QL671 .M555 FOR THE PEOPLE FOR EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY ^»«=^-: ll:/,l I ^itTHEILtriv^^,^ DES ■ ->^ REDACTEUR: D^ FRIEDRICH KNAUER. ZWÖLFTER JAHRGANG. 1888. —'^r^>^^m^< Herausgeber: Der Ornithologische Verein in Wien. Coramissions- Verleger: Die k. k. Hoflnicliliandlung "Wilhelm Frick (vormals Faesy & Frick) in Wien. Druck TOD J. B. Wallishausser in Wien. L^te*-' m- APR 1 3 '61 INHALT. Basedow Hans, von: Psychologische Bilder aus der Vogelwelt . 4 — — Aus meinem ornithologischen Tagebuche 36 — — Beiträge zur Ornithologie Thüringen's 65 — — Ein Albino 150 Bauer Franz Sales: Selbsterwählte Gefangenschaft 55 — — Ein Würgfalke (Faleo sacer, Sehleg., laniarius. Pall.) in Mittelsteiermark 62 Bleyer Karl : Mittheilungen über den Fischreiher (Ardea cinerea) 120 Bikkessy jun. Guido, y. : Der Grünling (Fringilla chlorisi in der Gefangenschaft 16 — — Einige Bemerkungen über den Pirol (Oriolus galbula) 12.3 — — Arten der Ornis Austriaco-Hungarica auf der Insel Teneriffa. Nach Bony de St. Vincent u. A 125 Capek V.: Normaltag der Ankunft unserer Zugvögel. J^ach den Beobachtungen aus dem Quinquennium 1884 — 1888 für die Gegend Ton Oslawan (Mähren) bestimmt . . . .111 Chernel v. Chernelhäza Stefan: Seltene Durchzügler und Winter- gäste in Ungirn '. . . 8 — — Zum heurigen Erscheinen der Steppenhühner (Syr- rhaptes paradoxus, Pall.) in Ungarn 157 i Dalla Torre K. W., v., Dr. : Ornithologisches aus Tirol. VI. i Mjliwarzkehlige Bergfinken in Tirol 106 Oombrowsky Ernst. Eitt. v.: Beiträge zur Kenntniss der | Vogelwelt des Neusiedlersees in Ungarn 173 Dusek Ignaz: Lebensfähigkeit eines Storches 124 | Eder Eobert : Die Brieftauben-Dressur zum Hin- und Rüekfluge 17 i — — Eine kleine literarische Studie über den Auerhahn . 81, .50 j — — Die im Beobachtungsgebiete Neustadtl i bei Friedland ' in Böhmen) vorkommenden Vogelarten. Beobachtungen aus dem Jahre 1887 68, 81. 115 — — Einiges aus vergangener Zeit 134, 146 — — Aus dem Isergebirge 189 — — Eine naturhistorische Ausstellung in Neustadtl bei Fried- land in Böhmen 159 Homeyer Alexander, von: Zwei neue Brutplätze des kleinen Fliegenfängers (Muscicapa eritrosterna parva) in Neu-Vor- ponmiern 48 Girtanner A.. Dr.: Gefiederabnormität bei einem Alpenmauer- läufer (Tichodroma muraria L.) 46 Gredler Vincenz. Dr.: Ueber aussergewühnliche Nistplätze der Hausschwalbe 120 Haufe Ewald: Zum Darwinismus 149 Hauptvogel Anton: Ornithologische Beobachtungen aus dem Aussiger Jagd- und Vogelschutzvereine 1887. IV. Theil . 110 Hodek Eduard sen.: Aus Niederösterreich zwischen der Ybbs und Donau 82, 96 Karlsberger Piudolf 0.: Nordseetaucher iColymbus septentrio- nalis, L.) an der Donaubrücke in Linz 5 — — Vulgärnameu der Vögel Oberösterreich's . . .27, 54, 66 — — Ein Fischadler (Pandion haliaetus, L.) bei Linz an der Donau erlegt 119 Seite Knauer Friedrich K., Dr.: Caspisches Königshuhn in der Ge- fangenschaft. Mit Abbildung 15 — — Sula dactylatra. Less. und Sula Nebouxii, M. A. Milne Edw., zwei Tölpel-Arten. Mit 4 Abbildungen . . 33 — — Der Fadenwurm der Haustaube 40 — — Einwanderung des Steppenhuhnes (Syrrhaptes para- doxus, Pall). i^Mittheilungen der Herren: Dr. E. Blasius, V. V. Tschusi. Dr. J. v. Madarasz, J. v. Czato, Fritz Kralert u. s. w.j 86 — — Ornithologische Mittheilungen aus dem Wiener Viva- rium. I.. IL, IE.. IV 129, 14.5, 160, 176 — — Eückblick auf die diesjährige Einwanderung des Steppenhuhnes 141 Koch August: Zwei Monate in Westflorida 1, 26 — — Eine westliche Tour dem Pelikan (Pelicanus erythro- rhychus) zu Lieb 94 — — Mergus merganser Americanus. Auch um eines Vogels willen 155 Kolombatovic Georg. Prof.: Wichtige ornithologische Beobach- tungen im Kreise Spalato (Dalmatien) während des Jahres 1887 50 Kumpf. Dr. F.: Beobachtungen über Ankunft und Zug einiger Zug- und Strichvögel in der Gegend von Angermünd, Eheinpreussen (zwischen 51. und 52. Breitegrad und 24'' und 25'' östlicher Länge von Ferro), vom 27. Februar 1888 ab 107 Michel Julius: Einige nordische Gäste im Iser- und Lausitzer- gebirge 169 — — Zum Zuge des Tannenhehers 171 Neweklowsky Hans: Zum Schutze der Lachmöve 172 Palacky J.. Dr.: Die Vogelwelt Europas 127 Panzner Hubert: Ornithologische Beobachtungen im Frühjahre und Sommer 18s7. (Alexanderfeld bei Bielitz) . . . . 29, 52 — — Der Tannenheher im böhmischen Mittelgebirge . . . 140 Peiter W.; Zwei seltene Gäste des hohen Erzgebirges .... 120 Pichler A.: Ein Bastard von Anas boschas domestica (^ und Cairina moschata P 84 Pfibyl Leo, Dr.: Der Sperling in den Vereinigten Staaten . . 69 — — Neue Hühnerarten 70 Reiser Othmar: Liste der bisher durch Belegstücke für Bosnien und die Herzegowina nachgewiesenen Vögel 35 — — Anthus cervinus, Pall., der rothkehlige Pieper bei Sarajevo 11& Ritter A.: Halbalbino von Turdus viscivorus 19 Rosenberg, Baron. H. v.: Vögel von den Molukken, Neu-Guinea und umhegenden Inseln IL 126 — — Nachträgliches zu: Die Vögel von Kamtschatka ... 91 _ _ Das Sandhuhn in Holland läO Schier Wladislaw, Dr.: Die Verbreitung der rnövenartigen Vögel (Laridae) in Böhmen "•' — — Falco peregrinus in Prag. Mit 2 Abbildungen . . .117 Seil« Schier Wlinlislaw, ür. : Die Verbreitung der Dickschnäblcr (I 'rassirostresi in Böhmen 124 Schmidt Franz: Junge ZwergohreuU-n {Strix scops) in der Ge- laiigenschaft ausgebrütet 117 — — Ornithologisclies aus dem Gletschergebiete 141 Talsity Josef: Die Ornitliologischo Sammlung des Landes- inuseums in Klagenfurt 6 — — Die ornithologische Sammlung des steiermiirkisth- landschaftlichcn Joanneunis in Graz 64 — — Reise-Erinnerungen aus Steiennark und Kärntlu'ii . 77. 100 — — Das Stepiienhuhn und der Tannonhohor im Jalire 1888 in Jliiliren 170 TancreR.: Das Stipiienliuhn, Syrrhaptes paradoxus. Fall., bei .\iiklam, mit Ahliildung 108 Tschusi zu SchmidhofTen, V. Ritter von: Ornithologische Xotizeii aus .Salzburg (1887) -. . — — -^ Neue Arten und Formen der Ornis Hungarica mit genauen Xaclnvcisen und kritischen Bemerkungen ... 62, 78 — — Die ornithologische Literatur Oestcrreich-Ungani.« 1887. Mit Beiträgen von Ludwig Baron Lazarini immI Stefan Chernel von Chernelhaza 111 — — Zur Erinnerung an heimgcgangene Ornithologen. I. Ii'ndolf 0. Karlsberger 165 Ulm-Erbach, geb. v. Siebold, Freilrau: Der Kampf zwischen zwei Adlern. Mit Abbildung 18 — — Füttert die hungernden VOgel! 36 — — Beobachtungen aussergewülinlicher Nistplätze einiger Vogelarten. Mit Abbildungen 88, 132 — — Ueber verschiedene neue Hühiierracon. Mit Abbildung. 90 — — Zur Verbesserung der Hülnierzuclit auf dem Lande. Mit Abbildungen 162 Washington Freiherr von, Stefan, Dr.: Mittlicilungen über einige Anomalien der Färbung krälionartiger Vögel aus dem Gebiete der steiermärkisclien Ornis 46, 61 Kleinere Mittheilungen. Wie langt man Raubvögel? iMit 11 Abbildungen 12 Die Musterbrieftaube englischer .\usstellungen 17 Kadi eh H. v., Dr.: Richtigstellung zu: ^.Hundert Tage im Hinterlande" 18 Gegen die Croup des Geflügels 19 Ist die Haustaulje für die Oekonomie nützlich oder schädlich? 19 1 Eine Geschichte aus dem Vogellebcn 19 j .'^eite Von) neuen Vogelschutzgesetze für NiederOsterreicli 37 Vom naturhistorischen Museum in Tiliis ... • . • .... 41 Farbenvariefäten bei Vögeln 41 Vögel der Schönbrunner Menagerie • 41 Das Brahma- oder Brahmaputra-Huhn 38 Das Cochinchinahuhn 38 Welche Hühnerrace soll sich der Bauer halten V :J8 Hühnerfütternng im Winter 39 Die Aufzucht der l'uter 39 Coartes pattes 4i> Zur Entenaufzucht 40 Um einen isolirten Hühnerstall auch im Winter warm zu halten 40 Eine kurze Geschichte der Brieftaubenkunde 41 Schutz den Vögeln ! .>">. 69 Das beste Huhn und das Huhn im städtischen Haushalte . . ">6 Vorkehrungen des Getlügelzüchters im März 57 Ueber die Widerstandskraft der Tauben 57 Brieftauben zu Kriegszwecken 57 Die Meise. Mit Abbildung • 70 .Auswahl der Bruteier 71 Eine verbesserte Einrichtung im Eierhandel 72 Literessante Mittheilungen der königl. Brieftaubenstati() kr. =^ 33 Mark jährlich, werden in der k. k. Hofbuchhandlung Wiliielra Frick in Wien, I., Graben Nr. 'Il, entgegengenommen, und einzelne Nummern ä öO kr. ;= 1 Mark d;iselbst abgegeben. — Inserate 0 kr. ^-- 12 Pfennige für die 3fach gespaltene NonnareiUe-Zeile oder deren Kaum. — .Mittheilunsien an das Präsidinm sind an Herrn Adolf Bachofen von Ecbt in Nnssdorf bei Wien, die JaUresheitPJige der ^litglieder an Herrn Dr. Karl Zimmermann, I.. Eauernmarkt 11. alle anderen für die Redaclion, das Secretariat. die Hihliothek u. s. w. bestimmten F.riefe. Bücher-, Zeitungs-, Werthsendnngen, an die ßedaction dei%MittlieiIungen des Ornithologischen Vereines" : Wien. VIII.. Buchfeldgasse 19, zu senden. — Vereinslocale : (Bibliothek, .Sammlungen. Kedaoti.m) VIIL. Butliftddg;is>;e 19, I. Stiege. III. Stock 11. — Die General- Versammlungen und (iie mit Vorträgen verbundenen Ilonats-Versaniniinnfren linden im grünen Saale der k. k. Akademie der Wissen- schaften: I.. Universitätsplatz 2, statt. — Sprechstnnden der Redaction und d.'s Seeretariates: Dienstag und Freitag, 3— 4 Uhr. Vereiiisniit^lieder beziehen ilas Blatt gratis. Beitrittserkläniugeu (Mltg^liedsbeitrag 5 fl. jährlich) sind an das Secretariat zu richten. Inhalt: I. Facbwissenscliaftliche nnd popnliire Oniitliol02;ie: Zwei Monate in West-Florida. Von August Koch. — Psychologische Bilder aus der Vogelwelt. \'on H. V. Easadow. I. G>-sang und Lielieswerbung. — Nordseetaucher au der Donaubrücke in Linz. Von Rud. 0. K ar 1 s Ii erge r. — Die ornithologische Sammlung des Landesmnseums in Klagenfurt. Von Josef Talsky. — Seltene Dnrclizügler und Wiutergäste in Ungarn. Von Stephan v. Chernelhäza. — Die Verbreitung der mövenartigen Vögel in Böhmen. Von Dr. Wladislaw Schier. — Ornithologische Notizen aus Salzburg. Von V. R. v. Tschnsi zu Schmidhoffcn. — Vögel von den Molnkken, Neu-Guinea und umliegenden Inseln. Mitgetheilt von Baron H. v. Rosenberg. — Wie fängt man Raub- vögel? Mit 11 Abbildungen. — Kaspisches Königshuhn in der G.-fanL''-nsilKift. Mit Abbildung. — [{. Vogelzucht nnd Vogclschntz: Der (.«rünling in der Gefangenschaft. Von Guido v. Bikkess y, juu. — Notiz. — lU. IJrieftanbenwesen: Die Erieftaubendressur zum Hin- und Rückflng. Von Robert Eder. — Die Masterbrieftaube englischer Ausstellungen. — VermiscbtP kleine }liltlieilungen: Der Kampf zwischen zwei Adlern, Von Freifrau v. Ulm-Erbach. Mit Abbildung. — Richtigstellung. — Halb-Albino von Turdus viscivonis. — Netizen. — Aus anderen Vereinen. — Keoensionen nnd .Xnzeigen. — Ans unserem Vereine. — Correspondenz. — Inserate. — Zwei Monate in AVest-Florida. Von August Koch. Mitte Februar 1887 verliess ich, begleitet von einem Theile meiner Familie, das nocli immer von Schnee und Eis beherrschte Pennsylvania, um in wenigen Tagen die wamie. mit Blumenduft gewürzte Luft von West-Florida zu geniessen. Durch voraussichtliche Gelegenheit zur Jagd angezogen, hoffte ich zugleich meine sclion vorher werthvolle Vogelsammlung durch weitere schöne Exem- plare zu bereichern. Auf einer fiiiheren Reise, der Ost- küste entlang, war es mir nicht vergönnt, den Bald- Eagle (Halaetus leucocephalus) zu erlegen, noch den Elt'enbeinschnabel-Specht (Campephilus principalis") und Carolina-Papagai ((,'onurus caroUensis) in ihrem Natur- leben zu sehen. Jeder Besitzer einer Sammlung schätzt schöne und seltene Exemplare hölier, wenn solche von ihm selbst in ihrem natürlichen Wirkungskreise erlegt worden sind, als wenn dieselben auf andere Weise er- worben wurden. Am ersten Abend unserer Reise kamen wir in Baitimor Mld. an, um am folgenden Morgen in S. W. Richtung nach Columbus Ga. per Eisenbahn und von dort in südlicher Richtung den Chatahootschee und Ai>aliK-liii-olii-Fluss jK'r I)ainpfl)Oot liiiial) v.n lalireii. In ilcr Stadt Maltiiimr aiigekoniiui'ii. ImihIcii wir kfiiio Spur von Si-liin'c ihIit Eis. Als wir iiaoli einigen Tagen in die Nälie von Colunilius kamen, zeigten sieli die ersten etwa Meter hohen Palmen in gi'osser Anzahl in den mit grossem Holze bewachsenen Sünij)fen. Auch der schöne Magnolia- liauiii (Magnolia granditlorai flog immer häufiger an den Fenstern des Zuges vorüber. An einem schönen Morgen in OolumlMis ange- kommen, wurde uns berichtet, dass für mehrere Tage kein Damiifboot zu erwarten sei. und dann erst den daraurtblgenden Tag abgehen könne. Im Süden ist Niemand in der Eile, man ist eben gezwungen. Alles so külil zu nehmen, als es die oft sehr warme Witterung erlaubt. Ein kurzer Spaziergang unter den schönen Lebenseiclien an das L'fer des Flusses wärmte uns dergestalt auf. dass wir sehr ungemüthlich erinnert wurden, dass unsere Anzüge für kaltes Wetter berechnet waren. Alles AVarten hat ein Ende, das Boot kam endlich mit drei lang- gezogenen und in tiefem Bass gegebenen Pfiffen an. Wir waren bald mit dem freundliilien Capitän bekannt und wurden sehr gut liehandelt. Alle durch den Bürger- krieg und andere Ursachen merkwürdig gewordenen .Stellen der Ufer wurden uns lüit vieler Aufmerksamkeit gezeigt. Am folgenden Morgen wurden die Ufer etwas nieder, das Wasser tiefer und der Fhiss schmäler, die Bäimie al'cr höher, je weiter wir den Fluss abwärts fuhren. Nun hörten wir auch die muntere W^eise des rothen Cardinais und der Carolina-Meise (Panis earoliensis). Ersterer ist wohl der häutigste Vogel der Uferwaldungen. Sonst zeigte sich ausser einigen wilden Enten, von denen eine den Tod am Abend an einer der elektrischen Lampen fand, noch einige Geier (Cathartes aura) und (Catharista atrata). Die warme Sonne brachte uns l)ald die auf dem Kand des Ufers sich sonnenden Gestalten der trägen Alligatoren zu Gesichte. Man hört einen Ausruf: „ Güter' . Ein oder mehrere Schüsse werden vom oberen Verdeck abgefeuert, und die Gestalt bekommt Lehen, macht ent- weder einige komische Sprünge in die Luft oder rollt sich schnell wie eine Welle dem schützenden Wasser zu, wo sie augenl)lirklicli verschwindet. .Jeder verfolgt die- sen Saurier, und wohl mit Recht, denn kein Hund ist sicher. Avenn er seinen Durst, und sei es nur an einer Pfütze im sonst trockenen Tannenwald, löschen Avill. Kein Schwein, viel weniger seine .Jungen sind in der Nähe des Wassers ausser Gefahr. VAn I^lianzer, der in der Nähe eines Sees wohnt, erzählte mir. dass vor Kurzem eines seiner Kälber ununterlirorhen blockte. Als er sich dorthin begab, fand er, dass der „Gätor" sich am hintern Schenkel des armen Thieres eingebissen hatte und es dem Wasser zuzuschleifen suchte. Weiter den Fluss hinab entfaltete sich immer mehr Vogelleben. Zuerst zeigten sich einige Reiher, später der kleine Weisse (Garzetta candidissima) in kleinen Flügen, und noch später eine Masse von gegen drei- hundert weisse Vögel, die uns einfach als ,Curlew" (Brachvögel) bezeichnet wurden. Bald aber sahen wir, dass es weisse Ibisse (Eudocimus albus) waren. Letztere Vögel setzten sich unter vielem Hin- und Hergeflatter auf die Wipfel hoher Cypressen. so nahe zusammen, als es eben anging. Sobald das Boot in ihre Nähe kam, flogen die Vögel weiter, um noch oft dasselbe Manöver zu wiederholen. Endlich sollten wir auch den weder von mir noch \«u meiner Frau zuvor lebend gesehenen Picus principalis zu Gesichte bekommen. \'on meiner Frau zuerst gesehen und erkannt, rief mir dieselbe zu: .See the Ivorv Bill!" (Sieh den Elfen- beinschnabel.) Dort endlich kletterte der mir höth>t interessante Vogel, langsam, mit zuckenden Bewegungen an eiiu-m Stamme der Höhe zu. Ein kleiner Specht (Centui-us carolinus) verfolgte unter lautem, ratschendem Geschrei den stolzen Vogel. Bei jedem dem eines Raubvogels ähnlichen Stosse Exemplaren. — C 0 r V u s c 0 r n i X . L. N e b e 1 k r ä h e. ^fehrere. darunter eine Varietät mit schwarzen SchaftHecken auf den grauen Partien des ( iefieders. — <.i a r r u 1 u s gl a n d a r i u s , L. Eichelheher. volksthttmlich /Fschoja- (vergl. das böhmische ^sojka'), genannt. In melireren Stücken, worunter auch ein weiss befiedertes. — Nucifraga caryo catacte s. L. Tannenheher. vom Volke „Niisskrakl" genannt. Mehrere. V. Ordnung : Scansores. Klettervögel. 9 Arten, und zwar alle europäischen Spechtarten mit Ausnahme des mittleren Buntspechtes, Picus me dius L., weiters der Alpenmau erl auf er, T i c h 0 d r 0 m a m u r a r i a , L. und U p u p a e p o p s L.. der \V i e d e h 0 p f. VI. Ordnung : Captores. Fänger. 18 Arten. Unter den Würge rn befindet sich neben Lanius exubitor, auch der einspiegelige Kaub- wttrger. Lanius excubitor, var. major. Gab., unter den JI e i s e n eine Haubenmeise. P a r u s cristatusL., in weissem Gefieder. VII. Ordnung: Cantores. Sänger. 24. Arten. Erwähnenswerth sind : P h y 11 o p n e u s t e B 0 n e 1 1 i . V i e i 1 1. , B e r g 1 a u b v o g e 1 , mehrere Varietäten von Merula vulgaris, Leach, der Kohl a m s"e 1 . darunter ein Albino ; Monticola cyanea, L.. die Blaudrossel nebst der Stein- d'rossel, Monticola saxatalis,L. und einem Exemjilare von M e 1 a n o c o r y p h a c a 1 a n d r a , L.. d e r Kalanderl er ehe. VIII. Ordnung : Crassirostres. Dickschnäbler. 11 Arten, danmter: Emberiza cia, L. Zipp- a m m e r , ein Albino vom H a u s s p e r 1 i n g , Passer domesticus, L., nebst mehreren anderen Ausartungen, P 1 e c t r 0 p h a n e s nivalis, L., d e r S c h n e e s p o r n- ammer imd Canabina fla virostris . L., der Z werghänfling. IX. Ordnung: Columbae. Tauben. 4 Arten, nämlich unsere 3 gewöhnlichen Wild- tauben und eine Anzahl von verschiedenen Haustauben- racen. X Ordnung: Rasores. Scharrvögel. 8 Arten, u. z. alle unsere Kauhfusshühner mit einem prachtvollen R ac k e 1 h a h n, T e t r a o m e d i u s, M e y e r, vom Dobratsch und einer Collection von A 1 p e n s c h n e e- hühuern. Lagopus alpinus, in verschiedenen Alters- und .Jahreskleidern. Letztere soll das Museum dem P. Blasius H_a n f (Mariahof in Steiermark), zu verdanken haben. Aus der Familie der P e r d i c i d a e verdient Perdix saxatilis. M. u. W., das Steinhuhn, das in 4 Exemplaren vorhanden ist. genannt zu werden. XI. Ordnung: Grallae. Stelzvögel. 10 Arten. Zu erwähnen sind: Glar eola pr atin- cola. Briss. Halsb andgia rol. — Otis tarda, L.. Grosstrappe, 2 Stücke. — Eudromias mori- nellus. L.. Mornell. — Haemantopus ostra- legus, L., Au st ern fisch er. — Grus cinerea, Bechst. Grauer Kranich, 2 Exemplare. XII. Ordnung: Grallatores. Reiherartige Vögel. 14 Arten, danmter: Platalea leucorodia, L. Löffelreiher. — Falcinellus igneus. Leach. Dunkelfarbiger Sichler, in 3 Exemplaren, wovon eines am 18. Mai 1878 in Maria-Saal erlegt wxwde. — Ardea p urpurea, L. Purpurreiher, 5 Stück. — Ardea egretta, Bechst. Silberreihe r. — Ardea garzetta, L. Seidenreiher. — Ardea r all Ol des, Scop. Rallen- oder Schopfreiher, 4 Exemplare — Nicticorax griseus, StricM. Nachtreiher. .5 Stücke, junge und ausgew-achsene Vogel. — Galli- n u 1 a m i n u t'a, Pall. K 1 e i n e s S u m p f h u h n. Geschenk des P. Bl. Hanf. XIII. Ordnung : Scolopaces. Schnepfen. 18 Arten. Unter diesen sind hervorzuheben : Nume- n i u s p h ae 0 p u s, L. R e g e n b r a ch v o g e 1. — Limos a aegocephala. Bechst. S ch warzsch wän zige U f e r s c h u e p f e. — T o t a n u s f u s c u s, L. dunkle r Wasserläufer, in 4 ExempL — Machetes pug- nax, L. Kampf Schnepfe. 9 Präparate in verschie- denen Altersstufen und Farben. — Tringa alpina, L. Alpenstrandläufer. — Tringa subarquata. Güldenst. B ogenschnäbliger Str andl äuter. — Tringa Tem min cki, Leisl. Temmings Zwerg- strandläufer. — Himantopus rufipes, Bechst. Grauschwänziger Stelzenläufer, 3 Stücke. — Recurvirostra avocetta, L. Avosettsäbler. XIV. Ordnung: Anseres. Gänseartige Vögel. 24 Arten, darunter : B e r n i c 1 a t o r q u a t a, Bechst. Ringelgans, am 27. December 1875 in Mies (Tirol) erbeutet. — Ans er albifrons, Bechst. Blässen- o- fi n s. Eine nicht bestimmte, mir unbekannte, grössere Art. — Cygnus musicus. Bechst. Singschwan. Tadorna cornuta, Gm. Bran dente. — S p atula clypeata, L. Löffelente. — Anas acuta, L. Spiessente. 4 Exemplare. — Anas strepera, L. Mittelente. — Anas penelope, L. Pfeifente, 5 und 9. — Fuligula marila, L. Bergente. Von P. Bl. Hanf. — Clangula glaucion, L. Schellente, von St. Veit-Wolfsberg. — Oideinia nigra. L. Trauerente. Erbeutet am 4. März 1878, in "Velden. — Oideinia fusca, L. Sammtente. Von P. Bl. Hanf. — Mergus merganser, L. Grosser Säger. 4 Exemplare. — Mergus s errat or, L. Mitt- lerer Säger, 4 Stücke. — Mergus albellus. L. Kleiner Säger, (i Exemplare. XV. Ordnung: Colymbidae. Taucher. lü Arten, worunter: Mo rmon fratercula, Tem. Nordischer Larventaucher. — Colymbus glacialis, L. Eisseetaucher. — Pelecanus onocrotalus, L. Gemeiner Pelikan. — Garbo cormoranus. M. und W. Kormoranscharbe. 2 Exemplare. XVI. Ordnung: Laridae. Mövenartige Vögel. 12 Arten, mit: Lestris pomarina, Tem. Mitt- lere Raubmöve. — Lestris parasitica, L. Schmarotzer — Raubmöve. — Larus mari- nus. L. Mantelmöve. — Larus canus L. Sturm- raöve. 2 Exemplare, aus Victring. 9. Februar 1878.— Rissa tridactila, L. dreizehige Möve.— Xema m elano cephal um,Natt. Schwarzköp fige M ö V e. — H y d r 0 c h e 1 i d 0 n 1 e u c 0 p t e r a, M. u. Seh. Weissflüg'elige Seeschwalbe. Nebst den angeführten Vogelarten umfasst die ornithologische Sammlung des Landes-Museums eine kleine Eiersammlung, mehrere Nester und einige Vogelskelette. Seltene Durchzügler und Winteri>;äs(e in Ungarn. Von Stephan Chernel von Chernelhäza. seil Herbst Weisseiibiirger Cmnitat und Nachstellende Xotizen sammelte iili die bei meinen Streifereien im speeiell am Velenozeer-See und dessen Umgebung. Da es sieh um Arten handelt, welche in der Fauna Ungarns theils wenig bekannt, tlieils aber in der heimischen liiteratur nicht genug beachtet sind, erscheint es mir wichtig diese Daten im Interesse unserer Wissenschaft uiitzutheilen. H y ji 0 1 r i 0 r ch i s a e s a 1 o n Tunnstall. Kiscliien heuer im Herbst recht zahlreich : ich sah mehrere Exem- plare am Velenczeer - See und bei Stuhlweisseuburg. Schoss am 7. November ein 5 . N u c i i> h r a g a c a r y o c a t a c t e s L. Nachdem meine Aufmerksamkeit durch die Notiz vom Tanneiiheher- zuge Vict. Kitter von Tschnsi's auf diesen Vogel gerichtet war. erfuhr ich in der von mir durchstreiften Uegend Folgendes Aber ihn : Mitte Octobersass ein Exemjdar in Velencze auf dem Dache eines Hauses und Hess seinen einfachen, mehr aus einzelnen Tönen bestehenden Gesang hören. Ende October erschienen ebenda wieder 3 Stück und zogen von West (Vertesgebirge, Bakonyer- wald) ober dem See nach Südost. Prof. Szikla in Stuhl- weisseuburg erhielt vier Stück — im Comitat geschossene Exemplare — welche, wie ich gesehen, alle der «schlank- schnäldigen- Gattung angehören. Loxia curvirostra L. Anfangs Noveml)er er- schien auf der Puszta Kajtor a\if den einzelnen kleine Gruppen bildenden Fichten und Kiefern ein Schwärm, welcher den ganzen Jlonat hier verweilte eines Tags ver- schwindend, den anderen sich wieder zeigend. Km Stück wurde auch gefangen. Somit ist diese Art im \V'eissen- burger Comitat nachgewiesen. A r d e a egrett a Bech. Dergrosse Silberreiher kommt in den Sümpfen des Weissenburger Comitates nur als sehr seltener Durchzugsvogel vor. Ein Stück wurde Mitte September in Dinnyes flügellahm geschossen und mehrere Tage durch einen Heger gehalten. Grus c i n e r e u s Bech. Kommt auch nur im Zuge. In der Ebene von Sz. Agotha Hess sich Ende October ein Schwann nieder. Am 5. November hörte ich am Gänseanstand in der Höhe den charakteristischen kruuh, kruiili-Kuf der ziehenden Kraniche. Totanus fuscus L. Nach 2u. Octol)er ersciiien dieser nordische Wasserläufer in dem versumpften brüchigen Abfluss des Yelenczeer-Sees bei Kajtor in kleinen. '■) — 10 Stück zählenden Gesellschafien. Am :']. October sah ich bei 12 Stück und am 7. November ."> Stück. Schoss davon ein 5 im Winterkleid. Dir Vul- gärname ist hier Nap oleon sehn epfe. Anser obscurus Brehm. Von der unzähligen Menge Wildgänse, welche mit dem Herbst im Comitate erschienen, hatte ich Gelegenheit an ziemlich vielen frisch geschossenen Exemplaren Veigleidiungen anzustellen. Ich fand unter den erlegten mehrere Anser s e g e t u m, v a r. a r V e n si s N. und in St. Agotha beobachtete ich am Morgenanstand, schon in der Hohe bemerkbar, kleinere Gänse, von welchen auch ein Stück erl^eutet wurde. Ich erkannte darin die von Brehm beschriebene Kothfuss- g a n s. Sogar den Laien war der Unterschied bemerkbar, welcher diese Art von segetum trennt. Ihre Kennzeichen sind : die geringere Grösse, der kurze, an der Basis hohe Schnabel mit einem rosarothen Ring Schnabelwui-zel und Nagel schwarz) ; die kleineren, starken, rosaroth ge- färbten Füsse ; das sehr dunkle Kopf- und Halsgetieder. An der Stirn, bei den Siluiabelwiiikeln und am Kinn hatte dieses Exemplar kleine halbmondförmige schiiee- Aveisse Flecke. C y g n u s m u s i c u s Bech. I\Iitte Octolier zeigten sich bei Dinnyes am Velenczeer-See <> Stück. Ein Heger wollte sie beschleichen, doch flogen deutender Entfernung auf. Tadorna cornuta Gm. Die heute, meines Wissens in Ungarns nachgewiesen worden. Petenyi führt seinen hinterlassenen Notizen .Ueber sie schon in be- Kostente ist bis Vogelfanna nicht diese Art in die Entenarten Ungarns' nach S choenbauer jun. und Baron Wie- dersperg an'), doch schenkt er diesen Daten wenig Glauben. In Siebenbürgen wurde ein Stück — wie .loh. V. Csatö angibt — vor dem Jahre 1848 am Strehl- fluss erlegt (ein ausgewachsenes 5)- Wurde auch später einigemal beobachtet, aber nicht erlegt. -) Als ich am 21. November in Velencze am Teich- ufer herumspähte, sah ich in einem Schwann Querque- dula crecca, ganz nahe am Ufer, einen grossen entenartigen ^'ogel, dessen Gefieder von Weitem vorherrschend weiss und am Kopfe, an den Flügeln schwarz schien. Ich hielt ihn für ein 5 Mergus merganser, doch näher komiii'-nd. erkannte ich, dass er nichts Anderes als Tadorna cornuta sein kann. Kaum 120 Schritte vor mir schwamm die schöne Ente mit eingezogenem Halse laugsam herum, tauchte nicht und schien mit den Umgebungsverhält- nissen ganz unvertraut zu sein. Beim Herannahen erhob sie sich mit langsamem, gänseartigem Flügelschlag, fiel aber nach einigen hundert Schritten wieiler zum Ufer ein. Zwei Tage traclitete ich vergebens, sie zu erbeuten, trotz- dem ich sie immer an den Orten traf, wo sie mir das erstemal aufflog und später einfiel. Den 22. Novem- ber kam ich mit dem Kahne ungefähr auf 80 Gänge in ihre Nähe, schoss sie herunter, aber kaum erreichte der verwundete Vogel den Wasserspiegel, verschwand er auch, ohne wieder zum Vorschein zu kommen. Doch nächsten Tag morgens — ich war nicht wenig erstaunt — fand ich meine Ente wieder am gewohnten Platze. Jetzt flog sie weit vor dem Kahne auf und Hess sich auf der Hut- weide neben dem Teiche nieder. Ich schlich ihr unter einen Damm gedeckt zu. und schoss — nachdem ich ungedeckt nicht weiter vorrücken konnte — von einer ziem- lich grossen Entfernung hin. Nach dem Schusse blieb die Ente am Platze, doch als ich mich rasch näherte, machte sie einige Schritte und flog sich immer höher erhebend weit weg. Einige Federn, welche vom Flügel und vom schönen Kostroth des Brustbandes zurückge- blieben, sind mein einziges Andenken an diese missglückte Jagd. Doch Eines ist nun bestimmt — ich sah ja den Vogel durch das Fernrohr so nahe, als wäre er 10 Schritte vor mir — dass Tadorna cornuta in der Vogelfauna Ungarns vorkommt. Mergus merganser L. Ein J wurde am Velenczeer-See den 29. September geschossen und ist jetzt in meiner Sammlung. ') V. Madanisz: Zeitschr. f. d. ges. Oinith. I. p. 32. 2) Ueber den Zug, das Wandern und die Lebensweise der Vögel in den Comitaten Alsö-Feher und Hunyad. — Jb. II p. 504. Colymbus arcticus L. Tu Dinnves sali ich am 28. October G Stück am See. Am 2. November fingen die Fischer ein Stück mit dem Netz und ich hatte Ge- legenheit diesen nordischen Taucher mehrere Tage hin- durch im Kiifig und in einem Wasserbassin zu beob- achten. Anfrecht konnte er nicht stehen . Menschen und Hunde verfolgte er in froschartigen Sprüngen mit dem Schnabel : Fische, welche ihm vorgeworfen wurden, nahm er nicht zu sich. Da ich am 7. November wieder ein Exemplar am See wahrnahm, welches nach einer ausdauernden .lagd auch erbeutet wurde, behielt ich mir das gescliossene und gab das andere dem National-Museum. Beide trugen das Federkleid des einjährigen Vogels. Lestris parasitica L. Mitte September wurde in Velencze ein junges Exemplar geschossen, welches in die Sammlung des Herrn Prof. Szikla gerieth. L a r a s c a n u s L. Einzelne ersdiienen Mitte No- vember. Ein sehr schön ausgefärbtes Exemplar bekam ich am 22. November vom See. Xema min u tum Fall. Ein junges Exemplar wurde auf den Feldern bei Seregelyes unweit der Diu- nyeser Moräste am 2. September geschossen und steht nun in der Sammlung des Herrn Prof. Szikla. Trägt ein ganz weisses Federkleid, nur am Rücken sind schwarze Querstreifen und Flecke. Nachträglich sei bemerkt, dass ich am Budapester Wildpretmarkt den 11. November 4 Stück P^udromias morinellus L. kaufte, welche im Pester Comitate ge- schossen wurden und mir als Kiebitze um 1 Gulden österr. Wähnmg angeboten wurden. Budapest, 26. November 1887. Die Verbreitung der mövenartigen Vögel (Laridae) in Böhmen. Von Med. Dr. Wladislaw Schier. Larus ridibundus kommt gewöhnlich in der zweiten Haltte des März nach Böhmen und zieht im October fort; es ist aber vorgekommen, dass einige im milden Winter an den Teichen bei Frauenberg auch das ganze Jahr hindurch verblieben. Die Lachmöven sind in Böhmen an vielen Nist- und Zugsorten bekannt und selbst auch an anderen, weil sie von ihren Aufenthalts- und Nist- plätzen selbst stundenweit entfernte Teiche und Flüsse liesuchen. Grössere Gesellschaften (selbst einige Hunderte) nisten: im Königgrätzer Kreise bei Keichenau besonders am Oernikowitzer Teiche, dann bei Schütz und Weiss- Oujezd ; bei Gross-Babitz (Nechanitz) am Tfeschitzer- Teiche ; bei Kopidlno (Gitschin) ; bei Hirschberg am grossen Teiche auf der Insel , Mauseloch' viele hunderte Nester dicht nebeneinander: bei Kottowitz unweit Haida am Roth-Teiche : bei Kreuzberg und Wojnomiestetz be- sonders in dem Sumpfe des kleinen und grossen Teiches Däfek. Im Budweiser Kreise sind folgende Hauptplätze : der Mühlteicli bei Cejkowitz; Cernitzer Teich bei Budweis, der Teich Wlkow bei Wesely; dann die Teiche bei Zirnau, Pischtin, Nakii und Tiross-Zablat. — Im Egerer Kreise, besonders bei Plan. Viele Lachmöven nisten an den Teichen im Piseker Kreise : dann auch im nördlichen Theile Böhmens von Niemes, Reichstadt. Wellnitz. Walten und Gabel bis Kratzau. — Kleinere Ansiedlungen und auch einzelne Nester in gewissen Entfernungen findet man selbst an kleineren Teichen, dann längs der Elbe und Moldau. Larus minutus wurde in Böhmen schon mehrmals erbeutet, so bei Pardubitz, Rusin in der Nähe von Prag, Franzensbad und Plan. — Nach Fierlinger nistete die Zwergmöve in Böhmen. Ich bekam im Jalire 1865 eine junge Zwergmöve vom Kfeschitzer Teiche bei Kopidlno. welche gleich bei der ersten Entenjagd geschossen wurde: bei der zweiten Jagd bekam ich abermals eine und der Förster erzählte mir, dass er die Alten nach ihren schwarzen Köpfen schon im Frühjahre beobachtet hatte und dass sie dort genistet luiben. Rissa trydactyla kommt nur manchmal nach Böhmen. Im Jahre 1848 und zwar in den Monaten Januar und Februar sind einige dreizehige Möven an der Moldau l)ei Prag erlegt worden ; in demselben Jahre, im Fei)ruar. sind auch in der Umgebung von Franzensbad etwa 20 Stück erschossen worden. Ferner wurden einzelne bei Pardubitz, Frauenberg, Gitschin (1865) und bei Arnau (187G) er- beutet. Larus glaucus ist eine grosse Seltenheit. So viel bekannt ist, bekam bloss Prof. Dr. A. F r i t s c h eine lebende Eismöve aus der Gegend von Beraun und 1 Exem- plar befand sich in der Sammlung des H. Wobofil. Larus argentatus wurde vor vielen Jahren am Prager Markte gekauft und dem Dr. Palliardi nach Franzensbad zugeschickt. Larus canus wurde mehrmals geschossen, besonders bei Pardubitz. Franzensbad, Prag. Frauenberg, Pischtin und an anderen Orten. Gegeji Ende Januar 1877 er- schienen drei Stunnmöven bei Zizelitz luid eine von ihnen wurde abgeschossen. Larus marinus kommt sehr selten vor. Im Jahre 1864 bekam ich eine junge Mantelmöve, welche bei Branna (Starkenbach) erlegt wurde. Im Jahre 1870 am 28. October wurde eine bei Wittingau und vor iwei Jahren eine bei Budweis erbeutet. Larus fusus wurde einmal an der Moldau bei Krumau. dann bei Daschitz (Juni 1843) und bei Tabor (Juli 1851) geschossen. Lestris pomarina kommt sehr selten vor. Einen jungen Vogel bekam ich im Herbste 1870; derselbe wurde auf einer fast in der Mitte des Dorfes Kamenitz (Gitschin) gelegener Tränke erschossen. Lestris parasitica wm^de bereits einige Male in Böhmen beobachtet und auch erlegt. Im Jahre 1868 bekam ich einen jungen Vogel, welcher bei Gelegenheit einer Rebhühnerjagd im Herbste auf einer Wiese bei Wolanitz in der Nähe von Gitschin geschossen wurde. Lestris Buffoni (crepidata) wm-de bloss einmal bei Franzensbad gesehen und am Felde mit Steinen erschlagen. Sterna fluviatilis ist an den Teichen und Flüssen Böhmens ziemlich bekannt. Einzelne Paare nisten im Bud- weiser Kreise bei Neuliaus, Polikna, Königseck, Plavsko. Pischtin und Blauenschlag; im Taborer Kreise bei Zalschi und Deutsch-Reiehenau ; im Caslauer Kreise bei Schwarz- Kosteletz ; im Königgrätzer Kreis bei Gross-Beltsch ; im Gitschiner Kreise bei Chotetsch ; im Prager Kreise bei Zäbof. Wepfek und Modi;an ; im Egerer Kreise bei Prachomet. Bruch, Dreihacken. Taschwitz imd üdrtsch; im Piseker Kreise bei Wilschin. Zdbof, Metschichow und Pisek. 10 Am Zuge wird die Flussseeschwalbe beobachtet bei : Moldau-Tliein : Petinvitz (Tabor) ; Kowanitz. Podiebrad, W'ojnomiestetz. Siiakau und Deutsch-Hiüd (Oasiau) ; bei SopotnitziClinuliin); l und Unlioscht (Prag); bei Dneschitz (Pilsen) und bei 'Warwazow (Pisek). Hydrochelidon nigra erscheint im Mai und nistet auch an einigen Drten. wie z. P. bei Dürrmaul (Egerl: bei Stradoun und ].andskron (^Clirudim); bei Domanin (Budweis) und bei Nadrvb (Pilsen). — Aiu Zuge wird die schwarze Seesehwalbe beobachtet bei Chotetscli. Kopidlno und Gitschin ; bei Neu-Sattel (Saaz) : bei Moldau-Thein und Domanin (Budweis): bei Hlawitz und X. Lyssa (Jungbunzlau). Hydrochelidon leucoptera konmit nach Büinnen im April und zieht Knde September wieder fort. Einzelne nisten bei Bystric ( Tabor i: Kadomyschl und Nezamyslic (Pisek); Luzee (Prag): Zawieschin. Neu-Sattel un>l Hacken- häuser (Eger); Kralu]! (Saaz); Zenolin i Hudweis) umi Nadryb (Pilsen'. Am Zuge wird die weisstiiigelige See- schwalbe dann und wann beobachtet bei: Kacerow (Künig- grätz); Stiekna (Pisek); Wrbno, Hostaun, Kakonitz und Chwnl (PragV. Otwitz und Laun (Saazi; Unter-Branischau und Skrdlowitz (Caslau); Nezdaschow. Wittingau. Suchen- thal und Olescimitz (Budweis): bei Postrekow (Pilsen i: Kopidlno (Gitschin): (iablonz, Hlawitz und \. Lyssa (.lungbini/.hun d^iiin Ini ('ernowes und Salezel ( Leitmeritz). Hydrochelidon hybrida ist weniger bekannt und soll bei Kreuzberg (Caslau i, dann bei Unter-Cerekew und Tliein (Tabor) nisten. Am Zuge wurde die weissbärtige See- schwalbe bloss bei Weleschin i Budweis) beobachtet. Oniitliologische Notizen aus Salzburg (1887). Von Victor Ritter v. Tschusi zu Schmidhoffen. Faico peregrinus, Tunst. Heuer nur ein Stück beobachtet. Ich schoss am 27. October eine vor mir am Bache aufstehende Becassine an. die noch einige hundert Schritte flog imd dann in einem Felde einfiel. In dem- selben Augenblicke stiess ein Wanderfalke herab und schlug sie, liess sie aber bei meinem Näherkommen liegen und empfahl sich noch ausser Schussweite. Archibuteo lagopus, Briuin. Innerhalb einer lOjährigen Beobachtungszeit bemerkte icli hier bei Hallein den ö. Jänner den Kauhfuss zum zweitenmal. Nucifraga caryocatactes , Linn. Unsere Gebirgs- helier(var. paciiyrlnncha. P. Blas.) zeigten sich in4iesem^ Herbste ziemlich vereinzelt im Thale und kamen auch öfter auf die Haselstauden im Garten. Der erste erschien den 27. August, der letzte den 29. November. Den 27. October erlegte ich ein sehr starksclinäbeliges Exemplar, das sehr an die nordischen Heher erinnert. Die dünnscimiibligen Heher (var. leptorchyncha, R. Blas.), welche nach ISS.j heuer wieder in grösserer Zahl in verschiedenen Provinzen Oesterr.-Ung. erschienen, zeigten sich hier nur sparsam. Icli sah 2 einzige Vögel dieser Form am 20. und 23. October, die ich auch erlegte. Beide waren im Verhältniss zu den dickschnäb- ligen sehr zutraiilich und hatten nur Jnsectenreste im Magen. Dryocopus martius, Linn. Ein am 7. Januar er- legtes V besitzt im Flügel zwei aus demselben hervor- tretende doppelte Armschwingen. (A'ul. Inlgende pag.) Cerihia familiaris var. brachydactyla, Chr. L. Br. Bisher habe ich mich immer vergeblich nach dem grau- rückigen Baumläufer hier umgesehen ; alle, welche luir in die Hände kamen, gehörten der typischen C. familiaris an, die häutig unsere Nadelwaldungen bewohnt und zur Herbst- und Winterszeit mit Meisen vereinigt in den Gärten erscheint. Den 1:3. November nun hörte ich durch das Fenster einen Baumläufer im Garten, der mir sofort durch seinen Ruf „Tit". den er nicht rasch nach ein- ander, sondern immer in verhältnissmässig längeren Pausen hören liess, aultlel. Als ich den Vogel mit dem Flobert lieruntergeschossen hatte, hielt ich zu meiner Freude einen graurückigen Baumläufer in den Händen. Später, den 28. desselben Monates erlegte ich ein Paiir und den 8. December ein 5 gleichfalls im Garten. Der Vogel ist im Freien leicht durch seinen Ruf. in der Hand durcli seine graue — statt lohfarbe — Rficken- und schmutzigweisse — statt atlassweiss glänzende — Unter- leibsfärbung zu erkennen. Tichodroma muraria, Linn. Ueber eine abnorme Beobachtung — ich traf den Mauerläufer im Gebüscli hü})fend und dann einen Baum emporkletternd — ))e- riclitete ich in diesem .lournal iXl. 18S7. p. ]t_i9i. Parus borealis var. alpestris, Baill. Das erste bisher im Lande erlegte Exemplar schoss ich den 27. October in meinem Garten. Diese Graumeise, welche den Parus palustris, L. im Gebirge ersetzt, unterscheidet sich von diesem haupt- sächlich durch das bis zum Rücken sich er- streckende Schwarz der Kopfplatte (ohne bläuliclicn Schimmer), durch die weissen Wangen- und Hal;-- seiten und durch die weissliche Säumung der Schwung- und Steuerfedern. Detaillirte Angaben behalte ich uiir für später vor. Budytes flavus var. borealis, Sundev. ]\Iein Sohn Rudolf sciioss den 2G. August ein jüngeres ^f. auf einem ft'isch gepflügten Acker. Emberiza hortulana, Liiui. Fehlte in diesem Frühling, war al)er im Herljste in kleinen Gesellschaften auf friscli bebauten Feldern zu sehen: so am 11. September in ti. am 13. in :J und am 14. in .'> Exemplaren, wovon idi und mein Sohn Rudolf einige erlegten. Die alten (^ Hessen öfters ihren charakteristischen Gesang am Boden hören. Emberiza miliaria. Nur einmal, den o. November, in einem Paare auf einer gedüngten AViese unter Gold- ammern angetrotl'en. Emberiza schoenicius var. intermedia, .Mich. Den 6. November traf ich nach Schneefall ein Paar im Röhricht des Baches, wo ich das cf schoss, das $ aber entkam. Bisher erhielt ich nur ein den 22. März 1883 zu Mautenidc'it' im Lungau erlegtes (j". • Charadrius pluvialis, Linn. Den 15. November von bis den folgenden Tag '/oS Uhr Früh bei starkem Schneegestöber von allen Seiten t> Uhr Abends hörte man die Rufe von Goldregenpfeifern, welche in grosser Menge durchgezogen sein mussten. Ich bemerke ausdrücklich, dass es Goldregenpfeifer und nicht Brachschnepfen waren, ila ich die Stimmen beider wohl unterscheide. 11 Eudromias morinellus, Liiiii. Laut geHiUiger Be- kanntgabe Herrn Directors Dr. Alex. Fetter erhielt das Museum Caroline Augusteum in Salzburg ein am 5. Mai auf der Schmittenliiihe bei Zell a. S. geschossenes $, das erste aus dem Laude berrülirende Exemplar. Gallinago major, Bp. Hin einziges Exemplar am 24. September auf dem bekannten Fundorte dieser Schnepfe — einer unfern der Villa gelegenen Wiese — angetroffen und erlegt. Gallinago galllnula, Linn. Das zweite Stück seit meinem Hiersein am lil. November nach Schneefall am Bachrande gel'undeii. Tringa alpina, Linn. Den 9. September schoss mein Sohn Eudolf bei starkem Regen einen einzelnen jüngeren Vogel auf einem geackerten Felde, längs dessen Furchen er lief. Ich selbst traf die Art hier nocii nie. Lestris pomarina, Temm. Im zweiten Drittel des Septembers wurde, wie mir Herr Director Dr. A. Pet t er mittheilt, ein p]xemplar in Seeham bei Mattsee geschossen und an das Museum in Salzburg eingeliefert. Larus minutus, Fall. Um dieselbe Zeit wie die vorhergehende wurden nach Herrn Director Dr. A. Fetter mehrere Stücke der bei uns sehr seltenen Zwergmöve am Hintersee bei Faistenau erlegt und 1 Exemplar dem Salzburger Museum übergeben. Villa Tiinnenhof b. Hallein, im Decembei- 1887. V(ii»el von den Molukken, Neu-Guinea und umliegenden Inseln. Gesammelt durch F. H. H. Guillemard. Excerpt aus: ,The Cruise of the Marchesa to Kamtschatka and New-Guinea." Mitgetheilt vt.n Baron H. v. Rosenberg. Vögel, gesammelt auf den Moluk- kischen Inseln. Cuncuma leucogaster Gm. Haliastur intormedius Gurney. Tinnunculus mclucoensis Sclileg. Oacatua alba JMiill. Tanygnathus megalorliynchus Bodd. GeofFroyiis cyanioollis S. Müll. ,, obiensis Finscli. Eclectus roratus P. L. S. Müll. I.orius doinicella Linn. ,, flavo-palliatus Salvad. Eos riciniata Bocbst. ,. insularis Guillem. Coripbilus placens Temm. Cuculus canoroides S. Müll. Nesocenter goliatb Fm-ster. Ehytidoceros plicatus Penn. Merops ornatus Latb. Alcedo moluccensis Blytb. Alcyone pusilla Temm. Ceyi lepida Temm. Tanysiptera margaietbae Heine. ,, obiensis Salvad. dea Linn. Halcyon diops Temm. Sauropatis sauropbaga Guuld. „ cbloris Bodd. „ sancta V'ig. et Horsf. Eurystomus orientalis Linn. ,, azureus G. E. Gr. Macroptcryx mystacea Less. Hirundo guttnralis Scop. Monarcha inornatus Garn. ,, clialybeoeephalus Garn. Sauloprocta melaleuea Qu. et G. Ebipidura obiensis Salvad. Graucalns magnirostris Purster. Campepbaga obiensis Salvad. Lalagc aurea Temm. Dicruropsis atrocaerulea G. E. Gr. sp. Pachycephala mentalis Wall. „ obiensis Salvad. Cinnyris auriceps G. R. Gr. „ frenatus S. Müll. Melitograis giloloensis Temm. Criniger cbloris Finscb. Pitta maxinia Forster. „ rutiventris Heine. Anthus gustavi Swinh. Erythrura ttioliroa Kittl. Calornis mettalliea Temm. (djscura Forster. Corvus validissimus Sehleg. Lycocorax obiensis Bernst. Semioptera Wallacei G. I.'. Gr. Ptilopus superbus Temm. , prasinorrbous G. E. Gr. „ monachus Eeinw. „ ionogaster Eein-,v. Carpopbaga myristicivora Scop. ,. b.asilica Sund. Myristicivora bicolor Scop. Eeinwardtaenas reinwardti Temm. Macropygia butchianensis Wall. Calaenas nicobarica Linn. Megaiiodius freycineti Qu. et (j. Tringa albescens Temm. Numenius uropygialis Gould. Vögel, gesammelt in Neu-Guinea und umliegenden Inseln. BatantH. Astur torquatus. t'uv. Aprosmictus dorsalis. Q. et G. Geoft'royus pucherani. B. ji. Eclectus pectoralis. P. L. S. Müller. Tricboglossus cyanogrammus. Wagl. Alcyone lessoni. Cass. Alcyone pusilla. Temm. Tanysiptera galatea. G. E. Gr. Sauropatis sancta. Vig. et Horsf. Sauromarptis gaudichaudi, Q. et G. Eurystomus orientalis. L. Macropteryx mystacea. Less. Arses batantae, Sharpe. Sauloprocta meloleuca, Q. et G. Cbibia carbonaria. S. Müll. Cracticus cassicus. Bodd. Oolluricincla megarbyncha. Q. et G. Tropidorbyncbus novae guineae, Salv. Pitta novae guineae. Müll, et Schleg. Pitta inacklöti. Temm. Mino dumonti. Less. Mimeta striatus, Q. et G. Paradisea rubra. Lacep. Diphyllodes wilsoni. Cass. Aeluraedus buccoides. Temm. Megaloprepia puella. Less. Carpopbaga myristicivora. Scop. Carpopbaga rutiventris, Salvad. Carpopbaga pinon. Q. et G. Eeinwardtaenas reinwardti. Temm. Aegialitis mongolica, Pall. IVaigeii. Haliastur girrenera. Vieill. Baza reinwardti. Müll, et Scbleg. Microglossus aterrimus. Gm. Tanvgnatlms megalorbyncbus, Bodd. Aprosmictus dorsalis. Q. et G. Geoft'royus pucberani. B. p. Eclectus pectoralis, P. L. S. Müll. Lorius lory, Linn. Eos wallacei, Finscb. Tricboglossus cyanogrammus. Wagl. Coripbilus placens. Temm. Cuculus canoroides, S. Müll. Eudynamis rufiventer, Less. Ebyt.idoceros plicatus. Penn. Alcyone pusilla, Temm. Ceyx solitaria. Temm Tanysiptei-a galatea, (i. R. Gr. Sauropatis sauropbaga, Gould. Sauropatis sancta, Vig. et Horsf. Syma torotoro, Less. Sauromarptis gaudichaudi, Q. et G. Melidora macrorbina, Less. Podargus papuensis, Q. et G. Podargus ocellatus, Q. et 6. Macropteryx mystacea, Less. Peltops blainviilei, Less. et Garn. Monarcha guttulatus, Garn. Monarcba cbalybeocepbalus, (iarn. Arses batantae. Sharpe. Sauloprocta meloleuca, Q. et G. Ebipidura setosa, Q. et G. Muscicapa griseosticta, Swinh. Paecilodryas bypoleuca, G. E. Gr. Graucalus magnirostris. Forster. Edoliisoma melan., S. Müll. Artamus leucogaster. Valenc. Chibia carbonaria, S. MüU. Crecticus cassicus, Bodd. Cracticus quoyi, Less. Ehectes leucorbyncbus, G. E. Gr. CoUuricincla affinis. G. E. Gr. Cinnyris aspasiae. Less. Cinnyris frenatus. S. Müll. Dicaeum pectorale, Müll, et Scbleg. Melilestes megarhyncbus, G. R. Gr. Melilestes novae guineae, Less. Ptilotis analoga, Echb. Ptilotis fusciventris, Salvad. Tropidorbyncbus novae guineae, Salvad. Pitta mackloti, Temm. Calobates melanope, Pall. Mino dumonti, Less. Corvus orru. Müll. Manucodia atra. Less. Paradisea rubra, Lacep. Dipbyllodes wilsoni, Cass. Ptilopus pulchellus, Temm. Ptilopus humeralis, WaU. Ptilopus pectoralis, Wagl. Megaloprepia puella, Less. Carpopbaga myristicivora, Scop. 12 Ciiiiio|)liag.i rufiveiitris, Salvad. Carpopliiii;;! iiinoii. Q. et G. ReinwariUaonas reinwanlti. Temiii. Heniciipliaps albifrnns. G. li. Gr. Goura coronata. Liiiii. Galaenas iiicobarua. Linn. JIcga|i(idius frcycineti. t^. it G. Cliaiadrius t'ulvus. Gm. Ao^ialitis genflVovi. Wagl. Triiijfa aouiniiiata. Horsf. Tiiiij,'()irUi3tzDng folgt.) AVie fängt man Kanbvögel? Nur zu oft sieht sicli der Landwirtli. der Freund der Niederjagd genothiüjt, sein Nutzgetiiigel und die Jagd- tliiere seines Eevieres gegen die Naciistellungen zalil- reiclier Kaiibvögel zu scliützen. AVo er ihnen niclit selbst mit der Schusswaflfe beikonimt. wird er zu verschiedenen Methoden greifen und verseliiedene Fangapparate auf- stellen, um sie in seine Gewalt zu bekommen. Das mit Kecht vielgelesene Buch der Niederjagd von ü i e z e 1 in P a r e y ' s Ver- lag (Berlin), jetzt in (j. Auflage erschienen. Ende einer möglichst baumähnlichen Stange befestigt : die Stange ist entweder nach Art der Flaggenstangen niederzulassen oder durch angebrachte Lödier, in die man Wirbel aus hartem Holze stecken kann, erkletterbar. Audi kann man an passenden Orten die Stange aus einem Heuschober hervorragen lassen fsielie Fig. 3) oder das Tellereisen an einer Kette befestigt auf dem Heusciiober Fisr. 1. gibt in dieser Beziehung bes dessen Angaben folgend hier in Wort und Bild vorführen. Viele Kaubvögel lie- ben es, auf freien, einzeln stehenden alten Bäumen oder Pfählen aufzuhacken. Für diese Käuber bringt man in jungen Schonun- gen, an Fhiss-. Teich-. Seeufern, in Brüchen auf noch mit Kinde versehe- nen Stangen (so dass et- etwa auf ein Gebiet von 100 Morgen eine solche Stange kommt i Raub- vogel pfähl eisen an, wie die nebenstehenden Figuren 1 imd 2 solche darstellen. In ersterer Art, der besseren, ist a das Trittholz, welches in dem zweitabgebildeten Fangeisen durch den Tel- ler b ersetzt ist ; a und h ragen einige Centimeter über die heruntergeschla- genen Bügel hervor. Beide Eisen werden mit den beiden seitlichen eisernen Bändern, an das te Auskunft, und wir wollen einige dieser Fangmethoden VVv - Fi ff. oben aufgelegt werden. Die Fangeisen werden natürlich mit einem Köder belegt. Im Winter empfiehlt es sich, solche Fangeisen mit Schutz- und Futterplätzen zu ver- binden, wie dies etwa Fig. 4 versinnlicht -. die bei grosser Kälte nach Futter fahndenden Vögel suchen das ihnen unter dem Dache gestretite Fut- ter auf und tragen so dazu bei, die Paubvögel anzulocken. Sehr praktisch ist es. solche Fangeisen mit Körben in Verl)indung zu bringen, wie ilies di-r in Fig. 5 abgebildete H a b i c i) t s k 0 r b an- deutet. Am Grunde des Korbes befindet sich die ausgestopfte Locktaube (eine weisse im Sommer, eine dunkelfarbige im Winter:, während das Tellereisen an der oberen Krümmung des Korbes entsprechend befestigt ist Man kann auch den in Fig. 6 abgebildeten eisernen Taubenkorb, in den eine lebende Taube h v7>' i- >h 'A-^ 'V; ^^. / >V 13 als Köder gebracht winl. in den entspreclieiid grossen Eaiibvogelkorb liiueiiisfhieben. IS^euerer Constnictiou als die bisher erwähnten Fang- apparate ist der Habichtskorb mit Sprung- federeinr i chtu ng. wie er in Fig. 7 und 8 ab- Einen anderen Raubvogel-Fangapparat stellt Fig. 10 dar, ein Raub v o gel eisen mit Netzen. Beiderseits der unterhalb des Apparates liegenden Feder befinden sich dünne Bretter, die durch drei Querleisten ver- bunden sind. Bei der Aufstellung zum Fange hängt das Fig. 4. gebildet ist. Man bringt ihn entweder frei auf die Erde, oder auf ein Gerüst, indem man die Schieuenenden a. b. c und d an einen Block nagelt. Beim Stossen auf die Locktaube muss der Raubvogel die Abszugsschraube oberhalb des Fanges berühren, der Stellhaken gleitet dadurch von seinem Stift ab. der das Dach haltende eiserne Bügel schnellt heraus und das Netz überspannt sofort die obere Fläche des Fanges (siehe Fig. 8). Fig. h. Netz an der einen Seite ganz herunter, wahrend auf der anderen Seite, auf der sich die Stellung befindet, das Netz zwischen dem halbkreisförmigen Brett und den aufrechtstehenden Eisenschienen, an welchen sich oben die Stellzunge befindet, eingelegt und dann die Stellzunge über das Netz gelegt wird. Ist das Instrument zum Fange gestellt, so sieht man oben bloss eine glatte Holzfläch"e, da die dazwischen liegende, gespannte Feder gar nicht Fig. 6. Revierförster J a d d a hat einen anderen, in Fig. 9 abgebildeten Habichtskorb construirt; die Abbildung zeigt ihn in der Stellung vor dem Fange. Will der Raubvogel auf die Taube stossen, so muss er in einen der Seitengänge stossen, worauf durch ein erfolgtes Ab- drücken einer der Holzzungen der Drahtschieber a oder /; herunterfallt. Auf der Spitze der Mittelsäule C lässt sich ausserdem eines der früher beschriebenen Fangeisen auf- stellen. Diesen Apparat steckt man am Besten auf schmalen, beiderseits von Wald begrenzten Wiesen auf. Fig. 7. über die Brettchen hinausragt. Nun zieht man durch die auf der Mitte des Fanges befindliche Drahtöse den Abzugsfaden und bindet au dessen Ende eine todte Taube als Köder, so dass sie genau auf der Mitte des Fanges liegt. Endlich bindet man den Abzugsfaden, bevor man das Eisen einscharrt, an dem Stellhaken fest. Den Apparat bringt man in möglichster Höhe an. Ein sehr billiger Fangapparat ist der Bügelfang- apparat (siehe Fig. llj. Eine etwa 3 Meter hohe. 12^15 Centim. dicke, berindete Stange wird oben haar- 14 ^^g^S'^/g^ in (las Loch b steckt man bei g ein ge^fabeltes lan^fes Stül)chen /. kiünirat den Büjjel rf orewaltsani nni. zieht die Schlinge duivli das Looii /*, und leet sie zum Fange aufgezogen ülior die Gahel von/. Das gegalndte Stäbchen^' Fig. 8. lind ( Durchmesser habendes Locli •scharf zugespitzt, bei b und c je ein 1 '2 bis 2 ('eiitim. (inrc-h die Stange gidiolirt Fig. 9. und ein federb-äftiges Köln- (Bügel d) von 80 bis 90 Centim. Länge mit dem dickeren Ende in das Loch c gesteckt und -^i^.V -^\i Fig. 10. verkeilt; an das schwächere Ende wird die eine Sclilinge e (aus Pferdehaaren oder ganz feinem Bhimendraht) gebunden : Fig. 11. hält mit dem lose, recht knapp eingelegten Ende den Bügel d im Loche b mit der Gabel die Schlinge fest, und so auch den Bügel (/ in der gekrümmten Lage. Sowie nun ein Raubvogel bei / aufhackt, so muss er mit einem Fusse in die Schlinge treten, durch sein Gewicht drückt er aher den Stock / sofort heraus, der Bügel d schnellt zurück und die Schlinge zieht sich fest zu- sammen ; die scharfe Spitze b und etwa angebrachte dornige Zacken am Bügel verhindern, dass der Kaubvogel auf den Bügel d loshackt. Es gibt noch andere, zum Theil ältere Fangmethoden, doch werden die hier angeführten gewiss mit zufrieden- stellendem Erfolg angewendet. 35 Kaspisches Köiiigsliuhn in der (iefciiigenschaft. Die Feldhüliner-rTattung Megaloperdix Jirandt. Fel- senlifiliuer. \velclie von eleu Feldhühnern zu den Fasanen überführt, ist in fünf Arten bekannt. Es sind ki'äftig ge- baute Vögel von der Grösse des Birkhuhnes und darüber, iu der Gestalt an die Reb- hühner erinnernd. Die kurze Hinterteile stösst nur mit der Krallenspitze auf. An den Läufen befinden sieh stumpfe Spornhöcker. Der Schwanz ist gerundet, seine Länge bei- läufig von Eweidrittel Flügel- lange. Im L'nterschiede von den Auer- und Birkhühnern sind die Läufe unbefiedert. Schon länger und besser bekannt ist das Halden- huhn (Megaloperdix hinia- layensis Gray) des westlichen Himalaya mit dem angren- zenden Hochgebirge, durch die Schilderungen Mountai- neers und A. Brehm"s be- kannt. Das kaukasische Königshuhn (Megaloperdix caucasica Fall.) im grossen Kaukasus ist erst durch Radde's Schilderungen genau bekannt geworden. Mit dieser Art immer wieder verwechselt gleichfalls erst durch Radde's genaue Beobachtungen (s. Ornithologia caucasica. Von Dr. Gustav Radde. Kassel 1884. Theodor Fischer. S. 343 bis 348) besser bekannt, lebt im Hochgebirge Armeniens und der Elbruskette das k as- pische Königshuhn (Mega- loperdix caspia Gmel.). Vor vier -Jahren erhielt ich durch einen hier weilen- den, mit Thieren handelnden Armenier neben einigen Rep- tilien auch ein Köuigshuhn. Damals ornithologischen Be- obachtungen raicli nur neben- bei widmend, kam ich um so weniger dazu, diesem in- teressanten Vogel meine ein- gehende Beobachtung zu wid- men, als derselbe nach kaum dreiwöchentlicher Gefangenschaft durch eine Nachlässigkeit der Dienerin während der Nacht entkam und jedenfalls ein sehr unkönigliches Ende gefunden haben mag; ich konnte von seinem Verbleib nichts mehr erfahren. Nach den spärlichen Notizen aus dieser Zeit glaube ich gleich- wohl bestimmt behaupten zu können, dass es M. caspia und nicht caucasica war, da ich die Gesammtlänge mit 69"5 cm, die Länge des Schwanzes mit 19'1 cm, die des Fittigs mit 29-2 cm verzeichnet finde und be- züglich der Beschreibung die Angaben lese: ,Kopf und Hinterhals dunkelgrau ; Kehle , Unterhals und ein schmaler Streifen an der Halsseite schneeweiss ; zwischen diesen zwei weissen Zonen ein blaugrauer Streifen; Brust bläulichgrau, schwarz gefleckt; übriger Unterleib dunkel blaugrau, braungelb gesprenkelt; Rücken dunkelgrau mit feinen, schwarzen und gelblichen Querzeichnungen.' IC Idi hielt (las Htiliii in einem sehr hellen Kabinet, dessen Doppelfenster Tag und Nacht geöffnet blieb, so dass durch das Drahtgitter der Schnee in das Zimmer strich. Der Hoden war mit Sand und mit Tannenzweigeu bestreut. In einer geräumigen Kiste waren grössere Steine übereinander gehäuft : hier zog sich das Huhn vor Eintritt der Dämmerung in eine Ecke zurück. Ein Steinhuhn und eine D(dile waren seine Gesellschafter, mit denen es im iriedlichsten Einvernehmen lebte. Trat man in das Zimmer, so flog das Huhn ängstlich gackernd, unter sehr lautem Schnurren dem Fenster zu. beruhigte sich aber sofort wieder und las dann, noch einige ruhigere leise Gackerlaute hören lassend, am IJodeii Futter auf und suchte immer in Nachbarschaft des Steinliuhnes zu bleiben. Aus dem gemischten Futter, das ich ihm vorwarf, las es Hirse und Korn mit Vorliebe heraus; gerne frass es Brunkresse und sogenannten Vogelsalat : auch an den Tannenzweigen zupfte es herum. Betand ich mich einige Zeit im benachbarten Zimmer, so hörte ich zuweilen kurze l'feiftöne. Ich kann niciit sagen, dass das Königs- huhn weniger lebhaft gewesen wäre als das Steinhuhn, mid ich glaube auch, dass sirh d;is Tliier in der (iefan- gonschaft auch in das Sommerleben hinein gefunden hätte. (Beistehendes Bild ist nach einer Farbentafel M tt t z e l's [in dem oben angezogenen Werke : Ornis caucasica nach einem von Dr. G. Badde nach Berlin gesandten Exemplare] angefertigt.) Knaaer. Der («riinliiiij; ^Friiigillu chloris) iri der (iefangeiischaft. \'i'ii Guido V. Bikkessy jmi. l'nter allen unseren einlieiinisrheu Singvögeln wird wohl dem Grünling oder (irniilink so ziemlich di(! wenigste Beachtung gewidmet: mau b(^trachtet ihn eben als .ordi- nären Körnerfresser-, welcher weder durch vorzüglichen Gesang noch durch andere liebenswürdige Eigenschaften sich dem Vogelliebhaber empfiehlt. Doch dem ist nicht ganz so ; man kann im Gegentheil behaupten, dass dieser Vogel unter allen kleineren Arten für die Gefangenschaft am l)esten geeignet erscheint, u. zw. durch seine unge- meine Ausdauer in derselben bei sehr geringer Müliean- wendung von Seite des PHe.gers ; daneben besitzt er aber auch noch andere Eigenschaften, welche ihn als Haus- genossen recht angenehm machen. In Bezug auf seine Ausdauer tibertrifft der Grünling beinahe sämmtliche Stubonvögel, da er sozusagen, beinahe gar keinen Krankheiten unterworfen ist, wenigstens bei iuilbwegs entsprechender Pflege nicht. Auch geht die Sing- gewöhming dieses Vogels viel leichter von statten wie bei den meisten anderen Stubenvögeln ; während nämlich selbst bei seinen nahen (iattungsverwandten aus dem Finkengeschlechte als: Stieglitz. Hänfling, Zeisig u. s. w. die frischgefangenen Exemplare (wie ich leider selbst mehrmals erfuhr) sehr oft dahinsterben, manchmal sogar dann noch, wenn sich dieselben anscheinend leicht einge- wöhnten, pflegt dies beim Grünling nur selten vorzu- kommen ; nur muss man es vermeiden, dieselben zur Winterszeit allsogleich in die warme Stube zu bringen, da solch' plötzlichem Tem]ieraturfl'echsel auch die übrigens dauerhafte Gesundheit dieser Vögel nothwendigerweise unterliegen muss. Ueberhaupt thut man am besten die- selben in einem ungeheizten Baume unterzubringen, wie ich schon einrtial in Betreff" sämmtlicher Körnerfresser Gelegenheit hatte zu erwähnen. Bezüglich der Nahrung erscheint kein anderer Stubenvogel anspruchsloser wie unser Grünling; öhlige Sämereien, namentlich Hanf, so- wie im Frühling und Sommer möglichst häutig Grünkraut genügt vollkommen um demselben .Jahre laug bei bester Gesundheit zu erhalten. Mehlwürmer und andere Fleisch- nahning, welche bei manchen Körnerfressern als : Buch- fink, Zeisig u. a. m. vom Standpunkte der rationellen Vögelpflege zur Frühlings- und Sommerszeit als durch- aus erforderlich erscheint, wird hier gar nicht beansiirucht. da eben dieser Vogel durch die Form seines Schnabels ausschliesslich auf vegetabilische Nahrung angewiesen zu sein scheint, wiewohl dies bei anderen ^ Arten von ähn- licher Schnabelbildung nicht immer der Fall ist: im übrigen hat man dieselbe Behandlung-weise anzuwenden wie bei seinen Gattungsverwandten. Schon einigermassen durch seinen (iesang. noch viel mehr aber durch sein im ganzen reiht hübsches (ie- tieder sowie durch seine bedeutende Zähmbarkeit, ver- dient dieser Vogel die volle Aufmerksamkeit des Lieb- habers. Oi)wohl durchaus nicht zu den vorzüglichen Sängern zählend und in dieser Hinsicht einigen anderen Arten aus dem Finkengeschlechte. wie Hänfling. Stieglitz. Zeisig u. a. ra.. weit nachstehend, klingt sein Gesang im Ganzen durchaus nicht unangenehm : einige Strophen desselben so- gar recht lieblich. In Betrert' seines Gefieders verdient der (trünfink den schöneren Arten unserer einheimischen Vogelwelt mit vollem Rechte beigezählt zu werden, da einzelne Partien seines Gefieders namentlich aber die Brust, durch ihre wirklich schöne grasgrüne Färbung bei- nahe an-das Federkleid des Amazonenpapageies erinnern. Was die bereits erwähnte Zähmbarkeit des Grünfinken anbelangt, so kann ich aus Erfahrung versichern, dass alt eiugefangene Wildlinge stets einen gewissen Grad von Wildheit mehr oder minder behalten : jungaul'gezogene hingegen sind eines hohen »jrades von Zälnuung fähig und sogar ziemlich gelehrig. Ich sah mehrmals welche, die auf Ständen ft-eistehend. gleich den dazu abgerichteten Kanarienvögeln auf blosses Commando ihres Pflegers Druckzettel zogen und sieh von denselben ohne die min- deste Scheu greifen liessen. Infolgf dieser grossen Zähm- barkeit dürfte es auch unschwer gelingen, jungaufge- zogene (Jrünlinge bei anpa>sendem Baume und gehörigen Vorkehrungen in der Gefangenschaft zum Nisten zu bringen : auch lässt sich dieser Vogel mit dem Kanarien- weibchen paaren und jedenfalls sind die auf diese Art gezogenen Bastarde noch viel dauerhafter und viel weniger Krankheiten unterworfen als die echten Kanarien- racen. wenn sie auch andererseits in Betreff des (jesanges denselben nachstehen dürften. Es dürfte jedoch anzuratiien sein, zu dieser Gattung Zucht bloss die Weibchen von möglichst grossen und starken Kanarienracen zu ver- wenden, da der Grünling die meisten an Grösse und Stärke übertrittt. Schliesslich bleibt mir noch zu erwähnen übrig, dass dieser Vogel als unverträglich anderen Vögeln gegenüber von Manchen übel l)eleumundet wurde : dies ist jedoch nicht ganz begründet : wenn auch vielleicht zuweilen alteingefangene Grünlinge gegen andere Vögel unverträglich sich zeigen und selbst manchmal ein wenig 17 ausarten, so ist (lies docli im Ganzen nicht selir häufig der Fall, indem viele Exemplare si(?h dureli ihre Fried- fertigkeit vor anderen Vögeln, als z. B. den Distelfinken geradezu vortlieilhaft auszeitlinen. Bei jungaul'gezogenen Grünfinken dürfte dies noch mehr der Fall sein, da die- selben wie vorhin erwähnt, im allgemeinen zutrauliclier zu sein pflegen. Ueber das A u f h ii ii g e n iler X i s t k ä s t o ii f ü v V ij gel lind über P u t te r p 1 ä t z e für V o g e 1 im W i n t e r hat Hof- rath Prof. Dr. K. Th. Liebe auf Ansuchen der Section für Thiersehutz der Gesellscliaft von Freunden der Naturwissenschaften in Gera zwei gemeinverständliche Scbriftchen verfasst. auf die wir die Vogelfreunde und Thiersehutzvereine hiennit aufmerksam machen. In Anbetracht des guten Zweckes hat die Verlagsbuch- handlung von Theodor Hof mann in Gera (Reuss) nur gegen Erstattung der Druck- und Versandtkosten den buchhänd- lerischen Vertrieb übernommen und können beide Schriften unter den Titeln : ..Winke betreft'end das Aufhängen der Nistkästen für Vögel" und „Futterplätze für Vögel im Winter" bezogen werden. Für jede derselben sind nachfolgende Preise festgesetzt: 1 Expl. 0,20 M., 10 Expl. 1,50 M., 2.5 Expl 2.50 M., .50 Expl. 3.50 M. und 100 Expl. 4,.50 M. Wir empfehlen diese bewährten Fingerzeige allen Vogel- und Th i erschuf z vereinen zur baldigen Be- stellung und bemerken, dass bei Eins endung des Betrages per Postanweisung oder in Briefmarken an die oben genannte Firma portofreie Zusendung erf dgt. Die Brieftaiibeiidressur zum Hin- und Rückflug. Von Robert Eder. Indem ich midi auf jene, die Abrichtung der Brief- taube zum Hin- und Rückflug behandelnden Artikel in den zwei vorhergegangenen Jahrgängen dieser Mittliei- lungen beziehe, erlaube ich mir nochmals auf dieses Thema zurückzukommen. Es wird schwer halten, dass Abrichtungsversiicbe zum Hin- und Rückflug der Brieftaube von privater Seite eingeleitet werden, da doch zu einem solchen Versuche zwei Personen nöthig sind, welche sich der Aufgabe voll- kommen widmen können. Es ist aber sch\\ierig einen Partner zu finden, dem die nöthige Zeit zur Verfügung steht und der genügend Geduld einem so zeitraubenden und mühevollen Dressurversuche entgegenbringt. Und doch könnte eine derartige Abrichtung der Brieftaube von gi-ossem Nutzen sein. Es sei mir daher die Bemerkung hier gestattet, dass vielleicht der Leiter einer Militär- brieftaubenstation leichter in der Lage sein würde, die Abrichtung. zu welcher eben Specialisirung gehört, durch- führen zu lassen. Obwohl die Thatsache einer in den letzten Jahren gelungenen Dressur, von welcher Herr Hofrath Dr. A. B. M e y e r im 1 0. Jahrgang dieser Blätter pag. ?)0S erzählt, als Beweis für die Möglichkeit einer derartigen Abrichtung genügend ist, so will ich doch noch andere Belege aus der Literatur anführen, welche gleichzeitig beweisen, dass die Alten mit der Taubenpost weiter waren, als dies heute der Fall ist. Vorerst weise ich auf den interessanten Artikel in den , Blättern für Geflügelzucht- Xr. 33/3Ö, letzter Jahr- gang: .Zwei arabische Schriftsteller über Tauben und Brieftauben" von Abi cht Kauern hin, in welchem unter Anderem mitgetheilt wird , dass es unter dem Chalifen Almustasim ausnahmsweise gelungen sein soll, Tauben so abzuricliten, dass sie nicht nur zwischen zwei, sondern zwisclien drei und mehr Stationen circulirten, und ebendaselbst wird von Nüraddin, welcher nach dem im Jahre 1146 plötzlich erfolgten Tode seines Vaters Zanki sich eine ausgedehnte Herrschaft erobert hatte, erzählt, dass er eine weitverzweigte Taubenpost in seinem Reiche eingerichtet hatte und ihm das Neue gelang, dass die Tauben nach den gewünschten Stationen hinflogen und zu ihm zurückkehrten. Die nun folgende Notiz über die Benützung der Brieftaube zum Hin- und Herflug entnehme ich einem, wie ich glaube, bisher nicht bekannten Taubenbuche, welches zu Ulm im Jahre 1790 erschienen und „Nütz- liches und vollständiges Taubenbuch, oder genauer Unter- richt von der Tauben Natur, Eigenschaften, Verpflegung. Nahrungsmitteln. Krankheiten, Nutzen, Schaden u. s. w." betitelt ist. Der anonyme Autor bezeichnet sein Buch als das erste Taubenbuch, da er in der Vorrede sagt: ,Ein eigenes Taubenbuch ist meines Wissens noch nicht ge- druckt, wenigstens ist mir. und auch Anderen, welche ich darüber gefragt habe, keines zu Gesicht gekommen". Im g. 41, Seite 49 wird die Posttaube behandelt. Von ihr heisst es: , Einige zweideutige Spielarten, welche wahrscheinlicher Weise aus den angeführten entstanden sind, berühre ich bloss dem Namen nach. Es gehört hieher .... 4. Die Posttaube, welclie \iele Aehnlich- keit mit der türkischen hat. und ancii die türkische oder persische Post- oder Brieftaube genannt wird. Man soll sich derselben vor Zeiten bedient haben, um Briefe sehr schnell in die Ferne zu schicken *•. - Zu dieser kurzen Beschreibung der Posttaube findet sich folgende für mein Thema selir beachtenswerthe Be- merkung auf Seite 49 und 50. „Wenn man diese Tauben an zwei entlegenen Oertern ange- wöhnt, und an beiden füttert, so fliegen sie beständig hin und her. Man kann ihnen sodann kleine Briefe oder Zettelchen unten an den Flügeln anhängen, welche sie nach dem anderen Orte in einem Flug hinbringen, wo man auf sie wartet, ihnen in ihrem Tauben- schlag das Briefchen abnimmt, und sie mit einer Antwort nach dem vorigen Orte zurückschickt." „Das Vaterland dieser Tauben ist vermuthlich das Morgenland. Damaskus, das gelobte Land u. s. w. Man soll sich ihrer zum Briefversenden ehemals am stärksten in Aegypten bedient haben, z. B. in Cairo. Eine solche Taube macht in einem Tage eine ßeise. die ein Fussgänger in sechs Tagen unmöglich vollenden kann. Auch zu Aleppo in Syrien hatte man solche Tauben, welche vor Ablauf sechs völliger Stunden Briefe von Alexandretto bis Aleppo. also zweiundzwanzig starke Meilen weit brachten." — „Eine Taube, die hierzu gebraucht werden soll, muss zuvor in einem otfenen, d. h. ganz durchsichtigen Käfig den Weg, den sie nachher machen soll, getragen werden, und an beiden Orten ein bestimmtes Taubenhaus haben. Dabei müssen sie immer an beiden Orten wohl gefüttert werden. Es versteht sich also von selbst, dass man sie nicht willkürlich an jeden Ort mit Briefen senden kann, denn sie machen immer nur wieder ihren alten Weg." Wie aus dem Mitgetheilten zu entnehmen, benützte man schon vor circa 800 Jahren die Brieftaube zum ^Botendienst mit Hin- und Piückflug und vor circa 100 Jahren wusste man noch von dieser Art der Abrichtung zu berichten; seither aber ist diese Art der Benützung der Brieftaube ganz in's Vergessen gerathen, bis der Fall Bronkhorst die Möglichkeit der Dressur zum Hin- und Rückflug bewies und diese Frage wieder in Fluss brachte. Möchten doch diese Zeilen zu Versuchen anregen. Die Musterbrieftaube englischer Ausstellungen nach dem Ideale der Preisrichter soll eine von den Schnabelwarzen bis zum Nacken elegant gebogenen, zwischen den Augen breiten Kopf haben. 18 dp^son Profil von der S<-liiiabelsi>itze nicht eifr.rmifr i^l'i^ darf (diT Scliiidel muss liüher aU die Warzen scini; der Sdinabel soll gross, festschliessend sein, von der Mitte der Andren liis an die Spitze nicht mehr als 3 eni liaben ; die Sclinabehvarzen dürfen iiiclit zu gross sein, sollen flach sein und gegen den Kopf hin leicht aufsteigen : das Auge soll stark hervorragen, die Haut um dasselbe möglichst schmal und dunkelfarbig sein; die KOrperlialtung sei eine aufrechte, die Rrust breit, voll, die vorn vom K'iriier freien P'lügel mit guten Muskeln und Knochen; die Flügelfedern I. Ordnung, ebenso die 11. »Ordnung müssen sehr breit sein und einander in der Reihen- folge halb bedecken, bei aufrechter Haltung der Taube von oben den Schwanz berühren, so dass sie zu beiden Seiten einen Triangl bilden ; die Füsse dürfen nicht zu kurz sein ; der Schwanz muss klein sein : die Federn müssen dem Körper fest anliegen. Unter den verschiedenen Farbenvarietäten haben die ganz genagelten den Vorzug. Der Kampf zwischen zwei Adlern ist iiacli der l'liutogiiii>lne*J eines jniianisclien Original- GemiiUU'S ausffefiilnt inul zeigt tins. Avie meisteihaft die Künstler aus dem fer- nen Inselreiihe im Osten es verstehen, das Leben und Treiben der Tbiere in der Natur einzig treu zu belauscben. Auf einer im letzten Sommer in Ulm stattgefundeiien Ausstel- lung Jajianisclier Erzeug- nisse der Kunst, Industrie und Gewerbe erregte obi- ges Bild mit Eecht die allgemeine Bewunderung. Die ( iriginal - Abbililun«;. welclie. wie fast alle japa- niselien Gemälde, auf einer Kolle dargestellt wird, ist das Kigentiuuii des Herrn Dr. B a e 1 z.'wekber schon seit einer Keihe von Jali- ren eine hervorragende Stellung als Professor der Ornithologie an der Uni- versität Tokio einnimmt und während seines dorti- gen Aufenthaltes die beste Gelegenheit hatte, eine grössere Anzahl kostbarer japanisilier Kunst-Gegen- stände zu sammeln. Die Abbildung erbittert käm- pfender Eaul)vögel ist in der Tuseh-Sehnellmalerei. in der sie unübertroft'en dastehen, ausgefülu't. und sind die beiden Adler in halbnatürlicher Grösse abgebildet. Man muss das Ori- Veniiisclite kleinere Mittheiluiigen. *) Nach einer uns übersandten Photographie durch Photo- typie (im Halbton) vervielfältigt. Die Red. ginal - ( iemälde gesehen liaben. um sich cimMi rich- tigen Begriff der ]nächti- gen Darstellung zu machen — denn man glaubt den Kam|if auf l.cben und Tod der erbitterten Vögel vor sich zu haben, der sieges- bewusste Blick des oberen Alllers : der scheinbar sei- nen schwächeren Gegner liewältigt hat. ist meister- inift wiedergegfeben. ]\Ian sieht föriiiliih, wie sich das Gefieder der wüthend kämjil'enden Kaubvögel durch die Aufregung, in der sie sich befinden, sträubt, während einzelne im hitzi- gen Streite ausgerissene Federn liervor flattern und sich deutlich von dem Hintergrunde abheben. Der Anblick des herrliclien Vo- gelpaares wirkt unwill- kürlich imjionirend auf den Beschauer ein — denn der Adler zeigt uns hier durcli seine Kraft und Scliönheit : ..Ich bin der König unter allen Vögeln, der hoch oben in den Lüf- ten thront I Wer nimmt es mit mir auf?" Beim Be- trachten dieses japanischen ^leisterstückes. winl man zur Bewunderung hinge- rissen und findet es imr zu 1 logreiflich, dass „Japan" mit seinen genialen ge- sclimackvoUen und origi- nellen Erzeugnissen der kein zweites fernes Land, Kunst und Industrie, sowie sich bei uns eingebürgert 1 Freifrau von Ulm Erbach. ceb. von Siebnlrt at und Mode geworden ist Richtigstellung zu Dr. H. v. Kadich „Hundert Tage im Hinterlande.'' Seit dem 27. November von Wien abwesend und anlässlieh der Kahlwildjagdcn bis zum 23. December in Kiritein weilend, vor wenigen Tagen erst hierher zurückgekehrt, bin ich erst heute in der Lage, einige Unrichtigkeiten richtig zu stellen, welche sich in meinem, in den Mittheilungen des Ornithologischcn Vereines in Wien enthaltenen Verzeichniss der von mir in der Herzegovina beobacliteten. beziehungsweise erlegten Omisarten linden und auf welche ich von unserem Ehrenraitgliede Herrn von T s c h u s i zu Schmidhoffen mittelst Schreibens vom 11. und 21. November auf- merksam gemacht worden bin. Ich lasse nun die betreffenden Passus, in denen Herr von T s c h u s i in seinem Schreiben vom 11. November diese Berichtigungen vornimmt, wörtlich folgen, da ich liiedurch jeden Irrthum am besten zu vermeiden hoffe. 1. „Pag. 157 des genannten Journals rechts wurden Cinclus aquaticus v a"r. m e ri d i o n a 1 i s Br. (albicollis Salv. i und Passer 1 1 a 1 i a e (cisalpinus) für die österreichische Slonarchie als neu angeführt. Dies ist ein entschiedener Irrthum. Ersteren führt Chr. Ludwig Brehm bereits lS.").i (vollständiger Vogelfang pag. 222) aus Kärnten an und ich 1S77 iVögel Salzburgs pag. 31) aus Salz- burg ; letzterer ist ja bek.inntlich ein häufiger Vogel Süd-Tirols und findet sich auch in verschiedenen Theilen Istriens." 2. „Was Grus virgo anbelangt, so steht im Hofmuseum ein ^ aus Szegedin (20 XI. 1858) aus Fingers CoUection." 19 3. ..Was Budytes anbelangt, dessen verschiedene Formen ohne Vergleichsmaterial nicht leicht zu erkennen sind und daher häutig verwechselt werden, so sah i c h die ersten unzweifelhaften Exemplare von nielanocephala Lichtenst. aus Oesterreich-Ungarn hei Dr. von Lorenz, der sie in Dalmatien erlegt hatte." Soweit Herrn von Tschüs i's Berichtigung, zu der ich — pro domo — nur Folgendes zu bemerken habe. — Ich habe das am Schluss meiner .\bhandlung ..Hundert Tage im Hinterlande" ange- fügte Verzeichniss der herzegowinischen Ornis innerhalb sehr kurzer Zeit zusammengestellt, da die Arbeit dem Drucke zugeführt werden musste und die Drucklegung, beziehungsweise Fortsetzung der Artikelserie nicht nach meiner damals entfallenden Reise nach Deutschland zu verschieben war (November, Deceniber 1886). Bei Zusammenstellung dieses Verzeichnisses habe ich mich ausschliesslich an den I. J a h r e s b e r i c li t ( 1882 ) (Wien 1883) des C o m i t e s für o r n i t Ii o 1 o g i s c h e Beobach- tungs-Stationen gehalten, iu dem von Grus virgo pag. 15-5 nur die Notiz enthalten ist : „Feldegg soll diese Art in Dalmatien gefunden haben". — C i n c 1 u s m e r i d i o n a 1 i s var. Chr. Lud. Brehm nur erwähnt wird; Passer Italiae (cisalpinus) gar nicht genannt ist. Andere literarische Hilfsmittel zu benützen war mir bei der Kurze der Zeit unmöglich und so konnten die erwähnten Irrthümer sich leicht einstellen, deren Richtigstellung ich — dem Rechte der Wahrheit huldigend — gerne hierait veran- lasse. Im allgemeinen enthalten die Schreiben des von mir sehr verehrten Herrn von T sehn si auch noch für mich ausserordentlich schätzenswerthe Hinweise über Nomenclaturen. Benützung lite- rarischer Hilfsmittel und Quellen etc.. für die ich Herrn von Tschusi umso mehr zu Dank verpflichtet bin. als durch ihre Beachtung, Irrthümer dieser Art unmöglich werden. In meinem Ende Jänner erscheinenden Werke :, Die höh ereThierweltder Herz e- g 0 w i n a" kommen sie nicht mehr vor. Wien. '26. Deceniber 1887. Dr. Hans von Kadich. Gegen die so häufige Croup, Diphtherytis,Pips genannte Hals- krankheit des Geflügels empfieldt M. J. Schuster in der „Zeit- schrift für Geflügel- und Singvögelzucht" Einpinselung des Rachens und • der Nasenlöcher mit Petroleum. Meist hilft schon eine ein- malige Einpinselung. Ist die Haustaube für die Oekomomle nützlich oder schädlich? Pfarrer Snell in Hnhenstein (Nassau). Bonizzi in Italien, Zorn in Pappenheim (Baiern), Beffroj' in Frankreich u. A. haben durch sehr eingehende Beobachtungen den Nachweis erbracht, dass die Tauben nicht so sehr den Nutzsäniereien als vielmehr mit Vorliebe dem Samen einer Reihe sehr lästiger Unkräuter nachgehen, insbesondere dem Samen der Vogelwicke, der Ackerwinde, Wucher- blume, Kornblume und von diesen unglaubliche Mengen (eine Taube täglich über 8000 Vogelwickensamen) verzehren, so dass dieser ihr Nutzen durch Beseitigung so vielen Unkrautes das Mit- auflesen freiliegender Nutzsamen weitaus wettmacht. Halbalbino von Turdus viscivorus. Als ich den 21. November 1. .T. von der Jagd heimkehrte, flog vor mir ein stark weissgefleckter Vogel anf, den ich im ersten Moment für einen Tanneuheher hielt — in meiner Gegend wnrde der erste Tannenheher heuer den 27. October erlegt — imd den ich trotz des dichten Xebels sofort zu verfolgen begann. Endlich ge- lang es mir den Vogel auf der Spitze eines Eichbaumes zu erspähen und wohl oder übel musste ich, da ich kein dünneres Blei hatte, mit Schrott Nr. (3 loskrachen. Wer beschreibt meine Freude, als ich ein schönes Halbalbino- Exemplar von turdus viscivorus, wenn auch furchtbar lädirt, vor mir hatte. PJs ist mir nicht möglich eine genauere Beschreibung zu geben, da ich den Vogel, um ihn für unser National-Museum zu erhalten, sofort an Herrn Prof. B r u s i n a sandte, der in gewohnter Liebenswürdigkeit sicherlich .Jedem, der sich für die Sache interessirt, nähere Auskunft geben wird. P 0 z n a n 0 V e c, 10. December 1887. Adolf Ritter. Eine Geschichte aus dem Vogelleben. Ein schöner, soimiger Herhstmorgen war es. der uns zu einem -Bummler" in die prächtigen Anlagen unseres Stadtparkes einlud, dessen respectablen Hintergrund die im Norden angrenzenden, gebirgigen Weingärten bilden, von wo zur Zeit die reifenden Trauben lächelnd herüber winkten, gute Ernte verheissend. „Noch vierzehn Tage und die segensreiche, das steirische Unterland be- glückende Weinlese kann beginnen. Und wenn einmal die heuer überaus reichlich beladenen Weinreben der köstlichen Frucht ent- ledigt sein werden, dann eröffnet sich dieses Terrain auch uns Jägern wieder". So die Bemerkung meines Freundes, der ein gewaltiger Nimrod vor Gott dem Herrn. Das auf diese Weise ein- geleitete Gespräch über Jagd und deren Vergnügen bildete den weiteren Unterhaltungsstolf auf unserer Wanderung durch den Park. Da mit einem Male benVerkten wir, nicht ohne Ueberraschung, einen wohl über tausend Stück zählenden Zug von Schwalben, welcher vom fernen Norden kommend, auf seiner grossen Reise nach dem Süden hier innehielt, um in den Wellen des Parkteiches ein stärkendes Bad zu nehmen. Warum sie gerade dieses wenig einladende, eben nicht krystallhelle Gewässer wählten, dass wissen die — Schwalben ! Genug, sie thaten es und badeten und tranken da mit einer Lust, welche jedem Zuschauer eine wahre Freude bereiten musste. Wie schwärmende Mücken bildeten sie eine himmel- hohe Säule über dem Wasserspiegel, über welchem die untersten hinflatterten, der trauten Welle einen stillen Gruss des rauhen Nordens entbietend, sie durch Eintauchen ihres zarten Brüstchens liebkosend oder auch gelegentlich einen erquickenden Schluck machend. Ungeachtet dieses tollen Durcheinanderschwärmens herrschte dennoch eine bewunderungswürdige Ordnung. Etwa zehn Minuten lang beobachteten wir dieses höchst anziehende und interessante Schauspiel, als es plötzlich, wie aus einem Munde, ertönte: .,0, das arme Tbierchen!-' Wir bemerkten nämlich gleichzeitig vor uns eine Schwalbe auf der Oberfläche des Wassers umherplätschern, welche die grössten Anstrengungen machte, sich wieder aus dem Wasser zu erheben. Allein, vergebens! Vermuthlich hatte sich das zarte Vöglein zu tief getaucht und die vom langen Fluge ermatteten Schwingen hatten nicht mehr die Kraft, den Körper mit raschem Schlage wieder aus den Wellen emporzuschnellen. Das Thierchen schien verloren, Hilfe konnte man ihm nicht leisten : es war in der Mitte des Teiches. Da wendete sich die Schwalbe auf einmal gegen die im Centrum des Teiches um den spielenden Springbrunnen angebrachte Stein- gruppe, welche sie, mühsam herbei schwimmend, zu unserer besonderen Freude auch thatsächlich erreichte. Dann verkroch sie sich in ein dort befindliches Schilfbüschel, in welchem sie jedenfalls von der grossen ungewohnten Anstrengung ausruhte und sich erwärmte. Nach einer Viertelstunde erst konnte luan aus der Bewegung des Schilfes entnehmen, dass die Schwalbe sich wieder zu regen beginne und bald konnte man sie ganz wahrnehmen, da sie im weniger dichten Grase, ein sonnigeres Plätzchen suchte. Gerne hätten wir noch den Aufflug des Vogels abgewartet, allein die Berufspflicht rief meinen Freund ab und ich gab ihm ein Stück Weges das Geleite. Nach beiläufig einer halben Stunde kam ich wieder in die Nähe des Parkteiches und konnte nicht umhin, nachzusehen, ob das Vöglein noch da sei. Ich spähte nach der Stelle hin, wo ich es vermuthen konnte, ich suchte und schaute, — jedoch vergebens, wahrscheinlich hatte sie im raschen Fluge schon die Ihrigen erreicht und ihnen von den Erlebnissen am Marburger Stadtparkteiche erzählt. Mit diesen beruhigenden Gedanken wollte ich eben den Heimweg antreten, als plötzlich das Zwitschern einer Schwalbe an mein Ohr drang. Ich blickte rings umher, und so viel ich auch spähen mochte, — nirgends eine Schwalbe, Sollte ich mich denn getäuscht haben? Unmöglich! — Doch horch! Da ertönt nochmals ganz deutlich vernehmbar der Ruf der Schwalbe vom Teiche her. es war kein Zweifel mehr, sie war noch dort. Um auch nach der anderen Seite hin besser sehen und beobachten zu können, verUess ich meinen Standort und siehe da! schon nach einigen Schritten gewahrte ich das Vöglein auf der Spitze eines ungefähr meter- hoch über dem Wasser emporragenden Steines. Mit sichtlichem Behagen richtete es sein Federkleidchen zurecht. — es dehnte und streckte sich und zog die Schwungfedern durch den Schnabel ; nun hob es prüfend die kleinen Schwingen. Jetzt und jetzt musste es auffliegen! — Da auf einmal schnellt in mächtigem Schwünge vom Fusse des Steines aus ein gewaltiger Teichfrosch empor, erfasst das arglose Schwälbchen und stürzt mit seinem kläglich schreienden Opfer in ununterbrochenem Sprungfluge auf der anderen Seite des Steines in die Flut. Dieser meuchlerische Ueberfall war das Werk eines Augenblickes. Mich erfasste eine eigenthümliche Wehmuth und mich von dem Orte dieser scheusslichen That rasch abwendend, entschlü)iften im flüsternden Tone unwillkürlich meinen Lippen die Gedanken : ,Du arme Schwalbe, du! So elend und jammervoll musstest du enden! Du, die unübertreffliche Schnellseglerin der Lüfte musstest von einem an die Scholle gefesselten Lurch gefangen und ertränkt untergehen in jenen Fluthen, in welchen du Erquickung und Labung suchtest." A. St. Marburg a. D., im October 1887. 20 Aus imdercii Vereinen. Verein für Naturwissenschaften in Braunschweig. In iUt Sit/.niiff VMin 'J7. tktubor v. J. iiiin.litr L)r. 11. lilasiiib einifTe Mitthfilunjieii über den (liesjähiijr'"" Wand er zu«; dos si- birischen Tannenhehers (Niuifra-ra caryoiatacfes leptorlivnchus. Ii. Was.), in (Um er auf seinen im Winter 188f) 8G im Ven in ge- lialtenen, den damalitfen Wandeizuij des sehlankselinäbligoM Tannen- heliers betretl'enden Vortrage und seine ^ieli daran sehliessendc inonu- graiihischc Arbeit, veriitt'entlieht in der „Ornis", 1886, Heft 4. verwies. Die erste Xaehrieht über eine die.-ijäliriire Wanderuii;^ erhielt der Vortragende aus Lippinö /O- f.. wn der Leljrer Herr (i. Weiss am 23. Seiitember ein bei B«uthen O. S. erlegtes Kxeniplar zum Ausstojifen erliielt. — Nach anderer brietiieher Nachricht bekam Herr G. Schneider in Basel am 29. September einen bei E n g e 1 b e r g am V i e r w a 1 d s t ä d t c r s e e friscli gescliossenen ebenfalls sehlanksrhnabligen Tanuenlielier. — Herr Haurath l'ietsch aus T 0 r g a u sclireibt, dass er am f<. (1(tol)er in der Nähe des Knten- fanges an dem dortigen grossen Teiche aus einem Fluge von vier Stiiik einen exquisiten . Selilankselinabel" erlegt habe, und theilt ferner mit. dass Hey und Schlüter in dieser Zeit einige schlank- schnäblige Tannenheher aus der Gegend von Leipzig, bezüglich Halle erhalten hätten. Das Exemplar aus Torgau legte der Vor- tragende durch die Güte des Baurath Pietsch, der es übersandt hatte, vor im Vergleich mit „Schlankschnäbeln- aus Asien und .Dieksclinäbeln" aus den europäischen Gebirgen. — Auch hier bei B r a u n s c li w e i g wurde am 17. October ein sdilanksclmäbliger Tannenheher erlegt, der ebenfalls (derselbe war Herrn Krull zum Ausstopfen übersandt) zur Demonstration mitgebracht war und. wenn auch der Schwanz durch den Schuss vollständig zerstört war, in der Bildung des Schnabels ganz die charakteristischen Kennzeichen des sibirischen Tannenhehers hatte. — Ausserdem ist der diesjälirige Tanuenheherzug auch in N o r w e g e n und Dänemark l)eubachtef. Herr l'rofessor Collett schreibt aus (Tiristiania, dass zur /.lit eine ziemlidi zahlreiilie Einwanderung des schlankschnäbligcn Tannenhehers im südliclien Norwegen beob- achtet würde, dass die Vögel aber nicht in grösseren Massen, sondern nur einzeln oder in kleineren Trupps vorkämen und dass die ersten Anfang September erlegt worden seien. — Herr Pro- fessor Lütken theilt aus Koiienliagcn mit, dass eine ziendich grosse Anzahl von Tannenhehern in diesem Herbste in Dänemark erlegt wurden und dass sämmtliche im Museum eingelieferten Exemplare der schlankschnäbligen Form angeh'prten. — Ausserdem Hndet sich in Nr. 10 der „Mittbeilungen des ornithologischcn Ver- eines in Wien" die Mittheilung von Herrn von Tschusi. dass er soeben |2. October) einen frisch geschossenen ,Scblanksclinabel ■ aus Ocdcnburg in U n g a r n erlialten habe, und Herr Professor Zahrädnik theilt mit, dass am l."). September bei Krenisier in Mäliren die Tanneiüieher erschienen seien. Es unterliegt hiernach wohl keinem Zweifel, dass a u c h i n d i e s e m .1 a h r e e i n weit verbreiteter (Norwegen. Dänemark, Deutschland, Mähren. Ungarn und Schweiz) AV a n d e r- z u g des sibirische n T a n n e n li e h e r s stattgefunden hat. und es dürfte erwünscht sein, möglichst viele Notizen über dies- jährige Tannenheher-Beobachtungeu zu sammeln. D er V o r- t r a g e n d e bittet um Einsendung der e r 1 a u g t e n Exemplare oder kurze M i 1 1 h c i 1 u n g der B c o b- a c li t u n g e n. Recensionen und Anzeigen. I. Dritter Jahresbericht (1884) des (.'omite's für ornithologische Beobachtungsstationen in Oesterreich-Ungarn. Redigirt von Victor Ritter v. Tschusi zu Sehmidhoffen und W. v. Dalla-Torr e (Se]iaratabdruck aus „Oruis'. Jahrgang 1887). Wien. Carl Gerold's Solm. 1887. Wieder liegt ein Jahresbericht des C'omite's für ornithologische Beobachtungsstationeu unserer Monarchie vor, der einen deutlichen Beweis dafür liefert, dass der Sinn für Vogelkunde und Vogel- be(d)aelitung in immer weitere Kreise dringt : denn obschon das späte Erscheinen des II. Jahresberichtes viele früheren Beobachter glauben machte, dass das rnternehmen aufgelassen worden sei und sie daher diesmal mit ihren Beobachtungen ausblieben, so bringt der vorliegende Band gleichwolil Mittheilungeii über 322 Vogelarten von 00 Beobachtern. Der allgemeine T h e i 1 (Schilderung der Beobachtungs- gebiete, nebst allgemeinen Angaben über den Vogelzug, S. 13 — 2.5) ist von Dr. Wilhelm Nieder m a i r in Hallein, der s p e c i e 1 1 e Theil (S. 2.5—3.52) von Prof. Dr. v. Dalla-Torre in Inns- bruck zusammengestellt. Den Schluss bilden allgemein ge- haltene Beobachtungen (S. 3.52 — 355) und 1 o c a 1 e Beobachtungen über den Zug (S. 356i. Die Seiten I bis XI bringen ein systematisches Verzeichniss der angeführten Arten. Das erste Mal erscheinen in dem Berichte Dank den Bemühungen des Prof. Spiridion B r u s i n a. des Mandatars für diese Länder. CroatiiMi und Slavonien vertreten. Die Zusammenstellung der aus Böhmen und Schlesien eingegangenen Berichte und wo nütbig auch die L\'bersetzung. besorgten die Herren Dr. W. S c hier in Prag und Em. Urban in Troppau. Die Durchsicht und Prüfung der gesaminten Manuseripte und die gesammten Correetureu, eine müh- selige Arbeit, die nur der zu würdigen vermag, der weiss, welche Schwierigkeiten bei undeutlichen Manuscripten die Richtigstellung der Orts- und Personennamen bereitet und wie wenig viele Beobachter sich an die Instructionen halten — wurde von Herrn V, Ritter V. Tschusi besorgt, von dem auch das ^■orwort (2—4), in welcliein die 19 Mandatare für Oesterreich-Ungarn genannt sind, und der „Ueberblick über die ornithologische Literatur der Monarchie 1884" verfasst ist. S. 11—13 werden die 60 Beobachter nandiaft gemacht. Indem wir hier diesen dritten Jahresbericht zur Anzeige bringen und uns dessen Autoren für ihre Mühewaltnng im Dienste der ornithologischen Wissenschaft zu grossem Danke verpflichtet fühlen, können wir nur lebhaft wünschen, dass die Zahl der Beobachter aus den verschiedenen Provinzen eine immer grössere werden möge. Vogelkundigen, die dem nächsten Berichte ihre Beobachtungen zur Verfügung zu stellen wünschen, sei hier niit- getheilt, dass die nöthigen Instructionen vom Präsidenten des C'omite's Herrn Victor Ritter von Tschusi zu Sehmidhoffen. Villa Tännenhof bei Hallein (Salzbui'g) franco erhältlieh sind. hr. K. 2. Berichte über die von der kaiserl. .\kademie der Wissen- schaften ausgerüsteten Expedition nach den n e u s i b i r i s c h e n Inseln und de m J a n a - L a n d e. Von den Reisenden l>r. Alex. Bunge und Baron Eduard 'J' o 1 1. iSchluss.) Mit .5 Karten. (Sei)aratabdruck aus den: ,,Beiträgen zur Kenntniss des russischen Reiches und der angrenzenden Länder Asiens, o. Folge. Band III.'') St. Petersburg. 1887. Mit dem vorliegenden Bande (S. 169 — 350) erscheint der interessante Bericht dieser Expedition abgeschlossen. Er berichtet über den ferneren Gang der Expedition, die Reise nach den neu- sibirischen Inseln, den Aufenthalt auf der grossen Ljaehof-Iusel (Berichterstatter Dr. A, Bungen, die Fahrten auf den neusibirischen Inseln und den Aufenthalt auf der Insel Kotelnyi (Baron Eduard T 0 1 1), Von Dr. A. B u n g c auf den neusibirischen Inseln und von Baron Eduard Toll auf den neusibivischen Inseln und im Jana- Landi' augestellte meteorologische Beobachtungen (bearbeitet vom Physikus R. Berg m a n n). Die beigegebenen Karten betretfen die grosse Ljachof-Insel. die im Eismeer neuentdeckten Länder und Küsten (ISli zusammengestellt), die neusibirischen Inseln nach ilen Aufnahmen des Lieutenants Anjou (1821—23;), die neusibirisclien Inseln mit dem Jana-Land nach den Aufnahmen der Expedition, die drei Ljaehnfsiben Inseln (nach einem Plane von l!<08.) S. 210 bis 221 werden auch ornithologische Beobachtungen aus di;m Jahre 1886 mitgetheilt. auf die wir noih zurückkommen. tir. K. 3. Die Blutgefässkeime und deren Entwicklung bei einem HUhnerembryo. \ ^n Dr. N- l" > k .■ w. Mh 2 Kui'fertai'.ln. M.'- moires de l'acadeniie imperiale des scienc. de St. Petersburg. VIL Seria. Tome XXXV. Nr. 4). 1887. Inhalt: I. Die Entstehung des Gefiisskeimcs aus dem Me>o- blast. II. Peripherische Theile der Embryonalplatte. III. Die Ent- stehung des Gefässkeimes aus dem Hypoblast. IV. Die Bildung des Blutes Und der Gelasse. Der Autor widerlegt, nachdem er zuerst die von früheren Forschern gemachten Untersuchungen und daraufhin aufgestellten Thesen geprüft und dann seine eigenen Forschungen dargelegt, die gegen die histogenetische Darstellung der drei Platten (zuerst 21 vonHis) gemachten Eiiiwüi-fi' und kommt endlich zum Schlüsse: 1. Die Bildung des Blutes und der Gefässe bei einem Huhu kann als ein deutlielier Beweis für die Annahme geführt werden, dass das lebendige Protoplasma eines befruchteten Eies in verschiedenen Theilen verschiedene bestimmte Gewebe des Organismus , aus welchen es hervorgegangen ist. enthalten. 2. Man kann die histo- genetischo Deutung der Remak'schen drei Platten nicht verwerfen. Diese Lehre muss nur durch die Theilung der Platten in verticaler Richtung ergänzt werden. Dr. K. 4. Beschreibung einiger Vogelbastarde. Von Theodor Pleske. Jlit 1 Tafel. (Ebenda. Tome XXXV. Nr. 5.) 1887. Der Verfasser behandelt in dieser Schrift 1. einen männlichen und weiblichen Bastard von Tetrao tetrix L. und Bonasa betulina Scop.: 2. einen Bastard von Motacilla flava L. var. belma und Motacilla melanocephala Licht.: 3. einen männlichen Bastard von Parus borealis de Selys. und Lopho- phanes cristatus L. und 4. einen Bastard von Emberiza citrinella L.undEmberiza leueoceph ala Gniel. Sämmtliche vier Bastarde sind in dem "Werke abgebildet. Wir konunen auf den Lihalt noch zurück. Dr. K. 5. Diezel's Niederjagd. Sechste umgearbeitete Auflage. Mit 10 Jagdhund-liaccbildcrn in Farbendruck. 112 Holzschnitten, und 22 farbigen Capitel-Vignetten. Berlin. Paul Parey 1887. Pracht- Ausgabe. In prächtigster Ausstattung liegt ein altbewährtes Werk in neuer Auflage vor uns, die alle die Vorzüge des alten Werkes bei- hehalten und ausserdem entsprechend den neuen Erungenschaften fast um die Hälfte des Umfanges vermehrt wurde. Die Umarbeitung wurde in trefflicher Weise von einem Schüler Diezel's. dem Premier=Lieutenant a. D. E. v. d. Bosch besorgt. Wir können dem Jäger von Beruf, wie dem aus Liebhaberei, aber aucli allen Freunden der freien Natur und ihrer Thierwelt dieses Werk als verlässlichen Rathgeber in Fragen der niederen Jagd und als anregende, durch die prächtigen Tafeln und Vignetten erhöht wirkende Leetüre empfehlen. Auch im Texte sind viele instruc- tive Illustrationen (so sind die im Artikel über den Raubvogelfang gebrachten diesen: Werke entnommen) an passender Stelle bei- gegeben. Inhalt : (S. 1—888.) Die Jagdhunde. Das Reh. Der Hase, Das Kaninchen, Der Fuchs, Der Dachs. Der Wolf. Die wilde Katze. Der Fischotter. Der Steinmarder. Der Baummarder. Der Utis. Die Wiesel. Das Rebhuhn, Die Waldschnepfe, Die Becassine. Die wilden Enten. Die wilden Gänse. Die Raubvögeljagd. Die Schiess- kunst und die Jagdgewehre der Neuzeit. Auf den 10 F arbendruck tafel n sind abgebildet: Kurz- haariger, deutscher Vorstehhund (Rüde und Hündin), langhaariger deutscher Vorstehhund (Rüde und Hündin), stichelhaariger deutscher Vorstehhund (Rüde und Hündin i. stichelhaariger Dachs- hund, kurzhaariger Dachshund, langhaariger Dachshund, Schweiss- bund, " " Dr, K. 6. Hans von Kadich, Wald-Fahrten. Wild-. Wald- und Waid - mannsbilder aus Oesterreichs Bergen. Neudamm. J. Neumann 1888. 8", 12.3 S, Endlich ein Mal wieder ein Buch über Wild und Wald, auf welches man mit einem Gefühl dankbarer Freude hinweisen kann! Treffliche, zartempfundene und treu und anschaulich gezeich- nete Skizzen über einen Gegenstand, der leider nur zu oft von Federn geschildert ivorden "ist, denen nichts als ein gut' Mass sentimentaler Gefühlsduselei und üppiger Einbildungskraft hiezu die Berechtigung verlieh! Was der Verfasser in dem vorliegenden Buclic scliildert, hat er selbst gesehen und sich ganz zu eigen gemacht. In warmer überzeugender Darstellung erzählt er uns von seinen Wanderungen, die ihn zu Waidwerk und Vogelfang in die wilden Felseiilab.yrinthe düsterer Bergwälder, an die grünen Ufer lieblicher Alp'enseen und auf die Kahlen Kuppen der Kalkalpen seiner österreichischen Heimat geführt haben. Hans von Kadich ist nicht nur ein trefflicher, unermüd- licher Waidmann, der mit Rucksack und Büchse gar manchen Tag in den Bergen herumgestiegen ist, bei Sturm, Regen und Schnee, und sich mit Stolz zur grünen Farbe bekennt, — solcher Männer gibt es mehr! — .sondern er ist in ganz hervorragendem Grade auch ein fein fühlender Beobachter der Natur und vermag in frisclier Darstellung das wiederzugeben, was er auf einsamen Berg- pfaden im stillen Hochgebirge geschaut hat, beim Erwachen der Natur im Frühling und im harten Winter, wenn das Eis die Hoch- seen bedeckt. Seine Skizzen zeichnen das Jagdwild in Oesterreichs Bergen in trefflicher Darstellung und schildern in gewinnenden Zügen das hart mühselige und gefährliche Leben Dei-jenigen, die zu Hütern des Waldes und Wildes bestellt sind. Von Kindheit an hat der Verfasser mit den Berufsjägern des Hochgebirges verkehrt, hat mit ihnen gelebt und so ein warmes Verständniss des Charakters und Wesens, des Fühlens und Denkens dieser rauhen aber biederen Söhne des Gebirges gewonnen. Und wie die Beobachtungen gesammelt wurden, so werden sie gegeben: schlicht und einfach aber doch packend und treffend bis in die kleinsten Zuge. Aus innerster Ueberzeugung möchte ich den „Wald-Fahrten" eine weite Verbreitung wünschen: mögen sich viele Leser an den gesunden und frischen Schilderungen des Verfassers erfreuen! Nicht ein Geringes werden sie dazu beitragen, die Liebe zur Allmutter Natur bei allen Denen zu festigen, denen ungebundenes Streifen in den Bergen und Wäldern höher gilt, als alle die Modethorheiten unseres städtischen Lebens, Berlin, Hermanu .Schalow. Schliesslich bringen wir noch eine uns soeben zugekommene Novität, auf die wir noch zurückkommen, zur Anzeige: Bidrag Till Käneamen om Sibireska ishafok ertens Fogelfauna erligt V e g a - E X p e d i t i 0 n e n s iakttageker och sandingar bearbesade af J. A. Palmen. (V. 245— .511.) Aus unserem Vereine. Auszug aus dem Protokolle der Ausschusssitzung vom 9. d. M. 1. Cassier Herr Dr. K. Zimmermann übergibt dem Secretär 17 Mitgliedskarten zur Versendung (s. nachfolgenden Ausweis). 2. Herr Dr. Fr. K n a u e r stellt sieben Anträge, betrert'end die Richtung des Vereinsblattes und dessen Erweiterung, die Ver- mehrung der Mitglieder, die Erhöhung der Vereinseinnahmen, die Erweiterung der Wirksamkeit des Vereines nach Aussen. Sämmt- liche Anträge werden nach eingehender Debatte, an der sich die Herren v. Bachofen, v. Kadich, Zeller, Dr. Zimmermann betheOigten, einstimmig angenommen. Die Richtung des Blattes betreffend, berichtet der Redacteur über die von verschiedener Seite vorliegenden Wünsche: der Zusammensetzung des Vereines aus Fach-Ornithologen, Dilettanten, Jagdfreunden, Züchtern u. s. \v, entsprechend dürfe das Organ des Aereines keine der Richtungen vernachlässigen, stehe doch am Kopfe des Blattes: ..Blätter "für Vogelkunde, Vogel-Schutz und -Pflege, Geflügelzucht und Brief- taubenwesen", werden daher die Mittheilungen von nun ab wieder alle diese Richtungen pflegen: ohne alle Frage aber müsse der fachlichen Ornithologie vorwiegende Beachtung zu Theil werden: aus all' diesen Gründen werde es sich empfehlen, diese verschiedenen I Gebiete im Blatte auch äusserlich auseinander zu halten [ und schlage er vor, ausser den Monatsnummern von Zeit zu Zeit zwangslose Hefte erscheinen zu lassen, welche speciell der Fach- Ornithologie dienen sollen; für dieses Beiblatt hätten die Mitglieder keine weitere Zahlung zu leisten. 3. Auf den Antrag der Societa regale di Napoli, bezüglich Schriftentausch, wird eingegangen. 4, Es kommt die Versieherungsfrage der Bibliothek, der Sammlungen und der Einrieb tuugsgegenstände zur Behandlung. Nach den Mittheilungen Dr, Knauer's und Dr. Zim m ermann's wird von einer weiteren Unterhandlung mit der Gesellschaft ..Donau" abgesehen und der Versicherungsantrag einer anderen Gesellschaft unterbreitet. 5. Für die Bibliothek wird die neueste Auflage von Meyer's Conversations-Lexikon angekauft und sind 9 Bände bereits geliefert. 6, Dr. K n a u e r referirt über die für die Mittheilungen eingelaufenen Arbeiten. 7. — 17. Es kommen nun Steuerangelegenheiten, die Sarajevoer Berichtigungsfrage, Aufnahme neuer Mitglieder, Bücherankauf- Otferten^ Inventarzuwachs, die Neujahrshonorare zur Besprechung. 53 andere Einlaufe wurden der nächsten Sitzung zur Berathung überlassen. 22 Ausweis des Secretariates über den Einlauf der Mit- gliederbeiträge. Bis 9. (1. M. siiiil an Jalirosbeiträ^"Mi .-in tjtjlau fen: I. Beim Cassier Dr. Carl Zimmermann (I.. Bauernmarkt 1 Nr. 87. S. li.: 2. Nr. 91. U. v. lt.; ;i. Nr. 110. W. v. 4. Nr. 123. K. K.: ö. Nr. 132. M. F.: 6. Nr. 145. F.st. K. 7 Nr. 171. K H. s.; 8. Nr. 209. < ». K. ; f). Nr. 244. leibt ; in jeder Streitfrage ist e,s doch üblich, vorher auch den angegiiffenen Theil zu hören, Ihr zweites Urgens kam aber schon, ehe wir noch mit rlem anderen Theile gesprochen hatten ; und endlich, wenn man in so energischer Weise auf vollinhalllichen Abdruck eines „Eingesendef^ dringt, soll man doch auch dafür sorgen, da>:-s rlie-ses Schriftstück «Iruckreif sei und nicht von .sprachliehen und sachlichen Fehlern strotze ; finden Sie die richtige Form der Richtigstellung, so sind wir gerne bereit, dieselbe zu veröffentlichen. — Wir mussten diese Antwort hier geben, weil uns ein von Ihnen beliebter Verkehr durch dritte Hand nicht passen kann. — Löbl. k. k. Zeitungs-Expedition, hier. Vom l.'i. d. ab. — Herren H. H n'a, Journal Verlag hier. Bestätigen den Empfang, könnten aber nur einen eventuellen Tau^rh in Vorschlag bringen. Herrn Dr. med. Leop. T z, bei Stuttgai-t. Wir kommen in dem heu- tigen Arkikel : „Wie fängt man Raubvögel ?" Ihrem Wun.sche. so wie dem zweier früher .\uskunft Verlangender hoffentlich zur Zufriedenheit nach. —Herrn A. S t. Hier. Mit dieser Xr. lassen wir zugleich die drei letzten de.s Vorjahres an Ihre Adresse abgehen : dass Sie die Nummern nicht erhielten, ist nur Vei-sehen der Expeditton. — I.i.hl. Societa Reale, Neapel. Mit grossem Vergnügen von 1888 an. — California Academy of Sciences, .San Francisco. Bestätigen dankend den Empfang vi)n Sulletin VI. — Hcith k. k. Hofopcrn.^änger M p, Hier. Die geänderte Adresse zur Kenntniss genommen. — Hcitu Universitätsassistent A. Pi . . . . p, Agram. Der in Aussicht gestellte Aufsatz kommt uns Jedenfalls gelegen. Einen Bastard von Anas bo3cha.s matc., mit Carina moschata fem. beschreibt und bildet ab Rad de in Ornis eaucasica, S. 4,53 (Taf. XXVj. — Herrn Rob. E . . r, Neustadtl. Besten Dank für das Tebersandte. Da wir von jetzt ab diesen beiden Richtungen mehr Beachtung schenken wollen, wird e« uns sehr freuen, öfter über Brieftauben- und Geflügelzucht Arbeiten ein- gesandt zu erhalten und wären wir auch dankbar, falU Sie in Ihrem Bekann- tenkreise im Sinne der Mitarbeit wirken wollten. — Herrn A. K . . h, Willi- amspoTt. Vorläiilig unseren bedten Dank für den gesandten Aufsatz. — Herrn Prof. Dr. B . . . z, Berlin. Ihre bezügliche Ansicht deckt sich mit unserer vor einigen Tagen im Ausschusse dargelegten. — Herrn Baron R g, s' Graven- hage. Wir .sandten vor drei Wochen 10 Exemplare der betreffenden Nummer; xugleich mit Nummer 1 lassen wir weitere C Exemplare nachfolgen. — Herrn O. M . . . . r, Lemberg. Dem Verein kam einmal eine einzige solche Tafel auf über 500 fl. zu stehen. — Honn Oekonom Rieh W . . , . r, bei Hannover und mehreren anderen Anfragenden. Es ist das ein heikler Punkt, eine Schwierig- keit jedes solchen Vcreinsblatles. Ein omithologischer Verein setzt sich aus Fach- männern, Dilettanten, Züchtern, Freunden des Nutzgeflügels u. s. w. zusammen ; da il Verlag von Paul Parey in Berlin SW., 32 Wilhelmstrasse. Das V\^aid^ve^k. Handbuch Natürsesctiictite, Jaid ifl Hege aller in Europa jagöliareD Töiere. \..n O. von Riesenthal. Mit 0!) Holzschnitten nnrt Vi Farbendrnektafeln n.ich Zeichnungen des Verfassers. Preis 20 M. G<;hunden 23 M. Mit scharfsinniger Beobachtungsgabe und warmer Liebe zur Natur verbindet der Verfasser die umfassendsten Kenntnisse des gesammten Waidwerks und eine glänzende Gabe der Darstellung. In fesselnder Schilderung führt er uns ,in das Terrain", weiht una in die Geheimnisse des Tbier-Haushaltes ein. macht uns mit der Natur und den Lebensgewohnheiten des Wildes bekannt und lehrt, wie wir uns technisch und gesellschaftlich waidgerecht dem Letz- teren gegenüber zu benehmen haben, kurz, er ist ein gewandter und zuverlässiger Führer für den. der das ernste Bestreben hat, die Kunst, ein Waidmann und angenehmer Waidgenosse zu sein, sich anzueignen. Gegen fraiikierle Einsendung des Betrages erfolg) die Zusendung franco. 23 Das naturhistorische Atelier des Robert Schreitter, Graz, ^oslga^se Nr. .'J. übernimmt alle Tliiere nanientlicli Säugethiere, Vögel. Amphibien, Reptilien und Inseeten zuf Präparation und werden bezügliche Auf- träge naturgetreu und billigst ausgeführt. Daselbst ist ein vorzüglich la-äparirter Lämmergeier (Gvpaetus barbatiis) um 80 fl. zu verkaufen. JiiiiinuiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiHiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiinjiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiihiiiiiiiiiiii'. 5^urd) aÜe 33u(J)[)anblunßen ju licjietieu. Iningcn baä SScfte a\[S ollen ßitteraturcn in muftergültiger Öenvbeitung unb gebiegener Shiäftattung. = ^i'ci§ iebct 9htmntct; 10 ^^fcnniö. = ^(heS 33änbcf;en ift einjeln fäuflid;. 33iä ie(5t fiiib nad;foIgenbe 456 9iiimmeru erf($iencii : ?lriilni,Tic^l)riiid)iniebe. - 3^. tolle 3iiualii!t. ehttger Jgalbflott. 34',1. 3f>0. «itrtiDim, !Eec fiffettttle '4trcniiell)eu^. -37. ioodlitit 211». 209. S^rtr.llriitnitt 3ja.344. S^icfiiiitfi. Sie S^allig. 41';! 414. ejaniloii, sunt !'3. 64. - '.^Miiifvimoüeü.IJi^ 135. - iJiiMidiEii feil icdjUid}' teil 408. llrciitniin, ©odcl, .tintcl ii.^iicfe'eirt.y3S.'.'3iV ft^filiiui« 1, Sljiifiiveare^ VIODcacil. 33l-3»3. - U. evuiiiidie i)!o= «jeden, 3S4-38C. - III, [^raliiofijdie 510« Denen. 387-389. - IV, 3tolieiii|d)c 910= BeVleil. 390-392. iBiirotr,®e!)idile.272.273. - yjiiindil)au)en-? SKeiien u. yibenteUT. 'ioo. 3111, iPijroii, ei)ilbe .r^fiiclbä Uiilfletfirtjrl 398,399. - Xu ?iiieL - ffleW'o. - iürout Don Vlbtj' toi 183. 189, - !f Oll Suail. 192-194. - ^tx iloilac. - l'ato. ,37. 88. - maiiiteC. -nain. 132, 1,13. - Miiietitm.-SDetSiaur. 1 ,'.9. - Sortniinl>(ll 451.452, CitlCrroii, TiiäRejImat)! tei »ellajet, 334. ttljimilni), (Selidjlc. 2C3- 2i.8, - Teler edileniilll 92. eijolciiiibriiiiiti, 'Junta. - Diene, lt;3, Hi4. - Ser S.'eljte in Dlbeti» certiiiieii, 4 18. Zoiilt, JQl Seoefmet, 197. 198. - lie J,iölle, 195 lon. - 3>. liataSieS, 199.2U0. Irfot, lllotiiijon Uruloe. 110-11.3, Sri)flc=[iiiläIioff, 35it 3iiteiiljiid;e. 323, - Xie^dtlartitiinüoenct »nid) 439. CtitipiDcl). ai'lii.itnla bei ^en ^QUiierii, 342. - Wtira. 1U2. Rouiiii*, Uiibinf. 285, SJidjtc, Dieben niibtebeut« (ile'Jfdtion 4."'3-4.=i5, (Beflcrt, gabeln uiib ISi- jftljluilgen 231-233 eottljc, Sliiuino. 224. - (^L\lllOllt 57, (Soctlie, SautI L a. 3. - Raujl II, 1U6-1U8. - 8iill!\euuiI|Ite6)ebtd)tt. 21«. 217. - ©ödoou'i^fVlid). 48,49. - £icvlil,u,^orotl)ea, IG. - äV'l)io'nif, 8ü. [202.1 - Sialicii, 3lei[e. 2,".S-) - ®ieX,'auiiebe5iBcrlieb. teil, - jCie üie- idiwiri.t, 431. - Sie ijeibeii be§ iimoeii ai'eilliet. 23. 24. - SBilli, SJleiilerS Sel)c. jalne, 2ut— 207. - !EieVJ;illiliiIbl9en431. - X\e iifltiiiiidjeiodjter, 43-2 433, - 3!eilieteüiidi3.1SG,187. - Stella. 394. - 2orqiiato3ano.'*9.90, - lie aOiiljluenoanbl- idiaiteii. 1U3-I05 (9ilctlic=Sil)lller, Xeiiien. 208. (339.1 fflrnlibe. gfal'oleon, y.a-1 i^rtmuielcliniiien, Siiii* (•llciJlllllu5278-283. &(l(Jtt)cut|djlaiib. 411, - 9!eueWebidjte, 240,2 17, - IReileDilbec: 1. XU §avivfi|e. 2,'»0. - Slomaiijero, 24.S. 249. ßtrtcr.Teiüib. 100.101. - Über bell Uilpriineiber evnadjt, 321,322, ßititiel,iilietbieGl)e.44l- 443, JoRmaiiii, Doä^ränlein boii SciibevL 1.5. - lerflolbeiielovf. 161. 102, - Xai Walorat. 153. - Dieii'ler 'JJiarliii. 46. - 2^er illilietmlidje QJaft, Ton Siiaii. 129. ©olbcro, ä'VV Dom üierge. 308. [191.1 eälBrrlin, (Sebidile. 190./ Corner, 3liü,3. 2,',i-250 - CMifler, 211-215, gUillbolDI, aU.li., SUrieft an eine (>if"obiii. 302-307. Sniniiti, SDie Säger. 340. 341. - ler Sliielet. 395.396. Siiiiiitrmaiiii, 3)er Ober' 1)01. 81-84. - ^.iieiie^.yginalion 85 - Siiflanu, 3|oltie,428- 430, Srbiiig, Saaen bon ber «llinmbra, ISO, Scan tllnul, t^legelialjre. 28-33. - l!ei- Stoniet. 144-148, - giebeiilä-5, 115-120, 3iiug:eilllln03 Vcbeii. 310-3M, fflnilt, 'Soll bei: Blndit beS (Semiii-:.. 32,=>. nieifl,ljrjiil)Iiingeii,7.3,74, - 2;,.9'Ciriiiaiin-jld)lrti)l, 178, 179. - lal Släll)d|eii Bon öeilbioim. 6. 7. - TOid),SVol)ll)naäl9 2 1, - Hicntbeiilea. 351, 3f)2, - SDer ^liiiij t)oii ^0111« biiriv 100, - D.jerbroil)eneJIvniilvioii(die'ill)aii. tiliten, 422-424, 1Dlll[öii^, l'egeltbeii uon miibejaljl. 72. - SBoIfSmdrdjeii I. 225. 226. - a3oll5märd)eii II. 227. 223, - ffioir3inärd)enlII,22a 230. <|!efia!i)lt'> i-'ieiiliarb iinb Öeilviib 315-320. tplattii, (sSebid)te. 2C9. 270. s. - QStied), niib römiidjeä Ibeater 353-35,5. Sdiniab, Tollorjjaufluä. 4115 - SorttinatuS unb feine Sbline. 401, 402, - Övifelbil - Mobert ber ieiiffL - ©ie ed)ilt>Oiirgtr. 447. 418, - Tie Bier (iei|nioii8= liiiber, 41,(1. 401 - inrlan^a, - ö.iiooefa. - Saä ediloft in , bfr S,iöl)Ie 3ia Xa. 419 450. - Tie ld)öne TOcIuflna. 284. - fioifer OclaBionuS. 