen führt, sind die Kommunikations- verhältnisse gegen das Putnatal zu viel ungünstiger. Der Ausgangs- punkt ist Geleneze, welcher Ort von Kezdiväsärhely 10 km entfernt liegt. Von Geleneze selbst ist man genötigt 5°5 km auf einem Wald- fahrwege, den größeren Teil des Weges jedoch zu Pferde und auf der östlichen steilen Lehne des Köröberez zu Fuß zurückzulegen. Die ganze Wegstrecke führt durch eine Wildnis und das Putnatal selbst ist eines der verlassensten Täler Ungarns. Der Erste, welcher sich mit der Geologie des Putnatales befaßte und das Petroleumvorkommen daselbst 1881 studierte, war Dr. HersıcH (59. 271). Dr. Hrrsıcn vollführte in den Jahren 1870—1874 im Auftrage der ungarischen Regierung geologische Aufnahmen in den Ostkarpathen. Auf die südlich vom Ojtozpasse gelegenen Gebiete, wohin auch das obere Putnatal gehört, konnte er seine Studie nicht mehr ausdehnen, und zwar wegen der Unzugänglichkeit der Gegend, welche jenseits der Wasserscheide gegen Rumänien zu gelegen, größtenteils von Ur- wäldern bedeckt, ganz unwirtlich ist, so daß die geologischen Unter- suchungen nur mit vielen Schwierigkeiten hätten ausgeführt werden können und auch deshalb, weil die Regierung die weiteren Aufnahmen sistierte. Es gelang aber Dr. Hersıcn dennoch das obere Putnatal zu unter- suchen, da er durch die Gemeinde Geleneze, in deren Gemarkung das (155) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 389 erwähnte Tal liegt, beauftragt wurde das dortige Petroleumvorkommen einem Studium zu unterwerfen. ' Dr. Hrreıca 'hebt nun die Anwesenheit der Ropiankaschichten im oberen Putnatale als älteste Ablagerungen hervor, welche in den tiefen Taleinschnitten zutage treten und und einen ganz eigenartigen Charakter besitzen. Sie treten im Quellgebiete des Putnatales auf und bestehen aus Hieroglyphensandsteinen, aus graulichen, glimmerigen, porösen, mit Kalzitadern durchsetzten Sandsteinen und aus hydrau- lischen Mergeln. Ferner erwähnt Dr. Hrrsıcn, daß in den Ropiankaschichten einige Steinsalz- und Erdöl enthaltende Quellen zutage treten und daß Schwefel- wasserquellen und Kohlensäureausströmungen zu beobachten sind. Er fand auch Hieroglyphensandsteine, welche mit Erdpech durchzogen Gelencze Sojhat-ponk Nagy-Bonyo Putnatal = 600 m 1095 m 1544 m 1000 m 3 Koöroberez- = 1545 m = z = HH; KHRITHELEHL, UHR RK: HH un SL ELLRETTEN LL AR NENNE = neh VIRERIRERIEERGTL [) 4 L Geologischer Durehschnitt der Ostkarpathen zwischen Geleneze und dem Putnatale 1. Untere Kreide = Ropiankaschichten. 3. Eozän. 2. Obere Kreide. 4. Unteroligozän = Menilitschiefer. ‘waren, und an vielen Stellen bemerkte er das fettige Steinöl in Tropfen oder in der Form eines Überzuges. Gräbt man eine Grube an Stellen, wo der verwitterte Sandstein und hydraulische Mergel Wasser enthält, so sammelt sich an der Oberfläche des salzhaltigen Wassers sogleich ein grünlichgelbes oder grünlichbraunes Erdöl. 1894 besuchte J. Böcku, Direktor der kgl. ungar. Geologischen Anstalt, das Putnatal. Er unternahm den Ausflug von Koväszna aus und ging über die Jakabfalvaer Alpe und den Zernyes auf den Körö- berez und von diesem hinab in das Putnatal. J. Böcku erwähnt blob mit wenigen Worten seine Reise (163. 3). Seiner Ansicht nach herrschen in diesem Teile der Ostkarpathen dieselben geologischen Verhältnisse, wie zwischen Sösmezö und Bereczk. 1900 besuchte der Wiener Professor Dr. Koch das Putnatal. Er nahm seine Route von Geleneze aus und denselben Weg verfolgte auch Dr. Turovor Poszwırz, der in demselben Jahre die Gegend zwischen 390 D: THEODOR POSEWITZ. : (156) Geleneze und dem Putnatale und insbesondere das Petroleumvorkommen im genannten Tale untersuchte. Aus diesen Untersuchungen geht hervor, daß in diesem Teile der Ostkarpathen dieselben geologischen Verhältnisse anzutreffen sind, wie zwischen Bereczk und Sösmezö, welch letztere Gegend J. BöckH ein- gehend durchforscht und beschrieben hat. Die ältesten Ablagerungen sind auch zwischen Gelenceze und dem Putnatale die unterkretazischen Ropiankaschichten, welche sowohl am westlichen Rande der ÖOstkarpathen,! als auch im Putnatale zutage treten. Einige Nebenfaltungen abgerechnet, bilden sie ein Becken, dessen Inneres die oberkretazischen massigen Sandsteine einnehmen. Auf letzteren Sandsteinen lagern die Eozängebilde. An der linken, d. h. westlichen Seite des Putnatales treten von Kalzitadern durchzogene Hieroglyphensandsteine auf, welche bis zur Höhe des Köröberez reichen. Sie fallen gegen Westen ein. An der östlichen, bereits zu Rumänien gehörenden Seite des Putnatales treten Menilitschiefer mit Meniliteinlagerungen zutage und fallen gleichfalls gegen West ein. Die gestörten Lagerungsverhältnisse weisen darauf hin, daß wir es hier mit einer Bruchlinie zu tun haben. Die Verwerfungslinie erwähnt bereits Dr. HersıcH ; diese verläuft parallel mit dem bogenförmig hinziehenden steilen Bergrande und in dieser Bruchlinie treten die Erdölquellen in den Ropiankaschichten zutage. Auch J. Böck#n erwähnt eine Bruchlinie bei Sösmezö, wo die nämlichen geologischen Verhältnisse wie im Putnatale vorwalten. Bei Betrachtung der geologischen Karte Ungarns sehen wir bei Sösmezö an der Landesgrenze (nördlich vom .Putnatale) in einem schmalen Streifen Oligozängebilde eingezeichnet und ebenso südlich vom Putnatale, wo im Südosten der Alpe Latköcza der mächtige Görer Sandstein ansteht. Das Putnatal fällt in diese Bruchlinie, nur daß hier das Oligozän an der östlichen Tallehne bereits auf rumänischem Ge- biete zutage tritt. Die Länge dieser Bruchlinie beträgt gegen 40 km. Petroleumschürfungen. Im oberen Putnatale ist das Petroleumvorkommen schon lange bekannt. Dr. Hrrsıcn hält die Anwesenheit des Erdöls für sicher (1881), nur ist die Menge "des vorhandenen Öles nicht bekannt. Er hält das Schürfen auf Petroleum für wünschenswert und begründet. 1 Bei Bereczk, nördlich von Geleneze, fehlen diese bekanntlich. (157) “ PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 391 Er berechnet, daß die zur Erschließung des Terrains erforderlichen drei Bohrlöcher (zum Teil Schacht, zum Teil Bohrloch) ungefähr 10,500 Gulden Kosten verursachen würden (52). Wahrscheinlich war diese Aufmunterung Dr. Hersıcas die Ursache, daß in den 80-er Jahren des vorigen Jahrhundertes die Besitzer der Erdölquellen — die Familie Brnkö in Kezdiväsärhely — einen Schacht von einigen Metern Tiefe graben ließ. Man durchdrang einen merge- ligen hellgrauen Sandstein und einen Sandstein von grünlicher Fär- bung. Aus dem letzteren drang das Öl empor. Angeblich gewann man einige Hektoliter Rohöl. Wegen Geldknappheit wurde die Arbeit ein- gestellt. Nach vielen Jahren begann man aufs neue an die Schürfungen zu denken. Als nämlich die Regierung staatliche Subvention für Tief- bohrungen auf Petroleum in Aussicht stellte, kam auch die Familie Brnkö um die Subvention ein. Diese wurde ihr zugesprochen, jedoch nicht in Anspruch genommen. Man möge über das Ölvorkommen im Putnatale denken wie man wolle, eines ist Tatsache, daß die schlechten Kommunikationsverhält- nisse und das entfernte Vorkommen des Erdöls die eventuelle Ge- winnung sehr erschweren würde. C) Feiroleum außerhalb des Karpalthenrandes. VI, Petroleumspuren im inneren Becken der siebenbürgischen Landesteile, Literatur. E. A. Bıerz: Warum im inneren Becken Siebenbürgens keine Erdölquellen vorkommen ? (Verh. u. Mitt. des sieb. Vereins für Naturwissenschaften in Hermann- stadt. 1865, p. 216—219.) E. A. Bıerz: Gasquellen Siebenbürgens.. (Jahrbuch des sieb. Karpathen- vereins 1382.) F. HavER es G. STACHE: Geologie Siebenbürgens 1863, p. 592. F. AscHer : Das Gebiet des ewigen Feuers in Siebenbürgen. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1887, p. 202.) A. Ernst: Die Kohlenwasserstoffquellen Siebenbürgens. 1898. OÖ. Pureps: Naturgase in Siebenbürgen. (Ung. Montanindustrie Zeitung 1904, Nr. 7, 8.) Dasselbe (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1904. Nr. 9, 10, 115) V. OEBBEKE und M. BLANCKENHORN: Geologische Rekognoszierungsreise in Siebenbürgen. (Verh. u. Mitt. des sieb. Vereins für Naturwissenschaften in Her- mannstadt 1900.) Petroleum und Naturgas im inneren Becken Siebenbürgens, p. 20. Dr. Fr. ScHAFARZIK : Offizieller Bericht 1894. Das Innere der siebenbürgischen Landesteile wird bekanntlich von einem ausgebreiteten Tertiärbecken gebildet. Das Becken umsäumen alttertiäre Ablagerungen, während im Innern Neogenschichten zum Absatze gelangten.' Die ältesten Ablagerungen sind Mediterranschichten, welche aus bläulichgrauen sandigen Tonen und einzelnen dazwischen- gelagerten sandigeren Schichten bestehen. Die Schichten gehören zur mediterranen Salzformation und lagern beinahe horizontal. Die Höhen- züge bestehen nach A. Koch zumeist aus sarmatischen Ablagerungen, welche stellenweise von pontischen Tonen überlagert werden. Kennzeichnend für die Mediterranschichten ist die Anwesenheit von mächtigen Salzmassen (Desakna, Kolozs, Torda, Vizakna, an der ! Dr. A. Koch hat dieses Becken am genauesten studiert und veröffentlicht. «Die Tertiärbildungen des Beckens der siebenbürgischen Landesteile. I. Teil, paläogene Abteilung. (Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geol. Anstalt 1894, Bd. X), I. Teil, neogene Abteilung. (Herausgegeben von der Ungarischen Geologischen Gesellschaft, 1901). 2 Er) a er ur (159) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, 393 nördlichen, westlichen und südlichen Seite des Beckens; Szoväta, Parajd an der östlichen); ferner zahlreiche Salzquellen, welche an vielen Stellen zutage treten. Auch Salzeffloreszenzen kommen häufig vor. Die miozäne Salzformation enthält in Galizien sowie in Rumänien am äußeren Karpathenrande Erdöl und Erdwachs in reichlicher Menge. Im Becken der siebenbürgischen Landesteile dagegen fehlen dieselben. Mit der Frage, warum diese fehlen, beschäftigte sich E. A. Bıeız bereits im Jahre 1865. Er nimmt die relativ hohe Lage des Beckens und insbesondere die Trachyt- und Basalteruptionen als Ursache an. Diese Auffassung ist heute wohl ein bereits überwundener Standpunkt. Seitdem zeigte sich, daß geringe Erdölspuren auch hier, wie anderwärts in Ungarn vorkommen. So werden Ölspuren erwähnt vom südwestlichen Beckenrande, von den im Marostale zwischen Gyula- fehervar und Nagyenyed gelegenen Csäklya und Tövis. Hier soll in neuester Zeit ein 20—24 m tiefer Versuchsschacht gegraben worden sein und beim Graben zeigten sich «günstige Anzeichen»." In Algyögy, südwestlich von Gyulafehervär, sollen ebenfalls geringe Petroleumspuren vorkommen. Im Bachalluvium ließ sich an einer schlammigen Stelle ein bituminöser Geruch wahrnehmen. Dies ver- anlaßte einen dortigen Einwohner einen Versuchsschacht abzuteufen, welcher eine Tiefe von angeblich 40 m erreicht haben soll; Gase oder Ölspuren zeigten sich jedoch während der Arbeit nicht. Ölspuren fand man auch am südlichen Rande des Beckens, in Särkany bei Fogaras (59. 119). Der Ort Särkäny liegt in der alluvialen Niederung des Oltflusses, welche Niederung gegen Süden von pliozä- nen Ablagerungen umsäumt wird. In den 80-er Jahren des vorigen Jahrhundertes stieß man beim Graben einer Grube auf Öl. Die 2 m tiefe Grube war in einen glimmerigen Ton gegraben und das Öl siekerte von allen Seiten aus den Ritzen des Tones in die Grube. Eine zeit- lang betrug der tägliche Ölzufluß 30 Liter. Später wurde er geringer und hörte dann gänzlich auf. Der Ursprung des Erdöles ist wahr- scheinlich in den Miozänablagerungen zu suchen, welche am rechten Ufer des Oltflusses erstehen. Asphalt wurde im Salztone bei Vizakna, Des und Torda gefunden, und zwar nesterförmig oder in Adern (57. 92). Das Salz hat zuweilen einen bituminösen Geruch, besonders in Vizakna. Hier ist das unmittel- bare Hangende des Salzkörpers ein dunkelgrauer, stark nach Bitumen riechender, mit Öl durchtränkter Ton.” 1 Bericht der Zalatnaer Berghauptmannschaft. 2 HavER und STacHE: Geologie Siebenbürgens, 1863, p. 107. 394 D: THEODOR POSEWITZ. (160) Am östlichen Beckenrande findet man im Bade Szejke. unweit Szekelyudvarhely, in den dortigen Mineralwässern Petroleumspuren. Die Mineralquellen entspringen im Tale des Sösbaches, in welchem Mediterranschichten (dunkle Mergeltone und Sande) zutage treten, während die umgebenden Höhen aus sarmatischen Schichten bestehen. Die Quellen, eine kalte Schwefelquelle (das Wasser des Badeortes) und ein Eisensäuerling, entspringen aus dem Mergeltone. Auf der Wasser- oberfläche beider Quellen schwimmen Ölhäutchen, welche Phuers für Rohöl hält (214). Außerdem hat das Wasser des Eisensäuerlings einen geringen Petroleumgeruch. In der Nähe befindet sich eine Schlamm- quelle, wo dieselben Erscheinungen zu beobachten sind. Den Ursprung des Erdöles, welcher im genannten Eisensäuerling vorhanden ist, sucht Dr. v. Pärrr! im nahen diluvialen Moorboden, während dasselbe nach Purers ans den Mediterranschichten stammt (214). Bırrz (60) erwähnt, daß im Bade Mälnäs (Bugyogö) sowie in Korond die Mineralwässer gleichfalls Petroleumspuren führen. Außer den Petroleumspuren findet man im Innern des Beckens Exhalationen von brennbarem Kohlenhydrogengas, welche des Öfteren als Begleiter des Erdöles erscheinen. Diese natürlichen Gase kommen beim Bade Bäzna und beim Orte Magyarsäros (= Kissäros) vor. Schon seit Menschengedenken kennt man die «ewigen Feuer Siebenbürgens» und vieles wurde bereits darüber veröffentlicht. Im Jahre 1808 befaßte sich eine offizielle Kommission eingehend mit diesen Erscheinungen. Das Ergebnis der Untersuchungen sowie die älterein Literatur findet man in der «Geologie Siebenbürgens» von HAuER und Strache, Seite 592, veröffentlicht. In der letzteren Zeit befaßten sich insbesondere AscHER, ÜBBERE, Phurers und ScHAFARZIK mit den Gasexhalationen und mit dem even- tuellen Petroleumvorkommen, welches mit den Gasen in Verbindung gebracht wurde. Nach der Beschreibung entströmt das Gas in Bazna den Salz- quellen. Unter letzteren ist es besonders die Ferdinandquelle, welche ein stark brennbares Gas enthält. Hier fängt man einen Teil des Gases außerhalb der Quelle auf und läßt es am Ende einer Röhre brennen. Mit einer 1'5 m langen Flamme brennt das Gas Tag und Nacht und beleuchtet abends den ganzen Hofraum. Kleinere Gasexhalationen kennt man südlich von Bäzna am Waldesrand und östlich bei der Mühle. I Dr. M. v. Pirrv: Daten zu den geologischen und hydrographischen Verhält- nissen der Umgebung von Szekelyudvarhely. (Földtani Közlöny, 1899, XXIX. Bd., p. 99.) (161) ; PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 395 In Magyarsäros ist ebenfalls eine Salzquelle mit schwacher Gasaus- strömung vorhanden. Am nördlichen Ende der Ortschaft hingegen, bereits am freien Felde, befindet sich der sogenannte «Zügö», wo die stärksten Gasexhalationen erfolgen. Um in Erfahrung zu bringen, wo die Gasexhalationen ihren Ur- sprung haben, wurden bereits 1808 Untersuchungen vorgenommen. Man grub in der Nähe des Zügö bis 5 Klafter Tiefe eine Grube. Unter- halb der Ackerkrumme stieß man auf gelblichen und blauen Ton, welcher in größerer Tiefe alaunhaltig wurde und mit einem schwärz- lichen, mit Erdpech durchtränkten Ton wechsellagerte. Noch tiefer gelangte man auf anstehenden Felsen und hörte nun mit dem Gra- ben auf. Die Fachleute erklären übereinstimmend, dab die Gasausbrüche aus den Mediterranschichten stammen. Die Analyse des aus der Hauptquelle in Bäzna strömenden Gases ist folgende (214. 6): RB I. II. a en 2 ae 03 0-45 CH. außer Methan ..... 03 02 0.30 Meilanı Sinti eallanlii 984 6350 Atmosphärische Luft... .. ._ ... 10°5 370 3305 100°00 100:00 10000 Bekanntlich machte man bei Bohrungen in Galizien, Rumänien, in Baku und den Vereinigten Staaten die Erfahrung, daß in geringer Tiefe zuerst brennbare Gase und erst in größerer Tiefe Erdöl auftritt. Die Zusammensetzung der brennbaren Gase im innern Becken der siebenbürgischen Landesteile gleicht den in Petroleumgegenden vor- kommenden Gasen. In Anbetracht der sämtlichen Umstände ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, in größerer Tiefe auch hier Petroleum zu erbohren. Diese Frage kann bloß durch eine Tiefbohrung gelöst werden." 1 Erwähnenswert ist ferner, daß in Galizien, im Bade Ivani@ bei Krosno, bereits seit Jahrhunderten Kohlenhydrogenexhalationen bekannt sind. Es sind dies die «ewigen Feuer» Galiziens. Diese haben einen Petroleumgeruch und bringen von Zeit zu Zeit Öltropfen empor. In der Nähe der Gasausbrüche bohrte man bis zur Tiefe von 500 m, ohne daß sich mehr Ölspuren gezeigt hätten. STRIPPELMANN meint, daß die ausströmenden Gase durch weit verzweigte Spalten mit größeren Ölbehältern in Verbindung stehen und daß die Resultatslosigkeit der Bohrung in der geringen Tiefe des Bohrloches den Grund habe. (Siehe STRIPPELMANN : Die Petro- leumindustrie Österreich-Ungarns, 1871, 1. Bd., p. 27; II. Bd., p. 21.) Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XV. Bd. 4. Heft. 21 VIL Petroleum am nordwestlichen Rande des ungarisch- siebenbürgischen Grenzgebirges, Zsibo. (Komitat Szilägy.) Literatur. Dr. Karı Hormann : Bericht über die im östlichen Teile des Komitates Szilägy im Sommer 1878 vollführte geologische Spezialaufnahme. (Földtani Közlöny, 1879, IX. Bd., p. 231;) R. R.: Schurf- und Aufschlussarbeiten behufs Petroleumgewinnung in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1884. Nr. 1.) Das Zsiböer Petroleumvorkommen. (Ungar. Montanind.-Zeitung. 1885, p. 59.) J. NorH: Petroleumvorkommen in Ungarn. (Verhandlungen der k. k. geol. Reichsanstalt 1885, p. 83.) J. NotH: Über die bisher erzielten Resultate und die Aussichten von Petro- leumschürfungen in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1886, p. 594.) H. G.: Die ersten praktischen Resultate auf dem ungarischen Petroleum- bergbaugebiete. (Ung. Montanind. Zeitung 1886. Nr. 5.) A. v. Kanecsınszky : Erdwachs-(ozokerit-)haltiger Sand. (Jahresbericht der kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1885.) A. v. Karecsınszky: Erdwachshaltiger Sand aus dem Komitate Szilägy. (Jahres- bericht der kgl. ungar. Geol. Anstalt für 1887.) OcuLus: Über Chancen des Petroleumbergbaues in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1887, p. 465.) Paraffin- und Petroleumbergbau in Ungarn. (Ung. Montanind. Zeitung 1888. Nr. 24.) Dasselbe (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1889, p. 10.) Protokoll der vierten Bohrtechniker-Versammlung zu Budapest. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1889. Nr. 12, 14.) J. NEUHOF- Suskı: Petroleumvorkommen bei Zsibö. (Ungar. Montanindustrie- Zeitung 1893, p. 146.) Dasselbe (Ällg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1893, p. 634.) J. NEuHor-Suskı: Petroleumvorkommen in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1894. Organ des Vereins der Bohrtechniker. Nr. 21.) L. Rortn v. TeLeen : Studien in erdölführenden Ablagerungen Ungarns. I. Die Umgebung von Zsibö im Komitate Szilägy. (Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geol. Anstalt, 1897, Bd. X1.) Dasselbe im Auszuge (Österr. Chem. und Techniker Zeitung. Organ des Vereins für Bohrtechniker, 1897, Nr. 23; 1898, Nr..1, 2.) (163) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 397 RicHTER GEZA: A zsiböi melyfüräsröl, (Bänyäszati es Kohäszati Lapok XXXI. 1899, p. 16.) Die Tiefbohrung in Zsibö (ungarisch). L. RorH v. TeLE6GD: Resultate der Bohrungen auf Petroleum bei Zsib6— Szamosudvarhely. (Földtani Közlöny, 1900, p. 246) Dasselbe (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1901. Organ des Vereins der Bohrtechniker. Nr. 2.) Dasselbe (Montan- zeitung 1901. Nr. 2.) Geschichtliches. Die allgemeinen geologischen Aufnahmen der Umgebung von Zsibö wurden durch die Wiener geologische Reichsanstalt vollführt. Dr. StacHe befaßt sich in dem Werke «Geologie Siebenbürgens» und insbesondere in dem Abschnitte «Das vereinigte Szamostal von Örmezö bis zur ungarischen Grenze» bereits ausführlicher mit dem geologischen Bau des Szamostales. Die Ablagerungen bei Zsibö und nördlich da- von, etwa bis zum Solymostale, hielt er für Eozän, die vom genann- ten Tale nördlich sich erstreckenden Schichten hingegen für jüngeres Tertiär. STACHE beging übrigens diesen Teil des Szamostales bis Szep- lak nicht." Bei der Reihenfolge der Eozänschichten bezeichnet Dr. STAcHE den Süßwasserkalk zwischen Zsibö und Röna bereits als Untereozän, und die Gipsablagerungen als Mitteleozän.” Die spezielle geologische Aufnahme vollführte Dr. Karı HorMmANnN mit der größten Genauigkeit, Gründlichkeit und Fachkenninis im Jahre 1878 (48). In der unteren Szamostalenge, zwischen Örmezö und Zsibö, wo sich am steilen Flußufer und den benachbarten Talabschnit- ten zahlreiche Aufschlüsse vorfinden, studierte Dr. Hormann auf das genaueste die Schichtenfolge der Tertiärablagerungen, welche mit Aus- nahme der «bunten Tone», reichliche und charakteristische Versteine- rungen führen. Auch Dr. A. Koch befaßte sich 1885 mit den geologischen Ver- hältnissen,* besuchte auch das Petroleumgebiet bei Zsibö und wies nach, daß die bunten Tonschichten zwischen Szamosudvarhely und Dabjonüjfalu eine Antiklinale bilden.“ Bei der Beschreibung der Tertiär- schichten folgt Dr. Kocn dem Vorgehen Dr. Hormanns, mit der Ab- weichung jedoch, daß er die in den oberen Schichten der bunten 1 F. Ritter v. HAver und D.G. StacHz: Geologie Siebenbürgens, 1863, p. 400. 2 Ibidem, pp. 132, 133, 145. 3 Dr. A. Koch. Die Tertiärbildungen des Beckens der siebenbürgischen Landesteile. I. Teil, Paläogen (Mitteilungen aus dem Jahrbuche der königlich ungar. Geol. Anstalt 1894, X. Band). 4% Ibidem, p. 193. [X) | + 398 D: THEODOR POSEWITZ. (164) Tone vorkommenden Süßwasserkalke und Mergelbänke auf Grund von Versteinerungen mit der größten Wahrscheinlichkeit bereits in das Mitteleozän stellt." 