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Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Pétershourg, à Riga, à Leipzig, MM. Eggers et Comp., М. Samuel Schmidt, M. Léopold Voss. Prix: 8 Roubl. 90 Кор. arg. = 9 Thir. 27 Мот. Imprimé par ordre de l’Académie. Juin 1861. C. Vessélofski, Secrétaire perpétuel. Imprimerie de l’Académie Impériale des sciences. TABLE DES MATIÈRES DU TOME Ш. N° 1. Die Aralo-Caspischen Calligoneen, bearbeitet von El. Borszezow. (Mit 3 Tafeln.) 45 pages. 1 N° 2: Die supernumerären Brustmuskeln des Menschen. Von Dr. med. et chir. Wenzel Gruber. (Mit 2 Tafeln.) 20 pages. | №3. Essai historique et critique sur la constitution sociale et politique de l'Arménie sous les rois de la dy- nastie roupénienne, d’après les documents orientaux et occidentaux conservés dans les dépots d'archives de l’Europe, par Victor Langlois, Membre correspondant de l’Académie royale des sciences de Turin, de l’Institut Lazareff de Moscou; chevalier de l’ordre des SS. Maurice et Lazare, de Sardaigne. 84 pages et 1 page errata et rectifications. N° 4. Zweiter Anhang zu der Abhandlung «Ueber die russischen Topase». (Vergl. Mémoires de l’Académie, УГ Série, Sciences mathématiques et physiques, Tome VI, et УП® Série, Tome IT.) Von №. w. Kokscharow, Mitgliede der Akademie. Mit 3 Tafeln. 7 pages. №5. Ueber die Strahlenbrechung in der Atmosphäre. Von J. 3. Baeyer, Kön. Preuss. Generallieutenant, correspondirendem Mitgliede der Akademie. (Avec 1 Planche.) 82 pages. N° 6. Das Olonezer Bergrevier geologisch untersucht in den Jahren 1856, 1857, 1858 und 1859 von & we Helmersen, Mitgliede der Akademie. Mit 1 Karte. 33 pages. №7. Ueber den russischen Epidot und Orthit. Von №. w. Kokscharow, Mitgliede der Akademie. Mit 5 Tafeln. 62 pages. № $. Die pharmaceutisch-wichtigen Ferulaceen der Aralo-Caspischen Wüste, nebst allgemeinen Untersuchungen über die Abstammung der im Handel vorkommenden Gummiharze: Asa foetida, Ammoniacum und Galbanum. Von El. Borszezow. Mit 8 Tafeln. 40 pages. № 9. Die in Angriff genommenen Steinkohlenlager des Gouvernements Tula. Von &. у. Helmersen. Mit- gliede der Akademie. 26 pages. N° 10. Ueber die Sprache der Tschuktschen und ihr Verhältniss zum Korjakischen von IL. Radloff. 60 pages. N° 11. Die Oberschulterhakenschleimbeutel (Bursae mucosae supracoracoideae), eine Monographie mit Vorbemer- kungen, enthaltend Beiträge zur Anatomie der Regio infraclavicularis und deltoidea. Von Pro- fessor Dr. Wenzel &ruber. (Mit 3 Tafeln.) 38 pages. № 12. ВЪ$ковыя. возмущен1я семи большихъ планетъ. ОтдЪлен1е четвертое. Возмущен1я третьяго порядка относительно эксцентрицитетовъ и наклоненй планетныхъ орбитъ. Д. ПЕ- РЕВОЩИКОВА, Члена Академи. 184 стран. MÉMOIRES L’ACADEMIE IMPERIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VIF SERIE. Tone Ш, №1. DIE ARALO-CASPISCHEN CALLIGONEEN, BEARBEITET VON El Borszczow. (Mit 3 Tafeln.) Der Akademie vorgelegt am 50. September 1859. St. PETERSBURG, 1860. Commissionäre der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften: in St. Petersburg in Riga in Leipzig ‚ Eggers et Comp, Samuel Schmidt, Leopold Voss. Preis: 65 Kop. = 22 Ngr. Gedruckt auf Verfügung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. K. Vesselofski, beständiger Secretär. Im Juni 1860. Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. DIE ARALO-CASPISCHEN CALLIGONEEN. BEARBEITET VON El. Borszczo м. и. Historisches. Die ersten ausführlichen Nachrichten über die interessante Gattung Calligonum Linn. verdankt die Wissenschaft dem ingeniösesten Botaniker seiner Zeit Joseph Pitton Tour- nefort, welcher während seiner grossen Reise im Orient, unter anderen Ländern auch Armenien besuchte und daselbst, am Fusse des Ararat, den 10. August 1701 die erste Calligonum-Art entdeckte. Noch vor Tournefort’s Entdeckung erwähnen die älteren Botaniker einiger Pflan- zenformen, welche auch als Calligoneen betrachtet werden könnten, wenn nicht das Vage der kurzen Diagnosen und das Mangelhafte der Abbildungen häufig unüberwindliche Hin- dernisse der richtigen Deutung entgegenstellten. So erwähnt z. B. Barrelier in seinem hinterlassenen Werke über Gewächse Spaniens und Italiens (Ed. 1714 р. 122, n° 1348, tab. 1034, fig. У.) eines « Polygonum fruticosum aphyllon corniculatum minus» (aus Spanien?). Die Abbildung giebt, in verkleinertem Maasstabe, einen blattlosen, sehr (gabelförmig) ver- zweigten Ast, jenen von Calligonum nicht unähnlich; sogar Spuren von lanzettförmigen, zurückgebogenen Ochreae sind abgebildet. Ob diese Abbildung aber ein Calligonum oder eine Ephedra vorstellen soll, ist nicht herauszubekommen. Folgende Bemerkung von Bar- relier: Planta est superiori congener, — d.h. einer Ephedra (?), welche daneben (tab. 1033) abgebildet ist, deren Früchte aber mit Ueberresten eines 5-lappigen Perigonium’s an der Basis, vielmehr an Calliphysa erinnern, als eine Ephedra-Frucht vorstellen — sed minor, ramosa, surculosa, corniculata, bifurcata, geniculata, laevis, fragilis — sagt nichts, um die frag- liche Pflanze entweder für Ephedra oder für Calligonum zu erklären. Viel besser ist bei Plukenett (Phytographia 1696, tab. 311, fig. 3) das «Polygonum juncoides scoparium ex insulis fortunatis (Canariensibus) abgebildet. Die Tafel stellt vor einen Ast, welcher an den Enden seiner cylindrischen, articulirten Zweige — jenen von Calligonum täuschend ähn- lich — gestielte Blumen zu zweien und vieren trägt, deren Form zwar genau nicht zu er- kennen ist, welche jedoch keinesweges für Ephedra-Blumen gehalten werden können. Mémoires de l’Acad. Пир. des sciences, Vilme Serie. il 2 Er. Borszczow, Leider fehlt eine ausführliche Beschreibung, sonst könnte man vielleicht, nach dem Ha- bitus der abgebildeten Pflanze und nach ihrem Fundort, sie für das später von Webb (fide Decaisne) auf den Canarischen Inseln entdeckte Calligonum comosum erklären. — Tour- nefort bleibt also, wegen seiner klaren, echt wissenschaftlichen Beschreibung und guten Abbildung der wahre Entdecker und Begründer der Gattung Calligonum. Im Anhang zu dem Corollarium seiner «Institutiones Rei Herbariae ')» beschreibt Tournefort diese neue, vom Orient stammende Pflanzengattung, welche er, wegen ihrer Verwandtschaft mit Polygonum — «Polygonordes» nennt, und erwähnt eine einzige Art dieser Gattung unter dem diagnostischen Namen: «Polygonoides Orientale Ephedrae facie.» Zu- gleich giebt er auch auf der Tafel 478 des dritten Theils seines grossen Werkes eine ziem- lich genaue Abbildung der Blume und Frucht der von ihm entdeckten Pflanze. Linn& änderte den Tournefort’schen Namen «Polygonoides», den er für unpassend hielt, in Calligonum *) um und nahm die Pflanze in seine Species Plantarum mit dem Beinamen «polygonoides» auf. Nach dieser ersten Entdeckung, welche innerhalb der Zeitperiode 1701—1703 ge- macht wurde, verliefen etwa 70 Jahre ehe die Calligoneen, durch Pallas’s Forschun- gen, einen neuen Zuwachs bekamen. Die Gegenden östlich vom unteren Wolgalaufe und einen Theil der transcaspischen Länder Inner-Asiens bereisend, entdeckte Pallas noch eine Art, welche er anfangs für identisch mit dem Linneischen Calligonum polygonoides hielt. Später trennte er aber seine Pflanze von der Linneischen, stellte ein neues Genus — Pierococcus — auf und nannte die Pflanze Pterococcus aphyllus*). Die letzten Schriften Pallas’s beweisen, dass er dennoch über die specifische Verschiedenheit seines Pterococcus und des Call. polygonoides L. nicht ganz mit sich im Reinen war“). Dagegen scheint es, dass Linné fil., welcher wahrscheinlich noch die ersten Exemplare mit der Aufschrift «Calkgo- num polygonordes Linn.» von Pallas selbst empfangen hatte, den wahren Unterschied einsah und die Pflanze unter dem Namen Pallasia caspica im Suppl. plantar. 1781, p. 37 beschrieb. Betrachtet man Pallas’s Schriften näher, so leuchtet es ein, dass sein Plerococcus aphyllus eine zusammengesetzte und zwar aus drei verschiedenen Species bestehende Art ist. Als primitiver, ächter Pterococcus aphyllus darf nur diejenige Pflanze angesehen werden, welche Pallas im zweiten Bande seines Itinerarium’s (p. 738, 739, tab. S) ausgezeichnet schön beschreibt und von ihr daselbst eine gute Abbildung giebt. Es ist die Wolga’sche Pflanze, deren Beschreibung und Abbildung im obenerwähnten Werke auf’s Genaueste mit Pallas’s authentischen Exemplaren von Pierococcus aphyllus im Akademischen Herbarium 1) Corollarium 1703 р. 47; Voyage du Levant vol. II. | cocco omnino сопуеште videtur, nisi quod alae 1717 p. 356, cum icone satis bona; descriptio optima! | fructus forte detritae fuerint.» In einer anderen Hinsicht 2) Hortus Cliff. 212; Genera plant. (ed. I.) app. p. 345, | ist viel Wahres in diesen Worten; indem Pallas die n° 866. Verschiedenheit seines Pterococcus, als speciei sui juris, 3) Pall. itiner. 1771, 2, р. 738. unbegründet bezweifelt, spricht er indirect und zufällig 4) Pall. Flor. Ross. tom. I, pars II, 1784, р. 71: Po/y- | die richtige Vermuthung aus über die Unhaltbarkeit von gonoides Ephedrae facie, quod Tournefortius in de- | Calligonum und Pterococcus, als verschiedener Gattungen elivitate montis Ararat legit, mihi cum Pfero- Die ARALO-CASPISCHEN CALLIGONEEN. 3 übereinstimmen. Was die Beschreibung und Abbildungen von Pallasia caspica in Pallas’s Flora Rossica (р. 70, 71, tab. 77 et 78) anbetrifit, so gehört die Beschreibung wirklich dem ächten Pterococcus aphyllus und ist dem Itinerarium gänzlich entlehnt, was offenbar dieselben gebrauchten Ausdrücke zeigen; die Abbildungen aber sind nach Exemplaren ge- zeichnet, welche ganz anderen Arten angehören. Die Tafel 77 stellt nämlich vor Call. fla- vidum Bge. und die Tafel 78 Call. rubicundum Bge. Beide Pflanzen bewohnen den öst- lichen Theil der Centralasiatischen Wüsten und kommen in der Wolga-Gegend durchaus nicht vor. Wenn sie aber auch wirklich vorkämen, so ist die Verwechselung derselben mit Ри. aphyllus (Call. Pallasia L'Hérit.) eine Unmöglichkeit, da sie nicht nur in den Frucht- charakteren, sondern im ganzen Habitus keine Aehnlichkeit darbieten. Es ist also schwer zu verstehen wie der sonst so scharfsinnige Pallas diese drei Arten nicht unterschei- den konnte. Im Jahre 1791 beschrieb L’Heritier (in Transact. of Linnean Soc. Lond. $. I. р. 179, 180) noch eine aus Aegypten und der Berberei stammende neue Art Calligonum comosum und vereinigte zugleich scharfsinnig die beiden Gattungen Calligonum Linn. und Pterococcus Pall. zu einer einzigen — Calligonum. Seine richtige, klar ausgesprochene Ansicht fand aber keinen Beifall, da sogar bis jetzt Calligonum und Pterococcus von mehreren Autoren als ver- schiedene Gattungen angesehen werden"). In der vorliegenden Abhandlung werde ich suchen die gründliche Meinung L’Heritier’s, welche auch sonst schon von Endlicher (Genera n° 1989) und Al. Bunge als solche anerkannt worden ist, durch manche Belege zu unterstützen. Ein schönes Material zur Kenntniss der Calligoneen wurde ferner hinzugefügt von den unermüdlichen Naturforschern und Reisenden im Inner-Asien: Ledebour und Meyer — aus der östlichen djungarischen”) Wüste; von Al. Bunge und Turezaninow — aus dem Mongolo-Chinesischen Gebiete; von Karelin — vom Ostufer des Kaspischen Meeres und aus der Djungarei; von Schrenk und Meinshausen — aus der Balchasch- Alakul- und Ili-Wüste, und von dem, leider für die Wissenschaft allzufrüh verstorbenen Alex. Lehmann — aus den Aralo-Caspischen Gegenden. — Zehn ausgezeichnete Амеп?) waren die Ausbeute dieser während der Zeitperiode 1826—1848 gemachten Reisen. Stellen wir nun jetzt alle bisher erwähnten Calligonum-Arten zusammen, indem wir noch das von Olivier und Bruguière aus Syrien oder Mesopotamien mitgebrachte und von Jaubert und Spach in den «Icones plantarum orientalium» beschriebene und abgebildete (tab. 471 1. c.) Calligonum tetrapterum hinzu rechnen, so ist die Anzahl aller, vom Jahre 1700 bis 1857, entdeckten Calligoneen — 14 Arten. 1) Meisner in De Candolle Prodr. tom. XIV, p. | Calliphysa, Caput Medusae, mongolicum, anfractuosum, 28 seqq. eriopodum und Murex. Von diesen sind Call. rubicundum 2) Ueberall wo das j mit dem Zeichen (*) versehen ist | und flavidum schon aus den Abbildungen in Pall. Fl. muss es wie im Französischen ausgesprochen werden. ross. bekannt, die übrigen acht sind neu aufgestellte 3) Call. rubicundum, flavidum, crispum, leucocladum, | Arten. * 4 Er. Borszczow, In den Jahren 1857—1858 gelang es mir während der letzten Akademischen Ex- pedition, welche die Aralo-Caspische und transaralische Wüste und den unteren Lauf des Ssyr-Darja besuchte, noch 11 Arten zu entdecken. Damit ist nun, im Jahre 1859, die Anzahl aller bekannten Arten bis auf 25 gestiegen. 2. Bedingung des Vorkommens, modus crescendi der Calligoneen: Aussehen einer mit Calligoneen bewachsenen Gegend. Die erste Bedingung für das häufige Vorkommen der Calligoneen ist ein vorzüglich continentales Klima mit heissem, regenarmem Frühjahre und Sommer; trockenem oder mässig nassem Herbste und nicht allzu kaltem Winter. Alle diese klimatischen Verhält- nisse finden ihre vollständige Realisation in den, am Aralsee und im Ssyr-Darja-Becken lie- genden Gegenden des grossen Central-Asiatischen Tieflandes. In der ersten Hälfte des April-Monats (im süd-östlichsten Theil sogar viel früher) treten sehr warme Tage ein und die Hitze wird immer heftiger, bis sie in der zweiten Hälfte des August allmählig wieder abnimmt. Während dieser 4 Monate wird der Himmel höchst selten von Wolken getrübt, welche erst gegen Ende August in grösseren Massen, besonders bei W.- oder SW.-Winden, erscheinen. Im Juni und Juli bilden sich gar keine ситий (oder doch sehr selten, immer einzeln und zerrissen) und die cirrhi lassen sich oft nur beim Aufgange oder Untergange der Sonne als sehr feine, gefiederte Streifen unter- scheiden. Regen ist so selten, dass ich im Sommer 1858, während meines Aufenthaltes in der Kara-Kum-Wüste und am Ssyr-Darja, nur zwei eigentliche Regen beobachten konnte: einen Regenguss mit starkem Gewitter am 1. Mai in der Kara-Kum-Wüste, der etwa eine Viertelstunde dauerte, und ein Gewitter in der Nacht vom 16—17 Juli am Ssyr-Darja. Will man zu den Regentagen auch diejenigen rechnen, wo nur einige Tropfen gefallen sind, so waren solcher während der ganzen Sommerperiode d. J. 1858 nicht mehr als 7 im Fort Peroffsky beobachtet worden. Wie gross also im Sommer die Trockenheit der Luft und des Bodens in einer des Wassers vollständig ermangelnden Wüste sei, wie z. B. Kisyl- Кит oder Mittlerer Kara-Kum, ist leicht sich vorzustellen"). Der Winter am Ssyr-Darja und besonders südlich vom Strome in dem transaralischen Gebiete scheint durchaus nicht streng zu sein. Fröste von —12 bis —15° R. halten sehr selten drei Tage nach der Reihe an und ich erinnere mich nur eines Frostes (im December 1857 am Kara-Tugai), wo die Kälte vielleicht bis —20° R. gestiegen ist und dies wegen eines heftigen NNW.-Windes, welcher 1) Als Beweis, wie unbedeutend die in der Luft enthaltene Wassermenge in diesen Gegenden ist, wer- den ein Paar psychrometrische Beobachtungen dienen, welcheich in der trockenen Gegend zwischen dem Caspi- und Aralsee, 20—40 Werst SO. von der grossen west- lichen Krümmung des Emba bei Kandaral, gemacht habe. Das Psychrometer zeigte nämlich im ersten Drittel des September in geringer Entfernung (50—60 Werst) vom grossen Wasserbeckeu des Caspisees zwei Tage nach der Reihe (d. 8. und 9. Sept.), um 2 Uhr Nachmit- tags, die ungeheure Differenz von 10,00 bis 10,05° R. zwi- schen den beiden Thermometern. Diese Zahl entspricht aber dem geringen Gehalte von etwa 7,6 Grammen Was- serdämpfe in einem Kubikmeter Luft, bei einer Tempe- ratur von 24,60° В. (30,65° C.). - Die AraLo-CAsPpischEN CALLIGONEEN. 5 ganze Haufen Schnee zusammengefegt hatte. Gewöhnlich schwankt die Temperatur der Wintertage im Fort Peroffsky während der Monate December, Januar und Februar zwi- schen 0° und —10 bis —12° R.; häufig tritt auch Thauwetter ein, bei klarem Himmel und schöner Sonne. Ebenso verhält sich die Wintertemperatur in der mittleren Kara-Kum- Wüste und an dem Ostrande des Caspischen Meeres; ja sogar mag der Winter in dieser letzten Gegend, wegen der westlichen Lage, noch milder sein. Dagegen steigt die Kälte am Nordrande des Kara-Kum, in der Lehmwüste am Irgis, am Ust-Ürt-Plateau und in der Nähe der Mugjodaren nicht selten bis zu einem ungeheuren Froste von —30°, sogar —32°R. Den Kirgisen ist diese Strenge des Winters in offener Lehmwüste und die verhältniss- mässige Milde desselben in Sandwüsten sehr gut bekannt, wesswegen sie auch immer die Wintermonate im Kara-Kum oder in irgend einer anderen Sandwüste zubringen. Verfolgt man nun, nach diesen vorläufigen Betrachtungen, die Verbreitung der СаШ- goneen im ganzen Aralo-Caspischen Territorium, so ergiebt es sich, wie wir auch später sehen werden, dass diese Sträucher sich da am besten entwickeln und die mannigfaltigsten Formen zeigen, wo bei den übrigen Bedingungen des excessiven Klima’s die Winterkälte geringer ist. (In den Sandwüsten, an Binnen-Meeren, in der Nähe der See- und Flussufer) Dieser Bedingung schliesst sich ferner noch eine andere an, — die physikalisch-che- mische Beschaffenheit des Bodens, — welche überhaupt eine der Ursachen der charakte- ristischen Vegetation in dem Central-Asiatischen Flachlande ist, und auch auf das Vor- kommen der Calligoneen einen höchst wichtigen Einfluss hat. Mächtige Sandalluvien in Gestalt von stationären (oder auch bisweilen, zum Theil, beweglichen) Sandhügelreihen, welche auf compactem, lehmigem, mit Kochsalz, kohlens. Kalk, Gyps und Magnesia imprägnirtem Schlamm ruhen, sind die wahren Standorte für Calligonum-Arten. Sie be- dürfen also eines lockeren Bodens, dem mineralische Substanzen, besonders Kochsalz und Kalk, beigemengt sind und der auf einer nahe liegenden Schicht ruht, welche die Eigen- schaft hat, das Durchsickern des aus der Atmosphäre fallenden Wassers zu verhindern und dadurch die Bildung constanter unterirdischer Wassergänge zu befördern. Diese Bedingung — die einzige Ursache der relativ üppigen Vegetation in den Sand- hügelwüsten — ist für Calligoneen so sehr wichtig, dass, mit Ausnahme von Calligonum Cal- liphysa, welches grösstentheils auf dürrem Lehmsand oder lehmigtem Mergel vorkommt, — man vergebens in einer Lehmwüste andere Calligonum-Arten suchen würde. Wenn solche aber zufälliger Weise wirklich vorkommen, so sind sie von sehr kleinem Wuchse, blühen niemals und vertrocknen häufig, was offenbar auf einen anomalen Standort hinweist '). Die Galligonum- Arten wachsen immer beisammen und zwar so, dass die mehr ver- breiteten Species die Hauptmasse bilden, welche Rücken und Abhänge der Hügelreihen 1) Calligonum Pallasia, welches in der Kara-Kum Wü- | 11/, Fuss hoher Strauch, welchen ich niemals blühend ste 5—7 Fuss hoch ist, erscheint sparsam in der Lehm- | gesehen habe. sandwüste gegen den Irgis zu, als ein kleiner, kaum 6 Er. Borszczow, häufig als dichtes Gebüsch bedecken, und die seltener vorkommenden Arten treten hie und da zwischen der gemeineren Art auf. Calligonum Pallasia und leucocladum, und, an ge- wissen, jedoch sehr begrenzten Orten, auch das Calligonum flavidum — stellen immer die Masse vor; die übrigen Arten erscheinen als sporadische Gewächse nur an gewissen Stel- len, kleine Kreise und Inseln bildend, oder sonst auch als einzelne Sträucher. Ein Calligonum-Gebüsch ist für ungewöhnte Augen etwas sehr Interessantes und Ueber- raschendes. Die Landschaft, welche sich gewiss mit keiner anderen vergleichen lässt, ist schon von Weitem erkennbar. Die Sandhügelreihen sehen aus wie mächtige weisse oder : röthliche erstarrte Meereswogen, deren Abhänge und Rücken im Frühjahr von zahlreichen kugeligen Haufen von dem schönsten Grün, im Herbst und Winter von schwarzen oder roth-braunen kugeligen Skeletten bestreut sind. Die zickzackförmigen Verzweigungen des bizarr aussehenden Gebüsches nehmen die mannigfaltigsten phantastischen Formen an auf dem weisslichen Fond des Sandes bei starkem Luftspiele, in Folge heftiger Strahlung der Wärme durch den Boden. Im Frühlinge sind die Calligoneen ein wahrer Schmuck der Sandwüsten: ihre braunrothen oder milchweissen, glasglänzenden oder matten Aeste, sma- ragdgrünen articulirten Zweige von röthlich-weissen, angenehm nach Aepfelblüthen duf- tenden Blumen besetzt, machen einen ganz eigenthümlichen Eindruck auf den, durch bren- nende Hitze und Monotonie der Lehmwüste ermüdeten Reisenden. Sobald man die Calli- goneen erblickt, fühlt man sich erfrischt und wie von einem schweren Traume befreit. Dieses Wohlgefühl hat aber noch einen anderen, wichtigeren Grund, der durch die beinahe allgemein herrschende Wassernoth bedingt wird: wo Calligoneen wachsen, da hat man immer Hoffnung irgend welche Brunnen aufzufinden, indem an solchen Stellen die unter- irdischen Wasseradern häufig sehr nahe zur Oberfläche liegen. Besonders bemerkenswerth ist die Weise, in welcher die Sträucher im lockeren Sandboden festgehalten werden. An Stel- len, wo der untere Theil des kurzen Stammes und der Hauptwurzel vom Flugsande ent- blösst wird, sieht man strickförmige, schön rostbraune, theils beinahe senkrecht in den Sand einschiessende, theils horizontal in demselben kriechende Nebenwurzeln, deren obere ausgerissene Theile häufig über 2 Faden lang waren. Mittelst dieser zahlreichen Wurzeln haftet die Pflanze so stark im Boden, dass man nicht Kraft genug hat, sogar nachdem die viel kürzere Hauptwurzel abgehauen ist, den Strauch von seiner Stelle auszureissen. Diese Nebenwurzeln müssen, mehr als in manchen anderen Pflanzenfamilien, eine sehr wichtige Rolle im Nutritionsprocesse spielen. 3. Entwickelung der Calligoneen. Die Keimung der Galligonum-Früchte ist bis jetzt nur von Pallas beobachtet wor- деп '). Dieser ausgezeichnete Naturforscher sagt auf der $. 70 seiner «Flora Rossica» Fol- 1) D’Heritier (In Transact. Vol. I. 1791. р. 180) sagt, | ohne jedoch irgend einer Thatsache über die Keimung dass er in seinem Garten einen cultivirten, Blumen und | zu erwähnen. Früchte tragenden Strauch von Call. Pallasia besitze, Die ARALO-CASPISCHEN CALLIGONEEN. 7 gendes über diesen höchst interessanten Gegenstand: «In arena profundius satae nuces satis cilo germinant et folia duo seminalia quasi elatere quodam una nocte citissime erumpunt, fere роШ- сапа, filiformia, citoque eriguntur. Dehinc junci alterne protruduntur citoque adolescunt sine foliis ; fruticuli jam secundo anno primos flores, sed solitarios vel geminatos et paucos promunt.» Mit diesen wenigen klaren Worten ist Alles über die erste Entwickelung der Calligoneen ge- sagt. Wir wollen nun die Entwickelung der erwachsenen Sträucher verfolgen '). In den ersten wärmeren Frühlingstagen, welche gewöhnlich schon im April eintreten, bekommen die Calligonum - Sträucher ein lebhafteres Aussehen. Die glatte Rinde der Aeste und Zweige, die während der Wintermonate longitudinale Fältchen zeigte, wird glatt, be- kommt einen lakirten Glanz und eine frische braunrothe (oder, bei Call. leucoladum, milch- weisse) Farbe, welche in jüngeren Zweigen bisweilen in’s ziegelrothe (oder silberweisse) übergeht. Zugleich verschwindet die Rigidität der Aeste und die knotigen Intumescenzen der zwei- und einjährigen Zweige, oder auch zuweilen älterer Aeste, zeigen eine grünliche Schattirung in Folge der treibenden, articulirten ramuli herbacei. Der ganze Strauch, ob- gleich noch immer — wegen der unbelaubten?), unter rechtem Winkel verzweigten Aeste — von korallenartigem Aussehen, bekommt weichere Contouren. Nach 5—7 Tagen sind die ramuli herbacei beinahe ausgebildet, mit jungen Ochreae und Blättern versehen und der Strauch sieht aus wie eine schöne smaragdgrüne, mehr oder weniger regelmässige Kugel. Die Vertheilung der ramuli herbacei und ihre spätere Ausbildung zu rami hignosı (an- notint) ist durchaus nicht bei allen Arten eine und dieselbe. Bei manchen Arten, z. В. bei Call. Pallasia, rubicundum, flavidum, leucocladum, erinaceum, entspringen die татий herbacei zugleich in dichten Büscheln aus den knotigen Intumescenzen der älteren Aeste und ein- zeln (oder zu 2—3) aus den vorigjährigen Zweigen oder an deren Basis; bei anderen da- gegen, 2. В. bei Call. eriopodum, acanthopterum, paniculatum bilden sie sich in der Regel ein- zeln (selten zu 3) auf den vorigjährigen Zweigen oder in der Nähe derselben. Diese Ver- schiedenheit im Entstehen der ramuli herbacei ist sehr wichtig, indem sie einen grossen Einfluss auf die äussere Physiognomie des Strauches und die spätere Bildung der ramı lignosi hat. Die, aus den knotigen Intumescenzen (z. В. bei Call. Pallasia, flavidum) ent- springenden, büscheligen rami herbacei erscheinen etwas später als die einzeln sitzenden und fallen meistens bald nach der Fruchtbildung ab; dagegen entwickeln sich diese letzten früher und gelangen im Herbst gewöhnlich zur Bildung neuer rami lignosi?). Dabei ver- lieren sie aber einen guten Theil ihrer Haupt- und Nebengliederchen (Aestchen). Bei an- deren Calligonum-Arten, 7. В. Call. eriopodum, acanthopterum, bilden sich im Herbst die einzeln sitzenden ramuli herbacei beinahe alle zu rami lignosi aus, indem nur ihre Neben- 1) Die Beobachtungen sind an Call. Pallasia und leu- cocladum gemacht worden. 2) Ich erlaube mir diesen Ausdruck, weil die abfal- lenden ramuli herbacei bei den Calligoneen doch die Rolle des Laubes zu spielen scheinen. | 3) Schon Pallas erwähnt in seiner «Flora rossica» dieser Thatsache, indem er, p.70, sagt: «Horum (junco- rum) praecociores firmantur in ramos lignescentes, tene- riores hyeme (??) decidunt. » 8 Er. Borszczow, gliederchen grösstentheils mit den Früchten abfallen. Die Menge der neu gebildeten rame hgnosi, so wie auch ihre Länge, sind in verschiedenen Arten verschieden. Bei denjenigen Calligonum-Arten, welche zugleich büschelige und einzeln sitzende ram: herbacei haben (2. В. Call. Pallasia), sind die neu entstandenen ram? lignosi geringer an Zahl und gewöhn- lich kürzer; sie überschreiten kaum die Länge eines Fusses (in Call. Pallasia, leucocladum, flavidum) und bei dem höchst charakteristischen Call. horridum sind sie nur 2—4 Zoll lang. Dagegen erreichen sie z. B. bei Call. acanthopterum und eriopodum oft eine Länge von 1 bis 2 Fuss, sind immer ruthenförmig und schlank, während sie bei den vorhergehenden Arten später meistens angebrochen und tortuös aussehen. Die daraus folgende Verschiedenheit im Habitus der Calligonum-Sträucher ist leicht zu errathen: die ersten haben, nach dem Abfallen der гатий herbacei, eine kugelige, steife, korallenartige Gestalt, die zweiten ein graciles, bisweilen baumartiges Aussehen. Das Erscheinen der Blumenknospen bemerkt man erst nach vollständiger Entwicke- lung der ramuli herbacei. Das Aufblühen dauert verhältnissmässig lange; dagegen erfolgt das Blühen und die Ausbildung des Fruchtknotens in einer ziemlich kurzen Periode. Einige Beobachtungen am Call. leucocladum können als Beispiel dienen. Am 3. Mai (1858) stand diese Species im südlichen Kara-Kum in Blüthe und am 13 desselben Monats sind am Ssyr-Darja schon junge Früchte gesammelt worden. Die Entfernung beider Orte von einander beträgt kaum einen halben Grad von N. nach S. und etwa zwei Grade von W. nach 0. Da aber die ersten Exemplare mitten in einer trockenen, heissen Wüste gesammelt wurden, die anderen in der Nähe mächtiger Lagunen des Kara-Usäk-Flusses, wo die Luft immer etwas kühler ist, so scheint es, dass in diesem Falle der Gang der Entwickelung an beiden Orten so ziemlich gleich war und dass man die zum Blühen und Fruchttragen nöthige Pe- riode für Call. leucocladum auf 10 Tage schätzen darf. Lehmann’s Beobachtungen im süd- lichen Kisyl-Kum geben beinahe dieselben Resultate, mit dem Unterschiede, dass Call. leucocladum daselbst über zwei Wochen früher blüht. Den 13. April fand Lehmann die ersten Blumen, am 16 — zwischen Agatma und Karagata — stand die Pflanze in voller Blüthe, am 22. d. M. — im Batkak-Kum — fing sie an schon abzublühen und am 31. hatte ein Exemplar schon junge Früchte. Da die Entfernung des zweiten Standortes (Na- sarbai-Kuduk) vom letzten über 1 Grad von N. nach S. beträgt, so nehmen wir den 22 April als Norm des Blühens von Call. leucocladum in der Kisyl-Kum-Wüste an; daraus bekommen wir die für Abblühen und Ausbildung junger Früchte nöthige Periode = 9 Tagen, was mit dem obenerwähnten Resultat sehr nahe übereinstimmt. Verschiedene Calligonum-Arten blühen zu verschiedenen Perioden der warmen Jahres- zeit. Während Call. leucocladum schon abblüht, entfaltet Call. Pallasia beinahe die ersten Blumen (9. Mai 1858 am Ssyr-Darja, bei Mailibass”). Andere Arten blühen viel später: 1) А]. Bunge Reliq. Lehmann. р. 309 (485), n° 1221. später: «Floret Majo usque ad initium ити, secunda quo- 2) In höheren Breiten, z.B. Ryn-Pesski,an d.Wolga,noch | que vice, paucis floribus autumno, Pallas Fl. ross. р. 70. Die ARALO-CASPISCHEN CALLIGONEEN. 9 Call. calliphysa — 22. 24. Mai, am Fl. Irgis (Lehmann); Call. Caput Medusae — im Juni, am Ili (Schrenck in herb. Acad.); Call. mongolieum — 28. Juli, bei der Station Iren (La- dyjensky in herb. Acad.; spec. flor. et cum fructu juniore). Nimmt man die, bei einigen Arten erst spät im Herbste abfallenden Früchte in Betracht, so kann man vermuthen, dass solche wahrscheinlich noch später blühen. So sind: Call. flavidum, densum, macrocarpum Rotula sehr spät, vielleicht erst Mitte Juni blühende Arten. Die abgefallenen Früchte und ramuli herbacei der meisten Calligoneen liegen im Herbst und Winter immer am Fusse des Mutterstrauches. Sie bilden auf dem Boden häufig eine Kruste, welche leicht in ihrer ganzen Breite abgenommen werden kann, ohne die einzelnen sie bildenden Frucht-Exem- plare , die wegen der hakigen Flügel oder Stacheln innig zusammenhängen, von einan- der zu trennen. Daher können auch Früchte solcher Arten schwerlich vom Winde weg- getrieben werden. Die einzige Ausnahme in dieser Hinsicht ist Call. Calliphysa, deren bla- senförmige Früchte der Herbstwind in der Wüste weit und breit herumrollt '). 4. Geographische Verbreitung und Statistik der Calligoenum- Arten. Alle bisher bekannten Calligonum- Arten gehören der alten Welt an und zwar ihren beiden grösseren Gliedern — Asien”) und Afrika. Eigentlich sind sie aber nur im grossen Continente Asien’s recht einheimisch und bilden eine unverkennbare Charakteristik für die Flor der Ebenen und niedrigeren Plateau’s dieses Continents, wo die obenerwähnten klima- tischen und Bodenverhältnisse ihrem Vorkommen am besten entsprechen °). Die geographische Verbreitung der Calligoneen zeigt, dass diese Pflanzen unstreitig eines echt continentalen Klima’s bedürfen. Es ist genug zu erwähnen, dass während nur eine Art, Calligonum comosum L’Heritier, die Canarischen Inseln (Webb fide Decaisne in De Сапа. Prodr. tom XIV.) bewohnt, im Gebiete Asien’s über 25 Arten vorkommen ‘). Schon im westlichen und südwestlichen Theile dieses Continentes in Syrien und Mesopota- 1) Am Fusse des Ust-Ürt, bei dem Flusse Tschegan, sind alle Erdfurchen und Vertiefungen mit Calliphysa- Früchten gefüllt. 2) Die Gegend der unteren Wolga und die Kuma-Wü- ste mitgerechnet. 3) Wenn ich, in meinem der Kaiserl. Akademie, am 7. Januar 1859 eingereichten vorläufigen Berichte über die Resultate der Expedition, den Reichthum der Aralo- Caspischen Gegenden an Calligonum- und Atraphaxis- Arten, als Beweis der vermuthlichen Aehnlichkeit der Flor dieser Gegenden mit der von Nord-Afrika angese- hen habe, so irrte ich mich völlig und beeile mich den Fehler zu verbessern. Wenn auch wirklich in manchen Hinsichten eine Analogie zwischen den beiden Floren existirt, so ist jedenfalls der Annäherungspunkt durch- aus nicht in den Calligoneen zu suchen, welche dem mittel-asiatischen Gebiete beinahe ebenso angehören, wie die Ericaceen den süd-afrikanischen Ländern. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vile Série. Th 4) Nach gefälliger persönlicher Mittheilung des Herrn Professor Al. v. Bunge in Dorpat, welchen ich nach sei- ner Rückkehr von der grossen Chorassanschen Expedi- tion besuchte, so!l die Anzahl der asiatischen Calligo- neen noch einen Zuwachs von wenigstens 3 Arten be- kommen; diese bilden eine ganz besondere Unterabthei- lung der Gattung Calligonum, zu welcher auch das Call. tetrapterum Jaub. et Spach gehören soll. Da die Samm- lungen der Expedition noch nicht angekommen sind, so können diese höchst interessanten Arten, — trotz der ausserordentlichen Güte des Hrn. v. Bunge, der mir alle persische Calligoneen zur Bearbeitung übergeben wollte, — in diese bereits druckfertige Abhandlung nicht auf- genommen werden. Die baldige Erscheinung der- selben in einem nachträglichen Werke, wäre gewiss, als eine höchst wichtige Ergänzung für die Kenntniss der Calligoneen, sehr wünschenswerth. . [Se] 10 Er. Borszczow. mien, im nordwestlichen Persien und westlichen Littoral des Caspi, treten neue von dem afrikanischen verschiedene Typen auf. Das Maximum ihres Vorkommens erreichen aber die Calligoneen in den grenzlosen Wüsten Mittelasiens, wo sie sich einerseits nach Nor- den bis zur 49. Parallele, andrerseits nach Osten bis zu den Seen Balchasch und Ala-kul und den Hochgebirgen Alatau und Tarbagatai erstrecken. In der Mongolo - Chinesischen Wüste, wo wieder nur eine Art, Call. mongolicum Turcz., vorkommt, scheinen die Calligo- neen, etwa im Meridian 132° östl. L. v. Ferro, ihre östlichste Grenze zu erreichen. — Folgende Tabelle enthält die geographische Verbreitung aller bisher bekannten Arten. Westl. Ebenen Central-Asien’s. [Oestl. Ebenen Regionen у. W. nach 0. | Afrika. | Vorder-Asien. (Aralo-Caspisches Becken.) |Centr.-Asien’s — a ZEN UE) a = se: Ba ED © ! т Û Е LE AE ВЕ ES ВЯ |S [5-63 se oe ще 18| 55 1850 аа |25 HARTehe = ВЕ Rés Ва |865 Rs ct ee с x ek et . Le .— a 5 Best lé (Ré és: are MASSE Arten. СЕ ЕАН ЕЕ РЕМ ЕЕ РЕ Е Е МЕ Sell а |: ВЕНЕ Ра ЕЕ | Че - аа вор. ra ES ES CT PS = 5 53| 55 В | бо о. р“ |5 | o |8e5|.3% 815512 я “< во 242125 sue Я || Du "3 ная ss mme ds о| SS |5 513 8 1158 04 3:53] 4 | 5 РОВС Е? Е] Eesaslse®e о <= 4 | 2 ALZOEMLR RO SE 0) = | Е АЗЕ НО" ПЕЙ |e (A EL BE I т. 1. Call. leucocladum.... —|—-|- —|— | 1!—|\1 1 2» Aralensene. eh — | — | —- _ ИТ ыы ыы Senn. Pallasiar.t.rıa. — | — — 1 1 1 11 — 1 о 4. » rubicundum.... u — = var 1 a 5. » erispum........ En ji = fes ar 1 au 6. » Aavidum....... ee Ei ee ee var) lee 1 sas 7. » acanthopterum.. — | — | — RE ES EE u 25 8. » anfractuosum... le ie Br Se 5 18 ЕЙ 9. » horridum ...... ee Tres A eg RT er gta ab, ПО Во... И N as un DR 11. » macrocarpum... — | — | — — ln == — — 12. № Чепзши........ — | — | — Ze N PR le na a 13. » polygonoides... 1 1 | — ee a PS a EU ae 14. » platyacanthum.. N rn en] au Has a 15. » erinaceum ..... ag ES ue nl LE #6) ca 16. » colubrinum..... li | ne ee AU NN Ar РВ ui is 17. » Caput - Medusae — | — —|—|—|—|1 — 1 | — 18. » comosum ...... 1 1 1 | = as 19. » eriopodum..... cp ze ee Lg ET 1 à ze 20. » mongolicum . = — ES | || PR TE 1 21. » microcarpum... — | — | — || Int u N we Ме er, N N Св = aan Et ee: en 23. » paniculatum.... — | — | — NO RENE NES ul ya 24. » Calliphysa..... —|—| 1 —|—|1 | 1 |— — 1 — 25. » tetrapterum.... 1 | —|1 — — | — je le en Li Es kommen demnach vor: In, Afrikaran DONNER 1 PORN D WA Азер ИО TER 25 Arten. Dix AraLo-CAsPpischEN CALLIGONEEN. 1 Von diesen sind charakteristisch: Вог Арка опа Asien 7. ar gs Br; 1 Art. asien allem. Biegen ss 24 Arten. А аа ето us sr ee lag Dis Summa 25 Arten. Verfolgt man nun die Verbreitung dieser Arten nach den Regionen von У. nach O. und berücksichtigt dabei die Nord- und Süd-Grenzen, so entstehen folgende Zahlen, welche das Quantum der Arten in jeder Region angeben: Regionen. Grenzen in Länge- und Zahl aller vork. Eigenthümliche Arten der Breitegraden. Arten. Region. Ноа ele te Von 19—510 90’ 5. L. у. Ferro, 360—200 Br. 1 Vorder-Asien. (Westl. Th) » 510 20’—640 L., 430—280 10: Br. .. 4 Call. tetrapterum Jaub. et Spach. Vorder-As. (Oestl.contin. Th.) » 640—800 L. 370—309 Br. ........ 31) ar polygonoides Linn. 3 26T AZ Br. 2...» 5 Call. paniculatum tl. Westl. Ebenen Centr.-Asiens| D ZH 850, 470—430 Br. 0.0... 18 Call. Aralense, acanthopterum; an- fractuosum Bunge; borridum, Ro- tula, macrocarpum, densum, platya- canthum, erinaceum, colubrinum; eriopodum Bunge; microcarpum. DOS TOO Nr denis eh 7 Call. crispum. Oestl. Ebenen Centr.-Asiens. DO ETS ОИ ER ere 1 Call. mongolicum. Diesen Zahlen gemäss ist die Verbreitung der Calligoneen im Allgemeinen folgender- weise festzustellen: 1) Das ganze Gebiet der bisher entdeckten Arten liegt innerhalb 1° und 132° östl. Länge von Ferro und 20°— 49° nördl. Breite. Innerhalb dieser Grenzen finden sich, in höherem oder geringerem Grade, alle Bedingungen für das Vorkommen der Calligoneen. 2) Die Zahl der Calligoneen-Arten geht demnach von W. nach O., bis zum Meridian 85° in zunehmender Progression (1 : 4 : 3 (3?) : 5 : 18), von da aber bis 132° L.— in abnehmender (7 : 1.). 3) Das erste Glied dieser Reihe, (der westlichste und südlichste Typus der Gattung) Call. comosum, ist offenbar ein Urbewohner des Asiatischen Continents, welcher sich erst später nach Afrika fortgepflanzt hat. Sein anomales Auftreten zugleich unter verschiede- nen Bedingungen — isolirt, im Küstenstriche Nord-Afrika’s (so wie auf den Canarischen In- seln?)und im Inlande Vorder-Asien’s zusammen mit anderen Arten, — scheint es zu bewei- zen. Das letzte Glied dagegen, der östlichste Typus — Call. mongolicum, — welches auch einzeln dasteht, verdankt sein von den anderen Arten abgetrenntes Vorkommen dem er- 1) Die neuen von Herrn Prof. Al. v. Bunge in Chora- | Theile Vorder-Asiens wird nach dem Zusatz derselben ssan und Kerman entdeckten Arten sind hier nicht ge- | vielleicht noch einmal so gross. rechnet worden. Die Anzahl der Arten im östlichen | ® ы 19 Er. Borszczow, habeneren Relief der Mongolei, welche jedoch in anderen Hinsichten alle Bedingungen ei- nes echt continentalen Landes besitzt. 4) Innerhalb der angegebenen Grenzen sind die südlicheren Landstriche ärmer an Calligoneen-Arten, als die östicheren und nördlicheren. Die Calligoneen sind also im All- gemeinen als NO. Pflanzen-Typen der gemässigten Zone zu betrachten; keine Art — mit Ausnahme von Call. comosum — erreicht den Wendekreis des Krebses. 5) Die Richtungslinie der geographischen Verbreitung der Calligoneen geht von NO. nach SW., längs der Diagonale der Breitengrade. 6) Die Gegend innerhalb 47°—43° Br. und 79°— 85° Т.. (Transaralische Wüste) kann als Centrum der geographischen Verbreitung der meisten Arten angesehen werden, indem daselbst auf einem verhältnissmässig kleinen Raume 18 Arten vorkommen, welche die man- nigfaltigsten Phasen des Gattungs-Typus darstellen und die mehr verbreiteten Arten in grösster Menge auftreten. Als untergeordnete Knoten, wo auch mehre Formen zusammen- treten, können betrachtet werden: die Djungarische Wüste, 47°—43° Br., 92’—102° L. (7 Arten) und die hohen Ebenen Nord- und Mittel-Persien’s, 37°—30° Br., 64°—80° L. (5—7 Arten). Nördlich und südlich, so wie auch östlich und westlich von diesen Gegen- den, kommen nur einzelne Arten vor. Wir gehen jetzt zur speciellen Betrachtung der geographischen Verbreitung jeder einzelnen Art über, indem wir von W. anfangen. Calliyonum comosum L’Herit. Diese Art, wie gesagt, der westlichste und südlichste Typus der Gattung — ist bis zum Meridian von Aleppo in Syrien (54° 40 ö.L.) der einzige Repräsentant der Calligoneen-Familie. Die Verbreitungsgrenzen dieser Art können folgen- dermassen festgestellt werden: von 1° (Canarische Inseln?, Webb fide Decaisne in De Сала. Prodr.; vielleicht auch schon Plukenett in d. Phytographia) bis 75°? östl. L.') (Westl. Chorassan und Irak-Adjemi) und von 20° (Nubien — Kotschy) bis etwa 38° Br. (südl. Aderbeidjan — Aucher-Eloy.) Wenn nicht die Autorität von Decaisne die Webb’sche Angabe von Call. comosum auf den Canarischen Inseln unterstützte, so wäre vielleicht das Vorkommen desselben soweit nach Westen wohl etwas zweifelhaft, besonders wenn man die abgesonderte oceanische Lage der Inseln und ihre Entfernung von dem geographischen Centrum der Calligoneen berück- sichtigt. In Algier und der Berberei wächst diese Species gewiss (Desfontaines, Balansa) und weiter nach Osten bewohnt sie höchst wahrscheinlich die ganze Fläche von Aegypten (Olivier! Sieber, Lippi, Schimper) und Nubien (Kotschy!), vom Mittelländischen Meere bis 20° nördl. Breite. Durch den Isthmus von Suez, wo Call. comosum an der ara- bischen Küste bei El-Tor (28° 10’ Br., 51° 20° östl. L.) vorkommt (Boissier, Bové) — tritt es in das Gebiet des Asiatischen Continents, wo es, nach Aucher-Eloy, Syrien und Mittel-Persien bewohnen soll. 1) Die Längengrade werden überall vom Meridian von Ferro gerechnet. Dix ARALO-CASPISCHEN CALLIGONEEN. 13 Oestlich vom Meridian 54° 40° (Aleppo) schliessen sich an Call. comosum noch zwei Arten an, von denen eine Call. polygonoides Linné, wie es scheint den erhabeneren Landstrich Vorder-Asien’s einnimmt, die andere Call. tetrapterum Jaub. et Spach, die Terrain-Depres- sion von Mesopotamien bewohnt. Die geographische Verbreitung beider Arten, so vielman davon weiss, ist sehr beschränkt und die nördliche Grenze für Call. polygonoides scheint die Parallele von 40° nördl. Br. (Ararat — Tournefort) zu sein; von da aus kommt diese Art im ganzen Aderbeidjan (Szovits) vor, die angrenzenden Theile Persien’s vielleicht nicht aus- genommen. Call. tetrapterum ist von Olivier und Bruguiere in der Tigris-Euphrat-Ebene zwischen Aleppo und Bagdad entdeckt worden (Jaub. et Spach icon. plantar. orient. tab. 471). — Bis zum Jahre 1857 sind diese beiden Arten nicht ausserhalb der ihnen hier zu- geschriebenen Grenzen gefunden worden und gehen insofern nach Osten: Call. polygonoides — etwa bis 65°, Call. tetrapterum bis 62° östl. L. von Ferro'). Die drei erwähnten Formen: Call. comosum, polygonoides und tetrapterum sind die süd- lichsten Arten der Familie, da keine von ihnen die Parallele 40° nördl. Br. überschreitet. Längs dem Meridian 64° erreichen die Calligoneen höhere Breiten, indem der erste Repräsentant der nördlichen Formen — Call. Pallasia L’H&rit. — in den Sandwüsten west- lich vom Caspi und östlich vom unteren Laufe der Wolga (etwa 49° Br.) zum Vorschein kommt. Diese schöne, in dem grossen Centralasiatischen Flachlande fast überall vorkom- mende Art, hat — das Call. comosum ausgenommen — die ausgedehntesten Verbreitungs- grenzen. In der Kuma-Wüste (М. а Bieb.) und östlich vom unteren Wolgalaufe (Pallas) beginnend, bewohnt Call. Pallasia das ganze Gebiet des Aralo-Caspischen Wasserbeckens, wo es, sporadisch am mittleren Laufe der Emba (Kok-djida Sandwüste!), östlich vom Caspi und im nördlichen Turkomannien (Karelin, Lehmann, ipse), im westlichen Theile des Ust-Ürt-Plateau’s (Basiner), nördlich vom Aralsee in den Wüsten: Ulü- und Ksche-Bor- ssuk und am unteren Irgis (Lehmann, ipse) vorkommend — in der Kara-Kum- und trans- aralischen Wüste häufig ein ununterbrochenes Gebüsch bildet. Ferner bewohnt es, an ge- eigneten Stellen, das Ssyr-Darja-Gebiet bis zum Meridian der ehemaligen kokanischen Festung Djulek (oder vielleicht etwas weiter) und sehr wahrscheinlich auch den grössten Theil der nord-östlich liegenden Wüsten an den Flüssen Ssary-ssu und Tschu; endlich er- reicht es die Balchasch-Alakul-Wüste, (Schrenck) und den Saissang-Noor, wo der östlich- ste Punkt der Verbreitung liegt. Demnach sind für Call. Pallasia folgende Grenzlinien fest- zustellen: nördliche Linie: Ryn-Pesski (49° Br.), Sandwüste Kok-djida am Emba, Irgis- Sandwüsten östlich und SO. von der Festung Uralskoje (48° 40° Breite), Noor-Saissang (48° Br.); westliche Linie: Kuma-Wüste (64° ö. L.), Ryn-Pesski (65° L.) und östliches Littoral des Caspi; südliche Linie: nördliches Turkomannien, Sandwüsten: Koschkar-ata, Ssam, Asmantai-matai am Ust-Ürt und der Brunnen Tomar -astau in der transaralischen Wüste am NW. Rande des Kisyl-kum (43° 36 Br.): östliche Linie: der eben erwähnte 1) Nach gefälligen Mittheilungen des Herrn Professor v. Bunge soll Callig. tetrapterum auch in Chorassan vor- kommen. 14 Er Borszczow. Brunnen Tomar-astau (79° 30° L.) Lauf des Flusses Djany-Darja, Orte Ssary-Tscheganak und Ssunkarly am Ssyr-Darja (83° 30), Gegenden am Tschu-Flusse (?) und endlich östli- cher Theil der Balchasch - Alakul-Wüste bis zum Noor - Saissang (102° L.). — Calligonum Pallasia kommt also vor: von 49° bis 43° 30° Br. und von 64°—102° Г. Es ist merkwürdig genug, dass diese Art die Kisylkum-Wüste nicht bewohnt, sondern sich am SW.-Rande derselben — vom Brunnen Tomar-astau an, wo sie schon sehr selten vorkommt — gegen NO. wendet; ferner dem Djany-Darja-Laufe folgend und wieder häu- figer auftretend, den Ssyr-Darja-Strom erreicht. | Meisner’s Angabe von Call. Pallasia bei Orenburg, welche im XIV Band des Pro- dromus von De Candolle steht, ist durchaus sehr zweifelhaft, um so mehr, als die Quelle, auf welcher diese Angabe beruht, nicht angegeben ist. Weder bei Orenburg noch südlich davon, auf wenigstens 150 Werst Entfernung, kommt kein einziger Ort vor, wo das Call. Pal- lasia auch nur einigermassen wachsen könnte. Wenn diese Art am Emba und sogar im nord- östlichen Littoral des Caspi (Kaspischer Kara-kum), wo die Bedingungen des Vorkommens vorhanden sind, eine relativ selten auftretende Pflanze ist, so ist das Vorkommen dersel- ben bei Örenburg, in einer Grassteppen-Region, wohl sehr zweifelhaft. Ich konnte die Pflanze daselbst weder finden, noch hörte ich die Kirgisen, welche sie genau unter dem Namen Kisyl-Djusgön oder Karä-Djusyön kennen, von ihr sprechen. Calligonum leucocladum Schrenk. Die nördlichsten Punkte, wo ich diese Art und zwar nur selten auftretend beobachtet habe, liegen im südlichen Theile der Wüste Ksche-Borssük (nördl. vom Aralsee) und im mittleren Kara-Kum, etwa in der Parallele des Brunnens Kul- Kuduk (47° nördl. Br.) In der nächstliegenden Sandwüste Ulu-Borssük und westlich im Tieflande zwischen dem Caspi und dem Ust-Ürt-Plateau scheint sie gänzlich zu fehlen. Am Ust-Ürt selbst kommt sie höchst selten vor, indem nur ein einziges Exemplar aus der Wüste Ssam (etwa 45° Br., 74° L.), wahrscheinlich von Karelin gesammelt, im Herbarium der Akademie existirt. — Dagegen mehr nach Osten und Süden, am ganzen unteren und mitt- leren Laufe des Ssyr-Darja und in den Gegenden östlich vom Aralsee, zwischen dem Ssyr- und Amu-Darja (transaralische Wüste) ist sie ungemein verbreitet, so dass sie an manchen Stellen, besonders in der Nähe der Kisyl-Kum-Wüste, das sonst so häufig vorkommende Call. Pallasia verdrängt. Im Djungarischen Gebiete ist diese Art von A. Schrenck am Ost- Uïer des Balchasch-See entdeckt worden, wo sie vermuthlich ihre östliche Grenze erreicht. In Gradezahlen ausgedrückt, werden die Verbreitungsgrenzen des Calligonum leucocladum die folgenden sein: nach N. die Parallele von 47° Br., nach O. vielleicht: der Meridian der Ajagus-Mündung (96° 45 L.), nach $. der Brunnen Nasarbai-Kuduk im Kisyl-Kum (etwa 40° 30), nach W. Meridian der Sandwüste Ssam am Ust-Ürt-Plateau (74° L.). Diese Art ist ein der südlichsten Typen der Aralo-Caspischen Calligoneen, welcher zugleich das Ma- ximum seines Vorkommens in östlicheren Längen (östl. von 79° L.) erreicht, dabei auch ei- nen trockenen und ungewöhnlich heissen Boden fordert. Calligonum Calliphysa Bunge hat im Aralo-Caspischen Becken und in der Djungarei Die Arano-CAsPpIscHEN CALLIGONEEN. 15 eine durchaus sporadische Verbreitung. In Chorassan, wo diese Art nach Herrn у. Bunge’s Mittheilung in Massen vorkommen soll, beginnend, erstreckt sie sich in N. und NO.-Richtung, das Turkomannische Gebiet und wahrscheinlich das ganze Ust-Ürt-Plateau in kleinen Krei- sen bewohnend, bis zum Flusse Irgis, wo ihre nördliche Grenze liegt. Im ganzen Gebiete östlich vom Aralsee und südlich vom Ssyr-Darja bis zum Flusse Amu fehlt sie gänzlich und tritt erst wieder in den Gregenden am Balchasch (Schrenck) auf, wo sie die östliche Grenze der Verbreitung zu ereichen scheint. Die nördlichsten beobachteten Punkte für die Verbreitung des Call. Calliphysa im Aralo- Caspischen Becken sind: Lehmhügel am unteren Irgis (Al. Lehmann) und Lehmabhänge am Nordrande des Ust-Ürt am Flusse Tschegan (ipse). Von diesem letzten Punkte aus er- scheint die Pflanze fleckenweise, wahrscheinlich im ganzen östlichen Littoral des Caspi, wo sie im nördl. Turkomannien von Karelin und bei Nowo-Alexandrowsk von Lehmann beobachtet worden ist. Nach Osten geht sie, immer seltener vorkommend, (innerhalb der von mir untersuchten Region) vielleicht bis 80° ö. L. — Nach diesen Angaben kann Ca/h- gonum Calliphysa als ein vorzüglich westlicher, im Aralo-Caspischen Becken dem Ust-Ürt beinahe ausschliesslich angehörender Typus angesehen werden, welcher daselbst zwischen den Parallelen 43° und 48° 30° und den Meridianen 71° 30° und 80° ö. L. seine Verbrei- tung hat. Das östliche Auftreten dieser Art am Balchasch-See muss, bei der höchst man- gelhaften Kenntniss der südlich vom Ulutau-Gebirge und am Ssaryssu liegenden Gegenden, vorläufig als ein abgesonderter sporadischer Vorposten betrachtet werden, welcher jeden- falls durch die im Tschu- und Ssary-ssu-Gebiete vorkommenden Lehmflächen mit der Hauptregion der Pflanze in Verbindung stehen kann. — Den Glanzpunkt der Entwickelung soll Calligonum Calliphysa in Chorassan erreichen. Während ich am Ust-Ürt die Pflanze im- mer von kleinem Wuchs (kaum 1 Fuss) und mit niederliegenden Zweigen beobachtete, sah Herr Al. у. Bunge hübsche Sträucher von 2—2, Fuss Höhe. — Unter allen bisher be- kaunten Calligoneen - Arten ist Calligonum Calliphysa die einzige, welche den echten Salz- lehmboden bewohnt. Calligonum flavidum Bunge, — zuerst von Politow am Noor-Saissang, später auch von Al. Schrenck und Meinshausen — in der Balchasch-Alakul-Wüste und am Flusse Ш gefunden — erreicht in unserem Florengebiet seine östlichste Grenze, tritt aber als ein von der typischen Pflanze in mancher Hinsicht abweichendes Gewächs auf, welches nur den engen Landstrich des östlichen Aralsee-Littoral’s bewohnt und eine sehr unbedeutende Verbreitung von N. nach S. hat. — Eine eben solche Verbreitung hat das in der transara- lischen Wüste seltene Call. rubicundum Bunge. Einige Sträucher dieser letzten Pflanze und zwar auch in atypischer Form (sehr niedrig, mit dünnen Zweigen und kleineren Früchten), sind nur an einem Orte, östlich vom Thurme Ssaraman am Kuwan-Darja, auf sandlehmigem, mit Artemisia fragrans und Soxoûl bewachsenem Boden gefunden worden. Der nördlichste Punkt für Call. flavidum ist der Ort Üsch-Utkul (45° Br.) am Strande des Aral-Meeres; von da aus geht es in üppigen Sträuchern, häufig Gebüsch bildend, etwa bis zum Berge Bik-tau 16 EL. Borszczow, (44° 20° B.) Es ist wohl möglich, dass die Pflanze auch südlicher, vielleicht sogar bis zum Amu-Strome wächst, doch war der Bik-tau der letzte Punkt, wo ich einzeln wachsende Sträu- cher beobachtete. Landeinwärts geht Call. flavidum etwa 20 Werst; am mittleren und obe- ren Djany-Darja, so wie auch im Ssyr-Darja-Gebiete, nördlich und südlich vom Strom, scheint es gänzlich zu fehlen. Das von Al. Schrenck am Ili-Flusse entdeckte Call. Caput Medusae kommt in der trans- aralischen Wüste als ein sehr seltenes sporadisches Gewächs vor, welches die Sandhügel am mittleren Laufe des Djany-Darja bewohnt. Westlich vom Meridian des Berges Akkyr- tau (etwa 81° L.) kommt es nicht mehr zum Vorschein und muss deshalb auch als eine der östlicheren Formen betrachtet werden, deren Hauptort des Vorkommens die Djungarische Wüste ist. Dagegen scheint Call. Murex Bunge, offenbar eine nördlichere Form zu sein, welche sich dem Gebiete des Call. leucocladum und Pallasia anschliesst und bald in demselben ver- schwindet. Die Verbreitung ist sehr unbedeutend, indem der nördlichste bisher bekannte Fundort nach Lehmann’s Angaben in den Sandwüsten am untern Irgis (48° 30° Br., 80 L.) und der südlichste und westlichste, nach Ssyssow, im südlichen Theile der Wüste Ult- Borssuk (46° Br., 77 L.) liegt. Der östlichste bisher bekannte Punkt ist der Brunnen Kul- Kuduk im mittleren Kara-Kum (47 Br., 80 L.). Dieser durchaus nur fleckweise, selten und immer einzeln vorkommende Strauch, fehlt überall im transaralischen Gebiete, indem er einestheils den Ssyr-Darja nicht überschreitet und anderntheils, bis jetzt noch nicht öst- lich vom Meridian 80° L. gefunden worden ist. Es bleibt uns noch übrig, die Verbreitung der letzten vier bis zum Jahre 1857 entdeck- ten Arten zu verfolgen. Zwei von diesen: Call. anfractuosum und Call. eriopodum Bunge, gehören ausschliesslich dem transaralischen Gebiete an. Call. anfractuosum Bunge, eine durch gracile, tortuöse Zweige und sehr kurz gestielte, sparsame Blumen ausgezeichnete Art, ist bis jetzt nur von Lehmann «auf den Flugsandhügeln zwischen dem Kuwan- und Djan-Darja» (gewiss in der Strecke zwischen dem Brunnen Ak Tscheganak am Kuwan und den Ruinen der Festung Schürük-robat am Djany-Darja!) beobachtet worden. Diese Art scheint ein äusserst seltenes sporadisches Gewächs zu sein, da es weder westlich vom Aral- see, noch östlich, am unteren und mittleren Laufe des Djany-Darja zum Vorschein kommt. Call. eriopodum Bunge, wenngleich auch eine höchst selten vorkommende Art, scheint doch einen grösseren Verbreitungskreis zu haben. Im Kisyl-Kum (sehr wahrscheinlich zwi- schen Nasarbai-Kuduk und Karagata) von Lehmann entdeckt, erscheint die Pflanze als ein schöner, immer einzeln vorkommender Strauch im Gebiete des Ssyr-Darja am rechten Ufer desselben, etwa 70 Werst östlich von Ak-Metschet, zwischen den Orten Djarty- Киш und Ssary-Tscheganak, wo ihr bisher bekannter nördlichster Punkt liegt. Ob sie weiter nach NO. geht, ist, wegen der Unzugänglichkeit der Hunger-Wüste (Bed-pak-dala) am Flusse Tschu, kaum zu entscheiden. Demnach ist die bis jetzt bekannte Verbreitungslinie von Call. eriopodum eine nordöstliche, welche innerhalb 40° 30 —44° 30’ Br. und 82’— 84° L. Die ARALO-CASPISCHEN CALLIGONEEN. 17 liegt. Call. eriopodum ist also für eine der südöstlichsten Aralo-Caspischen Formen der Gat- tung zu halten. ` Die zwei übrigbleibenden Arten: Call. crispum Bunge und Call. mongolicum Turcz. sind die östlichsten Formen der Calligoneen-Familie, indem erstere das dem südlichen. Ir- tysch angrenzende Djungarische Gebiet bewohnt, die andere ausschliesslich der Mongolo- Chinesischen Wüste Ghobi angehört. Call. crispum ist bis jetzt nur von einem Punkte be- kannt (ad fluv. Irtysch infra ostia fluv. Kurtschum Politow et С.А. Meyer, also etwa un- ter 49° Br. und 100° L.) und scheint nicht westlicher zu gehen, indem es später von Schrenck in den nur etwas weiter nach 3. und У. liegenden Balchasch-Alakul Gegenden nicht wie- dergefunden worden ist. Call. mongolicum, welches von Turczaninow (Kirilow?) Lady- jensky (bei der Station Iren, 28. Juli, im Herb. Acad.!) und Bunge! im chinesischen Ge- biete gesammelt wurde, mag vielleicht in der ganzen Wüste Ghobi an sandigen Stellen vor- kommen; vorläufig kann aber diese Art im Ghobi- Gebiete nur östlich vom Kjachta - Meri- diane (etwa 125° 6. L.) angegeben werden. Sie überschreitet nicht die Parallele 45° п. Br. Die in den Jahren 1857 — 1859 im Aralo-Caspischen Gebiet entdeckten eilf neuen Calligonum-Arten gehören beinahe alle zu den Formen, welche ohne einen grösseren Ver- breitungskreis zu haben, nur einzeln und selten vorkommen. Neun von ihnen ') gruppiren sich beisammen im Gebiete östlich vom Aralsee, (zwischen Ssyr- und Djany-Darja) indem sie alle in geringer Entfernung vom Strande wachsen. Die zehnte Art — Call. horridum m. — ist eine seltene, nur am Ssyr-Darja (Bukabai-kul, Nebenfluss des Djaman-Ssyr) beobach- tete Form, endlich die eilfte — Call. paniculatum m., eine der nördlichsten, kommt sehr selten in der Sandwüste Kok-djida an dem Punkte vor, wo der Emba den bedeutendsten seiner rechten Zuflüsse, den Tik-Temir (Kuldenen-Temir) aufnimmt und fehlt dann im gan- zen Florengebiete des Aralo-Caspischen Beckens. Von den neun obenerwähnten Arten, welche insgesammt die Wüste östlich vom Aral- see, zwischen 45° (Üsch-Utkul Bucht) und 43° 30° Br. (Brunnen Tomar-astau) und 79° — 80° östl. L. bewohnen, hauptsächlich in der Nähe des Littoral’s vorkommend, — hat nur eine Art, — Call. microcarpum m., — einen kleinen Verbreitungskreis. Nachdem diese Art zum ersten Male bei dem Brunnen Bil-kuduk (Tschagrai, 44° 30° Br.) auftritt, verbreitet sie sich, hie und da in kleinen Kreisen wachsend, in SSO.-Richtung bis zum Brunnen Ku- lambai kashän (etwa 43° 45’ Br.) Von da an verschwindet sie gänzlich, ohne wieder zu er- scheinen. Die wahrscheinliche Richtung ihrer Verbreitung, wenn man sie sonst nicht als eine sporadische Art, mit grösserem Verbreitungskreis annehmen will, ist die süd-östliche, längs dem Aralsee-Littoral, vielleicht bis zum Amu-Strome. 3. Eigenschaften und Nutzen der Calligoneen. Alle Aralo-Caspischen Calligonum-Arten mit Ausnahme von Call. leucocladum, horri- dum, Calliphysa und macrocarpum sind gummihaltige Gewächse. Schon Pallas bemerkte diese 1) Call. Aralense, acanthopterum, Rotula, macrocarpum densum, platyacanthum, erinaceum, colubrinum und mi- crocarpum. N * Mémoires de ГАса4. Imp. des sciences, УПше Serie» 3 18 | Er. Borszczow, Eigenschaft, indem er 3. 70 seiner Flora Rossica sagt: »Radicis senioris hyeme effossae truncus, transversim sectus in taleolorum superficie exsudat gelatinam copiosam, gummi Tragacanthae aemulam, et simile gummi copiosius e rasura radicis emulsione elicitur, iti- dem uti Tragacantha tumescens, primum hyalino-pallens, admixta calida aqua lutescens, subdulce, aegre siccandum brevique fermentans.« — Dieses Gummi quillt nicht nur nach der Verwundung der peripherischen Holzzellenschichten des Stammes, sondern auch der mehrjährigen und einjährigen Zweige heraus. Nach besonders heissen Tagen wird es sogar, in Form kleiner Tropfen, häufig von den гатий herbacei, den Blüthenstielchen und Früch- ten ausgeschwitzt. Die Wurzel, so wie auch der bisweilen 3—4 Zoll dicke Stamm und die Zweige der am häufigsten vorkommenden Art Call. Pallasia, liefern, wenn sie trocken sind, ein gutes Brennholz, welches mit einer gelben Flamme verbrennt. Der Stamm kann auch zu kleine- ren Holzarbeiten gebraucht werden, indem das polirte, rothe Holz sehr elegant aussieht. Nach Pallas sollen die Nomaden aus dem Holze von Call. Pallasia Pfeifen und Esslöffel verfertigen. '). Früchte von Call. Pallasia dienen als Nahrungsmittel für die Steppenmäuse (Cricetus, Meriones), welche auch ihre Wohnungen immer unter diesem Strauche anlegen und daselbst ganze Vorräthe von Calligonum-Früchten aufbewahren. Holz und Früchte, beinahe aller Cal- ligonum-Arten, enthalten einen Färbestoff, der aber noch nicht untersucht worden ist. Früchte von Call. Caput Medusae in kaltem Wasser macerirt, geben demselben sehr bald eine lebhafte weingelbe Färbung. 6. Vereinigung der Gattungen: Péerococcus. Calligonum und Calliphysa zu einer einzigen; Kritik der Arten-Charaktere. Die Theilung der Gattung Calligonum L’Herit, Endl., Bunge in drei selbstständige Gattungen: Calligonum Linn., Pterococcus Pallas und Calliphysa Fisch. et Meyer ist bis jetzt allgemein im Gebrauéhe. Allein diese Theilung ist auf so schwankenden Kennzeichen begründet, die Uebergänge zwischen den drei künstlichen Genera sind (besonders nach Ent- deckung mehrer neuer Uebergangsformen) so offenbar, dass wir keinesweges der Meinung über ihre Verschiedenheit beistimmen können, sondern sie als blosse Unterabtheilungen ei- ner Gattung »Calligonum« betrachten werden. Schon L’Héritier (Transact. Soc. Linn. Lond. 1791, tom I., р. 179, 180) hat die Meinung ausgesprochen, dass Calligonum Linn. und Pterococcus Pall., als verschiedene Gat- tungen unhaltbar sind. Dieser Ansicht schloss sich später auch Endlicher an, indem er in seinen Genera Plantarum, die Gattungen: Pterococcus und Calliphysa als Untergattungen von Calligonum betrachtet, was auch von Al. Bunge, in einer Anmerkung der Reliq. Leh- mannianae, p. 309 (485), klar ausgesprochen worden ist. 1) Pallas Flor. ross. р. 70. „Truncus ut et rami antiquiores, hinc inde tubera generant, e quibus Nomades fis- tulas tabacinas et cochlearia exsculpunt.“ + Die ARALO-CASPISCHEN CALLIGONEEN. 19 Den generischen Unterschied von Calligonum, Pterococcus und Calhiphysa glaubte man darin zu finden, dass die Caryopsis von Calligonum mit 8, 12 und 16-reihigen Borsten be- wachsen ist, während die von Pterococcus vierflügelig ist, und endlich dass bei Calliphysa die Borsten, im oberen Theile, zu einer vesiculären Hülle sich entwickeln, welche die Caryopsis einschliesst. | Nun ist aber еше einfache Untersuchung mit der Loupe vollständig hinreichend, um sich zu überzeugen, dass alle diese Charaktere nur zufällige und in einer ganzen Reihe von Arten verschiedenen Modificationen unterworfen sind, nach welchen die Uebergänge zwi- schen allen diesen vermeinten Gattungen, klar vor Augen liegen. Betrachtet man mit der Loupe einen, sammt dem Theil der costa, abgetrennten Flü- gel von der Frucht irgend einer typischen Pterococcus-Art (2. В. Pt. leucocladus), so sieht man, dass derselbe nichts anderes, als ein aus anastomosirenden Verzweigungen, der in 2 Doppelreihen, an beiden Seiten der actes costalis divergent entspringenden Fasern, zusam- mengeflochtenes Gewebe ist, welche eine äusserst zarte, innig mit dem Fasergewebe zu- sammenhängende Epidermis überzieht. Beide, in entgegengesetzter Richtung gehenden Fa- serreihen, stehen mit einander in Zusammenhang, indem jede Faser die Fortsetzung der gegenüberliegenden und zwar in derselben Fläche ist. Es sind zwei Arten von Fasern zu unterscheiden. Die dicken, borstenartigen, welche paarweise an den beiden Seiten der actes costalis entspringen, sind den Stacheln der ächten Calligona (nur in einer Fläche ausgebreitet gedacht) täuschend ähnlich und stellen, so zu sagen, das Skelett der Flügel vor, indem sie zugleich (doch nicht immer) nur von dünner Epidermis bedeckt, die hintere, nach der Caryopsis gerichtete Fläche (facies postica) der- selben bilden. — Die Räume zwischen diesen Fasern werden von den dünnen, fadenför- migen ausgefüllt, welche auch gewöhnlich die obere (vordere) Fläche (facies antica) der Flügel ausmachen. Die dicken Fasern gabeln sich gleich an der Basis und verzweigen sich verschiedenartig im oberen Theile, bilden aber im Ganzen gewöhnlich wenig Aeste. Die dünnen dagegen, welche in der Nähe der costa der Länge nach verwachsen sind, theilen sich bald von einander ab und bilden auf mannigfaltigste Weise unter sich und mit den dicken Fasern anastomosirend, ein netzartiges, fibröses Gewebe. Von der grösseren oder geringeren Entwickelung und dem modus der Ausbildung die- ser in Pterococcus - Flügeln beobachteten Arten der Fasern und der Epidermis, hängt es nun ab, dass einige Calligonum-Formen als Pterococci, die anderen als wahre Callıgona, noch andere als Mittelformen zwischen den beiden obenerwähnten Formen (Pterygobases) oder als Calhiphysa constant erscheinen. Der allgemeine äussere Habitus der Sträucher, die Blätter- und Ochreen-Bildung, die Blumen-Charaktere, bleiben überall dieselben und zeigen Modificationen, welche nur als wichtiges Hülfsmittel zur Unterscheidung der Arten betrachtet werden können. Um das eben Gesagte durch unmittelbare Beweise zu unterstützen, wollen wir die ver- schiedenen Stufen der Entwickelung und Ausbildung dieser Fasern und der Epidermis * 20 Er. Borszczow, im Zusammenhang mit der daraus sich ergebenden Verschiedenheit im Aussehen der Cal- ligonum-Früchte, in einer ganzen Reihe von Arten verfolgen. Wir fangen mit Pterococcus und zwar mit der Art an, welche ganzrandige Flügel hat — dem Pteroc. leucoclados Schrenck. Hier sind alle Fasern der Flügel, sowohl die dicken als auch die dünnen, verhältnissmässig sehr zart und fein. Die dicken Fasern sind sparsam ver- zweigt und die Hauptverzweigungen im oberen Theile dünn und wenig mit einander ana- stomosirend, indem ihre Aestchen meist geradlinig verlaufen und nur wenige capilläre Neben- äste ausschicken; die dünnen Fasern bilden ein undichtes unregelmässig gewürfeltes Ge- webe. In Folge dieser Structur der Fasern, sind die Flügel von Pt. leucoclados sehr zart, halb durchscheinend und der Feinheit der dicken Fasern wegen, deren obere Aestchen ausserdem nicht mit ihren Spitzen anastomosiren — am Rande weder mit Zähnen, noch mit Stacheln versehen. Bei den Arten, welche einen gezähnelten Flügelrand haben, wie Pt. Pallasia, rubicun- dus, erispus sind die dicken Fasern viel kräftiger und rigider, mehr verzweigt und ihre obe- ren Verzweigungen, der Rigidität wegen, meist rechtwinkelig auseinanderstehend. Indem die Spitzen dieser letzten verwachsen bleiben, entstehen am Flügelrande Zähne von ver- schiedener Form, je nach der Richtung dieser Verzweigungen und dem Winkel, den sie beim Verwachsen bildeten. Die dicken Fasern dieser Arten sind den Stacheln der Calligona so ähnlich, dass wenn es möglich wäre ohne sie zu verletzen, die dünnen Fasern und die Epidermis zu entfernen, man sehr leicht eine echte Calligonum - Art darstellen könnte. Die dünnen Fasern sind ähnlich wie bei Pt. leucoclados gebildet, nur ist das durch ihre Anastomosen entstandene Gewebe viel solider und dichter, weshalb auch die Flügel dieser Arten eine lederartige Consistenz haben, welche nicht leicht auseinander gerissen wer- den kann. '). ; Bei noch stärkerer Entwickelung der dicken Fasern, bilden sie sich, nachdem sie am Rande der Flügel zu Zähnen verwachsen sind, weiter aus und es entstehen wahre Stacheln, welche von den Stacheln der typischen Calligona nicht zu unterscheiden sind. Die so ent- wickelten Fasern verzweigen sich in mehre divergirende Aestchen nicht nur in ihrem obe- ren Theil, nach der Bildung der Zähne des Flügelrandes, sondern es entspringen in der Mitte derselben noch Aeste, welche in einer der Flügelfläche perpendiculären Richtung, die Epidermis heben und als appendiculäre, mehr oder weniger rigide, verlängerte, von derselben bedeckte Stacheln auf der facies antica der Flügel erscheinen. — Die Anlage zu solcher Ausbildung der Fasern sieht man schon im Pt. flavidus und besonders in sei- 1) Call. tetrapterum Jaub et Spach, dem Aussehen | hen dieselben bei Call. tetrapterum der Richtung dieser nach ein echter Pterococcus, bildet dennoch eine beson- | Axe parallel, indem sie zugleich mit einander, gegen die dere Unterabtheilung. Während in den Flügeln von Pte- | Spitzen zu, immer mehr convergiren, endlich verwach- rococcus, die an beiden Seiten der acies costalis entsprin- | sen und so einen Flügel bilden, welcher die Fortsetzung genden Faserreihen, divergirend in entgegengesetzten | der costa ist. Näheres über diese interessante Art ist Richtungen verlaufen, also eine der Richtung der kurzen | von Hrn Al. Bunge zu erwarten. Axe der Caryopsis perpendiculäre Fläche bilden, ge- Die ARALO-CASPISCHEN CALLIGONEEN. 21 ner Varietät membranaceus. Der Flügelrand ist in dieser Art mit zugespitzten Zähnen ver- sehen, welche hie und da in sehr kleine Stacheln übergehen; auf der facies antica der Flü- gel in der Mitte und parallel dem Rande, sieht man ausserdem eine Reihe weicher, an der Spitze kurzgegabelter oder einfacher appendices, welche aus zwei parallel gehenden, oben anastomosirenden und wieder divergirenden, oder sonst, drei anastomosirenden dünnen Fa- sern, die sich vom Hauptstamme der dicken Fasern in perpendiculärer Richtung trennten, bestehen; eine dünne Epidermis umhüllt diese Fasern. Eine vollständige Entwickelung dieser Art stellt Pier. acanthopterus vor, dessen stachelig-geflügelte Früchte zugleich an Pterococcus und Calligonum erinnern. Wir sind nun durch diese letztere Species zu dem Punkte gekommen, wo die Ver- schiedenheit im Aeusseren der Extreme sich zu verwischen anfängt und wo man nicht recht weiss, welche Gattung man vor Augen hat. Indessen befinden wir uns doch noch bei der Section Pterococcus, weil alle obenerwähnten Arten vollständig ausgebildete Flügel ha- ben, — jedoch bei einer Form, welche uns in eine andere Section — Pierygobasis — über- führt, die wieder in der nächsten Affinität mit Calligonum (Eucalligonum) steht. Der charakteristische Unterschied der Section Pterygobasis beruht darin, dass bei kräf- tiger Entwickelung der dicken Fasern zu freien Stacheln, das Gewebe der dünnen Fasern dennoch auf jeder costa zwei enge divergirende Flügel (halbe Flügel) bildet, welche die un- teren Theile der Stacheln mit einander vereinigen. Diese Flügel, welche in der Art Callig. Rotula von der Breite der halben Pterococcus-Flügel sind, erscheinen in den mit Call. Ca- put Medusae, (also einem echten Calligonum, im Sinne aller Autoren) nächst verwandten Call. colubrinum — als kaum 1 Linie breites Vereinigungsgewebe, welches die Basen der voll- ständig freien Stacheln vereinigt und dessen einzelne Elemente die Stacheln ihrer Länge nach begleiten. Es ist durchaus keine weitere Erklärung nöthig, um sich zu überzeugen, dass der Unterschied der Pterygobasis-Arten von den Pterococcis eigentlich nur in der geringeren Entwickelung der dünnen Fasern zu einem Flügel bildenden Gewebe, bei starker Ausbil- dung der dicken Fasern zu Stacheln, liegt. | Ohne uns mit der Section Eucalligonum aufzuhalten, deren Caryopsis, ме bekannt, ‚mit ganz freien oder nur etwas an der Basis verwachsenen Stacheln besetzt ist, wenden wir uns direct zur Betrachtung der Calliphysa. - Auf den ersten Anblick scheint diese Gattung, der Structur ihrer Frucht wegen, ganz gerechtfertigt zu sein. Betrachtet man sie aber näher, so ergiebt es sich, dass sie durchaus nicht bessere generische Charaktere besitzt, als die eben besprochenen Gattun- gen. Der Unterschied in der Bildung liegt darin, dass bei Calliphysa die Epidermis sich auf Kosten des von ihr eingeschlossenen fibrösen Gewebes entwickelt hat. Es reicht hin die mageren, aus fadenartigen schwach gefärbten Fasern zusammengeflochtenen, ärmlich an der Spitze verzweigten Borsten, welche die Caryopsis besetzen, anzuschauen, um sich davon zu überzeugen. Die eigenthümliche Ausbildung der Epidermishülle zu einer vesiculären Form, kann 25 Er. Borszczow, nicht allein, wie es allgemein die Ansicht ist, durch blosse Dilatation der Borstenverzwei- gungen und die weitere Entwickelung ihres cellulösen Ueberzugs geschehen, da solche auf- geweicht, von der überall regelmässigen Epidermis der vesiculären Hülle vorsichtig ge- trennt werden können, ohne dieselbe zu verletzen. Viel wahrscheinlicher ist anzunehmen, dass die in Form von Warzen, überall auf dem Ovarium entstehenden jungen Borsten ihre divergirenden Aestchen noch unter der dünnen Epidermis entwickelten, mittelst dieser mit derselben verwuchsen und bei gleichzeitiger Entwickelung des Fruchtknotens, sie allmälig in allen Richtungen abgelöst und emporgehoben haben. Die schwache Entwickelung der blei- chen Borstenfasern und das Unzusammenhängende der, die eingeschlossene Caryopsis über- ziehenden, äusserst lockeren neuentstandenen Epidermis, welche sich offenbar erst nach der Ablösung der oberen, zur Bildung der vesiculären Hülle verbrauchten Epidermisschicht ausbildete, — scheint diese Meinung zu unterstützen. Wie abweichend also die äussere Form der Calhphysa-Früchte auch sein mag, sind doch nicht genug Charaktere da, um sie von Pterococcus und Calligonum als Gattung zu trennen. Einen Pterococcus könnte man jedenfalls auch als Calliphysa betrachten, bei welcher die Epi- dermishülle, in Folge der Richtung stark entwickelter Fasern und des innigeren Verwach- sens mit denselben ihrer ganzen Länge nach und nicht nur an den Spitzen, wie bei der äch- ten Calliphysa — in Form von 4 Flügeln ausgebildet ist. Die zarten Früchte von Pterococcus leucoclados sehen oft, wenn die Flügelränder sich etwas zusammenrollen, einer Calliphysa- Blase nicht unähnlich. Wenn ferner die Früchte einiger Calligonum-Arten jenen der Calliphysa ganz fremd erscheinen, so giebt es dagegen andere, die offenbar als Mittelformen zwischen den Extremen auftreten. So sind bei Call. Murex die oberen kurzen, divergirenden Aestchen der Stacheln ganz nach der Weise, wie in Calliphysa auseinanderstehend und es fehlt nur ein vesiculärer Ueberzug, um eine Calliphysa vor Augen zu haben. Man bemerkt sogar eine Anlage zu dieser Metamorphose, indem die dilatirten Aestchen von durchscheinenden Zellenanhängseln umgeben sind. — Die Form der nicht gedrehten Caryopsis, die stumpfen costae und die Vertheilung der Borsten, sind bei Call. mongolicum und der Culliphysa so über- einstimmend, dass nach dem Ablösen der vesiculären Hülle dieser letzten — die Früchte‘ beider Gewächse kaum als verschiedene gelten könnten. Die Calliphysa-Früchte könnten leicht als solche von Call. mongolicum betrachtet werden, welche noch unentwickelt sind oder sonst unter ungünstigen Bedingungen sich ausbildeten, wodurch die Borsten dünn, weich und ihre Aestchen verkürzt erscheinen, Wir glauben nun, durch diese Betrachtungen über die Bildung der Frucht-Tegmente in verschiedenen Calligonum-Formen, die Unhaltbarkeit der Gattungen Pterococcus und Cal- hiphysa und die Nothwendigkeit, sie nur als Unterabtheilungen der Gattung Callıgonum an- zunehmen, hinreichend genug geprüft zu haben, und wenden uns jetzt zur Schätzung der diagnostischen Arten-Charaktere. Der Habitus der Sträucher, obwohl im Allgemeinen in den meisten Arten ähnlich, stellt dennoch verschiedene kleine Abweichungen dar, welche von der Farbe der Rinde ПЕ ARaALo-CASPISCHEN CALLIGONEEN. 23 am Stamm, an den Aesten und Zweigen, so wie auch von der Richtung dieser letzten abhängen. Die Farbe der Rinde, besonders der der Zweige, ist in vielen Arten ein entscheiden- des Kennzeichen. So sind: Call. Pallasia nach der rothbraunen, Call. leucocladum nach der glänzenden, milchweissen, Call. microcarpum — nach seiner aschgrauen Rinde, sogar im sterilen Zustande gleich zu erkennen. Dabei können auch die Lenticellen berücksichtigt werden, welche in ihrer Vertheilung und Form, für Bestimmung mancher Arten sehr gute Hülfs-Charaktere darbieten. Die Farbe des Holzes am Stamme und an den Zweigen, so wie auch der Gehalt desselben an Gummi, sind nicht zu vernachlässigen. Die Richtung der Zweige, besonders der einjährigen, ihre Rigidität oder Biegsamkeit, die Farbe, Jnsertion (zu zweien, mehren oder einzeln), Länge und stärkere oder schwächere Entwickelung ihrer Internodien, so wie die Art der Zusammenstellung derselben (tortuös, geradlinig) — sind sehr empfehlenswerthe Kennzeichen, welche zur Bestimmung vieler Ar- ten, z.B. Call. erinaceum, colubrinum, horridum, microcarpum, acanthopterum, eriopodum, selbst wenn keine Früchte vorliegen, vollkommen hinreichend sind Die Weise, auf welche die ramuli herbacei (hornotini) entstehen (d. h. in Büscheln oder nur zu 1—3) ist sehr wichtig, indem sie die grössere oder kleinere Tortuosität der Zweige, so wie auch die Ausbildung der Tumescenzen im Punkte der Berührung ihrer Internodien bedingt und dadurch auf das allgemeine Aussehen des Strauches einen Einfluss hat. Das Indumentum der rami herbacei ist zuweilen auch sehr charakteristisch. Die Form der Blätter ist wenig verschieden und ihre Länge variirt je nach der Ent- wickelung der rami herbacei; gewöhnlich sind sie etwas länger an den einzeln stehenden und kürzer an den büschelförmig entspringenden. Dagegen ist ihr Verwachsen mit den Ochreen oder das Getrenntsein von denselben, ein constantes, zur Unterscheidung mancher Arten vortreffliches Kennzeichen. Die Form und Grösse der Ochreen und die Weise, wie sie später zerreissen, so wie auch die Consistenz derselben — sind Charaktere, welche bei Unterscheidung der Calli- gonum-Arten immer einen grossen Werth haben. Die Blüthenstielchen, Perigonialblätter und Antheren geben nur vage Kennzeichen, welche bei der Bestimmung wenig behülflich sind. Uebrigens sind Form, Grösse und Ober- fläche") der Perigonialblätter durchaus nicht in allen Arten dieselben und die Antheren zeigen häufig verschiedene Farben-Nuancen, so wie auch kleine Abweichungen in der Form. Die schönsten und immer constanten Charaktere zur Unterscheidung der Calligonum- Arten, bieten ihre Früchte, welche je nach der Abtheilung, zu welcher eine Art gehört, die mannigfaltigsten Formen annehmen. Vor Allem muss, in jeder Section, die peripherische Form der Früchte sammt den Flü- geln und Stacheln beachtet werden, da diese doch in ihrer Configuration, sich nach der über- 1) So sind z.B. bei den schönen Call. eriopodum В се. | die valleculae der Caryopsis mit zarten Schüppchen be- die Blüthenstielchen und Perigonialblätter, so wie auch | deckt. 24 Er. Borszczow, all gleichmässigen oder ungleichmässigen Entwickelung der Fasern und der Zellmembran richtet. Ferner die Form der Caryopsis und ihre Drehung, welche beinahe in allen Arten (2—3 ausgenommen) constant bald rechts, bald links geht (von dem freien Ende der lan- gen Achse aus betrachtet), also zu den besten Kennzeichen für Arten-tribus gehört. Die Form der costae ist auch nicht unwichtig, da sie in verschiedenen Arten variirt. Im Speciellen sind bei Риегососсиз- Arten der Umriss der Flügel, ihre Consistenz, die Ausbildung ihres Randes in stumpfe oder spitzige Zähne, oder sogar Stacheln und das Vor- kommen auf der facies antica der Flügel fibröser Anhängsel von verschiedener Form — im- mer gute Kennzeichen. Bei den Pterygobasen, bei welchen, wie gesagt, die costae in zwei divergirende, mehr oöer weniger ausgebildete Flügel sich entwickeln, ist die Divergenz jedes, aus dersel- ben costa entspringenden Paares und die Convergenz oder parallele Stellung je zweier verschiedenen Paaren angehöriger Flügel zu beachten.') Ferner sind: die Consistenz der Flügel und Stacheln, die dichte oder sparsame Stellung der letzten, ihre Länge, das rela- tive Verhältniss zwischen den Verästelungen, Farbe ete. — für Bestimmung der Art sehr werthvolle Charaktere. Die Form der Flügel, ihre Stellung hinsichtlich der Caryopsis und Anheftung an der costa— sind häufig sehr wichtige Kennzeichen. Bei den Calligonis ist die Berücksichtigung der Zahl der Stachelreihen und die Regel- mässigkeit oder Unregelmässigkeit in der Stellung der Stacheln, der Grad ihrer Tenacität, ihre Länge und Dicke, die Stellung der Verzweigungen, besonders der oberen, ihre Ver- hältnisse zu den Hauptzweigen und zu der Länge der ganzen Stachel, endlich die Farbe — durchaus unentbehrlich. Clavis diagnostiea specierum. А. Caryopsis plus v. minus torta, 4-costata; costis expansis in alas duplices 4 perfecte evolutas, facie nudas v. appendicibus membra- naceis aut setosis instructas, acie integerrimas, serrato-dentatas spinu- OS AVE Bl I NAT. | 3 м . Sect. I. Pterococcus B. Caryopsis 4-costata ne У. minus на а one in Endl.(ex parte.) alas (dimidiatas) 8 duplices coriaceas, divergentes, subevolutas v. ru- dimentarias cancellato-setigeras, e setarum basibus valde dilatatis, in- terjectis fibnlis;/Contextas 19.06... ER ME MS et IT ОР C. Caryopsis 4-costata, recta v. varie or Une in setas Borszez. 8-12-16-seriatas prorsus ета у. basibus inter зе соппехаз solutae; 1) Die Flügel, welche aus derselben costa entspringen, | schiedenen costae angehüren und nur neben einander nenne ich ulae sororiae, diejenigen aber, welche den ver- | liegen — alae confines. Die ARALO-CASPISCHEN CALLIGONEEN. 25 apicibus cancellato -intertextis, liberis. 19 . . . . . . . . . . . . . . 900. Ш. Eucalligonum Endl. (ехс]. Call. po- lygonoïde), D. Caryopsis recta elliptica, apice producta. Costae 4 obtusae latissimae medio carinatae. Setae 12-seriatae creberrimae, сарШагез, molles, apicibus parum dilatatis, cum membrana tenui, caryopsin un- dique vesicae instar involvente concretis eamque suffulcientes . . . . Sect. IV. Calliphysa. Spec. unica: 25., Call. Calliphysa Bunge. 1. Alae facie nudae, exappendiculatae. 2. DES » appendiculatae. 6. 2. Rami lignosi (annotini) lactei 1. albido-lutescentes, graciles subanfractuosi 3. » » » » valde anfractuosi, tenues. 7. » » » » » » crassi, tu- midi, ramulis squarrosis. 8. » » plus v. minus fusco-purpurei. 4. » » cinerei. 5. 3. Alae membranaceo-molles planae, usque ad stylorum basin adnatae, acie tenni integerrima . . °.-. . . nn... « . . . « « « 4. Call. leucocladum. Schrenck, Bunge. Alae rigido-membranaceae subflexuosae, acie cartilagineà ser- таре а sstylorum basiliberae .!. .… . .. . . . . ......... . 2, Call. Aralense Bor- SZEZOW. 4. Fructus circumscriptione late-ovales, obcordati. Alae mem- branaceae planae, utrinque rotundatae, usque ad basin stylorum ad- natae, acie tenui rotundato-denticulatae . . . . . . . . . . . . . . . 3. Call. Pallasia L’Herit. Fructus eircumscriptione cordati. Alae rigido-coriaceae flexuo- sae, cordatae, lobis basilaribus apiceque acuminatae, acie cartilagineä subduplicato serrato-dentatae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Call. rubicundum. Bunge (var.). Fructus cireumscriptione elliptico-ovales. Alae ovales, rigidae, subflexuosae, а basi stylorum liberae, acie duplici serie cristato-den- tatae, pulchre aeneo-rubellae (Desert. djungar.). . . . . . . . . . . D. Call. crispum *) Bunge. 5. Fructus ovati. Alae coriaceae apice acutae, cum costa conti- *) Species asterisco notatae in regionibus Aralo-Caspicis nondum lectae. Men.oires de l’Acad. Imp. des sciences, УПе Série. 4. 26 Er. Borszczow. guae, acie breviter cristato-spinulosae, spinulis polymorphis, patulis, subdistichis (Mesopotamia, Persia). . . 6. Alae usque ad basin stylorum adnatae, late cordatae membra- naceae, acie undique lanceolato-dentato lacerae, appendiculis in facie teneris, lanceolato-subulatis 2 ER u sen. aba Nee. Alae a stylorum basi liberae, rigido-coriaceae, cordato-subtrian- gulares, acie undique in setas breves, planas, rigidas, cristato -spinu- losas desinentes, appendiculis in facie setosis, rigidis, bifurcatis 7. Fructus ignoti. Flores subsolitarii brevissime pedicellati. Rami annotini lacteo-albidi, tenues graciles, tortuoso-anfracti; ramuli her- bacei subsolitarii, ramificationibus patente-diehotomis . . 8. Flores fructusque ignoti. Frutex globosus, cancellato-ramo- sissimus, trunco erecto; rami validi crebre nodoso-anfracti, divaricati; ramuli rectangule-patentes anfracto-refracti, minores (annotini) squar- rosi, opaci, fibrilloso-pubescentes; ramuli herbacei fasciculati. . . . 9. Alae latiores, subevolutae, acie faciebusque divergentibus se- tigerae. 10. Alae angustiores, rudimentariae, acie tantum setigerae. 13. 10. Fructus setarum circumseriptione cylindrici. Caryopsis le- viter sinistrorsum torta, utrinque prominula, costis acutis. 11. Fructus maximi; circumscriptione exacte globosi. Caryopsis e setarum situ occulta, utrinque obtusata, valde (sinistrorsum) torta, costis parum elevatis. 11. 11. Alae rigido-coriaceae, caryopsi breviores, abscissae, rubel- lae: sororiae rectangule divergentes, confines parallelae. 12. Alae coriaceo -membranaceae, caryopsin excedentes, pallidae : sororiae obtusangule divergentes, confines subconniventes. 12. 12. Setarum situs sublaxus; setae in acie alarum planae, latae brevissimae, irregulariter ramosae, apicibus brevibus spinulosis diva- ricatissimis, faciales elongatae teretiusculae, apicibus spinuloso-pun- 6. Call. tetrapterum*) Jaub. et Spach'). 7. Call. flavidumB ge. (var. membranaceum). 8. Call. acanthopte- rum Borszez. 9. Call. anfractuosum Bunge. 10. Call. horridum Borszez. gentibus, divaricatis. ее не ее 40 бай RONA UE Aer: 1) Species haec praevie tantum inter Pterococcos col- | priam efformat. Vidi tantum iconem in Jaub et Spach locata est; monente cl. Bunge omni jure sectionem рго- | Plantae oriental. tab. 474. Die ARALO-CASPISCHEN CALLIGONEEN. Setarum situs intricatissimus; setae in асе alarum planissimae, subelongatae, faciales subtetragonae in ramos 2—5 elongatos divisae, ramulis elongatis planiusculis, subulatis, fragillimis, mitibus, paten- CSSS M Ne LT MAMAN EX 13. Setae in acie alarum biseriales. 14. » »» » - uniseriales. 15. 14. Fructus globosi; setarum situs densissimus. Alae rigido - со- riaceae, emarginato-liberae. Setae planae rigidae, furcatae, ramis ramulisque fasciculatis patentibus, patente setuloso-spinulosis, setulis О Са. MR MAN TL RE 15. Apices setarum elongati, erecto-patentes, molliores, mites. 16. » » abbreviati, divaricati, rigidi, subpungentes. 17. 16. Fructus circumscriptione obcordati. Caryopsis costae latae, anguste bialatae (vel interdum alis subnullis), alis usque ad stylorum basin productis; setae 8-seriatae (!), densae, planiusculae, membrana- ceo-marginatae, pallidae, in ramos 2—3 furcatos ramulosque elon- gatos fragillimos, mites desinentes (Armenia, Persia, Syria). . . . . Fructus obovati, magni. Caryopsis costae obtusae anguste-bia- latae, alis coriaceis exciso-liberis; setae laxae, distortae, раз! planis- simae, rigidae elongatae, in ramos 2—3 furcatos ramulosque panicu- latos, erecto-patentes, elongatos, tenaces, subsecundos divisae . . . 17. Cortex griseus obsolete lenticellatus. Rami annotini valde nodoso-anfracti, ramuli tenues, cristatim dispositi. 18. Cortex lacteo-lutescens e lenticellis creberrimis magnis ochraceo- maculatus. Rami annotini ramulique crassi, recti, obsolete nodosi. 18. 18. Caryopsis dextrorsum torta, apice pyramidata, costis in alas latiusculas sub apice abscissas subcoriaceas expansis. Setae planae, latiusculae, rigidae, ima basi in ramos 2—3 erecto-patentes, apice in ramulos fasciculatos, abbreviatos, stellatim dispositos, subinde unci- nato-spmulesosadiyasae И A LS. Caryopsis sinistrorsum torta apice acutata; alae tenue-coriaceae angustiores, basi fere adnatae, sub apice caryopsis angulo acuto di- 27 19. Call. macrocarpum Borszez. 13. Call. densum Borszez. 14. Call. polygonoi- des*) Linn. 15. Call. platyacan- ihum Borszez. 16. Call. erinaceum Borszez. 28 Er. Borszczow, vergenti-liberae. Setae planae, rigidae, apice in ramos divaricato-ra- mulosos spinulasque rigidas divaricatas divisae. . . . . . . . . . . . 19. Setae basibus connexae, subliberae. 20. » prorsus liberae. 21. 20. Caryopsis dextrorsum torta. Setae 8-seriatae, rigidae, pa- tente-ramosae, biternatim in ramulos divaricatos v. divaricato-refrac- tos, rigidos 1subelongatos divise are MANN PR SR RENE Caryopsis leviter sinistrorsum torta. Setae 16-seriatae, molliores, membranaceo-marginatae, ramulis patentibus, elongatis, flexilibus, furcato =subSEC UNIS MAS" an LENS NN EL 21. Pedicellus, perigonium et caryopsis imbricato-squamulosi. 22. » » » » glaberrimi. DD: 22. Caryopsis dextrorsum torta. Setae sparsae, 8-seriatae, pla- niusculae, tenaces, ramosae, apicibus longissimis, capillaribus, flexili- bus; рае ааа. SAN AE A AIS 23. Caryopsis recta. 24. » sinistrorsum (vel. dextrorsum) torta. 25. 26. 24. Setae pallidae, 12-seriatae, furcato-ramosae, rigidae; api- cibus rigidis elongato-subulatis MEN as wma en. 25. Fructus minuti. Caryopsis lineari-elliptica spiraliter torta, apice cylindrico, acuminato. Setae 8-seriatae, rigidiusculae, fere a basi subsecunde-ramosae, apicibus tenuissimis capillaceis. ........ 26. Caryopsis elliptica, sinistrorsum torta. Setae 8-seriatae, rigidae, basi et apice dilatatae, breve ramosae, apicibus 3—5 brevi- bus, rigidis, spinosis, divaricatis. 27. 27. Folia cum ochrea connata in vaginam amplexicaulem bre- vem, anguste membranaceo-marginatam in apicem brevem triangulari- ovatum, acutum, persistentem, fuscesceutem, recurvatum productam. (Bunge). 2... „nern о ко. = 47. Call. colubrinum Borszez. 18. Call. Caput Medu- sae Schrenck. 19. Call. comosum *) L'Hérit. 20. Call. eriopodum Bunge. 21. Call.mongolicum*) Turez. 99. Call. microcarpum Borszez. 23. Call. Murex Bge. Dix ARALO-CASPISCHEN CALLIGONEEN. 29 Folia ab ochrea libera. Ochreae majusculae, e latissima basi acu- minatae fusco-mucronatae, margine latissimo hyalino-membranaceo cinctae, vaginam amplexicaulem demum transverse laceratam effor- mantes. Rami annotini suberecti, approximato-paniculati; ramuli her- Басе! elongati, plerumque solitarii. Flores fructusque ignoti . . . . . 24. Call. paniculatum Borszez. SEcT. I. Pterococcus Endl. gen. п. 1989 (ex parte). Pterococcus (genus) Pallas iter, 2, р. 332 (exel. specieb. plurr.). — Ledeb. Fl. ross., 3, р. 494 (ex parte). — Dec. Prodr. t. XIV, р. 29 (ex parte). — Pallasia Linn. fil. suppl. p. 252 (quoad Pt. aphyllum). Caryopsis plus v. minus lorta, 4 costata; costs expansıs т alas duplices 4 perfecte evolulas, facie nudas v. appendicibus membranaceis аш setosis instructas, acie inleger- rimas, serralo-deniatas spinulosasve. 1. ALIS FACIE NUDIS. (ACIE INTEGERRIMIS SERRATISUE). a) RAMIS PERENNIBUS ET ANNOTINIS PLUS MINUSVE PURPUREO-FUSCIS. 1. Calligonum Pallasia L'Hérit. — Bunge Reliq. Lehmann. р. 485 (309) n° 1220. Pterococcus aphyllus Pall. 1. с. р. 332. — Ledeb. Fl. ross. 3, р. 494. — Dec. Prodr. t. XIV, р. 29, п. 1. Kara Djusgön, Kisyl- Djusgön Kirghisor. (Tab. I. Fig. 1—1c.) Fructus circumscriptione late-ovales, obcordati. Caryopsis aequalis, late elliptico-ovalıs sinistrorsum torta: Alae membranaceae planae, utrinque rotundatae, obtusae, usque ad basin sly- lorum adnatae, acie rotundato-denticulatae. Hab.'). In collibus arenosis ad fluv. Temir, 29 Aug. 1857 (steril); in deserto Kara- kum prope put. Chan-Kuduk, 17 Oct. 1857 (fruct. delaps.); ad fluv. Ssyr-Darja prope Mai- libass, 9 Mai 1858 (flor.). Fructus (cum alis) 6%, lin. longi,. fere 6 lin. lati. Perigonü fructu maturo persistentis laciniae subpatentes (nec reflexae). Alae recentes lutescente-aeneae, demum expallentes. Frutex 2—6 pedalis, divaricato-ramosissimus. Truncus interdum ultra 5 poll. crassus, cortice griseo-nigro valde rugoso-rimoso. Rami perennes plures patentes, cortice purpureo- 1) Loca natalia hie tantum propria recensita; de.reliquis confer partem generalem. 30 EL. Borszczow, [изсо splendente, lenticellato; lenticellis paucis dispersis, transverse ovalibus, subcinnamo- meis. Rami annotini subfasciculah, ad internodia anfractuosi, parum tumidi, purpureo-rubri, ex epidermide exteriore tenui albida, demum soluta et in fibras subparallelas confluente, — longitudinaliter striati, ramosissimi; ramuli divaricato-patentes vix elongati saepissime anfracto- refracti albidi. — Rami Вегасе! (hornotini) plerumque fasciculati, 2—6 ex eodem inter- nodio, 2—3 poll. et ultra longi, teretes, patentes, subpenduli, amoene virides. Folia ab ochreis libera semiteretia, apice paullulum latiora rotundata minuta vix ultra IA lin. Ochreae tenues latae, semiamplectentes, albo-membranaceae, obtusiusculae, demum lace- rando subbilobae. Flores plerumque bini vel terni, longiuscule pedicellati (2 lin.) subpen- duli, odoratissimi. Perigonii laciniae glaberrimae: exteriores virescentes albo-marginatae, interiores albae, dorso roseolae. — Filamenta 12—14, glabrescentia, perigonio paullo bre- viora, antheris suborbicularibus purpureo-rubris. — Lignum in trunco — fusco-rubrum, in ramis perennibus et annotinis — amoene sulphureum medio rubellum, non, vel parcis- sime gummiferum. 2. Calligonum rubicundum Bunge. В. humile Borszez. Bunge Delect. sem. hort. Dorpat 1839. р. 8. — Reliq. Lehmann. р. 485 (309) (in tabula diagnostica sub asterisco). Pterococcus songoricus В. rubicundus С. А. Meyer in Bull. Acad. Scient. Petersb. 8. р. 340. — Ledeb. Flor. ross. 3, р. 494. — Dec. Prodr. t. XIV. р. 29, 30. Pallasia Pterococus Pall. Flor. ross. p. 70, tab. 77, 78 (excl. planta Wolgensi). (Tab. I. Fig. 2—94.) _ Fructus minuti, circumscriptione cordati. Caryopsis inaequalis lineari- cuneata sinistror- sum torta. Alae rigidae, coriaceae, flexuosae, cordatae, lobis apiceque acuminatae, acie cartila- ginea subduplicato-serratae. Hab. In deserto colliculoso arenoso ex oriente mar. Aral, ad fluv. Kuwan-Darja, raro; 9 Nov. 1857. (fruct. delaps). | Fructus ad summum 5 Ни. long., 4 lin. lati, plerumqne minores (4 : 3"). — Perigonii laciniae deflexae; pedicellus longiusculus exsertus, medio articulatus. Alae valide nervosae, versus apicem in acumen solitarium vel bina productae, lobis basilaribus acutatis, porrectis. Fruticulus humilis, bipedalis, ramosissimus. Trunculus fere pollicaris, subadscendens, longitudinaliter rimosus ramique perennes cortice laevi nitente, griseo-nigro, (detriti fusco- purpurei) lenticellati; lenticellis sparsis magnis, elevatis, transverse ovalibus, rufo-ferrugi- neis. Rami annotini albidi nitentes, superne patulo-ramulosi, ramulis subanfractis vix elon- gatis, epidermide exteriore tenui in frustula membranacea et fibrillas solutà — ferrugineo- rubellis, nodulosis. Lignum parce gummiferum, obscure fuscescente -rubellum. Ramos herbaceos, folia, ochreas floresque nondum vidi. . Die ARALO-CASPISCHEN CALLIGONEEN. 31 Call. Pallasiae socium. Specimina nostra а С. rubicundo songorico diversa: ramis anno- tinis minus elongatis, tenuioribus; herbaceis, ut videtur, non fasciculatis, fructibus mino- ribus, angustioribus, totoque habitu humiliore. b) RAMIS PERENNIBUS ANNOTINISQUE LACTEIS L. ALBIDO-LUTESCENTIBUS, OPACIS L. NITENTIBUS. 3. Calligonum Aralense Borszcz. nov. spec. (Tab. I. Fig. 3— 3b.) Fructus eircumscriptione subrotundi. Caryopsis subinaequalis ovali-cuneata sinistrorsum torta costis acutissimis. Alae rigido-membranaceae flexuosae crasse venosae, acie subcartilagined minute dentato serratae, a stylorum basi liberae, utrinque bilobae, lobis divergentibus, acutatis. Hab. In deserto ex oriente mar. Aral inter put. Üsch-utkul et Ssaigak, raro; 11. Nov. 1857. (Fruct. delaps.). _ Fructus 5 lin. longi, 4%, lin. lati. Alae pallide-aeneae. Frutex ultra $-pedalis, ramis arrectis. Trunculus basi ultra 1° pollicaris cortice sor- dide-lutescente nitido, газа; epidermide subcinnamomeo, longitudinaliter in rimas breves vix hiantes soluto, lenticellis plurimis minutis subrhombeis parum prominentibus subconcolori- bus instructo. Ваши perennes trunco subconcolores splendentes, '/, poll. crassi, pariter ac truncus lenticellati, vix rimosi. Rami annotini rigidiusculi, nodulosi, subtumidi ramulique erecto-patentes (1. summi patentes) subelongati, albescentes, subopaci, epidermide in fibras longitudinales confluente — subeinnamomei. Lignum in trunco albido-fuscescens centro subru- bellum in ramis ramulisque pallidius, parum lutescens, parce gummiferum. A. Call. leucoclado (Schrenck), Bunge e characteribus carpicis differt fere uti Call. rubicundum а Call. Pallasia; habitu vero gaudet longe alieno. 4. Calligonum leucocladum Bunge. Rel. Lehmann. p. 485 (309) (cum signo interrogationis). Pterococcus leucoclados Schrenck in Bull. Phys. Math. Acad. Scient. Petrop. 3, р. 211. — Ledeb. Flor. ross. 3, р. 494. — Dec. Prodr. t. XIV. р. 30. п. 5. Ak-Djusgön Kirghisor. ut et caet. spec. ram. albidis. (Tab. I. Fig. 3) Fructus eircumscriptione subovales. Caryopsis aequahs lineari-elliptica dextrorsum (1. in- terd. sinistrorsum) torta. Alae membranaceae molles, planae, tenue nervosae, usque ad stylorum basin adnatae (!), utrinque subbilobae, lobis approximatis, rotundatis, acie tenues, integerrimae, demum convolubiles, fissiles. Hab. In deserto ex oriente mar. Aral, 8 Nov. 1857 (fruct. delaps.). In deserto Kara- kum inter puteos: Üsch-kuduk et Ak-kuduk, 3 Maj. 1858 (vix flor.); inter Ak-kuduk et Эр EL. Borszczow, lac. Kamyssly-bass, 4 Maj. 1858 (flor.). — In collib. arenosis ргоре mausol. Maralischan ad fluv. Kara-Usäk, 13 Maj. 1858 (fruct. maturesc). Fructus ultra 5 lin. longi, 4/,—/, lin. lati. Alae amoene incarnato-aeneae, sub apice saepe integrae (nec bifidae), acie ne minime quidem dentatae. Duae formae adsunt : a. (Pt. leucoclados В. flexuosus Ledeb. 1. с.) Fruticulus humclis, raro ultra sesquipe- dalis, ramis flexuosis plerumque humifusis. Trunculus subadscendens abbreviatus, vix '/, poll. crass., cortice griseo-ochraceo opaco, longitudinaliter anastomosante-rimoso, frustulatim sece- dente. Lenticellae nullae 1. obsoletissimae inter rimas anastomosantes oblongae. Rami ре- rennes elongati, vix ultra 2'/— 3 lin. crass. epidermide sericeo-lactea tecti, quà secedente lutescente-cinnamomei, more trunci ruguloso-rimosi. Rami annotini graciles, plerumque humifusi 1. inclinati crebre nodulosi, parum anfracti Iutescente-lactei, epidermide in floccos secedente pilosiusculi, opaci; ramuli ad internodia inserti breves у. subinde elongati, sub angulo recto patentes. Ramuli herbacei tenues, teretes, viridi-glaucescentes,' 4—12 ex eodem internodio, vix elongati (nisi novelli in ramorum apicibus et tum зоШаги 5—6 polli- cares). Folia minuta, ях 1—1/, lin., latiuscula, apice rotundata, erecto-patula (in ramulis novellis saepius longiora, 3—4 lin., parum reflexa), libera. Ochreae hyalino-membranaceae tenuissimae, semiamplectentes, acuminatae, mox laceratae, parte superiore evanidà in cu- pularum formä persistentes. Flores plerumque bini, pedicello 1/,— 2 lin., cernui, odorati. Perigonii laciniae glabrae: exteriores virescentes albo-marginatae, interiores candidae dorso viridulae. Filamenta 12—16, glabra, basi dilatata, perigonio breviora, antheris orbicu- laribus incarnatis. — Lignum trunculorum albido-cinnamomeum, ramorum perennium lutescens, annotinorum — amoene-sulphureum, non gummiferum. ß. Rami vix anfractuosi, multo crassiores et validiores, tumidi, magis elongati, arrecti. Corticis et ligni characteres uti in о. Fructus ignoti. An Pier. leucoclados а, strictus Ledeb. 1. c.? In deserto arenoso-colliculoso Kara-Kum, 15. Oct. 1857. Species fructu ignoto. 5. Calligonum anfractuosum Bunge Relig. Lehmann. р. 487 (311) (in adnotat. ad Calliphysam). «Inter Kuwan et Jan-Darja» Lehmann et Bunge |. с. Descriptionem vid in clav. diagnost. 7. 6. Calligonum horridum Borszez. Dubius sub hoc nomine, uti speciem distinctam propono fruticem habitu maxime in- signem, quem ob colorem ligni et corticis, ramorum atque ramulorum characteres affines — Call. leucoclado associare mihi aptum videbatur. Die ARALO-CASPISCHEN CALLIGONEEN. 33 Flores fructusque ignoti. Frutex globosus humilis, sesquipedalis v. bipedalis. Trunculus fere pedalis, 4—5 lin. crass. erectus, ramosus, nodosus, ad internodia parum anfractus, Cor- tice lacteo-lutescente, rasa epidermide cinnamomeo, anastomosante rugoso-rivuloso. Lenti- cellae nullae vel parcissimae, punctiformes, subconcolores. Rami 2—3, validi, divaricato- patentes, solo inclinati, crebre nodoso-anfractuosi, ramulos gerentes sub angulo recto patentissimos vario modo anfracto-refractos atque iterum divisos in ramulos minores, divari- catos, abbreviatos, squarrose-dispositos. Вата ramulique ad internodia et apices valde tumidi cica- tricibusque ex ramulorum herbaceorum fascieulatorum insertione ortis tnstruct, epidermide exteriore lactea, undulatim fissili et in floccos soluta, pubescentes, opaci. Lignum trunculi albidum, ramorum ramulorumque sulphureum, non gummiferum. Hab. In collibus arenosis inter fluv. Djaman-Ssyr et lac. Bukabai-kul, raro; 26 Sep- tembris 1858. П. ALIS FACIE MEMBRANACEO-APPENDICULATIS VEL SETIGERIS. 7. Calligonum flavidum Bge. В. membranaceum Borszcz. Bunge Delect. sem. hort. Dorpat 1839. p. 8. — Ejusdem Reliq. Lehmann, p. 485 (309) (sub asterisco). Pterococcus songoricus « flavidus. С. A. Meyer in Bull. Acad. Scient. Petrop. 8, р. 340. — Ledeb. Flor. ross. 3, p. 494. — Dec. Prodr. XIV. p. 29, 30, n. 3. (Tab. 1. Fig. 4— 4b). Fructus magni, eircumscriptione late-cordat. Caryopsis aequalis ovalis, dextrorsum torta. Alae membranaceae flexuosae usque ad stylorum basin adnatae, cordatae utrinque brlobae: lobis basilaribus porrectis, obtusiusculis, divergentibus, apicalibus acuminatis incumbentibus, acie undique lanceolato dentato-laceris, facie appendiculis membranaceis lanceolato-subulatis instructis. Hab. In littore orientali arenoso mar. Ага! prope Üsch-utkul, frequens, 9 Nov. 1857 (fruct. delaps.). — In tota regione inter Üsch-utkul et mont. Bik-tau frequenter provenit. Fructus 7—8 lin. longi 6—6)/, lin. lati. Alae splendentes, dilute aenco-flavidae. Frutex 5—6-pedalis ramosissimus; ramis patentissimis, deflexis. — Truncus saepe ultra 3-poll. crassus, cortice crässo griseo-nigro valde rugoso, rimescente, frustulatim secernibili. Rami perennes vetustiores similes nodosi, ad internodia valde tumidi cicatricibusque ramu- lorum herbaceorum delapsorum instructi; juniores nodoso-tumidi pallidiores, газа epider- mide corticis lutescente-fusci, subnitentis, fissilis luteo-ferrugined, in frustula facile secedente — nigro- fusci, opaci. Lenticellae crebrae sine ordine dispositae, plerumque binae, ambitu sub- ellipticae, rufescentes. Ваш! annotini albidi, epidermide in fibras saepe solutà, fasciculati elongati, erecto-patentes sparse nodosi, ad internodia subtumidi, divaricato-ramulosi, ra- mulis deflexis. Lignum in trunco ramisque vetustioribus fusco-rubrum, in junioribus sul- phureum centro rubellum, parce gummiferum. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VlIme Serie, 5 34 Er. Borszczow, Specimina Aralensia alarum indole, fructibus majoribus, ramis annotinis fasciculatis albidis ab authenticis songoricis in Herb. Acad. Гир. Scient. depositis discrepant. Econtra bene congruunt cum 4 speciminibus Schrenckianis ad fluv. Ile collectis, quae sine nomine in eodem herbario asservantur. Forsan species sui juris ? 8. Calligonum acanthopterum Borszez. nov. sp. (Tab. I. Fig. 5—5e.) Fructus cireumscriptione cordato-triangulares. Caryopsis aequalis, ovalis, leviter sini- strorsum torta. Alae subtriangulares, rigidae, valde flexuosae, a stylorum базе liberae сагуор- side longiores, acuminatae, acie undique in selas breves planas, rigidas cristato-spinulosas desinentes facieque serie setarum bifurcatarum acier parallela obsessis. Hab. In deserto arenoso colliculoso ex oriente mar. Aral, prope put. Kulambai- Kazhän, raro, 18 Nov. 1857. Fructus fere 6 lin. longi, 5 lin. lati; juniores sanguineo-rubri. Caryopsis pallide griseo-cinnamomea, alae et setae incarnato-flavescentes, spinulae sordide-luteae. Frutex 3—4 pedalis. Truncus 1—1'/ poll. crassus, cortice cinereo-nigrescente ana- stomosante rimoso-fisso, vix lenticellato. Rami perennes parce ramosi, internodüs obsolehs, non anfractuosi, cortice cinerascente, opaco, газа epidermide — obscure rufo-cinnamomeo, fibris anastomosantibus nigrescentibus secernibilibus percurso, interjectis lenticellis punctifor- mibus, parum elevatis, ambitu subrotundis, lutescentibus. Rami annotini erecto-patentes ad internodia tumida, albida parum anfracti, graciles, lacteo-roseoli, nitidi, in ramulos plures concolores graciles erectos |. erecto-patentes, subsecundos paniculatim divisi, ex epidermide in fibrillas soluta rimoso-striati. Lignum in trunco ramisque perennibus rubello-fuscescens, centro subbrunneum, in annotinis — albidum у à р у PE ART A ANA: RS Ь x ha vr f MA Ул 9 СЯ EL | OST HE) HF N р VUE 4 : 5 У И Е AH FER , 7 f 5 Pi A: в К fuite } .. = 4 % À pt f À | яв [2 = 2 И AE MEURTRE | fai} | р с: } я 14 ; "N «Al Er ap 1 р 4 | L ME OT . or en. US [an \ р р 7 EI Borszezow. и тес. e Hem de U Head Imp.d CLS, Пень, 41 Flısiannıkow fecit mp Дир de, A. Münster: . = т 1 у vi 1 р f к 1 ElBorszczow. (allıgeneae Aenr de AAcad тп à scences ИГ Serie. Tab. I ANS TA E-Ovsannıkow ‚peak тр Lith de À Münster. 7. Li Tab. Serte Я ‚Hem.de l'Acad тр. d sciences, El Borszezow Calligoneae. enger num cene = _À я” >, er 12 d. 13 а. 75 S Е. Oosiannikom fer. HUMAN 748 AAANNTANA 1 n MÉMOIRES L'ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, УП SÉRIE. Tome Ш, N° 2. SUPERNUMERAREN BRUSTMUSRELN DES MENSCHEN. Von Dr. med. et chir. Wenzel Gruber. (Mit 2 Tafeln.) = Der Akademie vorgelegt am 1. Juni 1860. St. PETERSBURG, 1860. Commissionäre der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften: in St. Petersburg у in Riga in Leipzig Eggers et Comp., Samuel Schmidt, Leopold Voss. Preis: 40 Kop. = 13 Ngr. Gedruckt auf Verfügung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. K. Vesselofski, beständiger Secretär. Im Juli 1860, Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. DIE SUPERNUMERÄREN BRUSTMUSKELN DES MENSCHEN von Wenzel Gruber. Bei meinen Untersuchungen über die Oberschulterhakenschleimbeutel und die Fas- cia coraco-clavi-costalis entdeckte ich drei neue supernumeräre Brusimuskeln. Ich habe nach ihrer Entdeckung auf ihr Vorkommen Untersuchungen geflissentlich angestellt, und habe sie auch zu wiederholten Malen gefunden. Ich nenne den einen: Musculus sterno- clavicularis anticus 3. praeclavicularis; den anderen: M. pectoralis minimus; den dritten: М. tensor semivaginae articulationis humero-scapularis. Ich habe aber auch diebekannten supernumerären Brusimuskeln, mit Ausnahme eines einzigen, der bis jetzt überhaupt nur einmal gesehen wurde, angetroffen und zwar meistens in einer Anzahl, in der sie nicht leicht einem anderen Anatomen vorgekommen sein dürften. Ich kann auch über letztere manches Neue mittheilen. Diess wird genügen, um gerechtfertigt zu sein, wenn ich nicht nur über die drei neuen, sondern, zur Erzielung eines Ganzen, überhaupt über alle selbstständigen supernume- rären oberflächlichen Brustmuskeln eine Monographie liefere. Nicht nur über die neuen Muskeln, sondern auch über besondere Varietäten der bekannten, mit Ausnahme des M. sterno-clavicularis posticus, habe ich Abbildungen beige- geben. Museuli sterno-claviculares. Musculus sterno-clavicularis anticus s. praeclavicularis. — Gruber. (Tab. I. Fig. 1—3.) Ein länglich vierseitiger ; oder spindelförmiger an einem oder beiden Enden in eine platte, bandförmige Sehne ausgezogener Muskel. 1 2 WENZEL GRUBER, Er ist 5 cent. 4 mm., oder 7 cent. oder 13 cent. 5 mm. lang; am Fleischtheile 5 — 14 mm. breit, an seiner an einem oder an beiden Enden befindlichen, 2 cent. 8 mm. — 3 cent. langen Sehne 1—5 mm. breit; am Fleischtheile 1/—7 mm. dick. Derselbe liegt theils in der Sternal-, theils und vorzugsweise in der Infraclavicular- Region, unter und vor der Capsula sterno-clavicularis, unter dem Sternalende und unter dem vorderen unteren Rande des Schlüsselbeines bis zur Mitte oder selbst zum äussersten Fünftel seiner Länge lateralwärts, über und vor dem Knorpel der ersten Rippe, von allen durch Fett und Bindegewebe, oder doch durch letzteres, geschieden, zwischen dem M. pec- toralis major und dem M. subclavius, vor und über dem letzteren in der Strecke eines Thei- les oder der Gränze seines Verlaufes. So lange er im Bereiche des M. pectoralis major ver- läuft, liegt er unter demselben bald völlig, bald nur theilweise versteckt. Im letzteren Falle wird sein Ursprung im mehr oder weniger weiten Suleus zwischen der Clavicular- und Sternocostalportion in der Sternalregion sichtbar und daselbst von der Haut und Fascia superficialis zugedeckt. Der Muskel kann so lang werden, dass seine Insertionssehne durch die Fossa infraclavicularis bis unter die Clavicularportion des M. deltoideus sich erstreckt. In dem Falle mit länglich vierseitiger Gestalt (Fig. 1.a.) entspringt er ab-und late- ralwärts vom Ursprunge des Sternalkopfes des M. sternocleidomastoideus von der Mitte der vorderen Fläche der Seitenhälfte des Manubrium stern‘ sehnig-fleischig in einer Höhe von 2 cent. und in einer Breite von 14 mm. Er dringt dann in den Sulcus zwischen der Cla- vicular- und Sternocostalportion, um unter erstere zu gelangen. Er steigt in schiefer Rich- tung auf- und lateralwärts zum Schlüsselbeine empor, um dasselbe 2 cent. lateralwärts von seinem Sternalende zu erreichen. Er inserirt sich in einer Länge von 5 cent. 4mm. (und zwar davon mit dem inneren '/, fleischig-sehnig, mit den anderen % schmal-sehnig) an den vorderen unteren Rand des Schlüsselbeines bis zur Mitte seiner Länge, oder an die untere Kante der Ursprungsfläche für den М. pectoralis major bis 14mm. von deren latera- lem Ende und 7 mm. vor dem Ansatze des M. subclavius an den Sulcus clavicularis der un- teren Fläche des Schlüsselbeines. In dem Falle mit spindelförmiger Gestalt, aber einer 3 cent. langen Sehne nur am Clavicularende, (Fig. 2. a.) bei einem 12—15-jährigen Knaben entspringt er ab- und vorwärts des Ursprunges des Sternalkopfes des M. sterno- cleido-mastoideus, im Beginne des Sulcus zwischen der Clavicular- und Sternocostalportion des М. pectoralis major, von der vorderen Fläche des Manubrium sterni unter den oberen /, sei- ner Höhe, in querer Richtung und 1 cent. lang, von der Medianlinie bis 6 mm. vor der Verbindung des Manubrium stern! mit dem ersten Rippenknorpel lateralwärts, und mit einigen Bündeln von der Capsula sterno-clavicularis fleischig-sehnig. Er verläuft, von der Clavicularportion des M. pectoralis major bedeckt, in etwas schiefer Richtung zum Schlüssel- beine auf- und lateralwärts. 