40G, 407, - filcine8ngeiibe§7llteT: Iniri-S. 309. - TcrgeliömleSleiifrfeb. - £\t fdjBne ailhige; lone. - Tei orinc iieiiiu.i). 415. 410. Scott, Tn5 gröiileiii uoiti iee. 330. 331. Stumt, llein L'eben 359. 300. SQattftieare.lIliiloiiiueii. fileoiialro. 222.223. - diTiolnii. 374. 37,"., - imiiilct. 9. 10. - 3utiiiS (fiiiar, 79, - Ter Älflnfiiiaim Bon 'Jleneöig. 50. - Jtöiiig Jpeinrid) IV, 1. Teil. 3J6. 327, 2. Seit. 323. 329, - Sloitig .^teiiirid) MIX. 419, 420. - SIBiiig l'enr, 119. 1,50. - ilöni.i9lid)atblll. 125. 120. - »lacbell), 1,58, - Dll)ia[). 53. 59, - 9toineou,3iilie. 40,41. - Ulli 6oiiiiiievimibU» troiini. 213, - Ter €tiirm, 421, - aSiil iliirm um 'Jlid)tS. 345. - Tie liifligen Jlleibei Bon äUinbfor. 177. - lILiiiiteriiiavd)eiL 220. 221. - Tie;'^Ql)mniigbevfiei- ferin. 219. SolitiollfS, tluligone. 11. - Glellra. 324. - .(löiiig Obifuä. 114. - ÖbiBuS Olli JToIonoS.I - 'il|)iloIleleS.397. 1292.1 - Tic a:rad)micvmnen, 444. SIcriit, (Suibflnbfame Steife. 167. 108. XeQiifr,gritlijo|3 = Saae, 174. 175, Xeniiijfiiii, 5lii8iielo.'Eid)s tnneien. 371-373, licif, Ter Vlltc Bom ffleige. 290. 291, - Tic (»cuiülbe. 239. - ei)aIe|peare.9!oBencii 332, 333. Jäpüer, äiofau.QSetlriib. 233-210. lärrlna.'.'IgncISernaiut. S93. iSeoii, t.'atie tt, Itolum: buS. 335, IBoft, l'iilfe, 271. Waibttu, 'JIu3 ber ;1unlet> loell. 376-380. ÜBlcImiD. Qtanbalin. 182. 183. - TOufarion. - ®eron ber abelige. 166. - Dberoii 00-08. 3iii<|nrl9, Tee iltenom- mifL 173. 3(if|0lfc, 'Jlbenlenec einer !Meuiiil)t5nad)t.-Tn3 blaue !l3unbcr. 181. - TecSennueibel. -!Eie Utlalpiirgi^iiadjl. - Tal Mein. 300.367. - Jtleine Uriadjeii. 363, 304. - Jtrirgerifdie ?lbeiileuer e.Jriebieriigen. 365. - TerlolelSait. 361,303, 3}2et)evä Sßoüälnidjer fiiib auf ftarfem, geglättetem ^^npier ftor gcbnitJt unb folib gefjeftet. ®ie Drtljogrnpljie ift bic neue nnii) „©iibenS 2Börterbiid)". TiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiNiiiiiiiiiiiiMiiii iiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiliiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiii' Der NatirMslirUter. 1 lUustrirte Monatsschrift für Lehrer und Naturfreunde. Mit dem Beiblatte: ..Die Lelirerliililiotliek" utmI .JieLeliriiiittelsanimlniig'-. il,L(Lrari,scbei' Anzeiger nennciiswcrthei- lu-iicr Eräclieinungcu auf dem üeliicte. der i;csaiuiiiten Literatur und des Lehr- mittelwesens.) In VerlMinlinifT zahlreichen Fach- iini) Schultnänncni lu'niuspet;^-b..-n von Dr. Friedrich Knaner. >^. VIII. Jahrgang; (ImlJuchliandcie fl..(lirect bezogen. 4 fi. SO kr., halbjaUvig 2 fl. 50 kr. Bestelhin^'en untir tler Adresse : Wien, VIll., BuchfeUgasse 19, erbeten.) D.is Jännerkeft enthült u . a. folgende Aufsätze : 1. Naclitigall. Sprossern. Hafiz- sänger. (Mit Vollbild.) 2. Tliierisclien-pflanzlisclje Gifte vergangener Jalirliunderte. 3. Janalaud nnd neusibirische Inseln nnd deren Vogelfanaa. i. Die Florengebiete der österr.- ungar. Monarchie, f). Yogt'lbastaide. 0. Ein]tiaktischerTaubenausflag. Mit 2 Abbild. 7. Seeadler und Pelikan in der Sage. Mit 2. Abbild. Dörfer ohne Sperlinge. Der lldelhirsch. (Mit Vollbild.) Wiilier kommen die Bakterien ? Die tbätigen und erloschenen Vulkane der Krde. Die Gletscher. (Mit Vollbild.) Die in geologibclier Hinsieht wichtigsten Fossilien d.Tliier- und Pflanzenreiches. Wie biingt man den Baum- pfalil richtig an. (Mit Abbild.) !.'>. Die.\pfelbauinspinnniottc. (Mit Abbild.) 10. Der grosse und der kleine Frostspauner. (Hit Vollbild.) 17. Hilfsgerälheznv Aufbewahrung U.Versendung mikroskopischer ■Präparate. (Mit 8 Abbild.) 14 Die A^ogel- i Anton Mulser (Bozen in .Südtirol) liiUt mit Beginn des Frühjahres sUdeuropaische und afrikanische Echsen, Schlangen, SchildkrÖ* len, Frosch- und Schwanzlurche in allen Arten und seltenen Spiel- arten am Lager; diese werden nur in wohlerlialtenen Exemplaren versandt und zu hilligen Preisen abgegeben. Vom October ab sind h einheimische Vögel zu haben ; von Zeit zu Zeit Exota zu sehr billigea I Preisen. 24: Photozinkographie AVien, VIII. Bez., ^Iserstrasse Nr. ö^. ATELIER für Hochätzungen von Illustrationen aller Art, Feder-. Kroidezeiclimiiigeii uinl .Steinabdrik-ke. Reprodnctionen nach Handzeichnnngen, Holzschnitten, Stahl- n. Kupferstichen, getuschten Zeichnungen und Photographien. Herstellung von Fettdrücken für Photolithograpliie. NB. Wir madien bosondcrs die Hoiren Professoren, welclie für ilin' I'rosrraimii- arbeiten. Monugraiiliieii u. s. w. iiiijgliehst oinfaihe uinl liillii;.^ Illustra- tionen wünschen, auf unser Atelier aufmerksam. Nähere .Uiskunft ertlieilt auch die Administration dieser Monatsschrift. a ■ 2*0 £§ s g a 52a •S.d Ol -.J '^ .»H m (0 a Sc^^ Verkaufe billig* wegen gänzlicher Aufgabe .1er Hüliner-Züehterei Prima dunkle voUhäubige Hondans mit oorrecteni Blätterkamme: 1887er Friihbrut in Stämmen von 1. 2^ zu L'o liis 'i-'i Jlark i einzelne Hähne 7'/., bis 10 Mark, einzelne Hülmer "'/j bis lu Mark pro Stück. ! Prima dunkle Brahma mit stark befiederten Beinen und Mittelzehen : 1, 2 1^^7..■r Frulibrut :_;o Mark. 12. n 1887er Frühbrut a l\i., bis 1-5 Mark. 0. 20 ISSiJer ä 0 ^lark jiro Stück. Prima gesperberte Plymouth-Rocks : 18S7er Frühbrut in Stämmen von 1. 2 zu 20 bis 2."i 3Iark: rinzelne iluiikle Hähne k 7i'.2 bis 12 Mark, hellere Hähne a 'i Mark, dunkle Hennen ä fi bis 8 Mark pro Stück. Säinmtliehe Thiere sind kerngesund und stammen von prima, nicht blutsver- wandten, häutiger mit ersten l'ftisen ])rämiirten Zuchtstämmen. Vorräthige Zucht-ütensilien, als wie nach stattgefuiid.-iu'm Ausverkaufe des Geflügels verkauf., norh gut erhaltene verzinkte Drathgeilechte ebenfalls billig. Raee-Hilliiier-Xiieliterei I OB Hugo Rütter, Geldern (Rheinpreussen. Kotli^;cll»e (dnrch Paprikariit I criinj!;) sowie naturgelbe HoUänderkanarien sind zu vi'rkaiifrii lud Karl Noväk, Vin., SI.)l/..-.itli:.l.ri;ii--.- IJ, J. Sl.ick. Thür S. Sehr preiswürdiL'c un.l f.'iu '.'.'arbeitete Eierbohrer aus bestem Sfalil -iii.l zu b«. ziehen von A. Bernard i Zimniermauirs Xefte). l..ir;;l. Mi.SM.rscliMiiil. Wien. .Stadt. Aiiguslinerstrasse 12. Htierilit St. llpii Ißi HfiiMi euiptichlt: Brutapparate nach Baumeyer's System mit neuem, unzerbrechlichen, automatischem ü.gulator. Brutapparate „Autokiepist" (Prof. Dr. Kossmann's Patent i. in welchen die ganze Brut ulni.' Beaufsichtigung verläuft. Apparate beider Systeme werden, wenn dieselben nicht convcniren. innerhalb 4 Wochen unter Berechnung von ]\Ik. 10. — Micthsgehühr zurückgenommen. Pneumatische Saufg^efässe. Bierspiegel, ein- fachste. — Desgleichen nach Prof Dr. rrcyer. — Desgleichen nich Prüf. Dr. Kossmann. Ei-Fenster 'zum Einsetzen in da< b. brütete Fi. behufs Beobachtung der Kutwicklungi nach Prof. ]ir. (Jerlach. Brut-Thermographen nach Prof Dr. Kossmann, belmfs g.>- iiau.'st.r i'Miitrnle der Temperaturschwankungen in Brutapparaten. Neueste St. Ilgener Uastmaschine, für dicken Teig verwendbar, den französischen weit überlegen. Zucht- und Blastgeflügrel — Küchelversandt nach rechtzeitiger Vorausbestellung. Preis- li>te gratis. u a a » o » Pf « » « « 5 Ol SS ~ .^ ® 5 — = ja s i ~ -ö ö w . 5 - et J -r ^ -2 ^ 'JI ._ "T :c« e» _ ^4 -^ 0 CO - = öo "S -~ — :d £ » a -r. - US ^ - M ü - ir ;ä o . ■c •M E '? ■- .i :§ Ä ^ 'S •§ o o o g ^ C IM S^ «^l ^ ES ►9 0) -S C3 CS O --i P mr Frühere Jahrgänge der „Mittheilungen" sind, so lange der Vorrath reicht, zu dem ermässigten Preise von ä 4 fl. = 8 Mark durch das Secretariat (VIII., Buchfeldgasse 19) zu beziehen. Alle eilf Jahrgänge werden zu dem Preise von 40 Mark abgegeben, doch sind nur mehr wenige Exemplare^vorhanden. "9^ Heransgeber: Der Omithologische Verein in Wien (verantwortlich : Dr. Fr. Knauer . l>nick von J. B. Wallishausser. Commissionsverleger: Die k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Frick (v.onials Faesy .v Frick) in Wien, Graben 27. y^^ Dieser NüiBiiier liegt das Mit£liefler -Verzeicliiiiss und Titel mi Inhalts -Verzeicliuiss des atiselaiifeiieu Jatirpüies öei. -^ :^ Sitz des Vereines: Wien, VIII., Buchfeldgasse 19. "^v^ XII. Jahrg. #\W«l/%^ Nr. 2. Zj^ Redacteur: Dr. Friedrkh K. Kiiauer. Die »)Iittlieiln!i2Cn" Ües unter 'leTii Piotfctor;itH Seiner kaiserliclieii und konif^lichen Hoheit des diirclilauchtigsttn Kronprinzen Erzherzog Kndolf stehenden „Oriiitholo^ischeii A'ereines iu Wien" erscheinen in der Stlirke von 2 Bogen am 15. jeden .Monates. Abonnements ;i Ü fl., saramt Franco-Znstellung 6 fl. ÖO kr. ^ 13 Mark jahrlich, werden in der k. k. HÖfbuchhandhin-j; Williclni Prifik in Wien, I.. Or;iben Nr. 27, entgegengenommen, nnd einzelne Nummern a öö kr. ^= 1 ifark daselbst abgegeben. -- Inserate G kr. -- 12 Pfennige für die 3fach gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum.— 3Iittheilangen an das Präsidinm sind an Herrtl .Idolt' Bacliofen von Eciit in Nnssdorf bei Wien, die Jahresbeiträffe d.-r Mitglieder an Herrn Dr. KaH Zimmermann, 1., Bauernmarkt 11, alle .inderen t'iir die Redaction, das Secretariilt. di^ llibliulliek u. s. w. , bestimmten Briefe. Bücher-, Zeitiiiigs-, Werthsendungen, an die Redaction der ^Mittlicilnn^en des OrnitUi)h(ii;ischen Vereines** : Wien. VIII., Buchfeldgasse 19, zu senden. — Vereinslocale : iBihliothek. Sammlungen, Kedaetion) YIU.. Burlileldgasse 19, I. Stiege. III. Stock 11. — Die mit Vorträgen verbundenen Monats-A'ersamniliingen linden im grünen Saale der k.k. Akademie der Wissenschaften: I.. Universitiits- platz 2, statt. — Sitrecli*!tnnden di!r Redaction und des Secretariates: Oienstag und Freitag, 2— 4 Uhr. Vei-(>itisi»ul{jlK»der l><>xi(>heii das Blatt gratis. Beitrittserklärungren (mitgliedsbeitrag: 5 fl. jährlich) sind au das Secretariat zu richten. Inhalt: I. FacUwissenschaftliclie und populäre Ornithologie: Zwei Monate in West-Florida. Von August Koch. (Schluss.) — Vulgämamen der Vugel Ober- listerreichs. Von Rudolf 0. Karls berger. — Ornitliologische Beobachtungen im Frühjahre und Sommer 1887. (Alexanderfeld in Uberschlesien.) Von Hubert Panzner. — Eine kleine literarische Studie über den Anerhahn. Von RobertEder. — Siila dactylatra Lesson und Sula Nebouxii M. Alph. 3Iilne Edwards, zwei Tölpel-Arten. Mit -i Abbildungen. — Liste der bisher durch Belegstucke für Bosnien und die Herzegowina nachgewiesenen Vogel. Von Otlimar Reiser. — Aus meinem ornithologischen Tagebuch. Von Hans v. Basedow. — II. Voselzucbt niid Vo«:elscIintz: Füttert die hungernden Vögel. Von Freifrau von Ulm-Erbach. — Vom neuen Vogelschutzgesetz für Niedeiösterreich. — III. (ielliigelzacht. Die wichtigsten Kacen des Ilaushvibnes : 1. Das Brahmahubn. 2. Das Cochinchinabubn. — Welche Hühnerrace soll sich der Bauer halten ? — Hühnerfütternng im Winter. Von D etb 1 e f Fr ha m. — Die Aufzucht der Puter. — Courtes-pattes. — Zur Entenaufzucbt. — Warmhalten des Hübnerstalles im Winter. — IV. Brieftaubenwesen. Der Fadenwurm der Haustaube. — Eine kurze Geschichte der Brieftaubenknnde. — Vermischte kleine Mittheilnngen: Vom naturbistorisehen Museum zu Tiflis. — Farbenvaiietäten bei Vögeln. — Vögt'l der Schonbninner Menageri". — Recensionen nnd Anzeigen. — Aus unserem Vereine. — Correspoudenz. — Inserate. Zwei Monate in West-Florida. Von August Koch. (Scliluss.l Ich fand es auf einem Stamme sitzend, aber sobald es micli wahrnahm, fusste es sehneil dem Wasser zu und zu meiner Verwunderung schwamm der edle Vogel mit rudernden Flügeln der Tiefe zu. Schon hatte der Vogel mir etwa fiinfundsiebzig Sehritte abgewonnen, aber mein zweiter Schuss rettete mir seinen Balg, bald wäre das Wasser zu tief für mich gewesen. Zwei weitere Exemplare erlegte ich später, während dieselben über die Wipfel der Bäume flogen, unter denen ieii micIi gerade befand. Ein anderer Horst wurde mir von einem Schwarzen auf einer Insel gezeigt, aber ein Zwisciienfall vereitelte imser Vorhaben. Im Begriffe den Versuch zu machen, unbemerkt in die Nähe zu kommen, wurde ein schöner Hirsch flüchtig und mein Schuss donnerte durch das dichte i:() (iebüsdi von Lebi'iisiMilicn. \(m wo aus uns die weisse Fiiliiie clieii ziijrewolit liattc. HaUl koniito man das hall) stürzende Sininj^cn des AVildcs liüreii und etwa siebenziy; Schritte weiter fanden wir dasselbe verendet, in der nassen üni^'^ebunu' einer Quelle. Stundenlanif hielten Avir inis nncii in der Niilie des Horstes auf. aber ilie.Vdler waren gewarnt. Die Insel enthält etwa lidU Stück wilde Kinder, welche nach Fleischbedarf abgeschossen werden. Nur wenig begünstigte Jäger oder Sammler bekonimen die Erlaubniss dort zu jagen, da die Kinder durcli Scliiessen lieumiibigt werden. Ich schätzte miih glücklich, vom frcundlielien Kesitzer nicht nur das Kecht zum .Tagen und Sammeln zu erhalten, sondern auch das leerstehende, schöne Betten enthaltende, mit vielen Palmen umgebene (ehemalige I Ptianzenhaus zu meiner Verfügung gestellt zu sehen. Gute Süsswasserfische warten in der Nähe des Hauses, um zu jeder Zeit mit dem Wurfnetze aus dem Wasser gehoben zu werden. Ah bester Qualität Austern wnr kein ImhIc. ninn brauchte nur wenige Zoll in"s A\'asser zu watrii, um alle Essgelüste befriedigen zu können. An Vögeln schoss ich auf der Insel verschiedene Keiher. Fischadler, einige Enten, Strandvögel, kleine sei Tauben — Chamaejiella passerina — Anthus ludovicianus und Cardinäle. Das verabredete Ziel meiner Krholungs-Keise kam immer näher. Ohne deiu ersehnten Picus principalis und Conurus caroliensis einen Hesuch in ihrer Iteinahe im- zugäiiglichen Heimat, den Cvpressen-Sflmitfen. abge- stattet zu haben, konnte icli mich nicht entsehliessen. heim zu reisen. In der Nähe von einem mehrere engl. Meilen breiten und eben so langen krystallhellen See. nahm ich bei einem fleissigen Pflanzer Quartier. Am folgenden Morgen war ieh im Pegrifte dem etwa von dort drei Meilen entfernten C'ypressen-Sumpfe auf den Leib zu rücken, wurde aber von meinem be- sorgten Wirthe abgehalten. Er stellte mir vor, dass ich mich ganz gewiss ver- irren werde, ich könne schon für einen Tag genug Inter- essantes in der Nähe der Pflanzung finden. Am folgendeu Tag werde er oder sein erwachsener Sohn mich begleiten, später möchte ich es dann allein ver- suchen. Umsonst belächelte ich seine gutgemeinte Vor- sicht und versicherte iiun. dass mein getreuer Compass mich noch nie im Stiche gelassen habe. Ich sah. dass es ihm nicht lieb war. wenn ich allein ginge, so stand ich davon ab. In der Nähe fand ich nun nichts Ne\ies ausser einigen schönen Exemplaren der südlichen Varietät des Fuchseichhorns und verschiedene Ketten Feldhühner oder Hühnchen. Als ich mich näher wegen Carolinen-Papagaien er- kundigte, erhielt ich zur Antwort : Sie können welche beim Hause schiessen, die abscheulichen Dinger verwüsten mir alle meine Maulbeeren. — Hier war ich also am rechten Flecken. Die bösen Vögel hatten abrr beider keine Gelüste nach Maulbeeren während der Woche, die ich dort zu- brachte. Besser wollte mir das Gliiek im Sum]ife. Am folgenden Morgen machten wir. der Sohn meines Wirthes und meine Wenigkeit, uns früher auf den Weg nach dem Sumpfe. Dort angekommen fanden wir eine meilenlange \ ertiefuug, welche von meinem Begleiter See genannt wurde. Dieser See war migefähr 4(1 Meter breit und mit vielen hohen Cypressen und anderen Bäumen be- wachsen und erhielt das meiste Wasser vom Apalachicolu- FIuss. Wir fanden einen K'ajui \nr und waren eben im Begrilf einzusteigen, als mein Begleiter seinen Kopf in die Höhe warf — gleichzeiti',' schlugen einige metallische Klänge an mein Ohr — .Parrots". es sind Carolina- Papageien. Wir hielten uns nun ganz ruhig und schauten in die AViptel der Cyju-essen. — Auf einem nicht sehr hohen, rothblühenden Zuckerbaum (Ahorn) regte sich etwas Criek — Criek — dort hing einer der schönen mid jetzt so selteiu'n Vögel, den Kopf nach unten Ohne dass ich es eigentlich wollte, stürzte auch schon der unvorsiclitige \'ogel iierunter. mehrere andere verliesseii den Baum mit lautem Geschrei und fuhren so schnell durch die Blätter der anderen Seite des Baumes ab. dass an keinen zweiten Schuss zu denken war. Nun wurde über das A\'asser gesetzt und nach wilden Truthähnen gesucht. Frische Spuren von gewichtigen Halmen, tief in den weichen ^Morast eingedrückt, famlen sich ütierall. Mein Begleiter bekam einen sciinelllaulen(b'n Hahn zum Schuss — fehlte aber. Ich selber hatte den Blick viel zu viel in der Höhe. immer den heiss ersehnten .Picus principalis' suchend. Truthühner hatte ich schon öfter in der Heinnit ge- schossen. P. principalis noch nicht einmal einen verfolgt. Oetters zeigte mir mein Begleiter den Hylotonais pileatus. anstatt den P. p. Wiederholt wurde er von mir belehrt, dass der gesuchte Vogel grösser sei. wi'issen Schnabel und Flügel habe. Endlich — halt — der Ton einer Kindertrompete — er ist es — muss es sein. Schnell arbeitete ich mich von den dicken Stämmen gedeckt, durch den Sumpf. Dort lässt der Ersehnte sich von Oben herab fallen und wirft sich gegen einen starken Stamm, zugleich kracht mein Schuss. l']in zweiter Vogid. das Weibchen fliegt hoch oben weg. mein zweiter Schuss erreicht es nicht. Mit grösster Zärtlichkeit wird der jetzt sehr seltene (im Aussterben begriffene i ^'ogel im Tragkorb gebettet. Den übrigen und alle folgenden Tage der Woche suchten einzige Paar hatte dort seine wurde einmal noch gesehen, aber wir weiter, aber nur dies( Heimat. Das Weibclie nicht erlegt. Die Paiiageien traf ich nochmals, als ich allein die Gegend nach ihnen absuchte. Von den mir nun bekannten Lauten aufmerksam geumcht. schaute ich lange aufwärts — keiner der Vögel rührte sich, endlich unterschied ich eine Anzahl gelber Flecken, wie grosse gelbe Blumen mit rothem Centrum. Es waren die un- bewegliclieii Köpfe der Papageien ~ und zwei weitere llxemplaie zählten zu meiner Beute. Die Uebrigen flogen schreiend nach geraumer Zeit ausser Schussweite uudier. setzten sich auch wieder. Hessen aber ihren Feind nicht mehr ankommen — hinzufügen will ich noch, dass ich mich gegen Abend, trotz meinem verlässlichen Compass für mehrere Stunden verirrt hatte und wegen der schnell sinkenden Sonne, nahe daran war. die Nacht im Sumpf«' zuzubringen. Noch kurz möchte ich den Schwalbenweiii i Elanoides forficatusj erwähnen, den ich a\if der Heimreise mehrere Mal vom Dampfboot aus zu sehen bekam. In kleinen Kreisen schwangen sich mehrere dieser interessanten Vögel in der Luft. Einige Schüsse aus unseren Büchsen, auf die kreisenden Vögel abgeschossen, brachten sie wenig aus der Fassung, ein paar rasche Flügelschläge imd die früheren Bewegungen wurden wieder aufgemunmen. .•\uch die Brautenten erfreuten uns noch — als die- selben mit ihren etwa wachtelgrossen jungen Entchen, aus dem Wasser heraus und am bergenden Pfer hinaufsprangen. Am 1. Mai zu Hause angekommen, entfaltete sich die Natur auch dort, und unser zweites Frühjahr des Jahres fisST naiuu seinen Anfang. 27 Vulftärnameii der Vögel Oberösterreichs. Gesammelt von Rudolf 0. Karlsberger. Nachfolgend libergebe ich als Frucht mehrjährigen eifrigen Sammeins eine Zusammenstellung von Vogel- namen, wie sie im Yolksniunde Oberösterreichs gebräuch- lich sind. Schon der nunmehr längst verstorbene oberösterr. Oologe Christian B r i 1 1 i n g e r beklagt sich im Vorworte zu seiner Arbeit „Die Brutvögel Oberösterreichs {1866)', dass man stets diesem Zweige (der Ornithologie) hier zu Lande zu wenig Aufmerksamkeit schenkte und dass die Bericiite der Jäger, Fischer und Vogelfänger etc. durch die Localnnmen. deren sie sich bedienen, so unverständ- lich und wenig scliarf bezeichnet seien, dass man oft nicht in's Klare kommen kann, was sie darunter verstehen. Zu diesen auch heut' zu Tag bestehenden Uebel- ständen gesellt sich seit dem Inslebentreten des Vogel- schutzgesetzes auch noch das grosse Misstrauen der Vogelsteller gegen jeden , Herrischen", der sie mit Kreuz- und Querfragen tractirt. da sie dahinter voll sclilechten Gewissens die Polizei wittern ! Diese Umstände erschwerten die Arbeit sehr und ich bitte daher um Nachsicht, wenn dieses Verzeichniss manche Lücke aufweist I Den Herren Anton und Bernhard Koller, die mich durch Namen- angaben freundlichst unterstützten, sageicli an dieser Stelle meineji t)esten Dank. I. KaiiaceN. Rsiiibvö;;:el. Accipitres diurni, Tagraubvögel. Leider herrscht auch bei uns in Oberösterreich selbst in gebildeteren .Jagd- kreisen noch vielfach die Unsitte, jeden Raubvogel kurzweg mit Jjcier" zu bezeichnen. Im Landvolke aber trifft man mitunter für die häutigeren Arten wie Habicht und Sper- ber, recht bezeichnende und originelle Namen. Gyps fulvus Gm. Brauner Geier. Lämmergeier. Milvus regalis auct. Rother Milan. Geier, rother Geier. Cerchneis tinnunculus L. Thurmfalke. Geier, Taubenstessl. Vögelstessl, Falkel. Hawi. Faico subbuteo L. Lerchenfalke. Kleiner Geier, Vögelstessl, Stossfalk, Schwalbnhabi. Schwalbnstessl, Bamfalk. FaIco peregrinus Tunstall. Wanderfalke. Geier, Haiti, Tauln'nfalk. Taubenstessl. Astur palumbarius L. Habicht. <.ieier, Stockfalk, Stockhabi, Hühuerhabi , Taubenstosser, Taubenstessl, Langschwanz (oberes Mülilviertel nacli Angabe des Herrn Lehrers Anton Koller) Hühnergeier. Accipiter nisus L. Sperber. Kleiner Geier, Falkel Viigelhabicht, Langscliwanz. sehr originell lekimdend ist die im Mühlviertel nach Herrn Lehrer Anton Koller hie und da gebräuchliche Bezeichnung: „Vögelspritzn". der Eigen- schaft des Sperbers entnommen, sich dem Vogelschwarm möglichst gedeckt zu nähern und dann wie der Blitz aus heiterem Himmel unter die auseinanderstiebenden Vögel zu fahren. Pandion haliaetus. L. Fischadler. Er wird am Gmundnersee fälsclilich „Seeadler^ genannt. Fischgeier. Aquila chrysaetus var. fulva Linn. Gold- oder Steinadler. Adler, Stoanadler, Lämmergeier, Gamsgeier. Haliaetus albicilla L. Seeadler. Wird zumeist fälsch- lich „Stoanadler" genannt. Pernis apivorus. L. Wespenbussard. Stockfalk, Geier, Habicht. Vögelstet und eine gute Beobachtungsgabt Archibuteo lagopus Brunn. Rauhfussbussard. Geier. Schneegeiei'. Buteo vulgaris Bechst. Mäusebussard. Geier, Maus- geier. Stockgeier, Stockliabi. srltener liei .Jägern .Bussard". Circus aeruginosus Sumpfweihe. \ Für keine der cyaneus Kornvi/eihe. f vierinOberöster- , pallidus Steppenweihe. ( reich nachgewie- , cineraceus Wiesenweihe. ) senen Weihen- arteu konnte icii eine speciellere Bezeichnung erfi'agen. Vorkommenden Falles werden sie gleichfalls als „Geier" oder .Habi" bezeichnet. MaelitB-aiilivö^el. Accipitres nocturni. Dieselbe Bedeutung wie der Name ,(jeier" bei den Tagraubvögeln hat die Bezeichnung „Auf für die Eulenarten, das Volk fügt nur selten eine weitere Bezeichnung hinzu. Athene passerina L. Sperlingseule. Auf. kleiner Auf. Athene noctua Retz. Steinkauz. Auf Steinauf, Wicbtel. Käuzl. Todtenvogel und Leichhuhn, letztere beiden Bezeichnungen auf dem bekannten Aberglauben basirend, dass .Jemand in dem Hause sterben müsse, vor welchem der Steinkauz seine Stimme erschallen lässt. Dieser Aberglaube ist selbst unter den Stadtbewohnern so lebhaft vorhanden, dass mir z. B. schon zweimal in Gefangenschaft gehaltene Steinkäuze böswilliger Weise aus dem Iväfig entlassen wurden ! Nyctale Tengmalmi Gm. Rauhfusskauz . Er wird vom vorigen wolil kaum unterschieden Averden. Syrnium aluco Linn. Waldkauz. Auf, das /= Aufin, Brandauf. Strix flammea Linn. Schleiereule. Schleiereule, Perleule. Auf. Schleirranl'. Bubo maximus Sibb. Uhu. Buhu. Schuhu. Stockauf. Scops Aldrovandi Willughbi. Zwergohreule : Kleine Eule. Otus vulgaris Fiem. Waldohreule. Auf. Waldauf, Bului. kleiner l'liu. Brachyotus palustris Forster Sumpfohreule. Sumpf- eule, Auf. II. Fi!^.«iirostre!>i. Spalti^eliiiäliler. Caprimulgus europaeus L. Nachtschwalbe. Nacht- schwalbe, Gaismi'lker, Ziegenmelker. Cypselus apus Linn. Mauersegler. Thuriuspei, Spei, Speier, Mauerschwalbn, Rauchschwalbn. Thurm- schwalbn. Hirundo rustica L. Rauchschwalbe. Plausschwalbn, i Eauchschwalbn. An diese Schwalbe knüpfen sich mancherlei Aberglauben: Wo sie nistet, da schlägt der Blitz nicht ein und mit ihr kommt Segen in"s Haus. So- I viel Junge ihr im Neste sterben, so viel Kinder sterben im selben Hause : wer ihr Nest zerstört oder sie selber tödtet, den trifft Unglück über Unglück. Sie gilt als ein der Jungfrau Maria geweihter Vogel und das Volk bringt ihr Kommen und Abziehen mit Marienfesten in Verbin- dung, daher das alte Sprüchlein: , Zu Maria Geburt ziehen die Schwalben fürt." „Zu Maria kommen die Schwalben wiederunib. " Hirundo urbica Linn. Stadtschwalbe. Kothschwalbe Spreidener (]\IiUdviertel). Von ihr gilt der Mariencultus und der vorerwähnte Aberglaube nicht und der Bauer Verkündigung. 2S ziMstört mit grösstpr Gcniiithsnilic ihre Nester, wenn sie ilnn inittMiii llmln' Irisiitf Iwlli'ii. Hirundo riparia Linn. Uferschwalbe. Sumlschwnlbe, Mauerscliwall)p. III. liiMeNMore*». NifKliiNMler. Cuculus canorus Linn. Kuckuck. iuitkiuL (iuga. Gujjfiiza. Vögelstessl. Letztere IJezeiclniiniff berulit auf (ii'iii am-li liier weitverbreiteten Aberglaiilien. dass der Kuckuck, wenn er flügge wird, die eigenen Zieheltern \ersjieist und he|ier. Nucifraga caryocatactes L. Tannenhäher. Niissheher. Jagerin (Steyregg im Mülilviertel.. Dülimer (Freistadt). Letztere Bezeichnung gebrauchen die Landieute im oberen .Miililviertel. nadi Angabe des Herrn Lehrers Ant. Koller ulieriiaupt für alle grösseren Vögel, die im .Spätherbste und Winter von den Bergen herab in die Ebene kommen oder durchziehen, so besonders für die verschiedenen Drossel arten. V. ^kcaii*««»!-*'.««. UIcKrr^öisi-'l. .leder Si)echt heisst bei unserem Landvnlke einfach „Bauihackl" und es werden dieser Bezeichnung dann noch verschiedene charakteristische Ausschmückungen, meist der Färbung entnommen, beigegeben. Im unteren .Alidil- vierfel soll nach Angabe des Herrn Schulleiters .Ldi. Walter bezüglich des (irünspechtes ein ähnlicher Aber- glaube herrschen, wie der beim Steinkauz erwähnte. Gecinus viridis Linn. Grünspecht. Greana (grünen Bandiackl, allgemein Goissvogel, Greanspatz (oberes :\Iühlviertel). Gecinus canus Gm. Grauspecht. Wird vnni vori- gen im Nelke nirlit Ulllelviliiedi'M. Dyrocopus martius Linn. Schwarzspecht. Allgr- gemein schwarzer liandiackl. (ioiss\ogel. W'aldliahnl unil Schwarzhahnl loberes Mühlviertel. KirchVierg). Holzkrahn und Holzhahn dnnkn'i^ nach Herrn L(du'er J$ernhard Koll er). Picus maior Linn. Grosser Buntspecht. I Gsche- Picus medius Linn. Mittlerer Buntspecht. | kada Bamhackl. sehr verbreitet ist auch ein zwar derber aber bezeichnender Ausdruck, der sich auf Hochdeutsch etwa mit ,rothsteissiger'' Bamhackl wiedergeben liesse. Goiss- vogel. Picus minor Linn. Kleiner Buntspecht. Kloaner Bamhackl. gsdiekada Bamli.irkl. lynx torquilla Linn. Wendehals. Wendelhals, Giess- oder Goissvogel und Todtenvogel (oberes Mühlviertel) in Folge seines liufes. Sitta europaea Linn. Gelbbrüstige Spechtmeise. Kiener. Bainliarkl. Certhia familiaris L. Langzehiger Baumläufer. liamlafei-l. Banireuieri, IJanivutx hei 1. Upupa epops Linn. Wiedehopf. Allgemein .Ni'gel Wud AN'ud*" geheissen, nach seinem Lockrufe. Sehr ver- breitet sind auch die auf seinen üblen Gerudi während der Nistzeit deutenden Bezeichnungen : Saulacka (Mühl- viertel und Hausruckkreis). Dreckvogd uml Stingerwitz. VI. Captore«». Käiisci'» Lanius excubitor Linn. Raubwürger. Sperrelster. ]}ergalster. Alsterweigl. Lanius minor Linn. Kleiner Grauwürger. Sperralster. AUterweigl. Lanius rufus Briss. Rothköpfiger Würger. Ivöth- kopf. AUterweigl. Lanius collurio Linn. Rothrückiger Würger. I?lau- kopf. Al>ter\\eigl. Kleiner Stecher. Dm nreilier. Muscicapa grisola Linn. Grauer Fliegenfänger. Fliegensdniapper. 'uciuosa uinn. j AUieine Fliegenfänger, f vielleich Muscicapa albicollis Tem. l beide dürfte sich der WeisshalsigerFJiegenfänger.) Name .Spaliervoge!" (Mühlviertel), beziehen, doch konnte ich nach der Be- schreibung von Vogelstellern diesbezüglich nidit recht inV Keine kommen. Accentor modularis Linn. Heckenbraunelle. Derg- lercirn. Wabllenh'n am .\tte^^ee^ Staudenvegel. Troglodytes parvulus Linn. Zaunkönig. Kinigerl. Sehne ekinigerl. ^Voiterl. I Cinclus aquaticus Linn. Bachamsel. \\ asseramschl. I Wasseramurgsel. Wasserstaarl. Poecile palustris Linn. Sumpfmeise. Sperrmoasn. Beluniitii'a-i ii '. ischiust. r..:?!.. Muscicapa luctuosa Linn. j Auf eine dieser Arten Schwarzrückiger Fliegenfänger, f vielleicht auch auf 29 Oriiitliologisclie Beobaclitungen im Frülijahi' und Soiiuner 1887. Alexanderfeld (Ostschlesien) bei Bielitz. Von Hubert Panzner. Das Beobaclituugsgehiet iimfasst einen Umkreis mit einem Kadius von '/., — 1 Meile, und erstreckt sieh liaupt- sächlicli auf die Gemeindegebiete von Alexanderfeld, Alt-Bielitz tind Kamitz auf schlesischer, und Alsen, Pisar/owice, VVilkowioe und Porabka (Eeviere des Bielitz- Bialaer Jagd-Clubs ) auf galiziseher Seite. Bielitz-Jjiala, das t'entrum des Beobachtungsgebietes, liegt im Bialkathale, an welches nach Ost und West hügeliges von vielen kleineren und grösseren Schluchten und j\ialden fwelclie meist bewablet oder mit (jestriipp ausgefüllt sind und Potoks lieisseni zersclinittenes Terrain anschliesst. Dieses Wellen- und Hügelland bildet gleichsam die letzte Stufe der Ausläufer der Beskiden und Karpathen, reicht nach Norden sich mehr und mehr verrtachend bis an die Weichsel, während nach Süden auf schlesischer Seite die Ausliiufer der Beskiden mit dem Klimczok (1119 m) und auf galiziseher Seite die Ausläufer der Karpathen mit dem Josefsberg (918 m) als höchste Punkte sich relativ bedeutend und jäh erheben, denn Biala selbst (Kirchschwelle) liegt nur 312 m lioch und sind vorerwähnte 2 Höhenpunkte bloss 9000 und 7000 m in horizontaler Projection entfernt, wovon noch :'000 liis 400O m auf das oben beschriebene Hügelland entfallen und erst der Best dem Gebirgsaufzuge angehört. Diese beiden Gebirgszüge trennt das Bialkathal, welches nadi Süden massig ansteigt und bei Mikusovice scharf nach Südwest abbiegend, in das schmale und steile Bistrathal sich verläuft, welch' letzteres den Klimczok liinansteigt und bei den Bialkaquellen endet. Zwischen Mikusowice und Lodigowice verbindet ein relativ sehr niederer Sattel (389 m im niedersten Sattel- [Muikt zu 338 m circa 2000 Schritt südlich Bielitz am Bialkabachei das Bialkathal mit dem Thalkessel, der Sola bei Saybusch, so dass sich dem Auge fast gar kein üebergangspunkt zeigt und Bielitz-Biala mit Saybusch sich durch ein von hohen Gebirgszügen begleitetes Thal verbunden darstellt. Dieses scheinbare Thal, welches seine Fortsetzung nach Süden in dem Laufe der Sola findet, ist eine für die Gegend wichtige Zugstrasse. Noch spät im Mai, sogar bis anfangs Juni schimmert von den Gebirgen, besonders vom Klimczok, Schnee herunter und erwacht auf denselben die Vegetation 14 Tage. :! bis 4 Wochen sogar später, wie in dem vor- liegenden Hügellande, weshalb kaum anzunehmen ist, dass die Zugvögel das Thal meidend, diese um die Zug- zeiten noch unwirtlilichen Gebirge, abgesehen von der bedeutend relativen Erhebung als Zugsroute wählen würden. Als Beweis voriger Annahme dient übrigens die Thatsache, dass man stets längs des Bialkabacdies und weiter gegen Lodygowice bei Wilkowice die ersten Ankömmlinge findet. Ueber meteorologische Beobachtungen fehlen mir Daten. Das Gebiet ist schneereich, kalt. rauh, mit ver- hältnissmässig langem Winter, welcher fast jedes Jahr im April, ja sogar Mai noch üeberraschungen in Form aus- giebiger Kückschläge bietet. Im Sommer sind anhaltende liegen und vom August an durch den Herbst Trockenheit vorherrschend. Da das Gebiet den Nord-, Nordost- und Nordwest- Stürmen, von denen letztere besonders heftig auftreten, vollkommen otfen daliegt, gestaltet sich das Klima rauh. Meine Beobachtungen erstrecken sich bloss auf den Frühjahrszug und die Brutzeit, denen bei mancher Art Beobachtungen während meines 3' jährigen Aufentlialtes angefügt sind. Alauda arvensis L., gemeiner Sommervogel. G. März kamen die ersten, 4 — .5 Stück (neblig, bei- nahe windstill, warni) an und Hessen ihren Gesang ver- nehmen. 7. März. Gesang allgemein. Während des Nachwinters vom 13. — 24. März (Schnee, Frost, Stöberwetter) waren sie verschwunden. 24. März schlug der bisher rauhe West- und Nord- west in Avarmen Südwind um und sah ich auf den Feldern Nachmittags wieder 2 — 3 Stück, welche im Gesang die harte Zeit vergessen machen wollten. 29. bis 31. März war wieder Schnee bei rauhem Westwinde eingekehrt und unsere Frühlingsboten ver- schwunden. 1. April bei leichtem, warmem Südwinde erschienen sie wieder und Hessen sich durch die noch nachfolgenden Schneeschauer nicht mehr verdrängen. Emberiza citrinella, häufiger Standvogel. Den ganzen Winter durch hatte ich 20 — 2.3 Stück auf dem Futterplatz in meinem Garten als tägliche Gäste. 6. März blieben sie in Folge eingetretenen warmen Wetters aus, kehrten jedoch am 13. März bei ein- getretenem heftigen Schneefalle wieder; ja am 18. März erschienen circa 30 Stück auf dem Futterplatze, mehr wie während des Winters. Seit 24. März verschmähen sie in Folge eingetretener warmer Witterung wohl ihren gedeckten Tisch, bleiben aber ihrem Winteraufenthalte zum grössten Theile treu und erfreuen durch ihren Gesang. (3. Mai fand ich im Garten ein Nest mit 3 Eiern ganz nahe am Promenadeweg an einem Haselnussstümmchen zwischen Gaisblättern versteckt. 10. Mai fand ich wieder ein fertiges Nest zwischen hohem Grase (wahrscheinlich vom vorigen Pärchen, welchem ich das 1. Nest mit Eiern für meine Sammlung nahm). 14. Mai Mittags lagen 2 und am 1.3. Mai um 9 Uhr Vormittags das 3. Ei darinnen. Nachmittags fand ich das Weibchen brütend und musste dasselbe ein 4. Ei. wie sich später herausstellte, kurz vorher gelegt haben. Nach 1.5 Tagen. 30. Mai, war das Brutgeschäft voll- endet, welches das Weibchen allein besorgt hatte. Fringiila coelebs L., häufiger Sommervogel, einzelne cT überwintern. Zwei r/' waren mit den (^oldamraern den Winter durch tägliche Gäste des Futterplatzes in meinem Garten. 13. März stellte sich das erste /> ein (kalter West). So vne die Goldammer kamen auch diese während des Nachwinters vom 14. — 23. März wieder auf den Futterplatz. Im (lanzen fand ich 3 Nester, von denen ich eines mit dem Gelege von 5 Eiern für meine Sammlung nahm, eines wahrscheinlich von Hauskatzen aus der Nachbar- schaft zerstört wurde und in dem 3. das ^ das Brut- geschäft beenden konnte , welches vom 4. — 20. Mai dauerte, somit 1(3 Tage in Anspruch nahm. 2 Nester 3(1 staiulon in Ast^iiln'lii Vdii Ptlaumenbaumen. eines in einer solchen von Populns nigra und waren '■'>'., ni. ß m und ö ni lioeii. lii'iibaehtete nur /> beim Bnitgesciiät't. Accipiter nisus L., Standvogel. Xäciist dem Tlmrm- t'alken und gemeinen IJussard der gewöhnlichste, obwohl alle Kaubviigel sehr sparsam oder sehr selten vorkommen, was icli einestheils mit der schlechten Niederjagd, sowie anderntheils damit begründe, dass die nördlich an das Beol)achtungsgebiet grenzenden grossen Teidicomplexe mit ihren vielen AVasser- und Sumpfwild die Raubvögel der Umgebung dahin locken. Den Sperber bloss 1 Mal in diesem Jahre beobachtet und zwar am 18. Jänner bei einer Jagd im Solathal ein Färchen. von ilrni irh das -/ i-rbrutete. Sturnus vulgaris, häufiger Sommervogel, der zum Theil in Nistkästen, zum Theil in hohlen Bäumen sicli häuslich niederlässt. 7. März zwischen ."> und G Uhr Nachmittags, nahezu windstill, 8—12 Stück in Bichtung Nordwest gezogen. 9. März bei leichtem Nordost 30-40 Stück in Richtung Nordost zwischen l'i innl 12 Uiir Vormittags gezogen. 12. Mai. Zwei Flüge ä 10 — 15 Stück bei leichtem Nordost um Soimenuntergang in Richtung Süden gezogen — wahrscheinlich Rückzug in Folge der darauffolgenden kalten Tage. Regen. Schnee und Fröste vom 14. — IC. April. Motacilla alba L.. häufiger Sommervogel. 10. März bei leichtem Nordwest in meinem Garten die erste gesehen. 24. März erst wieder ein Stück daselbst gesehen (zwischen iliesen beiden Beobachtungen liegt der schon mehrfach erwähnte Nachwinter vom 14.-23. ]\Iürz). 1. April daselbst 2 Stück. .">. Apnl eines am Alt- Bielitzer Bache und am 7. April 2 Stück auf den Wilkowicer Feldern. Die nachfolgenden Tage häutiger gesehen. Vanelius cristatus L., ziemlich gemeiner Sommer- vogel, besonders in den naheliegenden Teiclicomidexen. Bei vorhergehendem heftigen Schneefall und kalten Nord- west am 20. März (Schnee fusshoch, etwas wärmer, starker Nordost) 1 Stück am Bache bei Wilkowice auf- gestossen. zog nach Süden ab. 3. April bei starkem West und nach einem Schnee- schauer zwischen ö und 6 Uhr Naciuuittags ö Stück in Richtung Nord gezogen. 10. Mai erhielt ich ein Gelege von 3 Stück Kiern, Avovon auffallend 2 Stück stark. 1 gar nicht angebrütet war (das 4. Stück dieses Geleges zerschlug der Ueber- bringer unterwegs). 1. Juni erhielt ich ein Gelege von 2 ziemlich angebrüteten Eiern. Columba palumbus L., häufiger Sommervogel. 5. April bei warmem Südwest 2 und 5 Stück je beisammen auf den Alt-Bielitzer Feldern gesehen. 10. Mai erhielt ich von Alsen ein Gelege mit 2 Stück un- bebrüteten Eiern. Turdus pilaris L., sehr häufiger Wintervogel und auch Brutvogel. 18. Jänner sah ich bei einer Jagd auf den Hängen des Solathales in den dort ausgedehnten Wachholder- gestrüppen eine auf 10.000 zu schätzende Schaar bei hohem Schnee, aber warmem Wintertag. 5. April sah ich ein Pärchen bei Alt-Bielitz in einem mit hohen Eichen bestockten Potok ganz nahe bei den Häusern. Da ich, so oft ich später in diese Gegend kam. das Päi'chen oder doch mindestens ein Stück sah, vermuthe ich, dass dieses daselbst nistete. 28. April sah ich bei einem .\ustluge nach Alsen in einem 8 — in Joch grossen Wäldchen mit hohen glatt- schäftigen Fichten und Tannen bestockt, nahe beim Dorfe gelegen, circa (i Pärchen, welche Genist zum Nestbau tragen (meist paarweise tliegcnd). 13. Mai beobachtete ich ebendaselbst. v\ie einzelne Futter ( Würmer i von einem naheliegenden Brachfidde zutragen ( ^ dürften die brüten- den J^ füttern I. 31. ,Mai. Die Alten füttern und constatire. dass mindestens 12 Pärchen in diesem Wäldchen gebrütet haben müssen. Ganz eigenthümlich ist es, dass diese Drossel die prachtvollen, einsanu-n. für sie wie geschaffenen ([lebirgs- waldungen zur Brutzeit meidet und in der Nähe der Ortschaften im Hügellande sich während dieser ansiedelt und durchaus nicht scheu ist. denn sowohl, als sie Genist zum Nesthau. als auch Kutter trugen, die einmal vom Wäldchen zu den Feldern oder retour eingeschlagene liichtung beibehielten, trotzdem sie eine ziemlich parallel zur Lisiere des Wäldchens (50 — 200 Schritte entfernt) laufende sehr frequentirte Landstrasse überflogen. Ob nun da Menschen. Fuhrwerke etc. des Weges kamen, sie Hessen sich nicht beirren, was um so sonderbari'r ist, da sie ihren Cours oft mu' 6 — ^ m hoch nehmen. Am 28. April, als sie noch mit dem Nestbau beschäftigt waren. Hess ich uiich mit einem Freunde, der mich auf meiner Excursion begleitete, am Rande des Wäldchens nieder und beobachteten wir das Treiben unserer Drossel, während verschiedene Sänger ihre Lieder an- stimmten, eine Singdrossel in unserer Nähe schlug und wir von ferne her den ersten Kuckuik hörten. Plötzlich machte sich eine M'achliolderdrossel durch Geschrei in unserer Nähe bemerkbar, der bald die zweite folgte. Sie Sassen auf den Spitzen der näclisteu Fichten und Tannen unaufhörlich ihr aufgeregtes chi-chi-chi hören lassend. Wir mochten wohl in der Nähe des auserwählten Nist- platzes ausruhen. Uns belustigte dies und da sie einsahen, dass wir uns doch nicht vom Platze wegzettern Hessen, machten sie Pausen, um bei der geringsten Bewegung, die wir machten, wieder zu zanken. Ein Schuss, den ich abgab, vertrieb sie mir kurze Zeit aus unserer Nähe und als wir endlich nach circa 1 ' '.iStündiger Rast wieder aufbrachen, glaube ich ihre Betiiedigung in dem Tone ihres chi-chi-chi w ahrgenommen zu haben. Als ich später dieses Wäldchen durchciuerend nach den Nestern spähte, empfingen sie mich stets in ähnlicher Weise. Diese waren sehr schwer in den dichten Kronen zu finden : bloss bei einem gelang es mir. welches hart am Stamme zwischen Aesten versteckt stand — leider für meine Baumsteiger unerreichbar. 1886 war diese kleine Turdus pilaris-Colonie in einem von der heurigen circa 1000 — 1500 Schritte entfernten Eichenhochwäidclien. eben so nahe am Dorfe und einzelnen Häusern etaldirt und da im Winter 18S(i auf 1887 dort gepläntert wurde, haben sie die alte Localität verlassen. Habe im Vorjahre nicht so genau lieoltachtet. doch glaube ich, dass heuer die Colonie zahlreicher war. Auch frühere Jahre sollen schon einzelne Pärchen in den Eichen- wäldchen gebrütet haben. Nach einem verlässlichen Gewährsmanne dürtte es 15 — 20 Jahre her sein, dass die Wachliolderdrossel um Bielitz-Biala nistet. Hu August. Anfangs September des Vorjahres (188ß) hatte ich bei einer Hühnerjagd in der Nähe des Dorfes Pisarzowice in einem mit Schwarzpappeln und Eichen bestockten Potok 8—10 Stück alte und junge ( vollkonmien flugbare) Turdus jiilaris angetroffen. 31 Xaelulem ich mm schon so weit bei dieser Art von dem eigentlichen Zwecke dieser Mittheilung abgewichen bin und in dem vorigen Jahre mehrfach über Turdus pilaris in den ornithologischen Mittheihingen geschrielten wurde, will ich noch Beobnchtuugen aus früheren Jahren über unseren Vogel zur Kenutniss bringen. Schon in den 70er -Jahren machte icli den Sommer über seine Bekanntschaft im böhmischen Erzgebirge bei Teplitz. wo ich meine Ferien und später Urlaube ver- brachte. Es mochte um 1872 und 1^73 sein, als ich gegen Ende August vom Abendanstand einging, den Weg abkürzte und quer über eine iloorflilche. mit einzelnen struppigen Fichten und Birken bewachsen, den Weg ein- schlug. Es war schon ziemlich dunkel, als plötzlich aus einer dichten niedrigen Fichte lärmend 6 — 8 Wachholder- drosseln herausstieben und wirr durcheinanderflogen, bis sie einen andern Euheplatz gefunden. Ich muss annehmen, dass dies eine Familie war. Auch erinnere ich mich noch öfters diesen Yogel im Sommer im böhmischen Erzgebirge bei Teplitz gesehen zu haben, so auch im Sommer 1881 und 1882 bei Komotau, wo ich damals in Garnison lag. am Hutberg. Es war mehrere Tage vor dem 22. Juli 1882. als ich ein Nest mit Jungen in einem dichten 20 — 25jährigen Fiehteubestande im Moldauer Reviere, im böhmischen Erzgebirge bei Teplitz ftmd und ist mir die ziemlich genaue Zeitangabe deshalb möglich, weil ich einem Reh- bock mit abnormen Gehörne nachging, den ich an obigem Tage erlegte und in meiner Schusstabelle notirt habe. Ich pürschte von einem Schlage zum andern durch den erwähnten Fichtenbestand und vorsichtig einige Schneebruchlücken abspähend . als sich plötzlich ein heftiges Lärmen von Turdus pilaris oljer meinem Haupte erhebt. Mehr ärgerlich denn erfreut, damals lag mir an einem Rehbocke mehr, wie an solcher Beobachtung, blickte ich in die Höhe und stehe nur wenige Fuss unter dem Neste, aus welchem ich die Köpfchen der Jungen, auf die Seite tretend, herausragen sehe, während die Alten lärmend mich kaum auf 20 — 30 Schritte umfliegen, um meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und sich erst wieder beruhigten, als ich weiter pürschte. Ob dieser kleinen Ueberschreitung meiner Aufgabe um Entschuldigung bittend, wende ich mich wieder den 1887er Beobachtungen zu. Ruticilla tithys L., häufiger Sommervogel. G. April bei warmem Südwest 2 Pärchen in meinem Garten eingetroffen. 15. — 21. April bei Schnee und Regen (1-5. — 17. Ajiril blieb Schnee liegen und Frost), verschwanden sie wieder. 22. April, bei leichtem Ostwest kamen die Pärchen wieder. Ein Pärchen begann auf meinem Balkon ein Nest zu bauen, als dieses l)einahe fertig war, 28. April, verliessen sie es. • (Schiuss folgt.) Eine kleine literarische Stndie über den Aiieiiialin. Voll Robert Eder. Der Auerhahn war schon in den letztverflossenen Jahrhunderten ein bevorzugter Jagdvogel xmd doch findet man nur dürftige Mittheilungen über denselben in der ornithologischen Literatur jener Zeit. Noch weniger als der Auerhahn. scheint alier der Birkhahn im Allgemeinen bekannt gewesen zu sein. In der zweiten Ausgabe des Conrad Gesner: »Jcones Avium omnium' herausgegeben von C. F ro s ch- auer im Jahre 1560 findet sich zur Abbildung des Auerhahnes auf pag. 58 nur folgende Sj'nonymie : Yrogallus simpliciter. uel Vrogallus maior. Yidetur autem Tetraon Plinij. Bellonius etiam Te- traonem uel Ervthrotaon nominat. Otidem uerti uel Tar- dam. facitalteram Tetraonis speciem hanc. Gallus syluestris uel moptanus maximus. Italice: Cedron, Gallo Cedrone, Gallo seluatieo : Stolzo, Stolgo. Stolcho. Gall. Apud Sabaudos & Aruernos, Coc de bois, faisant Itrvant. German. Orhan Vrlian, Pirckhun ■ Grosser bergfasau. Unterhalb der Abbildung des Auerhahnes befindet sich noch ein kleines Bild, einen viereckigen Schneewall darstellend, in dessen Inneren neun Auerhähne. mit seehszinkigen Kronen ähnlichen Kämmen ausgestattet, zu sehen sind und wird Itezüglich dieses Bildnisses gesagt, dass die kleinen Auerliähne im Norden zwei oder drei Monate unter dem Schnee überwintern, was Ol aus der Grosse bestätigt, aus dessen Tafeln des nördlichen Oceans das Bild entnommen wurde. Etwas mehr bringt C o 1 e r u s in seinem im Jahre 1603 im Wittenberger Verlage erschienenen .Haussbuch", gehörig zum ,Calendario Oeconomica perpetuo*-, .Orni- thiacus-. „Von Vogelsang' benannt: .Tetrax ein Awer- han / cjuasi Vrhan das ist ein grosser Hahn denn er ist grösser denn irgent ein Hahn sein kann. Wie Vrus ein Awer- ochss oder Vhrochss / das ist ein grosser Ochss ' denn Vhr haben die alten gros geheissen. Die findet man auch in den grossen Wäldern oder gehöltzen. Sie haben eine himmelblawe grawlichte Farbe / einen weislichten hals / vnd vor den Ohren hangen jhm zwo wammen herunter wie dem Haushanen. Man sehet sie in fallen / vnd im Winter scheust man sie auff dem Felde oder in den höhen." , Aber da mus der Weidman ein weis Hembde anzihen / so kan er nahe zu jhnen kommen ' wenns Sehne ist. Man scheust ja zu tage und nacht. Man mus jhm aber des Nachts ein Gesicht mit einem Pappier machen / das man am Pappier merket wie man schissen sol. Wenn ein Awerlian schreiet so höret vnd sihet er nichts / in Schrein luus man etliche schrit herzuschleichen das man im jmmer neher kömpt. Weim sonsten nur ein Höltzlein viiter den Füssen zubricht so höret ers / vnd fleuget balde dauon. Wenn er nicht schreiet / so mus man gar stille stehen vnd nicht fortgehen." ,Er helt seine stadte eigen innen ' wo er den einen morgen ist / da kömpt er den andern morgen gewiss wider hin. Er höret vnter seinem schreien oder baltzen (denn also nennens die Weideleute i auch das Rohr nicht loss gehen / wenn man gleich zwantzig mal Schüsse." Die Abbildung des Auerhahnes zu obiger Beschrei- bimg ist gewiss nach Allem zu urtheilen, eine verschlech- terte Wiedergabe im kleinem Massstabe der Abbildung aus G e s n e r's Werk. Eine Wiederbenützung derselben Abbildung, wenn auch in besserer Ausführung wie die letzterwähnte, findet sich in Johann Conrad Aitinger's ,Jagd- und Weyilbütlileiii". welclies im Jalire 1(181 in zweiter Aiifiage erschienen ist. Die Auftiissiinw der Fipur. als aiicii die Federstructur. insbesondere die gleiche Zeiclinun'^ der drei getl)eilten Partien der oberen .SeliwanzderklVdern zeigen deutlich, dass aucii liier G e s n e r cofiirt wurde. Aitinger widmet sein . Federweidbüchlein ■ den Landgrafen zu Hessen .dem Hocherwünschten Printzeu Paare, den neuaufgehenden Hessen Sonnen ■ und bemerkt im Laufe der Widmungsschrift, dass Alexander der (irosse dem Aristoteles ') eine grosse Anzahl .Täger ge- halten habe, welche demselben .Xachrichten und Anlass" zu seinem Historiam animalium bringen mussten. dass aber unter diesen Jägern mancher Sciialk gewesen sein mag. der .den guten Aristoteli- hier und da wie aus der Beschreibung der ,Uhrhanen- zu sehen, .eines aufge- bunden" habe. Derselbe Verfasser schreibt über den Aucrliahn .Seite 213 Folgendes: .Der Aurhahn gehöret untei- den sechsten Ordinen des Herrn Gesneri-). Ob ich wol mit nachfolgenden hohen Federwildpreth / so billig allein vor die hohe Obrigkeit und Herrschaft gehörig / nicht umbgangen dann es auch nicht allerorten gesehen oder ge- höret wird muss ich doch hiervon setzen /' was ich von etzlichen Thüringer Weidleuten vernommen und darvon ferner gelesen habe. Der Herr Colerus scbreilit in seinem Vogelbuch : Wann man die Auerhaneu oder Hennen schiessen wolte , müsste man im Schnee ein Hembd anziehen/ so könten sie im Schnee zu Tag und nacht geschossen werden und auft" das Nachtschiessen ein Gesicht von Pappier machen. Wann sonst der Auerhahn in seiner Paltzzeit schreyet welches im Frühling vor Ostern ja oft't im Februario beschicht so höret oder siebet er nicht. Sein Geschrey wenn er es gar gerade machet ,' soll nicht viel anders lauten als wenn ein Grassmeder mit dem Stein gerade die Sense streichet oder wetzet. Im sclu-eien wird etzliche Sdiritt autf ihn zugegangen/ ') Auch Colerus erwähnt in seinem Buche : „Von der .lii-rtkunst allcrley wilden Thieren und Wildprets" im .Jahre 1603, dass Alexander der Grosse den Aristoteles bedeutend unterstützte: ..Denn ilini Alexander darzu viermal hundert tausend vnd achtzig tausend Kronen verehrt / vnd hat jhm drey tausend Mensclien zu- gegeben SD allerley Walde / Vogclgärten / Wasser vnd Teiche durch gantz Ail'ricaui. Asiam n\d Europam ausgangen / vnd ihm allerley Thier haben bringen müssen / das er ihre natur erlernen ,' vnd dar- nach recht beschreiben kont." -) Unter der sechsten Ordnung fasst C o n r a d G e s n e v fidgende Vögel zusammen: Auerhalni. Birklialm unter dem Namen Laubhani. Bronhan (kleiner Bergfasan). (Jriiiielhan (Schneehuhn), Perlhuhn, schottisches Monrschneehuhn, Fasan, Haselhuhn, Rot- liidm, liebluihn. 8teinhuhn, .\l|]enschneehuhn lim Winteikleidl, H.dztaube, Eingeltaube, Turteltaube, kleiner und grosser Trappe. .Eggenschar- (yRalle?!, Strauss, Heidelerche, Haubenlerche. Wachtelkönig und Wachtel. Die fünfte Ordnung weist auf: den Haushahn nud die Henne, den Pfau, den Truthahn, die zahme Taube. Man sieht, dass er die sogenannten wilden, von den zahmen Thieren trennt, indem er wohl meint, dass sie zweierlei Geschöpfe seien. Dieser Meinung war auch Colerus. welcher sagt : „So wie (jott zweycrley Kühe / Pferde ' Ochsen / Hunde ,' Katzen / Tauben und dergleichen andere Thier und Vogel mehr hat / also hat er auch zweierley Menschen Zame und Wilde etc." Dagegen findet sieh bereits in einem 'l'aubenbudi .Nützliches und voll- ständiges Tauben buch'. Ulm 1790. folgende bemerkens- werthe Stelle auf Seite 27: ,Ich betrachte die Bergtaube als die erste Stammart, von welcher alle die anderen ihren Ursprung ge- nommen, und Von welcher sie melir oder weniger abweichen, je nachdem sie melir oder weniger unter menschlicher Zucht gestanden liaben." Ferner Seite 31 : „Und da der Mensch alles, was von ilini abhängt, wenn man so sagen darf, umgeschaft'en hat. so ist kein Zweifel, dass er der Urheber aller dieser Sclavengattungcn seie. die je mehr sie für uns Vollkommenheit erlangt haben, desto mehr abge.irtet, und für die Natur verdorben worden sind." (Der .■Vutor sagt, er folge bei seiner Besprechung der Abstammung der Taube dem grossen Naturhistoriker Herrn von Büffon.) bist man immer näiier zu ihm kömpl waun .snM>i nur ein Höltzlein unter den Füssen knacket so er nicht schreyet. soll ers hön-n und merken und darvon eylenV Drumb wann er iiieiit schreyet; wird still gestanden und nicht fortgangen. Wo er sicii einen .Morgen linden lässt da ist er die gantze Hrunstzeit des ]\Iorgens zu tinden. Daselbst er dann vor Tage / oder wohl in der Demmerung schnell autf den Paltzjdatz fallet aber nicht lange darauff verharret. Dastdbst machen etzliche Schützen ilire Hütten hin und warten den Herrn aiilV den Dienst. Er stdl unter seinen schreyeii und Hninst auch keine IJüclisen loss gehen hören / wann schon zwantzigmahl gescliossen würde. Im Schnee wann es ohenher freuret und knittert kann man nicht so balde an sie kommen / dann das knacken hören sie im Schnee sehr weit. Derowegen pHegen etzliche breite Schuhe oder ilünne Hretter/so über anderthall) Wergschue gross umb die Schuhe zu binden und darauff leise zu gehen damit es nicht zu hart knacket und ziehen wie vermeldet in solchen Sehnen weisse Hembder an / über ihre Kleidung. Dass der Auerhahn aber den Schuss nicht leichtlich scheichet / geschieht / wie etzliche Weidleute darvorhalten ' darumb / das er meyne / dass ein gantzer Baum oder Ast darvon niederfalle und brassle / oder dass es donnere ''i. In den Heiden sollen sie auch stets liegen da man ihnen dann mit sonderbaren Schleitt'en daran schwere Höltzer zu folgern und Steine gehencket / wie dann auch mit sonderbaren Fallen und Tritten autTwartet. Dieser Draht- schleirt'en ist ferne beym Huneifangen etwas gedacht wie auch die Fallen hernach folgen sollen. , Dieses Paltzweidwerk beschieht am meisten kurtz nach Mitternacht / biss es eine weile Tag gewesen / darumb auch vieler grosser Herren Diener so in der Demmerungen / oder des Nachts von zehen Ulu-en biss es Tag wird autfwarten und den Schlaft' l)rechen müssen / mit diesem Persclien nicht allzu wol zufrieden seyn." In den folgenden zwei Büchern: .Angenehmer Zeit- Vertreib , welchen das liebliche Geschöpf die Vögel auch ausserdem Fang u. s w. dem Menschen schafl'en können. Durch einen die erschaft'enen Creaturen beschauenden Liebhaber" (von F. A. v. P.) Nürn- berg 1716. ferner „Gründliche Anweisung alle Arten Vögel zu fangen, einzustellen, abzu- richten u. s. w.- Xürnlierg. 17.")4. findet sich nur Weniges über den Auerhahn. da zu jener Zeit die Auerhahnjagd dem Adel entzogen und nur den Fürsten zugehörig war. Der Autor des erstbenannten Buches spricht die Befürch- tung aus. dass in kurzem der Edelleute Jagdgerechtig- keit verloren gelien werde und hoft"t. dass diese ihm dankbar sein werden, wenn er ihnen ilurch das Tractätlein Mittel an die Hand gebe, dass sie nach dem A'erlust ') Da über die Ursache, dass der .\uerhahn während des Bal- zens nicht hört, noch vielfach recht irrige Meinungen verbreitet sind, so dürfte es nicht unangebracht sein, bei dieser Gelegenheit folgenden Aufschluss aus A. B.Meyer's Abbildungen von ..Vogel-Skeletten" 1881/2 wiederzugeben: ..tctrao urogallusL. Die Länge des Pro- cessus angularis posterior (Owen) vom Unterkieferrand gemessen, beträgt ■27-8 mm ; bei gesclilossenem Schnabel steht dieser Fort- satz frei über das Hinterhauptbein hinaus, bei geöflnetem Schnabel läuft er von unten nach oben über die äussere I »hröffnung und steht noch 7-8 mm über dem oberen Rand hervor." Die Ursache der Taubheit des Auerhahnes während des Batzens ist nacli obigem dadurcli bedingt, dass sich der Knoclien- fortsatz bei Oelfncn des Sclmahels über die OhrölVnung legt und diese vorübergehend verschliesst. Bei Tetrao tetrix ist dieser Fortsatz nicht grösser als bei den übrigen Hühnern und beträgt 7-.5 mm : bei Teti-ao tetrix urogallus M.. dem Rackelliabn, hält "er die Mitte zwischen Auerhahn und Birkhahn inne. 33 solcher Gerechtsame, tlocli nocli Fasanen und liebhiiliner zu speisen hätten. Seinen Freund, den Freiherrn von S 1 0 c k ii 0 r u und S t e a r e i n preist er aber glücklich. dass dieser unter der mildesten Kegierung des durcli- lauchtigsten Erzhauses lebe. ■\vo die Freiheit keinen Abbruch leide und sagt dann, dass die ganze Welt von der österreichisdien Eegierung rühme, dass sie zu .lauter Milde. Gnade und Gelindigkeit* geneigt sei. so dass sie nimmer zugeben würde, dass dem geringsten Hauern eine Hand breit Erde genommen würde. Seite 3.') führt er den Auerhahn an. „der nunmehr dem Adel ent- zogen und allein denen Fürsten zugehürig' und also zur grossen Jagd zu rechnen ist". — ,Er hält sich das ganze .Fahr in grossen Wäldern auf weil er sich itu Winter von jungen Schössen an Bäumen nährt und daher ein hartes Fleisch bekommt so dass wann man fraget warum die vom Adel nochKebhüner fangen und doch keinen Auerhan schiessen dörft'en, man keine andere Ursache zu geben weis/ als weil der Auerhan grösser ist dann dass er edler sey/ kan kein Mensch sagen*. Auch meint er, dass vom Auerhahn nicht mehr .denkwürdiges" zu schreiben sei, als von einem indianischen Hahn und sagt weiters : ,Daun was von seiner Geilheit gemeldet wird ist meistens Exaggeration''), so viel aber daran war, ist nicht so bewunderungswürdig als die so genannte grosse Jäger die da von dem Auerhan etwas sagen müssen/ weil sie von allen anderen Vögeln nichts wissen insgemein vorgeben." In dem zweiten Buche aus dem .Jahre 17.'>4, welches ich oben anführte, benützt der anonyme Verfasser vollständig das vorerwähnte Buch : er erweitert aber dasselbe dahin, dass er bei jedem Vogel angibt, welche Bastardiiung etwa für ihn passend wäre, ob derselbe auch zur p]rlernung des Gesanges eines anderen Vogels geeignet sei und ob man den betreffenden Vogel soweit zähmen könne, dass er aus dem Hause, wo er eingewöhnt wurde, auch aus- und eintliege. wie die der Verfasser bei der Angabe der Abrichtung bei Rebhühnern. Finken, Gimpeln, Hänflingen. Griinlingen. Stieglitzen, Zeisigen, Canarienvögel und anderen als durchführbar erwähnt. Auch bei der Besprechung über den Auerhahn wird Seite 103 angeführt, dass er zur Bastarüirung mit der indi- ■•) Wie mir aus Gablonz au der Neisse mitgetheilt wunle. flog im Frühjahr 1887 ein Auerhahn einer Frau, welche Klaubholz im Walde holen wollte, auf den Kopf und wurde der tolle Vogel von der Frau gefangen und lebend nach Hause gebracht. Aehnliche Fälle erzählt auch A. C. B r e h m im Thierleben. anischen Henne (Truthenne) geeignet sei: „Bastarden mit Auerhanen nnd Indianischen Hühnern zu ziehen, ist aber wohl iiiöglicii, wann man junges Auergellügel von Indianischen Hühnern ausbrüten lasset und dieselben zur äussersteu Zamigkeit bringet. Allein diese Erziehung gehet anders nicht glücklich von statten, man treibe dann das junge Auergefiügel. wann sie vorher acht Tage lang mit lauter Ameiseiern gespeiset worden, mit ihrer Pfleg- mutter, der Indianischen Henne alltäglich in einen Schwarzwald, damit sie daselbsten ihre natürliche Nahrung finden. Gleichwie aber dieses ohne einen Hirten sich nicht practiciren lasset, also muss ihnen ein darzu be- stellter Jung immer auf dem Fusse folgen, damit kein Eaubthier sowohl die Indianische Henne, als die Jungen hinweg nehme. Auch ist dabey zu beobachten, dass man das Austreiben über acht Tage nicht darf anstehen lassen, sondern selbiges anfangen muss, ehe die Jungen an Füssen erstarken und allzuschnell laufen, sonsten lassen sie sich nicht mebr treiben, und wird man sie nicht können in den Wald hinaus, noch weniger aber aus demselben wieder nach Haus bringen. Da hingegen, wann sie noch sehr jung und schwach von ihrer Ptleg- mutter, der Indianischen Henne und den Hirten angeführet werden, dieselbe heruach biss sie über halb gewachsen sind, und wann man ihnen die Flügel beschneidet, noch länger der Anführung ganz willig folgen. Es braucht aber auch nicht, wann sie 4 bis ö Wochen alt sind, dass man sie noch immerfort in Wald treibe, sondern man kami sie hernach nur in die Gärten gehen lassen und mit Körnern, auch in Milch geweichter Semmel, endlich aber in Milch geweichten Kleyen mit Holzsaamen ver- mischt glücklich vollends aufziehen und das andere Jahr von ihnen Bastarden bekommen. Und also versteht sich ohnedem, dass man solche Auerhüner. nachdem man viel oder wenig Mühe anwendet, entweder nur halbzahm, dass sie sind wie andere zahme Hüner, die ausweichen, wann man auf sie zugehet, oder noch zamer gewöhnen kann, dass sie sich so oft man will fangen lassen." Obige Beschreibung, wie man junges Auerwild gross zieht, fand ich sehr erwähnenswerth. da wohl auch in selber Weise Birkwild aufgezogen und so Bastardirungs- versuche zwischen Beiden angestellt werden könnten, wie dies ja von Herrn v. K r a 1 i k in Adolf in Böhmen mit Erfolg liereits durchgeführt w"urde und welcher hoffentlich auch in Zukunft neue weittragende Erfolge darin auf- weisen wird. (Schlass folgt.) Sula dactylatra Lessoii und Sula Nebouxli M. A. Miliie Edwards, zwei Tölpel-Arten. Die Tölpel (Sulidae), bekanntlich mit den Familien: Pelikane! Pelicanidae i. Fregattvögel (Tachypetidae '>. S c h a r b e n (Phalacrocoracidae\ S c h l a n g e n h a 1 s- vögel fPlotidae) und Tropikvögel (Phaethonidue) die Ordnung der Rüde rfü ssler iSteganopodes) bildend, sind durch die gesägten Schnabelränder, den Uifedrigen, keilförmigen Sc-liwanz. die sehr langen Flügel (zweite Schwinge am längsten ) charakterisirt und werden durch eine einzige Gattung (Sula Bris so n) vertreten. Die Tölpel sind ausgezeichnete Flugkünstler, leben ausschliesslich von Fischen, die sie stosstauchend aus dem Wasser holen. Eine Art: der Basstölpel oder weisse Tölpel (Sula bassana Gray) gehört dem Nor- den Europas an, wo er besonders auf der Insel Bass an der Westküste Schottlands auf den Felsklippeu in vielen Tausenden zum Brüten sich einfindet. Die anderen Arteu: Sula serrator Gray (aus Australien. Tasma- nien und Neu-Seeland), Sula capensis Lichtenstein vom Cap und der Gabonküste. Sula piscatrix L. von den Seychellen. Cayenne und Haiti, Sula parva Gmelin von Chili, Rio de Janeiro, Japan, dem indischen Archipel und dem rothen Meere, Sula dactylatra Lesson und Sula Nebouxii M. A. Milne Edwards sind tropisch. Hier wollen wir nur die beiden letzten Arten besprechen. Bezüglich der Species Sula dactylatra herrscht grosse Verwirrung. Tschudi beschreibt eine Sula variegata und charakterisirt sie folgender- massen: Kopf, Hals, die Rückenoberseite und die ganze Unterseite des Leibes sind glänzend weiss, die Flügel 34 und grossen Federn bräunlicliscbwarz auf der Aussenseite, aber weiss auf der un- teren Hälfte der Innenseite. Der Hintor- rücken, der Sebwanz und die Seiten sind weiss und sebwarz t>etieckt. Bei den jun gen Tliieren erstrecken sieb diese Fl Aber den ganzen Kücken, die Seit( einen Theil des Bauebes. Der Scbn ist bnrnhraun. die Fiisse schwarz, die Sula dactylatra Lesson. Gray identificirt diese Art>iit Sula pis- c a t 0 r. 'Bonaparte mit Sula c y a n o p s de Sundevall. Wenn man aber die Tölpel von der Peruküste mit Sula piscator ver- gleicht, so sieht man auf den ersten Blick den Unterschied in der Scbnabelform, in der Grösse und in der Zeichnung. Sula cj^a- nops ist vielmehr mit Sula personata de Gould identisch. Dagegen hat Lesson sie als Sula d a c ty 1 a tr a beschrieben. Um die- ser Confusion einigermassen ein Ende zu bereiten, und diese Tölpelart unter den Naturforschern bekannter zu machen, bil- det :M. A. Milne Edwards dieselbe im Xlll. Baude (Sixieme Serie) Annales des Sula Xebüuxii. Sciences naturales, Paris ab. Die Tungen dieser Art sind ebenfalls am Rücken gefleckt und stimmen ganz mit Sula variegata von Tschudi überein und tritt Edwards für die Ansicht ein dass Sula variegata Tschudi und Sula dacty- latra Lesson mit einander identisch sind, was wohl erst eine Untersuchung zahlreicher Belegstücke endgiltig ent- scheiden wird. Per Yerbreitiingsbcziik dieser Art ist ein ion Australien. Neuseeland, sehr grosser: man kennt sie Ascension und Amerika. Ein vom Arzte M. N e 1) o u x dem Museum gebrachtes Exemplar eines Tölpels bestimmte Edwards nach der Form des Schnabels und der Art der Scbwanzledern als neue Art Sula Nebouxii und gibt in derselben Ab- handlung |,Kecherches sur la Fauna des regions austra- les") eine Abbildung. 35 Liste der bisher dmcli lielegstücke für Bosnien und die Herzegowina nachgewiesenen Vögel. Von Othmar Reiser. Die Ziisamraeiistellung der nachfolgenden nackten Liste unternehme ich aus dem ((runde, um etwaigen Irrthümern. welchen man häufig und gerade in jüngster Zeit über die Fauna dieser Länder zu begegnen pflegt, insoweit vorzubeugen, dass man durch dieselbe diejenigen Arten erfahrt, welche thatsächlich innerhalb der Grenzen des Occupations-Gebietes erlegt wurden und dereli Be- lege sich im Lande vorfinden. Es liegt auf der Hand, dass diese Liste, ich möchte sagen über Nacht, sich ver- grössern muss und dass das Vorkommen mancher Arten so gut wie sicher anzunehmen ist; allein der Genauigkeit halber wurden solche durchaus nicht aufgenommen. Exemplare der mit * bezeichneten Arten sind im bosnisch-herzegowinischen Landesmuseum in Sarajevo zu finden. *Vultur monachus. *Gyps fulvus. "Neopliroii percnopteru..5 lies vorigen Jahr- ganges (1. M. erwähnte dritte Stück und var. meridionalis befindet sich nicht i. Museum.] *Milvus ater. "Cerchneis tinnunculus. *Erytliropus vespertinus. *Hypotriorchis aesalon. Palco subbuteo. "Falco peregrinus. *Falco laniarius. Nisaetus Bonellii. », *Astur palumbarius. *Accipiter nisus. Aquila pennata. 'Aquila n«via. "Aquila chinga. [XB. Statt der pag. 103 des vorigen Jahrg. erwähnten Collection von 14 Stücken dieser beiden Adler sind nur 7 Stück im Museum, wovon 2 durch Bezirksämter eingeliefert wurden.) *Aquila imperialis. Aquila chrysaetus var *Haliaetus albicilla. *Circaetus gallicus. Pernis apivorus. *Buteo ferox. *Buteo vulgaris. *Circus a:ruginosus. *Circus cyaneus. *Circus pallidus. ♦Circus cineraceus. *Athene passerina. *Athene noctua. Nyctale Tengmolnii. *Syrnium uralense. *Syrnium aluco. *Bubo maximus. *Scops Aldrovandi. *Otus vulgaris. *Brachvotus palustris. *Caprimulgus europseus. *Cypselus nielba. Cypselus apus. *Hirundo rustica und var gorum. *Hirundo urbica. *Hirundo riparia. fulva. pa- *Cuculus canorus. Merops apiaster. *Alcedo ispida. Coracias garrula. *Oriolus galbula. *Pastor ruscus. *Sturnus vulgaris. *Pyrrhocorax alpinus. *Lycos inonedula. *Corvus corax. *Corvus cornix. *Corvus frugilegus. *Pica caud.ata. *Garrulus glandarius. *Nucifraga caryocatactes. *Gecinus viridis. *Gecinus canus. *Dryocopus martius. *Picus niaior. *Picus leucouotus var. Lilfordi. *Picus medius. *Picus minor. *Picoides tridactylus var. alpinus. lynx torquilla. *Sitta europani var. ciesia. Sitta syriaca. Tichodroma muraria. *Certhia familiaris. *Upupa cpops. *Lanius exeubitor. Lanius minor. *rjanius coUurio. *Muscicapa grisola. *Muscicapa luctuosa. *Aeeentor alpinus. *Accentor niodularis. *Troglodytcs parvulus. *C'inclus aquaticus und var. meri- dionalis. *Poecile palustris. *Pc6cile borealis var. alpestris. *P(Pcile lugubris. *Parus ater. *Parus cristatus. *Parus niaior. *Parus C(eruleus. *Acredula caudata. *Regulus cristatus. *Regulus ignicapillus. *Phyllopneuste sibilatrix. *Phyllopneuste rufa. *Hypolais salicai'ia. *Acrocephalus arundinacea. *Acrocephalus turdoides. *Calamoherpe phragmitis. Pyrophtalma subalpina. 'Sylvia curruca. *Sylvia cinerea. '' Sylvia atricapilla. *Sylvia hortensis. *Merula vulgaris. *Merula torquata. *Turdus pilaris. *Turdus viscivorus. Turdus musicus. *Monticola saxatilis. *Ruticilla tithys. *Ruticilla iihoenicuia. *Luscinia minor. *Dandalus rubeeula. *Saxicola cenanthe. *Pratincola rubetra. *Pratincola rubicola. *Motacilla alba. *Motacilla sulphurea. *.Budytes flavus. Budytes cinereocapillus. [NB. Von den pag. 122 des vorig. Jahrganges erwähnten 3 „Beweisstücken" dos Mu- seums findet sich keines vor.] *Anthus aquaticus. *Anthus pratensis. *Anthus arboreus. *Galerida cristata. *Lullula arborea. *Alauda arvensis. 'Miliaria europsa. *Emberiza citrinella. *Emberiza cia. 'Schcenicola intermedia. *Plectrophanes nivalis. *Passer montanus. *Passer domesticus. *Fringilla ccelcbs. *Fringilla montifringilla. *Coccothraustes vulgaris. *Ligurinus chloris. *Serinus hortul.anus. *Chrysomitris spinus. *C'arduelis elegans. *Cannabina sanguinea. *Pyrrhula europiea. *Loxia curvirostra. *Columba palumbus. *Columba uenas. *Columba livia. *Turtur auritus. *Turtur risorius. *Tetrao urogallus. *Tetrao tetrix. *Tetrao bonasia. *Perdix saxatilis. Starna cinerea. *Coturnix dactylisonans. *Otis tetrax. *Oedicnemus crepitans. *Endromias morinellus. *Aegialitcs minor. *Vanellus cristatus. [NB. Grus virgo, auf pag. 13? des vorjährigen Jahrganges d. Mitth. als im Museum be- findlich aufgeführt, ist dort nicht vorhanden.] Ciconia alba. *Ciconia nigra. *Platalea leucorodia. Falcinellus igneus. *Ardea cinerea. *Ardea purpurea. *Ardea egretta. *Ardea garzetta. *Ardea ralloides. *Ardetta minuta. *Nycticorax griseus. *Botaurus stellaris. *R.allus aquaticus. *Crex pratensis. *Gallinula porzana. *Gallinula chloropus. *Fulica atra. *Nuraenius arquatus. *Scolopax rusticola. *Gallinago scolopacina. Gallinago major. *Gallinago gallinula. *Totanus fuscus. *Totanus calidris. *Totanus glottis. *Totanus ochropus. *Totanus glareola. *Actitis hypolencus. *Machetes pugnax. *Tringa alpina. *Tringa subarquata. *Calidris arenaria. Himantopus rufipes. *Anser segetum. *Cygnus olor. *Cygnns musicns. [NB. Tadorna cwrnuta, pag. 140 des vorigen Jahrganges als in 2 Stücken im Museum von Sarajevo befindlich auf- geführt, ist dort nicht vor- flndbar. Auch über das Vor- kommen der hoclmordischen Anas dispar ist kein Beleg- stück vorhanden.] Spatula clypeata. *Anas boschas. *Anas acuta. *Anas strepera. *Anas querquedula. *Anas crecca. *Anas penelope. *Fuligula nyroca. *Fuligula ferina. Fuligula marila. *Fuligula cristata. *Clangula glaucion. *Mergus merganser. *Mergus albellus. Podiceps cristatus. *Podiceps minor. *Colymbus arcticus. *Colynibus septentrionalis. *Carbo cormoranus. *Carbo pygmaeus. *Larus argentatus var. Micha- hellesi. Larus canus. *Xema ridibundum. *Sterna fluviatilis. Sterna minuta. *Hydrochelidon leucoptera. *Hvdrochelidon nigra. Sarajevo, Jänner 1888. 3t i Alis nieiiiein oniitlioloijisclion Taü;('bu(li. V "II Hans von Basedow. In Kegensbur<(, wo icli Aiituiigs Kovcmber einige Tage weilte. l)eol)ii(litete idi fdlgende interessante Tluit- sache: Im furstlic-lien .Seliloss]»aike Munlen im letzten Sommer 8 Wilflenten (Anas liosdias) ausgebrütet und aueii grossgezogen. Im yiuitherbste lanilen sicii nun eirca 80 AVildenten beiderlei Geschleeiites auf dem kleinen Teiche ein, um dort ihr Futter entgegen zu nelimen : sie sind vollständig zahm, sclnvimmen mid sehnattern trotz der vielen Passanten und des unmittelbar sirli daneben befindenden IJahnboles den ganzen Tag aut ijeni kloinen Teich hemm, brechen dann Abends auf. lun ihre gewohnten Schlaf|il;itze aufzusuchen, während die dort ausgebrüteten sich selbstredend in ihre Schutzhütte zurückziehen. Jahre- lange Zähmungsversuche vermögen einen Vogel auch nicht zahmer zu machen, als es die 'Wildenten sind in dem Hewusstsein, auf dem Hegensburger Teiche gehegt und gepflegt zu werden. Der den iMenschen sonst so ängstlich meidende Vogel hat jede Scheuheit verloren. Ich stand in so unmittelbarer Nähe einiger ^'ögel, dass nur eine kleine Bewegung der Hand genügt hätte, einen derselben zu ergreifen. Ist diese Zahmheit Vernunft oder Instinct? Schulfuchserei wird letzteres inuner noch behauiiten. klare Köpfe über diese Behauptung lächeln. Unter dem 7. October vergangenen .lahrcs notirte ich Folgendes. Vorausschicken muss ich hier, dass mein Arbeitszimmer mir den Blick auf die alten Frauenthürme, die mit ihren Nachtmützen gar wunderlich in die Höhe starren und die neben dem .Kindle- sowolil eigentlich das Wahrzeichen der alten Bierstadt Planchen sind, gewährt. Auf diesen Thürmen nun nisten mehrere J'aare Thurm- i falken (Falco tinnunculus) und viele Paare Dohlen (Corvus mone l'odicejis cristatusi. am .'i. No- vember beobachtete ich ein Paar desselben Vogels eben einfallend Abends iV ., Uhr in Pasing. — Am 31. October beobachtete ich ausser Eisvogel und Wasseramsel eine Schaar Teichhühner Stagnicola choloropus). einen Zug auf der Durchreise begriffener Fischreiher (Ardea cinerea i. welcher Abends (i Uhr 38 Minuten aufbrach. Ferner einige Möven. welche schon um diese Zeit die See aufsuchen, um dann bei intensiver Kälte den Cbiemsee zu bideben. — Merkwürdig ist. dass hier in der ganzen Umgegend der Storch (Ciconia alba) nicht vorkommt. Ebenso ist der Mangel an Nachtigallen recht zu beklagen. — Ich will versuchen im nächsten Frühjahr im Parke eines mir be- freundeten Interessenten solche anzusiedeln. Hier möchte ich die Bemerkung daran knüpfen, dass in diesem .lahre ein Paar Kleilier (Sitta caesiai bei mir sich gepaart. — Das AVeibchen legte fleissig und brachte Junge zur Welt, welche jetzt völlig ausgemausert liebens- würdige Vögel sind. Nähere Details gebe ich später. Sonst w'eist mein Tagebuch die regelmässigen Notizen über Durchzug etc. etc. auf; da die Liste der beobachteten Vögel sehr lang, spare ich mir die ^lit- theilung derselben auf später auf was ich um so lieber thue. als auch jetzt noch diese und jene Schaar durch München durchzieht und meine Liste in circa 4 Wochen dann auf Vollständigkeit Anspruch machen kann. In Folge der Artikel der Frau von Ulm-Erbach und des Herrn Tschusi zu Schmi dhoffen fpae. 04 und pag. 108 des Jahrg. 1887 der in — 7 Kilogramm. — 2. Der Henne: der Kopf breit, Kamm und Lappen "^ehr klein : der gebogene Schnabel kurz. Hals sehr kurz: Rumpf massiger als beim Hahn. Scliultern mehr hervortretend: der flache Rücken kurz : Bürzel voll, sehr breit ; die Spitzen der kleinen Flügel fast in dem weichen Gefieder des Rumpfes ver- borgen : Schwanz sehr klein, fast Avagrecht. Von den verschiedenen Farlienschlägen seien er- wähnt: Die weissen Cochins (Gefieder weiss. Schnabel und Füsse gelb), die schwarzen Cochins ( Gefieder glänzend schwarzX die rebhuhnfarbigen Cochins oder Pa rt ridge -Cochi n s (Halsfedern beim' Halm hellrotli mit breiten schwarzen Streifen in der Mitte jeder Feder. Rücken-. Schulter- und Bug- feder tiefroth und dunkel schattirt. Sattelfedern roth und orange. Brust. Unterseite. Unterschi'ukel. Schwanz und Federn der Läufe glänzend schwarz: bei den Hennen Halsfedern hell, gold- oder orangegelb mit breiten schwarzen Mittelstreifen, übriges «Jetieder braun mit dunkler Sprenkelungt. c i t r o n e n g e 1 b e Cochins oder Lemon-Bu ff-C 0 c hins und zimmtfarbene oder Cinn am on- Cochins (beim Männchen die Brust und Unterseite schön citronengelb respective zimmtfarben mit verschiedenen Nuancen i und die Kuckucks c o c h i n > (dunkel blaugrau mit liclitereu Quersprenkeln). Welche Hühnerrace soll sich der Bauer halten? Auf diese Frage eine Antwort zu geben scheint bei der grossen Zahl heute bestehender Hühnerracen und den unstreitigen Vorzügen, die den einzelnen guten Racen zukommen, gar niilit möglich. Und doch gibt die ganze Geschichte der Hausthierzucht. die uns zeigt, wie die vortrefflichen Hausthierracen von heute erst im Laufe 89 der Jahi-lnuiderte aus unscheinbaren Antängen zu ilirer heutigen Leistungstahiglieit herangezüchtet wurden, die beste" Antwort. An verschiedenen Orten liaben sich unter den verscliiedenen klimatischen und anderen Ein- flüssen gewisse Racen herangebildet, die. mögen sie auch an Qualität anderen Ortes gezüchteten Racen nachstehen, vor diesen die bessere Widerstandsfähigkeit für die äusseren Einflüsse des gegebenen Ortes voraus haben. Dass man mit dieser Vorbedingung für die Haltung einer Kace in einer bestimmten Gegend so wenig rechnet, ist die Hauptursache der ]\Iisserfolge so mancher auf Racen- verbesserung abzielenden Zuchtversuche. Eben deshalb wird meiner Meinung nach dem mit kleinen Mitteln arbeitenden Bauer immer wieder zu rathen sein, dass er das heimische Landhuhn nicht einfach zu Gunsten einer der berühmten Hühnerracen aufgebe, sondern, sein Land- huhn, natürlich nur gute Exemplare auswählend, mit einer guten fremden Race kreuze: für unser deutsches Landhuhn wird sich Kreuzung mit Houdans besonders empfehlen. Aufbesserung des heimischen Stammes also durch Kreuzung mit fremder Race. nicht reine Racen- zucht ist dem kleinen Oekonomen zu empfehlen, f. k. besonders sehr wärmend durch seinen Fettgehalt. Das erwärmte Trinkwasser reiche man ihnen zweimal am' Tage frisch. Man darf nicht versäumen, ihnen Grünfutter zu geben, am besten Kohl oder Steckrüben, welches Alles nach und nach rein aufgepickt wird. Will man ein Uebriges thtin, so reiche man den Thieren zwei- oder dreimal wöchentlich Fleischabfälle und lasse sie im Winter nicht schon bei Tagesgrauen hinaus, sie entwickeln mehr Wärme, als man glaubt. und diese ist ihnen heilsamer, als alles Andere." Dethlef Frhain. Hühnerfütterung im Winter. Sparsamkeit ist gewiss eine schöne Tugend des Landwirthes. aber sie muss doch immer an der richtigen Stelle angebracht werden. So erscheint es nur sehr wenig richtig, bei der Fütterung, welche man den Hühnern während der Zeit zu Theil werden lassen will, wo sie nicht legen, das Futter also nicht vergüten, auf die Billigkeit des Futters einen Hauptwerth zu legen, sondern wir meinen, dass namentlich um die Zeit der Mauser und auch nach Beendigung derselben die Fütterung derart beschaffen sein muss. dass sie im Stande ist, den Hühnern ihre vorherige Productionskraft zu erhalten und auch den Beginn des Wiederlegens zu beschleunigen. Wir meinen deshalb, ein nahrhaftes Futter aus einem Gemisch von Getreide. Fleischabfällen und Hackfrüchten empfehlen zu müssen. Statt des Getreides (wir würden am liebsten Gerste füttern i hat man in neuerer Zeit auch mit gutem Erfolge Malzkeime gefüttert, die billig sind, sowie statt des Fleisches Fleischfuttermehl. Zur Beschleunigung des Wiederanfangens des Legens wird eine kräftige, nahrhafte Fütterung jedenfalls mehr beitragen, als alle in neuerer Zeit empfohlenen Reizmittel, wie Zugaben von Cayenne- pfeffer u. dergl. Höchstens möchten wir die Samen der gewöhnlichen Brennessel, dem sonstigen Futter beige- mischt, für zweckmässig erachten. Ausserdem dürfte es nicht wenig zur Erzielung eines frühzeitigen Wiederlegens beitragen, wenn man den Hühnern einen warmen Auf- enthaltsort im Winter verschafft. Dies geschieht am besten dadurch, dass man den Boden der Ställe etwa im October. Xovember mit einer 2 Fuss dicken Schicht von Pferdemist belegt, auf welche eine \., Fuss dicke Sandschicht gebracht wird. Herr .J. Yölschau-Hamburg schreibt in ,Canaria, mecklenburgische Blätter für Geflügel- imd Vogelzucht" : ,reber Fütterung der Hühner im Winter- einen längeren Artikel, dem wir Folgendes entnehmen: , Gerade im Winter müssen die Thiere besonders gepflegt werden, zumal bei strenger Kälte. Man gebe den Thieren des Morgens weiches Futter, etwa Gries oder Kleie mit Brod vermischt, mit heissem Wasser angerührt und den Thieren recht warm vorgesetzt. Es ist eine Lust, zu sehen, wie die Thiere darüber herfallen. Mittags gebe man Weizen oder Gerste, des Abends Mais, letzterer ist Die Aufzucht der Puter. Bei der Aufzucht der Puter oder Kalekuten sollen folgende Punkte beobachtet werden; 1. Man lasse die jungen Puter niemals nass werden. Die geringste Nässe kann ihnen verderblich werden, 2. In den ersten vierundzwanzig Stunden nach dem Ausschlüpfen aus den Eiern dürfen dieselben nicht ge- füttert werden. 3. Vor dem Einsetzen in den Stall muss man sich überzeugen, dass derselbe völlig rein und frei von Läusen ist. Dieser Raum ist dreimal in der Woche mit persischem Insectenpulver zu bestreuen. 4. Man muss nachsehen, ob die Henne frei von Läusen ist; sie ist ebenfalls mit Insectenpulver zu be- streuen. 5. Man muss untersuchen, ob die Henne am Kopfe, dem Halse und am Leibe Milben oder grosse Läuse hat. Der Kopf, Nacken und Leib ist mit Schmalz einzureiben. 6. Neun Zehntel der Aufzucht der Puter geht au Läusen zu Grunde. 7. Durch Schmutz werden die jungen Puter rasch zu Grande gerichtet. Deshalb füttere man in reinen Gefässen. Das Trinkwasser muss in der Art gereicht werden, dass sie nur mit dem Schnabel hineingelangen können. 8. In der ersten Lebenswoche sollen die jungen i Puter mit einem Gemenge von einem geschlagenen Ei und Weizenkleie, Schrot, etwas Salz ernährt werden. Ausserdem wird süsse Milch als Getränk gereicht. Die Fütterang hat in Zwischenräumen von zwei Stunden zu geschehen. 1 9. An jedem Tage wird etwas rohes Fleisch nebst I gßriebenen Zwiebeln oder sonstigem Grünfutter gereicht. 10. Nach Ablauf der ersten Lebenswoche wird den ' jungen Putern ein Kasten mit Weizen und gehacktem Fleisch in den Stall gesetzt. Ausserdem wird dreimal am Tage eine Mischung' von Maismehl. Weizenkleie und geschrotenem Hafer nebst Grüntutter getüttert. 11. (jiequetschte Kartoffeln, gekochte Rüben und roher Reis können immer gereicht werden. 12. Durch das Uebermass von liartgekochten Eiern werden Verdauungsbeschwerden verursacht. 13. Der Fussboden des Stalles muss oftmals gesäubert werden, um cüe Bildung von Schmutz zu verhindern. 14. Knochenmehl, feiner Kies, gestossene Auster- schalen und ein öfteres Staubbad sind für die jungen Puter sehr nützlich. 1-5. An trockenen, warmen Tagen können sie sich im Freien aufhalt-en. 1(5. Die jungen Puter müssen gut gewartet und sorgfältig yersorgt werden, bis sie gut befiedert sind. (Fübliuffs l.iutlw. Ztg.) 4 0 Courtes-pattes heissen in Xonlfrankrcicli (besonders in der Bieta{:;ne! alNi- .uich in Doutscliland gczüclitcte. schwarz mit weiss gefleckte Hübner mit kleineiti in zwei Spitzen verlaufendem Doppelkanim und nach hinten gericbtotom Federbuscli. langen Scbwanzsiciu'lfedern, niedergestelltem. meist den Boden berühren- dem Hinterleib (l>achshühner). Hirer niedrigen Beine wegen »atselieln sie wie die Enten. Sie legen und brüten gut. Der Rein- lichkeit liebende Ockonom wird an ihnen deshalb wenig Freude finden, weil sie sich bei ihrem niedrigen Leibe mit dem Schmutze des feuchten Bodens und dem Unrathe des Stalles sehr beschmutzen. Zur Entenaufzucht. Eben dem Ei entschlüpfte Enten, be- sonders an lu. litkalti 11 Frühlingstagen, zeigen sich so betäubt, ennattet und fröstelnd, dass sie nicht im Stande sind. Nahrung zu sieh zu nehmen und umkommen. Es empfiehlt sieh als gutes Hilfsmittel, ihnen gleich, nachdem sie aus dem Ei gekrochen, ein Pfc|ferk"ni einzugeben. Um einen isolirten Hühnerstall auch im Winter warm zu halten empfiehlt sich, den Fussboden etwa ' . Meter hoch mit frischem Pferdemist zu bedecken und di^nselben nach einigen Wochen wieder zu erneuern. Etwa '/;, Meter über dieser Mistlage befinden sicli für die Hühner mehren- breito Sitzbretter. Hiieftaubeiiweseii. Der Fadenwurm der Haustaube. In den Eiugeweiden. iiianclinial aiicli im Magen der Tauben tritt ein für seinen Wirtli sehr oefälulicher Faden- wurm der Gattung- H et e ra kis Dujardin auf, von dem ausserdem je eine Art im deutsehen, australischen und brasilianischen Haushubn. in einer Wildente, einem Giir- teltliier. im wilden Meeiscliweinclien. in Schollen, in der Klapperselilange und in einer Eidechse aufgeiunden wurde, wahrend die Art H. forci])aria Kudoliiiii im Seriema. in drei Kuckucksarten, in einem Ziegenmelker, in einer Tetraoart , in einem Bucco (sämmtlich in Brasilien) und einem spanischen Ziegenmelker vorkommen soll. Die hierzu besprechendeArt: Heterakis maculosa der Haustaubi' tritt in den (Jedärmen oft in ganz über- raschender Minige auf. an .'>0(» Stücke in einer einzigen Taube, so dass diese Sclmuuotzer sciion durch ihre Masse allein auf die ganze Verdauung vollständig hemmend und stauend einwirken. Ausserdem aber verursachen sie durch Eeiz'.uig der Darmschleimhaut tödtlichen Darmkatarrh. Venäth nicht schon Appetitlosigkeit. Trägheit, zeitweiser schleimiger Durchfall, endlich j)ei längerer Dauer starker Schwund der Brustmuskeln die Anwesenheit des gefähr- lichen Gastes in den Tauben, so gibt sich dessen Ge- genwart unzweifelhaft durch die Anwesenheit der zahl- reichen 0-(iti miu langen, 0-005 nun breiten Eier in dem mit dem Mikroskope untersuchten Kothe kund; man hat in dem von eiiu-r Taube wäin-end eines Tages entleerten Kothe an 12000 Eier dieses Parasiten vorgefunden. So ist es auch erklärlich, dass durch Vermengung des Kothes kranker Tauben mit der Nahrung, durch \Veitertrageu der Eier vom Luftzuge u. dgl. gesunde Tauben inficirt werden, indem die Hülle der eingeschleppten Eier im Magen der gesunden Tauben durch den Magensaft aufge- löst wird, die auskriechenden Embryonen in den Darm einwandern und in etwa 17 Tagen gesi-hlechtreif werden. Will mau nicht, dass nach und nach der ganze Stand eines Taul)enschlages diesem Schmarotzer erliegt. so tödte man sofort die kranken Thiere und unterziehe den Schlag einer gründlichen Keinigung. Kommt jiian der Erkrankung einer Taube gleich im Beginne auf die Spur, so gelingt es wohl noch, durch abfühnMide Mittel (z. B. eine aus 1 gr. gepulverte Arekanuss mit Butter gekneteten Pille) die Würmer abzutreiben. (Was den \\'iu-m selbst betrifft, so ist derselbe 15—24 mm (?;), 20—34 mm (V) lang, von der Dicke etwa einer feineren Stecknadel. Der Körper erscheint au beiden Enden verdünnt ; der dreieckige Mund ist von drei Papillen umgeben : am vorderen Ende des Schlundes liegt eine gezähnte Platte; auf der Bauchseite des Schwanzendes ist ein grosser Saugnai>f vorbanden, zu dessen beiden Seiten zwei Spicuhi (Haftborsten) sich befinden ; knapp unter diesem Saugnapf befindet sich der After; jederseits zwischen dem ilinterleibscnde und dem Saugnapf sieht man zehn kleine Warzen.) Eine kurze Geschichte der Brieftaubenkunde. Mehrläcli linden sich schon aus älti-ster geschicht- licher Zeit Hinweise auf die Eigenscliaft der Haustaube, ihrem Woluiorte aus bedeutender Entfernung immer wieder zuzufliegen. Die Legende von Noah"s Taube. Stellen in Anakreons (1550 vor Chr. Geb.). Varro's, Plinius' Schriften beweisen, dass diese Heimatsliebe der Tauben ausgenützt wurde und man sich ihrer auch zu Kriegszwecken bediente. Besonders standen >ie bei den Kampfesspielen als Siegesbotinnen in Verwendung. Bei den ( 'hinesen ist nach S w i n h o e der Brieftaulicndienst seit .Jahrhunderten bekannt; iiu'e Postschitte nehmen viele Brieftauben mit in die See und lassen dann durcii sie Nachrichten an's Festland gelangen. Eine wichtige Holle spielte die Brieftaube zur Zeit der Kreuzzüge. Zuerst wurde sie hei der Belagerung der Burg Haxar i lOUS n. Chr. zwischen Edessa und Antiochien) gebraucht. Eigene Taubenposten mit eigens angestellten Beamten wurden vom Khalifen von Bagdad Nurreddin 1^114(5 bis 1174) errichtet, welche bis in die Mitte des 13. Jahr- hunderts in Blüthe standen und erst nach der Einwande- rung der Türken und Tartaren in Vergessenheit geriethen. Sehr vollkommen eingerichtete solche Brieftaubenposten bestanden in der Glitte des 1."). .lalu'bunderts in Aegypten und Syrien : liier waren die Städte durch Taulienstationeii. jede mit einem Vorstande und den nöthigen Wärtern, not einander verbunden. Der osmanische Ausdruck , einen Brief zufliegen machen- deutet am besten auf die im Oriente längst bekannte N'erwendung der Brieftaube ; .Propheten unter den Vögehr. .Vögel glücklicher Vor- bedeutung", .Engel der Könige- werden die Brieftauben in orientalischen Schriften genannt; es gab Zeiten, da man dort 1000 Goldstücke für eine vorzügliche Fliegerin bezahlte. Dr. T. C. Wink 1er führt in seiner Schrift: ,Die Posttdube- aus Dr. C. Ckama's; ..Belagerung und Vertheidigung Haarlems im .Tahre ir>72 und l.")73" an. dass die Obrigkeit der belagerten Stadt zum Brieftauben- dienste griff, um sich mit ihren Parteigängern in der Ferne zu verständigen : ebenso kam die Brieftaube bei der Belagerung von Leyden (1574) in Anwendung. Ueber die Verwendung der Brieftaulie in England wird zuerst in .lohn Moore's: ..Columbarium" (1735i berichtet. Zu Beginn dieses Jahrhunderts stand dort die Brieftaube im Dienste der Tagesblätter, um Neuigkeiten zu ülierbringen. desgleichen als Curstaube in den von Börseniiiännerii zur Vermittlung der Curse ; so soll der Londoner Bothsclüld einen guten Theil seines Vermögens durch die Vortrefflich- 41 keit seiner Brieftauben, die ilini die Börsencurse der Pariser Börse früher, als anderen Bankiers fiberbraeiiten, zu danken gehabt liaben. Xatnrlirli flogen diese Curstaulten nieht direct von Paris nach London, sondern bestanden in Calais. Dover. Sittinglnirne und Blaekheatii Zwischen- stationen, in denen immer frische Tauben losgelassen wurden. Vor etwa 50 Jahren benutzte mau Brieftauben auch, um von Frankreich nach England geschliffene Edelsteine eiir/.usehmuggeln. Erst mit der Erfindung des Telegrai«hen hatte die allgemeine Anwendung der Brief- tauben ein Ende und wurde nur mehr als Sport betrieben, kam aber zur Zeit der Pariser Belagerung (1870 — 1871) i\ieder zu Ehren und wird jetzt mehr als je betrieben. Heute steht Belgien mit seinen 1800 Zucht- und Lieb- habereivereinen mit einem Stande von fast einer Million Brieftaulien, die einen Werth von über zwei Millionen Francs repräsentiren, obenan. Wenn man dort bei den Taubenwettfliegen Preise von 5000 Pi-ancs festgesetzt sieht, beweist dies wohl am besten, welche Ausbreitung das lielgische Brieftanbenwesen gefunden hat. Vermischte kleine Mittiieiluiigen. Vom naturhistorischen Museum in Tiflis. Ans einem Briefe des })ei-üliniten Ornithologen EaJde au uns. in welchem er alle ilie Mitglieder des Vereines, die sich seiner noch erinnern, grüssen Uisst, theilen wir folgende allgemein interessante Stellen mit: Hier Orts ist bis auf wenige fragliche Arten, die wir aus Mangel an Literatur niclit bewältigen können, die transcaspische Sänger- nud Vogelfauna fertig gestellt worden. Dr. \Valter. der Mitglied iler Transcaspi-Expedition war, hat da am meisten geleistet. Im Herbste werde ich wolil an den Prack gehen können, obwohl mir bis dato noch die Summen dazu fehlen. Kommt Zeit, kommt Eath. Im vorigen Sommer wurde mir die Eeise in die ossetischen Hochalpen leider total verdorben. Es war Alles zum Aufbruche fertig, als ich plötzlicli von einem sehr schmerzhaften Fussleiden beh-(>ft'en wurde. Dieses erklärten meine Freunde, die Aerzte, als einen richtigen Podagra-.\nfi\ll und da bin ich denn ganz blamirt! Was soll ich ohne gute Beine werden? Als ich genesen war, ver- suchte ich es mit dem S. W. Gletscher am Kasbek, aber schon im Felsenmeere, vor Beginn der Moränen, sah ich ein, dass auf meine Fasse kein Verlass mehr ist. Vielleicht aber wird das Alles wieder gut! Jedenfalls trinke ich vergnüglich den lieben Kachetiner und sollte ich wirklich alt und gebrechlich werden, so bin ich reich genug an Erinnerungen, um darin bis an's Ende meiner Tage zu schwelgen. Mein treues Gedäehtniss und die lebhafte Phantasie biingen mir Alles aus längst entschwundenen Zeiten lebensfrisch vor die Seele und dann bin ich vergnügt. Die Museum-Volieren sind prachtvoll besetzt. Seit 4 Tagen leben 3 (^ von Phasianus jirincipalis Sctt. = Ph. Komarowi Bgd. in einer mit Grus virgo. Vulpanser rutilus, Larus argentatus ; — leucoptaeus Liehst, zusammen. In der grossen Eaubvogel-Voliere leben: 2 Gypaetos (ganz alt), .3 V. cinereus, 2 G. fulvus, 3 Aq. fulva, 2 Aq. imperialis (1 alt J') und .3 Neophron. — Getrennt lebt 1 Aq. naevia mit Milvus ater und Buteo tachardus. — A^'iederum getrennt 1 Circt. gallicus (hier selten) mit Falco tinnl., 1 pracht- voller F. peregrinus entkam nach zweijähriger Gefangenschaft. 4 LTlm's leben gesondert, ebenso etliche Frankolins, Turteltauben und Cac. saxatilis. Farbenvarietäten bei Vögeln. Paul Leverktthn führt in Ciibanis Journal für Ornithologie (1887, Jännerheft) aus den Museen in Hannover, Hamburg und Kopenhagen, u, a. an: rein weisse Exemplare von Bussard. Schleiereule. Stadt- und Dorfschwalbe. Staar. Dohle, C'orvus cornix und corone, Elster, Gartengrasmücke, Misteldrossel, Anthus campestris, Sperling, Lachtaube, Fasan, Pfau, Ardea cinerea. Naumenius phaeopus, Uria Brnnnichi, Mormon fra- tercula. Eudytes glacialis. ausserdem zahlreiche mehr oder weniger weissgefärbte Albinos anderer Vogelarten. Vögel der Schönbrunner Menagerie. Es freut uns, Vogel- freunde und Vogelkenner auf die in den letzten Jahren der Vogel- kunde immer mehr zu Theile werdende Beachtung seitens der Schön- brunner Menagerie verweisen zu können. Während sich seiner Zeit die zur Schau gestellten Vögel fast ganz auf einige grosse Raub- vögel, die Sumpf-, Schwinniiviigel, Hühner und Papageien be- sehränkten. finden wir jetzt nicht nur beinahe die ganze heimische Eaubvogel-Omis in schönen Exemplaren vertreten und seÜr nett untergebracht, sondern wächst immer wieder eine neue Vogelbe- hausung hinzu und finden wir von zahlreicheren kleineren Vogel- behausungen mit prächtigen Exoten abgesehen, schön ausgestattete grosse Volieren mit einer geradezu einzigen Collection von Weber- vögeln, mit unseren heimischen Kleinvögeln, mit verschiedenen Kleinpapageien u. s. w. Wir können dieses schrittweise Fort- schreiten der Menagerie zum modernen Thiergarten nur wärmstens begvüssen. Recensioneii und Anzeigen. Monatsschrift des deutschen Vereines zum Schutze der Vogelwelt. Begründet unter der Eedaction von E. v. Schlpchten- ilal, redigirt von Hofrath Prot. Dr, Liebe, I)r, Eey, Dr. Frenzel. Steuerinspector Thiele. XII, Band, 1SS7. In prächtiger Ausstattung mit fünf Farbentafeln, einem Voll- Ijüde und vielen hübschen Testbildern geschmückt, liegt der Xn. Jahrgang der Zeitschrift dieses sehr rührigen Vereines vor nus. Wir finden eine Fülle populärer und fachwissenschaftlicher Aufsätze über Vogelzucht, Vogelschutz, Fachornithologisches aus der Feder bewährter Ornithologen, Der warme Ton, in welchem hier für immer weitere Verbreitung der Ideen des Vogelschutzes Propaganda gemacht und überhaupt dazu beigetragen wird, vogel- kundliches Wissen in weiteste Kreise zu tragen, spricht so sehran, dass wir Jedem, der einiges Interesse für die Ornithologie hegt, diese Zeitschrift auf das Wärmste empfehlen, " Dr. K. Pierer's Conversations-Lexicon. Siebente Auflage, heraus- gegeben von Josef K ü r s c h n e r. Mit Universal-Sprachen-Lexicon. Vollständig in 284 Heften, von denen 140 Hefte 3 Bogen und ÜO Hefte 2 Bogen a IG Seiten umfassen. Mit 74 Kartenseiten und 320 Illustrationskarten - Beilagen. W. S p e m a n n. Berlin und Stuttgart. Wir machen unsere Leser auf dieses reich au.sgestattete Conversations-Lexicon, welche alle bisherigen grossen Lexiea an Billigkeit übertrifft und gleichzeitig ein Sprachen -Lexicon für 2 todte und 10 lebende Sprachen bietet, besonders aufmerksam. Das vorliegende erste Heft reicht von A bis Ablassbrief und enthält an Illustrationstafeln 1 Farbentafel : Kolibris, 1 Farben- tafel: Das Todtengericht in Aegypten, 1 Tafel: Aegyptische Bauten, 2 Tafeln: Afrikanische Völkertypen, 3 Kartentafeln: Alpen. Das Werk erscheint in 230 Lieferungen ä 3.5 Pf. oder in 24 Halbbänden ä M. 3-2.T oder in 12 Halbfranzbänden ä M. 8-50. A. und G. Ortleb. Der Vogelfreund und Geflügelzüchter. An- leitung zur Pflege und Züchtung der beliebtesten und bekanntesten Stuben- und Hausvögel nebst Angabe der einfachsten Fangme- thoden. Mit .52 Original -Abbildungen. Fr. Bartholomäus in Erfurt. Für angehende Vogelzüchter zu empfehlendes Buch, welches viele recht praktische Anleitungen zur Pflege und Züchtung be- kannterer Stuben- und Nutzvögel ertheilt. Vögel der Heimat. ITnsere Vogelwelt in Lebensbildern ge- schildert von Dr. Karl E u s s. Mit 120 Abbildungen in Farben- druck. G. Frey tag und F. Temspky. Leipzig, Wien und Prag. 18 Lieferungen ä 1 M. Dieses warmer Befürwortung würdige Werk, welches nach Te.xt und .Ausstattung berufen ist, der Vogelkunde in weitesten Kreisen Freunde zu gewinnen, liegt nun abgeschlossen vor. Der Vogelliebhaber wird sich hier über verschiedenste, unsere heimische Vogelwelt betreffende Fragen Eath und Belehrung holen können und findet die heimischen Vögel vor allem nach ihrer Lebensweise naturwahr geschildert. Die hiibschen Farbentafeln nach Aquarellen von E.Schmidt sind allein eine Zierde des Buches, die demselben eine weite Verbreitung sichert. D. A. 42 Aus iiiiserein V«Meine. Ausweis des Secretariates über den Einlauf der Mit- gliederbeiträge. Bis 12. d. M. s i n d a n J a li r e s 1p 0 i t r ä g e 11 c i n jj c 1 a u f e ii. I. Beim Cassler Dr. Carl Zimmermann (I., Bauernmarkt 13). 1. Nr. 102. eil. V. eil.; J. Nr. 105. Kürst (.'. M.: 8. Nr. 114. C. ]).: 4. Nr. 155. H. (i.: .5. Nr. 168. J. H.: 6. Nr. 178. Froili. .1. H.; 7. Xr. 179. M. H.; 8. Nr. 192. K. K.; 9. Nr. 219. Dr. F. K.: 10. Nr. 249. F. N.: 11. Nr. 270. Dr. O. R.: 12. Nr. 271. i>. K. : 13. Nr. 277. K. S.; 14. Nr. 290. II. Sclun.; 1.5. Nr. 322. .1. Ii. \V: (Säiiinitlii lif a 5 fl."!. II. Beim Secretariate (VIII., Buchfeldgasse 19). 1. Nr. 109. H. Cz.: 2. Nr. 147. V. G.: 3. Nr. 208. 4. Nr. 256. II. 1'.: ö. Nr 273. A. K. (Sämnitliche a ö H. i. .1. K. Die ordentliche Generalversammlung Uos o r ii i t li o 1 o- g i s e Ii e II Vereines in Wien findet Sonntag, den 26. Februar I. J.. '/jll Uhr V •> r m i 1 1 a ainlt. H;iii>-ii nur e i n v. n recom. Uriof erhalleu. — Frau Baronin U. . . -E . . . . h, Erbacli. Der Enlwurf li. Ges. z. Seh. d. VÖRel kommt uns jedenfalls onvün.scht. 3. Exempl. Ni*; 1 folgen imtcr Kreuzb.iuit mit. Für die gütJRC Bemülmug hcziiglieh des zu ent- lehnenden Clicb^'S besten Dank. Hcrni Ingenieur G, P h. Erlach. Brief folgt. — Löbliche Verlagsbuchhandlung Pr. uud M., Magdeburg. Wir sehen Ihrer Eut^eblieMQng entgegcti. — Herrn A. Ha .... r, Zincntdorf. HofTcntlich ist Ihnen mit der .\nzeigc in die^ier Form gedient. — Lohl. Verlag Fr. B . r, Erfurt. War fr;iher nicht müjflich. — Hten Sonntag. — Herrn Ch. v. Ch r, Budapest. Sind die Sejtarata endlieh an ihr Ziel gelauglV — llofbuchhandluug A. W. K t, hier. Die erste Auflage dicties Verzeichnisäei* ist tichon li&ngt^t vergriffen, die zweit«- nicht mehr in unserem Verlage erschienen. — Herr H. Seh . . . w, Berlin. I-t die Kreuzbandsendung richtig eingelangt? — Herrn H. v. B w, München. Die Fort-^elzung habeu wir bi^ heute nicht erhalten. — Herru G. v. B y, ITogarisch-AMenburg. Wir bitten recht sehr um gQtige Entschuldigung, das;* e-* uns die kaum mehr erträgliche Arbeitslast noch nicht müglich gemacht hat. au-- führlicher zu schreiben. Für Hire gütige Zusage bezüglich der )Iitarbeit au beiden Bliitteni unseren besten Dank. Die Ornithologie Brasilien" behandeln : Spix und Martin-!, Prinz v. Neuwied, Burmeistcr, v. FeUeln. Ihrem Zwecke dürfte ; Swaioson's Birds of Brasilien, dann Jebring: Vögel von Rio grande do Sol am besten lO.xein) l.n \ .11 ühmt./ii Spechter, Meisen, Käuzen, dann voiiuEisvogel imil Mauerläufer. KinzHfeiiden an; AllV-e«! Ili »eUen. 390-;l92. eür9tr,®rtid)lc.272.273. - 'JJfund}l)ouKnv ißeijen 11. aibeiitcu't. 30u. 301. Sijroii, Cljilbe .f^arolil U!ilRei:fal)it,3;i(i.399. - 2ie önfcL - SPetPo. - iBraut bon Vlbp^ »05. IS». 189. - Eon Suan. 192-194. - 35er Srnfac. - Sota. 87. 88. - annnfteS. -itain. 1S2. 133. - TOoictUio.-SJtriSjaur. 159. - 'i:Qr&nr(T.inI.451.45'8. CalOcriiii, ZaSo'tl'n^o^I 6tl SEeliojer. 334. eiiomiün. liitöiiijte. 263- 2m. - Iitttt ediltmihl 92. eiimraubrioiiD.'Jltalii. - 'Jienc. 163. 164. - Xfr Se^te ^ft aben= cenrogtn. 418, Zaiilc. Xai Scgeftutt. 197. 198. - Eie .C-ioDe. 195 106. - 3. "I-araSifS. 199.200. Icfor, Mcbinipu lärutoe. 110-113. 2roft« = fiülsbon. Sit 3uiJtntnid;e. 323. - 2ifedilad]timS?ofnEt »nid). 439 (}uri|iitit9. 3l'bi(i"iio 6«i öen icuricni. 342. - TCrtfo. 102. iTdliqiie, Unöine. 285. ^idltc, :)icbfti Qn^ict^eut- (<1«')Jation 4>3-455. (Bttlrrt, 9«ljtln iinb (n- jil^liilig(il.231-233 @«ttlic, eiflDioD. 224. - (^riniont .')7. ffloctlie, ffoull L 2. 3. - Raufl 11. 106-10». - auSjcroälillelSebii^lf. 216. 217. - 65^ oottartlid). 48.49. - öeim.u.^orotbEa. 16. - 3Dbigtnie. »0. (262.1 - Smlieii. SReiff. 2ö»-( - a;ieÜQUHebeä2)erlieb- ten. - Sie (Se. («toiflet. 431. - Sie üeiben bei iimgcn aOenhet. 23. 24. - SBill). DieitterS Seljt. ialice. 201—207. - SDie>JJfitfd)uftl(!eii.4.31. - Sieualürlid)eiod|ter. 432 433. - D!einefcSu(l)5.186.187. - gleUa. 394. - 3;otf|unloIaRD.«9.90. - Xie aBaöloenuaiibt. f*(lilen. 103-105 ®i)el6t>eiljlfltr, «eriien. 20». (339.1 (Sroblic. "nofoleon. 3:is-/ (Srtminelfllinufen^ €im» Ulitijrimu827S-283. ^OQeDorit, [rabeln u, ©r« jQl)Iungen.425-427, $auR. ffie S*etlletm Born 'J}onHjeäarlS.60.6l. - 3uS eüB. - Dlljeao. 95. 96. |138.\ - Die RaiaBjane. 137.1 - i'idileiiftein. 34-38. - 2tr Diann im SRonb. 415-417. - Xieeöncieriii. - Ve^te SItttt'oonTOanem buM. 130. 131. - Tft edieil »on «Iti= ianbria. 139. 140 - Tat aMrläbnuS im epefiott. UI. ML'. getel, Sdialjtäftltin bei r^einildjen iiauS* (reunie?. 286-288. 9(hie, «IIa 2rolI. 410. - i>ud|b.l'ieber.243-245. - IfUlidilaiiC. 411. - 5leuel>lei)id)tc. 246.247. - äieiJBbilSet: I. üc $arjrei(t. 250. - Wominijero. 24S. 249. Strbcr.StrlSib.loO.lOl. - ubtr beiiUrJiirungbcr eurodit. 321.322. glliticl,übe[biegl)t.441- 443. ^oüninnii, SoS 0ftäuItin bon ©cubea 15. - lerqolbtilclobf. 161. «;2. - Xai IDnjotat. 153. - OTeiflec •-Ucorltit. 46. - 2er unl)eimlid)c ©op. Soll 3uQn. 129. ^olberg, Seppe Bom »ergc. 3u8. (191.1 fiBIbcriitl, ®cbidile.l90./ pomtr, 3Iiaä. 261-256 - CMiiiec. 211-215. 0umbolbt. 3B.D., Sriefe an eine t^ceunbin. 302-307. 3fflan6,3)ie Säger. 340. 341. - Ter Spieler. 39.5.396. 3mtncrmiii!n, SDer Ober. bor. 51-84. - S.iieue1..1)qmnlipn.85 - 3ri|"mnu.iioI6e.428- 430. 3rblng, Sonen Bon ber 'JlUwmbta. 180. 3ciin ^nul, glegeljatjce. 2»-33. - Serif omct. 144-148. - SiebeiitäS. 115-120. 311110- Slilliiiot l'cben. 310-314. «ont, SonberanoditbeS iSemiiiä. 325. Slltl!t,eraöl)lungen.73.74. - S-^^iertmannäldiladit. 1?8. 179. - 33al ftätbeöen bon i^eübioiin. 6. 7. - TOidi.fliil)II)aaäi9 20. - aienllieiilea. 351. S.vi. - Ter 3ßr:iij Bon §om= bürg. 1611. - S.jerbroiieneffrug.S«. ftnioge, über i^en ilm» gong mit2Ken|t^en. 294-297. Ä5rntr,SrjäI)Iungen 1 43. - Veier u. Sdiloert. 176. - annn. 42. 43. Slortiim, aobfiobe. 274- 277. jtotelluc, Sie beutläen ßleinitobter. 171. - SiebeibenfllingSberg. 257. 1156. 157j gtnatt, Sie üllbigenier.) - 9lu9gemQl)IIe(öebi{öle. 12-14. - SflOonaroro. 154. L^ii'. S/ciogt, Xe! binrenbe Seu- feL 69-71. Stijing, ßmilia @aIotlL 39. - erti*te. 241. 242. - L'oofoon. 25-27. - SninnaB.Sanibelra.l. - 2J!i§ Sara eampion. 209. 210. - 9'!atl)anb.SI!eiie.C2.63. - Sobemelumfiir^PaftoT Sionge. 348. Sutlier, äiidjreben. 400. Wmmtt, dolombo. 9S. 94. - .Qleine 'JioBcIIen. ISO. SMIIton, Sa§ Berlome «Barobiel. 121-124. WtU'nt, Sic gelehrten JJrauen. 109. - Ser iUfijantbrop. 165. - Ser 2arliitf. 8. !D!äfcr,!Catriotild)e!Pban. tafieii. 422-424. SnufluS, Segenben Bbn iRübcja^L 72. - ffionsmardicn I. 225. 22a - Sonimöri^en IL 227. - EolIlmäriicnUI. 2S9. 230. (Pefmlonl, aicnljarb unb ©etlrub 315-320. !PIo(en, (Sebidjte. 269. 270. (Pii(il)fin,a5oriSlBi)bunof. 293. iRocint, atbalio. 172. - '.tritanmcuä. 409. - 53t)obta. 440. iRaiDiunb, Xet iSouer als mmionor. 436. - Serlieriit)njenber.437. 438. SRoutiod), Ser fflUner unb fein Rinb. 435. Soint=Wierre, ipauluiib Sirginie. 51. 52. SiiiiA, t>ranj berßliampi. 9?. 98. - SerSeutelliumpf. 47. Si^cnfenDarf, (Stiiäfit. 336. 337. Steiner, Sie Siaut Bon Dieifino. 184. 185. - Son »otlo?. 44, 45. - (fränblungen. 91, - gieSlo. 55. 56. - auSgeWQlJIte Sebil^te. 169, 170. - Ser(SeiftcrieI)er.2I.22. - Sie3uilgfrau oonDi:= leonS. 151. 152. - Äabole unb i'icbe. 64. 6.5. - moriaStuartl27.128. - Ser ületfe al5 Ontel. 456. - Sie Sauber. 17, 18, - über Sliimut unb auiirbe. 99. - über naioe unb (en» iimentalildie Sid)> hing. 346. 347, - SBaUcuflcin L 75, 76, - aBallenitein II, 77.78, - aoilljilm Seil, 4. 5. Si4>(gcl. engl, u, fpan. abcntet. 356-358. - ©ried). unb rBmiidjcä aiicater 3.53-355, £(4D0b. SoHor (JaufiuS, 405, - gorlunatuS unb fein* Sölme, 401. 402. - ©rijelbiS. - Siobtrt ber SeuftL - Sie Sdiilobürner. 447. 448. - Sic Bier ©cQmonS; üllber. 403. 404 - ^lirlantia. - ©cnoBefa. - Sa» Sdilofe in r ber iiölilc 3£a äja. 449. 450. - Sic (djcnc ÜUeludna. 284. - fiaifer CclotionuS. 406. 407. - RlcincSogeiibeSailtts tum§. 309. - SergebtirliterifAfrfeb. - Sie(älBne!lr!ngc= lone, - Set arme ftciniidl. 445. 446. Stolt, SaS ffriiulein Bom fcee. 330.331. €tiimc, Mein Srbtn. 359. 360. eilotefJitorcWntoniul u. ftleopatra 222.223. - Goriolan, 374. 375. - öamlet. 9. 10. - SuliuS Gdiar. 79. - Ser Kaufmann Bon iBenebig. 50. - ßSniq 4)Binrid) IV. 1. Seil. 326. S«7. 2. SeiL 328. 329. - »Bnig i)tmxxit) VUL 419. 420. - SSnig Sear. 149. 150. - »önig SRi^arbm. 125. 126. - üüacbet^. 158. - Otlietto. 58. 59. - aiomeo u. 3ulie. 40. 41. - C^in Sommcrnadjt§« troum. Sl». - Set Sturm. 421. - SBicI l'ärm um 5(iitl5. 345, - Sie luftigen ÜDcibet Bon äffiinbfor. 177. - a'intetmdrd)cn. 22o. 221, - SieMä^mungberRei. fcrm. 219, Sotiliofles, antigone. 11, - glellra. 324. - ffönig CbipuS. 114. - Cbipui mit Jtolonoä.l - 'ilbilottele5.397. (292. - Sie Stadiinicrinnen. 444. Sterne, empfinbfomt Mrife. 167. 168. Xtgnir, 5ritöiof5=toge. 174. 175. Ienn?(on, au8aetB.Sid)= tungen. 371-373 lie*, Ser Slltc Bom Berge. 290. 291. - Sic ©emölbe. 289. - Sbatejpeare'^ioBcDcn. 332 333 JBlifier.'mota'u. ®ertnib. 238-210. IBrrln(|,"Jlgnc§!SernoutT. 393. fflCBO, Sfofie bt, RoIum= bus. 335. BoS, L'uife. 271. SßulDau, Vlu^bert^unler- loelt 376-380. ajiclnnb. Konbalin. 1^2. 183. - muiarion. - ©eroii ber abelige. 166. - Cl'erou 66-68. SaiSoria, Set 'Jicnom- mift 173. Sfi^olle, abenleucr einer ','ieuiül)r§na(^t.-Sa§ bloueäBunber. 181. - SerSelbiDcibel. -Sie aSalpurgiSnoi^t. - SoS fflein. 366. 367. - Slfinc Urjai^en. 363. 364. - Rriegn-ifdic ?lbciiteutr c. ^yriebicrtigen. 365. - SertoteSafl. 361,362. i SlJetjerä SßoIf§büc^er finb auf fiar!em, geglöltetem '^^afikx flar gebrnrft unb folib ge[;eftet. S)ie Drtljograp^ie ift bie neue nai| „SubenS 2Börterbud)". £ Anton Mulser (Bozen in Sädtiroll lialt mit Becinn '}'^^ Frülijahre< südeuropäische und afrikanische Echsen, Schlangen, Schildkrö- ten, Frosch- wnii Schwanzlurche in allen Arten iinJ seltenen Spiel- :irten am Lager ; diese wertlen nur in wohlerhaltenen Exemplaren versandt und zu billigen Preisen ;i.bgegehen. Vom October ab sind einheimische Vögel zu haben; von Zeit zn ZeitExota zn sehr billigen Pi-i-Mi. von weissen Peking- Enten und weissen Em- ilener Kiesen - Gänsen sind abzugeben. Ing. Pallisch, Erlaoli b. Wr.-NeustaJt. In racereiiien E.xemplaren Iiabe 23ibIioHta|>^ifd^c§ Snftitut in Sct^sig. nllllMlllllimilllllllllllllllllllllllllllll I IIIIMIIIIIIIIIlllllllllllllllllllllllllllillllllllllHIIllllllllllMlllllllll I Illllllllllll Illlllll IIIIIIIIIIIC weisse Cochiii, hflle Brahma, dunkle Brahma, schwarze und weisse Laugshan, ein Paar vorzüglicher Dorkings und ein Paar iraportirte Enideiier Kiesen-Gänse. Ing. Pallisch, Erlacii h. Wr.-Xeustadt. rem g-eme.ssen per Liter 3 11. ö. W., Packung- frei, liefert per ]S^achiuxlinie. Michael Hruza in Marburg a. D. 44 SJS-********-*-=!MM=-=;i-***-¥Jä5-**ä 3" SJ l!& Photo zink o graphie # AVien, ^"iri. Bez., ^Iserstrasse Nr. 5o. -j^ ATELIER Hochätzungen von Illustrationen aller Art. Feder-, Kreidezeichiuingeii und Steinabdrilcke. Reprodnctionen nach Handzeichnungen, Holzschnitten, Stahl- n. Kupferstichen, getuschten Zeichnungen und Photographien. Hei'ätelluiig von Fettdiiukcn lür l'liotolitliograiiliie. XB. Wir machen besonders die Herren Professoren, welche für ihre Programm- arbeiten. Monos^raphien u. s. w. möglichst einfache und billige Illustra- tioncn wünsrlicii. auf unsor Atelier aufmerksam. Nähere Auskunft ertheilt auih dl.» Ailmiiii^tiation dieser Jlonatssclirift. Koili;;ell»e (»hii-i-li Faiirikariitlcrunir) sowie natuigelbc Holländerkanarien sind zu verkaufen l)ei Karl Noväk, \ni.. Stol/..linr,l.ii;.i--.' IJ. -■. M'.ck. Thür S. t li'-I "111 Mail! ~iriil zu bczirlini \i.ii A. Bernard i Ziniiiiennann's Xert'e), l.iiri;!. M.-<»."rsrlimiil. Wien. Stadt. Ausnstinerstrasse 12. f « o a" •o s S a _ «0 4) d ^ <ä o a a a S* U .M Verkaufe billig* ^?Wi. a 8*0 ( ri n wes.ii gänzlicher Auf^'abe der Mühncr-Züchttrei Prima dunkle VoUhäubige Hondans niit currectem Blätterkamme: 1887er Frühbrut in Stämmen von 1. 2| /Il L'ii ],']< t;.") Mark: einzelne Häline 7', bis 10 Mark, einzelne Hühner 7'/.; bis 10 Mark pro Stück. Prima dunkle Brahma mit stark befiederten Beinen und Mittelzehen: 1. 2 löb'er Frübbrut 30 Mark. 12. 0 1887er Frühbrut a V'/j bis 1-5 Mark. 0. 'JO " 1886er ä 6 Mark pro Stück. Prima gesperberte Plymonth-Rocks : 1887er Frühbrut in Stämmen von 1. 2 zu ■J'J i.i- -J". .M:uk; .■iiizclne diinkl.- Häline ä "'U bis 12 Mark, hellere Häbiie a ö Mark, dunkle Hennen ä 6 bis 8 Mark pro Stück. Sämmtliche Thiere sind kenigesund und stammen von prima, nicht blutsver- wandten, bäufisrer mit ersten Preisen jirämiirten Zuchtstämmen. Vorrätbige Zucht-Utensillen, als wie nach ;-tattgefundenein Ausverkaufe des «Tcflügels vf-rknut" n'.rli ijut erlialt^ne verzinkte Drahtgeflechte ebt-ntalls billi'j-. Raee-Hiiliiicr-X iic bterei k Hugo Rütter, Geldern (Rheinpreussen.j i '^"%'^\'^ '^^,'#^/^\'äfe» 4ä"äii.S'^V'®','äi* /®V'^>/ 'Si'/^\'^ '®S<^^^ ^V^^ ^^^ .sfeiJsXgpy^ <2r5AaSAgßftW^«H?/ v^^ Stangenträger \ i lii • IT 1 1 1 1 1 L ( M • 1 1 All s e r*. ; Zum Ausrotten des Ungeziefers. 1 I Preis per Paar Mark 2.50, gejeo Naclmaliine. J. C. Haunsti'up, Copenhagen. Dänemark. 1887. Prämien: (.'cjpenbagen. Kaiserslautern. Rostock, Wien, Marburg a. D., Kappeln, Schlei. Hamburg. üoskilde. I Prospectuä gratis und franco. X Ö ^ ^ .j a> O) Ä r-. ^ _ n* -r — __ _. — ^^ . = = — N • • — " ^ ■^ -*^ Ui 4S C3 -M O 5t '-»-» 5 CS ^ ^ bo i: f ^ =0 .1^ Cfi Aff^ _ -^ «i. T" ^ O — •4^ ■^ ^ cc *W = ce o K~ :7r o := — ? . • ^ -= .