int 1) NUMMER HH pi i au an KIN. h a pi“ f h var } hen Baht hellen Eau 43 Y hi a H N KRRE ’ hr ; be a ul Hull 1 | a DaWIL Daran en N f\ } Mieris \ hun, ur LUEL LU EEREN her ee 2 Fa = N Il ie Kun MR, il a BIN BREI NTKAN N # ib IM I une ktlh EN Kin ‘ Ernie | 5 H i Kr N) 1 OAÄHUHRF AA MEHR HHIRAHR GEHST EN u MR) Y KR HIE “ Fin) he II | In EI ii KORAN Ilataın 131 \ 1 ii He Ne N Va ax] nn! In Kir Katy u fl f rt: Lunge ni h Ye Ü | Hohl ana at IE) Kal I INHILKENFAENEICRU ROUTER I 7a EREANLOF TEN lan En if NAMEN NEN HUF TH PRRUHRLHRUG EN! 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Ungarisch erschienen im November 1908. Mitteil. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XVII. Bd. 1. Heft, l en e I 5 N Lane ce a l 5 N ’ u FINN ENIEIEIM f ; INROTEIL IARUTAR j ' 2 N = J \ ni r £ j ; ai, 8 u Ara Ne} Ü re nen an Nenn Se ISA Fa EN Eier BR N Äh ' SEN FRE re VORWORT. Die Anregung zu der vorliegenden Arbeit wurde durch meinen hochverehrten Lehrer Herrn Professor Dr. Frırz Frecu in Breslau und Herrn Prof. Dr. Lupwıe v. Löczy in Budapest gegeben. Die bisher über das Vertesgehirge und das ihm nördlich vorgelagerte Bergland des Gerecse bekannten geologischen Tatsachen waren nicht erschöpfend und blieben neben wertvollen Einzelbeobachtungen im wesentlichen auf allgemeine Gesichtspunkte beschränkt. Eine genauere Erforschung der geologischen Verhältnisse dieser beiden Gebiete in allen ihren Teilen schien daher ganz aussichtsreich und lohnend. So entschloß sich mein Freund Herr Dr. Hans v. Starr und ich im August 1904 diese beiden Berggebiete genauer zu untersuchen. Herr Dr. v. Starr übernahm das Gerecsegebirge,* ich das Vertesgebirge. Bei einem mehrtägigen Aufenthalte auf dem Besitztum des Herrn Prof. Dr. v. Löczy in CGsopak am Balaton wurde mir unter seiner sachkundigen Führung Gelegenheit geboten mit den geologischen Ver- hältnissen eines Teiles des Bakony bekannt zu werden und damit wertvolle Erfahrungen zu sammeln, die ich später in so reichem Maße bei den Arbeiten in meinem eigenen Gebiete verwenden konnte. In ‘den kurzen Herbstmonaten des Jahres 1904 beschränkten sich meine Aufnahmearbeiten auf das Csakvar—Csäkberenyer Gelände. Im Mai des Jahres 1905 wurde das gesamte übrige Vertesgebirge nebst dem das Berggebiet umgebenden weiten Hügelland in Angriff genommen, eine Aufnahme, die sich bis in den Dezember hinein erstreckte. Ein regenreicher Maimonat, ein außerordentlich. heißer Sommer mit Tem- peraturen bis 40° C im Schatten, fast ununterbrochene Regentage im Herbst, die vom September mit großer Dauerhaftigkeit bis tief in den November währten, erschwerten die Aufnahmearbeiten bedeutend. * Die Ergebnisse der Untersuchungen H. v. Starrs sind bereits in seinen: «Beiträgen zur Stratigraphie und Tektonik des Gerecsegebirges» (Mitt. a. d. Jahrh. .d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. XV) veröffentlicht worden. 1* 4 HEINRICH TAEGER (4) Die Bedeckung großer Flächen mit diehtem Waldbestand und damit verbunden, nicht immer günstige Aufschlußverhältnisse, erforderten Geduld, um die Arbeit zu einem einigermaßen befriedigenden Abschluß zu bringen. Daß das Ergebnis zufriedenstellend ist, verdanke ich den wertvollen Anregungen sowie dem großen Interesse, das mir von allen Seiten entgegengebracht wurde, und dem freundlichen Entgegenkommen der Verwaltungen und Behörden im Gebiete des V£rtes. Zu besonders großem Danke bin ich Herrn Universitätsprofessor Dr. Lupwıc v. Löczy in Budapest verpflichtet, der als Präsident der den Balaton erforschenden Kommission seine Forschungen auch auf das geologische Studium des Bakony und der ihm nordwärts folgen- den Gebirgszüge erstreckte und nicht nur die Anregung zur vorliegen- den Arbeit gab, sondern sie auch überall außerordentlich förderte und unterstützte. Wie oft ich Gelegenheit hatte im Gebiete des Bakony durch ihn wertvolle Kenntnisse zu schöpfen, ein wie lebhaftes Interesse er an dem Fortgang meiner Studien im Vertes nahm, wo er mich mehrmals aufsuchte, und welche Anregungen mir durch seinen Brief- wechsel gegeben wurden, das braucht hier wohl nicht näher betont zu werden. Herr Professor Dr. v. Löczy war mir während der Zeit meiner Studien im Vertes ein ausgezeichneter und seltener Lehrer, dem ich tiefen Dank schulde. Es ist mir eine ganz besonders ange- nehme Pflicht Herrn Prof. Dr. L. v. Löczy hierfür nochmals meiner herzlichsten und wärmsten Dankbarkeit aufs aufrichtigste zu versichern. In nicht minder freundlicher Weise nahm sich Herr Bergrat Hochschulprofessor Dr. Hueo v. Böck# in Selmeczbänya meiner an. Eine geologische Exkursion, die er gelegentlich mit seinen Schülern in das Vertesgebirge zu machen pflegt, hatte mich mit ihm zusammen- geführt. Und mit welcher Liebenswürdigkeit nahm er sogleich Anteil an meinen Arbeiten! Nicht allein, daß er mir zahlreiche nützliche und wertvolle Winke für meine weiteren geologischen Aufnahmen gab, son- dern auf eine freundliche Einladung von ihm wurde mir Gelegenheit geboten unter seiner sachkundigen Führung die Kreide- und Eozän- ablagerungen des Bakony bei Ajka und die Triasabsätze jenes Gebietes. näher kennen zu lernen. Aber auch späterhin nahm er reges Interesse. an der Vollendung meiner Arbeit, das sich in einer freundlichen Be- antwortung mancher geologischer Fragen kund tat, die ich an ihn richtete. Herrn Prof. Dr. Hwco v. Böckn bin ich dadurch zu ganz be--. sonderem Danke verpflichtet, umsomehr als er selbst über die geolo-- gischen Verhältnisse des Vertes zu publizieren beabsichtigte, aber in der uneigennützigsten Weise hiervon sogleich zurücktrat, als er von meinen Aufnahmen in dieser Gegend hörte. Es ist mir eine besondere: or (5) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. Freude Herrn Prof. Dr. Huco v. Böckn an dieser Stelle nochmals aufs wärmste danken zu dürfen. Die Arbeit im Gelände wurde wesentlich erleichtert durch das freundliche Entgegenkommen der Verwaltungen und Behörden. In erster Linie muß ich da der Ersten Ungarischen Allgemeinen Kohlenbergbau- Aktiengesellschaft in Tatabänya gedenken, die unter der Leitung des Herrn Direktors Bergrat Vınzenz Ranzıneek allen meinen Wünschen auf das bereitwilligste entgegenkam. Insbesondere möchte ich Herrn Bergrat Ranzınger meinen aufrichtigen Dank aussprechen für das grobe Interesse und die vielfache Unterstützung, die er mir während meines Aufenthaltes im Gebiete des Tatabänyaer Braunkohlenbergbaues ange- deihen ließ und für die freundlichen Auskünfte, die er mir allzeit so bereitwillig gewährte. Ebenso danke ich der gräflich Esrernäzyschen Forstverwaltung zu CGsäkvär, besonders Herrn Grafen NıroLaus Morırz EstERHAzY von Ga- LANTH\ UND FORCHTENSTEIN für das weitgehende Entgegenkommen, das ich während meines Aufenthaltes auf seinen Besitzungen gefunden habe. Die Mitglieder des Csäkvärer Forstpersonals, namentlich aber Herr Forstmeister Hrısrıcu HoHLreLp mögen für ihre ungarische Gast- freundschaft meinen aufrichtigsten Dank empfangen. Dankbar gedenke ieh auch der gastfreundlichen Stunden, die ich bei den Pfarrern Herren Nicz in Vertessomlyö und Räez in Csäkvär verleben durfte. Hatte ich während meines fast einjährigen Aufenthaltes im Ge- biete des Vörtes überall ein freundliches Entgegenkommen und gast- liche Aufnahme gefunden, so wurde mir die entgültige Fertigstellung meiner Arbeit auch durch die königliche Universität zu Budapest und die kgl. ungarische Geologische Anstalt wesentlich erleichtert. Dem Direktor der Anstalt, Herrn Ministerialrat Jomanx v. Böckn und Herrn Oberhergrat Lupwıc Roru v. TeLeen, sowie Herrn Bergrat Dr. Tmomas v. Szontacn danke ich für das mir entgegengebrachte Interesse, ins- besondere für die große Bereitwilliekeit, mit der mir die in der kgl. ungarischen Geologischen Anstalt vorhandenen Fossilien zu einem Ver- gleich mit meinem eigenen gesammelten Material freundlich zur Ver- , fügung gestellt wurde, ebenso wie für die Drucklegung der Arbeit. Aufrichtigen Dank spreche ich dem Direktor des geologischen Instituts der kgl. Universität zu Budapest Herrn Prof. Dr. Anton Koch, sowie Herrn Prof. Dr. I. Lörentury aus für den mir gewährten Einblick in die geologischen Sammlungen der Universität. Zu besonderem Dank bin ich endlich auch Herrn Geologen Dr. Karı v. Parp verpflichtet, der mir das seinerzeit von ihm im Vertes gesammelte Versteinerungs- material in liebenswürdigster Weise zur Verfügung stellte. 6 HEINRICH TAEGER (6) In paläontologischen Fragen, die sich an das mir reichhaltig vor- liegende Material aus dem Vertes knüpften, hatte ich Gelegenheit recht schätzenswerte Mitteilungen von herufener Seite zu erlangen. Herr Universitätsprofessor Dr. W. Kırıan in Grenoble hatte die große Liebenswürdigkeit mich bei der Bearbeitung der Kreide des Vertes mit wertvollen Angaben zu unterstützen, und ebenso muß ich das freund- liche Entgegenkommen hervorheben, mit dem Herr Prof. Dr. OPPENHEIM in Berlin als ausgezeichneter Kenner des Tertiärs einen Teil meines Eozänmaterials mit seinen Originalstücken auf das bereitwilligste ver- glichen hat. Den genannten Herren möchte ich hierfür nochmals meinen aufrichtigsten und verbindlichsten Dank aussprechen. Hatte bereits meine Arbeit über das Vertesgebirge auswärts so dankenswerte Unterstützungen nach jeder Richtung gefunden, wie viel- mehr mußte ihr Interesse ünd Förderung in dem Kreise meiner hoch- verehrten Lehrer an der Universität zu Breslau selbst zuteil werden. Aufrichtigsten, tiefen Dank bin ich meinem hochverehrten Lehrer Herrn Universitätsprofessor Dr. Frırz Freea in Breslau schuldig. Daß auf seine Vermittlung die vorliegende Arbeit mir übertragen wurde, daß während der monatelangen Arbeit im Gelände mir von dieser erfahrenen Seite stets dankenswerte Anregungen in zahlreichen brief- lichen Mitteilungen gegeben wurden, die den schätzenswertesten Führer in meinem Arbeitsfelde bildeten, bedarf wohl ebensowenig einer be- sonderen Betonung, wie die seltene Art, mit der er mir spälerhin bei der Ausführung meiner Arbeit mit seinem erfahrenen Rat stets zur Seite stand und in viel beschäftigter Zeit so manche Stunden meiner Arbeit und ihrem Fortgang widmete. Meinem hochverehrten. Lehrer. Herrn Prof. Dr. Frırz Frecn möchte ich hierfür meinen aufrichtigsten und recht herzlichen Dank aufs wärmste aussprechen. Eine besondere Freude ist es mir auch meines hochverehrten Lehrers Herrn Universitätsprofessor Dr. Fernınanp Pax in Breslau an dieser Stelle zu gedenken. Das rege Interesse, das er an der Aus- führung der vorliegenden Arbeit nahm, die wertvollen Anregungen und Winke, die er mir für die Bearbeitung des in dem paläophytologischen Teil behandelten fossilen Pflanzenmaterials jeder Zeit in der liebens-. würdigsten Weise gegeben hat, werden mir stets in dankbarster Erin- nerung bleiben. Ebenso möchte ich in ausgezeichneter Hochschätzung meiner hochverehrten Lehrer Herrn Universitätsprofessor Dr. Karı HıntzeE in Breslau und Herrn Universitätsprofessor Dr. Lupwiıs MırcH in Greifs- wald dankbarst gedenken, die auf dem Gebiete der Mineralogie und Petrographie meine Studien in reichem Maße förderten und nach (7) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. fi diesen Richtungen der vorliegenden Arbeit die freundlichste Unter- stützung zuteil werden ließen. Ich möchte nicht schließen ohne noch den Assistenten am geolo- gischen Institut der Königlichen Universität zu Breslau Herrn Dr. Jonann Wysosörskı und Herrn Dr. Hans v. Starr einen herzlichen Dank aus- zusprechen. Die rege Anteilnahme, die Herr Dr. Wysocörskı an der Abfassung der vorliegenden Arbeit nahm, und die sich in mannig- fachen, freundlichen Ratschlägen bekundete, möchte ich ebenso dank- bar hervorheben, wie die freundschaftliche Art, mitider Herr Dr. v. Starr sowohl in der gemeinsam verlebten Zeit unserer geologischen Arbeiten in Ungarn, wie auch späterhin mir stets zur Seite gestanden hat. Breslau, im Herbst 1906. Der Verfasser. LITERATUR. Die Literatur, die über das Vertesgebirge selbst bisher bekannt ist, beschränkt sich im wesentlichen auf kurze Mitteilungen und diese beschäftigen sich meistens nicht allein mit dem Gebiete des Vertes speziell, sondern beziehen sich teilweise auf das ganze Gebiet des süd- westlichen Ungarischen Mittelgebirges. Es sind solche Abhandlungen infolgedessen ebensowenig geeignet ein umfassendes geologisches Bild des Vertes selbst zu geben, wie die spärlich in Zeitschriften darüber ver- streuten Notizen oder die allerdings gründlicher gefaßten, aber nichts- destoweniger nur auf einzelne Gebiete beschränkten paläontologischen Beschreibungen, die sich im wesentlichen auf die Fauna der Eozänmulde von Forna erstrecken. Die Literatur, die wir über das Vertesgebirge bisher besitzen, ist der Hauptsache nach folgende: 1858. F. Romer: Briefliche Mitteilung in den Verhandlungen- d. Ver. f. Natur- kunde zu Preßburg, III. Jahrg. Sitzungsber. p. 8, 17. 1860. F. Romer : A Bakony termenyrajzi es regeszeti väzlata. Györ. p. 46—50. 1859. K. Perers: Geologische Studien aus Ungarn. — Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanst. Wien. p. 483. . 1859. M. Hanteen: Geologiai tanulmänyok Buda &s Tata között. — Math. es Termeszettud. Közl. Kiadja a M. Tud. Akademia. I. Bd. p. 240. 1861. F. Haver: Verhandlg. d. k. k. geol. Reichsanst. Wien. p. 76—77. 1862. G. StachE: Verhandlg. d. k. k. geol. Reichsanst. Wien. p. 212. 1862. A. K. ZırteL: Die obere Nummulitenformation in Ungarn. — Sitzungsber. d. math. nat. Kl. d. kais. Akad. d. Wiss. Wien. Bd. 46. T. X. p. 353—395. 1863. F. Haver: Verhandlg. d. k. k. geol. Reichsanst. Wien. p. 145. 1868. M. Hantken: A Magyarhoni Földtani Tärsulat Munkälatai. Bd. IV. p. 53, 54. 1869. J. Böcku: Bemerkungen zu der «Neue Daten zur geologischen und paläon- tologischen Kenntnis des südlichen Bakony» betitelten Arbeit. — Mitteilung. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. VI. p. 5. Pest. Fußnote. 1872. M. v. Hanıken: Die geologischen Verhältnisse des Graner Braunkohlengebie- tes. — Mitteilung. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. I. p. 72. 1872. K. Hormann : Die geologischen Verhältnisse des Ofen—Koväcsier Gebirges. — Mitteilungen a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. I. p. 175. ff. (9) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 9 1878. M. v. Hanrken: Die Kohlenflöze und der Kohlenbergbau in den Ländern der Ungarischen Krone. Budapest. p. 265. 1883. B. Winkter : Die geologischen Verhältnisse des Gereese und Vertesgebirges. — Földtani Közlöny, Bd. XI. 1897. K. v. Papp : Das eozäne Becken von Forna in Vertes. — Földtani Közlöny, Bd. 27. 1902. L. Litschaver : Der Alsögalla—Bänhidaer Braunkohlenbergbau der Ungar. Allgemeinen Steinkohlenbergbau-Gesellschaft. — Berg- und Hüttenmännisches Jahrb. d. Bergakademien, Bd. 50. Wien. 1905. A. Lirra: Die agrogeologischen Verhältnisse der Gegend von Mäny und Felsögalla. — Jahresber. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Die ersten angeführten Mitteilungen von RomEr, PETERS, v. HANTKEN und Haver umfassen nur aus wenigen Sätzen bestehende kurze Notizen und können daher füglich übergangen werden. Die Abhandlung STACHES ist bereits etwas ausführlicher und versucht im wesentlichen die Schichtenfolge der Eozänabsätze des Vertes darzulegen. Die einförmi- sen Nummulitenkalke im W des Vertes, die sich weder paläontologisch noch petrographisch gliedern lassen, werden hier zu Gruppen zu- sammengefaßt, ohne daß es recht ersichtlich ist ob die Lagerung oder die Fauna den Ausschlag gibt für die Zuweisung dieser Schichten zu einer «unteren, mittleren oder oberen Eozängruppe». So werden die höchsten bei Felsögalla auftretenden Absätze des Hauptnummuliten- kalkes mit Nummulites Tehihatcheffi, die ihrer ganzen Zusammen- setzung nach bereits der Oligozänformation nahe stehen, in die «un- tere» Eozängruppe gestellt, während die älteren und tieferen noch mitteleozänen Fornaer Schichten als höchstes Glied der Absätze in die «obere» Eozängruppe eingereiht werden. Hierbei werden unglück- licherweise nicht allein diese Eozänabsätze des Vertes berücksichtigt, sondern die von dem Hauptnummulitenkalk des Vertes in mancher Beziehung verschiedenen Nummulitenbildungen des Bakony mit den ersteren zu einer ungeordneten Masse zusammengefaßt. Einen wertvollen Beitrag zur Geologie des Vertesgebirges liefert hingegen die treffliche Arbeit Zırrens über «Die obere Nummuliten- formation in Ungarn». Es werden von dem Verfasser eine ganze Reihe neuer Formen aus den Fornaer Schichten des Vertes im Verein mit eozänen Fossilien aus dem Esztergomer (Graner) Braunkohlengebiet beschrieben. Diese Arbeit ist auch noch heute für die Erkennung so mancher Formen aus den Tertiärablagerungen des südwestlichen Unga- rischen Mittelgebirges wertvoll. Die weiteren Arbeiten von Böckn, Hantken und Hormann be- schränken sich bei einer gründlichen Darstellung der geologischen Verhältnisse der dem Vertes im N und S benachbarten Gebirgszüge 10 HEINRICH TAEGER (10) auf nur kurze Bemerkungen, die sich im wesentlichen auf die Fornaer Schichten unseres Gebietes beziehen. Nur in Hanrtken: «Die Kohlen- flöze und der Kohlenbergbau usw.» finden die oligozänen Absätze des Vertes bei Vertessomlyö und am Hotter bei Felsögalla genauere Be- rücksichtigung. Es liefert dieses Werk damit einen bedeutungsvollen Beitrag zur Kenntnis der Tertiärformation unseres Gebirges. Weniger glücklich ist Bensamın WINKLER mit seinen Mitteilungen über «Die geologischen Verhältnisse des Gerecse und Vertesgebirges». Der Verfasser versucht nach der Schichtenfolge der eozänen Becken- absätze bei Esztergom den einförmigen Hauptnummulitenkalk des Vertes zu gliedern, ein Irrtum, der bei der kurzen Zeit, die dem Autor zum Besuche der Gegend von Felsögalla, Somlyö und Gesztes zu Ge- bote stand, wohl zu verstehen und zu verzeihen ist. Sonst bringt der nur wenige Seiten umfassende Aufsatz nichts wesentlich Neues. | Als eine der Anlage nach recht gute und auch ausführliche Arbeit: im Gebiete des Vertes muß die Abhandlung von K. v. Parp: «Das: eozäne Becken von Forna» angesehen werden. Sie liefert in paläonto- logischer Hinsicht einen bemerkenswerten Beitrag für die Eozänfossilien- der Fornaer Schichten und sucht auch ihrer stratigraphischen Aufgabe’ nach Möglichkeit gerecht zu werden. Die angegebene Fossilliste der Fauna des Tones von Forna hätte jedoch eine genauere Beschreibung und Abbildung so mancher Formen wünschenswert gemacht, die zwar aus dem Pariser Becken bekannt sind, aber hier aus Ungarn zum ersten Mal zitiert werden, umsomehr als kleine Varietätsunterschiede zwischen den ungarischen Formen und den zuerst beschriebenen Pariser Typen bestehen dürften. Eine ganze Reihe sehr kleiner Organismen aus dem Fornaer Ton, insbesondere eine reichhaltige Mikrofauna, konnte‘ der Autor bei der Kürze der ihm zu Gebote stehenden Zeit wohl nicht mehr berücksichtigen. In stratigraphischer Hinsicht ist es sehr zu begrüßen, daß der Verfasser hier zum ersten Mal genauer und ein- gehender die Fossilien der Fornaer Schichten mit den Formen des Pariser Beckens und des Vicentin vergleicht und danach die Stellung des Tones und Mergels der Mulde von Puszta Forna in der Gruppe der Absätze des Eozän zu fixieren sucht. Einen Beitrag zur Geologie des Vertes wird auch von Berg- männischer Seite durch L. LirttscHaver: «Der Alsögalla—Bänhidaer Braunkohlenbergbau» zu geben versucht. Der Verfasser, dessen treff- liche bergmännische Ausführungen über den Braunkohlenbergbau von Alsögalla—Bänhida beachtenswert sind, entwirft in kurzen Umrissen nach Bohrprofilen und Aufschlüssen bei Felsögalla ein Bild von den Eozänablagerungen der Mulde von Tatabänya, das im weitesten (11) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 11 Sinne in den Grundzügen richtig ist, aber nicht alle Einzelheiten erschöpft. Eine weitere Mitteilung zur Geologie des Vertesgebirges liefert endlich der Aufnahmsbericht von A. Lırra über «Die agrogeologischen Verhältnisse der Gegend von Mäny und Felsögalla». Der kurze Bericht streift die Triasabsätze des Vertesgebirges bei Felsögalla und den hier am Kalvarienberg und Härsägyhegy abgelagerten Nummulitenkalk. Die Bezeichnungen «Nummulites lucasanus-Kalk» in der Talenge zwischen Kalvarienberg und Potaschberg und «Nummulites striatus-Kalk» am Härsägyhegy sind vielleicht besser bei der einförmigen Ausbildung und den ungegliederten Küstencharakter dieser Kalke durch den allgemeinen Begriff «Hauptnummulitenkalk» zu ersetzen, da eine genauere Horizon- tierung solcher Absätze nicht möglich ist. Im übrigen beschäftigt sich der wesentlichste geologische Teil des Berichtes mit Gebieten, die außerhalb des Bereiches meiner Arbeit liegen. Die weiter dargelegten agronomischen Verhältnisse sind naturgemäß für die Geologie des Vertes von nicht wesentlicher Bedeutung. Die kurz besprochene Literatur, die wir bisher über das Gebiet des Vertes besitzen; macht eine Begründung für eine ausführlichere Bearbeitung des Berglandes des Vertes überflüssig, umsomehr, als die diesem Gebirgszuge benachbarten Gebiete des Bakony und der Esz- tergom—Buda—Piliser Gebirgsgruppe schon seit einer Reihe von Jahren sich einer besonderen Beachtung erfreuten und eine mannigfache Be- arbeitung von berufener Seite erfahren haben. Im Gebiete des Bakony sind die Arbeiten von J. Böckn: «Die geologischen Verh. d. südl. Teiles des Bakony» (Mitteilg. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol.' Anst. Bd. 2 und 3), Hantken: «Neue Daten z. geol. u. paläontol. Kenntn. .d. südl. Bakony» (Mitteilg. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Anst. Bd. 3), Hormann: «Die Basalte d. südl. Bakony» (Mitteilg. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. 3), J. Böcku: «Bemerkungen z. «Neue Daten z. geol. paläontol. Kenntn. d. südl. Bakony»» (Mitteilg. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol.-Anst. Bd. 6) und Gy. Prinz: «Die Fauna der älteren Jurabildungen im nordöstl. Bakony» (Mitteilg. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. 15) grundlegend gewesen. Für die Eszterggm—Buda— Piliser Gebirgsgruppe müssen die auf gründlichen Forschungen basie- renden Werke von M. v. Hantken: «Die geologischen Verhältnisse d. Graner Braunkohlengebietes», K. Hormann: «Die geol. Verhältnisse des Ofen—Koväcsier Gebirges», A. Kocn: «Geologische Beschreibungen des Szt. Andrae—Visegräd u. d. Piliser Gebirges» (alle in Mitteilungen a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. 1), K. Hormann: «Beiträge z. Kenntn. der Fauna des Hauptdolomites u. d. älteren Tertiärgebilde 12 HEINRICH TAEGER (12) des Ofen—Koväcsier Gebirges» (Mitteilg. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. 2), A. v. PAvay: «Die fossilen Seeigel des Ofener Mergels» (Mitteilg. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. 3), M. v. Hantkex: «Die Fauna der Glavulina Szaböi-Schichten» (Mitteilg. a. d. Jahrb. d. kel. ungar. Geol. Anst. Bd. 4), sowie endlich Fr. ScHAFARZIK: «Geolo- gische Aufnahme des Pilisgebirges u. der beiden Wachtberge bei Gran» (Földtani Közlöny, Bd. 14) besonders hervorgehoben werden. Eine Erweiterung und Ergänzung erhalten diese Arbeiten durch die in den letzten Jahren von der kgl. ungar. Geol. Anstalt herausgegebenen Erlän- terungen zur geologischen Spezialkarte der Länder der Ungarischen Krone (Fr. SCHAFARZIK: «Die Umgebung von Budapest u. Szentendre FERR NE PRO DR): An diese Veröffentlichungen über die im N des Vertes gelegenen Gebirgsmassen schließt sich als jüngste Arbeit H. v. Starrs: «Beiträge zur Stratigraphie und Tektonik des Gerecsegebirges» (Mitteilg. a. d. Jahrb. d. kegl. ungar. Geol. Aust. Bd. 15) an. Nach einer allgemeinen Übersicht über die Schichtenfolge des Ungarischen Mittelgebirges wer- den von dem Verfasser in einem speziell stratigraphischen Teil die Triasablagerungen des Gerecse, insbesondere aber die Ablagerungen des Jura genauer beschrieben. Die Behandlung der Kreide mußte sich nur auf eine Zusammenfassung der bisher aus der Literatur bekannten Tatsachen beschränken, weil hier die Ablagerungen im Gegensatz zu dem ostwärts gelegenen Berggebiete fast fossilleer sind. Das Tertiär wird kurz in einer vergleichenden tabellarischen Übersicht zusammen- gefaßt. Diluvium und Alluvium finden in kurzen Angaben Berücksich- tigung. Während dieser die Stratigraphie des Gerecse behandelnde Teil der Arbeit besonders für den Jura Interessantes bringt, geht der tek- tonische Teil durchgängig von neuen Gesichtspunkten aus und führt zu dem Ergebnis, daß der Gerecse ein ungefaltetes Schollengebirge ist. Die von dem Verfasser in seinem Gebiete gemachten geologischen Aufnahmen erfolgten gleichzeitig mit der Bearbeitung des Vertesgebirges von meiner Seite. Auch ich kam zu dem gleichen, von einander un- abhängig gewonnenen Resultat für das Bergland des Vertes, worin eine Gewähr für die Richtigkeit unserer Auffassung liegen dürfte. Damit wird aber die in der Literatur weit verbreitete Auffassung, die in dem südwestlichen Ungarischen Mittelgebirge eine Fallungszone sehen will, die mit den Alpen im Zusammenhange steht und fächer- förmig von ihnen ausstrahlt, ebenso wiederlegt, wie die Hypothese, daß die Schubmassen der Karpathen ihre Wurzel im Ungarischen Mittelgebirge haben. Unvergleichlich größer als die Lokalliteratur ist die Zahl der von (13) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 13 mir berücksichtigten Werke, die besonders auf Verbreitung und Fauna der älteren Tertiärbildungen Bezug haben. Leider waren einzelne Ab- handlungen weder in der Kgl. Universitätsbibliothek in Breslau, noch in Berlin zu erlangen, und es war daher notwendig einige dieser sehr wichtigen Arbeiten von Herrn Prof. Kırıan in Grenoble und Herrn Geheimrat v. Branca in Berlin zu erbitten. Wenn hie und da das nachfolgende Verzeichnis der bei der Bearbeitung der geologischen Verhältnisse des V£rles benutzten Literatur einer Erweiterung bedürftig erscheinen mag, so ist das im wesentlichen dem Umstande zuzuschrei- ben, daß von der umfangreichen und zerstreuten Literatur einzelne, seltenere Werke mir nicht zugänglich gemacht werden konnten. In- folgedessen habe ich mich besonders im paläontologischen Abschnitt der Arbeit meistens darauf beschränkt, nur diejenigen Werke aufzu- führen, die mir tatsächlich zur Hand waren. Die jeder paläontologi- schen Einzelbeschreibung vorangestellte Literatur ist daher nicht immer vollständig. Hierzu habe ich mich umsomehr veranlaßt gesehen, als oft fehlerhafte Literaturzitate von älteren Autoren sich durch ganze Reihen jüngerer Werke verfolgen lassen, weil sie ohne genauere Nachprüfung aus diesen älteren Schriften übernommen wurden. Die für die Bearbei- tung der geologischen Verhältnisse des Vertes noch weiterhin be- nutzte Literatur umfaßt folgende Werke: O. Azer: Die Beziehungen des Klippengebietes zwischen Donau und Thaya zum alpin-karpathischen Gebirgssystem. (Verh. d. k. k. geol. R.-A. 1899.) N. Anprusorr: Fossile und lebende Dreissenside Eurasiens. I. Supplement. (Trav. d. 1. Soc. imp. d. Natur. d. St. Petersbourg. vol. XXIX.) « Studien über die Brackwassercarditen. (Rem. de Il’ acad. imp. de St. Petersbourg. vol. XII, 1903.) L. Asassız: Recherches sur les Poissons fossiles. Neuchatel, 1838—43. v’Arcumc: On Italian tertiary Brachiopoda. (Geological Magazine X. London, 1870.) D’ArcHnc et Hame: Description des animaux fossiles de l’inde. Paris, 1853, G. v. ArtHager : Die alpine Trias d. Mediterrangebietes. (F. Frech, Lethea me- SOZOIcAa. ) Bayan: Sur les terrains tertiaires de la Venetie, (Bull. d. 1. soc. geol. de France, XXVII. Paris, 1870.) L. Berrarpı: Catalogue raisonne des foss. nummulitigue du comte de Nice. (Mem. d. I. soc. geol. de France, II serie, Paris, 1851.) E. N. Bexecke: Trias und Jura in d. Südalpen. (Beneckes Beiträge 1.) Fr. Beupant: Voyage mineralogique et geologique en Hongrie. Chap. XV. Contree de Pest et de Bude. Chap, XVII. Route de Bude au lac Balaton par les montagnes de Bakony, 1818—19. Bittner: Mitteil. über d. Alttertiär der Colli Berici. (Verh. d. k. k. geol. R.-A. 1878.) 14 HEINRICH TAEGER (14) Biırrser: Das Tertiär von Marostica. (Verh. d. k. k. geol. R.-A. 1878.) « Echiniden des Vicentin. (Beitrg. z. Paläontol. Österreich-Ungarns, 1. Wien, 1880.) « Die altterliäre Echinidenfauna der Südalpen. 1891. BianckenHorn: Das Eozän in Syrien. (Z. d. D. geol. Ges. Bd. XLII. 1890.) Jon. Böckn: Die geologischen Verhältnisse d. südl. Teiles d. Bakony I. und II. Teil. (Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. I, II; 1872, 1873.) « Bemerkungen zu «Neue Daten z. geol. u. paläontol. Kenntn. d. südl. Bakony». (Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. VI. 1876.) Huco Böck#: Geol. Verh. d. Umgebung von Nagymaros. (Mitteil. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. XIII. 1899.) ü Einige Bemerkungen zu der Mitteilung des Herrn v. Staff: «Zur Stratigraphie und Tektonik des ungarischen Mittelgebirges, I. Gerecse- gebirge». (CGentralbl. f. Min. Geol. u. Pal. 1905.) E. Böse: Die mittelliassische Brachiopodenfauna d. östl. Nordalpen. (Pal&onto- graphica, XLVI, 1898.) E. Böse u. M. Scutosser : Über die mittelliassische Brachiopodenfauna von Süd- tirol. (Paleontolographica, XLVI.) Bove:: Über die Erdbeben vom Jahre 1868 in der Mitte Ungarns. (Sitzgsber. d. k. k. Akad. d. Wiss. LVII. Bd., II. Abt. 1868.) W. B. Brapy: Report of the scientific results of the voyage of H. M. S. Cha- lenger in the years 1873—76. Zoology, XI. 1884. Bronansartı: Mem. sur. les terrains de sediment superieur calcaro-trappeen du Vicentin. Paris, 1893. Bronn: Italiens Tertiärgebilde und deren organ. 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(Jahrb. d. k. k. g. R.-A. Bd. XLIX, 1899.) Die Dachsteinbivalve. (Sitzungsber. d. Wiener Akad. 1862.) Foraminiferenfauna der nordalpinen Eoczngebilde. (Abh. d. k. bayer. Akad. d. Wissensch. II. Kl. X. Bd. München, 1868.) Günger u. Reis: Über die Grünerde von Mt. Baldo. (Sitzungsber. d. k. bayr. Akad. d. Wiss. Math. phys. Kl. 1896.) Bryozoenschichten von Najo bei Riva u. von Mt. Baldo. (Abhandl. d. schweizer pal®ontol. Gesellsch. VII u. IX. Bern, 1880—1883.) Etude monographique et critigque des brachiopodes rhetiens et jurassi- ques des Alpes Vaudoises. (Abh. d. schweizer palzontol. Ges. Bd. XI. 1884.) Brachiopodes rhetiens et jurass. des Alpes Vaudoises. (Abhandl. d. schweizer pal®ontol. Gesellschaft. Bd. XIV. 1887.) Gy. Haravärs: Die pontische Fauna von Langenfeld. (Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. « ungar. Geol. Anst. Bd. VI. 1882.) Die pontische Fauna von Kustely. (Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. VIII. 1886.) Die pontische Fauna von Csukies. (Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. VIII. 1886.) Die pontische Fauna von Kirälykegye. (Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. X. 1892.) Die geol. Verhältn. des Alföld zwischen Donau und Theiss. (Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. XI. 1895.) Die Fauna der pontischen Schichten i. d. Umgebung d. Balatonsees. (Res. d. wiss. Erforsch. d. Balatonsees. Bd. I, 1902.) Die Umgebung v. Budapest und Teteny. (Erläut. z. geol. Speialkarte d. Länder d. Ungar. Krone. Z. 16, K. XX.) M. v. Hanrken: Die Umgebung von Tinnye. (Jahrb. d. k. k. geol. R.-A. 1859.) « Geologiai tanulmänyok Buda &s Tata között. (Geologische Studien zwischen Ofen und Tata.) (Kiadja a magyar tud. Akad. math. 6s ter- meszettud. ällandö bizottmänya. I. köt.) A Tata es Buda közti harmadkori kepletekben elöfordulö foramini- feräk eloszläsa &s jelzese. (Die Verteilung und Charakterisierung der in den tertiären Schichten zwischen Tata und Buda vorkommenden Foraminiferen. (Ber. der ung. Akad. 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Die Längsachse des. durch diluvale Einbrüche entstandenen Balatonsees und des nordöst- lich von ihm gelegenen Velenczesees bekundet einen tektonischen Zusammenhang mit der Richtung des gesamten südwestlichen Teiles des Ungarischen Mittelgebirges. Eine fragmentar erhaltene kristalline Masse am Außenrande, vom Meleghegy und Särhegy gebildet, schließt das Gebirge nach Osten hin ab. Die in der erwähnten Hauptrichtung aneinander gereihten Gebirgsgruppen, aus denen sich nun dieses süd- westliche Ungarische Mittelgebirge zusammensetzt, sind jedoch nicht nur tektonisch, sondern auch stratigraphisch durch eine Reihe gemeinsamer Kennzeichen verbunden. Wir begegnen einer schwach entwickelten, paläozoischen Unterlage und darüber mächtigen triadischen und weiter- hin jurassischen Kalken. Ihnen folgt Kreide in mitunter bedeutender Ausdehnung, während ein Mantel von Tertiär das Ganze umgibt. Stets sind die älteren Glieder des Grundgebirges im Südosten entwickelt und regelmäßig werden sie nach Nordwesten von jüngeren Schichten über- lagert. Talniederungen trennen die einzelnen Gebirgsglieder und zer- legen sie in breite Plateaus, die durch zahlreiche lokale Dislokationen in Einzelerhebungen getrennt werden. Als Hauptglieder des südwestlichen Ungarischen Mittelgebirges kann man von Südwesten nach Nordosten 4 Gruppen unterscheiden. Die südlichste ist der eigentliche Bakony, der sich vom Südwestende des Balatonsees bis an das große Tal von Mör—Szekesfehervär hin- zieht. Das Vertesgebirge folgt nordwärts und zieht von der Mör— (27) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 97 Szekesfehervärer Niederung in der gleichen nordöstlichen Richtung weiter bis an die Quertäler von Tata und Bieske. Hier verbinden sich die von Südwest nach Nordost streichenden Züge des Vertes zu einer Massenerhebung, die im Westen als Gerecse im Osten als Eszterggem— Buda—-Piliser Gebirgsgruppe bezeichnet wird. Trotz der allgemeinen Übereinstimmung der genannten einzelnen Gebirgsglieder des Ungarischen Mittelgebirges in ihren geographischen und geologischen Verhältnissen ergeben sich doch bei tieferem Ein- dringen in den tektonischen Bau und die geologischen Verhältnisse der Gebirgsgruppen mannigfache Unterschiede, die für sie eine auf gründliche Durchforschung basierende, gesonderte Betrachtung wün- schenswert erscheinen lassen. Dies gilt auch von dem eigentlichen Vertesgebirge, wie dies die nachfolgenden Untersuchungen lehren werden. Der Name Vertesgebirge leitet sich von dem ungarischen vert, d. h. Schild ab. Als Kaiser Heinrich III. gegen den ungarischen König Andreas I. und Bela I. ein Heer führte, wurde dasselbe bei Szekes- fehervar geschlagen und mußte über das Gebirge flüchten. Um die Flucht leichter bewerkstelligen zu können, warf die Mannschaft in diesem Berggebiet ihre Schilde fort und so entstand der Name Vertes, d. h. Schildberg. Das Vertesgebirge ist im Süden begrenzt durch das Mör—Szekes- fehervärer Tal. Schwieriger erscheint mir eine genaue Trennung von dem nördlich und nordöstlich sich ihm anschließenden Gerecse und Eszterggm— Buda—Piliser Gebirgszug. Eine scharfe Grenze ist hier nicht gegeben. Wohl bricht nach Westen hin das Gereesegebirge mit der großen Tataer Spalte scharf ab und bedingt in dieser geologischen Linie ein weites Tal, das von Bänhida über Tata in nordnordwestli- cher Richtung an die Donau führt. Die Fortsetzung dieses Tales bil- det eine von Bänhida über Alsögalla und Szär sich erstreckende Nie- derung. Sie mag vielleicht geographisch als Trennungslinie zwischen dem Vertes und dem sich ihm nordwärts und ostwärts anschließenden Bergland gelten, in tektonischer Beziehung kann dies aber nicht be- hauptet werden. Denn nur der von der Felsögalla—Tataer Sprunglinie sich genau nördlich erstreckende Gebirgszug des Gerecse zeigt tekto- nisch, d. h. im Streichen der Schichten und der Brüche einen etwas anderen Charakter als das Vertesgebirge. Von Felsögalla und Szär setzt das Gebirge hingegen mit dem gleichen Charakter nach Nord- osten weiter bis an die große Bicske—Tarjäner Spalte fort. Deshalb ist dieser Teil des südwestlichen Ungarischen Mittelgebirges vielleicht besser noch zum Vertes zu rechnen. Im Östen und Westen ist das 98 HEINRICH TAEGER (28) Vertesgebirge durch tektonische Linien und angrenzendes, aus Löß und Tertiär bestehendes Hügelland gut begrenzt. Auch in diesen Gren- zen hat sich meine geologische Aufnahme dieses Gebietes gehalten. Sie ist nicht hinausgegangen im Süden über die Ausläufer des Bakony bei Bodajk, die Hügellandschaft bei Zämoly und Lovasbereny. Im Osten erstreckt sich die Aufnahme bis an die Hügel von Boglär und Szär. Im Nordosten und Norden bildet das Szär--Felsögallaer und Bänhidaer Tal die Grenze genauerer geologischer Untersuchungen, wenn auch die nordöstliche Fortsetzung des Gebirges bis gegen Bicske eine gewisse Berücksichtigung fand. Auf dieser Linie begegnen sich meine Untersuchungen mit der Aufnahme des Gerecsegebirges von Herrn Dr. H. v. Starr. Im Westen bildet endlich das Hügelland von Kömlöd, Bokod, Ondöd und Mör die Grenzlinie. Der Vertes stellt in seiner Gesamtheit eine flache Wölbung dar, die durch Quer- und Längstäler in einzelne Schollen zerlegt ist. Die Oberfläche der einzelnen Plateaus ist verhältnismäßig flach. Der Ver- lauf der durch Täler getrennten, auf den Höhen flächenartig ausgebil- deten Kämme hält sich nach der Lage der Talmulden in den Rich- tungen Nordost— Südwest und Nordwest— Südost. Der plateauartige Charakter der Scheitelflächen kommt besonders im südlichen Teile in den Gsokaer Bergfeldern überzeugend zum Ausdruck. Hier schneidet eine sehr ebene Fläche in einem Umkreis von vielleicht 30 km? den Bergrücken nach oben hin ab. In den sich nach Nordosten anschließen- den Bergzügen verliert sich dieser Flächencharakter einigermaßen, in- folge der Denudation, welche die einzelnen Kämme erfahren haben. Die Arbeit der Atmosphärilien, Spaltenfrost und die spühlenden Kräfte des Wassers haben die Oberfläche der Schollen derartig um- gestaltet, daß nunmehr kleinere Höhenzüge und schmälere Einsenkun- gen herausgeschnitten wurden, die das Antlitz der Hochflächen land- schaftlich abwechslungsreich machen. Immer aber ist der Schollen- charakter der einzelnen Bergzüge des Vertes auch in allen diesen Tei- len unschwer erkennbar. Die durch Quer- und Längstäler von einan- der getrennten Schollenkämme des Vertes gliedern sich in nordost—- südwestlicher Richtung in zwei Gruppen, die durch das Kozma—-Gänter Längstal und seiner schwach angedeuteten Fortsetzung gegen Gsäk- bereny herausgetrennt werden. Erst nördlich von Kozma bildet das Gebirge einen einheitlichen Zug, der sich nach Westen verbreitert und von dem Felsögalla—Tatabänyaer Tal begrenzt wird. Diese Haupt- 1 A. v. Starr: Beiträge zur Stratigraphie und Tektonik des Gerecse-Gebirges, (Mitteil. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anstalt. Bd. XV. d. Heft 3.) (29) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 39 kämme des Vertesgebirges sind longitudinale Schollenkämme, da sie dem Schichtenstreichen ganz oder nahezu parallel gerichtet sind. Die durch Denudation und Erosion bewirkte sekundäre Gliederung formte zu dieser Richtung quer gestellte Jochkämme und Täler. Die Ausbil- dung dieser Quertäler wurde mitunter durch das Vorhandensein von Querbrüchen vorgeschrieben. Das Grundgerüst des Vertesgebirges bildet obertriadischer Dolo- mit und Kalkstein mit Resten von Jura und Kreide, an das sich jüngere Schichten anlagern. Diese einheitliche Beschaffenheit der Grundmasse ist es auch, die dem Landschaftsbilde des Vertes seine eigentümliche und so charakteristische Form verleiht. Die Dolomitmassen, die bei weitem den Hauptraum einnehmen, brechen oft unvermittelt und scharf ah. Es entstehen so kühne, schroffe Felsformen, die dem an und für sich ohne bedeutende Erhebungen ausgezeichneten Gebiet einen typischen Gebirgscharakter zu geben vermögen. Scharfe, unregelmäßige Klüfte durchfurchen das Gebirgsgerüst. An steilen Abstürzen und tiefen Ein- schnitten treten die kahlen schroffen Felsmassen offen zutage. Die Hoch- flächen und die sanfter fallenden Gehänge werden hingegen mit einem üppigen Pflanzenkleide bedeckt. Denn hier ist die Möglichheit der An- sammlung einer dicken Lage von Verwitterungsschutt und Humus gege- ben, der auf den Plateaus und Gehängen den Baumwuchs begünstigt und die ganze Landschaft mit Wäldern überzieht, die im Sommer durch das Grün der Eichen und Buchen, im Herbst durch die bunten Tinten des sich verfärbenden Laubes dem Wanderer stets reiche Abwechselung und immer neue Reize bietet. Hie und da stehen verfallene Ruinen, Reste ehemaliger Klöster, Spuren alter, römischer Niederlassungen auf den mit Wald gekränzten Höhen, wo der Blick weit hinein in das wellige Vorland mit seinen Rebenhügeln und seinen Kornfeldern schweift. Und zwischen diesen Bergmassen in den Tälern liegen kleine freund- liche Dörfer, die von Leben und Schaffen Zeugnis legen. Mitunter bietet aber auch die Landschaft des Vertesgebirges ein anderes Bild. Wo die an den Gehängen herniederfallenden Schuttmassen noch nicht von einer größeren Humusschicht bedeckt sind, nimmt der Vertes einen Charakter an, wie er sonst steppenartigen Gebieten des südlichen China eigen ist.‘ Fahle, magere Grasflächen überziehen dann die fel- sigen, mit Geröll bedeckten Abhänge und Höhen und werden durch die Sommerhitze ausgedörrt. Vor ihnen breiten sich weite Schuttfel- der aus mit zahllosen, windgeschliffenen Schottern. Das ist der Cha- 1 Nach einer freundlichen Äußerung von Herrn Prof. Dr. L. v. Löczry. 30 HEINRICH TAEGER (30) rakter unseres Gebirges in seinem südöstlichen Abfall bei Gsäkbereny und Csäkvär. Im Innern des Gebirges fehlen Bäche mit ständiger Wasserfüh- rung gänzlich infolge der Sommerdürre. Ebenso bedingt die Mächtig- keit der Dolomite und Kalke ein Versiegen des Wassers in den tieferen Untergrund. Dieses in die Tiefe dringende Wasser löst den kohlen- sauren Kalk der hier lagernden Gesteine. Gelegentlich bilden sich dann lokale Höhlungen, in welche die darüber lagernden Massen der Ober- fläche nachbrechen, und so kommt es, wenn auch selten, zur Bildung von Einsturzdolinen. Ebenso müssen oberflächliche Ausnagungserschei- nungen in Form von kesselförmigen Dolinen schon in älterer Zeit im Vertesgebirge eine Rolle gespielt haben. Die starken Einschartungen der Gebirgskimme sind jedenfalls auf oberflächliche Erosion zurück- zuführen und lassen vermuten, daß hier in früherer Zeit die spülende Kraft des Wassers eine bedeutende Rolle gespielt hat, die dann mei- stens in schon gegebenen tektonischen Richtungen wirkte. Auch heute noch folgen kleine Wassermengen der Richtung der tektonischen Täler und fließen entweder nach Südwesten oder nach Nordosten ab. Die Wasserscheide liegt dann auf den Scheitelflächen der Höhen des Nord- westzuges. Rings um das eigentliche Vertesgebirge dehnt sich ein breites, welliges Vorland aus, das sich nach Osten, Süden und Westen ver- verflacht. Lockere, sandige, lehmige und tonige Massen bilden hier, dem Bergmassiv an- und aufgelagert, die milden sanftgerundeten For- men des Vorlandes, die von kleinen Abflußrinnen durchbrochen wer- den. Dieses Vorland ist im Gegensatz zu dem waldbedeckten Gebirge für den Ackerbau in erster Linie von Bedeutung, besonders nach den Niederungen hin bei Ondöd, Mör, Csäkbereny, Csakvär und Szär. Aber auch die Viehwirtschaft kommt besonders in dem wiesigen Terrain zur vollen Geltung, also in den sehr tief liegenden Gebieten, wo für den Abfluß des Wassers wenig gesorgt ist. Die geologischen Aufschlüsse im Vertesgebirge sind infolge der üppigen Vegetation nicht immer günstig. Die besten Einblicke in den Schichtenaufbau gewähren die Abhänge und Täler des Gebirges. STRATIGRAPHIE. I. Trias. Das Grundgerüst der das Vertesgebirge zusammensetzenden Schichten besteht aus einem einheitlichen, mächtigen Komplex von Dolomit und ihn konkordant überlagernden Kalkstein, dem jüngere Schichten diskordant an- und aufgelagert sind. Diese Schichtengruppe gehört ihrer stratigraphischen Stellung nach der Öbertrias an. Die verschiedene Ausbildung dieser beiden Schichtkomplexe läßt eine be- sondere Betrachtung erwünscht erscheinen, was auch in stratigraphi- scher Hinsicht Berechtigung hat. Der rhätische Kalkstein überlagert den Hauptdolomit, so daß sich hier ein geringfügiger Fazieswechsel geltend macht. Die ältere obertriadische Dolomitfazies, der Hauptdolomit des Vertesgebirges (Norische-juvavische Stufe). Die älteren, obertriadischen Massen des Vertesgebirges bilden einen mächtig entwickelten Dolomitkomplex der in südlichen Teilen auf einer Länge von 9—10 km, im nördlichen Gebiet ungefähr 5 km erschlossen ist (vergl. den tektonischen Teil). In seiner Entwickelung entspricht er dem Hauptdolomit bez. Dachsteindolomit der Südalpen und zwar sowohl in der petrographischen Beschaffenheit des Gesteins und seiner Lagerungsform, wie in seiner Fossilienführung. Aus diesem Grunde können diese gesamten ältesten Schichten des Vertesgebirges als Hauptdolomit bezeichnet werden. Das Gestein des Hauptdolomits wechselt in seiner Beschaffenheit mannigfach in den verschiedenen Gebieten des Vertesgebirges sowohl petographisch wie in der Lagerung. Die Farbe ist in der Regel ziemlich einförmig weißlich oder rauchgrau, doch kommen lokal mannigfache andere Farben vor. Die Farbe ist dann entweder ein zuckeriges Schneeweiß, Bläulichweiß, Hellgrau, Bräunlichgrau oder Schmutziggrau. Oft finden sich gelegent- 32 HEINRICH TAEGER (32) lich gelbliche, hellfleischfarbene, hell und dunkelbraune, hyazinthrote und stumpf weinrote Gesteinsvarietäten. Im allgemeinen hat es den Anschein, als ob die tieferen Schichten des Hauptdolomits eine hel- lere, weißlichgraue oder selbst weiße Farbe besitzen, während nach dem Hangenden zu das Gestein in seiner Färbung dunkler wird. So sind die bei CGsäkbereny, Csäkvär und Szär lagernden älteren Dolomit- massen mehr weißlichgrau oder zuckerigweiß oder hell gelblich gefärbt. Nur selten sind einige Partien dunkler. In den höheren Schichten hingegen, so wie sie bei Puszta Mindszent, P. Köhänyäs und P. Kä- polna auftreten, waltet ein dunkleres Rauchgrau oder Schmutzig- grau Vor. Chemisch ist der Hauptdolomit des Vertesgebirges ein Magnesim- Kalziumkarbonat von der Zusammensetzung Ca Mg CG,O,. Von vier Gesteinsproben aus verschiedenen Gebieten des Vertesgebirges liegen mir genaue Analysen vor! und zwar zwei Proben des normalen Ge- steins und zwei lebhafte gefärbte, kalkreiche Varietäten. Tieferer norm. Hauptdolomit bei Gsakbereny 015% Si O, 062% FeO, Al,O, 3130% Ca O 99-20% Mg O 46°85% Glühverlust 101:12% Varietät: Tieferer gefärbter Hauptdolomit bei Puszta Köhänyas 081% Si OÖ, 116% Fe,O, Al,O, 3313%:GC250 18-99% My O 46°44% Glühverlust 10053% * Höherer norm. Hauptdolomit bei Puszta Mindszent 092% Si O, 010% Fe,0,Al,O, 31'66% Ca O 9113% Mg O 47'21% Glühverlust 100:31% Bi Varietät! Höherer starkgefärbter Hauptdolomit bei Gant 222% Si O, 085% Fe,O0, Al,O, Mn,O, 43-98% Ca O 942% Mg O 44-29% Glühverlust 99-79% 1 Die Analysen wurden durch die Güte des Herrn Chemikers Dr. R. Woy in Breslau mit Sorgfalt ausgeführt, wofür ich noch an dieser Stelle meinen besonde- ren Dank ausspreche. (33) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 33 Der reine Dolomit im mineralogischen Sinne hat die Zusammen- setzung 305% Ca O 917% My O 478% Glühverlust 1000% Legt man diese Normalzusammensetzung den Analysen zu Grunde, so ergibt sich folgendes: Der Hauptdolomit des Vertesgebirges zeigt in seinem Kalkmagnesiumgehalt in der Regel eine ganz normale Zusammensetzung. Eisen- und Kieselsäure sind nur in Spuren beige- mengt. Als typischer Dolomit sind also alle weißlich gefärbten Dolomit- gesteine des Vertesgebirges anzusehen, die fast den ganzen Gebirgs- komplex normal zusammensetzen. Zwischen ihnen schalten sich lokale Dolomitlagen von etwas veränderter chemischer Zusammensetzung ein, Gesteinsvarietäten, die aber noch geologisch dem Hauptdolomit zuge- rechnet werden können. Sie zeichnen sich durch höheren Kalk- und geringeren Magnesiumgehalt aus und haben einen weit höheren %-Satz an Kieselsäure, Eisen und Aluminium. Der höhere Gehalt des Eisens verleiht dem Gestein eine intensive Färbung, die das Dolomit- gestein — wie schon hervorgehoben wurde — öfters lokal auszeich- net. Mit dieser Färbung ist stets ein höherer Kalkgehalt verbunden. Wir müssen dann mineralogisch von der Einlagerung eines Kalkdolo- mits im Hauptdolomit sprechen. Das sind Verhältnisse wie sie auch den Hauptdolomit der Südalpen besonders auszeichnen. Solche bunt gefärbten kalkhaltigen Massen treten im Hauptdolomit des Vertes- gebirges besonders im Westen des Gemhegy bei Gänt an der Dorf- straße auf. Sie sind häufig in dem westlich an die Straße von Gaänt nach CGsäkbereny angrenzenden Dolomitgebiet (Vadkert). Auch oberhalb Csäkbereny, bei P. Mindszent und weiterhin lokal an den Höhen bei Kozma und in der Umgebung von P. Köhänyäs sind diese Gesteins- varietäten zu finden. Das dem Gestein die Färbung verleihende Eisen ist hier entweder als kohlensaures Eisen oder in einer Hämatokonit- und Siderokonitverbindung dem normalen Dolomit ursprünglich bei- gemengt. Lokal kann aber der reiche Eisen- und Kalkgehalt als Folge der Verwitterung auftreten. Denn gerade an Spalten und Klüften ist eine starke Umfärbung des Hauptdolomits und ein größerer Kalkgehalt öfters zu beobachten. Es mag hier das umgebende Gestein durch eisen- und kalkhaltige Gewässer umgearbeitet worden sein. Es wurde damit das eisenfreie und kalkarme farblose Gestein zu einer neuen, nunmehr sehr intensiv gefärbten, dolomitischen Kalkmasse angereichert. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XVII. Bd. 1. Beft. 3 34 HEINRICH TAEGER (34) Mitunter mischten sich in diese sekundär abgelagerten Massen größere Brocken des Muttergesteins, die von den umgebenden Felswänden abgesprengt wurden. Wir finden alsdann an vielen Stellen einen Kalk- dolomit von breccienartigem Charakter. Dieser gibt sich dadurch zu erkennen, daß in einer gleichförmigen, kalkreichen, intensiv gefärbten Grundmasse farblose kantengerundete Brocken eines gänzlich norma- len Dolomites liegen (siehe Fig. I). Diese Brocken lassen sich sehr schön durch Salzsäure aus der umgebenden kalkreichen Masse heraus- ätzen. Solche durch Umlagerung entstandenen, intensiv gefärbten Kalkdolomite und Dolomitbree- cien finden sich namentlich un- weıt der Ortschaft Gänt am Süd- abhange des Gemhegy. weiter in den Dolomitbergen nordöstlich von Csäkbereny und am Kölik- hegy, im Tal von Kozma und an vielen anderen Punkten. Auf kei- nen Fall vermag ich diesen loka- len Umfärbungen und Breccien Fig. 1. Sekundär umgearbeiteter Haupt- einen dynamometamorphen Cha- dolomit mit Brocken des Muttergesteins. rakter zuzuerkennen. Diese Um- wandlungsprodukte beschränken sich nicht nur auf Klüfte, sondern können auch den Ausfüllungen typi- scher Bruchspalten eigentümlich sein. Im Gegensatz zu den typischen Reibungsbreccien haben wir es hier mit Umwandlungen von gänzlich sekundärem Charakter zu tun. Auch die oberflächliche Verwitterung vermag leichte Umfärbungen zu bewirken. Der Hauptdolomit des Vertesgebirges ist ziemlich hart und spröde. Er ist im allgemeinen dicht, kann aber auch eine grobkörnige, kri- stallinische Struktur annehmen. Dieses zuckerkörnige Gefüge besitzt er besonders in den tieferen Schichten. Den extremsten Fall zeigen Schichten des Hauptdolomites in dem Berggebiete westlich von P. Kö- hänyäs. Hier ist die ganze Masse aus zahllosen, kleinsten Dolomit- spatkriställchen zusammengesetzt, die dem Ganzen einen sandstein- artigen Charakter verleihen. Der Bruch des Hauptdolomites ist uneben. Das Gestein zeigt mitunter Neigung zur Absonderung von Kalkspat. Dies ist besonders für die kalkreichen Varietäten charakteristisch. Die Absonderungsklüfte sind dann von feinen Adern aus kristallinem Kalk- spat durchzogen. Oft sind aber auch die Massen von einem ganzen Trümmernetz aus Kalkspat erfüllt. Mitunter wird aber auch der Kalk- (35) DIE GEOLOGISCHEN VEKHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 35 spat in groben Körnern innerhalb des Gesteins ausgeschieden. Diese Ausscheidung von Kalkspat kann so lebhaft werden, daß eine ganze, oft fast meterbreite Zone von reinem kristallinem Kalkspat ausgefüllt werden kann, wie ich dies an dem Abhang der Höhen von Zämolyi bükk dicht bei den Gehöften von P. Mindszent an der Grenze zwischen Hauptdolomit und tertiärem Kalk beobachten konnte. Von besonderem Interesse ist die lokale Einlagerung eines sehr harten festen Sandsteines im Hauptdolomit nördlich des Hosszühegy bei Vidamvar in dem östlich von Vertessomlyö gelegenen Berggebiet. Der Sandstein tritt hier im Hauptdolomit in Blöcken von 2—3 m Umfang zutage, die alle in einer Reihe liegen und sich als Denuda- tionsreste einer ehemaligen schmalen Sandsteinzone kundgeben. Die- ser Sandstein besteht aus reinen, kantengerundeten (Quarzkörnern, die durch ein toniges Bindemittel zusammengehalten werden. Das Auftre- ten dieses etwa in einer Länge von 30 m vorhandenen Sandsteinganges würde folgendermaßen zu erklären sein: In einer der Diluvialzeit vorausgehenden Epoche wurde in einer lokalen Spalte reiner Quarz- sand durch äolischen Transport eingeführt und hier durch ein toniges Bindemittel zu Sandstein verfestigt. Späterhin wurde das die Spalte umgebende Dolomitgestein denudiert und die nur schwer angreifbare Sandsteinschicht wie eine Teufelsmauer herausgeätzt. Wie schon anfangs hervorgehoben wurde, ist die Lagerungsform des Hauptdolomits keineswegs immer regelmäßig. Besonders im nord- östlichen Teil des Vertesgebirges zeigt der Hauptdolomit nur eine un- deutliche Schichtung. Wir haben es dann mit einem massigen, festen, grusig zerfallenden, nur lokal gut geschichteten, grob gebankten Ge- stein zu tun. Die höheren Zonen des Hauptdolomits scheinen mit ihren groben plumpen Bänken besser geschichtet, so daß man auch in tektonischer Hinsicht hier über die Lagerungsform Klarheit erlangt. In seinem Gebirgscharakter neigt der Hauptdolomit des Vertes- gebirges zur Bildung von schroffen Felsformen, die nur durch die plateauartige Beschaffenheit der Landschaft gemildert wird. Die At- mosphärilien greifen diese Felskomplexe naturgemäß energisch an und es kommt zu einer Verwitterung und Zersetzung des Gesteins, wodurch Zacken und Höhlungen entstehen, die durch Rillen mit einander ver- bunden sind. Das ganze Gestein erscheint dann wie angefressen, von zahllosen Löchern durchsetzt. Es bekommt gleichsam eine schwammige Öberflächenstruktur. Schroffer Temperaturwechsel, wie er gerade in dem mittelungarischen Berglande mit seinem bereits mehr kontinentalen Klima häufig ist, reißt Spalten und Klüfte in die Felsmassen. Ein weiterer Angriff der Atmosphärilien führt einzelne Partien in mäch- 3% 36 HEINRICH TAEGER (36) tige Schuttmassen über, die dann weiter in einen feinen Grus zer- fallen. Der Hauptdolomit des Vertesgebirges ist arm an besser erhaltenen Versteinerungen. Wir haben es hier also mit analogen Verhältnissen wie in den Alpen zu tun. In einzelnen Teilen der Sextener Dolomite sind jedoch nach FrecH geradezu Muschelbänke vorhanden und ähnliches zeigt die Umgebung von Veszprem und Sümeg im Bakony. In zahlreichen Gebieten der Südalpen ist aber auch der Hauptdolomit ebenso völlig arm an Versteinerungen, wie im Vertes. Aus diesem Gebiet liegt nur eine kleinere Anzahl von Megalodonten vor, die in Steinkernen nicht allzu günstig erhalten sind. Daneben finden sich nur noch selten Spuren von Gasteropoden, insbesondere aber von Gyroporellen vor, die ihre Anwesenheit durch feine Höhlungen im Gestein verraten. Die Mega- lodontenfauna aus dem Hauptdolomit des Vertesgebirges gestattet durch Vergleich mit analogen Formen aus der Bakonyer Trias und gleichen Funden in den Alpen über die stratigraphische Stellung die- ses tiefsten Schichtenkomplexes des Gebietes Aufschluß zu geben. Wir haben es mit ziemlich bekannten Typen aus der alpinen Trias und dem Bakony zu tun. Bereits Hörnes erwähnt in seiner Arbeit: «Mate- rialien zu einer Monographie der Gattung Megalodus» von der Ort- schaft Gänt im Vertesgebirge zwei schlecht erhaltene Steinkerne eines Megalodonten, die er später dem Megalodus Loczyi zugewiesen hat. Eine weitere Mitteilung über Funde von Megalodonten in diesem Ge- biet finden wir bei Parp: «Das eozäne Becken von P. Forna im Ver- tes.»' Durch die gütige Überlassung des vom genannten Verfasser im Vertesgebirge gesammelten Megalodontenmaterials war ich mit Hilfe der erst inzwischen durch FrecH genauer behandelten Megalodontenfauna des Bakony und der Alpen” in der Lage die in jener Arbeit angeführ- ten Formen genauer zu bestimmen und ihre Stellung in der Gruppe der Megalodonten zu fixieren. Nach dem mir so nun vorliegenden Ma- terial haben wir im Hauptdolomit des Vertesgebirges folgende Fauna: A) Gruppe des Megalodus triqueter WULr. Megal. triqweter mut. panmonica FrecH, Bodajk, Gajavölgy. Megal. trigueter mut. pannonica FrRecH, Vertesgebirge. Megal. complamatus Güns., Puszta Käpolna, Vertesgebirge. ı Földtani Közlöny, Bd. XXVIl. 2 Frech: Neue Zweischaler und Brachiopoden aus der Bakonyer Trias. (Resultate der Wissenschaftl. Erforschung des Balatonsees. I. Bd. I. Teil. Paläonto- logischer Anhang.) (37) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 37 Megal. Loöczyi Horrn., Puszta Käpolna, Vertesgebirge. Megal. Loczyi Horrn., Gänt, Vertesgebirge. B) Gruppe des Megalodus Hoernesi Freca: Megal. Böckhi Hoerrn., Puszta Köhänyäs, Vertesgebirge. Megal. Laczkoi Horrn., Gänt, Straße nach Csäkbereny, Vertesgebirge. Die angeführte Megalodontenfauna des Vertesgebirges besteht — wie sich hieraus ergibt — aus typisch obertriadischen Formen. Nach F. Frecn' steht Megalodus triqueter mut. pannonica FRECH den alpinen Formen sehr nahe und zwar sowohl der typischen Form des Megal. triqueter Wuur, wie der des Megal triqueter mut. dolomitica Frecau aus dem tiefsten Dolomithorizont an der kleinen Zinne im unmittelbar Hangenden der Torer Schichten des Paternsat- tels. Es ist eine Form, die für den tiefsten Horizont des alpinen Dach- steinkalkes charakteristisch ist. Dasselbe gilt für Megal. Laczkoi. Nach Frech ist diese Form durch ihre weite Verbreitung und ihr meist häufiges Vorkommen eines der wichtigsten Leitfossilien des unteren Dachsteindolomites. Denn etwa 250 m über der Basis des Dachstein- kalks am Südabhange der Croda Dallago (bei Cortina d’Ampezzo) kommen diese Formen in großer Menge vor. Ähnlich verhält es sich mit Megal. Loczyi Horrx. und Megal. Böckhi Horrn., Megal. Loczyi liegt in den Alpen an der Nordwand der Croda Dallago nur wenig höher, gehört jedenfalls noch dem unteren alpinen Dachsteinkalk an. Es folgt dann in den Alpen Megal. Böckhi auf dem Gipfel der großen Zinne in einem Horizont, der dem mittleren alpinen Dachsteinkalk entspricht. Ebenso ist Megal. complanatus dem gleichen Horizont nach mehreren Exemplaren von St. Cassian zuzuweisen. Die gleichen Formen charakterisieren den Hauptdolomit auch in dem an das Vertes- gebirge grenzenden Bakony. Wir finden in den tieferen Schichten des Bakonyer Hauptdolomits * Megal. triqueter mut. pannonica Frecn und mut. dolomitica Frecn, Meg. Laczköi Horrn., Megal. Gümbeli Stopp, Megal. Hoernesi Frech, Megal. complanatus Güme. und in den höhe- ren Schichten vor allem Megal. Loczyi und Megal. Böckhi Horrx. Es 1 F. Frech: Neue Zweischaler usw. (l. c.); kurze Zusammenfassung in G. v. ÄRTHABER : Die alpine Trias des Mediterrangebietes. (In F. Frech Lethxa Meso- zoica) p. 326 ff. p. 499 ff.) > Vergl. G. v. ARTHABER: Die alpine Trias des Mediterrangebietes. (In F. Frech Leth®@a Mesozoica. Trias, p. 429 und Texttabelle zu p. 418.) Durch einen Druck- fehler steht Megal. Laczkoöi in der Tabelle als Form des höheren Hauptdolomites verzeichnet, während sie tatsächlich in den tieferen Horizonten vorkommt. 38 HEINRICH TAEGER (38) geht aus dem Vergleich dieser drei Gebiete somit folgendes hervor: Der Hauptdolomit des Vertesgebirges ist ein Äquivalent des obertria- dischen Hauptdolomites und des Dachstein- und Korallenkalkes der Südalpen. Es entspricht weiterhin in seiner Fauna und damit in sei- ner stratigraphischen Stellung völlig dem Hauptdolomit des Bakony. Nur die tiefsten Schichten der mittleren Stufe der Obertrias, die im Bakony als plattiger Dolomit ausgebildet sind, fehlen noch im Vertes- gebirge. Es scheint als ob der Hauptdolomit des Vertesgebirges sich nach seiner Megalodontenfauna in Zonen gliedern lassen könnte. Dies wird aber erst dann mit Erfolg möglich sein, wenn ein erheblich größeres Material von Fossilien aus diesem Berggebiet gesammelt sein wird. Wie ich in einem einjährigen Aufenthalt im Vertesgebirge fest- stellen konnte, ist die Fauna so artenarm, daß wenig Hoffnung auf Erreichung dieses Zieles vorhanden ist. Der Hauptdolomit ist das vorherrschende Gestein im Vertes- gebirge. Er bildet einen großen von Südwesten nach Nordosten ver- laufenden Zug, der von Csöka und ÜCsäkbereny im Süden in stets gleicher Richtung über Puszta Köhänyäs und Gestes im Westen, Csäk- vär und Szär im Osten sich fortsetzt. Hier nimmt seine Breite bedeu- tend ab. Er zieht nun nach Nordosten weiter in einer schmäleren Zone im Gebiet des Potaschberges und Kalvarienberges und setzt hinüber bis an die Bieske—Tarjäner Spalte. Die jüngere obertriadische Kalkfazies, der Dachsteinkalk des Vertesgebirges (Rhätische Stufe). Über dem obertriadischen Hauptdolomit des Vertesgebirges lagert in bedeutend geringerer Mächtigkeit auf einer Strecke von etwa 1'5 bis 2 km aufgeschlossen ein Gesteinskomplex von hellen Kalken, der in seinem ‚Habitus dem Dachsteinkalk der Alpen entspricht und die jüngere obertriadische Kalkfazies des Vertesgebirges repräsentiert. Seine Abtrennung von dem ihn unterlagernden Hauptdolomit bietet keinerlei Schwierigkeiten und ist auf der Karte vollkommen durchgeführt. Denn der Dachsteinkalk weicht bereits in seiner petrographischen Beschaffen- heit sehr wesentlich vom Hauptdolomit ab. Es ist ein dichter Kalkstein von weißlicher, lichtgrauer, rauch- grauer, hellfleischroter, pfirsichblühroter auch rosenroter und tief ziegel- roter, mitunter braunroter Farbe. Die hellen Farben wiegen in der Regel vor, während die dunkleren, besonders die rot gefärbten Varie- täten eine geringere Verbreitung besitzen. Oft ändert sich die Gesteins- farbe auf wenige Meter Entfernung. Es ist daher auch nicht möglich (39) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 39 diese Färbung in einem besonderen Zusammenhang mit bestimmten Schichten des Dachsteinkalkes zu bringen. Am Hosszühegy bei Vertes- somlyö, am Dientlberg bei Gesztes und in den tieferen Schichten des Nagysomlyö konnte ich Dachsteinkalkvarietäten von besonders lebhaft roter Färbung feststellen, während im ganzen übrigen Gebiet im all- gemeinen die hellen Farben vorherrschen. Diese verschiedenartige Fär- bung hat in der Regel nichts mit tektonischen Störungen gemeinsam. Denn diese lebhaften roten und braunen Töne durchsetzen ganze mächtige Gesteinsmassen einheitlich. Sie haben ihren Ursprung in den diese Kalksteine gelegentlich begleitenden Eisenverbindungen. Mit- unter kann diese Färbung aber auch lokal als Ursache dinamometa- morpher und hydrochemischer Vorgänge vorkommen. Es treten dann auf Kluftflächen und Spalten diese roten Farben ähnlich wie bei dem Hauptdolomit als sekundäre Umfärbungen im ursprünglichen Gestein auf. Besonders gut ist diese lokale Umfärbung in Einschnitten am Kalvarienberg bei Felsögalla zu beobachten, wo ich sie mit lokalen Verwerfungen in Verbindung bringen möchte. Weiterhin mag sie in der Nähe der Ruine Csöka bei der Ortschaft gleichen Namens am Südabhange des Vertesgebirges ein Ergebnis der Klüftung bilden. Chemisch ist der Dachsteinkalk ein ziemlich reiner Kalk, den untergeordnet Eisen- und ähnliche Verbindungen begleiten. Es ist ein sprödes Gestein von splittrigem, flachmuscheligem Bruch. Ähnlich wie der Hauptdolomit hat auch der Dachsteinkalk des Vertesgebirges die Tendenz zur Absonderung von Kalkspat. Die feinen Klüfte, die das Gestein durchsetzen, sind oft von kristallinischem Kalk- spat ausgefüllt. Mitunter wird diese Ausscheidung ganz beträchtlich. Es finden sich dann in den massigen Gesteinen des Dachsteinkalkes ‚größere Linsen von lebhaft rostbraun gefärbten, gänzlich kristallini- schen Massen von Kalkspat. Besonders schön sind diese Kalkspat- ausscheidungen in den Steinbrüchen am Kalvarienberg bei Felsögalla, weiterhin bei der Ruine CGsäkiväar im Berggebiet von Puszta Mindszent und anderen Punkten zu beobachten. Von besonderem Interesse und bisher im Dachsteinkalk des Vertesgebirges noch unbekannt sind Einschaltungen wenig mächtiger Dolomitlagen. Unweit der Grenze zwischen Hauptdolomit und Dach- steinkalk läßt sich im nordwestlichen Berggebiet von Regibükk in genau nordost—südwestlicher Richtung parallel dem Streichen der Schichten anf einer Länge von 3 km eine ca. 5 m mächtige Dolomit- schicht beobachten, die östlich des Bänyahegy bei Nyilasok eine brei- tere aber nur kurze Fortsetzung findet. Ebenso konnte ich bei Patracsos- völgy an dem Nordwestabhange der (Csökaer Bergfelder unweit des 40 HEINRICH TAEGER (40) Bänyahegy zwischen Dachsteinkalk und tertiären Schichten Dolomit nachweisen. Eine weitere Einlagerung einer Dolomitbank war auch in den höheren Dachsteinkalkschichten lokal zu beobachten. Neben dem Kalkofen am Tindlberg in der Nähe der «Schönen Wasser» östlich von Pusztaväm ist ein Aufschluß, dessen Profil Fig. 2 zeigt. In den unteren Schichten liegt in bedeutender Mächtigkeit der typische Dach- steinkalk aufgeschlossen. Über ihm lagert a aber konkordant ein ganz dünnplattiger, a 92° ne dunkler Dolomit, der die Deckschicht der Dachsteinkalkablagerung bildet. In seinem Gebirgscharakter bildet der Dachsteinkalk ähnlich wie der Haupt- dolomit mitunter mächtige Felsmassen, die meistens regelmäßig in plumpen Bän- ken geschichtet sind. Mitunter ist diese 2) Schichtung jedoch gänzlich verwischt, Kalkofen am Tindlberg östlich : BES N - U OIwIcH en den Abhängen des Gsökabergs b Dolomiteinlagerung. c Dach- bei Mör. In dieser Beziehung scheint der steinkalk. Dachsteinkalk des Vertesgebirges einen lokal abweichenden Charakter gegenüber den analogen Ablagerungen der benachbarten Gebiete zu besitzen. Auch der Dachsteinkalk ist als jüngstes triadisches Glied ebenso wenig versteinerungsreich wie der Hauptdolomit des Vertesgebirges. Als Fundort des Leitfossils des Dachsteinkalkes erwähnt Hauer! den Gsökaberg bei Mör mit Auftreten des «bezeichnenden» Meyalodus tri- queter. Dieser Name bezieht sich auf die ältere Bezeichnung, nach der besonders die obertriadischen Megalodonten mit Megalodus triqueter benannt wurden. Durch Hörnezs erst wurden diese Bestimmungen be- richtigt. Denn im Dachsteinkalk ist von den Megalodontenarten des Hauptdolomites kaum eine Andeutung vorhanden, vielmehr wurden die älteren Formen durch höher differenzierte Nachkommen ersetzt. Die Leitform des Dachsteinkalkes im Bakony ist nach Frecn* Lyco- dus hungariceus, eine dem Lycodus cor des südalpinen rhätischen Dach- steinkalkes entsprechende Form, die zuerst im oberen Hauptdolomit auftritt, ihre Hauptverbreitung aber erst im Rhät erreicht und für diese Stufe ganz charakteristisch ist. Von Fossilien aus dem Dachstein- Fig. 2. Aufschluß im Dachsteinkalk. 1 Hauer: Geologische Übersichtskarte d. Öster.-Ung. Monarchie. Blatt, VII, Ungar. Tiefland. (Jahrb. d. k. k. geol. Reichsanst. XX. Bd.) 2 FrEcH: L. c. Neue Zweischaler usw. (l. ec.) und FREcH bei G. v. ARTHABER : Die alp. Trias d. mediterranen Gebietes usw. ; (41) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 41 kalk des Vertesgebirges liegt mir nur ein wenig gut erhaltenes Exem- plar eines Megalodontensteinkernes vor. Er erwies sich als: Megalodus ef. Tofanae var. gryphoides Güns. Diese Form würde eine Vertretung des Rhät wahrscheinlich machen. Es wäre alsdann der Dachsteinkalk des Vertesgebirges bereits der rhä- tischen Stufe zuzurechnen. Es liegt diese Annahme umsomehr nahe, als die ganz analogen Dachsteinkalkablagerungen des benachbarten Bakony und des Gerecsegebirges eine Megalodontenfauna besitzen, die bereits für rhätisches Alter dieser Schichten spricht. Aus dem Dach- steinkalk des Bakony sind Formen bekannt, die sonst meist erst in den höchsten Horizonten der Trias ihre Hauptverbreitung besitzen, in Niveaus, die — wie lokal mit Sicherheit konstatiert werden konnte — das Rhät vertreten.” Es gehören hierher Megalodus Mojsvari HörnzEs und Conchodus (Lycodus) hungaricus Hörn. Ebenso ist aus dem Dachsteinkalk des Gerecsegebirges bei Tata eine typisch rhätische Form, nämlich Megalodus Tofanae var. gryphoides Güms. bekannt. Wir können daher den Dachsteinkalk des Vertes, der diesen genannten ober- triadischen Schichten der benachbarten Gebiete gleich zu setzen ist, ebenfalls in die oberste Abteilung der oberen Trias stellen. Das heißt der Dachsteinkalk des Vertesgebirges gehört aller Wahrscheinlichkeit nach der rhätischen Stufe an. Der Dachsteinkalk spielt in seiner Verbreitung im Vertesgebirge eine bedeutend geringere Rolle a.s der Hauptdolomit. Er zeigt jedoch im Vergleich zu den auf ihn folgenden jüngeren Schichten eine mäch- tige Entwickelung. Denn er setzt in einer breiten Zone vom Csöka- berg bei Mör in nordöstlicher Richtung bis gegen Puszta Mindszent weiter. Es ist hier ein bedeutender Schichtenkomplex, dessen Mäch- tigkeit nicht unterschätzt werden darf, wenn auch seine Ausdehnung durch die ihm an- und aufgelagerten jüngeren Schichten zum größten Teil verdeckt wird. Nordöstlich von Puszta Mindszent nach Gesztes hin, verliert die Zone des Dachsteinkalkes bedeutend an Breite. Erst von Gesztes nordostwärts erreicht sie bei Vertessomlyö und Pusztakörtvelyes die größte Ausdehnung. In einer schmalen Zone am Kalvarienberg bei Felsögalla setzen die Schichten in das Gerecsegebirge hinüber, wo sie in bedeutender Mächtigkeit den größten Teil des Gebirges zusammen- setzen.” 1 Vergl. FREcH bei G. v. ARTHABER: Die alp. Trias usw. (In Leth&a mesozoica p. 429 ff.) 2 Vergl. v. STAFF: Beitr, z. Str. u. T. d. Gerecse. (l. c.) (42) > “ H TAEGEF 2 HEINRIC Sa ı -W- [a «97) on = an [e=} Stufe che) Mittlere (Nori Stufe ) che i ntere (Karn U Die Glisederung der Obertrias im Vörtosgebirge (verglichen Vörtesgebirge Heller Diekbankiger bankter : Menhetein Dachsteinkalk ERik mai Meg. el. Tofanae|| mit graugelben EN var, gryphoides|| oder rötlichen Dolomil- A f dünnen Mergel- einlagerun- zwischenlagen gen Weißer hell- | Megal. Böckhi und dunkel-| Megal. Loczyyt eraneroder grauer Megal. Laczkoi dr rauchgrauer plump Megal. compla-|| , Mankıan webankter | natus kr. ern ee En Hauptdolomil Haupt- Megal.triqueter dolomit mut, pannonteu Plattiger Dolo- mit Physocardien- mnergel (Aqu. d. Torer Schich- ten) Raibler Schich- ten (gelbgrauer Mergel und Mergelkalke mil plattigen Dolomitbän- ken) Fehlt Bakony Lycodus (conchodu hunganrieus Gardita austriaca Anomia alpina Megal. Böckhi Megal. Loezyi Megal., Laczköi Megal. complanatus Megal. Gümbeli Megal, trigweter mut, pannonica Placochelys placo- donta Spiriferina fortis Ostr. montis caprilis Physocardia Hornigi etc. etc. Guspidaria gladıius Myoph. chenopus Hoernesia Joanmnis Austriae Carnites floridus mul, Halobia rugosa Obertrindi- scher Rill- kalk von Salzburg Mergel und Mergelkalke mit Bin- lagerungen vonDolomilt kalk Hauptdolomit mit Bin- schaltungen von Kalken Kalke Lombard, Raibler Schich- ten Rhätischer Dachstein- mit Kon, mit den obertriadischen Ablagerungen des Bakony und der Südalpen). Südalpen Gonchodusdolomitl (Lycodus cor) Lithodendronkalk Azzarolaschichten Gontorlamergel Plattenkalke Meg. Mojsvärt:, zanus Dachsteinkalk Meg. Böckhi mut, und Dicerocard. eupalliatum Megal, Damesi und Laczköt Korallenkalk (Obertriad. Riffkalk) Meg. Hoernesi, Meg. trique- ler mut. Meg. Amper- Telleri und Trop. subbulatu: Torer Schichten mil O. montis caprili Mesalodusdolomit mit Meg. carintiaeu Mergel mit Myophoria Kefer- steini Raibler Schichten aube Schiefer Plattenkalke, Schiefer (43) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 43 Zum Schluß mag die Entwickelung der besprochenen obertriadi- schen Ablagerungen des Vertesgebirges zum Vergleich und zur Paralle- lisierung mit den analogen Ablagerungen des benachbarten Bakony und der Südalpen durch die Tabelle auf vorhergehender Seite vor Augen geführt werden. HU. Jura. Jurassische Ablagerungen waren bisher im Vertesgebirge gänzlich unbekannt. In der Tat fehlt auch jene in dem benachbarten Gebiet des Bakony und des Gerecse auftretende reiche Cephalopodenfauna der roten Marmorkalke des oberen Lias und des unteren Dogger. Den- noch sind im Vertesgebirge Ablagerungen vorhanden, die mit Sicherheit der Juraperiode zuzurechnen sind. Es handelt sich jedoch hier nur um lokal entwickelte Kalke. Doch ist ihre allgemeine Wichtigkeit, trotzdem sie in räumlich wenig ausgedehnten Vorkommen vorhanden sind, nicht gering anzuschlagen. Versteinerungen sind selten und be- schränken sich auf spärliche, wenig günstig erhaltene Reste, die eine gänzlich sichere Horizontierung dieser Ablagerungen unmöglich machen. Nur soviel darf gesagt werden, dab es Reste jurassischer Ablagerungen sind, die einerseits sicher dem Lias angehören, andererseits aber wohl dem Malm und zwar seinen höchsten Schichten, dem Tithon, ent- sprechen. Ein allmählicher Übergang in die tiefsten Schichten der Kreide, in das Neokom, ist nicht unwahrscheinlich. A) Rhynchonellenkalk des unteren bis mittleren Lias (Brachiopodenfazies). Die Schichten, die hierher gehören und die nur in einer klei- neren Partie im Südwesten des Vertes entwickelt sind, bestehen aus einem hellgrauen Kalk, der einen Stich ins Braune besitzt und ver- .einzelt hellrot gefärbte Gesteinspartikel mit sich führt. Er besitzt ein etwas körniges Gefüge, ohne jedoch typisch kristallin zu sein und ist in dünnen Bänken geschichtet. Das Gestein selbst ist mitunter von Kalkspatadern durchzogen und auch auf den Schichtflächen kommt es häufig zur Ausscheidung von dünnen weißen oder grünlichen Kalkspat- decken. Das Gestein birgt eine Fauna, die fast ausschließlich aus Brachiopoden besteht, unter denen besonders Rhynchonellen weitaus überwiegen. Ich möchte daher das Gestein einen Rhynchonellenkalk nennen. Trotz des öfteren Auftretens von Brachiopoden in dieser Ablagerung, fehlt es doch an Material zu einer genaueren Bestim- 44 HEINRICH TAEGER (44) mung. Denn die Fossilien zeigen sich hier meist nur in Steinkernen und sind in der Regel zerbrochen und unvollkommen erhalten. Ge- steinsdünnschliffe zeigen, daß dieser Rhynchonellenkalk auch eine Mikrofauna birgt, von der einzelne Formen recht oft wiederkehren, wie Rotalia sp. und Textularia sp. Von der Makrofauna liegen fol- sende Formen vor: Rhynchonella plicatissima (JUENST. Ihynchonella Hofmanni? Böck. Rhynchonella sp. (Bruchstücke.) Terebratula sp. (Bruchstücke.) Terebratella sp. (Bruchstück.) Diese Fauna weist auf tieferen Lias hin. Eine genauere Horizon- tierung wird einerseits durch die geringe Reichhaltigkeit an Formen in diesen Schichten erschwert, andererseits sind gerade die hier in Frage kommenden Brachiopoden für eine ins Einzelne gehende strati- graphische Gliederung nicht verwendbar. Auf jeden Fall darf aber wohl gesagt werden, daß diese Ablagerung den in anderen Teilen des Unga- rischen Mittelgebirges auftretenden roten Brachiopodenkalk entsprechen dürfte, die man mit dem wenig geeigneten Namen «Hierlatzkalke» zu bezeichnen pflegt" und die z. T. dem Mittellias angehören. Wir können daher den Rhynchonellenkalk des Vertesgebirges mit Sicherheit dem Lias zuweisen, mit der Wahrscheinlichkeit, daß er den unteren bis mittleren Lias vertritt. Nach einer freundlichen mündlichen Mitteilung von Prof. Dr. Frecu gleicht dieser helle Rhynchonellenkalk des Vertes dem Vorkommen des Fanesplateaus bei St. Cassian in Südtirol. Die in 1 Die Bezeichnung verschiedener Juraablagerungen des Ungarischen Mittel- gebirges mit: Hierlatzkalk, Adnether Kalk erscheint wenig am Platze. Denn sie ent- sprechen nicht, wie dies doch der Name andeuten sollte, einer in bestimmter Zeit niedergelegten Ablagerung, die im Alter den gleichnamigen, alpinen Absätzen ent-_ sprechen. Sie sind vielmehr durch das Vorwiegen einer besonderen Formenwelt ausgezeichnet, die der in den gleichnamigen alpinen Ablagerungen auftretenden Fauna dem äußeren Wesen nach analog ist, dem Alter nach aber gänzlich verschie- den sein kann. Eine gewisse Ähnlichkeit mit den so bezeichneten alpinen Kalken ist allerdings vorhanden. Doch ist diese Ähnlichkeit entsprechend der allgemeinen Entwicklung der Schichten des jurassischen Mittelgebirges, mehr mit den südalpinen Hierlatzschichten ausgeprägt, als mit den nordalpinen Schichten. Besser ist es jedenfalls die verschiedenen Juraablagerungen des Ungarischen Mittelgebirges nicht mit dem Namen solcher alpinen Ablagerungen zu bezeichnen, sondern nach dem Vorwalten besonderer Formen als Cephalopodenfazies, Brachiopodenfazies und CGrinoidenfazies anzuführen. (45) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 45 der Trias beobachtete allgemeine Übereinstimmung mit den Schichten der Südalpen findet also auch noch eine Fortsetzung in den untersten Juraschichten. Die Rhynchonellenschichten des Lias treten nur ganz lokal ent- wickelt im südwestlichsten Teile des Vertesgebirges am Csökaberg oberhalb der Ortschaft Mör auf. Sie überlagern als wenig mächtige Schicht den obertriadischen Dachsteinkalk. Anscheinend liegt zwischen beiden Ablagerungen eine geringe Erosionsdiskordanz, die aber nicht mit Sicherheit festgestellt werden konnte. Schichten der Kreide über- lagern hier diese kleine Liasscholle. B) Crinoidenkalk des oberen Jura (Tithon-Neokom?). Im nordwestlichen Berggebiet des Vertesgebirges treten lokal ent- wickelte Kalke auf, die diskordant auf älteren Schichten, auf Dachstein- kalk, ruhen und von tertiären Kalken überlagert werden. Das Gestein ist von hellgrauer ins Gelbe oder Bräunliche spielender Farbe, die stellenweise einer roten Tönung Platz macht. Dieser Kalk bildet eine grobkristallinische Masse, die in dünnen plattigen Bänken sehr wohl geschichtet ist. Auf den Schichtflächen ist weißer Kalkspat ausgeschie- den, der in dünnen Lagen die Gesteinsfläche überzieht und mit seiner mikrokristallinen stengeligen Struktur an Harnische erinnert. Zahlreiche Adern kristallinen Kalkspats durchsetzen ihn. Dieser Kalkstein ist äußerst arm an wohlerhaltenen Versteinerun- gen. Von größeren organischen Resten fand sich nur das Rostrum eines Belemniten, der sich als Belemnites (Belemnopsis) hastatus Bıv. aff. erwies. Mehrere Gesteinsdünnschliffe zeigten jedoch, daß das Gestein von zahlreichen Crinoidenresten erfüllt ist. Insbesondere treten viele zylindrische, kreisrunde, elliptische und fünfkantige Durchschnitte durch Stengelglieder auf mit rundlichem Zentralkanal, die aber nur geringe Größe besitzen. Ebenso sind andere fragmentare Teile von Crinoiden in den Dünnschliffen vielfach zu beobachten. Es darf infolgedessen das vorliegende Gestein als Crinoidenkalk bezeichnet werden. Neben den erwähnten Crinoiden treten noch spärlich genauer nicht bestimm- bare Reste von Foraminiferen und Bryozoen auf. Bei der großen Fossilarmut unseres Crinoidenkalkes, dessen wenige organische Reste so schlecht erhalten sind, daß eine ganz sichere Bestimmung unmöglich ist, kann nur von einer annähernden strati- 46 HEINRICH TAEGER (46) graphischen Einreihung in eine bestimmte Formation die Rede sein. Eine sichere Zuweisung dieser Schichten zu einer bestimmten Stufe oder Zone ist hingegen ausgeschlossen. Da der Crinoidenkalk des Vertesgebirges zur Basis den obertriadischen Dachsteinkalk hat, sein Hangendes aber von tertiärem und zwar eozänem Kalk gebildet wird, so kann er nur der Formation des Jura oder der Kreide angehören. Zu einem stratigraphischen Vergleich mit diesem Crinoidenkalk des Vertes sind aus anderen Gebieten des südwestlichen Ungarischen Mittel- gebirges in erster Linie die Juraablagerungen bei Tata,’ solche aus dem Gerecsegebirge und dem Bakony” heranzuziehen. Eine große An- zahl von Schichtgruppen aus diesen Gebieten müssen infoige der ihnen eigentümlichen Fauna und petrographischen Beschaffenheit von vorn- herein ausscheiden. Der untere Lias kommt nicht in Betracht.* Für einen Vergleich wären hingegen heranzuziehen die Ablage- rungen des oberen Jura und der unteren Kreide des südwestlichen Ungarischen Mittelgebirges. Diese bestehen im südwestlichen Bakony aus rotem und gelblichem Crinoidenkalke, die nach Böck das Tithon vertreten. Im nordöstlichen Bakony gehören hellgelbe kristallinkörnige 1 Die Schichtenfolge der jurassischen Scholle bei Tata wurde mir durch die Güte von Prof. L. v. Löczy handschriftlich mitgeteilt. 2 BöckH: Die geologischen Verhältnisse des südlichen Bakony. (Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. 11I.) 3 Denn der untere Lias besteht in den Ablagerungen bei Tata aus dichten Kalken, ähnlich dem Dachsteinkalk mit Gephalopoden, oder es ist eine Brachiopoden- fazies vertreten, wie diese auch in dem vorherbesprochenen Rhynchonellenkalk des Vertesgebirges auftritt. Ebenso müssen die im benachbarten Bakony nach BöckH auftretenden Brachiopoden und CGephalopoden führenden Schichten des unteren Lias ausscheiden. Auch die Ablagerungen des mittleren Lias dürften in beiden Gebieten bei einem Vergleich auszuschalten sein. Denn die Hornsteinbänke mit Rhynchonella urcutica und die hellroten so fossilreichen Kalke mit Ammoniten und Aulococeren des mittleren Lias am Kalvarienberg bei Tata können ebensowenig zu einem Vergleich herangezogen werden, wie die mittel- und oberliassischen Ablage- rungen des Bakony. Die im Bakony nach BöckH auftretenden roten Gephalopoden- kalke mit Lytoceras fimbriatum und Aegoceras Valdani? und die hornsteinführen- den Mergel des oberen Lias mit Posidonomya sp. Belemnites cf. tripartitus SCHL. sind ganz anderer Natur, als der Crinoidenkalk des Vertesgebirges. Die im Gerecse auf- geschlossenen roten Cephalopodenkalke des oberen Lias und unteren Dogger (H. v. STAFF: l. c. Beitrg. z. Str. u. Tektonik d. Gerecsegebirges) fehlen im Vertes- gebirge, wie schon früher hervorgehoben wurde, gänzlich, und ebenso sind die Doggerablagerungen des Bakony, wie sie nach BöckH in dem rötlichweißlichen, Posid. alpina führenden Kalk des südlichen Teiles und nach Prımz (Prmz: Die Fauna der Juraablagerungen des südwestlichen Bakony. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. XV) in den Csernyeer Juraschichten des nordöstlichen Teiles auftreten, im Vertesgebirge nicht vorhanden. (47) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 47 Kalkschichten, die am Nordabfall des Mellärberges über den roten Ammonitenkalk des unteren Dogger lagern, nach Prınz wahrscheinlich dem Malm an. Endlich sind aber auch noch die, über den hellroten Liaskalken bei Tata liegenden, verschiedenartigen Crinoidenkalke zum Vergleich heranzuziehen. Diese letztgenannten Kalke gliedern sich nach Löczy in folgende Abteilungen: . blaugraue Crinoidenkalke des Neokom, . Crinoidenkalke des Tithon, . roter Crinoidenkalk mit Steph. Humphrisiamım oder vielleicht Gervillei?' des oberen Lias und unteren Dogger. m ID 0 Ein petrographischer Vergleich mit dem roten Crinoidenkalk des oberen Lias und unteren Dogger bei Tata, zeigt wenig Ähnlichkeit. Der bei Tata auftretende Crinoidenkalk stand mir zu einem petro- graphischen Vergleich leider nicht zur Verfügung. Hingegen zeigte die Crinoidenablagerung des Vertes mit den blaugrauen Neokomkalken bei Tata, abgesehen von der etwas dunkleren Farbe, eine gewisse Ähn- lichkeit in der kristallinen Struktur und den hier allerdings nicht be- sonders hervortretenden grünen Flecken im Gestein. Es mag demnach, wenn nach rein petrographischen Gesichtspunkten ein Vergleich über- haupt gestattet sein darf, der Crinoidenkalk des Vertesgebirges viel- leicht mit dem blaugrauen Kalk bei Tata verwandt sein. Besser stimmt mit unserer Ablagerung der Malmkalk? des Mellärberges im nordwest- lichen Bakony überein, der nach einer freundlichen Mitteilung von Dr. Prınz in seiner petrographischen Beschaffenheit völlig mit dem Crinoidenkalk des Vertesgebirges ident ist. Es wären darnach die Cri- noidenkalke des Vertes Äquivalente der Kalke des weißen Jura, die in ihrer petrographischen Stellung nach Böck# im S dem Tithon ent- sprechen, im N jedoch nicht mit Sicherheit dieser Stufe zugewiesen werden können. Andererseits wären unsere Kalke mit dem blaugrauen neokomen Crinoidenkalk bei Tata verwandt. Aus dem vorgenommenen Vergleich ergibt sich die sehr wahrscheinliche Folgerung, daß der Crinoidenkalk des Vertes dem oberen Jura oder vielleicht der unteren Kreide angehören kann. Der einzige aus diesen Schichten unseres Gebietes vorliegende größere organische Rest, ein Belemnit aus der Gruppe der hastati, weist ebenfalls auf den oberen Jura und die untere Kreide hin. Ich stelle daher den Crinoidenkalk des Vertes- gebirges mit Vorbehalt in den oberen Jura und zwar versuchsweise in 1 Vergl. H. v. STAFF: 1. c. Beitrg. usw. p. 199 und 201. 48 HEINRICH TAEGER (48) das Tithon, mit der Möglichkeit, daß er auch bis in das unterste Neokom hineinreicht. In diesem letzteren Falle wäre er ein Äquivalent der «Berriasschichten» Hormanns. Wie schon vorangeschickt wurde, hat der oberjurassische Cri- noidenkalk des Vertesgebirges eine ganz lokale Verbreitung. Es sind gleichsam kleine inselartige Reste, die hier erhalten blieben. Die eine Scholle ist in einer Mächtigkeit von 15 m am Südabhang des Hosszuü- hegy auf der von der Försterei bei Kapberek nach Vertessomlyö führen- den Straße aufgeschlossen. Ein anderer Rest findet sich unmittelbar bei der Kirche von Vertessomlyö auf Dachsteinkalk ruhend und von Eozän überlagert. II. Kreide. Die Kreideablagerungen treten im Vertesgebirge in zweierlei Fazies auf. Die eine, bisher aus dem Vertesgebirge noch nicht be- kannte ist eine bathyale Bildung von Kalken mit verkalkten Ammo- niten, die also eine kalkige Cephalopodenfazies repräsentiert. Die andere hingegen ist eine aus zoogenen Sedimenten bestehende Riff-Fazies mit reicher Peleeypodenfauna, die bereits von Hormann und Haver! als «Urgonfazies» erwähnt wird. A) Cephalopodenkalk der unteren Kreide (Barr&mestufe). Die hierher gehörigen Sedimente bestehen aus einem grauen, einförmigen, weichen, tonigen Kalk von erdigem Aussehen. Er birgt eine reichhaltige Mikrofauna, bei der vor allem Foraminiferen und Bryozoen eine große Rolle spielen. Die häufigsten hier auftretenden Formen, deren Bestimmung in Gesteinsdünnschliffen nur in bezug auf die Gattung möglich ist, sind: Globigerina sp., Rotalia sp., Textularia sp., Miliolidea sp., Nodo- saria sp., Bryozoen und Algen. Daneben finden sich größere organische Reste, Lamellibranchiaten und besonders Gephalopoden und zwar: Lamellibranchiata: Pecten sp. Gephalopoda: Desmoceras diffieile D’Ore. Desmoceras difficile var. Desmoceras Kiliani n. sp. 1 Fr. Hauer: Über die Petrefakten der Kreideformation d. Bakonyer Waldes. (Sitzber. d. k. Akad. math. u. nat. Kl. 1861. p. 633.) (49) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES, 49 Diese hier vorliegende Fauna gestattet eine genauere stratigra- phische Horizontierung. Denn Desmoceras difficile n’Ore. ist Leitform des Barr&me und für die Bathyalbildungen dieser Stufe ganz charak- teristisch. Desmoceras difficile var. ist eine Übergangsform zu Desmo- ceras Charrierianum »’Ore. und Desmoceras Kiliani ist eine neue Art, die zu einer interessanten, im Barr&me von der Diffizilissipe sich ab- zweigenden Gruppe gehört, die in der Apt- und Gaultstufe zum Sub- genus Uhligella führt.” Es ist daher ganz außer Zweifel, daß der Gephalopodenkalk der unteren Kreide des Vertesgebirges der Stufe des Barr&me angehört. Die Verbreitung dieses Kalkes erstreckt sich auf die Mulde von Vertessomlyö, wo er anscheinend in größerer Ausdehnung vorhanden ist, jedoch überall von jüngeren Bildungen bedeckt wird. Nur in einem kleinen Wasserriß unweit der genannten Ortschaft, bei einer ehemali- gen Halde der früher hier abgebauten oligozänen Braunkohle ist er anstehend zu finden. Tertiöres Konglomerat bildet hier seine Decke. 5b) Rudistenkalk der unteren Kreide (Barreme-Apt) Riff-F'azies. Am Südwestrande des Vertesgebirges treten zoogene kalkige Rift- bildungen auf, die durch die eigentümliche Fauna von Pachydonten und Foraminiferen gekennzeichnet sind. Sie bilden hier mauerartig vorragende Riffe von mehreren Metern Höhe. Das Gestein ist ein hell- gelblicher oder bräunlich gefärbter, sehr fester Kalk, der ein sehr dichtes Gefüge besitzt, durch besondere Härte ausgezeichnet ist und muschligen Bruch zeigt. Beim Anschlagen entwickelt er einen bitumi- nösen Geruch. Seine verwitterte Oberfläche ist rauh und zeigt dann zahlreiche aber nur schlecht erhaltene organische Reste, die hier aus- gewittert sind. Es sind vor allem die Durchschnitte von Rudisten und kleineren Muscheln, welche die Fauna dieser Kalke bilden. Außerdem erfüllen ihn röhrenförmige Konkretionen, die auf Wurmröhren hin- deuten. Dünnschliffe zeigen eine recht interessante Formenwelt typi- scher Kreideforaminiferen, wie: Cristellaria sp., Rotalia sp., Triocu- lina sp., Globigerina sp., Dimorphina sp. u. a. Die Reste von größeren Organismen sind wenig günstig erhalten, so daß eine genauere Be- stimmung sehr erschwert wird. Ich möchte mich daher nur auf die Angabe weniger Gattungen beschränken und zwar: 1 Nach einer gütigen Mitteilung von Prot. Dr. Kırıan, Grenoble. Mitt. a. d. Jahrh. d. kgl. ungar. Geol. Anst. VII. Bd. 1. Heft. + 50 HEINRICH TAEGER (50) Lamellibranchiata: Discina sp.? Requienia sp. Lima sp. Belemnoidea: Belemnites sp. Von diesen größeren Formen ist Requienia recht bezeichnend, indem sie zusammen mit den zahlreichen Foraminiferen diese Schichten als zoogene Riffbildungen kennzeichnet. Gerade der Umstand, daß diese Rudisten und Foraminiferenkalke eine Riff-Fazies vertreten, also keine bestimmte Stufe bilden, ähnlich wie sie in den Korallenkalken des Malm in den verschiedenen Horizonten so häufig sind, läßt für eine Einreihung in eine bestimmte Stufe Vorsicht geboten erscheinen, um so mehr als ihre Fossilien für die stratigraphische Horizontierung wenig Anhaltspunkte liefern. Die petrographische Beschaffenheit und die Fauna des Rudistenkalkes des Vertesgebirges machen seine Identität mit dem Rudistenkalk des nördlichen Bakony unzweifelhaft. Weiterhin zeigt sich eine unverkennbare Ähnlichkeit mit den Rudistenkalken der Alpen. Gerade diese aber entsprechen nicht genau einer bestimmten Stufe. In den weitaus meisten Fällen konnte ihre Zugehörigkeit zur Barr&me- stufe und zum unteren Teil der Aptstufe erwiesen werden. Die ana- logen Rudistenkalke des Vertesgebirges setze ich daher, nachdem schon von älteren Autoren ihre Zugehörigkeit zum oberen Neokom fest- gestellt war, ebenfalls in das Barr&me und den unteren Apt. Das Auftreten dieses Rudistenkalkes beschränkt sich im Vertes auf ein kleineres Riff am Gsöka- und Antoniberg dicht oberhalb der Ortschaft Mör. Weiterhin ist ein kleiner Streifen etwas nördlich davon am Alten Mais erhalten geblieben. IV. Tertiär. Die tertiären Ablagerungen des Vertesgebirges stellen in der Mannigfaltigkeit ihrer Ausbildung, in ihrer weiten Verbreitung und der verschiedenen Lagerung eine Schichtengruppe dar, die ein ganz be- sonderes Interesse verdient. Denn von den Tertiärschichten des Vertes- gebirges waren bisher nur wenige stratigraphische Einzelheiten bekannt. Eine eingehendere Schilderung der Verhältnisse dieser Ablagerung stand bisher noch aus, während im Gegensatz hierzu die benachbarten Ge- biete des Vertes, der Bakony und die Esztergem— Buda—Piliser Gebirgs- gruppe bereits eine ausführliche Behandlung ihres Tertiär erfahren haben. Die tertiären Schichten sind im Vertesgebirge in großer Reich- (51) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES, 51 haltigkeit entwickelt und verdanken einer lang anhaltenden Sedimen- tation ihren Ursprung in allen Epochen, sowohl im Eozän wie im Oligozän, im Miozän wie im Pliozän. Diese tertiären Schichten glie- dern sich in terrestre, brackische und marine Ablagerungen. Die ter- restren Sedimente bestehen einerseits aus versteinerungsleeren Braun- kohlenbildungen, andererseits aus Süßwassertonen mit Resten von Landpflanzen des Eozän, Oligozän und Pliozän. Die brackischen Sedi- mente sind in der Regel toniger oder sandiger Natur und bergen eine reichhaltige Brackwasserfauna. Endlich schieben sich zwischen diese Bildungen mächtige marine Sedimente ein von Tonen, Kalken, Sand- steinen, Sanden und Schottermassen mit einer z. T. außerordentlich reichen marinen Tierwelt, die mitunter in der Schönheit ihrer Erhal- tung mit rezenten Muschelresten wetteifern kann. Die tertiären marinen und brackischen Ablagerungen wurden einerseits hier in Buchten und Becken zum Absatz gebracht, andererseits am Rande des Gebirges in einem breiten den Vertes umgebenden Saume niedergelegt, der an- deutet, daß das Vertesgebirge bereits zur Tertiärzeit als Gebirgsinsel aus dem ihn umflutenden Meere herausragte. A) EBozän. Das Eozän ist im Vertesgebirge in der gleichen Vollständig- keit entwickelt, wie in seinen Nachbargebieten. Bei der Betrach- tung der Eozänbildungen unseres Gebirges ist in erster Linie die große Mannigfaltigkeit der baihymetrischen und lithogenetischen Bedingun- gen in Betracht zu ziehen, unter denen die Sedimente niedergelegt wurden. Wir kennen Schichten mit gemeinsamen leitenden Formen, die in stratigraphischer Beziehung auf Gleichaltrigkeit schließen lassen. Ihre petrographische Beschaffenheit ist jedoch gänzlich verschieden. Diese Unterschiede müssen einerseits mit abweichenden lokalen Ver- hältnissen und damit verbundenen physikalischen und biologischen Bedingungen in Zusammenhang gebracht werden. Die Ferne oder Nähe der Strandlinie, das Vorhandensein tieferer oder seichterer Stellen mögen hier die Verschiedenartigkeit der Sedimente veranlaßt haben. Aus dem Vorhandensein der so hervorgerufenen abweichenden Fazies- verhältnisse läßt sich alsdann ein gutes Bild der geographischen Ver- teilung von Wasser und Land zu den verschiedenen Epochen der Eozänzeit im Vertesgebirge entwerfen. (Vergl. Kapitel der erdgeschicht- lichen Entwickelung.) Diese verschiedenartigen Sedimente möchte ich, um ein einheit- liches Grundprinzip für die Betrachtung der einzelnen Bildungen zu Ar 52 HEINRICH TAEGER (52) gewinnen, scharf in 2 Gruppen trennen: In Beckenablagerungen und Küstenbildungen. In welcher Weise diese beiden räumlich geschiedenen Gruppen mit den Absätzen der benachbarten Gebiete in Zusammenhang stehen, wird am Schlusse als Endergebnis der strati- graphischen Betrachtungen der Eozänschichten des Vertes näher be- leuchtet werden. Welche Bedeutung diese Scheidung aber auch für das Verständnis nutzbarer Mineralien, wie der Kohlenlagerstätten in diesen Eozänschichten hat, das soll in dem die erdgeschichtliche Ent- wicklung behandelnden Kapitel näher erörtert werden. Die Buchten- und Beckenablagerungen sind feinschlammige tonige Sedimente von geringer Mannigfaltigkeit, die in Küstennähe durch die Zufuhr von klastischen Elementen zu schlammig-sandigen Mergeln umgewandelt wurden. Diese Buchten des Eozänmeeres standen nur zum Teil in offener Verbindung mit dem Ozean und enthielten daher bald salziges, bald brackisches oder süßes Wasser. Diesem Wechsel entspricht die Zusammensetzung ihrer Fauna. Die eozänen Buchten- und Becken- bildungen des Vertes bestehen also einheitlich aus Tonen und Mer- geln, mit einer terresteren, einer brackischen und einer marinen Fauna. Die Küstenbildungen sind gänzlich anderer Natur. Hier, wo das Meer unmittelbar an den Felsgestaden brandete, entstanden rein kal- kige Bildungen, Küstenkalke mit einer Fauna, die — wenn sie auch einige mit den Beckenbildungen gemeinsame Formen aufweist — doch einen ganz anderen Gesamtcharakter besitzt. Welche Abteilung des Eozän die Ablagerungen des Vertesgebirges vertreten, ist schwer zu entscheiden. Denn die Meinungen über das Alter der äquivalenten Ablagerungen, insbesondere der Eozänschichten bei Esztergom, gehen noch immer auseinander. OPrEexHEım! weist den tiefsten Schichten ein untereozänes Alter zu, auf Grund nur sehr weniger fossiler Formen, die ihre Verwandten in dem Untereozän der Sables de Cuise besitzen. Wenn auch diese Ansicht manches für sich hat, so scheint doch die überwiegende Mehrheit der Fossilien aus den tiefsten Schichten mit ihrem typischen Grobkalkcharakter bereits auf das Mitteleozän hinzuweisen. Selbstverständlich kann ein solcher Schluß, der sich auf stratigraphisch vielleicht ziemlich indifferente Formen stützt, die von den tiefsten Horizonten bis in die obersten Ablagerungen sich mitunter verfolgen lassen, nur mit einem gewissen Grad von Zurückhaltung ausgesprochen werden. Für die Annahme einer Vertretung des mittel- und oberen Eozän der tieferen Tertiär- 1 OPPENHEIM: Über einige Brackwasser- und Binnenmollusken aus der Kreide u. dem Eozän Ungarns. (Z. d. D. geol. Ges. Bd. 44. 1892.) (53) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 53 schiehten des Vörtes scheint auch die Tatsache zu sprechen, daß gerade im Vertes die tiefsten Eozänschichten keine bedeutende Mäch- tigkeit besitzen und unmittelbar von einem Niveau überlagert werden, das bereits den höheren Schichten des Mitteleozän angehört. Gerade dieser Umstand läßt die Auffassung Hormanns bei der durchgeführten Gliederung des Eozän im Esztergomer Gebiet gerechtfertigt erscheinen. Die äquivalenten Schichten des Vertesgebirges mögen daher eine gleiche Stellung finden. Das Eozän des Vertes vertritt also das Mittel- und Öbereozän. Das Untereozän ist in unserem Gebiete mit Sicherheit nicht nachweisbar. Die Eozänabsätze des Vertesgebirges lassen sich in folgender Weise gliedern: 8. Hauptnummulitenkalk (der teilweise die tieferen Schichten ver- treten kann). Molluskenkalk und Meregel. “ ( Miliolideenkalk von Forna. 5 er Molluskenschichten (Zone der Crassatella tumida). “ ( Ton von Forna, Melaniakalk von Forna. Marine Nummulitenschichten (Zone des Nummulites striatus, Lucasanus, perforatus, complanatus ; mit lokalen ? Süßwasser- schichten als Hangendes). 4. Obere Brackwasserschichten (Zone der (ongeria eocaend ; mit Süßwasserschichten als Hangendes). or 3. Marine Opereulinaschichten (Zone des Nummulites subpla- nulatus). 9. Untere Brackwasserschichten (Zone der Gytherea vertesensis und tokodensis). 1. Süßwasserschicehten mit: Braunkohlenflözen. Ypresian. Süßwasserbildungen mit Braunkohlenflözen. Die Süßwasserbildungen mit Braunkohlenflözen bilden die unterste Schichtengruppe der im Vertesgebirge entwickelten Eozänformation. Sie bestehen ausschließlich aus Süßwasserablagerungen und zwar aus kal- kigen Süßwassermergeln, aus Tegel und Letten sowie Kohlenschiefer und Kohlenflözen. Die untersten Schichten werden von versteinerungs- leerem Süßwassertegel und Mergel gebildet. Sie bestehen aus einem schwarzen oder bräunlichgrauen Lehm und Mergel von schwankender Mächtigkeit. Auf diese Schichten folgt das Kohlenflöz, dessen unterster 54 HEINRICH TAEGER (54) Teil von einem 0'5—1 m mächtigen Kohlenschiefer, einem dünnplatti- gen, kohligen Tegel gebildet wird. Das Kohlenflöz hat im Durchschnitt eine Mächtigkeit von 10 m und enthält stellenweise noch 2—-3 schwache Schiefereinlagerungen. Die Kohle ist von pechschwarzer Farbe, hat einen muscheligen Bruch und einen ausgesprochenen Fettglanz. Ihre Qualität ist im Vergleich zu den gleichen Braunkohlenbildungen aus anderen Gebieten Ungarns ganz vorzüglich und bildet einen außer- ordentlich wichtigen Faktor für die ungarische Kohlenproduktion. Das Kohlenflöz wird meistens durch eine ganz dünne Lage von Süß- wassermergel abgeschlossen, der eine gelbliche Farbe besitzt und durch kohlige und bituminöse Teile dunkler wird. Diese gesamten Süßwasser- bildungen sind gänzlich versteinerungsleer. Ihre Altersstellung läßt sich demnach nur nach den sie überlagernden fossilreichen Schichten bestimmen. Danach sind die Süßwasserbildungen des Vertesgebirges mit denen des Esztergem—Buda—Koväcsier Gebirges gleichaltrig und gehören dem Mitteleozän an. Über die Zuweisung dieser Süßwasser- bildungen zu einer bestimmten Stufe kann man im Zweifel sein, um so mehr als über die stratigraphische Gliederung der Eozänschichten des gesamten Mediterrangebietes noch die mannigfachsten Ansichten herrschen, die oft scharf einander gegenüber stehen. Hormann! setzt die gesamten tieferen Eozänschichten und damit auch die Braunkohlen- flöze in das Lutetien, in die Stufe des Pariser Grobkalkes. Sicherlich weist auch der die Süßwassergebilde überlagernde Komplex mit einer typischen Grobkalkfauna auf diese Stufe hin. Ob jedoch auch die be- deutend entwickelte Zone der Süßwasserbildungen mit Braunkohlen- flözen in diese Stufe gerechnet werden muß, darüber kann man ver- schiedener Meinung sein. A. pe LarpAREnT” setzt nach dem Vorgehen von Muvnıer-CHarLmas die untersten Eozänbildungen Ungarns in das Ypresien und sagt: «L’Ypresien a et& r&ellement constate en Hongrie d’abord dans les couches a Cerithium baconicum, qui recouvrent directement le danien de la For&t de Bakony en suite mais avec moins de certitude, dans les lignites A Cyrena grandis, suites imme- diatement au dessous du lutetien de Hongriev. In der Tat scheint diese Auffassung, die mehr die Mitte hält zwischen den einander gegenüberstehenden Ansichten Hormanns und OPPpEnHEIMS in bezug auf die stratigraphische Gliederung des ungarischen Eozän vieles für sich zu haben. Die Süßwasserschichten des Vertes sind eine Kontinental- ı Hormann: Die geol. Verh. d. Ofen—Koväcsier Gebirges. (Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. I. 1871.) 