2 cent. auswärts vom Sternalende des letzteren geht er in eine schmale, platte, bandförmige Sehne über, mit der er sich in der Mitte der Länge des Schlüsselbeines am vorderen unteren Rande und theilweise an der vorderen und un- teren Fläche desselben, ", cent. vor der Insertion des M. subclavius, im Periosteum ver- DiE SUPERNUMERÂREN BRUSTMUSKELN DES MENSCHEN. 3 liert. In dem Falle mit spindelförmiger Gestalt, aber einer 2 cent. 8 mm. langen, platten bandförmigen Sehne an jedem Ende (Fig. 3. a.) entspringt er ebenfalls ab- und lateral- wärts vom Ursprunge des Sternalkopfes des M. sternocleidomastoideus vom Manubrium sterni vor der unteren lateralen Hälfte des vorderen Randes der /ncisura clavicularis und 9 mm. von der Vereinigung -des Manubrium stern! mit dem ersten Rippenknorpel median- und aufwärts mit einer 4 mm. breiten und 2 cent. 8 mm. langen, bandförmigen Sehne (a). Er verläuft knapp nnter der Capsula sterno-clavicularis und dem vorderen unteren Rande des Schlüsselbeines, von beiden geschieden, quer bis zum äussersten Fünftel der Länge des Schlüsselbeines bis über dem Processus coracoideus des Schulterblattes nach aussen. Er in- serirt sich mit einer 5 mm. breiten und 2 cent. 8 mm. langen, bandförmigen Sehne (В) in einer Länge von 14 mm. an den vorderen Rand der Acromialportion des Schlüsselbeines bis 2 cent. 8 mm. vom Acromialrande entfernt, unter dem Ursprunge der Clavicularportion des M. deltoideus oder an die vordere untere Kante der Ursprungsfläche dieses Muskels an das Schlüsselbein. Vor der Insertion gab die Sehne ein Bündel ab (y), welches das ober- flächliche Blatt der Fascia coraco-clavicularis propria verstärkte und in zwei Fascikelchen getheilt, theils im Lig. coraco-acromiale, theils im Lig. trapezoideum sich verlor. Ich habe diesen Muskel bis jetzt nur dreimal, bei zwei Männern an der linken Seite und einem 12—15-jährigen Knaben an der rechten Seite gesehen. Ich musste nach seiner Entdeckung 122 Kadaver untersuchen, um denselben zweimal wieder zu finden. Erst unter 40 Kadavern ist er sonach einmal zu erwarten. Vom M. subclavius und M. sterno-clavicularis superior s. supraclavicularis ist er durchaus geschieden und verschieden. Auch kann er nicht gleich bedeutend sein mit dem Muskel, den Theile’) in einem Falle von dem vorderen Rande des Schlüsselbeines diesseits der Mitte entspringen und durch eine Sehne an den Knorpel der ersten Rippe befestigen sah. Der Muskel scheint nur die Wirkung zu haben, das Schlüsselbein fester in die Brust- beinpfanne hineinzudrücken, und die vordere untere Wand der Capsula sterno-clavicularis gleichzeitig zu spannen. Musculus sterno-clavicularis superior $. supraclavicularis. — Haller. — (Tab. 1. Fig. 4.) A. Haller (1766)”) spricht in folgender Stelle von zwei M. subelavii: »Vidi omnino duos subclavios fuisse, quorum alter vulgo descriptam fabricum retineret, alter novus prodiret non- dum a media claviculae sede inferiori, qua conflectitur inque sternum ejusque primi ossis faciem » 9 1 Jusque р posteriorem superiorem , super summam musculi pectoralis originem se immilteret.« Es scheint dass Haller mit dem neuen Subclavius, der freilich ungenau beschrieben ist, den 90 Jahre I a 7 1) S. Th. у. Sömmerring, Lehre von den Muskeln. | De part. сотр. Вита. praecep. fabrica et functionibus. Tom. Bd. ПТ. АБ. Г. Leipzig. 1841. р. 192. ° | VI. Bernae et Lausannae. 1778. 80. p. 77. 2) Elem. physiol. Tom. III. Lausannae 1766. 40 p. 46. * 4 WENZEL GRUBER, später von Luschka entdeckten М. supraclavicularis gemeint habe, was auch Henle an- nimmt. Dass Haller’s neuer Subelavius nicht der M. praeclävicularis sein könne , leuchtet sicher aus der Verschiedenheit der Insertion beider Muskeln ein. H. Luschka (1856)') beschrieb ihn nach 3 Fällen (bei Männern zweimal einerseits, einmal beiderseits vorgekommen) als M. supraclavicularis und bildet ihn ab. Zu diesen drei Fällen fand er später noch 4 hinzu. Der Muskel hatte eine spindelähnliche Gestalt und war ein gefiederter. Er hatte seine Lage auf dem oberen Winkel des Schlüsselbeines so, dass er einen Theil der vorderen und besonders der hinteren Fläche bedeckt. Die Länge des Muskels war — der halben Länge der Clavicula, die Dicke betrug 7 mm. Der Muskel entsprang von der Mitte des Schlüsselbeines an in einer Länge von 3'/, cent. völlig fleischig, verlief über das Sternalende des Schlüsselbeines und das vordere Faserband des Brust- schlüsselbeingelenks hinweg und verlor sich mit seiner 1”, cent. langen Sehne hart unter dem Lig. interclaviculare in der vorderen Faserhaut des Brustbeinhandgriffes fleischig-seh- nig. Luschka erscheint es gedenkbar, dass der Muskel mit den Ossa suprasternalia in Be- ziehung gebracht werden könne. A. Retzius (1856)?) beschrieb und bildete denselben Muskel ab nach einem Falle, den er an der Leiche eines Arbeiters von mittleren Jahren an der linken Seite beobach- tete. Der Muskel entsprang am Ende des äusseren Drittels der linken Clavicula, war ganz schmal und etwas platt, lag über dem vorderen Rande des Schlüsselbeines und ging in eine platte Sehne über, welche sich theils an der vorderen Seite des Aapselligamentes, theils an der Vorderseite des Manubrium sterni gleich innerhalb des Gelenkrandes festsetzte. Henle*) sah denselben Muskel in einem Falle ausser vom Manubrium sterni auch mit einem platten, sehnigen Fascikel aus der Sehne des medialen Kopfes des M. sterno clei- domastoideus entstehen. J. Hyrtl‘) fand diesen Muskel, den er Sterno-clavicularıs nennt, unter 83 Leichen an 6, an 5 männlichen und einer weiblichen. Davon an 4 (dreimal beiderseitig, einmal link- seitig) sah er ihn in der von Luschka angegebenen Form, an 2 aber als neue Varianten desselben. Die erste Variante, welche zwei an ihren Insertionssehnen zu einer medianen unpaaren Tendo verschmolzene Muskel darstellt (Fig. 1. a. b.), sah er an der Leiche eines 30-jährigen Maurers. Von der Fascia der Handhabe des Brustbeines über der Fuge zwi- schen dieser und dem Körper entsprang ein tendinöser Streifen, der in der Breite von 2” bis zur Incisura jugularis stern! aufstieg und hier in zwei divergirende, fast in trans- versaler Richtung nach rechts und links ablenkende Schenkel sich theilte, die bald fleischig 1) Ein M. suproclavicularis b. M. — Müllers Archiv | 3) Handbuch der Muskellehre 4. Menschen. Braun- 1856. H. III. p. 282. — schweig 1858. p. 95 2) Schmidt’s Jahrb. 4. Medizin. Jahrg. 1858, No. 5. p. 4) Zwei Varianten des M. sterno - clavicularis. — 151. (Hygiea Bd. 18. р. 649.) Anatomiska iakttagelser. | Sitzungsberichte der math.-naturwiss. Classe d. Kaiserl. Artik.1. Om nyckelbens-musklerna och särskildt omföre- | Akademie der Wiss. Bd. ХХХ. Wien 1858. p. 265. kommande af en musculus supraclavicularis р. 1—4. Fig. | Fig. 1., 2. 1. f. — Besond. Abdruck а. d, Hygiea. Stockholm, 1856. — DIE SUPERNUMERÄREN BRUSTMUSKELN DES MENSCHEN. 5 wurden. Jedes der rundlich strangförmigen, 2” dicken Muskelbündel, übersetzte das Sterno-Claviculargelenk, damit nur lose zusammenhängend, und endigte hinter dem Schlüssel- beinkopf des Kopfnickers an der oberen Firste der Extremitas sternalis, indem sein Ende bis zum Beginne des zweiten Viertels der Knochenlänge nach auswärtsreichte. Die zweite Variante (Fig. 2. a.) lässt sich nach H. aus der ersten durch Wegfall der medianen Ur- sprungssehne und durch bogenförmige Verschmelzung der fleischigen Flügel ableiten. Er nennt sie M. interclavicularis. Dieser ist ein flacher, querer Muskelstreifen, der beide Schlüsselbeinenden mit einander vereinigt, vor und auf dem Lig. interclaviculare über dem oberen Rande des Manubrium sterni gelagert ist, und jederseits an jenem Theile der Kapsel- wand, welcher zwischen dem Lig. sternoclaviculare und interclaviculare zu Tage liegt, und mit dem Zwischenknorpel des Gelenkes sehr innig verwachsen ist. Dieser Muskel soll nach H. bei Myogale auf höchst constante Weise vorkommen. Er fand nämlich bei drei Exemplaren von Myogale pyrenaica und einem Exemplare von Myogale moschata einen über dem Manubrium sterni quer weglaufenden Muskel, welcher vor den Schlüssel- beinen über ihr äusserstes Ende hinaus sich erstreckt, und mit den obersten Bündeln des Pectoralis major, dicht an ihrer Anheftungsstelle am Oberarmbein, verschmilzt. Trotzdem dieser Muskel mit den Schlüsselbeinen in keiner Verbindung steht und bei M. moschata von H. als ein Theil des Pectoralis major, welcher, seinen Ursprung am Sternum verlierend, mit dem gegenseitigen zu einer queren Fleischportion zusammenwuchs, angesehen wird; wird von H. dennoch an eine Aehnlichkeit dieses mit dem M. interclavicularis des Men- schen geglaubt, und dieser und aus demselben der М. sterno-clavicularis (superior) selbst als eine Thierbildung erklärt. — Diese von Hyrtl aufgestellte Deutung halte ich für total verfehlt. Bei Myogale moschata, wovon 5 Exemplare vor mir liegen, entspringt der М. pectoralis major mit keiner Portion von dem Schlüsselbeine. Die äusserste, oberste beim Menschen und manchen Thieren von daher kommende Portion (Portio clavicularis) scheint aber trotzdem vorhanden zu sein, aber, anstatt an das Schlüsselbein sich zu inse- riren, als ein 5—6 millm. ja in der Medianlinie bis 1 cent. breiter und 17,—2 mm. dicker Muskelstreifen über (vor) dem oberen (vorderen) Brustbeinende in die entsprechende Por- tion des gegenseitigen M. pectoralis major überzugehen. Am Uebergange des einen Bündels in das andere ist eine feine sehnige Linie zu sehen, die von der Brustbeinspitze vertikal aufwärts steigt. Sie liegt vor (unter) den Ursprungsköpfen beider MM. sterno-cleidoma- stoidei. Von dem übrigen M. nectoralis major ist sie auch gegen das Brustbein hin gar nicht geschieden, und hat auf irgend eine Selbstständigkeit gar keinen Anspruch. Bei Myogale pyrenaica, wovon mir leider kein Exemplar zu Gebote steht, dürfte das Verhalten kaum ein davon wesentlich verschiedenes sein. Wenn aber der M. sterno-cla- vicularis superior s. supraclavicularis beim Menschen mit dem Brustbeine und dem Schlüsselbeine, oder doch mit dem letzteren, in Verbindung steht, und hinter den Ur- sprungsköpfen der MM. sterno-cleidomastoider liegt; während das Muskelbündel bei Myo- gale, welches beiden MM. pectorales majores angehört, vielleicht deren mit einander ver- 6 WENZEL GRUBER, einigte Clavicularportionen repräsentirt, also kein. selbstständiger Muskel ist, weder mit dem Brustbein noch mit dem Schlüsselbein zusammenhängt, auch vor den Ursprungsköpfen der ММ sterno-cleidomastoidei liegt: so kann zwischen jenem Muskel beim Menschen und diesem den Mm. pectorales majores angehörigen Bündel bei Myogale bestimmt gar keine Analogie existiren. Das Analogon des M. sterno-clavicularis superior $. supraclavicu- laris beim Menschen ist somit noch bei den Thieren zu entdecken. Unter 100 Kadavern, die ich nach dem Schlusse der Präparirübungen 1. J. 1860 vom 29. März bis 4. Mai zur Bestimmung der Häufigkeit des Vorkommens supernumerärer Brustmuskeln untersuchte, fand ich den M. sterno-clavicularis superior an 5 (bei vier Män- nern und einem Knaben) und zwar zweimal beiderseitig, zweimal rechtseitig und einmal linkseitig. Sein Vorkommen zum Mangel nach Kadaverzahl verhielt sich somit, wie 5 : 95 — 1:19; nach Seitenzahl wie 7 : 193 = 1: 27,571. Man kann den Muskel daher un- ter 20 Kadavern und 28— 29 Seiten einmal erwarten. Er kommt etwa-so häufig wie der M. sternalis vor. Der Muskel hatte fast in jedem Falle eine andere Gestalt. Er kam länglich drei- eckig, länglich vierseitig, bandförmig, platt spindelförmig, rundlich strangförmig vor. Ein- mal war er zu einer dreieckigen, dünnen Membran verkümmert, die nur in der Mitte fleischig, sonst grösstentheils sehnig war (a). Im ausgebildetsten Zustande hatte er eine dreieckige Gestalt. Dabei hatte er, bald am Ursprungs-, bald am Insertionsende, bald an beiden zugleich, eine längere Sehne; oder hatte an beiden Enden Mangel daran, entsprang und inserirte sich fleischig-sehnig. In der Form, in welcher er von Luschka angegeben ist, sah ich ihn einmal. Seine Länge varürte von 2 cent. 7 mm. bis 6 cent. 7 mm., wovon auf die Sehne in den vier Fällen mit einer solchen an nur einem Ende 2 cent. bis 2 cent. 7 mm., und in zwei Fällen mit Sehnen an beiden Enden /,—/, seiner Länge auf diese kamen. Seine Breite varürte von 1 mm. — 1 cent. 8 mm. Seine Dicke varürte von der einer dünnen Membran bis 4/, mm. Der Muskel entsprang vom Manubrium sterni hinter und über dem Ursprunge der Ster- nalportion des М. sternocleidomastordeus von der inneren oberen Hälfte des vorderen Randes _ der Incisura clavicularis mit einer 2 — 9 mm. breiten, platten Sehne; oder 7 mm. breit sehnig-fleischig; oder von dieser ganzen Hälfte des vorderen Randes und von der /Incisura semilunaris bis zu deren Mitte, 7 — 9 mm. vor dem Lig. interclaviculare, selbst‘ 1 cent. 8 mm. breit, und ganz fleischig (a). Er stieg von da vor oder über der Capsula sterno-clavicularis zur oberen Fläche des Sternalrandes des Schlüsselbeines nach auf- und auswärts, verlief zuerst auf dieser oberen Fläche, dann hinter der Clavicularportion des M. sternocleidomastoi- deus auch auf dem oberen hinteren Winkel und theilweise auf der hinteren Fläche des Schlüsselbeines bis zum Beginne des zweiten Fünftels, Viertels, Drittels oder zum Beginne des dritten Fünftels lateral- und etwas rückwärts. Er inserirte sich an den oberen, hin- teren Winkel des Schlüsselbeines, theilweise auch an dessen obere und besonders dessen DiE SUPERNUMERÄREN BRUSTMUSKELN DES MENSCHEN. 7 hintere Fläche bald mit einer Sehne, bald sehnig-fleischig, bald ganz fleischig nur einige Millimeter breit oder in einer Länge von 4'/, mm. — 3 cent. von dem Sternalende des Schlüs- selbeines 1 cent. — 2 cent. 7 mm. auswärts. Von der Capsula sterno-clavicularis entstand er nur in einem Falle mit einem Theile seiner Sehne, sonst war er davon durch Bindege- webe und Fett geschieden. Auch lag er über dem Schlüsselbeine, in der angegebenen Strecke bis zu seiner /nsertion nur lose am Pervost. Seine Breite und Dicke nahmen vom Ursprunge zur Insertion bald zu, bald ab; bald blieb sie sich gleich; oder dieselben nahmen von seiner Mitte aus bald zu, bald ab. Er scheint eine ähnliche Wirkung zu haben, wie der vorhergehende. Musculus sterno-clavicularis posticus s. retroclavicularis. — Mich. Joh. Weber. — Hierher gehört der Muskel den M. J. Weber (1839)') in einem Falle beobachtete und als Varietät des M. triangularis stern! ansah. Der Muskel war ziemlich stark, halbkreis- förmig und platt, entsprang von der hinteren Fläche des Marubrium sterni und verlief zu den hinteren Flächen der Brustbeinenden beider Schlüsselbeine. Er scheint auf eine ähnliche Weise, wie die vorherbeschriebenen, zu wirken. Musculus pectoralis minimus. (s..subelavius anticus?) — Gruber. — (Tab. I. Fig. 5.) Ein bandförmiger, platt rundlicher Muskel (a), der bis 11 cent. lang, bis 1 cent breit und bis 5 mm. dick ist, Derselbe liegt bedeckt vom M. pectoralis major, zwischen diesem und der Fascia cora- co-clavicularis sens. lat. in einer zelligen Scheide an der oberen Grenze des Trigonum clavi- pectorale unter dem Schlüsselbeine vor dem M. subclavius. Er entspringt fleischig-sehnig von der Mitte des Knorpels der ersten Rippe vor und unter dem Ursprunge des M. subclavius. Verläuft unter dem Schlüsselbeine quer nach aussen zum Processus coracoideus, indem er bis zur Mitte der Länge des Schlüsselbeines auf der Vagina des M. subelavius, jenseits dieser Mitte auf der Fascia coraco-clavicularis sens. strict. $. propria (f) liegt 2 — 5 cent. vor seinem Ende geht er in eine breite, membran- artige, aber starke Sehne über. Diese Sehne inserirte sich mit dem vorderen, 6 mm. brei- ten, starken Bündel an den oberen Rand der medialen Fläche des Processus coracoideus und an diese Fläche selbst, über dem tiefen Blatte der Fascia coraco-clavicularis propria hinter der Sehne des M. pectoralis minor und vorn theilweise unter derselben mit dem hinteren 1) Handbuch der Anatomie d. m. Körpers. Bd. I. Bonn, 1839. p. 360. 8 WENZEL GRUBER, bald nur schmalen (1 — 9 mm. breiten), bald viel breiteren Bündel verlor sie sich auf dem oberflächlichen Blatte dieser Fascie und im Lig. trapezoideum. Ich fand diesen Muskel im September 1859 in zwei Fällen, bei einem 29-jährigen Manne beiderseitig und bei einem 50-jährigen Manne rechtseitig. Ob ein dritter Fall, der an demselben Tage, an welchen ich den zweiten Fall fand, an der linken Schulter eines 13-jährigen Knaben vorkam, welche mein Assistent Heppner zu einer meiner Vor- lesungen präparirte, hierher oder zum M. sterno-clavicularis anticus oder zu keinem von bei- den gehöre, ist zweifelhaft. Da die Schulter bereits vom Rumpfe getrennt war, so konnte der eigentliche Ursprung des Muskels nicht mehr ausgemittelt werden. Die starke mem- branartige 5 cent. lange und '/, cent. breite Sehne verschmolz mit dem Lig. coraco-acromiale und setzte sich mit einem Bündel in das Lig. trapezoideum fort. Eine solche Insertion passt aber weder für den einen noch für den anderen Muskel. Ich habe seit seiner Auffindung mehr als 150 Aadaver auf sein Vorkommen untersucht, habe ihn aber nicht wieder ange- troffen. Ph. A. Böhmer') hat einen an der rechten Seite eines weiblichen Kadavers beobach- teten Subelavius der am Ursprunge und am Ansatze getheilt, am Körper aber einfach war, als doppelt beschrieben. Der angeblich überzählige vordere Muskel entsprang vom Acromion, geschieden von dem gewöhnlichen, der diesmal von dem Schlüsselbeine und der Wurzel des Processus co- racoideus kam; verlief zuerst schief, dann quer; verschmolz mit dem gewöhnlichen, trennte sich aber an seinem Ende wieder von demselben und inserirte sich an den unteren Theil der ersten Rippe. Man könnte geneigt sein, die vordere Abtheilung dieses an seinen En- den verdoppelten Subclavius als eine unentwickeltere Form unseres Muskels anzusehen. Allein bei Berücksichtigung der Insertion derselben an das Acromion dürfte an eine Inden- и derselben mit unserem Muskel kaum zu denken sein. Jedenfalls war ich der Erste, der diesen Muskel vor dem М. subclavius selbstständig auftreten’sah. Musculus scapulo-costalis minor. (s. subclavius posticus.) — Rosenmüller. — (Tab. II. Fig. 2.) Rosenmüller”) war wohl der erste, welcher in einem Falle an der linken Seite ei- nes Mannes im Alter von einigen dreissig Jahren mit Bestimmtheit, hinter dem M. subela- vius einen zweiten sah und abbildete. Der gewöhnliche Subclavius kam von der ersten Rippe und inserirte sich an die Wurzel des Processus coracoideus. Ob dieser am Schlüsselbeine sich inserirt hatte, ist nicht angegeben. Der zweite kam auch von der ersten Rippe. Seine 1) Observ. anat. rar. fasc. Halae Magdeburgicae 1752. | — Isenflamm und Rosenmüller. Beitr. f. d. Zergliede- Fol. Praef. p. 9. No. XI. rungskunst. Bd.I. H.3. Leipz. 1809. p. 375, Tab. Il.g.h. 2) Beschreibung-eines doppelten Schlüsselbeinmuskels. DIE SUPERNUMERÄREN BRUSTMUSKELN DES MENSCHEN. 9 Sehne und sein Muskelkörper begleiteten den ersteren bis beinahe zu dessen Insertion an den Processus coracordeus. In der Nähe des Processus coracoideus wurde er breiter und ging in eine flache, bandartige Sehne über, welche sich dicht neben der Sehne des М. omohyordeus an den oberen Schulterblattrand anlegte. Beide Muskeln sollen in der gewöhnlichen Scheide des M. subclavius eingeschlossen gewesen sein. В. Wagner’) hat diesen Muskel ebenfalls in einem Falle an der rechten Seite ge- sehen. Der Muskel war schlank, dünn und hatte die Stärke des М. omohyoideus. Er ent- sprang vom Knorpel der ersten Rippe neben dem Brustbeine, verlief parallel mit dem nor- malen Subclavius über und hinter ihm, und inserirte sich an die /ncisura scapulae etwas unter dem M. omohyoideus. Ich’) habe zwei Fälle dieses supernumerären Muskels, die ich an der linken Seite zweier männlicher Subjecte beobachtete, 1849 beschrieben. Der eine Fall kam zugleich mit dem normalen Subclavius, der andere aber bei Mangel des letzteren Muskels vor, was meines Wissens bis dahin noch nicht gesehen worden war. Seit dieser Zeit sind mir noch drei Fälle vorgekommen, unter denen in einem der normale Subclavius zugegen war, in den beiden anderen aber wieder letzterer mangelte. Auch diese drei Fälle des supernumerären Muskels fanden sich bei Männern und nur an der linken Seite vor, während derselbe auf der rechten Seite fehlte. Den ersten Fall, bei dem zugleich der normale Subclavius zugegen war, beobachtete ich im März 1856 bei den Präparirübungen. Der supernumeräre Muskel war länglich dreieckig, platt. Er entsprang vom oberen Schulterblattrande neben der /ncisura scapulae, verlief hinter dem Schlüssel- beine, davon durch eine lange, schmale, dreieckige Lücke geschieden, vor den Vasa sub- clavia und über den Vasa transversalia scapulae und dem Nervus suprascapularis, und endigte in eine schmale rundliche Sehne, die sich an die Capsula sterno-clavicularis inserirte. Den zweiten Fall (Fig. 1. a), der bei Mangel des normalen Subclavius vorkam, sah ich im Oktober 1859 bei meinen Untersuchungen über die Bursae mucosae supracoracoideae. Der supernumeräre Muskel war länglich, dreieckig, platt, 14'/, — 15 cent. lang. Er entsprang mit seiner schmalen 4), — 5 cent. langen Sehne, welche mit dem Lig. costo-claviculare zu- sammenhing, vom Knorpel der ersten Rippe dort, wo sonst der normale Subelavius entsteht, verlief zuerst unter dem inneren Viertel des Schlüsselbeines hinter demselben, davon durch eine lange, schmale, dreieckige Lücke geschieden, vor den Vasa subclavia und dem Plexus nerv. axillaris nach aus- und rückwärts zum oberen Schulterblattrande, um sich daselbst 8 mm. hinter der /neisura scapulae in einer Breite von 2 cent. — 2 cent. 2 mm. fleischig zu inseriren. Den dritten Fall, der auch bei Mangel des gewöhnlichen Subelavius vorkam, sah ich im April 1860 bei einem aus jenen 100 Kadavern, die ich in jüngster Zeit, unter 1) Beobachtungen ursprüngl. Bildungsabweichungen | Zeitschrift f. organ. Physik. Bd. Ш. Eisenach 1833. р. mit Nachweisungen ihres Verhältnisses zur Entwicke- | 335. d. lungsgeschichte und zum Thierreiche. — Heusinger’s 2) Neue Anomalien. Mit7 Taf. Berl. 1849. 40, р. 19. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vlime Serie. 2 10 WENZEL GRUBER, Anderen, zur Ausmittelung der Häufigkeit des Vorkommens supernumerärer Brustmuskeln geflissentlich untersucht hatte. Der supernumeräre Muskel war bandförmig, platt, 13°, cent. lang. Er kam mit einer rundlichen, 2 mm. dicken Sehne aus dem Lig. costo-claviculare, und damit gemeinschaftlich vom Knorpel der ersten Rippe, verlief auf dieselbe Weise wie der des vorhergehenden Falles und inserirte sich mit seinem 14 mm. breiten Fleischkörper an die Mitte des oberen Schulterblattrandes. 5 In allen von mir gesehenen 5 Fällen stand der supernumeräre Muskel mit dem Schlüs- selbeine in keiner Verbindung, und hatte, nicht nur in den Fällen mit Mangel des nor- malen Subclavius, sondern auch in jenen mit Vorkommen des letzteren, seine eigene Scheide. Diese Scheide war von der für den normalen Subclavius oder in den Fällen, wo dieser fehlte, von der Fascia coraco-clavicularis, die sich dann als solche bis zum Lig. costo-claviculare er- streckte, völlig geschieden. In dem Falle von Haller'), in dem der M. subelavius wie ein pures Ligament sich verhalten haben soll, wurde wahrscheinlich die bei Mangel des eigent- lichen Subelavius immer vorhandene Fascia coraco-clavicularis unrichtig als Ersatz für den M. subclavius genommen. Musculus tensor semivaginae articulationis humero-scapularis — Gruber. — (Tab. II. Fig. 2.) Ein länglich dreiseitiger oder länglich vierseitiger, platter Muskel, der 16 — 19 cent. lang; nach seinem Ursprunge 1 cent. 4 mm. — 4 cent., jenseits der Mitte seiner Länge 3 mm. — 1 cent. 4 mm., am Ende 1 cent. 3 mm. — 3 cent. 6 mm. breit angetroffen wurde. (a) Derselbe liegt zwischen dem M. pectoralis major und minor beide kreuzend, quer unter dem Schlüsselbeine, davon 2 cent. 2 mm. — 2 cent. 7 mm. entfernt, in einer eigenen Scheide der Fascia coraco-costalıs. Er entspringt mit drei sehnig-fleischigen Zacken: vom Ende des ersten Rippen- knorpels und darunter vom Rande des Manubrium des Brustbeines, von dem zweiten Rip- penknorpel und dem Brustbeinrande und vom Rande des Brustbeinkörpers im zweiten Intercostalraume; oder auch nur mit zwei Zacken, wobei bald die obere, bald die untere Zacke ausfällt. Er verläuft quer nach aussen, indem er zuerst mit /, seiner Länge im Tri- gonum clavi-pectorale über dem Pectoralis minor, dann mit /,, seiner Länge vor dem Inser- tionstheile dieses Muskels, endlich mit noch °/,, seiner Länge unter der Sehne dieses Mus- kels und bis 1°, cent. unter der Spitze des Processus coracoideus vor dem vereinigten Ur- sprunge des M. coracobrachialis und Caput breve m. bicipitis gelagert ist. Ueber dem M. pec- toralis minor, also noch im Trigonum clavi-pectorale, oder vor diesem Muskel und 5 cent. 4 mm. — 6 cent. 5 mm. von seiner Insertion geht er in eine membranartige allmählich 1) 1. с. DIE SUPERNUMERÄREN BRUSTMUSKELN DES MENSCHEN. 11 breiter werdende Sehne über. Die Fasern dieser Sehne verlaufen zuerst quer und strahlen aber zuletzt bogenförmig in die Semivagina articulationis humero-scapularis aus, wie ich das tiefe Blatt der Scheide des M. deltoideus nenne. Die obersten reihen sich an die Fas- cikel des Lig. coraco-acromiale an, nur die untersten verlieren sich auch am Collum chirur- gicum humeri im Bereiche und hinter der Spina tuberculi majoris, nachdem sie die zum Sul- cus intertubercularıs aufsteigenden Bündel der Sehne des №. pectoralis major von vorn her gekreuzt hatten. In dem einem Falle sandte die Sehne ausserdem noch zwei Nebenbündel ab, wovon das eine an die vordere untere Kante des Schlüsselbeines und an die Vagina des М. subclavius, das andere mit einigen Fasern an das Acromion und an das Acromialende des Schlüsselbeines sich inserirte. Der Muskel ist ein Spanner jener Semivagina. Ich habe diesen Muskel bis jetzt nur in zwei männlichen Kadavern, einmal beider- seitig und einmal rechtseitig angetroffen. Nach seiner ersten Auffindung musste ich 192 Kadaver auf sein Vorkommen untersuchen, um ihn wieder zu sehen. Mit Henle’s') tiefer Schichte der Sternocostalportion des M. pectoralis major und da- her auch mit Fr. Tiedemann’s?) in dem einen Falle beiderseits gesehenen, zweiten tiefen M. pectoralis major, der nach Henle nur als besonders ausgebildete tiefe Schichte desselben zu nehmen ist, hat unser Muskel nichts gemein. Am Ursprunge lag er hinter dieser Schichte, konnte davon getrennt werden, im Verlaufe kreuzte er sich mit derselben, mit seinem Ende ging er gar keine Vereinigung mit dem M. pectoralis major ein. Eben so wenig kann er mit Tiedemann’s”) zweitem M. pectoralis major verwechselt werden. Auch kann er nicht als weitere Entwickelung jener bisweilen vorkommenden isolirten Bündel des M. pectoralis major genommen werden, die sich am M. coraco-brachialis und Caput breve m. bicipihs verlieren. Eben so wenig kann er mit einem hinter dem М. pectoralis minor lie- genden Muskel verwechselt werden, den Rosenmüller‘) bei einem 60-jährigen Manne, Gantzer’) Meckel°) und Tiedemann’) bei einem jungen Manne gesehen haben, den Rosenmüller Hülfsmuskel des pectoralis minor, Meckel dritten Brustmuskel und Tiede- mann zweiten kleinen Brustmuskel nannten, den Meckel als merkwürdige Vogelähnlich- keit erklärte. In Rosenmüllers Falle kam er mit drei Bündeln von der ersten und zweiten Rippe und inserirte sich an den Processus coracoideus. Nach Gantzer kommt er bisweilen von einer der oberen Rippen und steigt zum Kapselbande des Schultergelenkes aufwärts. In Tiedemann’s Falle entsprang er mit zwei Portionen von der zweiten und dritten Rippe und inserirte sich an den Processus coracoideus. Auch ich habe in einem Falle an der rechten Seite diesen tiefen Pectoralis minor beobachtet. Von welchen Rippen er entsprang, weiss ich nicht, da ich auf ihn an einer vom Rumpfe bereits getrennten Extremität stiess. 1)1. с. р. 85. 5) Bei Meckel — Handb. d. menschl. Anatomie. Bd. 2) Seltene Verdoppelungmehrerer Muskeln. Meckel’s | II. Halle u. Berlin 1816. p. 467. Deutsch. Arch. f. 4. Physiologie. Bd. IV. H. 3. р. 412. 6) 1. с. und De duplicitate monstrosa commentärius. Halle und Berlin. 1818. 3) 1. с. Halae et Berolini 1815. Fol. р. 41. 4) De nonnullis musculorum corporis humani varie- 7) 1. с. tatibus. Lipsiae 1804. 40. р. 6. 12 WENZEL GRUBER, Der abgeschnittene und noch 5 cent. lange Fleischtheil war 18 mm. breit. Dieser endigte in еше Aponeurose von der Gestalt, Grösse und Stärke der Fascia coraco-clavicularıs propria, unter der sie sich verbarg. Die Aponeurose war vorn von dieser Fascie durch Bindegewebe und Fett getrennt, hinten mit ihr zusammenhängend, inserirte sich lateralwärts an den oberen Theil der hinteren Hälfte der medialen Fläche des Processus coracordeus und ging rückwärts in das Lig. conoideum und in die Vagina m. subclavii über. Musculus sternalis. (s. sternalis brutorum s. rectus sternalis s. thoracicus.) (Tab. II. Fig. 3. A. A.) Es dürfte wohl kaum einen Anatomen geben, der diesen Muskel nicht gesehen haben sollte. Die Beschreibungen der Fälle, welche du Puy'); Тома Weitbrecht’); В. $. Al- binus’); de la Faye‘); J. С. Wilde (1739)°); Abr. Kaau Boerhaave‘); J.J. Hu- ber (1752)’); A.v. Haller®); Bourienne (1760—1761)°); Portal(1767)"); Sabatier"); Bonn”); Th. Lauth (1785)”); Loschge (1794)"); H. Е. Isenflamm®”); J. Chr. Ro- senmüller"); W. G. Kelch”); J. Fr. Meckel”); A. У. Otto”); Fleischmann”); Fr. W. Theile”); Bergmann”); Неше”); Budge”); beobachtet; sowie die Abbil- 1) Div. observ. anat. № III. — Hist. de l’acad roy. des sc. de Paris, ann. 1726. 40. р. 26—27. 2) Observ. anat. N° I. — Comment. acad. Petropol. Tom. IV. ad ann. 1729. 40. р. 259. 3) Hist. musc. hom. Leidae Batav. 1734. 49. Lib. III. Cap. 78. p. 291. 4) Observ. anat. — Hist. de l’acad. roy. des sc. de Paris, ann. 1736. 40. pag. 59. 5) Observ. anat. rar. Obs. IV. «De musculo singulari gemino sternum superjacente.« — Comment. acad. Petro- pol. Tom. П. ad ann. 1740. р. 320. Tab. VIII. Fig. 5. A. A. 6) Observ. anat. musculi in pectore praeternaturalis et varii in diversis corporibus inventi. — Nov. Comment. acad. Petropol. Tom.II. ad. ann. 1749. 40. pag. 257. Tab. XI. Fig. 2.; Tab. XII. 7) Тиса observ. myolog. № Ш. — Acta phys.-med. nat. curios. Vol. X. Norimbergae 1754. 49. р. 112—113. 8) Icon. anat. corp. hum. Казс. VI. Göttingae 1753. Fol. p. 47. Tab. I. N. 9) Observ. anat. Sur l’etendue des muscles sterno- mastoidiens, trouvée dans un cadavre. — Journ. de mé- dec. chir., pharm. &c. par. Roux Tom. XXXIX. Janvier 1773. p. 45. — 19) Juppin, étudiant en médecine. «Lettre sur une observ. de Bourienne.« — Journ. de medec., chir., pharm. &c. par Roux. Avril 1773. р. 312. 11) Traité compl. d’anat. Т.Г. Par. 1777. 80. min. p.280. 12) Ed. Sandifort. «De musculis nonnullis, qui rarius occurrunt.« — Ехсегсй. acad. Lugd. Batav. 1783. 40, Lib. I. Cap. VI. Artikel «Thoracicus« р. 83. not. K.; p.88. 13) Elem. de myolog. et de syndesmol. Vol. I. Bâle, Paris & Strasbourg 1778. 80. p. 56. 14) Abhandl. der physic.-med. Societät in Erlangen. Bd. I. Frankf. a. M. 1810. bei Isenflamm p. 94. 15) Beiträge f. d. Zergliederungskunst, v. Isenflamm und Rosenmüller. Bd. II. H. 1. Leipzig 1801. р. 92. Tab. II. Fig. 1. f. g. h. i. К. 1. 16) De nonnullis musculorum corp. hum. varietatibus. Lipsiae 1804. 40. p. 5. 17) Beiträge 2. path. Anat. Berlin 1813. № XXVI p. 35. 18) De duplicitate monstrosa comment. Halae et Be- rolini 1815. Fol. p. 39. — Handb. d. path. Anat. Bd. II. Abth. I. Leipzig 1816. р. 27. 19) Seltene Beobachtungen zur Anat., Physiol. u. Pa- thol. H. I. Breslau 1816. 49. p. 90. — H. II. Berlin 1824. 40. р. 39. 20) Bei В. Wagner. 1. с. р. 349. 21) L. с. р. 182. 22) Bei Неше. 23) L. с. р. 95. 24) Beschreibung eines neuen Muskels und mehrerer Muskel- und Knochenvarietäten. Zeitschr. f. ration. Me- dicin. Dritte Reihe. Bd. VII. p. 276. DiE SUPERNUMERÄREN BRUSTMÜSKELN DES MENSCHEN. 13 dungen über mehrere Varietäten desselben, welche Wilde, Kaau-Boerhaave, Haller und Isenflamm geliefert haben, konnte ich nachsehen. Von Haller') werden ausserdem Cabrol, Fabricius, Rhodius, Sylvius, Wil- lich; von Sommering”), Behrends; vonJ. F.Meckel’), Brugnone, Crouzet, Gantzer: von Henle‘) Denucé citirt, welche über diesen Muskel berichtet haben. Sandifort’); J. С. A. Meyer‘); Sömmerring”); Meckel°); Theile’); W. Shar- pey"); Henle'') haben, nach dem bis zu ihrer Zeit Vorliegenden, seine Beschreibung ge- geben. Du Puy, Weitbrecht, delaFaye, Wilde, Huber, Haller, Bourienne, Portal, Th. Lauth, Loschge, Isenflamm, Rosenmüller, Fleischmann, Theile, Berg- mann, Budge u. A.haben den M. sternalis in je einem Falle; Boerhaave, Bonn, Meckel u. A. in je zwei Fällen; Sabatier, Kelch in je drei Fällen; Otto in fünf Fällen; Albi- aus, Henle u. A. mehrmals gefunden. In den Fällen von du Puy, Weitbrecht, Wilde, in einem von Boerhaave, in den von Bourienne, Portal, in dem einen von Bonn, in den von Isenflamm, Rosenmüller, in einem von Kelch, in dem von Theile, in dem von Bergmann ist er als beiderseitig vorgekommen angeführt. In den Fällen von Hu- ber, Loschge, in einem von Kelch, in einem von Meckel, in zwei Fällen von Otto, in dem von Budge war er nur an der rechten Seite; in dem von de la Faye, in einem von Boerhaave, in dem von Haller, in einem von Kelch, in einem von Meckel, in dem von Fleischmann, in drei Fällen von Otto war er nur an der linken Seite zugegen. Doppelt an der rechten Seite und einfach an der linken war er in einem Falle von Boerhaave und in dem von Rosenmüller, doppelt an der linken Seite von Brug- none angetroffen worden. Crouzet sah ihn an einer und derselben Seite sogar vierfach. In dem Falle von Portal wies jeder Muskel zwei sehnige Inscriptionen nach, wovon die obere vollständig, die untere unvollständig war. In den Fällen von Huber, Loschge, Rosenmüller, in zwei von Kelch, in drei von Otto kam der Muskel bei weiblichen Individuen vor. In einem Falle von Bonn wurde er bei einem Mohren gesehen. Der 5 —7 Rippenknorpel; die 6 Rippe nahe dem Knorpel in dem einen Falle von Bonn; die Vagina des M. rectus abdominis oder die Aponeurose des M. obliquus externus ab- dominis; das Brustbein ; die erste sehnige Insertion des М. rectus abdominis in dem Falle von Weitbrecht sind als die Ursprungsstellen (Insertionsstellen) des M. sternalis ange- 1) Elem. physiol. Tom. III. Lausannae 1766. 4% p. 6) Beschr. d. g. menschl. Körp. Bd. III. Berlin und 72. — De part. corp. hum. fabr. Tom. VI. Bernae et Lau- | Leipzig 1783. p. 549. sannae 1778. 8°. p. 119. С. 2) Vom Ваше des menschl. Körpers. Th. III. 1800. 8) Handb. d. menschl. Anat. Bd. II. Halle u. Berlin Frankf. a. M. p. 171. Note 2. 1816. p. 465. 3) De duplicitate monstrosa p. 38 — 40. 9) 1. с. 4) 1. с. 10) Г. Quain. Elements of anatomy 6. edit. by W. Shar- 5) 1. c. p. 82 — 88. pey а. ©. У. Ellis. Vol. II. London 1856. р. 30. 11) 1. с. 14 WENZEL GRUBER, geben. In dem Falle von Bourienne soll der M. sternalis mit dem M. rectus abdominis ganz, und in dem von Portal theilweise vermischt vorgekommen sein. (?) Der 3. Rippenknorpel (in dem einen Falle von Bonn, in dem von Bergmann); der 2. Rippenknorpel (links in dem Falle mit beiderseitigem Vorkommen von du Puy, in zwei Fällen von Otto); das Brustbein an der Verbinduug mit dem 3. Rippenknorpel (in dem Falle von Haller, links in dem mit beiderseitigem Vorkommen von Kelch); das Manu- brium des Brustbeins (rechts in dem Falle mit beiderseitigem Vorkommen von du Puy, in dem von Weitbrecht, in den Fällen von Albinus, in dem einen Falle von Boerhaave, in den Fällen von Sabatier, in dem anderen von Bonn, in dem von Th. Lauth); das Manubrium des Brustbeines und die 1. Rippe (in dem Falle von Huber); die Capsula sterno- clavicularis (in dem einen Falle von Otto) waren seine /Insertionsstellen (Ursprungsstellen). Oder er inserirte sich mit seiner Sehne theilweise an das Manubrium sierni, theilweise ging er damit in den M. sternomastordeus der entsprechenden Seite über (in dem Falle von de la Faye, in dem von Portal, in dem einen von Kelch, in dem einen von Meckel). Oder seine Sehne setzte sich nur in den М. sternomastoideus derselben Seite fort (in den Fällen von Wilde, Loschge, Isenflamm, rechts in dem Falle mit beiderseitigem Vorkommen und in dem mit linkseitigem von Kelch). Oder die bei seinem einseitigen Vorkommen in zwei Bündel gespaltene Sehne verlängerte sich in beide Mm. sternomastoider (in dem einen Falle von Otto und in dem von Fleischmann). Oder er hing durch sehnigte Fasern mit dem М. cleidomastoideus zusammen (in dem einen Falle von Otto). Oder der beiderseitig vorkommende Muskel setzte sich jederseits in den M. sterno-cleidomastoideus fort, der sich weder an das Brustbein noch an das Schlüsselbein inserirt haben soll (?) (in dem Falle von Bourienne). Oder er endigte in den M. pectoralis major oder dessen Fascie der ent- sprechenden Seite (links in dem Falle mit beiderseitigem und rechts doppeltem Vorkommen von Boerhaave); oder communicirie bei nur einseitigem Vorkommen durch seine in zwei Bündel getheilte Sehne mit beiden Mm. pectorales majores (in dem Falle von Budge). Oder er verlor sich unter der Haut in der Gegend des 2. Rippenknorpels (in dem Falle mit, beiderseitigem und rechterseits doppeltem Vorkommen von Rosenmüller). Beim beider- seitigen nnd rechterseits doppelten Vorkommen können sich die Muskeln vor dem Brust- beine kreuzen (in dem Falle von Bergmann). Durch drei schiefe sehnige Bündel (in dem Falle von Wilde) oder durch zwei sehnige Querstreifen (in dem Falle von Theile) waren die Sehnen beider Muskeln, welche sich im ersteren Falle in die Mm. sternomastoidei fort- setzten, vereiniget. In einem Falle von Kelch diente die Sehne dem M. pectoralis major zum Ursprunge. Arnold, Blandin, Cruveilhier, Meckel, Otto u. A.: fanden den M. rectus abdo- minis anomaler Weise bis zur 4. Rippe aufwärts verlängert. Kaau-Boerhaave') sah in einem Falle bei einem jugendlichen robusten Individuum die äusserste Zacke des rechten M. rectus abdominis bis zur 3. Rippe aufsteigen und hier theilweise an den Knochen, theil- 1) 1. с. р. 268. Tab. XI. Fig. 1. 7. DIE SUPERNUMERÄREN BRUSTMUSKELN DES MENSCHEN. 15 weise an den Knorpel sich inseriren. Er hat diesen Fall ausführlich beschrieben und ab- gebildet. J. Е. Meckel') erwähnt auch eines solchen Falles. Portal’) aber sah den- selben Muskel bei zwei Subjecten sogar die 2. Rippe erreichen. — Diese Verlängerungen des M. rectus abdominis, welche von Manchen als Varietäten des M. sternalis betrachtet wur- den, sind eben nur Anomalien des ersteren Muskels und haben mit dem letzteren nichts gemein. Ich habe den M. sternalis zufällig etwa in einem halben Hundert Leichen ge- sehen. Von 1857 bis 1860, also während dreier Jahre allein, finde ich davon 18 Fälle in meinen Tagebüchern verzeichnet. Unter 100 Kadavern aber, die in das anatomische Institut während des Zeitraumes vom 29. März bis zum 10. Mai 1860 gebracht wurden und die ich zur Bestimmung der Häufigkeit des Vorkommens dieses und anderer supernumerärer Muskel geflissentlich untersuchte, fand ich denselben an 5 (dreimal beiderseitig, ein- mal rechtseitig und einmal linkseitig). In dem Falle mit linkseitigem Vorkommen war auch der M. sterno-clavicularis superior beiderseitig zugegen. Das Vorkommen des Muskels zum Mangel verhält sich sonach nach Kadaverzahl wie 5 : 95 = 1 : 19; nach Seitenzahl wie 8: 192 = 1 : 24. Er ist demnach ebenso häufig zugegen, als der M. sterno-clavicu- laris superior. Unter 20 Kadavern hätte man somit etwa einmal diesen Muskel, und zwar häufiger beiderseitig als nur einseitig, zu erwarten. Zähle ich jedoch zu diesen 5 noch an- dere 14 zufällig angetroffene Fälle, welche in meinen Tagebüchern zugleich ausführlich beschrieben sind; so ergiebt sich, dass der Muskel unter denselben neunmal beiderseitig, sechsmal rechtseitig und viermal linkseitig vorkam. Darnach würde sich das beidersei- tige Vorkommen zum einseitigen wie 9 : 10 verhalten, also letzteres etwas häufiger als ersteres auftreten. Ich glaube, mich nicht zu irren, wenn ich behaupte, der Muskel komme paarig und unpaarig gleich häufig vor. Gestützt auf die Resultate aus der Untersuchung von 28 Exemplaren von 19 Fäl- len, gebe ich von dem Muskel folgende Beschreibung: Ein platter, meistens länglich dreieckiger (7 d. F.), selten schmal bandförmiger, oder platter breiter spindelförmiger Muskel. Im ersteren Falle hat er seine Grundfläche mei- stens nach unten am Ursprunge ("/, 4.Е.), selten nach oben an der Insertion. Bei dem unpaarigen Vorkommen ist die Sehne an seiner Spitze, d. i. die Insertionssehne, mei- stens einfach (И, d. F.). Bisweilen ist sie in zwei Bündel getheilt. Einmal sah ich die oberen zwei Fünftel oder die obere Hälfte des bandförmigen Muskelkörpers in zwei Portionen geschieden, also einen M. bicaudatus. Bei dem paarigen Vorkommen endigen die Inser- tionssehnen bald völlig von einander geschieden, bald streckweise mit einander ver- einiget. Bei Erwachsenen varürt seine Länge: von 8 cent. 5. mm. — 27 cent., wovon auf 1) De duplicitate monstrosa p. 38. 2) Anat. hist. et prat. par Lieutaud. Nouv. edit. Tom.I. | Paris 1776. p. 256. Note. 16 WENZEL GRUBER, die Insertionssehne 2 cent. — 7 cent. 5 mm. kommen; seine Breite an der Grundfläche: von 13 u. 14 mm. — 7 cent., dieselbe an der Insertionssehne: von 2 mm. — 2 cent. 8 mm. Bei der bandförmigen Gestalt sah ich ihn in einem Falle eines Erwachsenen am Fleischtheile nur 3 — 3°, mm. breit. Bei Kindern (zwei Hemicephalen) betrug die Länge: 4 cent. — 5 cent. 5 mm., wovon auf die Insertionssehne 7 mm. — 1 cent. 8 mm. kamen; die Breite 5—14 mm. am Fleischtheile, bis 2'/ mm. an der Insertionssehne. Der Muskel hat immer seine Lage in der Rippenknorpelregion auf dem M. pectorahs major, oft zugleich auch theilweise in der Sternalregion, besonders im oberen Theile der- selben, d. i. auf dem Manubrium sterni. Er liegt gleich neben dem Brustbeinrande, oder häufiger 9 mm. — 4 cent. davon entfernt; überschreitet mit seinem lateralen Rande nie- mals die Verbindung des knöchernen Theiles der Rippen mit ihren Knorpeln und erreicht damit dieselbe an einer der unteren wahren Rippen erst in ls 4. Е. Bisweilen liegt er mit einem kleinen Theile, oben oder in der Mitte, auch am Brustbeinkörper; oder am oberen oder unteren Ende des Randes desselben; nur ausnahmsweise vor diesem Rande in dessen ganzer Länge. Er reicht von der Höhe des 8. — 5. — 3. Rippenknorpels zur Höhe der Mitte des Brustbeines bis zu der des oberen Randes des Manubrium sterni aufwärts. Er entspringt mit 1— 5 fleischigen oder aponeurotischen Zacken von 3 — 8 Rippen- knorpel, von der Vagina des M. rectus abdominis, von dem Brustbeine, namentlich dessen Rande, und dem M. pectoralis major selbst, unter den verschiedensten Variationen , in ver- schiedener Nähe und Entfernung vom Brustbeine. Darunter kam er in '/ 4. Е. von der Vagina des M. rectus abdiminis allein; in noch ”, 4. Е. von dieser mit einer Zacke und noch 1—4 Zacken von anderen Stellen; in Y, d. Е. aber mit 1— 4 Zacken von den angege- benen Orten mit Ausschluss der Vagina m. recti. Er verläuft meistens bogenförmig oder bisweilen S förmig und so gekrümmt, dass sein concaver Rand medianwärts, und sein convexer Rand lateralwärts sieht; seltener gerade gestreckt nach auf- und einwärts; aüsnahmsweise gerade aufwärts. Beim paarigen Vor- kommen bleibt zwischen beiden ein mit der Grundfläche nach abwärts gerichteter, drei- eckiger oder ovaler Raum, in dem das Sternum sichtbar ist. | Der Muskel endigt in eine verschieden lange und breite Sehne. Die Länge der letzteren kann selbst die Hälfte, ja drei Fünftel der Länge des ganzen Muskels betragen. Er inserirt sich damit an verschiedene Stellen der vorderen Fläche oder des Seitenrandes des Brustbeines, in der Strecke von der Mitte seiner Höhe bis zur Mitte seines Manubri- um’s, aufwärts und an die Enden des 2. und 3. Rippenknorpels (9 mal). Oder er inserirt sich mit einem Bündel an das obere Brustbeinkörperende und geht mit dem anderen Bündel, unterhalb der Verbindung des Körpers mit dem Manubrium, in den gegenseitigen M. pectoralis major über (2 mal). Oder er setzt sich mit seiner breiten Sehne, unter der Verbindung des Körpers mit dem Manubrium, nur in den gegenseitigen М. pectoralis ma- jor fort (1 mal). Oder er heftet sich mit seiner Sehne an eine breite Aponeurose an, welche die sonst vom Manubrium sterne kommende Portion beider MM. pectorales majores DIE SUPERNUMERÂREN BRUSTMUSKELN DES MENSCHEN. 17 vereiniget (1 mal). Oder, in dem Falle als M. bicaudatus, setzt er sich-mit der Sehne der inneren Portion an die Verbindung des Körpers mit dem Manubrium, mit der der äus- seren Portion aber endiget er in der Fascie des M. pectoralis major (1 mal). Meistens aber verlängert er sich in den Sternalkopf des М: sternocleidomastoideus (14 mal). (Fig. 3. A. A.) Dieser Sternalkopf (a a) besitzt in solchen Fällen zwei, bald blos sehnige, bald auch fleischige und im letzteren Falle selbst hoch am Halse hinauf isolirte Nebenköpfe. Letztere liegen gewöhnlich hinter — seltener neben einander. Der hintere Nebenkopf (6°) entspringt vom Manubrium sterni, ist gewöhnlich der stärkere oder doch gleich starke, und entspricht dem gewöhnlichen Sternomastoideus. Der vordere Nebenkopf (a’ a’) kommt seh- nig aus dem M. sternalis, ist gewöhnlich der schwächere, kann aber ausnahmsweise so stark sein wie der hintere, mit dessen vorderer Fläche (häufiger), oder einem seiner Seitenränder er, bald früher bald später, verschmilzt. Die Forsetzung des M. sternalis in den M. sternomastoideus geschieht beim paarigen Vorkommen häufiger (6 mal) als nicht (3 mal), und mit beiden Muskeln öfter (5 mal) als nur mit einem (1 mal); beim unpaarigen seltener (3 mal) als nicht (7 mal). In sol- chen Fällen wird der Muskel in der Höhe des 3. oder 2. Rippenknorpels fleischig, kann aber auch an seinem lateralen Rande bis zum oberen Drittel der Höhe des Manubrium flei- schig bleiben. Seine Sehne verläuft vor dem oberen Körperende des Brustbeines, oder an der Verbindung desselben mit dem Manubrium, oder erst darüber zum Manubrium sternt, vor welchem, oder vor den daselbst fleischig vereinigten Mm. pectorales majores (1 mal) sie schief ein- und aufwärts, oder an oder neben der Mittellinie auf denselben vertical auf- wärts steigt, nachdem sie sich im letzteren Falle dahin bogenförmig gekrümmt hatte. Verlängert sich auch nur ein Muskel dahin, so theilt sich dennoch seine Sehne meistens (3 mal) am oder unter dem oberen Rande des Manubrium sterni in zwei bald gleich, bald ungleich starke Bündel, wovon das eine in den Sternalkopf des rechten, das andere in den des linken M. sterno-cleidomastordeus übergeht; selten (1 mal) setzt sich dieselbe nur in den Sternalkopf des M. sterno-cleidomastoideus der entsprechenden Seite fort. Verlängern sich aber beide Muskeln in die Sternalköpfe beider Mm. sternocleidoma- stoidei (was unter 9 mal beiderseitigem Vorkommen 5 mal geschieht), so tritt folgendes Verhalten ein: Vor dem oberen Theile des Brustbeinkörpers, oder vor der Verbindung desselben mit dem Manubrium, oder erst vor diesem convergiren beide Sehnen (x. а.). Sie verei- nigen sich dann vor der Medianlinie, oder dem medianen Theile des Brustbeines, entweder unmittelbar durch Anlagerung (1 mal), oder durch eine fibröse Membran mittelbar (4 mal) (8), um sich am oberen Rande des Manubrium oder in einer bald grösseren, bald geringeren Entfernung unter diesem wieder in zwei divergirende, bald gleich, bald un- gleich starke Bündel zu theilen, wovon das eine in ein isolirtes Bündel des Sternalkopfes des rechten, das andere in ein solches des Sternalkopfes des linken M. sternocleidoma- stoideus sich fortsetzt. Es existirt somit in solchen Fällen, zwischen den Mm. sternales und Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УНше Serie. 3 18 WENZEL GRUBER. Mm. sterno-mastoidei eine unpaare, bald länglich vierseitige, bald länglich dreieckige Zwischensehne, die mit zwei Schenkeln abwärts in jene und zwei solchen auf- wärts in diese ausstrahlet. In dem Falle bei unmittelbarer Vereinigung der Sehnen zu einer unpaaren Zwischensehne war diese unten 2 cent. 8. mm. breit, verschmälerte sich bis 4, — 7 mm. und endigte in den Sternalkopf des rechten М. sternocleidomastordeus mit einem 18 mm., in den des linken mit einem 9 mm. breiten Bündel, und bestand aus Längs- fasern. In den Fällen bei mittelbarer Vereiniguug der Sehnen durch eine Membran, war diese 9 mm. — 5 cent. hoch und 7 — 14 mm. breit, verschieden stark, an ihrem oberen und unteren Rande gewöhnlich ausgebuchtet. In letzteren Fällen bestanden die lateralen Theile der Zwischensehne, ihre oberen divergerenden und ihre unteren conver- girenden Schenkel aus longitudinalen Fasern und Bündeln, die sich direct in die vorderen Köpfe der Mm. sternomastoidei fortsetzen, der mittlere Theil oder die Membran aber aus queren und bogenförmigen Fasern und Bündeln. Die Querfasern liegen in der Mitte, die bogenförmigen oben und unten. Die oberen bogenförmigen Fasern gehen aus einem der divergirenden Schenkel in den anderen, die unteren bogenförmigen aus einem der convergi- renden Schenkel in den anderen über. (Fig. 3.) In den Fällen mit Uebergang des Muskels in den vorderen Kopf des M. sternomastor- deus giebt seine Sehne allerdings bisweilen zum oberen Ende des Brustbeinkörpers oder zur Verbindung dieses mit dem Manubrium ein Bündel ab, nicht aber oder doch nur selten zum Manubrium, von dem es meistens durch Bindegewebe, oder durch dieses und Fett, - ganz und selbst in grosser Distanz geschieden ist. Existirt zugleich zufällig die anomale fleischige Vereinigung der vom Manubrium sterni entspringenden Partie der Portio sterno- costalıs des M. pectoralis major mit der des gegenseitigen Muskels, wie es einmal der Fall war, so verläuft die Sehne vor denselben vorbei, ohne mit ihnen zusammenzuhängen. Aber ich sah die sonst vom Manubrium stern! kommende Partie der Portio sternocostalis des M. pectoralis major in zwei Fällen, statt vom Manubrium, ganz oder theilweise von der Zwischensehne der vorderen Köpfe und der Min. sternomastoidei und Mm. sternales ent- springen. In dem einen Falle (bei einem robusten Manne mit Vorkommen des Muskels an beiden Seiten, aber nur des Ueberganges des rechten in den vorderen Kopf beider Mm. sternomastoidei) war die Sehne 4 cent. lang. Von der unteren Hälfte des linken Randes der- selben entstand das oberste und 2 cent. breite Bündel der Porto sternocostahs des linken M. pectoralis major, von dem oberen Drittel des rechten Randes das oberste 1 cent. breite Bündel der Portio sternocostalis und von der oberen Hälfte dieses Randes auch ein anomales 2 cent. breites Bündel der Porto clavicularis des rechten M. pectoralis major. In einem an- deren Falle (bei einem anderen robusten Manne mit Vorkommen des Muskels an beiden Seiten und der Vereinigung ihrer Sehnen zu einer unpaaren) entstand von der Zwischen- sehne jederseits der grösste Theil der sonst vom Manubrium kommenden Partie der Portio sternocostalis beider Mm. pectorales majores. — — щарефе®= Fig. 2. GR PEN NN Pig. 9. 1. 4. 5. Die SUPERNUMERÄREN BRUSTMUSKELN DES MENSCHEN. 19 Erklärung der Abbildungen. Tafel I. Manubrinm sterni. Linke Clavicula. . Beide obersten Rippen mit ihren Knorpeln. Musculus sterno-clavicularis an- ticus $. praeclavicularis. M. subclavius. Manubrium sterni. Rechte Clavicula. Knorpel der ersten Rippe. M. sterno-clavicularis anticus. М. subclavius in seiner Scheide. . Ursprungstheile der Sternalköpfe der М. sternocleidomastoider. Ursprungstheil der von dem Manu- brium sterni kommenden Partie der Portio sternocostalis des rechten |! M. pectoralis major. Manubrium sterni. Linke Clavicula. . Beide obersten Rippen mit ihren Knorpeln. Processus coracoideus. Acromion. a. M. sterno-clavicularis anticus. a. dessen Ursprungssehne, в. Y. » Изегиопззейте, Bündel der letzteren zum Ligamen- tum coraco-acromiale und trapezot- deum. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 1. М. subclavius in seiner Scheide. Fascıa coraco-clavicularis propria. Lig. coraco-claviculare. Lig. coraco-acromiale. (Ansicht von oben und vorn). 1. Manubrium sterni. 2.2. Claviculae. а.а’. Mm.sterno-claviculares superiores s. supraclaviculares. (Der rechte verkümmert.) Ursprungstheil des Clavicularkopfes des linken М. sternocleidomastordeus. Rechte Clavicula. Erste Rippe mit ihrem Knorpel. Processus coracoideus. Астотлоп. РЕ = M. pectoralis minimus. М. subclavius in seiner Scheide. Insertionstheil des M. pectoralis minor. Ursprungstheil des vereinigten M. co- racobrachialis und Caput breve m. bieipitis. Lig. costo-claviculare. Fascia coraco-clavicularis propria. Lig. coraco-acromiale. Tafel IL. (Ansicht von hinten.) роз ро mo a 1. Linke Scapula. 2. Linke Clavicula. a. M. scapulo-costalis minor (an seiner Ursprungssehne abgeschnitten.) 20 WENZEL GRUBER, b. Lig. costo-claviculare (durchschnitten). e. Vereinigte M. coracobrachialis und Ca- с. Fascıa coraco-clavieularıs. put breve m. bicipitis. d. Lig. conoideum. у Е Lig. coraco-claviculare. е. Capsula acromio-clavicularis. 2. Lig. coraco-acromiale. В. Semivaginae articulationis humero-sca- Fig. 2. 1. Sternum. pularis. 2. Clavicula. Fig. 3. A. A. Mm. sternales. 3.3.3.3. 3.3. 3. Rippen. В.В. Mm. sternocleidomastoider. 4. Processus coracoideus. a. a. Mm. sternomastoidei. 5. Acromion. b.b. Mm. cleidomastoider. 6. Humerus. aa Vordere Köpfe der Sternomastoideı. а. М. tensor semivaginae articula- b' Hintere Köpfe derselben. tionis humero-scapularis. в. и. Zwischensehnen der Mm. sternales b. M. subclavius. und der vorderen Köpfe der Mm. с. ЛМ. pectoralis minor. sternomastoider. ’ 4. Insertionstheil des М. pectoralis major. 8. Verbindungs-membran dieser Sehnen. Mem.de lHcad. Imyı des sciences, VI Serte Gruber. Supernumeräre Brustmuskeln. Tab I. Admaturdel Hepyıner den Mer. de Head bmp.: 13 deiences VA Serte Gruber Sunernumerare Brustmuskeln Lab U Ad nat. del Heppıner Lih. A. Miänster MÉMOIRES L’ACADEMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VIF SÉRIE. Tone IH, № 3. ESSAI HISTORIQUE ET CRITIQUE SUR LA CONSTITUTION SOCIALE ET POLITIQUE DE L’ARMENIE SOUS LES ROIS DE LA DYNASTIE ROUPÉNIENNE, D APRES LES DOCUMENTS ORIENTAUX ET OCCIDENTAUX CONSERVES DANS LES DEPOTS D’ARCHIVES DE L’EUROPE, PAR Victor Langlois, Membre correspondant de l’Académie royale des sciences de Turin, de l’Institut Lazareff de Moscou; chevalier de l’ordre des SS. Maurice et Lazare, de Sardaigne. Présenté à l’Académie le 9 mars 1860. ST. PETERSBOURG, 1860. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences : à St. Petersbourg, à Riga, à Leipzig, MM. Eggers et Comp.; M. Samuel Schmidt; M. Leopold Voss. Prix: 70 Кор. arg. = 23 Мог. Imprimé par ordre de l’Académie. Septembre 1860. : С. Vessélofski, Secrétaire perpétuel. Imprimerie de l’Académie Impériale des sciences. AVANT-PROPOS. Les contrées traversées par la chaîne du Taurus, et particulièrement la Cilicie, offrent ce phénomène remarquable, qu’à toutes les époques de l’histoire, elles ont été le point de jonction où sont venus se réunir les deux éléments asiatique et européen. Placée aux limites occidentales de l’empire de Perse et aux confins des colonies grecques, enclavée de tous côtés par la mer et par de hautes montagnes, accessible seule- ment par trois défilés célèbres, la Cilicie а été sans cesse le théâtre des grandes luttes et des mémorables événements qui ont tant de fois modifié la face de l’orient. La Cilicie ayant été le point de contact où la race persane s’était rencontrée avec les colons venus de la Grèce, et où plus tard devait s’opérer la fusion de ces deux éléments, et par suite le mélange des idées, des coutumes, des religions et des idiomes, on ne sera pas surpris de voir que ce pays offre, plus que tout autre, de bizarres singularités histo- riques, qu’on rencontre, pour ainsi dire, à chaque page de ses annales. Là, où s'était accomplie dans les temps héroïques la réunion des deux races asiatique et hellénique; là, où les mythes des deux peuples s’étaient associés dans une même croyance, on trouve beaucoup plus tard, à l’époque des croisades, la race armé- nienne venantse mêler à l’élément européen, représenté par les Grecs byzantins et les guer- riers franks. De même que les Pélasges arrivèrent les premiers sur cette côte, qui va s’abaissant des sommets du Taurus, se trouvèrent bientôt en présence des dieux et des hé- ros, venus de l’Asie centrale par les défilés des montagnes, et auxquels s’associèrent des colons partis de l’occident; de même aussi les Arméniens débouchant, par bandes compac- tes, dans les plaines de la Cilicie, vinrent camper aux pieds des châteaux et aux portes des villes occupées par les Grecs, et où bientôt ils étaient rejoints par les armées frankes, qui accouraient en Syrie, pour arracher des mains des infidèles le tombeau du Christ. C’est dans cette dernière période des migrations survenues en Cilicie, que nous avons puisé les éléments du travail qu’on va lire, et où nous tâcherons de montrer comment la féodalité, apportée par les Franks en orient, vint se placer vis-à-vis du systeme que les Arméniens avaient implanté dans ce pays, au temps de leur conquête; comment enfin ces deux ordres d'idées, en apparence si différentes, finirent par s’amalgamer, par former le système mixte qui prévalut dans les montagnes et les plaines de la Cilicie, pendant toute la durée de la dyanstie des Roupéniens et des Lusignan. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIC Série. 1 2 У. Lanczois, Pour arriver à connaître, dans tous les détails, l’état social et politique de l'Arménie à cette époque, il nous а fallu reconstituer le cartulaire du royaume, et pour cela nous avons réuni, dans un seul registre, toutes les pièces diplomatiques qui se trouvaient dissé- minées, soit dans les différents dépôts d'archives de l’Europe, soit dans les volumineuses compilations de chartes, qu’on désigne assez généralement sous le nom de Regesta, et qui forment un ensemble d'ouvrages assez considérable. On comprend que malgré tout le soin que nous avons apporté à former le recueil à l’aide duquel nous avons entrepris notre tra- vail, beaucoup de documents ont dû nous échapper, et ce qui est plus regrettable encore, c’est que certaines pièces sont aujourd’hui perdues et ne pourront jamais être retrouvées. Les invasions musulmanes en Cilicie, les incendies des villes, des châteaux, des monastères, ont consumé la plus notable partie des documents qui composaient au moyen-âge le grand cartulaire et les archives de la nation arménienne. Ce qui a été sauvé du naufrage зе com- pose de lambeaux épars, provenant des copies de pièces qui étaient délivrées en double aux parties intéressées. Quoi qu’il en soit, nous avons essayé de profiter de toutes les indications contenues dans les documents que nous avons recueillis, et c’est grâce aux précieuses notions qu’ils nous ont fournies que nous sommes parvenu à reconstituer, en grande partie du moins, l’histoire sociale et politique des Arméniens de la Cilicie, pendant la domination roupénienne, à établir les bases sur lesquelles s’appuyait le système féodal, introduit dans le pays aux croisades, à donner la liste des grands officiers de la couronne, à fixer la condition des personnes et l’état de la terre, à déterminer les droits du roi, de la noblesse et de l’église, à indiquer les possessions des grands feudataires et des barons, celles du clergé, des ordres de che- valerie établis dans le pays, enfin celles des républiques maritimes de l'Italie, que le pou- voir royal avait concédées, à diverses reprises, aux villes commerçantes de Venise, de Genes et de Pise. Comme le commerce d'importation et d'exportation de l'Arménie, au moyen - âge, eut une grande importance, nous avons traité spécialement tout ce qui regarde le commerce en général, les productions du pays, les douanes et les tarifs, et l'établissement des baïles étrangers. Examiner à ces différents points de vue l’histoire de la dynastie roupénienne, tel est le but que nous nous sommes proposé dans ce travail; heureux si nous avons pu retrouver, dans le champ obscur d’un passé oublié, des faits et des noms glorieux, qui renaitront, nous en avons l'espoir, à la vie de l’histoire. Ces faits, ces brillants souvenirs, sont nombreux, et pour peu qu’on suive la marche de la conquête arménienne et ses progrès successifs, qu’on examine les constitutions de la noblesse et du clergé, qu’on étudie les rapports de l’Ar- тёше, avec les peuples de l’occident et les guerres qu’elle eut à soutenir avec les musul- mans, on verra si nous avons eu raison d'avancer qu’il existe dans les documents histori- ques de ce pays des souvenirs d’un glorieux passé! L’ARMÉNIE sous LES ROUPÉNIENS. — PROLÉGOMÈNES. 3 PROLEGOMENES. $ 1. Les cartulaires de ’Armenie avant les Roupeniens. Bien longtemps avant que les Arméniens eussent quitté leur patrie, pour émigrer dans les montagnes et les plaines de la Cilicie, il etait d’usage, chez eux, de conserver dans le palais du roi les archives de la nation. Nous savons eneffet, par le témoignage des monu- ments et des historiens, que, longtemps avant la naissance de J.-C., il y avait en Perse et en Arménie des archives et des bibliotheques.') Moïse de Khoren parle plusieurs fois, dans son Histoire, des archives de Ninive, que consulta le Syrien Mar-Apas Gadina, chargé par le roi Valarsace (Vagharschag) de rédiger une histoire d'Arménie, d’après les informations qu’il pourrait recueillir dans ce dépôt”). Le même historien nous apprend aussi”), que le roi Valarsace avait fait graver sur une colonne une partie de l’histoire qu'avait écrite le Syrien Mar - Apas Gadina, en même temps qu’il faisait garder le manuscrit original dans son palais, comme l’ob- jet le plus précieux de son trésor. Cet usage, qui consistait à faire reproduire sur la pierre les principaux traits de l’histoire d’une nation, était non-seulement particulier à l'Arménie, dans l’antiquité, mais encore à tous les peuples de l’Orient en général. Au moyen-äge, il existait aussi, mais il était d’un emploi plus restreint. Sous le gouvernement des Arsacides, à l’époque des Bagratides‘) et même sous les Roupéniens”), les Arméniens avaient l’habitude de faire graver sur les édifices religieux les actes de l’autorité souveraine et les donations qu’ils faisaient aux saints et aux églises. Bien que cet usage fût propre à l’orient au moyen-äge, on en trouve cependant еп Europe quelques exemples, dont les plus remarquables sont: à Mistra, dans le Péloponnèse, la colonne d’une église sur laquelle on lit, comme dans les chartes, les donations faites au chapitre dans le courant du XIIT° siècle‘); en Italie, les chartes lapidaires gravées sur 1) M. Layard à découvert, dans le palais de Kou- | publié une grande quantité d’inscriptions existant, au- ioundjik, une salle qu’il suppose avoir été un dépôt d’ar- chives perses. Cf. aussi à ce sujet les Baorkıxar dtpIépat consultées par Ctésias, le passage du livre d’Esther(II,23): „Mandatumque est historiis, et annalibus traditum coram rege» enfin Ernest Renan, Histoire des langues sémiti- ques, Пу. ПТ. ch. 2. р. 282. 2) Moise de Khoren, Histoire d'Arménie, Пу. I, ch. 39. 3) Id. liv. I, ch. 9. 4) Le P.Chahkhathounof, Dese. d’Edehmiadzin (en Ar- menien); le Р. Sarkis Djalal, Voyage dans la Grande-Ar- ménie (en arm.), et M.Brosset, 3° Rapport sur un voyage archéologique dans la Transcaucasie, p. 84—129, ont jourd’hui encore, sur les ruines des édifices religieux de l'Arménie. 5) Michel-le-Syrien, dans sa chronique, traduite en arménien, raconte que «Leon II construisit un grand nombre de monastères, agrandit ceux qui existaient déjà et leur fournit abondamment ce dont ils pouvaient avoir besoin. Des inscriptions, gravées sur pierre, at- testaient les dons qu’il leur fit de villages, de bourgs, de vignes et de champs.» СЁ. ms. arm. de la bibl. Impér. de Paris anc. fonds Arm. No. 90. 6) Buchon, la Grèce continentale et la Morée; Introd. p. 28. * 4 У. Lanczois, plusieurs édifices religieux'), en France, les chartes lapidaires de Pierrelatte’) et de Mer- villers”), qui remontent au XII° siècle. En confiant à la pierre le contenu des actes, on en assurait l’exécution et on perpé- tuait la mémoire d’une offrande pieuse, qui relatait le nom du fondateur, la date et les clauses de la donation. Par ce moyen, les inscriptions gravées sur les murailles des édifices religieux pouvaient, à défaut des actes originaux, tenir lieu de cartulaires, et les titres se trouvaient ainsi à l’abri des nombreuses causes de destruction nées du malheur des temps. Aujourd’hui, que nous ne possédons plus les registres qui étaient gardés dans les archives des églises et des monastères de l’orient, nous avons en partie, du moins, quelques-uns des actes qui y étaient conservés, grâce à ces inscriptions murales, qui ont pu traverser les siècles, en survivant aux invasions qui amenèrent la ruine de l’Arménie, sous les rois bagratides d’Ani, et la dissolution du royaume des Roupéniens de Sis. On comprend au surplus, qu’à l’époque des guerres qui suivirent la conquête de PArmenie par les musulmans, les villes, les églises et les monastères étaient exposés à des pillages et à des incendies, et on sentit dès lors, combien П était utile de graver sur la pierre les actes les plus importants, particulièrement ceux qui avaient rapport à des fondations ou à des donations. Ces murailles des églises et des autres édifices religieux devinrent comme des archives publiques, où chacun pouvait lire ses droits et ses priviléges. Cette exposition permanente, cette sorte de promulgation, en solemnisant les chartes, avait encore l’avantage d’en assurer l’exécution et d’éloigner les violateurs. Les inscriptions, à l’aide desquelles on peut reconstituer les cartulaires perdus des églises et des monastères arméniens au temps des Bagratides, sont très nombreuses. Le style diffère de celui des chartes, par la concision qui a présidé à la rédaction de ces inscriptions; on voit que l’on s’est surtout appliqué à dire beaucoup de choses en peu de mots; quelque- fois cependant, quand il s'agissait d’un acte important, les rédacteurs de l'inscription ont stipulé en termes précis et avec une surabondance d’expressions tous les points de la donation. Les chartes lapidaires furent toujours écrites en arménien et le plus ordinairement en caractères majuscules enchevêtrés; après avoir commencé par une invocation à la divinité, le rédacteur inscrit le nom du donateur, avec sa parenté; il indique ensuite l’objet de la donation, les noms de l’église et du saint auxquels elle est faite, les conditions imposées, qui sont toujours un service de prières pour les parents du donateur, soit défunts, soit existants, soit pour lui-même après sa mort; enfin il termine par des imprécations contre ceux qui tenteraient de mettre obstacle à l’exécution de la volonté du donateur, et par des bénédic- tions en faveur de ceux qui la feront observer et respecter. On voit que les inscriptions 1) Dans Mabillon, Iter. italic. P. I, p. 151. — I pa- | (1846) pag. 30 —42. Deloye, Des chartes lapidaires en piri diplomatiei raccolt. d’all’ abbat. С. Магии. No. 91. | France. — Nouv. traité de diplomatique, t. II, р. 535, note I. 3) Revue archéologique, XI® année, р. 171, Pl. 235. 2) Biblioth. de l'Ecole des Chartes, 2° Ser. t. II. | Quicherat,une donation du XITSs., figuréesurun bas-relief. [РАвмЕмЕ sous LES ROUPÉNIENS. — PROLÉGOMÈNES. 5 sont conçues et rédigées dans un style qui se rapproche de celui des chartes, et qu’au be- soin elles devaient en tenir lieu. Parmi les édifices où l’on retrouve aujourd’hui ces sortes de chartes lapidaires, il faut citer les églises et les couvents dont les ruines s’élèvent encore dans l'Arménie orientale, et dont une partie a été publiée dans la Description d’Edchmiadzin du P. Chahkhathounof, dans le Voyage dans la Grande-Arménie du P. Sarkis Djalal, dans le Voyage en Pologne du P. Minas, dans la description des ruines d’Ani par М. Abich, et dans les Rapports sur un voyage en Transcaucasie, par M. Brosset. On ne connaît jusqu’à présent qu’un seul cartulaire complet arménien, et encore doit- on donner ce nom au manuscrit dont Mr. Brosset a publié une description dans son troisième Rapport")? L'ouvrage dont il s’agit et auquel le savant académicien donne simplement le nom de ть ин [р où Bullaire, est un recueil de toutes les traditions relatives à l’origine du monastère de Hohanna-Vank (couvent de St.-Jean), de toutes les inscriptions constatant les restaurations des églises et des diverses constructions de ce couvent, des épitaphes des abbés et autres personnages célèbres qui y sont enterrés, enfin des indications historiques relati- ves aux maîtres et seigneurs de la contrée, et à l’auteur du livre, le diacre Zakaria de Kanakerh. $ 2 Des cartulaires de l’Arménie sous les Roupeniens. Les cartulaires de l’Arménie, sous les souverains de la dynastie de Вопрёп, n’existent plus. Il ne reste rien non plus des archives royales, qui ont été brulées lors des dévasta- tions auxquelles les Egyptiens livrerent la Cilicie. Des documents épars, des copies de chartes et de diplomes, ont cependant été conservés dans les dépôts d’archives des états de l’Europe et sont aujourd’hui les seuls vestiges qui nous soient parvenus des archives civiles de РАт- ménie, sous les princes de Sis. | On sait que, sous le gouvernement des Roupéniens, il у avait des registres spéciaux où étaient inscrits les actes de la puissance souveraine, les traités, les donations, etc. Ces différents registres, qui formaient autant de cartulaires, que l’on conservait avec soin dans les archives de la chancellerie royale d'Arménie, sont mentionnés dans deux chartes, dont l’une datée de Рап 1201 de l’ere chrétienne, est le chrysobulle par lequel le roi Léon II accorde des priviléges aux Génois”), et l’autre, portant le millésime de 1307, est un diplome en vertu duquel Léon IV accorde aux Vénitiens des priviléges commerciaux.’) Dans le premier de ces actes, Léon IT, après avoir stipulé, que pour plus de sûreté aux concessions faites aux Génois, il a fait appliquer sur l'original du diplome son sceau ПЕ RNB ENT 8: RT , 1) Cf. Description d’Edmchiadzin, р. 71, et Histoire | convulsum permaneat, sigillo meo auri ipsum muniri et du même siège patriarcal, par le Р. Chahkhathounof, t. IL, | corroborari feci, et litteris armenicis et latinis in eodem p. 95. volumine scribi jussi.» 2) Voici le passage relatif au cartulaire, et que nous 3) Il est dit dans l’acte, qui est redigé en français: extrayons textuellement: «Ad majoris quoque securitatis | «Encement....queil soit escrit au carturaire et prendre causam, et ut presens privilegium, firmum, stabile et in- | chartre dou bailli.» 6 У. Lanczois, d’or et l’a signé en cinabre, dit qu’il ordonne que cet acte soit transcrit en arménien et en latin sur un même registre. C’est comme on le voit la première pièce enregistrée dans le cartulaire, ou en d’autres termes, dans un registre qui était destiné à conserver la copie au- thentique des priviléges que les rois d'Arménie devaient, dans la suite, accorder aux mar- chands étrangers, qui venaient trafiquer en orient et dans son royaume. L’autre mention du cartulaire se trouve dans le privilége que Léon IV accorda aux Vénitiens en 1307. Il est formellement stipulé, dans la teneur du document, que le baïle, ou consul des Vénitiens, fera inscrire au cartulaire, par le capitaine du roi, les actes de reconnaisance des emprunts contractés par un Arménien envers un Vénitien, et qu’il en prendra ensuite copie. Il est dit en outre dans les clauses de ce même privilége, que si un Arménien veut emprunter de l’ar- gent à un Vénitien, les capitaines du roi devront mander l’emprunteur devant l’un d’eux et devant le baïle vénitien, pour examiner la question et donner l’autorisation de contracter l'emprunt, s’il y a lieu. Enfin il est dit encore que l’acte, en vertu duquel cet emprunt aura été autorisé, sera transcrit sur le cartulaire, et la chancellerie royale en prendra une copie, ou en d’autres termes, une déclaration signée par le baïle. Il est aussi question dans les documents diplomatiques arméniens de registres, quater- niones, de la capitainerie de Lajazzo. Ces registres sont mentionnés dans une lettre adressée en 1341 à Léon У par Barthélémy Gradenigo, doge de Venise’). Il semble résulter du contenu de cette depêche que les quaterniones étaient destinés à conserver authentiquement l’état des sommes dues par des marchands arméniens à des fournisseurs étrangers, et qu’on y inscrivait même les dettes contractées par des marchands vénitiens envers des musulmans qui, bien que résidant en Arménie, n’étaient pas sujets du roi. Ces indications sont plus que suffisantes pour établir l’existence du cartulaire royal et des archives de l’Arménie sous les Roupéniens, et quand bien même les notions précédentes ne se trouveraient pas indiquées dans les pièces que nous venons de rappeler, nous n’en aurions pas moins la preuve que le registre des diplomes, chartes et autres actes émanés de la chancellerie des rois de Sis, existait au temps de la domination arménienne dans la Cilicie. En effet les archives de Venise, de Gênes, de Turin, de Malte, du Vatican, de Naples et de plusieurs autres villes et états, conservent des actes émanés de la chancellerie d’Ar- ménie, et que nous avons transcrits nous-même, en majeure partie, durant le cours de nos différents voyages. $ 3. Dépôts d’archives qui contiennent des documents relatifs à l’Ar- ménie et bibliographie des chartes roupéniennes. C’est dans les archives de l’Europe que se trouvent actuellement les seules pièces qi in- téressent l'Arménie, et c’est dans les dépôts de l'Italie, que nos investigations ont été dirigées principalement. La plupart des documents qui nous sont parvenus sont redigés en latin, 1) On lit à la fin de l’acte: «Saraceni predicti recipe- | Но.» Cf. Les commémoriaux des arch. de Venise, Вес. runt plus quam reperiretur in nostris quaternis de l’Aia- | III. fo. 198. L’ArmEnıE sous LES ROUPÉNIENS. — PROLÉGOMÈNES. 7 > en français, rarement en arménien. La rédaction est conforme à celle еп usage dans les chancelleries occidentales du moyen-äge. On y voit figurer des termes que la féodalité avait introduits dans le style de la chancellerie de 515. Cette dernière remarque a de l’im- portance, parcequ’elle nous fait connaître d’une manière moins vague l’état des institutions sociales du royaume et des relations établies entre les occidentaux et les Arméniens de la Cilicie. Les documents relatifs aux rapports de la république de Gênes avec les Arméniens se trouvent à Turin et à Gênes. Les archives de la cour, à Turin, possèdent les originaux des priviléges accordés par les rois de Sis à la république génoise, dans la série qui a pour titre: Genova, materie politiche, trattati; mais c’est à l’Université royale de Gênes qu’est resté le Liber jurium, en copie originale. Ce codex, qui vient d’être publié dans les Historiae patriae monumenta, est le recueil des chartes, priviléges et traités de la röpublique.') Toutes les pièces relatives aux relations de la sérénissime république de Venise avec l'Arménie sont conservées dans les archives des frari, à Venise, dans le recueil connu sous le nom de Раш, dont l’Académie Impériale de Vienne a entrepris la publication, et dans les Commemoriali, vaste ensemble de pièces de toute nature, et qui forment dix-huit volumes.’) Les archives de Malte, situées dans le palais de la grande-maîtrise, résidence actuelle du gouverneur anglais, renferment plusieurs des priviléges que les rois d'Arménie avaient accordés aux hospitaliers, et dont la majeure partie а été publiée dans le Codice diplomatico del ordine jerosolimitano du père S.-Paoli.°) Enfin les registres angevins des archives de Naples, les archives de Barcelone, de Sé- govie et de Madrid, celles de la tour de Londres, deParis, de Montpellier, renferment quelques documents isolés, sur lesquels nous aurons occasion de revenir dans la suite de ce travail. Mais la source la plus abondante de matériaux consiste dans les pièces déjà publiées et dont les originaux, pour la plupart, sont aujourd’hui perdus. Nous citerons particulièrement le Codice diplomatico de Раой, pour les rapports de l’Arménie avec les hospitaliers ; les Notices et extraits des manuscrits, les Historiae patriae monumenta, pour les relations de ce pays avec Gênes; Histoire de Chypre (Documents $. 1 et 2) de Mr. de Mas-Latrie, les Fontes rerum austriacarum, pour les relations avec Venise; les Annales ecclésiastiques de Baronius, continuées par Raynaldi, les lettres des papes, pour les rapports avec le st.-siége; le recueil de Rymer, pour les relations avec l'Angleterre etc. etc. Outre ces grands travaux, il yen a encore d’autres, que nous mentionnerons à l’occasion. Telles sont en resumé les sources où nous avons puisé les données qui nous ont servi à publier le présent travail. 1) C£., sur les archives de Gênes, les recherches de | Mas-Latrie sur le Liber pactorum ou Patti, dans les Ar- Mr. de Sacy dans le Magasin encyclop. de Millin (1807), | chives des missions scientifiques, t. II, р. 261 et suiv. р. 185—147, et mon Rapport au ministre de l’Instr. pu- 3) C£., sur les archives de Malte, le travail de M. de blique de France, sur les archives de Turin, dans le Bul- | Rezières dans la Bibl. de l’Ecole des Chartes, 2° S. t. II, letin des Societes savantes (1858). p. 547, et celui de M. Mas-Latrie dans les Archives des 2) Cf, sur les archives de Venise, le Rapport de M. | missions scientif. t. V. 8 У. Lancuoıs, $ 4 Renseignements diplomatiques sur les chartes d'Arménie. Les diplomes émanés de la chancellerie royale d'Arménie étaient écrits sur une feuille de parchemin qui était remise, signée en cinabre, et souvent scellée d’une bulle d’or, avec lacs en soie rouge, à celui ou ceux auxquels le privilége avait été accordé. y La chancellerie faisait rédiger tous ses actes en langue arménienne, la traduction latine ou française en était faite ensuite par des interprètes spéciaux"). C’est dans les deux derniers idiomes que nous sont parvenus la plus grande partie des priviléges accordés par Léon IT et par ses successeurs aux étrangers et aux ordres religieux, établis dans leurs états à la suite des guerres saintes. Le latin et le français étaient aussi généralement employés dans les correspondances avec les occidentaux, tandis que le dialecte arménien vulgaire de la Cili- cie fut toujours la langue de la chancellerie arménienne pour les actes qui n’intéressaient que les nationaux, et n'étaient point expédiés hors du royaume. Les seuls priviléges en langue arménienne qui nous soient parvenus: sont une charte de franchise commerciale, accordée par Léon III aux Génois, en 1288”); une autre en faveur des Siciliens, concédée par Léon У au roi Frédéric, son beau-père, еп 1330°), et enfin deux priviléges accordés par Ochin et par Léon V aux marchands de Montpellier, qui venaient trafiquer en Arménie.) А dater du règne de Héthoum I”, deuxième successeur de Léon III, le français com- mença à être employé dans la chancellerie arménienne. Il était devenu la langue officielle sous les derniers rois, et ne semble avoir été remplacé par l’italien, qu’au XIV° siècle. L'écriture arméniene, employée dans les chartes, est la même que celle des manuscrits des ХП? et XIV° siècles; elle est minuscule, à part les rubriques, qui sont en majuscules. Le père S.-Paoli, historiographe de l’ordre de Malte au siècle dernier, qui a vu les origi- naux de quelques chartes latines concédées aux chevaliers de l’ordre de S. Jean de Jérusa- lem, ne donne pas de détails particuliers sur les documents, ce qui nous autorise à supposer que l'écriture, au ХПГ et au XIV° siècle, était la même en Arménie qu’en Syrie, en Chypre et en occident, à l’époque des croisades. Nous savons, en effet, qu’il y avait dans les bureaux de la chancellerie arménienne des écrivains latins et des interprètes, qui em- ployaient le même style et se servaient des mêmes formules que les écrivains des cours Frankes de l’orient. Au surplus, plusieurs chartes nous donnent l’assurance, que certains écrivains étaient originaires de la France méridionale. Les formules employées dans la rédaction des differents actes qui nous sont parvenus, sont identiques à celles qui étaient en usage dans les chancelleries de l’occident. Nous avons réuni les principales formules initiales des chartes d'Arménie, dont voici les rubriques: 1) Cf. le chrysobulle de Léon II, aux Genois (1201) 2) Cf. Notices et extraits des mss., t. XI., p. 97. dans les Notices et extr. des mss. t. XI, et en particulier 3) Cf. le Pazmaveb, journal arménien de Venise. celui de Léon Ш aux Vénitiens, accordé en 1271, où il 4) Cf. Dulaurier, Recherches sur la chronologie ar- est dit: «Et le translata el escrit Jeffroi le scrive, inde | ménienne, p. 187. mot à mot, si cum il es de son escrit en Erminois.» L’ARMENIE sous LES ROUPÉNIENS. — PROLEGOMENES. 9 — Sous Léon II: Leo, Dei gratia, rex Аттетотит; ou bien: Der et romant imperü gratia rex Аттетае; ou plus simplement: Бег gratia rex Armeniae. — Sous Hétoum I. Hetom Dei gratia rex Armeniae. — Sous Léon Ш: Lyon en Crist Deu feel, roy de tote Hermenie ; ou Legalis servus Dei et per gratiam ipsius rex Armeniae. Sur le traité de paix signé entre Léon III et le sultan Kelaoun, traité rédigé en arabe, le roi s’exprime ainsi: Je dis, moi Léon, fils de Hétoum, fils de Constantin, etc. _ — Sous Léon IV: Lion féal en Crist, rot de tote Erménie. — Sous Léon V: Lion féal en Jesu-Crist, par la grâce et la miséricorde de Dieu, roy de tous Armenes, traduction exacte de la formule suivante, qui est en tête du privilége de Léon У aux Siciliens: | Feng 'Ё fphuwu С. umnıwd Suwrwenwgbın) , отр’. р отр бровь Puquenp wilbbuyb Zuyng. — Sous Léon VI, pendant son séjour en Espagne: Don и por la gracia de Dios, rey de Armenia e senor de Madrid, de Villareal e Andujar. Pendant le règne de Léon II, les principaux priviléges octroyés aux étrangers, étaient accordés du consentement de la haute cour, assensu curiae'), mais plus tard il n’est plus question de l’intervention des barons, qui formaient le conseil du roi, et ce fut le sou- verain, qui accordait ces privilöges de son motu proprio. Léon II, comme tuteur de Rai- шопа Roupen ou Rupin, prince d’Antioche, son neveu, n’octroyait de priviléges que du consentement de ce prince, consensu et voluntate; cette formule était une garantie pour as- surer aux donataires la sécurité dont ils étaient appelés à jouir, non-seulement sous son règne, mais encore sous le règne présumé de Raimond Roupen, qu’il avait déclaré son héritier et qu’il frustra, à son lit de mort, pour donner la couronne à за fille Isabelle (Zabel). N était d’usage en Arménie, de même que dans le royaume de Jerusalem, qu’un fief était censé appartenir à toute la famille du tenancier, c’est-à-dire, non-seulement à l’indi- vidu qui le possédait actuellement, mais encore à tous ceux auxquels il pouvait un jour échoir en héritage. C’est pour cette raison que nous voyons Léon П faire approuver ses donations aux hospitaliers, par son neveu Raimond о principal intéressé, et quelque- fois aussi par la femme de ce dernier. La validation des actes se faisait au moyen d’une clause particulière, dont nous allons donner un exemple, et en présence de témoins requis et souvent intéressés dans la question qui donnait lieu à l’acte. Cette clause était généralement conçue en ces termes: «Ad majoris quoque securitatis causam, et ut presens privilegium firmum, stabile et inconvulsum, in aeternum permaneat, sigillo auri тео. ipsum munirt et corroborari fecr, et litteris armenicis et latinis in eodem volumine scribi jussi, insuper rubeis apicibus propria manu signavi.» Les témoins qui étaient convoqués, pour assister à la lecture de l’acte et donner plus d'authenticité à la pièce, attestaient, par leur présence, que la convention était véritable, et 1) СЕ. la charte de Léon II aux Génois (1201) dans les Not. et Extr. des Mss. t. XI. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIE Série. 2 10 У. Laneuoıs, ils pouvaient être appelés au besoin, dans le cas d’une discussion pour l’exécution du contenu de l’acte. Les témoins, dont les noms se lisent à la fin des chartes, et principalement sur les actes de donation, sont toujours des personnages importants, des grands officiers de la couronne, des évêques, des barons, des frères de la milice ou de l’ordre des hospitaliers; rarement on y voit figurer des personnes étrangères à la noblesse ou au clergé. Dans les transactions entre particuliers, les témoins sont pris parmi les gens de mé- tier; c’est ainsi que nous voyons, dans une quittance notariée délivrée par le connétable d'Arménie au baile vénitien de Lajazzo, les noms de plusieurs témoins, suivis de l’indica- tion de leur industrie; ce sont: «Hugues Roger Basile, le tavernier, et Thomas Courtier (censarius).»') Quand le rédacteur de l’acte ne mettait pas la clause relative à la validation, la date servait de preuve. Les dates qui se trouvent exprimées, dans les actes diplomatiques arméniens, sont du plus haut intérêt pour la chronologie, attendu qu’elles sont indiquées de différentes manières, et qu’elles peuvent servir à se contrôler les unes par les autres. La chancellerie se servait le plus habituellement de l’ère dionysienne de l’Incarnation, et quelque- fois de l’ère arménienne, dont le point initial est le 1 1 juillet de l’an 552 de l’ère chrétienne. Quelquefois aussi les rédacteurs ont employé l’indiction, à l’imitation des occidentaux; une charte de Léon V, dont nous avons déjà parlé, nous donne l’assurance que les Armé- niens employaient l’indiction grecque, рёчфрерть Zoandng, et non pas l’indietion latine, comme l’a prétendu le savant auteur de l'Histoire de Chypre. Le mot indiction est rendu en arménien par Pfr, ère, dans la confirmation des priviléges accordés aux marchands de Mont- pellier par Léon У, et par frpp Pwewhwbhu, petite ère, parvo millesimo, dans le privilége de Léon III aux Génois. Le plus souvent, dans les pièces écrites en latin, les rédacteurs se servaient du mot indictio, que nous lisons dans le privilége de Léon II, accordé aux Genois еп 1215, dans une quittance donnée aux Génois par les marchands orientaux, qui avaient éprouvé des dommages, lors du pillage de la galère prise à Gorigos en 1271, et dans une déclaration du connétable Thoros, de 1304, etc.) La chancellerie royale avait son siége à 513, capitale du royaume. C’était dans l’ori- ше l’archevêque de Sis qui était investi des fonctions de chancelier d'Arménie. Cette charge était une des plus considérables du gouvernement, et donnait à celui qui en était investi la présidence de la seconde cour du royaume, qu’on appelait Curia sisensis epis- copi. Les pièces diplomatiques nous fournissent une liste, fort incomplète d’ailleurs, des chanceliers d'Arménie”). Le chancelier avait sous ses ordres des officiers d’un ordre inférieur qui avaient leur résidence à Tarse et à Lajazzo. L’administration de la chancellerie, sous . 1) Cf. la quittance donnée par Thoros, connétable | 118 et suiv. d'Arménie, au consul vénitien de Lajazzo, еп 1304, Маз- 3) Cf. la série des chanceliers d'Arménie, dans la Latrie, Hist. de Chypre, II, 677. liste que nous avons dressée des grands officiers de la 2) Dulaurier, Recherches sur la Chronol. armén. р. | couronne, 1ге Partie, 8 3. L’ARMÉNIE sous LES ROUPÉNIENS. — PROLEGOMENES. 11 les Roupéniens, se composait de plusieurs fonctionnaires dont les titres étaient dans l’o- rigine: le chancelier latin du roi, latinus cancellarius regis, et des écrivains. Plus tard les chartes nous font connaître les mêmes fonctionnaires, portant des titres différents, comme par exemple des notaires particuliers et publics, des interprètes ou drogmans. Outre la chancellerie royale, chaque consul ou baïle étranger était assisté par des chanceliers ou écrivains. Les ordres religieux, établis en Cilicie, avaient aussi une chan- cellerie, placée sous l’autorité de chätelains, castellani, dont le titre équivaut à celui de com- mandeur, qu’ils porterent dans la suite. Ici se présente un fait fort intéressant pour l’histoire de l’organisation consulaire au moyen-âge, c’est l’origine des cawas ou gendarmes, atta- chés à la personne des représentants des puissances en orient. Nous voyons, par le privi- lége que Léon Ш accorda aux Génois en 1288, que les baïles étaient accompagnés par un huissier porteur d’un bâton, symbole de l'autorité consulaire; cet huissier est désigné dans les actes sous les noms de bastonarius et de nuncius. Dans l’acte précité, il est dit que dors qu'il arrive dans le royaume un marchand genois, dont la nationalité n'est pas certaine, le consul (qrıLy) et ses prud'hommes examineront si l'homme est bien ce qu'il prétend, et, si sa na- tionalite est prouvée, le consul enverra son huissier porteur du bäton, nuncius cum baculo suo, à la douane (puni), qui seule a le droit de donner la libre pratique aux étrangers.» Les rois d'Arménie, à l'exemple des autres souverains chrétiens de l’Europe et de l’Asie, avaient adopté l’usage de signer en cinabre leurs diplomes et leurs lettres. Sous Leon II cet usage était déjà en vigeur, et Paoli, dans son Codice diplomatico, а donné plu- sieurs spécimens des signatures autographes de Léon II et d’H&thoum Г’). Les signatures en cinabre furent d’abord le privilége exclusif des empereurs d’orient”), et dans l’origine, nul autre que le souverain n’avait le droit d'employer l'encre de pourpre”). Cependant Nicétas fait remarquer qu’il arrivait quelquefois que les princes du sang et les principaux officiers de la couronne se servaient aussi de cinabre‘). A l’exemple des empereurs de Con- stantinople, les Carlovingiens en France, les despotes de la Servie, les princes de Bénévent, le podestat de Воташе °), les archevêques de Capoue, voire même les sultans seldjouki- des de Konieh°) signèrent en cinabre. A la fin des diplomes arméniens, on lit une formule spéciale qui fait connaître que les rois signaient avec l’encre de pourpre: «Insuper rubeis apicibus propria manu signavi, — propria manu rubeis litteris armenicis Ш signavi, — presentem paginam subscriptione rubea facta mea propria manu, formule qui sous les derniers Roupéniens fut traduite de la sorte: Cr avons escrit l'escrit de nostre main vermeil, — nos y avons escrit le roial haut escrit de notre main. Léon У, dans un privilége accordé aux Vénitiens еп 1333, varia la formule: Apposuimus cy- 1) Paoli, Codice diplomatico dell’ ord. di Malta. t. I. 4) Nicetas, in Is. Comn. Liv. Ш. 15, coll. byzantine. p. 518. 5) Fontes rerum austriacarum, diplom. et act., XII. Bd. 2) Constantin Manassès, р. 55, et Georges de Pisidie, | I Theil, р 571—574. in Hexaemero, dans la collect. des auteurs de l’histoire 6) Liber pactorum, Reg. Г. р. 155 et Reg. IL. р. 169, byzantine (Ed. de Paris). aux archives de Venise. 3) Cod. Justin. Liv. I, ТИ. 26, Loi 6. 12 У. Lanerois, rographum nostrum, expre$sion qui répond à l’arménien: k ‚лищанри штин- В Suwwinunnne ВЕ Ibniwgpbyup dEprf Buqurnpukwt pupäp àkabugphweu, qu'on lit dans le diplome de Léon У aux Siciliens. à Léon VI, exilé de sa patrie, signa en Espagne une charte de franchise en faveur des Madrilènes, dont il était seigneur, et employa la formule castillane: Sobre este mandamos dar esta nuestra carta firmada de nuestro nombre. Dans les deux chartes de Montpellier, non-seulement le nom des rois est en cinabre, mais les dates que ceux-ci avaient écrites, de leur main, au bas des actes, sont en encre de pourpre. Sur la première de ces pièces, qui émane du roi Ochin et porte la date 1314, toute la formule suivante est en cinabre: % uf pr Е, |"еовь + Prquunp, «Le 7 janvier, Ochin + roi.» Sur la seconde, qui est de l’an 1321, c’est-à-dire de la première année du règne de Léon У, et alors qu’il était sous la tutelle des deux Héthoum, baïles du royaume, on lit, écrit de la main du roi, № «#3 [В] 25, «Dans la grande ère 770.» Les signatures apposées par les rois d'Arménie sur leurs actes sont écrites en plu- sieurs langues. Le roi Léon II, dans deux actes, signa son nom en grec Aeo, précédé d’une croix, et après son nom, il ajouta en arménien Pwguunp Zuyng, Une seule fois, dans une charte de donation, octroyée par Roupen, prince d’Antioche, il signa simplement 1 Лео. La signature d'Héthoum I était en arménien: LFfried Pwquinp Zuyng. Léon Ш signait aussi en arménien: 1 ея Puguunp Zuyng. Nous avons tout lieu de conjecturer, d’après la rubrique des diplomes de Léon IV, que ce prince signait de la même manière que Léon III et Hethoum I. La seule signature d’Ochin que nous connaissions porte tout simplement ww >f2 7 4. Sous Léon V, nous voyons apparaître une nouvelle formule dans la signature. Ce prince signa le privilége accordé aux Siciliens de cette manière: Ÿ | Ее”ё fuquenp шину . 26. ER L’ARMÉNIE sous LES ROUPÉNIENS. — PROLÉGOMÈNES. D7 . — 18janv. 1237. 25 juin 1238. 1239. mars 1245. 1248. 1249. 1252. 1253. Lettre de Grégoire IX à Constantin, père du roi Héthoum, sur le même sujet. (Lett. de Greg. IX, 1.X, lett. 318, 320. — Raynaldi, 1237, No. 86.) Lettre de Grégoire IX à ses légats en Asie, pour qu’ils instruisent l'affaire du différend survenu entre les patriarches d’Antioche et d'Arménie. (Lett. de Gr. IX, XII, 198. — Galanus, XXV, 374. — Raynaldi, 1238, No. 34.) Lettre de Grégoire IX à Hethoum et à Zabel, pour confirmer cer- tains rites usités dans l’église arménienne. (Lett. de Gr. IX, XII, 391. — Galanus, ХХУ, 375. — Raynaldi, 1239, No. 82.) . Indulgences accordées au roi et à la reine d'Arménie, ainsi qu’à ceux de leur sujets morts en combattant les infidèles. (Lett. de Gr. IX, XII, 394. — Galanus, ХХУ, 375. — Raynaldi, 1239, 82.) . Lettre de Grégoire IX à Constantin, patriarche d'Arménie, pour lui envoyer le pallium et traitant d’affaires religieuses , avec la ré- ponse du patriarche au pape. (Lett. de Gr. IX, 398. — Galanus, ХХУ, 375. — Raynaldi, 1239, No. 83. — Sukias Somal, Quadro della stor. letter. di Arm., p. 107.) Chrysobulle d’Höthoum et de Zabel, octroyé à Jacques Tiépolo, doge de Venise, et dans lequel ils confirment les priviléges des Vénitiens. (Arch. de Venise, Patti, II, 6. — Bibl. de В. Marc, cod. Trevisan. ms. — Archivio storic. italian., App. 29, р. 365.) Lettre de Sempad, connétable d'Arménie, à Henry I”, roi de Chy- pre, sur son voyage en Tartarie. (Guill. de Nangis, Vie de saint Louis. — Уше. de Beauvais, XXXII, 92. — Addit. au voyage de Rubruquis, éd. Bergeron, t. I, ch. 54.) Traité de paix conclu entre l'Arménie et la république de Venise. (Arch. de Venise, Patti, Reg. I, 163, 165.) Contrat de mariage d’Euphemie (Fémie), fille d'Héthoum, avec Ju- lien, seigneur de Saïette (Sidon). (Arch. de Malte, Dip. or. fase. 3, 72. — Paoli, t. I, No. 119.) Bases du traité passé entre Héthoum et Mangou, khan des Tarta- res. (Le moine Ayton (Hethum, comte de Gorigos) De Tartar. liber, 23. — Sanuto, Secret. Ва. crucis, lib. Ш, р. 13, cap. 6. — Ga- lanus, XXV, 381.) . Acceptation par Mangou-Khan du traité dressé par Héthoum. (Vahram Rapoun, Chron. rimée, ms. — Ayton, №. — Galanus, ib. — Sanuto, ib.) Lettres d’Innocent IV à Hethoum et au patriarche Constantin, * 28 23. — 25 juil. 1265. 8%. — 1266. 39. — 16 mars 1266. SO — 16 mai 1267. st. — 16 mai 1267. 82. — 16 mai 1267. S3. — 1268. SA. — 1268—1271. У. Lanezors, pour les engager à reconnaître la procession de l’Esprit- Saint du Père et du Fils. (Guiragos, Hist. d’Arm. ms. — Réponse de Vartan vartabed, Bibl. Imp., anc. fonds arm. ms. No. 132.) Lettre du pape Clément IV à Hethoum, pour l’engager à venger la mort des hospitaliers, en s’armant contre les infidèles. (Arch. du Vatican, ms. form. Ebuli, 50. — Lett. de CI. IV, t. II, 48. — Bibl. Imp. ms. L. Duth., В. L. 65. — Raynaldi, 1265, 40. — Galanus, XX, 388. — D’Achery, Thesaurus anecd., II, 170.) Lettre de Clément IV a Hethoum, pour le consoler de la défaite que lui a fait &prouver le sultan Bibars Bondokhdar et de la mort de Thoros, son second fils. (Arch. du Vat. ib. p. 54. — Raynaldi, 1265, 47.) Lettre de Clément IV au patriarche de Jérusalem, pour qu'il ac- corde les dispenses nécessaires à Marie, fille d'Héthoum, qui doit épouser le fils de Baudouin d’Ibelin (de Belmo), sénéchal de Chy- pre. (D’Achery, Spicileg. t. II, 293.) Lettre de Clément IV à Michel Paléologue, empereur de Constan- tinople, dans laquelle il l’engage à se croiser et à secourir le roi d'Arménie. (Raynaldi, 1267, 66. — Galanus, XXV, 395.) Lettre de Clément IV à Héthoum, pour lui annoncer des secours et le consoler des malhenrs que l’invasion des Egyptiens lui а fait endurer. (Raynaldi, 1267, 68. — Bibl. Пир. ms. L. Duth., В. L. 64. — D’Achery, Th. anecd. II, 470. — Galanus, XXV, 391.) Lettre de Clément IV au patriarche de Jérusalem, aux hospitaliers et aux teutons, pour les engager à secourir le roi d'Arménie, me- nacé d’une nouvelle invasion. (Raynaldi, 1267, 69. — D’Achery, ib. 469. — Galanus, XXV, 393.) Traité de paix entre Héthoum et Bibars Bondokhdar. (Ayton, De Tartar. lib. 33.) Documents relatifs à la prise et au pillage d'une galère à Gorigos, par Lucheito de Grimaldi, amiral des Génors. 1° Transaction des marchands lésés, avec le fondé de pouvoir de Gênes. — 2° Procuration du podestat de Gênes à Jacques Pallavi- cino, pour traiter avec les Arméniens (1270). — 3° Quittance des marchands arméniens, délivrée au fondé de pouvoir génois (1271). — 4° Déclaration du fondé de pouvoir génois, d’avoir satisfait les intéressés dans le pillage de la galère (1271). Archives de la cour à Turin. ; Tratt. div., mazz. 2 et 5. — Mas-Latrie, Hist. de Chypre, t. I, 74—78. — Bibl. du roi à Turin, ms. du P. S. Nicolita, р. 37.) L’ARMÉNIE sous LES ROUPÉNIENS. — PROLEGOMENES. 29 $5. janvier 1271. S6. — 1 févr. 1277. S3. — 17 févr. 1277. SS. — 31 mars 1277. sg. — 1278. 90. — 18 juin 1282. 91. — vers 1284. 92. — 7 mai 1285. 98. — 22 mai 1286. 94. — 24 dec. 1288. 953. — 1289. Regne de Leon III. (1270 7 1289.) Chrysobulle par lequel Léon III renouvelle aux Vénitiens leurs priviléges. (Arch. de Venise, Patti, II, 41. — Archivio stor. ital., App. 29, 368.) Exeat donné par Charles I, roi de Naples, à l’ambassadeur de Léon III, Vahran Ladif et à sa suite. (Archives de Naples, Règne de Ch. I, No. 28, fo. 63.) Exeat donné par le même à Geoffroy de La Contesta et à Jean Pe- pin, ambassadeurs de Léon III, et à leur suite. (Arch. de Naples, ib. fo. 65.) Exeat donné par le même à Vahran Ladif et à sa suite. (Arch. de Naples, ib. fo. 77.) Lettres de créance données par le même à Nicolas de St.-Adhe- mar, son ambassadeur auprès du roi d'Arménie. (Arch. de Naples, Registres de la chancell. royale, 1278 , indiz. VID, fo. 189.) Lettres du même à ses trésoriers, pour qu'ils aient à solder les dé- penses faites par les ambassadeurs d'Arménie, et pièces relatives à cette affaire. (Arch. de Naples, Règne de Ch. I, А 43, fo. 88.) Lettre de Léon III à Kélaoun, sultan d'Egypte, pour négocier une trève et signer un traité de paix. (Vie de Kélaoun, cf. Quatremère, Trad. de l’hist. des Mamelouks, de Makrisy, +. II, р. I, App., piè- ces dipl. IT, р. 166, 201.) Traité de paix signé entre Léon ПТ et Kélaoun. (Bibl. Пир. ms. arabes, fonds St.-Germain, 118 В, Vie de Kélaoun. — Quatre- mère, ouvr. cité, р. 166, 201, 1.553] e dell) Lettre du pape Honorius IV à l’évêque d’Antaradus, pour lui don- ner avis de la dispense qu’il accorde à un fils et à une fille du roi de Chypre d’une part, et de l’autre à un fils et à une fille du roi d'Arménie. (Bibl. Imp. ms. L. Duth., В. Г. 73.) Privilége commercial octroyé par Léon III aux Génois. (Arch. de Turin, Lett. div. mazz. 4. — Arch. de l’univ. de Gênes, Lib. jur., p. 234. — Notices et extr. des ms. t. XI, p. 97. Mém. de St.- Martin. — Numismatique de l’Armönie au moyen-âge, р. 17.) Règne d’Hethoum II. (1289 + 1307.) Privilége octroyé par Héthoum II aux Génois. (Caffaro, Ann. Gen. liv. X, cf. Muratori, Scr. rer. ital. t. VI, col. 596.) 30 У. Lanevoıs, 96. — 7 juil. 1289. Lettres de Nicolas IV à Héthoum et aux grands d'Arménie, pour les engager à se convertir à la foi catholique, en réponse aux let- tres que le roi lui avait écrites pour lui annoncer son intention de faire acte d’union avec l’église romaine. (Raynaldi, 1289, No. 57, 58. — Galanus, XX VI, р. 404.) 95. — 23 jan. 1292. Lettre de Nicolas IV au roi Philippe-le-Bel, pour lui recommander à les ambassadeurs d'Arménie, qui venaient solliciter des secours _contre les infidèles. (Raynaldi, 1292, 1. — Galanus, XX VI, 416.) 1292. Lettres de Nicolas IV aux hospitaliers, aux templiers, à l’amiral de la flotte pontificale et aux fidèles de la chrétienté, pour les enga- ger à aller secourir le roi d'Arménie. (Raynaldi, 1292, 1, 2. — Galanus, XXVI, 416—417.) 99. — - 1293? Privilöge commercial accordé par le roi d'Arménie aux Catalans, à la demande du roi d'Aragon. (Cf. Navarrete, dans les Mém. de l’acad. d’hist. de Madrid, +. У, р. 175 et suiv.) #00. — 1296. Privilége du grand - khan des Tartares, par lequel ce prince, à la prière d’Hethoum IT, rapporte l’édit qui ordonnait de détruire les églises. (Aboulpharadj , Chr. syr., Din. XI, р. 611, 644.) 98. Regnes de Sempad et de Constantin II. (1296, 1298.) 101. — 1298. Lettre de Sempad au pape Boniface VIII, pour lui demander des secours. (Galanus, XX VII, 420.) 4 oct. 1298. Réponse du pape, qui l’engage à poursuivre les ennemis, en atten- dant les secours de l’occident. (Spondanus, $. I, 435. — Raynaldi, 1298, 16. — Galanus, XX VII, 421.) 4103. — 4 oct. 1298. Lettre de Boniface VIII à Philippe-le-Bel et à Edouard I, roi , d'Angleterre, pour les engager à secourir le roi d'Arménie. (Ray- _ naldi, 1298, 19. — Galanus, ib., 424. — Rymer, Foedera, t. I.) #04. — 8 oct. 1298. Lettre de Boniface VIII à Sempad et à Isabelle, sa femme, pour confirmer leur mariage, contracté sans avoir obtenu les dispenses. (Raynaldi, 1298, 20. — Galanus, XXVI, 412.) #05. — 26 oct. 1298. Lettre de Boniface VIII à Grégoire VII, patriarche d’Armenie, 102. dans laquelle il l’engage à persévérer es la foi catholique. Fr naldi, 1298, 16. — Galanus, XXVII, 423.) 106. — 1299? Rapport du grand-maitre du temple, au pape, touchant le voyage d'outre-mer et son passage à travers les états du roi d'Arménie. (Arch. de l'empire franç., J. 456, 36, 1.) ` L’ARMENIE sous LES ROUPÉNIENS. — PROLEGOMENES. 109. — 10 juin 1504. 4108. — 29 mars 1306. 109. — 1306. 110. — 1306. 414. — juil. 1306. 112. — 1306. 113. 1307. #44. — 19mars 1307. #45.— 20 mai 1307. #16. — 20 mai 1307. 119. 118. — 21 août 1307. 1307. 31 Quittance notariée, délivrée par Thoros, connétable d'Arménie, au consul vénitien de Lajazzo, d’une somme due Au consul pisan. (Arch. de Venise, Commémoriaux, Г, 115. — Mas-Latrie, Hist. de Chypre, II, 697. Règne de Léon IV. (1305 + 1307.) Passeport délivré par Charles IT, roi de Naples, aux ambassadeurs de Léon IV, qui se rendaient à Rome et en France. (Arch. de Na- ples, Règne de Ch. IT, 1305 B*, fo. 58, No. 147.) Lettre de Grégoire VIT, patriarche d'Arménie, à Héthoum, oncle de Léon IV, pour l’engager à faire en sorte que l’union des deux églises d'Arménie et de Rome s’accomplisse. (Galanus, ХХУП, 435. — Suk. Somal, Quadro, 122.) Lettre de Grégoire VIT à Ochin, depuis roi, en réponse à une lettre que ce prince lui avait écrite en vers. (Suk. Somal, ib., 122.) Lettre du pape Clément V à Léon IV, et aux princes et aux pré- lats d'Arménie, pour leur annoncer des secours. (Raynaldi, 1306, 13. — Wading, Ann. des mineurs, $. Ш, 1306, 26. — Galanus, XXVII, 435.) Bref de Clöment V au grand-maitre des hospitaliers, pour l’enga- ger à secourir le roi d'Arménie. (Paoli, Cod. dipl. +. П, 15.) Bref au même, sur le même sujet. (Paoli, II, 15, 17.) Actes du concile de Sis. (Galanus, ch. ХХУШ, 455. — Mansi, Suppl. à la coll. des conc., t. Ш.) Chrysobulle de Léon IV, octroyé au doge P. Gradénigo, et renou- vellement des priviléges des Vénitiens. (Arch. de Venise, Patti, Ш, 48. — Commém. Г, 115. — Mas-Latrie, H. de Ch., II, 687.) Quittance délivrée aux Vénitiens par le connétable d'Arménie, agissant au nom du roi. (Arch. de Venise, Commem. I, 115. — Mas-Latrie, II, 683.) Etat des sommes réclamées par le roi d'Arménie aux Vénitiens. pour dommages causés par les gens des galères de la république, à Lajazzo. (Arch. de Venise, Comm. I, 115. — Mas-Latrie, II, 684. — Numism. de l’Armén. au moy.-äge, p. 20.) Lettre du pape Clément V à Philippe-le-Bel, accompagnant l’envoi d’une correspondance venue d’orient, et touchant les préparatifs du sultan d'Egypte contre Chypre et l'Arménie. (Archives de Рет- pire, J. 703, 161.) 32 119. — » 420.—mars-avr.1310. #21. — 27 juin 1310. 122. — 4 août 1310. 18 août 1311. 123. 124. — eb, #25. — 7 juin 1314. 126. — 1316. 123. — 26 déc. 1316. 128. — 1317. #29. — 28 avr. 1318. #30. — 7 mai 1318. У. LancLois, Règne d’Ochin. (1308 + 1320.) Diplome par lequel Ochin octroye aux Vénitiens des priviléges. (СЕ. le Chrysob. de Léon У aux Vénitiens (1321), dans l’Arch. storic. ital., App. 29, p. 371.) Accord passé entre le nonce du pape Raymond de Pins et Ochin, relativement aux affaires de Chypre et à l’usurpation d’Amaury, frère d’Henry Il. (Bibl. Imp. Suppl. fr. ms. No. 3021, №. 