1894 besuchte der Chefgeolog L. Roru v. Tereed die Umgebung von Zsibö, wobei er diesen Teil des Szamostales mit besonderer Be- rücksichtigung des Petroleumvorkommens einer gründlichen Unter- suchung unterzog (165). In seiner wertvollen Arbeit finden wir über alles die nötigen Aufklärungen sowie sichere und zuverlässige Daten. Bei der folgenden Beschreibung folgen wir im großen ganzen seinen Angaben. Orographische Verhältnisse. Das Petroleumgebiet von Zsibö gehört zu jenem Teile des nord- westlichen ungarisch-siebenbürgischen Grenzgebirges, welcher das Szi- lägyer Tertiärbecken von dem siebenbürgischen Becken trennt. Zsibö selbst liegt am östlichen Rande des Komitates Szilägy im Szamostale. Der Szamosfluß verändert südöstlich von Zsibö seine bisherige west- liehe Richtung und wendet sich in einem scharfen Bogen gegen Norden, indem er zwischen Örmezö und Zsibö in einem verengten Tale dahin- fließt. Bei Zsihö erweitert sich das Tal in einer Längenerstreckung von 17 Kilometern bis Benedekfalva, wo es sich abermals verengt. Hier durchbricht der Szamosfluß die kristallinischen Schiefer. Das Petroleumgebiet liegt zwischen den Orten Zsibö und Szamos- udvarhely. Geologische Verhältnisse.” Südwestlich von Zsibö erhebt sich das aus kristallinischen Schiefern gebildete Meszesgebirge. Die kristallinischen Schiefer verschwinden am nördlichen Ende des Gebirges, treten weiter gegen Nordosten wieder zutage, wo sie bei der Ortschaft Köd die kristallinische Schieferinsel von Czikö und weiterhin gegen Ostnordost die aus gleichen Gesteinen bestehende kristallinische Schieferinsel bei Preluka bildet. 1 ]Jbidem, p. 202. 2 Geologische Karten 1: 75.000 der Umgebung von Zsibö sind folgende: Hadad-Zsibö: Zone 16, Kol. XXVII; herausgegeben 1888. Umgebung von Zilah: Zone 17, Kol. XXVIIl; herausgegeben 1889. Im Süden angrenzend an obiges Blatt. Umgebung von Gaura und Galgd. Zone 16, Kol. XXIX; herausgegeben 1891. Im Osten angrenzend an das erste Blatt. (165) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 399 Im Meszesgebirge tritt wenig Verrucano auf, ebenso Hippuriten- kalk zur oberen Kreide gehörend und Mergelschiefer. Zwischen den beiden obengenannten Schieferinseln treten Kreidegebilde in kleinen Fetzen zutage. Die Talweitung des Szamosflusses zwischen Zsibö und Benedekfalu umsäumen tertiäre Ablagerungen und bloß am nördlichen Ende der Talweitung tritt das Grundgebirge zutage. nämlich die kristallinische Schieferinsel von Czikö. Den vorwiegenden Teil der Tertiärablagerungen liefert das Eozän, dessen drei Gruppen vertreten sind. Die Reihenfolge ist (kurz zu- sammengefaßt) nach Dr. Karı Hormann folgende (48. 269): Bunte Tone .. .. 27 Sußwasserkalkk - SEE Raköczer Gruppe .. — (de: Turbuczaer Schichten.. .. .. _ .. Kolozsvärer Schichten Intermedienmergel ._ .. Breder Mergel _. .. Untereozän. Mitteleozän. Obereozän. Untereozän. Die untereozänen Schichten oder die Gruppe der bunten Tone besteht vorwiegend aus rötlichen, sandigen, glimmerigen Tonen, Sandsteinen und Konglomeraten, welche zumeist in dicken Bänken auftreten. Die obersten Schichten enthalten Einlagerungen von Süßwasserkalk und Mergel. Der Kalk führt Schalen von Süßwasser- schnecken (Planorbis, Paludina, Limnaeus) sowie Früchte von Chara sp. In den bunten Tonen wurden keine Versteinerungen gefunden und deshalb ist das Alter nicht genau festzustellen. In Anbetrach dessen, daß sie sich im Liegenden der durch Fossilien gut charakteri- sierten mitteleozänen Ablagerungen vorfinden, hat die Ansicht Dr. Karı Hormanns die meiste Wahrscheinlichkeit für sich, wonach dieselben zum Untereozän gehören. Auch die Ergebnisse der 1895 vollführten Bohrung sprechen da- für. Die einzigen Versteinerungen, welche aus dem Untereozän bekannt wurden, fanden sich in 264 Meter Tiefe des Bohrloches im s. g. Roten Tale. Es war dies außer dem Zähnchen eines kleinen Reptils ein ge- streifter Nummulit, welcher Fund dafür spricht, daß die betreffenden Schichten noch dem Untereozän angehören (165. 247). Die bunten Tone ziehen von Paptelek gegen Zsibö und um- säumen von beiden Seiten das Szamostal. Den Süßwasserkalk findet man bloß am südlichen Rande der Talweitung von Paptelek bis Zsibö und von Röna bis Hosszüfalu vor. 400 D: THEODOR POSEWITZ. (166) 1 ZERR Paptelek Geologische Karte der Umgebung von Zsibö. (Nach K. Hormann und L. RortH v. TELEGD.) 1. Kristallinische Schiefer. 4, Andesittuff | Kaas 9. Untereozän. 5. Pontische Schichten | 3. Mitteleozän. (167 ) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 401 Mitteleozän. Die Räköczergruppe (mariner Sedimente) lagert auf den bunten Tonen des Untereozäns. In den untersten Lagen kommen zwei Gipslager vor und in der Mitte der Schichtengruppe eine Nummulitenbank (Nummulites perforata v’Ore. und Num. lucasana Derr.). Die anderen Schichten des Mitteleozäns. die sogenannten Tur- buezaer Schichten, bestehen aus grünlichen Tonen, weißlichem Mergel und Süßwasserkalk. Die mitteleozänen Schichten begleiten die bunten Tone an der rechten Seite der Szamostalweitung von Paptelek bis zu den kristalli- nischen Schiefern. Die untern Lagen zeigen sich bloß von Paptelek bis Hosszüfalü, welche Verbreitung auch der Süßwasserkalk besitzt; während die Nummulitenbank überall vorhanden ist. Dabjönujfalu ı Szamosfluß () /o4-5Szamosudvarhely 0 0000 oo u 0 0 60-0 0 _ uU-0o—o AAO Q_ N,A-L 2 Durehschnitt durch das Petroleumgebiet bei Zsibö. (Nach L. RotH v. TELEGD.) 9. Untereozän. 4. Andesittuff N 3. Mitteleozän. 5. Pontische Stufe ASgen- 6. Diluvium. Obereozän. Obereozäne Ablagerungen kommen in der unmittel- baren Nähe des Szamostales vor. Neogen. Während an der östlichen Seite des Szamostales die die Talweitung umsäumenden bunten Tone von mitteleozänen Schich- ten begleitet sind, lagern auf der westlichen Talseite neogene Schich- ten unmittelbar auf dem Untereozän. Hier hat man es mit einer Bruchlinie, der von Kucsö—-Benedekfalva, zu tun. Zum geringen Teile sind es Tone, Mergel, Sande und Konglomerate der obermediterranen Stufe, zum größten Teile obermediterrane Quarzandesittuffe, welche von pontischen Schichten überlagert werden. Das Fallen der Schichten ist an der westlichen Seite der Tal- weitung gegen West, bez. Nordwest gerichtet, an der östlichen Seite ent- gegengesetzt. Die Schichten bilden hier einen Sattel, den Szamostalsat- tel, und die Sattellinie verläuft parallel mit der Längsrichtung des Tales. 402 D: THEODOR POSEWITZ. (168) Petroleumschichten. Dr. Karı Hormann war der Erste, welcher 1878 darauf aufmerk- sam machte, daß sich in den unteren Schichten des Untereozäns, in den bunten Tonen dieses Gebietes, Ölspuren zeigen. Im Valea rosiu genannten Tale, wo die ersten Schürfungen statt- fanden, wies Dr. Hormann nach, daß die losen, derben. sandigen Schichten, welche zwischen den Tonschichten eingelagert sind. mit Bitumen imprägniert sind und daß das Öl aus den Spalten der san- digen Schichten durchsickert. Im Valea Bursa genannten Tale, wo Versuchsschächte mit ungünstigem Erfolge abgeteuft wurden, wies Dr. Hormann nach, daß auch diese Schächte in den bunten Tonen angelegt wurden, welche Schichten zahlreiche derbe Sandstein- und Konglomeratbänke enthalten (48.231). Die bunten Tone erstrecken sich zu beiden Seiten der Szamostal- weitung von Zsibö, bez. Paptelek bis Benedekfalva in einer Längen- ausdehnung von 17 Kilometern. Erdölspuren zeigen sich hingegen in diesen Schichten bloß an der linken Seite des Szamostales zwischen dem Solymoser Tale und dem Valea Bursa in einer Längenausdehnung von 3 Kilometern. Auf diesem 7°5 Quadratkilometer großen Gebiete komınen Öl€- spuren in der ganzen 1100 Meter betragenden Schichtenmächtigkeit vor. Die Ölschichten streichen Nordnordwest—Südsüdost. Das Ein- fallen ist in der Regel ein geringes und nur ausnahmsweise, wo Faltungen vorhanden sind, ist es ein steileres. (Valea rosiu, V. Colibi, V. Bursa unterer Teil.) Die Schichten bilden eine Antiklinale, den Szamostalsattel. Die Sattellinie zieht vom Tale des Sösvizbaches in das Tal des s. g. Roten Baches und von hier unterhalb des Alluviums des Szamostales gegen die Ortschaften Nögräd und Szeplak. Am westlichen Flügel fallen die Schichten gegen Nordost, am östlichen gegen Südwest ein. Die untereozänen ölführenden Schichten lagern unmittelbar auf den kristallinischen Schiefermassen, wie dies z. B. beim Orte Köd zu beobachten ist. An der westlichen Talseite, wo —- wie bereits er- wähnt — eine Bruchlinie existiert, fallen längs dieser die Ölschichten plötzlich steil in die Tiefe, wofür zwei Bohrprofile im Valea Fundatura sprechen. Die ölführenden Schichten bestehen aus roten Tonen, denen rote Sandsteinbänke zwischengelagert sind, in welch letzteren stellenweise auch lose Konglomerate vorkommen, deren nußgroße Geschiebe aus Quarz, Glimmer- und Chloritschiefer bestehen. Die Sandsteine sind oft ww. (169 PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. ‚0: 3 bituminös und in den Spalten und Ritzen sickert ein sehr paraffin- reiches Erdöl. Auf dem bewaldeten Terraine zwischen Zsibö und Solymos sind die Aufschlüsse mangelhaft. Im Roten Tal, ferner im Valea la Kucseu und Valea Bujaca kommen ausschließlich rote Tone vor: kalkkonkre- tionenführende, feinglimmerige, sandige, harte Tone, mit wenig Ein- lagerungen von Sandstein, losen Sanden oder konglomeratartigen Sand- steinen (Rotes Tal). Im Valea Ungurului stehen rote Tone mit roten Sandsteinen an. Im Valea rosiu (Rotes Tal) wurden die Schichten durch die Schürfungen aufgeschlossen. Im linksseitigen Stollen traf man grau- liche lose Konglomerate, glimmerigen Sand und Sandsteine, roten, glimmerigen Ton und Sandstein an. Die Schichten bilden einen kleinen Sattel. Gegenüber dem linksseitigen Stollen sowie beim Schlangen- stollen zeigten sich Ölspuren. Die übrigen Stollen schließen 1—1°5 m mächtige bituminöse Sandsteinschichten auf. Gegenüber dem Temesvärer Stollen wechselten konkretionen- führende,! fleckige Tone mit roten Sandsteinen einigemale ab. Tal- aufwärts finden sich bituminöse Sandsteine. Im benachbarten Tale Valea CGolibi sieht man in einem Wasser- risse unweit der Mündung eine Wechsellagerung von roten Sandsteinen, losen Sanden, konkretionenführenden, blaugefleckten Tonen, sandigen glimmerreichen Tonen und Konglomeraten. Die Schichten, welche stark gefaltet sind, trifft man auch weiter oben im Tale an. Im Valea vocsi kommen bloß rote Tone vor. Weiter talauf- wärts bei Pojana mare auch konkretionenführende Tone sowie bitu- minöse Sandsteine, welche talaufwärts miteinander wechsellagern. Im Valea Bursa, wo unweit der Mündung Gasbläschen im Wasser emporsteigen, begegnet man den nämlichen Schichten. Im un- teren Tale sind dieselben gefaltet. Oberhalb der Einmündung des Fontanicatales (gegen Dabjon- üjfalu zu) treten rote Tone und Sandsteine auf. Dann findet: man keinen Aufschluß mehr. Am östlichen Ende des genannten Ortes be- findet sich bei der Mühle ein Steinbruch, in welchem die obermediter- ranen (uarzandesittuffe aufgeschlossen erscheinen. Die Ölschichten sind demnach hier zu Ende. Im rechtsseitigen Nebentälchen, im Valea Fundatura, sind die obersten Ölschichten aufgeschlossen. 4 Die Konkretionen bestehen aus rötlichem oder bläulichgrauem, dichtem Kalk, in dessen Inneren Quarzkörner vorhanden sind, 404 D: THEODOR POSEWIIZ, (170) Im Fontanicatale stehen wohl unsere Schichten an: rote Tone, rote Sandsteine, sowie konglomeratische Sandsteine, Ölspuren findet man jedoch hier nicht mehr, ebenso wie in den weiter nördlich bis Szeplak verkommenden Tälern Valea Plopului und Valea Csongului dieselben Schichten sich wohl fortsetzen, ohne jedoch ölführend zu sein. Dasselbe ist der Fall längs der östlichen Seite der Talweitung. Unter den mächtigen Schotterterrassen bei Nögräd, Kis- und Nagy- goroszlö treten rote Sandsteine, Konglomerate und rote Tone zutage, doch ist daselbst keine Spur von Petroleum zu entdecken. Petroleumschürfungen. Bei Zsibö begann man Mitte der 70-er Jahre des vorigen Jahr- hundertes zuerst auf Erdöl zu schürfen. Dr. Karı Hormann erwähnt (48) 1878, daß sich nördlich von Zsibö, unweit Szamosudvarhely, an der linken Seite des Szamostales, an zwei nicht weit von einander entfernten Stellen Petroleumspuren zeigten und daß man hier bereits vor einigen Jahren primitive Schurfversuche machte, welche man 1877 wieder aufnahm. Der eine der erwähnten Orte liegt im oberen Tale Valea rosiu, wo einige Abgrabungen unternommen wurden. Aus den Spalten des zwischen Tonmassen eingelagerten losen, sandigen, mit Bitumen durch- tränkten Schichten sickerte das Erdöl hervor. Die andere Stelle befindet sich im Tale Valea Bursa, zwischen Dabjonüjfalu und Szamosudvarhely, unweit der Mündung des Neben- tälchens Valea vocsi. Hier sah man Spuren von einigen Versuchs- schächten, woraus angeblich etwas Rohöl gewonnen wurde. Anfangs der 80-er Jahre okkupierte Ritter v. Sravenov 6000 Hektar des Ölterrains und begann zu schürfen. Binnen einigen Monaten wurden zirka 40 Versuchsschächte von 8-40 m Tiefe abgeteuft. Da- durch wollte Ritter v. Stavexov einen Überblick über die Ausdeh- nung der Ölschichten sowie über die Lagerungsverhältnisse gewinnen (65. Nr. 1). Das günstige Resultat blieb aus und so verband sich Ritter . Stavenov mit dem Kapitalisten Puskäs, um nun unter der Firma «Stavenov und Puskäs Erdölbergbau» mit erneuerten Kräften die Schür- fungen fortzusetzen." 1 Auch ein zweites Konsortium, KuLm und Kurrerstich in Kolozsväar und Budapest, schürfte in Zsibö auf Erdöl. Dasselbe teufte 6—8 Versuchsschächte ab, jedoch bloß einer erreichte eine Tiefe von 50 m, welcher 1884 noch in Betrieb war (65. Nr. 1). (171) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 405 Während den Arbeiten traf man auf bituminöse mürbe Sand- steine. Die Untersuchung derselben ergab einen Bitumengehalt von 3—5%. Die chemische Analyse zeigte folgende Zusammensetzung: ! Bonus 50. 11ıy BUNTE N R2I8% Braunsleischl® hi) 2isualıdBbıl, HIN "25% Mae as 00. Hartesi'Pafsffin Pizite War Hr Weiches 'Paraffın _ | _ W-1110L >21 2% NER NER Yu 4% 100% Ausländische Fachmänner schätzten den Paraffingehalt der Öl- schicht auf zehn Millionen Gulden” und der Wiener Geolog Pau schätzte die Masse der mit Öl durchtränkten Sandsteine auf 27 Mil- lionen Kubikmeter, was 60—70 Millionen Kronen entsprechen würde.” So schien denn die Ausbeute des Paraffins als sehr rentabel. 1886 errichtete man eine kleine Petroleumraffinerie und eine Paraffin- fabrik südlich von Szamosudvarhely auf der sogenannten Ozokerit- kolonie.* Es wurden mehrere Stollen getrieben und dadurch angeblich sieben paraffinführende Sandschichten in der Mächtigkeit von einigen Metern aufgeschlossen. Aber auch viele Bohrlöcher wurden abgestoßen. Die mit vieler Energie betriebenen Arbeiten führten indessen nicht zu dem gewünschten Resultate. Da man Erdöl nicht in genü- gender Menge gewinnen konnte, so beschränkte man sich auf die Erzeugung von Paraffin. Die Erfahrung zeigte jedoch, daß die Schichten nicht gleichmäßig mit Bitumen durchtränkt sind, daß diese Impräg- nation sehr verschieden ist und rasch wechselt. Die erwarteten Er- folge blieben aus. 1 Allg. österr. Chemiker und Techniker Zeitung, 1889, p. 431. 2 Ungar. Montanindustrie-Zeitung, 1886, Nr. 5. 3 Österr. Chemiker und Techniker Zeitung 1894. (Organ des Vereins der Bohrtechniker, Nr. 21.) 4 A. v. Katecsinszky (92. ı»;) erwähnt, daß das in dem Sande enthaltene Wachs erzeugt wird, indem dasselbe mittels Wasserstrahl samt einer größeren Quantität Sandes an die Oberfläche gebracht und dann von diesem durch Sieden befreit wird. Das schwarze Wachs wird dann destilliert und dadurch Öl sowie zirka 18—200% Paraffın gewonnen. Schließlich verfertigt man aus dem raffinierten und gelblichen Paraffın die Paraffinkerzen. 406 D: THEODOR POSEWITZ. (172) 1885 gründete Puskäs mit einem Kapital von fl. 500,000 die «Erste Ungarische Paraffingesellschaft», welche alle Rechte und Immo- bilien von Puskäs übernahm.! Auch diese verlegte sich hauptsächlich auf die Paraffinerzeugung.” Nach mehrjährigem erfolglosem Arbeiten übernahm J. Popper alle Bergrechte von der Gesellschaft und über- trug diese an eine neue Gesellschaft, die «Bihar-Szilägyer Ölindustrie- Aktiengesellschaft». Nach L. Rorn v. Tereens Angaben * wurden unter Puskäis und Srtavenov folgende fünf Bohrungen und elf Schächte ausgeführt: Bohrungen, Ort Tiefe Bohrung begonnen Fundaturatal Puskästurm .. v2 3085 ıı 938/IV. 1886 Bursatal Stavenovturm._. _ _. 2564 « 12/V. « « Henrikturm _ _ _ _ 109 « 12V. ;.% hier 4000 Liter Öl 19/I-1/V. Pojana mare Györgyturm _..... 60 m Versuchsschächte, Ort Tiefe Produktion Zeitdauer Fundaturatal Mariannaschacht _ _ — m 6000 Liter 91/I—-1,V1. 1886 « Bebeschacht _ _ _ 2330 « 5000 « 28/I—1/NI. « « Mayschacht.. _. _ _ 29:60 «1,5000 .ı.« 291. « Schacht Nr. II.__ _ 30 — « 5000 « 98/VI—12/N. « Williamschacht _ _. — « 1500 « 1/VI—16/VI, « Schacht Nr. V __ 35 — ı 400 « 30/1I—13/IV. « « NE ne DIR 12/V1. « « a N bee EG 12/V1. « « « vn Ah 9-44 « 12 VI], « Außerdem im Valea Ungurului ein 50 m tiefer Schacht, im Valea rosiu ein Schacht und ein Bohrloch von 95 m Tiefe und im Valea vocsi einige Schurfschächte. Die «Bihar-Szilägyer Erdölgesellschaft» beabsichtigte wiederum das Hauptgewicht auf die Gewinnung von Erdöl zu legen und ließ zwei Bohrlöcher niederstoßen, um die Verbreitung der Ölschichten zu 4 Österr. Chemiker und Techniker Zeitung, 1888, p. 168. 2 1888 wurden hundert Meterzentner Paraffin erzeugt. (Bänyäszati es Kohä- szati Lapok, 1890, p. 159.) 3 Die Daten beziehen sich vom 19. Jänner 1886 bis 16. Juni 1886 (165. as). (173) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 407 ermitteln. Die Bohrlöcher wurden im Bursatale und im Roten Tale angelegt. Man drang bis zur Tiefe von 100 m und stieß auf ein Öl von guter (Jualität. Um aber bei den weiteren Schürfungen sicher vorzugehen, kam die Gesellschaft bei der Regierung ein. die geologische Aufnahme der Umgebung von Zsibö zu veranlassen. Da nun Zsibö ebenfalls zu jenen Petroleumterrains gehörte, deren geologische Aufnahme beschlossen war, so wurde Chefgeolog L. Ror# v. Teresp 1894 mit dieser Aufgabe betraut: Rorn beantragte drei Bohrlöcher niederzustoßen, und zwar: im Roten Tale (Valea rosiu) bis 150 m Tiefe, in den untersten Lagen der Ölschichten ; im Bursatale bis 500 m, in den oberen Lagen der Ölschichten; im Szamostale in der Sattellinie bis 500 m, bis zum Grund- gebirge. Durch diese drei Bohrlöcher sollte die ganze Mächtigkeit der Ölschichten durehbohrt werden. Im Jahre 1895 begann man mit staatlicher Subvention die Bohr- löcher abzustoßen (198). Zuerst wurde im Roten Tale mit der Bohrung begonnen und bis 308 m gebohrt. Die durchbohrten Schichten bestanden zumeist aus roten, glinnmerreichen, zuweilen sandigen Tonen, mit eingelagerten schmalen Sandsteinschichten. Zwischen 19—-22 m zeigten sich Gase und Ölspuren. Zwischen 35—36 m «unangenehm riechende» Gase. Weiter tiefer war keine Spur von Petroleum. Bemerkenswert ist, dab man bei 129 m das Zähnchen eines kleinen Reptils fand und zwischen 963—264 m einen gestreiften Nummuliten, die einzigen organischen Reste aus diesen Schichten. Im ersten Bohrloche fand man also kein Erdöl. Das zweite Bohrloch wurde bis 216 m niedergestoßen. Die durch- bohrten Schichten bestanden zumeist aus roten glimmerigen, zuweilen sandigen Tonen mit vereinzelten eingelagerten schwachen Sandstein- schichten. Bei 2'8—-8'5 ın zeigte sich der Ton von Asphaltadern durchzogen ; « 12—24 « zeigten sich Asphalt- und Ozokeritspuren ; « 26—42 « dieselben Spuren und Gase in derbem Sandsteine; « 48—70 « dasselbe; « 155—160 « starke Gase beim Anfahren des Sandsteines; « 200 « Erreichen des Grundgebirges. 408 D: THEODOR POSEWITZ. (174) Die zweite Bohrung hatte also ebenfalls kein Resultat aufzu- weisen. Die dritte Bohrung wurde im Szamostale 1896 begonnen und bis 806 m fortgesetzt. Auch in diesem Bohrloche wechsellagerten Tone mit unbedeutenden Sandsteinschichten. Das Alluvium war 11 m mächtig. Schwächere oder stärkere Gase zeigten sich zwischen 208—218 m, 948—9529 m, 285—375 m, 415—530 m, 572—624 m. Die stärksten Gase waren bei 213 m, als ein Gasausbruch erfolgte, welcher eine Stunde lang anhielt. Bei 750 m wurde das Grundgebirge erreicht. Auch das dritte Bohrloch hatte kein günstiges Resultat erbracht. Öl zeigte sich hier ebenfalls nicht. Mit dem negativen Resultate dieser drei Bohrungen hörten die Petroleumschürfungen in Zsibö 1897 auf (198). En Ein u a Ta En En re ee a u za m BE N EEE a a TE N a FZLLLLLLDLLLTLLSLLLLZLL Beat agree Sr Er] 25 2er ent So re a LI LLLLLLLLLLLLLL LA RE EN TE ER en a Er a N Behr 3 01 een a mu ing u u Er rn LLC LLLLLLLLL LG Bee spe Sferin) Brenn er FE Nr ur Fer reden Profil der Tiefbohrung bei Zsibö, DE De rn Er u er Fe m. Ei BEE Paz Br rn De a ae BE Be et s 7 za | Er De Ta m. Profil der Tiefbohrung bei Zsibö, y u ME En a & > AT 4 ö (f Szamostal, Bohrloch Nr. II, (1896.) Bis Sandstein 500” h [1 = || | il NH s 1 Schiefer 58 I „il EEE EB EN En KIILLLLLE, Fr V "14 [=] et Eossemm: VOL Resor- ALLE KB] FI HH N | ST | Petroleurmgase N u i 8 [mp] n (= ] 3 VIHI. Asphaltvorkommen am westlichen Fuße des Rezgehirges im Komitate Bihar, > (Tataros, Felsöderna, Bodonos.) Literatur. Dr. Nenptvich KAroLy: A muraközi &s hagymadfalvi aszfaltok vegytani vizs- gälata &s szetbontäsa. (A m. kir. Termeszettudomänyi Tärsulat Evkönyvei 1841— 1845. I. p. 16.) Chemische Analyse des Asphaltes der Muraköz und des von Hagymäd- falu (ungarisch). | Fr. von HAUER: Über die geologische Beschaffenheit des Körösthales im östlichen Theile des Biharer Komitates in Ungarn. (Jahrbuch d. k.k. geol. Reichs- anstalt 1852. III. p. 15. Das Erdpech bei Tataroas und Bodonos. p. 27.) Petroleumgewinnung in Ungarn. (Allg. öst. Chem. u. Techn. Ztg. 1884, p. 147.) J. v. Maryasovszky : Bericht über die im Sommer 1884 am nordwestlichen Ende des Re£ezgebirges zwischen Nagybarad uud Felsöderna vollführte spezielle geologische Aufnahmen. (Jahresbericht der kgl. ungar. Geolog. Anstalt für 1884.) Dasselbe (Földtani Közlöny, 1885, Band XV.) Über Chancen des Petroleumbergbaues in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1887. Nr. 15, p. 465.) Petroleum im Biharer Komitate. (Allg. österr. Chem. und Techn. Ztg. 1889. Nr. 6, p. 180.) Die Tataroser Petroleum- und Asphaltgesellschaft. (Ungar. Montanind. Ztg. 1889, p. 157.) r Ung. Asphaltaktiengesellschaft in Mezötelegd und Felsöderna. (Ungar. Montan- industrie Ztg. 1894. Nr. 15) und (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1894. Nr. 21.) Dr. Thomas v. SzontTacH: Geologische Studien in der Umgebung von Nagy- Käroly, Erendred, Margitta und Szalärd. (Jahresbericht der kgl. ungar. Geologischen Anstalt für 1889.) Kauffmann Kamıto: A tatarosi aszfaltbanyäszat es feldolgozäsi müvekröl. (Bänyaszati &s Kohässzati Lapok 1897, p. 228.) Der Asphaltbergbau in Tataros und die Aufbereitungswerke (ungarisch). Dr. Szontacn Tamäs: A biharmegyei aszfaltos telepekröl. (Bänyäszati &s Kohäszati Lapok 1897, p. 248.) Über die Asphaltlager im Komitate Bihar (ungarisch). Geschichtliches. Der französische Gelehrle Brunant erwähnte als Erster bereits 1822 den Asphalt von Tataros (2). In seinem Werke zählt er unter den Petroleumfundorten in Ungarn auch das «Petroleum von Czigäny- Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XV. Bd. 4. Heft. 38 412 D: THEODOR POSEWITZ. (178) falu» auf, worunter der Asphalt von Tataros zu verstehen ist, da der Ort Czigänyfalu in nächster Nähe von Tataros liegt. Karı Nenprvicn veröffentlichte 1845 in einem preisgekrönten Werke die chemische Zusammensetzung des Asphaltes der Muraköz und des von Hagymädfalu. Unter letzterem ist gleichfalls der Asphalt von Tataros zu verstehen (). Franz v. Haver befaßte 1851 zuerst eingehender mit dem geolo- gischen Baue der Gegend und macht uns mit den geologischen Ver- hältnissen des Asphaltvorkommens bekannt (5). s 1873 besuchte Jomann Böckn Tataros und unterwarf die Asphalt- lager einer eingehenden Untersuchung. Die Resultate seines Studiums erschienen nicht im Drucke. 