-= ieii -1 hthähne . . uchthähne . h _£ ^ ^ • •5 "^ =«« «, -2 § S) n :e« Ä .E3 ■'- .— »^ ■■■ " -n -ü .^ ^ i *.- 0 ' i> tii 02 bO H» inzeln ab irca 250 irca 2."i0 O TD OJ o o o Frühere Jahrgänge der ..Mittheilungen" sind, so lange der Vorrath reicht, zu dem ermässigten Preise von ä 4 fl. 8 Mark durch das Secretariat (VIII.. Buchfeldgasse 19) zu beziehen. Alle eilf Jahrgänge werden zu dem Preise von 40 Mark abgegeben, doch sind nur mehr wenige Exemplare vorhanden. "*! Heransseber: Der Ornithologische Verein in Wien v.rantw.irtli. li : Dr. Fr. Knauer . Drack von J. B. Wallishausser. Conimissionsverleger: Die k. k. H"fl.nchhandlung Wilhelm Frick ivoimals Faesy & Frick) in Wien. Graben 27. 5c^- Einem Theile der Auflage liegt ein Prospect der Firma Franz Zell er in Wien bei. "^xj Sitz des Vereines: Wien, VIII., Buchfeldg^asse 19. XIL Jahrg. Redacteur : Dr. Friedrich K. Knaner. Die r)littlieilungcn- des nnter dem Piotectorate Seiner kaiserliclieii und königlichen Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzog Radolf stehenden „OrnitUologischeu Vereines iu Wien^ erscheinen in der Stärke von 2 Bogen am 15. jeden Monates. Abonnements ä 6 fl,, sammt Franco-Znstellung 6 fl. 50 kr. ^= 13 3Iark jährlich, werden in der k. k. Hofbuchhandlung Willielm Frick in Wien. I.. Graben Nr. 27. entgegengenommen, und einzelne Nummern ä öO kr. = 1 Mark daselbst abgegeben. — Inserate 6 kr. = 12 Pfennige für die 3fach gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. — Mittheiln&^en an das Präsidium sind au Herrn Adolf Bachofen von Echt in Nu^sdorf bei Wien, die Jabresbeiträffe der Mitglieder an Herrn Dr. Karl Zimmermann, I.. Bauernmarkt 11. alle anderen für die Redaction. das Secretariat. die ÜibUothek u. s. w. bestimmten Briefe. Bücher-, Zeitnngs-, Werthsendungen, an die Redaction dep,.>Iittlieilan^en des Ornithologischen Vereines"* : Wien, VIII.. Buchfeldgasse 19, zu senden. — Vereinslocale : (Bibliothek. Sammlungen. Redaction) VllI.. Buchfeldgasse 19, I. Stiege, III. Stock 11. — Die mit Vorträgen verbundenen Monats- Versammlunc^en finden im grünen Saale der k.k. Akademie der Wissenschaften: I., Cniversitäts- platz 2, statt. — Sprechstunden der Redaction und des Secretariates: Dienstag und Freitag, 2— 4 Uhr. V(*r«*insniit{;lieder hezieiien dag KlatC gratis. Beitrittserklärungen (Mitgliedsbeitrag; 5 fl. jährlich) sind an das Secretariat zu richten. Inhalt: 1. Facliwisseiischaftliche und populäre Ornithologie: Gefiederahnormität bei einem Alpenmauerläufer (Tichodroma muraria L.). Von Dr. A. Girtanner. -— ilittheilungeu über einige Anomalien der Färbung krähenartiger Vögel aus dem Gebiete der steienuärkischen Ornis. Von Dr. Stefan Freiherrn v. Was- hington. — Zwei neue Brutplätze des kleinen Fliegenfängers (Muscicapa-Eritrosterna parva) in Neu-Vorpommern. Von Ma^ior Alexander von Homeyer. — Wichtige omithologische Beobachtungen im Kreise Spalato (Dalmatien) während des Jahres 18S7 in knapper iVnführung. Von Prof. Georg Kolombatovi«;. — Eine kloine literarische Studie über den Auerhahn. Von Robert Eder. (Schluss.) — Omithologische Beobachtungen im Frühjahre nnd Sommer 1887. Alexauderföld ( Ostschlesien l bei Bielitz. Von Hubert P an z n er. (Schlnss.) — Vulgärnamen der Vögel Oberösterreichs. Gesammelt von Rnd. 0. Karlsberge r. (Fortsetzung.) — II. A'oselzucht und Vogclsclintz: Das deutsche Vogelschutzgesetz. ~ Schutz der Lachmöve. Von Hans Neweklowski. — Notizen. - III. Geflügel- nnd Brieftanbenwesen: Das beste Huhn und das Huhn im städtischen Haushalte. — Vorkehrungen de? Geflügelzüchters im März. — Zur Widerstandskraft der Tauben. — Brieftauben zu Kriegszwecken. — Kecensionen und Anzeigen. — Ans unserem Vereine. — Correspondenz. — Inserate. aixL 9. ]VIärz der erlaxiclite Grönxier vinseres Vereines Seine ]VIajestä,t WILHELM L, I3entsclier Kaiser nnd König von IPrenssen. 4ii (lefiederahiionuität bei oiiiein Alpeiiiiiaucrläiifer (Ticiiodroiiia iiiiiiaria Ji \'(>ii Dr. A. Girlanner, st. «iallen. In Nr. 12 des letzten Jalirganges dieser Zeitsclirirt lifiiclitot mein sehr geehrter Freund v. T s e h u s i über eine Beol)iulitun.E; an dem immer interessanten und noeli nieht .ausstudirten" Aliienmaiierläufer. und widerlegt damit meinen vor nun fi-eilich schon 20 Jahren niedergeschriebenen Ausspruch : dass nämlich dieser Vogel nie an Bäume gehe und nie auf Gestrüpp zu seilen sei. AVeitentlernt, über derartige Widerlegungen, auf so freundliche Art gebraclit. auf Thatsachen l)asirend und von so berufener Seite lu^rstammend. micli iiiciit selh>t zu freuen, geschweige denn gegen dieselben etwas zu haben, sollen dieselben vielmehr nur dazu dienen, mich und alle Beobachter, welche es noch nöthig haben, zu ermahnen, mit dem kleinen "Wörtchen n i e recht sparsam lunzugehen, oder es wenigstens, wie es im 2. Theil jenes Passus meinerseits geschah, nur auf die eigene Be- obachtung mid nur für Ogenwart luul Vergangenheit. nie aber auch als lür die Zukunft gelten sollend, zu gebrauchen; denn was kann heutzutage nicht Alles ge- schehen, das früher n i e möglich sciiien ! Sell)st habe ich nun zwar auch in den seither vei- tlossenen 20 Jahren Tichodroma nie auf Bäumen oder (festrttpp gesehen, so oit icli die lebende Alpenrose im heimatliihen (iefelse. an Gemäuer, hie und da audi an Schindelbekleidungen, und selbst als fleissige Kirchen- gängerin angetroffen. Wenn sie aber von Tschusi nur einmal an Bäumen und Gestrüpp beobachtet hat, so gilt mir dies so viel, als wenn ich sie dort wenigstens z w e i m a 1 selbst gesehen hätte. Widerlegungen vermeintlich richtiger Beobachtungen werden auf jeden Forscher, dem die Wahrheit und nicht seine eigene Unfehlbarkeit zu oberst steht, stets nur einen angenehmen Eindruck machen; eine Kritik aber, in einer Art gebracht, dass sie kaum noch diesen Namen verdient und die dazu noch ans unberufenem Munde geht, wie eine solche manche meiner Bartgeier- Beobachtungen erfuhren und leider in dieser geschätzten Zeitschrift Aufnahme zur Verbreitung über die ganze Welt fanden, schliesst ein Eintreten meinerseits auf jene Auslassungen eo ipso aus, macht auf keinen l)iilig denkenden Menschen einen günstigen Eindruck und schadet jedenfalls dem Kritikaster mehr, als dem Bekrittelten. Und damit Punktum für immer ! Aber so viel zu sagen, war ich mir selbst schuldig! Ich bin heute sehr froh, seinerzeit nicht auch noch geschrieben zu haben : Tichodroma zeigt n i e wesentliche Abweichungen der Gefiederfärbung von der nonualen. ob- wohl i(di 20 Jahre lang keine solclie ))eobachtet hatte und auch seither nicht -- bis heute: denn mich selbst zu widerlegen wäre doch hart und ginge streng wie das Verschlucken einer grossen alten C'ocosnuss. wenn sie auch sicher geschluckt würde. Eine solche und zwar ebenso schöne als interessante Getiederalinormität dieses Vogels ging soeben Herrn Präparator Zollikofer aus Graubündten zu. die mit ausgebreiteten Flügeln sehr schön aufgestellt, die reich- haltige Sammlung an Gefiederabnormitäten in unserem Museum zieren wird. Das betretfende weibliche Exemplar der Länge des Schnabels und dem Zustand des Flügel- und Schwanzgefieders nach, als nicht von ISS? stammend anzusprechen, muss als ein Albino leichteren (irades angesehen werden, obwohl an der Iris lam todten Vogel nämlich) keine Abweichung bemerkbar war. Der Schnabel hingegen ist wesentlich heller als normaler Weise, die Tarsen sind braun und die Nägel hidi. auf weiss zieliend. Ich habe zu besserem Verglciidi ein normal gefärbtes Weibchen neben dem Albinismus vor mir stehen. Kopf- platte dunkel rauchgrau, auf lu'ami ziehend. Kehle und Brust etwas weisser als beim Nestkleid, aber bei weitem nicht so weiss wie beim vermauserten Wintervogel. Rücken- und ganzes übriges Körpergefieder in dunkleren und helleren ScJiattirungen düster rauchgrau anstatt des scliiuien duftigen bläuliciien Gran. Sämmtliche Scluilter- und Flügeldeckfedern, soweit sie bei normaler Färbung ihr prächtiges Carmin zeigen, hier verwaschen blassroth. ähnlich dem in Gefangenschaft erblassten Gefieder. Das Eoth der Hand- und Armschwingen blass, aber, anstatt in ungefähr der halben Länge der Federn zu endigen. setzt sich dassellie dem Federschafte nachlaufentl bis fast zur Spitze in schmalen Streifen l'ort. l)er sonst glänzend schwarze Federtlieil bräunlicli und stahlgläiizend. Die gelben und weissen Monde und Flecken weder so gelb noch so weiss wie normal : Endsäume schmutzig weiss. Der Flügel en face betrachtet, und so beleuchtet, zieht im sonst scliwarzen Theil deutlicii auf Weiss. An den Flügel- deckfedern ist derselbe eisengrau . matt glänzend, anstatt sciiwärzlidi. Schwanz eisengrau, schwach glänzend, mit deutlich rötlilicliem Anflug. Die sonst schön weissen Enden namentlich der äusseren Schwanzfedern sind ver- waschen weisslich, und kürzer als normalerweise. So bietet der besprochene Vogel mit seinem über das ganze Gefieder ausgegossenen, man möchte sagen kalten Glanz, in Verbindung mit dem malten, wie mit leichtem Pinselstrich zur Federspitze ausgezogenen Roth der Flügel, einen eigenthümlichen Anblick dar, und erzeugt einen Eindruck, der sich nur allmählig zurecht- legen, und auf seine Ursachen im Einzelnen zurück- führen lässt. Mittlielluiigen über einige Aiioiiialicn der Färbuiia; kräheiiartiger Vögel aus dem (lebiete der steierinärkiscbeii (Irnis. Von Dr. Stefan Freiherrn von Washington. Ein seltener Zufall hat es gefügt, dass in rascher Folge drei durch ihr eigenartiges Colorit bemerkenswerthe Corvidae. welche den Species Lycos monedula L.. Gar- rulus glandarius L. und Nucifraga carvocatactes L. ange- hören, in Steiermark gesammelt werden konnten. Obgleich die anomalischen Färbungserscheinungen der Vögel haupt- sächlich ein physiologisches, bezw. pathologisches Interesse darbieten, so "glaube ich die oben angedeuteten Vor- 47 koiiiniiiissi' doeli um so elier in dieser Zeitschrift be- sprechen zu dürfen, als dieselben zum Theile als unge- wöhnliche bezeichnet werden ki'mnen. 1. Lycos moiiedul.a, Liiin. aberr. Im Januar 1. J. hatte mein werther Freund Herr Othmar Reiser die Güte, mir ein weibliches Exemplar genannter Art zur Ansicht zu übersenden, welches am 3. jenes Monates bei Rothwein niichst Marburg a. d. Dr. von einem Jager des Herrn Dr. Othmar Reiser sen., Alois W u 1 1 e , erlegt und präparirt worden war. Ungeachtet der Aberration, welche das Gefieder der Dohle aufweist, besitzt dasselbe dennoch eine vollkommen symmetrische Farbenvertheilung, indem nur an den beiden Flügeln, sowie an einem Theile der Steuerfedern eine abnorme und zwar kaft'ee- oder ,brand"-braune Färbung vorhanden ist. Die scharfe Abgrenzung der letzteren von dem normalen schwärzlichen Gefieder des Vogels gewährt einen eigenthümlichen Anblick und erhöht den Werth und die Schönheit dieser ungewöhnlichen Aberration in bedeutendem Masse. Das Braun der Flügel und des Schwanzes ist ein ziemlich dunkles, gesättigtes, seinem Farbentone nach gänzlich verschieden von jenem fahlen, gelblichen Graubraun, welches bei gewissen Species der Corvidae, insbesondere bei Corvus cornix Linn. und Pica caiidata Boie nicht eben selten vorzukommen pflegt und bei den genannten Arten die gewöhnlichste Erscheinungs- form der Leukopathie repräsentirt. ') Die Dohle steht in vollem Federwechsel ; es stecken sogar die neuen Steuerfedern zum Theile noch in ihren Blutkielen, ein Umstand, welcher mit Rücksicht auf das Datum der Erlegung des Exemplares (3. .Januar) beson- derer Erwähnung verdient. Das frisch gewechselte, resp. eben in Neubildung begriffene Gefieder zeigt überall die normale Färbung, daher ich mich der mir brieflich mit- getheilten Ansicht Herrn Otlnnar Reise r's anschliesse, der zufolge das Individuum voraussichtlich binnen Kurzem das normale Kleid der Art angelegt hätte, vor dem Beginne der Mauser dagegen vermuthlich vollkommen braun gefärbt war. In der Gesellschaft der Dohle befand sieh ein zweites, ganz ähnlich gefärbtes (wohl derselben Brut entstam- mendes) Exemplar, welches jedoch niclit erbeutet werden konnte und zwei oder drei Tage nach Erlegung des Anderen aus der Gegend verschwand. 2. GaiTuins glaiidarius Linn. aberi'. Gelegentlich der Uebersendung des vorstehend be- schriebenen Exemplares machte mich Herr Reiser gleichzeitig auf die ebenfalls in der Umgebung Marburgs erfolgte Erbeutung eines albinistischen Eichelhehers auf- merksam, weshalb ich mich bald darauf an Ort und Stelle begab, um denselben besichtigen zu können. Der glückliche Besitzer diespr in ihrer Art sehr interessanten Aberration, Herr Raimund P ichler in Marburg, war so freundlich, mir das Exemplar in seiner sehr beachtenswerthen Vogel- sammlung vorzuzeigen und bin ich in der Lage, Nach- stehendes über dasselbe mitzutheilen. Gegenüber normal gefärbten Individuen des Garrulus glandarius fällt der Vogel sogleich durch seinen erheblich geringeren Körper- wuchs auf, wie deim das Exemplar überhaupt den Ein- ') Eine mit Ausnalmie einzelner ganz weisser Federn dnrcliaus (dunkel-) braun gefärbte Saatkrähe befindet sich, wie mir Herr 0. Reiser schrieb, in der jetzt seiner Obhut anvertrauten zoolo- gisch-botanischen Abtheilung des bosniscb-herzegoviniscben Landes- museums zu Sarajevo. — lieber einen theilweise braungefärbten Corvus corax, Linn. habe ich seinerzeit in Dr. J. v. Madaräsz's „Zeitschr. f. d. ges. Ornithologie" Jahrg. IL (1885), p. .349 berichtet. druck eines krankhaft und schwächlich constituirten Indi- viduums hervorruft. Aus der Structur des Gefieders glaube ich auf ein jugendlicheres Alter desselben schliessen zu dürfen. Die Gefiederfärhung ist durchwegs verblasst und im Allgemeinen eine weisse. An den Steuerfedern und Schwingen, namentlich auf den Innenfahnen der letzteren, ist ein lichtsilbergrauer Ueberflug zu bemerken : die Bart- streifen werden jederseits durcli hellaschfarbene Flecken markirt, welche sich deutlich von dem Weiss des Kopf- und Halsgefieders abheben. Letzteres zeigt einen wein- röthlichen Schimmer von geringer Intensität. Die schwarzen Kopfstreifen normaler Individuen finden sich an dem Exemplare als kaum wahrnehmbare Schattenstriche vor. Besonders interessant ist der Vogel im Hinblick auf die Färbung seiner Horntheile und die Beschafl'eidieit der kleinen Deckfedern der Handschwingen, welche am gesunden Vogel das prächtige blau und scliwarz gefelderte Plügelschild bilden. Es ist -eine bekannte Thatsache, dass die lebhafte Färbung dieser Federn der Leukopathie regelmässig Wider- stand leistet und dass selbst die im üebrigen als totale Albinismen erscheinenden Individuen . deren Iris und Horngebilde (Schnabel . Nägel etc.) jeglichen farbigen Pigmentes entbehren, dennoch fast immer den blau und sciiwarz gestreiften Flügelspiegel unversehrt beibehalten. Auffallender Weise hat nun bei dem Marburger Exemplare ein gerade umgekehrtes Verhältniss statt. Denn obwohl die Horntheile des Vogels kaum merklich affieirt sind — sie besitzen eine dunkle, schwärzlich- braune Färbung — so ist trotzdem das Flügelschild vollkommen verblasst. Die schwarzen Querstreifen sind durch solche von reinweisser Farbe ersetzt, während an Stelle der blauen Felder ein ausserordentlich zarter, hell- silberl)lauer oder bläulichweisser wie Atlas glänzender Schimmer getreten ist. Herr Raimund Pichler glaubt sich erinnern zu köiuien, dass die Iris des Eichelhehers keine röthliche war; das Exemplar müsste demnach und mit Berücksichtigung seiner Gesammtfärl)ung als ein sogenannter unechter Albino bezeichnet werden. ') 3. Nucifraga caryocatactes Linn. Die Gelegenheit zur Untersuchung und Beschreibung eines abnorm gefärbten Taunenhehers verdanke ich der Güte meines hochverehrten Freundes Herrn Prof. Dr. August von Mojsisovics, welcher das betreffende Exemplar bei Herrn Präparator Johann Lei tinger in Graz im Fl. für die zoologische Lehrkanzel an der k. k. technischen Hochschule acquirirte. Das Individuum ward Anfangs Jänner 1. J. auf dem in colliner Region gele- genen Hohenberg in der Umgebung der steiermärkisciien Landeshauptstadt erlegt. Seiner Bauart, sowie seinen plastischen Verhältnissen nach gibt sich der Tannenheher als typischer Alpenvogel mit massivem, kräheuartigem Schnabel und plumpen, starkknochigen Läufen zu er- kennen. Die Abnormität der Gefiederfärbung, deren Natur oder Charakter einstweilen als fraglich zu bezeichnen ist. beschränkt sich an dem Exemplare auf die Umgebung der Schnabelbasis, die Wangen, sowie auf einen Tlieil der Vorderseite, vom Kinn an abwärts bis zur Brust- mitte. An diesen Partien zeigen die tropfenförmigen 2) Es ist bemerkenswerth, dass in dem „L Jabresb. d. Com, f. oriiithol. Beob. -Stationen in Oesterr, u. Ungarn" vom Jahre 1882 von Herrn 0. Reiser zwei bei Pikern in der Umgebung v(m Marburg erlegte Albinismen des Garrulus glandarius erwähnt wurden. (S. p. 67.) 48 Flecken, welche normaler Weise weiss gefärbt sind, einen mehr oder minder lebhaften rostigen (nUhlichgelben bis braunrüthliilien ) Farl)enton. dessen Intensität oberhalb der Kroidgegend, an dieser selbst und an den \\'angen- federn am stärksten entwickelt ist. während von der Oberbrust an abwärts eine lichtere Nuancining platzgreift. Das Abdomen ist ebenso wie (his (Jefioder der Ölierseite normal weiss betropft. An den Mundwiniicln und AN'angen linden sich ebenfalls einige vereinzelte weissgefleckte Federchen eingesprengt. In seiner hervorragenden Schrift .Der Wanderzug der Tannenheher durch Kuropa im Herbste 1885 und Winter 1 885/80 -^ -'j hat Dr. Kudolf Blasius — meines Wissens zuerst — auf das Vorkommen bra\nn'ötlilich gefleckter Individuen des Tanneiihehers aufmerksam gemacht und mehrere derartige Exemplare in seiner monograpliisclicn Studie verzeichnet, bezüglich der muthmasslichcii jjil- stehungsursache des abnormen Colorites theilt Herr Dr. Kudolf Dl a sius die Ansicht des Prof. Fatio in Genf mit, zufolge welcher die eigenthümliche Fleckung an Hals und Drust der Tannenhelier durch den Genuss von Haselnüssen hervorgerufen wird : der geeinte Hen- Ver- fasser sell)st hält es dagegen für wahrscheinlicher, dass die farbliche Veränderung des Gefieders dinch das Wühlen der Vögel nach Nahrung, namentlii h im Pferdedünger, entstehe.') Obschon ich niclit in der Lage bin. für die Ent- scheidung der vorliegenden Frage einen ausreichenden Beweis beizubringen, so möge es mir doch gestattet sein. einige Thatsachen anzufüiiren. von welchen ich glaube, dass dieselben wenigstens zur Klärung des Sachverhaltes dienen dürften und fernerhin einige Gründe namhaft zu machen, welche mich bestimmen, der Anschauung des Herrn Professor Fatio beizutreten und dieselbe zu unterstützen. Vor Alleiu möchte ich darauf hinweisen, dass auf die von Herrn Dr. Blasius beregte Art und Weise zwar eine schmutzig gelbliche Trübung des Gefieders entstehen kann, nicht aber eine so lebhafte, rostbräunliche F'ürbung. wie eine solche z. B. das Grazer Exemplar aufzuweisen hat. Individuen, deren Gefieder ein unrein gelbliches Colorit zeigte, sind im .Jahre 188,') mehrfach beobachtet, beziehungsweise erlegt worden und es ist rücksichtlich dieser Exem]>lare weiterhin auch nachweis- bar, dass die gelbliche Färbung ilerselben auf die von Herrn Dr. Blasius bezeichnete Art, nämlich durch Ver- unreinigung an Dungstätten, verursacht wurde.\) Diese ') Iiitcrnatioii. Zcitsclir. „Ornis", Jahrg. II, lieft 4. *) I. c. p. 49 et ),. 101. ^) Vergl. 1. c. insbesondere ji. 18 fAnmerk.i \i. ]i. 35 (Xr. 9). — Zu dem pag. 29 erwähnten f",xeni|ilaie. wciclies am 20. Oetober 1885 in den sumpfigen Niederungen des Draueeks auf einer Chaussee erlegt und Herrn Professor Di". A. v. Mojsisovies zugesandt ward, ersucht mich dieser zu bemerken, da.ss das Individuum der schlank- schnäbeligen Form zugcliürt. Dieser Vogel wurde beim Durchsuchen des Pferdedüngers beobachtet und trägt am Gefieder der Unterseite Erscheinung dürfte hauptsächlich an Exemplaren der schlaiikschnälxdigfn Tannenheherform constatirt worden sein, welche auf ihrem letzten grossen Wanderzuge mit dem so vielen hoclinordischen und aus menschenleeren Gegenden stammenden Vögeln eigenen Mangel an Lebens- erfahrung mit besonderer Vorliebe frequentirte Fahr- strassen besuciite um dort ihrer Nahrung naciizugehen. Die dicksclmäbelige Form des 'raiinenhehers. wenigstens soweit es die aljdne betritft. dürlte dagegen nur in sehr seltenen Fällen in ähnliciien Situationen anzutretlen sein, ''l Es ist nun auftällig, dass bei einem so bedeutenden Vergleichsmateriale. wie es Dr. Kudolf B 1 a s i u s zu Gebote stand, unter !ii) Exemitlaren der var. le]itorhyncha. welche in dessen mühevoller Arbeit dem A\'ensentlichen nacii charakterisirt werden, sich nicht ein einziges Indi- viduum erwähnt findet, dessen Hals oder Brust röthlich- gelbe oder braunröthliche Tropfeufleckung trug, während unter (55 Exemjdaren der var. pach\ rhvnclia vier in dieser Weise gefärbte Vögel aufgeführt werden. ') Weit entfernt davon aus dem Gesagten etwa den Schluss ziehen zu wollen, dass die l)räunlic]ie Hals- und Brust- färbmig nur bei der dick-, nicht aber auch bei der schlankschnäbeligen i'orm vorkomme, möchte ich damit uur angedeutet haben, dass nach den bisherigen Er- fahrungen die erstere Varietät anscheinend nicht allzu- selten das fragliche Colorit aufweist, während es für die andere Form, vielleicht (und sogar wahrscheinlich bloss) in Folge Zufalles, noch nicht nachgewiesen werden konnte. Dieser Umstand nun lässt sich, wie ich glaube, sehr wohl mit der Erkläningsweise des Herrn Professor Fatio in Zusamuienhang jjringen. wenn man sich die Ernährungsverhältnisse (b'r beiden Tannenheherformen vergegenwärtigt. Nach den eingehenden Untersuchungen, welche Dr. Kudolf B 1 a s i u s in dieser Beziehung vorgenommen hat. ergibt sich als Kesultat, dass zwar die Naiirung bei beiden Varietäten im grossen (ganzen eine überein- stimmende ist, dennoch aber gewisse und zwar nicht unwesentliclie Unterschiede in den speciellen Ernährungs- verliältnissen jeder i'orm vorliegen, indem die schlank- schnäbeligen Tannenheher, soweit es sich um Vegetabilien handelt, fast ausschliesslich auf den Samen der Arve oder Zirbelkiefer angewiesen sind, während die dickschiiäbelige Varietät sich nur zum Theil von Zirbel- nüssen, h a u p t s ä i- h 1 i c li dagegen von Haselnüssen nährt.'' V (Fortsetzung folgt.) unverkennbare Spuren dieser Beschäftigung; die Subcaudales'sind durchaus trübgelblich gefärbt, auch an Hauch und Hnist ist die Fleckenzeiclinung von demselben schmutzigen Farbstoffe getränkt. Die Verschiedenlieit dieses Colorites und der rostfarbenen Färbung. welche ich oben besprach, ist evident. 0) Wohl nur in sehr schneereichen Wintern! ') 1. c. p. 4.3 (Xr. 47. 48) et p. 49 rNr. 131, 132j. sj Vergl. 1. c. p. 94 ff. Zwei neue Brutplätze des kleinen Klie<»enf{ini!;ers jMuscicapa-Eritrosteiiia parva) in Xeu-\'orpoinuiern. Von Major Alexander v.^n Homeyer. Der grösste I'eind iles Naturforschers ist das (je- dächtniss. Dies wurde mir wiederum klar bei einem Be- suche des Dr. Rudolf B 1 asi us. Ende Mai 188M. wel- cher in den Stadtwaldungen Anklams (südlich der I'eene) gern mit dem kleineu Fliegenfänger zusammen kommen wollte. Als ich ihm im mit einzelnen Kiefern durch- setzten ]5uchwald bei einem hoch in der Krone singen- de)i Vogel zurief: .Das ist er!" kam auf den Schuss 49 statt seiner der schwarze Fliegenfänger (Muscicapa atra s. luctuosai lierunter. Jahrelang hatte ich ilurcli die Freundschaft des Dr. Bolle den kleinen Fliegenfänger im Käfig gehalten, und damals von ihm jeden Ton gekannt, — aber 19 Jahre hatte ich den Vogel nicht wiedergehört (zuletzt Ende Mai 1864 bei Cudowa, s. Journ. f. Ornith.) und so war Manches dem Gedächtniss entschwunden. So konnte es kommen, dass ich einen — allerdings abweichend singenden schwarzen Fliegenfänger für den Zwergfliegen- fänger hielt. Längst schon bin iili wieder orientirt, und kenne ich jetzt Muscicapa parva im Buchwalde, wenn ich nur einen Ton höre zwischen den etwas ähnlichen Gesängen des Buchenlaubvogels (Phylopneuste sibilatrix). Komisch bleibt mir die bei Änklam erlebte Verweclislung aber doch, um so mehr, als ich lieim ersten neuen Zusammentreffen mit dem wirklichen Zwergfliegenfänger — und das an einem Orte, wo er bestimmt nicht zu vermuthen war — beim ersten Aufflackern den Gesang sofort ganz bestimmt wusste. mit welcher Ali ich es zu thun, währeml ich damals bei Dr. B 1 a s i u s schwankte und nur vermuthete. Ich bin Ende Mai und Anfang Juni 18(S7 drei I\Ial mit ihm zusammengekommen und immer nicht gar weit von der Meeresküste ab. Meine Tagebuchsnotizeu besagen darüber. 1. 26. Mai Greifswald: Ich gehe ',.^10 Uhr Vormittags durch die Stadt- promenade. Das Wetter ist mild und schön, sonnig. Sylvia philomela singt. Ueberall sclireien junge Staare in den Kästen. In der Höhe des Bahnhofes, da wo der alte Wallgraben ziemlich dicht mit verschiedenen Baumarten bewachsen ist, wo alljährlich Sylvia atricapilla und Hypolais hortensis in 2 — 3 Paaren singen und nisten, klingt laut und klar die Strophe : ,Zied, zied. zied. idam. idam, idam" an mein Ohr. — Ich stutze und horche, und wieder dieselbe Strophe. — • Das ist ja Muscicapa parva, denk' ich — ganz gewiss, und ich horche und beobachte weiter. Da ist der kleine Vogel, er hüpft oben in den Zweigen eines blühenden Apfel- baumes. — Nach kurzer Zeit verlasse ich den Platz, eile zu Hause, um mir ein Fernglas zu holen. Ich war meiner Sache ganz gewiss, doch nahm ich schnell F ri e d r i c h (das Handbuch über Stubenvögel) zur Hand und las über den Gesang. Da steht die Strophe wieder- gegeben : Tink, tink. tink. eida, eida. eida. Ich sehe in mein Xotizbuch und vergleiche beide Strophen. — es war kein Zweifel, es war Muscicapa parva. Nach Verlauf von 20 Minuten sass ich an richtiger Stelle in der Promenade auf einer Bank, das Vögelchen war ruhig. Sollte es weiter gezogen sein ? Staare fütterten dicht vor mir ihre Jungen in einem Kasten mit Trittstange, dann flogen sie fort. Eine Krähe kommt, setzt sich auf die Trittstange — die jungen Staare werden laut und recken die Köpfe zum Flugloch hoch hinaus, die Krähe langt hinein, und fliegt im nächsten Momente mit einem jungen Staare davon, • — Weg mit den Tritthölzern ! Zied. zied. zied, idaiu. idam. idam, klingt es wieder in lieblich glockenreiner Weise ; mein Fliegenfängerchen ist wieder da. Er ist in der hohen f]sche. er fliegt wieder zum blüthenreichen. flacii abgekuppelten Apfelbaum und so habe ich meinen Operngucker vor den Augen und das Vögelchen klar vor mir. Es ist ein jüngeres Männchen ohne lioth an der Brust. Die Bewegungen sind ganz die der Laubsänger (Hypolais, Phylopneuste). eilfertig auf Insectenjagd in den Laubkronen, gelegentlich auch tiefer. DasA'ögelchen sitzt kaum stille, ist immer in Bewegung, hüpft rasch durch das (^lezweig. nimmt Kerfe von den Blättern ab, oder springt ilmen nach, wenn sie da- von fliegen, schnappt selten wirklich fliegend, lockt loid, stürzt hüpfend 2 — o Schritt weit durcli Gezweig, schnappt — singt, und fliegt zuiu näelisten oder nächstnächsten Baum, singt dort so fort und jagt von Neuem durch das Gezweig. Nachmittags 3 Uhr bin ich wieder auf dem Platze, vom Fliegenfänger ist nichts zu hören, um 6 L'hr singt er im Garten des Landgerichtes, also circa 600 Schritt vom Vormittagsplatze ab. 0 weh, das ist ein schlechtes Zeichen, wo bleibt meine Hoffnung, in den Lindenbäumen der Promenade den Zwergfliegen- fänger nisten zu sehen. Der Gesang ist hell, ktar, weit schallend, fast so laut wie von Sylvia atricapilla. Am alten Platze ist alles still, unser Vogel ist noch auf der Wanderung, oder vielmehr auf der Weibersuche, — Und so ist es auch, ich habe ihn nie wiedergehört. Ihm zu Liebe war ich auch einige Mal im Buchwalde Eldena's, aber vergebens, 2, 6, ,Tuni, Behrenshagen. Ich bin einige Tage zum Besuch bei Herrn von S t u m p f e 1 d L i 1 1 i e n a n k e r auf Behrenshagen un d Daskow pp. Majorat bei Damgarten. Wir machen manche Fahrt durch den hohen Buch- wald und horchen. Der schwarze Storch zieht vorüber. Sylvia sibilatrix singt massenhaft, die Tauben rueksen. immer noch keine Zwergfliegenfänger, — da fahren wir in einen wirklichen Buchhochwald ein, der so dicht und schattig ist, dass kaum ein Sonnenstrahl das Blätterdacli durchbrechen kann und da klingt es glockenrein : Cied, cied cied, jemm, jemm. jemm. Wir haben ihn. wir sind mit Muscicapa parva zusam-men. Auch das Weibchen zeigt sich, getrieben und verfolgt vom Männchen, doch immer am Platze bleibend. — wir liefinden uns auf dem Brutplatze. Dieses Vögelchen mit röthlicher Kehle ruft das cied wie das jemm gewöhnlich, drei Mal hintereinander, also ganz so wie der Promenadenvogel, doch kommen auch Aenderungen vor, wie 3:4, 4:2. 4:4. Wir waren mehrere Mal auf dem Platze. Herr von Stumpfeid war so freundlich, meinen Studien zu Liebe den Wagen stundenlang auf dem Platze halten zu lassen. Hier trieb sich das Männchen selten hoch oben in den Zweigen herum, vielmehr unterhalb der Buchenkrone in den niederen Aesten aber immer noch 30 — 40 Fuss vom Boden. Sein Betragen beim Nahrungsuchen. Locken (loid) und Singen war genau so. wie von dem in der Greifswalder Promenade; zeigte sich ihm das Weibchen, so folgte er demselben, fleissig loid, loid lockend. Nach einiger Zeit war immer das Weibchen wieder ver- schwunden. Es machte auf mich den Eindruck, dass das Nest bereits fertig, und das Weibchen beim Eierlegen war oder beim ersten Brüten. Vom Wagen aus — wir fuhren am Platze hin und her — haben viel nach dem Neste, aber vergebens gesucht. 3. 8. Juni.'" Wir machten eine Wagentour nach dem Saaler Bodden. Im Buchwald des Herrn von Z an t hier (Pütnitz) hörten wir den Zwergfliegenfänger: Cied, cied, cied. wuwi. wuwi, wuwi. Hier wird cied im gleichen Ton gesungen, während die wuwi-Strop!ie fallend ist. oder wie Frau von Stumpfeid meinte die ersten 4 Töne hoch, die beiden letzten tiefer. Die Kegel betreffs der einzelnen Strophen war auch hier 3 : 3, doch kamen auch Aenderungen vor von 4 : 2. von 2 : 4, von 3 : 4. 50 AVäliieiid «lor Fliegentaiifirer vom sechsten seinen Auleiithalt im grossen, tresililossonen alten Riu-liwald ge- noniineii. hatten wir es liier nur mit einer frei vorspringen- den Zunge zu tliun. die von .-'» Seiten mit Feld umgeben war. Das erwählte Plätzciien unseres Vogels war je nachdem nur 50 — 100 Schritt vom freien Land entfernt. Der ßulhenbestand war sehr dicht (schattig also), und die einzelnen Bäume circa drei N'iertel Fuss stark. — Dieses Vögelclien hatte einen ganz hesonders lauten und klangvollen Gesang, es rief das cied weitsihallend glockenrein, und das wuwi sanft heran. Es dürfte nicht angezweifelt wer- den, dass auch dieses Vögelchen auf der Drutstätte sich befand. Beide Brutplätze (Behrenshagen und Pütnitz) waren circa eine halbe Stunde von einander entfernt. Stellt man die Gesangsnotirungcn (ind. Friedrich) zusammen : Tink. tink, tink, eida, eida, eida, Zifd. zied, zied, idam. idam, idam. Zicd, zied, zied, jemm, jemm, jemm, Zied, zied. zied, wuwi, wuwi, wuwi. so wird man eine ganz ausserordentliche grosse Ueber- einstimmmig linden. Ich luachte die Xotirungen sofort beim Gesang selbst und halte das für sehr gut. man kommt damit dem Gedächtniss zu Hilfe. Ohne diese Auf- zeichnungen würde ich sicherlich mich nicht mehr so genau des Gesanges in seiner Eigenart erinnern krmnen. Viele Ornithologen machen es gerade so. wie ich. viele aber ver- werten diese Methode. Gern bin ich bereit, eine bessere Methode anzunehmen, aber so lange mir dieselbe nicht genannt und bekannt wird, bleibe ich bei Vater B e c h- stein. Das zannkönigartige (Troglodvtes parvulusl Schnarren scheint ein Schreck-, Angst- oder Warnungslaut zu sein. Ich habe betretVs Muscicapa jiarva noch mehrere Buch- waldungen iS'eu- Vorpommerns , abgehorcht-, doch ver- gebens. Wer ein Mal den höchst charakteristischen Ge- sang kennt, d. i. in sich aufgenommen hat. wird bei einiger musikalischer Beanlagung ihn im Walde unter den Gesängen von Laubvögeln, Meisen, Schwarzköpfen sofort herauserkennen. Der 'l'on hat übrigens einige Aehnlichkeit mit den \'olltöiien der Meisen. Die Stärke der Stimme bei einem so kleinen Vogel setzt geradezu in Erstaunen. Das Benehmen des kleinen Fliegentangers auf dem Brutplatze sowohl, wie beim Nahrungssuchen hat stets den Ciiarakter der grössten Eile und Bührigkeit. Greifswald, dem 15. Februar 1888. AViclitlge oniitliologisclie Beobachtungen im Kreise Spalato U)«»liHJitien) während des Jahres 1887 in knaj)|)er Antühruiii;. Von Prof. Georg Kolombatovii'. Im Winter fiel die Abwesenheit des Eegulus und die Seltenheit aller Tu r du s-.Vrten. welche auch in der darauftolgenden Jahreszeit fortdauert: im Frühjahre: das Erscheinen eines Exemplars der Cyanecula leuco- cyanea am 26. März und die Verzögerung des Eintreffens fast aller Arten um mehr als 20 Tage, sowohl in Be- treff des Durchzuges als auch der Frühjahrseiinvanderung besonders auf, ebenso auch die schwache Anzahl aller Arten von Stern a und H ydroch elid on , die auch beim Sommerdurchzuge sehr selten waren. Im Herbste war zu beachten; das W'iedererscheinen des Regulus; das verfrühte Erscheinen (schon am 1. October) des Chrysomitris spinus, der während der ganzen .Jahreszeit aussergewöhnlich zahlreich auftrat: das Er- scheinen des Vuitur monachus. welcher am 4. No- vember im Umkreise der Stadt erlegt wurde, was aber nur als ein ganz zufälliger Fall in diesem Kreise anzu- sehen, das verfrühte Erscheinen von Turdus tor- quatus, die am 1. November erlegt wurde; die ausser- gewühnliche ]\lenge von Tadorna cornuta vom 20. November bis 10. December; die Anwesenheit der Loxia curvirostra seit 2. November; die relative Seltenheit i im Vergleich mit anderen .Tahren) von A 1 a u d a c a 1 a n d r a, L u 1 1 u 1 a a r b o r e a und F r i n- gilla coelebs bis zum 22. December, an welchem Tage erst sich die genannten Arten in sehr grosser Anzahl in die umliegenden Felder herunterliessen . während T. torquatus und die L. curvirostra schon früher erschienen waren ; die fortdauernde Anwesen- heit von Sterna cantiana in ziemlicher Anzahl vom 11. November an bis über das Emle des .lahres hinaus: endlich ganz besonders beachtenswerth das zahlreiche Erscheinen von Phileremus alpestris Linn. am 28. December, einer bis jetzt in diesem Kreise nocli nicht constatirteu Art. Erwähnenswert ist weiters. dass die in anderen strengen Wintern hier erschienenen Pyrr- hula vulgaris. PI ec tro pha ne s nivalis. Bom- b y c i 1 1 a g a r r u 1 a in diesem Winter nicht zu bemerken waren. Vielleicht war das aussergewühnliche und zahlreiche Erscheinen des Phileremus alpestris in der Um- gebung von Spalato einem von den Alpen her und mit grosser Heftigkeit gekommenen Windstosse zuzuschreiben . Spalato, 10. Februar 1888. Eine kleine literarische Studie über den Auerhahn. Von Robert Eder. (Schluss,) Den Auerhahn schildert der Verfasser folgender- raassen: ,Aucli dieser Vogel ist einer von denen, bey welchen Männlein und Weiblein von einander sehr kenntlich sind : Dann der Han ist schwarz, die Henne aber au der Färb gänzlich wie andere wilde Hüner Arten, als Phasanen und dergleichen, und wie bey diesen, nemlich bey denen Phasanen, der Han mit seinen rothen ' Augen pranget, also hat auch der Auerhan der gleichen schöne Färb über denen Augen, und ist der Schnabel ebenfalls blaulicht anzusehen, dahingegen die Henne einen braunen Schnabel behält. Die übrige Leibes-Gestalt betreffend, geben die Auerhanen an tlrösse einem Indi- ! anischen Han nicht viel nach, doch sind sie etwas geringer, und sehr viel kurzbeiniger, so dass sie so wol. wann sie 51 auf der Erden sitzen, als sonderlich auf denen Biiiimen, fast ivie ein Hal)ie]it aussehen; ingleichen kommet bey denen Hüuern die P'arli mit der Färb der Habichten fast überein, und werden jene öffters von denen unwissenden vor diese angesehen und geschossen." Im weiteren Verlaufe wh'd die Klage geführt, dass der Auerhahn nunmehr dem Adel entzogen und allein zur fürstlichen .Tagd zu rechnen sei. Auch dieser Ver- fasser befürciitet, dass die Edelleute anstatt mit der Jagd grösserer Vögel, mit dem kleinsten Vogelfang allein sich begnügen und dass es bald so weit kommen wird, dass dieselben statt der , Hasen, Kebhüner und Kranwets- Vögel", ,Zeisslein" essen lernen müssten; denn das .nemo tenetur edere titulum suae possessionis", wird bald nicht mehr gelten und weiters klagt er : , Ja wann einer schon iJoOjahrige Possesion erweiset, so wird er doch von seinem Kecht abstehen müssen, wofern er nicht zugleich zeigen kann, dass sich solche Possesion auf eine von dem Territorial-Herrn erlaugte besondere Con- cession gründe. Ein jedes Schneider- und Schusterhaus gehört, nach diesem neuen Principio, mehr dem Terri- torial-Herrn. als dem Handwerksmanne, der es erkauft oder ererbt. Und das Dominium eminens beruhet nicht mehr auf dem äussersten >,'othfall und des Landes orten- baren Nutzen, sondern auf des Territorial-Herrn Willen." Ich nahm obige Emanation aus dem Buche hier auf. da es doch bezeichnend ist, dass Territorialklageu sich bis in die ornithologische Literatur verpflanzten und diese Klagen als Stigma jener Zeit zu betrachten sind. Nachdem ich nun Einiges über den Auerhahn aus der Literatur der letztverilossenen drei Jahrhunderte mittheilte, so möchte ich mir noch erlauben, auch . ö7, wo gesagt wird : .Chr. L. Brehm beschrieb als Rackelhenne eine Birkhenne und Naumann sah nicht nur dasselbe Exemplar auch für eine Kackelhenne an, sondern bildete es auch auf Tafel 1.56, Fig. 2 seines Werkes ab. Es ist autfallend, dass bis jetzt Niemand, so viel ich weiss, diesen Irrthum entdeckt hat. aber es beweist nur. wie wenige Exemplare von Rackelhennen in Sammlungen vorhanden sein mögen." Nachdem der Autor den Beweis für seine Behauptung aufs Ausführlichste erbringt, heisst es weiter : „Es bedarf somit keines noch eingehenderen Beweises, dass weder B r e h m noch N a u m a n n die Rackelhenne gekannt haben. Vielleicht war das beschriebene Exemplar eine kräftige Birkhenne oder eine mit eben beginnender Hahnenfedrigkeit. G log er, der jüngere Brehm, AI tum, Wurm und eine Zahl anderer deutscher Autoren haben stets nur den älteren B r e h m und N a u m a n n bez. der Kackelhennen abgeschrieben, so dass in Folge dessen diese in Deutsch- land kaum gekannt ist". Mithin gebührt dem citirten Autor das Verdienst. in der deutschen Literatur die Rackelhenne zuerst be- scln-ieben und naturgetreu abgebildet zu haben. Wns nun die Behandlung des Auerhahnes in dem letztgenannten grossen Werke betrifft, so verweist dessen Verfasser bezüglich der Beschreibung. ,da er nicht Bekanntes wiederholen wollte", unter Anderem auf Wurm: , Das Auerwild, dessen Naturgeschichte, Jagd und Hege, eine ornithologische und jagdliche Mono- graphie". Es würde zu weit fuhren, wenn ich mich auf eine Besprechung des Inhaltes dieses Capitels des M e y e r'schen Werkes einliesse und will ich nur die interessante Mit- theilung über Wanderungen der Auerhähne in Skandi- navien und dass besonders in Nord-Skandinavien sich grosse Schaai'en auf die Wanderung begeben, welche gewöhnlich nur aus Hähnen bestehen, erwähnen. Als unserem Auerwild verwandte Arten werden dort angeführt: Tetrao urogalloides Midd. Ost-Sibirien. Tetrao sachalinensis, Bogd. Sachalin. Tetrao Taczanowskii. Meyer. Südost-Sibirien. Tetrao uralensis, Sev. und Menzb. " im Süden des Ural. Tetrao Kamtschaticus, Kittl. Kamtschatka. Das hohe Interesse, welches dem AuerAvild in den verflossenen Jahrhunderten dadurch, dass man es zur fürst- lichen Jagd gehörig erklärte, entgegengebracht wurde, hat sich nun in wissenschaftlicher JÖinsicht auf das Rackel- wild vererbt. Denn wenn dieses auch nicht, wie seiner- zeit der Auerhahn. der auch ,.Edelvogel"*) hiess, als ausschliesslich fürstliches Jagdwild bestimmt wird, so hat es sich doch in hervorragender Weise das wissen- schaftliche Interesse eines fürstlichen Herrn aus dem Hause Habsburg zu erwerben gewusst. Auf Anregung Seiner k. u. k. Hoheit des du r c h 1 a u c h t i g s t e n K r o n- prinzen Erzherzog Rudolf entstand das oben benützte herrliche Prachtwerk : , Unser Auer-. Rackel- und Birkwild und seine Abarten", mit seinen 17 künstlerisch ausgeführten grossen Tafeln farbiger Abbildungen, ein Werk, dessen Subscribenten-Verzeichniss, das sechs Maje- stäten, darunter die Kaiser von Oesterreich, Deutschland und Russland, und noch weitere Regenten und Prinzen eröffnen, zeigt, welch' lebhafte Theilnahme in den höchsten fürstlichen Kreisen noch heute diesem jagdbaren Wilde geschenkt wird. Kronprinz Rudolf war der Erste, welcher auf Unterschiede der Rackelhähne unter sich aufmerksam machte ; M e y e r sagt (1. c. pag. 67) darüber : „Der Erste, welcher . meines Wissens , vom gewöhnlichen Rackelhahn bedeutend abweichende entdeckte, in ihrer Bedeutung erkannte und genau beschrieb, war Kron- prinz Riid olf"'. So hat auch dieses Jahrhundert in dem Rackelhähne einen füi'stlich bevorzugten Vogel. *) Allgemeine Eiicyklopädie der gesaminten Fcn'st- imd Jagd- wisscnscliaften von Eaoul Ritter von Dombrowski. Oniithologische Beobachtungen im Frühjahr und Sommer 18(S7. Alexanderfeld (Ostschlesien) bei Bielitz. Von Hubert Panzner. {Schluss,] Lanius collurio L. Sonst gemeiner .Soninieivogel. habe ich ihn in diesem Jalire bloss zweimal beobachtet wofür ich keinen Gnmd anzugeben weiss. Ich habe spe- ciell auf diesen Vogel geachtet und ist ein üebersehen nicht gut möglich. Ganz auft'allend zeitig am (3. April bei warmem S. W. 1 V in meinem Garten in den Vor- mittagsstunden beobachtet , die nächsten Tage ver- schwunden. 27. Mai 5 S in der Nähe von Alt-Bielitz gelegent- lich oin>'s Spazierganges gesehen. Turdus musicus L. Ziemlich häutiger Sommervogel. Zum Herbstzuge 188(5 sehr zalilreich gewesen. 7. April bei warmem 8. 7 — 8 Stück auf den S. W.- Hängen bei AVilkowice gehört, während bei Bielitz weder eine gesehen, nach gehört wurde. 9. April ein Stück in einem Potok bei Alexander- feld, in der Nähe meiner Wohnung, gesungen. 12. April ein Stück im Alsener Hochwäldchen gehört. 13. Mai ein Nest im Alsener herrschaftl. Wäldchen auf einer dünnen Fichte circa ■] m hoch mit erst vor Kurzem ausgelnüteten .Jungen gefimden. Scolopax rusticola L. Durchzügler. in den Gebirgen nicht zu seltener ßrutvogel. 188G brachte Förster .Jemelka von .Salmopal ein Gelege. Der Herbstzug ist viel anhaltender und stärker wie der im Frühjahre, für welches ich folgenden Gruml an- zugeben vermag. Haben die Schnepfen, sowie auch andere Zugvögel im Frühjahre die Beskiden und Karpathen übertiogen. resp. in den Querthälern durchzogen, eilen sie nun über die weite, sich ihnen darbietende Ebene den Brutplätzen zu, weshalb ihr Aufentlialt am Nordfuss dieser Gebirge ein sehr kurzer ist. Im Herbste dagegen staut sich da der Zug und erst Fröste und Kälte veranlasst sie, die Gebirge zu passiren. Es sei mir gestattet hier zu erwähnen, dass ich im böhmischen Erzgebirge in den 7Uer --Jahren öfter im Sommer, resp. .\ugust, September Schnepfen antraf und im böhmischen Mittelgebirge, im ^leronitzer Kevier bei Bilin. wo ich das Forstwesen prakticirte, im .Jahre 1869 ein Gelege mit 4 Eiern fand. Nach dieser kleinen Abweichung kehre ich zu den Beobachtungen 1887 zurück, deren ich nur eine am 9. April zu verzeichnen habe, an welchem Tage bei leich- ten N. 0. ich in einem Alexanderfelder Potok ein Stück aufstöberte. Rica caudata Boie. Ziemlich häutiger Standvogel. 12. April beobachtete ich in Alsen 1 Pärchen, wel- ches im Nestbau begi'iffen ist. 28. April Hess ich mehrere Nester, da dieselben fertig sind, untersuchen, fand aber noch kein Ei. 3. Mai erhielt ich ein Gelege mit 4 und am 23. Mai wieder eines mit 4 Eiern, beide unbebrütet. Corvus cornix L. Ziemlich häufiger Standvogel. 12. April zwei Pärchen beim Nestbau in Alsen be- obachtet. 8. Mai erbeutete ich bei Wilkowice ein I'ärchen, das ^ hatte erst '/s — 'A entwickelte Eier. 10. Mai bekam i'li von Pisarzowice 1 Ei (Beginn des Legens). 13. ^fai fitiid irh in Alsen 1 Nest mit .Jungen. Sylvia hortensis auct. Sommervogel. 23. Ajiril bei ii'irliti'in N. O. die erste in meinem Garten gesehen. 24. April diesell)e beobachtet. 2i). April beobachtete ich daselbst das Pärchen. 19. Mai ein im Baue begriffenes Nest in einem Rosenstrauch gefunden, welches nicht beendet wurde. 28. Mai fand ich in der Nähe des Vorigen in einem lebenden Zaume von Weissbuchen ein Nest mit 4 Eiern. (Da icii nicht die Uebuug habe, die verschiedenen Sänger im Freien bestimmt anzusprechen, habe ich nur genau erkannte liier antreführt.) Anthus arborea Bechst. Sommervogel. 24. April bei leichtem S. ein Stück in einem Potok bei Alt-Bielitz beobachtet. 25. April 2 Stück J)ei Alsen gesehen. 1. Mai 2 Stück liei \Vilkowice gesehen. 13. Mai ein Nest mit 5 Eiern schon stark bebrätet in Alsen gefunden. Carduelis elegans ziemlich häufiger Sommervogel. 27. April bei leichtem W. und S. W. neblig regnerisch 3 Stück, und zwar 2 5 und 1 5 in meinem Garten gesehen. 29. April ein Pärchen daselbst gesehen. 3. Mai stellt sich noch ein Pärchen ein und beide blieben über den Sommer da und nisteten jedenfalls, ich konnte aber kein Nest finden. Hirundo rustica häufiger Sommervogel. Trotzdem die Vertretung dieser sowie der Stadt- schwalbe noch immer Anspruch hat, .häufig' genannt zu werden, so ist doch l)esonders bei ersterer eine ziemliche Verminderung zu bemerken, wofür ich als Grund die in dieser Gegend schon in deren Beschreibung erwähnten späten Nachwinter ansehe. Ganz besonders 1886 waren schon viele Schwalben da. als in den ersten Tagen Mai heftiges Schneewetter eintrat und durch 8 — 10 Tage anhielt. 27. April bei W. neblig, regnerisch die erste bei Alexanderfeld zwischen 2 — 3 Uhr gesehen. 28. April wieder eine, wahrscheinlich dieselbe gesehen. 1. Mai bei Alexanderfeld fiills 2 Stück beobachtet. Phylopneuste sibilatrix vogel. 28. April bei Alsen 2 Stück gesehen. Muscicapa luctuosa L. seltener Sommervogel. 25. .\pril 2 Stück bei Alsen beobachtet. Cuculus canorus ziemlich häufiger SommeiTOgel. 28. April bei Alsen den ersten gehört. 1. Mai bei Wilkowice einen. 8. Mai eben daselbst 3 gehört, davon ein Stück gesehen. 26. Mai erhielt ich von Alsen ein Nest von Dan- talus rubecola L. mit 4 Eiern und ein Kuckucksei. Ruticilla phoenicura L. gemeiner Sommervogel. 20. Ai)ril l>ei leichtem W. trüb, 2 Stück Q ^ an der Bialka gesehen. 2 und bei Wilkowice eben- Bechst. seltener Sommer- 2. Mni stellte sich ein Pärchen in meinem Garten ein. 3. Mai kam ein zweites Piirchen daselbst an. 13. Mai fand ich bei Alsen 2 Nester mit 5 und 7 Eiern in einem hohlen Birnbaum und hohler Kopfweide l und 1 V2 m hocli, von denen ich nur das zweite nahm, die Eier waren unbebriitet. Jynx torquilla L. Sommervogel selten. 1. Mai bei Wilkowice einen gehört. Buteo vulgaris Bechst. Sommervogel spärlich, doch unter den überhaupt seltenen Raubvögeln einer der häufigsten. 1. Mai bei Wilkowice einen gesehen, kam von S. und fiel im Gebirge ein. Ardea cinerea L. Durchzügler, dürfte aber schon an den nahen ausgedehnten nördlicli gelegenen galizischen, österreichisch- und preussisch-schlesischen Teichen, resp. in deren Nähe liegenden Wäldern horsten. 1. Mai bei Wilkowice zwischen 11 und 12 Uhr Vor- mittags o Stück in Richtung N. gezogen. Xema ridibundum L. Hier Diirchzügler, auf den vorhin erwähnten Teichen gemeiner Brutvogel. 1. Mai bei Wilkowice zwischen 11 und 12 Uhr Vorm. ein Stück in Richtung N. 8. Mai daselbst 2 Stück nach S. gezogen. Anfangs Juli ziehen sie häufig familienweise oder auch zu Schaaren vereinigt von den Teichen auf die nahen Felder in das Beobachtungsgebiet auf Aesung. Dieses Jahr die ersten am 29. Juni gesehen. Cypselus apus L. Sommervogel ziemlich häufig, brütet in den Bielitz-Bialaer Kirclithürmen. 2. Mai leichter S. die ersten 2 Stück eingetroffen. 4. Mai 8 Stück gesehen, die nachfolgenden Tage allgemein. Hirundo urbica L. häufiger Sommervogel. Die Ankömmlinge übersehen, denn diese Schwalbe beschränkt sich nur auf Bielitz-Biala. sowie massirte Ortschaften, was in Alexan]. Mai miIi idi fiii Stück in Pisarzowice. Luscinia minor Chr. L. ßr. sehr seltener Sommer- vogel. ;il. .Mai hörte icii eine l)ei Pisarzowice schlagen, das zweitenial während meines a '/.Jährigen Aufenthaltes in dieser Gegend. Loxia curvirostra Standvogel. is. .liiiiiuM' Liii den Hängen des Solathales bei Porabka 10 — lö Stück gesehen. 31. Mai in einem Kieferwäldchen bei Pisarzowice 4 Stück gesehen, von denen ich einen diesjährigen jungen Vogel erbeutete. A'ulüjäriianKMi der Vöi;el OlKMÜstenriclis. Gesammelt von Rudolf 0. Karlsberger. (Fortsetzung.) Parus ater Linn. Tannenmelse. Holzmoasn, Holzerl. Parus cristatus Linn. Haubenmeise. Schoppfmoasn, Haubiuimasii. Parus maior L. Kohlmeise. Kohlmoasn, Spiegl- moasn (SchnioUn im Innki'eis, nach Herrn Lehrer Bernhard K o 1 1 e r). Parus coeruleus Linn. Blaumeise. Blaberl. Blau- moasM. Acredula caudata L. Schwanzmeise. Schneemoasn, Pfanna-Iiel. Regulus cristatus Koch., gelbköpflges Gold- hähnchen. ( lolilhaliul. Regulus ignicapiilus Chr. L. Br. Feuerköpfiges Goldhähnchen, (ioldhalinl. VII. C'aiiloreM. ^^än;;-er. Phyllopneuste sibilatrix Sechst. (IraiKi- S]iotter. Phyllopneuste trochilus L. Fitislaubvogel. Wasser- vögerl. Hypolais salicaria Bp. Gartenspötter. Gelber Spotter, Spotter. Sämmtliclic Rohrsänger - Arten werden kurzweg „Kohrspatz- genannt. Sylvia curruca Linn. Zaungrasmücke. Dornreicherl, kleines Dornreicherl. Laul)grasmuckn (bei Händlern mit- unter gebräiiclilicli). Grasmuckn. Sylvia cinerea Lath. Dorngrasmücke. Dornreiclierl, grosses jidnii-eiclierl, Grasnnickii. kloaii>ingada Stauden- vogel (oberes .Müliiviertel). Sylvia atricapilla Linn. schwarzköpfige Grasmücke. Schwarztdätll. Schwarziilatal. Sylvia hortensis auct. Gartengrasmücke. Gras- muckn, gelbe (irasiiiuckn (bei Hämllern) gr^i^s (gross) singada Staudenvogel (oberes Mühlviertel). Meruia torquata Boie Ringamsel. Halsete Amsel (steieriscli-oberösterreicliische ( irenze). Meruia vulgaris Leach. Schwarzamsel. Amsel, Amschl. Amuvuscl. Steckamurgsel ((»ttnaiig. iiacli Herrn Lehrer Antun i\ n 1 1 r ii. Turdus pilaris Linn. Wachholderdrossel. Krona- witter, Kronawettvogl, Krametzvogl, (juitschai (nach An- gabe des Herrn Lehrers Anton Koller ist diese Bezeich- nung beim Landvolke um Freistadt [MühlviertelJ üblich und wird im Allgemeinen für einen frierenden drossel- artigen Vogel im Winter angewandt;. Böhmer (um Frei- stadt. Müliiviertel. nach Herrn Lehrer Antnn Koller). Turdus viscivorus Linn. Misteldrossel. Zaritzer, Zoritzer. Seharitzer, Zicharatza. (^uitscliai. Böhmer (Mühl- viertel um Freistadt) Weindrossel im Wildpret-Handel. Turdus musicus Linn. Singdrossel. Drossel, Droschl, Dreseiil (Sihmulln Bernliard K'ullcn. Turdus iliacus Linn. Weindrossel. Rothdrossel, kleiner Krametsvogl im Wildiiret-llandc]. Monticola saxatilis Linn. Steinmerle. Steinröthl. Ruticilla tithys Linn. Hausrothschwanz. Koth- schwalerl. >clnvai'zes Butlischwiirerl. IJothscliwanzl. Koth- mannderl (Schmolln im Innviertel nach Herrn Lehrer Bernhard Koller), Brandschwaferl. Wird auch Bei(ni- wisperl genannt, da er bei den Imkern stark im Verdacht steht, die Bienen |Bei(n)| zu decimiren. Ruticilla phoenicuoa Gartenrothschwanz. Weiss- blattl: im übrigen gelten für ihn die meisten J\ amen wie beim vorigen. Cyanecula leucocyanea Chr. L. Br. Weisssterniges Blaukehlchen. Bhmki'r.iiferl. iilaiil Ein. n.a.ii. inen. tl. ' kl-. !1. kr. SÄ .£^-C.S^S.'\OSTL tl. kr. 1 11. kr. ' 1 3 ! 4 5 Cassarest mit 1. Jänner 1887 . . Mitgliederbeiträge Erträgniss der Mittheilungen : aj Abonnement u. Blätterverkauf hj Inserate 175 106 50 48 44 51 1283 55 371 : (IS 2 .34 3.*5 3* 1 1 •> 4 :> s Benützung der Saallocalitäten . . Kanzlei - Auslagen, Porti, Dienst- iiiäiiner. Taubentransport, Ueber- siedlungs-Auslagen Miethzins für die Vereinslocalitäten samnit Beleuchtung, Beheizung lind Reinigungsgeld (von Juli bis December) Iiiventars-Anschaffung u. Erh-iltun? !Mittheilungen : aJ Druck und Illustrationskosten //) Redactions- und Er|ieditions- kosten .--Steuern und Gebühren Diverse Auslagen . 1 'assabarschaft mit Ende Decb. l^'-T 'j(;6 14 172 7S 38 305 160 300 1138 30 105 4 78 74 38 97 92 95 39 1 (;3 Portoersätze Diverse 1 Summe der Einnahmen . • 20S5 7<5 Summe der Ausgaben . 2085 76 Wien, am 31. December 1887. Karl Zimmermann, Adolf Bachofen v. Echt, ivri-i.i.iit. (Tejirüft nnd richtig bcfniideii: Hubert Panzner. A. Bachofen v. Echt j. In der G e n e r a 1 v e r s a m m 1 u n g vom 26. P e b r u a r I. J. wurden für die nächsten drei Jahre (1888 — 1890) in die Vereins- leitung gewählt: Adolf v. B a c h o f e n, Hofrath Prof. Dr. C. C 1 a u s, Alfred H a f f n c r , Eduard H o d e k sen.. Dr. Hans v. K a d i c h, Rechnungsrath Aurel Kermenic. Dr. Friedrich Knauer, Prof. Dr. Victor L a n g h a n s , Dr. Rudolf L e w a n d o w s k i , Custos August v. P e I z e 1 n , Oberlieutenant Hubeit P a n z n e r, Leopold Planta, Dr. Leo Pfibyl, Hof- und Gerichtsadvokat Dr. Othmar Reiser sen., Custos Othmar Reiser jun., Rechnungs- rath Georg S p i t s c h a n . Hofrath A. W a t z k a, Julius Z e c h a. Fritz Zell er, Hof- und Gerichtsadvokat Dr. Carl Zimmer- m a n n. — Zu Rechnungsrevisoren für das Jahr 1888 Rechnungs- rath Georg Spitschan und Bureauchef Josef Sieh. Aus dem Protokolle der Ausschusssitzung am 9. März 1888. Anwesend: 1. Vicepräsident: A. v. Pelz ein, 2. Vice- präsident: Fritz Zeller; 1. Secretär: Dr. Friedrich Knauer. 2. Secretär : Julius Z e c h a ; Cassier : Dr. Carl Zimmermann. Ausschüsse: Dr. Hans v. Kadich, Dr. Victor Langhans, H. Panzner, Leopold Pianta, Dr. Othmar Reiser, Georg Spitschan. Es wird zur Wahl der Functionäre für die nächste dreijährige Periode geschritten und wurden per Acciamation gewählt: Adolf Bachofen v. Echt zum Präsidenten. August V. Pelz ein zum 1. Vicepräsidenten. Fritz Z e 1 1 e r zum 2. Vicepräsidenten. Dr. Friedrich Knauer zum 1. Secretär. Da Herr J. Z e c h a ersucht , von seiner Wahl zum 2. Secretär abzustehen und Herrn Dr. Hans v. Kadich zum 2. Secretär zu ernennen, wird zur Wahl beschritten und Herr Dr. V. Kadich mit 9 von 1 1 abgegebenen Stimmen zum 2. Secretär gewählt. Ebenso Herr Dr. Carl Zimmermann mit 9 von 11 ab- gegebenen Stimmen zum Cassier. 2. Es werden drei neue Mitglieder in den Verein auf- genommen. (Siehe weiter unten.) 3. — 24. Herr Dr. Friedrich Knauer referirt über für die Mit- theilungen eingelangten Beiträge und verschiedene Anfragen. Vor Schluss der .\usschusssitzung geben die Versammelten auf Antrag des Herrn Dr. (Ithmar Reiser ihrem tiefen Schmerze über das Hinscheiden des deutschen Kaisers durch Erheben von den Sitzen Ausdruck. 50 Hierauf Beginn der Monatsversammlung (im grünen Saale der k. k. Akademie der Wissenschaften). Der Vorsitzeiiile Herr A. v. P e I z e 1 n ersucht die A er- saimnelten zum Zeichen ihrer Trauer über den Todesfall Sr. Majestät des deutschen Kaisers Wilhelm I. sich von den Sitzen zu erheben. Hierauf hält Herr Dr. Hans v. K a d i c h einen sehr anregen- den Vortrag über die Feinde der Waldhühner. Nach ihm theilt Herr Dr. G. B 1 e v e r aus Hannover Einiges über die Vogelwelt der Moore Hannovers mit. Als Gast war auch das eorrespondirende Mitglied des Vereines Prof. Dr. Johann P a 1 a c k y aus Prag anwesend. Als neue Mitglieder sind beigetreten: 1. A. Sie d e n t i.i p f. Blankenburg a. Harz. Villa Helene. 2. C reut z'sche Verlagsbuchhandlung, Magdeburg. o. Johann Winkler, Hausbesitzer, Fünfhaus, Neubaugürtel 3-5. Nächste Monatsversammlung, Freitag, den 1.3. April 1888, im grünen Saale der k. k. Akademie der Wissenschaften in Wien ^I., üniversitätsplatz 2). um 6 Uhr Abends. P r 0 g r a m m : Josef Tals ky: Piciseerinnerungen aus Steiermark und Kärnthen. Dr. Georg B 1 e y e r : Ueber die Vogelwclt der Moore Hannovers. Dr. Friedrich Knauer: Ueber die Vogelwelt der Alpen. Ausweis des Secretariates über den Einlauf der Mitgliederbeiträge. Bis 9. d. M. sind an Jahresbeiträgen eingelaufen: I. Beim Cassier Dr. Carl Zimmermann (I., Bauernmarkt 13). 1. Nr. 84. A. B. v. K. ; 2. Nr. 125, «■. K.; 3. Nr. 176. A. v. H. 4. Nr. 165. J. H.; .5. Nr. 186. Frcih. Fr. K. v. W.: 6. Nr. 197. Fr. K.; 7. Nr. 207. C. K.: 8. Nr. 238. Dr. A. B. M.; Nr. 9, Nr. 251. Graf J. v. N. E.; 10. Nr. 260. E. Pf.: 11. Nr. 297. G. Seh.; 12. Nr. 308. G. Sp. : 1.3. Nr. 325 A. W.; 14. Nr. 336. J. Z.; 1-5. Neu eingetreten : A. S f. II. Beim Secretariate (VIII., Buchfeldgasse I9J. 1. Nr. 137. Graf St. F. v. G.: 2. Nr. 151. M. Gr.; 3. Nr. 162. Fr. H.; 4. Nr. 167. C. Mr. H.; 5. Neu eingetreten: O.E. f.; 6. Neu eingetreten: J. W r. ^ Ein vorzügliches Geschenk bildet 7 MEYERS HAND-LEXIKON IDritte -A-xxflag-e. Dasselbe gibt Auskunft über Jf(?e« Gegenstand der mensch- lichen Kenntnis und auf jede Frage nach einem Namen , Begriff, Fremdwort, Ereignis, Datum, einer Zahl oder Thatsache augen- blicklichen Bescheid. Auf 2125 Oktavseiten über 60,000 Arti- kel, mit Hunderten von Abbildungen, Karten, Erklärungstafeln und statistischen Tabellen. 2 Bände elegant in Halbfranz geb. 15 Mark. Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig. :^ Iflitllieiliiiis an «lie ^eelirten iflit- ^lieder «les Vereine.*». Der erste Jahresbericht (1882) des Comite's für ornithologische Beobachtungs- stationen in Oesterreich und Ungarn war im Buch- handel nicht mehr zu haben. Es diene nun zur gefälligen Nachricht, dass derselbe für die Mitglieder des Vereines zu dem ermässigten Preise von I fl. vom Secretariate zu beziehen ist. Für Nichtmitgiieder kostet er franco zugestellt I fl. 65 kr. ö. W. Correspoudenz der Redaction. Wir bestitii^en mit Im- -t ein lUiiko 'k-n Kmirfan^^ tVilj^eiider Aiifsfitze für die Mittheilungen: 1. Psychologische Bilder aus der Vogelwelt. II. NV-atl-au und Kinderpflege. Von Hans v. Basedow. — 2. Beiträge zur Ornithologie ThUringent. Von demselben. — 3. Die ornithologische 'Sammlung des ^teiir- mäikisch-landscbaftlicheu Joanneuras in Graz. Von Josef Talsky. — 4. Keiseer- innerungen aus Steiermark und Kärnthen. Von demselben. — 5. Ein Würgfalke in Miitelsteiermärk. Von Franz Sales Bauer. — 6. Beobachtungen au* dem Herbste 18-87. Von Robert Eder. — Zur Publjeation liegen ferner bereit: Einiges aus ver- gangener Zeit von Robert Eder, VOgel gesammelt in Neu-Guinca und umliegenden Inseln von Baron Rosenberg, die Verbreitung der Dicksclinäblcr. Fänger, Kletter- vij<'el. Kraben,, Sitzfüssler. Spaltscbnäbler und Raubvögel in Böhmen von Dr. Wladislaw Schier. Herren Baron Dr. St. W n, Puls. Major A. v. H r, Stettin, HocUwürden P. S. B . . . r, Rhein, H. N y. Garsten. Prof. G. K . . . . - c, Spalato. Für die interessanten Mittheilungen, von denen wir sofort Ge- brauch, machten, besten Dank. - Herrn Dr. A. G r, St. Gallen. Obschon wir glauben, dass sehr geehrter Herr Doctor doch zu hart urtheilen und etwas ruhiger betrachtet die ganze Angelegenheit denn doch nicht in so gehässigem Lichte erscheint, so danken wir gleichwohl für die gemachte Concession. — Herrn Chefredacteur E. v. D i, Blasewitz. Vielen Dank für die übersandte j^otiz. — Herrn Prof. Dr. W. B s. Braunschweig. Nr. 52 der Anzeigen dankend empfangen. — Löbl. C . . . . z'scher Verlag. Magdeburg. Belege abge- sandt: Brief folgt. — Herrn J. T . . . . y, Neutitschein. Im April findet schon der letzte Vortrag statt. Vielleicht ist es aber doch noch möglich Ihrem Wunsche K.'chnung zu tragen. Jedenfalls unseren aufrichtigen Dank. — Herrn Grafen Wlad. M y. jun. Roznika. Die Expedition von Ihrem Wunsche sofort, ver- ständigt. — Herrn O. R . . . . r, Sarajevo. Die reclamirte Nr. 2 ist nochmals ab- gegangen. Wann können wir auf den für uns in ihren Händen befindlichen Aufsatz rechnen? Wir bitten auch, gütigst am dortigen Postanite nachzufragen, wie sich das Porto für Kreuzbände und Briefe nach Wien stellt; wir mussten für die letzte Manuscriptsendung 32 kr. Strafporto, für eine im Vorjahre 12 kr. entrichten. — Annon- cenexpedition R. M . . . e, hier. Längst erledigt. — Herrn R. O. K r, Linz, 12 Exemplare und das Verlangte an Sie abgesandt: heute folgen weitere 12 Exemplare Nr. 3. — Herrn Oeconom H. N y, Fuchsengut. Waren über Ihre Zuschrift sehr erfreut und sind fiir ähnliche Mittheilungen jederzeit sehr dankbar. — Herrn J. T . . . . y, Neutitschein. Ist. wie Sie ersehen werden, nach Ihrem Wunsche erledigt. — Excell. Herrn L. S k, St. Petersburg. Wir beeilten uns, Ihrem Wunsche durch Uebersendung der betreffenden Nr. sofort zu willfahren. Für die Rectificierung der Adresse besten Dank. In racereiuen Exemplaren habe preisTxrertlx aToz^Lg^eToei:!. wei.>se Cucliin. lu'Ue Bnihma. dunkle Urahma. schwarze und weisse Lano-shan. ein Paar vorzüglicher Dorkings und ein Paar irnportirte Emdener Ptiesen-Gänse. Ing. Pallisch, Erlacli h. AVr.-Neustadt. I.>ie Vogel- iiiul ßeptilieii-Handluiig von Anton Mul s e r (Bozen in Öüdtirol) liält mit liei^inn des Frühjahres südeuropäische und afrikanische Echsen, Schlangen, Schildkröien, Frosch- und Schwanzlurche in allen Arten und seltenen Spielarten am Lager; diese werden nur in wohlerhaltenen Exemplaren versandt und zu Itilligen Preisen abgegeben. Vom October ab sind einheimische Vögel xu haben; von Zeit zu Zeit Exota zu sehr billigen Preisen. In der Zuchtstation des ornithologischen Vereines Währing, Kreuzgasse Nr. 20. werden Briiiei«>r zu 90 kr. jier Stück abgegeben. Zur Zueht sind eingestellt: 1. 6. Hondan 86er Frülibrut, 1. 6. Plymonth- Rock 86er Frülibrut. 1. 6. Silber-Bantam 86er u. 87er Brut, 1. ir]iiuincrPn iiml Stfinabilrür-ke. Reprodactionen nach Handzeichnangen, Holzschnitten, Stahl- a. Kapierstichen, getuschten Zeichnungen und Photographien. Herstellung von Eettiirucken Kir Piiutolitliograpliie. XB. Wir nuK-hen bosoiiders dio Heiroii Professoren, welche für ihre Prograinin- arbeiteii. Monns^raphien u. s. w. nuigliohst einfaelie uiul liillia:e Illustra- tionen wünschen, .luf unser Atelier aufmerksam. Nähere Auskunft ertheilt auch ilie .\iliniiiistration dieser Monatsschrift. I^ollifl^'clhc ( (1 11 r c li 1' ii 1» !• i k a 1' ii 1 1 c r u ii k sowie naturjxellic HoUänderkanarien sind 7.U verkaufen liei Karl Novdk, VIII., Sl.i)/.nlli;il,Ti;a^ . I' _' -1 i.k. Thür 8. Sclir inoiswüriligc und fein ffearbcitete XSierbohrer uns hr-i.iii Stahl >iiid zu Ijczi.dien Vuu A. Bernard (Ziininennann's Xefte), ^^^1^-^ vjs? V+V ..|V f* i, Sa 5§ ■o a fl- . ? o fl ,^ »1 o » ® 3 -igä -3 fl M ■ a: i W^ Verkaufe billig' «•co-en gänzliclier Aufgabe der Hühner-Züchter.i Prima dunkle VoUhäubige Houdans mit correctem Blätterkamme: 1887er Frülibrut in Stännnen von 1. '_' zu 'JO bis -^> Mark; einzelne Hähne 7'/2 bis 10 Mark, einzelne Hiihner 7',, bi- 10 Mark pro Stück. Prima dnnkle Brahma mit stark befiederten Beinen und Mittelzehen: 1. l•<■^7er Frülibrut :>' Mark. 12, 0 1887er Frühbrut ii 77, bis 1.5 Mark. 0, 20 ' 18Srjer a 6 Mark pro Stück. Prima gesperberte Plymouth-Rocks : lS87er Frühbrut in Stämmen von 1. 2 zu -i» liis 2". .Mark; eiiizelne dunkle Hähne ä l^k bis 12 Mark, hellere Hähne ä .5 Mark, dunkle Hennen ;i G bis 8 Mark pro Stück. Sämmtliche Thiere sind kerngesund und stammen von prima, nicht blutsver- wandten, häutiger mit ersten Preisen prämürten Zuchtstäminen. Vorräthige Zncht-ntensilien, als wie nacli stattgefundenem .ausverkaufe dc:- lieüiigels verkaufe noch gut erh;ilteue verzinkte Drahtgeflechte ebenfalls billig. Raec-Hiiliiier-Xiichterei Hugo Rütter. Geldern (Bheinpreussen. %MMB)mMkM^BMM^<'B:BMB:BM:M'M/B;M'^ä^r 1887. Prämien: (.'openlKigeu. Kaiserslautern, Rostock. Wien, Marburg a. D., Kappeln. Schlei. Hamburg, Roskilde. Stangeiiträger fLii" ET n li 11 e 1^ 1 1 i\ ii s e i\ Zum Ausrotten des Ungeziefers. Preis p;r Paar Mark 2,50, B&i Naclmaliine, J. C. Haunstrup, Copeiihagen, Dänemark. Prospectns gratis und franco. Frühere Jahrgänge der ..Mittheilungen" sind, so lange der Vorrath reicht zu dem ermässigten Preise von ä 4 fl. = 8 Mark durch das Secretariat (VIII.. Buchfeldgasse 13) zu beziehen. Alle eilf Jahrgänge werden zu dem Preise von 40 Mark abgegeben, doch sind nur mehr wenige Exemplare vorhanden^ *fc Ileransseber: Der Omitliologische Verein in Wien (verantwortlich : Dr. Fr. Knauer). Druck von J. B. WaHishausser. 'Commissionsverleger: Die k. k. Hufbuchhandlung Wilhelm Frick (vnrm;ils Faesy & Frick) in Wien, Graben 27. Jtis- Dieser Nummer liegt ein Prospect der Creutz'sctien Verlagsbuchhandlung in Magdeburg bei. "^Jj %C^ Sitz des Vereines: Wien, VIIL, Buchfeldgasse 19. ^^XS XII. Jahrg. \s\#»l«l/%^ Nr. 4. -Äfc JlritFfi- tiip 3?oafIßnnbf, ^auf^iiimK uiiii =lle0f^ ©fftiiafl|utftt mib SriffMiiftfiiutErüti. Redacteur : Dr. Friedlich K. Kuauer. April Die -Mitttieilunorcn" des unter dem Protectorate .Seiner kaiserliclien und königlichen Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzog Rndolf stehenden „Ornitliolojtisclieii Vereines in Wien- erscheinen in der Stärke von 2 Bogen am 15. jeden Jlonates. Alionnenieilts ä 6 fi., sammt Franco-Zusteilung 6 fl. 50 kr. = 13 Mark jährlich, werden in der k. k. Hofbuchhandlnng WiliiClni Kriok in Wien. I., Graben Xr. 37. entgegengenommen, und einzelne Nummern ä 50 kr. = 1 Mark daselbst abgegeben. — Inserate 0 kr. = 12 Pfennige für die Sfach gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. — Mittlieilungen an das Präsidium !-ind an Herrn .Adolf Bachofen von Echt in Nussdorf bei Wien, die Jahresbeiträge der Mitglieder an Herrn Dr. Karl Zimmermann, I.. Banernmarkt 11, alle anderen für die Redaclion. das Secretariat, die Bibliotliek u. s. w. bestimmten Briefe, Bücher-, Zeitniigs-, Werthsendnngen. an die Fedaction dcr.Mittlieilnngen des Ornitliologischen Vereines' : Wien, VIII., Bnchfeldgasse 19, zu senden. — Vereinslooale : (Bibliothek, Sammlungen, Kedaction) VIII.. Buchfeldgasse 19, I. Stiege. III. Stock II. — Die mit Vorträgen verbundenen lIon.lts-Ver.'iammIunt;en finden im grünen Saale der k.k. Akademie der Wissenschaften: I., Univcrsitäts- pl.at7. 2, statf. — SpreclKliinden der Kedartinn und des Secretariates: Dienstag und Freitag, 2— 4 Uhr. Vrra-insiiiilslieder hezielieii das Blatt gratis. Beitrittserklärnngen (Mitg^liedsbeitrag: 5 fl. Jährlich) sind an das Secretariat zu richten. Inhalt: I. FacUwissenscliaflliche und poimläre OniitUologie: Jlitllieilungeu über einige Anomalien der Färbung krähenartiger Vogel ans dem Gebiete der steier- märkisclien Ornis. Von Dr. Stefan Freiherin von Washington. (Vorläufiger Sehluss,) — Ein Würgfalke (Falco sacer, Schlegel; laniarins, P-iUas) in Jlittelsteiermark. Von Franz Sales B an er. — Neue Arten und Formen der Ornis Austro-Hungarica, mit genauen Nachweisen und kritischen Bemerkungen. Von Victor Ritter von Tschnsi zu Schni i dho ffen. — Die ornithologische Sammlung des steieiinäikisch- landschaftlichen Joanneums in Graz. Von Josef Tal sky. — Beiträge zur Ornithologie Thüringens. Von Hans von Basedow. — Vulgärnamen der Vögel Oberösterreichs. Gesammelt von Rudolf 0. Karlsberger. (Sehluss.^ — Die im Beobachtnngsgebiete Neustadtl (bei Friedland in Böhmen) vorkommenden Vögelarten. (Nachtrag.) Beobachtungen aus dem Jahre !88T. Von Robert Eder. — II. VogelzucLt und Vogelschutz: Der Sperliug in den vereinigten Staaten Nord,amerikas. Von Dr. Leo Pfib.vl. — Schutz den Vögeln. (Schluss.)— Die Meise.— III. (iellügel- nnd Bi-ieftauhenwesen : Neue Hühnerarten. Von Dr. Leo Pribyl.— Auswahl der Brnteier. Eiue verbesserte Einrichtung im Eierhandel. — Interessante ;)Iittheihmgen der königlichen Brieftaubenstation in Tönnring. — Militärisches Brieftauben- wisen. — IV. kurze Mittheilungen: Aus Amstetten. — Dem Anstände eine Gasse.— Das Schwarzkehlchen und sein Nest. — Kecensionen und Anzeigen. — Aus anderen Vereinen. - Aus unserem Vereine. — roriespondenz. — Inserate. Mittlieilungen über einige Anomalien der Färbung kräbenartiger Vögel aus dem Gebiete der steiermärkiscben Ornis. Vuii Dr. Stefan Freiherrn von Washington. (Vorläufiger Schluss.*) Wenn die Tanneiilieher zur Heilistzeit mit dem Ein- sammeln der Wintervorrätlie beseliäftigt sind, so kann man oft die Beobachtung machen, dass die Kröpfe der *) Herr Dr. Baron St. W a s h i ii o; t o n illjcrseiiilet uns mit der Mittheilung, dass er derzeit durch Krankheit an jeder .\rbeit verhindert ist, diesen .\bschhiss. Wir hoffen, dass recht haldige Genesung den Autor in die Lage versetzen wird, den Lesern unserer Mittheilungen die in Aussicht gestellten interessanten Mittheilungen schon in nächster Zeit zur Kenntniss zu bringen. Die Red. Tögel durch die darin aufgenommenen Futterstoffe (in den Alpen zumeist Haselnüsse) in so liedeutendem Grade aufgetrieben werden, dass die Ausweitung derselben auch von Aussen leicht bemerkt werden kann. Das Sammeln der Futtervorrätlie wird zu jener Zeit ungemein emsig betrieben, und die Anzahl der auf einmal fortgeschafften Nüsse ist manchmal eine sehr grosse. Es scheint mir mm nicht unmöglich zu sein, dass durch die reichliche Speichelabsonderung im Kröpfe der iy. Taniienlielier eine Einwirkung auf die äussere Scliale der Haselnüsse liervor<;cl)railit wird, in deren Folt^e eine farldiclie Veränderung zunädist des 8i>eicliel.s dunli den in der Nusseliale vorliiidliclien (ierl)stott' entstellt. Die rcUhliehbraune Färbung der Federn könnte aber vielleicht nicht allein von innen her zur Erscheinung kommen. sondern aucii dadurch entstehen, dass der Speichel hei dem Auswürgen der im Kröpfe der Hciier iietindlichcn Nüsse, das (iefieder von aussen her dinciitränkt. Ich behalte mir vor. seinerzeit in diesen IJlättcin über einige Versuche zu berichten, welche über die Halt- barkeit dieser Hypothesen einiges Licht verbreiten könnten. Ein AA'ürgfalke (Falco sacer, Sclileii;*'!: laiiiarius. I^illas in .Mittcistoiennark Vmii Franz Sales Bauer. Der 29. Juni war für mich ein Glückstag: erbrachte einen "Würgtalken in meine Hände. Durch das l'urchtsame Benelimen des Hausgetlügels. besonders einer Bruthenne mit eben ausgeschlüpften Küchlein, aufmerksam gemacht, erblickten die Bewohner eines Bauernliofes auf dem Dachfirste einen ruliig lauernden Falken. Diese Warte sollte sein Kichtjdatz sein: jetzt bäumt er als der einzige 'Würgfalke in meiner ."^ammlung. Gross war meine Freude über das seltene Stück. Der Abstand der Flfigelspitzen von der Schwanzspitze (tj cm). Schnabel. Augenkreise und Füsse blau und der dunkle Genicktieck bestimmten mich, den Vogel als AVürg^'alken anzusprechen. Alsbald berichtete ich Herrn Dr. Baron Stefan Washington von meiner seltenen Beute, welcher bei einem Besuche in Hallein Herrn Ritter von Tschusi davon erzählte. Diese beiden gewiegten Kenner liatten die Güte den Vogel zu untersuclien und ihn als Falco sacer, Schlegel; laniarius. Pallas; !^ juv. zu bestimmen. Eine Verwechslung hätte nur zwischen Falco pevegrinus und laniarius Fall, stattliaben können. (Ich wähle den Terminus .laniarius*. weil er in dem Ver- zeichnisse der Vögel Deutschland's von Eugen Ferdinand von Homeyer sich findet.) Die Färbung des Vogels weist nur drei Farben in verschiedenen Nuancen auf, u. zw. braun, weiss und blau. Der Vogel hat einen chocoladebraunen Oberkopf, einen rotiibraunen Hinterkopf, einen dunkelbraunen Genicktleck, deutliche, die elfenbeinweisse Kehle begrenzende, dunkle 4'J mm lange, b mm breite Backenstreifen, dunkle, von den Augenwinkeln nach dem Rücken laufende Streifen, elfenbeinweisse Wangen mit feinen braunen Schaftstrichen, eine ebensolche Stirne und einen gleichen Streifen vom oberen Augenlide bis zum Genicke, an dem er sich er- weitert. Der Rücken ist chocoladebraun mit schwach rostbraunen Federsäumen. Die Flügel sehr dunkelbraun, mit schmalen, weissen Rändern. Der stark abgestossene Schwanz hat halbmondförmige, bis 1.5 mm breite und 9 mm tiefe, weisse Endflecken, da sämmtliche Schäfte braun sind. Die Unterseite ist chamois. mit grossen, dunkelbraunen Schaftflecken : an den Bauchfedern seitlich der Schenkel und unter den Flügeln finden sich auf den dunklen Federn mit lichteren Säumen elfenbeinweisse Augen. Der Stöss ist wie die Hosen chamois. aber mit noch feineren braunen Schaftstrichen. Die Schwingen sind wie der Schwanz auf der Unterseite grau : jene mit vielen (12) weissen Querstreifen auf der Innenfahne : diese mit 9 chamois Querstreifen auf der Innen- und 9 Chamois- auuen auf der Aussenfahne. Bezüglicii der ^laasse erlaube ich mir die Angaben des Herrn Baron Washington mitzutheilen. welche das Ergebniss dreimaliger, sorglaltigei' Messung sind. Zum Vergleiche mögen Kiesenthal's Angaben über Falco sacer und peregrinus dienen. Falco sacer Exemplar Falco (ö 0. 2 y) V. Rein Q. peregr.Q. Millimeter Totallänge 540 ... 520 . . 470 Fingelspitze 205 ... 179 . . 2(J0 Obertiügel 2U5 . . . 197 . . 185 Schwanz 20(i . . . 217 . . 175 Kopf 82 ... 80 .. 51 Schnabeltirste 29 . Mundspalte 29 . , Tarsus 47 . 16 . 2(5 . 28 28 54 54 17 35 19 30 23 24 30 30 50 57 18 41 20 35 23 26 I Mittelzehe ohne Kralle ... 47 Mittelkralle 17 Aussenzehe '^'^ Aussenkralle Innenzehe Innenkralle Hinterzehe 23 Hinterkralle 22 ... 22 .. 23 UnbetiederterTheild. Tarsus . 30. . . 28 . . 33 Abstand der Flügel von der Schwanzspitze ". 40 — 50 . 57— 00 . 0 I Klafterbreite IIO5 . . 111 . . 120O I Aus diesen Maassen ist leicht ersichtlich, dass die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zu Gunsten des Falco sacer sprechen. Die Untersuchung des Cadavers ergab Folgendes: 1 Der Vogel war wie die Wildkatze, die ich heute präpa- I rirte. sehr abgemagert. Am Rücken Avollte sich der j Balg nicht lösen, er war in Folge eines alten Schusses an dem verkrümmten Rückgrat angenarbt. Im Magen befand sich ausser einigen ^laikäfern und Maulwurfs- , grillen nichts. — wahrscheinlich vermochte er wegen : Verkrüppelung seines Rückgrates keine entsj)rechendere I Beute zu erhaschen. Der Eierstock war normal. Von einer- ^lauser war ausser einigen 1 höchstens 0) kleinen Bauen- und Steissfedern keine Spur. Noch sei erwähnt, dass sämmtliche Krallen stumpf waren und abgenützt schienen. — nach R i e s e n t h a 1 ein charakteristisches Zeichen für den Würgfalken. W"o sein Horst gestanden bleibt eine olYene Frage : wenn er in Steiermark stand, so wird sich zu diesem ersten Exemplare, von welchem man mit Gewissheit weiss, dass es in unserem grünen Lande erlegt wurde (nach Baron Washington), bald ein zweites folgen. 63 Neue Arten und Formen der Ornis Austro-Hungarica, mit genauen Nachweisen und kritischen Bemerkungen. Vi'U Victor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen. Dank dem lebliaften Interesse für Ornitliologie. welches sich continuirlich weiteren Kreisen mittlieilt und auf diese Weise die Kenntniss der Yogelwelt erweitert und vervollständigt, hin ich in der angenehmen Lage, über einige neue Arten und Formen der Ornis Oesterreich- Ungarn's berichten zu können, welche eine Ergänzung des vom Verfasser dieses in Verbindung mit E. F. v. Homeyer zusammengestellten ,^'erzeiehniss der bisher in Oesterreich-Uugarn beobachteten Vögel"*) bilden. Da es ja von besonderem Werthe ist. die Begründung für die Aufnahme der neuen Arten und Formen in unser Verzeichniss zu kennen, so wurden überall genaue Nach- weise gelietert und jene Sammhuigen namhaft gemacht. in denen sich die Beweisstücke befinden, und um auch jenen, die über die nöthige Literatur nicht verfügen, die Bestimmung zu ermöglichen, sind hier die Kennzeichen angegeben. Wenn nun hier mehrere Arten und Formen, die in die Literatur eingeführt wurden, vermisst werden, so sei dadurch die Möglichkeit des Vorkommens derselben nicht geleugnet, ihr Fehlen aber dadurch begründet, dass die betreffenden Autoren ihre Angalien nicht durcli Be- weisstücke zu belegen vermochten. Villa Tännenhof bei Hallein, im März 1888. ]flilvii$> aegypfiii!!»« Ciiii. — Srliiiiarotzer- Ifilaii. Den In. August 1882 wurde im Ofner-Gebirge ein Exemplar im Jugendkleide erlegt, das sich gegenwärtig im ungarischen National-^Museum in Budapest befindet. Eine Beschreibung. Abbildung, sowie die Masse des betreffenden Exemplares gab Dr. Jul. v. M a d a r a s z in seinem Artikel ,Der Schmarotzer-Milan (Milvus aegyptius. Gm.i in der Vogelfauna Ungarn's-. iTermeszstraizi Füzetek (Naturhistorische Hefte). VH. 1883. p. 131 — 135. Taf. I.) Kennzeichen. Dem schwarzen Milan fM. ater. Gm.) ähnlich, aber kleiner : Stoss stärker ausgeschnitten : Schnabel und Wachshaut gelb. Verbreitung. Der grösste Theil Afrika's, Kleinasien, selten im südöstlichen Europa. Anmerkung. Schlegel (Kritische Uebersicht der europäischen Vogel p. X und 34 1 verzeichnet als Heimat des Schmarotzer- Milans Dalmatien und Afrika und bemerkt, dass ihn dort Oberst von Foldegg gesammelt habe. Fritsch (Vogel Europa's p. 27) führt ihn — wohl auf Schlegel's Angabe hin — gleichfalls aus Palmatien an; da aber von beiden Autoren nur .Angaben ohne Beweise geliefert werden und Prof. G. Kolombatu vi c- in seinen verschiedenen die Ornis Dalmatiens behandelnden Arbeiten die Art gar nicht erwähnt, so ist auf jene Citate kein besonderes Gewicht zu legen. IViieifrag^a earyoeataeteüi. liiiiii. — Taiiiieiiliclici'. Schon Chr. L. B r e h m unterschied 1823 im , Lehrbuch der Naturgeschichte aller europäischen Vögel", pag. 102, zwei Tannenheherformen. die er Nucifraga macrorhynchos und braehyrhynchos benannte. Später beschrieb er in Oken's Isis, 1883. p. 070 fünf Subspecies, welche er, Namensänderungen ausgenommen, auch in seiner letzten die (lesammtornis Europa's umfassenden Arbeit .Der vollständige Vogelfang" (1855. p. 66) beibehielt. Indem nun Brehm schliesslich alle diese Formen als gleich- werthig ansah, gab er die eingangs erwähnte scharte Sonderung beider Formen auf. Als im Herbste 1885 grosse Massen Tannenheher im mittleren Europa erschienen, die auf den ersten Blick von unseren Hebern abweicliend, sich als Fremd- linge darstellten, trat die Frage nach deren Herkunft, beziehungsweise Heimat in den Vordergrund. Auf ein reiches Material von Brutvögeln aus verschiedenen Theilen Europa's und Asiens gestützt, hat nun Rud. B 1 a s i u s in seiner Studie .Die Wanderung der Tannenheher durch Europa im Herbste 1885 und AVinter 1885/86^ (Ornis IL 1886, p. 437—550, III Taf.) das thatsächliche Vor- handensein zweier wohl unterscheidbarer Formen von Tannenhehern nachgewiesen und selbe benannt, da die Brehm'schen Namen wegen unrichtiger Wahl zu Miss- deutungen Veranlassung geben mussten. Die Kennzeichen beider Formen sind bei im Allge- meinen gleicher Zeichnung und Färbung folgende : *) Separat-Abdruck aus .Ornis". Jahrgang 1886. Verlag von C. Gerold's Sohn. 1886. Gr. 8. 31 pp. Wien N. caryoctactes pachyn- rhynchus, R. Blas. — Dick- schnäbliger Tannenheher. Gesa mmtl>au kräftig und plump. Schnabel stark, mehr oder weniger krähenartig ge- bogen, an der Basis breit : Oberschnabel nicht oder wenig, selten mehr den Unterschnabel überragend ; L'nterkieferäste von der Schnabelmitte in weitem Bogen zusammenlaufend. Läufe- kräftig u. plump. Weisse Seh w a n z b i n d e schmal. N.caryocatactes leptorhyn- chus. R. Blas. — Schiank- schnäbliger Tannenheher. G e s a m ra t b a u schlank und zierlich. S c h n a b e 1 schlank, fast gerade, pfriemenförmig. an der Basis schmal ; Ober- schnabel gewöhnlich, oft bedeutend den Unterschnabel überiMgend : Unterkieferäste von dem ersten Drittel in schmalem Bogen zusammen- laufend. Läufe zierlich u. schlank. Weisse S e h w a n z b i n d e breit. Wohngebiet. Der Osten der paläarkti- schen Eegion : Die Nadel- waldungeu Asiens von Kamtschatka und Japan, westlich bis zum Ural und den Gouvernements Perm und Wologda. Der Westen der paläark- tischen Kegion : Die Nadel- waldungenLappland's. Skan- dinaviens, der russischen Ostseeprovinzen. Ostpreus- sens, des Harzes, Riesen- gebirges , Böhmerwaldes , Sclnvarzwaldes, der Kar- pathen. der Gebirge Bosniens und der Herzegowina und Dalmatiens, der Alpen in ihrer ganzen Ausdehnung und der FjTenäen. Ist abhängig von der Nahrungsmenge, Stand-, Strich und Zugvogel. 04 Lüt-al - 8tanilvoj,'i'l, iiieisl aber Strich- und Ziigvoirol ; tritt am Zii<:je vproiiizelt odcriiikleiiKMifJesellsclialton von wenii,a'ii liiiüviiiiii'n aut'. Vorlu'rr.siheinl Zugvogel, der zuweilen in grossen Massen bedeutende Wander- züge in siidliclier \inil west- licher Hichtung unterniiniTit und dann im ccntrah'n und westlichen Kur(i]ia in Menge erscheint. PiciiN leiii'oiiodiN vai*. liilfoi-di. Nlinr|M' und Wrt'XNcr. - l.ebäiMlci-Irr «««*■»!•»>- riirkigcr Biiii4M|i('olif. Den ersten Nachweis über das Vorkommeu dieses Vogels in Oesterreicii-üngarn und zwar in Dalmatien gibt Prof. H. Giglioli in seiner .Avifauna Italica'. ( Firenze. 1 88(). ]). 202 ). der von Prof. G. K o 1 o m b a t o v i c in Spalato zwei l']xemidare erhielt, die sich im Museum zu Florenz befinden. Kürzlich bekam auch das k. k. naturhistorische Hof-Museum in A\'ieu ein Stück von K olombatovic. (Vgl. L. v. Lorenz, Verband], d. k. k. zool.-bot. Gesellsch. in Wien. XXXVIII. 188«, Sitzungsber. \k 19.i in Bosnien slsengebiri;eM. so bei Murau. Kottenmann. Admont u. s. w. beobachtet wrrden. .Merops apiastcr l<. Bienen l'resser. Soll am Leibnitzer Feld. (irazor Bezirk, •ifter vorgi'kommen sein; erscheint .aber seit .Tahreii immer seltener. Pastor nispus b. Rosenstaar. Zwei Männchen und ein Weibchen. Pyrrliocorax :ilpiniis I,. Alpendolile. (öi'viis corax I.. Kolkrabe. K luimt regelmässig vor. Nncilra£:a earyocatactps L. Tannenhplipr. ürutvogel. Ilie Sppclite --ilid in allm acht Arten vorhanden. Picus leuconotllS soll im Spätlierbste hie und da beobachtet werden, Picns tridadyllis jidoeh der seltenste sein. Ticilodi-ojna innraria b. Alpenmanprläiifer. Ein Exemplar im ilerbstkb'ia.'. Museicapa jiarva üpclist. Zwprf:liiP2Pnränj;pr. Drei Stücke, wovMii i'ines mit rnthgelber Krhle. Accpiilor alpinus Bpchst. Alpeiibrauiielle. Ein bekannter, häutiger liewohner der hohen Alpen. Monlicnla saxatilis L. Stpindrossel. Ein Paar. Emheriza cia b. Zippammer. ]>ie beiden Exemplare der Samm- lung wurden seinerzeit in der nächsten Umgebung von Graz 65 gefanfton. Seit der Beschräiikmif,' des. Vogelfanges soll diese Aiiiiiieriut iiielit eingeliefert worden sein. 29. Monlirringilla nivalis L. Si'liiieeliiik, Ein Mstvogel der Steier- mark, der im Winter v.m den Alpen häufiger herabkonimt. •30. rorytliiis eiiucleator L. IIakfii^im|ip|. 31. liOxia bifasciata t'lir. L. Br. Weissbiiirtiger Krenzsolinaliel. 32. Lajjopiis al|iiiius Nills. Al|ieiis('lilierlliillli. In verscliiedenen Altersstufen und Foderkleidern. 33. l'erdix saxatilis M. u. W. Steinhuliii. •34. Syrrhaptes paradoxiis l'all. .Steppeiilmlm. Dieser seltene Scharrvogel wurde im Jahre IsTft bei Feldbach, aus einer Gesellschaft von drei Stücken, auf einer Wiese unweit des Wassers, erlegt und bereits ausgestopft dem Joanneum über- mittelt. 35. (ilareola pratiiioola Briss. Halsbandgiarnl. Kommt am Durch- zuge manclimal vor. 36. Olis tarda L. (irosstrappe. 37. Otis tetrax L. Zwergtrappe. 38. (inis ciiiereus Becbst. (iraiier Kranich. Durchzugsvogel. Soll bei Weifenstein, in Untersteiermark. alljährlich anzutreffen sein. II. Varietäten aus Steiermark. 1. Cypselus apiis L. Mauersegler. In ganz aschgrauem Gefieder. -. Hirundo rustica L. Rauchschwalbe. Zwei Exemplare. Das erste ganz weiss, mit gelbbrauner Schattirung am Scheitel, das zweite weiss, mit schwärzlichem Kopfe. Nacken, Rücken und eben solchem Brustgetieder. 3. Hirundo urbica L. .Stadtschwalbe. Ein vollkommener Albino. 4. (iarnilus glandarius L. Eichelheher. Ein ganz weisser Vogel, mit hläulicli durchschimmernder Zeichnung auf den sonst hell- blau gefärbten kleinen FUigeldeckfedern. Dieses interessante Stück wurde in L an och, Bezirk Graz, zu Stande gebracht. •5. Lanins collurio L. Rothriiekiger Würger. Ebenfalls aus der Umgebung von Graz. Ein sehr blasses Exemplar, mit senimel- gelbem Rückengefieder und graulichem Schwänze. 6. Turdus pilaris L. Waehhoiderdrossel. Mit viel Weiss im sonstigen Gefieder, bei schneweissem Kopfe. Aus der Grazer Gegend. 7. Parus major L. Kohlmeise. Ein absonderliches, normal aus- gefärbtes Stück, mit rechtseitigem Kreuzschnabel. 8. Passer domestieus L. Haussperling. In vier Ausartungen, und zwar ein fast schwarz und ein nahezu weiss befiedertes, ein semmelgelbes und ein Exemplar mit weissem Achsel- und ebensolchem Unterleibgefieder. 9. Pyrrhnla europaea Vieill. Gimpel. Im schwarzen Gefieder. 10. Seolopax rusticola L. Waldsi'hnejif'e. Zwei Stücke ; eines sehr hell semmelfarben. das andere mit lieht gelbbräunlicher Zeichnung. III. Seltene Vögel, die nicht aus Steiermari< stammen. 1. (iypaütus barbatus L. Bartgeier. 2 Exemplare. 2. Neophron perenopterus L. Aasgeier. Ein altes Präparat. Ein anderer Aasgeier, der in Steiermark, u. z. in St. Margarethen, am 17. Juni 1887 erlegt, und von Pastrovich ausgestopft wurde, betindet sieh im Besitze der Gebrüder Od örf er, Eisen- handluiig in Graz. 3. Xyctea nivea Thnmb. Sclinceeiile. 4. Strix lapponica Retz. Lappliiiidlsche Eule. .'). Hirundo ru|iestris Scop. Pelsenschwalbe. 6. Pyrrhucorax graculus L. Aipeiikrähe. Ein älteres Exemplar mit ausgeblasstem Schnabel und eben solchen Füssen. 7. Monticola eyanea L. Blaudrossel. 8. Melanocorypha i-alandra L. Kalauderlerche. Das vorhandene Exemplar wurde zwar in Steiernuirk nicht erbeutet; allein, es ist hinlänglich bekannt, dass Kalanderlerehen im Frühjahre unter den Feldlerchen auch hier vorgekommen und wiederholt gefangen wurden. 9. ('alandreila braehydaetyla Leisl. Kurzzehige Lerche. Auch von dieser Art ist es erwiesen, dass sie in Steiermark zu Stande gebracht wurdf. 10. Phileremos alpestris L. Alpenlerche. 11. Emberiza hortiilana L. (iartenammer. P. Bl. Hanf in Mariahof beobachtete und sammelte diese Art wiederholt in seiner Umgebung. 12. Emberiza eirlus L. Zaunammer. 13. Carpodacus erythrinus Pall. Carmlnsimpel. 14. Tetrao mediiis Meyer. Rackelhuhn. Zwei tadellos ausgefiederte Hähne; beide aus dem benaclibarten Kärnthen. Nach Mittheilungen des Präparators Pastrovich soll der Rackelhahn auch in Steier- mark erbeutet worden sein, so namentlich bei Leoben und auf der Teichalpe. 15. Perdix rubra anct. Rothhuhn. 16. Endromlas morinellus L. Mornell. Männchen, Weibchen und ein Junges im Dunenkleide. 17. Colyrabns ruflgnlarls Br. Rothbriistiger Eistaueher. Eine inter- essante Varietät mit semnielgelber Unterseite. Wahrscheinlich von Colymbus glacialis. 18. Alea Impennis L. Riesen- oder Brillenalk, der Stolz der ganzen Sammlung. Das sehr gut aussehende Exemplar wird in einem eigenen Glaskasten aufbewahrt. Es wurde im Jahre 1834 von Prof. Brinhart in Kopenhagen dem Besitzer der Herrschaft Althofen in Kärnthen, Josef Höpfner überlassen, der damit dem Joanneum ein Geschenk machte. (Siehe: Cabanis Journal für Ornithologie. Jahrgang 1884, pag. 85.) Eine reichhaltige, sorgfaltig geordnete und etiquettirte Sammlung e u r o p ä i s c li e r V o g e 1 e i e r , die j eden Oologen erfreuen niuss, bildet den Abschluss der orni- thologisehen Sammlung des Joanneums. Beiträge zur Ornithologie Thüringens. Von Hans von Basedow. Entgegen der Beobachtung, dass Clirysomitris spiiin.s in Thüringen nicht brütet, liabe ich denselben dort oft und manchmal unter abnormen Umständen brütend ge- funden. So z. B. einmal unweit des Musenwitwensitzes Weimar, kurz vor dem Schlosse Ettersburg am Saume des Waldes unmittelbar neben der Chaussee, und zweimal über der Erde auf alnus giutinosa (gewöhnlich ist das Nest in bedeutender Höhe auf Tannen und Lärchen angelegt ). — In Folge des unruhigen Gebarens des ^ entdeckte ich das Nest, das V entflog bei meinem Anblick. Das Gelege bestand aus 6 Eiern. Trotz gemachter Merkzeichen gelang es mir nicht, das Nest des andern Tages wieder zu finden. Vielleicht dass es in Folge dieses Zeicliens in die Hände böser Buben gefallen und nun mein armer Chrysi- mitris spinus auf den Modeluiten des schönen Geschlechtes Weimar's als , Paradiesvogel' prangt. Ferner fand ich bei Weimar an der Berliner Chaussee Emberiza citi'iiiella lebend und brütend ( sebrhäufig i. üeber- rascht hat mich das häutige Auftreten von Mernla vulgaris. In der ganzen Gegend, die icli durchforschte (Naumburg, Salza, Jena, Weimar, Arnstadt, Ilmenau, Scliwarzburg. Oberndorf mit Umgegend) war die Amsel fast ebenso häufig wie Passer domestieus. Im Schlossgarten zu Weimar und den sogenannten Curgärten zu Elgersburg und Arnstadt, brüteten sie vielfach in streng abgegrenzten Gebieten, die sie kühn gegen den Eindringling vertheidigten. Brutplatz meistens liolie Tanne, ein Nest in der Ruhe zu beob- achten war unmöglich, da eine Tanne zu erklettern nicht gerade zu den Annehmlichkeiten gehört. Die Amseln erfreuten die Besucher der genannten Anlagen, denn ihr Sang ist einer der schönsten Vogelgesänge, klar und rein, Glockentöne voll wunderbarer Harmonie, wenn sich in diesem idealen Sang nur niclit der Realismus mischte ! ! Bei Martishausen trat Otis tarda häutig auf und hatte man Gelegenheit unter 10 Exemplaren bei 4 den Albinismus zu beobacliten, derselbe ist dort sehr ver- treten — im Besitze der Jagdpächter fand ich mehrere ausgestopfte Exemplare von anno 18.51 bis jetzt! m Im Goratlial soll Scolopas rusticola gebrütet haben. — Ob nielit Inthumy — Icli selbst konnte nur zwei streichende Exemplare beobachten. Anas boschas war verhältnissmässio- selten. Zwischen Arnstadt und Tlaue. in einem benachsenen Felsabhang fand ich ein Nest von Tiirdus iliaciis mit dem liriitenden i^, welches enttioh. und nicht zurückkehrte. Tiii'dus luiisicus beobachtete ich viel bei übern- dorf, Arnstadt, Tlaue. — T. pilaris auf der Wasserseite. Urutbeobachtung nicht zu verzeichnen. Sylvia oiiiinea. cinerea etatricapilla fand ich brütend in Arnstadt im (iarten meiner Wohnung, ebenda Parus cyaiHMis. in einein Reisighaufen brütend. ücsondcrs hiiufig fand sich in der Oera Alocdo ispida und Cinclus aquaticMis. Die beiden Sijiiicn kämpften heftig miteinander, bis sie ihr Wohngebiet abgegrenzt hatten. \'ielfache Beobachtungen lassen mich der Annahme zu- neigen, dass C. aquat. der Fischbrut nicht schadet. Ebenso hautig war in der Gera : Motacilla alba et siilfnrea (letztere hautiger). Hieran knüpfe ich eine kurze Zusammenstellung der von mir und von competenter Seite in Arnstadt und Umgegend beobachteten Vögel. Diese Zusammenstellung ist eine zwanglose und richtet sich nur nach meinen jeweiligen Notizen : I. Emiieriza citrinella. L'. Embcriza hortulana. 3. Luscinia minor. 4. Passer domesticus et montanus. 5. Turdusmusicus. pilaris, iliacus etMerula vulgaris. 0. Lanius excubitor, major V, rufus, collurio et minor. 7. Sylvia curruca, cinerea, atricapilla et hortensis. 8. Calamoherpe phragmitis (zur Zugzeit sehr häufig in den Sümjtfen bei (iehren). [K Phylopneuste rufa. ob auch trochilus? 10. Muscieapa grisola. II. Aeredula caudata (in grossen Schaaren in den Garten einfallend, aber nur ^^. 4 Tage anwesend, um nach 14 Tagen zurückzukehren i. 12. Parus ater ihihitig'. 13. Poecile palustris lin Thüringen selten, hier in München häufig). 14. Parus'cristatus (zweifelhaft?) 15. Kegulus iguicapiilus (ab und zu), cristatus (von anderer Seite beobachtet). 16. Emberiza citrinella, hortulana sehr häufig. 17. Fringilla coelebs (häufig brütend), Montifringilla zweifelhaft. 18. Chrysomitris spinus (vide oben). 19. Caräuelis elegans (häufig i. 20. Cannabis sanguinea. 21. Ligurinus chloris. 22. Loxia curvirostris et bifasciata (letzterer ent- schieden nur Variante) sehr häufig. 23. Serinus hortnlamis toft brütend). 3G. 37. 38. 30. vule 0 ben. sehr in .\1)- 24. Pyrrhuhi eurojiaea (häufig aber nicht ständig\ 25. Jlotacilla alba et sulfurea. 26. Pratincola rubicola. 27. Aiithus arboreus (nicht häufig). 28. Anthus campestris et aquaticus (zweifelhaft). 20. Alauda arvensis. 30. (lalerita cristata (häufig). 31. Lullula arborea (^1 Exemplar gefangen, in meinem Besitz). 32. Sterna cinerea. 33. Coturnix dactylisonans. 34. Vanellus cristatus. 35. Ciconia alba (verhältnissmässig selten). Anas boschas. Scolopax rusticola. Otis tarda (Albinos). Cinclus aquaticus 40. Alcedo ispida 41. Troglodytes jiarvulus (häufig). 42. Sturnns vulgaris (sehr häuh'gi. 43. Corvus corone et cornix. 44. Pica caudata. 45. Garrulus glandarius (^häufig). 46. Nucifraga caryocatactes (^selten, nähme begriffen). 47. Sitta caesia. 48. Cuculus canorus (nicht allzuhäufig). 40. Eccinus viridis. 50. Picus uuijor et minor. 51. lynx torquata (1 Exemplar). 52. Upupa epops (häufig). 53. Hirundo rustica et urbica. Falco subbuteo et peregrinus. Accipiter nisus. Astur palumbarius. Buteo vulgaris. Otus vulgaris et carniolica. Strix flammea. Syrnium aluco. Bubo ignavus. ( 1 Exenifdar soll von anderer Seite beobachtet sein. Sehr zweifelhaft, da nii-hts auf ein Vor- kommen deutet. ) Nocluuals henunke ich. dass ciiese Zusammenstellung eine zwanglose und auf Vollständigkeit keinen Anspruch macht. Es sind lediglich die von mir beobachteten Vögel. Gar manch anderer Vogel wird noch dort nisten und brüten. Wie aber Alle auffinden V Trotz redlichem Be- mühen war dies in der kurzen Zeit i3 Wcuhen). die mir zur genauen Beobachtung blieben, unmöglich. Was die lateinischen Namen betrittt. so habe ich die gewählt, welche durch Präcision des Ausdruckes sich aus- zeichnen : es sind dies wohl die allgemein gebräuchlichen, nur einige habe ich entgegen Brehm. weil sie mir rich- tiger erschienen, gewählt. 54. 55. 56. 57. 58. 50. 60. 61. Till. Hier Landvolk Vulffärnaiiien der Vö,i»,el Oberösteneiclis. Liesaumiolt von Rudolf 0. Karlsberger. (Sehlnss.) CrasiMirosfrc.«). niekselmSbler. j Emberiza citrinella Linn. Goldammer. (iidd- ammering. Ainincring, .Vmmcrin. lass das i Schoenicoia schoenicius L. Rohrammer. Rohrspatz ist im ireselli; Allgemeinen zu bemerken, dass das fliegende Vögel dieser Ordnmig mit dem L'ollectiv-Xamen .Staudenvögel" bezeichnet. Spatz. Passer montanus Linn. Feldsperling. Feldspatz. 67 Passer domesticus Linn. Haussperling. Spatz, Haussjiatz. Fringilla coelebs Linn. Buchfink. Fink, Vogel Reislicrziia. Fringilla montifringilla Linn. Bergfink. Stigawitz, Stigo\vitz. IJergtiiik. Coccothraustes vulgaris Fall. Kirschkernbeisser. Kernbeisst'r. Saiitreiber (Stevi". Ligurinus chloris L. Grünfink. Grünling, Greanling. Serinus hortuianus Koch : Girlitz. Hirngiillerl, Gabersaanizeiserl, letzteren Xanien führt er, da er mit ungemeiner Vorliebe ilen Kanariensamen frisst. Carduelis elegans St. Stieglitz. Stieglitz, Distlfink. Chrysomitris spinus Linn. Erlenzeisig. Zeisig, Zeiserl, Zeisl, Erlzeisl. Birazeisl. Cannabina sanguinea Landb. Bluthänfling. Hanüing, Haniterl, Fineln. an der ober()sterr.-l)aierisehen Grenze). Linaria ainorum A. L. Br. nordi- \ Meerzeiserl, scher Leinfink. ( Tselietscher, Linaria rufescens Schi. u. Bp. i rotlier Zeisig südl. Leinfink. 1 (im Handel mitunter gebriiuchlieh. ) Nach dem Aberglauben des Volkes kommt der Leiiitink nur alle 7 Jahre zu uns. Pyrrhula europaea Vieill. Mitteleuropaeischer Gimpel. Ginipl. Loxia pithyopsittacus Bechst. Föhren- j K,u„,gchna- kreuzschnabel. c- u» u bei, Krumb- Loxia curvirostra Linn. Fichtenkreuz- , , ■, , . , \ sennahl. Schnabel. T Loxia bifasciata Chr. L. Br. Weissbindiqer Kreuz- schnabel. Weissstrichling, Zwostrieliling (oberes Mühl- viertel, Peilstein). IV. Coliiiiibae. Taiilien. Columba palumbus Linn. Ringeltaube. Wildtaub'n, Kingltaulni. Columba oenas Linn. Hohitaube. Holztaub'ii, Wild- taub'n. Turtur auritus Ray. Turteltaube. Wildtaub ii, Frauentauberl. (Iiinviertel. Sehmolln nneli Herrn Lehrer Bernhard Koller dortselbst. ) IL. ISassore!«. Neliarrvögel. Tetrao urgoallus Linn. Auerhuhn. Auerliahn, Auer- wild, (plur. I Tetrao tetrix Linn. Birkhuhn. Schildhahn, Spiel- halm, Birkhahn. Tetrao bonasia Linn. Haselhuhn. Haslhahn, Hasl- henndl. Hasenlienndl (ilülilvierteli. Lagopus alpinus Niss. Alpenschneehuhn Schnee- henndl. Starna cinerea Linn. Rebhuhn, llebhenndl. Coturnix dactylisonans Meyer. Wachtel. Waelitl. sclierzweise .,Wau-\Vau". JLW. €]irallae. Ntelxvö^el. Oedicnemus crepitans Linn. Triel. Griesslienn. Aegialites minor M. u. W. Flussregenpfeifer. Sandlaterl. Vanellus cristatus Linn. Kiebitz. Kiebitz. Kiewitz. Todtenvogl (Feldkirelien an der Donau i. Gauwitzl (Sciimolln, naeli Herrn Lehrer Bernliard K olle r dortselbst.) XII* ftirallalores. ICeilierartlse Tö^el. Ciconia alba Bechst. Weisser Storch. Storcli. In maneiien (iegeiulen des Mühlviertels wird sein Erseheinen mit droliendem Unheil. Krieg. Seuchen etc. in Verbindung gebracht. Ardea purpurea Linn. Purpurreiher. Kotlier Roager. Linn. Grauer Reiher. Reier, Zwergreiher. Klane Rohr- Rohrdumml. Becassin oder Moosschnepf, grosser Moosschnepf. Ardea cinnerea Roager, Fiscliroager. Ardea minuta Linn dummel. Botaurus stellaris Linn. Rohrdommel Mooskuli. Rallus aquaticus Linn. Wasserralle. Schnepferl (besonders bei den Fisciierii iler Traun gebräuchlich), Rohrhendl. Crex pratensis Bechstein. Wiesenralle. Wachtel- könig, Waclitelkini. Gallinula chloropus Linn. GrUnfüssiges Teichhuhn. Rolirlienndl, Tcicldieniidl, Duckantal. Fulica atra Linn. Schwarzes Wasserhuhn. Bläss- henndl, Blässanfn, Dm-kantal. ILllI. Neolopaces. Neliiiepf'en. Scolopax rusticola Linn. Waldschnepfe. Schnepf, Doppelscluiepf, Saatvogel (Sciimolln, nach Angabe des Herrn Lehrers Bernhard Koller). Gallinago scolopacina Bp. Becassine. Gallinago maior Bp. Grosse Sumpfschnepfe. Gallinago gallinula Linn. Kleine Sumpfschnepfe. Becassin, Moosschnepf, kleiner Moosschnepf, kleiner Gräser oder Bockerl (letztere beiden Namen im Inn- kreise gebräuchlicli). Die verscliiedenen Totanus- und Tringa-Arten sind im Volke zu wenig bekannt, um besondere Dialectnamen zu führen. Sie werden gemeiniglich Sandläuferl oder Regenpfeifer genannt. Eine Ausnahme macht Actitis hypoleucus Linn. Der Flussuferläufer, der auch als Meerlerclie bezeiclmet wird. IkiV. Aiisei'cs. CBäii8eai'li$;-e l/ögel. Anser cinereus Meyer. Graugans. \ Wildgans, Anser segetum Meyer. Saatgans. I Sclmeegans. Anas boschas Linn. Stockente. Stockant'n, grosse Wildant'n. Anas querquedula Linn. Knäckente. Halbant'n, Kothant'n, kleine Wildant'n. Anas crecca Linn. Krickente. Halbant'n. kleine Wildant'n. Anas penelope Linn. Pfeifente. Pfeifant'n. Alle nordischen Arten werden zumeist mit dem Namen , fremde Ant'n' oder Eisant'n bezeichnet. Letztere Bezeichnung führt besonders die Schellente, Clangula glaucion Linn. Mergus merganser Linn. Grosser Sägetaucher. Grosser Sleerrach, Mcerrnrh. Mergus serrator Linn. Mittlerer Sägetaucher. Rotlier Meerrai-h. Mergus albellus Linn. Kleiner Sägetaucher. Kleiner Meerrach, Schildvogel (bei den Trauntischeni üblich.) W. Colynihitlite. Taiiolier. Podiceps minor Gm. Zwergsteissfuss. Duckauterl, Lapp'ntauclier. Colymbus L. Seetaucher: Seetaucher. X%^i. liaridae. fiöveiiartige l^ö^el. Xema ridibundum Linn. Lachmöve. Seetaub'n. Dieser Name wird auch auf die anderen nordischen Möven angewendet. Sterna fluviatilis Naum. Flussseeschwalbe. Kleine Seetaub'n. Sterna minuta Linn. Zwergseeschwaibe. Fisehler (im Innkreise nacii Herrn Lehrer Bernhard Kollerj. G8 Die im Beol)}i(lituiiiiS2;{'l)iete Xeiistadtl (bei Friediand in Hillimon) vorkomniendeii Vönelaiten. (Xaclitrai;.) Beobachtungen aus dem Jahre 1887. Null Robert Eder. Uel)er dio Wittiriiiiy iles Jalires 1887 iin Beob- aclituiigsgebiete viiic im Allgenieineii zu l)einevkeii. dass das Fiiilijalir erst sehr s]i:it eintrat, der Sommer kurz war. und dass naeli einem kalten Herbste der Winter frülizeitig seinen Einzug hielt. Einige Sommerbrutvögel waieii in geringerer Anzahl wie sonst eingetroffen. "Wiesenrallen und Wachteln waren sehr selten zu hören. Hothrückige Würger und Nacht- scliwalben dürften nur zur Zugzeit anwesend gewesen sein. Dagegen konnte man eine Verminderung der zwei Selnvalbenarten und Segler, der versehiedenen Grasmücken und anderer Sänger nicht wahrnehmen. Grössere Schaaren junger Zeisige kamen im Juli und auch später in die Hausgärten, und ist daraus zu schliessen. dass mehr Erlenzeisige, wie sonst in den hiesigen Wäldern genistet haben. Was den Herbstzug der Vögel anbelangt, so war dieser meines Dafürhaltens ebenfalls von eigenthflmlicher Art. Kaum war die allerdings verspätete zweite Brut der Hausschwalben den Nestern entflogen, iiassirten auch schon grössere Schaaren der Hans- und Stadtschwalben hier durch: doch kamen Nachzügler bis .Mitte October. Einzelne AN'achteln und Schneiden hatten sich gleichfalls auf ihrem Wanderzuge nach dem Süden verspätet. Aehnliche Beobachtungen machte Herr Karl Rudioff. (»berlehrer in dem eine Stunde von Neustadtl entfernten Gebirgsdorfe Weissbach. Auch er bestätigt den späten Herbstdurchzug mancher Zugvögel, so der Ringeltauben und der Schwalben. Er meldete die Ankunft ausnahms- weise grosser Schaaren von Kothkehlchen und Nacht- schwalben längst des WittigHusses und erwähnte auch das Erscheinen des Tanneidiehers in den dortigen Wäldern. Etwas früher wie sonst stellten sich die nordischen Gäste ein. Die Bergfinken. "Weimlrosseln und Tannen- heher kamen zu Beginn des ( )ctobers ; nordische Lein- finken Ende des Octobers und Seidenschwänze Ende des Novembers. Die Ebereschbeeren gediehen in diesem Jahre nicht gut und wurden die wenigen Dolden vom Sturme abge- rissen. Demzufolge hielten sich die Wachhidderdrosseln nicht lange hier auf. Die nun folgenden Notizen schliessen sich dem in diesen Blättern, 11. Jahrgang. Nr. 6, 7, 8 und 9 ent- haltenen Artikel: .Die im Beobachtungsgebiete Neustadtl bei Friedland in Böhmen vorkonunenden Vogelarten" an mid bilden eine Ergänzung bezüglich der Zugverhältnisse. des Brutgeschäftes und der biologischen Beobachtungen jener Zusammenstellung der hiesigen Yogelfauna. Auch werden noch einige wenige Arten, welche in früheren Jahren hierorts erbeutet wurden, aber in meiner ersten .\ul'-tellung nicht i^ntliiiUen waren, angel'iilirt. Hypotriorchis aesalon Tunstall. Zwergfalke. Ein Zwergfalke wurde im Herbste 1884 von Herrn König in Lusdorf erlegt und von Herrn Lehrer Julius M i c h e 1 jiräparirt. Astur palumbarius LInn. Habicht. Diese Geisel der Taulienbesitzer trii'b hier bis Ijidc Mai ihr Unwesen. Der Habicht hält zumeist die einmal gewählte Flug- strasse gelegentlich seiner Raubzüge ein. und so kommt es. dass er zuweilen ein und denselben Taubenschlag gänzlich entvölkert. Auch hier iiatte er sich den in einem sehr lieleliten Fabrikslnde betindlicben Taubenschlatr für seinen Beutezug auserkuren und in kurzer Zeit .".n Tauben geschlagen: die übrig gebliebenen Taulien hatten sich zum Tlieile verflogen, zum.Tlieile wurden sie verkauft. Trotzdem kam der Habicht wieder und hatte am 5. Mai die Kühnheit, da er keine Tauben ausserhallt des Tauben- schlages vorfand, zur kleinen Öeftiiung desselben hineiii- zuschlüpfen. um dort zu sehen, ob nichts mehr zu luden sei. Auch holte der Räuber von meinem Taubenschlage ein werthvolles Mövcbenpaai'. indem er die ganz gleich gef;irbten fahlen Tauben aus der Taubenschaar in zwei aufeinanderfolgenden Tagen erwählte. Endlich ereilte den Uebelthäter die längst verdiente Strafe durch einen wohl- gezielten Schuss. Pernis apivorus LInn. Wespenbussard. 'Ein Wes- penbussard wurde viin eineni de< \\'i'ges kommenden Bauer bemerkt, als er in einem hohlen Baume, am so- geiuinnten Dittersbächler Wege ein AVespennest plünderte. Dem Bauer gelang es. seinen Rock über den Vogel, der so eifrig beschäftigt war, dass er das Heraniuihen des Mannes nicht bemerkte, zu breiten und ihn auf diese Weise zu fangen. Buteo vulgaris Bechst. Mäusebussard. Mitte Mai wurde von dem A\'aldheger Stelzig ein Mäuseliussard geschossen. Derselbe sass in einem Waldhaue. am .Zirkel" und war so sehr in der Vertbeidigung gegen die ihn an- greifenden Nebelkrähen und Eichelheher vertieft, dass er den Heger, der durch das lebhatte Geschrei der Krähen und Heber aufmerksam gemaclit wurde, ganz nahe heran- kommen lies«. Surnia nisorla Wolf Sperbereule. Herr Emil Wildner. Kaufmann im hiesigen Städtchen, 'besitzt ein im Herbste 1883 bei Lusdorf erlegtes Exemjdar dieser seltenen Eulenart. Caprimulgus europaeus, LInn., Nachtschwalbe. Am -'■'>. Mai sali ich die cr. Mai die erste Thiuinschwalbe beobachtet. Am 8. Mai gegen 7 Uhr Abends flogen ül)er dem Städtchen mehrere hundert Mauersegler. Rauchschwalben und Stadtschwalben. Nach und nach verschwanden sie in der Richtung von West nach Ost. Als ich Ende August nach längerer Abwesen- heit wieder zurückkam, waren die Mauersegler bereits fortgezogen. Gelegentlich eines Kampfes des Mauerseglers mit einem Sperlingpaare um den Besitz eines Staaren-Nist- kastens, hackten die Sperlinge dem Segler beide Augen aus und warfen dann den blinden Vogel aus dem Nist- kasten. Auf diese Weise zugerichtet wurde der arme Vogel neben dem Baume, wo ilie Staarenmäste angebracht waren, autl'efunden. Hirundo rustica und Hirundo urbica. Die Stadt- schwalbe ist hier etwas mehr vertreten als die edlere Rauchschwalbe. In dem Stalle eines hiesigen Bauerngehöftes nistet seit Jahren ein Pärchen Rauchschwalben. Dem Männchen 60 fehlt der Fuss des rechten Beines, so dass das Thierchen nur auf einem Fusse und gelegentlich auf dem Stummel des anderen Beines steht : nichtsdestoweniger ist der Vogel wohlgemuth und ist ein ehenso guter Gatte als Vater. Am 15. Juni flog die erste Brut obig erwähnten Paares aus ; bei einem anderen Neste beobachtete ich den Ausflug der zweiten Brut am 14. September. Am 20. September waren grössere Schaaren beider Arten im Durchzuge begriffen, am ?>. October blos Stadtschwalben; am 9. October kamen Nachzügler an: am 14. October 8 Uhr Morgens bei nur 2 Grad K. Wärme flogen circa 12 Stadt- und Kauchschwall)en emsig am hiesigen Markt- platze hin und her. Ein sonderbares Bild boten diese Sommervögel zur Scenerie der Natur, da ringsum die Fluren und Wälder mit Schnee bedeckt waren. Die letzte Schwalbe sah ich in diesem .Jahre bei gelindem Sclmee- falle am 23. October Mittags die Strasse entlang fliegen. (Schluss fc.l"t.l Der Sperling in den vereinigten Staaten Nordamerikas. Vnii Dr. Leo Piibyl. Kürzlich erschien der officielle Bericht des Com- missärs des landwirthschaftlichen Departements füi' das .Jahr 1886, welcher sich mit aller Entschiedenheit gegen den Sperling ausspricht, über denselben gleichsam den Stab bricht und ihn der allgemeinen Vernichtung Preis gegeben haben will. Der Bericht erbringt den Nachweis, dass der Spatz ein , böser, zerstörender und theuerer Eindringling" sei, dem man im legislativen Wege in die Acht erklären und schonungslos ausrotten soll. Die Nester mit Eiern oder .Jungen sollen zerstört, und es als Vergehen erklärt werden, wenn Jemand diese Vögel füttere, ausser um selbe zu vernichten ; ebenso sei die Neueinführung an andere Orte zu ahnden. Der Bericht befürwortet gleichzeitig gesetzliche Erlässe, um gewisse Raubvögel zu beschützen, deren Hauptnahrung in Sperlingen besteht. Die New - Yorker Legislatur hatte bereits früher ein Gesetz zur Vernichtung der Sperlinge erlassen, ohne dass man jedoch eine besondere Wirkung, eine Verminderang der Zahl der Sperlinge, dort wahrnelnuen würde. Bis zum Jahre 18.50 war der Sperling in Nord- amerika unbekannt: die ersten wurden im genannten Jahre in Brooklyn ( New-York) eingeführt, und mit Jubel begrüsst; doch gingen die meisten zu Grunde, so dass 185.3 ein neuerlicher Import stattfinden musste. Diese Colonie gedieh ausserordentlich. 