312, Chronique d’Amadi. — Ib. No. 387, Chr. de Florio Bustron. — Mas-Latrie, II, р. 111.) Lettre de P. Gradénigo, doge de Venise, à G. Delfino, baile de la république en Arménie, sur l’insurrection de 1310, qui a été com- primée. (Lunig, Cod. ital. diplom., IV, 1605.) Accord passe entre le nonce du pape et les rois de Chypre et d'Arménie, relativement aux conditions du retour de Henry II en Chypre. (Amadi, Bustron, loc. cit. — Lorédano, Hist. de Lusign., р. 260. — Mas-Latrie, I, 113.) Lettre de Clément V à Ochin, pour lui annoncer l’envoi d’am- bassadeurs devant traiter les affaires de Chypre. (Lett. de Cl. У, 1. VIII, lett. 787.) Lettres sur divers sujets touchant les affaires religieuses. (Ib. 773.) Permission de commercer, accordée par Ochin aux marchands de ' Montpellier. (Arch. шип. de Montpellier, Grand chartr. А 17. 1. — Dulaurier, Rech. sur la chronol. armén., р. 189.) Actes du concile d’Adana. (Galanus, XXIX. 471. — Le P. Mon- nier, Lett. sur l’Arm., dans les Nouveaux mem. des miss., p.122.) Exemption accordée par Robert, roi de Sicile, à la veuve de Ray- nauld Picard, chevalier, à la requête de Jeanne, reine d'Arménie, sa nièce. (Arch. de Naples, Règne de Rob., 1315, B 205, f. 25.) Lettre d’Ochin au pape Jean XXII, pour lui demander des secours. Raynaldi, 137, 35. — Bosio, Hist. eq. hierus., р. 2, 1. I.) Lettres de Jean XXII à Ochin et à Constantin II, patriarche d’Ar- ménie, sur la nécessité de réunir les deux églises. (Raynaldi, 1318, 8—11.) Bref de Jean XXII au grand-maitre et à l’ordre des hospitaliers, pour assurer le passage des ambassadeurs arméniens. (Arch. du Vatic., Lett. secr., $. I, fo. 207. No. 775. — Paoli, Cod. dipl. II, No. 48.) 4131. — 8 juin 1318. Lettres du pape à la cour d'Arménie, pour engager les Arméniens L’ArMmENIE sous LES ROUPÉNIENS. — PROLEGOMENES. 132. — 1318. 133. — 1318. 134. — 21 mai 1320. 135. — 1320. 136. — 1320 139. — 1320 138. — 21 sept.1520. #39. — 1 mars 1321. #40. — 26mars 1321. 244.— 21juin 1322. 142. — 19 déc. 1322. 143. — 1323. 33 à protéger les catholiques et à fonder des écoles pour apprendre le latin: (Raynaldi, 1318, 15—17.) Lettre d’Ochin, à Robert, roi de Sicile, à Philippe, prince de Ta- rente, et à Philippe V le Long, roi de France, pour les engager à faire une croisade en Asie. (Raynaldi, 1318, 17.) Lettre de Jean XXII à Ochin, pour lui annoncer le départ d’une armée française en Asie. (Raynaldi, 1318, 17.) Lettre de Jean XXII aux ambassadeurs génois, pour les inviter à intervenir dans la querelle survenue entre les rois de Chypre et d'Arménie et les engager à faire la paix. (Raynaldi, 1320, 47.) Lettre d’Ochin aux hospitaliers, pour leur offrir un territoire en Arménie, à la charge de le secourir dans la lutte qu’il soutient contre les musulmans. (Raynaldi, 1320, 47.) Règne de Léon V. (1320 + 1342.) . Réclamations adressées à Léon V par M. Justiniani, ambassadeur du doge J. Seranzo, et réponse du roi aux Vénitiens qui deman- daient le rétablissement de leurs priviléges. (Arch. de Venise, Commém. I, 295.) . Lettre de Jean XXII à M. de Pagnac, grand-maître des hospitaliers, pour l’engager à faire signer la paix entre les rois de Chypre et d'Arménie. (Raynaldi, 1320, 47.) Lettres à P. de Junilhac, chanoine de Nicosie, en Chypre, sur le même sujet. (Raynaldi, 1320, 48.) Chrysobulle, par lequel Léon V renouvelle aux Vénitiens leurs priviléges. (Arch. stor. ital. App. 29, p. 371.) Renouvellement de la permission de commercer donnée aux mar- chands de Montpellier par Ochin, accordé par Léon V et par les baï- les du royaume, régents d'Arménie. (Arch. mun. de Montpellier, Gd. chartr. А, 17, 2. — Dulaurier, Recherches sur la chron. armén. О: 189) Lettre de Jean XXII à Philippe-le-Bel et aux chrétiens d’occident, pour les engager à secourir l'Arménie. (Raynaldi, 1322, 30, 33 etc.) Encyclique du même aux prélats de la catholicité, pour les engager à prêcher la croisade en faveur de l'Arménie. (Raynaldi, 1322, 39.) Lettre de Jean XXII à Pierre, patriarche de Constantinople, pour lui enjoindre d'employer 30,000 florins, in rem catholicam pericli- tantem in Armenia. (Raynaldi, 1323, 1.) Mémoires de l’Acad. Пир. des sciences, VIIC Serie. 5 34 #44. — 1323 #45. — 31 mai 1323. #46. — 13 nov. 1325. #45. — 148. — 4149. —20sept.1331. #50. — 24 nov. 1331. #58. — 2 juin 1332. 132. — 11332. 133. — 1932 #54. — 2 août 1332. #55. — 1 oct. 1333. #56. — 1333. 1324. 1326. V..kbantemolis; . Lettres de Jean XXII au roi, au clergé et aux fidèles d’Armenie, traitant d’affaires religieuses et de-la nécessité de réunir les deux églises. (Raynaldi, 1323, 4 à 8.) Traité de paix signé entre Malek-el-Nacer Mohammed, sultan d'Egypte, et Léon У. (Raynaldi, 1323, 9.) Lettres de Jean ХХП à Léon V, à Ochin, comte de Gorigos, et aux autres barons du royaume, pour leur annoncer la croisade pro- jetée par Charles-le-Bel, roi de France. (Lett. de Jean XXII, Ep. secr. p. 272.) . Lettre du même à Léon У, pour l’encourager dans sa lutte contre les infidèles en attendant les croisés. (Ib. р. 90.) Lettre de Marino Sanuto de Venise à Léon V. (Sanuto, Secreta fid. cruc., t. IT, 298.) Lettre de Jean XXII à Philippe de Valois, roi de France, pour lui recommander les ambassadeurs d'Arménie, qui se rendent en France. (Lett. de Jean XXII, Ep. secr. t. II, р. 212.) Chrysobulle, par lequel Léon V accorde aux Siciliens des priviléges commerciaux (ewqdwyku, journal arménien de Venise, 1847, p.92.) Lettre de Philippe de Valois, enjoignant à ses trésoriers de faire parvenir à Léon У un secours de 10,000 florins d’or. (Archives de l'empire, P, 2291, fo. 47, Mémorial de la ch. des comptes. — Bibl. Гир. ms. fr., Ducange, familles d’outre- mer. — Art de vé- rifier les dates, Rois d'Arménie, Léon У.) Lettre de Léon У à Jean XXII, pour le prier d’offrir aux hospita- liers les châteaux de Sequin (Siguinum) et d’Antioche (Antiocetta). (Raynaldi, 1332, 24.) . Lettre de Jean ХХП à Léon У, pour lui promettre des secours. (Lett. de Jean XXII, +. УШ, p. 2, 364.) Bref de Jean XXII à l’ordre des hospitaliers, pour lui offrir deux châteaux en Arménie , à la charge par eux de les défendre. (Paoli, Il, р. 81. — Raynaldi, 1332, 24.) Lettre de recommandation donnée par Jean XXII aux légats qu’il envoie au khan des Tartares, et qui devaient se présenter aupar- avant à Léon V, pour lui remettre les lettres du Saint-Siége. (Lett. de Jean XXII, Ep. comm. 304.) Rapport de P. Bragadino, consul des Vénitiens en Arménie, sur diverses questions commerciales et sur les différends survenus entre les marchands vénitiens et les Arméniens. (Arch. de Venise, Comm. т, 163. L’ARMENIE sous LES ROUPÉNIENS. — PROLEGOMENES. 35 #59. — 10nov. 1333. 438. — 7 mars 1334. #59. — 10janv.1335. #60. — mai 1355. 161. 5 avril 1336. #62. 1 juin 1337. 163. — 1 mars 1341. #64. — 1341. #65. — ] août 1341. 166. Es 34T. 163. — » 168. au » 169. — » #50. — 21 mai 1342. Chrysobulle de Leon V aux Vénitiens, pour renouveler leurs pri- vileges. (Arch. de Venise, Patti, III, 49.) Lettre de Jean XXII à Léon V, pour lui annoncer la croisade pro- jetée par Philippe VI, de Valois, roi de France. (Raynaldi, 1334, 12.) Chrysobulle de Léon V, pour exempter de tous droits la compa- gnie marchande des Bardi de Florence. (Bald. Pégalotti, Pratica della mercatura, dans Pagnini, Della decima, $. ПТ, chap. XI,p. 45. Lettre de recommandation donnée par le pape Benoît XII, aux ambassadeurs d'Arménie, qui se rendaient en France. (Arch. de l'empire, J, 707, 243.) Lettre de Benoît XII à Constance, reine d'Arménie, pour Пи pro- mettre des secours. (Raynaldi, 1336, 40.) Lettre de Benoît ХП à Léon V, pour le délier du serment de fidé- lité qu’il avait prêté au sultan. (Raynaldi, 1337, 24.) Lettre de Léon У à Barthélemy Gradénigo , doge de Venise, trai- tant d’affaires commerciales. (Arch. de Venise, Comm. III, 193.) Lettre de Léon У à Benoît XII, pour lui demander des secours contre les infideles. (Wadding, Ann. des min. III, 56.) Lettre de Benoît XII à Léon У et au clergé d'Arménie, pour les engager à se réunir en synode, afin d’extirper les erreurs qui se sont glissées dans l’église d'Arménie. (Raynaldi, 1341, 45 et 46.) Questions adressées par la cour de Rome au synode d'Arménie. (Raynaldi, 1341, 48 — 69.) Formulaire de la chancellerie du Кате, et rubriques employées en Egypte par le sultan, lorsqu'il écrivait au roi d'Arménie. (Ms. arabe appartenant à М. Scheffer, professeur de persan à ГЕсое des LL. OO. de Paris.) | Mémoire de Pégalotti, sur le commerce de !’Armönie au milieu du XIV° siècle. (Pagnini, Della decima, +. III, ch. XI, p. 44.) Extraits des registres du sénat (Pregadi) de Venise, sur les rela- tions commerciales des Vénitiens avec les Arméniens. (Arch. de Venise, Index des Misti.) Règne de Guy de Lusignan. (1343—1345.) Lettre du pape Clement УТ au roi d'Arménie, et à Constance, veuve de Léon V, pour leur annoncer son avénement au trône pontifical. (Raynaldi, 1342.) 36 121. — 1343. #53. — 8 mars 1343. #53. — 194. — 195. — 30 nov. 1346. 136. 30 nov. 1346. 199. — 1347. 138. — 25 sept. 1347. 159. 26 sept. 1347. 180. — 10 janv.1350. 181. 1350—51. 182. — 3 avril 1365. 183. — 1365. 1344. 1344—45. У. Laneroıs, Lettre de Guy à Clément VI, pour lui demander des secours. (Ib. 1343.) Lettres de créance données par Guy à ses ambassadeurs, pour le roi d'Angleterre Edouard III. (Rymer, Foedera, У, 358.) Lettres de Clément au roi, aux barons et au clergé d'Arménie, touchant les affaires religieuses. (Raynaldi, 1344, 7, 8.) Règne de Constantin Ш. (1345—1362.) Actes du concile ou synode d'Arménie. (Mansi, Suppl. aux conc., $. Ш. — Raynaldi, 1342—1345. — DD. Martène et Durand, Ampl. collect. III, 310.) Instructions de Clément VI à ses légats en Arménie, relatives aux affaires religieuses de ce pays. (Spondanus, 1341, 6. — Raynaldi, 1346, 67.) Encyclique de Clément VI aux membres du clergé d'Arménie, pour les engager à extirper les erreurs de leur église. (Raynaldi, 1346, 68, 69.) Lettres de créance et passeport de Constant, ambassadeur du roi d'Arménie, à Rome et en Angleterre. (Wadding, 1347, 3. — Ry- mer, Foedera, V, 544.) Lettre de Clément VI à A. Dandolo, doge de Venise, pour l’enga- ger à reprendre Lajazzo aux Egyptiens. (Raynaldi, 1347, 28.) Lettre de Clément VI au roi d'Arménie, traitant d’affaires religieu- ses. (Raynaldi, 1347, 29.) Lettre de Clément VI à Edouard Ш, roi d'Angleterre, pour l’en- gager à venir au secours de l'Arménie. (Raynaldi, 1350, 38.) Lettres de Clément VI à ses légats en orient, au catholicos Mekhi- thar et au roi d'Arménie, traitant d'affaires religieuses. (Raynaldi, 1350, 37; 1351, 119,25) Règne de Léon VI. (1365 —1375 + 1393.) Lettre du pape Urbain У aux prélats et aux barons d'Arménie, pour se plaindre du renversement de Léon par les Arméniens et les engager à replacer ce prince sur le trône. (Raynaldi, 1365, 21.) Lettres d’Urbain У aux unitaires, sur les affaires religieuses de l'Arménie. (Raynaldi, 1365, 21.) L’ARMENIE $00$ LES ROUPÉNIENS. — PROLÉGOMÈNES. 37 184. — 1368. 183. — 1 févr. 1372. 186. — 8 déc. 1375. 4183. — 4 juill. 1380. 188. — 1380. 189. — 1383—1389. 190. — 1385 —1394. 191. — » 192. — 20juill. 1392. Election de Pierre I”, roi de Chypre, comme roi d'Arménie. (G. de Machaud, La prinse d’Alixandre, ms. de la Bibl. Imp. — Mas-Latrie, Hist. de Chypre, II, 310.) Lettre du pape Grégoire XI à Philippe de Tarente, en réponse aux lettres qu’il lui avait écrites en faveur de l’Arménie. (Ray- naldi, 1372, 30.) Lettre de Grégoire XI aux hospitaliers, pour les engager à secou- гг l'Arménie. (Raynaldi, 1375, 9.) Lettre de l’antipape Clément (УП) à l’archevêque de Tarragone, pour lui faire connaître les malheurs de l'Arménie, et engager la province d'Aragon à s'intéresser à la délivrance de Léon VI et de sa famille, prisonniers au Кате. (Raynaldi, 1380, 49.) Lettres de Pierre IV, roi d'Aragon, au sultan d'Egypte et à son amiral, pour les engager à rendre la liberté à Léon VI. (Arch. de Barcelone, Reg. 987, fe. 152. — Bafarul, Coleccion de doc. ined. del arch. de la cor. de Aragon; $. IV, 370. — Маз - Latrie, Hist. de Chypre, II, 759.) Pièces relatives à la donation de Madrid à Léon VI, par don Juan, roi de Castille. (Documents pour servir à l’hist. des Lusignan d'Arménie, dans la Revue archéol. ХУГ ann. 1859, Nos. 27. 34, 39, 010) Sauf-conduits et permis de séjour accordés par Richard IT, roi d'Angleterre, à Léon VI et aux gens de sa suite. (Ib., N-os. 28, 29/30/31, 32, 33, 38, 40, 42.) Donation faite par Charles VI, roi de France, à Léon УТ, du chà- teau de St.-Ouen et d’une rente annuelle de 6000 francs. (Frois- sard, Chron. Ш, 46.) Testament de Léon VI. (Archives Гир. LL, 1505, р. 9. — Documents sur les Lusignan, No. 39.) 38 У. LancLois, PREMIÈRE PARTIE. ORGANISATION SOCIALE ET POLITIQUE DE L’ARMENIE SOUS LES ROUPENIENS. $1. Condition sociale et politique de l'Arménie avant les Roupéniens. Les monuments de la littérature arménienne ne nous apprennent rien sur l’état des colons qui, sous la conduite de Haïg, allèrent occuper les régions au centre desquelles do- mine l’Ararat, et nous ne pouvons former que des conjectures sur leur condition sociale et politique, dans les lieux où ils trouvèrent, comme nous l’apprend Moïse de Khorën '), des populations primitives. Comment organiserent -ils leur conquête ? quels furent leurs rapports avec les anciens habitants ? Ce sont là des questions que l’histoire ne nous per- met point de décider. Les traditions qui nous sont parvenues, des temps où régna la première dynastie, is- sue de Haïg, ne sont que des légendes imaginées après coup, où l’on ne rencontre rien d’authentique et de réel. Tout ce qu’il est permis d’en induire avec certitude, c’est que les princes arméniens furent, à l'égard des monarques assyriens, dans un rapport de dépen- dance et de vassalité jusqu’à Barouïr , le compagnon d’armes d’Arbace et son allié contre Sardanapale, qui, en retour de l’assistance qn’il preta au fondateur de ia dynastie des Mèdes, reçut de lui le titre de roi et devint maître de toute l'Arménie. . Mais cette indépendance ne fut pas de longue durée, puisque nous voyons déjà, sous les premiers Achaemenides, l’Arménie soumise aux souverains de Perse. П est probable, qu’à ces époques reculées , existait déjà en Orient le vaste système de monarchie féodale dont les chefs, décorés du titre de rois des rois, furent tour-à-tour les souverains de Ni- nive, de Babylone, des Mèdes et ensuite des Perses, sous la dynastie des Achaeménides et sous celles des Arsacides et des Sassanides, vaste système où la vassalité, partant du dernier degré de l’échelle sociale, s'élevait successivement jusqu’au roi des rois. 1) Moïse de Khoren, Hist. d'Arménie, Пу. I, ch. 10. L’ARMENIE 500$ LES ROUPÉNIENS. — 1" ParTIE. 39 Moïse de Khorën') nous retrace le tableau de l’organisation politique de sa patrie sous le règne du premier des Arsacides, qui dominerent sur l’Arménie, et ce qui rend ce tableau plus curieux, c’est que tout porte à croire qu’il ne fait que reproduire le mode d'organisation politique existant dans la Perse, et que les Arsacides avaient emprunté aux plus anciennes monarchies de lorient. « Valarsace, dit l’'Hérodote arménien, prince aussi vaillant que sage, étendit bientôt son empire, organisa autant qu’il le put un système d’in- stitutions civiles, créa des satrapies et mit à leur tête des chefs dynastiques, issus de la race de Haïg, notre ancêtre, et des autres rois.» Dans un autre chapitre”) Moïse est entré dans de plus grands développements sur l’organisation du royaume, sur l'établissement des satrapies et le système d'institutions in- troduit par Valarsace en Arménie : «D’abord Valarsace règle ce qui regarde sa royale per- sonne, sa maison; il commence par sa tête et sa couronne. Voulant récompenser le Juif Pakarad de son dévouement éprouvé, de sa fidélité et de sa valeur, il lui confère, comme nous l’avons dit EI, 3], à lui et à sa race, le titre de prince et de seigneur, le privilége de placer la couronne sur la tete du roi, de s’appeler takatir (Mwqumyhp), com- mandant de la cavalerie (wuwykın) etc.» Valarsace créa ensuite d’autres dignitaires de sa maison, des officiers chargés de lui mettre ses gants ; il forma une garde du corps, dont les soldats étaient armés de lances et d’épées ; il institua des intendants des chasses et des haras, un chambellan (vwuwpwp), des porte-étendards, des échansons; des prêtres attachés à sa maison, chargés d’ofirir les sacrifices aux divinités nationales ; des fauconniers, qu’il éleva au rang de satrapes, et auxquels il donna des provinces, des villages et des terres. Apres avoir organisé sa maison, Valarsace s’occupa de diviser son empire en satra- pies et placa à la tête de chacune d’elles des hommes de race noble, choisis parmi les of- ficiers de sa cour, les descendants des anciennes maisons dynastiques de l'Arménie et les membres de sa famille. Le gouvernement de ces satrapes (Zufswpwp) ressemblait beaucoup, pour la puissance et l’indépendance, au pouvoir royal; le roi des rois, satrape lui-même, n’était en quelque sorte vis-à-vis des autres nakharars que le primus inter pares, tout comme au moyen-äge, en Europe, le souverain n’était qu’un pair pour les grands feudataires. Sous chacun des satrapes, dont nous venons de parler, se trouvaient des satrapes inférieurs, choisis, dans l’origine, parmi les principaux habitants des cantons et des villages. Valarsace, dans la division de l’Arménie entre les satrapes, s'était réservé un vaste territoire, qui formait sa satrapie, et il l'avait divisé en plusieurs gouvernements ; à la tête de chacun d’eux il avait placé des chefs auxquels il avait donné les titres de grands - prin- ces (dE prbwmofu) et de princes (реш). Après avoir organisé les satrapies, Valarsace institua des juges dans son palais, dans les villes et bourgs, puis il établit les différences qui devaient exister entre ses sujets. Ainsi que nous l’avons vu, les nakharars occupaient le premier rang ; au-dessous d’eux se trouvaient 1) Id. liv. II, ch. 3. | 2) Id. liv. II, ch. 7. 40 У. LancLois, d’autres nakharars, maîtres de bourgs et de villages, et enfin des gouverneurs d’un rang inférieur à celui des précédents. Ces personnages, avec les officiers de la maison du roi, composaient la noblesse héréditaire. Valarsace voulut aussi établir des différences parmi le peuple: «Il enjoignit, dit Moïse, aux gens des villes de tenir un rang supérieur à celui des paysans ; aux paysans, d’honorer les citadins comme des supérieurs ..... ..; il établit encore bien d’autres institutions semblables. » Cette organisation dura jusqu’à la fin du IV° siècle de notre ère, époque à laquelle l'Arménie, après des vicissitudes sans nombre et privée de ses rois, finit par tomber d’a- bord entre les mains des Perses, qui eux-mêmes se virent enlever leur conquête par les empereurs de Constantinople , et dès-lors , l'Arménie ne recouvra qu’à de rares intervalles quelques périodes d'indépendance. En s’emparant de l’Arménie, les Perses établirent des gouverneurs auxquels ils don- nèrent le nom de marzban '), nom qui, dans la langue des dominateurs, servait à désigner des chefs de marche, des gouverneurs de frontières. Ces marzbans étaient assistés dans le conseil du gouvernement par des sbarabeds (uuyupwurkın) ou généraux, et des hazarabeds (Swqupuutun), dont le titre , purement militaire dans l’origine, était devenu dans la suite la représentation d’un pouvoir civil. Quand les Grecs eurent conquis une partie de l'Arménie, ils conservèrent aux gou- verneurs arméniens, qu’avaient établis les Perses, leurs fonctions et leurs titres ; seulement ils modifierent le titre de marzban et ie remplacèrent par ceux de curopalate et de patrice, qui étaient les noms de fonctions importantes à la cour de Byzance”). Au VII siècle, un nouvel état de choses fut introduit dans le gouvernement de l’Arménie, par suite de la conquête de ce pays par les Arabes. Les khalifes, en s’emparant de l'Arménie, la firent administrer par des lieutenants, auxquels les Arméniens donnent le nom d’osdigans (nuwrf_ qui 3). Les princes bagratides, qui avaient obtenu des Arabes le gouvernement de quelques cantons de l'Arménie, avaient reçu d’eux le titre pompeux de roi, bien qu’ils ne fussent en réalité que de grands vassaux de l’empire arabe. Achod П avait été décoré du _titre de schah-ën-schah, roi des rois”), qui le distinguait des autres petits princes ar- méniens. Mais ce titre qui, dans la langue arménienne, est rendu par celui de wp.pyg wppu), n'était cependant pas reconnu par les Grecs, qui voyaient dans cette appellation une atteinte aux droits de souveraineté qu’ils prétendaient avoir sur l'Arménie. Aussi dans le formulaire de la chancellerie de Constantinople, que Constantin-Porphyrogénète а donné dans son traité des Cérémonies"), nous trouvons le titre de roi des rois modifié en celui de prince des princes "Аохоу бу @рхоутоу. Mais ces titres n’étaient pas les seuls en usage 1) Jean Catholicos, Hist. d'Arménie, passim. — | ménie; Ed. du P. Chahnazarian, passim.— Jean Catholi- Etienne Assolig, Hist. univers., passim. — Guiragos et | cos, Hist., passim. Vartan, Hist. passim. 4) Jean Catholicos, р. ‘319. — Matthieu d’Edesse, 2) Codinus, De off. aul. Byz., ch. II. — ‘Const. Por- | Chron. (Ed. Dulaurier.), р. 370. phyrogeneta, De caeremoniis. 5) Matthieu d’Edesse, ib. 3) Léonce le prêtre, Hist. des invas. arabes en Ar- 5) Liv. II, ch. 7. [РАвмЕМЕ sous LES ROUPÉNIENS. — 1“ PARTIE. 41 à la cour d'Arménie, car les princes Bagratides avaient été aussi décorés de ceux de schah - Armen, roi d'Arménie, et de schah-ën-schah Armen, roi des rois d'Arménie '). Après la prise d’Ani par Constantin Monomaque et la cession que Kakig IT fit à l’empe- reur de ses états, l'Arménie grecque fut gouvernée par des ducs, jusqu’au moment où To- ghrul et Alparslan s’emparerent de ce pays. Les Byzantins, en faisant la conquête de l’Arménie, à diverses reprises, y avaient in- troduit des charges et des titres en usage chez eux, et que les Arméniens conservèrent par la suite, en les modifiant et en les appliquant à d’autres fonctions. Les chroniqueurs des croisades, et Matthieu d’Edesse entre autres, citent souvent des noms de fonctions by- zantines tellement défigurés, qu'on a de la peine à les reconnaître sous l’enveloppe armé- nienne qui les couvre : ainsi, par exemple, le Sopeotixos тбу oyokôv est devenu témeslicos (ЕЕ феи”), le tocéémos ou todëmos, broksimos (wprqupdèu), le rapaxemopévos, bara- gamanos (ewpwmdiubnu*), le vestiaire, vestès ou vest (whuyku*). On reconnaît à pre- mière vue cependant les titres de magistros, de ducs, de candidats, de comtes, de kyr (xupros), de sébaste et de pansébaste. °) | Les inscriptions d’Ani°) et de Guetcharous”), de l’époque bagratide et byzantine, contiennent la mention de plusieurs de ces titres grecs, que l’usage avait consacrés parmi les Arméniens. Ces appellations s’étaient même tellement enracinées dans les habitudes de la nation, par suite d’une longue domination étrangère, que les Arméniens, en émigrant dans la Petite-Arménie et surtout en Cilicie, au ХГ siècle, ne furent point surpris, lors- qu'ils se trouvèrent de nouveau en contact avec les Grecs, de recevoir d’eux les titres avec lesquels ils étaient déjà familiarisés. Ainsi les empereurs byzantins , en conférant aux chefs de l’émigration arménienne les titres de sébaste et de pansébaste, suivaient, en cela, les usages de leurs prédécesseurs. Cependant, une circonstance inattendue devait bientôt introduire chez les Arméniens de la Cilicie de nouveaux titres. Les croisés qui venaient de traverser l’Asie Mineure, ayant rencontré sur leur passage les Arméniens, dont ils avaient reçu des secours, leur donnèrent des titres de noblesse empruntés au langage féodal de l'Europe. C’est ainsi, que le titre de baron fut conféré par les chefs croisés aux premiers Roupéniens. Au contact des Franks, et sans être en rapport avec eux, les Arméniens finirent par se mettre au ni- veau de leurs coréligionnaires, et par imiter assez promptement leur système de gouver- nement et d'institutions. Пу avait là assurément un grand problème à résoudre; c’est à Leon II qu'était réservée la tâche de trancher le noeud de la difficulté. 1) Matthieu d’Edesse, р. 16, 39, 125, 155, 370, 381. 5) Matthieu d’Edesse, passim.— Brosset, Rapports, 3° 2) Matthieu d’Edesse, 1те partie, ch. 13, note 1. Rapp. p. 114 et suiv., Inscr. de Guetcharous. 3) Matthieu d’Edesse, 1ге partie, ch. 2. — Constan- 6) Brosset, ib., р. 85 et suiv., Inscr. d’Ani et de Gue- tin Porphyrog., De caeremon., П, 52. — Cedrenus, У, | tcharous. 56. — Fabretti, Gloss. ad Cedrenum. — Ducange, Gl. 7) Le titre de baron était aussi employé avec la si- med. et inf. latinit. gnification de seigneur, dans la Grande-Arménie ; conf. 4) Matthieu d’Edesse, р. 400, 411. Brosset, 3° Rapport, р. 106—108. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПе Serie. 6 42 У. Lançzors, $ 2. Introduction et organisation du système féodal en Cilicie. Au moment où nous sommes arrivés, c’est-à-dire à l’époque où les Arméniens s’éta- blirent dans la Cilicie, au coeur d’une province byzantine, dont ils s’emparerent, il n’y avait dans l’origine que deux élements en présence, les Grecs et les Arméniens; mais bientôt la venue des croisés amena un troisième élément, les Franks, qui allait s’ajouter aux deux premiers et modifier les usages des Arméniens. Dès leur apparition en Cilicie, les Franks furent accueillis avec faveur par les Armé- niens, et c’est grâce à l’assistance qu’ils donnèrent aux croisés, que Léon II obtint des oc- cidentaux le titre de roi. La politique inaugurée par les premiers Roupéniens, et qui avait eu pour mobile de venir en aide aux croisés, devait profiter à leurs successeurs , et Léon II, en obtenant la couronne, se trouvait pour ainsi dire obligé de subir l’influénce des occi- dentaux. Aussi dans les années qui précédèrent son couronnement, Léon s’etait fait initier aux usages, aux coutumes et aux institutions des Franks, afin de faire considérer son état comme une succursale de l'empire que les croisés avaient fondé en Syrie. Afin de se mettre en communication directe avec l’Europe, Léon ouvrit les ports de son royaume aux marchands étrangers, et bientôt les Génois et les Vénitiens accoururent en СШае et obtinrent des priviléges étendus. La présence continuelle d'étrangers venus de tous les points de l'occident était de nature à transformer, en assez peu de temps, le pays d'Arménie, et c’est en effet dans les dernières années du ХП? siècle, que Léon régu- larisa sa conquête, confirma à ses barons la possession de leurs fiefs, institua une cour mo- delée sur l’étiquette en usage dans celles de l’occident, tout en faisant revivre des titres et des fonctions de l’ancienne organisation satrapale de Valarsace , auxquelles il donna des appellations empruntées au langage des Franks. L'organisation nouvelle, dont Léon dota son royaume, ressemble beaucoup à celle que Valarsace avait introduite en Arménie, plus de dix siècles auparavant; seulement celui-ci avait apporté avec lui les institutions des Arsacides , tandis que celui-là avait emprunté celles des Franks, qu’il avait sagement mo- difiées pour les mettre en harmonie avec celles de ses sujets. Il eût été en effet impossible à Léon d’opérer en un seul jour un changement si radical, dans les moeurs et les insti- tutions de tout un peuple. Il lui fallut du temps pour introduire, une à une, les modifica- tions et les réformes qu’il voulait apporter dans l’organisation politique et sociale de sa principauté, et encore ces modifications et ces réformes n’attaquaient presqu’en rien le fond même des institutions arméniennes ; la législation, le droit de propriété , la religion, etc., tout, en un mot, conservait son caractère national ; la forme seule subissait un chan- gement notable. Mais, va-t-on se demander, comment se fait-il que le régime féodal, qui apparaît d’une façon si évidente en Arménie dès l’époque de Léon П, que nous voyons s'établir presque subitement au moment même du couronnement de ce prince, et dont nous suivons les rapides développements sous le règne de ses successeurs, ait pu s’établir L'ARMÉNIE sous LES ROUPÉNIENS. — 1" PARTIE. 43 ainsi chez un peuple qui ne semblait point préparé à le recevoir, et qui paraît l’avoir subi plutôt par un concours de circonstances imprévues , que par une nécessité imposée par les évènements ? Cette question, toute spécieuse qu’elle paraisse au premier abord , est facile à résoudre , si l’on considère que le système féodal de l'occident n’était pas tellement dif- férent du mode de gouvernement des Arsacides, des Bagratides et même des Byzantins, que ces deux systèmes aient été inconciliables. C’est justement par leurs points de contact les plus saillants, que Léon II opéra leur fusion, et si l’on compare les institutions de Va- larsace, qui durent se modifier nécessairement, en passant à travers les siècles et en su- bissant les influences des coutumes apportées par les conquérants étrangers, pour arriver jusqu’à l’&migration des Arméniens en Cilicie, avec le régime féodal que les croisés insti- tuèrent en Syrie, on sera frappé de la ressemblance qui existe sur beaucoup de points, entre les deux systèmes d'institutions. Cependant le régime féodal, avec la valeur qu’on donne, en Europe, à cette expres- sion, ne paraît avoir été introduit en Arménie qu’à partir de и II. On sait en effet que, lors de l’arrivée des Arméniens en Cilicie, le pays était au pouvoir des empereurs grecs, qui le faisaient administrer par des gouverneurs choisis parmi les officiers de leur palais. Aussi, en émigrant de leur pays, dans une province byzantine, les Arméniens , par le fait même de leur installation sur le territoire impérial, devinrent les vassaux des souverains de Constantinople, et furent dès-lors soumis à la juridiction des lieutenants grecs. Bien- tôt, plusieurs de ces chefs arméniens , qui avaient guidé l’&migration , obtinrent des Grecs le gouvernement de quelques villages et châteaux, moyennant qu’ils devaient payer l’impôt et prêter l'hommage à l’empereur ; tandis que d’autres s’installerent de force dans des forteresses, se déclarèrent indépendants et appelèrent sous leur bannière les nouveaux émigrants qui venaient contrebalancer les forces byzantines dans le Taurus. Parmi les chefs arméniens qui ne voulurent point reconnaitre l’autorité impériale , il y en eut un, Roupën, appartenant à la famille royale des Bagratides d’Ani et proche parent de Kakig II, dernier souverain de cette dynastie, qui s’empara de plusieurs châteaux et légua à son fils Con- аи le soin de continuer la conquête qu’il avait commencée. Mais une rivalité ne tarda pas à se manifester entre les chefs arméniens indépendants et ceux qui reconnaissaient la suzeraineté de l’empire grec. Alors deux camps se formerent: le parti national avait à sa tête les princes issus de Roupen, et le parti byzantin, qui défendait les intérêts de l’em- pire contre les empiètements des Arméniens indépendants, avait pour chef le seigneur du château de Lampron. Des jalousies de famille, aussi bien que des questions de personnes, étaient les principaux motifs de la rivalité des partis. Ces luttes de dynasties furent la cause des obstacles que les Arméniens rencontrèrent dans leur conquête, car elles duraient encore dans la seconde moitié du XII’ siècle, époque à laquelle la puissance byzantine, ayant perdu toute sa force, céda la place aux Arméniens, qui dominèrent bientôt sur toute la contrée. Le royaume de Léon П était borné au nord par la chaîne du Taurus, au sud par la mer, à l’est par l’Amanus, à l’ouest par les montagnes de l’Isaurie. Les barons ar- * 44 У. Lanczois, méniens, possesseurs de forteresses, au nom de l’empire, se rallièrent peu-à-peu aux Rou- péniens ; mais les barons de Lampron résistèrent aux obsessions de la cour de Sis, qui cherchait à les faire rentrer dans l’obéissance. A la mort de Léon II, qui était parvenu à dominer dans le pays et à établir sa suzeraineté sur les chefs arméniens, possesseurs de forteresses , le seigneur de Lampron résistait encore, et ce ne fut que sous le règne d’He- thoum I, que la fusion des deux familles s’établit d’une manière définitive. Les regnes des premiers successeurs de Roupen furent employés, on le voit, à lutter contre les forces combinées des Grecs et des Arméniens, vassaux de l’empire. Pendant les luttes, il n’était pas possible de créer un système régulier de gouvernement. Ce que les Roupéniens avaient pu faire, c'était la conquête, et ils l’avaient accomplie! Mais quand les croisés eurent traversé la Cilicie, et que Léon II eut obtenu d’eux une protection ‚qui avait manqué à ses prédécesseurs , la cause de l'Arménie fut définitivement gagnée. Débarrassé de la présence des Grecs, libre de toute inquiétude du côté de l’empire, trouvant une as- sistance puissante chez les Franks, Léon résolut de fonder un royaume. A ce royaume, il fallait une constitution, que le roi d'Arménie établit, en faisant usage des anciennes lois de la nation, des codes de Byzance et de la législation féodale, que les croisés avaient formulée dans le livre de leurs Assises de Jérusalem. L’ancien système administratif de l’Arménie, tel que Moyse de Khorën le décrit dans son Histoire '), reçut de fréquentes modifications sous les successeurs de Valarsace et par- ticulièrement sous le gouvernement des Sassanides, des Arabes, des Grecs et des Bagra- tides. Malheureusement, les documents nous manquent sur ces variations , et nous ne sa- vons pas précisément à quelles évolutions ce système était arrivé, à l’époque de la chüte du trône de Kakig II, le dernier monarque de la dynastie Bagratide. Les révolutions , les différentes dominations étrangères, sans avoir entièrement anéanti les vieilles coutumes, dont les Arméniens conservaient religieusement le souvenir, avaient cependant sur bien des: points porté atteinte à l’organisation primitive du royaume, et le clergé, seul dépositaire des traditions du passé, avait le privilége de соппайге et de conserver les anciennes lois de l'Arménie. De tous les systèmes politiques par lesquels la race d’Haig avait passé, ce- lui qui avait prévalu chez elle était celui des Grecs, sous l’influence duquel les Armé- niens se trouvaient encore soumis, lorsqu'ils émigrèrent en Cilicie; or les Grecs avaient subi, depuis longtemps déjà, l'influence de l’occident, par leur voisinage avec les états féodaux de l’Europe. Ce ne fut donc point par une transition violente que les Arméniens, mis en rapports avec les Franks, par suite des croisades, virent s’introduire au sein même des institutions nationales du pays, de nouveaux élements, et quelque étrange qu’ait pu leur paraître l'introduction de lois et de coutumes nouvelles, d’appellations de dignités étrangères , les modifications furent admises en principe, presque sans opposition, car el- les n’attaquaient en rien le fond même de l’organisation sociale de la nation, et elles 1) Liv. II, ch. 7. L’ARMÉNIE sous LES ROUPÉNIENS. — 1“ PARTIE. 45 devaient avoir pour résultat de mettre les Arméniens au niveau des Franks de Syrie et d’être compris par eux. Le royaume d'Arménie ressemblait en apparence, par sa constitution, aux états chrétiens d’orient, et son organisation féodale différait peu de celle des Franks. Aussi aux yeux des croisés et des occidentaux, l’Arménie formait, pour ainsi dire, comme un état inhérent aux possessions de la chrétienté en Syrie, quoiqu’au fond il y eût des différences, quant aux lois, aux institutions et surtout à la religion. Pour l'historien qui scrute, dans ses moindres détails, la vie sociale d’un peuple, l’Arménie était un état à part, comme Реал aussi la Géorgie, ayant son organisation particulière, seulement la foi chrétienne et le contact des croisés avaient contribué à y faire pénétrer une empreinte assez sensible de la féodalité de l’occident, qui au premier abord pouvait tromper l’observateur. Mais malgré cette fausse apparence, qu’une étude approfondie ne tarde pas à faire disparaître complètement, le fond de l'Arménie était toujours resté le même, avec son cachet orien- tal, qu’on ne voit s’effacer, en partie du moins, qu’à l’époque des Lusignan, à la fin de l’existence du royaume de Sis. Il ne faudrait pas croire que l’Arménie fût le seul état où la féodalité parvint à s’in- troduire par suite du contact des Franks; un phénomène semblable s'était manifesté, presqu’ä la même époque et dans les mêmes circonstances , en Sicile, lors de l’occupation de l’île par les Normands. C’est ainsi que nous voyons, dans ce pays, l’homme du nord emprunter à l’Arabe les arts, la civilisation, qui s'étaient réfugiés alors dans les cours de Baghdad et du Kaire, tandis qu'il lui apportait, en échange , les coutumes féodales , aux- quelles l’Arabe devait plier jusqu’à son langage. ') C’est aussi en vertu de cette loi d'emprunt et d’assimilation, que la féodalité s’eta- blissait sur les ruines des institutions primitives, établies sur la personnalité. П est évident que lors de l'invasion de la Cilicie par les Arméniens, qui s’approprierent le sol qu’ils ve- naient d'occuper par droit de conquête, cette appropriation dut naturellement rendre ter- ritorial ce qui n’était que personnel auparavant. Ainsi le même fait qui s'était produit lors de. l'invasion des Arméniens, au pied de l’Ararat, dans les premiers siècles de leur his- toire, et qui se manifesta de même en Europe, après les invasions, se reproduisit en Cili- cie, aux croisades. Les vieilles lois germaniques, fondées sur la personnalité , tombèrent en désuétude et cédèrent la place à d’autres lois, qui, pour n’être pas écrites, n’en furent ni moins impérieuses, ni moins durables, parce qu’elles avaient leurs racines dans le fond même de la société. ”) En prenant le gouvernement de la Cilicie, que Roupen IT avait quitté par son ab- dication, Léon II, son frère, confirma aux barons, maîtres de forteresses et de villages, la possession de leurs châteaux et leur donna même des terres en fiefs subordonnés à за su- 1) Journal asiatique , 1845. Lettre sur les diplomes 2) Guérard, Cartulaire de S.-Père de Chartres, Intro- * arabes, conservés en Sicile, par №. des Vergers. | duction, p. 97 46 У. Lanczois, zeraineté. Ce fut l’origine du système féodal de la Cilicie. Le baron de Goud, qui était connétable '), avait le commandement des troupes royales. Les barons de Lajazzo, de La- mas, de Gorigos, d’An&mour, veillaient à la garde du littoral. La défense des frontières orientales était confiée aux barons de Tell-Bascher, d’Ablasta, de Pardzerpert, de Vahga et de Marasch ; celle des frontières occidentales, aux barons d’Antiochette, de Sequin et des châteaux de l’Isaurie. Les passages qui donnent entrée dans la Cilicie furent donnés en garde aux barons de Gamar (Camardesium — aujourd’hui Démir-Capou), de la Por- tella, de Gaban, de Gouglag (le Kulek-Boghaz), et de Bodandas (Posanti). Enfin les ba- rons de Sarovantikhar, de Vaner, de Gobidar, de Moléon, ainsi que les chevaliers des or- dres de St. Jean de Jérusalem, du Temple et de la milice de St. George ou teutonique, reçurent des fiefs ou des donations plus ou moins considérables dans l’intérieur du pays. Quand Léon II eut constitué sa noblesse, en donnant en fief à chacun de ses barons la terre qu’il occupait, il lui accorda de nombreux priviléges et assura son hérédité. Par le fait même de cette donation, le système féodal entraîna en principe deux catégories de biens : le droit de propriété pour le roi, pour les barons et le clergé, et celui d’usufruit pour la noblesse inférieure, pour les colons et le peuple conquis, c’est-à-dire pour les Grecs et les musulmans établis dans le pays. | La haute noblesse se composait des descendants des barons qui avaient pris part à la conquête de la Cilicie, sous Roupën et ses successeurs. Ces grands vassaux relevaient directement de la couronne: c’étaient les barons des principales forteresses, investis des hautes charges de la cour, les évêques -abbés de monastères et seigneurs de forteresses, et tous ceux enfin dont le roi était le seigneur direct, le chef immédiat. Au - dessous de cette noblesse se trouvaient les barons de second ordre, les chevaliers, les officiers atta- chés à la personne du roi, les abbés de monastères, ceux qui ne relevaient du roi que mé- diatement, bien que jouissant des droits de seigneurie et de justice. Après la noblesse venait le peuple, qui se composait des Arméniens de condition in- férieure, lesquels possédaient à titre de colons des terres données à cens; puis venaient les sujets ou serfs, qui formaient un ensemble assez considérable de Grecs, de Syriens, de musulmans et même de Franks. Willebrand d’Oldembourg nous apprend, dans son Itiné- raire”), que les Arméniens dominèrent sur tous les autres: « Tamen ipsi Hormeni domi- nantur»; се qui veut dire que les Arméniens étaient non-seulement les plus nombreux, mais encore qu’ils jouissaient, à titre de conquérants, d’une liberté plus grande que les serfs. En un mot, tout en étant sujets du roi, d’un baron ou d’une abbaye, ils n’étaient pas attachés à la glèbe, comme les sujets non-arméniens; mais ils se trouvaient dans une situation à-part, ayant quelque analogie avec la condition des colons en occident. L'organisation féodale de l'Arménie avait, comme en occident, ses avantages, mais aussi elle avait en elle son principe dissolvant: c'était l'indépendance que certains feuda- 1) Chroniqne de Sempad; ad calcem. | 2) Cf. Zuppixta, de Léon Allatius. [?АвмЕмЕ sous LES ROUPÉNIENS. — 1” Paris. 47 taires affectaient vis-à-vis du roi. Aussi, de même qu’en France, le pouvoir royal eut plusieurs fois à soutenir des luttes meurtrières contre la noblesse arménienne et principa- lement contre les grands vassaux. Il est question, dans la Chronique de Sempad, des guerres et des révoltes des grands barons contre leurs suzerains, les rois d'Arménie"). Le seigneur de Lampron qui, à l’origine de la conquête arménienne, était feudataire de la couronne de Byzance, et qui rivalisait de puissance avec les Roupéniens, leur contestait le droit de souveraineté, que ses membres exerçaient sur les autres chefs arméniens du Tau- rus et de la Cilicie. De même que les Roupöniens, les Héthoumiens de Lampron (tel est le nom de cette dynastie baronnale), avaient été décorés par les empereurs byzantins du titre de sébastos, et cette dignité les mettait au même rang que leurs rivaux, les barons de Sis. Des guerres sanglantes, dont parle le connétable Sempad dans sa Chronique, et dans lesquelles la trahison joua le plus grand rôle, finirent par se terminer au profit des Rou- peniens; mais la paix ne fut définitivement conclue que par des alliances entre les deux familles, alliances qui, à la mort de Léon II et à la suite du mariage de Zabel, sa fille, avec Hethoum, fils du baile Constantin, baron de Pardzerpert, devaient faire passer la couronne d'Arménie sur la tête d’un prince descendant des Héthoumiens de Lampron. En effet, à partir de ce mariage , la branche aînée des seigneurs de Lampron s’éteignit, et le château fut acquis à la couronne ; car, dès cette époque, nous voyons que les seigneurs de Lampron n’étaient plus héréditaires, et que les barons, qui le tenaient en fief, furent tous des princes appartenant à la famille royale. Parmi les institutions de Léon II il en est une, qui paraît avoir été presqu’entiere- ment imitée des Franks et semble avoir été créée sous l'inspiration même des Assises de Jérusalem : c’est l'installation des curiae ou cours de justice. La haute cour d'Arménie, re- galis curia, appelée aussi divan”), apparaît pour la première fois dans l’histoire, sous le règne de Léon II, et dès-lors on la trouve mentionnée dans presque tous les priviléges accordés par les rois aux nations étrangères qui venaient commercer en Cilicie. De même que la haute cour de Jérusalem, elle était présidée par le roi et, en son absence, par l’un des grands -officiers de la couronne, peut-être même par le patriarche, assisté par les grands vassaux liges du royaume. On y jugeait les barons, pour leurs personnes et leurs fiefs. Cette cour suprême était aussi le conseil du souverain, puisque dans les diplomes le roi dit qu'il a accordé les priviléges de l’avis de ses barons, dont on voit figurer la si- gnature à la fin de l’acte. De plus, la haute cour étendait sa juridiction non-seulement sur tout ce qui avait rapport à l'administration politique et civile du royaume, mais encore sur une certaine catégorie de crimes, susceptibles d’être jugés d’après les lois du sang et commis , Soit par des Arméniens, soit par des étrangers établis dans le pays. La Cour du roi était en outre appelée à juger, en dernier ressort, les contestations qui survenaient entre les sujets du roi et des étrangers, quand les arbitres nommés ad hoc et l'archevêque 1) Chronique de Sempad, passim. | 2) Privilége de Leon Ш aux Génois, en 1288. 48 У. Lanczors, de Sis, n'avaient pu accorder les deux parties. La haute cour avait son siége à Sis; mais lorsqu'il s'agissait d’affaires entre Arméniens et étrangers, la cause se jugeait à Lajazzo, devant le connétable, comme on le voit par une charte, où il est dit: Actum in Aïacio, т Curia regis Armeniae '). Au - dessous de cette cour venait celle de l’archevêque de Sis, Сима sisensis episcopt, qui correspondait à celle que l’on appelait, dans les royaumes de Jérusalem et de Chypre, la Cour des bourgeois ou du vicomte. Ce tribunal, dont l’existence remontait à l’ancienne monarchie arménienne, а ses attributious définies dns le code arménien, rédigé par Mé- khithar Koch au XIII” siècle: «Toutes les autres parties du droit, dit le jurisconsulte, «seront jugées par des magistrats ; le péché honteux et secret sera jugé par les évêques «et prêtres, commis pour décider sur ces sortes de choses »°). D’oü il résulte que tous les crimes qui n’entraînaient pas la peine capitale, que la cour du roi seule pouvait prononcer, les vols et larcins, les coups et blessures, les différends entre Arméniens et étrangers, etc., ‚ étaient jugés par le tribunal de l’archevêque de 515, qui en était le président. I] ne paraît pas que cette cour de justice soit constamment restée entre les mains des archevêques de Sis, car les pièces diplomatiques nous apprennent qne sous les règnes de Léon Ш et de ses successeurs, ce tribunal avait changé de nom et s'appelait Сита ducalis et baïlia regis *). Alors c'était le connétable du royaume qui la présidait, sous le titre de conestabulus-ducha‘). Le capitaine de Lajazzo pouvait au besoin remplacer le connétable, lorsqu'il s’agissait de statuer sur les différends survenus entre des étrangers et des Aérien Les juges de ce tribunal portaient le titre de baillis royaux. Outre la Cour du roi et celle de l’archevêque de Sis ou du connétable, il y avait en- core d’autres cours de justice, car on sait que l’une des prérogatives de la noblesse était le droit de juger. Ceux qui étaient en possession de ce droit étaient dits avoir haute, moyenne et basse justice, suivant que leur compétence était plus ou moins étendue : ainsi il y avait la justice des barons pour leurs vassaux, la justice des abb&s des monastères, la justice des ordres religieux établis en Arménie, omne jus per terram, que le roi avait ac- cordée aux hospitaliers en particulier, enfin les tribunaux des baïles ou consuls des étran- gers domiciliés en Cilicie. . i Nous venons de dire qu’au roi seul était réservé le droit de mort, cette о. appartient à la coutume аттёшепие”): «Les thawads (princes), dit le code de Mékhithar «Koch, ne pourront sans ordre du souverain faire périr les meurtriers». Cette garantie, donnée par la loi arménienne aux sujets du roi, avait pour but d'empêcher les injustices coupables des grands vassaux, qui sacrifiaient souvent avec trop de facilité la vie des serfs, confiés à leur autorité seigneuriale. 1) Mas-Latrie, H. de Chypre, IT p. 78. 3) Mas-Latrie, II, р. 78. . 2) Code de Mékhithar Koch, ms. de la Bibl. Imp. Cf. 4) Mas-Latrie, III, р. 677. aussi Journ. asiat. (1532) p.29 , le travail de M. Brosset 5) Journal asiatique (1832), le travail deja cite de sur la législation arménienne, extraite du code géorgien. | M. Brosset. [РАвмЕМЕ sous LES ROUPÉNIENS. — 1" PARTIE. 49 Les chartes nous apprennent que les Génois et les Vénitiens avaient des tribunaux consulaires à Sis, à Tarse, à Malmistra (Mopsueste) et à Lajazzo. En échange de ce droit de justice, les communes étrangères, établies dans le royaume, devaient rendre au roi fi- délité et hommage et le défendre, lui et les siens, de tout leur pouvoir: « Teneantur michi «et heredibus meis de cetero conferre amorem, honorem amplificare et exuliare et defendere pro «роззе suo regnum nostrum,...... bona fide et sine malo ingenio ». 1) Telles sont en résumé les institutions de Léon II, dont l’histoire et les chartes nous ont conservé le souvenir. Nous allons étudier maintenant les impôts, les redevances, les droits féodaux et les coutumes en usage en Arménie sous les Roupéniens, après quoi nous essayerons d’esquisser quelques-uns des principaux traits de la législation féodale de la Ci- licie, dont quelques fragments détachés, conservés dans les pièces diplomatiques, nous sont parvenus. Les chartes nous fournissent une preuve concluante de l’organisation de la féodalité en Cilicie: ce sont quelques-uns des termes que la chancellerie arménienne employait dans la rédaction de ses pièces, et qui servaient à qualifier diverses espèces de droits et de re- devances que l’on acquittait au trésor royal. En effet, ces termes sont les mêmes que ceux usités en Europe et en Syrie, à l’époque des croisades, seulement on est frappé de la confusion des uns avec les autres, ce qui prouve que les Arméniens avaient eu de la peine à discerner la différence, quelquefois insensible, que les législateurs du moyen-äge avaient cependant indiquée pour chacun de ces termes en particulier. Les droits féodaux étaient en Arménie, avec le produit des douanes et des péages, les seuls revenus du roi et de ses grands vassaux; car dans tout le moyen-äge on ne con- naissait pas les impôts publics, mais seulement les redevances et les obligations privées, qui se payaient dans des intérêts particuliers et locaux. Sans prétendre à une classification rigoureuse des droits mentionnés dans les chartes du royaume d'Arménie, nous nous som- mes guidé pour la revue que nous allons faire, sur l’affinité qu’ils offrent avec ceux de la France, puisque nous savons que le système féodal, introduit en Cilicie, était en grande partie calqué sur celui des Français établis en Syrie. 1° La contrarietas?) était un droit arbitraire, molestia, qui pesait sur chacun en géné- ral, et qui était pris dans le sens de corvée. 2° Le servitium était une praestatio, que cha- cun devait à son seigneur *), et dans certains cas une redevance pour le service militaire. 3° Le pactum était un impôt, que Ducange définit: tributum quod ex pacto exigitur. Chez Froissard, il a le même sens“). 4° L’occasio, achoison, était une prestation que les sujets devaient à leur seigneur, lors d’une guerre ou de toute autre nécéssité”). Ce terme a aussi la valeur de lis injuste intentata. 5° L’ewactio était une charge imposée par le sei- 1) Privilége de Léon П aux Génois, en 1201. 4) Froissard, Chronique, t. III, р. 276. 2) Privilége du même, en 1201. 5) Privilége de Léon II aux Génois, 1201, et de 8) Privilége du même aux Génois et aux Vénitiens, | Léon V aux Vénitiens, en 1333. 1201. Mémoires de l’Acad. пир. des sciences, VIIE Série. 7 50 У. Lansuoıs, gneur ou par les officiers du roi, plutôt qu’un droit éventuel '). Ce terme a de l’analogie avec la contrarietas. 6° L’angaria”) ou actio, était une corvée en général, mais principalement celle par charrois. Cet impôt existait sous les Bagratides, à Ani, où il avait été établi par les Grecs. Une inscription de la cathédrale de cette ville en fait mention et le nomme abquphnb®). 7° La decima, dime, était une part des fruits ou du revenu prélevée par l’é- glise ou par le seigneur sur toute sorte de productions. Cet impôt date en Arménie de l’é- poque de $. Grégoire l’Illuminateur, et on le trouve établi dans le code de Mékhithar ‘). 8° La consuetudo était une coutume locale °), une série de droits établis par l’usage, comme cens, tonlieu, justice , etc. Un poète du moyen-äge définit ainsi la consuetudo °): Mos est antiqua, consuetudoque probata, Est consuetudo jus scriptum more statutum. La même définition se trouve dans le vers de 5. Grégoire de Nazianze: "ESos yap éyxpowbov ets vonov ти. 9° La tzerca, droit de recherche, se prélevait sur les objets volés, de quelque nature qu'ils fussent, et qui avaient été trouvés par les officiers du roi. Ce droit consistait à don- ner au trésor royal un tiers de la valeur des objets retrouvés et rendus. 10° Le ton- lieu, drictura maris et terrae”), était un droit de douane sur les marchandises transportées par terre et par eau. 11° Le transitus, travers), était le droit perçu par le seigneur sur les marchandises transportées à travers ses terres d’un lieu à un autre, ou par le roi, pour le transport des mêmes marchandises à travers ses états. L’exemption de ce droit pour les Vénitiens et les Génois s'appelait liber transitus”). Le tabulagium ‘) était le droit que l’on payait pour avoir une table ou étalage dans les foires et marchés: Ce droit porte chez nous le nom de droit de place. Les chartes nous fournissent encore d’autres termes, comme drictus, drictura, datio, tributum, vectigal, qui sont des variantes des mots droits et impôts; c’est dans cette catégorie, que doivent se ranger l’impôt sur la terre ensemencée, sur les vignes "'), et le droit de capitation que les sujets musulmans du roi devaient acquitter au trésor. La législation féodale, sous les Roupéniens, nous est presque totalement inconnue. А part quelques renseignements que les chartes nous fournissent sur ce sujet et le curieux chapitre de la compilation de Jean d’Ibelin, relatif aux droits de soumission des fiefs en Arménie, il ne reste rien du code féodal et des usages en vigueur dans la Cilicie, au moyen-âge. Il est probable que la législation arménienne avait pour base le code de Mé- khithar, car c’est encore lui qui régit aujourd’hui même les Arméniens, lorsqu'il s’agit de régler des questions particulières qui ne les obligent pas à réclamer la justice des puis- 1) Privil. de LéonII aux Gén., 1201, etc. 2) Ibid. 7) Privilége de Léon II aux Génois. 3) Brosset, 3e Rapport, p. 94. 8) Ibid. 4) Journ. asiat. 1832, loc. cit. 9) Privilége de Léon II aux Vénitiens, 1201. 5) Privilége de Léon П aux Génois, 1201. 10) Privilége de Léon II aux Génois, 1201. ) 6) Ebrard Beth. in Graeciss, cap. 12. 11) Code de Mekhithar, cf. Journ. asiat. loc. cit. L'ARMÉNIE sous LES ROUPÉNIENS. — 1" PARTIE. 51 sances dont ils sont sujets. Nous connaissons de cette législation féodale plusieurs points: 1° la loi de la soumission des fiefs; 2° la fixation du domaine des femmes nobles; 3° l’exis- tence des coutumes locales; 4° certains articles de la législation internationale, tels que les droits d’aubaine et de bris. Voici ce que nous savons sur ces différentes questions: La succession des fiefs en Arménie n’était pas régie par des lois fixes; cependant nous avons la preuve, par le contenu du privilége de Léon П'), qu’à la mort d’un baron, son fief retournait au roi, qui en disposait selon son gré. Mais s’il advenait que le feuda- taire voulüt se dessaisir de son fief au profit de l’un de ses héritiers, il était obligé de s’en rapporter à la loi des Assises de Jérusalem, car le code de Mékhithar n’avait pas prévu le cas. Ainsi Jean d’Ibelin raconte, au chapitre 149 de sa compilation”), que Constantin, baron de Pardzerpert, ayant voulu donner à l’un de ses fils, Ochin, son fief de Gorigos, le connétable Sempad, son fils aîné, s’y opposa. Constantin écrivit alors aux juriscon- sultes cypriotes, en les priant de l’éclairer sur la question. Ceux-ci s’inspirerent du texte des Assises, et Sempad fut obligé d'accepter la décision des arbitres. De cette manière, la loi’franke fut adoptée en Arménie, еп ce qui concernait la législation des fiefs. La ru- brique de cette 101 était ainsi conçue: «Celuy qui а fie conquist, le puet doner par lassise et «l'usaige de cest royaume, au quel que il veaut de ses heirs, mais que ce soit par l'otroi dou seignor «de qui il tient le fie». En principe, cette législation n’était point en désaccord avec la loi arménienne, car nous savons qu'il était d’usage en Arménie, que la dignité royale, hérédi- taire en principe, ne devait pas néanmoins se transmettre rigoureusement de fils aînés en fils aînés. La loi modifiait sagement, comme en France, sous la première race, ce que la constitution pouvait offrir de dangereux, en ne déterminant pas le vrai caractère de la lé- gitimité. Elle ajoutait que, si parmi les enfants, que le roi laisse en bas âge, il y en avait un plus digne que l’aîné de succéder à son père, ce serait celui-là qui serait placé sur le trône. *) La loi d'Arménie nous fournit encore d’autres points de contact avec la législation des Assises. Ici il s’agit du douaire des femmes; c’est le contrat de Fénice, fille d’He- thoum I°**), et qui nous apprend que le douaire donné à une princesse, soit en argent, soit en terre, soit en rentes, était payé sans aucun hommage ni suggession. Il n’engageait à aucune redevance, si ce n’est toutefois de fournir un ou plusieurs chevaliers, qui jouis- saient de grandes prérogatives. Les coutumes locales, dont nous avons dit un mot plus haut, étaient en Europe au moyen-âge très nombreuses et souvent très singulières. En Arménie, Пу en avait aussi; 1) Chrysobulle de Léon П aux hospitaliers, 1214. dans le Corp. juris civil., col. 1078, et les lois de succes- 2) Assises de Jérusalem (Ed. Beugnot), ch. 149 ; dans | sion, traité en arménien, faisant jadis partie des mss. de les hist. occid. des croisades, publiées par l’Acad. des | Garabed, évêque de Daik, et coté 27. Се ms. est intitulé: Inscr. et Belles-Lettres de Paris. «Code en 150 articles. » и 3) Journ. asiat. loc. cit. р. 21 et зшу. — Cf. Sur les 4) Paoli, Cod. diplom. I, 119. lois de succession en Arménie, l’édit ПТ de Justinien, 52 У. LancLois, le pélerin d’Oldembourg, Willebrand, en cite une qui est intéressante en ce sens, qu’elle existe dans quelques états de l’Europe, encore à présent. Ce voyageur nous apprend ') qu'il était interdit à quiconque d’entrer dans le royaume d'Arménie sans avoir préalable- ment obtenu du roi un permis de séjour, qui donnait l’accès dans les villes du pays et en- suite la faculté de sortir des frontières ou de s’embarquer: «Иа ut hospes, dit Willebrand, «st terram intraverit, absque regia bulla exire non possit.» Ce fut pour parer à cet inconvénient, que les villes maritimes de l’occident obtinrent dans leurs priviléges que le roi stipulât:: «libertatem per terram et per mare eundi et redeundi ». *) Les chartes qui nous sont parvenues étant toutes relatives aux rapports des Arme- niens avec les étrangers, on ne doit pas s’étonner de voir que la législation internationale nous fournit plus de renseignements que les lois qui régissaient le royaume, à l’époque des croisades. Les deux points les plus curieux que nous procure l’étude des documents, sont assurément les clauses relatives aux droits d’aubaine et de bris. Il était d’usage en Arménie au moyen-âge, comme dans presque tous les états de l’Europe et de l’Asie, que le souverain héritât de l’étranger qui mourait dans son royaume. Cet usage, connu en France sous le nom de droit d’aubaine, exista en Arménie jusque dans les premières an- nées du ХПГ siècle. Ce furent les Génois qui, les premiers, obtinrent que le roi se dé- sistät de ce droit en leur faveur, seulement avec certaines restrictions. Les Vénitiens ob- tinrent aussi l’abolition de cette coutume barbare. Mais le droit d’aubaine subsistait tou- jours pour les autres étrangers, et Kélaoun ne put en obtenir l’abolition qu’en 1288 °), Une autre coutume, plus barbare encore que la précédente, consistait à s’emparer des épaves et des marchandises que les flots apportaient sur le rivage, après un naufrage. Les Assises de Jérusalem abolirent ce droit‘), et les princes d'Arménie se désistèrent en partie des prétentions qu’ils avaient sur les personnes et les choses naufragées”). Les Génois et les Vénitiens étaient protégés par le roi, en cas de naufrage, mais les autres étrangers étaient, eux et leurs marchandises, soumis à la loi commune. Cependant la 101 arménienne’) stipulait la protection que l’on devait accorder aux naufragés ; mais cette législation, con- forme à la loi romaine, que le rédacteur du code avait prise pour base”), n’était pas ob- servée dans la Cilicie. Les lois d'Arménie, sous les Roupéniens, rendaient responsable des dommages cau- ses par un étranger, établi dans le pays, toute la colonie dont cet étranger faisait partie; elle punissait toute la commune étrangère par la privation du droit de se livrer librement au commerce, si un navire, appartenant à la nationalité de cette commune, venait à faire de la contrebande°); enfin les Roupéniens autorisaient la vente des esclaves”), etc. Les 1) Willebr. Itin., dans les Suuuxra de L. Allatius. 6) Pardessus, Lois marit., t. III, р. 531, art. 364. 2) Privilege de Léon II aux Gén. et aux Vénit., 1201. 7) Novellae constitutiones: nov. 21. 3) Traité de paix de Léon III avec Kélaoun, dans 8) Privilége de Léon V aux Siciliens. Makrizy, Hist. des mamelouks, trad. de Quatremère. 9) Privilége de Léon III aux Génois, 1288, et traité 4) Assises de Jérusalem, t. II, p. 47. de paix avec Kélaoun, loc. cit. 5) Privilége aux Génois et aux Vénitiens, 1201. L'ARMÉNE sous LES ROUPÉNIENS. — 1“ PARTIE. 53 détails nous manquent sur les autres points de la législation des Roupéniens, mais nous avons tout lieu de conjecturer que le code de Mékhithar et les assises servaient de base à la loi féodale, qui régissait les personnes et les terres, à l’époque des croisades, dans le royaume de Sis. $ 3. Des grands offices de la couronne. L'organisation féodale , préparée et inaugurée par Léon II, ne fut pas établie par ce qu’on pourrait appeler un coup d’état. Le changement d’appellations, les modifications ap- portées dans les coutumes, ne s’opéraient pas à jour fixe, et Léon eut à lutter longtemps, avant de pouvoir faire adopter par ses sujets les usages, les coutumes et les moeurs des Franks. L'opposition que Léon rencontra fut très vive. Deux partis s’étaient formés : l’un, que nous appellerons le vieux parti, voyait avec peine l'introduction, dans le pays, d’un système nouveau; l’autre, le parti des réformistes, à la tête duquel était le roi, avait adopté peu-à-peu les institutions civiles et politiques des occidentaux. St.-Nersès de Lam- pron, archevêque de Tarse, auteur de discours et de constitutions spirituelles, nous révèle, à l’egard de l’organisation féodale de l'Arménie, des faits curieux, dans un écrit adressé sous forme de lettre à Léon II, pour se justifier des accusations que le vieux parti, dont le siége était dans la Grande-Arménie, avait dirigées contre lui '): «Employez, dit St.-Ner- «ses à Léon II, comme titres d’honneur les noms d’amir, [Jr (prince), de hedjoub, «SEP new (chambellan), de marzban, «Лоре (gouverneur), de sbasalar, wuywuwjwp (géné- «ral”), et autres semblables, et ne vous servez plus de ceux de ]Ёр, seigneur, de zypn.pup_ «nu, trésorier , de gnybuquuy,, Connétable , de dupwpwfuns maréchal; de chevalier, 24. «ш р, de 164, légat, comme c’est l’usage des Latins. Changez le costume”) et les appel- «lations des Franks, pour les costumes des Perses et des Arméniens, à l’imitation de vos «pères, et rétablissez dans votre cour l’étiquette des anciens temps.» On le voit, l’Armé- nie était déjà sous Léon II au niveau des états d’occident. Sous Léon Ш, des modifica- tions furent apportées dans l’organisation des grands offices de la couronne. Vahram Ra- poun, dans sa Chronique rimée, nous apprend que le nombre des officiers du roi fut aug- menté“), et en effet nous voyons apparaître, à partir du règne de Léon Ш, des noms de dignités nouvelles , dans les documents diplomatiques. La cour d'Arménie, modelée sur celles des cours d’occident et de Syrie, dont les Assises nous ont transmis le cérémonial et le détail, se composait de grands officiers, laïcs et ecclésiastiques. La succession des personnages est assez facile à reconstituer avec les 1) Oeuvres de St. Nersès de Lampron, lettre à Léon II | dailles des Roupéniens publiées par M. Brosset et par (éd. de Venise) p. 234. nous, Numism. de l’Arménie au moyen-äge. Planches. 2) Sur les sbasalars, cf. St.-Martin. Mém. sur l’Armé- 4) Vahram Rapoun, Chronique (Ed. Neumann, Lon- nie, t. I, p. 298, 299. dres, 1831). 3) Sur le costume des rois de l’Arménie, cf. les mé- ; 54 У. Lanczois, chartes, et nous allons essayer d’en présenter le tableau. Voici d’abord la série des digni- tés de la cour et des fonctions administratives; on verra que chaque domination étrangère avait imprimé le cachet de son séjour, sur beaucoup des dénominations que nous retrou- vons usitées en Cilicie. Noms des titres et fonc- R 5 Origine grecque. | Origine arabe. | Origine franke. tions arméniennes. 8 ред 8 5 . Takavor f “fe : Roi. x . Takatir SR Se Météor de la cou- ronne, celui qui cou- ronne le roi. . Connétable 100%) Connétable. |Generalissinle. Maréchal a Eee Marechal. ‚.Benesgaluar rl aus Eee Sénéchal. . Proximos....: ....|Dlooetwos. a . 2:00 . Trésorier du roi. . Hedjoub ou Champlain ее LS . Tranérets > ab : Chapelain. . Seigneur féodal. . Chevalier. . Sir ou Sire. (Seigneur. Regent, Consul. . Envoyé. en . si PTINER. . Sébastos De . Pansébastos . . . . ITavoëBaotos. . Marzban ou Marz- bied.. RENNER ro A Marquis .. ..|Gardien de frontière. . Pourdjes (prep. ...|Bourgeoïis...|Citadin. Etudions maintenant quelques-unes des dignités que nous venons d'indiquer. Le ta- katir est d’origine arsacide. Valarsace, à ce que nous apprennent Moïse de Khorën et As- solik, avait introduit cette dignité dans son palais '), et les Roupéniens l’avaient fait revivre dans leur royaume, puisque dans une charte de donation, faite aux hospitaliers par Constan- tin, ce seigneur de Lampron l’intitule takatir ou météor de la couronne des Ermines. Guiragos nous apprend que la dignité de takatir avait été conférée à Constantin de Lampron, par Constantin, S’ de Pardzerpert, son beau-frère et père d’Höthoum I”?). Les chroniques 1) Moïse de Khoren , Пу. II. ch. 7. — Assolik, Hist. | р. 434: Dulaurier, Les Mongols, d’après les auteurs ar- ms. 1те partie, ch. 5. méniens. 2) Guiragos, Hist. d'Arménie ; cf. Journ. asiat. (1858), L'ARMÉNE sous LES ROUPÉNIENS. — 1“ PARTIE. 55 et les chartes ne nous font pas connaître quels furent les autres takatirs d'Arménie sous les Roupéniens, et nous avons tout lieu de croire que cette charge devint une des pré- rogatives inhérentes à la dignité de patriarche; car nous savons que les catholicos posaient la couronne sur la tête des rois, à leur avènement au trône, qu’ils étaient les déposi- taires de cet insigne de la royauté et s’appelaient, par cette raison, takabah, conservateurs de la couronne. Dans l’ancienne organisation satrapale de l’Armenie le commandant des troupes por- tait le nom de sbarabed, terme que les Roupéniens modifièrent en celui de connetable. Voici la liste de ces dignitaires, d’après les chroniqueurs et les chartes. ') 1188. Baghdin ou Beaudouin. 1196—1207. Ebulgharib ou Abelgarib, 5" de Goud. Constantin, S' de Pardzerpert, père d’Hethoum I”. Sempad, fils de Constantin, frère d’Hethoum I”. Léon, fils de Sempad. 1304. Thoros. 1320. Ochin, S’ de Gandcho, cumulait la connétablie et la sénéchaussée. Héthoum ou Aython, S" de Gorigos. Constantin, fils d’Ochin, S" de Gorigos et de Lampron. 1329. Djohan ou Jean, fils d’Henry de Champagne, 3" de Sour. 1375. Liparit. La dignité de maréchal fut instituée par Léon II en même temps que celle de sénéchal. Уаз! Sefrie, ou Basile, 3" de Vaner. Vahram, 5` d’Asgouras, tué dans le complot qui avait pour but de mettre Raimond Roupen sur le trône. 1289. Leon. Ochin, S’ de Lampron et de Marnich. Hethoum, fils d’Ochin. 'Thoros, 5" de Simanagla. Sempad, 5 d’Asgouras et de Binak. N., père d’Ochin, tué au siege de Lajazzo. Beaudoin, S' de Neghertz (Nigrinum), père de Constantin IV. Après la chüte du royaume d'Arménie, les rois de Chypre, qui avaient pris le titre de rois d'Arménie, avaient nommé des seigneurs de leur cour à des charges empruntées aux royaumes anéantis dont ils devenaient les titulaires. Ce fait est attesté par une charte 1) Tous les personnages dont les noms vont suivre | nationaux. Nous n’avons pas indiqué chacune des sour- sont cités soit dans les chartes et pièces dont nous avons | ces où nous avons puisé, à la suite des noms de person- donné le catalogue, soit chez les écrivains orientaux qui | nages, ce qui eût surchargé outre mesure les annotations parlent de l’Armönie, et surtout chez les chroniqueurs | de ce mémoire. 56 У. Lancrois, de Jacques I”, datée de 1395, où il est fait mention de Jean de Tibériade, maréchal), et de Jean Babin, chambellan du royaume d'Arménie. Phébus de Lusignan, fils naturel de Janus, roi de Chypre, fut le dernier maréchal titulaire d'Arménie, et est cité comme tel, dans une charte de 1459. Le sénéchal était une ancienne dénomination, donnée en Arménie à un personnage de la cour, qui portait le titre de sénégabed. Cette dignité fut remise en vigueur par Léon II. 1207. Adam de Gastein, nommé aussi Ade et Siradam. Ochin, S’ de Gandcho, connétable. Raimond. Hethoum. Boémond, ou B&mount, Latin d’origine. François Myre, chambellan et sénéchal de Léon VI. La charge de chambellan fut instituée par Valarsace et paraît s’être continuée pen- dant toute la durée du royaume. Léon conserva cette charge, à laquelle il donna une ap- pellation franke, Dchampolain ou Dchamplain, altération du mot chambellan. Héthoum, grand-chambellan, «дб Pulp | шу. Olivier ou Oulver. 1321. Le baron Héthoum. Après 1380. François et Jean Myre. Louis. 1395. Jean Babin, amiral de Chypre, chambellan titulaire d'Arménie. Sous Léon IV, la charge de chambellan se confondait avec celle de préfet de la maison du roi. Thoros était à-la-fois chambellan et préfet sous ce prince. Les capitaines de la cour du roi apparaissent sous Ochin. Héthoum, S’ de Neghertz, occupait cette charge, sous Ochin et sous Léon V, mais le dernier changea le titre de capitaine de la cour en celui de gouverneur du royaume. Le chancelier du royaume était dans l’origine l’archevêque de Sis, mais plus tard, cette dignité, d’abord inhérente à celle de l’archevêque de Sis, passa dans des mains moins illustres, et de simples écrivains remplirent dans la suite cette charge. 1201. Jean, archevêque de Sis, abbé de Trazarg (Trium Атсиит abbas, regni Ar- тетае legatus et cancellarius ). 1207. Vasile ou Basile /fidelis cancellarius domint regis). 1210. Barthélémy /regiae duanae secretorum protonotarius). 1214. Bovon (1айтиз cancellarius domini regis, apud Tarsum). 1245. Grégoire le prêtre. N. évêque. 1) Cf. la description des tombeaux de Jean de Tibé- | de l'Ecole des chartes, Notes d’un voyage en Orient, р. riade et de sa femme Alix Bedoin, dans la Bibliothèque | 518, 519, 2e série, t. II. L'ARMÉE sous LES ROUPÉNIENS. — 1 PARTIE. 57 1274. Guillaume-le-Velu, depuis évêque de Tibériade. 1288. Héthoum ou Aython. 1307. Grégoire. 1330. Basile. 1333. Jean (honorabilis vir et cancellarrus ). Le proximos fut dans l’origine un lieutenant des empereurs grecs en Orient, c’est la valeur que donne Matthieu d’Edesse à cette charge. Léon II conserva cette dignité, mais celui qui en était revêtu exerçait la fonction de trésorier du roi. 1214. Senescale /Sempad? ) proximos Armeniae. 1288. Ochin. … 1307. Thoros, S" de Djofregla. 1314. Ochin Ehannentz. 1321. Bedros ou Pierre. La régence du royaume était confiée pendant la minorité des rois à un grand feuda- taire, qui portait le titre de baïle ou bajulus. Mais cette dignité ne fut jamais qu’une charge momentanée, qui cessait d’être exercée dès que les raisons qui l’avaient fait créer n’exis- taient plus. Thomas, régent pour Roupen II, fils du baron roupénien Thoros II. Sir Adam, seign. de Gastein, Constantin, seign. de Pardzerpert, Héthoum, sénéchal, Héthoum, chambellan, | Ochin, comte de Gorigos, Jean de Lusignan. (Constantin Ш.) La chapelle du roi était placée sous l’administration d’un chapelain ou tranéretz. Garabed, chapelain de Léon П. Constantin, chapelain de Léon IV. L'hôtel du roi se composait d'officiers de bouche, dont les titres nous sont inconnus, nous savons seulement le nom de Jean Rusp, maitre de l’hôtel de Léon VI, pendant son séjour en Europe. } régents pour Zabel, fille de Léon I. | régents pour Léon V. Parmi les fonctionnaires du royaume, les chartes citent les capitaines de Lajazzo ou Mina-ban, рии, capitaines de port, chargés de représenter le roi et de discuter ses intérêts avec les baïles étrangers. Ces fonctionnaires étaient placés sous les ordres du connétable et du proximos et avaient l’administration des douanes et des gabelles. Il y avait aussi des capitaines dans d’autres villes du royaume, et ce sont ceux que les chartes désignent sous le nom d'officiers du roi. Voici la série des capitaines de Lajazzo: 1288. Pagoran. Ligos. Golozan. Méinoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПе Serie. 58 У. LancLois, Les douanes avaient pour chefs, les préposés royaux, qui étaient placés sous les ordres immédiats du proximos. 1316. Sir Thoros Mikaïlentz, préposé de la douane d’Aias. 1321. Le baron Constantin, ib. Nous joindrons à cette liste de fonctionnaires, celle des ambassadeurs que les rois envoyerent si souvent, soit auprès des cours d’occident, soit à Rome, soit enfin chez les sultans musulmans. ; 1197. S. Nersès de Lampron, archevêque de Tarse, le baron Algan, le frère de Pagoran, le baron Boghos (Paul), & Constantinople. 1197. Avus domini de Trasolt, Robert de Margat, à Rome. 1197. Constantin, baron de Gamar (Camardésie), à Tripoli de Syrie. 1212. Garmir, frère de l’ordre teutonique, à Rome. 1212. Sicard chevalier, à Rome. 1216. Les barons Ochin de Gorigos, Thomas, à St.-Jean-d’Acre. 1265. Le commandeur des templiers, le baron Vahram, au Kaire. 1279. Vahram Ladif, Jean Pepin, Geoffroy de la Comtessa, à Naples. 1282. Guillaume d’Antioche, à Naples. 1289. Jean de Monte Corvino, frère mineur, à Rome. TOO DANS à Rome et en France. 1292 MNT à Rome. 1306. Constantin, archevêque de Mamesdia (Missis), Jean d’Antioche, Golozan et Gilles. 1307. Hethoum, comte de Gorigos (moine Ayton), à Rome et en France. 1308. Théodore, chantre de l’abbaye de Trazarg, baron Baudoin, baron Léon, en Angleterre. 1318. Grégoire Justinien, Gérard de Lajazzo, Etienne de Châteauneuf (Norpert), Jacques, évêque de Gaban, à Rome. 1324. Les barons Héthoum, Manuzac, Baudoin, à Rome. ` 1326. Le frère Thaddée, à Rome. 1335. Grégoire Signélic, Alexandre, à Rome et en France. 1341. Basile, archevêque de Tarse, Daniel, fr. mineur, à Rome. 1341. Daniel et baron Thoros, à Rome. 1343. Daniel, archevêque de Trébisonde, Grégoire de Sarges, à Rome. 1346. Jean, évêque de Merchar, Antoine évêque, Daniel, lecteur des frères mi- neurs, à Rome. 1350. Grégoire Cenguiz, Constant, à Rome et en Angleterre. 1372. Jean, archevêque de Sis, Manuel, à Rome. 1380. Schahan, comte de Gorigos (Soherio de Sarto , comes Curchi), à Avignon et en France. — m CG — [РАвмЕмЕ sous LES Roupeniens. — 11° Partie. 59 DEUXIEME PARTIE. - CONDITION DES PERSONNES ET ÉTAT DE LA TERRE. $ 1. Du roi et des domaines de la couronne. L'origine des possessions royales en СШае remonte à l’époque de l’occupation de ce pays par les premiers chefs roupéniens, qui avaient quitté l'Arménie à la suite des in- vasions musulmanes. Les premiers châteaux, dont les princes issus du sang de Roupen firent la conquête, appartenaient aux Grecs. Mais avant et en même temps qu’eux, d’au- tres chefs, qui à la tête d’émigrants arméniens étaient venus aussi en Cilicie, avaient ob- tenu, à titre de fiefs, des empereurs de Constantinople, des forteresses dans les contrées situées à l’est de la Cilicie, où plus tard les Arméniens devaient s’établir en maîtres. De ce nombre étaient Kogh-Vasile (Basile le voleur) qui possédait les châteaux de Kesroun et de Marach, en 1100, Ост; maitre de Lampron, en 1167, et Héthoum sébaste, maître de Tarse, en 1182. ') Ce fut Constantin, fils de Вопрёп, qui le premier s’empara sur les Grecs de plusieurs châteaux du Taurus et s’installa en souverain dans le pays de Gobidar, d’où il avait chassé les garnisons byzantines et les feudataires de l'empereur”). Ses successeurs augmentèrent encore le nombre de ces châteaux, et Thoros, fils de Léon I”, était déjà en possession de nombreux domaines, quand les Grecs résolurent d'arrêter dans sa marche le conquérant arménien”). Les chroniqueurs Aboulfaradj, Michel le Syrien, Matthieu d’Edesse, Grégoire Eretz, Guiragos, Vartan, Vahram Rapoun, Sempad et Guillaume de Tyr, parlent à plu- sieurs reprises des conquêtes de ce prince et de son installation sur divers points de la Cilicie. Les luttes que les Arméniens eurent à soutenir contre les empereurs furent longues et meurtrières. Souvent vaincus par les généraux byzantins, les princes d'Arménie durent quelquefois abandonner leurs conquêtes, mais ils finirent cependant par repousser les ef- forts des Grecs et reprirent les châteaux qu’ils avaient occupés précédemment. Les empe- 1) Matthieu d’Edesse, Chronique, р. 217. 3) Matthieu d’Edesse, р. 276. 2) Matthieu d’Edesse, ib. 216, 217 432. 60 У. Lanccois, reurs ayant consenti à traiter avec les princes d'Arménie, Thoros se déclara vassal de l'empire et reçut de Manuel Comnène les titres de sébaste et de pansébaste. ') Ce ne fut guère que sous le règne de Léon IT, que les Arméniens s’affranchirent dé- finitivement de la suzeraineté des empereurs byzantins. Ce prince, grâce à ses conquêtes, s'était constitué un grand royaume, qu’il avait arrondi aux dépens des Grecs et de Rou- stem, chef turkoman de la Cappadoce, auquel il enleva Arassous, Bagras, Adalie et Hé- raclée. °) L'organisation féodale de la Cilicie, par Léon IT, avait eu pour but de régulariser la conquête et d'établir les droits de chacun. Le roi, chef du pays, était maître de tous les domaines de son royaume. Placé au-dessous de tous, il était, au dire de la loi arménienne, un homme unique, tenant la place de Dieu sur la terre et ayant droit au respect et à l’o- béissance de tous ses sujets. °) En vertu de la loi féodale, la terre était la propriété du roi, et tout possesseur de terres n’était qu’un tenancier, occupant une partie du territoire, à titre de bénéfice. Le propriétaire étant le roi et donnant le bénéfice à un usufruitier, celui-ci n’avait que le titre de vassal. Mais en Arménie, comme dans les-états chrétiens de l’occident, le bénéfice n’a- vait ce titre que par rapport au possesseur, et pour le seigneur qui le concédait, c'était Ра- leu‘). Au-dessous des usufruitiers, vassaux du roi, étaient d’autres personnes possédant des bénéfices inférieurs ou censives, et enfin des colons et des serfs. Pour chacun de ces bénéfices, tout tenancier était tenu envers le roi à l'hommage direct, s’il relevait de lui im- médiatement, et à l’hommage médiat s’il était vavassal, n’ayant pas de jurisdiction territoriale. En tant que possesseur de son royaume, le roi d'Arménie ne devait point d'hommage, puisqu'il s'était affranchi de la domination byzantine et ne relevait que de la puissance divine, 4wpnqnePpù Vhurmnuôn, expression que l’on trouve sur plusieurs médailles des Roupéniens, frappées depuis le règne de Léon II’). Cependant le prince, par reconnaissance, se servait quelquefois dans ses actes d’une formule qui semblait établir que la royauté lui avait été donnée par l’empereur d'Allemagne et le Saint-Siége °): «Leo, Dei gratia, rex Arme- «niorum, permotus, divina clementia, ad regalem dignitatem et sublimatus regali corona, per та- «nus imperü romani.» Willebrand”) confirme ce témoignage dans son histoire. Plus tard, Héthoum I”, voulant s’attirer la protection de saint Louis, roi de France, qui était venu en orient, fit hommage à ce prince de ses états. C’est Guillaume de Nangis qui nous apprend ce fait dans son chapitre «Des messages que li roy 4’ Егтете envoya au roy Louys en Cipre.»*) «— En cel temps meismes que li roys demouroit en Cipre, li roys d’Ermenie qui sot sa ve- 1) Grégoire Eretz, ch. 263. 5) Numismatique de l'Arménie au moyen-äge (Paris, 2) Tehamitch, Hist. d’Arm., t. Ш р. 152. 1855, 4°), PI. I et suiv. 3) Tadasdanakirk ou Code d’Arm. р. Mékhithar Koch; 6) Sempad , Chronique. — Privilége de Léon II aux cf. Journal asiat. (1832), t. IX. p.21, article de M. Brosset. | Genois, 1201. 4) Guérard, Cartulaire de S.-Pere de Chartres. Prolé- 7) Itinéraire ; cf. Zvuuxra de Léon Allatius. gomènes, p. 23 No. 16, 8) Recueil. des hist. de France , t. XX, Vie de Saint- Louis, p. 368. L’ArmENIE sous LES ROUPÉNIENS. — П° PARTIE. 61 nue, li envoia messager sollempnez, un evesque hermin et aultres de ses prinses, qui apor- tèrent dons precieus et lettres èsquelles il était contenu que il offroit tout son royaume'au гоу Louys à faire sa volente.» ') La liste des domaines du roi, telle qu’elle nous est parvenue dans les pièces diploma- tiques, est peu considérable, puisque nous ne connaissons que ceux dont il est fait mention dans les pièces qui ont été conservées dans les archives de l’occident. Le domaine royal se composait d’abord des villes capitales du pays, Sis, Tarse, Marasch °), la première ré- édifiée par Léon II, et les deux autres conquises par les princes roupéniens sur les Grecs. Venaient ensuite Mamesdia (Mopsueste — Missis); Adana, chef-lieu actuel du pacha- lik, et que Willebrand appelle civitas regis; Anazarbe, résidence des princes avant Léon II, place importante que Léon qualifiait ainsi «meum signum » *); Lajazzo (Aégée — Aaïae,) port célèbre à l’époque des croisades. Marco Polo, qui visita cette ville, l’appelle Glacia ‘). C'était là que les marchands de l’occident venaient avec leurs navires, et qu’ils avaient leurs comptoirs”). А cette liste il faut ajouter les forteresses du roi, dont le commande- ment était confié à des barons sans jurisdiction territoriale, et des cazaux avec leurs арраг- tenances; des guastina, localités agrestes, des terres cultivées et en friche, des eaux, des forêts, des pêcheries, le littoral méditerranéen et d’autres propriétés foncières, dont les co- lons ou serfs ne relevaient que du roi, dont ils étaient les hommes, et ne pouvaient être ju- gés que par lui. Les donations que le roi faisait aux barons, au clergé et aux ordres reli- gieux qui étaient établis dans son pays, étaient prises sur les domaines particuliers, mais nous ne savons pas si à ces donations territoriales le roi ajoutait les hommes qui habi- taient sur le sol. Le fait est possible, car les chrysobulles des empereurs grecs nous af- firment que dans tout l’empire la donation de la terre entraînait celle des hommes, rapgot- хо, appartenant au sol°). Il est done probable que cet usage, particulier à la Grèce, comme à l’Europe, était suivi en Cilicie, dont le système féodal était calqué sur celui de l'occident. Avant de terminer ce qui concerne la royauté, nous allons dresser le tableau généalo- gique de la dynastie Roupénienne, que nous avons composé avec l’aide de tous les docu- ments orientaux et occidentaux qui nous sont parvenus. Ce tableau, que nous avons rendu aussi complet que possible, diffère essentiellement de tous ceux publiés jusqu’à présent, et c'est cette raison qui nous а engagé à l’intercaler ici: 1) Cf. aussi Vincent de Beauvais, Specul. histor., Пу. 5) Cf. les paragraphes relatifs aux possessions des ré- 31, ch. 96. E publiques maritimes de l'Italie en Arménie et le para- 2) Vartan, Géogr., cf. les Mém. sur l'Arménie de St.- | graphe intitulé « Commerce, etc. » Martin, t. I, р. 200. 6) Archives des missions scientifiques, t. V, p. 584. 3) Willebrand, Itinér. Coulanges , Mémoire sur Chio. 4) Marco Polo, Voyag., liv. I, ch. 11. У. Lanczois, 62 GENÉALOGIE DES ROUPENIENS ET DES LUSIGNAN D’ARMENIE. 1. ROUPEN (1080 + 1092). aF——————————————————— ———— 2. CONSTANTIN I Taphnuz. N. femme de Baudoin, frere (1092 -+ 1100). de God. de Bouillon. 3. THOROS I 4. LEON I (1129 + 1139), marié à la N. femme de Josselin (1100+1129). fille d’Isaac Comnène et 2° à la soeur Cte d’Edesse. de Baudoin d’Edesse. | | Josselin le jeune. | LE en QU Ochin. Arda, femme Roupen. Constantin. 5. THOROS II Stephane + 1164, marié à 7. MLEH N. mère de N. femme de de Baudoin, (1141+-1166), Rita, fille de Зешраа, S'de 1169 -+ 1175. Thomas. Basile Degha. comte d’Edesse. Babarou. mn nn oo GE u een D GS CE ER EEE D SE) BEER 6. ROUPEN II N. femme d'Héthoum II, 8. ROUPEN Ш (1175— 1185 Dolette, femme de 9. LEON II (1185 + 1219), Ep. Si- (1168+1169). fils d’Ochin IT, S' de Lam- + 1187). ep. Zabel, fille Bertrand de Giblet. bille, fille d'Amaury roi de Chypre, pron. d’Omfroy, S' de Toron. et 2° Isabeau d’Antioche. Constantin. Djofre, Alin, ép. Raimond Ш, Philippine, ep. Théod. Rita. Estephemie, ép. Jean ZABEL,ép.10.Philippe d’An- oncles d’Hethoum 1°. pr. d’Antioche. Lascaris, emp. de Con- de Brienne, roi de Jé- tioche et 2° Hohannès Ra- | stantinople. rusalem. pôun, frère d'Héthoum 1°. PREUVES ECTS Hohannès Rapoun, 44. НЕТЕООМ Г, fils Constan- ANS der ARTS га : frère d’Hethoum Тег. tin, S' de Pardzerpert 2 Ве (1219 + 1270). AR CE NE EEE. Elvis. Marie, ép. Ph. de Monfort, S' de Sour. ER << NET CODE AL ESS, 42. LEON Ш Thoros. Ochin. Avak Sibille, ép. Fémie, ép. Rita, ép. le Isabeau. Marie, ep. Guy d’Ibelin, (1270 — 1289), Roupen. Raimond IV le sire de sire de la fils de Baudoin, marechal ep. Guiran d’Antioche. Saiette. Roche. de Chypre. (Kyria Anna), | | = Qr 2 RS PR EE ES, ee en Balian. Iehan. Marguérite. Thoros. Isabeau, ép. Héthoum LE | S! de Gorigos. Pi . ee = ——— | Fémie. Isabeau. Livon. Rita mem —. Ochin. Constant. Livon. Baudoin. Diffa. 43.HETHOUMII 44. THOROS III 45. SEMPAD. 46. CONSTANTIN II. Nersès Roupën 48. OCHIN Isabeau, ép. Rita, ép.Michel, Théophano, Ep. (1289 — 1307). + 1289. | ou ou (1307-1320). Amaury, gouv. fils d’Andronic, Jean l’Ange, fils ep. Margue- М. ёр. Gha- Almeck. Alinach. de Chypre. emp. de Con- de Jean séba- rite, fille d’Hu- zan, khan | stantinople. stocrator. gues Ш roi de d.Tartares. 49. LEON V (1320 + 1349 Geor un =] Can D OI © > с 3 ges. LUN m > me ep. la fille d’Ochin de Е EM Le © € à SE rigos, et 2° Constance de = 5B58 Le ав я 47. LEON IV (1305 + 1307), Ochin. Sicile. = 8.20 LES Е ép. Marie, fille d’HugueslIll, > S PA 3 roi de Chypre. Виа = À М. ép. Manuel, fils de Jean Cantacuzène. L'ARMÉNIE sous LES ROUPÉNIENS. — Ш PARTIE. 63 BAUDOIN, maréchal d'Arménie. | 22. CONSTANTIN IV, épouse une fille de l’empereur de Constantinople (1345 + 1362). | 24. LEON VI, Ochin. 23. PIERRE I, epouse Marie, niece du prince roi de Chypre. 5 de Tarente (1365 — 1393). A BE PR Pinna, épouse Schahan; Le Bätard Guy, С de Gorigos. archidiacre de Brie, chanoine de Soissons. 9 $ 2 De la noblesse et des domaines des barons. Le temps où nous sommes arrivé est celui des barons féodaux et des châteaux. Plus les Arméniens s’etablissaient en maîtres dans le Taurus, en dépouillant les empereurs de Constantinople de chacune de leurs villes et forteresses de la Cilicie ‘), plus ils travaillaient à se fortifier dans les châteaux qu’ils avaient conquis et à en élever de nouveaux. Bientôt le sol de la Petite-Arménie, ainsi que l’on désigna à cette époque l’ancienne Cilicie, se hé- rissa de tours et de donjons, que Léon donna en fief à ses barons. Les chartes et les chro- niques nous ont conservé les noms de beaucoup de ces châteaux, dont quelques - uns sont encore debout, et que nous avons visités nous-mêmes, il y a quelques années , afin de vé- rifier sur les lieux l’état de la puissance de la féodalité arménienne, sous les Roupéniens. _ St. Nersès de Lampron ?) et Aboulfaradj°), ainsi que les chartes “), nous donnent la preuve formelle que l'Arménie était régie d’après le gouvernement féodal de l’Europe, que les barons y possédaient d'immenses propriétés et prenaient part à l’autorité souve- raine. Sempad nous à transmis la liste des barons qui possédaient des châteaux, au mo- ment du couronnement de Léon II. Le passage de sa chronique est d’autant plus précieux, qu’il nous fournit aussi les noms des forteresses occupées par les seigneurs qui reconnais- saient la suzeraineté du roi d'Arménie: «En l’année 647 de l’ère arménienne [1198 de «J.-C.], le 6 janvier, jour de l’Epiphanie, fut sacré roi d'Arménie, Léon, sous le patronage «de l’église de Rome et de l’empire d'Allemagne. Etaient présents à la cérémonie du cou- «ronnement les personnages laïcs dont les noms suivent: «Les barons Adam, seigneur de Bagras”); Osder, seign. de Djéguer‘); Arakouïn, seign. de Hamous ; Sempad, seign. de Sarovantikhar ”); Lévon, seign. de Haroun; Sir-Ouhi, 1) Moïse de Khorën, Géogr. (Ed. S. Martin, II, 352), |, 4) Cf. chrysobulles de Léon II aux Génois, aux Vé- dit que, de son temps, il y avait 365 forteresses en Cilicie. | nitiens et aux hospitaliers. 2) S. Nersès, Lettre à Léon II, pour se justifier des 5) Cette localité est mentionnée dans l’Itinér. de Wil- accusations que le parti grégorien avait fait peser sur lui | lebrand. (Ed. de Venise, in 12). 6) Le Guigerium des chartes. 3) Chron. Syriaque, et Вешала, Extraits des hist. 7) Ce château était situé au sud d’Anazarbe; Indjidji, arabes des croisades, р. 425. Géogr. mod. 366, et Hadji Khalfa, р. 603. 64 У. Lanczors, seign. de Simangala; Héri (Henry), seign. de Ané; Abelgharib, connétable, seign. de Goud; Baudoin, seign. de Engouzoud; Sdef, seign. de Thornga'); Léon, seign. de Pertous; Aschod, seign. d’Evantchou?); Abelgharib , seign. de Fornous°); Mangri, seign. de Gaban; Con- stantin,, seign. de Djandj‘); Djofré (Geoffroi), seign. de Schoghagan; Sir Опа, seign. de Mazodkatch; Simon, seign. de Amoud°); Robert, seign. de Thil°); Thoros, seign. de Tell- Bascher’); Vasile, seign. de Уапег , mar&chal°); Georges, seign. de Pardzerpert°); Con- stantin, seign. de Gobidar ®); Ajaros, seign. de Molion ''); Sempad, seign. de Gouglag ”); Hethoum, seign. de Lampron; Schahenschah, seign. de Loulou; Pagouran, seign. de Baba- гоп ), Vasag; seign. de Pertgan; Dikran, seign. de Bragan ; Constant, seign. de Silifg "), Josselin, seign. de Sinid; Simion, seign. de Gorigos; Romain, seign. d’Adaros; Nicéphore, seign. de Vergis; Krafft, seign. de Lauzad; Halgam, seigh. de Lamos ”), de Jamnegan") et d'Anémour; Henry sébaste, seign. de Norpert"”); Baudoin, seign. d’Antouschds et de Gouba *); Kyr Sahag, seign. de Vaghr et de Sig; Michel, seign. de Manovchad et d’Alar; Constantin, seign. de Daran 9); Kyr Vart, seign. de Aghol et de Godrad. » Cette longue énumération prouve que sous Léon II la noblesse arménienne était puissante et bien dotée; mais sous ses successeurs elle se réduisit beaucoup. En effet, la liste des barons qui assistèrent aux conciles de Sis, en 1307, sous Léon IV, et d’Adana, en 1316, sous Ochin”), est inférieure à celle que nous venons de publier. Beaucoup de fiefs avaient disparu, et plusieurs châteaux avaient été démantelés par les musulmans, lors des invasions. Cependant, si quelques forteresses avaient disparu, d’autres, quoiqu’en plus petit nombre, avaient été élevées sous les successeurs de Léon, et les documents di- plomatiques du XIV° siècle nous fournissent des noms nouveaux de châteaux, comme, par exemple, ceux de Mikaïlgou, de Sempadagla, de Djofrégla, de Djelknotz, de Djérassou, de Baseri, d’Atshe, de Loulya, Djamenka, Mountas, Bchesdin, Penak, Derendeh, Abla- 1) Peut-être tour’n, porte; ce château était bâti près du défilé des portes de Syrie ou Pylae Amanides. 2) Evantchou ou Gandcho, cité dans les actes du con- cile de Sis, en 1307. 3) Forteresse près de Marasch. 4) Djenkia de l’inscription du donjon d’Anazarbe. Cf. mon recueil des inscript. de la Cilicie. 5) Le Moud des chartes. 6) Le Tell de Hamdoun , le Tila de Willebrand. 1. Baron Sempad. 2. Baron Pagouran. Vasag,S' de Asgouro, Rita, femme : et Lamos. de Stéphané, | père de Constantin, S' deGa- Léon II. mar (Camardésie). 4. Thoros, frère d’Hethoum II. 3. Sempad, connétable. 7) Tell Bascher était dans l’origine un fief du comté d’Edesse, possédé par Josselin (1108). 8) Le Vanerium des chartes. . 9) Près Moléon; Cf. Vartan, Géogr. р. 436. 10) Forteresse du district de Haraba; Vartan, ib. 11) En latin Mons Leonis. 12) Le Kulek Boghaz, ou Pylae Ciliciae, défilé sur la route de Tarse à Césarée de Cappadoce. 13) Le Paperou de Vincent de Beauvais. Voici la liste dos seigneurs de ce fief sous les Roupéniens: 14) Probablement Selefké, que Léon II donna plus tard aux hospitaliers; le Selef des Chartes. 15) Lamos, aujourdhui Lamas, dans le pachalik d’It- chil; c’est la limite des 2 pachaliks d’Adana et de Konich. 16) Le Sequin de Sanuto, Siguinum des Chartes. 17) Le Castellum Novum des Chartes. 18) Gouba est à l’est de Marasch. 19) Lagravère ou Lagravière est un nom français, que les Franks avaient donné à cette localité. 20) Galanus, Conc. Eccl. Arm., ch. 28, 29, р. 455, 474 [РАвмЕМЕ sous LES RouPÉNIENS. — |“ PARTIE. 65 sta (Elbostan), Goksun, Mallus, Podande, Vahga, Aïntab, Antiochette, Siguinum, Cana- mella, etc. etc. La noblesse arménienne se composait non-seulement de seigneurs arméniens, mais encore de Franks, dont les noms sont conservés dans les chartes. Léon IT avait donné aux barons d’Antioche qui, à la mort de Boémond, avaient pris du service chez lui, des fiefs importants. Ceux qui furent appelés par le roi d’Armenie à faire partie de la noblesse fu- rent: sir Olivier, chambellan, Roger de Moud (Rogerius de Monte ou de Montibus), sir Louard, sir Thomas Mleh Lebrun (Villebrun , Malesbrun), sir Boemond Гат, sir Guillaume de Lille . (de Insula) et Othon de Tibériade. On trouve aussi, dans la liste de Sempad, des appella- tions qui prouvent que des Grecs, des Allemands, possédaient aussi des fiefs dans le royaume d'Arménie. Personne ne révoquera en doute l’origine grecque d’Isaac, de Roman et de Nicéphore, et la provenance germanique de Krafft. Sous Léon IT, les châteaux d’Ar- ménie s’élevaient au nombre de soixante-douze'). Sous Ochin et Léon У, à-peine pouvait- on en compter la moitié. Aujourd’hui, ceux qui restent sont au nombre de vingt-cinq ou trente. Les principaux sont ceux de Sélefké, Gorigos, Ak-Kalah, Gouglag (Kulek-Boghaz), Lampron (Nemroun), Tarse, Adana, Missis, Anazarbe, Tumlo-Kalessi, Ilan-Kalessi, Aïas, Gastein, Gaban, etc. etc. En Arménie, comme en Europe, la noblesse était souvent aux prises avec le pouvoir royal. Dès le règne de Léon II, et sous ses successeurs Héthoum et Léon Ш, des guer- res, des révoltes et des conspirations, forcèrent le roi de mettre à mort plusieurs barons rebelles et de confisquer leurs châteaux. °) Quelle était la constitution qui régissait les fiefs ? Sans doute c’etait la loi féodale de l’occident, et la preuve en est dans quelques passages que nous fournissent les chartes et les chroniques. Aïnsi le fief d’un baron, mort sans postérité directe, retournait à la cou- ronne. Sempad nous dit à ce sujet, que le fief de Vaner, dont Vasil était en possession sous Léon II, retourna au roi après sa mort, et celui-ci le vendit, en 1234, aux hospita- liers moyennant 10,000 byzants. Un fief qui avait été concédé à un baron ou une donation faite à un ordre religieux pouvaient être repris ou confisqués pour défaut de service. C’est pour un manquement de ce genre, que Léon reprit aux templiers de Cilicie les pos- sessions qu’ils avaient dans ses états, parce qu’ils avaient suivi le parti du comte de Tri- poli, dans les affaires relatives à la succession d’Antioche. °) Sous les Lusignan, quand il ne restait plus aux Arméniens que Sis et quelques chä- teaux à-demi ruinés, la noblesse avait perdu toutes ses possessions, et elle s’éteignit du jour où, privée de ses domaines, elle fut réduite, comme le reste des gens de la nation, à la condition de sujets des musulmans. 1) Michel le Syrien, Chron. ms.— Vartan, hist. univ. 3) Cf. dans Raynaldi, Ann. Ecel. (1201 — 1214) les ms. pièces relatives à la guerre de la succession d’Antioche. 2) Sempad, Chronique. Mémoires de l’Acad. пир. des scieuces, VIe Serie. 9 66 У. Lançcois, $3. Du clergé et des domaines ecclésiastiques. À l’époque de la domination des rois Roupéniens de la Cilicie, plusieurs de ces prin- ces, redoutant les attaques des sultans d'Egypte, déjà fatales aux colonies latines de la Syrie, implorèrent l’appui des papes, même lorsque l’ardeur pour les croisades fut éteinte, et firent acte d'adhésion au Saint-Siége. Mais ces tentatives de rapprochement n’eurent раз de résultats durables, et les Arméniens, sans avoir contre les Latins cette répulsion qu’ils entretenaient à l’égard des Grecs, persistèrent dans leur communion séparée. Deux ten- dances partageaient alors l'Arménie: ceux qui habitaient la Cilicie, dans le voisinage des croisés, s’attachaient à les imiter en tout, moeurs, coutumes, langages, institutions cheva- leresques, hiérarchie féodale et jusqu'aux cérémonies du culte. Le représentant de cette tendance était St. Nersès de Lampron. Dans ses écrits, qui contiennent une curieuse pein- ture de la société franke, aux croisades , il ne manque jamais de glorifier les latins, même au détriment de ses compatriotes. Ce parti est celui qu’on pourrait appeler des Arméniens occidentaux. Dans les provinces de l’est régnait un ordre d’idées tout contraire: la était le foyer d’une résistance très vive contre la substitution des dogmes et des usages des 1а- tins aux usages et aux dogmes nationaux. St. Nersès, accusé de favoriser ces innovations, fut forcé de se justifier auprès de Léon II, par une longue apologie, qui est parvenue jus- qu’à nous. Ces deux points de vue opposés subsistent encore de nos jours: l’un qui fait pencher les Arméniens vers l’église latine, ce sont les Armöniens-Unis, et l’autre qui en- traîne le reste de la nation vers l’église nationale, dont le siége est à Edchmiadzin, ce sont les Arméniens Grégoriens'}. Nous n’entrerons pas dans le détail des luttes et des querelles religieuses des Arméniens, et nous nous bornons à examiner l’organisation de l’église d'Arménie sous les Roupéniens, la hiérarchie du clergé et les possessions qu’il avait dans la Cilicie. Chefs de la religion, les patriarches ou catholicos, établis d’abord à Romgla, puis ensuite à Sis, avaient un pouvoir et un ascendant puissant sur les rois et sur le peuple. Admis dans les conseils du roi, revêtus de charges considérables, les prélats étaient investis d’une autorité très grande, et le clergé, à lui seul, formait un des plus grands ordres de l’état. Grâce à cette puissance, il était à la tête de richesses immenses et de domaines importants. Les rois d'Arménie se plaisaient à fonder des monastères, et même ils avaient donné au clergé la seigneurie de villes et de châteaux. Sempad, dans le dénombrement qu’il fait des seigneurs laïcs et ecclésiastiques qui assistèrent au couronne- ment de Léon IT, nous donne les noms des membres du haut clergé arménien et la liste de leurs possessions”). L’autorité spirituelle du patriarche s’étendait sur tous les évêchés, les abbayes et les églises du royaume. Après le catholicos, venaient l’archevêque de Sis, abbé de Trazarg, seigneur de beaucoup de villes et de villages ; l’archevêque de Mames- dia, seigneur et abbé du couvent d’Arkagaghnin ; l'archevêque d’Anazarbe, seigneur et 1) Revue des deux mondes (avril, 1854): La societé 2) Pour les époques postérieures, voir Galanus, Con- arménienne, par Е. Dulaurier. ciliatio eccl. rom., p. 500 et suiv. L'ARMÉNIE sous LES ROUPÉNIENS. — [T° PARTIE. 67 abbé du monastère de Gasdaghon ; l’archevêque de Lampron, supérieur du couvent de Sgé- уга; l'archevêque de Tarse, seigneur de Mlidj; l’évêque de (Graban, seigneur d’Arékouïn, l’évêque de Medz-Kar, seigneur du lieu de ce nom. Sempad ne fait pas mention des possessions des évêques de Seleucie, de Janveli, de Philippos , de Pertous et d’Engouzoud, non plus que de celles des évêques de Pardzerpert, de Marasch, de Gobidar, d’Adana et de Molion, dont les siéges sont mentionnés dans les actes des conciles tenus en Cilicie. Certains di- gnitaires ecclésiastiques, étrangers au royaume, avaient aussi des domaines en СШае; Sempad nous apprend que du temps de Léon II, Joseph, patriarche d’Antioche, était sei- gneur d’Isousa-Vank ou couvent des Jésuens, pres de Marasch. Les fonctions ecclésiastiques de l'Arménie n'étaient pas toutes d’origine nationale; à l’instigation de St. Nersès, plusieurs titres de dignités avaient été admis dans la hiérar- chie de l’église de Cilicie. Les chartes citent entre autres: l’electus, le cantor, le thesaurarius, le sacrista, et les actes des conciles font mention d’archiprötres de Tarse et de Sis. La dé- dicace arménienne de la collection des Commentaires sur les Actes des apôtres"), par St. Ephrem et St. Jean Chrysostome, nous révèle une dignité importante de l’église d’Armé- nie, l'inspecteur »#un:yz; nous trouvons en effet ce passage: «Ce livre est dédié au sei- «gneur Jean, frère du roi Héthoum I”, évêque des districts dépendant de la forteresse «gardée de Dieu, de Molion, et inspecteur du célèbre et saint monastère de Körner». Disons maintenant un mot de la piété des Arméniens de la Cilicie au moyen - âge. St. Nersès de Lampron, dont nous invoquons si souvent le témoignage, raconte dans ses « Considerations sur les institutions de l’église,» au chapitre des «Recherches sur les lois «du Christ,» que de son temps, il y avait comme une sorte d’indifference en matière reli- gieuse, un ralentissement marqué et sensible dans la foi: «Il n’y a pas 70 ans, dit St. Nersès, «que les Franks sont établis dans ce pays - ci (en Syrie), dont ils se sont emparés «avec le secours de Dieu. А l’époque où ils arrivèrent toute la Syrie, la Coelésyrie, la Ci- «licie, la Pamphylie et Ja Cappadoce (Kamir) étaient remplis d’Armeniens qui avaient alors «des chefs et possédaient des monastères, autant qu’ils pouvaient en avoir, et mainte- «nant le nombre de ces chefs n’a pas diminué. Cependant dans tout le temps qui s’est «écoulé depuis lors, aucun d’eux n’a bâti, dans la ville ou dans le bourg qui lui appar- «tient, une église en l’honneur de Dieu ou un siége épiscopal en vue de l’espérance de «J.-C. ou.de son amour.» Dans le même chapitre on lit encore: «Anazarbe, Sis et les «pays qui dépendent de ces deux cités, lesquels sont encore à-présent sous la domination «arménienne, avec un grand nombre de districts, sont sans direction spirituelle, sans pas- «teurs, sans églises et privés de l’éclat qui en rejaillit. En effet, les évêques habitent des «monastères, et le troupeau du Christ est privé des soins du pasteur.» Plus loin, St. Ner- sès dit de plus que «les forteresses et les villages, placés sous la juridiction des Armé- «niens, étaient sans églises de son temps, et que la foule des chrétiens vivait plongée dans 1) Venise. à S. Lazare, 1839, 8°. 68 У. Laneroiıs, «l'ignorance ')». Ces détails sont précieux, car ils nous peignent l’état religieux de la Ci- licie sous Léon IT, mieux que n’aurait pu le faire la plume des hagiographes qui, aux épo- ques primitives de l’église, se plaisaient à consigner, dans de grandes collections, des faits souvent apocryphes, et que les yeux plus clairvoyants des siècles suivants rayèrent avec énergie de la série des annales pieuses du christianisme. Sous le règne de Léon IT, vers la fin du XII° siècle, le nombre des couvents de la Cilicie s’était considérablement accrü, grâce aux largesses de ce prince. Michel le Syrien, dans sa Chronique, raconte que ce prince éleva et agrandit des couvents, leur fournit abondamment tout ce dont ils pouvaient avoir besoin, et fit graver sur la pierre la liste des donations qu’il leur avait faites. Il ajoute que le roi enrichit aussi les monasteres des Syriens, des Franks, des Grecs et des Georgiens de son royaume”). Parmi les plus célèbres couvents de la Cilicie il faut citer le monastère de Trazarg, appelé conventus trium arcuum dans les chartes, sépulture des barons et des catholicos®), ce qui lui avait fait donner le nom de tombeau des saints docteurs “). Thoros, fils de Roupen, l’avait restauré °). Ce couvent était voisin de Sis, comme celui d’Arkagaghnin (chêne royal), ainsi appelé à cause des chênes qui croissaient à l’entour°). Vartan, dans sa Géographie, cite d’autres couvents, Kahrner ou Кегпег”) et Kevernha’anabad. Le premier de ces monastères est cité dans la Bible manuscrite No. 7 d’Edchmiadzin ®), et était situé поп loin de Pardzerpert. Un autre manuscrit d'Edchmiadzin, écrit en 1287, le No. 9 des Evangiles, mentionne le cou- vent d’Agner, bâti par Léon II, et dont la règle était très sévère”). C’est là que fut en- terré Léon II, dit Vahram Rapoun "), bien que Guiragos affirme que ses entrailles seules reposaient dans l’église du monastère, et que son corps était à Sis. Les autres monastères de la Cilicie étaient Garmir-Vank (couvent rouge), situé entre Sis et Marasch; Sgévra, dans le voisinage de Lampron ") ou de l’Amanus ; Sev-Liarön (Montagne noire), ou Sourp-Lia- rön (montagne sainte); Schougr, près Raban ®), dont l’église existe encore "); les moines у suivaient la règle de S. Basile; Zamidjak "), et Maschgevor, dans l’Amanus ; les moines portaient des peaux de mouton, dépourvues de poil ”); Medz-Kar (grand rocher), sépulture de quelques princes Roupéniens ); Arek, dans la montagne Моше"); Sarovank, dont le nom est rappelé dans beaucoup de manuscrits, qui y furent copiés *); Isousa-Vank, près Marasch ; Sourp-Ohannès (St.-Jean, à Vahga ”) ; Gasdaghon; un monastère situé sur le re- 1) Consid. sur les institut. de l’église, p. 527 et suiv. 11) Tchamitch, III, 167. 2) Michel le Syrien, Chron. ms. 12) Sukias de Somal, Quadro della letter. arm. 3) Matthieu d’Edesse, р. 291, 320, 445. — Sempad, 13) Indjidji, p. 376. Chron.— Indj., Géogr. mod. 365. — Alischan, Géogr. 562. 14) Ms. de la Bibl. Imp. de Paris, anc. fond. arm. 45. — 4) Matthieu d’Edesse, ch. 251. = | Kornelies in fo. 5) Matthieu d’Edesse, ch. 218. 15) Matthieu d’Edesse, p. 290, 455. 6) Indjidji, р. 364. — Alischan, Géogr. 562. 16) Tchamitch, III, 140. 7) СЕ. S. Martin, Mém. sur l’Arm., $. II, 436 et 437. 17) Matthieu d’Edesse, p. 414. 8) Brosset, Rapp. sur un voy. en Transc., 3e R., p. 33. 18) Journ. asiat. (1855) Voyage à Sis ; ms. de la bibl. 9) Guiragos, Chron. ms. du patriarcat. 10) Ed. Neumann, Lond. 1831, 8°. 19) Indjidji, Géogr. loc. cit, \ L’ARMÉNIE sous LES RouPÉNIENS. — 11° Partie. 69 vers du mont Armen, près Lampron ; St.-Georges, sur les confins de la Pamphylie"), etc. Outre ces monastères il y avait en Cilicie des maladreries, des léproseries et des hôpitaux. Vahram Rapoun, dans sa Chronique”), parle des hospices de lépreux que le roi Léon II avait fondés, pour recueillir les malheureux atteints de la lèpre, et que chacun repoussait avec horreur. Mais si les couvents étaient bien dotés, les églises recevaient aussi de riches pré- sents ; à l’intérieur elles étaient décorées avec magnificence, ornées de riches tentures, et possédaient des ornements précieux et des reliques vénérées, garnies de pierreries et de perles °). Sis renfermait plusieurs églises, dont la principale était Ste.