1884 vollführte J. v. Marvasovszky spezielle geologische Auf- nahmen zwischen Nagybaröd und Felsöderna. Kurz wird auch das Asphaltvorkommen erwähnt (74). 1886 vollführte Dr. Tuomas v. SzoxtacH (111) spezielle geologische Aufnahmen unweit der Asphaltlager, besuchte auch letztere un« machte hier eingehende Studien, worüber auch ein Aufsatz von ihm, welcher in der Zeitschrift Bänyäszati &s Kohäszati Lapok 1897 erschien, Zeugen- schaft ablegt (177). In demselben Jahre veröffentlichte Kamırno Kaurmann eine Arbeit über die Asphaltlager in Tataros und deren Aufbereitung (176). Geologische Verhältnisse. Im nordöstlichen Teile des Komitates Bihar, östlich von Nagy- yärad, erhebt sich das sogenannte Rezgebirge zwischen den Flüssen Sebes-Körös und Berettyö. Das Gebirge zieht vom anstoßenden Gebiete der siebenbürgischen Landesteile gegen Nordwest bis in die Nähe von Nagyvärad hin. Die ältesten Gesteine bestehen aus kristallinischen Schiefern, zumeist Glimmerschiefern. Gegen Südwesten umsäumen im Sebes-Köröstale Kreidegebilde das Gebirge, während am nordwestlichen Rande Neogenablagerungen vorhanden sind, und zwar pontische Schich- ten. Letztere schließen reiche Lignit- und Asphaltlager ein. Die Asphaltlager kommen in den nahe zu einander gelegenen Orten Tataros, Felsöderna und Bodonos in dem nordöstlich von Nagy- värad gelegenen Hügellande vor, welch letzteres das Rezgebirge und dessen bis zu den genannten Orten hinziehenden Ausläufern um- randet. Die pontischen Schichten sind bei Felsöderna und Bodonos an einigen Stellen aufgeschlossen und zeigen nach Dr. v. Szonta6H folgende Reihenfolge: (179) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 413 Diluvialer Ton Sand (mit Asphalt durchtränkt) Grauer Ton mit Blattabdrücken ! Lienit? pontische Stufe. bläulichgrauer, feuerfester Ton Asphaltlager. Der Asphalt ist in dem unterhalb des diluvialen Tones befind- lichen pontischen Sande enthalten. Der Sand ist mit Asphalt impräg- niert. Diese Imprägnation ist jedoch keine gleichmäßige, sondern konzen- triert sich in einzelnen Linsen von größerem Umfange. Die mit Asphalt durchtränkten Sandsteine sind auf einer 8 km nordöstlich hinziehenden Linie von Tataros über Felsöderna bis Bodonos zu verfolgen. Längs dieser Linie bildet der mit Asphalt durchtränkte Sand drei mächtige Linsen bei Tataros, bei Felsöderna und bei Bodonos. Die Schichten sind an Versteinerungen sehr arm. Dr. v. SzontacH fand außer einigen Muschelbruchstücken, in welchen er ein Cardium erkannte, keine anderen organischen Reste in dem asphalthaltigen Sande. Havezr (5. 24) fand östlich von Tataros beim Keller der Pfarrers- wohnung eine 6° mächtige Sandschicht, welche voll mit Melanopsis Martiniana, M. Bouei und mit Cardiumschalen war. a) Asphaltvorkommen bei Tataros. Nordöstlich von Tataros befindet sich das kleine Tal des Czigäny- baches, in welchem, 4—5 km von Tataros entfernt, das Asphaltlager zu finden ist. Die Schichtenfolge des Asphaltlagers veröffentlichte bereits Haver (5 und später auch KamıLLo Kaurmann (176). Nach Havers Angaben ist diese folgende: Ackerkrume Asphalt 6’ Braunkohle '/2’ (schlecht und bröcklig) Mergelschiefer 2' Bröckliger, kohliger Ton 2” Sand 6’ Asphalt von unbekannter Mächtigkeit. 1 Im Lignit bei Tataros wurde 1896 der Unterkiefer einer Rhinoceros sp. gefunden. _ ® Dr. Stauß bestimmte Ficus tiliaefolia A. Br. sp. und Glybtostrobus euro- peus BRGT. a8* 414 D: THEODOR POSEWITZ. (480), Kaurmann erwähnt, daß in Tataros zwei Sandschichten mit Asphalt imprägniert sind. Das Hangende bilden bituminöse Schiefer, das Lie- gende ein 0:6—-2'0 m mächtiger Lignit. Die Mächtigkeit des mit Asphalt durchtränkten Sandes schwankt zwischen 2'6—7'8 m. Die tauben Schiehten haben eine Mächtigkeit von 8—24 m. Der Sand enthält im Mittel 11% Asphalt. Man unterscheidet fetten und mageren Asphalt- sand. Letzterer wird nicht verwendet, da der Gehalt an Asphalt zu gering ist. Das Asphaltvorkommen ist linsenförmig. Die Ausdehnung wurde durch zahlreiche Bohrungen bestimmt. Die Länge beträgt 1500 m, die Breite 1400 m; der Flächeninhalt ist also 2.100,000 m?. Es sind hier 10°5 Millionen Kubikmeter asphalthaltigen Sandes vorhanden, woraus. 90.800,000 Meterzentner Asphalt gewonnen werden können. b) Das Asphaltvorkommen bei Felsöderna. Im oberen Teile des Dernabaches, östlich von der Ortschaft Felsö- derna, befindet sich ein zweites Asphaltlager in der Nähe eines Auf- bruches von Glimmerschiefern, des Grundgebirges. Der pontische Sand ist stark mit Asphalt durchtränkt und hat eine linsenförmige Ver- breitung. Die größte Mächtigkeit erreicht derselbe unterhalb der An- höhe; gegen das Tal zu keilt er allmählich aus. Die Längenrichtung des linsenförmigen Asphaltvorkommens ist gegen Nordost gerichtet, das Einfallen beträgt 3°. Die Schichtenreihe ist folgende: Diluviale gelbe, tonige Ackerkrume.. .. - 150 m .,:., Magere unbenützbare Asphaltschicht von bräunlicher Fär- RR bung = 7:00 « Abbauwürdige ee RAR en 10— 20% Asphalt (nußgroße Quarzgeschiebe führend) Le rn Lignit -- ...02-—0°5 m Bläulicher, fencslägten, he schen Ton. c) Asphaltvorkommen bei Bodonos. Im oberen Bodonostale, nordwestiich von der Ortschaft Bodonos, findet man in der Nähe des Glimmerschiefers die dritte Asphaltlinse vor. Am östlichen Ende des Dorfes tritt der asphalthaltige Sand zu- tage. Hier ist die Auslaugung des Asphaltes gut wahrzunehmen. Nord- östlich von Bodonos sehen wir ein Lignitflöz aufgeschlossen, welches eine größere Mächtigkeit besitzt als jenes von Felsöderna. 181) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 415 Schürfungen. Der Asphalt war zuerst bei Tataros bekannt, später fand man denselben auch in Felsöderna und in Bodonos. Die ersten Schür- fungen geschahen gegen Ende der ersten Hälfte des vorigen Jahr- hundertes. Havrr erwähnt nämlich 1851, daß an der rechten Seite des Czigänybaches in einem kleinen Hügel vor wenigen Jahren eine Ab- grabung nach Asphalt geschah und daß der Asphalt in Nagyvärad ver- wendet wurde (9. 28). In den SO-er Jahren des vorigen Jahrhundertes fing man von neuem an nach Asphalt zu schürfen, doch in so primitiver Weise und ohne Fachkenntnis, daß kein Erfolg erzielt wurde. Seit 1884 ruhte der Betrieb. 1889 bildete sich die «Tataroser Petroleum- und Asphalt-Aktien- gesellschaft». Kaufleute von Nagyvärad vereinigten sich und begannen mit einem Kapitale von fl. 240,000 den Abbau. Ihr Zweck war den asphalthaltigen Sand von Tataros auf Petroleum und Asphalt zu ver- arbeiten. Gegenwärtiger Besitzer der Asphaltlager ist die Ungarische Asphalt- aktiengesellschaft. Die rohe Asphalterde enthält 11—15% Asphalt. Die Aufarbeitung ist folgende (176): Der asphalthaltige Sand wird, im Notfalle nach Zerdrücken größerer Stücke, in heißes Wasser getan, welches in fort- währender Bewegung gehalten wird. Der ausgelaugte Sand wird mit- tels Hebevorrichtung aus dem Bassin herausbefördert und entfernt, enthält jedoch noch immer 3% Asphalt. Der Asphalt schwimmt an der Wasseroberfläche, wird in Wannen geschüttet und scheidet sich bei der Abkühlung aus. Der sand- und wasserfreie Asphalt wird einer Destillation unter- worfen. Es entweichen die leichten Öle bei 10—180° C, die mittleren Öle und Fette bei 180-—-200° C, die schweren Öle bei 300° C. Das zurückbleibende Asphaltpech bildet 44% des reinen Asphaltes. Von den leichten Ölen wird das Rohpetroleum durch öftere Destil- lation zu reinem Petroleum verarbeitet. Das Asphaltpech wird mit Kalk- stücken gemengt und zusammengeschmolzen und als Asphaltmastix für Asphalttrottoir verwendet. Binnen 92 Jahren wurden in Tataros und Felsöderna 253,000 Meterzentner Petroleum und 450,000 Meterzentner Asphalt erzeugt. IX. Petroleumspuren im Mätragebirge, Recsk. Literatur. J. v. MaryasovszkY: Das Petroleumvorkommen in Recsk, Heveser Komitat. (Ungar. Montanind. Zeitung 1885. Nr. 7.) Petroleumbohrungen in Recsk, Heveser Komitat. (Ung. Montanind. Ztg. 1885. Nr. 10, p. 76.) Bohrungen auf Petroleum in Recsk. (Ungar. Montanind. Zeitung 1888. Nr. 22, p. 174.) J. Noru: Petroleumvorkommen in Ungarn. (Verhandl. der k. k. geol. R.-A. 1885, p. 83, 85.) J. Not#: Über die bisher erzielten Resultate und die Aussichten von Petro- leumschürfungen in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1885, p. 584.) Petroleum. (Ungar. Montanind. Zeitung 1885. Nr. 4, p. 26.) J. NorH: Bohrungen auf Petroleum in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn, Ztg. 1889 p. 364) und (Ungar. Montanind. Zeitung 1899, p. 107.) Petroleumvorkommen in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1889, Nr. 4, p. 115.) L. Roru v. Teteen : Offizieller Bericht über Recsk. 1894. 28/IV. Geschichtliches. An der nördlichen Seite des Mätragebirges waren schon seit lan- gem Petroleumspuren bei Reesk und Paräd bekannt. Bereits Brunanr erwähnt das Vorkommen von Bitumen an letzterem Orte (2). Nach Dr. J. v. Szapö findet man in der westlichen Mätra an einigen Stellen Erdölspuren in den Rhyolittuffen, in Sandsteinen, sowie in dem Paräder Sauerwasser (Üsevicze) vor. Im Volksmunde heißt jenes Sauerwasser, in welchem etwas mehr Petroleum zu spüren ist, «schlechter Csevieze» (— schlechtes Sauerwasser). Die meisten Spuren finden sich jedoch bei Reesk, im Tale des Bäjbaches, sowie im Miklöstale. Als anfangs der 80-er Jahre des vorigen Jahrhundertes eine größere Bewegung betreffs Petroleumschürfung und Petroleumgewinnung entstand, begann man auch dem Recsker Erdölvorkommen mehr Auf- merksamkeit zu widmen. (183) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 417 Bevor man jedoch mit den Schürfungen begann, wollte man über das Petroleumvorkommen daselbst genaueres erfahren und so wurde J. v. Marvyasovszey beauftragt, die geologischen Verhältnisse bei Recsk zu studieren. J. v. Maryasovszky beging hauptsächlich das Tal des Bäj- baches und konstatierte, daß das Erdöl in den Rhyolittuffen vorhan- den sei. Auf Grund seines günstigen Gutachtens wurde das Schürfen beschlossen (70). J. Noru erwähnte öfters die geologischen Verhältnisse und das Erdölvorkommen von Recsk (80, 82, 114). Als 1894 beschlossen wurde die bekannteren Petroleumgebiete einer geologischen Untersuchung zu unterwerfen und dadurch eine sichere Grundlage für die Petroleumschürfungen zu erhalten, gehörte auch Recsk zu jenen Gebieten, welche von seiten der kgl. ungar. Geologischen Anstalt untersucht wurden. L. Rorn v. Tereen besuchte Recsk im Jahre 1894 zu diesem Zwecke. Er beging die Umgebung von Reecsk, und zwar gegen Westen bis Paräd, gegen Nordwesten bis Dereeske, gegen Osten bis zum Tarnatale (Szajla, Siroka und Kökuti puszta), gegen Süden bis in die Nähe des Mätra Bergrückens, und kartierte auch das aufgenommene Gebiet. Außerdem suchte Rorn auch die fernerliegenden Orte auf, wo angeblich Erdölspuren vorkommen sollten, so das neben dem Schloß- berg vorbeiziehende Tal des Köszörübaches, sowie das Tal des Torzom- baches (zwischen Verpelet und Szentmäria). Geologische Verhältnisse.! Die Gemeinde Recsk liegt am nördlichen Fuße des Mätragebirges, 6 Kilometer östlich von dem bekannten Badeorte Paräd entfernt, mit welchem es durch eine gute Landstraße verbunden ist. Paräd selbst ist Station der die Mätra durchquerenden Eisenbahnlinie. Der durch die Ortschaft dahinfließende kleine Tornabach hat zwei rechtsseitige Nebengewässer, den Bäjbach und den Miklösbach, welche beide aus dem ‘Mätragebirge entspringen und uns des Erdöles wegen näher interessieren. Das Mätragebirge ist bekanntlich vulkanischen ÜUrsprungs- Die größte Masse der trachytischen Gesteine sind Hypersthenaugitandesite. Bei Recsk und bei Paräd treten Biotitamphibolandesite auf und unter- geordnet rhyolitische Dazite. Die Andesite der Mätra sind von Pyroxen- 1 Bei Beschreibung der geologischen Verhältnisse halten wir uns an L. ROTH v. TELEGDS Angaben. 418 D: THEODOR POSEWITZ, (184) andesittuffen umgeben. Die vom Gebirgskamme entfernter auftretenden Tuffe sind rhyolitische Dazittuffe, . Die ältesten Sedimentsgesteine bei Recsk sind kalkhaltige, san- dige Schiefer, Kulmschiefer, welche im nahen Bükkgebirge gut ent- wickelt vorkommen, und deren westliche Ausläufer sich bis Recsk er- strecken. Die Kulmschiefer sind östlich von Recesk zu sehen, wo ;sie am groben und kleinen Schloßberge. sowie am Darnaberge in größeren Massen anstehen. In einem kleineren Zuge kommen sie noch in der kleinen und großen «Rezoldal» östiich von Recsk vor und ziehen sich von hier in südlicher Richtung gegen die rechte Seite des Tarnatales. Hier werden sie zumeist von jüngeren Bildungen überlagert und treten nur noch in einzelnen Wasserrissen am Bergrücken zwischen dem Bäjbache und dem Miklösbache auf. Die Kulmschiefer fallen gegen das Mätragebirge zu ein. Auf den Kulmschiefern lagern graulichblaue oder graulichweiße rhyolitische Dazittuffe in der Mächtigkeit von einigen Metern. . Diese Rhyolithtuffe sind mit Steinöl imprägniert. Im Liegenden derselben treten mergelige Tone und untergeord- net: Sandsteine auf, welche auf Grund von Versteinerungen ein ober- medilerranes Alter besitzen. Sie erstrecken sich östlich von Reecsk zwischen Dereeske und Szajla, finden sich jedoch auch südlich von Recsk an einzelnen Berglehnen und in Wasserrissen vor. Hier wechsel- lagern sie mit Rhyolithtuffen und deshalb sind die letzteren gleich- falls mediterranen Alters. Die jüngsten Ablagerungen werden durch Nyirok und Trachyt- gerölle gebildet. welche an den Berglehnen zu finden sind und im Tarnatale eine größere räumliche Ausdehnung haben. Petroleumschichten. Die petroleumführenden Schichten bei Recsk sind — wie J.. von Maryasovszky und L. Rorn v. Terzeen nachgewiesen haben — Rhyolith- tuffe, welche den Kulmschiefern auflagern und welche von obermedi- terranen Mergelschiefern und Sandsteinen überlagert werden. Am Bäj- bache sind, nach Maryasovszky, die Tuffe einen Kilometer weit zu ver- folgen und fallen ganz sanft gegen die Mätra zu ein. Das Erdöl findet sich in den unteren graulichblauen Tuffschichten. Die oberen hellgrau gefärbten Lagen enthalten kein Bitumen.‘ Am frischen Bruche ist der Petroleumgeruch deutlich wahrzunehmen und ausgegrabene Tuffstücke zeigen, in Wasser geworfen, sogleich die be- kannte irisierende HRegenbogenhaut. s (185) PETROLEUM: UND ASPHALT IN UNGARN. 419 Nach Roru zeigen sich Petroleumspuren in der südlichen graben- artigen Fortsetzung des Miklöstales, sind jedoch bloß auf einen kleinen Raum beschränkt. Petroleumschürfungen. Ende der siebziger Jahre des vorigen Jahrhundertes wurde der erste, 6 Meter tiefe Versuchschacht gegraben. Wegen großer Gasaus- strömung wurde die Arbeit eingestellt. Anfangs der achtziger Jahre fanden sich zwei Unternehmungen, welche auf Petroleum schürfen wollten: ZsoLnay, Exner und Weısz, und Graf WestraLen. Die erstere ließ durch einen galizischen Bohr- meister 1885 in .der grabenartigen. Fortsetzung des Miklöstales drei Versuchschächte abteufen. Der erste Schacht wurde bis 212 Meter ab- geteuft. bereits bei 34 Meter stieß man auf Trachyttuffe, welche reich- liche Ölspuren zeigten. Darauf folgte bläulicher und rötlicher Ton, welcher bis zu Ende anhielt. Man befand sich demnach bereits in den Mediterranschichten. Ölspuren zeigten sich in dieser Tiefe nicht mehr und so wurde die weitere Arbeit eingestellt. Die Tiefe des zweiten Versuchschachtes, welcher südlich vom ersten placiert war, betrug 60 oder 70 Meter. Bei 40 Meter stieß man eine reichlich mit Öl durchtränkte Tuffschicht an und gewann täglich einige Liter Rohöles. Darunter folgten Sandsteine, bläuliche und röt- liche Tone. 1887 wurde auch hier die Arbeit ohne Erfolg eingestellt. L. Ror# v. Tereep erwähnt, daß in beiden Schächten zusammen 80 Liter Rohöl gewonnen wurden. Südlich vom zweiten Versuchschachte bohrte man 1888 bis 132 Meter. Nach Durchbohrung der Tuffe kam man in den medi- terranen Ton, wo die weitere Bohrung, da sie keinen Erfolg aufzu- weisen hatte, sistiert wurde. Der zweite Unternehmer, Graf WestraLen, bohrte 2100 Meter von den erwähnten Schürfungen nordnordwestlich entfernt, in der so- genannten (Cseralja, his 170 Meter. Unmittelbar nach dem Diluvium wurde der mediterrane Ton angebohrt, wo mit der Bohrung ohne jeg- lichen Erfolg aufgehört wurde. Die bituminösen Tuffe erstrecken sich, nach v. Rorus Angaben, im südlichen Graben des Miklöstales — wo die Schürfungen vorgenommen wurden — vom Schacht Nr. I bis zum nahen Bohrturme, wo Mergel- tone aufgeschlossen erscheinen, d. h. 187 Meter weit. Auf diesen klei- nen Raum beschränkt sich die Ölimprägnation der Rhyolithtuffe und so gering ist die Verbreitung des Petroleumvorkommens bei Recsk, da sich hier nirgends sonst Spuren von Öl vorfanden. 420 D: THEODOR POSEWITZ. (186) Das Erdölvorkommen in der Mätra hat demnach keine praktische Bedeutung." Die Tuffe halten übrigens das Öl so fest in sich, daß es nur in geringem Maße gewinnbar ist. Die in Wien ausgeführte Analyse eines mit Öl durchtränkten Trachyttuffes aus der Mätra zeigte, daß derselbe bloß 1% Öl ent- halte (81). Das Erdöl befindet sich in den Rhyolithtuffen an sekundärer Lagerstätte und es kann als sicher angenommen werden, daß es größeren Tiefen entstammt. 4 NoTtH erwähnte bereits 1885, daß das Erdölvorkommen bloß in dem Falle Aufmerksamkeit verdiene und daß Erfolg nur dann zu erwarten sei, wenn das Vor- kommen nicht sporadisch ist, sondern sich auf größere Flächen erstreckt (82. 5ss).. X. Petroleumspuren bei Nagybänya, Literatur. R. R.: Schurf- und Aufschlußarbeiten behufs Petroleumgewinnung in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1884. Nr. 13.) Paraffin- u. erdwachsführende Schichten in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u, Techn. Ztg. 1885. Nr. 1.) J. NotH: Petroleumvorkommen in Ungarn. (Verhandlungen der k. k. geolog, Reichsanstalt, 1885, p. 14.) J. NotH: Über die bisher erzielten Resultate u. die Aussichten auf Petroleum« schürfungen in Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1885.) Protokoll der Bohrtechniker-Versammlung. (Ungar. Montanind.-Zeitung 1889) und (Allg. österr. Chemiker und Techniker Zeitung, 1889. No. 12, 14.) Vierzehn Kilometer südlich von Nagybänya entfernt liegt die Ortschaft Koväs am rechten Ufer des Läposflusses und 8 Kilometer gegen Nordosten von letzterem Orte das Bad Garbonäcs südöstlich von Nagybänya. Von diesen beiden Orten wird erwähnt, daß daselbst Erdöl verkomme und zwar in den Trachyttuffen. Die Gegend südlich von Nagybänya wurde bereits in den sieb- ziger Jahren des vorigen Jahrhundertes von Dr. Karı Hormann geo- logisch aufgenommen. Auf der von der kgl. ungar. Geologischen An- stalt herausgegebenen Karte «Umgebung von Nagybänya» 1:75,000 sehen wir, daß die beiden erwähnten Orte am südlichen Rande des von Trachyten umgebenen Nagybänyaer Beckens liegen. Das Becken von Nagybänya besteht außer diluvialen Ablagerungen zumeist aus pontischen Schichten, welche gegen Süden und Osten von sarmatischen Ablagerungen umrandet werden. Die letzteren grenzen an trachytische Gesteine und deren Tuffe. Der Ort Koväs liegt auf sarmatischen Schichten in unmittelbarer Nähe der Dazittuffe; das kleine Bad Garbonäcs aber inmitten der sar- matischen Schichten, jedoch auch hier treten Dazittuffe in geringer Verbreitung auf. 422 D: THEODOR POSEWITZ. (188) Im Jahre 1884 wird zuerst erwähnt," daß im Bade Garbonäes nach Petroleum geschürft werde und daß das ölhaltende Gestein ein graulicher, bituminöser Trachyttuff sei. Die Schichten fallen 15—20° gegen Südwesten ein. Zu derselben Zeit wurde auch der Ort Koväs erwähnt, wo bitu- minöse Sandsteine vorkommen, welche mit Tonschichten wechsellagern. Der Bitumengehalt des Sandsteines beträgt angeblich 25—47%. Die Schichten fallen 10—15° gegen Norden ein. Ritter von Stavenov schürfte auch hier — gleichwie an vielen anderen Orten Ungarns — auf Petroleum. In Koväs wurden vier, in Garbonäcs acht Versuchschächte bis S m bez. 15 m Tiefe abgeteuft. Von einem Schachte aus wurde ein 20 Meter langer Stollen getrieben und bei dieser Gelegenheit traf man auf ein dünnflüssiges Rohöl. Das Schürfen dauerte nicht lange. Wahr- scheinlich war das Vorkommen der Ölspuren bloß ein beschränktes wie bei Recsk in der Mätra und lohnte sich durchaus nicht. ; Im Jahre 1889 erwähnt J. Norn, daß die Schurfarbeiten bei Nagy- bänya bloß in dem Maße fortgesetzt werden, als es notwendig sei, um sich das Schurfreeht auch weiter zu sichern (119). 