2 A. ve LAPPARENT: Traite de Geologie. Paris, 1906. (55) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 55 bildung mit einem einzigen aber mächtigen Braunkohlenflöz, das einer Sumpfvegetation seine Entstehung verdankt, wie man aus den ana- logen aber fossilführenden Schichten von Esztergom festgestellt hat. Es muß sich in sehr stationären Verhältnissen, wahrscheinlich ziemlich langsam entwickelt haben. Ungleich schneller mag dann jedoch die Bildung brackischer und mariner Sedimente vor sich gegangen sein, wie sie in dem auf die Kontinentalbildung folgenden brackischen und litoralen Absätzen des VErtes, den Gerithien- und Nummulitenbildungen, erfolgte. Denn hier war eine außerordentlich reiche Tierwelt entwickelt, “deren zahllose, oft sehr große Schalen die Masse dieser Schichten in ungleich rascherer Folge mit einer viel größeren Mächtigkeit aufbauen konnte, als es die Sumpfvegetation in derselben Zeit imstande war. Wenn nun diese brackischen und marinen Absätze, die an Mächtigkeit allerdings die Süßwasserbildungen des Vertes bei weitem übertreffen, die Stufe des Pariser Grobkalks und das Bartonien vertreten, wie später gezeigt werden wird, so müssen die wahrscheinlich viel lang- samer entstandenen Süßwasserabsätze trotz ihrer viel geringeren Mäch- tigkeit annähernd in fast gleicher Zeit gebildet worden sein, d. h. in Zeiträuinen, in denen an anderen Stellen die marinen Absätze einer ganzen Stufe niedergelegt werden konnten. Die lange Periode der Süßwasserbildungen kann dann schwerlich ganz in die Stufe des Pariser Grobkalkes einbezogen werden, wie Hormann dies tut, um so weniger, als die mächtig entwickelten marinen Sedimente des Vertes aus dieser Periode fast die ganze Stufe des Pariser Grobkalkes einnehmen dürf- ten. Das heißt die Süßwasserbildungen des Vertes müssen teilweise älter sein und würden alsdann noch in die Stufe des Ypresien gehören. Ich stelle daher die Süßwasserbildungen mit Braunkohlenflözen des Vertes in diese Stufe. Die Verbreitung dieser besprochenen Absätze beschränkt sich in unserem Gebiet auf bereits in der Eozänzeit vorhandene Becken. Unter diesen ist die große Mulde von Tatabanya, die durch die Höhen bei Alsögalla, Felsögalla und Vertessomlyö begrenzt wird, die bedeutendste und bereits durch den Bergbau eingehend bekannt geworden. Die Kohle ist hier einerseits durch den Tagbau bei Tatabänya aufge- schlossen, wo sie von einem nur schwachen jüngeren Schichten- komplex überlagert wird. Weiterhin ist ihre Ausdehnung und ihre Mächtigkeit in diesem Gebiete durch die zahlreichen niedergestoßenen Schächte und ausgedehnten Bohrungen genau bekannt geworden. Eine zweite Mulde, die durch die Höhen von Gesztes, Vertessomlyö und Majk begrenzt wird, hat ebenfalls die gleichen Süßwasserbildungen zum Liegenden, doch sollen die hier lagernden lokalen Süßwasser- 56 HEINRICH TAEGER (56) schichten mit Braunkohlenflözen nicht abbauwürdig sein. Ganz geringe lokale Süßwasserbildungen mit Kohlenflözen finden sich dann in wenig ausgedehnten Mulden im SW des Vertesgebirges in lokalen kleinen Mulden im Berggebiet oberhalb der Ortschaft Mör und im Bereiche der Fornaer Schichten bei Gänt. Aber diese Kohlenbildungen sind jünger und gehören bereits dem oberen Teil des Mitteleozän an, da ihr Hangendes von den Fornaer Schichten gebildet wird. Ich kann mich nicht entschließen die Süßwasserablagerungen des Vertesgebirges mit den auf sie folgenden Brackwasserabsätzen als eine einheitliche Schichtengruppe zusammenzufassen, wie dies HksBerr et Munıer-Cnarmas (Recherches sur les terrains tertieres de l’Europe me- ridionale. Comptes rendus d. sciences de l’Acad. d. sciences Bd. LXXXV. Paris, 1895) und OPPrEnHEIMm (Über einige Brackwasser- und Binnen- mollusken usw. |. c.) tun. Wenn auch im Esztergomer Gebiet die Kohlenbildungen im Wechsel mit Brackwasserabsätzen vorkommen, so zeigen die Süßwasserschichten des Vertes im Gegensatz hierzu einen ganz einheitlichen Charakter ohne jede Beimischung einer Brackwasser- fauna, die erst nach erfolgtem Eindringen des Meeres, also in einer späteren Zeit unter wesentlich anderen physikalischen Verhältnissen entstanden ist. Pariser Grobkalk. a) Untere Brackwasserschichten (Zone des Cerithium Hantkeni M. Ch.) Die diese Zone zusammensetzenden Schichten, die unmittelbar den Süßwasserablagerungen des Vertes folgen, bestehen aus tonigen, bituminösen, braunen Schichten, die in ihren tiefsten Partien in Kohle- schiefer, einen dünnplattigen, kohligen Tegel übergehen. Die Mächtig- keit dieser Schichten beträgt im Durchschnitt 11—12 m, ist aber an manchen Punkten, wie im Tagbau bei Tatabäanya bedeutend geringer und geht hier über 5 m kaum hinaus. Ihrem Charakter nach kann man die Cerithienzone in zwei Horizonte gliedern. Einen tieferen, nur schwach entwickelten, der sich aus Kohleschiefer zusammensetzt und einen höheren, mächtig entwickelten rein tonigen Horizont. Dieser höhere Horizont enthält ein schwach entwickeltes 30—50 cm starkes Kohlenflözchen. Die Fauna der Zone des Cerithium Hantkeni M. Chu. ist eine recht reichhaltige. Der untere Horizont, der Kohleschiefer, enthält nur kleine Formen, die im wesentlichen durch zwei Cythereaarten vertre- ten sind. Andere Formen sind selten. Die Fauna dieser Ablagerung setzt sich aus folgenden Arten zusammen: or u (57) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. Pelecypoda: Modiola (Brachydontes) corrugata Baer. Citherea (Tivelina) elegans Lk. var. minor. Gytherea pseudo-Petersi n. sp. Arca sp. Gasteropoda: Fusus polygonus La. Gerithium sp. Von den angeführten Formen dieses Horizontes bilden die Cytherea- arten fast ausschließlich die organischen Reste dieser Schichten. Die Gasteropoden sind außerordentlich selten und, wo sie auftreten, sind sie stets flach gedrückt. Es müssen diese unteren Schichten durch die schnell sie überlagernden Absätze stark belastet worden sein und bei ihrer plastischen Beschaffenheit eine erhebliche Zusammenpressung erfahren haben. Der darüber lagernde Horizont der mächtiger entwik- kelten Tegelschichten enthält eine reiche Fauna, die in ungeheurer Individuenanzahl die Schichten erfüllt. Wir haben es mit folgenden Formen zu tun: Pelecypoda: Anomia (Paraplacuma) gregaria Bar. Ostrea supranummulitica Zıtt. Ostrea longirostris? Lak. Exogyra sp. Modiola (Brachydontes) corrugata Baer. Arca Rigaultiana Desn. Arca Marceauriana Desn. Cytherea fornensis n. sp. Gytherea tokodensis Open. Cytherea vertesensis n. sp. Gasteropoda: Natica (Ampullina) incompleta Zırr. Diastoma costellata Lak. Gerithium Hantkeni Mun.-CHar. Cerilhium Hantkeni var. coronata Open. Gerithium Hantkeni var. vinculata OpPpn. Cerithium calcaratum Ber. Gerithium trochleare Lak. Melanatria auriculata SCHLOTH. Fusus polygonus Lak. Von dieser Formenwelt sind in bezug auf Häufigkeit die Cerithien und besonders Cerithium Hantkeni mit seinen Varietäten, sowie Me- lanatria auriculata für diese Schichten ganz charakteristisch. Ebenso ist Cytherea vertesensis, Natica incompleta und Fusus polygonus in 58 HEINRICH TAEGER (58 ) großer Individuenanzahl vertreten. Die Ostreen und Arcaarten treten gegenüber diesen Formen an Zahl zurück. Modiola corrugata und Anomia gregaria spielen in ihrer Verbreitung wohl eine gewisse Rolle, sind aber nicht so häufig und vor allem infolge ihrer Zerbrechlichkeit selten wohl erhalten. Reichlicher nehmen an der Zusammensetzung der Schichten die beiden angeführten Arcaarten teil. Gerithium calca- ratum tritt in diesen Schichten gegenüber den vorhergenannten Ce- rithien etwas zurück. Nur selten findet sich in diesen Schichten Ceri- thium trochleare. Cytherea tokodensis und Exogyra sp. wurden nur in wenigen zerbrochenen Exemplaren gefunden. Die angeführte Fauna zeigt einen brackischen Charakter. Denn von vielen der angeführten Arten wie Paraplacuna gregaria und Melanatria auriculata sowie Cerithium calcaratum und Gerithium Hantkeni leben die heutigen Verwandten an den Strommündungen Östasiens in schwach salzigem der Flut und Ebbe unterworfenem Wasser. Der Absatz dieser brackischen Eozänschichten im Vertesgebirge beweist auch hier die beginnende große Transgression des Mittel- eozänmeeres, das zu dieser Zeit gegen das südwestliche Ungarische Mittelgebirge vordrang. Die Tatsache, daß diese Brackwasserbildungen in von dem vordringenden Meere noch geschützten Becken und Buch- ten zum Absatz gebracht wurden, läßt sicher darauf schließen, dab das große Eozänmeer bis zu den Küsten des südwestlichen Ungari- schen Mittelgebirges bereits vorgedrungen war. Wir werden daher in den dem Vertes benachbarten Gebieten, die zu dieser Zeit die Kü- sten bildeten, bereits marine Äquivalente der Brackwasserschichten ver- muten müssen. Bei einem stratigraphischen Vergleich der Brackwasser- schichten mit solchen ihnen gleichaltrigen rein marinen Sedimenten darf es dann nicht wunder nehmen, wenn die rein brackische Tier- welt bei diesen benachbarten rein salzigen Absätzen fehlt. Nur die auch in halbsalzigen Gewässern auftretenden Formen von marinem Cha- rakter darf man in diesen Schichten als Seltenheiten wieder erwar- ten. Veränderungen nach physikalischer und biologischer Richtung werden bei solchen gleichaltrigen Ablagerungen die Verhältnisse noch weiterhin verschiedenartig ausgestalten. Damit wird aber der strati- graphische Vergleich bedeutend erschwert. Der Beweis der Gleichalt- rigkeit solcher Ablagerungen, insbesondere von Sedimenten, von einer- seits süßem, brackischem, andererseits marinem Charakter, der sich auf die in ihnen enthaltenen Fossilien stützt, kann dann nicht immer mit Sicherheit geführt werden. Dies gilt insbesondere für das dem Vertes im S benachbarte Gebiet des Bakony. Das älteste Glied des (59) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 59 dort entwickelten Eozän sind rein marine Absätze, die Schichten mit Nummulites laevigatus. Sie wurden durch OPrrxHeım ! in einem Stein- bruch östlich von Bode am (sekuter Hotter in einer Breceie trans- gredierend über den Rudistenkalken der oberen Kreide direkt aufge- lagert gefunden. Diese Lvigatusschichten haben einen ganz anderen Charakter als die Brackwasserabsätze des Vertesgebirges und gleichen in ihrer Ausbildung mehr den marinen Komplexen unseres Gebietes. Diese Gleichartigkeit darf jedoch nur auf analoge Faziesverhältnisse, nicht aber auf eine gleichzeitige Entstehung dieser Sedimente zurück- geführt werden. Ebenso muß die Verschiedenartigkeit des Bakonyer tiefsten Eozän gegenüber den Brackwasserabsätzen des V£ertes ihre Erklärung in den Faziesunterschieden, nicht aber unbedingt in einem verschiedenen Alter finden. Im Gegenteil scheint das Auftreten zweier in beiden Gebieten typischer Formen, die Bewohner des Brackwas- sers waren, sich aber auch dem Merresleben anzupassen vermochten, eine Gleichaltrigkeit der beiden Sedimente vielleicht wahrscheinlich zu machen. Es ist dies die in den Brackwasserschichten des Ver- tes so weit verbreitete Melanatria auriculata und Gerithium Hant- keni, von denen die erste in den L&vigatusschichten, die zweite Form in den darüber lagernden Sanden * so reichhaltig auftreten. Die glei- chen eozänen PBrackwasserschichten des Esztergem—-Buda—Piliser 'Gebirgszuges wurden bereits von der Mehrzahl der Autoren mit den - Levigatuskomplex identifiziert. Ich möchte mich für diese Brackwasser- ablagerung des Vertes einstweilen im gleichen Sinne aussprechen. Die nordöstlich vom Vertesgebirge sich erstreckenden Gebirgs- gruppen führen in Becken und Buchten analoge Absätze brackischer Natur, deren Beschaffenheit und Fauna infolge der gleichaltrigen Fazies sich mit der des Vertes deckt. Nur wenige Formen sind bei beiden verschieden. Für das Vertesgebirge sind in dieser Beziehung neu: Arca Rigaultiania, Arca Marceauzxiania, Exogyra sp., Ostrea longi- sostris? Diastoma costellata und Cerithium trochleare. Wahrscheinlich dürften (ytherea elegans Lux. var. minor und Cytherea pseudo-Petersi n. sp. auch in jenen Gebieten in dem untersten Horizont vorkommen. Wenigstens erinnert sich Prof. Orpexueım — wie er mir handschrift- lich mitteilte — daß ihm ähnliche Formen aus den Brackwasserschich- ten jenes Gebietes vorgelegen haben. Nur Neritina lutea Zırr. und Natica Vulcani Brer. scheinen in den unteren Brackwasserabsätzen des Ver- tes zu fehlen. Aus dem Vergleich ergibt sich, daß die Schichten mit 1 OPPENHEIM : Über einige Brackw. u. Binnenmol. |. e. p. 798. 2 Nach einer gütigen mündlichen Mitteilung von Prof. Dr. Huwco v. BöckH. 60 HEINRICH TAEGER (60) Cerithium Hantkeni des Vertesgebirges unzweifelhaft mit den Brack- wasserschichten der Eszterggm—Buda—-Piliser Gebirgsgruppe ident sind. Eine größere Anzahl von Tierformen dieser Zone sind auch aus den Eozänablagerungen Italiens bekannt. Die Lignite des Mt. Pulli und die brackischen Tuffe von Ronca haben mit den Brackschichten des Vertes folgende Formen gemeinsam: Ostrea supranummulitica ZiTT., Modiola (Brachyodonta) corrugalta Brer., Anomia (Paraplacuna) gre- garia, Melanatria auriculata, Fusus polygonus und Diastoma costellata. Diese Arten sind allerdings ziemlich indifferente Formen, da sie im Vertesgebirge wenigstens zum Teil von den unteren Brackwasser- schichten bis in die obersten marinen Schichten der Beckenabsätze des Gebirges sich verfolgen lassen. Deshalb kann auch nicht von einer Identifizierung der angeführten italienischen Eozänablagerungen mit diesen unteren Brackwasserschichten die Rede sein. Dies muß um so mehr betont werden, als über die stratigraphische Stellung der Schich- ten des Vicentiner Tertiär eine allgemein anerkannte Gliederung bis- her noch aussteht. Es kann nur gesagt werden, daß der Absatz der Brackwasserschichten in unserem Gebiet und die auf ihr folgende Niederlegung mariner Bildungen teilweise in derselben Zeit erfolgte wie bei den italienischen Eozänabsätzen der Mt. Pulli und von Ronca. Vielleicht entsprechen die höheren, bereits marinen Schichten des Ver- tes diesen Gruppen des Vicentiner Tertiär, während die Bildung der tieferen, teilweise brackischen Absätze in unserem Gebirge zeitlich- etwas früher sich vollzogen haben mag. Ein stratigraphischer Vergleich mit den Ablagerungen des Pariser Beckens zeigt, daß diese unteren Brackwasserschichten und die gan- zen später zu besprechenden, sie überlagernden Komplexe mit den Ablagerungen des Grobkalkes und mit den mittleren Sanden von Beauchamp ident sind. Die Brackwasserbildungen des Vertesgebirges führen nicht weniger als 30% typischer Grobkalkformen. Weitere 30% haben ihre allernächsten Verwandten ebenfalls in diesen Schich- ten. Nur zwei Arten, Ostrea longirostris und Gerithium trochleare sind in einem bedeutend höheren Niveau, in den Sanden von Fon- tainebleau zu Hause. Sie galten ehemals als Leitformen des Oli- gozän, wurden aber später in Eozänablagerungen nachgewiesen. Es fin- det diese Tatsache auch in den Absätzen des Vertesgebirges eine schöne Bestätigung. Nach diesem Vergleich sind die Brackwasser- schichten des Vertes, die Absätze, die der Zone des Cerithium Hant- keni angehören, Äquivalente des Pariser Grobkalkes und — da sie in unserem Gebiete den tiefsten fossilienführenden Komplex vertre- ten — den tieferen Schichten des Grobkaikes angehörig. (61) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 61 Die Brackwasserschichten des Vertes sind in den Kohlenbecken von Tatabänya als Hangendes der Süßwasserbildung mit Braunkohlen- flözen in schwankender Mächtigkeit weit verbreitet. In dem Tagbau von Tatabänya und durch zahlreiche Schächte sind sie ebenso wie die Braunkohlen aufgeschlossen. b) Marine Opereulinaschichten (Zone des Nummulites subplanulatus Hantk. et Madar.). Mit dem Einbruch des Meeres in die nördlichen Randbecken des Vertes tritt eine Änderung in der Sedimentation ein. Die im halbsalzigen, sumpfigen Wasser niedergeschlagenen schwarzen Tegel machen jetzt einer hellfarbigen, feintonigen Ablagerung Platz, den marinen Operculinaschichten. Diese Absätze bestehen aus einem grau- blauen, etwas schieferigen, weichen Ton mit eingelagerten Kalk- und Sandsteinbänken. Der Ton selbst enthält mitunter walzenförmige über ein Fuß große Tonkonkretionen, Septarienknollen, die sich von dem umgebenden Gestein durch größere Festigkeit unterscheiden. Ihre Ent- stehung ist offenbar auf chemische Einflüsse zurückzuführen, indem hier ein Karbonat das Gestein stellenweise durchdrang und die getränk- ten Teile etwas fester zusammenkittete. Mit diesen wenigen Ausnah- men haben die Operculinaschichten eine sehr gleichförmige Beschaf- fenheit. Sie sind offenbar das Produkt einer feinschlammigen Meeres- bildung, die in ihrem Charakter darauf hinweist, daß sie bereits einem ziemlich tiefen Wasser ihre Enstehung verdankt. Es muß demnach die Transgression des großen Eozänmeeres in der Zeit der Bildung dieser Schichten ziemlich energisch gewesen sein. Die marinen Operculinaschichten führen eine reichhaltige Tier- welt. Nach der Art des Vorkommens der Fossilien kann man die Absätze in zwei Zonen gliedern. Die untere Abteilung ist versteine- rungsarm und enthält Reste, die sich einerseits auf Zähne von Squa- liden, andererseits auf Steinkerne von Pelecypoden und Gasteropoden beschränken. Die obere Abteilung ist außerordentlich versteinerungs- reich und besteht aus einer Fülle von Foraminiferen und Bryozoen, die das Gestein in dichten Massen zusammensetzen. Die Formen des tieferen Horizontes sind folgende: Pelecypoden: Östrea flabellula Lak. Ostrea gigantica SOLANDER. Östrea cymbula Luk. Exogyra sphaeroidea n. sp. 62 HEINRICH TAEGER (62) Exogyra perparcula n. sp. Pectunculus sp. Cardita sp. Lucina consobrina DEsH. var. Lucina nana n. Sp. Cardium sp. Cardium sp. Gytherea sp. Tellina sp. Gasteropoda: Trochus sp. Calyptraea sp. Voluta sp. Turitella sp. Pisces: Garcharodon angustidens Ac. Lamna elegans Ac. Lamna crassidens Ac. Lamna denticulata As. Lamna longidens As. Lamna sp. Oxyrrhina Mantelli As. Otodus obliquus Ae. Pyenodus sp. Raja sp. ? Im höheren Horizont überwiegen dagegen die Foraminiferen und die Fauna besteht hier aus folgenden Arten: Foraminifera: Dentalina cf. fissicostata GüMme. Robulina cf. cultrata D’Ore. Operculina granulosa Leyn. Operculina ammonea Lrym. Nummulites subplanulatus Haute. et Mapar. Nummulites placentulus Desn. Nummulites sp. Orbitoides tenuicostata GÜMP. Orbitoides dispansa Sow. Orbitoides applanata Güme. Orbitoides papyraceae Bous. Echinoidea: (idaris sp. Porocidaris serrata Desor, Hemicidaris Herbichi Koch. (63) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 63 Vermes: Serpula spirulaea Lam. Bryozoa: Eschara papillosa Revss. Membranipora angulosa Reuss. Membranipora sp. Peleceypoda: Östrea Frechtii n. sp. Pecten sp. Gasteropoda: Cerithium sp. Die in dem tieferen Horizont auftretende reiche Molluskenfauna konnte in den meisten Fällen nur nach der Gattung bestimmt wer- den, da sie sich auf Reste von schlecht erhaltenen Steinkernen be- schränkt, mit bröckeligen Schalenfragmenten, die leicht abblättern. Von der Fischfauna sind nur Zähne und sehr selten Wirbel erhalten, die einer genaueren Bestimmung wenig Schwierigkeiten entgegenset- zen. Diese Tierwelt des unteren Horizontes zeigt sich stets auf be- stimmte Lagen beschränkt, auf Adern wo die Massen kalkhaltiger oder sandiger sind, während dazwischen mächtige Komplexe fossil- leeren, feinschlammigen Tones liegen. Die Formenwelt des oberen Horizontes ist hingegen durchweg gleichmäßig verteilt. In bezug auf häufiges Vorkommen müssen aus dem unteren Horizont kleine Cardien und Carditen, Ostreen wie Ostrea flabellula, sowie aus der Gruppe der Squaliden die verschiedenen Lamnaarten hervorgeho- ben werden. Der höhere Horizont zeigt in dem Auftreten seiner außerordentlich zahlreichen Nummuliten und Operculinen, unter denen Nummulites supplanulatus und Operculina granulosa die größte Rolle spielen, sowie in der Unzahl der Orbitoiaen und der häufigen Radio- len von Echiniden ein ganz charakteristisches Gepräge. Formen wie Serpula s;irulaca, Bryozoen, Pelecypoden und Gaste- ropoden sind hier außerordentlich selten und beschränken sich auf wenige Stücke. Die Fauna besitzt ebenfalls einen mitteleozänen Cha- rakter. Es sind Formen, die ziemlich indifferent sind und von diesen tieferen Schichten bis in die höchsten Ablagerungen des ungarischen Eozän, ja bei gewissen Formen sogar bis ins Oligozän kosmopolitisch verbreitet sind. Die Foraminiferen der Operculinaschichten bieten manches In- teresse. Es mischen sich hier Formen, die auf diese tiefen Schich- ten beschränkt sind und -den höheren Schichten gänzlich fehlen mit Arten, die gerade im Obereozän und Oligozän so häufig erschei- nen. Außerordentlich wichtig und charakteristisch für die Operculina- schichten ist Nummulites subplanulatus, den man als Leitform dieser Zone bezeichnen kann und der nach seinen verwandtschaftlichen Be- 64 HEINRICH TAEGER (64) ziehung fraglos als eine mitteleozäne Art bezeichnet werden muß: Die Orbitoiden und Opereulinen sind hingegen sonst in den höchsten Eozänschichten Ungarns und in den unteroligozänen Ablagerungen Ungarns sowie anderer größerer Tertiärgebiete zu Hause. Bei dieser. bunten Mischung solcher verschiedenartigen Formen kann man sich nicht der Tatsache verschließen, daß diese Foraminiferen keines- wegs immer für eine genauere stratigraphische Gliederung geeig- net sind. Auch die Nummuliten, die für eine Gliederung bestimmter Schichtgruppen des Teertiär herkömmlich benülzt werden, dürfen nicht immer als Leitformen bezeichnet werden. Gerade im Vertesgebirge haben die Nummuliten in ihren verschiedensten Arten eine weitgehende vertikale Verbreitung, wie dies die höheren marinen Eozänablagerun- gen besonders deutlich vor Augen führen werden. Es sind Formen, die von den tiefsten Schichten bis in die höchsten Eozänabsätze sich unterschiedslos verfolgen lassen. Das Vorwalten der einen oder ande- ren Spezies kann mitunter Veranlassung geben von dem Gesichtspunkte der Häufigkeit einer Form eine Gliederung der Absätze vorzunehmen. Eine solche Trennung hat dann aber nur einen ganz lokalen Charak- ter und kann jedenfalls in benachbarten Gebieten auf dem gleichen Wege zu einem verschiedenartigen Ergebnis führen. ! Von den schlecht erhaltenen Pelecypoden hat die Riesenauster Ostrea gigantica eine weitgehende Verbreitung sowohl im Oligozän wie im Grobkalk. Die anderen beiden Austern Ostrea flabellula und Ostrea cymbula sind mehr nördliche Typen des Mitteleozän, die in Paris, in den Nordalpen, in den Bagshot- und Bracklesham-Sands Englands zu hause sind. Als ziemlich indifferente Formen müssen auch die Reste der Fische angesehen werden. Sie finden sich vom Mitteleozän 'an sowohl in den italienischen Tertiärablagerungen, wie in dem Pariser und Londoner Becken. Sie gehen auch dort in das Oligozän hinein. Interessant ist es, daß bereits in diesen Absätzen des Vertes die sonst nur in den höheren Schichten des ungarischen Eozän häufige Serpula spirulaea auftritt, eine Form, die der Hauptnummulitenkalk des be- nachbarten Bakony als Leitfossil führt. Dieser Umstand weist darauf hin, daß die Operculinaschichten des Vertes ihre Äquivalente im Bakony in den tieferen Schichten des Hauptnummulitenkalkes besitzen. Die außerordentliche Abweichung dieser beiden marinen Absätze findet ihre Erklärung in der Tatsache, daß die Ablagerung des Bakony eine Küstenbildung repräsentiert, während die marinen ÖOperculinaschichten des Vertes in einem ziem- lich tiefen, von der Meeresbrandung geschützten Becken zum Absatz gebracht wurden. Die Operculinaschichten des Vertes sind mit den (65) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 65 gleichnamigen Ablagerungen des nördlichen Gebietes der Esztergom— Buda—Piliser Gebirgsgruppe ident. Ihre Fauna ist völlig gleich. Nur in einem Punkte weicht sie im Esztergomer Gebiet ab, indem die Fischreste dort gänzlich fehlen. Die Pelecypoden und Gasteropoden, vielleicht auch die spärlichen Reste der Echiniden dürften auch im Esztergomer Gebiet erwartet werden. Sie sind infolge ihrer ungünstigen Erhaltung von dort anscheinend nicht bearbeitet worden. Die Verbreitung der Operculinaschichten erstreckt sich — soweit bisher festgestellt werden konnte — im Vertes auf die Tatabänyaer Braunkohlenmulde. Hier sind sie durch den Tagbau erschlossen und durch zahlreiche Schächte angeschnitten. Sie treten aber auch lokal an verschiedenen Stellen zutage und zwar in ihren höheren, foramini- ferenreichen Horizonten. So finden sie sich am Nordostabfall des Müta- hegy und nördlich von Tatabänya unweit des Endes der Förderbahn. Die Mächtigkeit der ÖOperculinaschichten schwankt in den ver- schiedenen Gebieten der Tatabänyaer Braunkohlenmulde ganz bedeu- tend. Während sie im Tagbau von Tatabänya mit einer Mächtigkeit von 10 m erschlossen ist, haben zahlreiche Bohrungen ihre Schichten auf Strecken von über 60 m durchteuft. c) Obere Brackwasserschichten (Zone der Congeria eocsna Mun.-Chalm.). Eine nicht unbedeutende Regression des Meeres, das auf kurze Zeit das große marine Beckengebiet des V£ertes im NW verläßt, ver- mittelt den Übergang der vorherbesprochenen marinen Absätze zu den auf sie folgenden Schichten, deren ganze Natur — wie wir sehen werden — einen brackischen Charakter trägt. Es folgt also auf die Opereulinaschichten eine ganz andere Bildung. Das Gestein besteht nicht mehr aus einem feinschlammigen Tegel, sondern an seine Stelle tritt ein kalkiger Sandstein. Dieser Kalksandstein setzt sich aus ver- schieden gefärbten Quarzkörnern zusammen, die durch große Mengen von Kalzit miteinander zu einem festen Gestein verkittet sind. Gesteins- dünnschliffe zeigen diese Struktur in ausgezeichneter Weise. Während sich die tiefsten Schichten aus außerordentlich feinen, kleinen Sand- körnchen zusammensetzen, die sich nur unter dem Mikroskop deutlich herausheben, werden die Gesteinspartikel im höheren Niveau gröber. Mitunter mischen sich dann in diesen Komplex sandige Mergelschich- ten. Schwankungen in dieser verschiedenen Beschaffenheit des Gesteins sind selbstverständlich. Aber im allgemeinen lassen sich doch zwei Horizonte unterscheiden. Der tiefere Horizont setzt sich aus einem grauen feinkörnigen Kalkstein zusammen, der höhere wird hingegen Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. VII. Bd. 1. Heft. 5 66 HEINRICH TAEGER (66) von einem grobkörnigen weißlichen Kalksandstein und einem braunen sandigen Mergel gebildet. Offenbar handelt es sich um die Absätze einer Lagune, die das große Beckengebiet im NW des Vertes in jener Zeit gebildet hat. Größere Gewässer führten ihre Sandmassen in dieses vom Meer teilweise abgeschlossene Gebiet. Denn Flußsand scheint bei der Zusammensetzung der brackischen Schichten offenbar wesentlich beteiligt gewesen zu sein, wie man aus der Struktur des Sandsteins mit seinen rundlichen Körnern schließen kann, die den Transport durch Wasser erkennen lassen. Feine, kleine dünnschalige Foramini- feren fehlen — wie aus Dünnschliffen hervorgeht — diesen Absätzen gänzlich. Dies entspricht auch ihrem typisch brackischen Charakter. Dennoch treten rein marine Elemente in diesen Schichten mitunter ziemlich häufig auf, nämlich Nummuliten. Auf den ersten Blick würde dies allerdings für eine marine Beschaffenheit der Absätze sprechen. Sie steht aber nicht im Einklang mit der Fauna, die diese Schichten umschließen. Es bleibt daher nur die Annahme, daß diese sehr fest- gefügten Nummuliten durch die Flut in dieses brackische Lagunen- gebiet hineingeführt wurden und somit als Einschwemmungen anzu- sehen sind. Einen Beweis für den brackischen Charakter dieser Absätze liefert die Tatsache, daß die sonst in den marinen Eozänabsätzen des Vertes auftretenden zahllosen kleinen Foraminiferen hier gänzlich fehlen und nur die großen dickschaligen Nummuliten erscheinen und zwar keineswegs in jener ungeheuren Zahl, wie sie sonst die marinen Schichten zusammensetzen. Sie sind vielmehr nur spärlich einge- streut, jedenfalls nicht häufig. Die Fauna setzt sich aus folgenden Formen zusammen: Plantae: Lederartige Dikotyledonenblätter. Foraminifera: Nummulites perforatus »’Ore. Nummulites Lucasanus DErR. Nummulites striatus D’ORR. Pelecypoda: Anomia (Paraplacuna) gregaria Bay. Anomia tenuistriata Desn. Anomia primaeva Desn. var. obtruncata. Gongeria eocaena Mun.-CHALn. Congeria Oppenheimi n. sp. Arca quadiskatera Desn. Arca cf. opliyuaria Desn. Cardita aliena Desn. Cardium sp. Gorbula planata Zırr. (67) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 67 Cytherea sp. Cytherea deltoidea Lak. Tellina? baconica n. sp. Gasteropoda: Calyptraea trochiformis Desn. Nalica sp. Turittella sp. Melania sp. Gerithium sp. Voluta sp. Fusus polygonus Lak. Die Fauna ist — wie sich hieraus ergibt — ziemlich reichhaltig. Doch waren die Bedingungen für die Erhaltung nicht immer günstig. Die Formen sind teilweise nur als Steinkerne mit wenigen Schalen- bruchstücken überliefert. Die Bestimmung solcher Reste konnte sich darum nur auf die Gattung beschränken. Die Pflanzenabdrücke sind innerhalb dieser Brackwasserschichten ziemlich selten. Hingegen kommt es in dem obersten Niveau zu einer typischen Einlagerung von Süß- wasserschichten. Es scheint dieses ganze NW-Gebiet eine kurze Zeit der Herrschaft des Meeres entrückt worden zu sein. Ein mit dem Meere in Verbindung stehender Süßwassersee bedeckte hier die Flächen, dessen schlammige Absätze uns in Süßwassertegeln erhalten blieben. Dieser Vorgang wiederholt sich noch einmal — wie wir später sehen werden — bei den marinen Nummulitenschichten. Von dem höher liegenden Lande wurde in diesen Sübwassersee Pflanzenmaterial hinein- geschwemmt. Diese Pflanzenreste umfassen schlecht erhaltene Blätter und zwar unter anderem folgende sehr häufig auftretende Arten: Laurus primigenia UNGER. Cassia hyperborea Une. . Sapindus sp. Was nun die Fauna dieser Schichten betrifft, so sind ihre ein- zelnen Formen teilweise typische Brackwasserbewohner, wie die Con- gerien und einige der Anomien. Es sind meistens bekannte Arten, die bereits in den unteren Brackwasserschichten lebten und sich hier wieder von neuem entwickeln, wie Anomia (Paraplacuna) gregaria Bay. und Fusus polygonus Lmx. Andererseits treten neue Arten hinzu, die dann in höheren Schichten von ähnlich brackischer Natur, in dem Fornaer Ton, in großer Zahl gedeihen, wie Corbula planata Zirr., Arca quadilatera Desn. und Cytherea deltoidea Lmx. Auch diese neu 5* 68 HEINRICH TAEGER (68) hinzutretenden Formen gehören dem Mitteleozän an. In dem Pariser Becken gehen einige dieser Arten auf die unteren Sande zurück, wie Cardita aliena Drsm., Arca cf. obliquaria Desn., Anomia primaeva Desnu. Andererseits treten sie im Grobkalk auf und zwar von den tiefsten bis in die höchsten Schichten, wie Arca quadilatera Desn. und (Gytherea deltoidea Lux. Auffallend ist, daß diese Fauna fast durchweg Pariser Arten umfaßt. Nur wenige kommen in den Vicen- tiner Tertiärablagerungen und zwar in den Priabonaschichten ebenfalls noch vor, nämlich Cytherea deltoidea Lmx., Anomia tenustriata Desn. und Anomia primaeva Desn. Diese oberen Brackwasserabsätze haben in allen dem Vörtes benachbarten Gebieten durchweg marine Schichten als Äquivalente. Im Bakony ist es der Hauptnummulitenkalk, der ja in diesem Gebiete fast das ganze Ober- und Mitteleozän vertritt. Im Esztergom—Buda—Piliser Gebirgszuge müssen die untersten Horizonte der Stufe des Nummulites Lucasanus als Äquivalente angesehen wer- den. Darauf deuten die in den oberen Brackwasserschichten des Vertes eingeschwemmten Nummuliten hin. Die Verbreitung der oberen Brackwasserschichten erstreckt sich — soweit man dies aus den verschiedenen Aufschlüssen feststellen kann — auf die ganze Tatabänyaer Braunkohlenmulde. Hier sind sie einerstits in den Versatzschächten I und III aufgeschlossen und weiterhin finden sie sich südlich von der Kolonie Tatabanya unweit des Wetterschachtes der Bergbaukolonie; in einem Aufschluß endlich wurden die Schichten unweit Sikvöley Puszta im Gebiete des Tiergartens bei Vertessomlyö in einem Stollen erschlossen, den man hier zur Feststellung des Vor- handenseins von Braunkohlen getrieben hat. Die Mächtigkeit der Brackwasserschichten ist in den verschiedenen Gebieten der Tatabänyaer Braunkohlenmulde wechselnd. Mehr nach dem Muldenzentrum zu sind die Schichten mächtiger, während sie nach den Rändern schwächer werden. Im Durchschnitt dürften die Absätze die Mächtigkeit von etwa 10 m besitzen. ) Mariner Nummulitenton und -Mergel (Zone des Nummulites striatus d’Orb., Lucasanus Defr., perforatus d’Orb., complanatus Lmk.).? Schichten mit Assilina exponens d’Arch. und mamillata d’Arch. In den höheren Teilen des Mitteleozän werden die oberen Brack- wasserschichten wieder durch marine Sedimente abgelöst. Es kommt zu einem erneuerten Vorrücken des Meeres, das die gesamte Fauna im NW des Vertes verändert. Hand in Hand damit geht ein Wechsel in der Ausbildung der Sedimente. Diese werden jetzt tonig und mergelig. (69) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 69 Dunkle, graue Tone wechseln mit braunen porösen Mergeln. Die Fauna dieser Schichten setzt sich hauptsächlich aus Nummuliten zusammen, und zwar aus einem Gemisch von gestreiften, glatten und punktierten Formen. Die Fauna dieser Schichten besteht aus folgenden Arten: Foraminifera: Nummulites complatanus Lak. Nummulites perforatus D’ORe. Nummulites Lucasanus DErkr. Nummulites striatus n’ORB. Nummulites contortus Desn. Anthozoa: Trochocyathus sp. Pelecypoda: Lucina mutabilis Luk. Corbula exarata Desn. Gasteropoda: Natica Vulcani Brer. (Ampullaria perusta DEFR.) Natica (Ampullina) sigaretina Desn. In bezug auf die Verbreitung dieser Formen kann man im Tata- bänyaer Braunkohlenbecken — denn auf dieses erstreckt sich im we- sentlichen die genannte Schichtengruppe — zwei verschiedene Hori- zonte unterscheiden, einen unteren tonigen und mergeligen mit sehr spärlichen kleinen Nummuliten, die überwiegend von Nummulites striatus gebildet werden, mit denen sich nur selten Nummulites Luca- sanus mischt, und weiterhin ein oberes Niveau, das mit braunem Mergel beginnt, mit grauem Tegel schließt und eine Fülle von Nummu- liten führt, welche die Gesamtheit der oben angeführten Arten umfaßt. Nur Nummulites striatus und Numuwulites contortus treten hier an Zahl zurück. In gleichem Maße mit der Zunahme des Formenreich- {ums der Nummuliten treten auch schon Pelecypoden und Gasteropo- den auf, die dann im folgenden Schichtkomplex die führende Rolle übernehmen. Es ist dementsprechend die Abgrenzung des marinen Tons und Mergels von den sie überlagernden Schichten in gewisser Hinsicht eigentlich nicht mehr mit voller Schärfe durchführbar. Die Ziehung der Grenze zwischen beiden Absätzen wird jedoch durch die Einlagerung einer Süßwasserschicht erleichtert, die sich zwischen beide Gruppen einschiebt und sie von einander scheidet. Es handelt sich anscheinend hier um eine ziemlich lokale Bildung, die vortrefflich im Versatzschacht II aufgeschlossen ist. Ihre Mächtigkeit beträgt hier etwa 1 m; ob sie jedoch in der großen Mulde von Tatabänya eine allge- meine Verbreitung hat, kann nicht mit Sicherheit behauptet werden, da instruktive Aufschlüsse hierfür fehlen. Die diese Süßwasserablage- rungen zusammensetzenden Schichten bestehen aus einem hellen, grau- gelben Ton mit zahlreichen Blattabdrücken, die folgende Arten umfassen: 70 HEINRICH TAEGER (70) Laurus primigenia Ung. Laurus Trajani Staus. Rhamnus cf. deletus Herr. Eucalyptus oceanica Une. Die Bildung dieser Süßwassereinlagerung hängt selbstverständlich mit einer lokalen negativen Strandverschiebung zusammen. Ob diese durch eine kurze, auf die Tatabänyaer Mulde beschränkte Regression des Meeres zurückzuführen ist, oder ob Bodenbewegungen auf kurze Zeit einen Teil des Beckengebietes vom Meere freimachte, kann nicht mit Sicherheit entschieden werden. Jedenfalls bildete dieser Teil des Vertesgebirges wieder auf kurze Zeit einen schlammigen Süßwassersee, wie er mehrfach in der Zeit der Niederlegung der oberen Brackwasser- schichten bestanden hatte. Die Fauna des marinen Nummulitentones und -Mergels ist wenig mannigfaltig und für stratigraphische Vergleiche daher nicht besonders geeignet. Die Nummuliten, die in anderen Gebieten sich streng auf be- stimmte Zonen beschränken, bilden hier ein buntes Gemisch, eine indiffe- rente Formengruppe. Die angeführten Mollusken sind wieder typische mitteleozäne Arten, die für den Grobkalk und die mittleren SandeWles Pariser Beckens einerseits charakteristisch sind und andererseits im Vicentiner Tertiär von den Absätzen des Monte Postale und den Ronca- Schichten fast durchweg bis in den Priabonakomplex hinübergehen. Jedenfalls ist es sicher, daß diese Schichten noch dem Mitteleozän, und zwar den höheren Schichten der Pariser Stufe Karı MeryErs ent- sprechen. Im Gebiete des dem Vertes benachbarten Bakony bildet ein Teil der Schichten des Hauptnummulitenkalkes das Äquivalent des marinen Nummulitentones und -Mergels im Vertes. In der Esztergem—Buda— Piliser Gebirgspruppe sind die Nummulites perforatus- und Lucasanus- Schichten das zeitliche Äquivalent unserer Zone. Während die Absätze des Bakony in Beschaffenheit und Charakter von dem marinen Nummu- litenton und -Mergel erheblich verschieden sind, stimmen die gleich- altrigen Schichten der Eszterggem— Buda—Piliser Gebirgsgruppe in den wesentlichen Punkten mit der Ablagerung unseres Gebietes überein. Zahlreiche Unterschiede sind jedoch zweifellos vorhanden. Sie beruhen auf einer gewissen Verschiedenartigkeit der Fauna. Die Korallen, die im Esztergomer Gebiet so außerordentlich zahlreich die Schichten er- füllen, beschränken sich in den gleichaltrigen Ablagerungen des Vertes auf wenige schlecht erhaltene Reste. Die Nummuliten sind hingegen in diesen Tonen und Mergeln unseres Gebirges in einer größeren Zahl (71) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. zu von Arten vorhanden. Es mischen sich hier bereits Formen hinein, die einerseits in der oberen Molluskenstufe des Esztergomer Gebietes leitend sind, wie Nummulites contortus, und andererseits tritt eine neue Art, Nummulites complanatus, hinzu, die in der dem Vertes nord- wärts folgenden Gebirgsgruppe erst in den höchsten Schichten, in den Kalken der glatten Nummuliten bei Esztergom, in den Tehihatcheffi- Schichten eine große Rolle spielt. In den marinen Nummulitentonen und -Mergeln des Vertes, wie in den Nummulites perforatus- und Lucasanus-Schichten von Esztergom mischen sich bereits Gasteropoden und Pelecypoden hinein, die erst in den folgenden an Arten außer- ordentlich reichhaltigen Molluskenschichten in beiden Gebieten eine Hauptrolle spielen. Die Verbreitung des marinen Nummulitentones und -Mergels des Vertesgebirges erstreckt sich über das ganze Beckengebiet der Tata- banyaer Braunkohlenmulde. Die Mächtigkeit dieser Schichten schwankt ebenso, wie dies bereits bei den vorher besprochenen Absätzen her- vorgehoben wurde. Sie reicht in ihrem größten Betrage zum mindesten an 60 m heran, wie dies aus Bohrungen ermittelt wurde. In den zwischen Tatabänya und Felsögalla durch die Versatzschächte ange- schnittenen Schichtkomplexen, die mehr dem Muldenrand genähert sind, ist die Mächtigkeit der Schichten dementsprechend bedeutend geringer. Die Absätze dieser Zone gehen dann nicht über eine durch- schnittliche Stärke von 15 m hinaus. Mariner Nummulitenmergel tritt auch in dem Becken von Gesztes auf. Am Dientlberg bei Gesztes sind diese Schichten aufgeschlossen mit folgenden Arten: Foraminifera: Nummuliles complanatus Lak. Nummulites perforatus D’ORB. Nummulites Lucasanus DErr. Gasteropoda: (Cardita sp. Terebellum sp. Es ist möglich, aber nicht sicher, daß dieser Nummulitenmergel zu der vorher besprochenen Schichtengruppe gehört. Ein Umstand ver- anlaßt mich dies sehr in Zweifel zu ziehen. Der in den marinen Nummulitentonen und -Mergeln von Tatabänya auftretende Nummu- lites complanalus ist verhältnismäßig klein. Hier jedoch besitzt diese Art eine wesentlich bedeutendere Größe, die den Riesenformen, wie sie die höheren Schichten des Hauptnummulitenkalkes im Vertes zusam- mensetzen, wenig nachsteht. Vielleicht dürfte es sich hier um eine rein lokale Mergelbildung handeln, die mit den sie überlagernden 12 HEINRICH TAEGER (72) Schichten des Hauptnummulitenkalkes bei Gesztes in engster Verbin- dung steht. Ein besonderes Interesse verdienen mergelige und tonige Bildun- gen, die ganz lokal in dem Becken von Gesztes—Vertessomlyö am NW-Abfall des Dientlberges bei Gesztes auftreten. Hier sind auf dem Acker zahlreiche Nummuliten ausgewittert, die folgende Arten umfassen: Assilina mamillata v’Arcn. Assilina exponens v’Arcn. Nummulites perforatus n’Ore. Nummulites Lucasanus DErR. An Zahl überwiegen die Assilinen bedeutend. Diese Formen sind im Bakony in den Schichten des Hauptnummulitenkalkes verbreitet, und zwar in der zweiten Schichtengruppe Hanrtkens, den Schichten mit Nummulites spira.! Das Auftreten der Nummuliten mag vielleicht dafür sprechen, daß diese Absätze dem Alter nach dem marinen Num- mulitenton und -Mergel des Tatabänyaer Beckens etwa entsprechen. Jedenfalls müssen diese Beckenbildungen von dem Hauptnummuliten- kalk, der den ganzen NW-Rand des Vertes begleitet, abgetrennt wer- den. Versuchsweise sollen diese Schichten dem Nummulitenton»sund -Mergel angegliedert werden. e) Marine Molluskenschichten (Zone der Crassatella tumida Lmk.). Ton und Mergel von Forna. Melaniakalk von Forna. Der Absatz dieser Schichten wird im ganzen NW-Gebiet des Ver- tes dadurch eingeleitet, daß die in dem marinen Nummulitenton und Mergel vorherrschenden Foraminiferen plötzlich zurücktreten und an ihrer Stelle eine Fülle von Gasteropoden und Pelecypoden erscheint, welche die nun folgenden Schichten in so besonderem Maße auszeich- nen. Dieser Wechsel der Fauna entspricht vielleicht wieder einem Sin- ken des Wasserspiegels. Die Beckengebiete werden nur von einem seichten Meere ausgefüllt und enthalten eine dickschalige für die 1 StacHE (Verh. d. k. k. geol. Reichsanst. Wien, 1862) erwähnt mergelige, nicht selten glaukonitische Kalkschichten mit Nummulites exponens, Nummulites spira, Nummulites granulosa, Nummulites distans aus dem Eozän des Vertes ? Einige der angeführten Nummuliten, wie Nummulites spira, scheinen im Vertes zu fehlen. Es liegt hier offenbar eine Verwechslung mit den Eozänablagerungen des Bakony vor. Es ist möglich, daß die bei Gesztes auftretenden Assilinen auch bereits STACHE vorgelegen haben. Die angeführten anderen Nummuliten finden sich jedoch in den Eozänschichten dieses Gebietes nicht. (73) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 73 Brandung besonders gefestigte Muschelfauna. Im SO des Vertes und in dem Grabengebiet von Gänt kommt es hingegen zu einer Trans- gression, indem das Eozänmeer hier jetzt langsam gegen die Gebirgs- niederungen vorrückt. Dementsprechend sind auch die Absätze in diesen Gebieten verschieden. Im Tatabänyaer Braunkohlenbecken ist die Fauna eine rein marine und bildet die marinen Molluskenschichten. In anderen Gebieten des Vertesgebirges, wo im SO das Meer langsam an Ausdehnung gewinnt, oder im SW, wo in den kleinen lokalen Landsenken bei Mör während kurzer Zeit ein Meeresrückzug stattfindet, kommt es zur Bildung einer Mischfauna von brackischen und marinen Tieren, die in Tonen und Mergeln niedergelegt wurden. Die tieferen Tonschichten sind hier sicher in brackischem Wasser entstanden. Es waren diese Gebiete zu jener Zeit nur zum Teil in dem Besitz des großen Eozänmeeres. Erst in den höheren Schichten, wo der Gharakter der Absätze mehr kalkig wird, wo auf Tonbildungen Mergel und Kalke folgen, scheint auch das Meer in größerem Maße in diese Gebiete eingedrungen zu sein. Dementsprechend sind diese Absätze von den marinen Molluskenschichten etwas verschieden. Aber diese Unterschiede werden lediglich durch die verschiedenartigen Faziesverhältnisse be- dingt. Diese mehr brackischen Tone und Mergel bilden die Schichten von Forna, die durch die ausgezeichnete Erhaltung ihrer Fossilien bereits genügend bekannt sind. Marine Molluskenschichlen. Die marinen Molluskenschichten sind auf das Becken von Tata- banya beschränkt und werden hier von einem braunen, sandigen Mer- gel gebildet, der ein ziemlich poröses Gefüge hat. Eine große An- zahl von verschiedenartligen, oft sehr großen Pelecypoden und Gaste- ropoden, spärliche Nummuliten, zahlreiche Miliolideen nnd Bryozoen bilden seine Fauna. Man hat es im wesentlichen mit folgenden Arten zu tun: Foraminifera: Biloculina sp. Triloculina sp. Quinqueloculina sp. Nummulites perforatus D'ORR. Nummulites Lucasanus Derr. Nummulites striatus D’ORB. Hydrozoa: Millepora sp. Pelecypoda: Ostrea gigantica SoL. 74 HEINRICH TAEGER (74) Mytilus sp. Mytilus cf. rimosus Desn. Arca sp. Grassalella tumida Lak. Corbis major Bay. Lueina mutabilis Lak. Lucina scalaroides DEFR. aff. Gardium gigas DErR. Cardium gigas DEFR. var. CGardium ef. gratum DErr. Isocardia sp. Cytherea sp. Gytherea cf. incrassata Sow. Pholadomya Löczyi n. sp. Corbula exarata Desn. Gasteropoda: Velates Schmidelianus CHEM. Galyptraea trochiformis Lak. Natica cepacea Lak. Natica Vulcani Brer. (Ampullaria perusta DEFR.) Natica (Ampullina) sigaretina Lmk. \ Natica Oweni v’Arcn. Gerithium sp. (Steinkerne). Strombus auriculatus Brer. Terebellum sopitum SoL. Clavilithes (Fusus) rugosus Lak. Voluta sp. Diese Versteinerungen bilden ein Gemisch von weniger günstig beschaffenen Steinkernen und selteneren gut erhaltenen Schalen. Nach dieser Fauna entspricht die stratigraphische Stellung der marinen Molluskenschichten ganz entschieden den italienischen Roncatuffen. Weiterhin hat sie aber auch eine große Ähnlichkeit mit dem Grob- kalk und den mittleren Sanden des Pariser Beckens. Eine ganze An- zahl von Formen geht im Vicentinischen Gebiet auf die Schichten von Monte Postale zurück, tritt auch in den Schichten von S. Giovanni Narione auf und läßt sich bis in den Priabonakomplex verfolgen. Die Nummuliten der marinen Molluskenschichten umfassen gestreifte und punktierte Arten, die für die stratigraphische Gliederung des Eozän im Vertes keine besondere Bedeutung haben, weil sie hier ziemlich indifferente Formen bilden. Bemerkenswert hingegen ist, daß zahlreiche Miliolideen an der Zusammensetzung der Schichten Anteil (75) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES,. 75) nehmen. Hierdurch wird die Ähnlichkeit dieser Absätze mit der des Pariser Grobkalkes wesentlich gesteigert. Von den Mollusken mischen sich in diese Fauna bereits Arten hinein, die im Oligozän noch eine bedeutende Rolle spielen. Falls die fraglichen Reste der Cytherea cf. inerassala wirklich dieser Art angehören, so hätten wir hier eine Art, die bisher niemals in einem tieferen Niveau, als im Priabonakomplex nachgewiesen wurde. Bei einem Vergleich dieser marinen Molluskenschichten mit ana- logen Ablagerungen in anderen Gebieten Ungarns ist eine große Übereinstimmung mit den bei Esztergom auftretenden Schichten- komplex der Molluskenetage ganz unverkennbar. Denn 8 sehr charak- teristische Arten sind der oberen Molluskenstufe oder Hanrtkens «Schich- ten mit Nummuliles strialus» im Esztergomer Braunkohlengebiet und den marinen Molluskenschichten des Vertes gemeinsam. Dies ist eine Tatsache, die unzweifelhaft auf eine Gleichaltrigkeit wenigstens mit einem Teile der Schichten dieser Absätze schließen läßt. Die Mäch- tigkeit der Molluskenschichten bei Esztergom ist bedeutend größer als die der marinen Molluskenschichten des Vertes. Sie gliedern sich dort in die eigentliche Molluskenetage und in den Striatussandstein. Die höhe- ren Schichten dieser Absätze dürften teilweise bereits jünger sein und wären dann mit den auf die marinen Molluskenschichten des Vertes fol- senden Absätzen zu identifizieren. Ebenso besitzt ein Teil der «Nummu- lites striatus-Schichten» aus den anderen Gebieten der Esztergom — Buda—-Piliser Gebirgsgruppe ein gleiches Alter, da beide Absätze sehr bezeichnende Formen gemeinsam haben. Die Fauna der Zone des Nummulites strialus im Esztergomer Braunkohlengebiet ist formen- reicher. Ihre Schichten haben auch teilweise einen noch ziemlich stark ausgeprägten brackischen Charakter, während die Molluskenschichten des Vertes ganz unverkennbar einer mehr marinen Bildung entspre- chen. Die Nummuliten dieser gleichaltrigen Absätze des Esztergomer Braunkohlengebietes gehören der einheitlichen Gruppe der gestreiften Arten an. Im Vertes mischen sich in den marinen Molluskenschichten punktierte und gestreifte Formen und eine Gliederung nach diesen Foraminiferen ist alsdann hier nicht mehr durchführbar. Die Analogie ist unverkennbar; aber gewisse Unterschiede zwischen beiden Schicht- komplexen müssen scharf hervorgehoben werden. Diese Unterschiede liegen — wie schon bemerkt wurde — in der verschiedenen Mäch- tigkeit, die einen Teil der Esztergomer Absätze entschieden noch zu einer Zeit entwickeln ließ, als bereits die marinen Molluskenschichten des Vertes gebildet waren. Weiterhin zeigen beide Absätze eine Ver- schiedenartigkeit der Nummulitenfauna, und endlich sind auch gewisse 76 HEINRICH TAEGER (76) Unterschiede in der Molluskenfauna vorhanden. Den «Nummülites striatus-Schichten» bei Esztergom fehlen : Ostrea gigantica, Mytilus cf. rimosus, Corbis major, Gardium gigas, Isocardia sp., Pholadomya Löczyi, Natica cepacea, Nalica sigaretina, Natica Oweni und andere. Eine größere Anzahl von Arten, die in den Ablagerungen des Eszter- somer Gebietes häufig sind, fehlen wiederum den marinen Mollusken- schichten des Vertes. Ganz anders liegen die Verhältnisse im Bakony. Nur im nördli- chen Gebiet bei Zirez und Urküt treten auch ähnliche Schichten auf, die aber in ihrer ganzen Ausbildung sich mehr dem Fornaer Ton und Mergel nähern, während im S-Gebiete dieses Gebirgszuges das Mittel- eozän durch die einheitliche Masse des Hauptnummulitenkalkes gebil- det ist. Doch auch hier weist das Auftreten von identen Formen, wie Cardium gratum, Ostrea gigantica, Velates Schmidelianus und Tere- bellum convolutum darauf hin, daß beide Ablagerungen in nahen Be- ziehungen zu einander stehen. Die Verbreitung dieser marinen Molluskenschichten beschränkt sich — wie bereits hervorgehoben wurde — im Vertes lediglich auf die Tatabänyaer Braunkohlenmulde. Hier sind die Molluskenschichten durch die Versatzschächte angeschnitten. Sie treten aber auch ähn- lich wie der marine Nummulitenton und -Mergel, an verschiedenen Stellen zutage; so auf einem kleinen Hügel links von der Chaussee, die von Felsögalla nach Alsögalla führt, weiterhin mehr gegen Tata- banya zu, sowie an anderen Punkten. Zon und Mergel von Forna.‘ Melaniakalk von Forna. Mehr südwärts sind im Gebiete des Vertes die den marinen Molluskenschichten gleichaltrigen Absätze, der Ton und Mergel von Forna, zu finden. Die tonigen Absätze sind weich, von gelbrauner oder graubrauner Farbe und von unendlich vielen kleinen Schalen- bruchstücken erfüllt; daneben bergen sie aber auch eine große Zahl prachtvoll erhaltener Versteinerungen, die von großen dickschaligen Formen bis zu den kleinsten zierlichsten Schalen wechseln. Der von zahlreichen Muschelresten erfüllte Mergel ist grau oder gelb und sehr porös. Hier sind aber die einzelnen Formen fast stets als Steinkerne erhalten, während die Kalkschalen resorbiert wurden. 1 Vergleiche K. Papp: Das eozäne Becken von Forna im Vertes. (Földtani Közlöny, Bd. XXVII.) (77) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 77 Während in den tonigen Bildungen Miliolideen fehlen oder sehr sel- ten sind, ist der fossilreiche Mergel von einer Unzahl dieser Fora- miniferen erfüllt. Es scheint, daß diese Absätze bereits teilweise mehr salziger Natur sind und daß sie nicht mehr als typische Beckenbil- dungen aufzufassen sind, sondern ihrem ganzen Charakter nach mehr den Randbildungen solcher Becken entsprechen, worauf auch ihr ver- mehrter Kalkgehalt hinweist. Sie sind wohl auch jünger, als die toni- sen Bildungen. Die Fauna des Tones der Fornaer Schichten umfaßt folgende Arten, deren Auftreten in den verschiedenen Gebieten des Ver- tes durch die Anfangsbuchstaben der in der Nähe der Absätze gelege- nen Ortschaften gekennzeichnet werden soll." Foraminifera: Biloculina sp. (Csb., Ga.). Triloculina sp. (Gsv., Csb., Gä.). Quinqueloculina sp. (Csv., Ga.) Pelecypoda: Avicula trigonata LmK. (Gsv., Csb.). Anomia (Paraplacuna) gregaria Bavan (GS2.). Septifer sp. (Csv.). Modiola (Semimodiola) hastata Drsn. (Csv.) Modiola (Arcoperna) ca,illaris Desn. (Csv.). Modiola fornensis Zırr. (Csv., GS2.). Congeria sp. (G32.). Gongeria prisca Papp (Gsv.). Arca (Fossularca) quadilatera Desn. (Gsv., Csb., (G52.). Trigonocoelia (Trinacria) media Desn.-(Csv.). Lueina Haueri Zırr. (Csv., Csb.). Lucinä 'crassula Zirr. (Csv., Csb., G2.). Cardium gralum Derr. (Csv., Csb.). _ Cardium (Protocardia) Edwardsi Desn. (Cs.). Cytherea (Tivelina) deltoudea Luk. (Gsv.,Ga.,G32.). Cytherea Petersi Zırr.?” (Csv.). 1 Die am Südabhang des Gemhegy in der Lokalmulde beim Lämmerbrunnen westlich von Csäkvär in dem Fornaer Ton auftretenden Formen sind mit (Csv.) gekennzeichnet. Die in den Weinbergen bei Gsäkbereny vorkommenden Formen sind mit (Csb.), die in den Weinbergen bei Gänt mit (Gä.) bezeichnet. Endlich sind die aus dem Fornaer Ton 'stammenden Formen, die unweit Gesztes an der Chaussee von Gesztes nach Somlyö gefunden wurden, durch (Gsz.) und die in der Lokalmulde östlich des Alten Mais im Gebiete der Ortschaft Ondöd bei einer Schür- fung gewonnenen Arten durch (Ond.) charakterisiert. 2 Wahrscheinlich ist dies die im paläontologischen Teil näher beschriebene Cytherea pseudo-Petersi n. Sp. HEINRICH TAEGER (78) Cytherea pseudo-Petersi n. sp. (Csb., Gä., Gs2.). Gytherea fornensis n. sp. (Csv., Csb., Gä., Gs2.). Corbula angulata Lem. (Csv.). Sphenia angusta Desn. var. hungarica Papr (Csv.). Gasteropoda; Delphinula (CGollonia) canalifera Lux. (Csv.). Teinostoma Semseyi Parp (Gsv.). Nerita tricarinata Desn. (Csv.). Nerita pentastoma DesH. (Csv.). Nerita lutea Zutt. (Csv.). Solarium ammonites Lux. (Ga). Natica (Ampullina) incompleta Zırr. (Gs., Csb.). Natica Vulcani Brer. (Ampullaria perusta DErR.). (Gs.’ ’Gsb, Vu). Deshayesia fulminea Bay. (Csb.). Valvata sp. (Csv.). Bythinia (Bythinella) atomus Desn. (Csv.). Rissoina (Zebina) Schwartzi DersnH. (Csv., GS2.). Rissoina (Zebina) fallax Desn. (Csv.) Turritella vineulata Zırt. (Csv.). ie Turritella (Mesalia) elegantula Zırt. (Csv.). Turritella (Mesalia fasciata Lmx. (Csv.). Serpulorbis sp. (Csv.). Diastoma costellata Lmx. (Csv.). Eulima Haidingeri Zırr. (Csv.).- Melania distincta Zırr. (Csv.. Csb.). Melania nitidula Desn. (Csv.). Melania nitida Lux. (Gsz.). Faunus (Melanatria) vulcanicus ScHL. (Csv.). Melanatria auriculata v. SCHLOTH. (Gsz.. Ond.). Melanopsis sodalis Desn. (Cs.). Melanopsis ancillaroides Desn. (Csv.). Pirena Fornensis Zırr. (Csv., Csb., Ond.). Gerithium hungaricum Zırr. (Csv., Csb.). Cerithium calceratum Brer. (Csv., Csb.). Gerithium calcaratum Brer. var. Csakvarense Par (Csv.). Gerithium aculeatum SCHLOTH. (Csv.). Gerithium corvinum Brer. (Csv., Csb., Gä.). Gerithium mutabile Lm&. (Ond.). Gerithium baccatum Baer. (Csv.). Gerithium lemniscatum Baer. (Csv., Csb.). (79) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 79 Cerithium dulce Desn. (Csb.). Gerithium Hantkeni Mun.-CHaLn.(Gsz., Ond.,Cisb.). Potamides (Cerithium) eristatus Lee. (Csv., Csb.). Potamides pentagonatus Schu. (Csv.). Lovenella (Cerithium) multispiralta Desu. (Csv., Ga., Gs2.). Fusus polygonus Lux. (Csv., Csb., Gsz., Ond.). Clavilithes (Fusus) Node Lux. (Csv., Csb., Ond.). Marginella erassula Drsn. (Csv.). Marginella hordeola Des. (Csv., Csb.). Marginella ovulata Lex. (Csv., Ond.). Marginella Zitteli Desn. (Csv., Csb.). Mitra sp. (Gä.). Voluta sp. (Csv.). Pleurotoma pygmaea Parr (CGsv., Csb.). Pleuroloma granulata Lme. (Gä.). Conus cf. erenulalus Desn. Cs.). Conus Eszterhazyi Par (Osv.). Gylichna (Bulla) eylindroides Desn. (Csv., Gä.). Planorbis (Anisus) subangulatus Lm&. (Csv.). Die Fauna der Mergel ist weniger reichhaltig und beschränkt sich im wesentlichen auf folgende Arten, die nach den Verbreitungs- bezirken des Fornaer Mergels ebenfalls nach ihrem Vorkommen durch die Anfangsbuchstaben der Orte gekennzeichnet werden sollen, unweit denen sie gefunden wurden.! Foraminifera: Biloculina sp. (Mr., Csb.). Anthozoa: Bryozoa: Pelecypoda: Triloceulina sp. (Mr., Csb.). Quinqueloculina sp. (Mr., Csb.). Trochosmilia cf. alyina Mun.-CHarnm. (Mr.). Cellepora sp. (Mr.). Avicula trigonata Lm&. (Mr., Csb.). Modiola (Semimodiola) hastata (Mr.). Arca (Barbatia) Marceausxiana Desn. (Mr.). Arca (Fossularia) quadilatera Desn. (Csb.) Cardium gratum Derr. (Mr., Csb.). 1 Die am Westabhang des Antoniberges bei Mör auftretenden Formen des Fornaer Mergels sind mit (Mr.) die aus dem Fornaer Mergel in den Weinbergen bei Csäkbereny stammenden Arten mit (Csb.) gekennzeichnet. 80 HEINRICH TAEGER (80) Cytherea sp. (Mr.). Corbula planata Zırr. (Mr.), Gasteropoda: Hipponyx sp. (Mr.) Calyptraea trochiformis (Mr.). Natica (Ampullina) incompleta Zirr. (Mr.). Natica Vulcani Brer. (Ampullaria perusta Drrr.) (Mr.). Turritella sp. (Csb.). Gerithium hungaricum Zurt. (Gsb.). Cerithium corvinum Brer. (Mr.). Terrebellum ef. fusiforme Desn. (Mr.). Clavilithes (Fusus) Noae Guen. (Mr.). Marginella ovulata Lme. (Mr.). Ancillaria propingua Zırt. (Mr.). Conus Eszterhazy ParP (Csb.). Cylichna (Bulla) eylindroides Desn. (Csb,). Diese fossilreichen Tone und Mergel von Forna werden durch eine Austernbank-abgeschlossen. Die Schichten dieser Ostreabank sind in verschiedenen Gebieten bereits teilweise aufgearbeitet. Die großen Schalen sind ausgewittert oder herausgewaschen und bedecken in größerem oder geringerem Maße die Oberfläche. Sie liegen dann oft in sandigen jüngeren Schichten eingebettet, wie in der Lokalmulde am Lämmerbrunnen bei Gsäkvär und in dem Gebiete-der (säkberenyer Weinberge. Ebenso bedecken sie einen Teil des Ackergeländes im Bereich des Fornaer Tones an der Chaussee von Gesztes nach Somlyö. Am Antoniberg bei Mör tritt hingegen diese Austernbank noch einiger- maßen unzerstört über dem Fornaer Mergel auf. Die diese Bänke zusammensetzenden Austern umfassen folgende Arten: Östrea gigantica SoL. Ostrea longirostris Lak. Östrea callifera Lak. Ostrea sp. Es sind dies Tiere von sehr ansehnlicher Größe, äußerst dick- schalige Formen, die in der gefestigten Beschaffenheit ihrer Schale darauf hinweisen, daß sie nahe der Küste, in der Brandung gelebt haben. Die Fauna der Tone und Mergel von Forna stimmt mit den Tier- formen der Basalttuffschichten von Ronca und mit der Fauna des Pariser Beckens, insbesondere der des Grobkalkes, gut überein. Eine [0.0) [er (81) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. ganze Anzahl von Formen sind den Fornaer Schichten eigentümlich. Diese sind teilweise von ZırteL! zum Teil noch K. v. Parp”* näher be- schrieben worden. Die Anzahl der aus diesen Absätzen bekannten For- men ist durch neue Funde um einige Arten vermehrt worden. Die kurze mir zur Verfügung stehende Zeit ließ leider bei der Fülle des mir vorliegenden Materials eine ganz eingehende Behandlung der Fornaer Schichten und ihrer Fauna nach meinen eigenen Beobachtungen und Sammlungen nicht völlig durchführen. Vorläufig mag nur erwähnt werden, daß am Lämmerbrunnen bei Gänt, abgesehen von der bereits durch Parp beschriebenen Formenwelt, ebenso wie in den Tonen von CGsäkbereny eine Fülle von außerordentlich kleinen zierlichen, bisher aus diesen Schichten noch nicht bekannten Zweischalern und Schnecken auftreten, deren Verwandte dem Pariser Becken angehören.® Von den angeführten 62 der Spezies nach sicher definierten For- men der Tone und Mergel von Forna gehören 7 den unteren Sanden, 28 dem Grobkalk und 15 den mittleren Sanden des Pariser Beckens an. 15 Arten sind auch in den Roncaschichten häufige und bezeich- nende Formen. Es ist also nur "/s der Gesamtfauna der Fornaer Schich- ten des Vertes auf die unteren Sande zurückzuführen. Fast die Hälfte umfaßt Pariser Grobkalkarten und ein weiteres Viertel ist sehr bezeich- nend für die mittleren Sande von Beauchamp, also für das Obereozän. Ebenso ist ein Viertel den Roncaschichten eigentümlich, die im allge- meinen jetzt dem obersten Mitteleozän zugerechnet werden. Danach kann man über die Stellung der Fornaer Schichten und ihrer Äquiva- lente im Nordgebiet des Vertes. den marinen Molluskenschichten, wohl nicht mehr im Zweifel sein. Die Tatsache, daß die Hälfte der aus den Fornaer Schichten des Vertes stammenden Arten zwar dem typischen Grobkalk angehören, "s aber bereits den obereozänen Sanden von Beauchamp eigentümlich ist, und ein weiteres Viertel den an der Grenze zwischen Mittel- und Obereozän liegenden Roncakomplex zu- gezählt werden, führt zu dem Endergebnis, daß die Fornaer Schichten und ihre Äquivalente, die marinen Molluskenschichten des Vertes, dem obersten Komplex des Mitteleozän angehören, also ähnlich wie die Ronkaschichten von dem eigentlichen Milteleozän in das Obereozän hinüberleiten.* 1 ZırteL: Die obere Nummulitenform. i. Ungarn. ]. c. = Papp: Das eozäne Becken v. Forna im Vertes. |. c. 3 Eine Monographie der Fauna der Schichten von Forna hoffe ich in nächster Zeit zu publizieren. * Die Stellung der Ronkaschichten wurde früher dem typischen mittleren Grobkalk zugewiesen (OPPENHEIM: Colli Berici, 1. c. Z. d. d. G. 1896), später von dem Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geolog. Anst. XVII. Bd. 1. Heft. 6 82 HEINRICH TAEGER (82) In engem Zusammenhang mit den Tonen und Mergeln von Forna stehen im Vertesgebirge lokal verbreitete, graue oder rosa gefärbte dünn- plattige und dicker gebankte, bituminöse Kalke mit zierlichen Gehäusen von Melania distincla Zırr. und seltener Melunopsis sodalis Desn. Diese Kalke sind an den randlichen Teilen des Fornaer Lokalbeckens ver- breitet. Ihre Faziesentwickelung ist auf den Einfluß süßen Wassers zurückzuführen. Denn zahlreiche Pflanzenspuren lassen sich in diesen Kalken unschwer nachweisen. Mitunter sind ihnen rote, bohnenerz- führende terra rossaartige Tone eingelagert, so am Nordabfall des Granäsihegy bei Csäkbereny. Die Verbreitung dieser Melaniakalke, wie sie wohl kurz bezeichnet werden dürften, erstreckt sich auf den Nord- westabfall des G&mhegy, auf die Lokalmulde am Lämmerbrunnen bei Csakvär, wo sie in einer das Becken randlich umgebenden. vielfach unterbrochenen Zone auftreten. Weiterhin erfüllen sie einen großen Teil des N-Abfalls des Granäsihegy. Diese randliche Verbreitung und der ganze Charakter der Melaniakalke gibt eine gute Erklärung für ihre Bildung. Während brackische Tone in den mittleren Teilen der Becken sich ablagerten, wurden wenig später oder fast gleichzeitig in den Randgebieten kalkige, brackische Bildungen abgesetzt. Durch die Auf- lösung des die Küste bildenden Dolomitgesteins konnten stellenweise rote, terra rossaartige Tone — das Produkt der Zersetzung des Haupt- dolomites — in diese Randgebilde eingelagert werden. Während die Verbreitung dieser Melaniakalke im wesentlichen sehr lokal beschränkt erscheint, hat der Ton und Mergel von Forna mit seiner Fülle von Mollusken eine viel größere Verbreitung. Er tritt einerseits am Lämmerbrunnen westlich von Csäkvär auf, wo diese Schichten von jüngeren Sanden und alluvialen Schottern überlagert werden, weiterhin in den Weinbergen bei Gänt, wo jedoch Schotter und eozäne Kalke sie ganz verdecken. Die Fornaer Schichten sind in Form von Mergeln am Westabhang des Antoniberges bei Mör ausge- bildet und sie finden sich als Tone und Mergel in sehr kleinen Lokal- mulden westlich der Csökaer Bergfelder in der Nähe des Alten Mais, gleichen Autor in die untere Abteilung des Obereozän gestellt (Fauna der österr.- ung. Monarch. p. 190. 1902). Have (Sur l’age des Couches a Nummulites contortus et CGerithium diaboli. Bull. d. l. soc. geol. de France.) 1902 sieht in der Nummu- litenfauna der Ronkaschichten bereits Äquivalente des «obersten Bartonien». Nach allen den über diese Schichtengruppe bisher gemachten Untersuchungen darf man wohl im allgemeinen annehmen, daß die Roncaschichten mehr dem obersten Grob- kalk entsprechen und in ihren höheren Absätzen in das Obereozän hinübergehen, eine Annahme, die auch bereits durch LArPpArEnT (Traite de Geologie 1906) akzep- tiert wurde. | {83) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 83 wo sie einerseits bei einer Brunnengrabung, andererseits bei einer Kohlenschürfung aufgeschlossen wurden. Endlich tritt Fornaer Ton nördlich des Dientlberges bei Gesztes am Waldsaume auf, bei der von Gesztes nach Vertessomlyö führenden Straße. Die Mergel und Tone von Forna sind in der Regel in lokalen Mulden zum Absatz gebracht. Ihr Liegendes bildet dann entweder ein einförmiger Süßwasserton und terra rossaartige Bildungen oder es treten mitunter auch lokale, wenig mächtige und daher nicht abbauwürdige Kohlenflöze an seine Stelle. wie bei Puszta Näna und in der Gänter Eozänmulde. Die Mächtigkeit der Fornaer Tone und Mergel ist im allgemeinen nicht bedeutend. Sie beschränkt sich in den Lokalmulden auf wenige Meter. Diese geringe Stärke ist das Produkt einer außerordentlichen Abtragung, welche die weichen tonigen Massen erfahren haben. Ihre ehemalige Mächtigkeit und Ausdehnung muß bedeutend größer gewesen sein. Die Bartonstufe. a) Oberer Molluskenkalk und -Mergel (Zone des Nummulites contortus Desh., Nummulites Brongnarti d’Arch., Nummulites biarritzensis d’Arch.). Miliolideenkalk von Forna, Ton und Mersel von Forna mit Nummulites striatus. Die verschiedenartigen Faziesverhältnisse der Eozänabsätze des N- und S-Gebietes im Vertes finden in den folgenden Ablagerungen ihre Fortsetzung. Im N, in dem großen Becken von Tatabänya, zeigt sich ein allmählicher Übergang von den rein mergeligen nummuliten- armen Absätzen der marinen Molluskenschichten in nunmehr rein kal- kige oder tonig-kalkige, nummulitenreiche, aber vielfach noch stark molluskenführende Schichten. Diese bilden den oberen Molluskenkalk und -Mergel. Das Meer gewinnt in diesem N-Gebiet immer größeren Einfluß, das ganze Becken ist vom großen Ozean gänzlich erobert und kalkige Bildungen machen jetzt langsam den mergeligen Absätzen Platz. Auch im S machen sich ähnliche Verhältnisse geltend. Hier ist das Eozänmeer in Buchten und Becken vollkommen eingedrungen und den brackischen Absätzen folgen rein marine Sedimente, der Miliolideen- kalk von Forna und der Nummulites striatus-Ton und -Mergel von Forna. Diese Absätze im- Tatabänyaer Becken und im Gänter Gebiet sind äquivalente Bildungen. Ein Hauptcharakter verbindet beide: das Auftreten von zahlreichen Miliolideen, die beide Absätze erfüllen und die in den tieferen Sedimenten fehlten oder ihnen nur untergeordnet beigemischt waren. 6* 84 HEINRICH TAEGER (84) Oberer Molluskenkalk und -Mergel (Zone des Nummuliles contorlus Desh., Nummulites Brongnarli ®Arch., Nummulites biarrilzensis #Arch.). Das Gestein, das diese Schichten zusammensetzt ist bald kalkig, bald mergelig. Die einzelnen diesen Schichtenkomplex zusammensetzen- den Bildungen können wohl am besten am Nordabfall des Meszäros- hegy bei Felsögalla in ihrer petrographischen Beschaffenheit verfolgt werden. Von unten nach oben wechseln graubraune, helle Kalke mit zahlreichen Bryozoen und zahllosen Fragmenten von Gasteropoden und Pelecypoden sowie Mergel mit Nummulites contortus Desn., Numm. biarritzensis vArcHn. und Numm. Brongnarti vw ArcH. mit dunkel- braunen, sehr festen, geschichteten Kalken, die besonders Numm. Luca- sanus führen und von zahlreichen Muschelschalen erfüllt sind. Es folgen dann wieder graubraune, mehr mergelige Gesteine, die fast ausschließ- lich Numm. Lucasanus führen und denen ein fester, graubrauner, etwas eisenschüssiger Kalkstein mit Wummulites striatus und Nummu- lites Lucasanus, Miliolideen, kleinen Foraminiferen und Bryozoen folgt. Endlich bilden außerordentlich foraminiferenreiche tonhaltige Kalke mit zahllosen Miliolideen sowie Bryozoen den Abschluß. Diesen Schichten ist dann der weiße kristalline Hauptnummulitenkalk aufgelagert. An den SO-Rand des Kalvarienberges und am Potaschberg bei Felsögalla sind ähnliche Gesteine dem oberen Molluskenkalk und -Mergel zuzu- zählen. In den tiefsten Lagen findet sich hier ein stark verwitterter Mergel mit zahlreichen Mollusken und weiterhin ein grauer Kalkstein von bereits etwas kristallinem Gefüge mit einer Fülle von Ostreen- bruchstücken sowie Nummuliten, insbesondere Numm. contortus Desn., Numm. striatus v’Ore., Numm. Lucasanus, Numm. Brongniarti D’Arcn. Als ähnliche Bildungen müssen auch die eozänen Absätze am W-Rande des Roßkopfes bei Gesztes angesehen werden. Hier haben wir einen ähnlichen, von zahlreichen Miliolideen erfüllten tonigen Kalkstein mit spärlichen, schlecht erhaltenen Resten von Mollusken und wenigen Nummuliten wie Numm. Lucasanus und Numm. striatus. Jedenfalls ist der Charakter dieser ganzen Schichten von dem der typischen ma- rinen Molluskenschichten verschieden. Ebenso bedeutend weichen sie von der Ausbildung des typischen Hauptnummulitenkalkes wesentlich ab. Die Fauna dieser oberen Molluskenkalke und -Mergel ist nicht so artenreich wie die der marinen Molluskenschichten. Die Fundpunkte der hier auftretenden Formen erstrecken sich im wesentlichen auf die Randgebiete des Kalvarien- und Potaschberges und auf den N- und « (85) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 85 W-Abfa}l des Meszäroshegy südlich von Felsögalla. Wir haben es dort mit folgenden Arten zu tun:! Foraminifera: Pelecypoda: Gasteropoda: Miliola sp. (Klv., Ptsch., Msz.): Nummulites Lucasanus Derr. (Klv., Ptsch., Msz.) Nummulites Brongnarti v’ArcH. (Klv., Msz.) Nummulites perforatus n’Ore. (Klv., Ptsch., Msz.) Nummulites striatus n’Orß. (Klv., Ptsch., M;z.) Nummulites biarritzensis n’Arcn. (Msz.) Nummulites contortus Desn. (Klv., Ptsch., Msz.) Vulsella ef. elongata v. SCHAUR. (Msz.) Anomia (Paraplacuna) gregaria Bay. (Klv.) Ostrea longirostris Lux. (Klv., Ptsch.)! Ostrea gigantica So. (Msz.) Ostrea ef. radiosa Desn. (Klv.) Ostrea ef. plicatella Des#. (Klv.) Östrea sp. (Klv.) Cardita sp. (Ptsch.) Velates Schmidelianus Cuem. (Msz.) Natica Vulcani (Ampullaria perusta) Brer. (Klv., Ptsch.) Natica sp. (Klv.) Natica cepacea Lux. (Msz.) Natica cf. erassatina Luk. (Klv.) Cerithium ef. gigantieum Sor. (Msz.) Strombus sp. (Msz.) Strombus auriculatus Brer. (Msz.) Terebellum sopitum Sou. (Msz.) Fusus polygonus Luk. (Klv.) Von dieser Fauna bieten die Pelecypoden und Gasteropoden weniger Interesse. Denn es sind Arten, die bereits aus den mittel- eozänen Ablagerungen des Vertes angeführt wurden. Neu sind nur die Zweischaler: Ostrea cf. radiosa und Ostrea plicatella Desn. Die erstere ist eine typische Art des Grobkalkes. Beide sind jedoch, da ihre Be- stimmung nicht gesichert ist, für stratigraphische Vergleiche nicht heranzuziehen. Dasselbe gilt für Natica cf. crassalina, einer sonst 1 Die Fundpunkte der einzelnen Formen sind mit den Anfangsbuchstaben der Gebiete gekennzeichnet, aus denen sie stammen, also vom Kalvarienberg mit (Klv.), vom Potaschberg mit (Ptsch.) und vom M&szäroshegy mit (Msz.). 86 HEINRICH TAEGER | (86), typisch oligozänen Art. Denn die Bestimmung dieses Steinkernes ist nicht unbedingt sicher. Wichtiger und teilweise interessanter für diese Schichten sind die Nummuliten. Nummulites Lucasanus, Numm. perforatus, Numm. striatus sind indifferente Formen, welche die mitlel- und obereozänen Absätze des Vertes in gleicher Weise aus- zeichnen, wobei aber — wie hervorgehoben werden muß — Numm. striatus in den ÖObereozänschichten wesentlich zurücktritt, ja in den höchsten Schichten teilweise gänzlich verschwindet. Neu sind hin- gegen die jetzt auftretenden Numm. Brongnarli, Numm. biarritzensis und Numm. contortus. Sie sind den tieferen Horizonten dieser Schich- ten eigentümlich und können als Leitform für den oberen Mollusken- kalk und -Mergel bezeichnet werden. Nummnulites Brongnarti und Numm. biarritzensis sind auch im Vicentiner Tertiär verbreitet. Numm. biarritzensis ist sehr häufig am Monte Postale, reicht aber in anderen ‘ Gebieten viel höher hinauf und wird auch von OPPENHEIM vom Mt. Pulli und den Colli Berici zitiert. Ebenso ist Nummulites Brongnarti bis in die Roncaschiehten hinauf verbreitet. Es sind also für das Vicentiner Tertiär keineswegs durchaus leitende Formen, sondern Arten, die das Mitteleozän und teilweise, nach den Roncaschichten zu schließen, bis in die Unterkante des Obereozän hinaufreichen können. Es besitzen also diese Nummuliten für die stratigraphischen Vergleiche dieser Schichten des Verles mit Ablagerungen anderer Eozängebiete keine markante Bedeutung. Nummulites biarritzensis ist bisher im Bereiche der Stephanskrone aus den Eozänschichten von Siebenbürgen bekannt. Die beiden angeführten Nummuliten: Numm. biarritzensis und Numm. Brongniarti würden vielleicht noch für ein mitteleozänes Alter unseres Schichtenkomplexes sprechen. Aber das Auftreten des Numm. con- tortus, einer Form von mehr obereozänem Charakter, spricht wesent- lich dagegen. Man kann jedenfalls im Zweifel sein, ob man den oberen Molluskenkalk und -Mergel des Vertes noch in das Mitteleozän ein- beziehen oder ihn bereits in den unteren Horizont der Bartonstufe stellen soll. In einer neueren Arbeit gelangt Haus?! zu dem Ergebnis, daß die Schichten mit Nummulites contortus-striatus von Faudon und die Schichten von Ronca und ihre Äquivalente in Ungarn, d. h. die Nummulites striatus-Schichten von Esztergom, dem höheren Teil der Bartonstufe angehören. Es mag mannigfaches für seine Ausführungen sprechen, wenn man von den lokalen Verhältnissen ausgeht, wie sie dem Autor aus den Gebieten von Faudon eingehend bekannt sind. Für andere Gebiete, wo die gleichen Formen leitend sind, ist jedoch bei 1 Hause: Sur l’age des couches a Nummulites contortus ete. 1. c. (87) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 87 einem stratigraphischen Vergleich Vorsicht geboten. Die Tatsache, daß die Eozänfauna von OÖ kam und nach W wanderte, läßt die Möglich- keit zu, daß manche der im W auftretenden Leitformen im OÖ für ältere Schichten charakteristisch sein können, daß also beide Gebiete bei gleichen Leitformen dennoch nicht äquivalent sein brauchen. Gegen ein so junges Alter wie Haus dem Striatuskomplex in Ungarn zuweist, spricht eben auch die Tatsache, daß in dem oberen Molluskenkalk und -Mergel des Vertes Nummuliten vorkommen, die grade einen mehr mitteleozänen Charakter tragen und die kaum in das Obereozän hinein- gehen. Die Einbeziehung der Eszterggm—Buda—-Piliser Nummulites striatus-contortus-Schichten in das obere Bartonien kann eben so wenig als gültig anerkannt werden, wie die Einreihung dieser Absätze in den mittleren Teil des Mitteleozän auf Grund indifferenter Formen, wie dies in der älteren Literatur mehrfach versucht wurde. Das Richtige liegt — wie gewöhnlich — in der Mitte. Die vollständige Einbeziehung großer Schichtkomplexe in den mittleren Grobkalk aus dem einzigen Grunde, weil die Fauna noch mitteleozäne Formen in sich schließt, ist keines- wegs gerechtfertigt. Gleiche physikalische und biologische Bedingungen können das Fortleben solcher Formen auch in viel jüngeren Ablage- rungen erklären. d. h. die Gesamtfauna wird in größeren Zeiträumen keine wesentlichen Änderungen erleiden. Das scheint auch im Vertes- gebirge der Fall gewesen zu sein. Die Pariser Grobkalkformen ent- wickeln sich noch ständig weiter, während das Meer immer tiefer in die Buchten und Becken eindringt. Die Fauna hat alsdann auch noch große Ähnlichkeit mit der mitteleozänen Tierwelt des Pariser Beckens, aber sie ist bereits wesentlich jünger, das erkennt man schon daran, daß sich bereits rein oligozäne Elemente in diese Tierwelt hinein- mischen. Der obere Molluskenkalk und -Mergel des Vertes zeigt eine solche Entwicklung. Er bildet die Fortsetzung der marinen Mollusken- schichten und greift allmählich in den Hauptnummulitenkalk hinüber. Die marinen Molluskenschichten stehen an der Oberkante des Mittel- eozäns. Der sie überlagernde Molluskenkalk und -Mergel ist jünger und dürfte alsdann dem unteren ÖObereozän, den tiefsten Horizonten der Bartonstufe, entsprechen. Für den oberen Molluskenkalk und -Mergel dürfte ein Teil der höheren Nummulitenschichten des Bakony das Äquivalent bilden. Darauf weisen auch die‘ Leilformen von ÖOstrea qgigantica und Cerilhium giganteum hin. Die Esztergom—Buda—Piliser Gebirgs- gruppe zeigt in den Nummulites striatus-Schichten noch eine große Ähnlichkeit mit dem oberen Molluskenkalk und -Mergel des Ver- tes. Beide Absätze werden durch Nummulites contortus und Num- 88 HEINRICH TAEGER (88) mulites striatus charakterisiert. Da diese Schichten den marinen Mol- luskenschichten des Vertes im allgemeinen ihrer Ausbildung nach entsprechen, diese tieferen Absätze unseres Gebietes aber an Mäch- tigkeit weit übertreffen, so ist es sicher, daß die obere Abteilung dieses Komplexes der Eszterggem—Buda—Piliser Gebirgsgruppe dem oberen Molluskenkalk und -Mergel teilweise entspricht. Da diese Schich- ten Äquivalente der Roncastufe sind, die vom Mitteleozän zum Ober- eozän hinüberleitet, so ist es wahrscheinlich, daß -die höheren Absätze der mächtigen Schichtengruppe des Nummuliles striatus bei Esztergom nicht mehr dem oberen Mitteieozän, sondern dem unteren Obereozän angehört. Es würde diese Auffassung von der stratigraphischen Stel- lung, die OPPpEnHEIM neuerdings den Roncaschichten gibt und von der Hausschen Ansicht, daß die N. striatus-contortus-Schichten dem obersten Obereozän zugeteilt werden müßten, nicht wesentlich abweichen. An- dererseits würde sie den anderen Anschauungen, die in diesen Schichten Äquivalente des Grobkalkes sehen wollen, vermittelnd Rechnung tra- gen. Ich sehe in den Nummulites striatus-Schichten der Esztergeom— Buda—Piliser Gebirgsgruppe Äquivalente der Roncaschichten, die in ihrer Mächtigkeit, nicht wie die marinen Molluskenschichten des Vertes nur die Obergrenze des Mitteleozän bilden, sondern auch noch in ihren höchsten Schichten dem unteren Öbereozän angehören. Diese höchsten Schichten haben ihre Äquivalente in dem oberen Mollusken- kalk und -Mergel des Vertes, dem bereits ein obereozänes Alter zuge- sprochen werden muß. Das geht auch daraus hervor, daß dieser Kalk und Mergel allmählich in den typischen Hauptnummulitenkalk über- geht, der — wie später gezeigt werden soll — sicher der Bartonstufe angehört und zwar den höheren und höchsten Absätzen dieser Stufe. Die Verbreitung des oberen Molluskenkalkes und -Mergels erstreckt sich auf das Becken von Tatabänya und Gesztes. Der SO-Rand des Kalvarienberges bei Felsögalla sowie die nach W gelegenen Abhänge des Potaschberges werden teilweise von diesen Schichten bedeckt. In viel größerer Entwicklung tritt der marine Molluskenkalk und -Mergel auch am NW-Abfall des Meszäroshegy auf, den er in einem mantel- förmigen Zuge umgibt. Ein ähnlich zusammengesetzter toniger Kalk mit zahlreichen Miliolideen findet sich an den W-Abhängen des Roß- kopfes bei Gesztes. Diese Bildungen dürften in den oberen Mollusken- kalk und -Mergel einzubeziehen sein. (89) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES, 89 Miliolideenkalk von Forna, Zon und Mergel von Forna mil Nummulites striatus. Analoge Ablagerungen, jedoch von anderer Ausbildung, finden sich im SO des Vertes im Gebiete der Fornaer Schichten. Sie bilden das Dachgestein der Mergel und Tone von Forna und können kurz als Miliolideenkalke bezeichnet werden. Es sind mehr oder weniger ton- haltige Kalke von hellgelblicher oder hellbräunlicher Farbe und erdi- gem Bruch. Nur die höchsten Schichten sind rein kalkig und bedeu- tend härter. Das Gestein ist in dünnen, plattigen Bänken entwickelt und birgt fast ausschließlich Miliolideen, die mit ihren weißen, por- zellanartigen Schalen dem Gestein ein getüpfeltes Aussehen verleihen. Lokal treten auch Alveolinen, Cerithiensteinkerne und ÖOrbitoiden auf. Die Gesamtfauna der Miliolideenkalke besteht daher im wesentlichen aus folgenden Formen: Foraminifera: Alweolina elongala v’ORB. Btloeulina sp. Triloculina sp. Quinqueloculina sp. Dentalina sp. Textularia sp. Rotalia sp. Orbiloides papyracea Bous. Pelecypoda: (erithium corvinum Baer. Die Foraminiferen konnten in den Gesteinen meistens nur nach Dünnschliffen bestimmt werden und infolgedessen war es nur mög- lich sie der Gattung nach zu definieren. Mitunter wechsellagert der Miliolideenkalk mit sprödem, klingendem, hellgelbem oder grauem versteinerungsleerem Kalk. Lokal können diese Absätze des Miliolideen- kalkes einen ganz eigentümlichen Charakter annehmen, wie in dem Steinbruch des Dorfes CGsakbereny. Hier ist der gut gebankte, rein weiße Kalk von oolithischer Struktur! und setzt sich fast ausschließ- lich aus Foraminiferen zusammen, worunter Orbitoiden und Bryozoen die Hauptrolle spielen. Die ganze Masse besteht aus einem Gemisch kleinster Foraminiferen, mit denen sich spärlich oolithartige Kalk- ausscheidungen mischen. 1 Dr. v. Starr machte mich auf die absolute Übereinstimmung im Habitus dieses oolithartigen Kalkes mit dem Fusulinenkalk von Mjatschkowa aufmerksam, einem Foraminiferenkalk von gleicher eigenartiger Struktur. 90 HEINRICH TAEGER (90) Im engen Zusammenhang mit dem Miliolideenkalk der Fornaer Schichten stehen Tone und Mergel mit Nummulites striatus. Bei Puszta Käpolna liegen unter oligozänen Sandsteinen Tone mit Num- mulites striatus, die den Fornaer Schichten angehören. Ähnlich liegen die Verhältnisse bei Gänt. Während die westlich von Gänt gelegenen Felder den Fornaer Miliolideenkalk als Untergrund haben, findet sich unweit der Dorfkirche am Abhang des Gemhegy ein Mergel, der aus- schließlich von Nummulites striatus gebildet wird. Dieses Dachgestein hat eine große Analogie mit Ablagerungen der Esztergem—Buda— Piliser Gebirgsgruppe. Hier bildet das Hangende der Molluskenetage Hantkens der Striatussandstein. Die Analogie zwischen dieser Ablage- rung und dem Striatuston und -Mergel von Forna ist ganz unver- kennbar, uhd man wird nicht fehl gehen, wenn man beide Bildungen als gleichaltrig auffaßt. Die Verbreitung des Miliolideenkalkes der Fornaer Schichten ist ziemlich bedeutend. Sie erstreckt sich auf das gesamte Gänter Eozän- gebiet. Der ganze SW der Gänter Felder bis zum Dirndlgraben wird Lier von Miliolideenkalk gebildet. Diese Schichten setzen sich von hier gegen S nach Csäkbereny hin fort. Die höchsten Teile des dem Gra- näsihegy nordwestlich vorgelagerten Hügels besteht aus den gleichen Schichten, die weiterhin am S-Abfall des Granäsihegy, sowie an den Dolomitabhängen des Vadkert auftreten. Ebenso bildet der Miliolideen- kalk die höchsten Schichten der Fornaer Ablagerungen am SW-Abhang des Gemhegy. Die Mächtigkeit des Miliolideenkalkes schwankt bedeu- tend. Die dünnplattigen Kalke sind oft nur in wenigen Metern Stärke entwickelt. Mitunter ist die Mächtigkeit bedeutend größer und steigt bis 20 m und mehr. b) Hauptnummulitenkalk. Während in den Beckengebieten des Vertes tonige und mergelige eozäne Sedimente zum Absatz gelangten, wurden in den Randgebie- ten, an der Küste, kalkige Massen, Küstenkalke niederlegt. Sie bilden einförmige Nummulitenschichten, die das mächtigste Glied der Gruppe der Eozänablagerungen des Vertes bilden. Ihrer Ausbildung und der Fauna nach ähneln sie sehr den Eozänablagerungen des südlichen Bakony und dem Tochihatcheffikalk der Esztergem—Buda—-Piliser Gebirgsgruppe. Die bedeutende Mächtigkeit und die einheitliche Aus- bildung dieses Schichtenkomplexes im Vertes läßt die Bezeichnung Hauptnummulitenkalk für diese Absätze gerechtfertigt erscheinen. Geben sich diese Kalkabsätze des Vertes durch feine, ihnen gelegent- lich beigemengte Strandschotter als Küstenbildungen zu erkennen, so (91) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 91 wird dieser Charakter noch wesentlich verstärkt durch eine die Schich- ten auszeichnende transgredierende Lagerung über die älteren Trias- imassen. Dieser Küstencharakter wird auch durch das Auftreten von zahlreichen Pholaden betont, deren Spuren noch heute am Kalvarien- berg bei Felsögalla vortrefflich zu beobachten sind. Die Grenzschicht des Dachsteinkalkes, der das Gestade des Eozänmeeres bildete, und die tiefsten Schichten des Haupt- nummulitenkalkes sind hier mit zahllosen, röhrenartigen Höhlun- gen erfüllt, die ihre Entstehung der Tätigkeit dieser an felsigen Gestaden lebenden Tierformen verdanken. Die beigegebene Ab- bildung (Fig. 3.) mag diese Ver- hältnisse näher erläutern. Eine Bestimmung der einzelnen For- men war leider unmöglich, da in den auf diese Tiere zurückführen- den Löchern im Gestein keinerlei Muschelreste zu finden waren. Der Hauptnummulitenkalk steht mit diesen Eigenschaften im Ge- gensatz zu den typischen Becken- EPBE bildungen des Gebirges. Diese Fig. 3. Löcher von eocänen Bohrmuscheln sehr interessanten verschieden- im Dachsteinkalk am Kalvarienberg bei artigen Faziesverhältnisse der Eo- Felsögalla. %/s nat. Größe. zänablagerungen des südwestli- Orig. im geol. Museum zu Breslau. chen Ungarischen Mittelgebirges wurden bisher nicht in ausreichendem Maße berücksichtigt. Aber gerade sie sind in trefflicher Weise dazu geeignet, uns ein Bild von den Landschaftsformen dieser Gebiete zu jener Zeit zu geben, als das große eozäne Mittelmeer gegen das Inselreich des südwestlichen Ungarischen Mittelgebirges vordrang. Im N des Vertes haben wir Buchten und Becken. Der Hauptnummulitenkalk ist dort das rand- lich höchste Glied der Eozänablagerungen, das erst zur Entstehung gelangte, als der Ozean dieses Beckengebiet gänzlich erobert hatte. Er bildet also hier das Dachgestein der eozänen Beckenablagerungen. Anders liegen die Verhältnisse an der ganzen W-Seite des Vertesgebirges. Mit Ausnahme der Tatabänyaer und Geszteser Mulde bildet das W-Gebiet einen einheitlichen Küstenzug, der einem Längsbruch seine Ent- stehung verdankte. Demnach sind auch die Absätze dieses Küstengebietes 99 HEINRICH TAEGER (92) nach den gleichartigen Verhältnissen, unter denen sie entstanden, durch einen einheitlichen Grundcharakter ausgezeichnet. Im Gegensatz zu dem durch Transgression und Rückzug des Meeres in den Becken- gebieten sich besonders geltend machenden Faziesunterschieden und der infolge dieses Wechsels deutlich gegliederten Ablagerungen ist die Beschaffenheit der unter stets gleichbleibenden Verhältnissen entstan- denen Küstenabsätze derartig einheitlich, daß von einer Gliederung dieser Gebilde nicht mehr gesprochen werden kann. Es sind hier analoge Verhältnisse wie in den Eozänablagerungen des südlichen Bakony, die ebenfalls reine Küstenkalke von ähnlicher Beschaffenheit darstellen. Dort wie hier enthält der Nummulitenkalk ein Gemisch von den verschiedenartigsten Nummuliten, Echiniden, Gasteropoden ohne jedwede besondere Gliederung. Der Hauptnummulitenkalk des Vertes ist ein kristalliner, grob- bis feinkörniger Kalk von weißer, gelblichweißer, hell bräunlicher, gelbbrauner, brauner, auch grauer Farbe mit muscheligem bis unebe- nem Bruch und verschiedener Härte. Bei einigem Tongehalt ist der Kalk weicher, sonst ist er fest, hart und klingend. Rote Körner von ausgeschiedenem kristallinem Kalkspat verleihen ihm öfters ein getüpfel- tes Aussehen. Beimengungen von zahlreichen Glaukonitkörnern geben ihm lokal einen besonderen Charakter. In den höchsten Schichten ist der Hauptnummulitenkalk durchweg hart, licht mit nur kleinen spar- samen Nummuliten. Darunter lagern oft Bänke, die eigentlich nur aus Nummuliten bestehen. Es wechseln so versteinerungsführende Schich- ten mit versteinerungsarmen. Der Hauptnummulitenkalk ist meist deut- lich in Bänken geschichtet. Unter dem Einfluß der Atmosphärilien wer- den diese in schollige Stücke zerlegt. Ist der Kalk tonhaltig, so erfolgt eine ziemlich rasche Verwitterung des Hauptnummulitenkalkes. Er ist dann in dieser mergeligen Beschaffenheit etwas geschiefert, blättert sich unter dem Einfluß der Atmosphärilien und zerfällt in lehmige Böden. Zahlreiche Nummuliten sind dann aus ihm herausgewittert und bedecken weite Flächen. Der Hauptnummulitenkalk ist von Spal- ten und Klüften durchzogen. Gelegentlich können zirkulierende Was- ser diese Spalten zu kleinen Höhlungen erweitern, die oft mit Kalk- spat überrindet sind. Die Fauna des Hauptnummulitenkalkes setzt sich im wesentlichen aus folgenden Formen zusammen: Foraminifera:Mililidae sp. (spärlich in Dünnschliffen) Dentalina sp. « « « Textularia sp. « « « Rotalia sp. « « « (93) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 93 Operculina ammonea LevyM. Nummulites complanalus Lak. Nummulites Tehichatcheffi d’Arcn. Nummulites perforatus d’ORB. Nummulites Lucasanus Derkr. Nummulites cf. Puschi. Nummulites striatus d’ORe. Orbitoides payyraceae Bovs. Orbitoides applanata Gümß. Echinoidea: Echinanthus scutella Lak. Echinolampas subeylindrieus Desor. Macrojmeustes Meneghini Desor. Spatangus sp. Bryozoa: Nicht näher bestimmbare Reste in Dünnschliffen. Pelecypoda: Pecten biarritzensis d’Arcn. Pecten corneus Sow. Spondylus Bucht Pius. Ostrea gigantica SOLANDER. Ostrea flabellula Lak. Bisees: Garcharodon anguslidens Ac. Lamna elegans Ac. Lamna longidens Ac. Lamna cf. Hopei Ac. Lamna cuspidala Ac. Oxyrrhina zyphodon Ac. Oxyrrhina Mantelli Ace. Otodus appendieulatus Ac. aff. Von den angeführten Foraminiferen haben die Orbitoiden beson- ders in den glaukonitischen Partien des Hauptnummulitenkalkes eine weitgehende Verbreitung, wie am Müta- und Köveshegy bei Felsögalla am Adlersutten westlich von Puszta Köhänyäs, weiterhin bei Szent Györgyväar westlich von Puszta Mindszent und am Alten Mais sowie am Nordabhang des Antoniberges bei Mör. Immer tritt dann mit die- sen Formen vergesellschaftet Operculina ammonea auf. Die Nummu- liten sind überall zahlreich und häufig. Fast regelmäßig sind Num- mulites complanatus, N. perforatus, N. Lucasanus, N. Tehihatcheffi mit einander vereint und dazu gesellt sich meistens noch N. striatus. So finden sich diese Formen am Köveshegy bei Felsögalla, wo nur der große Nummulites complanatus zu fehlen scheint. Ebenso herrschen diese Arten im Hauptnummulitenkalk des Kalvarien- und Potaschber- 94 HEINRICH TAEGER (94) ges, sowie in den höchsten Schichten des Meszäroshegy bei Felsö- galla vor. Ebenso zeichnen sie die Nummulitenkalkablagerungen bei der Ruine Vidamvar und am Steinriegel bei Puszta Mindszent aus. Mitunter scheint Nummulites Tehichatcheffi den Schichten zu fehlen. Die Absätze des Hauptnummulitenkalkes werden dann nur von N. Lu- casanus, N. striatas und N. perforatus gelegentlich auch noch von N. complanatus zusammengeselzt. Solche Schichten finden sich am SW-Abhang des Roßkopfes bei Gesztes, im Stiergrund bei Ärki Puszta des Mörer Bezirkes, am Hosszühegy östlich von Vertessomlyö und in anderen Gebieten. Einen ziemlich wesentlichen Anteil an der Zusammen- setzung des Gesteines nehmen auch andere Foraminiferen, wie Den- talina, Textularia, Rotalia und Miliola und zu ihnen gesellen sich zahlreiche Bryozoen. Diese Mikroorganismen können lediglich auf Dünnschliffen beobachtet werden. Es zeigt sich dann auf diesen, dab die anscheinend versteinerungsleeren Schichtenkomplexe, wie sie ins- besondere die höheren Horizonte des Hauptnummulitenkalkes aus- zeichnen, von den genannten kleinen Foraininiferen der Hauptsache nach zusammengesetzt werden, wie im Hauptnummulitenkalk des Antoniberges bei Mör und des Meszäroshegy bei Felsögalla. Änlich sind auch Echiniden im Hauptnummulitenkalk des Vertes verbreitet, aber seltener. Der Kalvarienberg bei Felsögalla, der Roßkopf bei Gesztes und der Steinbruch bei der Ruine Csäkivär sind Gebiete, in denen Seeigel öfters anzutreffen sind. Die Ostreen, insbesondere Ostrea flabellula, sind besonders häufig am Somlyöhegy bei Vertessomlyö. Mitunter findet sich sogar eine ganze Austernbank im Hauptnummulitenkalk eingelagert, wie bei Katona csapäs westlich des Alten Mais im Mörer Gebiet. Auch die Pecliniden sind nicht selten. Pecten biarritzensis liegt vom Somlyöhegy bei Vertessomlyö und vom Antoniberg bei Mör vor, während Pecten cor- neus im Hauptnummulitenkalk des Kalvarienberges bei Felsögalla ge- funden wurde. Spondylus Buchi ist sehr häufig in den Steinbrüchen auf dem Antoniberg bei Mör anzutreffen. Endlich haben die Zahnreste der Squaliden im Hauptnummulitenkalk des Vertes und zwar beson- ders in den höheren Schichten eine weite Verbreitung. Abgesehen von den Abhängen des Kalvarienberges, wo sie auf der SO-Seite aus dem Gestein herausgewittert sind und lokal an einzelnen Stellen zusammen- geschwemmt wurden, bilden ihre Hauptfundpunkte die Steinbrüche am Somlyöhegy bei Vertessomlyö und auf dem Antoniberg bei Mör, wo sie von den Steinbruchsarbeitern unter dem Namen «Vogelzungen» mitunter gesammelt werden. Die angeführte Fauna umfaßt zum Teil recht gut charakterisierte Formen, die einerseits im Hauptnummulitenkalk des Bakony, anderer- (95) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 95 seits in den oberen Nummulitenkalken der Esztergom— Buda—-Piliser Gebirgsgruppe, d. h. dem Kalkstein mit N. Fichteli und N. interme- dius bei Buda und dem Kalkstein mit N. Tehihatcheffi häufige und bezeichnende Arten bilden. Den Hauptnummulitenkalk des Bakony, und zwar die N. spira- Schichten, charakterisieren N. Tehihatcheffi, N. complanatus, N. Puschi, N. Lucasanus, N. perforatus, Orbitoides papyraceae, Ostrea gigantica und Pectiniden ebenso wie den Hauptnummulitenkalk des Vertes. Nur N. spira, N. ef. curvispira, N. granulosa und Dufrenoyi sind den Nummulitenablagerungen des Bakony speziell eigentümlich. Eine Ana- logie zwischen beiden Absätzen ist unverkennbar. Sie ist in bezug auf die Foraminiferenfauna in diesen Spiraschichten größer, als in den auf sie folgenden höchsten Absätzen des Bakonyer Nummulitenkom- plexes, dem Bryozoenmergel. Denn die punktierten Nummuliten fehlen in diesem Mergelabsatz des Bakony gänzlich, während die Orbitoiden an Artenzahl bedeutend reicher sind. Das Auftreten zahlreicher Bryozoen, die in den Spiraschichten gänzlich fehlen, in den höchsten mergeligen Absätzen des Bakony jedoch häufig sind, bringt auch den obereozänen Komplex der glatten Nummuliten dieses Gebirges zu dem Nummulitenkalk des Vertes in nähere Beziehung. Denn Bryozoenreste sind auch im Hauptnummulitenkalk des V£rtes häufig, lassen sich aber nur auf Gesteinsdünnschliffen nachweisen und nicht genauer bestim- men. Jedenfalls zeigt der Hauptnummulitenkalk des Vertesgebirges in seiner ganzen Beschaffenheit einen recht wesentlichen Anklang an den Hauptnummulitenkalk des Bakony. Beide Absätze müssen nicht nur ihren faziellen Verhältnissen, sondern auch zum Teil ihrem Alter nach einander entsprechen. Das heißt, der Hauptnummulitenkalk des Vertes wäre dann ähnlich wie die Bakonyer Spiraschichten teilweise noch eine Bildung des Mitteleozän. Das erscheint auch aus anderen Gründen wahrscheinlich. Bereits zur Zeit des tieferen Mitteleozäns macht sich in den Becken und Buchten des Vertes der Einfluß des salzigen Wassers des großen eozänen Mittelmeeres bemerkbar. Jedoch sind diese geschützten Teile des Küstengebietes nicht völlig der Meeresherrschaft unterworfen. Anders liegen die Verhältnisse an der durch einen großen, präeozänen Längsbruch geschaffenen Küstenlinie im W des Vertes. Hier ist kein Schutz gegen das vordringende Meer geschaffen und während in den vom Meere abgeschlossenen Buchten und Becken Süß- und Salzwasser um die Herrschaft streiten, muß diese Küstenlinie von den Salzfluten des großen Ozeans bereits eingenommen sein. Ein Teil der Küsten- kalke wurde in dieser Zeit gebildet, also noch im Mitteleozän. Das 96 HEINRICH TAEGER (96) stimmt dann recht gut mit der erwähnten Tatsache überein, daß der Küstenkalk des Vertes eine unverkennbare Verwandtschaft zu dem Mitteleozänkomplex des Bakonyer Hauptnummulitenkalkes besitzt. Die Sedimentation geht alsdann im Vertes unter gleichen Verhältnissen weiter und setzt unter denselben Bedingungen in das Obereozän hin- über. Denn der Hauptnummulitenkalk des Vertes hat auch Analogien mit den höheren Schichten der Bakonyer Nummulitenformation, den Tehihatcheffischichten. Im Einklang damit steht die große Ähnlichkeit, die diese Nummu- litenschichten des Vertes mit den obereozänen Nummulitenkalken der Esztergom— Buda—Piliser Gebirgsgruppe verbindet. Hier wie da die transgredierende Lagerung der Nummulitenkalke über die Triasablage- rung, also eine typische Küstenbildung. Die in den Tchihatcheffischichten des Esztergomer Braunkohlengebietes auftretenden Nummuliten, wie N. Tehihatcheffi, N. complanatus und N. striatus, sind auch im Haupt- nummulitenkalk des Vertes vorhanden, werden aber hier von Arten begleitet, die sonst dem Hauptnummulitenkalk des Bakony eigentüm- lich sind. Ebenso ist eine gewisse Übereinstimmung mit dem Nummu- litenkalkstein von Buda unverkennbar. Nur die Tatsache, daß im Hauptnummulitenkalk des Vertes glatte, gestreifte und punktierte For- men in buntem Gemisch gemeinschaftlich auftreten, bekundet eine wesentliche Abweichung. Anders aber verhält sich die Fauna der Pelecypoden, Gasteropoden und Squaliden. Bis auf wenige Arten sind sie sowohl im Hauptnummulitenkalk des Vertes, wie in den angeführ- ten oberen Nummulitenschichten von Buda häufig und bezeichnend vertreten. Nur Östrea flabellula, einige Seeigel, wie Echinolampas sub- cylindrieus und Macropneustes Meneghini müssen einstweilen als Spezialformen des Hauptnummulitenkalkes des Vertes angesehen wer- den. Aus allen diesen Vergleichen geht somit folgendes hervor: Der Hauptnummulitenkalk des Vertes hat eine Reihe von Formen mit den mittleren und höheren Komplexen des Hauptnummulitenkalkes des Bakony ebenso gemeinsam, wie ihn andere Arten mit dem oberen Nummulitenkalk der Eszterggem—Buda—-Piliser Gebirgsgruppe verbin- den. Er bildet also das vermittelnde Glied zwischen den ihrer Ent- stehung, nicht aber ihrem Alter nach gleichartigen Ablagerungen. In seiner Beschaffenheit und in seiner Fauna hält er die Mitte zwischen dem Hauptnummulitenkalk des Bakony und dem oberen Nummuliten- kalk der Eszterggm—Buda—-Piliser Gebirgsgruppe. Der Hauptnummu- litenkalk des Vertes ist nach oben hin mit den Nummulitenkomplexen des Eszterggem—Buda—Piliser Gebirges und andererseits mit den hö- heren Schichten des Hauptnummulitenkalkes (Komplex der glatien (97) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 97 Nummuliten) des südlichen Bakony gleichaltrig. Die Tatsache, daß eine Reihe von Formen im Nummulitenkalk des Vertes bereits in den mittel- eozänen Schichten mit N. spira des Bakony heimisch ist, sowie die vorher dargelegten orographischen Verhältnisse des Berggebietes des Vertes zur Mitteleozänzeit, weisen darauf hin, daß die Küstenkalke im W des Vertes auch weiterhin noch nach dem Mitteleozän hinüber- leiten. Der Hauptnummulitenkalk des Vertes entspricht also in seinen tiefsten Schichten wahrscheinlich noch dem Mitteleozän. Diese tiefsten Absätze sind dann noch mit den Beckenablagerungen des Vörtes zum Teil gleichaltrig. Ihre verschiedenartige Beschaffenheit beruht dann nur auf den verschiedenen Faziesverhältnissen, denen sie ihre Entstehung verdanken. Daß diese tieferen noch mitteleozänen Ablagerungen des Hauptnummulitenkalkes des Vertes von den höheren, obereozänen Schichten nicht wesentlich verschieden sind und dies auch nicht sein können, liegt in den gleichen bei ihrer Bildung herrschenden Verhält- nissen. Der Hauptnummulitenkalk des Vertes ist also ein Küstenkalk, in dem die Fauna von den tieferen Schichten allmählich und unver- ändert in die höheren Absätze, und zwar vom Mittel- zum Obereozän hinübergeht. Die kranzartig das Beckengebiet im N des Vertes umge- benden Partien des Hauptnummulitenkalkes sind dem Alter nach jünger als die typischen Beckenablagerungen. Sie entsprechen den höheren Teilen des Hauptnummulitenkalkes und sind damit typische Äquiva- lente der Tchihatcheffikalke der Esztergom—Piliser Gebirgsgruppe und der höchsten Nummulitenkalke des Bakony. Im Vicentin zeigt die Fauna der Priabonaschichten mit dem Hauptnummulitenkalk des Vertes in einigen Punkten Übereinstim- mung. Pecten biarritzensis, Pecten corneus, Spondylus Buchiü, Echi- nanthus scutella, Lamna elegans und Ostrea gigantica sind beiden Absätzen gemeinsam. Es entsprechen also etwa 29% der Fauna des Hauptnummulitenkalkes im Vertes den Formen der Priabonaschichten. Demnach könnte man annehmen, daß hier verwandte Bildungen vor- liegen. Aber ganz auffallende Unterschiede trennen dennoch beide Ab- sätze. Die Fauna der Priabonaschichten hat bereits einen oligozänen Charakter. Den Hauptnummulitenkalk des Vertes zeichnen hingegen immer noch eozäne Elemente aus. Gerade die eozänen Nummuliten, wie Nummulites complanatus, Nummulites perforatus, Nummulites Lucasanus, Nummuliles striatus und Nummulites Tehihatcheffi fehlen den Priabonaschichten, und typisch oligozäne Foraminiferen, die gerade die Priabonaschichten charakterisieren, wie Clavulina Szaboi, sind in dem Hauptnummulitenkalk des V£ertes gänzlich unbekannt. Die Schich- ten mit Nummulites complanatus-Tehihatcheffi des Vertes passen also Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XVII. Bd. 1. Heft. 7 98 HEINRICH TAEGER (98) nicht in den Rahmen der Priabonaschichten. Sie müssen demnach älter sein. Damit ist für das Alter des Hauptnummulitenkalkes eine be- stimmte Grenze nach oben hin gegeben. Die Priabonaschichten des Vicentiner Tertiärs werden heute allgemein in das Unteroligozän ge- rechnet. Der Hauptnummulitenkalk des Vertes, der entschieden älter ist, muß dann noch das Eozän vertreten und reicht nur bis an die Ober- kante der Bartonstufe. In dem nordwestlichen Beckengebiet des Vertes hat sich der Hauptnummulitenkalk allmählich aus den oberen Molluskenkalken und -Mergeln entwickelt, während er in dem westlichen Küstengebiet in gleicher einförmiger Beschaffenheit von den tiefsten, wahrscheinlich noch mitteleozänen Schichten bis in die höchsten Horizonte einheit- lich hinaufgeht. Die «Lücke im oberen Eozän», die OPPENHEIM in den ungarischen älteren Tertiärbildungen annimmt,' ist im Vertes nicht vorhanden. Eine Regression des Meeres im Obereozän und eine Trans- gression im Unteroligozän hätte hier deutliche Spuren hinterlassen müssen. Die betonte Gleichförmigkeit der obereozänen Bildungen des Vertes schließt diese Möglichkeit aus. Auf Grund dieser Untersuchun- gen im Vertes ergibt sich das gleiche Resultat, zu dem auch LörENTHEY? in seiner Abhandlung über die Dekapodenfauna des ungarischen Ter- tiärs gelangt. Der Hauptnummulitenkalk hat von allen Eozänabsätzen des Vertes die weitaus größte Verbreitung. Das ganze Tatabänyaer Braunkohlen- becken wird von ihm in einem breiten Saume umgeben. Die Höhen des Kalvarien- und Potaschberges, des M&szäroshegy und des Müta- und Köveshegy bei Felsögalla werden von dem Hauptnummulitenkalk ganz oder zu einem Teil bedeckt. Ebenso umrahmen die gleichen Num- mulitenschichten das Becken von Gesztes—Somlyö. Sie ziehen sich vom Nagysomlyö bei Vertessomlyö in südöstlicher Richtung bis zum NW-Abhang des Roßkopfes bei Gesztes, biegen dann nach W um, bekleiden die obertriadischen Massen des Meszäroshegy und des Steinriegels bei Gesztes und tauchen noch einmal weiter westlich bei Kalodavägäs unweit Puszta Majk unter dem Flugsand auf. Südlich des Gesztes—Somlyöer Beckens verläuft der Hauptnummulitenkalk in NO—SW-licher Richtung in einem langen, fast einheitlichen, nur sel- ten unterbrochenen breiten Zuge, der seine größte Ausdehnung am 1 OPPENHEIM: Colli Berici. 