1870 war der Sperling in den östlichen Staaten bereits ganz allgemein verbreitet : seither wurden die westlichen Staaten bevölkert und auch schon die Gegenden westlich vom Missisippi erfüllt unser Spatz mit seinem Geschrei. Eine so rasche Verbreitung eines Thieres auf so weitem Gebiete steht wohl einzig in der Thiergeschichte da. Seit dem Jahre 1850 ver- breitete sich der Sperling über 885.000 Quadrat-Meilen in den Vereinigten Staaten und 150.000 Quadrat-Meilen*) in Ivanada. (3 Brüten im Jahre zeigen die günstigen Bedingungen, unter welchen seine Vermehrung vor sich geht, ohne weiteres Zuthun des Menschen. Der Ornithologist des landwirthschaftlichen Depar- tements in Wasliington versandte Tausende von Frage- *) Englische Quadratmeile. bogen an die Bewohner der verschiedenen Staaten, um wünschenswerthe Aufschlüsse durch die gestellten Fragen zu erhalten, und dann ein Urtheil über die Nützlichkeit oder Schädlichkeit des Sperlings fällen zu können. Aus den zahlreiclien eingelangten Antworten wurde nun sorg- fältig nachstehendes Urtheil der Bewohner gegen den Sperling geschöpft : Der Sperling ist ein arger Feind unserer Singvögel, die er zumeist vertreibt ; er ist eine grosse Plage für Gärtner und Obstzüchter, weil er die insectenfressenden Vögel verdrängt und mit Vorliebe die jungen Gemüse- pflanzen und Früchte verzehrt ; er schadet den Weinbergen durch die Gefrässigkeit, mit der er in den reifenden Trauben wüstet, insbesondere jedoch den Getreidefeldern, wo er die in der Milch befindlichen Aehren anpickt und bis zur Ernte grossen Schaden anrichtet. Er beschmutzt die Häuser und zerstört die Schlingpflanzen, welche daran gezogen werden. Er vertilgt keine Insecten, im Gegentheile benützen manche Arten sein Nest, um daran ihre Gewebe und Cocons zu befestigen [Y). Anfangs glaubte man, dass er Insecten, namentlich Eaupen vernichte. Es hat sich aber herausgestellt, dass er selbe verschmäht, und dass die Eaupen gerade da am besten gedeihen, wo sich viele Sperlinge auflialten. Der von den Sperlingen angerichtete Schaden wird in England auf 8 Millionen Gulden jährlich, in Australien noch höher berechnet; für die Vereinigten Staaten glaubt der Bericht, dass dieser Schaden jede Berechnung übersteige. Daher muss der Sperling bekämpft, ausgerottet werden. Unter den Namen „Eeisvögel" kommen die gefangenen Spatzen auf den Markt, und bilden eine gute Speise ; anderseits vertreibt fortwährende Zerstörung der Nester den Sperling aus einer Gegend. Am besten geschieht die Vernichtung durch Aufstreuen von Getreidekörnern, die in schwacher Giftlösung gelegen waren. AVenn nun von so vielen Seiten dem Sperlinge der Krieg erklärt wird, so ist zu hoffen, dass, wenn er auch nicht ganz verschwinden wird, er doch so in Schranken gehalten ist. um keine so grossen Verheerungen, wie heutzutage in den Vereinigten Staaten, anzmüchten. Schutz den Vögeln. (Schluss.) Die „Deutsche Jäger-Zeitung'' hält nach dem vorstehenden Entwürfe, mit geringen Aenderungen angenommen, folgende Rück- schau : In der ersten Berathung des Gesetzentwurfes betreffend den Schutz von Vögeln am 10. Februar d. J. wurde der .\ntrag gestellt, den Entwurf einer Commission zu überweisen. Diesen vom Abge- ordneten Dr. Hermes (dfr.) eingebrachten Antrag bekämpfen die Abgeordneten v. Strombeck (Centr.), Freiherr v. M i r b a c h (cons. ) und D u v i g n e a u (natlib.j, während Dr. Baumbach denselben befürwortet. Der Antrag wird abgelehnt. In dieser Sitzung am 10. Februar ergreifen verschiedene Redner das Wort zu einzelnen Paragraphen des Entwurfes. Dr. Hermes empfiehlt, den Eisvogel und den schwarzen Storch unter Schutz zu stellen ; ersteren seiner ausserordentlichen Schünheit, letzteren seiner Selten- heit wegen. Ein Hauptthema der Debatten ist, wie zu erwarten, der Krammetsvogelfang. Während von vielen Seiten für denselben, respective für eine geringe Einschränkung desselben gesprochen wird, wollen Dr. B a u ra b a c h und Dr. Meyer (Halle) denselben womöglich abschaffen. Der letztere Redner betont die Menge der nicht zu den Drosseln gehörigen kleineren Vogel, welche sich in Dolmen fingen. Der Abgeordnete H e n n e b e r g ( natlib.) bemerkt, dass CS gestattet sei. Katzen, welche sich lierunitrcilicn und Vögeln nachstellen, weg/.ul'angon. l>as sei ein wirksames Mittel zum Schutz der Vügel. Xuchdeni der Abgeordnete v. 0 e r t z e n (cons.i erklärt hat. der Krainmetsvogellang müsse aus fiscalischcn Gründen ge- stattet bleiben, wird der Antrag H c r n) e s auf Verweisung an eine Commission abgelehnt und damit die erste Berathung geschlossen. Die '/.weite Lesung fand am 24. Februar statt. Ks kommen zur Hau])tsachc eine Keiho von .Xenderungsanträgcn für einzelne Para- graphen des Entwurfes zur Siirache : dieselben werden von den Abgeordneten Bau ni b a c h und Genossen eingebracht. Kür den Jäger ist es von Interesse, dass im §. 2 des Entwurfes, in welchem ,das Fangen und die Erlegung von Vögeln zur Nachtzeit" etc. verboten wird, die Worte ,nnd die Erb'gung" gestrichen werden, Für >;• •"' wird IVdgende Fassung beantragt : Vögel, welche dem jagdbaren Feder- und llaarwilde und dessen Brut und Jungen, sowie Fischen und deren Brut nach- stellen, dürfen nach Massgabe der landesgesetzlichen Bestimmungen über Jagd und Fischerei von den Jagd- und Fischcreiberecbtigten und deren Beauftragten getödtet werden. Wenn Vögel in Weinbergen. Gärten, bestellten Feldern. Baumiiflanzungon, Saatkämpen und Schonungen Schaden anricliteu. können die von den Landesregierungen bezeichneten lieliörden den Eigen- thümern und Nutzungsberechtigten der Cirundstücke oder deren Beauftragten, soweit dies zur Abwendung dieses Schadens nothweiulig ist. das Tödten solcher Vögel innerlialb der betrotlenen Oertlichkeit auch wälirend der im §. 8. Absatz 1. bezeichneten Frist gestatten. Das Feilbieten und der Verkauf der auf Grund solcher Erlaubniss erlegten Vögel sind unzu- lässig .... Ferner sollen die Behörden einzelne Ausnahmen zu wissenschaftlichen oder Lelirzwecken. sijwie zum Fang von Stubeuvögeln für bestimmte Zeit und be- stinnnte Ocrtlichkeiten bewilligen können. W'citer wird von Banmbach und Genossen beantragt, dass Thurmfalken. Eisvögel, Störche (weisse und schwarze i. sowie Flussseeschwalben aus der Reihe der in S. 8 angeführten Ausnahmen vom Gesetz gestrichen wer- den und dass der Krammetsvogelfang vom 21. Sep- tember bis zum 31. Decend)er gestattet sein soll. Dr. M e y e r (Halle) wünscht den Kranimetsvogel- fang ganz zu unterdrücken oder aber, da ein dies- bezüglicher Antrag doch nicht durchgehen würde, ihn wenigstens erst vom 1. Oetober an zu gestatten. Gelieimrath Dr. Thiel bemerkt, dass, wie statistisch nachgewiesen ist. die Zalil der Kranimetsvögel nicht abgenommen hat. Dr. H e r ni e s bestätigt dies und erklärt, die Hinausschiebung des Termins bis zum 1. Oetober würde für den Osten sehr nachtheilig sein. Der Antrag 'Sl e y e r wird abgelehnt, dagegen die von Bau m b a c h vorgeschlagenen Aeudcrungen ange- nommen. Ein .\ntr■^g zum Schutze der Wachteln, von Dr. M e y e r (Halle) gestellt, w'ird aus pi incipiellen Gründen abgelehnt, obwohl nicht zu leugnen ist, dass dieser Vogel von Jahr zu Jahr seltener und in abseh- barer Zeit bei uns ganz verschwinden wird. Zum Schlüsse beantragen B a u ni b a c h und Genossen die Resolution, den Bundesrath zu ersuchen, möglichst bald internationale Verträge zum Schutze der Vögel auf Grund des vorliegenden Keiclisgesetzes abzu- schliessen. Staatssecretär v. B ö 1 1 i c h e r erklärt die Resolution für überflüssig, da die Regierung durch die Vorlage dieses (iesetzes bewiesen habe, interna- * tionale Verträge anbahnen zu wollen. Ueber die Re- solution wird in der dritten Lesung abgestimmt. Diese , <• ; C - fand am 27. Februar statt. Der'Aligeordnete Pfaf- ti;* , ',:•>• ferott bchani)tet, dass in den unter den Dohnen l--'^'. , angebrachteu Schlingen (dem sogenauTiten rnterstrichi ganz besonders viele uützliclie Vö<;el gefangen würden, worauf jedoch Freiherr v. Jl i r b a c li erklärt, dass der HUj:nr;: j^ :^-^fe-^ - Unterstrich im Osten und im Norden überhaupt nicht angewendet würde. Pfaf ferott zieht seinen Antrag zurück. Die Gegner des Krammetsvogclfanges äussern, ihre .Xnträge nicht wieder einbringen zu wollen, sondern für ibis Gesetz zu stimmrn. In der General- Discussion kommt der Kiebitz und das Sammeln von Eiern des- selben zur Sprache. Insbesondere erklärt sich der Abgeordnete Schulz (Lupitz) gegen dassilbe. Dr. Wiudthorst macht geltend, dass das Sannnelii von Kiebitzeiern vielfach ein wichtiger Erwcrl>szweig sei. Pfaf ferott lielit hervor, dass das Sammeln von Kiebitzeiern seine Grenzen haben müsse, doch würden die Kiebitze liau])tsächlich durch die Trockenlegung der Moore ver- mindert. Dr. Meyer iHallei meint, in dem vorliegenden Falle sollten die Eiuzelstaaten einschreiten. Nach Schluss der Debatte wird das (iesetz anit den von B a u m b a c h beantragten .Aende- rungen) angenonnueu, ebenso die in der zweiten Lesung einge- brachte Resolution. In Kraft treten wird das Gesetz am 1. Juli 1S88. DIE MEISE. Kupfrthin*, kopfuiitcr. /weigab und zweigaufl Kill lustige» kleines I^in^i Und immer gescliwätzig und flink. Und immer obenauf! Uonn ol> die ganze Welt vereist, Sio findet den Tisch gedeckt: Hier wird ein Kürnchen geschleckt. Und dort ein Püppchcn verspeist. ^Zizidä, Zizidä! Dur Frühling ist So ruft sie im knospenden Wald, Und wcU'n auch die Winde noch kalt: Sie weiss es, glaubt es nur ja! Sie hat in das Ilerz der Knospe geseh'n, In die Wiege von Blume und Grün, Sie weiss; Bald wird es min hlüh'n. Und die Welt in Veilchen steh'n. r/4_ Neue Hühnerarten. Fast alljährlich begegnen wir in den Geflügel-Aus- stellungen Neuheiten. AveU'he theils der zielbewussten Sorge des Züchters, theils Neueinführungen zu danken sind, welche uns die Kepriisentanten der Hühnervögel aus ternen Gegenden vor Augen führen. Zu der letzteren Art gehören die jüngst in einigen Hühnerschauen England'« vorgeführten Beguiii l'illy G a g u z e s-Hühner. Es ist dies eine Neueinfülirung aus (Ostindien, wo selbe angeblich zahlreich gehalten werden, rnverkennbar ist eine Aehnlirh- keit uiit den Malayen, die bereits seit langer Zeit b^•i uns heimisch und bekannt sind. Näch den englischen Zeitungs- berichten besitzen diese Begum Pilly Gaguzes-Hühner 71 lange Hälse, lange und starke Ik'ine. scliwere Füsse l und dichtes festanliegendes Getieder. Die Hahne haben ; niedere Kämme, lange und grosse Bartlappen, die Hals- I federn sind kurz, der Schwanzbesatz verhältnissmässig j schwach mit feinen Sichelfedern. Die Grösse der Hühner ist bedeutend, da Hähne bis zu 30 englische Zoll Höhe ; erreichen : das Körpergewicht entspricht jedocli nicht dem äusseren Anscheine. 8 Monate alte Hähne wiegen circa 4 Kilogramm. Xach den englischen Berichten werden dieser Hühnerart nur wenig Vorzüge nachgerühmt, selbst bei Kreuzungen mit anderen Racen, demnach kann einer Einführung keineswegs das Wort dermalen gesprochen wer- den, solange nicht weitere Erfain-ungen vorliegen. Eine uns zu Gebote stehende Abbildung zeigt selbe als schmächtig, langbeinig und dicht befiedert, mit einem kleinen ßosen- kamm. Die Füsse erscheinen bei Henne und Halm als ausserordentlich plump. In Madisou Square Garden zu New-York erregten bei der letzten Hühner-Ausstellung das grösste Interesse die sogenannten D o w n i e s, eine Spielart der Plymouth- Rocks. Vor 8 Jahren fand der Züchter .J. V. H. Nott zu Ulster County (New-Yersey) bei einer Brut Plymouth- Rocks ein Küchlein, welches sonst zwar alle äussere Kennzeichen dieser ßace aufwies, jedoch ein völlig ver- schiedenes Aeussere zeigte, als die Thiere sich befiederten. Alle übrigen Kücken dieser Brut wiesen die normale Färbung und Zeichnung des Federkleides auf; das Thier dagegen war statt mit Federn mit , sanften", grauen Daunen bedeckt. Statt der Halsfedern, Flügel- und Schwanzfedern erschienen kurze nackte Federkiele, die von der Daunenmasse überdeckt wurden. Im nächsten Jahre gab man dieser Henne, die von ihr gelegten Eier zur Ausbrütung; ein gewöhnlicher Plymouth-Rockhalm war der Vater. Unter den ausgefallenen Kücken fand sich ein Hahn, welcher gänzlich dem Mutterthiere gleich gebildet war und gleiches Federkleid aufwies. Nunmehr wurde mit selben die FoTtzucht weiter verfolgt und im nächsten Gelege fanden sich 2 Thiere. welche den Eltern- thieren völlig glichen. Von diesem ursprünglichen Stamm, von 4 Thieren. welche alle das daunige Gefieder, sowie seiir kurze Flügel auszeichnete, wurde nun weitere Zucht mit Erfolg betrieben und nach und nach (Jonstanz dieser eigenthümlichen Bildung erzielt. In Gestalt, Grösse und allgemeinen Eigenschaften gleichen die Downies den Ply- mouth -Rocks. Das Gefieder ist grau-schwarz, manchmal auch rein weiss. Diese Federbildung, die man eigentlich eine Federentartung nennen könnte, ermöglicht, die Dow- nies leicht in beschränktem Räume zu lialten. da selbe niclit Hiegen können. Das Daunengefieder verhindert die Flugfäiiigkeit. Die Züchter behaupten, dass das Daunen- gefieder vollständig die werthvollen Daimen der Gänse- und Entenarten ersetzen kann , so dass selbe einen nicht unerheblichen wirthschaftlichen Werth besitzen würden. In den letzten Jahren waren die Züchter bestrebt, die einzelnen Stämme fortzuzüchten , um die Folgen der Inzucht zu vermeiden und sonach taugliches Zucht- materiale zu gewinnen. In Kürze der Zeit dürften wir auch hier derartige Stämme zur Ansicht bekommen. Be- sonderen wirthschaftlichen Werth kann man wohl einer derartigen Hühnerart nicht zuerkennen, da selbe vermöge der besonderen Eigenthümlichkeit des Gefieders sehr empfindlich für Witterungseinflüsse, z. B. Regen, sein mUSS. Dr. Leo Pfibyl. Auswahl der Bruieier. Allgemein bekannt dürfte die Behauptung sein, dass aus spitzig geformten Eiern Hähnchen, dagegen aus mehr rundlichen Eiern Hennen ausschlüpfen; weniger bekannt ist dagegen die Widerlegung dieses eingebürgerten Aberglaubens und die Aufstellung einer neuen erprobten Behauptung. Das erstere ist sehr einfach. Unter meinem Volke findet sich eine Henne, welche auffallend spitzig geformte Eier legt und eine solche, welche kugelrunde Eier zu Tage fördert; ein Satz ersterer Sorte lieferte mir im vergangenen Jahre G Hennen. 2 Hahnen ; zwei Gelege letzterer, also runder Eier, ergab (3 Hennen. 11 Hahnen. Daraus folgt ganz deutlich, dass sich aus der Form der Eier absolut nicht auf das Geschlecht der Insassen schliessen lässt ; sonst müsste ja daraus folgen, dass die ^Mehrzahl der Hennen nur weibliche Küchel lieferte, denn erfahrungsgemäss legen die meisten Hühner rundliche Eier, endlich würde jede Henne entweder nur Hennen oder nur Hiihne zur Welt Ijringen, je nachdem sie nur runde oder nur spitzig geformte Eier legt. Anders dagegen verhält es sich mit einer neuen Behauptung mit von Erfolg begleiteter Probe ! In ,Baldamus" heisst es in dieser Frage imter anderem: , Vielmein- möchte man das Gegentheil behaupten (dass also rundliehe Eier Hähne, spitzige dagegen Hennen geben), da die spitzigen Formen die relativ kleineren und leichteren Eier, die Hähne aber grösser und schwerer sind, als die Hennen." In demselben Artikel ist eines Dr. Lenz erwähnt, der auf Grund positiver Erfahrung räth, die leichteren Eier ein und derselben Henne auszusuchen, wenn man Hennen, die grösseren und schwereren Eier, wenn man Hähne erzielen will. Da ich nun im vorigen Jahre gerade ganz spitzige und ganz kugelige Eier von zwei mir sicher bekannten Hennen erhielt, so machte ich eine Probe. Ich nahm also 1.5 spitzige Eier ein und der- selben Henne, welche diese nacheinander gelegt hatte und wog jedes Ei genau, so dass ich 9 schwerere und 6 leichtere Eier feststellen konnte und richtig schlüpften 9 Hahnen und 6 Hennen aus, wie sich später zeigte; desgleichen nahm ich 1.5 kugelige Eier einer ancleren Henne, auch hinter einander gelegt, und konnte 8 schwerere und 7 leichtere unterscheiden, nach drei Wochen hatte ich aucii in diesem Falle 8 Hahnen und 7 Hennen, wie sich's in der Folge zeigte. Interessant wäre es nun, wenn mehrere Leser diese Versuche auf ähnliche Weise anstellen würden, um festzustellen, ob das Resultat in jedem einzelnen Falle ein sicheres ist; denn immerhin können ja meine beiden obigen Versuche dem Zufall unterworfen gewesen sein. Auch möchte Einer die nicht ungerechte Einwendung machen, dass unter 15 hinter einander gelegten Eiern gewiss einige waren, die erst Mittags oder gegen Abend gelegt wurden, und dass es da häufig der Fall ist. dass diese Mittagseier kleiner ausfallen, als die des Vormittags gelegten, somit eine aussergewöhnliche Gewichtsdifferenz (wenn ich mich so ausdrücken darf) entsteht. Um diesem Uebelstand zu begegnen, müsste man nur solche Eier, hinter einander gelegt, auswählen, welche Vormittags fallen, natürlich von ein und derselben Henne. Was die Dauer der Brutfähigkeit der Eier betrifft, so ist hierüber ein grosser Federkrieg entstanden, die Einen behaupten, dass 30 Tage alte Eier noch ausge- brütet werden können. Andere, dass höchstens 10- bis 15tägige Eier zu benützen seien, wieder Andere trauen schon 8tägigen nicht mehr; sicher ist so viel, dass frische Eier den alten vorzuziehen sind ; dass aber auch ältere noch brutfähig sind, beweist der Umstand, dass Hühner, welche sich selbst setzen, (wie man auf dem Lande sich ganz treffend auszudrücken pflegt), ja 72 inindestens 25 — 30 Tage brauchen, um ihre 17 Eier zu legen, ebensoviel Küdilein hat sciion inanclie Henne aus ihrem Versteck zur freudigsten Ueberraschung ihrer Herrin mitgebracht : in einem soblien Nest aber ist oft kein einziges Ki lauter! Noch erübrigt. Einiges über die Arten der Bruteier und deren Aut'licwahrung anzufüin-en. Unstreitig sind Italiener die besten Leger und wer Ge- legenlieit iiat, sicli solche ]5ruteier in der Näiie selbst zu holen, der versiiume dies nicht, oder lasse sieh einen billigen Stamm kommen, 2^3jährige Hühner eignen sich entschieden am besten zur Nachzucht; frühe Brüten derselben legen bei vernünftiger Fütterung aucli an kalten Orten den ganzen Winter. — Als Ort der Aufhewahrung von Bruteiern eignet sicli am besten ein kiililer. trockener Platz in Schubladen mit Spreu zur Hälfte gefüllt. Man legt sie daselbst am besten in der Lage, in welcher man sie aus dem Neste genommen hat, nieder, ohne dass sie einander berühren. Neben dem Datum (mit Blei angeschrieben) kann man auch die Henne selbst darauf notircn, welche zur Nachzucht bestimmt ist, damit man beim Setzen die richtigen Eier gleich parat hat. I). in L. Eine verbesserte Einrichtung im Eierhandel. NaclnlL-iii J.ii im \vüittriiiljLru'''si-lR'ii Wnclieiiblattc l'ür Land- wiitlischaft sclioii wiediTliolt ein])tulileiie Verfahren, die Kier nach dem Gewichte zu verkaufen, keine Aussicht hat, zur allgemeinen Anwendung zu kommen, dürfte sich die einfache und zweck- mässige Sortierungs weise, welche in den Pariser Markthallen üblich ist, mit Leichtigkeit auf unseren Märkten einführen lassen. Man benützt dort zum .Sortieren der Eier 2 Ringe, von welchen der grössere einen Hellten Durchmesser von 40 mm, der kleinere einen solchen von 38 mm hat. Eier, welche den ersten Iting i\icht jiassiereii können, sind solche erster Sorte; jene, welche durch den ersten, nicht aber durch den zweiten Ring gehen, sind Eier zweiter und jene, welche auch durch den kleinereu King schlüpfen, sind Kier dritter Sorte, Im Grossverkchre dürfen nur sortierte Eier zum Verkaufe kommen. Die Ringe sind aus Messing gedreht, stecken an einer Hand- habe fest und befinden sich in ents])rechender Entfemung über- einander, so dass man beim Hineinstecken eines Ei's von unten sofort sieht, zu welcher Sorte ein Ei zu zählen ist. Es zeigte sich bei versuchsweisen Prüfungen, dass die Mehrzalil gcwöhnliclier Handelseier der ersten und zweiten Sorte angehörten — etwa IT) Procent sind zur dritten Sorte zu zählen. Nach Ermittelungen, welche dcrCentralverein für Geflügelzucht in Hannover bezüglich des Gewichtes der Eier anstellte, wiegt ein grosses Ei durchschnittlich 75 Gramm, ein mittleres 60 Gramm, eines der kleinsten 48 Gramm, Hieraus erhellt, dass ein Schock (^ 60 Stück) grosser Eier 4.500 Gramm, eines dergleichen kleiner .■)600 Gramm und kleinster 2880 Gramm wiegt. Es würden, wenn wir den Gewichtsausfall in Eiern ausdrücken, zu einem Schock grosser Eier von den mittleren 12 und von den kleinsten 20 Stück fehlen. Gilt nun das Schock grosser Eier 8 Jlk., so müsste die Mittelsorte 2 Mk. 40 Pf. und die kleinen 1 Mk 92 Pf. kosten. Zieht man nun noch das Gewicht der Schalen in Retracht. so ergibt sich zunächst, dass die Schale eines Eies von 75 Gramm 7-4 Gramm, also eines Schockes von 4500 Gramm 444 Gramm Durchschnittsgewicht hat, dass ferner ein Ei zu 60 Gramm 72 Gramm, also ein Quantum von 4500 Gramm tiOO (iramm Schalen hat und dass endlich ein Ei von 48 Gramm Gewicht 6-!i Gramm, denmadi 4.500 Gramm dieser Sorte 650 Gramm Schalengewicht haben. Hiernach stellt sidi bei den drei Grössen ein Unterschied des Schalengewichtes von 150 Gramm oder 2',2 Stück bei der zweiten und von 260 Gramm oder 4 Stück bei der dritten heraus. Rechnet man dieses dem obigen Abgange zu, so braucht man, um den Inhalt eines Schockes grosser Eier zu ersetzen 77 '/2 Stück mittlerer und 97'/, Stück kleiner Eier. Der Verkauf der Eier nach dem Gewichte ist dadurch erschwert, dass die bewegliche Form derselben das Abwiegen nicht gut ge- stattet und selbst in Verpackung diese Wägung nur anwendl^ar ist, wenn die ^'er])ackungsmateriaIien zurückgewogen werden, was in vielen Fällen ganz unthunlich ist. Es wüi-de also das Messen viel einfacher sein. p. jl. Interessante Mittheilungen der königl. Brieftauben- slation in Tönnring. Herr B. A. I^Iuiuli. Inhaber dieser Station. gil)t in den ,Schlcs\v.-Hrtgang sich auszeichnet, allen für die Jagd- und Forstwissenschaft und deren Zweige sich Interessirenden nur bestens empfehlen und werden noch öfter Gelegenheit finden, auf dasselbe lobend zu sprechen zu kommen. Eingelaufen : Hans von B e r 1 e p s c h : Kritische Uebersicht der in den sogenannten Bogota-CoUeetionen (S. 0. Columbia) vorkom- menden Colibri-.Arten und Besehreibung eines neuen Colibri (Cyanocerbia nehikornii. (Separat aus Cabani's Journal für Ornithologie.) — Systematisches Verzeichniss der vom Herrn B i c a r d o R 0 h d e in Paraguay gesammelten Vögel und Appendix : Systematisches Verzeichniss der in der Re]iublik Paraguay bisher beobachteten Vogelarten. (Separat aus Cabani's Journal für Ornithologie.) — Da erciphrons of two new Species of Birds trans Bogota. Columbia. iBuer remon simjilor, Myrmecia Boucardi.^ — Daeroptrand of new Species and Subspecies of Trochilidie. iPhaetbornis Natterer: Jache Lawrenzei. Eulamps jugularis exiniies. Siplogacus iris Buckleyi, Chlorostilbon comptus, Chi. subfuscatus.) Katalog des bosnisch-herzegowinischen Landcs- m u s e u m s. Sarajevo 1888. .A. V. Homeyer: Studium über die amerikanischen Puter. Separat aus der Zeitschrift für Ornithologie und pr.aktische Geflü^relzuclit. Aus anderen Vereinen. Verein für Naturwissenschaften in Braunschweig. ill. Sitzung am IG. Februar 18881. Herr Professor Dr. Wilhelm Blasius berichtet über dnrcli Herrn Dr. Platen und dessen Gemahlin bei Puerto -Princesa gesammelte neue Vögel von Palawan. Es wurden unter Anderem vorgelegt und kurz beschrieben : 1. Syrnium Wiepkeni nov. sp. (benannt zu Ehren des verdienstvollen Dircctors des Grossherzogl. Naturhistorischen Museums in _ Oldenburg). Diese ziemlich grosse Eule ist dem javanischen Kauze : seloputo, ähnlich, unterscheidet sich aber von demselben durch die rostbräunliche Grundfärbung der Laufbe- fiederung, der ganzen Unterseite und der unteren Fliigeldeck- federn bei regelmässiger Ausbildung schmaler dunkelbrauner Quer- bänder am Leibe und an der Befiederung der Läufe. Die ganze- Oberseite ist dunkelchocoladenfarbig mit zahlreichen kleinen weissen Tropfeuflecken, wobei die langen Schulterfedern mehr oder weniger zu einer helleren, gelblichen oder gar weissen Färbung niit breitereu dunklen Querbändern hinneigen. Die Federn an den Seiten des Halses und an der Brust haben zum Theil bei rostbräunlicher Färbung des Grundtheiles an der Spitze mehrere ziemlich breite mit einander abwechselnde weisse und dunkelbraune Querbänder. 2. S i p h i a R a m s a y i nov. sp. (benannt zu Ehren des englischen Ornithologen R a lii s ay. welcher sich grosse Verdienste um die Erforschung der Ornis der'Philippinen und der malayischcn Inseln erworben hat). Diese Fliegenschnäpiier-.Art steht in Betreff der vorzugsweise olivenartigen Rückenfärbung des Weibchens den indischen ".Arten rubeculoides und magnirostris nahe, unterscheidet sich aber von ersterer Form durch den bedeutend längeren Schnabel und dadurch, dass bei dem Männchen die Kehle nicht blauschwarz oder blau, sondern hell gefärbt ist, wie beim Weibchen. Von letzterer Art ist das Männclien hauptsächlich durch die dunkleren Füsse verschieden, das Weibchen dagegen durch eine ^o braungraue .Färbung der übereeite des Kopfes mit deutlieh bläu- lichem Scheine, der vorzugsweise sichtbar über dem hellen Stirn- und Oberaugenstreifen hervortritt, sowie auch durch eine fast braunrothe Farbe des Schwanzes. Es ist dies die Form, von welcher bis dahin nur weibliche Individuen auf Palawan gesammelt waren und die Tweeddale fälschlich als banvumas bezeichnet. S h a r p e als elegans aufgeführt und R a m s a y erst kürzlich als mit rubeculoides verwandt erkannt hat. Die anderen neuerdings von S h a r p e. beziehungsweise R a m s a y beschriebeneu Philip- pinen-Arten : Lemprieri und Herioti, scheinen von der vorliegenden Form wesentlich verschieden zu sein. 3. Siphia Platenae nov. sp. (benannt zu Ehren der Frau Dr. Platen) gehört im Gegensatz zu denjenigen Arten, die wenigstens im männlichen Geschlecht ein vorzugsweise blaues Gefieder haben, zu denjenigen Formen, welche in beiden Ge- schlechtern eine mehr oder weniger olivengelbe oder bräunliche Färbung des Rückens besitzen (strophiata, ruflcauda. poliogenys und olivasea). Charakteristisch für die vorliegende Art ist die geringere Grösse, die gleichmässige hellolivenbräunliche Färbung des Rückens und der Kopf-Oberseite, der einfarbig hell rostrothe Schwanz und die zweifarbige Unterseite des Köi-pers mit scharfer Grenze in der Mitte, wobei die vordere Hälfte orangeroströthlich die hintere dagegen einfarbig weiss erscheint. 4. H v 1 0 t e r p e P 1 a t e n i nov. sp. (benannt zu Ehren des unermüdlichen Sammlers). Diese Dicidvopf- Würgerart ist der malayischen Form grisola am nächsten stehend, unterscheidet sich aber durch einen längeren Schnabel, durch eine fast gleichmässig olivenbraune Färbung der ganzen Oberseite mit Einschluss des Kopfes und des Schwanzes, sowie durch eine graue Färbung der Brust, die sich an ICehle und Kinn mehr mit Weiss mischt. Jüngere Individuen haben eine braunrothe Berandung der Schwungfedern und statt der schwarzen'eine bräunliche J^ärbung des Schnabels. Derselbe Vortragende legte, zugleich im Xamen des Herrn Garten-Inspectors H o 1 1 m e r, einige Exemplare des kürzlich herausgegebenen neuen Sämereien-Verzeichnisses des Herzoglichen Botanischen Gartens vor und stellte dieselben zur Verfügung. Aus unserem Vereine. Auszug aus dem Protocolle der Ausschusssitzung am 13. April 1888. Anwesend: 1. Vieepräsident A. v. Pelz ein. 1. Secretär Dr. Friedrich Knauer, 2. Secretär Dr. Hans v. Kadich, Cassier Dr. Carl Zimmermann; Ausschüsse: Alfred Haffner. Hubert P a n z n e r. Dr. Othmar Reiser. Georg S p i t s c h a n. Julius Z e c h a. (Zu Beginn der Monatsversamralung erschienen noch Prof. Dr. Victor Langhans und Leopold Planta. Ihre Verhinderung zeigten schriftlich an Herr Präsident Adolf Bach- ofen von Echt und 2, Vicepräsident Fritz Zell er.) 1. Es wurden fünf neue Mitglieder in den Verein aufge- nommen. (Siehe weiter unten.) 2. Der siebenbürgische Verein für Naturwissenschaften in Hermannstadt sucht um Schriftenaustausch an. (Eingegangen.) ;3. Die Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kennt- nisse in Baden stellt dasselbe Ansuchen. (Vertagt.) 4. und 5. Bezüglich der Einladung zur Beschickung der oniithologischen Ausstellungen in Rom und in Düsseldorf wird diesmal von einer Beschickung abgesehen. 6. — 17. Dr. F. Knauer referirt über eingelaufene Beiträge für die Mittheilungen. 18. — 21. Erledigung verschiedener Anfragen. Hierauf Beginn der JI o n a t s v e r s a m m 1 u n g (im grünen Saale der k. k. Akademie der Wissenschaften). Herr Dr. Friedr. K ii a u c r spricht über die Vogelwelt der Alpen : HeiT Dr. H. v. K a d i c h verliest in Abwesenheit Herrn J. Talsky's dessen eingehenden Bericht über seine Reiseerlebnisse in Steiermark und Kärnthen : Herr Dr. H. v. Kadich ergänzt seinen letzten Vortrag über die Waldhühner durch interessante Mittheilungen über die Nahrung des Schnee- und Birkhuhnes im strengen Winter ; Herr Dr. Georg B 1 e y e r liest über einige Beob- achtungen aus dem Vogelleben der Moore. Als neue Mitglieder sind beigetreten: 1. Ornithulogischer ^'erein in Danzig. 2. Verlagsbuchhändler B. E 1 i s c h e r in Leipzig. 3. Der ,Tagd-Club „Diana' in Bielitz-Biala. 4. HerrJ.C. Hannstrup in Kopenhagen, Holbergegade 4. n. Herr J. Kalmann . Director der Weinbauschule in Marburg a. Dr. (Angemeldet durch A. Haffner.) Nächste Monatsversatnmlung. Freitag, den 11. Mai 1888. im grünen Saale der k. k. ,\kademie der Wissenschaften in Wien (L, Universitätsplatz 2). um '/■>" ^'hr Abends. Programm: Ober-Lieutenant Hubert Panzner: „Beobachtungen im 0 c c u p a t i 0 n s 1 a n d e". Dr. Friedrich Knauer: Ueber nicht fliegende Vögel und die Consequenzen zu weit getriebener Anpassung. Ausweis des Secretariates über den Einlauf der Mitgliederbeiträge. .Bis 8. d. M. s i n il a n J a h r e s b e i t r ä g e n eingelaufen: .1. Beim Cassier Dr. Carl Zimmermann (I., Bauernmarkt 13). 1. Nr. 83. Ad. B. v. E. j.; 2. Nr. 94. Graf M. B. j.; S.Nr. 149. Frh S. G. : 4. Nr. 220. Dr. K.; 5. Nr. 253. C. N.; 6. Nr. 301. W. S. ; 7. Nr. 308. G. S. : 8. Nr. 336. J. Z. Sänimt- liche ä .5 fl. : 9. Nr. 130. J. E. j. 4 fl. II. Beim Secretariate (VIII., Buchfeldgasse 19). 1. Nr. 103. Dr. C. Cl. : 2. Nr. 112. C. D.; 3. Nr. 131. H. E.; 4. Nr. 141. W. Fr.; '). Nr. 172. E. H. i.: 6. 194. Graf Chr. K. s.: 7. Nr. 199. Dr. Bl. K.: 8. Nr. 204. W. K.; '.}. Nr. 205. Dr. C. v.K.: 10. Nr. 215. A. W. K.: 11. Nr. 236. J. M.; 12. 262. A. P.; 13. Nr. 309. Dr. F. St.; 14. N. 317. E. U. ; sämmtliclie ä 5 fl.: 15. Ornith. Verein Danzig (i fl. 17 kr. .Gorrespondenz der Redaction. Wir bestätigen mit vi''lem Danke ilen Kinlauf nachfolgender Aufsätze für die Mittlieilungen: 1. Ein Bastard von Anas bosclias domestica Q und Cairina moschata Q. Von A. Pichler. Assistent am zool. Institut der k. UniTersität in Agram.— 2. Falco peregrinus in Prag. Von Dr. Wladislaw Schier in Prag. — 3. Mittheilungen über den Fischreiher. Von Dr. Georg Bleyer. — 4. Zwei seltene Gäste des Erzgebirges. Von W. Peiter. Herren F. Z . . . . r, hier ; J. C. H p, Kopenhagen ; J. H . . . r, St. Andreasberg ; Löbl. Jagdclub; , Diana", Bielitz ; H. R . . . . r, Geldern — bestä- tigen Ihre Sendungen. Hen-en R. A. Ka r, Linz. Jüngster Zeit gehen auffalleud viele solcher Sendungen verloren; hoffentlich haben Sie die neuerliche erhalten. — Herrn Dr. F. K . . . . f, hier. Haben von Ihrer Mittheilung Notiz genommen. — Herrn Baron R g, s'Gravenhage. Haben die schon gedruckte Mittheilung abgesetzt und sehen der gelinderten entgegen. — Herrn L St r, Washington. Danken bestens für die freundlichen Mittheilangen. Ein ausführ- licher Brief folgt im Laufe des Monates, Herr Baron R. hat uns in dieser Angele- genheit bereits Mittheilung zukommen lassen. —Herrn Baron Dr. St. W -• . . n, Lussingpiccolo. Für den Schluss bestens dankend, sind wir der seinerzei- tigen Mittheiiungen mit grossem Interesse gewärtig. Wir hoffen zuversichtlich, dass diese Nr. Ew. Hochwohlgeboren schon in bester Gesundheit trifft. — ' Herrn H . . . r. St. Andreasberg a. H. Auf Ihr soeben einlangendes ausführliches Schreiben folgt nächster Tage Antwort. — Herrn B. H . . .h, Frank- furt a. M. Vorläufig Ihr Anerbieten mit bestem Danke acceptirend, bitten wir zu ausführlicherer Mittheilung uns noch einige Zeit zu gestatten. — Herrn Prä- parateur'A. Z r, Klagenfart. Den von Ihnen erwähnten Arikel'haben' wir nicht erhalten. Nach der ganz unrichtigen Adresse (zu Händen des Herni Madarazky oder Stellvertreter) Ihrer Karte zu sebliessen. dürfte dieser Artikel in ganz andere Hände gelangt sein. — Löbl. Academia de Lincei, Boma. Wir können nur den Wunsch bezüglich Nr. 1 und 3 v. J. erfüllen; bezüglich aUer früheren Nummern kommt die Reclamation leider zu spät. Sollte es später vielleicht möglich sein, die verlangten Nummern zu senden, so wird es gewiss geschehen. Herra Z r, St. Gallen. Brief folgt nächster Tage. — Herr F. E . . r, hier. Vorläufig nicht. — Herrn R. E . . r, Neustadt. Wollen entschuldigen, dass wir. mit Arbeit überbürdet, erst nächste Woche zur Beantwortung Ihres gef, Schreibens vom 29. v. M. kommen werden. — Herrn Gustos O. R . . . . r. Sarajevo. Bestätigen den Empfang von 44 kr. Mit dem Artikel meinten wir den an Sie gesandten Aufsatz, den Sie bei Ihrem Hiersein als für die Mittheilungen bestimmt uns zeigten und nur mit einigen Znsätzen versehen wollten. Die Karteuangele- genhoit K. K. w,ar schon zwei Wochen vor .anlangen Ihres geehrten b'chreibens erledigt. Vielleicht sehen wir uns im Sommer dort. Beste Grusse. auch an frof. S.— Löbl. Ornithologrscher Vorein. Danzig. Nr. 1-4 an Ihre Adresse abgegangen. Löbl. SiebenbUrgischer Verein für Naturwissenschaften. Desgleichen. — An mehrere Herren Correspondenton. Wir Litten um gütige Nachsicht, wenn vir bei bestem Willen mehrfache Anfragen noch nicht zu beantworten vermochten; wir werden uns bemühen, die Rückstände in den nächsten 2 Wochen zu erledigen. V^anarienvögrel ^*^^bestens gesanglich geprüft und sortirt, ä 12. 1-5. 20 und 2.5 Mark ; Extravorsänger höher, habe noch in schönster Auswahl und versende stets gegen Casse oder Nachnahme, unter Garantie für (lüte und lebende Ankunft. .Tiiliii.s Häger.'kSt. Andreasberg (Harz). 7G ,1 k MM Photozinkographie TVien, A^III. Bez., ^Lserstrasse jSTr. 5o. ATELIER 'für Hochätzungen von Illustrationen aller Art, und /.\v;ir Feder-. Kreidezeichnungen und Steinabdrüeke. Reprodnctionen nach Hanlzeichnungen, Holzschnitten, Stahl- n. Knpferstichen, getuschten Zeichnungen nnd Photographien. Herstellung von Fettdrücken für Photolithographie. NB. Wir maclion besoinlers die Herren Professoren, welche für ihre Progranim- arbeiten. Monographien u. s. w. möglichst einfache unil billige Illustra- tionen wünschen, auf unser Atelier aufmerksam. Nähere Auskunft ertheilt auch die Administration dieser Monatsschrift. 1887. Prämien: Coiicnhagen, Kaiserslautern. Kostock. Wien. Marburg a. D., Kappeln, .Schlei. Hamburg, Koskilde. Stangenträger I fiix" IrItiliiiex»liaTaseT*. I Zum Ausrotten des Ungeziefers. I Prtis p;i Paar Mi 2,50, gesec latlmaliiiie. S! I J. C. Haunstrup, Copenhagen, Dänemark. Kolli;;-ell>e ( (1 11 1' (• li P a p r i k a l'ü t f c r ii ii ? ) sowie naturgelbe HoUänderkanarien sind zu verkaufen ii.i Karl Novak, VIII.. :-t.MZ. Iiti,.il.rk-.i--.- 1.'. J. M..,-k. Thflr S. Sdir (irei.-wiirdiL.'.- und fein troailuMti'te Eierbohrer au« Im -t.iii ."^tabl sind zu l)ezielien von A. Bernard (Zinimennann"s XetfeX bürpl. .Mes^ersflimiii, Wien. Stadt. Ansnstinfrstrasse 12. In der Zuchtstation des ornithologischen Vereines Währing, Kreuzgasse Nr. 20, W'-rd.-n Kriilfier zu 'iO kr. ]"T ."^tück ul.Lr^i:.li.ii. Zur Zu. lit find .iurristidlt : 1. •'. Houdan ■^Hor Frülibrut. I. <'•. Plymonth- Rock S'ier Frülibrut. 1. C,. Silber-Bantam 86er u. S7er Brut. 1. ü. Schwarze Bantam 87cr Brut. Es werden empfolilen : Houdan tm den .•^liortsmen und Städter. Plymouth-Rock für d'-n Liiiidwirtli als Xutzliübiicr. Silber- und Schwarze Bantam für di^n (;efiii<:.lliMf als /.(•■rliübin r. Eine Vogelsammlung ist preiswürdig zu verkauf>'n. •">:'." Stück. Die meisten Exempl.are im Hochzeitskleide, tadellos ausgestopft und aufgestellt, ausge- zeichnet präparirt und ganz fehlerfrei. Bei Frau IL^St-Xie UllleS, Itit-Iil/:. ■■lll.-i.-lL -$ Pi-ospecta^ j;ra1is und franco. Mehlivüriner, rein gemessen per Liter 3 H. ö. W., Packung frei, liefert per Nachnahme. Michael Hruza, in Marburg a. T). K Ein vorzügliches Geschenk bildet 7t MEYERS HAND-LEXIKON XJritte .A-iaf lag-e- Dasselbe gibt Auskunft über jeden Gegenstand der menseh- liclien Kenntnis und auf jede Frage nach einem Namen, Begriff, Fremdwort, Ereignis, Datum, einer Zald oder Thatsache augen- blicklichen Bescheid. Auf 2125 Okt.avseiten über GO,(X)0 Arti- kel, mit Hunderten von Abbildungen, Karten, Erklärungstafeln uud statistischen Tabellen. k. 2 Bände elegant in Halbfranz geb. 15 Mark. Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig :s In racereinen Exemplaren liali.- weisse Coeltin, li'.dle Brnlinin, dunkle llraliiiiH, schwarze und weisse IianiKSlian, ein Paar vorzüglichfr DorkinicM und ein Paar importirte Emdener Kirflen-faUnse. Ing. Pallisch, Erla.h 1.. Wr.-X.'U~tadt. Vogel- und Reptilieii-Handluiig Anton Mu 1 s e r (Bozen in Südlir^d hält mit Botrinn e. an deren (ieliinder soeben gearbeitet Avurde, inmitten der ihm anvertrauten, fast voliziiiilig eingereihten Thierpräijarate, im l)esten Wolil>ein angetnitlVii zu haben. Auf das Freundlidiste aufgenommen. Itesiciitigte ich sodann an seiner .Seite die praditvollen Säle und war über das neue Arrangement der untersciiiedlichen Tliierchissen in hohem Maasse überrasdit. Die l)eriilimte orn i t ho lo gi s c h e Sammlung, deren Ueliersieht ich die meiste Zeit gewidmet, ist in mehreren, umnitlelbar aufeinander folgenden Sälen systematisch und in einer für den Besucher möglichst zugänglichen Art aufgestellt. Die alten Bekannten vom Josefsplatze hätten es sich niemals träinuen lassen, dass ihre irdischen Hüllen einst in so vornehmen Schränken dem wissbegierigen Publicum zur Schau ausgestellt werden. Sie haben insgesammt neue, dunkelbraune Standbrettehen erlialten und nehmen sich in tion luftigen, lichten liäumen sehr vortheilhaft aus. Eine neue zweckmässige Einrichtung habe ich in dieser Abtheilung mit besonderem Beifalle begrüsst. Selbe betritlt nämlich die in Oesterreich-Unga r n gesammelten Vogelarten, welche in einem eigenen Saale zusammen gestellt werden. Diese Special-Sammlung ist schon gegeuAvärtig sehr reicldialtig und dürfte mit der Zeit ein vollständiges Bild der Ornis unseres grossen Reiches zur Anschauung bringen. Eine andere Novität bildet auch die ansehnliclie. in einem Nebensaale auf- gestellte Sammlung einheimischer, vornehmlich kleinerer Vögel, die von Herrn Victor Bitter von Tschusi zu Schmidhol'fen meisteihafl präjiarirt und dem k. k. Hof- museum zum Geschenke gemacht wurden. Bei Betrachtung der aufgesi)eicherten Natursdiätze wurde ich unwillkürlich an den grossen Aufwand von Zeit und Mühe gemahnt, der dazu erforderlich sein musste, um die Uebersiedlinig und Xeuaufstellung der Objecte zu bewältigen. Und noch ist die Arbeit nicht vollendet, noch hat hier die ordnende Hand Vieles zu schaffen, bevor sie zur verdienten Hube kommen wird. Mit der vollen Ueberzeugung. dass jeder Oesterreicher das neue k. k. Hofmuseum mit gerechtem Stolze begrüssen wird, verliess ich nach drei genussreichen Stunden das monumentale Gebäude. Am 24. August brach ich. voni herrlichsten Wetter begünstigt, von Wien auf und fuhr ohne rnterbrechung über Amstetten bis Admont. wo ich ülternachtete. Die Fahrt bot in landschaftlicher Beziehung des Interes- santen ausserordentlich viel, namentlich in dem vielge- nannten .Gesäuse', dessen wildromantische Landschafls- bilder mich geradezu in Erstaunen versetzt hatten. Vögel koimte ich trotz meines bevorzugten Platzes im Aussichts- waggon nur selten wahrnehmen, dafür aber auffallend bekleidete Tourist e u. deren Zahl, je weiter wir in dem liebirge vordrangen, desto mehr zugenommen hatte. Einzelne von iiinen machten auf mich, infolge ihrer auf das Sorgfältigste zusammengestellten Ausrüstung den Eindruck von .Sonntagsjägern", die als sogenannte .scliöne Jäger'- in der l'mgeliung grösserer Städte alle .Jagden unsicher zu machen jitlegen. .Vndeie hingegen waren weniger , schön ■. manche wettergebräunt, ja sogar etwas verwildert aussehend, wie z. B. jene drei aben- teuerlichen Gestalten in der Station Gstatterboden. die offenbar von einer beschwerlichen Hochtour angelangt, unseren Zug bestiegen hatten. Diese Letzteren sagten mir besonders zu. obwohl ich gestehen muss. dass ihre Erscheinung unter den Bewoiinern irgend eines Dorfes meines Heimatlandes Mähren, einen kleinen Auflauf ver- ursacht hallen würde. Die Gegend von Admont blieb für mich länger, als ich es gewünscht, ein verhülltes Bild. Ein dichter Nebel lagerte über den umstehenden Bergriesen, die sich erst in vorgerückter ]\Iorgenstunde mit stark beschneiten Gipfeln meinen Blicken entfaltet hatten, für einen Kei- senden, der so wie ich unmittelbar aus der weiten Hanna- Ebene in das Hochgebirge versetzt wurde, ein über- raschender Anblick. Ich durchschritt den schön gelegenen Markt bis zur Ennsbrücke. betrachtete die sich ruhig dahinwiilzenden Wasserfiuthen, die in kurzer Zeit zwischen zerklüfteten Felsmassen eingepresst, stöhnend und sausend das gewaltige Gebirge durcheilen müssen. — ging dann eine kurze Strecke stronuib bis .zu den Eichen' (eigent- lich .Oachen". wie ich gehört). — traf aber nirgends einen nennenswerthen Vogel an. Die lieben Thierciien schienen sich infolge des Nebels und der empfindlichen Kühle zurückgezogen zu haben. Dass es mir nachher möglich geworden ist. die grösste Sehenswiiriligkeit Admonts, nämlich die berühmte Stiftsbibliotiiek. sehen zu können, verdanke ich nur der wohlwollenden Einsicht des hochw. Herrn Bibliothekars, der so freundlich war, mich zu einer aussergewöhnlichen Zeit. d. h. vor 10 Uhr Vor- mittags in den Saal zu geleiten : denn n a c h dieser für die Fremden liestimmten Stunde hatte ich sclion wieder einen bequemen Sitz in einem Waggon des Schnellzuges der Kronprinz Kudolf-Bahn inne und rollte durch früher nie gesehene Landschaften meinem nächsten Ziele, der Station N e u m a r k t entgegen. (Fortsetzung folgt.) Neue Arten und Formen der Ornis Austro-Hun) ziehend, ohne oder mit weissen oder schmutzigweissen Feder- rändern auf der Unterseite und weissem ( (/) oder schmutzigweissem (^) Halsring. 79 Merula torquata var. sep- tentrionalis, v. Tsch."^) — Nordische Ringamsel. r)^ im Frühling schwarz, ohne oder nur m i t s c h wa- ch en Resten von weiss» liehen F e d e r r ä n d e r n auf der Unterseite. ^ im Herbst mit s c h m a- 1 en Federrä ud ern. ^ im Frühling u. Herbst mit lichten Federrändern, die breiter als beim )tai>axiaa var. iiielaiioleiiea. t. Den ersten liehen Varietät lieferte Prof. G. ^^olmai*xkelili§^cr ^feiu- <üOliiiiälzer. Nacliweis des Vorkommens dieser öst- des weisslichen Schmätzer's bei uns Kolombatovie in Spalato, der sie in einigen Individuen unter S. stapazina, Temm. in Dalmatien aulYand. Vgl. darüber G. Kolombatovie, ,Imenik Kraljesnjaka Dalmacije, II. Dio Dvoicivci. Gma- zovi, i Eibe, o. e xVqgiunte ai vertebrati della Dalmazia'. (Split [Spalato] 1886'; p. 21.) Kennzeichen. Der Saxicola stapazina, Temm. ähnlich, aber mit viel weiter herunterrei eben dem schwarzen Kehl flock. Beschreibung, r^ Das ganze Kleingefieder weiss, mit Ausnalime des schwarzen Kehlfleckes, welcher sich nach unten zu bis gegen die Oberbrust, seitlich über die Hals- und Kopfseiten, bis über das Auge erstreckt: Schwingen, Ol)er- und Unterdeeken und Schulterfederu schwarz ; Schwanzfedern, die zwei mittleren ausgenommen, welche nur an der Wurzel weiss, sonst ganz schwarz sind, weiss, mit schwarzen Enden, die sicli nach den äusseren zu vergrössern: Schnabel und Beine schwarz. ^ Kopf, Nacken und Rücken graubraun : Bürzel und obere Schwanzdeeken rein weiss ; Kehlfleck schwärz- lich, durch graubraune Eänder getrübt; Unterkörper weiss, mit schwachem gelblichen Anfluge ; Schwingen schwarzbraun; Schwanzfedern wie beim r^. Südliches und Klein-Asien, Persien Heimat. südöstliches Europa, Nord-Ost-Afrika, Biiilyte!-» iiielaiioc('|ilialii!^. Iiioliteii*!it. I^clitvarzköiili^e !^cliafs»telze. Prof. 6. -Osservazioni Kolombatovie hat bereits in seinen uccelli della Dalmatia" (Spalato. sugli 1880. p. 27) des Vorkommens dieser Schafstelze in Dalmatien Erwähnung gethan. da aber bisher sichere Beweisstücke fehlten, die früheren Dalmatien-Eeisende M i c h a h e 1 1 e s, F e 1 d e g g und P r e g 1 zwar Budytes cinereopillus (Feldeggii. MicTi.), Sav.. niclit aber melanoce- phalus mitbrachten und ausserdem die schwarzgrauköpfigen Schafstelzen vielfach mit den schwarzköpfigen verwechselt wurden, so nahmen wir vorläufig den Budytes melano- cephalus nicht in unsere Liste auf. Nun hat aber HeiT Dr. L. von Lorenz von seiner Reise nach Dalmatien im Frühjahre 1887 aus Salona und Fort Opus unzweifel- hafte B. melanocephalus mitgebracht und dadurch das thatsächliche Vorkommen derselben in Dalmatien con- statirt. Vgl. Dr. L. v. Lorenz .Reisebericht" (Annal. d. k. k. naturhist. Hofmus., IL Bd.. 1887. Notizen p. 7.j und 96). Kennzeichen. cf 0 b e r k 0 p f, Kopfseiten und Nacken tief schwarz: Rücken lebhaft gelbgrün; Unterseite goldgelb. Dalmatien. Italien Asien, weiter nach (Jsten vertreten. Heimat. Griechenland. Egypten und Klein- durch nachstehende Formen 80 HiitlytC!^ Uaji. H|». ~ f.irüiikö|»lije«> WvUl>*tvlw.v. Unter dem Kanieii Motiuilla flava Havicaiiilla be- schrieb Peteii) i in seiner Arbeit: .Von der neueren Berciilieniiii; der vaterländischen Vogeltaiina" (Jahrb. d. kgl. UM-,', naturw. Ges. 1-S41 — ]!^4r>. 1. i>. 10;{. in iing. Spr. ) ein von ihm im Turoezer Comitate (Ob.-Ung.) er- legtes c/", das sich im ungarischen National-Museuni in Budapest befindet, und welches er zu B. Kayi, Bp. zog. Herr v. Madarasz (Die Singvögel Üngarn's. — V. Madari'isz. Zeitschr. f. d. ges. Oni. I. 1884, p. 137) zieht gelegentlicli der Besprechung dieses Exemplare* selbes zu B. campestris. l'allas. Avelche früher als ge- sonderte Varietät von 15. l\;iyi betrachtet wurde. Nacliilem aber die Ballas'sche Beschreibung auf diese Art über- haupt nicht passt und die gleichen Färbungsverschieden- heiten, welche dieser zugeschrieben wurden, aucli im Westen vorkonnnen, so ist eine Trennung der westlichen und östlichen Feldstelze unthunlich. Kennzeichen. c/ Oberkopf, Nacken. Iliiiterhals, Kücken und Bürzel olivengrüngelb; vom Schnabel zieht sich unter dem Auge ein an der Ohrengegend sich verbreitender dunklerer Streif, der im Nacken verläuft; Augenstreif und ganzer Unterköriier samiut den Schwanzdecken goldgelb. Bei manchen Männchen wird die grüngelbe Färbung des Oberkopfes und Nackens durch (ielb venlrängt und finden sich zwischen diesen beiden Färbungs-Kxtremen alle Uebergänge. /> dem ^ ähnlich, aber in allen Theilen blasser. Heimat. Die britischen Inseln, Frankreich, Spanien, S.-Russland. Turkestan und das nördliche West-Afrika. Ku!<|iiza aiircola. Pall. — \l>i, p. :j). 18HH erlegte, wie mir Herr Ed. Hodek sen. mittheilt, dessen Sohn Eduard ebendort zwei weitere Stücke. Auch Herr L. Baron K a 1 b e r m a 1 1 e n erbeutete den 9. Juni des abgelaufenen Jahres 3 Exemplare. Kennzeichen. Der A. ralloides ähnlich, aber die K zersch 1 i ess e n. röthlichgelb und der gelb. r^ weiss ; Kopf-. Unterrücken- und l'nterhalsfedern verlängert, zerschliessen. röthlichgelb; Augen. Schnabel und Beine gelb. Im Winter bis auf die verlängerten Kopfledern ganz weiss ; Beine dunkelbraun oder schwärzlieh. $ dem ^ ähnlich, aber kleiner und matter gefärbt, die verlängerten Federn kürzer. Heimat. Süd-Europa, Afrika und ein kleiner Theil Asiens. PeleeaiiiiN l^liarpei. du IXocase. — Nliarpe*!^ Pelikan. Wie mir der Entdecker dieser für unsere Ornis neuen Art, Herr Dr. Stef. Baron von Washington, mitzutheilen die Freundlichkeit hatte, wurde ein einzelnes Exemplar Ende Juni 1887 auf einer nahe der Donau gelegenen, mit Kohr bewachsenen Wiese bei Dubowa nächst Ogradina in Ungarn flügellahm geschossen und eingefangen. Da der Vogel keine Nahrung zu sich nehmen wollte, tödtete man ihn und sandte ihn an den Sohn des Präparators A. Pimper nach Graz, wo Herr Baron von W a s h i n g t 0 n das Exemplar sah und erkannte. Näheres darüber in dem obengenannten Artikel : ,Ueber ein Vorkommen des Pelecanus Shaii)ei. du Bocage in Oesterreich-Ungarn". ( Annal. d. k. k. naturhist. Hofmus. 111. Bd. 1888. p. 63—72 m. 1 Abbild. i Kennzeichen. (^ Stirnschneppe schmal und spitz auslaufend wie bei P. onocrotalus. Schnabelfärbung: Basalhälfte und C'ulmen schwärzlich. Spitzenhälfte gelb. Nagel und Känder des Oberkiefers roth : Kehlsack gelb ; Gesichts- haut fleischfarben ; Tarsen gellniithlich. Oberseite des Körpers weiss, kaum merklich roseu- farben überhaucht ; Unterseite lebhaft rostgelb, auf der Ol)erbrust ein lebhaft rostbrauner Fleck, der die ganze Brustbreite einnimmt: Schwingen schwarz. Schwanz Aveiss; Länge circa 1()8 cm. Heimat. Süd- und Central-Afrika. sehr selten in f^uropa, Bulgarien (Hodek), Ungarn (Bar. v. W a s h i n g t 0 n ) Slci'iia iiiaoriira. ITaiiiii. — Nilhergraii«' jfleerü>('li«t»ll»('. Das einzige mir bekannt gewordene Stück wurde nach Job. v. Csatö — vgl. dessen: .Ueber den Zug. das Wandern und die Lebensweise der Vögel in den Comitaten Also-Feher und Hunvad" (v. Madarasz, Zeitschr. f. d. öst. Orn. 11. ISB.J." p. ol5) am 10. Juni 1863 bei Zeykfalva am Sztrigyflusse in Siebenbürgen erlegt, kam in die Samml. Ad. v. Buda's und befindet sich jetzt in der von C s a t ö's in Nagy-Enyed. 81 Kennzeichen. Der Sterna fluviatilis Nauni. iihnlicli. aber durch Folgendes unterschieden : Alt: Schwanz 1 ii n g e r, im Sommerkleid weit die Flügel überragend; Schnabel schlanker, fast ganz hochroth, ohne schwarz auf der Firste ; der Lauf stets kürzer; grauer Streif längs des Schaftes auf der Innenseite der ersten Primarien schmäler. Heimat. Die nördliche paläarktische und nearktische Kegion. Die im Beobaclituiigsgebiete Neustadtl (bei Friedland in Böiimen) vorkommenden Vögelarten. (Nacbtrag.) Beobachtungen aus dem Jahre 1887. Von Robert Eder. (Fortsetzung.) AIcedo ispida, Linn. Eisvogel. Im October wurden zwei Eisvögel am Louniitzbaclie unterhalb Lusdorf vom Fabriksbeamten Herrn Stelzig gesehen. Sturnus vulgaris, Linn. Staar. Vom 8. Mai an waren die Staare in grösserer Thätigkeit. Atzung für die erste Brut herbeizuholen ; auch traf ich schon am 18. Mai junge Staare auf den Wiesen an. Am lö. Juni beobachtete ich ein Paar, das Vorbereitungen zur zweiten Brut traf; am 17. Juli war bereits die zweite Brut ausgeflogen. Gegen Ende October waren keine Staare mehr hier. Lycos monedula, Linn. Dohle. Das Pärchen, welches sich im Frühjahre einige Zeit auf dem hiesigen Kirchthurme aufhielt, hat denselben, ohne dort zu brüten, wieder verlassen. Corvus cornix, Linn. Nebelkrähe. Durch Abschuss auf der Uhuhfltte wurde diese schädliche Krähenart sehr vermindert. Cornix corone, Linn. Corvus frugilegus, Linn. Einen besonders grossen Zug schwarzer Krähen am 14. October um 9 Uhr Früh in der Richtung von Ost nach West beobachtet. Garrulus glandarius, Linn. Eichelheher. Ein Eichel- heher wurde im Herbste Iteobaehtet, als er wiederholt Kartoffel vom Felde holte und dem Walde zutrug. Er hatte wahrscheinlich Vorrath eingetragen. Nucifraga caryocatactes. Linn. Tannenheher. An- fangs October trafen die Herren Excell. Graf Clam- Gallas'scher Eevierjäger Klusch und Förster Kotter im Neustadtler Reviere Tannenheher an. Herr Oberlehrer Karl Rudi oft berichtete zur selben Zeit aus dem nahen Weissbach gleichfalls über deren Ankunft. Die Tannen- heher scheinen sich jedoch nur sehr kurze Zeit hier aufge- halten zu haben. Lanius excubitor, Linn. Raubwürger. Im Herbste wurde ein Kaubwflrger auf dem Vogelheerde in dem nahen Badeorte Liebwerda gefangen. Lanius collurio, Linn. RothrUckiger Würger, Am 14. Mai sah ich ein Weibchen, sonst habe ich in diesem .lalire keine Dorndrelier angetroffen. Lanius rufus, Briss. Rothköpfiger Würger. Herr Lehrer Julius Michel sah im Herbste einen roth- köpflgen Würger bei der hiesigen Schule auf einem Gartenzaune sitzen. Bombycilla garrula, Linn. Seidenschwanz. Ende November hielt sich eine Schaar Seidenschwänze in den hiesigen Hausgärten auf. Am 21. December waren wieder 10 Stück hier. (Am 12. Jänner 1888 sah ich 4 Stück, welche durch den fortgesetzten Angrifl' der Sperlinge fortzufliegen gezwungen wurden. Am 10. März 1888 wurden drei Stück geschossen, welche auf einem, bei einem Hausgiebel herausgesteckten Ebereschbeerenbusche sassen. Von diesen erhielt ich 2 Exemplare. Troglodytes parvulus, Linn. Zaunkönig. Am 3. Juli wurde mir ein Nest mit fast flüggen Jungen gezeigt. Dasselbe befand sich in einem Erdloche eines umgestürzten Fichtenwurzelstockes. Am 10. Juli waren die Jungen ausgeflogen. Parus ater, Linn. Tannenmeise. Ein Nest dieser Waldmeise befand sich in einem Loche des Steingefüges einer am Waldrande befindlichen Brücke. Nach Ent- fernung eines Steines konnte man am 5. Juni ziemlich grosse Dunenjunge sehen. Ein zweites Nest befand sich in einem Erdloche, etwa 25 cm tief, mit kleinem Ein- flugloche unter einem flachen Steine, der die Höhle bedeckte. Die Jungen waren am 5. Juni bereits ausge- flogen. Die unterste Lage des Nestes bestand aus Moos, auf diesem war eine dichte Schichte Hasenhaare mit Rehgranen untermischt gebettet. Phyllopneuste trochilus, Linn. Fitislaubvogel. Am 1. Mai das kugelförmige Nest, mit seitlichem Eingange am Fusse einer kleinen Tanne, ganz nahe dem Erdboden, ähnlich einem dürren Blätterhaufen, gefunden. Am 6. Mai war das Nest vollendet, am 8. Mai lag das erste Ei in demselben. Am 7. October beobachtete ich noch zwei Fitis- laubvogel. Hypolais saiicaria, Bp. Gartenspötter. Am 5. Mai hörte ich den ersten Sprachmeister. Am 28. Mai sah ich mehrere Paare beim Nestbau beschäftigt. Am 7. Juli waren die Jungen aus dem einen Neste geflogen. Einem Sprachmeister-Gesange konnte ich unter anderen Vogelstinunen - Imitationen auch den Ruf des Schwarzspechtes, der Wachtel, der Goldamsel, des Sper- lings und den Angst- oder Zornruf der Schwalbe ent- nehmen. Sylvia atricapilia, Linn. Schwarzköpfige Gras- mücke. Am 7. Mai hörte ich den ersten frischen Schlag des Mönchs im Walde. Sylvia hortensis. auct. Gartengrasmücke. In diesem Jahre waren viele dieser guten Sänger im ge- strüppreichen Jungholze zu hören. Die erste Gartengras- mücke habe ich am 18. Mai in einem hiesigen Garten vernommen. Merula torquata, Boie. Ringamsel. Die Ringamsel kommt nach Behauptung des Herrn Jäger Kluch auf der Tafelfichte vor, und wurde daselbst auch ein Nest dieser Amsel gefunden. Jedenfalls trifft sie im Durchzuge hier ein. und wurden auch in diesem Herbste mehrere Ringamseln im .Gliezbusche" erlegt. 82 Turdus viscivorus, Linn. Misteldrossel. Am 4. Juni wareil die Jungen tleni. auf einer Fiilite in der Höhe von eiroa 8 Bieter l)etinilli(lu'ni Neste eiitHoi^^eii. Turdus musicus, Linn. Singdrossel. Am !•"). Mai trugen Singiliosseln den Jungen Atzung in. Am 12. Or- tober traf ich noch eine Singdrossel an. Turdus iliacus, Linn. Weindrossel. Am 14. Oc- tober wurden mir mcliinr W'rindrnsselii, welche im Uohnensteig gelangen waren, gebrailit. Ruticilla tithys, Linn. Hausrothschwanz. Am 12. Oetoher waren noch einige Haiisrotlisehwiiii/.e liier. Ruticilla phoenicura, Linn. Gartenrothschwanz. Am 1><. .Mai beobachtete ich .ein Männchen in einem hiesigen tiarten. welches aber bald wieder verschwand. Im benachbarten (ireir/dorf in jireiissisch Schlesien traf ich iiarteiir(dhschwfni/.e /nr Snmmeiszeit an. Dandalus rubecula, Linn. Rothkehlchen. Am 4. .luni war die erste Brut eines Nestes aiLsgetlogen. am 10. Juli noch ein Nest mit Eiern gefunden. Am 12. October das letzte Rothkehlchen gesehen. Motacilla alba, Linn. Weisse Bachstelze. Ein Baehstelzeii]iaar ging von seiner (lewolinheit als Höhlen- brüter ab. HeiT Stelzig niaehte mich auf ein Nest der weissen Bachstelze, das sich auf einer Weihmuthskiefer in einem hiesigen Garten befand, aufmerksam. Auch Herr Lehrer Julius Mic hei überzeugte sich von dieser seltenen Nistweise. Das Nest war in einer Höhe von circa 6 Meter, mit einer Seite an den Stamm angelehnt, auf zwei Seitenästen aufliegend, freistehend wie etwa ein Finkennest, gebaut. Der Napf war aus Reisig, Wurzeln, Wolle und anderem Material zusammengefügt, fest genug um die siebenköptige Brut zu halten. Am 7. Juli waren 4 Junge ausgeflogen, nachdem ich einige Tage vorher drei Junge dem Neste entnommen hatte, um dieselben mit dem Neste in gleich seltener Lage prä- pariren zu lassen. Am 24. August war die 3. Brut eines anderen Paares ausgeflogen. Am 8. November sah ich die letzte weisse Bachstelze. Alauda arvensis, Linn. Feldlerche. Am H. October einen grossen Zug von Ost iiaeli ^\'est beobachtet Fringilla coelebs, Linn. Buchfink. Einige [Männchen blieben über den Winter hier. Fringilla montifringilla, Linn. Bergfink. Am 9. Oc- tober und sjiäter noch einige ^lale mehrere Bergfinken in Gesellschaft von Fringilla coelebs angetroffen. Gerinus hortuianus. Koch. Girlitz. Ankunft l.ö. April, die letzten Girlitze am 7. October gesehen. Chrysomitris spinus. Linn. Erlenzeisig. |)ie .\iigabe der hiesigen Vogelsteller, dass es hier zweierlei Zeisige gibt, nämlich Zeisigmännchen mit schwarzer Kehle und solche ohne schwarze K eh 1 e iiestätigt sich. Ich sah hier im Sommer eingesperrte Männchen mit und ohne schwarze Kehlen, und waren diese beiden verschieden gefärbten Zeisigmännchen schon jahrelang in Käfigen. Dafür aber, dass hier ilie Zeisige ohne schwarze Kehlen nisten, dürfte der Beweis dadurch erbraclit sein. dass zwei junge Zeisige, die zu Anfang des Juli 1887 im .lugendgefieder gefangen wurden, und welche ich seit dieser Zeit im Kälig halte, sich heute als gut singende Männchen mit schwarzer Kopfplatte, doch ohne den schwarzen Kehltleck präsentiren. Wenn ich mm erwäge, erstens, dass es hier unter den Vog(dlVeundeii von altersher bekannt ist. dass es zwei abweichend gefärbte Zeisige gibt und diese demzu- folge zwei Namen ,Taiineiizeisig-. .Fichtenzeisig' führen, zweitens, dass ich mich selbst überzeugte, dass man hier sow'ohl Männchen mit schwarzem Kehlflecke als auch solche ohne denselben in der (Gefangenschaft hält, und drittens, dass sich junge noch im ersten .lugendkleide befindliche Zeisige zu .Männehen ohne schwarzen Kehl- tleck ausbildeten, so glaube ich zur Annahme berechtigt zu sein, dass diese hier vorkommenden Zeisige ohne schwarze Kehltlecke eine constaiite Localart der Zeisige sei. Carduelis elegans, Steph. Stieglitz. Es werden hier zur Herbstzeit Stieglitze mit 4 Spiegeln im Schwänze und solche mit (j Spiegeln gefangen. Letztere, als die selteneren nennen die hiesigen Vogelsteller .russische Stieglitze". Ich besitze beide Varietäten. Schon in , Gründliche Anweisung alle Arten Vögel zu fangen etc., Nürnberg. Georg Peter Monath 1754" werden auf Seite 7)'M) Stieglitze mit 4 Spiegeln und auch solche mit 6 Spiegeln im Schwänze erwlihnt. Cannabina sanguinea, Landb. Bluthänfling. Ein Hänf- ling erreichte hier das hohe Alter von 21 .laliren im Käfige. Linaria alnorum, Ch. L. Br. Nordischer Leinfink. Ende October wurden hier Leintinken gefangen, von denen ich zwei während des Winters im Käfige hielt. Loxia curvirostra, L. FichtenkreuzschnabeL Mitte Juli waren viele Kreuzschnäbel in den hiesigen Wäldern zu hören. Ein gefangener Kreuzschnabel gewöhnte sich den üblen Zeitvertreib an, seine Federn auszureissen, und als er mauserte, zog er sogar die Blutkieleu aus. Er war dadurch bald ganz nackt und uuisste getödtet werden. (Schluss folgt.) Aus Niederösteneicli. Zwischen der Ybbs und Donau. Von Eduard Hodek seii. Amstetten. im April 188S. Jetzt sind es fünf ^'ierteljallre. dass ich mich hier niedergelassen und finde vollauf bestätigt, dass es die Thalmulden grösserer Flüsse allein nicht sind, nach denen sich der Vogelzug im Herbste und Frühjahre bewegt, sondern dass solche Tliäler und wären sie selbst von einer Bedeutung, wie jene unserer Donau von der baierischen Grenze bis Wien kaum Bruchstücke jener Bewegung abzulenken vermögen, die sich doch haupt- sächlich in der Richtung Nord-, Ostr und Süd -West und vice-versa vollzieht. Es kommt auf die Richtung dieser grossen Thalzüge an, ob sie der Hauptstrasse der Wanderer günstig, d. h. halbwcLTs ]iarallel sich anfügen, oder dieselbe kreuzen. Letzteres ist bei dem in Rede steheiiilen oberen Donaugebiete von Wien bis Passau der Fall und daher kommt die Erscheinung, dass unsere Gegend unstreitig arm an Wandergästen genannt werden kann. Während die AViener Gegend, bedingt durch den ]\Iannhardsberg-Zug westlich und den der Karpatheii östlich, längs der March, eine Art Passage bildet für die. aus dem Norden Kommenden und eine Durchbruchsstation i der Wandervögel aus der weiten mährisch-böhmischen Ebene nach den ungarischen, dem Platten- und Neu- 83 siedlersee zu, über Oedenburg weg, liegenden und so den Süden weiter zu führenden Heerstrassen, folgt selten eine abschiednehmende Zugsgesellschaft der aus dem Westen kommenden Wasserstrasse der Donau aufwärts. Dem Wasser- und dem Sumpfvogel l)ietet auch von Krems bis Enns und Linz die Donau nur wenig Ver- lockendes ; der Auen sind nicht allzu viele, Sümpfe ganz ausgeschlossen und die Nebentiüsse der Donau in dieser Strecke, die Ybbs und Enns und Traun, sind über Kies fülu-end, rasch fliessende Bergwässer, die selbst an ihren, das Fliesstempo stauenden Älündungen ausser etlichen Sand- und Kiesbänken als Ruheplatz für Möven keinerlei llessource Ineten. ])as Ybbsthal, von oben bis Ulmerfeld eigentlich nur ein in steilen Felsufern liegendes Bett, öffnet sich erst bei Ulmerfeld als Thal bis zur Ybbsmündung, hat von dort die unbedeutende Länge von bloss 1d Kilo- metern und eine Breite von durchschnittlich 2 Kilometern. Ein altes Flussbett der Ybbs, vom jetzigen Strombette nach Süden in der Bahnstationslänge Amstetten — Blinden- markt abbiegend, bildet etliche, auch im Winter warme Quelltümpel und Adern, hier , Laben" genannt, wo sich etwas Sumpf- und Wasserzugwild aufzuhalten vermag ; viel zu unbedeutend und allzu beunruhigt jedoch, um als Brutstätte für mehr als etliche l^aare Wasser- und Rohrhühner, Rallen- und Zwergtaucher zu dienen. Zwei bis drei Paar Stockenten bringen, wenn es hoch kommt, ihre Gelege zum Ausfallen, aber andere Enten finden sich selten da ein, ausser im Winter, wenn die Donau Eis führt, Stockenten, daneben die Schell- und die Knäck- Ente. Sogar der Kiebitz ist ziemlich selten und erinnere ich mich bloss zweimal Herbstflüge davon auf einer nahen Wiese gesehen zu iiaben ; hie und da kam bei der Hühnerjagd im September einer einzeln oder paar- weise ziuii Schuss. Das lustige Volk der übrigen Cbaradriiden, der ewig beweglichen und mit ihrem Gepfeife jede umkreiste Wasserlache im Herbst und Frühjahr angenehm l)eleben- den Tringiden und Totaniden. die sucht man hier ver- gebens. Wenn es hoch kommt, hört man l)ei Nacht über den Kopf weg in den Lüften der Wasserhuhnes Ruf, einen kleinen Flug Brachschnepfen (Numi arquatus) oder die Stimme des Triers. Die brüchigen, moosigen Stellen des früher genannten Terrains der „alten Ybbs" sind so wenig umfangreich, dass ich ganz erstaunt war, an einem warmen (Jctober- tage dort fünf Stück Becassinen anzutreffen, wovon ich ein 2 (Gall. scolopacina) schoss, aber die nächsten Tage vergebens dieselben Stellen absuchte, um ein (^ davon zum Ausstopfen zu erlegen. Zwei von den fünf obigen waren Gallinulen. kleine Sumpfschnepfen und besitze ich noch heute davon keine ausgestopfte. Totanus glottis, der hellfarbige Was s er lau f er, 9 adult; den ich am 27. August erlegte, war ein Ereigniss, trotzdem ich mich auf diesem, dem Ybbs-Terrain. lleissig einfinde, um aus den Vertretern der hiesigen Ornis etwas für die Sammlung zu ergattern, die ich mir jetzt zum eigenen Vergnügen zusammenstelle, sie einmal, wenn"s mit dem Schiessen und Ausstopfen nichts mehr ist, der hiesigen Schule zu schenken. Vorläufig aber ärgern mich die ver- teufelten Jungen der hiesigen Population weidlich durch unbezähmbare Zerstönmgswuth alles dessen, was da kriecht und fliegt und tragen, nebst einem ansehnlichen Contingent von revierenden Katzen, deren ich allerdings eine erkleckliche Zahl vom Schauplatze wegfegte, zur^ Entvölkerung der Wälder uml Büsche von Sylvien und Drosseln mit trauriger Consequenz bei. Und dieses unver- besserliche Gelichter lässt sich natürlich erstens doch nicht wie die Katzen behandeln, zweitens in Anbetracht seiner heiligen Scheu vor meiner Wenigkeit als ,Wau- Wau", drittens bei seiner sehr ausgebildeten Windhunds- Rennfähigkeit auch schwer fangen, um nebst corpus delicti dem competenten Classenlehrer eingeliefert zu werden. So lebe icii denn mit diesen gott- und recht- vergessenen Rangen in fortwährender Fehde, im Stillen zu ihrer besseren Orientirung in der Naturgeschichte. Vögel präparirend. Verzeihung: Ich bin von der Vogel- zugsstrasse etwas abseits gerathen und will sogleich wieder einlenken. Also : An Zugvögeln ist unsere Gegend ziemlich arm. wenn man iiu'e sonst so vortheilhafte Lage, zwischen zwei Flussgebieten, ihrer Abwechslung von woblcultivirten Feldern ohne Wasserarrauth und mit ihren hüglichen, theils kleinen, aber auch wieder namhaften und mitunter pittoresk gelegenen Wäldern anderer darin ärmer dotirten Gegenden entgegen hält. Wenn es nun schon mit dem Zugwilde aus den Familien der Sumpf- und Wasservögel schlecht bestellt ist, wofür ich mir eben erlaubte, das Hinderniss, besser gesagt, die Ursache in der von West nach Ost streichenden I Richtung der Flussthäler zu erkennen, so stellt sich die Frage: Wesshalb ist es mit den Raubvögeln ebenso ? ' weit berechtigter heraus, denn es ist ein Pactum, dass : wir im .Tahre überhaupt und zur Zugzeit insbesondere ' daran wirklichen Mangel haben. Das heisst : der Orni- thologe spricht so, der Jäger in mir sagt: Gott sei Dank! Als ich gleich nach meinem Eintreffen hier, mir einen Uhu anscliaft'te und Hütten errichtete, machten mich hiesige Jagdfreunde aufmerksam, dass diese Jagdart auf Raubvögel in hiesiger Gegend wenig Spass und Nutzen gewähre, weil — es fast keine gibt. Wie war das möglich ? Ringsum und von West nach Ost auf viele Meilen Länge dehnen sich bestcultivirte Ackergelände aus mit Busch- und Auholzgruppen besetzt, von bewaldeten Hügeln unterlu'ochen und m i t N i e d e r w i I d z i e m 1 i c h r e i c h 1 i c li d o t i r t. Der. die Höhenzüge der hiesigen Donauufer und die Rücken der von der Donau l)ei Grein bis zu uns in einer Breite von 12 Kilometern krönende Wald, theils gemischter, theils Nadelwald, beherbergt der gefiederten Sänger, der Wildtauben und Hühnervögel " " als gedeckter Tisch zu gelten, wundervolle Waldvegetation, die dichten Tannen- und Fichten- beständ'en mitr circa 00 Percent der hiesigen Gegend zwischen Ybbs und Donau einen wirklichen, landwirth- schaftlichen Reiz verleiht, die denkbar schönste Brut- gelegenheit für Raubvögel und der Umstand, dass fast jedes Bauern-N a d e 1 w ä 1 d c h e n, wenn es nur einige Hectaren beträgt, mit Fasanen d o t i r t ist, selbst bis in die höheren Lagen, z. B. das Kollmitzberger von 469 Metern hinauf, trägt, sollte man meinen, doch dazu bei, dem Falken, Hal>icbte und Sperber, wie dem gemeinen Bussarde, einen solchen Aufenthalt zum Brutgeschäfte ganz reizvoll zu gestalten. Aber sonderbar genug nichts von alledem, wie ich mich lüsher gründlich zu überzeugen Gelegenheit hatte. Ich muss vorausscliicken. dass im Laufe eines Jahres mit Ausschluss einer kurzen Zeit im Juli, die ich in Wien verbringen musste, dann einiger kurzen nie über drei- tägigen Excursionen in die Umgebung, fast kein Tag dieses Jahres verstrich, den ich nicht auf dem eben in Rede stehenden Terrain wenigstens in den Morgen- und Abendstunden im Freien zugebracht hätte. Die Jagd im engeren Sinne, d. h. das Erlegen von essbarem Wilde, obwohl mit grosser Vorliebe in allen ihren Nuancen genug, um für Falken Schliesslich bietet die angschäftigen und in 84 freqiientirt vom Mai bis Ende .Tiiiiner. bildet bei weitem nicht den vonieiimsten Anziehuni^spunkt in meinem tVei- gewäblten Aufeiitiialte ausseriialb der Stadt, sondern jene Stunden und Tage sind es, die ieli allein, bloss in Gesell- schaft von Hund und liüehse, im selirankenlosen A\ olil- behageu im weiten Dome der Mutter Natur verlnuiiiiiein darf. Und ich geniesse diese Freiheit als Geschenk für früher geleistete lange und mühevolle Arbeit vollauf innerhalb eines, für alte Füsse immerliin weitgesteckten Terrains von mindestens 2uO Quadratkibinu'tern der ab- wechslungsreiclisten Art. Es ist mir niimlirli durch die Freundliclikeit der Besitzer oder räcjiter das Hegelien der Jagdbezirke von Kematen. Ulment'eid. Haag. Winck- lara, Schönbichl, Amstetten, Ober- und Unter-Preinsl)acli, St. Georgen mit Krahof. von Kloster und Markt Ardagger mit Kolinitzberg. von Stefanshart, Zeillern, Geling und Aschbach gestattet und die meisten derselben frequentire ich fleissig. unbeschränkt von der Zeit, die mir geiiört und bloss verkümmert durch liie Hiicksiclit auf meine. doch nicht mehr wie einst elastischen Knochen. Ich musste mir diese persönliche Bemerkung erlaulien. um darzuthuu, dass mir in der That die Möglichkeit geboten ist. über Vorkommen oder Fehlen dieser oder jener Vogelart in unserer Gegend zu siirechen. Es wird den geehrten Leser, wie die gemachte Er- fahrung micii selbst und es muss jeden fernostehenden .Jagdfreund überraschen, wenn ich betretfs der Ivaubvögel Folgendes mittheile : Mein Uhu, ein im wilden Zustande leicht geflügeltes Männchen, ist brav und gerne beweglich, die Hütten sind nicht schlecht situirt und namentlich eine davon, mitten in der weiten Feldebene an der Bahnstrecke Amstetten — Hlindenmarkt mit grosser Fernsicht und ganz in der Erde. mit einer dürren Tanne als Hagbaum, angelegt, sohin alle Bedingungen zuui Erfolge vorhanden, schon aucii deshalb, weil in dieser Feldebene unsere meisten Rebhühner vor- kommen, von welcher Wildgattung in der letzten Saison 900 Stück erlegt wurden. Trotzdem ich also diese Hütten (nach meinem Tagebuche; bisher (i 1 mal. meist selbst besuchte, oder, dieser jirimitiven Jagdart wegen, die mich nur wegen der Aussicht auf Exemplare für die Sammlung anzieht. Andere statt mii' dort sitzen Hess, erlegte ich nicht mehr, als einen jungen Lerchenfalken (subbuteo) und einen alten Thurm- falken (Tin. alaudarius). Das ist stark I Xie kam ein Habicht, ein Wanderfalk oder Sperber, nie ein Zwerg- falke, eine Weihe oder dergleichen zum Schuss : am aut- fallendsten aber ist, dass nicht ein einziger gemeiner oder R a u h f u s s b u s s a r d beikam, also Vögel, von welchen der Letztere leider die häufigste Beute der Uhuhüttenjäger anderswo bildet. Auch auf den. in der Ebene gestellten Schlageisenstangen, wurden bloss — und diese stehen das ganze Jahr .fängisch" necte .fängig") — :5 — 4 Weihen, leider auih etliche Thurmfalken und Eulen gefangen. Diese Letzteren waren: Athene noctiia. Syrnium aluco und 1 Stück Strvx tiammea. AV'ährend der diversen Gesellschafts- Jagden im Herbste und Winter in Feld und Wald, die ich innerhalb der oben beschriebenen Gebiete fast alle mitmachte, w u r d e n bloss zwei junge S p e r b e r ^ und /> erlegt, nicht ein 13ussard. und ausser den .lagden. bei meinen eigenen Streifereien, erlegte ich für die Sammlung nicht mehr, als ein altes Sperber- Weibchen und einen jungen Baumfalken (subl)uteo). Es wurde mir auch nicht bekannt, dass irgend anderswo auf den Nachbar- jagden etwas aus dieser Vogelfamilie erlegt worden wäre, im Reviere Geling wurde im Februar ein jähriges Habicht- Weibchen im reisen gefangen, das einem Marder zugedacht war. In der ganzen grossen, aus der Nähe von Amstetten bis an's Donauufer vor Grein reichenden, theils eigenen, theils Pachtjagd des Reichsraths-Abgeordneten Herrn Alfred Eltz. auf Schloss und Kloster Ardagger, wo von Seite der Jagdleitung dem dort sehr ansehnlichen Fasanenstaiule gewiss aufmerksamster Schutz gewidmet wird, kam im letzten Jahre weder Habicht noch Bussard vor das Kohr und wird mir die Erlegiuig eines grösseren Raubvogels als Seltenheit bezeichnet. Aus dem umfang- reichen Jagdgebiete von Kematen und UUmenfeld mit Greinsfurt an der Vbbs. dem Herrn Carl Ellissen gehörig, hat man mir dasselbe mitgetheilt und auch dort bleiben Fasane. Hühner und Hasen von grösseren Raubvögeln imbehelligt. Schon ein erlegter Siierber bildet ein \ orkommniss, das besprochen wird und der letzterlegte, in der reizend gelegenen Wohnung des Jagdbesitzers, am Corridor von Theresienthal ausgestopft paradirende Habicht ist schon mehrere Jahre alt. Li den. unter der hiesigen Jagdleitung stehenden Revieren schliesslich, von Schönbiehl. Amstetten. ()ber- und Unter-Preinsbeck. St. (ieorgen a. Walde und Krahof wo bei einem guten Wildstande von Feld-Hühnern und Fasanen gewiss ebentalls nichts unterlassen wird, dem Schädlichen nachzustellen, kamen Habicht, Wanderfalke und gemeiner Bussard seit Jahren schon gar nicht zu Schusse und bloss einmal geschah es. dass der Jagd- leiter und ich zu verschiedenen Zeiten wohl, aber dennoch auf denselben Vogel, auf einen Rauhfuss (B. la- gopusi erfolglos scliossen. (Fortsetzung folgt.) Ein Bastard \o\i Anas boschas domestica ö und Caiiiiia nioscliata. ? V'jn A. Pichler, Assistent am zoolog.-züotuiii. Institut iler \i. Franz Joseplis-Univeisitiit in Agrani. Als ich anfangs Mai 1^87 ein in der Nähe Agrams befindliches Gehöfte besuchte, in dem sowohl Haus- als auch Bisam-Enten gezogen werden, uuichte ich die Be- obachtung, dass sich allabendlich, wenn die Bisam- und Haus-Enten gleichzeitig von dem nahe gelegenen Material- graben heimkehrten, der Haus -Enterich mit eigener Dreistigkeit den Bisam-Enten in einer kaum zweideutigen Weise näherte, aber von dem noch rechtzeitig ein- . schreitenden Bisam-Enterich in die Flucht geschlagen wurde. Auf meine Frage an die Hausfrau, ob es dem Haus-Enterich doch hie und da gelänge , die Bisam- Enten zu treten, erwiderte mir dieselbe, dass sie dies schon melnmals beobachtet, und ich rieth ihr darauf die Nachkoiiimenschaft der Bisam-Enten sorgfältig zu be- obachten, ob niiht welches von den Jungen Spuren von Hausententypus zeigen würde. Nach längerer Zeit, als ich wieder im Gehöfte ein- kehrte, wies die Frau sofort auf ein von einer Bisam- Ente ausgebrütetes Entchen hin. das sich ganz eigen- thümlich benahm, sich lieber im Wasser als am Lande aufhielt, die Gesellschaft der jungen Bisam-Enten mied und auch in der Form des vorderen Theiles des Körpers einer Haus-P]nte glicli. Es wuchs alsbald heran, blieb seinen früheren Gewohnheiten treu und gesellte sich schliesslich den Haus-Enten zu; jetzt ist die Ente schon vollständig entwickelt und befindet sich im zoologischen Museum zu Agram . für welches sie Herr Prof. Sp. B r u s i n a käuflich erworben, und sie mir zur Beschreibung gütig überlassen. Ich berücksichtigte diesen Bastard nicht besondei's, da ich der Meinung war, dass dergleichen Fälle häufiger vorkommen dürften , sah mich aber dennoch in der Fach- literatur einigermassen um und fand allgemein, dass Bastarde zwischen diesen beiden Species vorkommen, aber nur solche, wo der Vater nachweisbar ein Bisam- Enterich, die Matter eine Haus-Ente war.') Ferner solche, wo das Geschlecht der Eltern nicht bestimmt bekannt ist, die schlechterdings nur als Bastarde der beiden Arten erwähnt werden, welche zum Theil wie jene, deren F r i t s c h gedenkt, von der Stock-Ente abstammen sollen : Anas purpurea viridis, Schinz. Dies sind grosse Bastarde der Stockente mit Cairina moschata. welche im halb- wilden Zustande angetroft'en werden.-) Eines im Xovember 1803 in Schlesien geschossenen männlichen Bastardes, der sich im zoologischen Museum zu Breslau befindet, erwähnt Fr. Tienemann.^) Welcher von beiden Arten der Vater dieses Bastardes angehörte, ist selbstverständlich hier auch nicht nach- weisbar. Ferner erwähnt Ch. D a r w i n der Bastarde zwischen Haus- und Moschus-Enten mit dem Bemerken, dass die- selben als Folge der Kreuzung keine besondere Wildheit zur Schau tragen.^) Herr Dr. Fr. K. Knauer liatte die Güte mich auf einen in Kadde's ,Ornis caucasica" bescliriel)enen und daselbst abgebildeten Vogel rT Geschlechtes, aufmerk- sam zu machen, der Anfang Jänner 1873 auf dem t'hramHusse erlegt wurde, den K a d d e als einen Bastard von A. boschasanas und Cairina moschata femina aus- spricht.^) Der Umstand, dass in der mir bekannten Literatur keine Erwähnung eines mit meinem Falle nachweisbar gleichen Falles geschieht, sowohl als auch der Wunsch, die von Radde ausgesprochene Meinung über jenen Bastard richtig zu begründen, bewog mich auf diesen Gegenstand näher einzugehen. Dieser Bastard hat die Grösse einer mittelgrossen Haus-Ente, deren Hintertheil und Füsse stark an die Bisam-Ente erinnern. Kopf. Kehle. Xaeken und die oberen Halsseiten sind bleigrau, unten lichter, überall mit bräunlichem Anfluge. An der Stelle, wo sich um den Hals des Stock-Enterichs eine zarte weisse Zone schlingt, befindet sich ein vorn breiter, hinten schmälerer weisser Ring. Der Halstheil unter dfm Ringe ist wie beim Wild-Enterich braun, aber durch die bedeutend lichteren Federsäurae theilweise bedeckt. Die weiteren Partien der Unterseite sind lichter bleigrau mit starken braunen Federsäumen, welche gegen den Bauch hin immer lichter ') Neigung der Entenaiten zur Vermischung duroli Begattuiio- mit einander von Dr. C. W. L. Gloger in Journal (ilr Ornithologie 18.53, p. 409. ^ -) Naturgeschichte der Vügel Europas, p. 418. 3) Journal für Ornithologie 1865. pag. 219. ') Gesammelte Werke . Das Variiren der Thiere und Pflanzen im Zustande der Dumestication" I. Bd., Cap. 13, p. 22. '") 0. c. p. 453. Daselbst befindet sich unter **j eine An- merkung mit Bezug auf die in Cabanis Journal für Ornithologie von Gloger publicirte Abhandlung, wo es augenscheinlich aus Versehen ^Wildentenmännchen" statt „Bisam-Enterich^ heisst, wie dies von Gloger besonders hervorgehoben wird. werden, an den Seiten sowie an den unteren Schwanz- deckfedern dagegen erhalten bleiben. Ober- und Hinter- rücken, Bürzel, obere Flügel- und Schwanzdecken sind aschgrau mit mattem Glänze. Die Handschwingen weiss, die Armschwingen in der Nähe der Vorigen an der Basis mehr mimler weiss melirt. Die unteren Flügeldeckfedern aschgrau mit weisser verschwommener Querbinde und weissem Saume. Schliesslich ist diese3 Gesammtkleid am Oberrücken und in der Aftergegend mit einigen weissen Federgruppen gescheckt. Die Mutter ,des Bastardes ist eine mittelgrosse Bisam-Ente von schön schwarzer Farbe mit intensivem ]Metallglanz , weisser Unterseite und einigen weissen Federpartien am Hinterhalse und Oberrücken. Der Vater, ein gewöhnliclier Haus - Enterich von gleichmässig schmutzigweisser Farbe mit zimmetbraun flberflogenem Gefieder. Die hier folgenden Maasse zeigen vom gegenseitigen Grössenverhältnisse der Eltern und des Bastardes. Bisam-Ente Bastard Haus-Enterjcli Total-Lange G8-0 64-0 (37-0 Länge des Schnabels, auf dem Firste gemessen 5-8 ö'j .^-9 Länge der Mundspalte .... 6-1 6-6 7-8 Breite des Schnabels in der Höhe der Nasenlöcher 2'4 2*4 2-8 Grösste Breite des Schnabels vor dem Ende 2-3 2-5 2-8 Länge des Flügels 4.5-0 43-0 44-0 Länge der mittleren Schwanzfedern 14-2 12-6 9-9 , der Tarse 4-5 4-3 ü-0 , der Innenzehe 4-5 4-4 4-ü , der Mittelzehe 6-5 .5-2 tJMj , der Aussenzehe G-G .5.4 .">-8 Grösste Höhe des Schnabels . . 2-G 2-5 2-9 Zahl der Schwanzfedern .... IG IG 20 Der nähere Vergleich der Eltern mit dem Bastarde weist, ausser den in den Maassen enthaltenen Angaben noch einige interessante Details auf, deren Erwähnung vielleicht angezeigt sein dürfte. Was die Farbe des Bastardes anbelangt, so ist dieselbe eine launige Verschmelzung der Farben beider Eltern. Das tiefe Schwarz der Mutter wurde durch das schmutzige Weiss des Vaters zu einem bleigrauen Farben- ton herabgedämpft, doch erhielt sich mehr minder am ganzen Körper der zimmetbraune Anflug des Vaters. Das schöne Kastanienbraun, das die Brust des Wild-PJnterichs ziert, kam hier, trotzdem es dem Vater mangelte, beim Bastarde wieder zum Vorschein: Ein interessanter Beleg der Neigung zur Wiedererlangung eines durch die Domestication verloren gegangenen Charakters der wilden L^rform bei Bastardirung. ßagegen haben sich einige weisse Federn des Oberrückens der Mutter am Bastarde an derselben Stelle erhalten. Kopf und Hals ähneln mit Einschluss des an der Stirne von geringen Warzen umrahmten Schnabels be- deutend der Haus-Ente. Die Flügel aber sowohl als der ganze Hintertheil, um so mehr der Bisam-Ente. Die Flügel bedecken nur die Basis des keilförmigen Schwanzes, der in der Gesaramtgestalt und der Zahl der Federn der Bisam-Ente gleicht , in der Gestalt und Länge der Federn dagegen die Charaktere der beiden Arten in sich ver- einigt; Die Schwanzfedern stehen in Bezug auf Grösse im Mittel zwischen jener der Eltern, zeichnen sich aber nebenbei durch die keilförmig zugespitzte Form der Schwanzfedern des Haus-Enterichs aus. Die aufgekrümmten oberen Schwanzdeckfedern fehlen. Die Form als auch 8G die Maasse der Fasse , woselbst die Tarse bedeutend kürzer ist als die Mittelzehe, tragen genau das Gepräge des IJisani-Entent'usses. Im grossen Ganzen stimmt iKt mhi Kadde abge- l)ildetc und als Hastard der l?isam-Kntt' mit eiiiom wilden Stock-Kntericli an^^esiiroi-liene Vot;el mit dem hier be- schriebenen überein. nur scheint bei unserem Exemplare an den schwachontwickelten Stirnwarzen und den tyiiischen Bisam-Enten lüssen der Character der Mutter zu priivaliren. Dass die AlVection des Bisam-Enteneies (iurdi das Sperma des wilden Stock-Enterichs eine andere sein müsse, als jene eines verschieden yctarliten Haus- Enterichs auf ein gleichartiges Ei ist vollkommen klar, sowie, dass das J'roduct mit Bezug aut Farbe ein ver- schiedenes sein wird, gleichfalls. In Anbetracht dagegen, dass bei Bastardirungen die einzelnen Individuen des- selben Geleges tnitz derselben Eltern die L'haractere derselben auf den verschiedenen Körj>erregionen in ver- schiedenem Verhaltnisse aufweisen, wie dies sattsam bekannt ist, glaube ich auf Grund des hier beschriebenen Bastardes, dessen Eltern nachweisbar sind, dii' Bichtigkeit der Deutung Badde"s mit Bezug auf das erwäiinte und in der Freiheit geschossene Exemjdar. hieniit bestätigen zu können. Schliesslich erachte ich es als meine angenehme Pflicht, dem Director des zoologischen National-iluseiims. Herrn Prof. Sp. Brusina, für die gütige Ueberlassung des Vogels als auch für die mit liebevollster Bereit- willigkeit zur Verfügung gestellte Literatur, ferner Herrn Dr. Fr. K. Knauer für den geneigten Hinweis auf die erwähnte Literatur, meinen besten Dank abzustatten. Agraui. am 8. März 1888. EiiiwaiKlening des Steppenhulines (Syrrliaptes paradoxus, l'all.) Wie das Jahr 18ü:J hat uns aucli das jetzige diesen Gast in grösserer Menge gebracht. Der seither erfolgten Verbreitung ornithologischen Wissens in weiteste Kreise entsjirechend. darf man wohl auf vei'lässliche Be- obachtungen über diesen Vogel von allen Seiten reclnien. In diesem Sinne veröifentlichen wir die uns in den letzten Tagen zugekommenen Mittheilungen und richten auch unsererseits an die Leser unserer „Mittlieilungen" die Bitte, sowohl genaue Beobachtungen über die Zeit des Erscheinens, D a u e r d e s Aufent- haltes. Lebensweise u. s. w. mitt heilen, als auch für den Schutz des Einwanderers ein- tre t en zu w ol 1 e n. Die erste Mittheilung Dr. Julius ]\I a d a r ä s z schreibt : ,Das ungarische National-Museuni erhielt am 29. v. 'M. einen Syrrhaptes jiaradoxus. I'all. $ ad. aus Siebenbürgen, unweit von Hermannstadt erlegt. Es mag sein, dass dieser interessante Wanderer auch dieses Jahr unsere Länder betretend in Vorschein kommt. Im Frühjahre ISO:! — 1SG4 waren dieselben Gäste hier in grösserer Zahl anzutreilen. und erhielt das Museum 3 männliche und 1 weibliches Exemidar'. kam uns von Herrn Custos in Budapest zu, Avelcher AVenige Stunden später erhielten wir vom Präsidenten des perm. intern, ornithol. C'omites, Herrn Prof. Dr. K. Blasius in Braunschweig, die wörtliche Mittheiluug einer Zuschrift des Herrn L. T a c z a n o w s k i in War- schau, in welchem dieser zur Kenntniss bringt, dass am 24. und 25. A]>ril das Steppenhuhn in grösserer Zahl im Gouvernement aufgetreten sei, und den lebhaften Wunsch aussjiricht, es möge diesmal Alles gethan wer- den, den Einwanderer zu schützen. Herr Dr. Blasius theilt dann Aveiter mit : Soeben schreibt mir Herr Dr. Hey aus Leipzig: 28. April 188s. „Soeben werden mir 2 Syrrlia]>tes jiaradoxus über- bracht, welche sich gestern bei Paunsdorf ("> Kilometer östlich von Lei]izig) aiu Telegrai)hendraht tödtlich ver- letzt hatten. Mit bestem Grusse, gez. Dr. E. Key." Es scheint demnach eine starke Einwanderung des Steppenhulms stattzufinden und schliesse ich mich voll luid ganz den AVünschen unseres verehrten Mitgliedes L. Taczanowski an, mit allen Kräften dahin zu wirken, dass die Einwanderer gastfreund- licher b e h a u d e 1 1 w e r d e n möchten, a 1 s 1 8153, und möglichst geschont werden, um ihnen Ruhe und Zeit zu geben, sich i n E u r o p a häuslich n i e d e r z u 1 a s s e n, - — Eventuelle Fälle des Vorkouuuens lutte ich uiir gütigst mittlieib'n zu wollen, um dieselben aus ganz Europa zusammenstellen zu können. Braunschweig. 29. April 1888. Dr. R. lUasias, Präsident des pcnnnuouton ititcrnatiouuk-ii ornitbologischea Comite's. Tags darauf traf von Herrn Victor Ritter v. Tschusi zu Schmid hoffen i\'illaTännenhof bid Hallein) eine auf vorstehende Publication bezugnehmende Mittheilung ein: ,Herr Dr. Bud. Blasius in Braunschweig theilt mir eben mit, dass laut Bericht Herrn L. Taczano wski's in Warschau im letzten Drittel des April einzelne Flüge Steiipenliühner. wovon der stärkste über 2no Exemphu-e zählend, beiiliachtet luid einzelne Individuen erbeutet wurden. Auch in Deutschland und Üesterreich-Ungarn wurden bereits einzelne Exemplare constatirt. So erhielt Herr Dr. B ey in Leipzig am 27. April 2 in der L'mgebung durch Allfliegen an die Telegrapheiidrähte tödtlicli ver- letzte Stücke und das ungarische Katioiial-^Museuiu in Budapest bekam. Avie ich einem eben zugekommenen Schreiben Herrn Dr. Jul. v. Madaräsz's entnehme, den 29. April ein '+' aus der Umgebung Hermannstadt's. Nachdem Avir Avohl, ähnlich wie im Jahre 1863, das Erscheinen von Steppenhühnern in grösserer Menge auch bei uns zu gewärtigen halien, so möchten Avir einerseits ersuchen, behufs Feststellung des Zuges, der Zeitdauer des Aufenthaltes, der Lebensweise etc. möglichst genaue Beobachtungen zu sammeln,*) andererseits aber die Fremd- linge dem Schutze der JägerAvelt zu empfehlen, da durch Schonung derselben ein neues interessantes Jagdobject gewonnen Averden dürfte". Gleichzeitig lief eine neuerliche Mittheilung von Herrn Dr. Julius v. Madaräsz ein: , Gestern, am 1. ]\Iai. erhielt das ungarische National- Museum Avieder 2 Syrrhaptes paradoxus f^ und J ad. Beide jirachtvoll gefärbt: sind am 29. April im Marma- roscher Comitat erlegt Avorden-. *) Herr V. v. Tschusi zu S c li in i JIi o f f e u eisuclit. die bezügliclien Jlittlieilimgen an iliii cinzuseiulen. 87 Darauf traf folgende Mittheiluug des Herrn J. v. C s a 1 6 ein ; ,Vor einigen Tagen erhielt ich einen Brief von dem ältesten Ornithologen Ungarn'« Alexius v. Buda, worin er mir mittheilt, einen ihm ganz unbekannten Vogel erhalten zu haben, welchen ich nach der Beschreibung für Syrrhaptes paradoxus halten musste; natürlich ersuchte ich den alten Herrn mir den Vogel mit der nächsten Post einzusenden, und erwartete ganz aufgeregt das Ein- langen desselben. Heute erhielt ich den Vogel. Derselbe ist in der That Sjrrhaptes paradosus, u. zw. ein Weibchen, welches mir von Alexius v. Buda für meine Sammlung über- lassen wurde. Die Fausthühner erschienen in Europa meines Wissens zuletzt im .Tahre 18G3, in welchem Jahre mehrere auch in Ungarn erlegt wurden und auch ich ein Weibehen aus der Umgebung von Andornok erhielt ; in Siebenbürgen aber wurden sie bis jetzt noch von Niemandem angetroffen; das in meinen Besitz gelangte Stück ist das erste Exemplar aus diesem Lande : dasselbe wurde von einer Bäuerin bei dem Dorfe Tartaria im Alsofeherer Comitate in einem Saatfelde lebendig gefangen und nach Alvincz getragen, wo mein Schwager dasselbe übernahm: es lebte noch zwei Tage. Ich glaube auch hier bei Nagy-Euyed vier Stück gesehen zu haben ; da es aber bereits xVbend war. konnte ich die vor mir anftiiegenden Vögel nicht sicher ansprechen. Ferner erhielt ich heute von meinem Freunde Dr. v. M a d a r ä s z ein Schreiben mit der Mittheilung, dass ein Fausthuhn-Weibchen ans der Hermannstädter Gegend vor vier Tagen dem National-Museum in Budapest ein- geschickt worden sei. Es freut mich hiemit das Vorkommen dieses interes- santen Vogels in Siebenbürgen constatiren zu können, und sei zugleich durch diesen Bericht die Aufmerksamkeit der Ornithologen auf diesen Vogel gelenkt, indem derselbe auch in anderen Gebieten anzutreften sein wird*. Nagy-Enyed, am 2. Mai 1888. Einige Tage später kam uns folgende Mitthei- lung zu : ,Am 7. d. M. legte man mir zwei Vögel zum An- kaufe vor, welche Tags zuvor geschossen worden waren : es sind dies zwei sehr seltene Exemplare, nämlich ein Männchen und ein Weibehen vom Fausthuhn, Syrrhaptes paradoxus, dessen eigentliche Heimat die Dsungarei und die mongolischen Steppen sind. Seit ungefähr 30 .Jahren soll das Huhn die Mongolei verlassen haben und sich bisweilen auch auf europäischem Boden zeigen. Bereits am 28. April wurde von Herrn Dr. E. Eey aus Leipzig das Vorkommen eines Fausthuhnes in der dortigen Gegend constatirt und auf diese l]rscheinung aufmerksam gemacht. Der Kropfinhalt des, in meinen Besitz gelangten Paares bestand aus Weizenkörnern, anderen Gesämen imd frischen Pflanzenspitzen, welche Nahrung den Vögeln auch ganz zugesagt zu haben schien, denn sie waren gut beleibt, sogar fett. (Es dürfte die Möglichkeit nicht ausgeschlossen sein, dass sich dieses Huhn auch hier fortpflanzen könnte.)" Haida in Nordböhmen, 10. Mai 1888. Fritz Kraleit. Der Vorstand der Allgem. Deutschen Ornithologischen Gesellschaft zu Berlin erliess in dieser Sache folgenden Aufruf an alle .Jagdbesitzer, .Jagd- und Vogelschutzvereine. ,Aus allen Theilen Deutschlands kommt die Kunde, dass die asiatischen Faust- oder Steppenhühner, welche schon einmal, im .Jahre 1803. in unserem Vaterlande sich gezeigt, wiederum in zahlreichen Schaaren einge- troffen seien. Durch irgend welche Ursachen ans ihrer östlichen Heimat, den Steppen Centralasiens vertrieben, suchen diese Vögel geeignete Wohnstätten in den deutschen Gefilden. — Mögen sie gastliche Aufnahme b ei uns finden. Die Steppenhühner (Syrrhaptes paradoxus) führen unseren Rebhühnern ähnliche Lebensweise, halten sich in trockenen Ebenen, auf Aeckern und Brachfeldern auf. nisten auf dem Erdboden und nähren sich in der Haupt- sache von Sämereien. Sie sind Strichvögel , d. h. sie wandern nicht regelmässig zur Winterszeit nach dem wär- meren Süden, somlern streichen während des Winters. durch örtliche Verhältnisse, Schneefall und dadurch be- dingten Nahrungsmangel, veranlasst, innerhalb weitere Grenzen ihres Heimatsgebietes umher. Aus diesen Um- ständen ergiebt sich die Möglichkeit, die Vögel an ge- eigneten Oertlichkeiten Deutschlands heimisch zu machen und somit dem Waidmann zur Freude und zum Nutzen, ein neues schätzbares Flugwild bei uns einzubürgern. Um diese Einbürgerung zu erreichen, ist aber aus- gedehntester Schutz der Vögel während der ersten -Jahre dringendes Erforderniss. Wir richten deshalb an alle Grund- und .Jagdbesitzer in derem eigenen Interesse die dringende Bitte, den Steppenhühnern durch Vermeidung jeglicher Nachstellung und durch Fütterung im Falle schneereichen Winters Schutz angedeihen zu lassen. Die .Jagd- und Vogelschutz- Vereine insonderheit mögen diese Angelegenheit zu der ihrigen machen und durch geeignete Schritte auch den Schutz der Behörden für unsere gefiederten Gäste er- wirken. Da es von wissenschaftlichem Interesse ist, die Ver- breitung der Steppenhflhner in Deutschland, die Zeit ihrer Ankunft, etwaigen Brütens und dergleichen festzustellen, so bitten wir alle Ornithologen und .Jäger, bezügliche Beobachtungen mit genauen Orts- und Zeitangaben an den stellvertretenden Secretär der unterzeichneten Gesell- schaft, Dr. R e i c h e n 0 w , Gustos am königlichen zoolo- gischen Museum in Berlin, gelangen zu lassen. Ueber- lassung etwaiger Exemplare, welche durch Anfliegen gegen Telegraphendrähte getödtet wurden, ist behufs xVufstellung derselben in der vaterländischen Sammlung des königlichen zoologischen Museums sehr erwünscht." Von anderer Seite erfahren wir, dass am 27. April in Deutschland (bei Bukow in der Mark) etwa 20 Stück gesehen wurden, von denen eines erlegt wurde, und dass ein Exemplar bei Hannover erlegt wurde. In nächster Nähe von Wien wurde ein Exemplar am Tullnerfelde todt aufgefunden : zwei wurden aus einer Schaar von etwa 30 Stücken in Enzersdorf am Walde erlegt. Seither mehren sich von allen Seiten die Nachrichten über das Auftreten dieses Huhnes in Mitteleuropa. Von den seit 18(33 zahlreich entstandenen .Jagdschutz-Vereinen ist wohl zu erwarten, dass sie für den Schutz dieses interessanten Einwanderers kräftig auftreten werden.*) *) Soeben kommt uns eine sehr ausführliche Mittheihmg über Jas Auftreten des Steppenhuhnes bei Anclam und seine Lebensweise daselbst zu (von R. T a n c r e), die wir in Nr. 6 veröffentlichen werden. 88 Heohaclituiii^oii ausser2;owölmlicli(M' Xistplätzc cinii^or Vojjcliirten. Gusanimcil vuii Kiuiliaii von Ulm-Erbaoli. Kill tiefer lilirk in die Nutnr; Hier ist ein Wunder, glaubet nur ! Ooellie. Obgleich die versdiiedenen Vo<,'elarten, im Durcli- sehiiitt. zienilieli systciiiatiscli iiacli bestimmten Natiir- i:eset/.en zu liandeln si-iieinen. sowolil in der AValil ihrer Xist platze, als aucli in der Weise, wie sie ihre Xester lonstniiren. so gibt es doch häufig Ausnahmen von dieser liegel, wonach einzelne Vogelpaare nacli ihrem eigen en Instincte zu handeln scheinen. Daher sagte mit I\eclit unser Altmeister Goethe, zu dessen Lieblingsstudium amli die Naturgeschichte gehörte: .Xatur hat zu niclits geset/.mässige Tiiätigkeit, was sie nicht gelegentlich zu 'J'age brächte". Denn mancher Vogel ist ganz unberechenbar, indem er einer willkürlichen Laune und seinen eigenem Ge- schmacke zu folgen scheint, um sich für sein Nest einen ganz abnormen Ort z\i wälilon. Dabei überwindet er voll- ständig seine Scheu, und alle sonst störenden Hindernisse, sowie sein Misstrauen vor den Menschen, um sich ofi ganz in deren Nähe häuslich niederzulassen, gleichsam, als ob er sein Liebstes unter deren Schutz stellen möchte. Es grenzt fast an das AVunderbare, wie stark der Ortssinn bei den Vögeln entwickelt ist! I\Iit welcher Sicherheit finden die Zugvögel, von ihren weiten Flügen heimkehrend, stets ihr altes Nest wieder, um dort mit A'orliebe zu nisten, wo sie im letzten Sommer ihre Brut ungestört aufgezogen haben. Wie gern lässt sich das gleiche Storchenpaar, alljiilnig. aufsein altgeAvohntesNest nieder, es gair/ als sein Eigentimm betrachtend, um dasselbe häutig nach heftigen Kämpfen, gegen fremde Eindringlinge zu vertheidigen. Eigenthümlich ist es, dass fast jede Vogelsippe nicht nur ihre Nester ganz verschieden im Hau und aus anderem Material ausführt, sondern auch mehr oder weniger Fleiss und (ieschicklichkeit dabei verwendet. Bekanntlich ist der Kuckuck der einzige Vogel, der ulierhaujit kein Nest baut, sondern seine Eier in die der anderen Vögel legt, aber auch der Sjicrling macht es sich als ächter l'roletarier bequem und benützt gern alte Nester für seine Brut. A\'eiHi im Frühling die Staare zurückkehren, so entstehen zwischen diesen und den Sjialzen öfters heftige Streitigkeiten, bis die letzteren, als der schwächere Theil, die von ihnen occupirten Häuschen, ihren früheren Be- sitzern überlassen müssen. Es ist schon vorgekommen, dass ein S]>atzenpaar das Nest einer Hausschwallie annectirte und. als es sich nicht aus demselben vertreiiien lassen wollte, die rechtmässigen Besitzer, uiit unglaid)- licher Geschwindigkeit und mit Hilfe der übrigen Schwalben, die Oeftnung ihres Nestes fijrmlich zumauerten, so dass die frechen Eindringlinge in demselben verhimgern mussten. Während einige Vogelarten, wie die Tauben. Störche etc., uüt einem sehr primitiven Nest vorlieb nehmen, sowie es auch bei den Horsten der Kaubvögel der Fall ist. so scheuen dagegen wieder andere keine Midie, um ihre Nistplätze so behaglich wie nur irgend möglich herzu- stellen. Man muss staunen, wie solch" ein zartes Wesen nur mit Hilfe seines Schnabels solch' künstliihes Gtnvebe von ^[oes. Fasern und Federn zu Stande liringt. So zeigten die munteren Staare sogar viel Schönheitssinn, iiideiu sie ihre .lunüwieire luit Blumen, wohlriechenden Kräutern und Hlättern geschmackvoll decorirten. und werden besonders unsere I'ensees fviola tricolori. welche zu der Zeit blühen, wo sie ihre Nester bauen, mit Vorliebe zu diesem Zwecke von ihnen gewählt. Um der leider merkl)aren Abnahme, der eben so nützlichen, als lieblichen, befiederten Sänger etwas ent- gegenzusteuern, unterstützt man besonders die Höhlen- brüter. Gaveiniciibae. dadurch, dass man ihnen als Ersatz für ]$aumliöhlen und Mauerlöcher, k n nstl i ch e Nist- kästen aufiiängt, welche sie genie bewohnen, da ihre Brut in denselben vor Katzen und anderem Kaubzeug geschützt ist. Ich habe auch bemerkt, dass solche Holzkästchen von einigen Vögeln dazu benutzt wurden, indem sie ihre Nester auf denselben anbrachten. Nach dieser Einleitung möchte ich auf den eigent- lichen Zweik meiner kleinen Abhandlung kommen, der darin besteht, einige, theils sell)st gemachte Beobach- tungen, theils solche von Bekannten mir nütgetheilte, authentisch nachgewiesene, interessante Fülle, über die oft eigenthümliche Wahl von Nistplätzen, welche häufig von verschiedenen Vogelarten getroffen werden, zu veröffent- lichen. Um mit der Beschreibung obiger Abbildung zu beginnen, so ist dieselbe nach einer, nach der Natur auf- genommenen Fhotograjdiie gezeichnet und vergegenwärtigt uns das Nest unserer Kauchschwalbe — Hirunda rustica — , welches ein Paar in dem Hausflur eines Schlosses in Brabant, ]?elgien, auf einem Kehkopfe, zwischen dessen Geweih, geliaut hat. AVährend der Brutzeit wurde täglich die Haust hüre schon vor ."> Uhr geöfl'net. damit die Schwallien für sich konnten. und ihre Jungen die nöthige Nahrung suchen 89 Nachdem die Brut Mgge geworden, liess sich dieselbe sammt dem Elteni- paare. bis zu ihrem Abzüge im Herbste, stets auf der Laterue. welche v o r ihrem Xistplatze hing, nieder. Die Kauch- sowie die Hausschnalbe Chelidon urbica gehören überhaupt zu den zuthunlichsten Vögelarten und da sie bekanntlich zu den ,.gluckliringenden" gezählt werden, weil man Ijeiiauptet. dass sie das Haus, in dem sie nisten, vor Feuersget'ahr be- hüten, so wehrt man es ihnen nicht. wenn sie auch manchmal durch die Wahl ihres Nistplatzes unbecpiem werden können. In der Dienstwohnung meines Schwagers in Ludwigsburg (Württem- berg) nisteten regelmässig nicht nur mehrere Paar Rauchschwalben in den Gängen, sondern auch in einem sehr frequentirten Wohnzimmer, so dass stets ein Fenster offen sein musste, damit die lieben, gefiederten Mitbewohner un- gehindert ein- und ausfliegen konnten. Sie Hessen sich durch nichts in ilirem friedlichen Familienleben stören und zeigten sieh für die ihnen bewiesene Gastfreundschaft dankbar, indem sie das Zimmer von Fliegen und Mücken be- freiten. Bei einem benachbarten Guts- besitzer in Oberdischingen (Württemberg) schlug sogar ein Paar Rauchschwalben seinen Wohnsitz auf dem Zug einer Hän- gelampe ähnlich der. welche unser ]5ild- chen darstellt und welche über dem Tische im Speisezimmer hing. auf. Ob- gleich die Lampe jeden Abend angezün- det wurde, so genirte die Helle das In-ü- tende Paar durchaus nicht, eben so wenig. wie es bei dem Auf- und Abziehen der Lampe der Fall war. Das gleiche Schwal- benpaar kehrte mehrere Jahre zu seinem eigenthümlichen Nistplatze zurück, wo es seine Jungen immer glücklich aufzog. So wird aus Brühl bei Köln am Ehein berichtet : ,Seit 10 .Jahren haben Schwalben im Wartesaal HL Classe des hiesigen Bahnhofgebäudes ihr trautes Heim aufgeschlagen, unbekümmert um das Leben und Treiben der Passagiere, die ersten diesjäiu'igen Sendboten trafen am Iß. April d. J. Abends hier ein und schie- nen sich gleich recht behaglich in ihrem alten Wohnsitze zu fühlen-, is.hiuss Mtjt.) Das Seh warzkehlchen (Pratincola rubicola) und sein Nest. [Dieses Bild, welches zugleich mit dem S. 73 gebrachten für Nr. 4 bestimmt war, wurde im letzten Momente, als Eaummangels wegen ein Bild zurückbleiben musste, statt des anderen ausgelioben. Wir stellen diesen Irrthum nun dahin richtig, dass wir hier die Abbildung des schwarzkehligen Wiesensc h miitzers oder S c h w a r z k e li 1 c h e n s bringen und die auf Seite 7-3 als die des (i o I d h ä h n c h e n s bezeichnen.! lieber verschiedene neue Hülinenacen. Voll Baronin Llm-Erbach. Durch eine belgische Zeitschrift auf eine neue Hühner- race. die im Vorjähre zu Löwen den ersten Preis erhielt, aufinerksam gemacht, wandte ich mich an deren ■Besitzer Herrn L. Sas in Mecheln. dessen Güte ich jetzt einen prächtigen Stamm, aus einem Hahn und sieben Hennen bestehend, verdanke. Das K u k u k s s p e r b e r - huhu von Mecheln (siehe Abbild. la. Ibi erinnert am meisten an die gesperberten Cochin-China. docli ist es nicht so plump gebaut und zeigen die wenig befiederten grauen Beine keine Stulpen. Die Gefiederfärbung ist schön perlgrau. Beide Geschlechter haben einen einfachen, ge- zackten, aufrechtstehenden Kamm: die Ohrlappen des Hahnes sind sehr lang. Diese Hühner werden auf- fallend zahm und zutraulich, lassen sich ohne Scheu auf den Arm nehmen und streicheln. Der Hahn ist sehr fried- liebend und kräht selten. Mein Hahn hat eine Höhe von 40 cm, die Henne von 35 cm. Herr Sas schrieli mir über diese Piace u. a. Folgendes : ,Li der Umgegend von Mecheln befasst man sich hauptsächlich mit der Zucht dieser graugesperberten 90 la It) Uli III \' b \ . Hühner, deren Xanien sie cleslinlb auoli iiacli dieser Stadt fiiliren. Das Kukuksbuiin ist sehr aligeiuirtet. lässt sicli leicht aufziehen und mästen, und ist dessen Fleiscli, weiss und zart, als Braten sehr geschätzt. Ich befasse mich hauptsächlich mit der Züchtung dieser Hühnerart, die man leider auch in Belgien selten mehr von gan.z reiner Race und tadellos im Gefieder und Körperbau findet. Auf verschiedenen Ausstellungen wurden meine Kukuks- sperber stets mit Preisen bedacht und in Brüssel für einen prämiirten Hahn 4U Frcs. gezahlt: man glaubt. dass die Preise für diese sehr gesuchte Hühnerrasse sich noch erhöhen werden. Weniger vollkonmiene und Jüngere Exemplare sind dementsprechend auch billiger. Mein aus- gewachsener, ungemästeter Hahn wiegt 4' ., Kilo. Die Hennen legen ununterbrochen 8 — 9 Monate recht grosse Eier, brüten sehr gut und lassen sich leicht zum Brüten zwingen, wenn man sie einige Tage einsperrt." Die beiden Hühner im Hintergrunde imseres Bildes (Ha, IIb) sind hübsche Haubeidu'ihner. sogenannte He r- melinPadu an er. Leider haben diese Hühner den Nachtheil, in holu>m Grade Augenkrankheiten und Schimpfen unterworfen zu sein, weil beim Trinken ilie langen Federn jungen. ihrer Holle und Barte leicht in's Wasser tauchen und dar : er sie sich dadurch erkälten. Auch fallen diese Hülmt^r. da heit Virämiirt. IV b IV a von den Federn verdeckt werden. Raubvögeln alle Haubenhülmev- die Augen leicht zum ( »[ifer. sind aurh wie Hennen keine guten Brüterianen. Reizende Zwerghühner sind die in ilVa. IV bi ab- gebildeten j a p a n i s c h e n Z w e r g h ü h n e r ( Katsura- ito-no Chabo), die ich seinerzeit direct aus Japan bezogen habe, mit weissem, seidenartigem (iefieder, leider sehr zart und bei uns schwierig aufzuziehen. Das Hühnerpaar vor dem Kukukssperber (Va. Vb) stellt das Antwerpen er B ausbück eben (Barbatus d'Anvers) dar. ein Zwerghuhn, von dem ich je einen schwarzen und graugesperberten Stamm aus Belgien er- hielt, wo sie als Luxushühner sehr beliebt sind. Dieses zierliche, muntere Thierchen hat viel Aehnlichkeit mit den Bantam : der dichte Bart verleiht ihnen ein komi- sches Ansehen und erinnert an das Thüringer Baus- l)äckchen. Nach Herrn Sas ilittlieilungen. von dem ich auch diese bei uns noch unbekannte Race erhielt, ist dieses Zwerghuhn gar nicht empfindlieh. Der in III abgebildete einzelne Hahn stellt einen in von Dr. Wingaerden wurde, obschon durchaus gezüchteten Langshan nicht schön, als Seiten- Brieftauben im militärischen Dienste in Frankreich. Das ililitai-l!rieftaubi.'nwesen i.>l in Fraukn-icli su sehr entwickelt wie in keinem anderen Lande. Nunmehr hat man den Militär-Brieftaubendienst auch auf den Verkehr von Schiffen mit der Küste und auf denjenigen der Küsten mit ilen Schiffen auszudehnen anb S n, Kiel. Die Sendung richtig erbalten. — LObl. Verein für Vogelkunde in Breslau. Bestätigeu den Empfang der Statuten. — Frau Baronin U . . - E h, Ulm. Die ge- wünschten Nummern sind heute ;tbgesendet worden. Brief ging gestern ab. — Herni O. R . . . . r jun., Sarajevo. Für diese Nummer war die Publication leider nicht mehr mögiich. Wir senden Ende dieses Correctur, Die gewünschten Nummern, wenn noch vorräthig. werden übermorgen abgesendet. — Herrn R. E . . r, Neu- stadtl. Bebten Dank für die übersandten Notizen. — Herrn Major A- v. H . . . , r Stettin. Für die Bemerkungen besten Dank: Brief fol^jt. Errata. Seite 72 in Nr. 4 soll es beim sohwarzkehligen Wiesenschmätzer heissen: Pratincola rubicola (nicht rnbetra). 92 iijs_tfj^:_iy — ^ — yi — ^7— =7 — T--t — 1^ — v^ — 7 • — ^7 — 7 — ~—~> — > — » — • — v f ♦ • »r* Photozinkographie AVien, A^Ill. Bez., ^Vlsei'«tras«e ^i-. Öö. *(^ ATELIER IUI- Hochätzungen von Illustrationen aller Art, Feder-, Kreidezeichnungen und Steinabdrücko. Reprodnctionen nach Hantizeichnnngen, Holzschnitten, Stahl- n. Knpiersticben, getuschten Zeichnungen und Photographien. Herstellung von Fettilnii'kcn t'iir Photolitliographie. Wir machen besonders die Herren Prufessoreii. welche t'iir iln-e Proirrainin- arbeiten, Monographien u. s. w. iiiogliclist einfache und billige Illustra- tionen wünschen, auf unser Atelier aufmerksam. Nähere Auskunft ertlieilt auch die Administration dieser Monatsschrift. llolli;;'elhe (. ^v s^v V4V vi* V+V v^V V4V v*v vt> ~*^ -*** wtv v*v •r\>fi V4V V+V V+V V4V v«V I Stangenträger _^ I ftii^ Hiiliiiei*liäaisei\ I Zum Ausrotten des Ungeziefers. !| Preis p^r Paar MarU 2.50, niii Sauliaäliiiie. 1^ 1 J. C. Haunstrup, Copenliagen, Dänemark. te ProspectUi grulis und franco. 1887. Prämien : Copenhageu. Kaiserslautern. Rostock, Wien, Marburg a. D., Kappeln, Schlei, Hamburg. Roskilde. Sehr jM'i'iswiirdi'.''" uml fein '_"-arl"'it'Ic Eierbohrer au- l"-li III .l,.--.-i>.-hmi.l. Wien. Stadt. AHcnsiInci'stnissp 1:?. In der Zuchlslation des ornithologischen Vereines Währing. Kreuzgasse Nr. 20, werden llriilfier zu %4I kr. per ."^tück aljg.'i:.-li.]i. Zur/.u.ht find .■ini.'"-t.-llt : 1. >> Houdan ^'(ier Frülibrnt. 1. <'<. Plymouth- Rock >;''"r Frülibrnt. 1. 