1 Es wird bereits in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhundertes erwähnt, daß bräunliches Erdöl auf dem Wege zwischen Kapnik- und Nagybäanya sich in einem mergeligen Sandsteine vorfinde (7. 358). XI, Bituminöse Schiefer in Stäjerlak. Literatur. B. Ro#a: Über das Steinkohlenwerk der k. k. priv. österr. Staatseisenbahn- gesellschaft in Steierdorf. (Verhandl. der k. k. geol. R.-A. 1867, p. 372.) B. Rona: Der Kohlen- und Eisenwerkscomplex Anina-Steierdorf im Banat. (Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt 1867, p. 37, 92.) Fr. SCHRÖCKENSTEIN : Die geologischen Verhältnisse des Banater Montan- distriktes. (A Magyarhoni Földtani Tärsulat Munkälatai 1870, Band V, p. 58, 144.) HaAnTkEen M.: A magyarorszagi köszen együttes kiällitäsa a becsi 1873. evi köz- tärlaton. 1873, p. 9.) Gesamtausstellung der ungarischen Kohlen auf der Wiener Ausstellung 1873. M. Hantken: Die Kohlenlager der Länder der Skt-Stefanskrone. 1878, p. 54. A szab. oszträk-magyar ällamvasuttärsasag delmagyarorszägi uradalmänak le- iräsa. 1891. Beschreibung der südungarischen Domänen der Priv. öst.-ung. Staats- eisenbahngesellschaft. 1891. In Stajerlak (Steierdort), Komitat Krassö-Szöreny, kommen .bitu- minöse Schiefer vor, welche zweiundzwanzig Jahre lang wegen Petro- leumgewinnung ausgebeutet wurden. Man fing in Stäjerlak die Petro- leumgewinnung zu einer Zeit an, als man anderwärts in Ungarn an Petroleumschürfungen noch gar nicht dachte. Die erste Ölraffinerie Ungarns wurde bereits im Jahre 1859 in Oravieza erbaut. Die bituminösen Schiefer kommen im Hangenden der Kohlenflöze von Stäjerlak vor." Die Kohlenflöze sind im Liassandsteine einge- 4 Nach Hanıken (Ungarns Kohlenflöze 1878, pag. 59) ist die Schichtenreihe folgende: Dyassandstein Mittlerer und oberer Liassandstein mit Kohlenflözen Bituminöser Schiefer (oberer Lias) Versteinerungsreicher Mergelschiefer Konkretionenführender Kalk Weißer Jura Kreide Melaphyr. | (brauner Jura) 494 D: THEODOR POSEWITZ. (190) schlossen. Im Liegenden der Sandsteine ist dyadischer Sandstein, im Hangenden bituminöse Schiefer in einer Mächtigkeit von 74 Metern vorhanden, welche gleichfalls einige dünne, nicht abbauwürdige Kohlen- flöze führen. Ober den bituminösen Schiefern lagern Mergel, welche den unteren Horizont des braunen Jura repräsentieren. Der Bitumengehalt der Schiefer wechselt und bloß die bitumen- reichen Schichten wurden ausgebeutet. Durch trockene Destillation wurde in Stäjerlak Rohöl gewonnen, aus welchem man in der Paraffin- fabrik in Oravicza Paraffin und Photogen herstellte. Die ölreichsten Schiefer befanden sich in den untersten Lagen in einer Mächtigkeit von 19—15°. Die Schiefer waren hier hart, von bräunlicher Farbe, gänzlich mit Bitumen durchtränkt und wurden in großen Stücken gewonnen. Zwischen 15--20° gehen die braunen Ölschiefer in schwarz- glänzende und blätterige Brandschiefer über. Das Bitumen findet sich bloß an der Oberfläche. In diesen Lagen kommen auch Toneisenstein- linsen vor. Zwischen 20—40° werden die Schiefer blätterig und eignen sich nicht mehr zur Destillation. Die bituminösen Schiefer fallen 45—70° ein. Obertags verwittern sie rasch und verlieren dann bei der Destillation viel an Wert. Im Anfange, in den Jahren 1861—1863, wurde die Ölschiefer- erzeugung bloß nebenbei betrieben. Die Haupterzeugung richtete sich auf die Eisensteingewinnung. Als der Berg- und Hüttenbetrieb 1864 vereinigt wurde, legte man das Hauptgewicht auf die Gewinnung der Ölschiefer und der west- liche, bis dahin noch ganz unbenützte Teil des Kohlengebietes von Stäjerlak, das Tereziatal, wurde ganz zur Ölschiefererzeugung ein- gerichtet. Die Ölschiefer enthalten 3—5% Rohöl. Wie Hanrken erwähnt (44. 70), «geschah die Verarbeitung des Ölschiefers in zwei Destillier- anstalten, deren erste den Betrieb 1860, die zweite im Jahre 1867 be- gann. Zehn bis fünfzehn Retorten waren mit einem gemeinsamen Kühlapparat verbunden. Um die Destillation der Schiefer bei niedri- gerer Temperatur (400—560°) zu befördern und um den Austritt der Gase aus den Retorten zu beschleunigen, wurde in letztere Dampf eingeleitet». Zur Füllung einer Retorte benötigte man zirka 196 Kilogramm Schiefer und in einer Retorte wurden binnen 24 Stunden 117 Kilogramm aufgearbeitet. Das spezifische Gewicht des Rohöles war 0°850—0'870. Das Rohöl wurde in der Petroleumraffinerei in Oravieza, welche in- (191) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 425 zwischen erweitert wurde, zu Leuchtöl und Paraffin verarbeitet. Die Jährliche Rohölerzeugung bei kontinuierlichem Betriebe betrug 20.000 Meterzentner. 1871 wurde aus 100 Pfund Stäjerlaker Rohöl erzeugt: Bons a een, 49 -Pfund Leuchtöl N AZ « Schmieröl ._ ER RL TON Kia Paratan.. ul) sich 52 « Zusammen... 55'9 Pfund. Die Rohölerzeugung begann 1860, in welchem Jahre 6857 Meter- zentner erzeugt wurde, und dauerte bis 1882 mit 7430 Meterzentner Produktion. Die größte Erzeugung war 1876 und 1878 und betrug in diesen Jahren 19.370 bez. 19.690 Meterzentner. Binnen 22 Jahren wur- den zirka eine halbe Million Meterzentner im Werte von 4 Millionen Kronen erzeugt. Die Schiefererzeugung wurde eingestellt, da sie sicht mehr ren- tierte. 1882—1886 wurde rumänisches Öl, von 1886 an aber kauka- sisches Öl in Oravieza raffiniert. D) Das südwestliche Fetroleumgebiel. XIL Muraköz (Komitat Zala). Literatur. Dr. Nenptvich KAroLy: A muraközi es hagymädfalvi aszfaltok vegytani vizs- gälata es szetbontäsa,. (M. kir. termeszettudomänyi tärsulat evkönyvei I. 1841— 1845.) Chemische Analyse des Asphaltes aus der Muraköz und von Hagymädfaluı (ungarisch). V. RITTER von ZEPHAROVICH: Das Vorkommen von Bergteer in Peklenieza an der Mur. (Jahrbuch der k. k. geol. R.-A. 1856. VII, g. 741.) ZEPHAROVICH : Bericht über Peklenicza. (Verhandlungen der k. k. geol. Reichs- anstalt 1857. VIII, p. 161.) Jahresbehricht der kgl. ungar. Geol. Anstalt 1877. J.v. Maryasovszky: Aufnahme in der Muraköz. (Földtani Közlöny, 1877, p. 370, 385.) C. 6. MÜLLER: Untersuchungen von Erdöl und Asphaltsand. (Österr. Zeit- schrift für Berg- und Hüttenwesen 1859, p. 182.) Dr. Rozsay Jözser: A pekleniezai hegyi käträny Muraközben. (M. orvosok &s termeszettudösok Munkälatai 1864, p. 326.) Der Bergteer von Peklenieza in der Muraköz (ungarisch). J. Noru: Bergteer und Petroleumvorkommen in Kroatien, Slavonien und im südwestlichen Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1887. Nr. 22, 23.) Petroleumquellen in der Muraköz. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1889, V. Nr. 13, p. 408.) Über den Petroleumbergbau bei Szelniesäk. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1889, p. 635.) Der Petroleumbergbau in Szelniesäk. (Ung. Montanind. Zeitung 1889 p. 139.) Bericht der Berghauptmannschaft. Geschichtliches. Das Bergteervorkommen von Bänyavär (Peklenieza) ist seit Men- schengedenken bekannt. Zuerst wurde es von Prof. Wınrerı 1788 er- wähnt. Zırser erwähnt es 1817 (20). Karı Nenorvich besuchte 1839 Bänyavär und hielt in der Versammlung der deutschen Ärzte und Natur- forscher in Graz einen Vortrag darüber. Derselbe veröffentlichte auch die chemische Analyse des Muraközer Asphaltes (3). Im Jahre 1840 schrieb Dr. Rözsay eine kurze Abhandlung in einem Wiener sanitären Blatte darüber und 1864 veröffentlichte derselbe eine ausführliche Abhand- lung über den Bergteer von Bänyavär in der Muraköz, in welcher auch die ältere Literatur angeführt wird (20). (193) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 497 1856 publizierte Zepuarovicn seine in Bänyavär gesammelten Er- fahrungen (9) und im folgenden Jahre wiederholte er seine Ausführun- gen in kurzer Zusammenfassung (10). Im Jahre 1877 vollführte J. v. Ma- TYASOVSZKY Spezielle geologische Aufnahmen in der Muraköz (42) und zehn Jahre später,1 887, bespricht J. Noru die dortigen Verhältnisse (93). Geologische Verhältnisse, In der Muraköz in dem Gebiete zwischen den Flüssen Drau und Mur, im Komitate Zala, befindet sich ein Petroleumgebiet, welches sich zwischen Bänyavär (Peklenieza) und Szelencze (Selnica) in einer Längen- ausdehnung von 8 Kilometern und in einer Breite von 1'5 Kilometern ausbreitet." Bänyavär liegt nordöstlich von der Eisenbahnstation Csäk- tornya und 3 Kilometer südöstlich von Muraszerdahely. Szelencze liegt S Kilometer westlich von Bänyaväar am Rande der gebirgigen Gegend der Muraköz. z Die geologischen Verhältnisse der Muraköz sind nach J. v. MaryaA- sovszKY folgende. Die 16'/ Quadratmeilen große Muraköz gehört zum größten Teile, namentlich der südliche und östliche Teil, zum Alluvium der Drau und bloß ein Viertel bildet eine hügelige, gebirgige Gegend. Die ältesten Ablagerungen gehören zum Neogen, dessen zwei Stufen, das Obermediterran und die pontische Stufe, vertreten sind. Die obermediterranen Schichten kommen bloß an der steirischen Grenze vor und bestehen aus mergeligen, tonigen Ablagerungen, welche mit Sandsteinschichten und Kalkbänken wechsellagern. Die pontischen Schichten treten gleichfalls bloß in der gebirgigen Gegend auf und sind aus Sanden, sandigen Tonen und Schottermassen zusammengesetzt. In zahlreichen Stellen schließen letztere Schichten Lignitflöze ein, wie z. B. bei Bänyavär am rechten Ufer der Mur. Die diluvialen Ablagerungen bestehen zumeist aus Schottermassen, aus Sand- und Tonschichten. Die Schottermassen findet man bloß im Drautale vor, während die diluvialen Sande und Tone die über das Alluvium sich erhebenden Ebenen und die Gebirgsabhänge bedecken. Die pontischen Schichten (Sand- und Tonablagerungen), welche bei Bänyavär am rechten Ufer des Murflusses in einem schmalen Streifen auftreten, kommen bei Szelencze wieder in größeren Massen vor. Zwischen beiden Orten sind sie von jüngsten neogenen Flußabla- gerungen und vom Diluvium (Schotter, Sand und Ton) überlagert. Der Bergteer von Bänyavär tritt in letzteren Ablagerungen auf. 4 NorH (93) erwähnt auch Lapäthegy (Lopatinee) als Ölfundort. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XV. Bd 4. Heft. 29 428 D: THEODOR POSEWITZ. (194) Die Bergteerquelle — Kalamäszquelle — befindet sich südlich 0°5 Kilometer vom Orte Bänyavär entfernt am linken Ufer des Pekla- oder Brocseszbaches. Schon von weitem verrät der Teergeruch die Anwesenheit desselben. Die mit Teer durchtränkte Erde ist von schwar- zer Farbe und weich. Die Bergteerquelle quillt in einer Grube von einem Quadratmeter Umfang empor. Dieselbe ist mit einem bräun- lichen Wasser, welches nach Teer riecht, gefüllt und an der Wasser- oberfläche schwimmt eine opalisierende Teerhaut. Ursprünglieh befand sich die Quelle zirka 40 Klafter westlich vom Bache. Als aber Nachgrabungen geschahen um Bergteer in größerer Mengen zu gewinnen, da verschwand plötzlich die Quelle, um später, im Jahre 1862, auf einer anderen Stelle wieder aufzutreten, welche Stelle näher zum Bache, im alten Bachbette, liegt. Der Durchschnitt der Schichten ist folgender: Schottermassen, unter welchen ein weißlicher oder gelblicher feinerer Quarzsand auftritt, welcher mit Bergteer imprägniert ist. Die Imprägnation ist nicht gleichförmig, sondern nesterförmig und im letzteren Falle bildet das ganze eine schwarze plastische Masse. Die Umgebung der Quelle ist in einer Ausdehnung von 4 Quadrat- klaftern ganz mit Bergteer imprägniert. Die Imprägnation erstreckt sich jedoch auch weiter; so fand man heim Dorfe Strakovecz, welches 4 Kilo- meter südwestlich von Bänyavär liegt, beim Graben eine teerartige Erde, welche einen Teergeruch verbreitete. Der Bergteer befindet sich in Bänyavär auf sekundärer Lagerstätte. Ingenieur Szakonyı sucht den Ursprung des Bergteeres in den nahen Lignitlagern (20) und auch J. v. Marvasovszky teilt diese Ansicht (42). Petroleumschürfungen in Banyavar (Peklenicza). Das Wasser des unweit der Bergteerquelle und beim Orte Bänya- vär dahinfließenden Baches zeigt oft eine irisierende dünne Ölschicht an der Oberfläche. Diese diente als erster Fingerzeig zur Auffindung der Quelle. Etwas Bergteer sammelte sich auch an geschützteren Orten, so bei den Bachkrümmungen, wo die Strömung eine geringe ist. Der Bergteer gelangte aus dem sandigen Boden infolge Durch- sickerung in den Bach und sammelte sich dort an. Auf diese Art wurde Bergteer in kleinen Mengen gewonnen und als Wagenschmier oder Arznei verwendet. In den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhundertes grub man in einer Vertiefung am linken Bachufer einen zwei Klafter tiefen Schacht, um Bergteer in größeren Mengen zu gewinnen. Während der u en ie ST ee Me ee Me ne Me (195) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, 429 Nacht füllte sich die Grube mit teerigem Wasser, welches am folgen- den Tag ausgeschöpft wurde. Die dunkelbraune ölige Flüssigkeit wurde mit großen durchlöcherten Löffeln in Gefäßen gesammelt. Auf diese Art gewann man täglich 50 Pfund Bersteer. Um die Produktion zu steigern, grub man in der Umgebung der Quelle in einer Ausdehnung von ungefähr 100 Quadratklaftern einige 1—3 Fuß breite und 3 Fuß tiefe Gräben, wodurch die Oberfläche an welcher das Bergteer aussickern konnte, erheblich vergrößert und mehr Bergteer gewonnen wurde. Nach Angaben von Dr. Rözsary (20) gewann man in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhundertes binnen 24 Stunden 12 Maß Berg- teer und v. Martvasovszky (42) erwähnt 1877, daß die tägliche Gewin- nung bloß 2 Liter betrug. In den Jahren 1884 und 1885 wurden durch den Unternehmer W. Sıneer in Bänyavär drei Bohrlöcher niedergestoßen, darunter eines bis 350 Meter Tiefe. Im letzteren Bohrloche zeigte sich ein Erdöl von grünlicher Farbe, welches, was Qualität betriffi, mit den galizischen und rumänischen Erdölen übereinstinmte. In den anderen Bohrlöchern hingegen stieß man auf ein schwärzliches, teerartiges, diekflüssiges Öl, welches mit Sand und Wasser vermengt war. Dieses Öl war demjeni- gen ähnlich, welches aus der Erde emporsickert. Es konnte bloß als Schmieröl verwendet werden und fand sich bloß in kleinen Mengen vor. Die Bohrungen wurden teils wegen technischen Schwierigkeiten, teils aus finanziellen Gründen sistiert. Petroleumschürfungen in Szelencze (Selnica). In Szeleneze fand man — wie es scheint — Ende der fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhundertes beim Schürfen nach Kohlen das erste Erdöl. Beim Vertiefen eines Schachtes drang in 6—8 Klafter Tiefe Wasser in den Schacht, welches petroleumhaltig war (13). Im Jahre 1885 erwähnt J. Norm (93), dab am nördlichen Ende des Dorfes Szelenceze an einigen Stellen dünnflüssiges Petroleum von srünlicher Farbe ans dem anstehenden Sandsteine durchsickere. Der Sandstein wechsellagert mit bJäulichgrauen Tonen und verbreitet in einer Ausdehnung von hundert Metern einen Petroleumgeruch. Zu bohren begann man in Szelencze in den achziger Jahren des vorigen Jahrhundertes. H. Stavenov ließ vier Bohrlöcher niederstoßen, welche eine Tiefe von 52, 231, 27% und 230 Meter erreichten. Die Gesamtproduktion betrug einige Waggonladungen Rohöl. Wegen Geld- mangel wurden die Bohrungen 1900 nach einjähriger Arbeit eingestellt. 29% 430 D: THEODOR POSEWITZ. (196) Der Nachfolger Sravenovs war W. Sıneer, der im Beginn mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Bis Ende 1905 wurden 31 Bohrlöcher abgeteuft, wovon zwei bis zum angegebenen Zeitpunkte noch nicht beendet waren. In sämtlichen Bohrlöchern stieß man auf Gase und auf Salzwasser. Die Gase wer- den zu technischen Zwecken verwendet. 25 Bohrlöcher erreichten keine 500 Meter und sechs hatten eine größere Tiefe. Die Bohrung wurde in neun Fällen wegen geringer Ölspuren sistiert. Die Erfahrungen zeigten, daß in der Tiefe zwischen 200—300 Meter ein weit ausge- dehnter Ölhorizont vorhanden ist. aus welchem bis Ende 1902 253 Eisenbahnwaggonladungen = 2550 Tonnen Rohöl gewonnen wurden. Das Öl kommt im sandigen Tone und auch im Tone selbst vor. Der mit Öl durchtränkte sandige Ton bildet einzelne schmale Linsen. Die horizontale Verbreitung der Linsen ist keine große, die vertikale Ausdehnung schwankt von einigen Zentimetern bis zwei Meter. Die Linsen geben lange Zeit hindurch so große Quantitäten Öles, welche Mengen das hundert- oder tausendfache von dem sind, was der be- treffende Sandstein aufzunehmen imstande wäre." Aus diesem Grunde ist die Annahme berechtigt, daß sich das Öl hier auf sekundärer Lager- stätte vorfinde, wohin es aus größerer Tiefe empordringt, und daß ein zweiter tieferer Ölhorizont existieren müsse. Um dies zu eruieren wurde die Bohrung in dem Borloche Nr. V fortgesetzt. Bei 143 und bei 324 Meter stieß man auf eine Ölschicht, aus welcher 13719 Liter Öl gewonnen wurde. Bei 708 Meter trat ein Gasausbruch ein. Zwischen 714—719 Meter wiederholte sich der Ölausfluß. Während 24 Stunden wurden damals 7169 Liter Rohöl gewonnen. Wegen Wassereinbruch, welcher nicht zu hemmen war, konnte diese Ölschieht nicht ganz ausgebeutet werden. Die Bohrung wurde nun bis 708 Meter fortgesetzt, als ein neuer Wassereinbruch erfolgte. Dazu kam noch, daß der Bohrmeißel im Borloche stecken blieb und dieses vernagelte. Das Bohrloch XXX und XXXI war Ende 1906 noch unter Ver- tiefung. Szelencze ist der einzige Ort in Ungarn, wo ein kleiner Petroleum- bergbau besteht. 1 So gab das Bohrloch Nr. II, in welchem bei 71 Meter der erste Ölhorizont erreicht wurde (1900) täglich zwei Faß Öl und noch 1903 täglich einige Liter. Das Borloch Nr. IV gab in 112 Meter Tiefe Öl und zwar täglich acht Faß im Jahre 1900, drei Jahre später noch 100 Liter täglich, zusammen 1300 Meterzentner. Das Bohr- loch Nr. V gab in 117 Meter Tiefe Öl, und zwar täglich 18-20 Faß, zusammen 64 Waggonladungen. (197) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, 431 Übersichtstabelle der Erdölschürfungen in Szeleneze. Tiefe Bohrloch ana m pur rm D . EN SHCHCHCHT A to Io 19 ta 30. 31. desselben 491 150°4 3434 3973 133 802 (Gesamtproduktion 1900—1905 __. Erzeugung in Litern 13.812 45.000 232.496 24.004 68.906 924.638 964 504.078 246.304 700.670 87.054 162354 128305 61'582 74.895 404.612 316.538 4.434. 1.993 175.387 13.094 301.017 7.710 2.127 1.325 Beginn der Bohrung Wegen technischen Gründen Einstel- 1899 lung der Bohrung. 1900 Bohrloch vernagelt. Bemerkungen kr | Röhrenbruch. Wegen kleinen Röhren- durchmesser Einstellung der Bohrung. werden konnte. Bruch des Bohrmeis- fh | Wassereinbruch, welcher nicht gehemmt sels. MM | Wegen schwachen Ölspuren Einstellung der Bohrung. — Dasselbe. 1904 [Die Ölschieht ohne Wasserabschluß E durchbohrt. | Noch in weiterer Bohrung begriffen. - 29.000 Meterzentner. XII Kroatien-Slavonien. Literatur. L. Vvkormovi@: Das Moslawinergebirge in Kroatien. (Jahrbuch d. k. k. geol. R.-A. 1852. II. Heft, p. 92.) L. Vukormovi6: Bericht über das Moslawinergebirge. (Jahrbuch d. k. k. geol. R.-A. 1852. I. Heft, p. 171.) J. ABEL: Gewinnung von Mineralien zur Fabrikation von Öl und Fettstoffen. (Österr. Zeitschrift für Berg- u. Hüttenwesen 1856, p. 173.) V. ZerHarovicn: Mineralogisches Lexicon des Kaiserthums Österreich 1859. T. p. 984, 0. p. 215, I: p. 171,182, Erdöl, Naphta und Photogen Betreffendes. (Österr. Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen 1860, p. 172.) H. Worr: Bericht über die geologische Übersichtsaufnahme der Distrikte des Warasdin-Kreutzer u. Warasdin-Georger Grenzregimentes. (Verhandl. der k. k. geol. R.-A. 1861—1862. Band XII, p. 83, 215.) D. Stur : Erste Mitteilungen über die geol. Übersichtsaufnahme in West- Slavonien. (Verhandl. d. k. k. geol. R.-A. 1861—1862, p. 115.) D. Srur: Zweite Mitteilung über die geologische Übersichtsaufnahme in West-Slavonien. (Ibidem, p. 200.) D. Stur: Die Neogenablagerungen von West-Slavonien. (Jahrbuch der k. k. geol. R.-A. p. 285.) Petroleumelöforduläs Horvät- es Szlavönorszägban. (Bänyäszati es Kohäszati Lapok 1876. IX. p. 55.) Petroleumvorkommen in Kroatien-Slavonien (ungarisch). J. Norm: Bergteer und Petroleumvorkommen in Kroatien, Slavonien und im südwestlichen Ungarn. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1837. Nr. 23, p. 708.) Über Chancen des Petroleumbergbaues in Ungarn. (Allg. österr. Chem. und Techn. Ztg. 1887, p. 499.) Koch FErDo: Prilog geolozkom pornavanju Moslawaike gore. (Rad. jug. aka- demje 1899. Zagreb, p. 139.) Beitrag zur geologischen Kenntnis des Moslawinaer Gebirges (kroatisch). Dr. €. O. CecH: Petroleumfunde in Kroatien. (Verh. d. k. k. geol. R.-A. 1890, p. 316.) Im Auszuge (Földtani Közlöny XXI. p. 352.) Kroatische Petroleumquellen. (Allg. österr. Chem. und Techn. Zeitung 1891. Nr. 3, p. 78.) L. Rortnu v. Tereeps Bericht. 1892. Dr. M. Kı:parıö: Rude u horvats koj. (Ruda jug. akademije 1901.) Mineralien Kroatiens (kroatisch). Petroleum in Kroatien. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1904. Nr. 16.) Petroleumfund in Kroatien. (Allg. österr. Chem. u. Techn. Ztg. 1904. Nr. 19.) (199) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. i 433 .)> Dr. Th. v. SzontaGHs Bericht. 