1. c. 2 LÖRENTHEY: Beiträge z. Dekapodenfauna des ungarischen Tertiärs. Terme- szetrajzi Füzetek. XXI. Budapest, 1898. 99 asInY) UOA9PUBS -uoJıpnwumnN -qoan 1919}uN] ualpıyag r DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. -gom) a9aopım yre1goıg 1910gQ uoA on] dumyoneag uoA pues SAoTyyIM U9Y99g Jasııeq (99) u9zoyuajyoyuneig u U9SUnpTIqA19ssemgns as Ss ij seien ua4y9Ly9s -u9LyNION ayasıypraıg uo}yaIyos -eurndasdg Surıep a Be uo}y9ryog -SnuUBSEOn] "unN ua}yoLyas -U9YSNIJOW PuLdeW ul9}spueg-snyers "unN JIeN-gpoysyeyiyL umy ga AOSITld — epng— WO319]ZS] En Ta Su > 0 [95I9N-pun Yfeyuoysnjfom A819g0 ! 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Die Schichten erreichen oft die Stärke von 100 m, gehen aber selten über dieses Maß hinaus. Zum Schluß mag eine Gliederung der Eozänablagerung des Vertes in der Tabelle auf vorhergehender Seite gegeben werden und weiterhin mögen die Absätze mit den analogen Ablagerungen der Nachbargebiete des Bakony und der Eszterggom—Buda—Piliser Gebirgsgruppe, sowie mit den Eozänablagerungen des Vicentin und des Pariser Beckens ver- glichen werden. b) Oligozän. Auch die oligozänen Ablagerungen spielen im Vertes eine bedeu- tende Rolle. Von diesen Absätzen waren jedoch bisher nur der Kis- czeller Tegel bei Puszta Näna! und die Braunkohlenbildungen bei . Somlyö” bekannt. Aber auch marine Oligozänablagerungen sind in dem Gebiete des Vertes verbreitet und wenn sie auch teilweise von jüngeren Bildungen bedeckt werden, so stehen sie doch in ihrer Aus- dehnung den Eozänabsätzen des Vertes keineswegs so außerordentlich nach. Nur der Umstand, daß am Ende der Eozänzeit das Meer auf kurze Zeit das Gebiet verläßt und sich der gleiche Vorgang in einer Festlandsperiode in der Zeit des mittleren Oligozän wiederholt, läßt die Oligozänabsätze des Vertes gegenüber dem eozänen Schichten- system an Mächtigkeit einigermaßen zurücktreten. Das Oligozän des Vertes ist zum Teil versteinerungsarm. Die stratigraphische Horizontierung solcher Absätze mußte dann teil- weise von petrographischen Gesichtspunkten aus erfolgen. Doch ist gerade der petrographische Charakter dieser fossilleeren Sedimente so eigentümlich und bezeichnend und steht so gut in Einklang mit den gleichartigen aber fossilführenden Absätzen der Nachbargebiete, daß | wohl über das Alter und die stratigraphische Stellung dieser Absätze kein Zweifel bestehen kann. Die Oligozänablagerungen des Vertes be- decken das ganze westliche Vorland und erstrecken sich auf die Becken von Tatabänya und Geszies—Somlyö. Sie fehlen dagegen im gan- zen Osten. 1 Hantken: Die Clavulina Szaböi-Schichten. 1. c. 2 Hantken: Die Kohlenflöze und der Kohlenbergbau in den Ländern der Ungar. Krone. Budapest. 1878. (101) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 101 Unteres Oligozän. Ligurische Stufe. Kisczeller Tegel. Der Kisczeller (Kleinzeller) Tegel, der besonders in dem nordwest- lichsten Gebiet des Ungarischen Mittelgebirges eine große Verbreitung besitzt, spielt im Vertesgebirge eine geringe Rolle. Er ist hier als ziemlich kalkreicher Ton entwickeit, von gelblichweißer bis schwach grünlichgrauer Farbe. Seine Massen sind dünnschichtig, enthalten zahl- reiche Kalkkonkretionen und spärlich eisenschüssige Bestandteile. Die in ihm enthaltene Fauna ist vielleicht nicht so reichhaltig wie in den gleichen Ablagerungen der Esztergem—Buda—-Piliser Gebirgsgruppe, umfaßt aber doch eine ganze Reihe von sehr charakteristischen For- men, welche die Absätze des Kiscezeller Tegels in so reichem Maße aus- zeichnen. Wir haben es im wesentlichen mit folgenden Arten! zu tun: Foraminifera: (Clavulina Szaboi Hanrtk.* Echinoidea: Bryozoa: Nodosaria latejugata Güme. Dentalina approximata Rss. Dentalina acuta n’ORre. aff. Dentalina fissicostata Güne. Dentalina pungens Rss. aff. Marginulina Behmi Rss.* Gristellaria fragaria Güme. Robulina arcuato-striata Hanrtk. Robulina inornata D’Or. Truncatulina Dutemplei D’OrB.* Operculina ef. ammonea Leym. Operculina granulosa Leym. Orbitoides dispansa Sow. Orbitoides applanata Günms. Nummulites budensis Hantk. Nummulites striatus D’OrB. (eingeschwemmt). Nummulites Tehihatcheffi DArcn. « Porocidaris pseudoserrata Corr. (Stacheln). Reste von Stämmchen. 1 Die mit einem * bezeichneten Arten werden bereits von HAnTkEn (Clavu- lina Szaböi-Schichten) aus dem Vertes zitiert. > 102 HEINRICH TAEGER (102) Die stratigraphische Stellung des Kisezeller Tegels ist bereits nach der reichhaltigen Fauna der Absätze bei Buda wiederholt klar- gelegt worden. Der Kisczeller Tegel hat darnach einen unteroligozänen Charakter, ähnlich wie der Budaer Mergel, mit dem er im NW-Gebiet des Ungarischen Mittelgebirges im engen Zusammenhange steht und das Hangende dieser Absätze bildet. Er hat Beziehungen zu den Unter- oligozänschichten des Vicentin, mit denen er eine ganze Reihe von Foraminiferen gemeinsam hat. Eine besondere Verwandtschaft zeigt er jedoch zu den Schichten von Häring in Tirol. Diese Absätze gehören nach der Klassifikation von CH. Mayer in die Ligurische Stufe, das heißt in das Bryrıcasche Unteroligozän. Dies stimmt gut mit der Tat- sache überein, daß die Absätze des Kisczeller Tegels mit dem nord- deutschen Unteroligozän eine ganze Anzahl von Formen gemeinsam haben. Das Liegende dieser Schichten, der Budaer Mergel, fehlt an- scheinend im Vertesgebirge. Das deutet darauf hin, daß der Kisezeller Tegel im Vertesgebirge das Produkt einer erneuerten Transgression ist, die von W aus in der Zeit des Unteroligozän auf kurze Zeit das Gebirge heimsuchte. Die Verbreitung des Kisczeller Tegels beschränkt sich im Vertes auf das hügelige Vorland bei Puszta Näna unweit Ondöd. Am Kalk- ofen beim Tindlberg (Schöne Wasser) sind diese Schichten durch einen ehemaligen kleinen Ziegelschlag aufgeschlossen. Sie lagern hier hori- zontal auf Hauptnummulitenkalk und Dachsteinkalk. Ihre Verbreitung scheint aber auch noch gegen W eine Fortsetzung zu finden. Flugsand- massen bedecken hier das ganze Gebiet im größeren Maßstabe, so daß sich über die Ausdehnung dieser Absätze nach dieser Richtung nichts Bestimmtes sagen läßt. Dementsprechend können auch über die Mächtigkeit des Kisezeller Tegels im Vertes keine genaueren Daten gegeben werden. Nur soviel läßt sich feststellen, daß die Schichten . am Tindlberg in einer Mächtigkeit von nur wenigen Metern aufge- schlossen sind und hier auszukeilen scheinen. Oberes Oligozän. Chattische Stufe. a) Sößpwasserlon mil Braunkohlenflöozen und brackische Cerithienschichten‘ (Zone des Anthracolherium magnum). Nach Ablagerung des unteroligozänen Kisczeller Tegels wird das Vertesgebirge vom Meere frei. Im ganzen mittleren Oligozän fehlt 1 Vergl. Hantken: D. Kohlenflöze u. d. Kohlenbergbau in den Ländern der Ungar. Krone. Budapest. 1878. (103) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 103 infolgedessen die Sedimentbildung. Erst im Oberoligozän kommt es zum Absatz neuerer Schichten, die anfangs Süß- und Brackwasser- bildungen umfassen, später aber in Sedimente eines seichten Meeres übergehen. Die Süß- und Brackwasserbildungen des oberen Oligozän werden zum größten Teil von Diluvial- und Alluvialbildungen bedeckt. Sie sind daher erst durch Schürfungen und Bohrungen bekannt ge- worden. Es umfaßt dieser Schichtenkomplex die Kohlenbildung in einem kleinen Tale Fazekas-kert östlich von Felsögalla und weiterhin die oligozänen Braunkohlenflöze von Vertessomlyö. Das erste Gebiet führt unter Flugsand und Löß einen gelben Süßwasserton mit Pflanzen- spuren von ca. 4 m Mächtigkeit. Darunter lagert ein etwa °/s m mäch- tiges Kohlenflöz, dessen Liegendes von einem blauen Ton gebildet wird. Wir haben es also hier mit einer Süßwasserbildung in einer kleinen Lokalmulde zu tun. Ein letzter Rest dieser oberoligozänen Süß- wasserschichten tritt bei Felsögalla am Südabhang des Kalvarienberges direkt zutage. Hier lagert auf Hauptnummulitenkaik ein ockergelber Süßwasserton mit härteren, tonigen Septarienknollen. Er ist in dünnen Bänken geschichtet, stark glimmerhaltig und führt kleine Süßwasser- muscheln, sowie außerordentlich zahlreiche, aber schlecht erhaltene Pflanzenabdrücke. Die Flora dieser Tonschichten umfaßt folgende Arten: Myrica subaethiopica v. ErTTineH. Laurus sp. Laurus princeps HERR. Cassia sp. Palaeolobium cf. sotzkianum Une. Andromeda protogaea Une. Vaceinum ef. reticulatum Braun. Ähnlich liegen die Verhältnisse bei den oligozänen Kohlenbildun- gen von Vertessomlyö. Auch hier bildet das Liegende dieser Schichten ein blauer, sandiger Süßwasserton. Auf ihm lagert das Kohlenflöz. Es hat eine durchschnittliche Mächtigkeit von 2 m und wird durch schmale, sandige Zwischenlagen in drei Bänke geschieden. In diesen Sandeinlagerungen finden sich Zähne von Anthracotherium magnum und sehr undeutliche Reste von Süßwassermollusken. Auf diese Schich- ten folgen dann brackische Bildungen, teils toniger, teils sandiger Natur. Es sind dies ziemlich versteinerungsarme Absätze, die vor allem Gerithium margaritaceum Sow. führen. Die gleichen Süßwasserschichten mit Braunkohlenflözen lagern auch noch als letzte Reste oligozäner Ablagerungen in einer sehr kleinen Lokalmulde zwischen dem Rotenberg und dem Hundsriegel 104 HEINRICH TAEGER (104) bei Gesztes. Die Absätze treten hier, nur von einer dünnen Humus- decke überkleidet, unmittelbar zutage. Die Kohle ist in einer Mächtig- keit von etwa 15 m aufgeschlossen und wird von einer schwachen Schicht Süßwasserton überlagert. Die Kohle ist eine typische Pech- kohle. Sie ist wohl geschichtet, birgt in schmalen Zwischenlagen kohli- gen Süßwasserton und führt Reste von Planorbis. Wie aus den Merk- malen dieser Absätze hervorgeht, handelt es sich hier um dieselbe Kohlenbildung, wie sie in größerem Maßstabe im Gesztes—Somlyöer Becken auftritt. Über das Alter der besprochenen Süß- und Brackwasserbildungen kann man wohl nicht im Zweifel sein. Die Reste von Antracotherium magnum und das Auftreten von Gerithium margaritaceum in diesem Schichtenkomplex deuten mit Sicherheit auf ein oberoligozänes Alter der Absätze hin. Die am Hotter bei Felsögalla, weiterhin bei Vertes- somlyö und am Roßkopf bei Gesztes auftretenden Süßwasserbildungen - mit Braunkohlenflözen und die brackischen Cerithienschichten des Vertes gehören also dem Oberoligozän, d. h. der chattischen (früher aquitanischen) Stufe an. b) Mariner Sandstein, Konglomerat und Sand (Zone des Feciunculus obovalus). Die oberoligozänen Süß- und Brackwasserbildungen des Vertes werden von marinen Sandsteinen, Konelomeraten und Sanden bedeckt. Das Liegende dieser Schichten bildet ein glaukonitischer Sandstein mit vorherrschenden Biotit- und seltener auftretenden Muskovitglimmer- schüppchen. Sehr feine Quarzkörnchen setzen ihn zusammen. Er ist eisenhaltig und daher von gelbbrauner Farbe. Sein Gefüge ist so locker, daß er leicht an der Luft zu Sand zerfällt. Graue oder lehmfarbene Lagen von Ton sind zwischen ihm eingeschaltet. Der Sandstein ist vollständig fossilleer. Nur selten finden sich Spuren von marinen Wasserpflanzen. Der petrographische Charakter dieses Gesteins läbt jedoch ebensowenig einen Zweifel über seine stratigraphische Stel- lung aufkommen, wie die Tatsache, daß er im Verein mit Konglome- raten und Sanden das Hangende der vorherbesprochenen Süß- und Brackwasserschichten bildet. Es handelt sich hier offenbar um Schichten mit Pectunculus obovatus. Aus dem dem Vertes benachbarten Gerecse- gebirge liegt zum Vergleich typischer Pectunculussandstein vor mit Pectunculus obovatus und Cardita paueicostata.* Er stimmt in seiner 1 Dieser wurde mir von Herrn Dr. v. STAFF gütigst zur Verfügung gestellt. (105) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 105 ganzen petrographischen Beschaffenheit mit dem oberoligozänen Sand- stein des Vertesgebirges auf das genaueste. überein. Die Fossilarmut des Pectuneulussandsteins im Vertes bildet keineswegs einen Ausnahme- fall, vielmehr sind diese Absätze in gleicher Versteinerungslosigkeit auch aus anderen Gebieten bekannt geworden. Mit dem Pectunculussandstein des Vertes eng im Zusammenhang stehen grobe oder feinere Quarzkonglomerate, die sich aus einem inni- gen Gemisch von kantengerundeten, buntfarbenen Quarzkörnern auf- bauen. Diese sind durch ein kiesiges Bindemittel zu einem klastischen Gestein verkittet. Auch hier sind lehmfarbene, auch grünliche oder rote versteinerungsleere Tone den Schichten eingelagert. Diese Tone führen Kalkkonkretionen und reichlich Quarzkörner. Auch diese Kon- glomeratbänke mit Toneinlagerungen müssen wohl noch der Zone des Pectunculus obovatus zugewiesen werden, ebenso wie glaukonitische Sande, die im Gebiete des Tiergartens nördlich von Vertessomlyö eine eroße Rolle spielen. Diese Sande, die wahrscheinlich das Hangende der ganzen Schich- tengruppe darstellen, sind quarzreiche glaukonitische Absätze von gelb- brauner Farbe mit zahlreichen größeren Quarzstücken und eingeschwemm- ten Nummuliten. Auch sie sind versteinerungsleer. Die Verbreitung der marinen Schichten des Oberoligozän erstreckt sich auf das Tatabänyaer und Gesztes—Somlyöer Becken, sowie auf das ganze westliche Hügelland des Vertesgebirges. Der Pecetunculus- sandstein tritt am SW-Abhang des Nagysomlyö bei Vertessomlyö zu- tage. Weiterhin sind seine Schichten dicht beim Dorfe Vertessomlyö an der nach Gesztes führenden Straße aufgeschlossen. Er tritt weiterhin an der Kirche bei Puszta Majk zutage und findet sich auch bei Ärki Puszta am N-Abhang des Antoniberges. Die oberoligozänen Konglome- rate sind ebenfalls weit verbreitet. Sie sind an mehreren Punkten an den Wasserrissen bei Vertessomlyö angeschnitten, treten dann weiter lokal beim Dorfe Gesztes auf und finden sich auch in den Bezirken von Puszta Majk, Oroszläny, Ondöd und Mör. Der glaukonitische Pectunculussand hat die weitgehendste Verbreitung. Aber in den meisten Fällen liegt er nicht mehr an ursprünglicher Lagerstätte, son- dern ist, in altalluvialer Zeit zu Flugsand aufgearbeitet worden. Der alluviale Flugsand des Vertes und der Pectunculussand sind also im Grunde genommen ein und- dieselbe Bildung. Eine genaue Trennung der oberoligozänen Sande von den späteren alluvialen Sanden läßt sich daher auch nicht mit völliger Sicherheit durchführen. Jedenfalls muß hervorgehoben werden, daß die mächtigen Flugsandmassen, die das ganze W-Gebiet des Vertes in großem Maßstabe bedecken, die auf- 106 HEINRICH TAEGER (106) gearbeiteten Reste ehemaliger oberoligozäner Pectunculussande reprä- sentieren. Diese Sande finden sich noch auf ursprünglicher Lagerstätte im Tagbau von Tatabänya wo sie unter Löß gelagert sind." Sie be- decken weiterhin den ganzen südlichen Teil der Tatabänyaer Braun- kohlenmulde, insbesondere . das weite Gebiet des Tiergartens bei Vertes- somlyö, wo nur die obersten Schichten vielleicht als Flugsand aufge- arbeitet worden sind. Ein Teil der sandigen Schichten, die sich am W-Rand des Vertes bis gegen Mör erstrecken, mögen teilweise auch noch dem Öberoligozän zuzurechnen sein. Das Oligozän des Vertesgebirges in tabellarischer Übersicht. Die Entwicklung der besprochenen oligozänen Ablagerungen des Vertes mag durch die folgende Tabelle eine kurze Zusammenfassung finden: 4 | Esztergem— Buda—Piliser so o | © = Vertesgebirge | Gebirge Alpen 2 || Sand, Konglomerat | « . A 3 en 3 AT | Sande und Sandstein Untere Süßwasser- 77) und Sandstein (Zone mit Peetunculus obo molasse, Cyrenenmer »_ || des Peetuneulus obo- | 2 63 er Südba en re vatus) | or ® ) 275 || Brackische Cerithien- | Brackische Cyrenaschich- : on Bere Se es schich- | Intere Binnenmollus- = schichten, Sühwas- ten, Süßwasserbildun- : z Kr : > Ä kenbildung von = serton mit Braun- sen mit Braunkohlen- Hohe Bonn SS kohlenflözen flözen ; > = un © — 2 R a 4 = 5 || Lücke | Lücke Untere Meeresmolasse m U | = Ai | = je) = —————————————————————————————————————— SD 3 Schi Se B . chic von Härin nn || Kisezeller Tegel Kisezeller Tegel chten 5; ® Flysch A erg An Ze Budaer Mergel, Härs- Schichten von Laverda = hegyer Sandstein und Sangonini 1 Professor Dr. Huco v. BöckH machte mich auf sie aufmerksam und teilte mir gütigst mit, daß in diesen Schichten Zähne von Lamna vorkommen. (107) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 107 GC) Miozän. II. Mediterranstufe. Marine Konglomerate und Schotterbildungen. Mit den besprochenen oligozänen Ablagerungen stehen in deut- lichem Zusammenhang weit ausgedehnte, aber nur schwach entwickelte Konglomerate und Schotterbildungen. Diese sind fast gänzlich abge- tragen und setzen sich zusammen aus dunklen, kieseligen Kalk- steinen, triadischen Dolomiten, Quarziten, bunt gefärbten Quarzen, Hornstein- und Nummulitenkalken von sehr ansehnlichen Dimensionen, die mitunter Kopfgröße erreichen können. Im Gegensatz zu den nur kantengerundeten oberoligozänen Konglomeraten sind diese jüngeren Konglomerat- und Schotterbildungen aus abgerollten Gesteinen zu- sammengesetzt. Es sind typische Strandschotter. An Versteinerungen führen diese Schichten abgerollte Ostreen und andere Fossilien, die sekundär hineingewaschen wurden. Vor allem aber führen diese Schich- ten verkieselte Hölzer, die für diese Mediterranbildungen-ganz charak- teristisch sind. Das Alter dieser Schotter läßt sich bei ihrer Fossil- armut nur annäherungsweise angeben. Die Schotterbildungen haben oberoligozäne marine Sandsteine zum Liegenden. Ihr Hangendes wird von pontischen Schichten gebildet. Sie müssen daher dem Miozän angehören. Ganz analoge Ablagerungen in den Nachbargebieten des Vertes werden beispielsweise von Böck! aus dem südlichen Bakony beschrieben. Es sind ebenfalls aus groben Geröllen bestehende Schich- ten, die hier der jüngeren Mediterranstufe zugewiesen werden. Die gleichen Konglomerat- und Schotterbildungen des Vertes sollen daher ebenfalls in die Il. Mediterransitufe gestellt werden. Die Schichten die- ser Ablagerungen sind sehr wenig mächtig. Sie haben wahrscheinlich bereits in präpontischer Zeit eine bedeutende Abtragung erfahren, die auf bedeutende Erosion zurückzuführen sein dürfte. Ihre Verbreitung im Vertes ist ziemlich bedeutend. Sie erstreckt sich auf das Beckengebiet von Gesztes—Somlyö, wo der ganze SW-Rand des Gebirges von Gesztes bis gegen Somlyö von ihnen bedeckt wird. Die Schichten treten aber auch eng verbunden mit oligozänen Absätzen bei Puszta Majk, Oroszläny und an vielen Punkten der W-Seite des Vertesgebirges auf. Insbesondere bedecken mediierrane Schotter als letzte Reste die Höhen von Ondöd und Mör, 1 BöckH : Die geolog. Verhältnisse des südl. Bakony. |. e. 108 HEINRICH TAEGER (108) sowie jenseits des Vertes die Ausläufer des Bakony bei Bodajk. Se- kundär sind die jüngeren Mediterranschotter und Konglomerate in pon- tischer Zeit aufgearbeitet worden. Die Abtrennung solcher pontischer Schotter von mediterranen Absätzen läßt sich alsdann nicht mehr in voller Strenge durchführen. Die außerordentliche Ähnlichkeit und innige Verbindung, welche die oligozänen Konglomeratschichten mit den jung- mediterranen Konglomeraten und Schotterbildungen zeigen, macht eine scharfe und sichere kartographische Trennung beider Absätze fast un- möglich. Die marinen Sande, Sandsteine und Konglomerate des Oli- gozän, sowie die mediterranen Konglomerate und Schotterbildungen im Vertes sind infolgedessen auf der geologischen Übersichtskarte nicht von einander geschieden, sondern als einheitlicher Komplex zusammen- gefaßt worden. Tertiäre Terra rossa und Laterit. Diese Bildungen gehören sicher der Tertiärepoche an, sind aber in ihrer Entstehung zeitlich von einander teilweise getrennt. Sie be- schränken sich auf ganz lokale Gebiete und erfüllen dort vereinzelte Vertiefungen und Spalten im Hauptdolomit. Die Terra rossa wird von einem rostbraunen oder ockerbraunen, auch braunroten, weichen, zu- weilen auch etwas härteren, porösen Ton gebildet, der meist dunkel violettrote, eisenhaltige Tonknollen führt. Mitunter enthalten solche Terra rossa-Bildungen Bohnenerze, wie am N-Abhang des Granäsihegy. Offenbar sind diese roten Tonbildungen als ein Zersetzungsprodukt des Hauptdolomits aufzufassen. Durch kohlensäurehaltige, atmosphä- rische Wasser wurde anfangs das Kalziumkarbonat, später aber auch das Magnesiumkarbonat entfernt. Das zurückbleibende Eisen- und Mangankarbonat, sowie tonige Bestandteile wurden dann als eisen- schüssige und manganhaltige, tonige Rückstände angereichert, die Veranlassung zur Bildung von Terra rossa gaben. Wir haben es also im Vertes mit einem ähnlichen Produkt zu tun, wie es auf gleichem chemischem Wege in den adriatischen Küstenländern als rote Erde gebil- det wird, nur daß im Gebiete des Vertes die Vorgänge lokal beschränkt blieben. Mitunter erfolgte die Anreicherung des Eisens besonders stark und es wurden alsdann innerhalb der Tonmassen der roten Erde sehr eisenreiche, schwere, dunkle Tonknollen ausgeschieden. Unter dem ehemaligen mehr tropischen Klima des Vertes sind auch die Gesteine lokal in Laterit umgewandelt worden. Die chemischen Prozesse, die diese Bildung herbeiführten, dürfien äußerst kompliziert gewesen sein. Was für chemische Produkte im Laufe der einzelnen Phasen der Um- wandlung gebildet wurden, läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. (109) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 109 Es ist möglich, daß die Laterite das Endprodukt der Eisen- und Tonanreicherung darstellen, wie sie sich in einem Zwischenstadium in den eisenreichen Septarienknollen innerhalb der roten Erde geltend macht. Solche typische Lateritbildungen finden sich in den Gräben westlich von Kozma, die von den Lateritbildungen der westafrikani- schen Küste, die zum Vergleich vorliegen, nicht zu unterscheiden sind. Das geologische Alter der Terra rossa und der Lateritbildungen des Vertes läßt sich — wie schon hervorgehoben wurde — nicht mehr mit Sicherheit angeben. Südlich des Lämmerbrunnens bei Gänt liegen feste, gelbe und rote Terra rossa-ähnliche Tone unter den Fornaer Schichten. Am N-Abhang des Granäsihegy ist‘ ähnlicher dunkelroter Ton mit Bohnenerzen dem Fornaer Melaniakalk einge- lagert. Es sind also diese Ablagerungen auf jeden Fall eozäne Land- bildungen und als solche Äquivalente der eozänen bohnenerzführen- den Ton- und Terra rossa-Bildungen in den Westalpen. In den Gräben bei Kozma wird rote Erde von pontischen Schichten übarlagert. Sie muß daher zum mindesten ein miozänes Alter besitzen. Aus den an- geführten Beispielen geht mit großer Wahrscheinlichkeit hervor, dab die Terra rossa- und Lateritbildungen des Vertes der Hauptsache nach paläogenen Ursprungs sind, lokal aber auch in Spalten und Klüften jünger sein können. Die Verbreitung der Terra rossa ist — wie schon hervorgeho- ben wurde — im Gebiet des Vertes beschränkt. Sie erstreckt sich im wesentlichen auf Klüfte, Höhlungen und Trichter im Gestein des Hauptdolomits. Rote Erde tritt in einer größeren Partie am NO-Fuß des Granäsihegy südlich von Gänt auf, findet sich südlich des G&m- hegy und Öreghegy bei Csäkvär in mehreren Lokalmulden, sowie end- lich im Kozmaer Tal, am Sauwinkel und in einem Streifen bei Puszta Köhänyas. D) Pliozän. Pontische Stufe. Eine bedeutende Rolle spielen auch die Sedimente der ponti- schen Stufe im Vertes, die besonders im südlichen und östlichen dem eigentlichen Gebirge vorgelagerten Hügelland zum Absatz gelangten. Sie zerfallen petrographisch in tonige und sandige Sedimente. Die Tonabsätze bilden im Gebiete des Vertes stets das Liegende der pon- tischen Schichten und vertreten alsdann wahrscheinlich die unterste Abteilung der pontischen Stufe, während die über ihnen lagernden Sande ihrer Fauna nach sicher der mittleren und oberen Abteilung 110 HEINRICH TAEGER (110) der pontischen Stufe zugewiesen werden müssen. Eine Ausnahme hiervon machen lokale pontische Bildungen im Innern des Gebirges im Tale von Kozma. Hier ist die pontische Stufe nur in tonigen Ab- sätzen vertreten mit einer Fauna, die dem höchsten Niveau der mitt- leren Zone der pontischen Stufe entspricht und außerdem pontische Süßwassertone der oberen Zone umfaßt. a) Untere Zone. Süßwasserton mit Braunkohlenflözchen bei Csoka? Brackische Zonbildungen bei Csakvdr. Das tiefste Niveau der pontischen Bildungen im Vertes scheinen die tonigen Absätze der Randgebiete zu vertreten. Entweder sind es feine versteinerungsleere Tone mit schwach entwickelten Braunkohlen- flözchen oder wenigstens Spuren von Braunkohlenbildungen oder fein- schlammige Tonabsätze mehr brackischer Natur mit spärlichen Car- dienresten. Die in den erstgenannten Absätzen auftretenden Braunkohlen- bildungen deuten mit einiger Wahrscheinlichkeit darauf hin, daß diese Tonschichten im süßen Wasser gebildet wurden. Die Tone sind von gelbgrauer oder bräunlicher Farbe und von großer Fein- heit. Sie sind in dieser Beschaffenheit am S-Rande des Vertesgebir- ges reich entwickelt, werden aber fast überall von Löß bedeckt, so daß ganz lokal auftauchende Teile dieser Schichten auf der Karte kaum ausgeschieden werden können. Brunnengrabungen haben diese Absätze jedoch teilweise erschlossen. Mitunter ist dieser Süßwasser- ton von einer so dünnen Lößdecke überzogen, daß einzelne Reste der schwachen Kohlenflözchen, die diese Absätze führen, bei Feldarbeiten aus dem Erdreich herausgebracht werden, wie in dem Gebiete der Weinberge südöstlich von Mör. Die Freude über solche «Kohlenfunde» pflegt dann immer sehr groß zu sein bis genauere Nachforschungen die Aussichtslosigkeit für eine technische Ausbeutung dieser Boden- schätze erkennen lassen. Denn diese in den pontischen Süßwasser- ton eingelagerten Kohlenbildungen sind nur als schmale Bänder von geringer Mächtigekeit entwickelt. Es sind lokal angereicherte Reste einer ehemaligen schlammigen Sumpfflora, die nach den gegebenen Verhältnissen hier nicht so üppig gedeihen konnte, um zur Bildung größerer Torfmoore und zur Entwicklung abbauwürdiger Kohlenlager Anlaß zu geben. Das Alter dieser liegenden tonigen Süßwasserschich- ten der pontischen Ablagerungen im S-Gebiet des Vertes kann nicht mit Sicherheit angegeben werden. Soweit es überhaupt möglich ist (111) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTAISSE DES VERTESGEBIRGES. 111 eine Stratigraphie der pontischen Sedimente im Bereiche der Stephans- krone zusammenzustellen, dürfte nach der allgemeinen Übersicht der Schichtenfolge in den pontischen Absätzen des Ungarischen Reiches, so wie sie Haravärs?! aufgestellt hat, diese braunkohlenführenden Tonschichten des Vertes vielleicht in die untere Zone der pontischen Stufe zu rechnen sein. Allerdings werden auch Braunkohlenbildungen aus der obersten Zone der pontischen Bildungen am Balatonsee von HaravAts angeführt. Es ist daher nicht ausgeschlossen, daß auch die kohlenführenden pontischen Tonschichten des Vertes ein jüngeres Alter besitzen können. Die Frage darüber wird erst dann endgültig geklärt sein, wenn es gelingt versteinerungsführende Horizonte in diesen Sedimenten aufzufinden. Einen etwas anderen Charakter scheinen die tonigen Absätze der tieferen pontischen Schichten im östlichen Vorland des Vertesgebirges zu besitzen. Sie bestehen hier aus feinsten Tonen von grünlichgelber Farbe mit untergeordneten bräunlich gefärbten Bändern. Diese Tone sind stark glimmerhaltig und führen schlecht erhaltene Reste von Zweischalern aus der Gruppe der CGardiide. Die vorgefundenen For- men sind meistens zerbrochen und von so geringer Größe, daß eine genauere Bestimmung bei dem ohnedies paläontologisch nicht immer leicht zu behandelnden Material kaum möglich ist. Von den wenigen organischen Resten seien genannt: Limnocardium ef. vieinum Fuchs. Limnocardium sp. Es sind dies Arten, deren heutige Verwandte in den brackischen Buchten des Kaspischen und Schwarzen Meeres leben. Diese unteren pontischen Tone des Vertes sind alsdann brackischer Natur. Die Tat- sache, daß die diese Schichten überlagernden pontischen Sande ihrer Fauna nach die ganze mittlere und obere Zone der pontischen Stufe vertreten, legt die Vermutung nahe, daß die unteren pontischen Ton- bildungen, die im übrigen in ziemlicher Mächtigkeit entwickelt sind, bereits der unteren Zone der ponlischen Stufe angehören. Zu diesen tieferen pontischen Bildungen des Vertes müssen wohl auch dunkelgraue, sehr fette, versteinerungsleere Tore gerechnet werden, die in den Hafnerlöchern bei Csäkvär aufgeschlossen sind und ‚Knollen von Toneisenstein führen. Bei dem Mangel an organischen Einschlüssen ist es schwer zu entscheiden, ob die Absätze brackischer 4 Haraväts: Die Fauna der pontischen Schichten i. d. Umgebung d. Balaton- sees. (Res. d. wissensch. Erforsch. d. Balatonsees. Bd. I. 1902.) 112 HEINR:ClH TAEGER (112) Natur sind oder lediglich süßem Wasser ihre Entstehung verdanken. Ähnliche, wahrscheinlich auch in pontischer Zeit niedergelegte Tone, treten im Gebiet des Hegewaldes bei der Ferköhütte nordwestlich von Csäkberöny auf. Sie sind hier als lichte, weißliche Tone in bedeuten- der Mächtigkeit durch Gruben der Hafner aufgeschlossen, führen aber — soweit dies zu beobachten möglich war — keine Versteinerungen. Ob auch versteinerungsleere tonige Schichten im W des Vertes bei Ondöd (Pusztaväm) — Kalvarienberg, Märkusberg — zu diesen pontischen Bildungen zu rechnen sind, wage ich nicht mit Sicherheit zu entscheiden. Es erscheint möglich, aber nicht sicher, daß sie hier die letzten Reste der ehemaligen pontischen Absätze in diesem Gebiete darstellen, deren höhere sandige Schichten jedoch in diluvialer Zeit aufgearbeitet wurden und wieder zum Absatz gelangten. Noch heute finden sich die Reste dieser ehemaligen pontischen Fauna im W des Vertes in oligozäne und alluviale Bildungen eingeschwemmt. So finden wir die dicken Schalen von Congeria ungula-caprae Müxst. in den Flugsandablagerungen bei Bokod und auf den Konglomeratchichten auf den Höhen des Szökehegy und Javadalmasok bei Ondöd. b) Mittlere Zone. Sand mil Congeria balalonica FPartsch. Über den unteren pontischen Tonschichten lagern im östlichen Randgebiet des Vertes ausgedehnte Sandmassen, die in manchen Hori- zonten Versteinerungen führen. Es ist ein meistens feiner, gelegent- lich auch gröberer, gelber, gelbbrauner auch graugelber, mergeliger und glimmerhaltiger Sand, dem gelegentlich wenige Kohlenteilchen beigemengt sein können. Der Sand ist ziemlich kalkhaltig, braust mit Salzsäure und führt in manchen Gebieten haselnußgroße gerundete Quarzschotter, die wahrscheinlich das aufgearbeitete Produkt mediter- raner und oligozäner Schotter- und Konglomeratablagerungen darstel- len. Solche schotterhaltige Sande zeichnen vor allem Gebiete aus, unweit denen oligozäne und mediterrane Schichten noch auf ursprüng- licher Lagerstätte vorhanden sind. Die pontischen Sande im O des Vertes sind durch reichliche Führung oft ziemlich mächtiger Sand- steinlinsen ausgezeichnete, hellgraue, glimmerhaltige, feste Massen, wie sie bei Miklös major im pontischen Sande auftreten. Die Fauna dieser pontischen Sandschiclıten ist in bestimmten Hori- zonten ziemlich reichhaltig entwickelt. Der wichtigste Fundpunkt für die der mittleren Zone der pontischen Stufe angehörigen Fossilien befin- (113) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 113 det sich in den an den Schloßpark angrenzenden Weingärten von (isäk- vär. Sie umfaßt folgende Formen: Pelecypoda: Congeria balatonica PAarTscH. Dreyssensia auricularis Fuchs. Limnocardium cf. Halavatsı. Limnocardium sp. Limnocardium Penslü Fucns. Gasteropoda: Valvata ef. minima Fuchs. Micromelania radmanesti Fuchs. Melanopsis kupensis Fuchs. Melanopsis impressa Krauss var. Bonellii. Melanopsis praemorsa Lınn&. Melanopsis decollata Sror. Melanopsis sp. Planorbis (Tropidiscus) Sabljari Brus. Fischotolithen. Unter den angeführten Pelecypoden ist Dreyssensia auricularis in diesen Schichten durch sehr wechselnde Größe und ungeheuere Individuenzahl ausgezeichnet, während die Limnocardien zwar nicht so häufig sind, aber dementsprechend größeren Artenreichtum aufzu- weisen haben. Sie sind meist zerbrochen und daher schwer bestimmbar. Bei den Gasteropoden herrschen die Melanopsiden entschieden vor, so- wohl in der Zahl der Arten wie in der Zahl der Individuen. Es umfaßt nun diese Fauna teilweise ziemlich charakteristische Formen, die nicht nur eine Abteilung der pontischen Stufe auszeichnen, sondern sogar bestimmten Horizonten mitunter eigentümlich sind. Man kann daher über die stratigraphische Stellung der am Park von Csäkvär auftreten- den pontischen Sande nicht im Zweifel sein. Die angeführte Fauna charakterisiert sicher die mittlere der drei Zonen, in welche die pon- tische Stufe in Ungarn geschieden wird. Es ist diese Zone durch das Auftreten der Congeria balalonica ausgezeichnet. Die übrige Fauna dieser pontischen Sande des Vertes zeigt im Vergleich zu den bisher bekannten Absätzen der mittleren Zone der pontischen Stufe aus den verschiedenen Gebieten von Ungarn, insbesondere den genauer er- forschten pontischen Ablagerungen am Balatonsee eine entschiedene Ähnlichkeit mit den Sedimenten von Vörösbereny und Kenese, deren Fauna durch Vivipara Sadleri gekennzeichnet ist, eine Form, die in den mittelpontischen Sanden von Csäkvär zu fehlen scheint. Jedenfalls gehören von neun der Art nach sicher definierten Formen aus dem Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geolog. Anst. XVII. Bd. 1. Heft, 8 114 HEINRICH TAEGER (114) Vertes, fünf dem genannten Niveau an. Dazu gesellt sich allerdings eine mehr den tieferen Horizonten der mittelpontischen Zone ange- hörige Form, Limnocandium Pensiii, und endlich trelen hier Arten auf, die bereits durch die pontischen Bildungen von Küp genauer bekannt sind und im wesentlichen Formen der mittleren Zone der pontischen Stufe umfassen. Eine ins einzelne gehende stratigraphische Gliederung des pontischen Sandes bei Csäkvar erscheint untunlich. Denn mit diesen mittelpontischen Sandablagerungen stehen im Ost- gebiet des Vertes wohl dem Äußern nach gleichartige Sedimente eng im Zusammenhang, entsprechen ihnen aber nicht mehr in der Fauna und damit im Alter. Sie sind vielmehr jünger, gehören der oberen Zone der pontischen Stufe an und stellen außerdem typische Süß- wasserbildungen dar. Eine Abgrenzung dieser oberpontischen Süß- wassersande im Vorlande des Vertes nördlich von Csäkvär von den ihnen benachbarten mittelpontischen sandigen Brackwasserschichten ist schon schwer durchführbar, eine ins einzelne gehende Gliederung innerhalb jeder Zone aber wohl unmöglich. Die der mittleren Zone der pontischen Stufe, also dem Niveau der Congeria balatonica angehörigen pontischen Sande des Vertes sind am ÖOstrande des Vertes weit verbreitet, aber nicht immer fossilführend. Sie treten an zahlreichen Stellen direkt zutage. In das gleiche mittlere Niveau der pontischen Stufe scheinen Sandbildungen zu gehören, die am Miklösberg bei Bodmer im O des Vertes anstehen. Es führen diese Schichten Congeria ungula-caprae Münst.; sie gehören also ebenfalls der mittleren Zone der pontischen Stufe an, umfassen aber einen tieferen Horizont als die vorher genann- ten Congeriensande bei Csäkvär mit Gongeria balatonica. Analoge mittelpontische Sandablagerungen mit Gongeria bala- tonica Münst. haben auch im Westen des Vertes bestanden, sind aber hier späterhin abgetragen worden. Zon mit Vivipara Loczyi. ’p u) Während am Außenrande des Vertes die mittlere und obere Zone der pontischen Stufe durch sandige Bildungen vertreten ist, kommt es im Innern des Gebirges während des Absatzes dieser Schichten zur Bildung von Brack- und Süßwasserton, der im Tale von Kozma auf- geschlossen ist. Die tiefsten Schichten der hier lagernden pontischen Absätze sind Tone mit Muschelbruchstücken und darüber folgt eine schwache Schicht eines braunen Tones mit einer reichhaltigen Fauna, die vor allem durch das Auftreten von Paludiniden ausgezeichnet ist (115) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 115 und damit noch einen brackischen Charakter trägt. Sie steht aber bereits nach ihrer übrigen Fauna und ganzen Beschaffenheit in so engem Zusammenhang mit den sie überlagernden Tonbildungen, die Heliciden und Planorben führen, also typische Süßwasserabsätze dar- stellen, daß eine gänzliche Trennung dieser Horizonte schwer möglich ist. Nur soviel darf gesagt werden, daß die tieferen noch brackischen pon- tischen Tone von Kozma als Leitformen Paludiniden führen und zwar: Vivipara Loezyi, Vivipara alta NEUMAYER. Daneben findet sich eine Reihe von Gasteropoden, die sowohl in dem Brack-, wie in dem darüber lagernden Süßwasserton auftreten und daher in einheitlicher Zusammenfassung bei der Besprechung dieser höheren Süßwasserschichten erst aufgeführt werden mögen. Das Alter des Brackwassertones ist sehr gut durch Vinipara Loczyi gekennzeich- net. Es ist eine Art, die den obersten Horizont der mittleren Zone der pontischen Stufe in den Ablagerungen am Balatonufer charakte- risiert und bereits durch HaravArs! von Kenese zitiert wird. Dieser den höchsten Horizont der mittleren Zone der pontischen Stufe angehörige Ton mit Vivipara Löczyi findet sich im Vertes nur in den Gräben am Sauwinkel südwestlich von Kozma, wo er auf einer Tonschicht mit Muschelbruchstücken lagert, die Terra rossa zum Lie- genden hat. c) Obere Zone. Süupwassersand mil Unio Welzleri Dunker. Mit dem (Gongeria balatonica führenden Sand bei Csäkvär im Zusammenhang treten westlich von Vertesboglär als höchstes Niveau der pontischen Ablagerungen im Vertes Sande mit Unio Wetzleri auf. Es sind diese höchsten Bildungen als graugelbe, wohl! geschichtete, feine Sande ausgebildet, die etwas ins Grünliche spielen und braun gefärbte bänderartige Zwischenlagen führen. Auch diese Sande scheinen nur in einem bestimmten Horizont Versteinerungen zu führen. Als Fundpunkt für Fossilien dieser oberen Zone der pontischen Sandabla- gerungen des Vertes ist eine Lehne zu bezeichnen, die westlich von den Steinriegeläckern und nördlich vom Uj major an dem Kreuzungs- punkt einer Baumallee mit der von der Csäkvar—Boglärer Chaussee 1 Haraväts: Fauna d. pont. Schicht. d. Balatonsees. |. c. 8*+ 116 HEINRICH TAEGER (116) sich links abzweigenden Fahrstraße auftritt. Die hier gefundene Fauna umfaßt im wesentlichen folgende Arten: Pelecypoda: Unio Wetzleri Dunker. Limnocardium sp. Gasteropoda: Planorbis cormu Bren. > Melanopsis Sturi Fuchs. Melanopsis sp. Bithynia sp? (Deckel.) Die vorliegenden Formen lassen keinen Zweifel darüber aufkom- men, daß diese Schichten im Süßwasser zur Ablagerung gelangten. Es handelt sich hier geradezu um die Leitformen der Süßwasserfazies der oberen Zone der pontischen Stufe in Ungarn. Melanopsis Sturi und Planorbis cornu sind in der Süßwasserfauna von Budapest- Disznöfö! sehr häufig und Unio Wetzleri ist bereits aus den ober- pontischen Süßwasserabsätzen von Äes, Komärom, Köbölkut, Erd und vielen anderen Orten genugsam bekannt. Die Verbreitung dieser sandigen Süßwasserfazies mit Unio Wetz- leri erstreckt sich auf das östliche Vorland des Vertesgebirges. Da in den pontischen Sandablagerungen dieses Gebietes die Fossilien nur an bestimmten Fundstellen auftreten und die pontischen Absätze im übrigen hier durchweg versteinerungsleer sind, so kann von einer senauen kartographisch durchgeführten Unterscheidung einer mittel- pontischen sandigen Brackwasserfazies und einer oberpontischen san- digen Süßwasserfazies in diesen auf weite Strecken mit einförmigen Sandmassen aus pontischer Zeit bedeckten Gelände keineswegs die Rede sein. Es sind daher die der mittleren und oberen Zone der pon- tischen Stufe im Vertes angehörigen Schichten einheitlich zusammen- gefaßt und nur nach ihrer petrographischen Beschaffenheit in Sand- und Tonabsätze von einander geschieden. Sıpwasserton mil Helix bakonicus Halav. Über dem in den Gräben von Kozma als tieferes Niveau aufge- schlossenen dunklen, noch mittelpontischen Brackwasserton mit Vivi- para. Loezyi lagert in gleicher Ausbildung, aber vielleicht etwas heller gefärbt, ein toniges Sediment mit reichlichen Toneisensteinknollen, 1 Vergl. LÖRENTHEY : Die pannonische Fauna von Budapest. Paleontographica. XLVII. 1901/2. (117) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES, 117 eingeschwemmten Resten von Terra rossa und kalkigen Konkretionen sowie zahlreichen Versteinerungen. Die Fauna wird von folgenden Formen gebildet, die zu einem größeren Teil auch in das tiefere, noch brackische Niveau hinabreichen: Gasteropoda: Valvata piscinalis MüL. Valvata helicordes SToL. Valvwata sp. Neritina ef. radmanesti Fuchs. Melanopsis Boettgeri Hauav. Melanopsis pygmaea PARTSCH. Melanopsis Sturi Fuchs. Melanopsis cf. weieularis FER. Limnaea minima Hauav. Planorbis cornu Ben. Planorbis mieromphalus Fuchs. Planorbis Krambergeri Hauav. Planorbis sp. Planorbis sp. Helix bakonicus Hanav. Helix sp. Puya callosa Reuss. Pupa Berthae Hauav.‘ Vertebrata: Emys sp. Lacerla sp.? Die in diesen Schichten auftretenden Wasserbewohner lassen keinen Zweifel darüber aufkommen, daß diese Schichten im Süßwasser, _ und zwar — da sich auch eine größere Anzahl von landbewohnenden Arten mit ihnen mischen — auf einem mit seichtem Wasser bedeckten Sumpfgebiet zum Absatz gebracht wurden. Eine Einschwemmung aus entfernteren Gebieten der landbewohnenden Arten ist bei dem guten Erhaltungszustand gerade dieser Formen gänzlich ausgeschlossen. Ein besonderes Interesse verdienen die leider in sehr schlechten Bruch- stücken erhaltenen Knochenreste von Wirbeltieren, die bedauernswerter Weise keine sichere Bestimmung gestatten. Soviel kann man jedoch annehmen, daß es sich um -Bewohner sumpfiger Gebiete handelt, die wohl alle dem Kreise der Reptilien angehören. Einzelne Platten des Rückenschildes von Formen aus der Familie der Emyden sind ziem- lich häufig. Daneben finden sich feinste Knochenreste, die wahrschein- lich verschiedenen Arten von Eidechsen oder Schlangen angehören 118 HEINRICH TAEGER (118) dürften. Ebenso sind größere Knochensplitter von Reptilien mitunter in diesen Schichten anzutreffen. Aber nicht nur über den Charakter, sondern über das Alter dieser Schichten kann bei der angeführten Fauna kein Zweifel bestehen. Alles sind durchweg Formen, welche die Süßwasserfazies der oberen Zone der pontischen Schichten in Ungarn auszeichnen. Nur wenige Arten, wie Melanopsis yygmaea, Melanopsis Boettgeri, Planorbis cornu und Neritina radmanesti, gedeihen auch in den brackischen mittelpontischen Bildungen, entwickeln sich aber auch weiter im süßen Wasser und finden damit in den oberpontischen Bezirken eine weite Verbreitung. Besonders muß endlich hervorge- hoben werden, daß diese Fauna der Tonschichten bei Kozma eine unverkennbare Verwandtschaft zu der des pontischen Sumpfgebietes bei Nagyväzsony und Öcs in Ungarn besitzt, die isoliert von anderen pontischen Sedimenten der Umgebung des Balaton bisher in dieser eigentümlichen Ausbildung allein dastanden. Hier wie da scheinen zu gleicher Zeit gleiche physikalisch-biologische Verhältnisse bestanden zu haben, die eine ganz analoge Fauna in weit von einander ent- fernten Gebieten zur Entwicklung brachte. Der oberpontische Süßwasserton mit Helix bakonicus bildet die Hangendschichten der pontischen Sedimente in den Gräben von Kozma. Seine Mächtigkeit ist ebenso gering wie die des ihn unterlagernden Brackwassertones und beträgt etwa 1'5 m. Pontische Strandbildungen. Eine besondere Beachtung verdienen die Strandbildungen des ehemaligen Sees, der das Vertesgebirge in pontischer Zeit umgeben hat. Dieht an den Dolomitabhängen des Gebirges im O nehmen die pontischen Schichten mitunter einen besonderen Charakter an. Die sandigen Sedimente werden gröber. Wir haben alsdann gelbe, grobkör- nige, pontische Quarzsande mit nur spärlichen hellen Glimmerschüpp- chen, die keinerlei Kalkgehalt mehr aufweisen. Solche in der Nähe der Küste niedergelegte Strandsande sind am S-Abhang des Steinberges bei Szär erhalten geblieben. Noch interessanter gestaltet sich die Bil- dung typischer Strandschotter an der ehemaligen Küste. Es sind wunder- voll ausgebildete kugelig-eiförmig glattgeschliffene Dolomitschotter, die man am O-Abfall des Vertes vielfach beobachten kann und welche die ehemalige Küstenlinie des pontischen Sees mit Sicherheit verfolgen lassen. Sie treten am SO-Abfall des Öreghegy bei CGsäakvär auf, lassen sich weiterhin nordwärts an den dem Kotlöhegy vorgelagerten Dolomit- hügel am Alleewald bei Csäkvär nachweisen und finden sich wiederum [er = puepsog gez ‘piapuasuer] . SulpoN (uareoıy) Rpaoud EZ »ısabuor) u uoFy9TyoS Be UOA BUngJIOSnEsIf] | -Asn oggeay : [odtom ayıom | Mu Adourog ‘sopoqezg ‘Asenzgs 'opeyurd = £} A . > Y N L Yy7 „ r 1sausopp mia uoA narnung mwsabuon Yu uorypTyag ® -uor) ru uOJqoLy9S i TeAejjegg UOA Bune]Iosnesin 2 ; "Msn UOJIeLI9AOT '599 2y98).ın [| miuab de N ; d ?d "msn jsodepng ‘oAuur]), ‘day eyosn 194 auayesn) | © -uo,) Yu U9}U9TT9S Aa ee Sp. ‘uordog oA Isuauogopuma "m mwunm u: 19199 = Rn "UP || -opana py pun pumumamp ED Ka Re DON op no] IOpNOSHE} 3 IE EA 180 jans a un sısdoungapy "sausor] 7) "Dxogo - yuneig & ‘ 2 ae sogopbgns || 1sdounpam m weyyaryog | MM Srdounom | 6 en 9 al a ii. 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Mitunter bilden diese Strandschotter ein richtiges Konglomerat, das von abgeschliffenen Dolomitgeröllen und wohlgerundeten Quarzen gebildet wird, die durch ein kalkhaltiges Bindemittel mit einander verkittet sind, wie am SO-Rande des Heu- berges bei Szär. Dieses pontische Strandkonglomerat wird häufig wieder von glimmerhaltigen Sanden bedeckt, wodurch sich ein erneuertes Ansteigen des Sees erkennen läßt, der dann über die Strandlinie hinaustritt und seine typischen Küstenbildungen noch weiter hinauf nach dem Gebirge hin verlegt. Die pontischen Absätze des Vertesgebirges mögen nach ihrem Alter und ihrer faziellen Ausbildung mit den gleichaltrigen Sedimenten des übrigen südwestlichen Ungarischen Mittelgebirges durch die auf der vorhergehenden Seite befindlichen Tabelle kurz vergleichend zu- sammengefabt werden. V. Quartär und Gegenwart. Die posttertiären Bildungen des Vertes spielen besonders in dem dem Gebirge vorgelagerten Hügelland eine Rolle. Aber auch im Vertes selbst finden sich mitunter Bildungen aus der jüngsten Vergangenheit, die dann die älteren triadischen Gesteinsmassen mit einer dünnen Decke überziehen. Die Ablagerungen sind der Hauptsache nach äoli- schen Ursprungs und nur untergeordnet treten unter den Kräften der Atmosphärilien gebildete Schotter oder mit Hilfe des Wassers ange- schwermnmte sandige und lehmige Schichten auf. Eine strenge Schei- dung dieser Ablagerungen des Vertes ihrem Alter nach kann bei ihrer Bildungsweise nicht mit voller Schärfe durchgeführt werden. Denn die physikalischen Verhältnisse, die zur Zeit ihrer Bildung herrschten — Klima, Vegetation und Landschaftscharakter — sind hier stets so gleichbleibend gewesen, daß von einer größeren Veränderung in der Art der verschiedenen Bodenbildungen während der Diluvial- und Alluvialzeit im allgemeinen kaum die Rede sein kann. Allerdings scheinen die Alluvialabsätze des Vertes bereits wieder unter einem weniger trockenen Klima niedergelegt worden zu sein. Und wenn man eine Scheidung innerhalb dieser posttertiären Ablagerungen vornehmen will, so wird man wohl keinen Fehler begehen, wenn man die fein- staubigen, in einem trockenen Steppenklima angehäuften Lößablage- rungen und die von den Winden angeblasenen Schotter, die sich an manchen Randgebieten des Vertes in weiten Flächen ausbreiten, der Zeit des Diluvium zurechnet. Die durch die Tätigkeit des Wassers angeschwemmten Sand- und Lehmmassen sind dann wohl der Zeit en: i (121) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 121 des Alluvium zuzuweisen. Die im W des Vertes mächtig entwickelten Flugsandmassen scheinen hingegen in quartärer und jüngerer Zeit niedergelegt worden zu sein. Mit dem Eintritt in das Quartär bedecken pliozäne feine, glimmer- haltige Absätze, pontische Sande und Tone weite Gebiete des Vertes, und unter ihnen lagern die älteren groben oligozänen Pectunculus- sande. Im älteren Quartär werden die obersten Schichten aufgearbeitet und die pontischen Bildungen durch die Tätigkeit des Windes abge- tragen, um an anderen Stellen in weiten einförmigen Löß- und Sand- decken niedergelegt zu werden. In der jüngeren Zeit, am Ende des Diluvium und in der Gegenwart werden dann auch die damit freigeleg- ten oligozänen Sande von den äolischen Kräften in Angriff genommen und aufgearbeitet, und damit wird die Entwicklung mächtiger Flug- sandmassen eingeleitet. Der Löß. Der Löß des Vertesgebirges ist entweder typischer Tallöß, der auf Inundationsgebieten niedergelegt wurde, mit Land- und Wasser- schnecken, oder Höhenlöß mit nur landbewohnenden Konchylien, der die Höhen und Abhänge des Vertes oft hoch hinauf verhüllt. Der Tallöß des Vertes ist ein feiner, glimmerhaltiger hellgelber Löß, der von Flugsand bedeckt, mitunter Wasser führt, auch reichlich Kalk und gelegentlich etwas kohlensaures Natrium enthält und damit ein etwas festeres Gefüge besitzt. Gelegentlich nimmt er auch einen gröberen, sandigen Charakter an und bildet typischen Sandlöß. Mit- unter ist er geschichtet, dann bräunlichgelb, eisenhaltig und an der Oberfläche durch Verwitterung rostrot gefärbt. Er führt meist eine reichhaltige Fauna, die fast ausschließlich aus Land- und Süßwasser- schnecken besteht mit nur vereinzelten Pelecypoden und seltenen Resten von Landsäugetieren. Die Fauna setzt sich aus folgenden Formen zu- sammen: Pelecypoda: Pisidium sp. Gasteropoda: Planorbis cf. Rossmässleri AUERWALD. Hyalina (Vitraea) erystallina MÜLL. Helix (Fruticicola) hispida L. Helix (Arianta) arbustorum L. var. alpestris. Helix (Vallonia) pulchella Müur. Helix (Vallonia) tenuilabris A. Braun. Gionella (Zua) lubrica MüLL. Pupa (Pupilla) muscorum L. 199 HEINRICH TAEGER (122) Pupa (Sphyradium) columella Benz. Pıupa (dolium) Drar. var. placiostoma Braun. Pupa (Trigonomia) obvoluta MüL. Succinea (Lucena) oblonga Dre. Limnaeus truncatulus MÜLL. . Vertebrata: Elephas primigenius Brume. (Stoß- u. Backzahn.) Bison priscus H. v. Mer. (Schädeldach ) kEguus caballus Lin. (Zähne.) Es besteht diese Fauna — wenn man von den Wirbeltieren ab- sieht — aus einem Gemisch von Land- und Sumpfschnecken. Die einzelnen Formen herrschen in den verschiedenen Schichten nach der einen oder anderen Richtung hin vor, je nachdem der feine, von Winden hergetragene Staub an feuchteren oder trockeneren Stellen niedergelegt wurde. Dieser Tallöß entstand meist in Gebieten, die häufig überschwemmt wurden, und damit findet das reichliche Auftreten von wasserbewohnenden Konchylien eine gute Erklärung. Der Tallöß des V£ertes besitzt eine weite Verbreitung. Er findet sich in sehr charakteristischer Form ausgebildet im Gebiet von Tata- banya, wo er durch den Tagbau und durch die hier angelegten Versatz- schächte aufgeschlossen ist. Die aufgeführten Wirbeltierreste stammen aus diesem Löß von Tatabänya. Aber auch in anderen Gebieten des Vörtes spielt der Tallöß eine gewisse Rolle. Er findet sich beim Dorf Kozma, wo er reichlich konchylienführend in niedrigen Steilwänden an verschiedenen Stellen ansteht, und bedeckt weiterhin einen großen Teil des östlichen Vorlandes des Vertesgebirges. Auch der Höhenlöß überkleidet im Vertes weite Flächen. Seiner äußeren Beschaffenheit nach ist er nicht wesentlich von dem Tallöß verschieden. Er ist vielleicht in der Farbe etwas heller, mehr weißlich- gelb und führt vor allem eine viel weniger reichhaltige Fauna, die nur landbewohnende Arten umfaßt. Charakteristisch für ihn sind auch die Lößmännchen, die hier durch geringe Größe ausgezeichnet sind. Die Fauna beschränkt sich auf folgende Arten: Helix (Fruticicola) hispida L. Helix (Arianta) arbustorum L. var. alpestris. Suecinea (Lucena) oblonga Drr. Pupa (Pupilla) muscorum L. Pupa (Sphyradium) columella Bern. (123) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 1233 Die angeführten Arten sind Landbewohner, die im wesentlichen auf trockenen und mit magerer Vegetation bedeckten Gebieten ihr Da- sein fristen. Der Höhenlöß überkleidet die Gehänge des Vertesgebirges, bedeckt auch weite Gebiete der Hochflächen mit einer einförmigen Decke und gibt damit Gelegenheit auf diesen steinigen Plateaus mitten im Gebirge Ackerbau zu treiben. Seine Ablagerungen reichen bis zu bedeutenden Höhen hinauf, die bei Puszta Körtvelyes weit über die 400 Meterlinie gehen. Er bedeckt das ganze nordwestliche Berggebiet des Vertes auf der Linie Vertessomlyö — Gesztes bis gegen Kapberek und endlich über- kleidet er das breite Schollenplateau der Csökaer Berefelder. Auch erfüllt er, hoch hinaufreichend, die Lehnen und Abhänge des Vertes im S und SW. Die Mächtiekeit der Lößbildungen im Vertes ist mitunter bedeu- tend. Während der Höhenlöß das Bergplateau nur mit einer oft wenige Meter mächtigen Decke überzieht, ist die Anreichung des Lösses in den Tälern bedeutend größer. Hier beträgt seine Mächtigkeit mitunter 15 m und mehr. An vielen Punkten wird der Löß von typischen Hohl- wegen und Wasserrissen durchschnitten, die von mächtigen, senkrechten Steilwänden eingeschlossen sind und in dieser Ausbildung an die Land- schaftsformen des östlichen China erinnern. Glimmersand (aufgearbeitete pontische Stufe). Mit diesem Löß eng im Zusammenhang stehen lokal ausgebildete diluviale Sande, die nach ihrer ganzen Beschaffenheit als ein an Ort und Stelle aufgearbeitetes Produkt der pontischen Schichten aufzu- fassen sind. Es sind stark glimmerführende Sande, die von den gleichen pontischen Bildungen äußerlich überhaupt nicht zu unterscheiden sind. Nur das Auftreten rezenter Landkonchylien weist darauf hin, daß wir es hier mit jüngeren Bildungen zu tun haben. Es sind lediglich Gaste- ropoden der Lößformation, die folgende Formen umfassen: Helix (Xerophila) costulata ZıeeL. Helix (Vallonia) tenuilabris Braun. Gionella (Zua) lubrica Mür. Pupa (Pupilla) muscorum L. Suceinea (Lucena) oblonga Bere. Die aufgeführten Arten lassen über die Zeit der sekundären Abla- gerungen dieser Sande keinen Zweifel. Sie fällt mit der Bildung des Lösses zusammen. 194 HEINRICH TAEGER (124) Die Verbreitung dieses so eigenartig ausgebildeten Glimmersandes ist nur lokal und beschränkt sich auf den Bezirk von Ondöd (Puszta- väm), wo diese Schichten südlich der Ortschaft am Rande des Szöke- heey in niedrigen Wänden aufgeschlossen sind. Bergschlipfbildungen und Gehängeschutt. Die Randgebiete des Vertesgebirges sind besonders im O-Gebiet von mächtigen Schottern umgeben. Spaltenfrost und Verwitterung haben von den felsigen Bergabhängen Teile des Gesteines abgesprengt, die sich am Fuße der Lehnen ansammeln und von Regengüssen zu großen, mächtigen Schottermassen innerhalb der das Gebirge umsäu- menden Niederungen zusam- mengeschwemmt werden und hier große breite Schuttkegel bilden. Ihre Entstehung reicht bis in die Zeit des Quartärs zurück. Denn dieser Gehänge- schutt wird vielfach von pon- tischem Sand unterlagert und von Löß bedeckt oder er tritt mit Löß vermischt in größeren, die Gehänge überziehenden Windgeschliffener Sehötter aus dem Vertes. Decken auf. Das Wasser spielt 1/4 Nat. Größe. bei der Bildung dieser Schot- ter keine große Rolle, denn die Gesteinsstücke sind nicht, wie die Schotter von Flußläufen, rund geschliffen. Hingegen haben die vom Winde in der Diluvialzeit ange- triebenen Sandmassen diese Schotter angeblasen und windgeschliffene Geschiebe erzeugt. Von der Wirksamkeit der Deflationsvorgänge jener Epoche mag Figur 4 ein Bild geben. Das Gestein ist hier glänzend glatt poliert. Die feinen vom Winde gegen sie getriebenen Staub- massen wirkten hier ähnlich glättend und polierend, wie feinste Sand- gebläse. Ein solches Geschiebe unterscheidet sich auch auf den ersten Blick von dem mit einer rauhen Oberfläche versehenen Flußschotter. Die Mächtigkeit der ganze Schuttkegel zusammensetzenden Schotter- massen im Vertes wechselt sehr. Kleinere Schutikegel haben eine ge- ringe Schichtenstärke, die über wenige Meter nicht hinausgeht. Größere, weite Flächen bedeckende Schuttmassen, die wie ein Strom aus den engen Talausgängen des Gebirges in die ebenen Gebiete des Vorlandes hinaustreten und mit Schottermassen benachbarter Talmündungen zu- (125) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 195 sammenfließen, wie am SO-Rand des Vertesgebirges, sind viel mäch- tiger und können eine Stärke von 5—6 m wohl erreichen. Die Verbreitung des Gehängeschutts im Vertes erreicht im öst- lichen Vorland eine ziemliche Bedeutung. Die Bergschlipfbildungen um- rahmen hier mit breiten Schuttmassen die Abhänge des Gebirges und ‘nur gelegentlich überkleidet Löß ihre Schichten. Im NO des Vertes fin- den sich schotterähnliche Ablagerungen an den Abhängen des Langen Berges bei Szär. Hier liegen herabgeschwemmte, rundliche, oft ansehn- lich große Dachsteinkalkstücke mit einem hellgelben Lehm vermischt. Die eigentlichen Bergschlipfbildungen und Gehängeschuttmassen sind erst mehr südlich am ganzen O-Rand des Vertesgebirges entwickelt. Hier findet sich der Schotter an den Abhängen des Kotlö- und Täborhegy nördlich von Csäkvär. Die Schuttfelder ziehen sich dann weiter nach S, werden immer mächtiger und erreichen ihre größte Ausdehnung an den Gebirgsabhängen zwischen Gsäkvär und Gsäkbereny, wo mächtige Schuttkegel aus den Tälern in das Flachland treten und in einem Umkreis bis 3 km die Ebene bedecken. Im ganzen W des Vertes sind die Schotter nicht in dieser charakteristischen Form ausgebildet. Die von den Bergen abgleitenden Schuttmassen vermischen sich hier mit den lockeren, vom Winde hin und her bewegten Flugsandmassen. Mit- unter finden sich dann ganze Lagen von Schotter in den sonst ein- förmigen Ablagerungen des Flugsandes. Hingegen kommt es auch im Innern des Gebirges zur Bildung von diluvialen Schottern. Der nörd- liche Teil des Gänter Tales ist gänzlich von Dolomitschuttmassen be- deckt und gleiche Schotter erfüllen auch das den Vertes durchque- rende Tal von Puszta Köhänyäs. Flugsand. Der Flugsand nimmt im W und N des Vertes bedeutende Flächen ein. Er ist meistens ziemlich feinkörnig, von graugelber Farbe und besteht aus runden, verschieden gefärbten Quarzkörnern, denen sich Glimmerblättchen und Körnchen von Kalk, Feldspat, Amphibol, Mag- nitit und anderen Mineralien, sowie erbsengroße Quarzschotter bei- mischen. Mitunter durchsetzen ästige Kalkröhren die Schichten. Die Fauna des Flugsandes umfaßt lediglich rezente Landschnecken und zwar: Helix windobonensis Pr. Helix (Tachea) tonnensis SanDe. Bulimus radiatus. Hyalina sp. 126 HEINRICH TAEGER (126) und andere Formen. Damit ist der Flugsand als eine Bildung der allerjüngsten Zeit im Gebiet des Vertes gekennzeichnet. Seine Ent- stehung beginnt bereits im Quartär. Denn in einzelnen Gebieten des Vertes führt der Flugsand typische Lößkonchylien und steht auch in engem Zusammenhange mit Löß. Solcher diluvialer Flugsand ist in einem Hohlweg zwischen Steinriegel und Meszäroshegy bei Gesztes aufgeschlossen. Seine Fauna besteht aus folgenden Arten: Helix (Fruticicola) hispida L. Surerinea (Lucena) oblonga Dre. Chondrula ef. tridens MÜLL. (ionella (Zua) lubrica MÜLL. Clausilia dubia Dre. In der Regel aber ist der Flugsand als ein Gebilde des Alluvium aufzufassen. Sein Gebiet ist durch Terrainwellen ausgezeichnet, die der herrschenden Windrichtung entsprechen und im Vertes von NW nach SO verlaufen. Daneben finden sich ebene Flugsandfelder. Das Gebiet des Flugsandes umfaßt das ganze nordwestliche Vor- land des Vertes. Von Ondöd und Felsögalla ziehen sich die einförmigen hügeligen Sandmassen gegen Bänhida und Tata. Diese Sandhügel sind durch die Kultur zum Teil gebunden. Aber in einzelnen Gebieten treibt noch heute der Wind mit lockeren Massen sein Spiel und ver- sieht weite Flächen mit Rippelmarken oder häuft die Sandmassen zu Dünen auf. Ton und Schwemmsand. Auch die Tätigkeit des Wassers macht sich in der jüngsten Ver- gangenheit im Vertes wieder geltend. Häufigere Regenfälle, die beson- ders während der Frühjahrs- und Herbstmonate ziemlich anhalten, erzeugen kleine Bäche, die in tektonischen Richtungen wirken. Sie schwemmen entweder Flugsandmassen zusammen und wir haben es dann mit humosen, schwarzen Schwemmsandbildungen zu tun, die den mit Wiesen bedeckten Gebieten des Bänhida—Felsögallaer Tales eigen- tümlich sind ; oder sie führen schlammiges Material, dem sich gelegentlich (rerölle, Kiese, Steine und Sand beimischen, es sind also mehr tonige und lehmige Absätze. Die Massen führen mitunter wasserbewohnende Konchylien, unter denen Pisidium (Fossarinum) ef. fossarinum Cuess. besonders häufig ist. Besonders interessant gestalten sich die Alluvial- anschwemmungen im Gebiete der Csäkvärer Depression, die sich von der genannten Ortschaft gegen S bis nach Zämoly erstreckt. Es ist (127) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 127 eine sehr flache muldenartige Senke, deren Untergrund von pontischen Tonen gebildet wird. Die Wassermassen größerer Regengüsse haben sich hier in alluvialer Zeit auf dem wasserundurchlässigen Untergrund angesammelt. Sie schwemmten Schotter und Sandmassen zu einer dünnen Decke zusammen oder arbeiteten den tonigen Untergrund auf. Das Produkt dieser Tätigkeit des Wassers ist hier ein alluvialer san- diger oder toniger Boden, der rezente Konchylien führt, die heute noch in den Gewässern des Balaton häufig sind. Von den verschie- denen Arten seien folgende angeführt:! Anodonta pygmaea Preır. Lymnaea (Gulnaria) ovata Dre. Lymnaea sp. Planorbis (Tropidisceus) marginalus Mürn. Planorbis (Tropidiscus) carinatus MüLn. Planorbis (Gyraulus) albus Müur. Helix (Xerophila) striata Mün. var. costulata Prr. Bulimus (Chondrula) tridens Mürn. Succinea (Lucena) oblonga Dre. Die angeführte Fauna deutet darauf hin, daß das Gebiet der CGsäkvärer Depression einen ehemaligen altalluvialen kleinen See gebil- det hat, der, ähnlich wie der Balaton vor dem Bakony und der Veleneze- see vor dem Meleghegy, sich ostwärts vor dem Vertesgebirge ausdehnte. 1 Die angeführte Fauna wurde freundlichst von Herrn Dr. Tuzovor Korumos bestimmt, wofür ich an dieser Stelle meinen aufrichtigen Dank ausspreche. TEKTONIK. Bau des Grundgebirges. Ähnlich wie im Gesamtzuge des südwestlichen Ungarischen Mittel- gebirges sind auch im Vertes die Landschaftsformen durch Brüche vorgeschrieben. Bereits in der Einleitung wurde hervorgehoben, daß das Gebiet einen plateauartigen Landschaftscharakter besitzt, indem die das Gebirge aufbauende Grundmasse durch mächtige Bewegungen der Erdkruste in einzelne große Tafeln zerborsten ist. Das Vertesgebirge ist also ein typisches Schollengebirge ohne jedwede Spur von Fal- tung. Sein Gerippe wird von festen harten Kalkmassen gebildet, die aus obertriadischem Hauptdolomit, obertriadischem Dachsteinkalk. kleinen Resten von Kalken des Jura und der Kreide und endlich mächtiger entwickelten Nummulitenkalken des Eozän bestehen. Tege- lige, sandige und schotterige Ablagerungen des Tertiär und Quartär konnten naturgemäß bei ihrer weichen, lockeren Beschaffenheit tek- tonisch nicht derartig verbrochen werden, daß sie, ähnlich wie die Tafeln der Kalkmassen, Schollen von einem gebirgsartigen Charakter zu bilden imstande waren. Sie liegen vielmehr ziemlich ungestört in einem das Schollengebirge umgebenden Saum und weiterhin in ver- schiedenen durch Einbrüche gebildeten Becken und Buchten. Zwei wichtige Bruchsysteme zeichnen das Schollengebirge des Vertes, wie überhaupt das südwestliche Ungarische Mittelgebirge aus. Das erste verläuft im Schichtenstreichen, im Streichen des gesamten Gebirgszuges, nämlich in der Richtung von SW nach NO. Das andere ist darauf senkrecht gestellt und verläuft in der Richtung von SO nach NW. In diese Hauptrichtung fügt sich im allgemeinen sowohl das ältere Bruchsystem, wie auch das jüngere. Die durch diese Brüche gegebenen tektonischen Linien des Vertesgebirges stehen mit der Bildung von Quellen und Tälern in engem Zusammenhang. Als tektonische Quellen können die bei Bodajk auftretenden zahlreichen Gewässer angesehen werden. Ebenso sind (129) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 129 innerhalb des Gebirges wenige, spärlich fließende Wasser vorhanden, die mit tektonischen Störungen zusammenhängen dürften. Freilich ist die Frage oft ziemlich schwierig zu entscheiden, ob man es da mit einer Schichtquelle oder einer Verwurfsquelle zu tun hat. In der Regel scheint ein gewisser Gehalt an Schwefelwasserstoff gerade den Bruch- quellen eigentümlich zu sein. Solche Quellen finden wir im Vertes- gebirge am Nordwestabfall des Meszäroshegy auf dem Wege von Felsögalla nach Vertessomlyö und weiterhin oberhalb Mör am Erl- graben. In den meisten Fällen lassen sich jedoch solche Quellen wohl nur theoretisch mit tektonischen Linien in Zusammenhang bringen. In der Praxis wird man schwerlich in der Lage sein gerade in unse- rem Gebiet Verwurfsquellen als solche mit Sicherheit zu erkennen. Es _ bleibt hier der Vermutung ein gewisser Spielraum gelassen, weshalb gerade die Hinzuziehung der (Quellbildung für den tektonischen Bau unseres Gebirges mit gröbter Vorsicht vorzunehmen ist. Ein Zusammenhang der tektonischen Linien mit der Bildung der Täler zeigt der erste Blick auf die Karte. Denn alle Täler des Vertes- gebirges verlaufen in den Bruchrichtungen, also entweder parallel dem Streichen der Schichten, d. h. von SW nach NO, oder senkrecht zu dieser Richtung. Die Täler des Vertesgebirges sind daher auch in der Regel typische Bruchtäler. Abgesehen von kleineren Dislokationen von mehr lokalem Cha- rakter kann man zwei Hauptphasen in der tektonischen Entwicklung des Vertesgebirges unterscheiden. Die ältere Phase wird durch präeozäne, wahrscheinlich an der Grenze zwischen Eozän und Kreide liegende Dislokationen gebildet. Die jüngere, der die Landschaftsformen des Vertes- gebirges ihren heutigen Charakter verdanken, ist altmiozänen Alters. Diese jüngeren Brüche folgen den älteren und haben gleiche Tendenz. A) Das präeozäne Bruchsystem des Vertesgebirges. Die tektonischen Vorgänge, welche die älteren Ablagerungen des Vertes, die Bildungen der Trias, des Jura und der Kreide aus ihrer ursprünglichen Lage brachten, schufen ein einheitlich geneigtes Schichtensystem, dessen ältestes Glied, der Hauptdolomit der oberen Trias, im OÖ, — und deren jüngste Bildungen, die Schichten der Kreide, in einem schmalen .Saume im W entwickelt sind. Die Tat- sache, daß das Eozänmeer in diesem Gebiete bereits Buchten und Becken vorfand, umgeben von felsigen Gestaden, von deren Vorhan- densein die Spuren zahlreicher Pholaden noch heute Zeugnis ablegen, läßt mit Sicherheit die Tatsache erkennen, daß der Vertes an der Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XVII. Bd. 1. Heft. 9 130 HEINRICH TAEGER (130) Obergrenze der Kreide ein Gebirge bildete, das seine Entstehung mächtigen präeozänen Brüchen verdankte. Allerdings ist das genaue Alter dieser ersten groben Phase tektonischer Vorgänge in unserem Gebiete nicht mit Sicherheit anzugeben. Die, ähnlich wie die Trias- ablagerungen, einseitig entwickelten Schichten der unteren Kreide und die auf sie später folgenden nun nicht mehr regelmäßig diesen älte- ren Schichten sich anschließenden Sedimentationen des Mitteleozän legen die Vermutung nahe, daß dieses präeozäne Bruchsystem der Obergrenze der Kreide angehört. Die einzelnen Brüche dieser Periode selbst lassen sich nicht mehr mit völliger Sicherheit verfolgen. Wir können nur bestimmte Gebiete als Gegenden größerer tektonischer Störungen in jener Zeit bezeichnen. Innerhalb der einzelnen Schichtgruppen selbst müssen damals bedeutende Dislokationen stattgefunden haben. Der Einfallswinkel der Schichten ändert sich oft unvermittelt und plötzlich in einem Gebiete, dessen äußere Verhältnisse keinesweges auf tektonische Störungen hinweisen. Zu ihnen müssen die zahlreichen Dislokationen innerhalb der großen Masse des Hauptdolomites gerechnet werden, durch die das ursprünglich unbedeutend entwickelte Schichtsystem in mehrfachen Übereinanderschiebungen und Verwerfungen zu einer großen, mächti- gen Masse aufgestaut wurde, die sich noch heute auf einer Entfer- nung von 9—10 km vom Liegenden zum Hangenden. verfolgen läßt. Gerade diese enorme Mächtigkeit des Hauptdolomites ist nur durch ehemalige Bruchschuppenbildung ' zu erklären. Der Somlyo—Szarer Sprung. Von diesen präeozänen Ver- werfungen innerhalb der Kalke und Dolomite konnte mit Sicherheit ein großer Bruch im N des Gebietes festgestellt werden, der zwischen Meszäroshegy und Härsägy in fast ost— westlicher Richtung in einem leichten, nach N offenen Bogen nach dem Hosszühegy zieht. Auf die- ser Linie treten Hauptdolomit und Dachsteinkalk in gleicher Auf- einanderfolge noch einmal zutage. Wir haben es also hier mit einer Wiederholung dieser Schichtenreihe zu tun, die durch eine gegenfal- lende streichende Verwerfung hervorgerufen wird. Sie bietet ein recht gutes Beispiel für die großen Dislokationen, die in dieser Zeit die alte obertriadische Masse heimsuchten. Der Kessel von Tatabanya, das Becken von Vertes- somlyo und der Graben von Gant. Im Vertesgebirge haben 1 Unter «Bruchschuppen» verstehe ich ein System von gleichsinnig orien- tierten Brüchen, deren hangender Flügel sich stets lokal über den liegenden hinwegschiebt. (131) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 1631 wir eine Anzahl von Gebieten mit muldenartigem Charakter, die bereits in der Tertiärzeit vorhanden waren und in die das Eozänmeer später- hin eindrang. Bei ihrer bedeutenden Ausdehnung ist ihre Zurückfüh- rung auf einfache Erosionsbecken kaum durchführbar. Wir müssen vielmehr zu ihrer Erklärung bedeutende Dislokationen hinzunehmen, denen in der Präeozänzeit diese Becken und Buchten ihre Entstehung verdanken. Solche präeozäne Becken bilden die Mulden von Tatabänya, Vertessomlyö und Gänt, deren Hohlform jedoch später durch jüngere postoligozäne Brüche stark verwischt wurde. Für den Charakter gibt die Lagerung der Schichten des Eozän die besten Anhaltspunkte. Die Sedimente dieser Zeit wurden in diesen Buchten in Form von toni- gen und mergeligen Bildungen niedergelegt, während an ihrem Rande ein Kranz von Kalken sie abschloß, deren Verlauf etwa den tektoni- schen Linien entspricht, denen die Becken ihre Entstehung verdanken. So wird das Becken von Tatabänya im N und OÖ begrenzt durch einen mächtigen Randbruch, der sich vom CGsücsos hegy des Gerecsegebirges her? über Alsögalla nach Felsögalla erstreckt. Im S muß eine Störungs- linie vom Nordabfall des Nagy-Somlyö bei Vertessomlyö nach OÖ, nach Felsögalla, die Bildung der Küste veranlaßt haben. Das Becken von Vertessomlyö wird durch einen von Vertessomlyö nach Gesztes, also in NW-—-SO-licher Richtung verlaufenden präeozänen Randbruch begrenzt und weiterhin durch einen im S von Gesztes nach W laufenden kürzeren Bruch. Im N scheint dieses Becken durch tektonische Linien bei Puszta Majk begrenzt zu sein. Denn schon in wenigen Metern Tiefe drang man in dieser Gegend bei Bohrungen auf die älteren Massen des obertriadi- schen Dachsteinkalkes.” Dieses Gestein kommt also bereits hier wieder zum Vorschein, während es in der Mitte des Beckens in die Tiefe gesunken ist. Als drittes Einbruchsgebiet wären neben lokal entwickel- ten Erosionsbecken im Gebiete von Mör die Niederungen bei Gant— Csäk- bereny zu betrachten. Nach den Ablagerungen, die das hier von S in die Bucht eindringende Eozänmeer niederlegte, scheint es ein Graben ge- wesen zu sein, der durch Einbrüche entstanden ist, welche parallel zum Streichen der Schichten erfolgten. Der genaue Verlauf dieser tektoni- schen Störungslinien läßt sich jedoch nicht absolut sicher feststellen. Der Somlyo—Morer Randbruch. An dem gesamten West- rande des Vertes läuft in einem langen, fast ununterbrochenen Zuge der obere Nummulitenkalk entlang, dessen’ Küstencharakter bereits im stratigraphischen Teil hervorgehoben wurde. Wir müssen annehmen, 1 Wo ihn v. STArr festgestellt hat. 2 Nach einer gütigen Mitteilung von Prof. Dr. v. Löczy. 9* 132 HEINRICH TAEGER (132) dab im Verlauf dieses Zuges sich die ehemalige Küste des -Eozän- meeres bewegte. Diese hat sicher einer präeozänen Dislokation ihre Entstehung zu verdanken, die einen typischen Randbruch des Vertes nach W hin bedingte. Der genaue Verlauf dieses Randbruches, der die Küste des tertiären Ozeans entstehen ließ, läßt sich nur annähe- rungsweise wiedergeben. Er erstreckt sich in nordost—südwestlicher Richtung von Vertessomlyö nach Mör und folgt im wesentlichen dem heutigen, durch eine altmiozäne Dislokation hervorgerufenen Rand- bruch. Ein östlicher präeozäner Randbruch des Vertes läßt sich hin- gegen nicht feststellen. Im Gegenteil dürfte er wohl sicher nicht be- standen haben. Denn wir finden am ganzen Östrande des Vertes, der sich von Szär bis nach Csäkvär erstreckt, auch nicht die geringste Andeutung von eozänen Ablagerungen. Es scheint, daß dieses Gebiet noch nicht derartig disloziert war, daß das von S und W vordrin- sende Eozänmeer hier abgesunkene Schollen vorfand, zu denen es vordringen konnte. Vielmehr muß das ganze Gebiet ostwärts eine ein- heitliche Landmasse gewesen sein, die wahrscheinlich mit dem alten Massiv das Meleghegy in ungestörter Verbindung stand. B) Das altmiozäne Bruchsystem des Vertesgebirges. Mit größerer Klarheit als die präeozänen Brüche lösen sich aus dem Landschaftsbilde des Vertes die altmiozänen Verwerfungen heraus. Der Abfall des Gebirges nach der den Vertes umgebenden Ebene zeigt in seiner Schärfe die Charakterform mächtiger Randbrüche, die das ganze Berggebiet in den Richtungen NO—SW und NW—SO umgeben. Auch im Innern läßt sich das altmiozäne Bruchsystem an den steilen, in die Quer- und Längstäler abfallenden Flanken der einzelnen Plateaus verfolgen. Diese jüngeren Dislokationslinien laufen hier ebenfalls entweder im Schichtenstreichen oder senkrecht dazu. Durch dieses System von Ab- brüchen wird das Vertesgebirge in einzelne Tafeln zerschnitten. Ihre Form ist von Haus aus einfach, da sie durch die angeführten Hauptbruch- richtungen in der Regel gegeben ist. Einzelne Schollen haben durch die gebirgsbildenden Kräfte eine Hebung und Aufschiebung erfahren, während andere eine Absenkung erlitten. Diese beschränkte sich nicht auf eine einzelne Bruchfläche, sondern vollzog sich entlang einer Reihe paralleler Ebenen, deren Rithtung senkrecht zum Streichen der Schich- ten stand. Durch solche zahlreiche Staffelbrüche treten alsdann die Schollenkämme in paralleler Wiederholung auf. Die einzelnen Staffeln steigen gegen den Rand hin wieder an und diese randlich aufgebo- genen Teile bilden Höhenzüge, die mit einem Steilabfall nach den (133) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 133 tieferen Staffeln abbrechen. Dort, wo die Staffelsenkungen wechsel- sinnig gerichtet sind, kommt es zur Bildung typischer Horste, wie im N, wo die Schollen mitunter nach allen Richtungen scharf abfallen. Ein Längsbruch, der sich von Csäkbereny bis nach Kozma erstreckt, zerschneidet den südlichen Teil des Vertes in ein System von Doppel- schollen, die durch Querbrüche von einander getrennt sind. Von da ab nach N wird die Gebirgsmasse einheitlich. Eine schematische Über- sicht über diesen Schollenbau des Vertes soll Figur 5 auf Seite 134 geben. Der große Graben von Mor— Bodajk. Ein mächtiger Rand- bruch schneidet das Vertesgebirge nach SW hin ab. Dieser zieht sich oberhalb der Ortschaft Mör in NO—SW-licher Richtung über Csöka nach Csäkbereny und bedingt einen mauerartigen Steilabfall des Ge- birges, wie er mit solcher Schärfe und Klarheit wohl selten anzu- treffen ist. Vor ihm dehnt sich eine breite Ebene aus, über der hin nach SW neuerdings die Höhen des südwestlichen Ungarischen Mittel- gebirges bei Bodajk auftauchen. Es sind dies die Ausläufer des eigent- lichen Bakony, der hier ebenfalls in einem Randbruch endigt. Auf diesem Bruche liegen die zahlreichen alkalischen Quellen, welche die ganze Linie, besonders aber die Gegend um Bodajk auszeichnen und deren Ursprung in der Verwerfung zu suchen ist. Der einheitliche Zug des südwestlichen Ungarischen Mittelgebirges wird also hier durch zwei Dislokationen unterbrochen, den Bruch von Mör—Szekesfehervär und Mör—Csäkbereny, zwischen denen die älteren Massen in die Tiefe gesunken sind. Diese Grabensenke muß mannigfache tektonische Stö- rungen innerhalb ihrer eigenen Masse erlitten haben. Denn einzelne Klippen ragen aus der Tiefe heraus, wie die flachen Dolomitschollen südlich von Csäkbereny. Auch heute scheint dieses Gebiet noch immer im Bereiche tektonischer Bewegungen zu liegen, die hier in häufigen Erdbeben ausklingen. Die Orte Mör und Csäkbereny sind durch Erd- erschütterungen besonders ausgezeichnet. Einzelheiten werden nach der vorhandenen Literatur in F. pe Montessus DE BALLORE «Les Tremblements de Terre» dargestellt. So wird von einem großen Erdbeben in dieser Gegend aus dem Jahre 1810 berichtet: «Im Januar 1810 waren seismische Geräusche acht Tage lang am Csökaberge vernehmbar, während zahl- reiche Erdstöße Csäakbereny erschütterten. Einer von diesen verursachte sogar Beschädigungen. Mör bildet ein weiteres Störungszentrum, we- nigstens sind von dort zahlreiche Erschütterungen bekannt». Die Doppelschollen des Südens. Durch große Längsbrüche von Gsäkbereny—Kozma getrennt, baut sich der mittlere und südliche Teil des Vertes aus einem System von Doppelschollen auf, die durch quer zum Streichen der Schichten gerichtete Staffelbrüche von einander Peer mer: Era TAtattangeNN 2, EI REre IN Tektonischer Bau des Schollengebirges des Vertes in schematischer Übersichtsdarstellung. x Hauptdolomit: Yertessomi TR Hau] nern eg /Onon Sy (Pusztavam) 212 9 Psz.MindszenN ° TREE, hiLz:: DER SER: EN Ps2.Käpolna > Be ER SG /Esakva 158 nal DSAKDETETN Fig. 5. (135) getrennt werden. Die südlichste Gruppe besteht aus einer mächtigen westlichen Tafel, die durch lokale Dislokationen und Erosionen in ihrem Relief die mannigfachste Umgestaltung erfahren hat und weiter aus einer östlichen kleinen Keilscholle.e. Die westliche Hauptscholle, deren Bau das in Figur 6 gegebene Profil veranschaulichen mag, geht in ihrer: Kammhöhe fast durch- weg über die 400 m Linie hinaus. Ihre höchsten Randerhebungen bilden der Antoniberg (400 m), der Gsökaberg (479 m) und der Bänyahegy (400 m). Eine weite ebene Kammfläche, die Gsökabergfelder, schließt die Tafel nach oben hin ab und läßt den ebenflächi- gen Schollencharakter deutlich her- vortreten. Nach SW bricht die Scholle in dem bereits besprochenen scharfen Randbruch von Mör—Csäkbereny ge- gen die Bodajk—Szekesfehervärer Nie- derung ab. Eine diesem Bruche paral- lele Dislokation von Gänt über Puszta Käpolna begrenzt anscheinend die Ta- fel im N. Sie läßt sich hier einerseits in dem teilweise veränderten Fallen und Streichen der Schichten des daran angrenzenden Berggebietes vermuten. Denn die Schichten der SW-Haupt scholle zeigen an dem NW-Rand am Talabhang bei Puszta Kaäpolna die Richtung: Str. N 58°0, F. 28° N, am SW-Abbruch der an sie angrenzen- den Scholle im gegenüberliegenden Talabhang hingegen: Str.- N 33° O, F. 35° N. Jedoch wechselt das Fallen und Streichen der Schichten auf dieser Linie sehr häufig und zeigt auch mit- unter an gegenüberliegenden Gehän- gen wieder einigermaßen Übereinstim- Aussagyesj a3 je) un eizsndıyıyS DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. Vargahegy Toröksancz Antalhegy. +08 Fig. 6. Profil I, von Csäkbereny nach Ärki puszta (senkrecht zum Streichen der Schichten). 35 [25 k sanez = Türkenschanze. egen die Triasscholle. Hauptnummulitenkalk, 6 = Pontische Stufe, achen Lößschichten bedeckt. Pontische ENORO o > y = Antoniber v SW den Abschluß Hauptnummulitenkalk in transgredierender Lagerung über die Mliolideenkalk, 5 gebirges sind von schw s Vertes. Dem obertriadischen Grundgebirge lagert diskordant in SO, Flugsandmassen im de an. Darauf folgt im NW Dachsteinkalk, 3 = Rudistenkalk der Kreide, 4 kalk. Die Höhen des Grund ‚9= Flugsand. — Anmerkung. Antalheg Es ist ein Schnitt durch die südöstlichste der Doppelschollen de 5 S f) re) R=\ = = og oO 20» „= oo kelrs: s=ns3 on En 3232 = sO == oeno o 20511 was S.m 9 | gi Et 237 Es wa oe mem © ad 75 || m. S- Ss = og 63 no ze ._ = ZEN ea -_— 136 HEINRICH TAEGER (136) mung, so daß eine ganz exakte Feststellung der Dislokationslinie sehr erschwert wird. Die Verhältnisse werden noch komplizierter, indem diese Linie mit einer präeozänen Störungszone zusammenfällt, die hier durch eine Verwerfung gegeben war. und noch in den im Tale auftretenden Nummulitenschichten zu erkennen ist. Es muß auch die Tatsache auf einen Bruch schließen lassen, daß im Gegensatz zur nordwärts folgenden Scholle, die Grenze der konkordant einander gelagerten Schichten des Hauptdolomits und Dachsteinkalks bei dieser westlichen Tafel hier mehr nach SO verlegt ist. Nach NW bricht die Scholle in einem deutlich zu verfolgenden Randbruch gegen die Ebene von Mör--Ondöd (Pusztavam) hin ab, ein Randbruch, der durch die Denudation der Gehänge, sowie der gegen sie aufgeworfenen Flug- sandmassen etwas verwischt erscheint. Die Senke von Gant— Csäkbereny bildet den Abschluß dieser Scholle nach SO und weist auch hier auf einen Bruch hin, der entlang dem steilen NW-Abfall des Granäsi- und Kölikhegy bei Csäkbereny läuft. Auf dieser Linie ist die SW-Haupt- scholle abgesunken und steigt erst allmählich wieder nach NW hin an. Der Verlauf der Schichten des Hauptdolomits, der diese große westliche Tafel hauptsächlich zusammensetzt, ist ziemlich unregelmäßig, indem die einzelnen Massen durch lokale Verwerfungen die mannig- fachsten Umlagerungen erfahren haben. Ein ganzes gewaltiges Trümmer- netz muß hier die ganze Scholle durchziehen, die in präeozänen Störungen ihren Ursprung haben. Denn das ganze Berggebiet zeigt einen außerordentlichen Wechsel im Streichen und Fallen der Schich- ten. Die Richtung der Schichten dieser Tafel zeigt ein einigermaßen regelmäßiges NO-Streichen, das sich zwischen 40 und 60° bewegt.! Der die Grundmasse dieser Scholle zum größten Teil aufbauende Hauptdolomit wird von bedeutenden Massen des Dachsteinkalks über- lagert. Auch seine Schichten liegen ähnlich wie der Hauptdolomit. So 1 In den vorzüglich aufgeschlossenen Schichten des Hauptdolomits südöst- lich des Kis-Cser zeigen die gut hervortretenden Schichtenköpfe der Abhänge ein Str. N 63°0, F. 26° N und Str. N 63°0, F. 20° N. Ebenso ist die tektonische Lage- rung der Schichten des Hauptdolomits mit außerordentlicher Klarheit im Horog- völgy zu beobachten, wo sie auf der N-Seite die konstante Richtung Str. N 21°0, F. 32° N, auf der gegenüberliegender S-Seite hingegen Str. N 59°0, F. 35° N be- obachten lassen. Dieser konstante Unterschied in der Lagerung der durch diese schmale Schlucht getrennten Schichten läßt auch hier auf einen lokalen Bruch schließen, der sich vielleicht von CGsäkbereny bis an die Schönen Wasser bei Ondöd hinziehen dürfte. Jedenfalls geht aus den angeführten Beispielen hervor, daß die Lagerung der Schichten des Hauptdolomits in dieser Scholle nicht regelmäßig ver- läuft, sondern daß im Gegenteil durch die verschiedenartigsten Dislokationen eine mannigfache Änderung der Schichtenneigung bedingt wurde. (137) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 137 zeigen die Schichten am Gsökaberg oberhalb Mör in der Nähe des Kalkofens Str. N 58°0, F. 26° N. Immerhin sind die Massen des Dachsteinkalks gerade in dieser SW-Scholle wenig deutlich geschichtet, so daß einwandfreie Beobachtungen nicht überall zu machen sind." Wie stark tektonische lokale Störungen die Richtung der Schich- ten zu beeinflussen vermögen, zeigt die schluchtartige Ausmündung eines kleinen Tals bei der Ortschaft Csöka. Hier sind die ganzen Massen des Dachsteinkalks stark verbrochen und die Richtung benach- barter Schichtflächen ist ganz extrem verschieden, wie dies Figur 7 (S. 138) zeigt. Aus den angeführten Beispielen geht hervor, daß die Schichten des Dachsteinkalks der westlichen Hauptscholle — abgesehen von klei- neren lokalen Dislokationen — im allgemeinen in der Streichrichtung des Gebirges gelagert sind und damit in ihrem Verlauf den Schichten des Hauptdolomits gleichen oder zum mindesten sehr nahe kommen. Deshalb sind beide Schichtenkomplexe als konkordante Bildungen zu bezeichnen. Von besonderem Interesse für die südwestliche Hauptscholle sind die Anlagerungen weniger Reste von Jura und Kreide. Diese Bildungen treten in einer schmalen Zone im südwestlichsten Teile am Csökaberg oberhalb Mör auf. Der Rhynchonellenkalk des Lias lagert hier auf dem obertriadischen Dachsteinkalk anscheinend mit einer schwachen Erosionsdiskordanz. Besonders hervorzuheben ist, daß die Schichten des Rhynchonellenkalkes nicht ebenflächig gelagert erscheinen, sondern eine deutliche Anfaltung an die älteren Massen erkennen lassen. Die Lage der Schichten bewegt sich hier in den Richtungen Str. N 18° 0, F. 30° N, Str. N 23°O, F. 43° N und weiterhin Str. N 13°0, F. 53° N. Der rasche Wechsel im Fallen zeigt deutlich genug die Faltung, die diese Schichten erfahren haben. Diese Faltung verläuft senkrecht zum Schich- tenreichen. Auch der daran angelagerte Rudistenkalk der unteren Kreide zeigt an manchen Stellen eine schwache wellige Fältelung. Die Schichten dieser Ablagerung verlaufen dicht am Gipfel des Csökaberges in der Rich- tung Str. N 33°0, F. 17° N. Im allgemeinen ist jedoch ihre Lagerung nicht deutlich. Auch scheint das Streichen der Schichten des Kreideriffes an andern Punkten ein vielmehr nord—südliches zu sein. Der ganze NW- Rand der westlichen Hauptscholle ist von einem langen, breiten Zuge des 1 Am NW-Rand der Tafel zeigt der Dachsteinkalk ein Str. N 53°0, F. 12° N. An anderen Stellen Str. N 42°0, F. 40° N. Nach N zu scheint diese Richtung der Schichten durch lokale Dislokationen wieder stark geändert, indem am Nordabfall der Gsökabergfelder (Katona-csapäs) die Schichten in der Richtung Str. N 25°0, F. 10° N verlaufen. Während sie südlich des Tindlberges unweit des Aufschlusses des Kisezeller Tegels an den Schönen Wassern die Richtung haben Str. N 63°0, F. 27° N und etwas nordwestlich hiervon bei Szent-György Str. N 59°0, F. 23° N. 128 HEINRICH TAEGER (138) oberen Nummulitenkalkes begleitet. Dieser ist hier den älteren Schich- ten mantelförmig an- und aufgelagert, mitunter in so geringer Mächtig- keit, daß die älteren Grundmassen der Trias stellenweise als Klippen "1.0, Fig. 7.YLokale Verwerfungen im Dachsteinkalk#bei Csöka. aus den jüngeren Bildungen herausragen. Die Schichten des Eozän zeigen hier im allgemeinen eine sehr schwache Neigung. Mitunter ist ihre Lagerung fast horizontal. In den Steinbrüchen am Antoniberg bei Mör ist dieser obere Nummulitenkalk aufgeschlossen und zeigt die Lagerung Str. N 58°0, F. 9° N. Die Massen des oberen Nummuliten- (139) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. kalkes ruhen also diskordant auf dem älte- ren Grundgerüst der Scholle und sind be- sonders durch ein flaches Einfallen aus- gezeichnet. Auch der O-Rand der südwest- lichen Scholle wird von einem ausgedehnten Zuge von Eozänkalk begleitet, welcher der Gruppe der Fornaer Schichten angehört und zwar den höchsten Ablagerungen derselben, dem Miliolideenmergelkalk. Seine Lagerung ist fast horizontal und nur an einzelnen Stellen durch lokale tektonische Störungen verändert. Die südöstliche Keilscholle (siehe das nebenstehende Profil in Figur 8) besitzt geringere Ausdehnung. Ihre höchsten Er- hebungen liegen am NW-Rande und gipfeln im Granäsihegy (313 m), im Kölikhegy (297 m) und Közephegy (272 m). Die Grundmasse dieser Scholle wird von Hauptdolomit ge- bildet, in dessen beckenartigen präeozänen Einsenkungen eozäne Tone und Mergel- kalke der Fornaer Schichten mit nur schwa- cher Neigung oder horizontal gelegen sind. Die Richtung des die Schollen im wesent- lichen aufbauenden obertriadischen Haupt- dolomits entspricht mit geringen Abwei- chungen der SW—NO-Linie.' Nach S und O trennt der große Rand- bruch des Vertes die östliche Scholle von der ihr vorgelagerten Ebene von Zämoly. Der nordwestliche Staffelbruch, der von Gänt nach Csäkbereny setzt und die Keilscholle von der westlichen Hauptscholle trennt, wurde schon erwähnt. Im NO muß das von 1 Am Granäsihegy ist die Lagerung der Schich- ten Str. N 48° O F. 25 N. Am SO-Rande der Scholle zeigen die Schichten eine Lagerung Str. N 51° O BISB2 N; Str. N45°0 F. 30° N; Sr. NS5S°OR, 31° N. Am Közephegy scheint die Richtung der Schichten von diesem allgemeinen Verlaufe ab- zuweichen. Sie lagern Str. N 70° O F. 39° N. so Horogtal N.Förtes NW 156 Felsömajor 94 Granasihe Tindlhegy Felsö-Major über den Granäsihegy und den Tindlberg gegen die Ebene von Ondöd. Die Doppelscholle ist durch drei Brüche begrenzt. Im NW lagert Hauptnummulitenkalk diskordant auf der obertriadischen Grund- Fig. 8, Profil II, durch die südöstliche Doppelscholle des Vertes von En [4 ten des, Vorlandes auf, während im NW Flugsand die Ebene von Ondöd bedeckt. masse, im Gebiete des Gänter Tales in gleicher Weise Miliolideenkalk. Im SO baut pontischer Ton, Schotter und Löß die Schich- 139 — Schuttkegel, 7 = Löß, — Pontische Stufe, 6 1 = Hauptdolomit, 2 = Dachsteinkalk, 3 = Hauptnummulitenkalk, 4 = Miliolidecnkalk, ! Flugsand. 3 140 HEINRICH TAEGER (140) le = & Gänt nach SO abbiegende Tal als Bruch- n 2 so tal angesehen werden, das diese Scholle A SS ei von dem ihm NW-lich vorgelagerten Berg- Su: = massiv trennt. ® = Auf diese besprochenen Doppelschollen gs m folgt nordwärts ein zweites Paar, das durch die erwähnten Querbrüche von Käpolna und seiner südöstlichen Fort- setzung von diesen getrennt wird. Ein Schnitt durch diese beiden Tafeln ist in jjeyuayıpnumunujdneg 6 yeyuosjımwunudneg usjsoy wr puoayem "puesön]] ES 9YUPSPUTT HUTO ATUTT A9SOIp Ju® syo1aq purz daouı 4 9puo8jor spfoyospoddoq »Jsy>ıpus op ne sep JEplouyasyaanp [Jod SEA u juen) a9qn aofeuı Auossepeg UOA 9yWpr) sop Suwdqy-g um u9yD99gjeyoT Sep UATNJIO 9IS "10A [e>) - Eu [g°) <’ je) B 22 = SI 2 IE» Figur 9 dargestellt. Das große Längstal ons E . . . - a an) von Gänt bildet die Scheide zwischen bei- & ir [3 . . = & den Schollen. Beide Tafeln sind durch die on O: A : ee Ben abtragende Tätigkeit der Atmosphärilien aus ER. = SE sekundär in Bergrücken und Hügel geglie- Eee R% ns Ida2°58® dert und von schwachen Quertälern durch- Z © . mer . . . mog' z 2, setzt. Die südöstliche Scholle ist ein Horst, asErTesses der mit scharfen Abbrüchen nach W, © Rosesaran> en ; ESrEBemeu und S endet. Obertriadischer Hauptdolo- & || 2 ee Bussssnee mit bildet seinen Kern, dem nur in einer un eg = 5 - - NZIRE ERS schwachen Decke eozäne tonige Bildun- ee N gen in einer Lokalmulde am S-Abfall des Sl ai ee - : ' = ZgezB ee Gemhegy aufgelagert sind. Die höchsten al Se Erhebungen des Plateaus liegen am NW- —. &: m un N LEN . . BESSEanggE Er Rande. Von den Hauptgipfeln dieses Zu- ee er “a © % . Bordesgee Cs ges mögen erwähnt werden der Zöld- DB BD =; B = x in r I EEE NONGE: hegy (288 m), der Hosszühegy (336 m), MESSE \XNe n : #E8 s: aus INN 8 der Haraszthegy (345 m), der Rökahegy ee BE z (338 m), der Gemhegy (315 m), der Öreg- IB =e®8..B3 @ : £ = IE > A hegy (264m) und der Vaskapuhegy (269 m). SsrasEB®e?8 Der Verlauf der Schichten des Hauptdolo- gub_ Fe mits stimmt in diesem Gebiet mit der SR > F s 3 DS = ZES5 Hauptstreichungsrichtung des Gebirges Beseas,M überein. Daß dieser östliche Horst durch are n“ She] Ense obmao Do u =- mo GB na ® oO . . — 14 so»c Ee=33 1 Im S, im Gebiete des Vaskapuhegy, ist die "= EREIS=DO ZB 2 x m I: ER Lagerung der Schichten die folgende: An der SHszBars p Straße nach Csäkvär Str. N53° O, F. 23° N, wei- ER EI a AST ne 2:1 rn Se 3 ter westlich Str. N 46°0, F. 23° N, unweit hiervon _ + 5 [d my je} r \ Em Beils E Str. N 46°0, F. 23° N. Am Nordabfall des Öreg- & “Es ES = 3 hegy lagern die Schichten des Hauptdolomits in NS o9:558 ° der Richtung Str. N 65°0, F. 25° N und west- (141) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 141 einen Bruch von der südlichen Keilscholle bei Csäkbereny getrennt sein muß, läßt der verschiedenartige Verlauf der Schichten beider Ta- feln vermuten. Diese gehen an den Höhen des Gränäsi- und Kölikhegy im Durchschnitt etwas mehr nord— südlich als in dem sich nach NW anschließenden Plateau. In O und N bildet der scharfe Randbruch des Vertesgebirges den Abschluß der östlichen Scholle und begrenzt die- sen Horst gegen die Ebene von Csäkbereny. Im W hingegen fällt das Bergmassiv scharf gegen das Gänter Tal ab, das hier durch einen Fadolomit I | ; En 1 Bw | j1 ‚ re ERANKLINZT, “= en » ars a = > Fig. 10. Das Bruchtal von Gänt. Anmerkung. Födolomit = Hauptdolomit. mächtigen Längsbruch gebildet ist, an dem die westliche Doppel- scholle abgesunken ist. Die obenstehende Abbildung, Figur 10, zeigt den der Verwerfungslinie entsprechenden Abbruch der Felsmassen gegen das Gänter Tal. Die westliche Scholle bildet ein breites viereckiges Massiv, das von OÖ nach W langsam ansteigt und am Westrande seine höchsten Erhebungen besitzt. Hier liegt der Steinriegel (327 m), der Dirndlberg lich hiervon am Gemhegy Str. N 67°0, F. 27° N. Am Östgehänge des Plateaus von Csäkvär ziehen die Schichten im O des Haraszthegy unter einem Str. N 47°0, F. 30° N. 2) (142 H TAEGER TRIC HE 142 ) Bi 0) m). nae ir (49 NW hen ikva n ISC akv vo 1S Os inen h zw i Ta- der ch e "bruc zwei = ), ur T in e m ird d ue 1 57 ir Q ükk in he 3 en (3 le w den soj bü ördlie iehten 3 = Scho laufen d nn 29 Schie hen = vei un er -]ie en & 50 Iberg Denn hen d Wei ehr = ii =. irnd t, e1lC r (6) . t m ER : a Di zerleg Stı meh en is tellt. II - In i im 5 n R eg es L Fa: = = fe jet ine ing 8 e1 288 Een Be En = =) Do 1e jieeen üdlie = lau = E85 E 5 R rwieg s süc NO Ver beiden BE 2 = = en e da ng der ich- Ei #8 Barn Etärsail ıh, das htu ß iese hie 1 88 - z rlav IC da di Sc = = 5; s® = were der ir a hstein = Sea E in zu ko ischen a d Dac ötzlich Br ©: BE ö ier zwis men: un 1ö Ba ET a | z Grenz zus dolom Lin nach hl 2333 5 5 m en en mehr ie wo = Lese zer = 5 C 1 1 /’e!r- 3 75 Se = des er geil Tafe ‘he, d ärt weı us: o® >S = ten an Be Tatsac erklä dieser Ss, =: S ks . ion = ws == = Si al süc ine zatio uf e- Ss E55 be st ine ten € rch inander 3 3 = = ® er! erleg he nüß le du eına n Sg: = < au 2. = N durc Es ı eile en obe So; = = Fi ur a T eg sch Tr © 5 ne S® 9 gie > n kanı iden äfte 8 ver wa © f SE sE5 g® 1 den ie be Krä etrag rfung T- "wos: >35 5 aa] inie d den n B rwe itenve sen BF == H| A Lin ilden inge erve Sei ang =Er 52 Bas 3 4 a birgsb en geı Die Qu vsTon Vorg hei ES SE 33 62 es in . te jeser a 5“ I: S & IHHF e um e = E hr Bi Form aar. 5 sah mia = u el Kr: e = +9 23 HH go mit en] In Schokyaar = ® ea 2 = [Fl — lso IV 2 ın 1 so A < 2 Da e nn 2.2 gen a iebung ich der zu ich 1 3 3 = 5 = ER = | [| Ina schiel holt = Se im En = 8 m _ ® ö T . = h Dee. 8 E.8 S iede ördlie rläu das rc 1 jsdkss =. 5, ? w nör E ag l du Fe ie : - ’e ‘on r R ges 3> =- 5 dem näher gen ai Profi in Fig en- 5 3: = o& ng 3 Eine hen gehaene Pi samm er ee M rverw ge zu ie qu . -i* = i Ss n q 3: FM = = 5 enstichen s de ei ES Be S u S e u af OS ae en £ n ZW ist n g ta < 2 5. & = & =: sichen ans holle Schichten Bas [o) is u Ss (® Ss = © Sn hun} m . T ts ’ n S 5 ne S=® ag a Wes n der lokatio Bergma Im 5 S2=5 o setz iche Dis Ben 'ennt. - De Er S se Stre Bliche gro etre char | S228 = a a nutma u ee us ntlich leder = - =. n o n S = : te V S de GC N 755 Te) 2, te de or en ne 2.9 je am SW-Ende außer ch Be D ic Bi 2 P 5, ® °=5 u SW- gt ein erbru ach legen 2 — 8 3 S ng u isn e ng = 8 I ® am bedi er Q inyäs lich g irhegy [= nn = d (6) tie shä ördlie 1sa 5.2 es) & N ächtig Ö I a Pen, 5 E- mäc ta K der nö nd V u nn. 5 = fer Pusz ll lö- u 58 % er Ahfa ot Ss er Es, 2 übe n m K 78 Bu 5 2 : hroffe ive a Ss BE o - 3 = sc ass = Sr ” C Bergm & } N &. = 4 = 2 er. 47 ER: = so oo © Sp 3 mn BB ee x D 2 m ® A: | 1 ges = NE = na 55 Oo > (143) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES bei Csäkvär, der Köhänyäser Lehne, Eperjas und 9 NE den Jägerriegeln bei Puszta Köhänyäs. Die Schollen sind auf dieser Linie in größerem Maße gegen einander disloziert. Besonders die von Eperjas nach SW abstürzenden Fels- flanken lassen diese tektonische Linie hier mit voller Deutlichkeit heraustreten. Im so ist das westliche Tafelpaar gegen das Berg- plateau bei Csäkvär abgesunken und in dieser Linie zieht sich das Tal von Gänt entlang, während im NW die Tafel durch einen Rand- bruch gegen das ihr vorgelagerte Hügelland abgeschnitten ist. Diese tektonischen Verhält- nisse gibt auch ein von der Ortschaft Gsäkvär durch das Vertesgebirge nach der Ortschaft Oroszläny gelegtes Profil in Fig. 12 wieder. An der Zusammensetzung dieser Scholle hat der Dolomit der ÖObertrias den Hauptanteil. Nur ein schmaler Zug von Dachsteinkalk be- gleitet ihn im NW, während Nuinmulitenkalk diese Schichten im äußersten W des Plateaus mantelförmig überzieht. Die SW-Tafel der Scholle zeigt regelmäßig gelagerte Schichten des Hauptdolomits, die in ihrem Streichen nur um ganz geringe Beträge von einander ab- weichen, während das Einfallen der Schicht- flächen einem Wechsel unterworfen ist, der auf lokale, präeozäne Brüche zurückzuführen sein mag.' Der Einfallswinkel bewegt sich in den Grenzen zwischen 25° und 43°. Das sich an diese Schichten anlagernde Eozän am Dintlberg bei Puszta Mindszent ist verhält- nismäßig stark geneigt und zeigt hier ein 1 In den Mindszenter Gräben verlaufen die Schichten in einem Str. N 57°0, F. 25° N, südlich davon am Papvölgy Str. N 56°0, F. 43° O und west- lich hiervon unweit des Szarvashegy Str. N 58°0, F. 38° N und N 56° O F. 38° N. Die hier wie eine Klippe aus den Eozänschichten auftauchenden Massen des Hauptdolomits am Dientlberg zeigen ein Str. N 63° F. 30° N. Tafeln assen an. Im SO begrenzen pontische durch den Gänter Bruch in zwei 250m Ganti völgy senkrecht zum Streichen der Schichten). Doppelscholle, die ( gebirges aus einer nummulitenkalk diskordant den älteren triadischen M any r 94 r gegen Oroszl 320m a Hosszuhe e des Grund o Regı Bükk 38 Fig. 12. Profil V von Csäkv mja Csakiväarro 400m geschieden wird. Im NW lagert Haupt Das Profil zeigt die Zusammensetzun 143 Flugsand, 7 = Alluvium, —= Schuttkegel, 6 = Ruine (säki var, Gänti völgy = Gänter Tal. ‚4 = Pontische Stufe, 5 saki var romja \ A Schichten mit diluvialen Schottern das Grundgebirge. Adlersutten, Dachsteinkalk, 3= Hauptnummulitenkalk Anmerkung. Sasvölgy Hauptdolomit, 2 1 144 HEINRICH TAEGER (144) Str. N 73°0, F. 20° N und etwas nördlich (Zämolyi bükk) eine sänzlich andere Richtung, nämlich Str. N 62°W, F. 18° N. Jedoch sind hier diese tektonischen Verhältnisse recht verwischt, weil die Eozänabla- gerungen keineswegs eine deutliche Schichtung zeigen. Es würde jedenfalls aus dem Wechsel im Verlauf dieser Schichten hervorgehen, daß diese Bildungen die älteren Ablagerungen der Obertrias mantel- förmig umgeben. Die nordöstliche Tafel ist ebenfalls der Hauptsache nach aus obertriadischem Hauptdolomit zusammengesetzt. Hier ist das Schichtenstreichen im allgemeinen mehr in die OW-Linie ge- rückt.! Im NW lagert über dem Hauptdolomit ein schmaler Zug von Dachsteinkalk, dessen Schichtenstreichen im allgemeinen von dem des Hauptdolomits ziemlich verschieden ist.” Der an den Dachsteinkalk angelagerte Eozänkalk liegt hier fast ungestört horizontal. Sein ungefährer Schichtenverlauf dürfte der Rich- tung Str. N 40°0, F. 3° N nahe kommen. Die letzten Doppelschollen, von derer Bau ein (uerprofil in Fig. 13 eine Anschauung geben soll, folgen nordöstlich und sind durch das Tal von Kozma von einander getrennt. Die NW-Scholle ist durch den Staffelbruch bei Eperjas nach S begrenzt und im N durch einen weiteren Staffelbruch bei Gesztes von dem benachbarten Bergmassiv getrennt. Das Kozmaer Tal ist, wie die Senke von Gänt, ein Längs- bruchtal, an dem diese Scholle gegen die ihr südöstlich vorgelagerte Tafel abgesunken ist. Dieser Bruch beherrscht hier das Landschafts- bild. In der gleichen Richtung bricht das Bergland nach NW gegen die Ebene von Vertessomlyö in einem Randbruch ab. Die höchsten Erhebungen dieser Scholle bilden im SW der Haraszt (408 m), der Wolfstrieb (404 m), die Jägerriegel (395 m), im NO der Weinberg bei Kozma (399 m), der Hundsriegel (415 m) und der Meszäroshegy (302 m). Auch diese Tafel bestelit zu ihrem größten Teile aus obertriadi- schem Hauptdolomit, dem sich ein breiterer Zug von Dachsteinkalk i So verlaufen die Schichten am Nordabfall dieser Scholle nördlich des Regi bükk im Str. N 73°0, F. 30° N; westlich davon N 75°0, F. 32 N und nördlich davon an dem Gehänge des Egetthegy Str. N 68°0, F. 28° N sowie Str. N 73°0, F. 31° N. In der Nähe der Ruine Csäkivär am Regi bükk sind die Schichten in der Richtung gelagert Str. N 63° O, F. 32° N. Am Hosszühegy scheint das Schichten- streichen sich mehr in die NO—SW Richtung umzukehren. Denn hier ist der Ver- lauf Str. N 51° O, F. 30° N und südlich davon N 58° O, F. 31° N. 2 Die Schichten laufen nordwestlich vom FEgetthegy in der Richtung Str. N 52° O, F. 24° N und nur unweit nördlich Str. N 33°, O F. 28° N, während sie bei der Ruine Csäkivär (Adlersutten) in der Richtung Str. N 26° O, F. 20° N gelagert erscheinen. (145) DIE GEOLUGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. mit aufgelagerten Resten eozänen Nummu- & litenkalkes im W anschließt. Der Südrand der Scholle zeigt an seinem Abbruch (Eper- jas) scharf hervortretende Schichtenköpfe mit einem einigermasen regelmäßigen Strei- chen des Hauptdolomits von NO naclı SW, das auch an anderen Stellen der Scholle nicht wesentlich von dieser Hauptrichtung abweicht.! 