-Sophie, bâtie dans le palais des rois ; ses ruines portent aujourd’hui le nom de Tchanglé - Kilisé (église du clo- cher‘). Outre Sainte-Sophie, il y avait la Sainte-Edchmiadzin, bâtie par Léon II, St.-Sar- kis, Sts.-Pierre-et-Paul, St.-Jacques et la Mère de Dieu”). Vahram Rapoun dit qu’à la mort de Léon II, on éleva une église en mémoire des bienfaits de ce prince‘). Tarse ren- fermait la cathédrale de St.-Pierre et de Ste.-Sophie, c’est là que fut sacré Léon II’); au- jourd’hui elle est convertie en mosquée, sous le nom d’Oulou-Djami; l’église de la Mère de Dieu, bâtie suivant la tradition par St. Paul°); l’église de St.-Paul, mosquée appelée Ki- lise-Djami; celles de St.-Jean-Baptiste, de St.-Sarkis, de St.-Joseph, brüûlées par les Egyptiens, sous Léon III. A Adana ‚- Пу avait les églises de St.-Jacques et de St.-Minas, où se tint le concile d’Adana, sous Ochin®). Les autres villes de la Cilicie possédaient aussi des églises, dont les moins désolées attestent le passage des farouches possesseurs du pays et le fanatisme brutal des conquérants musulmans. Les cultes chrétiens, autres que la religion grégorienne, étaient établis en Cilicie, et possédaient des couvents dans l’Amanus, au temps même de la venue des Roupéniens "). Michel le Syrien nous apprend que les Syriens, les Franks, les Grecs et les Géorgiens avaient des monastères dans le pays et des évêques dans certaines villes de la contrée. Le père Lequien а donné, dans son Oriens christianus, la liste des évêques grecs de la Cilicie "), et Willebrand affirme que de son temps les membres du clergé des différentes communions recevaient du roi Léon IT de grandes libéralités. Dans les cérémonies, les évêques l’ac- compagnaient avec leurs fidèles '”), et prenaient place à côté des autres prélats nationaux. Les Grecs étaient les plus nombreux, puisqu'ils avaient occupé le pays avant les Arméniens; mais les jacobites avaient aussi plusieurs couvents, dont les principaux furent brûlés, au dire d’Aboulfaradj, en 1275, par les Egyptiens *). Ils avaient un archevéque à Sis et des * 1) Ms. de la Bibl. Imp., anc. fond , arm. 29. | 8) Га Colombe du Massis, 2° année, mon mémoire * 2) Chron. Ed. Neumann. sur Tarse. 3) Chronique de Michel le Syr., Matthieu d’Ed. et 9) Galanus, Concil. Ecel., loc. си. Sempad, passim. 10) Guill. de Tyr, IV, 10; ХУ, 14. 11) Lequien, Oriens christianus, t. III. 12) Willebrand, Itinéraire. 13) Chron. syr., 541, et version latine, 577. 4) Indjidji, Géogr. mod. p. 360 et suiv. 5) Journ. asiat. (1855) Voy. & Sis. 6) Chronique, Ed. Neumann. 7) Willebrand, Itinéraire. 70 У. Lançrois, églises : l’une, placée sous l’invocation de la Mère de Dieu, avait été élevée, en 1246, par le patriarche syrien Ignace David’), l’autre fut fondée, au XIII siècle, par Isa, médecin natif d’Edesse, qu’Héthoum I” avait appelé près de lui”). Assémani*) parle des couvents de . Mar Barsouma, de Baximat, de Gavicat et de Gojechat, que les Syriens occupaient en Ci- licie, et qui furent brûlés, ainsi que nous l’avons déjà dit. Saint Nersès nous à laissé sur les possessions du clergé frank en Cilicie de curieux détails, dans le chapitre des lois du Christ: «Les Franks ont rempli en peu de temps de leur piété tous les pays conquis par eux. Leur premier soin, en s’établissant dans les contrées que les Arméniens avaient pos- sédées avant eux, а été Фу établir les 1015 de l’église. Ainsi Marasch, cette ville grande et opulente, appartenait aux Arméniens, sans qu’elle eût un siége épiscopal ou une église, lorsqu'elle tomba au pouvoir des Franks, qui y construisirent une vaste église et y fondèrent un siége épiscopal. De même à Kessoun, qui appartenait à Kogh Vasil, ils fonderent un archevêché, et dans les bourgs, qui sont à l’entour de cette ville, ils établirent des églises et un clergé “).» Le premier établissement religieux, que les Franks aient eu en Cilicie, date de Léon I”, qui permit à sa femme, soeur de Baudoin du Bourg, comte d’Edesse, de faire élever un monastère pour les moines franks°). Aujourd'hui il ne reste rien de ces églises et de ces monastères des Franks, des Grecs et des autres chrétiens, et c’est à-peine, si à Tarse et à Adana, les Grecs, les latins et les jacobites peuvent se livrer à la prière dans les modestes chapelles élevées par la piété des fidèles, sous la protection de la Russie et de la France. Voici la liste des patriarches de la Cilicie, pendant toute la durée de la dynastie Roupénienne: 4 А Romgla. 1113. Grégoire III Pahlavouni, à Romgla, en 1142. 1166. Nersès Schnorhali, de Glag. 1173. Grégoire Degha. 1180. Parsegh. 1193. Grégoire V Manoug. 1195. Grégoire VI Abirad. 1202. Jean УП, Medzaparo . déposé en 1203, précédemment archevêque de Sis. 1203. Anania, évêque de Sébaste, usurpateur pendant 4 ans. 1203. David Ш, précédemment abbé d’Arkagaghnin. 1206. Jean VII, rétabli. 1220. Constantin I” de Pardzerpert, précédemment abbé de Mavrhian. . 1268. Jacques Г" Kidnagan. 1) Assemani, Biblioth. orient., II, 371. 4) Consid. sur les Instit. de l’eglise, par S. Nerses 2) Aboulfaradj, Chron. syr., loc. cit. (edit. de Venise). 3) Bibl. orient. t. III, 111, 324, 334, 351. — Cf. 5) Tchamitch, III, 38. aussi Aboulfaradj, Chr. syr. 343, 551. SR TE ВЫХ L'AuMÉNIE sous LES ROUPÉNIENS. — [T° PARTIE. 7 1287. Constantin II, précédemment évêque de Césarée, d&pose.* 1290. Etienne IV, de Kakh, fait prisonnier par les Egyptiens. А Sis. 1294. Gregoire VII, d’Anazarbe. 1307. Constantin II, retabli. 1323. Constantin III de Lampron. 1327. Jacques П de Sis, déposé. 1341. Mekhithar de Kherna. 1355. Jacques II, retabli. 1359. Mesrob, précédemment abbé du monastère de S.-Thaddée d’Ardaz. 1372. Constantin IV. 1374. Boghos I”. Séparation du patriarchat. Le titulaire se retire à Edchmiadzın, et un patriarche particulier continue la succession des catholicos, à Sis. $ 4 Des ordres religieux établis lors des croisades, en Syrie. et de leurs domaines dans la Cilicie. St. Nersès de Lampron') et Michel le Syrien?) racontent avec quelques détails la fondation des ordres religieux établis à la suite des croisades, et St. Nersès dit que, de son temps, il y avait en Cilicie des corporations religieuses régies par des lois différentes, lesquelles associaient les institutions monastiques avec l’habit militaire, et avaient pour but de guerroyer sans cesse contre les infidèles. Ces corporations étaient les hospitaliers, les templiers et les teutons. Dès l’année 1149, les hospitaliers étaient établis en СШее?). Le prince d’Antioche, Raimond, leur avait confirmé les donations faites par ses prédécesseurs, et avait ajouté à ces dons le cazal de Sarata, situé dans le territoire de Missis‘). En 1163, Boémond III leur confirma cette donation”). Ce qui contribua surtout à l’agrandissement des possessions des hospitaliers en Cilicie, ce fut la conduite qu'ils tinrent lors des affaires de la succession d’Antioche. Ils embrassèrent avec ardeur la cause de Léon IT, qui les récompensa de leur fidé- lité, en leur donnant de grandes propriétés dans son royaume. En 1210, Léon leur avait octroyé à titre de don Sélef, Château-Neuf (Norpert), Gamar (Camardesium)°), à la condition qu'ils lui fourniraient quatre cents cavaliers”). Toutefois, Sélef retourna à la couronne sous Hé- thoum Г", qui racheta cette place à prix d’or, lors de la fuite de Zabel chez le chätelain de l’ordre, à Selefk&°). En 1210 encore, Léon donna par anticipation aux hospitaliers, La- 1) Considér. sur les instit. de l’église; ch, des compa- 4) Paoli, Cod. dipl. I, p. 38, n. 37. raisons des instit. de l’égl. chrét. 5) Paoli, I, p. 38 n, 37. 2) Chron. ms. 6) Lettres d’Innocent ПТ; II, lett. 252 et suiv. 3) Guill. de Tyr, Пу. 18, ch. 22 23; Пу. 19, ch. 9. — 7) Sempad, Chronique. Art de vérifier les dates: Rois d'Arménie, Thoros et 8) Aboulfaradj, Chron. зуг. р. 482 et 497. Léon I. 72 У. LancLois, randa (Karaman), sircette ville venait à tomber en son pouvoir‘). En 1214, Léon céda, moyen- nant un prêt d'argent, aux mêmes religieux, le cazal de Vaner, dans le territoire de Melon’), et hypothéqua Djeguer (Guiguerium) et les châteaux voisins. Le port de Canamella, situé entre Alexandrette et Missis, était compris dans les biens engagés par le roi°). Enfin, parmi les châteaux et cazaux possédés par les hospitaliers de la Cilicie, il faut encore ci- ter Gouvaïra, que Constantin, seigneur de Lampron, leur avait concédé en 1234.) Par la possession de ces domaines, les hospitaliers étaient tenus envers le roi à cer- taines obligations, à savoir: de lui prêter l’hommage, de lui fournir des soldats en temps de guerre ; en un mot, ils étaient assimilés aux mêmes charges que les feudataires laïcs et ecclésiastiques. En outre les hospitaliers étaient tenus de payer la dîme aux évêques, dont ils étaient les vassaux spirituels. Ce fait est relaté dans la convention passée entre Guil- laume, archevêque de Missis, et les hospitaliers, en 1246. °) Les hospitaliers en Cilicie étaient placés sous l’autorité du châtelain de Sélefké (cas- tellanus de Selef), qui résidait dans le château de cette ville, sous Léon IT, ainsi que nous l’apprend Willebrand dans son Itinéraire. Plus tard, ils furent placés sous les ordres d’un praeceptor où commandeur, qui résidait dans un des châteaux de l’ordre en Cilicie, après que Séleucie fut retourné à la couronne. Les personnages qui furent investis de la charge de commandeur sous les Roup£niens, étaient: Emery (Hymericus) et Feraldus de Barras, sous Léon IT, et le frère Bertran (фр ukpypwi), pendant le régime du baïle Constantin, en 1220, à ce que nous apprend Sem- pad, dans sa Chronique. Les noms des autres commandeurs ne nous sont pas parvenus, et, en effet, à partir du règne d’Hethoum I”, les hospitaliers ne reçurent plus de dona- tions des rois d'Arménie, et il paraît même qu'ils avaient quitté le pays de bonne heure, car Léon V ne put parvenir à les faire revenir dans son royaume, même en leur offrant les forteresses de Siguinum et d’Antiochette, à titre de donation. °) Vers le milieu du XIT° siècle, les templiers possédaient des terres et des châteaux en Cilicie, que les princes du pays leur avaient donnés en récompense des services qu’ils avaient rendus aux Roupéniens dans une guerre contre les infidèles. Grégoire Eretz cite, dans sa Chronique, les frères dont l’appui fut si utile aux chrétiens d’orient, à l’époque _ des guerres saintes”). Sous Léon II, les templiers avaient embrassé la cause du comte de Tripoli, dans les affaires de la succession d’Antioche”). Dès 1199 °), Léon leur avait pris le château de Gastein ou Gaston, et il le conserva, malgré les prières du St.-Siége, qui demanda plusieurs fois au roi de restituer cette forteresse aux templiers. Les templiers possédaient encore Trapesak, le port de Bonell et d’autres localités, quand Léon, qui vou- 1) Paoli, à p. 100, n. 96. 6) Raynaldi, t. У, р. 148, ann. 1320, 847. 2) Paoli, I, p. 104 n. 99. 7) Contin. de Matth. d’Edesse р. 355. 3) Paoli, I, р. 105, п. 100. 8) Lettres d’Innocent III (Ed. Baluze), liv. II, р. 504 4) None traité de diplom., t. IV, р. 703. et suiv. 5) Paoli, I, p. 258, n. 218. L'ARMÉNIE sous LES ROUPÉNIENS. — П° Partie. 73 lait se venger de l’ordre, leur enleva toutes leurs possessions en Cilicie. Après la mort de Léon IT, les templiers rentrèrent dans leurs domaines, à ce que nous croyons, puisque sous Léon Ш, le commandeur des templiers de Cilicie était ambassadeur du roi et négo- ciait un traité avec Kélaoun, au Kaire'). De plus, nous savons qu’en 1265, Bibars, qui était venu ravager la Cilicie, avait entre autres choses brül& les châteaux de l’ordre du temple”). Le chef des templiers de la Cilicie portait le titre de commandeur, et cette qua- lification lui est donné par Makrisy, qui a altéré ainsi l'orthographe de ce titre , Fat 2) 2. Le mot bp) est l’altération de templiers. Après le règne de Léon ПТ, on n’en- tend plus parler des templiers de Cilicie, et il est probable que s’ils avaient encore quel- ques châteaux dans le pays, ces propriétés furent reprises par les rois d'Arménie, lors de la suppression tragique de l’ordre, au commencement du ХТУ® siècle. L'ordre teutonique jouissait aussi en Cilicie de la faveur des souverains Roupéniens. Léon IT, ami et allié de Fréderic П Barberousse, et de son successeur, avait octroyé aux chevaliers allemands des priviléges et concédé des châteaux et des terres. Le grand - mai- tre résida même quelque temps en Cilicie, car en 1211, Willebrand nous apprend que ce personnage était sans cesse avec le roi et le suivait partout“): «Dominus rex allo equo in- sidebat, et magisier domus Allemanorum, cum 50615 , viris rehigiosis, suo lateri adjungebat.» Les teutons possédaient en Cilicie le château de Cumbetefort, près Mopsueste (Missis) : «Abhine transeuntes Cumbetefort, ubi domus est et mansio bona hospitalis Allemanorum *)», et celui d’Ada- modana près Anazarbe, que le roi Léon II leur avait donné, «pro remedio animae suae». °) $65. Etablissements fondés en Cilicie par les républiques maritimes de l'Italie. Les priviléges accordés aux Génois et aux Vénitiens exemptaient les marchands qui venaient trafiquer dans le pays des droits onéreux que le fisc faisait peser sur le commerce étranger, et ajoutaient en leur faveur des terrains, des quartiers et des rues dans les villes où ils étaient établis. De plus ils étaient régis par des magistrats de leur nation. Ce fut Léon II qui accorda, ainsi que nous l’avons vu, les premiers priviléges aux Vénitiens et aux Genois. Les Génois, dès le règne du roi Léon IT, en 1201, avaient obtenu l’autorisation de bâtir une église, un fondouc, un tribunal et des maisons, sur un terrain que le roi leur concéda à Sis, en même temps ils obtenaient une semblable autorisation à Tarse et à Missis’). En 1215, le roi leur renouvela la jouissance de ces propriétés et y ajouta la possession 1) Quatremère, Hist. des Mamelouks, traité de Léon 4) Willebrand, Itinéraire. Ш et de Kelaoun, +. Il, р. 166 201. — Font. rerum austr. 5) Willebrand, ib. t. XIII, p. 401, note 4. 6) Willebrand, ib. 2) Makrisy , cite par M. Reinaud, Hist. arabes des 7) Privil. de Léon II aux Génois, 1201. (Liber jurium croisades, ch. 92, p. 501, $. Гр. 230.) 3) Quatremère, op. cit. t. П р. 166, 201. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПе Serie. 10 74 У. Laneroıs, d’une rue (vicus) à Tarse, et leur donna en outre la permission d’y construire une église, un bain et d’y établir un jardin pour y faire des plantations. En 1289, Héthoum II leur concéda un fondouc qui avait appartenu à un certain Guillaume Strajaporei '). Il faut admettre que les propriétés génoises de la Cilicie étaient immenses, car le nom de Génois fut donné dans la suite à tous les établissements étrangers de la Cilicie. De nos jours encore, les Turkomans donnent le nom de Djénevis-Kalessi (château génois) à toutes les construc- tions militaires élevées en Cilicie, aux croisades, par les Roupéniens, et avant eux par les Grecs byzantins. Les possessions des Vénitiens étaient de beaucoup inférieures à celles des Génois, et on peut croire que ceux-là se bornaient à avoir un quartier à Lajazzo, principal entrepôt de leur commerce avec l'Orient. Ils avaient bien obtenu de Léon II des maisons à Missis (Mopsueste *), mais ils ne profitèrent pas de cette donation, car les documents ne men- tionnent point cette ville parmi celles où les Vénitiens venaient trafiquer. Toutefois l’acte de 1201 dit formellement que les Vénitiens pouvaient avoir dans cette ville une église, un fondouc et des maisons. Sous Héthoum Г", les Vénitiens obtinrent de s’agrandir à Lajazzo, d’y bâtir une église, un fondouc et des maisons. Les Pisans ne profiterent que plus tard des faveurs que les Arméniens accordaient aux étrangers, et ce ne fut que dans les premières années du XIV° siècle qu’ils eurent un consul à Lajazzo°), mais nous ne trouvons aucun acte qui nous apprenne que les Pisans et les Florentins avaient des établissements fixes dans le royaume. Les peuples marchands de l'Italie, de la France et de l’Europe, possédaient-ils des établissements fixes en Arménie? Nous ne le croyons pas, car aucun texte, aucun monu- ment ne nous en donne la preuve, et nous avons tout lieu de supposer que le droit de propriété était un privilége exclusif que les Arméniens avaient accordé aux Génois et aux Vénitiens, dont la puissance fut toujours supérieure à celle des autres marchands de l’Eu- rope, pendant tout le moyen-âge. 1) Caffaro, Ann. génoises, Пу. X col. 596 (dans Mura- 2) Privil. de Léon II aux Vénitiens (1201). tori, rer. ital. script, t. VI). 3) Arch. de Venise, Commémoriaux, fo. 115. L'ARMÉNIE sous LES RouPÉNIENS. — Ш® Partis. 75 TROISIÈME PARTIE. COMMERCE , INDUSTRIE, DOUANES ET TARIFS, MONNAIES, POIDS ET MESURES DE L’ARMENIE, SOUS LES ROUPENIENS. $ 1 Du commerce. Les rois d'Arménie, en accordant aux marchands de l’occident le droit de venir tra- fiquer dans les ports et villes de la Cilicie, imitaient la politique des princes chrétiens de la Syrie, qui avaient octroyé précédemment des priviléges étendus aux navigateurs des états de l’Europe. Les Regesta nous apprennent en effet que, dès leur installation dans les villes de la Syrie et de la Palestine, les princes franks de Jérusalem, de Tripoli et d’An- tioche, avaient permis aux Génois et aux Vénitiens de se livrer, dans tous les pays sou- mis à leur domination, au commerce en toute liberté. Léon IT, fidèle à sa politique d’assi- milation, attira les Génois et les Vénitiens dans ses états, et dès l’année 1201, il leur octroya de grands priviléges et leur fit de grands avantages"). Au ХТУ® siècle, le commerce avait pris une grande extension et, outre les deux peuples que nous venons de citer, on vit accourir dans le pays, des Pisans, des Florentins, des Siciliens, des Catalans, des Provencaux, des Flamands, des Candiotes, des Cypriotes et même des Egyptiens et des Turks”), qui venaient se livrer au commerce, sous la protection des rois d'Arménie. Par l'effet des priviléges qu’ils avaient obtenus, certains marchands, plus favorisés que les autres, jouissaient de diminutions considérables sur les tarifs des douanes armé- niennes, quelquefois même d’un affranchissement absolu des droits d’entrée et de sortie. Nullement astreints à répondre de certains actes devant la justice du pays, les Vénitiens et les Genois , par exemple, étaient soumis à des magistrats de leur nation et formaient dans le royaume d’Armönie des sortes de colonies indépendantes. Habitant des quartiers à eux, ils étaient administrés par des baïles de leur nation, reconnus par l’autorité du pays et qui traitaient avec le gouvernement local toutes les questions intéressant le commerce, le droit de propriété, etc. Ce sont ces baïles qui sont devenus plus tard les consuls, dont l'influence est encore si grande dans les mêmes contrées. 1) Historiae patriae monumenta; Liber jurium. — Ar- 2) Pegalotti, Pratica della mercatura, chapitre relatif chives de Venise, Patti et commemoriali, passim. à l'Arménie. * 76 У. Lanccois, Les Génois et les Vénitiens firent successivement avec les rois d'Arménie, surtout au XIV° siècle, des traités, en vertu desquels les anciens priviléges étaient renouvelés et considérablement augmentés, par une suite de clauses extrêmement favorables au déve- loppement de leur commerce. Les deux puissances avaient obtenu que leurs marchands ne se borneraient plus à apporter leurs marchandises en Arménie pour y faire des échanges ou pour les diriger vers des points plus éloignés, mais qu’ils pourraient désormais se livrer sans entraves à la culture de la vigne, de l’olivier, du mürier, et débiter les fruits provenant de cette culture. Les Génois s’étaient adonnés surtout à ce genre ‘d'industrie, qui leur rapportait d'immenses bénéfices. Quant aux Vénitiens, leur genre de commerce était tout different; ils avaient obtenu le droit d'établir des hötelleries, des tavernes, des tanneries, de monter des métiers, de construire des forges et d'exploiter les mines"). Déjà le com- merce des métaux avait pris une grande extension en Orient, et cette branche d’industrie était devenue pour les Vénitiens extrêmement lucrative. Marin, qui а écrit l’histoire du commerce de Venise”), nous apprend que les Vénitiens faisaient en grand, dans l’Arménie, le commerce de l’or et de l’argent, et qu’ils еп obtenaient des résultats très satisfaisants. En outre, les Vénitiens bénéficiaient sur le retour du numéraire blanc en Arménie, et ils fournissaient le pays en monnaies d’or et d'argent; c’est ce qui explique pourquoi les monnaies arméniennes, frappées dans les deux métaux, sont rares, tandis qu’on trouve en- core en Cilicie de grandes quantités de sequins et de pièces d’argent de Venise. Il résulte de tout ceci que, bien qu’une rivalité se fût manifestée de bonne heure entre les Vénitiens et les Génois, cette rivalité était moins due à la concurrence qu’à la jalousie. En se livrant à des opérations différentes, les Vénitiens et les Génois n’avaient pas les mêmes intérêts à surveiller, et leurs querelles venaient seulement du plus ou du moins de richesses qu’ils pouvaient amasser dans le pays. De plus, les vieilles rivalités avaient leur source dans la prépondérance que Venise prétendait avoir sur Gênes et dans les entraves qu’elle mettait au commerce de cette dernière, en accaparant à son profit toutes les facili- tés qu’elle pouvait obtenir des puissances de l’orient pour son commerce. La mer Noire, mer vénitienne, pour ainsi dire, ne supportait pas la présence de galères génoises. L’em- pire grec avait donné à Venise le privilége exclusif de trafiquer dans les ports du Pont- Euxin, d’y établir des comptoirs, et les diplomes des empereurs aux Vénitiens sont encore là pour attester les concessions immenses que Byzance avait faites à la sérénissime répu- blique®). Si la mer Noire était principalement sillonnée par les galères de Venise, le golfe d’Issus, que l’on appelait la mer d'Arménie, était également fréquenté par les vaisseaux de Gênes et de Venise. Les priviléges accordés aux deux républiques étaient à peu de 1) Avant l’occupation de la Cilicie par les Arméniens, | les noms de gens de métier, tels que des taverniers, des le commerce était aux mains des Grecs. Dans les inscrip- | selliers, des teiuturiers en pourpre, des potiers, etc. tions des tombeaux byzantins de Gorigos, que j’ai publiées 2) Marin, Hist. du commerce de Venise, t. IV p. 163. dans mon Recueil d'inscriptions de la Cilicie, р. 40 à 52, 3) Marin, t. III p. 28, 51. on voit plusieurs pierres épigraphiques qui rappellent у L’ArmENIE sous LES RouPÉNIENS. — Ш ParTiE. 17 chose près aussi étendus. Gênes avait des marchands et des propriétés à Sis, à Tarse, à Missis, à Gorigos, à Lajazzo, et dans cette dernière ville elle avait obtenu le droit de tenir une loge ou bourse. Le commerce de détail y était fait sur une large échelle, et dans les boutiques génoises on voyait en abondance le vin, l'huile, les graines alimentaires, les étoffes. D’autres industriels, en échange de ces produits, exportaient des épices et des etoffes d’orient, dont on était fort avide en occident. Les plus actifs d’entre les Génois se livraient au cabotage entre Gorigos et Lajazzo, entre cette ville et les ports de Syrie et d'Egypte. Ceux qui préféraient la vie sédentaire cultivaient la vigne et l'olivier ou plantaient des müriers, pour l'élève des vers à soie"). Les Vénitiens dödaignaient les petites spéculations, et faisaient un commerce immense. Lajazzo, entrepôt de leur commerce, regorgeait de leurs marchandises, qui de ce point étaient expédiées dans toutes les directions °). Ces deux faits renferment toute la politique marchande de cette époque. Mais quand Gênes eut repris le dessus dans la mer Noire, qu’elle eut, dès le ХПГ siècle, annulé en quelque sorte le commerce vénitien dans cette partie de l’orient, et obtenu des Grecs des priviléges hors ligne”), les Vénitiens se transportèrent en Syrie, et là ils n’eurent pas de peine à obtenir tout le monopole du commerce de l’orient. Cepen- dant Gênes, ambitieuse à l’excès, toujours à la piste des progrès de sa rivale, travaillait en sous main à partager avec elle les faveurs des priviléges. Tout faisait ombrage à ces deux républiques jalouses, dit Pardessus“); dès qu'une d’elles s’apercevait que sa rivale avait obtenu quelques avantages dans un pays, elle n’épargnait rien pour les lui faire perdre, ou du moins, pour en obtenir de semblables. C’est ce qui explique pourquoi nous voyons les Génois et les Vénitiens solliciter et obtenir, en même temps, des priviléges à-peu-près identiques, des souverains de la Petite-Arménie. Nous n’avons pas sur le commerce des Pisans avec l'Arménie de documents aussi positifs que pour Gênes et Venise, et cependant nous savons que Pise envoyait au XIIT° siècle ses marchands trafiquer en Cilicie”). Il est vrai que l’état continuel d’hostilités acharnées entre les républiques de l’Italie était une des causes des variations qu'éprou- vait leur commerce. La Méditerranée était le théâtre principal des luttes sanglantes que faisaient naître entre elles l’ardeur du gain et l’ambition de supplanter ou d’affaiblir leurs rivales °). Les documents commerciaux nous font aussi défaut sur les rapports de Marseille, d’Amalfi, de Lucques, de Ravenne, d’Ancöne”), de Trani, dont les marchands faisaient de fröquents voyages en Terre-Sainte °), et cependant, qui pourrait nier que ces navigateurs « 1) Père Semino Nicolita, ms. de la Bibl. du roi à Turin. 5) Quitt. notar. du connétable d’Armenie Thoros; 2) Marco-Polo, Пу 1 ch. 11. arch. de Venise. 3) Muratori, Script. rer. ital., t. VI p. 264. — Du 6) Héthoum, Tables chronol. de 301 ans, ad ann. 1293. Cange, Hist. de Constantinople, Append., р. 9. — Orderic, | Pardessus, lois marit. $. П р. 44 de l’Introd. Litter. ligustich. p. 164. — Ferreti Vicentini, Histoire, 7) Denina, delle revoluzioni d’Italia, t. II p. 514. dans Muratori, loc. cit., p. 987. 8) Le patr. Grégoire Dégha, Elégie rimée de la prise 4) Pardessus, Lois maritimes +. II, Introd. р. 47. de Jérusalem par Saladin ; ms. de Venise. 78 У. Lanczois, n'aient aussi fréquenté l’Arménie? Nous savons que certains points du littoral cilicien portaient au moyen-äge des noms qui rappellent leur présence en ces lieux: le ports Provensalium et le Castrum Longobardorum sont là pour l’attester. ') Les Catalans venaient aussi prendre part aux résultats commerciaux obtenus par leurs rivaux d'Italie en orient. En 1293, Jacques II, roi d'Aragon, sollicita une réduc- tion des droits de douane auxquels ses sujets étaient soumis en Arménie ”). Cette négo- ciation eut des résultats favorables, car elle se rattachait à celle que le même souverain entama avec les Mongols, et nous savons par le livre intitulé Consulat de mer*), redigé au XIV° siècle en Catalogne, selon toute probabilité, que les Catalans faisaient de fréquents voyages en Arménie‘). Et en effet les archives d'Aragon ont conservé des pieces, où il est fait mention des consuls catalans établis en Cilicie °), et les archives de Saragosse, en parti- culier, contiennent des dispositions générales sur le commerce des Catalans et des Arago- nais avec le levant. Nous avons dit précédemment que le commerce de l'Arménie avait son siége prin- cipal à Lajazzo; cependant cette ville n’était pas la seule localité commercante du pays. Les documents historiques de cette époque citent encore d’autres ports, où les navires des occidentaux venaient relâcher‘): ainsi, par exemple, le port des Cypriotes”), le port des Génois, situé à l’embouchure d’une rivière tombant dans le golfe de Satalie °); le port Cavalier °), le port des,Provencaux, dans un îlot où étaient d’anciennes constructions "); le port de Gorigos''), celui de Zafra *), l’ancienne Zephyrium, aujourd’hui Mersine ; le port de Mallo, l’ancienne Mallus °); le port dit Pallorum "), le port de Canamella "”), dans le territoire de Djeguer, aujourd’hui district de Paias; le port d’Alexandrette, la plage de Salon ou Jalon “), enfin le port de Bonell ou portus Praebonelli ”), aux confins de la Cilicie et de la Syrie. $ 2. Douanes et tarifs. Un commerce aussi étendu que celui des occidentaux en Arménie, et la facilité que ceux-ci avaient, grâce aux nombreuses échelles établies dans ce royaume, de faire la contre- 1) Notices et Extr. des mss., t. XIII, cartes de l’Atlas 8) Id. p. 89. catalan de 1375.— Leake, Essay of а map of Asia minor. 9) Id. p. 89. 2) V. Navarrete, dans les Mém. de l’Acad. de Madrid, 10) Notices et Extr. des mss., t. XIII atlas catal. — $. Ур. 175 et suiv. Sanuto, loc. cit. р. 89. 3) Pardessus, Lois marit., t. П р. 49 et suiv. 11) Р. Semino Nicolita, ms. de Turin, Loc. cit. 4) Consulat de mer; cf. Pardessus, ор. cit. t. II р. 80 12) Bertraudon de la Broquière, dans Mas-Latrie, Hist. ch. 32. de Chypre, doc. t. ПТ, р. 7 et suiv. 5) Archives d'Aragon, Registre des grades, 60. Pierre 13) Sanuto, loc. cit. p. 89. IV fo. 29 V0. — Navarrete, loc. cit., р. 138. — Capusa- 14) Sanuto, p. 89. ni, Mén. hist., $. Гр. 161, no. 96. 15) Privilége de Léon I. 6) Biblioth. de l’Ecole des chartes, t. VI p. 308, 485. 16) Archives de Venise, Commemoriali, Г, 295. 7) Sanuto, Secreta fid. crucis, Пу. П part. IV ch. 26 17) Raynaldi, Ann. eccles. ann. 1268, no. 53, (+. Ш, р. р. 89. 252). L’Arm£nıE sous LES RouPéNiIENs. — Ш? Parti. 79 bande, avait nécessité de bonne heure la création d'officiers de ports et de douanes, dans les localités maritimes, et de bureaux de péage aux passages des défilés qui, traversant le Taurus, donnaient accès dans la Cilicie, au nord, à l’ouest et à l’est. Le système doua- nier de l'Arménie consistait dans la perception de certains droits appelés tantallaugia (tant à l’aune), terme qui répond au tant pour cent, qui se payait sur une charge de chameau. Les étrangers payaient indistinctement, tant pour l’importation que pour l’exportation, un droit de 4 pour cent; toutefois les Genois, les Vénitiens et plus tard les Siciliens, ne payaient que 1 pour cent, les Bardi de Florence étaient exempts de tous droits, et les Provençaux, les Catalans, les Pisans, etc. payaient 2 pour cent"). Outre ce droit fixe, que chaque nation devait acquitter à la douane d'Arménie, il y avait un droit proportionnel, que l’on prélevait sur certaines catégories de marchandises. Ainsi, le vin, l’huile, les bes- tiaux , le bois, le fer, les pelleteries , les cuirs, les laines , le drap, payaient une taxe qui venait s’ajouter au droit fixe de tant pour cent, dont nous avons parlé. Ces droits propor- tionnels nous sont révélés par les dispositions du privilége de 1288, accordé par Léon Ш aux Genois, et de celui octroyé par Léon У aux Vénitiens, en 1333, qui prouvent que ce que les priviléges entendent par l’entière franchise commerciale ne signifiait pas du tout une exemption complète de droits, et que la liberté de commercer ne devait pas s’entendre d’une manière absolue. Parmi les droits de douanes perçus en Arménie, et qui furent pré- levés successivement sur toutes sortes de marchandises, voici les principaux, par ordre chronologique. 1° Droit sur Рог, sur l’argent et les matières précieuses. 2° Censaria ou droit-de courtage. 3° L’arboragius ou ancoragium , droit de mâture ou d'ancrage, à raison de 2 dirhems par mät. 4° Droit de visite des malles, caisses et colis, renfermant les effets personnels aux marchands, et qui ne devaient pas être vendus. 5° Droit de passage, passagium, au passage des défilés, des ponts et bacs. 6° L’exactio ou patente hebdomadaire, payée par les taverniers étrangers, à raison d’un tacolin, abolie en 1333. 7° Droit sur les pelleteries, cuirs, etc., aboli la même année; droit sur les balles de drap mesuré, aboli la même année. 8° Droit d’incarcération pour dettes, modifié en 1338, en faveur des Vénitiens, qui pouvaient s’en exempter en fournissant une caution. La douane royale (regia duana) avait son siége à Tarse et à Lajazzo. Un baron du royaume en avait la direction, comme préposé en chef. Des péages étaient établis à Gori- gos, à Gouglag (Kulek-Boghaz), à Lauzad dans le Taurus, à Gaban et au passage du fleuve Jahan (Djihoun-Tschaï, le Pyramus), à la Portetta, aussi appelée Gamar (Camardesium), 1) Pegalotti, Pratica della mercat., $. ПТ ch. XI p. 44. 80 У. Lancroıs, sur la frontière de Syrie, à Gastein sur la lisière de la principauté d’Antioche. Il est pro- bable que la douane (appelée Pilerga par Strambaldi'), était le nom altéré de Pylae, que l’on donnait aussi à Gouglag ou Pyles Ciliciennes. Parmi ces péages, quelques-uns furent abolis, саг nous savons que Léon II, au fur et à mesure qu’il rentrait dans la possession des fiefs où ils étaient établis, dispensait les étrangers des droits onéreux que les feuda- taires, maîtres du péage, faisaient peser sur les caravanes: « Verum tamen si aliqua terrarum «ıstarum vel dictum passagium ad manus meas vel ad manus successorum meorum aliquo tempore «redierit, volo et concedo ut eamdem libertatem quam vobis dedi et concessi in alia terra mea..ı.» $ 3. De l’importation et de PPexportation. Nous avons vu plus haut que les marchands de l’occident ne faisaient pas seulement, du port de Lajazzo et de l'Arménie, des lieux de relâche et d’entrepöt pour les marchan- dises qu’ils importaient, ou qu’ils exportaient pour trafiquer ensuite, mais qu’ils avaient un commerce actif d'échanges. Ce commerce comprenait différentes espèces de produits, dont nous trouvons la nomenclature dans les chartes et particulièrement dans le privilége de 1288 , signé par Léon Ш et accordé aux Génois. Dans cet acte on reconnaît que les Gé- nois apportaient en Cilicie du blé, de l’orge, du vin, de l’huile, de la soie, des toiles, des draps fabriqués en Europe, des gonelles ou robes avec ramages, des épices, de l’indigo, des drogues, du gingembre, du bois de Brésil, du coton, du sucre en poudre, du vif-ar- gent, du corail, de l’étain, du cuivre, du savon et des armes”). Mais ces produits, qui pen- dant tout le ХПГ siècle vinrent en abondance dans le pays, n’y arrivèrent plus tard qu’en plus petite quantité, et nous savons par un historien de Florence, Villani, qu'après la destruction des colonies chrétiennes de l’orient, le commerce de l'Italie avait perdu la moitié de ses avantages. En échange des produits que nous venons de mentionner, les Arméniens vendaient aux étrangers des productions de leur sol et de leur industrie, et des marchandises qu’ils faisaient venir de l’Asie par des caravanes qu’ils organisaient chez eux. L’acte de 1288, si souvent cité, nous fournit la liste des principaux produits du commerce de la Cilicie: c’etaient d’abord les esclaves”), dont la vente était soumise à certaines conditions, les chevaux, les mulets, les boeufs, les moutons, les cuirs, les poules et les oeufs. En outre, ils tiraient de grands avantages de la vente du bois, des métaux, du sel, des graines ali- mentaires et oléagineuses ; ils se livraient aussi à la culture de la vigne, de l'olivier, et à l’agriculture; enfin ils faisaient le commerce d’entrepöt et de caravanes. Pégalotti nous a conservé une notice détaillée des dépenses qu’occasionaient les voyages de Lajazzo à Tauris, par terre. “) Un autre genre d'industrie, — si ce nom peut être appliqué en cette 1) Strambaldi, Cron. del regno di Cipro; cf. Bibl. de 3) Sanuto, Пу. IT, part. ТУ. l'Ecole des chartes, Зе série +. Гр. 190. 4) Id. ch. VI p. 9. 2) Notices et extr. des mss., t. XIIT p. 97 et suiv. L'Armée sous LES Roupeniens. — Ш? Partie. 81 circonstance, — consistait à armer des navires pour la course et à donner la chasse aux galères marchandes. Les Grecs avaient le privilége de cette industrie en Cilicie, et il semble que, de tout temps, ce genre de piraterie était pratiqué sur les côtes ciliciennes, car Pompée fit une guerre acharnée aux pirates de l’Asie - Mineure'}, et au XTI siècle, Nicétas *) dit que des navigateurs ciliciens écumaient la mer. Nous avons dit combien la lé- gislation des croisés et le code de Mékhithar avaient flétri le droit de bris, il est probable que les lois de l’occident faisaient payer cher aux pirates leurs brigandages et leurs for- faits, quand il arrivait que justice n’était pas faite sur place, sans tenir compte de la loi écrite. $ 4. Monnaies, poids et mesures. Les monnaies d'Arménie, à l’époque de la domination roupénienne en Cilicie, étaient frappées à Tarse et à Sis. Elles étaient d’or, d'argent et de cuivre”). Mais concurremment avec le numéraire national, il circulait dans le pays une prodigieuse quantité de monnaies byzantines et arabes, et aujourd’hui encore la somme de ces deux dernières catégories est de beaucoup supérieure à la première. Pégalotti nous а transmis de curieux détails sur la valeur des monnaies sous le roi Léon У“). Mais déjà il s’était opéré, depuis le règne de Léon II, des réformes monétaires qu’on peut suivre en consultant la série des monnaies arméniennes qui nous sont parvenues. Les monnaies d'Arménie étaient, sous Léon IT, le qéüwp, tinar, nom emprunté à l’arabe dinar 55, C'était l'équivalent du byzant d’or et du florin de Venise; les Arméniens l’appelaient aussi gwSblu, tahégan d’or. La monnaie d'argent était le tahégan d’argent ou drakan; on la trouve aussi citée sous la dénomina- tion de tram фри, mot emprunté à Гагафе p2?. La monnaie de cuivre était fractionnée en pogh #ny, mot d’origine arabe, rl, en tang дай; OU фи, en phschid фо, louma ed et nakaraguid. Enfin il parait que précédemwent les Arméniens se servaient d’une monnaie qu’Assolig nomme zouzé. Nous ignorions le sens de ce mot, quand un savant orientaliste, S. Exc. М" le baron Desmaisons, directeur de l’Institut des langues orientales au Ministère des relations extérieures de St.-Pétersbourg, nous en а fourni l'explication. Voici le passage de la lettre qu’il nous fit l'honneur de nous adresser à ce sujet: «Се «zouzé pourrait bien être la corruption du mot arabe & x», capitation. C’est le même mot «que les Turcs emploient encore aujourd’hui dans certains cas, comme, par exemple, lors «qu'il s’agit de désigner l’impôt que payent les rayas, souvent par anticipation”). » Les pièces diplomatiques mentionnent le byzant, le dinar sarrazin, le tahégan, le tram, le staurat ou croisat, un genre de monnaie désigné sous le nom de tacolin, qui paraît répon- 1) Plutarque, Vie de Pompée. — Florus, de bell. pi- | des monn. arméniennes, par M. Brosset. — Ма Numisma- rat. пу. III, ch. 6. tique de l’Arménie au moyen-äge. 2) De Manuele Comp. Пу. III ch. 3. 4) Т. III, ch. XI p. 44, de la Decima de Pagnini. 3) Bullet. de ’Acad. des Sc. de Pétersb., $. УТ, Monogr. 5) Le zouza géorgien est un didrachme. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УИс Serie. 11 82 У. LancLois, dre au takfouriah, monnaie royale, employé par Makrisy pour désigner le tram. Pégalotti nous apprend que les tacolins contenaient 8 onces d’argent fin par livre, et que dix taco- lins équivalaient à un byzant de Constantinople. Selon le même écrivain, le pogh ou foller était le quart du denier ou denaro, et le nakaraguid était la 40° partie du pogh. Les poids et mesures étaient arméniens ou étrangers. Les dénominations dont on se servait en Arménie étaient pour la plupart empruntées au langage des Italiens. Nous trou- vons la mention des poids et des mesures usités en Arménie dans le privilége de 1288, et dans le chapitre que Pégalotti, dans sa Pratica della mercatura, а, consacré à l'Arménie‘). L'écrivain italien a, de plus, donné la comparaison des poids et mesures arméniens avec ceux des peuples avec lesquels ils étaient en relation au XIV° siècle. Voici le tableau des poids et mesures arméniens : Unités de Noms. | Multiples. | Subdivisions. Marchandises. Rotle (ruotolo) Quintal.... | Ocque, livre, once, | Épices, soies, laines, (ou Catars)| pois, grains. plomb, cuivre, étain etc. | | Or, argent, fourrures. Boisseau (105510).. Graines alimentaires Capacité | | | | et oléagineuses etc. | Tonneau 5 Huile et vin. en | Perche ou Barsou- a a TAB RS ace ER double filakh.......... Bois. | | filakh. one) Cannet A RE Me ee Etoffes de soie, de | laine et de coton. Зорегиае`. |... - лее, оля nee RP EE PRE Il est difficile de connaître exactement la valeur des poids et des mesures de l’Armé- nie, et le tableau de Pégalotti а été fait plutôt d’une manière approximative, qu'avec une rigueur mathématique. M. Canale”), qui а cherché à tirer quelques indications des don- nées de Pégalotti, n’est du reste arrivé à aucun résultat positif. $ 3 Des baïles ou consuls. L'institution consulaire remonte aux croisades. Ces magistrats, envoyés par les villes d’oceident dans les villes d’orient, avaient pour mission de protéger leurs compatriotes, 1) Pagnini, p. 45 et suiv. | 2) Canale, Comm. di Genova; vol. IV, p. 361. L’ARMÉNIE sous LES RouPÉNIENs. — Ш Parrıe. 83 qui venaient trafiquer en Asie et en Egypte. Sauli') nous apprend que, dès l’année 1342, les Vénitiens avaient des consuls en Arménie; mais bien avant cette époque, les documents diplomatiques prouvent que les consuls ou baïles étaient déjà en fonctions dans le pays. En 1201, les Génois et les Vénitiens avaient obtenu de Léon II des tribunaux, curiae, où siégeaient des magistrats de leur nation”). Toutefois ce ne fut que plus tard que les con- suls proprement dits furent appelés à résider en Cilicie. En effet, en 1245, le consul des Vénitiens en orient résidait à Acre et administrait tous ses nationaux de l’Asie avec l’aide de prud'hommes ou agents consulaires, qui habitaient les villes ой se trouvaient des occi- dentaux en résidence. Ces agents sont appelés dans les chartes, probr et discreti viri. En 1271, les Vénitiens envoyèrent un résident en Arménie, comme cela est indiqué par un passage de l’acte accordé par Léon Ш aux Vénitiens. A la même époque, les Génois avaient un fondé de pouvoir en Cilicie, c'était Jacques Pallavicino. Mais cette charge fut changée en celle de baïle ou consul en 1279, époque à laquelle nous trouvons un titulaire qui portait le nom de Leone di Negro. Les assesseurs de ces consuls étaient ce que l’on appelle aujourd’hui encore les députés de la nation. Avant 1379, les Catalans avaient des consuls en Arménie”), car une charte de Pédro IV, roi d'Aragon, confirme la nomination des consuls catalans en Arménie‘). En 1304, les Pisans avaient un consul à Lajazzo 5), Voici la liste des consuls vénitiens en Arménie : 1310 — Georges Delphino. 1320 — Jean Caroso. 1321 — Jean Caves. 1326 — Blasio Malipero. 1335 — Pierre Bragadino. Tels sont les renseignements, tout-à-fait neufs, que l’étude des documents diplomati- ques nous а permis de faire snr l'Arménie au moyen-âge. Ces renseignements pourront être complétés encore, quand d’habiles et patients explorateurs auront fouillé plus avant que nous les richesses renfermées dans les dépôts d'archives que nous n’avons pas eu le bonheur de visiter. Sans doute, ils feront mieux, mais nous aurons toujours eu le faible mérite d’avoir été le premier à faire connaître au monde savant des faits nouveaux, et dont l’importance est de nature à fixer l’attention des hommes qui se livrent avec ardeur à l’é- tude du moyen-âge oriental. Puisse ce travail, que nous soumettons en toute humilité aux critiques , être jugé par eux avec indulgence! 1) Sauli, Principi di storia civile della republ. di 3) Navarrete, Mém. de l’acad. de Madrid, t. V, p. 188. Venezia, +. II, Part. I, р. 249. 4) Archives d'Aragon, Registre des grâces, по. 60, 2) Cf. les privileges de Léon II aux Génois et aux | Pedro IV fo. 29 У°. Venitiens. 5) Privil. de Leon V aux Vénitiens. —— DD EE — TABLE DU CONTENU. Page AVANT-PROBOS.. a 1 SSSR NT OR EME ER EE EEE EEE 1 PROLÉGOMENES ыы о ооо о ВНЕ 3 $ 1: Les cartulaires de l'Arménie avant les Roupéniens ... 22.0.0. 0... I ов 5 $ 2. Des cartulaires de l'Arménie sous les Roupéniens .............. 2.0.0. Al. 5 $ 3. Dépôts d'archives qui contiennent des documents relatifs à l'Arménie et bibliogra- рше des/chartes roupeniennes..... ALES «ее AL LICE ef À RS $ 4 Renseignements diplomatiques sur les chartes de l'Arménie ..................... 8 $ 5. Des actes dont se compose actuellement la série des pièces relatives à la diploma- UHQUEVATMENIENNE о ее НОО о Но ВН CIC LICE зы. 14 $ 6. Catalogue des chartes d'Arménie et des pièces diplomatiques relatives à се royaume, dressé par ordre chronologique ..... 4. не Re ON CON ER RP ERP RER 21 PREMIÈRE PARTIE. $ 1. Condition sociale et politique de l'Arménie avant les Roupéniens................ 38 $.2. Introduction et organisation du système féodal en Cilicie...................... 42 $ 3: . Des“ grands’offices dela couronne ner RE PRE Е 53 DEUXIÈME PARTIE. $ 1. Du roi et des domaines de la couronne ...... EEE ne НС 59 $ 2. De la noblesse её des domatnes des barons oc... .0.. no ce oe. зо ое 63 $ 3. Du..clerge её des domaines ecclésiastiques 2... .. NON een dee ee 66 3 > $ 4 Des ordres religieux établis lors des croisades, en Syrie, et de leurs domaines dans la Ciicies они Re ON RE CPE CCE CEE TRES 71 $ 5. Établissements fondés еп Cilicie par les républiques maritimes de l'Italie ......... 73 TROISIÈME PARTIE. SM MDuICOMmerCce ln LENS APR В к ОНО EL CR A FLAT St2:11.Douanes' et tarifs „und SE RAR о IE EP PEER 78 $3.De l'importation et de l'exportation... еее 20. 0. „users 2 RC PRES 80 $ 4 Monnaies, poids et mesures. ................,... RE RATE CL oc 81 SoMDestbailes!ouconsuls и PORTA SRE о 82 Errata et rectifications. Page 7 note 3 au lieu de Rezieres lisez Rozières 13 ligne 27 18 18 20 23 23 33 37 37 46 51 51 51 54 58 » 20 Sagette sanctions Ochin II Persans Wiilibald Univers Seranzo Machaud Bafarul Bodandas soumission domaine Fenice P’intitule Trasolt Saiette successions Leon II Pisans Willebrand Universite Soranzo Machaut Bofarul Podandus ‘succession douaire Fémie s'intitule Trusolt | Page 58 ligne 12 au lieu de Garmir lisez Garnier 59 » 8 » » Kesroun » Kessoun 60 » 11 » » Aaïae » Aias 62 V° Zabel, supprimez: et 2° Hohannes Rapoun, frére d’ Hetoum I. 64 note 10 au lieu de Haraba lisez Maraba 64liene 8 » ». Babarou » Babaron 64 » Ш » » Tamnegan» Samnegan 65» 11 » » Roman » Romain 68 note 14 » » Kornelies » Homelies 72ligne20 » » régime » régence 78 note 5 » » grades » grâces - 78 » 5 » › Capusani » Capmani Passim » » Gastein » Gastim » » » Pégalotti » Pégolotti bi MÉMOIRES L’ACADEMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VIF SÉRIE. Томе II, N° 4. ZWEITER ANHANG ZU DER ABHANDLUNG „ÜBER DIE RUSSISCHEN TOPASE”. (Vergl. Mémoires de l’Académie, УТ? Série, Sciences mathématiques et physiques, Tome VI. et УП? Série, Tome II.) Von №. у. Kokscharow, Mitgliede der Akademie. о Mit 3 Tafeln, Gelesen am 21. September 1860. St. PETERSBURG, 1860. Commissionäre der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften: in St, Petersburg in Riga in Leipzig Eggers et Comp., Samuel Schmidt, Leopold Voss. Preis: 36 Kop. = 12 Ngr. ne 20 AL VE у Gedruckt auf Verfügung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Im October 1860. Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. = — K. Vesselofski, beständiger Secretär. ь ух Ц } Hay И ЦИ d rl y EN Irre мау а ” . | Ti ЯН TL у 11) ir Hole}. From (LACS Рей rl { 112 и ТЗ | (CFO Lite ét li Aro О 48) ПИ] 11 4 и г | united ab Hab rt! nd Has WEIST de user ot Seul natif BR Hot) PAR {4 clerc etbodte or rien dd RE \ va ZWEITER ANHANG ZU DER ABHANDLUNG „ÜBER DIE RUSSISCHEN TOPASE“. (Vergl. Mémoires de l’Académie, УТ Serie, Sciences mathématiques et physiques, Tome VI, und VII® Serie, Tome II). Von N. v. Kokscharow. 1) Zu den früher von mir gegebenen Tafeln für die russischen Topaskrystalle, sehe ich mich wiederum genöthigt noch drei hinzuzufügen, nämlich Taf. E, F und G. 2) Seine Majestät der Kaiser von Russland Alexander II. hat neuerdings huld- reichst geruht, dem Museum des Berg - Instituts zu St. Petersburg ein sehr schätzbares Geschenk zu machen, nämlich: einen Topaskrystall von so ausgezeichneter Grösse und Schönheit, desgleichen man bisher noch nie gesehen hat. Dieser Krystall gehört, seiner ungewöhnlichen Grösse, Vollkommenheit der Krystallisation, angenehmen Farbe und Durchsichtigkeit wegen, zu den grössten Seltenheiten des Mineralreichs. Auf der Tafel G ist er in schiefer und auf Figur 76 Taf. F in horizontaler Projection dargestellt, und zwar in seiner natürlichen Grösse, Die beiden Figuren sind hinreichend um einen vollkommenen Begriff über das äussere Aussehen des Exemplars zu geben. Die Combination des Krystalls ist folgende: oP. 4P. 1P. «P. «P2. Ро. Ре». 2Px. Die Farbe ist dunkel weingelb (oder um es richtiger zu sagen, so ist dieselbe zwischen der des brasilianischen Topases und der des gewöhnlichen Rauchtopases). Der obere Theil ist vollkommen durchsichtig, der untere dagegen nur stellenweise, in Folge mehrerer Risse. Der Krystall hat ungefähr 28 Centimeter in der Richtung der Verticalaxe, unge- fähr 16 Centimeter in der Richtung der Makrodiagonalaxe und ungefähr 12 Centimeter in der Richtung der Orthodiagonalaxe; er ist in zwei Theile gebrochen (von welchen der obere fast zwei Mal höher als der untere), und wiegt 25 Pfund (russisch) und 71 Solotnick. Die Flächen 4 N. у. KoxscHarow, i=4P und y= 2P» sind glatt und glänzend; die Flächen M = +P und 1 = <Р9 sind glänzend, aber, wie gewöhnlich bei Topaskrystallen, vertical gestreift; die Flächen {—Px und'a— 2P sind glatt, aber fast matt; und endlich die Flächen P=oP und u= {Р sind glatt und vollkommen matt. Der oben beschriebene gigantische Topaskrystall wurde in den Bergen des Flusses Urulga (Transbaikalien) gefunden und von seinem Besitzer, dem dortigen Kaufmann M. Bu- tin, im Jahre 1860 nach St. Petersburg gebracht. Während seines Aufenthalts in St. Peters-‘ burg wandte sich Herr M. Butin an den Finanzminister A.M. v. Kniazewitsch mit der Bitte die Gnade zu erlangen, diesen Krystall Seiner Majestät dem Kaiser unterthänigst darbringen zu dürfen; die Bitte wurde ihm auch bald gewährt. Seine Majestät der Kaiser geruhte huldreichst die Gabe anzunehmen und zugleicher Zeit zu befehlen: Seinen Allergnädigsten Dank dem Hrn. M. Butin kund zu thun, ihm einen prachtvollen Diamant- ring (1200 Rubel Silber an Werth) zu verleihen, und den Krystall selbst in der Mineralien- Sammlung des Museums des Berg-Instituts zu St. Petersburg aufzubewahren*). 3) In den Figuren 70 und 70 bis, 71 und 71 bis, 72 und 72 bis, 73 und 73 bis Tafel E sind vier Topaskrystalle aus meiner Sammlung in ihrer natürlichen Grösse dar- gestellt. Alle stammen aus den Bergen des Flusses Urulga (Transbaikalien), und zeichnen sich durch ihre besondere Schönheit aus. Sie sind alle vollkommen durchsichtig (fast ohne Risse), sehr scharfkantig, sehr gut erhalten, und von ziemlich dunkel-weingelber Farbe. Der anf Fig. 70 dargestellte Krystail bietet folgende Combination dar: oP. 4P. 4P. P. »P. xP2. P+, 2Px. IP». P». Man bemerkt auch Spuren von den Flächen а = 2P+. Die Fläche P— oP ist ziemlich glänzend, aber durch runde, weniger glänzende, zum Theil ring- förmige Fleckchen bedeckt; die Flächen В = 1Poo sind sehr glatt und sehr glänzend; die Flächen 1 = IP sind sehr glänzend, aber weniger glatt als die vorhergehenden; die Flä- chen у — 2P+ sind glänzend aber schwach horizontal gestreift; die Flächen f= Ро», u=1P,o=P und 4 = P+ sind eben, aber schwach glänzend (sie bieten, um so zu sagen einen Übergang zu den matten Flächen); endlich die Flächen М = +P und 1 = »P2 sind glänzend aber schwach vertical gestreift. Der Figur 71 dargestellte Krystall bietet folgende Combination dar: оР. 1P. 4P. PP: РЗ. &P2. 2Px. Px. ЭР». 1Ро>. Ро. Die Beschaffenheit der Flächen dieses Krystalls ist ganz wie die des vorhergehenden. Der auf Figur 72 dargestellte Krystall bietet folgende Combination dar: oP. 4P. 4P. »P. »P3. »P2. 2Px, Px. 2P». Die Fläche P = oP ist ganz matt; die Flächen и = 1Р, a 2P und f— Р-> sind sehr schwach glänzend (Übergang zu matten Flächen bildend); *) Russisches Berg-Journal. 1860. Bd. II, 5. 383. ZWEITER ANHANG ZU DER ABHANDLUNG ÜBER DIE RUSSISCHEN TOPASE. 5 die Flächen 1 = 1P sind glänzend, aber mit schwachen runden Unebenheiten bedeckt; die Flächen y=2P» sind glänzend, aber schwach horizontal gestreift; die Flächen m—=«»P3 sind sehr glatt und glänzend; endlich die Flächen M—+P und I=xP2 sind sehr glän- zend aber schwach vertical gestreift. Der auf Figur 73 dargestellte Krystall bietet folgende Combination dar: oP. EP. IP. »P. »P2. 2Px. Б->. 2P+. Die Beschaffenheit seiner Flächen ist ganz wie die des vor- hergehenden. 4) Im Museum des Berg-Instituts zu St. Petersburg finden sich unter den Topaskry- stallen aus Mursinsk (Ural) zwei, die besonders durch einige ungewöhnliche Flächen aus- gezeichnet sind. a) Der eine von den beiden oben angeführten Krystallen, ist auf Fig. 74 und 74 bis Taf. F in schiefer und horizontaler Projection, und dabei in seiner natürlichen Grösse und mit allen seinen natürlichen Details dargestellt. Dieser Krystall zeichnet sich besonders durch den Reichthum der in seiner Combination eintretenden Formen aus. A. Breithaupt hat denselben untersucht und ihm folgende eigenhändig geschriebene Etiquette beigelegt: «Topas, Topazius hystaticus; von Mursinsk. 1) oP rauh; 2) 3Р; 3) ein zP, steiler als «1Р und flacher als LP, in Spuren aber glänzend; 4) 4P; 5)Р; 6) P?; 7) 1P3; 5) РЗ; «9) ein 2Pn rauh, vielleicht PA: parallele Combinations-Kanten mit Ps, РЭ, p3 und P «bildend; 10) ein zPn rauh, parallele Combinations-Kanten mit PS und einem »Pn wahr- «scheinlich mit »P4 bildend; 11) Ps; 12) 2P+; 13) AP» klein aber glänzend; 14) 4Px «rauh; 15) Po; 16) »P; 17) ein »Pn sehr schmal aber nach unten deutlicher werdend; «18) «P}; 19) ein »Pn sehr schmal aber nach unten deutlicher werdend; 20) »P2; 21) «ein xPn; 22) »P4; 23) ein »Pn wahrscheinlich +P5. Bas —= 2 Flächen «9 Pyramido&der...= 72 » «5° DOmMen.. u 2.0 — 720 » «8 Prismen .. : : : — 32 » «23 Gestalten ..... —26:,Flächen: «A. Breithaupt». A. Breithaupt’s Beschreibung und meine Zeichnungen sind hinreichend um einen vollkommenen Begriff über Alles, was die Krystallisation anbelangt, zu geben. Wir er- sehen auch, dass die von A. Breithaupt angeführten Formen 1Pn, РЗ, 1P и-6 Für РЗ. И. X 097 5A A SES EN м2 17—56 55 34 ze solo 13 a — 46° 2 0” B—39 43 46 м и. Für 1P 1x Au 56,080 x =. 9552 16) А Ze Für &P3 IX 50 RDA x — 10545 48) ПИ al о Für »P5. IX — 69° 16 24% X — 198 39.487 О) В 36 ve 2719 b) Der andere Krystall ist ganz von der Beschaffenheit des vorhergehenden, und vorzüglich merkwürdig durch seine kleinen, ganz symmetrisch gelegenen Abstumpfungs- flächen der Combinations-Kanten à = und = In Folge derselben erscheint die Fläche ZWEITER ANHANG ZU DER ABHANDLUNG ÜBER DIE RUSSISCHEN TOPASE. TA b= 1Px wie in einem Rahmen eingeschlossen. Dieser Krystall besteht eigentlich aus zwei grossen und mehreren kleinen Individuen, die in paralleler Stellung sehr innig zusammen- gewachsen sind, was aber am Besten aus der Figur 75 und 75 bis Taf. F zu ersehen ist. Diese Figuren stellen den Krystall in seiner natürlichen Grösse und mit allen seinen na- türlichen Details dar. Ausser den oben erwähnten Abstumpfungsflächen bemerkt man noch andere, die die Combinations-Kanten js r 5 и und т abstumpfen, und zusammen ihrerseits, um so zu sagen, einen Rahmen für die Flächen f— P» bilden. Da aber alle diese Abstumpfungsflächen rauh sind, so konnte ich keine Messungen an denselben anstel- len, und daher auch nicht ihr krystallographisches Zeichen berechnen. Der Krystall hat eine hell bläulichweisse Farbe und ist theils ganz durchsichtig, theils mit Spaltungs- und anderen Rissen gefüllt. Mit Ausnahme der Flächen Р = oP und der oben erwähnten kleinen Abstumpfungsflächen, die rauh sind, sind alle andern Flächen glänzend. sec FC LUS NE A fee EIER Can. 277 A ее, LA Lie. 4 Asch OU Weber Wert 222 2 pis TAF: E ; 2 TOPAS Na (EL EU u " м Ein: de ИССА Im b. we scte. IH: se: = ое Weber den us. с 0222 TAF Е. Le TOPAS TOPAS. | AF' (= ME ER 1 HIS | VE | FT rs MÉMOIRES L’ACADEMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VI SÉRIE. Tone Ш, №5. ОВЕВ DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÂRE. Von J. $. Baeyer, Kôn. Preuss. Generallieutenant, correspondirendem Mitgliede der Akademie. Der Akademie vorgelegt am 1. Juni 1860. Sr. PETERSBURG, 1860. Commissionäre der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften: . n in Riga in Leipzig Eggers et Сошр., Samuel Schmidt, Leopold Voss. Preis: 65 Кор. = 22 Ngr. EIN , 1 у N ef f h « ® A \ R ы Gedruckt auf Verfügung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. о К. Vesselofski, beständiger Secretär. _ Im October 1860. 1 Ds di ii INT, ГЕЯ ТЕ { + 1) Lies и & À 6 №09 te па OU he A k ов 11 N i LA у * " wirt, PR At, al Tree é 1 0 di ar ra Er) In} ar Bew... \ : ; HL ‚ивы ul dE ME \ eier > ad Го Aer У „(Io RE ES it HT eher pois CRIER 2-й аа Е satin dpi «В Ар Ноа créé LEE LE Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften... 4. AE = its АА ÜBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. Von J. J. Baeyer. Man unterscheidet gewöhnlich zwei Arten der Strahlenbrechung, die astronomische und die terrestrische. Mit Untersuchung der ersten haben sich die grössten Gelehrten vielfach beschäftigt, ich nenne nur Laplace, Bessel, Ivory etc. etc.; die zweite dagegen wurde lange Zeit hindurch wenig beachtet, und man begnügte sich damit, den mittleren Werth des terrestrischen Coefficienten zu bestimmen. W. Struve war der erste, der uns die von der Tageszeit abhängige Veränderlichkeit des terrestrischen Coefficienten kennen lehrte und eine Formel zur Bestimmung desselben aus dem Barometer- und Thermometer- Stande aufstellte’), die mit den Beobachtungen nahezu übereinstimmt und dem nächsten practischen Bedürfnisse abhilft. | Bei meinen geodätischen Operationen habe ich, seit einer Reïhe von Jahren, dem- selben Gegenstande meine Aufmerksamkeit zugewendet und keine Gelegenheit vorüber gehen lassen, um besondere Refractions-Erscheinungen zu beobachten und zu studiren. Je mehr ich mich damit beschäftigte, um so mehr wurde ich von der Richtigkeit der Ansicht überzeugt, die sich uns schon bei der ersten oberflächlichen Betrachtung auf- drängt, dass beide Arten der Strahlenbrechung nothwendig eine und dieselbe Erscheinung sein müssen und dass kein anderer Unterschied zwischen der astronomischen und terrestri- schen Refraction bestehen kann, als dass bei jener der Lichtstrahl seinen Weg durch die ganze Atmosphäre nimmt, während er bei dieser, vom Object zum Auge, meist nur einen kleinen Theil der Atmosphäre zu durchlaufen hat. Wenn dies der Fall ist, so muss eine allgemeine Untersuchung nothwendig beide Arten der Strahlenbrechung umfassen und es wird sich die terrestrische Refraction aus der astronomischen herleiten lassen, wenn man in ihrem allgemeinen Ausdrucke, statt der ganzen Höhe der Atmosphäre nur einen Theil derselben einführt. Diese Ansicht durchzuführen soll hier versucht werden. 1) Bulletin de la Classe Physico-Mathématique de l’Académie Impériale des Sciences de St.-Petersbourg Tom. VIII, N° 22 et 23. Mémoires de l’Acad. Пир. des sciences, УПше Serie. 1 2 ТТ Валеев, $1. Man denke sich, um zu einer einfachen Vorstellung zu gelangen, die Atmo- sphäre in lauter concentrische Schichten getheilt, deren Dichtigkeiten in jeder Schicht gleich, in den auf einander folgenden Schichten aber von oben nach unten zunehmen. Stellt nun ZN eine Lothlinie vor und bezeichnet man (Fig. 1) die oberste Schicht, welche die Luft von dem leeren Raume R trennt, durch L, so wird nur der Strahl, welcher in der Richtung der Lothlinie in die Luft eindringt, ungebrochen durchgehen, jeder andere Strahl aber, der z. B. in der Richtung ed einfällt, wird so abgelenkt, dass er innerhalb der Schicht Z an die Lothlinie herangebogen wird. Der Winkel Zde = (z) wird bekanntlich der Einfalls-, der Winkel (AN = < der Durchgangs- Winkel genannt. Bei dem Ueber- gange des Strahls aus der Schicht Z in die Schicht Г” findet in dem Punkte f eine ähnliche Ablenkung statt. Das Verhältniss des Sinus (z) zu dem Sinus z, lässt sich, wie aus der Physik bekannt ist, durch n:1 darstellen, wo n das Brechungsvermögen der Luftschicht bedeutet. Man erhält daher Ben OR sin (z2)— nsinz. Denkt man sich jetzt das Brechungsvermögen der Luftschicht Z immer grösser wer- dend und nach und nach die Werthe п, п’, n’.... annehmend, so findet man, wenn die zugehörigen Durchgangswinkel mit z, 2”, 2”.... bezeichnet werden, sin (z) — n sin z INT — n sinz . (2 == n’sin z! und hieraus erhält man für jede Aenderung der Dichtigkeit, oder was dasselbe ist, für jeden Uebergang aus einer Luftschicht in die andere der Reihe nach die Ausdrücke: а nsinz = И sing” n'sinz —n'sinz” Aus diesen Gleichungen folgt, unabhängig von der Zahl der Schichten nsinz—n'sinz” weil alle Zwischenglieder sich aufheben. Man kann daher die Anzahl der Schichten belie- big gross, ihre Höhenunterschiede also auch unendlich klein annehmen; dann aber rückt in (Fig. 2) die Lothlinie Z’ unendlich nahe an Z, die Lothlinie Z’ unendlich nahe an Z'..... und es wird Winkel ==; Winkel x —z"..... Setzt man diese Werthe auf der linken Seite in die Gl. @ so gehen sie über in n sinz —n sing” n sing" = n’sinz” [евев DIE STRABLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÈRE. 3 oder in с , . и / sinz :sinz =n:n . m . a ! sinz :sinz’—=n":n Aus den Dreiecken Аа’С, d'd C (Fig. 2) findet man sinz”:sind =a:r Е и : m 0 Ш 5 :snz =r:r Werden diese und die vorigen Proportionen zusammengesetzt, so ergiebt sich : ' : и o sinz:snd=n.a:n.r SER) n".asin 0 oder sinz = ; nT Dies ist eine allgemeine Relation für den Weg eines Lichtstrahls von 4’ nach A innerhalb der Atmosphäre. п ist das Brechungsvermögen der Luft im Anfangspunkte 4’; п’ das Brechungsver- mögen im Endpunkte A; r, r..... a sind die Entfernungen der Punkte 4’, d’....A vom Centrum der Erde, also r—a der Höhenunterschied zwischen d’ und A. 180° — = ist die Zenithdistance der Richtung des ersten Elementes der Curve, oder ihrer Tangente im Anfangspunkte, und @ ist die Zenithdistance der Tangente der Curve im Endpunkte. Da das Brechungsvermögen der Luftschichten von oben nach unten zunimmt, so wird der Weg des Strahles eine gegen die Erde stetig gekrümmte Curve. Das Brechungsvermögen n der trockenen Luft ist von ihrer Dichtigkeit abhängig. Nach Biot (Traité de Physique Tom. III, p. 266) hat man PR—=n—1 wo p die Dichtigkeit und P die strahlenbrechende Kraft der Luft bedeuten. Ganz analog ist auch Р(р) = п”? — 1. Man erhält daher ° п=У1-- Ро; п’=У1-+Р). Diese Werthe in den Ausdruck von sinz gesetzt geben BE РС. ee мы) ГИ! + Pp Zieht man jetzt nach dem Wege des Lichtstrahls dA (Fig. 3) zwei Radien r und r + dr, unendlich nahe an einander und bezeichnet man den Winkel ACd’ durch и; den Winkel d'Cd durch du; den Abstand AC vom Centrum der Erde durch a, so erhält man, wenn von d auf dC ein Perpendikel d’e gefällt wird, aus dem unendlich kleinen Dreiecke, in welchem nach dem Früheren z — z ist, t ge rau ade Te И? 4 7. J. BAEYER, Verwandelt man in 3 den Sinus in die Tangente so wird tg 2 = nr ro GE — Vase. LR Beide Werthe von tgz einander gleich gesetzt geben folgende Differentialgleichung für 5 5 den Weg des Strahles von d’ nach А: dr sin 0 un т? 1- Ро a у r ne sin 0) Wenn sich zwei Luftmassen bei 0° unter dem Drucke B gleichhoher Quecksilbersäulen bei 0° befinden, so haben die Luftmassen gleiche Dichtigkeiten (p). Giebt man aber bei unverändertem Drucke der einen Luftmasse die Temperatur t, der andern die Temperatur г, so ändern sich ihre Dichtigkeiten und stehen im umgekehrten Verhältniss ihrer Volu- mina. Wenn m die räumliche Ausdehnung der Luft für einen Grad des Thermometers in Theilen des Volumens bei 0° bedeutet, so sind 1 + mt und 1 +-mt die Volumina bei den Temperaturen t und г. Nennt man nun о und о die zugehörigen Dichtigkeiten, so findet die Gleichung o(1-m)=o(1-+ mt) statt. Aendert man jetzt den Druck dieser Luftmassen unter Beibehaltung der Tempera- turen t und ‘ und giebt ihnen die Barometerhöhen b und 6’, so verhalten sich nunmehr ihre Dichtigkeiten direct wie die Barometerhöhen, und man erhält: Bel. Ha ai. p(1+m)b —=9(1+mt)b. Dieser Ausdruck gilt für trockene Luft. Die Luft im Freien enthält aber stets mehr oder weniger Wasserdampf, dessen Dichtigkeit geringer ist als die der Luft. Bei gleichem 10 15,224 trockenen Luft. Bedeuten daher e und e die in Barometerhöhen ausgedrückten Expansio- nen des in der Luft enthaltenen Wasserdampfes, so wird man anstatt b und b setzen Druck und gleicher Temperatur ist seine Dichtigkeit — oder nahe = von der der müssen 6’ — le und 5— 1e um die Dichtigkeiten о und p’ auf trockene Luft zu reduciren. Die Dichtigkeiten о und p’ erleiden also bezüglich des Wasserdampfes eine kleine Vermin- derung. Die strahlenbrechende Kraft des Wasserdampfes ist dagegen grösser als die der trockenen Luft; es fehlt aber an ausreichenden Bestimmungen, um in ähnlicher Weise von der Vergrösserung, die die strahlenbrechende Kraft P dadurch erleidet, Rechnung tragen zu können. Ueber diese Schwierigkeit ist deshalb nicht anders hinweg zu kommen, als durch die Annahme, dass sich die bei о und P entgegengesetzten Wirkungen des Wasser- dampfes gegenseitig aufheben, so dass das Product Po ungeändert bleibe. ÜEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER АТМОЗРНАВЕ. 5 Unter dieser Annahme können nun die bisherigen Folgerungen auf atmosphärische Luft im natürlichen Zustande übertragen werden. In dem obigen Ausdruck ist die Einheit von р und o die Dichtigkeit des Quecksilbers ` bei 0°. Die Barometerhöhen haben ebenfalls 0° oder müssen darauf reducirt werden. Will man als Einheit die Dichtigkeit des Wassers bei 0° einführen, und nennt man d und d’ die nach dieser Einheit gemessenen Dichtigkeiten der Luft, und О das specifische Gewicht des Quecksilbers, so ist r d ! d не 0° Die Schwere, welche bisher als überall gleich angenommen wurde, erleidet aber unter verschiedenen Breiten und in verschiedenen Höhen kleine Aenderungen, die berück- sichtigt werden müssen. Als Einheit wird diejenige Intensität der Schwere, welche unter 45° Breite im Niveau des Meeres stattfindet, angenommen und hier durch (g) bezeichnet. Bei verschiedenen Intensitäten der Schwere stehen die Barometerhöhen mit densel- ben im umgekehrten Verhältniss. Sind daher b und b zwei Barometerhöhen, д die Schwere von 6 und (g) die von 5 unter 45° Breite, so hat man EV D 00 bg —b(g) oder b = @)* 9 (9) . Schwere unter 45° Breite gebracht werden soll. Ist aber 6 nicht unter 45°, sondern unter Hieraus folgt, dass 6 in Gl. $ mit multiplicirt werden muss, wenn es mit b auf die einer andern Polhöhe gemessen, unter welcher die Intensität der Schwere G war, so wird r 69 6 bı= в sein. . Die Intensitäten der Schwere in verschiedenen Höhen einer und derselben Lothlinie, deren Polhöhe ф ist, stehen im umgekehrten Verhältniss der Quadrate der Entfernung vom Centrum der Erde. Sind daher r und a die Entfernungen für g und G, so ist In Bezug auf die Polhöhe nimmt die Schwere gegen den Aequator hin ab, gegen den Pol hin zu und ist den Längen des Secundenpendels proportional. Ist diese Länge = / unter der Polhöhe @ und = (!) unter der Polhöhe von 45°, so erhält man G()=(g)l also CE Op = (g)(1 — В cos 20). Wird der für @ hier gefundene Werth oben eingeführt, so ergiebt sich mr es A (@) _ (1.22) 6 7. J. ВАЕУЕВ, und dies ist der Factor, mit welchem b in Gl. $ multiplicirt werden muss, um die Gewichte der Quecksilbersäulen auf gleiche Intensitäten der Schwere zu reduciren; die Gl. $ geht daher über in b(1—Bcos2p) (+) Wird { =0, $ = В = der Barometerhöhe im Niveau des Meeres bei 0°; so wird о’ = (©) — der Dichtigkeit der Гай bei 0° im Niveau des Meeres, oder Фа — Bros) __ B (1 + mi) en) o(1+-m)b =p(1-+ mt) в — Nach den Bestimmungen der Dichtigkeit der Гай gegen Quecksilber von Biot wird (© с: üsse! ee 7 еше constante Grösse ) und = 4081,56 45° Breite durch N und versteht man unter b die bereits auf die Schwere von 45° redu- cirte Barometerhöhe, so geht die vorige Gleichung über in für B in Toisen. Bezeichnet man dieselbe unter bN Für eine andere Dichtigkeit o und die zugehörigen Werthe von d und {, welche in der Entfernung a vom Centrum der Erde stattfinden, wird г = а und man erhält win...) rl aka Ele re p M EP Werden in diesen beiden Ausdrücken die Werthe von N einander gleich gesetzt, so findet man 1 ©’ (1 = mt‘) x , r — a\? bp (+ mt) (1 à ) Da die Quecksilbersäule im Barometer der darüber befindlichen Luftsäule das Gleichge- wicht hält, so wird bei dem Aufsteigen das Barometer um so viel fallen, wie das in Quecksilberhöhe ausgedrückte Gewicht der durchstiegenen Luftsäule beträgt. Zwischen der unendlich kleinen Veränderung der Barometerhöhe db und der zugehörigen Höhen- änderung dr wird daher die Gleichung stattfinden db — — pdr = — (5) dr wo die Einheit von с die Diehte des Quecksilbers bei 0°, die Einheit von d die Dichte des Wassers bei 0° ist. . 1) Es ist zu bemerken, dass der Barometerstand B im Niveau des Meeres ebenfalls mit der Polhöhe verän- P derlich ist und dass allgemein В(— co 2%) =N und daher = N(1— cos 29) ist, wenn es für die Polhöhe ф gelten soll. UEBER DIE STRABLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 7 Diese Gleichung mit def Gleichung 9 multiplicirt giebt Hieraus folgt durch Integration und weil nach © der constante Theil = М ist ee (+) Da an der untern Station, oder im Standpunkte, r — a und 5 =’ werden muss, so folgt const — log b und das vollständige Integral Là log ——N “ | i Г о (1 + mt) (1,722) a; dr + LE MESA ee pes Wird dieser Ausdruck mit der Gl. # multiplicirt, so erhält man a (1 + mi) #0....0(1 mi) (1 Зач ==). Um diesen Ausdruck integrabel zu machen, muss der Uebergang von der Temperatur ‘im Standpunkte, zu der Temperatur t am Object ermittelt und als Function des Höhen- unterschiedes dargestellt werden. Denkt man sich die Atmosphäre vom Niveau des Meeres an in gleiche concentrische : Schichten getheilt von der Höhe г— а, und bezeichnet man mit { die Temperatur im Niveau des Meeres, mit t die Temperatur am Ende der ersten Schicht; so ist = a die Wärmeabnahme in dieser Schicht. Die Wärme der Erde nimmt mit der Tiefe stark zu. Dies deutet darauf hin, dass ihre Temperatur im Innern so hoch sein müsse, dass das Spiel der Sonnenwärme an ihrer Oberfläche gering dagegen erscheint. Im allgemeinen wird man also die Erde als eine warme Kugel mit einer ausserordentlich hohen Tempera- tur in ihrem Innern ansehen müssen. Die Wärmestrahlen, welche die Erde in den Weltraum sendet, gehen aber nach allen Richtungen wie die Radien einer Kugel auseinander, daher wird die Wärmeabnahme zu dem Abstande von der Wärmequelle in einem quadratischen Verhältniss wachsen. Bedeu- tet daher & die Wärmeabnahme in dem Abstande a von der Wärmequelle, so wird es in dem Abstande r übergehen in EE, Wir erhalten demnach allgemein t—t ar? r—a r—a\? Е == ФЕ: 20 14-0 . га а а а 8 J. J. Baryer, Da = eine sehr kleine Grösse ist, so kann das damit behaftete Glied vernachlässigt werden, so dass man hat | АВ Ааа + %(r — а). Hieraus findet man leicht Ти = 1 т + та (г — à) + (7 — 4). —а Jetzt könnte man durch blose Division den Werth nach den Potenzen von 7 = mt entwickeln, nachdem man auf der rechten Seite jedes damit behaftete Glied durch a dividirt und multiplieirt hat, und dann die Integration ausführen; allein man kann auch das Product (1 + тд (1 +) — 1+ mi + [mo + 2097 ra) + tr EE (га) bilden, wo die mit der noch kleineren Grösse = behafteten Glieder fort gelassen sind. 2(1+ mt 4 та. ке Wird p = та") ), {= — + gesetzt, so geht dieses Product über in l+ mt +p(r—a)+q(r—a). Setzt man м Werth desselben in die Gl. 40, so geht diese über in dr a Рите) Eur Es Ce. Ти риа чае — а} : Da « oder die Wärmeabnahme negativ ist, so wird 4 (1+ т) 9 — р’ negativ, folglich ist ‘р’—4(1-+т!)4 = п positiv. Das Integral ist daher ein logarithmisches, und man findet dr 1 ] 24 ("— а) + р— Уп mist уе a Da es von a уе so muss es für diesen Werth von г verschwinden; daher ist Const. = — 7.108? = und das vollständige Integral RTE 24 (г — a)(p-+ Vn)+(p—Vn)(p-+Vn) — У Sag —а)(р— Уп (р— Уп (р Va) Nun ist (р— Уп) (р Уй=р —п=4(1-н mt)g. Dividirt man mit diesem Werth unten und oben, so geht der vorige Ausdruck über in p—Vn Home TU 2) we Er p+Vn A dies N N und WE WT mr)? v»=; er и gesetzt wird, in - log (1 Ho 2). 1+v(r— а) ÜEBER DIE STRABLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 9 Man findet daher dr EN: а ee ao ee Уп 4 1+ w(r — a) Wird dieser Werth in die Gl. 9 gesetzt so erhält man Diese Gleichung drückt die Relation aus, welche zwischen dem Höhenunterschiede, den Barometerständen an der untern und oberen Station und den zugehörigen Temperaturen stattfindet; es ist also eine neue Formel für die Höhenmessung mit dem Barometer und giebt den Höhenunterschied An der Grenze der Atmosphäre ist 6 = 0, daher ist die Höhe der Atmosphäre __—1__—2(1-+mt) H=zr dr ru — р— Ув $ Setzt man den Werth des oben gefundenen Integrals in die Gl. 40 зо wird N N _et+emhfi+wtr—a) Уп-+ь 0) "* бт 1-+- mt’ +p(r—a)+g(r — a)? ä Es ist aber 1-+ mt’ ER 4 (1+ тг’) а 1+ mt + р(г— а) +а(г— а)? ^— [29 (г а-+р— У"] [24 (r—a)+p-+Vn]" Multiplicirt man auf der rechten Seite unten und oben mit (p+Vn)(p— Va) = 4(1т) 1 so geht dieser Ausdruck über in [4 (1 + mi) q]2 =: 1 [29 (r — а) (p +Vn) +4(1+ mt)0] [24 {r— a)(p—Vn)+4(1+ m)q| 7 [1+w(r—a)][(1+v(r —a)] und man erhält un 13 = een au : 1 rw] Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПе Serie. 2 10 | и. Ав Diese Gleichung stellt die Dichtigkeit der Luft in der Höhe г— а über dem Meere dar, wenn die Dichtigkeit im Standpunkte © ist. An der Grenze der Atmosphäre ist о = 0; man findet daher für die Höhe der Atmosphäre eben so wie oben r — а = —=. Hätte man die Wärmeabnahme einfach der Höhe proportional angenommen, so wäre 4 = 0 gewesen und man hätte dr tel п р Я 1+mé+p(r—a) — р 108 |1 И А (r—a)| dr N nn à mes En [1 ré a (в), daher La Ноа = 1-е. (а) | г N und е=е [1 ur = nz а) | Go Ben gefunden. So lange p positiv bleibt, d. h. bei Wärmezunahme von unten nach oben, verschwinden diese Ausdrücke für 6 —= 0 und о = 0 erst bei einem unendlichen Werthe von r — a, und daraus folgt, dass die Atmosphäre für diese Annahme keine Grenze hat. Ist dagegen p negativ, wie es bei Wärmeabnahme von unten nach oben der Fall ist, so findet man für 6 = 0 und о = 0 die Höhe der Atmosphäre 1+ mt’ H=r—a=—( =. ) Dieser Werth ist grösser als der, welcher aus Gl. #2 hervorgegangen ist. Bei Wärmeabnahme muss die Atmosphäre eine Grenze haben, die da liegt, wo der Ausdruck eines Luftvolumens v (1 — тд = 0 wird. Diesen Ausdruck kann man mit Recht anfechten ; allein so lange er beibehalten wird, bedingt er die Grenze. Für Höhen, welche im Verhältniss zu der Höhe der Atmosphäre nicht sehr gross sind, wird die Voraussetzung, dass die Wärmeabnahme der Höhe proportional sei, zuläs- siger werden. Unter dieser Annahme giebt die Gl. 44 für barometrische Höhenmessungen den einfacheren Ausdruck 45.100 ro Er ey] = em ey]. Setzt man in G1.13 7 — € und v(r—a)=x, wo, insofern v negativ ist, auch x ne- gativ sein muss, und woraus r—ı—- und dr = = folgt; so geht diese Gleichung da- durch über in UEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER АТМОЗРНАВЕ. 11 1ER: "Г (Te) Wir hatten — —=H=r-—-a gleich der Höhe der Atmosphäre gefunden, daher ist vH = — 1, also x der Höhenunterschied ausgedrückt in Theilen der Höhe der Atmosphäre. Die Werthe von x liegen daher zwischen 0 und 1, und da beide Exponenten grösser als 1 sind, so lassen sich beide Factoren in convergente Reihen entwickeln. Шо qi ar ze 1— Мам, (2 — М, Ce ke GE Bin e—1 (1+2) =1+Nx Мг + №2 + N, —.... EE Е __ Е 1.(-2). __ Е.Е). Ен 3) wo M=:+l1 Ее; ое, Le N le —l).e — 2). _ (ce —1).(E — 2).(e —3) М Ne = 1.2.3 Werden beide Reihen mit einander multiplicirt, „= w, gesetzt und die Coefficienten der steigenden Potenzen von x mit e,, f,, g,... bezeichnet, so findet man: e = —M,u, М, = Mu? —N,M,w, М, 9 = —M,w’-+- N Muw’—N,M w, +N, I Ми’ — N Мю’ М, Мю’ — N,M w, — №, i= — M,w + N, Мю“ — N,M,w” + №, Мю’ — М, М, №, + №.. Für Wärmeabnahme ist v und also auch w, negativ, daher werden alle Glieder der vor- hergehenden Ausdrücke positiv, so dass man beï der Berechnung derselben nicht weiter auf die Zeichen zu achten braucht. Da aber nach dem Früheren x selbst negativ ist, so erhalten alle. Coefficienten der ungeraden Potenzen von x das Zeichen Minus. Auf diese Weise findet man Bonn... = о (1-неж-+ [мну at +...) und hieraus bildet man leicht | (еж fe + gi +...) TT AE v4: SL 9 Wird 2 . в =; Ре - f. = fu. 3. w. gesetzt und der ganze Ausdruck mit ar 1+ Pop’ 0 2 Se . D == 1 +. + в 5 ` multiplicirt, (wo = positiv ist und wo, nachdem das Zeichen von x va va * 12 J. Г. ВАЕТЕВ, auf die Coefficienten übertragen wurde, x und also auch „. hier und in der Folge positiv . о . 1 zu nehmen sind; oder: wenn x positiv genommen wird, so muss — — gesetzt werden und da v negativ ist, so wird >. allgemein positiv), so erhält man г? 1+Pp . [2 ’ Г ! Теру NO = COS ед [а йа. Le ’ 2 wo е =е+— va Е Ru va v?a? Da 2f e 9 > 9 52а? 2 h—h+<+ Lu va v?a Wird dieser Werth in die Gl. 4 gesetzt und berücksichtigt dass dr = = undr=a+r-a = à (1 ++) ist, so ergiebt sich dæ sin 9 va (1 +? ) Man kann auch 1 +, unter das Wurzelzeichen bringen und die Grösse unter demselben 18.... du — (COS D тела gt Phr..:c)me . 2 . 02 С . Li .. La LA U ее ее + += multipliciren. Bezeichnet man dann die zugehörigen Coefficienten von x | v?a durch e”, f”,g... so wird и , 2 cos?0 е = е-н va и у 2е’ с0320 РЕН ae аи 2f’ e’ 2g’ 2 een и, va v et It KR е, — ее 1, — 261 +2fh +99 пя k,— 2ek 9fi + 29 М 7! „ 777 rd Zu g, = 2eg ff, | — 2е +2fk + 2491 +hh h,= 2eh +2fg : - Für У — ед for + ga + hat +... ist e, = ве U Le L=ef,+fe, ’ / , me, + Г -9е, [2 4 д A h,=eh,+-fg,+9f,+he, - ET 5 6 7 : Ейг У — ера + .... ist 1 =, = 26h, 9, = 2,9, + ИА e . . Die Coefficienten der Potenzen von И findet man, indem man für e',f',g....e',f ,g..... setzt. 1 1 æ т? . у" 5 EM eu Da = l—— + —...,s0 ist (1 + — ) damit zu multipliciren und 52а 0520 [4х = & ex? fx? 9 24 и , = = Дау = бб ++... = В, für F'erhält man ebenso Е, 3 4 5 ; [ах у? == 2e = Le + =... — Е’, » » » » Е’, 4 5 6 , far =? + he + +... — 8 » » » » Е", - 5 __ 47° [, 26 9427 — Et д fax} mo +... =Е, » » » » Er 14 Т. J. BAEYER, He 2 __ 23 u [сах а fa’de == nd I m4 ! m4 И m5 fedY =E, = ++... И =E, = + Fr... 4 5 " 5 6 fear Е... far =P,=- В. h T° 6 р > 6 и fade = В... Саи’ — Е о 4 4 e,x$ 12’ 2 4 ет” fa [ха У =E,=-% + nee fear =E, =" + +... Für x = 0 verschwinden sämmtliche Integrale ; für æ— 1 gelten sie vom Anfangspunkt bis zur Grenze der Atmosphäre. Diese Werthe eingeführt geben für den ersten Ausdruck ; я __ 99 Г dur 1.3U 2% IL 1.3.0 2 I TS RER 20.. u= = 2 00820 + 2.460540 244. 6 cost НЭ. 4.6.8 cost 0 5 1. „(20 FSK, 18 EN а. — — (>-—> + — Е va le 2 cos?0 2.4 cos? 2.4.6 cos60 sg pit SEE RAS aa ] v? a? \ 3 2 cos?0 2.4 cos? 2.4.6 cos60 | und für den zweiten 190 LE: 1.3 E2, 1.3.5 EX, 1.3.5.7 Ef, 24...u— va 2 0320 № 2.4 с0340 2.4.6 cos6ÿ 2.4.6. So { >] Beide Gleichungen gelten von 0 = 0 bis 9 = 80° oder 82°. Es darf aber nicht übersehen werden, dass in der letzten Gleichung die Coefficienten e’ und f” von cos 0 abhängig sind. Für terrestrische Verhältnisse und wenn x ein solcher Bruchtheil von der ganzen Höhe der Atmosphäre ist, dass alle Glieder von x‘ an verschwinden, erhält man aus der letzten Gleichung tg0 ex? ele! Г” 3 ве . ie a — + (un) | Multiplicirt man den Coefficienten von x’ mit v, den von x? mit v” und schreibt man für T . à 7 seinen Werth г — а, so findet man tg9 ve! в ее" 52" а lt а} т 8 cost0 ne —a у} oder für и in Theilen des Radius а ой, r— a ave” [r—a\? Ра? ee" а25? |" (/r—a\3 u= 1401" el a ) + | Bc05:9 — Fer || a ) eine Relation zwischen der Entfernung, dem Höhenunterschiede und der Zenithdistance von zwei terrestrischen Objecten. Setzt man me — — 8; av’f' — y, so sind В und y, wie später gezeigt werden wird, die terrestrischen Coefficienten und man erhält (=) à RN 22... eye + | Pain at ii) |. | | 2 cos? 0 2 cost9 6 cos? 0 a UEBER DIE STRABLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. - 15 Diese Gleichung kann gebraucht werden, um eine.grosse bekannte Höhe als Grundlinie zur Bestimmung von Entfernungen zu benutzen. Sieht man z. B. von einer solchen Höhe die Küste des Meeres und hat die Zenithdistance dahin gemessen, so giebt die Gleichung die Entfernung des beobachteten Küstenpunktes, wobei zu bemerken, dass in diesem Fall 9 grösser als 90° und r— a negativ ist. Der umgekehrte Fall ist, wenn man an der Küste eine entfernte Bergspitze beobachtete. Wenn für astronomische Verhältnisse die Zenithdistance 9 grösser als 80° ist, dann muss folgendes Verfahren eingeschlagen werden. | Man setze in С]. 49 Х= со’д-нех und У= |" + gx +h'x".... und ent- wickele für diese Annahme den Werth in der Klammer Gl. 49 nach dem binomischen Satz, so erhält man Es sei Für Für Für (X + Pins У? — Fr + Ga + Hr + Ic + КЖ... lu. u way 2a 2.46 246.8% — 1.3 У? 1.3.5 Уз 1.3.5.7 Уз ооо so findet man F + a K = О = 21 h”h” G=2fg. БЕРГ + 9g "+ 92h: H— 2f"h +99" M= fn + 9gl нат I LE ор" тв 2g'h7 F—Fx+Gx + H,ù + [12° + l'A FE ‚= С" В’ Н, = Hf" + бу’ Е I =" + Hg’ + би Fi” K,=Kf’+-Ig -+ Hi’ + Gi” + ER” У — F2 6,2’ H,x" + ns F, = FF ‚= 2FG H,— 2FH + GG. й — Ее + г. ist Е, = (Г wird wird 16 J. J. Влехев, Setzt man diese Werthe in die Gl. #9 so geht dieselbe über in 9 ! . } d 23. ("2 И о рае) va | x} X5 1.3 d +5 (Fa + Go + Ho + Ic + Ki .... = s 2 1.3.5 ах — Er бя НиТ +.. О 1.3.5.7 ах sea + Ga + Hz" + set esse.) оо А И) dx 34.6.5810 — 22 0.01.60, 010.0:008.0.0.0-0 0,0 . .. x Die Integration der ersten Glieder in jeder Reihe kann nach der allgemeinen Formel РР — > LUS N en DE WI Dr (PRET \ prm+1 рт 1.2 Pen | т.т—1.т— 2 с0360 XP+M—2 №2223 p+m—2 . a Е : р ausgeführt werden, indem man т = 0, 2,4... р= —5,—5, — 5... setzt. Auf diese Weise findet man nach Hinzufügung der Constanten fe = (4 — 086) =0! И = = ( = X’ — 2 cos OX — cos‘) = — cos’0] —P' Zah (G X — cos’ OX° + 6 с03'0Х? + 4 cos 0X — goos 6) — 008 = Q' = En (+ a: = cos OX + 5 с0о3'0Х“ — 20 cos9X? — 15 cos OX”? + 2 cos!'9X 1 12 1 1024 __ mp! 5 COS 9) + "55-087 9] — В И т р [+ Kr т. Cos OX? +- TN) — À cosOX* -+ 70 cos 0X’ + 56 cos" 0X* 12 A w2 14 16 1 1 9 36 9 1 —* 8 cos OX" + + 2.008 OX — + cos 9)-5- (5-75-98) 003 al: Diese Integrale verschwinden für х=0, es ist daher überall x = 1 zu setzen um die Werthe derselben zwischen den Grenzen x = 0 und 5 = 1 zu erhalten. Die Integration der übrigen Glieder wird nach der Formel ÜEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. fa"? de = we BT # ; ? 1 3 5 7 ausgeführt, indem man т = 3, 4,5... р=— 5, — 5, —3: —3:.. Setzt. Man findet für p=—3;m=3,4, Den. ddr 2 x 2 1 LE [Eu (+1 — 30050") = P° ии (=: — 4 cos 0) = P° J >} Te \х: ах’ 2 (DRE. 2aD3\ _ pt in = | т 5 00?) = Р к 3 für p=—z;m=5,6.... тах 2х 2 ео = Ее" (= -5 cos 90) 0 дат 2 2 AN! ar (561000) Q à 5 für ний du ! 8 cos” 0 в —= R° für р=—1;т=9... [== = (=; — 908° os! JE Setzt man diese Integrale in die Gl. 23, so findet man ul = РНР РНР ЕР ГР т”Р”) О + G + НО? + 10 + KQ+LQO + MQ +. — SFR 6, В+ HR ВНК...) + nF + 6,9 + 8.9 + LS +...) Mémoires de ГАса4. Imp. des sciences, Vile Série. : 3 17 ..) 18 J. J. Bazver, Im Horizonte wird 9 = 90° und cos9 = 0, also X—e"x. Die Gl. 23 geht daher über in Mel ах 11 PR "3 "а 1.3 ах 4 du | — т =. Ганя +.. ата Fa .. J} und man findet durch einfache Integration Ух fx № 23 rt Е’ l'x$ m 27 28 и va [2 5 ( 3 5 7 9 Il 13 15 ) м 1.3 / Fa? С 3 Н 54 Is Kz® Lx! Mzx! 4e'?\ 5 7 9 11 13 15 17 ) 1.3.5 [| Е 23 6124 H,x° I, 56 Е, x’ Ic 4.6e"3\, 7 9 Л 13 15 17 ar 1.3.5.7 ( Е. 24 6.2 H,x$ I, x? RB, 4 al 9 11 13 15 17 1.3.5.7:9. / Е G3x$6 H,x' [328 4.6.8.10е”5 | 11 13 15 17 2 Wird in diesem Ausdruck x = 1 gesetzt, so erhält man и für die astronomische Refraction; wird х == gesetzt, so erhält man и für die Höhe = wo H die Höhe der Atmosphäre bedeutet. Dasselbe gilt auch von Gl. 24. Wollte man anstatt x die areas Höhe r —a wieder einführen, so müsste man in Gl. #8 oder #9 dr schreiben für 22 , die Coefficienten von æ,æ..... mit v,v ..... multipliciren und dividiren und 1. für =, = RE r— a, Gp ... setzen. Bedeutet x nur einen Theil der Höhe der Atmosphäre oder die Höhe eines irdischen Objectes, so ist и der Erdbogen oder die Entfernung zwischen Standpunkt und Object. Beträgt unter dieser Voraussetzung x nur 8 oder 10 Procent von der ganzen Höhe der Atmosphäre, oder ist хН —=r—-a nicht grösser als etwa 1600 Toisen, so wird in Gl. 49 g'x° so klein, dass es mit den höheren Potenzen von x vernachlässigt werden kann. Die erwähnte Gleichung geht alsdann über in sin 0 dx sind ах du — И И m va Vcos?0 + ex +f"x? va X: Die Integration mit Einschluss der Constanten giebt Aigen sin 9 lo 2f'r+e +2Vf VX — av fr 108 ( e"+ 2cos0Vf" ) “av Vf" Setzt man um abzukürzen w — En so geht diese Gleichung über in - ее’ +2Vf VX (Me 7 TT e"+2cos0 Vf wo e die Basis der natürlichen Logarithmen. UEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 19 U D . Hieraus folgt, dass wenn M — e”+ 2 cos 0 Vf" geschrieben wird 72” [Ме" — (2Га-не = — 4f'cos" 0 + 4f’e' x + 4[х oder Me" — 2Me" (2f"x + €") + М(е’— 2 cos 0 УГ) = 0. Bestimmt man hieraus x, so findet man 4 2vr 21 Es ist aber 5 PE AR w? wi e" +e litt) | w _w 9 w3 "—e’—= (rat 2 daher ое’ (м? wi cos @ w3 = pars tres tr + (= ris te.) Wir hatten oben für r — а den Werth = gesetzt und daher die Coefficienten von x, 2°... durch о, v’... dividirt. Hätten wir diese Division nicht vollzogen, so hätten wir statt A fe" е”, f-... —,.... erhalten, die respective einander gleich sein müssen. Hätten wir diesem analog = anstatt T° gesetzt, so würden wir anstatt e ,f”.... el Ми . .. IF > IF 4 .... erhalten haben, und wenn wir 28 ге und y für f schreiben, so folgt va ? v? a? PA), enr а В. ии; af Hieraus finden wir пап U И e __ 548, и ia uva Vf" ____wVy ml Ви = rent Diese Werthe, in den für x gefundenen Ausdruck gesetzt, geben __ vaÿ и?у Ne ur y? a + 996080 иУу изу Ут 67 125020 1.2.3.4 51049 Vy Le 1.2.8120 1 ‘°: nn). Dividirt man auf beiden Seiten durch va und 8—8 ( ne, es + tg 0 m a rasante 1.2.3.4 sin40 al ааа * ей Der Bogen и und die Höhendifferenz zwischen Standpunkt und Object sind hier in Theilen des Krümmungsradius a ausgedrückt. Sollen beide Grössen in das Maass in welchem a ge- x 20 J. J. ВАЕТЕВ, geben ist verwandelt werden, so darf man nur и = = = 5 (wo 5 die Entfernung) schreiben und dann die ganze Gleichung mit a multipliciren. Auf diese Weise erhält man 26. ...r — a cotg 0 Set ES u 8. ng ets JEUN Eu Li 1.2.3 а? 5120. \1.2.a.sin?9 1.2.3.4.aÿ 199] * Dies ist еше allgemeinere Formel für die trigonometrische Höhenmessung als die bisher gebräuchlichen ; sie gilt für Höhenunterschiede bis zu 1500 Toisen und drüber und auf jede sichtbare Entfernung. Sie muss angewendet menden, wenn Zenithdistancen nach entfernten Gebirgen beobachtet werden. Für 0 = 90°, wo cotg9 = 0 und sind — 1 wird, giebt sie die im Horizonte des Standpunktes sichtbare Höhe т — MS SEEN u ПВ Aus den beiden letzten Gleichungen kann auch umgekehrt, wenn die Höhe r —a bekannt ist, für eine mittlere Strahlenbrechung die Entfernung 5 gefunden werden. Da die Coefficienten der terrestrischen Refraction ß und y aus den allgemeinen Coef- ficienten e’ und f” abgeleitet werden, so ist klar, dass sie sich auch, eben so wie die Coef- fieienten der astronomischen Refraction, aus Barometer- und Thermometer-Beobachtungen und der strahlenbrechenden Kraft der Luft ableiten und bestimmen lassen. Nach unserer Annahme war 28—ave ; y—=dv/f. Es ist aber (hinter Gl. #8) TER 2cos20 , f' тЫ Г РЯ CE c0s?9 = va 9 — va v2 a? р 2 0 2e 1 ferner e—e+; Mn ere und nach Gl. #3 ne; re al . 1 + Po’ 0? . 1 + Ро’ 0° Durch Substitution dieser Werthe findet man Ро 2 = pe + 2 + 2005 0 За“ Ро” 4 ъа Ро’ — 1+ Ро’ Е 1+ Po’ еб + с05° 0. Unter Gl. 46 findet sich w a Det €] also ve, — —(e + ю-н (es — 1)о = — (и —v) —(w + o). ÜEBER DIE STRABLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 21 Es ist aber nach Gl. 42 р Уп p—Vn N OR UE 9 $ — — 2 (1 + mt’) 2 (1+ mt’) Уп daraus folgt о CP 1+ mt’ 1-+ mt’ N+p daher ЕЕ" Diesen Werth in den Ausdruck von В gesetzt giebt 219 a PR (N+p) 2 В == арки © 1 + cos 90. Schreibt man k=; Tree en u so wird Bo u ne — 1 —k + cos” д, wo к der Coefficient der terrestrischen Strahlenbrechung ist. Dr END (N + 2p) q Eben so findet man vf, = Ре РЕ und daher __ ak(N+92p) a? Po" 28. 9:0 © à oe Lei)e 5 — Те. Fans: 1 FB Po’ q + 8k + 5 + cos” 0. р und 9 sind Functionen der Temperatur am Beobachtungspunkte und der Wärmeabnahme; ihre Werthe finden sich unter Gl. #4, wo für Wärmeabnahme & negativ zu nehmen ist. Der Einfluss, welchen die einzelnen Glieder in Gl. 26 auf den Höhenunterschied erlangen, hängt von der Grösse der Entfernung 5 ab; man wird daher für eine bestimmte Anzahl Glieder leicht beurtheilen können, wie gross 5 angenommen werden darf, wenn der Fehler eine gegebene Grösse nicht übersteigen soll. Wählt man hiernach bei einem auszu- führenden Nivellement die Entfernungen zwischen den Stationen so, dass die auf das Qua- drat von 5 folgenden Glieder vernachlässigt werden können, so erhält man re Do 85 Tone SOS OT 1.2asin29 —— S (cotg 0 + Lan)" Da 4с0 0 = — = und fe — O0 ESS sin Kleiner Winkel ist, so kann man sin? 0 1.2.а 2а | a 2 40 = En annehmen (wo w = 206264,8 ist). Nun ist aber dd sin? 9 cotg (0 — 40) — со 0 = # 29 J. Г Barver, daher (1 — А + cos?) So | __ (1 — k + cos? 0) S et cote rs — folglich hat man auch DDR IRL TENTE r—a= 5 cotg| AN], Wenn h die Höhe des Standpunktes über dem Meere, $ die Entfernung im Niveau des Meeres gemessen und À den Krümmungsradius bedeuten, 30 136 а = №-н1; 5 =$ (1 +5). Bessel hat in der Gradmessung in Ostpreussen für den Höhenunterschied zweier Stationen folgenden Ausdruck auf trigonometrischem Wege gefunden r—a=Scootg 9]. Vergleicht man denselben mit dem vorhergehenden, so werden für cos#= 0 beide ein- ander völlig gleich. In Bessel’s Formel liegt aber die Voraussetzung, dass der Coefficient der terrestrischen Refraction sich nicht mit der Zenithdistance ändere. Der Coefficient k ist daher in beiden identisch. Aus den bisherigen Untersuchungen geht hervor: 1. Dass die Gleichung 26 allgemeiner ist als die trigonometrisch abgeleiteten Formeln. 2. Dass der Einfluss der irdischen Strahlenbrechung auf den Höhenunterschied nicht bloss von dem Coefficienten k, sondern nach Gl. 29 auch noch von der Zenithdistance ab- hängig ist. 3. Dass dieser Einfluss auf den Höhenunterschied zu der Entfernung in einem grösseren als quadratischen Verhältniss steht. (Gl. 26). 4. Dass die Coefficienten der irdischen Strahlenbrechung sich durch die strahlenbrechende Kraft der Luft, verbunden mit Barometer- und Thermometer-Beobachtungen bestim- men lassen. (Gl. 28 und 28). . Kann nach Gl. 29, wenn durch gegenseitig und gleichzeitig gemessene Zenithdistancen auf die bekannte Weise der Werth von k bestimmt ist und Barometer und Thermometer beobachtet sind, р gefunden und daraus die Wärmeabnahme « und die Temperatur der Luft an der obern Station =! + (r—.a)«a bestimmt werden. # —{ —(r— a)a ist der Temperatur-Unterschied, den die Luftschicht zwischen Standpunkt und Object zufolge der gemessenen Zenithdistancen hatte. Ist ausserdem der Thermometerstand am Object beobachtet, so ergiebt sich aus der Vergleichung, ob die Temperatur der ganzen Luft- schicht übereinstimmt oder nicht. 6. Wenn in einem Standpunkte Barometer und Thermometer beobachtet und die Zenith- distance nach einem Object, dessen Höhenunterschied und Entfernung bekannt sind, _ gemessen wurde, so kann nach Gl. 29 К; aus А sodann р und nach Gl. #4 « gefunden сх ÜEBER DIE STRABLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 23 werden, woraus sich dann ebenso wie vorhin die Temperatur am Object und die mitt- lere Temperatur der Luftschicht von der Höhe r — a bestimmen lässt. Die Refraction bietet demnach ein Mittel dar, um die wahren Temperaturen der Luftschichten zwi- schen dem Standpunkte und der Höhe der höchsten sichtbaren Bergspitzen zu bestim- men; während Thermometer nur die Temperatur derjenigen Luftschichten angeben können, die die Quecksilberkugeln unmittelbar berühren. $ 2. Nachdem in Gl. 24 der Erdbogen и zwischen dem Anfangs- und End-Punkte der Curve des Strahles; in Gl. 26 eine allgemeine Formel für trigonometrische Höhen- bestimmungen entwickelt; unter Gl. 28 und 28 die Coefficienten der irdischen Strahlen- brechung durch die Wärmeabnahme, den Barometer- und Thermometerstand bestimmt worden sind und der Zusammenhang der Gl. 26 mit der bisher gebräuchlichen trigono- metrischen Formel nachgewiesen ist: soll nun die Bestimmung der astronomischen und terrestrischeh Refraction in derselben Allgemeinheit aufgesucht werden. Refraction wird der Winkel genannt, den die im Anfangspunkt und im Endpunkt der Curve eines Lichtstrahls errichteten Tangenten mit einander machen. Dieser Winkel, der mit À bezeichnet werden soll, steht mit den Winkeln x, =, 9 und u (Fig. 3) in der ein- fachen Verbindung, dass +27 + u —x+0+R, oder +» -+u—=d--R ist. Da nun = — 180° — 1, wo Z die Zenithdistance im Endpunkt (Object) wenn 9 die Zenithdistance im Anfangspunkt (Standpunkt) ist, so hat man auch 180°—Z+u—0+R и und 9 sind der Voraussetzung gemäss bekannte Grössen und können bei terrestrischen Objecten durch Messung bestimmt werden. Man findet daher durch Differentiation АВ = —dZ. Es ist aber ohne Rücksicht auf die Zeichen 47 = 42’, daher auch АВ = — ds; dz’ findet man durch Differentiation der Gl. $ in Bezug auf z und о, woraus denn folgt — a sin 0 Pdo V1 + Po’ dR= = 2r (1 + Po) cosz’ V1 + Pp Es ist aber - a (1+Pp’)sin?9 Co — УИ 9 LCL GL. 3 (+ Ро) — daher ав — — a sin 0 Pdp nr Pop’ 2 (1+ Po)rV 1+ Pp— (1 + Po’) sin29 oder dR— $110 Pdp р" 2 (1+- Pe) у шо) 24 J. J. ВАЕТЕВ, Hier ist Eur zu entwickeln, welches nach Gl. 4% durch Differentiation und die Zusam- mensetzung von 1 + Po leicht geschehen kann. Man erhält alsdann Рар __ Po’ (ео + 2105 + 3902? + 4% 23+...) dx 1+ РР 1-- Ро’ Рувох- Ро |? + Pp gt + Dividirt man unten und oben durch 1 + Po’ und setzt pr a. re a JU Ne p 1 + re so geht der Ausdruck über in Рав _(e+2fr + 392? ...) de __ | 2 3 ER er fahre = (a + Br + ух + dx + ...)dx wo a=e В — 2f —ea у = 39 — fa — 6 5 — 4h — ga — [8 —е\ e= 51 — ha — 98 — у — ед Da in Gl. 30 der Ausdruck mit dem Minuszeichen behaftet ist, so kann man @ — — &; = — Ви. s. w. schreiben und erhält alsdann Раб м ’ ' го weg ren mie Ва-нух dar ...)de. Die Grösse unter dem Wurzelzeichen in Gl. 80 ist bereits unter Gl. #9 entwickelt. Man findet daher 31...dR= zz (+ Br + Va + 52° +...) (cos 0 + € 5 + fa + ga +...) TE Dividirt und multiplicirt man die 2° Klammer mit cos’# und schreibt ex+fa+ga +... =У so geht die Gleichung über in ___tang0dæ, vr р rg rg у \—& аЕ —= —,— (a Bao ya 5+...) (1-5) . Nun ist u VS 1.3 7 143.5 IV RERO $; (1 тв 5) — 1 — 260520 + 2.450540 2.4.6cos0 | 2.4.6.8c080 m . Dam , 2 Их ' 4 Es зе1 Ve, +f,2 ух +..., BONN И. У mn 2 о 9. 4 4 5 AMEN 1) F—e,xz рен... so findet man e,=ee; f, =2ef und überhaupt alle Coefficienten wie oben unter 61. #9. Nun ist pa? Ya Ди Вау .. .)42=аа- Е UEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 25 Für x —= 0 verschwindet das Integral und für х — 1 geht es über in , у 6 ' NE Ne — (Al): Ferner ist ax? 8/3 y'zt = + +... r (ax B’x* y'a +f( 3 7 5 ) + r | м’т4 В’ у’ и ( 4 5 6 Alle diese Ausdrücke verschwinden für æ—0, und wenn man für æ— 1 den Werth der ersten Parenthese = (4,) = = + = + I + = + 2 +... den Werth der zweiten » = (4.) u. 3. w. setzt, so erhält man Sa + Bar Ye +...) =е (4) + (A) + (4) + (А) +... = [AN Eben so findet man ДИ (а Berry +... даа =, (А) |, (а) -- 9, (4)+h (А)... = АИ) Де +Ber Ye +... ее (ада (49+h/(4)+ 2. = ДАЙ) [Иа Ват +... )da=e (4)+f/(4)+9/(4)+h(4)+... = AP) Diese Werthe oben eingeführt geben die Refraction IR lis 1/4, 13 Лау) 1.3.5 /(AP) 1.3.5.7 /(4Y) 82. R= "| /(4)— = | 2 cos?9 jo 4 cost 8 .6 cos6 9 2.4.6.8 cos0 °°” Der hier gefundene Ausdruck gilt von 9 = 0 bis 0 = 80° höchstens 83°. Für grössere Werthe von 0 setze man in Gl. 34 Х = c0$ 0 +ex und УГ нра... und entwickele 1 1 ТУ LM: 1857 — D a Gh = том оао a Au Diese Reihe convergirt für die Werthe von x zwischen 0 und 1. ’ D , ; та 5 я Setzt man (иван... а + ca + d'a +... so ist 1/1 A @ = fu в" — ['В'-+ да "= [98 ha "= Hyyahß та Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vilme Serie. Für ist daher Für ist Ferner für ist Wenn so ist J. J. BAEYER, (бое +...) — a" 240" a + can dati F=Fa + Ga + Ha + l'x + K'a .. und Е’ РИ К” 2fk u gi + ВА GC = 2/9 РИ ООВ H’=2fh gg M'= 2fm-r 2gl + 2hk vi JE = fi LE 2gh m As Ра. b pen FR + С” с Ее F'y / +68 жи H'« d”=FS + GX -- НВ + Га Ее ба + Ha + l'a .. nee F'f er ns, = G'f + F'g / НЯ" H'f + G'q + F'h = ГР Ну + бЪ ЕТ K"=K'f+ 1" + H'h + Gi + РЕ FF + Gr НИ. F’F= FF ga 2F"G" ma 2 F'H' ere GC! (а gi eye + D a + bla + ca + a”, а’ = F'x = ЕВ ба с" инте и Н”а У +G+H 6 + l'a 9 О ÜEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 27 Wenn (X + B’x er va +...) Fax Wera"... . V ir у. $0 ist а — Е’а р ae! IP! 6 =Е В +б а 7 + м V fi и / = Е + GR + На Werden die gefundenen Ausdrücke in die Gl. Sf gesetzt, so erhält man sin 4 Mo d dR=-(a Вх та +82 Her +....)— X5 sind € ARE 5 GED ren AE remit... = .A 2 101.3 ZZ: тя dr а ов стос тех...) 2 2.4 "x 1 0305 м 4 al Е а Е ОЙ are Ut... |) 2 2.4.6 x sin91.3.5.7, r 3 v9 #10 dx ма (UE bh 2 ce ren тт Die Integration giebt dx 24 wi . р 2cos ие Хе + const ; für х= 0 wird const = — mL 2 2 r ах 2 1 | 2 daher — = (А? — cos 0) —0 Х? e d DT ; lee = (x X2 — cos” 4. 0') —0 x Зе 22а 2 1 2 LE f = rn — (2 Ха a 960529. 0”) en Х? 5е за 2 1 Г = — (2 Ха 3C08 0.0 )— 0" Хз ie Die übrigen Integrale sind schon unter Gl. 23 angegeben, jedoch muss anstatt с” dort, hier © gesetzt werden; wir wollen sie daher zum Unterschiede mit jenen, durch die klei- и 22) Г 4 G m / . nen Buchstaben р, р’, р”... q,q,q ...r,r,r'...u.s. м. bezeichnen. Man erhält hiernach, wenn X = cos” 0 + ex ist | 5 2а 2 [re 1 1 % | FE = AT (3 № — 200898 — 0050) + + 50080 | = p u. s. м. | 5 — ponte 8 28 J. J. ВАЕТЕВ, Ihre Einführung in die obige Gleichung giebt nun , sine, rm rw ‚р 33......... R—— (0 Е Volta 600 Leo 1...) шо 1 — > ap бр +cp +dp rep +...) sind 1.3 ый , nr то rome +0" не а ВИ PTE. LUE) sing 1.3.5 а" Т.И irn IP IV n'a Pr Crime ER etre) sind С 5-5. 5 (a’s 5 We’ с а OR) Wird die scheinbare Zenithdistance 9 = 90°; so ist cos 4 = 0, sin@ = 1, Хё = Ver, Х} —=ехУех п. 3. w Die vorige Differentialgleichung geht daher für diese Werthe über in 1 р ах а dR= = (и Ван +... des — 5 (ax DE ве À (e'x)i (e'x)? deren Integration giebt WE War, Вх , ya? d'x8 ext 2 25 84... Ren | a +++ 7 р me 1 (az DR b'x? c'x3 d'xt e'z5 ) e.2\ 3 5 7 9 11 Un 1.3 (а? bie! cz 4" т е’'' 6 + 5 a 5 nn] 1.3.5 (alFz3 bI/ zit clrs alvzs ler tr tn rn colo ete eee ) are 1.3.5.7 ax 7х5 ce’ x$ PC Eu ] е'+2.4.6.8 9 PAT) 11 AU 13 15 .. ee ee © © Wird hier x = 1 gesetzt, so drückt В die astronomische Horizontal - Refraction aus; für д = =. die dem Höhenunterschiede X entsprechende terrestrische Horizontal-Refraction. Wenn man die Gleichungen 4 und 30 betrachtet, so ist leicht ersichtlich, dass man auch den Bogen и in den Ausdruck für die Refraction einführen kann. Multiplicirt man die Gl. 30 auf der rechten Seite oben und unten mit r, so findet man 35 dR mL so, 00 0 9 0 1 ® 9990 08 | Po = — sin | 2(1+-Pe) р” UEBER DIE STRABLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. _ 29 Nach Gl. 49 ist aber in 9 sin 9 Q " „8 , =. ое er ee TE Ел." [* (5 ав A sing) | " а? `1-+ Ро 2 = Раб 1 + Po Multiplieirt man oben vor Gl. 31 — —=(@+Be-+ya+...)demtr=a+r-a Le (1 are => = 4 (1 + =) so erhält man \ a va en — (1 a =) [a +Ba+ va + d'a + ...]dx —a [A+ B'x + C'x + D'a+.….]dx und es wird A =« ’ , a BERN, ß’ C Mon ie Dés re va Е = + ый va Diese Ausdrücke in die Gl. $5 eingeführt geben indd ’ р го р у 4 36. dR= [А-В ан Ca +Da+...][cos6+e"x+fa+ gar...) * Nimmt man jetzt wie oben Х = cos 0 + ex; Y=f® + g'a+hx +... so ist ИУ I ml 1.8 7418.59, 1.8.6.7 7 x? 2х 2.4% 2.4675 2.4.6.8 y? Nun sei (4'+Bx+ бт...) У A"x В +. C'x + D'a .... so wird A"= ГА’ B=fB-+gA C" = f"C + g"B' + h'A' D'=/f"D'+g'C'+hB РА 30 3. a ВАЕТЕВ, ferner für A'+BesCr+...)Y = Aa Br бабы tite wird | AU FA В" = ЕВ’ GA С” — FC +-GB +- НА 0” — FD + GC + BB +- IA’ wo Г, G, H.... bereits oben bestimmt sind. Für (А-В...) = A7 + Bla + CE .. ist AHA В" —= FB -+6,4 C’=FC—+6,B-+- HA ЕО бб HB-+L4 Für (А+ Вт ба... )F= А’ + B'x + Ca +. ist AZ EA "— F,,B + G, A’ C'=F,C'+6G,B+H,4 м. Ss. м. Werden die gefundenen Reïhen in den Ausdruck von dR substituirt so erhält man 83. RUN Br ste Dre. 2 2 Er en +B' + Cat + Di + Eat +... )E z . = (A"at + Ba + Cf ОЕ"... + . 3 er = В Li (Ma BTE Orr, N A; Хх; ее . en + Bla + Ca + 7х = en = ÜEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER АТМОЗРНАВЕ. 31 Die Integration giebt æ 0’ (siehe oben unter Gl. 28.) 1 X? дах 2 1 / Ге mel? — 0050.0) 5 2d 2 1 ‚ ee бе" (2? Ха — 2 cos”0.0") — 0” 2 Pa dar _ (а? A — 3 cos 0.0) —=0 ” er —P (siehe oben unter Gl. 23.) und wenn die Integrale oben eingeführt werden, so findet man 38. R— "(40 + BO" + CO" + D0” + ЕО’ + FO” +...) Aa > — (AP ER ЗОРУ PIE 2 LEDUC Ur ) sind \ BR m man m + (A Q + Zr re ОО... 3. ) à $10 1.3.5 Un’ Up! 114514 эн red В ВВ CR К... ен ) sine 1.3.5.7, ,Fo' Van FD 0 RR mel... : ee ) sind 1.3.5.7. 9, ,FInv once le T -=.. eee» ОН В le ce ose s SD es à ee + 61e ) Wird die scheinbare Zenithdistance 0 = 90 ; so ist cos9 — 0, sind — 1, X2 — Ver. Führt man diese Werthe in Gl. 36 ein, und integrirt, so erhält man die Horizontal-Re- fraction. Ух 1 B'x C'x? D’x3 E «4 F'x5 G'x$ 39. R= ул | A А dre de one Tir AE MX ad B'x? pis C'x3 D'x4 E'x° F"2$ allen: = u és Е Ее: ) А’’”! т? В’'' хз (С!!! 4 р ( О СС 13 1.3.5 (5° ВИ СГ’ ОГ’ 7 a rt as и... 32 J. JBapvens Die Gleichungen 38 und 39 gelten für jeden Werth von x zwischen den Grenzen von æ— 0 bis x— 1. Setzt man x = 1, so erhält man die astronomische Refraction. Setzt man =», wo h die Höhe eines irdischen Objectes über dem Meere und Н die Höhe der Atmosphäre bedeutet, so erhält man die terrestrische Refraction für einen Standpunkt im Niveau des Meeres und für eine Entfernung и, die für denselben Werth von x aus den Gl. 24 oder 25 gefunden wird. Wird 9 grösser als 90°, so ist c0os@ negativ und die ungeraden Potenzen von cos@ in den Integral-Ausdrücken 0',P,Q'. .. wechseln das Zeichen. Man kann also auch nach den Gleichungen 24, 25, 38 und 39 и und К für Zenithdistancen, die grösser als 90° sind, bestimmen. Hierbei muss jedoch bemerkt werden, dass die Wärme der Luftschichten, in der unter der Zenithdistance 9 gezogenen geraden Linie vom Standpunkte bis zu dem der Erdoberfläche am nächsten liegenden Punkte (Berührungspunkt) zuerst zu- und von da an erst wieder abnimmt. Diese Bestimmung der Refraction unter dem Horizonte, ist daher nur unter der Voraussetzung richtig, dass die Krümmung der Curve auf dieser Strecke sphärisch sei, d. h. dass die Brechungswinkel von oben nach unten und von unten nach oben gesehen einander gleich sind; eine Voraussetzung die auch bei dem trigonometrischen Nivellement mit gleichzeitigen und gegenseitigen Zenithdistancen gemacht wird und die ich am Harz nach zahlreichen Beobachtungen bei einer Entfernung von 6 Meilen und einem Höhenunterschiede von 3000 Fuss, im Mittel nahe bestätigt, im einzelnen aber bis zu dem zwanzigsten Theil der beobachteten terrestrischen Refraction abweichend ger funden habe. Multiplieirt und dividirt man die Gl.36 auf der rechten Seite mit va und führt dann nach Gl. #9 du ein, so erhält man dR—= "X. du + (Br + (+ De —....) Es ist aber ъа4’_ ха __—vaPp __ aPp' (N-+p) en DET RER 2 2(1+Pp') oT 2(1+Pp')(1+mt) ? wo k nach Gl. 22 der Coefficient der irdischen Strahlenbrechung ist. Da и eine Funktion von x ist, so ist auch x eine Funktion von м; könnte man daher x durch и ausdrücken, so liesse sich die Refraction auch als Funktion von и darstellen; allein die Abhängigkeit zwischen и und x ist durch eine höhere Gleichung (24) bestimmt, die eine allgemeine Auflösung nicht gestattet. Die Integration von «du, z’du... kann daher allgemein genommen nur angedeutet werden, so dass man hat а0......:. R=k.u+" [Чи (Вт -н Ca + Dr + ....) Wenn dagegen x nur einen Theil der Höhe der Atmosphäre, 2. В. den sechsten Theil beträgt, so dass es die Höhe von 3000 Toisen nicht übersteigt, so kann man wie oben UEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 38 vor Gl. 26 gezeigt wurde, х durch и ausdrücken. Es ist nämlich für die terrestrischen Coefficienten __ vai fu? yut й yu sin% Le 1208: 15020: LS 2) + va cotg 6 (" los Hieraus folgt т В u? yu* yu? vu va sind (13 BE ET .) + cotg 6 (u Fr 1.2.3sin20 * 1.2.8.4.5sm0 + ‘‘* ) x? g? Й 28 cotg0 (u? Зуи5 22 [2 yu va? — 4sin9 ° sine \2 * 1.9.8.4 5020 № °° 24 (u Fate .) 23 __ 3826000 5 8Bcote?0 д 3 2 Зуи? va 431090 | 2sin% + cotg 9 (и + an Schreibt man jetzt die Gl. 8@ wie folgt = и Ве Е die fe Ta: 2 va 2 v?a? 2 Je substituirt die obigen Werthe und integrirt, so erhält man 4Я........ R=ku+ SE В ( Ce ВЫВИ | 2 [sin#%\1.2.3 1 1.2.8.4.5sm% ++ С + ot (+ en Ha nr )] а о Е )} Dieser Ausdruck zur Bestimmung der terrestrischen Refraction reicht für jede sichtbare Entfernung aus. Ist die Entfernung 5 im Мааззе des Krümmungs-Radius a gegeben, so 5 Во == —. а Setzt man dagegen in Gl. Æ@ für du seinen Werth aus Gl. 28 so ist Вито" [аа + ... | (Вэ Са +...) daher A2... ВЕ Ви Bl. АВР CP...) +... | 2 Die Coefficienten В”, С", D".... В”, С”, О"... u. s. м. werden aus den Coeffi- cienten unter Gl. 36 gefunden, wenn daselbst 4 — о gesetzt wird. . L T— In den Integralen 0”, 0°... ist Х = cos 9 + ex und wenn manæ =" setzt, wo г — a den Höhenunterschied zwischen zwei Stationen deren Entiernung = и und H die Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vile Serie. 