0. Silber-Bantam d6er u. >$7cr Brut. 1. tJ. Schwarze Bantam 87er Brut. Es werden empfohlen : Houdan tur den j Sportsmen und Städter. Plymoutb-Rock für den T.iindwiitb als Nntzhuliner. Silber- nnd Schwarze Bantam tür den (ietiügelhof als Zierliühn' r. Eine Yogelsammlung ist preiswüridonia C u p i d o). Mit lautem, dem Haushuhn ähnlichen, aber mehr dem Geklapper zweier Knochenstiicke gleichkonunendcn Gackern, strich es etwa zwei Meter hoch über das Gras iiinweg und Hess sich in einem nahen Maisfelde nieder. In der Nähe fanden wir aucli sumpfige Stellen, die mit einzelnen Grasbiischen bewaclisen waren, aus welclien alsbald ein Flug kleiner fJnten (Querquedula discois) das Wasser peitschten, um sich desto scluieller erheben zu können. Auch Gallinago media. Wilsoni (Hecassine) kletterte senkrecht mit aufrechtem Köriier und gerade lierabliängendem Schnabel ( ilire Augen dal)ei klug iimber- schauend) in die Höhe, um bald die. dem Sonntagsjäger so unverständlichen geometrischen Figuren, beinalie mit der Schnelle des Blitzes in die Landschaft zu zeicliiien, wobei der Ungeübte gewöhnlicli kaum bestimmen kann, ob er eine Schnepfe oder ein halbes Dutzend der Vögel vor dem Rohre hatte inid möglicherweise beide Läufe in der Gegend abdruckt, in der er den schnellen Vogel zuletzt vermuthet hatte, anstatt auf den rechten Zeitpunkt zu warten. Ohne selbst Hühner erlegt zu haben, bekamen wir doch denselben Al)end welche zur Speise. Am folgenden Morgen ging es per Eisenltahn durch die Prairie weiter. In grasigen WasserHäclien zu beiden Seiten der Bahn, konnte man sowohl einzelne wie kleine Flüge Enten zwischen den Grasbüsehen. oft ganz in der Nähe der Bahn herumschwimmen selien. Meistens trachteten dieselben sich zu verbergen, nur selten erhoben sie sich. Der kleine Taucher i)odi- ceps podilymbus schlM]ifte hier und dort unter das Wasser, auch kleine Ballen wurden einigemal sicht- bar. Auf höheren trockenen Flächen der Bahn entlang, sahen wir Prairiehühner mit hochgereckten Hälsen aus- schauend, während der Zug langsam vorbeifuhr. Das Terrain war sehr steigend und Blumenliel)haber konnten ohne Gefahr die in verschiedenen Farben prangenden Prairieblumen jdlücken. Wir tauften unseren Zug den Blumenzug. Am 1.5. September kamen wir in einem sehr einzeln stehenden Dorfe ,Lakefield' genannt an; für unser Quartier erhielten wir zwei ineinander laufende Zimmer. Unsere drei .Tagdhunde niussten sich natürlich unter den Betten be(|uemen \nid damit der Frieden in der Nacht nicht gestört werden soll, wurden dieselben an die Bett- pfosten gebunden. Ks gal) aber doch mehr oder weniger drohendes Kriegsgeschrei während der Nacht, welches immer von dem beruhigenden und beunruhigenden Rufen ihrer Gebieter begleitet wurde. Am anderen Morgen kam unser zuvor bestellter, mit zwei raschen Ponvs bespannter Federwagen zu guter Zeit vorgefahren. I Unser Führer zeigte sich später als guter Schütze 1 und war von einem Hiuide von zweifelhafter Race be- gleitet. Dieser Hund fing öfters die Hühner, ehe sein Herr zum Schusse kam. trug aber solche demselben zu, wofür er inmier sehr belobt wurde. — .Teder nach seinem ■ Geschmack, unsere Sache wäre es nicht. ( Ein aus wenigen Tönen bestehendes (jeleier Hess ' sich hören, als wir aus dem Dori'e fuhren, bald fanden wir, dass es einer etwas kleinen Varietät der I'urpur- ' Crackel i'Quiscalus purpureusi angehörte; es klang sehr angenehm in der reinen Morgenluft und dem Licht der aufgehenden Sonne, auch war es ims neu. Der Wagen schaukelte uns lustig durch das kurze, docii oft meterlange (jras. Vor uns war die endlose Prairie. Himmel und (Jras — etwa In bis 15 englische Meilen entfernt, konnte man einzelne Farmhäuser sehen, welche selten von einer Scheuer begleitet sind, nur wenige schwache zum Tlieil kränkliche Bäume umgeben dieselben, es sind gewöhnlich Papfieln. In der Nähe weidete die dazu gehörigi' Rinderheerde. Die meisten Ställe waren Schlupflöcher aus wenigen Pfosten mit Querstangen darauf, hergestellt, auf die etwas Heu ge- worfen war. Dieses war wohl der ganze Schutz gegen den fürchterlichen Winter mit seinen .Blizzards*", der j hier herrscht. Die wie Seide im rosigen Morgenliilite glänzenden Setter setzten in leichten Sprüngen duich inid über das Gras, dabei die hocherhobenen beweglichen Köjite. mit den klugen braunen Augen, lustig hin und her werfend. Sieh' — dort — einer davon hält so kurz an, als ob er von einem Schuss getroffen und tödtlich getroffen wäre — beide Vorderfüsse sind vorgestelllt. langsam zieht er einen derselben, zusammengebogen an die Brust — die schön behängte Rutlie senkt sich — O wie lang- sam — bis die horizontale Linie mit dem Rücken her- gestellt ist — die Nüstern öft'nen und schliessen sich, die schönen Augen werfen nun Seitenblicke nach dem I Herrn, die seidenen Ohren tragen sich höher — — er steht. Im Bogen schleichen die anderen Hunde zurück, stellen sich auch und bilden eine Grujtpe, deren Anblick für uns mehr Werth hat. als alle im Grase verborgenen Hühner. I Jeder springt vom Wagen und mit etwa zehn Schritten Abstand marschiren wir zur Point, die Hühner erheben sich etwa vier Meter — nun ist der Zeiti)unkt zum Schusse gekommen. Die unbeschossenen oder gefehlten Hühner setzen nun ihren Flug in horizontaler Linie fort, bis sie ent- weder dem Gesichtskreis entschwunden sind oder doch oft meilenweit entfernt sich wieder niederlassen. Gegen Mittag kamen wir mit Beute beladen an einen See mit Namen .Heronlake" (Reihersee) ein etwa 12 englische Meilen langes und mehrere bleuen breites Gewässer, das mit schönen Bäumen umgeben ist, die I hier dem Auge eine grosse Wohlthat sind. I Eine ebenfalls mit starken Bäumen und dichtem Gebüsch bewachsene und einen sjiitzen Winkel bildende Halbinsel wurde mir als der Platz bezeichnet, wo das Jahr zuvor die Pelikane geschossen wurden. j Eben jetzt Hessen sich leiiler keine der genannten ! Vogelriesen sehen, doch war die äussere Spitze der Insel mit einer Menge grosser Vögel besetzt, welche wir von Ferne für wilde (jänse hielten. Meine Wenigkeit mit noch einem Gefährten arbeiteten uns vorsichtig unter den Bäumen durch das dichte Gebüsch. Die meisten Aeste der Bäume enthielten grosse Nester und waren von den scharfen Excrementen der \ Vögel getödtet. Auf den Aesten sassen grosse Vögel .Piialacro- corax carbo", welche sich sogleicli entfernten. In der Hoftnung. bald für unsere Mühe belohnt zu werden, hatten wir beinahe die Nähe der Spitze erreicht, als ein schön verfiirbter Falke auf dem nächststehenden Baume, gerade vor mir Platz nahm und kühn umher schaute. Es war das erstemal, dass ich Gelegenheit hatte, diese Art lebend zu sehen. Es war Falco pere- grinus naevius — ■ der amerikanische "Wanderfalke. Wie gerne hätte ich jetzt den seltenen und stolzen Vogel, der ganz in meiner Gewalt war. herabgeschossen — aber wie konnte ich so selbstsüchtig sein und meinem | Freunde (der den Falken gar nicht wahrnahm) die Aus- j sieht auf die wilden Gänse vernichten y Bald konnten wir in knieender Stellung die mit den grossen Vögeln besetzte Spitze sehen. — Es waren nur Scharben von der oben genannten Art. Mein Gefährte wollte sogleich einen Massenmord veranstalten, wogegen ich aber lebhaft protestiiie, wir schössen nur einige i Stücke. ' Grosse Möven flogen über die Wellen des unruhigen See's, wir erlegten mehrere, welche die Hunde apportirten, es waren Junge von L a r u s delewariensis — wovon ein Paar jetzt meine Sammlung ziert. Reiher schössen wir nur zwei am See und zwar die gefleckten .Jungen des Xachtreihers Nyctiardea grisea naevia. Nochmals hatten wir das Glück, den Falken zu sehen und zwar in Gesellschaft eines, zweiten. Beide kreisten über der Insel. Das Männchen wurde mir zur Beute, als es eben die Spitze der Insel überflog, vom ersten Schusse hart getroffen, senkte es sich schnell dem Wasser zu, mein zweiter Schuss aber warf es i zuui .Jubel meiner Gefährten ) auf den trockenen Rand des Ufers ; es ziert jetzt meine Sammlung in derselben Position wie es zuerst auf dem Baume vor mir sass. Am folgenden Morgen besuchten wir abermals die Insel in der Hoffnung, die Pelikane anzutreffen. Wir theilten uns, indem der Führer mit zwei Gefährten zu Fuss in die Prairie zog. während der Dritte die Lenkung des Wagens übernahm. Bald nahm icli wahr, dass mein Freund nicht die richtige Fährte verfolgte und dass der Boden unter uns zusehends weicher und das Gras kürzer und dünner wiuxle, ein gewöhnliches Zeichen von grund- losem Morast. Von meiner Warnung nahm er keine Notiz. Bald sah ich einige kurze Wasserlilienstöcke. meine diesmalige Warnung wurde von dem erschrockenen Rosselenker schnell — aber zu spät befolgt. Das eine der Ponys war bis über die Hüften ver- sunken — nun da hatten wir die Bescheerung — rasches Handeln konnte vielleicht noch retten. Das andere nicht so tief steckende Pferd wurde schnell von mir gelöst und auf etwas festen Boden an einen Grasbusch gebunden. Nun löste ich das einge- sunkene Pony vom Wagen, den wir zurückschoben. Es lag ^anz ruhig und musste schon zuvor in gleicher Lage esen sein. .Jetzt nahm ich die Peitsche, knallte einige Mal und forderte das kluge Thier auf, sich herauszuarbeiten. Drei oder vier gewaltige Anstrengungen, einige Sätze und es stand wieder im Gras. Bald konnten wir lachend, aber diesesmal, unter meiner eigenen Leitung, weiter fahren. Drei grosse weisse Vögel mit schwarzen Schwingen und kurz eingezogenen Hälsen, kamen vom See hergezogen, es waren die erwünschten Pelikane, aber keineswegs für ims bestimmt — wir sahen keine weiteren mehr. Circus hudsonius im ausgefärbten, blass bläu- lichgrauen Kleide sahen wir öfter kreisen, es kam uns aber keiner zum Scimss. Was bildete den grossen bläulichen Flecken, etwa 500 Schritte vom Wagen und auf einer cultivirten Stelle ? Man sieht deutlich, dass es lebende Wesen sind — es sind wilde Gänse (A n s e r a 11) i f r o n s G a m b e 1 i ), welche auch bald das Weite suchten. Auch Kranich- geschrei von Grus americana klingt aus der Luft, dort ziehen drei Stücke, ein ausgefärbter, blendend weisser, mit schwarzen Schwingen (der an den europäischen Storch erinnert) und zwei andere im jungen oder grauen Kleide. In der Nähe eines Maisfeldes lassen sich die grossen Vögel nieder, tanzen einigemale hin und her und im Kreise herum, halten aber dann mit hochgereckten Hälsen strenge Umschau, so scharf, dass es unmöglicli war, ihnen gefährlich zu werden. Gegen Mittag des zweiten Tages stöberten wir auch ein Exemplar des Prairiehasen Lepus campestris, heraus, derselbe hatte natürlich lange genug gelebt und ging bald zur Untersuchung von Hand zu Hand ; auch er macht jetzt ein permanentes Männchen, miter Glas. Bei einem Farmhaus wurde im Schatten Mittag gemacht, ganz in der Nähe des Hauses war ein See. auf dem mehrere Flüge Enten so ruhig umherschwammen, als ob es gar keine blutdürstigen Menschen gäl)e. Auf meine Frage ,ob der Fanner und seine erwachsenen Söhne, nie Enten hier schössen? Erhielt ich zur Antwort, dass sie keine Flinte im Besitze hätten. Auch sagten sie uns. dass es viele Hasen (P a c k- rabbits) hier habe und dieselben viel grösser seien, als der von uns erlegte. Wie gross sind denn die grössten Hasen? — AVell sir — so — so — ungefähr wie ein kleines Kalb. — Der Leser kann sich wohl denken, dass unsere Conversation ganz in"s Stocken gerieth. Ehe wir weiter fuhren, wurden die Federn eines gerupften Prairiehuhnes wahrgenommen und daher die im Wagen liegenden übrigen Hühner gezählt. Eines davon war fort — es war uns ein Eäthsel. welch' frecher Räuber das Huhn ganz in unserer Nähe verzehrte, nachdem er es geraubt hatte. .Teder strengte sich an. um dieses Ge- heimniss zu entziffern, nur unser Führer zwinkerte ver- schmitzt mit den Augen, bis er endlich in ein freudiges Geläcliter ausbrach Sein Hund hatte das Huhn aus dem Wagen geholt und als seinen Antheil an der Beute zu seinem Diner verzehrt, auch sagte uns der Fulu-er ganz naiv, dass sein Hund durch den Sommer meistens von Eiern und .Tungen der Prairiehühner lebe und sich sehr gut dabei befinde, im Verlauf des Nachmittags wurde eine schöne Sumpf- weihe c^, Circus Hudsonius, geschossen, welche viel dunkler rostfarbig auf der Unterseite war als diejenigen, welche ich im Osten sah. Als wir durch eine etwas feuchte Niederung mit langem Grase fuhren, wideifnhr unseren Nasen eine schlimme Beleidigung — eines der Räder oder vielleicht ein Huf der Pferde hatte ein Stink- thier getroffen. — Ohne uns länger als nothwendig auf- zuhalten, verliessen wir die abscheuliche Nachbarschaft. Was mich betriftt. hatte ich schon so oft solch' unange- nehme Bekanntschaft gemacht, dass mir nicht dämm zu thun war, sie hier zu erneuern. Auch habe ich oft diese Parfümkflnstler im Fuchseisen gefangen, wo sie mir niemals willkommen waren. Einmal fieng ich sogar einen Albino, ganz weiss mit rothen Augen, den ich leider 90 damals nicht präpariren konnte, ila mir ilie Entternun«; des sclireckliclieii Geniclu's ninli niclit bekannt war. Hine l)eson(lere Kit'aliiuiti; niaeliten wir mit zwei Soliwaltionaiten Petroeliel idon 1 ii ii ifions ( Klip]ien- Seliwallie i nml T a e h y e inet a li i e o 1 o r ( Weissliaueli- sehwalbe). Eine Seiiaar aus beiden Arten bestehend folgte den trabenden Pferden und umsebwiirniten dieselben so nahe, dass es uns sehr auffiel, bis wir wainnahmen, dass die Vögel alle die Pferde verfolgende Bremsen und Fliegen wegfingen und sieh immer selmell entfernten. wenn der Vorratb zu Ende gieng. Eine Sehaar Xacbtfalken wurde uns clienfalls sicht- bar, welche wahrscheinlich die Varietät C h o r d e i 1 e s Pope tue Henry i war: leider flogen die Vögel zu hoch, um von uns getrotVen zu werden. An verschiedenen kleinen Seen fanden wir blassen von Enten, welche aber selten von uns belästigt wurden. Kleine ^iJiven . wahrsebeinlieh Larus Pliila- d e 1 p li i a e und einige Arten Stelzvögel hielten sieh auch an den Seen auf. Der blaue Reiher A r d e a H e r o d i a s war oft zu sehen, aber immer sehr scheu, dagegen stand B 0 1 a u r u s L e n t i g i n o s u s oft aus nächster Nähe aus dem Grase auf. war aber keinen Schuss werth, da er im stärksten Federwechsel begrifi'en, was auch mit den Hühnern und den meisten anderen Vögeln (Kaubvögel ausgenonuueu) der Fall war. n die L'rsaciie. dass keine reichliciie zu l'rr tiefiederweclisel war auci unsere ornithologische Sammlung nennen war. Wäbrend unseres .Aufenthaltes in der Umgebung von Lakefiidd hatten wir auch das Vergnügen, einen Prairiewolf in der freien .\atur. dnch nur iius der Ferne zu sehen. In den Prairien des Staates Paruay machten wir uns auch einige Tage zu schallen, hier sah ich ein Exemplar des Spechtes «Colaptes auratus mexi- canus. welches ich leider niclit erlegen konnte. Asio a c c i p i t e r i n u s trafen mir mehrmals in Stojipelfeldern an und der kleine Falke Tinnuneulus sparvius musste hier eine andere Lebensart annehmen als im Osten : im Grase konnte er natürlieh keine Umschau halten, er hielt sich daher in der Nähe von cultivirten Feldern auf. wo er die liöelisten Erdsclndlen zu seinen Kuheplätzen wählte. P 0 a e c e t e s g r a m i n u s e o n f i n i s — S p i r e 1 1 a pallida und S turne IIa neglecta. eine Varietät von Sturnella magna erlegte ich hier ebenfalls. Von anderen Geschöpfen trafen wir nur noch das gestreifte Erdeichhorn, dort gewöhnlich ,Gopper" genannt und einige verthierte (heruntergekommene Vi Sioux-lndianer. die in ihre schmutzigen Lumpen gehüllt, gewiss keine Zierde ihrer Umgebung waren. Aus Niedorösteneich. Zwischen der Vbbs iiiul Donau. Von Eduard Hodek seii. (Sciiluss.) Was endlich ich mit meinen eigenen Augen von Raubvögeln streichen sah, seit ich niieli hier ln-rumtreibe. ich kann es leicht zählen. \'oui Sperber und Tluirm- falken abgesehen, da diese, nebst einem Paare Baum- falken hier brüteten, mir also leicht dasselbe Individuum mehrmal unter die Augen kam : aber ich sah seit 1' , .lahren nur einmal einen Wanderfalken, zwei- mal einen gemeinen mid bloss zweimal einen R a u h f u s s - B u s s a r d I Im vergangenen Herbste strieli hoch von Wallsee her gegen Süden ein rother Milan (M. regalis) und bei den Hühnerjagden sah ich zweimal einen Zwergfalken, ohne schiessen zu können. Unlängst, kaum per Westl)alm in die Nähe AVien"s gelangt, sah ich einen Zwergadler das Purkersdorfer Thal überfliegen und über Schönbruim kreisten zwei Rauhfüsse ; es war, als beträte ich von einem einsamen Pttrschsteige im Gebirge die Landstrasse der Zugvögel.*) Was, frage ich nun, und trug ich mich seit jeher, mag wohl der Grund sein, dass die hiesige Gegend von R a u b vögeln f ö m lieh gemieden w i r d y Ich vermoehte mir hierauf keine Antwort zu geben und habe mich bei diesem (iegenstande unter .\nführung des Terrain- Wildstandes undBodenculturs-\>rhältnisse deshalb so lange aufgehalten, um zu hören und zu erfahren, ob es analog der hiesigen, auch andere Gegenden gibt, wo die Raubvögel, scheinbar ohne Grund, ja, trotz aller Beding u n g e n z u i h r e r W o h 1 f a h r t, deimoch fast ganz fehlen, sowohl als Brut- wie als Zugvögel, U, A, w, g. *) Obwohl nicht in den Rahmen meiner licutigen Mitthei- hnigen gehörig, weil diese nur eine begrenzte Beobaehtungs- Strecke bchandehi. niuss ich nur docli zu erwähnen erhiubeii, dass ich am 2. .\pril oberhalb Wever. aus dem Ennsthalc kommend, einen A(|uila chrvsaetos. Goldadler, kreisen und mit dem Glase deutlich seine sniegellosen Schwingen sah. Der einzige, sich alljälirlieli. (wie mir aueh von trüberen Jahren her Gewährsnninner versiiherni einstellende Zug-, sagen wir Strichvogel, ist die Saatkrähe (0. frugilegus). Zwischen dem lli. März und l!. .Vjtril v. ,T. passirten Hunderttausende Saatkrähen den W'aldhügel oberhalb Amstetten. auf dem ich im Reitbauernhote wohne. Meistens trafen sie um 8. 9, 10. auch erst 11 Uhr Vormittags ein und es ging dann in unregelmässiger Folge und bei loser Verbindung, wohl auch mit Unter- brechung der Colonnen und Intervallen von etlichen Se- cunden bis zu einer Minute, fort und fort durch etwa eine Stunde, länger selten : im Frühjahre zur genannten Zeit aus West nach Ost, im Herbste dagegen mit Ende September von ( »st nach West zurück. Der Herbstzug erfolgt nicht so ununterbroehen und hastig, wie der Marsch nach dem Osten im Frülijabre und erscheint bei weitem nicht so an Stunden gebunden und die Schaaren benutzen am Rückzuge nicht nur die südlichen Waldbahnen, sondern man kann sie unter Tag"s wann immer, die Felder und Ybbsauen der Thalsohle, zu kleineren oder grösseren Sehwäriuen vereinigt, den Flug nach der Westrichtung, behufs Nahrungserwerbung für kürzere, oder, wenn starker Westwind eintritt, auch für längere Zeit unterbrechen, oder doch verzögern sehen. Natürlich, am Hinwege drängt die Zeit zum Nistgeschäfte und sehwellt die — wenn auch schwarze — Vogelbrust die Ahnung der Frühlingswerdung mit ihren Freuden wie den kleinen und grossen Leiden des neuzubeziehenden Hausstandes für Alt- und Neuvermählte. Da wird eben geeilt und gehastet, ohne sich mehr als die nöthigste Rast für's Nahrungssuchen zu gönnen. Am Rückwege, da kann es nicht anders als langsamer und unordentlieher gehen, es fiiegt ja da die liebe Jugend mit mu\ das weiss nnin ja. die Jüngsten werden 97 bald müde und iiu'issen angeoil'eil werden; anderen Un- botniässigen erscheint ein frisch bestellter Weizenacker zu verlockend und sie verspüren Appetit: etliche vor- witzige, junge Kacker. haben in der Ferne, etwas abseits von der Wander-Kichtung. einen seltsam geformten Vogel mit grossen gelben Augen und Katzenkopf erblickt und stürzen krächzend, eine weitere Scliaar unerfahrener Waghälse mitreissend, der abenteuerlichen Erscheinung zu. Die . Colonne sehwankt. Die Alten stürmen, die Gefahr erkennend, diesen tollen, jungen Brauseköpfen, sie mögliclist überholend, nacli, denn deutlich sehen sie, wie eine belle Schnur den. zur Lockung hingesetzten L'hu mit seinem Sitz verbindet und nahe daran, unweit eines dürren Baumes — wie gemacht zum Ausruhen und doch noch weiter schreien — da entdeckt das geübte und ebenso gewitzigte, reifere Gehirn im Gebüsche jene Erderhöhung, aus deren grinsenden Scharten schon so oft dem Unvorsichtigen der Tod entgegen blitzte. Es ist umsonst, zu spät, der Alten Warnungsruf verhallt im Donnerschlage zweier, rasch gefolgten Schüsse, während zwei der ärgsten Schreier neben dem erschreckten, innerlich aber hocherfreuten Uhu, sterbend am Boden zappeln. Wieder eine Salve auf die, alles, ausser dem Uhu um sich her vergessenden Tollköpfe, wieder wälzt sich einer, während ein anderer der Vögel mit zerrissener Montur in schwerer Flucht sein Heil versucht; noch ein Schuss — und der ging fehl. .Jetzt erst wird die Schaar der Schreier stutzig, stäubt in die Höhe und es gelingt den hoch oben rufenden Eltern, mit ihrem Warnungs- krächzen durchzudringen. Bald ist die Colonne der, um eine Erfahrung reicheren -Jugend vom Wahlplatze abge- führt und — um drei Genossen ärmer ; der Invalide vermag nur mühsam dem weiterziehenden Schaaren zu folgen und wer w-eiss, erlebt er noch den Morgen. Die Saatkrähen — wie jeder Vogel — streichen ungerne andauernd mit starkem Winde und deshalb sieht man. wenn im Frühjahre starker Westwind bläst. den Strich oft tagelang unterbrechen ; sie warten dann in den Donauauen den ärgsten Windgang ab, wo sie auch bei jedem Wetter, auch bei normal guten nachten. Jlan sieht sie in den Auen zwischen Tulln und Wien, dann bei Wallsee sich Abends sammeln und Früh Morgens weiterziehen. Unterhalb Wien sind es die Auen von Fischamend, wo ich sie zu Tausenden kommen und gehen sah und dieser Platz dürfte ihre erste Nachtstation nach ihrem Einbrüche aus den ungarischen Ebenen beim Westwärts- zuge sein, die zweite circa Ivlosterneuburg. die nächste, wahrscheinlich letzte auf österreichischem Boden, die Auen bei Wallsee. dann ergiesst sich der Strom der schwarzen Gesellen, die mir immer, weil mischädlich der Wildbahn, sympathisch waren, in die Ebenen von Bayern, um weiter über Württemberg und den lihein nach den wärmeren Gegenden Frankreichs als ihrer Winterstation zu gelangen. In unseren Bergwäldern sah ich niemals noch eine Strich- Gesellschaft Saatkrähen von grösserer Anzahl übernachten ; sie scheinen hiezu ausschliesslich die Auen zu wählen, wo sich auch ab und zu — je tiefer ostwärts, destomehr ein Bruehtheil — von den Schaaren zum Brüten an- siedelt. Mit unserer, hier heimischen Rabenkrähe (c. Corona) vermischen sie sich gesellschaftlich ungerne und Bastard- chen kenne ich unter diesen zwei Arten keine. Der beste Beleg dazu, w-ie eilig namentlich, wenn der Zug durch übles Wetter vorher irgendwo Halt machen musste — diese Krähen im Frühjalire ihren Rückflug bewerkstelligen und — wie ernst sie es mit dem Vor- wärtskommen nehmen, bietet die Thatsache. dass aus einer Colonne, wenn sie, bei Wind z. B. noch so nahe I an der Erde und bloss etliche Meter über einem Uhu ' hinstreift, sich kaum etliche, wahrscheinlich jüngere In- dividuen herbeilai^en. krächzend einige Kreise um ihn herum zu drehen; die Anderen eilen weiter und die Säumigen, nach- dem ein oder der andere die Zeche für Neugier bezahlt hat. rasch den ersteren nach. Zum Nahrungsuchen wird bestimmt die geringste Zeit verwendet — vielleicht die um Mittag — denn ich sah sie Morgens von ihren Ruheplätzen auf- und gerade ihrer Wander-Richtung zufliegen, auch bei der Ankunft fallen sie direct in die hohen Bäume der Auen ein und weder die früher Ankommenden, noch die, oft sclion im Abenddunkel spät Eintreffenden kommen von den Feldern, sondern aus der Zugsrichtung daher in der- selben Formation, der regellosen, schütteren Colonne, worin selten mehr als 2 — 3 Individuen nahe beisammen fliegen, aber in schier endloser Folge, wie ich sie heuer hier und im Vorjahre an meinen Fenstern über den Tannenwipfeln ostwärts hasten sah. I Eine ganz andere Individualität als ihre eben be- sprochene und fast zutrauliche harmlose Verwandte, ist j unsere, hier einheimische Rabenkrähe ( Corus corone L. ). Wenn man den Kolkraben mit einem wegelagernden Strauchritter, die Nebelkrähe mit einem diebischen Busch- klepper und die Saatkrähe mit einem bettelnden Land- streicher vergleichen kann, so ist diese Quintessenz des Rabenthums, die Ra b e n k r ä h e, der schlaue Beutel- I Schneider und freche Einbrecher. Ich musste mir eigens die Feder spitzen (in Gift und Galle eingetaucht über dieses Prototyp vom ,Raben- vieh", ist sie ohnedies), mfisste, als .Jäger, weit über den Rahmen des heutigen Vorwurfes hinausgreifen, wollte ich die Schand- und Missethaten dieser und mit allen Salben I geschmierten „Species" alle hier zusammenfassen ; ja, glaubte ich sie endlich wirklich — soweit meine Bekannt- ' Schaft mit dieser sauberen Race reicht — - würdig zum Ausdrucke gebracht zu haben, ich bin überzeugt, auch dann nur ein lückenhaftes Stückwerk geliefert zu haben , denn was Alles weiss ich von ihr noch lange nicht? Der Straf-Codex erschöpfte sich und — vogel- frei — sollte sie das Blei treifen. wie den Habicht, wo und wie man — kann! Da aber steckt ,der Has' im 1 Pfeffer', man kann ihr schwer beikommen, denn ihre I Schlauheit und Verschlagenheit stellt jene der Elstern (bei uns) noch in den Schatten und dass sie den .Jäger : vom Unbewaft'iieten genau zu unterscheiden vermag, gehört j bei ihr zum ersten, einfachsten, elementarsten Wissen, i das ihre Erzeuger und Ernährer ilir im Dunenkleide schon i im Neste meisterlich beigebracht haben. Ja, ja; ohne ' Scherz oder Uebertreibung. Wenn mir auch der Gram ! über diese ihre Sinnes-Ausstattung durch Mutter Natur ' die Feder führt, von der strengen Wahrheit entferne ich ' mich deshalb nicht um einen Schritt, und w-enn ich mir die Freiheit nehme, bei meinen ornithologischen Mit- theilungen an den Leser, von der pädagogisch knappen Form abzuweichen, so bitte ich. dies ,als meine Art" nachsichtig hinzunehmen. Ich erzähle aber gerne und i unter Umständen so gründlich, als ich glaube, dass es dem Zwecke frommt. Hier den Beweis für diesen — bei keinem Vogel sonst noch, selbst nicht beim Adler schlechtweg, be- obachteten — Erstlings-Unterricht an die noch wollige Brut. Wenn es gelingt, selbt ungesehen von den Alten, aus der Ferne ein mit Jungen besetztes Krähen- nest zu beobachten und zu behorchen, so wird man des Morgens, wenn die Alten Futter bringen, im Neste ein leises Gackern, von den Alten einen eigenen kurz 98 knallenden Ton liören können : nie ein Sciireien. aiuii wenn die Eltern ilir Ne.innt sich ruhig al) und der .läger sitzt im Verstecke umsonst so lange er mag. denn während derselben ganzen Zeit Avurde er von der sich schlau und ungesehen in der Nähe aufgepflanzten Alten genau beobachtet. Ich habe es auch herausgebracht, durch welche Maxime die alten Babenkrähen ihren .Jungen diese Disciplin für ihr Verhalten im Neste lieibringen. Freilich, die Corrections-^l i 1 1 e 1 dabei blieben mir bis jetzt; unbekannt. Wenn nämlich die Krähe hoch hergetlogen kommt und sich aus der Höhe von der Ungefälirlichkeit der Situation überzeugt hat — was sie nie u n t e r- lässt, so setzt sie sicii immer zuerst auf einen Gipfel in der Nähe, dann, nach abermaligem Auslugen, fliegt sie in die Jlittelbaumhölie herab und erreiebt su immer von Ferne ungeseiieii. selbst aber das rnterlndz scharf beob- achtend, in hrielistens (ii]ifelliölH' ihr Xest : sie stösst dann ihr bekanntes .K'iiarren" hervor und die Jungen benehmen sich beim Willkomm etwas ungenirter, jedoch nie laut, wie alle anderen Rabenvögel. Gibfs aber Gefahr, so — wie gesagt — kommt die Alte gar nicht und ist Erstere geschwunden, kommt sie aus grösserer Höbe, umkreist den Nistbaum ("ifters und kommt von ihrem Interinis]Kisten nach 2 — :> maligem Aufsitzen in iialber Baiiinliölie, nach nochmaligem kurzen Erheben über die Wiiifel, mäusclienstill zum Neste. Sie gibt keinen Laut von sich beim F^üttern und ebenso ruhig bleiben die Jungen. Das Nest verlässt sie dann ebenfalls wieder in halber Baumhohe zwar, aber unaufhaltsam durch den Wald fliegend, bis sie an jiasseiider Stelle daraus bervor- tauclit und ihre Wege weiter zieht. So wissen die Jungen, wie sie sich zu verhalten haben, lernen der Gefahr begegnen, noch ehe sie diese selbst erschauen können und verharren dabei in solcher Selbstverleugnung, dass sie selbst dann nicht rufen, wenn sie noch so hungrig sind. Ich sass einst früii .Morgens vor dem ersten Füttern unter einem Krälienneste wohl verlxirgen. Die Alten witterten mich dennoch aus und wollten ilurch 4 Stunden lang, mir den Gefallen nicht erweisen, sich auch nur sehen zu lassen : oben blieb auch Alles lautlos und nachdem die Tanne unschwer zu ersteigen war, rief ich — mit meiner Geduld fertig — meinen Fimerich, der bei einem anderen Neste, in der Leiten vis-a-vis, Beoiiachtungen machte ; der stieg hinauf und erst als er in"s Nest langte, kamen die beiden .\lten hoch daher und brüllten wie — andere Krähen auch. Es waren vier nicht ganz halbgewachsene Junge darin und ich wäre erbötig gewesen zu wetten, dass das Nest tagszuvor durch wen anderen ausgehoben wurde. Uebrigens so schlau, als sich die Rabenkrähe beim Nisten, Brüten und Füttern benimmt, ebenso genial versteht sie sogar schon beim Nest li a u e n den Ort zu maskiren, wo dieses geschieht. Sie fliegt schon mit dem Material — falls sie es von weitem herbringt — nie direct zum betreft'enden Baume, ja nicht einmal in dieselbe Gruppe, sondern setzt sich damit stets zuerst auf ferne- stehende Nachbarbäume: am liebsten holt sie die dürren Aeste vom W'aldbdden odernäclist dem Xistbaume. oder, wie ich zusah, bricht sie direct vom Stamme selbst; das entspricht iiirer Heimlichkeit am vollständigsten. Ich kenne ja, Gott sei Dank, den Nestbau des Kolkraben und der Nebelkrähe und ihr Verhalten beim Brutgeschäfte auch und F]rstere ist dabei auch nicht .auf den Kopf gefallen" ; die Saatkrähe ist wegen ihrer Sorg- losigkeit, die Elster, weil sie glücklicher AVeise vor- züglich, ja fast ausschliesslich auf Laubliolz liaut. gar niclit zu erwähnen, aber dem ingeniösen Gehirn der Rabenkrähe reicht hierin keines das Wasser. Die Scham über meine geringe Findigkeit als Jäger zurückdrängend, muss ich eine Capitalleistung dieser schwarzen Teufel in Vogelgestalt tler Welt bekannt geben, die auf meinem waidmännischen Selbstgefühle*) brennt, wie ein glühender Funke, trotzdem ich später fürchter- liche Geiuigthuung nahm. Die Front meiner Wohnung steht nach Süden und ein Rasen-Plateau mit alten Obstbäumen, die mit Nist- *) Hatte aber die Rechnung dennoch ohne Wirth gemacht, denn der hamilose Waldarbeiter hatte seine Bemerkung dem Jäger mitffetlieilt. *) Vergönnen Sie mir diese Schwäche, sie ist bereits 50 Jahre alt mit mir geworden. 99 kästchen bespickt sind, umgibt das Haus nach Süden zu in einer Breite von (50 Metern, wo es durch eine ziemlich schroffe, mit gemischtem Holze bestandene Berglehne unterbrochen wird, über die ich auf einem Steige in 6 Minuten in das. zu Füssen liegende Amstetten gelange. Der Wald leluit sich nach Westen ganz an den Markt und ist direct vor dem Hause kaum 80 bis lOO Meter breit, aber mit hübschen Gruppen von Föhren, Fichten und Tannen, dann wieder etlichen herrlichen, starken Eichen bestanden. Am oberen Rande des Abhanges, also 60 Meter von mieinen Fenstern, aus denen ich über die Wipfel weg, eben als icii dieses schreibe, bei 50 Berges-Kücken und -Gipfel der nieder- und oberösterreichischen, der steirischen und selbst Salzburger-Alpen, von der Schnee- berggruppe und dem Oetscher bis zum Traunstein, Dachstein und Hohen Priel, schneeglänzend und im Abendroth erglühend, überblicke, da stehen etliche, be- sonders hohe Tannen und wenn ich im letzten Frühjahre Morgens um 7, 8 oder 9 Uhr aus dem Walde heimkam und am offenen P^nster frühstückte, sassen auf den Gipfeln dieser Taimen ein oder zwei Rabenkralien und spendeten mir. so lange ich sichtbar blieb, ihr kräch- zendes Morgenconcert. Genau der Tonfall, Tact und Modulation, wie wenn sie mich im Walde oder Feld entdecken. Es war un- zweifelhaft Hohngelächter über meine Oluimacht. Sowie ich an"s Fenster trat, ohne das Gewehr, blieben sie ruhig sitzen, zeigte ich mich mit dem Gewehre, flogen sie bloss um etliche Bäume weiter, ohne das Schreien sonderlich zu unterbrechen ; sobald ich aber aus ihrem Gesichtskreise verschwand oder gar, wenn unten die Hausthüre sich öffnete, waren sie fort und kamen nie früher wieder auf diese bewussten Gipfel, als zur nächsten Frühstückszeit. Für Schrote war zu einem sicheren Schusse, die Tannen waren hoch, mir die Entfernung zu gross und einen Kugelschuss anzubringen, so reizvoll es erschien, war ausser Möglichkeit, denn, im Bogen fallend, hätte die Kugel leicht die Bahnlocalitäten oder gar einen Menschen treffen können : die Entfernung ist circa 600 Meter. Mir blieli also nichts übrig als List. Ich verbarg mich im dichten Gebüsche und liess im Zimmer meinen Burschen die Fenster öffnen und sich zum Frühstückstische setzen. Durch .3 Tage zeigte sich keine Krähe. Dann ging mir die Geduld aus und ich setzte den Burschen mit Gewehr auf meinen Platz, während ich bei offenem Fenster mein Frühstück hielt. Ganz und gar u m sonst! Am ersten Tage dagegen, wo Niemand von uns beiden auf der Lauer und wegen Regenwetters sogar die Fenster geschlossen blieben, da sass, wie der leibhaftige Asmodi, die Krähe wieder höhnisch krächzend auf ihrem Wipfel. Endlicii gewoimte ich diesen Vorgang, zollte solcher Verschlagenheit meine Bewunderung und lachte schliesslich darüber, die Faust im Sacke. Dabei muss ich erwähnen, dass sich, 180 Schritte von diesen Tannen, am westlichen Ende der Berglehne, eine meiner Uhuhütten befand, aus der ich mittlerweile so manche Krähe iierabschoss ; wie sich später zeigte, niemals eine der sekauten zwei Schlauen. Schliesslich — es war im Anfange Mai — ereignete sich Folgendes und das brachte mich ausser Rand und Band. Mein Emerich berichtete mir, dass in der Hausleiter (also unter meinen Fenstern) ein Nest junger Krähen abge- flogen sei und als er das Mittagsessen von der Bahn- restauration holte, habe er auch die alten beifliegen gesehen. Die wurden nämlich durch die immerwährende Nähe von Mensciien endlich so kirre und setzten ihre Vorsichtsmassregeln, die sie sonst im Walde beobachteten und bloss mir gegenüber sorgfältig durch- führten, derart bei Seite, dass er, ohne trotz seiner Luchs-Augen, das Nest zu erkennen, doch die muth- massliche Nestfichte herausfand und ich muss bei dieser Relation ein höchst verblüft'tes Gesicht gemacht haben ! Mein Plan stand fest und icii ruhte nicht eher, als bis er gründlich durchgeführt war. Beim nächsten Morgengrauen schoss ich das Weibchen (nur in Weiber- kleidern wurde es mir möglich) um 6 Uhr flatterte das schwerverwundete Männchen mitten in den Markt und wurde dort von Hunden gefangen und bis 7 Uhr hatte ich von den 5, bereits streckenweit fliegenden .Jungen 4 in der Hand, das .'>. entkam in's Nest und wurde darin mit der Kugel erschossen. Ich hatte mich für so viel Hohn und Schande endlich revanchirt. Es ist sonst ein ziemlich sicheres Axiom dafür, dass ein aufgefundenes Nest besetzt sei, wenn man unter demselben die Excremente der Vögel findet; ausser beim Uhu und den Eulen überhaupt, fand ich vom Adler bis zum Häher dieses Anzeichen vor, die Rabenkrähe aber bietet selbst diesen Anhaltspunkt zur Ausfindigmachung ihres Nestes nicht; ich fand nur äusserst selten etwas davon unten. Sei es, weil ihr Nest grösser, als das der anderen Krähen ist und deshalb alles davon am Nestesrande bleibt, oder, weil es im dichtesten Nadelholzgeäste sitzt, von den unteren Aesten aufgefangen wird, kurz, auf dieses Zeichen darf man sich da nicht verlassen. Man müsste ein Buch nur von der Raben-Krähe schreiben, wollte man alle Extravaganzen in der Lebens- weise dieser Art erschöpfen. Ihr verwundbarster Lebens-Moment ist allerdings der, wenn sie die ausgeflogenen .Jungen mit Futter ver- sorgen muss, aber auch da verfährt sie mit einer un- glaublichen Schlauheit, ihre, sich dann auch ganz ruhig verhaltende, noch schlecht Mgge Brut für den .Jäger unauffindbar zu machen, indem sie dieselbe rasch in die Gipfel der Bäume lockt, oder, sobald sie nur halbwegs vorwärts können, ganz aus der Nistgegend entführt, ohne früher, als knapp vor Nacht dorthin zurück zu kehren. Was sie raubt, wodurch sie der Wildbahn, ja Allem was sie bewältigen kann und was im Wald und Felde lebt, vom jungen Singvogel im Neste bis zum halb- gewachsenen Hasen, gefährlich wird, mit welcher Aus- dauer sie ihre Angriffe bis zum Erfolge fortsetzt und wenn es angeht, mit welcher Frechheit selbst am Bauern- hofe unter dem Hausgeflügel, wie unter schwachen Fasanen auMumt, darüber kann ich mich für heute unmöglich zur Genüge verbreiten ; das kann ich aber verbürgen, dass ihre Schädlichkeit eine eminente ist, denn ich sah sie alte Eichhörnchen und sogar Eingel- tauben im Walde, wie ein Habicht nach ihnen stossend, angreifen und deren .Junge aus den Nestern holen. Diese Praxis hätte bei den Hörnchen allerdings keinen Einspruch hervor zu rufen, allein den Raub junger Wildtauben, den braucht man sich doch nicht gefallen zu lassen, ohne die Urheberin zu brandmarken. Es genügt der Raben-Krähe nicht, wie etwa eine Weihe, über die jungen Saaten hinzuschweben und mit- zunehmen, was an Eiern und jungem Wilde darinnen steckt, nein, sie macht diese Revision gründlicher, sie geht per pedes alle Furchen ab und ist so sicher, nichts übersehen zu haben. Dass sie nebstbei eine Maus, oder deren etliche, eine Worre oder Kerbthiere vertilgt, das vermag die Schale ihres Sündenregisters nicht zu halten; 100 dagegen wiegt sie den Glücksfall für den hiesigen Wild- stand, dass wir wenig Raubvögel besitzen, vollgiltig auf. Ich schliesse diesen Kiitwuif einer ehren- und ver- dieiistreicheii JloiiograiiJiie für die Kaben-Krillie mit An- führung jenes perfidesten Cliarakterzuge». weswegen sie es moralisch eigentlich zunächst verdient, befehdet zu werden. Wenn sie schon stiehlt und raubt und verdirbt und übervortheilt um zu lelien und ihre Brut zu erhalten, so sei es darum, es ist einmal ihr Xatnnli und sie erhält sddiesslich sich und ihre Sippschaft dadurcii. obwohl es andere auf anstandigere Weise thim ; aber was soll man dazu sagen, dass sie die Niedertracht so weit treibt, conseiiucnt die Anwesenheit des .liigers dem anzupür- schenden Hehbocke, wie dem im Dunkel schleiclienden Wilddielie zu verrathen ? ! V 0 r t mit i ii r. w o m an sie tri fit I Keibeeriiiiieniiii'en aus Steieimaik uiul Käinthen. Vi.ii Josef Talsky. (Scliluss.i II. Neumarkt. — Mariahof. — St. Lambrecht. Nachdem der daliinl)rausende Zug die kleine Bahn- station St. Lambrecht passirt hatte, empfand ich ein ausgesprociienes Gefühl der Siclierheit. da icli wusste, dass iiii mich nunraeiir in dem Pfarrsprengel und zugleich Beobaclitungsgebiete meines iioclivereiirten Freundes P. B 1 a s i u s H a n f befinde. Seine Schriften und die Publicationen seiner Ver- ehrer, die ihn schon in früheren Zeiten aufgesucht hatten*), liaben Sorge dafür getragen, dass Mariahof sammt Umgebung dem (»rnithologen nicht unbekannt ge1)lieben ist. Aus dem Waggon blickend, gewaiirte ich alsl>ald zur Linken einen auf einer Anliöhe gelegenen Ort mit Kirche und Tlmrm, der nichts Anderes als M a r i a li 0 f sein konnte ; kurz darauf gings rasch an einem grösseren Gewässer vorbei, das ich ohne weiters als den viel genannten Furtteich erkennen musste. Und ich hatte mich nicht getiiusclit. Die Zahl der Besucher des in der Einsamkeit wir- kenden Gelehrten mag wolil keine unl^edeutende sein, denn kaum dass ich im Balinhofe Neumarkt den Eisenbahnzug verlassen und mich nach einem Wagen nach Mariahof umgesehen hatte, empfing mich ein Ursteirer, der Besitzer eines solchen, mit den Worten : ,Aha. Sie san g"wiss so a Profess'r, der die \'ögel studirt und woll'n zum Herrn Pfarrer : solche Herrn hab' i schon viel" hin g'füiirt". Nun ja. lieber Freund, Sie halten es erratlien. aber zunächst bringen Sie mich in die Stadt und dann zum Herrn Pfarrer. Ich benützte Neumarkt, resp. Kofiers Gasthaus ,zum Wachszieher' als ,Kast- und Futterstation " und naciidem ich mich überdies daselbst einer Unterkunft für die nächsten Tage versicliert. ging's erst weiter nach Marialiof. das ich in der vierten Nach- mittagsstunde erreicht liatte. Mit dem freudigsten Gefühle trat ich in den Pfarr- hof und wurde von dem gastfreundlichen Hausherrn ebenso freudig begrüsst und empfangen. Mein Erscheinen um diese Zeit war eigentlich eine kleine üeberraschung für den Herrn Pfarrer, da ich Verabredetermassen erst mit dem Abendzuge in der Station St. Lambrecht an- konmien und daselbst abgeholt werden sollte. Diese kleine Abweichung von dem ursprünglichen Keisepro- gramme brachte mir jedoch den Vortheil, dass es mir möglich geworden, noch an demselben Tage Pfarre und *) Victor Ritter v. Tschusi: Ein Besuch bei Pfarrer Bl. Hanf in Mariahof. Mittheilungen des Ornith. Vereines in Wien. 1878. pag. 113. Hans von K a d i c li : Wanderskizzen aus Steiermark. Ibid. 1885. pag. 3. Umgebung in Augenschein zu neinnen und am nuclisteu Tage in (iesellschaft meine=i Wirtlies einen Ausflug nach St. Lambrecht unterneiimen zu können. Das Pfarrlians ist ein hochgelegenes, einstöckiges Gebäude aus früherer Zeit. Gleich bei dem Eintritte in dasselbe wurde ich von einzelnen Rauchscli wa 1 b en umflogen, die im Vorhause, in den (iängen. ja selbst im Anstandsorte ungestört nisteten. AVie ich gleich darauf gesehen, ver.steht es unser praktischer Vogelkenner auch andere freilebende, sonst scheue Vögel an seine Behausung zu fesseln, indem er iiinen zwisclien dem Doppelfenster seines Arbeitszimmers, Sommer und Winter allerlei Futter bietet. Da kommen sie nun von allen Seiten lierbei. jiicken das Beste auf und fliegen wieder aus, bis auf diejenigen ausserordentlichen Erscheinungen, deren längeres Verweilen dem Sammler erwünscht wäre. Für diese ist in dem gastfreien Räume eine lieim- tückische Falle, in der Gestalt eines grösseren Käfiges, vorhanden, an dessen offenem Thürchen eine Schnur angeViracht ist. welche bis zum Sitze des Beobachters reicht. Hat nun so ein begehrter .Xnköminling, durch das geV)otene Futter angelockt, den Ivätig betreten, so genügt ein leichter Zug an der Schnur, um sich seiner zu versichern. Wälirend wir in dem gedacliten Zimmer verweilten, leisteten uns am offenen Fenster verschiedene kleine Vögel, darimter der Rothschwanz, die Sum'pf- meise und ein Müllerchen (Sylvia currucai. Ge- sellscliaft. Im Winter melu-t sich die Zahl der befiederten Kostgänger und es stellen sich ab und zu selbst grössere Arten ein. so der Grauspecht, der. wie mir soeben (30. .lämieri der Herr Pfarrer schreibt, sidi das Mal, , Semmelschmollen in Rahm" sehr gut schmecken lässt. Das Interessanteste, was die bescheidene Landplarre birgt, ist bekanntlich die S a m m 1 u n g e i n h e i m i s c h e r Vogelarten, welche P. Bl. Hanf während eines halbluindertjährigen, rastlosen Schaffens zusammen ge- tragen hat. Diese Uollection. welclu^ geradezu als das Ideal (wie H. von Kadich richtig schreibt) einer orni- thologischen L o c a 1 - S a m m 1 u n g anzusehen ist. ist durch P. Bl. Hanfs Publicationen, insbesondere aber durch sein Werk: .Die Vögel des Furtteiches- in Fach- kreisen allgemein l)ekannt. so dass eine Besprechung derselben hier füglich unterbleiben kann. .Tedermann, der sie gesehen, wird über die in Gruppen lebenstreu aufgestellten Vögel, sowie über ihre Menge und Mannig- faltigkeit seine Freude haben: der vaterländische Orni- thologe aber überdies mit H. von Kadich von dem Wunsche erfüllt sein, dass diese für die Wissenschaft so werthvolle Sammlung heute oder morgen nicht in fremde Hände wandern, sondern unserem Vaterlande er- halten bleiben möge. Die Mariahofer Sammlung enthält 101 aber trotz ilirer Reichhaltigkeit doch nit-lit alle von Hanf gesammelten uml präparirten Vogelexemplare. Sie bildet nur die grössere Haltte derselben : die kleinere. auf welche ich noch zu spreclien kommen werde, ist im Stifte St. Lambrecht untergebracht. Der Herr Pfarrer geleitete mich auch in seine eigentliche Sommerwerkstätte, d. h. in einen geräumigen Saal, in welchem er die Vögel während der wärmeren .Jahreszeit zu präpariren pflegt. Zu meinem Erstaunen fand ich hier in einem besonderen Kasten eine iiiciit unbedeutende Anzahl sauber hergestellter Vogelbälge aus Amerika, seit welcher Zeit exotischer Vögel?'' der Befragte, er A. Koch aus W erhalten, mit dem sei : Eine Dame, ,Ja, was ist denn das, Herr Pfarrer, befassen Sie sich mit dem Sammeln Mit sichtlicher Freude erzählte mir habe diese Präparate von Herrn i 1 1 i a m s p 0 r t, P a. in Xordamerika er anf folgende Art bekannt geworden welche im Jahre 1884 als Sommer- frischlerin in Neumarkt verweilte und während dieser Zeit P. Hanf besucht hatte, lieferte der allgemein verbreiteten Zeitschrift , Gartenlaube" eine Notiz über seine Sammlung und bald darauf trug Herr Koch unserem Ornithologen einen Tauscliverkehr an. Der amerikanische Vogelfreund war in seinen Sendungen überaus coulant, so dass der Herr Pfarrer, der sonst niemals in ein derlei Verhältniss treten wollte, der Liebens- würdigkeit des Antragstellers nicht widerstelien konnte. Nun ist ihm Herr Koch ein sehr lieber Freund ge- worden und seine rege Correspondenz bereitet ihm in seiner ländlichen Zurückgezogenheit viel Abwechslung und Vergnügen. Diese iJittheilung interessirte mich und ich gestehe, dass es mich sehr angenehm berührt hatte, Herrn A. Koch in der diesjährigen Nr. 1 unserer ,]\littheilungen'' als den Verfasser eines anziehenden Reise- berichtes und Mitglied unseres Vereines gefunden zu haben. Die Sonne stand schon ziemlich tief am Horizonte, als wir mit der Besichtigung der Sehenswürdigkeiten im Pfarrhause zu Ende waren und noch stand uns ein Gang zum Furtteiche lievor, zu jenem Wasserbecken und interessanten Punkte Obersteiermarks, dem unser Forscher und Sammler die werthvollsten Beol)achtuugen und sel- tensten Sammelobjecte zu verdanken hat. Der Weg dahin ist zwar nicht lang, jedoch uneben und stellen- weise recht abschüssig. Darum ging es mit dem bejahrten Herrn etwas langsamer, aber es ging doch, ungeachtet seiner 79 Jahre. Zudem hielten wir alle Augenblicke inne. weil der Herr Pfarrer bei jedem Schritte Stellen zu bezeichnen wusste, wo einst der oder jener seltene Vogel während des Brutgeschäftes beobachtet oder sonst gesehen oder gesammelt wiu'de. Er zeigte mir sogar das Feld, wo er Tags zuvor Rebhühner, und zwar, wie er in seiner Herzensgute lieisetzte, zu dem Zwecke geschossen hatte, um mir. dem werthen Gaste, eine Kostprobe von seinem Reviere vorsetzen zu können. Den F u r 1 1 e i c h überblickten wir zu einer Zeit, wo die Abenddämmerung ihre kühlen Lüfte leise über die Gegend auszubreiten begonnen. Vollkommene Ruhe lagerte über dem klaren Wasserspiegel : wir bemerkten kein lebendes Wesen in seinem Bereiche : — und doch kehrte ich befriedigt um. denn ich hatte den Boden be- treten, auf welchem sich ein Mann der mir so lieb gewordenen Wissenschaft die Lorbeeren geholt hatte. Inzwischen langte der Wagen des Herrn Pfarrers in der Nähe des Teiches an und brachte uns wieder in den gastlichen Pfarrhof zurück. Bei dem hierauf abgehaltenen Nachtmahle wurde mir das Vergnügen zu Theil, den derzeitigen Cooperator des Herrn Pfarrers. P. Roman, einen würdigen Jünger seines Herrn in der Kunst des Ausstopfens der Vögel, kennen und schätzen zu lernen. Wir verbrachten den Abend in freundschaftlichem Ge- spräche auf das Angenehmste. Unter Anderem wurde auch mein geplanter Ausflug auf den in der Nähe von Neumarkt sich erhebenden .Zirbitzkogel- in Betracht gezogen. Ein jeder Ornithologe. dem die Arbeiten Hanfs nicht unbekannt geblieben sind, muss sich von dieser höchsten Spitze der Weitthal er- Alp e angezogen fühlen. Wohl öfter als 200 mal in seinem Leben, hat P. Bl. Hanf den 2397 Meter über dem Meere gelegenen Kogel be- stiegen, zu jeder Jahreszeit und nie ohne Schusswaife. Hier iiat er ilas Leben des A Ip en sehn eehuhn es, wie nicht bald ein Anderer, kennen gelernt und die zalil- reichen Exemplare dieses Vogels in den verschiedensten Alterskleidern, die seine eigene und die Sammlungen der Museen in Graz. Klagenfurt und anderwärts schmücken, oft mit grossen Anstrengungen geholt. Was Wunder, dass auch ich von dem Wunsche beseelt war, die Heim- stätten dieses beschwingten Alpenbewohners mit eigenen Augen betrachten zu können. Ich nahm mu deshalb vor. die Gegend nicht zu verlassen, ohne zuvor den Zirbitzkogel bestiegen zu haben. Die nöthigen Vorbereitungen hiezu sollten erst in Neumarkt getroffen werden. Der Herr Pfarrer fand meinen Entschluss ganz in der Ordnung, wollte aber durchaus niciit zugeben, dass ich die Partie, ohne ein Gewehr mitzunelunen, mache. Er bot mir sein Eigenes an. mit der Bemerkung, es könnte ,dort oben- vielleicht doch etwas zum Sammeln Geeignetes vorkommen. So verlockend der Vorschlag auch klingen mochte, ich konnte mich als Fremdling und mit den Jagdverhältnissen des Landes gänzlich Unbekannter doch nicht entschliessen. eine be- waffnete Excursion zu unternehmen und lehnte dankend ab. Der Zeiger meiner Uhr war für ländliche Verhältnisse bereits sehr weit vorgerückt, als wir unser gemüthliches Gespräch abgebrochen und uns zur Ruhe begeben hatten. Am näclisten Morgen fand ich Müsse genug, um die entzückende Aussicht aus dem Fenster meines Ge- maches zu gemessen. Um 7 Uhr begab ich mich in die Kirche und wohnte einer, vom Herrn Pfarrer gelesenen stillen Messe bei. Ausser dem ergrauten Sacristan, dem langjährigen Diener des würdigen Priesters, und einigen andächtigen Ortsbewohnerinnen, deren Kopfbedeckung (um- gelmndenes Tuch und aufgesetzter, dunkler Filzhut) mir aufgefallen ist, hatte ich in dem (;{otteshause einen Theil der lieben Schuljugend zu Gesichte bekommen, die mich an meinen Beruf als Lehrer, erinnerte. Wie überall, rückten die Burschen zur Schulmesse entschieden voran, die ilädchen dagegen bescheiden nach ; erstere mit ihren stark genagelten schweren Bergschuhen, ein für mein Ohr ungewohntes Geklapper auf dem Pflaster verur- sachend!^ Icii sah mir die muntere, pausbackige Schaar, mit vorherrschend klugen (Gesichtern, mit Wohlgefallen an. Die Zeit bis 10 Llir brachten wir mit einer noch- maligen, eingehenden Durchsicht der Vogelsammlung zu, worauf die Fahrt nach St. L a m b r e c h t, dem Geburts- orte P. Hanfs, erfolgte. Wir erreichten den Markt in der Mittagsstunde und" begaben uns sofort in das Bene- dictinerstitt. Ich wurde dem Vorstande desselben vor- gestellt, der mir nicht nur die Besichtigung des grossartigen Gebäudes gestattete, sondern mich in zuvorkommender Weise einlud, an dem Mittagstische theilzunehmen. Bald darauf befand ich mich in dem prächtigen Refectorium und nahm an der Seite des Hochw. Herrn den mir an- 102 gewiesenen Eliren]>latz ein. Der hohe lichte Saal, die lange weissgeiieckte Tafel, die anselinliclie Zahl von Tiseligenossen im Priestergewande, die anregende Con- versation. die aufnieiksame Bedienung während des Speisens und alles Tebrige, Avas ich noch ausserdem in dem Stifte erfahren, übte auf mich den günstigsten Eindruck, so dass mir der Aufcntiialt in St. Lanilirecht stets in angenehmer Erinnerung bleiben wird. Nach dem Mahle folgte die Besichtigung des Stiftes und der naturhistorischen Sammlungen. Dieselben be- finden sich in einem hrdieren Stockwerke und enthalten Mineralien. Insecten, Säugethiere und Vögel, letztere durchwegs l'raiiarate von der Hand des ]'. Bl. H a n f. Nacii meiner L'ebersicht dürfte iiire Zahl über 200 Stücke betragen, Avelehe der Sammler während seiner Stellung als Caplan in Mariahof. zwischen den Jahren 1B33 — 1843, oiine besonderen Zweck verfolgt zu haben, zusammen gebracht hatte. In dem letztgenannten .lahre wurde P. Hanf als Curat nach Zeitschach, einer Ortschaft unterhalb der Grebenzen. nächst St. Lambrecht. versetzt. Er nahm jedoch seine Vogelsammlung nach Zeitschach nicht mit, sondern übergab sie dem Stifte, w'o sie seither aufbewahrt wird. Die Präparate, welche einheimische Vogelarten aus allen Ordnungen aufweisen, sind tadellos gearbeitet und sehr gut erhalten. Die Alpenvögel, namentlich Schnee li ü li n e r sind besonders gut ver- treten : der Kranich (Grus cinerea*, in drei Pracht- exemplaren, sämmtlich aus Obersteiermark, vorhanden. Bei den Spechten fand ich ein nicht uninteressantes Object. nämlich ein ausgestemmtes Stammstück eines grösseren Baumes mit einer vom Spechte ausgehackten und vom Kleiber (Sitta europ.) umklebten Oetfnung: bei der Gruppe der llaubvögel eine Schwung- feder erster K e i h e von einem ihrer gewaltigsten »ieselbe ist bisher noch nicht näher Angehörigen untersucht, beziehungsweise mit den Federn einer be- stimmten Art verglichen worden. P. Hanf, der in den ersten .Jahren seiner priesterlichen Tliätigkeit. also vor mehr als öi) Jahren, öfter zur Aushilfe nacii Mariazeil reisen musste. erhielt sie in Aflenz von einem alten AValdmeister. Namens Wallner. Wie der Spender zu dieser Feder gekonunen, ist nicht bekannt ; allein, dass dieselbe in der Gegend von Mariazeil gefunden wurde, kann umsomehr mit Bestimmtheit angenommen werden, als es kaum wahrscheinlich erscheint, dass ein Wald- meister aus der alten Zeit sich eine Vogelfeder aus der Ferne hätte kommen lassen. Die an und für sich ge- ringfügige Sache scheint mir doch von einigem Interesse zu sein, insoferne die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, dass die fragliche Feder das einstige Eigenthum eines Bartgeiers (Gypaetus barbatus) gewesen, und den Beweis liefern köimte, dass dieser, in unseren Alpen nunmehr so gut wie alisgerottete Geieradler, vor 50 Jahren noch in Obersteiermark zu linden war. Wenngleich die St. Eambrechter Collection reich- haltig genug ist, um als selbstständige Localsammlung angesehen werden zu können, so erscheint ihre fJinver- leibung in die weit grössere Mariahofer Sammlung doch als wfinschenswerth. Die zufällig getrennten Theile bilden ja erst in ihrer Vereinigung das ganze grosse Werk, an dem der Sammler sein Leben hindurch gear- beitet hat, und das unsere volle Bewunderung verdient. Mein Besuch im Stifte wurde unverhottterweise für mein nächstes Unternehmen, die Besteigung des Zirbitz- kogels. von einem sehr angenehmen Erfolge begleitet. Ein junger Capitularherr, P. (J a b r i e 1 S c h m i d b a u e r. dessen Bekanntschaft ich am Mittagstische gemacht, hatte die Freundlichkeit, mit Zustimmung seines Vor- gesetzten, mir seine Begleitung auf die Alpe anzutragen. Hocherfreut, einen intelligenten und mit den Ortsver- hältnissen vertrauten Weselisdiafter gefunden zu liaben. naiim ich das Anerbieten dankbar an. Der Plan war rasch gemacht. Wir beschlossen, die Partie von Neumarkt aus in Eine m, und zwar gleich dem nächstfolgenden Tage auszuführen. Der geistliche Herr hatte überdies die Güte, die Verpflegung zu über- nehmen, so dass mir selbst keine weitere Siatze. Mittlerweile ward es Zeit, an die Heimkehr, eigent- lich an die Fahrt nach Neumarkt, dem Ausgangspunkte meiner morgigen Excursion zu denken. Icii sah es dem Herrn l'farrer an. dass er mit meinem kurzen Besuche nicht ganz zufrieden war. Allein, mein Keiseprogramm gestattete es nicht, bei ihm länger zu verweilen und so ging"s denn kurz darauf an Mariahof vorbei nach der genannten Stadt. In dem bekannten Gasthause .zum Wachszieher" angelangt, fanden wir zum allgemeinen Erstaunen meinen neuen Keisegefährten. P. Gabriel, der uns als tüchtiger Fussgänger voraus geeilt war. bereits am Platze. Nach kurzer Rast verliess uns P. Bl. Hanf, nicht ohne voriier einen herzlichen, bewegten Abschied von mir genommen zu haben. Mit Wehmutii sah ich den hochverdienten Ornithologen. meinen lang- jährigen, hochbetagten Freund, scheiden. Es sollte doch nicht das letzte Mal gewesen sein, dass er mir die Hand gedrückt ? ! lii. Der Zirbitzkogel. Kaum dass der Morgen des neuen Tages (27. August) zu grauen begonnen, verliess ich mein Lager, verwahrte meine Keisesachen und trat in gewöhnlichem Anzüge, mit meinem bewährten Fernglase an der Seite und nur mit einem mächtigen Bergstocke, den mir die aufmerk- same Wirtlisfrau zugedacht, ausgerüstet, vor das Gast- haus, um meinen Führer, den ich mit seiner Erlaubnis kurzweg P. Gabriel nennen werde, zu erwarten. Nach- dem er erschienen war und wir ein Frühstück eingenom- men hatten, hängte er seinen wohlgefüllten Kucksack um. gritf zum Stocke und unsere Tour auf dem vielbespro- chenen Zirbitzkogel n;ilim ihren Anfang. Es war nach der fünften Stunde. Wir lenkten un>eie Schritte, einen Pfad im hügeligen, grünen Wiesenlande verfolgend, den V o r- bergen zu. Je weiter wir vordrangen, desto heller wurde der Tag. desto reger das Leben in der Natur. Zahlreiche Nebel- und Kaben kräh en. welch' letztere Bl. Hanf bloss als locale Spielarten der ersteren ansieht, flogen krächzend umiiei' und bäumten abwechselnd auf den nahen Lärchen auf: ihnen gesellte sich in der Tiefe die Elster bei. Kleinere Vögel machten sich weniger bemerk- bar: ich sah nur Goldammer und einzelne Hausroth- schwänze, aber keine Sperlinge. Kau c h s c h w a 1 b e n trafen wir erst bei einem Gehöfte der Häusergruppe P e i s c h g, woselbst ich an dem Giebel eines Holz- schoppens die Ueberreste eines Sperbers hängend be- merkt hatte. So rächt sich der Landmann an dem Käuber 103 seines Geflügels und wanit gleichsam seine uinherstrei- chenden Genossen vor gleichem Schicksale. Die Sonne stand schon hoch am Firmamente als wir bei Pengers Wirthshaus im Orte See angelangt waren. Es war ein überaus angenehmer Spaziergang, den wir in der kühlen, erquickenden Morgenluft zurückgelegt. P. Gabriel, der mir im Bergsteigen weit überlegen war, hatte die Güte, sich meinem Schritte zu accomodiren und so kam es, dass ich trotz des nahezu dreistündigen Ganges nicht die geringste Ermüdung empfand. Das Einzige, was mich daran gemahnte, dass ich im Begrift'e stehe, eine Alpentour zu machen, war der schwere Berg- stock, dessen praktischen Werth ich bisher nicht einsehen konnte. Wir stärkten uns in der Bergschänke mit einem (jlase Wein und einem Imbiss, den P. Gabriel aus der Tiefe des von befreundeter Hand reichlich versorgten Rucksackes hervorgeholt hatte, üngeaclitet der eindring- lichen Beschäftigung sind mir die Rauchschwalben doch nicht entgangen, die über unseren Köpfen hinweg in dem Blockhause, wo sie nisteten, ein- und ausge- flogen waren. Ganz wie in der Mariahofer Pfarre ! Vom P e n g e r ging's nun einige Minuten bergab weiter, mitten durch eine von einem Bache linksseitig berieselte ebene Wiese, sodann aber steil hinauf zum .Bacher", dem letzten Ansassen von See, dessen Hof wir von einer munteren Dirne mit einem freundlichen : „Auf d'AIm!" begrflsst, — passiren mussten. Gleich darauf betraten wir den Bergwald imd stiegen in allem Ernste der luftigen Höhe zu. Wir hielten die von dem Touristenclub vorgezeichnete Richtiuig ein und folgten sorglos der Aveiss-rothen Markirung an den unterschied- lichen Baumstämmen, die wir als verlässlichen Führer oftmals mit Freude begrüsst hatten. Von Vögeln war nicht viel zu bemerken. Xur hie und da liess sich von den schlanken Nadelbäumen die Stimme einer S c h o p f- oder Schwanzmeise vernehmen. Tannenheher (Nucifi"a gacaryocatactes), Vögel, die ich in der Freiheit noch niemals gesehen, fanden sich erst in weiterer Höhe ein. Sie flogen rufend umher und statteten ihren Lieblings- bäumen, den Zirbelkiefern, die üblichen Besuche ab. In diesem Augenblicke hätte ich es gewünscht, die Büchse des Herrn Pfarrers H a n f zur Hand gehabt zu haben, um wenigstens Ein Stück zu erbeuten, das ich als Erinnerung an meine Excursion gerne mitgenommen hätte. Doch ich widmete den ki-ächzenden Gesellen auch ohne Gewehr so viel Zeit, dass ich befürchten musste, die Geduld meines Begleiters, der mit meinen Beobachtungsgelüsten überhaupt sein liebes Kreuz hatte, zu missbrauchen. Deshalb gab ich sie auf und folgte ihm mit dem schwer- fälligen Stabe in der Rechten, nach. In den höchsten Lagen der Waldregion, wo der Baumwuchs klein, die Bäume schütter geworden, traten uns hohe, rohgebaute, sogenannte , Bauernzäune " als Hindernisse, die übersetzt werden mussten, entgegen. Da lernte ich den Werth meines , langen Beistriches' zum erstenmale schätzen; deTin ohne seine kräftige Stütze wäre ich nicht so leicht weiter gekommen. Die erwähnten Zäune begrenzen oft unübersehbare Bergflächen auf denen das Weide vi eh, zumeist Ochsen der Maria- hofer Race, grasfest gemacht, den Sommer über, grössteu- theils ohne alle Aufsicht zubringen. Es waren wohlge- staltete, schöne Thiere, von semmelgelber bis weisser Farbe. Sie sahen uns neugierig an und kamen ohne Scheu bis in unsere Nähe. Die B ergreg ion, welche wir mittlerweile erreicht hatten, gab mir, der ich auf meinen Excursionen gewohnt bin, alles Neue, Auffallende in den Bereich meiner Be- trachtungen zu ziehen, sehr viel zu schaffen. Ein Ueber- blick über den vom tiefblauen Himmel überwölbten, vor uns sich weit ausbreitenden, bäum- und strauchlosen, mit aschgrauen Steinmassen, stellenweise auch mit frischem Schnee bedeckten Bergabhang, liess mich vermuthen, dass es noch viel Mühe kosten werde, die im Hintergrunde hoch aufragenden Bergkuppen, unser Ziel, zu erklimmen. Und in der That gestaltete sich dieser Theil unserer Tour zu einem recht beschwerlichen Marsche. Die wirr durcheinander liegenden Steine nahmen mit derHöhe an Zahl und Grösse zu, so dass wir es endlich nur mit gewaltigen Blöcken, die sich uns trotzig entgegengestellt, zu thun bekamen. Die Pfad-Markirung hatte uns auch hier nicht verlassen ; doch kostete es nicht selten Mühe genug, um selbst mit Hilfe des Glases das ersehnte, roth-weisse ,Oelgemälde" auf irgend einem der zahllosen Felsen- trümmer zu entdecken. Wenngleich der Boden dieser Region aus der Ferne betrachtet, den Stempel der Sterilität an sich trägt, so j ist er in der Wirklichkeit doch nichts weniger als un- fruchtbar. Abgesehen von den Flechten und Moosen, die das Gestein bedecken, finden in der dünnen Humus- schichte, zwischen dem Gerolle, eine Menge lieblicher Alpe n pfl an zch en. die das Herz des Botanikers erfreuen müssen, ihr Fortkommen. Wir bewunderten viele der noch blühenden Arten, blieben aber schliesslich nur einer treu, nämlich dem Speik (Valeriana celtica), welcher häuflg anzutreft'en war. Selbstverständlich nahm ich eine Handvoll des Krautes mit. und erfreue mich noch heute an seinem würzigen Gerüche, der mich leb- haft an den Fundort, sowie an alle Umstände erinnert, unter denen ich die Pflanze gesammelt. Meine Erfahrungen, die als 0 r n i t h o 1 o g e während des Aufstieges in der Alpenregion gemacht, beschränken sich auf die Beobachtung von zahlreichen Stein- schmätzern, die sich in gewohnter Weise auf den Blöcken umhertrieben und zur Belebung der steinreichen Landschaft ihr möglichstes beitrugen. Ausser diesen bemerkte ich noch einige Trupps von 3—5 Stücken kleinerer Vögel, die an mir vorüber geflogen waren. Höchstwahrscheinlich waren es Leifinken (Linaria rufescens), eine für unsere Länder seltene Art. die auch H. von Kadich auf dem Zirbitzkogel seinerzeit be- obachtet imd gesammelt hat. Von S c h n e e h ü h n e r n koimte ich trotz aller Aufmerksamkeit nichts entdecken. Ich hätte es nur für einen glücklichen Zufall ansehen müssen, wenn dieser mein Wunsch in Erfüllung gegangen j wäre. Weiss ich doch aus eigener Erfahrung, wie schwierig es oftmals wird. R e b h ü h n e r in der Ebene, ohne Hund, aufzutreiben, um wie viel schwieriger muss es erst sein, Schneehühner, diese achtsamen, zwischen Felsen und Steingeröll wolilgeschützten Geschöpfe, zu Gesichte zu bekommen. Unser Weg schien endlos zu sein. Wir hatten schon sogar einige Schneemulden in der höchsten Lage über- wunden, und noch immer erhob sich die Spitze des Kogels über unseren Häuptern. Endlich, es war nahezu die Mittagsstunde hatten wir das S c h u t z h a u s erreicht imd nach wenigen Minuten standen wir unterhalb der Triangulirungspyramide, am Gipfel der Alpe. Ich fühle mich nicht berufen die Aussicht, welche ich genossen, zu beschreiben. Es war ein Panorama, wie es mein Auge noch nie gesehen ! — Wir hatten klaren Ausblick, der nur vorübergehend von Haufenwolken unterbrochen wurde. Sie stiegen aus der Tiefe empor und zogen mit grosser Schnelligkeit an uns vorüber. Lautlose Stille beherrschte den Berg; lautlos umkreisten ihn, hoch über 104 Ulis, die vier Koliciahon. die ersten die ich je in der Freiheit l)eQbaelitet liatte. Mit voller Hofriediguii^' stand ich da. in Hewiuiderung des grossartii,'en Kniid- gemäldes und vernaliin mit Interesse die Auseinander- setzungen meines (xelalirten. der den Zirliitzkogel selion mehrmals bestiegen, und mir die erwnnsiliten Aufklä- rungen /u geben verstanden hatte. Hierauf kehrten wir, um auszuruhen und uns zu erfristdien. zum Scimtzhause zurück, wo wir von einer älteren Frau liötlieli empfangen und bedient wurden. Da sich in den Käiimliclikeiten des aus Uruchsteineii aufgeführten (ieliäuiles eine emiitiiialiiiziig. um nach Villach und nach kurzem Aufenthalte daselbst weiter nach Tarvis zu fahren. Allerdings liatte ich die landschaftlichen Bilder der zurückgelegten Strecke nur im Fluge genossen : doch, ich gewann die Uebei- zeugung. dass Kärnthen ein schönes Land sei. \\'olil öfter hätte ich es gewünscht, den Bahnzug verlassen zu können, uin ein oder das andere, besonders in ornitho- logischer Kichtung viel verheissende Gelände mit Müsse zu durchstreifen: allein, es war unmöglich. Am meisten regte sich dies \'erlangen in mir, als unser Zug längs des Ossi ach er See's dahin lirauste. Das grossartige Gewässer mit seinen häutiger bestockten Ufern und dem reichlichen Bohrwuchse, inmitten einer fruchtbaren, schönen Gegend gelegen, wäre wohl eines längeren Aufenthaltes werth. Ein Ornithologe von dem Schlage des P. Bl. Hanf müsste sich auf diesem Stück Erde glücklich fülileii I Die einzige Beolnichtung. die ich während der ganzen Fahrt notirt, betritlt eine kleinere Falke nart, welche unweit der Station Treibach— Althofen in einer von mir noch niemals gesehenen, namliaften Stückzahl, über den Feldern schwellend und rüttelnd, zu sehen war. Es war unmöglich, die Art zu unterscheiden. Der Grösse nach dürften es entweder Tliurm- oiier H o thfussfal ken gewesen sein. In Villach, dessen Lage mir ausserordentlich gefallen hatte, kam ich mit einem l-'reunde. Professor .1. Apili aus Neutitschein. einem gebürtigen Krainer. zusammen. Er schloss sich mir an und ich hatte das ^'ergnügen, mit ihm von Tarvis aus, einen Ausflug zu den Weissenfelser Seen iinternelimen zu können. Ohne mich in eine Schilderung dieser hochinteressanten, von der schönsten Witterung begünstigten Tour einzu- lassen, will ich nur erwähnen, dass wir den Weg dahin durch einen Theil des S clili tz a t h a 1 es. über den sogenannten ,,K a rl s-S tei g" genommen hatten. Wer diese enge, durch zusammengerückte Felsen begrenzte, stellenweise schauerlich schöne Schlucht, mit ihrem blau- grünen, krvstallhellen Wasser und dem, drei langen Silberbändern gleichenden, vom Felsen herabgleitenden Wasserfalle, zum ersten Male auf dem keck angelegten, zumeist in der Luft schwebenden Pfostensteige liegeht, wird seine Ueberraschiing und Bewunderung kaum unter- drücken können. Die Vögel scheinen die düstere Schlitza- schlucht zu meiden : ich hatte keine bemerkt, nicht einmal die (j ebirgsba c hstel zen. die mir in dieser Gegend sonst zahlreich untergekommen sind. Mit dem Besuche der Weissenfelser Seen hatte ich eigentlich die kärnthnerische Grenze über- schritten und das Heimatland meines Begleiters betreten. Doch, der Naturfreund übersieht derlei von den Menschen gezogene Schranken. Ich fühlte mich deshalb auch hier wie zu Hause und staunte nur die neue, grossartige Gegend an. Die Lage der nach allen Seiten hin malerisch geschmückten Seen ist unvergleichlich. Geradezu über- wältigend war der Eindruck, den die obere, den Fuss 10" des riesenliaften Man gart bespülende Wassermasse auf mich gemacht. Diese Ruhe, dieser Ernst! — So abgeschieden der See aucli liegt, er hat doch seine be- fiedei-ten Bewohner gefunden. Mit Hilfe des Glases war es mir möglieh, am jenseitigen Rande, unterhalb des mäclitigen Berges eine Gesellscliatt von Stockenten zu entdecken, die in voller Siclierheit gründelnd und umherschwimmend den glatten Wasserspiegel in Bewegung brachten, wälirend auf unserer Seite eine muntere Gebirgs- bachstelzenfamilie die aus dem Wasser emporragenden Steinblöcke zu ihrem Tummelplatze auserkoren hatte. Von den bewaldeten Hangen des Mangart drang Glocken- geläute des Weidevieh's an mein Ohr, — aus dem den See umschliessenden Nadelholze der Schlag des Buch- finken, der Pfitf der Meisen, das leise Piepen der Gold h ä h n c h e n und das Gekrächze der K r ä h e n. Am unteren See fanden wir ein Holzhäuschen, in dem eine Erfrischung zu bekommen war. Um uns zu bedienen, bestieg der Wirth, ein Slovene aus dem nahen Ratschach, einen Kahn und ruderte ein Stück weit in den See. Wir sahen ilnn verwundert zu. bemerkten aber, dass er alsbald liei einer Art Holzgestell anhielt. in die Tiefe des Wassers grift' und das von ims begehrte Flaschenbier hervor holte. Sein Hut war geschmückt mit einem Flügel einer jungen Lachmöve. Auf meine Anfrage, ob denn der Vogel, von dem sein Hutschmuck herrüiire, vielleicht auf dem See erlieutet worden wäre. gab er zur Antwort, dass dem nicht so sei. Der Flügel stamme von einem ihm ganz unbekannten Vogel, den die Knaben ,da unten" am Felde angeschossen gefunden und abgerupft hätten. Am See lassen sich, Avie er hin- zufügte, nur manchmal ganz weisse Vögel mit langen Beinen sehen. Sehr gerne hätte ich ein Gespräcli über Vögel mit einem anwesenden Schafiiirten angeknüpft, der den ganzen Sommer über liei seiner Heerde am Mangart zubringt. Allein der baumlange, knochige Mann mit der hölzernen Fussbekleidung icoklje), der seit Wochen einmal seinen luftigen Aufenthalt gewechselt hatte und in die Tiefe kam. um sich einen .guten Tag" zu bereiten, hatte des .Guten" eben so viel genossen, dass er unfähig war, mir zu antworten. Er laclite nur über meine Sclmür- wie er lallend zu verstehen gab, Gebirge in zwei Tagen er. im fertig schuhe, mit denen bei seiner Arbeit Averden würde. Am Rückwege fing ich auf der Strasse in Weissenfeis ein vollkommen ausgefiedertes, lädirtes Junge einer G ebirgsb ach stelz e. Ich balgte es in Tarvis ab und nahm es als Andenken mit. Ueberdies bemerkte ich in den Maisfeldern einige junge schwarzkehlige W i e s e n s c h m ä t z e r (Pratincola rul)icola). In Tarvis selbst, fielen mir in dem Auslagefenster des Raseurs Franz Z a v e s k y mehrere ausgestopfte Vögel aut. Dieser Umstand, sowie der nach der Heimat klingende Name, bestimmten mich einzutreten. Und siehe da, ich fand in Herrn Zavesky einen einge- wanderten Böhmen, der es neben seinem Geschäfte versteht, Vögel und Säugethiere recht gut zu präpariren. Er besitzt neben den auf Bestellung ausgestopften Vögeln eine eigene Sammlung, die icli in Augenschein genommen hatte. Sie enthält durchgehends Vögel, die in Kärnthen und in dem angrenzenden Theile von Krain erbeutet wurden, worunter folgende Arten : den Habicht (Astur palumbarins). den Mäusebussard ( Buteo vulg.j, beide als gemeine Nistvögel des Gebietes ; den Alpe n m a u e r- 1 ä u f e r (Tichodroma muraria), die Alpendohle (Pyrrhocorax alpinusj, den T a n n e n h e h e r ( Nucif. caryocatactes), die Ringdrossel (Merula torquata), Alpenvögel, die bekanntlicli tlieils im Winter, tlieils im Frühjalire in der Tiefe erscheinen ; die Elster ( Pica caudata). aus dem Gailthale ; die Stein- und Blau- drossel (Monticola saxatilis et cyanea). letztere viel seltenerer als erstere zu haben; Steinhühner (Perdix saxatilis), aus den Steinhalden desPredil. wo sie jedoch nicht so liäufig zu finden sind: den Kibitz (Vanellus cristatus), aus dem Sclilitzagebiete unweit Tarvis, wo er Ende April siclitbar zu werden pfiegt : die M a n t e 1- und Lachmöve (Larus marinus et Xema ridibundum), junge Exemplare von den Weissenfelsen, oder wie man sie auch nennt, Ratschacher Seen, nebst Stockenten (Anas boschas), eben von dort; die Zwergmöve ( Xema minutum j und den N o r d s e e t a u c h e r (Colymbus septentrionalis), im .Tngendkleide, vom Ossiacher See und den Z wergsteissfuss (Podiceps minor), aus dem Schlitzaflusse unterhalb Tarvis. Der braune Geier (Gyps fulvus ), der S t e i n-. See- und Fischadler (Aquila ehrysaetus. Haliaetus albicilla und Pandion haliaetus), sollen nach Aussage meines (^iewährsmannes in der Gegend öfter vorkommen. Bezüglich der Blaudrossel theilte mir ein zutallig bei Zavesky angekommener Jagdpächter aus dem Gail- thale mit, dass er vor nicht langer Zeit zwei Stücke dieses interessanten Vogels, die in seinem Reviere unter den Staaren angetroffen wurden, geschossen habe. Der hübsch gelegene Markt Tarvis ist. wie bekannt, als Mittelpunkt zahlreicher Touren in die herrliche Um- gebung für den Reisenden ein überaus anziehender Ort. Es kostete mich darum einige Ueberwindung, ihn ohne die günstige Gelegenheit mehr ausgenützt zu haben, verlassen zu müssen; doch es zog mich diesmal weiter, u. zw. nach Pontafel, wo ich mit einem, mir seit Jahren in Freundscliaft gewogenen Herrn, dem Landes- advocaten Dr. Adolf K a u 1 , derzeit in Graz, ein Zu- sammentreffen verabredet hatte. Bei meiner Ankunft in dem interessanten Grenzorte wurde ich zu meiner grossen Freude von dem Herrn Doctor imd seiner Frau Gemahlin am Bahnhofe bereits erwartet. Die beneidenswerthen Reisenden waren nach längeren Fahrten in der weiten Welt über üdine angekommen, und mir sollte nun das Vergnügen zu Theil werden, sie nach Hause zu begleiten und an ihrer Seite einige Tage in alter Freundschaft zu verleben. Der erste Spaziergang, den wir gemeinschaftlich unternommen, galt dem durch eine Brücke von Pontafel getrennten venetianischen (Jrte P o n t e 1) b a. Es war das erste Mal. dass ich den Boden Italiens berührt hatte, und war nicht wenig erstaunt, als ich an vielen Häusern unterhalb der Fenster Käfige mit unterschiedlichen Vögeln, als: Canarien, Stieglitzen, Kohlmeisen, Buchfinken, ja sogar Gir litz e n hängen sah. Diese Thatsache widerspricht der allgemein verbreiteten Meinung, dass der Italiener auf den Vogel in der Gefangenschaft nicht viel gibt und ihn lieber im Topfe, als im Käfige hat. Nun möglich, dass die Pontebbaner in dieser Hin- sieht eine Ausnahme bilden. Der Ort interessirte mich ausserdem durch sein ungewöhnliches, ich will nicht sagen verwahrlostes, sondern , malerisches' Gepräge. Mit dem Wunsche einmal im Leben auch jene Gegenden des vielbesungenen Landes bereisen zu können, wo die Citronen that sächlich blühen, kehrte ich von Pontebba zurück in unser Potafel und fulir noch dieselbe Nacht in meiner neuen Gesellschaft nach Pörtschach am See. Während des mehrtägigen Aufenthaltes daselbst war mir unter der liebenswürdigen Führung des Herrn Doctors Gelegen- lOO heit geboten, alle Annehmlichkeiten des vielbesuchten Modebades kennen zu lernen. D er W ö r t h e r s e e . dessen Spiegel ich z\im Theile schon von der Hölie t zieliend gesehen. 28. März. Abends ziehen Grus cinerea nach Nord-Ost, eine Alotacilla alba gesehen. 1. April. ]\Iehrere Kuticilla tythis. l-j. April. Die erste Hirundo rustica. 17. Ajirii. Cuculus i-anorus geliört. 29. April. Abends die erste Sylvia luscinia. 9. Mai. Oriolus galbula gehört. 22. Mai. Die erste Coturuix communis. Am 14. Mai wurde in Kalkum, Dorf 1 Stunde rheinabwärts von Düsseldorf von dem Ortsvorsteher daselbst ein Exemplar von Merops apiaster erlegt. Die Vögel zeigten sich am genannten Tage Vormittags in einem Fluge von etwa 10 Stück in den Obstgärten des Ortes und verschwanden noch am selben Tage. Das Steiipeiihuhn, Syiiliaptes paradoxus Pall., bei Aiiklaiii. .VoM-R. Tancre. .Auch fangen die Steppenhühner mal wieder an zu wandern, icli habe meinen .lägern Auftrag gegeben. welche zu schiessen; sie ziehen von Nord nach Süd*. So lautete ein Passus in einem am 28. .\pril emiifaiigenen, vom l'.t. April datirten Briefe meines alten Sammlers in Sarepta, Südost-Kussland. Wenn mir diese Nachricht auch ganz angenelmi Avar. da damit die Walirscheinlichkeit vorliaiiden war. im Herbste wieder einige Bälge dieser Tliierclien zu bekommen, so schenkte icii derselben doch weiter keine Beachtung. Da erschien am 30. April das Circulär des Herrn Dr. Blasius, und noch hatte sich die Aufregung, welche sich meiner hierüber bemächtigt hatte, nicht gelegt, als aueh schon am 1. Mai von meinem ver- ehrten Freunde Herrn Eng. von Home y e r aus Stolp ein Exemiilnr bei mir eintraf, welches sich dort am Telegraphendraht todtgeflogen hatte. Von nun an verging kein Tag. ja fast keine Post, welche mir nicht neue Mittheilungen über unsere Einwanderer brachte. Auch bei Anklam, im Umkreise bis zu 7 Kilometer, wurden zwischen dem 1. und ö. ]Mai allenthalben ziehende oder ankommende Steppenhühner gesehen, geschossen oder meist am Telegraphendraht getödtete aufgefunden, so dass ich mit noch zwei weiteren, von Herrn E. von Homeyer aus Stolj) gesendeten, bis jetzt mehr wie ein Dutzend davon in Händen hatte, meistens Weibchen. -Jetzt scheint es, als hätten die einzelnen Schwärme den ihnen zusagenden Platz gefunden und sich festgesetzt und gehört auch mein Jagdgebiet zu dem von den- selben hierzu auserwählten. Ich will nun in Nachstehendem die Kindrücke zu schildern versuchen, welche mein Zusanmientretfen mit .diesen Vögeln vom 8. bis 10. Mai bei mir hinterlassen hat. Vom 30. April bis zum 7. ^lai besuchte ich wieder- holt mein Jagdreviea-, konnte dabei jedoch nur feststellen, dass das Steppenhuhn dort vorhanden sein müsse. Durch den Kr(t]ifinhalt der Präparirten veranlasst, wek-her stets zum weitaus grössten Theile aus Eoggenkörnern. dann Wicken. Kleesamen und Hafer bestand, suchte ich besonders die fi-isch bestellten Saaten ab und fand an verschiedenen Stellen die so charakteristischen Fuss- spnren. welche als pfotenartige Eindrücke viel länger sichtbar bleiben, wie diejenigen der drei dünnen Zehen I von Tauben und Hühnern. Vorgestern nun endlich wurden meine Bemühungen I von Erfolg gekrönt, indem ich a\if einem bislier niclit besuchten Sommer-Roggenschlage plötzlich eine ganze Anzahl, etwa .50 Stück, unserer Vögel vor mir sah, die nach Aussage der Hirten schon seit acht Tagen sich I dort aufhielt. Meine Beobachtungen, die ich mit einem i Feldstecher bewaflnet nun an «Irei Tagen mehrere Stunden lang wiederholte, ergaben zunächst, dass die Tliiercheu durchaus nicht so scheu sind, wie vielfach behauptet j wird. Meist Hessen sie mich bis auf (30 bis 80 Schritte ' nahe kommen und flogen, aufgescheucht, im Bogen 10 i bis 20 Fuss hoch, über der Erde kaum tausend Schritte weit, um am andern Ende des Eoggenfeldes wieder ein- I zufallen. Allerdings wird sich ihr 13etragen ändern, so- I bald sie Nachstellungen zu erleiden haben oder den- selben, wie auf Borkum seligen Angedenkens, der Krieg ' auf Leben und Tod erklärt werden sollte. Auf der Erde machen sie auf mich viel mehr einen I tauben- wie hflhnerartigen Eindruck. Der trippelnde, mitunter hüpfende (jang. das Vorwärtsstreben in breiter Reihe, das fortwährende Auljiicken von Nahrung, wobei der ganze Vorderkörper vorne niedergebeugt und der Hinterleib hoch aufgerichtet wird, erinnert (lurchaus an die Tauben. Ab und an. jedoch nur selten, hörte ich dabei ein sanftes kürr als Lockton, wogegen ein scharf aus- gestossenes kweck oder kwiek als Warnungsruf zu dienen scheint, der sich hören liess, wenn ich, auf der Erde 109 liegend, mich bewegte, oder eine andere Lage einnehmen iiuisste imd hierdurch die Aufmerksamkeit der Thierchen wieder auf mich lenkte. Sobald das Steppenhuhn sich auf dem frisch besäten noch grau erscheinenden Acker niedergedrückt hat, ist es selbst mit einem guten Glase auf 60 Schritte absolut nicht zu sehen ; icli glaube auch, wenn man bis auf 30 Schritte lierankommen würde, auch dann nocli uiclit, wogegen eine grössere Anzahl beim Futtersuchen schon in einer Entfernung von mehr als 200 Schritten zu ent- decken ist, da in Folge des Aufrichtens des Hintertbeiles der scliwarze Bauch oft sichtbar wird. Im Augenblicke des Auftiiegens einer grösseren Schaar liört man zuerst kürr — ru und kerr — ru durch- einander — die erste Silbe wird gedehnt, die zweite kurz ausgestossen — dem bald ein allgemeines kürr — ru oder küU — le folgt und ebenso wird dieser Laut auch oft beim Niederlassen hörbar, wenn man eben nahe genug und mit guten Ohren ausgerüstet ist ; er erinnert dabei sehr an die entsprechenden Töne von Xumenius arcuatus, grossen Brachvogel. Der Flug selbst ist weder mit dem der Tauben, noch weniger aber mit dem der Hühner zu vergleichen, sondern ähnelt durchaus demjenigen der (ioldregenpfeifer, Charadr. auratus, besonders wenn ein Schwärm quer vorbeizielit, so dass man die helle Unterseite mit dem schwarzen Bauche sehen kann ; ebenso auch in grösserer Entfernung. Ich habe sogar wiederholt bemerkt, dass kurz vor dem Auffliegen das eine oder andere Stück die Flügel ausreckte, wie man dies vom Goldregenpfeifer gewölmlich sieht. Las Fleisch der Präparirten, welches icli natürlich verspeist habe, schmeckt sehr gut, sieht gebraten nicht so weiss aus wie das der Hühner, sondern wie das der Tauben. Dass nun diese Vögel hier brüten werden, unter- liegt für mich keinem Zweifel. "Waren doch die Eier der abgebalgten Weibchen, ebenso wie die Hoden der Männer schon über Erbsengrösse ausgebildet, und fand ich mehrmals Paare, welche sich vom gi-ossen Schwärm schon abgesondert hatten. Leider gehört mein in Kede stehendes .Jagdrevier zu dem Bauerndorfe Görkl, in Folge dessen meine Syrrhaptes vielen Störungen durch Hirten- knaben und Ackersleute ausgesetzt sind, wogegen sie auf dem Xachbarrevier, einem grossen Eittergute, mehr Kühe haben. Auf Letzterem schätzte ich bei meiner gestrigen Anwesenheit die Zahl der Steppenhühner, welche aus 3 Flügen besteht, auf mehr wie hundert, und haben sich solche eine ähnliche Oertlichkeit zum Auf- enthalte auserwählt, wie auf meinem Kevier; coupirtes. bis hügeliges Terrain, mit leichtem, fast" Sand- boden, welches das Peenethal be- grenzt. Jedenfalls werden sich an anderen Orten in der Nähe von Anklam, wo die Steppenhühner in den ersten Maitagen gesehen, auch solche angesiedelt haben, be- sonders auf dem gegenüber gele- genen Landrücken, der anderen Nordseite, des Peenethals, worüber mir heute schon Nachricht zuging, so dass sich die Zahl derselben in einmeiligem Umkreise von Anklam gewiss auf mehrere Hunderte be- laufen dürfte. Die von verschiedenen Seiten mit so grosser Zuversicht ausge- sprochene Annahme, dass sieh die Steppenhüliner bei uns einliflrgern würden, kann ich bei dem wande- rungslustigenCharakter und der un- stäten Lebensweise dieser Tliiere leider durciurus nicht theilen ; sie Averden ebenso plötzlich und räthselhaft wieder verschwinden, wie sie erschienen sind. Geschieht es doch in ihrer eigentlichen Heimat. Süd-Sibirien, dass die Steppenhühner in einem .Tabre irgendwo plötz- iich in grosser Anzahl auftauchen, dort brüten und i sich Jahre lang nicht wieder sehen lassen. So hat mein Sammler Kückbeil im Jahre 1881 mir an 100 Eier und 30 Bälge aus Tschingistai, Altai-Gebiet, eingesandt, in den ferneren 4 Jahren seines Aufenthaltes daselbst diese Art nicht wieder, wenigstens nicht brütend, angetroifen. Schon jetzt irgend welche Vermuthungen aufstellen zu wollen über die Gründe, welche die Steppenhühner zu dieser grossartigen, jedenfalls in ungeheuerer Zahl stattgehabten Auswanderung nach Westen, und zwar so weit nach Westen, veranlasst haben könnten, halte ich für ganz zwecklos, bevor uns nicht hierauf bezügliche Nachrichten aus Sibirien vorliegen, und auch dann noch w^erden es immer nur Vermuthungen — sehr vage Ver- muthungen bleiben. Hoftentlich wird es mir möglich sein. Näheres über das Brutgeschäft folgen zu lassen. Anklam, den 11. Mai 1 110 Ornithologische Beobachtungen aus dem Aussiger Jagd- und Vogelscliutzvereine 1877 4. Theil. Von Anton Hauptvogel. Aiikunt't uinl Diirfhziicr von mir bpobaelitetev Vögel : ;i(>. \\'ieilelii>iif. Am 20. Mai am Zuge auf den Eltie- wiesen in P. gesehen. 40. Wachtel. Am 16. Mai um ',,11 Uhr Abemls hörte ich sie am Zuge schlagen. Sie flog in der Richtung von W. gegen 0. Es war trübes, regnerisches Wetter. 41. Wachtelkönig. Am 18. Mai das erstemal rufen gehört, doch soll er schon früher dagewesen sein. 42. Turteltaube. Das erste Mal am 18. Mai gehört. 43. Zeisig. Das ganze .Jahr sah ich in P. 3 — 4 Stück, welche sich meist auf den das Dorf umgebenden Zwetschken- bäumen aufhielten, und wahrscheinlich dürften sie dieses .Jahr auch hier gebrütet liaben. denn Anfang August waren erst an 1.5 — 20 beisammen, dann alle Tage mein-, so dass Ende August einige hundert tteisammen waren. Dann waren sie auf einmal fort. Man sah und hörte keinen mehr. Im Niederlande (Kreibitz, böhm. Leipa; sollen im Herb.ste grosse Züge gewesen sein, wie seit vielen .Jahren nicht. 44. Nester. — Von der Rauchschwalbe sah ich die letzten 4 Stück in Pömmerle am 29. October. bei einer bedeutenden Kälte. 5. Die Mauersegler verliessen Pömmerle am 2.5. Juli, Aussig am 30. Juli. Am 10. August flog von P. ein 2. Zug fort und blieb bis 14. noch ein Stück hier, die sich bei den anderen Schwalben aufliielt. Am 1-5. October erschienen plötzlich wieder in P. 4 Stück, welche sich einige Tage daselbst aufliielten und in den Fenster- löchern übernachteten. Dies neuerliche Erscheinen war sehr auf- fällig. — Eine Merkwürdigkeit war auch, dass am Gebäude des Kindergartens der chemischen Fabrik in Aussig ein Amselpaar in diesem Jahre 4mal Junge hatte. Die vierten Jungen flogen am 28. September aus. — Interessant ist, dass am 22. .tuli in Klinge beim Müllerteiche von einer Pappel ein Papagei geschossen wurde. Derselbe ist ausgestopit in der Schule in Taucherschin. — Am 19. November bemerkte ich. was ich noch nie gesehen hatte, bei Schönpriesen einen Zug Blaumeisen von über 3o Stück. Sie flogen von B.auni zu Baum, in der Richtung von NO. gegen SW. Weiter auf meinem Weg gegen P. (2 Stunden) sah ich nur Blaumeisen, welche aber mehr vereinzelt waren und wahrscheinlich dem ersten Zuge nachflogen. Im heurigen Jahre waren sehr viele Spraehmeister. Muscicapa grisola. Mauersegler, Bauchschwalben, Staare. weisse und gelhe Bachstelzen, Finken, Kohlmeisen, Wendehälse, wenig Uferschwalben, sehr wenig Kuckucke, Sumpfmeisen, Möven, keine Wachtel, und nur einzeln Wachtelkönige und Regenpfeifer. Im Herbste gab es mehr Stadtschwalben und am Zuge Regenpfeifer. Der Zug der Vögel im Niederlande (unterhalb Tetschen gegen Warnsdiof, wo noch die Vogelsteller cxistireni wird berichtet, war im Herbste von kurzer Dauer, dafür waren aber alle Gattungen vertreten und in grosser Anzahl. Der Zug der Leinfinken f^nde November dauerte 10 bis 12 Tage. Im Sommer waren viele Kreuzschnäbel, Zum Schlüsse er- wähne ich noch, dass in P. die Schwanzmeisen, deren Nest durch die Krähe (Nebelkrähe), den ärgsten Feind der Singvögel, zerstört wurde, nicht mehr gesehen wurden. Aussig, im Mai 1888. 111 Normal-Tag" der Aiikinitt unserer Zugvögel. Nai-li den Beobachtungen aus dem (:juin4iieniiium 1884 — 1888 für die (fegend von Üslawan i Mähren) bestimmt. Vuii V. i'apek. A r t Alauda arvensis . . . Motacilla alba .... Anser segetum ... Sturnus vulgaris . . Liillula arborea . . . Columba oenas . . . Columba palumbus . . Vanelhis cristatus . . Anthus pratensis . . . Sehoenicola schoenielus Turdus musiouä . . . Pratincola rubicola . . Dandalus rubecula . . Ruticilla tithvs . . . Xenia ridibnndum . . PhvHopneu,arva. L.i — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien'. XI. 1887. p. 20—21. — Ürvös ludak Krsek-Ujvär videken. (Ringclgänse in der Um- gebung von Xcuhäusel.) — Vadäsziap. VII. 1887. p. 126. — Berniela torquata. Bechst. bei Xeuhäusel in Ungarn erlegt. Mittlieil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. .>5. — Madärtani niegtigyelrsek I'ozsony videken 188-5 ben. fOrnith. Beobaclitungen in der Umgebung von Pressburg. 188.5). — 8ep. aus d. Verh. des Ver. f. Xaturk. in Pressburg. 25. pp. — .\datok Vas-, Sopron-, Pozsonv- es Fehermegye niadärfauna- jiihoz. (Beiträge zur Vogelfauna des Eisenburger-, Oeden- liuriTer-. Pressburger- und Weissenburger Coniitates.; — Va.bi.-zlaii. VIII. 1SS7. p. 175—178. Chernel v. Chernelhäza Stef. Sammlung von Vögeln. Nestern und Eiern wälirend eines mehrwöchentlichen Aufenthaltes beliufs ornithologischer Beobachtinigen und Forschungen beim Velen- czeer See (Weissenburger Com.) in Ungarn. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. loti— 107. — A velenczci tövidek eleteböl. (.Aus dem Leben d. Velenczeer Seegegend.) — Vadäsziap. VIII. 1887. p. 374— 377 mit Abbild. — A honi madärtan törtrnetebiil. A madärtan fejiödesea kir. magv. termeszettudomänyi tärsulat megalapitäsäig. i Aus ix7. p. 116—117. — Ueber die Nahrungdes Tannenliehers i Nucifraga caryoeatactes.L.) — Biol. Centralbl. VII. 1887. p. 464—466. — Vgl. T s c h u s i. Deschmann K.. v. Vgl. Jahresber. : Krain. Olcovi' \ ig. Vgl. Jahresber.: Croatien. (Oombrowskl E.. Kitter v.) Seelaucherzug. — Weidni. .\IX. 1>''?7. !■• '•"'• — Ein Höckerschwan, Cygnus olor lin Ungarn erlegt). — Ibid. XIX. 1887. p. 116. Dombrowski Roh.. Ritter v. Eine Ringelgans, Bernicla torquata. li.'.li>t.. am Xeusiedlersee erlegt. — Mittheil. d. n.-ö. Jagdsch.- \'cr. 18S7. p. 80. Eder Kob. Die im Beobachtungsgebiete Xeustadtl bei Friedland in Böhmen vorkommenden Vogelarten. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 90--!)2. 107-110. 128—1.30. Ein Rackelhahn (Tetrao tetri.\ urogallus. M.i (Böhmen.) — 11. id. XI. 1887. p. 170. Eisensammer Vict. Vgl. Jahresber. : Salzburg. Enderl Jos. Ornithologische Seltenheit iFalco percgrinoides) in Boraun (Böhmen) erlegt. — Waidmannsh. VII. 1887. p. 100. Findenigg. Der Kukuk. — Oesterr. Forstzeit. V. 1887. p. 142. Fischer Km. Ed. Kreuzschnabelbrut in der böhmischen Schweiz. — Gehed. Welt. XVI. 1887. p. 104. Fischer Ludw.. Baron. Jagdlicher Jahresbericht aus dem Hansäg. — Hugo's Jagdzeit. XXX. 1887. p. .5—10. — A .Hansagbiil- (Vom „Hansäg"). — Vadäsziap. VIII. 1887. ].. 94—96. Fritsch Ant. Ueber einen Auer -Rackelhahn aus Böhmen. — Mittlieil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 127—128. ni. Abbild.; Hugo's Jagdzeit. XXX. 1887, p. 602—603. 2 .\i|uila fulva. 2 Haliaetus - Centralbl. f. d. ges. Forstw. Jlittheil. d. orn. Ver. Steinadlers (Siebenb.). p. 235, 243. 1886,87. p. 341. Gans .''li. Enianuel ürban. Biographische Skizze. — Xot. Bl. d. hist.-stat. Sect. d. k. k. mähr.-schles. Ges. z. Beförd. d. Ackcrb.-. d. Nat.- u. Landesk. in Brunn. XII. 1887. [>. 89—90. Gaunersdorfer J. Vgl. Jahresber.: N.-Oesterreich. Geschwind A. Vergiftung von Raubtliieren mit Strychnin im .laliri' 1>87 im Kreise Travnik albiiilla. 1 Gvpai'tus barbatusi. - XIII. lsx7. p". .526. Geyer lul. Vu'l. .Tahresber. : Ungarn. Geyer K. Turdus pilaris, die Wachholderdrossel als Stand- und Brutvogel im oberen Mühlviertel an den .Ausläufern des Bölimcrwaldes. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 42. Grabler Gust. Weisse Rebhühner (Böhmen). — Waidmannsh. VII 1^-7. p. 246. Gredler P. Vinc Die Thurinschwalbe (biol.) — Mitth. d. orn. Ver. i(( Wien. XI. 1887. \i. 157. — Langes Verweilen von Hirundo im Herbste bei Bozen.) — Ibid. XL 1887. p. 166. Greisiger Jlich. Vgl. Jahresber.: Ungarn. Grossbauer Kr. v. Grausamkeit des Hühnerhabichts. — Hugo's Jagd-Zeit. XXX. 1887. ji. 66s. Hanf P. Blas. Ornithologische Beobachtungen am Furtteiche und dessen Umsrebung vom Juni bis December 1886. — Mittheil. d. iiatiinv. \'er. f. Steierm. 1886 (1887). p. 69—73. — & Baumgartner P. Rom. Vgl. .lahresber.: Steiermark. Hauptvogel .Ant. Ornithologische Beobachtungen aus dem Aussiger .Jagd- und Vogelschutzvereine. 1886. IL Th. — Mittheil. d. oni. Ver. in Wien. XL 1887. p. 45; III. Th. p. 92—93. — Notizen aus der Thierwelt. 1885. /Aussig a. E.) — Mittheil, d. Jagd- und Vogelsch.-A'er. in Aussig a./E. 1887. Kr. VII. p. 13—14. — Das Wichtigste aus der Vogelwelt im Jahre 1886 (Aussig a. E.) — Ibid. 1887. p. 15. Hawlik Jos. Der Eisvogel /Alcedo ispida). — Mittheil. d. orn. \ ■ 1. in Wien. VH. 1887. p. 137—1.38. Hodek Kd. Populäres über unsere Geier. — Mittheil. d. om. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 4-6, 26—27, 37—39, -58—60. Höfner F. Vgl. Jahresber.: Salzburg. Honig K. Catalog der zoologischen Sammlung im Jagdschlosse . ( Mirad- nächst Frauenberg in Böhmen mit Ende Juni 1887. — Biidweis. 1887. Kl. 8". 24 pp. Hoffmann H. Ein Rackelhahn (Böhmen). — Hugo"» Jagd-Zeit. XX.V. 1--7. p. 281. Hohn Heinr. Ein Steinadler (in Krain) gefangen. — Waidmannsh. \ ri. 1887. p. 137—138. Homeyer .Alex. v. Ornithologische Studien und .Mittlieilungen aus di.m Jahre 1886 (Grödig und Hallein — v. Tscliusi"s Samml.) — Zeitschr. f. Orn. und prakt. Geflügclz. in Stettin. XL 1887. p. 133-1.36, 149-1.53. Haydin Enir. Egv kis ornithologia. (Etwas Ornithologisches). — P .z^oiiyvideki lapok. XV. 1887. Nr. 80. Hurdaiek .\. Vgl. Jahresber.: Böhmen. Jackwerth Fr. druithologisches ( Oedicnemus in Mähren ). — Mitthcil. d. n. ö. Jagdsch.-Ver. 1887. p. 434. — VgL Jahresber.: Mähren. Jahresbericht III. (1884) des Comite's für ornithologische Be- obaclitungsstationen in Oesterreich-Ungarn. Redigirt von Vict. Ritt. v. Tschusi zu Schmidhoffen und K. v. Dalla-Torre. — Ornis. III. 1887. p. 1—1.56. 161—360: separ.: Wien. 1887. Gr. 8«. 3.56 pp. Knthfilt Bericht- an-: Böhmen: Aussig (.V. Hau p( vdj-.Ii. RIotlendorr (Fr. Srlinabeli. KübniiscL - Leipa (Fr. W u r mi. Bölimiscli -Wfrner>dorf (A. Uurdalpki. Klattau i\ .■■ t .■ j .1 :i v. I. Dvciti. Lirbenaii iK. SeMMlni>n. Nepomiik r K r-t.. pka .OIierrokitai(K.Scli walbi.PfibramFr. !-ujskali. Kosenlierg (T. Zatlu, Wirsoüiu (A. Wcnd(. Bokoirina: l\liscliestie (J X. itnyi. Kotzman i\ I.usiU-i. Koczar- mare iC- Miszliii-wisz). Kupka )J. Knbelkai, Pelrontz (A. striinskyl. .Solka (F. Kranabete r). Straza (K. R. v. Popiil.. Terebleszty ('Jet. N'ahliki, ToporontZ iii. Wilde). Croatien; Asram i?^p- Brusina. Vig. Dicovi(J, Alex. Smit). Krispolje (Ant. M.iL''iiii. > arasdin (A. E. Jnrinac). Dalmatlen; Spalato ((*■ Kolombatoviö). Kärnten: »aiiihen (F. C. Keller). Krain: l.aibacü *'. v. Desohraanni. Litorale: Monfalcone ili. Schiavuziil. Triest (L. C. Moser). Mähren: Falnek h;. Weisb.iti, (ioldhor (W. F. Sprong.lj. Kremsier T Zahridnik. Häbriscil-N'easladt F. Jatltwerth), Oslawan (W. (::ip.-k . KOnier-Iadt Ad. .lonasi. Nteder-Oesterreich : Melk (P. V. Stanfer), Mödling (J. Gauners- dorf i- r> Ober-Oesterreich: leberackem (A. Kragora). Salzburg: Abien.in F. H..fneri, Hallein (V. Ritt. v. Tschusi zo Srhi^j; iii' l;- :l . Saallelilen rV.^ Ki!.eiisainincr;. Schlesien: lizinzelaii I /. c 1 i s k o), Ernsdorf I. Jaworski), Jäsenidorf ) u m k 1 . r , l.odnilz (J. Nowaki. Trnppau iK. ürban). Siebenbürgen: Fosaras K. v. Czynk). Xafiy.fenyfd (J. v. Csato). Steiermark: .Mariahof r. lil. Hanf . P. R. Baumgart ner, F. Kr isoi, I'ikern " !;■ i. i Sihlo-> Pols Stef. Freib. v. Washington). Tirol: Innsbruck (1.. liaron Lazarini). Ungarn: .Mosiicz K. Graf Schaff cotscli.i. Oravilz (A. Kocya n). Szepesltela M. i; reisiger), Szepes Iglo IJ. G. Geyeri, Cngariscii- Altenbur^ S v. liikkessi). 113 Jaworski J. Vi;l. Jalivesber. : Schlesien. Jonas Ail. Vi;!. Jahresber. : Mäliren. Juninac A. L. \'g\. Jahresber.: Croatien. K. — Seltene Beute i V. cinereus) (Kärnten!. 1887. p. 244. Kadich H.. v. Hundert Ta^^e im Hinterlande. Forschunssreise in der Herzegowina. — — 'Waidmannsh. VII. Eine ornithologische Mittheil. d. orn. Ver. -25, 39-41, 61—63, -140, 1.54—157; separ. 1—73. : AVien. — Waid- Ibid. VII. p. .327. V. Mada- -266. in Wien. XI. 1887. p. 6—14. 23 85—86. 102—105. 121—123, 139- 1887. 8'\ 106 pp, — Ei'stlingsbeobav.htun£ren aus dem Frühjahre 1887. Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 56. Kalbermatten. L. Bar. v. Sunipüeben in Ungarn. Bosnien und Shivunien. — X. Illustr. ^Wiener) Zeit. XV. 1887. p. 356—357, ni. Abbild. Karlsberger R. 0. ^Liimniergeier im See" (Pandion, Ob.-Oesterr.) — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 28; Gefled. Welt. XVI. 1887. p. 275. — Beobachtungen über den Herbstzug der Schwalben. — Mittheil, d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 171. — Ornitliolügisehes aus Oberüsterreieh. — Monatsschr. d. deutsch. Ver. z. Schutze d. Vogelw. XII. 1887. [i. 221 — 227. — Das zweimalige Brüten des grauen Fliegenfängers. (Ob.-Oest.) — Ibid. XII. "1887. p. 286— 287. Kaspar P. E. K. Ornithologie moravske fzur Ornithologie Mährens). — Casop. nius. olom (Zeitschr. d. Olmützer Mus.-Ver.). IV. 1887. p. 89. Keller F. C. Ein Rallen- oder Mähnenreiher (Kärnten), mannsh. VII. 1887. p. 161. — Zum Tannenheherzuge (Kärnten und Böhmen). — 1887. p. 313. — Eine Rackelhenne in Kärnten. — Ibid. VII. 1887. — Einige kleine Beobachtungen aus den Alpen. — rasz, Zeitschr. f. d. ges."Orn. IE. 1886. p. 2.52- — Der Zug der Vögel. — .Tahresber. d. nat.-hist. Land.-Mus. v. Kärnten. 19. H. XXXVI. 1887; separ. 18. pp. — Vgl. Jahresber. : Kärnten. Klvana J. Podzimni tah ptaci (Herbstzug in der Umgebung von Ung.-Hradiseh im Jahre 1886). — Casop. mus. olom. IV. 1887. p. 38. Knauer F. K. Irrgäste in unserer Vogelfauna. — F. K. Knauer, Der Xaturhist. VIII. 1887. p. 27—31. Knobloch. Seltene Jagdbeute (Gvps fulvus in Croatien. i — Waid- mannsh. VII. 1887. p. 244. ' Kocyan Ant. Vgl. Jahresber.: Ungarn. Kolombatovli' U. Utamania torda, Leach. — Alca torda. Linn. lin den dalmatinischen Gewässern beobachtet). — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 51. — Vgl. Jahresber.: Dalmatien. Kopeciiv K. Ze zivota ptäkü (aus dem Leben der Vögel). — Pr.äg. 1887. Kotz Baron A. Turdus pilaris im Bühmerwalde. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 17 — 20: Hugo's Jagd-Zeit. XXX. 1887. p. 344—345. — Ueber Turdus pilaris im Bühmerwalde. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 134. Kragora A. Vgl. Jahresber.: Oberüsterreieh. Kranabeter P. Vgl. Jahresber.: Bukowina. Kubelka J. Vgl. Jahresber. Bukowina. Lakatos R. v. Az erdei szalonka termeszetrajzi leiräsa. (Fol}-t.) (Die naturhistorische Beschreibung der Waidschnepfe.) (Forts.) — Vadäsz lap VHI. 1887. p. 7, 44—45. — Diiformis csörü madarak. iVügel mit ditfonnen Schnäbeln.) — Ibid. VIII. 1887. p. 140— 14L — Az erdei szalonkäk pärosodasa. (Das Paaren der Waldschnepfen.) — Ibid. VIII. 1887. p. 149—150, 162—163. 232—233. Lakatos E. v. Häny välfaja van az erdei szalonkänak s mi ältal külombozik külsöleg a him a tojötöl? i'Wie viel Gattungen Wald- schnepfen gibt es und wodurch unterscheidet sich äusserlich das Männchen vom Weibchen? — Ibid. VIII. 1887. i>. 241—242. 271—272. — Ragadozömadaraink magyar elnevezeseinek kerdesehez. (Zur Frage der ungarischen Xamengebung unserer Raubvögel.) — Ibid. VIII. 1887. p. .346-348."362-363, 390—391, 401—402, 478—479. — A kardcsiJrü giilipän snepf. i Eecurvirostra avocetta.' Säbelschnabler.) — Ibid. VIII. 1887. p. 416—417. Lazarini Ludw. Bar. Erlegung eines Buteo desertorum, Daud. in Tirol. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. VII. 1887. p. 74. — Buteri desertorum, Daud. Steppenbussard, Wüstenbussard. — Zeitschr. d. Ferdinand. HI. Folge. 31. H. 1887. p. 239—241. — Vgl. Jahresber. : Tirol. (Der Lorenz Ritt. v. Libumau. Ludw. Reisebericht (Dalmat. U.Herze- gowina.) — Annal. d. k. k. naturh. Hof-Mus. II. 1887. p. 74 bis 75, '96—98. — Ueber das Auftreten der Alca torda in der Adria. — Verhandl. d. k. k. zool. Gesellsch. in Wien. XXXVII. 1887. Sitzungsber. p. 55 — 57. — Vgl. Pelzeln. Lovassy Alex. Dr. Ragadozo madaraink magyar elnevezesei. (Die ungarischen Benennungen unserer Eaubvögel.) — Terrae'szettud közl. XIX. 1887. p. 283—290. 327—335/' — Adalekok Magyarorszäp ornithologiäjähoz. (Beiträge zur Orni- thologie Ungarns.) — Math, es Termeszettud. körlemenyek (kiad. A magy. tud. akad. i XXII. 1887. Nr. 5. p. 213—240. — Adalekok GomiJrmegye madär faunäjänak ismeretehez. (Bei- träge zur Kenntniss der Vogelfauna des Gömörer Comitates.) — Ibid. XXII. 1887. Nr. 6. p. 243—268. Lustig A. Vgl. Jahresber.: Bukowina. Magdlc Ant. Vgl. Jahresber.: Croatien. Mälek Job. Der erste Rackelhahu iTetrao niedius) in den Forsten der k. k. Militär-Invaliden-Fonds-Domaine Hofitz in Böhmen. — Mittheil. d. n. ö. Jagdseh.-Ver. 1887. p. 218. Meyer A. B. Unser Auer-, Rackel- und Birkwild und seine Abai-ten. Mit einem Atlas von 17 color. Tafeln (von Mützel). — Wien. 1887. Fol. 05 pp. (part.). Miszkiewicz C. Vgl. Jahresber. : Bukowina. Mittheilungen des ornithologischen Vereines in Wien. — Wien. XI. l-^sT. 4". V2 Xr. jährl. Redigirt von Dr. F. K. Knauer. Mojsisovics von Mojsvär. Aug. Einige seltene Erscheinungen in der Vogelfauna Oesterreich-Ungarns. — Mittheil. d. naturw. Ver. f. Steierm. 1886 (1887.) p. 74—86. — Literaturbericht pro 1886. I. Die zoolog. Literatur der Steier- mark. — Ibid. 1886 (1887.) p. LXXXIÜ— LXXXVII. — Zoologische L^ebersicht d. österreichisch-ungarischen Monarclüe. in: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort u. Bild — Wien. 1887. p. 249—328. m. Abbild. Moser L. K. Vgl. Jahresber.: Litorale. Nahlik Oct. Vgl. Jahresber.: Bukowina. Nowak J. Vgl. Jahresber.: Schlesien. Pelzeln Aug. von. (Jeschenke für die ornithologischen Sammlungen d. k. k. Hof-Mus.). — (Gyps fulvus aus Cherso von Kronprinz Rudolf und Sammlung 5.54 ausgest. Vögel aus Oesterr.-Ung. V. V. Ritt. V. Tschusi zu Schmidhoffen. — Annal. d. k. k. naturh. Hof-Mus. II. 1887. p. 78—79. — und Lorenz von Liburnau. Ludw. Typen der ornithologischen Sammlung des k. k. naturhistorischen Hof-Museums. — Ibid. n. 1887. "IL Th. p. 191-216, III. Th. p. 339—352. PfannI Edm. Der Tannenheher als Brutvogel bei Lilienfeld (N.- Oesterr.). (Mit oologischem Anhang von Othm. Reiser.) — Mittheil. d. orn. Ve"r. Wien. XI. 1887. p. 69—70. 83—8.5. Pfeiffer P. Ans. Die Vogelsammlung in der Sternwarte zu Krems- münster. I Separatabdr. a. d. XXXVII. Progr. d. k. k. Ob.- Gymn. zu Kremsmünster f. d. Sclmlj. 1887.) Linz. 1887. 8°. 47 pp. Plllersdorff Freih. v. Eine abnorm befiederte Schnepfe. — Hugo's Jagd-Zeit. XXX. 1887. p. 279—280. Popiel R. Ritt. V. Vgl. Jahresber. : Bukowina. Putz Ign. (Hahnenfedrige Fasanhenne mit legereifem Ei im October bei Amstetten erlegt.) — Mitth. d. n. ö. Jagdsch.-Ver. 1887. p. 2.34. Reiser Othm. Vorläufige Notiz ('über Picus Lilfordi, Parus lugubris und borealis.) — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XL 1887. p. 149. — Briefliehe Notiz über eine ornithologische Eicursion nach N.- Bosnien. — Vgl. Pf an nl. — Vgl. Jahresber.: Steiermark. Riegler W. Zum Zuge der Wachtel. — Waidmannsh. VII. 1887. p. 13 — Puncto weisse Rebhühner i Aufzähl, versch. Var. i. — Ibid. VH 1887. p. 313—314. S. Ein einsamer Pelikan (in Krain erlegt i. — Waidmannsh. VII. 1887. p. 2.55. SchafTgotsch Rud.. Graf. Vgl. Jahresber.: L'ngarn. Sohler Wladisl. Verbreitung der gänseartigen Vögel (.unseres) in Böhmen. — lüttheil. d. orn. Ver. in Wien. XL 1887. p. 21—23, 42-44. — Verbreitung der reiherartigen Vögel (Grallatores) in Böhmen. — Ibid. XL 1887. p. 94-96, 114—115. — Die Verbreitung der Tauben (Columbae) in Böhmen. — Ibid. XI. 1887. p. 133. — Die Verbreitung der Stelzvögel (Grallae) und der Scharrvögel (Rasores) in Böhmen. — Ibid. XI. 1887. p. 142—143. — Die Verbreitung der schnepfenartigen Vögel (Scolopaces) in Böhmen. Ibid. XL 1887. p. 1.58-160. 114 Schier Wlailisl. Die "Verbreitung der Taucher (Colvmbidae) in linlimen. llii.l. XI. 1887. p. 172— 173. Schiavuzzi, Bernli. Vgl. Jahres^her. : Littorale. — M:itoriali \>rr uiravifauiia 87. ]<. 115—116. Talskv Jos.. Oniitlioloirisches aus Karlsbad. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wi-n. XI. Iss7. p. 1—4. TschusI zu Schmidhoffen Vict. Ritt. v. Der Weidenammer (Euspiza aureola. l'all.) in Schlesien erlegt, nebst einigen Bemerkungen über denselben. — Mitthcil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. ]). 2.5-26. — Anormal gebildete Krähenfeder (Corvus corone). — Waidm. XVIII. 1887. p. 215. Abbild. — Beiträge zur Geschichte der Ornithologie in Oesterreich- Ungarn. III. Schlesien. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 46-48. — Ruticilla tithys var. Cairii. Gerbe. Richtigstellung des .Artikels .Ein henneniedriires Vogelmännchen". — Gab. Journ. f. Orn. XXXV. 1887. p. 216-217. — Zum Brüten der Wachholderdrossel (Turdus- pilaris, L.) im südlichen Böhmen. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien XI. 1887. p. 149—1.50. — Tanncnheherzug. — Ibid. XI. 1887. p. 150: Waidmannsh. VII 1887. p. 283. — (Bricfl. Notiz") H. rustica. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 166. — Vom Alpenmauerläufer (Tichodroma muraria. L.) — Ibid. XI. 1887. p. 169—170. — Vgl. Jahresber.: Salzburg. — und K. V. Dalla-Torre. Vgl. Jahresbericht. — und Stef. Chernel v. Chernelhäza. Die ornithologische Literatur Oesteneicli-rngarns l>8ti. — V. Madaräsz'. /.eitschr. f. d. ges. Orn. m. 1886.^ p. 271-282. Urban Em. Vgl. Jahresber.: Schlesien. Vandas K. Prispevek K orn. pumerum smecenskym. (Ein Beitrag zu den oruithologischen Verhältnissen von Smecno.) — Vesmir. XVI. ]). 102, 12(;. 150. 174. Vanek Wlad. Aufbäumen der Rebhühner. — Waidmannsh. VII. 1887. p. 135. — Vorbote eines strengen Winters iColvmbus arcticus in Mähren . — Mitth. d. n. ö. Jagdsch.-Ver. 1887. p. 435. • — Die Wettermacher in der Thicrwelt i Erlegung eines Colymbus arcticus in Mähren . — Huiro's Jagd-Zeitung. XXX. 1887. p. 729—731. W. Begegnung mit einem Steinadler (Mähren i. — Waidm. XIX.p. 15. W. Ein verstrichener Pelikan (Krain >. — Hugos Jagd-Zeit. XXX l'-'-^. p. 602. Warosch Jus. Triel- oder Brachhuhn (Oedicnenms crepitans, L".) in l;...-Mi.ii. — Mittheil. d. orn. Ver. in Wien. XI. 1887. p. 166. — Tri.-ls in Bosnien. — Ibid. XI. 18^7. |i. Is-i. Washington, Stef.. Baron v. Notiz über zwei für die Oniis Stcier- iiiarks neue Arten (Tadorna cornuta und Luiia bifasciata). — Mitthcil. d. orn. Ver. in Wien. XI. l?-87. p. 182. — Vgl. Jahresber.: Steiermark. Weisheit ersonale Hähne und Hühner angetroften, ferner wurde ein alter Hahn vom gräflichen Herrn Besitzer in der IJalz abgeschossen, ein anderer Hahn von einem Knaben an dem sogenanriten .l'riebsch-Wege- in der Mauserzeit las Forstamt lebend abgeliefert. .\n denisolben Wege hat es sicli in der ersten AVoche des Mai 18!^7 mehrere ]Male ereignet, dass Frauen, welche den genainiten Fusssteig passirten, von einem starken Auerhahne angefallen wurden, aber stets aus Furcht die Flucht ergrift'en. Am 8. Mai desselben Jahres ging nmi die robuste Frau des Hammerdorfer WaMliegers B o 1 d a desselben Weges und auch ihr kam der Äuerhahn auf den Kopf geflogen. Frau Bolda ergritt' den Vogel, steckte ihn in den Rückkorb und brachte ihn nach Hause. Auf An- gefangen und an Ordnung des Herrn Grafen wurde der Hahn in dem kleinen Parke beim Forstamte, nachdem ihm die Flügel gestutzt wurden, gefangen gehalten, doch ging er nach einiger Zeit ein. Auerwild scheint sich in Böhmen auszubreiten. Nach obigem Berichte siedelte sich Auerwibl vor lii .lalircn in einem Reviere an, wo früher keines war. ebenso liält seit einigen Jahren Auergeflügel auf der Tafeitichte Stand. Viellnicht ist bei dieser Gelegenheit die Angabe des Federwildabscliusses in Bfihmen vom Jahre ISSO von Interesse. Ks wurden abgeschossen : 8(i7 Auer-. 4'itiiJ Birk- hähne. 4y(j Haselhälme. iti.iWK» Fasan.-n. 421.s'.tl Reb- hühner, 8..J21 Waihteln. 4.1 IT. Walds.bne]ifen. l..">27 Be- cassinen, 238 Wildgänse und l:!.t;j4 Wildenten. Schliesslich will ich noch berichten, dass ungefähr zur Zeit, als hier sich Tamienheher aufhielten, mir Herr Eduard von H e t z e n d o r f aus Torna bei Kaschau in Ungarn die Mittheilung machte, dass sich auch dort viele Tannenheher im Herbstzuge einfanden. Aiitliiis cervimis, Pall., der rotlikehlige Pieper, bei Sarajevo. Von Othmar Reiser. Wenn auch der heurige Winter so manchen mad- ländischen Gast iu der Ebene von Sarajevo Halt machen Hess, wie zum Beispiel Plectroiihanes nivalis im Jänner und Februar, so musste es mich dennoch überraschen, diesen Pieper plötzlich vor mir zu sehen imd zwar offen- bar auf dem Rückzuge aus Afrika, da er ja laut A. Brehm in Egypten überwintert. Es gereicht mir zum besonderen Vergnügen, dieses jüngste Vorkommniss, den jiag. 267. des Jahrg. 1886, dieser Blätter von Herrn v. Tschusi aufgefiihrten Fällen der Beobachtung und Erlegung dieses Vogels innerhalb der Grenzen unserer Monarchie anreihen zu können. Am 28. April durchstreifte ich nach längerer Pause wieder einmal mit Präparator Z e 1 e b o r die Ebene von Sarajevo, und zwar längs der l>eiden Flüsse Miljadzka und Dobrinja bis zu deren Einmündung in die Bosua. Ausser ein Paar Totanus glareola. Bruchwasserläufer, auf den überschwemmten Wiesen bot sich unserem Blicke gar nichts Bemerkenswerthes dar. Erst als man den Weg zur Station llidze-Crnotina einschlugen, fesselte unsere Aufmerksamkeit ein starker Schwärm von Schafstelzen (Budjtesi. welche sich knapp bei den Köpfen von weidendem Vieh aufhaltend, auf umgestürztem Brachfelde von Scholle zu Scholle hüpfte. Rasch hatten wir 4 Stücke in Händen, von denen sich zwei als ^ des B. cinereo- capillus erwiesen. Durch die Schüsse endlich ausser Fassung gebracht, erhob sich die Gesellschaft, um hoch über der umsihliessenden Hügelkette zu verschwinden. Ganz in der Xähe des Stationsgebäudes war in den tieferen Ackerfurchen noch ziemlich viel stehendes Wasser zurückgeblieben und aus dem dichten Steppengrase da- selbst stiegen bei unserem Nahen 2 Gallinago major, Doppelschnepfen, auf. Später lenkten 3, durch die den- selben vergebens nachgesandten Schüsse, aufgeschreckte Vögel, die sich durch den eigentliümlichen, absatzweisen Flug sogleich als Pieper verriethen, unsere Aufmerk- samkeit auf sich. Da sie bei Zelebor einfielen, schoss er. in der Meinung, es seien Wiesenpieper, auf einen und streckte ihn auch nieder. Wie gross war meine Freude und Ueberraschung , als ich ein schönes Exemplar des rothkehligen Pieper in wenigen Secunden in Händen hielt. Zu den beiden, in weitem Kreise umherfliegenden Vögeln, gesellte sich bald ein dritter und alle senkten sich, wie es ja auch der Wasserpieper thut, plötzlich pfeilschnell zu Boden, rmi im Sumpfgrase zu ver- schwinden. Trotzdem sie uns ganz nahe herankommen liessen. so wussten sie sich doch iuuner so gut zwischen Gestrüpp und dichtem Graswuchs zu verbergen, dass es nur mit knajiper Mühe gelang, unmittelbar vor Einbruch der Däuunerung noch einen Vogel zu erlegen. Des andern Tages Hess es mir keine Ruhe und ich wanderte, in Begleitung des .Jägers meines Vaters Alois Wu 1 1 e. um ' .,<) Uhr Früli nochmals den '2\.