1904. Bericht der Berghauptmannschaft. Petroleumquellen in Ludbrieg und Pitomata (Kroatien). (Ung. Montanind. Zeitung, 1905, Nr. 3, 15.) Geschichtliches. Bevor noch seitens der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien Kroatien geologisch aufgenommen wurde, begegnen wir daselbst einem begeisterten Geologen in der Person des Gerichtspräsidenten S. Vuxo- Tınovic, der sich mit dem geologischen Bau seines Vaterlandes, ins- besondere aber mit dem Moslavinaer Gebirge befaßte (4, 6). Ende der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhundertes vollführten die Wiener Geologen FÖTTERLE, WoLr, ZEPHAROVICH und Stur in Kroatien geologische Aufnahmen. In erster Linie ist Stur zu erwähnen, welcher das westliche Slavonien bereiste, wo insbesondere Petroleum- vorkommen zu verzeichnen sind (16, 17, 18). J. Noru besuchte in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhun- dertes Kroatien, gleichwie viele Erdölgegenden Ungarns, besichtigte hier die Petroleumvorkommnisse und beschrieb dieselben (95). In den letzten Jahren begegnen wir auch kroatischen Geologen in der Literatur, wie Fervo Koch, Kısparic. Die Vermehrung unserer Kenntnisse des Petroleumvorkommens verdanken wir auch den Geologen der kgl. ungar. Geologischen Anstalt L. Rorn v. Tereen und Dr. Tmomas v. SzontasH. Ersterer untersuchte das Ölvorkommen bei Ba@in dol und Paklenica, letzterer dasjenige von Mikleuska, Ivanic-Klostar und Paklenica. Geologische Verhältnisse. Die geologischen. Verhältnisse der Länder zwischen der Drau und Save, Kroatien und Slavonien, sind kurz folgende: Die gebirgige Gegend zwischen Zagreb und Varazdin ziehen wir nicht in Betracht, welche der Hauptsache nach zum Komitat Varasd gehörend, von unserem eigentlichem Gebiete entfernter liegt und wo Erdölspuren bis jetzt nicht gefunden wurden, sondern richten unsere Aufmerksamkeit auf das östliche Kroatien und das westliche Slavonien, auf die Komitate Pozsega und Veröcze. Aus den Ebenen, welche sich längs den Flüssen Drau und Save erstrecken und in östlicher Richtung gegen die Donau zu sich all- mählich senken, erheben sich niedrige Berggruppen von Hügelmassen umgeben. Diese Gebirge, das Moslavinagebirge, das Orljava- und das 434 D: THEODOR POSEWITZ. (200) Pozegagebirge, bestehen aus älteren Gesteinen. Den Kern der Gebirge bilden kristallinische Schiefermassen und ältere Eruptivgesteine, in erster Linie Granite. In dem Orljava- und Pozegagebirge kommen Triasbildungen vor. Von der Trias bis zum Neogen fehlen alle Forma- tionen und bloß im PozZegagebirge treten Konglomerate zutage, welche wahrscheinlich zur Kreide zu rechnen sind. Diese Gebirge erheben sich aus dem neogenen Hügellande. Letzte- res geht allmählich in Diluvial- und Alluvialablagerungen über. Die Neogenablagerungen entsprechen, nach Stur, den gleichalte- rigen Schichten des Wiener Beckens und lassen sich in drei Gruppen teilen. Die untere Gruppe (mediterrane Stufe) besteht aus Sand- und Sandsteinablagerungen sowie aus Leithakalk. Die mittlere Gruppe (sarmatische Stufe = Cerithienschichten) ist überwiegend aus weiben Mergeln zusammengesetzt.! Die Schichten dieser beiden Stufen sind da und dort an den Abhängen der erwähnten Gebirge anstehend und setzen das Broder oder Djilgebirge zusammen. Die obere Gruppe besteht aus Congerienton, mit einer eigenartig ausgebildeten Molluskenfauna, aus Süßwasserkalk und Belvedereschotter. Sie bildet das Hügelland, welches die einzelnen Gebirge mit einander verbindet und von den Ebenen trennt. Die Ebenen (Diluvium und Alluvium) bestehen aus Ton, Sand und Schottermassen. Petroleumschichten. Das Erdöl kommt in Kroatien und Slavonien in den Neogen- ablagerungen vor, in dem Hügellande, welches die niedrigen Berg- gruppen umsäumt. Wenn man die in der Literatur verzeichneten Ölfundorte mit Aufmerksamkeit verfolgt, so gelangt man zu dem Schlusse, dab sie in zwei nordwest— südöstlich verlaufenden Zügen vorkommen, deren einer an der nordöstlichen Seite der Berggruppen, südwestlich von der Drau, der andere an der südwestlichen Seite der Berggruppen, nordöstlich von der Save hinzieht. Ersterer ist der Petroleumzug des Drautales, letzterer der des Savetales. Der Drautalzug bildet die Fortsetzung der Petroleumschichten der Muraköz (Bänyavär [Peklenieza] und Szeleneze). Die Erdölfundorte sind hier folgende: Ludbrieg, Lepavina, Poganac veliki, Ribnjak und in der Nähe von Virovitica (Veröcze) Pitomatca. 1 Gegenwärtig werden die weißen Mergel für pliozän gehalten. (201) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 435 Der nördlichst gelegene Ölfundort des Savetales ist Ivanid-Klo&tar. Südöstlich davon liegt Mikleuska, Voloder, Noska, Paklenieca und Sarto- vac. Weiter gegen Südosten Badin dol und Petrovo selo in der Nähe von Gradiska nova. Die Schichten, in welchen das Erdöl vorkommt, bestehen aus weißlichen Mergeln. Das Alter ist pliozän. 1. Petroleumschichten des Savetaler Ölzuges. Der am nördlichsten gelegene Erdölfundort ist — wie bereits er- wähnt — Ivanic-Klostar. Dieser liegt nördlich von Sisak (Sziszek) und ostsüdöstlich von Zagreb. Nördlich vom Kloster, in den Gemar- kungen der Scaporec und Lipovac, tritt an der Berglehne Pescenice ein graulicher, pontischer Ton zutage, in welchem ein Versuchsschacht abgeteuft wurde. Hier merkt man auch starke Gasausbrüche. Geologischer Durchschnitt des Paklenicatales bei Mikleuska. (Nach F. Koch.) 1. Pliozän. 2. Mediterran. 3. Gneis. Die nächsten Ölspuren zeigen sich in zirka 20 Kilometer Ent- fernung südöstlich von Ivanic-Klostar, bei den Orten Hruskovica, Slatina und Jelenska gornja, nordwestlich von Mikleuska. Die Fortsetzung derselben sind die Ölspuren bei Mikleuska und Sartovac. Alle diese Ölspuren halten eine nordwest—südöstliche Richtung bei. Von den letztgenannten drei Orten besitzen wir keine näheren Kenntnisse, als daß dort Erdölspuren vorkommen. Anders steht die Sache bei Mikleuska und Sartovae, deren Umgebung durch Dr. Tuonas v. SZONTaGH geologisch aufgenommen wurde. An der südlichen Seite des Moslawinagebirges sind die meisten Ölspuren zwischen Mikleuska und Voloder anzutreffen. Diese wurden bereits 1852 erwähnt. Die Ölspuren kommen längs des Paklenica- baches vor (westlich von Mikleuska), welcher Bach unweit der Eisen- bahnstation Voloder in den Gra@enicabach einmündet. Die geologischen YWerhältnisse sind nach Dr. SzontacH folgende: 436 D: THEODOR POSEWITZ. (202) Nördlich von Mikleuska tritt ein Ausläufer des im Moslavina- gebirge mächtig entwickelten Gneises zutage. Auf dem Gneis lagern unmittelbar grobe Kalke sowie weiche Mergelschiefer mediterranen Alters, welche Schichten in einzelnen Fetzen nördlich von Mikleuska an dem Bergrücken zwischen dem großen und dem kleinen Mikleuska- bache zutage treten. Auf die Mediterranschichten folgen pontische Schichten aus Sandsteinen, Sanden und Mergelschiefern bestehend. Diese haben den Hauptanteil an dem Aufbaue des Hügellandes und sind in den Wasserrissen und kleinen Bächen an den Berglehnen an zahlreichen Stellen aufgeschlossen. Die Hügel selbst sind zum größten Teile von diluvialen Tonmassen bedeckt. Typische sarmatische Schichten beobachtete Dr. v. Szontacn in dem von ihm untersuchten Gebiete nicht. Von der Mündung des Paklenicabaches — wo die Mühle von Mikleuska steht — talaufwärts schreitend, sind weiße Mergel und harte schwärzliche Schiefer anstehend. Bei der ersten größeren Bachkrüm- mung zeigen sich die ersten Ölspuren und weiterhin im dritten rechts- seitigen Nebentälchen abermals welche. Im Haupttale selbst finden sich wieder an zwei nahe zu einander gelegenen Stellen Ölspuren etwas oberhalb des erwähnten Nebentälchens. Der letztere Ort befindet sich an der östlichen Lehne des Bergrückens Veliki Borik. Hier wurde ein Versuchsschacht bis zur Tiefe von 35 Klaftern abgeteuft. Am Grunde desselben traf man anstehenden Gneis. Südöstlich von Mikleuska und nördlich von der Ortschaft Kutina kommen unweit der Einmündung des Slatinabaches in den Kutina- bach, etwas gegen Norden von dem Orte Sartovae gleichfalls ÖI€- spuren Vor. Die von Dr. v. SzonrasH untersuchte Gegend besteht hauptsächlich aus diluvialen Tonen, welche die Hügel bilden, während in den von den Abhängen herabfließenden kleinen Bächen die Liegendschichten, pontische Bildungen, zutage treten. Gegen Südost begegnen wir abermals einem Ölausbisse im oberen Paktlenicatale, nördlich vom Orte Paklenica, nordöstlich von Novska und westlich von Gradiska nova. Die Erdölquelle erwähnt bereits ZEPHA- ROVICH und die Geologen L. Roru v. TELEGD sowie Dr. Thu. v. SZonTAcH besuchten gleichfalls den Ort. Nach Dr.v. Szonrtacn, welcher die Gegend geologisch aufnahm, stehen im Paklenicatale nächst der gleichnami- gen Ortschaft alluviale Tone, dann Paludinenschichten an, welchen pontische Schichten folgen, während in dem östlichen benachbarten Duboka dolina genannten Tale harte mediterrane Mergelbänke in bei- nahe horizontaler Lagerung zutage treten. Die Naphtaquelle befindet (203) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, 437 sich in einer Entfernung von zwei Kilometern, dort, wo sich die Gräben am Fuße der weißen Mergelhügel verzweigen. Weiter gegen Südosten finden wir Ölspuren an der südlichen Seite des PoZegagebirges, und zwar bei Badin dol und Petrovo selo, nordöstlich, bez. westsüdwestlich von Gradiska nova. Das Erdölvorkommen bei Bacin dol erwähnt bereits Stur an- fangs der sechziger Jahre des vorigen Jahrhundertes, ferner J. NorH im Jahre 1857 und L. Rorn v. Teuesn 1896, der die Umgebung geo- logisch genau untersuchte. Nach ihm erstrecken sich im Tale Badin dol diluviale Schottermassen bis zur Dorfkirche. In ihnen kommt an zwei Stellen teerartiges Öl zum Vorschein. nämlich bei der Mühle, welcher Ort jedoch nicht mehr zu sehen ist, und südlich von der Kirche, in dem Brunnen eines Hauses. In der Nähe der Kirche mündet der Gradskybach ein und unweit der Mündung sind im Tälchen zwei, nahe zu einander angelegte Versuchsschächte von 10—14 Meter Tiefe in diluvialem Schotter abgeteuft. Vor dem Schachte grub man in 12 Me- ter Tiefe Stollen von 120 Meter Länge. Talaufwärts schreitend, verfolgen wir den Wasserriß, der sich an der linken Berglehne gegen den Berg zieht, wo wir auf weibe Mergel- schichten stoßen, deren Spaltungsflächen mit diekflüssigem Öle über- zogen sind. Weiter folgen sandige Leithakalke (Lithothamnienkalk) oder kalkige Sandsteine, welche an der Berglehne, auf welcher eine Ruine steht, in reinen Kalkstein übergehen. Der Leithakalk ist das älteste Gestein der Umgebung. Auf ihm lagern die weißen Mergel, welche Srur für sarmatisch hielt, jetzt aber als pliozän betrachtet werden. In diesen pliozänen Mergeln kommt das Erdöl vor und sickert in den diluvialen Schotter über. In dem im Schotter gegrabenen Versuchsschachte führt das sich stets ansammelnde Wasser an der Oberfläche ein dickflüssiges teerartiges Öl. Hier findet sich an mehreren Stellen Öl, jedoch — wie es scheint — bloß in Spuren. Nahe zu Bacin dol ist eine zweite Ölquelle ebenfalls schon lange bekannt, und zwar bei Petrovo selo. Die Ölquelle tritt nordöstlich von der genannten Ortschaft und östlich von der Ortschaft Ostri vrh beim Curakbache auf. Auch hier trifft man Diluvialablagerungen an und im Liegenden derselben die weißen Mergel. In der Nähe der ‚Quelle hatte man einige Löcher gegraben. Im tiefsten derselben fand man am Grunde die anstehenden weißen Kalkmergel, welche mit Öl durchtränkt sind, und aus welchem das Öl emporsickert. Also auch bei Petrovo selo stammt das Erdöl aus den pliozänen Mergeln. 438 D: THEODOR POSEWITZ. (204) 2. Petroleumschichten des Drautaler Ölzuges. Südsüdöstlich von Varazdin, zwischen diesem Orte und Kopriv- nica (Kaproneza) liegt Ludbrieg am Bednjaflusse, südöstlich von dem Ölgebiete der Muraköz. Im Bednjaflusse befindet sich eine Stelle, wo man öfters an der Wasseroberfläche eine iridisierende Ölschicht wahrnehmen kann. Unweit dieser Stelle teufte man im anstehenden Mergelschiefer einen Versuchsschacht ab, welcher bis 80 Meter mit Naphta imprägniert war. Die Mergelschiefer hatten wenig und bloß schwache Sand- oder Sandsteinzwischenlagen. Auch hier kommt das Erdöl in pliozänen Schichten vor. Das Liegende letzterer Schichten wird von wahrscheinlich alttertiäirem Hieroglyphen- und Fucoideen- schiefer gebildet. Die Schichten fallen unter 20-—30° gegen Nord- osten ein. J. NorH fand hier Versteinerungen, welche durch Dr. KarL Hormann bestimmt wurden und sich als Gongerienschichten erwiesen haben (93). Südlich von Ludbrieg liegt das Kloster Lepawina an der Eisen- bahnlinie Körös—Kaproneza. Von hier erwähnt Norm gleichfalls ein Ölvorkommen, welches demjenigen von Ludbrieg und Szeleneze ähnlich ist (93). Auch Kısrparıc zählt Lepavina unter den kroatischen Ölfund- orten auf (199). Nordwestlich von dem von Glogovnica nach Ratinje führenden Wege (südlich von Ludbrieg, westlich von Koprivnica und nördlich von Krizevei [Körös]) kommt beim Dorf Ribnjak sowie in dem nahen Orte Poganac wveliki Erdöl vor. Nähere Daten besitzen wir über das Vorkommen nicht; wir gehen jedoch gewiß nicht fehl, wenn wir auch dieses Vorkommen in das Pliozän stellen. Südöstlich von Ludbrieg, in derselben Streichungsrichtung, wird auch in der Nähe von Vörovitica (Veröcze) ein Ölvorkommen ver- zeichnet. Kısparıc erwähnt ebenfalls Petroleum aus der Umgebung von Virovitica (Veröcze) (199). Ein anderes Ölvorkommen bei Virovitica, nördöstlich davon, be- findet sich in Pitomata, welcher Ort in der Streichungsrichtung des Ölvorkommens von Ludbrieg liegt. Petroleumschürfungen. Mikleuska. In dem nahe bei Mikleuska gelegenen Paklenicatale fing man be- reits zu Ende der fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhundertes an (205) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 439 nach Öl zu schürfen. Man legte an zwei Stellen am Fuße des Borik- berges Versuchsschächte an, gleichwie 2'/s Kilometer talabwärts. Am letzteren Orte wurde 1904 eine Tiefbohrung ausgeführt. L. Vurorınovic war der erste, welcher 1852 eine Beschreibung des Moslavinagebirges lieferte und zugleich das Petroleum erwähnte, welches in der an der Südseite des Gebirges hinziehenden hügeligen Gegend auftritt. «Westlich und südwestlich von Mikleuska sind Naphta- quellen vorhanden. In der Nähe der einen Quelle ist die Gesteins- masse ganz mit Bergteer durchtränkt. Der Bergteer kommt in solchen Mengen vor — sagt Vukorınovit — daß er zutage tritt. Hier ist der Bergteer hart, in der Tiefe jedoch wird derselbe weicher» (4. 6). Bereits in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhundertes fing man an nach Erdöl zu schürfen (14. 172). «Im Bezirk Moslavina, in der Nähe des Dorfes Voloder, wurde vor einigen Jahren ein Bergwerk er- öffnet. In 2° Tiefe befindet sich ein 12—20’ mächtiges Lager einer bituminösen Steinart in einer Ausdehnung von mehreren (uadrat- meilen, aus welchem ein ununterbrochener Ausfluß eines ätherischen und äußerst flüchtigen Öles von tiefgrüner Farbe stattfindet, welches als Heilmittel oder Wagenschmier benützt wird». Diese Schürfungen geschahen im Paklenicatale, am Fuße des Veliki Borikberges. ZernarovicH erwähnt im Jahre 1859, daß man den Bergteer aus einem Schachte schöpfe und daß die mit Bergteer im- prägnierten Gesteine mittels Stollenbau gewonnen werden (12. I. 284). In den siebziger Jahren wird von zwei, 20 bez. 30 Klafter tiefen Schächten Erwähnung getan, welche in genügender Menge Öl lieferten. Tach Norus Beschreibung (93) waren im Jahre 1887 unweit der auf- gelassenen Wagenschmierfabrik (welche wahrscheinlich in den sechziger Jahren errichtet wurde, als man mit den Schürfungen begann) einige 90- -30 Meter tiefe Schächte, in welchen sich stets Wasser befand. An der Oberfläche des Wassers sammelte sich ein dickflüssiges Öl, welches seit Jahren abgeschöpft und gewonnen wurde. Norn erwähnt auch, daß 3 Kilometer taleinwärts von der auf- gelassenen Wagenschmierfabrik, am Fuße des Veliki-Borikberges, am Waldessaume. ein alter Versuchsschacht existiere. Dieser war an- geblich 60 Meter tief. Von diesem wurden in zwei Richtungen Stollen getrieben. 1885 war der alte Schacht mit Wasser gefüllt und an der Oberfläche schwamm eine 0°5 Meter mächtige Bergteerschicht. Auf der Halde lagen Bruchstücke von Gneis, Glimmerschiefern, grobem Kalk und sandigem Konglomerat umher. / Anfangs der achtziger Jahre gelangen die Freischurfrechte und alles Dazugehörige in den Besitz der Kroatischen Eskomptebank. EN Roh En a erzin Inisskn Bi PHHH (207) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 441 Damals wurden angeblich einige Meterzentner Rohöl täglich gewonnen, während um das Jahr 1899 die tägliche Erzeugung ein Faß Rohöl betrug. Im Jahre 1904 begann man eine Tiefbohrung niederzustoßen. Mac Garvey teufte im Paklenicatale an der Stelle, wo die Wagen- schmierfabrik gestanden hat, unweit des alten Versuchsschachtes, ein Bohrloch ab. Man drang bis 800 Meter Tiefe ohne jeglichen Erfolg hinab. Die durchbohrten Schichten bestanden fast ausschließlich aus Schiefer- und Tonmassen, mit wenig, zumeist schwachen Sandstein- einlagerungen, deren mächtigste einen Meter betrug. Sandsteinzwischenlagen fand man in 160, 200, 230, 250, 420, 430, 510, 540, 580 Meter Tiefe. Wenig Gase zeigten sich bei 450, 500, 600 Meter. Öl zeigte sich bei 70 Meter in Spuren. Als Dr. v. SzontacH 1904 die Bohrung besichtigte. fand er keinerlei lockere Gesteine in größerer Mächtigkeit vor, welche größere Ölmengen hätten ansammeln können und ist deshalb der Ansicht, daß — trotz- dem die Ölspuren eine ziemlich große räumliche Verbreitung besitzen — das in der Tiefe vorausgesetzte Ölfeld dennoch nicht besonders ölreich sein könne. Die Erfahrung sprach für seine Auffassung. Bacin dol. Bei Bacin dol, im Komitate Pozsega unweit Gradiska nova, wurde zuerst in den sechziger Jahren nach Petroleum geschürft. Man grub einen sechs Meter tiefen Schacht. Die Schichten bestanden aus mit Schotter gemengtem Tone. Dann folgte eine mit Naphtha durchtränkte Konglomeratschicht. Aus dem Schachte wurde in diesem Konglomerate in südlicher Richtung ein Stollen getrieben, welcher sich bis 20 Meter bituminös zeigte. In einem zweiten, in östlicher Richtung getriebenen Stollen stieß man auf eine größere Menge dünnflüssigen Öles, während in einem dritten Stollen ein Erdpechlager aufgefunden wurde. Die bituminöse Konglomeratschicht zeigte sich — wo sie aufgeschlossen wurde — 42 Meter mächtig und hatte ein südliches Einfallen unter 35°. Der Bitumengehalt des Konglomerates schwankte zwischen 3— 5%. Der Betrieb wurde schon lange eingestellt. Täglich sammelt sich jedoch Öl, welches gewonnen wird. Die jährliche Gewinnung soll an- geblich 100 Hektoliter betragen. 442 D: THEODOR POSEWITZ. (208) Petrovo selo. Bei Petrovo selo staro ist das Erdölvorkommen so lange bekannt wie in Bacdin dol. Srur erwähnt 1861 eine Naphthaquelle, in deren Nähe 15—20 zwei bis drei Fuß tiefe Löcher gegraben wurden, aus welchen man das Öl schöpfte. Unter der Ackerkrume kommt in größerer Ausdehnung Erdpech vor, dessen Mächtigkeit noch nicht ermittelt wurde. Die Mergelschiefer streichen ostsüdöstlich wie in Ba@in dol. In den Löchern sammelt sich Wasser und an der Oberfläche desselben schwimmt das durchsickernde Öl, welches als Wagenschmiere verwendet wird. Besonders bei regne- rischem Wetter gewinnt man aus jedem Loche 5—10 Liter Rohöl. Die tägliche Erzeugung ist 700—800 Zentner. Der Betrieb wurde bereits vor langer Zeit eingestellt. Ivanic-Klostar. Bei Ivanic-Klostar wurden in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts einige Versuchsschächte gegraben. Aus einem Schachte drangen starke Gase empor. In den übrigen zeigten sich keine Gase und keine Ölspuren. 1905 begann die Gesellschaft «Vesta» nach Petroleum zu bohren. Das Bohrloch erreichte eine Tiefe von 900 Metern. Außer einigen un- bedeutenden Sandsteinschichten wurden ausschließlich Tonmassen durchbohrt gleichwie bei Mikleuska. Sandsteinlager zeigten sich bei 60, 100, 110, 160, 210, 240, 330, 350, 380, 650, 770 und 790 Metern, zu meist in einer Mächtigkeit von einem halben Meter und bloß bei 940 Meter war der Sandstein einen Meter mächtig. Die Tonschichten waren von grünlicher Farbe und bis 480 Meter mehr-weniger sandig. Ihnen wahren schwärzliche Schiefer oder schwärz- licher Ton eingelagert; so zwischen 100-200 Meter, bei #10, 420, 470, 590, 600, 630—650 und bei 710 Meter. Gase zeigten sich bei 6, 180, 220 und 530 Meter. Erdöl jedoch zeigte sich nicht. Paklenica. Beim Orte Paklenica, welcher südöstlich von Mikleuska und westlich von Gradi$ka nova liegt, wurde im oberen Paklenicatale angeb- lich bereits in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ein Ver- suchsschacht gegraben, dessen Stelle noch sichtbar ist. Das Loch ist e u zehsie a “ 444 D: THEODOR POSEWITZ. (210) mit Wasser erfüllt und auf dessen Oberfläche schwimmt schweres Öl. Die tägliche Gewinnung beträgt 20 Liter Bergteer. Die Erdölspuren sind gering." Ladbrieg. Bei Ludbrieg im Komitate Varasd wurden Ende der 1880-ger Jahre an mehreren Stellen einige kleine Versuchsschächte abgeteuft, jedoch ohne Erfolg. In dem einen 167 Meter tiefen Schachte durch- bohrte man bloß Tonschichten. Gase und Ölspuren zeigten.sich wohl, doch keine ansehnlichere Ölmengen. 1888 wurde unweit dieses Schachtes ein Bohrloch von 600 Meter Tiefe abgestoßen. Auch hier zeigten sich bloß Tonmassen. Gase und Ölspuren traten wohl auf, größere Ölmengen jedoch nicht. Die weitere Bohrung mußte wegen Wassereinbruch eingestellt werden, welcher die Röhrenverkleidung sehr erschwerte. Poganaec veliki. Bei Poganac veliki wurde 1886 ein 163 Meter tiefes Bohrloch abgestoßen. Man drang durch tonige Schichten, indes fehlten auch Sandsteineinlagerungen nicht. Gase und Ölspuren zeigten sich eben- falls. Wegen starken Wassereinbruches wurde auch hier die weitere Arbeit sistiert. In 44 Meter Tiefe stieß man auf ÖOzokerit, welcher im Schiefer nesterförmig auftrat. Der Ozokerit war zum Teil blätterig, zum Teil knollig, von dunkel gelblichbrauner Farbe und schmolz bei 70° C. Durch das Schmelzen wurde derselbe rötlichbraun. Außer dieser Bohrung wurden beim Bache Rieka Schürfungen vorgenommen, namentlich bei der Mündung des Potocinabaches, wo sich die Ölspuren ziemlich häufig zeigten. Die Erzeugung betrug 58 Barrel = 9000 Kilogramm. Bei Poganac veliki schürften im Komitate Belovär-Körös auch andere Unternehmer. Die kroatische Bergbaugesellschaft ließ fünf Schurfschächte bis zu einer Tiefe von 20—50 Metern graben. In diesen fanden sich Ölspuren. Die durchbohrten Schichten bestanden aus Ton mit eingelagerten gelblichen Sanden und hie und da aus Schotterlagen. 1906 beabsichtigt man Bohrungen zu unternehmen. 