5 34 J: JBarvEn! Höhe der Atmosphäre bedeuten, so giebt der Integral- Ausdruck eben so wie in Gl. 4% den Werth, um welchen die einfache Relation k.u der terrestrischen Strahlenbrechung verbessert werden muss. Aus den für R gefundenen Ausdrücken geht hervor, dass die irdische Strahlen- brechung nur dann durch die einfache Form ku dargestellt werden kann, wenn der Bogen u so klein ist, dass die übrigen Glieder verschwinden. Es scheint, dass man mit Hülfe der letzten Gleichungen den Einfluss kennen lernen kann, welchen die Veränderlichkeit der terrestrischen Refraction auf die astronomische hervorbringt. Setzt man и = и, + и, und versteht unter и, die Entfernung eines terrestri- schen Objects, welches unter der Zenithdistance 0 erscheint, so müsste man, wenn aus Be- obachtungen mit diesem irdischen Object der Coefficient nicht = №, sondern = К gefun- den wurde, anstatt ku setzen k’u,—+- ku. Der Uebergang des terrestrischen Coefficienten von k in X bringt daher bei der astronomischen Refraction einen Unterschied = (k' — k)u, hervor, der mit seinem Zeichen dem Werthe von К in Gl. 88 hinzugefügt werden muss. Hierbei ist aber ungewiss, wie gross u, zu wählen sei, oder mit andern Worten, wie hoch die terrestrische Veränderlichkeit der Refraction in die Atmosphäre hinaufreicht. $ 3. Die bisher entwickelten Formeln gestatten die Berechnung der astronomischen und terrestrischen Refraction für jede Zenithdistance 9. Die Gl. 82 giebt die Refraction von 9 = 0 bis 9= 82°. Die Gl. 33 ist gültig von #— 80° bis zum Horizont und über diesen hinaus. Im Horizonte selbst oder für 4 = 90° geht sie in die Gl. $4 über, und für 9 > 90° wechseln die ungeraden Potenzen von cos 9 die Zeichen. Die erste Gleichung bietet für den practischen Gebrauch keinerlei Schwierigkeit dar, die Rechnung nach der zweiten dagegen ist weitläufig und beschwerlich; ich werde des- halb versuchen, ihr für Zenithdistancen in der Nähe des Horizontes eine bequemere Form zu geben. In dieser Absicht soll in Gl. 88 jede Horizontalreihe für sich betrachtet werden. Schreibt man die Integrale о’, о’, о”... wie folgt жа 2.0, = (№ — 6030) DE ar (A — 1.c08°0.20,) Z 2 2.0 2.0,= (X — 3. cos’ 6. 2 0,) (4? — 2. cos’ 0.2 0.) 4 г .0,= =. (X — 4. cos” 9. 2 0.) 5 9 UEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 35 so kann man den Factor 2 gegen den Divisor von sin О in der Gl. $$ fort lassen und man erhält in erster Reihe = sin 0[a0,+6$0,+7Y%0,+ ...1]. Setzt man jetzt den Werth des ersten Integrals in das zweite, den des zweiten in das dritte u. s. w. so findet man 1 = (mt) at о anne nt) xd pen ste (rer) a. cor DO Ne: о р nn net ons DE ne D DE et Multiplieirt man die erste Reihe mit а, die zweite mit 3....s0 erhält man die Pro- ducte @.0,, 8°.0,.... und wenn man dieselben summirt, so findet man auf der rechten Seite die constanten Coefficienten welche gleichen Potenzen von cos 0 zugehören. Werden die Coefficienten der geraden Potenzen von c0s# durch a, db, c,d.... die der ungeraden durch a, В, с, b.... bezeichnet so findet man ee fes lat Male SL EP +- го Зо Ши ee Е В’ р нь, Le 6 9 = ee TOME PO OUI Е ie ; pole 3 sn, Вы. 6 4 о Er БОИ ВЕ 5070 ое ом 15 1 7 у а en NA ERS. N tee Е. бы 8 БТ $ 50 7109 Be 94 ST 1 18 : WER Di a La pe ss lee 16 BT 19 В oo N ES ) = о. 39 а Sm ONDES res): DRS. Do» ee (are .. ). 64 36 J. J. ВАЕУТЕВ, 28" vai ile us 1 и ОА Ze 28,416, , Ва, о о оном A Er Mo I modo te und daher die erste Horizontalreihe der Gl. 33 . а b cos? 0 с с031 9 а с036 0 e cos? 9 60310 9 cos!29 1 a2... sino | (4 + + 73 ee ET = ++) e e e e е’5 е е acos® bcos?9 6 cos? 9 d cos? 0 e cos? 9 {с0310 gcosl$0 ee Zr 07 3 72 wg rainures 1 1 . Da X2 = (e + cos” 0)*, so kann man unter der Voraussetzung, dass cos” 0 <е ist, nach dem binomischen Satz entwickeln, welches giebt: п 7 cos? 9 1.1cos?9 1.1.3 cos6 0 1.1.3.5 с0380 AT — 60 и и —— ; 2е’з 2.4 е'3 2.4.6 e'à 2.4.6.8 e2 und nun erhält man die Produete der einzelnen Glieder in dem vorigen Ausdruck ах? Dita a cos? 9 1.1.а cost0 1.1.3.a cos® 0 1.1.3.5 a cos® 9 е’ е’з 2.er} 2.4 е3 2.4.6 ei 2.4.6.8 er? SE b cos? 0 X3 b cos? 9 b cost 0 1.1.b cos6 9 1.1.3 №6058 9 der Er з Е enr a RE € e' 3 De’! 2.4 ea 2.4.6 е/ c с0340 № ccost8 . с с036 9 1.1 сс038 0 ——-— 4 an — +... e e ? Ze’: 2.4 e > d cos6 0 X} а cos 9 4 cos? 0 7 = SR SR =. +» le et e' 3 2 е? e cos 0 Хз _ e cos? 0 = 7 ah mn Werden die Summen der verticalen Columnen mit I, I”, I”... . bezeichnet, so findet man LA a: RR. L PATES 1.1 1 JON А ВАА =5а-н6 им = —;74+;55+e VI __ 1.1.3 1.1 1 1 De аи intne Cam VIII 1.1.3.5 121.3 ail 1 I ое Er: О und daher die erste Horizontalreihe der Gl. $$ UEBER DIR STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 37 JAH cos!? 9 р I IT cos? 0 ИР cost 1/1 cosf 0 I/II cos8 0 ГЛ cos10 9 A4. sn0| — + - Ti 77 5 2 ез ©’ 5 ез ез е’> e! 3 a cos 9 b cos? 9 6 cos? 0 $ cos? 0 e cos? 9 f cos!l 9 е’ е’2 вла" рта е/5 ев 113 е 2 g 60313 0 е'7 Die zweite Horizontalreihe in Gl. 33 giebt nach Unterdrückung des Factors und Divisors 2 : l-yr и и " 7 - 319.5 [Ар, + Вр, + Ср. + Ор, + Ер, + ....] Hier ist mr 2.200229 2.4 0340 y 2-4 00550 M 8 635 2, 3 е3 О 2 0520 2.40340 2.8 с0360 x-: 28 с0350 _ BG бе ET Be’ 5 е* = (7 2 4 cos?0 2? 4 cost 92 4 4 cos 9? 8 4 cosf4 x: 2? 4 8c0s’0 Pete 5 Tor 5 7 e3 5 7 ei 5 7 => 5 7 © в 2 560820 2? 4 6560540 925 4 560560 2345 4costo 2 4.5 8605109 ха в. = (57 о 2 DTA ONE дБ 09.5674 Ви 9, 105 HOMME 23 4 5 860590 Si Tg ges Be 2 6 cos?p 2 5 6 cost 23 4 5 6 с0369 24 4 5 6 cos®d 2% 4 5 6 420570 Ps = (п — эт e'? 7 19.11 63 5,79 11,0% 5 1.9: Ш 65 579 ев 2445 6 „cosl20\ v—i 24 4 5 6 „cos!lH а )х LP RE В 2.6.9711 e7 ОО e7 Bene 2 7 cos?0 er 6 7 costg 23 5 6 7 cos69 24 4 5 6 7 cos!0 Воде 189 1118 62 м 85° т 13% 0% 5 7 ga € Du ED AO Re AS 6 7 cos 0. 24, 5.6 7 Qcos*8 x M 507 TO" TS et DT Чо В €’ 57 3 11 в об NT В Е ББ пом 18 е’8 Multiplicirt man die erste Reihe mit 4”, die zweite mit B u. s. w. und verticalen Columnen, so findet man summirt dann die BAR ti LEER U U E03; 5 7 9 11 13 15 7 4 п и 2 4 и 2 5 Я DAT) 2 8 y» m AB — — 7-00 ut — п 13'156 и 8 ," 8 D" 2 A y 2 4 Буи NME 196 7 DET За en оао AD о В an n°5 50 n DB N 22 4 и DA SPAM Er О 7 336. Ви lernt nina. Tu Bin 38 J. J. ВАЕУЕВ, аб + 5.9.9.40 een en en. = BE + В+ 7 5 ae . ее Во ferner ВИ, ВО: BEE IE ET Zee Perez Durch die Einführung dieser Werthe geht der obige Ausdruck über in : Niki b" cos? 0 с" cos#9 а" cos6 0 е” cos? 0 и с0310 0 7 cos!29 = 45. 10.5 (5+ <= a ee EE 5 +)X я е’2 e'3 e!+ e!° e'6 e!7 a co®0 b’cos59 c’cos’8 dcos?9 e’cosll9ÿ f/cos30 g'cos!50 e'3 ei es e'6 Œ e’® BZ AN Nun ist 1 1 21 4 6 8 о N 1 cos?,9 1.8 cos? 1.3.5 cos° 9 1.3.5.7 cost 0 x CHOCO). ns баась oc ое ава Die Producte der einzelnen Glieder in X”2 geben daher GX: _ а" а" 00320 a’.1.3cost9 a’1.3.5 cos6 0 а’1.3.5.7 cos® 0 e D eh nome 2.4 е1 2.4.6 ei 2.4.6.8 в’ Per b’ 60320 Xi _ b'cos29 __b"1cos6 b' 1.3 cos6 0 b”.1.3.5 cos? 0 e? ei 2 e3 2.4 e'à 2.4.6 e% Der с" co Х—3 _ с" cost e” 1. cos6 0 с".1.3 cos® 0 DE e 3 De 2.4 e'' a а" cos6 0 X—3 а" cos6 9 d"1 cost 6 и Г se ALI као 0.00 e e? REN е" с038 0 Kara e" cos? 0 Een on А — «ее е 3 UEBER DIE STRARLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 39 und hieraus erhält man durch Summirung der verticalen Columnen 1 » И = ya [AL Г ER Il = (® >) И" 1/и b" 1.3 мн ol 04 1 1 VI 1 n с 13,7 1.3.5а п == (а Ro =) VIII та, Е 1.9570 Il 5 (е Ре а я | und nun die zweite Horizontalreihe der Gl. 33 р II I1/Zcos?9 ПТ cost 9 ПТ с036 0 ПИТ 038 0 ИЛ cos!0 0 46....sind| — + —— + —;— + + (Po) ei e'3 e'? er e ! cos ! cos® ’ cos? ! cos? ! cos!l a cos’d b cos°0 € с0370 d cos°0 e cos!19 e3 ERFEE Tag nc —t- e'7 О . С О e In gleicher Weise findet man die dritte Horizontalreihe der Gl. $$ + 3 In III cos? 0 ПГТ cost 6 Ш! cos$ 9 1117721 coss 0 4d....sind| — + + — —— = —— - e'? e'? e!à ey e'$ И U a cos’ 9 b” cos? 9 С с039 09 $" созй 9 е’5 e's PAU о. . und die vierte Horizontalreihe ; IV IV!! cos? 6 ТУ! cost6 ТУР! cos® 0 ТУ Ш cos 0 IV! cos!° 6 48....sn0| — + + Pr Sr ея ез 19 ri 113 115 117 e 2 CENT (493 е 3 е * m m m m р m a cos’ b cos? 9 € cos!l9 D cos!39 e cosl?9 e7 es AS e 10 e ll о Die Reihen 43, 45 u. з. w. sind die vollständige Entwickelung der einzelnen Hori- zontalreihen in Gl. 33, sie haben daher auch die nämliche Gültigkeit wie diese Gleichung selbst. Die Gleichungen 44, 46, 43, 48... convergiren aber nur so lange wie cos де ist. Die Grenze der Convergenz findet statt wenn cos 4 = wird. Summirt man diese 4 letzten Gleichungen unter Berücksichtigung der Zeichen in G1.33 und bezeichnet man die verticalen Summen ihrer Glieder durch ©, Х,, Х,.... so findet man 40 J. Г. ВАЕТЕВ, I II Ш IV DEEE NT dns . ез es ei e 7 ri пп пи! Iv!! De —- — — 2 13 13 7 19 e ? e 2 ei e? ИУ ТИР пи” ГИР >, = TE Я TETE sue e ? ез e? e 5 177 1171 ИТ ТУР! в — TT LEE 0 Tess эко e 3 (3 e 2 e 2 a > — 1 e : b а’ 2 —- e? ез с ’ д >. — =D ar e4 275. . SR Peu М. 09 7 e'4 е’5 е’6 e ? Die Gleichung $$ ist hierdurch in einen von cos 9 unabhängigen und einen von cos @ und seinen Potenzen abhängigen Theil zerlegt. Aus Gl. 3$ ist dadurch, dass cos 9 = 0 gesetzt wurde, die Gl. 84 oder die Horizontal-Refraction hervorgegangen; daher wird auch hier der von cos unabhängige Theil, also Z die Horizontal-Refraction geben müs- k | р I u sen, wie sich leicht an den einzelnen Gliedern — , — e 2 e 3 2 .... nachweisen lässt. Bezeichnet man die Horizontal-Refraction in Secunden durch R”, so ist "= =, und man erhält die Refraction in der Nähe des Horizontes bei der Zenithdistance 9 . >. cos? 9 3, cost Ук с056 9 >, cost 9 490 R—'aiNn0) Rn EE See sin 1 sin 1 sin 1 sin 1 3, cos 9 У; с053 9 3, cos 0 2, cos? 9 sin 1” sin 1” sin 1” sin 1" УЕ Der Gebrauch dieser Reihe in der Nähe des Horizontes ist bequem, allein ihre Convergenz ist abhängig von der der entwickelten Binomen X, Хх ?.... und hört auf, sobald cos 0 — e wird; ja man müsste eine grosse Anzahl von Gliedern entwickeln, wenn sie bis zu dieser Grenze Gültigkeit haben sollte. UEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 41 4. Constitution der Atmosphäre. 1. Bestimmung der Fundamental-Constanten. Die Dimensionen der Erde werden nach Bessel’s Bestimmung vom Jahr 1841 wie folgt angenommen: Die halbe grosse Axe А = 3272077,714 » » kleine Axe В = 3261139, 33 der mittlere Erdradius а = V AB = 32666037 log ee = 7,8244104 — 10 А (1 — ее) der Krümmungsradius R= ооо, (1—ее sin?p—ee cos? sin2a) V1—ee sin? Wenn 4 das specifische Gewicht der Luft, О das des Quecksilbers bedeutet und Z die Höhe der Luftsäule darstellt, welche der Quecksilbersäule im Barometer das Gleichgewicht hält, alles bei 0° Temperatur genommen, so ist РОВ. Biot und Arago fanden (Gehlers physik. Wörterbuch ТУ Band, 1515—1530) d= 0,00129902417 Q— 13,5972. В, der Barometerstand unter 45° Breite im Niveau des Meeres, in Toisen ist __ 836,"905, = 4,8647 Eh Q.B__ T En a 1 Daraus folgt L= = 4081, 56 also N= = 108156" Eben so fanden dieselben Gelehrten die absolute Brechungskraft der Luft, bei 0° Wärme und 336,905 Barometerstand, P(e) = 0,00058917. Bedeutet nun Pp’ die absolute Brechungskraft auf irgend einem beliebigem Standpunkte, wo der auf 0° redueirte Barometerstand = b’ in Pariser Linien; die Lufttemperatur = г, die Höhe über dem Meere —=h', die geographische Breite — + gefunden werden, so erhält man po’ u Р(5) 6 (1— 8 cos 29) 336,905 (1 — В cos 2 p’) (1-+- mt’) (1 + а) P(e).b! ! ; oder Ро = — —— Е „\2 336,905 (1 + mt) (1-7 wo В = 0,00260434 angenommen werden kann. Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, VIlme Série. 6 49 J. J. ВАЕТЕВ, т ist hier der Ausdehnungs-Coefficient der Luft, nach Rudberg und Magnus für (in Centigraden — 0,003665; für d in Reaumurschen Graden = 0,004580. 2. Jeder Werth von = a (Gl. 46) bedingt eine besondere völlig bestimmte Con- stitution der Atmosphäre, so dass sich alle auf die Refraction bezüglichen Constanten bestimmen lassen sobald e bekannt ist. Wir haben im Laufe der Untersuchung bei den Gleichungen von #4 bis #3 folgende Ausdrücke eingeführt: l)e = Ne 3)n —p—4(1+mt)g 4)p =ma--2 (=) О een NG = Niger DE РИ: Aus 1) erhält man . Va=* und n — GE Aus 4) und 5) folgt = о ee) Diesen Werth in 3) gesetzt giebt 10) fe OBER et eur a 36 (1 + mt’)? und daraus folgt lp ыы LV n+ 22 wo das Minuszeichen vor der Wurzelgrösse gültig ist. Setzt man den Werth von Vn aus 10) in 8) und bestimmt p, so findet man et k (2) - 1] (1+ mt) АЕ UEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 43 Aus 4) folgt 0 = pre (==) а und wenn für р der Werth aus 12) gesetzt wird, 2 (2) __ г ри t—t Aus 2) erhält man a =“ = т? (r—a) (1 Ей ea (1 ” af = a a daher =! + a (1 =). H und für « den Werth aus 13) gesetzt giebt H\+ | р 1—) (1+ mt) 14) нь | = .) In ähnlicher Weise könnte man alle obigen Grössen durch die Höhe der Atmosphäre H ausdrücken, auch e selbst; denn man erhält aus 8) e= rm und für p den Werth aus 12) gesetzt, giebt e als Funktion von MH. Wenn umgekehrt = gegeben ist, so erhält man Уп und п direct, und damit p, v, w IGN à FRS Die Gleichungen 10) und 12) dienen dazu, um für eine gegebene Höhe der Atmosphäre — H, den zugehörigen Werth von e zu finden. Die nachfolgende Tabelle giebt eine Uebersicht von den Constitutionen der Atmosphäre für 5 verschiedene Werthe von e bei 8° R. und 336,905 Par. Lin. Barometerstand. Höhe Wärmeabnahme |Coeffic.der| Tempe- log v der Atmo- für 1 Toise | für cor ratur | O sphäre I > 1° В. 1 [3,75 4,0831922—10|5,7910877,, |-—1016177,53| —0,0138555|72,17!0,163040|— 218,37 2 14,00 4,0828721—10|5,7624980,, |—1017278,34|—0,0129643!|77,12!0,166692]— 218,38 3 |4,266375 |4,0825310—10|5,7339015,, |—1018454, 34—0,0121298|82,44|0,170121!— 218.38 4 |4,5 4,0822434—10|5,7102237,,|— 1019488, 40|—0,0114779|87,11|0,172785— 218,70 5 15,0 4,0815904—1015,6633454,, |—1021709,73|—0,0102912|97,17|0,177655 — 218,40 Die Werthe von ./ 3 geben die Constitution der Atmosphäre, die Lubbock seiner Darstellung der astron. Refraction zum Grunde gelegt hat, indem er von der beobachteten Horizontal-Refraction ausging. Bemerkenswerth in der obigen Tabelle ist, dass die Temperatur an der Grenze der Atmosphäre constant und = — + wird. Der Grund davon ist darin zu suchen, dass bei einer Temperatur t das Volumen einer Luftmasse о — 1 + mt ist; an der Grenze der At- mosphäre wird о = 0 und daraus folgt t = —=. 44 J. J. BAEYER, Der Ausdruck v (1 — mi) führt auf die Ungereimtheit, dass für mt = 1 das Volumen. : verschwindet. Es folgt daraus, dass in aller Strenge das Volumen nicht durch das einfache Integral /dm gefunden werden kann, und dass auch die höhern Differentiale dabei in Be- tracht gezogen werden müssen. © 5. Bestimmung des Coefficienten k. Aus der gegenseitigen Abhängigkeit der Constanten im vorigen Artikel geht hervor, dass man die übrigen finden kann sobald eine gegeben ist. Zur Bestimmung von « ist die Ermittelung des Temperatur- und Höhen-Unterschiedes erforderlich, was durch ein Nivellement in Verbindung mit Thermometer-Beobachtungen erreicht werden kann; allein die Thermometer geben nur die Temperatur der die Queck- silberkugel unmittelbar umschliessenden Luftschichten an, und die Voraussetzung, dass ihr arithmetisches Mittel auch die mittlere Temperatur der ganzen zwischen ihnen befind- lichen Luftschicht sei, ist zu unsicher um etwas darauf bauen zu können. Da die Wärmeabnahme eben so wie die Strahlenbrechung mit der Tageszeit variirt, so reicht eine einzelne Bestimmung überhaupt nicht aus, und selbst dann nicht, wenn sie sich wie bei Gay-Lussac’s Luftfahrt auf eine beträchtliche Höhe bezieht. Die grösste Höhe, welche Gay-Lussac’s Ballon erreichte, betrug 35807. Die Thermometer zeigten unten 24°,6 R., oben — 7°,6 В. Daraus folgt eme Wärmeabnahme von 1°R. für 1117,8, was nach der Tabelle für einen Werth von mindestens 6 geben würde, der entschieden zu gross ist. Summirt man aber die Temperatur-Differenzen zwischen den einzelnen Stationen ohne Rücksicht auf ihr Zeichen, so findet man ihre Summe — 45°,8 und dies giebt eine Wärme- abnahme von 1° für 787,17. Diesem Werthe entspricht in der Tabelle ein =, welches wenig grösser als 4 ist, und sich der Annahme von Lubbock nähert. Hierbei wird angenommen, dass die einzelnen Luftschichten sich so anordnen lassen, dass sie sämmtlich Wärmeab- nahme zeigen, und dass sie nur durch Strömungen in der Atmosphäre deplacirt worden sind. Am sichersten wird die Temperatur einer Luftschicht durch die Strahlenbrechung selbst gemessen, deshalb verdient die Bestimmung des terrestrischen Coefficienten k aus gleichzeitigen und gegenseitigen Zenithdistancen den Vorzug. Obgleich Bestimmungen die- ses Coefficienten in grosser Zahl vorhanden sind, so hatten sie bisher doch keinen andern Zweck, als eine brauchbare Grösse für trig. Höhenmessungen zu liefern; ihr mittlerer Werth bezieht sich daher nur auf eine für die Höhenmessung günstige Tageszeit und kann deswegen nicht als der eigentliche Mittelwerth angesehen werden. Eine Herleitung des- selben aus Maximum und Minimum dürfte der Wahrheit näher führen. Der grösste Werth des terrestrischen Coefficienten ist k—= 0,2. Er war früher in England adoptirt und ist nach Bessel’s Meinung aus Nachtbeobachtungen hervorgegangen. Für den kleinsten Werth fand UEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÂRE. 45 Gauss ль ана k—=0,1293 ПРЕ A DI INS, » —=10, 237 ботов ete » — 0,1285 Lassen wir den vorigen Werth als Maximum, diesen als Minimum gelten, so erhalten wir im Mittel k—0,1632 welches einem = = 3,75 entspricht. Da wohl alle dabei concurrirende Beobachtungen im Sommer gemacht sind, so darf man annehmen, dass die mittlere Temperatur höher als 8° war, und dass die Reduction auf diese Temperatur den Werth vergrössert, wodurch er sich einem = = 4 nähert. Allein hiergegen muss eingewendet werden, dass das Mittel zwi- schen Minimum und Maximum des terrestrischen Coefficienten wohl den mittleren Werth der täglichen Veränderung der Strahlenbrechung in dem Höhenbereich, in welchem die Bestimmungen stattfanden, geben kann, aber nicht den mittleren Werth in verticalem Sinne, der hier verlangt wird; oder man müsste denn annehmen, dass der tägliche Mittelwerth zugleich auch in der Höhenrichtung Gültigkeit habe, was mindestens starken Zweifeln ‚ unterliegt. $6. Bestimmung der Wärme-Ahnahme durch die Strahlenbrechung und durch die Thermometer-Unterschiede. Um die Wärmeabnahme in der Verticale kennen zu lernen, wird es zunächst darauf ankommen, zu untersuchen, ob der Temperatur-Unterschied einer Luftschicht, den man aus der Strahlenbrechung herleitet, mit demjenigen übereinstimmt, den die Thermometer angeben. Zu diesem Zweck werde ich aus meinen Refractions-Beobachtungen, die ich im Jahr 1849 bei einem Nivellement am Harz angestellt habe, die nachfolgenden aufführen. Die beiden Beobachtungsstationen waren Kupferkuhle bei Kroppenstedt und Brocken; die gebrauchten Instrumente zwei dreizehnzöllige Höhenkreise von Pistor mit microsco- pischen Ablesungen. Diese vortrefilichen Instrumente gehören dem Königl. Preuss. Mini- sterium für Handel und Gewerbe, und waren zu diesem Zweck von dem Herrn Minister v. d. Heydt Exc. bereitwilligst zu meiner Disposition gestellt worden. 46 J. Г. BAEYER, Station Kupferkuhle. Höhe über der Ostsee — 88,237; geogr. Breite — 51° 55 55286. Beobachter: v. Hesse. Brocken. Barometer Psychro- Zen. Dist. auf Oreducirt. meter. р L о ' Sept. 1. | 6#35” | 89° 0’ 2794 | 33191 |+ 84 | + 72 ET AE 0 12,64 | 331,20 12.0 9,6 SA NEO Ep 0 39,29 | 331,26 14,3 11,4 Ho RONA 0 59,97 | 331,34 14,7 11,5 » 52110034 у 10410. 331,96 15,9 11,5 ler 1114821 331,18 17,2 Tr ай 1 20,31 | 331,18 18,1 12,0 ИВА 1 20,89 | 331,20 18,7 124 I or ger 1 21,44 | 331,20 18,7 12,0 a 5 101677 351.11 18,6 11,9 BE ba AN SA 1 13,90 | 331,04 18,3 11,4 Ва 1 9,05 | 331,07 17,8 10,4 Station Brocken. Höhe über der Ostsee — 5867392; geograph. Breite — 51° 48’ 1/17. Beobachter: Baeyer. Kupferkuhle. Zen. Dist. 6% 35” | 91° 20° 19,42 34 23,71 34 41,14 34 40,15 | 295,41 34 49,46 | 295,37 34 58,23| 295,39 34 2,08| 295,36 34 3.22| 295,41 34 3,08| 295,43 34 59,47| 295,37 34 56,32 | 295,32 34. 51,63| 295,27 Die Höhen über der Ostee sind durch ein besonderes Nivellement, vermittelst gegen- seitig und gleichzeitig gemessener Z. D. bestimmt worden. Den ersten Theil desselben, von Swinemünde bis Berlin, habe ich bereits im Jahr 1835 mit dem Ingenieur-Geographen ÜEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 47 Lieut. Bertram ausgeführt und unter dem Titel:«Nivellement zwischen Swinemünde und Berlin. Berlin 1840.» vollständig beschrieben. Der zweite Theil, von Berlin bis zum Brocken, ist noch nicht publicirt; er wurde von mir, dem jetzigen Obersten im Generalstabe v.Hesse und dem Lieut. Bertram in ähnlicher Weise, aber mit 3 Instrumenten (den oben ‚angeführten beiden Pistor’schen Höhenkreisen und einem Gambey’schen Theodoliten) in der Art ausgeführt, dass zwischen diesen an drei auf einander folgenden Stationen aufge- stellten Instrumenten, die Zenithdistancen gegenseitig und gleichzeitig gemessen wurden. Zwischen Kupferkuhle und Brocken waren bei diesem Nivellement noch drei Stationen eingeschaltet. Die Entfernung beider Stationen von einander beträgt 24546,9 Toisen. Sämmtliche Zenithdistancen sind nach Heliotropenlicht beobachtet. Bezeichnet man die Zenithdistancen in Kupferkuhle durch 0, die auf dem Brocken durch z, so erhält man, wie aus der trigonometrischen Höhenmessung bekannt ist (Grad- messung in Ostpreussen Seite 195) den Coefficienten der Strahlenbrechung Е. ские, Е=1— [+ =— 1807 À. In aller Strenge müsste man setzen: k= 1 + 60320 — (0 + 3 — 180°) À w wenn man k auf Kupferkuhle bezieht, und k=1-+c08°2— (0 +2 — 180) À [A] wenn man es auf Brocken bezieht. $ 2. Gl. 24. Die mittlere Polhöhe der Seite Kupferkuhle- Brocken ist = 51° 51585 das mittlere Azimuth = 71° 58'; log (1 ss = — 0,0000117 loga' = (1 +5) = 6,5156271. Nach dem vorhergehenden 8 ist der theoretisch gefundene Ausdruck für denselben Coefficienten pes a’ Ро’ (N + р) 7 2(1 + Ро) (1 mt)" k ist hier abhängig von drei veränderlichen Grössen; von der Dichtigkeit der Luft Ро’ oder dem Barometerstande, von der Wärmeabnahme «, die in p enthalten ist, und von der Tem- peratur f. P(p).b’ In diesem Ausdrucke von k ist Ро =". Da k aber für die mitt- 336,905 (1 + mt) (1 + ) lere Dichtigkeit der Luft zwischen Kupferkuhle und Brocken gilt, so müssen wir auch 48 J. Г. BarYE_R, für 6 den mittleren Barometerstand am 1. Sept. = 313326 bei 0° und für № die mittlere Höhe = 3371315 setzen, und finden dann log (1-=%) = 0,0000447 ; log а’ = 6,5156601 P(o) b’ — OF ,—0,000547707 = D 336,905 (1 +5) R . Ps’ D t —— m re und dami 1 + Po 1+ mt +D Wird dieser Werth in k eingeführt, so ergiebt sich a’ DN' + 2D + a Dma + 2Dmt А (5) (er биг one. und hieraus _,[24+D | 4+92D ,» , 2m 2 № 2 24, Poe a=k[ Con En ar D Jet } Im Niveau des Meeres wird D = Р(о) = 0,00058917 und a = %. Wenn nun k nach 4 durch Beobachtungen bestimmt ist, und man setzt seinen Werth in diesen Ausdruck, so findet man die Wärmeabnahme «. Da nun {—{ =а(г— а), so giebt «.498,155 den Temperatur - Unterschied der Luftschicht zwischen Kupferkuhle und Brocken durch die Strahlenbrechung gemessen, der nun mit dem, welchen die Thermometer gegeben haben, verglichen werden kann. Eben so findet man aus « und dem untern Thermometerstande { den oberen и. a 155 oder auch umgekehrt (=1—0.498,155. Da der aus der Strahlenbrechung hergeleitete Werth unzweifelhaft der mittlere Tempe- ratur-Unterschied der Luftschicht sein muss; so lässt sich auf diesem Wege die Frage entscheiden, ob die Thermometer diesen Unterschied richtig angeben oder nicht. Setzt man in % für а den beobachteten Werth a so findet man aus Barometer- und Thermometerstand den Coefficienten К. Werden in dem Ausdrucke von © die Zahlenwerthe eingeführt und nach einer früheren Bemerkung N(1—ß cos 2 $) = N gesetzt, oder = №[1 — В cos (ф + @)] = log 6,3894422, weil N für beide Stationen, also für die mittlere Breite gilt; so findet man р 4. a = k[0,2433290 + 0,00222828 r + 0,000005 1012 1°] — 0,0536607 — 0,000000610.r. Diese Gleichung gilt für den Werth von k, wie er aus Gl. # hervorgeht. In der nachste- henden Tabelle sind die Werthe von k als Resultat der Beobachtungen bestimmt worden. Diese Werthe von k wurden dann in die Gl. 4 gesetzt und а berechnet. Das beobachtete UEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER АТМОЗРНАВЕ. 49 r а, = Hs ist aus der beobachteten Temperatur-Differenz gefunden, und die berechnete Temperatur an der oberen Station { ist mit dem berechneten «à aus Gl. $ hervorgegangen. I. Aus den Beobachtungen hergeleitet. Kupferk. Brocken TEST nach Gl. 4. % 498155 k + 0,0007993 | -+0,208607 34 — 0,0034126 0,199549 34 — 0,0058215 0,171011 34 — 0,0080296 0,158263 34 — 0,0088326 0,145670 34 — 0,0108400 0,137266 34 — 0,0130481 0,130896 34 — 0,0138511 0,129782 34 — 0,0138511 0,129782 34 — 0,0136441 0,134877 34 — 0,0140519 0,138775 — 0,0150556 0,144951 II. Aus den Beobachtungen durch Rechnung gefunden. Berechnet k Berechnet Berechnet t—t a o O 6 35 8,4 894 | +0,54 —= 0,0010796 | -+0,207574 7 34 12,0, 12,18 + 0,18 | -+0,0003704 0,185579 8 34 14,3 11,10 — 3,20 | —0,0064300 0,173214 9 34 1437 9,82 2488) 500%801 0,164655 10 34 15,9 9,49 — 6,41 | —0,0128758 0,160107 11 34 17,2 9,83 7,300 |= 0,0148033 0,151259 12 34 18,1 9,97 — 813 | —0,0163230 0,142373 34 18,7 10,51 — 8,19 | — 0,0164428 0,138855 2 34 18,7 10,47 — 8,93 | —0,0165290 0,138855 3 34 18,6 11,12 — 7,48 | —0,0150142 0,139672 4 34 18,3 11,32 — 6,98 | —0,0140079 0,138621 5 34 17,8 11,63 67 | 00124173 0,135681 Das berechnete а, ist dadurch gefunden worden, dass die beobachteten Werthe von ‘und К unter I. in die Gl. 4 gesetzt wurden. Mit diesem a ist dann nach Gl. 3 t und — berechnet. Zur Berechnung von k wurden die beobachteten Werthe ‘ und а in die Gl. 4 gesetzt. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vilme Série. 7 50 J. J. ВАЕТЕВ, Vergleicht man die berechneten Werthe von k in II. mit den beobachteten in I., so stellt sich heraus, dass die Unterschiede des Morgens und des Abends am kleinsten sind, gegen Mittag hin grösser werden und am Nachmittage wieder abnehmen Das beobachtete & unter I. ist am frühen Morgen positiv, geht dann durch 0, wird negativ und wächst bis zum Abend fort. Das aus der Strahlenbrechung berechnete « unter II. ist am Morgen ebenfalls positiv, geht aber etwa eine Stunde später durch Null ins Nega- tive über; erreicht ein Maximum zur Zeit des Maximums der Tagestemperatur und nimmt dann gegen den Abend hin wieder ab. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zwischen den Thermometer-Angaben und den Temperaturen, die die Luft wirklich hatte. Vergleicht man die berechneten Werthe von © unter II. mit den beobachteten Wer- then unter I., so zeigen sie eine wesentliche Verschiedenheit. Am frühen Morgen gab die Refraction sehr nahe dieselbe Wärmezunahme, die die Thermometer anzeigten; eine Stunde später zeigten die Thermometer Wärmeabnahme, während die Luft noch Wärmezunahme hatte; gegen 8" ging dieselbe in Wärmeabnahme über, die ihr Maximum um 2“34” (zur Zeit des Maximums der Tagestemperatur) erreichte, dann gegen den Abend hin immer geringer wird und wahrscheinlich während der Nacht, wo die Abkühlung am Boden zu- nimmt, allmählig in Wärmezunahme übergeht. Nach den Thermometern geht die Wärmezunahme а unter I. am frühen Morgen schneller in Wärmeabnahme über, weil die Luft als schlechter Leiter in ihren Temperatur- Veränderungen zurückbleibt; dann wächst die Wärmeabnahme bis zum Abend fort und erreicht ihr Maximum in der letzten Beobachtung. Die Wärmezunahme am frühen Morgen kann nur bis zu einer gewissen Höhe in die Atmosphäre hinaufreichen, die von der Grösse der Tages-Temperatur abhängig ist. In dem obigen Falle scheint die Höhe des Brocken ziemlich diese Gränze zu bilden. Das Geringerwerden der Wärmeabnahme nach dem Maximum der Temperatur unter II. und das Gleichwerden der beobachteten und berechneten Werthe von « um 4"35” erklärt das Nachlassen der zitternden Bewegung der Luft und das allmählige Eintreten der ruhi- gen Bilder, die W. Struve zuerst beschrieben hat. Nach den beobachteten Werthen von a unter I. ist diese Erscheinung nicht zu erklären. Nach den Bestimmungen von { —{ aus der Refraction unter II. folgt, entweder dass das Thermometer auf dem Brocken die Temperatur des Morgens 6"35” und des Abends um 43" 4" richtig, in der Zwischenzeit zu hoch angab, оаег dass das Thermometer in Kupfer- kuhle des Morgens und des Abends zu denselben Zeiten die Temperatur richtig, in der Zwischenzeit zu gering angab; oder aber dass die Luft im Sonnenschein eine etwas höhere Temperatur besitzt, als die Thermometer im Schatten angeben. Die Temperatur-Beobach- tungen, besonders auf hohen Bergen, sind überhaupt schwierig; jedes Wölkchen, welches vor der Sonne vorüber zieht, macht das Thermometer sinken, und eben so macht es einen Unterschied, wenn der Schatten, in welchem das Thermometer hängt, gross ist, oder wenn ÜEBER DIE STRABLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 51 er nur eben die directen Strahlen der Sonne abhält. An dem Brockenthurme hatte ich mehrere Thermometer in verschiedenen Höhen, bis zu 40 Fuss über dem Boden aufge- hängt, die gleichzeitig abgelesen wurden, wobei es sich einige Male ereignete, dass das oberste Thermometer um mehr als einen halben Grad höher stand, als das unterste. $ 5. Reduction der Coefficienten k auf das Meeres-Niveau und auf jede beliebige Temperatur. Im Niveau des Meeres oder vielmehr bei 3361905 Barometerstand wird in dem Aus- drucke der im vorigen $ für k gegeben wurde, der Werth Ро’ = Bun bei der Temperatur г, alsoinderGl.@ D= P(e),unda = %, gleich dem Krümmungsradius. Für diese Werthe geht jener Ausdruck über in a — k[0,2262375 + 0,00207172 + 0,0000047428 1°] — 0,0536607 — 0,0000006 10. Setzt man hier { = 0, so findet man zur Reduction auf 0° Bee. a + 0,0536607 = k.0,2262375 Setzt man ! = 8° so erhält man oe a+ 0,0536656 — k.0,2431148. Werden in beiden Ausdrücken die im vorigen $ berechneten Werthe von «a gesetzt, so giebt der erste den & zugehörigen Coefficienten k im Niveau des Meeres bei 0° Tem- peratur ; der zweite denselben Coefficienten im Niveau des Meeres bei 8° Temperatur. Tabelle der aus den beobachteten Z. D. hergeleiteten und auf den Meereshorizont reducirten Coefficienten. Zeit. k k Sept. 1. bei 0° bei° 8 6035 | 0,241960 0,225183 7 34 0,238825 0,222265 8 34 0,208766 0,194293 9 34 0,193865 0,180427 10 34 0,180275 0,167780 11 34 0,171759 0,159956 12 34 0,165038 0,153601 1 34 0.164508 0,153108 2 34 0,164172 0,152753 3.34 0,170823 0,158948 4 34 0,175271 0,163123 5 34 0,182301 0,169666 52 J. J. Bayer, Schliesst man die ersten drei Beobachtungen aus, so findet sich im Mittel aus 9 Be- stimmungen bei 8°R....k= 0,162151, und dies ist nahe genug derselbe Werth, welcher oben aus Maximum und Minimum gefunden wurde. ÇS. Bestimmung der Temperatur auf dem Brocken aus den Beoh- achtungen in Kupferkuhle, und der Temperatur in Kupferkuhle aus den Beobachtungen auf dem Brocken. In Kupferkuhle sei R-+-h—=a der Abstand vom Krümmungs-Centrum, so hat man in dem geradlinigen ebenen A Kupferkuhle-Brocken-Centrum der Erde: die Seite Kupfer- kuhle-Centrum = a’; die Seite Brocken-Centrum =; den eingeschlossenen Winkel am Centrum и = >, und daher die Proportion 2a +r—air—a—tgl(4+ B):tg1(A—B) aus welcher folgt r—a! r—a! i u tg 4 (4+-B) = te 4 (4—B) = — = — 2 + (2 + ) 9 Ти г Zr 2 Sind A und В gefunden, зо erhält man 0+-A0+A — 180° ; A+ B+u— 180° 3 +Az+B — 180% 95 A 0 + Az—u = 180° folglich O+z— 180°’ =и— (Ad +032). Setzt man diesen Werth in die Gl. # 8 6, so findet man weil и = = ist Е (Аба und unter der Voraussetzung, dass ДО = Az sei, Die Brechungswinkel ergeben sich aus dem Obigen Boo Vo der an der untern Station À 0 = 180° — 9 — А Et. se Se » » oberen » Az =180 —z —B. nissen —— ÜEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 53 Auf diese Weise kann man die Coefficienten k an der unteren und an der oberen Station jeden für sich bestimmen. Zur Bestimmung der Wärmeabnahme in Kupferkuhle müssen die auf diese Station bezüglichen Werthe in den allgemeinen Ausdruck $ 6 Gl. ® eingeführt werden. Der mittlere Barometerstand in Kupferkuhle ist 331719 bei 0°; dv’ h!\2 ; 1085 = 9,9925697 — 10; log(1+ 7%) =0,0000234; log М[1 — 8 cos(o + Ф)| = 6,3894422 ; loga = 6,5156271. Mit diesen Grössen findet man für Kupferkuhle D 1+ mt/+ D D = 0,0005791444 und Ро — daher 4. a —k[0,2301452 + 0,0021075.1 + 0,000004825 .1?] — 0,0536607 — 0,000000610.t. Der mittlere Barometerstand auf dem Brocken ist 295233 bei 0°; 105 5 = 9,9428001 — 10 ; log (1 +5) — 0,0000779 ; loga — 6,5156933 ; D— 0,000516280. Mit diesen Werthen findet man für Brocken, wo a in entgegengesetzter Richtung zählt und daher mit entgegengesetztem Zeichen genommen werden muss, 5. a—= —k[0,2587084 + 0,002363714.1-+ 0,0000054115.2]-+ 0,05366063 + 0,000000610.1. Aus den oben angeführten Datis ergiebt sich So и и = 5 = 1544,566 1(4—B)— 1° 9' 44,91 daraus folgt A= 90° 56’ 52/63 ;wahre Z. D.in К. =89° 3’ 7/37 1 (А-- В) = 89 47 7,72 » B—88 37 22,81 » »' inpr.—91 22 37,19! 54 Sept. 1. AO 184,43 754 174,73 8 34 148,08 9 34 127,40 10 34 117,26 ge pi 113,05 12 34 107,06 1 34 | 106,08 2 34 105,93 3 34 110,60 4 34 113,47 5 34 118,32 In dieser Tabelle ist die Sept. 1. Az 6U35M | 137/77 7 34 133,48 8 34 116,05 9 34 117,04 10 34 107,73 11.34 98,96 12 34 95,11 1 34 93,97 2 34 94,11 3 34 97,72 4 34 100,87 5 34 105,56 Die Wärmezunahme « von Brocken nach Aupferkuhle ist hier aus k und t nach Gl. $ be- rechnet worden. 0,238811 0,226251 0,191743 0,164965 0,151835 0,146397 0,138628 0,137877 0,137165 0,143212 0,146928 0,153208 Wärmeabnahme « aus { und k nach Gl. 3 28: и 0,178393 0,172838 0,150268 0,151551 0,139495 0,128139 0,123154 0,121678 0,121859 0,126534 0,130613 0,136685 7. J. ВАЕТЕВ, In Kupferkuhle. + 0,0056045 + 0,0042817 — 0,0035729 — 0,0104211 — 0,0134531 — 0,0144629 — 0,0162601 — 0.0162740 — 0,0164672 — 0,0148740 — 0,0139581 — 0,0124299 In Brocken. + 0,0037288 + 0,0046451 + 0,0106370 + 0,0105388 + 0,0136873 + 0,0168465 -+ 0,0183402 + 0,0187031 + 0,0186510 + 0.0173078 + 0,0162980 + 0,0148989 Höhe für IHR! ЕЕ Höhe für 1° В. 268,2 215,3 94,1 94,9 73,1 59,4 54,5 53,5 53,6 57,8 61,4 67,1 t— 1 berechnet| beobachtet +2,79 +2,13 — 1,78 — 5,19 — 6,70 — 7,21 — 8,10 — 8,21 — 8,20 — 7,41 — 6,95 — 6,19 — 0,4 — 1,7 — 2,9 40 “а un In Wr —6:9 — 69 — 6.8 70 TE & berechnet. t—t berechnet|beobachtet +1,86 +2,31 +5,30 +5,25 —= 6,82 — 8,39 +9,14 +9,32 +9,29 +8,62 — 8,12 += 7,42 — 0,4 17 + 2,9 + 4,0 + 4,4 — 5,4 + 6,5 + 6,9 — 6,9 — 6,8 + 7,0 + 7,5 Diff. +2,39 — 3,83 +1,12 — 1,19 — 2,30 — 1,81 — 1,60 — 1,31 — 1,30 — 0,61 —+-0,05 +1,31 Diff, +2,26 +0,61 —+ 2,40 +1,25 +2,42 —- 2,99 —=2,64 +2,42 +2,38 +1,82 +1,12 — 0,08 UEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 55 Bemerkungen. . Der Ausdehnungs-Coefficient m gilt eigentlich nur für trockene Luft. Eine Vergrösse- rung desselben für Luft, welche Wasserdampf enthält, bis zur Höhe des Gay-Lussac- schen Coefficienten ändert die berechneten Temperaturen höchstens um 0°1 В. ab. Ein Fehler in der Z.D. von 1’entspricht bei 6 deutschen Meilen Entfernung etwa 0915 В. Hiernach kann die Sicherheit beurtheilt werden, mit der man die wahre Temperatur der Luft vermittelst der Strahlenbrechung messen kann. . Bei den beiden ersten Beobachtungen in obigen Tabellen haben die Werthe von « in Kupferkuhle und in Brocken dasselbe Zeichen, d. h. die Wärmeabnahme an der einen Station war der an der andern entgegengesetzt, oder: während auf dem Brocken von oben nach unten Wärmezunahme stattfand, wurde in Kupferkuhle von unten nach oben ebenfalls Wärmezunahme beobachtet. Hieraus folgt, dass die Luftschicht zwischen Kupferkuhle und Brocken wärmer war, als die Thermometerangaben an beiden Statie- nen. Der Grund dieser Erscheinung ist darin zu suchen, dass die am Tage in den Ebe- nen stark erwärmte Luft aufsteigt, und als schlechter Leiter ihre Temperatur derge- stalt fest hält, dass sie am nächsten Morgen in einer gewissen (noch nicht ermittelten) Höhe noch um mehrere Grade wärmer ist als an der Oberfläche der Erde, wo die Ab- kühlung durch die Ausstrahlung bei weitem stärker ist. Das Festland der Erde ist daher in der Nacht mit einer wärmern Luftschicht wie mit einem Mantel dergestalt umgeben, dass von unten nach oben erst Wärmezunahme und dann Wärmeabnahme stattfindet. Der grösste Unterschied wird zur Zeit der stärksten Abkühlung an der Erd- oberfläche, d. h. am frühen Morgen hervortreten. Wenn nun eine Bergspitze über die Mittellinie dieses warmen Luftmantels emporsteigt, so wird die Luftschicht zwischen der Bergspitze und der Ebene wärmer sein als die Thermometer unten und oben anzei- gen; der barometrisch gemessene Unterschied wird demnach zu klein ausfallen müssen. . Vergleicht man die sämmtlichen Werthe von « in beiden Tabellen, so stellt sich heraus, dass die Wärmezunahme vom Brocken herunter grösser war als die Wärmeabnahme von Kupferkuhle hinauf, und daraus folgt, dass unter der Mittellinie des warmen Luftmantels die Wärmeabnahme geringer ist als darüber. . Aus der Tabelle für Kupferkuhle ist ersichtlich, dass sich, während der Nachmittags- stunden, aus den daselbst angestellten Beobachtungen (Barometer, Thermometer und Zenithdistance) die Temperaturen auf dem Brocken bis auf etwa einen halben Grad genau berechnen lassen; und eine grössere absolute Sicherheit haben die daselbst ange- stellten Thermometer-Beobachtungen, zufolge einer früheren Bemerkung, auch nicht. Dieser Umstand kann, zu meteorologischen Beobachtungen benutzt, ein neues Argu- ment für die Vorhersagung der Witterung liefern. Wenn z. B. von einem Standpunkt in der Ebene eine hohe Bergspitze sichtbar ist, deren Entfernung, Höhenunterschied, wahre Z. D. und Refraction bei einer bestimmten Temperatur, ähnlich wie bei Kupfer- 56 | 7. 7. ВАЕТЕВ, kuhle und Brocken ermittelt worden ist, so wird man durch Beobachtung der Veränderung der Refraction, in Verbindung mit Barometer und Thermometer, die Temperatur der Luftschicht bis zur Höhe dieser Bergspitze messen und daraus Schlüsse auf Wetter- veränderungen machen können. Ein günstiges Resultat ist um so wahrscheinlicher, als entfernte Bergspitzen jetzt schon als Wetterpropheten gelten und zu hoffen steht, dass die Strahlenbrechung die Gründe dafür erkennen lassen werde. $ 9. Gehrauch der Formeln zum Höhenmessen mit dem Barometer. Zur Bestimmung der Höhenunterschiede mit dem Barometer haben wir nach den Gl. 42 und 45 die Ausdrücke gefunden Уп si (ER (5) —1 2 0 0 ee T— а — Уп „(© À ® — v иж р. и, Die erste Formel ist streng, die zweite giebt einen genäherten Werth. Sollen diese Formeln allgemeine Anwendung finden, so müssen die Reductionen für die Polhöhen und für die Höhe der untern Station über dem Meere angebracht werden. Es sei an der untern Station: b der Barometerstand auf 0° reducirt. { der Thermometerstand. © die Polhöhe. h' die Höhe über dem Meere. Für die obere Station: b der Barometerstand auf 0° reducirt. t der Thermometerstand. ф die Polhöhe. Der Krümmungsradius für die mittlere Polhöhe und das mittlere Azimuth beider Stationen sei = . Bevor die beobachteten Grössen in die Rechnung eingeführt werden können, müssen sie auf gleiche Intensität der Schwere gebracht werden. ÜEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 57 Bezeichnen wir die reducirten Grössen mit (6), (b) und N’ so finden wir nach dem Früheren für die untere Station (6) = RER 1+ = (+ x) für die obere Station (b) = b(1 — 3 cos 25). Der Factor oies fällt hier deshalb fort, weil er bei der Entwickelung der For- r—a (+ У ) ше! unter das Integralzeichen gebracht werden musste. Die Constante N soll für beide Stationen gelten, wir müssen daher N =N[1—Becos(e + $]] setzen. Hieraus folgt () Ь' (1—Вс032 $’) b (1— В cos 2 y) (1 я) (b) : , b’ Dem Logarithmus der Barometerstände log, (1—В cos 2 $’) ist also der QE (1—В cos 2 y) (1 + x) hinzuzufügen. Beispiele. Biot theilt in der Connaissance des Temps für 1841 die Beobachtungen von der am 16 Sept. 1804 stattgefundenen Luftfahrt Gay-Lussac’s mit, denen ich die folgen- den Data entnehme. mirs b —= 0,76568 (= 30,75C.— 24,6R. b = 0,3288 = 95 0.—— 7,6 В. Polhöhe des Observatoriums in Paris @ = 48° 50' 13". Höhe desselben über dem Meere... h = 30778. mtrs Biot giebt die Höhe des Ballons nach der Formel von Laplace = 6977,47 = 3579796 über dem Observatorium an. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vilme Série. 8 58 J. Jo ВЕ, Da hier © = o ist, so findet man für log % — log a = 6,5140964 log 200829) 99999912 — 10 (1—В cos 2 $) (1 a log (1—$ cos 2 ф) = 0,0001510 log № = 6,3891738 log 5 = 0,3671067 log № = 6,3893248 — 10 ma =) ——0,00004119490 $ 4. 8580 2 (- em = + 0,00000068124 a —— 0,00004051366 n= p— 16 pe giebt —10 р?—= 16,41357 logn = 1,2707725—10 — 162) 5.20796 281") — 0,03249 log Уп = 5,6353863— 10 —10 п = 18,65402 p+ Vn— +-0,00000267665 р— Уп = —0,00008370397 105 (р + Ию = 4,4275916 — 10 105 (р — Vn) = 5,9227460, — 10 log 2 (1+ mt) = 0,3473956 log 2 (1 + mt) = 0,3473956 log w = 4,0801960 — 10 logv—5,5753504, — 10 log Vn = 5,6353863 — 10 и Ar Bee — 923% ares log, = 3,6106752 DE (a) mn log log = 9,5647923, — 10 logw — 4,0801960 — 10 8,8108538,—10 4,0155035 — 10 num. ,, — 0,0646925 num. — 0,000001036343 log GM — 9,9353075—10 ь —= — 0,00003761408 . 0,8616036 и и сое ER de Nenner — — 0,00003865042 Zähler = — 0,1383964 UEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 59 log Zähler = 9,1411248, — 10 log Nenner = 5,5871542, — 10 log(r —a) = 3,5539706 r — a = 35807723 log 108 D = 9,5647923 — 10 105 р.... = 5,6076015, — 10 102 = 3,6106752 8,7830690, — 10 log (DV — — 0,0606833 000107 (b) (or — + 0,8695944 Abe (y 1= —0,1304056....10g = 9,1152962, — 10 1 о log ze 4,3923985,, log(1+mt)= 0,0463656 log (r—a) = 3,5540603 r— a — 3581746 Berechnung der Hühenunterschiede zwischen Kupferkuhle und Brocken und Ver- gleichung mit der Formel von Laplace. Wenn die Formel, welche Laplace im IV. Bande der Mécanique céleste gegeben hat, auf Toisen, Sexagesimaltheilung des Kreises und Reaumürsche Grade übertragen wird, so erhält man r—a— 9407773 (1+8 cos 29) (1 +) (1 nz r—a\ [y db r—a far 7) ов + "5° 0,868589 |. Hiermit sollen die Werthe, welche meine Formel unter 2 giebt, verglichen, und die nach- folgenden Vorbereitungen zur Erleichterung der Rechnung getroffen werden. 60 JLoleBuwrmenrs Zunächst ist 108 4 und N zu bilden. log (1 — 8 cos 2 w’) = 0,0002709 Cpl.log (1 —$ cos 2 p) = 9,9997341 Cpl.log (1 +5). ... =9,9999764—10 99999814 —10 ist zu jedem 105} hinzuzufügen um log D zu erhalten. Ferner muss » nach der Formel (1+ mt‘) p = та + 2 — Dieser Logarithmus gesucht werden. Setzt man hier « — DS? und für t—{ die beobachteten Werthe 8 6, so erhält man das beobachtete p. 1849. Sept. 1. 6“ 35% | 0,0501195 | + 8,4 | + 8,8 | 0,0163948 34 | 0,0499739 12,0 10,3 | 0,0232360 34 | 0,0498026 14,3 11,4 | 0,0275510 34 | 0,0498487 14,7 10,7 | 0,0282971 34 | 0,0498026 15,9 11,5 | 0,0305277 34 | 0,0496683 17,2 11,8 | 0,0329313 34 | 0,0497124 18,1 11,6 | 0,0345876 34 | 0,0496651 18,7 11,8 | 0,0356882 2 34 | 00,496357 18,7 11,8 | 0,0356882 34 | 0,0496059 18,6 11,8 | 0,0355051 34 | 0,0495876 18,3 11,3 | 0,0349547 34 | 0,0497005 17,8 10,3 | 0,0340361 Beispiele für die Berechnung. 4,6348178 5,1756208n 5,4151409n 5,5577744n 5,5998445n 5,6900783n 5,7715691n 5,7977758n 5,7977758n 5,7913698n 5,8040979n 5,8343713n 6“ 35" 19" 34" log log = 8,6998499 — 10 8,6963040 — 10 log p— 4,6348178 — 10 5,7715691,— 10 log у; = 3,6105578 3,6105578 6,9452255 — 10 8,0784309, — 10 UEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 61 р (©) _ 2108 D = 0,00088151 — 0,0119793 р 9,9880207 ("= 1,0020318 0,9727934 Ne (=) 2 2 71 0.0020318 — 0,0272066 log 7,3078810 8,4356583, log(1+-'m) = 0,0163948 0,0345876 Cpl. log p = 5,3651882 4,2284309, log (r— а) = 2,6894580 2,6976768 r — a — 4897168 4987513. In gleicher Weise sind in der nachstehenden Tabelle sämmtliche Höhenunterschiede berechnet worden. Mit diesen barometrischen Höhenunterschieden wollen wir nun auch die vergleichen, welche man aus den in Äupferkuhle gemessenen Zenithdistancen ($ 6) auf trigonometri- schem Wege erhält. Die Formel ist r—a= Scotg (5% so). Den Coefficienten der Strahlenbrechung nehmen wir nach $ 8 für die günstigste Beobachtungszeit 3" 34", 4. В. К = 0,143212 an, log S= logs (1+) = 4,3900088; De = 0° 1171708. Werden diese Werthe eingeführt und für die verschiedenen Z. D. (in $ 6) gesetzt, so findet man die den einzelnen Beobachtungen entsprechenden Höhenunterschiede. Die nachfolgende Zusammenstellung giebt eine Uebersicht der gefundenen Re- sultate. 62 J: Jibawwen, Höhenunterschiede zwischen Kupferkuhle und Zröcken. 1 iQ 492,852 497,436 499,727 499,836 501,723 502,247 503,512 503,970 503,673 503,254 502,134 501,517 Nach Laplace (Nach dem Nivellement — 498155.) Fehler. — 5,303 — 0,719 — 1,572 + 1,681 + 3,568 + 4,092 + 5,357 + 5,815 — 5,518 — 5,099 + 3,979 + 3,362 Trigonometrisch =) Fehler. Nach Gl. 2. r—a Fehler. 489,168 — 8,987 493,240 — 4,915 495,193 — 2,962 495,319 — 2,836 496,973 — 1,182 497,338 —- 0,317 498,513 + 0,358 498.867 + 0,712 498,576 + 0.421 498,175 — 0,020 497,154 — 1,001 496,679 — 1,476 506,885 505,730 502,558 500.095 498,889 498,387 497,674 497,605 497,540 498.095 498,437 499,014 - -= 0,282 — 8,730 = 7,575 + 4,405 + 1,940 — 0,734 + 0,232 — 0,481 — 0,550 — 0,615 — 0.060 — 0,859 Die für Hôhenmessungen günstige Beobachtungszeit liegt der Erfahrung gemäss zwischen 10 Uhr des Vormittags und 5 bis 5'/, Uhr des Nachmittags. Schliessen wir hier- nach die ersten 4 Beobachtungen aus und nehmen von den letzten 8 Bestimmungen die Mittel, so finden wir den Höhenunterschied zwischen Æupferkuhle und Brocken 1. nach Laplace..... = 5027754 mit dem Fehler + 47599 2: паси ©. - — 497,184» » » — 0,371 3. trigonometrisch . ... — 498,205 » » » 0,050 Die bedeutenden Fehler der Laplace’schen Formel haben ihren Grund darin, dass dieser grosse Mathematiker genöthiget war, die Function — willkührlich einzuführen, weil zu jener Zeit nähere Ermittelungen über die Temperatur- Verhältnisse der Luft noch gänzlich fehlten. Diese Function stimmt aber nicht mit der Natur der Sache überein, wie ich bereits in einem Aufsatz in «Poggendorff’s Ann. d. Phys. und Chem. Bd. 98 St. 3» nachgewiesen habe und wie sich leicht aus folgender Betrachtung ergiebt. Es sei IC an der unt. Stat. d = 6°; an der ob. Stat. 1= 6°, so ist — —16? » » » » И == 8° » » » » == AS » m. = 6° » » » DAS nn » (= 8° ee 6° ÜFBER DIE STRAGLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 63 Im ersten Fall ist die Temperatur an beiden Stationen gleich; im zweiten findet Wärmeabnahme, im dritten Wärmezunahme von unten nach oben statt. Die Höhen dieser 3 Luftschichten sind unter übrigens gleichen Verhältnissen sehr verschieden; die Formel dagegen giebt für alle drei Fälle gleiche Werthe und daher unter Umständen ansehnliche Abweichungen von der Wahrheit. Die Vergleichung der Fehler der trig. Bestimmungen mit denen der Gl.2 bietet die auffallende Erscheinung dar, dass sie bei nicht sehr verschiedenen Zahlenwerthen (die Fehlersummen sind — 22,665 und + 23,049) durchweg entgegengesetzte Zeichen haben. Die gemeinschaftliche Fehlerursache hat daher auf die barometrisch gemessenen Höhen entgegengesetzt gewirkt wie auf die Zenithdistancen, und kann in nichts Anderem gesucht werden als in der Temperatur. Nehmen wir an, dass die Temperatur der Luftschicht zwi- schen Äupferkuhle und Brocken höher war, als das Thermometer an der unteren Station angab, so ist klar, 1) dass die Rechnung nach Gl. ® den Höhenunterschied zu klein geben musste; 2) dass in Kupferkuhle Wärmezunahme nach oben, und deshalb eine grössere Strah- lenbrechung als bei Wärmeabnahme stattfand, die die mit einem mittleren Coefficienten trig. berechneten Höhen zu gross geben musste. Diese Annahme ist aber bereits in $ 8 durch Beobachtungen festgestellt und ausser Zweifel gesetzt. Die daselbst nachgewiesene Wärmezunahme erklärt daher nicht bloss den täglichen Gang der obigen barometrisch gemessenen Höhen, sondern es wird auch die Gl.2 zur Bestimmung dieser Wärmezunahme dienen können, wenn dabei auf den Einfluss des Wasserdampfes Rücksicht genommen wird. © 10. Berechnung der Coefficienten für die astronomische Sirahlenbrechung. Bevor zur Berechnung der astronomischen Refraction geschritten werden kann, muss eine bestimmte Wahl über die Constitution der Atmosphäre oder was dasselbe ist, über den Zahlenwerth von в ($ 4) getroffen werden. Der Coefficient К wurde aus allgemeinen Beobachtungen ($ 5) = 0,1632; aus spe- ciellen Beobachtungen am Harz ($ 7) = 0,16215 gefunden. Vergleicht man diese Werthe mit denen, welche im $ 4 auf rein theoretischem Wege gefunden wurden, so stellt sich heraus, dass die Beobachtungen in der Nähe der Oberfläche der Erde auf einen Werth von Е = 3,75 hindeuten. Bei Lubbock ist e = 4,26...; ich habe daher als ungefähren Mittelwerth von beiden e=4 und damit diejenige Constitution der Atmosphäre ange- nommen, welche in $ 4 diesem Werthe entspricht. Da es aber wünschenswerth erschien den Einfluss kennen zu lernen, den eine Aenderung von = um eine Einheit in der Refrac- tion hervorbringt, so wurde auch noch ein zweites System der Coefficienten für <= 5 berechnet. 64 JTulrBamwen: I. Constitution der Atmosphäre für == 4. Temperatur { == 8°R.; Barometerstand = 336/905 Par. bei 0°. 2 P Pe' Le > = 10 67543658 — 10; r— a — 17278734 TP ит ЕО) logo = 5,7624980, — 10; 105% = 4,0828721 — 10; log = 7,7234056 — 10. Constanten. a) Siehe Gl. #3. b) с) 61. 18 für 0 = 90°. loge —7,2463650,—10 loge =7,9452382 —10 loge” — 7,9452382 — 10 » f—7,2755329 — 10 » f —7,2776743 — 10 » f" —7,2985349 — 10 » g—6,8794111,— 10 » 9 = 6,8678490,— 10 » 9 —6,8557319,— 10 » h= 5,8519886 — 10 » № = 5,8004305 — 10 » = 5,7435719 — 10 » 1 —4,6328747,— 10 » =4,5518111,— 10 » à —4,4647073,— 10 » k= 3,3127280 — 10 uk ==13,2095766 — 10 » = 3,1007082 10, » | = 1,9289734, — 10 » Г = 1,8087442,— 10 » Г = 1,6833686,— 10 » т= 0,5011567 — 10 » т= 0,3673410 — 10 » m—0,2289647 — 10 Anmerk. Da et ei 2 , so muss wenn 9 nicht = 90° ist, diesen beiden Coefficienten jedesmal noch der von cos” 0 abhängige Theil besonders hinzugefügt und die nachfolgenden von e” und f” abhängigen Constanten darnach ver- bessert werden. Constanten zu 01. 28 gehörig. F=f”f” etc. log F = 4,5970684 —10 logF = 1,8956026 — 10 logF’= 9,1941368 — 20 » G = 4,4552961,— 10 » © = 1,9299214,— 10 » 6’ —= 9,3533945, — 20 » H = 3,8662606 — 10 » H = 1,5713782 — 10 » H’—= 9,1446319 — 20 » 1 —= 2,9594655, — 10 » Г = 0,9434749, — 10 » = 8,6914335, — 20 » K = 1,8895460 — 10 » К=0,1149485 — 10 » K’= 8,0496951 — 20 » L —0,7186478,— 10 » L = 9,1514178, — 20 » Г" = 7,2607292,— 20 » M= 9,4781012 — 20 Constanten zu (1. 29 gehörig. log а, = 7,2463650 — 10 » В —7,5762047,— 10 » у = 73546226 — 10 » 5 —6,4346395,— 10 » Е —5,1380842 — 10 ое — 41120138110 » n = 3,5412685,— 10 ÜEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÂRE. 65 log А’ — 7,2463650 — 10 » В =7,5751284 — 10 » 0 =17,3507795 — 10 » D’ = 6,4151003,— 10 » В —5,0900511 — 10 » F—=4,1357458 — 10 » @ —3,5326339,— 10 log 4/—9,1419676 — 20 » В" =9,6490285„—20 » C”=9,7497407 — 20 » D”—= 9,5645580,— 20 Constanten zu Gl. 33 gehörig. log А” = 4,5448992 — 10 » B"—4,9415564,—10 » 0’ = 4,8605994 — 10 » D'—4,3691140,—10 » Е = 3,5396806 — 10 » F' = 2,4399587, — 10 » G = 9,9177942 —10 log A’ —= 1,8434334 — 10 » В —=2,2987913,—-10 » (= 2,3199423 — 10 » D”— 2,0149639 — 10 » E’= 1,4463938 — 10 » FT 0,6582080, — 10 log A” = 6,4405018 — 20 » В’ = 6,9937602,— 20 » 0” = 7,1598579 —20 » D’ = 7,0636590, — 20 » E’=9,1522724 — 20 » Е’ = 6,7619441 — 20 » F7—8,5498855,—20 » РЁ —6,2887472,— 20 II. Constitution der Atmosphäre für e=5. Temperatur, Barometerstand und Po bleiben unverändert. r—a— 21709773 ; logo = 5,6633454, — 10 ; logw = 4,0815904 — 10 a) zu Gl. 49. loge = 7,3731645,— 10 » f—7,5767386 — 10 : » y= 7,4534860,— 10 » № = 6,9897105 — 10 » += 6,0989673,— 10 » к = 5,0286882 — 10 » 1 = 3,8558970,— 10 » m— 2,6158972 — 10 » п = 1,3281295,— 10 log — = 7,8225582 — 10. а ® b) 102 е = 8,0386426 — 10 » f = 1,5782072 — 10 » g —7,4457668,— 10 » h = 6,9726606 — 10 » à = 6,0520715,— 10 » k = 4,9569667 — 10 » Г —=3,7643072 — 10 » т = 2,5082362 — 10 » n = 1,2072520,— 10 Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VlIne Serie. с) Gl. #8 für 0 = 90°. log е” = 8,0386426 — 10 » f” =7,5945605 — 10 » 9’ —7,4377879,— 10 » й —6,9552344 — 10 »г —6,0016498,— 10 » k’ — 4,8807904 — 10 » 1" = 3,6681758,— 10 », m —2,3962566. — 10 nn 1,0823796, — 10 9 66 J. J. Barver, Zu Gl. 23 gehörig. log F=5,1891210 — 10 logF = 2,7836815 —10 logF’= 0,3782420 — 10 » G = 5,3333784, — 10 » @ —3,1040301,— 10 » G’—0,8235294 — 10 » H = 5,1644067 — 10 » H'—3,1152542 — 10 » H’= 0,9617301 — 10 » I —4,7583819,— 10 » Г —2,9218926,—10 » I’ —0,9065863,— 10 » K=4,1533872 — 10 » К = 2,5653599 — 10 » K'—= 0,7026670 — 10 » L = 3,3548955,— 10 » L = 2,0644320,—10 » L’=0,3724900,— 10 » M= 2,4238239 — 10 » M'= 1,4323005 — 10 » M’—= 9,9295135 — 10 » N = 1,4000200,— 10 » N'—0,6818293,—10 » № — 9,9830286,— 10 » 0— 0,3080221 — 10 Zu Gl. 29 gehörig. log « = 7,3731645 — 10 » В —7,8774476,— 10 » Y=17,9292438 — 10 » 8 —7,5855864,— 10 » в — 6,7505706 — 10 » 6 =5,9157626,— 10 » 7 = 5,2393392,— 10 » S— 47924456 — 10 Zu Gl. $$ gehörig. 105 А’ = 7,3731645 — 10 log 4"=4,9677250 — 10 log 4” —2,5622855 —10 » B—=17,8765427, 10 » B’=5,5570000,—10 ›В’—=3,2282414, = № » € = 7,9266743 —10 » C’—5,7478736 — 10 » 6 —=3,5147964. — 10 » D'—7,5791718,—10 » D'—5,6540763,—10 » D’=3,5611861,— 10 » E = 6,7303674 — 10 » E'=5,3203278 —10 » E”—3,4148213 — 10 » F=5,1085475,—10 » F'=4,7672956,—10 » F"=3,1033179,—10 » @ =5,2420639,— 10 » 6'=3,9540685 — 10 » 6 =2,6574642 —10 » H'—4,7842927 —10 »H—9/4947675, 10 » H’—2,0135322, № UEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 67 log 4/—0,1568460 —10 log 4 —7,7514065 — 20 » B/—0,8793110,—10 » B’— 8,5277469, — 20 » C/=1,2497950 —10 » C’—8,9634525 — 20 » D”’— 1,3948753,—10 » D'—9,1854855,— 20 » E’=1,3676690 —10 › E’= 9,2467447 — 20 » F’=1,1968661,—10 » FF 9,1760652,— 20 » 6” —=0,8986164 —10 » (’=8,9908359 — 20 H7—0,4813354,—10 » H’= 8,7018986 — 20 N я Auch hier gelten alle zu Gl. 28 und Gl. 33 gehörige Constanten nur für # = 90° und müssen für andere Werthe von О verbessert werden. Diese Constanten sind deshalb in dieser Weise berechnet worden, weil damit gleichzeitig die Refraction und der Winkel u am Centrum der Erde gefunden werden können. Anmerk. Die Berechnung der Constanten, so wie alle übrigen grösseren Rechnungen sind von meinen Gehülfen an der Struveschen Gradmessung, den Premier-Lieute- nants Graf von Schlippenbach und Löwe ausgeführt worden. | $ #4. Vergleichung der Refractionen und der Winkel am Krün- mungs-Centrum für ce — 4 und € — 5. © Kürs=4. Wird in der Gl. 89 x = 1 gesetzt, so findet man für 9 = 90° N аа БШ УВ 3 5 JUPES (ee) Werden hier die im vorigen $ berechneten Coefficienten eingeführt, so giebt die erste Horizontalreihe...... 20287060 » zweite » 128,225 » dritte » + 1,240 » vierte » — 0,053 » fünfte » 0.012 Horizontal-Refraction = 2001,010 68 J. J. BAEYER, Wird die Gl. 2% in gleicher Weise behandelt, so giebt die erste Horizontalreihe..... 225457644 » zweite » + 515278 » dritte » — 4,845 » vierte » + 0,454 Winkel и am Centrum der Erde = 225927531 — 6° 16 32/53. Für 0 = 80° müssen zunächst die Coefficienten verbessert und dann nach den Gleichungen 23 und 3% die Integrale 0’, 0°....Р,Р”...... u. $. w. gesucht werden. Verbesserte Constanten. log e”— 7,9606758 — 10 log F=4,5974368 — 10 al) » G = 4,4554803,— 10 » g = wie früher » Н= 3,8663158 — 10 u » 1 = 2,9594889,— 10 AP BEA bleiben ungeändert. log А" = 4,5450834 — 10 » В' = 4,9417138,— 10 » С’=4,8607126 — 10 » D’— 4,3691548,— 10 » E"— 3,5396935 — 10 » р’ = 2,4399406,— 10 Integrale. log 0' = 0,7306503 log P'— 1,6724500 » O0°—0,4199508 » Р’— 1,5390027 » 0°—= 0,2391388 » P°— 1,4360406 >20 01 114177 в 7103547260 » 0°’ = 0,0127153 » NP 2763882 » O°—9,9320707 — 10 > ИР? 02289600 » 0'—9,8647634 — 10 u nn UEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 69 Nach Gl. 35 giebt die erste Horizontalreihe + 321,391 » zweite » =—= 0,695 für 9 = 80° R = 320,696 Nach Gl. 24 giebt die erste Horizontalreihe + 5741,014 » zweite » + 0,686 für 9 — 80° u— 5741,700 = 1° 35 41,7. №. "Eürze=—-5.; Nach G1.39 giebt die erste Horizontalreihe 20855647 » zweite » — 33,925 » dritte » 1,340 » vierte » + 1,363 » fünfte » — , 2,348 Horizontal-Refraction 2052,077 Nach G1. 23 ist die erste Horizontalreihe = 25166,981 » zweite » + 99,621 » dritte » — 11,785 » vierte » + 1,464 Winkel и am Centrum der Erde = 25256,281 = 7° 056,28 Eben so findet man für 9 = 80° В = 320,70 und u = 7087,47 = 1°58' 7,47 Zusammenstellung. Refraction Winkel и für 9 = 80° 9 = 90° 1° 3541770 6° 16° 32,53 1 58 7,47 7 0 56,28 für 2001,01 2052,08 320'70 320.70 70 : J. J. Barren, Hieraus geht hervor, dass eine Aenderung von = um eine Einheit auf die Refraction unter der Z. D. 9 = 80° ohne allen Einfluss ist. Die Constitution der Atmosphäre bringt daher nur in der Nähe des Horizontes Veränderungen in der Strahlenbrechung hervor. Die obigen Rechnungen sind unabhängig von jeder beobachteten Refraction geführt und gründen sich lediglich auf die von den Physikern gefundenen Werthe für den Aus- dehnungs-Coefficienten der Luft m, und für die strahlenbrechende Kraft derselben Р(о). Soll die Refraction für 0 = 80° zufolge directer Beobachtungen verändert werden, so muss, wenn dieselbe kleiner werden soll, entweder m vergrössert oder P(p) verkleinert werden. Für eine Vergrösserung der Refraction erleiden m oder Р(о) die entgegengesetzten Aenderungen. Nach Bessel’s Tafeln (Encke’s astronom. Jahrbuch für 1849) ist die Refraction bei 80°Z.D. und bei 8° В. Wärme = 318,96 (siehe $ 12) der Unterschied beträgt 174. Soll diese Refraction bei 80° nach Bessel unverändert beibehalten werden, so muss wie erwähnt entweder /(p) verkleinert oder m vergrössert werden, d. h. man müsste ent- weder P(p) = 0,00058603 anstatt 0,00058917, oder т= 0,0046046 anstatt 0,00458 annehmen. Für den ersten Fali lässt sich kein genügendes Motiv anführen, für den zweiten dagegen kann geltend gemacht werden, dass die sorgfältige Bestimmung des Coefficienten m von Rudberg und Magnus sich auf trockene Luft bezieht, und dass die grössere Aus- dehnung des in der Atmosphäre enthaltenen Wasserdampfes eine Vergrösserung von m nicht bloss rechtfertige, sondern nothwendig mache. Die alte Bestimmung von m durch Gay-Lussac war für 1°’R. = 0,004688, also noch um 0,0000834 grösser. Die Absicht, diesen Coefficienten für gewöhnliche atmosphärische Luft = 0,0046046 anzunehmen, enthält daher keinen Widerspruch und erscheint deshalb zulässig. Wenn dieser Werth von m oben eingeführt würde, so erhielte man die Refraction zwischen 0 und 80° Z.D. über- einstimmend mit Bessel. $ 12. Berechnung der astronomischen Refraction. Für den praktischen Gebrauch bietet die Construction einer allgemeinen Formel, welche für alle vorkommenden Zenith-Distancen, von 9 = 0° bis zu 90° und darüber hin- aus, mit voller Gültigkeit auch die Bequemlichkeit der Rechnung vereinige, grosse Schwie- rigkeiten dar; dieselben verschwinden aber, wenn man die Berechnung der Refraction in zwei Theile zerlegt, von denen der erste die Zenithdistancen von 0 bis 80°; der zweite die Zenithdistancen von 80° bis zum Horizont und darüber hinaus umfasst. Für den ersten Theil gilt die Gl. 32, für den zweiten die Gl. 33 oder auch die Gl. 89. Letztere bietet den Vortheil, dass ihre Coeificienten zugleich zur Berechnung des Winkels и dienen können. UEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 71 Setzt man in der (1. 82 EN a ED OR RE RE ES moin: re DD AS Ш 1.3.5 (Ay?) IV 1.3.5.7 / (Ay) A "D M — 9.2:4.6. sinl 2.2.4.6.8.sinl ”? so erhält man I. Für Zenithdistancen von 9 = 0° bis 9 = 80°. К — tang 0 [S— 1 Pre in + а т 1 wo $ = 58559773 1055 = 1,7678808 5' = 0,067634 » 5’ —8,83016 — 10 5" = 0,0001940 » 5" — 6,28788 — 10 5" = 0,0000007868 » ST —= 3.89587 — 10 5” — 0,000000003866 » 5” = 1,58726 — 10 II. Für Zenithdistancen von 9 = 80° bis über 90° hinaus. Zur Berechnung der Refractionen in diesem Bereich der Zenithdistancen dient a) die G1.33, deren Coefficienten aber nicht berechnet sind, oder b) die 01.3%, deren Coefficienten sich in $ 10 finden. Die Integrale 0", 0°... P', P?... u. 3. w. müssen aber für jede Ze- nithdistance besonders berechnet werden, und selbst an ihren Coefticienten ist eine von der Zenithdistance abhängige Veränderung anzubringen. Dies macht den Gebrauch dieser Formel beschwerlich und hat zur Construction der Gl. 49 Veranlassung gegeben. Ganz zu umgehen sind aber die Gleichungen $3 oder 3% nicht, weil die Convergenz der Reihe I aufhört, wenn cos 9 — e wird, welches der Fall ist für 0 = 84° 3645724. Für diese Zenithdistance oder für cos 9 = e giebt die G1.88 die Refraction = 558749. Es kann aber der Gebrauch dieser Gleichungen sehr eingeschränkt werden, wenn man in der Reihe I nach einige Glieder mehr berechnet. Dieselbe gilt jetzt schon bis 82° und wird dann bis 83° sicher ausreichen. Die nachfolgende Gleichung gilt von 86° abwärts nach dem Hori- zont hin; es bleibt alsdann für die Gleichungen $$ oder 3% nur der enge Raum zwischen 83° und 86° Zenithdistance übrig. Die Berechnung der Horizontal-Refraction nach G1.89 giebt В” = 2001,01, man erhält daher für die Refractionen in der Nähe des Horizontes bis zu 86° Zenithdistance aufwärts nach G1.49. | £ >, cos? 9 >, cost0 Lt) IL. R=sin@] 2001/01 + Ben sin 1 sin 1 sin 1 3, cos 9 3, cos? 0 3, cos? 9 7 sin 1" sin 1? sin 1” 72 J. J. Barzvee, wo = 5,8003794 4,6155219, Nach diesen drei Formeln sind in der nachfolgenden Zusammenstellung die Refrac- 3, — 7,9453407 2 ,— 9,9617887 ',— 11,9525241 sin 1’ 20, — 13,8032033 sin 1 ES 4199783 sin 1 Zu 1617873459 Зв, — 17,5438177 tionen berechnet worden. Scheinbare —,— 6,9036771, À, 8,9569261, sin 1 ‚= 10,9651469, sin er — „= 12,9036046, sin Зы, — 14,6431063, sin Ds = 16,1349001, is, — 17,3468886, sin 1” Tabelle der Refractionen Bei 8° Reaumur Lufttemperatur und 336,905 Par. Lin. Barometerstand bei 0° des Quecksilbers im Barometer. Z.D.=9 10,32 21,30 33,78 49,07 58,46 69,64 101,03 159,45 320,70 593,78 705,88 862,60 967,92 1090,44 1245,53 89 1438,77 1684,44 90 2001,01 2415,30 91 2966,91 Refractionen nach Gleich.r, ши, ини. | nach Bessel. ОА 2118 | + 012 33,59 |+ 0,19 48,82 | + 0,25 58,20 |+ 0,26 69,30 |-+ 0,34 100,57 |+ 0,49 15867 + 08 318,996 |+ 1,74 591,62 | + 2,16 705,00 | + 0,88 862,05 | + 0,55 969,26. |1 134 1098,17, =aW766 19618 6 016.07 ТА! |. 38.63 1758 7 | TA 26 114,19 2112,2 ÜEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 73 Anmerk. Da in den Bessel’schen Refractions-Tafeln, die Encke im Jahrbuch pro 1849 mittheilt, die Temperatur des Quecksilbers im Barometer gleich der des innern Thermometers ist, so muss der Barometerstand 3367905 auf 8° В. gebracht, d.h. — 337751 gesetzt werden, um nach den Tafeln die obigen vergleichbaren Refrac- tionen zu finden. © 13%. Beohachtete astronomische Refraction. Vereinzelte Beobachtungen, welche ich zu} verschiedenen Zeiten auf verschiedenen Dreieckspunkten angestellt hatte, gaben mir die astronomische Refraction in der Nähe des Horizontes stets kleiner als die Tafeln; ich wartete daher nur auf eine Gelegenheit, um eine zusammenhängende Reihe solcher Beobachtungen zu erhalten. Diese Gelegenheit bot sich im Jahr 1855 bei der Verbindung der Preussischen und Mecklenburgischen Dreiecke dar. Der Dirigent der Mecklenburgischen Landesvermessung Herr Ministerial-Secretair Paschen übernahm die Beobachtung auf dein Dreieckspunkte Ruhnerberg bei Parchim; Herr Oberstlieutenant v. Hesse vom Generalstabe, auf dem Dreieckspunkte Höbeck bei Gartow. Die Resultate dieser Beobachtungen theile ich hier mit, so wie sie mir von den Beobach- tern überliefert wurden. log Entfernung Ruhnerberg- Höbeck = 4,3122526 Toisen. Höhe des Fernrohrs auf Ruhnerberg über 4. Ostsee........ 9879115 » » » » Höbeck » D Ps a ee 40,9645 Azimuth des Dreieckspunktes Höbeck in Ruhnerberg = 130° 51’ 42535 von Nord über Ost gezählt. Dies Azimuth hat Herr Paschen aus Schumacher’s astro- nomischer Bestimmung von Lauenburg hergeleitet. Polhöhe von Ruhnerberg = 53° 17 505341. » » Höbeck — 991 4 11,6. Station AÄuhnerberg 1855. 10 zölliges Universal-Instrument ./ 1 von Pistor und Martins mit microscopischen Ablesungen. Wahre Ruhner Sonnenzeit. Coeftic. Е |Beob. — Rechn. Object. Zen thdistance, Terrestr. | Astron. Refract. |Luft-Temp.| Barom. und Juli 13. Abends. 640" 0° Höbeck - | 90°19’ 3569 | 0,14455 17240 6% 237 6 44 26,57 | Зое и | 79 8 18.29 — 5/86 17,40 333,76 6 48 14.79 = o | 79 8 16,34 + 0,10 17,39 | Th.18,4 6 51 30,00 | 80: «6 24,14 — 10,43 17,39 6 55 19,72 — о | 80 6 24,75 213,08 17,40 Menioires de l’Acad. Imp. des sciences, Vilme Serie. 10 74 Wahre Ruhner Sonnenzeit. 719" 0° 7 о OO OO I I x I I — 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 17 17 3-7 17 D <> © © © 22 28,72 31,68 57,31 56,21 34,94 53,65 37,60 0,58 14,26 15,46 23,93 5,65 11,12 36,72 33,74 37,82 33,44 26,36 16,83 15,32 3,89 6,86 52,83 40,17 26,64 | Object. Hôbeck & Sonne и — 0 = u = 0 Höbeck & Sonne u — о — и Höbeck Sonne Höbeck Sonne 0 — u — 0 — и Höbeck Sonne S 8 © & У. J. BAzYER, Juli 13. Abends. Fortsetzung. 90°19’ 0,18 84 12 29,63 84 12 31,83 85 1 51,93 85 8 33,34 90 18 55,66 87 59 45.50 87 59 45,62 88 47 16,02 88 47 15,17 89 32 34,12 Zenithdistance. Terrestr. Coetfic. k 0,14995 0,15690 Astron. Refract. Beob.— Rechn. 1693 Ne 00 — 14,50 — 16,84 РИО — 99,59 5905 — 60,90 2189.93 Juli 13. (14. Morgens.) 90 16 56,50 90 17 9,38 86 0 55,28 86 054,79 85 3 0,74 85 3 1,84 90 17 38,02 90 17 41.91 82 49 0,74 82 48 59,64 82 1 37.21 82 1 35,13 90 17 52,99 90 17 49,04 80 18 54,90 80 18 54,41 79 31 40,31 79 31 37,86 Juli 14 Abends. 90 19 1,78 78 22 56,01 78 22 56,27 79 8 57,49 79 8 55,29 0,3414 0,3214 0,2771 0,2711 0,2539 0,2601 0,1475 + 3.33 _ + 12,32 + 6.95 + 715 + 4.13 + 10,18 + 6,64 + 5,72 + 11,19 — 13,02 + 3.55 2 762 — 16,82 — 15,13 — 7,49 = 12,57 Luft-Temp. R° 17°40 17,34 17,33 17,30 17,31 17,30 17,28 17,26 17,26 17,20 1718 13,44 14.02 14,08 14,25 14,16 14,24 14,18 14,21 14,31 14,30 14,97 14,20 14,30 14,30 14,40 14.43 14,48 15,10 18,29 18,31 18,20 18,22 18,21 Barom. und Therm. 0% 333,85 Th. 17,6 1649 333,30 Th. 14,3 17 197 ‚ 333,35 ТИ 15.3 189m 333,36 Th. 15,1 6% 0” 332,95 Th. 19,6 Wahre Ruhner Sonnenzeit. 1 I I 7 7 7 7 7 7 7 с I Я я -— 4,09 50,32 11,56 0,28 26.85 26,38 3,96 5,28 20,93 32,10 32,64 46,56 ÜEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. Object. Höbeck Sonne Höbeck Sonne ф > =$ффф Höbeck Sonne Höbeck Sonne офоэффовохон Höbeck —<- = Sr Sonne u — 0 — и — 0 Höbeck —<- — < — > Sonne u — 0 — u — 0 Höbeck -= — + Sonne u = о = и = 0 Höbeck Tafel — Tafel | Zenithdistance. Juli 90° 18’ 50,40 90 18 46,90 18 45,99 9 24,04 20,12 42,57 ; 13,62 13,38 11,44 9,24 32,06 32,18 28,06 31,94 1,25 93,65 43,71 O0 5 NON ND ou CLICS) MD SD © с de) ©> 01 15. 5,56 4,04 6,98 4,54 15,05 13,95 4,46 5,27 1,26 47,27 3 47,03 7-6] 2,51 2,80 0,98 30,84 29,61 14,07 11,25 47,87 47,80 90 87 2 87 14. Abends. Terrestr. Coeffic. k 0,1651 0,1705 LL) 0,1772 0,1997 0,1937 0,2083 Abends. 0,1419 0,1440 0,1433 0,1421 0,1483 0,1459 0,1487 0,1491 0,1492 Astron. Refract. Beob. — Rechn. Fortsetzung. 270,88 113864 1961 ot A — 19,15 US 2 8164 — 21,53 201 21640 — 10,40 — 24,32 = 9,05 2-18:92 =. 3,48 1805 Luft-Temp. В. 18520 18,10 18,10 18,09 13,08 18,02 18,01 18,10 18,10 18,00 18,10 18.05 18.05 17,48 17,49 17,40 17,40 15,40 15,48 15,01 15,31 15,30 15,31 15,32 15,33 15,26 15,19 15,19 15,18 15,14 15,12 15,11 15,11 15 10 75 Barom. und Therm. 6257 332,89 Th. 19,3 TUE 332,85 Th. 18.8 Fe 197! 332,80 Th. 18.4 17497 332,75 Th. 18,2 gu gm 332,73 Th. 17,9 10 330,73 Th. 16.7 730% 330,70 Th. 16,8 gu 0% 330,70 ТВ. 16,4 76 J. J. ВАЕТЕВ, Wabre Ruhner Terrestr. | Astron. Refract. |Luft-Temp.| Barom. und Sonnenzeit. Coeffic.k | Beob.— Rechn. №. | Therm. Object. Zenithdistance. Juli 15. (16. Morgens) Höbeck in Nebel. 86°45' 55,78 16" 15” 6591 | Sonne о + 0,99 14200 |“ 016910” 19 17,67 | — и | 86 45 54,67 + 7,08 14,01 330,28 21.38.15 №1 | №0855. 3098 — 0,98 1401 | Th.14,3 26 10,70 | — и | 85 55 32,15 | rings + 144 | 1401 81 26,411 | — | Ho 084045 96,58 + 1,83 14,02 35 29,52 | м) 80451 20.69 + 0,93 14,06 umher 38 4,60 — о | 83 54 41,40 + 6,06 14,05 10 04,56 |9 см, |183054 37.73 + 10,61 14,05 45 38,53 | — о | 82 55 50,86 | Nebel + 8,11 14.10; | 164547 AO ON мы | 92 55 5208 + 9,06 14,12 330;23 511420 о | 99 № 5205 1074 14,12 | ВА 8 Ed ST ER Es 32 1 36106 + 6,16 14,17 Juli 17. Abends. 6 42 HöbeckTafel | 90 18 43,13 | 0,1564 - 13,46 6 45 27,06 | Sonne и | 79 46 42,90 21914 6" 54m 49, 14.97. | за во 1679) 4646.88 1797 326,65 52 HöbeckTafel | 90 18 45,33 | 0,1530 14,00 | Th. 14,3 55 49,97 | Sonne о | 80 40 45,28 — 1721 13,46 7 32 1,07 Им 55 5040 — 18,49 12,40 6" 347 SG MONS ME Ро 5057 1062 — 23,89 12,40 326,66 38 29,61 — си | 86 13 23,60 — 48,34 1242 | ТВ Station Höbeck 1855. 10 zölliges Universal-Instrument # II von Pistor und Martins mit microscopischen Ablesungen. Azimuth des Signals Ruhn = 50° 29' 28',3 von N nach 0. Barom. und Therm. Wahre Höbecker Sonnenzeit. Luft-Temp. о . en Astron. Refract. Juli 12. (13. Morgens.) 335,63 15*45% | Sonne о 88° 19'387 2 0° 18° 52,5 1194 ТЬ. 11,4 52 ud 88 7 55,3 018 32 59 Ре 87 19 459 0 14 18,4 16 6 — и 81.124 3:3 0 14 15,8° 13 — о 86 12 2,6 0 11 39,4 17%10% 20 u: 86 12 1,6 0 11 34,1 335,89 27 — о 85 12 12,8 0 10 0,5 Th. 13,3 34 и 85 12 12,5 0 9 53,6 13,2 ÜEBER DIE STRABLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 77. Astron. Refract. Wahre Höbecker Object. zn: Terr.Coeffic. . Dr Barom. und k R Therm. Sonnenzeit. Juli 13. Abends. 7430 us Sonne 86° 48'3857 | 0,1617 | 0°12/44,2 | 1857 | 33728 48 87 917,3 13 35,7 Th. 19,4 55 87 59 31,6 | 0,1685 16 56,4 | 18,7 88 18 48,2 18 8,2 88 59 57,7 | 0,1730 22 10,6 89 19 19,0 24 0,7 89 47 49,0 28 33,1 7, 12.6 33 38,5 © #4. Bestimmung der Zenithdistance 5, am Object oder im Anfangspunkt der Curve des Strahls und der einzelnen Brechungswinkel. Es sei (Fig. 4)b der Standpunkt im Niveau des Meeres; gbe die scheinbare Z. D.—0; gba die wahre Z. D. eines Sternes —0+R—0+A0<+Az. dsei der Punkt, wo der vom Stern kommende Strahl zuerst die äussere Grenze der Atmosphäre trifft. fd die Tangente der Curve im Anfangspunkt; be die Tangente der Curve im Endpunkte; so ist efd = В die Refraction. ba ist # fd, daher К = AO +- Az. .edf = z ist die scheinbare Ze- nithdistance von b im Anfangspunkte 4; z—+Az die wahre Z. D. von bin 4. £ fdb = Az der.obere, £ [64 = AO der untere Brechungswinkel. 180°—z = £ bad = fde = z. In dem A acb ist z+u—=0+R. In dem A 64с sind die Seiten de und cd mit dem eingeschlossenen Winkel и gegeben; be ist — dem Erdradius a; cd = a +r—a wo r—a— der Höhe der Atmosphäre die nach $ 10 bekannt ist. Wir haben daher für die Winkel an der Grundlinie 1(А-- В)=90°—1и und nach $ 8 ts. 1 (4— В) = 9 Daraus folgen die Winkel 45с und 64. Nun ist — 466 — 2 abc — Az und da В = AO + Az so folgt AO = R— Az. Wenn für ein gegebenes 9 die Grössen и und R berechnet sind, so findet man aus der obigen Gleichung = und dann z—= 180°—z. Man kann diesen Winkel = aber auch unabhängig finden. Gleich Anfangs unter Gl. $ hatten wir gefunden t a iR Е dr° 78 J. J. ВАЕТЕВ, rdu Aus Gl. 4 den Werth von == substituirt, giebt ! sin 9 5 / и © , —1 HN AU Е — sin 9 [08° 0 -неж- [уж ...] * 5 /т? (1 + Pe) de nz a?(1+ Ро) Für x = 0 wird 5 = 0, und für х = 1 gilt z für die astronomische Refraction. Für 6 = 90° findet man nach $ 10 e+f+g+h+i+k + Г = 0,0100327103...]1og = 8,00141826—10; ' 1 daher loto — log= — — 09992309 Vu 5 — 84° 16 48749. In dem А abc sind für 9 = 90° in $ 11 die Werthe von и und К berechnet; es sind also alle 3 Winkel durch von einander unabhängige Rechnungen bekannt geworden, und da ihre Summe 180° betragen muss, so hat man darin zugleich eine Controle für die Rechnung. Nimmt man de = dem mittleren Erdradius, dessen log = 6,5140964, so findet man in dem erwähnten Dreieck a— 84° 16 48,49 logde = 6,5140964...dbe= 3266603 Tois. b— 39. 26 33,98 2, »200— 16.516243. = » c— 6.16 52.0516 2°200— 55549350. 2.00=73398808, 239 180° 0° 0/00 ac — bc = ah = 16192 Toisen ist die Höhe des Punktes a über dem Niveau des Meeres. Die ganze Höhe der Atmosphäre ist nach $ 10 = 17278734; der Punkt 4, wo der von einem Stern kommende Lichtstrahl zuerst die Atmosphäre trifft, liegt also in der Lothlinie ac um 1086734 höher als a und ist vollkommen bestimmt. Wird durch den Punkt d die Linie df parallel mit ab gezogen, so ist df die Tangente der Curve des Strahls im Anfangs- punkt und bd ihre Sehne. Wird das Dreieck dde aus zwei Seiten mit dem eingeschlossenen Winkel и aufgelöst, so findet man 2 d— 841% 6 26,87 b= 89, 37.060 e—#6416132153. Die Differenz der Winkel bei b giebt Az = 1021762 IR 3321.01 Аб — 22,391 In ähnlicher Weise können die Brechungswinkel für jede Zenithdistance 4 gefunden werden. UEBER DIE STRARLENBRECHUNG IN DER АТМОЗРНАВЕ. 79 In Bezug auf die terrestrische Refraction ist schon in À 8 gezeigt worden, wie die einzelnen Brechungswinkel gefunden werden; es bleibt daher nur noch die Berechnung der Zenithdistance z an der oberen Station übrig. Ich wähle zunächst dazu die Beobachtung in Kupferkuhle um 10" 34 т 9 = 89° 1'10711; Barom. = 331226; Therm.t = 1599; а= — 0,0128758 (56.1). Hieraus findet man nach $ 6 log = = 6,7321171 —10. Ferner ist log a’ = 6,5156271 ; log(1 + mi‘) = 0,0305273. Mit der gegebenen Wärmeabnahme © findet man nach $ 4 eu 5,7657925, — 10 ; 1054 = 9,8564697, — 20 ; logn = 1,5692792 — 10 в — = — 4,022854 ; 105% = 5,7447897,— 10 ; logw = 40811520 10 log — = 7,7395832 — 10. Aus € und w, = — erhält man nach GI. #8 $ 1 105е = 7,2279147, — 10; logf— 7,2628180 — 10 ; logg = 6,87746, — 10 und hieraus ен — + 0,009291160 ЕР + ен = + 0,001843131 g—=g+ + в=— 0,0007341. Für die Höhe der Atmosphäre = —ı findet man 17997742. Da der Standpunkt Kupferkuhle aber 88724 über dem Meere He so ist die Höhe der Atmosphäre daselbst — 17909718 und hieraus folgt 4987155 ° == 1790948 cos” 4 — + 0,0002928400 e 2 = + 0,0002584400 f x? = + 0,0000014260 9 x°— — 0,0000000158 TE |= 0,0005526902.... log 6,7424816 — 10 tx — =; logtg x’ = 1,6287592...2'— 88° 39 11/00 Z. D. auf dem Brocken BE 0e 910 20" 49700 beobachtet wurde dieselbe. ............. — 91020 49,46 56. 80 JTtBuEvER, Es könnte scheinen, als ob diese Uebereinstimmung zwischen der theoretischen Be- rechnung und der Beobachtung zufällig wäre; ich werde daher noch als zweites Beispiel aus der Beobachtung in Kupferkuhle um 4" 34” die Z. D. auf dem Brocken berechnen. 9 = 89° 1’ 13/90 ; Bar.b = 331204 ; Therm.!—= 1893 ; «= — 0,0140079. Hieraus findet man log nn = 6,7273454 — 10; log(1 + mt) = 0,0349547 logp = 5,8027391, — 10 ; logq = 9,8942305,—20; logn = 1,6406229 — 10 e—3,70563;logv==5,7766592,— 10; logw—4,0826516— 10; log —7,7077137—10. © va __ 498,155 — 1663578 log e — 7,9399389 — 10; logf’ — 7,1407443 —10; logg = 6,60317 — 10 Höhe der Atmosphäre = 16724702 ; x cos” 4 = + 0,0002922110 ex —+0,0002607715 f © = + 0,0000012399 g 2° = — 0,0000000107 [ ]= -+0,0005542117... log 6,7436758 — 10 logtgz — 1,6280987..... 5’ — 88° 39’ 4736 5 = 180° — 7 — 91 20 55,64 beobachtet..... — 91 2056,32 Diff. — 0/68 Aus diesen Beispielen ist ersichtlich, wie genau sich die Zenithdistancen an einem entfernten Object aus den im Standpunkt gemachten Beobachtungen berechnen lassen, wenn die Wärmeabnahme zwischen Standpunkt und Object bekannt ist. Vergleicht man in $ 6 die Tabellen I und II, so ergiebt sich, dass die Thermometer an dem Beobachtungstage nur einmal die Wärmeabnahme richtig angaben, und zwar um 4“ 34” Nachmittags. Wenn, wie nach dem Gange der Beobachtungen zu vermuthen steht, sich dieses Zusammentreffen täglich in nahezu derselben Zeit ereignete, so könnte dieser Umstand vortheilhaft zu genaueren Höhenbestimmungen in den Gebirgen benutzt werden, indem man sehr viel Bergspitzen wohl mit leichten meteorologischen, aber nicht mit schweren Winkel-Instrumenten ersteigen kann. In jedem Falle werden sich auf diese Weise bessere Resultate, als durch die Annahme eines mittleren Coefficienten erzielen lassen. UEBER DIE STRAHLENBRECHUNG IN DER ATMOSPHÄRE. 81 $ #5. Construction der Curve des Lichtstrables. Da die obige Untersuchung über die Refraction sich lediglich auf Polarcoordinaten gründet, so ist auch die Construction der Curve am leichtesten in Polarcoordinaten zu bewerkstelligen. Die allgemeinen Coordinaten seien о? 0 = ? 1 u, 1 Ta Um die Werthe von м, bis и, = U zu erhalten, setze man in Gl. 23 x successive = PE =ı ec el п п n à Ä H 2H nn Für w=oitr,=ae; rn =a+-;r,=4+—; r,=4+ 1H, wo H die Höhe der Atmosphäre. Für z=listw, —6°16 32353 ($ 11) г, = 3283881 Toisen. - In rechtwinkligen Coordinaten, auf die Lothlinie und Horizontallinie im Standpunkt als Axen bezogen, findet man, wenn x in horizontaler und y in verticaler Richtung gezählt werden, LU, smu, y, = Г, COS U, — а. $ 16. Bestimmung der Länge des Bogens der Curve des Lichtstrahles. Für Polarcoordinaten ist der Differentialausdruck des Bogens ds = Vdr + r° du? = va PA re ar * Nach den Gleichungen A und #9 findet man rdu __ sin 9 sin 9 dr r? 1+Po 2 [cos 0+e x+f'a?+g'ai+...]e ——; — sin“ 0 a? 1+ Ро und daraus folgt, wenn der Werth in der Klammer mit X bezeichnet wird r? du? _ 3170. ar т, Mémoires de ГАса4. Imp. des sciences, Vilme Serie. 11 82 7. J. ВАЕТЕВ, daher X in? 9 X . 6 ах ах RR . } und endlich, weil d = — — =, wenn о positiv genommen wird, | defl+ez+fa+ga+hat+...7 ds — 7 о 73 ы v code sfr 9 23 +... Die Integration ist in ähnlicher Weise wie früher zu bewerkstelligen. Berlin im März 1860. к 2 Ent QT CET = > Lait A Е DL Е № = Е au D Et 7 a м ый ro + ‘LT А LL. de u в 4 Munster nn MÉMOIRES DE | L’ACADEMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VIF SÉRIE. Томе III, N° 6. DAS OLONEZER BERGREVIER GEOLOGISCH UNTERSUCHT IN DEN JAHREN 1856, 1857, 1858 uno 1859 VON G. у. Helmersen, Mitgliede der Akademie. Mit 4 Karte. Gelesen am 1. Juni 1860. St. PETERSBURG, 1860. Commissionäre der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften: in St. Petersburg in Riga in Leipzig Eggers et Comp. Samuel Schmidt, Leopold Voss. Preis: 45 Kop. = 15 Ngr. $ Gedruckt auf Verfügung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. | мм К. Vesselofski, beständiger Secretär. Im November 1860, FA 4 : 4 ste à | 4 | | 2 |] N | Я 1 FA: | s | № | | i И" | Ио ji | 4 a PF Non ‘a ei se у il un | n ù } Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Das Olonezer Bergrevier , geologisch untersucht in den Jahren 1856, 1857, 1858 und 1859 von С. von Helmersen. Die Eisengiesserei von Petrosawodsk, am westlichen Ufer des Onegasees belegen, lie- fert seit der Zeit ihres Begründers, Peters des Grossen, die besten eisernen Ge- schütze und Projectile Russlands. Das zu den Geschützen erforderliche Gusseisen wird aus den im Olonezschen häufig vorkommenden Seeerzen gewonnen, und mit einem gewis- sen Antheil Uralschen, aus Magneteisenstein erschmolzenen (russeisens gemengt. Die Pe- trosawodsker Hütte ward 1703 gegründet und 1704 begann man daselbst Kanonen zu giessen. Die Kontschesersche Eisenhütte ward später angelegt, und ist gegenwärtig nur eine Nebenhütte von Petrosawodsk, dem sie Gusseisen liefert. Obgleich nun die Menge des Gusseisens, welche Petrosawodsk in Form von Geschützen und Geschossen liefert, jähr- lich nur etwa 170,000 Pud beträgt, so hat die hundert und funfzig-jährige Thätigkeit der Hütten doch schon alle nahgelegenen Erzvorräthe verbraucht. Man musste immer weiter und weiter nach Seeerzen ausschauen, und gegenwärtig ist man genöthigt den Erzertrag mancher Seen und Sümpfe über 200 Werst weit zu Lande, im Winter, nach Petrosawodsk zu führen; wie z. B. die Erze aus dem Powenezschen Kreise und aus dem von Pu- dosh. Der Preis solcher Erze stellt sich natürlich schon sehr hoch und kann mit der Zeit nur noch mehr steigen. Da musste es denn sehr wünschenswerth erscheinen , andere La- gerstätten und wo möglich von ergiebigeren und reineren Eisenerzen aufzufinden, wie etwa Magneteisenstein, Eisenglanz, Brauneisenstein, Thoneisenstein u. s. w. Alle diese Erze kommen in den Gesteinen des Olonezschen Gouvernements vor, und sind sowohl in älterer als auch in neuerer Zeit hier und da untersucht, ja versuchsweise sogar abgebaut worden, aber bisher ohne genügenden Erfolg. Auch Kupfererze kommen häu- fig vor, an einigen Stellen sogar gediegen Kupfer. Man gewann sie in Gruben, die von deutschen Bergleuten angelegt waren, und die Grösse der Halden zeugt davon, dass der Abbau an manchen Stellen sehr bedeutend war, wie z. B. in der Woronowschen und Nergubschen Grube, bei dem Dorfe Perguba, und wie in der Gegend von Kontscheserskoi und Foimaguba. Sie wurden in Kontscheserskoi verschmolzen, das damals Mednor Sawod (die Kupferhütte) hiess. Im Jahre 1787 wurden aber alle diese Gruben, so auch die Goldgrube Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIlme Série. 1 2 G. v. HELMERSEN, « zu Woizk, am Flusse уд, durch einen österreichischen Bergbeamten, den bekannten Grafen Harrsch, den die Russische Regierung zu einer Untersuchung des Olonezer Re- viers eingeladen hatte, todtgesprochen. Seit der Zeit ist der ausgedehnte Bergbetrieb, der das Olonezer Gouvernement im achtzehnten Jahrhundert belebte, auf ein Minimum herab- gesunken ; düstere Stille trat an die Stelle lauten, fröhlichen Lebens. Die alten, hölzernen Grubengebäude sind in Schutt zerfallen, die Gruben verstürzt oder mit Wasser angefüllt, die Halden zum Theil schon bemoost und mit hohen Bäumen bestanden, und die Tradition berichtet von einem fremden Volke, Bergauly genannt, das hier vor Zeiten Bergbau getrie- ben hat. Es ist das durch Russen und Karelier corrumpirte deutsche Wort «Berghäuer», woraus bei dem gemeinen Manne dieser Gegend «Бергаулы» entstanden ist. Aber seit jener Zeit bergmännischer Thätigkeit hat die Provinz Olonez den Ruf des Metallreich- thums behalten und lockt von Zeit zu Zeit Erzsucher an. Aus den obenerwähnten Gründen, die 1854 und 1855 durch vermehrten Bedarf an Kriegsmaterial noch dringender geworden waren, ward ich 1856 auf Befehl Seiner Ma- jestät des Kaisers beauftragt, das Olonezer Revier geologisch zu untersuchen und eine geologische Karte desselben anzufertigen. Auch sollte ich die wichtigsten der alten Gru- ben besichtigen und Gutachten über deren Bauwürdigkeit abgeben, so weit dies ohne wie- derholte bergmännische Untersuchung möglich ist. Auf Schürfungen konnte ich mich nicht einlassen , noch weniger auf das Aufräumen alter Baue; dergleichen Arbeiten müssen be- sonders ausgeführt werden; sie können zwar mit geologischen Untersuchungen Hand in Hand gehen, erfordern aber besondere Zeit, besondere Mittel und besonderes Personal. Im Juni 1856 begab ich mich über Ladoga, Ladeinoje Pole und Olonez nach Petrosa- wodsk. Der damalige Berghauptmann des Reviers, Generalmajor Nicolai Butenew, hatte mir eine kleine geologische Karte geschickt, auf der alle Ergebnisse der bisherigen Unter- suchungen im Revier zusammengestellt waren. Sie hat mir gute Dienste geleistet, ver- brannte aber leider 1857 in Wosnessenje durch einen unglücklichen Zufall. Der General Butenew und der Oberst Komarow, so wie der Kapitain Iwanow, sind die Officiere, welche das Olonezsche Revier am besten kennen. Besonders lehrreich und dankenswerth waren die Mittheilungen des Herrn von Butenew, dem ich mich sehr verpflichtet fühle. Sein Gehülfe, Oberst Völkner, gegenwärtig Berghauptmann des Reviers, hat mich auf die zuvorkommendste und energischste Weise bei meiner Arbeit unterstützt. Der uner- müdliche Eifer dieses kenntnissreichen Officiers giebt die besten Hoffnungen für eine ge- deihliche Entwickelung und Förderung nicht nur der bergmännischen , sondern auch der commerziellen und agronomischen Zustände des Reviers. - Von manchen geologischen Nachrichten über das Olonezer Gouvernement, die im Gornoi - Journal gedruckt sind, verdienen die vom General Butenew und seinem Bruder Constantin Butenew; von Komarow und Engelmann besonderer Erwähnung; sie sind mir sehr nützlich gewesen. In Petrosawodsk angekommen, besuchte ich zuerst die näch- sten Umgebungen der Stadt. Herr v. Butenew zeigte mir die Steinbrüche am Kamen- Das OLONEZER BERGREVIER. 3 noi-Bor, 1, Werst südlich von Petrosawodsk, wo früher Gesteilsteine für die Hohöfen gebrochen wurden ; quarzige Sandsteine, die nicht selten breceienartig sind. Dann machte ich eine Excursion über Ssolomenskoi und das Dorf Jalguba nach der Insel Suissari, und nach den kleinen Thonschieferinseln Laiwissari. Auf dieser Fahrt, die mich die merkwürdige, Ssolomensche Breccie kennen lehrte, hatte ich die Herren Spirido- witsch und Obodowsky zu Begleitern. Nach Petrosawodsk zurückgekehrt, reiste ich in Gesellschaft der Herren Iwanow und Obodowsky über Kontscheserskoi, Wikschiza, Paelo- sero, Ussuna nach dem Dorfe Koikara an der Ssuna, in dessen Nähe der Stabskapitain Iwanow 1855 ein Vorkommen von Eisenglimmerschiefer und Eisenglanz bergmännisch untersucht hatte. Die drei prachtvollen Katarakten des Ssunastromes wurden auf dieser Fahrt be- sucht: der Kiwatsch, 21 Werst von Kontscheserskoi; der Porporog und der Hirwas, beide zwischen den Dörfern Ussuna und Korkara. Der Kiwaisch wird ziemlich oft besucht; der Por- porog und der Hirwas, obgleich beide malerischer und grossartiger als der von Dershawin besungene Kiwatsch, sind gänzlich unbekannt. Ein geschickter Landschafter könnte hier Bilder malen, die den berühmten Blättern eines Ruysdael und Calame, wenigstens dem Stoffe nach, nicht nachstehen würden. Ich war bei Koikara aus dem Gebiete der Diorite und Thonschiefer bereits in das der krystallinischen Schiefer eingetreten, und nahm meinen Rückweg nach Petrosawodsk über Swätnawolok, am Paljosee, und Tiwdia, um an letzterm Orte den bekannten Marmor kennen zu lernen, der hier gebrochen und verarbeitet wird. Es ist ein quarzreicher Dolo- mit, der offenbar der Formation der hier verbreiteten Thonschiefer und Quarzsandsteine angehört. General Butenew verdankt man in Petrosawodsk die Errichtung eines Museums und einer Bibliothek für Bergfächer. Ich fand in demselben eine grosse Sammlung von Ge- steinsarten aus dem Olonezer Bergrevier und andern Gegenden des Gouvernements. Herr v. Butenew hatte die Güte sie mir selbst zu erklären. Meine Aufmerksamkeit wurde be- sonders durch Eisenerze aus dem Kreise Wytegra gefesselt, auf denen die deutlichsten Abdrücke von Pflanzen der Kohlenperiode, Corallen dieser Periode und Muscheln zu sehen waren. Der Capitain Iwanow hatte diese Stücke bereits 1849 bei Schurfarbeiten ge- sammelt, die das Vorkommen dieser, vom Wytegraer Bürger Swiräkow aufgefundenen Erze aufklären sollten. Man hatte dieses Vorkommen seit der Zeit nicht weiter beachtet, es schien mir indessen wichtig genug, um es näher zu untersuchen, und ich begab mich daher mit den bereits genannten Officieren nach Wytegra. Unterdessen war der Stabskapitain von Koschkull angekommen, um sich auch an unsern Arbeiten zu betheiligen, und ich beauftragte ihn mit der Untersuchung des Land- strichs, der zwischen dem Logmosee und Kontschsee einerseits und den Seen Ssäm und Sodd andrerseits liegt. Sein Bericht wird in meiner ausführlicheren Darstellung des Olonezer Reviers besonders abgedruckt werden. 4 G. v. HELMERSEN, Nach Wytegra reiste ich über Wosnessenje, am Westufer des Onegasees hin, und hatte so Gelegenheit die hier verbreitete Sandsteinbildung zu sehen, auf der sich von Ort zu Ort hohe Dioritkuppen erheben. Südlich von Wosnessenje traten wir in das Gebiet des Devoni- schen und östlich von #ytegra in den Bergkalk ein. Herrn Iwanow’s Schürfungen bei Nosrutschei, Nosrega und Klönowa wurden besucht, der Kalkstein bei Tudosero und Dewätiny und der feuerfeste Thon der Patrowa Gora unweit Wytegra. Ich kehrte auf demselben Wege nach Petrosawodsk zurück und begab mich im Sep- tember nach St. Petersburg. Im Juli desselben Jahres hatte ich eine dreitägige Fahrt auf dem Onegasee gemacht, in der Gesellschaft des damaligen Gouverneurs der Provinz, Wirkl. Staatsraths Valerian Murawjew, Bruder des Grafen Murawjew Amursky. Wir reisten auf einem englischen, Herrn Gromow gehörigen Dampfbote von 60 Pferdekraft, und berührten die Andomskaia Gora, am Südostufer, und die Mündung des Wodlaflusses am Ostufer des Onega. Eine Ex- cursion zu Lande führte uns bis Pudosh. Dieses schön eingerichtete Dampfboot bugsirt grosse Holzflösse von der Mündung des Ssunaflusses bis zur Sägemühle Lishma, die an dem Westufer der Bucht gleiches Namens liegt. Hier werden die Balken zu Bohlen und Brettern zersägt, die man zum Theil in St. Petersburg, zum grösseren Theile aber nach England verkauft. Und — merkwürdig genug — ich sah in Ssunskoi und Lishma, also am Nordufer des Onega, Vorräthe von Newcastler Steinkohle, die einen englischen Dampfer in Bewegung setzen, der England aus diesem hohen Norden Holz zum Schiffbau sendet. Im Jahre 1857 bereiste ich die gebirgige, malerische Halbinsel Saoneshje, welche vom Norden her weit in den Onegasee vorspringt, und mit einem spitzen Vorgebirge in der Nähe der Insel Klimezkoi endigt. Mein Begleiter auf dieser Reise war wieder der Lieu- tenant Obodowsky, der, auf meinen Wunsch, manche Punkte allein besuchte, und mir dann über ihre geologischen Verhältnisse Bericht erstattete. Wir begaben uns zuerst über Ssunskoi nach Kondopoga, fuhren dann zu Bote an Kulmuksa vorüber nach Gorskoi, von hier nach Wögoruksa oder Bolschoi dwor, untersuchten die Ufer der malerischen Bucht von Wö- goruska , schifften darauf nach Süden, landeten bei heftigstem Sturme an dem gefährlichen Ufer beim Kloster Klimezkor, nachdem wir die Inseln Lülikow gesehn , umschifften die spär- lich bewohnte Insel Almezkoi an ihrer Südspitze und am Ostufer, landeten an einer der Rennthierinseln (Olenji ostrowa), die aus Dolomit bestehn. Nachdem wir die fruchtbaren, dichtbewohnten Thonschieferinseln der Kishgruppe besucht, segelten wir nach Welikaja Guba. Von hieraus ritt Obodowsky nach Wögoruksa, während ich Jandomoserskoi sah. Dann segelte ich an der Küste bis Kusaranda, Obodowsky aber zog quer durchs Land über die Jakorberge und Welikaja Niwa an denselben Ort. Von Kusaranda reisten wir zusammen zu Wasser nach Tolwuja, besuchten das Kloster Paliostrowskor und andere Punkte, ritten so- dann an den Putkosee, an dessen Südende das Dorf Foimaguba liegt. Nachdem wir die durch alten Bergbau einst so interessante Umgegend untersucht hatten, segelten wir an das Nordende des Sees nach dem grossen Dorfe Schunskoi oder Schunga. Obodowsky begab Das OLONEZER BERGREVIER. 5 sich von hier zu Wasser nach Powenez, und kehrte zu Lande nach Schunga zurück, wor- auf wir zusammen, um das Vorgebirge Asheb herum nach dem Dorfe Kashma segelten. Es liest an der Einfahrt in die 40 Werst lange, schmale Onegabucht, die Swätucha heisst. Diese malerische Bucht ward bis an ihre Südspitze untersucht, und dann der Kosmosee sej- ner ganzen Länge nach befahren, bis zurück nach Kashma. Bald darauf untersuchte Obo- dowsky die Ufer des Ladmosees und ging noch südlich von diesem See bis zu dem Dorte Tscherkassy. Als wir dann die Nigseen erreichten , sahen wir die hohen Berge von Dejanowa wieder, die wir von Kashma aus erstiegen hatten, und befuhren zu Bote das Westufer der Bucht von Unizy bis zu der Insel Ко, und kehrten längs dem schönen malerischen Ostufer nach Unizy zurück. Von Unizy begaben wir uns auf die Poststrasse hinaus; wir erreichten sie unweit der Station Käppeselga , besuchten von hieraus Perguba und die vielen, alten Gruben und Schürfe in dessen Umgebung. Den Rückweg nach Petrosawodsk nahmen wir dann auf der Poststrasse über Lishma, dessen Umgebungen noch besonders untersucht wurden. Petrosawodsk liegt auf einer nicht unbedeutenden Höhe, aber in südwestlicher Rich- tung von ihm steigt der Boden noch sehr ansehnlich an. Obgleich diese Höhen alle angeb- lich aus diluvialem Schuttboden bestehen sollten, so lag die Vermuthung doch nahe, dass sie einen erreichbaren felsigen Untergrund haben. Ich begab mich deshalb nach dem Dorfe Lossossinskaia, am See gleiches Namens, und entdeckte, nach der Angabe eines alten Bauers, drei Werst westlich von dem Бог, schöne Entblössungen eines himbeerfarbigen Sandsteins, ganz ähnlich dem von Schokscha. Als ich sodann über das Dorf Maschoserskoi nach Petrosawodsk zurückfuhr, sah ich ähnli- chen Sandstein auf den Höhen zu Tage gehn, die zwischen Maschoserskoi und Petrosawodsk einen so weiten Horizont überblicken lassen. Der felsige Untergrund jener Diluvialmassen war also aufgefunden, und ich konnte mit Sicherheit annehmen, dass der Quarzsandstein sich südlich und südwestlich und südöstlich von Lossossinskaia auch werde finden lassen. ` Dies bestätigte sich später vollkommen. Während des Sommers hatte Herr Iwanow, unterstützt vom Lieutenant Dmitriew, die Gegend von Wytegra nochmals auf Eisenerze untersucht; namentlich die Punkte Klö- nowa , Jefremowischina , Chwoschischewiki, Brudrutschei und Kaporga. Dmitriew hatte einige Punkte am Andomaflusse durchschürft. Alle diese Arbeiten bestätigten die Ueberzeugung, die ich bereits 1856 von diesen Orten mitgenommen, dass hier ein ungeheurer Vorrath von brauchbaren Eisenerzen sich befindet, ein Vorrath, der Petrosawodsk oder andern Hütten einst zu gut kommen wird. ‚Nachdem ich diese merkwürdigen und wichtigen Punkte, mit Ausnahme der von Dmi- triew besuchten, besichtigt hatte, reiste ich von Wytegra auf der grossen Poststrasse nach St. Petersburg zurück, und fand 7 Werst NO von der Station Juksowa den himbeerfarbigen Quarzsandstein wiederum in grossen Felsplatten anstehn; ein neuer Beweis für seine grosse Verbreitung. % 6 G. v. HELMERSEN, Schon die Reise im Jahre‘1856 hatte mir die grossen Mängel der Karten des Olone- zer Gouvernements gezeigt. So bemerkte ich z. B. auf einer direkten Fahrt von der Mün- dung der Wodla nach Petrosawodsk , dass auf der Specialkarte von Russland, die in einem Maassstabe von 10 Werst im engl. Zoli entworfen ist, das Klimezsche Kloster, an der Süd- spitze der Insel Klimezkor, mindestens um 10 Werst, also auf der Karte um einen ganzen Zoll zu weit nach Süden gesetzt war. Auf eben dieser Karte war neben der Insel Lölikow eine fast eben so lange, namenlose, gezeichnet, die ich aber bei der Umschiffung der Halb- insel Saoneshje gar nicht fand , weil sie nicht existirt, trotz der Länge von 10 Werst, wel- che die Karte ihr giebt. In der Bucht von Powenez fehlen dagegen auf dieser Karte meh- rere Inseln, von denen eine fünf Werst lang ist. Man hatte für mich in dem Bergamte zu Petrosawodsk eine Karte des Reviers zeichnen lassen. Um von ihrem Werthe einen Be- griff zu geben, genüge es zu sagen, dass die in der Wirklichkeit 40 Werst lange Swätucha- bucht, auf dieser Karte nur eine Ausdehnung von etwa 10 Werst hat. Die Contouren auf derselben sind ausserordentlich unrichtig, oft ganz verzerrt. Um meiner geologischen Karte eine genügendere Grundlage zu geben, erbat ich mir von dem Akademiker Otto Struve die vom Oberst Lemm im Olonezsehen Gouvernement astronomisch bestimmten und damals bereits berechneten 43 Punkte. Die früheren Karten hatten nur 3 bis 4 solcher Punkte, konnten also nicht richtig orientirt sein. Es ward nun. auf meine Bitte im Kaiserlichen Generalstabe ein neues Netz projektirt, und in dasselbe auch alle Berichtigungen eingetragen, die ich von Andern erhalten konnte oder selbst ge- macht hatte, so weit dies durch Peilungen möglich ist. Die neue Karte ist auch in dem Maassstabe von 10 Werst im Zoll und besteht aus 4 grossen Blättern. Der Sommer 1858 führte mich in den nördlichen Theil des Olonezer Gouvernements. Dieses Mal reiste ich von St. Petersburg aus zu Wasser auf Dampfböten nach Petrosa- wodsk, im Gefolge des Oberdirigirenden der Wegecommunication und der öffentlichen Bauten, General Tschewkin, welcher diese Wasserstrasse mit grösster Sorgfalt unter- suchte, da bald darauf Seine Majestät der Kaiser, von Seiner Reise nach Wologda und Archangelsk zurückkehrend , von Wytegra ab zu Wasser, über Petrosawodsk, dann den Swir hinab in den Ladogasee, nach dem Kloster Walaam und bis in die Residenz beför- dert werden sollte. Die Probefahrten erwiesen sich als unumgänglich nothwendig. Wir fuhren am 16ten Juni von 51. Petersburg ab, und erreichten spät Abends die malerische Felseninsel Walamo (Russich Валаамъ), die 25 Werst vom nördlichen Ufer des Ladogasees liegt, nachdem wir ein Paar Stunden auf der Klosterinsel Konewez, in der Nähe des Westufers, zugebracht hatten. Das stattliche, reiche n malerische Kloster Walaam liegt auf dem hohen Felsenufer, einer schmalen, aber tiefen Bucht, welche vom Nordufer der Insel in südlicher Richtung in sie einschneidet: ein schöner skandinavischer Fiord , den die letzten Strahlen der spä- ten Junisonne bei wolkenlosem Himmel und absoluter Windstille beleuchteten. Ich kann diese Landschaft nur mit den schönen Gegenden an der Donau oberhalb Wien, mit Kloster Das OLONEZER BERGREVIER. 7 Mölk und Kremsmünster vergleichen, und ich war nicht der Einzige in der Gesellschaft, dem sich dieser Vergleich aufdrängte. Der steile, nach Südwest gerichtete Felsab- hang, auf dessen Höhe das gastliche Kloster liegt, ist in einen schönen Park verwandelt» in welchem man mit Ueberraschung grosse kräftig wachsende Eichen, Linden und Ahorn- bäume sieht. Der steile hohe Abhang schützt sie vor den verderblichen Nord- und Ostwin- den. Und eben diese schützende und überdies der Sonne zugewendete Felsenmauer, hat es möglich gemacht, den an ihrem Fusse ausgebreiteten Ufersaum mit Apfelbäumen und Kirschbäumen zu bepfianzen, die so rei@hliche und so gute Früchte tragen, dass die stil- len Bewohner der Zellen sie den ganzen Herbst und Winter durch als Nachtisch geniessen. Die Umgebungen des Klosters sind sehr pittoresk, und parkartig sehr wohl unterhal- ten durch die Sorgfalt und den richtigen Sinn des jetzigen Priors. Und wie wenig Men- schen wissen, dass, man möchte sagen, vor den Thoren St. Peterburgs, so reiche, liebliche Naturbilder existiren. Man kann Walaam von St. Petersburg in zwei Tagen auf Dampf- böten erreichen. Von Walaam fuhren wir nach Sermaksa, sodann den Swirstrom hinauf nach Wosnes- senje, dann nach Tschornije Peski an die Mündung des Wytegraflusses, und von hier nach Petrosawodsk. Die Fahrt auf dem Swir, dessen Wasserstand damals sehr niedrig war, hatte gezeigt, dass man den hohen Reisenden nicht auf dem grossen, 125 Fuss langen Dampfbote Итеп dürfe die Rückreise machen lassen; wir waren mit diesem schönen Fahrzeuge bei der Hinreise nach Wosnessenje in den Stromschnellen zweimal auf Steine gestossen. Es wurde daher die Fahrt flussabwärts auf kleinen Schraubenböten gemacht, welche der Gesellschaft der Nordischen Dampfschifffahrt gehörten. Peter der Grosse war der erste Russische Monarch, der, ebenfalls von Archangel kommend den Onega, Swir und Ladoga beschiffte. Nach anderthalb Jahrhunderten ist ihm Alexander der Zweite auf diesem Wege gefolgt. Seine Majestät verweilten zwei Tage in Petrosawodsk. Am zweiten Tage, den 26ten Juni, besuchte der Kaiser den Gesundbrunnen (Марщальныя Воды), der 9 Werst von Kontscheserskoi liegt, und an welchem Peter der Erste zwei Mal, und zwar zur Winterszeit, Heilung gesucht hatte. Von dem hölzernen Palaste und den andern Gebäuden ist kaum noch eine Spur vor- handen, die Kirche aber ist wohlerhalten und wird noch besucht. Vom Gesundbrunnen begab sich der Kaiser an den Kiwatsch. Aber wie hatte sich die ‚ Scene an dem Wasserfall verändert! Als ich ihn 1856 besuchte, war seine Umgebung eine absolute Wildniss und ein einsamer Wächter am hier angelegten Flössgraben ihr ein- ziger Bewohner. Und jetzt stand auf zackigen Felsspitzen, dicht vor dem Wasserfalle, ein geschmackvoller , grosser, heiterer Pavillon, zu dem vom eleganten Landungsplatze eine hohe Freitreppe hinanführte. Hier, im Angesichte des tobenden, schäumenden Wasser- sturzes, ward das kaiserliche Mittagsmahl eingenommen. 8 G. v. HELMERSEN, Der Kiwatsch war jetzt bei weitem nicht so wasserreich als 1856, und als ich ihn im August 1858 zum dritten Mal besuchte, war das Wasser der Ssuna so niedrig, dass der unter den hiesigen Dioriten liegende Thonschiefer entblösst war. Es vergehen oft viele Jahre, dass man diesen Thonschiefer nicht sieht. In den letzten Tagen des Juni besuchte ich noch mehrere Punkte der Umgebungen von Petrosawodsk und die Sägemühle Bessowez an dem Schujaflusse, und reiste dann mit den Officieren Obodowsky und Poläkow zuerst nach Lishma, um hier ein Vorkommen von Kupfererz zu untersuchen, von welchem uns*ein Bauer 1857 Anzeige gemacht hatte. Er wollte unter der Wurzel eines vom Sturme gefällten Tannenbaumes grosse Stücke von Kupferkies gefunden haben, die er auch vorwies. Eine vorläufige Schürfung durch Obo- dowsky bestätigte die Richtigkeit der Angabe. Als ich nun die, etwa 3 Werst nördlich von Lishma befindliche Stelle, jetzt nochmals untersuchte, fand sich im Diluvio ein völlig ab- gerundeter, erratischer Block von Kupfergrün, 4 Рай an Gewicht (160 Pfund). Er zerfiel beim Aufheben in zwei fast gleiche Theile, von denen einer in dem Museum des Bergin- stituts zu St. Petersburg aufbewahrt wird. Es wäre allerdings wichtig die ursprüngliche Lagerstätte dieses Erraten aufzufinden; der Gang dem er einst angehörte, kann nicht unbedeutend sein. Zur Ergänzung der Beobachtungen von 1857 befuhren wir die Lishmabucht; Obo- dowsky untersuchte die Gegend von Lishma über Ташо Gora bis zum Ostufer des Sandal- see’s, um auf diesem Querprofil die Verbreitung des Thonschiefers näher zu bestimmen, welcher bis Lishma selbst ansteht und am Sandal wieder erscheint. Dann aber reisten wir über Perguba und Powenez nach dem Dorfe Tscholmusha, am Ostufer der Powenezer Bucht. In Perguba liess ich Herrn Poläkow zurück, mit dem Auftrage die alte Kupfergrube Woronow Bor mittelst Schürfungen näher zu untersuchen. Mir war darum zu thun, das Gutachten des Grafen Harrsch, der die Grube todtgesprochen hatte, zu prüfen. Ich wünschte wenigstens über die Gestalt und Ausdehnung der Erzlagerstätte Aufschluss zu erhalten, was denn auch durch Poläkows Arbeit möglich wurde. Ein Graben ‚den er west- lich von der grossen Pinge quer über das Streichen der Gesteine hatte schlagen lassen, erklärte alles. Es ist ein Lager von Quarzsandstein, aus dicken Bänken bestehend, die mit 20° hora 5 NO fallen. Das Lager ist von Kupferkies und Kupfergrün durchdrungen, am reichsten ist die unterste Schicht. Im Liegenden grenzt dieser Quarzsandstein an einen Chloritschiefer, und dieser ruht auf grauem Quarzsandstein, welcher kein Erz ent- hält. Man hat hier am offenen Tage gebaut; diess bezeugt eine 31'/, Sashen lange und 13 Sashen breite, ziemlich tiefe Pinge, welche jetzt bis an die halbe Höhe mit Wasser ange- füllt ist. Ein am südlichen Ende der Pinge abgeteufter, ganz mit Wasser angefüllter Schacht, dessen der Graf Harrsch erwähnt, scheint mir die Bestimmung gehabt zu haben, die Sohle des Flötzes zu erreichen. Sein Dach besteht aus Epidotgestein. Nach der Grösse der Pinge und mehrerer anderer Tagebaue, so auch der Halden, zu urtheilen, scheint hier ein sehr ernstlicher Betrieb stattgefunden zu haben. Das OLONEZER BERGREVIER. 9 Graf Harrsch war ein bekannter Bergmann und Reisender des 18ten Jahrhunderts, Oesterreicher von Geburt und in Kaiserlich Oesterreichischem Dienste als Director der Salinen bei Gmunden. Er ward 1787 durch den Fürsten Potemkin eingeladen in Russi- schen Dienst zu treten und das Olonezer Bergrevier bergmännisch zu untersuchen. Als vor einigen Jahren der Bergingenieur Capitain Beck, auf meine Bitte, frühere Nachrich- ten über den Olonezer Bergbau sammelte, gab man ihm aus dem dortigen Archiv, des Grafen Harrsch eigenhändige, in deutscher Sprache abgefasste Berichte über seine Unter- suchungen. Sie sind alle vom Jahre 1787, zum Theil an die Berg - Expedition der Petro- sawodskischen Statthalterschaft, zum Theil an den damaligen Generalgouverneur, General- lieutenant Tutolmin, gerichtet, und geben eine deutliche Vorstellung von dem damaligen Zustande des Olonezer Bergbaues, daher ich sie im Drucke bekannt zu machen gedenke. Im ersten dieser Berichte, vom 24sten Juli 1787, spricht Graf Harrsch die Gruben Woronow Bor, Nertnawolok und Bolschaja Jama, alle drei in der Gegend von Perguba, für immer todt, weil wie er sagt: «der Trappstein in denen hiesigen Gebürgen allen Flözen in die Quere fällt, und sie ganz abschneidet, mithin können die Gänge sich weder ausdeh- nen noch in die Tiefe setzen, wegen der inzwischen fallenden Trapp-Blättern» und weil alle drei Flöze mit morastigen Gegenden umgeben, welches bei No. 1, 2 und 3 die Was- serhebung unnütz und beschwerlich macht. Was nun den ersten dieser Gründe anbelangt, so möchte ich, wenigstens in Bezug auf Woronow Bor, dem Grafen Harrsch nicht unbedingt beistimmen. Das Erz kommt hier, wie ich mich überzeugte, auf einem sehr mächtigen Lager von Quarzsandstein vor, und da ein solches Lager sich nicht bald auszukeilen pflegt, so wäre es, glaube ich, doch der Mühe werth, es in der Richtung des Fallens und Streichens noch näher zu untersu- chen; die Halden zeigen, dass der Sandstein zuweilen sehr reich an Kupferkies war. Was- sernöthig sind alle Gruben des Olonezer Reviers, aber zur Zeit des Grafen Harrsch be- diente man sich noch sehr unvollkommener Vorrichtungen zur Gewältigung des Wassers. Heut zu Tage würden Dampfmaschinen dazu mit Erfolg angewendet werden. Die ganze Gegend von Perguba gehört schon den im nördlichen Theile des Olonezer Gouvernements herrschenden krystallinischen Schiefergesteinen an, unter denen ein Epi- dothaltiges sehr gewöhnlich ist. Diese Schiefer, von einzelnen Granitkuppen, noch seltener aber von Dioritkuppen unterbrochen , streichen von den Umgebungen Perguba’s nach Nor- den zum Segsee hin. Im Osten aber sind sie von einer grossen Granitregion begrenzt, wel- che wir auf der Fahrt von Perguba nach Tscholmusha und auf einer Excursion von Powenez nach dem See W’yg kennen lernten. Wir nahmen den Weg von Powenez nach Tscholmusha über das Dorf Habselga, wo ein schöner Schriftgranit ansteht, über welchen ein Flüsschen in schäumenden Cascaden stürzt: ferner über Lodskaja und Pigmatka; hier schifften wir uns ein und erreichten Tscholmusha zu Bote. An dem nördlichen Ende der Bucht von Powenez, das wir auf dieser Fahrt kennen lernten, sieht man nur bei Perguba und in dessen Umgegend anstehenden Fels am Ufer. Mémoires de l’Acad. пр. des sciences, Vilme Serie. 