^ Stunden weiten Weg zurück, um zu sehen, ob die beiden üeber- lebenden noch da wären. Unterwegs trafen wir Erythropus vespertinus, den Abendfalken, auf den Telegraphenstangen sitzend und mussten zusehen, wie eine Nebelkrähe vor unserer schuss- mässigen Annäherung, den zierlichen Falken, von seinem Aussichtspunkt herabstiess und ihn nöthigte, in die Ebene hinauszustreichen. Von den Doppelschnepfen trafen wir nur mehr eine, und fanden die andere durch die gemeine Becassine (Chell. scolopacina) ersetzt. Zu meiner grossen Freude vernahm ich aber bald wieder in der Luft den Lockton des Rothkehleiipiepers und sah wie sich die zwei noch zum Glück anwesenden Vögelchen hoch ober mir gegenseitig jagten und mit- einander tändelten. Beide fielen im Fluge getroft'en von dem Blei Wutte's und erwiesen sich später richtig als ein Paar, während die am Vortage erlegten Stücke beide Männchen waren. Ich lasse die Masse der 4 Exemplare zum Schlüsse folgen und bemerke nur noch, dass ich bezüglich des A'orhandenseins und der Bescliatt'enheit der Schaft-Striche an den zwei längsten der unteren Schwanz- deckfedern beobachtete : Bei Nr. 1 : Das Ende der dunklen Färbung der beiden längsten Unterschwanzdecken (kaum als Schaft- 117 strich zu bezeichnen) ist durch die kürzeren oberen Federn verdeckt und von der Federspitze 15 mm entfernt. Bei Nr. 2: Ist diese dunkle Färbung um- sehr un- deutlich vorhanden. Bei Nr. 3 : Sind diese Federn vom Schusse ab- gerissen. Bei Nr. 4: Laufen die dunklen Schaftstriche sehr deutlich bis zur Federspitze. Totallänge Flügellänge Entfernung d. Flügel von der Schwanzspitze . . 28. April 29. April 9 6 9 6 5-9 15-6 i:> 14-.5 8-G 8-1 8-'> 8-2 3-7 2-9 3-2 2-7 Junge Zwergohreuleii (Stiix scops) in der Gefangenschaft ausgebrütet. Ton Franz Schmidt. Schon das dritte Jahr pflege icli drei Exemplare: zwei Weibchen und ein Älännchen, der possirlichen Zwergohreule in der Absicht, dieselben zum Brüten zu bringen. Von den ersteren ist ein Weibchen grau, das andere röthlicher gefarl)t, das Männchen ebenfalls grau. üeber das Geschlecht meiner Pfleglinge war ich lange im üngemssen. doch da dieselben sich zu vertragen unii kein Futterneid herrschst. Hess ich alle drei im Käfige beisammen, und brachte in einer Ecke desselben einen Nistkasten an. Die Lebensweise der Eulen berück- sichtigend, füttere ich dieselben gegen Abend mit fein- geschnittenem Kinderherz, dem ich als angenehme Bei- gabe so oft als möglich Mäuse hinzufüge. Trink- und Badewasser darf nicht fehlen. Bei dieser Kost befinden sie sich recht wohl, wie ich an ilu-em lebhaften Gebaren und regem Appetit bemerke. Im vorigen .Jahre, Monat April, sali ich bei Anbnich der Dämmerung die Eulen in lebhafterer Bewegung und konnte die Nacht hindurch den weit hörbaren schrillen Schrei bis in mein Zimmer vernehmen. Selbst am Tage sassen sie nicht mehr so regungs- los auf der Spitzstange an eine Wand des Käfiges gedrückt. vielmehr sah ich selbe nach Taubenart schnäbeln und gegenseitig am Gefieder nesteln, welches mit einem leisen Avoiilklingenden Pipsen begleitet wurde. Anfangs Mai fand ich ein zerbrochenes Ei am Boden des Käfiges, später nachsehend, bemerkte ich zwei Stück im Nistkasten, nach einiger Zeit weitere drei. Die beiden Weibchen hatten, wie ich mich überzeugt, sechs Eier friedlich in denselben Nistkasten gelegt. Leider wurden selbe nicht bebrütet. Im heurigen Frühjahre legte das graue AVeibclien das erste Ei den 27. Mai. Das braungetarbte legte das erste den 30. Mai, blieb sofort fest sitzen, beherrschte den Nistkasten allein und hatte, wie ich sah. die gelegten Eier des anderen Weibchens vor das Schlupfloch geschoben. Von da an wurde das brütende Weibchen vom Manuellen und merkwürdiger Weise auch vom Weiliehen geatzt. Wenn icli das Futter hinstelle, fliegt das Männclien herab, übergibt den Brocken dem meist "neben dem Nist- kasten sitzenden Weibciien, dieses schlüpft in den Kobel und kommt leer heraus und umgekehrt atzt auch das Männchen mit Eifer. Drollig ist es zu sehen, wenn man sich dem Käfige nähert, fliegt das Weibchen sofort vor das Schlupfloch und bedeckt den Eingang. Trotz aller Aufmerksamkeit bemerkte ich erst am 8. Juli Morgens Eierschalen im Käfige und sah zu meinem Vergnügen blinde junge Eulchen an den Federn der .A.lten hervorlugen. Bemerken muss ich noch, dass die Alte mit den .Tungen auch am Tage geatzt wird. Falco peregrinus in Prag. Von Jlfil. Dr. Wladlslaw Schier. Wie den Ornithologen allgemein bekannt ist. besucht der Wandorfalke besonders im Winter auch grössere Städte, wo er sich auf Kirchthürmern aufhält und von Haustauben ernährt. In Prag habe ich ihn seit dem Jahre 1847 beobachtet, meistens auf der Altstädter Theinkirche, an den Thürmen von der St. Heinrich-, St. Stephan- und Emaus-Kirche. auf der Neustadt, dann von St. Niklas und St. Veit auf der Kleinseite. Vor fünf Jahren beobaeiitete ich einen Wander- falken noch Ende Mai. als er über dem Stadtparke eine Taube erwisciite und selbe auf den Heinrichsthurm davon- getragen iiat, was mich vermuthen liess, dass der Wander- falke selbst in Prag auf irgend einem Thurme nisten dürfte: bis jetzt wurde jedoch nirgends sein Nest aufge- funden: immerhin wäre es aber möglich, denn Tauben gibt es liier in Fülle, sehr viele werden von Liebhaliern gezüchtet und sehr viele nisten herrenlos, hall) verwildert auf Kirchthürmen und iiohen Wohngebäuden, in Mauer- lüchern, Nischen, hinter Statuen u. s. w. Merkwürdigerweise betrieb der Wanderfalke so viele Jahre hindurcii unbehelligt seine Taulienjagd in Prag und erst im Januar d. J. \mi seine Gegenwart die Tauben- züehter in grosse Aufregung gebracht : täglich haben sie nämlich beobachtet, wie der Wanderfalke eine Taube davongetragen hat ; tagtäglich standen auch Hunderte von Menschen auf deiu Altstädter Platze und betrachteten den Wanderfalken, welcher stets auf der Theinkirche und zwar auf einem hervorspringenden, am rechten Thurme (der Zeltnergasse zu) angebrachten steinernem Giebel- wappen seinen Lauersitz hatte und dort auch stundenlang zusammengekauert sass und wartete, bis sich eine grössere Taubenschaar hoch in den Lüften über den freien Eing- und ihre Vergnügungsflüge ausübte. er seinen Sitz und flog in gerader derselben, um ihr den Kückzug nach den Woiinliäusern abzusperren : in der Nähe der Tauben- schaar angelangt, überstieg er dieselbe seitwärts mit un- beschreiblicher Geschwindigkeit, manchmal flog er auch platze sehen liess Erst jetzt verliess Richtung unterhali) 118 (liuili ihre MilU' und l)i;iclitL' diu Taulji'ii in iiihIi grössere Angst lind \'er\viming. Hcvor sidi die Tauben von ihrem Silirei'ken erliolt liatten, kreiste sclion der Wanderlalke einige Meter liotli über ihnen und stürzte sich dann von oben herab aul' eine dersell)eii. Kinnial beobaehtele ieii eine Taubensiliaar IhkIi in der l.uft und über derselben einen \\'anderra]ken; Jeden Augenbliek erwartete ieli den AngritV, der Falke verliess jedoch naeli Ht Jlinuten seinen kreislorniigen Flug, zog eiligst in gei'adcr h'iebtung davon und versflnvand hinter den Dächern aus nieineui (iesiditskreise: viciii'iciit ge- wahrte er in iler Nalie eine andere Taubenschaar. welche er mit besserem Vortheile angreifen konnte. Einigemale sah ich einzelne, 2 — ;5 Tauben knapp an der Theinkirche. und zwar blnss 3 — 4 Bieter miterhalb dem lauernden ^\'an(lertalken vorlieifliegen. so dass es meiner Ansicht nach für ihn leicht gewesen wäre, eine von ihnen zu fangen, er hat sie jedoch nicht verfolgt und schien die Jagdlust erst dann bekommen zu haben, wenn er einen Flug von Purzeltauben hoch über den Tlnirmspitzen in der Jjuft wahrgenommen hatte. Dasselbe haben aucli die 'i'aubcnzüchler im damiar 1. .1. mit Entsetzen wahrgenommen und haben auch alle möglichen Schritte gethun. um den Kaubvngcl entweder schiessen oder fangen zu dürfen. Allgemein wurde der Kaubvogel für einen S]ierber (Krahuhii gelialten und einige haben ihn für einen Habicht erklärt, Niemand wollte jedoch glauben, dass es ein Waiulerfalke ist. Nachdem audi die Localblätter über den llaubvogel Vieles verötVentlicht hatten, wurde einige Tage lang bloss von dem raulisüchtigen und blutdürstigen Sjierber ge- sjirochen. Ein alter ivleiderjuitzer. zugleich 'J'aubenliebliabcr und erfahrener Vogelsteller, Herr Mathies Pokorny hat sich schliesslich angetragen, den Ivaubvogel zu langen, hat auch 1:5 Tage hindurch verschiedene Fangapparate am betreifenden Orte, jedocli stets umsonst aufgeslrdlt. i'jinmal war zwar der Itaubvogel in eine Schlinge geratlien. hatte jedoch selbe zerrissen und war wieder davongeliogen. Darauf hin verfertigte Herr P o k o r n y einen Fang- apparat, wie er nachfolgend abgebildet und beschrieben ist. F,j. I. Abbildung des halbgeOft'iieten Faiigaiiparates. 1. Ein Rahmen (8 ctm Durchmessen von starkem Eisenblech, ö2 ctm lang, 38 ctm breit, auf der rechten oberen Hälfte mit einer Kinne versehen, in welche das, den ganzen Rahmen bedeckende Netz beim Aufsjtannen zusammengelegt Avird. 2. \i\\\ Federkiel starker, mit einem festen Spagatnetz locker umllochtener Eiseiidraiit, dessen rechte Hälfte am lioden der Rahmenrinne befestigt, die linke jedoch be- weglich ist und in der Jlitie des Rahmens mit zwei starken Spiral-Stahlfedern a, a zusammenhängt. Die be- wegliche Dralitnetz-Hälfte wird beim Aufsiiannen von links in die Rinne nach rechts gelegt. 3. Das ebenfalls aus Eisenble(-h construirte Sitz- oder Sprungbrett, welches auf der unteren Seite des Rahmens an einem t^uerholze h, h. inul zwar wieder auf der unteren Fläche dessellien zwischen zwei ICisenringen c, c, lose eingesetzt imd beweglich ist. Auf der olieren Fläche des Sitzbrettes, vor dem (juerliolze. jietindet sich ein eiserner Haken d, welcher beim Aufsiiannen des Ajpparates die Spitze des beweglichen, an der äusseren Seite des Rahmens befestigten Eisenstäbchens e aufnimmt, welches zugleich die aufschnellbare linke Netz-Drahthälfte in der Rinne zurückhält. 119 Fi.j. II. Abbildung lies aufgosiiauiitcn oder zum Fange vorbereiteten Apiiarates. Beim Aufspajinen wird der Haken rf, der Spitze des Eisenstäbchens e nälicr oevückt und das freie Ende des Sifzlirettes o emporoelioben. samint der über den ganzen Rahmen loeker gespannten Leinwand. Setzt sich nun ein Vogel auf das Sprungbrett l', so wird dasselbe nieder- gedrückt, zugleich aber auch der Haken d gehoben, wobei das Eisenstiibchen e frei und von dem aus der Rinne durch die Spiralfedern o, a mit Gewalt hervorspringenden und mich der linken Kahmenlüilfte überschlagenden Netz- dralite. nach Ölien und Aussen geschleudert wird. — Die hakentormig gekrümmte, in der Mitte der linken inneren Rahmenseite befestigte Stahlfeder /", lässt sich beim Auf- spannen mit der Hand ein wenig nach rückwärts drängen, hält aber den zugeklappten Netzdraht zurück, so dass er selbst ^ei- grosser Anstrengung des gefangenen Vogels nicht gehoben werden kann. Der Fangapparat muss immer so viel als möglich maskirt und dem Platze, wo er aufgestellt wird acco- modirt werden. In diesem Falle war die ganze, den Rahmen bedeckende Leinwand, ähnlich dem alten Tliurm- gesims-Mauerwerke. sclimutzig grau angestrichen, nebst- dem mit ähnlichem Sande bestreut und mit Tauljenfedern beklebt, welche besonders dicht oberhalb der Rinne angebracht waren und das zusammengelegte Netz ver- deckten. Am 28. Februar gegen Mittag kam der Wanderfalke mit einer erbeuteten Taube auf die Theinkirche und setzte sich mit derselben auf den gewolinten, nun aber mit dem Fangrahmen bedeckten Platz, jedoch nicht auf das Sprungbrett 3, sondern zwischen dessen freiem Ende und der links angebrachten Staiilfeder / auf, wo er die Taube zur Hälfte aulgefressen hatte und dann fortgeflogen war. Daraufhin bestieg der Vogelsteller den Thurni und legte die übriggebliebene Hälfte der Taube auf das Sprungbrett. Am selben Tage um hall) fünf Uhr Nach- mittag erschien der Wanderfalke abermals, flog stracks auf seine zurückgelassene halbverzehrte Beute, wurde jedoch in demselben Augenblicke vom Schlagnetze ülier- deckt. Bald darauf erschien der überglückliche Vogel- steller mit dem gefangenen Raubvogel auf dem Platze und wurde von zahllosen Neugierigen über den Altstädter Ring bis zu seiner Wohnung in die Enge Gasse Nr. 45 begleitet. Tags darauf den 20. Februar, erschien er mit dem Vogel im Altstädter Rathhause. bei welcher Ge- legenheit ich auch den Anwesenden das gefangene alte Männchen von Falco peregrinus demonstriren konnte. Dabei schüttelte jedoch der Vogelt;inger fortwährend zwei- felnd den Kopf und blieb bei seiner Ansicht, dass es ein Sperber dritter Sorte sei und wollte den Vogel nicht einmal um 50 ti. verkaufen, welche man ihm angeboten hatte. Einige Herren waren nämlich von dem majestätisch ruhigen Verhalten des im Käfige eingesperrten schönen Wanderfalken, welcher bloss ihre Handbewegungen mit seinen ausdrucksvollen, dunkelschwarzbraunen Augen ver- folgte, so ergriffen . dass sie beschlossen, ihn zu kaufen und wieder loszulassen : einige Avollten ihn für den Stadtpark ankaufen und andere wieder zum Aus- stopfen als Andenken, für das Museum, den Turn- verein etc. Am 29. März hielt mich der Inhaber des Wander- falken auf der Gasse an und sagte : Man gibt mir schon lt)<) fl. für den Vogel, ich gebe ihn aber nicht her; ich bin fast jeden Tag in irgend einer Gesellschaft einge- laden, um ihn zu zeigen imd habe schon auf diese Art über 60 H. eingenommen, es kann auch weiterhin so fortgehen, denn der Vogel ist frisch, munter und frisst jeden Tag in meiner Gegenwart eine Taube auf, welche mich 15, höchstens 20 kr. kostet. Die Freude der Taubenzüchter über die Gefangen- nahme des verhassten Wanderfalken hat jedoch nicht lange gedauert, denn drei Tage später erschien auf der Theinkirche wieder ein anderer und noch um etwas grosserer Wanderfalke, wahrscheinlich ein Weibchen. Der Wanderfalke kommt in Böhmen viel häutiger als der Habicht (Astur palumbarius) vor und ich habe gewöhnlich für ein Stück, ob lebend, gefangen oder geschossen, einen Gulden gezahlt. Ein Fischadler (Pandion haliaetus Linn.) bei Linz a. d. Donau erlegt. Am 22. Ai)ril 18«« wurde oberhalb Buchenau (etwa eine Stunde westlich von Linz) von einem Bauern im Reviere des Herrn Viehböck ein Fischadler erlegt. Der stark ausgeprägten braunen Fleckung an der Brust und der helleren Rückenfärbung nach dürfte es ein jüngeres Exemplar sein. Auch im Vorjahre wurde vom Sohne des Herrn Viehböck wiederholt ein Pärchen Fischadler über der Donau fischend in jenem Reviere getroffen und des Oefteren — aber ohne Erfolg ■ — beschossen. Vor mehreren Jahren hat ferners ein Fischadlerpaar versucht, am Pfeningberg bei Linz zu nisten, wobei beide Exem- plare erlegt oder gefangen wurden und am 20. März 1886 120 wurde ein Exemplar im Hcviere des Grafen A 1 1 li a ii in der (iemeinde liriindinj,' in i'iiiem Habiilitsliaume näclist dem l'ulvertlmrme bei Hart j,'et'aiii,'en. Damals lag unter dem Haume ein noch lebender Aseli von circa ■'' , Klgr. (iewiclit. den sich der Adler aus der nahen Traun geholt haben mag. k. o. KarisOerger. Bozen. Freiin von Ulm-Erbacli erwähnt in Nr. r> dieses Jahrganges. Seite 88. einiger ausser- ge wohn lieh er Xistplätze. Hier ein paar ähn- liche Fälle von der Hausscliwalbe. Im einem den Reisenden niclit unbekannten Hotel in üo/.cn i7iim ,Stiegl-) sclilug eine llausscliwalbe im unruliigsten Tlieile desselben, im Hausflur, ilir Xest auf, und zvviu' — in der Hand eines grossen Crucifixes. In der That ein frommer Gedanke, seine Pflegebefohlenen in die Hand des Schöpfers zu geben, der selbst, für seine Creaturen sterltend. den Geist in die Hand des Iiimmlischen Vaters empfahl. Da jedem eintretenden Gaste dies sinnige Bild entgegen- tritt, bat ich den Gastgeber zur allgemeinen Erbauung derer, die hier ihr Nest und Nachtquartier aufschlagen, dasselbe belassen zu wollen. Als das Privatgymnasiuiii in Bozen vor mehreren Jahren nocii genötliigt war. einen Lehrcurs in eine grössere Klosterzelle zu verlegen, fand sich daselbst auch ein Schwalbenpaar ein, baute in einer Ecke ohne weitere Befugniss das Xest und schwätzte in unmittel- barer Nähe des Professors so lange, so laut, dass dieser .sein eigenes Wort nicht verstand-. Der Director glaubte dem l'nfug steuern zu sollen, gab jcdocii der vereinten Vorstellung der Lehrer und Schüler nach : ..Dass ein Inspector daraus entnehmen könne, welch' sittsame Jungen in dieser Klosterscliule nisten". Dankbar kehrte das Pärchen auch im zweiten Jahre wieder und warf die Kothscblingel zum Schlingel herab, der jeweilig zur Strafe in der p]cke i>ostirt war. (Gelegenheitlich sei hier noch bemerkt, dass Cypselus melba heuer am 2.'). April, C. apus am 2., Oriolus galliula am (5. Mai in Bozen anlangte. Das Steppenhuhn stellte sich in der rmgel)wng noch nicht ein, wenngleich ein Stück im nacldiarlichen Fleimserthale (bei Cavalese) soll erlegt worden sein. Im Oabinete des Bcnedictiner- Stiftes (iries bei Bozen befindet sich ein Pkemplar, das wahrscheinlicli 18i);5 dahier geschossen worden.) Gredler. Mittheilungen über den Fischreiher (Ardea cinerea). Meine Strcifziigc (Imcli die Heiden und Moore der nord- dcutsclien Ebene liaben mich oft mit diesem Räuber der Gewässer zus.iinniengelnbrt. loli traf den I.'eiber an den Ufern unserer Flüsse und Seen liier ruhend und lauernd im Weidegebüsch und in der Nähe der Flüsse auf grasreielien Weiden und Wiesen auf einem lehmig-sumpfigen Terrain. Seine Brutstiitte waren dann hohe Pa|))ieln und Weiden i?i diesen Gegenden. Ferner und ebenso häufig fand ich den Keilier inmitten der grossen Moore, hier an suiupligen Stellen, welche durch die einsinlcende. grünende Moos- decke (Sphagnunii charakteristisch sind, oder auch an verlassenen Gruben mit üppigem Schilfwuchs nnd durclnvehteni Wollgras (Eviophorunii, wo der dunkle, schwarz'^ Torf ge-rraben worden. Wälder und Sumpfstrecken wechseln inmitten der Moore und diese dichten Wälder sind es. welche dann dem Reiher eine N'iststätte bieten. Hohe einzeln stehende Eichen mit verzweigter dichter Krone bergen oft 4 — 6 Kestcr. Das meist «nniittelbar .in den Waldesraiid grenzende Moor bietet dem Reiher eine reichbesetzte Tafel. Am häufigsten unter den Fischen wird von unserem argen Räuber der Hecht erbeutet, welcher oft in grosser Menge das dunkle, braunschwarze Wasser der Gruben und kleinen Flüsse bevölkert. Fast ebenso häutig wurden auch die KaiMusche. der Karpfen und der Wetterfisch (Cobltis) seine Beute, zumal im Hoch- sommer, wenn stellenweise das Wasser ausgetrocknet ist und nur kleine Lachen in den sumptigen Betten vorhanden sind. Oft ist es mir gelungen, hier dem Reilier einen derben Sihrotschnss zu geben, selten konnte ich den Reiher am Horste selbst erlegen, meist streicht der Räuber zu früh ab uml die nailigesamlte Bilebsen- kugel sehlägt nur durch ilas (ieäst. kleine Zweige von der Il.die niederwerfend. Stundenwidt von einer griisseren .Sumpfstiecke ent- fernt habe ich 18.^4 im Sommer den Reiher brütend in eiiwrii Wildparke, dein „Thiergarten bei Hannover" beobachtet. Durt ragen in einem Tannengeliege Eichen hoch auf und diese waren vnn den Reihern in Besitz genommen. Von hier aus zogen die Reilier nach den wohl "2 Stunden entfernt liegenden Moi.ren. denn ich habe oft von einer ?"bene au« gesehen, wie sie am Nacliinittage wieder von dort her ihren Flug nach dem Forste zu nelimen. Ueber die Zug- zeit vermag ich anzugeben, dass ich am Iti. .März 18is4 schon einen Zug von neuen Reihern auf dem .Anderter Moore bei Hannover bemerkt habe. Selion der Monat Februar des genannten Jahres war bei uns ein sehr zeitiger nnd warmer lani 'K Februar beobachtete ich Lerchen und Bachstelzen, am 10. März trafen schon Kibitze ein und am 1."}. März iiabe ich schon die Beeassine jScolopax gallinago] geschossen». SIeist trifft aber der Reiher anfangs .\pril bei uns ein und zieht Ende October nach dem Süden. Im Jahre 18SK habe ich sogar den Reiher als .Standvogel bei uns beobachti't. E< war am 3. Jänner — weit und breit waren die PVlder mit Sehne, bedeckt. — als ich pürschcnd die Landwehr, einen sehr langen Wassergraben, hinaufging, l'lötzlicli erhob sich vor mir vom Eise aus ein staatlicher Reiher und dann nochmals vier Reiher, an einer Stelle des breiten tirabens. wo ein zweit<'r eiiiiniindet. Diese Reiher habe ich den ganzen Jänner hindurch bis zu meiner Abreise beobachtet. Interessant war es mir zu betrachten, wie die Reiher das l'fer des eisbedeckten Grabens durchwühlten und die Erde liocliaufwarfen. zumal an solchen Stellen, wo muthm.asslich warme Quellen vorhanden sind. Oft bin ich auf dem Eise niedergeknieet und das ,.Geschnieist'' zeigte mir. dass Insecten aller Art reichlich in demselben vorliamlen waren, auch Ueberreste von Pflanzen I Wasserlinsen und kleine Schilfstücke i fand ich vor. welche bei dem Verzehren der Beute mit hinunter gelangt sein müssen. Wien, den 24. März 1888. iii,)-,r. Zwei seltene Gäste des hohen Erzgebirges. rbittliilier Strenge in den Gefilden iMi spärliclwn Fichten- und Birken- Haust der Winter mit um Xordeuropas. so dass selbst in d Waldungen der Schnee die niedrigen Strauchbäume einzuhüllen drolit. trotzdem ilire freien Theile schon in nndnrchdringliilien Eispanzern ruhen, dann rüsten sich zwei seiner Bewohner zur .\b- reise nach dem Südi'ii. Ihre Kost ist so schmal geworden, d.ass sie verhungern müssten. wenn sie länger blieben. Der erste, der in sidchen Tagen seiner Heimat den Rücken kehrt, ist der Tannen- oder Xusshähcr i Nucifraga caryocataetes L. oder Corvus caiyocat.). Der Tannenhäher vertauscht nur in den Tagen der grüssten Xotli seine nordische Heimat mit den Wäldern der Gebirge Oester- reichs nnd Deutschlands. .ledor noch so aufmerksame Forstmann wird wenig Jahrgänge in seinen Dienstjahren verzeichnen können, in denen er diesen Vogel in grösseren Schaaren in seinem .Schutz- gebiete auf einige Zeit antraf. Auch das hohe Erzgebirge wird sehr gern als Exil von dem Tannenliäher gewählt. Daselbst muss es einigen Pärchen gut gefallen haben, denn sie haben sich für ständig angesiedelt. Der Tannenhäher ist seit o i n i g i' n Jahren Standvogel des hohen Erzgebirge s. In den dunklen Fiehtenwaldungen daselbst baut er auf Indien Bäumen, besonders in der Näln' von Liehtungen. aus grünem Reisig, aus Moos und Halmen seinen Horst, der in Bezug auf seine (irösse mit jenen der Raben zu vergleichen wäre. In d.os weiehgepcdsterte Innere desselben legt das Weibchen vier bis sechs Eier, die auf grünlichem Grunde braune Flecken besitzen. Ueber die Länge der Brutz,eit und über die Fütterung der .Tungen lässt sich infolge Mangels an Beobachtungen der äusserst selten auf dem Indien Erz- gebirge vorkommenden Xistungen nichts Näheres angeben. Der Tannenhäher ist im allgemeinen ein munterer Vogel, doch liebt er die Einsamkeit und vor allem abgeschiedene Ge- genden, wo er auch öfters seine Stimme hören lässt. Seine Nah- rung besteht in Insecten. Schnecken. Eicheln. Bucheckern. Fichten- samen nnd dergleichen. Man beschuldigt ihn. dass er die Nester der kleinen .Singvögel ]düiidere . und dass er an Grausamkeit seinen Vetter, den Eichelhäher, weit übertreffe. Er nimmt auch kleinere erwachsene Vögel an. die er ganz sicher durch einen .Sehnabclhieb. meist auf dem Kopf, tödtet und sich sodann Stüik für Stück .abtrennt und verzehrt, wobei er d.is dem Eichelhäher 121 ;iliiili(-lic. iiliev otwns hellere und nicht durch so kreischende Töne voninstiiltete Geschrei von Zeit zu Zeit ausstösst. Wegen seines seltenen Auftretens hat sich im Jägerlehen der Aherglauben eingelebt, dass er nur alle sieben Jahre eine Gegend besuche. Der zweite winterliche Gast des hohen Erzgebirges kommt noch seltener als der Tannenheher hieher. Er liebt seine Heimat, die Wälder Nordrnsslands und Skandinaviens zu sehr, um wegen ein wenig Hnngerns gleich den Wanderstab zu ergreifen. Es ist dies der Seidenschwanz (Bombicilla garrula L.). Sein seltenes Er- scheinen hat im Volke noch einen grösseren Aberglauben geboren. Krieg. Pestilenz, Hunger^^noth u. dgl. soll sein Erscheinen bedeuten. Dass dies nicht der Fall ist. zeigt das Jahr 1887, denn im Winter 1886 auf 1887 war er im Erzgebirge zu sehen. \v. Peiter. Literarisclies. Dr. Karl Russ, „Lehrbuch der Stubenvogelpflege, Abrichtung und Zucht". Neue Ausgabe. Jlit III Farljeiidruiktafidn und 91) Abbildungen im Text.'in 17 Lieferungen ä M. 1.50. (Magde- burg. Creutz'sche Verlagshandlung.) Die 2. Lieferung "bringt zunächst die Fortsetzung des Ab- schnittes Wohn unIren für die Vögel. Hier bietet das Werk nicht allein eine sachgemässe Beschreibung aller verschie- denen Käfige überhaupt, sondern auch Abbildungen derselben und aller ihrer mannigfaclien Einrichtungen und der dazu gehörigen Vorrichtungen, des Dralitgitters, der Sitzstangen. Futternäpfe u. a. m. Dann folgt die Beschreibung von Gesellschaftshaus. Voliere, Vogel- haus, Vogelstube, ferner aller übrigen Hilfsmittel der Vogelpflege und -Zucht, immer erläutert durch zahlreiche Abbildungen, vom einfachsten Futtemapf im Harzer Bauerchen bis zur grossartigen Futtervorrichtnng mit Fangkasten für die Vogelstube. In der 3. Lieferung wird die Beschreibung der Hilfsmittel der Stubenvogelpflege und -Zucht fortgesetzt und dem Spring- brunnen für die Vogelstube folgt die ganze Ausstattung der letztern bis zur dazu gehörigen Eierquetsehmaschine und Hanf- mühle. Dann sind sänimtliche Nistgelegenheiten vom einfachsten Nestkörbchen bis zu allen verschiedenen Nistkasten. Nistbauern u. a. beschrieben imd grösstentheils auch abgebildet. Au die Srliilderung der gesammten Einrichtung der Vogelstube reiht sich die Besprechung der Heizungs-, Beleuchtuugs- und Lüftungs- vorrichtungen, und dann beginnt der grosso Hauptabschnitt über die E r n ä h r u n g der Vögel. Jean Bungartz, ,,Kaninchen-Racen". Illustrirtes Handbuch zur Beurtheilung der Kanincheii-r.acen, entlialtend die Racen der Kaninclien, deren Beliandlung. Zucht. Verwertlning. Krankheiten u. s. w. Mit zahlreichen Illustrationen im Text. Preis Mark 2. (Magdeburg. Creutz'sche Verlagshandlung.) Das vorliegende Buch bringt zuerst Allgemeines über die Kaninchen, beschreibt das Aussetzen derselben und geht sodann auf die bisher bekannten Eaeen näher ein, welche auch in bild- licher Darstellung vor Augen geführt werden, gibt Anweisung zur Behandlung und Vei'pflegung, zur Unterbringung in die verschie- denen Arten von Ställen, zur Wahl der Zuchtthiere, zur Zucht, Aufzucht und Fütterung, sowie zur Mast. Weitere Abschnitte behandeln die Verwerthung des Fleisches, der Felle, des Düngers, geben Recepte für Zubereitung des Kaninchenfleisches, besprechen die Rentabilität der Kaninchenzucht, die Kaninchenzucht als Sport. Krankheiten der Kaninchen, geben Schilderung und Ab- bildung der den Kaninchen schädlichen Pflanzen. Wir können das Buch allen Interessenten empfehlen. Aus unserem Vereine. Auszug aus dem Protocolle der Ausschusssitzung am 17. Juli 1888. Herr Präsident A. V. Bacliofen bringt zur Mittheilung, dass die Herren A. v. Bachofen, Fritz Zeller und Dr. Friedrich Knauer das bisherige Aquarium im k. k. Prater gekauft, zn dem- selben einen angrenzenden Gartenraum erworben haben und dieses Institut nach vollständiger Adaptirung und Eenovirung zu einer sehenswürdigen zoologischen Anstalt umzugestalten beabsichtigen. Die dem Publikum zu bietende Schaustellung von lebenden Säuge- thieren. Vögeln. Kriechthieren. Lurchen, Fischen und verschiedenen Kleinthieren in geräumigen Säugethierhäusern. Volieren. Terrarien, Aquarien, Insectarien u. s. w. wird ganz besonders die heimische Fauna in Betracht ziehen. Ein möglichst niedrig gestellter Ein- trittspreis soll auch dem minder Bemittelten öfteren Besuch des Institutes ermöglichen. Dasselbe wird am 18. Juli 1. J. als „Wiener Vivarium" eröffnet. Die Direction wurde Herrn Dr. Friedrich Knauer an- ver tränt. Abgesehen von der Absicht, Wien ein dieser Stadt würdiges wissenschaftliches Institut solcher Art zu schaffen, leitete die Unternehmung auch der Wunsch, dem ornithologischen Vereine ein Beneficium zu schaffen, derart nämlich, dass diesem Vereine mit seinen Sammlungen und seiner Bibliothek unentgeltlich ein Heim gegeben, die Auf- und Schaustellung seiner schönen Vogel- sammlung ermöglicht und überdies den Mitgliedern des Vereines der Eintritt in das im Entstehen begriffene Vivarium gratis gestattet werde. Die Unternehmung richtet nun an den Ausschuss die Anfrage, ob derselbe geneigt sei, von diesem Anerbieten Gebrauch zu machen. Der Antrag wird einstimmig angenommen und sprechen die Herren Dr. 0. Reiser, v. Pelzeln.Dr. K. Zimmermann den Proponenten sowohl für das im Interesse der Stadt Wien freudigst zu begrüssende Unternehmen überhaupt, wie speciell für das dem Vereine gebotene Beneficium, durch welches das Budget desselben ausserordentlich entlastet wird, in warmen Worten den Dank aus und bringen dem Unternehmen, die besten Glückwünsche entgegen. An die P. T. Mitglieder des ornithologischen Vereines. Unter Berufung auf obigen Aussi-liussbeschluss werden ilie sehr geehrten Jlitglieder. welche von ilirem bezüglichen Rechte des freien Eintrittes in das Wiener Vivarium Gebrauch zu machen wünschen, ersucht, ihre auf der Ruckseite mit der eigenhändigen Namensfertigung versehene Photographie (Visitkartenformat) an das Secretariat des ornithologischen Vereines einsenden zu wollen. Bitte an die P. T. Mitglieder und Freunde des ornitho- logischen Vereines. Im Vorjahre hatten viele s. g. Herren die Güte, dem Vereine lebende Thiere unentgeltlich anzubieten, konnte aber von diesem Anerbieten in vielen Fällen kein Gebrauch gemacht werden. Nun, da für naturgeniässe Unterbringung solcher Thiere Raum vorhanden ist, werden solche gütige Offerte gewiss mit grossem Danke acceptirt. Wir sind aber auch zu Dank verpflichtet, wenn uns seltene Kleinsäugethiere, Vögel, Fische u. s. w. zu annehm- baren Preisen offerirt würden. In dem einen oder anderen Falle wären die Sendungen und Offerten an die Direction des Wiener Vivariums (Wien. Prater. Hauptallee Nr. 1) zu richten. Die F. T. Herren Mitgrlieder, welche mit ihrem Jahresbeitrag: noch im Rückstande sind, werden gre- beten, den Jahresbeitrag per fünf Gulden für das Jahr 1888 an den Vereins - Cassier Herrn Dr. Karl Zimmermann, Hof- und Gerichtsadvokaten, I., Bauern- markt Nr. 11 einzusenden. Correspondenz der Redaction und des Secretariates. Mit Arbeit jeglicher Art in einer Weise überbürdet, tlass ich auch Jas Dringlichste eist nach iinlia»^e \2. In der Zuchtstation des ornithologischen Vereines Währing. Kreuzgasse Nr. 20. w.-rd.ii ■{■•iilfi<*r /n 'Ht kr. |m r Stück abi;ei.'i-li.'n. Zur Zmlit sind eiiiL''-t-ll' : 1. tj. Houdan stier I'rflhbnit. I. '■'>'> Slüik. Die meisten Kxeinplare im Hoclizeitskleide. tadellos ausgestopft und aufgestellt, ausge- zciclniet präparirt und ganz fehlerfrei. Bei Frau IvTarie IDilles, lti«-lil;r.. --t. rr.' S.|il.--i.ii. BlehlTXTÜriner, rein gemessen jper IJter :'. tl. 0. W., rackung frei, liefert per Xaeiinaliine. Michael Hruza. in Marburg a. IK Auf mehrfache Anfragen thcilcn wir mit. da-^s von dem Werke TDx. _i^n.tcrx lE^ritscIb. : ••llie \ö^'el l^ui*o|>a$ü** nur iiücii einige Exemplare vorhanden sind. Trotzdem ist der Herausgeber bereit, das Werk den neuen .Mitgliedern des Vereines, solange der \'orrath reicht, zu dem ermässigten Preise von 40 fl. in Prachleini''aiid 50 fl. abzugeben. T^anarienvög'el bestens gesangUeh geprüft und sortirt, ä 12, 15, 20 und 2-i> -Mark : Extravorsiinger hölier. habe noch in schönster Auswahl und versende stets gegen Casse oder Naclinahm.e. unter Garantie für liüte und lebend'' .\nkunft, •liiliii.s llsijK<^i'. St. An(lix'a.sber^ (Harz). In rac.reiiieii Exemplaren li.iljr weisse ('«tfliiii, bell- lli'aliiiia, dunkb- Itraliiiin. schwarze und weisse liaii;i;i«liitii, ein I>a;ir vi>r/imiicii' i Hoi-kins» und ein Paar imiioitirtc Kmdencr Kieiieii-CiiiiiMe. Ing. Pailisch, Krlacl, 1.. Wr-Vcii-t-idt. Vogel- iiiid Ueptiliou-Haiullimg Anton Mul s er (Bozen in .Sudtircd hält mit l>ci,'iiiii des I'\-il1ijalires $Udeuropäische und afrikanische Echsen, Schlangen, Schi'dkröfen, Frosch- imil Schwanzlurche in allen Arten und seltenen Spieiiirlcu am Lagei ; «iioe werden nur in ueliU-rltallenen CxempUren versandt und XU billigen l'reiseu abgegeben. Vom Ücluber ab sind einheimische Vögel 2U haben; von Zeit zn Zeit Kxota zu sehr billigen Preisen S*~ Frühere Jahrgänge der „Mittheilungen'" sind, so lange der Vorrath reicht, zu dem ermässigten Preise von ä 4 fl. ^ 8 Mark durch das Secretariat (k. k. Prater. Hauptallee 1) zu beziehen. Alle eilf Jahrgänge werden zu dem Preise von 40 Mark abgegeben, doch sind nur mehr wenige Exemplare vorhanden. "9^ Herausgeber: Der ürnithologiscbe Verein in Wien (verantwortlich: Dr. Fr. Knauer . Druck von J. B. Wallishausser. Commissionsverleger: Die k. k. Hofbuclihandlmig Wilhelm Frick ivurnials Faesy & Frick) in Wien. Graben 27. XII. Jahrg. i^" Sitz des Vereines: Wien, k. k. Prater, Hanptallee 1. Nr. 9. 3tnntr für ^ouElßunhc, 3^ögfl=SthuH unö =lfleaf, §cflüaü(?urfir unb BrifftauöcnnicrEii. Hedacteur: Dr. Friedrich K. Knaner. SepteiBöer Die „}litttieiluii^cil'* des Tinter dem Protectorate Seiner kaiserlichen und königlichen Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzlierzoa: Rudolf stehenden nOniitholofcischeii Vereines in Wien^ erscheinen in der Stärke von 2 Bogen am 15. jeden 3Ionates. Ahonnements ;i 6 tl.. saranit Franeo-Znstellunf^r 6 Ü. öO kr. = 13 Mark jährlich, werden in der k. k. Hafbuchhandlnns: Wiliieliu Frick in Wien, I.. Gruben Nr. 27. entgegeni:enommen. nnd einzelne Nummern ä 50 kr. = I Mark daselbst abgegeben. — Inserate 6 kr. = 12 Pfenniire für die 3fach gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum.— Mittheilnngen an das Präsidium sind an Herrn AdoK Bacliofen von Echt in Nnssdorf bei Wien, die Jahresbeitras;« der Mitglieder an Herrn Dr. Karl Zimmermann, I.. Bauernmarkt 11. alle anderen für die Redaction. das Secretariat, die Bibliothek u. s. w. bestimmten Briefe. Bücher-, Zeitniigs-, Werth s^-ndiirieen. an die Redaction der„MiltüeiInngen des Ornithologischen Vereines" : Wien. k.k. Prater. Hauptalleel, zu senden. — Vereinslocale : iBibüothek. Saramhmiren. Kedaction) k.k. Prater, Hauptallee 1.— Die mitVorträgen verbundenen Monat8-Versammliin;t;en Ii7idon im grünen Saale der k.k. Akademie der Wissenschaften : I.. Universitätsplatz 2, statt. — Sprech- stunden der Redaction und (l'-s Secretariates: Dienstag und Freitag, 2—4 Uhr. Vprf iiisiiiil;;lie(1er beziehen das Itlatt i^ratis. Beitrittserklärungen (Mitg-liedsbeitrag 5 fl. jährlich) sind an das Secretariat zu richten. Inhalt: I. Fachwissenschaftliche und popnfäre Ornithologie: Einige Bemerkungen über den Pirol (Uriolus galbola). Von Guido v. Bikkessy jun. — Lebens- zähigkeit eines Storches. Von Ignaz Dnsek. — Die Verbreitung der Dickschnäbler (Crassirostres) in Böhmen. Von M. Dr, Wladislaw Schier. — Arten der Ornis Anstriaco-Hnngarica auf der Insel Teneriffa. Nach Bony de St. Vincent n. A. von Guido v. Bikkessy jun. — Vögel von den Molnkken. Nen-Gninea und umliegenden Inseln. Mitgetheilt von Baron H. v. Rosenberg. (Schluss.) — Die Vogelwelt Europa's. Von Dr. J. Palacky. — Orni- thologische Mittheilungen aus dem Wiener Vivarium. Von Dr. F. K Knauer. — Beobachtungen aussergewöhnlicher Nistplätze einiger Vogelarten. Gesammelt von Freifrau von Ulm-Erbach. (Fortsetzung und Schluss.) — Einiges aus vergangener Zeit, Von Robert Eder. — Literarisches. — Aus unserem Vereine. — Correspondenz der Redaction. — Inserate. Einige Bemerkungen über den Pirol (Oriolus galbulaj. Von Guido v. Bikkessy jun. Bekanntlich gilt gewöhnlich die Meinung, dass der Pirol erst im Laufe des Maimonates als Zugvogel bei uns eintreffe; manche setzen sogar die eigentliche voll- zählige Ankunft dieses Vogels in die zweite Hälfte des- selben Monates, woher wahrscheinlich auch die volks- thümliche Benennung .Pfingstvogel* herrühren dürfte; dies ist jedoch wenigstens in Bezug auf die südlichere Hälfte Mitteleuropas unbedingter Irrthum. Da ich schon seit einer Reihe von Jahren die Ankunft dieses Vogels möglichst genau beobachtete, kann ich auf Grund eigener Wahrnehmungen versichern, dass derselbe bei uns bereits in den letzten Tagen des April eintrift't und Anfangs Mai schon vollzählig da ist, da man um diese Zeit schon allenthalben seinen klangvollen Ruf vernimmt. Auch bezüglich der vermeintlichen Schädlichkeit des Pirols existiren viele irrthümliche Vorurtheile; es herrscht nämlicii bekannterweise vielfach der Glaube, dass dieser Vogel ein arger Obstdieb sei und namentlich den süssen Kirschen sehr nachstellt, sowie dass er auch reife Birnen nicht verschont. Dass nun der Pirol reife Kirschen sowie 124 anderes Obst gewisserniasseii als Content gerne verzelirt. ist längst erwiesene Thatsache; von einem eigentlichen Schaden durch ihn kann jedoch schon deshalb nicht die Rede sein, da er ja seine Unit mit Insecten auf- füttert und auch selbst sich grSsstentiieils davon nährt. folglich der «lurcli ilin verursachte Nutzen den Schaden reich überwiegt; überdies kommt ja der Vogel nirgends in so gi-osser Anzahl vor. dass er dadurch in AVirkliih- keit zur Plage für Obstzüchter werden kannte. Lel)enszäliii»k('it eines Storclies. Von Ignaz Dusek. Im Jleierhofe Kestfan (bei Pisek in Böhmen i, wo sich zwei alte IJitterbnrgen und ein Sdiloss aus neuerer Zeit befinden, nistet fast alljälirlicli auf dem Thurme der einen Burg (Älalyhrad) ein Storchpaar. So war es auch heuer. Die Alten brachten drei .Junge auf. welche nun- mehr schon üügge sind. Einer der drei jungen Störche unternahm am 8. August um 5' ., Uhr früh einen grösseren Flugversuch, umkreiste das Schlossgebäude und wollte sich endlich auf einem der hohen Kamine niederlassen, fiel jedocii dabei mit den Füssen in den oben offenen Schornstein. Vergeblich bomülite sich der Storch durch Flügel- schläge emiiorzukommen. sank i}lötzlich vor den Augen mehrerer Zuseher in die Tiefe und blieb aussei- Zweifel im Schornsteine stecken. Nachdem der so verunglückte Storch einen ganzen Tag und eine ganze Nacht hindurch nicht zum Vorschein kam. wurde am 9. August ü'üli um einen Kaminfeger geschickt, welcher Nachmittags kam. den Sciiornstein untersuchte, aber den Storch nicht auffinden konnte, weil der viele aufsteigende Bauch eine genaue Prüfung aller Stellen unmöglich machte: besagter Schornstein betindet sich nämlich ober der Gesindestube, in welclur den ganzen Tag über geheizt und gekocht wird. Endlich am 10. August früh 7 Uhr fiel der Storch zur Kamin- Einsteigthür im ersten Stockwerke heral». wurde iier\or- geholt und lebendig — wiewohl sehr matt — befunden. An der freien Luft erholte er sicii ein wenig und es wurde ihm sodann Nahrung eingestoidt. Am nächsten Tage wurde der rauchgeschwärzte Storch von einem Zimmermann auf das Kadnest gesetzt, aber kaum wurde er von den übrigen Störchen bemerkt, so stürzten diese über ihren unglücklichen Verwandten her und warfen ihn mit Gewalt vom Neste herab. Einige Tage darauf tlog der noch immer geschwärzte Storch selbst auf das Nest und es wiederholte sich dieselbe Scene. Um den vereinsamten Storch zu retten, gab der Schreiber dieser Zeilen den armen Verlassenen in seinen Garten, wo sich derselbe bei einer Fütterung mit Fleisch- abtallen. Fischciien. Fröschen und Mäusen ganz wohl betindet, schon recht zahm ist und fleissig sein Gefieder reinigt. Die Wibreitmii» der Dickselmäbler (Crassirostres) in Höhinen. Von M. Dr. Wladislaw Schier. Emberiza ciirinella ist ein häutiger und überall in Böhmen bekannter Standvogel, welcher im Herbste in grösseren Gesellschaften selbst Meilen weit von seinem Nistorte an Feldern herum streiciit und im Winter in allen IirufiTii und Städten mit Sperlingen, Schopflerchen und Builitinken zu finden ist. Miliaria europaea ist bei uns nicht selten, hält sich besonders in fruchtbaren Ebenen auf. wo auf den Feldern und Wiesen nebst Gestrüpp auch einzelne Bäume sich vorfinden: in ^\'äldern und im Gebirge kommt sie nicht vor. Emberiza liortulana ist viel seltener als A'orige; erscheint im März und zieht im September wieder fort : hält sich am liebsten an Waldrändern, in Hainen und auch in Sträuchern, besonders in der Nähe des Wassers und an Wiesen auf. Emberiza cia wird wenig in Böhmen beobachtet wenigstens bekam ich über selbe keine gründlicheren Berichte. Wahrscheinliih wird sie wie auch die anderen Ammerarten wenig beachtet. Jn der Umgel)ung von Gitscliin lialir ich Itloss einmal 1 Exemplar erbeutet. Emberiza cirlus iässt sich dann und wann, jedoch selten sciien. Emberiza melanocephala ist ein sehr seltener Gast. Schoenicola schoenicius ist in Böhmen genug bekannt, manche überwintern auch daselbst, die aiideren ziehen im November oder erst auch im December in südlichere Gegenden und kommen Anfangs April wieder zurück. Im Gebirge hält sie sich nicht auf. dafür kann man sie aber in Ebenen und Niederungen überall an Teichen und Sümpfen, die mit Schilf und Binsen be- wachsen sind, finden ; selbst an feuchten, mit Erlen- und Weideuruthen bewachsenen Wiesen ist sie anzutrert'eu, besonders wenn Wassergräben und Bäche daselbst vor- kommen. Schoenicola pithyornus verint sich sehr selten nach Böhmen. Plectrophanes nivalis kommt gewöhnlich im Monate Januar zu uns. jedocli nur, wenn ein strenger Winter herrscht. Plectrophanes lapponicus ist eine grosse Seltenheit; im Jahre 1880, Anfang Januar, wurde ein Exemplar auf der Strasse bei Branik in der Nähe von Prag unter Schopflerchen beobachtet und auf Leimrutheu gefangen, Passer domesticus ist ein ))ekaniiter Standvogel in Böhmen. In grosser Menge kommt er in jenen Gegenden vor. wo Weizen und Gerste gedeihen, wo auch mehrere Obstbäiuue sind und wo er von den Bewohnern geliebt und geschont wird. Häufig oder genug sind die Sperlinge an solchen Orten, avo sie Nahrung, nämlich Getreide und Insecten an Bäumen, besonders oi>stbäumen finden, jedoch von den Wirthen verfolgt werden. Wenig Sperlinge findet man an unfruchtbaren, besonders an den genainiten 125 Getreidearten uinl Laubbäumen armen Orten. Ich habe 2986 Berichte durchgelesen und erfahren, dass an 1433 Orten in Böhmen die Sperlinge in Menge und an 843 Orten genug zu finden sind, an 07 Orten wenig und an 289 Orten gar nicht vorkommen. Letztgenannte Orte sind nicht nur an den Kämmen unserer Grenzgebirge, sondern auch in den Vorgebirgen und in den durch das Land sich hinziehenden Gebirgsketten, einzelne auch im Flachlande oder in der Ebene, entweder von ausgedehn- teren Wäldern. Halden. Hutweiden, Wiesen oder Teichen umgeben. " Passer montanus ist als Standvogel über ganz Böhmen verbreitet, jedoch weniger bekannt als dome- sticus. weil er sich mehr auf freiem Felde. Wiesen und in Laubwäldern aufhält und bloss im Winter näher zu den menschlichen Wohnungen kommt. Fringilla coelebs nistet überall in grossen und kleinen Laub- und Xadelwäldern, in Obstanlagen und Gärten. Viele Buchfinken, besonders alte Männchen, überwintern bei uns. die anderen fliegen mit Anfang des Winters in südlichere Länder und kommen Ende Februar, gewölmlich aber Anfangs März wieder zurück. Fringilla montifringiila kommt jedes .Jahr im Herbste in grossen Schaaren von X. nach Böhmen und überwintert hier, wobei sehr viele abgefangen werden. Coccothraustes vulgaris ist in Böhmen als Stand- vogel ziemlich verbreitet und hält sich am liebsten in Laubwäldern hügeliger Gegenden auf, besucht auch alle Obstgärtenanlagen und Gärten, besonders wo Kirschen und Grünzeug sind. Ligurinus chloris ist an manchen Orten ein genug bekannter Standvogel, besonders in jenen Gegenden, in ■welchen Gärten. Haine. Fasanerien und kleine Waldungen zwischen Feldern und Wiesen vorkommen. Serinus hortulanus erscheint Ende März oder Anfangs April und zieht im October wieder fort. Vor 38 .Jahren war der Girlitz bei uns noch als grosse Seltenheit bekannt, jetzt ist er im ganzen Lande mehr oder weniger verbreitet: besonders viele nisten in der östlichen Hälfte von Böhmen. Der Girlitz hält sich am liebsten in Obstanlagen und Gärten auf, siedelt sich aber auch an Waldrändern in der Nähe von Feldern und Wiesen an und nistet dann sowohl an Nadel- als auch Laubbäumen. Wird von Niemandem verfolgt und vermehrt sich stark. Chrysomitritis spinus ist als Stand- und Strich- vogel überall bekannt, besonders an jenen Orten, wo Erlenbäume vorkommen. Carduelis elegans ist in ganz Böhmen als Stand- vogel bekannt, hält sieh besonders au Waldrändern, in Hainen, Obstanlagen und Gärten auf, wo er am liebsten an Aepfel- und Birnbäumen nistet: Nadelwälder liebt er nicht. Im Herbste und Winter streicht er herum und erscheint manchmal in ziemlich grosser Gesellschaft auch in Gegenden, wo er nicht nistet und selbst im Sommer nicht beobachtet wird. Cannabina sanguinea ist bei uns überall zu finden, in manchen Gegenden weniger: liebt gebirgige Orte und lichte Wälder zwischen Wiesen imd Feldern, mit jungem Nadelholz oder anderem Gestrüpp bewachsene Hügel und Berge. Cannabina flavirostris erscheint manchmal am Zuge bei uns und hält sich dann gewöhnlich vom November bis Februar hier auf. Linaria alnorum kommt zu uns nur im Winter in grossen -Schaaren. wie z. B. im Jahre 1880 und 1882, erscheint jedocli nicht jedes Jahr. (Fortsetzung folgt.) Arten der Oriiis Austriaco - Huiigarica auf der Insel Teneriffa. Nacli Bony de St. Vincent u. A. von Guido v. Bikkessy jun. Die durch ihre berühmten Vulcane sowie auch als die ursprüngliche Heimat der Kanarienvögel für den Naturforscher so sehr merkwürdige Insel Teneriffa besitzt, obwohl am Ende unserer östlichen Erdhälfte gelegen imd auch dem Wendekreise ziemlich nahe, mancherlei Arten der österreichisch-ungarischen Ornis, wie aus folgendem Verzeichnisse ersichtlich wird : Cerchneis tinnunculus, Lin. Accipiter nisus, Lin. Corvus corone. Corvus monedula. Corvus pyrrhocorax. üpupa epops. Turdus merula (auch auf Madeira und den Azoren einheimisch). Silvia atricapilla. Silvia cinerea. Motacilla alba. Motacilla flava. Troglodytes parvulus. Hirundo urbica. Hirundo rustica. Cypselus apus. Anthus arboreus. Anthus campestris. Anthus pratensis. Parus major. Fringilla carduelis. Fringilla cannabina. Die beiden letzten Körnerfi-esser sind besonders zahlreich anzutreft'en. Fringilla petronia. Emberiza citrinella. Alauda arvensis. Columba turtur. Sterna cinerea. Sterna minuta. Von Bony de St. Vincent bloss auf dem Strande bei Sarha kurz beobachtet. 126 Vögel von den Molukken, Neu-iiuinea und umliegenden Inseln"). Gesammelt durch F. H. H. »iiallemard. Excerpt aus: ,Thi> (^'uiso of the Marchesa to Kamtschatka aiid New-Guinea." Mitgetheilt von Baron H. v. Rosenberg. (Schlnss.) Mnimtiti. Cacatua ti'itoii. Ti'iiiiii. Microglossus aterriimis. Um. Taiiygiiatlius niegalurliviiclius. Bodd. Apiijsiiiittus dorsali.s, ^. et G. Cyclopsittacus occidentalis. Salvad. Lorius. lory. Liiiii. Chalcopsittacus ater, Scop. Triclioglossus cvaiiogiannnus, Wagl. Ncsocentor iiienebiki. Garn. Ccjx solitaria. Tcmni. Syina torotoro. Less. Sauidinarptis gaudichaudi. y. et U. Saukipnicta inelaleuca. Q. et G. Paecilodiias liypoleuca. G. R. Gr. Graucalus papuensis. Gm. Cracticus cassicus. Bodd. Cractieus quoyi, Less. Rhcctes uropygialis. G. R. Gr. Ptilotis ehysotis, Less. Pitta navae guineae. Müll, et Schleg. Pitta niackloti, Temm. Calornis metallica, Temm. Calornis eantoroides. G. R. Gr. Mclaiiopyrrhus aiiais, Less. Corvus orru. Müll. Seleucides nigricans. Sliaw. Dipliyllodes magnifiea. Penn. Cininnunus regius, Linn. Aeluredn.s buccoides. Temm. Mcgaloprcpia pviella. Less. t'arpo]diaga ruliventris, Salvad. Phlogaenas rufigula. Puch. et Jaeq. Calactias nicobarica, Linu. Talegallus cuvieri, Less. Demiegretta saera, Gm. Nycticorax caledonicus. Gm. Cinnyri.s frenatus. S. Müll. Myzomela eques, Less. Ptilotis sonoroides, G. R. Gr. Pitta novae guineae, Müll, et Schleg. Pitta iiiarlhaga chalconota. Salvad. Gymnophaps albertisi. Salvad. Macropygia nigrirostris. Salvad. Phlogaenas rutigula, Puch. et ,Laci|. Eutrygon terrestris, G. R. (ir. otidiphaps nobilis. Gould. hala. tiould. Myzomela obscura, Gould. Giyciphila modesta, G. R. Gr. Trobidorhynchus novae guineae, Salvad. Calornis metallica. Temm. Mino dumonti. Less. Paradisea apoda Linn. Cicinnurus regius. Linn. Ptilopus wallacei. G. R. Gr. Carpophaga zoeae. Less. Carpophaga muelleri. Temm. Carpophaga pinon. Q. et G. Myristicivora spilorrhoa, G. R. Gr. 127 Die Vogelwelt Europas. Von Dr. J. Palacky. Die Vögel sind in Europa nicht zalilreicli, — die Zahl derselben liiilt nicht einmal den Vergleich mit Australien (749 K a m s a y), viel weniger mit Afrika (2400), mit Amerika (4500) oder mit Asien (^über 3000) aus; denn man zählt höchstens 5 — 600 Arten (^420 B 1 a s i u s, 481 Fric. 471 Gould, 531 Degland u. Gerbe, Dresser im Allgemeinen Ij28 palearktische). Die einzelnen Länder weisen gewöhnlich 2 — 300 Arten auf (ausser den Küstenländern), mehr oder weniger, je nach der Ansicht der verschiedenen Schrittsteller darüber, was eine Art heisst und je nachdem ob Fremde und zufällig Vorkommende einbezogen werden '). Die bisher nocli Avenig bekannten geologischen Ent- deckungen oder die stückweisen Ueberreste entziehen sich der Beurtheihing. Der älteste Arcluieoptervx soll einen Üebergang zu den Sauriern bilden, mit welchen deshalb Huxley die Vögel in die Klasse der Sauropsiden ver- einigte. Es fehlen die Odontorhithinen der amerikanischen Kreideperiode, obwohl auch die ältesten europäischen Vögel Zähne hatten (Archaeopteryx, Odontopteryx, Tolia- picus). Siiärlich sind die vortertiären Ueberreste wie der böhmische Cretornis. Erst in der tertiären Periode existiren namhafte beschriebene Reste und das haupt- sächlich in Frankreich (M i 1 n e Edwards allein etwa 94, Sansan 33 Arten), welche aber zum grössten Theile die Beschaffenheit der gegenwärtigen, zum Theile der afrika- nischen ( Serpentarius, Psittacus , Sti-auss , Pterocles), weniger der amerikanischen Vögel aufweisen (Ortyx). Wir kennen vielerlei Eaubvögel : Haliaetus piscator, Aquila (3 in Frankreich (prisca, minuta, gervaisi), fossilis in Sardinien), Milvus deperditus, Vultur fossilis (Devin), Lithornis vulturinus ("Owen), Paleocircus cuvieri, Serpen- tarius robustus I Frankreich ). Von den Eulen kennen wir in Frankreich die Bubo arvernensis, poisseti, Strix antiqua, ignota, und die in Höhlen überall verbreitete Nyctea nivea (nördlich). Wenige Singvögel (im weiteren Sinne) in Deutsch- land (Schwalbe bei Quedlinburg), in Sardinien (Picus, ') Das Kaiser Franz Josefslaml 17. Spitzbergen 27, Nowaja- Xemlja 4S Heuglin, .50 Theel, 46 Jan Mayen. Island 80 Newton, lOOPrcyer, die Faroer-Inseln 124 Müller, der nördliche Ural 70, Lappland 75, Grünland 62, Skandinavien 2S0, das östliche Fin- land 140, Norwegen 218, Schweden 260 (Nilson), Christiania 224 (Collett), Jütland 110 (Seebohm), 113 Harwie Brown, das nördliche Russland 249 (derselbe), das nordwestliche Russland 210 (Petersburg. Archangel). Holland 225 Schlegel, Belgien 3.35 Dubois. England 311—370 Sklater, 380 Clarke, (die zufälligen mitgerechnet), 395Harting, 403 Cray, Dewon 268 (Rowe), Norfolk 298 (Stevenson), Middlessex 225 (Karting), Jork 307 (Clarke), Helgoland 400 (Giitke, mit den zufälligen und Zugvögeln). — Deutschland 357 Homeyer, Brandenburg 259—267 Schalow. Preussen 259 Ratke, die obere Lausitz 267 (Tobias), Halle 253 Rey, Mähren und Schlesien 290 (Heinrich), Böhmen 297 Fric, Wien 288 Pelzein. Oesterreich 393 Tschusi, Ungarn .345 Madaräsz, Siebenbürgen 297 Harwie Brown, Vorarlberg 262, das südliche Tirol 283 (Salvadori), Istrien 285 Schiavuzzi, Gali- zien 307 Zawadzki. Polen 304 Tacanowski, Russland 425 Pallas. Bessarabien, Moldau, das östliche Rumelien 203, Italien 390 Bonaparte, 411 — 464 Salvadori. Lombardei 260 Bethoni, 303 Salvadori. Piemont 294. Modena 250 Döderlein, Tos- cana 308, Sicilien Malherbe 290, Salvadori 303, Sardinien 263 Salvadori. 266 Brooke, Malta 266 Salvadori. 808 VVrigth, Spanien 325 Brehm, das südliche Spanien 321 Saunders, Gi- braltar 335 Jrby, Türkei 318 Ehves, Kaukasus 369 (Radde). Do- brudscha 254 Homeyer. Bulgarien 178 F insch, Griechenland 381 Heldrich, 345 Lindermeyer. Griechisc))er Archipel 223 Ehrhard. Alauda, Corvus, Fringilla), in England (Halcyornis). in der Schweiz ( Protornis glarisiensis V i aber bereits häufiger in Frankreich (Motacilla hamata major, Sitta gervaisi, Palegithalus cuvieri). Lanius , Cypselus, Collocalia francica, Trogen gallicus, Passer, Corvus larteti, Picus archiaci. Honuilopus picoides. Es fehlten auch die Tauben nicht (Columba calcarea, Frankreich). Reichhaltiger waren im Allgemeinen die Läufer Pterocles, 3 Perdix, 4 Ortyx (jetzt amerikanisch), die Waclitel, der Hahn (Gallus bravaisi), 3 Fasane in Frank- reich (Phasianus archiaci), Tetrao (Taoperdix) poisseti (P. Gervais) in Armissan — der Otus berviceps bei Quedlinburg wie der Strauss (Gastornis parisiensis), Dasyornis und Melagornis in dem Lehm der tertiären Schichte bei London u. s. w. Aber am zahlreichsten waren die Wasservögel — M i 1 n e E d w a r d s beschrieb ihrer allein 34 Arten aus dem tertiären Frankreich und es fehlen dieselben schon in der Kreide niclit (Cimoliornis diomedeus Owen in der engl. Kreide), in dem Londoner Lehm (Odontopteryx, Toliapicus Owen = Mergus), weder in Böhmen (Anas basaltica), noch in Deutschland (Fulica, Rallus major, Scolopax(Oeningen), Ardea, Ibis, Anas, Pelecanus, Larus). Am häufigsten allerdings in Frankreich (8 Ralliden. 3 Grus, Ardea, Ibis. 3 Flauuningos. Paleolodus. 2 Totanus, Tringa, Numenius, 3 Larus, Oolymbus, 7 Anas, Pelecanus, 2 Sula, 3 Graculus u. s. w.). In den Höhlen verbreitet sind die Vögel von heute und der kalten Zone (Nyctea nivea, Colymbus), im Süden war noch der Auerhahn (Tetrao urogallus) im nördlichen Spanien. Bemerkenswerthe Andenken der älteren geologischen Periode sind die hiesigen tropischen Monotypen — ein- zelne Vögel afrikanischer Familien — so der Coracias (garrula), Eisvogel (Alcedo ispida), Merops (apiaster), Upupa (epops), Oriolus (galbula). Kukuk. Ziegenmelker, Cypselus, Sturnus oder amerikanischer Familien (Troglo- dytes borealis und Ampelis garrulus). Die grösste Seltenheit unter der europäischen Vogel- welt ist die Ruticilla mourieri, 18.53 vom nördlichen Afrika nach Spanien gekommen, welche zu den indischen Thamnobien ( Pinarochroa S e e b o h m ) gehört. Gäste kommen — ausser dem atlantischen Ocean'-) — von drei Seiten nach Europa, vom Süden aus Afrika (am meisten in die Mittelmeerländer), ^) vom Osten aus Asien (am meisten nach Russland),-') vom Westen aus Amerika^), gewöhnlich nur in die nächstgelegenen Gegenden. Im Uebrigen ist der Unterschied zwischen den einzelnen europäisciien Ländern um Vieles geringer (ausser den arktischen Inseln) als man glaubt. Xur dass gegen Süden die Sylvien, Fringilliden, Laniiden und Alaudiden, gegen -) Puttinus major, fuliginosus. Procellaria capensis, haesitata, Diomedea exulans (Dieppei, Phalacrocorax pygmaeus. 3) Merops aegyjitius. Hubara undulata. Ixos obscurus. Chena- lopex aegyptiaca. Milvus govinda (bis in die Provence), Hoplopterus spinosus,'Telefonus tschagra, Sterna bergii. Alauda duponti etc. *) Anthus gustavi. Parus Kamtschatkensis. Pratincola indica. Phylloscopus tristis, Phyllopneuste Otis m'queeni. im Jahre 1863 und heuer Syrrhaptes paradoxus, Accentor montanellus. Geocichla sibirica. 5J Z. B. am Meisten nach England. Ectopistes migratorius. Turdus swainsoni, migratorius, Alcedo alcyon (2 Exempl.). Nauelerus furcatus, Coecyzus americanus (4 Exempl.), Linota hornemanni (1 Exempl.). "Zonotrichia albicollis, Progue purpurea, Autluis ludovicianus. 128 Osten die Pariden (durch die Wälder) und Enilteriziden sicli häufiger findon. Es ist lickiuint. dass ilio WiiitiTieise der Sing- unjipn- und HOhlenperiode wenige asiatische Arten. Die meisten Gattungen haben die afrikanischen Raub- vögel (45 D e g 1 a n d . 35 G o u I d . 44 S h a r p e . 47 Dresser) und sind am zahlreichsten in den Mittel- Tueerländern ((lyjps. Einige Gattungen s Pandion haliaetus) : Archibuteo lagopus Johannis). In Mitteleuropa nehmen ab und sind jetzt Neiifroii. ]\Iilvus. Elanus, Circus). nd kosniopolitiscii (Falco jieregrinus, in den C'ircumi)olarliinderii der einzige I? = dem nordanierikaiiischen 8ti. sie mit Saxicola (Luscinia ist bei ihm Turdus). Die Fringilliden (29) sind tlieils Waldvögel (Loxia), theils im Felde und immer mehr im Süden zu Hause. So reicht der Coccothraustes vulgaris aus der Familie, welcher am häufigsten auf den (Jallopagosinseln vor- kommt und von ^lexikd bis zu uns. sowie nach .Japan und in den Hyiualaja. Die im Gebirge lebenden Fringilliden (Montifringilla nivalis' fehlen aber ebensowenig. Turdiden hat Gerbe 19 eigentliche (Gerbe 17. Gould 12. Sharpe hat hier die Luscinien). Sliarjie hat 1 Geocichla (streift unsere Gegenden von Sibirien), 4 Turdus, G Merula (4 zutallige aus Asien), im Alige- meinen 9 zuföUige (T. migratorius aus den U. S. bis in der Nähe von AVien). Seehohm bekräftigt, dass die T. nach der Eisperiode von Afrika über Europa nacji Mexiko übersiedelten. Alaudiden (Handlist 15, Gerbeund Dresser 21, Gould 14). deren Maximum (-/j) in Afrika, sind darum hauptsächlich in den J-ibenen des Südens zu Hause, wie die Calandrella baetica (Dresser), dann die Ramfocoris clotbey. Otocoris bilopha und Gerthilauda desertonnn, (diese häufig in den nordwestlichen Steppen Asiens und dieMelanocoryplia calandra wandert von dort nachliussland. sowie die M. tatarica, Otocoris albigula). Diese Familie hat aber auch eine circumpolare Untergattung (Otocoris alpestris — Novaja-Semlja — Kaukasus. .Japan. ^Mexiko). Pariden und Corviden haben bei Gerbe imd Gould eine gleiche Zahl von Arten (je 12 und Sharpe 13, Dresser aber hat 20; mit den zufälligen (umbrinus. tingitanus). Spanien und Nordafrika haben die Cyanopica cooki gemeinsam. Russland mit Kleinasien den Graculus Kryniekii. Die J-'ariden als Waldbewohner (das Maximum besitzt der Hymalaja und China) kommen deshalb durch Steppen und arktische Gegenden zu uns. Weitere schwächere F'amilien sind die Picidae, M a 1 h e r b e . Degland, Gould je 8 , G r a y- Handlist 9. Dresser 14 (mit Hinzuzählung der zufälligen): aus Afrika die Vaillauten, aus Asien die pipra (und die neue Gattung aus Westen P. lilfordi), dann die I^aniiden (5 Gould, 7 Gerbe, (> Gray, von welchen 2 zufällige aus Nordafrika (L. nubic\is und Telefonus tschagrac endlich die Schwalben (0 Gould, 5 zum Theile sehr weit verbreitet, so dass sie kosmo- politisch sind). H. rustica (.\frika, von Asien bis Cocliin- china. zu den Andamanen. Irkutsk. Ivamtschatka. Amerika ((juatemala, Peru, Brasilien. Boraima. Guyana. Niagara), weiters ist die Cotyle riparia in Brasilien und Grönland zu finden, die rupestris von China. Indien bis Tanger und das südliche Europa il)is Bern), die Hirundo rufula (vom sülllichen Europa bis Aliessynien. Palästina. Tur- kestan ; die beiden letzten Gattungen kommen nicht nach Mitteleuropa). Noch schw-ächere Familien sind die Muscicapiden (4), Motacilliden (Gould 7i. Sittiden. Cincliden. Certhiiden je 3 und die anderen Familien, siehe bei den Monotypen (obwohl sich einige mit manchen anderen (lattungen paaren (Sturnus unicolor Lamanuora in Sardinien, Cerile rudis manchmal im Süden u. s. w.) Ebenso arm sind die Tauben (nur 4 Haustauben), Columba livia — nach Darwin die Mutter unserer zahmen Tauben — palumbus, oenas — C. turricola, Bnpte. (Italien) erkennen nicht alle als Art an — und Turtur auritus : zuf^illige sind der afrikanische T. sene- galensis (Griechenland. Cafihrad. Spanien), der asiatische T. rupicola (Sibirien. Russhindi oder der vermischte nordamerikanische migratorius. Laufvögel (cursores) zählt Degland nur 23 — zum Theile im Süden, 4 Perdix, 2 Pterocles, Frankolin, 129 Turnix (sylvatica in Sicilieu und Andalusien, Tetraogallus caspius im Kaukasus), der Fasan soll beim Kuban und an der Donaumiindung wild vorkommen; oder die nörd- lichen (Lagopus mehr nach Osten, soweit Elienen vor- handen sind, — Kussland, Ungarn. Deutschland) — mir das Rebhuhn und die "Wachtel sind überall. Am zahlreichsten sind die Wasservogel (mit den Seevögeln 188 bei Gould. 217 bei Degland), sind meist palaearktisch (zugleich Asien und Afrika) und da am meisten Enten und unter diesen einige beinahe kosmo- politische Gattungen (Strepsilas inter]ires in Sibirien, Australien, Occanien, Sandwichinseln, Afrika, Madagaskar, Azoren, Eriesee [Coues], Squatarola helvetica — Grönland, Mexiko, Brasilien, Australien, Kamtschatka, Java, China, am Cap, Magelanstrasse — Calidris arenaria (Franz Josefs- land, Grönland. Chile. Brasilien, Katal, Madagaskar, Indien, Sicilien. China, Japan u. s. w.). Charadriden gibt es 15 nach Gray: 6 Charadrius (virginicus nur durch Zufall aus den U. S. und asiaticus, mongolicus). apricarius im nordöstlichen Europa, pyr- rhothoras inEussland aus Asien) ; 2 Aegialitis, Oedicnemus crepitans, Aegialofilus cantiauus. Vanellus cristatus (aus Ostafrika). Chetusia gregaria (Südost), Flavipes (Süden) und Hoplopterus spinosus (Südost), dann Squatarola helvetica. Weiters sind in Europa 2 Glareolen, Cursorius gallicus (Westen) und Pluvianus aegyptius (Spanien aus Afrika), von Haematopodiden H. ostralegus und Strepilas interpres, 3 Grus (cinerea überall, leucogeranus in Russ- land aus Asien, virgo und pavonina aus Afrika im Süden Europas). Mehr kosmopolitisch sind die Reihtr (12 nach G e r b e, 10 nach Gould, alle wenigstens auch in Afrika und Asien), so dass die Ardea garzetta in ganz Afrika, in Indien, Borneo, auf den Philippinen, in Japan. A. alba in Asien. Afrika. Australien, Tasmanien, Madagaskar, in Neuseeland vorkommt; der Nycticorax europeus ist in Asien in Japan und Java, in Afrika auf Madagaskar, in Amerika am Oregon in Guyana, Brasilien und Peru zu finden. Von Störchen nur zwei ; Der weisse und der schwarze ; von den Plataleiden nur PI. leucerodia (Sibirien, Indien, Habesch. Azoren) von den Tantaliden der Ibis falcinellus in Australien, Neu - Guinea, Indien. Madagaskar am Senegal, in Brasilien, Paraguay, Mexiko, Chile, auf den Antillen in Nordamerika; der Ibis religiosa verirrt sich nur manchmal vom Süden nach Griechenland und Russ- land. Schnepfen (Scolopacidae) zählt man hier 30 : Numenius, 3 Limos, 7 Totanus, Recurvirostra avocetta, Himantopus autumnalis. Philomachus pugnax, 9 Tringa, Calidris arenaria, 2 Gallinago, Scolopax rusticola — zum Theile sehr weit verbreitet wie der Calidris (v. h. Tringa canutusj ; Grönland. China, Australien, Brasilien. Tr. cinclus überall mit Ausnahme von Australien (Decken ) und Chili, Buenos- Ayres, Nikobaren u. s. w.); Phalaropiden gibt es hier zwei, aber Ralliden (am meisten solche vom stillen Ocean) nur .j und Gallinuliden 4 — zum Theile sehr ver- breitet — so G. chloropus in Afrika, Indien, Celebes, Formosa, Brasilien, Jamaica, in Wisconsin, auf den Sand- wichinseln (Dole). Porphyrio veterum kommt nur in Süd- europa vor. Ebenso ist nur im Süden der Flamtningo zu finden (der Vertreter eines sonst zahlreicheren tropischen Stammes, welcher sich meist in den Mittelmeerländern aufliält und auf Albufera in Spanien geschossen wird). Entenartige hat Gerbe 32 und 11 gänseartige (Gould 27 und 8), Dresser der ersteren 29, von welchen 6 zufällige aus Amerika. 2 aus Asien. Die übrigen sind grösstentheils weitverbreitete Arten von Anas boschas — die Mutter der zahmen Ente ist fast kosmopolitisch — in Japan. Indien. Sandwichinseln, Mexiko, auf den Antillen, in Nordafrika u. s. w. Schwäne sind arktisch, gegenwärtig am häufigsten in Russland und Schweden (auch antarktisch) aber alt in Europa. Gänse kommen mehr gegen Norden vor — 8 sind palearktisch. 3 circumpolar, aber Chenalopex egj'ptiaca. die Gans des Nil, Congo und Zambesi wird auch in Griechenland gefangen. Mergus hat 4 Arten in Europa; der Podicipiden gibt es hier 5. Eigentliche Seevögel hat G o u 1 d 54, Gerbe 68, D r e s s e r nur 57 (ohne der zufälligen Fremden). Am meisten kommen Möven vor ( D e g 1 a n d 23, D r e s s e r 22) undStern (12—13), ferner 6 Pufinus, 45 Thalassidroma, 3 Procellaria, 3 Phalacrocrax, 2 Pelikane und Sula bassana. Einige, wie die Möven kommen im Winter weit in's Land hinein (nach Böhmen beispielsweise). Die arktischen Meere haben Uriiden ! 5) und Alken (3), unter welchen Alca impennis in Island und auf den Orkaden in diesem Jahrhunderte ausstarb. Zufälliggelangen auch tropischcArtennaeh Europa: Der Tropic (Phaethon aethereus) wurde in Norwegen gefangen, Fregata (aquila) im Jahre 1792 in der Weser, 1853 bei den Lofoäen, 3 Exemplare Diomedea exulans in Frank- reich, 2 Exemplare Diomedea chlororhynchos in Nor- wegen (Gerbe), Anous stolidus (Island), Procellaria capensis bei den Hyeren. Oniitliologisclie Mittlieiliingeii aus dem Wiener Yivarium. Vüii Dr. F. K. Knauer. I. Auch wenn nicht zwischen unserem Institute und dem ornithologischen Vereine engere Beziehungen bestünden, hielte ich es für meine Pflicht, in diesen Blättern von Zeit zu Zeit über die bei uns gehegten Vögel und an ihnen gemachte Beobachtungen zu berichten. Ich komme dieser Verpflichtung aber auch aus dem etwas egoistischen Grunde nach, dass ich durch solche öftere Mittheilungen für unser junges Unternehmen besonders in ornitholo- gischen Kreisen Freunde zu werben hofte, deren gütige Förderung meinen vielleicht etwas gewaalen Wunsch; ,nach und nach die gesammte heimische Vogelfauna zur Schaustellung zu bringen", denn doch verwirklichen helfen würde. Ich beginne heute diese Serie zwangloser und an- spruchloser Mittheilungen mit einigen allgemeinen Erör- terungen und mit der Aufzählung der bis heute im Wiener Vivarium beherbergten Vogelarten. Unser Institut rechnet in ganz erster Linie mit dem Belehrung suchenden oder Anderen an der Hand einer solchen Schaustellung Belehrung vermitteln wollenden Publicum, nur ganz nebenbei mit dem einfach neugierigen 130 Besucher, dem es lediglich um gewisse Schaustücke zu thun ist, die er gedankenlos mit gewölmlicher Neugierde anstarrt. Der kundige Fachmann also, den es immer wieder freut, aus langer Beobaditung und eingehendem Studium besthfkaiinte Thiere vorgetulirt zu sehen : der Leiirer der Naturgeschiciite. dem es gerade in der Oross- stadt so schwer wird, seinen Schülern die gefiederte Welt in lebenden Exemplaren zur Anschauung zu bringen: der angehende junge Zoologe, der gerne nach der (iele- genheit gi'eift. die lebendigen Objecte seiner Wissenschaft recht oft und in recht vielen Vertretern zu Gesicht zu bekommen : der gebildete Laie, dem nicht eine ver- keiirte Erziehung Sinn und Interesse für das Leben und Weben in der Natur geraubt hat; der Jäger, der Tourist, denen all' die grossen und kleinen Geschöpfe der freien Gotteswelt vertrauter und näher stehen, als das unnatür- liclie fast naturfeindliche Getriebe und Gewoge des Gross- stadtlebens — diese Alle sind es. an die unser natur- historisclies Institut insbesondere sich wendet und denen, wir allmählich eine ihnen liebe Stätte der Beobaciitung des Thierlebens bieten wollen, die ihnen manche vergangene Stunde angenehmer Thierbeschauung wieder wachruft, sie für das so anregende Naturstmlium neue Freunde werben und den Laien durch direkte Anschauung über so viele wenig gekannte Tliiere belehren lässt. Schon daraus geht hervor, dass es unser Bestreben ist. ganz besonders die heimische Thierwelt zu berück- siclitigen. Ich brauche nicht erst auf eine ganz allgemein sich aufdrängende Beobachtung hinzuweisen, dass einem grossen Theile der Bevölkerung exotische Tiiiere weit besser bekannt sind, als Thiere der engsten Heinuit. Wie viele ganz Gebildete verrathen eine geradezu verblütfemle Unkenntniss, wenn von heimischen Thieren die Bede ist. und zwar sowohl, was das Erkennen eines solchen Thieres überhaupt und speciell das Vertrautsein mit dessen Lebensweise. Nützlichkeit oder Schädlichkeit u. s. w. betrifft. Auch die Schule, die ja aucii in anderer Kicli- tung oft den Fehler begelit. den junsren Scliüler wolil mit längst vergangenen Verbältnissen, nicht aber mit den Anschauungen und Bedürfnissen der Jetztzeit vertraut zu maclien. versteht es so selten, der Jugend die heimische Thierwelt in der richtigen Weise nahezufüliren. In dieser Hinsiclit soll die Lehrerwelt uns mit besten Kräften be- strebt finden, das Yertrautwerden der b'rnenden Jugend mit den wichtigsten Vertretern der heimatlichen Tlüer- welt vermitteln zu helfen. Wir verkennen durcliaus nicht die Schwierigkeit eines solchen Unternelimens; wie schwer sind viele Vogelarten überhaupt zu beschaft'en. wie müh- selig manche in das (jefangenleben einzugewöhnen. Wir reclmeii hierbei auf allseitige Unterstützung ornithologiscjier Freunde und Gesinnungsgenossen und sind gewiss für jede Unterstützmig, jeden Wink zum grössten Danke verpflichtet. Wir glauben auch gerade auf diesem Wege am besten für die Zwecke des Vogelschutzes zu wirken ; denn gerade auf diese Weise durcli wiederholte Beobach- tung des Vogellebens lassen sich Freunde für die Vogel- welt gewinnen. Diese Jünger des Vogelschutzes wirken aber durch ihr Beispiel und ihr werktliätiges Eingreifen nachhaltiger als alle strengen Gesetzesvorschritten. Es ist wohl selbstverständlich, dass die Voli&re, das Vogelhaus einer öffentlichen Schaustellung nicht so eingerichtet sein kann, wie das des einzelnen Beobachters. Für eigene Beobachtungszwecke kann man sich eine grosse Vogelstube auf das Natürlichste zurechtrichten. man kann hierfür der Natur fast Alles ablausclien : da thut es Nichts, wenn man den Inwohner niclit gleich zu Gesicht bekommt, man weiss ihn leicht in dem oder jenem Verstecke zu finden. Anders steht es mit iler filr viele Beschauer bestimmten Vogelstnbe : hier heisst es auf Kosten der Anpassung an natürliciie Lebensverhält- nisse die Inwohner vor Allem der steten Beschauung zu- gänglich maclien. Das vergessen Viele, wenn sie sagen : .Da haben es meine Vögel zu Hause besser: die leben wie im Freien". Auch ein Anderes wird bei ßeurtheilung der Vogel- beliälter in einer solchen öffentlichen Scliaustellung häufig vergessen. Man hört häufig den Wunsch, es möchten doch die \'ertreter einer Familie nebeneinander unterge- bracht w-erden ; dabei wird aber übersehen, dass ver- schiedene Arten bei all' ihrer systematischen Zusammen- gehörigkeit doch ganz verschiedene Lebensweise führen können und in Bezug auf Vorliebe für Sonne oder S<-hatten, Einzelleben oder Geselligkeit, grössere oder geringere Wärme u. s. w. ganz verschieden sein können. Bis heute beherbergt imser Vivarium Folgendes an Vögeln : I. Ordnung. ColynibidaetTaurher). 1. Gormo ran scb a rb e (Garbo cormoranus, M. u. W.i Stiess am 13. September den Fischern bei den Donauinseini Wien) in's Netz. Obwohl ein junges Thier, { im Stande, auf einmal 1 Kilogramm Weissfische zu j verschlimren. ' II. Ordnung. Anseres (Gänseartige Vögel). 2. Stockenten (Anas boschas, L.) 1 Männchen, •') ^Veibchen. o. Caracara- oder Rostenten. Zwei hübsche I Exemplare. \ 4. Ein Mandarin-Erpel. III. Ordnung. Orallatores (Reiherartige Vögel). 5. Weisser Storch (Ciconia alba, Bechstein). Fünf Exemplare. 6. Löffelreiher (Platalea leucorodia, L.) 7. Grauer Reiher (Ardea cinerea, L.) Fünf Exemplare. 8. Purpurreiher (Ardea purpurea, L.) Ein Exem- plar am 14. September in der Praterau gefangen. 9. S i 1 b e r r e i h e r (Ardea egretta. Bechst. j. I 10. Seidenreiher (Ardea garzetta, L.) Zwei Exemplare. 11. Na cht reih er (Nycticorax griseus, Strickl.), Vier Exemplare. 12. Roiirdommel iBotaurus stellaris. L.). 13. G r ü n f ü s s i g e s Teich h u h n ((jallinula chloropus, L.). IV. Ordnung. Rallae (Stelzen vö gel). 14. Kiebitz (Vanellus cristatus. M. u. W.i Zwei Exemplare. V. Ordnung. Rasores (S c h a rr vögel). 1.5. Steiuhuhi; (Perdix saxatilis, M. u. W.) Fünf Exemplare. 16. Rebhuhn (Starna cinerea, L.). Drei Exemplare. 17. Wachtel (Coturnix dai'tylisonans, Meyer). VI. Ordnung. Colnnibae iTauben). 18. Ringelta\ibe (Columba palumbus, L.). 19. Hohl taube (Columba oenas. L.). 20. Felsen taube (Columba livia, L.). 131 '21. Turteltaube (Tuvtur auritus, Ray.). Verschiedene Haustauben. VII. Ordnung. Dickscliiiäbler (Crassirostres). 22. (Grauammer (Miliaria europaea, Swains.). 23. Goldammer (Emberiza citrinella, L.). 24. Zippammer (Emberiza cia L.). 2.5. Rohramm er (Schoenicola schoeniclus L.). 26. Haussperling (Passer domesticus, L.). 27. Buchfink (Fringilla coelebs, L.). 28. Bergfink (Fringilla montifrigilla L.i. 29. S c hn e e f i n k (Fringilla nivalis L. i. 30. K i r s c h k e r n b e i s s e r (Coecothraustes vul- garis Pall.). 31. Grünling (Liguriuus chloris. L.). 32. Girliz (Serinus hortulanus. Koch). 33. Erlen Zeisig (Chrjsomitris spinus, L.). 34. Stieglitz (Carduelis elegans, Stepli.). (Auch Bastarde von Stieglitz und Kanarienvögel.) 35. B 1 u t h il n f 1 i n g i Cannabina sanguinea, Landb.). 3(5. Gimpel (Pyrrhula europaea. Vieill.i. 37. F i c h t e n k r e u z s c li n a b e 1 ( Loxia curvi- rostra, L.). VIII. Ordnung. Cantores. (Sänger). 38. Fit i slanb v ogel (Phyllopneuste trochi- lus, L.). 39. Gartensp Otter (Hypolais salicaria, Bp.). 40. S u m p f r o h r s ä n g e r ( Acrocephalus palustris, Bechst.). 41 . D r 0 s s e 1 r 0 h r s ä n g e r (Acrocephalus turdoi- des, Meyer). 42. Heuschreckenrohrsänger (Locustella naevia, Bodd.). 43. F 1 u s s r 0 h r s ä n g e r ( Locustella fluviatilis, M. u. W.). 44. Zaungrasmü cke (Sylvia curruca, L.). 4iS. Dorngrasmücke (Sylvia cinerea, Lath.). 46. S ä n g e r g r a s m ü c k e (Sylvia orphea, Teram.). 47. Garten grasmü cke (Sylvia hortensis, Aut.). 48. S p e r b e r g r a s m ü c k e (Sylvia nisoria Bechst.) 49. Kohlamsel (Merula vulgaris, Leach.). .50. Ringamsel (Merula torquata, Boie). 51. Wachholderdross el (Turdus pilaris. L.). 52. Singdrossel (Turdus musicus, L.). 53. Weindrossel (Turdus iliacus, L.). .04. Steindrossel (Monticola saxatilis. L.). 55. Hausrothschwanz (Ruticilla tithys, L.). 56. Gartenrothschwanz (Ruticilla phoenicura, L.). 57. Nachtigall (Luscinia minor, Chr. L. Br.). 58. Sprosser (Luscinia philomela, Bechst.). 59. B 1 a H k e h 1 c h e n (Cyanecula leucocvanea, Chr. L. Br.). 60. Rothkehlchen (Dandalus rubecula, L.). 61. Grauer Steinschmätzer (Saxicola oenanthe. L.). 62. Ohren Steinschmätzer (Saxicola aurita, Temm.). 63. Weisse Bachstelze ( Motacilla alba, L.). 64. Gebirgsbach stel ze (Motacilla sulphurea, Beeilst.). 6.5. Gelbe Schafstelze (Budytes flavus, L.). 66. Baumpieper (Antlius arboreus, Bechst). 67. Haubenlerche (Galerida cristata, L.). 68. H aide 1er che (Lullula arborea, L.). 69. Feldlerche (Alauda arvensis. L.). 70. Calanderlerche (Melanocorypha calandra. L.). IX. Ordnung Captores (Fänger). 71. Raub Würger iLanius excnbitor. L.). 72. R 0 1 h k ö p f i g e r Würger (Lanius rufus. Briss.). 7.3. Rothrückiger Würger (Lanius collurio, L.). 74. S c h w a r z r ü c k i g e r F 1 i e g e n f ä n g e r (Mus- cicapa luctuosa, L.). 75. Seidenschwanz (Bombycilla garrulus. L.). 76. Alpen braun eile (Accentor alpinus, Bechst.). 77. H e c k e n b r a u n e 1 1 e (Accentor modularis, L.). 78. Sumpf m eise (Poecile palustris. L.). 79. Tannenmeise (Parus ater, L.). 80. Haul)onmeise (Parus cristatus, L.). 81. Kohlmeise (Parus major, L.). 82. Seh w a n z m e i s e (iVcredula caudata, L.). 83. Gelbküpfiges (joI dhähnchen (Regulus cristatus, Koch). X. Ordnung. Scansores (Klettervögel). 84. Mittlerer Buntspecht (Picus medius, L.). 85. Wendehals (.lunx torquilla, L.). 86. G e 1 b b r ü s t i g e S p e c li t m e i s e (Sitta europaea, L.). 87. Alpen m a u e r 1 ä u f e r ( Tichodroma muraria. L. ) In fünf Exemplaren ; davon zwei in der Gefangen- schaft gezüchtet. Sind in einer grösseren Voliere mit künstlichen Felsen im Freien untergebracht. Haben schon das Winterkleid. 88. Wiedehopf (Upupa epops, L.). Fünf Exemplare. XI. Ordnung. Coraces (Reiherartige Vögel). 89. S t a a r (Sturnus vulgaris, L.). 90. Alpendohle (PjTrhocorax alpinus, L.) 91. Alpenkrähe (Pyrrhocorax graculus. L.). Drei prächtige Exemplare. 92. Dohle (Lycos monedula, L.) darunter einen Halbalbino und ein ganz weisses, blauäugiges Exemplar. 93. Kolkrabe iCorvus corax, L.). In vier schönen Exemplaren. 94. R a b e n k r ä h e (Corvus cornix, L.). 95. Nebelkrähe (Corvus corax. L.). 96. Elster (Pica caudata. Boie). 97. Eichelhäher (Garrulus glandarins, L.). 98. T a n n e n h e ]i e r ( Xucifraga caryocatactes, L. ). XII. Ordnung. lusessores (Sitzfüssler). 99. K u k u k (Cuculus canorus, L.). 100. Blauracke (Coracias garrula, L.). 101. Pirol (Oriolus galbula L.). XIII. Ordnung. Flssiro.stfes (Spaltschnäbler). 102. Rauchschwalbe (Hirundo rustica, L.). In drei vollständig eingewöhnten Exemplaren. XIV. Ordnung. Rapaces (Raubvögel.) 103. Weiss k o p f g e i e r (Gyps fulvus. Gm. ) in drei schönen Exemplaren. 104. Roth er Milan (Milvus regalis. auct.). 105. Thurmfalke (Cerclmeis tinnmiculus. L.). 106. Habicht (Astur pahunbarius, L.j. 107. Sperber (Accipiter nisus, L.). 108. Steinadler (Aquila fulva. L.) In einem prächtigen, durch seine besonders dunkle Färbung auf- fallenden Exemplar vertreten. 109. Seeadler (^Haliaetus albicilla, L.). 110. Mäusebussard (Buteo vulgaris, Bechst.). 111. Sumpfweihe (Circus aeruginosus, L. ). 112. Steinkauz (Athene noctua Retz.j. 132 ll:i. ^\'al(lkauz (Syrniuiu aliicu. L.). 114. Sc li 1 e icreul e (Strix fiaimuea, L.). 115. Uhu (IJuho inaximus. Silili.). llti. Wal il 0 hre 11 1 e (Otus viili,'aiis. Flamin.). 117. Z w ergo lircu 1 e (Scoiis Alilrovamli). In fünf schönen Exemplaren. Von zahlieii'hen anderen liier befindlichen Vögeln seien vorläufig kurz erwähnt : Seidenschwanz, Steppen- hüliner, Siliopfwachtelii. Spiegelpfau, Silber-, Diamant-, (jold- und Königsfasane, Oebirgloris. Alexander-, ^löiuhs-. Bunt-, Wellensittiilie. Surinam-, Hlaustini- und Cuba- Amazüiie. (ieibliaiiben- und Nasen-K'akadu. Arara's, zahl- reiche Astrilden. Zwergpapageien, Mozambique-Zeisige, Gelbsteissbülbül. Sonnenvogel. Epaulettstaar. Halsband- finken, Zebrafinken, Hlutsehnabelweber, Madagaskarweber, Orangeweber lin vollem Nestbau begritVen), Widafinken. Elsterchen und viele andere kleine Exoten, der inter- essante Carancho oder l'araeara-ralke lin zwei schönen Exemplaren.)*) *) Ausser Vögebi sind liier natürlich auch ]iaft war, auch manchmal in der Nähe des Nestes Licht angezündet wurde, so ging das Kothkehlchen ganz unbesorgt seinem Brutgeschäfte nach. Ueber eigenthümlich erwählte Nistplätze der Haubenlerche, Galerita cristata sind fost unglaubliche Sachen geschrieben worden und scheint dieser Vogel eine besondere Vorliebe für die Bahnschienen zu haben, wie folgende Berichte beweisen : In den GOer Jahren bauten Lerchen ihr Nest am Bahnhof zu Lundenburg in Mähren, dicht an die Schienen und Hessen sich nicht im geringsten durch die über dieselben hin und herfahrenden Züge beunruhigen, eben so wenig, wenn Passagiere sich dem Neste dicht näherten, um es zu be- trachten. Eben so wird von Herrn Herzog folgende wunderbare Episode von einem Lerchennest erzählt. Li der Nähe von Darmstadt hatte im Sommer des Jahres 1865 ein Lerchenpaar sein Nest mitten auf die Eisenbahn, in eine Ecke, wo zw'ei Fahrgeleise sich kreuzten, gebaut. Bald lagen vier Eierchen in dem Neste und das Weibchen sass brütend darüber. Kam ein Zug. so bückte das Vöglein sein Haupt, bis der letzte Wagen vorüber war und schaute dann wieder heiter und munter um sich. Endlich waren drei lebendige Junge im Nestchen. Nach einigen Tagen setzte sich eines derselben auf eine der Schienen. l)er Zug kommt heran, die Alten locken vergebens das nase- weise Ding bleibt sitzen. Als die Gefahr fast unvermeid- lich schien, flog eines der Alten rasch heran, packte das imfolgsame Kind beim Kopfbüschel und schleuderte es über die Bahn hinaus. Der Bahnwärter, welcher das alles angesehen hatte, beschloss hierauf, das Nest sammt seinen Insassen aus der gefährlichen Stellung zu erlösen und trug es in ein nahes Kleefeld. Die Alten folgten ihm auf dem Fusse nach und trillerten bald in den Lüften den Dank für seine Barmherzigkeit. Auch Baldamus hat einen Fall veröffentlicht, wie mitten auf dem Bahnhofe in Cöthen ein Paar Hauben- lerchen hart unter den Schienen im regsten Verkehr brütete. Eine Stuttgarter Zeitung berichtet, dass in Eckarts- hausen in Württemberg auch Bachstelzen. Motacilla alba, ihr Nest wohlgeborgen durch die Bahnschienen, unter der Kreuzungsspitze neben einer Weiche angebracht haben und mindestens zwölf Bahnzüge täglich über die Jungen hinfuhren, ohne dass die Alten aufgeflogen wären. Auch soll es erwiesen sein, dass Bachstelzen in leer- stehende Eisenbaiinwagen gebaut haben und mit diesen hin- und hergefahren wurden. Wenn durch den regeren Verkehr, besonders durch die Telegraphendrähte, viele Vögel durch das heftige Dagegenfliegen ihr Leben lassen müssen, so sehen wir hingegen, dass sich auch die jetzige Vogelwelt mit der Cultur befreundet und sich den Neuerungen freundlieh gesinnt zeigt. Folgende reizende Begebenheit verdanke ich Baron R. Koni g. Vor dem Schlossportale Warthhauseu stehen ziemlich frei unter kleinen Blechdächern, zwei französische Bronce- Geschütze aus der Kriegsbeute von 1870, l'Ecrivain, gegossen zu Strassburg unter König Louis Philipp und l'Alsacien eben daher, vom Präsidenten Louis Napoleon. Ein Hausrothschwanzpaar, Ruticilla tithvs, welches 1883 seine erste Brut unter dem Portaldach vollendet hatte, zog zuerst in den Ecrivain, verliess aber bald die dort eingetragene Unterlage und siedelte in den heimischeren Alsacien über : hier hat es, — ein schönes Friedensbild ! — im blanken Kanonenrohr 10. — 15. Mai seine fünf Eier gelegt und Junge grossgezogen, die am 31. Mai aus- krochen und am 14. Juni abflogen. Die Wahl dieses Brutplatzes überrascht umsomehr, da wie ich mich selbst davon überzeugte, die Kanonen sich in einer sehr bewegten Passage befinden. Darüber dass der Hausrothschwanz, Euticilla tithj's, beim Brüten fast jede Scheu vor dem Menschen über- windet , berichtet ebenfalls Baron R. König: Ein Hausrothschwanzpaar hat 1882 in einem seitlich offenen Brückengewölbe, das ich als Gartenhaus benütze, in einer in Brusthöhe befindlichen Mauernische, unbeküm- mert um mein tägliches Ab- und Zugehen seine Brut grossgezogen. In aller directester Hausgenossenschaft sind Hausröthlinge zu mir getreten, indem ein Paar, durch eine zerbrochene Fensterscheibe fliegend, jahrelang hinter dem Altarcrucifix der hiesigen Schlosscapelle , ein anderes in einem getäfelten Thurmzimmer, dessen Fenster längere Zeit offen stand, auf einer Tellerschanze hinter einer Majolica- Platte nistete. Gewisse altmodische eiserne Grabkreuze haben in der Mitte ein verschliessbares Käst- chen aus Eisenblech mit einem Heiligenbild oder einer Gedenkschrift ; im botanischen Garten von Tübingen, der theilweise aus einem alten Gottesacker besteht, fand ich zweimal Hausrothschwanz-Nester in solchen Kästchen, bei halbgeöffneter Thüre, eingebaut. Auf unserer Herrschaft in Liptiial in Mähren brütete im Sommer 1888 ein Paar Hausrothschwänze in einem Oekonomie-Wagen, der einige Zeit unbenutzt in einer Remise stand, deren Thore meistens geöffnet waren. Die mährischen Leiterwagen sind insoferne anders construirt wie hier zu Lande, indem ringsherum ein etwa l'/^ Meter hohes Weidengeflecht angebracht ist, so dass es einem grossen Korbwagen ähnlich siebt. Es hat den Zweck, damit man in dem Wagen auch kleinere Gegenstände transportiren kann, z. B. Dachschindeln, ohne dass die- selben herausfallen. In der hinteren Ecke des Wagens bemerkte ich ganz versteckt das Nestchen eines Haus- rothschwänzchen-Paares, in dem dasselbe seine junge Brut, aus sieben Stück bestehend, aufzog und sämmtlich auch munter ausflogen. Aus Sondershausen wurde heuer von einem Roth- schwänzchen - Paar auf Reisen berichtet. Unter einem Personenwagen, der auf der Tour Hohenelbe — Ebeleben täglich fünfmal verkehrt, hat ein Paar Rothschwänze sein Nest gebaut und brütete unbekümmert um das Hin- und Herfahren des Wagens. Das Pärclien ist recht eigentlich dem , Schutze des Publicums'- empfohlen und geniesst denselben auch in jeder Beziehung. Dass ein Paar Kohlmeisen, Parus major, in einem Brunnenrohr ihr Nest gebaut haben, theilt Herr H. Weisse in der „Monatsschrift des deutschen Vereines zum Schutze der Vogelwelt" im Jahre 188.5, wie folgt, mit : ,In dem meine Wohnung umgebenden Obst- und Gemüsegarten beflndet sich eine einfache kleine Blech- purape mit dünnem Eisenschwengel, die seit Jahren nicht mehr benutzt wird. Dies Jahr hat sich ein Kohlmeisen- paar in dieser Pumpe häuslich eingerichtet, trotzdem es im Garten an Baumlöchern durchaus nicht mangelt. Die Kohlmeisen haben ihr Nest ganz unten im Brunnenrohr angebracht und das Rohr in seiner ganzen Rundung ausgebaut, der Schwengel geht mitten durch das Nest, Ich habe die Meisen immer fleissig beobachtet ; beim Nestbau und beim Brutgeschäft sind sie nicht ge- stört worden und jetzt füttern sie bereits sechs ziemlich herangewachsene .lunge, die trotz der kühlen Maitage im Wachsthum nicht zurückgeblieben sind. Beim Füt- terungsgeschäft sind die Alten ziemlich dreist: ich kann 134 niliig in alleiniichster Nälio stehen l)leiben. sie tragen ganz ohne Scheu das Futter zu «ien Kleinen hinunter. Das (Juriose ist aber, ilass, selbst wenn man den I'uniiien- S(dnvengel in Bewegung setzt, das Nest und die Kleinen durchaus nicht verletzt werden : schon beim leisesten Bewegen des Pumpensclnvengels fangen die Jungen an tüchtig zu zili>en. In den nächsten acht bis zehn Tagen werden sie wohl ihr eigonthilmliches Heim verlassen." Von zwei Füllen, wo lüdilmcisen in der Hrunnensäule eines Pumidiriinncns nisteten, berichtet uns auch Haron König und zwar von solchen, die noch im Gebrauch waren, doch gingen das einemal durch die Bewegung des Punipens die Eier entzwei, wahrend das andereuuil das Weibchen auf den Eiern zerdrückt wurde.'" Ende April 188() befand sich in Göppingen iWürtt.) ein Nest einer Schwarzdrossel, Turdus merula. unter dem Daclivorsprung eines Hauses, zwischen die Mauerwand und ein schräg autsteigeniles Abfallrohr der Dachrinne, eingebaut; früher hatten die Vögel im Xadelgehölz des Hausgartens genistet, nachdem aber ihre Brut öfters von Katzen gestört worden war, machte sie der Schaden klüger. Dass ein Hausrotlischwanz]iaar in den Post- Briefkasten einer wenig bevölkerten Stadt des württem- berg'schen Unterlandes genistet haben soll, mag wohl Verleumdung sein I Doch theilt Herr Fr. Otto in der ,. Monatsschrift' von einem ähnliciien Nistjilatze, alter in einem unbenutzten Briefkasten mit: ,Der Gendarm in Höiuistedt hat neben seiner Hausthür. vor welcher ein kleiner Garten ist, mitten im Dorie einen gewöhnlichen Briefkasten angebracht, in welchem eine Kohlmeise, Parus uuijor brütet. Der Kasten ist ungefähr '.'> Zoll hoch mit Wolle, Haaren. Federn, etc. ausgefüllt, in deren Mitte eine Kohlmeise auf 14 Eiern (legt bekanntlich S — 14 Eier) brütet, so dass man sie kaum sehen kann. Beim Oeffnen des Kastens sträubt das Vügelchen die Federn in die Höhe, lässt sich aber in seinem Brutge- schäft nicht stören'-. Es ist vor allem die kecke Sippe der Sjierlinge, Passer domesticus, die sich nicht scheut, an den merk- würdigsten Plätzen ihre kunstlosen Nester anzubringen und zeigen sie dabei nicht die geringste Furcht vor dem Menschen. Ist ein Fensterladen nur kurze Zeit geschlossen, so kann man beim Oeflnen desselben, fast mit Sicherheit darauf rechnen, dass einige voluminöse S])atzennester, wozu das unglaublichste Material verwendet wurde, zer- stört werden ; um die es aber durchaus nicht Schade ist, da das Ueberhandnehmen der Sperlinge fast zu einer Landplage geworden ist. Sie benützen nicht nur alte, fremde Nester, sondern drängen sogar, wie wir ttereits bei den durch Schwalben eingemauerten Spatzen gesehen, nistende Vögel aus ihren eigeiu-n Nestern hinaus. Es soll aber auch von zuverlässigen Beobachtern constatirt worden sein, dass auch Sperlinge so grausam waren, Staare in ihrem Nistkasten einzunuiuern. wie folgende Begeltenheit beweist: ,Ein Beamter der Kohlengrube .Constantin" in Wiedebach bei Weissenfeis i>Hegt als Vogelliebhaber in seinem Garten die Staare mit grosser Hingabe. Die zahlreich ausgehängten Brutkästen w urden im vorigen Frühjahre sämmtlich bezogen, nur in einem Falle gelang es einem Sperlings]iaar die Staarfamilie. wie an- genonnnen wurde, zu vertreiben und von der behaglichen W'oimung Besitz zu ergreifen. Eine vor Kurzem vorge- nommene Peinigung des Nistkästchens ergab indess ein ebenso überraschendes wie betrübendes Resultat. Das Nest bestand aus zwei Schichten, auf der unteren lag über vier Eiern das Skelett eines Staares. vollständig bedeckt von der oberen Schichte, dem Neste des Sperlings. Letzterer hatte somit auf den lebendigen Staar gebaut, dieser hatte muthig den Platz behauptet uml seine Treue mit dem Leben bezahlt". Mit welcher Beharrlichkeit oft das Weibchen auf ihrer Brut .lushält, lieweist ein rührender Fall, den Baron K ö n i g in seinem naturwissenschaftlichen Jahres- bericht 1886 schreibt: , Gelegentlich meiner silbernen Hochzeit wurde am Abend des 2'>. Juni liengalisches Feuerwerk abgebrannt und eine Kapsel mit solchen, in die Latten eines am Schlosse befindlichen Spaliers eingeschlagen. Vier Spannen vom Drahtstift entfernt, fand sich am andern Tag ein Fliegenfänger-Weibchen. Muscicapa grisola. über den Eiern brütend, welches sich weder voiu blendenden Lichte, noch vom Siirübregen des Feuerwerks hatte vertreiben lassen I*" Lulem ich diese Abhandlung schliesse. hotVe ich, dass dieselbe zur Anregung dienen möchte, ähnliche Be- gebenheiten merkwürdiger Nistplätze zu veröffentlichen, worüber, wenn ich nicht irre, in diesen Blättern noch nichts ei'schienen ist. Vielleicht ist es mir vergönnt, später von neueren Beobachtungen zu berichten, da ich vorerst nur solche bekannt gemacht habe, welche mir noch frisch im Gedächtnisse geblieben waren. Möchten doch auch die mitgetheilten Beobachtungen, die uns die treffendsten Beweise geben, wie zuthunlich sich uns oft die liebliche Vogelwelt nähert, indem sie uns ihr Liebstes, ihre Brut anvertraut, aufs Neue aneifern, sie zu schützen und zu hegen, soviel es in unseren Kräften steht, was ja zugleicii zu unserm eigenen Vor- theil gereicht. Einiges aus verffaiiffeiicr Zeit^). V.,1, Robert Eder. Seite 65-5. Xr. l'iT. liif K^er ohne H o n n c n auszu- brüten. So macht man einen runrlen i^ewölbten eisernen oder kuptfer- ijcn Back-Ofen und unten auch also seinen Boden gantz gleich und eben in welclicn man die Ever in Pflaumen leget und mit einem linden weichen Fedei-Küsslein bedecket; die Wärme wird gegeben durch inniierdar hrcnnendc Lampen ; die auf einen solche Weise gesetzet sind / dass ilire Flammen den Ofen unten ein wenig berühre / und auch den Eyern per reverberationeni caloris die stete und gelinde Wärme niittheilen: diss desto besser zu händigen ist dieser Ofen schier einer Glocken gleich gestaltet / oben mit einem *) Siehe XI. Jahrg. Nr. 11. Ring darbev man ihn wann man die Ever umkehren will / ge- schicklich aufheben kau ; welches man unter währender Ausbru- tung ein paar mal thun muss / doch kommen solche Jungen sehr hart auf / und hedürtfen weit mehr Jlühe ,' als die von den Hiinern ausgebrütet werden. Seite 6.55. Nr. 128. Auf eine andere Art junge Hün- lein ohne eine Brut-Henne auszubrüten. Nimm Tauben- oder auch Hühner-Mist / stoss und schlage ihn durch ein Sieb darinn vcrgrahe die Ever an einem warmen Ort / so , dass kein Ey das andere berühre , lege darunter und darum Hüner-Federn / und "thue dieses alle 24. Stunden einmal ' über 20. Tage aber / wann sie anfangen zu bicken und in der Schalen 135 zu schre.yen / und doch nicht völlig durchbicken können / so er- öffne ihnen die Schalen fein gemach und setze eine Henne darauf. Seite 655. Xr. 129. Einen Ofen anzurichten / darinnen auf einmal mehr als tausend E y e r a u s g e b r ü t e t werden k ö u n e n. Bei dieser Gelegenheit wollen wir aus dem Peganio / sonsten B auter genannt angeben /wie man einen Ofen zurichten könne / darinn man auf Inial mehr als tausend Ever könne aus- brüten lassen wie folget : Erstlich lasse man einen faulen Heintzen machen / nach der Kunst so hoch als man will / und zwar den Thurn viereckicht . also dass man au drei Seiten gehörige Xebeu- Oefen anschifften kan ; jeden mit gehörigen Registern / durch welche die Wärme aus den Thurn in die Brut-Oefen könne ge- lassen werden. Ein jeder Brut-Ofen kan auf die drey oder mehr Schuhe breit seyn dass man nemlich mit dem .\rme an die andere Seiten reichen /"und also die Eycr recht legen und umlegen könne ,' die Hohe desselben aber kan von 3. bis 4. Schuhen seyn / die- selbige muss durch 3. eiserne Platten in 4. Theile abgetheilet werden: Das erste Fach bleibt zum Aschen-Loch / und muss die aus den Thurn fallende Aschen durch einen nahe am Thurn ge- legten Rost da hinab fallen können. Das andere Fach sein etwas höher als ein Schuh / und wird an das Register des Thurns zu stehen kommen: des dritte und vierte kan gleichfalls nach gut achten ein und abgesetzet ■\\ erden. Ein jedes Fach muss sein eigenes Thürlein oder Loch mit einem Stöpsel haben / dass man den Arm wol hineinbringen / und bie bequemlich auf und zumachen könne: üben darauf kan ein Deckel gemachet werden dardurch das oberste Fach wol bedecket werde." Die andere und dritte Platte müssen hinten an den Thurn gehörige Löcher haben / auf die '•'. bis 4. quer Finger breit / und so lang als die Löcher unten am Thurne gehen / damit dadurch die Wärme aus dem Register des Thurns in die Höhe treffen / und dieselben Fächer erwärmen könne; auch kan man diese Löcher mit eisernen Schüben zu und aufschieben / damit man die Wärme in den Fächern nach Belieben mildern könne. In die Fächer aber solle man Säge-Späne oder Häckerling streuen / und ein Tuch darauf legen ,' auf welchem die Hünlein / wann sie ausgekrochen , gehen und treffen können. In jedes Fach kann man auf die hundert und mehr Eyer legen / dass das stumpffe Theil unten und das spitzige oben komme. Die Wärme des Ofens muss im Sommer geringer , im Winter etwas stärcker seyn; auch muss im Anfang weniger und gegen das Ende der Brut-Zeit etwas stärckere Wärme gegeben werden / man nmss auch alle Tage 2. oder 3. mal Achtung geben / ob die Wärme zu schwach / recht oder zu gross seye , welches man an den Eyern prüfen kann ; dann wann ein Ey so heiss ist / dass es einen an das Auge brennet / so ist die Hitze zu gross. Kan man es aber am Auge / so man es daran hält nicht gross mercken / so ist sie zu schwach darum man sie also geben und richten muss , wie man befindet dass eine Brut-Henne thue wann sie auf den Eyern sitzet / welches man entweder mit einem Wetter-Glas oder wol mit der blossen Hand zur Genüge erkennen kann. Man muss auch im Anfang zu rechter Zeit die Eyer prüff'en und an der Sonne besehen / ob sie tüchtig oder nicht / dann wann sie brutig sind ' so lässt man sie liegen; sind sie aber laxiter / so kann man ein solches wegthun und ein anderes unterlegen. .\uch müssen die guten alle Tage umgewendet und gegen die Wärme so von den Registeren herkommt ,' ge- kehret werden: Xach neunzehen oder zwantzig Tagen im Sommer; im Winter aber nach fünft' bis acht und zwantzig Tagen / muss man die Eyer gegen die Sonne halten / und den Hünleiu / wann man siebet / wo sie den Schnabel hinkehren f daselbsten Oeffnung thun / und helffen / darmit ihme der Köpft' heraus kommet / so wird es her- nach von sich Selbsten auskriechen. Indessen muss man ein warmes Zimmer in Bereitschaft't haben / damit die Hünlein sich truckneu können. Mit dem Essen und Wartung wird ein fleissiger Haus- Vater der Sachen schon zu thun wissen ' und kann einer dabey nicht wol Schaden leiden / wann er die Hüner gleich nach dem Mass verkauffen sollte / wie es in Egj^pten geschiehet. Seite 661. Nr. 147. Zu wegen zu bringen /dass eine Pfauin junge weisse Pfauen ausbrüte. Wann die Pfauin brütet / so muss man ihr ein weisses Tuch vor das Gesicht hängen / so dass sie unter dem Brufen selbigen stets vor Augen habe so bekommet sie wegen der starken Ein- bildung weisse Jungen / und dieses ist zu öft'tern practiciret worden. Seite 661. Xr. 148. Wie man Hennen und Fasanen zu- sammen werfen kann. Zuerst muss man mit grossem Fleiss ein Männlein von Fasanen / neben einer Hennen lassen zahm werden / dann suchet man von denen gemeinen Hünern solche aus / die etwas bund von Farben / und fast einer Fasan-Henne gleichen / damit locket man ihn dann an / dass er im Frühling mit selbiger zuhalte ; da dann diese Eyer über und über mit schwarzen Pünctlein leget , die auch viel schöner und grösser / dann die andern seyn. Wann nun die Jungen ausgekrochen / ziehet man sie mit Heydel oder Buch-Weitzen / woraus man Griess machen lasset / und klein gehackten Petersilien- Kraut oder Eppich auf / weilen sie selbige Kost gar gerne fressen. ncH Ciiriöseik Hüiii^tlers Andern Theils Anderes Buch Darinnen v (j u der allgemeinen E r k ä n n t n u s d e s G e w i 1 1 e r s und allerhand s c h ö n e n a 1 s 0 b s t- Kräuter und Garten-Künsten/ neben st der Ver- treibung allerley Ungeziefers auf das beste abgehandelt wir d. Caimt I. M u t h ni a s s 1 i c h e Kenn- und Merkzeichen/ w o r b e y man s p ü h r e n und erkennen k ö n n e / w a n n R e g e n / nasses und dunkel weich Wetter/ auch wann ein grosser Platz- oder Schlag- Regen erfolgen w e r d e. Seite 478. 38. An den unvernüntt'tigen Thieren sind auch viel Zeichen eines nassen und weichen Wetters zu observiren / als wann die Hüner in Regens-Zeiten im Mist scharren / und darinnen ihr Essen suchen / ist auch ein Anzeigung langes Regen-Wetters / und wann es gleich bisweilen ein wenig innen hält so hat es doch keinen Bestand. 39. Wann der Grünspecht oder Specht / wie er an etlichen Orten genannt wird / sich mit Schreyen oder Rutt'en hören lasset / so regnet es bald hernach. 41. Wann die Tauben sehr girren in den Holen / so dauet es und wird warm. 42. Wann der Brach-Vogel auf den Abend schreyet und sich hören lasset / so ist er ein Vorbot des Regen-Wetters. 43. Wann sich die Gänse und Endten sehr baden und unter das AVasser schiessen / so ist es auch ein Zeichen nassen Regen- Wetters. 44. Die Gänse / wann sie einen grossen Regen oder Platz- Regen merken / führen sie ein grosses Geschrey / schlagen mit den Flügeln / lassen die obersten Federn aus einander , und spreiten sicir/ so gut sie können / aus / damit ihnen der künfftige Regen nicht durchdringe / und den Leib nass mache. 4.5. Wann die Sehwalben gerühret auf dem Wasser fliegen / und mit den Flügeln darein schlagen / so regnet es bald darauf. 46. So ist auch gewisser Platz-Regen vorhanden / wann die Schwalben viel emsiger als sonsten fliegen / und denen Fliegen / als ihrer Nahrung / nachstellen ; und solche viel heft'tiger als sonsten verfolgen ; dann sie wollen sich also mit einem Vorrath versehen / darmit sie in währendem Regen zu leben haben / und nicht mit Ungelegenheiten dörfliten ausfliegen. Will geschweigen / dass sie auch"/ w'eil der Regen nuch währet / keine Fliegen finden / welches sie dann von Natur wissen. Seite 479. 50. Wann die Hüner hoch auf die Gebäue fliegen / kommt auch weich Regen-Wetter. 51. Wann die Pfauen hoch auffliegen und sehr schreyen / bedeutet es auch Regen-Wetter. 52. Wann die Hauen viel nach einander imd zu ungewöhn- lichen Zeiten kräen / und sonderlich nach Mittag / so kommt nass und weiches Wetter. Seite 481. 79. Wann sich die Krähen und Dahlen Winters Zeiten und sonsten zusammen häuft'en und sehr schreyen / so ist sich Schnees und weiches Wetter zu versehen. 80. Wann der Storch kommt / so bringt er gemeiniglich Un- gewitter mit sich. 89. Wann die Vögel im Herbste mager sind / so wird ein weicher Winter. Wie man schön hell/ dürr/ trocken und gutes Wetter erkennen lernen solle. 2. Wann die Kraniche / wilde Gänse und andere fremde Vögel frühe im Jahre kommen / so sollen sie desto länger bey uns" bleiben / so folget / dass ein schöner langer Herbst seyn werde. 4. Wann die Vögel vor Alichaelis nicht ziehen / so wird vor Weynachten kein harter Winter , und ist sich noch eines Sommers zu versehen / welchen die Vögel wissen / eilen derowegen nicht weg zu ziehen. 11. Wann die Kraniche/ wilde Gänse und dergleichen Vögel hoch fliegen / so bedeutet es schön und helles Wetter / und ziehen nicht fort / dann sie fühlen schön Wetter. 29. So finden sich auch etliche Vögel / welche den Regen dermassen anfeinden und hassen / dass sie gleichsam aus Angaben der Natur zuvor mercken und wissen können / wann etwan einer vorhanden / thun sich derowegen nicht hervor sondern bleiben 13G in ili'ii Liklierii uiul Hiileii di>r Bäume sitzen ; dann wann sie der Regen betiifl't / werden sie nass und kimnen nielit Hieben / als da sind insonderheit die Berir-Hüner / Kautzen Xaelit-Eulen und dergleichen, üerowegen wann du des Nachts dieser Vögel viel auf dem Felde sclireven und lieulen hörst su seve der gewissen Hurtnung ' es werde sich das böse Wetter enden / und ein gutes darauf erfidgen. 30. Der Han kan mit seinen Krähen nielit warten ' bis etwan die Stunde oder I'hr schlagen will sondern wiederholet solchen seinen Gesang auch zwischen dcrselbigen Zeit ofl't und viel/ und freuet sich' gleichsam sehr; dass er und seine Hüner ein' mal wiederum auf den Ulist und Raub gehen dürtfen / da sie so lang den Regen gewittert und sitzen müssen , und keine Übung haben können. 31. Endlich so freuen sich auch die Raben / des künft'tigen guten Wetters / machen sich auf den Bäumen lustig ' schreycn und singen / so gut sie es können / uml tlmn also dem Menschen die Besserung des Wetters kund. Vorbedeutung/ woraus ein b ü s s und unfrucht- bares J a li r abzumerken und zu erkennen s e y e. Seite 4!SG. AVann die Vögel mit grossen Häuften die Insuln und Wälder verlassen und sich ins Felde oder bei den Städten / und Pörtfern niederlassen; wann die üalile nicht iiiolir in den Wäldern wohnet. Seite 487. Wann die Vögel ihre Nester Kver und Jungen verlassen. Wie d i e J a h r s - Z e i t e n zu erkennen. Seite 487. Als nehmlich / wann man vermercket dass die Bach-Vögel oder Bach-.Steltzen die Wasser verlassen ' oder die Sang-Vögel sonderlich die Jlännlein , vor allen andern nicht mehr singen; wann die Kraniche / Störche / Schwalben sich zu- sammen thun und wieder dabin kehren ' daher sie kommen sind wann die Gänse mit grossen Geschrev um ihre Speise oder Futter streiten ; oder die .Spatzen wider ihre Gewonheit / Morgens früh schrej-en / da mag man sagen / dass der Winter nahe sev. Wann die Schwalben Haufen-weiss wiederkommen: wann um das Ende des Winters die Kndten eine weisse Brust haben / da mag man urtheilen dass der Frühling oder Lentz vor der Thüre seyc ; dann solche Thicr empfinden und niercken gar eigentlich die Näherung / .\nfang und Ende der Jahres-Zeiten. Wann man im Winter zu Anfang des Frostes niercken / dass die See-Vögel sich in die Flüsse und Bäche thun welche nicht leicht zusammen gefrieren mögen ; wann die kleinen Vögel sich in den Wald-Büschen verstecken / und ihre S|ieiss und Nahrung nahe bev den Städten , Flecken und Dörflern suchen / so mag man für gewiss halten dass entweder die Kälte nahe seye / oder dass die gegenwärtige Kälte streng und lang anhaltend seye. Ein langer Winter wird bedeutet / wann die Endten zu Ende des Winters vöthliche Brüste haben. (Fortsetzung folgt). Literarisches. Encyklopädle der Naturwissenschaften. Erste Abtheiluiig. öö bis "iT. i.l'g. /«rite .\btliciluiig. l-. l.fg. Subscriptionspreis pro lA'g. 3 Mark. B r e s I a u, Eduard T r e w e n d t. 18SS. Vier neue Lieferungen der Encyklopädie der Naturwissen- schaften liegen wiederum vor, die von der gleichmässig fort- schreitenden Entwicklung des grossen Unternehmens Zeugniss ablegen. Die weiteste Förderung hat in obigen das .Handbuch der Botanik- gefunden, von dem die 21. und 22. Lieferung erschienen sind, die den Schhiss des Z i in m e r m a u n"schen .Aufsatzes: „Die Morphologie und Physiologie der Pfiaiizenzelle" und den grössten Theil einer werthvolk'n Abhandlung von Hofrath Prof. Dr. Schenk. dem Herausgeber des Handbuches, bringen. Letztere, den Titel .Die fossilen PHanzenreste- führende Arbeit, deren praktischer Nutzen noch durch Beigabe zahlreicher guter Holzschnitte erhöht wird, dürfte dem lebhaften Interesse weiter Fachkreise begegnen. Vom „Handwörterbuch der Zoologie. Anthropologie und Ethnologie" liegt mit der 23. Lieferung dieser Disciplin bereits der Schhiss des V. Bandes vor. Aus dem überaus reichen Inhalte derselben seien diesmal erwähnt die Artikel „Mytilus, Nanina. Nautilus" von Prof. V 0 n M a r t e n s. .Muskelsystem-Entwicklung" und„Neiiiathel- minthen - Entwicklung- von 'Griesbach, „Nematoda" und „Nemertina" von Weinland (beide mit Illustrationen i. Ferner linden wir von Dr. E. N e u h a u s s. einem neuen Mitarbeiter, ausser dem Aufsatze „Menschenracen" zwei den „Kiefer von La Naulette" und den „Neanderthal - Schädel" behandelnde hoch- interessante Beiträge ; dasselbe gilt von S u s s d o r f's „Muskel- function" und .Muskelströme" sowie den vielen H e 11 w a 1 d'schen Artikeln, von denen „Mzab, Naga. Neger" genannt seien. — Ab- theilung II. Lfg. 48 enthält die 28. Lieferung des „Handwörter- buchs der Chemie" mit den Aufsätzen: „Kohlenstoff (Schhiss) — Kohlenwasserstoffe — Kupfer — Lactone und Lactonsäuien". Hier ist in erster Reihe die von Prof. Biedermann verfasste nnd reich ilhistrirte Ahhandhing fl'jer , Kupfer" weitergehender Be- achtung zu cmpt'fhlcii. Das Buch der Schmetterlinge. Eine Schilderung der mittel- europäischen Schmetterlinge mit besonderer Berücksichtigung der Raupen und ihrer NahnmgspHanzen. Von K. G.Lutz. 30 farbige Tafeln mit mehr als 700 .\bbildungen und zahh-eichen Te.\t- lUüstrationen. A'oUständig in 10 Lieferungen ä 1 Mark. Stutt- gart. Süddeutsches V e r 1 a g s - I n s t i t u t (v o r m a 1 s Emil H ä n s c 1 m a n n's Verl a g). Es ist eine bekannte Thatsache. dass nur wenige der vielen jugendlichen Schmetterlingsfreunde ihrer Liebhaberei auch treu bleiben. Die Schätze, welche sie erbeuten, gehen meist nach kurzer Zeit zu Grunde, und nach einem eigentlichen Gewinn forschen wir vergebens. Die Ursachen dieser Erscheinung sind neben anderen insbesondere auch in der vorhandenen Literatur zu suchen. In den meisten Schriften über diesen Gegenstand wird ein allzu grosser Werth gelegt auf das blosse Erlangen der Schmetterlinge und auf das systematische Zusammenstellen derselben zu einer Sammlung. Dass eine derartige Beschäftigung nicht auf die Dauer zu fesseln vermag, liegt auf der Hand. Der Verfasser des vor- liegenden Werkes hat darum einen anderen Weg eingeschlagen. Ueberzeugt davon, dass das Studium der Schmetterlinge ohne stete Berücksichtigun«: des Pflanzenreichs wenig fruchtbringend ist, hat er dieselben nach den Nahrungspflanzen ihrer Raupen geordnet. Auf den Tafeln sind nicht allein die vollkommenen Insecten, I sondern es ist vielfach der ganze Entwicklungsgang derselben — I Ei. Raupe mit Nahrungspfianze. Gespinst, männlicher und weib- licher Schmetterling — abgebildet. Der Verfasser legt ganz be- sonderen Werth auf die Zucht des Schniettevlings aus der Raupe und spricht sich mit Entschiedenheit gegen das |)lan- und sinnlose Tödten derselben von Seiten der Jugend aus. Kr berücksichtigt endlich die Feinde der Schmetterlinge, insbesondere die Schlupf- wespen, in einer Weise, wie dies in keinem anderen Schmetterlings- werke der F.all ist. Besonders hervorzuheben ist, dass namentlich bei den schädhchen Schmetterlingen ausführlich sowohl die Ent- wicklungs- als Lebensweise dargelegt und stets die beste .\rt der Vertilgung dieser Feinde in Garten und Feld angegeben ist. Die Darstellung ist im besten Sinne ]iopulär und durch treffliche Text- Illustrationen unterstützt. Den Hauptwerth aber legen wir auf die in Zeichnung und Colorit gleich mustergiltigen farbigen Ab- bild im ircii. III. Jahresbericht (1887) der ornithologischen Beobachtungs- stationen im Königreiche Sachsen, i.rarljcitet von lir. A. B. Meyer und von Dr. F. Helm, nebst einem .\nhang über das Vorkommen des Steppenhuhnes in Europa im Jahre 1888. Dresden 1888. Gegenwärtig ist der dritte Jahresbericht über die ornitho- logischen Beobachtungsstationen im Königreiche Sachsen für das i Jahr 1887. bearbeitet von Dr. A. B. Meyer und Dr. F. Helm : erschienen. Derselbe enthält im allgemeinen Theil : Verzeichniss der 122 Beobachtungsstationeu nebst Notizen über ihre Lage und dergleichen, sowie ausführliche Berichte über die Witterungs- verhältnisse, welche durch ihren Einfluss auf das Vogelleben von I so grosser Wichtigkeif sind. Im speciellen Theil werden reiche Daten über die einzelnen Vogelarten gegeben. Die Bearbeitung des Jahresberichtes ist, wie 1 bei jenen der vorhergehenden Jahre, ganz vortrefflich nnd gewährt I eine leichte Uebersicht, Von vielen Werth für die Wissenschaft ist auch der .\nhang über das Vorkommen des Pteppenhuhns, p, Dr, Karl Russ, ,, Lehrbuch der Stubenvogelpflege, -Abrich- tung und -Zucht". Neue Ausgalie, .Mil 111 Farbeiulruektafelii und 96 Abbildungen im Te.xt, in 17 Lieferungen ä 1 M. 50 (Magdeburg, Creutz'schi' Verlag.shandlung). In der ausserordentlich grossen Mannigfaltigkeit der Futter- mittel für alle Vögel, welche wir in der Gefangenschaft halten, nehmen einige Dinare unsere ganz besondere .