1 Am Abbruch bei Eperjas lagern die Schich- tenin der Richtung Str. N 38° O,F. 22° N; N 41° O, Bar EN: N 58° O, F. 26° N und N 38° O0, F.26° N.Weiter nach SO zu im Nemeczkytal zeigen die Dolomitschichten an der NW-Seite ein Str. N 53° O, F. 26° N, an der SO-Seite, an den Abhängen des Haraszthegy Str. N 63° O, F. 25° N und westlich davon dicht bei Puszta Köhänyäs Str. N 58° O, F. 31° N sowie N 53° O, F. 27° N. Anden nördlich des Wolfstriebs gelegenen Taleinschnitten verlaufen die Schichten in den Richtungen N 58° O, F. 25° N und südwestlich davon Str. N 49° O, F. 28° N. Süd- lich des Haraszt unweit des Längstales von Kozma zeigen die stark verwitterten Schichtflächen die ungefähre Richtung Str. N 43° O, F. 38° N. Im NO- Gebiet dieser Scholle, in der Gegend um Kozma, verläuft der Hauptdolomit in einem deutlichen re- gelmäßigen NO-Streichen. An der nach dem Koz- maer Längstal sich abdachenden Lehne liegen die Schichten des Hauptdolomits bei der Ausmündung des Keresztvölgy in deı Richtung Str. N 38° O, F.35° N und nordöstlich davon an den oberhalb des Dorfes sich hinziehenden Gehängen Str. N 53° O, F. 20° N sowie N 58° O F. 22° N und N53° O F. 23° N (an der diesen Punkten gegenüberliegenden W-Seite hingegen Str. N 43 °O, F. 23° N). Am NW- Abhang des Weinberges bei Kozma gegen den Hellergraben hin zeigen die Schichten wiederum eine andere Richtung, denn hier verlaufen sie in einem Str. N 65° O, F. 26° N und weiter östlich N 41° O, F. 24° N. Die noch zu dieser Scholle ge- hörigen, aus den bei Kozma auftretenden Höhen- 1löß aufragenden Partien des Hauptdolomits zeigen eine ganz ähnliche Schichtenrichtung, nämlich N 58° O, F. 31° N und in dem südöstlich gelege- nen Tal Str. N 53° O, F. 20° N. Taborhegy 448m Kozmaı völgy Hungsrieg! Fig. 13. Profil VI durch die nördlichste Doppelscholle des Vertes von Uj major nach Gesztes (senkrecht zum Streichen der Schichten). NW Gesztes Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XVII. Bd. 1. Heft. 1 or Scholle fällt meistens östlichen der des Vorlandes, gegen welches das Gebirge Im Westen verdecken die Flugsandmassen bei Gesztes den triadischen Untergrund Flugsand. — Anmerkung. Kozmai völgy = Tal von Kozma. etrennte Tafeln. Der Hauptdolomit Schuttkegel, 5 schwächer ein als bei der westlichen Tafel. Im Osten wird der pontische Untergrund mit einem Randbruch schließt, von Schotter und Löß überlagert. Das Bild zeigt zwei durch den Längsbruch von Kozma g 1 = Hauptdolomit, 2 = pontische Stufe, 3 = Löß, 4 [es [e) 146 HEINRICH TAEGER (146) Nur in den höchsten Zonen des Hauptdolomits bei der Ruine Gesztes nimmt der Verlauf der Schichten eine mehr ost—westliche Richtung an.' Der an die Massen des Hauptdolomits grenzende Dachsteinkalk ist bei dieser Tafel nicht in einem einheitlichen, gerade fortlaufenden Zug ausgebildet, sondern grenzt infolge zahlreicher lokaler quer zum ERBE NET Fig. 14. Das Fanyental nördlich von Kozma. Streichen der Schichten erfolgter Brüche in unregelmäßiger Bogenlinie an den Hauptdolomit. Das Schichtenstreichen dieses Dachsteinkalkes weicht im allgemeinen von dem der älteren Bildung nicht wesentlich ab.” Der diesen triadischen Bildungen aufgelagerte Nummulitenkalk 1 So zeigt der Hanptdolomit südwestlich des Roten Berges bei Gesztes Str. N 63° O, F. 36° N und unweit der Ruine Gesztes Str. N 79° O, F. 28° N, südlich davon an den Nordabhängen des Wolfstriebs Str. N 58° O, F. 25° N und Str. N 48° O0, F. 28° N. 2 Am SW-Abbruch der Tafel verlaufen die Schichten des Dachsteinkalkes in der Richtung Str. N 48° 0, F. 26° N und nördlich davon bei den Jägerriegeln Str. (147) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 147 überdeckt am NW-Rande der Tafel in einem kurzen Zuge den erwähn- ten Dachsteinkalk, der erst wieder jenseits des Meszäroshegy bei Gesz- tes in nördlicher Forsetzung hervortritt. Die Schichten dieses Kalkzuges sind hier wieder mehr gegen die SO—NW-Linie gerichtet.' In den nördlich gelegenen, vielleicht durch lokale Einbrüche getrennten Stock des Dientlberges bei Gesztes findet der Dachsteinkalkzug seine Fort- setzung.” Der dem Dachsteinkalk folgende Nummulitenkalk ist fast horizontal gelagert. Die mit dieser NW-Sclolle korrespondierende SO- Tafel bildet einen fast keilartig aus der Ebene herausgeschnittenen Horst, der in scharfen Abbrüchen nach dem Kozmaer Längsbruchtal, der Gsäkvärer Ebene und südlich mit den steilen Hängen des Vaäsär- und Kotlöhegy gegen die CGsakvar— Köhänyäser Straße abbricht. Durch eine enge, klammartige Schlucht ist der Horst gegen die im nordwärts vorgelagerte Hauptscholle getrennt. Diese Scholle ist von mannigfachen lokalen Störungen heimgesucht worden. Ähnlich wie bei den südlichen Bergmassen haben Verwitterung und Niederschläge tiefe Furchen in das Antlitz der Tafel geschnitten. Dazwischen ragen bedeutende Erhe- bungen auf, im N der Täborhegy (448 m), die Wolfsgurgel (371 m) und im S der Väsärhegy (398 m) und der Kotlöhegy (390 m). Die ganze Masse dieser Scholle baut sich aus den tieferen Schichten des Hauptdolomites auf, die den ganzen Ostflügel des Gebirges zusammen- setzen. Das nördlich die Scholle begrenzende Fanyental mit seinem klammartigen Charakter, den die beifolgende Abbildung Fig. 14 wieder- geben mag, muß wohl als Bruchtal angesehen werden. Die steppenartig klimatischen Verhältnisse im Vertes gegen Aus- sang des Tertiär und im Quartär schließen eine allein durch Erosion hervorgerufene Talbildung hier meistenteils aus. Gelegentlich mögen wolkenbruchartige Regengüsse, wie sie in Steppen und Wüsten häufig in Erscheinung treten, der Verwitterung und Zersetzung der Kalkmas- sen in die Hand gearbeitet haben. Sie waren aber kaum in der Lage derartige tiefe Taleinschnitte hervorzurufen, wenn nicht bereits durch tektonisch gegebene Verhältnisse Veranlassung zu ihrer Bildung gege- ben war. Nun ist das Streichen und Fallen der Schichten der SO- Scholle von den ihm nordwärts folgenden Bergmassiv wenigstens im westlichen Teile verschieden. Denn der Verlauf der Schichten fällt N 43° O, F. 22° N. Etwas westlich bei der Ruine Gesztes lagern die Schichten unter einem Str. N 40° O, F. 14° N. 1 Sie verlaufen am N-Abfall des Meszäroshegy in der Richtung Str. N 58° O, F. 20° N, Str. N 48° O, F. 22° N und weiter westlich N 53° O, F. 22° N. 2 Seine Schichten lagern hier in der Richtung Str. N 38° O, F. 17° N und weiter nordwärts Str. N 41° O, F. 16° N. 10* 148 HEINRICH TAEGER (148) hier fast genau mit der O—W-Richtung zusammen und entspricht jedenfalls keineswegs mehr dem Hauptstreichen des ganzen Gebirges.? Die nordwestwärts jenseits des Fanyentales auftretenden Massen des Hauptdolomits haben im Gegensatz dazu ihre Schichten besonders im W mehr in die Streichungsrichtung des Gebirges gestellt, wenn auch nach O eine in die OW-Linie gerichtete Schichtung nicht zu verkennen ist. Ist die Auffassung eines Bruches zwischen beiden Mas- sen und der angegebenen Linie richtig, so hätten wir uns die tekto- nischen Vorgänge folgendermassen vorzustellen. (Vergl. auch Fig. 5.) Indem die Gebirgsmasse auf dieser Linie gegen NO nach Gesztes hin barst, sank der ganze NW-Flügel der Doppelschollen in die Tiefe, während die SO-Tafel stehen blieb und die tiefe Spalte durch Ver- witterung zu einem schluchtartigen Tal erweitert wurde. Außerordent- lich vielseitige lokale Störungen müssen dann noch diese aufgestaute Masse in der mannigfaltigsten Weise verändert haben, wie aus dem scharfen Wechsel in der Schichtenrichtung hervorgeht. 1 Unsere SO-Scholle hat am S-Abhang des Väsärhegy bei Csakvär die Schich- ten in der Richtung gelagert Str. N 73° O, F. 40° O und auf der Bergkuppe selbst Str. N 89° O, F. 38° N. In den Höhen von Szamärkö scheint die Schichtenrichtung noch mehr von der Hauptstreichungsrichtung abzuweichen. Hier lagern die Schich- ten Str. N 72° W, während sıe am Nagybükk in der Richtung Str. N 82° O, F. 33° N gelagert sind. Am SW-Abfall des Kotlöhegy bei Csäkvär gehen die Züge des Hauptdolomits in der Richtung Str. N 87° W, F. 38° N und östlich hiervon N 87° 0, F. 48° N und endlich an einem weiteren Punkt gemessen Str..N 88° O, F. 30° N. Besonders auffallend ist hier wiederum der schroffe Wechsel in der Neigung die- ser Schichtverbände. Der NO-Abfall des Kotlöhegy zeigt ein analoges Schichten- streichen von N 87° W, F. 38 N. Daß aber auch hier das Gestein außerordentlich verbrochen sein muß, zeigen unweit hiervon die entblößten Dolomitmassen, die unter dem außerordentlich steilen Winkel von 50° einfallen. Der Rücken des Täbor- hegy umfaßt Dolomitschichten, die nach NO in der Richtung ziehen Str. N 72° O, F. 25° N, Str. N 78° O, F. 22° N und auf dem Kulminationspunkte Str. N 72° O, F. 26° N. Auch die ihm südwärts vorgelagerten Bergmassen laufen in gleicher Rich- tung, also in einem Str. N 72° O, F. 25° N. Die östlich vom Täborhegy gelegenen Höhen der Wolfsgurgel brechen gegen das Csäkvärer Vorland in scharfen Felswän- den ab, diein der Richtung geschichtet sind Str. N 72° O, F. 31° N. Einen glei- chen konstanten Schichtenverlauf in dieser Scholle zeigt der Hauptdolomit in den schroff abfallenden Höhen bei Kozma. Von S nach N bewegt sich der Verlauf der Schichten in der Richtung Str. N 78° O, F. 20° N, N 72° O, F. 94° N, weiter an dem scharfen Knie mit dem diese Tafel östlich vom Dorfe Kozma nach NW setzt Str. N 72° O, F. 25° N und weiter an den Talhängen entlang Str. N 72° O, F. 25° N, sowie Str. N 78° O, F. 30° N und endlich Str. N 68° O, F. 22° N. Die Nord- seite dieser Tafel zeigt nur eine schlechte undeutliche Schichtung, die sich in den Grenzen hält Str. N 72° O, F. 31° N, Str. N 78° O, F. 32° N, Str. N 82° O» F. 31° N und endlich Str. N 89° O, F. 40° N. (149) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 149 Die einfachen Haupttafeln des Nordens. Mit der Einmündung des Kozmaer Längsbruches in das Quertal von Gesztes wird das Vertesgebirge zu einem einheitlichen Zug, der sich aus wenigen großen Schollen zusammensetzt, breite, durch Denudation tief gefurchte Plateaus, deren Haupterhebungen im SO liegen. Die den Doppelschollen nach NO folgende erste Tafel ist gegen den sich ihr in gleicher Richtung anschließenden folgenden Horst staffelförmig abgesunken und fällt in scharfen Flanken nach der anderen Seite ab. Im S und W begrenzt sie der vom Fanyental über Gesztes laufende Sprung, der sich mit dem von S kommenden Randbruch vereinigt und in NW-Richtung bis nach Vertessomlyö fortsetzt, eine scharfe Linie, mit der sich diese Gebirgsmasse aus der Somlyöer Ebene heraushebt. Die beifolgende Abbildung Fig. 15 gibt eine gute Vor- stellung von dieser Dislokation. Das rechts im Bilde gelegene Dorf ist Gesztes, oberhalb dem am Waldesrand der Bruch nach NW setzt. Die aus der Waldung aufragenden kahlen Felsmassen bestehen in ihrem unteren Teil aus Dachsteinkalk mit darüber gelagerten Partien eozänen Nummulitenkalkes. Die gleichartigen eozänen Ablagerungen bedecken den links im Bilde gelegenen bewaldeten Hügel und sind, wie man aus der Höhendifferenz erkennen kann, gegen diesen NO-Flügel abge- sunken. In den von dem Wald gebildeten spitzen Eck, das sich unweit der Mitte des Bildes heraushebt, trifft der Geszteser Sprung auf den vom S kommenden Randbruch und läuft nun, dem Waldsaume fol- gend, nach NW, wo er in der gerundeten, sich noch deutlich gegen den Horizont abgehenden Kuppe des Nagy-Somlyö endet. Der Staffel- bruch, der die Tafel im N begrenzt, hebt sich aus dem Landschafts- bilde des Vertes ebenfalls in ganz charakteristischer Form heraus, ähnlich wie dies auch bei den südlichen Querverwerfungen zu be- obachten war. Den Charakter solcher Dislokationen mag die beifol- gende Abbildung Fig. 16 wiedergeben. Sie stellt einen Teil der Staffelsenke bei Körtvelyes dar und zwar den Teil, der sich von dem Oberen Szt. Tamäser Acker bis gegen Kapberek erstreckt. Jenseits des Ackers am Waldrand setzt der Bruch in einer scharfen geraden Linie nach NW. Der mit Wald bekränzte Rücken, der sich silhouettenartig vom Horizont abhebt, bezeichnet den Schollenfirst, gegen den die vor- gelagerte Tafel abgesunken ist. Ihr flaches, in diesem Teil zu Acker- land umgewandeltes Relief besteht aus dem gleichen Hauptdolomit, wie er den vor ihm lagernden Kamm zusammensetzt. Diesem ist nach NW, also dort wo der Rücken flacher wird, obertriadischer Dachsteinkalk angelagert. Die besprochene quer zum Streichen der Schichten gestreckte erste Tafel wird durch kurze Randbrüche im WagysomiyohegI Yertessomiyo “ . Dachsteinkalk m: aufgel.Hauptnummulitenkaik 382 m Wer 45 FRANKLIN-T Fig. 15. Das Bergland des Vertes bei Gesztes. (151) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 151 O und N begrenzt. Die höchsten Erhebungen der Scholle bildet der Roßkopf (433 m) und Heuberg bei Gesztes, der langgestreckte Rücken des Hohen Berges (428 m) und im NW der Nagy-Somlyö (331 m). Das Grundgerüst dieser Scholle, deren Bau ein in Fig. 17 gegebenes Profil erläutern mag, besteht im wesentlichen aus einem mächtigen Zuge von Hauptdolomit und einer ebenso großartig entwickelten Zone des Dachsteinkalks, der hier in einer Breite von 6 kın ansteht. Dieses Gebiet muß also wieder ein Herd präeozäner Verwerfungen gewesen sein, wobei durch zahlreiche, gegenfallend streichende Verwerfungen die Rhätablagerung in paralleler Wiederholung zu dieser mächtigen Fig. 16. Staffelsenke bei Ober Szt. Tamäs. Anmerkung. Dachsteinmesz = Dachsteinkalk. Födolomit = Hauptdolomit. Masse aufgestaut wurde. Nur wenige Reste von Crinoidenkalk des Tithon sind dem Dachsteinkalk in einzelnen Partien angelagert. Num- malitenkalk bedeckt in großem Maße den ganzen NW-Teil der Scholle. Nur einzelne Höhen verraten aber den Untergrund dieses NW-Flügels. Denn die ganze Bergmasse ist hier mit einer ausgedehnten einförmi- gen Lößdecke überzogen, die den Gesteinsuntergrund verdeckt. Die Schichten der Triasablagerung streichen bei dieser Tafel ziemlich regelmäßig in der SW-—-NO-Richtung. Kleinere und größere lokale Verwerfungen rufen Abweiehungen hervor." 1 Der Dachsteinkalk zeigt in allen Gebieten nur eine undeutliche Schich- tung, die am Nagy-Somlyö der Richtung entspricht Str. N 48° O, F. 12° ? N. Bei Gesztes lagert der Dachsteinkalk am Roßkopf Str. N 48° O, F. 22° N, während am Szärer Brunnen die gleichen Schichten in der Richtung lagern Str. N 68° O, 152 [6] a Ss aypsmuod = 9 ‘uRzZo3lg q Jonıqpury Uauld yoınp Aoıy yane SO SPYFFOAqLBOSFne puesänpg nz pun uUBZolg Spne OydeLT Asjlom ur 9ffogaS ddp IsI yreyuoyıpnurumujdnef — zorE 2 © 3:52 B SR na" 59, = © SL 3 op! — [s:) B 2 - ® a3 © ei = = un Sean e$ E a = = Bo3=P = Bess Fey ne) er Eee) [=] er Er2 7 ® 2 Eraec.n [fe] Bi = 8 5 ® > N 2 an! = Q =} OH | =7 e 3 9: Ss rg ER =; DmEN, & Il o »: ie) mol 5 B = SıIEse83, oSESE 22 EI — Wen DRES TS 2-0 ya =>) "032950 . 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Denn im SO-Flügel der Tafel streichen die Schichten plötzlich von OÖ nach W und weichen somit von der vorherrschenden Lagerung erheblich ab. Es ist dies der- selbe Schichtenverlauf wie er auch den dieser Scholle vorgelagerten und bereits besprochenen Horst östlich von Kozma in so bedeutendem Maße auszeichnet. Dieselbe von der Hauptstreichungsrich- F. 20° N. Ähnlich liegen die Verhältnisse beim Hauptdolomit. Der Dolomit des Roten Berges bei Gesztes hat die Schichtenrichtung Str. N 55° O, F. 22° N und am Heuberg bewegt sich diese im NW-Teil in den Grenzen Str. N 63° O, F. 26°N, Str. N 52° O0, F. 19° N, auf der SO-Seite hingegen Str. N 68° O, F. 30° N, Str. N 72° Ospz2r Auf dem Plateau des Hohen Berges ist der Haupt- dolomit im NW-Teil in der Richtung gelagert Str. N 63° O, F. 22° N (unweit von Ober. Szent Tamäs), am S-Abhang Str. N 47° O, F. 20° N und etwas östlich hiervon Str. N 40° O, F. 21°N. Der Hohe Berg grenzt gegen den Heuberg bei Gesz- tes in einem Tal an Schichten, die in der Richtung lagern Str. N 58° O, F. 26° N, weiter abwärts Str. N 48° O, F. 29° N. An anderen Punkten Str. N 40° O, F, 30° N, Str. N 42° O, F. 31° N und plötzlich sich ändernd, Str. N 87° W, F. 50° N. Das Massiv bricht dann gegen das Fanyental mit Schichten ab, die in der Rich- tung lagern Str. N 88° O, F. 3° N ned Str. N 89° O, F.29° N. Endlich, ganz im O an den Gehängen der N-Seite des nach den Brunnen- äckern ausmündenden Tales, haben die Dolo- mitschichten die Richtung Str. N 87° W, F. 32° N, weiter ostwärts Str. N 82° W, F. 29° N und endlich Str. N 82° W, F. 25° N. Die NO-Flanke des Hohen Berges grenzt gegen das Massiv des Heuberges mit Schichten, die in der Richtung lagern Str. N 88° O, F. 26° N, Str.. N 82° O, F. 32° N und Str. N 88° O, F. 30° N. (153) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 153 tung des Gebirges abweichende Lagerung der Massen zeigt sich in vielleicht noch extremerer Form bei der nordwärts folgenden großen Haupttafel und zwar besonders in ihrem Östgebiet. Von einer siche- ren Feststellung der diese Lagerung hervorrufenden alten Bruch- Fig. 18. Gefalteter Grinoidenkalk des Tithon an der Kirche bei Vertessomlyö. linie kann selbstverständlich nicht die Rede sein, ist doch selbst der Nachweis der großen, die einzelnen Schollen trennenden alt- miozänen Dislokationen mitunter schwierig und keineswegs immer mit Sicherheit zu erbringen. Für den Gebirgsbau dieser Scholle sind von besonderem Interesse die wenigen Reste des Crinoidenkalkes des Tithon, wenn sie auch nur eine lokale Verbreitung haben und an der Zusammensetzung der Tafel keinen bedeutenden Anteil nehmen. Der 154 HEINRICH TAEGER (154) am Hosszühegy östlich von Verlessom!yö auftretende Crinoidenkalk zeigt eine deutliche Faltung. Seine Schichten lagern hier in der Streichungsrichtung des Gebirges,' fallen aber nach verschiedenen Seiten und unter viel flacherem Winkel ein. Ein weiterer Rest des Crinoidenkalkes liegt oberhalb des Dorfes Vertessomlyö an der Kirche. Auch hier haben wir den Kalk in der gleichen Faltung, die sehr deut- lich die vorstehende Abbildung Fig. 18 wiedergibt. Die tektonischen Verhältnisse dieser jurassischen Ablagerungen innerhalb der älteren und jüngeren Bildungen soll das untenstehende Profil Fig. 19 erläutern. Die bereits hervorgehobene Faltung dieses Crinoidenkalkes muß als eine rein lokale Erscheinung angesehen werden, die keineswegs zum Gesamtbau des Schollengebirges des Vertes in besonderer Beziehung steht. Wahrscheinlich verdanken diese Massen ihren welligen Charakter lokalen Bewegungen der Erdkruste, die mit der großen Gebirgsbewegung 404 Hosszuhegy 5 _ . T Vertessomlyo 300 or — Fig. 19. Profil durch das Bergland bei Vertessomlyö. 1 = Dachsteinkalk, 2 = Crinoidenkalk des Tithon, 3 = Hauptnummulitenkalk, 4 = Oligozän, 5 = Löß, 6 = Flugsand. kaum etwas zu tun haben. Es sind durch die Schwere der darüber lastenden Massen hervorgerufene Störungen, die dort eintraten, wo das Material noch plastisch genug war, um dem Drucke nachzugeben. Die Lagerungverhältnisse des die Tafel teilweise zusammensetzenden Nummu- litenkalkes sind infolge der undeutlichen Schichtung nicht mit Sicherheit klarzustellen. Er scheint auch hier im allgemeinen schwach einzufallen.” Die dieser ersten einfachen Scholle folgende große Haupttafel bildet einen vierseitigen Horst mit der höchsten Erhebung des gan- zen Gebirgszuges, dem Härsägy (483 m). Im OÖ bilden der Hosszühegy (323 m), der Steinberg (326 m) und der Heuberg (422 m) die höheren 1 In den Aufschlüssen des zwischen Kapberek und Vidämvär befindlichen Tales lagern die Schichten auf der SW-Seite Str. N 45° O, F.5° S, auf der NO-Seite Str: N 3° 0,T. 135°. = Genauere Resultate ließen sich nur in den Kalksteinbrüchen am Nagy- Somlyö gewinnen, wo die Eozänschichten in der Richtung lagern Str. N 40° W, F. 25° S sowie Str. N 46° W, F. 29° S. (155) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. Erhebungen, während im S die Lehne Körtvelyes (481 m) und im N der Me- szäroshegy (396 m) die Tafel mit größeren Höhen abschließen. Die tektonischen Ver- hältnisse dieser bereits in präeozäner Zeit so außerordentlich gestörten Tafel sind sehr verwischt. Die Beziehungen dieser Tafel zu den vorher besprochenen Gliedern sind aus dem in Fig. 20 gege- benen Profil ersichtlich. Im SO bildet der große Staffelbruch von Körtvelyes über Kapberek den Abschluß. Im O und W begrenzen den Horst ziemlich parallel verlaufende Randbrüche, Dislokations- linien, die aber infolge der Denudation der ehemaligen scharfen Bruchränder und durch die an sie angelagerten lockeren Bildungen sich keineswegs mehr aus dem Landschaftsbilde mit so charakteristischer Klarheit herausheben. Dem SO-Rand- bruch parallel lauft außerhalb des eigent- lichen Berggebietes anscheinend ein kur- zer Bruch von gleicher Tendenz, dem die Dolomitkuppe des Kuckukberges bei Szär und seine nordöstliche Fortsetzungen ihre Entstehung verdanken. Der Verlauf des nördlichen Randbruches, mit »wel- chem der Horst gegen das Tatabänyaer Kohlenbecken abfällt, ist nicht mit Si- cherheit festzustellen, wohl aber aus den bedeutenden Erhebungen in diesen Gebie- ten mit Wahrscheinlichkeit anzunehmen. An dem Abfall des Meszäroshegy im N kann man von oben nach unten immer weicher werdende Schichten verfolgen, Dachstein- kalk, Hauptnummulitenkalk und Molusken- kalk und -Mergel. Die weiche Masse dieser letzten Bildung konnte den charakteristi- schen Randbruch nicht in aller Schärfe erhalten. Denn Wasser und Luft ebneten die Abbrüche ein und Flugsandmassen NO ‚Szarıvssuhaäll, Kortvelyes 4öim ] > } | | zn a [9] £ (u) as nm oa + 0| = wi mn N N N Pa an = DS es o>| n nn Hundsriegel 415m Wolfstrieb SW Pusztaköhänyas Fig. 20. Profil VIII durch den nördlichen Teil des Vertes von Pusztaköhänyäs gegen E. St. Szär (parallel zum Streichen der Schichten). Das Profil zeigt deutlich, daß das Gebirge von NO nach SW in zahlreichen Staffelbrücben abfällt. Während bei der nördlichsten -Richtung gestellt ist und die Schichten sich deutlich gegen Norden senken, Tafel das Streichen der Schichten mehr in die OW zeigt die südlichste Tafel einen sy - srichtung des Gebirges im wesentlichen entspricht. Schichtung sich etwas der OW-Linie zu nähern, während sie im von NÖ nach SW verläuft. Schotter und Löß erfüllen meistens die tiefsten Teile des Gebirges. Oo Oo Schotter und Gehängelehm. — Anmerkung. Szenahegy = Heubeıg, Magas he Berg, Szäri vas. all. = Eisenbahnstation Szär. Schichtenverlauf, welcher der Hauptstreichun Hoher Bei der mittleren Scholle scheint gegen SW das Streichen der nördlichen Teil ziemlich regelmäßig 1 = Hauptdolomit, 2 = Terra rossa, 3 = Löß, 4 = 156 HEINRICH TAEGER (156) überzogen das Gebiet mit einer gleichmäßigen Hülle. Es scheint, daß auch außerhalb dieses Horstes die obertriadische Grundmasse im NW in einer Lokalscholle durch tektonische Bewegungen emporgehoben wurde, nämlich im Gebiete des Müta- und Köveshegy, die in ihrer zutage tretenden Masse aus Nummulitenkalk bestehen und daher als Klippen bereits aus dem Eozänmeer herausgeragt haben müssen. Die Grundmasse des vielfach durch Talengen und Höhen gegliederten Horstes besteht aus Hauptdolomit mit Dachsteinkalk der Obertrias in Wieder- holung und aus daran angelagertem Eozän. Die Schichten des Haupt- dolomits sind im SO gut erschlossen. Sie streichen in der Richtung von O nach W. Im Randgebiete, am Heuberg bei Szär, ist durch eine große Dislokation die Schichtenlagerung extrem geändert. Die Schichten verlaufen hier geradezu senkrecht zu der SO—NW-lichen Streichungs- richtung." Der Dachsteinkalk gewährt nur an wenigen Punkten Ein- blick in seine Lagerungsverhältnisse. Der südöstliche Zug scheint aus Schichten zu bestehen, die ähnlich wie der Hauptdolomit im wesent- lichen in der Richtung von W nach OÖ streichen,” nach W zu aber in die Hauptstreichungsrichtung NO—SW zurückkehren.” Die Lagerungsver- hältnisse der obertriadischen Absätze im NW-Teil der Haupttafel sind infolge ungünstiger Aufschlüsse nicht genauer zu ermitteln. Das gleiche gilt von den den ganzen N in einem breiten Zuge mantelförmig um- hüllenden Eozänabsätzen, deren Schichtenverlauf nur an wenigen Punkten sich feststellen ließ.* 1 Am S-Abfall des Heuberges bei Szär lagern die Schichten des Haupt- dolomits in der Richtung Str. N 67° W, F. 31° N, weiter Str. N 67° W, F. 30° N und auf der Spitze Str. N 57° W, F. 22° N. Der W-Abhang des Heuberges führt Dolomitschichten in gleicher Lagerung und zwar Str. N 47° W, F. 40° N; Str. N 47° W, F. 40° N; Str. N 55° W, F. 34° N. Auf der Höhe des Kammes im südlichen Teil des Szälasberges geht das Streichen der Schichten noch mehr in die N--S-Richtung über. Sie lagern hier Str. N 32° W, F. 23° N; Str. 57° W, F. 28° N. Dieser von den allgemeinen tektonischen Verhältnissen ganz abweichende Verlauf der Schichten wird plötzlich wieder nach der Höhe von Körtvelyes in die Normal- stellung einigermaßen zurückgeführt, ähnlich wie dies bereits in der ersten Haupt- tafel, im Gebiet des Heuberges und des Hohen Berges, der Fall war. Die Schichten lagern hier Str. N 81° O, F. 35° N; N 87° O, F. 28° N und am Triang.-Punkt 481 Str. N 77° O, F. 29° N. Die gleiche Schichtenrichtung zeigen auch die durch einen Einschnitt entblößten Südabhänge des Kalkofenberges nordöstlich von Körtvelyes; hier Str. N 88° O F. 30° N. 2 Bei Alsöcsäkäny ist der Schichtenverlauf im Dachsteinkalk Str. N 72° W, F. 25° N und bei Kapberek, wo sehr schöne Aufschlüsse vorhanden sind, Str. N 87° W, r..132.0: 3 Am Hosszühegy lagern die Schichten des Rhät Str. N 57° O, F. 18° N. * Auf dem Wege von Alsöcsäkäny nach Felsögalla ist rechts vom Wege ein PO UEE EREEEN \ (157) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 157 Gegen NO erhebt sich eine neue Haupttafel, die ihre höchsten Gipfel im Kalvarienberg bei Felsögalla (324 m) und Potaschberg (292 m) besitzt. Gegen SW fällt sie in einem scharfen Bruch gegen die Ort- schaft Felsögalla ab, während sie anscheinend gegen die ihr NW vor- gelagerten Höhen des Nagy Keselyö und Sätorhegy abgesunken ist. Jedenfalls muß wohl das von der Eisenbahn durchschnittene Tal, das von Szär nach Alsögalla läuft, als ein Bruchtal angesehen werden. Freilich sind hier die tektonischen Verhältnisse außerordentlich kom- pliziert, indem die Massen des Kalvarien- und Potaschberges durch zahlreiche präeozäne Brüche stark zertrümmert worden sind und durch neuerliche altmiozäne Störungen eine weitere Änderung in ihrem Auf- bau erfahren haben. Das muß aus der ganz verschiedenartigen Lage- rung der die Tafel zusammensetzenden Dolomit- und Kalkmassen ge- schossen werden, die hier außerordentlich gestört sind. Im all- gemeinen bewegt sich aber das Streichen der Gesteinsschichten, wenn man von diesen Störungszonen absieht, in der normalen Hauptrichtung NO—SW.! Der Nummulitenkalk ist den älteren Bil- dungen mantelförmig an- und aufgelagert, denn am NW-Abhang des Kalvarienberges streichen seine sehr undeutlich geschichteten Mas- sen in der Richtung von N nach S oder NÖ nach SW und fallen nach N ein.” Am SO-Abhang hingegen streichen sie zwar in dersel- Aufschluß im Nummulitenkalk. Die Schichten verlaufen hier Str. N 37° W, F. 22° N. Der Eozänkalk des Mütahegy und Köveshegy lagert fast horizontal, Str. N 38° O, F. 6° N. 1 Der Hauptdolomit am Kalvarienberg lagert an der Spitze in der Richtung Str. N 48° O, F. %0° N und im südlichen Teil des Potaschberges verlaufen die Schichten Str. N 13° O, F. 30° N. Mannigfache Änderungen der Schichtenlagerung lassen sich überall verfolgen. Ebenso verschiedenartige Verhältnisse walten beim Dachsteinkalk vor. Diese sind besonders gut in den Steinbrüchen an dem S- und -W-Abhang des Kalvarienberges zu beobachten. Überall ist das Streichen und Fal- len der Triasschichten in den einzelnen Aufschlüssen verschieden. In dem ersten, oberhalb Felsögalla gelegenen Steinbruch verlaufen die Dachsteinkalkschichten in der Richtung Str. N 72° O, F. 10° N, weiter westlich in einem zweiten Aufschluß Str. N 57° W, F. 15° N, Str. N 62° W, F. 10° N und in einem unweit des Bahn- hofes von Felsögalla gelegenen Steinbruch lagern die Schichten Str. N 72° W, F. 10° N. Am NW-Abhang des Kalvarienberges durch die Eisenbahnlinie angeschnit- ten, gehen die Schichten in der Richtung Str. N 72° O, F. 20° N, während auf dem Kalvarienberg selbst der Dachsteinkalk in der Hauptrichtung Str. N 48° O, F. 20° N gelagert ist. Mit dieser Schichtenrichtung setzen die Massen jenseits der Eisenbahn nach NW weiter. Der dem Bahnhof von Felsögalla gegenüberliegende Steinbruch zeigt auch die gleiche Lagerung der Schichten des Daehsteinkalkes, nämlich Str. N 53° O, F. 10° N. “Bir. .N.42°_ W, FB: 90°.N, Str. N:10°. W,. E..7°. N2, .Str..N:. 58° 0, F. 18@.N, Str. N 23° O, F. 18° N, sehr unsichere Resultate deren Verschiedenartigkeit auf undeutliche Schichtungen und auf lokale Störungen zurückzuführen sein mag. 158 HEINRICH TAEGER (158) selben Richtung, fallen jedoch nach S ein.! Die Masse dieser Tafel ist durch Niederungen vielfach gegliedert und von Löß und Flugsand in größerem Maße bedeckt. So besteht der ganze OÖ aus einer mäch- tigen einförmigen Lößdecke, die in einzelne Hügel gegliedert ist. Wenn das Vertesgebirge mit dieser Tafel geographisch auch abschließt, so sind die gleichen tektonischen Grundzüge noch weiter nach NW zu verfolgen. Jedoch erübrigt sich eine genauere Betrach- tung der dort herrschenden geologischen Lagerungsformen umsomehr, als quarternäre Bildungen nun mehr und mehr an Raum gewinnen und damit das Bergland in diesem Teil für tektonische Fragen weni- ger Interesse bietet. Es mag zum Schluß nur bemerkt werden, daß zwei große Querbrüche diese Massen durschsetzen, eine kleinere Dis- lokation am SW-Abfall des Nagy-Somlyö und weiterhin die große Bicske—Tarjäner Spalte, womit das dem Bergland des Vertes vielleicht noch zuzurechnende Gebiet seinen Abschluß findet. Bild der Becken- und Randgebiete. Die Tatabanyaer Braunkohlenmulde. Von mesozoischen Dolomit- und Kalkmassen in einem weiten, mächtigen Ring umschlossen, zieht sich im N des Vertesgebirges die große Braunkohlenmulde von Tatabänya hin, nach NW geöffnet und sich hier bis gegen die Donau hin verflächend, nach O immer enger werdend, um im Tal des Tiefen Grabens bei Felsögalla zu enden. Gegen SW schließen dieses Becken die Höhen des Nagy-Somlyö bei Vertessomlyö, nach S der Rücken des Meszäroshegy ab. Gegen SO begrenzen die Gipfel des Kalvarien- und Potaschberges bei Felsögalla und gegen NO und N die Berge des Gerecse die Tatabänyaer Braun- kohlenmulde. Alttertiäre, diluviale und alluviale Absätze haben das ganze Becken ausgefüllt. Die durch den Tatabänyaer Kohlenbergbau nieder- gestoßenen Schächte und Bohrlöcher, die Aufschlüsse, die durch Ab- grabung der anstehenden Massen an den Versatzschächten entstanden sind, das große bergbauliche Unternehmen eines Tagbaues zur Gewin- nung der gegen N dicht unter Tage streichenden Kohlenflöze gewähren einen guten Überblick über die Lagerungsverhältnisse der das Braun- kohlenbecken erfüllenden Schichten. Unmittelbar auf der Sohle der Triasmulde lagern Süßwasser- 1 Str. N 21° O, F. 20° S, Str.. N 28° 0, E. 2° S, Str. N 25° DR (159) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES, 159 mergel, denen ein durchschnittlich 10 m mächtiges eozänes Kohlen- flöz folgt. An vielen Stellen fehlt der Süßwassermergel und die Kohle ruht unmittelbar auf Triaskalk. Das Kohlenflöz hat in seinen liegen- den, sowie stellenweise auch in seinen höheren Schichten schwache Schiefereinlagerungen. Die Lagerung dieser Schichten ist aus den ver- schiedenen Bohrungen und Schürfungen und aus dem Bergbau von Tatabänya, Alsögalla und Bänhida genügend bekannt geworden. Danach sind die tiefsten kohlenführenden Schichten der Tatabänyaer Braun- kohlenmulde halbmantelförmig gelagert. Mitunter waren die Massen größeren Senkungen und Hebungen ausgesetzt und wurden an mehre- ren Stellen und öfters auch auf ansehnliche Tiefen verworfen. Die beigebenen Profile? mögen die Verhältnisse näher erläutern. Das erste ET ee Fig. 21. Streichender Schnitt zwischen den Bohrlöchern Nr. 33 und Nr. 29. Profil, Fig. 21, zeigt einen zwischen den Bohrlöchern Nr. 33 und Nr. 29 konstruierten Flözdurchschnitt, der in der Streichungsrichtung der Schichten gehalten ist. Ein quer zum Streichen des Kohlenflözes gehaltenes Profil zwischen den Bohrlöchern 17 und 21 in Fig. 22 —_rt Fig. 22. Zwischen den Bohrlöchern 17 und 21 dem Verflächen nach genommenes Flözprofil. erläutert ebenfalls gut die mannigfachen Störungen, die diese Schichten ‚erfahren haben. Die Verwerfungen sind in der Regel jedoch mehr lokaler Natur und gehen über den Betrag von 2? m kaum hinaus. Man hat diese einzelnen verworfenen Flözpartien bergbaulich durch drei von einander unabhängige Schächte aufgeschlossen. Das Streichen und Fallen des Braunkohlenflözes ist infolge der zahlreichen Verwer- fungen und der halbmantelförmigen Lagerung überall wechselnd. Das Streichen schwankt von N 30° W bis N 30° O. Im Tagbau von Tata- bänya fallen die Schichten sehr schwach ein und zeigen ein undeut- 1 Diese Profile und einige Angaben von geologischem Interesse sind dem trefflichen bergmännischen Schriftchen von L. LimscHAuEr: Der Alsögalla—Bän- hidaer Braunkohlenbergbau (Berg- und Hüttenmännisches Jahrb. Bd. I, Heft 4) entnommen. 160 HEINRICH TAEGER (160) liches Streichen von N 35° O F. 4° S. In anderen Teilen der Kohlen- mulde ist das Einfallen bedeutend steiler und geht wie im südlichen Teil des Herzschachtes bis 13°, ja kann sogar 18° erreichen, während an anderen Stellen die Kohlenschichten fast horizontal liegen. Dem- entsprechend haben auch die darüber lagernden eozänen Beckenabsätze ähnliche Störungen erfahren. Die diese lokalen Verwerfungen veran- Fig. 23. Schichtenfolge im Tagbau von Tatabanya. F Flugsand, L Löß, S oligozäner Sand (1 m mächtig), O Operculinaschichten (12 m mächtig), B untere Brackwasserschichten (5 m mächtig), K Braunkohlenflöz (10 m mächtig). lassenden Kräfte müssen vertikal und tangential gewirkt haben; denn nur auf diese Weise lassen sich die einzelnen kleinen in verschiedenen Richtungen erfolgenden Störungen erklären. Die eozänen Absätze der Tatabäanyaer Braunkohlenmulde keilen im N, OÖ und S an den Berg- lehnen aus. Die Ausdehnung des Kohlenflözes erstreckt sich demzu- folge, soweit Tiefbohrungen ihr Vorhandensein feststellen konnten, auf über 19 km? in der Tatabänyaer Braunkohlenmulde. In ähnlicher Weise wie die Süßwasserschichten mit Braunkohlen- (161) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 161 flözen haben auch die sie überlagernden höheren brackischen und marinen Eozänabsätze der Tatabanyaer Braunkohlenmulde eine bedeu- tende Verbreitung. Besser, als die oft unsicheren Angaben nach Bohr- proben, gewähren im Aufbau clieser Schichten einen Einblick die zahl- reichen Aufschlüsse, die durch den Tagbau von Tatabänya und durch die Versatzschächte I, II, III zwischen den Zweier- und Dreierschacht NW | | so Fig. 34. Schichtenfolge im Tagbau von Tatabanya. F Flugsand, O Operculinaschichten, B untere Brackwasserschichten, K Braunkohlenflöz, gegeben sind. Die Schichtenfolge im Tagbau von Tatabänya mag durch die beigegebenen Abbildungen Fig. 23 und 24 erläutert werden. Zu unterst lagert, in einer Mächtigkeit von 10 m aufgeschlossen, das große Braunkohlenflöz. Darüber folgen dunkelfarbige Tone, die unteren Brackwasserschichten (Zone des Cerithium Hantkeni), in einer Mäch- tigkeit von 5 m. Sie werden durch eine 1 m mächlige, ziemlich fossil- leere Sandsteinbank abgeschlossen. Hierauf folgt der gleichmäßig blau- grau gefärbte, hellere Operculinategel (Zone des Nummulites subpl«- nulatus), der in etwa 12 m Mächtigkeit aufgeschlossen ist. Es sin: Mit:. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XVII. Bd. 1. Heft. 11 162 HEINRICH TAEGER (162) einförmige, deutlich geschichtete, bis '/’. m starke Bänke mit verstei- nerungsführenden Schichten, in denen namentlich Zähne von Squa- liden vorkommen. Darüber folgt oligozäner, versteinerungsleerer Sand mit eingeschwemmten Nummuliten, der dem Komplex der Peetunculus obovatus-Schichten angehört. Seine Stärke ist nur gering und geht über Ya m kaum hinaus. Endlich folgen Löß mit Landkonchylien und Säugetierresten, sowie mächtig entwickelte Flugsandmassen. Nach NW S N Sd8% [(j S SH Bene 2 S%= SPSFSESS oo Ss n'S ESISSN E55 BR T- ERS. ZESER „N#S ei > Em ° un SoRS ssäs "o8 nos no—sS Sg ı ERE Ss ® 382 > _ vo 252 DES 238 On Fig. 25. Schichtenfolge im Aufschluß am Versatzschacht I Tatabänya. St = Süßwasserton mit = = Ta £ IE Se a s = S Pan ae a a S25 |) K=Kalksandstein mit Ano- PA=EcS) nus USW. nrS F nn 23-2 r B . o8- mia tenuistriata. EE=E: Nm = Mergel mit Num. stri-- 52 St = Bißwasserton SE Sm z < = ER, =) Pflanzenabdrücken. zu (links im Bilde), gegen den Gerecse hin, werden die im Tagbau aufgeschlossenen eozänen Schichten schwächer und der Löß und Flug- sand gewinnt an Mächtigkeit. Es keilen die Schichten nach dieser Richtung hin also aus. Die Aufschlüsse bei den Versatzschächten I], II und III ergänzen das Bild der Schichtenfolge in den Beckenabsätzen der Tatabänyaer Braunkohlenmulde nach oben. Denn hier sind bereits die über den Operculina-Schichten lagernden oberen Brackwasser- Schichten (Zone der Congeria eocaena), die marinen Nummulitentone und -Mergel (Zone des Nummulites striatus, Lucasanus, perforatus, complanatus) und die marinen Molluskenschichten (Zone der Crassa- (163) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 163 tella tumida) angeschnitten. Versatzschacht I (Fig. 25) zeigt im wesent- lichen die höchsten Absätze der oberen Brackwasserschichten und die tieferen Partien des marinen Nummulitentones und -Mergels. Süß- wasserton mit lederartigen Dikotyledonenblättern, unterbrochen von einem 1 m mächtigen Kalksandstein mit zahlreichen Anomien, dem wieder eine /a m mächtige Süßwasserschicht folgt, bilden das Liegende und bezeichnen den höchsten Horizont der oberen Brackwasserschich- S Fig. 26. Aufschluß am Versatzschacht III Tatabänya. A = Süßwasser ?-Ton (versteinerungsleer) — — — -— -- — | Obere Brackwasser- B = Harter, sandiger Mergel mit Congeria eocaena_ — — | schichten € =Ton mit Nummulies striatus — - - - - — — — — D = Mergel mit Nummulites striatus u. Lucasanus... — —. Mariner Nummuliten- E = Mergel mit Nummulites complanatus, perforatus, Lu- ton und -Mergel BONS HU SSESTIOTUSSE ee Ne u ten. Sie müssen zu ihnen gerechnet werden nach dem Einfluß des süßen Wassers, der sich in diesen Schichten immer noch geltend macht. Darüber lagern gelbe Mergel unterbrochen von dunklen Tonen mit zahlreichen kleinen Nummuliten, die im wesentlichen den Arten N. striatus und seltener N. Lucasanus angehören. Sie bilden das Liegende des marinen Nummulitentones und -Mergels. Versatzschacht II in Fig. 26 zeigt eine ähnliche Schichtenfolge. Die Absätze sind in einer Mächtigkeit von ca. 11 m aufgeschlossen. Die tiefsten Lagen werden auch hier von den oberen Brackwasserschichten gebildet. 11* 164 HEINRICH TAEGER (164) Herabgeschwemmte Ton- und Sandmassen haben das Profil jedoch einigermaßen verwischt. Jedenfalls entsprechen die tieferen, 7 m mäch- tig aufgeschlossenen Absätze im wesentlichen den gleichen Schichten, wie sie am Versatzschacht I angeschnitten sind. Darüber folgt nun als höherer Horizont ein 4 m mächtiger, gelber Mergel mit einer außer- ordentlichen Fülle von N. perforatus, N. complanatus und N. Lucasa- aus, — Schichten, die dann in dem links vom Wege nach der Bergbau- NW so Fig. 27. Schichtenfolge im Aufschluß am Versatzschacht II. M = Marine Molluskenschichten. S = Süßwasserton. N= Ton mit Num. complanatus, perforatus, Lucasanus. kolonie Tatabänya gelegenen Versatzschacht II als tiefstes Niveau wiederkehren. Wir gelangen bei diesem letzten Aufschluß (siehe Fig. 27) immer mehr in die Hangendschichten und es folgt auf den gelben Nummulitenmergel ein dunkelblauer Ton mit den gleichen angeführten Nummuliten, welche die Schichten in ungeheurer Masse erfüllen. Da- zwischen mischen sich bereits vereinzelt Korallen und, nach oben immer häufiger werdend, Mollusken, die einen Übergang nach den marinen Molluskenschichten vermitteln. Ein 1 m mächtiger Süßwasser- ton schließt diese Schichten des marinen Nummulitentones und -Mer- gels nach oben hin ab. Es folgen nun die eigentlichen marinen (165) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 165 Molluskenschichten, ein gelbbrauner Mergel mit zahllosen Resten von Lamellibranchiaten und Gasteropoden. Geben bereits die erwähnten Aufschlüsse der Versatzschächte ein ziemlich vollständiges Bild von den Eozänablagerungen der Tatabänyaer Braunkohlenmulde, so wird es noch ergänzt durch jene Gebiete, wo die Schichten direkt zutage treten. Die Opereulinaschichten, die oberen Brackwasserabsätze der marinen Nummulitentone und -Mergel, sowie die marinen Molluskenschichten stehen im Gebiete von Tatabanya und Felsögalla mehrfach an. An die vom Hauptnummulitenkalk gekrönten Triasriffe des Müta- und Köveshegy, die ihre Entstehung in der Tata- bänyaer Braunkohlenmulde wahrscheinlich lokalen, präeozänen Auf- brüchen verdanken, lagert Oberculinategel. Die eozänen Beckenabsätze keilen um diese Riffe, also lokal, aus. Nach SO hingegen, nach der Felsögallaer Bucht und gegen den Meszäroshegy, gewinnen die höheren Eozänschiehten an Raum, um endlich in der Nähe der Küste mehr kalkigen Bildungen, dem oberen Molluskenkalk und -Mergel und dem Hauptnummulitenkalk, Platz zu machen. Die tieferen Süßwasserschich- ten, die brackischen marinen Tone und Mergel, von Flugsand meist bedeckt, gehen nach dieser Richtung hoch hinauf, um erst in den höheren Abhängen des Meszäroshegy — wie Bohrungen ergeben haben — auszukeilen. Ein schematisches Normalprofil durch diese Eozänabsätze im Gebiete von Felsögalla mag die Lagerungsverhältnisse näher erläutern (siehe Fig. 28). Im südwestlichen Teil der Mulde, im Gebiete des Tiergartens nördlich von Vertessomlyö, haben wir ein weniger abwechslungsreiches Bild. Oberflächlich aufgearbeiteter Pectun- culussand überdeckt hier die eozänen Beckenablagerungen der Mulde von Tatabänya. Nur 15 km westlich von Sikvölgy Puszta, also im süd- lichsten Teil des Tatabänyaer Beckens, sind durch einen Stollen die oberen Brackwasserschichten angeschnitten. Auch hier müssen wir die gleichen eozänen Beckenabsätze im Liegenden vermuten. Aber diese Massen erreichen nach NW hin rasch ihr Ende und Bohrungen nach Süßwasserschichten mit Braunkohlenflözen bei Sikvölgy Puszta selbst blieben resultatlos.” Ähnlich wie im SW der Tatabänyaer Braunkohlenmulde bereits oligozäne Sande abgelagert sind, finden sich auch im NO oligozäne Schichten in einer Lokalmulde zwischen dem Kalvarien- und Potasch- berge bei Felsögalla. Die Verhältnisse liegen hier so, daß auf den von Hauptnummulitenkalk zum Teil mantelförmig überzogenen Triasschich- ten oberoligozäne Süß- und Brackwasserschichten lagern, Tone mit 1 Vergl. LiTscHAvErR : Der Alsögalla—Bänhidaer Braunkohl.-Bergb. 1. ce. p. 5. 166 HEINRICH TAEGER (166) Braunkohlenflözen, helle Tone mit Pflanzenabdrücken und brackische Gerithienschichten. Das Ganze bedeckt oligozäner Peetunculussand, der hier oberflächlich in Flugsand aufgearbeitet ist. Weiter gegen O bildet Löß die Decke. Diese lokale oligozäne Braunkohlenmulde wird im W durch die Höhen des Kalvarien- und Potaschberges abgeschlossen. Hier keilen die Schichten aus, wobei kleine Partien direkt zutage treten, wie am S-Abhang des Kalvarienberges, wo oberoligozäner, NO b a sw Fig. 28. Schematisches Normalprofil durch den SW-Abfall des Kalvarienberges bei Felsögalla gegen die Tatabänyaer Braunkohlenmulde. 1. Süßwasserton mit Braunkohlenflözen, 2. Brackwasserschichten mit Cerithium Hantkeni, 3. Marine Operculinaschichten mit Num. subplanatus, 4. Obere Brack- wasserschichten mit Congeria eocaena, 5. Mariner Nummulitenton und -Mergel, 6. Marina Molluskenschichten, 7. Löß und Flugsand (aufgearbeiteter Pectunculus- sand), 8. Hauptnummulitenkalk. «a Vermutlicher präeozäner Bruch, b mutmaßlicher altmiozäner Bruch. T obertriadisches Grundgebirge. heller Ton mit Pflanzenabdrücken, auf Hauptnummulitenkalk gelagert, ansteht. Nach OÖ scheint die Braunkohlenmulde bei Nemetegyhäza eine Fortsetzung zu finden. Denn hier wurden die gleichen oligozänen Ab- sätze erbohrt. Dort, wo die Tatabanyaer Braunkohlenmulde gegen NW an der W-Seite des Gerecse sich gegen die Donauniederung senkt, bilden diluviale und alluviale Massen, Löß und Flugsand, die Decke. Bei Tatabänya, wo Löß und Flugsand zum Versatz der abgebaulen Stollen (167) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES, 167 des Kohlenwerkes dienen, sind diese Massen vielfach aufgeschlossen. Der Flugsand, unterlagert von Löß, hat hier eine durchschnittliche Mächtigkeit von 20 m, während Löß in etwas geringerer Stärke vor- handen ist. Einzelne Bohrungen haben jedoch diese jüngsten äolischen Ablagerungen, den Flugsand, lokal in einer Mächtigkeit von über 100 m angetroffen.! Der in diesen Gebieten die Mulde ausfüllende Löß ist meist typischer Landlöß. Dort, wo er den oligozänen Pectunculussand bedeckt, muß er jedoch lokal an feuchteren Stellen niedergeschlagen sein, da der hier niedergehende Staub von den lockeren, sonst hin und her wan- dernden oligozänen Sandmassen nicht weggeweht wurde. Hier sind die Lößmassen auch reich an Kalk und kohlensaurem Natron. Hand in Hand damit geht eine kompaktere Struktur. Der Löß hat alsdann eine wasserführende Wirkung. In dieser Eigenschaft ist er im Tagbau von Tatabänya aufgeschlossen. Der Löß von dieser Beschaffenheit ist ziemlich alt, im allgemeinen wesentlich älter, als die gleichen Abla- gerungen in anderen Gebieten des Vertes. Die langgestreckten und von Flugsand überdeckten Lößinseln der Tatabänyaer Braunkohlenmulde und die Längserstreckung der Hügelzüge des Flugsandes verläuft hier quer zum Streichen der Schichten des Grundgebirges. Diese Ausdehnung der Hügelzüge steht im Einklang mit der Abflußrichtung der Gewässer. Die allgemeinen Neigungsverhältnisse des Bodens, der sich nach NO stetig senkt, und die nach dieser Richtung gelenkten Abflüsse der Regenwasser haben also im Verein mit der herrschenden Windrich- tung den Verlauf der Hügelzüge bedingt. Die Flugsandmassen erfüllen lockere Sandgebiete, die in ihrer Ausbildung an Dünen erinnern. Erst die fortschreitende Bodenkultur hat diese Bezirke einigermaßen befesti- gen können. Das Gesztes—Somiyoer Becken. Nach seiner Oberflächenbeschaffenheit scheint das Gesztes— Somlyöer Becken eine nach SW, W und NW geöffnete Mulde darzu- stellen, die nur gegen NO, O und SO mit den Kalkmassen des Grund- gebirges in den Höhen des Nagy-Somlyö, des Roßkopfes, des Roten Berges, des Meszäroshegy und der Jägerriegel begrenzt erscheint. Aber bereits im Gebiete südlich. von Vertessomlyö treten die Massen des Grundgebirges an die Oberfläche, indem hier Cephalopodenkalke des Barr&me in einem Wasserriß anstehen. Weiter westwärts hiervon, in der Gegend von Puszta Majk, haben Bohrungen im Flugsand bereits I Nach einer gütigen Mitteilung von Herrn Bergrat RanzınGEr. 168 HEINRICH TAEGER (168) in geringer Tiefe den obertriadischen Dachsteinkalk angeschnitten und etwas weiter südöstlich hiervon, bei Biborka, taucht Hauptnummuliten- kalk, der gewöhnlich als Küstenbildung den Triasschollen an- und aufgelagert ist, aus der Flugsandbedeckung heraus. Alle diese Momente legen die Vermutung nahe, daß die Mulde von Gesztes zur Eozänzeit nach dieser Richtung einigermaßen geschlossen war und daß wir es also mit einem typischen Becken zu tun haben. | Wie die Absätze innerhalb des Beckens gelagert sind, läßt sich nur annähernd wiedergeben. Genauere Daten werden erst die hier seinerzeit vorgenommenen Bohrungen ergeben. Obertriadischer Dach- steinkalk, an den sich vielleicht stellenweise dem Tithon angehörige Crinoidenkalke lagern, die bei Vertessomlyö zutage treten, und endlich CGephalopodenkalke des Barr&me, die in dem Gebiete dieser Senke in den Wasserrissen aufgeschlossen sind, diese mesozoischen Schichten bilden jedenfalls den Untergrund. Es folgen weiter eozäne Ablagerun- gen, die an den randlichen Teilen des Beckens zutage treten. So findet sich Fornaer Ton und Mergel mit Nummulites Lucasanus, perforatus und complanatus nordwestlich von Gesztes zwischen dem Dintlberg und dem Roßkopf an der Chaussee von Gesztes nach Somilyö. Das Liegende bildet brauner Tegel mit Melanatria auriculata, Cerithium Hantkeni und anderen Formen. Darüber folgt eine dünne Schicht mit feinen Schalen von Anomia (Paraplacuna) gregaria und endlich bil- den das Hangende sehr grobe Schotter, die dem Mediterran an- gehören. Die Eozänabsätze der Mulde werden in den Randgebieten von Hauptnummulitenkalk abgeschlossen, der den triadischen Massen diskordant auf- und angelagert ist. Über den Eozänschichten folgen im Gesztes—Somlyöer Becken nun oberoligozäne Absätze. Ihr Liegendes bildet ein 2 m mächtiges Kohlenflöz. Darüber lagern Tone und Sande mit gelegentlichen Schotterbildungen, die Gerithium margaritaceum führen. Es folgen Schotter und Sandsteine in Verbindung mit Tonen, die der Zone .des Pectunculus obovatus angehören. Sie bilden den Abschluß der oberoligozänen Ablage- rungen in der Mulde von Gesztes—Somlyö. Diese letztgenannten Bil- dungen treten auch in manchen Gebieten des Beckens direkt zutage, wie am SW-Abfall des Nagy-Somlyö auf dem von Vertessomlyö nach Felsögalla führenden Fußwege. Die Schichten des Pectunculussand- steins sind hier anscheinend durch starke Lokalbrüche sehr gestört und zeigen die Richtung Str. N 40° W, F. 11° S; besser sind die oligozänen Absätze dicht bei Vertessomlyö an der nach Gesztes füh- renden Straße aufgeschlossen. Hier haben wir folgendes Profil, das beistehende Skizze in Fig. 29 näher erläutern mag. Zu unterst liegt (169) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 169 grünlichblauer heller Tegel, der eine linsenförmige Einlagerung in dem Sandstein darstellen dürfte. Der auf ihn folgende oligozäne Sandstein erinnert in seinem ganzen Habitus deutlich an die Schichten mit Pectunculus obovatus in anderen Gebieten. Mit einer Mächtigkeit von ‘/a m bedeckt ihn ein versteinerungsleerer Tegel und endlich folgt, in einer Stärke von 3 m aufgeschlossen, grober Sand mit srößeren Schotterstücken. Die Schichten verlaufen in der ungefähren Richtung Str. N 33°0, F. 5° S. Das Oligozän ist also hier anscheinend durch die altmiozäne Bruchperiode nicht wesentlich gestört. Die gleichen Schichten treten auch noch bei Puszta Majk auf und sie finden sich ul III I| \ LUD LUG IM ! im o ° 0 a, 0, ° Q Fig. 29. Aufschluß im Oligozän dicht bei Vertessomlyo. A Ton, B Sandstein, € Sand mit Tonschmitzen und Konglomeraten, D Humus. weiterhin als sandsteinartige Konglomeratmassen in den von Gesztes nach Vertessomlyö laufenden Wasserrissen aufgeschlossen. Das Han- gende dieser Sande, Sandsteine und Konglomerate im Gesztes—Som- lyöer Becken bilden weit ausgedehnte, aber nur schwach entwickelte, grobe Gerölle mit verkieselten Hölzern, die weite Ackerflächen beson- ders am S-Abfall des Hosszühegy bedecken. Wahrscheinlich gehören sie bereits der zweiten Mediterranstufe an. Auch der Flugsand über- zieht diese tertiären Schichten des Gesztes—Somlyöer Beckens in grö- ßerem Maße. Teilweise ist er noch quartären Alters, da er mitunter in engem Zusammenhange mit Löß steht. In einem Aufschlusse zwi- schen Steinriegel und Meszäroshegy bei Gesztes lagert zu unterst oli- gozäner Sand, darüber folgt, nur schwach entwickelt, Löß, der nach oben zu in Flugsand übergeht, mit typischen Lößkonchylien. Während 170 HEINRICH TAEGER (170) der Flugsand im Gesztes—Somlyöer Becken weite Flächen bedeckt, beschränkt sich der Löß auf die südlichen Bergabhänge des Hosszü- hegy und auf wenig ausgedehnte Partien bei Puszta Majk. Das westliche Hügelland des Vertesgebirges. Die weite im W des Vertes sich ausbreitende wellige Hügelland- schaft bietet ein recht einförmiges Bild. Es sind im wesentlichen lang- gestreckte von SO gegen NW verlaufende Sandhügel, die nach dem Gebirge hin mit Wald bedeckt sind, nach der Ebene zu in ausgedehn- ten Flächen frei liegen. Gelegentlich ragen oligozäne und mediterrane Konglomerate aus diesen jüngsten Bildungen heraus. Auch tonige, viel- leicht der pontischen Stufe zuzurechnende Absätze treten mehrfach zutage. Jedenfalls war das westliche Hügelland des Vertesgebirges auch in größerem Maßstabe von pontischen Schichten in früherer Zeit be- deckt. Denn noch allenthalben finden sich, in Flugsand eingeschwemmt, Reste von Congerien. Auch die oligozänen Konglomeratschichten, die oberflächlich von den pontischen Gewässern aufgearbeitet wurden, führen — aber nur an der Oberfläche — Reste abgerollter Gongerien, die wahrscheinlich nach Wegführung der pontischen Absätze, in diese alttertiären Bildungen hineingeschwemmt wurden. Der Löb ist in die- sem Gebiete nur schwach vertreten. Größere Flächen bedeckt er nur bei Oroszläny und Bokod. Dieses einförmige sandige Hügelland im W des. Vertes wird von schwachen Gewässern durchschnitten, die alle gegen N, nach der Donauebene fließen. Das Randgebiet bei Mor. Auch im Bezirke der Ortschaft Mör verhüllt Flugsand und Löß einen großen Teil des Untergrundes. Trotzdem ist manches von den hier ganz interessanten Lagerungsverhältnissen wahrnehmbar. Das Vertesgebirge bricht gegen SW mit dem (Csöka- und Antoniberg bei Mör ab. Der W-Abfall des Gsökaberges (siehe Fig. 30) zeigt ober- triadischen Hauptdolomit und Dachsteinkalk mit darauf folgendem Lias und diskordant angelagerten Kreideschichten, die im wesentlichen seine Massen zusammensetzen. Es folgt dann pontischer Ton unter Löß- bedeckung. Der Antoniberg ist besonders in seinem SO-Gebiet mit Löß bedeckt. Das nebenstehende schematische Profil seines NW-Abfalls, Fig. 31, zeigt die diskordante Anlagerung von Hauptnummulitenkalk an die älteren Kalkmassen des Grundgebirges. Am Abhang hinab folgt Fornaer Mergel sowie oligozäner Schotter, der nach der Ebene zu von (171) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 171 Flugsand abgelöst wird. Das Auftreten von Fornaer Ton in diesem Bezirke weist darauf hin, dab in diesem Gebiete zur Zeit des Eozän lokale kleine Buchten und Becken bestanden haben. Solche wenig ausgedehnte Mulden konnten nordwestlich vom Antoniberg im Stier- grund, weiterhin am Alten Mais und endlich südlich der Teufelsküche 18) Fig. 30. Skizze der Schichtenfolge am Westabhang des Csökaberges bei Mör. 7 Hauptdolomit, A Dachsteinkalk, E Liaskalk, K Rudistenkalk der Kreide, P Pon- tische Schichten und Oligozän, L Löß, b mutmaßlicher Randbruch. festgestellt werden. Im Stiergrund hat man durch den Flugsand einen kleinen Schacht gestoßen und hier in geringer Tiefe Fornaer Schich- ten und Kohle angetroffen. Die Kohle ist wenig mächtig, was bei der sehr geringen Ausdehnung dieses kleinen Beckens nicht wunder nehmen Antalhegy 400 Fig. 31. Schematisches Profil durch den Antoniberg bei Mör. 1. Flugsand, 2. Löß, 3. meditteraner Schotter, 4. Fornaer Mergel, 5. Haupt- nummulitenkalk, 6. Dachsteinkalk. — Anmerkung. Homokkibüväs = Sandblöße. darf. Ähnlich liegen die Verhältnisse am Alten Mais. Hier ist ein kaum 500 m im Geviert messendes Becken von obertriadischem Dachsteinkalk gänzlich eingeschlossen. Das Liegende dieser kleinen Mulde bildet Kohle, über der, soweit ich an dieser Stelle noch späterhin feststellen konnte, Fornaer Ton gelagert ist. Eine kleine Einsenkung findet sich auch südlich der Teufelsküche im W der CGsöka Bergfelder. In diesem Becken sammelt sich anscheinend das von den Bergen fließende Wasser und rinnt, von Löß bedeckt, nach NW in die Niederungen. Man 172 HEINRICH TAEGER (172) bohrte hier nach Wasser und drang durch Fornaer Ton, der, von Humus überlagert, in dieser kleinen Lokalmulde als letzter Rest der ehemali- sen eozänen Meeresbedeckung in diesem Gebiete zurückgeblieben ist. Das Beckengebiet von Gant und die Csakbereny—Zamolyer Niederung. Das Gebiet der Gänter Landsenke ist der für Ungarn berühmte Fundpunkt der Fornaer Fossilien, die von ZırreL in damaliger Zeit beschrieben wurden. Die historische Stätte, wo diese Versteinerungen zum ersten Mal gefunden wurden, ist der Lämmerbrunnen am SW- Abhang des Gemhegy. Wir haben es in diesem Gebiete mit einer Gernnen. Fig. 32. Skizze der Eozänmulde am S-Abhang des G&mhegy bei Gänt. T Obertriadisches Grundgebirge (Hauptdolomit), 1. Fossilleerer Ton, 2. Fornaer Ton, 3. Melaniakalk, 4. Miliolideenmergel, 5. Sand, Schotter und Humus. Lokalmulde zu tun, in der die Fornaer Schichten zum Absatz gelang- ten. Die Lagerung der Schichten in diesem kleinen Becken mag eine Skizze, Fig. 32, erläutern. Das Liegende bilden tonige Absätze, terra rossaähnliche Bildungen, gelbliche und graublaue Tone und fossilien- führender Fornaer Ton. Darüber folgt als Decke quartärer Sand mit eingeschwemmten eozänen Austern. Das Ganze wird von Schotter und Humus überkleidet. In den Randgebieten der Mulde lagern über dem Fornaer Ton dünnplattige Kalke mit Melania distinc'a, dem zu oberst Miliolideenmergel und -Kalk folgt. Dieser Miliolideenmergel und -Kalk besitzt im Beckengebiet von Gänt eine große Verbreitung und bedeckt in weiten Flächen die Tal- niederung von der Ortschaft Gänt bis gegen Csäkbereny. Der Grund für dieses ausgedehnte Vorkommen mag in der festeren Beschaffen- heit dieser Bildung gegenüber den weichen, tonigen Sedimenten des Beckengebietes liegen, die ihn vor Auflösung durch die Atmosphärilien (173) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES, 173 schützte. Andererseits erklärt sich die größere Ausdehnung des Milio- lideenkalkes im Beckengebiet von Gänt auch aus dem Umstande, dab bei seiner Bildung das Eozänmeer im Gebiete der CGsäkbereny— Gänter Landsenke die weitaus größte Verbreitung hatte. Ähnliche Verhältnisse wie am Lämmerbrunnen zeigen die Lokalmulden bei Gsäkbereny, deren Lagerungsverhältnisse eine kleine Skizze erläutern mag. Ein im Strei- Daran ana EgU Fig. 33. Der Aufbau der Fornaer Schichten am Granäsihegy. T Obertriadisches Grundgebirge (Hauptdolomit), 1. Terrarossaartige Tonbildungen, 9. Melaniakalk, 3. Miliolidenkalk, 4, Fornaer Ton. chen der Schichten des Grundgebirges gelegter Schnitt durch die NO— SW-Abhänge des Granäsihegy (siehe Fig. 33) zeigt im NO terra rossa- artige Tonbildungen als Liegendes mit darüber folgendem Melaniakalk, dem Miliolideenkalk als höchstes Glied aufgelagert ist. Im SO werden die tiefsten Schichten von tonigen Absätzen gebildet, Fornaer Ton, der randlich teilweise merglig wird; darüber folgt Miliolideenkalk. Zamoly > - Gala] AB RAESRTEIERER platz NW so Fig. 34. Schematisches Profil der Niederung bei Csäkbereny und Zäamoly. T Obertriadisches Grundgebirge (Hauptdolomit), 1. Pontischer Ton, 2. Pontischer Sand, 3. Diluvialer Schotter, 4, Alluvium. Diese tertiären Schichten werden stellenweise entweder von pontischen Absätzen oder von Löß bedeckt. Auch bei der Ortschaft Gsäkbereny selbst ist Miliolideenkalk an die das Dorf umgebenden Höhen angelagert. Mitten in der Ortschaft ist durch lokale Dislokationen der Miliolideenkalk noch in einer größe- ren Partie anstehend erhalten geblieben. Die größte Ausdehnung im Gsäkberenyer Gebiete besitzt jedoch der Gehängeschutt und der Löß, der gegen S bis nach Bodajk die älteren, in der Tiefe lagernden Schichten mit einer einförmigen Decke überzieht. Nur unweit Gsäkbereny selbst tauchen noch kleine Trüm- mer der triadischen Masse als vereinzelte Relikte der hier in dem 174 HEINRICH TAEGER (174) Grabengebiet in die Tiefe gesunkenen Dolomite auf. Die bei Csäk- bereny beginnenden großen Schuttfelder ziehen sich am Rande des Vörtes weiter nach N hinauf. Pontische Schichten, die bis an das Grundgebirge herantreten, bilden ihre Unterlage. Diese pontischen Bildungen tauchen erst wieder jenseits der CGsäkvärer Depression bei den noch teilweise von Löß bedeckten Hügeln von Zämoly auf und ziehen weiter gegen NO, wo sie weite Flächen mit ihrem Glimmersand be- decken. Ein vom Granäsihegy bei Csäkbereny gegen Zamoly konstruier- tes schematisches Profil in Fig. 34 mag die Lagerungsverhältnisse der jüngeren Bildungen in dieser Niederung erläutern. Das Vorland bei Osakvar und Szar. Das Csäkvärer Vorland ist durch die Entwicklung von Schutt- kegeln und alluvialen Bildungen gekennzeichnet, die den von ponti- schen Schichten gebildeten Untergrund bedecken. Vom Üj major und den Talausgängen des Gebirges ziehen sich kleine alluviale Anschwem- mungen gegen S und SO, wo sie in die südlich von Csakvär sich hinziehenden Depressionen einmünden. Dieses ganze Gebiet, dessen Fig. 35. Schuttkegel bei Csäkvär. [1 (175) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES, 17 Untergrund im wesentlichen aus den Anschwemmungen der Gewässer besteht, muß als alluviale Bildung angesehen werden. Die von Csäkbereny gegen NO ziehenden Schuttfelder bedecken auch hier Kotlohe “00 24 Allee Wald Fig. 36. Profil durch das Vorland nördlich von Csäkvar. 1. Pontischer Ton, 2. Pontischer Sand, 3. Löß mit Schotter, 4. Löß, 5. Schotter, 6. Alluvium. in weiten Flächen die Bergabhänge und sind für das Landschafts- bild bei CGsäkvär sehr charakteristisch. Die beigefügte Abbildung gibt eine gute Anschauung davon; Fig. 35, zeigt wie außerordentlich weit diese Massen in die Ebene sich ergießen. Auch die ponti- schen Schichten treten hier vielfach zutage. Die Aufschlüsse zei- FRANKEIN.STE NW et - .” k VH 2 Rn . For so Fig. 37. Aufschluß bei Csäkvär an der nach Puszta Köhänyäs führenden Straße. a Pontischer Sand, b diluvialer Schuttkegel, ce Humus. 176 HEINRICH TAEGER . (176) gen in der Regel pontische Tone als Liegendes und darüber ponti- schen Sand. Die Lagerungsverhältnisse dieser losen Bildungen im öst- lichen Vorland des Vertes mag ein Profil (Fig. 36) erläutern, das von dem Bergland in östlicher Richtung nach den Niederungen gezo- gen ist. Es zeigt, daß das östliche Randgebiet des Vertes mit allen seinen Einzelheiten den gleichen Grundcharakter trägt. Überall bilden unterpontische Tone das Liegende, darüber folgen mittel- und ober- pontische Sande, die teilweise von Löß und alluvialen Bildungen be- deckt werden, während in den Randgebieten diluviale Schotter diese Absätze teilweise verhüllen. Einen Aufschluß im pontischem Sande mit darüber lagerndem Schotter gibt die Abbildung Fig. 37 wieder Ähnlich sind die Lagerungsverhältnisse noch weiter gegen N im Ge- biete von Szär. Das Kozmaer Tal. Das eng begrenzte Kozmaer Tal ist von Triassedimenten umschlos- sen, die allenthalben von Löß bedeckt werden. In den Wasserrissen T SV TG, I \\ WERBÄURESNN sEHEWRTRBLLLN nn FEEHNEL ZEN G IH, EL = ES EEG —_- > SS \ N IN Sauwinkel Fig. 38. Skizze der Wasserrisse im Tale von Kozma. (1! [2] Aufschluß I und II in den pontischen Schichten (s. die folgenden Figuren). P—P Profil durch das Gebiet der pontischen Absätze (siehe die spätere Figur). (177) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 177 Fig. 39. Aufschluß I in den Wasserrissen bei Kozma. A = Dunkelgrauer Ton mit Muschelbruchstücken (im Hangenden mit Kohlenspuren und Knochenresten) | Mittlere Zone = Hellsrauer Ton mit Vivipara Löceyi m m — C = Gelbgrauer Ton und Mergel mit Helix bakonicus } Obere Zone Br nmas 22 2 02... Pontische Stufe des SW finden sich pontische Schichten als unmitelbar Hangendes der Triasabsätze. Diese Gräben zeigen im wesentlichen drei Profile, welche die beifolgenden Skizzen (Fig. 38—41) erläutern mögen. Nach den hier vorhandene Aufschlüssen gewährt das Kozmaer Tal folgenden Fig. 40. Aufschluß II in den Wasserrissen bei Kozma. T Hauptdolomit, 1. Terra rossa mit Lateritknollen, 2. Dunkelgrauer Ton mit Muschelbruchstücken, 3. Löß. In. Üt Kozmarfele Far En N ann a er Er REN TEN EBEN Fig. 41. Profil durch das Gebiet der pontischen Absätze bei den Wasserrissen im Tale von Kozma. T Hauptdolomit, A Terra rossa, B Pontische Schichten, € Löß. Anmerkung. Üt Kozma fele =Weg nach Kozma. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XVII, Bd. 1. Heft. 12 178 HEINRICH TAEGER (178) Einblick in seinen Schichtenaufbau. Zu unterst lagert überall Haupt- dolomit, in dem ein Längsbruch Veranlassung zur Talbildung gegeben hat. Darüber folgt an verschiedenen Stellen als subaerisches Verwit- terungsprodukt des Hauptdolomits Terra rossa mit. Lateritknollen. Darüber liegen pontische Bildungen. Diese setzen sich zusammen aus einem unteren Komplex, aus Schichten mit Muschelbruchstücken und Tonen mit Vivipara Loczyi, welche die mittlere Zone der pontischen Stufe vertreten; darüber folgt endlich als Hangendes des Ganzen Süb- wasserton und Mergel mit Helix bakonicus. Die Tätigkeit des Wassers entfernte lokal einen Teil der Schichten, Löß ersetzte sie teilweise und so bildete sich allmählich das heutige Landschaftsbild des Koz- maer Tales heraus. ERDGESCHICHTLICHE ENTWICKLUNG. y Das paläozoische Zeitalter. Die erdgeschichtliche Entwicklung des Vertesgebirges im weitesten Sinne nimmt ihren Anfang bereits im Paläozoikum. Im Mittelkarbon findet hier wahrscheinlich eine erste Auffaltung statt, die zeitlich mit der in den Ostalpen und den Karpathen beobachteten Gebirgsbewegung etwa zusammenfällt. Als erstes Ergebnis dieser gebirgsbildenden Tätigkeit in unserem Gebiete muß das alte, dem Vertes im O vorgelagerte Mas- siv des Meleshegy angesehen werden, das mit seinen altpaläozoischen Phylliten, seinen karbonischen Quarziten und Quarzitkonglomeraten nebst Granit gleichsam den Kern zu der weiteren Entwicklung unse- res Gebirges bildet. In welcher Weise der Aufbau dieser ältesten Schiehten vor sich ging und was für Kräfte bei ihrer Umgestaltung eine Rolle spielten, das wird wohl nie mit Sicherheit beantwortet werden können. Nur so viel ist sicher, daß ein altpaläozoisch-karbo- nisches Massiv im O des Vertes das Grundgerüst für die weitere erd- geschichtliche Entwicklung dieses Gebietes lieferte. Quarzite und Quarzitkonglomerate von jüngerem, wahrscheinlich dyadischem Alter wurden später diesem Massiv angelagert. Das sind die wenigen Do- kumente, die uns aus der paläozoischen Zeit des Vertes hinterlassen worden sind. Sie sind ähnlich lückenhaft wie in den Nachbargebie- ten, wie im Bakony. Dort, im S am NW-Ufer des Balatonsees liegen ebenfalls Reste paläozoischer Ablagerungen, Konglomeratschichten von wahrscheinlich karbonichem Alter und daran angelagert folgen gegen W rote Quarzsandsteine und Konglomerate der Dyaszeit.! Im Eszterggem— Buda—Piliser Gebirge ist von einem alten Massiv nichts mehr zu beobachten. Daß es auch dort bestanden hat, ist wahrscheinlich, nur mögen tektonische Bewegungen und jüngere Bildungen sie unseren Blicken entzogen haben. 1 Es ist mir eine besondere Freude an dieser Stelle nochmals darauf hin- weisen zu dürfen, daß Prof. Dr. L. v. Löczy mir unter persönlicher Führung diese hochinteressanten und bisher noch wenig bekannten paläozoischen Ablagerungen im Bakony vor Augen führte. 12% 180 HEINRICH TAEGER (180) Die Triaszeit. Während im Bakony die Ablagerungen der Triaszeit mit den an- geführten dyadischen Absätzen als Liegendes in absoluter Vollstän- digkeit von dem tiefsten Niveau, den Werfener Schichten, bis hinauf zu den höchsten Ablagerungen, dem Dachsteinkalk des Rhät, ent- wickelt sind, scheint* ein Teil dieser Absätze im Gebiete des Vertes zu fehlen. Denn hier heben sich aus der Ebene, die zwischen dem Massiv des Meleghegy und dem eigentlichen Vertesgebirge liegt, als ältestes Gebirgsglied im O die steil aufragenden Felsmassen des ober- triadischen Hauptdolomits heraus, an die sich nun gegen W in glei- cher Entwickelung wie im Bakony jüngere Glieder anlehnen. Gerade die Gleichheit der höheren Triasabsätze dieser so eng verbundenen benachbarten Gebirge läßt die Annahme einer gänzlich verschieden- artigen erdgeschichtlichen Entwicklung beider in der älteren Triaszeit mehr als zweifelhaft erscheinen. Dieses muß um so stärker betont werden, als eine gleiche erdgeschichtliche Entwicklung in dem weit vom Bakony entfernten Gebiete der Südalpen während der ganzen Triaszeit sich ausprägt. Es kann daher kaum einem Zweifel unter- liegen, daß auch im Vertes die erdgeschichtliche Entwicklung in der älteren Triaszeit den gleichen Weg geschritten ist, wie in dem Nach- barlande des Bakony. Das heißt die tiefsten Absätze der Werfener Schichten bis hinauf zu den Ablagerungen des Hauptdolomits müssen auch hier bestanden haben. Der Unterschied zwischen beiden Gebie- ten liegt alsdann allein darin, daß diese älteren und mittleren Trias- schichten nicht mehr das eigentliche heutige Vertesgebirge aufbauen wie bei dem südlichen Nachbar, sondern daß diese älteren triadischen Massen in der Tiefe der großen Ebene zwischen dem heutigen Vertes und dem paläozoischen Massiv des Meleghegy verborgen liegen. Der östliche Randbruch des Vertes von Szär über Csäkvär nach Csäk- beröny deutet darauf hin, daß diese älteren Schichten bei der großen postoligozänen Gebirgsbewegung hier abgesunken sind. Diese Zeugen einstiger erdgeschichtlicher Entwicklung wurden alsdann unter Massen von neogenen Sedimenten, pontischen Tonen und Sanden, diluvialem Löß und Schotterschichten begraben. Über die älteren Triasabsätze im O des Vertes läßt sich naturgemäß nichts sagen. Nur — nach der Analogie im Bakony zu schließen — können wir auch für das Vertes- gebirge eine ähnliche Entwicklung in der unteren und mittleren Trias annehmen, wie sie das südliche Nachbargebiet durchgemacht hat. Erst mit den in der oberen Trias abgelagerten Schichten des Hauptdolomits nimmt die erdgeschichtliche Entwicklung des Vertes sichtbare Formen (181) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 181 an. Das Meer der Öbertrias flutet über das Gebiet. Es ist ein seich- tes, flaches Meer, das zu dieser Zeit das Vertesgebirge bedeckt und dessen Tiefenverhältnisse deutlich in den Sedimenten des Haupt- dolomits zum Ausdruck kommen. Diploporenschlamm, für dessen Bil- dung noch heute Spuren von Gyroporellen sprechen und Korallen, deren Reste aber in diesen nachträglich dolomitisierten Meeresabsät- zen kaum noch nachweisbar sind, bildeten das Hauptmaterial der Schichten und zwischen diesen Massen, über welche die Meereswogen fluteten, lebten dickschalige Megalodonten und eine reiche andere Tierwelt, deren Reste aber durch die nachträgliche Umwandlung der Meeresabsätze, in denen sie lebte, nicht mehr erhalten sind. Denn der ursprünglich organogene Kalkschlamm, der aus diesen Meeresabsätzen hervorging, wird späterhin auf chemischem Wege alsdann dolomitisiert, wobei der Fäulnisprozeß der im Meereswasser lebenden Organismen eine Rolle spielt. Mit dem Beginne des Rhät ändert sich die Fazies der Absätze. Das Meer wird tiefer, der Prozeß der Dolomitisierung dieser Schich- ten hört auf und nur die Umwandlung der Kalkschalen der Organis- men mit Hilfe der Kohlensäure zu einförmigen, kristallinen Massen nimmt seinen Fortgang. Dementsprechend ist auch hier wenig von der Fauna erhalten. Nur die Reste von Steinkernen großer Megalo- donten, die sich jetzt langsam zu monströsen Formen entwickelt haben, legen noch Zeugnis ab von dem hier herrschenden ehemaligen reichen Meeresleben. Mehr haben die starren, einförmigen Kalk- und Dolomitmassen uns aus der Zeit der Obertrias des Vertes, wo ein großes Meer über die Stelle des heutigen Gebirges flutete, nicht über- liefern können. Die Jurazeit. Die Jurazeit wird vielleicht im Vertes durch eine kurze, negative Strandbewegung des Meeres eingeleitet. Denn Kalke, die wahrschein- lich schon dem mittleren Lias angehören, lagern im SW mit einer schwachen Erosionsdiskordanz ? auf obertriadischem Dachsteinkalk. Die Zeit des unteren Lias wäre dann für den Vertes eine Trockenperiode gewesen, in der Erosion und Denudation eine Rolle spielen konnten. Im mittleren Lias ist das Gebiet des heutigen Vertes vom Meere bedeckt. Aber nur spärliche Reste von Brachiopoden und Foramini- feren sind uns von den Geschöpfen jenes Meeres überliefert worden. Der ganze Charakter der in dieser Zeit niedergelegten Absätze deutet auf eine Flachsee hin, die den heutigen Vertes einnimmt. Es ist ein Gebiet mit sehr mannigfaltigen Existenzbedingungen. Aus einem 182 HEINRICH TAEGER (182) schlammigen, aus zoogenen, kalkigen Sedimenten bestehenden See- boden ragen Bänke und Klippen, auf denen Brachiopoden in großen Massen die Vorbedingungen zur Anheftung finden. Jedoch bereits in der Zeit des oberen Lias tritt das Vertesgebirge anscheinend in ein neues Stadium der Entwicklung. Aber die hier ein- setzenden Änderungen bieten keine sicheren Anzeichen einer Trocken- legung des Bodens. Die marinen Absätze des Lias und Dogger, die in anderen Gebieten des Ungarischen Mittelgebirges in reichem Maße entwickelt sind, fehlen hier ebenso, wie die Sedimente des Malm. Nur wahrscheinlich dem Tithon angehörige CGrinoidenkalke finden sich als letzte Reste jurassischer Ablagerumgen im Vertes diskordant auf ober- triadischem Dachsteinkalk bei Vertessomlyö. Freilich hieße es über den wahren Sachverhalt wesentlich hinausgehen, wenn man eine Kontinuität der Meeresbedeckung während dieser Zeit entschieden ableugnen wollte. Die Lückenhaftigkeit der jurassischen Absätze im Vertes können auch damit erklärt werden, daß die Anhäufung zooge- ner Sedimente hier in ähnlicher Weise durch Meeresströmungen ver- hindert wurde, wie man sie bei der Lückenhaftigkeit des Juras im ostalpinen Gebiet nach Nrumayr wohl annehmen kann. Auch wird die Denudation und Erosion in späterer Zeit bei der Abtragung solcher ma- rIner Schichten eine wesentliche Rolle gespielt haben. Denn schon zur Zeit des oberen Juras sind hierfür bereits entsprechende Verhältnisse geschaffen. Das Vertesgebirge ist zu dieser Zeit wohl vom Meere frei. Darauf deutet wenigstens die transgredierende, diskordante Lagerung von Grinoidenkalk des Tithon (Neokom ?) auf rhätischen Dachstein- kalk. Für eine solche Trockenlegung in Vertes zwischen Dogger und mittleren Malm scheinen auch die auf ähnlichen Untersuchungen ba- sierenden Ergebnisse v. Starrs im Gerecse! zu sprechen. Die Kräfte des Wassers und der Luft können damit in wirksame Tätigkeit treten und daraus erklärt es sich, daß die marinen Schichten des Lias im Vertes nur noch in kleinen, spärlichen Resten erhalten blieben, die im SO des Gebietes von kretazischen Sedimenten diskordant über- lagert werden. Erst am Ende der Jurazeit erfolgt eine neue Transgression. Tithon (bis Neokom?) erscheint im Vertes in litoraler Fazies als Crinoiden- kalk diskordant auf obertriadischem Dachsteinkalk bei Vertessomlyö. 1 v. STAFF, l. c. p. 220 (38). (183) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 183 Die Kreidezeit. In der unteren Kreide findet die am Ende der Jurazeit einge- leitete Meeressedimentation ihre Fortsetzung. Allerdings sind sichere Anzeichen einer Meeresbedeckung für die Valendis- oder Hauterive- stufe bis auf die vom Tithon in das Neokom? hinüberleitenden Cri- noidenkalke im Vertes nicht vorhanden. Der Seichtwasserfazies konnte vielleicht durch Regression des Meeres eine kurze Trockenperiode fol- gen. Sicher aber liegt zur Zeit des Barr&me das Vertesgebirge wieder im Bereiche des großen paläokretazischen Mittelmeeres, welches das ganze südliche Europa und nördliche Afrika mit Ausnahme einiger weniger Inseln bedeckt. Es bilden sich zunächst bathyale Absätze eines sich allmählich vertiefenden Meeresbeckens mit einem fein- schlammigen Meeresboden. Die Fauna dieses Meeres ist reichhaltig genug. Neben größeren Cephalopoden gedeihen Muscheln und Schnecken und zahllose Foraminiferen, die hier als schlammiger Detritus einen wesentlichen Anteil an dem Schichtenaufbau nehmen. Später, zur Zeit des oberen Barr&me, findet eine Änderung in der Fazies der Kreide- bildung des Vertes statt. Es erfolgt jetzt eine aus neritisch-zoogenen Kalksedimenten bestehende Riffbildung, die für die Inselgebiete des großen paläokretazischen Mittelmeeres des südlichen Europa so eigen- tümlich und charakteristisch ist. Diese Tatsache scheint für die An- nahme zu sprechen, dab sich im Vertesgebirge jetzt bereits hebende Tendenzen bemerkbar machen. Man könnte an den Beginn einer schwachen schildförmigen Aufwölbung der mesozoischen Absätze des Grundgebirges denken, für die sich die Anzeichen am Ende der Apt- zeit noch zu mehren scheinen. Die Folge hiervon ist, daß sich eine schwache Landerhebung von alten kristallinen Massen des Meleghegy und triadischen sowie jurassischen Schichten des heutigen Vertes als Glied einer ostungarischen Insel bildet, in deren randlichen Bezirken riffbildende Pachydonten ihr Dasein fristen. Das Leben in diesen landnahen Meeresbezirken ist ziemlich mannigfaltig. Große, dickschalige und für die starken Strömungen des Wassers wohl gefestigte Rudisten heften sich auf den riffartigen Untergrund und bilden ganze Bänke. Die gegen das sanft aufsteigende Festland von dem flachen Meere heranbrechenden starken Fluten zerbrechen die dünnen Schalen hier lebender Pelecypoden und häufen sie in diesen Bezirken mit zahllosen Foraminiferen zu einer zoogenen Kalkmasse an. Das sind die letzten Zeichen einer sicheren Meeresbedeckung im Vertes zur Kreidezeit. Im höheren Apt scheinen die hebenden Tendenzen immer mehr an Be- deutung zu gewinnen und während im Gault und Cenoman die große 184 HEINRICH TAEGER (184) kretazische Transgression den europäischen Kontinent überflutet, ist der Vertes dennoch eine Insel im Gliede des südwestlichen Ungarischen Mittelgebirges. Diese erste mesozoische schwache Gebirgsbewegung im Vertes erinnert an die «zweite voroberkretazische Faltungsphase» Unuıes in den Karpathen. Dort haben wir im innern Gürtel Bruch- bildungen und «eine schildförmige Erhebung des Gebirgsganzen». Im Vertes scheint dieser Gebirgsbewegung ebenfalls eine schildförmige Erhebung des Gebietes zu entsprechen. Diese währt so lange, bis die damit eingeleitete Spannung innerhalb der ganzen Schichtenverbände so groß wird, daß sie sich in Brüchen auslöst. Es erfolgt damit eine gewaltige Zertrümmerung der Massen, eine erste sicher nachweisbare große Bruchperiode, die das heutige Landschaftsbild des Vertes bereits in seinen Grundzügen festlegt. Wahrscheinlich entspricht sie etwa der «dritten nachoberkretazischen Faltungsphase» Unuiss in den Karpathen. Hand in Hand mit dieser Bruchperiode geht jetzt auch die Tätigkeit erodierender Kräfte, die in dieser Festlandsperiode am Ende der Kreidezeit einsetzt. Sie modelliert das Landschaftsbild, wäscht Ein- bruchsgebiete zu Becken und Mulden aus und gestaltet das Antlitz des Vertes in der mannigfaltigsten Weise um. Die Eozänzeit. Das Vertesgebirge ist so mit Beginn des Eozän als typisches Gebirge ausgebildet mit ähnlichen Landschaftsformen, wie sie noch heute dieses Gebiet auszeichnen. Nur das O-Gebiet steht mit dem Plateau des Meleghegy anscheinend in einheitlicher Verbindung. Das Vertesgebirge hatte also damals nach dieser Richtung hin eine viel erößere Ausdehnung als heute. Die Zeit des unteren Eozän ist im Vertes eine Festlandsperiode, in der die Tätigkeit der Atmosphärilien eine bedeutende Rolle spielt. Vor allem scheint die Kraft der Erosion außerordentlich rege zu sein und ein feuchtes Klima im Gebiete des Vertes zu herrschen. Mit dem Beginn des Eozän setzt die große Transgression im südlichen Europa ein. Der Indische Ozean rückt jetzt gegen das Gebiet des alten am Ende der Kreidezeit eingeengten oder trocken gelegten Zentralmittelmeeres vor. Zur Zeit des mittleren Eozän ist dieses Ge- biet von den Fluten des Ozeans bereits erobert und eine Verbindung mit dem Atlantischen Meer über Südfrankreich geschaffen. Hand in Hand damit erscheinen die untereozänen Nummulitentypen Indiens als Einwanderer im südlichen Europa und finden sich auch zur Zeit des Mitteleozän im Gebiete des Vertes. Das Herannahen des Meeres macht (185) DIE GEOLOGISCHEN VEKHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 185 sich bereits in unserem Gebirge zur Untereozänzeit geltend. Die Meeresnähe erzeugt starke Niederschläge und damit eine starke Ero- sion. Das Gebirge wird in den Hauptzügen so ausgebildet, daß die größten Taleinsenkungen den gegenwärtigen Buchten und Mulden entsprechen. Über ihnen ragen die hohen Felsen des Gebirges mit schwachen zwischen ihnen lagernden Talniederungen. Mit dem Beginn des Mitteleozän hat das große eozäne Meer das Gebiet des Vertes erreicht und der ganze Westrand des Vertes wird jetzt zu einem Küstengebiet. Es erfolgen starke Küstenregen, die über das Gebiet des Vertes sich verbreiten. Diese Feuchtigkeit, verbunden mit einem war- men Klima, liefert für das Gedeihen der Vegetation die denkbar be- sten Bedingungen. Denn gerade das Wasser hat nächst der Wärme auf das Leben und dGedeihen der Pflanzen den größten Einflub. Daher bildet sich in den Becken und Buchten des Vertes, wo die von den Höhen kommenden Wasser sich sammeln, ein großer Reich- tum von Pflanzen, die in den von Süßwasser bedeckten morastigen Gebieten weite Flächen einnehmen. Die reiche Vegetation gibt den Ursprung für die Braunkohlenbildungen. In diesen Bezirken des Ver- tes allein waren die Verhältnisse gegeben, die zur Entstehung von Kohle Veranlassung bieten konnten. Die hohen Bergmassive, von denen die Niederschläge in die Tiefe flossen, waren nicht feucht genug, um eine so üppige Vegetation und die Ansammlung grober Pflanzen- massen zu gewährleisten. Die große Tatabänyaer Braunkohlenmulde, das Becken von Gesztes—Somlyö, das Gänter Grabengebiet und die kleinen Lokalmulden im SW des Vertes, das sind die einzigen Gebiete, welche die Bedingungen zur Bildung von Braunkohle erfüllen konn- ten und wo wir heute nach Kohle suchen dürfen. Die ersten eozänen Bildungen des Vertes sind also rein lakusterer Natur. Bald aber ge- winnt das Meer in zeitweisen Einbrüchen die Vorherrschaft. In dem nördlichen Beckengebiet erhält es im untersten Mitteleozän bereits Einfluß und es kommt zum Absatz der unteren Brackwasserschichten. Die Talbuchten von Gänt und die Lokalmulden des SO lagen noch zu hoch, als daß sie das von W vordringende Eozänmeer erreichen konnte. Die Fauna der im N abgelagerten Brackwasserschichten ist im wesentlichen tropisch und erinnert an Verhältnisse, wie sie die Fluß- mündungen im indomalaiischen Gebiete auszeichnen, wo Flut und Ebbe sich noch geltend machen. In den morastigen, salzigen Sümpfen des Buchtengebietes des V£ertes, das durch Lagunen oder Sandstrei- fen von dem Meere getrennt wird, leben zu dieser Zeit brackische Formen: Gyrenen, Cerithien, Potamiden und an den Bachmündungen gedeihen die das Süßwasser liebenden Organismen. Ein recht an- 186 HEINRICH TAEGER (186) schauliches Bild für die Lebensverhältnisse dieser Brackwasserfauna gibt OrpenHeım:! «Indomalaiische Analogien treten auch bei der un- garischen eozänen Brackwasserfauna am offenkundigsten in Erschei- nung. Gerithium calcaratum Brone. erinnert an die Tympanotomus-, G. Hantkeni Mun.-CH. an die Terebraliaarten der südasiatischen Strom- gebiete; Cyrena grandis v. Haute. dürfte wie Cyrena sp. am pas- sendsten mit (. ceylonica Lam. und Verwandten verglichen werden. Paraplacuna gregaria Bayan spielte innerhalb dieses faunistichen Bil- des wohl dieselbe Rolle wie heute die Aenigmaarten der Philippinen und saß vielleicht wie diese an den Blättern und Zweigen der Nipa befestigt. Gongeria, während der ganzen Kreide anscheinend in Europa fehlend, bewohnt heute, wenn wir von der verschleppten €. cochleata Kıckx des Hafenbassins von Antwerpen absehen, die Ströme und Bäche Westindiens, Südamerikas und Westafrikas; Melanatria auri- culata v. SCHLOTH. schließt sich innig an die Melanatrien Madagaskars und die Pirenen Südasiens an. Es beherbergen also die kohlenführen- den Absätze des unteren Eozän im westlichen Ungarn eine tropische Fauna, im wesentlichen des brackischen Wassers, in welcher indo- malaiische Elemente überwiegen und neotropische wie äthiopische schwach vertreten sind, in welcher daneben einige ausgestorbene und einige kosmopolitische Typen erscheinen, während ausschließlich palä- arktische bisher nicht zur Beobachtung gelangten.» Nur dieses NW-Gebiet des Vertes ist in der älteren Zeit des Mitteleozän der Schauplatz des Kampfes zwischen Meer und Festland. Das ganze übrige Gebirge gegen SW, S und OÖ bildet zur Zeit des Absatzes der unteren Brackwasserschichten noch eine einheitliche Landmasse, die keineswegs unter dem Einfluß des vordringenden Meeres steht. Nach Absatz der unteren Brackwasserschichten erfolgt im Tata- bänyaer Braunkohlengebiet der erste große Meereseinbruch. Er voll- zieht sich zeitlich außerordentlich schnell und begräbt das ganze Beckengebiet unter tiefe Wassermassen. Damit erfolgt ein schroffer Wechsel der Fauna. Nur feine, kleinere Foraminiferen und dünn- schalige Muscheln bevölkern jetzt dieses Reich an Stelle der dick- schaligen ehemaligen Lagunenbewohner. Die Absätze bestehen nur aus feinschlammigen hellen Tonen und deuten ebenso wie die Be- wohner dieser Bezirke darauf hin, daß sie die Erzeugnisse eines tiefe- ren Meeres gewesen sein müssen. In diese tiefe eozäne Meeresbucht 1 OPPENHEIM: Über einige Brackwasser- und Binnenmollusken Ungarns 1. c. pag. 735. (187) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 187 des Vertes dringen jetzt Raubfische, Rochen und zahlreiche Haie von den kleinsten zierlichen Arten der Lainniden bis zu den Riesenformen der Carchariden. Ebenso beginnt an der.ganzen W-Küste zu dieser Zeit das Meer gegen die Steilufer des Gebirges vorzudringen und bereits zur Zeit des höheren Mitteleozän wogt die Brandung gegen die felsigen Gestade, wo die Existenzbedingungen für die Tiere und die physikalischen Verhältnisse für die Ablagerungen teilweise anderer Natur waren, als in den eozänen Talbuchten des Vertes. Damit ist der Ursprung für die eigenartig fazielle Ausbildung in diesen verschie- denen Gebieten des Vertes gegeben, in denen der Lebensprozeb lang- sam aber unentwegt durch Anpassung, Auslese und individuale Beharr- lichkeit in der Bildung organischer Formen tätig ist. In den Becken des nordwestlichen Vertes scheint indessen die anfängliche rasche Eroberung des Gebietes durch den Ozean einen plötzlichen Rückschlag zu erleiden. Ob es hier das letzte zitternde Ausklingen der großen tektonischen Bewegung am Ende der Kreidezeit ist, die diese Gebiete hebt und senkt, dem Meere zuführt oder entreißt, oder ob das große euzäne Mittelmeer seibst in rascher Aufeinander- folge durch Transgression und Regression die Gebiete gewinnt und verliert, das läßt sich einstweilen noch nicht sicher beantworten. Gewiß ist aber, daß die Zeit des Mitteleozän im Gebiete des Vertes die wechselvollsten Existenzbedingungen für die gesamte Lebewelt schafft, indem hier Salz- und Süßwasser um die Herrschaft streiten. So folgt dem Absatz einer tiefen Meeresbucht im NW des Vertes mit feinen, kleinen Foraminiferen wieder eine Bildung im brackischen und teilweise ausgesüßten Wasser. Der feinschlammige, tonige Meeres- boden wird durch kalkigen Sandstein ersetzt mit für diese Schichten bezeichnenden Brackwassermollusken. Seiner Entstehung nach ist er wieder eine Bildung lagunenartiger, randlicher Teile des Meeres mit ähnlichen Existenzbedingungen, wie sie bereits die unteren Brack- wasserschichten des Vertes auszeichnen. Auch die Tätigkeit des süßen Wassers scheint in diesem Bezirke an Einfluß zu gewinnen. Die vom Lande kommenden Gewässer führen ihre Sandmassen in dieses vom Meere wieder teilweise abgeschlossene Gebiet hinein und verkitten sıe mit dem schlammigen und kalkigen Detritus des Buchtgebietes zu kal- kigem Sandstein und tonigem Mergel. Aber die gegen dieses Lagunen- gebiet zur Flutzeit vordringenden Meereswogen machen sich in diesen Absätzen ebenfalls geltend. Feinere, kleine, von Brandungswellen ge- tragene Nummuliten werden in die brackischen Schichten hinein- gewaschen und mit der im süßen und halbsalzigen Wasser lebenden Fauna aufs innigste vermengt. Das von dem Gebirge kommende Wasser 188 HEINRICH TAEGER (188) schwemmt Reste der die Höhen bekleidenden Pflanzenwelt in diese litoralen Absätze und enthüllt damit ein Bild von dem Pflanzenkleide und Klima des Vertes zur Zeit des Eozän. Mitunter gewinnen solche Bildungen des Sübwassers mit Pflanzenresten in dem Beckenbezirk des Vertes die Herrschaft. Die sandig-mergeligen Bildungen der oberen Brackwasserschichten gehen dann in feine Tone über, welche die Fragmente der ehemaligen Flora erhalten konnten. Eine solche Süß- wassereinschwemmung eines vielleicht weite Flächen des Tatabänyaer Braunkohlengebietes bedeckenden Süßwassersees schließt die Zeit der oberen Brackwasserabsätze in diesem Gebiete ab. Aber diese erste positive Strandverschiebung im Vertes zur Zeit des Mitteleozän wird schnell durch eine negative Phase kompensiert. Die Brackwasserfazies wird jetzt im höheren Mitteleozän durch marine Bildungen im Gebiete des Tatabänyaer Beckens abgelöst. Es sind ent- weder feine, von Schlick gebildete Tone oder sandig-schlammige Ab- sätze, sandig-kalkige Mergel, welche die in der Nähe von Gebirgen liegenden Meeresteile charakterisieren. Das sind die Absätze der marinen Nummulitentone und -Mergel im Gebiete des Vertes. Die Fauna dieser marinen Seichtwassergebiete ist sehr bezeichnend. In diesem flachen Meeresbezirke zwischen Korallenriffen und Küste spülen die Wellen die Nummuliten zu großen Massen zusammen, deren Schalen massiv und kräftig gebaut sind und sich den flachen und bewegten Wassern ihrer Lebensbezirke damit gut anpassen. Zuweilen zieht sich das Meer aus den randlichen Gebieten des seichten Beckens zurück. Die von dem höheren Lande kommenden Gewässer spülen wieder tonige Sedimente in diese randlichen Teile mit Pflanzen. womit in der Tatabanyaer Braunkohlenmulde der Absatz der marinen Nummulitentone und -Mergel ein Ende findet. Zwar sind alle diese Reste der ehemaligen Eozänflora des Vertes bei dem Wasser- transport verletzt, oft gänzlich zerrissen, aber immer gestattet die feine tonige Beschaffenheit des Mittels, in denen sie eingebettet wurden, die lederartige Natur der Blätter mit Sicherheit zu erkennen, wenn auch selten die Gattung solcher Formen zu bestimmen ist, denen sie ange- hören. Die stets gleichbleibende Beschaffenheit der Pflanzenreste läßt vermuten, daß sie nahezu auf derselben Stelle gewachsen sind und von dort gleichzeitig weggeführt wurden. Es sind Baum- und Strauch- arten, die uns von dem Vegetationscharakter des Vertes zur Zeit des Eozän zu erzählen wissen. Das Pflanzenkleid, das den Vertes in dieser Zeit bedeckt, war von dem heutigen gänzlich verschieden. Es ist eine Inselflora von allgemein tropischem bis subtropischem Charakter mit anderen fremdartigen Formen, deren Verwandte heute auf südlichen (189) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 189 Inseln, auf Neu-Holland oder den Kanarischen Inseln, heimisch sind. Immergrüne Lorbeerbäume und Myrthengewächse, das waren die Cha- rakterformen der Pflanzenwelt des Vertes zur Zeit des Eozän. Nach dieser letzten kurzen Süßwasserepisode dringt gegen Schluß des Mitteleozän das Meer endgültig gegen das Vertesgebirge vor. Nicht allein das ganze N- und W-Gebiet ist jetzt im Bereiche des Ozeans, sondern auch im S und SO dringen marine Gewässer in Buchten und Becken ein. Das Heranrücken des Meeres in diesen Gebieten, im Bezirk des Grabens von Gänt und in den Lokalmulden bei Mör, macht sich bereits vorher durch starke Niederschläge geltend, die in den Landsenken den Pflanzenwuchs begünstigen und zur Bildung schwacher, unbauwürdiger Kohlenflöze führen. In engem Zusammenhange damit greift in dem Gänter Gebiet eine subaerische Verwitterung ein, durch die kleinere Partien von Terra rossa in den Vertiefungen der Dolomit- massen zur Ablagerung gelangen, ein Vorgang, der auch noch gegen die jüngere Tertiärzeit in diesem Bezirk fortzudauern scheint. Lokale Beckenabsätze im Bereiche der Gänter Talsenke führen also als Lie- gendes mitteleozäne Sübwasserschichten, schwache Braunkohlenflöze oder lokal angereicherte tonige Bildungen. Mit dem Eindringen des Eozänmeers in diese Buchten am Schluß des Mitteleozän spielt sich hier nunmehr der gleiche Vorgang ab, wie er im nordwestlichen Beckengebiet des Vertes bereits zur Zeit des tieferen Mitteleozän ge- schildert wurde. Es kommt damit zur Ablagerung der Fornaer Tone, lagunenartiger Bildungen eines schlammigen, salzigen Sumpflandes. Und welche Fülle von zierlich geformten Schaltieren, die diese (Gebiete bevölkern ! Große, wohlverzierte, dickschalige Cerithien, feinste, zierlich modellierte Gehäuse zahlreicher anderer Schnecken und daneben kleinste, fast mikroskopische Formen geben uns noch heute in wunderbar guter Erhaltung ein anschauliches Bild von dem ehemaligen Leben in diesen (sewässern. In den randlichen Bezirken macht sich der Einfluß süßen Wassers noch ganz besonders geltend. Melanien und Melanopsiden, die heutigen Bewohner süßer, seltener brackischer (ewässer von Süd- europa und den wärmeren Zonen von Asien, Afrika und Amerika, sind hier die charakteristischen Formen, die diese Gebiete bevölkern. Von dem nahen Lande werden durch die Gewässer auch spärliche Pflanzen- reste in diese Schichten eingeschwemmt. Durch die Tätigkeit der Atmosphärilien, die das Dolomitgestein der Küste in diesen Bezirken auflösen, werden stellenweise rote, terra rossaartige Tone als Produkte der Zersetzung des Hauptdolomits den Absätzen eingelagert. Aber das Meer dringt, wenn auch langsam, doch stetig vorwärts. Bald ändert sich das Bild und am Beginn des oberen Eozän sind 190 HEINRICH TAEGER (190) diese Lagunengebiete im SO des Vertes der Meeresherrschaft unter- worfen. Die gegen die Ufer spülenden Fluten reißen festere Gesteins- teile von der Küste los und vermischen sie mit den schlammigen, kalkigen und tonigen Sinkstoffen des Seebodens zu einem feinen mer- geligen Gestein. Die reiche Faunenwelt der ehemaligen brackischen Gewässer aus der Zeit des Mitteleozän erlischt bis auf wenige Formen und an ihre Stelle treten jetzt kleinere Foraminiferen, die Bewohner einer rein salzigen See. Dieser Vorgang vollzieht sich langsam und die tieferen, bereits mergeligen, an der Küste gebildeten marinen Gesteine fülıren noch eine Anzahl brackischer Tiere, wie im Gebiete von Mör und CGsäkbereny. Aber bald treten auch sie zurück und nur die feinen Gehäuse unzähliger Miliolideen und Nummuliten erfüllen jetzt dieses südliche Gebiet des Vertes zur Zeit des oberen Eozän. Nur wenig anders gestalten sich am Ende des Mitteleozän die Verhältnisse im nordwestlichen Beckengebiet von Tatabanya. Während noch brackische Gewässer in der Gänter Landsenke den Fornaer Ton niederlegen, haben wir hier bereits eine rein marine Tierwelt. Jedoch ist es noch die Bevölkerung eines flachen, seichten Meeres, das san- dige Sedimente von den Abflüssen des Landes erhält und sandig-tonige Mergel zum Absatz bringt. Die Fauna ist ähnlich wie die der bracki- schen Buchten von Gsäkbereny und Gänt. Nur der Umstand, daß hier allein rein marine Tiere leben konnten, hat einen Unterschied in der Tierwelt beider zeitlich gleichen Beckenbildungen hervorgerufen. Zahl- reiche, dem brackischen Wasser, wie auch dem rein marinen Leben angepaßte Formen sind jedoch beiden gemeinsam. Auch der Formen- reichtum ist in beiden Bezirken gleich. Die Molluskenfauna des obersten Mitteleozän im Gebiete von Tatabänya ist der starken Wellenbewe- gung der seichten Meeresbezirke gut angepaßt. Überall fest gebaute, der Brandung Widerstand leistende Formen! Hier leben dickschalige Crassatellen, Cardien, Natieiden, Cerithien, — kurzum eine Fauna, wie sie noch heute die Brandungszone der Küstengebiete tropischer Länder auszeichnet. Aber immer bedeutender gewinnt jetzt das Meer an Raum und das Tatabänyaer Becken wird mit Beginn des Obereozän eine ziemlich tiefe Meeresbucht. Die ‚mergeligen, molluskenreichen Absätze eines seichten Meeresbezirkes werden jetzt an den Küstengebieten durch immer kalkreichere Sedimente ersetzt. Die reiche Fauna von Schnecken und Muscheln weicht langsam der Vorherrschaft der Nummuliten. Anfangs leben noch in den kalkigen und mergeligen Absätzen die großen, festgefügten Cerithien, Natieiden und Strombiden mit dick- schaligen Austern. Aber mit der Zeit des höheren Obereozän ist die (191) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 191 reiche Molluskenwelt bis auf wenige Reste in diesem Gebiete ver- schwunden. Immer höher flutet das Meer und nagt sich in das schroff ansteigende Gebirge, das damit zu einer Steilküste wird. In diesen von der Brandung eines tiefen Meeres umwogten Gebieten kommt es jetzt zu einer zoogenen Küstenbildung. Dickschalige Austern und die dieses Meer in ungeheuren Massen bevölkernden Nummuliten, sowie die sehr widerstandsfähigen Hartgebilde der jetzt in diese tiefe Meeres- bucht eindringenden Haie werden von den Fluten im Gebiete der Steil- küste abgesetzt und zu ihnen gesellen sich zahlreiche Seeigel, die Bewohner heutiger tropischer Küstengebiete. Das ist das Bild, das uns am Ende der Eozänzeit das Beckengebiet von Tatabänya zeigt. Den gleichen Anblick gewährt bereits zur Zeit des Mitteleozän die lange Linie der eozänen Steilküste im ganzen Westen des Vertes. Hier waren damals keine seichten Beckengebiete vorhanden, in denen es zum Absatz toniger und mergeliger Sedimente kommen konnte. Die nach W scharf abfallende Gebirgsinsel bildete für das gegen sie vor- dringende große eozäne Mittelmeer ein Steilufer, dessen Wasserbezirke bereits ziemlich tief waren. Die zoogene Küstenbildung greift daher hier bereits in einer Zeit ein, wo in den flachen Buchten und Becken- gebieten des Vertes Meer und Land noch im Kampfe liegen. Daher der lange, einförmige, ungegliederte, kalkige Küstenzug im W des Vertes, der noch die Linie bezeichnet, in der zur Eozänzeit das Vertesgebirge gegen den Ozean grenzte. In dieser verschiedenen Weise gestaltet sich das Bild des marinen Lebens im Vertes zur Zeit des Eozän. Die Oligozänzeit. Die Oligozänzeit wird im Vertes durch eine große Regression des Meeres eingeleitet. Während im Esztergem—Buda—Piliser Gebirge die Meeresbedeckung im unteren Oligozän anscheinend dauernd anhält und der Budaer Mergel und Härshegyer Sandstein zum Absatz gelangt, ist das Vertesgebirge zu dieser Zeit vom Meere frei. Denn auch nicht der kleinste Rest ähnlicher Ablagerungen findet sich noch heute im Vertes. Diesem Rückzug des Meeres entspricht vielleicht eine Trans- gression des unteroligozänen Mittelmeeres im Gebiete der Alpen, wie sie nach OPprprnHEiım zu dieser Zeit mit den Priabonaschichten in den Ländern der Alpenkette einsetzt.! Diese unteroligozäne Transgression scheint im V£ertes etwas später zu erfolgen. Denn erst im höheren Unteroligozän kommt es hier zu einer positiven Strandverschiebung 1 OPPENHEIM: Die Fauna der Colli Berici usw. J. d. D. g. G. 1896. 