2 10 G. у.. HELMERSEN, Ungeheure Anhäufungen von Sand ziehen sich vom Ufer landeinwärts, dann und wann sieht man grosse Äsars von Granit- und Gneissblöcken. Lobskaja und Habselya stehn beide auf dergleichen Äsars. Sobald man aber weiter vom Ufer landeinwärts geht, sieht man un- ter den gewaltigen Sanddünen Granitkuppen hervorstossen. Dies war der Fall als wir von Powenez nach dem /Yygsee reisten, und auch als wir später von Гитфизейа. aus den Segsee besuchten. Am l4ten Juli schlugen wir den Weg nach dem Wygsee ein. Es war derselbe, wel- chen im Frühling die Wallfahrer zu nehmen pflegen, die von St. Petersburg oder von Wytegra aus nach dem Solowezkischen Kloster im Weissen Meere pilgern. Zuerst fuhren wir von Powenez 9 Werst auf Räderfuhrwerk, weil der Fluss Powentschanka, wegen vieler Stromschnellen , auf dieser Strecke im Bote nicht befahren werden kann. Dann schifften wir uns ein, und ruderten durch die sogenannten schmalen Seen bis an den Masselgaschen Landungsplatz. Von hier mussten wir fünf Werst zu Fusse gehn, bis zu dem Dorfe Mas- selga. Am folgenden Tage fuhren wir von hier zu Bote über den Matkosee, gingen dann wieder zwei Werst zu Fusse bis zu dem Dorfe Telekina, und von hier reisten wir den Te- lekafluss 45 Werst abwärts bis zu seiner Mündung in den /yysee. Es war meine Absicht gewesen bis zu dem alten Goldbergwerke zu Woizk zu gelan- gen, aber ein starkes Regenwetter, das anhalten zu wollen schien, veranlasste mich umzu- kehren, da ich keine Zeit zu verlieren hatte. Auch waren die Woizker Verhältnisse bereits bekannt. Nachdem wir in der elenden , von Schmutz strotzenden, halbdunkeln Holzhütte übernachtet hatten, in welcher auch schon Tausende von Pilgern vor uns gelitten haben mochten, zogen wir auf demselben Wege nach Powenez zurück , weil es weder einen Land- weg noch einen Wasserweg von der Mündung der Teleka nach dem Segsee giebt. Die Ge- gend zwischen beiden Seen ist eine absolute Wüste, wie so viele andere in diesem hohen, unwirthbaren Norden. Wir hatten auf der ganzen Strecke von Powenez bis an den See Wyg nur Granit gesehn: er geht aber nur spärlich zu Tage, namentlich 7 Werst von Po- wenez; dann an dem ersten Landungsplatze auf den Inseln des Wolsee’s; auch in der Ge- gend von Telekina. Auf der Wasserscheide, nämlich auf dem höchsten Punkte unsers Weges, zwi- schen den Seen Машо und Wol, fanden wir keinen anstehenden Fels, sondern Diluvium. Aus dem Matkosee fliesst die Powentschanka dem Onegasee zu, aus dem Wolsee die Teleka durch den Wygsee und den /’ygfluss ins Weisse Meer. Nach kurzem Aufenthalte in Powenez und Perguba, reiste ich mit den Herren Obo- dowsky und Poläkow nach dem Segsee. Eine ziemlich gute Fahrstrasse führte uns dort- hin über die Sägemühle Lumbuscha und die Dörfer Tschobina und Ostretschje, nach dem gros- sen Dorfe Padanskaja Masselya, wie es zum Unterschiede von dem vorhin erwähnten Mas- selga am Matkosee genannt wird. Masselga liegt an einer schmalen Bucht des Segsees, die nach Süd einschneidet. Von ihrem Südende zieht sich ein niedriger Morast 902 Sashen bis zu dem kleinen Legwasee; Das OLONEzER ВЕВСВЕХТЕВ. ТЕ aus diesem fliesst der Bach gleiches Namens in den See Oster, aus diesem aber der Bach Osier in den Kumssafluss, welcher sich in den Onegasee ergiesst. Da nun der Segsee durch den Segöshafluss mit dem Wygsee zusammenhängt, und aus diesem der Wygfluss ins Weisse Meer fiiesst, so hätte man, um eine faktische Wasserverbindung zwischen dem Weissen Meere und dem Onega, also zwischen Archangel und St. Petersburg, herzustellen, nur nôthig, jenen 902 Sashen langen Morast mit einem Kanal zu durchstechen, was äusserst leicht und wohlfeil auszuführen wäre. Es ist dieser Durchstich auch schon öfters in Anre- gung gebracht worden. Allein seine Ausführung für sich allein wäre ganz nutzlos, denn man hätte dann ausserdem noch den Legwabach, den Osterbach, die ganze Kumssa schiffbar zu ma- chen, da sie esjetztnicht sind; man hätte an der Kumssa Schleusen zu bauen, auch auf der gan- zen StreckeV orrathsteiche anzulegen. Eine complicirte,grossartige, kostspielige Arbeit müsste hier unter den schwierigsten Umständen gemacht werden, um endlich eine schwer erzwun- gene Wasserstrasse zu haben, die man höchstens 4 Monate im Jahre zu einem Handel be- nutzen könnte, der bei weitem nicht gross und einträglich genug ist, um solche Opfer und Anstrengungen zu verdienen. Ein Hauptgegenstand des Handels zwischen Archangel und St. Petersburg ist der Stockfisch; er wird im Winter zu Schlitten von Archangel nach Powenez geführt; hier verladen ihn seine Eigenthümer in eigene oder gemiethete Böte und bringen ihn so nach der Residenz, wo er bekanntlich in ungeheuren Mengen, namentlich in der Fastenzeit, consumirt wird. Dieser Transithandel, so wie andere Waaren, die den nämlichen Weg neh- men, werden also fürs Erste bei ihm bleiben müssen. Ich hatte, auf den Wunsch des Oberdirigirenden der Wege- und Wassercommunica- tion, die Oertlichkeit bei Masselga in Bezug auf die Kanalverbindung recognoscirt, und dem General Tschewkin eine kleine geologische Skizze der Gegend mit erläuterndem Texte überschickt. Der Officier von der Wegecommunication Lebedew, ward noch in demselben Jahre nach Masselya beordert, um diesen Gegenstand an Ort und Stelle genauer zu prüfen. Die ganze Umgebung von Masselya ist felsig, so auch das Südufer des Segsee’s, an welchem wir über das Dorf Jewgary nach dem, am Westufer belegenen Dorfe Padanskor ritten. Nachdem wir dessen malerische, freundliche Umgebungen untersucht hatten, bega- ben wir uns über Sselezkoi nach Jangoserskoi, beide an den Seen gleiches Namens belegen. Ueberall traten dieselben Gesteine auf, Talkschiefer, Chloritschiefer, Glimmerschiefer, Epidotgestein, Quarzsandstein und isolirte Berge von Granit und Diorit. Unweit Jangoserskoi, am Ostufer des kleinen /ulgasee’s hatte der Capitain Iwanow 1855 auf Magneteisenstein geschürft, der in einem aus Hornblende, Feldspath, Strahl- stein, Eisenkies und Pistazit zusammengesetzten Gestein vorkommt, aber nicht bauwürdig ist. Nachdem Obodowsky die Ufer und Inseln des Jangosees untersucht hatte, ritten wir über Ssoldoserskor, wo einst eine Eisenhütte gestanden hatte, und über Ssemischeserskor nach Swätnawolok am Paljösee, wo wir einen uns bereits bekannten Boden betraten. Und den- noch fanden wir bei diesem wiederholten Besuche bei Swätnawolok ein sehr seltenes, merk- * 12 G. v. HELMERSEN, _ würdiges Gestein, nämlich еше Granitbreccie. Sie besteht aus eckigen, bis 1% Fuss langen Bruchstücken eines weisslichen, feinkörnigen Granits, welche von einem dunkelgrauen Granit noch feinern Kornes umschlossen sind. Diese alte Breccie bildet den Scheitel und den grössten Theil der Abhänge des Bergzuges, auf welchem die zwei Dörfer Swätnawolok stehen. Da ich in den vorhergehenden Jahren die Ufer des grossen Sandalsee’s nur sehr un- vollständig hatte untersuchen können, so bot sich nun die Gelegenheit dar, diese Lücke auszufüllen. Nachdem ich Herrn Obodowsky beauftragt hatte von Swätnawolok über Korbosero nach Lindoserskoi zu gehen, und von hier die Gegend bis zum Munosee zu untersuchen, ging ich mit Poläkow zuerst nach Tiwdia , besuchte von hier aus den alten Marmorbruch bei dem Dorfe Lishmoserskoi, das auf einer Insel des Lishmosee’s liegt, und einen kleineren Marmorbruch am Nordende des Lishmosees. Man hat hier einen ganz ähnlichen Dolomit gebrochen, wie der von Tiwdia. Die Marmorschleiferei zu Twwdia, die eines gewissen Rufes geniesst, ist seit einigen Jahren fast in gänzlichen Stillstand und Verfall gerathen. Der hiesige Marmor ist weder schön noch dauerhaft, sein Transport bis St. Petersburg oder andere Orte nicht ganz leicht, daher auch nicht wohlfeil. Aus der Werkstätte, oder aus dem Steinbruche bei Tiw- dia, kann er zu Wasser bis an das Südende des Sandalsee’s geschafft werden. Hier aber muss er ausgeladen und zu Lande 4 Werst weit nach Kondopoga gebracht werden, um ihn aufs Neue in Schiffe zu verladen und nun über den stürmischen Onegasee und den reissen- den Swir in den Kanal zu schaffen. Da überdies die Bestellungen immer seltener und un- bedeutender wurden, und da man dennoch eine grosse Anzahl von Arbeitern, ein Paar Beamten, Wohnungen und Fabrikgebäude, einen Damm u. s. w. zu unterhalten hatte, so wurde die ganze Anstalt eine Last, welche Ausgaben verursachte, ohne irgend einen Ge- winn zu bringen. Von Tiwdia begaben wir uns zuerst nach dem Dörfchen Jerschi, das am Ostufer des Sandal liegt. Die Excursionen , welche Poläkow und ich von hieraus unternahmen, zeig- ten uns bald, dass der Thonschiefer, den wir schon 1856 am Südende des Sandal gesehen hatten, sich von hier, wahrscheinlich ohne Unterbrechung an dem Ostufer bis Jerschi und _ noch weiter nach Norden zieht, denn zwischen Tiwdia und Lishmosero traf ich Thonschie- fer und Kalkthonschiefer an. Darauf besuchten wir die Insel Lytschnor, die Jerschi gegenüber liegt. Diese Insel und das Ufer bei Jerschi gehören zu den pittoreskesten Oertlichkeiten des ganzen Olo- nezer Reviers. Es sind äusserst freundliche, anmuthige Orte, und Lytschnoi gewährt aus- serdem so viel Geologisch-Interessantes , dass ich eine besondere Aufnahme der Insel aus- führte, deren Resultat ein Kärtchen ist, das ich in meiner ausführlichen Arbeit mitthei- len werde. Ueber das Dorf Sopocha begaben wir uns sodann nochmals an den Æwatseh, und end- Das OLONEZER BERGREVIER. 13 lich nach Petrosawosdk, wo auch Obodowsky bald eintraf. Er hatte unterdessen jene, oben bezeichnete Gegend untersucht und zwischen Swätnawolok und Lindosero ganz diesel- ben Gesteine gefunden, wie bei Jangosero und am Segsee: krystallinische Schiefer , Thon- schiefer, Granit, Gneis. Von Lindosero ritt er nach Fomin Nawolok über Granithügel und Diluvialmassen,, dann an das westliche Ufer des Pälsee’s, meist an Granit und Glimmer- schiefer vorüber. Bei Munosero hatte er endlich einen schon bekannten Boden erreicht, denn dieser Ort gehört schon ganz der Diorü-Thonschieferformation an. Die Veranlassung zu Obodowsky’s Excursion gaben, wenigstens zum Theil, meh- rere scharfgezeichnete, hohe Bergspitzen, welche ich von der Höhe bei Swätnawolok in der Gegend nach Lindosero , am Horizonte gesehen hatte. Sie erschienen, durch das Fern- rohr betrachtet, zackig und hoch. Ich vermuthete ein anderes Gestein , als die bisher be- obachteten, und wollte Gewissheit darüber haben, war aber überrascht zu hören, dass diese, 3 Werst von Lindosero befindlichen, drei hohen Berge, Warameggi genannt, nur aus Sand mit Granitblöcken bestehen, folglich dem Diluvium angehören. Die mirage, die auch in nördlichen Gegenden unter den bekannten Bedingungen sehr stark ist, liess diese Berge aus der Entfernung höher, auch anders gestaltet erscheinen, als sie in der Wirklichkeit sind ; eine Täuschung, welche wir auf dem Onega und andern Seen oft erfahren haben. Bei der Reise auf der Halbinsel Saoneshje, sah ich einst durch das Fernrohr in der Powe- nezer Bucht eine hohe, senkrechte, von zwei dunkeln, engen Schluchten durchschnittene Wand, die, ihrer gelben Farbe nach, aus Sand zu bestehen schien; ich erwartete ein mächtig abgelagertes Diluvium zu sehen. Als ich mich aber dieser Insel näherte, schwand ihre Höhe mehr und mehr, die scheinbar senkrechte Wand verwandelte sich in einen nicht sehr steilen Abhang und die Schluchten in zwei Bäume, die nahe am Ufer standen. An den Ufern der Seen sind die erratischen Blöcke und kleinen Felsspitzen oft vom Guano der Möwen weiss gefärbt. Man sieht sie daher Meilen weit, und sie erscheinen oft riesengross; hat man sie aber endlich erreicht, so erstaunt man, dass sie zu Blöcken un- bedeutender Grösse zusammenschrumpfen. Nach einem kurzen Aufenthalte in Petrosawodsk besuchte ich nochmals den Stein- bruch bei Schokscha und zwar aus besonderer Veranlassung. Bekanntlich ist der rothe Quarzsandstein von Schokscha zusammen mit Wiburger- und Sordawaller - Granit und mit italienischem Marmor, zum Denkmal des in Gott ruhenden Kaisers Nikolai I verwendet worden. Der Stein von Schokscha machte aber bei dieser Arbeit viel Sorgen und Kosten. Es platzten nämlich in St. Petersburg mehr als 20 Blöcke dieses Steins beim Bearbeiten, ohne dass man vorher an ihnen auch nur Spuren von feinen Rissen bemerkt hätte. Der General Tschewkin hatte mich in Folge dessen aufgefordert, dem Grund dieser sonder- baren Erscheinung an Ort und Stelle nachzuspüren. Ich überzeugte mich bald, dass dieser Quarzsandstein überhaupt die Neigung hat in parallelopipede Blöcke zu zerspringen; wenn diese Eigenschaft fast allen Schichten desselben in Schokscha auch innewohnt, so giebt es einige, an denen sie nicht zu bemerken ist, oder doch in weit geringerem Grade. Der 14 G. v. HELMERSEN, Sandstein, der auch auf frischen Bruchflächen glänzend und fast wie gefrittet ist, besitzt zwar eine grosse Härte, aber auch eine gewisse Sprödigkeit. Wenn nun ein Block solchen Gesteins, beim Bearbeiten, viele Tausende, rasch aufeinanderfolgende Hammerschläge er- fährt, und oft von zwei Hämmern und an zwei entgegengesetzten Enden zu gleicher Zeit, wodurch offenbar Oscillationen in zwei verschiedenen Richtungen entstehen müssen, so wird er, wenn er aus einer Schicht herrührt, die ohnehin zur Zerklüftung geneigt ist, der Erschütterung nicht widerstehen können, sondern wird platzen. Ich erwähnte bereits oben, dass ich im Jahre 1857, auf der Rückreise von Wytegra nach St. Petersburg , den rothen Quarzsandstein noch bei der Station Juksowa, südlich vom Swirstrome, und südwestlich von Petrosawodsk, bei dem Dorfe Lossossinskaia, aufgefunden hatte. Ich wünschte nun zu wissen ob dieses Gestein, wie zu vermuthen war, den ganzen Raum zwischen Lossossinskaia und Juksowa, also die Gegend einnähme, welche von der Ladwa und /wina und deren Nebenflüssen durchströmt wird. Wir begaben uns zuerst nach dem Dorfe Ladwa oder Ladwinskoi. Um dahin zu gelan- gen, fährt man auf der Strasse nach Wosnessenje bis zu der Station Pedaselya. Hier biegt ein Weg nach Südwest ab. Als wir diesen Weg 6 Werst verfolgt und die Diorithöhen überschritten hatten, die westlich von Pedaselga liegen, fanden wir den Sandstein wieder; auch sahen wir ihn bei Ladwinskoi, und bei Tarshopolj, 15 Werst WN W von Ladwinskoi, später an der Minduksa und Willuksa, wo er gebrochen wird, und an dem Jwinaflusse, da, wo er, 10 Werst unterhalb Ladwinskor, Stromschnellen verursacht. Endlich fanden wir ihn noch in der Nähe des rechten Ufers des Swir, 5 Werst unterhalb der /wina, wo auf ihm auch Steinbruchsarbeit getrieben wird. Diese Excursion lehrte uns auch die bei- den südlichsten und wahrscheinlich äussersten Kuppen des Olonezer Diorits kennen, wel- che auch schon auf der geologischen Karte des Oberst Komarow angegeben sind. Die eine liegt 3 Werst SW von Ostretschina, am rechten Ufer des Swir, die andere am linken Ufer, der Mündung des Iwinaflusses gerade gegenüber, und in der Nähe der alten Brun- nen, deren äusserst schwache Salzsoole man früher versotten hat. Einer dieser Brunnen, den wir besuchten , war noch ziemlich wohl erhalten. Nachdem wir die Ufer des Swir noch bis 17 Werst flussaufwärts von der Iwinamün- dung untersucht hatten, fuhren wir zu Bote flussabwärts und traten in die Devonische Formation ein, die hier nördlich vom Swir noch weit ins Land hineinsetzt. Meine Gefährten begleiteten mich bis an die Eisenhütte des Herrn Moskwin, die an dem Flusse Ussulka liegt, und kehrten nach Petrosawodsk, und ich nach St. Petersburg zurück. Diese Flussfahrt zeigte, dass die Kalksteine unsers Devonischen Systems hier gar nicht existiren, und dass die Altersbestimmung der als Devonisch bezeichneten Sandsteine und Thone lediglich auf mineralogischen Kennzeichen beruht, denn es wollte keinem von uns gelingen auch nur eine einzige Versteinerung in ihnen zu finden. Weit instructiver sind die Durchschnitte des am Swir mächtig abgelagerten Dilu- Das OLONEZER BERGREVIER. 15 viums. Es bildet für sich allein oft 100 und mehr Fuss hohe, malerische Ufer, wie denn der Strom überhaupt schöne landschaftliche Ansichten bietet, namentlich auf der Strecke, wo er das Devonische durchschneidet ; auf dieser Strecke ist auch das Diluvium am mäch- tigsten entwickelt, und seine erratischen Blöcke füllen die pittoresken, aber auch gefährli- chen Stromschnellen an, die schon mancher beladenen Barke den Untergang gebracht haben, obgleich jede derselben von eigends dazu angestellten Lotsen geleitet wird, und obgleich das Fahrwasser längs des ganzen Stromes durch Stangen bezeichnet ist, die je nach der Seite, auf welcher sie angebracht sind, weiss oder roth angestrichen werden. Da sie nicht sehr dick sind, nicht aufrecht stehen, sondern stromabwärts geneigt sind, und da- bei gewöhnlich nur einige wenige Fuss aus dem Wasser hervorragen, so schwebt ihr Ende meist sehr nahe über dem Wasser, und wenn dann noch die Farbe von ihrer Frische und Deutlichkeit verloren hat, so geschieht es, dass diese Warnungszeichen bisweilen überse- hen werden, namentlich bei trübem Wetter, oder wenn die Spiegelfläche des Stromes die Sonnenstrahlen gegen den Lotsen reflectirt. Man hört am Swir oft den Wunsch aussprechen, dass sein Fahrwasser besser regulirt werde, und es wird, auf die Anordnung der betreffenden Oberbehörde, noch manches Nütz- liche in dieser Beziehung geschehen, nur erwarte man nie auf dem Swir eine ganz gefahr- lose Fahrt. Man wird mit Leichtigkeit und mit geringen Kosten einige sehr grosse errati- sche Blöcke durch Sprengen oder Herausziehen entfernen können; man wird aber nie und auf keine Weise dahin gelangen., die unzähligen kleineren Blöcke an ihre Orte zu bannen oder zu fixiren. Ein starker Eisgang, bei welchem sich das Eis bisweilen an engen und seichten Stellen zusammenpackt, wird kleinere Blöcke immer erfassen und von ihrer Stelle rücken. Es ist das eine Erscheinung, die man an allen unsern nordischen Strömen kennt. Auch auf unsern Seen ist der Transport von Blöcken durch Eis sehr bekannt, und am Ausflusse der Newa aus dem Ladogasee, nannten die Lotsen mir mehrere solcher Beispiele, welche die Schifffahrt beeinträchtigt hatten. Man muss daher hier, wie auf der /Folga und allen unsern schiffbaren Strömen, das Fahrwasser, nach dem Ablaufe jeder Frühlingstluth, aufs neue recognosciren , und immer wieder neue Warnungszeichen errichten. Auf der Роща sind es vorzüglich die aus Trieb- sand sich bildenden Bänke und Untiefen, die man zu fürchten hat; am Swir, am Wolchow, an der Msta sind es die gewaltigen Stromschnellen mit kurzen Biegungen und erratischen Blöcken. An den Unglücksfällen, welche auf den letztgenannten drei Strömen geschehen , tra- gen aber die Besitzer der Frachten selbst gewöhnlich die meiste Schuld. Um an der Be- soldung der Bemannung auf den Barken, an Lotsenlohn un! andern Ausgaben Ersparnisse zu machen, verladen sie die Waaren auf eine möglichst kleine Anzahl von Fahrzeugen, und überladen sie dadurch, so dass deren Tiefgang für die seichten Stellen der Ströme leicht zu gross wird. Bei der ausserordentlichen Frequenz der Fluss- und Kanalfahrten, und bei der grossen Eile, die jeder Barkenführer hat, seine Waaren nach St. Petersburg 16 G. v. HELMERSEN, zu schaffen, ist eine mathematisch genaue und durchgehende Controle des Tiefganges nicht immer möglich und Strandungen daher unvermeidlich. Es ist jedesmal eine Calami- tät für deren Besitzer, wenn eine grosse, zu tief gehende Barke ausgeladen, und deren Inhalt auf kleineren Böten vertheilt werden muss, wie das 7858, bei dem ungewöhnlich niedrigen Wasserstande, in Wosnessenje öfter geschehen musste, wo die Barken ihre Fahrt auf dem Swir beginnen. Man kann es in Rybinsk und andern Wolgastädten aus dem eigenen Munde der Gross- händler hören, dass es ihnen bei ihren kolossalen Waarentransporten gar nicht auf eine und die andere verunglückte Barke ankommt, wenn nur die vielen übrigen unversehrt in St. Petersbung anlangen. Die bis an die äusserste Grenze der Möglichkeit beladenen, aber glücklich angelangten Fahrzeuge, bringen, unerachtet dessen, dass etwa eines strandete, doch mehr Gewinn, als wenn man die Waare auf eine grössere Anzahl von Barken ver- theilt hätte. Freilich ist bei diesen sonderbaren Berechnungen ein grosser Unterschied zwischen einer und der andern Waare, je nach deren Werth. Ich nehme hier Gelegenheit über den Wechsel des Wasserstandes im Onega und La- doga und im Swirstrome zu sprechen. Man wird, wenn man an diesen Seen reist, überall von einem periodischen Steigen und Sinken des Wasserspiegels in diesen Gewässern er- zählen hören; 7 Jahre lang, so hört man gewöhnlich sagen, soll derselbe allmälig steigen und in den folgenden sieben Jahren nach und nach wieder bis zu einem Minimum herab- sinken. Schon Büsching, in seiner Lebensgeschichte Burchard Christophs von Münnich (Magazin für die neue Historie und Geographie. Dritter Theil, Hamburg 1769, Seite 399), erwähnt dieser Erscheinung. Als Graf Münnich 1723 die Arbeiten am Ladogakanal unter- suchte, sagten ihm die Einwohner von Ladoga und Schlüsselburg davon, und meinten das Wasser des Sees Ladoga stiege ordentlicherweise 7 Jahre lang, und falle hinwieder in eben so viel Jahren 7 bis 8 Fuss tief. Diese Beobachtung aber ist nach Büschings Mei- nung falsch: denn Münnich hat während seiner ersten 17jährigen Aufsicht über den Kanal sefunden, dass der Unterschied zwischen dem höchsten und niedrigsten Wasser des Sees nur 3 Schuh betrage ; er hat auch beobachtet, dass in einer beständigen Regenzeit vom Juni bis November das Wasser nicht höher, und während einer langen Dürre, nicht nie- driger geworden. Doch ist nicht zu leugnen, sagt Büsching weiter, dass das Wasser des See’s aus unbekannten Ursachen steige und falle. Von 1758 bis 1762 ist es innerhalb 50 Jahren am niedrigsten, nämlich 7 bis 8 Schuh niedriger als das ordentliche Wasser des Kanals von 1719, und 1719 ist es am höchsten, nämlich 8 Schuh höher als das ordentli- che Wasser des Kanals gewesen, und doch soll damals das Wasser in den Flüssen Wol- chow und andern, welche in den See fallen, nicht höher als es gewöhnlichermassen ist, gewesen sein. Wo die Ufer der beiden Seen aus steilen, glatten Felsflächen bestehen, sieht man an den letztern natürliche Ufermarken, nämlich horizontale, abwechselnde dunklere und hellere Streifen, von denen jeder einen langdauernden Wasserstand bezeichnet, wäh- rend dessen das Wasser die, wahrscheinlich organische, Substanz absetzte, welche die Das OLONEZER BERGREVIER. 17 Streifen erzeugt. Ich habe sie in den Jahren 7856, 1857 und besonders 7858, sowohl an den Ufern des Onega, als auch an vielen andern Seen gesehen, bis zu einer Höhe von 2 bis 3 Fuss über dem jedesmaligen Niveau, ohne dass man mir hätte angeben können, wann diese Ufermarken entstanden waren. Nachdem das Wasser in den Jahren /856 und 7857 schon etwas niedriger gestanden hatte, als in den vorhergehenden Jahren, sank es in dem überaus warmen und trocknen Sommer 1858 zu einem Minimum seines Niveau’s herab, durch starke Verdunstung. ') Daher konnten wir in diesem Jahre ungehindert durch Sümpfe reiten, die früher für un- gangbar galten, und solche, durch welche man in gewöhnlichen Jahren nur mühsam hin- durch kommt, fanden wir 1858 so trocken, dass man sie durchschreiten konnte, fast ohne den Fuss zu netzen. Ja wir fanden bisweilen den Boden der völlig ausgetrockneten Morä- ste durch die Dürre zerplatzt. Kein Wunder, dass in jenem Sommer auch alle Flüsse und Seen niedriger standen. Am Swir und Onega erinnerten sich alte Leute kaum eines so tie- fen Wasserstandes; daher denn auch die ungewöhnlich grosse Anzahl der Strandungen im Swir und in der Newa, deren ich mehrere selbst bezeugen konnte, als ich im August diese Ströme befuhr. Die Ssuna war im Juni 1858 so wasserarm, dass man am Aiwatsch viele Felsvorsprünge erblickte, die in andern Jahren fast nie zum Vorschein kommen, und un- terhalb des Wasserfalls sahen wir den Thonschiefer unter dem hier herrschenden Diorit hervorkommen, da er doch sonst, selbst bei Wasserständen , die man auch schon niedrige nennt, immer vom Wasser bedeckt zu sein pflegt. Da man am Onega bisher keine Pegel hat, oder doch den Wasserstand nicht regel- mässig misst und notirt, so kann ich nur die oben angeführten Zeugnisse für einen unge- wöhnlich niedern Stand in jenem Jahre aufführen. Die ausserordentliche Dürre, bei starker Hitze, machte sich ja auch in vielen andern Gegenden des nördlichen Russlands fühlbar. In wasserarmen Gegenden Estlands und Livlands trat im Sommer 1850 sogar abso- Juter Wassermangel ein, dem man nur durch kostbare Zufuhr von entfernten Orten abhel- fen konnte. Als ich dagegen im Juni 1859 wieder die Newa hinauf und später auf dem Swir und Onegasee fuhr, fand ich überall einen ungewöhnlich hohen Wasserstand, und doch war die Frühlingsfluth schon längst vorüber. In der Newa war der Unterschied weniger bemerk- bar, im Swir schon viel mehr, und am Onegasee sammelte ich die Aussagen mehrerer Uferbewohner, namentlich in Wosnessenje, am Andomaberge, in Muromskoi, Schalskoi, in Uno- ska, Peschischanskaja, Pudoshgorskaja, Pälma, Tscholmusha, Tolwuja, Wögoruksa, Lishma. Alle 1) Herr Doctor Hagentorn, der es gefälligst übernahm 1858 in Petrosawodsk Barometerstände aufzuzeichnen, die ich später als correspondirende Beobachtungen zu den meinigen, an verschiedenen Orten angestellten brauchen könne , giebt in seinem meteorologischen Tagebuche am 7ten Juli alt. St. 1858 um 2 Uhr N. M. eine Lufttempera- tur von 21,5° Reaum. an, am 8ten Juli um 2 U. N. M. 21°,0, am 9ten Juli um 2 Uhr 22,25 В. Vom 9ten bis zum 31ten Juli, sank das Reaumursche Thermometer in Petrosawodsk um dieselbe Tageszeit nie unter 13°, erreichte aber am 11ten Juli die Höhe von 23°,5, und noch mehrere Mal die Höhe von 19° und 20°. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VlIme Serie. 3 18 G. v. HELMERSEN, bezeugten einstimmig, der Wasserstand des Onega sei viel höher als er 1858 gewesen war; keiner dieser Zeugen schätzte den Unterschied auf weniger als 2 Fuss 4 Zoll, mehrere gaben ihn auf 34 Fuss an, leider immer nach Augenmaass, da es hier keine Pegel oder sonst welche Ufermarken giebt. Als ich 1856 die Andomskaja gora besuchte, konnte man auf einem ziemlich breiten Ufersaume bis um die äusserste Spitze des Vorgebirges herumgehen, und viele erratische Blöcke von ansehnlicher Grösse ragten sogar in einiger Entfernung vom Ufer noch hoch aus dem Wasser hervor; 1859 aber waren sie fast alle unter dem Wasser, und wir er- kannten ihre Gegenwart nur an der Brandung der über sie rollenden Wellen. Die Bewoh- ner des Vorgebirges meinten der Onega sei 71859 um 4 Fuss englisch höher gewesen als 1858, und erklärten dieses Steigen durch das Schmelzen des Schnees, der im Winter von 1858 auf 1859, 7 Fuss hoch gelegen hatte, so dass man nicht mit Pferden hatte in den Wald kommen können, sondern nur auf Schneeschuhen. Dasselbe theilte man mir auch in Wosnessenje, in Muromskoi und andern Orten mit. Der Priester Popow in Schalskoi, der den copiösen Schneefall jenes Winters ebenfalls bezeugte, fügte noch die Bemerkung hinzu, dass das Steigen des Wassers im Onegasee, 1859, erst 14 Tage nach dem Schmelzen des am Onegaufer liegenden Schnees begonnen habe, und ungefähr eben so lange Zeit nachdem die Wodla von ihrem Eise befreit worden war. Daraus kann man schliessen, dass das Steigen des Wassers durch das Schmelzen des Schnees veranlasst wird, der in den unermesslichen Wäldern der sämmtlichen Flussge- biete fällt, welche ihre Wasser dem Onegasee zuführen. In diesen Wäldern kommt er später zum Schmelzen als in den stark gelichteten Ufergegenden, wo die Sonne ihn leichter erreicht. Der Onegasee mit seinen Flusssystemen nimmt einen Flächenraum ein, der an Grösse der Dänischen Halbinsel nahezu gleich kommt, etwa 1019 Quadratmeilen (Holstein und Lauenburg mitgerechnet), oder in runder Zahl 49831 Quadratwerst. ') Der See allein hat, nach Struve’s älterer Berechnung, einen Flächenraum von 11092 © Werst, nach Schweizer’s neuerer Berechnung 11148 © Werst, oder 136563000000 © Fuss. Da man mit Sicherheit annehmen kann, dass der Spiegel des See’s vom Ende des Jahres 7858 bis zum Mai 7859 mindestens um 2 Fuss engl. gestie- gen war, so hatte sich seine Wassermenge um 273126000000 Cub. Fuss vermehrt, und diese Menge musste, da der Frühling des Jahres 1859 im'Olonezschen nach den Aussa- gen vieler Augenzeugen ziemlich trocken gewesen war, von dem auf dem oben angegebe- nen Areal schmelzenden Schnee geliefert worden sein. Sie ist aber offenbar sehr gering im Vergleiche zu der ungeheuren Menge des Schnee’s, welcher einen Raum von 49831 Qua- dratwerst mindestens 2 Fuss hoch, ja nicht selten, in einigen Gegenden, 5 bis 6 Fuss hoch bedeckt, und sie ist so gering, weil der schmelzende Schnee zum grossen Theil von den zahllosen Sümpfen und Seen des Olonezer Gebiets aufgefangen wird, und nur der an- 1) Eine DMeile = 48,384933 0 Werst. , Das OLonEZER BERGREVIER. 19 dere Theil direkt in die dem Onega zuströmenden Flüsse gelangt. Am direktesten gelangt dasjenige Schneewasser in den See, das sich auf dessen Eisdecke und am Ufer bildet. Die Wassermenge, welche diese Frühlingsfiuth durch Verdunstung verliert, ehe sie in den Onega gelangt, lässt sich auch nicht einmal annähernd bestimmen; die Menge aber, welche in den Boden eindringt, kann nur im südlichen und östlichen Theile des Onegasy- ’ stems von Bedeutung sein, weil hier permeable Gesteine, wie Sand und Sandstein und klüftige Kalksteine vorkommen. Im Westen und Norden des Systems bilden feste, un- durchdringliche, krystallinische Gesteine überall den Untergrund unter dem Diluvium. Daher gehören denn in diesem Theile Quellen zu den seltensten Erscheinungen. Sie wer- den durch die vielen Seen und Tümpel gleichsam ersetzt, welche dann mittelst kleiner Bäche und Flüsschen die Hauptflüsse speisen. Sie reguliren auf diese Weise den Wasser- stand des Onega, mithin auch des Swirstromes, der denn auch, obwohl aus einem wasser- und schneereichen Lande kommend, im Frühling nie so gewaltig aus seinen Ufern tritt, wie z. B. die Düna, die Wolga, der Dnepr. | Die Newa besitzt an dem Ladogasee noch einen Regulator mehr als der бит, und zwar den allergrössten , daher denn ihr Wasserstand sich fast gar nicht ändert. Nur in ih- rer Mündungsgegend, im Delta, steigt das Wasser bei Nordwestwind,, und fällt bei östli- chen Winden. Man ersieht aus den hier angeführten Thatsachen, dass die Niveauveränderungen im Onegasee (zum wenigsten das Steigen desselben) nicht immer in langen, angeblich 7 Jahre betragenden Perioden vor sich gehen, und dass sie nicht nur von der Regenmenge und Temperatur der wärmeren Jahreszeit, sondern auch von der Menge des gefallenen Schnees abhängig sind. Es ist wohl sehr zu bedauern, dass in Petrosawodsk noch keine meteorologische Sta- tion besteht, die über diese Verhältnisse Aufschlüsse gäbe. Obgleich das Ostufer des Onegasee’s nicht zu dem Olonezer Bergrevier gehört, so musste es, zur Abrundung meiner Arbeit, doch mit in die Untersuchung gezogen werden, um zwei Fragen zu entscheiden: Ob die Granite, welche Jerofejew bei dem Cap Bessow Noss, nördlich von Andomskaia Gora, beobachtet hatte, mit denjenigen zusammenhängen, welche ich 7858 auf der Fahrt von Powenez nach Tscholmusha sah, und ob diese Granite etwa weit nach Osten ins Land hineinsetzen. Ich reiste daher 1859 in der Begleitung des Lieutenants Nicolai Jürgens und mei- nes Sohnes, ein viertes Mal nach dem Onegasee. Wir fuhren die Newa und den Swir in Dampfböten hinauf; sahen uns nochmals den Diorit bei Ostreischiny an, und besuchten von Wosnessenje aus den Steinbruch bei Schokscha zum dritten Male. Ein früherer Beobachter in dieser Gegend hatte mir mitgetheilt, dass man bei Schokscha einen Durchbruch des Dio- rits durch den Quarzsandstein sehen könne. Leider konnten weder ich, noch meine Reise- gefährten,, trotz langen Suchens eine Stelle auffinden , wo die Erscheinung evident zu be- obachten gewesen wäre, und ich musste das Olonezsche, nach ausgedehnten, in vier . * 20 G. v. HELMERSEN, Sommern angestellten Untersuchungen verlassen, ohne auch nur an einem einzigen Punkte gesehen zu haben, dass die Diorite sich hier wirklich eruptiv verhalten. Wenn irgendwo in diesem Lande ein solches Verhalten wenigstens angedeutet ist, so wäre das bei dem Dorfe Pälma, am Ostufer des Onega, von welchem unten Erwähnung geschehen wird. у Wir reisten über Wytegra nach Andomskaia бота, und von hier zu Bote nach dem Dorfe Muromskoi. Das Onegaufer ist auf dieser Strecke durchweg niedrig und besteht aus Flugsand; bis Hakrushskaia setzten wir die Fahrt zu Wasser fort, fuhren aber dann auf der Poststrasse nach Pudosh, immer auf Diluvialboden. Die Wodla war noch im Juni so wasserreich, dass wir auf ihr in Böten nach Schalskoi hinabfahren konnten. Als wir auf dieser Fahrt am Dorfe Podporoshje vorübergekommen waren, sahen wir, etwa drei Werst flussaufwärts von dem Dorfe Bolbina, den ersten anstehenden Granit, der nun öfter an den Ufern der Wodla wieder erscheint, und gewiss ununterbrochen bis an das Onegaufer fort- setzt. Wir fanden ihn immer wieder, als wir von Schalskoi aus den, durch seine, freilich sehr rohen, Skulpturen bekannten Uferfelsen Bessow Noss (die Teufelsnase) besuchten, und sahen, dass er von hier in der Richtung nach Muromskor noch eine Strecke fortsetzte. Auch in der Gegend von Unoska und Peschtschanskaia trat er noch auf, als wir unsere Fahrt bis Tscholmusha ausdehnten , so auch bei Pudoshgorskaia. Der Granit hat am Ostufer des Onega offenbar eine grosse Verbreitung , und bildet mit den Graniten, welche wir 1858 höher im Norden geschen hatten, eine grosse Region, deren Grenzen aber noch nicht angegeben werden können. Da war es nun ziemlich unerwartet, bei dem Dorfe Pälma, am Flusse gleiches Na- mens, wieder Quarzsandstein, Dolomit und Diorit anzutreffen. Ganz besonders lehrreich war es hier endlich zu sehen, dass der Dolomit in steil nach Nord fallenden Schichten den Diorit überlagert. Beide Gesteine waren genau von derselben Beschaffenheit, wie wir sie schon oft im Olonezschen angetroffen hatten, aber weder in Tiwdia, noch bei Widanskoi, noch bei Perguba oder sonst wo, war das Verhältniss derselben zu ermitteln gewesen. Ich sah bei Pälma den Diorit auch zwischen zwei grossen Dolomitlagern liegen; er stösst plötzlich und markant zwischen ihnen hervor, aber die beiderseitige Steinscheide ist leider durch Schutt verdeckt; ein eruptives Verhalten ist hier wenigstens angedeutet; aber evi- dente Durchbrüche des Diorits durch den Dolomit oder Sandstein waren auch hier nicht aufzufinden. Nach Tscholmusha hin verliert sich bald jedes anstehende Gestein. Wir segelten von hier nach Tolwuja hinüber, und durchschnitten die ganze Halbinsel Saoneshje, den Padmo- see, Foimaguba, Welikaja Niwa, den Kosmosee und Wögoruksa berührend. : Ein frischer Wind brachte uns von hier nach Lishma, und auf der Poststrasse erreich- ten wir endlich Petrosawodsk. Nach kurzem Aufenthalte daselbst, reiste ich auf der St. Pe- tersburger Poststrasse nach Olonez und von dort nach Finnland. Zum Schlusse der Untersuchungen im Olonezer Bergrevier, war noch die Verbrei- Das OLONEZER BERGREVIER. 21 tung des Quarzsandsteins nach Westen, in der Richtung nach dem Ladogasee, zu ermit- teln. Auf der Station Swätoserskoi, der dritten von Petrosawodsk, sagte man mir, der Sand- stein käme noch an dem obern Laufe des Washinaflusses vor , der bei dem Dorfe Washina in die Rechte des Swir fällt. Und in der That fanden meine Begleiter ihn auf, als sie nach einem höchst beschwerlichen Ritt durch eine Waldwüste jenen Fluss erreichten. Sie über- stiegen dabei den Bergrücken Urskoi, der bis in die Nähe von Lossossinskaja streicht, und ehemals ein beliebter Aufenthalt für Deserteure war. Der Sandstein steht an der Washina in 20 Sashen hohen, steilen Klippen an, ist folglich hier noch sehr mächtig, und setzt ge- wiss noch weiter nach Westen fort, aber in grösserer Tiefe, denn man sieht ihn nach Olo- nez und nach Ladeinoje Pole hin nirgend mehr zu Tage gehen. Der erwähnte Punkt an der Washina liegt, nach einer Schätzung, ungefähr 26 Werst südlich von Swätoserskoi, und der Sandstein hat hier ganz dieselbe Beschaffenheit, wie bei Schokscha, bei Juksowa, bei Ostret- ischiny , Lossossinskaja. Und so kann man mit einiger Sicherheit sagen, dass ein grosser Theil des Raumes zwischen dem Onega und Ladoga, nicht aus Devonischen Schichten und Diluvium allein besteht, wie man früher annahm, sondern dass ein alter Sandstein deren Untergrund bilde. Die geologische Karte wird also auch hier, wie an mancher andern Stelle, Abweichungen von den früheren Karten zeigen. Mit der Excursion an die Washina waren meine Arbeiten im Olonezer Bergrevier geschlossen. Nichts könnte schwieriger sein, als eine umständliche orographische Darstellung dieses Reviers zu geben, sei es in Worten, oder graphisch. Obgleich das ganze Land ber- gig ist, so giebt es hier doch keinen einzigen ordentlichen Gebirgszug, keine Längen- und Querthäler, keine ausgesprochene Gruppirung der Höhen. Nur in einem Theile des Re- viers, in der Saoneshje folgen die Berge und Seen einer vorherrschenden bestimmten Rich- tung, aber die ersteren bilden auch hier keine fortlaufenden Gebirgszüge, sondern ein- ‚ zelne, freilich oft recht lange Kuppen. Um die absolute Höhe der Berge wenigstens annähernd zu bestimmen, bediente ich mich des Barometers. Mittelst correspondirender Beobachtungen, welche Herr Doctor Hagentorn in Petrosawodsk anstellte, habe ich die Höhe von 50 Punkten bestimmt. Es ergiebt sich aus diesen Messungen, dass im Olonezer Revier selbst die bedeutendsten Er- hebungen kaum 1000 Par. Fuss Meereshöhe erreichen ; die meisten bleiben weit unter dieser Zahl zurück und übersteigen nicht 400 bis 600 Fuss. ') Wie das Felsgebäude des Olonezer Reviers in seinem Hauptkarakter mit demjenigen von Finnland übereinstimmt, so finden wir im Onegalande auch dieselben sonderbaren, den Rundhöckern (roches moutonnées) der Schweizer Alpen ganz ähnlichen Berggestal- ten Finnlands wieder, und dasselbe Maass der absoluten und relativen Bodenerhebung. Man vergleiche Gyldèn’s vortreffliche Höhenkarte von Finnland mit den von mir für die 1) Ich werde meine Höhenbestimmungen in einer ausführlichen Arbeit über das Revier mittheilen. 29 G. v. HELMERSEN, Olonezer Berge gefundenen Zahlen, und man wird sich leicht von der Richtigkeit des Ge- sagten überzeugen. | | Auch die Tiefe der Seen habe ich hin und wieder bestimmt, und sie im Ganzen ziem- lich unbedeutend gefunden. Einige wenige Quellen und Brunnen gaben Aufschluss über die Bodentemperatur. | Die vier erwähnten Reisen haben zu folgenden Resultaten geführt, welche ich vor- läufig nur in gedrängter Kürze darzustellen versuchen will. | Der untersuchte Landstrich, im Norden von den Seen Seg und уд, im Süden von der Archangelschen Heerstrasse, im Osten vom östlichen Ufersaume des Onega, im Westen von einer Linie begrenzt, welche vom Segsee über den Sämsee nach der Stadt Ladeinoje Pole verläuft, zerfällt nach seinem geologischen Bau in fünf, sehr wohl karakterisirte, ziemlich scharf abgegrenzte Bezirke, die sich so bezeichnen lassen: Erster Bezirk. Er umfasst das südliche Uferland des Onegasees von der Mündung des Andomaflusses über die Stadt Wytegra bis in die Gegend, wo der Swir aus dem Onega fliesst, seine nördliche Grenze erreicht aber den obern Lauf des Swir nicht, sondern durch- schneidet diesen Strom südlich von Ostretschiny, geht dann in einem grossen Bogen zuerst nach Nord und später nach Süd zurück nach der Stadt Ladeinoje Pole. | Er besteht ausschliesslich aus sedimentairen Gesteinen der Devonischen und der Bergkalkformation; erstere bildet das Südufer des Onega, und trägt in einiger Entfernung vom Ufer die Bergkalkschichten. Devonische Kalksteine mit Brachiopoden, Crinoideen etc. fehlen hier durchaus; man sieht nur rothe und bunte Thone und Sand- steine mit Fischresten. Der Bergkalk besteht aus zwei Abtheilungen: Eine obere aus weissen, weichen Kalksteinen, die man hier verpocht, schlemmt und dann als Schreibekreide und weisse Farbe verkauft. Sie enthalten Spirifer Mosquensis, Euomphalus, Calamopora radians, Produc- tus Waldaicus, Fusulina cylindrica und manches andere karakteristische Petrefakt des obern Bergkalks. Die untere Abtheilung des Bergkalks verdient eigentlich ihren Namen nicht, denn sie ist nur aus gelben, weisslichen, rothen Sandsteinen und Thonschichten zusammenge- setzt. In den Sandsteinen, die unmittelbar unter dem weissen Sandstein folgen, und immer ganz locker, zerreiblich sind, treten in einem bestimmten Horizonte und in der ganzen Erstreckung der Formation, Eisenerzlager auf, Brauneisenstein und Thoneisenstein, von 2 und 3 Zoll bis 2 und 3 Fuss. Mächtigkeit. Bisweilen sind diese Lager nur durch ei- senschüssigen Sandstein repräsentirt. Ich habe zwischen dem Zleksaflusse und dem Andoma- flusse eine Niederung von mindestens 120 © Werst Flächeninhalt gesehn, auf welcher der weisse Bergkalk, wahrscheinlich durch Diluvialwirkung, bis auf den Horizont der Eisenerzla- ger zerstört und fortgeschafft ist, so dass die Erze hier an manchen Stellen in lockerem Sande zu Tage liegen, und man sie mit den Händen greifen kann. Einer meiner Wegweiser hob in meinem Beisein ein Stück von 80 Pfund Gewicht auf; es war reiner Brauneisenstein. Das OLonEZER BERGREVIER. 23 An den Rändern dieser Niederung ist der Kalkstein in hohen, senkrechten Klippen zu se- hen, und überall kann man unter ihm das horizontale Eisenband ununterbrochen verfolgen. Hier hatte der Bergofficier Iwanow schon 1849 geschürft. Auf meine Vor- stellung wurden die Schürfungen 1857 wiederholt; sie zeigten, dass hier viele Millionen Pud Eisenerz vorhanden sind, und es kommt nun darauf an einen Versuchsbau anzulegen, um die Selbstkosten des Erzes zu bestimmen und damit die Frage zu entscheiden, ob die- ses Erz mit Vortheil für die Kanonengiesserei zu Petrosawodsk gewonnen werden könne, oder nicht. Ist Ersteres der Fall, so wäre es jedenfalls dem See- und Sumpferze vorzuzie- hen, das man in Petrosawodsk verschmilzt, und wo man zu dem erzeugten Gusseisen ei- nen Theil uralischen Gusseisens hinzuthut. Das Wytegrasche Bergerz enthält keinen Phos- phor, wie die See- und Sumpferze, und die besseren Sorten geben 32%, Metall statt 29%, die man durchschnittlich von den Seeerzen erhält. In Petrosawodsk brauchte man bis jetzt als Zuschlag beim Schmelzen einen Dolomit, der 25 Werst von der Hütte, bei Widanskoi gebrochen wurde, und der bis 22° Kieselerde enthält; er ist oft voller Quarzdrusen. Der Bergkalk von Wytegra enthält nur 1 bis 2%, Kieselerde, dagegen aber an einigen Orten bis 6°/, Eisenoxyd, so dass er bräunlichgelb gefärbt ist. Von solchem Kalkstein haben wir 8000 Pud nach Petrosawodsk gesendet, wo er wahrscheinlich den Dolomit verdrängen wird, da er ja bei anderer guten Eigenschaft durch seinen Eisengehalt noch die Schicht bereichert. In den untern Teufen der untern Abtheilung der hiesigen Bergkalkformation tritt eine Schicht schwarzen feuerfesten Thones auf, der zu technischen Zwecken gewonnen wird. Auch weisser, feuerfester Thon kommt vor. Fügt man noch hinzu, dass es hier an der Andoma Aufschlagewasser giebt, und dass die Gegend noch einigen Waldvorrath hat, so liegt der Gedanke nicht ferne, dass hier möglicherweise eine, wenn auch nicht sehr grosse Eisenindustrie entstehen könnte. Da in dem schwarzen Thone Abdrücke von Pflanzen der Kohlenperiode vorgekom- men sind, und da wan in ihm auch Kohlenschmitzen gefunden haben soll; da ich ferner in den Eisenerzen die schönsten Abdrücke von Calamites und Lepidodendron , und Calamopora radians und Lithostrotion floriforme, beide Korallen in Eisenerz umgewandelt, gefunden habe: so glaube ich annehmen zu können, dass die beschriebenen Sandsteine, Erzlager und Thone hier die untere, kohlenführende Abtheilung des Bergkalks repräsentiren, zu welcher auch die Kohlenlager von Tula und Kaluga gehören. Im Wytegraschen ist keine Hoffnung Steinkohlenlager zu finden, da sie in den vielen Gesteinsdurchschnitten , die bis auf das Devonische niedergehen, bis jetzt nicht vorgekommen sind. Die wenigen, sparsam zerstreuten Pflanzenabdrücke zeigen, dass hier kein hinlängliches Material zur Kohlenbil- dung war. Zweiter Bezirk. Seine Ostgrenze bildet das Westufer des Onegasee’s von Petrosa- wodsk bis südlich von dem Flecken Wosnessenje, der am Ausflusse des Swir liegt. Im Sü- den grenzt er an die Devonische Formation; im Norden bezeichnet ein Höhenzug, Urskoë 24 G. v. HELMERSEN, genannt, der sich von der Gegend von Petrosawodsk nach Südwest erstreckt, seine Grenze, und der äusserste Punkt, den er in westlicher Richtung erreicht, liegt am obern Laufe des Washinaflusses, der von Nord in den Swir fliesst, in den er bei der Forstei Washina einmündet. Es ist der Bezirk des quarzigen Sandsteins. Der Sandstein ist feinkörnig, hart, mit den schönsten Wellen auf den Schichtungsflächen ; die Wellen sind von einer Schärfe und Eleganz wie man sie nur auf dem Grunde des Meeres am Ufer sehen kann. In der ganzen westlichen und südlichen Hälfte des Bezirks ist der Sandstein himbeerfarbig, nur am Onegaufer, von Petrosawodsk bis Schokscha, ist er weisslich, grau, gelb und grünlich. Sehr selten, z. В. bei Petrosawodsk in, dem Steinbruche Kamennoi Вот, enthält er Bruch- stücke von Lydit, und zwar scharfkantige, auch Bruchstücke grauen Hornsteins, kleine Glimmerschüppchen und Albitkôrner ? Die Quarzkörner sind meist wasserhell. Da im Ka- mennoi Bor sein Bindemittel in einigen Schichten hornsteinartig ist, so erinnert er hier an die benachbarte Solomensche Breccie oder den Solomenschen Stein (russisch Solo- menskoi kamen), von der weiter unten die Rede sein wird, und mit welcher der Sandstein eng verbunden ist, wie man schon daraus sehen kann, dass an dem Ukschsee, 23 Werst nördlich von Petrosawodsk, ein ganz ähnlicher breccienartiger Sandstein wie der so eben beschriebene, der Solomenschen Breccie gleichförmig aufgelagert ist. Der Sandstein ist in Schichten von verschiedener Dicke getheilt, die sich oft durch hellere und dunklere Färbung von einander unterscheiden. Im Steinbruche von Schokscha habe ich in seinen Schichten sehr deutlich diagonale Streifung gesehen, ganz wie an un- sern lockern Devonischen und manchen andern, viel jüngern Sandsteinen. Die Schichten sind nie horizontal, sondern im Grossen wellenförmig gefaltet, und hauptsächlich nach zwei Richtungen einschiessend, nach SW und NO. Das stärkste Fallen, das ich an ihm beobachtete, ist 35°, in der Regel ist der Fallwinkel nur 10° bis 12°. Ich habe nie auch nur eine Spur von Petrefakten in diesem Gestein entdecken können, und da es in der Gegend von Wosnessenje, wie mir ein Officier der Wegecommunication mittheilte, und wie es duch nicht anders sein kann, von horizontalen Devonischen Schichten ungleichförmig überla- gert wird, so ist die Meinung aufzugeben, die diesen Sandstein zu einem metamorpho- sirten devonischen macht. Er ist älter als das Devonische und hat nichts mit ihm gemein. Murchison nimmt an, der Onegasandstein sei durch die, ihn durchbrechenden und über- lagernden Diorite, also auf metamorphischem Wege, aus lockern Devonischen Sandsteinen hervorgegangen. Wenn diese Annahme überhaupt wahrscheinlich wäre, so könnte sie den- noch nur für die Gegend Geltung haben, wo Dioritkuppen auftreten. Allein bei Lossossin- skaja, an der Washina, an der /wina, bei Juksowa ist keine Spur mehr von Dioriten, und doch ist der Onegasandstein hart, spröde und ganz von derselben Beschaffenheit, wie in der Nähe der Diorite. Er scheint also von diesen unabhängig zu sein. Dasselbe muss auch für den Thonschiefer gelten, der in wenig mächtigen Schichten diesem Sandsteine unter- geordnet ist, und den man auf dem Wege von Petrosawodsk nach Wosnessenje an mehreren + ( Das OLONEZER RBERGREYIER. 25 Stellen beobachten kann. Auf eben diesem Wege sieht man denn auch eine Веше von ho- hen Droritkuppen, die auf dem Sandstein und Thonschiefer aufliegen, ohne dass man sähe, dass der Diorit durch diese Gesteine durchgebrochen sei, und doch ist er ein erupti- ves Gestein. Die bekannten Trappberge Schwedens, der Billingen, Kinnekulle, Hunne und Halleberg u. s. w. zeigen ein ganz ähnliches Verhalten, wie ich das schon früher erwähnt habe. In Schweden bedecken inselartig getrennte Trappkuppen horizontal gelagerte Silu- rische Schichten aus Kalkstein, Thonschiefer und Sandstein, und hier sind, eben so wenig wie am Onegasee, Durchbruchsstellen und metamorphische Veränderungen am Thonschie- fer oder Kalkstein und Sandstein zu sehen. Der Diorit kann also wohl keine hohe Tempe- ratur gehabt haben. Der westlichste Punkt, an dem ich Diorit in diesem zweiten Bezirke angetroffen, liegt unweit des Dorfes Ostreischiny, am Swirstrome, gerade an der Stelle wo letzterer den Iwi- nafluss vom Norden her aufnimmt und gleich darauf unter scharfem Winkel nach Süden wendet. Hier liegt eine Dioritkuppe am linken, die andere in geringer Entfernung vom rechten Ufer. Somit überschreitet der Diorit den Swir nach Süden. Der Onegasandstein, wie wir ihn nennen wollen, hat für St. Petersburg eine Bedeu- tung gewonnen; eben so für Petrosawodsk. Man bricht ihn im oben erwähnten Aamennor Bor zu Fundamenten der Häuser, früher brauchte man ihn zu Gestellsteinen in den Schmelzöfen zu Petrosawodsk. Zu eben dem Zwecke hat man ihn an der Puchta gebrochen, und bei Scholtoserskoi: die beiden bekanntesten Steinbrüche sind aber der von Schokscha und der auf der Insel Brussino, die ganz in der Nähe des Westufers liegt. Brussino liefert nach St. Petersburg schöne Pflastersteine von der Form und Grösse gewöhnlicher Ziegel- steine, aber zum tiefen Bedauern Aller, die in der Residenz zu fahren haben, sind bis jetzt nur einige wenige Stellen mit diesem vortrefflichen Material gepflastert, weil es nicht so wohlfeil ist als die Rollsteine, deren runde Köpfe jedes Fuhrwerk bald zerstören, und die Pferde um den Gebrauch ihrer Füsse bringen. Schokscha liefert einen himbeerfarbigen Sandstein, welcher polirt einen starken Glanz und kirschrothe Farbe annimmt. Er bricht hier, wie der finnländische Granit, in grossen Quadern, welche man 6 bis 7 Fuss lang haben kann. Es war Sandstein von Schokscha, den Kaiser Nikolai I nach Paris schicken liess zum Piedestal des Grabdenkmals, das man Napo- leon I errichtete. Französische Tagesblätter haben diesen Stein « Porphyre de Finlande» ge- nannt, was einen doppelten Irrthum einschliesst. An der Isaakskathedrale und an dem Denkmal des Kaisers Nikolai I ist der Stein von Schokscha auch verwendet worden; in Petrosawodsk bedient man sich seiner gegenwärtig als Gestellstein, nachdem man die Er- fahrung gemacht, dass der Stein von Kamennoi Bor, wegen der eingesprengten Feldspath- körner,, nicht feuerfest ist. Dritter Bezirk. Er ist auf der beifolgenden Karte mit grasgrüner und grauer Farbe colorirt, und begreift die Halbinsel Saoneshje sammt der grossen Insel Klimezkoi, und das Land zwischen dem Sandalsee und der Bucht von Kondopoga einerseits, und dem Meridian Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Série. 4 26 G. v. HELMERSEN, von Swätnawolok andrerseits. Ich rechne fürs Erste zu diesem Bezirke auch den Solomen- schen Stein, der seine Hauptverbreitung auf der Halbinsel Swssar: und am Ukschsee und Kontschsee , also nordwestlich, nördlich und nordöstlich von Petrosawodsk hat. Der geognostische Bau dieses Bezirks ist sehr einfach, wie auch der des zweiten oder Sandsteinbezirks. Ein offenbar sehr alter, zum Theil milder, schwarzer , graphithaltiger, zum Theil harter , kieseliger , jaspisartig gebänderter Thonschiefer, der im Allgemeinen horizontal gelagert ist, oder unter Winkeln von 4° bis 12° fällt, wird von langgezogenen, hohen, mächtigen Dioritmassen überlagert, und so vollständig, dass der Thonschiefer oft nur ganz unten an der Basis der Berge dürftig zu Tage geht. Seltener sind die Fälle, wo er unbedeckt geblieben ist, und noch seltener erhebt er sich zu Hügeln und Bergen. Am mächtigsten entwickelt kann man ihn auf der Landstrasse sehen , die von der Station Käp- peselga nach der Station Lishma führt; auch bei Lishma selbst, und vorzüglich am Ostufer der langen, schmalen Bucht von Wögoruksa. Am Ostufer des Sandalsees ist er bedeutend entwickelt, und an dessen südlichem Ende wird er in grossen, schönen Tafeln gebrochen, die man auf der Schleiferei von Tiwdia zu Tischplatten verarbeitet. Ich habe ihn bisweilen, z. B. bei Käppeselga und unweit Tolwuja, so von Schwefelkies durchdrungen gesehn, dass er durch die Einwirkung der Feuchtigkeit ganz rostbraun und mürbe wird. Man hat auch in früherer Zeit Alaun aus ihm bereitet. Der Diorit dieses Bezirks unterscheidet sich in nichts von den Dioriten des zweiten, vierten und fünften Bezirks. Er ist bald innig gemengt, also ein Aphanit, bald feinkörnig, bald grobkörnig wie mancher Granit, und dann wie dieser, in rektangulaire Quadern zer- fallend. Die feinkörnigen Varietäten sind nicht selten in senkrechte Säulen zerklüftet, nach der Weise des Basalts, wie 2. В. am Berge Rogosha, unweit der Eisenhütte Kontsche- serskoi, und an den schönen, hohen, senkrechten Klippen, die am Ostufer des malerischen Ladmosees sich erheben. Der Diorit enthält gewöhnlich fein eingesprengten Schwefelkies, und in manchen Gegenden auch Kupferkies in solcher Menge, dass man dasselbe bergmän- nisch gewonnen hat. Auch gediegen Kupfer ist vorgekommen, so namentlich am Ostufer der merkwürdigen Swätuchabucht, von der weiter unten die Rede sein wird. Da der Diorit. in der Regel sehr zerklüftet, und daher dem atmosphärischen Wasser in gewissem Grade zugänglich ist, so hat sich der Kupferkies oft in oxydirte wasserhaltige Kupfererze, am häufigsten in Kupfergrün umgewandelt, und wenn unter dem Diorit Thonschiefer liegt, so ist auch dieser gewöhnlich auf der Steinscheide von Kupfergrün infiltrirt. Aber nie sind wohl solehe Thonschiefer bauwürdig gewesen. In der Nähe von Konischeserskoi hat der ehmalige Berghauptmann des Olonezer Re- viers, General Butenew der ältere, im Diorit flache Nester von Quarz und Bitterspath entdeckt, in denen Eisenkies, Kupferkies, Kupfergrün, Asbest, Strahlstein und Axinit vor- kommt. Auch Magneteisenstein kommt in kleinen Nestern und Adern im Diorite vor, hat sich aber bisher nie in grösseren, bauwürdigen Massen vorgefunden. Oft ist der Magnetei- senstein auch fein eingesprengt und nur daran zu erkennen, dass der Diorit attraktorisch Das OLONEZER BERGREVIER. 27 auf die Nadel wirkt. In der Gegend von Koikara, an dem Ssunaflusse, liess ich zwei Nester Magneteisenstein sprengen, und überzeugte mich, dass sie ganz isolirte Massen bildeten, die mit keinen Gängen oder Stöcken in Verbindung stehen. Dasselbe gilt auch von dem Magneteisenstein, den wir 1859, am Ostufer des Onega, in dem Diorite bei dem Dorfe Pälma entdeckten. à Da ich auch beauftragt war die alten Gruben des Olonezer Reviers zu revidiren, welche auf meinem Wege lagen, so besuchten wir auf dem Perisee, nördlich von Kontsche- sersk, die Gruben Senkina Jama, Nadeshda, die beiden Gruben Orel und eine fünfte, die un- weit des nördlichen Endes des Sees Рег oder Peritnawolok liegt. Auch bei Swätnawolok wurden zwei alte Kupfergruben besucht, die Swätnawolozkje Rudniki, wo der Diorit von steilfallenden Kalkspathadern durchzogen ist und Kupferkies und Kupfergrün enthält. Ob- gleich grosse Halden auf einen recht ernstlichen Abbau schliessen liessen, so möchten alle diese Gruben wegen geringen Erzgehalts und wegen grossen Wasserandranges durch das klüftige Gestein nicht bauwürdig, und von dem Grafen Alexander Harrsch in der zwei- ten Hälfte des 18ten Jahrhunderts mit Recht todt gesprochen sein. Am Sundosee sahen wir einige alte Anbrüche auf Eisenglanz ; blättriger Eisenglanz durchschwärmt in schmalen Adern und Schnüren einen Diorit, in welchen Epidot in fei- nen Körnern und kleinen Nestern eingesprengt ist; der Epidot ist immer stenglich, nie deutlich auskrystallisirt; wenigstens hahen wir ihn nie in letzter Gestalt gesehen. Die Menge des eingesprengten Epidots ist bisweilen im Diorite so gross, dass das Gestein eine pistaziengrüne Farbe annimmt. Auf der Halbinsel Nertnawolok, bei dem Dorfe Perguba, am Nordende des Onegasees, hat man in der alten Grube Nergubskoi in solchem Epidot-Diorit Kupfererze abgebaut. Auf eben dieser Halbinsel sahen wir mehrere ansehnliche Schürfe, mittelst deren man ein Vor- kommen von Eisenglanz untersucht hatte. Das grüne Gestein wird hier von weissen Quarz- gängen durchsetzt, und dieser Quarz ist, meist in der Mitte des Ganges, aber auch an den Seiten, von Adern grossblättrigen Eisenglanzes durchzogen, die vorzugsweise dem Strei- chen des Quarzes parallel verlaufen. Deser Gangquarz enthält kleine Nester feinschuppi- gen Chlorits. Die Grube Nergubskoi ist, obgleich sie bedeutend scheint gewesen zu sein, auch todt- gesprochen worden, desgleichen die Versuchsbaue auf Eisenglanz. Ich theile diese Mei- nung, weil das dürftige Kupfererz der Grube und die schmalen Adern von Eisenglanz in hartem Quarz nie werden mit Gewinn ausgebeutet werden können. Ich erwähne noch eines alten Schachtes, den ich am Ladmosee, in der Nähe des Dorfes Ladmoserskaia, besuchte. Er ist in der Nähe des Ufers, an einem äusserst steilen, nach dem See gerichteten Ab- hange abgeteuft und steht auf einem hora 2 fallenden Quarzgang, der im Diorite aufsetzt. Bei Foimaguba, am Putkosee, besuchten wir die Kupfergruben Mednaja Jama und Us- pensky rudnik, auf denen sehr ernstlich gebaut worden ist. Auch hier sind es Kupfererze im Diorit und im Thonschiefer ; in letzterem secundair, wie ich bereits oben erwähnte. Auch * 28 G. v. HELMERSEN, diese Gruben, die wie manche andere in diesem Revier, von sächsischen Bergleuten bear- beitet wurden, hat Graf Harrsch 1787 todtgesprochen. Ich habe noch von einem sehr schönen Kugel-Diorit zu berichten, den ich auf der Insel Kolg. in der Bucht von Uniza beobachtete. Ein hoher Bergrücken auf dieser Felsen- insel besteht aus diesem Diorit. Die Oberfläche ist durch Diluvialkräfte glatt geschliffen. Dabei sind denn die grossen, bis 2 und 3 Fuss im Durchmesser messenden, concentrisch- schaligen Dioritkugeln oft mitten durchgeschnitten worden, so dass man die einzelnen La- gen wie auf einer Zeichnung oder an einem künstlichen Schliffe sehen kann. An andern Orten, wie an der Bucht von Wögoruksa, habe ich ähnliche, aber nicht concentrisch-scha- lige Dioritkugeln, an senkrechten Felswänden wie Bomben aufgethürmt gesehn. Als unter- geordnetes, mit dem Diorit innig verbundenes Glied dieser Formation des dritten Bezir- Кез, erscheint ziemlich häufig feinkörniger Amphibolit. Die äussere Gestaltung des dritten Bezirks, den wir den Diorit - Thonschieferbezirk nennen können, ist sehr merkwürdig. Schon eine Karte kleinen Maassstabes zeigt, dass die zahlreichen Seen und Buchten dieses Bezirks alle von Nordwest nach Südost verlaufen, und dass sie im Verhältniss zu ihrer Länge sehr schmal sind. Ich führe als Beispiel an, dass die Swätucha , eine Bucht des Onegasees, von dem Dorfe Kashma, bis an ihr Südende 40 Werst lang ist, und nur eine Breite von 4 bis 1 Werst hat, mit Ausnahme des nördli- chen Endes bei Kashma, wo sie 2 Werst breit ist. Südlich von Kashma gabelt sich die Swätuchabucht in zwei parallele Buchten; die westliche, nur 10 Werst lange, ist von der östlichen, der eigentlichen Swätucha, durch eine 10 Werst lange und höchstens eine Werst breite Landzunge getrennt, die Schunskaja Guba heisst und aus feinkörnigem Diorit besteht. Und hundert und aber hundert Mal kehren diese Formen in dem Dioritbezirke wieder: schmale Seen, Buchten, Isthmen, Halbinseln, Vorgebirge, Inseln und Schären von allen Grössen , und immer der einen Hauptrichtung von NW nach SO folgend. Auch die Berg- und Hügelzüge haben dieselbe langgestreckte Gestalt und dieselbe Richtung, und diese fällt mit der Richtung der Schrammen auf den Felsschliffen zusammen. Als der letzte Aus- druck, oder so zu sagen als die letzte Einheit dieser Bergform, erscheinen Dioritwälle oder Dioritrücken (auch die Solomensche Breccie tritt in dieser Gestalt auf), die bei 6 bis 9 Fuss Höhe und 120 Faden Länge, oft nur 5 bis 6 Schritte breit sind, wie z. B. ein sol- cher Steindamm, Halkawara genannt, an der Nordostspitze der Insel Suissari. Im Kontsch- see, in der Bucht von Kondopoga, im Ladmosee, kann man dergleichen niedrige Schären genau auf derselben von NW nach SO, oder von N nach S streichenden Linie hinter ein- ander liegen sehn, den Delphinen zu vergleichen, welche die Gewohnheit haben einer hinter dem andern zu schwimmen, wobei ihre gewölbten, braunen Rücken oft aus dem Wasser hervortauchen. Auch auf dem Festlande sieht man oft solche Gesteinsrücken plötzlich, inselartig aus dem Diluvium hervorstossen, wahre Schären auf trockenem Lande. Diese seltsame Configuration bedingt eigenthümliche Erscheinungen, die auch in Finnland, aber hier in etwas veränderter Gestalt, auftreten ; ich meine die terrassenförmig über ein- Das OLONEZER BERGREVIER. 29 ander liegenden Seen. Als Beispiel will ich den hohen Isthmus anführen, der den Putkosee von der Swätuchabucht scheidet. Er ist über 40 Werst lang, 2 bis 6 Werst breit, und er- reicht eine relative Höhe von mindestens 300 Fuss. Er besteht aus unzählig vielen, oft äusserst steilen langen Dioritrücken der verschiedensten Dimensionen, die einer den an- dern überragen, wenn man vom Ufer landeinwärts auf den Scheitel des Isthmus steigt. Und die Längenthäler zwischen diesen Wülsten sind von so vielen Seen erfüllt, dass man deren Anzahl, vielleicht etwas übertrieben, auf ein Paar Hundert schätzt. Aus einem der untern Seen, Kowshosero genannt, der dem Dorfe Foimaguba gegenüber, am Westufer des Putkosees liegt, fliesst ein Flüsschen sehr kurzen Laufes in Kaskaden in den Putkosee hinab, und treibt 5 bis 6 nahe über einander liegende Mühlen. Da manche solche hoch- gelegene Bergseen von gar keinen Bächen oder Flüssen gespeist werden, und sich, selbst bei ihrer geringen Tiefe, auch in heissen Sommern gefüllt erhalten, so liegt die Vermu- thung nahe, dass sie ihren Wasservorrath nicht aus der Atmosphäre allein, sondern auch aus Quellen beziehen, die mit ihrem Boden communiciren. Dabei bleibt aber freilich die ausserordentliche Quellenarmuth an der trocknen Oberfläche des Dioritbezirks sehr auf- fallend. Bei weitem die meisten Dörfer und einzelnen Bauerhöfe sind auf das Wasser der zahllosen Seen, oder der Bäche und Flüsse, sehr wenige auf Brunnen, und nur einige we- nige auf Quellwasser angewiesen. Die Brunnen und Quellen befinden sich fast ohne Aus- nahme im Diluvialboden. Wir sahen einen einzigen Brunnen, der 25 Fuss tief in feinkörni- gem Amphibolit abgetieft war; er befindet sich neben dem Hause des reichen Kronbauern Sacharjew, in Tolwuja, am Ostufer von Saoneshje, und liegt auf dem Scheitel eines nack- ten Felsens; aber er mag sein Wasser durch Gesteinsklüfte aus dem nur hundert Schritte entfernten Onegasee erhalten, da sein Boden bis unter das Niveau des Onega hinabgeht. Die Temperatur des Brunnenwassers betrug am 25sten Juli 1857 alt. St. 3° Réaum. Ich habe schliesslich noch zweier Gesteine zu erwähnen, die in diesem Bezirke vor- kommen: Dolomit und Porphyr. Der Dolomit, immer quarzig, und bis 22 Procent Quarz enthaltend, ist feinkörnig, bisweilen auch dicht, weiss, roth, gelblich von Farbe, gefleckt, gestreift, breccienartig, in vielen Varietäten. Die dichten Arten, wie bei Schaidoma, ent- halten Schwefelkieskrystalle, und gehn in Kalkthonschiefer über, wie z. В. zwischen Tiw- dia und dem Lishmosee. Der Dolomit enthält keine organischen Reste, hat nie eine weite Verbreitung, sondern bildet unbedeutende, inselartig auftauchende Felsentblössungen. Bei Tiwdia, am nördlichen Ende des Sandalsees, geht er in einer 84 Fnss hohen, senkrechten Felswand, am rechten Ufer des Flüsschens zu Tage. Diese 4 Werst — 125 Sashen lange Masse heisst Belaja Gora, der weisse Berg, und liefert das Material zu den Arbeiten der Tiwdiaschen Marmorschleiferei. Auch östlich von Tiwdia und auf den Inseln des Lishmosees ist der Dolomit ent- wickelt. Wir haben ihn auch am Nordende dieses Sees und bei Schaidoma , ferner bei Ku- saranda am Ostufer der Saoneshje und dann bei dem Dorfe Pälma, am Ostufer des Onega- sees angetroffen, und auf den Olenji - Inseln (Olenji- Ostrowa), welche am nördlichen Ufer 30 G. v. HELMERSEN, der Insel Æhimezkor liegen. Er scheint ausschliesslich dem Diorit-Thonschieferbezirke anzu- gehören, und mit beiden Felsarten in gewisser Beziehung zu stehn, denn auch am Ostufer des Onega, wo Granite vorherrschen, tritt.er nur da auf, wo auch Diorit erscheint, wie bei Pälma. Ich habe in diesem Bezirke selbst nie wahre Porphyre angetroffen. Herr von Koschkull aber, welcher das Land zwischen Petrosawodsk und den Seen Säm und Sodd untersuchte, beobachtete westlich vom Ukschsee einen langen, breiten Streifen eines Por- ‚ phyrs mit dichter, grünlichgrauer, dunkier Grundmasse, in welcher mehrere Linien lange, weissliche Krystalle eines Feldspathminerals stecken. Da die Spaltungsflächen der Krystalle ohne Glanz sind, so konnte das Reflexionsgoniometer den Winkel nicht angeben. Die che- mische Analyse wird zeigen ob die Krystalle Orthoklas oder Albit sind. Der vierte Bezirk liegt im Westen und Nordwesten vom vorhergehenden; nach Norden haben wir ihn bis an den Segsee, nach Westen bis Jangoserskoi und Lindoserskoi verfolgt, und bis an die Seen Säm und Sodd, durch welchen letzteren die Schuja fliesst. Er besteht wesentlich aus krystallinischen Schiefern, demnächst aus Granit und einzelnen klei- neren Dioritpartieen. Die krystallinischen Schiefergesteine sind hier folgende: Talkschie- fer, Chloritschiefer , Glimmerschiefer , Eisenglimmerschiefer , Itakolumit , Quarzsandstein, Epidotgestein. Die Epidothaltigen Gesteine sind hier so mannigfach und so weit verbrei- tet, dass sie ein Hauptgestein der Gegend bilden. Ich werde sie in meiner Beschreibung des Olonezer Reviers alle genauer karakterisiren; hier genüge es zu sagen, dass sie bald ein Gemenge von Quarz und Epidot (Epidosit), bald ein Gemenge von Strahlstein, Horn- blende, Quarz, Epidot und Albit darstellen. Sie sind immer durch ihre pistaziengrüne Farbe zu erkennen. Diese Schiefer wechseln mannigfach mit einander und mit dem Quarz- sandstein. So kann man bei dem Dorfe Masselga, am Segsee, einen sehr regelmässigen Wech- sel von Chloritschiefer und Epidotgestein sehen, bei Padanskoi an demselben See, ei- nen Wechsel von Quarzsandstein mit Epidotgestein; und über beide Gesteine hat sich, am Nordufer der Bucht von Padanskoi, Diorit ergossen, eine hohe Bergkuppe bildend. Solche Dioritdecken scheinen aber in diesem Schieferbezirke selten zu sein; am bedeutendsten sahen wir sie am Jangosee, wo sie ebenfalls krystallinische Schiefer zu Trägern haben. Weit häu- figer und bedeutendere Räume einnehmend, als der Diorit, ist der Granit dieses Bezirks, der allein oder im Vereine mit Gneis (ganz wie in dem benachbarten Finnland) bedeutende Bergzüge bildet, wie z. В. von Semischosero bis Swätnawolok, und bei Jewgary am Südufer des Segsee’s. Der Granit pflegt grobkörnig, von weisslicher oder fleischrother Farbe, sel- tener grau zu sein. Eine sehr merkwürdige Varietät desselben ist die graue Granitbreccie von Swätnawolok, deren bereits oben erwähnt wurde. Ich kann mich nicht erinnern , in Westeuropa, in Schweden und Norwegen, am Ural oder Altai solchen Granit gesehen zu haben, und werde in meiner geologischen Beschrei- bung des Olonezer Reviers auf dieses Gestein ausführlicher zurückkommen, da es besonde- rer Beachtung werth ist. Es setzt den ganzen Bergrücken zusammen, auf welchem die bei- Das OLONEZER BERGREVIER. 31 den Swätnawolok genannten Dörfer liegen. Am Fusse der Höhe, dicht am Ufer des Paljo- see’s tritt aber Diorit auf. In diesem vierten Bezirke hat im vorigen Jahrhundert der beträchtlichste Bergbau statt gefunden ; in ihm liegt die /Yorzkische Goldgrube , nördlich vom Wygsee , die Kupfer- “ gruben Woronow Bor und Nergubskoi oder Nertnawolozkoi; in ihm befinden sich die vielen Anbrüche auf Eisenglanz , bei Korkara an der Ssuna, bei Perguba, und an manchen an- dern Orten. Und in eben diesem Bezirke hat man zu verschiedenen Zeiten, besonders in der Umgebung der aufgelassenen Woizker Grube, nach Waschgold gesucht, aber stets ohne günstigen Erfolg. Man wurde zu diesen Schürfexpeditionen dadurch veranlasst, dass die Goldseifen des Ural auf ähnlichen Gesteinen liegen, wie die unsers vierten Bezirks, auf Chloritschiefer, Talkschiefer, Thonschiefer, Quarzit, Diorit mit Quarzgängen. Am Ural hat man Gold bis jetzt gefunden: im Chloritschiefer, Serpentin, Diorit, Gang- quarz und im Beresit, wo dieser die Goldhaltigen Quarzgänge von Beresowskoi berührt. Der Chloritschiefer des Olonezer Reviers hat aber ein ganz anderes Ansehn, als der Ural- sche; er ist äusserst kleinschuppig, geht nicht selten in ein dichtes Gestein über, und ist nie mit Serpentin verwachsen, wie das Hofmann am Ural beobachtet hat; ja ein eigent- licher Serpentin ist mir im Olonezschen nie vorgekommen. Der Diorit des Onegagebiets scheint mir auch ein anderer zu sein, wenigstens ganz anders gelagert als am Ural, und der Quarz in demselben ist immer ein fetter, kompakter, hier und da von Eisenglanztrü- mern durchsetzter. Es ist nie der poröse von Schwefelkies und Bleiverbindungen durch- drungene Quarz des Ural. Der Beresit fehlt im Onegagebiete ganz, und somit hätten wir hier eigentlich keine einzige von. den Gesteinsarten, welche am Ural Gold enthalten und durch ihr Zerfallen das Material zur Bildung von Goldseifen hergeben konnten. Wo man im Olonezschen bisher auf Gold geschürft hat, erhielt man beim Verwa- schen des Schuttbodens immer Schlich, jenen feinen schwarzen Sand aus Magneteisen und Titaneisen, auch wohl Spuren von Gold in der Umgebung von Woizk, aber nie eine bau- würdige Seife. Dennoch wiederholen sich die Versuche von Zeit zu Zeit, unerachtet des- sen, dass die ausserordentliche Mächtigkeit des Diluviums und die vielen erratischen Blöcke das Durchschlagen der Schürfe bis auf das anstehende Gestein zu einer äusserst mühseli- gen, kostbaren Arbeit machen. Im benachbarten Finnland sind die Goldsucher nicht glücklicher gewesen. Ein treff- licher Kenner der Uralschen Goldseifen. Grigori Fedotowitsch Sotow, der viele Jahre lang im Exil in Finnland lebte, hat sich daselbst viel bemüht Goldseifen zu entdecken, aber immer fruchtlos. Da nun auch die im Berge vorkommenden Eisenerze des vierten Bezirks sich nirgends als bauwürdig ausgewiesen haben, so wären es nur die, auf Sand- steinlagern brechenden Kupfererze, namentlich das Lager von Woronow Bor, das eini- ger Beachtung werth sein könnte. Es genüge hier der hauptsächlichsten Vorkommnisse von Eisenerz im vierten Be- zirke zu erwähnen, um den Ausspruch über ihre Unwichtigkeit zu rechtfertigen. 32 G. v. HELMERSEN, Bei dem Dorfe Кощага, an der Ssuna, war 1855 durch den Capitain Iwanow ет Versuchsbau auf Eisenglanz gemacht worden. Er hatte em bis 7 Fuss mächtiges Lager talkigen Chloritschiefers aufgeschlossen, der ganz von Eisenglanzschüppchen durchdrungen _ ist. In diesem Lager verlaufen nach verschiedenen Richtungen dünne Adern und Trümer zum Theil krystallinisch-blättrigen, zum Theil mehr dichten Eisenglanzes. Nur die ansehn- lichste von allen Adern, die unten 6 Zoll dick ist, erreicht oben, d. h. am Rande des 21 Fuss tiefen Tagebaues, eine Mächtigkeit von 17°, Zoll. Die Gesammtmächtigkeit ailer die- ser Adern ist zu gering, um einen lohnenden Bau auf dieses, sonst so reiche Erz zu trei- ben. Es könnte aber wohl geschehen, dass man hier oder sonst wo in diesem Bezirke, bei fleissigem Nachsuchen auf geologischen Excursionen auf Lager reinen Eisenglimmerschie- fers stiesse, die vielleicht bauwürdig wären. Auf der Halbinsel Nertnawolok bei Perguba sah ich mehrere alte Schürfe auf Quarz- gängen,, welche nahe bei einander, fast parallel unter einander hora 7 bis 8 streichen und in den hier herrschenden, Epidothaltigen Gesteinen aufsetzen In diesen Quarzgängen, die 9 bis 20 Zoll mächtig sind, erscheinen Eisenglanzadern 1 bis 3 Zoll mächtig, also voll- kommen bedeutungslos. Auch Magneteisenstein kommt in diesem Bezirke vor; ich erwähnte seiner pag. 27 bei dem Dorfe Koikara, wo er im Diorite in isolirten Nestern vorkommt, die zu gering sind um abgebaut zu werden. Bei Jangosero, am Hulgosee, hatte Iwanow 1855 auf Magneteisenstein geschürft; das Erz kommt hier zum Theil im Diorit eingesprengt, zum Theil gangartig in Diorit, aber in letzterem Falle reichlich mit Eisenkies gemengt vor, und erwies sich ebenfalls als nicht bauwürdig. Nach allen früheren und nach meinen eigenen Erfahrungen muss ich glauben, dass man im Olonezer Revier keine bauwürdigen Lagerstätten von Eisenerzen im Berge auf- finden werde. Aber nach Sumpferzen und Seeerzen sollte man fleissiger suchen, als bisher geschehen ist. Fünfter Bezirk. Der fünfte Bezirk, der, wie der erste und ein grosser Theil des vierten, nicht mehr zum Olonezer Bergrevier gehört, besteht vorherrschend aus Granit. Nur seine westliche Grenze ist uns einigermassen bekannt; sie verläuft längs einer Linie, welche man vom Westufer des W/ygsees nach dem nördlichen Ende der Bucht von Powenez zieht, und folgt von hier an dem Ostufer des Onega, bis südlich von Bessow Noss aller Gra- nit unter lockerem Sande verschwindet, und nun auch nicht mehr zum Vorschein kommt. Wenn er auch nicht überall an diesem Ufer zu Tage geht — er fehlt z. B. zwischen Powenez und Peschischanskaia — so kann man ihn in einiger Entfernung vom Ufer auf den Höhen immer wiederfinden. Die östlichsten Punkte, an denen man ihn, meines Wissens, gesehn hat, sind die @е-. gend des Dorfes Bolbina an der Wodla, und der Fluss уд Vorherrschend ist ein fleischrother oder auch weisslicher, ziemlich grobkörniger Das OLoONEzER BERGREVIER. 33 Granit. An solchem fleischrothen Granit kann man bei Schalskoi Pogost an der Wodla eine concentrisch-schalige Struktur so deutlich beobachten, wie ich mich nicht erinnere sie an- derswo in der Natur oder in Abbildungen gesehen zu haben. Auch an den schönen Schären, zwischen der Mündung der Wodla und Bessow Noss, kann man diese Struktur vortrefflich beobachten. Die oberste Schale aller dieser hochgewölbten elliptisch gestalteten Granit- hügel ist immer an einigen Stellen sehr regelmässig in grosse rectangulaire Blöcke zer- klüftet, die, wenn sie nahe am Onegaufer liegen, durch herandrängendes Eis im Frühling geschoben und in die abentheuerlichsten Lagen versetzt werden, ganz eben so wie es an den durch Gletscher geschobenen Steinblöcken in Endmorainen geschieht. Es war unerwar- tet, hier am Ostufer Diorit, Dolomit und Sandstein wiederzufinden; ich erwähnte dieses Vorkommens bereits früher bei dem Dorfe Pälma und füge hier noch hinzu, dass wir in dem Diorite, namentlich da, wo er im Contact mit dem Dolomit ist, Imprägnationen von feinkörnigem Eisenglanz, mit bedeutenden Anflügen von Malachit und Kupferblau auf den Kluftflächen sahen. Die Menge des Eisenglanzes ist so‘bedeutend, dass ich bei meiner An- kunft in Petrosawodsk den Oberst Völkner auf das Vorkommen aufmerksam machte, das denn auch von dem Lieutenant Obodowsky genauer untersucht, aber nicht bauwürdig befunden ward. Dem Eisenglanz ist immer etwas Magnetkies eingesprengt. In demselben Jahre, 1859, kurze Zeit nachdem wir in Pälma gewesen waren, ent- deckte der Bergofficier Anossow, der für die Rechnung der Herren Popow im Olonez- schen Gouvernement Erze suchte, ein Vorkommen von Magneteisenstein im Diorit, un- weit des Dorfes Pudoshgora, im Kreise Powenez. Dieses Vorkommen ist auch noch nicht näher untersucht worden. — ро | у € } } 3 NT 1 й a Г 1 т т h м À : м | р уро ЗЕМ \ } u) MATE OUT MEET па HE FAR Me Е 1 ы Е N | ki FA 3 С ут DR Kart épi af $ 1 ps ЩИ wi j р } fut 1. CH ТО À M'A ER $4481: LS Le HA Ï {{ { We m | | | й \ ) Veh AR GX AL RES | | | 5 An sfr y Per | j - я 1111414 Ио ER } Ю ai ой 3 ie N | ; $, HE : ет им Kick H ' } ы N р < f jt ‘ N aD FAR дым | a Kt ae а 2 у F ‚ \ АА Ve ep | i } т \ В 4 À | $ | ; у ä . / 1 \ | “ SLR PT td а Min de lead Impı.d se, Il serıe > Watsholier Muneserskoi| @ 7 Dewonisch. Bergkalk . Diorit , Ssolomensche Breccie, Diabas. 7 Thonschiefer. Ouarzsandstein. Granit. Porphyr. Dolomil. Glimmerschiefer, Chloritschiefer, ‚п schiefer, Jtakolu mit ‚Epidofgeste Anschwemmungen, повинен A аетоде Pole heıkenizky Ne Фен: „Задов ST леди ит: ОБД Kommen ctrosawodsk GEOLOGISCHE KARTE des OLONBZER BERGREVIERS G.v.Helmersen, 1860. , Pr € Worst Im Masıtabe von. 20 Wörst im englischen Zul D Gt He = a a One na 9 Lexhtrohou Lu aiment \ Дея ых на. Lndomskoja gern. |O Anden poget # = NT Tr K7 y Са Alchlwrkı 5 SS Denain Ah A Man MÉMOIRES L’ACADEMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VI SÉRIE. Tome Ш, N° 7. ÜBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ORTHIT. Von N. v. Kokscharow, Mitgliede der Akademie. к $ EEE Mit 5 Tafeln. Gelesen am 31. August 1860. St. PETERSBURG, 1860. Commissionäre der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften: in St. Petersburg in Riga in Leipzig Eggers et Comp., Samuel Schmidt, Leopold Voss. Preis: 95 Кор. = 1 Thlr. 2 Ngr. Gedruckt auf Verfügung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. K. Vesselofski, beständiger Secretär. Im November 1860. Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. ÜBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ORTHIT. Von №. v Kokscharow. |. EPIDOT. In Russland kommen drei Varietäten des Epidots vor, nämlich: Pistazit, Puschkinit und Bucklandit. Wenn man für die Grundform des Epidots eine monoklinoëdrische Pyramide an- nimmt, deren Axenverhältniss: Abe © 1.14234 11068262 und deren Klinodiagonalaxe Ъ zur Verticalaxe а unter dem Winkel y = 64° 36’ 0” ge- neigt ist'), so können alle Formen der drei oben erwähnten Varietäten des russischen Epidots folgendermaassen ausgedrückt werden: Pyramiden. a) Positive Hemipyramiden. In den Figuren. Nach Weiss. Nach Naumann. DEL pme ОО ..... : ... НР Dee ен (ас) а + P eek N HAE DIS AC) Ci Нес + 2P К = Са: 1b: o). see du + P2 Nielsen RER а ОО анны В + 2P2 b) Negative Hemipyramiden. И nd Det eme —1Р ео ра ый аа о eee ie — 4 Р Е FERRER —(a:b:e) Mean —Р Wert He ns а, — 2P2 1) Diese Axenverhältnisse sind aus folgenden durch | wobei die Fläche M als basisches Pinakoid, 4. В. М = oP; Messung erhaltenen Winkeln berechnet: die Flächen z als Hauptprisma, 4. В. 2 =сэР; die Fläche M:T = 115°-24 0 ” г als positives Hemidoma, 4. В. г = + Pæ und die Fläche T :г = 128° 18 0 ” T als Orthopinakoid, 4. В. Т = сэРео angenommen sind. z :2 = 109° 59° 30” Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vllme Serie. 1 à N. т. Кокзснлвом, Orthodomen. a) Positive Hemidomen. In den Figuren. Nach Weiss. Nach Naumann. еее asset Е (ПА О 00). 2 ее PE "Re ое EE DREI a one. ne + P> Bitte PET. QD) PRE CE eh ke 2a SO RE la ED ее ее fee sure ou de. (ac bite). M MR PE b) Negative Hemidomen. Me... se... (rod DUC). o een... Ро В ее. — (а: 6: еэс)...... а — Ро в... вне. (ai DSC). dde .— 2P> Е ...—(a : 1%: ®°)...... x tte ..— 3P» Klinodomen. Ve A CRETE (Та: >В: oe. 020, eo. . A. (aba) k. ‘fe es à Сао ele ee EE НЯ Melle ee о Eee . (Po) Prismen. ее GERS (car: №: Фе. Е »P t 5 5 ser as Wo CARE POLE AMAR) (RNA PA Zr OENB Теа... 96 »P2 Pinakoide. Min р (a: balcon 42. DS N ..oR Па мен еее, (wa : D : ec) sors .. ©Pœ PAPE 5 ICT AQU EE EC CPE a Con ee (Pc) Unter diesen Formen sind die monoklinoëdrischen Hemipyramiden о = +3P, у = —2P, м = —2P2, die Hemidomen $ = +4P», m = —1P>, в = —3P>, das Kli- nodoma ^ = (1Px») und das Prisma $ = +P3 für das Mineral ganz neu). Die wichtigsten Combinationen der oben angeführten Formen der russischen Epi- dotkrystalle sind auf den beigefügten Tafeln I, II und Ш in schiefer und horizontaler Pro- jection dargestellt, nämlich: Fig. 1 und 1 bis) +P. —1Р°). —P. —2P2. + Роэ. +2P». —Px. —2P». —3P». (IP), n 5 а м т l e h g k (Роэ). »P. оР. Po, 0 Zu. My TE 1) Wenn man zu diesen letzteren Formen noch die | schon an und für sich zahlreiche Reihe der Epidotfor- Hemipyramide с = -+3P3 hinzufügt, die ich an den Epi- | men noch durch 9 neue Formen vermehrt. dotkrystallen vom Zillerthal bestimmt habe, so wird die 2) Auf Fig. 1 und 1 bis, Taf. I, ist diese Forme irriger Weise durch s bezeichnet worden. ÜEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ORtir. 3 Fig. 2 und 2 bis) +P. +2Р. —3P. —4P. —Р. —2P2. +P». +2P>, —P». (1P). n q € У d У т 1 е Е (Роэ). &P. оР. xPx. 0 ZM ®T Fig. 3 und 3 bis) +P. +P». +2P>. —Px. (Роэ). »P. оР. xPx. Е 1 е о z МТ Fig. 4 und 4 bis) +Р. +2P. + Ро. +2Px. —Px. (Po). ср, 0P. Po, n q r 1 ео МТ Fig. 5 und 5 bis) + Ро. —Px. (Роэ). »P. xPx. ir ео РН Fig. 6 und 6 bis) + Р. + Ро. оР. »Px. n r MET Fig. 7 und 7 bis) +P. —P. +4Px. Ро. (1P>). (1P>). »P2. oP. »Px. (»Px»). n d 1 т Y k a CA À P Fig. 8 und 8 bis) + EP. +P.—P.+P>. —Px. (IP). (4P»). (Роэ). »P2. oP. »Px. (»P»). О 5 Фет ® Y k о u МТ В Fig. 9 und 9 bis) +P. (4P»). (Роэ). »P. оР. К 0 z М Fig. 10 und 10 bis) +P. +2P. Ро. (Роэ). »P. n q тик 2 Fig. 11 und 11 bis) +P. (Px»). +P. по 2 Fig. 12 und 12 bis) +P. +2P. +2P2. —P. Р-. (Роэ). »P. n q у а 20 2 Zwillingskrystalle. Fig. 13 und 13 bis) +P. +2P. +P». +9P>, —P». »P. оР. »Px». n q г 1 е Ом, I _ Fig. 14 und 14 bis) +Р. +P». +4P>, +2P». —Px. »P. оР. »Px. D, er В 1 е zu Mc Fig. 15 und 15 bis) +P. +2P. +Px». +2Px». (Роэ). »P. оР. »P». n q 1 1 0 Zu MT Q Fig. 16 und 16 bis) +P. +Px. (1Px). »P2. оР. »Px. (Pc), n r k пы. МТ I 4 №. v. Kokscaarow, Fig. 17 und 17 bis) +P. Ре. +2P, »P. oP. »Px. n r 1 z Ме Fig.,18 und 18 bis) +P. +Px. +4P». +2P>, +3Px. »P. оР. xP». n r В 1 f ДН Я. Pistazit. Der Pistazit findet sich in Russland: im Ural, Altai, im Nertschinsker Gebiet (Trans- baikalien), im Gouvernement Olonetz und in Finnland. Pistazit im Ural. Im Ural ist der Pistazit an mehreren Orten bekannt. Im Slatouster Bergrevier be- gegnet man dem Mineral: in der Mineralgrube Achmatowsk, in der Umgegend der Eisen- hütte Achtenskoi, in einem Höhenzuge zwischen den Flüssen Kussa und Schumnaja, in der Grube Poljakowsk (Kumatschinsker Berge), in der Umgegend des Tschernoje Sees (Ilmengebirge), und in der Umgegend der Grube Barsowskoi (bei der Hütte Kyschtimsk). Im Bergrevier Katharinenburg: in der Umgegend von Räschety. Im Bergrevier Bogos- lowsk: in den Turiinsker Kupfergruben. a) In der Mineralgrube Achmatowsk trifft man den schönsten Pistazit des ganzen Urals an. Er kommt hier in sehr gut ausgebildeten, sehr glänzenden und zu Drusen ver- einigten Krystallen vor, die zusammen mit Diopsidkrystallen auf Klüften von Chlorit- schiefer aufgewachsen, und auch oft im weissen sehr spaltbaren Kalkspath eingewachsen sind, denn von diesem letzteren sind bisweilen die erwähnten Klüfte und Höhlungen von Chloritschiefer vollkommen erfüllt. Die Grösse der Krystalle ist verschieden und oft ziem- lich bedeutend; sie variiren von der Grösse eines Stecknadelkopfes bis 4 Centimeter im grössten Durchmesser. Die Farbe der hiesigen Pistazitkrystalle ist schön pistaziengrün. Die grossen Krystalle sind durchscheinend, die kleinen aber halb durchsichtig oder ganz durchsichtig. Einige Krystalle sind einfache, andere dagegen Zwillinge, in welchen die Zwillingsebne die Fläche der weniger vollkommenen Spaltbarkeit ist, d.h. T = »Px. Die wichtigsten Combinationen der einfachen Krystalle sind auf Fig. 1'), 2, 3 und 4, und die Zwillingskrystalle auf Fig. 13, 14, 15, 17 und 18 in schiefer und horizontaler Projec- tion dargestellt. Die Combinationen der Figuren 1 und 2 gehören zu den seltensten, die andern aber kommen ziemlich häufig vor. Da die Figuren deutlich genug sind, um einen vollkommenen Begriff über das Aussehen der Krystalle zu geben, so wäre die specielle Beschreibung einer jeden Combination in’s Besondere überflüssig. Ich werde bloss be- merken, dass an einigen Krystallen ausser den Formen, die auf den oben erwähnten Fi- guren gezeichnet sind, sich noch die Formen m = —1P+, t= »P3, u= »P2 und 1) Auf Fig. 1 und 1 bis Taf. I ist die Hemipyramide e = —!T irriger Weise durch s bezeichnet. UEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND Овтнит. 5 a — -+P2 befinden. Die letzte Form wurde zuerst von Auerbach') beschrieben. Die Flächen ц — »P2 und $ = »P? bilden sehr schmale Abstumpfungen der Combinations- kanten — und kommen sehr selten vor. Was die Beschaffenheit der Flächen anbelangt, NR so sind dieselben im Allgemeinen sehr glänzend. Etwas weniger glänzen gewöhnlich die Flächen 4 = -+2P und e = —P». Da die Zwillingskrystalle immer mit ihrem unteren Ende (an welchem sich der einspringende Winkel befindet) auf der Felsart aufgewachsen sind, so erscheint gewöhnlich bloss ihr oberes Ende vollkommen ausgebildet, woher man an den Exemplaren der Pistazitzwillinge von Achmatowsk den einspringenden Winkel fast niemals wahrnimmt. Nach den Analysen zu urtheilen, welche am Pistazit von Achmatowsk angestellt worden sind, müssen sich mehrere Pistazitvarietäten in dieser Mineralgrube finden. Her- mann beschreibt eine dieser Varietäten mit folgenden Worten: «Dieser Pistazit ist ein sehr schönes Mineral, ausgezeichnet durch Glanz, Mannig- «faltigkeit und scharfe Ausprägung der Flächen, hohen Grad von Durchsichtigkeit und «schöne Farbe. Er ist gewöhnlich aufgewachsen auf Chloritschiefer, häufig auch einge- «wachsen in Kalkspath, u. s. w. Grasgrün. Spec. Gew. — 3,39»; und er giebt aus seinen zwei Analysen folgende Resultate ?): a. b. Kieselsäurfer ... seen BOOTE ee ern 37,38 lihonerdeu äusserst sh | en se. ee 18,25 IISENOXYAr este eee du Duo Mares 12. 33 2 m Е 12531 Eisenoxydul "cr ее ет PDO eco eurent 2,20 Kalkenlece ее aan os ca 24,79 ER ER CET 24,72 а ее ое еее ÜBEN 0,39 а... О ава 0.91 А о В ee Saale ie ur Ve AT 0,59 Kohlensäure... . en. doutes te О Be N OR 1,61 и cnrs res geringe Menge. 98,42 98,36 Ueber zwei andere Pistazitvarietäten drückt sich Hermann’) folgendermaassen aus: «Ich habe zwei Varietäten des grünen Epidots dieses Fundorts (Achmatowsk) unter- «sucht, nämlich: No. 1) In grossen tafelförmigen Krystallen mit vorwaltenden M Flächen. «Schwach an den Kanten durchscheinend. Graugrün. Spec. Gew. — 3,33. No. 2) In «stark durchscheinenden ölgrünen, tafelförmigen Krystallen von mittlerer Grösse, mit vor- «waltenden T Flächen. Spec. Gewicht — 3,34». 1) Verhandlungen der R.K. Mineralogischen Gesell- 2) Journal für praktische Chemie von O. L. Erd- schaft zu St. Petersburg. Jahrgang 1845 — 1846. S. 202. | mann und В. Е. Marchand, 1848, Bd. XLIII, S. 94. Mir ist es noch nicht gelungen diese Form an den Epi- 3) Idem, S. 88. dotkrystallen von Achmatowsk zu beobachten. 6 М. у. Koxscuarow, Nach Hermann’s Analysen gab No. 1: Kieselsäuret. HH 212 ионная т 37,32 Thonerde. HH Ra RR "22,85 Bisenoxyduar дана NAN eee ПАНОВ 11,56 Eisenoxydul wenn ni aus 1,86 Kälkerde ih We lee Aer a ere 22,03 Talkerdensisit. ul ie ee ER. cote Re 0,77 Вен ое а о 0,29 Kohlensäure... =. eu. vers ee EN ete 2,64 99,32 No. 2 gab: Kieselsäuresund RIRE le 36,45 Lhonerde 4e a, sauna MENT len 24,92 Bisenoxydiaz! 0.1.0. nr tee 9,54 Eisenoxydukai.!.. al. He aan lan 3,25 Kalkerde = HEURE ET ele lT UE 22,45 Wasser. ..... ее Al TRE 0,77 Kohlensäure.d. om. Le are. зай. ВЫ 2,73 100,11 Dieselbe Varietät hat auch Rammelsberg') analysirt und folgendes erhalten: (Spe- cifisches Gewicht — 3,485). Kieselsäure 0. ACER 0 RE END. EE 37,75 L'honerde E29 Ha} AREA и QUE 21,05 Eisenoxya. 1. PR IT HN RE ARE 11,41 Eisenoxydal len VRR ae 3,59 Каетден и” MR, черт REN RR 22,38 Palkerde: йети. MDN Зе. 1419 Glühyerlust я г. Пики PER BEA 2,67 100,00 in ganz letzter Zeit hat Hermann wieder eine Pistazitvarietät aus Achmatowsk ana- lysirt. Er beschreibt dieselbe folgendermaassen °): «Dieser Pistazit bestand aus grasgrünen Krystallen von kurz-säulenförmigem Habitus. «Es waren Zwillinge. Spec. Gewicht = 3,41. Die Analyse gab: Kieselsäure......... ee ud 40,27 Пете ое 20,08 Bisenoxyd ео dise ое еее 14,22 1) С. Е. Rammelsberg. Handbuch der Mineral- 2) Journal für praktische Chemie von 0. L. Erd- Chemie. Leipzig, 1860, S. 754. mann und G. Werther. 1859, Bd. LXX VIII, S. 301. ÜEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ÖRTHIT. 7 Eisenoxydal. ws: desire verkiatsktereben: 2,39 Kalkerder. HR sn carte el todo 21,61 Ale De ne te un Nr, 0,53 В ООО О ee se ar Spur О ОС css Len. it 0,16 99,26 Endlich wurde im Laboratorium des Bergdepartements zu St. Petersburg eine nicht ganz reine, fast dichte, gelblichgrüne Pistazitvarietät analysirt und folgendes erhalten: Бе еее ee area ae à +160 38,38 ТО о о орон ee 22,86 р 16,89 О ОКОВ ea ne see een es 19,95 TEN REN Fee ee RE 0,29 KA a en na ee a er et guauc 0,90 IN ALOE en a eds seh seen. a m de ele 0,48 99,75 b) In der Umgegend der Eisenhütte Achtenskoi bei Slatoust, nämlich 8 Werst östlich von der Eisengrube Achtenskoi, im Thale des Flusses Schumnaja, zwischen der Jurma und dem grossen Taganai, findet sich, nach Hermann’s ') Beschreibung, der Pista- zit in grossen prismatischen Krystallen mit den Flächen: M=oP, T=xPx, г = НР», $ = Ро und 1=+2P>; auch in derben Massen mit stängliger Absonderung. Die Krystalle sind meistentheils an ihren Enden abgebrochen und in Milchquarz eingewachsen, der seinerseits in Granit vorkommt. Die Oberfläche der Krystalle ist gewöhnlich matt, doch begegnet man auch Exemplaren mit stark glänzender Oberfläche; letztere haben stets dunklere Farbe als erstere. Die matten Krystalle besitzen graugrüne und die glänzenden olivengrüne Farbe. Das specifische Gewicht hat Hermann — 3,43 gefunden und die chemische Zusammensetzung besteht nach ihm aus: ISeselsäure.. ade nee ne 37,47 hönerdess ce u ee 24,09 ООО НО Е РН 10,60 еп но 2 ig en oi or Kalkerlen an Wiege ел CU 22 19 ее ан. 0,34 KONMENSAURE ER te fn ne ose soie loire re 1) 99,40 1) Journal für praktische Chemie von 0. L. Erdmann und В. Е. Marchand. 1848, Bd. XLIII, 5. 88. 8 М. т. Koxscaarow, с) In einem besonderen Höhenzuge zwischen den Flüssen Kussa und Schumnaja kommt, nach Gustav Rose’), der Pistazit feinkörnig und dicht in einem Gemenge mit Quarz vor. d) In der Grube Poljakowsk (Kumatschinsker Berge) begegnet man dem Pistazit in ziemlich schönen, sehr glänzenden, pistaziengrünen Krystallen, die im Quarz eingewachsen sind. Die Combinationen, die diese Krystalle darbieten, sind auf Fig. 5 und 6 abgebildet. e) In der Umgegend des Tschernoje Sees (Ilmengebirge), trifft man, nach Gustav Rose”), den grünen Pistazit derb und stänglig mit gelbem Feldspath verwachsen an. Auch nach Hermann’s®) Beschreibung kommt der Pistazit bei dem Dorfe Burowa, 20 Werst südlich von Miask (Ilmengebirge) im Quarz eingewachsen vor. Er bildet bisweilen recht schöne Drusen, und seine Krystalle sind oft treppenförmig gruppirt. Mitunter sind ein- zelne Prismen in den Quarz eingewachsen; an anderen Stellen nimmt das Mineral eine derbe Beschaffenheit an, mit körniger und stängliger Absonderung. An den Krystallen hat Hermann folgende Formen bestimmt: М = 0P, T=xP», г = +P>,n—+P. Die Farbe der Krystalle ist schwärzlich-grün. Die derben Massen haben eine lichtere Farbe und sind licht pistaziengrün. Die Krystalle sind stark durchscheinend. Das spec. Gewicht hat Hermann = 3,35 bestimmt und für die chemische Zusammensetzung hat er folgen- des gefunden: Kieselsäuter A MSN NEnUs 36,87 Thonerden ARE II RR STE 18,13 Bisenoxyd.27.2. MEME Ra Sa SR ER Nr 14,20 Eisenoxyaul IP EEE NL 4,60 Kalkerdes вов 21,45 alkerde sie. 8. о ee 0,40 Марон: ER NER NE За 0,08 Borsanne in RU к geringe Menge Wassers: MURALE AE, Zube SEA Are. 0,67 Kohlensäure»... 2... RON Re 0,89 SPAS f) In der Umgegend der Grube Barsowskoi (bei der Hütte Kyschtimsk) findet man, nach Gustav Rose‘) den Pistazit in kleinen körnigen und stängligen Parthien mit Korund und Glimmer in Barsowit eingewachsen. | 5) In der Umgegend von Räschety (Bergrevier Katharinenburg) kommt der Pistazit, 1) Gustav Rose. Reise nach dem Ural und Altai. 3) Journal für praktische Chemie, von O. L. Erd- Berlin 1842, Bd. II, S. 116 und 491. mann und В. Е. Marchand. 1848. Bd. ХПИ, S. 91. 2) Gustav Rose. Reise nach dem Ural und Altai. 4) Gustav Rose. Reise nach dem Ural und Altai. Berlin, 1842. Bd. II, 5. 94 und 491. Berlin, 1842, Bd. II, S. 154 und 491. ÜEBEr DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ÖRTHIT. 9 nach Gustav Rose’s') Beschreibung, auf einem Quarzgange im Granit vor. Die Krystalle haben sehr glatte und glänzende Flächen. h) In den Turiinsker Kupfergruben (Bergrevier Bogoslowsk) trifft man, nach einem Exemplare aus der Sammlung des Museums des Berg-Instituts zu St. Petersburg zu ur- theilen, den Pistazit in flachen, lichtgrünen Krystallen, zusammen mit Granit, in Kalk- spath eingewachsen an. Pistazit im А. Im Altai findet sich der Pistazit in der Grube Sirianowskoi (nach einem Exemplare zu urtheilen, welches ich von meinem Freunde v. Jeremeiew erhalten habe) in dünnen, glänzenden, grünen Krystallen, die büschelförmig gruppirt und auf krystallisirtem Quarz aufgewachsen sind. Pistazitin Transbaikalien. Der Pistazit kommt in Transbaikalien im Thale Koptschil vor, in der Nähe der Grube Kadainskoi (Bergrevier Nertschinsk). Man begegnet ihm hier in kleinen Krystallen und derb. Pistazit im Gouvernement Olonetz. Hier begegnet man dem Pistazit im Distrikt Powenetz. Er ist bisweilen krystallisirt und kommt zusammen mit Quarz in Kaikspath eingewachsen vor. Pistazit in Finnland. Der Pistazit kommt in Finnland nach A. у. Nordenskiöld’s”) Beschreibung, in den Gruben Sillböle (Kirchspiel Helsinge), Stansviks (in der Nähe von Helsingfors), Lökholm (im Kirchspiel Pojo) Särkjärvi (in der Nähe von Orijärvi, im Kirchspiel Kisko) und an mehreren anderen Orten vor. Man begegnet ihm oft sehr schön krystallisirt und an den zwei ersten Orten haben die Krystalle bisweilen in ihrem Innern einen Kern von Orthit. 2. Puschkinit. Diese schöne Pistazitvarietät findet sich auf der Westseite des Urals, in der Gegend von Werchneiwinsk, nördlich von Katharinenburg. Der Puschkinit wurde zuerst von у. Wagner (Professor zu Kasan) untersucht’), für eine eigenthümliche Species gehalten, und von ihm zu Ehren des wirklichen Geheimraths und Senators M. N.v.Mussin-Pusch- kin «Puschkinit genannt. A. у. Osersky‘) war der erste, welcher durch eine gründliche 1) Gustav Rose. Reise nach dem Ural und Altai. 3) Bulletin de la Société Impériale des Naturalistes Bd. I, S. 129 und Bd. II, S. 490. de Moscou. Année 1841, pag. 112. 2) А. Nordenskiöld. Beskrifning öfver de 1 Finn- 4) Verhandlungen der В. K. Mineralogischen Gesell- land funna Mineralier. Helsingfors, 1855. S. 105. schaft zu St. Petersburg. Jahrgang 1842, S. 66. 9 Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, У Ите Serie. 9 10 №. у. KokscHAROW, Revision der Wagner’schen Analyse bewies, dass dieses Mineral nichts anderes als еше Pistazitvarietät sei. Bald darauf wies J. у. Auerbach') die Identität des Puschkinits mit dem Pistazit krystallographisch nach. Da aber diese Pistazitvarietät sich besonders durch ihren schönen und starken Pleochroismus auszeichnet, so kann man für dieselbe (wie auch im Allgemeinen für einen jeden Pistazit mit so starkem Pleochroismus) mit allem Recht den Namen «Puschkinit» beibehalten. Der Puschkinit kommt in losen Krystallen, wahrscheinlich im Sande der Goldseifen der oben genannten Localität vor. Die Krystalle haben ungefähr 15 bis 20 Millimeter in der Richtung der Orthodiagonalaxe und ungefähr 5 Millimeter in der Richtung der Kli- nodiagonalaxe, sie sind also wie die gewöhnlichen Pistazitkrystalle in der Richtung der ersteren Axe verlängert. Diese Krystalle sind meistentheils an beiden Enden der Ortho- diagonalaxe abgebrochen, doch begegnet man bisweilen auch solchen, wo dies nicht der Fall ist, und alsdann bieten sie sehr complicirte Combinationen dar. Nach J. v. Auer- bach’s Beschreibung kommen nicht selten auch Zwillinge vor, nach dem gewöhnlichen Gesetze der Epidotzwillinge, d. h. wo die Zwillingsebene die Fläche des Orthopinakoids T=»xP» ist. Zwei ziemlich complicirte Combinationen von einfachen Krystallen, nach Exemplaren aus meiner Sammlung, sind auf Fig. 7 und 8 und eine Combination von einem Zwillingskrystalle, nach der Beschreibung von J. v. Auerbach, auf Fig. 16 dargestellt. Die Flächen, welche in der Zone der Orthodiagonalaxe liegen, sind gewöhnlich parallel der Kante = gestreift, die anderen Flächen sind dagegen glatt und sehr glänzend. Alle Puschkinitkrystalle zeichnen sich durch ihren Pleochroismus aus: wenn man einen Krystall gegen das Licht hält, und zwar so, dass die Fläche T = »P» gegen dasselbe gewandt ist, so erscheint er röthlich-braun, in allen anderen Richtungen dagegen lauchgrün. Bei reflectirtem Lichte ist die Farbe des Minerals dunkelolivengrün. Das specifische Gewicht ist nach Hermann = 3,43, nach А. у. Osersky = 3,551 und nach Wagner = 3,066”). Nach der von Wagner vollzogenen Analyse besteht der Puschkinit aus: Кез ателье en: 38,885 О О О О IR 18,850 Eisenoxyd ah hr RE ar ARE PE ds 16,340 Kalkerde: ин MORE 16,000 Talkerdet! сре Re вер AMEN 6,100 Man ganoxydul LT ND a fes ARTE en EEE Te 0,260 Natron eu, Ронда Ве IR va: 1,670 Title. Rd HE Lan ll le 0,460 98,565 1) Verhandlungen der R. K. Mineraiogischen Gesell- 2) Diese letztere Untersuchung ist wahrscheinlich schaft zu St. Petersburg. Jahrgang 1845—1846, 5. 204. | nicht mit gehöriger Schärfe ausgeführt worden. ÜEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ORTHIT. rl) Nach Hermann’s Analyse besteht der Puschkinit aus: Kieselsäure,, Mu did de à SAS ps ВАУ Hihonerde nest sons edit + à A SE 18,64 ее ела. АН 05) BEisenoxydul.......- N Ph ru RT EHER PRE AU . 2,56 Ка его ее: :. ER EL A 24222506 Natron mit geringer Menge Lithion ........ 2,28 BOrSauneL ee tt geringe Menge О u. u: RN WERTEN à ee a 0:65 Kohlensäure... 4.7 en tin, Re Eee SUN) 98,60 $. Buckiandit. Der Bucklandit findet sich in der Mineraigrube Achmatowsk. Er kommt hier in ет- zelnen in Kalkspath eingewachsenen Krystallen vor, in Begleitung von Granat, Diopsid und gelben Sphen. Kleine Granatkrystalle findet man bisweilen sogar im Innern der Buck- landitkrystalle. Die Grösse der Krystalle ist sehr verschieden, sie variirt von einigen Millimetern bis 3,5 Centimeter im grössten Durchmesser. Die Krystalle bieten ein ganz ungewöhnliches Ansehen dar, welches dadurch entsteht, dass die Flächen == »xP», М = 0P und г = Ро», die gewöhnlich an den Epidotkrystallen ausgedehnt sind, hier als sehr schmale Abstumpfungsflächen erscheinen oder ganz verschwunden sind, was indessen am Besten aus den Figuren 9, 10, 11 und 12 zu ersehen ist. Ein solcher ungewöhnlicher Habitus der Bucklanditkrystalle von Achmatowsk war die Ursache, dass dieses Mineral lange Zeit hindurch am Ural für schwarzen Sphen gehalten wurde. Gustav Rose war der erste, der im Jahre 1842 den sogenannten schwarzen Sphen von Achmatowsk als eine Epidotvarietät erkannte, und die krystallographischen Verhältnisse derselben ausführ- lich beschrieb). Später, nämlich im Jahre 1848, haben Hermann und Auerbach’) wiederum dasselbe Mineral ausführlich untersucht und sind zu demselben Resultat wie G. Rose gelangt. Diese Gelehrten haben auch einige ziemlich complicirte Combinationen von Bucklanditkrystallen beschrieben, wie z. B. eine solche, weiche auf Fig. 12 darge- stellt ist. Die Krystallflächen sind bisweilen ziemlich glänzend, bisweilen matt. Das Mineral besitzt eine schwarze oder dunkelgrünlich-schwarze Farbe, Glasglanz, ziemlich deutliche Spaltbarkeit nach М = оР und weniger deutliche nach T= »P», und ist an den Kanten röthlich-braun durchscheinend. Das specifische Gewicht hat Hermann = 3,51, und für die chemische Zusammensetzung folgendes gefunden: 1) Gustav Rose. Reise nach dem Ural und Altai. 2) Journal für praktische Chemie, von О. L. Erd- Berlin, 1842, Bd. II, S. 491. mann und В. Е. Marchand. 1848, Bd. XLIII, S. 96. * 12 №. у. Koxscuarow, Kieselsäure uk. „u Heu ее ВЕСЕ 36,97. Thonerdes 434.402 2.20.00 CRE PURE 21,84 Hisenoxy ed ао rer CE 10,19 Eisenoxyduls.. о. ооо Е 9519 КаКегде ut. #7 RP ЕЕ 21,14 Masser....... hr di dB cs 0 à à 0,68 Kohlensäure... go u nn re Bee 0,32 100,33 Nach der Analyse von Rammelsberg') besteht dasselbe Mineral aus: Kieselsäure WW. в nent On Ihonerden. ce une ste NERO 21,25 Fisenoxyd. Rene ee ee 303 Misenoxydul... es nn Ne eg: 5,57 Кое Чет а Panel are 22.75 Ва ео еее 1,07 Пен о NOIRS LE 2,00 100,00 Winkel der Krystalle des russischen Epidots. Wenn man das in der allgemeinen Charakteristik gegebene Axenverhältniss der Grund- form a:b:c = 1,14234 : 1 : 0,63262 und den Winkel, welcher die Klinodiagonalaxe b mit der Verticalaxe a bildet, у = 64° 36 0” annimmt, so ergeben sich folgende Winkel: о М! — 14909 64244 DL AO 17 DE О. n'en p:P —121 030 m ul N, ое ml 0149.91 В9 по, — 146 (6 0 Kay —=1160028 39 п: 9 р:г = 130 2 44 ro US aie п: : AMOS 104 4813 n 280 n:T= 110 56 14 ae HET 40 np 1144 47 26 N ET “us — 39090835 — 1900: 57 159 == es © => м > а 1605 2947 n n q n'eut 117.99 97 Чат НЯ ns вах = 125 12 24 q 1) С. Е. Rammelsberg. Handbuch der Mineralchemie. Leipzig, 1860, S. 759. BR eRRR < < << < 4 <4 0 a © ооо u de À RAR = м ЕЕ CRE HS > < неа || über PI — =. a3 ga am m m m Ио UEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ORTHIT. IN ST 120 125 90 134 128 151 127 114 A! 156 150 159 133 115 142 129 121 165 146 148 142 127 130 151 156 83 152 164 153 155 126 145 119 148 151 137 145 22 19 26 51 19 3 31 41 11 10 49 13 16 25 12 HMS EEE EE D © © DORE MR RE - TD TD D T D HO M OH M Om mn еее 13 14 N. v. KokscHarow, verte? SES ee ENS РЭ über T Mate M6 9h20 22 DRE AZ у:о = 150 241 aber p | = 109 x k : M = 140 47 59 t : M = 108 6 0 k : T — 109 24 52 t : T = 136 24 36 Kup = 109 ADR ON = 2 о : М = 121 30 38 и: М = 110 25 54 ОТ 110259 13 ur: Т — 144 23 28 о: Р = 148 29 22 01:6 = 195.31 33 0:07 == ИИД ua 0:k = 160 42 39 er |= 108 а 0:0 ur: Kun un Kt über p; = 116 а über P | — м. z : М = 104 14 39 u:z = 160 31 47 И О M: 2 — 115 20 z:P = 144 59 45 M:P= 90 0 0 4: (Ро — 90090 Die wichtigsten Winkel von allen bis jetzt bekannten Formen des Epidots. Vorausgesetzt, dass eine jede monoklinoëdrische Pyramide aus zwei Hemipyramiden zusammengesetzt ist (nämlich aus einer positiven, deren Flächen über dem spitzen Winkel y liegen und einer negativen, deren Flächen über dem stumpfen Winkel y liegen) bezeich- nen wir wie folgt. In allen positiven Hemipyramiden durch: X, den Neigungswinkel, der die Fläche mit der Ebene bildet, welche die Axen a und b enthält (Winkel mit dem klinodiagonalen Hauptschnitt). Y, den Neigungswinkel, der die Fläche mit der Ebene bildet, welche die Axen a und c enthält (Winkel mit dem orthodiagonalen Hauptschnitt). Z, den Neigungswinkel, der die Fläche mit der Ebene bildet, welche die Axen b und с enthält (Winkel mit dem basischen Hauptschnitt) p., den Neigungswinkel der klinodiagonalen Polkante zur Verticalaxe a. v, den Neigungswinkel derselben Kante zur Klinodiagonalaxe b. o, den Neigungswinkel der orthodiagonalen Polkante zur Verticalaxe a. с, den Neigungswinkel der Mittelkante zur Klinodiagonalaxe b. y, den Neigungswinkel der Klinodiagonalaxe b zur Verticalaxe a. Die Winkel aller negativen Hemipyramiden werden wir mit denselben Buchstaben bezeichnen, nur zu denjenigen Winkeln, die einer Aenderung in ihrer Grösse unterworfen ÜEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ORTHIT. 15 sind, werden wir einen Accent hinzufügen. Auf diese Weise haben wir für die negativen Hemipyramiden: X’, У’, Z, x, v. Diese Bezeichnung für alle bekannten Formen des Epidots annehmend, 4. В, für die, welche von у. Zepharovich in seiner gründlichen Arbeit über Epidot') gegeben wurden, mit Hinzufügung der von mir neuerdings bestimmten, erhalten wir durch Rechnung fol- gende Werthe: Für die positiven Hemipyramiden. —1Р. X — 65°58 13” У = 98 13 48 Z X Y Z — 28 48 93 TU à у = 16 22 58 р — 65 49 15 с = 32 19 6 © = +1Р. — 58°59' 30” — 92 36 54 — 37 33 36 в — 93° 3° 5° у — 22 20 55 о —.58 57 21 Gt 2 192.6 x = +4P. — 48°16 16” — 83 90:3 — 51 57 48 I v — 34 20 53 р = 47 55 21 с = 32 19 6 ПЕР. —.35°.12, 34" — 69 3 46 —= 75 11 57 № = 51°49’ 0" Vi" 69 42-10 po = 28 58 39 яр 109) M6 у = 64 36 0 а = <+2P. X = 32° 19’ 10" Y=61 16 5 ZN 189242770 ОГ Dr v= 89 26 39 р = 15 28 38 Go —=h92 19:26 А —+-P2. X = 54° 40° 49” Y= 59 37 19 Z = 68 48 23 N у — 63 42 0 Be 4755621 0504 + 4P2. Х = 52°3150. У = 52 15 39 Z = 78 49 4 р — 39°32 33” и 5L.27 1) V. Ritter von Zepharovich. Ueber die Kry- | naturw. Classe der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften stallformen des Epidot. (Sitzungsberichte der mathem.- zu Wien, besonders abgedruckt. Bd. XXXIV, S. 480). 16 М. т. KokSCHAROW, о = 39°42 58" с — 51 40 42 у = +2P2. X = 51°40' 47” Y = 45 811 7 = 89 33 50 и — 25957 21° УЕ 39260 59 0 =281 58.99 с —= 51 40 42 + 10PT X = 56°19' 34” Y'=(36 129 21 Z = 81 20 2 р = 1458 5” v — 100 25 55 p— 921 11 21 с = 55 53 3 + 2P3. X = 62° 12 58" Y — 37 18 1 Z — 89 30 30 u— 25°57 21” у — 89 26 39 0 — 39.42 58 б,— 62 12 54 ОР. Х = 62°29 0 У = 31 52 43 И 801 2 u— 16°46 4" — 98 37 56 28 58 39 — 62 12 54 — 30° 32° 48” en) 7 — 69 10 32 а D < | мы Anm — 45 36 53 28 58 39 — 29 592 3 Cr) X — 3045222; 88 2 57 — 53 44 15 — 93° 3° 5” 99.90 55 39 42 58 — 17 33 10 а — +-(P2). Х = 29°16 33" У = 85 38 16 7 = 66 11 15 — 81° 3° 7 — 34 20 53 28 58 39 — 17 33 10 + (2P2). X — 19°26 5” У = 78 5 57 Z = 81 31 20 — 51°42° 0” у = 63 42 0 о — 15 28 38 с — 17 33 10 + (5P5). 81010" 85 152 86 27 0 — 51°49’ 0" 63 42 0 6 19 13 — 7 12 40 + (6P6). Х = 6°42 28" || Q D <= NH | т у p б SC TD а ne | || X У Z > <= | || ÜEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND Овтнит. У = 85° 50’ 55” Z—87 2 0 в = 51°42 0” у — 63°42’ 0” p 5 16 24 б 6 1 8 Für die negativen Hemipyramiden. X = 65°51' 28" Y= 52 28 35 Z = 28 56 44 u — 48° 7’ 41" У = 16 28 19 р = 58 57 22 се — 32 19 6 у = IP. X = 58°49 6” У’ = 50 35 17 Z = 37 46 56 W — 42° 529 У = 22 30 38 р — 47 55 21 с — 32 19 6 а = -Р. | X = 48° 0’ 47" У’ = 49 52 46 Я = 52 20 2 № — 29 53041 у = 34 42 19 о = 28 58 39 с = 32 19 6 — 3P2. X = 70° 0° 24” Y'— 41 31 46 Z ’— 33 27 48 ш == 37 1407 у — 27 24 33 oe 3, 22 с — 51 40 42 Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УИте Série. w — —2P2. X'— 60°18 8" У’ = 34 29 38 Й = 53 157 и — 18°24 48" у — 46 11 17 о = 28 58 39 с — 51 40 42 — (3Р3). X = 30° 18 15" Y'— 61 23 45 Z' = 69 33 14 w = 18°24 44" у — 46 11 16 p с — 10 27 32 — 22 52 3 = 972) X = 29° 3’ 17" 65 6 2 ’ = 66 28 8 вю = 29°58 41" ’ — 34 42 19 15 28 38 — 17 33 10 — (PA). X = 35° 13 32” Y=69 159 7 = 55 47 45 w = 51°39 24” у — 19 56 36 0 28 58 39 б 8 59 14 мн | 9 > < | 17 18 N. т. Кокзснлавом, Für die positiven Hemidomen. + 1Р». У = 99° 1 2° 2 = 16 22 58 = -+-1Px. У = 93° 3 5 2 = 22 % 55 1 = +1P=. У = 81° 3 7 Z = 34 20 53 $ = -+3Px. У: = 169°47" 7” 7 = 45 36 53 г = -+Px. У = 51°42 0” 2 = 63 490 6 Y Z f —= -+3P». — ]16°46 4” 98 37 56 А Po. У = 44°59 8” Z = 70 24 52 В == +4Px. У = 39°32 33" Z = 175 51 27 + ЗР». У = 35°. 6 56” Z = 80 17 4 + SP. У = 32° 51° 14” Z = 82 32 46 1 = -+2P». У = 25°57' 21" Z = 89 26 39 Für die negativen Hemidomen. — 1Px. У — 5306747 Z = 10 38 43 m= —IPx. У’ И 49° 5’ 29" Z = 22 30 38 у’ zZ g = —3P». — 13° 11’ — 51 24 54 6 e — —Px, У’ = 29°53' 41" И = 3414219 h = —2Ps». У’ = 18° 24’ 43” 7, = 46 11 17 Für die Klinodomen. у = ВР»). = 61°27 57" 112 8 16 28 3203 | X Y Z К = (IP). | X У Z 39 12 || — 50°47’ 59" 109 24 52 1 ÜEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ORTuIT. 19 о = (Роэ). Х = 31°30° 38" У = 102 57 18 Z = 58 29 22 Für die Prismen. z = xP. u = »P2. X = 35° 015” X = 54° 28 28” Y= 54 59 45 У = 35 31 32 В (»P2). X = 46° 24 36” X = 19° 17 53” Y=43 35 24 Y=7042 7 (»P5). Ku 4258: 25; Yı= 82-137 Resultate der Krystallmessungen des Epidots. Ich habe mir die grösste Mühe gegeben, mir eine grosse Zahl von Epidotkrystallen, wo möglich aus verschiedenen Localitäten, zu verschaffen und dieselben zu messen, um vorzüglichst ins Klare zu bringen: in welchem Verhältnisse die Winkel der Krystalle aus einer Localität zu denen aus einer anderen Localität stehen? So hat sich mir denn die Gelegenheit geboten, mehrere Epidotkrystalle zu messen, nämlich: a) die schönen Kry- stalle von Achmatowsk (Ural), b) die Puschkinitkrystalle von Werchneiwinsk (Ural), с) die grünen und bräunlich-grünen Krystalle vom Zillerthal (Tyrol) und d) die bekannten dun- keln Krystalle von Arendal (Norwegen). Die gemessenen Krystalle werde ich durch Num- mern bezeichnen, und dabei für die Krystalle von jeder einzelnen Localität eine besondere Numeration annehmen (wie die gemessenen Krystalle in meiner Sammlung bezeichnet sind). Die Messungen wurden von mir mit Hilfe des Mitscherlich’schen Goniometers vollzo- gen, welches mit einem Fernrohre versehen war. Hier werden die Resultate von meinen Messungen folgen mit Hinzufügung (zur Vergleichung) der Resultate von Messungen bloss solcher Beobachter, welche hauptsächlich ihr Augenmerk auf die Genauigkeit der Winkel- werthe gerichtet haben, wie Haidinger, Kupffer, Marignac und v. Zepharovich. Aus diesem Grunde habe ich die älteren Messungen von Haüy, Levy und Phillips nicht in Betracht genommen. Für M:T. An Krystallen von Achmatowsk. No. "1 — 115.20 30° No =1nk19,,23,,p0 And. Kante = 115 24 40 20 М. т. KokscHArow, №. 