1 L. Roru v. Tereeps Bericht. RE (211) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 445 Pitomaca. In Pitomada, nordwestlich von Virovitica (Veröcze), fing man 1905 an auf Petroleum zu bohren. Beim Schürfen stieß man auf Petro- leum, wodurch das Wasser eines Brunnens ungenießbar wurde. Unweit des Brunnens stieß man ein Bohrloch ab, welches bis Ende 1905 eine Tiefe von 65 Metern erreichte. Die durchbohrten Schichten bestan- den aus einer Wechsellagerung von Schotter, Sand und Ton. Ölspuren zeigten sich bei 20 und 55 Meter (216).' Baljevae. Außer den bereits aufgezählten Petroleumfundorten fand man noch an einem anderen Orte in Kroatien Bitumen, nämlich in Baljevac im Komitate Lika-Krbava. Dem Triaskalke, der daselbst auftritt, ist eine 5—50 Zentimeter mächtige bituminöse Schieferschicht eingelagert. Diese bituminösen Schiefer wurden 1901—1905 ausgebeutet und mit- tels Destillation Öl (Ichthyol) gewonnen. Die jährlich erzeugte Ölmenge variierte zwischen 2000—2500 Kilogramm.” Gegenwärtig ist der Betrieb eingestellt. 1 Beıicht der Berghauptmannschaft. 30* Petroleumproduktion.' In Ungarn wird seit 1860 Erdöl gewonnen. Die Gesamtproduktion betrug von 1860-1905, während 45 Jahren. zirka 555.000 Meterzentner. 1860— 1882 wurden gewonnen 261.000 Meterzentner Rohöl; davon entfiel auf: Die Karpathenölgebiete (Luh) .. . .. _ . . . 30 .q Stäjerlak (Steierdorf) . .. .. .. . N -. 259.048 « Kroatien (Mikleuska, Bacin dol, Besen selo). 1.901 « 1883—1905 wurden gewonnen 295.000 Meterzentner Rohöl; ” davon entfiel auf: Die Karpathenölgebiete" ei wur EROORT Tataros, :Bodonos). rast. Era Die x Muraköz=--Kroatien ante bee rd Von den 555.000 Meterzentnern der Gesamtproduktion wurden gewonnen: Durch Destillation (Stäjerlak, Tataros) _ 512.000 q = 92% Hohöl’alszsalehest!. Air _. zirka 43.000 «= 8« 1 Die in der Literatur zerstreuten Daten, welche sich auf die Produktion beziehen, sind oft sehr widersprechend. Die Daten aus den Jahren 1860-1867 wurden dem «Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt», 1867, p. 72, die aus den Jahren 1868—1901 den «Jahrbüchern des kgl. ungar. statistischen Landesamtes» und die der lelzten Jahre den «Bänyäszati es Kohäszati Lapok» (Jahrgänge 1902—1906) entnommen. 2 Es ist dies der Zeitraum, in welchem in erhöhterem Maße auf Erdöl geschürft wurde. (213) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 447 Es wurden also bloß 8% der Gesamtproduktion, d. h. 43.000 Meterzentner Rohöl als solches während 45 Jahren in Ungarn ge- wonnen. Diese 43.000 q Rohöl verteilen sich auf: Die Karpathenölgebiete zirka 6.500 q=1'4% der Gesamtproduktion, Muraköz—Kroatien .. «36.000 «=66« « « Das gewonnene Rohöl in den Karpathen verteilt sich auf: 2 oe SS Das gewonnene Rohöl in Muraköz—Kroatien verteilt sich auf: Muraköz’bazelenezer.: 2 2 2... zirka 30,500: q Re He ee Zt « 5500 « Das meiste Rohöl wurde demnach gewonnen in: Muraköz (Szelenceze) ___ _.. TERN { 5 der eigentlichen Karpathenölgebieten _ _ .. 19 « Ä ; . Rohölproduktion. Kratienee. IR ee ee In den Ölgebieten der Karpathen, wo das meiste Öl zu erhoffen ist, wurden während 45 Jahren bloß zirka 6500 Meterzentner Rohöles gewonnen. Die Produktionsdaten der einzelnen Ölgebiete, welche in der Literatur erwähnt werden, sind lückenhaft und keineswegs stets genau. In Körösmezö soll Frommer & Co. (1896—1898) angeblich 100 Meterzentner Rohöles erzeugt haben. In Szacsal produzierte Dırner & Komp. (1883—1889) eine Zeit hindurch täglich 1'/’. Faß Rohöl. J. Devurscn gewann aus Bohrloch Nr. II binnen 4 Wochen 1508 Liter. In Dragomerfalva war die Produktion stets eine geringe. Von Zsibö besitzen wir bloß vom Jahre 1886 Daten. Binnen 1 Davon 30 q auf den Zeitraum 1870—1873. 448 D: THEODOR POSEWITZ. (214) einem halben Jahre wurden 27.000 Liter = 226 Meterzentner gewon- nen. Im Jahre 1888 wurden auch 100 Meterzentner Paraffin her- gestellt. In Szeleneze (Muraköz) wurden 1887—1896 1778 Meterzentner Rohöles gewonnen; 1900—1905 hingegen 29.000 Meterzentner, die größte Erzeugung in Ungarn. In Kroatien wurde 1882—1905 produziert. In Baljevace wurden 1902—1904 aus bituminösen Schiefern mittels Destillation 70 Meterzentner Öl (Ichthyol) gewonnen. Wie gering die Ölgewinnung Ungarns ist (555.000 q während 45 Jahren) sieht man am besten durch einen Vergleich mit anderen petroleumproduzierenden Ländern. So wurden in Galizien 1905 erzeugt 8,017.964 q, also fünfzehnmal mehr, als die ganze 45-jährige Produk- tion Ungarns. Deutschland produzierte 1904 896.060 q. Italien im Jahre 1903 25.000 q, Rumänien 1905 614.880 Tonnen = 37,000,000 q.* 3607 Meterzentner Rohöles Tabelle der Erdölgewinung in Ungarn während den Jahren 1860 — 1905. 3.4985 4.6145 1.488 5 1.5620 7.1690 8.1850 W. Zentner 6.857 12.994 6.4970 ? Br M.-zentner | 29.755| 29.375 | 35.167| 35.147 | Aa) I Überiag] 97.8055 | 130,412 FE: Im Gebiete der Berghauptmannschaften = 2 F Pe : | ‚| Beszter- | _ > 1 5 = | Oravieza | Nagybänya | Szepes-Iglö | ezehänya Zalatna |Budapest > 2 un & | 3: | u: 23 Tataros, /sibö, Komarnik, ) Keyiähkze Kroatien >53 | Stäjerlak | Szacsal, Izbugya- Turzöfalu| Sösmezö| ,. und a“ Körösmezö | radväny, Luh (Muraköz) 'Slavonien ——— nn — 1 Hıns Hörer : Das Erdöl und seine Verwandten. (Handbuch der chemischen Technologie 1906.) (215) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. Im Gebiete der Berghauptmannschaften 449 Nagybänya Szepes-Iglö Beszter- | ezebänya | Zalatna [Budapest | Zagreb =y- = 4 5 Oravieza | A © m 2A EEE S 4 E - Stäjerlak Sa 97.8655] 130.412 u ? 33.L24 32.460 43.392 43.392 17.807 17.562 16.932 16.793 19.670 19.370 19.660 19.660 17.930 17.930 16.400 16.400 16.456 16.456 18.750 18.650 7.430 7.430 216 — 1885 140 oe 1886 60 — 1887 286 er 1888 350 En 1859 683 ; 1890 9898 Er 1891 7262 — 1892 202 — 1893 143 — 1894 | 20.615 — 1895 | 20.8326 77 1896 | 21.799 Fr 1897 | 22.993 == 1898 | 24.709 _ 1899 | 21.247 _ 1900| 21.969 — 1901 | 22.935 E 1902 | 43.430 —_ 1903 | 28.021 —_ 1904 | 21.335 or 4.708 259.048 Tataros, Zsibö, Szaesal, Körösmezö 40 20.411 20.826 21.483 21.663 20.701 19.957 21.594 22.400 27.352 21.140 16.616 1.978 352.759 | Komarnik, Izbugya- radväny, Luh Turzöfalu| Sösmezö Szeleneze (Muraköz) | | Kroatien | Slavonien Spez. Spez. Spez. Petroleumanalysen. Rohöl von Felsökomarnik.ı Gew. 805°S bei 15° C. Leichte Ole u HN he re % Schweres Benzin: 2. abs N Zi Ed Schwere Öle AT Br Ta Koks nn See 070 « Rohöl von Mikova (175. 107). Gew. 082 bei 19° C. Leichtllüchtige, Die 2.2... 2: a sl Leichtes Öl (Petroleum) .. BE: _ 7 IHM Schwere Öle._ 2 EB Koks EURE TION NEUERE, N Rohöl von Krivaolyka (178. 20) (aus Bohrloch Nr. II in 217 m Tiefe). Gew. 0801 bei 19° C. Benzin,0—150° Gr 2... 2 a2 229 Brennöl151—300° 6-2. eb 292 48 Fi Schwere Öle über 301° _ _ _ _ _ . 2 3.00 « Rohöl von Lach (Ligetes) (64. 5; S1). Benzinz 1... aa Er Sa Leichte Öle bis 200° C _ _ Be ET Schwere Öle __ _ 2 EN. BET Vaselin ET I ES... VB "1; 5. Paraffin 21, 23. 1% Dr Sr De Bu Kehliger Rückstand +. EEE SEN Gase und Verlust“ 2.5. a ars. Sr ’ Analyse, ausgeführt in der Fiumaner Petroleumraffinerie. N (217) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 451 Rohöl von Körösmez6 (Lazescsina).! Spez. Gew. 081 bei 197° C. Val A ae, _ KT % De era nmene 2... A800 EEE N ee en Ye Ar | T. 7.’ Rohöl von Szacsal (174.:3). Bohrloch Nr. I (Deutsch). Schurfschacht (Diener). Spez. Gew. 0'837 bei 202° C. Spez. Gew. 0'842 bei 203° C. GIB er 72:0 167105 121507.6=., 2922 22,15°95% 120-3009 12... 2,2801 (0 1002300 .G..2 2.2651 « RDeR 300 nn 20, DI 178; N über 300° NER: 7 X Rohöl von Sosmezö (64. 53; 81. 213). Bohrloch Nr. IV: IV I ET RER EN AR Er, DSG Re Br STE SET LAN De ee 2 a DAT über 200° een und De Kohlen- Dyusate 1.732208 78 REN WR FR RBETOBNG Konliwer Muckstand . UMEIRF PIEISZIRHN WE Gaserund Verluste. N Er OR Bohrloch Nr. V: 3 ra dee ae Dh ee Le ee hä "ie EP LEE EN LP AUEBE A “300997 an 23T JENA IA BRBBDFORRE PR ER E wint eb II AR Seliwere.-Öle x... 3 Rei. SH DEN Schwere Öle, welche bei; Abkühlunge Br raffın in kleinen Blättehen absondern 1944 « Gase und, Verlust 1. GuoBya2 unkr.ch AO Bohrloch Nr. V (175): Spez. Gew. 0'85 bis 20° C. BEETEOTAE REDE IDEE RETTET EFT Es WIE über 300° ta Kol une igend 1 Analysiert von A. v. KALEcsınszKY. 4592 D: THEODOR POSEWITZ. Rohöl von Zsibo (165. Spez. Gew. 083 bei 14° R. Bohrloch Nr. I (Valea rosiu) 0150 TOTER LEN 3 950-=2370° CE 2.940 270-3007 U 0 über 300° G 50°0 « Rückstand und Verlust 155 «J 7 7 7° 293). Bohrloch Nr. VI (Valea Fundatura) a } pe % u AST ERBER iR 630 « Erdwachshaltiger Sand von Szamosudvarhely (bei Zsibö) (77. 202). Aus dem lufttrockenen Sande wurde durch trockene Destillation gewonnen: Lichtgelbes Ol und Paraffin = 27.7 3:56% Durch Auskochung mit Wasser schwarzes Worhe 80.276 4 Im schwarzen Wachse wurde gefunden: Flüchtiges Öl und wenig Wasser Öliges lichtgelbes Paraffin Koks N DE . 262992 % r HE . 1078 « Erdwachshaltiger Sand aus dem Komitate Szilagy (von Szamosudvarhely) (92. :»). Aus dem lufttrockenen Sande wurde gewonnen: grauer Sand roter Sand Wachs 330% 394% Feuchtigkeit 0223 « 0:97 « Das Wachs des roten Sandes enthielt: Wasser ie a IE EEE Leichte Öle 0—150° C_!Lı su Dr 481% BEN ee ee .. 240% « über BROT IE EFF Koks HET WERE a Er ANRSEEETE Band... 3430 « Flüchtige Gase... = so ir LA ITBOOR (218) de u az a (219) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, 453 Bergteer von Nagyvarad (9. 1). Me ed ne, AO Bee ZERERBU DL » .. _ 266% a ee nen rn... 153% BD nn 1275 © Te BA N a a 3ZL € TEE 2 A ee en OA Se er Er, 2 00 Bergteer von Tataros! (176. 20). 160 Meterzentner reiner Bergteer gilt: 56% Destillate. 44 « Asphaltpech. Das Destillat liefert - Da NE an au. 5 20 100 Buttlere@le, no... 200-8, 2716-170 ae ed 3. v0 2 TOR Bituminöser Sandstein von Kovas bei Nagybanya (69. »). Schmelzpunkt des Bitumen bei 40—50° GC; durch heißes Wasser trennbar vom Sandsteine. Durch trockene Destillation wurde gewonnen: Bra el a 2 Fa 1 oe Faratünaniu al Shane lan sta a a EN FE EEE TTS BEER RE EEE RE EN IE Bituminöser Schiefer von Sztebnik (76. 20). Flüchtige und brennbare Stoffe._ _ _ _ 15°63% EN A N ee N Ed Ya 1 id: U FB Se Eee A Asche (unverbrennlicher Teil) _ — - — 7391 « Bituminöser Schiefer von Zborö (81. 213). Durch trockene Destillation wurde gewonnen: Schwere - .'.'...0.0.17,.,6268% , Wachsartige u. feste Kohlenhydrogene 1'6—-1'8 « 1 Ältere Analysen des Tataroser und Bodonoser Asphaltes siehe in (d. 7). 454 D: THEODOR POSEWITZ. (220) Bituminöser Schiefer von Stajerlak (30. »). Aus 100 Pfund Rohöl wurde 1871 gewonnen: Benziü .. mer Hr Zr TBERene ORG Leuchtöl BEN 1.29 2 PS > Schmieröls were... wa Se N. PEreng Parafünd zo Eu; 000,7 Ron... Rohöl von Szelencze (Muraköz).! Bohrloch Nr. V. aus 718m Tiefe: Spez. Gew. 0'85 bei 15° C. Spez. Gew. 0'812 bei 15° C. Benzin: 0—150°50 BEZ HL 0 BU El ee Petroleum 450-300°:G: .. BT Li über 3" RG .. u re re Paraffin 57: nn 22 ET ee Koks und Verlust VEERTEFE BELDN Rohöl von Mikleuska (Kroatien) (199). Spez. Gew. 0'976 bei 15°5° C. Durch fraktionierte Destillation wurde gewonnen: Wasser ar n E EIWEEO Be 250° On N re EN 200-300 46.7. a EHEN ARE 2 ADB bis 500° GC nicht verflüchtigende Bestand- teile ni a er ur OR Die bei der Destillation bis 260° C nicht verflüchtigten Bestand- teile (89%) gaben in Gegenwart von warmem Wasserdampf bei 300° C destilliert: Schmieröle® .. Zee ayan a 2 u bei 300 G nicht verflüchtigende Bestand- teilen ... in Aust aBee . E ! Analyse durch die Unternehmung Singer & Komp. ausgeführt. > Andere Analysen MürrLer (13) und Nork (93). Rückblick. Wenn wir auf das, was in Ungarn auf dem Gebiete der Petroleum- angelegenheit während der letzten 45 Jahren geschehen ist, zurück- blicken, so muß man leider bekennen, daß mehr Arbeit mit der Feder als mit dem Bohrer geleistet wurde. In den Ölgebieten der Karpathen wurden (insofern die in der Literatur veröffentlichten Daten und die Berichte der Berghauptmann- schaften diesen Schluß zulassen) zusammen 190 Versuchsschächte, bez. Bohrlöcher abgeteuft. Unter diesen erreichte die überwiegende Mehr- zahl, 80% = 153, keine 100 m Tiefe, 16% =29 keine 500 m Tiefe und nur 4% = waren tiefer als 500 m. Folgende tabellarische Zusammenstellung zeigt die Anzahl der voll- führten Arbeiten in den Ölgebieten der Karpathen :! Petroleumschüriungen längs der Karpathen 1850-1905. Bıs Bis Über Anzahl der 300 m | 500 m 500 m Schürfe Jahr hefa| Schächks hen, Böhrlächer 18501880 & eh Ar 1881— 1894 95 11097 .1775 wi 1895 — 1905 2 |. 14 S Zusammen 190 153 | 29 8 Diese geringe Arbeit erscheint noch geringer, wenn man sie (abgesehen von den Schürfungen in Galizien) mit den in der benach- barten Moldau. in dem Flyschgebiete getanen Arbeiten vergleicht. Das Flyschgebiet der Moldau entspricht an Längenausdehnung der Flysch- zone der Karpathen Siebenbürgens und beträgt ein Drittel der Flysch- zone vom Komitate Säros bis Brassö. In dem Petroleumgebiete der Moldau wurden bis Ende 1903 zusammen 696 Versuchsschächte und 1 Die erwähnten Zahlen machen keinen Anspruch auf Genauigkeit. Eines- teils sind die in der Literatur angeführten Angaben oft einander widersprechend, andernteils sind die Berichte der Berghauptmannschaften, besonders was die älteren Schürfungen betrifft, zuweilen lückenhatft. 456 D: THEODOR POSEWITZ. (222) Bohrlöcher bis zu 40—600 m Tiefe abgeteuft,' also neunmal mehr als in Ungarn. Die Versuchsschächte, welche die Tiefe von 100m nicht erreichten, haben keine Bedeutung. Die Tiefe betrug zumeist 40—60 m. Insofern hatten sie noch einen Wert, als durch sie die Ausdehnung des Öl- gebietes bestimmt werden konnte, wie in Sösmezö, Körösmezö, Zsibö und im Izatale. Lassen wir ferner die 3 Bohrungen in Recsk sowie die 6 Bohrungen in Zsibö außer Rechnung, da diese nicht zur Flysch- zone gehören, so verringert sich die Anzahl der Schürfungen von 37 auf 28. Und von diesen 28 verunglückte die Hälfte. Tabellarische Zusammenstellung der über 100 Meter tieien Bohrlöcher in der Flyschzone der Karpathen. Ursachen der Einstellung der Olgebiete Bohrung Anzahl der Bohrlöcher Turzöfelü . — Kapitalmangel. Wenig Erfolg. PBoroyer.e- Felsökomarnik Bohrung in Betrieb. Röhrenenge. Mangel an Lust. Krivaolyka Vernagelt. Izbugyaradvany Röhrenenge. Mangel an Lust. Szukö BB... 1. Körösmezö Ganz ohne Erfolg. Röhrenenge. Mangel an Lust. Vernagelt. Szacsal Vernagelt. 2 1 1 2 1 1 5 3 6 l Balıza .. ea Vernagelt. w Sösmezö ... ... Vernagelt. Zusammen __ Von den 28 Bohrlöchern war bloß das einzige Szukoer Bohr- loch taub. Wahrscheinlich war die Bohrstelle nicht günstig gewählt, da das Bohrloch bis 1070 m sich stets in schiefrigen Schichten bewegte. Die Bohrung in Zborö ist noch nicht beendet. Von den beiden Bohrungen in Turzöfalu konnte man im vor- hinein sagen, sie werden kein Resultat aufweisen, da die Erfahrungen I Arbeiten der mit dem Studium der Petroleumregionen betrauten Kom- mission. Bucuresti, 1904, p. 18. = Tiefe am 6. Dezember 1906. a BRNO u N ı (223) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 457 gegen die Anwesenheit von größeren Ölbecken in den nordwestlichen Karpathen sprechen. In Felsökomarnik wurde die 826 m tiefe Bohrung angeblich wegen zu großer Enge des Röhrendurchmessers eingestellt. Ein ernster Unternehmer hätte die Bohrungen hier fortgesetzt. In Krivaolyka wurde infolge Bohrmeißelbruches das Bohrloch vernagelt, gleichwie in Sösmezö. In Izbugyaradväny (unweit Krivaolyka) zeigte sich das meiste Öl. Der ganze Bohrbetrieb ließ viel zu wünschen übrig. Ein ernster Unternehmer hätte die Bohrungen fortgesetzt. In Körösmezö waren technische Schwierigkeiten sowie Geld- knappheit die Ursache des Einstellens der Arbeit. In Batiza wurde das Bohrloch vernagelt. In Szacsal wurde infolge Ablebens des Unternehmers die Arbeit eingestellt. Das erste Bohrloch wurde vernagelt. In Luh wurden die Bohrungen durch den Unternehmer sistiert, da diesem in einem strittigen Falle Unrecht zugesprochen wurde. [Siehe p. 273,(39) u. 327 (93)). Bevor wir einige Schlußfolgerungen ableiten, resumieren wir kurz den Verlauf der Ölschürfungen. Von Ende der 1850-er Jahre bis 1882 wurde auf primitive Weise, mit primitiven Mitteln und ohne Fachkenntnis nach Öl gegraben, wo es sich obertags zeigte. Die Schürfungen erreichten zumeist eine Tiefe von 20—40 m und bloß in Luh wurde bis 60 m Tiefe vorgedrungen. Erfolg war keiner aufzuweisen. In den 1880-er Jahren begannen kapitalkräftigere Unternehmer zu schürfen und nun stieg erheblich die Hoffnung, daß es endlich gelingen werde Erdöl zu erschroten, zumal sich zwei große Geld- institute, die Wiener Länderbank und die Ungarische Kreditbank, an den Schürfungen beteiligten. Der Wiener Länderbank genügte der erste Mißerfolg (die Vernagelung des Bohrloches Nr. V in Sösmezö), um sich zurückzuziehen. Die Ungarische Kreditbank tat dasselbe in Körösmez6, als sich in einem Bohrloche bis 234 m Tiefe keine Ölspuren zeigten, das zweite Bohrloch jedoch bei 150 m infolge Torpedierung ver- unglückte. Beide Geldinstitute waren keine ernsten Unternehmer und brachten durch ihr voreiliges Zurückziehen die beiden genannten Ölgebiete unverdienter Weise in Mißkredit. Vom Jahre 1895 wurden staatliche Subventionen für Tiefbohrungen an Unternehmer verliehen, da die bisherigen Bohrungen — welche bloß in Ausnahmsfällen eine größere Tiefe als 200 m besaßen — zu 458 D: THEODOR POSEWITZ. (224) beweisen schienen, daß das Öl in bedentenderen Tiefen zu suchen sei. Doch auch jetzt gab es bloß wenig ernste Unternehmer; anderen- teils aber wurde die staatliche Subvention für die verschiedensten Ölgebiete bewilligt. anstatt bestimmte Gebiete genau mittels meBEEREN Bohrungen zu untersuchen. In Zsibö wurde an 50 Orten ohne Erfolg geschürft. Died Öl- gebiet fällt außerhalb der Flyschzone der Karpathen. Dasselbe ist bei Recsk in der Mätra der Fall. An vier Orten wurde resultatlos geschürft. Hier stellte sich später heraus, daß die Ölspuren auf ein zu kleines Terrain beschränkt sind, als daß auf einen Erfolg gerechnet werden könnte. Szukö ist in der Flyschzone der Karpathen der einzige Ort, wo die Bohrung ganz resultatlos verlief. Die Bohrstelle wurde — wie es scheint — ungünstig gewählt. In Sösmezö wurde an 24 Stellen geschürft. Die Vernagelung eines 15l m tiefen Bohrloches wurde als genügend erachtet den Be- trieb einzustellen. Seit 20 Jahren ruhen alle Arbeiten. In Körösmezö schürften sieben Unternehmer an 38 Stellen. Geldmangel machte sich hier stets fühlbar. Von den Versuchsschächten erreichte kein einziger 500 m, die meisten keine 100 m. In Felsökomarnik wurde bloß eine Tiefbohrung vorgenommen. ' Da das Resultat kein glänzendes war, zog sich die Ölschurf-Aktien- gesellschaft = Ungarische Kreditbank zurück, behielt jedoch ihre Schurfrechte. Ein ernster Unternehmer hätte die Bohrungen fortgesetzt. In Izbugyaradväny, unweit Krivaolyka, herrschte ein großer Schlendrian beim Betrieb. Ölausbruch erfolgte. Das Öl floß in den Bach, da keine Vorrichtungen da waren, es aufzufangen. Bei 500 m hörte man mit der Bohrung auf, da die staatliche Subvention bloß bis zu dieser Tiefe garantiert war. In Szacsal wurde an zwölf Orten geschürft. Die sieben Schurf- schächte der Firma Dieser & Komp. waren an nicht günstigen Stellen angelegt. Drei waren tiefer als 100 m und davon verunglückten zwei. J. Deurscn v. Harvan, ein ernster Unternehmer, bohrte drei Bohr- löcher ab. Das erste wurde vernagelt, die zwei anderen konnten nicht zu Ende geführt werden, da infolge des plötzlichen Todes des Unter- nehmers alle Arbeiten eingestellt wurden. Öl war in allen drei Bohr- löchern vorhanden. In Batiza wurde das 572 m tiefe Bohrloch, welches übrigens nicht günstig placiert war, vernagelt. In Luh schürfte man an elf Orten. Dr. BavrLın war der rüh- rigste und am meisten ernste aller Unternehmer. Von den vier nieder- (225) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, 459 gestoßenen Bohrlöchern verunglückte eins. Die gewonnene Ölmenge war nicht groß, doch befriedigend. Wegen Freischurfrechte wurde Dr. BantLın in einem Prozeß mit der Ungarischen Kreditbank ver- wickelt, in welchem er den Kürzeren zog. Darauf stellte er alle Boh- rungen ein. In Turzöfalu hatten zwei Bohrungen keinen Erfolg. Dies konnte im voraus gesehen werden, da in den nordwestlichen Karpathen Öl- spuren bloß sporadisch vorkommen. Das südwestliche Ölgebiet, die Muraköz und Kroatien, fallen unter eine andere Beurteilung. Hier wurden 71 Schürfungen unternommen, so weit die allerdings lückenhaften Daten es darlegen. Darunter hatten über die Hälfte (39) eine 100 m übersteigende Tiefe und 9 Bohrlöcher waren tiefer als 500 m. Von den Schurfschächten tiefer als 100 m fallen die meisten auf die Muraköz (35) und bloß 4 auf Kroatien. ’ Tabellarische Zusammenstellung der Petroleumschürfungen 1850 —1905 im südwestlichen Olgebiete (Muraköz—Kroatien). Tiefe Davon entfällt auf a) R die Muraköz Kroatien u. Slavonien An = = - 12 z I Jahreszahl Er Wi = & = 5 | Tiefe Ss 5, Tiefe _ .- = “n Pie) ee = = l=3 IRES sS|- | HER | Kr SE PR UBER EDER FR NM: el. = ei =E|.S 53 |33 |S53 |»23 |sS |33 a ae — g=} zo | ..