192 HEINRICH TAEGER (192) und das W-Gebiet des Vertes wird in seinen randlichen Teilen von dem Ozean wieder eingenommen. Es lagert sich an diesem W-Rand der Kisczeller Tegel ab mit einer reichhaltigen Foraminiferenfauna, die hier in zahlreichen Arten auftritt. Aber bereits mit Beginn des mittleren Oligozän hat das große Mittelmeer das Vertesgebirge wieder verlassen und es erfolgt jetzt eine Festlandsperiode, welche die ganze mittlere Oligozänzeit überdauert. Im oberen Oligozän jedoch macht sich eine positive Strandver- schiebung wiederum geltend. Die Meeresnähe erzeugt feuchtes Klima, das im engen Zusammenhange mit warmen Temperaturen zu ähnlichen Verhältnissen im Vertes führt wie zur Zeit der großen mitteleozänen Transgression. Wir haben wieder in den Beckengebieten eine reiche Vegetation und es erfolgt hier die Bildung von Süßwassertonen und Braunkohlenflözen, wie sie die Mulde am Hotter bei Felsögalla und das Becken von Gesztes— Vertessomlyö auszeichnet. Süßwasserschnecken, Paludinen und ähnliche Formen bevölkern die sumpfigen Süßwasser- gebiete, in denen das große Anthracotherium lebt. Auch Pflanzen wer- den wieder von den Gewässern in jene Mulden transportiert. und geben uns von neuem ein Bild von der Vegetation, die zur Zeit des oberen Oligozän den Vertes bedeckt. Es sind die gleichen tropischen und subtropischen Formen mit lederartigen festen Blättern, wie zur Eozänzeit, Pflanzen eines sehr warmen Klimas, das also nicht nur im Eozän, sondern auch später nochmals, im Oberoligozän, das Gebiet des Vertesgebirges beherrscht. Im Tatabänyaer Bezirke sind anscheinend die Verhältnisse zur Bildung von Kohle weniger günstig gewesen, aber schwer ist es hierfür stich- haltige Gründe anzugeben. Nur die oberoligozänen Pectunculussande sind hier vorhanden. Vielleicht setzen bereits im oberen Oligozän Hebungen und Senkungen in verschiedenen Gebieten des Vertes ein, die dann das Fehlen oder das schwache Auftreten von oligozänen Sedimenten in den gehobenen Landstrichen gut erklären würden. Jedenfalls dringt in den tiefer gelegenen Gebieten das Mittelmeer gegen Mitte des Oberoligozän nochmals ein. Die anfangs im süßen Wasser zum Absatz gebrachten Schichten werden jetzt brackisch, es folgt wieder eine ähnliche salzige Lagunenbildung wie sie in den Becken- sebieten des Eozän bereits einmal bestanden hatte. Diese brackischen, morastigen Bezirke bevölkern fast ausschließlich zahllose Gerithien und Öyrenen. Endlich überflutet der Ozean diese tiefer liegenden Gebiete gänzlich. Es ist jedoch ein flaches Meer und die Gebiete, die es im Vertes bedeckt, gehören wahrscheinlich dem Litoral an. Von der ansteigenden Küste unter die Ebbelinie weit hinein in die Flachsee (195) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 193 bedecken Sande in einer breiten Zone den Meeresboden. In den ruhi- gen Buchtbezirken sind Sandablagerungen mit Schlamm vermischt, der von den vorgelagerten Nehrungen zurückgehalten wird. Organischer Kalk verkittet ganze Lager des Sandes zu Sandstein und die in den Becken zurückgehaltenen Schlammbildungen finden sich als tonige Ein- lagerungen in diesen Sandmassen. Es scheint, als ob in diesen Bezir- ken des oberoligozänen Meeres die Tierwelt nur schwach vertreten war: Im Vertes selbst finden sich überhaupt keine Reste von ÖOrganis- men in den Sandablagerungen. Die jüngeren Absätze der oligozänen Sande haben bereits ein viel lockeres Gefüge. Die Sande werden nicht mehr in Sandstein umgewandelt, sondern bedecken lose die Flächen der weiten Küste. Am Schluß des Oligozän zieht sich das Mittelmeer langsam aus dem Gebiete des Vertes zurück. Die ehemaligen von einer Flachsee bedeckten Gebiete bilden noch eine lange Zeit hindurch die Uferbezirke des Meeres, die mit einem typischen Kiesstrand bedeckt werden. Die Gerölle werden von jeder Welle bewegt. Sie werden durch die Fluten stetig an einander gerieben und schleifen sich gegenseitig ab. Die härteren Felsarten bleiben erhalten. Es sind meistens harte Quarze, Hornsteine und ähnliche widerstandsfähige Schotter. Diese Geröllschichten des Ufers werden später durch kalkige Bindemittel zu einem Konglomerat mit einander verbunden und so ziehen sich als letzte spärliche Reste der alten oligozänen Uferzone die oberoligozänen Konglomeratschichten an der W-Seite des Vertes entlang. Organismen bergen sie nicht, denn auch heute noch zeichnen sich solche Gebiete des Meeres durch Armut an Versteinerungen aus. Die Miozänzeit. Mit dem Beginn des Miozän zieht sich das Meer aus dem Gebiete des Vertes ganz zurück und auf die im oberen Oligozän wahrschein- lich beginnenden Hebungen und Senkungen folgt im unteren Miozän eine zweite große Bruchperiode. Sie fällt zeitlich mit dem Einbruch des Mätragebirges zusammen und ist wahrscheinlich von den Trachyt- eruptionen bei Esztergom und Väcz begleitet. Es entspricht diese letzte Periode intensiver Gebirgsbewegung im Vertes annähernd der Hauptfaltung der ÖOstalpen und der «vierten Faltungsphase» Unries in den Karpathen. Diese altmiozäne Bruchperiode setzt das Werk der präeozänen Störungen fort. Die neuen Verwerfungen folgen im wesent- lichen den präeozänen Bruchlinien und verlaufen entweder dem Strei- chen der Schichten parallel, also von SW nach NO, oder sind dazu senkrecht gestellt. Die Gebirgsbewegung, welche die spröden Kalke des Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XVII. Bd. 1. Heft. 13 194 HEINRICH TAEGER (194) Grundgebirges in einzelne Schollen zertrümmert, erfolgt anscheinend von S und verschiebt die einzelnen Tafeln gegen einander, ähnlich wie die Schollen eines im Eisgang befindlichen Flusses. Ein großer Sprung von Szär über Csakvär nach Csäkbereny versenkt die älteren im O des Vertes gelegenen Massen in die Tiefe. Dadurch ist das. heutige Landschaftsbild des Vertes festgelegt. Es ist möglich, daß im mittleren Miozän, also zur Zeit der zweiten Mediterranstufe, auch im Vertes noch eine kurze Meeres- transgression erfolgte, wenn diese auch nicht mit Sicherheit aus dem Fig. 42. Der Kalvarienberg bei Felsögalla. T Hauptdolomit, D Dachsteinkalk, Nm Hauptnummulitenkalk. im W des Vertes über oligozänen Schichten lagernden versteinerungs- leeren Konglomeraten gefolgert werden darf. Denn das Alter dieser Massen kann nicht genau angegeben werden. Es müßte dann dieses Gebiet ein Meeresufer mit Kiesstrandbildungen gewesen sein. Das Wasser erodierte heftig die Ufergesteine. Es erzeugt hohe Steilufer, die mit Wald bedeckt sind. Die durch Unterwaschungen abrutschen- den Ufergesteine sinken mit ihren Bäumen in die Fluten des Meeres und werden hier als verkieselte Hölzer erhalten. Damit könnte man das Auftreten von Kieselhölzern in diesen Konglomerat- und Schotter- bildungen erklären. Zur Zeit des oberen Miozän, in der sarmatischen Stufe, ist das (195) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES, 195 Vertesgebirge selbst hingegen sicher von Wasserbedeckung frei. Es erfolgt alsbald noch in vorpontischer Zeit eine große Pluvialperiode, die vorpontische Erosion.! Die im älteren Miozän geschaffenen Brüche werden nun zu Tälern erweitert. Die heute trockenen und tief einge- schnittenen Täler im Vertes sind das Ergebnis dieser vorpontischen Erosion. Auf sie ist auch die starke Abtragung der alttertiären Schich- ten zurückzuführen. Der Hauptnummulitenkalk wird im W-Gebiete des Vertes vielfach so stark angegriffen, daß der unter ihm lagernde Trias- kalk bereits wieder stellenweise zum Vorschein kommt. Am Kalvarien- berg bei Felsögalla werden die mantelförmig die Höhen bedeckenden Schichten des Hauptnummulitenkalkes bis auf einzelne Reste fort- getragen, die dann in zerstreuten Partien auf den Gehängen des Berges verteilt liegen (siehe Abbildung Fig. 42). Die früher weite Gebiete im Gänter Graben bedeckenden Fornaer Schichten werden ebenfalls bis auf wenige Reste in kleinen Lokalmulden entfernt. Kurzum auf Schritt und Tritt begegnet uns hier die erodierende Tätigkeit des Wassers. Mit dieser Pluvialperiode schließt die erdgeschichtliche Entwicklung des Vertes in der Miozänzeit ab. Die Pliozänzeit. Mit dem Schlusse des Miozän tritt wieder eine Änderung im Gebiete des Vertes ein. Das große sarmatische Becken, das sich in der oberen Miozänzeit aus der Gegend von Wien der Donau entlang und am Nordrand der Karpathen hin über das heutige Schwarze Meer und Südrußland bis zum östlichen Ufer des Aralsees erstreckte, war auch in die Nähe des Vertes gedrungen ohne aber den Bergbezirk selbst zu erreichen. Denn sarmatische Ablagerungen fehlen im Vertes, ‘ während sie aus anderen Gebieten des südwestlichen Ungarischen Mittelgebirges bekannt sind. Mit dem Beginn des Pliozän löst sich das große sarmatische Becken in einzelne Seen auf, die durch Flüsse aus- gesüßt werden. Das Seegebiet des südwestlichen Ungarischen Mittel- gebirges erstreckt sich gegen das Vertesgebirge und entwickelt sich hier im ganzen O, S und SW. Es ist ein schwach salziges Wasser. Es sind Seen von geringer Tiefe und Ausdehnung, die in ihrer Größe und in ihrem Orte ständig wechseln. Im S scheint das Gebiet viel- leicht bereits am Anfang des Pliozän so starke Süßwasserzuflüsse zu erhalten, daß es bereits in unterpontischer Zeit ausgesüßt er- 1 HoERNES: Die vorpontische Erosion. (Sitzber. d. k. Akad. d. Wiss. Bd. CIX; I. Abt. 1902.) 13* 196 HEINRICH TAEGER (196); scheint. Im O dauern die brackischen Absätze durch das ganze :mitt- lere Pontikum. In dieser Periode dringt auch der pontische See in» die Gebiete des Kozma-—-Gänter Tales ein. I, ? Die Fauna, die das mittelpontische Seegebiet des Vertes bevölkert,’ besteht aus Muscheln und Schnecken eines schwach salzigen Wassers.» Besondere Typen charakterisieren diese Schichten : Congerien, Dreissen- sien, Cardien und Melanopsiden, deren heutige Verwandte im Kaspi- schen Meere, dem größten letzten Rest dieser ehemaligen Binnen- seen, heimisch sind. Allmählich werden die halbsalzigen Binnenseen von den Zuflüssen ausgesüßt und im Oberpontikum haben wir im Vertes überall typische Süßwasserabsätze, sowohl im Tale von Kozma, wo Heliciden und Planorben der Hauptsache nach die Fauna zu-: sammensetzen, wie im ganzen OÖ des Vertes, wo Unio und andere Süßwassermuscheln und -Schnecken häufig sind. An dem Ufer des am O-Rand des Vertes sich hinziehenden . pontischen Sees werden die Gesteine des Hauptdolomits, die hier als Gehängeschutt zu Tale gehen, durch die vom Winde bewegten Wasser hin und her getrieben und zu wundervoll geformten Strandschottern abgerieben, Gebilde, die ent-: weder in locker angehäuften Massen oder mit einem kalkigen Binde- mittel zu Konglomerat verkittet sich an der ganzen O-Seite des Vertes verfolgen lassen. Das allmähliche Ansteigen dieser Strandlinie von S nach N deutet darauf hin, daß im Vertes noch eine postpontische Hebung stattgefunden hat. Das feuchte Klima der Miozänzeit wird nach Ablagerung der pontischen Schichten jetzt trocken und steppen- artig, ähnlich wie es heute die Gebiete des Kaspischen Meeres sind. Die ausgesüßten Binnenseen ziehen sich zurück. In einzelnen Gebie- ten, die wenig Süßwasserzuflüsse erhalten, trocknen die halbsalzigen, von dem großen sich zurückziehenden pontischen Binnensee abge-. schnürten kleinen Tümpel aus und lassen lokale, schwache Salzlager‘ zurück. Solche Salzrelikte des ehemaligen pontischen Sees finden sich auch im Vertesgebirge in der Gegend des Kotlöhegy, wo sie jedoch von Schuttmassen überdeckt sind. Im oberen Pliozän ist das Gebiet des Vertes von dem pontischen See gänzlich verlassen. Levantinische Schichten scheinen zu fehlen. Quartär und Gegenwart. Nach dem Abfluß des pontischen Sees wird der Vertes — wie: schon hervorgehoben wurde — zu einem Steppengebiet. Diese Trocken- periode entwickelte sich bereits in der Zeit des Oberpontikum und findet eine ausgedehnte Fortsetzung im Quartär. Der Wind entwickelt (197) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 197 sich zu einem mächtigen geologischen Faktor. Er baut in den Rand- gebieten des Vertes Hügel auf und höhlt kleine Täler aus. Der trockene Steppenwind weht über die feinen pontischen Absätze und führt sie als feine Sandwolken fort, In den trockenen, mit mageren Grasflächen 'überzogenen Ebenen werden die Staubmassen niedergeschlagen und so entsteht im Gebiet des Vertes der Löß. ‚Mammut, Pferd und Ur- wiesent bewohnen diese Steppengebiete. In dem nordwestlichen Teil des Vertes, wo der oligozäne Sand weite Flächen bedeckt, werden auch hier die lockeren Massen vom Winde hin und her bewegt und zu langgestreckten Dünenzügen aufgeworfen, die in der herrschenden Windrichtung von NW nach SO in schmalen Hügeln dahinziehen. Die außerordentlichen Temperaturschwankungen des Steppenklimas lockern das Gestein der Berggehänge und sprengen ganze Massen ab, die als Gehängeschutt die randlichen Erhebungen des Vertes umsäumen. Plötzliche, sehr ergiebige Wolkenbrüche des Sommers, wie sie in den Steppengebieten so häufig sind, schwemmen die Schuttmassen_ tal- wärts und häufen sie in den dem Gebirge vorgelagerten Ebenen zu weiten Schuttfeldern auf. Der von dem trockenen Steppenwind mit- geführte Sand wird gegen die Schuttmassen geworfen, die nun durch die Kraft des Windes angeschliffen werden. Es entstehen so die Kantengeschiebe. Im jüngeren Quartär wird das Klima des Vertes etwas feuchter. Die großen Schuttfelder bedecken sich mit einer mageren Grasfläche. Es entsteht bald ein Humusboden und die ehemaligen Schuttkegel, die keinerlei Vegetation besaßen, überziehen sich wieder mit einer Pflanzendecke. Die häufigen Niederschläge, die jetzt besonders zur Frühjahrs- und Herbstzeit einsetzen, geben Veranlassung zur Bildung kleiner Gewässer, die das Vertesgebirge in gegebenen tektonischen Richtungen spärlich durchziehen. Sie schwemmen Flugsand, Humus und Gerölle zu einer sandigen oder lehmigen Masse zusammen und auf diesen vom Wasser befeuchteten Gebieten dehnen sich weite Wiesen aus. Der Einfluß eines beginnenden feuchteren Klimas am Schlusse des Diluvium macht sich besonders im SO-Gebiet des Vertes in der Gsäkvärer Depression geltend. Der über dem pontischen Ton hier wahrscheinlich in ehemaliger Zeit lagernde Sand und Löß wird durch die heftigen Regengüsse teilweise beseitigt. Es vertieft sich dieses bereits leicht eingesenkte Gebiet langsam, bis der vom pon- tischen Ton gebildete Untergrund erreicht ist. Dieser wird von den herabrinnenden Wassermassen nur oberflächlich aufgewaschen und von den losen Seitenwänden der flachen Mulde werden Löß- und Sandmassen teilweise hineingeschwemmt. Die häufigen Regenfälle 198 HEINRICH TAEGER (198) lassen in diesem Gebiete einen sehr flachen, weit ausgebreiteten See entstehen, der in dieser Zeit im SO an den Vertes anscheinend an- srenzte. Süßwassermuscheln und -Schnecken gedeihen reichlich in seinem Bezirk. Später scheinen die Wassermassen nach SO durchzu- brechen und bei dem trockeneren Klima der Gegenwart wird das flache Wasserbecken wieder trocken gelegt. Jedoch noch alljährlich sammelt sich in den Regenmonaten der Herbstzeit das Wasser in diesem Ge- biete an und bedeckt in großen weiten Lachen die CGsäkvärer De- pression. PALÄONTOLOGISCHER ANHANG. Paläophytologischer Teil. Die aus dem Vertesgebirge stammenden Pflanzenreste gehören — soweit Blattabdrücke in Betracht kommen einer alttertiären Flora an, wie dies bereits in dem stratigraphischen Teil der Arbeit dargelegt wurde. Es sind einerseits wenige Reste einer eozänen Flora und ander- seits Fragmente von Pflanzen, die in der Oligozänzeit niedergelegt wur- den. Die Erhaltung der Blattreste ist leider recht mangelhaft. Nur bei einer ganz geringen Anzahl von Blättern waren die Abdrücke noch hinreichend gut, um die Bestimmung der Gattung zu sichern. In der Regel erfüllen nur kleinere Blattfragmente und Teile von Stengeln die dünnen, plattigen 'Tonschichten, die im Süßwasser zum Absatz gebracht wurden. Gerade der Umstand, daß die Blattabdrücke nur fragmentar erhalten sind, daß vor allem die weniger festen Blattspitzen und Blatt- stiele meistens fehlen, deutet darauf hin, daß wir es hier mit den lokal eingeschwemmten Resten einer ehemaligen Flora zu tun haben dürf- ten. Es können auch die nachfolgenden Bestimmungen auf unbedingte Sicherheit keinen Anspruch machen. Es galt hier lediglich den Versuch zu machen das mangelhafte Material zu sichten und, soweit dies mög- lich ist, in ein einheitliches System einzureichen. Klasse: ANGIOSPERMAE. Unterklasse : MONOCGOTYLEDONEAE. Unter den aus den. paläogenen Süßwasserschichten des: Vertes- gebirges stammenden Pilanzenresten finden sich auch Fragmente, die auf monokotyledone Pflanzen hinweisen. Eine genauere Bestimmung dieser Formen war bei der schlechten Erhaltung leider ausgeschlossen. 300 HEINRICH TAEGER (200) Unterklasse : DICOTYLEDONEAE. Reihe: MYRICALES. Familie: Myricaceae. Myrica subzthiopica v. Errinen. Taf. 3, Fig. 1. Obwohl nur der mittlere Teil dieser Blattform vorliegt, möchte ich ihn doch mit großer Wahrscheinlichkeit zum Genus Myrica stellen. Darauf deutet schon die gut erhaltene, netzförmige Nervatur und die lederartige Textur des Blattes. Die Gestalt möchte ich, so: weit ein Schluß aus den Fragmenten dies überhaupt zuläßt, als lineal-lanzettlich bezeichnen. Der Primärnerv ist etwas stärker wie die feinen Sekundär- nerven, die nicht ganz regelmäßig in ihrem Ursprung und ihrem Ver- lauf erscheinen. Sie entspringen in großer Anzahl unter einem spitze- ren ‘oder. stumpferen Winkel und biegen sich in ihrem weiteren Verlauf leicht nach der Blattspitze. In der Nähe des Blattrandes gehen sie in feine Netznerven über. Die Tertiär- und Netznerven bilden ein noch deut- lich hervortretendes, gleichmäßiges, feinmaschiges Netzwerk, in dem die Tertiärnerven meist noch durch ihre größere Stärke etwas betont bleiben. Es entspricht dieses Blatt in seiner Form, Textur und Nervation sehr der rez. Myrica aethiopica Linn. Der einzige Unterschied mag hier vielleicht in dem Fehlen der Zähne liegen; denn das Blatt ist ganz- randig. Diesen Umstand halte ich jedoch nicht für schwerwiegend genug, um einen Vergleich auszuschließen. Denn es ist eine Tatsache, daß die Randbeschaffenheit der Blätter von Myrica sehr veränderlich ist und gezähnte sowie ungezähnte Blätter oft an ein und demselben Exemplar zu beobachten sind. Von den aus den Tertiärfloren beschriebenen zahlreichen Myri- caceenarten möchte ich vielleicht die größte Ähnlichkeit mit. Myrica subaethiopica v. Errm.' finden. Besonders die Textur und Nervation erscheint mir bei beiden dieselbe. Dennoch soll die Zustellung des Blatt- fragmentes zu der genannten Art infolge der schlechten Erhaltung mit Vorbehalt geschehen. Fundort: Oligozäner Süßwasserton am Kalvarienberg bei Felsö- galla. 1 v. ETTHINGHAUSEN: Beitrg. zur Kenntnis der Tertiärflora Steiermarks. (Sitz. Ber. d. k. Akad. Math. Naturw. Kl. Bd. 60. p. 43. Fig. 29. 30). Be u (201) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES, 201 Reihe: RANALES. Familie: Lauraceae. Laurus sp. Taf. 3, Fie. 2. Ein in der Mitte breites nach unten und — soweit dies festzustellen möglich ist — auch nach oben zu allmählich sich verjüngendes Blatt möchte ich in den Familienkreis der Lauraceen und zwar zu der Gruppe von Laurus stellen. Denn es zeigt deutlich eine lederartige Beschaffen- "heit, hat einen sehr kräftigen Primärnerv und bogenläufige Sekundär- nerven. Auch diese sind recht deutlich ausgeprägt und entspringen unter einem ziemlich spitzen Winkel. Sie laufen einander parallel, sind in einem leichten Bogen nach der Spitze geöffnet und biegen am Blatt- rande um, um sich mit den benachbarten Nerven zu verbinden. Es gestatten diese Tatsachen das Blatt mit einiger Wahrscheinlichkeit zum Genus Laurus zu stellen. Fundort: Oligozäner Süßwasserton am Kalvarienberg bei Felsö- galla. Laurus primigenia Une. Darts 3, Bir 6. Die mangelhafte Erhaltung der beiden abgebildeten Blätter bietet wohl zu einer durchaus sicheren Bestimmung geringe Anhaltspunkte. Doch dürften diese vielleicht den Schluß gestatten, daß die Blätter zu der Gattung Laurus gehören. Die Abdrücke verraten eine deutlich leder- artige Konsistenz. Bei dem einen Exemplar ist die Nervatur wohl aus- geprägt, wenigstens soweit sie Primär- und Sekundärnerven betrifft. Tertiärnerven sind nicht erhalten. Die von dem Primärnerv auslaufenden Sekundärnerven entspringen bei diesem Exemplar unter einem spitzen Winkel von ca 35 Grad. Dieser Winkel wird nach der Blattspitze zu etwas größer. Im ganz leichten, nach der Spitze zu offenen Bogen ziehen dann die Sekundärnerven nach dem Blattrande, an dem sie. bogen- läufig entlanggehen. Bei dem anderen Exemplar ist von der Nervatur nichts mehr erhalten. Doch zeigt das Blatt in seiner äußeren Form — soweit dies bei der mangelhaften Erhaltung erkennbar ist — eine 209 HEINRICH TAEGER (202) Übereinstimmung mit Uneers Originalen. Es ist langgestreckt und ver- jüngt sich nach der Spitze und Basis gleichmäßig und allmählich. Das erste Exemplar hat eine mehr langgestreckte, linear-lanzettliche Form. Darauf weist der obere Blatteil hin, der wahrscheinlich in eine ziem- lich langausgezogene Blattspitze ausläuft. Auf unbedingte Sicherheit der Bestimmung sollen jedoch die beiden abgebildeten Formen keinen An- spruch machen. Fundort: Untere eozäne Süßwasserschichten und obere eozäne Süßwasserschichten in den Versatzschächten zu Tatabanya. Laurus Trajani Stave.” Narzas HioA, Die Abbildung zeigt eine auffallende Ähnlichkeit mit der von Sraug aufgestellten Art. Das Blatt hat mit dem Sraugschen Original einerseits die stark lederartige Textur, andererseits das Fehlen der feineren Ner- ven gemeinsam. Die wenigen erhaltenen Nerven sind hingegen ebenso wie bei der Zsiltaler Form außerordentlich kräftig entwickelt, besonders aber der Hauptnerv, der an seiner Eintrittsstelle 15 mm stark ist. Ob- wohl die Blattspitze fehlt und der Blattrand nur ganz rudimentär erhal- ten ist, läßt sich doch die ursprüngliche ovale Form des Blattes, das sich an der Basis schlank verschmälert, unschwer erkennen. Der Haupt- nerv sendet nach beiden Seiten unter einem sehr stumpfen Winkel von 70—8S0 Grad mehrere starke Sekundärnerven aus, deren Anzahl bei der unvollkommenen Erhaltung des Exemplars nicht sicher festzustellen ist. Die Sekundärnerven sind in ihrem oberen Teile kräftig entwickelt, werden aber vor ihrem Ende bedeutend schmäler und gabeln sich vor dem Rande. Aus diesen mit dem Zsiltaler Original sich geltend machen- den Analogien möchte ich den wenn auch bedingten Schluß ziehen, daß das Blatt zu Laurus Trajani Staus gehört. Fundort: Obereozäne Süßwasserschichten, Versatzschacht, Tata- banya. | 1 Unger: Die fossile Flora von Sotzka. (Denkschr. d. k. Akad. d. Wissensch. vol. I). 2 Strauß: Die aquitanische Flora des Zsiltales im Komitat Hunyad (Mitt, : a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. VI). (203) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. toO ==] co Liaurus princeps Hrrr. Taf. 3, Fig. 5. Das hierher gehörige Blatt ist in seinem mittlerem Teile sehr gut erhalten. Leider fehlt Spitze und Basis. Seinem Habitus nach gehört es wohl sicher einer Lauracee an und zwar möchte ich es nach seinem morphologischen Bau zu Laurus princeps Hrer stellen. Das allmähliche Verjüngen des Blattfragments nach dem Blattstiel und der Blattspitze deutet auf eine herzförmige, langgestreckte Form. Die Erhaltung spricht für eine derb lederartige Konsistenz des Blattes. Der Blattrand zeigt leichte Einbiegungen und verläuft in einem sanften Bogen. Die Mitte durchzieht ein kräftiger Primärnerv. Von diesem zweigen sich unter einem Winkel von 45—50 Grad die Sekundärnerven ab, die nach dem Rande zu in einem leichten Bogen laufen und sich mit den benach- barten Sekundärmerven verbinden. Die Zahl der Sekundärnerven kann nicht mit Sicherheit angegeben werden. Denn die Sekundärnerven sind selbst im vorliegenden Blattstück nur teilweise erhalten. Doch darf man wohl aus dem engen Abstande zweier wohlerhaltener Sekundär- nerven auf eine große Anzahl von ihnen schließen. Auch einzelne ab- gekürzte Sekundärnerven kann man beobachten, die nicht bis an den Blattrand verlaufen, sondern sich anscheinend in den Hauptfeldern der Blattspreite in zarte Nervillen verzweigen. Danach ist das Blatt von einem feinen Nervationsgewebe erfüllt und seine polygonalen Maschen sind auch mit voller Deutlichkeit in den einzelnen Teilen des Blattes erkennbar. Alle diese Eigenschaften des vorliegenden Blattes sprechen also für eine gute Übereinstimmung mit der von Hrrr ! aus der Ter- tiärflora der Schweiz beschriebenen Originalform. Ich möchte daher die abgebildete Blattform mit einem großen Grade von Wahrscheinlich- keit zu Laurus princeps Hrrr stellen. Fundort: Oligozäner Süßwasserton am Kalvarienberg bei Felsö- galla. 1 HEER : Flora Tertiaria Helveti@. Bd. II, p. 77. Taf. LXXXIX, Fig. 16, 17; BE Fig. 17,.20;.Taf. XCVI, Fig. 1, Bd. II, p. 185. 204 HEINRICH TAEGER (204) Reihe: ROSALES. Familie: Leguminosae. Cassia sp. Taf. 3, Fig. 6. Von diesem fragmentaren Blatt ist nur der linke Teil erhalten. Die Spitze und der ganze rechte Blattrand fehlt. Mit Sicherheit läßt sich daher dieses Blatt einer bestimmten Familie kaum zuweisen. Doch dürfte es sich hier mit einiger Wahrscheinlichkeit um ein Blättchen aus der Gruppe. der, Leguminos® "handeln. Versuchsweise möchte ich .es zum Genus Cassia stellen. Soweit der Blattrest einen Schluß gestattet, spricht seine Form für eine leichte Ungleichseitigkeit. Das Blatt ist weiterhin ganzrandig und von einem kräftigen Mittelnerv durchzogen, von dem feine Sekundärnerven auslaufen, die sich fein verzweigen. Fundort: Oligozäner Süßwasserton am Kalvarienberg bei Felsö- galla. Cassia hyperborea Une. Dar ae: Te Das abgebildete Blatt erweist sich in seinen erhaltenen Teilen wohl zu den unter dem Namen Cassia hyperporea beschriebenen Blättern gehörig. Wenn auch die Blattbegrenzung mangelhaft ist, so ist doch aus dem fragmentaren Blattrand die ursprüngliche oval-lanzettliche Form noch erkennbar. Das Blatt ist ansehnlich und etwa 5—6 cm lang. Der Mediannerv ist stark. Die Sekundärnerven sind fein aber deutlich sichtbar. Sie laufen von den Primärnerven in einer großen Anzahl unter einem Winkel von 45 Grad aus und sind leicht gegen die Blatt- spitze gebogen. | Fundort: Untereozäner Süßwasserton, Versatzschacht, Tatabänya. Palaeolobium cf. sotzkianum Une. Tal.s, Bip: 8; Es ist ein ansehnliches Blättchen von eiförmig-elliptischer Gestalt mit ungleichen Blatthälften und glattem Blattrand. Die Ungleichförmig- keit, die auch in der Beschaffenheit der Basis zum Ausdruck kommt, 205 DIE GEOLÖÜGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 205 zUD läßt auf ein zusammengesetztes Blatt schließen, das ich zum Genus Palsolobium stellen möchte. Die wenig deutlich äusgebildeten Sekundär- nerven entspringen unter einem Winkel von annähernd 50 Grad. Sie sind anscheinend einander genähert und laufen parallel, wie dies wenigstens andeutungsweise in dem oberen Teile des Blattfragmentes zu erkennen ist. Die Nervatur ist bogenläufig. Die Nerven verzweigen sich am Ende in kleine Tertiärnerven, die auch in ihrem ganzen Ver- lauf ausgeschieden werden. Blattstiel und Blattspitze fehlen und machen infolgedessen eine sichere Bestimmung unmöglich. Doch scheint das Blattfragment — abgesehen von geringen Größenunterschieden — eine gewisse Änlichkeit mit einigen Formen von Palaeolobium sotzkianum Une.! zu haben. Es möge daher das Exemplar wenigstens vergleichs- weise eine Stelle bei Palaeolobium sotzkanium Une. finden. Fundort: Oligozäner Süßwasserton am Kalvarienberg bei Felsö- galla. Reihe: SAPINDALES. Familie: Sapindacezs. Sapindus sp. Tal 3,7. Ric 10% Vorliegendes Blatt scheint wohl seinem Habitus nach einer Sapindusart anzugehören. Die mangelhaft erhaltene Basis zeigt ein- seitig eine breite Mündung in den Stiel. Das Blatt ist ganzrandig. Seine Form ist breit lanzettlich. Von einem wohlerhaltenen Primärnerv laufen nur sehr schwach erhaltene bogenläufige Sekundärnerven etwas un- regelmäßig zum Rande und bilden mit den Primärnerven einen stumpfen Winkel. Zu genaueren Einzelheiten bietet das Blatt bei seiner schlech- ten Erhaltung wenig Anhaltspunkte. Ich halte es daher auch für nicht geeignet einen etwaigen Schluß auf die Art zu gestatten, zu der es gehören könnte. Fundort: Untereozäne Süßwasserschichten, Versatzschacht, Tata- banya. - 1 UNnGER: 1. c. Die Foss. Flora v. Sotzka. 206 HEINRICH TAEGER (206) Reihe: RHAMNALES (FRANGULINAE). Familie: Rhamnacex. Rhamnus cf. deletus Heer. Taf. 3, Fig. 9. Wir haben es hier mit einem bogenläufigen Blatt zu tun, das einer Rhamnusart anzugehören scheint. Von einem geraden Hauptnerv zweigen sich starke, fast gerade, allmählich sich verfeinernde, rand- läufige Sekundärnerven ab. Sie verlaufen vollkommen parallel in ziem- lich gleichen Abständen gegen den Blattrand unter einem Winkel von 45 Grad und biegen dann leicht um. Die Gestalt des Blattes dürfte eiförmig gewesen sein, soweit ein Schluß nach dieser Richtung bei der schlechten Erhaltung des Exemplars gestattet ist. Der am Grunde er- haltene Rand des Blattes ist glatt. Eine bestimmte Stellung des Blatt- fragmentes zu einer besonderen Spezies aus dem Geschlechte von Rhamnus möchte ich nur mit dem größten Vorbehalt versuchen. Denn erscheint schon die sichere Zuweisung des Stückes bereits zum Genus Rhamnus als zum mindesten zweifelhaft, wie vielmehr muß das von einer Einzelstellung gelten. Mit den von Herr in seiner «Tertiärflora der Schweiz» aufgeführten Arten hat das Blatt mit einer ganzen Reihe von Formen Ähnlichkeit. Die größte Analogie weisen wohl die Blätter von Eriz auf, die Hrer unter dem Namen Rhamnus deletus mit Vor- behalt vereinigt. Ich möchte daher das Blatt nur versuchsweise zu Rhammus deletus Herr stellen. Fundort: ÖObereozäne Süßwasserschichten, Versatzschacht bei Tatabanya. Reihe: MYRTIFLORALF. Familie: Myrtacezs. EBucalyptus oceanica Une. Nar23 Bio. Das vorliegende wohlerhaltene Blatt gehört unzweifelhaft zu Kuca- Iyptus oceanica. Darauf deutet nicht bloß die linien-lanzettförmige Form des Blattabdruckes, sondern auch die schlanke Basis und der lange Blattstiel. Schon UnGEeR weist in seiner Abhandlung über die fossile (207) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES, 207 Flora von Sotzka darauf hin, daß die Blätter dieser Art die Neigung zu einer sichelförmigen Krümmung in der Blattfläche haben. Diese Tatsache findet bei dem abgebildeten Exemplar eine schön Bestäti- gung. Der Primärnerv ist deutlich sichtbar. Hingegen fehlen alle Sekundärnerven und nur Spuren lassen sich bei größter Aufmerk- samkeit an manchen Stellen nachweisen. Das Blatt muß daher derb und lederartig gewesen sein. Alle diese Tatsachen sprechen für ein Eucalyptusblatt. Nur erscheint mir im Vergleich zu den zahlreichen bekannten Formen dieser Art die Spitze etwas stumpfer. Ich halte jedoch diesen einzigen Unterschied nicht für groß genug, um das vor- liegende Blatt einer neuen Form zuzuweisen. Fundort: Obereozäne Süßwasserschichten bei Tatabänya. Reihe : BICORNES. Familie: Erieacex. Andromeda protog&a Une. aık, er, len 107 Ein sehr stark lederartiges Blatt von lanzettlicher Form mit schippenförmiger Spitze und schlanker Basis mag nach allen seinen Eigenschaften wohl zu Andromeda protogaea UNnGER gehören. UNGER bildet in seinem Werk! eine ganze Reihe von Formen dieser Gattung ab, die er nach sehr vagen Unterschieden mehreren Arten zuweist. Später vereinigt sie wieder C. v. Errineuausen” zu der Hauptart Andromeda protogaea. Das vorliegende Blatt steht wohl in seiner Größe, Form und Beschaffenheit der früher von Unger als besondere Spezies betrachteten Andromeda vaccinifolia nahe. Es zeigt weiterhin eine deutliche Annäherung an die rez. Andromeda calyeulata Linn. von Nordamerika, auf die auch bereits Unser in seinem Werke hin- weist. Es ist ein gewebeläufiges Blatt mit nicht zu spitzer Basis. Eine gewisse Ähnlichkeit des vorliegenden Blattes mit den von Hker in seiner «Flora Tertiaria Helvetie» beschriebenen Formen ist wohl kaum zu verkennen. Vielleicht ist die Größe und das Fehlen jeder Andeutung einer Nervation hier nur eine zufällige Differenz. Auch stimmt das Blatt 1 Unger: 1]. c. Die foss. Flora v. Sotzka. 2 C. v. ETTINGHAUSEN: Beitrg. zur Kenntnis der foss. Flora von Sotzka. (Stzb. d. k. Akad. d. Wissensch. vol. XXVIM). 208 HEINRICH TAEGER (208) mit einem Original von Errıncnausen! gut überein. Von den andern fossilen Arten von Andromeda möchte ich die Andromeda tristis Unc. aus der fossilen Flora von Szantö erwähnen, die mit der vorliegenden Form aus dem Vertes einen gewissen verwandten Charakter erkennen läßt. Wenn v. Errinenausen das schlecht erhaltene Blattfragment von Szantö zu A. tristis Une. stellt, so möchte ich doch die Möglichkeit aussprechen, daß wir es auch da mit einer Form von Adromeda pro- [ogaea zu tun haben. Denn der Unterschied zwischen beiden Formen erscheint mir für eine derartig getrennte Stellung. beider Formen nicht bedeutend genug. Jedenfalls geht aus dem Vergleich des bespro- chenen Blattes mit den erwähnten verschiedensartigeen Formen von A. protogaea mit großer Wahrscheinlichkeit hervor, daß unser Exemplar auch zu dieser Art gehört. Fundort: Oligozäner Süßwasserton am Kalvarienberge bei Felsö- galla. Vaccinium ef. reticulatum A. Braun. Taf. 3, Fig. 13. Es handelt sich um ein verkehrt eiförmiges Blatt mit gut erhalte- nem starkem Primärnerv. Das Blatt selbst muß stark lederartig gewe- sen sein; denn ein Teil ist noch in einer dicken, kohligen Schicht erhalten geblieben. Daher sind die Sekundärnerven auch weniger deut- lich ausgebildet. Doch gibt sich wohl aus den vorhandenen Resten zu erkennen, daß wir es mit einer schlingnervigen, vielfach verzweigten Nervatur zu tun haben. Das Blatt ist ganzrandig, die Blattspitze stark abgestumpft. An der Basis verschmälert sich das Blatt allmählich. Von den in der Familie der Vaccinaccex beschriebenen fossilen Formen möchte ich infolge einer gewissen Ähnlichkeit das vorliegende Exemplar mit Vaceinum reticulatum A. Braun vergleichen. Allerdings haben wir es hier mit einer doppelt so großen Blattform zu tun. Es möge daher nur vergleichsweise zu der erwähnten Art gestellt werden. Fundort: Oligozäner Süßwasserton. am Kalvarienberg bei Felsö- galla. ! Uns. GC. v. ETTINGHAUSEN : Beitrg. zur Kenntnis der Tertiärflora Steiermarks. (Sitzb. d. k. Akad. d. Wissensch. vol. LX). (209) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 209 Der allgemeine Charakter der Eozän- und Oligozänflora des Vertesgebirges. Die behandelten fossilen Formen mögen mit verwandten Neben- arten in der auf folgender Seite befindlichen Tabelle verglichen wer- den, um einen Rückschluß auf den allgemeinen Charakter der altter tiären Flora des Vertesgebirges zu ermöglichen. Wie sich aus diesen Vergleichen ergibt, ist der Grundcharakter dieser eozänen und oligozänen Flora — soweit überhaupt ein Schluß bei dem vorhandenen zweifelhaften Material gestattet ist — ein tropi- scher oder subtropischer. Die Gassien und Andromeda weisen auf tropische amerikanische Formen hin, Formen die allerdings auch in der subtropischen Region gedeihen können. Ebenso sind die Lauraceen Pflanzen, die nur in frostfreiem Klima wachsen und deren heutige Verwandte auf den Kanari- schen Inseln und Madeira heimisch sind. Die der Myrica aethiopiea verwandte Form gehört einem tropischen Klima zu. Die in Australien heimischen Eucalyptusarten, die der angeführten Art Kucalyptus ocea- nica entsprechen, sind Formen, die der subtropischen Pflanzenwelt zugerechnet werden. Mehr noch als die nicht ganz sicher bestimmten Arten und der Vergleich mit rezenten, ihnen verwandten Formen lie- fert die Beschaffenheit des vorhandenen Blättermaterials einen Änhalts- punkt für den Charakter dieser Flora. Alle beschriebenen Blätter sind derb lederartig gewesen und gerade dieser Grundcharakter deutet auf eine Formenwelt von tropischem oder subtropischem Charakter. Ich möchte daher aus diesen angeführten Gründen die paläogene Flora des Vertesgebirges als subtropisch bezeichnen. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XV1I. Bd. 1. Heft. 14 HEINRICH TAEGER 210 Familie A. Die Eozänen Pflanzenformen der Tatabänyaer Braunkohlenmulde. Ähnliche lebende Arten Verbreitung der lebenden Arten Lauraceae Leguminosae Sapindaceae Rhamnaceae Myrtaceae Laurus primigenia Une. Laurus Trajanı STAUB. Cassia hyperborea Una. Sapindus Sp. Rhamnus ef. deletus HEER. | Eucalyptus oceanica | Laurus canariensis SM. Laurus nobilis L. Cassia laevigata W. Rhamn. cornifolius Boıss. Eucalyptus sec. plur. ll Kanarische Ins. Madeira von Vermont bis Florida Nordamerika, Trop. Amerika, Mexico Asien, Kurdistan Australien, Neuholland B. Die Oligozänen Pflanzenformen am Kalvarienberg bei Felsögalla. Familie Amer Ähnliche lebende Arten Verbreitung der lebenden Arten Myrieaceae Myrica subaethiopica V. ETTINGH. | Myrica aethiopica LinDL. Trop. u. außertrop. Afrika Lauraceae Ericaceae id. Laurus princeps HEER. Cassia SP. Palaeolobium cf. sotzkianum UnG. Andromeda protogaea UNG. | Vaceinium cf. reticulatum A. BRAUN | Laurus canariensis SM. Cassia spec. plur. Andr. multiflora Dc. | Vacc. resinosum AT. Kanarische Ins. Madeira id. Trop. Amerika Trop. Amerika, Brasilien Amerika (211) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 211 Paläozoologischer Teil. Zrias. Das aus den Triasschichten des Vertesgebirges stammende Material von Fossilien beschränkt sich auf eine spärliche Megalodontenfauna, die nur in Form von Steinkernen erhalten ist. Die verschiedenen Arten der Gattung Megalodus werden nach den grundlegenden Forschungen von Hörnes und Frech in erster Linie nach der Entwicklung des Schlosses und nach der Form der Steinkerne gegliedert und zu Gruppen zu- sammengefaßt. Denn die meisten obertriadischen Megalodonten sind nicht allein im Vertes, sondern auch im Bakony undin den Alpen ledig- lich als Steinkerne erhalten. In dieser Beziehung darf das aus den Triasschichten unseres Gebirges stammende Material noch immerhin in manchen Exemplaren als günstig für ein näheres Studium betrachtet werden. Die Untersuchung des Schlosses bietet bei einem solchen Stein- kern mitunter weit weniger Schwierigkeiten wie bei typischen Schalen- exemplaren. Die zwischen den Wirbeln gelegenen Partien sind oft von Kalzitkriställchen und Bergmehl ausgefüllt, lassen sich aber ohne be- sondere Mühe mit Salzsäure und Meißel freilegen. Man erhält auf diese Weise, wenn auch nicht die eigentliche Grundform, so doch einen guten Innenausguß ihrer Schale und einen Abdruck ihres Schlosses, so daß bei den weitaus meisten Fällen eine genaue Bestimmung mög- lich ist. Megalodontidz. A) Gruppe des Megalodus triqueter Wulf. (Neomegalodus Gümb.). Megalodus triqueter mut. pannonica Frech. Taf. 4, Fig. la—c; 3a—c. Frech : Neue Zweischaler und Brachiopoden aus der Bakonyer Trias. p. 101. Fig. 113, Es liegen zwei Exemplare dieser Varietät vor, einerseits aus dem Hauptdolomit des Vertesgebirges, andererseits aus einem dem Vertes benachbarten Gebiete am Nordostabfall des Bakony. Beide Formen sind als Steinkerne ziemlich gut erhalten.‘ Sie zeigen mit den Original- stücken des Mgl. triqueter mut. pannonica Frecn eine vollkommene Übereinstimmung in der kräftigen Wölbung der Klappen und der star- ken Einkrümmung des Wirbels. Ebenso ist die Hinterkante der Schale schön gerundet. Hingegen erscheint der Schalenumriß in der Seiten» 14* 919 HEINRICH TAEGER (212) ansicht nicht wie bei den Frrcuschen Originalen verlängert, sondern er ist von einer mehr dreieckigen, gerundeten Gestalt. Auch ist die bei dem einen Exemplar sehr gut erhaltene Lunula höher. Das sind Eigen- schaften, welche die von Frecn in unmittelbare Nähe gestellte Form des Megal. triqueter mut. dolomitica auszeichnen. Es scheinen dem- semäß die beiden angeführten Formen aus dem Vertes und seiner Nachbarschaft bereits dieser letzteren Mutation sehr nahe zu stehen. Sie würden dann gleichsam ein Bindeglied zwischen beiden Mutationen bilden. - Ein Vergleich der beiden besprochenen Exemplare mit einander zeigt nur geringfügige Unterschiede. Die aus dem nördlichen Ausläufer des Bakony stammende Form erscheint etwas plumper und zeigt eine etwas stärkere Ausbildung der linken Klappe, die dem ganzen Exemplar einen leicht ungleichklappigen Charakter verleiht. Der linke Wirbelaus- guß ragt vorn merklich über jenen des rechten hervor, wodurch eine leichte Asymmetrie angedeutet wird. Auf jeden Fall sind beide Formen jedoch der gleichen Mutation zuzurechnen. Nach Frecu gehört Meyal. triqueter mut. dolomitica der tiefsten Zone der norischen (juvavischen) Stufe an und Megal. triqueter mut. pannonica liegt nur wenig höher. Es sind daher die angeführten Exemplare ebenfalls den tieferen Zonen dieser Stufe zuzurechnen. Fundort: Unterer Hauptdolomit des Vertesgebirges; unterer Hauptdolomit des Bakony bei Bodajk, Gajavölgy. Megalodus complanatus Günms. Tal. 4, Fig. 4a—.c. GÜMBEL, Megalodus complanatus, Dachsteinbivalve. p. 373. Taf. 8. Fig. 1—6. StopPanI, Megalodus Gümbeli, Paleontologie Lombarde. 3. Ser. HoERNES, Megalodus complanatus, Materialien zu einer Monographie der Gattung Megalodus. p. 13. Taf. I. Fig. 8. FRECH, Megalodus complanatus, Neue Zweischaler und Brachiopoden aus der Ba- konyer Trias. p. 104. Fig. 118. Die rechte Klappe des vorliegenden Originals und die Abdrücke des Schlosses sind hier vortrefflich erhalten. Nur bei der linken Klappe fehlt der Wirbel. Der Steinkern zeigt auch weiterhin eine schwache konzentrische Streifung, die von den Zuwachsstreifen der Schale her- rührt. Die Form ist dreieckig und schön gerundet. Die Art ist durch eine erhebliche Ungleichklappigkeit ausgezeichnet. Denn der Ausguß der rechten Klappe zeigt einerseits gegenüber dem der linken eine nur sehr schwache Wölbung und — soweit dies aus dem vorliegenden Bruch- ne De a m (213) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 913 stück entnommen werden kann — einen schwächer entwickelten, an Höhe weit hinter jenem der linken Klappe zurückbleibenden, wenig gekrümmten Wirbelzapfen. Die Schalen beider Klappen sind flach. Die Lunula ist klein, schmal und niedrig. Die Hinterkante ist in der Seiten- ansicht stark gekrümmt und deutlich zugeschärft. Der vordere drei- eckige Muskeleindruck ragt auf dem Steinkern als rundes Scheibchen hervor. Besondere Beachtung verdienen bei diesem Exemplar die wohl erhaltenen Ausgüsse der Zahngruben und die Eindrücke der Zähne, die ein gutes Bild von dem Bau des Schlosses geben. Danach zeigt das Schloß einen für die ersten beiden von Frecen aufgestellten Gruppen des Genus Megalodus bezeichnenden Bau. Das Schloß wird jederseits von einem Zahn und einer Zahngrube gebildet. Die Zähne beider Klap- pen waren annähernd gleich groß. Sie besitzen eine vertikale, parallele Stellung. Die Ausgüsse der beiden hinter den Schloßzähnen gelegenen Zahngruben sind unregelmäßig knotig verdickt. Daraus folgt, daß die Zahngruben eine unebene buckelige Oberfläche besaßen. Es besteht somit kein Zweifel, daß das vorliegende Exemplar zu Megalodus com- planatus Güms. gehört. Mit der Abbildung des Frrcuschen Originals stimmt die vorliegende Form nicht ganz überein. Das Frecusche Bild stellt die linke, die vorliegende Abbildung hingegen die rechte Klappe dar; daher erklärt sich der Umstand, daß der Wirbelzapfen der größe- ren linken Klappe sehr viel spitzer hervorragt, als bei unserer Abbil- dung. Außerdem bedingt noch die Orientierung eine gewisse Ungleich- heit. Denn die Abbildung bei Frrcn ist etwas schräg nach links oben orientiert. Nach Freen ist diese Form für das mittlere Niveau des alpi- nen Dachsteinkalkes charakteristisch, gehört also in die obersten Schich- ten des Hauptdolomits der Obertrias im Ungarischen Mittelgebirge. Fundort: Puszta Käpolna im Vertesgebirge. Megalodus Liöczyi Horrnes. Taf. 4, Fig. 5a—c. HoERNES, Megalodus Löezyi, Zur Kenntnis der Megalodonten aus der oberen Trias des Bakony. (Földtani Közlöny, Bd. XXVII. u. XXIX.). FRECH, Megalodus Löczyi, Neue Zweischaler und Brachiopoden aus der Bakonyer Trias. p. 72 ff. fig. 94, 95; p. 9, fig. 194, 105. Von dieser Art liegt ein nur teilweise erhaltener Steinkern vor, der aber dennoch eine ziemlich sichere Bestimmung gestattet. Ein Teil des Fossils lag noch im Gestein und zeigte nur geringe Zwischenräume zwischen Steinkern und Steinmantel. Es müssen demnach der äußere und innere Abgruß nach Auflösung und Wegführung der ursprünglich 214 HEINRICH TAEGER (214) vorhandenen Schale durch Druck aneinander genähert worden sein. Von den beiden Klappen sind die Ausgüsse der Wirbelzapfen wohl erhalten. Die linke Klappe ist hoch gewölbt und durch einen stark ein- gerollten Wirbelzapfen ausgezeichnet. Die rechte Klappe ist flacher, ihr Wirbel stumpf, kurz und wenig gebogen. Diese ungleiche Entwickelung der Klappen ist für den Megal. Löczyi sehr charakteristisch. Die Lunula ist hier nur in einem sehr kurzen Teil erhalten, zeigt aber deutlich eine niedrige Form. Die Muskeleindrücke sind auf der glatten Oberfläche des Steinkerns nicht angedeutet. Es gehört diese Form nach Frech dem mittleren alpinen Dachsteinkalk an. Fundort: Puszta Käpolna im Vertesgebirge. B) Gruppe des Megalodus Hoernesi Frech (Neomegalodus Gümbel). Megalodus Böckhi Horrnes. Taf. 4, Fig. 6. Hoernes, Megalodus Böckhi, Zur Kenntnis der Megalodonten aus der oberen Trias des Bakony. (Földtani Közlöny. Bd. XXVII und XXIX). ERECH, Megalodus Böckhi, Neue Zweischaler und Brachiopoden aus der Bakonyer Trias. p. 70. fig. 96. p. 96. p. 110. fig. 125. 126. Ein in einem Ausguß der linken Klappe erhaltener Steinkern eines großen Megalodonten ist mit größter Wahrscheinlichkeit zu Megalodus Böckhi Horrnes zu rechnen. Das nur bruchstückweise erhaltene Exem- plar zeigt im Vergleich mit mehreren ÖOriginalformen eine ziemliche Übereinstimmung. Auf eine gewisse Abweichung läßt die weniger hohe Schalenwölbung und ein schärferes, schmäleres Auslaufen des Wirbel- ausgusses schließen. Wir hätten es demnach mit einem Vertreter der Obertrias zu tun, der andeutet, daß die höheren Dolomitschichten des Vertesgebirges dem oberen Hauptdolomit angehören. Denn — wie Frecn anführt — ist Megalodus Böckhi in den Alpen wie im Bakony der mittleren Zone des obertriadischen Hauptdolomits eigentümlich. Fundort: Puszta Köhanyäas im Vertesgebirge. Megalodus Liaczköi Horrnes. GümBEL, ? Megalödon triqueter, Die Dachsteinbivalve. Taf. II, fig. 4—6. cet. excl. Hoernes, Megalodus Laczköi, Zur Kenntnis der Megalodonten aus der oberen Trias. des Bakony. (Földtani Közlöny Bd. XXVII. u. XXIX.). Frech, Megalodus Laczköi, Neue Zweischaler u. Brachiopoden etc. p. 77. fig. 97. p. 96. p. 110. ff., fig. 197, 198. | (215) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 215 Von dieser interessanten Leitform liegt neben sehr schlecht erhal- tenen Steinkernen der linke Schalenausguß eines besser erhaltenen Exemplares vor. Die sichere Bestimmung wurde durch aus den Alpen und aus Ungarn reichlich vorhandenes Vergleichsmaterial erleichtert; so daß über die Identifizierung dieser Leitform der tieferen Schichten der mittleren Obertrias kein Zweifel obwalten kann. Fundort: Gant—Csäkberenyer Straße. C) Gruppe des Megalodus Tofan® und Damesi. Megalodus cf. Tofan& Horrxes var. gryphoides Güne. Taf. 4, Fig. 2a—b. GÜNMBEL, Megalodus gryphoides, Dachsteinbivalve. p. 372. T. IV. HoERNES, Megalodus gryphoides, Materialien z. e. Monographie der Gattg. Megalodus. pt. HoeErnEs, Megalodus Tofanae, ex parte p. 33. Taf. V. fig. 1. FRECH, Megalodus Tofanae var. gryphoides Güme. Neue Zweischaler u. Brachiopo- den aus d. Bakonyer Trias. p. 97, p. 119. ff., fig. 134. 135. 136. Ein aus dem Dachsteinkalk des Vertes stammendes Bruchstück eines kleinen Megalodontensteinkerns erweist sich nach seiner Form als zu der Gruppe des Megalodus Tofanae gehörig in seiner spitzen, schlan- ken Gestalt und dem kurzen, wenig gebogenen kleinen Wirbelzapfen. Die tief eingeschnittene Lunula deutet auf eine Ähnlichkeit mit Megal. Tofanae Horrn. var. gryphoides Güme. hin. Eine ganz genaue Bestim- mung ist mit Rüksicht auf die fragmentare Erhaltung des Stückes nicht möglich. Die Wahrscheinlichkeit der Zurechnung des Steinkernes zu der oben erwähnten rhätischen Form ist um so mehr vorhanden, als in den dem Vertes benachbarten Gebieten gleiche Dachsteinkalke durch ihre Megalodoptenfauna ihre Stellung in die rhätische Stufe wahr- scheinlich machen. Jura. Die Fauna der Juraablagerungen des Vertesgebirges bietet für eine paläontologische Behandlung wenig dankbares Material. Die diese Schich- ten zusammensetzenden harten Kalke waren keineswegs einer Formen- haltung günstig. Die Gehäuse der Zweischaler und Gasteropoden wur- den häufig von dem sie umgebenden Medium resorbiert, die Hohlräume mit Kalzit ausgefüllt. Was dann noch übrigbleibt, sind schlechte Stein- kerne oder kaum ihrer Form nach erkennbare, organische Reste, über 916 HEINRICH TAEGER (216) deren Stellung man meistens im Zweifel bleiben wird. Am günstigsten stellt sich noch in dieser Beziehung der Rhynchonellenkalk des Lias dar, der wenigstens einige, wenn auch nicht gut erhaltene Brachiopo- den führt. Die chemisch-physikalischen Verhältnisse als deren Endpro- dukt der Crinoidenkalk sich darstellt, müssen für die Erhaltung der Organismen dieser Absätze außerordentlich ungünstig gewesen sein. Dünnschliffe des Gesteins lassen wohl Reste solcher organischen For- men erkennen. Keinesfalls aber kann das vorhandene Material auf irgend welchen paläontologischen Wert Anspruch machen. Die Beschrei- bung der Fauna muß sich daher auf die Darstellung weniger Formen beschränken und selbst diese konnten nicht immer mit völliger sicher- heit zu einer bestimmten Art gestellt werden. BRACHIOPODA. Rhynchonella plicatissima Quvensr. Taf. 5, Fig. 1a—c. GEYER, Rhynchonella plicatissima, Über die liassischen Brachiopoden des Hierlatz bei Hallstatt. (Abb. d. k. k. geol. Reichsanst. Bd. XV. Heft 1. 1889. p. 57. Taf. 6. Fig. 33—36. Taf. 7. Fg. 1—7). Hier auch die ältere Literatur. MÖRICKE, Rhynchonella plicatissima et belemnitica, Versteinerungen des Lias und Unterolith von Chile. (Jahrb. f. Mineralogie, Beilgbd. p. 61). Von dieser Form liegen 2 günstig erhaltene Exemplare und eine größere Anzahl von Bruchstücken vor, die ihrem Habitus nach mit den typischen Formen der Hierlatzschichten wie mit der von BöckuH von dieser Art abgetrennten Rhynchonella hungarica wohl übereinstim- men. Gerade die weitgehende Variabilität, die diese Form insbesondere auszeichnet, hat in letzter Zeit dazu Veranlassung gegeben, die zahl- reichen von ihr abgetrennten Variäteten wieder mit dem ursprünglichen Originaltypus zu vereinigen. Auch die ungarische Form muß wieder zur Grundform gestellt werden. Schon Haas sagt in seiner Abhandlung «Brachiopodes rhetiens et jurassiques des Alpes vaudoises» (M&m. d. |. Societe paleont. Suisse, vol. XI. 1885) von dieser ungarischen Art: C’est une type qui me semble tres voisin de la Rh. plicatissima si non tout a fait identique.» Autoren wie Geyer und RorurLez gehen weiter und stellen sie zur typischen Rhynchonella plicatissima Quenstert. Ich vereinige infolgedessen ebenfalls die im Vertes auftretende gleiche Form mit dem Typus der Rhynchonella plicatissima Qusxst. Die gute Über- einstimmung der Formen aus dem Vertes mit den Böckuschen Origi- (217) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 217 nalen aus dem Bakony und mit den Formen der Hierlatzschichten mö- gen die beigefügten Abbildungen zeigen. Einer genaueren Erläuterung der- selben bedarf es wohl nicht, in Anbetracht der zahlreichen Beschrei- bungen, die von dieser Form bereits gegeben worden sind. Fundort: Rhynchonellenkalk des unteren—mittleren Lias, Gsöka- berg bei Mör. Rhynchonella Hofmanni? Böckn. Taf. 5, Fig. 2. BöckH, Rhynchonelle Hofmanni, Die geologischen Verhältnisse des Bakony. (Mitt. Bed Jahrbr.d. kol.unsar, Geol. Anst. Bd. IE.p. 167. T. 1. Er. 16,18. Tat. 2. Fe. 1—11). Von dieser “Art ist leider nur der Steinkern der großen Klappe erhalten, der nur eine annähernde Bestimmung gestattet. Anscheinend ist es noch eine Jugendform in Anbetracht der geringen Größe und der mehr rundlichen Gestalt. Besonders charakteristisch ist der Verlauf des Schnabels des vorliegenden Exemplars, der die Eigenschaften der Ori- sinalform von Rhynchonella Hofmanni in allen Einzelheiten besitzt. Auch hier ist er sehr spitz, hakenförmig herabgekrümmt, so daß die Schnabelspitze vom Wirbel entfernt bleibt. Es zeigen demnach die äußeren Formenverhältnisse unseres Exemplars mit dem von BöckH aufgestellten Typus eine ganz wesentliche Übereinstimmung. Ich möchte daher die vorliegende Form mit einiger Wahrscheinlichkeit zu Rhyn- chonella Hofmanni Böckn stellen. Fundort: Rhynchonellenkalk des unteren —mittleren Lias, Csöka- berg bei Mör. Terebratula sp. Aus der liassischen Brachiopodenfazies des Vertesgebirges liegen eine ganze Anzahl von nur bruchstückweise erhaltenen Formen vor, die in der Regel nur in Steinkernen erhalten sind und ihrer Gestalt nach sicher zu den Terebratuliden gehören. Eine genaue Bestimmung erscheint mir jedoch bei den geringen Anhaltspunkten, die das vorhandene Mate- rial bietet und da vor allem bei den einzelnen Exemplaren die Schnä- bel fehlen, nicht möglich. Fundort: Rhychonellenkalk, unterer—mittlerer Lias, (sökaberg bei Mor. 918 HEINRICH TAEGER (218) Terebratella sp. Eine sehr fein radial gerippte, nicht aber dichotom gestreifte Schale eines Brachiopoden von langgestreckter schlanker Gestalt, bei der jedoch der Vorderteil mit dem Schnabel fehlt, stelle ich nach seinem Habitus zu dieser Gruppe. Eine genaue Bestimmung ist bei der schlechten Er- haltung ausgeschlossen. Fundort: Rhynchonellenkalk des unteren—mittleren Lias, Gsöka- berg bei Mör. Belemnitidzs. Belemnites aff. hastatus. Aus dem oberjurassischen, vielleicht bereits dem Neokom zuzu- weisenden Crinoidenkalk des Vertesgebirges liegt das Rostrum eines Belemniten vor, der mit großer Wahrscheinlichkeit zur Gruppe des Hastati gehört. Die Scheide ist in der Alveolarregion etwas verschmä- lert, schwillt dann an und verengt sich wieder nach der schlanken Spitze. Der oberste Teil der Spitze fehlt. Ebenso ist das Rostrum nach der Alveolarregion hin abgebrochen, so daß gerade die in diesem Teile liegende Ventralfurche nicht zu beobachten ist. Es läßt sich daher das Bruchstück dieses Belemniten infolge seiner spindelförmigen Gestalt der erwähnten Belemnitengruppe, nicht aber mit Sicherheit einer be- stimmten Spezies zuweisen. Eine große Anzahl von Vergleichsstücken aus dieser Gruppe zeigte insbesonders mit Exemplaren des Belemnites hastatus Bıv. Übereinstimmung, soweit ein Schluß aus dem Bruchstücke gestattet sein darf. Ich stelle daher vergleichsweise den vorliegenden Belemniten zu Belemnites hastatus Bıv. Fundort: Crinoidenkalk des oberen Jura, Südwestabfall des Hosszühegy im Berggebiet östlich von Vertessomlyo. Kreide. Wie die Reste der Kreideschichten des Vertes sich nach ihrer verschiedenen Fazies in zwei Gruppen, in Riffkalke und schlammige Meeresabsätze, trennen lassen, ähnlich ist auch die in diesen Schichten erhaltene Tierwelt, je nachdem sie in der einen oder anderen Bildung ihren Ursprung hat, in ihrer Erhaltung ganz verschieden. Die Riffkalke sind wohl fossilreich, aber die Schalen der sie erfüllenden Pachydonten und Gasteropoden sowie mannigfache andere Tierformen sind mit dem Eu je Be. (219) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 219 festen sie umgebenden Gesteinsmaterial aufs innigste verknüpft. Kurz sie bilden ein paläontologisch wenig brauchbares Objekt, dessen Bestim- mung sich nur auf die Zuweisung dieser Formen zu Familien oder Gat- tungen ausdehnen konnte. Die aus dem Schlamm des tieferen ruhige- ren Meeres gebildeten tonigen Kalke des Barr&me waren der Überlie- ferung organischer Reste wesentlich günstiger. Die wenigen aus diesen Schichten gewonnenen Formen ließen sich daher wohl bestimmen und liefern trotz ihrer Spärlichkeit recht brauchbares paläontologisches Material. Die relative Seltenheit der aus diesen Schichten gewonnenen Formen ist darauf zurückzuführen, daß diese Absätze im Vertesgebirge nur ganz lokal auf einer wenige Meter großen Fläche zutage treten. Im übrigen aber werden die ganz sicher ziemlich fossilreichen Absätze von Flugsand bedeckt. Desmoceras difficile n’Orr. Tafz 5, Rig, 5. D’ORBIGNY, 1840. Ammonites diffieilis, Pal. Franc. Ceph. cret. p. 135, Pl. XV], fig. 1 et 2. Unuis, 1883. Haploceras difficile, Cephalopodenfaune der Wernsdorfer Schiefer. p. 102, pl. XVII, fig. 1 et 2, Kırıan, 1888. Desmoceras diffieile, Montagne de Lure. (Ann. des sciences Geologique p. 229). Sayn, 1890. Desmoceras diffieile, Descrip. des Ammonitides ‘du Barr&ämien du Djebel-Onab. p. 38, pl. I, fig. 8 a, b). SARASIn, 1837. Desmoceras diffieile, Quelque Consideration sur les genres Hoplites, Sonneratia, Desmoceras etc. (B. S. @. F. t. XXV. p. 758). SARASIN et SCHÖNDELMEIER, 1901. Desmoceras diffierle, Etude monogr. des Ammonites du ceretacique inferieur de Chatel-Saint-Denis. (Mem. de la Soc. palsont. Suisse vol. XXVIN). Es handelt sich um ein junges Exemplar dieser Art, das aber trotzdem wohl charakterisiert ist und recht gut mit einer Reihe von Originalstücken aus dem Barr&me von CGobonne (Dröme) übereinstimmt. Fundort: Gephalopodenkalk der unteren Kreide (Barr&me), östli- cher Graben bei Vertessomlyö. Desmoceras difficile var. . Taf. 5, Fig. 3. Unter der typischen Art des Desmoceras diffieile D’Ors. werden alle Formen zusammengefaßt, die sich durch hochmündige, dünne, flache, mit schiefer Nabelkante versehene Umgänge auszeichnen, eine ganz charakteristische Struktur von nach dem Nabel hin schwächer werdenden 330 HEINRICH TAEGER (220) Sichelrippen besitzen und vor allem durch eine außerordentlich 'enge Nabelung hervortreten. Die vorliegende Art schließt sich so eng an diesen Typus an, daß man versucht sein könnte, sie gänzlich mit dem p’OrBısnyschen Original zu vereinigen. Einige Unterschiede, die gerade mehrere verwandte Desmoceren in besonderer Weise auszeichnen, sind hier jedoch meist so deutlich ausgebildet, daß es besser ist, sie wenig- stens als Varietät vom Urtypus abzusondern. Denn die Form weicht deut- lich in der äußeren Gestalt ab durch einen weiten Nabel und weniger stark übergreifende Umgänge. Die Lobatur stimmt hingegen gut mit der Originalform überein. Die erwähnten Unterschiede weisen auf eine andere Form, auf Desmoceras Charrierianum v’Ore. hin, eine Form, die gerade durch ihre größere Nabelweite, wenig übergreifende Umgänge und eine seitlich weniger zusammengedrückte Mündung ausgezeichnet ist. Es nähert sich also unsere Varietät dieser letzteren Spezies und bildet somit einen Übergang von Desmoceras diffieile v’Ore. zu Des- moceras Gharrieranum. Es scheint, daß auch Unis in der Cephalo- podenfaune der Wernsdorferschichten unter der von ihm zu Haploceras diffieile Uuuie gestellten karpathischen Art Formen vorgelegen haben, die eine ähnliche Übergangstendenz zu Desmoceras Charrierianum v’ORB. besitzen. Denn Unrie sagt: «Bezüglich der Nabelweite unterliegt die karpathische Art einigen Schwankungen, da der Nabel manchmal etwas weiter wird als bei der typischen Form.» Fundort: Gephalopodenkalk der unteren Kreide (Barr&me), östli- cher Graben bei Vertessomlyö. Desmoceras Kiliani, nov. spec. Taf. 5, Fig. 4. Eine neue, zur Sippe der Desmoceren gehörenden Form, die Des- moceras difficile sehr nahe steht, aber in vielen Einzelheiten einen ab- weichenden Charakter besitzt. Die Form ist weit genabelt, flach und hoehmündig. Die einzelnen Umgänge besitzen eine scharfe Nabelkante. Die Schalenoberfläche ist von deutlich nach vorn sichelförmig geschwun- genen Querwülsten in regelmäßigen Abständen durchzogen. Sie stehen nach den inneren Umgängen zu immer enger und setzen auch über den gerundeten Externteil hinüber. Bei dem vorliegenden Exemplar, das anscheinend etwas abgerieben ist, tritt diese Berippung noch immer einigermaßen deutlich hervor. Sie muß also ziemlich stark ausgeprägt gewesen sein. Die Suturlinie ist erhalten, scheint aber doch an der angewitterten Oberfläche in ihrer vollendeten Ausbildung etwas gelit- ten zu haben. Sie zeigt von vornherein einen Charakter, der von der (221) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 991 Suturlinie des Desmoceras diffieile abweicht. Die Loben und Sättel sind hier durch sekundäre Einschnitte viel weniger fein zerschlitzt. Die weit vor und zurückspringenden ästigen Sattelloben erscheinen etwas plumper und haben eine breite Basis. Der unpaare Externlobus ist nur undeutlich ausgebildet. Es folgen alsdann zwei kräftige Lateralsättel und Auxiliarloben. Der untere Teil der Sutur ist leider nicht sichtbar. Ganz charakteristisch ist nun für diese Suturausbildung eine gewisse Asym- metrie der einzelnen Blätter. Der erste Lateralsattel ist deutlich sym- metrisch gebaut. Der sich ihm anschließende erste und zweite Lateral- lobus ist ebenso wie der zweite Lateralsattel asymmetrisch. Denn die nach den externen Teilen gewandten Spitzen der Loben und die nach dem internen Teil gewandten Blätter der Sättel sind stärker ausgebildet und lassen in ihrer Anordnung eine leichte Ungleichseitigkeit erkennen. Die verwandtschaftlichen Beziehungen der neuen Art bieten eini- ges Interesse. Desmoceras Kiliani gehört zu einer Gruppe, die sich im Barr&me von der Difficilessippe loslöst und von da selbständig sich weiter entwickelt. Es ist die wenig bekannte Gruppe der Am. Oedipus MarH. Im Apt und Gault ist die abweichende Ausbildung derartig weit durchgeführt, daß sie bereits zu einem neuen Subgenus Uhligella führt, dessen Hauptvertreter Desmoceras Züschert Jacos (Mem. Soc. Pal. Suisse T. XXXIII) und Desmoceras Glausayente Jacop sind. Fundort: Cephalopodenkalk der unteren Kreide (Barr&me), östli- cher Graben bei Vertessomlyö. Zerhär. Eozän. Die Eozänablagerungen des Vertesgebirges bergen eine außber- ordentlich reiche Tierwelt. Pelecypoden und Gasteropoden sind in man- chen Schichten in überwiegender Fülle vertreten, während Foramini- feren, insbesondere die große Gruppe der Nummuliten, Orbitoiden und Miliolideen wiederum in anderen Ablagerungen, insbesondere in den mächtig entwickelten Schichten des Hauptnummulitenkalkes die führende Rolle spielen. Ihre Erhaltung wechselt sehr und hängt einerseits von der Stabilität der einzelnen Formen, andererseits aber von dem Medium ab, in das sie gebettet wurden. In ruhigem oder wenig bewegtem Was- ser zum Absatz gebrachte feinschlammige, tonige und mergelige Bil- dungen waren außerordentlich formerhaltend. Oft sind dann die Reste dieser ehemaligen Tierwelt so wundervoll der Nachwelt aufbewahrt, daß sie mit den heute lebenden Meeresgeschöpfen in Frische und 999 HEINRICH TAEGER (222 Schönheit wetteifern können. Hier lagern feine, dünne Schalen von fast mikroskopischer Größe, in aller ihrer Zierlichkeit erhalten und dort wieder die großen plumpen Riesenformen dickschaliger Austern und starkgefestigter Nummuliten, die den gegen die Küste brandenden Meeres- wogen allein standhalten konnten. Ist das einbettende Medium stark verfestigt, wie besonders bei den sehr harten, reinen Nummulitenkal- ken, so ist auch die Erhaltung der Tierwelt in den bei weitaus meisten Fällen recht ungünstig. Die blätterigen, bröckeligen Schalen sind dann mit der außerordentlich festen sie umgebenden Masse eng verkittet und lassen sich schwer freilegen. Die reiche Mikrofauna dieser Absätze kann dann wohl in den Gesteinsdünnschliffen einigermaßen erkannt werden, läßt sich aber nicht mehr in allen Einzelheiten studieren und bestimmen. Chemische und tektonische Prozesse beeinflußten die Fossili- sationsvorgänge aufs mannigfaltigste. In den mergeligen Bildungen kommt es häufig zu einer fast völligen Resorption der Kalkschalen. Die Tier- welt ist dann nur noch in Form von Steinkernen erhalten mit wenigen angedeuteten Resten der ehemaligen Schale. Tektonische Bewegungen und Gebirgsdruck deformierte die Innenausgüsse. Gleiche Formen sind dann in der Gestalt gänzlich verschieden, wie dies häufig besonders in den marinen Molluskenschichten zu beobachten ist. Die ganz verbro- chenen Reste der Schale lassen diese Deformationsvorgänge wohl er- kennen. Aus dieser mannigfachen Art der Erhaltung der eozänen Tierwelt des Vertesgebirges geht hervor, daß die einzelnen Formen paläontolo- gisch außerordentlich verschieden bewertet werden müssen. Bei der Mehrzahl konnte der Charakter und die Art, zu der sie gehören mit völliger Sicherheit erkannt werden. Andere Formen hingegen bieten so wenig Anhaltspunkte für eine Bestimmung, daß eine exakte Entschei- dung über ihre Stellung und Zugehörigkeit nicht sicher zu treffen ist. PROTOZOA. FORAMINIFERA »’Orr. Die in den Eozänschichten des Vertesgebirges auftretenden Fora- miniferen umfassen im allgemeinen bekannte Arten. Von einer eingehen- deren Schilderung der einzelnen Formen darf deshalb Abstand genom- men werden, umsomehr als die Gruppe der Nummuliten und Orbitoi- den Ungarns bereits wiederholt abgebildet und beschrieben wurde. (223) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 223 Alveolina elongata n’Orr. D’ORBIGNY, 1826. Alveolina elongata, Tabl. meth. D’ORBIGNY- 1850. Alveolina elongata, Prodröme II. Czizec. Bayan, 1870. Alveolina longa, Sur les terr. d. 1. Venetie. OPPENHEIM, 1897. Alveolina elongata, Monte Postale. (Paleontog. Bd. 43.) Hierher sind sehr große, langgestreckte, spindelförmige, an den Enden leicht abgerundete Alveolinen zu rechnen. Sie stimmen mit den von zahlreichen Autoren gegebenen Abbildungen und Beschreibungen gut überein. Die größten Exemplare sind 16 mm lang und 2'5 mm breit. Von besonderem Interesse ist, daß diese Art ziemlich vereinzelt auftritt und nur an einer Stelle in Miliolideenkalk der Fornaer Schichten, hier aber sehr reichlich aufgefunden werden konnte. Fundort: Miliolideenkalk der Fornaer Schichten, Hegewald ; Straße von Gänt nach Csäkbereny. Nummulites Brongniarti v’Arcn. Taf. 6, Fig. 1a—e. D’ARCHIAC und Haıue, 1853. Nummulites Brongniarti, Monographie des Nummulites. DE LA HArPE, 1883. Nummulites Brongniarti, Monographie der in Ägypten u. d. libyschen Wüste vork. Nummuliten. (Paleontog. Bd. 30.) Es handelt sich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit um diese sehr interessante Form, die für dieses Gebiet neu ist. Sie entspricht sehr gut dem von v’Arcnıac aufgestellten Typus. Form scheibenförmig mit schar- fem Rand, auf beiden Seiten schwach gewölbt mit nach dem Zentrum etwas stärkerer Anschwellung, wodurch die Form im Längsschnitt spindel- förmig wird. Schale meistens mehr oder weniger gebogen, nur selten flach. Oberfläche mit sehr dicht gedrängten körnigen Wärzchen bedeckt, die auf einer feinmaschigen, netzförmigen Skulptur der Oberfläche stehen, wodurch diese nur sehr undeutlich hervortritt. Das Innere durch Spiralblatt und Kammerscheidewände abgegliedert. Die Spirale im Zen- trum sehr fein und eng gewunden mit punktförmiger Anfangskammer, nach der Mitte an Weite der Windungen außerordentlich zunehmend und nach dem Rande zu wieder enger gestellt. Stärke des Spiralblattes vom Zentrum nach der Peripherie allmählich zunehmend. Die feinen Kammerscheidewände am Zentrum eng gestellt, wenig gekrümmt, nicht wesentlich schief, nach außen an Weite, Krümmung und schräger Stel- lung zunehmend. Scheidewände am Rande von einander extrem weit entfernt, sehr gebogen und außerordentlich schräg gestellt. Sie laufen hier von der Ausgangsspirale nach der benachbarten unter einem sehr 324 HEINRICH TAEGER (22&) spitzen Winkel, biegen an der benachbarten Spirale um und endigen rückwärts gekrümmt an der folgenden Kammerscheidewand. Jede Kam- mer hat damit die Grundspirale zur Basis und das bogenförmige Ge- wölbe der Scheidewände als Dach. Auf diesen eigenartigen Abschluß der Kammern weist bereits d’Arcnıac besonders hin. Die Form stimmt mit seinen Figuren ganz gut überein, nur sind die Kammerwände der ungarischen Exemplare nach dem Zentrum zu enger gestellt. Doch ist dies kein wesentlicher Unterschied, um Veranlassung zur Aufstellung einer Variation zu geben. Mit den Preverschen Durchschnitten stim- ınen die Formen aus dem Vertes weniger überein. Prrvers Exemplare besitzen eine Grundspirale, die in fast gleichmäßig engen Abständen verläuft, jedenfalls in den einzelnen Weiten der Windungen keineswegs besonders differiert. Hingegen stimmt dort der außerordentlich große Abstand der Kammerwände von einander anscheinend besser mit der p’Arcnıacschen Beschreibung überein, als wie das bei den ungarischen Formen — wie bereits hervorgehoben wurde — der Fall ist. Breite 26 mm, Höhe 5 mm. “Fundort: Oberer Molluskenkalk und Mergel, Südostrand des Kalvarienberges, Nordfuß des Meszäroshegy bei Felsögalla. Nummulites Biarritzensis d’Arcn. Taf. 6, Fig. 2a—d. D’ARCHIAC u. Ham, 1853. Nummulina Biarritzensis, Monographie etc. DE LA HarpE, 1883. Nwmmulina Biarritzensis, Monographie der in Ägypten u. d. libyschen Wüste vork. Nummuliten. Bei den mir vorliegenden Formen kann ich keine durchgreifende Ab- weichung von der durch n’ArcnHıac und DE La HarpE gegebenen Diagnose feststellen. Schalen linsenförmig, sehr flach, nur wenig gegen das Zentrum gewölbt und unregelmäßig hin und her gebogen, mit ziemlich scharfen, unregelmäßig gebogenem Rand, der aber bei den ausgewitterten For- men etwas abgestumpft ist. Oberfläche mit deutlich hervortretenden, breiten, vom Zentrum ausstrahlenden, gebogenen Streifen oder Falten versehen. Spiralblatt ziemlich stark, undeutlich doppelt, an Stärke etwa der halben Höhe der Kammern gleichkommend. Die Weite der Spirale wechselt regelmäßig bis zum Rand und in gleicher Weise nimmt ihre Stärke zu. Zentralkammer nicht vorhanden. Scheidewände am Zentrum eng gestellt, nach außen an Abstand von einander zunehmend, Nei- gung der Scheidewände schwach, an der Basis verdickt, am Ende ver- schmälert, von der Mitte gekrümmt und dann an der Nachbarspirale bis zur folgenden Scheidewand entlang laufend. Gestalt der Kammern | 4 | 1 | ö 2 i | ; (225) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 225 etwas verlängert sichelförmig. In ihrer Gestalt erscheint die ungarische Form viel flacher als nach den Figuren v’Arcnıacs und die Abbildun- gen der ägyptischen Art ve 1a Harres zu schließen wäre. Aber dieser äußere Unterschied genügt nicht, um die ungarische Art von den an- deren zu trennen. Höhe 3 mm, Breite 6 mm. Fundort: Oberer Molluskenkalk und -Mergel am Nordfuß des Meszäroshegy bei Felsögalla. ANTHOZOA. Astreids E. H. Thecosmilia sp. Eine in wenigen Resten erhaltene Form mit runzeligem Epithek. Sie ist sekundär stark zusammengedrückt worden. Die deformierten Septalverbände lassen eine genaue Bestimmung des Exemplares nicht zu. Fundort: Obere Brackwasserschichten, Stollen unweit Sikvölgy Puszta bei Vertessomlyö (eingeschwemmt). Turbinolids. Trochosmilia cf. alpina Micn&uın. Taf. 6, Fig. Ta—b. M. Epw. u. H., 1853. Trochneyathus Vandenheckei, in D’ARCHIAC: Deser. d. anim. foss. de l’Inde. Hama, 1854. Trochocyathus van-den-Heckei, in M. S. G. F. II. Reuss, 1870. ? Trochocyathus Vandenheckei, Korallen aus Ungarn. OPPENHEIM, 1901. Trochosmilia alpina, Alttertiäre Faunen d. österr.-ung. Monarchie. (Beitr. z. Pal. u. Geol. Österreich-Ungarns.) Es handelt sich um teilweise ziemlich deformierte Exemplare, die eine genaue Bestimmung sehr schwierig machen. Es sind einfache, kegelige, unten in der Richtung der kleineren Kelchachse leicht ge- bogene Einzelpolypen. Der Zeltstern ist elliptisch und durch Druck sehr oft unregelmäßig ausgestaltet. Die Außenwand ist schwach ring- förmig zusammengeschnürt mit dazwischen liegenden Anschwellungen, aus der die zahlreichen ziemlich dünnen, scharfen Septallamellen ganz wenig herausragen. Eine typische Achse fehlt, wie sich auf einem na- türlichen Längsbruch unschwer erkennen läßt. Meistens kommt es nur Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XVII. Bd. 1. Heft. 15 226 HEINRICH TAEGER (226) zu einer unregelmäßigen Verbindung der inneren Septalendigungen. Ich stelle die Form mit Vorbehalt zu der genannten Art, die bereits aus anderen Gegenden Ungarns genügend bekannt ist. Fundort: Fornaer Mergel, Westabhang des Antoniberges bei Mör. HYDROZOA. Millepora sp. Ich rechne hierher einen handförmig ausgebreiteten, inkrustieren- den Stock von bedeutender Größe. Das Skelett besteht aus anastomisie- renden Kalkfasern, zwischen denen bogenförmige Kanäle verlaufen. Eine genauere Bestimmung des Stockes ist schwierig, da seine Oberfläche ebenso wie die Innenstruktur sehr gelitten hat. Der Habitus stimmt mit lebenden Milleporen, wie sie mir in zahlreichen Exemplaren vorliegen, vollkommen überein. Fundort: Marine Molluskenschichten, Versatzschacht II, Tata- banya. Echinids. Die Reste von Echiniden beschränken sich einerseits auf die ma- rinen Operculinaschichten und weiterhin auf den Hauptnummulitenkalk. Aus den Operculinaschichten sind nur Reste von Stacheln erhalten geblieben. Von diesen gestatten nur wenige, etwas besser charakteri- sierte Formen eine Bestimmung der Art. Im allgemeinen ist jedoch mit diesem bruchstückweise erhaltenen Material wenig anzufangen, umso- mehr, als die Bestimmung von Echiniden nach den vorhandenen Stachel- resten in größerem oder geringerem Maße stets zweifelhaft bleibt. Die Echiniden des Hauptnummulitenkalkes sind in ihrer ganzen Form er- halten. Sie lassen sich jedoch aus dem sie umgebenden festen Gestein schwer herauspräparieren, denn ihre Schalen sind mit diesem aufs innigste verwachsen. Nur Steinkerne können in der Regel herausge- sprengt werden. Sie bieten dann sehr wenig Anhaltspunkte zu einer - genaueren Bestimmung. Nur die Form und Lage der Ambulacralreihen ist einigermaßen deutlich. Das Scheitelschild ist nie erhalten. Periproct und Peristom sind nur ihrer Lage nicht aber ihrer Form nach auf die- sen Steinkernen zu erkennen. Es kann daher nicht Wunder nehmen, wenn die Bestimmung dieser Formen in der Regel lediglich auf die Gat- tung beschränkt werden mußte. (227) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES, 227 Porocidaris serrata Drsor. Taf. 6, Fig. 3a—b. DesorR, 1858. Porocidaris serrata, Synopsis d. Echinides fossiles. CoTTEAU, 1863. Porocidaris serrata, Echinides fossiles d. Pyrenees. LAußeE, 1868. Porocidaris serrata, Echinodermen des vicentinischen Tertiärgebietes. -PAvay, 1874. Porocidaris serrata, Monographia Echinidarum Fossilium Hungariz, (Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. III.) Mehrere einer Form aus der Gruppe der Cidariden angehörige Radiolen dürften mit der von Pivay ausführlich beschriebenen ungari- schen Form zu vereinen sein. Von den Stacheln ist nur der Stamm erhalten. Sein Bau ist jedoch so charakteristisch, daß eine Verwechs- lung mit anderen Formen ziemlich ausgeschlossen ist. Die Stacheln sind leicht plattgedrückt, so daß zwei scharfe Seitenränder entstehen, die mit vorwärts gerichteten, von einander entfernt stehenden Dornen regel- mäßig besetzt sind. Die flachen Seiten sind mit feinen Streifen ver- sehen aber in gänzlich von einander abweichender Weise. Denn die eine Seite ist mit außerordentlich feinen Streifen schwach bedeckt, während sich auf der anderen drei scharfe, grobe Furchen aus der Oberfläche deutlich herausheben. Die fast glatte Seite führt in ihrer Mitte von einander entfernt stehende Dornen. Dies ist ein Unterschied, der die Form aus dem Vertes von dem ungarischen Typus etwas zu entfernen scheint. Doch !weist bereits Pävay darauf hin, daß in der Skulptur der Radiolen von Porocidaris serrata mannigfache kleine Ver- änderungen vorkommen. Fundort: Marine Opereulinaschichten, Aufschluß am Ende der Förderbahn, Tatabanya. Hemicidaris Herbichi Koch. Taf. 6, Fig. 4. Koch, 1884. Hemieidaris Herbichi, Die alttertiären Echiniden Siebenbürgens. (Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. VII.) Die vorliegenden Stachelfragmente scheinen mit der von Kocn aus den siebenbürgischen Landesteilen beschriebenen Form ident zu sein. Besonders charakteristisch ist hier die zylindrische Form des Stachel- stieles, der mit langen, sehr feinen Längsstreifen dicht bedeckt ist und weiterhin der angeschwollene kolbige, durch eine scharfe Halslinie vom Stiel getrennte Stachelkopf. Die schmale Gelenkfläche ist mit einem tiefen Loch versehen. 15%* 23928 HEINRICH TAEGER (228) Fundort: Marine Operculinaschichten, Tatabänya, Aufschluß am Ende der Förderbahn. Echinanthus scutella Laık. Danzs, 1877. Echinanthus scutella, Echinid. d. vic. Tertiärablagerungen. (Pal&onto- graphica Bd. 25.) Bittner, 1880. Echinanthus scutella, Echiniden d. Vicentin. (Beitr. z. Palzon. Österr.-Ungarns. Bd. 1.) KocH, Echinanthus seutella. 1. c. CoTTEAU, 1886. Echinanthus scutella, in Pal. franc. OPPENHEIM, 1901. Echinanthus scutella, Die Priabonaschichten und ihre Fauna. (Paleontographica Bd. 47.) Ein schlecht erhaltenes, verdrücktes Exemplar mit Schalenresten. Die stumpfe, gewölbte, kielartige Erhöhung zwischen dem hinteren Ambulacralpaar, die Tendenz der Ambulacren sich am Ende zu schließen, ihre Lage und Gestalt, die Reste einer auffällig dicken mit feinen Körn- chen besetzten Schale, alles das sind Merkmale, welche die Form aus dem Vertes unzweifelhaft zu der angegebenen Art in Beziehung bringen. Fundort: Hauptnummulitenkalk, Roßkopf bei Gesztes. Echinolampas subcylindricus Desor. Taf. 6, Fig. 6a—b. Desor, 1857. Echinolampas subeylindricus, Synopsis d. Echin. foss. LAUBE, 1868. Echinolampas elongatus, Echin. d. vic. Tert. P. pe LorıoL, 1875. Echynolampas subeylindrieus, Descer. d. Echin. tertieres de la Suisse. (M&m. Soc. pal. suisse.) Danes, 1877. Echinolampas subeylindrieus, D. Echin. d. vie. Tert. P. pe Lorı1oL, 1883. Echinolampas subeylindrieus, Eoczne Echinoideen a. Aegypten. (Paleontographica, Bd. XXXIl.) Die Form ist zwar nur im Steinkern mit Spuren der dicken Kalk- schale erhalten, läßt aber noch die Stellung der Mund- und Afterlücke und den Bau der Ambulacren erkennen. Im Umriß verlängert eiförmig. Vorn schwach gerundet, hinten nur wenig verschmälert. Die Oberseite ist mäßig gewölbt, die Unterseite ziemlich eben und um das Peristom schwach eingesenkt. Der Scheitelapparat liegt sehr exzentrisch nach vorn. Die Ambulacren bestehen aus einem unpaaren, kürzeren vorde- ren und zwei stark divergierenden etwas längeren paarigen Ambulacren. An dem Ende verengern sich die Ambulacra ohne jedoch zusammenzu- stoßen. Das Peristom liegt nur wenig exzentrisch nach vorn, jedenfalls lange nicht so stark, wie der Scheitelapparat. Periproct quer oval und (229) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 229 ganz auf dem Rande gelegen. Diese Merkmale gewähren wohl einen genügenden Anhalt um die Form zu der oben angeführten Art zu stellen. Fundort: Hauptnummulitenkalk, Steinbruch bei der Ruine Csäki- var, nördlich Puszta Mindszent. Macropneustes Meneghini Des. aff. Mat 6, Eis 5. Desor, 1857. Macropneustes Meneghini, Synopsis d. Echin. foss. LAußBE, 1868. Macropneustes Meneghini, Echin. d. vic. Tert. Geb. Es macht einige Schwierigkeit diese sehr große Form annähernd zu bestimmen, da sie nur im Steinkern vorliegt und die Schale gänzlich fehlt. Aber die äußere Form mit ihrem herzförmigen Umriß, die seichte Stirnfurche des Scheitels, die bis zum Peristom ver- läuft und die Tatsache, daß das vordere Ambulacrum ganz verwischt war und auf dem Steinkern überhaupt nicht mehr zu erkennen ist, alles das sind Eigenschaften, die mit großer Wahrscheinlichkeit auf die oben stehende Art hindeuten. Der Steinkern ist nur wenig verdrückt. Der Scheitel liegt zentral ein wenig vor der Mitte. Die paarigen Ambu- lacra liegen nicht vertieft. Das hintere Paar bildet einen spitzen, das vordere einen fast rechten Winkel. Die Unterseite ist flach. Ein vom Peristom zum Periproct verlaufender schwacher Kiel ist auf dem Stein- kern angedeutet. Das ungünstig erhaltene Stück stimmt also soweit ganz gut mit dem Typus überein. Die Form aus dem Vertes erscheint nur im Gegensatz zu jenem viel größer, fast doppelt so groß. Länge: 120 mm, Breite: 100 mm, Höhe: 70 mm. Fundort: Hauptnummulitenkalk, Kalvarienberg bei Felsögalla. Spatangus sp. Schlecht erhaltene, durch Druck stark deformierte Steinkerne, ge- hören sämtlich, ihrem monosymmetrischen Bau nach, zu der großen, formenreichen Familie der Spantangiden. Zu welcher Gattung sie jedoch zu stellen sind, kann nur mit einem Grad von Wahrscheinlichkeit aus den Bruchstücken geschlossen werden. Das vordere Ambulacrum liegt bei allen in einer Furche und der ganze Habitus der Steinkerne gleicht außerordentlich dem des Genus Spatangus, weshalb ich alle diese For- men auf die genannte Gruppe beziehe. Fundort: Hauptnummulitenkalk, Steinbruch bei der Ruine Csäki- 330 HEINRICH TAEGER (230) var bei Puszta Mindszent und Nordostabfall des Dientlberges bei Gesztes. BRYOZOA. Membranipora sp. Bryozoenreste mit einschichtigen, in der Fläche ausgebreiteten, dickwandigen Zellen von breit sechsseitigem Umriß gehören wohl zu dieser Gattung. Eine gewisse Ähnlichkeit mit der von KoscHınsky aus den Bryozoenschichten ! des älteren Tertiär Bayerns beschriebenen Membrani- pora armata ist anscheinend vorhanden, jedoch genügen die wenigen schlecht erhaltenen Reste der vorliegenden Form nicht um eine Identi- fikation mit der angeführten Art zuzulassen. Fundort: Marine Opereulinaschichten, Tatabanya. Aufschluß am Ende der Förderbahn. Membranipora angulosa Revuss. Taf. 6, Fig. 8. Reuss, 1869. Membranipora angulosa, Pal, Stud. I. v. Hanıken, 1873. Membranipora angulosa, Ofener Mergel. OPPENHEIM, 1901. Membranipora angulosa, die Priabonaschichten. Die kleinen Zellen dieser Kolonie zeichnen sich durch ihren sehr scharfen Umriß aus, indem ein erhabener Rand jede von ihnen um- gibt. Die Zellmündungen sind von der Einbettungsmasse überkleidet und nicht mehr erkennbar. Auch mühevolle Präparationen um sie freizu- legen blieben erfolglos. Jedenfalls weist die Form der Zellen auf die von Reuss beschriebene Art hin, zu der ich sie daher stelle. Für eine un- bedingt sichere Identifikation bietet jedoch das vorliegende Material nicht genügende Anhaltspunkte. Fundort: Marine Operculinaschichten, Tatabänya, Aufschluß am Ende der Förderbahn. Esschara papillosa Reuvss. Taf. 6, Fig. 9a—b. Reuss, 1869. Eschara papillosa, Pal. Stud. I. ve Hantken, 1873. Eschara papillosa. Ofener Mergel. 1 KoscHinsky: Beitrag z. Kenntnis d. Bryozoenfauna d. älteren Tertiärschich- ten d, südlichen Bayerns. (Pal@ontographica Bd. 32.) ee (231) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 931 KoscHinsky, 1885. Porina papillosa, Beitrg. z. Kent. d. Bryozoenfauna d. ält. Ter- tiärsch. d. südl. Bayerns. OPPENHEIM, 1901. Eschara papitlosa, Die Priabonaschichten. Diese sehr häufige Bryozoenform konnte mit Sicherheit bestimmt werden. Da die Exemplare in Bruchstücken erhalten sind, wird ein Vergleich und eine Identifizierung etwas erschwert. Bei allen mir vor- liegenden Formen dieser Art ist jedoch die seitlich zusammengedrückte, plattige Gestalt der Äste, die nur selten etwas rundlicher werden, ein gutes Charakteristikum. Dieses wird noch durch die so bezeichnen- den sehr stark hervortretenden bläschenartigen Erhöhungen der porösen Oberfläche des Zellgewebes wesentlich vermehrt. Die Mündungen der Zellen sind stark verwischt, was gerade bei dieser Form sehr häufig vorkommt. Die ganze Fläche des Stockes ist mit eckigen Poren bedeckt. Fundort: Marine Operculinaschichten, Tatabanya, Aufschluß am Ende der Förderbahn. | Cellepora sp. Knollige, unregelmäßige, ästige Stöcke aus unregelmäßig ange- häuften, rundlichen Zellen, die über einander geschichtet sind. Dünn- schliffe gewähren einen guten Einblick in die Innenstruktur, woraus hervorgeht, daß diese Form zu der angeführten Gattung gehört. Die Oberfläche der Kolonien ist jedoch schlecht erhalten und mit dem sie umgebenden Gestein innig verbunden. Ich wage daher nicht diese Form einer bestimmten Spezies zuzuweisen. Fundort: Fornaer Mergel, Westabhang des Antoniberges bei Mör. PELECYPODA. WVulsellidse Sror. Vulsella elongata v. Scuaur. Taf. 6, Fig. 10. v. SCHAUROTH, 1865. Perna elongata, Verzeichnis. OPPENHEIM, 1901. Vulsella elongata, Die Priabonaschichten. Es handelt sich wohl um diese Form, soweit man jedenfalls aus den vorhandenen Bruchstücken schließen kann. Die Schale ist nur in ihrem mittleren Teile erhalten. Die untere Partie und die gesamte Wirbelregion fehlen. Die Klappen sind außerordentlich lang gestreckt und ziemlich dünn, nur '/a cm stark, bei einer mutmaßlichen Länge des 939 HEINRICH TAEGER (232) Tieres von 24 em und einer Breite von 6 cm. Ein Muskeleindruck ist nicht erkennbar. Die Schalenoberfläche ist außen und innen völlig glatt. Eine ganz analoge Form findet sich bei Orrenhem: Priabonaschichten l. c. p. 148 Fig. 13 abgebildet und beschrieben. Es ist ebenfalls eine sehr langgestreckte schmale Muschel von gleicher Größe. Der Rest aus dem Vertes dürfte die gleiche Art vertreten. Fundort: Oberer Molluskenmergel und -Kalk, Nordostabhang des Meszäroshegy bei Felsögalla. Pectinidzse Lak. Pecten biarritzensis n’Arcn. Taf. 6, Fig. 11a—b. p’ArcHIAc, 1846. Pecten biarritzensis, M. S. G. F. I. p’ArcHuac, 1846. Pecten Thorenti, M. S. G. F. II. p’ArcHrmc, 1848. Pecten subtripartitus, M. S. G. F. 1. p’ArcHıac, 1848. Pecten ornatus Desh. var., M. S. G. F. II. p’ArcHıac, 1848. Pecten Gravesis, M. S. G. F. II. v. SCHAUROTH, Pecten tripurtitus, Verzeichnis. FucHs, 1868. Pecten subtripartitus var., Kallinowka. Hormann, 1868. Peeten Thorenti, Beitr. z. Kennt. d. Fauna d. Hauptdolomits u. d. ält. Tertiärgebilde d. Ofen-Koväcsi. Geb. FRAUSCHER, 1886. Peeten Thorenti, Nordalpen. OPPENHEIM, 1901. Pecten biarritzensis, Priabonaschichten. Es handelt sich unzweifelhaft um diese sehr charakteristiche mehr hohe als breite Form, die von Hormann aus Ungarn bereits beschrieben wurde. Bei mehreren Exemplaren ist die Schuppenskulptur und die durch die Einreihung solcher zarten Schuppenglieder hervorgerufene sekundäre Streifung auf den Rippen deutlich zu beobachten. Wie OPppen- Hueım in seiner Beschreibung der Priabonafauna näher ausführt, ha- ben wir es mit einer Gruppe zu tun, die nach der Ausbildung ihrer Schuppenreihen durch ungezählte Übergänge mit einander verbunden sind. Die frühere verschiedenartige Benennung dieser Formen wird damit auf einen einheitlichen Urtypus zurückgeführt. Die Art findet sich auch häufig im Vertes nur in der Gestalt von Steinkernen. Die Schale ist alsdann glatt und die Rippen lassen eine Schuppenskulptur nicht mehr erkennen. Bei der Formenfülle der Peetiniden und den so häufig auf- tretenden äußerlich gleichgestalteten, sonst aber verschiedenen Arten an- gehörenden Einzelformen ist es dann sehr schwierig zu entscheiden, ob man es mit der oben angeführten Art zu tun hat oder nicht. Fundort: Hauptnummulitenkalk, Antoniberg bei Mör; Nagy- Somlyö bei Vertessomlyö. {233) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 233 Pecten corneus SoweERBY. Taf. 7, Fig. 1. 'SOWERBY, 1818. Pecten corneus, Min. CGonchol. Woop, 1861. Pecten corneus, Eoc. Bivalves. v. KoOENEN, 1855. Pecten corneus, Z. d. D. g. @. Tu. Fuchs, 1869. Peeten corneus, Kalinowka. FRAUSCHER, 1886. Pecten corneus, Untereozän. COSSMANN, 1887. Pecten corneus, Kat. 11. v. KoEnen, 1893. Pecten corneus, Nordd. Unteroligoc. OPPENHEIM, 1901. Pecten corneus, die Priabonaschichten. Sehr dünne, außerordentlich flache, kreisrunde Schalen mit kleinen, scharf abgesetzten stumpfwinkeligen Ohren und geradem Schloßrand sind unzweifelhaft auf diese Art zu beziehen. Fundort: Hauptnummulitenkalk, Ostabhang des Kalvarienberges bei Felsögalla. Spondylidzs. Spondylus Buchi Pniuippi. v. KoENEn, 1869. Spondylus Bucht, Z. d. D. geol. Ges. Fuchs, 1869. Spondylus Buchi, Kalinowka. FRAUSCHER, 1886. Spondylus subspinosus, Untereoc. d. Nordalp. OPPENHEIM, 1901. Spondylus Buchi, Priabonaschichten. Diese Art ist zwar ziemlich schlecht erhalten, hat aber einen so bestimmten Charakter, daß sie auch bei Steinkernen mit wenigen Schalenresten, wie sie mir vorliegen, mit Sicherheit bestimmt werden kann. Vor allen sind auch hier noch die in den Intercostalräumen be- findlichen zarten Anwachsstreifen immerhin deutlich zu beobachten. Sie bilden einen für die Art ganz bezeichnenden stumpfen Winkel mit einander. Die Medianstacheln sind nur an ihrer Anheftungsstelle mitunter andeutungsweise erkennbar. Fundort: Hauptnummulitenkalk, Antoniberg bei Mör. Anomidz. Anomia (Paraplacuna) gregaria Bayan. "OPPENHEIM, 1892. Anomia gregaria, Z. d. D. geol. Ges. Den ausführlichen Beschreibungen dieser Form habe ich wenig hinzuzufügen. Die Exemplare aus dem Vertes zeichnen sich teilweise 934 HEINRICH TAEGER (234) dadurch aus, daß sie in ihrer Größe mitunter ziemliche Dimensionen annehmen. Fundort: Untere Brackwasserschichten: Tagbau bei Tatabäanya; Schacht nördlich Felsögalla. Obere Brackwasserschichten: Tatabänya, Aufschluß am Ende der Förderbahn; Versatzschacht I; Stollen bei Sik- völgy Puszta bei Vertessomlyö. Molluskenmergel und -Kalk, Südostrand des Kalvarienberges bei Felsögalla. Anomia tenuistriata Desn. Taf. 7, Fig. 2a—b. DESHAYES, 1894. Anomia tenwistriata, Env. de Paris 1. OPPENHEIM, 1896. Anomia tenuistriata, Z. d. D. geol. Ges. OPPENHEIM, 1901. Anomia tenuistriata, Alttertiäre Faunen d. öster. ung. Monarchie. Die Pariser Form mit ihren charakteristischen Merkmalen ist auch im Vertesgebirge vertreten. Die feine durch die Anwachsstreifen unter- brochene Radialskulptur der Schalenoberfläche ist sehr deutlich zu er- kennen. Nur in der äußeren Form scheint die ungarische Art von dem Pariser Typus etwas abzuweichen. Die Schale ist nicht flach scheiben- förmig, sondern kugelig aufgeblasen und hoch gewölbt. Der Schalen- umriß stimmt im wesentlichen gut mit der Pariser Art überein. Da die äußere Form der Anomien öfters leichten Schwankungen unterworfen ist, so halte ich es nicht für angebracht die in der Wölbung der Klap- pen etwas abweichende Art aus dem Vertes von dem Urtypus zu trennen. Fundort: Obere Brackwasserschichten, Versatzschacht I, Tata- banya. Anomia primzsva Dersn. var. obtruncata. Tat 7, ‚ip, 3. Ich wäre sehr geneigt die vorliegende Form, die mit der vorher- gehenden im gleichen Niveau zusammen auftritt, mit dieser zu identifi- zieren. Es fehlt jedoch bei ihr jene so feine und charakteristische Radial- streifung auf der Schalenoberfläche, die gerade diese Art auszeichnet. Die Schale ist rund, hochgewölbt, mit nach dem Rande zu auftreten- den Anwachstreifen. Der rundliche Wirbel ist kaum ausgeprägt und greift nicht über den Schalenrand. Die Innenschale ließ sich bei dem gebrechlichen Material nicht freilegen. Bei einem Steinkern sind die Eindrücke des Muskels nur wenig angedeutet und anscheinend in der Mitte inseriert. Die vorliegende Form zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit Anomia primaeva Desn. Der untere Teil der Schale stimmt bei beiden (235) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 235 genau überein. Nur ist bei Anomia primaeva der obere Teil etwas mehr gestreckt, indem der Wirbel hier sich stumpfwinkelig vorwölbt. Bei unserer Varietät ist dies nicht der Fall. Der Schalenumriß ist infolge- dessen kreisrund. Fundort: Obere Brackwasserschichten, Versatzschacht I, Tata- bänya. Ostreidse. Ostrea cymbula Luk. Taf. 7, Fig. 4a—d. DESHAYES, 1824. Ostrea cymbula, Env. d. Paris. FRAUSCHER, 1886. Ostrea cymbula, Untereocän der Nordalpen. Es handelt sich anscheinend um eine Jugendform der erwähnten Art, die ihrem gesamten Habitus sehr an die Pariser Spezies erinnert. Es ist eine ziemlich hochgewölbte, elliptische Form, die nach der Wirbel- region spitz zuläuft. Die äußere Skulptur der linken Klappe besteht aus radialen, rauhen Rippen und einer feinen, schwach angedeuteten kon- zentrischen Streifung. Nach dem Wirbel ist die hochgewölbte Schale platt eingedrückt und von einer leichten konzentrischen Falte umgeben. Die äußere Fläche der linken Klappe ist glatt. Der Schalenrand ist an den Rippenenden leicht ausgebuchtet, Nach dem Wirbel hin wird er mehr einheitlich und gewinnt zusehend an Stärke. Er wird hier von feinen Seitenzähnchen bekleidet. Die schmale Bandgrube ist von zwei leichten Vorsprüngen des Schloßfeldes eingeschlossen. Die rechte Klappe, die vielleicht zu dieser Form gehören dürfte, ist kleiner, gänzlich flach und außen mit konzentrischen Anwachsstreifen versehen, innen aber glatt, mit deutlichem halbmondförmigem Muskeleindruck. Fundort: Opereulinaschichten, Tagbau bei Tatabänya. Ostrea flabellula Lak. Taf. 7, Fig. Ba—c. DESHAYEs, 1824. Ostrea flabellula, Env. de Paris. FRAUSCHER, 1886. Ostrea flabellula, Untereoc. d. Nordalp. Die Art scheint in den Eozänabsätzen des Vertes weit verbreitet zu sein. Aus dem Öpereculinahorizont und dem oberen Molluskenmergel und -Kalk sind nur die flachen oberen Klappen vorhanden. Im Haupt- nummulitenkalk treten hingegen sehr schöne, wohlerhaltene Exemplare 236 HEINRICH TAEGER (236) dieser Form mit beiden Klappen auf. Die Unterschale gleicht in der Skulptur und Form vollkommen mehreren Stücken dieser Spezies, die mir aus dem Eozän von Bartoncliff (Hampshire) zum Vergleiche vorliegen. Es scheint, daß die ungarische Art eine gewisse Unregelmäßigkeit in der Wirbelkrümmung dieser Unterklappe bekundet. Die flache Oberklappe zeigt in der konzentrischen Anwachsstreifung, in der Form des Muskel- eindruckes und der Krenelierung des Schalenrandes in der Nähe des Schlosses, sowie im Gesamtumriß mit der vorliegenden englischen Spe- zies eine gute Übereinstimmung. Nur ist der Wirbel bei dieser Klappe in seinem Verlauf weniger zugespitzt. Fundort: Opereulinaschichten: Tagbau bei Tatabanya. Oberer Molluskenmergel und -Kalk: Südostrand des Kalvarienberges bei Felsö- galla. Hauptnummulitenkalk: Somlyöhegy hei Vertessomly6. Ostrea F'rechi n. sp. Taf. 7, Fig. 6a—c. Es liegt nur die untere Schale vor. Ob einige in diesen Schich- ten auftretende obere Klappen einer Auster dieser Form angehören, lasse ıch dahingestellt. Teilweise repräsentieren diese die Oberschalen von ÖOstrea flabellula. Der Unterschied im Schalenbau ist hier bei den verschiedenen Spezies nur geringfügig, so daß man oft im Zweifel blei- ben wird, ob man die Oberklappe einer Ostrea zu der einen oder an- deren Spezies zu rechnen hat. Jedenfalls zeigt die untere gut entwickelte Schale in ihrem ganzen Bau, daß sie einer neuen Art. angehört. Die Form ist ganz charakteristisch vor Beginn des Wirbels eingeschnürt, wodurch die Valve eine flaschenförmige Gestalt erhält. Hierzu kommt, daß die im unteren Teil nicht besonders starke Schale mit Beginn der Einschnürung des Wirbels plötzlich außerordentlich dickschalig wird. Der ganze obere Teil mit der Wirbelregion hebt sich damit wie ein plumper Kragen aus der Schale heraus. Dieser Teil der Klappe ist oberflächlich ziemlich glatt und mit wenigen groben Knoten und Falten versehen. Der untere Schalenteil zeigt oberflächlich eine größere An- zahl undeutlicher, radialer, plumper Rippen, durch die sehr feine kon- zentrische Anwachsstreifen hindurchlaufen. Der dicke Wirbel endet nach der inneren Schalenseite mit einer geraden, scharfen Spitze. Die Innen- seite der Klappe ist tief ausgehöhlt, verengert und vertieft sich nach dem Wirbel, wobei die Schale an Stärke außerordentlich zunimmt. Der. Schalenrand verläuft unregelmäßig wellig. Unterhalb des Wirbels ist die senkrecht gestellte Bandgrube gut sichtbar. Sie ist dreieckig und (237) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. von zwei erhabenen, streifenförmigen Anschwellungen umrandet, durch die in breiten, abgesetzten Partien feine (Querstreifen ziehen, Fundort: Öpereculinaschichten, Tagbau von Tatabänya. Ostrea gigantica SOLANDER. Taf. 7, Fig. Ta—b. DESHAYES, 1824. Ostrea latissima, Env, de Paris. DESHAYESs, 1864. Ostrea gigantica, An. sans vert, Il. v. SCHAUROTH, 1865. Ostrea gigantıca, Verzeichnis. Fucas, 1870. Ostrea gigantica, Vic. Tertiär.. FRAUSCHER, 1886. Ostrea gigantica, Untereoc. d. Nordalp. CossMann, 1887. Ostrea gigantica, Kat. Il. OPPENHEIM, 1901. Ostrea gigantica, Priabonaschichten. In den marinen Eozänschichten des Vertes treten Schalen einer riesigen Ostrea auf, die — da ihre Schalen meistens nur bruchstück- weise zu erlangen sind — der Bestimmung einige Schwierigkeiten ent- gegensetzen. Um eine andere Riesenform als der genannten Pariser Grobkalkart kann es sich dabei wohl nicht handeln. Die der angeführ- ten Form ähnliche Ostrea rarilamella Desn. ist nicht so extrem dick- schalig und auch nicht so groß. Gryphaea Kaufmanni Romanowskı ist zwar eine auberordentlich dickschalige Form, deren Verbreitung sich weit nach Asien bis Turkestan erstreckt, unterscheidet sich aber durch ihre deutlich dreieckige Gestalt. Allerdings liegt mir aus den Fornaer Schichten eine Ostrea vor, die mit der letztgenannten Art auf- fallend ähnlich ist. Aber alle diese Riesenaustern zeigen in ihrer Form eine ziemlich große Veränderlichkeit, so daß häufig zwei von einander getrennte Arten sich ähnlich werden. Gryphaea Kaufmanni! soll zwar nach Romanowskı eine recht respektable Größe erreichen, aber nach den Abbildungen und der Beschreibung, die er gibt, bleibt sie hinter der von Östrea gigantica bedeutend zurück. Eine größere Anzahl aus den Fornaer Schichten stammender Exemplare gehört unzweifelhaft zu Ostrea gigantica und stimmt in allen Merkmalen gut mit dem Urtypus überein. Wesentlich anders liegen die Verhältnisse in den Operculinaschichten und im Hauptnummulitenkalk. Hier sind die Schalen einer Riesenauster außerordentlich fest mit dem sie umgebenden Gesteinsmaterial verbun- den, so daß man nur bruchstückweise einzelne Lamellen der dicken Schale erlangen kann. Wie stark diese ist, zeigen Durchschnitte der 1 Romanowsı, N. W. Thian-Schan u. S. OÖ. Turan. Materialien zur Geologie von Turkestan. Petersburg 1880. 938 HEINRICH TAEGER (238) Klappen, die oft an den Schichtflächen des Gesteins heraustreten. Ihr Durchmesser geht oft über 5 cm hinaus. Die Schalen sind stets glatt, flach, mehr oder weniger leicht wellig gebogen. Die Partie des Wirbels ist aus der festen die Auster umgebenden Gesteinsmasse schwer heraus- zupräparieren. Nur aus dem weichen Ton der Öpereulinaschichten konnte eine Schloßpartie freigelegt werden. Die Ligamentgrube ist breit dreieckig, umgeben von zwei gleichen, spitz dreieckigen Ligamentbuckeln. Das Ligament ist fein gestreift. Wir haben also eine gute Ubereinstim- mung mit dem Schloß der Osirea giganlica. Fundort: Opereulinaschichten : Tagbau bei Tatabänya. Marine Molluskenschichten: Tagbau bei Tatabanya. Ton und Mergel von Forna bei Csäkbereny und Mör. Oberer Molluskenmergel und -Kalk bei Felsö- galla. Hauptnummulitenkalk: Steinbrüche am Kalvarienberg bei Felsögalla ; Südostabfall des Nagy-Keselyö und Nagy-Somlyö bei Vertessomlyö und andere Gebiete des Hauptnummulitenkalkes. Ostrea longirostris Lak.? Taf. 7, Fig. 8. Während es keinem Zweifel unterliegt, daß die in den höheren Eozänschichten des Vertes auftretenden langgestreckten Austern der oben angeführten Art entsprechen, sind die in den unteren Brackwasser- schichten auftretenden größeren Bruchstücke der rechten Klappe einer Ostrea, ihre Stellung zu der angegebenen Art betreffend, noch etwas zweifelhaft, da die charakteristischen unteren Schalen aus diesen Ab- sätzen leider nicht vorliegen. Die Form erinnert in ihrem sehr stark ent- wickelten Bande an Ostrea longirostris und zeigt auch mit einigen Ver- gleichsstücken der oberen Klappen gute Übereinstimmung, weshalb ich diese Stücke aus den unteren Brackwasserschichten mit Vorbehalt zu der genannten Art stelle. Fundort: Untere Brackwasserschichten, Tagbau bei Tatabanya. Ostrea cf. multicostata Ders». Tat, 210.9, Hierher gehören wohl die nicht besonders starken Oberklappen einer Auster von langestreckter, eiförmiger Gestalt. Nach der Spitze ist die Form zusammengezogen und sie endet mit einem wenig zur Seite gedrehten Wirbel. Die Schale ist fast flach, aus dünnen, konzentrisch übereinander lagernden Lamellen zusammengesetzt, die nach dem Wir- bel zu feine, aus ihrem Rand heraustretende Spitzen tragen. Diese ver- (239) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 239 schmelzen beı den überlagernden Lamellen zu feinen Leisten. Die Form liegt mir in mehreren Exemplaren aus Cuise-la-Mothe zum Vergleich vor und zeigt die gleiche Leistchenstruktur am Schalenrande der Ober- klappe. Ein gewisser Unterschied zwischen beiden Arten beruht in der Form des Muskeleindruckes. Dieser ist zwar eben so groß bei der Form aus dem Vertes, aber mehr rundlich, keinesfalls so halbmondförmig wie bei der französischen Spezies. Fundort: Oberer Molluskenmergel und -Kalk, Südostrand des Kalvarienberges bei Felsögalla. Östrea cf. radiosa DesnH. Eine Unterklappe, bei welcher der ganze Wirbelteil weggebrochen ist, scheint zu dieser Form zu gehören oder mindestens ihr ziemlich nahe zu stehen. Die ovale, an der Spitze zusammengezogene, unten breite, also spatenförmige Schale ist von regeimäbigen, radialen, gerun- deten und knotig verdickten Rippen bedeckt, durch welche in Zwischen- räumen abgesetzte konzentrische Anwachsstreifen hindurchlaufen. Die Schale ist wenig gewölbt, fast flach. Fundort: Oberer Molluskenmergel und -Kalk. Südostrand des Kalvarienberges bei Felsögalla. Exogyra sp. Tan 1, Ries 10: Es liegt das Bruchstück einer rechten Klappe vor, eine flache Schale mit gerundetem und stark nach hinten gedrehtem Wirbel. Die Außenseite ist mit regelmäßigen konzentrischen Anwachsstreifen besetzt. Der Schalenrand ist ‘gegen den Wirbel zu scharf. Weiter nach hinten und direkt unter dem Wirbel ist die Schale aus dünnen Lamellen zusammengesetzt und an diesen Stellen stärker. Der Schalenrand unter dem Wirbel mit durch die Anwachsstreifen unterbrochenen Vertikal- leisten besetzt und seitlich am Ende des Ligaments mit stecknadel- knopfförmigen Knötchen versehen. Die Schloßleiste ist lang und mit feinen, geschwungenen Streifen besetzt. Die Innenseite der Schale ist glatt. Fundort: Untere Brachwasserschichten, Grube nördlich Felsögalla. 