4 = 115° 22’ 10” №: 8:— 115. 25 0 And. Kante = 115 22 0 N60..10,—=: 115,245 30 And. Kante = 115 25 0 №0:121= #512510 №. 21—15 20 №0 №. 25 110 Эро Mittel == 115; 23526 Am Krystall von Arendal. N 0.0 39 = 495230 An Krystallen vom Zillerthal. №. 2 = 115°28 0” Nose 4 ='115:24410 №15 == 1154214 © Моя = 115124450 Апа. Каще = 115 24 30 №. 18 = 115 30 0 Mittel,= 115 25 22 . Es ist also ersichtlich, dass dieser wichtigste Winkel der Epidotkrystalle aus drei verschiedenen Fundorten, als gleich betrachtet werden kann. Wenn wir die mittelste Zahl aus den oben angeführten 18 Messungen annehmen, so erhalten wir: М:Т = 115° 24 6 Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 115° 24° 0”. Haidinger hat an Epidotkrystallen, deren Fundort er in seiner Abhandlung nicht anführt, durch Messung М: T = 115° 24’ 0” erhalten. Marignac seinerseits hat durch Messung folgende Werthe erhalten: am Krystall vom Vesuv — 115° 27’ 0”, am Krystall vom Dauphiné = 115° 32’ 0”, am Krystall vom Thale Lanzo (Piemont) = 115° 20’ 0”; also im Mittel = 115° 26’ 20”. Endlich у. Zepharovich hat, am Krystall von Zermatt (Schweiz) '), diesen Winkel durch Messung = 115° 42’ 0” gefunden. Fürn:M. Am Krystall von Achmatowsk. Nor 2% 4022922008 1) v. Zepharovich ist nicht ganz überzeugt, sondern vermuthet bloss, dass der von ihm gemessene Krystall aus Zermatt stammt. ÜEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ORTHIT. 21 An Krystallen von Arendal. 104°44 0” 104 47 0 Mittel = 104 45 30 Nom 9 №» 3-— An Krystallen vom Zillerthal. 104° 48’ 30” No mo №. 4 = №0: АВ == №. 12 = And. Kante = And. Kante — No 19 = And. Kante — And. Kante — And. Kante — 10:41 7% = Mittel = 104 104 104 104 104 104 104 104 104 104 104 104 49 53 47 57 48 50 51 49 40 53 48 49 10 40 0 30 40 Die mittelste Zahl aus allen 15 Messungen beträgt : п : М = 104° 49 13” Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 104° 48’ 3”. Kupffer hat, an Epidotkrystallen von Norwegen und Sibirien, durch Messung: п; М = 104°49’ 48” — 104 48, 0 Mittel — 104 48 54 erhalten. Marignac hat durch Messung folgende Werthe erhalten: am Krystall vom Vesuv — 104° 40’ 0”, am Krystall vom Dauphiné = 104° 46’ 0” und am Krystall vom Thale Lanzo (Piemont) = 104° 52’ 0”; also im Mittel = 104° 46' 0”. v. Zepharovich hat, am Krystall von Zermatt (Schweiz), diesen Winkel durch Mes- sung = 104° 40’ 0” gefunden. Во: Т. An Krystallen von Achmatowsk. №. 12 = 110°54’ 0” And. Kante = 110 54 10 22 №. v. Koxscaarow, Nos MONO! And. Kante — 110 57 30 Mittel — 110 56 25 Аш Krystall vom Zillertha!. N0;,;2x— 1102.54.15. Die mittelste Zahl aus allen Messungen beträgt: n:T = 140° 55 59” Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 110° 56° 14”. Marignac hat durch Messung folgende Werthe erhalten: am Krystall vom Vesuv 110° 55° 0”, am Krystall vom Thale Lanzo (Piemont) = 111° 0’ 0”; also im Mittel 110° 57° 30”. у. Zepharovich hat, am Krystall von Zermatt (Schweiz), diesen Winkel durch Mes- sung = 110° 43’ 30” gefunden. Für n : n (über P). An Krystallen vom Zillerthal. No ELITE N064'3 109 32 10 Noa 7 ı:==:1091:37.450 No. 9 = 109 40 30 No. 10 109 40 0 №. 19 = 103 42 30 No. 15 = 109 40 0 Mittel — 109 38 34 Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 109° 34’ 52”. Haidinger hat diesen Winkel durch Messung = 109° 27’ 0” gefunden. Kupffer hat diesen Winkel, an Krystallen von Norwegen und Sibirien, durch Mes- | | sung = 109° 20° 18” und 109° 19’ 30” gefunden; also im Mittel = 109° 19° 54”. Marignac hat durch Messung folgende Werthe erhalten: am Krystall vom Vesuv 110° 0° 0”, am Krystall vom Dauphiné = 109° 52’ 0”, am Krystall vom Thale Lanzo (Piemont) = 109° 40° 0”; also im Mittel = 109° 50’ 40”. Für п: z (über q). An Krystallen von Achmatowsk. No: 5 5120204 №0; 11’ 1519720 No. 12 — 15013710 Mittel =!151 7180 UÜEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ÖRTHIT. 23 An Krystallen von Arendal. №. 2= 151° 6! 0” No. — 150 55 0 Mittel = 151 0 30 An Krystallen vom Zillerthal. No: 2, 150755’ 50! NG =517 0 40 No. 7= 150 53 30 №. 10 = 150 58 0 №. 12 = 159 57 50 And. Kante = 150 57 10 No. 15 = 150 57 0 And. Kante — 150 51 0 No. 19 = 150 59 0 Mittel — 150 56 40 Die mittelste Zahl aus allen 14 Messungen beträgt : п: 2 = 150° 58’ 15" Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 150° 57’ 18”. v. Zepharovich hat diesen Winkel am Krystall von Zermatt (Schweiz), durch Mes- sung = 151° 0’ 0” gefunden. Für п, : 2.. (4. В. das hintere п zum vorderen 2). Am Krystall von Arendal. Nom ir 36420! An Krystallen vom Zillerthal. №. 2 = 117°42’ 40" №. 12 = 117 45 50 And. Kante = 117 46 10 Mittel 117 44 53 Die mittelste Zahl aus allen 4 Messungen beträgt : п, : Z = 119° 42 40" Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 117° 39° 37”. | Für n:o. An Krystallen von Achmatowsk. No:#12 —; 14628107 24 М. v. Kokscaarow, And. Kante = 146° 7’ 30” No. 14 =. 146 3 40 Mittel = 146 6 23 Am Krystall von Arendal. No. 3 = 146° 5° 50” An Krystallen vom Zillerthal. No!) 1116 890 No. 10 — 145 48 20 No. 12 = 146 14 30 No. 17 146 11 30 Моце! — 146195 Die mittelste Zahl aus allen 8 Messungen beträgt : п: 0 = 146° 7 10" Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 146° 6’ 28”. Für n:r. Am Krystall vom Zillerthal. №. 2 = 125° 13’ 30” And. Kante = 125 11 10 And. Kante = 125 10 10 And. Kante = 125 12 30 Mittel = 4253 11 50 Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 125° 12° 34”. v. Zepharovich hat diesen Winkel, am Krystall von Zermatt (Schweiz), durch Mes- sung = 125° 0’ 0” gefunden. Für n:u. Am Krystall von Werchneiwinsk. (Puschkinit). No. 1 = 139° 58’ 20" Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 139° 57' 33”. Für n : k. Am Krystall vom Zillerthal. No. 12 = 135° 36’ 30" Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 135° 35’ 30”. v. Zepharovich hat diesen Winkel am Krystall von Zermatt (Schweiz) durch Mes- sung — 135° 32’ 0" gefunden: ÜEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ORTHIT. 25 Fürr:M. An Krystallen von Achmatowsk. №0: 4.3: ==/116720' 40” №0.'74 ='116'`18' 40 №. 10 = 116 14990 N 045225 116119, 30 №0523:==116 519 0 Mittel ==! 116 1118. .14 Am Krystall von Arendal. N 0.5. == 1167116130” Am Krystall vom Zillerthal. NOTA 7200". Die mittelste Zahl aus allen 7 Messungen beträgt: г: М = 146° 18’ 44 Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 116° 18’ 0”. Haidinger hat diesen Winkel durch Messung — 116° 17’ 0” gefunden. Kupffer hat diesen Winkel, an Krystallen von Norwegen und Sibirien, durch Mes- sung = 116° 10’ 6” erhalten. v. Zepharovich hat diesen Winkel, am Krystall von Zermatt (Schweiz) durch Mes- sung = 116° 15’ 24" gefunden. Fr a An Krystallen von Achmatowsk. No. 2 = 128° 16 40” о — 428. 17 50 No. 4 128 20 0 No: 16 3128 #7 uuO 0 0 | Nor 1671—0128 20 And. Kante = 128 20 №0. 10 — 128. 16 30 And. Kante = 128 18 0 And. Kante = 128 17 0 No. 42: —= 428.16 150 No.:18,—,128) 16:30 Mittel — 128 #3 58 Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 128° 18’ 0”. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIlme Série. 4 26 N. v. Koxscuarow, Haidinger hat diesen Winkel durch Messung = 128° 19’ 0” gefunden. Kupffer hat diesen Winkel, an Krystallen von Norwegen und Sibirien, — 129° 22’ 0” erhalten '). Marignac hat durch Messung folgende Werthe erhalten: am Krystall vom Dauphiné — 128° 30' 0”, am Krystall vom Thale Lanzo (Piemont) = 128° 6’ 0”; also im Mittel = 5198 18.0 | v. Zepharovich hat diesen Winkel, am Krystall von Zermatt (Schweiz), durch Mes- sung — 128° 7’ 0” gefunden. Ног те: Am Krystall von Achmatowsk. No. 4 = S1° 36 ©” “Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 81° 35’ 41”. Für r:z. Am Krystall von Achmatowsk. No. 12 = 140° 52 20” Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel 110° 49° 32”. Für r:l. Am Krystall von Achmatowsk. No. 26 = 154° 14 30” Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 154° 15° 21”. v. Zepharovich hat diesen Winkel, am Krystall von Zermatt (Schweiz), durch Mes- sung = 154° 14’ 0" gefunden. Für z :z. An Krystallen von Achmatowsk. №.%: 3 10955510” №. 4 110 030 №. 24 == 109 5% © Mittel = 109 58 10 | Am Krystall von Arendal. №. 3, 1093,58} 1.07 1) Es ist wahrscheinlich, dass dieser Winkel, wegen | tig erhalten worden ist, weil die Verschiedenheit zu Unvollkommenheit der gemessenen Krystalle, nicht rich- | gross ist, nämlich ein Grad Unterschied. UEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND Овтнит. Dr An Krystallen vom Zillerthal. NO МО — 1000802 №. 10 = 109 48 20 NO: 2 0 60 №. 15: — 109 59120 Mittel = 109 57 53 Die mittelste Zahl aus allen 8 Messungen beträgt: 2:2 = 109 58 1” Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 109° 59° 30”. Marignac hat folgende Werthe erhalten: am Krystall vom Vesuv = 110° 4’ 0”, am Krystall vom Dauphiné = 110° 0’ 0”, am Krystall vom Thale Lanzo (Piemont) = 110° 0’ 0”; also im Mittel = 110° 1’ 20”. Ее. т An Krystallen von Achmatowsk. No. 3 = 125° 4’ 40” And. Каме. —,125,, 2 30 №. 4 125 150 Мо 20 №, 44 = 125 1.230 And. Kante = 125 1 30 Mittel = 125 2 20 Am Krystall von Arendal. №. 3 = 125° 4’ 40” And. Kante = 124 58 0 Mittel = 125 1 20 An Krystallen vom Zillerthal. No. 2 = 124° 59 30" No. 10==125. 09 30 And. Kante = 125 9 40 NO: 15. — 125 «0 30 And. Kante = 125 0 0 Mittel = 125 2 26 Die mittelste Zahl aus allen 13 Messungen beträgt: z:T = 125° 7 #3’ 28 М. у. KokscHarow, Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 125° 0’ 15”. Für z :°M: An Krystallen von Arendal. №. 2 = 104°18 0” №. 3 = 10% ШИ 10 And. Kante = 104 20 0 Mittel = 104 18 23 Ап Krystallen vom Zillerthal. ‚Мо. 202041242600 And. Kante — 104 14 30 No-115 —1104 17.50 And. Kante = 104 16 0 Mittel = 104 15 43 Die mittelste Zahl aus allen 7 Messungen beträgt: z:M = 104° 16 51” Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 104° 14’ 39”, Marignac hat durch Messung folgende Werthe erhalten: am Krystall vom Vesuv = 104° 14’ 0", am Krystall vom Dauphiné = 104° 19° 0”, am Krystall vom Thale Lanzo (Piemont) = 104° 15’ 0”; also im Mittel = 104° 16’ 0”. Für 77: 0. Аш Krystall von Arendal. №. 2 = 165° 30 0” Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 165° 27’ 31”. Fürd:M. Am Krystall von Arendal. No. 3 = 127°43’ 30” And. Kante = 127 45 20 Mittel = 127 44 25 Am Krystall vom Zillerthal. №0. 12\== 127° 40007 Die mittelste Zahl aus allen 3 Messungen beträgt: d:M = 122° 42 33" ÜEBER DEN RUSSISCHEN Ергот UND Овтнит. 29 Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 127° 39° 58”. Marignac hat für diesen Winkel durch Messung folgende Werthe erhalten: am Krystall vom Vesuv = 127° 40’ 0”, am Krystall vom Thale Lanzo (Piemont) = 127° 35° 0”; also im Mittel = 127° 37’ 30”. Für 4 : п (über o). Am Krystall von Arendal. None 113 55,0 An Krystallen vom Zillerthal. №. 2 = 118° 56’ 40” N0,.r8 = 119 45.0 №. 12 =1119 0" 40 Mittel = 119 0 33 Die mittelste Zahl aus allen 4 Messungen beträgt: d:n (über о) = 148° 39 10” Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 118° 56° 32”. Für d : п (über z). Am Krystall von Arendal. №09 = 12792900" An Krystallen vom Zillerthal. Nor = 107 32, 50° №0. 12 =— 127 31 30 Mittel — 127.32 10 Die mittelste Zahl aus allen 3 Messungen beträgt: 4 : п (über 2) = 125° 34 3” Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 127° 32’ 0”. Für d:z. Am Krystall von Arendal. Мои And. Kante = 156 32 30 Mittel = 156 33 15 An Krystallen vom Zillerthal. №. 921 15634820" №. 12=156у.82'110 Mittel = 156 33 15 30 М. у. Koxscuarow, Die mittelste Zahl aus allen 4 Messungen beträgt : d:z = 156° 33 15’ Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 156° 34° 41”. Вага: TR. Am Krystall vom Zillerthal. No. 2 = 130° S 30" Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 130° 7’ 14”. Marignac hat für diesen Winkel durch Messung folgende Werthe erhalten: am Krystall vom Vesuv = 130° 0’ 0”, am Krystall vom Thale Lanzo (Piemont) = 130° 0’ 0". Für d : c (über o und n). Am Krystall vom Zillerthal. No.2 = 81° 43’ 0” Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 81° 45’ 29”. Für а : d (über P). Am Krystall von Arendal. | №. 3 = 83° 54 0 Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 83° 58’ 26”. Marignac hat für diesen Winkel durch Messung folgende Werthe erhalten: am Krystall vom Vesuv = 84° 0’ 0”, am Krystall vom Thale Lanzo (Piemont) = 84° 0’ 0”. Für 4 : 0. Ап Krystallen vom Zillerthal. No #2 —109° 49.50% No. —,152 59770 №0: 125 19 2241920 Mittel = 152 49 57 Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 152° 50’ 4”. Füro:M. Am Krystall von Achmatowsk. №1 12 = 11212137130" со | Аш Krystall vom Zillerthal. No. 12 — 121 30 07 Die mittlere Zahl aus diesen 2 Messungen beträgt: о: M = 122° 30 45’ ÜEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ORTAIT. 31 Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 121° 30’ 38”. Marignac hat diesen Winkel, am Krystall vom Vesuv, durch Messung = 121° 25’ 0” gefunden. Für o:T. An Krystallen von Achmatowsk. No, 1% 109.59 0 And. Kante = 102 57 50 №. 14° = 10255" 10 And. Kante = 102 59 30 Mittel = 102 57 50 — Am Krystall vom Zillerthal. NO 1102215907 Die mittelste Zahl aus allen 5 Messungen beträgt : о: Т = 102° 58 4” Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 102° 57’ 18”. Marignac hat für diesen Winkel durch Messung folgende Werthe erhalten: am Krystall vom Vesuv = 102° 50° 0”, am Krystall vom Thale Lanzo (Piemont) = 102° 55’ 0”, also im Mittel = 102° 52’ 30”. v. Zepharovich hat diesen Winkel, am Krystall von Zermatt (Schweiz) durch Mes- sung = 102° 54’ 0” gefunden. HKür,o.: К. Am Krystall vom Zillerthal. No. 12 = 160° 42’ 0” Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 160° 42’ 39". v. Zepharovich hat diesen Winkel, am Krystall von Zermatt (Schweiz), durch Mes- sung = 160° 45’ 0” gefunden. Für o : z. Am Krystall von Achmatowsk. No 19 — 149-470 Am Krystall vom Zillerthal. №: ;10..— 145° 46',50° Die mittlere Zahl aus diesen 2 Messungen beträgt: o:z = 145° AG 55’ ь Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel — JAH AT TAN, 32 N.v. KokscuAarow, Für o : o (über P). No. 14 = 146° 59 ©’ Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 116° 58 44”. Marignac hat durch Messung folgende Werthe erhalten: am Krystall vom Vesuv — 117° 10° 0”, am Krystall vom Dauphiné = 117° 14’ 0”, am Krystall vom Thale Lanzo (Piemont) = 117° 0’ 0”; also im Mittel = 117° 8’ 0”. Karo Tr. Am Krystall von Achmatowsk. No. 12 = 103° 20 40” Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 103° 23’ 24”. _ у. Zepharovich hat diesen Winkel, am Krystall von Zermatt (Schweiz), durch Mes- sung 103° 24’ 0” gefunden. Für 1: M. Am Krystall von Achmatowsk. No. 4 = 90° 34 0” Ап Krystallen vom Zillerthal. Nor, 28 90052 60% Noms. 90 33,320 Mittel = 90 32 35 Die mittelste Zahl aus allen 3 Messungen beträgt : 1: М = 90° 33 3” Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 90° 33’ 21”. Fur PT: An Krystallen von Achmatowsk. №, в 411542641307 No:, =’ №58 40, 0 No..10, = 15425220 Mittel = 154 3 50 Am Krystall von Arendal. No:,3 —=+1542 5 0% Am Krystall vom Zillerthal. NY 2% u 59030 Die mittelste Zahl aus allen 5 Messungen beträgt: 1: Т = 154° 3 42° ÜEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ORTHIT. 33 Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 154° 2° 39”. Marignac hat durch Messung folgende Werthe erhalten: am Krystall vom Vesuv — 154° 15° 0”, am Krystall vom Dauphiné = 154° 16’ 0”, am Krystall vom Thale Lanzo (Piemont) = 154° 0’ 0”; also im Mittel = 154° 10° 20”. Für tm An Krystallen von Arendal. №..1: = 163°14 30) №..5.—.163.13 0 Mittel = 163 43 45 Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 163° 13’ 56”. Marignac hat diesen Winkel, am Krystall vom Dauphiné, = 163° 24’ 0” gefunden. Füre:M Am Krystall von Achmatowsk. Ne/44=2145° 2107 An Krystallen vom Zillerthal. No 195-17 10" And. Kante — 145 16 0 Мю, 15 — 14010. 0 Nor Mi 145 18 30 And. Kante = 145 17 40 Mitte-—=,145 17, 4 Die mittelste Zahl aus allen 6 Messungen beträgt : е : М = 145° 1343" Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 145° 17’ 41". Für e:T. Am Krystall von Achmatowsk. N0.110’—!150%7''0” Am Krystall vom Zillerthal. №: 2150414307 Die mittlere Zahl aus diesen 2 Messungen beträgt: e:T = 150° 9 15" Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 150° 6' 19”. Marignac hat durch Messung folgende Werthe erhalten: am Krystall vom Vesuv Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vllme Serie. .5 34 М. у. Koxscuarow, — 150° 17’ 0”, am Krystall vom Dauphiné = 150° 15’ 0”, am Krystall vom Thale Lanzo (Piemont) = 150° 0’ 0”; also im Mittel = 150° 10’ 40”. v. Zepharovich hat diesen Winkel, am Krystall von Zermatt (Schweiz), durch Mes- sung — 150° 7’ 0" gefunden. Für В: M. Am Krystall vom Zillerthal. №0. 5 = 133°50% 0" And. Kante = 133 51 0 Mittel = 133 50 30 Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 133° 48’ 43”. Pürh HT! Am Krystall vom Zillerthal. No. 2 16122530 And. Kante — 161 47 20 Mittel = 161 36 25 Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 161° 35’ 17". Marignac hat diesen Winkel, am Krystall vom Vesuv, durch Messung = 161° 30’ 0” gefunden. v. Zepharovich hat diesen Winkel, am Krystall von Zermatt (Schweiz), durch Mes- sung — 161° 53’ 0” gefunden. Fürg:M. Am Krystall von Achmatowsk. No. 4 = 128° 39’ 30" Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 128° 35’ 6”. Füru:u (über P). Am Krystall von Werchneiwinsk (Puschkinit). No. 1 = 90° 59 ©” Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 71° 3’ 4”. Marignac hat durch Messung folgende Werthe erhalten: am Krystall vom Vesuv = 71° 8° 0”, am Krystall vom Dauphiné = 71° 6’ 0”; also im Mittel = 71° 7’ 0”. Für WPD: Am Krystall von Werchneiwinsk (Puschkinit). Not: 1250312407 And. Kante — 125 24 10 Mittel = 125 27 40 UEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ÖRTHIT. 35 Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 125° 31’ 32”. Fürb:a. Am Krystall vom Zillerthal. №. 10 = 172° 7 0” And. Kante = 174 26 30 Mittel = #94 16 45 Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 174° 14’ 51. Für b : o. Am Krystall vom Zillerthal. No. 10 = 156° 49 0' Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 156° 55’ 49”. Für cs Ti Am Krystall vom Zillerthal. No. 2 = 148° 7 0 Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 148° 7’ 17”. Für a, : z, (4. В. das hintere a zum vorderen 2). Am Krystall vom Zillerthal. No. 10 = 131° 53 ©’ Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 132° 8’ 0". Füra:M. Am Krystall vom Zillerthal. №. 10 = 143° 46 0” Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 113° 48’ 45". Marignac hat diesen Winkel, am Krystall vom Thale Lanzo (Piemont), durch Mes- sung = 113° 44’ 0” gefunden. Für à : 0. An Krystallen vom Zillerthal. No. 1 = 162°40 0” No 101= 4162 418 0 Mittel — 162 40 30 Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 162° 40' 58". 36 №. т. КокзснДдвом, Ейг а : Т. Am Krvstall vom Zillerthal. №. 1 = 94° 23 0 Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 94° 21’ 44”. | Marignac hat diesen Winkel, am Krystall vom Thale Lanzo (Piemont), durch Mes- sung — 94° 22’ 0” gefunden. Fürk:M. Am Krystall vom Zillerthal. No. 12 = 140° 47 10" Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 140° 47’ 59". _у. Zepharovich hat diesen Winkel, am Krystall von Zermatt (Schweiz), durch Mes- sung — 140° 41’ 0” gefunden. Für m: Т. Am Krystall von Achmatowsk. Nor EEE CRUE And. Kante = 137 56 0 Mittel = 139 36 © Nach Rechnung aus meinen Daten ist dieser Winkel = 137° 54 38". Besondere Bemerkungen. Der Epidot ist ein schon seit so langer Zeit her bekanntes und interessantes Mineral, dass es nicht auffallend ist, dass es von so vielen Krystallographen untersucht worden war, wie z. B. von Haüy, Weiss, Haidinger, Hessel, Kupffer, Phillips, Breithaupt, Levy, Marignac, Hessenberg, v. Zepharovich u. a. Ungeachtet aber aller dieser zahlreichen und schätzbaren Untersuchungen, bleibt immer noch Etwas übrig, was einer näheren Erklärung und noch weiterer Nachforschungen bedarf. 1) Was den Werth der Winkel der Epidotkrystalle aus verschiedenen Fundorten an- belangt, so sind wir über diesen wichtigen Gegenstand noch nicht ganz im Klaren, und die Frage: ob die Winkel der Epidotkrystalle aus verschiedenen Fundorten etwas verschieden oder gleich sind? bleibt noch zu entscheiden. Naumann drückt sich in seinem Werke') über die Dimensionen der Grundform des Epidots folgendermaassen aus: «die Dimensio- nen sind etwas schwankend». Gewiss, wenn man die einzelnen Beobachtungen der ver- schiedenen Forscher zusammenstellt, so gelangt man unwillkührlich zu diesem Schlusse, denn z. B. für den wichtigsten Winkel der Epidotkrystalle M : T (Winkel, welcher von 1) С.Е. Naumann. Elemente der Mineralogie. Leipzig. 1859, 5. 326. Fünfte Auflage. UFRER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND Овтнит. 37 den zwei deutlichsten Spaltungsflächen des Minerals gebildet ist) haben durch unmittelbare Messungen Haüy = 114° 37’ 0”, Haidinger = 115° 24’ 0”, Phillips = 115° 41’ 0”, Marignac = 115° 20’ bis 115° 32’, у. Zepharovich = 115° 42’ 0" und ich = 115° 24’ 6” erhalten. Derselbe Winkel lässt sich aus Kupffer’s Messungen = 114° 27’ 54” berechnen. Aus diesem Grunde gab ich mir alle Mühe, um diese Frage wenigstens zum Theil zu lösen; daher maass ich so viele Winkel als mir nur möglich war an Epidotkry- stallen aus vier verschiedenen Fundorten: Achmatowsk, Arendal, Zillerthal und Werch- neiwinsk (Puschkinit). Diese Messungen haben gezeigt, dass die Winkel der Epidotkry- stalle aus Achmatowsk und Arendal identisch sind, und dass, wenn auch die Winkel der Krystalle vom Zillerthal und Werchneiwinsk einige kleine Abweichungen von den Winkeln der beiden ersten Fundorte bieten, diese Differenzen doch sehr schwach sind, und sogar nicht einmal die Differenzen übertreffen, die die Winkel der verschiedenen Individuen von einem und demselben Fundorte oder sogar von einer und derselben Druse zeigen. So 2. В. erhielt ich, im Mittel, für Epidotkrystalle aus Achmatowsk M : T= 115° 23’ 26”, für Krystalle aus Arendal M : Т = 115° 23° 50” und für Krystalle aus dem Zillerthale M:T= 115° 25 22”, aber die letztere Zahl ist das Mittel folgender Werthe, die an verschiedenen Individuen wahrgenommen wurden: 115° 24’ 10”, 115° 24 30, 115° 24 30”, 115° 21’ 0”, 115° 28’ 0”, 115° 30’ 0°. Es geht also daraus hervor, dass man den Winkel 115° 25’ 22”, den ich, im Mittel, an den Epidotkrystallen vom Zillerthale erhalten habe, als identisch mit den beiden ersten Winkeln ansehen kann. Dasselbe bezieht sich auf alle anderen Winkel der Epidotkrystalle vom Zillerthal und Werchneiwinsk. Mir scheint es also, dass man mit allem Recht sagen kann, dass die Winkel der Epidotkry- stalle von Achmatowsk, Arendal, Zillerthal und Werchneiwinsk fast gleich sind.’ Wenn wir jetzt die Messungen von Marignac in Rücksicht nehmen wollen, die er an Krystallen vom Vesuv, Dauphine und vom Thale Lanzo (Piemont) angestellt hat, so werden wir fin- den, dass die Winkel der Epidotkrystalle aus diesen drei letzten Fundorten sehr wenig von den oben angeführten abweichen; so z. В. hat Marignac M : T= 115° 27 0” (Vesuv), 115° 32’ 0° (Dauphiné) und 115° 20’ 0” (Lanzo) gefunden. Weiter giebt Marig- пас: z : M = 104° 14’ 0” (Vesuv), 104° 19° 0” (Dauphiné) und 104° 15’ 0” (Lanzo). Denselben Winkel habe ich = 104° 18’ 23” (Arendal) und 104° 15’ 43” (Zillerthal) er- halten. Endlich giebt Marignac: n : М = 104° 40’ 0° (Vesuv), 104° 46 0” (Dauphiné) und 104° 52’ 0” (Lanzo). Für denselben Winkel habe ich: 104° 52’ 20" (Achmatowsk), 104° 45’ 30” (Arendal) und 104° 49’ 40” (Zillerthal) gefunden. Kupffer giebt 104° 48’ 54” für die Krystalle von Norwegen und Sibirien. Aus dieser Vergleichung geht deut- lich hervor, dass die Differenzen, die die Winkel der Epidotkrystalle vom Vesuv, Dau- phiné und Lanzo darbieten, wiederum nicht die Differenzen übertreffen, welche die ver- schiedenen Individuen von einem und demselben Fundorte zeigen. Da aber die Neigun- gen M :T,z:M und n : M diejenigen sind, aus welchen man alle anderen Winkel be- rechnen kann, so ist es also wahrscheinlich, dass die Epidotkrystalle von Achmatowsk, 38 N. v. Kokscaarow, Arendal, Zillerthal, Werchneiwinsk, Vesuv, Dauphiné und Lanzo fast eine und dieselben Winkel besitzen. 2) Die grüssten Abweichungen von allen anderen Winkeln, bieten die Winkel, welche Kupffer und v. Zepharovich gegeben haben. Da Kupffer seine Winkel an Individuen wahrgenommen hat, die ganz untauglich zu genauen Messungen waren, so thut man besser dieselben weiter: nicht in Rücksicht zu nehmen. Kupffer giebt z. B. r : T = 129° 22’ 0”, während dieser Winkel: nach Haidinger = 128° 19° 0”, nach Marignac = 128° 30' 0” (Dauphiné), 128° 6’ 0” (Lanzo), nach у. Zepharovich = 128° 7’ 0” (Zermatt) und nach meinen Messungen = 128° 17’ 51” (Achmatowsk) ist. Also ungefähr ет Grad Unterschied! Kupffer selbst sagt: «Die zwei Krystalle, die der Messung unterworfen «wurden, waren nicht sehr dazu geeignet, genaue Resultate zu geben (der eine war aus «Norwegen, der andere aus Sibirien); ich habe mir deshalb nicht die Mühe gegeben, das «Gewicht jeder Beobachtung zu berechnen u. $. w.». Was die Winkel der Epidotkrystalle von Zermatt (Schweiz) anbelangt, so waren die- selben von v. Zepharovich bloss an einem einzigen Individuum wahrgenommen worden, und daher scheint es mir, dass die Frage: ob die Winkel der Epidotkrystalle von Zermatt gleich oder verschieden von denen der Epidotkrystalle aus allen anderen oben angeführten Fundorten sind? noch zu entscheiden sei. 3) Marignac beschreibt in seiner Abhandlung über Epidot') eine positive Hemi- pyramide, die er durch ‘ут bezeichnet, und für welche er nach Messung eines Krystalles vom Dauphiné folgende Winkel giebt: y1 : M = 94° 30° 0”, yi : T = 144° 0' 0” und yl:P = 106° 40° 0”. Für diese Form berechnet Marignac folgende Coefficienten: für die Verticalaxe 4, für die Klinodiagonalaxe 1 und für die Orthodiagonalaxe 1, also das Zeichen +5P5. Unter dieser Voraussetzung lassen sich folgende Winkel berechnen: 1 : М = 94° 45’ 11°, у: T = 153° 29” 1” па 2 Р.—.107° 28.55”, welchenear nicht mit denen übereinstimmen, die durch unmittelbare Messungen von Marignac er- halten wurden. Da man aber nach Marignac’s Angaben kein einfaches Zeichen für die Hemipyramide y} bekommen kann, so ist das der Grund, wesshalb ich diese Pyramide aus der Reihe der Krystallformen (welche folgen wird) ausgeschlossen habe. 4) Ich habe den Epidotkrystallen eine Stellung gegeben, welche bis jetzt bloss von Marignac angenommen worden war, d. h. die Fläche der vollkommensten Spaltbarkeit M habe ich für das basische Pinakoid oP, die Fläche der weniger vollkommenen Spalt- barkeit T für das Orthopinakoid »Px, die Fläche P für das Klinopinakoid (»Px»), die Flächen п für die positive Hemipyramide -+-P und die Flächen d für die negative Hemi- pyramide —P angenommen. In derselben Stellung habe ich schon vor langer Zeit die Krystalle des Uralorthits beschrieben *), Krystalle, die nach ihren Symmetrie-Gesetzen, 1) Bibliothèque universelle de Genève et Archives 2) Verhandlungen der R, K. Mineralogischen Gesell- des Sciences physiques et naturelles. Quatrième Série. | schaft zu St. Petersburg. Jahrgang 1847. S. 174. 2me. année, No. 14, 1847, p. 148. : ÜEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND Овтниг. 39 wie es bekannt ist, ganz gleich mit den Epidotkrystallen sind. Es scheint mir, dass die Natur selbst eine solche Stellung in den Krystallen von Bagrationit (den man als eine Orthitvarietät ansehen muss) gezeigt hat, denn diese Krystalle sind so gebildet, dass sie keinen Zweifel lassen über die Stellung, in welcher sie betrachtet werden sollen. Uebri- gens ist diese letzte Stellung schon seit langer Zeit von Naumann vorausgesehen worden, denn er sagt unter anderem: «Uebrigens scheint es wegen der Zwillingsbildung und der «Analogie mit Pyroxen und Amphibol vortheilhaft, die Krystalle so aufrecht zu stellen, «dass М = oP und Т = »P»»'). 5) Da der grösste Theil der Mineralogen gewohnt ist, für die Epidotkrystalle, die von Mohs erwählte Grundform anzunehmen, so halte ich es für zweckmässig hier, zur besseren Uebersicht, eine vergleichende Tabelle von allen bis jetzt bekannten Formen der Epidotkrystalle hinzuzufügen. In die erste Columne dieser Tabelle sind die krystallo- graphischen Zeichen gestellt, die sich auf die von Marignac und von mir erwählte Grund- form beziehen; in die zweite Columne die Zeichen, die sich auf die von Mohs und Hai- dinger erwählte Grundform beziehen; und in die dritte Columne die Neigungen der Fläche jeder dieser Formen zu den Flächen: 1) der vollkommensten Spaltbarkeit M, 2) der we- niger vollkommenen Spaltbarkeit T und 3) des Klinopinakoids P. Zeichen in Bezug auf Marignac’s Zeichen in Bezug auf Mohs’s und Neigungen zu den Flächen: und meiner Grundform: Haidinger’s Grundform: 1) der vollk. Spaltbarkeit M, a:b:c= 1,14234 : 1: 0,63262 a: b:c = 0,48451 : 1:0,30651 2) der wenig. vollk. Spaltbarkeit T, у = 64° 36° 0” y = 89° 26’ 40” 3) des Klinopinakoids Р. a a ee EEE 81 46 12 114 1 47 | 142 26 24 © — РР. лее. А ее 87 23 6 |121 0 30 128,4 2,12 Ra ED aha. a seceilegsgene, cop ОЗ ща: 96 39 57 131 43 44 104 48 3 ПИРЫ ab. an ut РОН ле а Чень 110 56 14 144 47 26 | 90 17 50 GN a EE EL PR Hua (Bob. MBH .2 118 43 55 | 147 40 50 1) С. Е. Naumann. Lehrbuch der Mineralogie. Berlin, 1828. S. 473. 40 М. т. Koxscaarow, Zeichen in Bezug auf Marignac’s Zeichen in Bezug auf Mohs’s und Neigungen zu den Flächen: und meiner Grundform: Haidinger’s Grundform: 1) der vollk. Spaltbarkeit M, a:b:c= 1,14234 : 1 : 0,63262 a:b:c= 0,48451 : 1 : 0,30651 2) der wenig. vollk. Spaltbarkeit T, у 164986110" = 89° 26’ 40" 3) des Klinopinakoids P.] 11912874 at PO 1 naar Dan en 1202241 125 19 11 101 10 56 127 44 21 197 28 1 128 19 13 98 39 58 143 30 39 123 40 26 90 26 10 vH ро N. NET ONE (PS и 134 51 49 | 90 29 30 М1 08,0 1) Für diese Form berechnet sich kein einfacher Ausdruck. у. Zepharovich hält es für möglich, das Zei- chen +2?P anzunehmen. UEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ÖRTHIT. 41 Zeichen in Bezug auf Marignac’s Zeichen in Bezug auf Mohs’s und Neigungen zu den Flächen: und meiner Grundform: Haidinger’s Grundform: 1) der vollk. Spaltbarkeit M, 2) 316.346 = 114234... 11:10.63262 a: b:c = 0,48451 : 1: 0,30651 2) der wenig. vollk. Spaltbarkeit T, у = 64° 36' 0" y = 89° 26’ 40” 3) des Klinopinakoids P. | 92°58’ 0” Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIlme Série. 6 42 © М. т. Кокзснавом, Zeichen in Bezug auf Marignac’s Zeichen in Bezug auf Mohs’s und Neigungen zu den Flächen: und meiner Grundform: Haidinger’s Grundform: 1) der vollk. Spaltbarkeit M, a:b:c= 1,14234 : 1 : 0,63262 а: b:c = 0,48451 : 1 : 0,30651 2) der wenig. vollk. Spaltbarkeit T, y = 64° 36 0” у = 89° 26/ 40” 3) des Klinopinakoids Р. 19400304 Sr —= Ре В Meet И NE 110 12 53 90) 300 116 08770 Br Bor Kr isn — PH an Nu 128 18 0 30 0 9 10953 8 UERER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ORTHIT. 43 Zeichen in Bezug auf Marignac’s Zeichen in Bezug auf Mohs’s und Neigungen zu den Flächen: und meiner Grundform: Haidinger’s Grundform: 1) der vollk. Spaltbarkeit M, a:b:e= 1,14234 : 1: 0,63262 a:b:c = 0,48451 : 1 : 0,30651 2) der wenig. vollk. Spaltbarkeit T, у = 89° 26’ 40" . 3) des Klinopinakoids Р. 1937351 6” NES JR PR +5P> AMENER NN Se 166 48 54 90 0 0 151 27 57 37 60000 сс 0 | М. т. Koxscaarow, Am Schlusse meiner Abhandlung halte ich es für meine Pflicht, meinen hochverehr- ten Freunden und Collegen, S. E. Dr. v. Rauch, P. v. Kotschubey, Dr. Auerbach, Dr. Hermann, Dr. A. v. Schrenk und C. Frödman, meinen innigsten Dank auszu- sprechen, für die Bereitwilligkeit, mit welcher sie mir ihre schönen Epidotkrystalle zu meinen Messungen zu Gebote stellten. IL ORTHIT. In Russland kommen drei Orthitvarietäten vor, nämlich: Uralorthit, Bagrationit und gemeiner Orthit. Für die Grundform (monoklinoëdrische Pyramide) aller drei Orthitvarietäten kann man ein und dasselbe Axenverhältniss annehmen, welches nach meinen Messungen ') un- gefähr folgendes ist: | a:b:c— 1145108 В: 06403 y = 65° 0’ 0” Wo a die Haupt- oder Verticalaxe, b die Klinodiagonalaxe, c die Orthodiagonalaxe ist, und y der Winkel, welcher die Klinodiagonalaxe b mit der Verticalaxe a bildet. Man sieht, dass dieses Axenverhältniss von dem der Grundform des Epidots sehr wenig abweicht. Ueberhaupt nach der Krystallisation, chemischen Constitution und nach eini- gen anderen Eigenschaften zu urtheilen, muss man den Orthit als isomorph mit dem Epidot betrachten. Ueber die Krystallisation des Orthits im Allgemeinen, waren lange Zeit hindurch die Mineralogen verschiedener Meinung. Die erste Notiz über die Krystallform des Minerals hat Thomson geliefert, doch diese Notiz war so unvollständig, dass man aus derselben nur vermuthen konnte, dass das Krystallsystem des Allanits rhombisch sei. Später wurden die Allanitkrystalle von Haidinger”) ausführlich untersucht und mit dem Anlege-Gonio- meter gemessen. Obgleich Haidinger das Krystallsystem 'des Minerals nicht als mono- klinoödrisches, sondern als triklinoëdrisches betrachtete (wegen Ausdehnung einer Seite des zu untersuchenden Krystalls), so verdanken wir doch immer den ersten klaren Begriff von der Natur der Allanitkrystalle und von den gemeinschaftlichen Verhältnissen ihrer Flä- chen den Untersuchungen dieses Gelehrten; denn von dieser Zeit an wurde die Lage der Flächen: М, Т, г, п, а, 2, 4 und о mit Sicherheit angegeben, und die Winkel: r:T, M:T, 1) Die Messungen, die ich an Bagrationit- und Ural- | als ganz genaue,sondern bloss als annähernde betrachten. orthitkrystallen angestellt habe, muss man jedoch nicht 2) Poggendorff’s Annalen, 1825, Bd. V, S. 157. UEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ORTHIT. 45 г: М, а:Т, п:Т, n:z, q:z, d:z und q:n durch unmittelbare Messungen annäherungs- weise bestimmt. Die Krystalle des sogenannten Cerins von der Bastnäsgrube bei Riddar- hyttan in Westmanland (Schweden) und des Orthits von Hitteröe (Schweden) wurden, die ersteren von meinem hochverehrten Lehrer Gustav Rose, die letzteren von Scheerer und Breithaupt, so viel als es nur möglich war, untersucht. Da aber die zur Unter- suchung angewandten Krystalle sehr unvollkommen ausgebildet waren, so konnten die erwähnten Gelehrten zu keinem befriedigenden Resultate gelangen, jedenfalls hielten sie es für möglich, den Cerin, so wie den Orthit zum rhombischen Krystallsystem gehörig zu betrachten. Zur definitiven Entscheidung der Frage über das Krystallsystem des Orthits und über die Verwandtschaft desselben mit dem Krystallsystem des Epidots, gelangte man erst durch die gründliche Untersuchung der Natur der Orthitkrystalle von Werchoturie und der Uralorthit-Krystalle vom Ilmengebirge. Gustav Rose') hatte schon vor langer Zeit kleine schwarze Krystalle, die von Kupffer und Erman im Granit bei Werchoturie getroffen waren”), gemessen, und gefunden, dass dieselben die Winkel des Epidots haben, woher er sie als Krystalle von schwarzem Epidot (Bucklandit) beschrieb. Seit der Zeit waren die Krystalle des Granits von Werchoturie in den Sammlungen unter dem Na- men schwarzer Epidot oder Bucklandit verbreitet, bis im Jahre 1848 R. Hermann die- selben ausführlich analysirte, und fand, dass sie die Zusammensetzung des Orthits besitzen °). Nun zog R. Hermann gleich folgenden Schluss: «Da Gustav Rose gefunden hatte, dass «dieses Mineral die Form des Epidots besitze, so mussten auch die Orthite in das Bereich «der Untersuchungen über die Epidote gezogen werden. Dabei ergab es sich, dass nicht «allein der Orthit von Werchoturie, sondern auch Cerin, Allanit, und überhaupt alle Ar- «ten von Orthit, ihr Wassergehalt mochte sein, welcher er wollte, die Winkel des Epidots «hatten, dass mithin die Orthite der Familie der Epidote beigezählt werden müssen». In derselben Abhandlung, bei der Beschreibung seines Uralorthits, gab R. Hermann die von J. Auerbach ausgeführte Zeichnung und einige annähernde Messungen (mit dem Anlege- Goniometer) eines tafelartigen Uralorthit-Krystalles, dessen Flächen M, T, r, z und u wie in den Epidotkrystallen geordnet waren, und dessen Winkel ebenfalls ganz gut mit den Winkeln der Epidotkrystalle übereinstimmten. Ganz zu derselben Zeit veröffentlichte ich meine ziemlich ausführliche Arbeit «Ueber das Krystallsystem des Uralorthits»‘), in wel- cher die Beschreibung einiger sehr complieirter Uralorthit-Krystalle, so wie die Resultate der mit dem Wollaston’schen Reflexionsgoniometer ausgeführten Messungen gegeben waren. In dieser Arbeit gelangte ich, ohne es zu wissen und auf etwas anderem Wege, ganz zu demselben Schlusse wie R. Hermann, d. h. dass das Krystallsystem und der Ha- 1) Gustav Rose. Reise nach dem Ural und Altai, 3) Journal für praktische Chemie von 0. Г. Erd- Berlin, 1837, Bd. I, S. 432. mann und R. F. Marchand, Leipzig, 1848, Bd. XLIII, 2) Voyage dans l’Oural. р. 426 und Reise um die Erde, | S. 35 und 99. "Bd. I, S. 371. Kupffer benannte schon damals das Mi- 4) Verhandlungen der R. K. Mineralogischen Gesell- neral Orthit, doch Erman betrachtete es als Gadolinit. | schaft zu St. Petersburg. Jahrgang 1847, S. 174. 46 - Nov. KokscHaArow, bitus der Orthitkrystalle mit denselben Eigenschaften der Epidotkrystalle identisch sind, und dass auch die Winkel der beiden Substanzen fast ganz und gar mit einander überein- stimmen. Damals habe ich auch die Vergleichung der Formen und Winkel des Epidots, Allanits von Grönland, Uralorthits vom Ilmengebirge, Cerins von der Bastnäsgrube, Or- thits vom Hitteröe und Bagrationits von Achmatowsk geliefert; und einen Versuch ge- macht, die chemische Formel des Orthits im Allgemeinen auf die des Epidots zu reduciren. In Folge aller dieser Beobachtungen hat Gustav Rose') die früher von ihm als rhom- bisch beschriebenen Cerinkrystalle von der Bastnäsgrube auf das Neue untersucht, und gefunden, dass dieselben allerdings monoklinoëdrisch sind und die Form des Epidots haben, dass sie jedoch meistentheils Zwillingskrystalle sind, wodurch früher bei der Un- vollständigkeit der Krystalle der Irrthum entstanden ist. Ebenfalls haben: Credner”), die Krystalle des Allanits von Schmiedefeld am Thüringer-Wald, А. у. N ordenskiöld°), die Krystalle des Orthits von Laurinkari in Finnland, und F. Stifft, die Krystalle des Or- thits von Weinheim in Baden untersucht, und alle haben gefunden, dass diese Krystalle die Form des Epidots besitzen. Zum Schlusse kann man nicht mit Stillschweigen N. v. Nordenskiöld’s interessante Beobachtung übergehen, die als klarer Beweis dient, wie gross die Verwandtschaft zwi- schen dem Orthit und Epidot ist. N. v. Nordenskiöld hat nämlich gefunden, dass der Epidot von Sillböhle bei Helsingfors in Finnland gewöhnlich aus Krystallen besteht, deren Kern von Orthit, deren Rinde aber von Epidot gebildet wird. An Krystallen der oben angeführten Orthit- Varietäten haben sich folgende Formen bestimmen lassen: Pyramiden. a) Positive Hemipyramiden. In den Figuren. Nach Weiss. Nach Naumann. rt RE RE a 2 (Lai Вии -+-4P WARE Te Ariel Halbe) Me MAS Zonen —Р С ОФ = (а: 16: LC) LU ER 2Р b) Negative Hemipyramiden. LA OC IT RUE LE ADP IC) ARC DAN Jah —1Р Е (a. пря MUR ATOS —P WA N ra Ie еее" —2P2 Orthodomen. a) Positive Hemidomen, И eis "Са: D:c)............ + {Ро LOS TRE LETTRE (tar: D: wel... —=1Ро 1) Gustav Rose. Das Krystallo-Chemische Mineral- 3) Poggendorff’s Annalen, 1857, Bd. CI, S. 635. system. Leipzig, 1852, S. 85. 4) у. Leonhard, Jahrb. 1856, S. 395. 2)Poggendorff’s Annalen, 1850, Bd. LXXIX, 5, 144. ÜEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND Овтнит. 47 In den Figuren. Nach Weiss. Nach Naumann. Sl. mung. a ВАШ A (SAND ESC) о = Ро DW. Ик 93 (IRRE) EEE N —+-P» Ina a EN. la Bine). ES: +2P> ка COR, а. D В ое (1P») У SAR. EN ее (P») Prismen. Ze, ab). re a EDER »P Ани (Co DIE "бан ан. в »P2 Pinakoide. Neue te jean a (а SD SO) Ste Ва oP А en des bee Ausser à (ea Dresde. rare Po Die wichtigsten Combinationen dieser Formen sind auf Taf. IV und V in schiefer und horizontaler Projection dargestellt, nämlich : Fig. 1 und I bis) oP. +P. +2P. —Р. »P. Ре. »Px. Noa in q 4 2 r T Fig. 2 und 2 bis) oP. +P. —Р. »P. +1Ре. Ро. »Px. Men de i r F Fig. 3 und 3 bis) оР. +1Р. +P. —Р. (1P»). »P. Ро». »Px. M x Dura, DZ т 1: Fig. 4 und 4 bis) oP. »P. +1P>, +P>, »Px. Mo 2 1 r Ak Fig. 5 und 5 bis) oP. +P. »P. Ро» »Px»,, Ms » 12 T T Fig. 6 und 6 bis) oP. «P. -+P». »Px». Мои r T Fig. 7 und 7 bis) оР. +P. —Р. xP. Роэ. «Px. Mn 1912 r T Fig. 8 und 8 bis) оР. +4P. +P. +2P. —P. (Po). (Роэ). »P. +4P». + Ро. »Px. M x n q dk 0 7 1 т Т Fig. 9 und 9 bis) оР. +P. —Р. mPm. »P. »P2. +Px. »Px. Mn d Zu U Г T 48 N. т. KoxscHarow, Fig. 10 und 10 bis) оР. +P. —Р. »P. »P2. +Px. »Px. Mo ох ды 1; T Fig. 11 und 11 bis) оР. «P. «P2. +4Px. +Px. »Px. ee Ze i г 1 Fig. 12 und 12 bis) оР. +P. —4P. —2P2. »P. +4Px. +4Px. Ро. +2Px. »Px. Mean v W NZ с 1 r l T 1. Uralorthit. Die Ermittelung der wahren Natur dieses Minerals verdanken wir R. Hermann, denn bis zum Jahre 1841 wurde es immer mit dem von G. Rose beschriebenen Tschew- kinit verwechselt. In dem erwähnten Jahre analysirte R. Hermann das Mineral, er- kannte es für Orthit, wies mit Sicherheit seine Verschiedenheit von dem Tschewkinit nach, und beschrieb es unter dem Namen «Uralorthit»'). Der Uralorthit kommt im Ilmengebirge im Ural vor, nämlich an mehreren Stellen der Umgebungen des Ilmensees bei Miask. Er ist stets eingewachsen in Miascit, und bil- det gewöhnlich eckige oder abgerundete Stücke von verschiedener Grösse, auch ziemlich grosse, aber grösstentheils schlecht ausgebildete, tafelförmige Krystalle. Deutliche Ural- _ orthitkrystalle trifft man sehr selten an, und noch seltener Krystalle mit glänzenden Flächen. Die Grösse der Krystalle ist sehr verschieden, sie variirt von 10 Centimeter (oder etwas mehr) in der Richtung der Vertical- und Orthodiagonalaxen bis zu der Grösse eines Stecknadelkopfes. Die wichtigsten Combinationen der Uralorthitkrystalle, die ich Gelegenheit gehabt habe, theils an den Exemplare der Sammlung meines verehr- ten Freundes P. v. Kotschubey, theils an denen meiner eigenen Sammlung zu beobach- ten, sind auf Fig. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 und 11, Taf. IV und V abgebildet. Unter diesen Krystallen besitzen nicht alle das Ansehen der symmetrisch gezeichneten Figuren, denn oft dehnt sich die vordere und hintere, rechts oder links liegende Seite (wo die Flächen n, z und d sich finden) so sehr aus, dass die übrigen zwei Seiten bisweilen ganz verschwinden, woher die Krystalle ein ganz triklinoëdrisches Ansehen erhalten, und sich dann garnicht von der von Haidinger für die Krystalle des Allanits gegebenen Abbildung unterscheiden. Die Flächen T = »P» sind fast immer bedeutend ausgedehnt, die Flächen M = oP sind dagegen weniger entwickelt, und die Flächen i= +14Px,r = +P» und s = -+2P» bilden gewöhnlich mehr oder weniger schmale Abstumpfungen der Kanten м. bisweilen dehnen sich auch die Flächen 2 aus, weshalb п und d ganz verschwinden, und in diesem Falle nehmen die Krystalle ein tafelformiges Ansehen an (Fig. 4, 6 und 11). Die Combinationen der Figuren 3, 8 und 9 gehören zu den seltensten. Es kommen auch 1) Bulletin de la Société Impériale des Naturalistes Journal für praktische Chemie von 0. L. Erdmann de Moscou, 1841. Troisième Cahier. und В. Е. Marchand, 1841, Bd. XXIII, S. 273. ÜEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ÖRTHIT. 49 Zwillingskrystalle des Uralorthits vor, deren Zwillingsebene, wie bei dem Epidot, die Fläche des Orthopinakoids T = »P» ist, aber diese Zwillinge sind nicht so häufig wie bei den Epidotkrystallen. Die Natur der Flächen ist sehr verschieden; bei einigen Kıy- stallen sind alle Flächen ohne Ausnahme matt, bei anderen aber mehr oder weniger glän- zend. Bisweilen sind die Flächen М = oP glänzend und Т = xP» drusig. Die Krystalle selbst trifft man von sehr verschiedener Frische, und im Allgemeinen sind die klei- neren Krystalle viel frischer als die grösseren. Die grossen Krystalle befinden sich näm- lich fast immer in einem mehr oder weniger zersetzten Zustande, woher ihr Bruch bis- weilen mehr oder weniger matt oder sogar erdig, und ihre Obertläche mit einer dünnen Schicht von einer braunen erdigen Substanz bedeckt erscheint. Ich besitze einen ziemlich grossen Uralorthitkrystall, dessen Inneres durch Zersetzung fast ganz hohl geworden ist. Einige kleine Krystalle sind sehr frisch und bieten bisweilen so glatte und glänzende Flächen dar, dass man dieselben ziemlich gut mit dem Reflexionsgoniometer messen kann. Die derben Uralorthit-Massen wiegen bisweilen einige Pfund. Auf der Oberfläche sind diese Massen, ebenso wie die grossen Krystalle, mit einer braunen erdigen Rinde über- zogen; auf dem Bruche sind sie übrigens frisch und glänzend. Die Farbe des Uralorthits ist pechschwarz. Bruch gewöhnlich uneben und zum Theil kleinmuschlig. Unvollkommener Metallglanz, in Glas- und Fettglanz übergehend. Der Glanz der Bruchflächen ist ein zum Fettglanz geneigter (Harzglanz). Härte — 6. Spe- cifisches Gewicht nach Hermann = 3,41...3,60 und nach Rammelsberg = 3,647. Undurchsichtig. Was die Spaltbarkeit anbelangt, so ist sie so unvollkommen, dass es schwer fällt, selbst die Spuren derselben zu bemerken. Man trifft im Gegentheil nicht selten die Zusammensetzungsebene (die ihren Grund in der Zwillingsbildung der Individuen findet). Nach Hermann’s Untersuchungen: In Salzsäure löst sich das ungeglühte Mineral leicht und vollständig auf. Dagegen wird das geglühte Mineral dadurch nur unvollständig zerlegt. Vor dem Löthrohre verändert sich der Uralorthit bei schwachen Hitzegraden gar nicht. Bei stärkeren Hitzegraden schmilzt er an den Kanten zu einem blasigen schwar- zen Glase, wobei er zu blumenkohlähnlichen Verzweigungen auswächst. Im Kolben verändert er sich nicht, giebt aber etwas Wasser. Im Borax löst sich das Mineral in der Oxydationsflamme zu einem in der Hitze gel- ben, nach der Abkühlung farblosen Glase auf. In der Reductionsflamme erscheint die Farbe in der Hitze grünlich. Phosphorsalz greift das Mineral schwierig an, doch löst es sich endlich unter Eisen- reaction und mit Hinterlassung von Kieselerde auf. Der Uralorthit giebt ein graues Pulver, welches beim Glühen an der Luft seine Farbe verändert und braun wird. R. Hermann hat den Uralorthit zwei Mal analysirt, nämlich in den Jahren 1841 Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vilme Série. Я 50 М. т. KokscHArow, und 1848 '). Zu seiner neuesten Analyse wurde von diesem Gelehrten ein Uralorthitstück angewandt, dessen specifisches Gewicht = 3,55 war. Die Resultate dieser beiden Ana- 1узеп waren folgende: Jahr 1841. Jahr 1848. Kieselsäure овен 33, DIE RENDITEN 34,472 T’honerdesalun. IL NINO HN: POINT RER 14,362 Eisenoxyd 7,665 Bisenokdul | int RER 15 OS, 2 8,236 Manganoxydersn an ee DNS TP MUNIE EE SUN — CérOxY AU RS AND l'OS AMP CE ARE 14,791 LADTNANCFAER EE uni 0, DASEIN TERN: 7,662 Kalkerde I Илион INDIEN UNE REN 10,201 TalkerdeH HAT ERP Pa SR PNA INR 1,079 Wasser iA ARMOR Оо. MIRE 1,560 VErLUSt tm NN OR о EMEA NEE — 100,00 100,028 Nach Hermann wurde der Uralorthit auch von Ulex”*) (in Hamburg) und von v.Schubin°) (in St. Petersburg) analysirt, aber immer noch unter dem Namen von Tschew- kinit. Die Resultate dieser Analysen sind folgende: v. Schubin. | | Kieselsäure... . er. мень ЗО, ere chti 33 Thonerde.......... a en. AD re ce 18 Eisenoxydul . 2... 00 1. a DONC DE a ee re 18 Mansanoxy die о ее 2,88 | Сео ее ми unbestimmt ЕВЕ nr 6,90 Yiterde... ое 0,95 | Kalkerde 2.2... 22 een Re A 10 Talkerde en. ee 1,30 | LiTANSAUTER EE ть GES MES unbestimmt Wasser "nen na CE 2,00 99,23 Aus dem Angeführten ersieht man, dass v. Schubin unter Anderem eine kleine Menge Ytterde gefunden hat. Hermann bemerkt dabei, dass er, bei einer besonders zur Bestimmung der verschiedenen Oxydations-Grade des Eisens angestellten Analyse, keine Spur von Ytterde im Uralorthit hat finden können. 1) Journal für praktische Chemie von О. L. Erd- 2) Leonhard’s und Bronn’s N. Jahrbuch. 1843, mann und В. Е. Marchand, 1841, Bd. XXIII, В. 274 | S. 55. und 1848, Bd. XLIII, S. 106. 3) Russisches Berg-Journal, Jahr 1842, Bd. I, S. 475. UEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ORTHIT. 51 2. Bagrationit. Der Bagrationit ist die seltenste Abänderung von allen anderen Orthitvarietäten. Seit dem Jahre 1845, d. h. von der Zeit seiner Entdeckung, hat man bis auf den heutigen Tag nicht mehr als ein einziges Exemplar des Bagrationits angetroffen, welches nämlich der Fürst P. R. Bagration selbst in den Halden der Mineralgrube Achmatowsk fand, nach welchem ich meine erste Beschreibung machte '), und welches sich jetzt in der Sammlung der Königl. Akademie der Wissenschaften zu München befindet. Dieses Exemplar war aus einem Stück weissen Diopsids gebildet, in welchem sich einige Klinochlorblättchen (Ripidolith, v. Kobell) und ein grosser, schöner schwarzer Krystall des Bagrationits be- fanden. Der grosse Bagrationitkrystall war eigentlich aus drei Individuen zusammen- gesetzt, die in paralleler Stellung sehr innig mit einander verwachsen waren. In der Um- gebung des grossen Krystalls befanden sich drei kleine Krystalle, die später von mir zur Messung angewandt wurden. Der grosse Krystall hatte ungefähr 2,5 Centimeter in sei- nem grössten Durchmesser. Das obere und untere Ende der vorderen Seite desselben war vollkommen ausgebildet, die Rückseite hingegen zeigte bloss einen Theil der Flächen z, M und n, weil sie sich in das Muttergestein versenkte; in der Folge wurde der Krystall, um ihn besser untersuchen zu können, von der Masse abgelöst. Damals waren unsere Kenntnisse über die Natur der Orthit-Mineralien nicht so befriedigend wie in jetziger Zeit; man betrachtete nämlich das Krystallsystem des Allanits als triklinoëdrisches (nach Hai- dinger), das des Cerins als rhombisches (nach G. Rose) und das des Orthits als rhom- bisches (nach Scheerer). Nun war der von dem Fürsten P. R. Bagration gefundene Krystall so schön und symmetrisch ausgebildet, dass er nicht den geringsten Zweifel über sein Krystallsystem übrig liess; da aber dasselbe monoklinoëdrisch war, und folglich da- mals ganz verschieden von den Krystallsystemen des Allanits, Cerins und Orthits erschien, so war es ganz natürlich, das neue Mineral von Achmatowsk für eine selbstständige Species zu halten, was ich auch that, und es mit dem Namen «Bagrationit» bezeichnete, zu Ehren seines Entdeckers. Obgleich jetzt (wo man das Krystallsystem und die Winkel des Orthits mit Bestimmtheit kennt) der Bagrationit in der Reihe der Orthitvarietäten seinen Platz finden muss, so bleibt er doch immer, nach seiner Art der Krystallisation, die interessan- teste von allen Orthitvarietäten, denn in seinen Krystallen erscheint das Krystallsystem des Epidots nicht in seinem ausschliesslichen, sondern in seinem normalen Zustande. In der That, alle Krystalle des Uralorthits und der finnländischen und anderen Orthite sind immer (wie die Epidotkrystalle) in der Richtung der Orthodiagonalaxe sehr ausgedehnt, was die Wahl der Stellung, in welcher die Epidot- und Orthitkrystalle beschrieben werden sollen, sehr erschwert”). Die Bagrationitkrystalle sind dagegen gar nicht in der Richtung 1) Russisches Berg-Journal, 1847, Bd. I, 5. 434. Pog- | ten wurden: Rom& de l'Isle vergleicht die Gestalten gendorff’s Annalen, 1848, Bd. LXXIII, S. 182. des Epidots mit denen des Augits, mit dem einzigen Un- 2) Wir wissen wie viele solcher Stellungen dargebo- | terschiede, dass die Epidotkrystalle gewöhnlich verlän- * 52 М. т. Koxscuarow, der Orthodiagonalaxe ausgedehnt, sondern sie sind so symmetrisch ausgebildet, dass über die Stellung, in welcher man sie betrachten muss, kein Zweifel bleibt. Also in dieser Hin- sicht steht der Bagrationit von Achmatowsk zu den anderen Orthitwarietäten in demselben Verhält- nisse, wie der Bucklandit von Achmatowsk zu den anderen Epidotvarietäten. Der Bagrationit ist undurchsichtig, seine Farbe schwarz und im Pulver dunkelbraun. Die Krystalle sind sehr schön und sehr complicirt. Die Figur 12, Taf. LVII ist genü- gend, um einen vollkommenen Begriff über die Lage der Flächen und der anderen kry- stallographischen Verhältnisse derselben zu geben. Die Winkel der Bagrationitkrystalle sind ganz dieselben, wie die der Uralorthitkrystalle. Die Flächen T = »Px, r= +P> und | = -+-2P» sind sehr giatt und glänzend, z = »P etwas drusig, m = —1P» und п = -+-P zwar glänzend, aber mit schwachen Unebenheiten, М = оР, с = +4P», i= +41P» und у = —IP schwach glänzend, und endlich w = —2P2 ganz matt. Die Seitenflächen der Krystalle haben starken Glasglanz, welcher auf den Endflächen in einen unvollkommenen Metallglanz übergeht. Der Bruch ist im Allgemeinen uneben, in den kleinen Stücken aber muschlig. Spaltbarkeit konnte ich nicht wahrnehmen. Härte = 6,5. : Spec. Gewicht nach meiner Bestimmung = 3,84"). Das ungeschlämmte Pulver des Minerals wird beim Kochen in Chlorwasserstoffsäure und Salpetersäure nicht aufgelöst, giebt, im Kolben erwärmt, weder Wasser noch Geruch. Ein Stück desselben, in der Löthrohrflamme stark geglüht, bläht sich zuerst blumenkohl- artig auf, kocht und schmilzt dann zu einer schwarzen glänzenden Kugel, die auf die Mag- netnadel wirkt. Mit Borax in der Oxydationsflamme behandelt, löst es sich leicht auf und bildet eine durchsichtige Perle, welche vor dem Erkalten dunkel-orangefarbig und nach dem Erkalten bouteillengrün wird. Im Phosphorsalz schmilzt es schwerer als im Borax und lässt Kieselerde zurück. Die durchsichtige Kugel, die dadurch erhalten wird, ist im heissen Zustande orangefarbig, während des Erkaltens bouteillengrün und zuletzt im völlig kalten Zustande farblos. gert, und in einer anderen Richtung aufgewachsen sind, ! als Grundprisma angenommen. Mohs und W. Haidin- als die Augitkrystalle. Haüy stellt die Epidotkrystalle | ger nehmen die Flächen M als Orthopinakoid, die Flä- so, dass unsere Orthodiagonalaxe die Rolle der Vertical- | chen 1 als basisches Pinakoid und die Flächen P als axe spielt, und bestimmt ihre Primitivform als ein vier- | Klinopinakoid an. Levy nimmt die Flächen o als Grund- seitiges Prisma, dessen Querschnitt ein Rhomboid von | prisma und die Flächen T als schiefe Basis an. Ma- 114° 37’ und 65° 23’, die Seiten desselben aber in dem | rignac beschreibt endlich die Epidotkrystalle ganz in Verhältnisse von 110 : 96 sind, und dessen Basis auf den | derselben Stellung, in welcher wir sie beschrieben haben. Seitenflächen senkrecht steht. Weiss führt wieder in 1) In meiner früheren Abhandlung (Pogg. Annalen seiner Abhandlung die analoge Stellung der Gestalten | 1848, Bd. LXXIII, 5. 187) habe ich das spec. Gewicht des Epidots ein, in welcher Romé de l'Isle sich be- | = 4,115 gegeben, da aber diese Zahl durch Wägung müht hatte, sie mit denen des Pyroxens zu vergleichen; | eines zu kleinen Stückes des Minerals (welches bloss doch mit dem Unterschiede, dass Rome de l’Isle die | 0,223 Gram. wog) erhalten worden ist, so kann man diese Krystalle beider Substanzen in derjenigen Stellung be- | Bestimmung nicht als richtig genug betrachten. Die Zahl trachtet, welche Haüy für den Epidot gewählt hatte, ! 3,84 habe ich durch Wägung eines grösseren Stückes während Weiss sie in diejenige bringt, welche Haüy | (welches Herrn Prof. Heinrich Rose zur Analyse ge- den Krystallen des Pyroxens beilest. Weiss hat näm- | sandt war) erhalten, und daher muss man dieselbe für lich die Flächen r als Orthopinakoid und die Flächen n ! viel richtiger ansehen. ÜEBER DEN RUSSISCHEN EPIDoT UND ORTHIT. 53 Wegen Mangel an Material ist der Bagrationit bis jetzt noch nicht analysirt worden. Ungeachtet aller bisher aufgewandten Mühe, ist es noch Niemanden gelungen, dieses schöne Mineral in der Grube Achmatowsk wieder aufzufinden. Was aber das Original- Exemplar anbelangt, so konnte von demselben bloss ein kleines Stück abgeschlagen wer- den, welches von mir schon vor langer Zeit dem Professor Heinrich Rose zu Berlin gesandt wurde, mit der Bitte, es einer Analyse zu unterwerfen '). Den grossen Bagratio- nitkrystall hatte ich die Ehre, Seiner Kaiserl. Hoheit dem Herzog von Leuchtenberg zu überreichen. Nach dem Ableben des Herzogs ist dieser Krystall mit den übrigen Mi- neralien in die Sammlung der Königl. Akademie der Wissenschaften zu München über- gegangen. Von den drei kleinen Krystallen befinden sich zwei in der Sammiung meines Freundes P. v. Kotschubey, und der dritte in der meinigen. Mein hochverehrter Freund В. Hermann’) hat einigen Zweifel gehegt, ob das von ‘mir unter dem Namen Bagrationit beschriebene Mineral nicht ein Bucklandit von Achma- towsk sei? Dieses konnte es aber keinenfalls sein. Ich konnte mein Mineral (Ba- grationit) nicht mit dem Bucklandit von Achmatowsk verwechseln, indem ich fast der erste war, der den sogenannten Bucklandit von Achmatowsk zu Tage förderte. Während meines Aufenthalts im Ural, im Jahre 1840, sammelte ich mehrere Mineralien, unter denen sich auch ein grosser schöner schwarzer Krystall befand, der im Ural für schwarzen Sphen gehalten wurde, welcher aber, meiner Ansicht nach, doch verschieden vom Sphen war, wesshalb ich ihn im Jahre 1842 nach Berlin mitnahm, und ihn dort zur Untersuchung meinem hochverehrten Lehrer Gustav Rose übergab. Die ausführliche Beschreibung dieses Kry- stalls hat Gustav Rose”) in demselben Jahre in seinem Werke veröffentlicht. $. Gemeiner Orthit. Der gemeine Orthit ist im Ural und in Finnland bekannt. Gemeiner Orthit im Ural. Der gemeine Orthit kommt hier bei der Stadt Werchoturie in kleinen Krystallen (un- gefähr 2 Centimeter lang) vor, die im Granit eingewachsen sind. Diese Krystalle wurden von Kupffer und Erman entdeckt‘). Kupffer betrachtete sie als zum Orthit, Er- man dagegen als zum Gadolinit gehörig. Gustav Rose hat sie später gemessen, und gefunden, dass sie die Winkel des Epidots besitzen, wesshalb er sie, im Jahre 1857, als 1) Es scheint jedoch, dass das Stück zu klein war, in- | mann und В. Е. Marchand, 1848, Bd. XLIV, $. 206. dem bis jetzt Herr Prof. Heinrich Rose über die Re- 3) Reise nach dem Ural und Altai. Berlin 1842, Bd. II, sultate seiner Untersuchungen noch nichis veröffentlicht | 5. 491. = hat. 4) Kupffer. Voyage dans l’Oural, р. 426. 2) Journai für praktische Chemie von G. L. Erd- | Erman. Reise um die Erde. Th. I, Ъ. 571. 54 №. у. Kokscuarow, Krystalle des schwarzen Epidots oder Bucklandits beschrieb '). Seit dieser Zeit waren die schwarzen Krystalle aus dem Granit von Werchoturie immer unter dem Namen Bucklan- dit bekannt, bis endlich, im Jahre 1848, R. Hermann’) dieselben ausführlich analysirte, und fand, dass sie die Zusammensetzung des Orthits besitzen, was ihn zu dem interessan-' ten Schlusse führte, dass eine Verwandtschaft zwischen dem Epidot und Orthit bestehe. Die Krystalle des gemeinen Orthits von Werchoturie beschreibt Gustav Rose mit folgenden Worten: «Die Krystalle kommen einfach und zwillingsartig zusammengewachsen vor, waren «aber alle, so weit ich sie gesehen habe, an den Enden verbrochen. Die einfachen Kry- «stalle bilden rhomboidische Prismen von 1151°, mit schwach und schief abgestumpften «scharfen Seitenkanten, die Zwillingskrystalle breite sechsseitige Prismen, deren gemein- «schaftliche Ebene parallel ihren breiten Seitenflächen, also durch die Kanten, die die «schmalen Seitenflächen unter einander bilden, geht. Die breiten Seitenflächen machen «mit den angränzenden schmalen und demselben Individuum angehörigen Flächen Winkel «von 1151° und 1281°, die schmalen Seitenflächen in den Kanten, durch welche die ge- «meinschaftliche Ebene geht, Winkel von 129° auf der einen Seite, und Winkel von 103° «auf der andern Seite. Die gemeinschaftliche Ebene geht also, wie immer bei dem Epi- «dot, parallel der Haüy'schen Fläche T, und die schmalen Flächen werden von den «Haüy’schen Flächen M und r gebildet». Die Krystallflächen des gemeinen Orthits von Werchoturie sind glatt, aber nur wenig glänzend. Farbe schwarz. Bruch uneben bis kleinmuschlig und von Fettglanz. Härte — 6. Specifisches Gewicht, nach Bestimmung von В. Hermann, = 3,48 bis 3,66. Vor dem Löthrohre schmilzt das Mineral zu einer schwarzen Schlacke. Im Kolben giebt es Wasser und mit den Flüssen Reaction von Eisen und Kieselerde. Die chemische Zusammensetzung besteht nach der Analyse von Hermann aus: Kieselsaure. u. an Me ur 32,46 T'honerdex...4.,.0.0R Sa me un. 18,09 Eisenoxyd a ее ern ul Spezies 13,84 Geroxydul... 0... ре 6.07, T,anthanerde vv... „0. m а 9,76 ОР te = Pe Pe 1,50 Kalkerde UHR MIR RR NAT NES 13,18 Talkerde #4. en ERAHNEN: 1,02 Manganoxydul | Kunferosyd Е Spuren ег re ее: 3,40 100,02 1) Gustav Rose. Reise nach dem Ural und Айа, 2) Journal für praktische Chemie von 0. Г. Erd- 1387, Bd. I, S. 432. mann und В. Е. Marchaud, 1847, Bd. XLIII, 5. 106. UEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ORTHIT. 55 Gemeiner Orthit in Finnland. Nach A. v. Nordenskiöld') kommt der gemeine Orthit in Finnland an folgenden Orten vor: Jussaro und Ängshölms, im Kirchspiel Pojo; Sillböle und Stansviks, im Kirch- spiel Helsinge (in diesen beiden Gruben trifft man ihn oft als Kern von Epidotkrystallen); Nordsundviks in Kimito; Laurinkari bei Äbo; und einigen anderen. a) In der Klippe Laurinkari begegnet man dem krystallisirten Orthit, der von A. у. Nordenskiöld ausführlich untersucht und beschrieben wurde”). Nach diesem Gelehr- ten gehören die gut ausgebildeten Krystalle hier zu einer Seltenheit, meistens bildet der Orthit von Laurinkari nur kleine in Skapolith eingesprengte Drusen oder Strahlen. Er ist undurchsichtig, hat reine schwarze Farbe, Glasglanz und flachmuschligen Bruch. Strich und Pulver weiss. Härte = 6,5. Das specifische Gewicht hat A. у. Nordenskiöld — 3,425 bis 3,427 gefunden. Obgleich die Krystalle, die zur Untersuchung dienten, nicht gut genug ausgebildet waren, um ganz genaue Messungen an denselben vollziehen zu können, so bestätigten diese Messungen doch vollkommen, dass die Krystalle die Kry- stallformen des Epidots besitzen. Sie sind entweder schiefe, durch Verlängerung der Or- thodiagonale entstehende Prismen, oder noch öfter bilden sie platte Tafeln. Auch kom- men Zwillingskrystalle vor, obwohl sie sehr selten sind, und so undeutlich, dass man ein Gesetz ihrer Bildung nicht daraus ableiten kann. A. v. Nordenskiöld hat diese Krystalle mit dem Reflexionsgoniometer (theils mit, theils ohne Fernrohr) gemessen, aber, wegen der unvollkommenen Ausbildung der Krystalle, kann man die von ihm erhaltenen Resul- tate nicht als genau betrachten. Er hat nämlich durch unmittelbare Messung gefunden: a en RS U ОР Den=3125525 F7 = 11120 n° 7 — 150 40 b) S. v. Kutorge fand auf seiner Reise in Finnland, im Sommer 1853, im anstehen- den Granite, unter den ersten Wirthschaftsgebäuden, rechts bei der Einfahrt in die Post- station Suontaka, ein in grosser Menge eingesprengtes schwarzes Mineral, welches er, seinen physischen Eigenschaften nach, für Orthit hielt. D. у. Mendelejew°) hat für das specifische Gewicht dieses Minerals — 3,5, und für die chemische Zusammensetzung fol- gendes gefunden: Kieselsuureies sa. 2 4 en ie a RATEN 48,1 Ihonerdems sen. ea ee ER 2,4 ОО ee Te 34,8 1) А. у. Nordenskiôld. Beskrifning öfver de 1 3) Verhandlungen der K. R. Mineralogischen (Gesell Finland funna Mineralier, Helsingfors, 1855, 5. 107. schaft zu St. Petersburg, Jahrgang 1854, S. 234. 2) Poggendorff’s Annalen, 1857, Bd. CI, S. 635. 56 №. у. Koxscaarow, Kalkerder.: 8: UI ER users 9,3 Geroxydul HER NER LEER 3,3 Vtterdé! .:. 2 en и ве 1,5 Wasser... 10000 2 ee ee ee 0,7 100,1 Da die Abweichung dieser Analyse von allen anderen Orthit-Analysen zu gross ist, so kann man das Mineral keinenfalls für Orthit halten; es ist indessen viel wahrscheinlicher, dass die zur Untersuchung dienenden Exemplare aus einem Gemenge von Orthit und einem anderen Fossile bestanden: Winkel der Krystalle des Orthits. Wenn man das in der allgemeinen Charakteristik gegebene Axenverhältniss der Grund- form, a:b:c= 1,14510 : 1 : 0,64403, und den Winkel, welcher die Klinodiagonalaxe mit der Verticalaxe bildet y = 65° 0’ 0” annimmt, so ergeben sich folgende Winkel: Durch Rechnung. Durch Messung. Хх М” = 12800090 200 ee ARS = 128° 16° о ea Tr xd = N20 "SONIA TL Е 129 30 bis 40’ ха — 142 815 NZ N |= 12729712 über 4 и. п М те 105 8 ОН В оО RE RE EE" 111 24 ия m LH0°AH 38 DIN RTE CT 150 51 über q | n,: 2 — 116 47 50 ......... 1... 116 27 ES 0842054 108 18 aber P | re 8 5 x © u.a Фо оо © ог «fete! .e ee m п: 4} — 11321135 über о | n Эа i | = 1270191020 über z п: 9 — 165 24 39 ИХ 156" 49 7 947 о а 156 39 ВВ 5 LEE В, соо A 1298 97 a: M =.190728948 9: № — 119. 9 @: 2 = №7270 ÜERER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ÖRTHIT. Durch Rechnung. Durch Messung. v:M = 142°20' 41” 1225 ое 14905.44 v saw = 159: 2156 уд“ 14149.52 van 1164412 san aber a} = 112 35 10 а: 127° 40° в ONMIT AS dee 22 M0 0029022 Е über P | w:M = 126 49 45 WE 2145743231 мВ. — 15122945 У” — 142 249 46 Gun. — 15735 7 О ec о: 10 о 6 Gaza 0950 сы! — 92.60 1 о — 19.18 5 10: NM == 3602 NO в non 99 40 pe 0959925; 30 И re er ЩИ ES a Cl DO Оо utero. 2. 15 1002 Ne 195 16-48 SM SDS EN 134 20 Те 11056. 24 1045 48 SUR —= 106; 43 43 Зв: ==62,. 2:45 SA 16647 19 ЗН — 113619936 За: sc. == 1561.48.99 Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПте Série. 58 М. т. KokscHARow, Durch Rechnung. Durch Messung. — 41109260217 128.38 39 ge a er 128° 30 1114,97 38 1207394 154 26 51 90 53 12 154 6 48 121 24 29 137 22 22 157 19.28 137 40 32 115 21 28 127 212,17 141 8 28 109 12 49 153 44 18 153 21 10 135 22 50 160 40 52 121 49 20 102 52 33 145 46 46 152 34 45 ви ТЕ! Ella I NCOLONN EN MR RL HH HH нае Еовнриневрыьн = er [eo] es Le = .. = | 3109 LATE PUR en ER EE 109 0 LOL TON DEN ACTA Er re 104 8 : 1250938105 я PRET 125 25 AU u ea 69 46 46 Me 13 14 Bra ТИ—И 41052 25 75 49 47 5 | И 9: 155438 MP = SO 0 Ferner vorausgesetzt, dass jede monoklinoëdrische Pyramide aus zwei Hemipyrami- den zusammengesetzt ist (nämlich aus einer positiven, deren Flächen über den spitzen | ÜEBER DEN RUSSISCHEN EPIDOT UND ORTHIT. 59 Winkel y liegen , und einer negativen, deren Flächen über den stumpfen Winkel y liegen) bezeichnen wir wie folgt: In allen positiven Hemipyramiden, durch: X, den Neigungswinkel, der die Fläche mit der Ebene bildet, welche die Axen a und b enthält (Winkel mit dem klinodiagonalen Hauptschnitt). Y, den Neigungswinkel, der die Fläche mit der Ebene bildet, welche die Axen a und с enthält (Winkel mit dem orthodiagonalen Hauptschnitt). Z, den Neigungswinkel, der die Fläche mit der Ebene bildet, welche die Axen b und c enthält (Winkel mit dem basischen Hauptschnitt). p, den Neigungswinkel der klinodiagonalen Polkante zur Verticalaxe a. v, den Neigungswinkel derselben Kante zur Klinodiagonalaxe b. о, den Neigungswinkel der orthodiagonalen Polkante zur Verticalaxe a. c, den Neigungswinkel der Mittelkante zur Klinodiagonalaxe b. Die Winkel aller negativen Hemipyramiden werden wir mit denselben Buchstaben bezeichnen, nur zu denjenigen Winkeln, die einer Aenderung in ihrer Grösse unterworfen sind, werden wir ein Accent hinzufügen. Auf diese Weise haben wir für die negativen Hemipyramiden : X’, У’, И, в, у. Diese Bezeichnung annehmend, erhalten wir durch Rechnung, für : x = -+IP. u = 25°53 12” X = 48° 44’ 47" у — 89 6 48 У = 82 57 7 р = 15 42 24 И 000S о № — 80° 36’ 24” у = —IP. у —"34 29 36 X = 50° 5, 44” © = 48 21 45 И. оо 16 - и п = —Р. a 49919" 38° Х —=35°43' 337 у — 92 40 32 У = 68 39 20 р = 48 21 45 Z = 74 55 51 с — 32 46 58 в 26 21" 4 = —Р. у— 69 2э 39 Х' — 48°20’ 5" рю У’ = 49 42 12 с — 32 46 58 Z 59 15 9 Ф-02-26. АО 5" X = 32°47 9" | У — 34 58 3 У = 60 50 44 о = 29 21 16 Z = 89 31 12 с = 32 46 58 60 №. у. Koxscaarow, \ = —2P2. } | = +2P». X = 60° 36’ 11” У = 25°53 12” Y — 34 16 29 Z = 89 6 48 Й = 53 10 15 m — —1Px». 2189895 Y = 42° 19 28" у — 46 31 35 7, = 22 40 32 Ее АИ ETES) с = 52 10 32 XI nel ОЕ -+4Px. У —109 12 49 У —92°35' 17” Z = 38 51 32 VEN 0’ — (Ро) 1 = +1Po, x 31 199908 У = 80° 36’ 24” Y=102 52 33 Z = 34 23 36 7 = 58 10 40 Se — +3P x». д — co. У = 69° 23 36” X = 35° 33 53" Z=45 36 24 У = 54 36 7 r= Ро. Us Ро. У = 51°26 21” Х = 54°52’ 8 7 = 63 33 39 Y= 35 °7 50 Resultate der Krystallmessungen des Orthits. Ich werde hier die Resultate meiner Messungen anführen, die ich an 5 Uralorthit- und 3 Bagrationit-Krystallen wahrgenommen habe. Die Messungen wurden theils mit dem Mitscherlich’schen Goniometer mit einem Fernrohre, theils mit dem gewöhnlichen Wollaston’schen Refiexionsgoniometer ausgeführt. Da aber diese Messungen, wegen Unvollkommenheit der Krystalle, nicht als ganz genaue, sondern bloss als annähernde zu betrachten sind, so werde ich zwischen denselben keinen Unterschied machen. Folgendes sind die von mir erhaltenen Resultate: Fürx:M. Kursen“ Am Uralorthit. Am Uralorthit. No. 1 = 128°15' No. 2 = 156° 39’ №. 2 — 1287116 Nach Rechnung ist dieser Winkel = 156° №9 — 198718 43° 34 Mittel = 128° 16% Für x: d. Nach Rechnung ist dieser Winkel = 128° Am Uralorthit. 20° 35”, No. 1 = 129° 30’ bis 40” ÜEBER DEN RUSSISCHEN EPIDoT UND ORTHIT. Nach Rechnung ist dieser Winkel = 129° 30° 14°. Rürer с Am Uralorthit. No. 6 = 128° 3% Am Bagrationit. No. 1 = 128° 25 No. 3 = 128 33 Also im Mittel = 128° 30’ Nach Rechnung ist dieser Winkel = 125° 33’ 39. Eür:n : M: Am Uralorthit. №: 9 = 102° 55 Am Bagrationit. No. 1 = 105° 13 №. 2 — 105 15 Also im Mittel = 105 8 Nach Rechnung ist dieser Winkel = 105° 4 9". Für n:T. Am Bagrationit. No. 1 11222; No. 3 111,26 Mattel 111] +24 Nach Rechnung ist dieser Winkel = 111° 20’ 40°. Für n : z (über q). * Аш Uralorthit. №. 5 = 150° 57 And. Kante = 151 0 Am Bagrationit. No. 1 = 150° 4% Nor 2'== 150744 Also im Mittel = 150 51 61 Nach Rechnung ist dieser Winkel = 150° 45° 38". Für n,* z,. 2 Am Uralorthit. No. 5 = 116° 30' And. Kante = 116 23 u Mittel = 116 27 Nach Rechnung ist dieser Winkel = 116° 47 50”. Firn:r Am Bagrationit. No: 30 #195 57. Nach Rechnung ist dieser Winkel = 125° 43 33.. Für n : n (über P). Am Uralorthit. №. 5 — 1080118) Nach Rechnung ist dieser Winkel = 108° DD ar Fürd:M. Am Uralorthit. №0: 1197240 Nach Rechnung ist dieser Winkel = 127° 44 51. Für d:u. Am Uralorthit. No 22 7155.38 Nach Rechnung ist dieser Winkel= 155° 42° 38”. В 2. Аш Uralorthit. №5 == 110950. Nach Rechnung ist dieser Winkel — 109° 12-147 62 №. v. Koxscuarow. Für z:M. Für Am Bagrationit. Am Bagrationit. No = 10158, No. 3 = 99° 40 Nach Rechnungist dieser Winkel — 104° Nach Rechnung ist dieser Winkel — 99° 10.437. 2396. Веги ЭТ. Е Аш Bagrationit. Am Bagrationit. М No ee) Nach Rechnungist dieser Winkel = 125° Nach Rechnung ist dieser Winkel = 150° 93,98. 49° 57". Fürs: M. Am Uralorthit. No. 2 = 134° 20 Nach Rechnung ist dieser Winkel = 134° Da, 30% Es ist zu bemerken, dass die Orthitkrystalle zu denjenigen Krystallen gehören, die am wenigsten zu guten Messungen geeignet sind. Bisweilen sind die Flächen glänzend, indessen zeigen die Individuen, die von einem und demselben Stücke abgelöst wurden, in ihren Winkeln Verschiedenheiten von 4 Grad, oder sogar noch mehr. 2 и “y Y NC) 1) DD LAadı 77 dej sci. ce собр Lan 272 СЫ und (ЧН TAF I né) EPIDOT м": D. LAad Amp des sche. IM ere. т 07 DD 772 Chédet und (И TAF IT EPIDOT 2]. & CO. Ad | SA о At. Hl D бен und Cthil TAF IM V4 de (Acad Imp des scie UNE Ierie. и еде 72 fe Ghadot Ba a EPIDOT RER Dis Had Imp des SE, 77/29/22 рен и en JS САХА RE 2 lud ТРИ URALORTHIT 7 Е | С 27 р D, / / | ( = u [TL : г с ле de L Acad Im p des AU, IH Tepe. Rn 2 hate A dr brek OL EHE SL Су und ( uhr CTAFY URALORTHIT И bis. EEE rs MÉMOIRES L’ACADEMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VI SÉRIE. Tome II, № 6. DIE PHARMACEUTISCH- WICHTIGEN FERULACEEN DER ARALO-CASPISCHEN WÜSTE, NEBST ALLGEMEINEN UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE ABSTAMMUNG DER IM HANDEL VORKOMMENDEN GUMMIHARZE : ASA FOETIDA, AMMONIACUM UND GALBANUM. VON EL. Borszezow. Mit 8 Tafeln. Der Akademie vorgelegt am 17. August 1860. St. PETERSBURG, 1860. Commissionäre der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften: in St. Petersburg, in Riga, in Leipzig, Eggers et Comp.; Samuel Schmidt; Leopold Voss. Preis: 1 В. 95 Кор. = 2 Thir. 5 Мот. Gedruckt auf Verfügung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. K. Vesselofski, beständiger Secretär. Im November 1860. ä Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. « DIE PHARMAGEUTISCH - WICHTIGEN FERULACEEN DER ARALO-CASPISCHEN WÜSTE. Nebst allgemeinen Untersuchungen über die Abstammung der im Handel vorkommenden Gummi- harze: Asa Foetida, Ammoniacum und Galbanum. VON El. Borszezow. «Тама est in nominibus Altiht, Anjudan, Asa foetida, Asa dulcis sive odorata et «Laserpicium confusio, ut vix explicare me possim: quandoquidem hactenus neminem invenrre alicuerit, quiplantae, ex qua hoc gummi profluat, nomen indicare, aut formam describere тим po- «tuerü!» — Mit diesen Worten beginnt der alte Erforscher Ostindiens Garcia ab Ога das dritte Kapitel des I. Buches seiner « Aromatum Historia '),» in welchem über die wahre Abstammung des officinellen Gummiharzes: Asa foetida verschiedene Vermuthungen aus- gesprochen und verschiedene Meinungen discutirt werden. Eigenthümlicher Weise steht die Frage über die wahre Mutterpflanze dieses wich- tigen pharmaceutischen Productes, auch heut’ zu Tage, als ein streitiger Punkt der Phar- macognosie und pharmaceutischen Botanik noch offen und Garcia’s Worte könnten inso- fern auch in unserer Zeit als gültig angesehen werden, nur mit dem Unterschiede, dass während Garcia sich über Verwirrung in den Namen und gänzlichen Mangel an Beschrei- bungen oder Exemplaren beschwert, — wir uns über die, seit Kämpfer’s Zeiten ungemein angewachsene Zahl verschiedener Pflanzenformen beklagen dürfen, welche insgesammt als wahre Mutterpflanzen des Kämpfers’chen Asa foetida, ohne hinlängliche Begründung er- klärt worden sind. Eine einheitliche Zusammenstellung der verschiedensten Angaben über diesen Gegenstand, sowie еше richtige und auf kritischer Beleuchtung des uns vorliegenden Materials basirte Beantwortung der Frage über die Mutterpflanze des Asa foetida - Harzes, dürfte daher eine nicht zu leichte Aufgabe geworden sein. — Mit der Frage über die Ab- stammung des verkäuflichen Galbanum steht es nicht besser. Dagegen sind die Mutter- pflanzen des Ammoniak’s mehr oder weniger schon bekannt, obwohl man auch hier über 1) Edit. 4te, Carol. Clusii 1593, p. 15—21. Mémoires de ГАса4. Imp. des sciences, Vlime Serie. 1 2 Er. Borszczow, die Synonymie verschiedener Formen nicht ganz im Klaren ist, da eine und dieselbe Pflanze nicht selten unter verschiedenen Arten, sogar Gattungsnamen beschrieben wurde. Ich er- innere nur z. B. an Disserneston gummiferum Jaub et Spach, eine auf Untersuchung sehr mangelhafter Exemplare begründete neue Gattung, welche meiner Meinung nach von Do- rema Ammoniacum Don, durchaus nicht verschieden ist. Was nun die näheren Verhältnisse: die geographische Verbreitung dieser interessan- ten und wichtigen Gewächse und ihre Lebensweise anbetrifft, so sind die Kenntnisse über diesen Gegenstand überaus zerstreut und mangelhaft. Die Ursacher dieser Unvollkommen- heit liegen aber einerseits in der unbegreiflichen Apathie vieler Reisender, ähnliche Be- obachtungen anzustellen, — andrerseits sind es aber auch die Schwierigkeiten der Reisen selbst, welche die Verfolgung solcher Fragen, zum Theil wenigstens, verhindern. Es ist in der That nicht zu läugnen, dass auf grossen Wanderungen in unbewohnten, abgeschlos- senen Ländern, insbesondere in Wüsten, wo die unfreundliche Natur selbst so viele Hin- dernisse in den Weg legt, — Manches sehr leicht zu übersehen ist; um so mehr als in solchen Ge- genden sehr viele Orte sogar nicht zu allen Jahreszeiten zugänglich sind, und bei der Unsicher- heit, einen einmal besuchten Ort wieder untersuchen zu können, man sich also mit dem begnü- gen muss, was man zu einer gewissen Jahreszeit getroffen hat — seien es auch nur verdorrte Pflanzenreste. Allein auch in diesen Resten lassen sich immer Kennzeichen auffinden, nach welchen gewisse Momente des Pflanzenlebens erkennbar sind; nur,müssen dieselben an Ort und Stelle notirt werden. Ausserdem sind so eigenthümliche Gewächse, wie z. B. die officinellen Umbelliferen, im Lande wo sie vorkommen den Bewohnern genau bekannt und aus den Erzählungen derselben lässt sich wiederum Manches über Lebensweise, Verbrei- tungsbezirk u. s. w. entnehmen, was bisweilen aus verschiedenen Gründen der unmittel- baren Beobachtung entzogen ist. Für den Bearbeiter des gesammelten Materials sind solche Mittheilungen von grossem Werth, da er dadurch vor vielen Missverständnissen geschützt wird, in welche er durch häufig sehr mangelhafte Herbariumexemplare gerathen kann; für Jedermann sind solche Angaben gewiss von grösserem Interesse, als trockne Beschreibun- gen und fortwährende formulirte Diagnosen. Während einer Reise in den Aralo-Caspischen Gegenden, welche ich im Auftrage der Kaiserlichen Akademie, in den Jahren 1857—1858 unternommen habe, hatte ich die Ge- legenheit einige Beobachtungen über das Vorkommen der, die pharmäceutisch- wichtigen Gummiharze liefernden Ferulaceen und der mit ihnen verwandten Formen daselbst anzu- stellen. Die Resultate dieser Beobachtungen in Verbindung mit einer kritischen Unter- suchung des gesammten, über die Abstammung der officinellen Gummiharze: Asa foetida, Ammoniacum und Galbanum existirenden Materials, wobei ich besonders die richtige Inter- pretation der Kämpfer’schen Asa foetida Disgunensis wieder herzustellen suchte, — über- gebe ich in folgenden Seiten. Es bleibt mir noch schliesslich die angenehme Pfiicht meinen tiefsten Dank denjeni- gen Herren auszusprechen, welche ein Interesse an meiner Arbeit nahmen und mir mit Die PHARMACEUTISCH- WICHTIGEN FERULACEEN DER ARALO-CASPISCHEN WÜSTE. 3 1 Rath und That beigestanden haben, Неггеп: Akademiker Ruprecht in St. Petersburg, Prof. Al. у. Bunge in Dorpat und Prof. A. Schenk in Würzburg — denen ich manche interessante Mittheilungen und seltene Exemplare von Ferulaceen verdanke; Herrn J. D. Hooker und Prof. Bennett in London — durch deren Güte ich das reiche Material der Herbarien: von Kew-Garden und British Museum zu durchmustern im Stande war und unter anderen auch die Original-Exemplare der Asa foetida von Kämpfer näher unter- suchen konnte; endlich Herrn Prof. Schacht in Berlin, welcher die Güte hatte sich für die wissenschaftliche Ausführung der beigegebenen Tafeln, welche aus der Meisterhand des Hrn. C. F. Schmidt hervorgingen, mit freundlicher Theilnahme zu interessiren. 1. Ueher die Asa foetida Pflanzen. Die Periode in welcher die officinellen Eigenschaften des Asa foetida Gummiharzes den europäischen Aerzten bekannt und das Harz selbst von ihnen in die Heilmittellehre eingeführt wurde, ist nicht genau zu ermitteln. Weder Aristoteles und Hippocrates, noch Galenus und Theophrastus erwähnen desselben in ihren Werken und es ist höchst wahrscheinlich, dass dieses Product den Europäern erst nach den Parthischen Kriegen der Römer etwas bekannt wurde. Was dagegen die Völker Asien’s anbelangt, so ist nicht zu bezweifeln, dass sie die Asa foetida und ihre medicinischen Eigenschaften schon im hohen Alterthume gekannt haben. Die späteren arabischen Schriftsteller wie Rasis, Aven- rois und Avicenna sprechen von der Asa foetida als von einem alt bekannten, berühmten Mittel und bezeichnen dieselbe mit den Namen: Altiht oder Antit, auch Almaharut'). Der erste europäische Arzt, welcher unter den Namen «ZtAptov» ein orientalisches Arzneigewächs beschreibt, das seither bis in die neueste Zeit, allgemein (ob mit Recht — werden wir sehen) als Synonym des arabischen «Altiht» oder Asa foetida betrachtet wurde — ist Pedanius Dioscorides. Im LXXXIV (XCIV) Kapitel des dritten Buches seiner «Materia medica’)» characterisirt Dioscorides das Zuotov folgendermassen: «2ZtAptoy nascitur eirca Syriam, Armeniam, Mediam et Libyam. Hujus caulis ferulam areferens, maspeton dicitur ....... Sunt vero, qui caulem — silphium, radicem — таду- adarin et folia maspeta vocant..... Folia habet apio similia, semen latum. Ва@х..... aori grata est, mixta cum cibis salibusque. Colligitur et liquor e radice et cauhibus incisis. «Praefertur, qui modice ruber est et pellucidus, myrrhae aemulus ac odore valens, minime «porraceus, neque Saporis immits ac aspert; qui denique, dum liquescit ac diluitur, facile «albescit. At Cyrenaïcus, etiamsi tantillum ipsius aliquis degustaverit, madorem toto cor- «роге ciet, estque odore blandissimo adeo ut ne os quidem gustantis, nisi paullulum spirei. Me- 1) Avicenna Lib. 2. Сар. 53. (ex Garçia). | 2) Edit. Kühn 1829. (Interpr. Curt. Sprengel). FA i EL. Borszczow, «dicus vero et syriacus viribus minus valent et virosum magis reddunt odorem. Liquor vero «omnis antequam siccescat, addito sagapeno aut fabae farina adulteratur, quod maleficium: «gustu, odore, visu ac diluendo deprehendes.» Man sieht leicht ein, dass Dioscorides offenbar zwei ganz verschiedene Producte vor Augen hatte und dass die Eigenschaf- ten seines Cyrenischen ZtAotov') am wenigsten mit denen der Asa foetida übereinstimmen, bei welcher, nach Kämpfer’s Worten: «foetor virtutis index, quo major est, eo meliorem Азат testatur.» Ferner ist auch das Vorkommen der Pflanze in Africa Libyen für die Interpretation des Уфу als Asa foetida durchaus ungünstig und es scheint mir viel zweck- mässiger das Cyrenische Product, vielleicht als eine Art von Opopanax-Harz anzusehen. Was das medische und syrische Уфо» von Dioscorides anbetrifft, so ist es schwer etwas Positives darüber zu sagen, da Dioscorides sie nur als schlechte Sorte von Zoo ansieht und somit keine speciellere Schilderung derselben giebt. Jedenfalls ist man viel- leicht mehr berechtigt, namentlich diese letzteren als Synonyme des heutigen Stinkasants zu betrachten, da sie auch aus der kurzen Schilderung von Dioscorides sich als der Asa foetida nahe stehende Producte erweisen. Allein ungeachtet dieser Verschiedenheit der von Dioscorides mit dem Namen Zotcv belegten, orientalischen Arzneiproducte, mach- ten alle späteren Autoren, sogar bis zu unseren Zeiten, keinen Unterschied in demselben, sondern erklärten geradezu das Уфо» Diosc. für identisch mit Asa foetida, indem sie als Synonym desselben das Laser oder Laserpitium”) von Plinius anführten. Bevor dieschönen Untersuchungen Kämpfer’s über die Abstammung des Stinkasants bekannt wurden, war man gewissermaasen noch zu einer solchen Verwechselung berechtigt, da keiner’ der älte- ren Autoren die Pflanze selbst gesehen hatte und überhaupt nur soviel bekannt war, dass das Gummiharz vom Oriente stamme; was die näheren Kenntnisse über das Vaterland der Pflanze und des Harzes anbelangt, so fehlten solche beinahe vollkommen. Dass aber eine ähnliche Verwirrung selbst in der Synonymie der neuesten pharmacologisch-botanischen Werke vorkommt, ist unbegreiflich. Die ersten genaueren Untersuchungen über die Heimath der Asa foetida-Pflanze und über die Wege auf welchen das Gummiharz derselben nach Indien gelangt, wo es im grossen Gebrauche sein soll, wurden im 16ten Jahrhunderte von Garcia ab Orta ange- stellt, einem Arzte, der 30 Iahre lang in Goa verweilte und seine sämmtlichen Beobach- tungen in einem Werk: «Aromatum Historia» publicirt hat. Garcia spricht sich entschie- 1) «Radix ori grata..... ; odor Myrrhae aemulus, mi- «nime porraceus; sapor mitis.» 2) Die heutige Benennung des Gummiharzes: Asa foe- tida scheint aus dem Plinischen Namen durch Umwand- sischen Assa — Stab, Rohr — ableiten zu können. Je nach den Ansichten ist auch die Schreibart verschieden., Die Ableitung von Laserpitium (Laserpecium Matth. Laser foetidum, Asa foetida) ist, glaube ich, als die wahr- Jung in Laser foetidum und weitere Verstümmelung der Wörter in Asa foetida, durch die Apotheker und Kräuter- terhändler des Mittelalters enstanden zu sein Diese Vermuthung ist schon von Garcia ausgesprocheu wor- den. Dagegen glaubten Einige das Wort Asa vom per- scheinlichere anzusehen, da Kämpfer, ein Kenner der persischen Sprache, bei der Besprechung des Namens Asa foetida, keines persischen Wortes 4ssa erwähnt, son- dern einfach sagt: er wisse nicht woher, bei den Euro- päern der Name Asa foetida stamme. Die PHARMACEUTISCH-WICHTIGEN FERULACEEN DER ARALO-CASPISCHEN WÜSTE. 5 den dahin aus, dass den Bewohnern Indien’s die Mutterpflanze des Asa foenda vollkom- men unbekannt sei') und dass sie das Gummiharz durch Handel allein beziehen. Ueber das wahre Vaterland konnte Gargia keine ausführlichen Nachrichten bekommen, da die Angaben verschiedener Kaufleute, die er zu Rath gezogen hatte, mit einander häufig in vollkommenem Widerspruch standen. Während einige sagten, das Product käme aus Cho- rassan nach Ormuz, erwiderten die anderen: es stamme aus Guzarat Suratta; die Bewoh- ner von Guzarat erklärten dagegen, dass sie das Gummiharz aus der kalten Region Deli (Delhi nördlich vom Ganges, am Südabhange des Himalaya) bezögen, welche sich weit nach NW. bis Chorassan und dem Lande Chiruam (Schirwan? im nördl. Chorassan) er- strecken soll. Das Verdienst Garcia’s besteht darin, dass er wenigstens genau die Orte bezeichnet hat, wo der Handel mit Asa foetida zu seiner Zeit im Grossen getrieben wurde. Ihm zufolge waren es die Städte: Mandu (Katmandu, in Nepal!), Deli (Delhi), Pantane (Patna, am Ganges!), Chitor (vielleicht Nattore, am unteren Ganges, nördlich von Calcutta?) und Ormuz. Garcia unterscheidet zwei Sorten von Asa foetida (Laser oder Аш): das «Laser sincerum, colore puro, Electro simile,» welches aus den vier ersten Orten nach Guzarat gebracht wurde und wegen des stärkeren Geruchs und besserer Eigenschaften, sehr hoch im Preise stand und das «Laser impurum,» welches aus Ormuz stammte und grösstentheils in Malacca und Pegu verkauft wurde. Ob das Gummiharz in allen genann- ten Orten das Product der daselbst vorkommenden Pflanzen, oder diese Orte vielmehr nur die wichtigsten Handelspunkte seien — ist aus unserem Autor nicht zu entnehmen. Garcia führt пог den Namen an: « Anjuden» oder «Andjeidan» mit welchem die Asa foetida-Pflanze von den Bewohnern ihres Mutterbodens bezeichnet wird; ferner auch die indische Benen- nung des Gummiharzes: «/mygu» oder «/mgara» und setzt ausdrücklich zu, dass wegen der grossen Entfernung der Gegenden, aus welchen das Product nach Indien gebracht wird, es mit ungemeinen Schwierigkeiten verbunden ist eine getreue Beschreibung der Pflanze zu erhalten. Ueber die Richtigkeit der Angabe sehr zweifelnd, eitirt Garcia noch die Worte eines Portugiesen Christoph a Costa, welcher, wie es scheint, zu derselben Zeit in Goa verweilte und ihm mitgetheilt hatte, dass der Asa, foetida-Saft: «ex planta quadam folus Coryli,» durch Incisionen am Stamme gewonnen wird. Näheres über das Vorkom- men der Pflanze, sowie deren Unterscheidungsmerkmale und Eigenschaften konnte Costa aber nicht angeben, da er das Mitgetheilte selbst nur aus vagen Erzählungen entnommen hatte. Etwa 50 Jahre nach dem Erscheinen der vierten Ausgabe der «Aromatum Historia» von Garcia erschien in Leyden ein Werk, welches in die Frage über das Vaterland des im Handel vorkommenden Stinkasantes neues Licht brachte und ohne Zweifel viel dazu beigetragen hat 45 Jahre später die Aufmerksamkeit von Kämpfer während seiner 1) «Radicis vero aut foliorum apud eos (Indos) nullus est usus; sunt enim illis incognita.» Aromat. Hist. Lib. I, Cap. 3, p. 18. 6 Er. Borszczow, Persischen Reise auf die nähere Untersuchung der Mutterpflanze besonders zu richten. Der Verfasser dieses Buches') Jacob Bontius giebt an?), in Form eines Commentar’s zu dem Werke von Garcia, dass der Stinkasant von zwei Pflanzen geliefert wird, welche in Persien zwischen den Städten Gamaron (Bender-Abassi) und Lar vorkommen. Eine von den Pflanzen soll nach Bontius: sarmentosa, ferme ий Salix aquatica (??) sein, die andere aber hat «folia Tithymali» und ungemein dieke Wurzeln, welche den grössten Rettigen ganz ähnlich sind. Einige Exemplare dieser Wurzeln hatte Bontius sogar durch einen mit ihm befreundeten Armenier bezogen und, obwohl schon vollkommen trocken, verbreiteten diese einen äusserst starken und widrigen Geruch, der kaum auszuhalten war. Der Saft wird, nach Bontius, aus den Blättern und jungen Trieben der ersten Pflanze und aus den Wur- zeln der zweiten, einfach durch Auspressen gewonnen und dann an der Sonne getrocknet. Eine ausführlichere Beschreibung der beiden Pflanzen giebt Bontius nicht und es ist kaum denkbar, dass er selbst lebende Exemplare derselben gesehen hat. Jedenfalls ist aber seine Aufgabe des speciellen Standortes von grosser Wichtigkeit, da sie die erste richtige und präcise ist, wie es spätere Untersuchungen von Kämpfer vollkommen bestä- tigt haben. Das schöne Reisewerk Kämpfer’s: «Amoenitates exoticae» erscheint endlich als Epoche machend für die Frage über die Abstammung der officinellen Asa foetida. Die klare, musterhafte Beschreibung der Mutterpflanze des Gummiharzes, die genaue, treue Schilderung der Art und Weise, wie dasselbe gewonnen wird, machen Kämpfer’s Ka- pitel über Asa foetida*) zu einem Documente, welches an Vollständigkeit, bis jetzt noch von keinem anderen übertroffen wurde und in allen Debatten über Abstammung des im Handel vorkommenden Stinkasant’s, als maassgebend angesehen und berücksichtigt werden muss. Allerdings bemerkt man, bei genauerem Studium des ganzen Kapitel’s von Käm- pfer, in demselben einige Unvollständigkeiten, welche meist davon abhängig sind, dass Kämpfer nicht vollkommen entwickelte, blühende Exemplare der Asa foetida- Pflanze, sondern nur junge mit Wurzelblättern versehene Wurzeln und alte fruchttragende Stengel gesehen hat. Was die Tafeln der Kämpfer’schen Abhandlung anbetrifft, so sind diese, im Allgemeinen nicht hinreichend um nach ihnen einen vollkommen richtigen Schluss über die von Kämpfer gesehene Pflanze aufstellen zu können. In einzelnen Fällen widersprechen sie sogar dem Text; so sagt z. B. Kämpfer, dass er blühende Pflanzen nicht gesehen hat und bildet dennoch auf der zweiten Tafel blühende Exemplare ab. Es scheint überhaupt nicht unwahrscheinlich, dass die Abbildungen von Kämpfer nicht ausschliesslich nach den von ihm gesehenen Exemplaren entworfen sind, sondern zum Theil auch schematisch, nach den Angaben der Bewohner ergänzt worden sind. Deswegen, glaube ich, kann man, bei Vergleichung neu aufgefundener Pflanzen, auf dieselben im Ganzen nur wenig Gewicht 1) «De Medicina Indorum» 1642. 2 3) Amoenitat. exotic. Fasc. III, Obs. V, p. 535—552. 2) Lib. I. р. 7,8. Dix PuarMACEUTISCH-WICHTIGEN FERULACEEN DER ARaLo-Caspiscaen WÜSTE. 7 legen und thut besser sich mehr an die Beschreibung zu halten. Ich mache auf diesen Punkt besonders deswegen aufmerksam, weil derselbe in der letzten Zeit zu oft vernach- lässigt wurde, wodurch manche Verwechselungen und unrichtige Interpretationen der von Kämpfer gesehenen Pflanze entstanden sind. Die schöne Arbeit von Kämpfer über Asa foetida, obschon von grösstem Werth und Interesse, wurde bald nach ihrem Erscheinen, durch die colossalen Ereignisse auf dem Felde der Wissenschaft in den zunächst folgenden Decennien, in den Hintergrund gestellt. Seine « Asa foetida Disgunensis» einmal in die «Species Plantarum» von Linné eingetragen, mit dem Na- men: Ferula Asa foetida und einer kurzen, sehr unklaren Diagnose versehen — die ausführ- liche Beschreibung von Kämpfer wurde bald vergessen; neue Forschungen, in dem von Käm- pfer im Jahre 1684 besuchten Landstriche Persien’s wurden nicht gemacht und die Kenn- zeichen der wahren Asa foetida - Pflanze kamen den Botanikern abhanden. Etwa 60 Jahre später entstanden nun, wie man auch erwarten musste, bei der neuen Berührung der Frage über die Abstammung des Stinkasants und über die Pflanze von Kämpfer, die mannigfal- tigsten Verwechselungen und Streitigkeiten, welche noch heut zu Tage nicht beendigt sind. Р. S. Pallas scheint der erste gewesen zu sein, der (ohne Zweifel durch die undeut- liche Diagnose von Linné irregeführt) eine ganz andere Pflanze mit der Kämpfer’schen verwechselte und dieselbe als wahre Mutterpflanze des Stinkasants erklärt hat. In einem, im Jahre 1777 an Dr. Guthrie') adressirten Schreiben spricht sich Pallas folgender- massen aus: «Dr. Pallas’s compliments to Dr. Guthrie; he sends him two roots of the Fe- «rula Asa foetida, a plant which he thinks never be cultivated in any European garden and which «nobody has been so fortunate as to талзе from seed but himsetf, though the seeds, sent to the Aca- «demy from the mountains of Ghilan in Persia had been distributed among several curious per- sons”).» Pallas drückt sich also, wie man sieht, mit der grössten Entschiedenheit aus, in voller Ueberzeugung, dass die Wurzeln, welche er an Guthrie übersendet, der währen Asa foetida angehören. Dass Pallas, einer der bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit, einen solchen, kaum denkbaren Fehler begehen konnte, ist um so mehr unbegreiflich, als er selbst die jungen Pflanzen aus Saamen gezogen hat und alle Möglichkeit hatte seine Exemplare mit der Beschreibung von Kämpfer zu vergleichen. Die Folgen dieser Verwechselung liessen auf sich nicht lange warten. Die beiden von Pallas erhaltenen Wurzeln schickte Guthrie an Dr. Hope in Edinburg, wo sie im Botanischen Garten eingepflanzt wurden. Eine von den Wurzeln starb bald darauf ab, die andere dagegen kam im J. 1783 zur Blüthe und hat reife Früchte getragen. Eine aus- führliche Beschreibung der cultivirten Pflanze, nebst guter Abbildung, wurde nun von Hope dem damaligen Präsidenten der «Royal Society» in London, Sir Jos. Banks vorgelegt 1) Englischer Arzt, welcher zu Pallas’s Zeit in Peters- | р. 36. sqq. «Description of a plant yeilding Asa foetida,» burg verweilte. by John Hope. 2) Philosoph. Transact. of the Royal Soc. 1784. Art. V., 8 Er. Borszczow, und in die «Philosophical Transactions» für das Jahr 1784 eingetragen. In seinem Berichte erklärt Dr. Hope die Pflanze für die wahre Mutterpflanze des Stinkasants, belegt sie mit dem Namen: Ferula Asa foetida Linn. und giebt eine kurze, beinahe wörtlich dem Kämpfer entiehnte Schilderung der Art und Weise wie das Gummiharz in Persien gewonnen wird. Hope sagt dabei, dass seine Pflanze mit der von Kämpfer gesehenen identisch ist, dass aber die Beschreibung und Abbildungen von Kämpfer in mancher Hinsicht von den sei- nigen abweichen. In der festen Ueberzeugung die wahre Asa foetida-Pflanze im Garten cultivirt zu haben, hat Dr. Hope sogar den Umstand nicht berücksichtigt, dass die Gewinnung des Gummiharzes aus seiner Ferula Asa foetida nach der, von Kämpfer beschriebenen Weise — eine Unmöglichkeit ist, wegen der zu geringen Dicke der Wurzeln, und dass also die Uebertragung der Worte Kämpfer’s auf seine Pflanze wenig Sinn hat. — Demungeachtet wurde die Ferula Asa foenda von Hope eine Zeit lang als Mutterpflanze des im Handel vorkommenden pharmaceutischen Productes angesehen und es entstanden auf diese Weise zwei Asa foetida-Pflanzen, von denen man nicht recht wusste, welche eigentlich die rich- tigere ist. Allein schon Jos. Banks erklärt sich gegen die Ansicht von Dr. Hope, indem er in einer kurzen Anmerkung zu seinem Berichte") ausdrücklich sagt, dass die Аза foetida Disgunensis von Kämpfer gewiss eine ganz verschiedene Pflanze ist, dass es aber, im All- gemeinen, kaum einem Zweifel unterliegen kann, dass der Stinkasant auch von andern Ge- wächsen geliefert wird. Die Vermuthung von Banks über die Verschiedenheit der Pflanzen von Kämpfer und Hope wurde durch Wiildenow, der die Hope’sche Pflanze abermals untersuchte und mit der Beschreibung von Kämpfer verglichen hat, vollkommen bestätigt. Willdenow er- klärte die Edinburger Pflanze für eine selbständige Art und beschrieb sie unter dem Namen Ferula persica. Durch diese neue Auffassung der Pflanze von Hope wurde zwar die Meinung des ersten: seine Ferula Asa foetida wäre die Kämpfer’sche, — gänzlich wider- legt; allein die einmal eingewurzeite Idee über die Identität beider herrschte noch bis zur letzten Zeit. Das Uebel ist zum Theil noch grösser geworden, indem die Mehrzahl der Botaniker, aus Mangel an Exemplaren, weder von der einen, noch von der anderen Pflanze eine richtige Vorstellung hatten und dieselben fortwährend mit einander, sowie mit neu entdeckten Formen verwechselten. So ist z. В. in den Reisenotizen von Eversmann und Lehmann die Scorodosma als Ferula persica”) und diese letzte als Ferula Asa foetida bezeich- net; ferner ist die von C. A. Meyer beiBaku gesammelte Ferula persica, vielleicht als eine verschiedene Art anzusehen. Mit der jährlichen Zunahme des: Bestrebens neue wissenschaftliche Untersuchungen im Oriente zu unternehmen, wurden nun noch mehre Gewächse entdeckt, welche nach ihren Eigenschaften den beiden bekannten Asa foetida-Pflanzen nicht unähnlich waren. 1) Philos. Transact. 1. c. p. 38 (sub asterisco). 2) Die Aralo -Caspische Е. persica scheint wiederum von der Pflanze von Hope abzuweichen. ($. unten). Die PHARMACEUTISCH-WICATIGEN FERULACEEN DER ARALO-CASPISCHEN WÜSTE. 9 Alle, oder die meisten derselben wurden von den Reisenden, ohne weitere Rücksicht als Mutterpflanzen des Stinkasants angesehen und die Verwirrung ist so gross geworden, dass Lindley, welcher eine specielle Arbeit über diese verschiedenen Pflanzen unternahm und mehre von ihnen in seiner «Flora medica» beschrieben hat, endlich in einer kurzen Ab- handlung in Edwards’s «Botanical Register»') erklärte, dass die neuesten Forschungen über die Mutterpflanze des Stinkasants weder mit den Behauptungen von Pallas, noch mit de- nen von Kämpfer übereinstimmen und dass es schliesslich nur anzunehmen bleibt, dass das im Handel vorkommende Gummiharz nicht als Product einer gewissen Pflanze anzusehen ist, sondern vielmehr von den verschiedenen in Persien wild vorkommenden Ferula-Arten ab- stammt. Abgesehen von der wissenschaftlich-interessanten Lösung der Streitfrage über Kämpfer’s Pflanze, von einem ausschliesslich commerziellen Punkte ausgehend, hatte Lindley gewiss nicht Unrecht; für die Wissenschaft dagegen, war diese Behauptung nicht ohne Nachtheil, da sie die nöthige Aufmerksamkeit bei Untersuchungen von dem Gegen- stande ablenkte und die rücksichtslose Annahme jeder neu entdeckten Ferula-Art, welche nur einen, dem Stinkasant ähnlichen Geruch hatte, für die wahre Mutterpflanze des Harzes noch mehr beförderte. Kurz vor dem Erscheinen dieser Abhandlung von Lindley, entdeckte der bekannte englische Reisende Hugh Falconer, im Thale Astore (Hussorah) im Cachemirlande, eine riesige Umbellifere, welche von den Bewohnern mit dem Namen: «Sip» oder «бир» bezeich- net wurde, einen starken Geruch nach Asa [оей4а verbreitete und in manchen Punkten mit der Beschreibung von Kämpfer übereinstimmte. Die Saamen und Wurzeln der, am 21. September 1838 gefundenen Exemplare der Pflanze, schickte Falconer nach Saha- runpur und später nach Edinburgh, wo im Frühjahr 1859 ein Exemplar blühte und reife Saamen getragen hat. | Die erste ausführliche Beschreibung der neu entdeckten Pflanze wurde schon im Jahre 1846 von Falconer selbst gegeben”). Er unterscheidet dieselbe als eine neue Gattung — Narthee — und erklärt sie, nachdem er seine Exemplare «so weit es ging» mit denen von Kämpfer, welche im «British Museum» aufbewahrt liegen, verglichen hat und keinen wesentlichen Unterschied zwischen beiden finden konnte, — für die wahre, von Kämpfer beschriebene «Asa foetida Disgunensis». Als Verbreitungsregion seiner Narthex bezeichnet Falconer getrost die Provinzen Persien’s: Chorassan und Lar, «wo sie in Menge vor- «kommen soll und sich einerseits in die Ebenen von Turkestan, gegen den Amu-Darja hin- «zieht, wo sie von Burnes gesehen worden ist”), andrerseits aber verbreitet sie sich durch 1) Vol. XXV. 1839. Miscellan. Notes, p. 64 sqq. — ist nicht zu ermitteln. Im ganzen Chorassan und in 2) Transact. of the Linn. Society. Vol. XX, Р.Т, 1846, | den, südlich von demselben liegenden Provinzen Persiens р. 285 seqq. ; ist Narthex bis jetzt von Niemanden gesehen worden. 3) Aus welchen Gründen und nach welchen Angaben | Die Pflanze, der Burnes im Oxusthale begegnete, war Dr. Falconer, der die Narthex nur im Thale Astore | auch sehr wahrscheinlich nicht Narthex, sondern Sco- gesehen, diese Skizze ihrer Verbreitung entworfen hat, | rodosma, welche da häufig vorkommt. Mémoires de l’Acad. Inıp. des sciences, Vlime Serie. 2 10 Er. Borszczow, «die Gebiete von Beludshistan und Kandahar bis zum Thale Astore, wo sie nur einzeln «und selten vorkommend den östlichsten Verbreitungspunkt erreicht». Die Hauptmenge des Stinkasants soll nach Falconer von Herat in Chorassan') nach Bombay eingeführt werden; von da aus wird das Product nach Europa versendet. Ueber Culturversuche mit Narthex, welche in Edinburgh angestellt wurden, hat vor einigen Monaten Hr. W. J. Hooker eine interessante Abhandlung?) mitgetheilt, die haupt- sächlich auf dem schon früher in «Gardner’s Chronicle» (Jahrg. 1859) publicirten Be- richte des Prof. Balfour von Edinburgh beruht. Nach den Herren Balfour und Hooker keimten die Edinburgher Exemplare von Narthex, schon vor mehren Jahren, aus Saamen, welche von M’Niell und Falconer zugeschickt waren; aber erst vor 5 Jahren wurden die jungen Pflanzen in den Grund gesetzt. Schon im J. 1858 kam eine Pflanze zum Blühen, wurde aber durch eine Nachtkälte von 22° Farenh. stark beschädigt. Prof. Balfour liess dann alsbald um die Pflanzen ein gläsernes Gehäuse bauen, in welchem dieselben glücklich überwinterten und im Frühjahr 1859 blühte wiederum ein Exem- plar. Am 13. April war die Höhe der Pflanze 7 Fuss 8 Zoll und diese Höhe wurde in nur 45 Tagen nach dem Erscheinen der Wurzelblätter erreicht. Die letzten 3 Fuss wurden von der Pflanze in 11 Tagen (vom 2. bis 13. April) zurückgelegt. Die ersten An- theren erschienen am 7. April, Morgens um 11 Uhr und am Abende desselben Tages konnte man dieselben schon zu Hunderten zählen. — Prof. W. J. Hooker hat seiner Ab- handlung auch eine Abbildung”) von Narthex Asa foetida beigelegt, welche leider, was die Analyse und die Details anbelangt, noch Manches zu wünschen lässt. In demselben Jahre 1846, als Falconer seine Narthex Asa [оевда beschrieben hat, veröffentlichte auch Prof. Al. von Bunge im Delect. Sem. hort. Dorpat. die Beschreibung noch einer neuen, riesigen, ein Gummiharz liefernden Umbellifere‘). Diese wurde im Jahre 1841 vom verstorbenen Reisenden Al. Lehmann in den Sandwüsten jenseits des Aralmeeres, und in den Vorbergen des Karatau-Gebirges, zwischen dem Flusse Sarjaw- schan und dem Oxus, östlich von Buchara und Samarkand entdeckt. Die neue Pflanze war 5—7 Fuss hoch, hatte wadendicke Wurzeln, eine enorme eigenthümlich zusammen- gestellte Dolde und verbreitete einen sehr starken Geruch nach Asa foetida. Prof. v. Bunge unterschied sie als selbstständige Gattung, welcher er den Namen Scorodosma gegeben hat und glaubte in derselben eine, mit der Asa foetida von Kämpfer nächst verwandte Pflan- zenform zu erkennen. In den Jahren 1858 und 1859 hatte Prof. Bunge, während seiner grossen persischen Reise, die Gelegenheit gehabt die Pflanze selbst am Orte ihres Vor- kommens zu beobachten und die Verbreitung derselben in Persien zu verfolgen. Die von ihm erhaltenen Resultate sind von grosser Wichtigkeit und hohem Interesse nicht nur für die 1) In Herat soll heut’ zu Tage, nach den letzten Un- 3) Botanical Magazine tab. 5168. tersuchungen von Prof. A. v. Bunge, gar keine Asa foe- 4) Im Jahre 1851 wurde die Pflanze von Hrn. v. Bunge tida mehr gewonnen werden. in den «Reliquiae Lehmannianae» ausführlich beschrie - 2) Curtis’s Botanic. Magaz., Ser.3, N0.183, March. 1860. | ben. Die PHARMACEUTISCH-WICHTIGEN FERULACEEN DER ARALO-CASPISCHEN WÜSTE. 11 - nähere Kenntniss der Verbreitung der officinellen Umbelliferen, sondern auch für die Pflan- zengeographie im Allgemeinen und insbesondere für die von Persien, welches bis jetzt, in dieser Hinsicht, noch sehr wenig erforscht worden war. Während des Aufenthaltes des Hrn. Prof. Bunge in Persien, bereiste ich die nördlicher liegende Gegend zwischen dem Caspischen Meere und dem Aralmeer und die vom letzten östlich liegende; dabei war ich glücklich genug, dem Scorodosma in grosser Menge zu begegnen und verfolgte nun die Verbreitung desselben im ganzen von mir besuchten Gebiete. Die von Herrn v. Bunge ausgesprochene Vermuthung über die wahrscheinliche Identität des Scorodosma mit der Asa foetida Disgunensis von Kämpfer, an welcher ich selbst noch etwas zweifelte, veranlasste mich diese Frage näher zu untersuchen. Nach einem sorgfältigen Studium der Beschreibung von Kämpfer und genauer Vergleichung des Sco- rodosma mit seinen Exemplaren im Herbarium des «British Museum», für welchen Zweck ich eigens eine Reise nach London machte, hat es sich erwiesen: dass die Kämpfer’schen Exemplare, was die Charactere der Mericarpien anbelangt, vollkommen mit denen von Scorodosma übereinstimmen. Wie es geschehen ist, dass Dr. Falconer in den Mericarpien der Exemplare von Kämpfer die Gattungscharactere seiner Narthex gesehen hat, bleibt mir bis jetzt vollkommen unbegreiflich. Die Unterschiede in den Saa- men beider Pflanzen') sind so gross, dass von einer Verwechselung kaum die Rede sein kann, obschon ich, mit Hrn. Falconer, zugeben muss, dass die Exemplare von Kämpfer etwas gelitten haben. Um nun meiner Meinung eine möglichst feste Basis zu geben, wende ich mich zu den thatsächlichen Beweisen, indem ich die Aufschluss gebenden Stellen der Beschreibung der Asa foetida von Kämpfer, so wie die Merkmale seiner Exemplare mit denen von Narthex und Scorodosma vergleichen will, dabei aber auch die Verbreitung beider Pflanzen berück- sichtigen werde. Zwei Punkte sind dabei besonders hervorzuheben: 1) Die Beblätterung des Stengels bei Scorodosma und Blattlosigkeit desselben bei Narthex, ferner die Structur desselben; und 2) Die Charaktere der Mericarpien bei diesen beiden Pflanzen. Die Blüthen können hier nicht in Betracht genommen werden, da Kämpfer solche nicht gesehen hat. Die Form der Blätter, resp. der Wurzelblätter, ist auch von keinem Moment, da diese nie eine constante Form besitzen, sondern sehr variiren und ausserdem bei Narthex und Scorodosma ganz ähnlich aussehen. 