\ufmerksamkeit in Anspruch, So behandelt der Verfasser in der riinfteii Lieferung mit entsprechender Gründlichkeit die Ameisenpupiien, sowohl nach ihrer Gewinnung, als auch nach ihrem Nabrungswerth und allen Verwendungen lün. Ein vorzugsweise grosses Interesse gewährt uns im Weitern die Besprechung eines verhältnissmässig neuen, sehr wichtigen Futtermittels, des' Weisswurmes. Daran schliessen .«ich ( die Schilderung der Zucht und Verwendung des Mehlwurmes, Anlage der Mehlwurmliecken u. s. w. Gleicherweise ist der Mai- käfer und das Maikäferschrot besprochen, und nächstdem folgen alle übrigen etwa zum Vogelfutter zu verwendenden Kerbthiere: allerlei Käfer, Schmetterlinge, Drohnen, Fliegen und deren Maden. Blattläuse u. a. Den Beschluss in dieser Lieferung machen die Vorschriften zu allen im Gebrauch beöndlichen Futtergemischen. 137 Aus unserem Vereine. Ausweis des Secretariates über den Einlauf der Mit- gliederbeiträge. Biri 15. d. M. sind au JaliresL iMtragen eingol an fen: I. Beim Cassler Dr. Carl Zimmermann (I., Bauermarkt 13). 1. Xi". 90. J. B.; 2. Nr. 95. A. B.; 3. Nr. 101. V. C.; 4. Nr. 128. M. K.: ■>. Nr. 184. A. J.: 6. Nr. 196. W. KL; 7. Nr. 218. P. K.; 8. Nr. 239. J. M.: V*. Nr. 245. A. M v. M.; 10. Nr. 261. L. P.; 11. Nr. 303. J. S. II. Beim Secretariate (II., k. k. Prater, Hauptallee Nr. 1). 1. Nr. 97. P. B.: 2. Nr. 124. Dr. A. E.; 3. Nr. 127. M. E.; 4. Nr. 166. J. H.: 5. Nr. 182. J. v. W.; 6. Nr. 185. Dr. H. v. K.; 7. Nr. 223. Dr. R. L.; 8. Nr. 227. A. M.; 9. Nr. 233. K. M.; 10. Nr. 276. O. R.: 11. Nr. 288. Dr. R. S.; 12. Nr. 291. A. S.; 13. Nr. 323. M. W.; 14. Nr. 331. J. N. Graf W.: 15. Nr. 338. F. Z. Für das Wiener Vivarium eingelaufene Geschenke. 1. Ein aus^ewaolisener Iltis. Gesolienk des Hi.'rrn Prater-In- spoctors Friedrich Hub er. 2. Eine junge Fischotter. Geschenk des Herrn Custos 0. Reiser in Serajevo. 3. 10 Spitzkopfeidechsen in schönen Exemplaren. Geschenk des Herrn 0. R. v. Tommasini in Görz. Für diese Geschenke erlaubt sich den besten Dank zu sagen Die Direction. Gorrespoudenz der Redaction. Mehreren s. g. Correspondenten zur gef. Kenntnissnahme. Von jetzt a.h werden wir wiLMifr bemüht sein, die einlauft-nden Briefe sofort zu erledipren. — Herrn Z r, St. Gallen. Brief geht morgen ab. — Herrn Dr. A, R w, Berlin. Wir liaben von der geänderten Adresse Kenntniss ge- nommen. — Herrn E G . . II & Comp., Hagenau. Gewünschte Nummern gelien heute ab. — Herrn J. W ..... r, hier. Haben die E.xpedition sofort verständigt. — Löbl. Hofbuchhandlung F . . . k, hier. Falls Sie das Gewünsclite nicht sction durch die Expedition erhalten haben, ersuchen wir um gefällige nochmalige Be- kanntgabe des Felllenden. — Löbl. südd. Verlags-tnsfitut, Stuttgart. Bereits er- ledigt. — Herrn J. D . . . k, Kostrau. Die gütigst oft'erirten Thiere kämen uns sehr erwünscht; wir bitten auch in Zukunft um gefl. Offerten dieser Art. — Frau Baronin U ... E .... h, Ulm. Besten Dauk für das Gesandte. Bezüglich der Cliche's werden wir nach Wunsch verfahren. Dürften wir recht bald auf den gütigst zugesagten illustrirten Aufsatz über japanesische Vögel rechnen? — Herrn Custos O. R . . . . r, Serajewo. Für die freundlichen Zeilen besten Dank. Die Otter ist ein recht munteres, lustiges Thierchen. Recht lieb ist es von Ihnen, dass Sie unserem Vivarium noch Slanches zukommen zu lassen gedenken. Was wir bei- läufig nach Hnd nach aufzutreiben wünschen, ersehen Sie aus unserem heutigen Inserate. Bezüglich der Nummern und des Aufsatzes über das Hinterland bitten wir noch nm einige Geduld ; die Kisten sind noch nicht ausgepackt. Es lässt sich gar nicht sagen, wie viel noch zu thun ist, ehe uns einige Ruhe in Aussicht steht. Nochmals den besten Dank für alle Ihre Freundlichkeit. Dürfen wir bald auf Einiges lür unsere Jlittheilungen rechnen? — Herrn B . . . . r & W r, hier. Ihr Urgens der Expedition niitgetheilt. — Herrn H. v. B . , . , w, Zürich. Ihre Briefe erst heate erhalten. Besten Dank für das Gesandte. Die Nummern sind abgegangen. — Herrn J. M .... I, Neustadtl. Das angezogene Werk von Reichenbach lefindet sich nicht in unserer Bibliothek, Leider war es noch nicht möglich, die Bibliothek neu aufzustellen ; wir müssen diese zeitraubende Arbeit auf die Wintermonate verlegen : dann steht der Benützung nichts entgegen. — Herrn St Cl. V. A a, Güns. Von der veränderten Adresse haben wir Xeuntniss genommen. — Herrn J. v. R r, Leipzig. Brief folgt. — Herrn R, E . . r, Neustadtl. Besten Dank für Ihre freundlichen Wünsche. Die gütigst offerirten Thiere korami.-u uns gewiss erwünscht. G Exemplare der gewünschten Nummer sind heute au Ihre Adresse abgegangen. — Herrn Notar K. D n, hier, Herrn K. P . . . . a, hier. Die Zusendung der übersandten Permanenzkarten konnte nicht erfolgen, da sämmtliche aiif einmal gebunden werden sollen. Es genügt aber die Vorweisung der Mitgliedskarten. — Herrn M. H . . .a, Marburg a/Dr. Wir bitten um gefällige Uebersendung einiger Liter; Betrag wollen gefällig nachnehmen. — Löbl. Verlagsbuchhandlung Pr. K n, JFagdeburg. D.is Gewünschte folgt zugleich mit dieser Nummer. — Herrn M. R . . . , h, hier. Der Verein wurde neben anderen Gesellschaften (so dem Thierschntzvereine mehrere Jagdschutz- vcreine) um sein Gutachten ersucht; doch erfuhreu unsere seinerzeitigen Vor- schläge ziemlich eingreifende Äenderungen. r^c3£3G£3£30E3O0£3£3000£300G00£3000O£3O0000O00E30O£3^ t t t * * * * t t * * * t * * « * Die gefertigte Direction ersucht Alle, die sich für Tliierhaltungen interessiren, zeitweise diese oder jene Thierart gefangen halten oder den Handel mit Thieren lienifsnülssig treiben oder durch ihren Beruf wiederiiolt in die Lage kommen, von dem Einfangen dieses oder jenes Thieres Kunde zu erhalten, Ulli gütige Offerte und ilittheilungen in dieser Hinsicht. Wir sind auch unsererseits gerne zur Be- sorgung verschiedener gewünschter Thiere bereit. Sehr angenehm kommen uns Anbote' nachfolgender Thiere : I. Säugethiei^e. Spitzmäuse (die verschiedenen Arten), junge Wölfe, junger Schakal, Polar- Fuchs. junge Wildkatze, junger Luchs, Wickelbär, junge Bären, Vielfrass, Hermelin, Murmelthiere, ßobak, Zwergmaus, Feld- und Wasserratte, die verschiedenen Arten der Wüiilmäuse, Springmäuse, Stachelschwein. Schneehase, Alpenpfeifhase, Gemse, Zwergziegen. II. Vögel. Grauer Geier, Bartgeier, Aasgeier, schwarzer Milan, Eöthel- und Rothfussfalke, Zwerg-, Lerchen-. Wander-, Feldegg's-, Würgfalke, Habicht und Sperber, Fischadler, Zwergadler, Schreiadler. Königs-, Schelladler, Schlangenadler. Wespenbussard. Kauhfussbussard, Kornweihe, Steppen-, Wieseuweih.e, Sperbereule. Sperlingseule, Kauhfiisskauz, Ural-Habichtseule, Schneeeule, Nachtschwalbe, Mauersegler, Kukuk. Bienenfresser, Eisvogel, Rosenstaar, Alpendohle, Eaben- und Nebelkrälie, Saatkrähe. Tannenheher, Grün-, Grau-, Schwarzspecht, grosser, weissrückiger und kleiner Buntspecht, Dreizeliiger Alpen-Buntspecht, Bachamsel, Bartmeise, Beutelmeise, Goldhähnchen, Ringamsel, Misteldrossel, Blau- drossel, Bachstelzen, Ringeltauben. Felseutauben, Auerhului. Birkhuhn, Rackelhuhu. Haselhuhn, Alpen- schneehuhn. Grosstrappe. Zwergtrappe, Regenpfeifer, Kranich, schwarzer Storch, Sichler, Rallenreilier, Rohrdommel, Wasser- und Wiesenralle, Sumpf- und Teichhüliner. Brachvögel, Schnepfen, Wasser- läufer, üferläufer. Strandläufer, Graugans, Saatgans, Löffelente, Spiess-, Mittel-, Knack-, Krick-, Pfeif-, Moor-, Tafel-, Berg-, Reiher-, Schell-, Eis-, Sammt-, Ruderente, Säger, verschiedene Arten von Tauchern, Möven. Ebenso kommen verschiedene andere lebende Thiere (seltene Kriechthiere und Lurche. Tarantel- spinne. Scorpione) erwünscht. Offerten mit Preisangabe und sonstigen Bemerkungen unter untenstehender Adresse erbeten. Auch Tausch nicht ausgeschlossen. Die Direction des Wiener Vivariums, Wien, Iv. K. Prater, Hauptallee 1. •fr * * * * * •fr ifr * * * fr fr •fr fr * ^T0333L3Q£3000000000000000£300QOOOOe30£300£ sei 138 Photozinkographie n^ W'ien, ^^TII. Bez.. ^^^Iserstrasse jSTr. oo. '[t^ ATELIER i'iir Hochätzungen von Illustrationen allei' Ai't, iiiiil zwar Feder-. Kreidezeichnungen und .Steinabdrüeke. Reprodnctionen nach Handzeichnungen, Holzschnitten, Stahl- u. Kupferstichen, getuschten Zeichnangen und Photographien. Herstellung von Fettdriioken für Plivitulitlinurapliie. Wir machen besonders die Herren Professoren, welche für ilire PrMfriainin- arbeiten. Monographien u. s. w. möglichst einfache und billige Illustra- tionen wünschen, auf unser Atelier aufmerksam. Nähere Auskunft ertheilt auch die Administration dieser Monatsschrift. >v/Ä>/äJv/Ä^-;y-v /^/ife./^ Prämien: Copenhagen, Kaiserslautern, Rostock, Wien, Marburg a. D., Kappeln, Schlei, Hamburg. Roskilde. Stangenträger fti r* H ii li ii e i^ h a n s e i\ Zum Ausrotten des Ungeziefers. Preis par Paar MarU 2.5Ü, itm Nacinaliiiie. J. C. Haunstrup, Copenhagen, Diinonuirk. — I'i--p-p..'i_-tii< i;riilis iiii'l fr.inco. Kolli;;'olhe (dnrcii ['apii kaliit I eniiii; | sowie naturgelbc Holländerkanarien ^ind zu v('rk:iii|iMi i,,.i Karl Noväk, VIII.. Sloli.'iilhal.Te.T-<' I-'. ■-'. .-I.irk. 'I'liur S S'-'hr jirrM-würdiL''' ■" ! ' '•' .'■ Mrl^it. t.- XSierb ohrer aus liestrm ."^talil sind zu beziehen von A. Bernard ( Zinnnennann's Nette). \\icu. Si.idt. An^iivlincr>^tra>i>^o 12. Eine Vogelsammlung ist prciswiirdiu' /n v.Tk.tuKn. ''-'lO .'~^lüt''rr. .•Schlesien. M- oi Reptii-HaiiDi Anton Mulser Buzon in Siidtiroli hält mit Beginn d.-^ Kriihjahr.s sUdeuro- päische und afrikanische Echsen, Schlangen, Schildkröten. Frosch- und Schwanzlurche in allen .\rten und seltenen Spielarten am Lager: diese werden nur in wohl.Thaltencn Exemplaren versandt und zubilligen Preisen abgegeben. Vom October ab sind ein- I heimische Vögel zu haben: von Zeit zu Zeit Exota zu s^hr billiiren Prci^pn Auf mehrfache Anfragen theileii \\ir mit. dass von dem Werke «^Die Vö^el Europa»- nur noch einige Exemplare vorhanden sind. Trotzdem ist der Herausgeber bereit, das Werk den neuen Mitgliedern des Vereines, solange der \'orrath reicht, zu dem ermässigten Preise von 40 fl. in Prachteinband 50 fl. abzugeben. T^aiiarienvögrel ^^^^bestens gesanglich geprüft und sortirt. ä 12. 1-5. 20 und 2.j Mark ; Extravorsänger höher, habe noch in schönster Auswalil und versende stets gegen Casse oder ;Sachnahme. unter Garantie für liüte und lebende Ankunft, •liiliii<>t Hä^er. St. .Vudreasberg (Harz). s: Ein vorzügliches Geschenk bildet 7i MEYERS HAND-LEXIKON I^ritte -A-vif läge. Dasselbe gibt Auskunft üherjedeti Gegenstand der mensch- lichen Kenntnis und auf jede Frage nach einem Samen. Begriff. Fremdwort. Ereignis, Datum, einer Zahl oder Thatsache augen- blickhchen Bescheid. Auf 2125 Oktavseiten über 60,000 Arti- kel, mit Hunderten von Abbildungen, Karten, Erklärungstafeln und statistischen Tabellen. 2 Bände elegant in Halbfranz geb. 15 Mark. ^^ Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig ^^^ Frühere Jahrgänge der ..Mittheilungen" sind, so lange der Vorrath reicht, zu dem ermässigten Preise von ä 4 fl. = 8 Mark durch das Secretariat (k. k. Prater. Hauptallee 1) zu beziehen. Alle eilf Jahrgänge werden zu dem Preise von 40 Mark abgegeben, doch sind nur mehr wenige Exemplare vorhanden. Heransgeber: Der Ornith. dogische Verein in Wien (verantwortlicli: Dr. Fr. Knauer . Druck von J. B. W.allishausser. t'ommissioHSverleser: Die k. k. Hot^uchhandlung Wilhelm Frick vv..rmals Faesy .Vr Frick) in Wien. Graben 27. i^* Sitz des Vereines: Wien, k. k. Prater, Hauptallee 1. XII. Jahrg. #\M«/% ^ Nr. 10. BlürFfr fiir ^Duplkiiiiiir, ^öarI=§diuR iiiitt =lflE|,iP, (DEfuuiehiidiE luiit Hedacteur: Dr. Friedrich K. Knauer. jriEt'tiiiiliciuocrEn. Die -Mittlieilnnsen" des unter dem Protectorate Seiner kaiserliclieu und Icöniglichen Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzog Radolf stehenden „Ornitholoa:iseheii Vereines in Wien" erscheinen in der Stärke von 2 Bogen am 15. jeden )Ionätes. Ahonnements ü 6 li.. summt Franco-Zustelluug ö fl. 50 kr. ^ 13 Hark jährlich, werden in der k. k. Hofbuchhandlnn^ Willielm Frirk in Wien. I.. Graben Nr. 27. entgegengenommen, und einzelne Xnmmern ä 50 kr. ^ 1 Mark daselbst abgegeben. — Inseräle 6 kr. — 12 Pfennige für die 3fach gesnuitene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. — Mittlieilnngen an das Pi-äsidinm sind an Herrn Adolf Bacbofen von Echt in Nussdorf bei Wien, die Jahresbeitpäse der Mitglieder an Herrn Dr. Karl Zimmermanu. I.. Bauernmarkt 11. alle anderen für die ßedaction. das Secretariat. die Bibliothek u. s. w. bestimmten Briefe. Bücher-, Znitungs-. Werthsendungen. an die Redaction der.Mittheilnngen des Ornithologischen Vereines- : Wien.k. k.Prater.Hanptallee 1, zn senden. — Vereinslocale : (Bibliothek. Sammlungen. Redaction) k. k. Prater. Hauptallee 1.— Die mit Vorträgen verbundenen MonatS-Versammliingen finden im irrünen Saale der k.k. Akademie der Wissenschaften : I.. Universitätsplatz 2. statt. — Sprech- stnnilen •\'.-\- Redaction und des Secretariates: Dienstag und Freitag. 2-4 Uhr. Vpreinsitiit^lieder bez.iehen das Blatt gratis. Beitrittserklärungren (Mitg-liedsbeitra^ 5 fl. jährlich) sind an das Secretariat zu richten. Inhalt: I. Fachwissenscbaftliche nnd populäre Ornithologie: Aus dem Iserg-^birge. — D^n- Tauneuheher im böhmischen Mittelgebirge. Von Hubert Panzn^r. — Ornithologisches aus dem Glocknergebiete. Von Franz Schmidt. — Rückblick auf die diesjährige Einwanderung des Steppenhuhnes. — Zum diesjährigen Herbstzuge des Tannenhehers. — Ueber den Nutzen und Schaden der Eulen nnd anderer Mäusevertilger. — Ornithologischp Mittheilungen aus dem Wiener Vivarium. Von Dr. F. K. Knau.-r. — Uiiteisuchungen über da= os pelvis der Vr.gpl. — Einiges aus vergangener Z*^it. Von Robert E d e r. (Fortsetr-ung und Schlusj^.t — Notizen. — Mterarii^cbes. — Aih unserem Vereine. — Correspondenz der Redactidu. — Inserate. Aus dem Iseiffebirüre. Auf einer kleinen Ferienreise August einige Tage in K 1 e i n - 1 s e r hielt ieli micli Mitte auf. Daselbst erfuhr ich zu meinem grussten Erstaunen von zuverlässigen Leuten, dass bis zum ,Iahre 1^87 keine Sper- linge hier nisteten. Zur näheren Charakteristik des Ortes und seiner Lage möge Folgendes dienen : Klein-Iser oder Wilhelmshöhe, ein ungefähr aus 40 zerstreuten Holz- häusern l)estehendes Dörfiein. liegt mitten im Gebirge auf einer welligen Hochtiäciie zwischen dem mittleren und südlichen Iserkamme. Die beiden letzteren sind unge- fäiir 100 Meter höher als das in seinem mittleren Theile 825 Meter über dem Meeresspiegel liegende Dorf und ganz bewaldet. Die waldfreie Fläche ist mit Gras be- wachsen, das aber nur einmal im .Jahre gemäiit wird. Von Getreidebau ist keine Spur. Selbst die Kartoffel wird nicht angepflanzt, obwohl dieselbe noch ganz gut gedeihen würde. Die Bewohner finden in zwei daselbst befindlichen Glashütten Arbeit oder sind im Walde be- schäftigt. Das Klima ist ziemlich rauh. Während des lang andauernden Winters liegt der Schnee an vielen SteHen bis mehrere Meter hoch; doch ist der Verkehr der bedeutenden Holzabfuhr wegen im Winter fast grösser als im Sommer. Hier gab es also bis zum .Jahre 1887 nur hin und wieder einige Sperlinge (Passer domesticusj als Durch- I zügler. Erst im Sommer des genannten Jahres siedelten 1-10 hielten sii-li ;ilier nur in der Niilie ]i;i;ir dm f,';in/en SomiinM- iiluT (iuit ;nil'. l^henso nisten lue Nel)i'lliriilien wohl in (iross-. nicht aber in Klein-lser. Auf den Wiesen der beiden Orte traf icli irrosse sieli i'iniyi' iner an der (ilasiiütte auf. Im Siiiitlierbste befanden sieh ungefähr :i(i Stink da. welelie nach Verlauf des gerade besonders sehnee- reichen Winters bis auf 10—12 Exemplare zusammen- geschinolzen waren. Dagegen traf ich dieseli Allerwelt- bürger heuer, wenn aucTi nicht gerade häufig, so dodi bereits über den ganzen Ort zerstreut. Auch der Feld- sperling (Passer montanus) wird im Herbste nur ver- einzelt mit am Vogelheerde gefangen. L e r c h e n ( Alauda arvensis) kommen im Frühjahre am Zuge hier vor. nisten aber nicht. Kigenthümliclier- weise finden wir jedoch ihre Nistplätze schon in dem gegen 1 ' ., Stunden entfernten, in nordnordöstlicher Richtung liegenden Gross-Iserin Preussen. Dieser genannte Ort liegt südlich von der grossen sumptigen Iserwiese. ist in seiner Anlage Klein-lser ähnlich und besitzt eben- falls keinerlei Ackerbau. Vor mehreren Jahren (wahrscheiniirli 1SS,5) lüclt sich sogar ein Waehtel- Schaaren meist junger Wiesenpieper (Anthus pratensis) an. welche hier Spitzlerclu'u genannt wenien. Dieselben gehören nebst den Hausrothschwänzchen (Kuticilla titys) zu den häutigsten Brutvögeln dieser Gegend. Eine Streife auf den Flussuferläufer (Actitis livpo- leucosi, welcher auf den umfangreichen Saudbänken der grossen Iser in einer ziemlich anselinlichen Zahl brütet, war leider fruchtlos, da derselbe wahrscheinlich in Folge der kürzlichen grossen L'eberscliwenuuung ])ereits sein Woimgebiet verlassen iiatte. In den Wäldern fand icli ausser dem lustigen Volke der gewöhnlichen Meisen (Parus major, coeruleus, ater und cristatus) nur den Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra) und Gimpel (Pvrrhula europaea) vor. Xcustadtl. September 1S88. Dor Taimciiliclier im iMlliiniscIieii Mitteli»;t'birge. \ "11 Hubert Panzner. In den Nummern ü. 7 und 8 der ornithologischen Mittheiluiigen liringt Herr W. Peiter eine Notiz über den Tannenlielier, aus welcher hervorgeht, dass derselbe seit einigen Jahren Standvogel des hohen Erzgebirges geworden ist, und wird die Vermutiiung ausgesprochen, dass diese Vögel rückgeblieltene ^\'anderer seien. Es sei mir gestattet, hier zu constatiren. dass nur wenige Meilen Luftlinie vom Erzgebirge, im sogenannten böh- mischen Mittelgebirge, der Tannenlielier schon in den 1860er Jaiiren Sommer- und jedenfalls auch Stand- vogel war. ileiii verstorbener Vater war von 18(i0 bis 1871 im Frühjahre im Revier ilersnitz auf der Domäne Bilin (böhmisches Erzgebirge) Revierforster und hatte ich damals schon Gelegenheit, anlässlich meines ersten Unter- richtes im Waidwerke die Bekanntschaft mit dem Tannen- heher zu machen. Im Jahre 1864. als ich das erste Mal auf Ferien nach Hause kam. erhielt ich diesen ersten Unterricht : auf den jeweiligen späteren Ferien wurde fleissig fort- gesetzt und 1868 — 187(1 jirakticirte icji daselbst das Forstwesen. So viel mir noch ganz gut erinnerlich, war Nucifraga dort ein recht häutiger Vogel, liei jedem Reviergange konnte man mehrere hören und sehen und war besonders der Radelstein im Centrum des kleinen Verbreitungsgebietes gelegen, wo er auch am häutigsten getrott'en wurde. Ursprünglich bildete die Hirke gemischt mit allerhand Weichhölzeni und diciitem Haselgesträuche als Winter- holz die vorherrschenden Bestände, die immer mehr und mehr regelrechten Fichtenculturen weichen mussten. Diese Urbestände mochten wohl die meiste Anziehungs- kraft besonders zur Reifezeit der Haselnüsse geübt haben, was nicht ausschloss, dass man den Vogel eben so häutig in Fichtenbeständen antraf. Es ist mir unmöglich, aus so langjähriger Erinnerung über die Lebensweise des Tannenheliers ^littheilung zu machen, umsomehr, als ich damals denselben höchstens als Schussobject betrachtete. Mein verstorbener Vater, welcher als tüchtiger Jäger und Naturfreund sich jedenfalls ein Urtheil über die Schädlichkeit unseres Vogels bilden konnte, sah es sehr ungern, wenn ich einen sclioss. da er ihn für harmlos und eher nützlich wie schädlich hielt. Ich erinnere mich genau, dass ich den Tannen- heher oft nasse Wege und Blossen jedenfalls nach Würmern absuchen sah. Er war durchaus niciit scheu und sehr leicht anzuschleichen. Im Jahre ISO-l schoss ich wäiirend der Sommer- ferien als Anfanger 4 Stück, die darautVolgenden Jahre in Folge dessen, weil es mein verstorbener Vater sehr ungern sah. nur gelegentlich, und zwar: 1866 am 1 September ein «tück I ^„,,^.^,,^ ^^j. j,^j.jg„_ 18t)( . :.. .. ein ., 1869 „ 6. Mai ein_ Stück j ^^^ Korstprakticant auf 1870 , lo. , zwei , \ ^ einen Schuss während des Begattungsactes. Da mein verstorbener \ater im Frühjahr 1870 traiis- ferirt wurde, und in's Erzgebirge kam. liatte ich durch 1:3 Jahre Gelegenheit, dasselbe während verschiedener Ferien und späterer Urlaube kennen zu lernen, aber nie einen Tannenlieher daselbst gesehen. Miigeii diese wenigen Zeilen als Notiz über das Verbreitungsgebiet des Tannenhehers gelten und sei zum Schlüsse meinem Bedauern Ausdruck gegeben, dass es mir in jüngster Zeit nicht gelang, Herrn Victor T s c h u s i von Sc hmi d h of fe n einen Vogel aus dortiger Gegend auf seinen Wunsch zu verscliatfen. da mir alle Verbindungen verloren gegangen sind. 141 Oniitlioloi'isches aus (Iciii (ilo('kneri»ebiete. Von Franz Schmidt. Den 12. August fuhren mein Freund Hans Wilhelm und ich von Lienz nach dem einsam im Walde gelegenen Wirthshause zur , Hüben" in der Absiclit, dort zu über- nachten, nach Kais zu gelien und den Glockner zu besteigen. Das hie und da ziemlicli breite Iselthal durchfahrend, sahen wir den Thurmfalken (Falco tinnunculus) öfter rüttelnd nach Beute spähen. Grosse Schaaren Kabenkrähen (Corvus corone) er- hoben sich mit Geschrei und Helen in die am Ufer häufigen Erleugruppen ein. Bei St. Johann im Walde in der Nähe der Brücke sass auf einer Heuschoberstange ein Lerchenfalke (Falco subbuteo'i. Hess unseren Wagen nahe herankommen, worauf er abstrich. Zweimal sab ich den Sperber von Schwalben ver- folgt hoch oben kreisen. Felsensegler (Cypselus raelba) belebten das Tiial. In der , Hüben' angelangt übernachteten wir und traten am Morgen den Weg nach Kais an, der durch einen schönen Ficlitenwaldbestand auf einem scblecliten Wege steil nach einem am Berge gelegenen Kirehlein führt; auf demselben sass ein Hausrothschwanz Üeissig lockend ; weiter oben an einer Schlagwand meldete sicli der Zaunkönig. In Kais selbst sah ich lüiufig die gelbe Gebirgs- stelze. Am 15. August, einem Feiertage, wanderten mr morgens zum Ködnitztbal; die Felsenschwalbe war auch hier stark vertreten. Auf dem morschen Dache der Lucknerliütte sah ich noch den Hausrothschwanz. Von einer Felswand am rechten Ufer des Ködnitz- baches her, hörte ich den mir wohlbekannten Schrei des Steinadlers ( Aquila fulva). Den Vogel selbst konnte ich trotz aller Mühe nicht entdecken. Weit ober den Schneefeldern des Ködnitzgletschers strichen mehrere Alpendohlen : selbe ziehen nach Aussage des Bergführers Sebastian Hutter oft noch hoch über die Glocknerspitze dabin. Auf der Adlersrube angelangt sah mein Freund einige Alpenkrähen auf dem Schiefergerölle herumspazieren. Bei der Besteigung der Glocknerspitze l)rannte die Sonne heiss, ein warmer Wind blies vom Tliale herauf, Insectenschwärme mit sich führend, die am Schnee massen- haft herumlagen, und sich noch regten. Vor und hinter uns waren Schneefinken eifrig be- schäftigt, dieselben aufzulesen. Rückblick iiiif die diesjälirige Einwaiidcruiig des Steppeiihuliiies. Selten ist Avohl einer Erscheinung im Vogelleben so viel allseitige Beobachtung zu Theil geworden wie der diesnuiligen Kinwanderungdes Steppenhuiuies nach Europa. Ihr erstes Auftreten an den Ostgrenzen unseres Continents ward rasch nach allen Seiten signalisirt, an allen den weitverbreiteten Beobachtungsstationen harrten wissbe- gierig Fachmänner und ornithologische Dilettanten der Ankunft des interessanten Gastes ; nicht bloss die ornitho- logischen und die forstlichen Fachblätter, auch die Tages- journalistik widmeten dem Einwanderer Notizen über Notizen : allerorts wurde der Schutz dieses günstigenfalls unserer Vogelfauna zu gewinnenden Fremdlings gepredigt: selbst die Behörden traten in Aetion und widmeten diesen Schutzbestrebungen amtliche Mithilfe. Ob nicht gerade dieses allseitige Hailoh dem Einwanderer mehr geschadet, als genützt und ihm im .Tahre 1863 nicht, wenigstens stellen- weise, mehr Kühe zu Theil geworden, mindestens von Seite der nicht aus allen Zeitungen aufmerksam ge- raachten Laienwelt, wollen wir dahin gestellt sein lassen, wie wir ja auch den Optimismus nicht zu theilen ver- mögen, dass es heute, da die fortschreitende Cultur zum Leidwesen des Jägers unseren einheimischen Tliieren die Existenz durch fortwährende Schmälerung ihrer Verstecke immer mehr ersehwert, möglich sein sollte, fremden Ein- wanderern ein weit ausgebreitetes, wohnliches Heim zu bieten. Was im Einzelnen ein Grossgrundbesitzer mit reichlichem Geldaufwand in seinen weit ausgebreiteten Wäldern und Feldern ohne Berücksichtigung der Kosten- frage zu erzielen vermag, kann wohl nicht für Einbürge- rungen, wie man sie neuerer Zeit im weiteren Sinne vor Augen hat, zum Massstabe dienen. Was speciell die Einbürgerung des Steppenhuhnes betrifft, so ist wohl im Vorhinein für einen seinem ganzen Gehaben, seiner Färbung nach, ausschliesslich auf die Steppe angewiesenen Vogel die Grenze seiner Ausbreitung ziemlich enge gezogen. Eine solche Einbürgerung hat übrigens unseres Wissens schon lange in den der Heimat dieses Vogels näher gelegenen Steppen Kusslauds all- mählich sich vollzogen. Von diesen Gesichtspunkten betrachtet, darf es nicht Wunder nehmen, dass auch die diesjährige Einwanderung des Steppenhuiuies. so geräuschvoll sie sich in ilu'em Beginne gab, nun eben so stille wieder ihrem Abschlüsse zuschreitet und dass all' den zahlreichen Beobachtungen der Einwanderung nur ganz spärliche, überdies ihrem Wabriieitswerthe nach sehr fragliche Berichte von Brut- versuchen gegenüberstehen. Dank den unermüdlichen Bestrebungen der Ornitho- logen Dr. K. B 1 a s i u s , Dr. A. B. Meyer, V. von Tschüs i. Dr. E. S c h ä ff u. v. A.. die sicli mit einem Heere von Beobachtern in Verbindung setzten und alle die ein- laufenden Berichte kritisch sichteten, haben wir ein ziem- lich klares Bild von dem Verlaufe der diesmaligen Ein- wanderung. Ende März und Anfangs April trafen die ersten Wanderzüge im südlichen Uralgebiete ein. Von hier wanderte der Hauptzug durch die Steppen Russlands, durch Russischpolen. Ostpreussen und Galizien nach Deutsch- land. Holland, Nordfrankreich und England, wo sie sclion am 22. April anlangten. Von diesem Hauptzuge zweigte ein Zug südlich von den Karpathen ab und wanderte immer in der Richtung der Ebene über Schlesien, Mähren. Niederösterreich. Ungarn, Krain und Küstenländer nach Italien, woselbst sie in der Lombardei am 24. April, in Civita Vecchia am 15. Mai, im Osten Spaniens am 2. Juni eintrafen. Ebenso zweigte eine Scliaar nach Norden ab : in Stockholm erschienen sie am 16. Mai, bei Bergen am 142 28. Mai. Von Kiij^lainl aus waiitleitoii die Steiiiieuliülmer nach tleii Slictlanilsinsclii uii'l Oikneviiiselii. auf diesen am 27. Mai cintiertend. Nach kurzen Mittheilungen, die mir von Freunden aus verschiedenen (legenden Deutsdilaiids 7.ug('konini('n. waren noch im September in Pommern. Mecklenliurg. Westpreussen. Sadisen Trupps von SteppenhiUmern zu tretlen. Auch bei uns in Oesterreich treffen von verschiedenen Seiten noch immer Nachrichten iilier ihr Vorkommen ein. Wie sdion bei der ersten Einwanderung, hat sidi auch diesmal wieder gezeigt, dass das Steppenimhn auf seiner Wanderung den Gebii-gen ausweicht, respective dieselben umgelit. (Janz unverlässig sind die Mittlieilungen über die da und dort erfolgten Brüten des .Steppenhulines. Wohl bringen verschiedene .Tagdzeitungen Mittheilmigen dieser Art. sie tragen aber alle das Gepräge der Unwahrschein- lichkeit. Mir sind dreimal Eier des Steppenhubnes einge- sendet worden, die sich aber sofort als Eier anderer Hühnervögel oder Sumpfvögel erwiesen. Wenn es auch durchaus niclit unglaul)würdig. dass die Steppenliühner an ihnen besonders passenden Oertlichkeiteu zum Brüten geschritten, so liegen aber darüber so viel mir bekannt, keine zuverlässigen Berichte vor und kann man daher bis zur Stunde von einer amii nur ganz stellenweisen bleibenden Niederlassung niclit sprechen. Wenn irgendwo einiger- massen günstige Existenzbedingungen für eine Kinbürgerung des Steppenhubnes geboten sein sollten, so wäre dies in den Steppen Südrusslands, woselbst eine Einbürgerung schon stattgefunden hat, eventuell in den ungarischen Ebenen. In den weit weniger ausgreifenden Stej.pen Deutschlands dürfte dieser ül)eraus scheue Vogel wohl kaum die nöthige Kühe finden. So wenig definitiv unser Wissen über den dies- maligen dauernden Verbleib iles Steppenhuhnes bei uns. so unklar sehen wir auch noch über die Ursachen dieser zeitweiligen Wanderungen des Steppenhubnes. .Jedenfalls hängen sie. wie ja alle diese Wanderungen der Thiere im <_i rossen mit jdötzlich eingetretenen ungünstigen E.\istenz- bedingungen in ihrer Heimat zusammen, in der das Steppenhuhn ja bekannterinassen alljährlich zwischen ihren nördlichen Brutplätzen und den südlicheren Winter- gebieten hin und her wandert. Es mag daher die Er- klärung nahe liegen, dass heuer die Steppenhühner, die noch im Vorfrühling ihren Briitplätzen zuwandern, gar zu frühe sich dahin aufmachten, hier noch Alles in Kis erstarrt fanden und einmal auf der Wanderung liegritfen. dem milderen Westen sich zukehrten oder diesem sammt ihren Nachzüglern durch AVind und Wetter gewaltsam zuge- trieben wurden. Dr. f. Knauer. Zum (liesjährigen Herbstziige des Taiiiieiiiiehers.*) Wie uns ein Vogelkenner, der aus seiner Poramerschen Heimat hier zu Gaste war. mittheilt, waren ihm dort am Ht.. 20. und 22. September Tannenheher aufgestossen. Am 2:i. September erhielten wir ein todtes Exemplar eines Tannenhehers (Nucifraga (;arvocatactes congirostrisi aus Preussisch-Schlesien zugesandt: dasselbe hatte sich im Dohnenstrich gefangen. Ende September wurden PJxemplare im Greifswalder- kreise, im Neustettinerkreise. in Ostpreussen und in Sachsen gefangen. Im .Weidmann' berichtet ein Förster vom Niederrhein, dass in den .Waldungen- bei Koddenberg in den letzten Tagen des Septembers ganze Schaaren von Tannenheliern erschienen seien, deren lautes Geschrei auch den Xicht- kennern autfallen inusste. In der deutschen .Jägerzeitung lesen wir Berichte von Dannenwald iPriegnitzi, IJlomberg in Lippe. LessscluUz (Kreis L'osel). Dröbel bei Bernburg i. A. Malcbow (Mecklenburg^, Khej'dt bei Crefeld vom Erscheinen des Tannenhehers. Unser Vereinsmitglied Herr Professor Z a h a r a d u i k aus Kremsier (Mähren) schreibt uns: ,Der Nussheher (Nucifraga caryocatactesj ist scluui wieder da. Am 23. Sei)tember 1. J. wurde ein Exemplar bei Popovic nächst Kremsier geschossen und auch von anderen Punkten des Beobachtungsgebietes kommen mir Mittheilungen über das Eintreffen des nordischen Gastes zu. Nach seinem Erscheinen in den .Jahren 188.'i, 1887 und dem neuerlichen Anzüge desselben zu schliessen, scheint er zum , ständigen Gaste" bei uns werden zu wollen". Auch Herr Gustos 0. Heiser in Serajewo berichtet uns über das Erscheinen des Tannenhehers in Bosnien. *) Die Redaction liittii liio sehr geehrten Leser und Freunde des Blattes um gütige Mittheilungen von Beobachtungen über den diesjälirigen Tannenlicher-Zug. Soeben erhielten wir von Herrn v. T s c h u s i z u Seh 111 i d h o f fe n folgende Notiz : Abermals Tannenheher. Nachdem die meisten deutschen .Jagtsaclie von Miiusen. Freilich lialic icii einmal erlebt, dass ein Tliurmt'alken- liiin-lien in (»snalirück die (.iärten von Singvögeln reinigte. Die Jungen sassen in einer Wolke von Federn. Doch ist das. glaube ieii. eine Ausnahme. Vielleicht waren damals 1 18i>l ) wenig Clause im Lande. Viel schlimmer ist, dass der Thurml'alk l)ei Gtdegeniieit seine Jungen aus- schliesslich mit jungen Hühnern füttert. Ich weiss Fälle, wo der ganze Horst mit jungen Feldhühnern garnirt war, ohne auch nur eine einzige Maus zu ent- halten. Da aber (das Jahr nach einem Miiusefrass abge- rechnet) auch in der besten Jagd melir Mause, als Hnluier im Felde sind, so müssen die Alten eben aus- schliesslich auf junge Hühner gejagt liaben. Ich dulde den 'rinirmfalk bei mir deshalb nicht. In (iegenden aber, wo die Hühnerjagd keine grosse Bedeutung hat. möge mau ihn schonen, dort ist er gewiss mehr nützlich als schädlich. Der Mäusebussard kröpft ganz gewiss mehr Mäuse wie anderes AVild. aber sicher nur. wenn er nichts -Anderes erwischen kann. Er kommt regelmässig auFs Dlatt. was sicher beweist, dass er Rehkälber schlägt. Ich habe ihn selbst ausgewachsene Hasen schlagen sehen und habe oft gesehen, dass er Feldhühner verfolgte. Er langt sich auch gar nicht selten im Habichtskorl). Jeden- falls ist er der Jagd viel schädlicher als der Waldkauz. Meistens wird es ihm hoch angerechnet, dass er sich massenhaft ansammelt, wo eine Mäusecalamität e n t- s tan den ist. Dann kröpft er gewiss nichts als Mäuse. Gerade dadurch aber wird er schädlicli. So paradox das klingt, so richtig ist es. Wenn einmal ein Mäusefrass begonnen hat. so können alle Bussarde der Welt die Mäuse nicht vertilgen. Dann hilft nur energisches Ein- greifen durcli Mensi-lienhand. Flementarereignisse. oder das natürliche Ende einer solchen übermässigen Ver- mehrung, d. h. eine radical wirkende Seuche (in diesem Falle meistens Schwanzräude). Alles Fangen durch Raub- zeug kann nichts helfen, wohl aber verlängert es die Plage, vor allen Dingen, wemi der Fänger ein täppischer, ungeschickter Geselle ist. wie der Bussard, denn derselbe fängt vornehmlich die kranken Mäuse. Das veranlasst mich hier einen Passus einzuschieben über die Raubthiere im Allgemeinen. Jedes Raul)thier ist in der freien Xatur nothwendig für das "Wohlbefinden der von ihm verfolgten Thierart. Wäre kein Raubtliier, so würde die betreffenile Art sich so vermehren, dass die Nahrungs- mittel nicht mehr reichten und Alles zu Grunde gehen müsste. Wäre kein Ranbthier. so würde jede ansteckende Krankheit, die anfängt sich zu entwickeln, für die ganze Gesellschaft verderblich. In einzelnen Fällen helfen sich die Thiere selbst, indem die rudel- oder volkweise lebenden Thiere mit vereinten Kräften über einen kranken .U-tgenossen herfallen und ihn umbringen. In anderen Fällen ist ein krankes Thier sofort dem Angriff des Raul)- zeuges ausgesetzt. Ein angeschossenes Huhn oder ein Hase werden sogleich vom Raubzeug verfolgt. Ich glaube, jeder Jäger hat das schon gesehen. Wo nun der Mensch zu seinem Vortheil das Gleichgewicht stört, die Ver- mehrung einer Thierart fordert, um dann den Ueber- schuss für sich zu nehmen, sucht er naturlich die Con- currenten sich vom Halse zu schatten. Die Mäuse sind j aber unsere Concurrenten bei Ausnützung des Pflanzen- reiches, und in keiner Weise l)ieten sie uns ein , Aeijuiralent für diese Concurrenz. Wir luiben für I sie kein Interesse, als dass sie womöglich nicht e.vistiren • möchten, und wenn sie sich stark vermehrt ]iai)en, dass sie möglichst rasch verscinvindeii. Wie wir sahen ist nun die Thätigkeit des Raul)thieres eine zweifache. 1. eine aufhaltende, damit sich eine andere Thierart nicht zu rasch vermehrt. 2. eine erlialtende, bestehend in Be- seitigung der kranken Individuen, damit nicht eine Seuche der ganzen Herrlichkeit ein jähes Ende bereitet. Nun behaupte ich, dass bei den Eulen den Mäusen gegenüber die erste Art, beim Bussard die zweite Art in den Vordergrund tritt. Wie jagt die luile '■! Sie jagt vornehm- licii mit dem Gehör. Sie sitzt bis 1.">U Schritte von ihrem Jagdplatze und lauscht. Wo sie eine Maus ver- nimmt (denn äugen kann sie dieselbe meistens unmög- lich), streicht sie leise hin. wirft sich blitzschnell auf die Erde und kehrt mit der Beute zurück. Es liegt auf der Hand, dass eine gesunde Maus mehr herumläuft, nudir Lärm macht, mehr pfeift als eine kranke, es sei denn eine sogenannte singende. Die Eule wird also hauptsächlich die gesunden Mäuse fangen, und wenn die Sumplohreule oder der M'aldkauz sich massenhaft bei einem Mäuse- frass einstellen, so werden sie doch in der Hauptsache zur Verminderung der gesunden , nicht der kranken Mäuse beitragen. Wie jagt der Bussard '■! Entweder er rüttelt schwerfällig in der Luft, oder er ist auf einem Grenzstein, einem Erdhaufen etc. in der Nähe aufge- blockt. Er jagt mit dem Auge und sein Angriff ist plump und schwerfällig. Ceteris paribus wird die gesunde Maus sich retten, aber die, welche den Tod in den Knochen schwerfällig dem Loche zuhinkt, wird verloren sein. Deshalb behaupte ich. der Bussard wird im Mäuse- jahr den Mäusen schädlich I Dasselbe gilt vom rauh- füssigen Bussard. — Der Wespenbussard fängt sicher auch viele Mäuse, doch ist er ein arger Xesterpliinderer, und wenn er Nester genug ausnehmen kann, lässt er gewiss die Mäuse ungeschoren. — Die vier Weihen langen auch sicher viele Mäuse. Aber selbst die Rolu-weihe, von der man es am wenigsten denken soll, kommt aufs Reizen, wie der Fuchs, wie ich aus eigener Erfahrung weiss. Doch sind sie im L'ebrigen zu schädlich, als dass man ihnen das Wort reden könnte. Dasselbe gilt vom rothen Milan. — Auch die Würger, namentlich der graue, fangen manche Maus ; doch bei seiner geringen Zahl und geringen Grösse fiele er als nennenswerther Bundesgenosse gegen die Maus gewiss nicht in's Gewicht, abgesehen davon, dass er durch seine sonstigen Räubereien recht schädlich wird. Die Krähen dagegen vermögen schon ziemlich auf- zuräumen, wenn sie nur nicht sonst so viel Schaden an- ricliteten. Dasselbe gilt vom weissen Storche. Ein junger Hase ist ihm sicher lieber als ein Dutzend Mäuse. Schliesslich der Trappe. Der Waidmann ist solchem Hochwilde gegenüber etwas nachsichtig bei Berechnung der Sünden, und der Landwirth mag ihn immerhin bei Anrechnung des Schadens als Milderungsgrund der Mäuse- jagd in's Conto setzen. Wo eine Heerde Trajipen von 40 — 1>0 Stück einige Tage einen Kleeacker im Winter beweiden, bleiben gewiss nicht viel Mäuse übrig. 145 Oriiitliolo<>isclie Mittlieiluimeii aus dein Wiener Vivariuni. Von Dr. F. K. Knauer. II. Zu den letzthin angefühvten Vogelarteii sind seither liinzugekommen : I. Ordnung^. Larldae (iiiö venartige Vögel). 1. La.rhiiiüve (Xema ridibundum. L.). II. Ordnung. Aiiseres (gänseartige Vögel). 2. VÄn Stamm Rouen -Enten (1-2"). 3. Ein Stamm Bisam-Enten (Zwei Männchen, zwei Weibchen, drei Junge). 4. Eine Peking-Erpel. .5. Zwei L 0 c k e n g ä n s e. III. Ordnung^. Grallatores (^reih erartige Vögel). 6 U r ii n f ü s s i g e s T e i c h h u li n [G allinula clilo- ropns, L.). Zwei Exemplare. IV. Ordnung. Rallae (Stelzenvögel). 7. Ein Kiebitz (Vanellus cristatus). Männchen und Weibchen. V. Ordnung. Rasores {Scharrvögel). 8. Ein Stamm weisse Truthühner (1-2). 9. S uro-Oh abo-Hühner (l'l). 10. Goldlack-Paduaner (1-1). 11. J a p a n e s i s c h e S e i d e n h ü h n e r (1'3). 12. Silb erlaek-Ban tams (l-T). 13. S i e b e n b ü r g e r N a c k t h a 1 s - H a h n. 14. Zwergkämpfer (l'l). 15. Ein Stamm Edelfasane (1-2). 16. Stein hu hn (Perdix saxatilis). Ein 6. Exempl. VI. Ordnung. Colunibae (Tauben). 17. Ho hl taube (Cohimba oenas, L.). Ein weiteres Exemplar. VII. Ordnung. Crassirostres (Dickschnäbler). 18. Schneefinken (Fringilla nivalis, L.). Zwei weitere Exemplare. VIII. Ordnung. Cantores (Sänger). 19. 0 h r e n s t e i n s c h m ätze r (Saxicola aurita, Temm.). Ein weiteres Exemplar. 20. Grauer Steinschmätzer (Saxicola oenanthe, L.). Drei weitere Exemplare. 21. Braunkehliger W i e s e n s c h m ä t z e r (Pratin- cola rubetra L.). Vier Exemplare. 22. Weisse Bachstelze (Motacilla alba, L.). Ein Exemplar. IX. Ordnung. Captores (Fänger). 23. Z w e r g f 1 i e g e n f ä n g e r (Muscicapa parva L.). Ein Exemplar. X. Ordnung. Scansores (Klettervögel). 24. Grosser Schwarzspecht (Uryocopus mar- tius L.). In einem grossen, prächtig ausgefiederten, sehr gut eingewöhnten Exemplare vertreten. XI. Ordnung. Coraces (krähenartige Vögel). 25. Dohle i Lycos monedula, L.). Zwei Exemplare. 26. Eichelheher (Garrulus glandarius, L.). Ein weiteres Exemplar. XII. Ordnung. Insessores (Sitzfüssler). 27. Pirol ((»riolus galbula. L.). Ein Exemplar. XIII. Ordnung. Rapaces (Raubvögel). 28. Habicht (^ Astur palumbarius, L.). Drei Exem- plare. Eines davon, ein selten prächtiges, ganz tadelloses Exemplar ging wenige Stunden nach dem Einlangen plötzlich zu Grunde. Da die Section sonst keine Ver- letzungen zeigte, scheint die Ursache dieses momentanen Eingehens in Irritirung des Nervensystems zu suclien sein ; der Falke war uiimlich, um sein Gefieder zu schonen, an Fängen und Flügeln gefesselt eingeliefert worden ; als wir ihn aus der engen Haft, die etwa 24 Stunden gedauert haben mochte, befreiten, richtete sich der Vogel wohl auf. machte aber, gegen die sonstige Wildheit dieser Vogelart. nicht den geringsten Versuch fortztifiiegen oder sich zur Wehre zu setzen. Hess sich ruhig in die Hand nehmen, bei Schnabel und Kralle packen und starrte ruiverwandt nach einer Richtung. Wasser und Nahrung anzunehmen verweigerte er. Es ist überhaupt eigenthümlich, dass Haljicht und Sperber — ich kann mich da auf eine fast 2(_)jährige Erfahrung berufen — unter unseren heimischen Raub- vögeln am schwersten zu erhalten sind : ich meine da nicht bloss die bekannte schwierige Eingewöhnung frisch eingefangener Exemplare, sondern überhaupt die Erhaltung schon länger in Gefangenschaft befindlicher Thiere. Schein- bar ganz gesund, reichlich gefüttert, und zwar nicht nur mit Fleiscii, sondern abwechselnd auch mit lebendem Haar- und Federvieh, die Nahrung willig annehmend, geht ganz plötzlich das eine und andere Exemplar, das noch kurz vorher Futter annahm, in wenigen Minuten zu Grunde. 29. Zwergadler (^Aquila pennata Gm.). Zwei prächtige Exemplare. Dieselben wurden gleichzeitig mit 2 jungen Schreiadlern geliefert und sonderbarer Weise forderte der schon lange den Thierluuidel betreibende Händler für die beiden Schreiadler das Doppelte des Preises für die Zwergadler. Es ist überhaupt geradezu staunenerregend, wie gering die Kenntnisse selbst bezüglich der häufigst vor- kommenden Raubvögel auch in Kreisen, die mit der frei- lebenden Thierwelt häufig genug in Berührung kommen, sind. Ein alljährlich in grossen Forsten jagender Herr oft'erirte mir 3 kleine Geier, die ich nacii seiner Be- schreibung als Schmutzgeier ansprechen musste, wofür er sie nach Besichtigung einer Abbildung bei mir auch erkannte ; bei Besichtigung stellten sie sich als Hühner- habichte heraus. Ein Jahr aus, Jahr ein mit Raubvögeln handelnder Tbierbändler, sandte zweimal nach einander Steinadler, die stets Bussarde waren, vor Kurzem einen seltenen afrikanisciien Falken, der ein simpler Thurm- falke war. Diese und weit drastiscliere Verwechslungen (so wurde ein junges geflecktes Reh für einen , Tiger", und als dem ein anderer Anwesender doch widersprach, für einen Hasen gehalten — wir waren drei Herren Zeugen dieser Episode) thuen dar, wie schlimm es um die Kennt- niss unserer lieimischen Thierwelt bestellt ist, und be- stärken mich in der lleberzeucfuno- dass in unseren Thier- ]4i3 frärteii gerade die lieimisflR' Tliifiwi'lt in traiiz erster Linie zur Si-haii gestellt werden sollte. 30. Zwei Selireiadler i A((uila naevia. Wdlfi. 31. Ein Ivuttengeier (Vultiir inonaclius, L. ). Ein besonders präihtig ausgetiedertes Exeniiilar. Herr Victor Ritter von Tsehusi hatte die Güte, mich auf die Beziigs(]iu'lle aiifnierksani zu inaclien. wcitür ich hier meinen hesten Dank sagi". 32. Ein Lerchenfalk (Falco suhhuteo. L.). 33. Vier weitere prächtige P^xemplare von U h u (Buho niaxinius. Sibb.). Ausserdem an Exoten: 2 B r 0 n c e f 1 ü g e 1 1 a u b e n , 2 rosenbrüstige K e m he isse r, 1 grossen Gelb h a u b e n k a k a d u, 1 kleineu A lexan dersi ttich. 2 rosenbrüstige Alexandersittiche, 4 graue C a r d i n ä 1 e, 2 rothe Car di n äle, 1 Bunt Sittich. ( Die iil>rii,'e Thierwelt unseres Institutes liat unter anderem durch 2 Wolfe. 2 braune Bären, 2 Zwergziegen vun Madras. 1 Zibetli- katze. 1 Murnieltliier. 4 Heidschnucken, 1 Seeseliildkrüte, 1 Schnapp- schildkröte. 3 mauritanisclie Schildkröten, sehr grosse Forellen. Saiblinge. Welse, viele sehr seltene Reptilien und Lurche weitere Bereicherung erfahren, i riit(MSU('liiini»(Mi über das os pclvis der \'ögel. Um die verschiedenen Auttassungsweisen Aber die genealogische Herleitung des o.s i)elvis zu prüfen, unter- nahm E. Mehnert in dem vergleichend anatomischen Institute zu Dorpat eine Untersuchung, die er an Em- bryonen wild lebender Vögel, insbesondere Sumpf- und Wasservögel, anstellte. Referent fand, dass bei der ersten knorpeligen Anlage des 03 pelvis der Landen und Colymbiden sich stets 3 vfdlig gesonderte Theile unterscheiden lassen, die im Princip in demselben Lagerungsverliiiltnisse vorliegen, wie man dieses bei den 3 Bestandtlieilen des os pelvis der jetzt lebenden Reptilien und sauropoden Dinosaurier vorfindet. Dieses Lagerungsverhältniss ermöglicht beim Yogelembrvo in dem ventral und proximal vom aceta- buium gelegenen Knorpelstabe, welcher im Laufe der weiteren intogenetischen Entwicklung sich rücklagert und so zu dem Theile wird, welcher von M a r s li bei Vögeln Pnstpubis genannt worden ist. einem dem Pubis der jetzt lebenden Reptilien wie sauropoden Dinosaurier homologen Bestandtheil des os pelvis der Vögel zu erkennen. Der praeacetabulare Fortsatz, der sich nur bei einigen Vögeln vorfindet und welcher von ^larsh als Rudiment des nrsjirünglichen Pubis aufgefasst wurde, stellt sich sowohl auf Grundlage der ersten knorpeligen Anlage als auch des Ossificationsprocesses als accessorischer Fortsatz des Heum heraus. Dieser Fortsatz tritt bei verschiedenen Vögeln verschieden spät auf und zwar um so früher, je grösser derselbe beim ausgewachsenen \'ogel entwickelt ist. Bei fossilen Vögeln fehlt dieser Fortsatz entweder völlig oder er ist nur sehr gering entwickelt. Die Thatsache. dass die Vögel kein Postpubis haben. zeigt, dass der Ahnenreihe der Vögel Formen nicht angehört haben können, welche ein os pelvis besassen. wie es den ornithopnden Dinosauriern zukommt. Die ornithopoden Dinosaurier können nicht Ahnen der \'ögel sein, wie dieses von Huxley und Anderen behauptet worden ist. Sie stellen einen Seiteuzweig vom gemein- samen Sauropsidenstamme vor, welcher keine jetzt lebenden Nachkommen besitzt. Bei 15 wild lebenden Vogelarten fand .Mehnert nur 3 selbstständige Knorpel vor. Bei Sterna hirundo, Larus canus, Laras ridibundus, Podiceps cornutus haben Ileum. Ischium und Pubis bei der ersten knorpeligen Anlage noch keine processus ace- tabulares. Bei einer anderen Grupi)e von Vögeln und zwar bei Haematopus ostrelagus. Anas domestica. Corvus cornix. Corvus frugilegus, Anthus pratensis treten schon bei der ersten knorpeligen Anlage mehr oder mimler stark entwickelte processus acetabulares auf. Bei gallus domestica findet man. dass schon bei der ersten knorpeligen Ditferencirung nicht nur deutliche Processus acetalDulares vorhanden sind, sondern in der Mehrzahl der Fälle hängt das Ileum mit dem Ischium von vornherein zusammen. Bei einigen Embryonen ist das Pubis noch vollständig selbstständig. bei anderen ist es schon mit dem Ileum oder Ischium verwachsen. Alle diese verschiedenen Befunde lassen sich leicht durch die Annahme einer Verkürzung in der Kiitwicklmig des OS pelvis beim Hühnchen inter])retiren. Einiges aus vergangener Zeit. Von Robert Eden. (Fortsetzung unil Sclilu?s.l M u t h ni as s ungc n und Bedeutungen kalten Wet- ters, Frost/ Sclniee Beiffen und dergleichen Wetter. 1. Wann die Hüner im Winter selir singen / zeigen sie damit an / dass kaltes Wetter vorhanden seye. 2. Wann die \'ögel im Herbste feist sind / so kommt ein kalter Winter. S. Wann die wilden (jänse zeitliob und niedrig fliegen / so kommt Schnee und kaltes Wetter solle auch bald zu wintern. 4. Wann sich die Krähen und Dalilen gross häuffen und sehr schreyen / so ist Schnee und Ungewitter mit Kälte zu gewärten. 5. Wann sich im Winter der Zaun-König (ist ein kleines Vögelein) viel sehen lässt und singet / so ist Schnee mit Unge- witter vorhanden. Seite 489. 8. Wann der Storch und die Schwalbe kommen bringen sie gemeiniglich Schnee mit. 9. So lang sich die Lerche vor Licbtmess hören lässt mit Gesang / so lang schweiget sie liernach stille / das ist / es wird wieder kalt und Winter. Seite 490. 24. Wann im Februario oder Martio die gefangenen Vögel feist seyn / so geben die Vogelsteller für / dass noch ein grosser Schnee und Frost oder sonsten ein grosses Ungewitter U7 vorhanden seye. Dann der Vogel soll die Art haben an ilim / dass er eigentlich niercken kann / wenn ein grosser Schnee fallen will / so isset er sich denn zuvor fett / dass er einen Tag oder etliche ungessen aus dauren kan / und verkriecht sich bis solch kaltes Wetter vorüber kommt. Wie man aus Anzeigung und Deutung des Ge- witters und anderer Sachen von Fruchtbarkeit u n d U n f r u c h t b a r k c i t d e r F r ü c h t e d e s E r d r e i c h e s j u d i c i r e n könne. Wann die Gras-Mucke singet / ehe der Wein senieiniglich ein eutes Jahr ,' und GOtt bescheret Seite 492. 27 ausgehet / so wird Wein genug. M u 1 1 ni a s s 1 i c h e Bedeutung t h e u r e r u u d w o 1 f e i 1 e r Zeiten. Seite 494. .3. Wann der Kuckguck sich lang nach Johannis last hören / so folget theure Zeit / berichten die Alten. Vermeinte Vorbedeutung des Krieges. Seite 49.5. 3. Wann der Bubo oder Uhu des Abends sehr schreyet / so kommet Krieg oder Sterben hernach. Wie man zufällige Krankheiten und Sterben aus den Gewittern und andere erkennen solle. Seite 495. 2. Wann die Störche kühn sind und wenig sich ftir den Leuten scheuen / so ist Sterb-Zeit vorhanden. Wann sich der Brach-Vogel und die \acbt-Eulen zu Abend in Sterb-Läuft'ten hören lassen / so hat man auf den Morgen gewis todte Leichen. 8. Wann der Uhu oder Bubo Abends sehr oti't schreyet / so kommet Sterben oder Krieg hernach. Nun folgen die Observirten Regulae von Ver- änderung des Gewitters und anderer Sachen. Seite 496. 8. Wann die Gras-Mucke singet / so ist es Zeit Wein-Stöcke zu schneiden. 11. Wann die Gänse auf Martini im trockenen gehen / so gehen sie auf Weynacbten im Pfuhl / gehen sie aber im Pfuhl auf Martini ; so gehen sie auf Weynachten im trockenen. Seite 497. 29. Wann die Nachtigallen / so über Winter in den Stuben gehalten werden / bald nach Weynachten anschlagen und anfangen zu singen / so wird es bald Sommer ; singt sie aber langsam / so wird es langsam Sommer / und ist ein grosser Nach- winter noch darhinten. Von Ausrottung und Vertreibung a 1 1 e r 1 e y Un- geziefers und schadhafften Thiere/ die allen Garten Gewächsen Bäume n und Pflanzen Sc h a- d e n ■/. u t h u n (i f 1 e g e n. Capnt .V. Seite 551 . Erstlich von ^' e r t r ei b u n g und A u s r o t- t u n g d e r A m e i s e n / d a s s man keine ni e h r s p ü r e n m a g. 3. Etliche schreiben ,' als Palladius / wann man ein Hertz von einer Eulen bey ihren Häuften oder Löchern / daraus sie aus und einkriechen / leget / so werden sie darniit vertrieben. Caput XL Seite 564. 5. Von denen schadhafften Vögeln. 1. Dass die Vögel den gesäeten Saamen nicht auffressen/ so sollt du Weitzen und weisse Niess-Wurtzel unter ein ander mischen in Wein kochen / und rings um /den Garten streuen. 2. Oder solst den Saamen ehe du den säest / in einer ge- sottenen Krebs-Brühe wässern lassen. Dann ist gewiss / dass Alles / was von solchen gewässerten Saamen aufkäumet / im geringsten von den Vögeln nicht kan beschädiget werden. 3. Slan mag auch den Saamen mit Wasser und Wein Trüssen besprengen. 4. Oder zetle durch den gantzen Garten gesottenen Knoblauch / dann sobald die Vögel den verschlucket / fallen sie nieder auf die Erden / und man kann sie mit Händen fangen und haschen. 5. Oder man nimmt zehn Krebse / und thut die in ein Ge- fäss voll Wasser / und last sie zelien Tage an der Sonnen stehen, wann man nun den Saamen mit solchem Wasser / ehe man ihn säet / damit besprenget / und dann über acht Tage hernach / nacK denen man ihn gesäet / noch ein mal damit besprenget / so wird solcher auf diese Weise besprengter Saamen / nicht allein für den Vögeln / sondern auch für andern schädhchen Thiern und Unge- ziefifer bewahret und erhalten. 6. Wann man Ei-bsen zuvor / ehe man sie säet / in Mist- Pfützen eine Nacht weichet / so gehen dieselben nicht allein eher und gleicher auf / sondern werden auch von den Vögeln nicht aufgelesen. An den Bäumen kan man sonsten allerley Vögel-Scheu und Klapper-Mühlen machen / die auch den Zuflug der Vögel ver- hindern. Seite 565. Allerhand Arten Vögel zu fangen. 7. Nehmet solchen Saamen als die Vögel gewöhnlich zu essen pflegen / weichet ihn in Wein-Häfen mit Witscherling-Safft vermischet / ein / und wann er wol erweichet / so werifet ihn an den Ort / da die Vögel ihre Nahrung suchen / so werden sie auf der Stelle truncken / und ihren Verstand verlieren / dass man sie mit den Händen fangen möge. 8. Nehmet weisse Niess-Wurtz klein gestossen / und ver- mischet sie mit andern gemeinen Saamen / nnd werft'ts den Vögeln vor / wie vorgemeldet / welche darum nicht schlimmer zu essen sind. 9. Nehmet Weitzen oder ein ander Korn / und kochet ihn mit weissem Operment / und werffet das Korn an einen Ort / da die Vögel hinzu kommen pflegen / so werden sie davon sterben / und nichts desto weniger gesund zu essen seyn / als wann sie geschossen oder mit einem Netze gefangen worden. 10. Nebmet klein geschabte Zwiebeln / vermischet sie unter die Saamen oder unter die Körner / so die Vögel fressen / so macht es dieselben also bald truncken. Die Vögel von den Frü chten abzu halt en. 11. Die Vögel von den Früchten und Korn-Stengeln ab zu schrecken / hänget Knoblauch an die Bäume und Korn-Stengel / so werden sie nicht darzu kommen. Vögel mit den Händen zu fahen. 12. Nimm Bilsen-Kraut mit der Wurtzel / stosse es fein klein / vermenge es mit Gersten-Mehl oder sachten was das die Vöge gerne fressen / und schütte es an einen Ort / wohin die Vögel sonsten gerne fallen. Wann sie nun darvon fressen / so werden sie aller taumlend / und können nimmer darvon fliegen. 13. Oder siede ein Aass aus Rinder-Gallen / lass über Nacht stehen / und streue es an einen Ort / wo Vögel zu sitzen pflegen / wann sie nun etwas darvon fressen / so bleiben sie sitzen. 14. Oder nimm eine Galle von einem Ochsen / lege Erbsen darein / und lass die Nacht über darinnen liegen / und wirff es den Vögeln vor. 15. Man nehme Bilsen-Kraut-Saamen und Wurtzel / und ver- mische es mit Schierling-Saamen / und werfte das den Vögeln für ein Gefräss dar. Da werden sie dann umfallen als wann sie todt wären / nnd wieder aufwachen / wann du ihre Nasen-Löcher mit Essig benetzest. Verschiedenes ans dem Bnclie. Seite 57. P e r 1 e n wo sie i n T e u t s c h 1 a n d z u f i n d e n. Und Gesnerus lib. 4 C. de Margaritis sagt also : Es ist ein Fluss in Böhmen / der bey dem Dorff Hussenecz vorbey rinnet/ worinnen Fojren oder Forellen/ und grosse Steine häufflg zu finden / darinnen die Anwohnende grosse Menge von Muscheln im Sommer herausfischen/ darvon sie theils reiffe und gläntzende Perlein heraus nehmen / die man auch in Einge zu fassen pfleget / theils aber unreiff'e / die der Medicin dienen : die Unzeitigen lassen sie bißweilen die Endten verschlingen/ und wann sie von ihnen kommen / werden sie heiterer aufgelesen / wenn sie aber solche heraus nehmen / lassen sie keine Luft daran gehen sed illiei ore excipiunt, sulivä enini ablutae constantius spleu- dorem servant. Seite 79. W i e d i e P f e n n i n g u n d G r a m m - G e w i c h t (auf das Niederländische Probier-Gewicht Bezug habend) soll e n g e m a c h e t werden. Mache zum ersten zwey kleine Gewicht aus Haaren oder Feder-Kielen ' gleich wägend / daß Granen sollen werden / nach der Weise/ als Du an dem andern Gewicht gethan hast/ mit dem kleinesten Gewicht / und daß die gleich schwer werden / darnach lege sie in die Wag Schalen/ und mache ein Gewicht/ das so schwer seye als die beyde / das seynd auch zwey Gramm / und wirft' der ersten zwey gleichen Gewicht eines hinweg / und lasse das eine in der Wage liegen / darzu lege das Stücklein das zwey Granen hält / werden drey Granen / mache ein Stück / das so schwer wird als die beyde / das sind drei Granen / die lege zu den zweyen Stücklein und hält 6 Granen das dargegen gemachet wiril / lege es zusammen / werden vier Stücklein / das sind zwölif Granen ' das lege zu den vier Stücken / werden fünff Stücke / dem allen gleich / wie ein Stück / das ist das sechste Stück / und hält 24 Gräne / das ist ein Pfenning / deren zwölft' eine Mark thun. Nimm die vorgemeldeten Stücke alle sechs / wäge dargegen ein Stuck / das wird halten 2 Pf. nimm nun den einen Pf. und zwey Pf. die lege in eine Schale / wäge dargegen ein Stuck / das wird 3 Pf. halten / und das ist das achte Stück / lege die 3 Pf. Gewichte zum 148 andern in eine Schale / wäge dargegen ein Stück das wird halten i) Pf. dann thuo wie jetzt' und "lege ein Stück zu den letzten vieren / das wird halten 12 l'l'. das ist eine Mark oder 16 Loth. Seite 203. Eine B ü i- li s e ii zu bereiten/ dadurch man a 1 1 e s F e d e r - W i 1 d d u r c li d e n H a 1 s t r i f f t / w i e e,s S c h m u c k i n s i n s e i 11 e n\ S c h a t z - K ä s 1 1 e i n a n g i e b e t. Nimm bei einem Scharff-Richter einen Nagel ' sonderlich das Theil / vorne mit der Spitzen daruiit cinos Annen Sünders KoptV auf dem Rade ist genagelt worden lali bev den Büchsen-Schmiden ein Gesicht und vorncn ein Korn darvon machen / im Zeichen wann der Schütz regieret / durzu in der /^ Stunde / es darlf aber in das Feuer nicht kommen so hast Du ein Rohr/ alles Feder-Wild gewiss durch den HalÖ zu scbiei3en : so man es aber änderst brauchen wollte / nach der Scheiben oder nach einen Hasen und dergleichen / so ist das Rohr verderbet / dann wann Du darnach zu schießen begehrest ; was da Federn hat , ist das Rohr verdorben ; und kannst es nicht treffen. Seite 241. Nr. XXXV. Ein Hun ohne Feuer zu braten. Wann einer auf der Reise ist und ins Wirths-Haus kommet / kan er dasselbige auf folgende Weise bald fertig haben: Nemlich man lasset ein Stück Stahl glühend werden / und stecket das in ein Hun / das wol geruptTet und ausgenommen seye / und umwindet dasselbige fein dick mit Tüchern / daß die Wärme nicht lieraus kan / und ob es gleich einen üblen Geruch geben wird/ so wird es doch gut zu essen seyn. Nr. XXXVI. Daß eine junge Taube keine Knochen habe/ wann sie aufgetragen wird. So machet man es also: Man nimmt sie aus/ und waschet sie wol / und lasset sie Tag und Nacht in einem sehr scharffen Essig ligcn / waschet sie hernach wieder aus / und füllet sie mit Gewürz und Kräutern / und lasset sie nach Belieben kochen oder braten / so wird man durch und durch keine Beiiilein oder Knochen an ihr finden. Nr. XXXVIl. Ein Ey auf dem Kopf zu sieden. Nimm ein warmes Brod / wie es aus dem Ofen kommt / .schneide oben ein I-och darein / und lege das Ey hinein / decke es mit dem abgeschnittenen Stück Brod zu / halte das Brod in einem Tisch- Tuch über den Kopff/ so wird das Ey bald sieden. Seite 252. Nr. TjXX. Vögel mit den Händen zu fassen. Nimm Därme von einem Thier / schneide dieselbige zu Stücken / streue des Pulvers von der Nuee Vomica darauf' und lege es an einem Ort / da Bäume sind / dann sobald es die Vögel erselien , fliegen sie hinzu' und fressen es auf/ und kommen darauf der- massen von sich selbsten , als wären sie todt. Oder man lasse die Nucem Vomicani klein stossen ' mit Weitzen sieden und nochmals an den Ort streuen da Vögel sind dann welche darvon fressen / die kan man ohne Mühe und mit den Händen fangen. Nr. LXXT. Auf eine andere .A.rt. Nimm des Saifts vom Schierling / oder Wüttrich / W'ie viel du will / thue des Saamens / welchen die Vögel am liebsten fressen / darein / lasse es 2. Stunden also übereinander stehen / und streue es an den Ort da viel Vögel sind. Dann welche darvon essen / die werden tumm / und lassen sich mit den Händen greiffen und fangen. Seid es aber solche Vögel / so da anders nichts als Fleisch fressen so lege Fleisch in den gemeldten Saft't / laß einen gantzen Tage darinnen ligen / und wirii' es ihnen nochmals vor/ alle die darvon fressen die sterben alsobald. Seite 2.53. Nr. LXXm. Daß die Frösche des Nachts nicht schreyen. Mache ein Loch in eine Mauer / lege oder schiebe einen Frosch darein/ setze ein Papier /auf welches ein Rah gemabiet/ darvor /und zünde ausserhalb ein Licht oder Feuer an / so fängt der Frosch also bald an zu schreyen wie ein Rab/ welches dann die anderen/ so es hören / dermassen ersehrecket/ daß sich ihrer keiner im geringsten üben darfT. ii g e 1 Seite 281. Nr. CLXV. Daß allerhand V au s s c h 1 i e f f e n. So nimm derselben Eyer / wo ferne du sie haben kaust / und lege sie eine Weile in den Safft des Krautes Articularis genannt/ und nimm sie dann wieder heraus und lege sie dann wieder in das Nest. Seite 297. Nr. CCXXIL Daß kein Gay er oder Falck Tauben fange/ und h i n w e"g f ü hr e. Wann du Tauben in einen Schlag thun wilst ' thue es an einem Freytag / und rupflfe einer jeden Tauben unter dem rechten Flügel 2. Federlein aus / stecke es in den Tauben-Schlag / ver- bohre es / und schlage einen Zweck dafür / daß sie nicht heraus- fallen / darnach lege den Tauben Eber-Wurtz iu ihr Trincken: So lang nun die Federn im Schlage bleiben / so fliegt dir keine Taube liinweg/ dir führet auch kein Falck oder Gayer eine davon, Seite 'M'i. Nr. t'CXXXVII. Ein schönes Sccretum Endten/ G ä 11 ß e / H ü n e r / T a u b e n / :c. in k u r t z c r Zeit von 14 T a g e n so feist zu mach e n , daß man es kau in für Fettigkeit essen kann. Man sammlet/ wann die Nessel am zeitigsten sind/ dessen Saainen nach ttenügen / dörrt und stösst solchen zu subtilen Pulver/ nimmt alsdann des Krautes Blätter so viel man haben kan / dörret es an der Lullt/ und macht es auch zu einem subtilen Pulver : Ferner nimmt man Stuub-Mehl aus der Mühle , 2mal so viel als der andern beyden Pulver so in einem gleichen Gewicht seyn müssen / vermischet es wol unter einander und machet es mit fettem Spühl-Wasser aus den Kuchen zu einem Teig/ forniirt Wulgern Gliedslang daraus ; davon gibt man dem Gevögel des Tages einmal zu fressen , so wird man in 14. Tagen Wunder sehen / wie fett sie worden sind. Seite 4ti4. 101. Wie die Nachtigallen gefangen werden. Es wird ein Weibleiu in ein Häußlein gethan , und wissen die Vog:lsteller den Gesang etwas nach zu machen ; dadurch wird das Männlein herbeygelocket und wann es das Weiblein ersichtet/ flieget es hin und wieder/ und wird also mit dem Netze berücket. Seite 596.82. Daß die Kinder das Bett nicht naß machen. Nimm eines Hahnen Kamm/ gedörrt/ daß er nicht stinke/ lege ihn alsdann dem Kind verborgen ,; daß es nichts davon weiß / ins Bett. Prob. 83. Vögel mit den IIa m d e n z u f a li e n. Siede Korn / Weitzen oder Habern oder Geisten mit Bilsen- Samen / welcher Vogel das Korn frist / der hebt an zu schlaffen / daß man ihn mit der Hand fallen kann. Nota. HiUen-Saamen solle man keinen Menschen geben ; dann er tödtet nnd bringet Vergessenheit. Seite 646. 96. Ein weiß Pferd schwartz zu färben. Vermische Turtel-Tauben-Blut mit ungelöschten Kalch / und salbe einen weissen Gaul darmit. Seite 647. 99. Zu machen/ daß einem Pferde die schwartzen Haare ausfallen / und weisse wachsen. Von diesen giebet Fallopius nachfolgenden Bericht: man solle nemlich Hiiiier-Koth nehmen / selbigen dem Pferde über die Stirne binden / (dieses verstehet sich auch au einem anderen Ort; und eine Nacht darob ligen lassen / so werde man des künftigea Morgens weisse Haare flnden. Seite 660. 143. Ein guter Fasan-Rauch/ welcher im Gebrauch alle Fasanen an sich ziehet und locket. Nimm Haber-Stroh 2. Gebände / Hanff-Spreu 2. Strich / C'ampher per 45. kl. .\iiis andertdalb // ein wenig Weyrauch / Widertodt eine Hand voll Tausendgulden-Ki'aut eine Hand voll / gedörrtes Maltz ein halbes Mäßlein / faul Linden-Holtz etliche Stücklein , 4 Roß-Kugeln oder Stercus equinum. Brenne das Haber-Stroh auf der blossen Erden / und die Haid-Spieu darauf , das übrig alles aber wird unter die HautT-Spreu gemenget / man rauchet also 2. Tag und Nacht. Dieser Rauch gehet dem Winde nach / wann er starck ist / wol auf anderthalb Meilen / wo aber nicht / gehet er doch auf ■' ^ Mcil Wegs weit. 144. Wie die Reb-Hüncr mit Luft zu fangen. Man iriachfc im December oder Winters-Zeit einen Korb von Hopll'en-Roisicht oder Strolie , in der (irösse als ein Sieb / ableitig wie ein stroherner Bauernbut / oben am Gupff bleibet es ollen / und wird mit Strolie wol vermachet. Von diesen richtet man etliche Stücke in einem Weitzeii-.Vcker / wird wie eine Maus-Falle mit einem Fall-Höltzlein gerichtet / bedecket den Korb etwas weniges mit Stroh / und nachdem bestreuet man von weitem her des .\ckers (worin man weiß , daß sieh die Hüner gern aufhalten; einen Strich mit Weitzen / oder Stroh / bis zum Korb / da lauften die Hüner ; wann sie ankommen / nach dem Stroh / und klauben den Weitzen auf/ biß sie zu dem Korb kommen: weil sie nun darunter einen Häuften Weitz und Weitzen-Stroh darbei flnden / so laufen sie alle unter den Korb / und suchen die Aehren ; biß sie endlich an das Höltzlein stossen / und solches umwerfen / so fäUet der Korb nieder / und sind sie alle gefangen. Hierauf nimmt der Weyd-Mann das Strolie oben heraus / greift mit der Hand hinein / und nimmt die Hüner eines nach dem andern heraus / und verwahrt sie in Säcklein / wie man am besten kan / hernach richtet man die Körbe wieder in andere Aecker'/ wo man weiß / daß sich Hüner aufzuhalten pflegen. 149 14.- f ü r t r e f f 1 i 0 li c s Aas wilde G ä ii s e 1' a n ff e u. Nimm Nieß-Wurtzel oder den Saamen von Schierlino:/ samt der Wurtzel / lege es Tag und Naeht in ein Wasser mit Haber und Korn / oder mit was anders / das dergleichen Vögel fressen / zu weichen / dann koche es alles mit einander / bis daß die Körner das Wasser wol in sich gedrunken / darnach lege es an einen Ort / allwo dergleichen Vögel sich aufzuhalten pflegen / dann wann sie es fressen / so entschlafFen sie / als wann sie voller Wein wären / so daß man sie mit den Händen fangen kan / damit kan man auch andere Vögel / die in grosser Menge mit einander fliegen/ fangen. Seite fifil — 140. Wilde E n d t e n fangen. mit den Händen zu Nimm Gersten ' streue sie an den Ort / wo die Vögel sonsten sich enthalten ' und körne sie also damit an ' dann einem Oersten- Meel ,' Ochsen-Gall und Bilsen-Saamen und mache ein Müßlein daraus / lege oder schmiere es auf ein Bretlein ,' wann es nun die Endten fressen/ so werden sie" davon so schwer und taumelend/ daß sie nicht mehr fliegen können / und man sie also mit der Hand fangen kan. Oder: man nimmt weisser Xieß- Wurtzel 2. Lntli / Bilsen- Saamen 4. Loth / siedet es in einem neuen Hafen ' in einer Maaß Wassers ' lasset solches bis ohugefehr auf den dritten Theil ein- sieden / seihet das Wasser in ein anderes Geschirr ab / thut dann in das gesottene Wasser viel Gersten ' und siedet sie darinnen / bis sie zu käumen beginnen / giebe es den wilden Endten zu fressen / su können sie nicht mehr in die Höhe kommen / sondern müssen sitzen bleiben. 140. Daß ein Hahn gar nicht mehr krähe. Von diesem schreibet P o r t a also/ man darflf ihm nur einen Ring von AVein-Reben oder einen andern rauschenden Ringe an den Hals hängen / so wird er das Krähen unter Wege lassen. Seite .'S02— 8. Zu verhüten, daß dieWieseln die Eyer nicht aussaugen. Nehmet Wein-Rauten / und leget sie an den Ort wo die Huner legen / so werden die Wieseln davon bleiben. Seite 670 — 14. Fische mit den Händen zu fangen. Nimm Reyer - Scbmaltz und bestreiche die Hände damit / darnach greiff ins Wasser nach den Fischen. Seite 771—28. Kunst allerhand Vögel zu beitzen/ daß sie sich lang behalten lassen. Erstlicli muß man die Vögel sauber rupfen / und butzen / die Köpffe und Krämpel abschneiden ' und das Ingeweid heraus- nehmen / hernach setze ein saubers Wasser in einen Kessel oder Hafen zum Feuer / wann das Wasser siedet / so wirlfe die Vögel hinein und laß nur einen Sud thun / darnach nimm sie heraus auf ein Bret / damit das Wasser absinkt / darnach nimm ein höltzernes Pässlein / darnach du Vögel hast / und lege es voll an / saltze es daß sie recht im Saltze seyn / lege ein wenig zerstossene Wachholder- Beer darzwischen / giesse einen mittelmässigen Essig darein / daß über die Vögel gehet/ und vermache es; wann du davon essen wilst / mache das Fässlein auf und brats. Probatum. Um nun auch von den in dem Buche vorkommenden Heil- mitteln, welche auf Vögel Bezug haben, zu sprechen, so wäre nur der Rabe zu erwähnen, welcher in Stöcke zerhackt, zu Pulver zerstossen und gebrannt, wiederholt zu Heilzwecken anempfohlen wird : dem Pfau aber widerfährt die Ehre, heilbringende Federn zu besitzen und zwar werden „neun Pfauen-Spiegel (bei Kindern nur drei) sowie sie vom Stiele abgeschnitten werden (pro viro masculi) pro fa'mina f»min«" zu Pulver gebrannt als Beigabe zu anderen Medicamenten in : Herrn Grafen Wilhelm S o 1 m s bewährten ,.Freisch-Cur'^ Seite 466 vorgeschrieben. Indem ich mich auf das Eingangs angeführte Kunststück mit der Henne und dem Kreidestrich beziehe, verweise ich auf den in der Illustr. Zeitschrift: „Vom Fels zum Meer" enthaltenen Artikel: „Von Sciu-ecken starr. Eine physiologische Studie von Carus Sterne" Seite 21/6, in welchem dieser Vorgang seine vollständige Erklärung findet. Ferner erlaube ich mir auf einen Artikel in diesen Blättern. 2. Jahrgang der Section für Geflügelzucht und Brieftaubenwesen Seite 10.S/.5: „Künstliche Bebrütung in Egypten" hinzuweisen, worin unter Anderem gesagt wird, dass Reaumure Capaune und Hähne zur Führung der Küchlein benützte und dürfte vielleicht Reaumure dieselbe Art wie oben angeführt, angewendet haben. Was nun die Ausbrütung der Eier mittelst Tauben- oder Hühnermist anbelangt, so wäre wohl möglich dass diese Art der Bebrutung auch zu einem günstigen Resultate führen könnte, da ja die Natur AehnUches aufweist. Das Buschhuhn Tellegallus Lathanis in Australien lässt seine Eier durch die sich erzeugende Wärme eines von dem Huhne selbst von Laub, Gras und Holz- fasern hergestellten Haufen, in welchen es die Eier legt und bedeckt ausbrüten. Zum Schlüsse sei noch erwähnt, dass die Verschönerung der Perlen durch das Verschluckenlassen der Enten auch in ähnlicher Weise in Ceylon noch heutigen Tages durchgeführt wird. Darüber findet sich im „Wirthschaftlichen Leben der Völker" von Dr. Karl S c h e r z e r im Capitel „Nutzung der Wasserthiere" Seite 487 folgende interessante Erläuterung: „Glanzlose Perlen lassen die Ceylonesen zuweilen mit anderen Körnern von einem Huhn verschlucken, in dessen Kropf dieselben nach einigen Minuten Glanz gewinnen; der Kropf wird dann auf- geschnitten, und die Perlen werden glänzend weiss wie aus der schönsten Perlmuschel, herausgenommen". Gewiss beachtenswerth. dass in zwei so entfernt von einander gelegenen Perlfundorten dasselbe eigenthumliche Verfahren ange- wendet wird resp. wurde, um glanzlose Perlen erglänzend zu machen. Notizen. Zum Darwinismus. Ein interessanter Fall der Ver- erb\ing bei unserer Haus- und Hofo-ans (a. e. domesticus) ereignete sic-li vor etwa zehn .Taliren auf dem Gute des Oekonomierathes S o r s c li e in der Nähe von Sprottau (Schlesien). Eine Gans, die im Begriffe war, die Zahl der Eier zu erhöhen, um sie dann aus'/.ubrüten. wurde von einem Kettenhunde derart in den Flügel gebissen, dass er für die Dauer wie gebrochen herabhing, und in seineu Func- tionen vollkiinimen anormal war. Die schon gelegten und die nach genanntem Ereignisse noch ferner gelegten Eier wurden in gewöhnlicher Zeit ausgebrütet. Wer beschreibt nun das Erstaunen der mit der Sache vertrauten Personen, als sie gewahrten, dass mehr als die Hälfte der ausge- laufenen Gänse ebenfalls mit anormalen Flügeln versehen war ? Die Sache war interessant genug, um sie ein wenig weiter zu verfolgen. Die betreffenden jungen Gänse wurden später benutzt, um ein Experiment zu machen. Und wirklich, auch von diesen stammten mehrere Gänse, welche eben- falls verkrümmte und fast unbrauchbare Flügel hatten. Weiter wurde, so viel ich weiss, die Sache nicht verfolgt. Ich selbst schrieb an D a r w i n. der mir in ein paar Zeilen dafür dankte, bemerkend, dass er hoffe, dass solche Fälle dem Publicum immer mehr bekannt würden. Die wenigen Zeilen Darwin's, welche ich sicher zu besitzen glaubte, wusste mir jedoch ein sogenannter hochstehender Herr zu entlocken — natürlich für immer. Meran-Obermais. »'■. Ewald H.-inle. Zweite vorläufige IVlittheilung die Entenlstatte. Meine Ab- sicht, im .Jahre 1889 mit dem Druck meines Buches über den Entenfang in der ganzen Welt fertig zu werden, lässt sich schwerlich verwirklichen, da auch die Herstellung artistischer Heigaben geraume Zeit erfordern dürfte. Da- her wiederhole ich meine Bitte um weitere gütige Unter- stützung durch einschlägige Mittheiluugen. Besonders dankbar wäre ich für Aufklärung, ob es in Frankreich dergleichen Einrichtungen gibt, da ich nur zwei dürftige litterarische Belege dafür bisher habe anstindig machen können. Hildesheim und Strassburg i. E.. Anfan Se]it. 1888. rnul Levci'kühn, M. C. Das Sandhuhn in Holland. Zum zweitenmale seit einigen .Jahren besuchte ein zahlreicher Flug Sandhühncr (Syrrhaptes paradoxus) unser Land und nahm (Quartier in den Dünen, welche die Küste säumen. Leider fiel den fremden Gästen kein freundlicher Empfang zu Theil : sie wurden bald nach Ankunft entdeckt und gejagt. Am 1.5. d. M. wurde bei Egmond am See ein ^lännchen und zwei Tage später bei Loosduiuen ein Weibchen aufge- funden, beide durch Anfliegen gegen Telegraphendrähte getödtet. Am 2.^. wurden bei Zandvoort fünf Exemplare geschossen aus einem Flug von vielleicht 80 Stück. Von diesen kam nur eins in berufene Hände, doch leider in stark angefaultem Zustande. Dies die Fälle, welche zu meiner Kenntniss gelangten. Jlit Grund kann man aber annehmen, dass noch mehr Exemplare der Mordlust zum Opfer gefallen. Ein Albino. Als hochinteressant vermag ich mitzu- theilen. dass ^ich im Besitze des Südbahn-Restaurateurs zu Laibach, wo ich einige Wochen verweilte, ein Albino von Morula vulgaris befindet. Das Exemi)lar ist rein weiss, (dme den geringsten grauen, oder gar schwarzen Hauch, das Auge ist hellroth. die Füsse siml ebenfalls heller als gewöhnlich, nur der Schnabel trägt die gewöhnliche gelbe Färbung. Auf meine diesbezüglichen Erkundigungen erfuhr ich. dass der genannte Herr das Exemjdar \ on einem Bauern gekault. welcher es nahe der croatischen Grenze im dichten Tannenwalde jung auf- getangen und grossgezogen hat. Ich vernmthe. dass das Thier die rein e Weisse nicht bewaiirt hätte, somlern. wie das ja zumeist, nur stellenweise aufweisen würde, wenn es in der Freiheit aufgewachsen wäre. Bekanntlich beruht der Albinismus auf dem Fehlen des Pigments, die natürliche Lebensweise, regelmässige Bewegung, dann Naturfutter »nid vor Allem die Anschautmg der regel- recht gefärbten Geschwister und der dadurch hervor- gerufene psychologische Enifluss (ein solcher existirt. man beobachtet ihn bemi Grossziehen an Thieren. bei Krankheiten etc. öfter) hätte, wenn er auch nur theilweise ersetzt, w^as die Natursäfte vernachlässigten, die enge Gefangenschaft jedoch, das dadurch bedingte wenn auch gute, doch nie die Natur ersetzende Kunstfutter, das Fehlen des Vorbildes, die durch die (Gefangenschaft hervorgerufene Schwächung aller Säfte, vermochte das Fehlende in keiner Hinsicht zu ergänzen, so dass Merula die rein weisse, bewundernswerth hellste Färbung erhielt. Ferner erfuhr ich. dass Albinos von Merula. wie von Passer domesticus und Fringilla coelebs in Krain, namentlich Unterkrain. nicht zu den Seltenheiten gehöre. Hans von Basodou'. 'sGravenhage. ^lai 188 I!. von Ilosonherir. Bastarde von Stieglitz und Kanarienvogel. Ueber die vieler Liebhaber sirli erfreuende Zucht von Bastarden zwischen Stieglitz und Kanarienvogel schreibt uns Herr A. P. aus Stettin:. Ich züchte jetzt seit etwa 10 .Jahren Stieslitz-Kanarien-Bastarde. Nach mancherlei l'eblver- suchen bin ich jetzt bei dieser Zucht sehr vom (ilück begünstigt. Ich habe von einem und demselben Paare 70 Junge, von einem anderen 80 Junge erhalten. Ich verschaffe mir einige jung aufgezogene Stieglitzmännchen, bringe sie in kleine Einzelkäfige in die Stube, damit sie allmählich zahm werden und lasse diese Käfige in der Nähe von solchen, die mit Kanarienweibchen besetzt sind. Als Nahrung für die Stieglitze nehme ich Glanzsamen oder Kanarienfutter. Anfangs April sperre ich je ein Kanarienweibchen mit einem Stieglitz in einem Heckkätig zusammen : die EingangsötVnung zu den Nistkästchen ist möglichst klein, um das Zerstören des Nestes und der Eier seitens der Stieglitze zu verhindern. Ich habe auch mit Erfolg versucht, sowie das Weibchen ein Ei gelegt hat. dasselbe wegzunehmen und durch ein hölzernes zu ersetzen. "Waren dann 4 Eier gelegt, so fing ich den Stieglitz aus dem Heckkäfig und brachte ihn erst wieder in den Käfig, wenn die Jungen flügge waren. Der Gesang meiner Bastardmännchen ist sehr angenehm und singen sie sehr fleissig'". Literarisches. Thiere der Heimat vo?i A. uml K. ^fiiller. Mit zahliciclien ChromM-I,itliui;ia|iliien mul Origiiiiil-Aiiuaiollcii von C. S. Doilipr und nach ZeioliiMiiigeii von Adolf Jliillor. -2. Auflairo. Tlioodnr Fischer. Cassel. 1. n. 2. Lief, ä 80 Pf. Eine eingehemlp Bcsproolinnsr uns für die näilisten Lieferungen vorbehaltend begnügen wir uns heute, unseren Lesern das Erseheinen der neuen Auflage dieses treffliclien Werkes anzuzeigen, das in seiner verschönerten neuen Ausgabe mit gründlich geordnetem und 151 .erheblich bereicherten Texte gewiss rasche Verbreitung finden wird. Das ganze Werk ist auf circa 25 Lieferungen berechnet, die zvisamnien etwa 85 Bogen Text mit 57 chromolithographischen Tafeln geben werden. Wir werden auf dieses hübsche Werk recht oft zu sjirechen knrnmen. Deutschland's Vögel. Naturgeschichte sänimtlicher Vügel der Heimat, nebst Anweisung über die Pflege gefangener Vögel von Fr. Wink, klein Quart; '226 Abbildungen in Farbendruck und 22 Bogen Text mit Holzschnitten. (12 Liefe- rungen ä 60 Pf. Verlag der C. Hoffmann'schen Verlagsbuchhand- lung fA. Bleil] in Stuttgart.) Da erst eine Lieferung des Werkes vorliegt, ist ein endgiltiges Urtheil über das neue Vogelwerk wohl nicht möglich und bringen wir daher das Erscheinen dieses Werkes hiermit zur vorläufigen Anzeige. Lehrbuch der Stubenvögelpflege, -Abrichtung und -Zucht. Von Dr. Karl Russ. Magdeburg. Creutz'sche Verlagsbuchhandlung. In 17 Lieferungen ä M. 1 50. 7.-9. Lieferung. Dieses von uns wiederholt besprochene Werk schreitet rüstig vorwärts, indem es schon zur grösseren Hälfte fertig vorliegt. Inder siebenten Lieferung wird die Uebersicht der Futter- bedürfnisse der Vögel fortgesetzt und zwar werden zunächst die Laubvögel oder Laubsänger besprochen. Der Verfasser gibt .Auskunft über den ebenso zarten als allgemein beliebten Garten- laubvogel und leitet zu seiner Eingewöhnung und Einiütterung an. Dann folgen die übrigen Arten, ferner die Schilf- und Eohrsänger. nebst den nächstverwandten, fremdländischen Arten, weiter die Fliegenschnepper, Bachstelzen, Pieper. Braunellen. Schmätzer, Wasserstaar. Hüttensänger, Sonnenvogel; daraufkommen die Drosseln. Spottdrosseln und Drosselvögel überhaupt, immer einheimische und fremdländische, weiter Bülbüls, Tangaren, BrHlenvügel, Blattvögel. Honigsauger, Zuckervögel, Zaunkönige. Goldhähnchen, alle Meisen. Spechtmeisen. Baumläufer und Verwandten. Spechte. Eisvögel, Bienenfresser, Kukuke. Wiedehopfe. Pirole. Schwalben, Würger, die vielfältigen Staarvögel bis zu den Krähenvögeln; auch über die Kolibris u. a. sind diesbezügliche Mittheilungen gemacht. Der Hauptabschnitt ..Behandlung und Verpflegung der Vögel" bringt in der achten Lieferung eine der wichtigsten Ueber- sichten des ganzen Lehrbuchs, nämlich die aller Stubenvögel nach ihrem Werth und ihrer Bedeutung für die Liebhaberei und Züchtung. Da sind alle Vögel nach ihren Eigenthümlichkeiten geschildert und zwar ebensowohl die fremdländischen wie auch die einheimischen. Der Verfasser überblickt sie hier auf Grund seiner eigenen Kenntnisse und Erfahrungen und der einschlägigen Literatur zugleich, von den Prachttinken, Widafinken, W^ebervögeln bis zu unseren Finken, Zeisigen, Girlitzen und wiederum allen deren fremdländischen Verwandten, von den Sperlingen und Anmier- sperlingen. Gimpeln, Kernbeissern und Kardinälen bis zu den Ammern und Lerchen, von der Gesammtheit aller Papageien bis zu der aller Kerbthierfresser in den gewöhnlichsten bis zu den seltensten und kostbarsten Arten. Mit der Eingew'ühnung fris ch gefangener Vögel be- ginnend, gibt der Verfasser in der neunten Lieferung, ausser der Anleitung für alle Arten, auch, nach LotThagen, die für die kost- barsten Weichfutterfresser, nothwendigen und zuträglichen Vor- schriften; so für Blaukehlchen. alle Grasmücken, Laubvögel. Gold- hähnchen, Zaunkönig, alle Meisen, Rohrsänger. Bachstelzen, selbst Schwalben, Würger, Drosseln, Pirol, Staar, ferner auch die Spechte, Kukuk, Wiedehopf. Eisvogel. Dann folgt .Vnleitung zum Auf- p:ippeln, bezüglich füttern aus dem Nest geraubter junger Vögel. Hier aber, ebensowohl wie beim Vogelfang, geht der Verfasser immer von durchaus humanen Gesichtspunkten aus und nur, indem er vor leichtfertigem Ausrauben der Vogelnester dringend warnt, gibt er dem ernsten, wirklichen Liebhaber eine Uebersicht der bestmöglichsten Aufzucht aller Nestvögel überhaupt. Weiter beginnt in dieser Lieferung der Abschnitt über die Ver- sorgung aller Stubenvögel, in welchem nicht allein auf die Fütterung, sondern auch auf die mannigfaltigsteu anderen Lebens- bedingungen Bezug genommen und zunächst die zwe ckmässigste Ueberwint e rung liesprochen ist. X. Jahresbericht des Ausschusses für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. Separatabdrnck aus C'abanis Journal für Ornithologie. .Talngang 1887. Naumburg a. S. Dieser von Dr. R. Blasius, dem Vorsitzenden, und den HeiTen Dr. A. Reichenow, v. Berg, Deditius, Leverkühn, Matschi e , Dr. A. B. M a y e r, Rohwed er , S chalow, Wackc, Walter und Ziemer, Ausschussmitgliedern, bearbeitete Bericht unifasst die Zeit vom 1. Jänner 1885 bis .Sl. December 1885. Er erscheint um ein Bedeutendes reichhaltiger als der letzte Bericht, wie schon daraus zu erklären, dass die Zahl der Beob- achter auf .305 gestiegen, sich also fast verdreifacht hat. Der allgemeine Theil (S. 347 — 371j bringt erstens eine Beschreibung der Beobachtungsstatiouen, danu eine allgemeine Schilderung des Vogelzuges und der Witterung im Jahre 188.5, dann beginnt der specieUe Theil (S. 370 — 6l5). Im Anhange bietet der Bericht, als erste Arbeit des Unternehmens, die Ver- breitung der Vögel Deutschlands in kartographischer Darstellung zu geben, einen; Versuch einer Darstellung der Verbrei- tung von Corvus corone, L., Corvns cornix, L.. und Corvus frugilegus. L. von Paul Matschie mit einer Karte. Wir kommen auf Einzelheiten des Berichtes noch zurück. Dr. Wllh. Blasius: Die Vögel von Balavan. Nach den Ergebnissen der von Herrn und Frau Dr. Platen bei Puert-Princesse auf Balawan (Philippinen) im Sommer 1887 ausgeführten ornithologischen Forschungen übersichtlicli zus;immen- gestellt. (Separatabdruck aus „Ornis" 1888.) Dr. Wllh. Blasius : Beiträge zur Kenntniss der Vogelfauna von Celebes. 11. und IIT. (Separatabdruck aus der „Zeitschrift für die gesaninite Orni- thologie". 1886. Heft III.) Dr. Rudolf Blasius: Mergus anatarius Einbeck, ein Bastard zwischen Mergus albellus, L. und Glaucion clangula. L. Mono- graphische Studie mit .Abbildungen. (Separatabdruck aus dm- „Jlonatsschrift des deutschen Vereines zum Schutze der Vogclwelt". XII. Jahrg.) Dr. Rudolf Blasius; Die Vogelwelt der Stadt Braunschwelg und Ihrer nächsten Umgebung. (Verein für Naturwissenscliaft zu Braunscliweig. V. Jahres- bericht. 1886—87.) Victor Ritter von TschusI zu Schmidhoffen : Die Verbreitung und der Zug des Tannenhehers iNucifr;\ga carioc;itactes, L.) mit besonderer Berücksichtigung seines Auftretens im Herbste und Winter 1885 und Bemerkungen über seine beiden Varietäten: Nucifraga caryocatactes pachyrhynclms und leptorhynchus Rud. Blasius. (Separatabdrnck aus den „Verhandlungen der k. k. zoolog.- botan. Gesellschaft in Wien", Jahrgang 1888.) Dr. A. Girtanner: Zur Kenntniss des Bartgeiers (Gypaetos barbatus, L.) (Separatabdruck aus; „Der Weidmann". Band XIX.Nr. 33 — 36.) Aus unserem Vereine. Ausweis des Secretariates über den Einlauf der Mit- gliederbeiträge. Bis 15. d. M. sind an Jahresbeiträgen eingelaufen; I. Beim Cassler Dr. Carl Zimmermann (I., Bauermarkt II). 1. Nr. 81 J. A. A. 2. Xr. 305 J. f. S. je 5 fl. II. Beim Secretariate (II., k. k. Prater, Hauptallee Nr. 1). 1. 228. W. R. v. M. 5 fl. IMit tiefstem Bedauern bringen wir unseren Mitgliedern zur Mittheilung, dass der unseren Lesern durch mehrfache Beiträge bekannte Herr Rud. Otto Karlsberger in Linz im 24. Lebensjahre nach schwerem, langen Leiden am 3. October verschieden ist. Am 29. September noch kamen wir gelegentlich eines Besuches aus Linz auf diesen unseren eifrigen Mitarbeiter zu sprechen und wurden durch die uns gewordene Mittheilung, dass er nicht zu retten sei, ebenso überrascht als betrübt. Und schon nach wenigen Tagen sollte diese private Mittheilung zur Wahrheit werden. Wir können über das Ableben dieses mit Leib und Seele der Ornitho- logie ergebenen Mannes nur der tiefsten Betrübniss Ausdruck geben. 152 Als neues Mitglied ist beigetreten: Friedrich Theuer, Privatifr. III.. Huuptstrasse 67. Für das Wiener Vivarium eingelaufene Geschenke. 1. 1 11 ü li !i c 1- li a Ij i u li t von lleiTM WuUi^aui; Koiciisritter von Miuinor, Gutsbesitzer. Schlatten bei Wagstadt. 2. 6 Türkische Enten von Herrn Hofseiler Hans P e t z 1. 3.2 Hühnerhabichte von Herrn Kanuiiersecretiii Konrad Schultz von S t e r n w a 1 d. 4. 2 w i 1 d e Kaninchen von Honii k. k. Praterinspector Friedrich Hube r. .5. 1 Pirol, G. 1 S c li w a z b 1 ii 1 1 e h e n 7. 1 E i c h e 1 h e h e r. 8. 1 Kanarienvogel 9. 1 Spcc htm eise von Herrn Gastwirth K r e u 1 e d e r. 10. 2 braune Bären von Herrn Regierungssecretär Freiherrn von S e d 1 n i t z k y. ll.lKibitz. j von Herrn Dr. Karl B a c h o f e n 12. 2 T e i c h li ü h n e r I von Echt in Swinars. von einer unsonannten Dame. I von Frau 1']. W a i; n e r , Oberstlieutonants-Witwe. 13. 1 Wolf von Herrn Custos Othmar 1? e i s c r in Serajevo. 14. 1 .\ n LT" la Ml !• !• IS ili \v I- i II ili ■• I! \hm Fainili.- B a > li .^ r. Die P. T. Herren Mitglieder, welche mit ihrem Jahresbeitrag noch im Rückstande sind, -werden ge- beten, den Jahresbeitrag per fünf Gulden für das Jahr 1888 an den Vereins - Cassier Herrn Dr. Karl Zimmermann, Hof- und Gerichtsadvokaten. I., Bauern- markt Nr. 11 einzusenden. Correspondenz der Redaction. Herrn R. T . . . . e, .\iikl;iiii. Iicn Hetrü^,' w.t'K-ii wir Ihrem Wunsche ge- mäss einhcbon. - Herrn Fr. S x, Pressbauin. Besten UanV für die Mit- thoilnng. — Herrn W. P . . . . r, Stolzenhan. Noch immer nicht mriglich Roweson. — Herrn Rud. W . . . . r, bei Linz, G. R . . . h, Graz, J. M , . h, hier. Der heutige Artikel dürfte Ilinen die gewünschte Aufklärung geben. Wir kommen noch später darauf zurück. ~ Löbl. Secretariat d. W. Th. V. In der nächsten Sitzung. — Herrn Lehrer J. M . . . . I, Neustadtl. Die Notiz mit bestem Dank empfangen. Für die gütigen Wünsche gleichfalls unseren Dank. — Herrn H. R . . I, Stettin. Sowie wir Zeit gefunden, die Vorräthe zu sichten, werden wir die gewünschton Xummern übersenden, falls alle oder ein Theil derselben noch zu haben. Das ge- wünschte Gliche senden wir nächster Tage. — Herrn E. K p, Niederschön. Wurde regelmässig abgesandt. -- ®i^ Photozinkographie Wien, A^III. Bez., ^Iserstrasse Nr ATELIER Hochätzungen von Illustrationen aller Art, unil zwar Feder-. Kreidezeicliniiiio-eii und Steinabdriicke. Reprodactionen nach Handzeichnimgen, Holzschnitten, Stahl- n. Kupferstichen, getuschten Zeichnungen nnd Photographien. Herstellung von Fettdrucken für FliotolithograpLie. XB. Wir machen besonders die Herren Professoren, welche für ihre Programiii- arbciten, Monographien u. s. w. mögliehst einfache und billige Illustra- tionen wünschen, auf unser Atelier aufmerksam. Nähere Auskunft ertbcilt auch die Administration dieser Monat sschvift, ^^ Mv Vi^ i^v v*v 'v*v w^ V$^ s^ V\v '^v ^ -^ '*( Eine Vogelsammlung ist preiswürdig zu verkaufen, -"i^ii Stück. Die meisten Kxemplare im Hoclizeitskleide. tadellos ausgestopft und aufgestellt, ausge- zeielinet priiparirt und iranz fehlerfrei. Bei Frau D^! 153 Zoologischer u iiriiuiiiiii iiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiNiiiiuiiiiiiiiiiiiNiiiiiiiiiii iiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiimiiiiiiiniMUMiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiJiuiiiiuiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiC J. Biering in ■^TT" a, rix s ;2. o r f (Büliiiieii). Empfiehlt sein reichhäl- tia-es Laa-er Viele Auszeiclinungeii lnirE:cii für gute Arbeit. Preise billig. Preisliste auf Verlangen kostenlos, nach Verein- barung auch Ansichts-, resp. Auswahlsendungen. Von selteneren Arten am Lager:; Strix lapponica, Laiiius phoeuiciiiiis, L. algirieiisis, Embei'iza liiteola, Sei'iniis pusilliis, Carpixlaciis roseiis, C. iiibricilla, Auser ruficollis, Anas tadorna. A. i'iitila. Sauber präparirte B älgre VUII Syrröaptes parafloxiis habe noch abzulassen, ö Mk. 12, 9 Mk. 10 per Stück. Ei Mk. 20. [ Aiiclam in Pommern,,; am 15. Oktober 1888.;- 1 R. TancreJ ®urd) alle 58ud)()anbhingen ju bcäieljett. Iningcn baS SSefte ans allen Sittcraturcn in ntnftergültiger Bearbeitung unb gebiegener 2(it§ftattung. = ^i'clö jcber 9hitttmci' 10 ^'ifcuniö. = Scbc'J SBniibdjen ift einzeln füuflid;. S.^il je^t finb nadjfotgcnbe 456 9hinuncrn erfdjicncn: - 3i.ti'llc3iiualil)t. - &üifl ©oiiinpll 11. eänoer öalbijott. 840. :i50. a(i8ijlo8, SD« aeftlfdte il.itp)iiEtlieu§. 's^7. IBtiliimnrdirils, ffinnroä •voiiiifii 2as. 21111. 5ietr,Slnicnite. 343.31-1. tiicnialifi, 3>ie iioüig. 41.' 414. IBiBniloii, sunt f>3 M. - linlllflllllODeU.I34.135. - ;^',imjrf)eii feil fcd^Iiid). Ich 408. Pliiuiniief.aiirflilSOtiieiS. MS~:',7u. Q'örlir, Vlti^ nicinem 1a» Ütl'ilillt, 234. C'rriitiiuo, (Sodtl, .fiiiitt! ii.Wii(fcleia.y3.\;.'3i3. K^üloui, 1. 2l)aU\\>eaxt= sioucUeii. asi-s-sa - II. glianiidje 9lo= Dftltll. 384-380. - in rvi'iiiiöfiidie 9lü= «difll. 387-381). - IV aialifllijdie 9!i)= Heilen. 390-392. SliirBtr,L»ebid)te.272.273. * U)iiilirt)l)iiuien§yteiiell u. yibeiilcurr. 30^». 301. yiiroii, CS|)ilkt (piiroISS l>il(lettill)ct 3113.31J1). - SCie Siiicl. - a-nX"!. - astnut Don SH)i)= bo5. IHÜ. 189. - !?011 SuaiL 192-194. - Ser Slorfar. - Coro. »7. 8a. - moiiiteti. -Stoin. 132. 133. - 5)!(i)elil>(i.-l!et©i(iut. 159. - 'rQrttaii(iliflI.451.452. Coltcroii. Sii5t?€iiitial)l 5t§ Seüoier. 334. eiinmifii), (Mrt>id)le. 263- - "i^eler gditeiilil)! 92. (fI)nlcaii6r)aiiD,'JltaIa. - Öieiie. 103. 164. - 3:« Stiilf ^ec 'libttu cerriifieii. 418, Xniite. ^al Sea'i'""- 197. 198. - 3Me Jöörie. 195 19(i. - 3). 'iSnrobieS. I9ii.2i)0. Ittfoc, 3loliiii(oii ISrujoe. liu n:!, Sri)fie = iinli]|iiifi, Die 3ll^e^blldle. 323. - Sie^diladitiitiiJocnec fflnidi 439 CurlliiDcD, 3tn!a tti teil ^aiiiieni. 342. - TOeScn. lii'j. nounu*, Uiitine. 285. 9iol'cln uni ter. jiil)üni(ieli,231-233 Ootllic eiiiBicio. 224. - (innioiil. 57. eioctlie, gaufl I. 2. 3. - aaiifl II. 1(j6-ius. - ätulgewnlilleSebidjK. 21(1. 217. - E5lj 0011 »eilidi. 48.49. - öeim.u.jDoiotljea. lü. - Suljigeliie. 80. [2C'.'.l - 3Uilitii. Meife. 2.-.s-( - 25ieyauiiebcS35evltcD. teil. - Sie OJe. jdiiuiflit. 4:11. - I)ie l'eiöen öc§ junrieu aßetllier. 23. 24. - SBill). aJfeifletS 8el)c. jQljie. 201—207. - SDie'J)iilfdiuIbi(jtii 4.31. - SJiciifltiitlidjeiodjtec. 433 433. - SRtiliefeJudjS. 186.137. - eitlla. 394. - SotqiiatoIn[io.S9.90. - ^ie 213ul)loeiluanBt' (diaileli. 103-105 ©otthc! edjiner, Jcenitn. 20a. [339.1 (5rii61ie,5!afoI(i>ii.33H-| Ulrimuielsliriiifen, €im. Iilii:i|riltiu8278-2S3. gtttotliiii'n. ^nbeln u. ^r« jäl)luil9cn.425-427, poitft. 3>ie3jctlletin 1)0111 H'oiltbeäVltlS.CO.Cl. - 3uJ> SÜB. - CUleHo. 95. 90. [138.1 - S)ie ßatolonne. 137.) - Vidileiifleiit. 34-3S. - I)tt lilaim im ÜKoilb. 415-417. - ü'ieSiiü'.ienil. - S.'eljte SiMlet 1)011 !D!(iricn= blicfl. 130. 131. - £it Sdjeil Don Sllei. failbrid. 139. 140 - Xai a'Jirl6|)0uä im epeliart 141. 112. §fBel, t£d;nljld[tifiii tKl tljciiiiidien tiQiiS. treunbeS. 28C-28S. 9thit, 'JiUo 2ton. 410. -SBudib.i.'irbtr 243-245. - Seulidjlaiib. 411. - 9ltnrn)ebid)le. 246.247. - 31ci|el)ilbtt: I. 5Die S;icniieiie. 250. - Moinaiiirro. 248. 249. ßerbcr.Stilsib.ioo.ioi. - über bell Urflirimfi bcr glHodje. 321. 32J. &ilit)tl,übcibie(5lje.441- 443. goffniniiii, !Bnl (JtQuIein boii €cubevL 15. - Setciolbeiielopf. 161. 1(12. - Ins 5J!ajorat. 163. - Wleifltr 'JJiorlin. 46. - Xcx iiiibeiinlidje ©oft. Ion 3iian, 129. eolficrn, ai'tipe Dom il*fcfle. 3us. [191.1 gSIbcrIIll, ©cbidite. 190./ eoincr, 31iaä. 2.ii-256 - CMliJee. 211-215. OumtolDt. 3S.D., Stiefe an eine 3-reuiibiii. 302-307. SfllniiB, ^ie Siintt- 34o. 341. - Ter Siiieler. 39' 39C. 3miucrm>inn. Sei Ober. boi. .>ebidjte. 12 11. - goDoimroIfl. 154 155. l'ef npe, Ter Ijtnfeiibe 2cn« jeL 69-71. Stliiiig, ßniilia (ildlolll 39. - ©ebiiftle. 241. 242. - S.' inilt. 173. Sldmllr, 5lbenleiiet einet 5ieujnl)r§nad)l.-Ta3 blouc Höuiiber. 181. - Tct3elbiüciLieI. -Tie ai.lii[Dnrai§iiad)t. - Taäi'eiii. 306. 307. - filcine UtjadjeiL 363. 364. - 5Ttieaerild)c ?Ibenteiier e.g-iiebiertigen. 365. - TerloleiSaft. 361.362. 3}iet)erä a3oIt§büd;er finb ouf ftarfcm, geglättetem 5papier flar gebnidt unb folib geijeftet. ®ie Drtl)09rapl;ie ift bie neue nad) „S)uben§ aBörlerbud/'. aiiiuiMiiiiiNiiniiiiiiiiiiiiiiriilllllliiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiriiiiiiii: Kanarienvögel bestens gesanglich geprüft und sortirt, k 12, 15, 20 und 25 Mark ; Extravorsänger hoher, habe noch in schönster Auswahl und versende stets gegen Gasse oder Nachnahme, unter Garantie für Güte und lebende Ankunft, •liiliii«« Ilä^er. St. Audreasbeift' (Harz). 154 1887. Prämien: Copenliagen, Kaiserslautern, Rostock, Wien, Marburg a. D., Kappeln, Stlilei. Hamburg. Roskilile. Stangenträger Itir Htihiier'liaiiser'. Zum Ausrotten des Ungeziefers. Preis per Paar Hark 2.50, eeieo Natboalime. J. C. Haunstrup, Copenliagen, Dänemark. l'ii'?I"-otii^ gratis uiitl franco. Ho(li;;'ellic (d 11 rc li 1' ik p !• i k a fü t ( c r n ii ir) sowie naturgellii- Holländerkanarien sind zu verknutiMi !•. i Karl Noväk, VIII.. Slolii-ntlial.-fi;a*-'' IJ. J. .-^Lick. Tliur S, .Si'lir iirr-i~»rniliL''' uii'l (•■in L"-arl)eitet>- XSierbohrer aus bestem .Stahl .-iiiil zu bfzielien von A. Bernard ( Zimmermann's Xeffe). biirgl. MesäCTSchmiil. Wien. .Stadt, .Xuiriistineistra^sc iL'. * t t t t t t * « t t t t « 4 * * * * ix Die gefertigte Direction ersucht .Mlt>. ilie sich für Thierlialtungen interessiren. zeitweise diese oder jene Tliierart gefangen halten oder den Handel mit Tliieren berufsmässig treiben oder durch ihren Beruf niederholt in die Lage koiiinien. von dem Einlangen dieses oder jenes Thieres Kunde zu erhalten, um gütige Offerte und Mittheilungen in dieser Hinsicht. Wir sind auch unsererseits gerne zur Be- sorgung verschiedener gewünschter Thiere bereit. Sehr angenehm kommen uns Anbote nachfolgender Thiere: I. Säugethiere. Spitzmäuse (die verschiedenen Arten), junge Wölfe, junger Schakal. Polar- Fuchs, junge ^\'lldkatze. junger Luchs, Wickelbär, junge Bären, Vielfrass, Hermelin, Mumielthiere, Bobak. Zwergmaus, Feld- und W'asserratte, die verschiedenen Arten der Wühlmäuse. Springmäuse, Stachelschwein. Schneehase. Alpenpfeifhase, Gemse, Zwergziegen. II. Vögel. Grauer Geier, Bartgeier. Aasgeier, schwarzer Milan, Köthel- und Kothfussfalke. Zwerg-, Lerchen-. Waiider-, Feldegg's-, Würgfalke. Habicht und Sperber, Fischadler. Zwergadler. Schreiadler. Königs-. Schelladler, Schlangenadler. Wespenbussard. Kauhfussbussard. Kornweihe, Steppen-. Wiesenweihe, Sperbereule. Sperlingseule, Kauhfusskauz, üral-Hahiclitseule. Schneeeule. Nachtschwalbe, Mauersegler, Kukuk. Bienenfresser, Eisvogel, Rosenstaar. Alpendohle. Haben- und Nebelkrähe. Saatkrähe. Tannenheher. Grün-, Grau-. Schwarzspecht, grosser, weissrückiger und kleiner Buntspecht. Dreizehiger Alpen-Buntspecht. Baehamsel, Bartmeise. Beutelmeise, Goldhähnchen. Ringamsel. Misteldrossel. Blau- drossel, Bachstelzen, Ringeltauben. Felsentauben, Auerhuhn, Birkhuhn, Rackelhuhn, Haselhuhn. Alpen- schneehuhn, Grosstrappe. Zwergtrappe. Regenpfeifer. Kranich, schwarzer Storch. Sichler. Rallenreiher. Rohrdommel. Wasser- und Wiesenralle. Sumpf- und Teicbhühner. Brachvögel. Schnepfen. Wasser- läufer, Uferläufer. Strandläufer. Graugans, Saatgans. Löffelente. Spiess-, Mittel-, Knack-. Krick-. Pfeif-, Moor-. Tafel-. Berg-, Reiher-, Schell-, Eis-, Sammt-, Ruderente, Säger, verschiedene Arten von Tauchern, Möven. Ebenso kommen verschiedene andere lebende Thiere (seltene Kriechthiere und Lurche, Tarantel- sjiinne, Scorpionel erwünscht. Offerten mit Preisangabe und sonstigen Bemerkungen unter untenstehender Adresse erbeten. Auch Tnusch nicht ausgeschlossen. g!^*' Wir haben Uhu's (vier prächtige Exemplare). Alpenkrähe (ein tadelloses Exem- plar), einen sehr schön ausgeüederten Gänsegeier, divei-e Exoten in Tausch oder gegen Zahlung abzugeben. 'j^J Die Direction des Wiener Vivariums, Wien, k. k, Prater, Hauptallee 1. * t t t 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 • 4 4 4 30E30E3E3£3GOOOOOGOOO£3G£300£3000000£: Frühere Jahrgänge der ..Mittheilungen" sind, so lange der Vorrath reicht, zu dem ermässigten Preise von a 4 fl. 8 Mark durch das Secretariat (k. k. Prater. Hauptallee 1) zu beziehen. Alle eilf Jahrgänge werden zu dem Preise von 40 Mark abgegeben, doch sind nur mehr wenige Exemplare vorhanden. 1M& Heransgeber: Der Ornithologische Verein in Wien (verantwortlich: Dr. Fr, Knauer), Druck von J. B, Wallishausser. Commissioiis Verleger: Die k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Frlck (vormals Faesy & Frick) in Wien, Graben 27. XII. Jahrg. Sitz des Vereines: Wien, k. k. Prater, Hauptallee 1. ^\#»l«/%^ Nr. II. M 'Wm Redacteur: Dr. Friedrich K. Knaner. Die .Mittheilnngrcn'* des unter dem Protectorate Seiner kaiserlichen und königlichen Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzog Radolf stehenden ^Ornitbologischen Vereines in Wien'' erscheinen in der Stärke von 2 Bogen am 15. jeden 3Ionates. Abonnements ä 6 fi.. sammi Franco-Zustellung 6 fl. 50 kr. = 13 Mark jährlich, werden in der k. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Frick in Wien, I.. Graben Nr. 27. entgegengenommen, und einzelne Nummern ä öO kr. ^^ 1 Mark daselbst abgegeben. — Inserate ti kr, — 12 Pfennige für die 3fach gespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum. — Mittheilnnsren an das Präsidium sind an Herrn Adolf Bachofen von Echt in Nussdorf bei Wien, die Jahresbeiträge der Mitglieder an Herrn Ör. Karl Zimmermann, I.. Bauernmarkt 11. alle anderen für die Kedaction, das Secretariat. die Bibliothek u. s. w. bestimmten Briefe, Bücher-, Zeituiigs-. Werthsenduniren. an die Redaction der -Mittlieilnngen des Ornithologischen Vereines" : Wien.k. fc. Prater, Hauptallee 1. zu senden. — Vereinsloeale ; li-ibli-nhek. Saininlungen. Kedaction) k. k. Prater, Hauptallee 1.— Die mit Vorträgen verbundenen ilonats-Versammlnngen timien nn trrünen Saale ilerk.k, Akademie der Wissenschaften : I.. Universitätsplatz 2, statt. — Sprech- stunden d.jr Redaction und des Secretariates; Dienstag und Freitag, l'- 4 Uhr, Vereiiisniitelieder beziehen das Blatt gratis. Beitrittserklärungren (Blitgrliedsbeitra^ 5 fl. jährlich) sind an das Secretariat zu richten. Inhalt: I. Fachwissenschaftliche und populäre Ornithologie: Mergus merganser americanus. Auch um eines Vogels Willen. Von August Koch. — Zum heurigen Erscheinen der Steppenhühner (Syrrhaptes paradoxus, Pall.) in Ungarn. Von Stephan Chernel von Chernelhäza. — Zur diesjährigen Einwanderung des Steppenhuhnes. — Zum diesjährigen Tannenheherzug. — Eine naturhistorische Ausstellung in Neustadtl bei Friedland in Böhmen. Von Robert Eder. — Ornithologische Mittheilungen aus dem Wiener Vivarium. Von Dr. F, K. Knauer. 111. — Zur Verbesserung der Hühnerzucht auf dem Lande, Von Freifrau von Ulm-Erbach. Mit Illustration, — Zur Erinnerung an heimgegangene Ornithologen. Von Victor Ritter von Tschusi zu Seh midh offen, il. R. 0. Karlsberger.) — Aus unserem Vereine. — Correspondenz der Redaction. — Inserate. Mergus merganser americanus. J^VL cli ^am einee ^V^o g e 1 s AVi 11 e n. Von August Koch. Jeder .Jagd- und Yogelfreund. der schon Enten zwischen dem Eise, auf strömendem und dabei tiefem Wasser geschossen hat, kennt wolil die damit verbundenen Gefah- ren. Besonders der Jäger kennt aucii die Gefahr des ihn begleitenden Hundes, wenn solcher zum apportieren aus dem Wasser gerichtet ist. Vor Jahren, ehe meine Sammlung einen der oben genannten Säger (^ im Hochzeitskleide enthielt, hatte ich oft Gelegenheit, diesen anziehenden Vogel, mit der lachsfarbigen Brust, schwarz und weiss gestreiftem Kücken, glänzend dunkelgrau betresstem Kopfe und hochrothem Schnabel, in den sogenannten , Luftlöchern" des Flusses „Susquehannah" ruhig umher schwimmen zu sehen. Im stolzen Bewusstsein seiner Schönheit legt er den rothen Schnabel auf den blendend weissen, zusammen- gebogenen Hals. Kuhig, ohne sichtbare Bewegung hält er sich gewöhnlich am oberen Theil der Öffnung oder Luftloches auf, taucht öfter's die Spitze des Schnabels ]Ö(j in'a Wasser, um hervorschwimuiende Kleinigkeiten auf- zunehmen und schüttelt dann sanft die anhänj,'enden Wassertropfen wieder ah. — Die Tressen des Hinter- kopfes kommen dabei sehr zur Schau. Tn Gesellschaft meines, mehrere Jahre jüngeren Bruders und von einem etwas über sechs Monate alten leberbraunen Springer begleitet, unternahm ich in: Februar eine Jagd auf Wasservögel, wobei obengenannter Vogel die Hauptbestimmung war. Etwa 8 — 12 engl. Meilen von unserer Wohntfng entfernt hatten sich mehrere lange Oeftnungen im Eise gebildet, wo die Winterenten regelmässig gegen Abend einfielen. Auf dem spiegelglatten und schneefreien Eise schlif- fen wir rasch den Fluss hinab und kamen gegen fünf Uhr Abends an der ersten Oett'nung an. dieselbe hatte etwa zweihundert Schritte Länge. Am untorn Ende der Oetl'nung, wo überfliegende Enten auf starkes Eis fallen mussten. (im Fall solche geschossen wurden^ fasste mein Bruder Posto. Ich selbst zog weiter zu einer ülmliclieu Stelle, welche sieh weiter unten befand. Xach einiger Zeit horte ich mehrere Schüsse, als mir aber keine Enten zugeflogen kamen, beschloss ich nachzusehen, was mein Bruder ge- funden haben möge. In der ersten Oeffnung schwamm ein geflügelter Mergus merganser americanus (^ ad. in vollem Hoch- zeitsschmuck. — Sobald der junge, daher sehr eifrige Hund, den Vogel wahrnahm, stürzte er sich trotz meinem Pfeifen in's Wasser und verfolgte ihn. Der Säger trieb rasch dem unteren Ende der Oeffnung zu. wo alsbald die starke Strönuuig ihn unter das Eis führte, der arme Hund konnte der Strömung nicht widerstehen, mit Fang und Vorderläufen fasste er den Rand des Eises, wo er im Kampf um sein Leben noch hing. .Wir müssen etwas tliun. um den Hund zu retten", rief mein Bruder. Kein Menschenleben um ein Thier, war meine Antwort. Doch hingerissen von der Macht des Augenblicks. schliti' er schnell dem Eande des Eises, in der Kichtung des Hundes zu, der sich noch immer für sein Leben wehrte. Das Wasser Avar hier 8 — 10 Fuss tief. — Ich selbst schliff meinem verwegenen Bruder schnell nach, um ihn wenn nicht anders, mit Gewalt zurückzubringen, ein kurzes Zerren, ich brach durch und mein leichterer Bruder erreichte noch stärkeres Eis. Keinen Augenblick verliess mich die Geistesgegenwart. — Im Fallen stiess ich den. ausgestreckten Arm. mit der quer übergehaltenen Flinte, auf's Eis. dabei die Füsse so schnell als möglich wie beim Schwimmen an die Oberfläche bringend, arbeitete ich mich mit schlingenden Bewegungen j)latt auf die treulose Binde, schnell sprang mein Bruder wieder her- zu, schleifte mich einige Fuss zurück, und ich war in Sicherheit. Das arme Thier war unterdessen unter dem Eise verschwunden. Vier Meilen mussten noch zu Fuss zurückgelegt werden, um die besprochene Stelle, wo uns unser Schlitten erwartete, zu erreichen. Es wurde rasch dunkel und die Kälte nahm schnell zu, meine Kleider waren bald einer eisernen Rüstung des Mittelalters ähnlich. Am Platze unserer Bestimmung angekommen that ein heisser Punsch sofort seine Schuldigkeit. — In einige wollene Decken gehüllt und die Büffelhaut darüber ging es mit bester Leistung der Pferde im Schlitten nach Hause. — Mein Bruder sagte der Enten- jagd am Eise ganz ab : was mich betrifft, gehe ich nun immer allein. Der ertrunkene Liebling wurde sehr zu Hause be- trauert und ich muss mich immer mit Bedauern des- selben erinnern, wenn ich per Eisenbahn an der Stelle des fatalen Luftloches vorbeizufahren habe. Bald spuckte der böse Mergus merganser wieder, neue Jagdpläne wurden entworfen — eines warmen Tages im Märze bestieg ich Morgens den. den Fluss entlang fahrenden Zug und verliess denselben etwa zehn Meilen weiter unten. Die Mitte des Flusses war nun frei von Eis, an verschiedenen Stellen des Ufers bildete das theihveise geschmolzene Eis kleine ]?uchteu. Auf solche Stellen hatte ich nun meine Hoffnung gesetzt, indem Mergus merganser. Clangula albeola und C 1 a n g u 1 a g 1 a u c i u m a m e r i c a n a dort ilire Nahrung in Gestalt von grossen und kleinen Fischen nebst zu erlangenden Krebsen einnahmen. Im Verlaufe des Tages schoss ich nun mehrere dem Ufer entlang fliegende Enten, unter welchen auch ein aus- gefiedertes r^ des gewünschten Mergus merganser war. Leider stürzte derselbe erst in grosser Entfernung in ein dichtes, mit aufgeschwemmtem Laub und trockenem Gestrüpp angefülltes Erlengebüsch hinab, wo ich denselben trotz anhaltendem Suchen nicht finden konnte. Endlich wurde es Abend, noch war ich etwa (i Meilen vom Hause, aber am Rande des Eises sah ich eine kleine (iesellscliaft der erwünschten Tauchenten in raschem Schwimmen herankommen, sofort arbeitete ich mich an eine der kleinen Buchten, wo ich auf dem Bauche liegend hinter einem Erlenbusch Deckung fand. Als die Enten an dieser Stelle ankamen, war es beinahe dunkel und die Vögel (ge- wöhnlicii tief schwimmend i zogen so nahe am Rande des Eises hin. dass die Dicke desselben die Körper ganz verdeckte. Aufsi)ringend alarmirte ich die Enten und schoss zwei Stück herab — ein besonders schönes J' Mergus merganser americanus fiel am Rande des Ufers und wurde leicht erreicht, das andere war ein schönes ^ derselben Entenart. das mir aber vom neidischen Flusse entführt Avurde. Etwa auf dem halben Wege heimwärts musste ich die IVIUndung eines kleinen Flusses, hier .Creek' (Grieg) genannt, überschreiten, um das andere Ufer zu gewinnen. Man denke sich meine Ueherraschung. als ich dort an- gekommen, beim schwachen Lichte von Schnee und Eis. die Mündung und ganze .Creek" mit etwa neun Zoll Wasser überströmt fand. Während des Tages hatte eine sich weiter oben befindende Sägemühle das aufgestaute Wasser eines grossen Dammes benützt und also meine natürliidie Brücke unter Wasser gesetzt. Durch das vor- hergehende Thauwetter war das Eis morsch und war daher solchem Avenig zuzutrauen, hinüber musste ich aber doch, oder meine nächtliche Reise würde sich um einige weitere Stunden verlängert haben. Trotz dem schwachen Lichte fand ich glücklich ein etwa 4 Meter langes Brett, welches ich in der Mitte fasste und unter dem Schutz desselben überschritt ich das morsche, mit Tausenden von Tonnen beschwerte und oft meinem Fusse nachgebende Eis. <}lücklich erreichte ich das gegenüber liegende Ufer und schaute mit leichtem Grausen über das dunkle Wasser zurück. Als ich mit "meiner nicht sehr geschätzten Beute quer durch Wald und Feld der Heimat zuschritt, zeigte meine Uhr die zehnte Stunde. Von den Meinigen vor Einbrucli der Nacht erwartet, waren dieselben nicht 157 wenio; in Unruhe versetzt, denn mein letztes Eisbad mit Verlvist des Hundes war noch frisch im Gedächtniss Aller. Am nächsten Tage wiederholte ein Freund den gleichen Jagdplan mit Umgehung der gefahrlichen Creek. Er überrasclite mich bei seiner Heimkehr am Abend mit einem Prachtexemplar des Mergus merganser americanus c/ und wollte mich belehren, an welcher Stelle er den schönen Vogel erlegte — da ich aber, wie ich es gewohnt bin, nach den Augen sah, fand ich solche eingesunken und bleifarbig. Du hast den Enterich nicht geschossen. Nein, gestand er offen, habe ihn aber gefunden, wo er Dir verloren ging, im Gestrüpp des langen Erlengebüsches. Hiemit verlor sich meine, beinahe für mich ver- hängnis.svoU werdende Begierde für den fatalen Mergus merganser a m e r i c a n u s. — Doch erweckt das hübsche, schon lange meine Sammlung zierende Exemplar oft meine Erinnerung jener Tage und liefert den Beweis, wie ein wahrer Vogelfreund durch einen Vogel gereizt werden kann. Zum heurigen Erscheinen der Steppenhühner (Syrrhaptes paradoxus, Fall.) in Ungarn. Von Stephan Chernel von Chernelhäza. Vom 31). April datirt erhielt ich ein Schreiben meines geehrten Freundes Dr. Jul. von Madardsz. in welchem er mich auf die Einwanderung der Steppenhühner auf- merksam macht. Leider gelang es mir nicht, trotz meiner Nach- forschungen in den zwischen der Donau und Theiss liegenden Ebenen und auf den Salzebenen des Weissen- burger Comitates, die interessanten Gäste unserer Ornis zu Gesicht zu bekommen, und so kann ich, in Ermangelung eigener Beobachtungen, nur die Daten und Erfahrungen .Jener mittheilen, die mich in Folge meines Aufrufes in der ungarischen Jagd-Zeitung über das Auftreten des SjTrhaptes freundlichst benachrichtigten. Aus diesen Daten wird dann einestheils die geogra- phische Ausdehnung des Steppenhuhn-Zuges, anderntiieils die Masse der Einwanderer beiläufig ersichtlich. Anfangs April sahen in der Herrschaft K i s - J e n 0 Feldarbeiter 10 — 12 unbekannte Vögel, welche in einem Strassengraben gegen den Sturm Schutz suchten. Sie waren so wenig scheu — wahrscheinlich ermattet — dass die Arbeiter drei Stück von ihnen erschlugen. Baron Wildburg erfuhr diese Thatsaehe nach einer Woche und sah einige Federn und einen Ständer der erbeuteten Exemplare, aus welchem corpus delicti er sogleich erkannte, dass diese Vögel Steppenhühner gewesen sind. Ende April erschienen auf demselben Orte 30 Stück. Und Anfangs Juni sah der Genannte unweit diesem Platze, gelegentlich eines Spazierrittes, 18 Stück. Mitte April erschien ein Schwärm von 30 — 40 Stück bei Bertz (Zempliner Comitati auf Baron Alexander von V e c s e y 's Besitz. Sie trieben sich hier drei Tage auf Brachfeldern herum, gaben sonderbare Töne von sich. Schönes Wetter ohne Frost. 