940 HEINRICH TAEGER _ (240) Exogyra perparcula n. sp. Taf. 7, Fig. 11la—c. Wie der Name schon andeutet, handelt es sich um eine sehr kleine, zierliche Form, deren Unterklappe gut erhalten ist. Schale eiför- mig, gewölbt, mit spitzen nach hinten gedrehtem Wirbel, der ein wenig über den Schalenrand hinaustritt. Auf der Außenseite mit gerundeten Längsrippen versehen, die nach der Wirbelgegend zusammenlaufen und dann verschwinden. Die Wirbelpartie ist infolgedessen glatt. Schale vom Wirbel her seitlich zusammengedrückt, so daß der Wirbel und ein Teil der Schale eben erscheinen und gegen den gewölbten Teil der Klappe in einen am Wirbel ziemlich scharfen Kiel grenzen. Schalenrand glatt, an den Rippenendungen faltenförmig ausgebuchtet. Der Schloßrand ist zahnlos und läßt eine Ligamentgube nicht erkennen. Die Innenseite ist glatt mit wenigen, deutlichen Muskeleindrücken. Fundort: ÖOpereulinaschichten, Tagbau bei Tatabänya. Exogyra sphzroidea n. sp. Taf. 7, Fig. 12a—.c. Es ist dies eine kleine isolierte Spezies von geringer Größe und ganz eigentümlichem Habitus, der ich trotz der so reichlich mir zu Gebote stehenden Literatur eigentlich kein Analogon an die Seite zu stellen vermag. Dementsprechend bin ich mir noch nicht über den verwandt- schaftlichen Charakter ganz klar geworden. Jedenfalls gehört sie in die Gruppe der Costaten. Es dürfte sich um ein noch unausgewach- senes Exemplar handeln ; darauf deutet schon die zwerghafte Gestalt. Die linke Klappe ist dickschalig und, wie der Name schon andeuten soll, kugelig aufgeblasen. Ihre Außenskulptur besteht aus groben, plumpen Radialrippen. Nach dem Wirbel zu laufen die Rippen ring- förmig zusammen. Die Schale setzt hier bis nach dem Wirbelende glatt weiter. Besonders charakteristisch für diese Art ist die Form des Wirbels. Dieser ist stets mehr oder weniger scharf nach hinten gedreht. In dieser Krümmung weichen die Formen etwas von einander ab und damit im Zusammenhang ist auch die Ligamentgrube — so weit dies die hier ziemlich undeutlichen Verhältnisse erkennen lassen — vom Wirbel mehr oder weniger verdeckt. Im extremsten Falle ist die Ligamentgrube völlig frei und hebt sich in schmaler dreieckiger Form deutlich heraus. Das Schaleninnere ist glatt, ohne deutliche Muskeleindrücke. Es ist sehr wahrscheinlich, daß eine ganze Reihe von kleinen, rechten Klappen, die in diesen Schichten auftreten, dieser Art angehören. Wahrschein- (241) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 941 lieh rechnen hierher kleine, feine, fast ebene Schalen mit ringförmigen Anwachsstreifen. Länge 12 mm, Breite 9 mm, Höhe 7 mm. Fundort: Operculinaschichten, Tagbau bei Tatabänya. Mytilidze Lux. Mpytilus sp. Ein sehr großer Steinkern einer Mytilusform, der in seiner Gröbe auf die oligozäne Art des Mytilus aquitanicus May.-Eym. hinweist und mit der er vielleicht verwandt sein dürfte. Gestalt lang gestreckt, nach dem Wirbel spitz zulaufend. Rand scharf, auf der Innenseite am Wir- bel leicht einwärts gebogen, weiter abwärts aber schwach nach außen gezogen. Auf der Außenseite von einer mit der Entfernung vom Wir- bel an Krümmung zunehmenden PBogenlinie begrenzt. Wirbelzapfen schwach nach vorn gerichtet. Die Oberfläche ist mit breiten, abgesetz- ten konzentrischen Anwachsstreifen versehen. Länge 106 mm, Breite 56 mm, Höhe 32 mm. Fundort: Marine Molluskenschichten, Versatzschacht II, Tata- banya. Mpytilus cf. rimosus. MMene, 7, Nie, Als Es ist dies ein nur bruchstückweise erhaltener Steinkern, der infolgedessen eine nur annähernde Bestimmung gestattet. Schale lang- gestreckt, seitlich etwas zusammengedrückt und gegen den Wirbel an- geschwollen. Schalenrand scharf, auf der Innenseite gerade, außen ge- bogen. Der Steinkern ist auf der Oberfläche glatt mit wenigen Resten eines perlmutterartigen Überzuges versehen. Der Wirbel hat eine spitze Gestalt. Die angegebenen Eigenschaften charakterisieren auch die Pari- ser Form, weshalb ich sie auch zu dieser vergleichsweise stelle. Fundort: Marine Molluskenschichten, Versatzschacht Il, Tatabanya. Congeria eocaena Mün.-CHALn. Taf. 7, Fig 13. Muner-CHarmas, 1877. Dreyssensia (Congeria) eocaenica, in HEBERT: Recherches etc. v. HAnTken, 1878. Congeria n. sp., Kohlenflötze etc. OPPENHEIM, 1890. Dreyssensia eocaena, Faunistische Mitteilung. (Z. d. D. geol. Ges. Bd. 42.) Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol, Anst. XVII. Bd. 1. Heft. 16 949 HEINRICH TAEGER (242) OPPENHEIM, 1891. Congeria eocaenica, Brackwasserfauna d. Eocaen in Ungarn. (Z..d. D. geol. Ges. Bd. 43.) OPPENHEIM, 1891. Tichogonia (Congeria) eocaenica, Dreyssensia und Congeria. (Z. d» D. g. Ges. Bd. 43.) OPPENHEIM, 1892. Congeria eocacna, Brackwasserfauna in Ungarn. (Z. d.D. geol. Ges. Bd. 44.) Die aus den oberen Brackwasserschichten des Vertesgebirges stammenden Schalen dieser Form sind bei der weichen, bröckeligen Beschaffenheit der Schalen in dem ziemlich harten sie einschließenden sandigen Kalk und Mergel nicht immer gut erhalten. Die Freilegung des Schlosses ließ sich infolgedessen nie durchführen. Jedoch ist schon die äußere Gestalt dieses Typus so charakteristisch in seiner spitz dreieckigen Form und dem submedianen Kiel, daß eine Verwechslung mit anderen Arten in diesem Falle ziemlich ausgeschlossen ist. Der vor- trefflichen Beschreibung, die diese Art bereits durch OPPpEnHEım erfahren hat, habe ich nur hinzuzufügen, daß einzelne Exemplare aus dem Vertes in ihrer äußeren Gestalt etwas abzuweichen scheinen. Die von OPpEn- HEIM gegebenen Abbildungen zeigen nur plumpe, breite Formen mit scharfem Kiel. Die Exemplare aus dem Vertes sind viel schlanker, nach dem Wirbel hin mehr seitlich zusammengedrückt, so daß sie in dieser spitzwinkeligen Gestalt der Congeria stiriaca Rose ähnlich werden. Doch scheint es, als ob auch OPrrrnurım teilweise gleiches Material vorgelegen hat, da er die große Ähnlichkeit seiner Formen mit dem erwähnten Original aus Steiermark im Texte scharf hervorhebt. Gerade die Verwandtschaft zu Gongeria stiriaca RoLLe kommt aber in seinen Abbildungen nicht überzeugend zum Ausdruck. Fundort: Obere Brackwasserschichten, Versatzschacht III, Tata- bänya; Stollen unweit Sikvölgy Puszta bei Vertessomlyö. Congeria Oppenheimi n. sp. ae Njestz. Diese interessante Form bildet einen ganz besonderen Typus der höheren Schichten der Zone der Congeria eocaena des Vertesgebirges. Der Grundriß dem stark gekielten Muschel bildet ein Trapez, dessen Längsseite von dem dem Wirbel abgekehrten Schalenrande gebildet wird. Die ihm parallel gestellte kurze Seite zeigt in einer leichten Einbuch- tung eine Andeutung der Bissusspalte. Die zwischen diesen beiden Teilen gelegenen Schmalseiten verlaufen ziemlich grade und sind einer- seits unter einem fast rechten, anderseits unter einem spitzen Winkel gegen die Längsseite gestellt. Die Schale ist hoch gewölbt, der Wirbel (243) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 243 deutlich nach der Seite gedreht. Von ihm läuft ein scharfer, gerundeter Mediankiel nach dem unteren Schalenrand, der gegen die Hinterseite durch eine schwache Hohlkehle abgesetzt ist. Das Schloß ist bei dem mit dünnen Schalenresten überdeckten Steinkern nicht erhalten. Es fällt schwer den so charakteristischen Formen etwas analoges oder verwand- tes an die Seite zu stellen. Der scharfe Kiel deutet auf eine Ähnlichkeit mit Congeria eocaena hin, von der aber unsere Form sowohl in der Größe, wie in dem gänzlich anderen Umriß durchaus verschieden ist. In ihrer äußeren Gestalt ähnelt sie mehr der (Congeria subglobosa Pırtrsch, wenn auch an eine Identifizierung mit dieser nicht im ent- ferntesten gedacht werden kann. Länge 18 mm, Breite 25 mm. Fundort: Obere Brackwasserschichten, Tatabanya, Aufschluß am Ende der Förderbahn. Arcidzse Lnıx. Arca sp. s Tat 8, Biel. Eine sehr kleine, nur im Steinkern erhaltene Form, die in ihrem Habitus an Arca quadilatera Desn. erinnert, aber einen viel rundliche- ren Habitus besitzt. Die Form ist vierseitig, der Schloßrand gerade. Vom vordersten Teil setzt der Schalenrand in einem etwas verbreite- ten Bogen nach hinten und geht von da in einer fast halbkreisförmigen Linie nach der Schloßleiste zurück. Der schwache, leicht zugespitzte Wirbelzapfen ragt kaum merklich über den Schloßrand hervor. Die Skulptur der Schale ist nur undeutlich erhalten. Die angeführten Merk- . male gestatten nicht die Form einer bestimmten Spezies zuzuweisen. Länge 5 mm, Breite 3 mm. Fundort: Obere Brackwasserschichten, Tatabanya, Aufschluß am Ende der Förderbahn. Arca (Barbatia) Marceauxiana Desn. Taf. 8, Fig 3a—b. DESHAYES, 1860. Anim. sans vert. Bd. 1. Die vorliegenden Exemplare bilden recht wohl erhaltene Formen, die einen eingehenden Vergleich mit der Pariser Art gestatten. Gerade der Umstand, daß die Form in der ungarischen Literatur mehrfach 16* 244 HEINRICH TAEGER (244) erwähnt wird, unter anderm durch v. Hanrtken !" aus den Schichten mit Nummulites striatus von Esztergom, aber bisher einer eingehenderen paläontologischen Betrachtung nicht unterzogen wurde, veranlaßt mich diese Form etwas zu berücksichtigen. In der Tat zeigt sich mit der Pariser Form eine so große Übereinstimmung in den Einzelheiten, daß die Identifizierung unserer Art mit ihr unzweifelhaft ist. Interessant ist jedoch, daß die ungarische Form einen gewissen schwankenden Charak- ter besitzt sowohl in der stärkeren oder schwächeren Wölbung der Klappen wie in der Breite der Ligamentgrube. Die Ligamentgrube ist entschieden um ein geringes breiter als bei der Pariser Art, indem hier die regelmäßig in der Dreizahl auftretenden Ligamentstreifen etwas mehr von einander getrennt verlaufen. Es mag hier vielleicht eine leichte Tendenz zum Übergang in die ihr wohl sicher verwandte Form der Arca Rigaultiana Desn. vorliegen. Beide stehen ja der Arca modiolifor mis so nahe, daß sie ursprünglich von Deshayzs als ein und dieselbe Form aufgefaßt wurden. Dieselbe Art findet sich in schlecht erhaltenen Stein- kernen auch im Fornaer Mergel. Länge 37 mm, Breite 20, mm, Höhe 14 mm. | Fundort: Untere Brackwasserschichten : Grube nördlich von Felsögalla. Fornaer Mergel: Csäkbereny. Arca (Barbatia) Rigaultiana Desn. Taf. 8, Fig. da—b. DESHAYES, 1860. Anm. sans vert. Bd. 1. Eine überaus charakteristische Form, die durch ihre breite Liga- mentgrube ihre Stellung zu der von Desnayzs aufgestellten Art bekun- det. Doch weichen die Exemplare aus dem Vertes, wenn auch nicht sehr wesentlich, in einigen Einzelheiten ab. Die Schale ist stärker ge- schwungen, der Rand unten in der Mitte wohl eingebuchtet. Vorn bricht er unter einem scharfen rechten Winkel gegen die Ligament- leiste hin ab. Dieser graziösere äußere Bau harmoniert recht gut mit der vorher besprochenen Arca Marceausxiana und Arca modioliformis. Alle drei müssen daher als verwandte Typen angesehen werden. Länge 33 mm, Breite 25 mm, Höhe 24 mm. Fundort: Untere Brackwasserschichten, Grube nördlich von Felsögalla. 1 HAnTKEN: Die geol. Verhältnisse des Graner Braunkohlengebietes. (Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ung. Geol. Anstalt Bd. I. 1872.) (245) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 245 Arca cf. opligquaria Drsn. Taf. 8, Fig. 4. Da das vorliegende Material nur aus Steinkernen mit bröckeligen Resten der skulpturierten Kalkschale besteht, so wage ich nicht die vor- liegende Form mit einer bestimmten Spezies zu vereinen. Die Schale ist lang eiförmig, an den Enden abgestutzt, gewölbt und erreicht ihre größte Höhe in einen vom Wirbel gegen den hinteren Schalenrand laufenden Sinus. Dieser zerlegt die Schale in zwei Hälften. Der vor- dere Teil ist kurz, kreisrund abgestutzt, der hintere dagegen breit aus- gezogen und von einer schrägen Bogenlinie begrenzt. Der Wirbel springt wenig vor und ist deutlich nach vorn gedreht. Die äußere Schalenober- fläche ist mit eng gestellten nach der Hinterseite weiter werdenden Längsstreifen versehen und mit breit abgesetzten, unregelmäßigen kon- zentrischen Anwachsstreifen besetzt. Es zeigt diese Form demnach äußerlich eine gute Übereinstimmung mit der oben angeführten Art. Das wichtigste Charakteristikum für diesen Typus bildet eine auf dem Schloßzahn auftretende feine Streifung, die auf dem Steinkern nicht er- halten ist. Deshalb stelle ich die Form nur mit Vorbehalt zu Arca obliquaria Desn. Länge 14 mm, Breite 7 mm, Höhe 8 mm. Fundort: Obere Brackwasserschichten, Tatabanya, Aufschluß am Ende der Förderbahn. Arca (Fossularia) quadrilatera Drsn. Taf. 8, Fig. 5. Diese Form ist bereits mehrfach aus dem ungarischen Eozän er- ‘ wähnt, aber nie abgebildet worden. Sie findet sich in den Fomaer Schichten, konnte aber auch in den oberen Brackwasserschichten nach- gewiesen werden. Arca sp. (Anomalocardia). Taf. 8, Fig. 6. Es handelt sich um den Steinkern einer ziemlich grob gerippten Art mit sehr nach vorn gezogenem, über den Schalenrand scharf hin- wegragendem Wirbel. Schale elliptischh hoch gewölbt, nach hinten weit ausgezogen und rundlich abgestutzt. Der Schloßrand ist gerade. Genauere Einzelheiten zeigt das wenig günstig erhaltene Stück nicht. Welcher Spezies es daher angehört, wage ich nicht zu entscheiden, 946 HEINRICH TAEGER (246) umso weniger als die Steinkerne solcher Formen in diesen Schichten öfters durch Druck deformiert worden sind und dann eine andere Ge- stalt annehmen. Die Form erinnert an die von Drsuyars in seiner «Des- cription» abgebildeten Arca planicosta (Arca appendiculata Sowe.). Eine außerordentlich kleine, fast gleichseitige Form von ähnlichem Habitus findet sich auch in den oberen Brackwasserschichten. Länge 34 mm, Breite 25 mm, Höhe 19 mm. Fundort: Marine Molluskenschichten. Versatzschacht II, Tatabanya. Astartid®e Grav. Cardita aliena Desn. Taf. 8. Fig. 7a—c. FRAUSCHER, 1886. Das Untereozän der Nordalpen. Mehrere wohlerhaltene Steinkerne mit Resten der Schale, die noch die dornigen Schuppen an den Rippen erkennen lassen. Auch die rundliche, gleichseitige, konvexe Gestalt der Klappen und der sehr kleine, schief gelegene Wirbel stimmen ebenso mit der oben genannten Art überein, wie die Zahl der Rippen. Das Schloß ließ sich nicht freilegen. Länge 7 mm, Breite 7 mm, Höhe 3 mm. Fundort: Obere Brackwasserschichten, Tatabanya, Aufschluß am Ende der Förderbahn. Isocardiidse Gray. Isocardia sp. Taf. 8, Fig. 8. Ovale, hochgewölbte Steinkerne von rhombischer Form. Gestalt von den Wirbeln abwärts leicht gestreckt mit kurzen, stumpfen, rund- lichen Wirbelzapfen und scharfem Rand. Die wenigen Schalenreste glatt, mit konzentrischen Anwachsstreifen. Schloß jederseits aus zwei langen für diese Art so charakteristischen liegenden Hauptzähnen und einen hinteren Seitenzahn bestehend. Ich wage nicht diese Form zu einer be- stimmten Spezies zu stellen, da solche Steinkerne nach ihrer äußeren Form zu einer sicheren Bestimmung kein gutes Material bieten. Es ist sehr wahrscheinlich, daß diese Form eine neue Art darstellt, die aber erst mit besser erhaltenem Material näher definiert werden kann. Länge 42 mm, Breite 45 mm, Höhe 29 mm. Fundort: Marine Molluskenschichten, Versatzschacht II, Tatabanya. (247) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 247 Lucinids D:sn. Corbis major Bayan. Bayan, 1873. Corbis major, Etudes I. OPPENHEIM, 1896. Gorbis major, Monte Postale. OPPENHEIM, 1896. Corbis major, Golli Berieci. (Z. d. D. geol. Ges. Bd. 48.) OPPENHEIM, 1901. Corbis major, Priabonaschichten. Eine große wohlerhaltene Schale mit deutlichen Rippen auf der Vorderseite und breiten, abgesetzten konzentrischen Anwachsstreifen gehört unzweifelhaft dieser Art an. Die Form weicht von der Vicentiner Art vielleicht in dem weniger geschwungenen vorderen Teil der Wirbel- partie ab. Jedoch wäre dies nichts Wesentliches, da die Schale, wie bei sehr vielen in den Molluskenschichten enthaltenen Formen, mehr oder weniger verdrückt sind. Länge 237 mm, Breite 112 mm, Höhe SO mm. Fundort: Marine Molluskenschichten, Versatzschacht II, Tatabänya. Lwucina consobrina Dksn. var. Taf. 8, Fig. 9. Es handelt sich offenbar um eine ganz ähnliche Form wie sie be- reits Hantken ! aus den tertiären Bildungen von Urküt beschreibt. Die aus dem Vertes stammenden Exemplare zeichnen sich jedoch durch eine etwas geringere Breite aus, die diesen Muscheln eine in der Quer- richtung, also vom Wirbel nach der Basis gestreckte ovale Gestalt ver- schafft. Jedoch ist der Unterschied in der äußeren Form so gering, daß ich nicht geneigt bin die Art einer neuen Spezies zuzuweisen. Breite 32 mm, Höhe 14 mm. Fundort: Opereulinaschichten, Tagbau bei Tatabänya. Lucina nana n. sp. Taf. 8, Fig. 10. Schale fünfeckig, ungleich. Die Skulptur — soweit der Steinkern mit den wenigen feinen Schalenresten erkennen läßt — aus erhabenen, breiten Anwachsringen zusammengesetzt. Der Wirbel ist nur ganz schwach nach vorn gedreht und der Schloßrand fällt von hier nach 1 HAnTKEen: Neue Daten z. geol. Kenntniss d. südl. Bakony. (Mitt. a. d. Jahrh. d. kgl. ungar. Geol. Anstalt. Bd. Il. 1874.) 948 HEINRICH TAEGER (248) den Seiten in einem sehr spitzen Winkel ab. Die ovale Lunula’ ist durch eine gebogene Linie undeutlich abgetrennt. Das Corselet bildet ein stumpfwinkeliges Dreieck, das den ganzen hinteren Schloßrand ein- nimmt und durch einen sehr deutlichen Kiel nach dem vorderen Teil der Schale hin begrenzt wird. Es ist möglich, aber nicht sicher, daß die vorliegende Form aus dem Vertes mit der von Hormann' angeführten Lueina raricostata aus den Unteroligozänschichten von Buda verwandt, ja vielleicht ident ist. Nach der Form des Gesteinsabgusses sollte man dies nicht glauben. Es scheint die Form hier durch Gebirgsdruck ver- quetscht zu sein. Jedenfalls steht die Beschreibung Hormanns mit seiner Abbildung nicht ganz im Einklang. Der äußere Umriß soll «oval und sechsseitig sein», nach der Figur erscheint er eher fünfeckig, fast halbrund. In ihrer äußeren Gestalt erinnert die Form ungemein an Lucina pullensis OPprenH., wenn sie auch an Größe weit hinter dieser zurücksteht. Länge 16 mm, Breite 15 mm. Fundort: Operculinaschichten, Tagbau von Tatabany. Lucina mutabilis Lak. DESHAYES, 1824. Lucina mutabilis Lm&., Env. de Paris. D’ORBIGNY. 1850. Lucina mutabilis, Prodrome. DESHAYES, 1858. Lucina mutabilis, An. sans vert. FRAUSCHER, 1886. Lueina mutabilis, Untereozän d. Nordalp. COSSMANN, 1887. Lucina mutabilis, Kat. 1. OPPENHEIM, 1896. Lucina mutabilis, Monte Postale. Trefflich erhaltene Steinkerne, die gerade die charakteristische Streifung der Innenschale in ausgezeichneter Weise zum Ausdruck bringen und über die Identität dieser Form mit der Pariser Art keinen Zweifel aufkommen lassen. Klar hebt sich auch der große, runde vor- dere und der sehr schmale hintere Muskeleindruck aus dem inneren Schalenausguß heraus. Fundort: Marine Molluskenschichten, Versatzschacht II, Tatabanya. Lucina scalaris Derr. af. Taf. 8, Fig. 11a—b. Ein wenig günstig erhaltener Steinkern, der — wie ich durch Vergleiche mit dem Material der Budapester Sammlung feststellen ı Hormann: Beiträge z. Kenntnis der Fauna d. Hauptdolomits u. d. älteren Tertiärgebilde des Ofen-Koväcsier Gebirges. (Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anstalt. Bd. II. 1873). (249) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 249 konnte — mit analogen Formen aus Bajöt gut übereinstimmt. Die graden, wenig vorspringenden Wirbel, die schwache Wölbung der Klap- pen weisen — soweit man von einer Übereinstimmung überhaupt reden darf — jedenfalls auf diese Form hin. Fun dort: Marine Molluskenschichten, Versatzschacht II, Tatabänya. Cardiidse Lux. Cardium gigas Derr. Taf. 8, Fig. 19a —c. DESHAYES, 1860. Cardium gigas, An. s. vert. Bd. 1. Es liegt eine ganze Anzahl von Steinkernen dieser Form vor, die durch Druck der ehemals plastischen, das Innere der Schale ausfüllen- den Masse die verschiedenartigsten Formen erhalten haben. Die Bruch- richtungen der unter dem Drucke berstenden Schalen lassen sich noch deutlich auf den Steinkernen verfolgen und gestatten diese Formen alle zu einer Art zu vereinen. Diese verschiedenartig verquetschten Steinkerne geben ein musterhaftes Beispiel für die Formveränderungen, die solche plastischen Innenausgüsse von Schaltieren erhalten können und für die Unsicherheit der Bestimmung einer Spezies nach der Form ihres Stein- kernes. Unter den vorliegenden Exemplaren befindet sich eine normale unverdrückte Form und weiterhin eine rechte Klappe, bei der noch die Schale an der Wirbelpartie nebst dem Schloß erhalten ist. Die große Muschel ist hoch gewölbt und bauchig, in der Seitenansicht herz- förmig, vorn rundlich, etwas schief ungleich. Der kräftige Wirbel tritt scharf hervor und ist gegen die Innenseite abwärts gebogen. Die Außen- schale ist mit feinen vom Wirbel ausstrahlenden, radialen, wenig aus- geprägten, glatten Rippen bedeckt. Am Unterrande laufen mehrere grobe konzentrische Anwachsstreifen durch die Skulptur hindurch. Die ganz wenig über den Rand tretenden Rippen rufen eine feine Zähnelung des Schloßrandes hervor. Das Schloß ist ziemlich groß. Der Teil des Schloßrandes, wo die Seitenzähne sitzen, ist leider nicht erhalten. Hin- gegen zeigt der mittlere Teil des Schlosses der rechten Klappe einen scharf ausgeprägten, gut hervortretenden Hauptzahn und eine tiefe, schräge Zahngrube für den Hauptzahn der linken Klappe. Die tiefen Ein- drücke der großen Seitenzähne lassen sich bei den Steinkernen deutlich erkennen. Die vorliegenden Formen sind in bezug auf die Größe be- deutend kleiner als die typische Pariser Art. Fundort: Marine Molluskenschichten, Versatzschacht II, Tatabanya. 2350 HEINRICH TAEGER (250) Cardium gigas Dkrr. var. Taf. 8, Fig. 13. Ich bin nicht geneigt mehrere Steinkerne einer, der vorhergehen- den besprochenen Art nahe stehenden Form mit dieser zu vereinen, wenn auch die Gestalt bei den Steinkernen oft wechselt. Die vorlie- gende Art ist viel plumper, sehr breit, dick, die Wirbelpartie viel mas- siger, als wie bei den anderen Exemplaren. Die Berippung ist ähnlich, vielleicht noch gröber, besonders nach dem Schalenrande zu. Fundort: Marine Molluskenschichten, Versatzschacht II, Tatabanya. Cardium sp. Der Steinkern dieser Form ist im Umriß gerundet, etwas schief, mit einem scharf ausgezogenen, spitz zulaufenden, etwas nach vorn ge- krümmten Wirbel, von dem seitlich ein leicht angedeuteter Kiel nach dem Hinterrande läuft. Von der Schalenoberfläche sind nur wenige Reste vorhanden. Skulptur undeutlich, wahrscheinlich aus zahlreichen, flachen, nicht zu schmalen Rippen bestehend. Vielleicht dürfte dieser Steinkern mit dem von Hanrken! aus ÜUrktt beschriebenen Cardium IWiesneri zu identifizieren sein. Ich kann mich jedoch nicht auf Grund des mangelhaften Materials entschließen die Form auch nur vergleichs- weise zu dem genannten Typus zu stellen. Steinkerne von verschiedenen Cardiarten sehen oft einander so ähnlich, daß man mit solchem Ma- terial schwerlich eine sichere Bestimmung wird treffen können. Länge 35 mm, Breite 43 mm. Fundort: Marine Molluskenschichten, Versatzschacht II, Tatabanya. Veneridzs. Oytherea. Aus den eozänen Schichten des Vertesgebirges liegt eine ganze Reihe von Cythereaarten vor. Sie treten in außerordentlicher Häufigkeit in den untersten brackischen Eozänschichten, in der Zone des Cerithium striatum, auf. Sie sind aber auch weiterhin in den oberen Brackwasser- schichten und marinen Molluskenschichten verbreitet, hier aber schlecht erhalten. Endlich finden sich außerordentlich gut erhaltene, zierliche 4 Hanıgsn: Neue Daten z. geol. u. pal&ontol. Kentnis. d. südl. Bakony. (Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. IV.) ” (251) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 351 Formen in den Fornaer Schichten. Alle diese Arten besitzen in ihrem Äußeren, im Habitus und der Skulptur im allgemeinen einen Charakter, der sowohl bei Cythereen, wie bei Cyrenen häufig ist. Sind die Reste schlecht erhalten, liegen nur Steinkerne oder verdrückte Schalen vor, so wird eine genauere Bestimmung sehr erschwert, besonders wenn das Schloß nicht erhalten ist. Sehr richtig sagt OPrEnHEım in seiner Arbeit: Über einige Brackwasserschichten und Binnenmollusken aus der Kreide und dem Eozän Ungarns: «Brackische Cythereen und Cyrenen besitzen im allgemeinen einen so analogen Habitus, daß ich, sobald eine Schloßpräparation nicht gelingt, an der Möglichkeit einer exakten Bestimmung zweifeln möchte.» Die Schlösser der mir nun vorliegenden Formen konnten nicht immer freigelegt werden und ebensowenig war der zur Unterscheidung der Gythereen und Cyrenen so charakteristische Verlauf der Mantellinie festzustellen. Der einzige Anhaltspunkt, der für die Unterscheidung der erwähnten Gattungen in der äußeren Form meiner Meinung nach in Frage kommt, ist der Verlauf des Wirbels. Im allgemei- nen habe ich bei einem äußeren Vergleich von Gythereen und Cyrenen aus den verschiedensten Schichten, besonders bei Pariser Grobkalkarten, die Tatsache gefunden, daß bei Cyrena der Wirbel stets abwärts oder wenig vorwärts gekrümmt ist, daß er jedoch im Gegensatz hierzu bei Cytherea ganz charakteristisch mehr oder weniger nach vorn gedreht erscheint. Dieses Merkmal, kehrt bei allen in den Eozänschichten des Vertes auftretenden Formen wieder. Stets ist der Wirbel mehr oder weniger nach vorn gedreht. Hierzu kommt, daß alle von mir freigeleg- ten Schlösser solcher Formen stets einen Bau zeigen, wie er die Gat- tung Cytherea charakterisiert. Es dürften somit alle in den Brack- wasserschichten des Vertes auftretenden Zweischaler von der Gestalt dieser beiden Arten der Gattung Cytherea zuzuweisen sein. Eine gewisse Analogie meiner Formen mit einer aus dem Esztergomer Gebiet von Hantken zur Gattung Cyrena gestellten Art konnte ich bei Vergleich mit dem ungarischen Original in Budapest genauer feststellen. Die Tat- sache, daß zahlreiche von mir vorgenommene Schloßpräparationen sol- cher ähnlichen Formen aus dem Vertes aber gerade ihre Zugehörigkeit zur Gattung Cytherea zur Gewißheit machten, läßt vermuten, daß auch die von Hantken unter der Bezeichnung Cyrena angeführten Formen vielleicht der Gattung Cytherea angehören. 959 HEINRICH TAEGER (252) Cytherea tokodensis ÖPPENH. Taf. 8, Fig. 14a—b. OPPENHEIM, 1892. Cytherea (Dosiniopsis) tokodensis, Brackwassersch. Ung. (Z. d. D. geol. Ges. Bd. #4.) OPPENHEIM, 1896. Cytherea hungarica, Colli Berici. (Z. d. D. geol. Ges. Bd. 48.) OPPENHEIM, 1901. Cyrena grandis, Alttertiäre Faun. d.österr.-ung. Monarchie. Diese in den unteren Brackwasserschichten auftretende Form schließt sich im ihrem ganzen Habitus der von ÖOPrEnHeım aus der Gegend von Tokod bei Esztergom beschriebenen Gytherea lokodensis eng an. Diese wird von ihm später mit der typischen Gytherea hun- garica wieder vereinigt (Colli Bereei) und endlich als Jugendstadium in die Cyrena grandis einbezogen (Alttertiire Faunen der österreich- ungarischen Monarchie). Es stimmt die vorliegende Form mit dem er- wähnten Exemplar von Esztergom sowohl in der rundlichen Gestalt wie auch in der Skulptur der Anwachsstreifen überein. Diese treten auch hier in Intervallen scharf hervor und zeigen jene charakteristische, ring- förmige Verfärbung, die nach dem Schlosse hin verschwindet. Die Schloß- präparation war — wie bei allen aus den unteren Brackwasserschich- ten stammenden sehr gebrechlichen Formen — äußerst schwierig. Doch ließ sich das Schloß der rechten Klappe so weit freilegen, daß eine gute Übereinstimmung mit dem Schloßbau der Originalformen OPren- HEIMS erwiesen werden konnte. Die rechte Klappe enthält drei Kardinal- zähne, von denen der hinten gelegene doppelt so lang ist wie die bei- den vorderen. Ebenso ist der vordere Hauptzahn nur schwach ausge- bildet und in gleicher Weise findet sich der vordere Seitenzahn nur schwach angedeutet. Auch die Lunula ist ziemlich breit und durch eine gebogene Linie abgetrennt. Die leicht gebogenen Nymphen treten nicht bedeutend hervor. Die Identität dieser Form mit dem ÖPPENHEIM- schen Original wurde mir von Herrn Prof. OprenHeim in freundlicher Weise handschriftlich bestätigt.‘ Er ist der Meinung, daß die spezifische Selbständigkeit dieser Art wohl besser aufrecht zu erhalten wäre, da die Unterschiede in der Gestalt und im Schlohbau, gegenüber den an- deren Formen zu bedeutend sind. Länge 27 mm, Höhe 25 mm. Fundort: Obere Brackwasserschichten, Tagbau von Tatabanya. 1 Es ist mir eine besondere Freude Herrn Professor Dr. OPPENHEIM in Ber- lin noch an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank dafür aussprechen zu kön- nen, daß er einen Teil meines Materiales aus den unteren Brachwasserschichten in liebenswürdigster und bereitwilligster Weise mit seinen Originalen verglich und mir wertvolle Winke für die paläontologische Bearbeitung meiner Stücke gab. (253) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES, [85] [871 [4] Cytherea vertesensis n. sp. Taf. 8, Fig. 15a—g. OPPENHEIM, 1892. Cyrena sp., Brackwassermollusken in Ungarn. (Z. d. D. geol. Ges. Bd. 44.) Diese in der Zone des Gerilhium striatum in der Zahl bei weitem vorherrschende Art weicht von denen in den untereozänen Brack wasser- schichten Ungarns bisher bekannten Formen sowohl im Habitus wie im Schloßbau deutlich ab, so dab die Aufstellung einer neuen Spezies geboten erscheint. Die Schale ist annähernd ziemlich gleichklappig aber weder sphärisch dreieckig, wie die typische Cytherea hungarica von HanTkEn, noch so rund, wie die vorher besprochene Spezialform, die infolge dieser Eigenschaft eine besondere Spezies vertritt. Die Gestalt der vorliegenden Form ist vielmehr eiförmig, nach hinten leicht aus- gezogen und vorn rundlich abgestutzt. Die Wirbelpartie tritt leicht her- vor. Die Wirbel sind in ähnlicher Weise wie bei (ytherea hungarica durchweg nach vorn gedreht, wobei geringe Unterschiede in der Stärke der Krümmung häufig sind, wie dies auch die Figuren zeigen. Die Lunula ist hingegen nicht wie bei (ytherea hungarica breit, sondern bedeutend schmäler, aber auch nicht wesentlich länger und durch eine gebogene Linie abgetrennt, durch welche die Skulptur in die Lunula durchsetzt. Corselet und Nymphen treten zurück. Die Skulptur besteht aus den gleichen, besonders an dem Unterrande etwas schärfer werden- den Anwachsstreifen, wie bei der Gattung (ytherea hungarica. Eine größere Anzahl von wohlgelungenen Schloßpräparationen zeigt eine Abweichung von (ytherea hungarica v. Hark. in dem Schloßbau der rechten Klappe infolge einer recht kräftigen Betonung des vorderen Hauptzahnes. Dieser ist hier im Gegensatz zu (ytherea hungarica nicht schwach, sondern stark ausgebildet. Eine spaltförmge Zahngrube trennt ihn von dem starken, dreieckigen zweiten Hauptzahn und eine stumpf dreieckige Zahngrube bildet den Übergang zu dem dritten, hinteren, schmalen und weniger kräftigen, doppelt so langen Kardinalzahn. Eine weitere Abweichung gibt sich in dem sehr kräftig entwickelten Lunular- zahn der rechten Klappe kund. Die linke Klappe zeigt ähnlich wie die typische (iytherea hungarica drei scharf hervortretende Hauptzähne von analoger Form. Außerdem tritt ein kräftiger Lunularzahn hervor, der hier sehr stark ist. Diese Form hat auch Prof. OrrexHhkım vorgele- gen, wie er mir freundlichst mitteilte. Es ist dies die von ihm in seiner Arbeit «Über einige Brackwasser- und Binnenmollusken etc.» auf Tafel 32 Fig. 1—1a abgebildete (iyrena sp. [SS] gr > HEINRICH TAEGER (254) Länge 37 mm, Breite 26 mm. Fundort: Untere Brackwasserschichten, Grube nördlich Felsögalla. Cytherea (Tivelina) elegans Lak. Taf. 9, Fig. 1a—b. Es handelt sich hier um eine sehr kleine, zierliche Form aus dem unteren Horizont der Zone des Gerithium striatum. In diesen Schich- ten weichen die auftretenden Cythereen in der Gestalt, in der Größe und auch im Schloßbau von den großen Formen der oberen Horizon- tes ab. Doch kann ein Teil von ihnen in diesen tiefsten Schichten vielleicht unausgewachsene Exemplare der großen Cythereaarten re- präsentieren. Das unvollkommen erhaltene und schwer zu präparie- rende Material gestattet keine genaueren kinzelbeobachtungen nach dieser Richtung hin. Die vorliegende Form gehört in die Gruppe der grobgerippten Pariser Arten. Die äußere Gestalt weist in ihrer fast gleich- seitig dreieckigen und wohl gerundeten Form auf die in diese Gruppe gehörige Cytherea elegans Luk. hin. Eine ähnliche Gestalt besitzt jedoch auch (Gylherea deltoide« Lux. Auch im Schloßbau zeigt die Form aus dem Vertes eine große Analogie mit der (iytherea elegans. Das Schloß hat drei wohl charakterisierte Cardinalzähne. Der Lunularzahn fehlt hingegen bei den untersuchten Exemplaren gänzlich. Nur die selten auftretende Anschwellung der vorderen Zahnleiste bekundet die Ten- denz zur Bildung eines Seitenzahnes. Es mag vielleicht diese Differen- zierung im Bau des Schlosses mit der Schloßbildung bei (ytherea eleyans etwas differieren. Soweit jedoch die Abbildung erkennen läßt, kann ich keine durchgreifenden Unterschiede zwischen beiden erkennen. Auch hier haben wir drei deutlich hervortretende Kardinalzähne in der gleichen Beschaffenheit und der Lunularzahn ist nur ganz schwach ausgebildet. Auch in der Berippung ist eine Ähnlichkeit mit (Cytherea elegans nicht zu verkennen. Sie ist jedoch hier nicht so grob ausge- prägt und stimmt besser mit der von (iytherea deltoidae überein, nach der sie hin den Übergang bildet. Freilich scheint die Skulpturierung solcher Formen gewissen Schwankungen unterworfen zu sein, auf die bereits DrsHayEes in seiner «Description des Fossiles etc.» hinweist. Jedenfalls geht aus den angeführten Vergleichen hervor, daß die unga- rische Art der (iylherea elegans sehr nahe steht, aber auch weiterhin mit Cytherea deltoidae verwandt sein kann. Länge 5 mm, Breite 4 mm. Fundort: Untere Brackwasserschichten, Grube nördlich Felsögalla. (255) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 25 [si } Cytherea Pseudopetersi n. sp. Taf. 9, Fig. 2a—c, 3a—.c. Parp, 1897. Gytherea Petersi?, Das eozäne Becken von Forna. (Földt. Közl. Bd. 97.) Zırren beschreibt in seiner «Oberen Nummulitenformation» eine Cythereenart aus Ungarn, die durch ihre länglich ovale dreieckige, auf der Hinterseite leicht zusammengedrückte Form ausgezeichnet ist. Die fast rhombische, kaum komprimierte Gestalt der Abbildung stimmt nicht mit der gegebenen Diagnose überein. Jedenfalls glaubte ich — abge- sehen von dem Größenunterschiede — nach Figur und Text mit eini- ger Wabrscheinlichkeit darauf schließen zu dürfen, daß Zırren unter seiner Spezies ähnliche Formen zusammenfassen wollte, wie sie mir auch aus dem Vertes vorliegen. Ich fühlte mich umsomehr zu diesem Schlusse berechtigt, als in den unteren Brackwasserschichten des Vertes und in den Fornaer Schichten Formen auftreten, die in ihrer Gestalt der Zırrerschen Abbildung recht ähnlich sind. v. Parp ! führt nun zwei Cythereaarten aus den Fornaer Schichten an, Cylherea deltoide« Laxk., eine rundliche Form, die auch mir aus den gleichen Schichten vorliegt und Cytherea Petersi Zirrer. Leider wurde diese letztere Form nicht abgebildet und beschrieben. Ich nehme an, daß Parr jene häufigen, eiförmig schlanken Schalen mit dem Zırreischen Original identifizierte, wie auch ich sie in mehreren Exemplaren aus den Fornaer Schichten besitze. Um endlich über die Stellung dieser Form ins Klare zu kom- men, wurden mir auf meine Bitte zwei Photographien des Zırrzrschen Originals von dem k. k. Hofmuseum in Wien angefertigt.” Das Ergebnis war sehr überraschend. Die in der Zırrzıschen Arbeit gegebene Abbil- dung ist verzeichnet. Die Seitenansicht stimmt keineswegs mit dem Ori- ginal überein. Ich gebe daher eine Abbildung dieser Form auf Tafel 9, Fig. 4a--b nach der Photographie wieder. Das Zırrensche Original ist hoch gewölbt, keineswegs eiförmig langgestreckt, sondern mehr rund- lich dreieckig und etwas zusammengedrückt. Es bildet einen besonderen Typus, dem, soweit mir Material aus dem Vertesgebirge vorliegt, ich kaum etwas ähnliches an die Seite zu stellen vermag. Die mir vorlie- genden Exemplare aus den Brackwasserschichten und den Fornaer Schichten sind jedenfalls gänzlich verschieden, sowohl in der schlanken, oval dreieckigen Gestalt, als auch vor allem in der sehr schwachen i Das eozäne Becken von Forna. 2 Ich möchte Herrn Kustos Dr. Krrrr in Wien für die freundliche Überlassung seiner Photographien noch an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank aus- sprechen. 956 HEINRICH TAEGER (256) Wölbung der Klappen. Infolgedessen ist auch die Lunula viel schmäler und ebenso das Corselet. Vor allem aber ist der Wirbel bei dieser Form viel spitzer und der vom Wirbel nach hinten laufende Schalenrand breiter ausgezogen. Die Unterschiede, die solche Formen aus den unte- ren Brackwasserschichten gegenüber den ihnen verwandten aus den Fomaer Schichten aufweisen, sind so gering, daß ich sie beide in einem Typus vereine. Zur genaueren Orientierung über die (iytherea Pseudopetersi mag folgende Diagnose dienen: Schale schlank, oval- dreieckig mit regelmäßigen, nicht zu eng gestellten Anwachsstreifen als äußere Verzierung. In Gestalt und Skulptur der (iytherea vertesensis ähnlich, wenn auch viel kleiner. Wirbel klein, spitz und leicht nach vorn gedreht. Lunula herzförmig eingedrückt, von der Skulptur durch- setzt und durch eine gebogene Linie abgetrennt. Schloß jederseits aus drei Kardinalzähnen bestehend, die zwei vorderen kürzeren durch eine gleichschenklig dreieckige Zahngrube von einander getrennt, sowie einem längeren hinteren Hauptzahn und außerdem jederseits aus einem kur- zen vorderen Seitenzahn. Von den anderen kleinen Cythereaarten des Vertes unterscheidet sich diese Spezies wesentlich dadurch, daß die äußere Gestalt etwas gestreckt erscheint und der untere Schalenrand mehr sradlinig verläuft. Weiterhin ist aber diese Form durch ihr Schloß aus- gezeichnet. Bei den Exemplaren aus den Fornaer Schichten ist der hintere Hauptzahn in ganz eigentümlicher und charakteristischer Weise auf seiner Oberfläche geperlt. Bei den aus den unteren Brackwasser- schichten stammenden Formen ist die Beschaffenheit der Kardinalzähne die gleiche. Es stimmen beide Formen, die aus den unteren Brack- wasserschichten und aus den Fornaer Schichten, in allen wesentlichen Punkten ganz gut mit einander überein. Ich glaube sie daher mit vollem Recht vereinigen zu dürfen. Die große Ähnlichkeit dieser Art mit Gytherea vertesensis läßt vermuten, daß sie entweder eine Muta- tion derselben darstellt, die zwerghaft zurückgeblieben ist, oder daß sie ein Jugendstadium dieser großen Spezies repräsentiert. Länge 7 mm, Breite 5 mm. Fundort: Untere Brackwasserschichten : Grube nördlich Felsö- galla. Fornaer Schichten: Chaussee von Gesztes nach Somlyö; Wein- berge bei Csakbereny und Gant. Cytherea fornensis n. sp. Taf. 9, Fig. 5a—b, 6a—b. Es ist dies eine außerordentlich interessante und charakteristische Art, die in den tiefsten eozänen Brackwasserschichten des Vertes auf- a” a SZ LE nd a (257) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 183) 57 tritt (Fig. 5 a—b) und dann als kleinere Form mit etwas anderem Habitus in den Tonen von Forna anscheinend wiederkehrt. (Fig 64—b.) Diese aus den beiden angeführten Horizonten stammende Form unter- scheidet sich von den mit ihnen gemeinsam auftretenden Cythereaarten grundlegend durch eine in ganz extremem Maße nach vorn ausgezogene und ebenso nach hinten verlängerte Schale sowie durch große stark her- vortretende Schloßzähne. Wenn ich auch anfangs geneigt war diese so charakterisierten beiden Arten infolge kleiner Differenzen sowohl in der Gestalt des Wirbels wie in der Größe von einander zu trennen, so möchte sich sie dennoch vorläufig auf Grund der diese beiden Formen so einheitlich bezeichnenden Hauptmerkmale in einen Typus zusammen- fassen. Beide sind durch folgende Diagnose charakterisiert: Der Gesamt- umriß der Klappe hat eine in der Längsachse gestreckte elliptische Gestalt, die leider bei den stets in Bruchstücken vorhandenen Exempla- ren aus den Fornaer Schichten nie gut erhalten ist. Die Schale ist nach vorn und rückwärts breit verlängert, so daß eine lange, gerade Schloßleiste entsteht. Die Zahnleiste ist stark und die Zähne sind im Verhältnis zu den Klappen sehr groß. Zwei vordere Hauptzähne sind durch eine schmale, dreieckige Zahngrube von einander getrennt. Da- hinter folgt fast mit dem Schalenrande vereinigt und durch eine weite Zahngrube von den vorderen Kardinalzähnen getrennt, ein dritter, fast doppelt so großer Hauptzahn. ‚Vorn befindet sich ein kräftiger, knotiger Lunularzahn. Die Schale ist nach dem Schloß hin stark verdickt. Die Skulptur besteht äußerlich aus feinen konzentrischen Anwachsstreifen. Die in den unteren Brackwasserschichten auftretende Art ist etwas grö- Ber als die gleiche in den Fornaer Schichten. Die letztere ist viel zier- licher. Die Zähne des Schlosses sind hier viel weniger plump und der hintere Hauptzahn ist mitunter durch eine feine Krenelierung ausge- zeichnet. Die Exemplare aus den Fornaer Schichten repräsentieren viel- leicht ein Jugendstadium. Länge 19 mm, Breite 10 mm. Fundort: Untere Brackwasserschichten: Tagbau von Tatabänya ; Grube nördlich Felsögalla. Fornaer Ton: Weingärten bei Csäkbereny und Gänt. Cytherea (Tivelina) deltoida Lak. Taf. 9, Fig. 7a—b., Sa—c. DESHAYES, 1824. Cytherea deltoidea, Env. d. Paris Bd. I. DesHayzs, 1860. Cythera deltoidea, Env. s. vert. Bd. 1. ZitTEL, 1863. Cytherea deltoidea, Obere Nummulitenformation. CoSSMAnN, 1886. Cytherea deltoidea, Kat. 1. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XVII. Bd. 1. Heft. 17 IX5} or {0,0} HEINRICH TAEGER (258) Zu dieser Spezies möchte ich die in den oberen Brackwasser- schichten auftretende kleine Cythereenart rechnen, die in den Fornaer Schichten sehr wohl erhalten wiederkehrt. Die aus den oberen Brack- wasserschiehten stammende Form stimmt in den äußeren Gestalt voll- kommen mit der Pariser Art überein. Bei der rechten Klappe ließ sich das Schloß freilegen. Es zeigt drei Kardinalzähne und einen sehr klei- nen, zusammengedrückten, dem Schalenrand parallel laufenden Seiten- zahn. Das gleiche gilt für die wohlerhaltene Form aus den For- naer Schichten. Die Schale ist bei beiden gewölbt, wohl gerundet, von eiförmiger Gestalt, fast ebenso hoch als breit. Vielleicht ist die Art aus den oberen Brackwasserschichten in ihrer Form seitlich ein wenig zusammengedrückt. Die Oberfläche ist mit feinen, engen Anwachsstreifen bedeckt. Die Lunula ist verhältnismäßig groß und halbmondförmig. Der zierliche Wirbel tritt schwach hervor und ist leicht nach vorn gekrümmt. Es ist daher kein Zweifel, daß die vorliegenden Formen die typische Cytherea deltoidea repräsentieren. Länge 4, 5 mm, Höhe 4 mm. Fundort: Obere Brackwasserschichten : Tatabäanya, Aufschluß am Ende der Förderbahn. Fornaer Ton und Mergel: Weinberge bei Csäk- bereny und Gänt. Cytherea sp. Taf. 9, Fie. 9. In den oberen Brackwasserschichten tritt auch wieder eine größere Cytherea auf, die in ihrem ganzen Habitus an (iytherea werlesensis erinnert. Die einzelnen Exemplare sind jedoch nur Steinkerne mit we- nigen Resten der Schale. Bei der Gebrechlichkeit der dünnen Schalen- reste war eine Schloßpräparation nur soweit möglich, daß bei der rech- ten Klappe die Kardinalzähne sich freilegen ließen. An einem Stein- kern waren Mantellinie und Muskeleindrücke sichtbar. Die tiefe Ein- buchtung der Mantellinie zeigte, daß diese Form zu Cytherea gehört. Die Schale ist rund, nach hinten schwach ausgezogen und vorn leicht abgestuzt. Die Wirbelpartie zeigt einen außerordentlich schwach nach vorn gedrehten Wirbelzapfen. Länge 28 mm, Breite 20 mm. Fundort: Obere Brackwasserschichten, Versatzschacht I, Tata- banya und Aufschluß am Ende der Förderbahn. (259) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 259 Cytherea cf. incrassata Sow. Taf. 9. Fig. 10. Es ist eine Form aus den marinen Molluskenschichten mit leidlich erhaltenen, den Steinkern einschießenden Sehalenresten. Eine Schloßprä- paration war leider nicht möglich. Die Schale ist rundlich, dünn und mit feinen, regelmäßigen, konzentrischen Anwachsstreifen bedeckt. Der fast median gelegene Wirbel ist schwach nach vorn gedreht. Lunula halmondförmig. Ob diese Form wit der aus den gleichaltrigen Striatus- schichten von Esztergom bei Hantken ' zitierten Art identisch ist, mag möglich sein. Vielleicht ist sie mit der (ytherea incrassata Sow. zu vereinen. Jedenfalls kann eine sichere Bestimmung bei der Unvollkom- menheit des Exemplares nicht getroffen werden. Mehrere Formen der Cytherea incrassata Sow. aus Morigny in Frankreich stimmen der äuße- ren Form nach ganz gut mit unserer Spezies überein. Länge 35 mm, Breite 29 mm. Fundort: Marine Molluskenschichten, Versatzschacht Il, Tata- banya. Cytherea sp. Taf. 9, Fig. 11a—b. Mit der vorher besprochenen Art in den gleichen marinen Mol- luskenschichten häufig. Schale rund, breiter als hoch, Hinterseite dop- pelt so lang wie die Vorderseite. Die Oberfläche der Schale ist mit feinen, nach der Mitte breiter werdenden Anwachsstreifen skulpturiert. Ein besonderes Charakteristikum bildet die kugelige Auftreibung der Schale. Die Lunula ist klein und halbmondförmig. Corselet kaum wahr- nehmbar. Der hintere von der Schale entblößte Steinkern zeigt eine rundliche, nicht weit in das Schaleninnere vorspringende Mantelbucht. Länge 3& mm, Breite 25 mm. Fundort: Marine Molluskenschichten, Versatzschacht II, Tata- banya. Tellinidae Lux. Tellina? bakonica n. sp. Taf. 9, Fig. 19. Es ist dies eine in die Gruppe der Telliniden gehörige Form, die in Steinkernen mit nur selten erhaltenen, dünnen Resten der Schalen- 1 HAnTKEN: Die geol. Verhältnisse d. Graner Braunkohlengebietes. 17% 260 HEINRICH TAEGER (260) oberfläche in den oberen Brackwasserschichten auftritt. Da ein Ein- blick in den Schloßbau nicht zu erlangen ist, so ist es auch nicht möglich zu entscheiden, ob diese Art auf Tellina oder Psammobia zu beziehen ist. Äußerlich haben beide einen so analogen Habitus, daß eine Unterscheidung in dieser Beziehung nicht möglich ist. Die vorlie- gende Form ist quer verlängert, seitlich zusammengedrückt. Schale hinten etwas verschmälert, vorn breiter und an beiden Enden wohl gerundet. Die Schalenoberfläche ist mit feinen, konzentrischen Anwachs- streifen bedeckt. Die Form besitzt einen sehr schmalen Schloßrand mit sehr schwachem, zentralem Wirbel. Äußerlich erinnert sie sehr an Tellina transversa Desn. Aber die ungarische Art ist bedeutend flacher, der Wirbel viel schwächer. Länge 19 mm, Breite 9 mm. Fundort: Obere Brackwasserschichten : Versatzschacht III, Tata- banya; Stollen bei Sikvölgy Puszta, unweit Vertessomlyo. Pholadomyidzs Fischer. Pholadomya Liöczyi n. sp. Tar 9, Eig. 130b. Ein sehr wohl erhaltener Steinkern mit zahlreichen Schalenresten. Die Form ist allerdings von der Vorderseite her etwas verdrückt, weicht aber in verschiedenen Merkmalen so wesentlich von den bisher be- schriebenen Arten ab, daß sie einen neuen Typus dieser Formenreihe repräsentieren muß. Die Schale ist oval in die Länge gestreckt und nach hinten ausgezogen. Sie ist hoch gewölbt, hinten deutlich klaffend und bogenförmig abgerundet, vorn hingegen sicher geschlossen. Die hörnerartigen Wirbel sind stark abwärts gekrümmt, so daß eine außer- ordentlich breite Lunula entsteht, die ein ganz gutes Charakteristikum für diese Art bildet. Die Schalenoberfläche ist mit radialen Rippen ver- sehen, die von den Wirbeln ausstrahlen, hier perlig verdickt erscheinen, diesen knotenartigen Charakter aber bald verlieren und dann glatt ge- gen den Schalenrand verlaufen. Eng gestellte, nach dem Wirbel deut- lich in rippenartigen Vertiefungen abgesetzte, konzentrische Anwachs- streifen überziehen runzelig die ganze Schalenoberfläche. Nur die Lunula ist nach dem inneren Teil gänzlich glatt. Die Form scheint nach ihrem äußeren Umriß der eozänen Pholadomya Puschi GoLpr. nahe zu stehen, unterscheidet sich aber von ihr außerordentlich durch die viel höhere Klappenwölbung. In dieser Hinsicht erinnert sie an die juras- (261) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 261 sische Pholadomya ambigua Sow., deren äußere Formverhältnisse jedoch andere sind. Länge 104 mm, Breite 58 mm. Fundort: Marine Molluskenschichten, Versatzschacht II, Tata- banya. Myidzs Desn. Corbula exarata Drsn. var. Taf. 9, Fig. 14a—b. Die zahlreichen nur in Steinkernen erhaltenen Exemplare stim- men im Habitus sehr gut mit den Pariser Grobkalkformen überein und zwar sowohl in der verschiedenartigen Differenzierung der Klappen, wie in der Skulptur der Schale. Eine besondere Eigenschaft scheint indes- sen den Formen aus dem Vertes eigentümlich zu sein. Die Schalen sind in ihrer Länge etwas reduziert, sind fast so breit als lang und bilden somit einen viel schlankeren Typus. Das von mir in Budapest besich- tigte ähnliche Material aus Bajöt (Esztergom) hat nicht die gleiche spitze Gestalt, sondern ist eher wie die Pariser Grobkalkform mehr breit gebaut. Länge 30 mm, Breite 34 mm. In größeren Exemplaren : Länge 47 mm, Breite 46 mm. Fundort: Marıne Nummulitenschichten und marine Mollusken- schichten, Versatzschacht II, Tatabänya. Corbula cf. planata ZıTreE1. Es handelt sich wahrscheinlich um dieselbe in den Fernaer Schich- ten weit verbreitete von ZırreL beschriebene Art, die aus den Brack- wasserschicbten mir in schlechten Exemplaren vorliegt. Sie unterschei- det sich von ihr dadurch, daß die Schale hinten viel stärker ausgezo- gen ist. Leider ist die Skulptur auf den Steinkernen nicht mehr erhal- ten. Einzelne kleinere Exemplare stimmen in der Gestalt mit der Zırrer- schen Spezies besser überein. Länge 9 mm, Breite 5 mm. Fundort: Obere Brackwasserschichten, Tatabänya, Aufschluß am Ende der Förderbahn. 262 HEINRICH TAEGER (262) GASTEROPODA. Phasianellid:e Fischer. Phasianella scalaröoides v’Arcn. aff. Aus dem Hauptnummulitenkalk des Vertesgebirges liegt mir ein platt- gedrückter, unförmiger und verstümmelter Steinkern vor, der in seinem Äußeren an die von p’Arcnıac aus der indischen Nummulitenformation beschriebene Phasianella scalaroides erinnert. Vielleicht dürfte es sich hier um die gleiche Form handeln; ob sie jedoch die Gattung Phasi- anella vertritt, erscheint mir zweifelhaft. Fundort: Hauptnummulitenkalk, Nordostabfall des Dientlberges bei Gesztes. Capulids Cvv. Hipponyx sp. Taf. 9, Fig. 15. Eine größere Anzahl von Innenausgüssen der mützenförmigen Schale einer Capulidenart mit angedeutetem hufeisenförmigem Muskel- eindruck. Es ist selbstverständlich, daß die diese ganze Familie zu- sammensetzenden Arten in den Innenausgüssen ihrer Schale einander ziemlich ähnlich sein müssen. Liegen nur Steinkerne solcher Formen vor, dann kann von einer genaueren Bestimmung natürlich keine Rede sein. Aus den Eozänschichten von Urkut, den typischen Äquivalenten des Pariser Grobkalkes, beschreibt v. Hantken” eine in die Familie der Capuliden gehörige Art Hypponyx dilatatus Derr. Es ist wohl möglich aber nicht sicher, daß die aus dem Vertes stammenden Innenausgüße mit der angeführten Spezies ident sind. Fundort: Fornaer Mergel und Kalk, Südwestabhang des Antoni- berges bei Mör. Naticidze Foregzs. Natica sp. Eine große Anzahl von Steinkernen gehören einer kleinen Natica an. Der außerordentliche Formenreichtum, der gerade diese Gruppe 4 Hantken: Neue Daten z. geol. Kenntn. d. südl. Bakony. (Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. Bd. III). (263) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 263 auszeichnet und die geringen Unterschiede, welche die einzelnen Spezies von einander trennen, lassen eine genauere Bestimmung der Steinkerne nicht zu. Fundort: Obere Brackwasserschichten, Tatabanya. Natica Vulcani (Ampullaria perusta) Brenr. Taf. 10, Fig. 1a—d. BRONGNIART, 1823. Ampullaria perusta, Vicentin. BRONGNIART, 1823. Ampullaria Vulcani, Vicentin. OPPENHEIM. 1894. Natica Vulcani, Monte Pulli. (Z. d. D. geol. Ges.) OPPENHEIM, 1896. Natica Vulcani, Colli Berici. (Z. d. D. geol. Ges.) OPPENHEIM, 1901. Natica Vulcani, Priabonaschichten. OPPENHEIM, 1901. Nutica Vulcani, Alttert. Fauna d. österr.-ung. Monarchie. Eine Form, die im Vertes weit verbreitet ist und bereits in den Nummulitenschichten in großer Zahl auftritt. Die indem marinen Nummu- litenton und -Mergel auftretende Form ist in ihrer Gestalt kleiner, läßt aber sonst alle Merkmale gut erkennen, die gerade diese Art auszeich- nen. Mit dem zahlreichen mir vorliegenden Vergleichsmaterial aus Ronca und Ungarn kann ich nur die Ansicht Opprnueıns' bestätigen, daß die im mediterranen Alttertiär so verbreitete Form mit ihren zahlreichen Variationen, die eigentlich gar nicht auseinander zu halten sind, in den von Bronsnıarr aufgestellten Typus einbezogen werden müssen. Natica Vulcani Beer. aus Ronca variiert einerseits in der Größe, dann aber auch in bezug auf kleine Differenzen an der Mündung. Entweder ist ein Nabel vorhanden oder er fehlt. Ebenso ist bei vielen die Spiral- skulptur auf der Oberfläche gut ausgebildet, während bei anderen Exemplaren nichts davon zu erkennen ist. In der gleichen Weise ver- hält sich das Material aus dem Vertes. Die aus dem tieferen Eozän stammende Form besitzt keine Spiralstreifung auf der Schale, hat indes recht deutlich ausgeprägte Zuwachsstreifen. Die Art stimmt in ihrer Gestalt vollkommen mit den Vicentiner Exemplaren überein. Diese tie- fere Form besitzt einen kleinen Nabel an der Mündung, ähnlich wie ich dies bei einigen Arten aus Ronca feststellen konnte. Die Tendenz zur Bildung dieses Nabels ist auch an den Zırreischen Originalen aus Ungarn in jener nach dem Spindel sich. vertiefenden Furche an der Mündung zu beobachten. Sie scheint in dem stärkeren Mündungsnabel sich der Natica Willemeti Morr. zu nähern, die mir in mehreren Exem- plaren aus Chaumont vorliegt. Vielleicht ist diese Form sogar mit Natica Vulcani zu vereinen. Jedenfalls kann ich keine durchgreifenden 1 OPPENHEIM: Die Priabonaschichten. 964 HEINRICH TAEGER (26&) Unterschiede zwischen diesen Arten und den Exemplaren aus Ronca feststellen. Die in den Fornaer Schichten auftretenden Exemplare der Natica VWulcani sind alle durchweg größer, dickschalig, mit deutlichen Spiralstreifen versehen und ohne einen ausgesprochenen Mündungsnabel, der hier nur in einer seichten Furche angedeutet ist oder gänzlich fehlt, wie dies auch bei Roncaformen häufig der Fall ist. Das Vorhandensein oder Fehlen des Mündungsnabels bildet daher kein unterscheidendes Merkmal für diese Art. Inden marinen Molluskenschichten und im oberen Molluskenmergel treten Steinkerne auf, die in ihrer Form und Größe mit der Natica Vulcani aus den Fornaer Schichten des Vertes gut übereinstimmen, so daß man wohl auch hier kaum im Zweifel darüber sein wird, ob man es mit dieser Art zu tun hat oder nicht. Fundort: Mariner Nummulitenton und -Mergel : Versatzschacht II, Tatabanya. -Marine Molluskenschichten: Tatabänya, Versatzschacht II, Fornaer Schichten: Weingärten bei Csäkbereny; Lämmerbrunnen bei Gänt; Antoniberg bei Mör. Oberer Molluskenkalk und -Mergel: Südost- rand des Kalvarienberges bei Felsögalla; Nordostabfall des Meszaros- hegy bei Felsögalla. Natica Oweni pv’ Arch. Taf. 10, Fig. 2. p’Arcuıc, 1853. Phasianella Oweni, Groupe numm. de l’Inde. OPPENHEIM, 1896. Natica Oweni, Monte Postale. (Paleontogr. Bd. 43). OPPENHEIM, 1901. « « Die Priabonaschichten. Hochgetürmte Steinkerne, die nach oben spitz zulaufen, mit brei- ten nach oben schmäler werdenden glatten Umgängen und sehr flach eingeschnittenen Nähten. Der letzte Umgang sehr breit, die Hälfte der Gesamthöhe erreichend. Die Form ist sekundär flach gedrückt. Soweit bei solchen Steinkernen eine Bestimmung überhaupt möglich ist, kann ich diese ziemlich charakteristische Form nur auf die oben angeführte Art beziehen. Fundort: Marine Molluskenschichten, Versatzschacht Il, Tata- banya. Natica cepacea Lak. Taf. 10, Fig. 3a—b. DESHAYES, 1824. Natica cepacea LamK., Env. de Paris 11. DESHAYES, 1860. « « An. s. vert. COSSMANN, 1888. « « Kat. II. OPPENHEIM, 1896. « « Mont. Post. OPPENHEIM, 1901. « « Altertt. Faun. d. österr.-ung. Mon. (265) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES,. 265 Eine wohlerhaltene Schale aus dem oberen Molluskenmergel und -Kalk sowie eine große Anzahl von Steinkernen aus den marinen Molluskenschichten mit tief eingeschnittenen Nähten liegen vor. Die Steinkerne besitzen eine ungemeine Ähnlichkeit mit Helix. Aber ein Vergleich mit gut erhaltenen Exemplaren dieser Spezies zeigt, daß diese Formen unbedingt der angeführten Art angehören. Breite 26 mm, Höhe 55 mm. Fundort: Marine Molluskenschichten: Versatzschacht II, Tata- banya. Oberer Molluskenkalk und -Mergel: Nordostabhang des Meszäros- hegy bei Felsögalla. Natica (Ampullina) sigaretina Luk. Taf. 10, Fig. 4. DESHAYES, 1824. Natica sigaretina, Env. de Paris II. DESHAYES, 1860. « « An. s. vert. CossMAnNn, 1888. Ampullina sigaretina Kat. I. OPPENHEIM, 1896. Natica cf. sigaretina, Z. d. D. g. Ges. OPPENHEIM, 1901. « « Alt. Faun. d. österr.-ung. Mon. Plumpe, bauchige Steinkerne mit außerordentlich weiter Mündung und fest geschlossenem Nabel sind so gut charakterisiert, daß ihrer Identifizierung mit der Lamarckschen Art nichts im Wege steht. Fundort: Marine Molluskenschichten, Versatzschacht II, Tata- banya. Natica cf. crassatina Lmk. Taf. 10, Fig. 9. Hierher dürften außerordentlich große, etwas verdrückte Stein- kerne einer Naticidenart gehören, die verhältnismäßig hoch gewunden sind, eine ziemlich dicke Schale besessen haben müssen und einen Nabel nicht erkennen lassen. Die Natica Vulcani Brer., die mit ihr zusammen auftritt, hat wohl eine ähnliche Form, steht ihr anı Größe auch wenig nach, kann sogar in einzelnen Exemplaren sie an Dimensionen übertreffen, aber ich vermag keinesfalls die mir vorliegenden Exem- plare mit Natica Vulcani Brer. zu vereinen. Denn die Steinkerne sind wesentlich verschieden infolge der höheren Windungen. Natica crassatina Lux. ist eine typisch oligozäne Art. Aus diesem Grunde möchte ich die Steinkerne nur vergleichsweise zu der oben angeführten Spezies stellen. Fundort: Oberen Molluskenkalk und -Mergel, Nordostabfall des Meszäroshegy bei Felsögalla, Südostrand des Kalvarienberges bei Felsö- galla. 966 HEINRICH TAEGER (266) Deshayesia fulminea Bavan. Taf. 10, Fig. 5. Bavan, 1870. Deshaysia fulminea, Etudes 1. OPPENHEIM, 1901. « « Altert. Faun. d. öst. ung. Mon. Obwohl mir zur Bestimmung dieser Art nur die Beschreibung und Abbildung von OppexHem : «Über einige Faunen der Österreich-Ungari- schen Monarchie» zur Verfügung steht — die Arbeit Bayans war mir nur für kurze Zeit von Prof. Dr. Kırıan freundlichst zugänglich gemacht worden — möchte ich doch nicht zögern die wohl erhaltene Form aus den Fornaer Schichten des Vertes dieser zuzuzählen. Sie stimmt recht gut mit der Beschreibung überein, die OrrexHeım gibt. Die Abbildung zeigt einige Abweichungen, die auf die vom Autor hervorgehobene Deforma- tion seiner Exemplare zurückzuführen ist. Gestalt eiförmig. Schale dick, glatt und glänzend, mit feinen Zuwachsstreifen, Gewinde kurz mit großem letztem Umgang. Dieser ist gegen die Mündung schwach aufge- trieben und schließt mit einem kräftig konzentrisch gestreiften, schmalen Felde. Mündung halbrund, Außenlippe scharf, Innenlippe mit dicker Schwiele und zwei großen deutlichen und zwei kleinen undeutlichen darunter befindlichen Zähnen, die auf einer starken Kallosität sitzen. Höhe 18 mm, Breite 15 mm. Fundort: Fornaer Schichten, Weingärten bei Gsäkbereny. Pyramidellidse Gray. Eulima nitida Lak. Taf. 10, Fig. 6. DESHAYES, 1824. Melania nitida, Env. de Paris Il. DEsHAYES, 1860. Eulima nitida, An. s. vert. Bd. Il. CoSSMANN, 1888. « « Kat. Es handelt sich nur um ein Bruchstück dieser Form, weshalb ich dasselbe mit einem gewissen Vorbehalt zu der Pariser Art stellen möchte. Die zahlreichen geraden, glatten, enggestellten Umgänge stimmen: — soweit das Gehäuse vorhanden ist — gut mit dem Typus überein. Mün- dung und der oberste Teil der Spitze fehlen. Fundort: Fornaer Schichten, Chausse Gesztes—Somlyö. (267) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES, 267 Cerithiidze Menke. Cerithium Hantkeni Mvn.-CnaArn. Taf. 10, Fig. 10a—c. PETERS, 1859. Cerithium striatum, Geolog. Studien. ZITTEL, 1862. « « Obere Nummulitenform. i. Ungarn. v. HANTkEn, 1872. « « Graner Braunkonlengebh. Hormann, 1872. « « Ofen-Koväcsier Gebirge. HEBERT u. MunIER-CHALMas, 1877. Cerithium tokodense, Recherches etc. MUNIER-CHALMAS, 1877. « Hantkeni, desgl. v. Hantken, 1878. « striatum, Kohlenfl. u.Kohlenbergbau ete. OPPENHEIM, 1891. Cerithium tokodensis, Brackwasserfauna (Z. d. D. geol. Ges. Bd.'43). ÖPPENHEIM, 1899. 4 Hantkeni Brackwasser- u. Binnenmollusk. ete. (Z. d. D. geol. Ges. Bd. 43). Diese für die untere Brackwasserzone der Eozänschichten des Ver- tes überaus charakteristische und häufigste Form ist mit der in der Esztergomer Gegend auftretenden Art vollständig ident, von wo sie bereits durch OprrenHEım eingehend beschrieben wurde. Auch bei den Formen aus dem Vertesgebirge lassen sich nach der Art der Knotenbildung drei Haupttypen unterscheideu, die einerseits der. Hauptform, andererseits den beiden Mutationen OPPrEnHEIMS entsprechen. Fundort: Untere Brackwasserschichten: Tagbau von Tatabänya ; Grube nördlich von Felsögalla. Fornaer Schichten : Lämmerbrunnen bei Gant; Weinberge bei Gsäkbereny; Westabfall des Antoniberges bei Mör ; Chausse Gesztes—Somlyo. Melantria auriculata v. ScHLoTH. ZırteL, 1862. Cerithium auriculatum, Obere Nummulitenformation. v. HAnıKEn, 1870. « « Graner Braunkohlen. v. HANTKEn, 1878. « « Kohlenflötze. BITTNER, 1882, Melanopsis (Pirena) auriculata, Golli Bereci. PENNECKE, 1884, Faunus combustus, Grappfeld, HEBERT u. MUNIER-CHALMAS, 1877. Pyrena Hantkeni, Recherches. HEBERT u. MUNIER-CHALMAS. 1877. « « desel. OPPENHEIM, 1891. Melanatria auriculata, Brackwasserfauna. OPPENHEIN, 1899. « « Brackwasser u. Binnenmollusken (Z. d. @. g. Ges. Bd. 44). OPPENHEIM, 1894. Melanatria auriculata, Mont. Pull. (Z. d. D. g. G. Bd. 46). Im Vergleich mit einigen Originalen des Vincentiner Tertiärs unter- scheidet sich die Form aus dem Vertes durch eine etwas schlankere 968 HEINRICH TAEGER (268) Gestalt und durch eine große Regelmäßigkeit der Umgänge. Die Kno- ten zeigen am Ende eine deutliche Abstumpfung. Die Streifung, die bei diesen Formen am letzten Umgange auftritt, ist bedeutend schwä- cher und enger als bei der Vicentiner Art. Ebenso beschränken sich die Knoten dieser Form nur auf den letzten und vorletzten Umgang, wäh- rend sie bei dem italienischen Exemplar ziemlich hoch hinauf gehen. Die Anzahl der Knoten ist im Vergleich zu anderen ungarischen Origi- nalen aus den brackischen Kreideschichten von Ajka bedeutend größer. Hingegen stimmen die in den unteren eozänen Brackwasserschichten von Esztergom auftretenden Formen mit denen aus dem Vertes genau überein. Wir haben es hier anscheinend mit einer Art zu tun, die durch eine große Variabilität ausgezeichnet ist. Ähnliche Gestalten werden uns auch von Monte Pulli durch OprenHueım in Z. d. G. geol. Ges. über- mittelt und die Variation in der Ausbildung der Knoten und die viel schwächere Ausbildung der Spirale an der Basis werden dabei einge- hend auseinander gesetzt. Fundort: Untere Brackwasserschichten:: Tagbau von Tatabanya ; Grube nördlich von Felsögalla. Fornaer Schichten: Lämmerbrunnen bei Gänt; Weingärten bei Csäkbereny; Alter Mais bei Mör; Chausse Gesztes—Somlyö. Cerithium trochleare Lnk. Taf. 10, Fig. 11. ZITTEL. 1862. Cerithium trochleare, Obere Nummulitenformation. OPPENHEIM, 1896. « « Colli Beriei (Z. d. D. g. G. Bd. 48). OPPENHEIM, 1900. « « Pal. Miscellaneen. OPPENHEIM, 1901. « diaboli, Priabonaschichten. Diese in mehreren Exemplaren vorliegende Form ist außerordent- lich wichtig, umsomehr als sie von dem typischen Cerithium trochleare aus dem Vicentin, von dem mir Material zum Vergleich in ausreichen- der Weise vorliegt, ein wenig abweicht und in ihrem Habitus auch an Gerithium diaboli erinnert. Anscheinend haben wir es hier mit einem Übergangstypus zwischen beiden Formen zu tun. Bereits ZırıEı erwähnt aus den Eozänschichten Ungarns ähnliche Formen von Piszke bei Esz- tergom. Ebenso erwähnt OrrenHeın in seinen Palzsontologischen Miscel- laneen, «daß in der Sammlung des K. Museums f. Nat. zwei dem Gerithium diaboli nahestehende Stücke liegen, welche Bayrıcn selbst 1877 ın Dorog bei Gran gesammelt hat.» Die Frage der Zugehörigkeit der vorliegenden Form zu Cerithium trochleare oder Gerithium diaboli ist nach H£isert und Resevier so zu entscheiden, daß beide Formen u a - a Zee (269) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 969 zusammenzuziehen sind. Diese Zusammenziehung scheint mir indes etwas zu, weitgreifend und auch Orrenneım weist bereits in seiner Arbeit. «Die Priabonaschichten usw.» darauf hin, daß diese Formen viel zu gut unter- scheidbar wären, um eine so weitgehende Vereinigung zu rechtfertigen. Jedenfalls ist über die Stellung der beiden Formen zu einander das letzte Wort noch nicht gesprochen und ich möchte einstweilen die angeführte Form zu CGerithium trochleare Lux. stellen. Gestalt turm- förmig, die Umgänge durch vertiefte Nähte getrennt. Jeder Umgang durch zwei starke in der Mündungsrichtung schmal zugeschärfte Knoten- reihen bedeckt, die besonders nach der Spitze hin durch leichte An- schwellungen in der Richtung der Spindelachse paarweise verbunden sind. Nach der Mündung treten sie zurück und an ihrer Stelle wird eine allerdings nur ganz schwache, durch eine feine mehr oder weniger angeschwollene Linie angedeutete dritte Knotenreihe eingeschoben, die sich nach oben hin allmählich verliert. Die Mündung fehlt bei dem mir vorliegenden Stück. Fundort: Untere Brackwasserschichten, Grube nördlich Felsö- galla. Cerithium dulce Desn. Taf. 10, Fig. Sa—b. DESHAYES, 1860. Cerithium dulce, En. s. vert. Il. Ich zögere nicht diese Form aus den Fornaer Schichten mit der französichen zu vereinen, da beide in der äußeren Gestalt gut mitein- der übereinstimmen. Jedoch ist die Streifung in den höheren Windun- gen etwas in der Zahl größer und die Anzahl der Windungen ein wenig kleiner, nämlich derart, wie sie auch in der Figur bei Desnayzs zum - Ausdruck kommt. Die knopfartige Embryonalkammer konnte bei einem Exemplar beobachtet werden. Fundort: Fornaer Schichten, Weingärten bei Osäkbereny. Cerithium mutäabile Ln«k. Taf. 10, Fig. 7. DESHAYES, 1824. Gerithium mutabile, Env. de Paris Il. DEsSHAYEs, 1860. a A WERTEFE Vet: COSSMANN, 1889. « « Kar sl In der äußeren Gestalt stimmt diese Art aus den Fornaer Schich- ten mit der Variation Drsmayes auf das genaueste überein. Ich kann auch nicht den geringsten Unterschied zwischen beiden entdecken, 970 HEINRICH TAEGER (270) wenigstens soweit das mehrere Umgänge umfassende Bruchstück erken- nen läßt. Eine gewisse Ähnlichkeit mit Cerithium calcaratum ist nicht zu verkennen. Der Unterschied bei der letzteren Form beruht in einer hier vorhandenen hypertrophischen Ausbildung der ersten Knotenreihe, so daß man nicht fehl gehen wird, wenn man beide Arten als eng ver- wandt betrachtet. Fundort: Fornaer Schichten, Schürfung am Alten Mais, östlich Mör. Cerithium giganteum ? SoLAnDER. Außerordentlich große mächtige Steinkerne einer Cerithienart, die noch an Dimensionen die Pariser Riesenformen weit übertreffen, stelle ich zu der genannten Art. Fundort: Oberer Molluskenkalk und -Mergel, Meszäaroshegy bei Felsögalla. Strombidze n’Orr. Strombus auriculatus GRATELOUF. Taf. 10, Fig. 14. Fuchs, 1870. Strombus auriculatus, Vic. Tert. Bayan, 1870. « Tournouer, Etudes I. OPPENHEIM, 1896. « auriculatus, Colli Beriei. (Z. d. D. g. Ges. Bd. 48). Eine große Anzahl von Steinkernen aus den marinen Mollusken- schichten rechne ich zu dieser Art. Jedenfalls entspricht der ganze Habitus dem Innenausguß dieser Form. Von nahe verwandten Arten kämen für einen Vergleich noch Strombus Tournoueri in Betracht, doch erscheinen die Steinkerne dieser Form in den Windungen nicht so stark abgesetzt und auch spitzer getürmt. Fundort: Molluskenschichten, Versatzschacht II, Tatabanya. Strombus sp. Taf. 10, Fig. 19. Ich trenne die außerordentlich hoch gerundeten Steinkerne dieser Form von der vorher beschriebenen Art, da sie sicher einer anderen Spezies angehören. Leider macht die schlechte Erhaltung eine genauere Bestimmung vorläufig unmöglich. Fundort: Oberer Molluskenkalk und -Mergel, Nordostabfall des Meszaroshegy bei Felsögalla. (271) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 271 Terebellum sopitum SoLAnDERr. DESHAYES, 1824. Terebellum convolutum, Env. de Paris Il. COssMAnN, 1889. « « Kataıys OPPENHEIM, 1896. « sopitum, Mont. Postale. OPPENHEIM, 1901. « « Alttert. Faun. d. öster.-ung. Mon. Steinkerne einer dicken, keulenförmigen, involuten Art betrachte ich mit Sicherheit als dieser bekannten und verbreiteten Eozänform .angehörig. Länge: 90 mm, Breite: 27 mm. Fundort: Marine Molluskenschichten, Versatzschacht II, Tatabanya. Terebellum ef. fusiforme Desn. Ein leider sehr schlecht erhaltenes Stück, das in Größe und Gestalt mit den Pariser Formen recht gut übereinstimmt und das ich daher mit großer Wahrscheinlichkeit hierher stelle. Fundort: Fornaer Mergel, Westabhang des Antoniberges bei Mör. Fusidze Tryon. Clavilithes (Fusus) rugosus Lak. Taf. 10, Fig. 13. DESHAYES, 1824. Fusus rugosus, Env. de Paris Il. DESHAYES, 1860. « « En. s. vert. II. ZITTEL, 1869. « « Obere Nummulitenformation. ÖPPEMHEIM, 1896. Clavilithes rugosus, Monte Postale. Die in den Fornaer Schichten auftretenden Formen sind mit der var. b. Desu. ident. In den oberen Molluskenschichten findet sich ein Steinkern mit wenig erhaltenen Schalenresten, der ebenfalls recht gut mit der var. b. übereinstimmt. Fundort: Marine Molluskenschichten : Versatzschacht II, Tata- bänya. Fornaer Schichten: Lämmerbrunnen bei Gänt; Weingärten bei CGsakbereny ; Schürfung am Alten Mais östlich Mör. PISCES. Zähne von Fischen sind in den marinen Opereulinaschichten und im Hauptnummulitenkalk des Vertes weit verbreitet. In den Opereulina- schichten bergen besonders die muschelführenden Horizonte der tiefe- ren Absätze wohlerhaltene, isolierte Zähne, die der Bestimmung wenig 272 HEINRICH TAEGER _ (272) Schwierigkeiten bieten. Im Hauptnummulitenkalk sind diese Formen weniger günstig erhalten. In diesen rein kalkigen Bildungen sind die Zahnwurzeln aufs innigste mit dem Gestein verbunden, so daß es in der Regel nur gelingt den Zahnkonus herauszubrechen. Dieses weniger günstig erhaltene Material konnte infolgedessen auch nicht mit der gleichen Sicherheit bestimmt werden. Rajidse. Raja sp.? Tat. 14, Big. 1o=e. Abgeriebene zahnartige Gebilde des Corium einer Fischart, möchte ich nach ihrer ganzen Beschaffenheit als Placoidschuppen der Gattung Raja deuten. Der in der Mitte liegende Stachel ist vollständig abgerieben, läßt sich aber wohl an einer schwachen. nadelförmigen Erhöhung an- deutungsweise erkennen. Die Erhaltung dieser Gebilde ist jedoch so mangelhaft, daß eine sichere Bestimmung ausgeschlossen ist. Fundort: Operculinaschichten, Tagbau bei Tatabänya. Lamnidzs. Carcharodon angustidens Ac. Taf. 11, Fig. 2a—c. Asassız, 1843. Carcharodon angustidens, Recherches sur les poissons fossiles. NOETLING, 1885. « « Die Fauna des Samländ. Tertiärs. Es liegt ein gut erhaltener Mittelzahn aus den Operculinaschichten und ein Konus aus dem Hauptnummulitenkalk vor, die unzweifelhaft zu dieser weit verbreiteten Spezies gehören. Fundort: Operculinaschichten: Tagbau bei Tatabanya. Haupt- nummulitenkalk: am Nagy-Somlyö bei Vertessomlyö. Lamna elegans Ac. Taf. 11, Fig. 3a—c. Acassız, 1843. Lamna elegans, Rech. sur |. poissons foss. Mehrere Mittelzähne des Unterkiefers aus den Opereulinaschichten und wenige nicht besonders günstig erhaltene Reste aus dem Haupt- nummulitenkalk gehören dieser Art an. (273) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 973 Fundort: ÖOpereulinaschichten, Taghau bei Tatabänya. Haupt- nummulitenkalk am Nagy-Somlyö bei Vertessomlyö. Lamna crassidens Ac. Taf. 11, Fig. 4a—e. Ein Zahn, den ich zu dieser Art stellen möchte, stimmt im allge- meinen mit den Acassızschen Formen überein. Gestalt kurz und stäm- mig. Spitze leicht nach innen gekrümmt. und von dort wieder zurück- gebogen. Innenseite halbrund, Außenseite nur leicht gewölbt, fast glatt, mit einem schmalen Kiel in der Mitte. Zahnschneide scharf und glatt. Das rechte Seitenzähnchen ist bei dieser Form sehr wohl erhalten und zeigt eine ähnliche Form wie der Hauptzahn. Fundort: Öperculinaschichten, Tagbau bei Tatabänya. Lamna denticulata Ac. Taf. 11, Fig. 5a—b. Acassız, 1843. Lamna denticulata, Rech. s, ]. poissons foss. KocH, 1903. @ « Haifischzähne von Tarnöcz. (Földt. Közl. Bd. 33. Die Form zeigt die ganz bezeichnenden ausgezackten Seitenzähne, die diese Art so gut charakterisiert. Fundort: Operculinaschichten, Tagbau bei Tatabänya. Lamna (Sphenodus) longidens Ac. Taf. 11, Fig. 6a—b. Die außerordentlich langen, geraden Zähne können wohl nur der genannten Spezies angehören. Die Innenseite der Zähne ist gewölbt, die äußere mehr flach; die Zahnschneide ist zwar scharf, hat aber anscheinend sehr gelitten. Form deutlich nach innen gekrümmt und an der Spitze zurückgebogen. Fundort: Öperculinaschichten: Tagbau bei Tatabänya, Haupt- nummulitenkalk : Nagy-Somlyö bei Vertessomlyö. Lamna ef. Hopei Ac. Taf. 11, Fig. 7a—b. Acassız, 1843. Lamna Hopei, Rech. s 1. poissons foss. In dem mir vorliegenden Material sind pfriemenförmige Zähne vor- handen, die wohl mit keiner Art mehr Ähnlichkeit besitzen wie mit der Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Anst. XVII. Bd. 1. Heft. 18 974 HEINRICH TAEGER (274) oben angeführten. Leider fehlt den Zähnen die Wurzel, so daß eine absolut sichere Bestimmung nicht möglich ist. Gestalt pfriemenförmig, sehr spitz. An der Basis im Grundriß halbrund. Der Zahnrand nach der Spitze zugeschärft, Zahnflächen glatt. Fundort: Hauptnummulitenkalk, Nagy-Somlyö bei Vertessomlyö Lamna cuspidata Ac. Tat. 11, Fig. Sa—c. Acassız, 1843. Lamna cuspidata, Rech. s. 1. poissons foss. Kocn, 1903. « « Haifischzähne v. Tarnöcz. In ihrer Form Lamna elegans sehr nahe stehend, aber davon dadurch leicht zu unterscheiden, daß die feine Streifung am Haupt- konus fehlt. Die vorliegende Form ist ein starker, mittelgroßer, nach Innen gekrümmter Zahn mit gewölbter Außenseite. Die Innenseite ist ziemlich flach. Ein kleiner, unbedeutender Basalhöcker und ein Teil der ziemlich kräftigen Wurzel sind erhalten. Die Wurzel ist hier nicht so weit nach unten gezogen, wie bei den Originalformen. Die Seiten- höcker sind bei dieser Art im allgemeinen ziemlich spitz, können aber auch eine breitere Form annehmen, wie dies auch bei den Acassızschen Originalen zu beobachten ist. Fundort: Hauptnummulitenkalk, Kalvarienberg bei Felsögalla ; Nagy-Somlyö bei Vertessomlyö. Oxyrhina Mantelli Ac. Taf. 11, Fig. 9a—c. Acassız, 1843. Oxyrhina Mantelli, Rech. s. l. poissons foss. Diese Form stimmt recht gut mit einigen Abbildungen Acassız’ überein, so daß man sie ohne Bedenken zu dieser Gruppe stellen kann. Fundort: ÖOperculinaschichten, Tagbau bei Tatabänya. Oxyrhina xyphodon Ac. Tat. 11, Fig. 10a—d. Acassız, 1843. Oxyrhina zyphodon, Rech. s. l. poissons foss. NoetLing, 1885. « « Fauna des Samländ. Tertiärs. Koch, 1903. « « “ Haifischzähne von Tarnöcz. Ziemlich charakteristische Stücke mit einer auf der Innenseite gele- genen Konkavfläche dicht über der Wurzel. Nähere De geben bereits Kocn und die anderen angeführten Autoren. (275) DIE GEOLOGISCHEN VERHÄLTNISSE DES VERTESGEBIRGES. 2713 Fundort: Operculinaschichten: Tagbau bei Tatabänya. Haupt- nummulitenkalk: Nagy-Somlyö bei Vertessomlyö. Otodus obliguus Ac. Tar 11. Big. 1106: Acassız, 1843. Otodus obliquus, Rech. s. |. poissons foss. Die recht breite, auf der Innenseite wohlerhaltene Wurzel und der breite, starke, im oberen Teile abgebrochene Basalhöcker, sowie die Anschwellung des Hauptkonus nach der Wurzel macht die Identität mit der angeführten Spezies sehr wahrscheinlich. Fundort: Öperculinaschichten, Tagbau bei Tatabänya. Otodus appendiculatus Ac. aff. Taf. 11, Fig. 19a—c. Für diese so bezeichnende Form reicht das vorhandene Material zu einer sicheren Bestimmung nicht aus, denn bei allen Exemplaren sind die Seitenzähnchen und die Wurzeln weggebrochen. Die kegel- förmigen, hinten wohlgerundeten, vorn nach der Spitze mehr flach ge- wölbten Zähne stimmen wohl gut mit der angeführten Art überein. Das Fehlen der großen Seitenzähne macht jedoch eine sichere Bestimmung unmöglich. Fundort: Hauptnummulitenkalk, Nagy-Somlyö bei Vertessomlyo. Pycenodontidze Suırn-Woonw. Pycnodus sp. Tat 11. Big, 130 b Es handelt sich anscheinend um einen Gaumenzahn des Ober- kiefers aus dieser Gattung, der mit seiner pflastersteinartigen Form ganz charakteristisch ist. Gestalt länglich oval, an der Innenseite leicht zusammengedrückt. Breite: 8 mm, Höhe 6 mm. Fundort: Operculinaschichten, Tagbau bei Tatabänya. 18* INHALT. Seite Vorwort. u 1.0 2 se ee ea ee Me ed ee Tateratur |... u eu nA een. ne 8 Einleitung, 17. u. 0:0 SIR . ee er, se Stratigrahie 2. N a rn a Du IL bmlası 2 EUER... |? LEER 4 x : Die ältere DR aälsche Dolomitfazies, be Hauptdolomit ._. .—. 31 Die jüngere obertriadische Kalkfazies, der Dachsteinkalk _ . Dun ie ale) BAU RRRENL 43 A) Rynchonellenkalk des unteren bis mittleren Lias u dr u B) Grinoidenkalk des oberen Jura . = ..n 2. 2er I. aKreide 22% 1 el ee A) Ce nelone lenko ar en Kreide u a a) ae 48 B) Rudistenkalk der unteren Kreide. Riff-Fazis -— — .. . _. — 3 TV TEraNe Re Ve er een Bra AEEOZAnE AB Se ee NDEeSIerHan) are Rh u AN rn BR EN a DE ei Paniser:Grobkalk .. 12.2 = .2.2 WOLLE Die Einen SE EHER I Arge 83 B) Oligozän .. — ee N a a Unteres Bern ee Stufe ee ee ae, Oberes Oligozän. Chattische Stufe — — -- ..- _. 2 ZEEmEmEEE C) Miozän __ .. a ee ee na ee nl. Medikernnehıie RR HBESUHESTIHBRLISRLIERERE IEBED ERI 00; D) Pliozän__ BE ea rn re BT Eee Me Pontische a Vet Et er ne 752° 7 SED V. Quartär und Gegenwart.__ _ _ .. Tektonik, .... - Bau des ee A) Das präeozäne Bruchsystem _. B) Das altmiozäne Bruchsystem _. Bei, ar B: Bild ‚der Becken- und Bandgebiste .. .. Zu 1:2. Anl IksS re. Hi Erdgeschichtliche Entwicklung- - - - — Eniiontolomischer Anhang an N En, Paaläopkyiologiseher Teil "2... 7. Paläozoolegischer Teil... — . . '. e dis 2a. y= + - Be r N - ——_ . ee —- .. . _. - mern Asa nunn. oz Ze: 2 - a 7. L, . 13 Ä B er Pant Par, 4 b ) % x #0 nn De ie e Y u u > ging ’ £ Syr SFR ER nern zen un 5 - Farbenschlüssel ] Alluvium. S ] 5 | Flugsand. (6) = | Schuttkegel, Schotter, 3 | Gehängelehm. ol Zi 772-777] | | Löß. es Sand B E [7] n © 2 © = E o Ton = | Ez Konglomerat und eo 2 | Schotter Pectunculus-Sand- stein, Konglomerat und Sand Oligozän SE Süßwasserton Kisczeller | Ligurische Tegel Stufe. | Tertiäre Terra rossa, Laterit und Ton. Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt. Band XVII. Geologische Karte des N an Ma VERTESGEBIRGES. | 1 1 re AS a Aufgenommen im Jahre 1904 und 1905 von H. Taeger. Maßstab 1:78 000 Medi- terran Chattische Stufe. Druck des k. u. k. Milltärgeographlschen Institutes. Obertrias Farbenschlüssel | Hauptnummulitenkalk Miliolideenkalk und Num:. striatus-Mer- gel von Forna < = E 2 & [:] ) Oberer Molluskenkalk und -Mergel ] Melaniakalk von 1 Forna Ton und Mergel von Forna Marine Mollusken- schichten | Mariner Nummuliten- | ie 2 ton und -Mergel Obere Brackwasser- schichten NN Marine Operculina- IN arine Operculina N N schichten Rudisten- Barr&me- kalk ‚Apt. Cephalopodenkalk — Barr&me, Crinoidenkalk ] Malm? j Rhynchonellenkalk | Lias. Dachsteinkalk ] Rhät. Haupt- | Norische dolomit. J Stufe. ’ En nn nn m . u re A m u. Ze RS a WR oo Ber u m Das VERTESGEBIRGE und seine Umgebung in tektonischer Übersicht. von H. Taeger. —t _ Streichen und Fallen der Schichten, Altmiozäne Brüche. Präeozäne Störungslinien. Maßstab 1:75.000 Fi «km so Schrilte Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt. Band XVII. NR auto }s a} Amel Jdak NE ErBore dulaN losteri/ ÜBlicska” ,,.S Alsprbhdie x zus» ‚Alsp/hodzas, Glmmsehule Sonata, m: ° Pe h N N NY‘ N ul RN ga lhüälts RR "ke v x vH E lu Se a n Nee ” IND EN ya fi > Ma kv irn u; 310% VER, RE ra Pusäta on 7 DNG Gi" ® f nes in? Aközep du Norahklrı mm EN Steinrieg&l.Är. 7° ein, FR nz [8 Sr /8 N Druck des k. u. k. Militärgeographlschen Instltutes, TAFEL 3. Alttertiäre Pflanzenreste. Myrica subaethiopiea v. ETTINGH. _— _ EEE er U MR Sg Se EE a—b Laurus primigenia Une. — —- -- — . Beiaurus Trapanı SB — — — — Laurus princeps HEER _ . .—. LNLEEO SE] Ne Gassia hyperborea Une. -. — Palaeolobium cf. sotzlianum UNG. Rhamnus cf. deletus Heer _ Super Sp. N. Eucalyptus oceanica Una. _— — Andromeda protogaea UNe. _ — —. Vaeeinium cf. retieulatum A. BRAUN Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt. Bd. XVII. Taeger: Vertesgebirge. Meilsenbach Riffarth & C#, Berlin. Tara! len A aa vom Verfasser gez. TAFEL 4. Trias. Fig. 1. a—c Megalodus triqueter mut. pannonica FrEecH. Hauptdolomit. Vertes- Bebirser. . nu a 5 EEE: « 2. a—b Megalodus ef. Tofanae var. gryphoides Gümep. Dachsteinkalk. Vertes- Debirgestes, Fer na Ba Ta 2» « 3. a—ec Megalodus triqueter mut. pannonica FrecH. Hauptdolomit. Bakony, Boadarky Gajasyoley. fat aan en en er u « 4. a—c Megalodus complanatus Gümg. Hauptdolomit. Vertesgebirge. Puszta Kanolnaragar me ee = a Seitenansicht, m Muskeleindruck, 3 Zuwachsstreifen. b Wirbelpartie des Steinkerns der rechten Klappe, die dem Schloß der entgegengesetzten Schalenhälfte entspricht. Die ganzen Li- nien geben den Umriß der Schale wieder. Z Hauptzahn. M vor- derer Muskeleindruck. ce Vorderansicht, m Muskeleindruck. « 5. ae Megalodus Löczyi Hoern. Hauptdolomit. Vertesgebirge. Puszta Kapolmabereı m Es SEE SER > en E 6; Megalodus Böckhi Horrn. Hauptdolomit. Vertesgebirge. Puszta Köhanyas..ı 2 BEN RR ar Seite 911 213 214 Die Originale 1-5 im Museum d. kel. ungar. Geolog. Anstalt. Original 6 im geol. Institut der kel. Universität zu Breslau. nr Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt. Bd. XVII. Taeger: Vertesgebirge. TAFEL 5 Jura und Kreide. Seite Fig. 1. a—c Rhymchonella plicatissima Quvenst. Rhynchonellenkalk des Lias. @sokaberexbei Mon 2 = RS 216 « 2. Rhynchonella Hofmanni ? BöcKH. Bimobonellenrae = Tr Gsökaberg bei Mör ._ ._ 22 li «3. Desmoceras difficile D’ORB var. ro u Unterkreise (Barr&me). Graben östlich von Vertessomlyö _ — _ _. ._. 219 «4. Desmoceras Kiliani n. sp. Cephalopodenkalk der Unterkreide (Bei r&me). Graben östlich von Vertessomlyö.. .— = 220 BR Desmoceras difficile D’ Org. Gephalopodenkalk der ae Kreide (Barr&me). Graben östlich von Vertessomlyo_ — — — —_ — 219 Sämtliche Abbildungen sind in natürl. Größe dargestellt. Die Originale im geolog. Institut der kgl. Universität zu Breslau. Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt. Bd. XVII. Tal-3; Taeger: Vertesgebirge. Meisenbach Riffarth & C2, Berlin. vom Verfasser photogr. Fig. « « TAFEL 6. Eozän. 1. a—e Nummulites Brongniarti DArcH. Oberer Molluskenkalk und -Mer- gel. Meszäroshegy bei Felsögalla_ - - -. — — a—e nat. Größe. d—e ca *%ı der nat. Größe. 9. a—d Nummulites Biarritzensis D’ArcH. Oberer Molluskenkalk und -Mergel. Meszäroshegy bei Felsögala - - 2 - . a nat. Größe. b-—-c ca %3 der nat. Größe. d %ı der nat. Größe. a—b Porocidaris serrata Drsor. Marine Opereulinaschichten. Tatabanya ca 3x vergrößert. w 4. Hemiecidaris Herbichi KocH. Marine Operculinaschichten. Tatabanya ca 3X vergrößert. D. Macropneustes Meneghini Des. aff. Hauptnummulitenkalk. Kalvarien- berg bei Felsögalla_ __ EN on en En, Se ca %s der nat. Größe. b. a—b Echinolampas subeylindricus Des. Hauptnummulitenkalk. Gsäkivär be Eusztar Miudszene Pu u a a en Natürliche Größe. ; 7. a&—b Trochosmilia cf. alpina MicHELın Fornaer Mergel. Antoniberg bei ca 2X vergrößert, a Natürlicher Längsbruch. b Querschnitt durch die Kelchachse. 8. Membranipora angulosa Rruss. Marine Opereulivaschichten. Tata- EV RE ee ER EEE 2 ee ca 6X vergrößert. 9. a—b Eschara papillosa Revss. Marine Operculinaschichten. Tatabäanya ... a Natürl. Größe. b ca 6x vergrößert. 10. Vulsella ef. elongata v. ScHAUR. Oberer Molluskenkalk und -Mer- gel. Meszarasheey; hei: Felsögallaz. = 2. 1.2.2 au zen Natürl. Größe. 11. a-—b Pecten biarritzensis w’Arcu. Hauptnummulitenkalk. Antoniberg Dem More Er Te ERBEN a Natürl. @röße. b Teil der Schale stark vergrößert, Die Originale im geolog. Institut der kel. Universität zu Breslau. Seite 223 . 299 . 228 230 330 231 .. 232 : - er j rd - Er Nail ae, % u; m Iren ET, Be we * f j wor ve Fa hie = i a an arerliohl Tara 1uKoN Aha eitkahiehe 27 | 1 A a EURLEICKEET ala TEN ARTE Be u RAT 4 en EN a0 DE se ELTA UTTTTTEN ED NEE Zn ALT, alas I, j Besteht ale ‘ah er Ü E ‚FH } e Mitteilungen aus dem Jahrbuche .der kgl. ungar. Geologischen Anstalt. Bd. XVII. Taeger: Vertesgebirge. Meisenbach Riifarth & C2, Berlin. Taf. 6. Dr. E. Löschmann gez. Fig. ot & 14. 15. a. U . d—b a—d a—C u —6 S =. WC TAFEL 7. Fozän.. Pecten corneus Sow. Hauptnummulitenkalk. Kalvarienberg bei Kelsogallar pe er BEI REN a Natürl. Größe. Anomia tenuistriata DESH. Obere Brackwasserschichten. Versatz- schacht I, Tatabanya._ .. > a Natürl. Größe. b Teil der Schale stark vergrößert. Anomia primaeva DESH. var. obtruncata. Obere Brackwasserschich- ten. Versatzschacht I, Tatabänya._ .. a ee Natürl. Größe. Ostrea cymbula Luk. Operculinaschichten. Tagbau bei Tatabänya a Natürl. Größe. b Seitenansicht vergrößert: c Schale von oben ca 2X vergrößert. d Wirbelpartie von innen. Stark vergrößert. Ostrea flabellula Lak. Gar a Untere Klappe. Hauptnummulitenkalk. Somlyöhegy bei Vertes- somlyö. b u. c Obere Klappe. Operculinas schichten. Tagbau bei Tatabanya. Nat. Größe. Ostrea Frechi n. sp. Opereulinaschichten. Tagebau bei Tatabänya __ a—c Natürl. Größe. Östrea gigantica SOL. — EN a Oberklappe aus den Opereulinaschichten im ı Tagebau bei Tata- banya. Natürl. Größe. b Untere Klappe aus den Fornaer Schich- ten bei Gsäkbereny. Yes d. natürlichen Größe. Ostrea longirostris LMk 2. Untere Brackwasserschichten. Taghau bei Balabanyar er 2 N2.7.20, EEE IN Di Natürl. Größe. Ostrea cf. multicostata Desu. Oberer Molluskenkalk und -Mergel. Kalvarienberg bei Felsögalla._ BG ENTER Natürl. Größe. Exogyra sp. Untere Brackwasserschichten. Grube nördl. Felsö- Sala en ET FR Te FEN Natürl. Größe. Exogyra per Be n. Sp. DR NE Tagbau bei Tata- banya. EM le = a Natürl. Größe. b u. ce 9x vergrößert. Exogyra sphaeroidea n. sp. Opereulinaschichten. Tagbau bei Tata- TV BR en a Natürl. Größe. b Wirbelparlie stark vergrößert. c Schale von außen 2X vergrößert. Congeria eocaena Mun.-CHALM. Obere Brackwasserschichten. Tata- BARS een a a ea re SL, Natürl. Größe. Congeria Oppenheimi n. sp. Obere Brackwasserschichten. Tatabäanya. Natürl. Größe. Mytilus cf. rimosus Desu. Marine Molluskenschichten. Versatz- Echacht. IE, Talabaaya: - 729 a2: u EB Natürl. Größe. Alle Originale im geolog. Institut der kel. Universität zu Breslau. Seite .. 233 . 239 240 . 240 24l 242 . 241 Ye BEUTLLITVSSLLCLS DMaLLE © f FE a Es f Yin Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt. Bd. XVII. lu, \ ul) Taeger: Vertesgebirge. Meisenbach Riffarth & C2, Berlin TaR7z Dr. E. Löschmann gez. TAFEL 8. Eozän. Seite 1; Arca sp. Obere Brackwasserschichten bei Tatabanya._ _ -. ... 243 ca &x vergrößert. 2. a—b Arca (Barbatia) Rigaultiana DEsH. Untere Brackwasserschichten. Grube nördl. Felsögalla EN d 244 Natürl. Größe. 3. a—b Arca (Barbatia) Marceausiana Desu. Untere Brackwasserschich- ten GrubesnordieBelsgeallae se 2 a nen nn. 9d Natürl. Größe. 4. Arca cf. obliquaria DesH. Obere Brackwasserschichten. Tatabanya 245 ca a der natürl. Größe. >. Arca (Fossularca) quadri'atera DesH. Obere Brackwasserschichten. Tatabanya _... er 245 ca 4X vergrößert. 6. Arca sp. (Anomalocardia). Marine Molluskenschichten. Versatz- Schach il, Abatahanıya. u Zar Wa Eu Bet er rn Natürl. Größe. 7. a—e Gardita aliena Desu. Obere Brackwasserschichten. Tatabanya __. 246 a Natürl. Größe. b ca 2X vergrößert. e Teil der Schale 10x ver- erößert. 8. Isocardia sp. Marine Molluskenschichten. Versatzschacht II, Tata- ray A a RO N a 2 Me ar ee 9A Natürl. Größe. 9. Lucina consobrina DesH. var. Operculinaschichten. Tagbau bei Tatabanya! _. ei En 247 Natürl. Größe. 10. Lucina nana n. sp. Opereulinaschichten. Tagbau bei Tatabäanya __ 247 Natürl. Größe. Il. a—b Lucina scalaris DErR. aff. Marine Molluskenschichten. Versatz- Schacs al -Tatalhanyanı) 2 un a ER Natürl. Größe. 12. a—c Cardium gigas Derk. Marine Molluskenschichten. Versatzschacht ala 25 ee I a ee 249 Natürl. Größe. 13. Cardium gigas Derk. var. Marine Molluskenschichten. Versatz- _ Schseht As Tatabanyar u 2 20 2 . 350 Natürl. Größe. 14. a—b Gytherea tokodensis OPPENH. Untere Brackwasserschichten. Tagbau DENE a RE IE a 2 an Er RE Natürl. Größe. 15. a—g Cytherea verlesensis n. sp. Untere Brackwasserschichten. Grube re BEE BEberal le a r, e FE Natürl. Größe. a, b Klappe mit stärker gekrümmtem Wirbel. c, d, e Klappen mit schwächer gekrümmtem Wirbel. f Schalenumriß von oben. g Schloß der rechten Klappe. Die Originale im geolog. Institut der. kgl. Universität zu Breslau. Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt. Bd. XVII. Taeger: V£rtesgebirge. Meisenbach Riffarth & C2, Berlin. 1a ZEN N 7a IN Dr. E.Löschmann gez, TAFEL 9. Eozän. 1. a—c Cytherea (Tivelina) elegans Lmk. Untere Brackwasserschichten. Grube nördl. Felsögalla _ .._ _ a ca 3x vergrößert. b Schloß ca 5X vergrößert. ce Natürl. Größe Q & nördl. Felsögalla_ _ _ ._ ee I Wen, Cytherea Pseudopetersi n. sp. Untere Brackwasserschichten. Grube a Natürl. Größe. b ca 3X een e Schloß ca 5x vergrößert. 3. a—c Gytherea Pseudopetersi n. sp. Fornaer Ton. Weinberge b. Csäk- bereny .. Ben Mbrcar 3% eraben. c Schloß Ga rennen. 4. a—b ea Petersi Zırr. Nach einer Originalaufnahme __ [S\) bei Tatabanya __ _ er a Natürl. Größe. b Schloß . ca 9% a 6. ab Cytherea fornensis n. sp. Fornaer Ton. Weingärten bei Csäkbereny 2 a ca 4X vergrößert. b Schloß ea 8X vergrößert. . a—b Cytherea fornensis n. sp. Untere Brackwasserschichten. Tagbau 7. a—b Gytherea (Tivelina) deltoidea Luk. Obere Brackwasserschichten bei alahanyar an En ee EL Re a ca 5X vergrößert. b Schloß ca 5X vergrößert. 8. ac (iytherea (Tivelina) deltoidea Luk. Fornaer Ton. Weingärten bei Csakbereny e a und b ca 3X ee c Schloß“ ca 5% Tererößere 2: Gytherea sp. Obere Brackwasserschichten. Versatzschacht II bei Blaliauyar gan 0 Wa De an ne TE Natürl. Größe. 10. Gytherea ef. incerassata Sow. Marine Molluskenschichten. Versatz- _ 259 schacht Il, Tatabanya _ EN EBEN SE NE Natürl. Größe. 11. a—b Cyiherea sp. Marine Molluskenschichten. Versatzschacht II, Tata- 59 Day ae TI ET a A EA NE Natürl. Größe. 12. Tellina? bakonica n. sp. Obere Brackwasserschichten. Versatz- Sehacht, Er Tatabanyar 22... 2 72 Natürl. Größe. 13. a—b Pholadomya Löczyi n. sp. Marine Molluskenschichten. Versatz- . 260 Schach It, ZFalahanyar 72 rar ae Natürl. Größe. 14. a—b Corbula exarata DesH. var. Marine Molluskenschichten. Versatz- gehachts ik Databanyaı 2. re an te Me Natürl. Größe, 15. Hipponyx sp. Fornaer Mergel. Antoniberg bei Mr _ _ _ Natürl. Größe. Die Originale im geolog. Institut der kgl. Universität zu Breslau. 257 259 Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt. Taeger: Vertesgebirge. Meisenbach Riffarth & C$, Berlin. Bd. XVII. Tarı9! im Dr. E. Löschmann- gez. iR Fig. TAFEL 10. Bozdn. 1. a—d Natieca Vulcani (Ampullaria perusta) BReNT. a Aus dem marinen 3. a —b 6. 8. a—b Nummulitenton u. -Mergei. Versatzschacht Il, Tatabänya. b, e Fornaer Ton. Weingärten bei Csäkbereny. d aus dem oberen Molluskenkalk und -Mergel. Kalvarienberg bei Felsögalla (Stein- kern) > Natürl. Größe. Natica Oweni v’ArcH. Marine Molluskenschichten. Versatzschacht DTalıbanyae en ee Natürl. Größe. Natica cepacea Luk. Marine Molluskenschichten. Versatzschacht Beeren ae ee nn Natürl. Größe. Natica (Ampullina) sigaretina Luk. Marine Molluskenschichten. Versatzschacht I, Tatabanya 2 22 Natürl. Größe. Deshayesia fulminea Bavan. Fornaer Schichten. Weingärten bei Weakbereny? = u. a ee en ei ESEL RIREL Natürl. Größe. Eulima nitida LmK. Fornaer Ton. Chausse Gesztes—Somlyö __ 3/1 d. Natürl. Größe. Cerithium mutabile Lmk. Fornaer Ton. Alter Mais, östlich von Mör Natürl. Größe. Cerithium dulce Desu. Fornaer Ton. Weingärten bei Gsakbereny a Natürl. Größe. b 3X vergrößert. Natica ef. erassatina Lmk. Oberer Molluskenkalk und -Mergel. Me- szüroshegy hei Felsögalla, 2. (ui. Natürl. Größe. 10. a—c Cerithium Hantkeni Mun.-CHaLM. Untere Brackwasserschichten. Tag- 12. Bas DER AR HaTE ee En, I En a Natürl. Größe. Cerithium trochleare LmKk. Untere Brackwasserschichten. Grube Hosal, Belsueslları „nd ra as a ee Natürl. Größe. Strombus sp. Oberer Molluskenkalk u. -Mergel. Meszäroshegy bei Bolsopallana Te ee a u are BE aa Natürl. Größe. Clavilithes (Fusus) rugosus LMKk. Marine Molluskenschichten. Ver- BaRESCHaelt I, Patch 97 2274 Zn 2, 3 ER ne Strombus auriculatus GRAT. Marine Molluskenschichten. Versatz- sehachtel- >Ratabanyar m Henn ee Die Originale im geol. Institut der kgl. Universität zu Breslau. Seite 264 264 .. 265 266 _ 266 269 269 267 268 270 .. 270 Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt. Bd. XVII. Taeger: Vertesgebirge. Meisenbach Riffarth & C2, Berlin y e“ 5 8 gan gan \ Dr. E. Löschmann gez. TAFEL 11. Eozän. Seite Fig. 1. a—c Raja sp? Opereulinaschichten. Tagbau bei Tatabanya - -— -.. 272 ca 4X vergrößert. « 2. a—c Carcharodon angustidens Ac. Operculinaschichten. Tagbau bei Talabanya EN ae a um Natürl. Größe. « 3. a—c Lamna elegans Ac. Opereulinaschichten. Tagbau bei Tatabäanya ... 2 Natürl. Größe. « 4 ac Lamna crassidens Ag. Opereulinaschichten. Tagbau bei Tatabänya 273 Natürl. Größe. « > a—_b Lamna dentieulata Ag. Opereulinaschichten. Tagbau bei Tatabänya 273 Natürl. Größe. Lamna (Sphenodus) longidens Ac. Opereulinaschichten. Tagbau bei Tatabanya Natürl. Größe. « 7. a-b Lamna ct. Hopei Ac. Hauptnummulitenkalk. Nagy-Somlyö bei Ver- TESSO Ne en en ha an ae ZI ee ans Natürl. Größe. « 8. a-—c Lamna cuspidata Ac. Hauptnummulitenkalk. Kalvarienberg bei . Dee rn a N ee 974 Natürl. Größe. « 9. a-c Oxyrhina Mantelti Ac. Opereulinaschichten. Tagbau bei Tatabanya 27% Natürl. Größe. « 10. ad Oxyrhina wyphodon Ac. a u. b aus den ÖOpereulinaschichten. Tagbau bei -Tatabäanya. ce u. d aus dem Hauptnummulitenkalk des Nagy-Somlyö bei Vertessomly6ö _ —— — EA Natürl. Größe. « 11. a—b Otodus obliquus Ac. Opereulinaschichten. Tagbau bei Tatabänya 275 Natürl. Größe. « 12. a—c Otodus appendiculatus Ac. aff. Hauptnummulitenkalk. Nagysomlyö fer} S oe EDas Vertessomien.n rn el Er ara ad ee Natürl. Größe. « 13. a—b Pyenodus sp. Opereulinaschichten. Tagbau bei Tatabanya _ ... 275 Natürl. Größe. Die Originale im geol. Institut der kgl. Universität zu Breslau. Mitteilungen aus dem Jahrbuche der kgl. ungar. Geologischen Anstalt. Bd. XVII. O ) 3a 3b Se 4c Taeger: Vertesgebirge. Meisenbach Riffarth 3 C2, Berlin Taralle 13b Dr. E. Löschmann gez. MITTEILUNGEN AUS DEM JAHRBUCHE DER KGl. UNGARISCHEN GEOLÖGISCHEN REICHSANSTALT XVH. BAND. MET 16 ITINRNRNEN:. Überiragungen aus den ungarischen Originalen. Herausgegeben vun der dem königlich ungarischen Ackerbauministerium unterstehenden königlich ungarischen Geologischen RBeichsanstalt. BUDAPEST. BUGHDRUCKEREI DES FRANKLIN-VEREINS. 1908—1911. EN ALBERT FAN INA Seite ® % ET RE 5 "Budapest (Mit Tafel XI—XVI — März IN. _ _ _ _ _ 97 T- Br. DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. VON GYULA v. HALAVÄTS. (MIT TAFEL XI-—-XVI, ) (Von der Ungarischen Akademie der Wissenschaften mit dem Rözsay-Preis prämiierte Arbeit.) Ungarisch erschienen im Mai 1910. Mitt a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geolog. Reichsanst. XVII. Bd. 19 UNE it Bat ER a re IS RE f 4 y Fb RR ; aan . sv. » 3 t Mars 1917, N LE EINLEITUNG. Unsere Wissenschaft verlebte noch ihre Kinderjahre, als sich bereits ein Naturforscher fand, der den geologischen Bau von Buda- pest und Umgebung studierte. Es war dies F. S. Beupant, der 1818 Ungarn bereiste und 1822 in Paris unter dem Titel «Voyage mine- ralogique et g&ologique en Hongrie pendant lannee 18185» ein großes Werk herausgab, in dessen II. Band auf S. 263— 414 die geologischen Verhältnisse des Gebirges von Budapest beschrieben und in dessen Atlas auf Taf. VI. u. a. auch die Profile der Hügel von Budafok vorgeführt werden. Das Werk A. Barras (Naturwissenschaftliche Beschrei- bung der gesetzlich vereinigten löblichen Komitate Pest-Pilis und Solt: ungarisch, 1839) enthält auch geologische Daten und bespricht u. a. auch die neogenen Sedimente der Hügel von Budafok und Köbanya. 1853 schritt J. v. Szaeö an das Studium der Geologie von Buda- pest und Umgebung, und berichtete über die einzelnen Ergebnisse in den Fachsitzungen der kgl. ungarischen Naturwissenschaftlichen und der ungarischen Geologischen Gesellschaft. Im Jahre 1856 faßte er unter dem Titel «Die geologischen Verhältnisse Ofens» (Erster Jahresbericht der k. k. Oberrealschule der kgl. Freistadt Ofen) seine ein größeres Gebiet (Värhegy, Jözsefhegy, Kissväbhegy, Nyärshegy, Gel- lerthegy und Mätyäshegy) betreffenden Beobachtungen zusammen und führte den Bau des Gebietes auf der beigegebenen Tafel auch in Profi- len vor. In demselben Jahre legte er in einer Sitzung der Ungar. Aka- demie eine Abhandlung über den geologischen Bau des Gebietes von Budapest (ungar.; Akad&miai Krtesitö) vor,..in Wien aber sprach er über «Die Beziehungen des Trachyts zu den Sediment- gesteinen bei Budapest» (32.-ste Versamml. deutsch. Naturf. u. Ärzte zu Wien 1856). Im Jahre 1858 gewinnt er mit seiner Arbeit «Pest-Buda kör- nyekenek földtani leirasa» (= Geol. Beschr. d. Umgeb. von 19* 380 GYULA V. HALAVÄTS (4) Pest und Buda; ungar.) den Nagy Käroly-Preis. Als Beilage dieser Ar- beit erscheint auf einer topographischen Grundlage 1:66,240 die erste färbige geologische Karte von Budapest, am Rande mit zwei Profilen. Seine 1859 erschienene Arbeit über «Die geologischen Verhält- nisse von Pest und Ofen». (Vaterl. Mitt. herausg. v. d. Handels- u. Gewerbekammer, Heft 1) umfaßt zwar wieder ein kleineres Gebiet, doch ist es mit neuen Beobachtungen ergänzt und führt die Forschungs- resultate v. Szapös ebenfalls auch auf einer geologischen Karte und Profilen vor. K. Prrers begeht die Umgebung von Budapest 1856, und publi- ziert seine Beobachtungen 1857 unter dem Titel «Geologische Studien aus Ungarn: |]. Die Umgebung von Ofen» (Jahrb. d. k. k. g. Reichsanst. Bd. VIII, S. 308); diese Arbeit bereicherte die damaligen Kenntnisse mit viel neuen Daten. J. v. Szapö und K. Prrers schloß sich als dritter alsbald M. von HanTeken an, der die Foraminiferen der verschiedenen Bildungen stu- dierte. Jener Wendepunkt in der Geschichte Ungarns, der dem Lande das Recht der Selbstverfügung zurückbrachte, ist auch mit einem Auf- schwung der geologischen Erforschung Ungarns verbunden. ST. von (orov£, Minister für Ackerbau, Gewerbe und Handel, organisierte im Jahre 1868 eine selbständige geologische Sektion, der die detaillierte geologische Aufnahme Ungarns aufgetragen wurde. Später wurde die Errichtung einer selbständigen geologischen Reichsanstalt vorgeschlagen, welcher Vorschlag von Sr. MasestÄt Dem König durch den allerhöchsten Entschluß vom 18. Juni 1869 angenommen wurde. Die selbständige geologische Sektion begann die detaillierten Auf- nahmen in der Umgebung von Budapest 1868 unter der Mitwirkung M. v. Hantkens. K. Hormanns, J. Böckus und A. Kocans, die das Resultat ihrer Studien alsbald in den Mitteilungen a. d. Jahrbuche der ungar. geologischen Reichsanstalt und im Földtani Közlöny publizierten, wäh- rend zugleich auch die geologischen Karten im Maßstabe 1: 144,000 erschienen. Diese Mitteilungen setzten die Stratigraphie und Tektonik der Umgebung von Budapest so genau fest, daß das von ihnen ent- worfene Bild des Gebietes, abgesehen von mehrfach abgeänderten Details, in den Hauptzügen auch heute noch in voller Giltigkeit besteht. Auf den von diesen Forschern angebahnten Wegen bewegten sich auch jene, die später über die Geologie von Budapest schrieben. Namentlich: W. v. Zsıcmoxpy, der 1878 in seinem «A värosligeti artezi küt» (= der artesische Brunnen im Stadtwäldchen) in diesem Rahmen eine Beschreibung dieses klassischesten artesischen Brunnens der Welt (5) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 251 lieferte, und seiner Beschreibung eine Kopie der Karte Hormanns beifügte. 