—- — in Te) zo |2— — in =ın 02) 2) | I 1850—1880 | 20 | 20 | — — 1 1 ze ie 19 19 — — 1881-1894 | a | 6 | 51 1 DAB RT 1 1895-1905 | 39 | 6 | 9 Neal riihaeh eeilig a | | Zusammen | 71 32 30 9 3939| 4 99 6 | 32 | 28 1 3 | Die Muraköz ist das einzige Ölgebiet in Ungarn, wo ein — wenn auch geringer — Erdölbergbau existiert. Obwohl die Ölschichten der Muraköz das gleiche Alter besitzen wie die Gebiete in Kroatien, be- steht doch ein großer Unterschied zwischen beiden. In der Muraköz wechsellagern viel sandige Schichten mit Tonlagern. Erstere sind die Erdölträger. In Kroatien hingegen sind die Sand- oder Sandstein- einlagerungen so unbedeutend, daß sie gar nicht in Betracht gelangen können. Die zwei Tiefbohrungen in Mikleuska und bei Ivanic-Klostar zeigten dies zur Genüge. Deshalb ist in Kroatien wenig Aussicht auf großen Erfolg vorhanden. Mitt. a. d. Jahrb, d. kgl. ungar. Geol. Anst. XV. Bd. 4. Heft. 5 460 D: THEODOR POSEWITZ. (226) Aus obigem ist ersichtlich, daß man sich noch im unklaren dar- über befindet, ob in Ungarn durch Tiefbohrungen Erdöl in lohnender Menge erschrotet werden könne oder nicht? Der Schein spricht da- gegen, da alle bisherigen Versuche fehlschlugen. | Die Frage ist bloß die, ob die bisherigen Schürfungen zielbewußt unternommen wurden: und dies muß man bedauerlicherweise ver- neinen. In der Flyschzone der Karpathen ist noch kein ein- ziges Petroleumgebiet gründlich untersucht worden, so daß — so lange dies nicht geschieht — die Behauptung, Ungarn berge keine größeren Ölmengen, als unrichtig be- zeiehnet und die Petroleumfrage Ungarns als eine noch offene betrachtet werden muß. So wurde in Felsökomarnik und Izbugyaradvany (unweit Kriva- olyka) bloß ein einziges Bohrloch niedergestoßen, trotzdem sich Öl zeigte. Diese einzige Bohrung kann aber die Frage nicht entscheiden, ob Öl in genügender Menge vorhanden sei oder nicht; dazu sind mehrere Bohrlöcher notwendig. Doch dazu wollten sich die Unter- nehmer nicht entschließen. Es fehlte offenbar an dem nötigen Ernste. Auch in anderen Ölgebieten kommt es vor, daß man nicht in jedem Bohrloche Erfolg aufzuweisen hat und trotzdem werden die Bohrungen fortgesetzt. So war z. B. ein Drittel der in der Flysch- zone der Moldau abgetenften Schächte und die Hälfte der abgestoßenen Bohrlöcher ohne Erfolg. Hier arbeiteten jedoch ernste Unternehmer. In Ungarn kann man letzteres in der Zeit von 1895—1905 blob von zwei Unternehmern behaupten, von J. Drurscn in Szacsal und von Dr. Bantuın in Luh. Diese ließen mehrere Bohrlöcher ab- stoßen. Und doch wurden auch diese Arbeiten früher eingestellt, ehe sie Erfolg hätten aufweisen können. In Szacsal, da J. Drurscn plötz- lich starb, in Luh, da Dr. Bantuın im Streite mit der Ungarischen Kreditbank unrecht erhielt und infolgedessen die Bohrungen einstellte. Also auch von diesen Ölgebieten weiß man nichts Bestimmtes. Hier möge folgende Aussprache der rumänischen Petroleum- kommission erwähnt sein: ' «Die Unergiebigkeit der bestehenden Bohrlöcher, d. h. solcher, welche als unergiebig bezeichnet werden, muß nicht immer der Armut der Schichten zur Last gelegt werden, sondern vielmehr dem Mangel an rationellem technischem Betriebe oder dem einer guten Betriebs- 1 Arbeiten der mit dem Studium der Petroleumregionen betrauten Kom- mission. Bucuresti, 1904. (227) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN, 461 leitung. In den großen Zonen ist die Rentabilität kompromittiert wor- den durch den Mangel vorheriger Schürfungen und durch das Fehlen 'eines mit der Produktionsfähigkeit der Petroleumschichten in Einklang stehenden Betriebes. Auch bei schwacher Produktion kann ein von allen Gesichtspunkten aus rationeller und intensiver Betrieb . dahin- führen, daß diese in den meisten Fällen rentabel gestaltet werden.» Dies gilt auch für unsere Verhältnisse». Will man die Petroleumfrage in Ungarn zu einer Entscheidung bringen, so ist es notwendig, dab der Staat mit den jetzt noch üblichen Subventionsbewilligungen endgültig breche. Diese führten zu keinem Resultate. Der Staat möge die Petroleumbohrungen selbst in die Hand nehmen. So kann dieselbe durch seine Fachorgane die Bohr- punkte bestimmen, eine genaue Kontrolle über die Bohrung selbst ausüben, so daß der Betrieb ohne unliebsame Zwischenfälle bliebe. Dadurch könnten die einzelnen Ölgebiete der Reihe nach genau unter- sucht werden, und zwar nicht nur mit einem Bohrloche, sondern mit so vielen, als für notwendig erachtet wird. Nur auf diese Art läßt sich die Frage entscheiden, ob in dem betreffenden Gebiete Öl in genügender Menge vorhanden sei oder nicht. Die Reihenfolge der zu untersuchenden Ölgebiete wäre Tan In erster Linie wäre der von Ropianka nach Ungarn herüber- ziehende Ölzug Komarnik—-Mikova zu untersuchen, welche beide Öl- gebiete, bereits geologisch genau aufgenommen wurden und wo tat- sächlich Petroleum vorhanden ist. Von diesem Ölzuge läßt sich nach- weisen, dab derselbe die direkte Fortsetzung der Ölschichten des bekannten Ropianka sind. In zweiter Linie käme Luli, Körösmezö, Szacsal in Betracht. In dritter Linie Sösmezö. Dies deshalb, weil Sösmez6 nicht am inneren Karpathenrande, sondern am äuberen gelegen: ist und zu den Ölgebieten Galiziens, bez. der Moldau gehört. Sehr wünschenswert wäre es ferner die mit den Freischurfrechten getriebenen Mißbräuche möglichst einzudämmen. Scharenweise melden sich Unternehmer, nehmen sich Freischurfrechte und tun keinen Spaten- stich. Sie begnügen sich mit der jährlichen Entrichtung der: kleinen bergbehördlichen Taxen, halten jahrelang Ölterraine besetzt und hin- dern Andere an nützlicher Arbeit. E. Barter hat vollkommen recht, wenn er sagt (179. Nr. 8): «Wegen den Unfug mit den Freischürfen müßte man ein dem galizischen Naftagesetz ähnliches Gesetz schaffen oder aber energisch den Freischürfern gegenüber auftreten, indem man dieselben zwingte die im Berggesetze vorgeschriebenen Schurfarbeiten ununterbrochen 31* 462 D: THEODOR POSEWITZ, (228) in jedem Freischurfe besonders zu führen oder die Freischürfe zu entziehen. Sollte sich die Regierung zu. diesem energischen Schritte nicht entschließen, so helfen alle von ihrer Seite in Aussicht gesetzten Subventionen nicht, um eine Ölindustrie zu schaffen. «Durch die Verleihung von Freischürfen auf Petroleum ist bloß ein Monopol für einzelne Personen geschaffen, welches auf die Ent- wickelung der Industrie hemmend wirkt... «Man erlegt pünktlich halbjährlich die gesetzlich vorgeschriebenen Schurfberichte, ohne auch nur einen Spatenstich zu machen.» Bis 1903 waren 26853 Freischürfe angemeldet. Davon entfielen auf das Komitat Inländische Ausländische Unternehmer Zusammen Häromszek g 79 43 1929 Gsik Babe. % N HUB 47 949 Märamaros mr 60 388 648 Ung EINE. ZEUGE _- 70 Zemplen IE TE .. 389 159 541 Saros . ARE II 57 PA Trencsen .. N N 3 | = 1 Heves.. ... ER ht m & 5 -— B) Zula 2% A N ER) — 910 auf Kroatien EB 333 359 575 1644 1039 9688 Diesem Ausweise nach sind sämtliche Ölgebiete Ungarns mit Beschlag gelegt. Und doch wird nirgends geschürft, außer in Zborö und in der Muraköz in Szelencze. Erwähnenswert ist, daß sich von 141 Freischürfen in Körösmezö 135, also beinahe das ganze Ölgebiet in einer Hand befindet. Der Betreffende rührt keinen Finger. Die Ungarische Kreditbank besitzt 276 Freischürfe, und zwar 30 in Sösmezö, 27 in Luh, 9 in Homonna, 55 in Sztropko, 92 in Maköcz, 63 in Kroatien und tut keinen Spatenstich. In Sösinezö besitzt F. Ascner aus Graz seit zwanzig Jahren Frei- schurfrechte, ohne das Geringste zu tun. Möglich, daß die Betreffenden im eigenen Interesse richtig han- deln; dies ist jedoch im Gegensatze mit dem Staatsinteresse, welches erfordert, daß die Petroleumfrage endlich gelöst werde. Das Staats- interesse aber steht über jeglichem Privatinteresse. (229) PETROLEUM UND ASPHALT IN UNGARN. 463 Zusammenfassende Übersichtstabelle der Petroleum- sechürfungen in Ungarn bis Ende 1905 ee ee Anzahl Tiefe Größte [Geologisches der Tiefe Alter der Petroleumfundorte Schurf- Tree DE durch- bis bis über a bohrten objekte | 100 m | 500 m | 500 m | Bohrung | Sehiehten Ölgebiete längs der Karpathenkette. Turzotaluae ter 7093 Eozän D 3 1 1 HDORDO EEE LEWIS 1 — | 9001 « a et 1 A 4 4 = n _- « Felsökomarnik._ _ ... .. ae) 1 — = 1 820 « Komitat Zemplen? .. _. 5 12 12 = _ = « Mikovarı2.. 2 Brn fe) 7 7 —e En — « Boklaeainsens 3 3 = 5 = «“ Kriyaoiyka 2... = ® 2 — 2 _- 311 « Izbugyaradväany.. _ . . | & 1 — 1 — 500 f SZURGSSER N nd 1 —_ _ 1 1070 « Imwrtbigetes) . Er Fa 11 6 4 1 725 « Konosmezo..... AELz 5 38 33 5 =. 479 « SORGERE 2 u ne 12 & 7 1 655 « Dragomerfalva... ... ... a % 4 — — 85 Miozän, Batızal 22 22a ea rn 1 — — 1 589 Eozän Szelistye, ae Auhs > 5 5 I er = « Gyimea... Sl tiyant | 2 2 — — 180 Kreide 2aholae.e:. Zu enen 1 1 _ ul - Kreide Sösmezö .. | am äußeren 24 PA 3 5 = Kreide DliE:, Putnatal_. j Karpathenrande 1 1 = er nt Eozän Zsibö ... ... | Außerhalb der 50 44 5 1 806 Eozän Recsk... } Flyschzone 4 1 3 = 212 Miozän Südwestliches Ölgebiet (Muraköz — Kroatien). Muraköz Bänyavär (Peklenicza) .. .. —_ 4 3 1 — 350 Pliozän SIBLERGZEEEL AR m 2 3D 1 98 6 800 « Kroatien und Slavonien. BaauE d0l. 2 Br Na 1 1 _ _ — « beigovosselo,...:. Heer 15 15 — — — « BaklBılease, er ee 1 1 1 — — ae « Mikleuskar. ne ar 2 4 ) — 1 st « Lubera p 1 | 600 | « Poganac veliki Ma 7 6 1 _ _s « Keamiec-Klanana 7 1 -— 1 905 « Pilomacas sr =. 1 1° _— —_ 60 « 1 1906 Dezember. 2 Verschiedene Orte. 1. 11. . Petroleumvorkommen im Komitate Trencsen . Petroleumschürfungen im Komitate tn . Petroleum in den Komitaten Csik und er INHALT. Vorwort . Litbraie a4 Br Geschichtliche Daten BEE DE Die bituminösen Körper in Ungaın .. .. .. Die Verbreitung der Petroleunschichten _.. Das Alter der Petroleumschichten ee. Geschichte der Petroleumschürfungen in Ungarn .. Petroleumschürfungen in den Jahren 18501880 Die Zeitperiode 1880-1893 _. . .. E Petroleumschürfungen in den Jahren 18941905 x Beschreibung der einzelnen Petroleumgebiete. A) Petroleum am inneren Karpathenrande, Turzöfalu... Petroleumvorkommen in den Kömitatäh "Säros und 'z&inpich L a) Petroleumschürfungen im Komitate Säros... Zborö Regettö er Felsökomarnik =, — — b) Petroleumschürfungen im Komitate Zemplen .. Mikova ... Krivaolıka m Die Tiefbohrung bei Izbugyaradvany Die Tiefbohrung in Szukö Petroleum im Komitate Ung ar Inh (dagefes).a 1a =. Körösmezö rei ar Taraczujfalu (Felönenesaniiad) en 1 RER lzaszacsal und Dragomerfalva .. Batiza Gyimespaß — — Zabblat a 2 Nuen :., ur Seite 937, (8) 239 (5) - 30 (16) 254 (20) 256 (22) 258 (24) - 260 (26) 260 (26) . 263. (39) 270 (36) 377 (43) 277 (43) 280 (46) 293 (59) 293 (59) 296 (62) 296 (62) 302 (68) 303 (69) 310 (76) 315 (81) 318 (84) 320 (86) 321 (87) 330 (96) 330 (96) 341 (107) 342 (108) 363 (129) 365 (131) . 365 864 (1: 366 (132) (133) INHALT. B) Petroleum am äußeren Rande der Karpathenkette. Sösmezö... -.. Se.’ EEE a C) Petroleum außerhalb des Karpathenrandes. VI Petroleumspuren im inneren Becken der siebenbürgischen Landes- Belene ee ee 2 Pe x Re Pe VII. Petroleum am nordw Sriaken ade Aa ‚ueueisch‘ Eeibkrerchen Grenzgebirges ... Be ET EL NE VII. Asphaltvorkommen am westlichen Fuße des Rergchirgen im ae Bihar (Tataros, Felsöderna, Bodonos) .. — Tataros ... a EEE Felsöderna_... 4 ee Bodonos _... ae N 598 IX. Petroleumspuren im Matneebirgs TEE ir ne ee er Recsk _ EN N X. Pokölehinshnieh bei Napyhänye. 2 PISNIERIE| BR BE . Bituminöse Schiefer in Stäjerlak .. D) Das südwestliche Petroleumgebiet. X1l. Muraköz (Komitat Zala) __ ; Bänyavar (Peklenieza) Szeleneze (Selnica) A Slavonien SIAER- Pa . Petroleumschichten des Savetaler Olpuges k Petroleumschichten des Drautaler Ölzuges .. Mikleuska .. BOCH QoBr ern Petrovo selo.. Ivanic-Klostar OBERES IN N rn BE nt ce Poganae veliki „. Pitomada ... Baljevac... > Petroleumproduktion ... Petroleumanalysen Rückblick .. XII. u um 2 . 41 ( x ( . 414 (1 ( 432 ou Seite 367 (133) 385 (154) 392 (158) 396 (162) 177) 179) 180) 414 (180) 416 (182) 416 (182) 421 (187) 423 (189) 413 496 (192) 498 (194) 429 (195) (198) (201) (204) 435 ( to 10) 6 450 455 > on St Fe er er u u Fe [852 _ [53] — RG ud ae, IR Er 7 Re REN Fe ar > Re Ka 0 2 tik: abs , | % Fan > ” B. Be verartine Per ren Hal, sk RR a - R erire dı h: Kite a Wi ae BEL N en sobre STR ED IE en. a re \ ram: warn. Be Kid a a er nliähe Je EHE Br Pa fe rec ae ee NT ner ab TRETEN Di eg DE en rar k MarF je Bean Ar - Yi : LARBRUHFTIN EEE ar, ae u PERTRER TE HESKE ke; EBEN. Ba a ne et ee ag re ne ui Fa Beer a wir ee EISLRIIRE IE ln was wi, AukfozenmdaimaT Sie „IE ae m ki a ll E Wi A OR DR SEE ee Bir: je: Gran an a BL rl j bair, tal rue ER a a ee nn N DNS Se Oh EZ un , a Ar BR % inet ar ur ara lÜ. lateia ar ee sehe Fälle Br A ltr ERTELE SP. 1 DEREN? IT IE GC. Ku; u "Nr net in Auukite er ? Ya ih IE ep BE aan an „ Ba ei RUHE 2 ne RT Pi de 2 oe N de \ 25 FR ai a u et ar: ar Era. 7; o Tal haraaıy ” Te € ee 2139 °E | ir ri RR REPELNTN a re! j et ‚ are ten ar 38 iktey 84. 5 Mtyhranr WSRRFENT: y. ohren 2 Br we. er Br er RUE RN 3 2) 1 RL, ‘iR R = aan 8 sn U £ AS 3% ER 1. Hu tn ir BVZ Paar te 10 Vi uns ‚ N EN NE ur Br, Te . +4 ” - j L j u SUP Js PETE Band XV, Taf. XL. Mitteilungen a. d. Jahrbuche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt. Übersichtskarte \ | ; EB m: Farbenschlüssel: m. 33 e ; Trias ER, mv ) (Ns. Jura: Petrofeum- und Asphaffundorte D Ee 3 Tiassac a) ° _._ Kreide der 2 B I wer Eozän : a ; { SEE Miozän Fänder der ungarischen chrone Setmecztänga Pliozän o Petroleumfundorte 4 Asphaltfundorte r Natürliche Gasausströmungen von dr. Theodor Posewitz 1906. \ Sl in um \ Drägurmerfaloe Bauza Spmassal © Nagybanzge BUDAPEST \__ [2 5 4 D fe Veszprem 4 TELEGD:- Studien in Erdöl führenden Ablagerungen Ungarns. I. Die Umgebung v. Zsibö ji. Com. Szilägy. (Mit 2 Tafeln.) (1.40) — 6. Dr. Ta. Posewırz : Das Petroleumgebiet v. Körösmezö. (Mit 1 Tafel.) (—.60) 7. PETER Trerz::Bodenkarte der Umgebung v.. Magyar-Ovar (Ungar. Altenburg) (Mit 3 Tafeln.) (.—) — 8. B£La. v. Inkey: Mezöhegyes u. Umgebung v. agron.-geologischem Gesichtspunkte. (Mit 1 Tafel) (1.40) 12.60 . 1. J. Böckn :, Die geologischen Verhältnisse v. Sösmezö u. Umgebung „im Com. Häromszek, m. besond. Berücksichtigung d. dortigen Petroleum führenden Ablagerungen (Mit 1 Tafel.) (3.50) — 2. H. Horusırzky : Die agrogeologischen Verhältnisse d. Gemarkungen F Gemeinden Muzsla u. Bela. (Mit 2. Tafeln.) (1.70) — 3. K. v. Anppa : Geologische Aufnahmen im Interesse v. Petroleum-Schürfungefi im nördl. Teile d. Com. Zemplen in Ung. (Mit 1 Tafel.) (1.405) — 4. Ar. GeserL: Die geolog. Verhält- nisse d, Petroleumvorkommens in der Gegend v. Luh im Ungthale. (Mit 1 Tafel.) (—., 60) — 5. H. Horvsırzky.: Agro-geolog. Verh. d. III. Bez. d. Hauptstadt Budapest (Mit 1 Taf.) (1. 25)7 SPAR ER - 8.45 . 1, H. Böck# : Geol. Verh. d. Umgeb. v. N-Maros (M. 9 Tafeln) (3.- 33% 3. M. ScHLosser : Parailurus anglieus u. Ursus Böckhi a. d. Ligniten v. Baröth-Köpecz (M. 3 Taf.) (1.40) — H. BöckH : -Orca Semseyi, neue Orca- - Art v. Salgö-Tarjän. (M. 1 Taf.) — (1.40) — 3. H. Horusırzky : Hydrogr. - u, agro-geolog. Verh. d. Umgeb. v. Komärom. (—.50) — 4. K. v. Anna: Geolog. Aufnahmen im Interesse v. Be Schürfungen i. d. Comit. Zemplen u. Säros. (Mit 1 Taf.) (1.40) — 5. H. HORUSITZKY: Agrogeolog. Verh,. d. Staatsgestüts-Praediums v. Bäbolna. (Mit 4 Taf.) (2.40) — 6. Dr. M. v. Pärrr: Die oberen Kreideschichten i. d. Umgeb. v. Alvincz. Et 9 Tall) E00 > BR ae Erle, 28 Syn ID V. Bd. [1. Dr. K. GoRJanovıd- KRAMBERGER : Palaeoichthyologische Beiträge 4 (Mit 4 Taf.) (1.20) ver ‚angeführ ten Arbeiten aus den.«Mittheilungen» sind alle gleichzeitig auch in i Separat- Abdrücken erschienen. # Für 1882, 1883, 1884 ® BR - ee RL WHERE ee Be‘ ER TEEN N Be Be: ÄBET TAN EI 2 EIBBB 22 EST ee a ESPRSG. EL. SE ER ER « £ -% 1800 3227 20.02.70 SB 5.60 A iR ISIN ET A SE Kara MS d ASB2:E RT ET Se = Re SION we hen Jouann Böckn. Die kgl. a zehlalsee Wastalk‘ und damen Auss Objekte. Zu. der 1885 in Es Be AlRcapan: - ee ya NEN nn en Gesteine Ungarns.) ns RT MATYASOVSZKY d. es PEIRIK L. Az agyag-, UyER> ezement- es Industrie.) re EEE SR ee ie Kareesınszky A. Untersuchungen forräriunter Mens der Länder der ungar. Perrık L. Ueber ungar. SOHEHFUETIEN mit besonderer BerOC Kan fx, Rhyolith-Kaadlime 22 I an EL NE or Perrik L. Ueber die Verwendbarkeit der Rhyolithe für die Zwecke ‚der, ER mischen Industrie ... Dr ne Ar PerRık L. Der Hollöhäzaer (Kadvänyan. Rhyolith- -Kaolin EEE RE WE J. Böcku u. Ar. Geserr. Lagerstätten v. Edelmetallen, Erzen ete. Text BAe * or « « « « « « ee Karte PN Er General-Register der Bände I—X, der Mittheilungen aus den Jahrh. der ke geolog. Anstalt _.. ... EI eh u a General-Register der Jahrgänge 1889 — 1891 dakl Dahresberichtes der ir Y re Anstalt‘ ... __. nes 2 ar 6 FE EEE A. v. Karecsınszky. Die Minerälköhlen d. Länder d. ungan, Krone | m NOS, ÄNIARALKNELLIUNHLANULNLLLNUTG MITTEILUNGEN AUS DEM ‚erinnnindaen ; JAHRBUCH DER KONIL. UNGARISCHEN GBOLOGISCHEN ANSTALT. £ E XV. BAND. 2. HEFT. OBER DIE. = a MIETAMORPIIEN UND PALÄOZOISCHEN E “ GESTEINE DES NAGYBIHAR. & PAUL ROZLOZSNIK. 5 ee des Verfassers aus dem im April 1906 erschienenen ungar. Original : ER a BUDAPEST. iS e. 74 > ask BUCHDRUCKEREI DES FRANKLIN- VEREINS. r “ SR, & B06 N rinnen nur no Re an 5 © = = F = = = — = % Schriften und vd. Kärtanworke de der königl. ng Zu beziehen durch F, Kilians Nachfolger, Diinertäe Buchhandlung, Mitteilungen aus d. J ahrbuche der kgl. ung. Geologischen Anstalt. N l. Bd. II. Bd. VI. Ba. Vi, Bd. VIIL Bd. . [1. Heer 0. Ueber die Braunkohlen-Flora d. Zsil-Thales in ı Siebenbürgen. . [1. Hanıxen M. Die Fauna d. Clavulina Szaböi- Haan 1. Th. "Fora- . [1. Heer ©. Ueber perm. Pflanzen von Fünfkirchen. mu 4 Bu Geologischen Anstaltı Budapest, IV., Väczizuteza 1. HE. N es (Preise in Kronenwährung,) [1. Hanıken M. Die geol. Verhi. d. Graner Braunkohlen-Gebietes, (Mit einer geol. Karte) (—.64). — 2. Hormans K. Die geol. Verh. d. Ofen-Koväcsiee Gebirges. (1.—\. — 3. KocH A. Geol. Beschrb. d. St.-Andrä-Visegrad-, u. d. Piliser Gebirges (1.—j. — 4. HersıcH F, Die geol, Verh.d, nordöstl, , Siebenbürgens (—.24), — 5. Pivar A. Die geol. Verh. d. Umgeb. N. N Klausenburg (—.36)] --- --- - Be et (Mit 6 Taf.) (—.60). — 2. BöcknH J. Die geol. Verh. d. südl. Theiles d. Bakony. I. Th. (Mit 5 Taf.) (—.64). —3. Hormans K. Beiträge z. Kennt. d. Fauna d. Haupt-Dolomites u. d. ält. Tertiär-Gebilde d.- Dion Korkueter Gebirges. (Mit 6 Taf.) (—.60). — 4. Hanıken M. Der Ofner Meıgel. (—. ni a Me [1. Böcku J. Die geol. Verh. d. südl, Theiles d. Bakony. Il. Th. ( 7 Taf.) (1.32). — 2. Pivay A. Die fossilen Seeigel d. Ofner Mergels. (Mit 7 Taf.) (1.64). 3. Hantken M. Neue Daten z. geol. u. paläont. Kenntniss d. südl. Bakahy. (Mit 5 Taf.) (1. 20). u 4. Hormann K. Die Basalte d. südl. Bakony, (Mit 4 Taf.) (4.60)] -—- -.. 1: miniferen. (Mit 16 Taf.) (1.80). — 2. Roru S. Die erupliven Gesteine des Fazekasboda-Morägyer (Baranyaer C.) Gebirgszuges. (—.28). — er 3. Böcku J. Brachydiastematherium transylvanieum, .Bkh. et. Maty.,. ein neues Pachydermen-Genus aus den eocänen Schichten. (Mit 2 ee (1.—). — 4. Böcku J. Geol. u. Wasserverhältnisse d. rt der Stadt _ Fünfkirchen. (Mit -4 Taf.) (2.60)] --- --- ae Ta (—.80). — 2. Hersich F. Das Szeklerland, geol, u, palichE heschrb. "5 (Mit 33 Tafeln.) 1&.—)] -.- ı. --. --- ER SE 1) A [1. Böcku J. Bemerk. zu «Neue Daten z. ‚veol. u. "paläont. "Kennin. u’ süld. Bakony. (—.30). — 2. STAUB M. Mediterr. Pflanz. a. d, Baranyaer Com. (Mit 4 Taf.) (1.—). — 3. Hantken M. D. Erdbeben v. Agram im Jahre 1880. (Mit 8 Taf.) (2. 80). — 4. Posewirz T. Uns. geol. Kennt. v. Borneo. (Mit 1 Karte.) (—.80). — 5.. Haraväts J. Paläon. Dat, z. Konie* d. Fauna d. südung,. Neogen-Abl. I. D. pontische Fauna von Langen- feld. (Mit 2 Taf.) (—.70.) — 6. Poskwırz T. D. Goldvorkom, in Borneo. (—.40), — 7. Szrer£enyı H. Ueb. d. erupt. Gest. d. Gebietes z. Ö-Sopot - u. Dolnya-Lyubkova im Krassö-Szörenyer Com. (Mit 2 Taf) (1.44) — 8. Strauß M. Tert, Pflanz. v. Felek bei Klausenbug. (Mit I Taf.) (—64). — 9. Primics G. D. geol. Verhält. .d. Fogarascher Alpen u. d. benachb. rumän, Gebirg. (Mit 2 Taf.) (—.96). — 10. Poskwrrz 'T. Geol. "Mitth. ü. Borneo. I. D. Kohlenvork. in Borneo; II. Geol. Not aus, ‚Central- Borneo (—.60)] -.- [1. Feuix J. Die Holzopale Ungarns, in Fnsürhpiedgiashen Hinsicht . r L (Mit 4 Tafeln) (1.—). — 2. Koch A. Die alttertiären Echiniden Sieben- bürgens. (Mit 4 Tafeln.) (2,40). — 3. Grorter M. Topogr.-geolog. Ski der Inselgruppe Pelagosa in Adviatisch. Meere. (Mit 3 Taf.) (—.80). — 4. Posewirz T. Die Zinninseln im Indischen Oceane:; I. Geologie von. Bangka. — Als Anhang: Das Diamantvorkommen in Borneo. (Mit 2 Taf.) N (1.20). — 5. GeseLt A. Die geol. Verh. d. Steinsalzbergbaugebietes TOR", zw Soovär, ınil Rücksicht auf die Wiedereröffnung der ertränkten Steinsalz- grube. (Mit 4 Tafeln.) (1.70). — 6. Staug M. Die aquitanische Fl er des Zsilthales im Comitate Hunyad. (Mit 37 Tafeln) (5.60)].-- --- ar? [f. Hersich F. Paläont, Stud. über die Kalkklippen des siebenbürgi- schen Eirzgebirges. (Mit 21 Tafeln.) (3.90) — 2. Posewırz T. Die Zinn- % inseln im Indischen Oceane:: II. Das Zinnerzvorkommen u. die Zinngew. in Banka. (Mit 1 Tafel) (—.90) — 3. Po@ra Prrııpr; Über einige Spongien ur aus dem Doger des Fünfkirchner. Gebirges. (Mit 2 Tafeln) (-—.60) —- ER 4. Haravärs J. Paläont. Daten zur Kenntniss der Fauna der AO TREE: N Neogen-Ablagerungen. (II. Folge. Mit 2 Tafeln) (—.70) — 5. Dr. J Feuix, Beitr. zur Kenntniss der Fossilen-Hölzer Ungarns. (Mit 2 Tafeln) (—.60) — 6. Hauavärs J. Der artesische Brunnen von Szentes. (Mit 4 Tafeln) (1.—) — 7. Kıöpanıd M. Ueber Serpentine u. Serpentin-Ahnliehe‘ "Geologisch kolorierte Karten. ‘ (Preise in Kronenwährung.) A) ÜBERSICHTSKARTEN. Das Szeklerland :._ ---- -— RE EEE TE A Et; Karte d. Graner Braunkohlen- Geb. en TE TE a IE RE EA Be ER B) DETAILKARTEN. a). Im Maßstab 1: 144,000. 1. Ohne erläuterndem Text. Umgehung von Alsölendva (C. 10.), Budapest (G. 7., Györ (E.7.), Kapos- vwar-Bükkösd (E. 11.), Kapuväar fi D. 7.,, Nagykanizsa (D. 10.), Pecs- Se (F. 11.), Sopron (C. 7.), Szilagy- somlyö-Tasnad (M. 7.), Szombathely (C. 8.), Tata-Bicske ” 2.— (F. 7.), Tolna-Tamäsi (F. 10.) REN IRDR (E. 8.) vergriffen . A! Koch 0 '__2 7227 2 7:70 f Agrogeologische Karten. - a « Magyarszölgy&n—Pärkäny-Näna (Z. 14, K, XIX) Eıl. v. 'H. Horusırzky __- A AR Di e . « Szeged-Kistelek (Z. 20, K: "XXII) Erl. v. P. Taeıız .._ A XI. Bd. er Gesteine aus. der Fruska-Gora (Syrmien) (—.24) — 8. Haravärs J. Die zwei artesischen Brunnen von Höd-Mezö-Väsärhely. (Mit 2 Tafeln) (—.70) — 9, Jankö J. Das Delta des Nil. (Mit 4 Tafeln) (2.80)].-. 1. Marrıny S. Der Tiefbau am Dreifaltigkeits-Schacht in Vichnye, — oTÄR J. Geologischer Bau des Alt-Antoni-Stollner Eduard-Hoffnungs- schlages. — PrracHy F. Geologische Aufnahme des Kronprinz Ferdinand- Erbstollens (—.60) — 2. LörenturyY E. Die pontische Stufe und deren Fauna bei Nagy-Mänyok im Comitate Tolna. (Mit 1 Tafel) (—,60, — 3. Miczyäszky K. Über einige Pllanzenreste von Radäcs bei Eperjes, Gom. Saros (—.70) — 4. Dr. Staus M. Etwas über die Pflanzen von Radäcs bei Eperjes (—.30) — 5. Haraväıs J. Die zwei artesischen Brunnen von Szeged. (Mit 2 Tafeln) (—.90) — 6. Weiss T. Der Bergbau in den siebenbürgischen Landestheilen (1.