20. April. .Joh. von Csatö traf 4 Stück bei Nagy- Enyed, welche er zwar nicht bestimmt als Syrrhaptes ansprach, jedoch ist es fast ausser Zweifel, dass es keine anderen Vögel waren. Er bekam am 26. April ein Exemplar, welches im Orte Tartaria (Siebenbürgen. Unter- Weissenburger Comitat) durch eine Walachin lebend gefangen wurde. Aus T 0 r d a (Siebenbürgen ) schickte man ihm ebenfalls ein frisches Exemplar zu, wo ausserdem noch ein zweites erlegt wurde. Vom 25. April an konnte man in Sepsi-Szent György (Harömszeker Comitat) einen Schwärm be- obachten. Ende April sah man in Bereg-Ujfalu (zur Herr- schaft Munkäcs gehörend) beim Sumpfe Szernye 12 Stück. Eines davon flügellahm geschossen, gerieth lebend in die I Gefangenschaft. Von der Umgebung von Her m a n n s t a d t bekam das ungarische Xational-Museum am 30. April ein altes 9 zugeschickt ; vom M a r ni a r 0 s e r Co m i t a t e aber an- fangs Mai zwei schöne Exemplare. Im Biharer und Temeser Comitate ist eben- falls in der ersten Woche des Monats Mai je ein Stück geschossen worden, welche ich in der Hand hatte. Wenn ich recht glaube, ist das letzte Stück eine Beute des Grafen Franz von Z i cli y, der es in F e r e n d i 0 ge- " schössen hat. In Bajcs (Neutraer Comitat) erlangten die Herren Jul. Redly und Jul. Szildrd am 4. Maiein Steppen- huhn aus den Krallen eines Raubvogels. Im S z a b 0 1 c s e r Comitate sind in der ersten Hälfte Mai 15. Stück constatirt worden. Bei Sätoralja-Uj hely wurde ein Exemplar am 20. Mai in der ,Czekeer Remise" lebend gefangen und kam in den Besitz des Herrn Adalb. F e 1 e g y h ä z y. Wie aus dem G ö m ö r e r Comitate durch F. J. berichtet wird, sind auch dort die Fremdlinge beob- achtet worden. In Simänd fingen die Bauern im Monate Mai lebend ein Steppenbuhn, welches in die Gefangenschaft des dortigen Apothekers gerieth. Im Käfige schien es sich wohl zu fühlen, nahm Futter zu sich, aber entfloh eines Tages ohne Spur. Herr Ludw. Bajän schreibt Folgendes bezüglich des Syrrhaptes; in St. Margarethen (Oedenburger Comitat) bei dem vor drei Jahren entwässerten .Sulzteich' vorüber. Die Strasse führte auf einer kleinen Hochebene, als ich ungefähr 20 Schritte neben dem Wagen eine Kette mir unbekannter Vögel erblickte. Bei genauerer Beobachtung erkannte ich sie — nachdem ich die Beschreibung des Steppenhuhnes schon in den Zeitungen gelesen — dass es diese seltenen Wanderer sind. Die Vögel sassen auf einem Kornstoppel- feld, an Zahl 22 und schienen sehr ermattet zu sein, denn erst ganz nahe kommend flogen sie auf. machten einen Halbkreis vor dem Wagen und fielen nach kaum 50 Gängen wieder auf ein anderes Stoppelfeld ein. Sie standen sehr ungern auf und Hessen im Fluge sonderbare Töne hören. Weder an den vorhergehenden, noch an den folgenden Tagen sah man sie in der Umgebung. Am selben Tage wurden aucli in Kroisbach (unweit von Oedenburg) in einem sehr lichten Walde fünf Stück mir aus Oedenburg ,Ich fuhr am 12. Mai 158 Steppenhühner angetroffen. I)it> Witternng war wälirend dieser Tage kühl, rednerisch, mitunter heiter'. Auf der Insel Scliütt (Pre.ssburger Comitat) sah der Lehrer Carl Kunszt anfiings Juni hei Schütt- S 0 in e r e i n zwei Paare, welche wie die Rebhühner aus einem Kornfeld aufstanden. Im Honter und Arvaer (Jomitate erschien das Steppenhuhn im Mai. Bei Ipoly-Nyek schössen die Herren Franz H a y d i n und Bert. Fischer sechs Stück. Ein Exemidar wurde in Medvezse, eines in T a s n e d. ein drittes noch in G e m e s erbeutet. Das erstere Exemplar gelangte in die Kocyan'sche Sammlung. Herr Karl Flatt schrieb der ungarischen natur- wissenschaftlichen Gesellschaft, dass im Körösthale auf dem Besitze seines Scliwagors in i\I e r o Tele g d Ende April 25 — 30 Stück gesellen wurden. Eines der Ankömm- linge verletzte sich am Tclographeudraht. Im Weissenburger Comitate sprach ich mit Herrn Stefan von Vegh. der mir erzählte, dass er Ende Juni auf seinem Gute Vereb eine merkwürdige mit fasan- iihnlichem Schweife besonders charakterisirte „Taube" sah. Es scheint mir annelmibar. dass der fragliche Vogel ein Steppenhuhn war. Das letzte Vorkommen wurde in Böny f^Raaber Comitat) constatirt. wo Herr von Mi'halyfi auf einem Brachfeide am 20. Juli ein Stück schoss. Dieses ist präparirt im Eigenthum des Erlegers. Aus diesen Daten ist ersichtlich, dass der Hauptzug im Mai Ungarn berührte : die Vorzügler kamen bis April dann die Masse — eniiiic li Anfangs Juni die Nachzügler. Die Zahl der crliciiteten Exemplare l)eliiuft sich auf 25; die der beobachteten auf 170— ISu. Also war der heurige Zug viel bedeutender als der im Jahre 18ti;i, um so mehr, weil man ja annehmen inuss. dass vielen Orts die Wanderer nicht gesehen, oder doch gesehen, jedoch als Steppenliühner nicht erkannt, oder aber erkannt, ihre Beobachtung nitlit zur Kenntniss gebracht wurde. Anderseits wieder ist es unleugbar, dass vor 25 Jahren die befiederten Gäste eine intensivere Lust zur Ansiedelung mit sich brachten, denn sowohl ihr Brüten, als auch das Ueberwintern ist nach Aufzeiclnningen festgestellt.*) Heuer ist von einem Brüten bei uns zu Lande nichts bekannt, obgleich das die Daten von Schütt-Somerein und Böny vermuthen lassen. Positives bezeugen sie aber nicht. Es scheint, dass sie diesmal durcli Ungarn bloss gezogen sind, sich nichtsehr lange bei uns aufhielten, sind ja die Daten tlber ihr Vorkommen schon nach Mai sehr spärlicii und vom August an fehlen sie ganz. Ebenso wurde kein Rückzug wahrgenommen und spätere Beob- achtungen werden es aufhellen, was eigentlich mit den Reisenden von Tarai-noor geschehen ist. *) Vadasz-es Versenylap. 1864. \ 111. Pag.. 290. - Fassl Istvan : Sopron niadarai. A^oiu-niii katli. IV.irvnin. Ertesitöie 1882/83. Pn?. 20. Zur diesjährigen Einwanderung des Steppenliiilines. Am IH. September stiess man zu Lisch in Oberhessen noch auf 5 Stück Steppenhühner. Am 20. October wurden 2 Ketten von Steppenhühnern (jede zu 5^6 Stück) bei Nordlada (Regierungsbezirk Stade) angetroffen. Am 22. October traf der grossherzogliche Revier- jäger C. Schutt auf der Stadtfeldmark von Malchow (Mecklenburg) 3 Steppenhühner. Unter dem 28. October wird aus Altefähre gegenüber von Stralsund berichtet, dass dort auf dem Drammen- dorfer Felde noch vor Kurzem ein Trupp Steppenhühner gesehen worden sei. Herr Edm. Pfannenschmi d berichtet über eine am 27. October bei Emden angetroffene Kette von 13 Stück Steppenhülinern. Wenn man den Mittheilungen mehrerer Präparatoren glauben darf, so erhalten diese von verschiedenen Seiten Mitteleuropa's auch junge, ohne Zweifel hier ausgebrütete Exemplare von Steppenhülmern. Bei jüngst untersuchten todten Exemplaren fanden sich die Kröpfe mit Grassämereien. Weizenkörnern und Vogelwicken angefüllt. Nach neuerlichen Mittheilungen ist das Steppenhuhn auch ganz im Norden Europa"s. so z. B. in Estiiland erschienen. Zum diesjährigen Tanneniieherzug. Unter dem 20. v. M. schreibt uns Herr Constantin V. Ow aus Hruschau (Ijsterr. Schlesien i : .Eben lese ich das Heft Nr. 10 Ihrer Mittheilungen und finde darin die Bemerkungen ül)er den diesjährigen Herbstzug elir viel zur Hebung und Förderung der Geflügelzueht geseliehen. so ist dies docii lii-slier fast nur Sadie der Liebhaberei geblieben, ohne den eigentlichen Zweck erreicht zu haben. Ich meine nämlich die allgemeine Verbreitung von rationellen HflhneiTassen auf dem Lande : denn .TedPrmann wird es liegroitlicii finden, wie nothwendig und vortlieilliaft es wäre. Avenn an Stelle unseres so seiir verkommenen Land- huhnes, eiü besseres, rental)leres treten würde. Glück- liciierweise ist der Bauer jetzt niciit mein- so gegen Niuerungen eingenommen und der alte Spruch; Wer verderben will und weiss nicht wie, I'er halte recht viel Federvieh.' hat auch bei ihm an Geltung verloren. Sein bestandenes Vorurtheil fand ich auch insoferne gerechtfertigt, da er nur das höchst unwirthscbaftliche Huhn hielt, dessen Verpflegung eine Verschwendung der Alifälle war. welche er durch Verfütterung an seine übrigen Hausthiere liesser verwerthen konnte. Dass der Erlös seines Hülinerhofes kaum den eigenen Gebrauch in der Wirtiischaft deckte, ohne ihm einen reellen Gewinn einzubringen, musste den Landmann nur gegen die Geflügelzucht einnehmen. Gewiss würde er aber seine ungünstige ]\Ieinung über dieselbe ändern, sobald er durch Einfüiu'ung einer gewinnbringenden Hübnerrasse, durch eine Verbesserung des verkümmerten Landhuhnes erst den wahren Nutzen und Vortheil einer rationellen Geflügelzucht kennen ge- lernt hätte. Ganz besonders sollte sich die Hausfrau auf dem Lande derselben annehmen, denn für die gemachte Mühe oder den unbedeutenden Kostenaufwand würde sie tlurch einen hübsciien Nebenverdienst reichlich belolmt werden. In Frankreich. Italien und England, wo bekannt- lich die Federviehzucht eine bedeutende Kolle spielt, trägt dieselbe sehr zum allgemeinen Wohlstande der Landbevölkerung bei und bringt enorme Summen ein. So lange es aber noch Thatsaehe ist. dass jährlich grosse Beträge allein für Eier über unsere Grenzen gehen, steht es bei uns noch schlecht mit der Geflügelzucht und sollte derselben mit allen zu Gebote stehenden Mitteln aufgeholfen werden, damit wir wenigstens den eigenen Bedarf nicht nur an Eiern, sondern auch an Mastgeflflgel selbst decken könnten. Es hat allerdings seine Schwierigkeiten für den Landmann, der begreiflicher Weise die Unkosten scheut und gegen jede Neuerung etwas misstrauisch ist. unter den vielen bekannten Hühnerarten gerade diejenigen herauszufinden, welche sich für seine Verhältnisse am besten eignet. Ich halte es daher für die Pflicht, nicht nur aller Geflügel-Vereine, sondern speciell eines jeden grösseren Grundbesitzers, dem Bauer auch darin mit Rath und That beizustehen und womöglich durch Errichtung eines Muster-Gefiügelhofes mit gutem Beispiele voranzugehen. Zu diesem Zwecke habe ich mit den verschiedensten HflhneiTassen Versuche angestellt und die Ueberzeugung gewonnen, dass wohl keine so sehr zu emjifehlen sei, als die aus Italien importirte. welche in jeder Beziehung die vorzüglichsten Eigenschaften in sich vereinigt. Das italienische Landhuhn, auch Leghorn genannt, welches wahrscheinlich von der Insel Delos stammt, deren Be- wohner sich schon frühzeitig eifrig mit der Hühnerzucht hatten, wurde nach I' 1 i n i u s scIkui wegen semer l-ruchtluirkeit von den Römern gezüchtet, und dürfte vermuthlich auch bei den lukullischen Gastmählern eine Kolle gesjiielt haben. 1 >as italienische Huhn zeichnet sich durch eine feste (jesundheit aus und hat sich daher vollkommen an unser Klima gewöhiit. obgleicli dasselbe viel rauiier ist, als seine südliche Ileinnit. Unstreitig sind die .Italiener" von allen Hühnerarten diejenigen, welche am fleissigsten legen, in einem wärmeren Stalle fast unaufhörlich, so dass eine Henne jährlich bis zu 200 Stück Eier ])roducirt. und man daher im Winter stets mit frischen feiern versehen ist. Diese sind zwei Drittel grösser, als die f^ier unseres gewöhnlichen Haushuhnes, wiegen oft bis zu Tö (iramm und haben einen autVallend dunkelgelben Dotter, welcher durch Fütterung mit Salatabfällen. wie dieses in Italien allgemein geschieht, erzielt wird, da das italienische Huhn das Grüne besonders liebt. Dasselbe ist ausser- ordentlich genügsam, nimmt mit jeder Nahrung vor- lieb und sucht sich dieselbe bei freiem Lauf, mit grosser Emsigkeit fast alle selbst. Das Gefieder der .Italiener" kommt in den verschiedensten Färbungen vor. da sie ja in ihrer Heimat das eigentliche Landhuhn repräsentiren. Es gibt daher weisse schwarze, gelbe, rebhuhnfarbige und graugesperberte italienische Hühner, und finde ich es zweckmässig, jedes Jahr diese von einer anderen Farbe anzuschaffen, um dadurch das Alter derselben zu kennzeichnen. Nach meinen Erfahrungen halte ich die dunklere Sorte für al)gehärteter und leichter aufzuziehen, obgleich sich die weissen, hier zu Lande einer grösseren Beliebtheit erfreuen, ungeachtet sie durch Raubvögel, die sie aus der Ferne bemerken, öfters geholt werden. Besonders zu beobachtende Kennzeichen der echten Italiener sind beim Hahn ein aufreclitstehender tiefge- zackter Kamm, der bei der Henne auf einer Seite um- liegt, gelbe Schnäbel und glatte, gelbe Läufe, welche aber auch bei der reinen Rasse manchmal dunkel sind, da sie sich in der Jugend vom Hochgelben später grün- lich verfärben, was besonders bei den schwarziiefiederten Hühnern vorkommt. Die beigegebene Illustration ver- anschaulicht auf das Beste einen Stamm graugesperberter oder sogenannter kukuki'ärbiger italienischer Hühner, mit seinen verschiedenen Rasse-Merkmalen, und gibt uns ein naturgetreues Bild von der stolzen Haltung des Hahnes und den graziösen Bewegungen der Henne. Der Italiener- Hahn ist sehr kampflustig und vertheidigt mutliig gegen jede Gefahr die ilmi anvertraute Sciuiar. Den jüngeren Hennen fehlt die Brutlust, was der zahlreicheren Eier- production nur zu Statten kommt, die älteren dagegen sind zuverlässige Brüterinnen und führen ihre Küchlein aufs Sorgfältigste. Diese lassen sich leicht aufzieiien, entwickeln sieh auftallend schnell und kräftig, so dass die Hennen schon nach vier Monaten mit dem Legen beginnen und man im Herbst Eier von denjenigen, die man zeitig im Frühjahre hat ausbrüten lassen, erhält. Die Hähnchen sind bald an ihren rothen Kämmen zu erkennen und liefern einen vorzüglichen zarten Braten. Da der Italiener-Hahn sich auch zur Kreuzung mit der gemeinen Landhenne, zur Verbesserung derer wirtiischaft- liehen Eigenschaften sehr eignet, so vertheile ich gerne die schöneren Exemplare meiner Hähne unter die ländliche Bevölkerung, die sich nicht in der Lage be- 163 104 fiiulot einen .Italiener'' /u kaufen und gebe iluien bereitwillig I5iuteier derselben . so t aucli verbältniss- mässig viel niedriger, als für einen der nicht so nütz- lichen Hühner-lJassen als z. B. Spanier oder Houdan, die in ihrer Eierproduotion fast ebenso ergiebig sind, aber deren Aufzucht bedeutend schwieriger ist, da sie sich nicht so leicht acdimatisireii. Zu meiner Freude ist es mir auch bereits gelungen in hiesiger ('iegend das äusserst wirthschaftlicbe. italienische Huhn vielfach einz\iführen, und ich bin überzeugt, dass dasselbe mit der Zeit eine immer grössere Beliebtheit und Anerkennung finden wird, da es jedem GeHügelhofe nicht nur zum grössten Nutzen, sondern auch zur besonderen Zierde gereicht. Gewiss würden wir durch Verbreitung der als so sehr rentabel erprobten italienischen Hühner unseren eigenen Bedarf an Eiern und Schlachtgetlügel reichlich decken und in Folge dessen nicht mehr genöthigt sein, unser Geld hiefür anderen Ländern zukommen zu lassen. In Italien wird die Hühnerzucht als rationelle Erwerbsquelle be- trieben, ganze Dörfer leben von dem Ertrage ihres Feder- viehes, der noch bedeutend durch die Jlassen-Ausfnhr von Eiern um! jungen Hühnern nach dem Auslande, an Umfang gewonnen luit. Weshallt sollten wir nicht diesem guten Beispiele folgen V Anfangs machten die Landleute gern von der Erlaubniss Gebrauch, sich unentgeltlich aus meinem (ieflügelhofe Bruteier von Italienern oder anderem wirth- schaftlichen Land- und AVassergetlügel zu holen : doch hat dies in letzterer Zeit wieder nachgelassen, ein Beweis, dass sie die Erfahrung gemacht, durch den Verkauf der grösseren Eier würde doch kein h ö her e r Gewinn erzielt. Erst seitdem die edleren Hühner -Rassen sich mehr bei uns eingebürgert haben, ist der Unterschied in der Grösse der Eier hervorgetreten, deshalb muss die Victualien-Marktordiiung, um Allen gerecht zu sein, den Verkauf der Eier nach dem Gewichte einführen : eine bestimmte Taxe für das Pfund bestimmen, die je nach der Jahreszeit, in welcher die Hennen mehr oder weniger legen, variirt. wie es ja auch bei den anderen Lebensmitteln gebräuchlich ist. Vor Kurzem noch scheute die Bäuerin auf dem Markte die kleine Jlühe, z. B. grüne Bohnen nach Hunderten abzuzählen, während diese jetzt ebenso wie der Spargel mid das Kernobst gewogen werden. Was nun die A'erkaufsweise nach dem Gewichte be- trifft, so ist es meiner Ansicht nach das Praktischeste, wenn die Händlerin dieselben v o r den Augen des Käufers abwiegen ; um das Zerbrechen der Eier zu verhüten, könnte man leicht ein Netz oder Körbchen an der Waage anbringen, um dieselben hineinzulegen. Bei dem Detail- Verkäufe Hesse sich der Preis in der Art regeln, dass. wenn z. B. das Pfund Eier äu Pfg. kostet, "^auf 1 Pfg. 10 Gramm zu stehen kommen : wiegt ein Ei 54 Gramm, so berechnet man nur 5 Pfg.. ist es dagegen 5(5 Gramm schwer, so würde es ü Pfg, kosten. Diese kleine Differenz nach oben oder nach unten abgerundet, würde beide Theile nicht schädigen und sich leicht ausgleichen. In diesem Verhältnisse nnissten auch die Eier im Sommer, wo sie billiger sind, berechnet werden, wo z. B. 12 bis 14 Gramm auf 1 Pfennig kommen, im Winter dagegen mir 6 — 8 Gramm. Es ist aber nicht nur für den producii-enden Landwirth vortheil- haft, seine Eier nach dem Gewichte zu verkaufen, sondern auch für den Concurrenten, denn bei S oder 12 Eier aufs Pfund, muss auch das Gewicht der Schale in Be- tracht gezogen werden, was nicht ganz unbedeutend ist, da die Eierschalen der Bacehühner. mit .\usnahme der- jenigen der Cochins und Brahmas, viel dünner sind als die des gewöhnlichen Haushuhnes. Das Gewicht eines Eies von Letzteren beträgt durchschnittlich ;i"> bis 40 Gramm, während dasjenige einer S|ianier- oder Italiener-Henne 70 — SO Gramm wiegt, ausserdem auch wegen des grösseren Dotters schmackhafter ist und mehr Näiu-stofl' enthält. Deshalb wollen wir hotten, dass in Kurzem bei den Eiern, ebenso wie es bei den übrigen Lebensmitteln der Fall ist. nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität berücksichtigt werden wird. Wäre der Verkauf der Eier nach dem Gewichte gesetz- lich gebot en. so würde mit demselben nicht mehr stück- weise oder in grösserer Anzahl, wie es in den verschiedenen Gegenden üblich ist. nach .Mandel (15). Schilling (30) oder Schock (00 Stück) gehandelt. Der Verkauf der Eier nach dem Gewichte, anstatt des bisher üblichen nach der Zahl ist nämlich von imberechenbarem Werthe zur Hebung der Geflügelzucht, besonders aut dem Lande, denn so lange für ein kleines Ei ebensoviel bezahlt wird. als für ein doppelt so grosses, wird der Bauer sich nicht leicht entschliessen. sein verkommenes Huhn gegen eines von besserer Kace zu vertauschen, welches ihm nach den jetzigen Verhältnissen doch nicht mehr einbringt. Auch der rationelle Züchter, der keine Unkosten scheut, sich gute Hühnersorten anzuschaffen, hat durch diese keinen reellen Vortheil, da die Einnahmen für Bruteier zu unbe- deutend ist um in die Waagschale gelegt zu werden. Wie jede Neuerung, so wird auch diese Anfangs mit manchen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, aber ebenso wie das Gewicht seit einiger Zeit beim Verkauf des Ge- treides, der Kartoffeln, des Obstes, selbst beim Schlacht- geflügel eingeführt ist, so würde es bei den Eiern auch bald eingebürgert, wenn es nur erst gesetzlich ange- ordnet würde. I]s ist ganz klar, dass es unrichtig ist, wenn auf den Märkten ein Normaljtreis für das einzelne Ei bestinunt wird, während es für das Pfund allein mass- gebend wäre; eine bessere Waare repräsentirt einen grösseren Werth und kann demnach auch einen höheren Preis beanspruchen. Ich hege den Wunsch, die Begierungen. denen sich die Geflügelzüchter wegen Verleihungen von Staatsprämien auf Ausstellungen etc. schon zu grösstem Danke ver- pflichtet fühlen, möchten auch die Einrichtung des Eier- verkaufs nach dem Gewichte unterstützen, wodurch einem längst gefühlten Bedürfnisse abgeholfen und zur Förderung und Hebung der Geflügelzucht entschieden beigetragen würde. Oder sollten wir uns durch das intelligente Volk im fernen Japan beschämen lassen, das uns schon längst mit gutem Beispiele vorangegangen ist. welches durch Einführung des Verkaufes der Eier, der dort nach dem Gewichte geschieht, den Beweis geliefert hat. dass dieses das allein Bichtige und Zweckentsprechende sei. ,Die Verbreifung rationeller Hflhner-Bacen auf dem Lande'" geht mit .der Einführung des Verkaufes der Eier nach dem Gewichte" Hand in Hand: wir wollen hoffen, dass Letzterer recht bald gesetzlich verordnet werde, um unsere Geflügelzucht auf derselben Höhe stehen zu sehen. wie es schon in den benachbarten Ländern der Fall ist. damit der Wunsch König Heinrichs IV. von Frank- reich auch bei uns in Erfüllung gehen möge: .Dass jeder Bauer am Sonntage sein Huhn im Topfe habe." 165 Zur Erimieruni^ an lieimgegaiigene Ornitliologeii. Von Victor Ritter von Tscliusi zu Sdimidlioffen. T. Rudolf Otto Karlsberger. Kudolf Otto K a 1- 1 s 1j e r g e r winde den 10. Januar 1865 zu Perg in Oberösterreieli, wo sein Vater k. k. Be- '/irksgericlits-Adjunct war, geboren und verlebte die ersten Kin(b:'rjabre in Haag, wohin sein Vater bald darauf, zum k. k. Bezirksrichter befördert, übersetzt wurde. Naclidem derselbe hier wenige Jahre später gestorben war, über- siedelte die Familie nach Linz a. D., wo er die Volks- schule und das Staats-Gymnasium besuchte und absolvirte. Im Herbste 1884 unterzog er sich einer mit Auszeichnung abgelegten Prüfung aus der Staats-Verrechnungskunde und wurde darauf als Buchhaltungspraktikant in den Be- amtenstand der oberösterreichischen Landesverwaltung aufgenommen, welche Stelle er bis zu seinem Tode be- kleidete. Karlsberger war lungenleidend. 1884 stellte sich zuerst ein heftiges Blutbrecheu ein. Zwei Jahre blieb er dann davon verschont, l)is auf einmal das alte Leiden mit erneuerter Heftigkeit wieder hervorbrach und ihn am 25. August dieses Jahres auf's Krankenlager warf, das er nicht mehr verlassen sollte, bis sich ihm am 3. October der Tod als P]rlöser nahte. Von einem lebhaften Interesse für die Thierwelt beseelt, war es insbesondere die Ornithologie, die ihn fesselte. Die Vogelwelt Oberösterreichs im Allgemeinen und die der Umgebung von Linz im Speciellen waren das Gebiet, auf dessen Erforschung er sich in seinen Jlussestunden mit allem Eifer warf. Es ist dies um so lohender anzuerkennen, als Karlsberger mit seinen Studien im Grunde doch nur auf sich selbst angewiesen war, da Oberösterreich seit Eint erb erger undBrit- tinger Niemanden besass, der sich eingehender mit Ornithologie befasst hätte. Das Interesse für die Vogel- welt beschränkte er nicht auf sich allein, sondern er war auch bemüht, selbes auf Andere zu übertragen und durch Wort und That anregend zu wirken. Bei den schönen Anfängen und dem grossen Eifer K a r 1 s b e r g e r's durfte man ihm mit Kecht eine schöne Zukunft in Aussicht stellen. Leider sollte sich die Hoffnung, die wir in diesen strebsamen jungen Mann setzten, nicht erfüllen, indem ihn der Tod im 24. Lebensjahre seiner Wirksamkeit entriss. Karlsberger war Mitglied des ,, Museums Fran- cisco-CaroIinum" in Linz a. 1).. des ,,Ornithologischen Vereines" in "Wien und des ..Deutschen Vereines zum Schutze der Vogelwelt" in Halle a. S. In den Journalen der beiden letztgenannten Vereine veröft'entlichte er verschiedene Arbeiten, deren Liste als Anhang hier folgt. Auch die Jahresberichte des „Comite's für ornitho- logische Beobachtungs-Stationen in Oesterreich-Üngani", welcliem er als Beobachter vom Jahre 1886 an angehörte, und das er durch Gewinnung neuer Kräfte zu fördern be- müht war, enthalten von ihm zalilreiche Beobachtungen aus der Vogelweit der Linzer Gegend. Sein zwar kurzes, immerhin aber verdienstvolles W^ken auf ornithologischem Gebiete sichert ihm für immer einen ehrenden Namen unter den heimischen Vogelkundigen. K a r 1 s b e r ge r verötfentlichte folgende Arbeiten : 1. Ein Brutplatz der Zwergohreule fScops Aldro- vandi, Willughbi) in Niederösterreich. — Mittheil. d. orn. Vereines in Wien. X. 1886. p. 294. 2. ,, Lämmergeier im See" (Pandion haliaetus). — Ibid. XL 1887. p. 28. 3. Beobachtungen über den Herbstzug der Schwalben. - Ibid. XL 1887. p. 171. 4. Ornithologisches aus Oberösterreich. — Monats- schrift d. deutsch. Vereines z. Schutze d. Vogelw. in Halle a. S. XII. 1887. p. 221-227. 5. Das zweimalige Brüten des grauen Fliegen- schnäppers. — Ibid. XIL 1887. p. 286—287. 6. Nordseetaucher (Colymbus septentrionalis, L.) an der Donaubrücke in Linz a. D. — Mittheil. d. ornitli. Vereines in Wien. XII. 1888. p. 5 — 6. 7. Vulgärnamen der Vögel Oberösterreichs. — Ibid. XH. 1888. p. 27-28, 54, 66—67. 8. Ein Fischadler (Pandion haliaetus, L.) bei Linz. — Ibid. XII. 1888. p. 119—120. 9. Eine Rauchschwalbe als Pflegemutter von jungen Hausrothschwänzchen. — Zeitschrift d. deutsch. Vereines z. Schutze d. Vogelw. in Halle a. S. XIIL 1888. p. 54—55. 10. Ornitliologisches aus Oberösterreich. — Ibid. Xm. 1888. p. 74-76. 11. Steppenhuhn in Oberösterreich. 1888. p. 172. 12. Steppenhuhn in Oberösterreich. 1888. p. 2.50. Ausserdem lieferte er für den V. (1887) Jahresbericht des Comite's für Beobachtungs-Stationen in Oesterreich-Üngarn Beiträge aus der Umgebung von Linz a. D. — Ibid. XIIL — Ibid. XIIL (1886) und VL ornithologische Aus unserem Vereine. Ausweis des Secretariates über den Einlauf der Mit- gliederbeiträge. Bis 15. (1. Jr. sind an .1 all ip^li .• i t r;i i;r n ■• iiii;i-l au riMi: I. Beim Cassler Dr. Carl Zimmermann (I., Bauernmarltt II). 1. Nr. 80. 0. A. T.; 2. Xr. 85. Dr. L. B. E.-. 3. Nr. 86. V. B.: 4. Nr. 88. A. B.; .5. Nr. 89. F. B.; 6. Nr. 100. Sp. B.; 7, Nj-i 104; Gr. P. ,C..M.; 8. Nr. 108. \V. Cz.i 9. Nr. 113. A.D.; 10. Nr. 115. (ir. D. D. d'A.; 11. Nr. 150. Grl. Gr. W.; 12. Nr. 154. J.G.: 13. Nr. 161. Fr. .1. P. Gr. z. H.; 14. Nr. 169. G. H.: 15. Nr. 180. Fr. .1. 16. Nr. 198. .1. Kl.; 17. Nr. 203. A. K.; 18. Nr. 207. A. Fr. K. V. ]).; 19. Nr. 213. A. K.; 20. Nr. 221. Dr. K. L.; 21. Nr. 226. Dr. .J. V. M.; 22. Nr. 231. K. F. M. v. M.; 23. Nr. 242. H. B. M. A.; 24. Nr. 252. J. N. (>.; 25. Nr. 269. Dr. Chr. R. je 5 ti. pro 1888; 26. Nr. 126. .1. K. 1 fi.; 27. Nr. 144. E. E. F. z. F. 2 fl. Rest pro 1888; 18. Nr. 115. Dr. D. v. A.; 29. Nr. 126. .J. E.: 30. Nr. 207. A. Freih. v. D. je 5 fl. pro 1889. 1G6 II. Beim Secretariate (II., k. k. Prater, Hauptallee Nr. I|. 1. .Nr. 255. r. 1'.; •_>. Fr. Th . . . v j.- ■'. ti. Die P. T. Herren Mitg-lieder. welche mit ihrem Jahreabeltragr noch im Rückstande sind, werden ge- beten, den Jahresbeitrag' per fünf Gulden für das Jahr 1888 an den Vereins - Cassier Herrn Dr. Karl Zimmermann. Hof- und Gerichtsadvokaten, I., Bauern- markt Nr. 11 einzusenden. Für das Wiener Vivarium eingelaufene Geschenite. 1. Zwergkämpfer. Von Frau A. Jlold in Puntigaiii: •2. 1 weisses Frottclicn. Von Herrn .1. Uonirar in Wion ; 3. 1 Thurni falke. Von Herrn J. W. in Wien; 4. 1 Lerchenl'alke. i y,„i Herrn Fricdricli Tlicuer in h. 1 Rothelfalke. ) Wien; 6. 1 Tan nenli.her. Von Herrn v. Tseliusi zu SchmiJ- h offen in Hallein ; 7. 1 Fuchs. Von Herrn Cnstos 0. Reiser in Sarajewo; 8. 1 Wildkatze. | Von Sr. kaiserl. Hoheit Herrn 9. 2 Steinmarder. I Erzherzog Franz; l<>. I Kisvogcl. Von Herrn Dr. Karl liachofen v. Kclit in Präs,' ; 11. 1 A n ^'"ra - Mi-er seh weinehe n. V-n l|. rrii X. V Correspondenz der Redaction. LObl. Soc. royale d. Z. A m. 1»m- i,',MMinM-litv .Niiriiin.M .liitit-- sunUt. — Fruii Bar. U. E . ■ . . h. Werdtin bezüglich der LUto nach Ihrctii Wiinschti verfuhren. — Herrn Cu^tus O. R . . . . r, Sarajewo. Iteslen Dank für die Sendungen, lietn Anfniitze über Philerenm^ iienicilUta sehen wir mit Verf^nüf^en entgeK*-!!. .\uf recht baldiges Wiedersehen. — l.übl, Kedacliön d. nordb. Vog.- und Gefl, Zeil. Hestütigen dankend den Knipfung von Xr. 1 und 2. — Herrn Ingetüeur C. P h, Krlach. Sind Sie uns nicht böse, duss wir noch immer mit d>-r Krledigung Ihrer ß. A. im Rückstände: aber die dringlichen Arbeiten wollen kein Ende nehmen; .Schleierenlen", wenn noch gewünscht, hoffen wir demnächst offeriren zu können; die bewussten Bestellungen erfolgen, sowie die Magazine ganz im .Stande. Ke- elamation bereits geordnet. — Herrn Ch. v. Ch a, GQns. Besten Dank für den gesandten Beitrag. Das offerirto Kxemidar von Falco laniarius käme sehr erwünscht. Wir bitten recht sehr um gütige Mittheihing. ob Sie Bälge von Kxoten oder Einheimischen wünschen. - Herrn Dr. H. v. B w, Zürich. Das Er- scheinen des Schlussheftes hängt von mehrfachen Bedingnissen ab. deren SchafFnng aber nicht von uns allein abhängt. — Herrn A. H r, Zistersdoif. Aus Hirem Schreiben ersehen wir, dass unser Brief sammt lulage nicht in Ihre Hände gelangt ist; Sie wünschten ja die Sendung nacli Hietzing, wo wahrscheinlich Beides für Sie erliegt. Bitten um Nachricht, müssten im Falle des Xichtanlangens. was wir jedoch nicht hoffen, das Bewusste nochmals zusammenstellen. Photozinkographie Wien, VIII. 33ez., ^-Vlserstrasse Nr. 55. ATELIER für Hochätzungen von Illustrationen aller Art, um.l /.war Fedpr-, Kreidezeichntingen und Steinabdrücke. Reproductionen nach Handzeichnnngen, Holzschnitten, Stahl- n. Kupferstichen, getuschten Zeichnungen und Photographien. Herstellung von Fettdrucken für Photolitliograplüe. XB. Wir machen besonders die Herren Professoren, welche für ihre Prograniiii- ;irbeiten. Monograiihien u. s. w. möglichst einfache und billige Illustra- tionen wünschen, auf unser Atelier aufmerksam. Nähere Auskunft ertheilt auch die Administration dieser Monatsschrift. Eine Vogelsammlung ist preiswürdig zu verkaufen. .530 8tück. Die meisten Exemiilare im Hochzeitskleide, tadellos ausgestopft und aufirestellt, ausge- zeichnet präparirt und ganz l'chlerfrei. Bei Frau l^axls IDilleS, llielitr,. 'isterr. Schlesien. M- M Rejtilieii-flaiiiDi Anton niulser Bozen in Öüdtiroli hält mit Beginn des Friihj;ihres südeuro- päische und afrikanische Echsen, Schlangen, Schildkröten. Frosch- und Schwanzlurche in ;illcn .\rten und seltenen Spielarten ;un Lager; diese werden nur in wohlerhaltenen Exemplaren versandt und zubilligen Preisen abgegeben. Vom October ab sind ein- heimische Vögel zu haben; von Zeit zu Zeit Exota zu selu- billigen Preisen. Auf mehrfache Anfragen theiien wir mit, dass von dem Werke JDx. .hoe)ii(!iiius. L. alijiiicn.sis. Eniberiza lufcola, Serliius |»iisillii.s. Cai'i»ui[e. 271. üBoltioii, -Jluäbcrauuler. loelt. 376-380. SBIcliinti, (Sanbalhi. 182. 183. - TOuiarion. - ©ttoii bet aibelige. 16«. - Dberoit 'JO-cs. JJnitjnria, 5E)et IHenom- mift. 173. SfilldKr, 51benleuet einer üieujnbrSnadjt.-SDoä blaue UBunbet. 1»1. - aergelbmeibel. -SDie Sffialliuraiäna^t. - SDaääJein. 3G6.SG7. - Ititinc Ucjaclien. 363 364. - Rricgerililie Slbenteuec c. griebfertigen. 365. - Sei lolEÖajI. 301.361 Hrntni. ^ielL^bciilditnicbe. - I). tolle 3uiiolibe. - gtlrilWaiijnottu, Sänger ijalbßott. 349. .H.'iO. erlieb. ten. - S)ie ©c. fdjiuiftit, 4:)1. - !E)ie üeibcii br§ iuiigen aScilljcr. 23. 24. - aoilli. »leiiletS l'clir- jalire. 201—207. - SDieMltfcliulblgeii 431. - 35ie uatiirlirijc lodjter, 432 43:!. - DJeinelegudiS. 186.187. - Elena. :i94. - Torquato 3jliio.S9.90, - SDie aBuljIueiluaiibt. Idjafteii. 103-105 @aelhc: Sdilllcr, JEenien. 208. [339.1 «robbe, 9(abolfon. 338- j (grlmnielüliiiulen, eira- liliciiiimuS27»-283. ^ogebont, ^tibelii u. (5r* jül)lungen.425-427. gouff, SieSBettletinOom '4)oiitbfä'Jlrt3.6O,0i. - 3ub Süij. - Dtljello. 95. 96. |I38.) - Iiie Sfaraloane. I37.I - i.'id)ltuftein. 34-38. - 35tr 'JJIaiin im SKonb. 415-417. - Tie Sängerin. - i,'e|ilt IHtttec'ooii iKorien. burq. 130. 131. - SDet Sdicit »on Stiel. laiibriu. 139. 1411 - ^ai iSirlSljouS im eiiflfntt 141. 1-12. ^ebel, tt(l,(il[tnitlein bt§ tl)eiui|djfn i,taii-3. tteunbe^. 286-28*!, eehie, Sllta SroH. 410. -!Dud)M.'itber.213-245 - Xeulidilonb. 411. - 9)eueWtbid)te. 240.247 - DieiianlStr: r. SDit .(.jotittije. 2.50. - Biomniijero. 24S. 249. Berber. Sei (J ib. 100.101. - übet bell Uvjpriing ber 6(itodje. 321. 32i, gltil)cl,übe[bicGl)e.441- 443. ÖOffiiinmi, 5Da§ gftäulein »011 6cuberu 15. - Detgolbtnclonf. 161. 162. - 3)aä TOdjotat. 163. - l'iciilcr 'J.'iarlin. 46. - SDce uiil)eiinUi^e öiaft. S)on 3uan, 129. eolberg, Seppe »om ISerge. 308. [19I.I fiölbctlin, ßSebidite. 190./ J>omer. 3lial. 2.51-250 - ObDtiet. 211-215. pumbDlbt, 31).»., lUiiefe an eine gteuubiii. 302-307. SfflaiiB, Die Siigtt. 34o 341. - Xer epirler. 395,396, jnimermann, Ser Ober. l)0f. 81-84. - 2).iieue^.U)gmaIion,85 - ^riftonu, 3iolbe-428 4:J0, ^rPlng, 8aqcu »on bei Wlimnlira. i8ü. 3enn tJSnnl, glcgcljoljie. 28-:i3. - 5Der Siomet. 144-148. - t;iebfllfd-5. 115-120. Snug^etllllnos l'cbcn. 3111-314. «ont, iSoiibetTOadjIbeS tiJriiiiit?. 325. nieUt,lSrjiil)Iungtn.7:i,7i, - T.vernnoiincfdjladjt, 178. 179. - SDaS alrioliid)e!l)l)an' taiicn. 422-424. Zßufaiiil, Begeiibcn »on Siiibeial)!. 72. - SBoIflmardjen I. 225. 226. - äjolläradrdjen II. 227. 22b. - aJollämötdienlll. 229 230. ■Peitiilo.iii, L'ienliatb unb I ÖJciUub 315-3-20. ipinlcn, (Sebidjte. 269. 270. >tlnfil|tin, 93otiä@obuiiof. 20;). tBncine. 'Jltbalia. 172. - y.-ritiiumcu5. 409. - lUiiiOra. 440. Ulaimnub, Xer lUauer al3 UiilUionöt. 436. - Det'«evid)löellber.437. 438, tHoupnd), Der WWa uiib fein fiinb, 435. Soint. gierte, U><>uluiib »aginie. 61. 52. Sitnb.Siaujbetdljompi 97. 98. - Dctieufelliumpf. 47. SllientcnDor), (äcbi^te. 3:i6. 337. Seiner, Die IBtaut »on üKeliiiia. 184. 185. - Don »arlol. 44. 45. - ü-rjöljluiigcn. 91. - SJieSlo. 55. 56. - 'Jlulgeiuälille Qtebi^le. 169. 170. - Der(5!cilterlel)er.21.22. - Dte3uiigfrau »onOr« Itniiä. 151. 152. - Stübale unb üiebe. 64, 65. - TOatioStuatl.127.12s. - Det 1/effe olä OiiM. 456. - Die Mäubet. 17. li, - übet yiiiinut unb Mütbe. 99. - übet naloe unb feii« tiinentali|d)e Didj« tung. 346. »47. - üBallcnflem L 75. 76. - SBanelifttill II. 77.78. - anilljelm SeO. 4. 6. eiljleGCl, (fiigl. u. Ipan. aiieatet. 356-a5-'. - ©ried). unb tömildje.3 Iljeater 3.53-355. Sdimnb, Dollot Sauftuä. 405. - gottunoluS nnb leine Söliiie. 401. 402. - (Siifeloil. - aiobett bet leufeL - Die Sdlil^biltget. 447. 448. - Die »iet fieijmonS. Ilnbet. 403. 404 - igirIa^^o -öiiioüefo. - Dill Gflilofe in f ber syölM ka 3Eii. 449. 450. - Die idjijne HJicluflna. 284, - nailec OclobianuS, 400. 407. - ffleinectinciibeBTlIler- tnnil. :i09. - DcrgcljoriiieSlefiftieb. - Sie jdj&iielDIage; lone. - Der oriue i>eiiind). 445. 446. £cott. Das g-tauleiii »Olli £ec. 330. .>31. a)iei;erl $Bolfsbüd;er finb jolib gcljeftet, 3)ie Drtl)ograp[jie Qiif ftarfem, geglättetent Rapier f(ar gebnidt unb ift bte neue mä) „Subens äL^örterbud)". TMiiiMinMiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiii Kanarienvögel; bestens gesanglich geprüft und sortirt, a 12, 15, 2U und 2.") Mark ; Extravorsünger höher, habe noch II schönster Auswahl und versende stets gegen asse oder Nachnahme, unter Garantie für Güte und lebende Ankunft, >liil. Hä^ei*. St. Andreasber^ (Harz). 168 ^ (diircli Fai»iikatiitt«'niii<:) sowie natmf,'clhc Holländerkanarien i TU 1^ J L ü i 1 11 e 1' 11 ä, u s e x*. 1887. Prämien : Copeiihaifeii. Kaiserslautern. Rostock, Wien, Marburg a. D.. Kappeln, Schlei. Hamburg. Itu-skildr. Stangenträger Zum Ausrotten des Ungeziefers. ?[tiis pst Paai MaiK 2.50, geiicu NatbualilDB. J. C. Haunstrup, Copenliiij(en, Dänemark. Karl Noväk, Sl.i.-k, Tliiir S. Sohr uri-iswrniliL'r uii'l r.-iii L'>';nli.'it.'ti' Eierbohrer ;iiis lifvtrni Stahl sini .les St'crelariiites : JJi.Mi^taL: und Freitag, 2 — 4 Utir. \t*rcitisiiiii£lie(lei* heziflieii ila^: Klatt gratis. Bei tritt serkläruugren {Mitgfliedsbeitrag 5 fl. jährlich) sind an das Secretariat zu richten. Inhalt: I. Fa(^hwissens(!liartliclie und populUre Ornilliolog;ie : Einige nordische Gäste im Iser- und Lausitzergebirge. Von Jul. Michel. — Das Sieppenhuhn und der Tannenlieher im Jahre 1888 in Mähren. Von Josef Talsk y. — Zum Zuge des Tannenhehers. Von Jul. Michel. — Zum Schutze der Lacb- möve. Von Hanns Neweklowski. — Beitrage zur Kenntniss der Vogelwelt des Neusiedlersees in Ungarn. Von Ernst Ritter v, Dombrowski. — Ornithologische Mittlieilnngen aus dem Wiener Vivarinm. Von Dr. F. K. Knauer. IV. — Notizen. - Literarisclies. — Aus unserem Vereine. — rorrespondenz der Redaction. — Inserate Einige nordische (laste im Iser- und Lausitzergebirge Von Jul. Michel. I. Colymbus septentrionalis, Nordseetaucher. Am 24. November 1. -T. begegneten miv im Walde bei Neustadt! zwei Miinner, welche mir schon von Weitem zuriefen, dass sie einen fremden Vogel gefangen hätten. Als sie die ziemlicli umfangreiclie Hocke ött'neten, er- blickte ich zu meiner grossen Verwunderung einen lebenden Nordseetauclier. Sie liatten denselben mitten im Walde am Abhänge der Tafelfichte in der Lomnitz, einem auf dem genannten Berge entspringenden Gebirgsbache ge- fangen. Der genannte Bach stürzt über zahlreiche grosse und kleinere Felstrümmer ziemlich reissend herab und bildet von Zeit zu Zeit ungefähr Quadratmeter grosse, höchstens 60 — 80 Centinieter tiefe J5ecken, in denen sich Forellen in geringerer xVnzahl tummeln. Bereits am 28. d. Mts. brachte man mir ein zweites Exemplar zur Ansicht, welches ebenfalls an demselben Orte von mehreren Holz sammelnden Weibern erbeutet worden war. Beide Vögel trugen noch das .Jugendkleid. Dieselben erregten ein niclit geringes Aufsehen in dem Städtchen, so dass ich unzählige Male von Leuten um den Namen dieses .curiosen Vogels" befragt wurde. Gerne hätte ich das erste Exemplar, das trotz alles 170 Nahnin<(sman<,a'l.s einige Ta^'e am Leben blieli. angekauft, um es zu beobaeliteii. allein der Werth desselben war in den Augen der Fänger ein so enormer, dass ieli vor jeder weiteren Unterliandlung zurückscbreckte. Das zweite Stück verendete schon in der ersten Xacht in Folge erhaltener Verletzungen. Meiner unmassgeblichen Meinung nach düifte dies wohl ein seltener Fall seiu, dass Seetaiicher in einen ganz im Walde verborgenen Gebirgsbache einfallen imd daselbst verweilen, umsomehr, als das "Wetter in den vorhergehenden Tagen wohl regnerisch und kalt war, aber keineswegs grosse Nebel aufwies. 2. Colymbus arcticus, Polarseetaucher. Angeregt durch den seltenen Fang, begab ich mich zu dem mir bekannten Susdorfer .Jäger, Herrn Dflll- mann, von dem ich wusste, dass er einen ausgestopften Seetaucher besitzt. Bei genauer Betrachtung erwies sich derselbe als ein vollständig ausgefärbter, grosser Polartaucher im Hochzeitskleide, l'eber die Erbeutung desselben erfuhr ich Folgendes : Genannter Herr war noch vor einigen .laliren in der Nähe von Nordgabel statiouirt. Dieses liegt nahe den südlichen Ausläufern des Lausitzergel)irges. Im .Vpril 1888 sah sein .Sohn auf dem Markersdorfer Teiche 1(> Stück Polartaucher, von wtdchen er jedocii bloss einen erlegte, da die anderen tauchend gegen die Mitte des mehrere Schrotschussweiten langen Teiches zogen und ein Kugel- schuss wegen der umliegenden Häuser nicht möglich war. Noch nie waren vorher derartige Taucher auf dem in Kede stehenden Teiche, noch in der Umgebung bemerkt worden. 3. Mergus merganser. grosser Säger. Gelegentlich erfuhr ich bei einem Besuche, dass in Haindorf, einem eine Stunde Aveiter gegen Süden gelegenen Marktflecken im heurigen Frühjahre auf einem kleinen Teiche eine grössere Anzahl fremder Wasservögel bemerkt wurde, von welchen glücklich ein Exemplar erlegt wurde, das sich als Männchen vom grossen Säger erwies. Be- merkenswerth erscheint, dass Haindorf unmittelbar am Fusse des südlichen Iserkammes liegt und auch gegen Norden durch kleinere Höhenzüge abgeschlossen ist. Neustadtl, December 1888. Das Steppeiiliiiliii und der Taiiiienlieher im Jahre 1888 in Mälireii. ^■oll Josef Talskv Als Anfangs des ]\Ionates Mai 1888 die "Wanderung des Steppenhuhnes sigualisirt und sein mögliches Ein- treflen in unseren Ländern erwartet wurde, da traf auch ich alle Vorbereitungen, um über seine Verbreitung in Mähren sichere Nachrichten zu erlangen. Nicht nur, dass ich in einem, im Nordosten des Landes verbrei- teten Blatte eine diesbezügliche Notiz veröfl'entlichte, wandte ich mich auch an viele meiner Freunde, von denen ich voraussetzen konnte, dass sie mir, im Falle der Vogel im Lande erscheint, von seiner Gegenwart sofort Mittheilung machen werden. Ja, das Interesse für die befiederten Wanderer aus Asien war ein so reges und allgemeines, dass später sogar die politischen Be- hörden, der mährische Jagdschutzverein, die Forst- Inspection und fast sämmtliche Zeitschriften im Lande die xVufmerksamkeit der Bevölkerung auf den Vogel und seine gastliche Aufnahme richteten. Doch die Schaaren des begehrten Steppenhuhnes schienen sich von unserem, an Feldern so reichen Lande ferne gehalten zu haben : denn nur überaus spärlich sind die Nachrichten, dass einzelne Exemplare oder wohl gar Gesellschaften der Fremdlinge hier gesehen wurden. Mir selbst wurde von keiner Seite das Auf- treten des Steppenhuhnes gemeldet, noch viel weniger ein in Mähren erbeutetes eingesendet. AVohl drang, jedoch erst im Monate Juli, eine Mit- theilung aus Hochwald in die OeftVntlichkeit. der gemäss ein Jag(l]iächter einen Flug Steppenhühner. aber bereits im Jlonate Mai gesehen zu haben, vermeldet. Diese Nachricht, die nebenbei bemerkt , grosse Ver- breitung gefunden hatte, niusste mich, der ich den Vogelverhältnissen Mährens volle Aufmerksamkeit zu- wende, umsomchr überraschen, als Hochwald nur wenige Wegstunden von Neutitschein, m eine m Bestimmungs- orte entfernt ist. und mir ein Vorkommen dieser Vögel in jener Gegend weder im Monate Mai. noch später, selbst über directes Befragen einzelner benachbarter Jagdfreunde, bestätigt werden konnte. Trotzdem will ich aber doch nicht behaupten, dass der Hochwälder Be- obachter im Irrthume berichtet hat, da ja das Wiener Vivarium, wie ich selbst gesehen, im Besitz eines lebenden Steppenhuhnes ist, das im Frühling (Mai?) in der Umgebung von Troppau in Schlesien, also auch nicht gar so weit von Hochwald gefangen wurde. Das genannte Institut beherliergt überdies ein zweites, gleich- falls lebendes Steppenhuhn, das aber aus dem südwest- lichen Mähren, im Monate Juli eingeliefert wurde. Ein anderes Exemplar des Steppenhuhnes, und zwar ein ausgewachsenes Weil)chen. befindet sich ausgestopft in der Sammlung des .Mährischen Jagdschutz- Vereines' in Brunn. AVie mir der Vorstand-Stellver- treter des Vereines, Herr Peter 0 s w a 1 d schreilit. wurde Ende des Monates September anlässlich einer Feldhühnerjagd im Löscher Reviere (in der nächsten Nähe von Brunn), eine Kette Steppenhühner bemerkt. Die Vögel waren scheu, zogen weit ab und konnte die Richtung ihres Weiterzuges, des hügeligen Terrains halber, nicht länger beobachtet werden. Doch scheint es, dass der Flug die Gegend nicht sogleich verlassen hatte: denn als der Baron 0 fferma nn'sche Heger Anfangs October das unter seiner Aufsicht stehende Feldrevier bei Latein, etwa 1' Z, Stunde südlich von Lösch, eüies Nachmittags beging,' stiess er abermals auf eine, und zwar wie allgemein" dafürgehalten wird, auf dieselbe Steppeuhühnerkette. Diesmal hielten die Vögel aus, der Heger kam ihnen ganz nahe an und sclioss das in Rede stehende Stück ab. — Nach dem Schusse zog die Ge- sellschaft in südlicher Richtung weiter und es wurde nicht bekannt, ob und wo sie wieder gesehen wurde. Das erbeutete Weibchen soll im Gefieder sehr schön sein. Der Jagdschutzverein erhielt ausserdem noch die Meldung, dass Steppenhühner, und zwar einzelne Stücke und ganze Ketten zwischen J o s 1 o w i t z und B o n i t z (südwestl, Mähren), am 11. und 18. August, dann 171 Anfangs September, also wiederholt beobachtet worden sind. Weitere Beobachtungen über den jüngsten Wander- ziig des Steppenhnlines in meinem Heiraatslande sind mir nicht bekannt ; den Behörden, die docli ilir Möglichstes gethan, soll, wie es heisst, kein einziger dies- betreft'ender Fall angezeigt worden sein. Der zweite hier zu besprechende Vogel, nämlicli der zur Herbstzeit öfter im Lande vorkommende Tannenheher, kam bei uns im Jahre 1888 nm- s e h r V e r e i n z e 1 1 vor. Im nordöstliclien Mähren scheint er gar nicht eingekehrt zu sein ; icli beobachtete ihn nicht und hörte auch von keiner Seite etwas über sein etwaiges Auttreten. Das einzige Exemplar, das mir im Laufe des Jahres in die Hände gekommen, wurde mir aus B r ü n n zur Träparirung eingesendet. Selbes wurde gelegentlich einer Treibjagd in der zur oben angefüluien Herrschaft Lösch bei Brunn gehörigen Waldstrecke Skalka allein angetroffen und von dem Gutsinhaber H. Grafen Egbert Belcredi am Id. Oc- tober erlegt. Es war ein jüngeres Männchen von nach- stellenden Grössenverhältnissen : Länge = 32.5 cm; Flügel = 18 cm: Schwanz =12 cm: Tarsus = 4.5 cm; Entfernung der Flügelspitze vom Schwanzende ^ 2.5 cm ; der Oberschnabel von der Stirne zur Spitze = 4.6 cm, — vom Nasenloche zur Spitze = 3.s cm, — vom Astwinkel zur Spitze = 4.8 cm: Schnabelhölie in der ]\Iitte = 1.2 cm, — seine Breite in der Mitte = 0.0 cm : der Unters c h u a b e 1 von der Mundspalte = 4.6 cm: das Weiss am Scliwanzende länjis des Seliaftes '>. 0. cm. Die Magen wände des Hebers zeigten eine stark rothe Färbung, ähnlich der der Früchte des Vogel- beerbaumes. Der geringe Mageninhalt bestand in stark verdauten Insectenresten (Käfern) und liarten Sclialentlieilchen irgend einer Frucht, nebst einem Kerne von der Grösse eines kleinen Kirsclikernes. Zum Zuge des Tauneiihehers. Villi Jul. Michel. Auch im Isergebirge und seinen nördlichen Aus- läufern Hess sich heuer wieder der Tannenheher und zwar wie früher die schlankschnäbelige Art (Nucifraga caryoca- tactes leptorhvnchus) sehen. Doch schien derselbe nur in geringer Anzahl auf dem Durclizuge begriffen zu sein, da meist nur vereinzelte Exemplare beobachtet wurden. Die ersten Tannenheher erschienen in Klein-lser*), also ziemlich am Kamme des Gebirges, in der Zeit vom 20.— 25. September. Ein mir befreundeter Förster traf einmal 3 Stück im sogenannten Wolfsnest und erlegte sie : ein andermal sah er gegen 8 Stück, welche immer kurze Strecken flogen, um sich dann wieder niederzulassen. Seine angrenzenden Collegen Jiatten nichts vom Durch- zuge bemerkt. Mitte October wurden in dem benachbarten preuss. Orte Grenzdorf Tannenheher bemerkt. Der dortige Aus- stopfer erhielt 3 Stück, wovon 2 in der Umgegend^ das dritte in der preuss. Provinz Posen erlegt wurde. Am 28. October wurde mir ein lebendes Männchen übergeben, welclies von dem Vogelfänger mit der an einer Stange befestigten Leimruthe vom Baume ,gestoclien' wurde. Ausserdem wurde am 1. November von einem Fuhrmanne ein Stück auf der Friedländer Strasse bemerkt, welches denselben bis auf wenige Sclnitte lierankoramen Hess. Im angrenzenden Lusdorfer Reviere wurde ebenfalls ein Tannenheher erlegt. Bemerkenswerth dürfte es sein, dass bereits Ende October ein zweiter nordischer Gast, der Seidenschwanz (Bombycilla garrula) in kleiner Anzahl im benaclibarten Preussen, sowie auch in unserer Xälie gesehen wurde. Schliesslich seien noch einige Bemerkungen über den gefangenen Tannenheher angeführt. Der genannte Vogel, den icli mehrere Tage lebend erhielt, war nicht im mindesten sclieu. Naclidem er die *) Nälieres über die Lage dieses Ortes in voriger Nummer der Mittheilungeii. ersten Versuclie, ilm anzugreifen, durch einige kräftige Schnabelhiebe belohnt hatte, frass er sofort Ebereschbeeren aus der Hand und trank aus dem vorgehaltenen Napfe Wasser. Hasselnüsse. Eicheln mid Biicliecken kannte derselbe nicht, denn er nahm sie wolil in den Schnabel, knapperte einige Zeit daran herum, warf sie aber schiesslieh immer weg. Selbst geöffnete beachtete er nicht. Dagegen nahm er eine vorgeworfene todte Maus mit sichtlichem Vergnügen an. Wasser trank er viel und gern. Da mein Tannenheller ganz mit Leim verschmiert war. putzte ich sein Gefieder in Ermanglung eines anderen Mittels mit Benzin. Nachdem diese Procedur, welche der Vogel anstandslos über sich ergehen liess. vollzogen war. blieb der Vogel gerade so in der Hand liegen, wie ich ihn gehalten hatte. Anfänglich glaubte ich, es sei eine Schreck- wirkung, bemerkte aber bald, dass er von dem Benzin- dampfe förmlich trunken sei. Auf die Stange gesetzt, liielt er sich krampfhaft fest, nickte mit dem Kopfe immer tiefer, bis er endlich lietabtiel. Am Boden stand er eine Zeit lang breitbeinig da, blickte duselig in die Welt und fiel schliesslich auf die Seite. So dauerte es eine halbe Stunde, ehe er sich völlig wieder erholte. Der Vogel war aber auch ,ein Ritter sonder Furcht". Als ich nämlich zufällig den Käfig mit meinem zahmen Maus- wiesel neben seine Behausung setzte, wurde der sonst ruhige Gesell wie elektrisirt, folgte allen Bewegungen des Wiesels, soweit es sein Käfig erlaubte, und griff' das- selbe fortwährend mit dem Schnabel an. Audi grössere Thiere, wie ausgestopfte Rehe, Krähen etc. flössten ihm durchaus keine Furcht ein. sondern wurden mit Schnabel- hieben begrüsst. Da ich gerade sehr beschäftigt war und in Folge dessen das Thier wenig beobachten konnte, so verendete dasselbe leider 'schon nach wenig Tagen. Wahrscheinlich war Mangel an passender Nahrung Ursache seines Todes, indem er ausser Beeren nur wenig Fleisch verzehrt liatte. In der Gegend von Haindorf und Liebwerda, welche südlich von Neustadtl ebenfalls im Gebirge liegen, scheinen sich mehr Tannenheher gezeigt zu haben, da der dortige 172 Ausstopf'er eine Menge derselben erhielt. Einer il;ivon wiir zu Leuten. wi-Ulie auf einem KartotVi'lacker arbeiteten, gekomaicn und iiatte Xaiu-ung gesucht. Der \'ersueli. ilm lebend zu fangen, nüssglückte. da sirli der sonst ganz zutrauliche Vogel immer in der Entfernung von mehreren Schritten hielt. Dagegen streckte ilni ein Steinwurf tddt zu Hoden. Auch ein zweites Exemidar wurde mit einem Steine ernorfen. Zum Schlitze der J^acliiiiöve-^). Von Hanns Neweklowski, .Mein fast unausgesetzter Verkehr mit der Natur, in welclier ich als Landwirth und Pomologe seit meiner .Jugend tiiiitig bin. hat mir. ich kann es nicht anders sagen, ein mit nichts austilgbares Interesse für die mich umgebende Vogelwelt anerzogen. Alles, was mich als Kind auf dem schön gelegenen Landsitze meiner Eltern, in .Mitte eines reiciien. vielgestaltigen Vogollebens umgab, fand in mir eine waliriiaft begeisterte Aufnahme. Die Bilder meines Heims von damals mögen vielleicht an vielen ungestörten Orten des östlichen und nordöst- lichen Europas iieute noch in ähnlicher oder grossartigerer Mannigfaltigkeit sich finden, aber das. was in meiner Heimat (südi. lüdimcn. Huil weis und l'mgebungi einstens war, was als Hrut- und Wandervogel heute noch in meiner Erinnerung fortlebt, ist. so viel ich bei meinem letzten Besuche des südlichen Böhmens zu meinem Ent- setzen wahrnahm, auf ein schreckhaft geringes Maass herabgesunken. Em]>fangeu Sie. hochgeehrter Herr Secretiir. diesen tief emiifnndenen Sclimerzensruf. aus dem Herzen eines treuen Ereundes der \'ogeiweit koninu'nd. tlieilnelimend und nehmen Sie es mir nicht ungfltig. w^enn ii-ii in Mitte meiner Meisenfutterplätze, umgeben von fast halbzahmen Buchfinken. Specht-, Kolil-. Tannen- und Blaumeisen, nebst anderen treuen Lieblingen, welclie die jetzt dargereichte DnadiMigabe mir in s|dendider AVeise durch sorgfältiges lieinlialten meiner Obstliätime von Ungeziefer vieler Art zurückzalilen. an einen niciit minder guten Freund unserer t'ulturen mich erinnere, dessen hohen Werth der Welt bekannt zu geben mir bis jetzt nicht glücken wollte. Der ornithologische Verein in Wien hat wohl meine hierüber gebrachte Mittheilung zur Kenntniss genommen, aber sie wurde, ohne geprüft zu werden, ad acta gelegt und ist heute vielleicht sciion vergessen. Dass die Worte eines Einzelnen in einem solchen Falle nicht ausreichend sein können, um zur Unfehlbarkeit erhoben werden zu können, ist mir vollkommen einleuchtend. Darum stelle ich an die geehrte Leitung dieses Vereines, im Interesse der ackerbautreibenden Bevölkerung, die ergebene Bitte, sie möge durch ilire Beidiachtungs- stationen über die Nützlichkeit iler Lachmöve f L. Xema ridibunduni ) lörkundigungen einziehen. Andcreiithcils wäre es für diesen nicht unwichtigen Gegenstand von hohem Interesse und der guten Sacdie gewiss förderlich, wenn über die Orte der im Gesamratstaate Oesterreich bestehenden Brutcolonien der Lachmöve ein Verzeichniss bestünde, um von allen Orten Nachrichten sammeln und zusammenstellen zu können. Es sollen, wie mir ganz zufällig bekannt wurde, in österreichisch wie preussisch Schlesien die dort bestehenden, theilweise ganz bedeutenden Brutcolonien dieses Vogels *i Wir publiciren dieses an uns gerichtete Schreiben mit dem lebhaftem Wunsche, den warmen Worten zum Schutze der Lachmöve weiteste V'erbrcituns; und Unterstützung zu schalten und ersuchen ausdrücklich alle Leser, welche Geleitenheit haben, im Sinne des Herrn Verfassers zu wirken, dies zu thun und uns über ihre Bemühuns'en zeitweise berichten zu wollen. Die Kedaction. zur -Vllumingi-u Innung alljährlich abgeerntet werden, dass solche Eingritfe in den Xaturhaushalt der anwohnende Landmann allein bezahlt, aus dessen Grundeigenthum der Vogel auf Kosten der Insectenwelt sich nährt, ist ausser Frage. Kommen Sie. hochgeehrter Herr Secretär. zur Brutzeit dieses Vogels mit mir in jene Gegenden Böhmens, wo ich meine Erfahrungen über die Nützlichkeit dieses Vogels in einer Reihe von vielen Jahren eingehendst gesammelt habe und ich bin überzeugt, dass Sie nach kurzer AVan- derung in diesen Gefilden meine Worte ausnahmslos alle zur vollsten Genüge bestätigt finden werden. Sie haben der baumlosen Ebene bis heute kein Geschöpf geben, nennen können, welches mit so entschiedener Macht einer Verheerung, wie sie durch die Maikäfer leider nur zu häufig sich findet, entgegen- wirken könnte, wie durch Beweise erhärtet, die Lachmöve zu timn vermag. Dieser Vogel ist aber bei gutem Schutze sehr leicht vollkommen dienstbar, unseren Zwecken überall leicht zugängig zu machen, wo sich nur halbwegs passende Orte für seine Brutstätten finden. Wir haben die Höhlen- brüter an unsere Scholle zu fesseln gewusst, w'ir haben ihnen Nistkästchen ausgehängt, um sie zu jener Zeit in unserer Nähe zu haben, wo sie für sich und ihre Nach- kommenschaft das meiste Futter der Insectenwelt abfordern. Damit haben wir aber nur jene glücklichen Landstriche geschützt, wo der Baum, der Strauch nicht gänzlich mangelt. Die baumlose Ebene steht schutzlos da und eben sie, welche die ausgiebigste Spenderin an Ernte- erträgen sein soll, kämpft erfolglos gegen ihre Feinde aus der Inseeten- und Kerbthierwelt. Die Zahl der einst auch hier Leben und Bewegung bringenden (ieschöpfe aus der Keilie der l)efiederten Welt schrumpft auf niu' wenige Arten zusammen und der Drahtwm'm in trockenen, die Lima.\arten in nassen Jahrgängen, Miriaden von Mai- käfern verwüsten das Eigenthum stellen- und jahrgang- weise, ohne im geringsten Einbusse zu erfahren und stellen unsere Ernten in Frage. Statt, dass man den besten Freund, den Kibitz. den eminentesten Ackerscluieckenvertilger. überall, wo er nur brüten mag. freie AVohnstätten und ungestörten Frieden Hesse, wird seinen Feiern von Alt und Jung nachgestellt und einer lächerlichen Gourmandise alle Jahre eine schwere Menge dieser wertiivollen Embryonen zum Opfer gebracht. AVüsten wir nur so fort; es wird eiiu' Zeit kommen, wo man diese grossherrliehe Liebhaberei wird schwer büssen müssen. AVelche Schadenzitfer müsste im heurigen Jalu-e allein im ganzen Reiche zusammenkommen, wollte man nur den Zeitungsberichten nach urtiieilen. Oberhollabrunn und Korneulnirg haben allein Hunderte von Gulden für Maikäfereinbriugung an Kinder und sonstige Personen verausgabt. In den Fünfziger-Jahren reiste ich an einem Maitage von Sarosspatak nordwärts in die Karpatlien. In einer Längenausdehnung von über 4 Meilen, bis an 173 die ersten Erhebungswellen der Karparthen bei Nagy Mihaly waren alle laubtragenden rrebölze vom Maikäfer kabl gefressen. Die i\Ienge der Käfer, welcbe den ganzen Tag die Luft durcliscbwlrrten, war so gross, dass wir, im offenen Wagen fabrend, Saclvtttciier über das Gesicht binden mussten. Die Nester der vielgerübmten Engerlingvertilger, Corvus fii'ugilegus, standen eolonienweise in den Wäldeni und dutzendweise auf den Bäumen der Ortscbaften : das dem Grafen .Julius A n d r a s s y gelierende Dorf Derebess hatte die zahlreichste Colonie dieser Krabe aufzuweisen, aber eben hier wie überall standen im herrschaftlichen Scblossparke alle laubtragenden Bäume wie in Mitte Winters kahl gefressen da. Was wollte hier die Menschen- hand anfangen, und welches Geschöpf in der ganzen Keihe der Vogelwelt hat jene Ausdauer, jenen Heisbunger, jene Flugleicbtigkeit, jene Individuenzahl und schliesslich jene eminenteste der Eigenschaften für diesen Zweck, ihren ganzen colossalen Nahrungsbedarf aus der frisch aufgerissenen Bodenfurche den ganzen Tag hindurch durch fast 4 Monate des Jahres zu entnehmen. Welches Quantum von Insecten in allen Stadien ihrer Entwicklung fällt dieser rastlosen Thätigkeit täglich zum Oper. Diese Eigenschaft besitzt nur dieser eine Vogel, von dessen Treiben in der Flur ich Sie. liochgeebrter Herr Secretär. sich zu überzeugen dringendst bitte. Ich bitte im Interesse der Landwirthschaft und aller Culturzweige dieses Ge- bietes. Xicdit eine blosse Liebhaberei für diese leicht- beschwingten Elfen unserer Vogelfauna, nicht ein kindliches EriiHierungsgefübl. auch nicht die Sucht, einen Namen anzustreben, sind es, die mich bestimmen, diese Zeilen zu schreiben, sondern um der Wahrheit und der guten Sache einen Werth in den Augen jener Herren zu er- ringen, welchen sie schon lange verdient hätte. Ich bitte Sie auch, diese Zeilen in's Vereinsblatt in ihrem für dieses möglichen Theile nicht aufzunehmen, mein Streben geht, wie Sie sehen, einem praktischen Ziele zu und Idn ich jederzeit bereit, Ihnen liier, soferne es gewünscht wird, ganz ausführliche Mittheilungen zu bringen. Es ist Zeit, ein Geschöpf von so eminenten p]igenscbafteii für die Landwirthschaft auf denkbar möglichste Weise überall dort zu schützen, wo es brütet. Ich sellist verzichte wie gesagt herzlich gerne auf jeden Namen und jede Anerkennung, gestehe aber offen, dass es eben dem Landwirthschaft treibenden Naturfreunde nicht übel ansteht, über den Werth nützlicher Geschöpfe im Haushalte der Natur ein Wort mitzusprechen und bitte diese Stimme einer Beachtung für werth zu halten. Beiträge zur Keiintniss der A'ogelwelt des Neusiedlersees in Ungarn. Von Ernst Ritter v. Dombrowski. Lange schon war es mein sehnlicher Wruisch ge- wesen, das in oruithologischer Beziehung so hoch- interessante Gebiet des Neusiedlersees in Ungarn, über welches ich durch die Arbeiten der Herren Pfarrer J u k 0 V i t s . Julius Finger, Hermann E o u r n e s, Othmar Reiser. P. F a s z 1 und Ludwig Baron Fischer theilweise informirt war. aus eigener An- schauung kennen zu lernen, und als mein Bruder Robert im Mai 1886 von einer achttägigen dahin unternommenen oologischen Excursion heimkam, stand mein Eutschluss fest. Eine Reihe von Umständen schob dessen Aus- führung indess hinaus und erst im folgenden Jahre wurde es mir möglich, einige Touren in jenes Terrain zu unter- nehmen, von welchem ich schon als Knabe geschwärmt und geträumt. Ich verdanke diese Möglichkeit wesentlich der Güte der Herren Ladislaus von Solymosj-, Ludwig Baron Fischer und Julius von S i m o n y, welche mir ihre am südöstlichen Theile des Sees gelegenen Reviere mit der grössteu Liebenswürdigkeit zur Verfügung stellten und ich genüge einer angenehmen Pflicht, indem ich denselben an dieser Stelle nochmals meinen wärmsten Dank ausspreche. Ich weiss dieses Entgegenkommen umsomehr zu schätzen, als die Loyalität der Besitzer ähnlicher herrlicher Jagdgründe leider gar oft von Leuten in Anspruch genommen wird, die unter dem Verwände wissenschaftlichen Sammeins nicht nur selbst förmliche Raubzüge nach Eiern. Nestern und Dunen jungen insceniren, sondern womöglich auch die Bevölkerung hiezu veran- lassen und sie so förmlich planmässig zum Wildern abrichten, weshalb es den betreffenden Herren nicht als Unfreundlichkeit auszulegen ist, wenn sie so manche diesfällige Bitten rundweg ablehnen. Ich hatte , wie gesagt, mehr Glück als manche Vorgänger, und wenn es mir auch anderweitige Verbältnisse verwehrten, so lange und so oft in dem Gebiete zu verweilen, als es im Interesse der Sache gut und wünschenswerth gewesen wäre, so darf ich gleichwohl mit Befriedigung auf die zum Theile höchst werthvoUen und anderwärts nicht leicht anzustellenden Beobachtungen zm-ückblicken, mich mit Freuden an die vielen dort verlebten schönen Stunden erinnern und im Hinblick auf die relativ kurze Dauer meiner Excursionen das Gesammtergebniss derselben ge- trost der Fachwelt vorlegen. — Ich hätte das längst gethan, wenn ich mich nicht gescheut, den Schleier zu lüften, weil damit alles, was ich dort gesehen und gehört, alles, was ich mir oft mit schwerer Mühe und unsäglichen Strapazen erkauft, nochmals lebendig und klar vor meine Augen tritt und jenes unnennbare Sehnen weckt, das Jeden mit schier unwiderstehlicher Gewalt fassen muss, der die freie Natur so liebt wie ich. der. die Freuden der Grossstädte geringschätzend, so voll und ganz in dem Genuss aufgeht, welchen die freie Gotteswelt in ihrem jungfi-äulicben Urzustände in uner- schöpflicher Fülle bietet und dann auf unbestimmte Zeit hinaus eben an die verbassten Culturstätten gebannt wird. Wer es verstellt, in der Natur nicht nur als Forscher, Jäger oder Tourist, sondern als ihr echter. durch Hypercivilisation nicht entfiemdeter Sohn zu lesen und an ihrer Brust wenigstens für kurze Zeit zu vergessen, wie weit das Schicksal oft die Jahre hindurch mit glühender Leidenschaft erstrebten Ziele dem sehnenden Schaffensdrang entrückt. — der wird es begreifen, dass ich micli erst jetzt und nur deshalb entscbloss. die alten Tagebücher durchzustöbern und die lieben Bilder noch- mals zu wecken, weil ich wenn diese Mittheilungen in unserem lieben Blatte erscheinen, schon oder doch bald in Arbeit begriffen sein und der Studierstube wieder für einige Monate den Rücken gekehrt haben werde.*) Wie es dann sein wird, wenn ich heimkomme V .... *) Der Herr Verfasser wird am 1. März n. J. eine grössere Studienreise durch Bosnien. Dalniatien und die vorgelagerten Inseln antreten. Die Red- 174 Zum erstenniale besuchte ich den Neusiedlersee vom 18. bis 2\\ Januar, dann vom 17. ^liii"/. liis 2. Aj)nl. vom 17. Seiitemher bis 1. October. :!. bis 17. October, ö. bis 12. November 18>^7, jedesmal mit Ausnalime des Jlärz . wo midi mein Bruder Robert begleitete , und des October, wo mein Vater einige Tage bei mir zu- braclite, allein. Das Wetter war im .Januar zwar bitter kalt (bis 20" R.i, aber schön, im l'ebrigen dagegen so schlimm als nur irgend möglich. Am 17. ^lärz lag der .Schnee noch fusshoch und alles war gefroren ; als es am 21. zu thauen begann, setzte ein Sturm ein, welcher bis zu meiner Abreise anhielt, zweimal schweren Hagel, am :30. neuerliche Sehneemassen herbeiführte und sich an einigen Tagen Mittags zum formlichen ftrkan erhob. Nicht besser war es im September, wo gleichfalls Regen- güsse mit Stürmen wechselten, und am schlimmsten im October: am 4. steigerte sich der Sturm derart, dass ein Betahren des Sees unmöglich schien und als ich es trotz aller Warnungen mit einem gegen hohes Entgelt gedungenen Fischer dennoeli versuchte, schwebten Avir beide die ganze Tour über in Lebensgefahr: aber nach- gegeben wurde eben nicht, — wir kamen nach sieben- stiindiger Fahrt glücklich heim und ich brachte unter anderem eine Heringsmöve und einen islandischen Strand- läufer mit. Im November wieder Sturm, Regen, schliesslich Hagel und endlich Sclinee, — mau hätte verzweifeln können, denn es schien, als hätten sich alle schlimmen Wettergeister gegen mich verschworen , trotzdem sie mich kennen müssen und wissen, wie wenig ich auf ihr T(il)en gebe. Täglich brach ich noch in der Morgen- dämmerung auf, kehrte mit sinkender Nacht erst heim, und wenn auch meist durchnässt bis auf die Haut und zitternd vor Kälte, — meine Beute lohnte fast jedesmal die gehabten Mühen, Bevor ich zu dem speciellen Tlieile meiner Arbeit, der kurzen Besprechung der einzelnen Vogelarten hin- sichtlich ihres Vorkommens schreiten kann, muss ich eine flüchtige Skizze des Gebietes voraussenden, in dem ich die Beobachtungen gesammelt. Dasselbe wird bei- läufig durch die Dörfer Szeplak , Fertö Szt. Miklos, Csapöd, Himöd. Hövej, den Lauf der Repce, den Lobler- und Dorfsee, Walla, Apetlon und den Neusiedlersee selbst begrenzt, umfasst also das Südostende des letzteren, die Westiiälfte des Sumpfes Hanysag, einen Theil des sogenannten Kapuvärer Erlenwaldes (soweit derselbe zur Hen'schaft Söttör gehört) und die Culturstrecken und Puszten zwischen Eszterhilza und Csapöd. Mein Stand- quartier bildete Eszterluiza, wo ich an dem Kevierjäger Anton Rosenstingel einen liebenswürdigen \Virtli fand; nur einige Nächte verbrachte ich in I'anihagen und den beiilen hart am See gelegenen Hid'en Mexiko- und Piringer-major. Das Gebiet zerfällt in sechs Regionen: den See selbst, den Hanysag, den Kapuvärer Erlenwald, die kleineren sogenannten Seen, die trockenen gemischten Wäl der bei Eszter- häza (Park), Csapöd undVitnyed, und das offene, trockene, t hei Is bebaute, theilsals P u s z t a brachliegende Terrain. Der See hat am Ostufer durchwegs flache, lehmige, aber mit Ausnahme des sogenannten Csikes beim Piringer-major nicht sumpfige Ufer, die von Czeplak bis 31exiko-major kahl, von da ab nach Norden mit einem theilweise last eine halbe Stunde breiten Rohr- und Schilfgürtel bestanden sind. Das Rohr, welches eine Höhe von 3 Meter erreicht und stellenweise von freien Blanken unterbrochene fi3rmliche Wälder bildet, hat als speciell typische Bewohner aus der Vogelwelt namentlich Pamaus biarmicus, Schoenicola sclioenidus, Acrocejdialus tur- doides. Fulica atra, Gallinula porzana. Rallus a(|uaticus. Himantopus rufipes, Ardea purpurea, Botauriis stellaris. Fuligula nyroca, Podiceps cristatus und minor aufzu- weisen, während die südlichen freien Ufer von Aegialites bisticula und cantianus bewohnt und zur Zugzeit vim Tausenden von Strandläufern i Hauptrasse Tringa alpina, einzeln auch cinerea. sul)ar([uata. minuta und Temmiuski) besucht werden. Auf dem freien Siiiegel sind zur Ziig- zeit neben Xema ridibundum auch Xema minutuni, Larus fuscus und canus zu treffen. Der Sumpf Hanysag ist. Dank einer freilich noch unvollständigen Canalisation, in trockenen .Jahren nur bis Juli in seinem ganzen Umfange ein solcher, während er sich im Herbst in seinen meisten Theilen als nasse, ja theilweise sogar trockene Wiese, beziehungs- weise Hutweide darstellt. Nur einige gegen den See zu. dann in der Nähe des Erlenwaldes und nördlich von Szergenj gelegene Partien sind eigentlicher, zu allen Jahreszeiten grundloser und absolut un]>assirbarer Sumpf. Diese Stellen, sowie auch einige der trockeneren sind mit dichtem Rohr bewachsen, theilweise aber auch — und diese Puncte sind die gefährlichsten — fast völlig vegetationslos. Im Frühjahre steht das Wasser auf der ganzen Fläche etwa 1 Meter hoch : das Terrain ist dann der nicht sichtbaren tiefen Canäle wegen ohne genaue Localkenntniss gar nicht und selbst mit dieser nicht ganz gefahrlos gangbar. Der Hanysag beherbergt unzähl- bare Mengen von Enten, dann luuuentlicli Totanus calidris, Ardea purpurea, Botaurus stellaris, in den trockeneren Theilen Vanellus cristatus. Xumenius arquatus, Gallinago scolopacina, Budytes flava und Circus aeru- ginosus als charakteristische Brutvögel. Im Herbst, wenn alles trocken ist, beleben nur grosse Schaaren von Vanellus cristatus, Numenius arquatus. Stnrnus vulgaris, dann zahlreiche Coturnix dactylisonans, Anthus pratensis, Alauda arvensis, Circus cineraceus, sowie, wo einzelne Sträucher vorhanden sind, Miliaria europaea die sonst öde Flur. Im Winter vollends sieht man oft ringsum keinen einzigen Vogel als höchstens einen Bussard oder einzelne Nebel- und Saatkrähen. Der sogenannte Kapuvärer Erlenwald ist ein fast zusammenhängender riesiger Erlenbrucli, welcher von der Repce und der Kis Räba durchströmt, von zahl- reichen grundlosen, stagnirenden Altwässern unterbrochen und wegen dieser, sowie wegen zahlreicher kleiner Sumpf- und ]Moorstrecken zur Zeit des Frühjahrshochwassers ab- solut und auch später meist nur schwer, ja in manchen Jahren mit Ausnahme der strengsten Wintertage, wo selbst die schwer zufrierenden Sumpfwässer mit starker Jlisdecke versehen sind, gänzlich unpassirbar ist und nur mit einem Kahn auf der Repce oder dem Einsercanal durchquert werden kann. Da meinem Besuche im Januar anhaltende Kälte bis zu 2ü" R. voranging mid der Sommer überaus trocken war. hatte ich die in einem Jahre nicht oft wiederkehrende Gelegenheit, dieses hoch- interessante Gebiet sowohl im \\'inter als auch im Herbste nach allen Richtungen hin zu durchstreifen*). Es trägt in einzelnen Partien nahezu Urwaldcharakter und besitzt stellenweise eine fast tropisch üppige Vegetation : welche Dimensionen hier jede Pflanze auninunt. mag die eine Thatsache illustriren. dass die alten lichten I5estände oft als Unterwuchs förmliche Dickichte von Brennnesseln aufweisen, welche die fabelhafte Höhe von 2 Meter, sage *) AlliM-dings. wie sclioii erwaliiit. nur die kleinere wcstliclie. zur Herrscliaft Süttör ffehürise Hälfte. Der Verf. 175 zwei Meter, erreichen ; ebenso urwüchsig wuchert natürlich alles Andere und die moorgTundigen, gefährlichen Stellen, welche ausser den mit dem Wurzelstocke hoch ül)er den Boden emporragenden Erlen meist gar keine Vegetation tragen, sondern nackte tiefschwarze Erde zeigen, bilden hiezu einen eigenartigen Contrast. Als typische Brut- vögel des Erlenwaldes sind zu nennen : Haliaetos albi- cilla, Falco lauiarius, Aquila naevia, Buteo vulgaris, Aegithalus pendulinus. Dandalus rubecula, Ardea cinerea, Rallus aquaticus, Anser cinereus, Anas boschas und crecca, Carbo cormoranus. Die kleineren sogenannten Seen tragen einen ihrer Lage, Tiefe und der üferbeschaftenheit nach wesentlich verschiedenen Charakter. Der grösste, der sogenannte Lobler see, hat eine sehr bedeutende Tiefe, bodenlosen Moorgruud und ist von einem breiten Schilf- und Rohrgürtel umgeben. Er ist ein Hauptplatz der Podiceps-, zur Zugzeit auch der Colymbusarten. Der Dorffen ist als Hauptzugsstation der Tringaarten, die eigentlich schon ausserhalb des engeren Beobachtungs- gebietes gelegene Ciklake als einziger Brutplatz von Eecurvirostra avocetta bemerkenswerth. Die trockenen Walde r. Zu diesen gehört in erster Reihe die sogenannte L e s , der ehemalige Park zu Eszterhäza, welcher zur Hälfte aus hochstämmigen Laubholzbestande (meist Eichen), zur Hälfte aus remisen- artigen dichten Mittelwald besteht. Er beherbergt ein Heer von kleineren Vögeln, besonders Coracias garrula, Cuculus canorus, üpupa epops. Gecinus viridis, Picus major und minor. .Junx torquilla, Sitta caesia, Muscicapa grisola, Parus major und coeruleus, Poecile palustris, Acredula caudata, Phyllopneuste trochilus, Sylvia cinerea und hortensis, Merula vulgaris, Turdus musicus, Ruticilla tithys, Luscinia minor, Cyanecula leucocyanea, Dandalus rubecula, Anthus arboreus , Emberiza citrinella, Fringilla coelebs, Ligurinus chloris, Seriuus hortulanus. Carduelis elegans und Cannabina sanguinea. — ZAvischen den Orten Vitnyed und Agyagos liegt der M e g y a r o s , eine ehe- malige, seit Jahren aber als solche aufgelassene Fasanerie, welche zu zwei Dritttheilen aus älteren, grösstentheils von KiefeiTi und Buchen gemischten hohen Beständen, zu einem Drittel aus Dickungen und Schlägen besteht. Hier ist die Vogelwelt ziemlich arm, noch viel ärmer aber erscheint sie in den Wäldern um Csapöd, die aus alten Eichenbeständen mit einem stellenweise fast un- durchdringlichen Unterwuchs von Weissdorn und Wach- holder gebildet sind ; doch bergen sie zur Zugzeit grosse Massen von Turdus pilaris und viscivorus. Noch vor circa 12 Jahren waren sie tlieilweise sumpfig und damals als vorzügliche Waldschnepfenlage berühmt. Die C u 1 1 u r s t r e c k e n und P u s z t e n. Die Felder, die durchsclmittlich vorzüglichen Boden besitzen und relativ wenig mit Cerealien, vielmehr vorzugsweise mit Mais, Rüben und Raps bebaut sind, werden von Starna cinerea, Coturnis dactylisonans, Alauda arvensis und Galerida cristata in einer Menge bewohnt, die namentlich in Bezug auf das Rebhuhn aus dem Grunde in Erstaunen setzt, weil in der Gegend weder an eine planmässige Ver- tilgung ^ des zahlreichen Raubzeuges, noch an Winter- fütterung gedacht wird. Die Puszten, deren es eigentlich nur eine grössere, die Szt. Miklösi Puszta. gibt, sind natur- gemäss vogelarm: nur Oedicnemus crepitans und Otis tarda sind regelmässige und, Avas den Grosstrappen be- trift't. massenhaft auftretende Bewohner dei^selben. Die vorstehende kurze Schilderung des Beobachtungs- gebietes zeigt wohl deutlich, wie ausserordentlich viel- gestaltig dasselbe ist, und in dieser Verschiedenartigkeit des Terrains liegt wohl auch der Grund einerseits zu der im Allgemeinen sehr reichen Ornis. anderseits zu der auffallend scharfen Abgrenzung des \'orkoramens einzelner Arten, welche so weit geht, dass z. B. manche bei Pamhagen ganz gemeine Vögel in Eszterhäza selbst alten und guten Jägern gänzlich unbekannt sind, oder doch hier als besondere Seltenheit gelten ; dies ist um so be- merkenswerther, als alle Jäger, die ich in der Gegend kennen lernte, selbst Avenn sie einen nur niedrigen Bildungs- grad besitzen, die in ihren Revieren vorkommenden Arten in allen Alterskleidern selbst in der Freiheit auf Ent- fernruigen und mit einer Sicherheit unterscheiden, die mich oft geradezu in Erstaimen setzte, da man ander- wärts sehr oft auf A'iel gebildetere Berufsjäger stösst, die einfach von grossen und kleinen Enten, grossen und kleinen Geiern sprechen und von einer näheren Unter- scheidung nicht nur nichts wissen, sondern auch oft nichts wissen wollen. Bei den dortigen Leuten ist das Gegen- theil der Fall, sie sind stolz auf ihr auf empirischem Wege erAvorbenes Wissen, aber nicht dünkelhaft, nehmen vielmehr Belehrungen dankbar an imd verstehen es, die- selben sofort in die Praxis zu übertragen. Namentlich sind es die beiden Baron Fis cher'schen Jäger Anton K r ä m m e r m a i e r und Mathias S a 1 o m o n in Pam- hagen, dann der von Solymosy'sche Reviertorster Anton Rosenstingl in Eszterhäza, die eine A'on Natur aus scharfe Beobachtungsgabe, lebhaftes Interesse für die Vogelwelt und einen Schatz A'on Erfahrungen besitzen, dem ich manche AverthvoUe Anregung verdanke. Rosen- stingl hat überdies eine kleine Localsammlung, in der sich manches interessante und seltene Stück befindet. Im Hinblick auf die relativ geringe Zahl von 193 Arten, Avelche im folgenden besprochen sind, sei bemerkt, dass ich lediglich jene anführe, die ich selbst beobachtet, oder über die ich ganz positive, noch nicht veröffentlichte Daten erfahren habe. Die Literatur, mit Hilfe welcher sich leicht noch Aveitere 50 sicher nachge- Aviesene Arten zusammenbringen Hessen, habe ich gar nicht in Betracht gezogen, da ich ja nur Beiträge zu einer Ornis des Neusiedlersees, nicht eine solche selbst zu liefern gedenke. Findet sich einmal ein Bearbeiter für eine geschlossene, allgemeine Ornis. so Averden ihm diese Nachrichten, die ich hier biete, als Hilfsmaterial um so erwünschter kommen, als sie eben keine Compi- lation aus dunklen Quellen bilden, vielmehr ausschliesslich aus eigenen, gewissenhaft angestellten Beobachtungen entspringen. Noch erwähne ich, dass ich am N'eusiedlersee circa 250 Bälge sammelte, welche bei Aufgabe meiner Samm- lung in den Besitz des Herrn Dr. A. Gir tanner in St. Gallen übergingen. ITi-, (Iriiitholoi^isclic Mittln'iliin«j;('ii aus dnii Wiener ^i^al•illl \..ii Dr. F. K. Knauer. IV. l>a mit ilem Jieginue der kalteivii .laliieszfit eine EiiigewOliiiun'j; ^lowolil in den Tay iiml Xaciit geheizten Inneiiriiiiiiien wie in df'ii «len Unbiliien der \\'ittening preisgt'gel)enen Thierrfiunien des Gartens mit grossen Sehwierigkeiten verliunden ist. sind zm" Zeit mir sjiiir- lii-lie Bereicherungen des Thierstandes zu verzeichnen. Es sind seit unserer letzten Mittheiluflg neu iiinzu- gekoinmen : All M i nli •■ i 111 i s ch e II Vögeln: I. Ordnung. Gäiiseat-tige Vögel lAnseresi: 1 Saatgans (Anser segetum, Mejer). II. Ordnung. Scharrvögel (Rasores): 1 prächtiges Männelien vom Birkliuhn (Tetrao tetrix. LV III. Ordnung. Fänger (Captores): 2 gelbköpfige Goldhähnchen (Regulus cristatus, Koch). IV. Ordnung. Säuger (t'antores): 1 Sing dr u s sei iTurdus musiciH. L.': 1 !-Itein- drossel (Monticola saxatilis, L). V Ordnung. Raubvögel (Rapaces) : 1 Siimpt'weihe 'Circus aeruginosus. L.). 1 Habicht i.-Vstur palumbarius, L.j. Sehr altes ilännchen mit vollständiger Sperber- zeichnung. 2 Waldkäuze (Syrnium aluco. L.i. il Z ebra fi iike n. An Exoten: 1 Muskatfink. 1 .1 a p a n e s i s c h e s M ö v c h e ii . ö W e il e n s i 1 1 i c h e, 7 Bastarde (siehe weiter unten). In den Volieren kamen .Junge zur Welt: ö kleine Elsterchen. 4 H a 1 s b a n d a m an d i n e n. ij S i 1 b e r s c h n a b e 1 a m a n d i n e n. ■i M a 1 a b a r a m a n d i n e n. An anderen Thieren wurden seitiier erworben : 1 Gazelle (überaus zahm). 1 Wil dsch w ein. 1 Bastard von Frettchen und Iltis. 1 X a s e n b ä r, 1 E i s b ä r, 2 Ichneumon s, 1 Biberratte, 1 Aguti. 2 Alligatoren. .Mutt' r ein Bastard von .Miiskatainandinen-Mäiinihen mit japaiiHsisciieiii .Mövchenweibcheii ist. Hie ."»weiteren Kxem- plare sind Bastarde von .Aluskatamandinen-Männchen mit jaiianischen Möven-Weiiiciien. Bezüglich der vorerwähnten liier ausgebrüteten Jun- gen verdient der Umstand immerhin Erwähnung, dass die Tiiiere nicht nur bei Tage durcli das Aus- und Kingelien der Besucher, sondern auch bei Nadit. durch die iiei so grossen Tiiierhaltungen in einen ringsum von Wiesen und (iärten umgebenen art 4 cm. die Mittelzelie sammt Klaue 10 cm. Kopf, Hals. ]5rust, Bauch und Unterschenkel sind schmutzig- weiss: längs der oberen Augenwölbung läuft über den Zügel, den Oberschnabel, schräg zum Bart hin ziehend und gleichsam in diesem sich fortsetzend, ein dunkel- sclnvarzer Streifen: mit diesem beiderseits deutlich sicht- baren Streifen steht jederseits ein schwächerer schwarzer von den Augenbrauen zum Scheitel hinziehender Streifen in Verbindung, so dass ein Theil des Scheitels uiul die weisse Stirn innerhalb dieser Vierecksfigur zu liegen kommt. Ein schwärzlicher Anflug ist auch längs der ;\lundränder bis in die Mundwinkel hinein sichtbar. Der Flügelbug ist weiss, nur am oberen Rande ragen bräun- liche Schaftflecke in das Weiss hinein. Zwischen Kehle und Oberbrust machen einige aneinander sich reihende liraune Flecken den Eindruck, als wenn der Vogel eine Halskette um hätte. Rücken, Flügel. Schwanz sind dunkel- aschgrau mit schönen weissen Schafttlecken prächtig gezeichnet. Die Iris ist weiss, kaum mit einem gelben Ton. stellenweise gewölkt, der Skleralring mennigroth. Bart- und Schnabelborsten sind schwarz. Schnabel horn- farbig, Fänge bleigrau. In seinem ganzen Gehaben ist unser Exemplar voll- ständig Adler ; nichts von der typischen Unruhe, der Gefrässigkeit und Gier des Geiers. Selbst, wenn schon geraume Zeit seit der letzten Fütterung verflossen, stürzt er nie mit der gefrässigen Hast anderer Geier über seinen Antheil her, sondern holt sich sein Futter in aller Ruhe. Er ist auffallend zahm, lässt sich ruhig streicheln : wir konnten ihm obige Maasse ganz ungestört abnelmien : hebt man ihn in die Höhe, so lässt er einen für einen so grossen Vogel auffallend feinen Ton. der lebhaft an den Angstruf anfgescbreckter Hühnchen erinnert, hören. Bei Eintritt der kalten Witterung fängt er an zu baden und soll dies, wie uns sein früherer Besitzer schrieb, den ganzen Winter so machen. Er bekommt Füsse und Schä- del von Hasen, Rehen. Lämmern, verschmäht rohes, knochenloses Fleisch, frisst überhaupt nicht viel : wenn er den vorgeworfenen Knochen bearbeitet und die Fleisch- i theile ruhig und sorgsam loslöst, so macht dies fast den Eindruck, als wenn es ihm weniger um das Fleisch als um die Skelettirarbeit zu thun wäre. Schon sein früherer Besitzer theiite uns mit. dass er immer auf demselben Platze sitze : auch jetzt lässt er von dem einmal erwähl- ten Platze nicht ; er hat zwischen dem Sitze auf einem platten Steine und dem auf einem entsprechend abgesäg- ten und geglätteten dicken Aste die Wahl : er wählt stets den ersteren. Nach den Mittheilungen des früheren Besitzers liebt er wohl die Morgensonne, nicht aber Sonne während der anderen Tageszeit. Es fehlte nicht viel, so wäre dieser letzte Bartgeier der österreichischen Alpen ins Ausland gekommen ; ich hoife noch öfter über imseren Bartgeier berichten zu können und werde gelegentlich eine photographische Aufnahme desselben bringen. Notizen. Ornithologisclie Beobachtungsstation Lomiiic (J. Spatny). Am 14. November d. J. wurden 2 Stück Tadorna vulpanser (Ir^ uml 1<5) auf dem Steinröhrner Teiche er- legt, welche für das fürstlich Schwarzenberg'sche Museum in Frauenberg als die ersten Exemplare eingeliefert worden sind und eine Seltenheit dieser Gegend bilden. Es dürfte für sämmtliche Mitglieder und Leser unseres Blattes von besonderem Interesse sein, dass uns am 29. October d. J. das sehr seltene Exemplar eines Zwergschwanes (Cygnus minor ^j. altes Männchen, zum Präpariren zugekommen ist. Es ist dies das erste Exem- plar dieser Species. welches wir seit dem 23jährigen Bestände unseres Geschäftes zum Präpariren erhalten. Der Schwan ist geschossen und wurde uns aus Chluniec bei Wittingau von der Herrschaft des Herrn Erzherzog Franz Ferdinand zugesendet, und dürfte auf einem der vielen dortigen Teiche erlegt sein : der Vogel wird für das Museum Sr. kaiserl. Hoheit präparirt. Ed. Hodek jnn. Liteiarisches. Von der Capstadt in das Land der Maschukulumbe. Reisen itii -üiUirliPii .\lnka in il.ni .r;diren 18-^::!— L^87 von Dr. Emil H 0 1 u i). Jlit circa 180 Orisituil-Holzschnittten und 2 Karten. H.jliler. Wien. 8. Liefernnsr. 1 und 2. 1888. Von Dr. Holuli's Werk über seine zweite Reise in Süd- afrika sind nunmehr die ersten Lieferungen erschienen. Diese höchst interessante I'nhlication bietet in fesselnder, anziehender Weise die Schilderung- seiner Erlebnisse, den Aufenthalt in der Capstadt, die dortifren ]icilitischen und administrativen Zustände, die von Dr. H 0 1 u b daselbst veranstaltete Ausstellun»-. seine Weiterreise nach Colesberg und in den Orangestaat, gibt Mittheilungen über die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Forschungen auf ethno- graphischem, geologischem und botanischem Gebiete. In ornitholo- gischer Hinsicht sind besonders die Berichte über den Heuschrecken- kranich, den KatTraria-Sichler, den Ohrengeier, den Haninierkopf Cscopasi hervorzuheben. Wer die Gefahren und Leiden dieser Expedition, die uner- schütterliche Standhaftigkeit und Ausdauer, mit welcher die Zwecke derselben unter derartigen Umständen verfolgt wurden, in's Auge fasst. wer erwägt, dass unter solchen Verhältnissen Sammlungen gemacht worden sind, wie sie kein anderer Afrikaforscher in diesen Massen zu Stande gebracht, kann ermessen, wie Vieles und in den verschiedensten Richtungen Wichtiges das Werk bieten wird. Dasselbe wird ohne Zweifel in den weitesten Kreisen Ver- breitung finden und den wärmsten Antheil erregen. Die Holzschnitte, nach Dr. Holub's an Ort und Stelle ange- fertigten Zeicimungen ausgeführt, sind vorzüglich. Die Ausstattung ist seh" elegant. P. 178 Encyklopädie der Naturwissenschaften. Erste Abtlicilung T)«. Ug. /.woito Alitlioilung. 4H. und öO. Lfg. Subscriptionspreis pru r,fR. :! Mark. Hreslau. Eduard Trewendt. ISss. L»ic neuesten drei Lieferungen des viirtlieilliaft bekannten, grossen Unter- nehniiri> bringen in Lieferung 5S der ersten Abtbeilung die Fort- setzung de? , Handbuchs der Botanik", und in den beiden Liefe- rungen 4'.< und .50 der IL Abflieilung den Absehluss des VL Bandes des'^^Handw.irterbucbs der Chemie'-. In der botanischen Lieferung liegen uns der Rest des Schenk'schen Aufsatzes „Die fossilen Pflanzenreste', dieses henorragenden Beitrags des bekannten Leipziger belehrten, und der .\nfang der .Pilze" von Prof. Dr. W. Zopf vor. Letztere reieh illustrirtc Abhandlung verspricht gleich den früheren Enovklopadiebeiträgen desselben Verfassers „Spaltpilze" und „Schleinipilzo" eine für weitere Fachkreise hoch- interessante .\rbeit werden. — Von den Chemie-Aufsätzen heben wir diesmal als besonders beachtenswertli hervor: „Lanolin" von Prof. Liebreich. „Leuchtgas" von Dr. H. Drehschmidt in Berlin, einem neuen Mitarbeiter, und „Licht" und „Lösungen" von Prof Eilliard Wiedemann. Auch diese beiden Lieferungen, denen, soweit es zum Verständniss nöthig erschien, gute Illustra- tionen beigegeben sind, lassen wiederum den hervorragenden, wissenschaftlichen und praktischen Werth dieses neuen Handwörter- buches der Chemie deutlidi erkennen, dessen glcichmässig fort- schreitendes Erscheinen dabei besondere Beachtung verdient. Catalogue of the Birds in the British-Museum XM. Fringillidac by Bowdier Sharpe 813 S. (I8881. Dieses ausgezeichnete Werk schreitet endlich etwa,- ra?eher vorwärts, da ihm weitere iOttel bewilligt wurden. Der vorliegende Band enthält die Fringilliden lind. Enibeririden) mit .5.59 Species. die bis auf 6f/i, alle im britischen Museum vertreten sind. Dies giebt dem Werke den hau[itsäch- lichsten Werth. da beinahe 10.000 Exemplare verglichen wurden, darunter 12-5 Originaltvpen. Da in der Handlist von Grav 1871 .5.55 Species aufgezählt "werden (716(5—7733), so ist der Zuwachs an neuen Species ein sehr geringer. Es werden eher manche aus der Handlist zusammengezogen. So sind neu Geospiza difficilis (Sdaten, Loxi(^uilla propinqua. grandis. Spermofila albitorques, Amaurospiza equatorialis, axillaris, Chrysomitris Sclateri (alle neotropisch 1, Passer yatii 1 Afghanistan), Pipilo mendozae, Rhodospingus mentalis (Guya- «luili, und einige A'arietäten, aber ein Theil hievon ist nur um- getauft. Eingezogen werden z. B. Coccothraustes japonicus (als var, Cardinalis igneus etc.i. Die Eintheilung ist eine ganz andere als in der Uandlist, statt der 8 Gruppen der eigentlichen Fringilliden bleiben hier nur 3 Coccothraustinen, Fringilliden und Emberiziden. Die ersten behalten die Geospizineen der Galogapos (S g. 18 Species — ohne Certhidea), und die Species 7286—7296 und erhalten dazu Chloris chl. L (= aurantiiventris Gab. 7218 sinica, kowarahiba und von den Speriiiofilccn Gray'« 7531 bis 7630. (alle bis auf L'ragus). dann Foniiiara und Volan'inis au» den Cyano- spizinen. In die Synonyniie der genannten Spermolileen wollen wir hier nicht eingehen. Die Kringillineen haben die übrigen, eigentlichen Fringilliden incL Uragus aus den Spcnnofilecn. die Pyrrhulinen der Handlist zugetheilt, so dass Sharjic nachfüllende Fringilliden zu den Em- beriziden zutlieilt, als: die Passcrclincn (neotropisch), die Cvano- spizinecn, endlich Saltatricula multicolor (7100) Bunn., aus den Tanagriden, S|)odiorncis jardinii Sdat. 1 140.5) aus den Caercbiden der Handlist und Idiopsar bracliyurus Cass. 1 6.543) aus den Icteridcn der Handli^t. Parodoxornis entfällt aus den Fringilliden. Geographisch interessant ist der endeniisclie Monotyp der .Acunhainsel. Nesosjiiza acunhac Gab. (= Embcriza brasitiensis Carmicliacl 1. Interessant sind die Vögel aus Marokko. .M'ghanistan. Hinter- indicn und anderen Ländern ohne eine speciellc gedruckte Ornis. Die Emberizenarten liaben eine ganz eigenthümliche Ver- breitung, deren Centnini .\sieM ist, von wo einzelne Species nach Europa und Afrika ausstralilen. So ist P^mberiza aureola in Archangel und auf den Niknbarcn und der Malaiischen Halbinsel (Johor) gefunden wurden, Emberiza cirlus von Kleinasicn über Maccdonicn und .Mgier bis Portugal und Marokko, Emberiza pusilla (die im Osthimalaya winterti von .\rchangel bis zu den Andamanen. Emberiza schocnidus von Kamtschatka bis Valencia iS|panieni und im Pendjab etc. Fringillaria taha]iisi vom Cap ist auf Socotro vonBalfour gefunden worden.- I'lectro])hanes lappu- nicus in der Enge des Blauen Flusses bei Itsdiang 1 China 1. Auf den Sandwichinseln wurden echte Fringilliden gefunden, deren Beschreibung Sharpe erst ankündigt, da die Fringilla annae — Dole (1880) nicht weiter bekannt ist. Eigenthümlich ist. dass so wenige Species der festländischen Autoren bestehen, was wohl in dem ungenügenden Material liegt. das sie zur Vergleichung benützen können. So sind von Reiche- novv alle Species reducirt, obwohl z. B. von Tacanovski und Pievalski viele S|iecies bestehen bleiben. Es zeigt dies neben- bei gesagt dem Referenten, dass er wohlgetlian. sich in seiner Ver- breitung der Vögel nicht zu weit von der Handlist als einzigem vollständigem Vögelvcrzeichniss zu entfernen. Ein (ieograph hat weder Beruf noch Mittel sidi den Urwald zweifelhafter Synonyme zu lichten, umsomehr, wenn er im Räume beschränkt ist, da nirgend die Kürze zu so vielen unheilvollen Confusionen Anlass geben kann, wie hier. So hat er nie behauptet; dass die 'Prin- gilliden ubiquitar seien, sondern S. 37, dass sie den Menschen, soweit er Felder und Früchte baut, begleiten, dass sie jetzt in Australien sind, erhellt aus den gegen sie dort und in Neuseeland erlassenen Gesetzen. Uebrigcns hat H. R eichen ow entweder Walden's „Vögel der Philiiipinen" und die Nr. 6612. 6761, und 6766 der Handlist nicht gelesen oder er redet Unwahres. Dr. i'alacky. Aus unserem Vereine. Auszug aus dem Protokolle der Ausschusssitzungen vom 17. Juli, 9. November, 17. Oecember I. J. I. Sitzung vom 17. ,lali 1. .1. Anwesend: Präsident A. von Bachofen: 1. Vice-Präsident A. von Pclzeln; 2. Vice-Präsident F. Zeller; 1. Secretär Dr. F. Knauer; Cassicr Dr. K. Zimmermann: Dr. 0. Reiser. 1. Der Präsident bringt zur Mittheilung, dass die Unter- nehmung des „Wiener Vivarium's- das ehemalige Aquarium im k. k. Prater käuflich erworben habe und hier dem ornithologischen Vereine für seine Sammlungen und seine Bibliothek ein unentgelt- liches Heim anbiete, dass sie auch sämmtlichen Mitgliedern des ornithologischen Vereines, so lange deren Zahl 600 nicht über- schreite, freien Eintritt in die Ausstellungsräume des Vivarium's concedire. Dr. O. Reiser dankt dem Unternehmen für dieses dem Vereine gewidmete Beneticium. welches eine ganz bedeutende Entlastung d.s jährlichen Budgets im Gefolge habe, wärmstens und begrüsst die Gründung des Institutes, das für Wien schon lange ein Bedürfniss. auf das Freudigste. Desgleichen sprechen die Herren Dr. K.Zimmermann und A.vonPelzeln im Namen des Ausschusses ihren Dank aus. 2. Als neues Mitglied wird Herr Hotelier Leopold Seiler (angemeldet von Herrn F. Zell er) aufgenommen. II. Sitzung vom !t. November 1. .). Anwesend: Präsident A. von Bachofen; 1. Vice-Präsident A. von Pelzein; 2. Vice-Präsident F. Zell er; 1. Secretär Dr. F. Knauer: Cassier Dr. K. Zini ni erinann ; Dr. (}. Reiser; G. Siiitschan: Hofratli A. Watzka; ,lul. Zecha. Seine Ver- liinderung zeigt an Dr. Leo Pfibyl. I. Der Secretär bringt die Permanenzkarten zum Eintritt in das Wiener Vivarium für die Ausschussmitglieder zur Vertheilung. 3. Mit tiefem Bedauern wird von dem .Vbleben des verdienst- vollen Mitgliedes Herrn Rudolf O. Karlsberg er in Linz Kennt- niss genommen. 6. Ein Gesuch des Herrn Bureauchef Z. um Ueberlassung von Brieftauben wird dahin beantwortet. da*s eine solche .\bgabe nur nach Massgabe der vorhandenen Thiere und nur an Mitglieder er- folgen könne. 7. und 8. Es gelangt ein Bericht des Herrn E. Hodek jan. über einen in Oesterreich erlegten Zwergschwan, und der Bericht eines anderen Herrn über ein bei einem Lori nadi 20jähriger Ge- fangenschaft erfolgtes .\blegen eines Eies zur Mittbeilung. II. Die Redaction berichtet über die für die Mittheilungen eingelaufenen Beiträge der Herren und Frauen: R. P'der. V. Ritter von Tschusi. A. Koch. Baronin Ulm-Erbach, C. v. O w.. Kübel ka. Hübner, H. Panzner. Ch. von Chernelhäza. 12. Der Cassicr berichtet über den Stand der Einnahmen und Ausgaben. 13. Bezüglich der Frage, was mit den trotz Reclamation (und obschon dieselben die Nummeni der Mittheilungen regel- mässig zugesandt erhielten) mit ihrem .lahresbeitragc im Rück- stande befindlichen Mitgliedern zu geschehen habe, wird nach län- 179 gerer Debatte beschlossen, von dem statutarisch zustehenden Klage- rechte Gebrauch zu machen. Sub 2., 4., 5., 9. und 10. gelangen verschiedene Anfragen zur Erledigung. III. Sitznug vom 17. Deceraber 1. .J. Anwesend: Präsident A. von Bach ofen; 1. Yice-Präsident A. von Pelzeln; 2. Vice-Präsident F. Zeller: 1. Secretär Dr. F. Knauer: Cassier Dr. K.Zimniermann; Custos 0. Reiser; Hof- rath A. Watzka: Julius Zecha. Die Verhinderung zeigt schrift- lich an: Rath G. Spitschan. 1. Herrn Chefredacteur E. von Doiubrowski in Blasewitz (Dresden) wird für eine von diesem Ende Februar n. J. zu unter- nehmende längere Studienreise nach Bosnien, der Hercegovina, Dalmatien und den vorliegenden Inseln eine Subvention in der Weise gegeben, dass ihm ein für neue eingesandte grössere Ar- beit verlangtes Honorar bewilligt wird. 2. Mit grossem Bedauern wird die Anzeige des erfolgten Ablebens des langjährigen Mitarbeiters und corr. Mitgliedes Benj. H. Freiherrn von Rosenberg in Gravenshage vernommen. 8. Als neue Mitglieder wurden in den Verein aufgenommen: Sr. Excellenz Reichsgraf Schaffgotsch in Warmbrunu und Stud. jur. Reiser hier. Sub 4.. 5. und 6. gelangen einzelne Anfragen und Einlaufe zur Erledigung. J. 10, E. Nr, Xr i:. Xr 26, Sz H. frc II. Beim Secretariate (II., k. k. Prater, Hauptallee Nr. I). 1. Nr. 279. \rrein für V. in S. pro 1889 .5 fl.; 2. Excellenz llfichsgraf v. Schaffgotsch (5 fl. pro 1888; Nr. 241. techn. admin. Mil. Com. pro lss9. Nr. 335. E. Z. pro 1,889 je -5 fl. Dem Vereine sind neu beigetreten : 1. Sr. Excellenz Reichsgraf Schaffgotsch in Warmbrunn. 2. Stud. jur. Reiser in Wien, IV. Bezirk. Hierauf M onatsversammlung im grünen Saale der k. k. Academie der Wissenschaften. Herr Custos A. von Pelzeln bringt interessante Mittheilun- gen über den ausgestorbenen Brillenalk (Alca impennis). dessen Eier überhaupt und speciell über in der Sammlung des Baron d'Hamonville befindlichen Eier dieses Vogels. Darauf spricht der aus Sarajevo hier weilende Custos 0. Reiser über mehrere interessante Erscheinungen der bosnischen Ornis, die einzelnen Mittheilungen mit mitgebrachten Präparaten demonstrirend. Ausweis des Secretariates über den Einlauf der Mitgliederbeiträge. Bis 19. d. M. sind an Jahresbeiträgen eingelaufen: I. Beim Cassier Dr. Carl Zimmermann (I.. Bauernmarkt II). 1. Nr. 99. A. Graf B.; 2. Nr. 109. H. Cs. pro IS^'.i: 3. Nr. 121. D.; 4. 135. B. Fr. v. F.; h. Nr. 146. L. G.; 6. Nr. 148. <'. G.: Nr. 189. D. K. v. H.: 8. Nr. 193. A. K.; 9. Nr. 212. M. K. Nr. 216. G. K.; 11. Nr. 232. Tli. R. v. M. M.: 12. Nr. 235. Fr. M. V. M.; 13. Kr. 237. G. M.: 14. Nr. 248. 0. M.: Li. .250. J.; N. 16. Nr. 257. M. P. ; 17. Nr. 259. F. P.: 18. . 265. L. Gf. P. L.: 19. Nr. 278. H. Graf S. G.: 20. Nr. 282. Gf. Srh.; 20. Nr. 283. (i. Srh.: 21. Nr. 284. M. Seh.; 22. 294. N. Seh.: 24. Nr. 295. F. Seh.; 2.5. Nr. 302. (». Graf S. , Nr. 306. Dr. (t. S.; 27. Nr. 307. J. Sp.; 28. Nr. 313. P. Graf .: 29. Nr. 316. J. T. pro 1889: 30. Nr. 330. W.; 31. Nr. 332. W.; 32. Nr. 340. W. Z.; 33. A. H.; 34. Gesellsch. der Vogel- unde in Frankfurt a. M. In der Administration and Expedition unserer Mit- theilangen sollen von Jänner ab znm Zwecke exacterer and rascherer Expedition des Blattes and sofortiger Erledigang der Bestellangen und Anfragen mehrfache Aenderungen Platz greifea. Wir bitten behufs Einrichtung eines bsziiglichen zuver- lässigen Adressenbuches um gütige Bekanntgabe etwaiger, In der letzten Mitgliederliste lansgegeben mit Nr. 1 des Jahrganges 1888) noch nicht rectüicirter Aenderangen in Bezog auf Wohnort . Titel u. s. w. Wien, II., k. k. Prater, Vivarium. Dr. Fr. Knauer, d. Z. 1. tiecretar. Wir ersuchen um gefällige Offerten (mit Preisangabe) nach- folgender Thiere: Luchs. Wiesel. Dachs. Fischotter, Eisfuchs, Schakal, Vielfrass, Hermelin. Lemnung, Schneehase; Königsadler. Sperber, Wander- falke. Schmutzgeier, Schneeeule; Uraleule. Zwergkauz. Tannen- heher. Rabenkrähe. Saatkrähe. Seidenschwanz, Auerhuhn, Birkhuhn, Haselhuhn, Schneehuhn. Direction des Wiener VIvariums, Wien, k. k, Prater. Die P. T. Herren Mitglieder, welche mit ihrem Jahresbeitrag; noch im Rückstande sind, werden ge- beten, den Jahresbeitrag per fünf Galden für das Jahr 1888 an den Vereins - Cassier Herrn Dr. Karl Zimmermann, Hof- und Gerichtsadvokaten, I., Bauern- markt TXx. 11 einzusenden. Correspondenz der Redactlon. Herrn E. v. D i. Blüewitz. Vfr iler Sitzung war ilie Beantwortung des Änfrage.schreibeus nicht mOglich ; mittlerweile wird wohl Herr Dr. K. Zimmer- mann Alles erledigt haben. Sehr freuen wir uns auf die seinerzeitigen Berichte. — Herrn J. O. R r, Dre.sden. Hoffentlich nach Wunsch erledigt. — Lwbl. Eedaction des Bl. f. Geflügeliuchl, Dresden. Sandten Ihnen Cliche und Artikel aus Nr. n unter der gewünschten Adresse. — Löbl. Verwalt. d. nordb*>hra. Vogei- u. Gefl. Zeil., Keichenberg. Auf den vorgeschlagenen Zeitungstausch konnten wir, da unser Blatt jetzt wöchentlich eracheinen soll, nur unter gewissen Bedingungen eingehen, die wir uns demnächst raitzutheilen erlauben werden. — Herrn C. F. . . . . . . u, St. Eiden. Das Wiener Vivarium treibt keinen geschäftsmässigeo Handel mit Thieren und überlässt nur wie andere Thiergärten in Ausnahmsfallen oder im Tauschwege ein oder das andere E.veroplar. Die von Ihnen bezeichneten Vögel sind absolut nicht abgebbar. — Löbl. bayr. Verein f. Geflügelzucht in München. Wir erhalten ihre Blätter ebenfalls nicht direct, sondern auf Umwegen. Mit 1. Jänner wird ein neues Ädre?senbuch angelegt und werden dann alle angemeldeten Adressenände- rungen richtiggestellt. Wir ersuchen Ihre Zeitschrift unter der Adresse: Ornithol. Verein. Wien, II., ^Vivarium* an uns gelangen zu lassen. — Herr Fr. T.. ..r Hof. Dringliche Arbeiten lassen uns Ihre Anfragen erst im Laufe der nächsten Woche beantworten. — Herr Dr. F. K...f, .Stockholm. Bitten sehr um Entschul- digung, das Ihre erste Reclamation nicht sofort erledigt wurde, aber es war in den letzten Wochen enorm riel zu thuu. — Herr I. M .... I, Neustadl. Wir bitten recht sehr uns mitzutheilen. wie lange Sie das fragliche Werk benöthigen würden, da wir nur 1 Exemplar besitzen und häufig darnach gefragt wird.— Herrn H. V. B n, Zürich. Alle Ihre Wünsche finden in den nächsten Tagen Erledigung. — Sr. Excell. Geheimr. Dr. G. R . . . e, Tifiis. Vielen Dank für die gütige Erwiderung und die unserem Institute zugedachten Geschenke. Ein län- geres Schreiben folgt auf dem Fasse. — Herrn Sl. v. Ch . . . . I, Oedenburg. Wir fürchten, dass von den abgebbaren Sachen kaum etwas Ihren Beitall finden würde, doch dürften in nächster Zeit einige seltenere Bälge einlaufen und dann werden wir uns erlauben, die betreffende Liste zu übersenden. 1887. Prämien: Copenhagen, Kaiserslautern, Rostock, Wien, Marburg a. D., lCap]ielii. Sdilei, Hamburg, Koskilde. Stangenträger füi* Htilmerliänser. Zum Ausrotten des Ungeziefers. Preis psr Paur Mark 2.50, niu Nadmaüme, J. C. Haunstrup, Copenhagen, Dänemark. .-I'ectu- gratis und franco. f iiel- li RejtiliiiB-Hiiiiillii von Anton Mulser Bozen in Süiltirul luilt mit Beginn des Friihjaiires südeuro- päische und afrikanische Echsen, Schlangen, Schildkröten. Frosch- und Schwanzlurche in allen Arten und seltenen Spielarten :iiii Lager; diese werden nur in wohlerhaltenen Exemplaren versandt und zu billigen Preisen abgegeben. Vom October ab sind ein- lieiniische Vögel zu haben: von Zeit zu Zeit Exota zu sehr billigen Preisen. Z'iolüffi.sc-lu'r Präprator J. Biering. "VsT" a, r II s d. c r f (ICöliiiifii). Euipfi''lilt am\ r<'ichl)äl- tisr'';- L;iL''T zooloEJsclier Präparaie. Viel'' Allszl•i^ilmIIl^'>■n bürpfii für sriit" Arb-it. Preise billig^. Pr<'i.--list«- auf Vi'iliHi!,'t^n kost''iiliis. narh Vfreiii- baniiis.' ainii Aii>iihts-. resp. Auswalilsendmigen. Von splteneron Art'-n am LaiT'-r : Strix la])poiiica. Laiiiiis |ili()<'iiiciiius. L. aliriiiciisis, Einttcriza liifcola. Sfriiius piisillus. Car|MMla('iis i'osciis. ('. iiiliricila. Aiiscr riilicollis. Anas tadoina. A. iiitila. SiiiiliiT |ii'iiii;irivtf B ä 1 ge jiiiiiiMniiniiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiMiiiiiiitiiiMiiiiMiiiiiMiiiiiMiiiiiiiiiMihiMiiiiiiiniiiiiniitiniiiiiiiiiHiiiiiiiiiiiiniiiniinimininitiin^ hab',' iiouli abzulaj.^t'n. 6 Mk. 12, 5 Mk. 10 ppr Stiifk. Ei Mk. 20. Aiirlani in Poiiinieni. am lö. . 3.'.0. «[anlas, Xfc grfilltlle 'ilrpinetbfuS. '--i'. ecaiimiiriliiiit, Siii^ioS t^diitit. 2i>s. S;l9. Petr.ilrutiiitt »43.»«. Bicrnotli, Sit gallig. 41J 414. ejimien, ülmt 63. H. - S)mitnm(it)ta.l34.135. - y»ui)djfn tt}\ ttdjlndj» ttn. 40S. (»UBiriucr.SirgllS'itiitiS. 3i;s-j;u, Vörnr, '.Uii§ mtinem la- Stbudif. 23-1. ??rtl!tnito, ®od(I, JninftI u.l^r.(IcUta.'i35.'.'36. SiobtOfn. 381-3is3. - n. Spanifiit 3!o. viUtn. .".S4-38C. - in. ?TCfiiiiör»i(i;f ^0* »tlidl. 387-389. - IV. aialicniidit 9!o. Centn. 390-392. eiir(itr,estii(lite.2;2.273. - ajiimdiliauitnä Meiltn u. abdiitu't. 30a Bigrgii, Cbiltit ^atoIbS •l'ilBtriabrl.39S.399. - Xk 3n|tL - Stl*D. - 33raut bon Vlbl;> toi. IS». 189. - £cn 3uoa 192-194. - Itr .Ootlar. - Soto. b7. 88. - 3I!aniK6.-Rain. ISi. 133. - OToitWa.-Ttrtgjaut. 159. - 'sat^alItH3QI.451.4r.2. SoICcriin. XdS Stilmalii Mi S^tliaiet. 334. ttlldnitiio. IStSldllt. 263- - Ttitr Si6IemiM 92. Stolmubrianli, Walo. - Seilt. 163. 164. - Xrc Stjlt btt abm- ctrragen. 418. Xante, Xal t^tgtitutt. 197. 198. - lie ftöOe. 195 196. - D.llQtotlieS. 199.200. Itfot, SHobinion (jniiot. 110-113. £raFirs0filJiioff, Sit pubenbudit. 323. - 2it€(I)lQd:tim2ofnft iEni*. 439. (nriliflitl. 3plil(itnla lii bin Saucitni. 342. - OTtb-ii. 102. ;;ouaut, Unbint. 285. ^i4)lt, ->i eben an bit beut' ttfJiJtion 4.'>S-4.'..S. StOtTt, S«b'- j litriinuirlSbaulcn, ^uii' blitiinmu527S-2»3. pOQCborii, i'TiibtIn u. ^' jQl)luiiflfn.425-42T. foufi, Eit^ttlltrinooin Tonlbt-iVlrtS.co.in. - 3u6 giife. - Ol^tDo. 95. 96. (138.1 - lie flaroniont. 137.1 - s;id)ltnfltin. 31-3». - Xn 'mmn im ÜJionl). 415-417. - Xif Songtrin. - i.'flitt Sllltic bbii bnrfi. 130. 131. - Ift Gdieit oon Slltl> lonbno. 139. 140 - las SHitlStimiS im gftliatl. Ul. 142. ftbtl, cdiolitüftlthi bts rljtiinidjtn ^^oul' titunbt?. S8C-28». Stint, 'Jlila %ri>a. 410. -^lld)b.l.'it6tr.243-245. - ItuljdjIanB. 411. - 9ltnfi>tbld)tt.246 247. - Sitiitbilbfc: I. Ilt liiari:tlit. 250. - Womaiiitro. 24!<. 519. ptrbtt.'Tf.lf ib. 100.101. - Ubtr bt!iUt)Drunnber epiodie. 321. 322. gltl|ltl,Ub(i:bit(5l)f.441- 443. {tojiaionn, SaSfJrSuItin X)on Sfubea 15. - Itrjiolbtntlopf. 161. 162. - Jos Illalorot. 153. - '.«tiiltt lUinrlin. 46. - Xn iinlitimlidit Q'oit. Ton 3uQn. 129. Polbtrg, 3twt Bom 2i>llltr. aiios. 2.-,l-256 - CMliitt. 211-215. ^umbolDt, 30. D., IHritfe on eint gtttinbiii. 3«2-3.)T. 3lflanl), Xitäägti. S40. :i4i. - 2fr Stititr. 39r..396. Smuitmann, Xtt Cbtt> tor. 81-84. - X.ntnt!l'iignin!ion85 - ariilanii.Oioßit.428- 4.m 3telng, Sacm von fetr WlMinbra. ISO. 3tan ■lliiul. tJItgfljattt. 2^-33 - It'r Jlomtt. 114-148 - Sitbtiitii5. 1I.-.-I20. 3iingi£illllng9 tttbcn. 311. 311. ftant, 'Hon In 1Halii bts Wrmü!?. 325. I»ltifl,^rjdl)lun9tn.73.7i. - X.4»trtinnim:-J4lQ(ljt. i;8. 179. - Xtti fläl>)4fn Ben fctilbioiin. 6. 7. - !D)idi.«i)l|lt)aa519 2.>. - 'iitnilitülta. 351. 3.V2. - Xtx %x:n\ Bon ^m, burfl. l'M. - T.jtrbroditntjlrug.sn. ftniggt, itbtr ^fn Um- ndiig mil SKtn^d^tn. !!91-297. nöriier.(ftjäMimgtni43. - i.'fitr u. ed)50fct. 176. - ..Snna. 12 43. Jlurtiim, 3olir><>'«. *'*- S77. nmtbut, Xif btul'Atn SlltMitldbttr. in. - Xif bfibtnfllmgSbtrg. 257. 1156. 1.57.1 etnnn, Sit aibigenitr.J - 'duSgfR>äi)lic UXbidjIf. 12 14. - SdBondrolQ. 154 1.'.5. Vtiogt, Xti blnitnbt Itu- itL 69-71. tttfiing, (Jiiiilia (SoIollL 39. - 6ebid)lf. 841. »42. - Sooloon. 25-27. - röinnno.SSaniljtlm.l. - Ulüfe Saro Sampion. 2o9. 210. - 5)nll)anb.a!itilf.<52.61 - ^abtmtlumfiir^aflot ».'aiigf. 348. ?lll!ltr, 2iiditfbtn. 400. Slictinite, Uoiomba. 93. 94. - ni.int '»lovtntn. 136. Snilton, Xa5 brtloriit 'i^drdbifS. 121-124. Oigltiitt, 2it gdtljrUn graiitn. lo9. - Xft lIHitanllirop. 165. - Xtt Sathitt. 8 ![l!öjtr,Uoitioiildie'fl)an« lafun. 422-424. SRufSiid, l't.itnbtn Bon Slubijntil- 72. - SJolfSmaiojin I. 2S5. 226. - »oltcmätdjtn II. 227. 22>l. - EoifSmdr(l)tnlII.22ft 230. :<. 56. - 'ituSgtndlillt Stbiitilt. 169. 170. - TtrO)iiitttWtt.2I.22. - lieaunaftduBonCr. ItüiiS. 151. 1.'.2. - nabale unb S!ifbt. 64. 65. - moriaStuatll27.12». - XfC Vlttft all Onld. 456. - Xit IRöubtt. 17. IS. - übit '21nmnl unb iiiütoe. 99. - fibcT nalBf uiib itii' iimfnlii[i|4e lidj. hing 346. i47. . - SBalltniltin L 7.'>. 76. - aSoUtiifliin II. 77 7.'<. - ä'.lilljtlm SfD. 4. 5. eiftltgel, engl. IL (pniL Jlltalft. 3.56-3.^^ - Sritd). unb timiidjfS 3.'.. 5II|B0b. Xollot gouftul. 4'.'5. - i^orlunatuS nnb itinf Somit. 401. 402. - ©viltlbiS. - Jlcbtrt btr anifeL - Xu Sd)il^bllrgtt. 447. 448. - lif B;tt tmjmonS" tillbft 403. 4l>4 - 4'iilanra. - ft nootfa. - Xiiä Sd>l[>6 in f btr itöljle £d Xa. 449. 450. - Xit tdiont üntluflno. 284. - floiltr CcldBionul. 406. 407. - ßleiiit=ogtiibt89IIIer= lumS. 3 mifi 173. SiAollt, 51btnltuet ttnet üitujubtlnadit.-XaS blaut iOJunbfr. ISl. - Xft ITtIbratilifl. - Xie ai>alpur(iiSnad)t. - IaS»f:ii. 3i;6. 367. - flltmt Utjaitfn. 363. 364. - flritgtrildie 'Tlbmlenet t. gritbrfrligtn. 365. - ItttoltBoil. 361.361 ■DJe^erö Solfäbüdjer finb nuf fiorfem, geglättetem ^-ovicr tiar gebrncft unb folib geljcftet. Sie Crtl)ogrQpi)ie ift bie neue nai) „Subenö äliörterbud)". 5?tl)lionr«l'fiiffficei Jnftitnt in ^et^'S»!!. riniMIllinillinilMlMltlllllMlIMMIMIUMllllll'Mlli lIMllUlMlIMIIMIIMIllMllllIHllNIIIlllllllllMllttlllllllllMIIIIIIMIMIIllllllllllllMIlMlllllllllllllllMlIlllMllMlllllr "■"T • ~S bestens pesanjrlieli irepriift und sorti ■ 1 ^^ «-1 *^ «4^ /V^-fc-TT /t rrrW ■"'"' '^'^ *'*'■''= Ki'+r^^o'-winger hol 14 M I I ^1 I* I il I I 1 I II I l-i I '" schönster Auswahl und versend Imllllfll ll lim illl I ; |(^'asse oder Kaclinabme. unter Gar -■-»-l*-**.tl.JI JLVJI.W \/\|vyi _ und lebende Ankunf.t fJ «Illl. Iläsei*. St. Andreas irt. a 12. l.-). 20 über, habe noch de stets geision>.veHe?er: Di.- k. k. H..n.ii.bliandlun!r Wilhelm Frick O'"»:''" Kae.s.v &• Kri.k) in Wien. Gial.en 27. g!^' Dieser Nummer liegt ein Prospect der Firma J. O. Rohleder bei. i 15 t I AMNH LIBRARV 'II' Im i'ili 00112360