1879 aber war es J. v. Szapö, der seine neueren Daten (Buda- pest geologiai tekintetben = Budapest in geologischer Hin- sicht) ebenfalls in diesen Rahmen einfügte. Die geo ogische Karte der Umgebung von Budapest erlebte als bald eine zweite Auflage, doch wurde auch diese in kurzer Zeit aus- verkauft, so daß die Notwendigkeit eintrat, eine dritte Auflage folgen zu lassen. Da jedoch diese Auflage nicht mehr im Maßstabe 1: 144,000, erscheinen konnte, da ferner die Ränder der ncuen Kartenblätter 1: 75,000 nicht mit jenen der alten zusammenfallen, und weil es schließlich zweck- mäßig erschien, die Daten der seit 1868 entstandenen Aufschlüsse, welche die Karten in einzelnen Details modifizieren, ebenfalls auf- zuarbeiten: beschloß J. Böcku, damaliger Direktor der Reichsanstalt das auf diese beiden Blätter entfallende Gebiet reambulieren zu lassen, und trug das N-liche Kartenblatt Fr. Scuararzır, das S-liche aber mir auf. Die solcherart reambulierten beiden Kartenblätter wurden in Be- gleitung von Erläuterungen im Jahre 1902 herausgegeben. Budapest ist zugleich auch das Zentrum des Fortschrittes unga- rischer Naturwissenschaft. Es ist also natürlich, daß die an Abwechs- lung so reiche Umgebung von Budapest immer und immer wieder stu- diert wird umsomehr, als sich hierzu in den künstlichen Aufschlüssen, welche durch die industrielle Regsamkeit geschaffen werden, beständig neue Gelegenheit bietet. Solche Aufschlüsse sind u. a. die zahlreichen Tiefbohrungen, die auf Wasser niedergeteuft wurden und deren inter- essante Daten mir zur Bearbeitung zugekommen sind. Im folgenden sollen die Ergebnisse meiner diesbezüglichen Untersuchungen zusammen- gefaßt werden. In Anbetracht dessen, daß sämtliche in dem am linken Ufer der Donau gelegenen Teile von Budapest niedergeteuften Bohrlöcher — mit Ausnahme jenes im Värosliget (Stadtwäldchen) — die neogenen Ab- lagerungen aufschlossen : wird es nicht uninteressant sein, die im Unter- srunde befindlichen Neogenbildungen mit den zutage liegenden zu ver- gleichen. Eben deshalb sollen die Neogenbildungen im folgenden vor- erst so besprochen werden, wie sie aus natürlichen und künstlichen Aufschlüssen an der Oberfläche bekannt sind, und dann erst wollen wir auf die Beschreibung der in den Bohrlöchern aufgeschlossenen Schichtenreihen übergehen. Vor allem will ich jedoch auch an dieser Stelle nicht versäumen, Herrn Ingenieur B. v. Zsıcmonpy für die Überlassung von Bohrproben an die kgl. ungar. geologische Reichsanstalt meinen besten Dank aus- 982 GYULA V. HALAVÄTS (6) zusprechen ; dadurch wurde es mir ermöglicht, diese wertvollen Daten zu bearbeiten; auch Herr Bergrat Tn. v. Szontacn hat mich durch Überlassung der Bohrproben aus den Brunnen der Dreherschen Bier- brauerei zu großem Dank verpflichtet, und nicht minder auch Herr Chefkustos A. Franzenau, der die Freundlichkeit hatte, die aus dem Schlämmungsmaterial der Bohrproben zutage gelangten Foraminiferen zu bestimmen. Budapest, den 28. Feber 1906. 1. NEOGENE ABLAGERUNGEN AN DER OBERFLÄCHE, Die Umgebung von Budapest ist landschaftlich und demzufolge auch geologisch sehr mannigfaltig beschaffen. Am rechten Ufer der Donau erhebt sich ein ziemlich gegliedertes Gebirge mit bis wenig über 700 m hohen Spitzen. Dieses Gebirge wird durch ein sanft welliges Hügelland umsäumt, das am linken Ufer der Donau allmählich in die Ebene des Alföld übergeht. Der Kern des Gebirges, die höchsten Spitzen bestehen aus sehr gestörten und an ungefähr N—S-lichen Brüchen verworfenem triadischen Dolomit und Dachsteinkalk. Hierauf folgen dem Alter nach eozäne Bil- dungen, dann der unteroligozäne Härshegyer Sandstein, Budaer Mergel und Kisceller Tegel, die die Abhänge des Gebirges bilden. Nach der Ablagerung des Kisceller Tegels hob sich das Gebirge, was einerseits durch den Umstand erwiesen erscheint, daß in dem Gebirge keine mitteloligozänen Ablagerungen bekannt sind, andererseits aber dadurch, daß die noch jüngeren in viel niedrigerem Gelände, in ruhiger, konkordanter Lagerung am Aufbau des das Gebirge umsäumen- den Hügellandes teilnehmen. Die älteste der am Aufbau des Hügellandes teilnehmenden Bil- dungen ist die oberoligozäne kattische Stufe (Peetunculus obovatus- Schichten) und im Hangenden dieser lagern im Hügellande von Teteny, Budafok, Köbänya. Czinkota—Föt die neogenen Sedimente, deren Glie- der, die aquitanische burdigalische vindobonische sarmatische pontische und levantinische Stufe vollzählig anzutreffen sind. Diese Stufen des Neogens sind in natürlichen Aufschlüssen: 984 GYULA V. HALAVÄTS (8) Wasserrissen, sowie in künstlichen Aufschlüssen: Eisenbahneinschnit- ten, in den Tongruben der Ziegeleien, in Schottergruben so häufig und so gut aufgeschlossen, daß sie aus den bisherigen Mitteilungen schon genau bekannt sind. So genau, daß diesmal nichts zu ihrer Kenntnis beigetragen werden kann und ich mich hauptsächlich darauf beschrän- ken muß, die verstreuten Daten zu sammeln, und im Rahmen der neueren Auffassung von den neogenen Bildungen der Umgebung von Budapest ein einheitliches Bild zu entwerfen. 1. Die aquitanische Stufe. Die Sedimente jenes alten, neogenen Mittelmeeres, das sich viel weiter N-lich als das heutige, in W-—-E-licher Richtung über ganz Europa erstreckte und im E bis nach Persien reichte, sind auch in dem das Gebirge umsäumenden Hügellande in der Umgebung von Budapest schön vertreten. Unsere älteren neogenen Bildungen stimmen mit den entsprechenden Formationen des Westens in ihren Hauptzügen gut überein. Im Westen wird das untere Miozän in drei Stufen, in die aquita- nische, burdigalische und vindobonische Stufe geteilt und diese Ein- teilung läßt sich auch bei den älteren neogenen Sedimenten von Buda- pest durchführen. Der Begriff der aquitanischen Stufe war noch vor Kurzem in Ungarn und in Österreich ziemlich schwankend. Durch Zusammenfassung mehrerer Schichten wurde diese Stufe bald ın das obere Oligozän, bald wieder in das untere Miozän gestellt. Schließlich stellte Tu. Fucns 1894 den Begriff derselben sehr überzeugend fest. Er schied die gerade auf unserem Gebiete (bei Törökbaälint) fossilreichen sog. Peetunculus obovatus- Schichten vom Miozän ab, parallelisierte dieselben mit den Casseler San- den, und stellte sie unter dem Namen kattische Stufe in das obere Oli- gozän. Die beiden unteren Glieder der unteren (ersten) Mediterranstufe (der Schichten von Horn) im österreichischen Becken: die Molter und Loibersdorfer Schichten, ferner auch die Bildung von Korod und jene im Zsiltale identifizierte er mit der aquitanischen Stufe und klärte damit das bisherige Dunkel. Die von Tu. Fucns solcherart festgesetzte aquitanische Stufe kommt bei Budapest in der Umgebung von Törökbälint, Teteny, Budafok, dann bei Pomaz am Rande des Gebirges und bei Göd an der Donau im Hangenden der Pectunculus obovatus-Schichten, diesen konkordant auf- gelagert vor und führt reichlich charakteristische Fossilien. In dem Hügellande am rechten Donauufer tritt die aquitanische Stufe bei Törökbälint, Budafok und Teteny auf einem großen Gebiete (9) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 385 auf und wird hier durch groben Schotter vertreten, der sich wohl auch zu Konglomeratbänken verfestigt. Die Schichten fallen vom Gebirge ab, im Nagyarok bei Budafok z. B. unter 95° gegen 13*. Dieses grobe Sediment führt mehrfach Fossilien, die schönsten Exemplare finden sich im Graben Nagyärok bei Budafok, von wo die Sammlung der kgl. ungar. geologischen Reichsanstalt folgende Arten besitzt: Psammechinus sp. Ostrea Boblayi, Desn. « digitalina, Dun. « gingensis, SCHLTH. h. Anomia ephippium var. costata, Brocc. h. Pecten Beudanti, Basr. « solarium, LMmk. « praescabriusculus, FonT. « danubianus, May. « SP. Pectunculus Fichteli, Desn. « pilosus, LinnE. Cyrena semistriala, Desn. Venus umbonaria, Lam. Ensis Rollei, M. Hörn. Panopaea Heberti, Bosov. Cytherea pedemontana, Acass. Tellina lacunosa, CHEMN. Cardium Kübecki, Hav. « cfr. diserepans, Basr. Fissurella graeca, LinnE. Trochus patulus, Bronn. Turritella cathedralis, Brer. « Doublert, Marn. Cerithium papaveraceum, Basr. Potamides margaritaceus, Brocc. Cassidaria efr. Buchii, BEuı. Cancellaria Bonelli, BEL. Fieula eingulala, Bast. « condita, Brer. Xenophora Deshayest, MıcHr. Nautilus (Aturia) Aturi, Bast. Balanus sp. (10) GYULA V. HALAVÄTS 286 Alluvium Pontische Stufe Fig. 1. Profil. durch das Hügelland von Budafok-Teteny. Sarmatische Vindobonische Burligalische Aquitanische Stufe Stufe Stufe Stufe Kattische Stufe (11) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST, 387 Lamna cuspidata, Acass., Zahn, « elegans, Acass., Zahn; außerdem sind auch verkalkte Stämme von Platanium purosum, FELIX. ziemlich häufig. In ihren charakteristischen Zügen stimmt diese Fauna mit jener der Loibersdorfer Schichten in Österreich, sowie den Schichten von Korod in Ungarn überein und bloß eine Form: Pecten Beudanti ist darunter, die in Österreich bereits in höheren, den Eggenburger Schich- ten heimisch ist (welche, wie gezeigt werden soll, im Nagyärok bei Budafok, im Hangenden des Schotters ebenfalls auftreten). Am E-Rande des Gebirges ist die aquitanische Stufe auch bei Pomäz vorhanden, von wo sie aus den älteren Mitteilungen K. Prrrrs’ (9), M. v. Hantkens (9), A. Kocns (19) und aus der neueren Notiz L. Ernös’ (38) bekannt ist. Auch hier tritt die aus blauem sandigen Tone, brau- nem Sande, grauem Sande, rötlich-gelbem, harten limonitischen Sande bestehende Schichtenfolge im Hangenden der oberoligozänen Pectun- eulus obovatus-Schichten (kattische Stufe) auf; die einzelnen Schichten schließen eine idente Fauna ein und es besteht zwischen denselben nur insofern ein Unterschied, als in den einzelnen Schichten eizelne Arten vorherrschen. In diesen Schichten kommt nach Erpös folgende Fauna vor: Mytilus Haidingeri, M. Hörn. Cyrena Brongniarti, Basr. « semistriata, DEsH. Panopaea Heberli, Boso. Lueina Heberti, Drsn. Arca diluvü, LMmk. Cerithium papaveraceum, Basr. Potamides margaritaceus, Brocc. var. calcarata, GRAT. « « « « monilifer«, GRAT. « submargaritaceus, A. BRAUN « plicatus, Bruc. var. papillatus, SanDB. « « « « intermedius, SANDB. Turritella communis, Rısso « Beyricht, Horn. « bicarinata, EıcHw. Melongena Semseyana, ERrDös. Murex rudis, Bors. Oliva clavatula, Luk. 288 GYULA V. HALAVÄTS (12) Natica crassatina, DesH. Melanopsis Hantkeni, Horn. Sigaretus clathratus, Recn. welche Fauna mit jener im Zsiltale viel gemeinsame Züge aufweist. Gegenüber von Pomäz am linken Donauufer tritt die aquitanische Stufe bei Göd auf, von wo sie durch H. v. Böckn (36) bekannt wurde. Hier wird sie durch ein Folge von wechsellagernden Konglomerat-, Sandstein-. Sand-, sandigen Ton- und Tonschichten vertreten, in die auch ein kleines, 40 cm mächtiges Kohlenflöz eingelagert ist, und führt folgende Fauna: Schizaster acuminatus, GOLDF. SP. Ostrea crassicostata, Sow. « digitalina, Dur. « fimbriata, GRAT. Anomia ephippium var. costata, Brocc. Pecten textus, Phi. « praescabriusculus, Font. Mytilus cfr. aquitanicus, May. Modiola cfr. Philippi, Mar. Nucula compta, GoLDF. Pectunculus Philippi, Desn. « pilosus, Linn& Arca diluvii, LMmk. CGardium bojorum, May. « cingulatium, GOLDF. « thunense, May. Cyrena semistriata, DEsH. Cytherea Beyrichi, Sen. « incrassata, SOW. Tellina Nystiü, Drsn. Lutraria cfr. soror, May. Panopaea Heberti, Boso. Neritina picta, Für. Calyptraea chinensis, Lıinn& Natica helicina, Brocc. Turritella quadricanaliculata, SANDB. « cfr. Sandbergeri, May. « turris, BAasTt. Melanopsis Hantkeni, Horn. Potamides margaritaceus, Brocc. (13) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 239 Potamides submargaritaceus, A. Br. « plicabus Aporrhais cfr. pes pelecani, Pur. H. v. Böcku stellt die Fauna, deren charakteristische Formen mit jenen von Pomäz übereinstimmen, trotzdem er sie aus dem alten Gesichtspunkt betrachtet, in das untere Miozän. Nach der Feststellung Fuchs steht es außer Zweifel, daß diese Schichten in die aquitanische Stufe gehören. 2, Die burdigalische Stufe. Es ist allgemein bekannt, daß die unterneogenen Bildungen in Österreich, wo sie schon seit Langem eingehend studiert werden, als «mediterran» bezeichnet wurden, da ihre Fauna der Mollusken- welt des Mittelländischen Meeres in vielem gleicht Surss teilte die Mediterranbildungen in zwei Gruppen: in das erste (untere) und in das zweite (obere) Mediterran. Im unteren Mediterran, das wohl auch unter der Benennung Horner Schichten bekannt ist, unterschied er die Molter, Loibersdorfer, Gauderndorfer, Eggenburger Schichten und den Schlier. Da jedoch von diesen Gruppen die beiden ersten, die Mol- ter und die Loibersdorfer Schichten nach der überzeugenden Darlegung Fucus’ als Vertreter der aquitanischen Stufe angesehen werden müssen, verbleiben im ersten (unteren) Mediterran die Gauderndorfer, Eggen- burger Schichten und der Schlier. Diese solcherart enger begrenzte Schichtengruppe ist mit der untermiozänen burdigalischen Stufe Drrerers zu parallelisieren. Die burdigalische Stufe des unteren Neogen tritt auch in der Umgebung von Budapest auf, u. zw. kommt sie im Hangenden der aquitanischen Stufe, letzterer konkordant aufgelagert im Hügellande von Budafok— Teteny und CGzinkota— Föt vor. Im Hügellande von Budafok—Teteny, am rechten Donauufer ist diese Bildung in der Umgebung von Törökbälint, Budafok, Teteny, Erd auf einem großen Gebiete nachzuweisen. Dieselbe bildet den Boden der Wälder Nagyerdö bei Törökbälint und Hamzsabegi-erdö bei Erd bis zum Meierhofe Erlakovec. An all diesen Punkten folgt über dem groben schotterigen Sedi- mente der aquitanischen- Stufe als Vertreter der burdigalischen Stufe erober, grüner Sand, dann in großer Mächtigkeit mehr feiner, gelber, stellenweise mergeliger Sand, darin untergeordnet Schotterschichten, und in der unteren Partie zwei 0°5 m und 0'75 m mächtige Konglomerat- bänke. (Vergl. die Fig. 1 auf S. 286.) 290 GYULA V. HALAVÄTS (14) An Fossilien sind diese Sedimente arm, bloß aus dem mehr fei- nen, gelben Sande im oberen Teile des Nagyarok bei Budafok gelangten Schalen von Fecten burdigalensis, Lam«. « Rollei, M. Hörn. « palmatus, Luk. zutage. welche Formen für die Eggenburger Schichten charakteristisch sind, so daß das in Rede stehende Sediment zum Burdigalien gehört. Am linken Donauufer liegen diese Schichten im Hügellande von Föt, in der Umgebung von Föt, Mogyoröd, Csomäd, Veresegyhäza zutage, von wo sie von J. v. Böck# (14.) beschrieben wurden. Hier ist die tiefste Bildung ein gelblicher Ton, auf welchen gelber Sand und dann Schotter mit zwischengelagerten Bimssteintuff- und Konglomeratbänken folgt. Die Schichtenfolge wird durch kalkreichen Sandstein und dann san- digen Kalkstein beschlossen. Fossilien sind in diesen Schichten ziemlich häufig, zumeist sind sie jedoch schlecht erhalten, fragmentar. Aus dem Tone von Vörös- haza und Csomäd zählt Böckk folgende Arten auf: Quinqueioculina n. Sp. Polymorphina sororia, Rss. « gibba, d’ORB. Bulimina sp. Virgulina Schreibersiana, (1232. Bolivina antiqua, d’Orr. Globigerina bulloides, d’Or». Truncatulina Dutemplei, d’Ore. Rosalina wiennensis, d’ORB. Nonionina granosa, d’Ors. Polystomella erispa, Lak. Bryozoen Leda fragilis, Cuemn. Calyptraea chinensis, Luk., während in dem Sande und Schotter stellenweise Ostrea fimbriata, GRax. Anomia ephippium var. costata, Brocc. Pecten praescabriusculus, FonT. (bei Böcku P. Malvinae) häufig sind. DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 991 Aus dem S-lichen Teile des Hügellandes von Föt wurde das Burdigalien durch Schmipvr (31) aus der Umgebung von Czinkota be- kannt. W-lich von der Ortschaft ist schotteriger Sand und sandiger Schotter mit Sandstein aufgeschlossen, welches Sediment auch am lin- ken Abhange des Baches Söspatak auftritt. Die Schichten fallen unter 10° gegen 14* ein. Diese Schichten führen reichlich Fossilien und be- stimmte Scauipr darunter folgende: Östrea digitalina. Dus. Ostrea gingensis, SCHLTA. Anomia ephippium var. costata, Brock. Pecten praescabriusculus, Font. « palmatus, Luk. « substriatus, d’ORe. « spinulosus, Münst. « Tournali, SERR. Arca turonica, Dus. CGardium multicostatum, Du». « luronicum, Brocc, Lima squwamosa, Lak. Polia legumen, Linn& Pinna tetragona, Brocc. Turritella turris, Bast. Cerithium sp. Balanus sp. Prionodus similis, Progst. (Zahn] Galeocerdo sp. (Zahn) Hemipristis serra, Ac. (Zahn) Lamna rigida, Prost (Zahn) Oxyrhina hastalis, Ac. (Zahn) R Desorii Gisses (Zahn) Der am linken Ufer des Söspatak sich erhebende Hügelrücken besteht aus dem sandigen Schotter, welches Sediment — wie später gezeigt werden soll — weiter SE-lich auch in den Profilen von Bohr- löchern angetroffen wurde, und in praktischer Beziehung insoferne wichtig ist, als die Bohrbrunnen aus diesem burdigalischen Sediment Wasser erhalten. 999 GYULA V. HALAVÄTS (16) 3. Die vindobonische Stufe. E. Surss unterschied — wie bereits erwähnt wurde — in der Mediterranbildung von Österreich zwei Stufen: die untere (erste) und obere (zweite) Mediterranstufe. Es fanden sich dann solche, die diese Zweiteilung beanständeten, und es entstanden über diese Frage lange Polemien. Was jedoch die Verhältnisse in Österreich fraglich machten, das konnte in Ungarn geklärt werden, u. zw. insofern als sich die Auf- fassung Surss’ an mehr als einem Punkte als richtig erwies. Ein solcher Punkt ist auch die Umgebung von Budapest, wo die Richtigkeit der Zweiteilung im Hügellande Budafok—Teteny und Köbanya, ferner in den später zu besprechenden Profilen der Bohrbrunnen unzweifelhaft nach- gewiesen werden konnte, bezw. es zeigte sich hier, daß die Sedimente des unteren Mediterran von obermediterranen Bildungen überlagert werden. Die entsprechenden französischen Schichten wurden von DEPERET mit betracht darauf, daß dieselben zuerst im Wiener Becken studiert wurden, als Vindobonien bezeichnet, welche Bezeichnung wir auch statt der früheren akzeptieren können, ohne daß damit die faziellen Unterschiede dieses Sedimentes berührt würden. Im Hügellande von Budafok—Teteny folgt am N und W-Rande des Hügellandes — nach dem Profil auf S. 286. — über dem sandigen Sedimente des Burdigalien, mit demselben konkordant als Vertreter des Vindobonien Leithakalk. Der Leithakalk beginnt bei Budafok und läßt sich als nicht gerade breiter Streifen bis Törökbälint verfolgen. Hier wendet sich der Streifen plötzlich gegen S, dann bricht er an einer Strecke ab, später finden sich einzelne isolierte Partien am Sidonien- berg, an beiden Abhängen des Tales von Kutyavär,' am Hügel beim Meierhofe Erlakovecz, und die letzten Schollen schließlich zeigen sich bei Erd. An letzterer Stelle befinden sich nahe am Schienenstrange der ungar. Staatsbahn Steinbrüche, in denen die Reihenfolge der Schichten gul zu beobachten ist. Zu unterst lagert ein grobes Konglomerat, an- 4 NE-lich vom Kutyavär genannten Waldhüterhause gibt es am jenseitigen Talabhange zwei Leithakalkblöcke, in welche mehrere 30—35 cm breite, 45—50 em hohe und 7—8 cm tiefe, unten gerade, oben bogige Löcher eingemeißelt sind. Um die Außenränder der Löcher verläuft ein Einschnitt, in den ein Brett eingefügt werden konnte. Solche Rumpflöcher gibt es auch an der 2 m mächtigen Felswand an deın Ufer des N-lich vom Fülöpmajor fließenden Baches, sowie in den Dolomit- klippen in dem Tale nächst des Kiesberges, S-lich von Budakesz. (Vergl. «Arch&o- logiai Ertesitö» Bd. XVI.) (17) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 293 gefüllt mit Steinkernen und Abdrücken von Venus, Cardium, Pectun- culus, Trochus. Teils aus der Verwitterung dieser Schicht entsteht jener Schotter, der weiter N-lich auf den Äckern anzutreffen ist. Auf das Konglomerat, mit diesem durch allmähliche Übergänge verbunden, folgt bröckeliger Leithakalk mit Pecten-Resten; schließlich findet sich eisen- schüssiger sarmatischer Kalk, stellenweise mit Eindrücken von Cerithium, Trochus, Modiola angefüllt. In diesem Steinbruche fallen die Schichten gegen SW ein. Viel mächtiger liegt der Leithakalk bei Räkos zutage, wo er einen Hügel bildet. 1877 wurde dieser Hügel beim Bau der Ringbahn zwischen den Stationen der Staatsbahn Köbänya f. p. u. und Räkos tief durch- geschnitten, wodurch der Leithakalk schön aufgeschlossen wurde, und sich Gelegenheit bot viel Fossilien zu sammeln. Die Erhaltung der zu- tage gelangten Fossilien ist zwar nicht die beste und abgesehen von den Pecten , Ostrea- und Anomia-Arten finden sich größtenteils nur Steinkerne, doch tragen diese die Artencharaktere noch dermaßen zur Schau, daß sie bestimmbar sind. Dies ist auf die bekannte Tatsache zurückzuführen, daß die hauptsächlich aus Aragonit bestehende Schale der Mollusken im Wasser leichter löslich ist, als die Kalzitschale der Östreen- und Peetenarten. Häufig ist auch der Steinkern verschwun- den und es blieb nur der Abdruck der Schale erhalten, deren Gips- abguß das positive Bild der Schale liefert. Aus dem Eisenbahneinschnitte im Hügel von Räkos gelangte fol- gende Fauna zutage: Foraminiferen nach A. FRANZEnAU (28): Plecanium abbreviatum, d’ORe. sp. « laevigatum, d’ORB. Sp. « deperditum, d’ORB. sp. « Mariae, d’Ore. var. inermis, Rss. Biloculina elypeata, d’Ore. « lunula , d’ORrB. « simplex, d’Ore. « affinis, d’ORB. « bulloides, d’Ore. var. truncata, Rss. « tenuis, KARR. Triloculina tricurinata, d’OrB. « gibba, d’ORB. « consobrina,' d’ORB. « inflata, d’Ore. « microdon, Rss. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVIT. Bd. Heft. 2. 20 (18) HALAVÄTS GYULA V. 294 Fie. 9. Profil durch den Hügel’ von Räkos. -Sarmatische Stufe Grobkalk Sandiger, blättriger, toniger Grobkalk Härterer sandiger Grobkalk Sandiger, blättriger, toniger Grobkalk Süßwasser (?)-kalk Sandiger Schiefer Lithothamnienkalk Aufnahme von L. v. Löczy. _Vindobonische Stufe— — — 8. Sandige Schieferschichten 9. Grobkalk mit CGerithien 9a. Grobkalk 10. Jets 12. 13. Kalksand Grobkalk Ton Grobkalk mit Cardium turonicum, mit Foraminiferen mit viel Fossilien mit Andesitschotter. Te Station Räkos Lina lacunosa (19) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. Triloculina gibba, d’Ore. var. elongata, Kar. intermedia, KArRr. divaricata, FRnz. « « Quinqueloculina Hauerina, d'Or». triangularis, d’ORB. Haidingeri, d’Ore. Ackneriana, d’Ore. Boucana, d’ORe. nussdorfensis, d’ORB. zigzag, d’ORB. Schreibersi, d’ORB. Juleana, d’ORB. contorta, d’ORE. Rodolphina, d’ORre. badensis, d’Ore. tenuis, (132. angustissima, Rss. foeda, Rss. signata, Rss. plicatula, Rss. obliqua, Rss. costata, KARR. gracilis, KARr. ovula, KAaRR. Ungeriana, A’ORB. incrassata, KARR. Schröckingerti, KARRr. ornatissima, KARR. Atropos, KARR. peregrina, d’Ors. var. edentula, FRnz. rakosiensis, FRNZ. 295 Ermani, Born. var. trigonostomea, FRnz. Krenneri, FRnz. Peneroplis planata, Fıcnr. et Mor. var. laevigata, Karr. Haueri, d’Ore. Sp. Juleana, dA’ORB. sp. austriaca, d’ORB. Sp. Laubei, Kar. aspergilla, Karr. Vertebralina gibbosula, d’ORB. Sp. « sulcata, Rss. Sp. 20* 296 GYULA V. HALAVÄTS Vertebraina elongata, KARRr. « foveolata, Frxz. Alveolina rotella, d’Ore. sp. « melo, Fıcat. et MorL. « Haueri, d’Ore. Polymorphina gibba, d’ORB. sp. « punctata, d’ORB. Sp. « tuberculata, d’ORB. Sp. « spinosa, d’ORB. Sp. « leprosa, Rss. « foveolata, Rss. Chilostomella ovoidea, Rss. Globigerina bulloides, d’Ore. Truncatulina Schreibersi, d’ORe. sp. « Haidingeri, d’Ore. sp. Discorbina planorbis, d’ORB. Sp. « obtusa, d’ORB. « stellata, Rss. « squamula, Rss. Rotalia Beccarü, Lınn& sp. Nonionina Soldani, d’Ore. « perforata, d’ORrB. « commaunis, A’ORB. « granosa, d’ORR. Folystomella obtusa, d’Ore. Polystomella Fichteliana, d’Ore. « crispa, LMk. « flexuosa, d’Ore. « Antonina, d’ORB. « Listeri, d’Ore. Mollusken: Conus sp. Chenopus pes pelecani, PiL. Pyrula condita, Brer. Gerithium doliolum, Brocc. var. Turritella turris, Basr. Trochus patulus, Brocc. 4,9 ap: Ancillaria glandiformis, Lak. Natica helicina, Brocc. (20) (21) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. Bulla sp. Dentalium entalis, LinNE. Teredo sp. Thracia convexa, Sow. Panopaea Menardi, Desn. Lutraria efr. oblonga, CHeEnmn. Cytherea Pedemontana, As. Tellina planata, LinnE. « lacunosd, CHEMN. Psammobia Labordei, Basr. Tapes vetula, Basr. « sp. (efr. Basteroti, Mayer.) Venus umbonaria, Lak. IPs: Dosinia orbicularis, Ac. Cardium diserepans, BAST. « hians, Brocc. « turonicum, MAYER. « fragtle, Brocc. « sp. Chama gryphina, Lee. Lucina sp. (efr. inerassata, Due.) « columbella, Lak. « ornata, Acass. « Haidingeri, M. Hörn. Pectunculus pilosus, LinnE. « obtusatus, PARTSCH. Arca turonica, Dus. Pinna tetragona, BRocc. Avicula phalaenacea, LM. Pecten aduncus, EıcHw. « siewringensis, Fuchs. Ostrea lamellosa, Brocc. « digitalina, Due. « gingensis, SCHTH. Anomia costata, Brocc. Scutella vindobonensis, LAUBE. Krebse nach I. LÖrENTHEY (33): Calappa Heberti, Brocc. Matuta inermis, Brocc. 297 298 GYULA V. HALAVÄTS (22) Lambrus? sp. ind. Portunus pygmaeus, Brocc. Neptunus cfr. granulatus, A. M. Epw. Pilodius mediterraneus, LÖRENT. Calianassa Chalmasü, Brocc. « rakosiensis, LÖRENT. « Munieri, Brocc. « Brocchiü, LÖRENT. Pagurus priscus, Brocc. x Auf kurze Zeit gelangte das Vindobonien auch gelegentlich der Grabung des Hauptsammelkanals von Budapest zutage. Auf der Ring- straße wurde burdigalischer Sand mit einer zwischengelagerten Ton- schicht aufgeschlossen. Viel interessanter sind jedoch jene Aufschlüsse, welche der dritte Hauptsammelkanal in den Gassen Telepi-utca, Ludo- viceum-ter, Illes-utca, Kälvaria-ter, Karpfenstein-utca lieferte, und in denen sich auch fossilreiches Vindobonien zeigte. Diese Daten wurden von Fr. ScHararzık bearbeitet (43), und wir erfahren aus seiner Mit- teilung, daß unter dem Sarmatischen in dem Abschnitt des Haupt- sammelkanals zwischen der Telepi- und Illes-utca Leithakalk, dann bläulicher Sand, bläulichsandiger und eisenschüssiger Sand, schließlich bläulicher schieferiger Ton lagerte. Aus dem in der Telepi-utca aufgeschlossenen Teile des Leitha- kalkes zählt ScHararzır folgende Fauna auf: Polystomella erispa, d’ORB. Alveolina melo, d’Ore. Conus Sp. Mitra fusiformis, Brocc. Turritella Archimedis, Brocc. Trochus fanulum, GmeL. « patulus, Brocc. Natica millepunclata, Lak. Glycimeris (Panopaea) Menardi, Desn. Corbula gibba, OLwı Lutraria efr. oblonga, CHemn. Tapes vetula, Basr. Cardium hians, Brocc. Pectunculus pilosus, Lınn& Pinna Brocchiü d’Ore. (23) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 299 Pecten leythajanus, ParTscH « (Vola) aduncus, Eıcuw. « » (Chlamys) gloria maris, Due. Ostrea digitalina, Due. Andorina elegans, LÖörENT. Aus dem in der Illes-utca aufgeschlossenen Leithakalke aber be- stimmte er folgende Arten: Alveolina melo, d’Ore. Polystomella erispa, dA’Orr. Robulina simplex, d’ORre. Eehiniden-Schalenfragment Serpula sp. Pyrula condita, Brar. Cerithium sp. Turritella Archimedis, Ber. Trochus fanulum, Gmet. « patulus, Brocc. Gorbula gibba, OLıwı Bulla miliaris, Brocc. « Lajonkaireana, Basrt. Tellina sp. Venus plicala, GMEL. Cardium fragtle, Brocc. Lucina columbella, Luk. Arca dilwvit, Luk. Pecten leythajanus, Partsch « (Vola) aduncus, Eıchw. Ostrea sp. Aus dem bläulichen Sande, bläulichsandigen Tone, eisenschüssi- gen schotterigen Tone, bläulichen schieferigen Tone im Liegenden des Leithakalkes in der Ill6s-utca zählt er folgende Arten auf: Gristellaria Josephina, d’ORs. Robulina sp. Nonionina Boueana, d’Ore. Polystomella cerispa, Luk. Alveolina melo, d’Ore. Rotalina Partschiana. d’Ore. Textularia carinata, d’ORB. Triloculina gibba, dA’Ore. GYULA V. HALAVATS (24) Triloculina scapha, d’Ore. Heliastraea conoidea, Rss. Conus (Dendroconus) Voeslauensis, R. Horrn. « (Lithocomus) Mercati, Brocc. « (Leptoconus) Dujardin, Desn. « (Rhizoconus) ponderosus, Brocc. « (Chelyconus) Noae, Brocc. var. « « Suessi, R. Horn. « « fuscocingulatus, BRONN. « « vindobonensis, PARTSCH. Ancillaria glandiformis, Lak. Cypraea (Aricia) amygdalum, Brocc. Voluta ficulina, Lak. « Haueri. M. Horn. « taurina, Bon. Mitra goniophora, BELL. (var. ec. R. Horn.) « (Nebularia) scrobieulata, Brocc. « (Volulomitra) ebenus, Luk. Terebra (Acus) fuscata, Brocc. « « perlusa, Basr. Buceinum (Eburna) brugadinum, GRAT. « (Niotha) Schönni, R. Horrn. « « Telleri, R. Hoern. « (Uzila) nodoso-costatum, Hıre. « (Tritta) Rosthorni, PArTscH. Strombus coronatus, DEFR. Chenopus (Aporrhais) alatus, Eıcuw. « « pes pelecani, PhıL. Murex (Rhynocantha) subtorularius, R. HorrNn. « (Vitularia) lingua-bovis, Bast. Fusus valenciennesi, GRAT. Pleurotoma badensis, R. HoErn. « (Drillia) pustulata, Brocc. « (Clavatula) Brigittae, R. H. et Av. « « Amaliae, R. HoErRn. « « Oliviae, R. HoERNn. Cerithium minutum, de SERR. « mediterraneum, Desn. « nodosoplicatum, M. Hörn. « lignitarium, EıcHw. « Bronni, PArTscH. DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. Cerithium erenatum, Brocc. Turritella turris, Bast. « Archimedis, Brone. « cf. subangulata, Brocc. Trochus fanulum, GMEL. f patulus, Brocc. Natica millepunctata, Lak. Siliquaria anguina, LMk. « Josephinia, Rısso. Nerita pieta, FER Puludina Schwartzt, FRNFLD. Bulla lignaria, LinnE. « miliaris, Brocc. « Lajonkaireana, Basr. Calyptraea chinensis, LinNnE. Dentalium mutabtile, Don. Glycimeris (Panopaea) Menardi, Desn. Corbula carinata, Dus. Thracia convexa, Sow. Lutraria oblonga, CHenn. Tellina planata, Linne. « lacunosa, ÜHEMN. Tapes vetiula, Basr. Venus umbonaria, LMK. « Dwujardini, M. Hörn. « cincta, EıcHw. « multilamella, Lmk. « plicata, GMEL. Dosinia orbicularis, AGass. Cytheraea pedemonlana, Acass. Cardium discrepans, Bast. « turonicum, MAYER. « fragtile, Brocc. Chama gryphina, Lam«. Lucina leonina, Basr. « inerassata, Dup. « columbella, Lak. « ornata, Acass. Cardita Jouanetti, Basr. « Partschi, GoLpr. Pectunculus pilosus, Linn& ws oO [XS GYULA V. HALAVÄTS (26) Pectunculus obtusatus, PARTSCH. Arca turonica, Dur. « diluviü, Luk. Pecten latissimus, Brocc. « aduneus, Eıcnw. « Besseri, Axor. « leythajanus, PARrTScH. « cfr. Malwinae, Due. Spondylus erassicosta, Lak. Ostrea lamellosa, Brocc. « digitalina, Due. Anomia costata, Brocc. Ostrakoden Krebsenscheere Oxyrrhina minuta, Acass. Dieroceras cfr. furcatus, Hrns. (Geweihe) Palaeomeryx sp. (Stockzahn M,) Wie aus dieser langen Liste ersichtlich, führt das Vindobonien in der Umgebung von Budapest, wenn auch seine Verbreitung an der Oberfläche nicht bedeutend ist, überaus viel Fossilien, die sein Alter unzweifelhaft erscheinen lassen. 4. Die sarmatische Stufe (oberes Miozän). Infolge der Erhebung der Alpen wurde das neogene Mittelmeer auf einen immer engeren Raum gedrängt, und dermaßen zerstückt, daß das von den Karpathen umsäumte ungarische Becken im folgenden sarmatischen Zeitalter zwar noch immer vom Meere bedeckt war, dieses Meer sich jedoch im W nicht mehr über das Wiener Becken hinaus erstreckle, im E aber in Rußland endete. Das Wasser des sarmatischen Meeres ist noch salzig, jedoch nicht mehr so sehr, wie das vorher- gehende, und dürfte ungefähr dem Wasser des heutigen Schwarzen Meeres entsprochen haben, welches als Analogie desselben betrachtet wird. Die Molluskenfauna des sarmatischen Meeres weicht von den Molluskenfaunpen der entsprechenden Bildungen des Westen entschie- den ab; «ie Säugetierfaunen sind jedoch gemeinsam, und geschieht deshalb die Parallelisierung der beiden Bildungen gerade auf Grund dieser. Die sarmatischen Bildungen treten in der Umgebung von Buda- vest im Hangenden des Leithakalkes und mit diesem konkordant in (27) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 303 großer Verbreitung auf. Praktisch ist diese Bildung von großer Wichtig- keit, indem nämlich der Grobkalk dieser Stufe einen vorzüglichen Baustein abgibt, und demzufolge vielfach gebrochen wird ; seine Schich- ten sind also vorzüglich aufgeschlossen. In dieses Gestein sind die vielen und ausgedehnten Wein- und Bierkeller von Budafok-Teteny und Köbänya eingehauen. Am rechten Donauufer besteht das ausgedehnte Plateau von Budafok-Teteny aus diesem Kalksteine. Die Schichten fallen hier unter 20—25° gegen 13% (Fig. I auf S. 286.) Zwischen Törökbälint und Erd wird die sarmatische Bildung an der Oberfläche durch das Burdigalien unterbrochen; auf der Höhe der aus Leithakalk bestehenden Hügel beim Meierhofe Erlakovee finden sich jedoch einzelne isolierte Schollen, welche die Verbindung mit der weiter W-lich, bei Söskut sich ausbreitenden Partie vermitteln. Auch bei Söskut wird der Gronpkalk in mächtigen Steinbrüchen gebrochen. Bei Budafok sind die sarmatischen Kalke auch im Donaubett vor- handen, und die der Strömung entgegenragenden Schichtenköpfe ver- ursachten beim Treiben des Eises häufig Stauungen, weshalb die her- vorstehenden Partien in den Siebzigerjahren des XIX. Jahrhunderts entfernt wurden. Weiter E-lich, am linken Ufer der Donau sind sie am Ufer des Donauarmes von Soroksär, nächst der Ziegelei von Gubacs an der Ober- fläche anzutreffen. Hier fallen die Schichten unter 25° gegen 5#. Es ist dies ein Verbindungsglied zu jenem ausgedehnten oberflächlichen Vor- kommen, welches bei Köbänya schon längst bekannt ist; hier besteht nicht nur das Hügelland zum größten Teil aus dieser Bildung, sondern dieselbe tritt auch an der Sohle der Tongruben im Liegenden des pon- tischen Tones mehrfach zutage. (Fig. 10.) An all diesen Punkten wird die sarmatische Stufe durch litorale, weiße oder grauliche Grobkalke vertreten. Der Kalkstein ist mehr oder weniger dicht, dickbänkig, stellenweise oolithisch, in welchem Falle er vorwiegend aus Foraminiferen besteht, ja sogar zerstäubend, und in diesem Falle dünngeschichtet. In den oberen Regionen tritt bei Teteny auch eine dünne Andesittuffschicht auf. Manche Schicht führt viele fossile Reste, zumeist Steinkerne und Abdrücke. Die oolithischen Varietäten bestehen fast ausschließlich aus Foraminiferen. Von Mollusken sind folgende Arten häufig: Mactra podolica, Eıchw. Tapes gregaria, ParTtscn. Cardium obsolelum, Basr. (28) GYULA V. HALAVÄTS 304 Fig. 3. Durchschnitt durch das Hügelland von Köbanya. Ziegelei von Köbanya Eisenbahneinschnitt Räkos-Bach zz = Er SE LAT I Alluvium Flugsand Pontischer Ton Sarmatischer Kalkstein Vindobonien (29) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAFEST. 305 Cardium plicatum, Eıcaw. Gerithium pietum, Bast. Im ungarischen Nationalmuseum wird der Zahn eines Mastodon angustidens, CGuv. aus dem Sarmatischen von Köbänya aufbewahrt, das Museum der kgl. ungar. geologischen Reichsanstalt aber besitzt von Sösküt die zwei letzten linken Stockzähne von Listriodon splendens, H. May. und ein Kinnladenfragment mit Zähnen von Rhinoceros sp. Auf kurze Zeit war das Sarmatische auch im Ill. Sammelkanal von Budapest auf dem Platz vor dem Ludoviceum aufgeschlossen. Hier bestanden die tiefsten Schichten teils aus weichen foraminiferenführen- den, teils aus dichten, härteren, Quarzsandkörner führenden Kalken, aus denen Fr. ScHAFARZIK (43) folgende Arten aufzählte: Gerithium rubiginosum, EıcHw. Trochus quadristriatus, Du». Ervilia podolica, EıcHnw. Lucina cefr. Dujardini, Desn. Hierauf folgte bläulicher, bezw. gelblichgrüner Ton, im Schlämmungs- rückstande mit folgenden Foraminiferen : Polystomella erispa, Lam. « aculeata, d’ORB. « regina, d’Ore. « Josephina, d’Ors, hotalina Akneriana, d’ORre. Ostrakoden-Schalen darauf aber lagert eine Cerithienkalkschicht, aus welcher er folgende Arten bestimmte: Gonus sp. (Steinkern, eingeschwemmt) Buceinum duplicatum, Sow. Pleurotoma Doderleini, M. Horrn. Gerithium pietum, Basr. « rubiginosum, Eıcnw. Trochus quadristriatus, Dus. 396 GYULA V. HALAVÄTS (30) Trochus papilla, Eıcaw. Bulla Lajonkaireana, Basr. Ervilia podolica, Eıcnw. Cardium obsoletum, EıcHw. Lueina Dujardini, Desn. Auf diese sarmatischen Schichten folgen diluviale Bildungen. Aus dem Hangenden fehlt hier der pontische Ton, welcher weiter S-lich in der Tongrube der Ziegelei von Gubacs auftritt. 5. Die pontische Stufe (unteres Pliozän). Die gebirgsbildenden Kräfte drängten das Meer zu Ende des sar- matischen Zeitalters auf ein immer kleineres Gebiet zusammen, auch der Salzgehalt des Meeres nahm ab, und an Stelle des sarmatischen Meeres entstanden zu Beginn des Pliozän einzelne isolierte brackische Seen. Diese pliozänen brackischen Seen glichen dem heutigen Aral-See und dem Kaspischen Meere, welche heute Analoga derselben sind. Das Sediment dieser in der ersten Hälfte des Pliozän entstandenen brackischen Seen bildet die pontische Stufe. Auch das große, von den Karpathen umsäumte ungarische Becken war einer der pontischen Brackwasserseen, dessen eine Bucht im W das Wiener und Grazer Becken darstellte, während er sich im S bis zum Balkangebirge erstreckte. Die periodische Hebung dauert jedoch fort und der See wird bereits im zweiten Teile der pontischen Periode in engere Grenzen gedrängt; sein Wasser verliert allmählich seinen Salzgehalt, im W wird das Wiener und Grazer Becken trockengelegt. Die Flüsse beginnen ihre zerstörende Tätigkeit. und die pontische Donau setzt jenen mächtigen Schotterkegel ab, welcher als Belvedereschotter bekannt ist. Gleich alt ist mit diesem im Gebiete jenseits der Donau jene N-—S-lich streichende, mächtige Schotterablagerung in den Komitaten Sopron und Vas, welche als jenes Sediment des Flusses zu betrachten ist, das derselbe bei seiner Mündung in dem See absetzte. Jedoch nicht nur die Donau, sondern auch die Flüsse Väg, Garam und Ipoly machen sich zu dieser Zeit bereits durch ihre Schotterkegel bemerkbar und tragen dazu bei, daß sich das Wasser des pontischen Sees hier im NW aussüßt und an Stelle der brackischen Fauna eine Süßwasserfauna tritt. In der Umgebung von Budapest treten die pontischen Sedimente am äußeren Rande des das Gebirge umsäumenden Hügellandes im Han- genden des sarmatischen Kalkes, mit diesem konkordant auf. Am rechten Donauufer trifft man die ersten Spuren dieser Bildung 31) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 307 bei Budafok, oben auf dem Plateau an, wo einzelne isolierte Partien erhalten blieben. So in der Gegend der Kalvarie, dann bei der Bier- brauerei N-lich von dem auf die Kalvarie führenden Wege, wo im Han- genden des sarmatischer Kalkes zu unterst bläuliche, oben gelbliche, sandige Tonschichten aufgeschlossen sind. Das Verwitterungsprodukt der obersten Partie gleicht dem Löß. S-lich von der Bierbrauerei tritt die Bildung am Fuße des Hügellandes neuerdings auf, wo unten heller oder dunkler gelber Sand (4—5 m) liegt, darin Sandsteinknollen mit eisenschüssigem Bindemittel, oben aber mehr heller, grober Sand (4— ‚5 m) mit Schotterzwischenlagen lagert. Darüber breitet sich Löß aus. Noch weiter S-lich bei Diös, an den S-Abhängen des Hügel- landes treten die pontischen Sedimente bereits auf einem größeren Ge- biete auf. Sehr gut sind diese Schichten in dem von der Haltestelle Tetöny— Diös in die Ortschaft Diös führenden Hohlwege aufgeschlossen, wo Sand- und tonige Sandschichten miteinander abwechseln. Der Sand ist weiß, gelb und stellenweise rostfleckig. In der einen Schicht fand ich eine schlecht erhaltene CGongeria und ein Limnocardium. Weiter, beim Meierhofe Erlakovec tritt neuerdings eine größere Partie auf. Alldies sind Verbindungsglieder zu jenem großen Vorkommen, das sich bei Erd an der Oberfläche ausbreitet. In der Gegend von Erd beginnt die pontische Bildung beim Fülöp- major (sie ist hier in den Eisenbahneinschnitten der Staats- und Süd- bahn aufgeschlossen) und setzt sich gegen S an der am rechten Donau- ufer dahinziehenden Steilwand bis nach Ercsi fort. Die Schichten fallen hier in allgemeinen gegen SW (15—16F) ein, so daß die Schichten von N gegen S längs der Donau vom Liegenden gegen das Hangende zu studiert werden können. Bei Erd, W-lich von der Ortschaft, zwischen den Kellern fallen die hier zutage tretenden Sandschichten unter 25° gegen 10% ein. Der eine mehr tonige Sandstreifen führt reichlich /lelis-Gehäuse. Auch S-lich von Erd, an der Donau nächst des Landungsplatzes dominieren die Sandschichten, während die fleckigen Tonmergel in mächtigen, jedoch nur untergeordneten Schichten auftreten. Die eine tonige Sandschicht führt reichlich Unio Wetzleri. Dunk. Auch das im Museum der geologischen Reichsanstalt befindliche rechte Kinnladenfragment mit zwei erhaltenen Stockzähnen (die beiden hin- teren), sowie der in das geologisch-paläontologische Universitätsinstitut gelangte lose Stockzahn von Mastodon Borsoni, Hays. 308 GYULA V. HALAVATS (32) stammt aus den hier aufgeschlossenen Schichten. Diese Reste gelangten aus dem Aufschlusse der Ziegelei nächst Batta zutage, welcher hoch über dem Sande mit Unio Wetzleri lagert. Bei Batta, am S-Rande der Ortschaft, in dem zur Szäszhalom- puszta führenden Hohlwege ist grauer, kompakter Quarzsand auf- geschlossen. Bei der Ziegelei, am Ufer der Donau herrschen gelbe, weißgefleckte Tonmergel vor, zwischenhin treten untergeordnet auch bläulichgraue Tonschichten und dünne Sundstreifen auf. Bei den Wein- gärten fallen die Sandsteinbänke unter 11° gegen 15% ein. Auch weiter S-lich zeigen sich vornehmlich Tonmergel, in der Nähe von Eresi lagern sich dann in die oberen Partien mächtigere Sandschichten ein, aus welchen am Donauufer ziemlich reiche Quellen entspringen. Auch in der Grube der Ziegelei an der Landstraße bei Eresi sind die pontischen Tonschichten gut aufgeschlossen. Am linken Donauufer treten diese Schichten in jenen zahlreichen Ziegeleien gut aufgeschlossen vor Augen, welche die bei den Bauten in Budapest verwendeten und aus den unteren Tonschichten verfertig- ten Ziegeln liefern. So befindet sich bei Erzsebetfalva, auf der Gubacsi-puszta die Ziegelei der Steinkohlen und Ziegelei A.-G. in deren ausgedehnter Grube der blaue pontische Ton gewonnen wird. In der oberen Partie des Tones kommt eine 18 cm mächtige Sandschicht vor, darunter in 1'8— 9 m Mächtigkeit Schotter. Das Liegende des Tones ist sarmatischer Kalk. In dem hier aufgeschlossenen Tone fand man 1905 12 m unter der Oberfläche ein rechtes Kinnladenfragment mit dem letzten Stock- zahn, ferner noch einen einzelnen Stockzahn von Mastodon longirostris, Kaur., welche in die Sammlung der geologischen Reichsanstalt gelangten. In Puszta-Szentlörine in den Gruben der Budapest-Puszta-Szent- lörincer Ziegelei A.-G. ist der pontische Ton auf etwa 30 m auf- geschlossen und die Probebohrungen zeigten, daß derselbe noch auf etwa 50 m in die Tiefe reicht, in welcher Tiefe er auch dünnere Sand- schichten einschließt. Der in der Grube aufgeschlossene Ton wechselt unten mit blauen, oben gelben, dünneren Sandschichten und schwarzen, fetten Tonstreifen ab, welche Gipskristalle führen. Die Schichten fallen hier unter 5° gegen ESE. Die obere Partie des Tones wird allmählich sandiger, führt Mergelkonkretionen und übergeht in einen 7 m mäch- tigen, feinen, gelben Sand, in dessen oberer Partie ich in größerer Menge (33) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST, 309 Unio Wetzleri, Dunk. Pisidium priscum, EıcHw. Melanopsis cfr. praemorsa, Linn& « sp. Vivipara Semseyi, Harav. sammelte. Über dem Sand folgt der Mastodonschotter. Nicht weit von hier befindet sich ein tiefer Einschnitt der Staats- bahnstrecke Budapest—Cegled, an dessen Sohle die pontischen Schich- ten nach der Karte K. Hormanns ebenfalls aufgeschlossen wurden. Heute ist der Einschnitt bereits dermaßen mit Rasen bedeckt, daß dies nicht mehr festzustellen ist. Nächst der Station Pusztaszentlörine der Staatsbahn, etwas N-lich von derselben gibt es ebenfalls eine kleine Ziegelgrube, in welcher unter dünnem humosen Sand gelber, Mergelkonkretionen führender Ton aufgeschlossen ist. Nicht weit NW-lich von hier befindet sich die Ziegelei der Unga- garischen Dampfziegel-Zement und Ziegelfabrik A.-G. In der oberen Grube zeigt sich folgende Schichtenreihe : oben humoser Ton darunter Schotterlinsen, dann 4—5 m gelber, feiner, Konkretionen führender Sand mit Vivipara Semseyi, Hauav. 1898 gelangte aus diesen Schichten ein einzelner Stockzahn (M,) von Mastodon arvernensis, Gro1z. et JoB. in die Sammlung der geologischen Reichsanstalt. 4 m gelber Ton 015 m gelber Ton 0 60—0'80 m Sandsteinbank 4—5 m glimmeriger Sand, darin Congeria triangularis, PArTscH. « balatonica, PARTScH. Unio Halavdtsi, Brus. Limnocardium banatieum, Fuchs. « apertum, Münsrt. Vivipara Sadleri, Partscn. zu unterst blauer, grober Sand. In der unteren Grube wird der blaue Ton gewonnen. Mitt. a d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reiehsanst. XVII. Bd. 2. Heft. 21 310 GYULA v. HALAVÄTS (34) In der Grube der Keramitfabrik nächst des Sammelgefängnisses tritt gelber geschichteter, etwas toniger Sand auf. In der Grube Nr. VI der Dampfziegelei folgt auf den zu unterst lagernden sarmatischen Kalk pontischer Ton. Derselbe ist unten blau und führt in einer der tieferen Schichten massenhaft CGongeria Hörnesi, Brus. In den oberen Partien finden sich auch mehr oder weniger mächtige Sandschichten eingelagert. Die obere Partie des Sedimentes ist gelber Ton, der allmählich in den Mergelkonkretionen führenden sandigen Ton der obersten Partie übergeht. Zu oberst ist der sandige Ton humos. In Köbänya, in der Stadt selbst befindet sich eine Grube, deren obere Partie der Ziegelei der Witwe Srırerr gehört; hier folgt unter dem hangenden, 3 m mächtigen schotterigen Sande gelber Ton, mit zwischengelagerten gelben Sandschichten, dann blauer Ton. An der Grenze des gelben und blauen Tones findet sich eine dünne Schicht, mit Schalen von Congeria Hörnesi, Brus. angefüllt. In der Mitte folgt die Ziegelei Hornausers, daneben die Vıravasche, in welcher dieselbe Schichtenfolge zu beobachten ist. An der Sohle der Viravaschen Grube lagert sarmatischer Kalk. In der etwa 35 m tiefen Grube der Köbanyaer Dampfziegelei A.-G. (deren Eigentum auch die Grube Nr. VI ist) ist oben gelber, unten blauer Ton aufgeschlossen, unter dem Tone aber folgt sarmatischer Kalk. In dem blauen Tone lagert eine etwa 20 cm mächtige, gelbe Sandschicht. Von dieser Stelle zählt I. Lörentury (41) folgende Arten auf: Congeria ungula-caprae, Münst." « f var. rhombiformis, LöRENT. « « « crassissimda, LÖRENT. « Partschi, Cz12. « ? Gittneri, Brus.? Dreissensia bipartita, Brus. « Sp. ind. Dreissensiomya intermedia, Fuchs? Limnocardium Pensli, Fucns. « secans, Fuchs. « Steindachneri, Brus. 1 Richtiger Congeria Hörnesi, Brus. Be. (35) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 311 Limnocardium subdesertum, LÖöRENT. « budapestiense, LÖRENT. « complamatum, Fuchs. Limnaea sp. efr. paueispira, Fuchs. Valenciennesia sp. Planorbis tenuis, Fucns. « porcellana, LöRENT. « solenoides, LÖRENT. Melanopsis pygmaea, PArTscH. Pyrgula ineisa, Fuchs. Micromelania? Fuchsiana, Brus. « 9 laevis, Fuchs. Valvata kupensis, Fuchs. « minima, Fuchs. « subgradata, LÖRENT. « varvans, LÖRENT. Hydrobia scalaris, Fuchs. Bythinella, sp. ind. Bythinia? margaritula, Fuchs. « ? proxima, Fuchs. Castor sp. (nach J. v. Szaö). Die obere Partie des gelben Tones wird allmählich sandig und übergeht in einen weichen, tonigen Sand, welcher Konkretionen führt und in dem auch reine, gelbe feine Sandschichten vorkommen. Zu oberst lagert schotteriger Sand. Die Basis der Lecunerschen Ziegelgrube in Räkos besteht überall aus sarmatischem Kalk, welcher gegen 12% einfällt. Auf dem Kalkstein lagert 4 m mächtiger blauer Ton, dann gelber Ton, der in seinen obe- en Partien Mergelkonkretionen führt und sandig wird. In der Nachbarschaft dieser Grube, von derselben bloß durch die Straße getrennt, befindet sich die Grube der Örızyschen Ziegelei, deren Sohle ebenfalls aus sarmatischem Kalke besteht. In der Mitte der Grube ist der sarmatische Kalk an einer 1—13t verlaufenden Kluft auf etwa 5 ın verworfen. Über dem Kalk folgt eine dünne, eisenschüssige Sand- schicht, dann blauer Ton, in der Mitte mit einer Schicht, die Congeria Hörnesi, Brus. führt. Dem blauen Tone lagert gelber Ton auf, in welchem vor kurzem zwei noch nicht näher bestimmte Schienbeine gefunden wurden. Die obere Partie des gelben Tones führt viel Mergelkonkretionen. 21* 312 GYULA V. HALAVÄTS (36) Weiter in den beiden Gruben der Kohlengruben und Ziegelei A.-G. (DrascHzsche Ziegelei) findet sich zu unterst sarmatischer Kalk, in den ein Wasserbehälter gegraben wurde. Hierauf folgt in 15—20 cm Mäch- tigkeit eisenschüssiger Ton mit Congeria Partschi, (zz. Limnocardium sp. Darüber lagert blauer Ton mit 1-——2 dünnen Sandschichten. Eine der tieferen Schichten führt viel Fossilien. I. LÖrEnTHEY (37) zählt daraus folgende Molluskenfauna auf: Congeria ungula-caprae, Münsr.! « var. rhombiformis, LÖRENT. « Partschi, (232. « ? Gittneri, Brus.? « ? int. sp. Dreissensia sp. ind. Dreissensiomya intermedia, Fucns ? Limnocardium Penslü, Fuchs. « secans, Fuchs. « Steindachneri, Brus. « subdesertum, LÖöRENT. « budapestiense, LÖRENT. « complanatum, Fuchs. « fragile, LörENT. Iberus balatonicus, SToL. Planorbis tenuis, Fuchs. « porcellana, LÖRENT. « sp. ind. Melanopsis pygmaea, ParrtscnH. Pyrgula incisa, Fuchs. Micromelania? Fuchsiana, Brus. « ? laevis, Fuchs sp. Valvata kupensis, Fuchs. « minima, Fuchs. « subgradata, LÖRENT. Hydrobia scalaris, Fuchs. Bythinia? proxima, Fucns. Außerdem sind hier auch Fischreste häufig, namentlich 1 Richtiger ©. Hörnesi, Brus. (37) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 313 Glupea hungarica, GoRI.-KRAMB. und von hier stammt auch ein Stockzahn von Dinotherium giganteum, Kaup., welcher sich im Ungarischen Nationalmuseum befindet. Auf den blauen Ton folgt auch hier gelber Ton, welcher in seinen oberen Partien auch hier Mergelkonkretionen führt und sandig ist. Weiter N-lich bei Cinkota kommen die pontischen Bildungen nach A. Scamipr (31) ebenfalls vor, u. zw. in ähnlicher Ausbildung, wie bei Köbanya und Räkos. Auch hier kommt zu unterst blauer und darüber gelber Ton vor, welcher in weichen Sand übergeht. Scumipr sammelte hier folgende Formen: CGongeria cfr. spathulata, Partscn. « subglobosa, PARTSCH. Hydrobia sp. « zagrabiea, Brus. Planorbis Radmanesti, Fuchs. Limnocardium apertum, Münsr. Außerdem wurde das pontische Sediment schließlich auch in dem Brunnen F. Eıerrs auf der Schweinemastanlage in Köbäanya angetroffen, aus dessen einer blauen tonigen Sandschicht zahlreiche Fossilien hervor- singen, die von I. Lörentury bestimmt wurden (41). Die Fauna besteht aus folgenden Arten: Rotalina Beccarü, LinnE. Nonionina granosa, d’ORR. Polystomella Listeri, d’Ore. « macella, F. et M. Congeria Gittneri, Brus. « scrobteulata, Brus. « « var. carinifera, LÖRENT. « Märtonfü, LöRrenT. « « var. „seudoaurieularis, LÖRENT. Limnocardium minimum, LÖRENT. « Sp. ind. « (Pontalmyra) Jagiei, Brus.! f « Andrussovi, LÖRENT. Papyrotheca gracilis, LÖRENT. 1 Richtiger Limnocardium Soösi, BRUS. 314 GYULA V. HALAVÄTS (38) Planorbis (Tropidiscus) Sabljari, Brus. « verticillus, Brus. « (Armiger) ptychophorus, Brus. « (Gyraulus) solenoides, LÖRENT. Ancylus ülyricus, NEuM. Orygoceras corniculum, Brus. « filoeinetum, Brus. « eultratum, Brus. Melania (Melanoides) Väsärhelyiü, Hat. sp. Melanopsis rarispina, LÖRENT. « Martiniana, FER. Melanopsis impressa, Krauss. « ımpressa, var. Donelli, Sısn. « R var. carinatissima, Sacco. « Matheroni, Mayr. « vindobonensis. FucHs. Hydrobia (Caspia) Vujici, Brus. « « Krambergeri, LÖRENT. Baglivia sopronensis, R. Hoern. Micromelania? eylindrica, LÖRENT. Prososthenia Zitteli. LÖRENT. « sepuleralis, PARTSCH Bythinia Jurinaci, Brus. Valvata balatonica, RoLLE Neritina (Neritodonta) Pilari, Brus. « k efr. Cunici, Brus. Fischzähne Wenn man nun die in den oben beschriebenen Aufschlüssen be- obachteten Verhältnisse zusammenfaßt, so zeigt sich folgendes: Das pontische Sediment lagert in der Umgebung von Budapest überall, wo das Liegende aufgeschlossen erscheint, auf sarmatischem Grobkalke. Die beiden Bildungen hängen jedoch nicht miteinander zusammen, sondern unterscheiden sich in petrographischer Beziehung sehr scharf von ein- ander. Hieraus, sowie aus dem Umstande, daß der tiefste Horizont des Pontischen, das Sediment mit Congeria bamalica in der Umgebung von Budapest bisher noch nicht nachgewiesen wurde, muß geschlossen wer- den, daß dieses Gebiet zu Beginn des Pontischen trocken lag. Erst später gelangte das Gebiet neuerdings unter Wasser, aus dem sich bei Räkos anfangs 15—20 cın mächtiger grober eisenschüssiger Sand, dann in ruhigem Wasser eine mächtige Tonbildung absetzte. (39) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 315 Jedoch auch zur Zeit der Entstehung dieser herrschten nicht ganz gleichmäßige Verhältnisse, zeitweilige stärkere Strömungen brachten das Material der zwischen den Tonschichten lagernden Sandlagen mit. Das Alter des Tones läßt sich auf Grund der daraus hervorgegangenen Fossi- lien mit völliger Bestimmtheit feststellen; derselbe gehört in jenen Horizont, der durch Congeria subglobosa, GC. Partsehi, GC. Hörnesi, Melanopsis Martiniana, M. vindobonensis so gut charakterisiert wird. Auch der bläuliche tonige Sand im Brunnen der Schweinemastanlage gehört hierher und ist bloß eine besondere Fazies, nicht aber ein beson- derer Horizont unserer unterpontischen mächtigen Tonbildung. Die gleichalten pontischen Sedimente am rechten Donauufer unter- scheiden sich von jenen am linken Ufer der Donau bloß insofern, als der Ton am rechten Ufer kalkig ist und als Tonmergel vor Augen tritt und daß die in den Ton eingelagerten Sandschichten hier viel mäch- tiger sind als dort. Hieraus folgt wieder, daß die Strömungen, die das Material der pontischen Bildungen mit sich brachten, von W oder NW kamen und gegen E zu allmählich schwächer wurden, das gröbere Material also noch im W absetzten, gegen E zu aber nur mehr feine tonige Teile mit sich schwemmten. Auf den nunmehr unzweifelhaft unterpontischen blauen Ton folgt gelber Ton. Auch dieser schließt einige dünne Sandschichten ein, die in den oberen Partien allmählich zunehmen ; in diesem Niveau führt der Ton auch Mergelkonkretionen und übergeht allmählich in tonigen Sand, dann weichen, feinkörnigen gelben Sand, aus dem bei Puszta- Szentlörine eine Fauna hervorging, die dafür spricht, daß diese sandige Partie des Sedimentes zu Ende des Pontischen abgelagert wurde, als das Wasser des Sees bereits gänzlich ausgesüßt war. In der Umgebung von Budapest setzte sich also im pontischen Zeitalter eine Schichtenfolge ab, die ein fortwährendes, durch stufen- weise Übergänge verbundenes Sediment darstellt und von welcher die paläontologischen Funde zeigen, daß die Ablagerung am Anfang der Periode begann und ununterbrochen bis zum Ende derselben fortdauerte ; das in Rede stehende Gebiet stand also fast während des ganzen pon- tischen Zeitalters unter Wasser. x Abgesondert von dem Vorkommen der soeben besprochenen Bil- dungen am Rande des Hügellandes ist dieses Sediment auch aus dem Gebirge selbst bekannt; hier kommt dasselbe auf der Höhe des Sväb- hegy und N-lich von Budaörs in 409—450 m Höhe vor und gelangte hier am Grunde eines enstmaligen Süßwassers zum Absatz. Sein Lie- gendes ist triadischer Hauptdolomit. 316 GYULA V. HALAVATS (40) Die untere Partie dieses Binnenseesedimentes besteht aus wechsel- lagernden Schichten von Ton, Sandstein, Sand, aus denen in einem Wasserrisse nächst des Disznöfö (Saukopi) Valvata piscinalis, MüÜLr. Hydrobia acuta, Drar. Melanopsis Sturi, Fuchs « acicularıs, FER. Planorbis cornu, BRGT. « applanatus, Tuom. Neritina radmanesti, Fuchs zutage gelangten. Im ungar. Nationalmuseum aber befinden sich der 4., 5., 6. linke, untere Stockzahn von Acerotherium ineisivum, Cuvv. aus dem schotterigen Sandstein. In der Unigebung von Budaörs wird der Ton in mehreren Gruben gegraben und in Budapest als Ziegelmaterjal oder als innerer Anwurf von Öfen verwendet. Die obere Partie besteht aus tonigem Kalkstein, der durch das tief eingeschnittene Farkasvölgy in zwei Partien geteilt wird. Der helle, gelblichbraune Kalksteın ist dicht, sehr bituminös, kommt in beträcht- licher Mächtigkeit (10—12 m) vor, und ist in kleineren Steinbrüchen an vielen Punkten aufgeschlossen. Diese Bildung führt nicht näher be- stimmbare CGongerien-, Planorbis-, Limnsus-, Helix-Reste. 6. Die levantinische Stufe (oberes Pliozän). Das sich allmählich aussüßende mediterrane und sarmatische Meer, bezw. der pontische Binnensee verliert auch an Ausdehnung und zu Ende des Neogens bleibt bloß noch der levantinische Binnensee zurück, der nur mehr das große ungarische Becken ausfüllt. In den trocken- gelegten Gebirgen und Hügelländern entwickelt sich nach und nach ein Stromsystem. Zu dieser Zeit durchbricht wahrscheinlich die Donau das Ungarische Mittelgebirge zwischen Esztergom und Väc und lagert bei ihrer Mündung in den See einen mächtigen Schotterkegel ab, welcher Schotter zum größten Teil aus dem burdigalischen Sedimente herrührt. H. v. Böck# (36) erwähnt aus dem Donaupasse zwischen Nagy- und Kisrmaros eine von Löß bedeckte Schotterterrasse, die 30°40 m hoch über dem heutigen Donaubette liegt, und die — in Ermangelung (41) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 317 von charakteristischen Fossilien — ins Levantinische oder an den An- fang des Diluviums gestellt wird. | Weiter SE-lich ist mir auch selbst jene Schotterablagerung N-lich von Väc bekannt, die sich hier in bedeutender Höhe über dem heuti- gen Donaubette unter dem Löß ausbreitet, und wahrscheinlich eine Fort- seizung der ersteren darstellt. Es entspringen daraus am Donauufer an zahlreichen Punkten reiche Quellen. Noch weiter S-lich erwähnt Fr. ScHArFARZIE (40) aus der Gegend von Csömör und Czinkota eine auf den Hügeln lagernde langgestreckte Schotterbildung, die unzweifelhaft ein Verbindungsglied zu jenem Vor- kommen darstellt, das sich N-lich von Räkos-Keresztur bei der Arbeiter- Kolonie in geringer Tiefe unter dem Flugsand findet, und das S-lich von Rakos-Keresztur und noch weiter bei Puszta-Szentlörine in aus- gedehnten Schottergruben sehr gut aufgeschlossen ist. Die Mächtigkeit des fluviatilen Schotters beträgt stellenweise über 90 m und führt linsenförmige Sandzwischenlagen. Die Struktur ist im allgemeinen fluviatil. Das Material des Schotters ist größtenteils ver- schiedenfarbiger Quarz, untergeordnet Granit, Gneiß, Amphibolschiefer, Basalt und Andesit. Besonders in den oberen Parlien sind die einzel- nen Körner mit einer Kalkkruste überzogen. Die Korngröße des Schot- ters ist sehr verschieden, sie übersteigt jedoch die Faustgröße kaum. Bloß der Andesit kommt in größeren Stücken vor, doch sind dieselben gänzlich verwittert und verfallen leicht zu Grand. Das Alter des Schotters wird einesteils durch seine Lagerung be- stimmt, anderesteils aber durch die daraus hervorgegangenen Zähne von Mastodon arvernensis, Croız. et JoR. « Borsoni, Hays. Die Bildung ist jünger als pontisch, jedoch noch pliozän, also levan- tinisch; das Auftreten dieser Stufe erscheint übrigens durch die Profile der artesischen Brunnen, bezw. der daraus hervorgegangenen Fossilien über allen Zweifel erhaben erwiesen, und auch am Rande des Beckens häufen sich allmählich Daten an, die auf fluviatile Sedimente der levan- tinischen Stufe hindeuten. Der Schotter ist in seiner Lagerung gestört, indem seine Schich- ten an den mehrere Meter hohen Wänden der Schottergruben als wellige Linien erscheinen. Diese Erscheinung wird von Inkry (29. S. 63) wie folgt erklärt: «Die Erklärung wäre in der, wenn auch nur geringen Neigung der tertiären Schichten zu suchen, wodurch bei der Trockenlegung des Gebietes in den obersten Schichten ein langsames Gleiten hervorgerufen und durch Stauung die Runzelung derselben bewirkt worden wäre». 318 GYULA V. HALAVÄTS (42) Dieser Erklärung will auch ich mich gerne anschließen umsomehr, - als der Untergrund des Alföld. wie ich dies aus den Daten der artesischen Brunnen im Alföld schon öfters nachwies,’ auch noch im Diluvium ziemlich stark im Sinken begriffen war, ja dieses langsame Sinken wahr- scheinlich auch heute noch fortdauert. In dem Schotter gibt es überdies auch trichterförmige Löcher, die mit Sand und wenig Schotter ausgefüllt sind. Diese werden von E. v. CHoLnory auf eine Wadi-artige Durchfurchung der trockengeleg- ten Schotterfläche durch zeitweilige Regengüsse zurückgeführt. Das Neogen wird in der Umgebung von Budapest teils durch sandige, tonige, in stehenden Gewässern zum Absatz gelangte Sedi- mente, teils aber durch den zu subärarischen Flugsand gewordenen trockengelegten Sand bedeckt. Auf der beigefügten Karte (Taf. XII) wurde diese allgemeine Sanddecke nicht besonders ausgeschieden. * Haravärs: A Duna &s Tisza völgyenek geologiäja (= Geologie des Donau- und Tiszatales); Arbeiten der XXXI. Wanderversammlung ungar. Ärzte u. Naturfr. in Bärtfa. Budapest 1902; ungarisch. IL DIE NEOGENEN SEDIMENTE IM UNTERGRUNDE (PROFILE DER BOHRLÖCHER). Durch die Befriedigung der täglichen Bedürfnisse von Budapest wurden, wie im obigen gezeigt wurde, beim Bau des Hauptsammel- kanales, in Eisenbahneinschnitten Ton- und Schottergruben Aufschlüsse geschaffen, in denen die Neogenbildungen so günstig zutage traten, daß man zu viel wichtigen Daten gelangte, die zur genauen Kenntnis dieser Bildungen wesentlich beitrugen. Die Wasserbeschaffung für die lebhafte industrielle Tätigkeit, die am linken Donauufer zahlreiche Tief- bohrungen ergab, drang noch mehr in die Tiefe der Erde ein, wodurch auch in die Ausbildung dieser Sedimente in der Tiefe Klarheit ge- bracht wurde. Ein großer Nutzen für die Wissenschaft ist es, daß diese Bohr- löcher durch B. Zsıcmonpy niedergeteuft wurden, der mit seinen um- fassenden Kenntnissen den wissenschaftlichen und praktischen Wert der anspruchslosen Bohrproben vollauf würdigte, und deshalb mit der Sorgfalt des Fachmannes alle Daten sammelte und dadurch ein Mate- rial zusammentrug, das unsere geologischen Kenntnisse durchaus be- reicherte. Ich schätze mich glücklich, daß ich diese den Untergrund von Budapest betreffenden Daten bearbeiten durfte. Die zur Wasserversorgung niedergeteuften Bohrlöcher reihen sich an der Peripherie des linksuferigen Teiles von Budapest in einem Halbkreise aneinander. Sie beginnen fast am Donauufer mit dem Bohr- brunnen des Schweineschlachthauses und enden in Räkos. In Räkos und Köbänya ist der Wasserbedarf groß, weshalb es gerade hier die meisten Bohrbrunnen gibt. 1. Der Bohrbrunnen des Schweineschlachthauses. Niedergeteuft von B. Zsıcmonpy in den Jahren 1899—1900. Die Bohrung wurde in der zweiten Hälfte März 1899 mit einem Futterrokre von 350 m äußerem Durchmesser begonnen. Doch stellten sich schon 220 GYULA V. HALAVÄTS (44) bei Beginn der Arbeit Schwierigkeiten ein, indem sich der Bohrer am 94. April im Bohrloche dermaßen festkeilte, daß er auch bei fort- währender Arbeit erst am 12. Mai befreit werden konnte. Hiernach konnte die Bohrung mit 315 mm weiten Rohren unbehindert bis in 162 m Tiefe fortgesetzt werden, wo die Rohre verdrückt wurden. Die Herstellung der beschädigten Rohre erforderte eine ununterbrochene Arbeit von zwei Monaten, doch gelang es, diese Rohre trotz aller Schwierigkeiten bis in 211 m Tiefe hinabzubringen. Die Bohrung wurde dann mit Rohren von 280 mm äußerem Durchmesser bis 31988 m fortgesetzt. Die Rohre reichen bis 318°19 m. Nach Beendigung der Bohrarbeiten wurden einige Wochen lang Pumpversuche angestellt, worauf dann die Arbeit am 13. September 1900 endgiltig beendet wurde. Die Menge des mittels Handpumpe ge- hobenen Wassers betrug 94-stündlich rund 104,000 1. An der Stelle des Bohrloches wurde später ein 20 m tiefer Brunnenschacht verfertigt, in welchem sich das Wasser ansammelt und aus dem dasselbe nun ge- pumpt wird. In den Bohrrohren stand das Wasser 1'97 m unter der Oberfläche. Temperatur des Wassers 13° C. Das Bohrloch liest 1584 m über dem 0-Punkte der Donau und 11222 m über dem Meeresspiegel. Auf der Anlage des Schweineschlachthauses drang der Bohrer durch folgende Schichten (Taf. XV): ; Mächtigkeit Bis m der Schicht 4 390 m ( 3°90 m) gelblicher Flugsand mit feinem Schotter (Alluvium) 550 « ( 1'60 «) grauer schotteriger Sand (Diluvium) 8:00 « ( 2:50 «) sandiger Grobkalk (sarmatisch) 12:00 « ( 400 «) bläulichgrauer Ton mit Cardienfragmenten 1350 « ( 1:50 «) weiber Kalkstein, darin Gardium obsoletum, Eıcuw. Cerithium pietum, Basr. 1995 « ( 5775 «) blauer Ton, mit bis erbsengroßem Quarzschotter und Gerithium pictum, Bast. 24:00 « ( 475 «) sandiger, schotteriger Kalkstein 3150 « ( 750 «) weißer Mergel mit Placoduszahn 5520 « (2370 «) bläulichgrauer Ton 5570 « ( 0'50 «) Sandstein (Vindobonien) 62:46 « ( 676 «) blauer Ton mit Biloculina lumula, d’Ore. Miliolina sp. Heterolepa Dutemplei, d’Ore. DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 391 6390 m ( 144 m) 7807 (93:90 «) 7580 82:30 8310 93:23 93:60 9590 97:30 11940 « « « « « « ( ( FE u N 0:50 10°13 0:37 2-30 140 22-10 Polystomella erispa, Linn& sp. « macella, Fıcat. et Mor. Nonionina communis, AORre. und Molluskenscherben Grobkalk blauer Ton mit: Rotalia Beccariti, Lınn& sp. Heterolepa Dutemplei. d’Ore. Nonionina communis, d’ORB. «) «) «) Polystomella erispa, Line. « macella, Fıcuht. et Mor. « flecuosa, d’ORre. « sp. und Molluskenscherben Sandstein grauer. sandiger Ton mit Rotalia Beccarii, Linn& sp. Polystomella erispa, LinnE. f aculeala, AORB. und Molluskenscherben Sandstein bläulicher Ton mit Alveolina melo. Fıcut. et Mor:. totalia beccarii, LinnE sp. Polystomella erispa, Linn& sp. und Bruchstücken von Venus, Lucina. Cardium, Arca, Turritella harter Sandstein schotteriger, sandiger Ton harter Sandstein sandiger (in den oberen Partien auch schotteriger Ton, darin Miliolina sp. (aff. badensis, d’ORre.) Alveolina melo, Fıcar. et Morı. Nodosaria bacillum, DEFR. Gristellaria cultrala, Mont. Heterolepa Dutemplei, d’Ore. Rotalia Beccarii, d’ORre. Polystomella erispa, Linn&. « flexuosa, d’ORB. Corbula gibba, Ouıwı. 322 GYULA V. HALAVATS (46) Venus sp. Adeorbis Woodi, M. Hörn. Buccinum (Niotha) Schönnt, R. Horrn. Gerithium nodoso-plicatum, M. Hörn. Neritina pieta, FEr. 12040 m ( 100 m) Sandstein 13192 13213 13950 13985 143°80 14410 16118 16230 18300 20796 21250 32140 230°7& 23570 23750 24525 25190 256°91 26105 26494 269:82 274.62 27989 « « « « (11:32 (O4 ( 7-37 ( 0:35 ( 3:95 ( 0:30 (17:08 (1123 (2070 (2496 ( 4:54 ( 8:90 ( 9:34 ( 4.96 ( 1:80 ( 775 ( 5:95 (571 (#14 ( 3:89 ( 488 ( 480 ( 527 «) bläulicher sandiger Ton «) Quarzsand «) grauer sandiger Ton «) Sandstein «) grauer Ton mit Molluskenscherben «) Quarzsand «) blauer, zäher Ton mit Miliolina gibba, d’ORre. Alveolina melo, FıcHt. et Moıt. Heterolepa Dutemplei, d’Ore. Rotalia Beccarii, Linn& Polystomella erispa, Lınn& und Cardium, Arca-, Ostrea-Fragmenten «) harter Sandstein «) blauer fetter Ton mit taubeneigroßen Quarzschotter- stücken und Buccinum, Turritella, sowie Zwei- schalerfragmenten «) grauer toniger Sand, in seiner unteren Partie mit erbsengroßen Schotterkörnern, und Östrea cochlear, PoLı «) gelber sandiger Ton ») gelblicher, fetter Ton mit bis taubeneigroßen Schotter- stücken «) gelblichgrauer toniger Sand «) schotteriger Sandstein «) ockergelber schotteriger Sand (wasserführend) «) in seinen oberen Partien schotteriger Sandstein «) gelber, schotteriger, toniger Sand «) Sandstein mit bis hühnereigroßem Schotter «) gelber schotteriger, sandiger Ton «) Sandstein mit bis taubeneigroßem Schotter «) gelber toniger Sand, gegen die unteren Partien zu allmählich gröber und schotteriger «) gelber sandiger Ton mit Quarzschotter «) Schotter (wasserführend) (47) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 323 986°19 m ( 6°30 m) gelber toniger Sand 28958 a: ( 339 «) bis taubeneigroßer Schotter 2120.“ ( w «) schotteriger, grober Sand 293°68 « ( 2:48 «) gelber, toniger Sand mit Schotter 39792 « ( #24 «) blauer schotteriger sandiger Ton 30000 « ( 2:08 «) bläulicher toniger Schotter 30390 « ( 3°90 «) bläulicher, gelbgefleckter Ton 305°26 « ( 1'36 «) dunkler, sandiger Ton 31392 « ( 866 «) dunkler schotteriger toniger Sand 31988 « ( 5°96 «) aschgrauer Ton Tiefe des Bohrloches: 319'88 m Von diesen Schichten lagerte sich 0:00— 390 m ( 3'90 m) in der Gegenwart 390— 550 « ( 1'60 «) im Diluvium 550-- 5520 « ( 4970 «) im Sarmatischen 55:20 —207°96 « (15256 «) im Vindobonien 207:96— 31988 « (11192 «) im Burdigalien ab. 2. Bohrloch auf der Anlage der Waffenfabrik. Gebohrt 1888 im Auftrage der Ungarischen Waffen- und Munition- fabrik von B. v. Zsıgmoxpy. Die Bohrung wurde am 7. Juni 1888 mit Rohren von 160 mm äußerem Durchmesser begonnen. Diese Rohre drangen bis 20 m Tiefe hinab, von wo an die Bohrung bis 74'294 m Tiefe mit Rohren von 135 mm äußerem Durchmesser fortgesetzt wurde. Da sich diese Rohre nicht weiter senkten, wurde noch ein 12 m langes langes Rohr angewendet, welches bis 81'20 m hinabdrang; von nun an wurde das Bohrloch nicht gefüttert und die Bohrung drang so noch bis 111'43 m hinab. Während der Arbeit wurden sowohl in den Kalksteinschichten, als auch in der zwischen 68 und 73 m aufgeschlossenen schotterigen Sand- schicht Pumpversuche angestellt, da jedoch diese Schichten täglich kaum 70,000 ] Wasser lieferten, stellte die Fabriksleitung am 22. Sep- tember 1888 die ferneren Versuche ein. Das Bohrloch befindet sich 1381 m über dem 0-Punkt der Donau und 110'18 m über dem Meeresspiegel. Von den Bohrproben 'aus diesem Bohrloche standen mir leider nur einige Zylinderbohrproben aus dem Kalk, bezw. Tonmergel zwischen 75 und 84 m zur Verfügung, weshalb ich die Aufeinanderfolge nach der Mitteilung von B. v. Zsıcmonpy beschreiben will. 324 GYULA V. HALAVÄTS (48) Geologisches Profil des Bohrbrunnens auf der Anlage der Waffenfabrik. Beginn “ 11018 m.üb.d.M. Biseich dErSehn 13:81 m. üb. d. O-Punktd. Donau. BZEICNLAAGETDERIERE der Schicht. VE En EEE ZT EEE utelung humoser Boden 6:20 3:70 Schotter 730 = 730 Schlammiger Sand. 10:00 250 blauerSand : 1:00. 4.00. = blauer Ton. IS .D 20-10 9:10 blauer Sand = = 30-60 70:50 blauer sandıger Ton . 31780 120. Ton mit Schotter ?. «0:90 9-10 blauer Ton En —————nd) Sand. W I 53-10 1:60 grauer Ion je Ber 3 3%5: 750 - schwarzer Ton rn 2 S 68 80 1430 bläulichgrauer Ton o 72-60 3:80 bläulicher Sand 73-10 050 Schotter 7508 17.33 blauer Ton. . 76:00 0-92 mergeliger Halk w RS, 8430 830 Tonmergel 2%) ® 5ncholer Gobhalk Ss nn nn ee SlEuJiehar SBnd-— = 2 onmergel VZTZZLTZZ H R - blauer Ton S = 5 S sandiger Ton I Kalkmergel. S sandiger Ton Kalkmergel bläulicher Ton 143m. (49) Beginn 150 2:50 620 7:50 10:00 11:00 2010 30:60 31:80 40:90 41:50 5310 5450 68:80 72:60 73:10 7508 76:00 84:30 8595 8654 8670 93:89 9680 100°30 101'30 107'33 110°15 « DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST, 335 Mächtigkeit der Schicht 0:00 m ( 1:50 m) Auffüllung ( 1:00 (3:70 ( 1:30 ( 2:50 ( 1:00 (910 (10°50 20 ( 9:10 ( 0:60 (11:60 ( 1:40 (1430 ( 3:80 ( 0:50 0:198 00292 830 «) humoser Boden «) Schotter (Diluvium) «) gelber schlammiger Sand «) blauer schlammiger Sand «) blauer Ton «) blauer schlammiger Ton «) blauer sandiger Ton «) grünlicher Ton mit Mergelkonkretionen «) blauer Ton «) grober Sand grauer Ton «) schwarzer Ton «) bläulichgrauer Ton «) bläulicher, grober Sand mit feinem Schotter Schotter bläulicher Ton weiber Kalkmergel grauer Tonmergel mit Gerithien « mr — « Ser « « Sen a ( De > «) blauer Ton «) weißer Kalkmergel «) feiner glimmeriger Sand «) grauer Tonmergel «) blauer, fetter Ton «) grauer, sandiger Ton «) weißer Kalkmergel «) bläulicher, sandiger Ton «) weißer, harter Kalkmergel «) nläulichgrauer Ton. Tiefe des Bohrloches 11143 m Von diesen Schichten sind 9-50— 30°60 m diluvial 30:60— 7310 « sarmatisch 7310 —111'43 « vindobonisch. 3. Der artesische Brunnen im Värosliget (Stadtwäldchen). Der artesische Brunnen in der Verlängerung der Andrässy-Straße, vor der Millenniumssäule im Värosliget wurde bereits 1578 von dem Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVII. Bd. 2. Heft. 29 326 GYULA V. HALAVÄTS (50) Erschaffer des auf der ganzen Welt allein dastehenden Werkes 'von WirHuerLm Zsıcmonpy selbst unter dem Titel «Der artesische Brunnen im Stadtwäldchen von Budapest» monographisch bearbeitet. Eben deshalb soll hier nur jener Teil dieser Monographie mitgeteilt werden, der sich auf die neogenen Sedimente bezieht. Der artesische Brunnen im Värosliget wurde von W. v. ZsıgGmonDY von dem 15. November 1868 bis zum 22. Jänner 1878 mit Röhren von 422—176 mm innerem Durchmesser erbohrt; das Bohrloch ist 970°48 m tief und fließen daraus täglich 1.197,700 1 Wasser von 74° G heraus. Im Rohre erhebt sich das Wasser 13:5 m hoch über die Ober- fläche. Die Bohrung liegt 1051 m über dem 0-Punkt der Donau und 106885 m ü. d. M. Der Bohrer durchdrang hier folgende Schichten: Beginn Mächtigkeit der Schicht 0:00 m ( 5'43 m) toniger Sand (Alluvium) 543 « (1010 «) Schotter (Diluvium) 1553 « (11'534 «) gelber Ton (Vindobonien), darin: Robulina inornata, d’Or». Pullenia tuberculata, d’Ore. Polymorphina gibba, d’Ore. Uvigerina pygmaea, d’ORR. Rosalina viennensis, d’ORB. Truncatulina Dutemplei, d’ORre. Polystomella erispa, Luk. Buceinum (Niotha) Schönni, R. H. et Av. Cerithium scabrum, OLwı. Adeorbis Woodi, M. Hörn. Monodonta mamilla, Apr. Rotella sp. Neritina pieta, Fer. Chemnitzia striata, M. Hörn. Rissoina pusilla, Brocc. Rissoa costellata, GRAT. « Partschi, M. Hörn. Bulla Lajonkavreana, Basr. « mmwliaris, Brocc. Dentalium incurvum, Rene. Corbula carinata, Dus. Mactra triangula, R. (51) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST, 327 96:87 m (20°05 m) Tellina planata, Linn#. Venus marginata, M. Hörn. Lucina dentata, Basr. Cytheridea punctatella, Born. Bairdia laevissima, Born. Fischzähne. gelber Ton mit Sandsteinschichten, darin: Nodosaria bacillum, DErRr. « latejugata, Güme. Dentalina Boueana, d’ORe. Robulina cultrata, d’Ore. Uvigerina pygmaea, d’ORB. Rosalina viennensis, d’ORB. Truncatulina Dutemplei, d’ORB. Pulvinulina bulloides, d’Ors. Orbulina sp. Polystomella erispa, Lmk. 46:92 « (1263 «) toniger Sandstein mit Tonschichten, darin: Robulina cultrata, d’Ore. « simplex, d’OR». « sp. Uvigerina pygmaea, d’ORR. Textillaria carinata, A’ORR. Rotalia Soldanii, d’Ore. Rosalina viennensis, d’ORB. Truncatulina Dutemplei, d’OB». « Schreibersi, d’ORB. 5955 « ( 5°98 «) gelber und grünlicher fetter Ton, darin: Nodosaria bacillum, D£rr. « latejugata, Günme. Dentalina Boueana, d’ORre. « pauperata, d’ORB. Robulina cultrata, d’Ore. Polymorphina problema, d’Ore. Uvigerina pygmaea, d’OR». Rotalia Soldanii, d’Ore. Truncatulina Dutemplei, d’Or». 6553 « (19:10 »)) grauer Ton, mit Sandsteinschichten, darin; Dentalina elegans, d’Ore. « Boueana, d’Ore. « pauperata, d’ORR. 328 GYULA v. HALAVÄTS (52) Robulina inornata, d’ORB. « cultrata, d’ORB. Polymorphina sp. Uvigerina pygmaea, d’ORB. Textillaria carinata, d’ORe. Rotalia Soldanü, d’Ore. Truncatulina lobatula d’ORB. « Ungeriana, A’ORB. gelblicher sandiger Ton, darin: Dentalina fissicostata, GÜMB. Robulina inornata, d’ORB. Uvigerina pygmaea, d’ORB. Truncatulina Dutemplei, d’Ore. 8869 m ( 1'70 m) grober Sandstein 90:39 « (65'75 «) gelber sandiger Ton, mit blauen Adern und zwischen- hin Sandsteinschichten, darin: Quinqueloculina ovula, Rss. Nodosaria latejugata, GüMme. Dentalina elegans, d’ORre. « Boucana, d’ORB. fissicostata, GÜMB. Robulina depauperata, Rss. 84.63 m ( &06 m Se « inornata. d’ORB. « cultrata, d’ORB. « sp. Polymorphina obtusa, Rss. « sp. Uvigerina pygmaea, d’ORB. Textillaria carinata, dA’ORB. Rotalia Soldanii, d’ORre. Rosalina viennensis, A’ORB. « Dutemplei, d’Ore. « Schreibersi, d’ORe. « Ungeriana, d’ORB. « cryptomphala, Rss. Pulvinulina Partschana, d’ORB. Polystomella erispa, LM. 156°14 m ( 3°40 m) grauer Sandstein 15954 « ( 7’45 «) gelber sandiger Ton mit blaulichweißen Adern, ade Nodosaria bacillum, DErR. Uvigerina pygmaea, d’OrB. (53) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 329 Truncatulina Dutemplei, d’ORe. « Schreibersi, d’ORB. Bairdia laevissima, Born. 166°99 m (17'25 m) grober grauer Sandstein, darin: Robulina inornata, d’ORB. « eultrata, d’ORB. Tesxtillaria carinata. d’ORB. Rosalina viennensis, A’ORe. Truncatulina Dutemplei, d’Ors Polystomella erispa, Luk. Salicornaria farciminoides, d’OR». Monodonta angulata, EıcHw. Trochus Cellinae, AxpRr. Neritina pieta, Fer. Corbula gibba, Omi. Tellina crassa, « Schönni, Pecten efr. Leythajanus, PARrTScH. Östrea sp. Fischzähne. 18494 «: ( &77 «) gelblicher toniger Sandstein mit blaulichweißen Adern: Lagena globosa, VALk. « inornata, Rss. Nodosaria bacillum, DErr. « lateyugata, Günme. Dentalina elegans, d’ORB. “ Boueana, d’ORB. « fisstcostata, Güme. « aequisetiformis, SCHWAG. Robulina inornata, A’ORB. « cultrata, d’ORB. Polymorphina, gibba, d’Ore. Virgulina Schreibersi, Caz32. Uvigerina pygmaea, d’ORB. Textillaria carinata, d’ORß. Rosalina viennensis, d’ORB. Truncatulina Dutemplei, d’ORs. Polystomella erispa, Lmk. ? Bairdia sp. 330 18901 m ( 8°60 m) 19761 « ( 247 «) 200.08 « ( 974 «) 209-829 « (18:34 «) GYULA v. HALAVÄTS (54) grauer Sandstein, darin: Cristellaria Böttcherti, Rss. Uvigerina pygmaea, d’ORB. Textillaria carinata, d’Ore. Rotalia Soldanii, d’ORe. Rosalina viennensis, d’ORB. Truncatulina Dutemplei, d’ORre. Polystomella erispa, Lak. feiner Schotter, darin: Polymorphina robusta, Rss. Rosalina viennensis, d’ORB. Truncatulina Dutemplei, d’Ore. « cryptomphala, Rss. Polystomella crispa, Lak. Cytheridea punctatella, Born. grauer toniger Sandstein, darin: Triloculina sp. Nodosaria bacillum, Derkr. « latejugata, Güne. Dentalina fissicostata, GÜme. Rosalina viennensis, d’ORB. Truncatulina Dutemplei, d’Ore. Polystomella erispa, Lak. Cytheridea punctatella, Born. | grauer Ton mit Sandsteinschichten, darin: Rosalina viennensis, d’ORe. Truncatulina Dutemplei, d’Ore. Polystomella crispa, Lak. Cerithium scabrum, OLıvı « pietum, Basr. Monodonta angulata, EıcHw. Trochus patulus, Brocc. Valvatina sp. Chemnitzia perpusilla, GRAT. Dentalium mutabile, Do». CGorbula gibba, OLıwı. « carinata, Dur. Venus plicata, GMmEL. Lucina columbella, Luk. « ornata, Acass. R dentata, Basr. (55) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. Cardita scalarıs, Sow. Nucula nucleus, Linn&. Arca turonica, Dur. Pecten aduncus, Eıcmw. (?) « Besseri, Anpk. (?) « substriatus, d’ORB. « cristatus, Brone. (?) Ostrea digitalina, EicHw. Anomia costata, Bronn. Fische und Säugetierzähne. (22816 m ( 776 m) Sand und Schotter, darin: 23599 a (2:38 «) 23890 « ( 667 «) 94557 « ( 9:06 «) Nodosaria latejugata, (ÜMB. Robulina inornata, d’ORB. Truncatulina Dutemplei, d’Ore. Polystomella erispa, Lmk. Cerithium mediterraneum, DESH. Monodonta angulata, EıcHw. Trochus sp. Neritina pieta, Fer. Rissoa Partschi, M. Hörn. Lueina dentata, Bast. CGardita Partschü, GLDF. « scalaris, Sow. Limopsis anomala, EıcHw. Nucula nueleus, LınnE. Pecten sp. Ostrea digitalina, EıcHw. Anomia costata, BRonn. Fisch- und Säugetierzähne. grauer Ton, dichter Sandstein. fetter grauer Ton, darin: Biloeulina elypeata, d’Ore. Triloculina angulata, KArRr. « gibba, d’ORB. var. « sp. Nodosaria bacillum, DErRr. « latejugata, GÜümB. Robulina inornata, d’ORre. « cultrata, d’ORrB. Polymorphina depauperata, Riss. 331 332 GYULA V. HALAVÄTS (56) Rosalina viennensis, d’ORB. « Weinkauft, Rss. Truncatulina Dutemplei, d’Ore. Polystomella crispa, Lak. Hornera gracilis, Phır. Cytheridea punctatella, Born. 35463 m (11'91 m) sandiger Ton und Feinsandschichten, darin: Nodosaria latejugata, Güme. Gristellaria gladius, Puır. Rosalina viennensis, d’ORB. Truncatulina Dutemplei, d’ORe. « propinqua, Rss. Polystomella crispa, Lee. 26654 « ( 776 «) fetter grauer Ton, darin: Triloculina ungulata, Kar. var. « sp. Quingqueloculina, SP. Nodosaria latejugata, Güne. Dentalina fissicostata, GÜMe. Gristellaria arenata, PuitL. Robulina similis, d’ORB. « arenatostriata, HTk. Polymorphina Münsteri, Rss. Rosalina viennensis, d’ORB. Truncatulina Dutemplei, d’Ore. Polystomella crispa, Luk. Nonionina Soldanii, d’ORrB. « Boucana, d’ORR. Cerithium scabrum, OLwı. Monodonta angulata, Eıchw. Odontostoma plicatum, Mont. Rissoella, sp. Lucina ornata, Acass. Limopsis anomala, EıcHw. Nucula nucleus, LinnE. Ostrea digitalina, Eıcuw. Cytheridea punctatella, Born. 9274-30 « (1097 «) dunkelgrünlicher fetter Ton, darin: Plecanium Haueri, d’ORrB. « abbreviatum, dA’ORB. « Mariae, d’ORB. (57) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. Plecanium Partschi, d’Ore. Trochamina proteus, Karr. Cornuspira, sp. Biloculina tenuis, Karr. var. Quinqueloculina longirostris, d’Ors. « regularis, Rss. « Buchiana, d’Ors. « Ackneriana, d’ORB. « foeda, Rss. « Ungeriana, d’Ore. « fabularoides, KaRR. var. « sp. Lagena globosa, WAark. Nodosaria sp. Glandulina laevigata, d’Orr. { eliptica, Rss. Lingulina sp. Robulina limbosa, Rss. « depauperata, Rss. var. Polymorphina lanceolata, Rss. « globosa, Born. Bulimina pupoides, d’Orr. « ovata, A’ORB. « elongata, d’ORB. Virgulina Schreibersi, Caz. Boliwina elongata, Hanrk. Üvigerina pygmaea, d’ORrr. « gractlis, Rss. « urnula, d’ORre. Tesctillaria carinata, d’Ors. Rosalina simplex, d’Ors. Truncatulina Haidingeri, d’Ors. « lobata, d’Ore. « Dutemplei d’Ore. « Schreibersi, d’Orr. Pulvinulina Boueana, d’ORre. «: bilobata, d’Oxe. Polystomella erispa, Lux. Nonionina Soldanii, d’Ore. « Boueana, d’ÖRR. Monodon ta angulata, Eıcnw. 333 334 98457 m (1344 m) GYULA v. HALAVÄTS (58) Venus multilamella, Lak. Ostrea Hörnesi, Rss. Cytherea trituberculata, Rss. « latidentata, Born. Cytherella fabacea, Born. Cytheridea punctatella, Born. Bairdia cylindracea, Born. « laevissima, BORN. Candona polistigma, Rss. Fischzähne. grauer fetter Ton, darin: Plecanium subangulatum, A’ORB. « Haueri, d’Ore. « Mariae, d’ORB. Biloculina sp. Quinqueloculina regularis, Rss. « foeda, Rss. « tenuis, (1232. « Josephinia, A’Ore. « sp. Dentalina pungens, Rss. Glandulina laevigata, A’ORB. « eliptica, Rss. Gristellaria s». Robulina limbosa, Rss. « Osnabrugensis, v. M. « arenatostriata, HANTK. « sp. Polymorphina depauperata, Rss. « discreta, Rss. « oblonga, d’ORr». « problema, d’ORB. « acuminata, HANTk. Bulimina pupoides, d’ORB. « pyrula, d’OR». Uviyerina urnula, A’ORB. Tesctillaria carinata, d’ORB. Rosalina viennensis, d’ORB. « simplex, d’ORB. Truncatulina lobata, d’ORB. « Dutemplei, d’ORre. (59) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 29801 m ( 480 30281 « ( 5°64 30845 « (1016 318°61 « ( 716 m « « —— ni Truncatulina Kahlenbergensis, d’ORB. « Schreibersi, d’ORB. Pulvinulina Boueana, d’ORB. « cordiformis, Costa. f Brongniarti, d’Ore. « bilobata, d’Ore. Polystomella erispa, LMmk. Nonionina Soldaniü, d’Ore. « Boueana, d’Ore. Natica sp. Rissoa Partschi, M. Hörn. Paludina Schwartzii, M. Hörn. Bulla conulus, Desn. Dentalium entalis, Linn&. « Jani, M. Hörn. Lucina dentata, Basr. Pecten cristatus, Brer. Cytherella fabacea, Born. Cytheridea punctatella, Born. Bairdia eylindracea, Born. Fischzähne. hellgrauer Ton mit weißen Adern, darin: Nodosaria bacillum, DErFR. « aequisetiformis, SCHWAG. Gristellaria arenata, PkiLL. Robulina cultrata, d’Ore. Truncatulina Dutemplei, d’ORre. grauer, sandiger Ton, grauer, fetter Ton mit Kalkmergel, darin: Nodosaria «equisetiformis, ScHwae. Gristellaria arenata, Pit. « gladius, Pnır. Robulina arcuatostriata, Hantk. Uvigerina pygmaea, d'Or». Truncatulina Dutemplei, d’Ore. grauer sandiger Ton, darin: Nodosaria aequiseliformis, SCHWAc. Robulina cultrata, d’Ore. Polymorphina gibba, d’Ore. Truncatulina Dutemplei, d’Ore. 336 GYULA V. HALAVÄTS (60) 325°77 m (13'86 m) Sand mit Tonschichten, darin: Nodosaria bacillum, DErR. Dentalina sp. Robulina limbosa, Rss. « inornalta, d’ORB. « arcuatostriata, HANTk. Polymorphina gibba, d’ORrs. Unvigerina pygmaea, d’OR». Textillaria carinata, d’ORB. Truncatulina Dutemplei, d’ORre. Polystomella erispa, Luk. Nummulina sp. Cytheridea punctatella, Born. 33963 « ( 6°03 «) grauer, fester Ton, darin: Nodosaria aequisetiformis, ScHwAas. Robulina inornata, A’ORB. Truncatulina Dutemplei, d’Ore. Nummulina sp. 345°66 « (23415 «) die kattische Stufe des oberen Oligozäns, 57984 « (325°42 «) der Kisceller Tegel des unteren Oligozäns, 90526 « ( 10°91 «) der Kalkmergel des unteren Oligozäns, 91617 « ( 085 «) Kohlenflöz (Eozän), 91702 « ( 53°46 «) Dolomit der oberen Trias. Tiefe des Bohrloches 970°48 m. 4. Der Bohrbrunnen der Schweinemastanlage. Niedergeteuft von B. v. Zsıcmonpy im Frühjahr 1884 mittels Rohren von 160—135 mm innerer Lichte. Das Bohrloch ist 83 m tief, das Wasser steht 197 m unter der Oberfläche. Bohrproben und Profil steht mir nicht zur Verfügung, weshalb diese Bohrung nur einfach erwähnt werden soll. 5. Der Bohrbrunnen der Waggonfabrik. Auf der Anlage der Waggonfabrik Ganz u. Co. auf der Köbänyai üt niedergeteuft von B. v. Zsısmonpy in den Jahren 1898—1900. Nach Errichtung des Bohrturmes wurde die Bohrung im August 1898 mit einem Richtrohre von 350 mm innerer Lichte begonnen, welches bis auf 22:30 m hinabdrang. Nun wurde ein Rohr von 315 mm angewendet, mit welchem die ursprünglich vorgesehene Tiefe von (61) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 337 150 m bereits im November erreicht wurde. Da jedoch die bis dahin aufgeschlossenen Schichten den Erwartungen nicht entsprachen, ord- nete die Fabriksleitung die Fortsetzung der Bohrung an, die dann tatsächlich bis 202'66 m fortgesetzt wurde. Die Arbeit hatte nur ein- mal ein Hindernis zu bekämpfen, als sich der Bohrer bei 16821 m in dem zähen blauen Tone festklemmte und erst nach sechs Tagen befreit werden konnte. Mit den Rohren von 315 mm konnte die Bohrung nicht unter die erwähnte Tiefe gebracht werden, weshalb man zu Rohren mit 280 mm innerer Lichte griff. Mit diesen Rohren wurde die Bohrung im Juni 1899 bis 269'39 m niedergebracht, nachdem das Vordringen wegen mehrmaligen Abreißens des Bohrers öfters behin- dert worden war. Da nun auch diese Rohre nicht mehr entsprachen, wurde die Bohrung mit 250 m weiten Rohren fortgesetzt, und im November 1899 eine Tiefe von 34528 m erreicht. Mit dem Heraus- ziehen der überflüssigen Rohre, den Probepumpungen wurde man bis zum 31. August 1900 fertig und am 8. September war auch die Bohr- einrichtung entfernt. Bei der Beendung der Bohrarbeiten stand das Wasser im Bohr- loche 9 m tief unter der Oberfläche, bis heute ist es auf 15°5 m gesunken. Nach Beendigung der Bohrarbeiten wurde mit der Hebung des Wassers mittels Dampfpumpe bereits im September begonnen und lieferte der Brunnen bei einer Depression von 4 m 24 stündlich 220—250 m” Wasser; um ein Jahr später im Oktober 1901 aber gab der Brunnen bei einer Depression von 6 m täglien 500—600 m? Was- ser, doch war das Wasser bei dieser großen Inanspruchnahme etwas trüb. Das Bohrloch liegt 21'20 m über dem O0-Punkt der Donau und 117'57 m über dem Meeresspiegel. | Der Bohrer schloß hier folgende Schichten auf (Taf. XV): bis m der Schicht 415 m( #15 m) gelber Flugsand (Alluvium), 825 « ( #13 «) Quarzschotter (Diluvium), 893 « ( 065 «) gelber Ton mit feinem Schotter (sarmatische Stufe), darin: Gardiuim obsoletum, Eıcnw. Gerithium rubiginosum, Eıcuw. « pietum, Basr. Paludina immutata, FRrLD. « krauenfeldi, M. Hörn. 338 9:65 m ( 072 10°85 15'955 16:80 18°57 3633 43:20 58:19 5845 60:19 61:29 6940 71:38 7324 7518 8247 8775 I ( 1:20 ( 470 (195 ( 1:77 (1776 ( 687 (14-99 ( 0:26 ( 1:74 ( 1-10 (811 ( 1:98 ( 1:83 ( 1:97 ( 7:29 ( 5:98 GYULA V. HALAVÄTS (62) Bulla Lajonkaireana, Bast. m) Grobkalk, darin: Gerithium pietum, BasT. «) bläulicher, sandiger Tonmergel, «) bläulichgrauer Sand, darin: Cerithium pietum, BasT. «) bläulicher, sandiger Tonmergel, «) bläulichgrauer Sand, «) hläulichgrüner zäher Ton, darin: Cardium obsoletum, EıcHw. Ervilia podolica, Eıcmw. Cerithium rubiginosum, EıcHw. Rissoa inflata, AnDr. «) grauer mergeliger Sand, darin: Cardium obsoletum, Eıchw. Ervilia podolica, Eıcnw. Columbella fallax, R. HoErn. et Au. Buceinum duplicatum, Sow. Cerithium rubiginosum, Eıchw. « pietum, BAST. « scabrum, OLivi. Neritina pieta, Fer. Rissoa inflata, ANDR. Paludina Frauenfeldi, M. Hörn. Bulla Lajonkaireana, Bast. «) geblichgrüner Tonmergel, darin: Cardium obsoletum, EICHW. Ervilia podolica, EıcHw. Cerithium rubiginosum, EicHW. « pietum, BasT. «) grauer Sand, «) gelblichgrüner Tonmergel, «) grauer Sand, «) gelblichgrüner Tonmergel, «) grauer Sand, «) sandiger Tonmergel, «) grauer Sand, «) gelblichgrüner Tonmergel, «) grober Quarzsand mit bis erbsengroßen Schotter- körnern, Cardienbruchstücken und einem Placodus- zahne, (63) DIE NEOGENEN SEDIMBNTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 339 93-33 m ( 458 m) sandiger Tonmergel mit bis erbsengroßen Schot- Sa Re ee N | 99:15 « ( 555 « SZ 10700 « ( 885 « en —— 111:04 a ( LO& u —ä 181:60 « (70:56 « 18709 « ( 549 «) 19762 « (1053 «) 200°00 « ( 2:38 «) 90368 « ( 3:68 «) terkörnern und Molluskenfragmenten, grober Quarzsand mit bis erbsengroßen Schotter- körnern, mergeliger Sand mit bis erbsengroßen Schotter- körnern, darin: Cardium obsoletum, Eıcmw. Ervilia podolica, Eıchw. Gerithium rubiginosum, EıcHw. « ptetum, Basrt. Trochus sp. Paludina Frauenfeldi, M. Hörn. bläulicher Tonmergel mit bis haselnüßgroßen Schot- terkörnen, darin: CGardium obsoletum, EıcHw. Gerithium pietum, Bast. grober, schotteriger Sand, darin: Gardium obsoletum, Eıcuw. Tapes gregaria, PARTScH. Gerithium rubiginosum, EıcHw. « pielum, Basr. « scabrum, OLıvi blauer Ton, darin: Cardium obsoletum, Eıcaw. Ervilia podolica, Eıchw. Cerithium pietum, Bast. Trochus sp. Bulla Lajonkavireana, BasT. etwas sandiger, bläulichgrüner Ton, mit bis hasel- nußgroßen Schotterkörnern, grauer, toniger, feiner Sand mit bis haselnußgroßen Schotterkörnern, darin: Alweolina melo, Fıcut. et Mor. sp. Nodosaria sp. Rotalia Beccarii, Lınne&. Polystomella erispa, d’ORB. Nonionrina communis, d’ORre. Gorbula gibba, Omi. bläulicher Ton, gelber Sand mit Pecten-, Ostreen-, Turritellen- und anderen Molluskenfragmenten, 340 GYULA V. HALAVÄTS (64) a 23773 m (34'05 m) bläulicher, sandiger Ton mit Molluskenbruchstücken, 26741 « (2968 «) bläulichgrüner Ton, darin: Alveolina melo, FıcHnt. et MoıL. sp. Rotalia Beccarii, Linn£. Polystomella cerispa, d’ORB. Echinodermentafeln, Molluskenfragmente. 26772 « ( 031 «) grauer Sandstein 27920 « (1048 «) bläulichgrauer sandiger Ton, mit bis erbsengroßen Schotterkörnern, 991°47 « (13'397 «) blauer Ton, 30370 « (12:23 «) eruptiver Tuff, 30915 « ( 5'45 «) gelber, fetter Ton mit bis haselnußgroßen Schot- terkörnern, 31565 « ( 6°50 «) blauer Ton, 32250 « ( 6'85 «) gelber Tonmergel, mit bis erbsengroßen Schotter- körnern, ) blauer Ton, ) sandiger Ton, ) blauer Ton, 366°08 « ( 1:81 «) sandiger Ton, 416°16 « (50°08 «) blauer Ton mit Molluskenfragmenten, 43960 « (2344 «) sandiger Ton, 46098 « (21'358 «) grauer Ton. Tiefe des Bohrloches : 560°98 m. Von diesen Schichten lagerten sich 0:00--415 m (#15 m) in der Gegenwart, 415— 8'285 «(#13 «) im Diluvium, 898 —181'60 « (17332 «) in der sarmatischen, 18160 - 26741 « ( 8581 «) in der vindobonischen, 267 41— 46098 « (19347 «) in der burdigalischen Stufe ab. 6. Die Bohrbrunnen der Station Räkos der kgl. ungarischen Staatsbahn. Am 10. Dezember 1595 schloß B. v. Zsısmonny mit der Donau- rechtsuferigen Betriebsleitung der kgl. ungar. Staatsbahn einen Ver- trag ab, laut welchem er auf der Station Räkos, nächst des Heiz- hauses bis zu einer Tiefe von 95 m bohren sollte. Bis zum 15. April 1896, dem festgesetzten Termin. war nicht nur die vereinbarte Tiefe erreicht, sondern Zsıcmoxpy war bis zu diesem Zeitpunkte sogar schon bei 125 m angelangt, da jedoch die aufgeschlossenen Schichten (65) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 341 Geologisches Profil des Bohrbrunnens der ungar. Staatsbahn im Delta von Räkos. | Beginn HEzei R ezeichnun 123:87m.üb.d.M. 8 27:50m.üb.d. O-Punkt.d. Donzu. der Schiche. der Schicht. FERFErIrT brocHehgerHatk N eıtflaka | bröckeliger Kalk S d S S sand.Merge/ S IS schott.Sand S blaul. Ton . BE : feiner Schotter 3:00 == = Ze schot.Ton | uss0 | 200 ES = sand.Ton 2 BE 18:00_P: 2 Schott. Sand S 6600 | 150 ERBE ;% Dazitku S | 6750 | Der 10:9 Scholt.sand = o Sy 74:65 7:15 Dazittuff RB aQ 4:67 schott.Sand | 88:00 sand. Ton schott.Sand Ton 107:00 m. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVII. Bd. 2. Heft. 23 349 GYULA V. HALAVATS (66) bezüglich der Wasserversorgung nicht entsprachen, setzte er die Boh- rung mit den anfänglichen Rohren von 350 mm innerer Lichte bis 15748 m fort. Nachdem sich diese Rohre Mitte Juli 1896 dermaßen festklemmten, daß sie nicht weiter niedergehracht werden konnten, setzte er die Bohrung mit Einwilligung der Staatsbahn mit Rohren von 280 mm innerer Lichte fort, doch konnte dieselbe wegen einge- tretener Komplikationen erst am 10. Feber 1897 in 210'22 m beendet werden. Die Verrohrung reicht bis in 207 m Tiefe. Am 22. Feber 1897 begann man mit den Pumpversuchen; anfangs drang viel Sand empor, doch gelang es auch dieses Übel zu beseitigen und wurde der Brunnen am 14. April fertiggestellt. Anfangs lieferte der Brunnen täglich 104,000 1. jetzt werden 1983 m”? gehoben. Im Bohrloche schwankte das Niveau des Wassers zwischen 380 und 4°80 m. Die Temperatur des Wassers beträgt 27° C. Das Bohrloch befindet sich 124.15 m über dem Meeresspiegel. Aus dieser Bohrung standen mir leider keine Proben zur Verfügung. Der II. Brunnen. Da der erste, in der Nähe des Heizhauses niedergeteufte Brunnen den Wasserbedarf dieses verkehrsreichen Rangierbahnhofes nicht decken konnte, beschloß die Betriebsleitung die Bohruug eines zweiten Brunnens und betraute mit dieser Arbeit ebenfalls B. v. Zsıcmonpy. Als Stelle der Bohrung wurde ein Punkt nächst der Profile 13—-14 des Verbindungsgleises der Stationen Köbänya f. p. und Räkos, in dem sog. Delta von Räkos bestimmt. ZsıemoNnDY begann die Bohrung an dieser Stelle am 18. April 1898 mit 330 mm Durchmesser. Bis zum 92. m ging die Bohrung glatt von statten, so daß bis zu dieser Tiefe ohne Verrohrung gearbeitet werden konnte. Nun aber erfolgte im Bohrloche ein Einsturz, demzufolge das Bohrloch mit Röhren von 280 mm innerer Lichte ausgekleidet werden mußte; so wurde die Bohrung bis 98 m fortgesetzt und dann Pumpversuche angeordnet. Diese dauerten vom 11. Juni mit mehreren Unterbrechun- gen bis zum 26. September, worauf die Bohrung noch bis zum 107. m fortgesetzt und hier beendet wurde. Das Niveau des Wassers befanıl sich 11 m unter der Oberfläche und liefert der Brunnen täglich 132,000 1 Wasser von 21° C. Das Bohrloch liest 2750 m über dem 0-Punkt der Donau und 12387 m über dem Meeresspiegel. Im Delta von Räkos durchdrang der Bohrer folgende Schichten: Beginn Mächtigkeit der Schicht 0-00 m ( 1:50 m) bröckeliger Leithakalk, darin: Lucina columbella, LMmk. (67) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. w > w Tapes vetula, Bast. Pecten siewringensts, Fuchs. Ostrea, sp- 150 m ( 1'50 m) Leithakalk mit vielen Molluskensteinkernen, na- mentlich: Trochus patulus, Basr. Tellina planata, Linne. Tapes velula, Basr. Cardium turonicum, MAYER. Lueina columbella, Lak. 3:00 m ( 450 m) bröckeliger Kalk, darin: 7:50 m (11:00 18:50 23:00 3450 40-50 43:50 46:50 6450 66:00 6750 74-65 79:32 85 00 10617 « « ( 450 (11:50 ( 600 ( 3:00 ( 3:00 (10:00 ( 1:50 ( 1:50 (715 ( 467 ( 8:68 (1817 ih? Miliolina Atropos, Karr. Ss. Ss. « consobrinad, A’ORB. S. « inlermedia, KARR. S. Biloculina inormata, d’ORB. Ss. Peneroplis Haueri d’Ore. Ss. S. Alveolina melo, Fıcut. et Mor. h. « rotella, d’Ore. Discorbina sp. Rotalia Beccarit, Lınn& sp. Ss. Polystomella erispa, Lmk. sp. h. Östrakoden, Bryozoen. m) gelblicher, sandiger Ton, «) mergeliger, fein schotteriger Sand, «) bläulicher Ton, gegen die Basis zu mit feinem Schotter, «) mergeliger, feiner Schotter, «) schotteriger, sandiger Ton, «) gelblicher sandiger Ton, «) gröberer Sand mit bis erbsengroßen Schotterkörnern, «) gelblicher Dazittuff, «) feinschotteriger grober Sand, «) gelblicher Dazittuff, «) feinschotteriger, toniger Sand, «) stellenweise schotteriger, gelblichgrüner, sandiger Ton, «) schotteriger Quarzsand, stellenweise mit bis hühner- eigroßem Quarzschotter, ) gelber Ton. Tiefe des Bohrloches 107 m. Von diesen Schichten gehören 23* 344 GYULA V. HALAVÄTS (68) 0:00—34'50 m (34.50 m) zum Vindobonien 34:50—107°00 « (72:50 «) « DBurdigalien. Das Wasser der beiden in Rede stehenden Bohrbrunnen wurde im chemischen Laboratorium der Staatsbahn analysiert, und zwar mit folgendem Resultate: Unmittelbar erhaltene Daten. Ein ]1 Wasser enthält in gr: I. II. (delta) Rest nach der Eindampfung _ .. 0'420 0'415 Mit Schwefelsäure behandelter Rest 0'535 0'533 00: 23 Mel ee MO 1 2a SEN AREA Ve BOEN FORD RN ae UL. HEIL 30, ae , WOIPERON SUITE AS BR E05 E03 Berechnete Zusammensetzung des Wassers: NH RN chip DOOR SON re Kae 22100 NEO, Auen Irzagr # 2 0.205... 0315 Dale 22:18 ,0:027 5 20:02 MOOS IE res Ver er er Sa a eurer ee ee De OSSISE Summe der berechneten festen Be- Slaudleile 17... aus ar er Gesamte Härte in deutschen Graden 2°2 18 Basizitälserulear Ei 7.:02422 20:8 62 Das Wasser beider Bohrbrunnen wird in den Wasserturm der Station Räkos gepumpt, von wo es vermengt zur Speisung der Loko- motiven verwendet wird. 7. Die Bohrbrunnen der Ersten Ungarischen Aktien- Bierbrauerei. Kaum 1'/ km WSW-lich von dem Bohrbrunnen im Delta von Räkos befindet sich am N-Rande des X. Bezirkes (Köbänya) die Anlage der Ersten Ungarischen Aktienbierbrauerei. Am 23. November 1893 erhielt B. v. Zsısmonpy von der Direk- tion der Bierbrauerei die Aufforderung am Hofe der Anlage einen Brunnen zu bohren. Gelegentlich des Lokalaugenscheines schlug B. v. Zsısmonpy vor, einen 36 m? großen Brunnenschacht bis zum (69) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. Geologisches Profil des I. Bohrbrunnens des Aktienbrauerei. f M ächtig = Beginn keit : 26-4um. üb.d. O-Punktd.Donau, Bezeichnung 122:81 m.üb.d.M. der Schicht Gegrabenerßrunnen weißer Kalkstern gelbl. Kalkstein weißer Halksteın arter Leithakalk [0:94 5 3 7 % TEE = ZEZL braunl.Leithakalk. oolith.Leithakalk schott. Leithakalk kalkiger Sand bläul. Ton mit Schotter 95:90 7:88 schott. Sand Sarmabsche St Vindobonische St 345 346 GYULA V. HALAVÄTS (70) Grundwasser niederzuteufen und an dessen Sohle die Bohrung zu beginnen. Den Schacht stellte die Fabrik her, derselbe wurde 15 m tief und von dieser Tiefe an begann B. v. Zsıemoxnpy am 11. April 1894 die Bohrung. Alsbald — am 31. Mai — wurde in einer Tjefe von 98°14 m die wasserführende Schicht erreicht und die Bohrung beendet. Das Bohrloch ist 330 mm weit und nicht ausgekleidet. Alsbald — am 4. November 1895 — begann B. v. Zsıcmonpy an der Sohle eines von der Fabrik gegrabenen 23°43 m tiefen Brunnen- schachtes eine zweite Bohrung, die ebenfalls nach Erreichung der wasserführenden Schicht am 4. Jänner 1896 in 111'54 m Tiefe be- endet wurde. Der Tiefenunterschied der beiden Brunnen ist auf die Unebenheit der Oberfläche zurückzuführen, indem der Il. Brunnen höher liegt als der erste. Das Bohrloch ist ebenfalls 330 m weit und gleichfalls nicht ausgekleidet. Da aber die Fabriksanlage ausgedehnt ist, bohrte die Fabriks- leitung später aus Bequemlichkeitsrücksichten innerhalb zweier Jahre noch drei Brunnen, wobei jedesmal dieselbe wasserführende Schicht angezapft wurde; die Folgen hiervon sind jedoch nicht ausgeblieben. Im I. Bohrloche stand das Wasser nämlich anfänglich 8°55 m, im II. hingegen 23:16 m tief, was schon auf ein Sinken des Wasserspiegels hindeutet. Auch später sank der Wasserspiegel jedesmal, wenn ein neuer- Brunnen niedergeteuft worden ist, so daß er heute bereits 12 m tie- fer liegt als zur Zeit der Bohrung des ersten Brunnens. Es ist dies wieder ein schöner Beweis dafür, daß eine übermäßige Anzapfung der wasserführenden Schicht das Sinken des 0-Punktes des hydrostatischen Druckes nach sich zieht. Wie wasserreich die im Erdinneren befind- lichen Wasserbehälter auch sein mögen, so sind sie doch nicht uner- schöpflich und eine übermäßige Anzapfung zieht sogleich üble Folgen nach sich. Die Temperatur des Wassers beträgt 10° R (=12:5° ©). Von den fünf auf der Anlage der Aktienbrauerei niedergeteuften Bohrlöchern standen mir nur aus dem ersten Bohrproben zur Ver- fügung, so daß im folgenden nur dessen Profil besprochen werden kann. Daß von den anderen keine Bohrproben vorliegen erscheint mir als kein allzugroßer Schaden, da diese Brunnen so nalıe an- einander liegen, daß der Untergrund wohl bei allen derselbe war und der Bohrer bei allen dieselben Schichten durchbohrte, bis er die wasserführende Schicht erreichte. Das I. Bohrloch liegt 26°44 m über dem 0-Punkt der Donau und 12281 m über dem Meere; der Bohrer schloß hier folgende Schichten auf: (71) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 347 Beginn Mächtigkeit der Schicht 0°00 m (15°00 m) gegrabener Brunnen, 15°00 « ( 6°15 «) weißer Grobkalk (Sarmatische Stufe), 9115 « ( 312 «) gelblicher Grobkalk, 942937 « ( 712 «) weißer Leithakalk (Vindobonien), 3139 « ( 0'9& «) rötlicher, harter Leithakalk mit Pectenfragmenten, 3233 « ( 391 «) bräunlicher harter Leithakalk, darin: Tellina lacunosa, CHEMN. Cardium turonicum, May. Lueina cefr. incrassata, Dur. Pecten siewringensis, Fuchs. Östrea sp. Anomia costata, Brocc. 36°24 m (1074 m) oolithischer Leithakalk, darin: Biloeulina eycelostoma, Rss. Miliolina Atropos, Karr. s. s. « foeda, Rss. s. s. « sp. Peneroplis Haueri, d’Ore. s. s. « planatus, Fıcnr. et Moıt. s. Alveolina Haueri, d’Ore. s. s. « melo, Fıcurt. et Moıı. h. « rolella, d’Ore. s. Textularia efr. laevigata, d’Ore. Ss. Rotalia Beccarü, Linn& Ss. Polustomella erispa, Linn& sp. s. Ss. Pecten-Fragniente. 4698 « : ,° «) oolitischer Leithakalk mit bis taubeneigroßen, schwarzen Quarzitschotter und Muschelsteinkernen, 5846 « (2 5 «) Kalksand, 6092 « (13% « bläulicher feiner Kalksand, darin: Alveolina Haueri, d’Ore. s. « melo, Fıcut. et Mout. s. =. Tesxtularia efr. laevigata, A’ORB. S. Notalia. Beccarüi, Lınn& sp. h. rolystomella erispa, LMm&k. sp. s. s. 7484 « ( 179 «) bläulicher Leithakalk, darin: Biloculina cyelosioma, Rss. s. Peneroplis Haueri, d’Ore. s. Alveolina melo, FıcHt. et Morı. s. Ss. 348 GYULA V. HALAVÄTS (72) Rotalia Beccarü, Lınn& sp. s. s. Polystomella erispa, Lux. sp. h. 76:63 m (1139 m) bläulicher Ton mit Schotter. 