—) — 7. Dr. ScHararzık F, Die Pyroxen-Andesite des Cserhät (Mit 3 Tafeln) (5.—)] Bu; . [1. Primics G. Die Torflager der siebenbürgischen Landestheile (—.50) — 2. Haravärs J. Paläont. Daten z. Kennt. d. Fauna der Südungar, Neogen- Ablag. (III Folge), (Mit 1 Tafel) (—.60) — 3. Inkey B, Geolog.-agronom. Kartirung der Umgebung von Puszta-Szt.-Lörinez. (Mit 1 Tafel) (1.20) — 4. LÖRENTHEY E. Die oberen pontischen Sedimente u. deren Fauna bei Szegzärd, N.-Mänyok u, Arpäd. (Mit 3 Tafeln) (2.—) — 5. Fucus T. Tertiärfossilien aus den kohlenführenden Miocänablagerungen der "Umgebung v. Krapina und Radoboj und über die Stellung ‘der soge- nannten «Aquitanischen Stufe» (—.40) — 6. Koch A, Die Tertiär- bildungen des Beckens der siebenbürgischen Landestheile, I. Theil. Paläogene Abtheilung. (Mit 4 Tafeln) (3.60)] -- --- --- =. __. I Böckn J. Daten z. Kenntn. d. geolog, Verhältn, im oberen Abschnitte es Iza-Thales, m. besond. Berücksicht. d. dort. Petroleum führ. Ablager, - (Mit 1 Tafel). (1.80) — 2. Inkey B. Bodenverhältnisse des Gutes ‚Pallag der kgl. ung. landwirtschaftlichen Lehranstalt in Debreczen. (Mit einer Tafel.) (—.80) — 3. HaravArs J. Die geolog. Verhältnisse d. Alföld (Tieflandes) zwischen Donau u. Theiss. (Mit 4 Tafeln) (2.20) — 4. GEsELL A. Die geolog. Verhältn, d. Kremnitzer. Bergbaugebietes v, montangeolog. Standpunkte. (Mit 2 Tafeln.) (240) — 5. Rork v. TeLesD L. Studien in Erdöl führenden Ablagerungen Ungarns. I. Die Umgebung v. Zsibö i. Com. Szilägy. (Mit 2 Tafeln.) (1.40) — 6..Dr. Posewırz T. Das Petroleumgebiet v. Körösmezö. (Mit 1 Tafel.) (—.60) 7. Trerız P. Bodenkarte der Umgebung v. Magyar-Övar (Ungar, Altenburg) (Mit 3 Tafeln.) (2.—) —: 8. Inkev B, Mezöhegyes u. ‘Umgebung v. agron.-geologischerf® Gesichtspunkte, (Mit 1 Tafel) (1.40) [1. BöckH J. Die geologischen Verhältnisse, v. Sösmezö u. Umgebung im Com. Häromszek, m. besond. Berücksichtigung d. dortigen Petroleum führenden Ablagerungen (Mit 1 Tafel.) (3.50) — 2. Horusırzky H. Die agrogeologischen Verhältnisse d. Gemarkungen d. Gemeinden Muzsla u. Bela. (Mit 2 Tafeln.) (1.70) — 3. Appa. K. Geologische Aufnahmen im Interesse v. Petroleum-Schürfungen im nördl, Teile d. Com. Zemplen in Ung. (Mit 1 Tafel.) (1.40) — 4. Geserr A. Die geolog. Verhält- nisse d. Petroleumvorkommens in der Gegend. v. Luh im Ungthale, (Mit 1 Tafel.) (—.60) — 5. Horusırzky H. Agro-geölog. Verh. d. III. Bez. . d. Hauptstadt Budapest (Mit 1 Taf.) (1.25)] -_- --- “ f1. Böck H, Geol. Verh, d. Umgeb. v. N-Maros (M. 9 Tafeln) (3.—) — 9. SCHLOSSER M. Parailurus anglicus u. Ursus Böckhi a. d. Ligniten v. - Baröth-Köpeez (M. 3 Taf.) (1.40) — BöckH H. Orca Semseyi, neue Orca- y | Xi. Ba. XIII. Ba. N N XIV. Bd. XV. Ba. 4 a r > je . ® 5 Be A AO ee 5 N 23 . ) RER: AUT Art v. Salgö-Tarjan. (M. 1 Taf.) — (1.40) — 3. Horusırzky H. Hydrogr. u. agro-geolog. Verh. d. Umgeb.. v. Komärom. (—50) — 4. Anna K, Geolog. Aufnahmen im Interesse v. Petroleum-Schürfungen: i. d. Gomit. Zemplen u. Säros. (Mit. 1 Taf.) (1.40) — 5. Horusrrzky H. Agrogeolog. Verh: d. Staatsgestüts-Praediums v. Bäbolna. (Mit 4 Taf.) (2.40) — 6. Dr, Pärry M. Die oberen Kreideschichten i. d. Umgeb. ‚v. Alvinez, ES EEE RT a A Er IE Re en ae FI [1.. Dr. GorJANnoVIiG- KRAMBERGER K. Palaeoichthyologische Beiträge (Mit 4 Taf.) (1.20) — 2. Dr. Paper K. Heterodelphis leiodontus nova forma, aus d. ıniocenen Schichten d. Com. Sopron in Ungarn. (Mit 2 Taf.) (&.—). — 3. Dr. Böck H. Die geolog. Verhältnisse des Vashegy, des Hradek u. d. Umgeb. dieser (Com. Gömör.) (Mit 8 Taf.) “(&.—) — 4. Br. Noposa F,: Zur Geologie der Gegend zwischen Gyulafehervär, Deva, Ruszkabänya und der rumänischen Landesgrenze. {Mit 1 Karte) (&—) — 5. GULn W., A. Lirra u. E. Tımk6ö : Über die agrogeologischen Verhältnisse des Ecsedi läp. (Mit 3- Taf.) (3.—).-- 1. Dr. Prınz Gy. Die Fauna d. älteren Jurabildungen im NO-lichen VERBK One REED RR Ara a er a Separatabdrücken erschienen. \ A . 11.44 9.10 8.30 12.60 8.45 13.70 14.20 10.10 R ‘Die hier angeführten Arbeiten aus den «Mitteilungen» sind alle gleichzeitig auch in J shräsbehht Aer kat. unser, Beclok Aula Für 1889, 1883, 1884 ... vergriffen Für 1895 ee > FR ir Re, HIERBEI ae Mate EL LE LIBDR Sles S RE a BSR EEE TEETE BIEN ZER BOT BE FE ERS EBERLE ES Bee en Fe FRE, 58ER ehe! ERTL N A880 EN a BL NEE er h1BIO Er ET EEE MINE IA ke ABIT ee ea en nn RA er ee u ROBERT a A 1003. (4 u a Ra 893: LEE BE TA ER Te a BD u RER Ch a er WR EN U Publikationen der kgl. ungar. Geolog. Anstalt. BöcKH, JoHann. Die kgl. Anbahe Geologische Anstalt und N Aue En En 5 Objekte. Zu der 1885 in Budapest abgehaltenen allgemeinen. AuSMEUBE Zu rl e saminengestellt. Budapest 1885 . ._._ ... „um nn BER BÖCKH, JOHANN u. ALEX. GESELL. Die in Betrieb stehenden u. im Aufschlusse - begriffenen Lagerstätten v. Edelmetallen, Erzen, Eisensteinen, Mineralkohlen, Kr Steinsalz u. anderen ee a d. Territ. d. Banger d. Ba. Krone. zw. (Mit 1 Karte). Budapest 1898 ._- .... -. Ba BETT SEEN IHNEN BöcKH, JoH. u. TH. v. SZONTAGH, Die kel. age Geolog. Anstalt, Im Auftrage Ai d. kgl. ungar. Ackerbaumin. 1. v. Daränyı. Budapest 1900.- a ST x HaravArs, Gy. Allgemeine u. paläontölogische ARALRE = Sontibchen Stufe ES Ungarns. Budapest 1904 '_. a a a Er en Ps A 1.60 v. Hanıken, M. Die Kohlenflötze und der Kohlenbergban in den Ländern der rs ungarischen Krone (M. 4 Karten, 1 Profiltaf.) Budapest: 1878 Eu ER BR v. KALECSINSZKY, A. Untersuchungen feuerfester Thone d. Länder d. ungar. Krone. h Budapest Bde ae A Ma ra ET FE * v. Kauecsınszky, A. Die Mineralkohlen d. Länder. d. ungar. Krone mit beson- derer Rücksicht auf ihre Zusdmmensetzung u. praktische Wichtigkeit (Mit 1 Karte). Budäpest 1909 KB SE ER BagEer Detrart: Prrwik L. Ueber ungar. Porcellanerden, it besonderer. Berteksichtigung der Rhyolith-Kaoline. Budapest 1837 ° .. ur ge re a Sa 4 PETRIK L. Ueber die. Verwendbarkeit der Rhyolithe für die Zwecke ‚der kera- De nischen Industrie. Budapest 1888 _.. ... a 2, Pwrrık L. Der Hollöhäzaer (Radvänyer) Rbyolith- Kaolin, Büdäpest. 1889 12 er General Register der Jahrgänge 1882 - 1891. des Jahresberichtes der Kal, Buger, Geolog. Anstalt .. ..- Da N N a General-Register der Bände IX der Mitteilungen aus dem Yeah, der kal. ungar. h Geolog. Anstalt -_._ \... =. ln Fl EN ARE EL Fe Katalog der Bibliothek und allg. RER 9 der a ung. Der Anstalt Be und ch Nachtrag. 2a ER ee a rn NE Er al u Se Eh a ea N. Y. Asınsmr OF oßlenSca As AUS DEN MITTEILUNGEN AUS DEM JAHRBUCHE DER KGL. METER GEOLOGISCHEN ANSTALT, DK. re > . BEITRÄGE ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK DES GEREESE-GEBIRGES. HANS 3 en (MIT EINER ZINKOGRAPHISCHEN TAFEL UND ZWEI PROFILEN IM TEXT.) Dem im August 1906 erschienenen ungar. Originaltext vollkommen gleichlautend. BUDAPEST. BUCHDRUCKEREI DES FRANKLIN-VEREINS. 1906, u er ER EER? 0 en a ee T> 7 = > ONE : Be N: m ee een nn = = = | Be: MITTEILUNGEN E AUS DEM = _ 1 JAURBUCHE DER KÖNIGE. UNGARISCHEN REOLORTSCHEN ANSTALR | & - a —— EiTE . Bi. 5022,05 XV..BAND..4 (SCHLUSZ) „HEFT. = I 1 e ii EN) ROLEUN u AspIl AL : s von | | - > 2... 2...Dr. THEODOR POSEWITZ. . ; = 5 (MIT TAFEL XL.) | - | 7 Übertragung des Verfassers aus dem ungarischen Original. x z | (Ungarisch erschienen im Dezember 1906.) E : ar BUDAPEST. 3 Ei : | ı E a BUCHDRUCKEREI DES FRANKLIN-VEREINS. n | 1907. H Si N SR au AT rt RE UN h 345 m j u e BR AR ü Br * ER INEN I ? RE u, Ser TE LE IN DEE RENTE E > Ku wur. a * tl. Bd. 11. Bd. IL. Bd. 1 /. Rd. VI. Bd. d. Fauna d. südung. Neogen-Abl. I. D. pontische Fauna von- Langen. VI. Bd. VHR Ba. Bohriktert und Kartenwerke der | ante . [1. Heer ©. Ueber perin. Pflanzen von - -Fünfkivchen. "(Mit ‘4 Tafeln) (80). — 2. Hersıch F. ‚Das ED, u paläont.. Br. ne Anstalt, x S = % Bine st, IV., Veezi- uteza. Er PrBISe, IR Kronenwährung) 1. ER M. Die geol. Veh. d. Graner Hits na kalten: a > 3 geol. Karte) (—.64). — 2. Hormann K. Die geol. Verh. d, Ofen-Koväesier Gebirges. (1.—. — 3. Koch A. Geol. Beschri.. d. St. ‚-Andrä-Visegrad-, u. d. Piliser Gebirges {1.--). — 4. Hensıen I. Die geol. Verh. d, nordöstl. Siebenbürgens (—.24). — 5. Pävar A, DR: geol. Verh. de ‚Umgeh, VerERe Klausenburg (—.36)] ..- .-.. ae BE [4. Heer 0. Bene! die Brannkohlen- v Jona. . Zoil-Thales in Siehenbütgen. Fr (Mit 6 Taf.) (—.60). — 2. Böckn J. Die geol. Verh.’d. südl. 'Theiles d. Bakony. I. Th. (Mit 5 Tat.) (—. 64). — 3. Hormans K. Beiträge z. Kennt. d.. Fauna d. Haupt-Dolomites u. d. ält,. ‚Tertiär-Gebilde d. Ofen-Koväcsier “ Gebirges. (Mit 6 Taf.) ( -.60). = 4. Hanıken M. Der Ofner Mergel. (—16)] [1. Böcku J. Die geol. Verh. d. südl. '"Theiles d. Bakony. H. Th. (Mil 7 Taf.) (1.32). — 2. Pävay A. Die fossilen Seeigel .d. Ofner Mergels, (Mit 7 Taf.) (1.6%. — 3. Hanıken M. Neue Daten z. geol. u. paläont. Kenntniss d. südl. Bakony. (Mit 5 Taf.) (1. 20). cd Hormans R. ‚Die, 3 Basalte d. südl. Bakony. (Mit 4 Taf.) (4.60)] -_: . ._. En [1. Hanıken M. Die: Fauna, d. Clavulina Szaböi- Sehichfen.) ;- Th. han miniferen. (Mit 16 Taf.)' (1.80). — 2. Be S. Die erupliven Gesteine Sf Fazekashoda-Morägyer -(Baranyaer G): Gebirgszuges. (—: 23). er . Böcku J. Brachydiastematherjumn transylvanieum, Bkh. et Maty., es ein neues Pachydermen-Genus aus den eocänen Schichten. (Mit 2 Taf.) (1.—). — 4. Böck J. Geol, u. Wasser verhältnisse d. ‚Umgeb, ‚der Stadt Fünfkirchen. (Mit 1. Taf.) (2.60) ] (Mit 33 Tafeln.) (1&.—)] . a0, 2 [1. Böcku J.. Beinerk. zu «Neue. Datehn) 2. reol. u: . paldont. Keüntn. en süld. Bakony. (—.30). — 2. Sraus-M. Mediterr. Pflanz. a. d. Baranyaer Ar Com. (Mit 4 Taf.) (1). — 3, Hantken-M. D. Erdbeben v. Agram im’ er Jahre 1880. (Mit 8 Taf.) (2.80). — 4. Poswwrrz T. Uns. geol. Kennt. v. Borneo. (Mit 1-Karte.) (—.80). — 5. Haravärs J. Paläon. Dat. z. Kennt. feld. (Mit 2 Taf.) (—.70.) — 6. Poskwrrz T. D. ‚Goldvorkom. in -Borneo: 3 (—.4), — 7. Szrerenvyı H. Ueb. d. erupt. Gest. d. Gebieles z. O-Sopot. u, Dolnya-Lyubkova im. Krassö-Szörenyer Com. -(Mit 2 Taf). (1. MAN 8 Strauß M. Tert. Pflanz. v. Felek bei Klausenburg. (Mit 1 Taf.) (—64).— IB 9. Primics G. D geol. \Verhält. “ Fogarascher Alpen u. d. benachb, runän. Gebirg. (Mit 2 Taf.) (—:%). — 10. Posewirz 'T. Geol. Mitth. ü. Borneo. I. D. Kohlenvork. in. Borneo;. TI. Geol. ‚Not aus ‚Central Borneo (—.60)] . = --- [1. Fenix J. Die "Holzopale ee in. role Henkleht (Mit 4 Tafeln) (1.—). — 9, Koch A. Die 'alttertiären Rchiniden Sieben- bürgens. (Mit 4 Tafeln.) (2,40). — 3. Grornenr M. 20 „geolog. Skizze Jder Inselgruppe Pelagosa- im Adriatisch. Meere, (Mit 3 Taf.) (—.80). Br t. Posewirz T. Die Zinninseln im Indischen Oceane:. I: Geologie von Bangka. — Als Aubang: Das Diamantvorkomımnen in Borneo: Mil 2 Taf.ı nei (1.20). — 5. GeseLu A. Die geol. Verl. d. Steinsalzbergbaugebietes von Soovär, ınil Rücksicht auf die Wiedereröffnung der ertränkten Steinsalz- " > grube. (Mit 4 Tafeln.) (1.70). — 6. Stau» M.- Die aquitanische Flora des Zsillhales im Conitate Hunyar, ıMit:37 Tafeln) (5. 601] -.-- ma (1. Herbicn ". Paläonl, Stud. über die Kalkklippen des siebenbürgi- schen Erzgebirges. (Mit 21 Tafeln.) (3.90) — 2. Posswırz T, Die Zinn- inseln im Indischen Oceane: II. Das Zinnerzvorkömmen u. die Zinngew. , in Banka. (Wit 1 Tafel) (—.90) — 3. Po&ra Pu,tep, Über einige Spongien aus den: Dogrer des Fünfkirchner Gebirges. (Mit 2 Tafeln) ( a -- Sn 1 ' Geologisch Kkolorierte Karten. (Preise in Kronenwährung,) A) ÜBER SICHTSKARTEN. Das Szeklerland .. .... __. ENDE EN EN N er Karte GESrEN OR BraunKkonlenaienan Zu a TE EN ET N RN EL Zn: 9,— P2 B) DETAILKARTEN. a) Im Maßstab 1: 144,000, 1: Ohne erläuterndem Dt Umgehung von "Alsölendva (C. 10.), Budapest (G. 7.), Györ (E.7.), Kapos- 4 « « « « “ « “ D « Li « ; ... 0... nn nn. ana nm = am. ana a0 Pr dere a0” > r% aaa aa er x $ var-Bükkösd (E. 11.), Kapuväar ‘(D. 7.), Nagykanizsa - (D.:10.), P&cs-Szegzärd (F. 11.), Be: (C..7.), Szilagy- .somlyö-Tasnad (M. 7.), Szombathely ((C. 8.), Tata-Bicske (F. 7.), Tolna-Tamäsi er Koh ERS on (I (E. . vergriffen Darda(F..13.). 2. .-: ir RE u £ 4.— ' Karäd-Igal (E. 10.) __ : 1 Ba ur 4.— . Komärom (E. 6.) Ay: Teil jenseits der "Donau) RS In AR N AR ara EL TEE GE RT BE NE RER d— WEREPBFOSAN AD. DIN Sc en N a. ee ;Mohaäcs (F. 1a = ER MeTRN, Bas SRARAN DOREEN 4.— Nagyväzsony-Balatonfüred ( (E. 9.) ET N RO EN Pozsony (D. 5.) (der Teil jenseits der Donau) ... ... .__. 4.—- ISArvVAarJanoshase.(D. 8)... MT Er EN La WSEHORIOTTFErRAlOZANEL BI EN AN 4.— Bümeg-Eigarszer (Dh... Den a ENT Bi Szekesfehervär (F. 8.) _. .. BISHER A TIEREN TER: A— . Szentgothard-Körmend (C. 9.) BES re DE Ta I BE BR ROTER (E. RATE EN N a DE a N 4,— 2. Mit erläuterndem Text. Fehertemplom (K-15.); Er. 5 I: HALayarSı 0 EE 4.60 ' Kismarton (C. 6.), (Karte vergriffen). Erl. v.L. Rora v. MeLkeD 1.30 - Versecz (R. TAN) ERLOV. DE BRRLAVATS La NEE TED b) Im Maßstab 1: 75,000, | 1. Ohne erläuterndem Text. Petrozsöny (Z. 24, K.XXIX), N RanDaR (2.24. C. N vergriffen GeuraGulgo (Zi 16. RRRURN anne. Pi Hadad-Zsibö (Z. 16, K. XXVIN) RT RE, ET Lippa (Z. 21, K. XxV) EIER 1 aNRE CN Le EEE 6.— Zilah (Z. 17, K. RN IE a N ER . A 2, Mit erläuterndem Test. x ‚Alparöt 12.17, K. XXIX) Er! DA, Koch. ©. 6.60 Bänffyhunyad (2,.,18,K. RN Erl. v. Dr. A. Koch und Dr. K, Hormann . a ea 7.50 Bogdän (Z. 13, K. XXX) El. v. Dr. T. Posswirz .._ ... 7.80 Budapest-Szentendre (Z. 15, K. XX) Erl. v. Dr. F. Scuararzık 10.40 Budapest-Töteny (Z. 16, K. xx) Erl. v..#.HaLavArs is 2.9 Kismarton (Z..14, K. XV) Erl. v. L. Rote v. Teseed.... 4 Kolosvär (Z. 18, K. AXIX) Erl. v. Dr. -A./Köck. 2 22: 2.6.60 Körösmezö (Z. 13, K. XXXI) Erl.. v. Dr. T. Posewrrz.. ... 7.80 Krassova— Teregova (Z. 25, K. XXVJ) Erl. v. L. RortH v. Tetesnp 6.— pr riet (Z. 14, K. XXX) Erl. v. Dr. T. Posewirz ‚8,40 Nagybänya ER K. XXIX) Erl. v. Dr. A. Koch u. A, Gesell 8.—' :Nagykäroly-, 8 (Z. 15, K. XXVII Erl. v. Dr. T. SzontasH ___. 7.— Tasnad- Szöplak. 2. 16, K. XV) ee .« re. 8.— Torda (Z. 19, K. XXIX) Er). v. Dr; A. Koen 2. 2 7,70 Agrogeologische Karten. "Magyarszölgy&n—-Pärkäny-Näna (Z.: 14, K. El: Er. v. H. Horusıtzky _ ... le AND Szeged -Kistelek 163 20, K. XXI) Erl. v. P. Terz. zu 5. 4 RR E% Paläont, Daten. zur Kenntnisse der Fauna der Südungar. Neogen-Ablagerungen. (ll. Folge. Mit 2 Tafeln) (—.70) — 5. Dr. J. y i ' Fecıx, Beitr. zur Kenntniss der Fossilen-Hölzer Ungarns. (Mit-2 Tafeln) 7 60) — 6.. Harvavärs J. Der artesische Brunnen von Szentes. (Mit 4 'afeln) (1.—) — 7. Kısparıd M. Ueber Serpentine u. Serpentin-ähnliche RER - Gesteine aus der Fruska-Gora (Syrmien) <(—.24) +8. Haravars J. Die © zwei artesischen Brunnen. von Höd-Mezö-Väsärhely. (Mit 2 Tafeln) (—70) — 9. Janko J. Das Delta des Nil. (Mit 4 Tafeln) (2.80)].--- --- X. Bd. 1. Marrıny S. Der Tiefbau am Dreifaltigkeits-Schacht:in Vielinye., — OTAR J.- Geologischer Bau des Alt-Antoni-Stollner Eduard-Hoffnungs- 0.0 schlages. — Perachv F, Geologische Aufnahme des Kronprinz Ferdinand- 0°, Erbstollens (—.60) — 2. Lörexzuey E. Die pontische Stufe und deren Fauna bei Nagy-Mänyok im Comitate Tolna. (Mit 1. Tafel) (—.60) — > 3. MıczyNszky K. Über einige Pflanzenreste von Radäcs bei Eperjes, Coni. 2°... Säros(—.70) — 4, Dr. Staus M. Etwas über die Pflanzen von Radäcs bei 7 Eperjes: (—30) — 5. Haraväıs-J. Die zwei artesischen Brunnen von rn. Szeged. (Mit 2 Tafeln) (—90) — 6. Weiss T.-Der Bergbau in den SUR dr -siebenbürgischen Landestheilen (1) — 7. Dr. Scuararzık F. Die RER Pyroxen-Andesite des Gserhät (Mit 3 Tafeln) (5.—)] _- -.- ©... _- Be 2 X b, u. ‚Prinics G. Die Torflager der siebenbürgischen Landestheile (— 50) — a . Haravärs J. Paläont. Daten z. Kennt. d. Fauna der Südungar. Neogen- 32 rn A hiäge (II Folge), (Mit 1 Tafel) (—.60) — 3. Inkey B, Geolog.- DE “= Kartirung der. Umgebung von Puszta-Szt.-Lörinez. (Mit 1 Tafel) (1.20) — ‘4. LÖRENTHEY E. Die oberen pontischen Sedimente. u. deren bei Szegzärd, N.-Mänyok u. Ärpäd.. (Mit 3 Tafeln) (2,—) — 5: Fucas T. - Tertiärfossilien aus den kohlenführenden Miocänablagerungen der Umigebung v..Krapina ‘und Radoboj und über die Stellung der soge- nannten «Aquitanischen Stufe» (—.40) — 6. Kocn A, Die Tertiär- - > bildungen des Beckens .der siebenbürgischen Landestheile, I. Theil. - Paläogene Abtheilung. (Mit 4 Tafeln) (3.60)] -- Se fi. Böcku J. Daten z. Kenntn. d. geolog. Verhältn. im’ oberen Abschnitte des Iza-Thales, m. besond. Berücksicht. d. dort. Petroleum führ. Ablager. (Mit 1 Tafel). (1.80) — 2. Inkey B. Bodenverhällnisse des Gutes Pallag. der- kgl. ung. landwirtsehaftlichen Lehranstalt in Debreczen. (Mit einer Tafel)‘ (—.80) — '3. Haravaıs J. Die geolog. Verhältnisse d, --Alföld (Tieflandes) zwischen Donau u. Theiss. (Mit 4 Tafeln) (2.20) — 4. GEsELL A. Die geolog. Verhältnm d. Kremnitzer. Bergbaugebietes v. _ montangeolog. Standpunkte. (Mit 2 Tafeln.) (2.40) — 5. Roru v. - - Tereen,L. Studien in Erdöl führenden Ablagerungen Ungarns, I. Die 2 Umgebung v. Zsib6 i. Conı. Szilägy. (Mil 2 Tafeln.) (1 40) — 6. Dr, - -Posewitz.T. Das Petroleumgebiet v. Körösmezö. (Mit 1 Tafel.) (—.60) IR Trertz P. Bodenkarte. der Bngemmie .v.. ‚Magyar-Ovar - (Ungar. r (Mit 3 Tafeln.) (2.—). 8. Inkev_B. Mezöhegyes. u. : - Umgebung v..agron, -geologischem Besschtsfunkte, (Mit .1ı Tafel) (1.40) [1 Böcku J.. Die geologischen Verhältnisse v. Sösmezö u. Umgehung : ein ‚Com: Häromszek, m. besond. Berücksichtigung d. dortigen Petroleum _ führenden Ablagerungen (Mit 1 Tafel:) (3.50%) —- 2. Hortsırzky H. Die Eeenedicgiechen, Verhältnisse d. Gemarkungen‘ d. Gemeinden Muzsla = u. Bela. (Mit 2 Tafeln.) (1.70) — 3. Avpa K. Geologische Aufnahmen Ey im Interesse v. Petroleum-Schürfungen iin nördl. Teile d. Com. Zemplen Me.r IB Ung. ‚(Mit 1 Tafel.) (1.40) — 4 Gesetr A. Die geolog. Verhält- E20 nisse d. Petroleumvorkommens in der Gegend v. Luh im Ungthale. it Tafel.) (—.60) — 5. Horusırzky H. Agro- geolog. Verh.d. II. Bez. 2.00%. d. Hauptstadt Budapest (Mit 1 Taf.) (1.25) hs \ = > XI Bd. [1..Böcku H. Geol. Verh. d. Umgeb. v. N-Maros (M. 9 Tafeln) (3.—) Er? nr . Schtosser M. Parailurus anglicus u. Ursus Böckhi a, d. Ligniten v. Be; Baröth- -Köpeez (M. 3: Taf.) (1.40). — Böck# H. Orca Semseyi, neue, Orca- 0 Art v, Salgö-Tarjän. (M. 1 Taf.) — (1.40) — 3. Horvsırzey H. Hydrogr. Br: - he u. agro-geolog. Verh, d. Umgeb. v. Komäarom. (—.50) — 4. Appa K, Geolog. Aufnahmen im Interesse v. Petroleum Schürfungen i.d. Comit. Zemplen u. Säaros. (Mit 1 Taf.) (1:40) — 5. Horvsırzky H. Agrogeolog. - Verh. d. Staatsgestüts-Praediums v. Bäbolna. Mit 4 Taf.) (2.40) — "6, Dr. Pärry M. ‚Die oberen Kreideschichten i. d; Umgeb. v. Alvincz, “. , (Mit 9 Taf.) (3. 60)] REBEL ER XIV. Bd. [1. Dr, Gorsanovid- KRANBERGER K. Palaeoichthyologische Beiträge ‚(Mit 4 - Taf.) (1.20) — 2. Dr. Parp K. Heterodelphis leiodontus nova forma, aus d. ıniocenen Schichten d. Com, Sopron in Ungarn. (Mit 2 Taf.) (2.—). — 3. Dr. Böcku H. Die geolog. Verhältnisse des Vashegy, des Hradek u. d. Umgebung dieser (Com. Gömör,) (Mit 8 Taf.) (4.—.) — 11.44 9.10 8.30 12.60 8.45 13.70 Für 1889, 1883, 1884 _. vergriffen TEE BOB: RS er RS NEN N, ae SSR RTERONN ee Due en RE Ra RR.) NE ERDE FE nr SINE VE RE a er a 1) RENTEN ER ei ı.. DOREEN BR: OD Sn Se ARD 2 DEE TIEF EN Te ET er RESTE NE NEE Er DENE N: er RI E E ee e Ne: 5 WERE RT EE \ ie: a AHORN NEE NIE BEER 1 \. 0 . 2 en TR N Er a N be Be u Böckn, Jonann. Die kgl. ungar. Geologische Anstalt und deren Ra. & v. Kateesınszkv, A. Über die untersuchten ungarischen Tlıone sowie über die u un r “ 4. Br. Naraa Br Geologi ie der Gegend zwischen Gyulnfeheryär ‘ Deva, De und der "ranänlschen Landesgrenze. (Mit 1 Karte) (4.—) — 5. GUrt W., A. Lirra u. E. TımKk6ö : Über die agrogeologi * , Verhältnisse des Eesedi läp. (Mit 3 Taf.) (8. —)]: Eu XV. Bd. Bi Dr. Prinz Gy. Die Fauna d. älteren Jurabildungen im "NOlichen kony. (Mit 38 Taf.) (10.10). — 2. RozLozsnik P. Über die metamorphen und paläozischen Gesteine des Nagybihar. (1.—). — 3. v. Starr H, Beiträge zur. AURaRRUTIn u. Tektonik des (Gern aeg DIE AT 1- Karte) (2.—) — ei Die hier angeführten Arbeiten. aus den BERN dt alle Deich aueh in % N aa korsrage erschienen:i = ..: x mu. re J ahresbericht der kgl. ungar. Anstalt. Publikationen der kgl. ungar. Geolog. Kskait: Objekte. Zu der 1885 in Budapest abgehaltenen RR Ausstellung. Kg - sammengestellt.. Budapest 1885 ... : Bes ; Geh BöCKH, JOHANN u.-ALEx. GesetL. Die in Betrieb "stehenden u. im Aufehlünd begriffenen Lagerstälten v. Edelmetallen, Erzen, Eisensteinen, Mineralkobhlen, Steinsalz u. anderen Mineralien. a..d. Taseh d. Länder d. UAURTE Fair ‘(Mit 1 Karte). Budapest 1898 _.. ... Böck, Jon. u. Tu. v. Szontasn, Die kgl. ungar. "Geolog. Anstalt. Im Auftrage d. kgl. ungar. Ackerbaumin, I..v. DarAnyı. Budapest 1900... __- Haravärs, Gy. Allgemeine u. Ahern hai Literatur d. pontischen Stufe Ungarns. Budapest 1904 ._. ... a RE HE EN: v. Haxıken, M. Die Kohlenflötze und der Koblenberchän in den. Ländern der ungarischen Krone .(M. 4 Karten, 1 Profiltaf.) Budapest 1878 a E bei der Thonindustrie verwendbaren sonstigen Mineralien. (Mit einer Karte) Budapest 1896 ... ... ee is Va v. Karecsimszky, A. Die Mineiralkohlen d. Länder d. ungar. Krone mit "beson- : derer Rücksicht auf ihre Zusammensetzung u. praktische Wichtigkeit, - (Mit 1 Karte). Budapest 1908 _. . E ERBEN v. Kareesınszky, A. Die untersuchten Tone d. ‚Länder d. ungarischen Krone. (Mit 1 Karte) Budapest 1906 .. .... 1° Perrig, L. Ueber ungar. Porcellanerden, ii Bukondörer. Berücksichtigung der 5 Rhyolith-Kaoline. Budapest 1887 _... ER .b Perrik, L. Ueber die Verwendbarkeit der Rhyolithe für die Zwecke der kera- 77 nischen Industrie. Budapest 1888 __. ... N Fr Perrik L, Der Hollöhäzaer (Radvänyer) Rhyolith- -Kaolin, Budapest 1889 Eis General-Register der Jahrgänge 1882 1891 des Jahresberichtes der kgl. ungar. Geolog. Anstalt ‘ General-Register der Bände I—X der Mitteilungen“ aus dem Jahrb. der kgl. ungar. Geolog. Anstalt _.. Da Katalog der Bibliothek und allg. Kartensummlung. der Kal. ung. Sing. Anstll. 5 und I.--IV.. Nachtrag... 2. u Sa RE ER 6% £ “ »7 hr rd zalnN KA N >> N Y er - In re Inn M Ns We) N } a tg Be Nu vi I A \ar UNI] 100125460