88:02 « ( 788 «) grünlicher Ton mit feinem Schotter, 9580 « ( ? ) grober Sand mit feinem Schotter. Tiefe des Bohrloches 98°14 m. Von diesen Schichten gehören 0°00— 2427 m (2427 m) zur sarmatischen Stufe, 934-37—9590 « (7163 «) zum Vindobonien, 95-90—98°14 « zum Burdigalien. 8. Die Bohrbrunnen der Königsbrauerei (Malzfabrik). In nächster Nähe der Anlage der ersten ungarischen Aktien- bierbrauerei, S-lich von derselben befindet sich die einstige Königs- brauerei, jetzt Malzfabrik auf deren Anlage B. v. Zsıcmonpy nicht weit voneinander drei Bohrlöcher niederteufte. Das Il. Bohrloch befindet sich neben dem Hauptgebäude. B. v. Zsıemonpy begann die Bohrung am 23. Mai 1894 und beendete die- selbe am 29. Juli in 98°12 m Tiefe. Das Bohrloch ist 330 mm weit und nicht ausgekleidet. Die zweite Bohrung wurde am 23. Juli 1894 begonnen und am 29. September in 10440 m Tiefe beendet. Das Bohrloch ist 330 mm weit und nicht ausgekleidet. Der Ill. Brunnen befindet sich im Keller der Fabrik und wurde derselbe zwischen dem 16. Jänner und 7. April niedergeteuft; die wasserführende Schicht wurde bei 99:50 mn erreicht. Das Bohrloch ist ebenfalls 330 mm weit und nicht ausgekleidet. Der Wasserspiegel befand sich anfangs in 9'30—11'20 m Tiefe, doch sank er mit der Zeit beträchtlich, so daß das Wasser heute aus großer Tiefe gepumpt wird. Gegenwärtig wird bloß der I. Brunnen in Anspruch genommen, dessen Brunnenschacht 27°87 m tief ist und 5°80 m tiefes Wasser enthält; der II. Brunnen ist in Reserve, der Ill. hin- gegen wurde verstopft. Die Wasserversorgung ist beständig und genügt den Ansprüchen der Fabrik vollkommen. Es standen mir bloß vom I. Bohrloche Bohrproben zur Verfü- gung, auf Grund deren es sich zeigt, daß der Bohrer folgende Schich- ten aufgeschlossen hat: (73) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 34) Geologisches Profil des I. Bohrbrunnens der Königsbrauerei (Malzfabrik). Mächtig - keit Bezeichnung der Schicht. der Schicht. WIERTENWVSN TZARTSERWIFZKTRN Au 50 50 Va SEIN Tensenzimmersen ; a a Buzz w ® — 29:68 26:08 5 25 o 5 Ka\ weißer Kalkstein gelblicher Kalkstein EEE oolithiseherleithakalk leithakalk mit Schotter S (01 3 brauner kalksand 2 — - 3 o Sn blaul, Kalkmergel S =. schott, blauer Ton = Sm—egesemzdt R 3 = ge 90-45 13572, grün. Ton mıt Schotter schwarzer Ion » u FT ee seen Iem——i: grünl. Ton rag schott. Sand Beginn GYULA V. HALAVATS (74) Mächtigkeit der Schicht 0:00 m ( 3:60 3:60 « (26°08 99-68 « ( 607 3575 « ( 797 43:02 « (115 A417 «( 885 m) Kalktrümmerwerk. «) weißer Grobkalk, «) gelblicher Grobkalk, «) weißer Leithakalk mit Muschelsteinkernen, «) rötlicher harter Leithakalk, «) weißer oolithischer Leithakalk mit Pecten, Ostreen- Fragmenten und Foraminiferen: Biloculina ceyelostoma, Rss. s. Miliolina Atropos, Karr. s. s. « consobrina, d'ORB. s. « foeda, Rss. s. « inflata, d’ORR. s. Peneroplis Haueri, d’Orr. s. s. Alveolina Haueri, d’Ore. « melo, Fıcut. et Morr. h. « rotella, A’ORB. =. Ss. Rotalia Beccarü, Linn& s. s. Textularia, sp. Rotaliüi Beccarii, Liınn# sp. s. Ss. Polystomella erispa, Lux. sp. h. 5302 m ( 783 m) bräunlicher, oolithischer Leithakalk mit bis taubenei- 6087 « 6704 « 71:39 « 7473 « 90.45 « IN 98:05 « ( 619 ( 4-35 ( 3-34 (15:72 ( 2:97 ( 5:33 groben (Juarzschotterkörnern und Pectenfragmenten, «) bräunlicher Kalksand, «) bläulicher Mergel mit Pecten- und Östreenfragmenten, «) bläulicher Ton mit Schotter, «) grünlicher Ton mit feinem Schotter, «) schwarzer, klebriger Ton, «) grünlicher Ton mit feinem Schotter, grober Ton mit feinem Schotter. Tiefe des Bohrloches: 95'12 m. Von diesen Schichten gehören: 0:00— 3575 m (3575 m) zur sarmatischen Stufe, 3579—98'05 « (62°30 «) zum Vindobonien, 9805—9812 « zum Burdigalien. Ein Vergleich des Profiles des Bohrbrunneı : der Malzfabrik mit jenem des Bohrbrunnens auf der nahen Anlage deı »rsten ungarischen Aktienbrauerei zeigt. daß dieselben einander auffa'lig ähnlich sind, daß also die Schichten im Untergrunde bei beiden dieselben sind. (75) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 351 9. Die Bohrbrunnen des Bürgerlichen Bräuhauses. Etwa '” km SW-lich von der soeben besprochenen Königs- brauerei (Malzfabrik) befindet sich am W-Rande des Hügellandes von Köbanya die Anlage des Bürgerlichen Bıäuhauses, welches zwei Bohr- brunnen besitzt. Beide wurden durch den Ingenieur B. v. ZsıcGmonDy abgebohrt. Der erste befindet sich hinter dem Amtsgebäude und wurde niedergeteuft als die Brauerei noch ein Projekt war. Die Bohrung währte vom 3. November 1892 bis zum 7. Feber 1893, die wasser- führende Schicht wurde in 100°'48 m Tiefe angetroffen. Der zweite befindet sich hinter dem Bräuhause, neben dem großen Schlote. Die Arbeit begann am 4. Mai 1894 mit dem Graben eines 4 m tiefen Schachtes, an dessen Sohle die Bohrung begonnen wurde. Am 20. Mai wurde in 11046 m Tiefe der wasserführende schotterige grobe Sand erreicht. Beide Bohrlöcher sind 330 mm weit und nicht ausgekleidet. Der Wasserspiegel befand sich nach Beendung der Bohrarbeiten im ersten Brunnen 17°50 m, im zweiten 21'75 m unter der Oberfläche. Seither sank der Wasserspiegel infolge der starken Inanspruchnahme der wasserführenden Schicht beträchtlich, da ja die fünf Brunnen der Aktienbrauerei, die drei Brunnen der Malzfabrik und die zwei Brun- nen der Bürgerlichen Brauerei durchwegs eine und dieselbe wasser- führende anzapfen. Der erste Brunnen erhielt später einen 40 m tiefen Schacht, welcher jetzt 2—3 m tiefes Wasser enthält; der Wasser- spiegel sank hier also von 17—30 m auf 37—38 m. Die Wasserliefe- rung entspricht den Bedürfnissen der Fabrik. Bohrproben liegen mir bloß aus dem I. Bohrloche vor, jedoch auch diese sind nicht lückenlos, so daß das unten folgende geologische Profil größtenteils nur auf Grund von mitgeteilten Daten zusammen- gestellt werden konnte. Ich will die Richtigkeit des Pıofils — obzwar ich mich von derselben nicht überzeugen konnte — nicht bezweifeln, da dieses Bohrloch von den vorigen wenig entfernt ist und die übri- gens ungestört lagernden Schichten sich nicht so sehr verändert haben konnten, daß der Mangel an Bohrproben die Richtigkeit des Profiles wesentlich beeinflußen würde. Beim bürgerlichen Bräuhause durchdrang der Bohrer folgende Schichten: 352 GYULA V. HALAVÄTS (76) Geologisches Profil des I Bohrbrunnen des bürgerlichen Bräuhauses. Mächtig _ keit Bezeichnung der Schicht. der Schicht. ER 95) ® x RZ gelber Ion rs Q weißer Kalkstein u nn © TS ! S braunl. Kalkstein 2 S 8 9 gelbl.Kalkstein Br == H = weißer Leithahalk leithakalk m. Schotter = WW : bräunl. Kalksand || 66.52 5:03 R ® 70:06 = Fer on bläul. Kalkmergel S — G Vauier Ton lie 7440 SA IS) Zen grünl. Ton m.Schotter y= 82:5 DE ——— — — — 84:00 | 7050 | ne Tgrauecilonmerdeian grünl. Ton m.Schotter = 2 100:06 schott. Sand (77) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 353 Beginn Mächtigkeit der Schicht 0:00 m ( 700 m) gelber Ton, 700 « (1100 «) weißer Grobkalk, 18:00 « (1379 «) bräunlicher Grobkalk, 31:79 « ( 7'86 «) gelblicher Grobkalk, 39:65 « (1555 «) weißer Leithakalk, 5520 « ( 629 «) bräunlicher Leithakalk mit Schotter, 6149 « ( 5°03 «) bräunlicher Kalksand, 66°52 « ( 354 «) bläulicher Kalkmergel, 70:06 « ( #34 «) bläulicher Ton mit Schotter, 7440 « ( 775 «) grünlicher Ton mit feinem Schotter, 82:15 « ( 185 «) grauer Tonmergel, 8400 « (16°06 «) grünlicher Ton mit feinem Schotter, 10006 « grober Sand mit Schotter. Das Bohrloch ist 100'48 m tief. Von diesen Schichten gehören: 0:00— 700 m ( 700 m) zur pontischen, 700— 3965 « (3265 «) zur sarmatischen Stufe, 39.65— 10006 « (60°41 «) zum Vindobonien, 100-06— 10048 « zum Burdigalien. 10. Die Bohrbrunnen der Örleyschen Ziegelei. SW-lich von der Bürgerlichen Brauerei befindet sich die Örleysche Ziegelei, wo B. v. Zsıemonpy im Sommer 1894 ein Bohrloch nieder- teufte. Die Bohrung erfolgte mittels Röhren von 295 mm innerer Lichte; das Bohrloch befindet sich an einem viel tiefer gelegenen Punkte als die vorigen; der Wasserspiegel steht 12°60 mm unter der Oberfläche. Das Wasser der zwischen 7970—81'9I1 m aufgeschlossenen Sandschicht versiegte jedoch alsbald, so daß Zsıemonpy 1898 bis 16413 m weiter bohren mußte, wo eine wasserreiche Schicht ange- teuft wurde. Das Wasser fließt in einen neben dem Bohrloche in sarmatischen Kalk yegrabenen, 21 m tiefen Schacht, in welchem sich je nach dem Wasserverbrauch 1’50—6°00 m Wasser ansammelt. Bei Been- dung der Bohrung befand sich der Wasserspiegel im Bohrloche 772 m unter der Oberfläche. Die Temperatur des Wassers beträgt 9° R (11°3°C). Die Bohrproben gerieten in Verlust und standen mir demzufolge nur diese wenigen Daten zur Verfügung, auf deren Mitteilung ich mich allein beschränken muß. 354 GYULA V. HALAVÄTS (78) 11. Die Bohrbrunnen der Dreherschen Bierbrauerei. Der erste Brunnen. Im Jahre 1894 verhandelte die Brauerei mit B. v. Zsıcmonpy betreffs eines im Gärkeller der Brauerei niederzuteu- fenden Brunnens und wurde Zsısmoxpy 1895 mit der Bohrung tatsäch- lich beauftragt. De: Gärkeller ist ein in sarmatischen Kalk eingehauener etwa 10 m hoher, 21 m langer und 6 m breiter Raum, bei dessen Eingange die Wand sogar an einer Stelle eingerissen werden mußte um die Balken für das Gerüst in den Keller bringen zu können. Die Bohrung, bezw. die Herabschaffung der Geräte in den Keller begann am 30. Jänner 1895. Die Bohrung erfolgte anfangs mittels Dreifußes, dessen Aufstellung in dem engen Keller jedoch mit viel Schwierigkeiten verbunden war, wenn diese auch schließlich dennoch bewältigt werden konnten. Die Bohrung ging mit 330 mm innerer Lichte von der Keller- sohle an bis zu 50°96 m in Kalkstein, dann in verschieden farbigen abwechselnd tonigen und sandigen Schichten vor sich, u. zw. in an- betracht der Verhältnisse ziemlich unbehindert, so dass am 4. Juni eine Tiefe von 115°48S m erreicht wurde. Da jedoch häufige Einstürze das Bohrloch. ja sogar die Fortsetzung der Bohrung gefährdeten, mußte das Bohrloch nun mit Röhren von 280 mm innerer Lichte ausgekleidet werden. Die Arbeit schritt nun unbehindert fort und wurde am 21. September nach Aufschließung der wasserführenden Schotterschicht in 145'92 m Tiefe beendet. Der Brunnen liefert je nach der Inanspruchnahme 20—80 m? Wasser. Bohrproben standen mir nicht zur Verfügung. Der zweite Brunnen. Die Direktion der Brauerei beauftragte B. v. Zsıcmonpy mit der Niederteufung eines zweiten Brunnens in dem Parke neben der Fabriksanlage. B. v. Zsısmonpy begann hierauf die Bohrung am 9. November 1896. Die Arbeit ging bis 146°19 m glatt vor sich, welche Tiefe ohne Verrohrung mit einem Bohrloche von 330 mm innerer Lichte am 14. Jänner 1897 erreicht wurde. Die er- folgten Einstürze machten jedoch die Auskleidung des Bohrloches nölig, weshalb dasselbe am 26. Jänner mit einem Rohre von 280 mm innerer Lichte gesichert wurde, worauf die Bohrung unbehindert bis zu einer Tiefe von 18143 m vordrang. Hier wurde jedoch die Ver- rohrung verdrückt. Der Schaden konnte alsbald ausgebessert werden, und die Bohrung wurde im März 1897 beendet. (79) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 33D Der Brunnen liefert je nach der Inanspruchnahme 20—80 m’ Wasser. Der Punkt, wo diese Bohrung niedergeteuft wurde, liegt 28°4#7 m über dem 0-Punkt der Donau und 12484 m über dem Meere. Der Bohrer durchdrang hier folgende Schichten (Taf. XIID: Beginn Mächtigkeit der Schicht 0:00 m ( 3:40. m) gelber sandiger Ton, 3:40 « (75°60 «) weißer Grobkalk, 7900 « ( 950 «) bläulicher Tonmergel, 8850 « ( 850 «) Leithakalk mit Pectenfragmenlten, 9700 « ( 700 «) Kalksand, darin: Peneroplis Haueri, d'Or. sp. Alveolina melo, FıcHt. et Morr. sp. « Haueri, dORB. totalia Beccari, Linn& sp. Polystomella erispa, Linn£, Sp. —_— « macella, FıicHT. et Moıt. sp. 10400 « ( 550 «) Leithakalk, 10950 « (20:50 «) oolithischer Leithakalk mit Pectenfragmenten und Miliolina sp. Alveolina melo, FıcHT. et Mor. Sp. « Haueri, d’ORB. Rotalia Beccarii, Linn& sp. Polystomella erispa Linn& sp. « macella, FıcHT. et Mor. sp. Ostracoda bewesliches Glied einer Krebsenscheere. 13000 « (1670 «) gelblichgrüner Ton, 14670 « ( 1'28 «) bis taubeneigroßer Schotter, 14798 « ( 102 «) gelblichgrüner Ton, 14900 « ( 3:00 «) feinschotteriger, grober Sand, 152:00 « ( 3'00 «) bis taubeneigroßer Schotter, 15500 « ( 649 «) grauer toniger Sand, 16149 « ( 471 «) grober Schotter mit Konglomeratbänken, 16620 « ( 075 «) Sandstein, 16695 « (1448 «) bis taubeneigroßer Schotter, 181.23 « weißer Tonmergel. Tiefe des Bohrloches: 183°43 m. Von diesen Schichten gehören : 0:00— 3°40 m ( 3’40 m) zur ponlischen, 356 GYULA V. HALAVÄTS (80) 3:40— 7900 « (7560 « ) zur sarmatischen Stufe, 79'00—146°70 « (6770 «) zum Vindobonien und 146°70— 18343 « zum Burdigalien. Der dritte Brunnen. Im Jahre 1900 wurde B. v. Zsıemoxpy be- auftragt im Malzraume einen neuen Brunnen zu bohren. Zu diesem Zwecke schaffte v. Zsıcmonpy seine Apparate am 14. Feber mittels Flaschenzügen in den Keller und begann nach dem Aufstellen dersel- ben die Bohrung. Jener Punkt des Malzraumes, wo die Bohrung erfolgte, liegt 417 m über dem 0-Punkte der Donau; gleich nach dem Abbohren der ersten Meter wurde der Keller ersäuft, u. zw. dermaßen, daß das Wasser am 94. Feber die untere Bohrbank zweimal fortriß, trotzdem Tag und Nacht mit zwei Pumpen gearbeitet wurde. Am 27. Feber wurde eine Tiefe von 33 m erreicht, doch brach das Wasser abends mit einer solchen Kraft hervor, daß die Bohrung eingestellt werden mußte. Man überging auf eine höhere Bank, die untere aber wurde vollständig abgerissen ; da die Pumpen öfters versagten, konnte man nur schwer Herr über das Wasser werden. Trotz all dieser Schwierigkeiten gelang es, das 330 mm weite Bohrloch am 29. März bis auf 105'50 m nieder- zubringen. Da jedoch Einstürze erfolgten, mußte es mit einer Ver- rohrung von 280 mm ausgekleidet werden. Hierauf konnte die Bohrung ohne Hindernisse fortgesetzt und am 23. Mai 1900 in 14734 m Tiefe beendet werden. Auch dieser Brunnen .liefert je nach der Inanspruchnahme 20— SO m? Wasser. Bohrproben standen mir nicht zur Verfügung, so daß ich auch das geologische Profil nicht kenne. Der vierte Brunnen. Im darauffolgenden Jahre 1901 beauftragte die Fabriksleitung B. v. Zsıemonpy neuerdings mit dem Niederteufen eines Brunnens unl bestimmte als Stelle der Bohrung die Mitte des Weingartens der Brauerei. E-lich von der eingezäunten Fabriksanlage; dieser Punkt liegt 47'70 m über dem O-Punkt der Donau und 143°07 m über dem Meere. Die Bohrung wurde am 18. März 1901 mit einem 9'23 m langen Richtrohre von 350 mm innerer Lichte begonnen und bis 127 m Tiefe fortgesetzt, wo sich beängstigende Einstürze einstellten, so daß das Bohrloch am 9. Mai mit einer Verrohrung von 280 mm innerer Lichte ausgekleidet werden mußte. Die Arbeit ging von nun an unbehin- dert vor sich und wurde am 9. Juli 1901 in 193'42 m Tiefe ein- gestellt. (81) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 357 Der Wasserspiegel befindet sich im Bohrloche 39'50 m unter der Oberfläche. Temperatur: 12°5 R°. Der Bohrer schloß hier folgende Schichten auf (Taf. XIID: Beginn Mächtigkeit der Schicht 0:00 m ( #25 m) Flugsand, 4935 « ( #38 «) gelber Ton, 863 « ( 0'69 «) blauer Ton, 9:32 « (68:68 «) weißer Grobkalk, 78:00 « ( 432 «) bläulicher 'Tonmergel, 82-32 « (1749 «) Leithakalk, 99:81 « ( 2:61 «) Kalksand, 10242 « ( 341 «) Leithakalk, darin: Biloculina inornata d’ORe. Miliolina sp. Peneroplis Haueri, d’Ors. sp. Alveolina melo, Fıcut. et Morr. sp. « Haweri, d’Ore. « rotella, d’ORB. sp. Rotalia Beccarü, Lınn& sp. Polystomella erispa, Linn& sp. « macella, FıcHt. et MoLL. sp- Ostracoda. 10583 « ( 897 «) Kalksand, darin: Biloculina inornata, d’ORe. Miliolina sp. Peneroplis Haueri, d’Ore. sp. Alveolina melo, FıcHr. et Mor. sp. « rotella, d’ORB. sp. Textularia agglutinaris, d’ORR. Rotalia Beccarü, Linn& sp. Polystomella macella, Fıc#t. et Motr. sp. oolithischer Leithakalk, darin: Biloculina inornata, A’ORB. Alveolina melo, Fıcat. et Morı. sp. f Haueri, d’Ore. Rotalia "Beccarii, Linn& sp. Polystomella erispa, Lınn® sp. « macella, Fıcut. et Mor. sp. ; Ostracoda. 12715 « ( 9'95 «) gelblichgrüner Ton, Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVII. Bd. 2. Heft. 94 114.80 « (1235 « ne, 358 GYULA V. HALAVÄTS (82 13710 « ( 820 «) schotteriger grüner Ton, 14530 « ( 370 «) gelblichgrüner Ton, 149°00 « ( #00 «) feinschotteriger grober Sand, 15300 « ( 100 «) Sandstein, darin: Alveolina melo, FıcHt. et Moıı. sp. Rotalia Beccariti, Linn& sp. Polystomella erispa, Lınn& sp. « macella, Fıcut. et Mor. sp. 03 «) bis taubeneigroßer Schotter, 90 «) grauer, toniger Sand, 26 «) bis taubeneigroßer Schotter mit Konglomeratbänken, darin: Ostrea sp. Anomia ephippium var. costata, Brocc. Pecten sp. 16449 « ( #09 «) mehr grobkörniger Sandstein, 16858 « (21°87 «) bis haselnußgroßer Schotter, 190 A5 u 2 ) weißer Tonmergel, Tiefe des Bohrloches: 193°42 m. Von diesen Schichten entstanden: De 154.00 « ( 15703 «( 199:23 0; ( 000— 495 m ( #25 m) in der Gegenwart, 4-935— 932 « ( 5°07 «) in der pontischen, 9:323— 7800 « (68°68 «) ın der sarmatischen Stufe, 78:00-—149'00 « (7100 «) im Vindobonien, 149:00— 19342 « im Burdigalien. Der fünfte Brunnen. Sofort nach Fertigstellung des vierten Brunnens erhielt B. v. Zsıemonpy den Auftrag neben dem Elektrizitäts- werke einen fünften Brunnen zu bohren. Die Bohrarbeiten begannen am 17. Juli 1901 mit dem Einbau eines Richtrohres von 350 mm innerer Lichte und wurde die Bohrung ohne Verrohrung bis 130'28 m fortgesetzt. Um Einstürze zu vermeiden, wurde das Bohrloch am 17. August mit einem Rohre von 280 mm innerer Lichte ausgekleidet. Nun ging die Arbeit flott von statten und wurde am 19. Oktober 1901 in 181'23 m Tiefe beendet. Der Wasserspiegel befindet sich im Bohrloche in 35 m Tiefe, die Temperatur des Wassers beträgt 15°R. Das Bohrloch liegt 4176 m über dem 0-Punkt der Donau und 13813 m über dem Meere. Auch von dieser Bohrung liegen mir keine Proben vor, doch ist dies kein allzugroßes Übel, da ja die fünf Bohrlöcher auf der Anlage (83) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST, 359 ‚der Dreherschen Brauerei so nahe bei einander liegen, daß der Unter- grund wohl bei allen wesentlich dieselbe Zusammensetzung aufweisen dürfte und das oben mitgeteilte Profil der II. und IV. Bohrung ein befriedigendes Bild der Schichtenfolge im Untergrunde der Anlage liefert. x Nach Mitteilung der Direktion der Dreherschen Brauerei wurde das Wasser des IV. und V. Brunnens von Gerichtschemiker B. Spircı analysiert und für dasselbe folgende Zusammensetzung festgestellt. Sämtliche feste Bestandteile _ .. 0°4180 gr pro l. KNIE ET ER TE RER ER U 07: CT RT “oa BETSNeRlae et einer. 00500 u RR Sauerstoff zu organischen Verbin- DUmDen 4 m 4 840000 “aM Sehwetelsäure., ., 1 .—: ..Spuren Blaue 2 E00 un. 2, Kaum» Spuren Salpetersäure ... ——:.-. :- ... ‚Spuren Salpeterige Säure ._. ,. -. ..... fehlt Amon ne 72 fehlt Alkalische Grade ee a A) Besiäandise Härte; . x... “u... 0 Gesamte Härte _ - _- — - .. 1198 deutsche Grade Auf Grund dieser Daten wurden beide Wasser als in chemischer Beziehung tadellose Trinkwasser erklärt. 12. Die Bohrbrunnen der Keramischen Fabrik. Die Anlage der ungarischen keramischen Fabrik A.-G. befindet sich an der Gyömröi-üt, am SE-Rande des Hügellandes von Köbänya, dort wo das Gelände sanft in die Ebene übergeht; hier bohrte B. v. Zsıcmonpr vier Brunnen. Den ersten Brunnen bohrte er vom 19. Mai bis zum 5. Juli 1890 im Auftrage der damals noch bestandenen Hungaria Dampfziegelei. Die Bohrung erfolgte an der Sohle eines 10 m tiefen, ausgemauerten Schachtes in der N-Ecke der heutigen Anlage nächst dem Maschinen- hause Nr. I mittels Röhren von 190 mm innerer Lichte. Das Bohr- loch ist 50°04 m tief. Da die Pumpversuche genügende Garantien dafür boten, daß die Wassermenge des Brurnens den damaligen Bedürfnis- sen der Fabrik (etwa 250 m? pro 24 Stunden) entspricht, wurde die 24% 360 GYULA V. HALAVATS (84) Bohrung beendet. Das Bohrloch wurde bis 25°29 m mit Röhren 'von 190 mm, bis 28:17 aber mit solchen von 160 mm innerer Lichte aus- gekleidet, während der übrige Teil unausgekleidet verblieb. Dieser Brunnen steht heute außer Gebrauch. Der II. Brunnen befindet sich im S-lichen Teile der heutigen Anlage, zwischen den Trockenschupfen, nächst dem Maschinenhause Nr. II; die Bohrung wurde an der Sohle des bereits vorhanden gewe- senen 5'90 m tiefen, ausgemauerten Brunnens am 14. Feber 1893 be- gonnen. Wahrscheinlich in Anbetracht des dringenden Wasserbedarfes ließ die Fabriksleitung die Bohrung bei 71'21 m Tiefe, als sich der Bohrer noch im sarmatischen Kalke bewegte, einstellen. Sofort ange- stellte Pumpversuche ergaben eine Wassermenge von 550 m?, doch wurde dieselbe von dem gegrabenen und dem Bohrbrunnen gemeinsam geliefert. Das Bohrloch war bis 32°02 m mit Röhren von 350 mm, von da mit solchen von 315 mm innerer Lichte ausgekleidet, während im harten sarmatischen Kalke keine Verrohrung angewendet wurde. Der ruhige Verlauf der Arbeit wurde nur durch den Sturm am 8. März 1893 gestört, indem der Dreifuß umstürzte und der eine Balken brach; der Schaden wurde jedoch alsbald ausgebessert. Die Hungaria Dampfziegelei gestaltete sich mittlerweile zur keramischen Fabrik A.-G. um, deren rasche Entwicklung durch nichts besser vor Augen geführt werden kann, als durch den Wassermangel, der sich in einigen Jahren neuerdings meldete und zur Bohrung neuer Brunnen zwang. Demzufolge beantragte B. v. Zsıcmoxnpy im Dezember 1897 einerseits das Il. Bohrloch bis zu den wasserführenden Schotter- schichten im Liegenden der Kalksteine niederzuteufen, andererseits aber zwei neue Brunnen zu bohren. Der Antrag wurde angenommen und schon am 27. Dezember 1897 wurde die Arbeit beim Bohrloch II begonnen, die unbehindert Tag und Nacht bis zum 76'357 m fort- dauerte. Von dieser Tiefe an wurde jedoch die Bohrung zu einer un- unierbrochenen Reihe von Unfällen und Schwierigkeiten, bis schließ- lich der Bohrer am 9. Feber 1898 in 8949 m Tiefe im Bohrloch stecken blieb, u. zw. in einer so unglücklichen Stellung, daß alle Ver- suche. denselben zu heben erfolglos blieben. Da die Fabrik das Wasser nicht mehr weiter entbehren konnte, mußte man diesen Punkt am 11. März verlassen und die III. Bohrung beginnen, nach dessen Fertigstellung am 5. Oktober wieder an die Hebung des im II. Bohrloche verbliebenen Bohrers geschritten wurde; nach Konstruierung einer eigenen Zange gelang dies dann am 14. No- vember tatsächlich. Die Bohrung wurde am 19. März 1899 in 206°78 m Tiefe beendet. (85) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST, 361 Das Bohrloch ist bis 20253 m mit Röhren von 280 mm, von da bis 20678 m mit solchen von 205 mm innerer Lichte ausgekleidet. Später wurde hier der Brunnenschacht auf 20 m vertieft und an der Sohle desselben befindet sich nun die Pumpe. Der Wasserspiegel befindet sich 23 m unter der Sohle des Schachtes. Der Punkt, wo der Brunnen niedergeteuft wurde, liegt 30'23 m über dem O0 Punkt der Donau und 126°50 m über dem Meere. Der Bohrer schloß hier folgende Schichten auf (Taf. XIV): Beginn Mächtigkeit der Schicht 0-00 m (20°00 m) gegrabener Brunnen, 20:00 « (1196 «) blauer Ton, 3196 « (6904 «) weißer Grobkalk, 10000 « ( 5'00 «) sandiger Mergel, 10500 « (28:50 «) bröckeliger Leithakalk, darin: Arca diluwviti, Lmk. 133:50 « (10°60 «) sandiger Mergel, 14410 « ( 6°60 «) Leithakalk mit sperlingseigroßem Schotter, 150°70 « (2330 «) sandiger Mergel, 17400 « ( #10 «) bläulichgrauer Tonmergel, 17810 « ( 850 «) grober Sandstein, gegen die Basis zu allmählich schotteriger, 18660 « ( 2:60 «) sandiger Mergel, 18920 « ( #20 «) schotteriger Sandstein, 19340 « ( 3°40 «) bis taubeneigroßer Schotter, 19680 « ( 6'70 «) schotteriger grober Sand, 20350 « ( 3'283 «) sandiger Mergel. Tiefe des Bohrloches : 206°78 m. Von diesen Schichten gehören: 0.00— 31°96 m (3196 m) zur pontischen, 31:96— 10000 « (68°04 «) zur sarmatischen Stufe, 100:00— 17810 « (78:10 «) zum Vindobonien, 178:10—206°78 « (28°68 «) zum Burdigalien. Chemische Analyse des Wassers: Temperatur: 13° C. 1 1 Wasser enthält: Gesamte feste Bestandteille_ _ __ -— 640 mgr Ca, 2 ERAHNEN ON MIO... Eh ae MEN There Schwefelsäure Wr &! am. va DER Char eo aa a I a 362 GYULA V. HALAVÄTS (86) Ammoniak. el ibe 8 .62N 8.254845 puren Balpelersanne. a de ansehe « Salpeterige, Säure... 2: sn waltehli Gesamte Härte . - 2... =... 315 deulsche Grade Wechselnde Härte 2... RL eu 2156 « « Beständige TRATEN TO: OUT RE ERTERSSBT. = >)! « « Der III. Brunnen wurde bei dem Maschinenhause I, nächst dem I. Brunnen niedergeteuft. Die Bohrung wurde am 7. März 1898 be- gonnen und Ende August in 21445 m Tiefe beendigt. Anfangs wurden Röhren von 350 mm innerer Lichte angewendet, die bis 26'60 m Tiefe niedergebracht wurden, dann wurde die Bohrung mit Röhren von 380 mm innerer Lichte fortgesetzt und beendet. Auch hier wurde nachträglich ein 20 m tiefer Schacht niedergeteuft, an dessen Sohle die Pumpe aufgestellt wurde. Der Wasserspiegel befindet sich im Bohrloche 1—2 m unter der Sohle des Schachtes. Der Bohrer schloß hier folgende Schichten auf (Tafel XIV.): Beginn Mächtigkeit der Schicht 0:00 m (10:55 m) gelber sandiger Ton, 10:55 « (16°15 «) blauer Ton, 9670 « (7040 «) weißer Grobkalk, 97:10 « ( 660 «) sandiger Mergel mit Pectenfragmenten, 10370 « (2&30 «) grauer, brockeliger Leithakalk mit Pecten- und Östreenfragmenten, sowie: Biloculina ciypeata, d’ORB. « inornata, d’ORB. Miliolina apposita, Frzn. « Atropos, KARR. « consobrina, d’ORB. « foeda, Rss. « inflata, d’ORB. « Krenneri, Frzn. « rdkosiensis, Frzn. Peneroplis Haueri, d’Ore. Alweolina Haueri, d’Ore. « melo, FıcHt. et Morr. « rotella, d’Ors. Testillaria agglutinans, d’Ore. Rotalia Beccariü, Lınn& sp. Polystomella erispa, Lak. (87) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 363 12800 m (2670 m) sandiger Mergel, 15470 « ( 2:15 «) Leithakalk mit erbsengroßen Schotterkörnern, 15685 « (13'855 «) sandiger Mergel, 17070 « ( 5°67 «) bläulichgrauer Tonmergel mit Ostreenfragmenten, 17637 « ( 2:59 «) weißer, mergeliger Sand, 17896 « ( 5°0& «) bis taubeneigroßer Schotter, 18400 « ( 370 «) sandiger Mergel, 18770 « ( 0:62 «) grünlicher Tonmergel, 188°32 « ( 3:65 «) Konglomerat von bis taubeneigroßem Schotter, 19197 « ( 1'13 «) sandiger Mergel, 19310 « ( &60 «) bis taubeneigroßer Schotter, 19770 « ( 3'30 «) sandiger Mergel, 20100 « ( 3:08 «) bis taubeneigroßer Schotter, 20408 « (10:37 «) sandiger Mergel. Tiefe des Bohrloches: 21445 m. Von diesen Schichten gehören: 0:00— 2670 m (2670 m) zur pontischen, 9670— 9710 « (7040 «) zur sarmatischen Stufe, 97'10—178°96 « (61'86 «) zum Vindobonien, 178:96— 21445 « (3549 «) zum Burdigalien. Der IV. Brunnen wurde im E-lichen Teile der heutigen Anlage, neben dem Maschinenhause der keramischen Fabrik, nächst der Öhegyi-üt niedergeteuft. Zsısmonpy begann die Bohrung an der Sohle des 19:55 m tiefen ausgemauerten Brunnens am 12. September 1898 mit Röhren von 350 mm Durchmesser die bis 3565 m Tiefe nieder- gebracht wurden; dann wurde die Bohrung mit Röhren von 280 mm innerer Lichte fortgesetzt und am 21. April 1899 in 180'68 m Tiefe beendigt, in welcher Tiefe eine ausgiebige wasserführende Schicht angezapft wurde. Die Pumpe befindet sich auch hier an der Sohle des Brunnenschachtes. Der Brunnen liegt 30'46 m über dem 0-Punkt der Donau und 126°83 m über dem Meere. Der Bohrer drang hier durch folgende Schichten (Taf. XV): Beginn Mächtigkeit der Schicht 0:00 m (1985 m) gegrabener, ausgemauerter Brunnen, 1985 « (1555 «) blauer Ton, 3540 « ( 783 «) weißer Grobkalk, 4323 « ( 1'6& «) weißer Sandstein, 4487 « (5293 «) weißer Grobkalk, 364 GYULA V. HALAVÄTS (88) 97'80 m ( 1'60 m) sandiger Mergel, 99:40 « (23:10 «) grauer bröckeliger Leithakalk, mit Peetenfragmenten, 122°50 « (13°20 «) sandiger Mergel, 13570 « ( 2'55 «) Leithakalk mit erbsengroßen Schotterkörnern, 13825 « ( 2:50 «) sandiger Mergel, 14075 « ( 5'25 «) bläulichgrauer Tonmergel. 146°00 « (10'50 «) grobkörniger Sandstein, 156°50 « ( 3'77 «) sandiger Mergel, 160°27 « ( #40 «) bläulichgrauer Tonmergel mit Ostreenfragmenten, 164'67 « ( 5°93 «) bis hühnereiergroßer Schotter, 17060 « ( 1:60 «) sandiger Mergel, 17220 « ( 844 «) bis sperlingseigroßer Schotter, Tiefe des Bohrloches 180°68 m. Von diesen Schichten gehören: 0:00— 3540 m (35°’40 m) zur pontischen, 35°40— 9780 « (6240 «) zur sarmatischen Stufe, 97'80—164'67 « (6687 «) zum Vindobonien, 164:67—180°68 « (1601 «) zum Burdigalien. Die chemische Analyse des Wassers ergab folgendes: Temperatur des Wassers 12° C. 1 Liter Wasser enthält: Gesamte feste Bestandteille_ _ _ .. 635 mgr Kalk (GEL. A ee Magnesta a DEREN Te lureHiasnne. Min Schweleleaures(SQ,) Deal Lig: 728 Chlestläss Ta zus De EEE ET DAR Kanemtaee rt et ne Daenarrae, Spuren Salpetersäure __ .. AEEFNEET: ri Balpeterige Säure. ar. 2.2 "fehlt Gesamte Härte _. - - - - . .. 237'50 deutsche Grade Weechselnde+Härte. #2, 2 „u 13271860 « « Beständige Härte. ._ ART ERRBIHE HE. OD « « 13. Der Bohrbrunnen des Mätyasföld. In der Gemarkung der Gemeinde Czinkota befindet sich die Sommerfrische Mätyäsföld, an der SE-Rand der Brunnenmeister A. Ler£ger im Frühjar 1902 ein Bohrloch niederteufte. Der Punkt liegt 149 m über dem Meere. Der Bohrer schloß hier folgende Schichten auf (Taf. XV): (89) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 365 Beginn Mächtigkeit der Schicht 0:00 m ( 1'00 m) humoser Flugsand, 100 « (12'40 «) gelber sandiger Ton, 1340 « ( 3°00 «) blauer Ton, 16°40 « (13°60 «) dunkler toniger Sand, 3000 « ( 8:10 «) glaukonitischer Quarzsand, 38:10 « ( 1:10 «) glaukonitischer Sandstein, 3920 « ( #00 «) glaukonitischer (Juarzsand, 4320 « ( 0'80 «) glaukonitischer Sandstein, 44-00 « ( 880 «) gröberer glaukonitischer Quarzsand, 5280 « ( 0:70 «) grünlicher toniger Sand, 5350 « (23°00 «) glaukonitischer Quarzsand, 7650 « (13'380 «) grober glaukonitischer Quarzsand, 9030 « (5050 «) glaukonitischer Quarzsand. 14080 « ( 030 «) grüner Ton, 14110 « (17'00 «) schotteriger, grober glaukonitischer Quarzsand, 15810 « (36°05 «) sandiger Schotter, 19415 « bläulicher schotteriger Ton. Tiefe des Bohrloches: 19430 m. Von diesen Schichten gehören: 0:00— 100 m ( 1'00 m) zur Gegenwart, 1:00— 16°40 « ( 15'40 «) zur pontischen Stufe, 1640— 19430 « (17790 «) zum Burdigalien. Der Wasserspiegel befindet sich im Bohrloche 995 m unter der Oberfläche, die Temperatur des Wassers beträgt I1”R (13'7°C). Das Wasser dient den Zwecken der Badeanstalt. IIL SCHLUSSFOLGERUNGEN, Wenn wir nun all jene Erfahrungen, die wir in den natürlichen und künstlichen Aufschlüssen machten, mit den Profilen der Bohr- brunnen zusammenfassen, so läßt sich das Antlitz der neogenen Sedi- mente in der Umgebung von Budapest folgendermaßen entwerfen. Es ist nunmehr aus einer ansehnlichen Zahl von Mitteilungen bekannt, daß der Triasdolomit, welcher das Grundgebirge des Budaer Gebirges darstellt, von eozänen und unteroligozänen Bildungen über- lagert wird. Im mittleren Oligozän lag das Gebiet trocken und damals bildete sich das Gebirge. Im oberen Oligozän gelangt es jedoch neuer- dings unter Wasser und von nun an blieb es — mit einer kurzen Unterbrechung zu Beginn des Pontischen — bis zum Ende des Neogens überschwemmt; aus diesem Wasser setzte sich jene ununterbrochene Schichtenfolge ab, die — diskordant mit den vorigen Bildungen — das am Fuße des Gebirges sich erstreckende Hügelland aufbaut. Die Schichten der ältesten am Aufbau des Hügellandes beteilig- ten Bildung, der kattischen Stufe des oberen Oligozäns treten mit einer ckarakteristischen Fauna vielfach an der Oberfläche auf. Unter den Fundorten von kattischen Fossilien zeichnet sich jener bei Török- bälint durch seinen Reichtum aus; die vollständige Fossilienliste desselben wurde zuletzt von Tu. Fvcus (30) mitgeteilt, der diese Schichten mit den oberoligozänen Bildungen von Kassel parallelisiert und dieselben von den darauffolgenden Ablagerungen mit aquitanischer Fauna trennt, mit denen sie vormals vereinigt waren. Die früher zu- sammengefaßte Fauna ließ die stratigraphische Stellung dieser Bildun- gen sehr unbestimmt erscheinen, während diese Zweifel nun — Dank den Studien Fucns’ — geklärt und auch diese Ablagerungen in das richtige Licht gestellt sind. Im Hangenden der oberoligozänen kattischen Bildung folgt im Hügellande sodann eine Schichtenreihe, ın der sämtliche bis jetzt bekannte Stufen des Neogens durch reiche und charakteristische Fau- nen nachgewiesen werden können. au (91) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 367 1. Die aguwitanische Stufe, deren Begriff von Tu. Fuchs (30) festgestellt wurde, ist die tiefste Bildung des Neogens und gehören nach Fuchs die Molter und Loibersdorfer Schichten in Österreich sowie die Schichten von Köröd in Ungarn hierher; außerdem werden auch jene in der Fazies abweichende Brackwasserschichten hierher- gestellt, die vormals zu den weitbegrenzten Sotzka-Schichten gezählt wurden und die bei Trifail in Steiermark, Radoboj in Kroatien und im Zsiltale in Ungarn bauwürdige Kohlenflöze einschließen und die an all diesen Punkten (iyrena semistriata, Desn., Potamides margaritaceus, Brocc., P. plicatus, Lux. und Melanopsis Hantkeni, Horn. als charak- teristischeste Fossilien führen. An der Oberfläche lagern die Bildungen der aquitanischen Stufe im Hügellande von Budafok--Teteny unmittelbar der oberoligozänen kattischen Stufe auf und bestehen aus groben: Schotter und Konglo- ınerat, aus welchem im Graben Nagyärok hei Budafok eine artenreiche Fauna gesammelt wurde, die mit der Meeresfauna der Schichten von Loibersdorf in Österreich übereinstimmt. Von Pomäz, am rechten Donauufer beschrieb L. Ernös (38), vom gegenüberliegenden linken Donauufer, von Göd aber H. v. Böcku (36) solche Faunen, in denen auch Brackwasserformen vorkommen und die jener Fazies der aquita- nischen Stufe entsprechen, welche die Kohlenflöze einschließt. Die Kohle tritt übrigens auch bei Pomaz und Göd auf, wenn auch nicht in abbauwürdiger Menge und Qualität. H. v. Böcku stellt die Fauna von Göd, obzwar er auf dem alten Standpunkte steht, in das Miozän; wenn er sie jedoch aus dem Gesichtspunkte Tu. Fucns’ betrachtet hätte, so würde er sich nicht so sehr darüber gewundert haben, daß Melanopsis Hantkeni in einem verhältnismäßig so hohem Niveau vor- kamımt (l. €: 8. 33). Das Vorkommen von Brackwasserformen in der marinen Fauna wird durch Tu. Fucus begründet.! Nach ihm siedelten sich die in der Fauna der marinen Sedimenten zuweilen vorkommenden Brackwasser- formen zu solchen Zeiten an, wo Strömungen in größerer Menge Tange in das Meer ausschwemmten, deren Fäulnis, ohne die mari- nen Formen wesentlich zu berühren, auf die Fauna dieselbe Wir- kung ausübt, wie das Beimengen von Süßwasser. Wenn man dies vor Augen behält, so muß man bei Erklärung der Bildung der Kohlen- flöze und des Auftretens der brackischen Fauna nicht unbedingt an die Einwirkung von Süßwasser denken. Auch erhält man damit eine . ı Tu. Fuchs: Über das Auftreten sogenannt brackischer Faunen in marinen Ablagerungen. (Verh. d. k. k. g. Reichsanst. Jg. 1872, S. 21.) 368 GYULA V. HALAVÄTS (92) Erklärung warum die in Sedimenten vorkommenden Kohlenbildungen stets von Brackwasserformen begleitet werden; die in Fäulnis begriffe- nen pflanzlichen Substanzen sind nämlich für das Gedeihen von Brack- wasserformen günstig. Bei den am linken Donauufer in der Umgebung von Budapest niedergeteuften Bohrungen durchdrang der Bohrer die aquitanische Stufe nur einmal, u. zw. im artesischen Brunnen im Värosliget. Leider konnte jedoch nicht festgestellt werden, welche Schichten hier diese Stufe vertreten, da die petrographische Ausbildung hierzu nicht ge- eignet ist und auch die paläontologischen Funde unsicher sind. Zsıe- moxnpy betrachtet (20. S. 73) die zwischen 36376 57984 m aufge- schlossenen Schichten als oberoligozän, doch beläßt er es als offene Frage, welche Schichten in dieser 213'18 m mächtigen Folge mit dem Pectunculussande der kattischen Stufe zu parallelisieren sind. Mit Betracht darauf, daß die Schlämmungsrückstände erst von 400°7& m solche Foraminiterenarten lieferten, die im Oligozän heimisch sind, darf vielleicht der Vertreter der aquitanischen Stufe im Hangenden dieser foraminiferenführenden Schichten gesucht werden. 3. Das Burdigalien. Im Budafok-Tetenyer Hügellande folgt im Hangenden der aquitanischen Kieselablagerung ein feinerer Sand, welcher durch einige in demselben gesammelte Pectenarten mit den österreichischen Eggenburger Schichten in Parallele gebracht werden kann, so daß diese Sandschichten auch schon infolge ihrer stratigra- phischen Lage zum Burdigalien gestellt werden müssen. In ziemlich großer oberflächlicher Verbreitung kommen die Ab- lagerungen dieser Stufe im Hügellande von Föt-Cinkota vor. Nach J. v. Böck (14) besteht hier der unterste Teil der Schichtenreihe aus gel- bem Ton, hierauf folgt Sand und dann Schotter mit dazwischengelager- ten Bänken von Bimssteintuff und Konglomerat. Die Schotterablagerung mit den Zwischenlagen von eruptivem Tuff findet sich auch in dem Hügel südlich von Söspatak; hier wurde der Tuff längs des «Kiräly- vagany» erschlossen. Dieselben Schichten findet man in ähnlicher petrographischer Ausbildung in den Profilen der Bohrlöcher aus dem Hügellande von Köbänya, im Untergrunde ; und hier sind diese Schotterschichten deshalb von besonderer Wichtigkeit, weil die zahlreichen Brunnen der Haupt- stadt, welche am linken Donauufer gebohrt wurden, mit Ausnahme des artesischen Brunnens im Stadtwäldchen, ihr Wasser sämtlich aus den Ablagerungen der burdigalenischen Stufe erhalten. Interessant ist die Art und Weise, in welcher die Profile dieser (93) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 369 Brunnen die petrographische und tektonische Ausbildung der von der Oberfläche her wohlbekannten Schichten des Neogens im Untergrunde darstellen. Wenn man nämlich die Profile der Brunnen aus dem Hügel- lande von Köbänya in beinahe nord-südlicher Richtung zusammenfaßt, so daß die Brunnen, wie es Fig. 1 darstellt, aus dem Mäv.-Delta, der Aktien-, Kiraly- und Dreherschen Brauerei und der keramischen Fabrik in das Profil fallen, so bemerkt man vor allem, daß die hier teil- nehmenden Schichten des Neogens im großen ganzen dieselbe Aus- bildung zeigen wie im Hügellande von Föt-Cinkota an der Oberfläche. Die Schichten senken sich sanft dem Alföld zu, ohne an Mächtigkeit ‚besonders zu gewinnen. Die in diesem Profile angeführten Brunnen dringen sämtlich in die Ablagerungen der burdigalenischen Stufe ein, in ihrer ganzen Mächtigkeit jedoch wird diese von keinem einzigen erschlossen, auch der Brunnen aus dem Mäv.-Delta tut dies nur annähernd, obwohl er auch noch in den Ton eindringt, welcher aus der burdigalenischen Schichtenfolge als unterster bekannt ist. Im Profil dieses Brunnens findet man auch den von der Oberfläche her bekannten eruptiven Tuff; dieser bildet in der Tiefe von 64°50—74'65 m zwei Lagen von 1°50 m resp. 7'15 m, welche durch eine Lage schotterigen Sandes von 1°5 m Mächtigkeit getrennt sind. Von diesem Tuff jedoch wird weiter unten die Rede sein. Wenn man aber die Profile der Brunnen in. west-östlicher Rich- tung zusammenfaßt, wie es Fig. II darstellt, so ändert sich das Bild ganz gewaltig. Dieses Profil enthält die Brunnen aus dem Mäv.-Delta, der Aktienbrauerei, der Waggonfabrik und der Schweineschlachtbank und verbindet die Daten derselben. Vor allem wird klar, — wenn man einstweilen bei den Ablagerungen der burdigalenischen Stufe bleibt — daß die Schichlen in der Mitte dieses 7 km langen Profils eine große Depression zeigen, ein tiefes Becken bilden, gegen welches sie sich östlich unter größerem Winkel der Waggonfahrik zu senken um dann wieder aufwärts zu streben. Ihre Mächtigkeit übersteigt die Maße, auf welche man der Oberfläche nach schließen möchte, um ein beträchtliches. Viel auffallender jedoch als ihre Lagerung ist in diesem Verbrei- tungsgebiete der Schichten ihre petrographische Ausbildung. Während nämlich die burdigalenische Stufe im W. im Hügellande von Budafok durch feineren Sand mit untergeordnet dazwischengelagerten Schotter- schichten repräsentiert wird: im Osten aber, im Hügellande von Föt als Schichtengruppe von Ton, Sand, Schotter, Eruptionstuffen und Kalksandstein bekannt ist; finden sich im Boden der Ebene zwischen 370 GYULA V. HALAVÄTS "W/B.EZL ‚Eilep AyN “lH / HH AR Tross \ IHHSS M THHR N: rl ji un \ “ji IF) EHE I 14 Ch E67 Hal | ud Ze Il, Burdigaleni - Vindobonai - Szarmata- Pontusi em.‘ WLOChl 020,188Jaya4g NM I ı Hu mil Ir Hr Il nn "5. (94) (95) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 371 dem Hügellande von Budafok und Köbänya, im Brunnen der Schweine- schlachtbank, also in der westlichen Flanke, die gröberen Bestandteile zwar noch vor, aber noch mehr untergeordnet; in der Mitte des Bek- kens jedoch, im Brunnen der Waggonfabrik werden sie durch feinere Bestandteile, Ton, sandigen Ton und tonigen Sand abgelöst. Dies kann auch so gedeutet werden, daß dieses Becken seinen Ursprung nicht neueren Faltungen verdankt, sondern zugleich mit der Ausbildung des Gebirges im mittleren Oligozän entstanden ist. Ein wichtiges Resultat und zwar nicht das geringste, welches die Brunnendaten liefern, ist, daß man jetzt die stratigraphische Lage des eruptiven Tuffes kennt; J. v. Szasö (27) hält den rhyolitischen Tuff 1887 für Diluvial und bringt ihn mit der Tätigkeit der Eisströme in Zusammenhang, trotzdem J. v. Böck# (14. S. 10) den «Bimsteintuff und Konglomerat» aus der Umgebung von Föt und Mogyoröd schon 1872 als Glieder der mediterranen Ablagerungen anführt. Infolge- dessen stellt Fr. ScHararzık (40. S. 45) den Rhyolittuff zu dem unte- ren Mediterran und gibt auch seinem Vorkommen auf der Karte eine besondere Bezeichnung. Am meisten westlich tritt dieser Tuff entlang dem «Kirälyvagany» bei Köbänya zu Tage, wo er in den Abgerabungeu überall durchschimmert. In den Bohrlöchern des X. Bezirkes fand sich dieser eruptive Tuff nur in zweien: in den Bohrproben des Brunnens aus dem Mäv.- Delta bei Räkos, wo er in der Tiefe von 64°50—66°00 m eine Schicht von 1'50 m Mächtigkeit und ebenso in der Tiefe von 67'50—74.65 m eine von 7'15 m Mächtigkeit bildet; die beiden Schichten sind durch eine Lage Schotterigen Sandes von 1'50 m getrennt. Außerdem fand ich ihn in den Bohrproben des Brunnens der Waggonfabrik, wo er in der Tiefe von 291'47—303°70 m eine Lage von 1223 m bildet. Diese zwei Daten bezeugen also, daß der eruptive Tuff tatsächlich den Ablage- rungen der burdigalenischen Stufe zugezählt werden muß; die Erup- tion trat ungefähr gegen die Mitte dieser Epoche ein, ihre Asche fiel ins Wasser, auf dessen Grunde sie sich ablagerte. Über die Mächtigkeit der burdigalenischen Ablagerungen im Untergrunde geben die Bohrlöcher des X. Bezirkes leider keine Auf- klärung, da der Bohrer diese Ablagerungen nirgends in ihrer ganzen Mächtigkeit durchbrach. Der artesische Brunnen des Stadtwäldchens könnte hier Aufklärung geben, wenn man dessen Daten mit denen der Bohrlöcher des X. Bezirkes in Zusammenhang bringen könnte. Leider ist dies wegen des vollständigen Fehlens von Fossilien im Burdiga- lien der Bohrlöcher unmöglich. Mein Versuch wenigstens in diesen Schich- ten, bezw. in den Bohrproben irgendwelche Mikrofauna zu finden, GYULA V. HALAVÄTS (96) wyg.Z2l OZOJY3S-ANFAZSIY N NNTISIU R äls | «8 & ik ul &8 ln :; ‚N i | IN NS ITBÄNU\\ ÄNDTRSURLENO AL | il & DD ZU Burdigaleni-, Vindobonai-, Szarmata-em. (97) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 313 blieb vollständig resultatlos. Sämtliche Bohrproben schlemmte ich selbst, doch umsonst, ich konnte in dem Schlemmungsrückstande, weder aus den schotterigen und sandigen, noch aus den Tonschichten Foraminiferen oder andere Fossilien nachweisen. Daß diese Schichten trotzdem auch Foraminiferen führen, beweist J. Böckn# (14. S. 5—7.) indem er aus den bei Veresegyhäza, Csomäd und Föt aufgeschlosse- nen Tonschichten Foraminiferen aufzählt. Die ausgiebigen Wasserbehälter des Untergrundes finden sich also in den Ablagerungen der burdigalenischen Stufe. Der hydrosta- tische 0-Punkt des Wassers, welches in diesen Behältern kreist, befin- det sich jedoch in allen Fällen unter der Oberfläche und das Wasser dringt nirgends aus eigener Kraft hervor, sondern sein Spiegel bleibt stets in beträchtlicher Tiefe unter der Erdoberfläche. Dies deutet darauf hin, daß das Einsickerungsgebiet des Wassers in einem tieferen Niveau liegt als die Stelle der Brunnen. Obwohl die Behälter an Wasser ziemlich reich sind, sind sie doch nicht unerschöpflich und heute infolge des starken Schöpfens an vielen Orten, schon übermässig in Anspruch genommen. Auf dem kurzen Strich, im Norden von dem Brunnen im Mäv.-Delta bis südlich zu dem der keramischen Fabrik sind heute schon nicht weniger als 22 Brunnen abgebohrt. Daß diese Wasserbehälter im Übermaße in Anspruch genommen sind, wird durch die Erfahrung zur Genüge bewiesen, daß der Wasserspiegel der Brunnen im selben Verhältnisse gefallen ist, als die Zahl der Brun- nen gewachsen. Besonders bei den älteren Brunnen ist dies in be- trächtlichem Maße der Fall. Der Reihe ihrer Entstehung nach: In dem I-ten Brunnen der bürgerlichen Brauerei (1892) fiel das Wasser von 1730 m auf 3700 m (Differenz: 1970 m), im I-ten Brunnen der Aktien-Brauerei (1894) von 855 m auf 20:55 m (Diff.: 1200 m), im . I-ten und Il-ten Brunnen der Malzfabrik (1894) von 930 m ganz be- trächtlich und ekenso im Il-ten Brunnen der bürgerlichen Brauerei (1894) von 21°70 m. Dieselbe Erfahrung machte man schon früher bei den artesischen Brunnen des Alföld, wo sich infolge des übermäßigen Bohrens eine Verminderung des hydrostatischen Druckes und Abnahme des aufquellenden Wassers bemerkbar macht. Eben deshalb dürfte die Obrigkeit zu neuen Bohrungen im X. Bezirke keine Genehmigung mehr geben, da die schon. eingetretenen Mißlichkeiten sich durch Erhöhung des Wassergewinnes nur vergrößern werden. 3. Das Vindobonien spielt an der Oberfläche eine viel unter- geordnetere Rolle. als das Burdigalien. Diese Stufe wird am nördlichen Rande des Hügellandes von Budafok durch Leitliakalk von verhältnis- Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. Geol. Reichsanst. XVII. Bd. 2. Heft. 25 374 GYULA V. HALAVÄTS (98) mäßig geringer Mächtigkeit vertreten, welcher zwischen die burdigale- nischen Sandschichten und den sarmatischen grobkörnigen Kalk kon- kordant eingelagert ist. In größerer Mächtigkeit ist er in den Ein- schnitten zwischen der Station Räkos und dem oberen Bahnhofe von Köbänya, in dem sogenannten Delta erschlossen; hier kam auch eine reiche Foraminiferen-, Mollusken- und Krustazeen-Fauna zu Tage, welche alle Zweifel an der Zugehörigkeit dieser Schichtengruppe zur vindobonischen Stufe beieitigt. Auch aus dem Abschnitt des Haupt- sammelkanals in der Illes-Gasse wurden die Ablagerungen dieser Stufe mit ihrer charakteristischen reichen Fauna bekannt. Hier sind jedoch die Schichten der vindobonischen Stufe in anderer petrographischer Ausbildung vorhanden. Während nämlich diese Stufe im Hügellande von Budafok und Köbänya durch litorale, dichte, oolithische Leitha- kalke vertreten wird, kommt der Leithakalk in den Abgrabrungen der Illes-Gasse, als obere Schicht der Ablagerung zwar ebenfalls vor, darunter lagert jedoch bläulicher Sand, bläulich sandiger und eisen- schüssiger Schotter und zuletzt bläulicher Schieferton mit reicher Fauna; hier lassen sich also die beiden Fazies der vindobonischen Stufe als litoraler Leithakalk und submariner Badener Ton ausgebildet erkennen. Eine bedeutendere Rolle spielen die vindobonischen Ablagerungen im Untergrunde, wie aus den Profilen der Bohrlöcher hervorgeht. Die Daten dieser künstlichen Aufschlüsse stellte ich in drei Profilen zusam- men, von denen zwei (Fig. I und III) die Beschaffenheit des Unter- grundes in S—N-licher, das dritte (Fig. I.) in W-—-E-licher Richtung darstellt. Das eine Profil in der Richtung S—N (Fig. II) ist durch den Einschnitt der Illesgasse, durch die Brunnen der Schweineschlachtbank und der Waffenfabrik gelegt und endet bei der Ziegelei von Gubacs; es bestätigt, was die vindobonische Stufe anbelangt, nur die Fortsetzung der Schichtenreihe aus der Illesgasse nach Süden. Das andere Profil in der Richtung S—N (Fig. D), welches durch die Brunnen des Mäv.-Delta, der Aktien-, Kiräly- und Dreherschen Brauerei und der keramischen Fabrik gezogen ist, bestätigt in der Hauptsache ebenfalls nur das Vorkommen der vindobonischen Ablagerungen im Untergrunde des Hügellandes von Köbäanya in ähnlicher Ausbildung, wie das vorige. Aus beiden Profilen geht hervor, daß diese Schichten gegen das Beckeninnere zu an Mächtig- keit gewinnen und unter kleinem Winkel in ungestörter, ruhiger Lage- rung sanft vom Ufer abfallen. Das dritte in W-—-E-licher Richtung durch die Brunnen des Mäv.-Delta, der Aktienbrauerei, Waggonfabrik und Schweineschlachtbank gezogene Profil (Fig. II) gibt auch über die Mächtigkeit der vindobonischen Stufe Aufklärung. Im Brunnen der DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 375 (99) ‚SOeqnh) UOA 19798917 — 099AR]39] Ispuqny) | yraqezuopeq — AEASIOAAIIH : SNEUIIBTLISAUTOMLOS — PIYOSPAZOYSILOS ! u] 1adıpues = Seide soyouoy ! 1FIg0I) = Z59U BAInp : OL = Seide ! purg = yowoy :Sunaejyıq zsawering Fa=ı TERR, BERDESBRNN behbdy = 22 JO wz8601 OLENHT9FLISIYENI PIAEREINGER GIHOSEIZOHSZLYIS To 91n-8377 #* He} SS 376 GYULA V. HALAVATS (100) Schweineschlachtbank haben diese Ablagerungen in der Tiefe von 55-20—207'96 m eine Mächtigkeit von 152°76 m, in dem der Waggon- fabrik zwischen 181'60—267°41 m eine solche von 853'81 m im Brunnen der Aktienbrauerei in der Tiefe von 2427 —95'90 m eine solche von 71'63 m. Die Ausfüllung des im Untergrunde der Ebene zwischen den Hügelländern von Budafok und Köbänya nachweisbaren Beckens, welche schon früher begann, dauert in der vindobonischen Zeit fort, und zwar lagerte sich in dem noch immer tiefen Wasser zuerst der aus dem Ein- schnitte der Illesgasse bekannte Ton in beträchtlicher Mächtigkeit ab, darauf setzt sich Tonsand und sandiger Ton ab, u. zw. in einem solchen Maße, daß das Wasser im E und W so seicht wird, daß sich an diesen Flanken schon litoraler dichter, bezw. oolithischer Leithakalk bil- den kann. In den Hügelländern von Budafok und Köbänya waren also an der Oberfläche nur die obersten Schichten der vindobonischen Stufe bekannt, die tieferen waren verdeckt, bis der Bohrer auch diese er- schloß. Bei der Feststellung der Grenze zwischen den burdigalenischen und vindobonischen Ablagerungen war außerdem, was man an der Oberfläche hinsichtlich der petrographischen und faunistischen Unter- schiede der Schichten beobachten konnte, hauptsächlich der Umstand maßgebend, daß das Schlemmen der Bohrproben aus den vindobo- nischen Schichten eine zufriedenstellende Ausbeute der Foraminiferen gibt, in welche hauptsächlich Alveolinen und Miliolinen vertreten sind, während die burdigalenischen Schichten, wie schon erwähnt, im Unter- grunde fossilleer sind. 4. Die Ablagerungen der sarmatischen Stufe sind an der Oberfläche schon seit langem in großer Verbreitung bekannt, so besonders in der Umgebung von Budafok—Tcteny, wo sie ein grobes Plateau bilden, dessen Gestein seit langer Zeit in großen Steinbrüchen gewonnen wird, da es für Bauzwecke besonders geeignet ist. Auch in dem Hügellande von Köbänya besitzen sie eine ansehnliche oberfläch- liche Verbreitung und auch hier wurde viel Material weggeführt. An allen diesen Orten erscheint die sarmatische Stufe in ihrer gewohnten Ausbildung: mehr oder minder dichter, stellenweise oolithischer Grob- kalk, welcher eine einförmige, artenarme Fauna einschließt, die man überall findet, wo Spuren dieses Zeitraumes nachweisbar sind. An der Oberfläche ist sie gegen die vindobonische Stufe nicht scharf begrenzt: beide bestehen aus litoralem, in seichtem Wasser ab- gelagertem Grobkalk, welcher in der petrographischen Ausbildung (101) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 377 nicht viel Unterschied zeigt, so daß nur die Fauna andeutet, daß ihre Entstehung in zwei verschiedene geologische Zeiträume fällt. Jene sarmatischen Ablagerungen jedoch, welche durch den Bohrer im Untergrunde aufgeschlossen werden, unterscheiden sich von denen an der Oberfläche ganz beträchtlich. Während an der Oberfläche zwischen den beiden Ablagerungen keine scharfe Grenze gezogen werden kann, zeigen sich im Untergrunde an der Grenze solche Verhältnisse, wıe man sie früher auch anderweitig fand. Auf diese Verhältnisse weist schon die mit 8 bezeichnete sandige Schieferschicht im Profil des Deltaeinschnittes hin, noch mehr aber das Profil des Brunnens aus der keramischen Fabrik, wo sich an der Grenze der beiden Stufen sandiger Mergel findet; im Brunnen der Schweine- schlachtbank liegt an dieser Stelle eine Sandsteinbank, welche durch den Bohrer auch im Brunnen der Waffenfabrik erschlossen wurde und an- deutet, daß sich die Verhältnisse damals geändert haben. In was diese Veränderung bestand, das ist aus der Publikation von Tu. Fucus! zu erfahren, der im Kaisersteinbruch bei Kirälyhida an der Grenze des oberen Mediterran und der sarmatischen Stufe in der Ausbildung der Schichten eine Lücke nachwies und eine Periode der Erosion kon- statierte, indem der Leithakalk gerade abgeschnitten ist und in dem dünn geschichteten groben Sande, welcher den unteren Teil der sar- matischen Ablagerungen bildet, abgerundete Stücke des Leithakalkes in der Gesellschaf tvon Quarzschotter vorkommen. Bei uns war -—— scheint es — die Wirkung der Erosionsperiode nicht so stark, der scharfe Unterschied aber, welcher sich in der Fauna der beiden Stufen an der Grenze bemerkbar macht, ist jedenfalls auffallend und gestattet nicht, die kontinuierliche Bildung dieser Schichten anzunehmen. Noch auffallender ist der Unterschied, welcher sich an der Grenze der beiden Stufen bemerkbar macht, in dem Becken, welches im Boden der Ebene zwischen dem Hügellande von Budafok und Köbänya nach- gewiesen und durch den Brunnen der Waggonfabrik erschlossen wurde, welches übrigens in den vorhergehenden Abschnitten schon verschie- dentlich erwähnt wurde. Die Ablagerungen der sarmatischen Stufe haben in den Profilen, in welchen über ihnen auch der pontische Ton vor- handen ist, so in dem I. Brunnen der bürgerlichen Brauerei eine Mäch- tigkeit von 32°65 m, im Il. Brunnen der Dreherschen Brauerei eine solche von 75°60 m, im IV. Brunnen derselben eine von 68:68 m, im 1 Tu. Fuchs: Über Anzeichen einer Erosionsepoche zwischen Leithakalk und sarmatischen Schichten. (Stzbrte d. k. Akad. d. Wissensch. Bd. CXI. (1902) pag. 351.) 378 GYULA V. HALAVÄTS (102) II. Brunnen der keramischen Fabrik von 6904 m, im III. Brunnen der- selben von 70'40 m, im IV. Brunnen ebendort von 62'40 m und im Brunnen der Waggonfabrik von 173'32 m. Und daß ich diese mächtige Schichtenreihe nicht auf Grund bloßer Kombinationen der sarmatischen Stufe zuteile, möge mir gestattet sein, mich einfach auf die paläonto- logischen Beweise zu berufen, welche ich gelegentlich der detaillierten Beschreibung dieses Brunnenprofils anführte. (p. 337— 340.) Die sarma- tischen Ablagerungen beginnen in diesem Becken mit blauem Ton von 7056 m Mächtigkeit, welcher vielleicht mit dem Ton von Hernals in der Umgebung Wiens in Parallele gebracht werden kann, welcher die submarine Fazies dieser Zeit bildet. Über demselben folgt eine Schichten- reihe, in welcher schotteriger Sand, Sandmergel und Sand mit bläulichen, grünlichgelben Tonmergelschichten abwechselt, deren Ablagerung das Becken soweit ausfüllte, daß es nur mehr durch seichtes Wasser be- deckt wurde, in welchem zuletzt nur mehr die Bildung von Grob- kalk möglich war. Im Brunnen der Waggonfabrik besitzt er zwar nur eine Mächtigkeit von 72 cm, ist aber doch schon vorhanden. Und im Brunnen der Schweineschlachtbank findet er sich in drei Bänken, zwischen welche blauer Ton gelagert ist. Auch die sarmatischen Ablagerungen nehmen gegen die Mitte des Beckens an Mächtigkeit konstant zu und zeigen ein sanftes Abfallen vom Ufer. Ihre nordwestliche Verbreitung reicht im IX. Bezirk bis an den Platz vor der Ludovica-Akademie, während weiterhin unter den Häusern von Budapest am linken Donauufer die Schichten der vindo- bonischen, bezw. burdigalenischen Stufe liegen. Nach Norden zu reichen sie nicht über den Hügel von Räkos hinaus. A. Scamivr (31) fand bei Cinkota keine sarmatischen Schichten mehr und auch im Brunnen von Mätyäsföld folgen unter dem pon- tischen Ton die Ablagerungen der burdigalenischen Stufe. Die sarmatischen Ablagerungen werden — wenn man die Teile, welche durch pontischen Ton verdeckt sind, nicht in Betracht zieht — an vielen Orten durch dünnen Flugsand bedeckt, an einigen Stellen kommt sogar auch Donauschotter vor. Im Brunnen der Waggonfabrik wurde ein altes Donaubett aufgeschlossen, welches in die sarmatischen Ablagerungen eingetieft, später durch den Strom angefüllt wurde, und sich hier gegenwärtig in einer Mächtigkeit von ungefähr 30 m zeigt. 5. Die Ablagerungen der pontischen Stufe spielen in den Profilen der Bohrlöcher schon eine untergeordnete Rolle und finden sich nur bei der bürgerlichen und Dreherschen Brauerei und bei der keramischen Fabrik; die übrigen beginnen in der sarmatischen oder (103) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 379 vindobonischen Stufe. Dies läßt sich schon aus der westlichen Grenze ihrer oberflächlichen Verbreitung erklären, welche viel mehr nach Osten liegt, als die der sarmalischen. Bei der Besprechung der pontischen Ablagerungen muß man sich also auf das beschränken, was an der Oberfläche zu beobachten ist, und dies umsomehr, als diese Ablagerun- gen am linken Donauufer in den zahlreichen Ziegeleien des IX. und X. Bezirkes sehr gut und.lehrreich aufgeschlossen sind. In den meisten dieser Ziegeleien sind — wie wir im I. Teil sahen — die pontischen Ablagerungen bis zum Grunde abgegraben, so daß der Boden der Gruben beinahe überall aus sarmatischem, grob- körnigem Kalk besteht. Und trotzdem gehören diese Schichten, welche sieh unmittelbar auf den sarmatischen Kalk lagerten, nicht in den Be- sinn der pontischen Stufe, sondern in eine spätere Zeit, so daß auch in der Umgebung von Budapest, wie an vielen anderen Orten, zwischen der Ablagerung der sarmatischen und pontischen Schichten ein Zeit- intervall besteht. Hierüber gibt uns R. Horrnes! Aufklärung, der seine breitangelegten Ausführungen mit zwingenden Gründen beweist. Nach denselben ist gegen Ende der sarmatischen Zeit die Verbreitung des Wassers infolge stärkerer Tätigkeit der gebirgsbildenden Kräfte viel geringer, das einstige sarmatische Meer wurde dem Ufer entlang an zahlreichen Stellen trockengelegt und an diesen Stellen setzten sofort die erodierenden Kräfte mit ihrer zerstörenden Wirkung ein. Erst später überflutete das Wasser diese Stellen von neuem und so be- gann die Ablagerung der pontischen Schichten. Eine ähnliche Erosion zu Beginn der pontischen Zeit erwähnt auch M. Vacer.” Dies erklärt das Fehlen der tiefsten pontischen Schichten an vielen Orten und auch den Umstand, daß Übergangsschichten bis jetzt vollständig unbekannt sind. Denn die Schotterbank aus dem oberen Teil der sarmatischen Sand- steine, welche R. Horrnes in einem Steinbruche nahe bei der Station Retfalu-Siklös der Südbahn entdeckte und beschrieb ® und in welcher kleine Congerien und Hydrobien in Gesellschaft von Melanopsis impressa vor- kommen, gehört bestimmt noch zur sarmatischen Stufe.-Man findet ja in der Fauna dieser Zeit an so manchen Orten Congerien. Ebenso ist die «Übergangsschicht», welche Tun. Fucus aus dem Wiener Becken beschrieb, bestimmt pontisch. 1 R. HoERNES: Die vorpontische Erosion. (Stzbrte d. k. Akad. d. Wissensch. Bd. CIX. (1900) Abt. 1. pag. 811.) 2 M. VacEK: Über Säugetierreste der Pikermifauna von Eichkogen bei Mödling. (Jahrb. d. k. k. g. R.-A. Bd. L. (1900) pag. 169.) . -® R. Hoernes: Sarmatische Conchylien aus dem Ödenburger Komitat. (Jahrb. d. k. k. 8. R.-A. Bd. XLII. pag. 57.) 380 GYULA V. HALAVÄTS (104) In den großen. durch die Karpathen umsäumten pontischen Beeken, welches westwärts in dem Wiener und Grazer Becken nach Österreich hinüberreicht, und südwärts in den Balkanstaaten eine Fortsetzung findet, wird nach dem heutigen Stande der Erfahrungen die tiefste Stufe der pontischen Stufe durch die durch Congeria banatica, R. Horrn. und Limnocardium Lenzi, R. Horrx. charakteristischen Schichten gebildet. Dieses Niveau, dessen klassischer Fundort Vercio- rova im Komitate Krassö-Szöreny ist, ist schon von zahlreichen Orten des ungarischen Reiches bekannt, so aus dem westlichen Teil des Beckens: in der Gegend von Pinkafö, Szabolces, Somogy, Nagyhertelend, Versend; südlich bei Agram und Beocin; östlich in den Komitaten Krassö-Szörenyund Szilagy ; und im siebenbürgischen Becken an mehreren Orten. Die Süßwasserfazies dieses Niveaus bilden die weißen Mergel von Vrabee (Kroatien), GoRJANoOVIiC-KRAMBERGERS präpontische Schicht, von welcher er sich selbst überzeugte, daß sie bestimmt pontisch ist. Verciorova ist auch in anderer Hinsicht beachtenswert. Bei der Brücke am nördlichen Ende der Gemeinde — welche auch R. Horrnes erwähnt, da die durch ihn beschriebenen Fossilien von hier stammen — im Bett und am linken Ufer des Baches Bolvasnicza findet sich blauer Ton, welcher die Schalen von Congeria banatica enthält. Im Hangen- den des blauen Tones, am steilen, himmelwärts strebenden linken Ufer folet Schotter, strotzend von den Gehäusen von Melanopsis (Lyrcaea) Martiniana, Fer. M. (L.) vindobonensis, Fuchs. Hier tritt also die strati- graphische Lagerung dieser beiden Niveaus so klar zutage, daß alle Zweifel ausgeschlossen sind. So wurden sie übrigens auch anderen Ortes gefunden. Das durch Melanopsis (Lyrcaea) Martiniana, Fer. M. (L.) vindo- bonensis, Fucus, M. (L.) impressa, Krauss. var. Bonelli, Sısm., Congeria subglobosa, Parrscn., C. Partschi, Gzsz., GC. Hoernesi, Baus. charak- terisierte Niveau ist bei uns das verbreitetste und frühest bekannte Niveau der pontischen Zeit; in diesem Zeitraum der pontischen Stufe war die Ausdehnung des Brackwassersees am größten. Für den vorher- gehenden Zeitraum ist es wahrscheinlich, für den nachfolgenden jedoch sicher nachweisbar, daß dieser See an Ausdehnung viel verlor. Im Wiener Becken, woher die in diesem Zeitraum der pontischen Stufe zur Ausbildung gelangten, früher Inzersdorfer, später Congerien- enannten Ablagerungen am längsten bekannt sind, werden dieselben durch Ta. Fucus? in drei Schichtengruppen eingeteilt, und 1 Tu. Fuchs: Neue Brunnengrabungen in Wien und Umgebung. (Jahrb. d. .k.g. R.-A. Bd. XXV. (1875) S. 20.) (105) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 381 zwar von oben nach unten: 1. die Congeria subglobosa und Melanopsis vindobonensis; 2. die CGongeria Partschi und Melanopsis Martiniana ; 3. die CGongeria triangularis (richtiger Hoernesi) und Melanopsis impressa enthaltenden Schichten. Unterhalb derselben unterscheidet er dann noch eine Grenzschicht. Im Gebiete des ungarischen Reiches ist die Einteilung dieses jetzt schon von zahlreichen Orten bekannten Niveaus — dessen Fauna übrigens sehr reichhaltig ist, besonders seit man durch Sp. Brusına weiß, daß die schönste Mikrofauna in dem die großen Schnecken- gehäuse ausfüllendem Materiale zu finden ist, deren Ausstocherung von überraschendem Resultat ist — wie sie Tu. Fuchs für das Wiener Becken einführte, nicht durchführbar. Die sechs Formen, welche oben als charakteristisch angeführt wurden, kommen an den ungarischen Fundorten in allen möglichen Kombinationen vor. Dies läßt sich gut vereinbaren, wenn man in Betracht zieht, daß man es mit den Ab- lagerungen eines Brackwassersees zu tun hat, an dessen Ufern sich Wasser in den verschiedensten Zusammensetzungen findet. In den stillen abgeschlossenen Buchten ist das Wasser viel salzhaltiger, als dort, wo sich Bäche in dasselbe ergießen, bei deren Mündung sich das Wasser des Sees ganz versüßen kann, wenn die Bäche zu jeder Jahreszeit gleichmäßig wasserreich sind. In dem so verschiedenen Wasser fühlt sich bald diese, bald jene Form wohler und wird in der Fauna domi- nierend ; gewöhnlich schließen sich derselben auch die anderen an, jedoch untergeordnet. Die Wirkung der verschiedenen Wasser kann man auch an den einzelnen Formen noch schön beobachten, da sie unter günstigen Verhältnissen ins Riesenhafte wachsen und mit dicker Schale versehen sind, während sie unter weniger günstigen Umständen zu Zwergen mit dünner Schale verkümmern. Aber trotzdem ist dieses Niveau der unteren pontischen Stufe durch die sechs angeführten For- men sehr gut charakterisiert. Auf dieses Niveau folgen die, Schalen der Congeria Zsigmondyi, Harav. enthaltenden Schichten. Dieses Niveau beschrieb ich zuerst von Langenfeld (Kom. Temes),' wo der fossilienhaltige blaue Ton den kristal- linischen Schiefern des Lokvagebirges aufliegt und sein Hangendes aus diluvialem Löß besteht. Aus der stratigraphischen Lage läßt sich also hier seine Stelle unter den pontischen Ablagerungen nicht bestimmen und so hielt ich es, da der Typus der dort gesammelten Limnocardien sich mehr den sarmatischen als den pontischen Cardien nähert, für ein 4 Haravärs J.: Die pontische Fauna von Langenfeld. Mitt. a. d. Jahrb. d. kgl. ungar. geol. Reichsanst. Bd. VI. S. 145. 382 GYULA V. HALAVÄTS (106) Gebilde aus dem Beginn der pontischen Zeit und stellte es in der Tabelle, welche die Schichtenfolge dieser Zeit darstellt,” in den pon- tischen Ablagerungen zu unterst. Seither mußte ich aber nach dem, was hauptsächlich im siebenbürgischen Becken beobachtet wurde, diese meine Ansicht ändern und jetzt stelle ich die CGongeria Zsigmondyi-haltige Schicht in der unteren pontischen Stufe über die Schicht mit Mela- nopsis Martiniana-vindobonensis. Die besprochene Schicht ist also nicht das unterste, sondern das oberste Niveau der unteren pontischen Stufe. In Ungarn folgen auf die untere pontische Stufe die mittlere, deren Schichten durch Congeria triangularis, G. balatonica dann die obere, deren Schichten durch CGongeria rhomboidea, Limnocardium cristagalli charakterisiert sind, mit ihren Süßwasserfazies und das Niveau der Unio Wetzleri. Nach dieser Abschweifung zu den pontischen Ablagerungen der Umgebung von Budapest zurückkehrend, ist aus dem I. Teil bekannt, daß sich auf den sarmatischen Kalk eine dünne Schichte rostigen San- des oder Schotters und dann in großer Mächtigkeit blauer Ton lagerte; die eine Schicht aus dem unteren Teile dieses blauen Tons enthält überall in großer Anzahl die Schalen von Congeria Hoernesi, Brus., welchem sich in den Gruben der Dampiziegelei von Köbänya und der Kohlenbau und Ziegelfabrik A.-G. noch eine reichhaltige Fauna an- schließt; aus einer mächtigeren Sandschicht zwischen dem blauen Ton im Brunnen der Schweinemastanstalt dagegen kamen in großer Anzahl Gehäuse von Melanopsis (Lyrcaea) Martiniana und M. (L.) vindobonensis zum Vorschein. In der Umgebung der Hauptstadt besteht also der un- terste Teil der pontischen Ablagerungen aus dem durch diese sechs Formen charakterisierten Niveau. Auch hier ist also die oben erwähnte Lücke zu Beginn der pontischen Zeit zu finden. Damals war auch die Umgebung der Hauptstadt für einige Zeit trockengelegt. Auf den blauen Ton folgt gelber Ton, dessen oberer Teil in eine mächtigere Sandschicht übergeht und welcher auf Grund der darin ein- geschlossenen Congeria triangularis und G. balatonica die mittlere pontische Stufe repıäsentiert. Im oberen Teile der Schichtenreihe folgt dann konkretionen- führender, feiner gelber Sand, welcher Schalen von Unio Wetzleri ent- hält, so daß das Brackwasser des pontischen Sees sich also ganz ver- süßt hatte und sich in dem an Umfang sehr zurückgegangenen See die Süßwasserschichten der levantinischen Stufe bilden konnten. 1 Haravärs J.: Die Fauna der pontischen Schichten in der Umgeb. des Balatonsees; (Result. d. Wiss. Erforsch. des Balatonsees; Pal. Anh.) (107) DIE NEOGENEN SEDIMENTE DER UMGEBUNG VON BUDAPEST. 333 Ebenfalls als Bildung aus dem Ende der pontischen Zeit muß auf Analogien von jenseits der Donau fußend jene Schichtenreihe angesprochen werden, welche sich in dem, in der Umgebung des Schwabenberges befindlichen geschlossenen See ablagerte. 6. Die levantinische Stufe. Nach der pontischen Zeit wurde die Umgebung von Budapest Festland und auf dem trockengelegten Sande nahm die Ausbildung der Stromsysteme ihren Anfang, deren Spuren im östlichen Teile des besprochenen Gebietes noch in dem rie- sigen Schotterkegel nachweisbar sind, welcher bei Föt. Csömör, Gzinkota, Räkoskeresztür, Puszta-Szentlörinez und Puszta-Gyäl liegt. Eine Fortsetzung desselben nordwärts über Föth hinaus ist bisher nicht festgestellt, aber bei Väcz und sogar in der Enge von Visegräd stößt man aufs neue darauf, so daß man getrost annehmen kann, daß der Strom, welcher den Schotter in seinem Bette und Überschwemmungs- gebiete ablagerte aus dem Gebirge von Visegräd kam. Der größte Teil des Schotters stammt aus den burdigalenischen Ablagerungen, durch welche der Strom ‘seine. Weg nahm, aber die großen Andssitblöcke dazwischen deuten schon darauf hin, dab der Strom seinen Ursprung in den Bergen von Visegräd hatte, wenn es nicht gar die «Donau» der levantinischen Zeit ist, welche schon damals durch das Gebirge einen Abfluß hatte und den Schotter hierher brachte. Das Alter des Schotters ist durch seine Lagerung gegeben: er liegt über dem Unio Wetzleri führenden gelben Sande der pontischen Stufe. Außerdem kamen daraus Zähne von Mastodon arvernensis und M. Borsoni zum Vorschein, so daß er nur levantinischen Alters sein kann. In anderen Teilen von Ungarn findet man an mehreren Orten Flußschotterablagerungen aus nachpontischer Zeit; bemerkenswert ist der mächtige Schotterkegel im Komitate Vas, aus welchem ebenfalls Masto- don arvernensis zum Vorschein kam, so daß man diesen ebenfalls der levantinischen Stufe einreihen muß. In anderen durch Flüsse abgelagerten Schottern wurden Reste von Elephas meriodinalis gefunden, diese wurden aber, den aus ihnen ge- sammelten Mollusken nach zu urteilen, schon zu Beginn der diluvialen Zeit abgelagert. Die Binnenseeablagerungen der levantinischen Stufe wurden im Boden des Alföld durch die artesischen Brunnen erschlossen ; ihre reichhaltige charakteristische Fauna beweist, daß das große Becken des Alföld zu jener Zeit von Süßwasser bedeckt war. DIE AUF DIE NEOGENBILDUNGEN DER UMGEBUNG VON (6.) 1860. (7.) 1861. (8.) 1862. (9.) 1867. (10.) 1869. (1.1.). 1871, (12.) 1871. (13.) 1871. (14.) 1876. (15.) 1873. BUDAPEST BEZÜGLICHE LITERATUR. . Beupant F. S.: Voyage mineralogique et g&eologique en Hongrie, pendant lannee 1818. . BarrA 1.: Tekintetes nemes Pest-Pilis es Solt törvenyesen egyesült var- megyeknek termeszettudomänyi leiräsa. (Naturwissenschaftl. Beschrei- bung der gesetzlich vereinigten Komitate Pest-Pilis und Solt.) (ungar.) . 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I | ö y% F 5 gm lei 28.47müa0R Bezeichnun FR 1670mäaoRın ERDE |. ae ar TI 743:07mü.cM De, der Schicht BER SEECH I & 3:40] 340 gelbes sand Ton || 4.25 | 435 Flugsand SI | 263 | 433 | Gelber Ton 15 SF932--0. 65 "Blauer on —— 8 z 2 L < S ww Grobkalk _—=— x S 66 ee Weisser Grobkalk |% m 1) S — S & 3 N Q bs] S a 5 78:00 157; DiaulfonMergel | | Tonmergel 9222 — Leithakalk leithakalk 99:31 Kalksand 102-427 - 105-833 Q Leithakalk BD BT N S n4:801 2 s : S oolıth, Leithakalk RS oolith. Leithakalk 2 = S 127:15 = Bor . r Be ER == gelbgrüner Ton. F—— gelblich-grüner 137.10, == u) Ton. Schott Ton 146:70 = 145:30 =" grünl. Ton S; 449.00 gelb.grüner Ton 2.00 sthott:" Sand Schott. Sand ; Cholfer Y Masten ERER 161:49| © fon. Sand R Tem San SELLER S onglomera Ä 22 onglomerat v andsfein 'S 766: 951.0775 Dee Spasrein —= 168:58| S 14:28 PK Schotter 5 S 2 1 aQ Scholfer = 1812 2 = KLÖSZ Gr ES FA BUDAPEST 181.43m. ee Reh 190:45 | | Weisser Tonmergel 19342 m. HALAVÄTS : NEOGEN. MITT A. D. JAHRB,. D. KGL. UNGAR, GEOLOG. REICHSANSTALT BD. XVII. TAFEL XIV Beologisches Profil desIT.und II. Bohrbrunnens der keramischen Fabrik. _ Be- \Mach- ZUR Be- |Mmäcn] I. ] ginn \hgkeil\ 126:50müdM. gken 5 30:23Üd0Pa.D | Bezeichnung der Schicht: Bezeichnung der Schicht der Schicht Eu DS sand. Ton 9 v 'S >) | Bi | 2000 4R 250 a IE blauer Ton S so se IS ING r za znaijisns can ES fassen mama] anlegen ® [rasen] | jmmamıjamai) 0) 2) el Be & S Co SEE S S cn EI ® 8 E17 =] I a 7046 TI] weısser Grobkalk N Weisser6robkalk |S 1 S g (Fjessjen| )vafzafs] kB S Boca es g == 2a pserjeses]i], een] GES Bea ee EIEan SEE 19710 en 10000 2) sand Mergel 10370| 6:60 sand. Merge! | bröcheliger leithaksik 2430\ bröckeligerleithakalk S 1733:30| S R sand.Mergel |S Ss 14410 I N sanaMergel 150.70 Schott Kalk 8 [S IS S S I S schoffer Kal, sandMergel sand.Mergel 174.00 Tonmergel 17310 Onmergel mergel ana Be Schot-Sandstein |. cholfer and. 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Jahresbericht der kgl. ungar. Geolog. Anetaik : Für 1882, 1883, 1884 . _-_ „vergriffen Für 1896-222... RR ü > BR N Re RR ae «: 1897 2.722 Se Er U KT TR Re EEE 6.80° 7 SITE 2 SS NT “1009, u % en Pe 1 RE a Fe A N « 1900.22, So END 5 2 a TER EEE NE SE a. AOL See WRLSHOT A er an Drag Er 5.60 «19024... 2 Ze CHASIT EIERN BE EWR ET GEISWERNL ERSTE TE +0.80 Pas Kr 1 BR a e % u HSID EAN) WIE ET Y u 1 SHARE ET FR 6.— «41906. Sat ee des >, 1.1895 ee EHE Mitteilungen aus d. Jahrbuche der kgl. ung. Geologischen An I. Bd. [1. Hantken M. Die geol. Verh. d. Graner Braunkohlen-Gebietes. (Mit einer geol. Karte) (—.64). — 2. Hormann K. Die geol. Verh. d. Ofen-Kovaesier Gebirges. (1.—\. — 3. KocH A. Geol, Beschrb. d. SL. ee # u. d. Piliser Gebirges (1.—). a HERBICH F. Die geol. Verh. d, nordöstl. ee (—.24). — 5. Pävar A. Die geol. Verh. d. Unngeb. v Klausenburg (—.36)] --- --- Nee a U. Bd. [1. HEER 0. Ueber die Braunkohlen- Flora d. Zsil- Thales i in n Siebenbürgen. (Mit 6 Taf.) (—.60). — 2. Böcku J.-Die geol. Verh.:d. südl. Theiles d. Baköny. 1. Th. (Mit 5 Taf.) (—.64). — 3. HOFMANN K. Beiträge z. Kennt. BT ö d. Fauna d. Haupt-Dolomites u. d. ält. Tertiär-Gebilde d. Ofen-Koväcsier A, Gebirges. (Mit 6 Taf.) (—.60). — 4. Hanıken M. Der Ofner Mergel. (—. .16)] BE Ill. Bd. [1.-Böcku J. Die geol. Verh..d. südl. Theiles d. Bakony. II. Th. (Mit Sa 7 Taf.) (1.32). — 2. Pävay A. Die fossilen Seeigel d.. Ofner Mergels. el Ant 7 Taf.) (1.64). — 3. Hanıken M. Neue Daten z. geol. u. paläont. Kenntniss.d. südl. Bakony. (Mit 5 Taf.) (1.20). — 4. Hormann K. Die. Basalte d. südl. Bakony. (Mit 4 Taf.) (4.60)) --- IV. Id. [1. Hantken M. Die Fauna d. Clavulina Szab6i-Schichten. I. Th, Be - miniferen. (Mit 16 Taf.) (1.80). — 2. Roru $. Die erupliven Gesteine _ nn des Fazekasboda-Morägyer (Baranyaer C.) Gebirgszuges. (—.B). — 3. BöckH J. Brachydiasteınatherium iransylvanicum, Bkh. et Mai ein neues Pachydermen-Genus aus den eocänen Schichten. (Mit 23T (1.—). — 4. BöckH J. Geol. u. Wasserverhältnisse d. ‚Umgeb. ‚der Fünfkirchen. (Mit 1 Taf.) (2,60)] ---. -—. —.. = a ' V. Bd. [1. Heer ©. Ueber 'perin. Pflanzen von Fünfkirchen. “(Mit 4 Tatel (—80). — 2. Hersıcn F. Das Szeklerland, gel. u. paläont$ heschı (Mit 33 Tafeln.) (14.—)] -_- -__ ı_ Een RR VI. Bd. [1. Böck# J. Beinerk. zu «Neue Daten z. . zeol. u. x. paläont. Ke süld. Bakony. (—.30). — 2. Sraug M. Mediterr. Pflanz. a. d. Ba Com. (Mit 4 Taf.) (1.—). — 3. Hanrken M. D. Erdbeben v. Agr ‚Jahre 1880. (Mit 8 Taf.) (2.80). — 4. Posewırz T. Uns. geol. Ken Borneo. (Mit 1 Karte.) (—.80). — 5. Haravärs J. Paläon. Dat. 2 d. Fauna d. südung. Neogen-Abl. I. D. pontische Fauna von feld. (Mit 2 Taf.) (—.70.) — 6. Posswrrz T. D. Goldvorkom, in (—.40). — 7. Szrrkünyı H. Ueb. d. erupt. Gest. d. Gebietes z. u. Dolnya-Lyubkova im Krassö-Szörenyer Com. (Mit 2 Taf) (1. 8. Staup M. Tert. Pflanz. v. Felek bei Klausenburg. (Mit I Taf. ) ; 9. Prnmics G. D’ geol, Verhält. d. Fogarascher Alpen u; { umän. Gebirg, (Mit 2 Taf.) (—.96). — 10. Poszwirz T. ü. Borueo. I. D. Kohlenvork. in Borneo;_ Mi: ‚Geol, No Borneo (—.60)] -_. ... x FELIX 3. Die EN en, in A Be liotucher Hinsicht it 4 Tafeln) (1.—). — 2. Koch A. Die alttertiären Echiniden Sieben- bürgens. (Mit 4 Tafeln.) (2. 40). = 3. GROLLER M. a Skizze - der Inselgruppe Pelagosa im Adriatisch, Meere. (Mit 3: Taf.) (—.80), — 4. Posewrrz T. Die Zinninseln im Indischen Oceane: I. Geologie von . Bangka, — Als Anhang; Das Diamantvorkommen in Borneo. (Mit 2 Taf.) (1.20). — 5. GeseLL A. Die geol. Verh. d. Steinsalzbergbaugebietes von Soovär, mit Rücksicht auf die Wiedereröffnung der ertränkten Steinsalz- grube. (Mit 4 Tafeln.) (1.70). — 6. Sraup M. Die aquitanische Flora $ ‚des Zsilthales im Comitate inyad (Mit 37 Tafeln) (5.60)]--- --- --- van. Bd. [1. Hersich F, Paläont. Stud. über die Kalkklippen des siebenbürgi- schen lirzgebirges. (Mit 21 Tafeln.) (3.90) — 2. Posewırz T. Die Zinn- inseln im Indischen Oceane; II. Das Zinnerzvorkommmen u, die Zinngew. ın Banka. (Mit 1 Tafel) (—.90) — 3. Podra PHıLıpp. Über einige Spongien aus dem Dogger des Fünfkirchner Gebirges. (Mit 2 Tafeln) (-—.60) — 4. Haravaıs J. Paläont, Daten zur Kenniniss der Fauna der Südungar. Neogen-Ablagerungen. (ll. Folge. Mit 2 Tafeln) (—.70) — 5. Dr. J. Ferix, Beitr. zur Kenntniss der Fossilen-Hölzer Ungarns. (Mit 2 Tafeln) (—.60) — 6. Haravärs J. Der artesische Brunnen von Szentes. (Mit 4 Taleln) (1. —) — 7. Kipanıt M. Ueber Serpentine u. Serpentin-ähnliche Gesteine aus der Fruska-Gora (Syrmien) (—.24) — 8. Haravärs ). Die Ban zwei artesischen Brunnen von -Höd-Mezö-Väsarhely. (Mit 2 Tafeln) NE (—:70) — 9. Janko J. Das Delta des Nil. (Mit 4 Tafeln) (2.80)]--- --- 1X. Bd. (1. Marrıny S. Der Tiefbau aın Dreifaltigkeits-Schacht in Vielinye. — ’ BoTAR J. Geologischer Bau des Alt-Antoni- Stollner Eduard-Hoffnungs- schlages. — PrLacHy F. Geologische Aufnahme des Kronprinz Ferdinand- Erbstollens (—.60) — 2. LörentHey E. Die pontische Stufe und deren Fauna bei Nagy-Mänyok im Comitate Tolna. (Mit 1 Tafel) (—.60) — 3. Miczyäszey. K. Über einige Pffänzenreste von Radäcs bei Eperjes, Com. Saros (—.70) — 4. Dr. Staus M. Etwas über die Pflanzen von Radäcs bei Eperjes (—.30) — 5. HaraväArs J. Die zwei artesischen Brunnen von Szeged. (Mit 2 Tafeln) (—.90) — 6. Weıss T. Der Bergbau in den siebenbürgischen Landestheilen (1.—) — 7. Dr. Scuararzık F. Die Fi Pyroxen-Andesite des Cserhät (Mit 3 Tafeln) (5.—)] --- --- --- f >% Bd. [1. Prinics G. Die Torflager der siebenbürgischen Landestheile (—. 50) — ER 2. HaravAıs J. Paläont. Daten z. Kennt. d. Fauna der Südungar. Neogen- AR. Ablag. (III Folge), (Mit 1 Tafel) (—.60) — 3. Ink£y B. Geolog.-agronoım, ©. -Kartirung der Umgebung von Puszta-Szt.-Lörinez. (Mit 1 Tafel) (1.20) — 4. LÖRENTHEY E. Die oberen pontischen Sedimente u, ‚deren Fauna bei - Szegzärd, N.-Mänyok u. Ärpäd. (Mit 3 Tafeln) (2.—) — 5. Fuchs T. 1 Tertiärfossilien aus den kohlenführenden Miocänablagerungen der Umgebung v. Krapina und Radoboj und über die Stellung der soge- nannten «Aquitanischen Stufe» (—.40) — 6.: Koct A. Die Terliär- - — bildungen des Beckens der siebenbürgischen Landestheile. I. Theil. _ © Paläogene Abtheilung. (Mit 4 Tafeln) (3.60)] -- --- --- --- -— --- \ ve - [1. Böcku J. Daten. z, Kenntn. d. geolog. Verhältn. im oberen Abschnitte “4 . des Iza-Thales, m. besond. Berücksicht. d. dort. Petroleum führ. Ablager., (Mit 1 Tafel), (1.80) — 2. Inkey B. Bodenverhältnisse des Gutes ; er Pallag der kgl. ung. landwirtschaftlichen Lehranstalt in Debreczen. 5 RN (Mit einer Tafel.) ER 80) 4- 3. HaLavars J. Die geolog. Verhältnisse d, HANS Alföld. (Tieflandes) zwischen Donau u, Theiss. (Mit 4 Tafeln) (2.20) — 4. GESELL A. Die geolog. Verhältn. d. Kremnitzer Bergbaugebietes v. montangeolog. Standpunkte, (Mit 2 Tafeln.) (2.40) — 5. Roru v. Umgebung v. Zsibö i. Com. Szilägy. (Mit 2 Tafeln.) (1.40) — 6. Dr. Poszwırz T. Das Petroleumgebiet v. Körösmezö. (Mit 1 Tafel.) (—.60) r 7. Tretız P, Bodenkarte der Umgebung v. Magyar-Ovar (Ungar. Umgebung v. agron,-geologischem Gesichtspunkte. (Mit 1 Tafel) (1.40) 1. Bd. [1. BöckH J.. Die geologischen Verhältnisse v. Sösmezö u. Umgebung im Com. 'Häromszek, m. besond. Berücksichtigung d. dortigen Petroleum agrogeologischen Verhältnisse d. Gemarkungen d. Gemeinden Muzsla u. Bela. (Mit 2 Tafeln.) (1.70) — 3. Aupa K. Geologische Aufnahmen im Interesse v. Petroleum-Schürfungen im nördl. Teile d. Com. Zemplen ER in Ung. (Mit ı Tafel.) (1.40) —. 4. Geserr A. Die geolog. Verhält- “, ne d. Petroleumvorkommens in der Gegend v. Luh im Ungthale, Mit 1 ps (—.60) — 5. Horusnzky Hl. Agro-geolog. Verh. d. III. Bez. Be t ee Nas E va (1 Br Be NE en Teteed L. Studien in Erdöl führenden Ablagerungen Ungarns, IL, Die Altenburg) (Mit 3 Tafeln.) (.—) — 8. Inkey B. Mezöhegyes u, 111 12,70 11.44 9.10 8.30 12.60 führenden "Ablagerungen (Mit 1 Tafel.) (3.50) — 2. Horvsrızey H. Die - 8.45 R I 2 a TH id EX Pc DER 9 IV Ar, . Pa 1 £ z ERS * + “ r ” ed n RE: Zu ve £ > Pry h ne R- IH XII. Bd. [1. BöckH H. Geol. Verh. d. tukeb‘ v N ER: m. 9 afeln) i 9. ScHLosser M. Parailurus anglieus u. Ursus Böckhi a. d. Ligniten Pi Baröth-Köpecz (M. 3 Taf.) (1.40) — Böckk H. Orca Semseyi, neue Orc Art v. Salgö-Tarjän. (M. 1 Taf.) — (1.40) — 3. Horvsıtzey H. Hydr u. agro-geolog. Verh. d. Umgeb. v. Komarom. (—.50) — 4. Anpı K Geolog. Aufnahmen im Interesse v. Petroleum- Schürfungen i. d. Comit. Zemplen u. Säros. (Mit 1 Taf.) (1.40) — 5. Horusırzky H. Agrogeolog. Verh. d. Staatsgestüls-Praediums v. Bäbolna. (Mit 4 Taf.). (2.40) — 6. Dr. PArry M. Die oberen Kreideschichten i. d. Umgeb. v. ‚Alvinez. (Mit 9 Taf.) (3:60)] -_- . --- Eu XIV. Bd. [1. Dr. ne KRAMBERGER K. Palaklichtbaolsnhe Beiträge (Mit NER Taf.) (1.20) — 2. Dr. Parp K. Heterodelphis leiodontus nova forma, i aus d. miocenen Schichten d. Com. Sopron in Ungarn. (Mit 2 Taf.) (2—). — 3. Dr. BöckH H. Die geolog. Verhältnisse des Vashegy, des Hradek u. d. Umgebung dieser (Com. Gömör.) (Mit 8 Taf.) (4.—) — 4. Br. NopcsaA F.: Zur Geologie der Gegend zwischen Gyulafehervar, Deva, Ruszkabänya und der rumänischen Landesgrenze. (Mit 1 Karte) (4.—) — 5. GÜLL W., A. Lirra u. E. Tımkö6.: Über die agrogeologischen e Verhälltnisse des Eesedi lap. (Mit. 3 Taf.) (3.—)]. --- N ER ER XV. Bd. [1. Dr. Prinz Gy. Die Fauna d. älteren Jurabildungen im NO-lichen DE Bakony. (Mit 38 Taf.) (10.10). — 2. RozLozsnik P. Über die metamorphen Sr und paläozischen Gesteine des Nagybihar. (1.—). — 3. v. Starr H, Beiträge zur Stratigraphie u. Tektonik des Gerecsegebirges. (Mit '& 1 Karte) (2 a — 4. PoszewItz TH. Petroleum und Asphaltin Ungarn. De (Mit 1 Karte) (k&—). —--- --- -_ Br a N ee RE XVI. Ba. [1. Lirra A. Bemerkungen zum stratigraph. Teil d. Arbeit Hans v. ER ey Staffs: «Beitr. z. Stratigr. u. Tekt. d. Gerecsegebirges». (1.—) — 2.KanıC O0. Mesocetus hungarieus Kadit, eine neue Balaenopteridenart a. d, Miozän y ER von Borbolya in Ungarn. (Mit 3 Taf.) (3.—) — 3. v. Papp K. Die geolop, \ Verhältn. d. HER von Miskolecz. (MEN 1 Bar 2.) — BR: atabdr ücken er. BER Publikationen der kgl. ungar. Geolog. Anstalt. BöckH, JoHAnn. Die kgl. ungar. Geologische Anstalt und deren Ausstellungs- B je Objekte. Zu der. 1885 in Budapest abgehaltenen allgemeinen Ausstellung zu- (> { EN samınengestellt. Budapest 1885. * 2 v2 2. 20 2 FE ee FIRE BÖöCKH, JOHANN u. ALEX. GEseLL. Die in Betrieb stehenden u. im Aufschlusse 7 begriffenen Lagerstätten v. Edelmetallen, Erzen, Eisensteinen, Mineralkohlen, Steinsalz u. anderen Mineralien a. d. Territ. d. Länder d. ungar. Krone. Be (Mit.1 Karte). Bodapest 1898 Zr 222 Da ee vergriffen. I De BöckH, JoH. u. TH. v. SzontasH. Die kgl. ungar. Geolog. Anstalt. Im Auftrage 25 - d. kgl. ungar. Ackerbaumin. I. v. Daränyı. Budapest 1900.__ --- --- (gratis 2 j, Haravärss, Gy. Allgemeine u. paläontologische Literatur d. pontischen Siufe E Ungarms#- Budapest 1904-2." Hase 27 2a EN TE ee v. HAntken, M, Die Kohlenflötze und der Kohlenbergbau in den Ländern der ungarischen Krone (M. 4 Karten, 1 Profiltaf.) Budapest 1878 “__ __. _.. v. Kauecsınszky, A. Über die untersuchten ungarischen Thone sowie über die bei der Thonindustrie verwendbaren EURER Mineralien. (Mit einer Karte) Dede 1306 EN RE EI BE = (Mit:1 Karte). Budapest1905. 22. 3 Arche ARE v. Kaueesinszky, A. Die untersuchten Tone d. Länder d. ungarischen. Krone. = (Mit. 1 Karte) Budapest 1906 7 a EN N ee Rhyolith- Kaoline. Ballanses ISBN Se EEE a EEE PETRIK, L. Ueber die Verwendbarkeit der ee für. die Zwecke 225 mischen Industrie. Budapest 1888 ___ _._ __ BERNER N SER: “ PerRik L. Der Ser (Radvänyer) Rhyolii-Kacin. ENABEN. 1889 ee f 3 h IRRE RS SR N ET A Ne 3.20 dor Bände I—X der Wielungen“ aus dem Jahrb. der kgl. ungar, Anstalt RT RE EN N EEE IE EA De Bibliothek und allg. Kartanssamlıe der ke, ung. Geolog. Anstalt EU Nchtkane a en NE EN (rate) nis der gesamten Publikationen der kgl. ungar."Geolog. Anstalt _._ (gratis) Geologisch kolorierte Karten. . (Preise in Kronenwährung.) A) ÜBERSICHTSKARTEN. nn 2. N 2.— Graner LEST HI TEE ER Se ee RR al A B) DETAILKARTEN. a) Im Maßstab 1: 144,000. 1. Ohne erläuterndem T: ext. on Alsölendva (C. 10.), Budapest (G. 7.), Györ (E. 7.), Kapos- . vär-Bükkösd (E. 11.), Kapuvär (D. 7.), Nagykanizsa (D. 10.), P6cs-Szegzärd (F. 11.), Sopron (C. 7.), Szilagy- somlyö-Tasnäd (M. 7.), Szombathely (C. 8.), Tata-Bicske (F. 7.), Tolna-Tamäsi (F. 10.) Veszprem-Päpa (E. 8.) vergriffen I N a N re AO ee a N a Tg Een va 6.) (der Teil jenseits der Donau) -i- __..._ Be SE Denver 2 ern MA a L,— BEE NE EN Re Or BEE La cn Mn EN ET Ve REED UNE 4.— una: ED ae ET Pozsony (D. 5.) (der Teil jenseits der Donau) ... —. _—. &— Särvär-Janoshäza (ERBE A En MR ‚Simontornya-Kälozd PEN Bag er SR Ye; Sümeg-Egerszeg er SE 2 PESESEhervan (8) 4.— N mend ES EEE SO Apr RR Ki (E. 12.) ERREGER HEN ne BIAERU A RR L.— N 2 Mit erläterndem ER ? u Fehörtemplom (K. 15.) Erl. Va ds HALAVATS- 2. VL 202220460 . Kismarton (GC. 6.), (Karte vergriffen). Erl. v. L. Ror# v. TELEGD 1.80 Verseoz (R. 14.) Erl. NV % Haraväıs _ ER IF a Ve | b) Im Maßstab 1 : 75,000. Bi ie erläuterndem Text. Umgebung von RT, (Z; 17, KAX IX) Erl - « « « a « « © = ni Dr. K. Hormann Kismarton z. 14, K. wmı En. v1, ie v. Kolosvär (Z. 18, K. XXIX) Erl. v. Dr. A; Körösmezö (Z. 12, K. XXXI) Erl. v. Dr. 1 Krassova—Teregova (Z. 25,K. XXVI) Erl. Magura (Z. 19, K. XXVIIL) Erl. v. Dr. M. v. . Märamarossziget (2.14, K. XXX) Erl.. w Nagybänya (Z. 15, K. XXIX) Erl. v. Dr. A Ko Nagykäroly-Akos (Z. 15, K. XXVID) Erl. v. 1 Tasnad-Szeplak (Z. 16, K. XXVv “.« Torda (Z. 19, K. XXX) Erl. v. Dr. A. Kocu _ Agrogeologische Karten. _ Masyarszölgyen—Pärkäny-Näna, 2 4ER. H.' HORUSEZET En RE ee ee m 20, K. RE En. NN a nme en INN nun MITTEILUNGEN AUS DEM = = ES = = = = = VON GYULA v. HALAVÄTS. (MIT TAFEL XII-XVI.) Ungarischen Akademie der Wekersiheen mit dem Rozsay-Preis hi : prämiierte Arbeit) umene von der dem königlich ungarischen Acherbuuuministeriin; unterstehenden BUDAPRST,. oxenen ı nes FRAnKLIN- venums. Schriften und Karteierke der königl, a Geologischen Reichsanstalt, Zu beziehen durch F. Kilians Nachfolger, ee Budapest, IV., Väci-utca 32. - (Preise in Kronenwährung.) Jahresbericht der kgl. ungar. Geolog. Reichsanstalt. & Für 1882, 1883, 1884 ___ _.. vergriffen Für 1896, 225207 Pape ABB N Dan RER BE «1897 mE BE TIBaR SE La > oo BR a Au ae BIER N a un! PORN 6.— ee ET ERBE ER TEN a Be 13 RN ABB a a uh 1000 HR ER Ne 19032. 08 u 1892... N ride EAN RR Pr ER N SR Et N ES ER ae Kr aa RI I. Bd. [1. Hantken M. Die geol. Verh. d. Graner Braunkolilen-Gebietes. (Mit geol. Karte) (—.64). — 2. Hormann K. Die geol. Verh. d. Ofen-Koväc: Gebirges. (1.—\. — 3. Koch A. Geol. Beschrb. d. St.-Andrä-Visegrad u. d. Piliser Gebirges (1.—). 2 HerbicH F. Die geol. Verh.d. nordö Sichenbiirgäns (—.24). — 5. Pävay A. Die geol. Verh. d. Umgeb. Klausenburg (—.36)] --- --- --- 2 Sen I. Bd. [1. Heer O. Ueber die Braunkohlen- Flora d. Zsil-Thales in n Siebenbürg (Mit 6 Taf.) (—.60). — 2. BöckH J. Die geol. Verh. d. südl. Theiles Bakony. I. Th. (Mit 5 Taf.) (—.64). — 3. Hormann K. Beiträge z. Kenn d. Fauna d. Haupt-Dolomites u. d. ält. Tertiär-Gebilde d. Ofen-Koväesie Gebirges. (Mit 6 Taf.) (—.60). — 4. Hantken M. Der Ofner Mergel. (—.16) II. Bd. [1. BöckH J. Die geol. Verh. d. südl. Theiles d. Bakony. II. Th. (Mit 7 Taf) (1.32). — 2. PAvay A. Die fossilen Seeigel d. Ofner Mergels. (Mit 7 Taf.) (1.64). 3. Hanıken M. Neue Daten z. geol. u. paläont. Kenntniss d. südl. Bakony. (Mit 5 Taf.) (1.20). — 4. Hormann K. Basalte d. südl. Bakony. (Mit 4 Taf.) (4.60)] --- --- 2 IV. Bd. [1. Hanıken M. Die Fauna d. Clavulina Szaböi-Schichten. 1. "m miniferen. (Mit 16 Taf.) (1.80). — 2. Rotu S. Die erupiiven Ge des Fazekasboda-Morägyer (Baranyaer (.) Gebirgszuges. (—.28 3. BöckH J. Brachydiastematherium transylvanicum, Bkh. et A ein neues Pachydermen-Genus aus den eocänen Schichten. (Mit 2 (1.—). — 4. Böckn J. Geol. u. Wasserverhältnisse d. Umgeb. de Fünfkirchen. (ML TELI SEO IE ee V. Bd. [1. Heer O. Ueber perm. Pflanzen von Fünfkirchen.. ‚(Mit & (—.80). — 2. HERBICH F. Das Szeklerland, geol. u. ‚paläont. (Mit 33 Tafeln) EL. NE NE VI. Bd. [1. Böcku J. Bemerk. zu «Neue Daten z. veol. u. en. Ken süld. Bakony. (—.30). — 2. Staus M. Mediterr Pflanz. a. d. Ba; Com. (Mit 4 Taf.) (1.—). — 3. Hantken M. D. Erdbeben v. Agram Jahre 1880. (Mit 8 Taf.) (2.80). — 4. Posewırz T. Uns. geol. ‚Een & Borneo. (Mit 1 Karte.) (—.80). — 5. Haravärs J. Paläon. Dat. z. Ker d. Fauna d. südung. Neogen-Ab]. I.. D. pontische Fauna feld. (Mit 2 Taf.) (—.70.) — 6. Posewirz T. D. Ge (— 40). — 7. Szrerenyı H. Ueb. d. erupt. Gest u. Dolnya-Lyubkova im Krassö-Szörenyer Com. 8. Straup M. Tert. Pflanz. v. Felek bei Klausenburg. (M 9. Primics G. D. geol. Verhält. d. ‚Fogarascher rumän. Gebirg. (Mit 2 Taf.) (86). — 10 E -ü. Borneo. I. D. Kohlenvork. in Borneo;. “ Borneo (601 92. Neih Sen RR ä EN ; . [1. Ferıx J. Die Holzopale Ungarns, in palaeophytologischer Hinsicht (Mit 4 Tafeln) (1.—). — 2. Koch A. Die alttertiären Echiniden Sieben- ‚ıbürgens. (Mit 4 'Tafeln,) (2.40). — 3. GroLLEer M. Topogr.-geolog. Skizze - der Inselgruppe Pelagosa im Adriatisch, Meere. (Mit 3 Taf.) (—.80). — 4. Posewrrz T. Die Zinninseln im Indischen Oceane: I. Geologie von 32°, Bangka. — Als Anhang: Das Diamantvorkommen in Borneo. (Mit 2 Taf.) 2 (1.20). — 5. GeserLL A. Die geol. Verh.d. Steinsalzbergbaugebietes von % Soovär, mit Rücksicht auf die Wiedereröffnung der ertränkten Steinsalz- grube, (Mit 4 Tafeln.) (1.70). — 6. Stau M. Die aquitanische Flora ER des Zsilthales iin Comitate Hunyad. (Mit 37 Tafeln) (5.60)].-- --- --- - VII, Ba. [i. Hersıch F. ‚Paläont, Stud. über die Kalkklippen des siebenbürgi- Be schen Erzgebirges, (Mit 21 Tafeln.) (3.90) — 2. Posewırz T. Die Zinn- inseln im Indischen Oceane: :lI. Das Zinnerzvorkommen u. die Zinngew. ‚in Banka. (Mit 1 Tafel) (—.90) — 3. Po@ra PHıLıpp, Über einige Spongien ‚aus den: 'Dogger des Fünfkirchner Gebirges. (Mit 2 Tafeln) (-—.60) — 4. HaravAıs J. Paläont. Daten :zur Kenntniss der Fauna der Südungar. ‚Neogen-Ablagerungen. (ll. Folge. Mit 2 Tafen) (—.70) — 5. Dr. J, . Ferix, :Beitr, zur. Kenntniss der fossilen ‚Hölzer Ungarns, (Mit 2 Tafeln) (—.60) — 6. Haravärs J. Der artesische Brunnen von Szentes. (Mit 4 Tafela) ((1.—) — 7. Kısparı& M. Ueber Serpentine u. Serpentin-ähnliche Gesteine aus der Fruska-Gora (Syrmien) (—.24) — 8. Haravärs J. Die ‘zwei artesischen Brunnen von Höd-Mezö-Väsärhely: (Mit 2 Tafeln) 2 '(—.70) — 9. Janko J. Das Delta des Nil. (Mit 4 Tafeln) (2.80)]--- --- IX. Bd. fl. Marrıny S. Der Tiefbau am Dreifaltigkeits-Schacht in Viehnye. — RR. BoTär J. Geologischer Bau des Alt-Antoni-Stollner Eduard-Hoffnungs- schlages. — Prracay F. Geologische Aufnahme des Kronprinz Ferdinand- 'Erbstollens (—.60) — 2. LörENnTHEY E. Die pontische Stufe und deren ‚Fauna bei Nagy-Mänyok im Comilate Tolna. (Mit 1 Tafel) (—.60) — 3. Mıczy\szky K. Über einige Pflanzenreste von Radäcs bei Eperjes, Gom. Saros (—.70) — 4. Staus M. Etwas über die Pflanzen von Radäcs bei Eperjes (—.30) — 5. HaravArs J. Die zwei artesischen Brunnen von Szeged. (Mit 2 Tafeln) (—.90) — 6. Weıss T. Der Bergbau in den siebenbürgischen Landestheilen (1.—) — 7. ScHararzık F. Die Kos Pyroxen-Andesite des Cserhät (Mit 3 Tafeln) (&.—)] --- -—- --- --- - X Ba. [1. Primmcs G. Die Torflager der siebenbürgischen Landestheile (—.50) — el 2. HaravArs J. Paläont. Daten z. Kennt. d. Fauna der Südungar, Neogen- Ablag. (III Folge), (Mit 1 Tafel) (—.60) — 3. Inkey B. Geolog.-agronom. Kartirung der Umgebung von Puszta-Szt.-Lörinez. (Mit 1 Tafel) (1.20) — 4. LÖRENTHEY E. Die oberen ponlischen Sedimente u. deren l'auna bei Szegzärd, N.-Mänyok u. Ärpäd. (Mit 3 Tafeln) (2—) — 5. Fucus T. - Tertiärfossilien aus den kohlenführenden Miocänablagerungen der ‚Umgebung vw. Krapina und Radoboj und über die Stellung der soge- nannten «Aquitanischen Stufe» (—.40) — .6. Kocı A. Die Terliär- bildlungen des Beckens der siebenbürgischen Landestheile. I, Theil. - Paläogene Abtheilung. (Mit 4 Tafeln) (3.60)] -- --- --- --- —- --- XL. Ba. [1. Böcku J. Daten z. Kenntn. d. geolog. Verhältn. im oberen Abschnitte 5 es Iza-Thales, m. .besond. Berücksicht. d. dort, Petroleum führ. Ablager. > (Mit 1 Tafel). (1.80) — 2. Inkey B. Bodenverhältnisse des Gutes 0 + Pallag der kel. ung. landwirtschaftlichen Lehranstalt in Debreezen. eur (Mit einer Tafel.) (—.80) — 3. Haravars J. Die geolog. Verhältnisse d. Alföld (Tieflandes) zwischen Donau u. Theiss. (Mit 4 Tafeln) (2.20) — 4. GeseLt A. Die geolog. Verhältn. d. Kremnitzer Bergbaugebietes v. montangeolog. Standpunkte. (Mit 2 Tafeln.) (2.40) — 5. Rott v. - — , Tereep L. Studien in Erdöl führenden Ablagerungen Ungarns. I. Die Umgebung vw. Zsibö i. ‘Com. Szilagy. (Mit 2 Tafeln.) (1.40) — 6. Posewırz T. Das Petroleumgebiet v. Körösmezö. (Mit 1 Tafel.) (—.60) 0.7. Teeız P, Bodenkarte der Umgebung v. Magyar-Övar (Ungar. Altenburg) (Mit 3 Tafeln.) (&.—) — 8. Inkey B. Mezöhegyes u. Umgebung v. agron,-geologischem Gesichtspunkte. (Mit 1 Tafel) (1.40) I. Bd. [1. Böcku J. Die geologischen Verhältnisse v. Sösmezö u. Umgebung -.. .Im.Com. Häromszek, m. besond, Berücksiehtigung .d. dortigen Petroleum ‚führenden Ablagerungen (Mit 1 Tafel.) (3.50) — 2. Horusırzky H. Die 0... agrogeologischen Verhältnisse d. Gemarkungen d. Gemeinden Muzsla 0m. Bela. (Mit 2 Tafeln.) (1.70) — 3. Anpa K. Geologische Aufnahmen Fe "im Interesse v. Petroleum-Schürfungen im nördl. Teile d. Com. Zemplen Ung. (Mit 1 Tafel.) (1.40) — 4. GeserL A. Die geolog. Verhält- ‚Petroleumvorkommens in der Gegend v. Lulı im Ungthale, 1.) (—.60) — 5. Horusırzky H. Agro-geolog. Verh. d. III. Bez. adt Budapest (Mit t Taf) (1,25) 1 --- --- 2 2 --- TER 12,70 11,44 9.10 8.30 12.60 8.45 a > De Iv a WS TIL XII. Bd. [1. Böcku H. Geol. Verh. d. Umgeb. v. N-Maros (M. 9 Tafeln) (3.—) -— 9. SchrLosser M. Parailurus anglieus u. Ursus Böckhi a. d. Ligniten v. Baröth-Köpeez (M. 3 Taf.) (1.40) — BöckH H. Orca Semseyi, neue Orca- Art v. Salgö-Tacjän. (M. 1 Tat.) — (1.40) — 3. Horusırzky H. Hydrogr. u. agro-geolog. Verh. d. Umgeb. v. Komärom. (—.50) — 4. AnpA K. Geolog. Aufnahmen in Interesse v. Petroleum-Schürfungen i. d. Gomit. Zemplen u. Säros. (Mit 1 Taf.) (1.40) — 5. Horusırzky H. Agrogeolog. Verh. d. Staatsgestüts-Praediums v. Bäbolna. (Mit 4 Taf.) (240) — 6. Piury M. Die oberen Kreideschichten i. d. Umgeb. v. Alvinez. (Mit .9.Taf.}:(3.60)] 2-3 522.2 ner TR ee Zr SEE XIV Bd. [1. Dr. GoRsanovid-KRAMBERGER K. Palaeoichthyologische Beiträge (Mit 4 Taf.) (1.20) — 2. Pape K. Heterodelphis leiodontus nova forına, aus d. miocenen Schichten d. Com. Sopron in Ungarn. (Mit 2 Taf.) (2——). — 3. Böcku H. Die geolog. Verhältnisse des Vashegy, des Hradek u. d. Umgebung dieser (Com. Gömör.) (Mit 8 Taf.) (4.—) — 4. Br. Noposa F.: Zur Geologie der Gegend zwischen Gyulafehervar, Deva, Ruszkabänya und der rumänischen Landesgrenze. (Mit 1 Karte) (&.—) — 5. GürL W., A. Lırra u. E. Tınkö: Über die agrogeologischen Verhälltnisse des Ecsedi läp. (Mit 3 Taf.) &.—)] °--- --- -- XV. Bd. [1. Prinz Gy. Die Fauna d. älteren Jurabildungen im NO-lichen Bakony. (Mit 38 Taf.) (10.10). — 2. Rozuozsnik P. Über die metamorphen und paläozischen Gesteine des Nagybihar. (1.—). — 3. v. Starr H Beiträge zur Stratigraphie u. Tektonik des Gerecsegebirges. (Mit 1 Karte) (2.—) — 4. Posewirz Tu. Petroleum und Asphalt in Ungarn. (Mit-T Karte) (a. er ae Re Pe XVI. Bd. [1. Lirra A. Bemerkungen zum stratigraph. Teil d. Arbeit Hans v. Staffs: «Beitr. z. Stratigr. u.Tekt.d. Gereesegebirges». (1.—) — 2.KapkO. er Mesocetus hungarieus Kadie, eine neue Balaenopteridenart a.d. Miozän ‚ von Borbolya ın Ungarn. (Mit 3 Taf.) (3.—) — 3. v. Papp K. Die geolog. { Verhältn. d. Umgb. von Miskolez. (Mit 1 Karte) (2.—) — 4. Rozlozsnik,P. u. K. Emszt. Beiträge z. genaueren petrogr. u. chemischen Kenntnisd. Banatite d. Komitates Krassö-Szöreny. (Mit 1 Taf.) (3.—) — 5. Vanäsz, M. E. Die unterliassische Fauna von Alsöräkos im Komit. Nagyküküllö. (Mit 6 Taf.) (3.—) — 6. v. BöckH J. Der Stand der Petroleumschür- fungen in den Ländern der Ungarischen Heiligen Krone. ( 3.—)]. _ 1 XVII. Bd. [1. Targer A. Die geologischen Verhältnisse des Vertesgebirges (Mit 11. Tab) WDR EEE NET HE DEE Te Die hier angeführten Arbeiten aus den «Mitteilungen» sind alle gleichzeitig auch Separatabdrücken erschienen. Publikationen der kgl. ungar. Geolog. Reichsanstalt. % .Böcku, Jouann. Die kgl. ungar. Geologische Anstalt und deren Ausstellungs- & BöckH, JOHANN u. ALEx. GeserL. Die in Betrieb stehenden u. im Aufschluss begriffenen Lagerstätten v. Edelmetallen, Erzen, Eisensteinen, Mineralkohlen, - Steinsalz u. anderen Mineralien a. d. Territ. d. Länder d. ungar. Krone. En (Mit 1 Karte). Budapest 1898 __ .__. __. EEE, verg) - Böckn, Jon. u. Ta. vw Szowrach, Die kgl. ungar. Geolog. Anstalt. Im Auftrage \ vd 2} _ Hauavärs, Gy. Allgemeine u. paläontologische Literatur d. pontischen s L Ungarns. Budapest 1902 FE En HER NEE Er ee v. Hanzeen, M. Die Kohlenflötze und der Kohlenbergbau in den Lände ungarischen Krone (M..4 Karten, 1 Profiltaf.) Budapest 1878 _.. . v. Karzosinszky, A. Über die untersuchten ungarischen Thone so bei der Thonindustrie verwendbaren sonstigen Mineralien. (Mi Fe Budapest. 1896 W-2 H. BE RE En v. Kausesinszev, A. Die Mineralkohlen d. Länder d. ur 00. 0derer Rücksicht auf ihre Zusammensetzung u. N © {Mit 1 Karte). Budapest 1908 .__ _. _. RR ERS -. (Mit.1 Karte) Budapest 1906 .. 2. BE Er : BE: Br FE. te I Br un v4 3a Ueber ungar. Pore mit Hscnderes Berücksichtigung der Rhyoli -Kaoline. Budapest 1897°_. -... -.. e% 40 'RIK, Ueber die Verwendbarkeit der Rhyolithe für de Zwecke de gt ten. Industrie, ‚Budapest: 1888... ZH U I Int Na IL — L Der Hollöhäzaer (Radvänyer) Rhyolith-Kaolin, Budapest 1EBI:22 —,30 Be LO En BIER RL EN NE aeneral-Register der Bände I—X der Mitteilungen aus "dena Jahrb. der kg]. ungar. - Geolog. Anstalt __- .--. --- BERN IT Nase Ba JE 1.— a K log der Bibliothek und allg. ans der Er ung. Geolog, Anstalt ’ x Ve Nee Ne at un 22 SE (gratis) A zeichnis der gesamten Publikationen der kgl. ungar. Geolog. Anstalt ___ (gratis) ne mptes rendus de la premiere conference internationale agrogeologique, Bee I a RE a 2 720 RE Geologisch kolorierte Karten. (Preise in Kronenwährung.) 4) ÜBERSICHTSKARTEN. B) DETAILKARTEN. EN 2 a) Im Maßstab 1: 144,000. Je f ER 1. Ohne erläuterndem Text. na Alsölendva (C. 10. ), Budapest (6. 7.), Györ (E. 7.), Kapos- wär-Bükkösd (E. 11.), Kapuvar (. 7.), Nagykanizsa Ho (De. 10.), Pöcs-Szegzärd (F. 11.), Sopron ((. 7.), Sziläagy- N . Bomiy6-Tarnäd (M. 7.), Szombathely (C. 8.), Tata-Bicske (F. 7.), Tolna-Tamssi (F. 10.) Veszpröm-Päpa (E. 8.) vergriffen : Därda Er er N RN. vr a Sr le 4.— Be RB Rn BETTER NR See Ba ee I re 2, Mit erläuterndem Text. ee re von Fehertemplom: (K. 15.) Erl. r. Y ERS EN SA RR A i « « Kismarton (C. 6.), (Karte vergriffen). Erl.v.L. Bora v. Teızen. f . « ‚Verseoz (K.:14.) Erl. v. 3. Hauaväss .. 1... 0.002. 20 b) Im Maßstab 1 : 75,000. 1. Ohne erläuterndem Text. . «. Petrozseny (Z. 24, K.XXIX), Vulkanpaß (Z. 24. C. XXVII) ven Pi i .!Gaura Gelgs (2.16, K.RRUX): 0 e 3 . .. Hadad-Zzeibb: (ZU 16, KXX VI) 1.0, 00 Min RS STanDe(Z MERSEXN N a Br Zllan IC KR RRUUN 2 an. SEN N 9. Mit Släniernilem Text. ‘ « Abrudbänya (Z. 20, K. XXVI) Erl. v..Mi-v. Pay un ; « « Alparet (Z. 17, K. XXIX) Erl_ v. A. Kock ... ... ie wi . « Bänffyhunyad (Z. 18, K. XXVI) Erl. v. A. Kobmı“ und 3? y K. Hormann ___ a ar en 7 i « Bogdän (Z. 13, K. xxx) Exl vw T Posewuz 02 FO Re « « Budapest-Szentendre (Z. 15, K. XX) Erl. v. F. Sonaranzık Fr ‘ “ Budapest-Teteny (Z. 16, K. en Erl. v. J. Hanavärs ___ = > = Kismarton (Z. 14, K. XV) Erl. v. E Rorz v. Kane BE Kolosvär.(Z. 18,.K. XXIX). Erl. v..A..Koch 7 ve . Körösmezö (Z. 12, K. XXX]) Erl. v. T. PosEwuız __. . « Krassova— Teregova (Z. 25, K. XXV]) Erl. v. L. Roru v. Tauzen ‚ «. Magura (Z. 19, K. XXVIL) Erl. v. M. v.. Päury .._ _. . « Märamarossziget (Z. 14, K. XXX) Erl. v. T. Posewizz ___ « Nagybanya (Z. 15, K. nen Erl. v. A. Koch u. A. Gesell jr . Tasnsd-Szöplak @. 16, K. xxvı Be Dh . Sonmaoe | ie « Torda (Z. 19, K: XXIX) Erl. v.. A. Kocn _. n ar; Mi an. Agrogeologische Karten. DE NEÜRR Magyarszölgy&n—Pärkäny-Näna iR 14, K. XIX) ‚H. Horusımzky _.. -- a 2 Na Dr pa (2. 20, K. XXIL) En. vB, Taeıız el Yin N) KRIEIMUGN N UNI 100125458