1. Kämpfer beschreibt den Habitus der, von ihm gesehenen Pflanze folgender- weise: «Caulis simplex, rectus, teres, quodammodo striatus, glaber, herbaceus, in orgyjae, asesquiorgyjae vel majorem longitudinem luxuriose exsurgens, crassitie in imo quanta ma- «nüs complexum superat; ex qua paullatim factus tenuior, in ramos paucos, hi vero in um- «bellas Ferulacearum lege divelluntur; folorum vestitur rudimenus per intervalla palmaria 1) Einige reife Saamen von Narthex verdauke ich der Güte der Herren Prof. Bennett und J. D. Hooker. + 12 EL. Borszczow, «alternatim consitis, quorum (foliorum) bases latae, membranosae, turgidae, caulem inaequa- «liter et uteunque decussatim amplexantur, dilapsaeque impressis signant vestigiis genicula «mentientibus. Medulla farcitur geniculis haud intercepta, copiosissima, candidissima, fungosa, «paucis permixta fibris brevibus vagis, in longum exporrectis'). In diesem Satze kann Vie- les zugleich zu Gunsten von Narthex und Scorodosma interpretirt werden. Die Theilung der oberen Partie des Stengels in wenige doldentragende Aeste widerspricht aber sowohl dem Character der Narthex, wie sie Falconer beschrieben hat”), wie auch dem des Scorodosma. Beide Pflanzen besitzen enorme, üppige Dolden (Scorodosma mit sehr wenigen Ausnahmen) und es ist nicht unmöglich, dass Kämpfer bei der Beschreibung entweder ein anormales Exemplar vor Augen hatte, oder vielmehr alte Stengel, deren Zweige schon theilweise abgebrochen waren. Was die Beblätterung des Stengels anbetrifft, so könnte in der Phrase von Kämpfer: foliorum vestitur rudimentis, das Wort: rudimentis verschieden erklärt wer- den. Nimmt man an, dass Kämpfer mit diesem Worte nicht die verdorrten Reste aus- gebildeter ‘Blätter, sondern nur blattlose Scheiden des Stengels meinte, so spricht diese Auffassung für Narthex, welche nach Dr. Falconer am Stengel nur solche besitzt. Allem der folgende Satz: quorum (foliorum) bases latae, membranosae, turgidae ete., macht eine solche Interpretation unmöglich, da es klar ist, dass Kämpfer von einem beblätterten Stengel spricht und die Reste der Blattstiele gut von den bases vaginatae derselben unter- scheidet. Berücksichtigt man ferner, dass Kämpfer, der frische, blühende Asa foetida Pflanzen nicht gesehen hat”), sondern nur fruchttragende und zwar vertrocknete (wo also die Stengelblätter schon grösstentheils von den Scheiden sich loslösten), dennoch Reste der Blätter und Scheiden erwähnt, so wird man, glaube ich, kaum mehr zweifeln können, dass die von ihm beschriebene Pflanze einen beblätterten Stengel hatte und insofern nicht als Narthex, sondern als eine andere Umbellifere und zunächst als Scorodosma angesehen werden muss. — Ein anderer Punkt, welcher vielleicht auch Missverständnisse veranlas- sen könnte, ist die Structur des Stengels. Die Pflanze von Kämpfer und das Scorodosma haben einen soliden, mit Mark angefüllten Stengel, wogegen dies für die Narthex noch nicht ganz ausgemacht ist. Nach Falconer’s Beschreibung (der ich mich anschliesse) soll Nar- thex einen ununterbrochen mit Mark gefüllten Stengel haben; dagegen wird derselbe in der Beschreibung der Edinburgher Exemplare als hohl bezeichnet und auf der Tafel 5168 des Botanical Magazine auch als solcher abgebildet. 2. Die Saamen der Asa foetida Disqunensis beschreibt Kämpfer nur in sehr allgemei- 1) Amoenitat. Exoticae p. 538. difieirt werden konnte, was auch die Abbildung zum 2) Ich halte mich mehrandie Beschreibung von Dr. Fal- | Theil zu zeigen scheint. So ist die Dolde im Verhältniss coner (Transactions 1. c.) und lege wenig Gewicht auf die | zu der ganzen Pflanze sehr in die Länge gestreckt und letzt erschienene Abbildung der cultivirten Pflanze im | bildet vielmehr eine Aehre. Botanical Magazine, hauptsächlich aus dem Grunde, dass 3) «Flores non vidi; praeparvos dicunt et in albidum die ohnedies variable Inflorescenz der Ferulaceen unter | pallentes; pentapetalos esse non dubitaverim.» Amoenit. dem Einflusse des Edingburgher Klima noch mehr mo- | ехойс. р. 538. Die PHARMACEUTISCH-WICHTIGEN FERULACEEN DER ARALO-CASPISCHEN WÜSTE. 13 nen Zügen und daher ist es auch nicht leicht aus seiner Beschreibung sicher zu schliessen: ob die Saamen, welche er vor Augen hatte, der Narthex oder Scorodosma angehörten. Kämpfer sagt (p. 538): «Semen est planum, foliaceum, ex fusco rufum, figurae ovatae, «Sphondylii vel Pastinacae hortensis semini non absimile, höc tantum päulo majus et ni- a grius, quadantenus pilosum sive asperum tribus notatum striis, unâ per mediam longitudinem, areliquis per fimbriam arcuato ductu ad apicem usque productis; odore maritatur exiguo «porraceo, sapore gravi, acute-amarescente; medullam ceu verum semen fovet atram, compressam, figurae ex ovato mucronatae.» Wie man aus dieser Beschreibung der Früchte leicht einsehen kann, hat Kämpfer weder die Randriefen, noch die etwa vorhandeneu Striemen oder Streifen unterschieden. Nun sind aber die Randriefen der Mericarpien sowohl bei Narthex, als bei Scorodosma sehr wenig hervorragend und kön- nen an einigen Saamen in der That ziemlich schwer wahrgenommen werden. Was da- gegen die Striemen anbelangt, so ist es nicht zu bezweifeln, dass Kämpfer, wenn er wirklich die Narthex vor Augen hatte, dieselben ihrer auffallenden Grösse wegen gewiss sehen musste und also auch beschrieben hätte. Allein in seiner Beschreibung sagt er Nichts davon; die Abbildung aber und die Original-Exemplare seines Herbarium’s, nach welchen dieselbe entworfen ist, zeigen deutlich nur zahlreiche Streifchen zwischen je zwei Riefen an der Dorsalfläche und ebensolche an der Commissur, was auf den, von Prof. Bunge aufgestellten Unterscheidungscharakter des Scorodosma hinweist. Die Mericarpien der Narthex haben dagegen 1—2 gut ausgebildete Striemen in jedem Thälchen der Dor- salfläche und 2—4 solche in der Commissur. Beide Pflanzen sind also als generisch ver- schiedene anzusehen, da die Anwesenheit der Striemchen oder Mangel derselben bei den Umbelliferen überhaupt gute Unterscheidungsmerkmale sind. Somit glaube ich im Wesentlichen bewiesen zu haben, dass die Nartkex von Dr. Fal- coner nicht als eine mit der Asa [оей4а Disgunensis identische Pflanze angenommen wer- den kann und dass auch nach den Belegen, welche uns Kämpfer selbst hinterlassen hat, das Scorodosma foetidum Bunge als solche zu erklären ist. Nun ist aber damit noch nicht die ganze Anzahl der Pflanzen pps welche als Asa Disgunensis von verschiedenen Autoren angesehen wurden. Im Jahre 1850 hat Dr. Buhse auf einer Reise im nord-westlichen Persien noch eine Ferula-Art entdeckt, die er auch für die echte Asantpflanze von Kämpfer hielt, und obwohl er nur junge Wurzelblätter und verdorrte Stengel gesehen hat, so beschrieb er sie doch als Ferula Asa foetida Linn'). Die- selbe Pflanze wurde im Jahre 1858 vom Prof. v. Bunge wieder gefunden und zwar in sehr schönen Exemplaren mit Blüthen und Früchten. Sie wird 3—4 Fuss hoch; hat einen be- blätterten, häufig röthlich angelaufenen glatten Stengel und graugrüne nach Buhse dop- pelt-gefiederte mit dichtem weissen Flaum bedeckte Blätter, deren Abschnitte der letzten Ordnung bis '/ Zoll breit und 95 lappig sind. Der Blüthenstand bildet nicht ein gros- | 1) Bulletin de la Société des natur. de Moscou. Vol. 23. 1850. 14 EL. Borszezow, ses wirtelständiges Dolden-System, wie bei Scorodosma, sondern besteht aus wenigen zu- sammengesetzten Dolden, welche zerstreut auf den Verzweigungen des oberen Theiles des Stengels aufsitzen. Die mittlere Dolde ist entweder weiblich oder zwitter und trägt an ihrer Basis eine oder zwei ziemlich kurzgestielte, bis Ÿ, Zoll grosse, männliche, kopfförmige Dolden. Sowohl die weiblichen als die männlichen Blüthen sind gelblich. Die Mericar- pien sind oval, bis 2%,” lang, 1," breit, blassgelb; die 5 Rückenriefen sind schwach ent- wickelt und die dazwischen liegenden Thälchen sehr flach, in den von mir gesehenen Exem- plaren striemenlos. Die Commissur trägt bis 10 sehr kleine, häufig zusammenfliessende Striemen. Epicarpium sehr dünn und шие mit dem elliptischen Saamen verwachsen‘). Eine Ferula-Art mit nahe denselben Merkmalen habe ich im Herbarium des British Mu- seum gesehen. Die daselbst aufbewahrten Exemplare wurden von Dr. Loftus im Jahre 1852 im Baktyiari-Gebirge (in SO-Persien) gesammelt. Dr. Loftus gab der Pflanze den ziemlich unpassenden Namen: «Dorema Asa foetida;» die Charactere der Mericarpien, so wie der Blüthenstand entsprechen vielmehr einer Ferula. Im frischen Zustande soll die Pflanze einen sehr starken Geruch nach Asa foetida besitzen, welchen auch die trockenen Exemplare sehr deutlich wahrnehmen lassen. Sie scheint eine sehr grosse Verbreitung in Persien zu haben, da dieHerren v. Bunge und Bienert, in den Jahren 1858 und 1859, dieselbe zwischen 30° und 37° Br. und östlich von 72° L. (von Ferro) an sehr vielen Orten (zwischen Astrabad und Schahrud; ferner bei Dehrud, Mesched, Chebihs, Dehrach- tindshan, Kirman) gefunden haben, wo sie mehr bergige Landstrecken von 3500—7000' bewohnt. Von den Einwohnern der Provinz Chorassan wird die Pflanze, nach den Anga- ben von Buhse und Bunge mit demselben Namen «Anguseh» belegt, wie Scorodosma. Dagegen bei Derachtindshan, unweit Kirman nennen sie diese Art: «Yendebuy», während die Scorodosma als «Anguseh» bezeichnet wird. Ausser Narthex, Scorodosma und Ferula Asa foetida von Buhse sind von verschiede- nen Reisenden noch Pflanzen gefunden worden, welche ihres, der Asa foetida ähnlichen Geruches wegen, eine gewiss nicht unbedeutendeRolle in Persien spielen, indem das von ihnen gelieferte Gummiharz dem wahren Stinkasant beigemengt wird. So ist 2. В. vonDr.Stocks in Beludshistan eine Ferulacee gefunden worden, welche von den Bewohnern: «Hingole» — (erinnert wieder an «Hiing, Hingiseh, Anguseh») — genannt wird und nach den Meri- carpien als eine Art Scorodosma angesehen werden kann. Die Saamen sind sehr breit, flach, oval, an den Spitzen abgerundet; die 3 Rückenriefen sind wenig markirt, die 2 Rand- riefen mit dem Rand verschmolzen. Thälchen an der Rückenfläche und Commissur — strie- menlos, undeutlich gestreift. Exemplare der Pflanze selbst habe ich nicht gesehen. Endlich erwähne ich noch der Ferula teterrima Karel. et Kir., welche in der Songarei an felsigen Hügeln bei der Quelle Sassyk-bastau entdeckt wurde und deren Saamen einen 1) Da ich nicht im Besitz vollständiger Exemplare von dieser Ferula bin, so gab ich nur eine ganz oberfläch- liche Beschreibung derselben. Eine ausführlichere ist von Hrn. v. Bunge zu erwarten. Die PHARMACEUTISCH-WICHTIGEN FERULACEEN DER ARaLO-CaspiscHen WÜSTE. 15 sehr starken Geruch nach Аза foetida besitzen sollen. Die Pflanze selbst konnte ich bis jetzt nirgends sehen. Nach der Beschreibung in Ledeb. Flor. Ross. II, p. 305, könnte man die 6 Fuss hohe Pflanze mit Wurzelblättern von 1, Fuss Breite, sehr leicht für eine Narthex oder Scorodosma-Art halten. Sie scheint aber nach den Mericarpien eine echte Ferula zu sein, da die Rückenfläche derselben einstriemige Thälchen besitzt und die Com- missur mit 7—8 Striemen versehen ist. Die Blüthen der Ferula teterrima sind noch un- bekannt. Bis jetzt handelte es sich um die richtige Interpretation der Pflanze von Kämpfer und in dieser Hinsicht scheinen mir die angeführten Beweise entschieden für die Ansicht zu sprechen, dass Scorodosma als solche angenommen werden muss. Was nun die Abstam- mung des im Handel vorkommenden Stinkasants anbetrifft, so gebe ich vollkommen zu, dass derselbe auch von der Narthex und von der Ferula Asa foetida Buhse geliefert wer- den kann. Narthex insbesondere, wenn sie nur wirklich in Persien vorkommt (worüber wir aber, mit Ausnahme der zweifelhaften Angaben von Dr. Falconer, gar keine positive Nachrichten besitzen) wäre dazu, wegen der Grösse ihrer Wurzel, sehr geeignet. Endlich bin ich sogar bereit, es für nicht ganz unwahrscheinlich zu halten, dass die beiden von Kämpfer gesehenen Pflanzen aus Herat und Lar verschiedene Arten waren, die Kämpfer nicht unterschieden hat, und dass eine von ihnen vielleicht Narthex gewesen ist. Kämpfer behauptet zwar ausdrücklich: er habe die Pflanzen von Herat und Lar genau verglichen, aber zwischen den beiden keinen Unterschied finden können'). Allein da er nur mit trock- nen, abgeblühten oder noch stengellosen Exemplaren zu thun hatte — Zustände in wel- chen Narthex und Scorodosma nicht unähnlich aussehen — und ausserdem noch nach der damaligen Weise des Diagnosciren’s sich mehr an das Aeussere hielt, so ist es nicht unwahr- scheinlich, dass auch eine Verwechselung stattfinden konnte. Jedenfalls ist das eben von mir Gesagte nur eine Vermuthung, auf die ich durchaus nicht berechtigt bin grösseres Gewicht zu legen, da die Original-Exemplare von Kämpfer und seine Beschreibung unzweifelhaft für. Scorodosma sprechen. Ausserdem muss man gewiss zugeben, dass Kämpfer allerdings zu den hervorragendsten und genauesten Beobachtern des 17. Jahrhunderts gehört. Bemerkenswerth ist die, mir von Hrn. Prof. v. Bunge gefälligst mitgetheilte Nach- richt, dass in Herat und dessen Umgebungen, wo Scorodosma massenhaft vorkommt, heut’ zu Täge überhaupt kein Gummiharz mehr gewonnen wird, während Kämpfer ausdrück- lich sagt, dass dieses Product beinahe jährlich von Herat nach Gamron (Bender Abassi) exportirt wurde. Was die eigentliche Ursache davon sein möchte — ist schwer zu entschei- 1).... «Ad rei veritatem et differentiae notas evol- | esse illico affirmarunt, plantam Husjeh veram et legitimae vendas, plantam Heratensem (quam effoetam Gamroni de- | Asae genitricem. Ex quo infero: non differrer Heatensium gens ex Chorasmia obtinueram) cum Disgunensi diligen- | plantam aDisgunensi, nisi rationesolinatalis; quod in cam- ter contuli; sed mentiar si ullum in figura discrimen vi- | pis Chorassanensibus fortasse pinguius est, adeoque ra- derim. Tum etiam vectoribus Heratensis Asae (quamGam- | dicem majori succi apparatu instruit; id quod sterile ju- ronum fere annuatim deferunt) plantam Disgunensem | gum Larense tantä ubertate non potest». Amoenit. exo- quum primum monstrarem, nesciis unde acceperim: suam | tie. p. 540. 541. 16 EL. Borszczow, den. Es ist aber schon nicht unmöglich, dass mit der Einführung des grossen Opium-Ge- brauches in Indien, das Begehr nach Asa foetida, welche früher daselbst als Delicatesse vielfach gebraucht gewesen sein soll, geringer wurde, wodurch denn, begreiflicher Weise, auch die Production des Gummiharzes in Persien abnehmen musste. Nach Dyce Duck- worth soll ausserdem die Asa foetida Pflanze in Indien jetzt angebaut werden‘). Zu die- sem gesellt sich noch der Umstand, dass die früher so hoch geschätzten Heilkräfte des Stinkasants, jetzt etwas von ihrem ehemaligen Ruhm in Europa verloren haben, so wie überhaupt die medicinische Anwendung des Gummiharzes nur in kleinen Mengen ge- schieht; daher auch die jährliche nach Europa importirte Quantität keine so bedeutende sein kann.) Wenden wir uns nun zur allgemeinen Schilderung der geographischen Verbreitung von Scorodosma und zur Betrachtung der climatischen und Bodenverhältnisse, welche das Auftreten desselben bedingen, sowie der Erscheinungen in der Entwickelungsgeschichte der Pflanze, soweit diese Momente bis jetzt verfolgt worden sind, so stellt sich Scorodosma als ein Pflanzentypus dar, mit eigenthümlicher Entwickelung und Lebensweise, welche im innigsten Zusammenhange mit der Natur der, von demselben bewohnten Strecken steht. Zunächst verfolgen wir die horizontale Verbreitung der Pflanze. Als Hauptcentrum des Vorkommens des Scorodosma ist der nord-östliche Theil der central-persischen Hoch- ebene anzunehmen; von da zieht die Pflanze einerseits nach Süden, nahe bis zum Littoral des persischen Meerbusens*), andrerseits nach Norden, wo sie die östlichsten, niedrigeren Vorketten des nördlichen Randgebirges von Persien, so wie die westlichsten von Hindu- kho, zwischen den Meridianen 80 und 84° ühersteigt und die, an die Ebenen von Tur- kestan angrenzenden Abhänge des Pamir, am oberen Oxus, des Schachrisabs-tau und Ak- tau im Sarjawschan-Thale bewohnt. Von da an breitet sich die Pflanze in der ganzen Fläche zwischen Amu- und Ssyr-Darja bis zum Aralmeere, so wie auch, sehr wahrschein- lich in der Strecke zwischen Chorassan und dem Chanat Chiwa am unteren Oxus, im Lande der südlichen Truchmenen. Nördlich vom Ssyr-Darja und dem Aralmeer und westlich von diesem letzten, auf der ganzen Hochebene Ust-Ürt, scheint sie vollkommen zu fehlen. Dagegen erscheint, ganz unerwartet, in der Sandwüste Kara-Kum, am Ostufer des Cas- pischen Meeres’) (47° Br., 72° östl. Länge), wieder ein Ständort von Scorodosma. Diese Stelle ist der äusserste, einzeln liegende, nordwestliche Grenzpunkt der Verbreitung dieser 1) Pharmaceut. Journal and Transact. 1859. Vol. 18, | zirten Karte, mit der neuesten von Berghaus — dem р. 464. — Neues Repert. für Pharm. 1859. No. 4 u. 5. Baktyiari-Gebirge. Der Fluss Cuur — ist Kamir, der im 2) So werden nach Dyce Duckworth, jährl. bis 80 Ctnr. | NO-Theile dieser Gebirgskette entspringt und nach SO. von allen Sorten von Asa foetida nach England gebracht. | fliesst. Die Benennung der Stadt Congo konnte ich nir- 3) Kämpfer’s Standort: «Jugum montium in provincia | gends auffinden. Laar, quod a flumine Cuur usque ad urbem Congo secun- 4) Nicht zu verwechseln mit der nördlich und nord- dum Persici sinûs tractum extenditur, duobus, alibi tri- | östlich vom Aralmeer liegenden Sandwüste desselben bus parasangis ab littore». Das von Kämpfer erwähnte | Namens. Gebirge entspricht, nach Vergleichung der von ihm sk iz- Dre PHARMACEUTISCH WICHTIGEN FERULACEEN DER ARALO-CASPISCHEN Wüsre. 17 Pflanze, welche hier nur selten in einzelnen Exemplaren vorkommt und nicht die enorme Höhe besitzt, die sie am Ostufer des Aralmeeres erreicht. Für das massige Auftreten von Scorodosma, können folgende Grenzlinien angenommen werden: westliche Linie für Persien — Meridian 74°, für die Aralo-Caspischen Ebenen — Meridian 76°; nördliche Linie — die 45ste Parallele; östlichste, bis jetzt bekannte — Meridian 87°; endlich bildet der oben- genannte Standort von Kämpfer im Baktyiari-Gebirge den südlichsten Punkt der Verbrei- tung. Die Richtung der horizontalen Verbreitungsfläche für Scorodosma ist also, im Ganzen, eine nord-nordöstliche, wobei der isolirte Standort am Ostufer des Caspischen Meeres un- berücksichtigt bleibt. Sie stellt die Figur eines Dreiecks dar, dessen Basis im Persischen Gebiete liegt und dessen nördliche Spitze den mittleren Lauf des Ssyr-Darja (45° Br.) nicht überschreitet'). Die verticale Verbreitung des Scorodosma verhält sich so, dass während die Pflanze in Persien, nach Prof. у. Bunge und Bienert, noch auf Höhen von circa 3500’ vorkommt, dieselbe in der Region östlich vom Aralmeer eine Fläche bewohnt, welche kaum mehr als 150—200’ absoluter Höhe besitzt”) und der Standort am Ostufer des Caspischen Meeres liegt gewiss einige zehn Fuss unter dem Meeresspiegel. — Dass dieses gleichzeitige Auf- treten der Pflanze, in südlicheren Breiten — im Gebirge, in nördlicheren dagegen — in tiefgelegenen Ebenen, von dem Bedürfniss einer gewissen, bei verschiedener geographischer Lage des Ortes des Vorkommens constant bleibenden und für die vollkommene Entwicke- lung nöthigen Temperatursumme abhängig ist, bedarf wohl keiner weiteren Erläuterung. Innerhalb der erwähnten Grenzen kommt Scorodosma dennoch nicht an allen Stellen, sondern nur an Strecken mit angemessenem Boden vor. Es ist vorzugsweise diejenige Pflanze welche eines kieseligen, auf wasserdichter, salzhaltiger Schicht ruhenden Bodens bedarf und zwar sowohl in der Ebene als im Gebirge. In bergigen Gegenden bewohnt sie den alten sandigen Detritus, oder bisweilen auch aufgelockertes, halbzerfallenes Gerölle der schiefrigen Gebirgsarten; an ähnlichen Orten wurde sie z. B. von Lehmann im Sar- Jawschan-Thale, östlich von Samarkand, gesehen. Im ganzen Aralo-Caspischen Gebiete habe ich die Pflanze nur auf sandigem Boden gesehen und in Persien soll sie auch vorzugsweise solche Strecken bewohnen. In dieser Hinsicht bildet die Scorodosma einen Gegensatz. der Aralo-Caspischen Ferula persica, welche nur auf dem dürren Boden der Salzlehmwüsten, nie aber in den hügeligen Sandwüsten vorkommt. Dieses tritt so scharf hervor, dass es den Ein- wohnern allgemein bekannt ist, und frägt man einen Kirghisen am Ust-Ürt z. B., (lehmige Hochebene zwischen Caspi und dem Aralmeer), ob die Scorodosma (von den Kirghisen Sas- syk-Kurai genannt) daselbst vorkäme, so antwortet er negativ und setzt gewöhnlich hinzu, «dass es Jedermann bekannt ist, dass Sassyk-Kurai nur in Sandwüsten vorkommt, hier 1) Der Standort am Ostufer des Caspischen Meeres | 2) Im südöstlichen Theile des Gebietes, etwa unter dem bildet auch hier eine Ausnahme: die Pflanze geht zwei | 400 Br. soll die Pflanze nach Lehmann wiederum ziem- Grad weiter nach Norden, was vielleicht von der west- | Jich hoch ins Gebirge steigen. lichen Lage des Ortes abhängig ist. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Viime Série. 3 18 Eı. Borszczow, aber, auf der Lehmwüste, nur der Пап» (Fer. persica.) Ich halte es demnach für interes- sant die Verbreitung des Scorodosma in Persien und dem Aralo-Caspischen Gebiet speciel- ler anzugeben, dabei aber auch das Vorkommen der Ferula persica zu berücksichtigen. Die massigen Sandablagerungen, unzweifelhaft neuesten pelagischen Ursprunges, lie- gen im Aralo-Caspischen Gebiete vorzugsweise südlich von der Parallele 48° und östlich vom Meridian 79°. Beinahe ununterbrochen und nur hie und da von unbedeutenden Lehm- flächen durchschnitten, ziehen sich dieselben, in Form von mehr oder weniger parallelen Sandhügelreihen vom Aralmeere einerseits nach Osten hin, die Strecke zwischen dem Jaxartes und Oxus einnehmend bis zu den Vorbergen der central-asiatischen Alpen, andrer- seits aber sehr wahrscheinlich auch südlich vom Meer weit bis an den Fuss der Gebirgs- ketten, welche den Nordrand Persien’s bilden'). Dieses enorme Sandmeer scheint gegen Süden eine allmählige Erhebung zu erleiden und geht zwischen 80 und 86° L., mittelst eines wenig erhabenen Gebirgslandes in ähnliche Strecken im NO-Theil von Persien (Cho- rassan) über. Wir haben schon gesehen dass Scorodosma genau derselben Richtung folgt, in- dem sie sich aus dem Persischen Gebiete in die Ebenen von Turkestan verbreitet. In Persien wurde die Pflanze von den Herren v. Bunge und Bienert an folgenden Orten beobachtet: Steppe bei Miandescht (2500’ hoch) 12 Farasangen SO von Schahrud (etwa 36° Br., 74° L.); an der Grenze von Afghanistan zwischen Turbeth, Scheichi-Dsham und Herat (etwa 36° Br., 79—80° L.); zwischen Birdshand und Dustabad (34° Br.); in der Gebirgs- steppe bis 3500’ bei Bähiran westlich von Nehbendan (33° Br.). Am Oxus und im ganzen Bucharischen Gebiete, soll Scorodosma, nach den Erzählungen der Bewohner, an vielen Orten häufig vorkommen, wurde auch von Burnes daselbst und später von Al. Lehmann im Thale des Sarjawschan und in der südlichen Kisyl-Kam-Wüste beobachtet. Im Aralo- : Caspischen Gebiet, östlich vom Aralmeer, bin ich der Pflanze zwischen dem 80 und 84°L. häufig begegnet, besonders an folgenden Orten: Kok-tubä, am nordwestlichen Rande der Wüste Kisyl-Kum (etwa 84° L.), Bil-Kuduk (etwa 90 Werst vom Ostufer des Aralmeeres), Tomar-Astan (43°45’, der südlichste von mir besuchte Punkt) und Berg Akkyr am Dshany- Darja (etwa 44° Br., 83° L.). Nördlich vom Syr-Darja kommt Scorodosma, soweit es mir aus eigener Erfahrung und aus den Angaben der Einwohner bekannt ist, nicht vor; eben- so wenig wurde sie mit Sicherheit im Gebiete der Balchasch-Alakul Wüste nachgewiesen, obwohl schon die Ferula teterrima (Kar. und Kir), wenigstens nach der Beschreibung, etwas an Scorodosma erinnert. Der Standort am Ost-Ufer des Caspischen Meeres, bei dem Salzmoore Kara-tschungull (schwarze Schlucht) ist wegen seiner nördlichen Lage unter der 47ten Parallele ebenso abnorm, als eigenthümlich, da auf der ganzen Strecke nördlich vom 44ten Breitegrade, mit Ausnahme dieses einzigen Ortes, die Pflanze bis jetzt nirgends beobachtet wurde. Das Vorkommen derselben an der Ostseite des Caspi in mehr südlichen 1) Ueber die Region südlich von Chiwa ist noch im Ganzen so wenig bekannt, dass es unmöglich ist etwas Näheres darüber zu sagen. Di PHARMACEUTISCH-WICHTIGEN FERULACEEN DER ARALO-CASPISCHEN WÜSTE. 19 ‚Breiten ist nach dem, was man über diese Gegend weiss, auch kaum möglich. Aus den mitgebrachten Pflanzen lässt sich schliessen, dass diese Strecke durchweg einen lehmig- salzigen Boden besitzt und insofern das Auftreten von Scorodosma nicht begünstigen kann. Ausserdem erwähnen die beiden Reisenden Karelin und Eichwald, welche dieses Land etwas näher untersucht haben, auch nicht der Pflanze; diese konnte aber, wenn sie wirk- lich da vorkäme, kaum ihrer Aufmerksamkeit entgehen, da abgesehen von der eigenthüm- lichen Form und Grösse derselben, sie allen Bewohnern auf’s genaueste bekannt ist. Ueberall wo Scorodosma vorkommt, tritt sie nie einzeln, sondern immer gruppenweise auf. Oft sind von ihr unabsehbare Strecken bedeckt, indem sie kleine Wäldchen bildet, welche Abhänge und Kämme der Sandhügel einnehmen und der ganzen Landschaft ein eigenthümliches Aussehen geben. | Nördlich vom Ssyr-Darja ist Scorodosma noch nicht gefunden worden, obwohl die Sandregion des Aralo-Caspischen Gebietes noch diesseits des Flusses als ein massiges Gan- zes (die Kara-Kum Wüste) etwa bis zur 48ten Parallele geht, wo die Beschaffenheit des Bodens und das Clima, ohne allmählichen Uebergang zu zeigen, einen ganz anderen Charac- ter bekommen. Es tritt hier die mehr oder weniger salzige Lehmwüste in ihre Rechte ein und mit ihr eine verhältnissmässig sehr arme Vegetation. Von dem Kara-Kum aus erstrekt sich die Lehmwüste ostwärts bis zum Ulutau-Gebirge, dem Flusse Ssary-ssu und dem Ko- kanischen Gebirge Kara-tau'), westwärts nimmt sie die ganze Fläche bis zum Caspischen Meere ein, indem sie sich zugleich nach Süden, durch die Hochebene Ust-Ürt bis in das südlichste Turcomannien und die östlichsten Vorberge der Alburskette (etwa 38° Br.) hinzieht. Wie in der Sandregion einzelne Lehmstrecken nur topographisch vertheilt waren, so sind es hier die Sandwüsten, welche insgesammt wohl nicht mehr als И Theil der ganzen enormen (vom 49° bis 38° Br. und 70° bis 85° L.), an vielen Orten vollkommen vegeta- tionslosen Wüste ausmachen. Auf den unzähligen Salzmooren und mergeligen Hügelab- hängen dieser öden Gegend, kommt nun an vielen Orten und in bedeutender Menge die Ferula persica vor. Lehmann fand sie häufig südlich vom Flusse Irghiz bis an den Nord- rand der Kara-Kum Wüste und das Littoral des Aralmeeres, und ich selbst habe die Pflanze am Flusse Emba und am Caspischen Meere, wo sie ihren westlichsten Verbreitungspunkt zu erreichen scheint, öfters beobachtet, so wie auch auf der Hochebene Ust-Ürt und süd- lich vom Irghiz in grosser Menge gesehen. Endlich wurden mir noch Exemplare derselben aus dem mittleren Turcomannien mitgetheilt und in der Lehmwüste am See Telekul-tata (85° L.) an der kokanischen Grenze ist die Pflanze von meinem Freunde dem Hrn. Inge- nieur-Officier Belzow gefunden worden. An diesem letzten Punkte kommt sie nur selten vor und scheint hier ihre östlichste Grenze zu erreichen, da weiter nach Osten die Gegend wieder zu einer Sandwüste, der sogenannten Hunger-Wüste wird, welche sich beinahe un- unterbrochen bis zum Balchasch-See hinzieht. Südlich vom Ssyr-Darja fehlt die Ferula 1) Eine der westlichsten Verzweigungen des Tian-Shan Kammes. 20 EL. Borszczow, persica'), so viel ich weiss, gänzlich und die Angabe von Eversmann, dass diese Pflanze* in der Wüste östlich vom Aralmeer und in Buchara sehr häufig vorkäme, glaube ich viel- mehr als eine Verwechselung derselben mit der daselbst in grosser Menge vorkommenden Scorodosma, ansehen zu dürfen. Bekanntlich hat später auch Lehmann denselben Fehler begangen, indem er die neu von ihm entdeckte Scorodosma für Ferula persica hielt. Leh- mann ging aber im Jahre 1840 auf demselben Wege nach Buchara, welchen Evers- mann im Jahre 1816 gemacht hatte. Es ist also kaum zu bezweifeln, dass die Ferula per- sica von Eversmann Scorodosma gewesen ist. Aus dieser Schilderung der Verbreitung beider Ве sieht man leicht, dass Sco- rodosma ein mehr südôstlicher, dagegen die Aralo-Caspische Ferula persica mehr ein westlicher, zugleich aber auch nördlicherer Ferulaceen-Typus des westlichen Mittel- Asien ist; ferner dass die erste Pflanze eines beinahe ausschliesslich kieseligen, an Mine- ralsalzen ärmeren Bodens bedarf, während die zweite immer auf lehmigem, an Chlornatrium schwefelsaurem Natron und Kalk reicherem Boden gedeiht. Ferula persica und Scorodosma können also nie beisammen vorkommen, sondern das Auftreten der einen schliesst die an- dere vollkommen aus. Die Entwickelungsgeschichte und Lebensdauer der beiden Pflanzen ist in vielen Hin- sichten auch ganz verschieden. , Die Ferula persica bildet im ersten Frühjahr nach der Aussaat?) in der Regel nur ein Cotyledonarblatt, welches zwei bis drei Wochen nach dem Freiwerden der linearen Cotyle- donen vom Epicarpium, aus der Mittelknospe entsteht. Es ist zweimal gefiedert und unter- ' scheidet sich von den, im höheren Alter der Wurzel, hervorsprossenden Blättern dadurch, dass es nicht wie jene behaart, sondern beinahe ganz glatt und glänzend ist. Drei bis vier Wochen nach dem Erscheinen trocknet dieses Blatt allmählich ab und die Pflanze scheint zu Grunde zu gehen. Eine nähere Untersuchung der Wurzel zeigt aber, dass diese dabei ganz kräftig sich verhält und nach dem Vertrocknen des Blattes an Dicke zunimmt. In diesem Zu- dritten Ordnung sind oval, mit weniger tief eingeschnit- tenen Lappen und (wenigstens an einigen von mir ge- sehenen Exemplaren) bedeutend grösser. Die Inflores- 1) Die Aralo-Caspische Ferula persica scheint mir, wie ich es schon erwähnt habe, von der, in Herbarien und Gärten vorkommenden Willdenow’schen Pflanze in man- cher Hinsicht abzuweichen und bildet entweder eine selbstständige Art, oder eine, vielleicht durch die Eigen- schaften des Bodens, bedingte Varietät, welche ziemlich constant bleibt. Vor allem sind die Wurzeln beider Pflan- zen verschieden: die Aralo-Caspische hät eine höchstens bis 1 Zoll dicke Wurzel, welche in der Regel nur sehr wenige Aeste abgiebt und eine schwarze Rinde besitzt; die Wurzel der in den Gärten cultivirten ist bedeutend dicker, mehr knotig als in die Länge gestreckt, verzweigt und hat eine schmutzig gelbliche Farbe. Die Blätter sind auch nicht ganz ähnlich: die Segmente erster und zwei- ter Ordnung stehen nämlich bei der Aralo-Caspischen Pflanze vie] weiter von einander ab, die Segmente der cenz der Aralo-Caspischen Pflanze ist eine üppige, im Ganzen der von Scorodosma (im Kleinen) nicht unähn- liche wirbelständige Dolde, während ich dieses an den Herbarienexemplaren und auch in der Abbildung von Hope nicht bemerken konnte: letztere hatten einen ärm- lichen Blüthenstand. Leider war ich so unglücklich nur trockenen Pflanzen zu begegnen und kann deswegen nicht näher auf sie eingehen. Ob diese Form in Persien vorkommt, istnochnicht sicher. Soviel ich mich erinnere, habe ich sie im schönen persischen Herbarium von Prof. Bunge nicht gesehen. 2) Nach den mit Ferula persica Willd. in Würzburger Botanischen Garten angestellten Versuchen. Die PHARMACEUTISCH-WICHTIGEN FERULACEEN DER ARALO-CASPISCHEN WÜSTE. 21 stande nun bleibt die Pflanze den ganzen Sommer und, wenn sie durch die Kälte nicht beschädigt wird, den Winter hindurch. Wie sich die Entwickelung des Pflänzchens im nächstfolgenden Frühjahr gestaltet und wie viele Jahre die Wurzel der Ferula persica braucht um die nöthige Kraft zu erlangen einen Stengel emporzutreiben — sind Fragen, weiche durch directe Culturversuche noch nicht beantwortet sind. Nach den Ueberresten des Bastgewebes der Blattstiele an der Coma ist es vielleicht erlaubt zu glauben, dass die Pflanze dazu nicht weniger als drei Jahre bedarf. Während der Blüthezeit, so wie bei Ausbildung des Fruchtknotens zu jungen Saamen, verliert die Ferula persica ihre Wurzel- und Stengel- blätter nicht, diese bleiben im Gegentheil ziemlich frisch bis zur Periode des mehr vor- gerückten Fruchtreifens und trocknen erst dann allmählich ab. Nach dem Absterben des erst gebildeten Stengels, entstehen an der Spitze der Wurzel, innerhalb der büscheligen Coma, abermals 1 — 4 neue Knospen welche die Anlage zur Stengelbildung im künftigen Jahre sind. Von diesen entwickeln sich aber nicht alle zu neuen Pflanzen, sondern nur eine, selten zwei, die übrigen zwei sterben ab. So geht es eine ganze Reihe von Jahren ') fort, und Ferula persica ist also als eine planta perennans pleiocarpica anzusehen, Ganz anders steht es mit der Entwickelung von Scorodosma. Während bei Ferula persica, die einmal, obwohl während einer ziemlich langen Periode, ausgebildete Wurzel еше Reihe von Pflanzengenerationen zu produciren im Stande ist, bedarf die von Scoro- dosma zu ihrer vollständigen Entwicklung einer viel grösseren Anzahl von Jahren und ein- mal dazu gekommen, treibt sie rasch einen mächtigen, mit enormer schöner Dolde ver- sehenen Stengel empor und stirbt alsbald vollkommen ab. Das Nahrungs-Material welches die Wurzel für ihre Entwickelung jahrelang gesammelt hat, wird von der aus ihr ent- stehenden Pflanze in höchstens 50 Tagen ohne Rückstand verbraucht. Keimende Scorodosma-Saamen hatte ich nicht die Gelegenheit gehabt, während der Reise, an Ort und Stelle zu beobachten; dagegen war ich anwesend bei den Culturver- suchen, welche Hr. Prof. Schenk mit den von mir im J. 1857 gesammelten Saamen im Frühling dieses Jahres anstellte. Die Aussaat wurde Ende Februar angestellt und gleichzeitig mit Scorodosma wur- den auch Saamen von Ferula persica, Narthex Asa foelida, Dorema Ammoniacum, Ferula Schaïr und noch einiger Umbelliferen eingepflanzt. Alle Töpfe wurden in ein Winterbeet gestellt. Nach etwa 28 Tagen (als schon 7 Exemplare von Dorema bereits gekeimt hat- ten), sprossten auch zwei’) Scorodosma-Saamen hervor. Die Cotyledonen derselben waren dicht von dem Epicarpium eingeschlossen und befreiten sich von demselben wiederum erst nach drei Wochen. Die Hauptursache dieses langsamen Abstossen’s des Epicarpium kann vielleicht dem anhaltenden Regenwetter und Mangel an Sonnenlicht zugeschrieben werden, 1) Im Botanischen Garten zu Würzburg habe ich ein | mer blühende Stengel und vollkommen reife Früchte trägt. Exemplar von Ferula persica Willd. gesehen, welches nach 2) Einige Tage später keimte noch ein Saame; das gefälligster Mittheilung des Hrn. Prof. Schenk schon | Pflänzchen war aber äusserst schwach, sehr blass gefärbt 18 — 20 Jahre im Garten existirt und bei günstigem Som- | und ging bald zu Grunde. 29 Er. Borszczow, welche Umstände gewiss von ungünstigem Einfluss auf die Entwickelung der Pflänzchen gewesen sind. Mit dem Eintreten heller und wärmerer Tage wurden die Pflänzchen in klei- nere Töpfe umgesetzt und erhielten sich nach dieser Operation vollkommen gut. Die Co- tyledonen wurden nun frei und erschienen als hellgrüne, mit dünnsten Härchen bedeckte, lineal-lanzettformige Blättchen, welche einander gegenüber eine beinahe horizontale Stellung hatten und an den Enden zurückgerollt waren. Zwischen ihnen sah man alsbald die Anlage des ersten Blattes als eine weissfilzige, dunkler gefärbte, einfach gefaltete Knospe. Diese von guter Witterung begünstigt, entwickelte sich nach 10 Tagen zu einem langgestielten, eiförmigen, bis 1 Zoll langen, 27, Lin. breiten Blatte, welches an der oberen Seite dunkelgrün und halbmatt, an der unteren Fläche aber, sowie an dem mit spar- samen, abgerundeten Zähnchen versehenen Rande, mit einem schön weissen, zierlich- büscheligen Flaum bedeckt war. Der Mittelnerv bildete an der Rückseite einen hervor- springenden behaarten Kiel und Anlagen der paarigen, gegabelten Seitennerven waren an dem, etwas gefalteten Blatte, als ein zartes Netz gut wahrzunehmen. Im Ganzen sah das erste Blättchen den Abschnitten letzter Ordnung bei erwachsenen Scorodosma-Blättern sehr ähnlich'). In diesem Zustande blieben die Pflänzchen bis Anfang Mai, wobei sie eine sehr geringe Zunahme im Wachsthum zeigten, nur ragte das kleine, noch kahle Collum der kleinen 1/,—1'/, Lin. dicken Wurzel etwas über die Erde empor, was in früheren Tagen nicht bemerkt wurde. Dann fingen die Cotyledonen und das Blättchen an allmählich gelb zu werden, die Pflänzchen wurden welk, neigten sich gegen den Boden zu und trotz aller Vorsichtsmaasregeln, die Herr Prof. Schenk angewendet hatte, schien die ganze Ansaat zu Grunde zu gehen. Die Pflänzchen wurden nun näher untersucht und es erwies sich, dass die Wurzeln, trotz dem Verschwinden der Blätter, vollkommen frisch und kräftig ge- blieben waren. Esblieb nun anzunehmen, dass dieses Absterben der gebildeten Blätter eine, zwar eigenthümliche aber doch normale Erscheinung ist, welche bei cultivirten Exempla- ren zu derselben oder nahe derselben Zeit eintritt, als bei wild wachsenden Pflanzen in ihrer Heimath. Es ist auch in der That dieses der Fall, da bei Scorodosma z. B. im Aralo- Caspischen Gebiete in der Regel auch zwischen Mitte April und Anfang Mai die Blätter absterben. Ende Juni wurde eine solche eingezogene Scorodosma-Pflanze wiederum be- sehen. Die Wurzel war jetzt schon bis 2 Lin. dick; in der Form wurde keine besondere Veränderung bemerkt. Am 15ten August aber zeigte sich eine merkwürdige Gestaltung der- selben. Der obere, vor Diesem dickere Theil hatte sich auf eine merkwürdige Weise in die Länge gestreckt und nicht unbedeutend an Dicke abgenommen; am Collum konnte man 1) Die Narthex verhält sich, was das lange Einhüllen | plar Cotyledonen, deren Spitzen gespalten waren. Das der Cotyledonen durch das Epicarpium anbetrifft, nahe | Gewebe der Cotyledonen scheint viel solider zu sein als ebenso wie Scorodosma. Die Cotyledonen sind dunkel- | bei Scorodosma. Das erste Blättchen entwickelt sich grün, lineär, nach dem Freiwerden an einander anlie- | etwas langsamer, ist flach, glatt und von vorne hin schon gend, oder nur unbedeutend auseinanderstehend und | 2fach gefiedert. Die Abschnitte zweiter Ordnung sind in nicht nach rückwärts eingerollt, dagegen hatte ein Exem- | kleinespitzige Lappen getheilt; Blattstieldünn, schrlang. Die PHARMACEUTISCH-WICHTIGEN FERULACEEN DER ARALO-CaspiscHen WÜSTE. 23 schon deutlich einige wenige Bast- und Gefässbündel unterscheiden, welche somit die erste Anlage der Coma bilden und ihre Entstehung dem abgestorbenen Blatte verdanken. Vom Collum hinab, zeigte die gräuliche Rinde der bis 2 Zoll langen Wurzel quer parallel ver- laufende Falten, am untersten Theil war sie dagegen beinahe glatt und heller gefärbt. Am merkwürdigsten aber war die, am unteren Theil der Wurzel auf einmal eintretende, keulenförmige, bis über 2 Lin. starke Verdickung derselben, welche anfangs die Vermu- thung veranlasste: die Wurzel sei umgekehrt in die Erde eingepflanzt worden, alsbald aber als ein eigenthümliches Wachsthumphänomen angenommen werden musste. Ganz am Ende der Keule ist eine kleine knopfförmige Papille sichtbar, welche ohne Zweifel den Ausgangs- punkt für die Entstehung der Nebenwurzeln (von denen schon eine anwesend war) bildet. Auf den ersten Blick ist man geneigt zu glauben, dass bei dieser merkwürdigen Verän- derung in der Form der Wurzel, dieselbe im Zustande des Absterbens sich findet und dass der obere Theil schon wirklich zu Grunde gegangen ist; allein eine junge, frische bis ий Lin. grosse Blattknospe innerhalb der kleinen Coma beweist deutlich, dass die Wur- zel vollkommen kräftig und lebensfähig und die ganze Umgestaltnng derselben eine nor- male Erscheinung ist. Eine ganz ähnliche Aenderung in der Form der Wurzel wurde auch an Dorema-Exemplaren beobachtet und wird wohl für alle Ferula-Arten geltend sein, die in ähnlichen, die Vegetation im Ganzen mehr verhindernden climatischen Verhältnissen sich entwickeln müssen, wie die beiden genannten Pflanzen. Es wäre höchst wünschens- werth, dass die.von Hrn. Prof. Schenk angesäeten Ferulaceen den nächst folgenden Win- ter gut vertragen möchten, da eine weitere Verfolgung der Entwickelung derselben von grossem Interesse sein wird. . Wie gross die Anzahl der Jahre sein mag, welche zur vollkommenen Entwickelung der Scorodosma- Wurzel zu einer stengelbildenden nöthig sind — ist еше Frage, die jetzt, aus Mangel ап Beobachtungen, noch nicht beantwortet werden kann. Früher glaubte ich aus der Vergleichung der Dicke verschiedener Wurzelexemplare und der Anzahl der Bastbün- delreihen an der Coma einen Aufschluss über diese Frage zu haben und schätzte die, zur Ausbildung einer Wurzel, welche im Stande wäre einen Stengel emporzutreiben, nöthige Zeitperiode, auf 3—5 Jahre. Allein die eben geschilderten Culturversuche mit Scorodosma. die Bildung der ersten Reihe der Coma an einer nur 2 Lin. dicken Wurzel, sind schlagende Beweise dafür, dass es ein Irrthum war und dass 3 Jahre keinesweges und 5 Jahre nur vielleicht als der kürzeste Termin für die vollständige Entwickelung der Scorodosma-Wur- zel anzunehmen sind. Ich enthalte mich also jeder Vermuthung und überlasse die Ent- scheidung der Frage entweder den Culturversuchen, oder neuen Beobachtungen an Ort und Stelle und zwar in günstigerer Jahreszeit, als diejenige, in welcher ich meine Beobach- tungen angestellt habe. Während nun die erste Lebensperiode des Scorodosma — die Entwickelung der Wur- zel — einer sehr grossen Reihe von Jahren bedarf, geschieht die Entwickelung des 5—7 Fuss hohen, mächtigen Stammes, der Blätter, Blüthen und Früchte, in einer merkwürdig kurzen 24 Er. Borszczow, Zeit. Das ganze Leben der Pflanze selbst beträgt, von der Bildung der Wurzelblätter und der Stengelknospe an, bis zum vollständigen Absterben derselben, sammt der Wurzel nicht über 40 bis 50 Tage! In wie viel Zeit die einzelnen Theile der Pflanze, bis zum Auf- blühen derselben sich entwickeln, ist nicht genau anzugeben, da über diesen Gegenstand keine directen Beobachtungen existiren und die Pflanze in Blüthe überhaupt nur einmal, von Lehmann gesehen worden ist. Aus einigen Beobachtungen über das Erwachen der Frühlingsflor um Buchara, die wir auch Lehmann verdanken, ist man aber zu vermuthen berechtigt, dass Scorodosma kaum vor der zweiten Hälfte des März-Monats ihren Stengel zu treiben anfängt. So fingen, nach Lehmann «die Pappeln erst am 5. März an zu blühen; «am 12. sah er die ersten Blüthen von Ranunculus aquatilis; am 17. die ersten Apricosen- «blüthen; am 18. zeigte sich das erste Grün auf den Weiden; am 23. erschienen die ersten «Tulpensträuse auf dem Bazar; am 25. die ersten Blätter auf den Ulmen und am 27. «blühte eine Adonis; am 31. zeigten sich einige Blüthen an den Kätzchen von Morus. Den «2. April fielen schon die Kronenblätter der Apricosen ab und am 10. d. M. erschienen «die ersten Blätter an den Cucurbitaceen, an Daucus Carota und Brassica oleracea.» Nun ist dabei zu berücksichtigen, dass 1) die von Lehmann aufgezählten Pflanzen, grösstentheils Culturpflanzen sind, welche auf einem schon durch Dünger verbesserten Boden wachsen, ausserdem noch in der Nähe der Wohnungen, wo sie vor Ungewitter geschützt, in ihrer Entwickelung befördert werden; 2) Lehmann’s Beobachtungen in Buchara angestellt worden sind, also um einen Grad und einige Minuten südlicher, als der Brunnen Nasar- bai-Kuduk, wo Lehmann am 12. April blühende Scorodosma gesehen hat; wenn aber bei dem sehr geringen Bodenrelief der ganzen, östlich vom Aralmeer liegenden Gegend, ein Grad Unterschied von N. nach S. zu unbedeutend ist um eine merkliche Veränderung im Klima zu verursachen, so ist doch nicht zu vergessen, dass in Buchara, als einem stark bevölkerten Ort, die Temperaturen gewiss ganz andere waren, als in der offenen Wüste. Endlich zeigt auch das verhältnissmässig späte’ Аа арен selbst solcher Gewächse, wie Pappeln, Ulmen, Tulpen u. s. w., die alle zu den frühesten Verkündigern des Frühlings gehören, dass die Wärme kaum soweit fortgeschritten ist, um die Entwickelung einer Pflanze, wie Scorodosma befördern zu können. Ich glaube also, dass man ohne einen allzu grossen Fehler zu begehen annehmen kann, dass Scorodosma im Aralo-Caspischen Gebiet ihre Wurzelblätter und den Stengel nicht vor dem letzten Drittheil des März entfaltet. Nehmen wir nun ferner an, dass die Exemplare, welche Lehmann am 12. April schon mit einzelnen verblühten Blumen und welkend gewordenen Blättern gesehen hat, erst vor 5—6 Tagen ihre ersten Blüthen entfalteten'), so könnte die Zeit, von etwa 20. März, bis 1) Ich nehme eine verhältnissmässig ziemlich lange | sich geht. Häufig sieht man z. B. Tulpen am Morgen Zeit, da überhaupt das Aufblühen der Pflanzen und das | erstkaumaufblühendundam anderen Tage sind die Sepala Reifen der Früchte bei dem trockenen, subtropischen | derselben schonwelkend und fallenleicht ab. Viele Früh- Klima der Aralo-Caspischen Ebenen ungemein rasch vor | lingspflanzen: Rochelia. Echinospermum, Hypecoum, Roe- Dre PHARMACEUTISCH-WICHTIGEN FERULACEEN DER ÄRALO-ÜASPISCHEN WÜSTE. 95 zum 7. April (= 18 Tage), als diejenige angesehen werden, welche für die Ausbildung der ganzen Scorodosma-Pflanze mit Blättern und Blüthenknospen nôthig wäre. Während des Blühens werden die Stengel- und Wurzelblätter allmählig schlaff und die ersten fallen, mit sehr seltenen Ausnahmen, ab. Die vertrockneten Bracteen und bandförmigen Hüllen der untersten Dolden, so wie die Wurzelblätter halten sich längere Zeit und man findet dieselben, an entsprechenden Stellen der Pflanze, sogar im späten Herbst. Das Verblühen und Reifen der Saamen muss, bei immer zunehmender Hitze, äusserst schnell vor sich gehen. Die von mir, in der zweiten Hälfte des Mai, südlich vom Ssyr-Darja gesehenen Exemplare entbehrten schon der grössten Zahl ihrer Saamen; die Epidermis des entblät- terten Stengels hing in Fetzen und die Wurzel war vollständig trocken und todt. Eine ausführliche Beschreibung von Scorodosma zu geben, halte ich kaum für nöthig, da Hr. Prof. v. Bunge schon die Charaktere der Pflanze, nach Lehmann’s Exemplaren ausgezeichnet schön in den Reliquiis Lehmannianis'') geschildert hat und die von mir gese- henen Exemplare nur Fruchtexemplare sind und ausserdem von der Beschreibung nicht wesentlich abweichen. Das Einzige was ich noch erwähnen will, ist, dass bei der Analyse der weiblichen Blumen ich die, von Prof. v. Bunge beschriebenen, an der Basis des Stylo- podium sitzenden zweilappigen Drüschen (rudimentäre Staubgefässe) durchaus nicht finden konnte, was auch dem Hrn. Prof. Schenk nicht gelungen ist. Ferner sind in der Beschrei- bung von Hrn. Bunge die bis 2'/, Zoll langen, 2 Lin. breiten bandförmigen Hüllen an der Basis der weiblichen fruchttragenden Dolden der untersten Zweige des Blüthenstandes nicht erwähnt worden, und zwar aus dem Grunde, weil Lehmann zufälliger Weise nur die obersten doldentragenden Zweige des Stengels, welche keine solche Hüllen besitzen, eingelegt hat und Hr. Bunge also nur das in die Beschreibung eintragen konnte, was an den Exemplaren zu sehen war. Das Scorodosma ist den Bewohnern des Aralo-Caspischen Gebietes allgemein unter dem Namen Sassyk-Karai oder Keurök-Kurar bekannt, was soviel als stinkendes Rohr bedeutet. Die Bucharen nennen es Sassyk-Kawar oder auch einfach Kawar. Die Kir- ghisen verabscheuen die Pflanze wegen des ekelhaften Geruches, der selbst bei vollkom- men trocknen Exemplaren in der Nähe noch kaum auszuhalten ist und Kopfschmerzen verursachen kann. Ueber die medicinische Anwendung des Gummiharzes konnte ich Nichts erfahren und es scheint, dass dieselbe den Einwohnern vollkommen unbekannt ist, obwohl sie alle sehr gut wissen, dass die Wurzel und die Doldenstiele ein Gummiharz ausschwitzen. An den Dolden habe ich nur wenige hirse- bis linsengrosse, halbdurchsichtige, im Bruche glänzende Tröpfchen von gelblich-rother Farbe und fürchterlichem Geruch beobachtet. Dagegen findet man am Kopf der ein Paar Zoll über den Boden emporragenden Wurzeln, meria, Spirorhynchus etc. zeigen dasselbe. Innerhalb drei | scheinen der ersten Antheren um 11 Uhr Morgens, man Tagen werden die Früchte schon halbreif. Endlich erin- | am Abende desselben Tages solche schon zu Hunderten nere ich auch an die schon erwähnte Beobachtung von | zählen konnte. Balfour an N. Asa foetida, bei welcher, nach dem Er- | 1) P. 309 (133), no. 549. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vilme Serie. 4 26 Er. Borszczow, innerhalb des Coma, ziemlich bedeutende Klumpen, welche braun gefärbt und von Sand- theilchen verunreinigt sind. Ursprünglich, bei noch lebenden Wurzeln und unzweifelhaft nur im Frühjahr (im späten Herbst sind die Wurzeln im Allgemeinen sehr wenig saftig), ist das Gummiharz, als Milchsaft in mächtigen, zu Bündeln von beinahe 3” Durchmesser zusammengelegten Gefässen enthalten, welche in concentrischen Kreisen in der, aus lang- gestreckten verdickten Zellen bestehenden Substanz der Wurzel eingebettet sind. Die Substanz der Wurzel ist graulich-weiss; die Gefässbündel sind dagegen gelblich gefärbt. Die Rinde der frischen noch lebenden Wurzeln ist etwas korkig, graulich-braun, häufig mit einem Stich in’s Violette. Die äusseren Schichten derselben bekommen bei älteren Wurzeln tiefe Rinnen und Furchen, welche der Quere und Länge nach verlaufen und bei der Bildung neuer Korkschichten lösen sich die früher gebildeten Schichten in Form von viereckigen Schuppen. Bei abgestorbenen Wurzeln wird die Substanz brüchig, locker und lässt sich ziemlich leicht zerzupfen; dabei fällt sie durch Absterben der Zellen und Ge- fässe zusammen und die faltig gewordene Rinde bedeckt die Wurzel wie ein breiter Sack. Der Fäulniss widersteht die Wurzel sehr stark, ebenso auch alle Theile der Pflanze. . Ich habe häufig vom Winde umgeworfene Exemplare gesehen, welche vielleicht schon vor zwei Jahren abgestorben waren, und doch konnte man an denselben keine Spur von Fäul- niss bemerken, ja der ekelhafte Geruch lies sich deutlich verspüren, besonders beim An- zünden. Parasitische Gewächse an abgestorbenen Pflanzen habe ich, mit Ausnahme eines Hysterium ? nicht gesehen. Es bleiben mir noch einige Worte über die erste Tafel der beigelegten Abbildungen zu sagen, auf welcher der allgemeine Habitus von Scorodosma dargestellt ist. Es wird viel- leicht Manchem auffallen, dass auf dieser Abbildung die fruchttragende Pflanze mit noch _ ganz frischen Blättern entworfen ist, während es im Text ganz ausdrücklich gesagt worden war, dass diese schon während der Blüthezeit zu welken anfangen und bald darauf ver- trocknen und abfallen. Ich bitte nun ausdrücklich beachten zu wollen, dass dieses Ab- weichen der Tafel I. von dem beschriebenen Aussehen der fruchttragenden Pflanze mit Absicht gemacht worden ist, um möglicherweise irgend welche Veranlassung zu Verwech- selungen der Narthex, welche normal keine Stengelblätter besitzt, mit Scorodosma, welche dieselben erst später verliert, zu vermeiden. Die Abbildung ist mit der grössten Genauig- keit nach einem trocknen Exemplare der ganzen Pflanze von meinem Freunde, Hrn. Künstler Kamensky, wirklich meisterhaft entworfen worden. Um die Stellung und Form der Blätter ete. genauer zu übergeben, wurden die betreffenden Pflanzentheile, durch Einwirkung von Wasserdampf, möglichst in ihre natürlichen Verhältnisse gebracht. Alles wurde angewendet, um durch die vorliegende Abbildung des Scorodosma Jedermann eine richtige Einsicht in die allgemeinen Charaktere der Pflanze zu geben, und als beste Em- ‘pfehlung dieser Abbildung kann die äusserst günstige Meinung vom Hrn. Prof. Bunge dienen, der selbst Gelegenheit hatte unzählige Mengen von Scorodosma in Persien zu beobachten. Dix PHARMACEUTISCH-WICHTIGEN FERULACEEN DER ARALO-ÜASPISCHEN WÜSTE. 07 Ш. Die Ammoniak-Pflanzen. Die ältere Geschichte des Ammoniak’s bietet wenig Material zur näheren Bestimmung der dasselbe liefernden Pflanze. Nirgends finden wir eine, wenn auch nur oberflächliche, Beschreibung des Aussehens der Pflanze, nach welcher man etwa die Beziehung der Pflanze der Alten zu den uns jetzt bekannten Mutterpflanzen des Gummiharzes entneh- men könnte. Galenus spricht von einer «Lacryma Agasyllidis seu Ferulae lacryma», ohne etwas Näheres über die Abstammung derselben zu sagen. Aus Dioscorides'), welcher wahrscheinlich zum ersten Mal den Namen Ammoniacum gebraucht hat, erfahren wir nur, dass der Saft auch von einer Ferula stammt, welche in der afrikanischen Provinz Cyrene, bei dem Tempel des Jupiter Ammon vorkommen soll, woher auch der Name « Ammonia- cum» dem Gummiharze (h. e. Gummi, quod ad Ammonis Oraculum gignitur) gegeben wurde. Nach anderen soll Dioscorides dem Harze die Benennung « Ammontacum» von dem Vor- kommen der Pflanze an sandigen Stellen (sic фест бло 78 Apps, quod supra arenam con- crescat) gegeben haben. In neuerer Zeit wurde eine Ammoniak führende Ferula, soviel bekannt ist, in Afrika nicht wieder gefunden, was vielleicht einen Zweifel über die Iden- tität des Gummi Ammoniacum der Alten mit dem jetzt bekannten hervorrufen könnte. Al- lein, wenn man die Verwandtschaft der climatischen Verhältnisse von Syrien und Persien einerseits, wo Ammoniak gebende Pflanzen in Menge auftreten, mit denen von Ost- Afrika andererseits näher in’s Auge fasst, so wird man, glaube ich, keinen Grund finden die Mög- lichkeit der Verbreitung derselben über den Isthmus von Suez und die Arabia petraea in die Wüsten von Ost-Afrika zu bestreiten, um so mehr, als wir dasselbe auch an manchen anderen Pflanzen sehen, deren Hauptsitz unzweifelhaft in Asien nachzuweisen ist, so z. B. den Calligoneen, den Atraphaxis-Arten etc. Die trocknen, salzhaltigen oder sandigen Ebenen und Hochländer von Central-Asien gehen beinahe ununterbrochen in ähnliche Landstriche Ost-Afrika’s über, wobei auch der Charakter der Flora der ersteren sich in den letzteren zum Theil wiederholt und sich innig an die dem afrikanischen Continente angehörige Flora anschliesst. Die Coryphäen der Botanik des Mittelalters: ©. Bauhinus, J. Bauhinus, Lobe- lius, Dodoëns etc. etc. sagen Nichts neues über die Ammoniak-Pflanze, sondern wieder- holen mit verschiedenen Varianten die Angabe von Dioscorides. Dem verdienstvollen Erforscher Persien’s im 17. Jahrhunderte, Kämpfer, scheint die Pflanze auch entgangen zu sein und die ersten Herbarium-Exemplare der verschiedenen Ammoniak -liefernden Gewächse sind erst in den letzten Decennien in die Museen Europa’s gelangt. Die erste ausführliche Beschreibung einer der Ammoniak-Pflanzen wurde im J. 1829 von dem Engländer Don gegeben’). Don stellte die generischen Diagnosen der Pflanze 1) Lib. Ш. Cap. LXXXVIII (XCVIIl.) р. 439, ed. 2) Transact. of the Linn. Society. Vol. XVI. P. I. Kuehn 1829. р. 600 зач. * 28 Er. Borszczow, auf, welche er mit dem Namen Dorema belegte, nach den vom Lieutenant Wright in der persischen Provinz Irak-Adshemi in der Nähe von Jezd gesammelten Exemplaren. Die- selbe Pflanze soll aber, nach Mérat (Dictionn. Universel de matière médicale, Vol. 1.), schon Rob. Brown gekannt haben und noch früher hatte ein Geognost, Hr. Fontanies, welcher im Auftrage der französischen Regierung die Levante besuchte, dieselbe gefunden, worauf er Exemplare und sogar eine Zeichnung an das «Musée d’Histoire Naturelle» schickte. Aber weder Rob. Brown noch Fontanies haben etwas über diesen Gegen- stand publicirt, die von ihnen gesehenen Pflanzen konnten andere Arten gewesen sein und Don muss als der erste angesehen werden, der uns eine gute Beschreibung der Ammoniak- Pflanze geliefert hat, und zwar derjenigen Art, welche die grösste Verbreitung in Per- sien zu haben scheint, nämlich: Dorema Ammoniacum Don. Nahe zu derselben Zeit als Dorema Ammoniacum von Col. Wright entdeckt wurde, nämlich zwischen den Jahren 1825 und 1832, fanden Aucher-Eloy und Szovits noch zwei in Persien einheimische Arten derselben Gattung: Dor. glabrum Fisch. et Meyer und Dor. Aucheri Boiss. Diese Arten scheinen mehr westliche und höher im Gebirge auftretende Formen zu sein, da D. glabrum von Szovits auch in Transkaukasien (Armenien) beobachtet worden war, wo D. Ammonia- сит gar nicht vorkommt '). Später wurden an einzelnen Orten in Persien noch einige Do- rema-Arten gefunden, welche bis jetzt aber nur als Seltenheiten in grösseren Herbarien aufbewahrt liegen. Als solche sind zu erwähnen: das D. robustum Loftus mit sehr charak- teristischen ellipsoidalen Früchten und äusserst entwickelten breiten Striemen; das D. hır- sutum Loftus, eine in der Nähe von D. Aucheri Boiss. stehende Art, welche aber durch grössere, an beiden Enden mehr zugespitzte und mit zartestem Flaum bedeckte Saamen von derselben verschieden zu sein scheint. Beide Pflanzen wurden von Dr. Loftus im Jahre 1852 bei Kirrind im südlichen Persien entdeckt. Ebendaselbst fand er auch noch eine dritte Art, Dor. odoriferum, welche ein ganz merkwürdiges Aussehen hat und sich von allen bis jetzt bekannten ausgezeichnet schön unterscheiden lässt. Es scheint eine kräftige Pflanze zu sein und blüht auffallender Weise noch im September, während die anderen Arten meist Frühlingspflanzen sind. Die Exemplare von Dr. Loftus, welche ich durch die Güte des Hrn. Prof. Bennett im British Museum mir ansehen konnte, bestehen aus Wurzelblättern und dem oberen Theil des Stengels mit blühenden Aesten. Der Stengel ist oben fingerdick und kantig; die Kanten ziemlich scharf und stark behaart. Der Blüthenstand bildet einen racemus paniculatus, wie bei D. Ammoniacum, nur etwas compacter; die blumen- tragenden Aeste sind verhältnissmässig kurz (/,—/, Fuss), dick und theilen sich in Aest- chen, welche an ihrem Insertionspunkte mit zahlreichen, breiten, halbkreisförmigen, etwas zugespitzten Scheiden umgeben sind und in Aehren aufsitzende Dolden erster Ordnung tragen. Die kurzgestielten Dolden theilen sich in mehrere längliche Radien, auf welchen 1) Im J. 1850 fand Dr. Buhse südlich von Damgan, | bung gegeben hat, da er nur Wurzelblätter und vertrock- am Gebirgszuge Kuhi-Rischm (in Persien) auch eine Do- | nete Stengel zu sehen bekam. Buhse glaubt, dass diese rema-Art, von der er aber keine ausführliche Beschrei- | Art mit D. Aucheri Boist identisch ist. Die PHARMACEUTISCH-WICHTIGEN FERULACEEN DER ARALO-Caspiscaen WÜSTE. 29 kleinere Dolden der zweiten Ordnung aufsitzen; Dolden beider Ordnungen sind mit Hüllen versehen, welche den die Basis der Aeste und Aestchen umfassenden Scheiden sehr ähn- lich‘, aber kleiner sind. Alle Blumen sind Zwitter; die 3—4 in der Mitte jeder kleinen Dolde abortiv. Wurzelblätter bis 2 Fuss lang und breit, im Umrisse beinahe rautenförmig, grau-grün. Der cylindrische Blattstiel theilt sich in 3 grosse Segmente erster Ordnung, welche wiederum dreifach gefiedert sind; Segmente letzter Ordnung fleischig, lineär-walzen- förmig. Der Fruchtknoten war an den von mir gesehenen Exemplaren noch sehr wenig entwickelt. Gummiharz röthlich, von eigenthümlichem, angenehmem Geruch. Einige Exem- plare zeigten auch proliferirende Dolden in der Weise, dass die Axe der untersten durch die 2—3 oberhalb derselben liegenden Dolden durchgewachsen ist. Die eben erwähnten höchst interessanten Dorema- Arten sind aber, ihrer Seltenheit wegen, kaum als Mutterpflanzen des verkäuflichen Ammoniak’s anzusehen. Als die für die Gewinnung des Gummiharzes, schon wegen ihrer grossen Verbreitung (von Persien aus bis tief in die Balchasch-Alakul-Wüste') wichtigste Dorema-Art muss D. Ammoniacum Don genannt werden, deren Verbreitung und einzelne Standorte des Vorkommens wir jetzt verfolgen werden. Nachdem das D. Ammoniacum zuerst von Wright in Persien ent- deckt worden war, wurde es im Jahre 1840 von Lehmann und in den Jahren 1857 und 1858 von mir selbst in den Sandwüsten östlich vom Aralmeer und am Ssyr-Darja beob- achtet. Endlich verfolgten in den Jahren 1858 und 1859 die Herren Prof. v. Bunge und Bienert die Verbreitung der Pflanze in den von ihnen besuchten Provinzen Persien’s und die Pflanzengeographie verdankt ihnen die schönsten Untersuchungen über diesen Gegenstand. Für die Verbreitung des Dor. Ammoniacum Don ist als Centrum unbedingt Persien anzunehmen. Von da aus wendet sich die Pflanze nach NNO, indem sie, das Scorodosma begleitend, das niedrigere Gebirgsland an der nördlichen Grenze von Persien, zwischen dem 78° und 79° L., überschreitet und in die Ebenen des Amu-Darja (Oxus) gelangt. Im Lande zwischen dem Amu- und Ssyr-Darja kommt sie an sehr vielen Orten in grosser Menge vor und zwar immer von Scorodosma begleitet. Während ich aber diese letzte Pflanze nörd- lich vom Ssyr-Darja nicht gesehen habe, wächst Рог. Ammoniacum noch nördlich von der 45. Parallele, aber nur östlich vom Meridian 83° von Ferro. Ueberall folgt es streng der Vertheilung und Richtung der Sandwüsten und ist als eine exquisite Kieselpflanze zu be- trachten. Westlich vom Meridian 83°, scheint sie unter demselben Breitengrade (z. B. im südlichen Theile der Kara-Kum-Wüste) nicht mehr vorzukommen. Das Nichtauftreten der Ammoniak-Pflanze in der Kara-Kum-Wüste ist sehr wahrscheinlich durch die nahe 1) Das von Karelin und Kirilow auf Sandhügeln | der letzten Ordnung, welche ungemein variiren. Das der Songarei entdeckte D. paniculatum ist, nach der Be- | Disserneston gummiferum Jaub. et Spach ist ebenfalls schreibung von Ledebour in Flor. Ross. p. 306, kaum | ein, nach schlechten Exemplaren, als neue Gattung be- für eine, von D. Ammoniacum verschiedene Art anzu- ! schriebenes D. Ammoniacum. Dasselbe gilt von dem, in nehmen. Die Behaarung der Blätter ist kein wesentlicher | Walpers Annal. Tom. У. fasc. Г. 1858, erwähnten D. au- Charakter, da bei blühendem D. Ammoniacum dieselben | reum Stocks. auch behaart sind; ebenso wenig die Breite der Abschnitte 30 EL. Borszczow, Lage dieser letzteren zu der Hochebene Ust-Ürt und zu der nach Norden ganz offenen Lehmwüste bedingt, wo die Wintertemperaturen bei weitem niedriger sind, als am Ssyr- Darja und in der Gegend östlich vom Aralmeer. Als westliche Grenze des Dor. Аттота- cam in Persien kann mit grosser Wahrscheinlichkeit der Meridian von Schahrud (73° L.) angenommen werden, da weiter nach Westen ein mehr bergiges Land eintritt, während die Pflanze, nach den bis jetzt bekannten Beobachtungen von Dr. Buhse und Prof. v. Bunge nicht die Höhe von 4000’ übersteigt. Im Aralo-Caspischen Gebiete kann der Ме- ridian des Ost-Ufers des Aralmeeres als westliche Grenze der Verbreitung bezeichnet wer- den, obwohl es auch nicht unmöglich ist, dass südlich vom unteren Laufe des Oxus die Pflanze noch etwas weiter nach Westen geht. Der südlichste bis jetzt bekannte Punkt der Verbreitung derselben in Persien ist Bähziran, unweit Neh (33° 30° Bunge und Bienert). Die ganze Verbreitungsfläche der Dor. Ammoniacum Don hat die Figur eines stumpfwin- keligen Dreieck’s, dessen südöstlicher (stumpfer) Winkel nahe unter 33'/° Br. und 80° L. liegt und die beiden spitzigen: der nördliche etwa unter 45° 30° Br. und 84° L. (Wüste nordöstlich von Ak-Metschet) und der westliche unter 37° 30’ Br. und 73° L. (Schahrud) ihre Lage haben. Specielle Orte des Vorkommens von Вог. Ammoniacum Don sind in Persien folgende: Jezd in der Provinz Irak-Adshemi (Wright ex Don); Bedescht, Miandescht, unweit Schahrud (37° Br.); Ssäbsäwar, Nishabur (37° Br.); Gurjan bei Herat (35° Br.); zwischen Gurjan und Chaf (Rui); Birdshand (34° Br.); Dustabad; Bähziran bei Neh (33'/° Br.; die letzteren 4 Orte liegen im Cohistan). Nach den Hrn. Prof. Bunge und Bienert, denen ich die Mittheilung dieser speciellen Standorte verdanke, kommt die Pflanze in der Wüste und im Gebirge bis 4000’ häufig vor. In dem Aralo-Caspischen Gebiete ist sie besonders häufig in den enormen Sandwüsten zwischen den Flussbetten des Kuwan und der Dshany- Darja; ferner in der Nähe des Chan-Usäk (südlicher Nebenfluss des Ssyr-Darja), wo gegen das Ende Mai 1858 schöne blühende Exemplare gesammelt wurden und nördlich vom Ssyr-Darja, am äussersten Ende der Sandwüste Kulbai-bugut (45° Br., etwa 84° L.), von wo die Pflanze mir von den Kirghisen mitgebracht wurde. Das Dor. Ammoniacum erreicht im Aralo-Caspischen Gebiete selten die Höhe von 6—7 Fuss; die meisten von mir gesehenen Exemplare waren nicht höher als 4-5’, viele waren auch niedriger; unter 3 Fuss Höhe kommt die Pflanze aber nicht vor. Der blatt- lose, hohle, an den Internodien mit Scheidewänden versehene, gestreifte Stengel ist in der Regel pfeilgerade und an der Basis 1 bis 2 Zoll dick; dann verschmälert er sich all- mählig und theilt sich in 12 bis 16 aufsteigende Aeste, welche 1—1'/, Fuss lang sind. Diese tragen nun entweder einfach kurzgestielte, in Aehren gestellte, kopfförmige Blumen- dolden, oder theilen sich anfangs in kürzere (/.—", Fuss lange) dünne Nebenäste, auf welchen schon die Dolden aufsitzen. Den letzten Fall beobachtete ich ziemlich selten und zwar nur an den untersten Verästelungen des Stengels. Stengel und Zweige sind vor dem Aurblühen der Pflanze schön gelb-grün und mit einem eigenthümlichen, sternförmigen, Die РнАвмАСЕОТиЗСн -WicaTIGEN FERULACEEN DER ARALO-ÜASPISCHEN WÜSTE. 31 weissen Flaum bedeckt, so dass sie wie graulich angelaufen aussehen. Gleich nach dem Aufblühen und während der Ausbildung des Fruchtknotens fängt dieser Flaum an all- mählig zu verschwinden und bei reifen Fruchtexemplaren (noch mehr bei vertrockneten Pflanzen) wird der Stengel ganz kahl, glatt und etwas glänzend. Stengelblätter fehlen gänz- lich; an deren Stellen finden sich nur oval-Janzettförmige, den Stengel dicht umfassende Scheiden, deren oberer lang ausgezogener Theil immer zurückgeschlagen ist. Die Wurzel- blätter, was die Grösse anbelangt, variiren sehr; meistens besitzen sie 1 Fuss Länge und Breite, häufig findet man aber auch solche, die 1, lang und bis 17 breit sind. Der ge- meinschaftliche Blattstiel ist im unteren Theile mit einer breiten Rinne versehen, welche sich nach oben immer verschmälert; im oberen Theile dagegen beinahe cylindrisch, bei jungen Blättern behaart. Etwa °/, Fuss von der Anheftungsstelle an der Wurzel theilt er sich in 3 Segmente erster Ordnung, welche einfach oder doppelt gefiederte Segmente 2ter Ordnung tragen. Die einzelnen, lederartigen Lappen sind, mit Ausnahme des obersten, paarig gestellt, oval-rautenförmig und laufen mit einer Seite auf den Stiel herab, wo- durch sie eine eigenthümliche, schiefe Gestalt bekommen. Die Breite und Länge derselben … ist sehr verschieden (von 1” Länge und '%’ Br. bis 2—3” L. und 1/,—1"," Br.). Der Mittelnerv verläuft nicht symmetrisch in der Mitte, sondern in der Regel immer näher zum freien (nicht herablaufendem) Rande des Lappens und bildet, durch seine gegabelten Verästelungen, eine äusserst zierliche Zeichnung an beiden Flächen desselben. Die Lappen der jungen Blätter sind an der unteren Seite und an dem etwas eingekerbten Rande mit schönem, sternförmigem, schneeweissem Flaum bedeckt; an der oberen Seite dagegen kahl, dunkelgrün und glänzend. Beim Aufblühen der Pflanze werden sie sehr schnell welk, gelb, verlieren ihre zierliche Behaarung und trocknen sehr rasch vollkommen ab. Der zusammengesetzte Blüthenstand besteht aus 12—16 Zweigen, welche kurzgestielte, kopf- förmige, in einer flachen Spirale aufsitzende Dolden tragen. Blüthen sehr kurz gestielt, beinahe sitzend und von dichtem, weichem Flaum umhüllt. Alle sind zwitterig; die mitt- leren (3—5) in jeder Dolde besitzen in der Regel keine ausgebildeten Griffel und Narben. Kelch 5-zähnig mit sehr kleinen, kurzen Zähnchen. Kronenblätter oval, zugespitzt mit ein- gekerbter, abgerundeter Spitze, am Rande etwas gezähnelt, membranös, weiss, in der Mitte mit einem starken, an der Dorsalfläche erhabenen, dicht behaarten grünlich -gelben Nerv versehen. Staubfäden länger als die Kronenblätter; Antheren beinahe rund, gold- gelb, zweilappig. Griffelpolster flach-conisch, achtlappig mit 2 aufrecht stehenden (bei weiterer Ausbildung des Fruchtknotens divergirenden) Griffeln, welche an der Spitze kopf- förmige Narben tragen. Frucht breit-eiförmig, im unreifen Zustande stark behaart, später beinahe kahl. Theilfrüchte flach, an der Dorsalfläche mit drei engen, mittleren, und zwei breiten, erhabenen, randständigen Riefen. Thälchen einstriemig, wegen der Grösse der vor Milchsaft strotzenden Striemen stark über die Riefen hervorragend. Commissur flach oder sehr schwach gewölbt mit zwei') (nach Don 4) sehr breiten, gut entwickelten Strie- 1) Die zwei anderen Striemen sind sehr oft nur rudimentär. 32 Er. Borszczow, men, welche nahe an der, vom zweitheiligen Saamenträger durchsetzten Rinne liegen. Saame oval, breit, etwas convex. Embryo breit, oval, am unteren Ende etwas ausge- buchtet mit oberständiger Radicula. Was die Entwickelungsgeschichte von Dorema Ammoniacum anbetrifft, so ist diese in den Hauptmomenten sehr mit der von Scorodosma übereinstimmend. Das Keimen der Saa- men geht aber, nach angestellten Versuchen, viel leichter und schneller als bei dieser letzten Pflanze. Von den in Würzburg ausgesäeten Saamen keimten beinahe alle vortreff- lich und nicht einmal У, derselben ging in der allerersten Periode der Entwickelung zu Grunde. Die Cotyledonen sind lineär, fleischig, an den Spitzen nicht zurückgerollt und befreien sich nur langsam von der Saamenhülle. Die Bildung des ersten Blattes geschieht gleichzeitig mit Scorodosma; auch ziehen die jungen Pflänzchen zu derselben Zeit ein. Die eirunden mit schönen gegabelten Nerven versehenen, auf der oberen Fläche dunkelgrünen, auf der unteren und am Rande mit dichtem, sternförmigem, weissem Flaume bedeckten Blättchen wurden im Anfange des Mai gelblich, schlaff und trockneten alsbald sammt dem ganzen über der Erde stehenden Theil der Pflänzchen vollkommen ab. Die Wurzeln sind bis jetzt (August) noch vollkommen kräftig, von der Dicke eines Bleistiftes und zeigen genau dieselbe merkwürdige Veränderung in ihrer Form, von der schon bei Scorodosma die Rede war. Die Zeit, welche eine Dorema-Wurzel bedarf, um einen Stengel emporzutreiben, kann nach diesen Culturversuchen und nach der Zahl der Reihen der Bastbündel an der Coma, ebenso hoch gesetzt werden, wie bei Scorodosma, d. h. mindestens 5 Jahre. Die Entwicke- lung des Stengels und der Blüthen geschieht aber im Aralo-Caspischen Gebiete anderthalb Monate später, nämlich in den letzten Tagen des Mai. Diesem gemäss könnte man viel- leicht annehmen, dass Dorema zu ihrer Entwickelung einer viel bedeutenderen Summe von Wärmegraden bedarf als Scorodosma. Die jüngeren Wurzeln, welche noch keinen Stengel getrieben haben, sind bis 1’ lang und über °/, dick; die kräftigsten, stengeltragenden, die ich gesehen habe, waren nicht über 1”, bis 1%, lang, bei 2'% Zoll Durchmesser. Die Form der Wurzeln gleicht meist der eines Rettigs und bildet ein Ganzes, welches nur sehr we- nige Nebenwurzeln treibt. Zuweilen aber bekommen die Wurzeln einen sehr kurzen Körper und theilen sich in einer Entfernung von etwa 3 oder 4 Zoll von dem oberen Ende in 2—4 dicke Aeste, welche sich beinahe horizontal im Sandboden ausbreiten. Nach der Bildung des Stengels sterben die Wurzeln vollständig ab. Die Rinde ist braun bis beinahe schwarz, zuweilen aber auch grau; sie zeigt an der Oberfläche quer verlaufende Ring- furchen, ist aber im Ganzen ziemlich glatt und löst sich nicht in Schuppen auf, wie es bei Scorodosma der Fall ist. Die weissliche Substanz der Wurzel ist schwammig, besteht mehr aus zelligen Elementen und enthält nur spärliche Gefäss- und Bastbündel; daher sie auch viel leichter auseinander zu brechen ist, als die von Scorodosma. Junge (3 —4 jährige ?) Wurzeln sind äusserst reich an Milchsaft, welcher bei anhaltender Gluth des Bodens durch die in der Rinde entstehenden Risse in grossen Tropfen ausfliesst und den umgebenden Die PHARMACEUTISCH-WICHTIGEN FERULACEEN DER ARALO-CASPISCHEN WÜSTE. 33 Sand tränkt. Beim Erstarren entstehen sehr feste braun-graue Massen, welche man beim Ausgraben der Wurzeln öfter findet. Eine sehr reichliche Ausschwitzung des Saftes findet auch zwischen den Bastbündeln der Coma statt und dieses ist die braune, schlechtere, von Sand verunreinigte Sorte von Ammoniak, das sogenannte «Gummi Ammoniacum in massis.» Wurzeln, welche Stengel getrieben haben, besitzen anfangs nur äusserst wenig, später gar keinen Saft, so dass an einer solchen Wurzel selbst der specifische Geruch nach Ammoniak kaum bemerkbar ist. Der Fäulniss widerstehen die Wurzeln von Dorema überhaupt viel schwächer als die von Scorodosma, was höchst wahrscheinlich vom reichlichen Gehalt an einer gährungsfähigen Substanz abhängig ist, welche gegenüber den Wachs- und Harzbestand- theilen der Wurzeln überwiegend ist. Das in den Achseln der blumentragenden Aeste und an der Basis der kleinen Dolden, sowie auch am Stengel ausgeschwitzte Gummiharz ist milchweiss mit einem eigenthümlichen perlmutternen Schimmer und weich wie Wachs. Es bildet gewöhnlich erbsen- bis nussgrosse Tropfen; oft sogar Klümpchen von 4—6” Durchmesser. Längere Zeit der Wirkung der Luft ausgesetzt, überziehen sich die Tropfen mit einer gelblichen, spröden Kruste, welche ohne Zweifel durch höhere Oxydation eines Theiles des im Gummiharze enthaltenen ätherischen Oeles und Verwandlung desselben in Harz entsteht. i Den Bewohnern von Persien, sowie auch den Bucharen und Kirghisen ist Dor. Am- moniacum sehr gut bekannt; die Gewinnung des Gummiharzes im Grossen scheint aber in Persien allein getrieben zu werden. In Buchara wird das Product nur für den inländischen Gebrauch gesammelt, indem es als Arzneimittel von den Bucharischen Aerzten, unter dem Namen « Kandal» angewendet wird. Mit demselben Namen « Kandal» oder auch « Kä- mak» wird, nach v. Bunge und Bienert, die Pflanze auch in Persien belegt, wogegen Col. Wright den Namen «Weschak», Dr. Buhse aber «Oschak» als die wahren Benen- nungen der Pflanze in Persien angeben. Es ist übrigens sehr wahrscheinlich, dass in ver- schiedenen Provinzen der Pilanze auch verschiedene Namen gegeben werden. Von den Kirghisen wird Бог. Ammoniacum — Bal-Kurai, 4. |. Honig-Rohr, genannt. Diese Benen- nung rührt entweder von dem nicht unangenehmen, süsslichen Geruch des frischen Gummi- harzes oder auch von dessen Farbe her, welche dem, aus Buchara stammenden, weissen Traubenhonig ähnlich ist. Das Gummiharz wird von den Kirghisen nicht gesammelt, da sie von demselben sowohl in der Volksmedicin, als auch in der Hauswirthschaft gar keinen Gebrauch machen. | EEE. Die Galbanum-Pflanzen. Der einzige Autor des Alterthums, der uns mit dem Namen Galbanum bekannt machte, ist wiederum Dioscorides. Seine Angaben beziehen sich aber mehr auf das im Handel vorkommende Gummiharz, dessen Eigenschaften er ausführlich beschreibt. Von der Pflanze, welche dasselbe liefert und die er gewiss selbst nicht gesehen hat, giebt er nur an, dass sie in Syrien wachse und auch eine Art Ferula sei. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. 5 34 Er. Borszczow, Aus den mannigfaltigen Benennungen und kurzen, wenig characteristischen Beschrei- bungen der Botaniker des Mittelalters: C. Bauhinus, Lobelius, Tabernaemontanus, Parkinson, Plukenett etc., ist es äusserst schwer zu entnehmen, was ihre plantae galba- niferae gewesen sind und die rohen, schematischen -Abbildungen, welche die Beschreibung versinnlichen sollten, verwickeln die Sache mehr, als sie dieselbe erleichtern. Schon der alte Linn& glaubte in seinem Bubon Galbanum die wahre Mutterpflanze des Gummiharzes zu besitzen; allein nach Don soll dasselbe weder den Geruch noch den Geschmack des Galbanum haben, sondern in diesen Eigenschaften sich mehr dem gewöhn- lichen Fenchel nähern. Ferner soll die Form der Mericarpien von Bubon Galbanum Linn. von derjenigen der Saamen, welche Don selbst im verkäuflichen Galbanum gefunden hat, ganz abweichen, woraus Don ebenfalls den Schluss zieht, dass die Pflanze von Linné nicht die Mutterpflanze des Gummiharzes sein kann. Vollkommen mich an die von Don über das Bubon Galbanum L. ausgesprochene Ansicht anschliessend, aber nur von dem Gesichts- punkte ausgehend, dass die Pflanze insofern nicht als Mutterpflanze des Galbanum ange- sehen werden kann, als sie zu den Seltenheiten gehört, glaube ich hervorheben zu müssen, dass Don selbst zu viel Gewicht auf die von ihm im verkäuflichen Gummiharze gefundenen Saamen gelegt hat, als er, sich bloss auf die Charaktere derselben stützend, im Jahre 1829 seine neue Gattung Galbanum aufstellte. Solche in verkäuflichen, immer verunrei- nigten Gummiharzen vorkommende Saamen sind noch durchaus kein Beweis, dass sie der- selben Pflanze angehören, von der das Gummiharz abstammt : sie können ebenso gut einer ganz anderen angehören und nur zufälliger Weise beim Sammeln des Gummiharzes im Grossen in dasselbe mit hineingerathen sein. Daher ist auch die Aufstellung einer neuen Gattung, wie von Don geschehen, nach solchen Belegen eine sehr bedenkliche, die nur zu Missverständnissen und Verwechselungen führen kann. Die von Lindley in «Edward’s Botanical Register")» beschriebene Opoidia galbani- fera, welche am 27. Juni 1838 von Mc. Niell bei Dehrud (Chorassan) gesammelt wurde, und deren Exemplare ich weder im British Museum, noch anderswo finden konnte, scheint eine derjenigen seltenen Galbanum-Pflanzen zu sein, welche von einem Reisenden als die wahren, irgend ein im Handel vorkommendes Gummiharz liefernden angesehen, von an- deren dagegen nicht wiedergefunden und deshalb geleugnet werden. Da die Opoidia nun in der That nur einmal von Mc. Niell gesehen wurde, so ist es wohl kaum zulässig sie als die rechte Mutterpflanze des Galbanum-Harzes anzunehmen ; um so mehr als dieses letztere, trotzdem dass es vielleicht von allen Gummiharzen dasjenige ist, welches in der Medicin am häufigsten gebraucht wird (Empl. gummosum, Empl. adhaesivum etc.), verhält- nissmässig nur wenig höher im Preise steht, was schon voraussetzt, dass es von einer im Lande, wo das Harz gewonnen wird, häufig vorkommenden Pflanze abstammen muss. End- lich sagt auch Lindley selbst, dass das von der Pflanze gelieferte Gummiharz nach den 1) Vol. XXV. 1839. Miscellan. Notes. р. 64— 66. Die PHARMACEUTISCH-WICATIGEN FERULACEEN DER ARALO-CASPISCHEN WÜSTE. 35 Untersuchungen und Vergleichungen, welche Dr. Pereira auf seine Bitte angestellt hat, sich nicht als echtes Galbanum erwies, sondern nach den Eigenschaften in der Mitte zwi- schen Asafoetida, Ammoniacum und Galbanum steht. Als eigentliche Mutterpflanze des aus Persien stammenden Galbanum ist wohl ohne Zweifel diejenige Pflanze zu bezeichnen, welche von Aucher-Eloy und Kotschy ge- sammelt, von Boissier im Jahre 1844 in «Ann. des Scien. natur.» als Fer. erubescens und später in «Diagnos. plantar. oriental. novar.» (Ser. II. Fasc. 2. 1856) als zwei kaum we- sentlich verschiedene Arten: Fer. gummosa und Fer. rubricaulis Boiss. beschrieben wurde. Dieselbe Pflanze ist, soviel man aus der Beschreibung schliessen kann, auch von Dr. Buhse im Jahre 1850 und von Prof. v. Bunge und Bienert, während der letzten Expedition in Chorassan, wiedergefunden worden. Nimmt man die F. yummosa und F. rubricaulis von Boissier als verschiedene Arten an, so stehen die Pflanzen von v. Bunge und Buhse, nach der Structur der Mericarpien, näher zu der F. rubricaulis Boiss. Diese stimmen mit der Beschreibung von Boissier in «Diagn. plant. orient.» gut überein, nur besitzen die Thälchen der Rückenfläche der von mir gesehenen Früchte nur eine sehr breite, mit gelblichem, stark aromatischem Oel gefüllte Strieme und nicht 2 — 3 schmale, unregelmässige, wie Boissier will; die Commissur ist striemenlos, gestreift. Nach Buhse') ist der Stengel der Pflanze an der Basis über 1 Zoll dick, mit Mark angefüllt, stielrund. Wurzelblätter 1',—2 Fuss lang, über '/, Fuss breit; die oberen Stengelblätter sind viel kleiner. Alle Blätter sind vierfach- fiederschnittig und die Segmente letzterer Ordnung eiförmig, sehr klein, 5—7-lappig. Die Blüthen gelb, zwitterig oder an den seitlichen Dolden durch Fehlschlagen männlich; sie stehen in zusammengesetzten Dolden, deren scheidenförmige Hüllen früh abfallen oder auch gänzlich fehlen. Die F. rubricaulis, welche, nach Dr. Buhse, in Persien Khasswih genannt wird und das schönste Galbanum «in lacrymis» liefern kann, da sie an diesem Stoff äusserst reich zu sein scheint, ist stellenweise im ganzen nördlichen Gebiete Persien’s verbreitet; im südlichen Persien ist sie von Kotschy im Gebirge Kuh-Daöna gefunden worden. Nach Dr. Buhse’s Angaben soll sie am Demawend sehr häufig vorkommen und bis auf eine Höhe von 4000— 8000’ im Gebirge wachsen. In der ganzen Alburskette, zwischen dem südöstlichen und dem südwestlichen Winkel des Caspischen Meeres, so wie im Talysch- Gebirge fehlt sie gänzlich. Dagegen an den Abhängen des Älwend, bei Hamadan, soll sie in Menge vorkommen; auch am Rande der grossen centralpersischen Salzwüste trifft man sie stellenweise. Prof. Bunge hat die Pflanze im Gebirge bei Ssäbsewar, zwischen Gurjan und Chaf, westlich von Herat, und in der hohen Wüste, westlich von Chaf, beobachtet. Die ganze bis jetzt bekannte Verbreitung dieser Galbanum-Pflanze, welche dem per- sischen Boden ausschliesslich einheimisch zu sein scheint, liegt also zwischen dem 36° und 32° (Kuh-Daëna ?) Breite und dem 66° (Hamadan) und 79° (Gurjan) Länge. 1) Bullet. de la Soc. des natural. de Moscou. Bd. 23. 1850. * 36 Er. Borszczow, Das Gummiharz soll nach Dr. Buhse von den Bewohnern der Gegend am Dema- wend nicht durch Einschnitte an der Pflanze gewonnen werden, sondern einfach durch Sammeln des am unteren Theile des Stengels und an der Basis der Blätter in grossen Tropfen austretenden Saftes. Zum Industriezweig wird das Gewinnen von Galbanum nur in der Umgebung von Hamadan, wo die Pflanze in reichlicher Menge vorkommt. Das freiwillig austretende Gummiharz ist bernsteingelb, von nicht unangenehmem, stark aro- matischem Geruch und wird zwischen den Fingern alsbald weich. Der Geschmack des- selben ist schwach bitter. Einige vollkommen reife Saamen der Fer. rubricaulis Boiss. wurden Ende März 1860 im Würzburger Botan. Garten ausgesäet und 3 von ihnen keimten in der zweiten Hälfte des April. Die lineären Cotyledonen waren vom Epicarpium lange Zeit bedeckt und wur- den erst frei im ersten Drittheil des Mai. Das zierliche, dreifach-fiederspaltige erste Blatt war über einen Zoll lang bei 4—5” Breite und die Segmente dritter Ordnung theilten sich in 3—5 kleine Läppchen. Das ganze Blatt, so wie auch der bis 1'/” lange, gracile Blattstiel erschien grünlich-grau in Folge der dichten, schön sternförmigen Behaarung. Ende Mai fingen die Pflänzchen an zu welken und trockneten alsbald gänzlich ab. Die Wurzeln schienen dabei lebensfähig geblieben zu sein. Während die Fer. rubricaulis (gummosa) Boiss. unzweifelhaft als die Mutterpflanze des persischen Galbanum angesehen werden kann, kommt im Aralo-Caspischen Gebiete noch eine Ferula-Art vor, welche von den Bewohnern «Schair»") genannt wird und deren Milchsaft auch die Eigenschaften des verkäuflichen Galbanum besitzt. Ich begegnete dieser Ferula am 16. Mai 1859 während eines Ausfluges in die nordöstlich von Fort Peroffsky (Ak-Metschet) am Ssyr-Darja liegende salzlehmige Wüste, welche sich gegen die Flüsse Ssary-Ssu und Tschu hinzieht. Hier fand ich die Pflanze auf sonnigen, dürren, beinahe vegetationslosen Strecken in der Nähe des Sees Kotschkan-Ssu. Sie wuchs theils in der Ebene, theils auf den unbedeutenden, von N. nach S. gegen den Ssyr-Darja zu verlaufen- den Hügelketten, im Ganzen in sehr geringer Menge. Später erfuhr ich aber von meinem Freunde, dem Hrn. Ingenieur-Officier Belzow, dass etwa drei Meilen weiter nach Osten von dem Orte, wo ich die ersten Exemplare der Pflanze entdeckt habe, dieselbe von ihm in grosser Menge, aber schon gänzlich vertrocknet, gefunden worden ist. Leider hatte ich nicht die Gelegenheit gehabt nochmals diese Stelle zu besuchen und musste mich nun mit den wenigen, aber recht schönen Exemplaren, welche halbreife Saamen und einige Blüthen an sich trugen, begnügen. Das erste, was mir an dieser Pflanze auffiel, war der starke Geruch nach Galbanum, welchen man in der Nähe derselben deutlich bemerken konnte. Ferner hatte sie einige Eigenthümlichkeiten, welche in anderen, von mir gesehenen Arten nicht vorzukommen schienen. Eine genauere Untersuchung der Pflanze zeigte, dass sie eine in der Nähe von 1) Im Allgemeinen bedeutet das Wort «Schair» in der | die allgemeine Bedeutung des Wortes auf eine bestimmte Kirghisensprache soviel als Harz; in diesem Falle ist | Pflanze übertragen. RS CS SEE EEE nn u Die PHARMACEUTISCH-WICHTIGEN FERULACEEN DER ARALO-CASPISCHEN WÜSTE. 37 der, mir nur aus der Beschreibung von Ledebour bekannten Fer. soongorica Pall. in Willd. herb., stehende, jedoch sehr verschiedene Art ist. Die Pflanze wurde nun be- schrieben und eine Zeichnung derselben (Tab. V.) nach vollkommen frischen Exemplaren entworfen '). Ich hielt es für passend, die neue Pflanze mit demjenigen Namen zu belegen, unter welchem sie den Bewohnern des Ssyr-Darja bekannt ist. Hierbei folgt die Diagnose und Beschreibung derselben. Ferula Schair Borszcz. nov. sp. F. tota glaberrima, purpureo-violascens, nitens. Caule tereti, medullä farcto, striato, foliato, in superiore parte verticillato-ramoso; foliis omnibus ternato-supradecompositis, radicalibus caulinisque inferioribus amplissimis: segmentis pinnatisectis, laciniis lineari- subulatis subfalcatis, acutis integerrimis, medio sulcatis; vaginis foliorum inferiorum ovato- acuminatis, mediis basi inflatis, foliosis, summis aphyllis. Inflorescentià compositä, verti- eillato-umbellatä: umbellis mediis brevius pedunculatis, amplis foemineis fructiferis, late- ralibus 3— 4 longissime pedunculatis sterilibus ; umbellis masculis minutissimis, capituhifor- mibus ad basin umbellarum [eminearum , brevissime pedunculatis, pedunculo basi dilatato, floribus vix conspicuis; antherarum filamentis crassis perbrevibus ; involucris involucellisque nullis. Hab. In deserto sterilissimo argilloso-salso ex septemtrione fl. Ssyr-Darja inter lacus Kotschkan-Ssu et Aryss. Floret initio Maji. A Fer. soongorica Pall., quae mihi ex descriptione tantum nota, optime notis cursive impressis differt. Ex umbellarum mascularum situ et formà quodammodo ad F. sinaicam Boiss. a me non visam appropinquatur. Radix perennans, pedalis fusiformis, oblique in terram descendens, simplex vel uno alterove ramo accessorio instructa, medio 3 poll. crassa, ad collum parum angustata, coma setacea rigida coronata. Cortex griseo-albidus rugulosus in squamulas parcas secedens. Caulis 2", —3-pedalis, erectus, basi plus quam pollicem crassus, apice in ramos umbelli- geros, subverticillatos 22—25 divisus, ad vaginarum foliosarum vel aphyllarum insertionem nodis interceptus; extus striato-sulcatus, pulcherrime violaceo-purpureus, glaberrimus laevis nitens, intus farctus medullà albidà vasis laticigeris magnis copiosisque percursà. — Folia omnia violaceo-colorata, glaberrima. Folium radicale solitarium, lato-triangulare, maximum, sesquipedale. Petiolus communis basi in vaginam ovato-cucullatam, caulem am- plectentem abiens, fere 3-pollicaris, subteres, medulla farctus dividitur in segmenta pri- maria rhombea tria, quorum lateralia minora et breviora, brevius petiolata, medium lon- gius petiolatum, fere pedale., Segmenta secundaria et tertiaria triangulari-rhombea, pin- natim disposita petiolata, petiolis omnium teretibus, striato-sulcatis, medulla farctis, fra- gilibus. Laciniae lineari-subulatae coloratae, planiusculae, medio canaliculatae, apice sub- falcatae, integerrimae, glaberrimae, fere 17, poll. longae, / lin. latae, acutae. Folium 1) Diese hübsche Skizze der ganzen Pflanze verdanke ich der Güte eines Officieren von Fort Peroffsky, Herrn Sergejew. 38 Er. Borszczow, caulinum inferiüs radicali simillimum, sed paullo minus; superiora subito multo minora, in vaginas amplas inflatas striatas, pulcherrime violaceas sensim dilatata, vel in caulis summa parte, ad vaginas tantum restricta. Inflorescentia composita: rami florigeri 3'/,—5” longi, 2,— 3” crassi: inferiores 2—4 in axillis foliorum superiorum vel vaginarum aphyl- larum solitarii '); superiores quaterni vel quini in verticilla dispositi. Umbellae ramorum mediae foemineae, omnes fructiferae, 2/,—4 poll. latae, hemisphaericae, breve peduncu- latae, 12—18-radiatae : radiis 1—2” longis umbellulas foemineas fertiles, 12—15 floras sustinentibus; umbellae laterales 3—4 ad basin cujusque umbellae fructiferae, illä 4-plo minores, longissime pedunculatae, 11—13-radiatae: radiis umbellulas 7— 9-floras foemi- neas steriles, corymbulosas gerentibus. Umbellae masculae 2—3 arcte ad basin feminearum fertilium *) insidentes, minutissimae (1%, —2 lin.), capituliformes, subdecemflorae, pedi- cello brevissimo (1/,—2 lin.) deorsum dilatato, plano suffultae, valde caduces. Involucra involucellaque nulla. Flores foeminei fertiles sterilesque minuti (vix ultra '% lin.), longis- sime pedicellati, pedicello 2—3-lineari; calycis violaceo-colorati dentes triangulares paten- tissimi acuti; petala ovata, planiuscula, albida, medio crassa, membranaceo-marginata, cum lacinula longe acuminata inflexa ; stylopodium crateraeforme 10—12-lobulatum crassum, stylis divergentibus apice curvatis, demum elongatis reflexis, stigmata globoso-capitata gerentibus, vel omnino rudimentariis. Flores masculi vix conspicui, foemineis plus quam duplo minores, pedunculis (radiis umbellular.) brevibus crassiusculis insidentes; calycis dentes obsoletiores, recti; petala flavicantia; stamina petalis fere duplo breviora: filamentis crassis teretibus antheris magnis, laete flavis — duplo brevioribus. Stylopodium 6-lobum, lobis obsoletis; stylorum loco tantum papillae minutissimae. Fructus (semimaturi) a dorso compressi, ovali-elliptici, deorsum parum angustati atque basi et apice paullulum retusi. Mericarpia crassa: jugis dorsalibus 3 parum elevatis acutis, lateralibus 2 in marginem latum, crassum inflexum abeuntibus. Vittae in valleculis dorsalibus 4 (rarissime 6) atque in commissura parum convexa 2, amplae, latae, succo lacteo copioso repletae, valde promi- nentes (ita ut juga immersa appareant) epicarpio tenui membranaceo tectae. Carpophorum bipartitum, semiliberum. Semen complanatum ovali-ellipticum ab epicarpio aegre secerni- bile; albumen corneum; cotyledones lineares radiculä superä. Die Culturversuche mit Fer. Schair. welche im Botanischen Garten zu Würzburg an- gestellt wurden, sind misslungen ; wenigstens in diesem Jahre haben die Saamen, trotz aller Pflege, nicht gekeimt und die erste Entwickelung derselben konnte also nicht ver- folgt werden. Uebrigens wird dieselbe kaum im Wesentlichen von der Entwickelung des Scorodosma, Dorema etc. abweichen. Ebenso bin ich geneigt zu glauben, dass auch F. Schair kaum vor 5 Jahren nach der Aussaat einen Stengel zu bilden im Stande ist. 1) Hinc inde specimina luxuriantia inveniuntur, quibus | foecundatione etiam peractä, perfectae evolutionis ino- rami florigeri jam ex axillis foliorum radicalium vel cau- | pes, sed cito marascentes. — 2) Rarissime in una alte- linorum inferiorum erumpunt (Cfr. tab. V.). Umbellae | rave umbella foeminea sterili etiam 8—4 flores masculi, talibus in ramis flores vel prorsus abortivos gerunt, aut, | intra radios insidentes observantur (Cfr. tab. УП, fig. 3). a CE EEE Die PHARMACEUTISCH-WICHTIGEN FERULACEEN DER ÄRALO-CASPISCHEN WÜSTE. 39 Ausgeschwitztes Gummiharz habe ich an der Pflanze nicht bemerkt; dagegen floss beim Einschneiden aus den im Gewebe des Stengels verlaufenden Gefässen ein zäher Milchsaft, welcher vollkommen den Geruch von Galbanum besass und auch aromatisch- bitter schmeckte. Die Menge des Saftes war natürlich eine geringe, da die Pflanze selbst schon zu weit entwickelt war; ich glaube aber nicht, dass in jungen Pflanzen- und Wurzel- individuen die Menge desselben auch im Frühjahr eine beträchtliche sein kann. Erklärung der Tafeln. Tab. I. Scorodosma foetidum Bge.— Allgemeines Aus- sehen der ganzen Pflanze in '/, nat. Grösse. Tab. II. Scorodosma foetidum Bge. 1. Oberster, mit Bracteen versehener Theil der Pflanze. Man sieht eine (mittlere) weibliche, eine zwittere und eine männliche (unterste) Dolde. (Nat. Gr.). 2. Oberster Theil des Stengels mit einer junge Früchte tragenden Dolde. Einige 2 Blümchen sind abortiv. (Nat. Gr.). 3. Zwei Drittel eines Wurzelblattes; die Scheide des Blattstieles ist abgeschnitten. (Nat. Gr.). 4. Scheide eines oberen Stengelblattes. (Nat. Gr.). 5. Eine männliche Umbellula, 3mal vergr. 5a. Isolirte männliche Blume, 8mal vergr. 5b. Kelch u. unvollständig entwickeltes Stylo- podium mit rudimentären Griffeln, 8mal у. 5c. Anthere von hinten 5c. Dieselbe von vorne 6. Eine abortive Umbellula, 3mal vergr. 6a. Isolirte abortive Blume ders., 3mal vergr. 6b. Kelch und Stylopodium mit rudimentären Griffeln, 8mal vergr. 6c. Stylopodium von oben, 8mal vergr. 7. Weibliche Umbellula, 3mal vergr. Та. Isolirte weibliche Blume, 8mal vergr. 7b. Ein sehr junger Fruchtknoten 7c. Derselbe im Längsschnitt 7d. Derselbe im Querschnitt 40mal vergr. | 8mal vergr. 8. Eine Umbellula mit reifen Saamen. (Nat. Gr.). 8a. Ein Mericarpium von der Dorsalfläche (Be- haarung), 2mal vergr. (Nach Spiritusprä- paraten). 8b. Dasselbe nebst dem Carpophorum von der Commissuralfläche, 2mal vergr. (Nach Spi- ritusexemplaren). 8c. Längsschnitt eines Mericarpium, 5mal vgr. 8d. Querschnitt durch die Mitte, 4mal vergr. 8e. Stellung des Carpophorum nach vollstän- digem Reifwerden der Frucht, 2mal vergr. 8f. Carpophorum, 4mal vergr. Zwei Mericarpia, von 4. Dorsal- u. Commis- 8g.suralfläche gesehen. Deutliche Streifung, 8h. Jaber keine Striemen. Nach trocknen Exem- plaren. 2mal vergr. Tab. LIE. Dorema Ammoniacum Don. — Ganze blühende Pflanze, nach lebenden Exemplaren am Orte des Vorkommens entworfen. (1/, nat. Gr.). Tab. IV. Dorema Ammoniacum Don. — Blüthenstand der Pflanze. (Nat. Gr.). Tab. V. Dorema Апипотасит Don. 1. Wurzelblatt einer breitblätterigen Form. las» » engblätterigen Form. 2. Isolirte Dolde, 4mal vergr. 2a. Isolirte Blumendolde mit bereits abgefal- lenen Kronenblättern und etwas mehr ent- 40 wickelten Fruchtknoten. Die mittleren drei Blumen sind abortiv. 4mal vergr. . Isolirte, der Fruchtbildung fähige Blume, von oben gesehen. 8mal vergr. Dieselbe von der Seite, 8mal vergr. Abortive Blume von der Seite, 8mal ver. Kronenblätter, 15mal vergr. Eines derselben isolirt, von der Rücken- fläche gesehen. 15mal vergr. 3. Ansicht einer Blume von unten, 8mal vergr. 4. Geschlossene Anthere von vorne 4a. Bereits gesprungene Anthere) 25mal vergr. 4b. Dieselbe von hinten 5. Junger Fruchtknoten. — 5a. Längsschnitt des- selben. — 5b. Querschnitt. 10mal vergr. 5c. Ovulum mit dem Funiculus, 20mal vergr. 5d. Stylopodıum von oben, 10mal vergr. . Kelch u. Stylopodium einer abortiven Blume, 10mal vergr. 7. Eine beinahe reife Frucht 7a. Dieselbe von der Seite 7b. Querschnitt derselben, 8mal vergr. 7c. Ein Mericarpium von d. Commissuralfläche. 7d. Längsschnitt. durch beide Mericarpien, 4mal vergr. Embryo mit hervorragender Radicula, bis 15mal vergr. Ein vollkommen reifes Mericarpium von der Dorsalfläche, 4mal vergr. 7g. Dasselbe von der Commissur, 4mal vergr. NB. 7—7e nach Spirituspräparaten; 7f u. 7g nach trock- nen Saamenexemplaren. 8. Saamenträger, bıs 5mal vergr. Tab. VI. Ferula Schair Borszez.— Ganze, junge Früchte tragende Pflanze, nach einem lebenden Exemplare abgebildet (/, , nat. Gr.). Tab. VER. _ Fer. Schair. Borszcz. 1. Doldentragender Ast der Pflanze, deren Basis 2с. 24. 2е. ЗЕ [er] Amal vergr. 7e. 7. Er. Borszczow. von der Scheide eines Stengelblattes einge- fasst ist. (Nat. От.). 2. Weibliche, der Befruchtung fähige Blumen- dolde, 4mal vergr. 3. Weibliche abortive Dolde mit drei kurzgestiel- ten männlichen Blumen von verhältnissmässig auffallender Grösse in der Mitte, 5mal vergr. 3a. Kelch und Stylopodium einer abortiven Blume (von der Seite). — 3b. Stylopodium von oben, 15mal vergr. 4. Weibliche Blume von oben. — 4a. Dieselbe von unten, 12mal vergr. — 4b. Kronenblätter isolirt, 15mal vergr. 5. Ein sehr junger Fruchtknoten einer weiblichen Blume mit Kelchlappen, Stylopodium u. Grif- feln. — 5a. Längsschnitt. — 5b. Querschnitt derselben, 15mal vergr. 6. Männliche Dolde, 8mal уегот. 7. Eine männliche Blume von oben gesehen. — 7a. Dieselbe von der Seite, 30mal vergr. 7b. Geschlossene Anthere von vorn, — 7c.von hinten gesehen, 40mal vergr. 7d. Kelch und Stylopodium einer männlichen Blume, 30mal vergr. 8. Halbreifes Mericarpium von der Dorsalfläche. 8a. Dasselbe von der Commissur, 4mal vergr. 8b. Längsschnitt durch beide Mericarpien. — 8c. Querschnitt durch dieselben. 4mal vergr. 8d. Halbreifes Mericarpium von der Dorsal- fläche ; — Se. Dasselbe von der Commissur (nach trocknen Saamenexempl.). Amal ver. NB. 8—8c nach Spirituspräparaten. Ebenso die Fig. 2—7. 9. Saamenträger. 4mal vergr. Tab. VIER. Fer. Schair. Borszcz. 1. Oberer Theil des Stengels der Pflanze, dessen doldentragende Aeste eine üppige kopfförmige Dolde bilden. (Nat. Gr.). 2. Ein Wurzelblatt; die Scheide des Blattstieles ist abgeschnitten. (Nat. Gr.). EI Dorszezow. Die Aralo- Casp Ferulac Seorodosma loelidum Bunge . | UNE ширН0] LHISOPOION ge, 9495 TA 98 Sop ‘dut puy | эр way | | | en] dse.) -opeay or] Mozozsuog Ti] CR ER Е т =. a EI Borszezow. Die Ака. Сазр Ferulae Scorodosma loetidum Bunse. | й D | | 2 а г з 4 AL в. f | 5 | : ; J | PR | , Ум . | р . и | } | . "Чо ЦО 21.10 ( ое ПЕ, JUS ПА 2 sop dur LS А 28 Sop dumm рву | op ut | JU} SD) ое! ET a { I(| MOZ97SAU( ] | EL Borszezow Die Aralo Сазр. Ferulac Мене | сай imp des se NI Serie ah I Dorema Ammoniacum Don. 190 2909 à so р. Schmidt gez.ulith. » Oel d Am Mm () Ill d СИП | D И. Druck v F Schwahe in Berlin | | | nn. сн и: Gorszerow Die Jralo Сар Ferulac Мень de Lead imp des se VIE Sente Tal \ Dorema Ammonmacum bon. В > . LL « 7 ` 2107 ИВ PIN, ть À TU qe OLD [A O8 sop du puy] Jp UN da вино AS) ORIT ЭЦ 07975404 TI EI Borszezow Die Aralo_Casp Ferulac à Мен de Lcd imp des se VII Série Ta M lerula Schalt Borszez. ag ur agempg ga HAT "ZI ZSAO( PUIS PN. | Hi и 259 эре À Age], OS ПА 9$ хэр QUE рем | op ua Jena AS) opeay Of MOZaZSUog | r EI Borszezow Die Aralo, Casp. Ferulae Мень de Acad imp des se VI Serie Tah Ferula Schaïr Borszen. Lu й it EI Borszezow Die Aralo-Casp Ferulac Mem.de ТАса imp des se VII Série Tah VI À В 17) \ me I l'erula Schalt borszez. | ‚< MÉMOIRES L’ACADEMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, УП" SÉRIE. Томе Ш, N° 9. DIE IN ANGRIFF GENOMMENEN STEINKOULENLAGER DES GOUVERNEMENTS TULA. Von С. у. Helmersen, Mitgliede der Akademie. Gelesen am 19. October 1860. ST. PETERSBURG, 1860. Commissionäre der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften: in St. Petersburg - in Riga in Leipzig Eggers et Comp. Samuel Schmidt, Leopold Voss. Preis: 25 Kop. = 8 Ngr. Gedruckt auf Verfügung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. K. Vesselofski, beständiger Secretär. Im December 1860. Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Die in Angriff genommenen Steinkohlenlager des Gouvernements Tula, von 6. von Helmersen. Die Geschichte der Steinkohle und des Torfs ist in allen Ländern dieselbe gewesen. "Immer ist man zu ihrer Anwendung erst dann geschritten, wenn die alleräusserste Noth dazu zwang; d. h. wenn aller Wald in erreichbarer Entfernung aufgezehrt und kein Sur- rogat für denselben an Schilf, Stroh oder Dünger vorhanden war. So lange England Brenn- holz hatte, kümmerte man sich wenig um die Steinkohle; ja man erzählt, dass deren Ge- brauch in London einst polizeilich verboten ward, weil das Physicat den Geruch der bren- nenden Kohle für schädlich hielt. Und was wäre England jetzt ohne Steinkohle ? Die Braunkohle Böhmens und Nordpreussens,, lange verachtet wegen ihrer geringen Qualität, ist bei steigendem Bedürfniss nach Brennmaterial in allgemeinen Gebrauch ge- kommen. Sogar den Anthracit, das kräftigste aller Brennmateriale, hat man anfangs ver- kannt, weil er schwerer anbrennt als die Steinkohle, sehr kurze Flamme hat, und nur bei sehr starkem Luftzuge brennt. In den Vereinigten Staaten Nordamerika’s, wie im Lande der Donischen Kosaken, wollte man ihn, noch vor 15 bis 20 Jahren, nicht verwerthen, weil man in seinen erwähnten Eigenschaften Bedenken fand. Und als man vor mehreren Jahren in Wales, in Grossbritannien, Anthracit entdeckte, erklärten ihn gewisse, vielleicht in den Steinkohlenrevieren Englands verfasste, Zeitungsartikel für untauglich , oder doch für viel schlechter als die bituminöse Kohle, und in England wie auf dem Continent wer- den diese Artikel manchen gläubigen Leser gefunden haben. Die Steinkohle des Luganer Bergreviers, im Gouvernement Jekaterinoslaw, würde viel- leicht bis auf den heutigen Tag gar nicht oder nur wenig im Gebrauche sein, wenn der Staat nicht durch die Anlegung der Luganer Eisengiesserei dazu veranlasst hätte, welche diese Kohle anwendet. In den Gouvernements Nowgorod, Twer, Tula, Kaluga und Räsan mag die Steinkohle schon vor Jahrhunderten entdeckt worden sein; Pallas und Gülden- städt erwähnen ihrer als eines, in diesen Provinzen längst bekannten Minerals , aber so Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Serie. р 1 9 G. v. HELMERSEN, lange es noch wohlfeiles Brennholz gab, blieb sie unbeachtet. Als der Holzbedarf mit der wachsenden Bevölkerung und Industrie stieg und als die Waldmenge in demselben Ver- hältnisse sank , fing man an sich nach der Steinkohle umzusehen. Im Jahre 1812, so berichtet das Archiv des Bergdepartements zu St. Petersburg '), sendete das Departement der Krongüter Proben einer Steinkohle nach St. Petersburg, welche der Waffenschmidt Kriwonogow bei dem Dorfe Strachowka, 15 Werst von Tula, aufgefunden hatte, und bat sich einen Bergmann zur näheren Untersuchung der Localität aus. Das Bergdepartement zu St. Petersburg, nachdem es die Brauchbarkeit der Kohle er- kannt hatte, beauftragte mit dieser Untersuchung die Herren Iljin und Tichmenew, welche, von Kriwonogow begleitet, noch in demselben Jahre an vier Stellen des Gou- vernements Tula Kohlenlager entdeckten. Das bedeutendste derselben liegt bei dem Dorfe Slobodka im Odojewschen Kreise. Die Kohle des 3 Fuss mächtigen Flötzes taugte zum Schmieden nnd Schweissen des Eisens. Die Kriegsunruhen verhinderten die weitere Un- tersuchung jener Gegend; aber 1814 entdeckte der Schichtmeister Tichmenew im Tu- laer Gouvernement noch fünf neue Lagerstätten von Steinkohle. Eines dieser Lager, das 50 Werst von Tula, in der Nähe des Upaflusses, auf der Besitzung des Major Shukow, sich befindet , ist 4 Fuss dick und enthält brauchbare Kohle. Auch im Moskauer: Gouver- nement fand Tichmenew einige Spuren von Steinkohle, und der Hüttenverwalter Bojar- kin, der 1815 den Untersuchungen im Tulaschen vorstand, entdeckte im Gouvernement Orel, bei den Dörfern Kudräwzowa, Gorodiza und Skoworodenka Steinkohle und Torf. Bei der Stadt Tula selbst wurden damals mehrere Kohlenlager aufgefunden, von denen eines 1 Fuss 9 Zoll engl. mächtig ist, und sehr wenig Schwefelkies enthält. Im Jahre 1816 wurden die Versuchsarbeiten unter die unmittelbare Aufsicht des Berginspektors zu Mos- kau, Soimonow, gestellt, und 50,000 Rubel Banco (14,285 Rubel Silber) zu deren Betrieb bewilligt. Man fand nun im Odojewschen Kreise des Tulaer Gouvernements, 50 Werst von Tula, ein 4 Fuss 1 Zoll mächtiges Kohlenlager im Forste von Wülina, und andere Lager bei den Dörfern Strachowka und Tschernezowa auf. Auch untersuchte Soimonow einige Flötze, welche der Staatsrath Lewschin bereits 1795 im Kalugaschen an der Okka und Schisdra entdeckt hatte, und die durch ihre Lage an schiffbaren Flüssen wichtig waren. Eines die- ser Flötze ist das wohlbekannte, nachmals von Olivieri versuchsweise abgebaute , bei dem Gute Selenina, 7 Werst von der, an der Okka liegenden, Stadt Lichwin. Es hat eine Gesammtmächtigkeit von 7 Fuss. Das zweite liegt bei dem Dorfe Afanassjena im Kreise Peremyschl. Soimonow, die ganze Wichtigkeit dieser Entdeckungen erkennend, schlug vor, auch das Moskauer Gouvernement auf Vorkommen von Steinkohlen zu untersuchen, und der damalige Finanz- minister schrieb ausserdem noch vor, die im Tulaschen und Kalugaschen bereits aufgefun- 1) S. Gornoi Journal 1840 Heft 5, und eine Notiz von mir in der St. Petersburger Zeitung, 1840 No. 240. STEINKORLENLAGER DES GOUVERNEMENTS TULA. 3 dene Kohle zu Wasser nach Moskau zu schaffen, um auf den dortigen Fabriken Versuche mit ihr anzustellen. Im Jahre 1818 berichtete Soimonow über mehrere neuentdeckte Kohlenlager. Aus einem derselben, das an der Okka uuweit der Stadt Aleksin, bei dem Роге Kıjewzy liegt, und das eine Dicke von 1 Fuss 7 Zoll hat, wurden 2778 Pud zum Theil in Moskau, zum Theil am Orte selbst zu verschiedenen Versuchen verwendet. In eben dieser Zeit hatten die Herren Karpinsky, Wolchowsky und Tichmenew in verschiedenen Gegenden des Moskauer Gouvernements Schieferthon und Braunkohle aufgefunden. Als Soimonow, durch alle diese Erfolge aufgemuntert, nun den Vorschlag machte, das ganze Alaunische Gebirge auf Kohlenvorkommen zu untersuchen, ward sein Vorschlag leider nicht angenommen, weil bereits im Jahre 1817 die Leitung aller Ver- suchsarbeiten in den genannten Provinzen dem Kriegsministerium anvertraut worden war, von welchem die Tulaer Gewehrfabrik dependirt. Zur Leitung der im Tulaer Gouverne- ment begonnenen Arbeiten hatte das Kriegsministerium den Engländer Longmaier an- gestellt. | Diese Untersuchungen, welche mit grossen Geldmitteln und grossen Hoffnungen un- ternommen und ausgeführt wurden, führten schliesslich zu dem von Artillerieofficieren gegebenen Gutachten, die Tulaer Kohle tauge nicht zn metallurgischen Arbeiten und sei daher weiter nicht zu beachten. Ich habe später Gelegenheit gehabt Longmaiers Versuchsbaue an mehreren Orten “zn sehen; namentlich 11 Werst von Tula bei dem Dorfe Klokowa; 35 Werst von Tula bei dem Dorfe Slobodka und 40 Werst von Tula bei /Yälina. Er hatte, da damals das Erdboh- ren weniger im Gebrauch war als jetzt, an diesen und wahrscheinlich an allen von ihm un- tersuchten Stellen Schächte abgeteuft. Da sie ersoffen waren, konnte man sie nur bis in geringe Tiefe befahren, allein die sehr ansehnlichen Halden bezeugten, dass die Versuchs- baue ernstlich gewesen waren. Auch hatten sie in wenig Jahren 14 Millionen Rubel Banco (42300 R. $.) gekostet, aber keinen andern Nutzen gebracht, als dass einige Lagerstätten genauer bekannt geworden waren. Mehr als zwanzig Jahre waren seit jener Untersuchungsexpedition verflossen, ohne dass man wieder an die Steinkohle Centralrussland’s gedacht hätte. Unterdessen hatte der von dem Finanzminister Grafen Cancrin energisch unterhaltene Schutzzoll in Russland, zumeist aber in der Stadt und dem Gouvernement Moskau und deren Nachbarpr ovinzen grossartige Industrieen hervorgerufen, welche zur Erzeugung der Dampfkraft sämmtlich Holz consumirten. Die Holzpreise fingen an in Moskau auf bedenkliche Weise zu steigen. Graf Cancrin und der damalige Chef des Stabes der Bergingenieure, General Tschewkin, diese Umstände und deren Folgen für die Zukunft erwägend, beschlossen die Kohlenreviere Centralrusslands aufs Neue untersuchen zu lassen. Der Oberst Olivieri und ich wurden mit diesen Untersuchungen beauftragt. Olivieri übernahm den bergmännischen, ich den geologischen Theil der Arbeit, und wir begannen dieselbe im Jahre 1839 in dem Gouver- * 4 G. v. HELMERSEN, nement Nowgorod, wo auch seit langer Zeit Steinkohlenlager bekannt waren. Warwinsky und Tschaikowsky hatten hier schon in früherer Zeit geologische Untersuchungen ge- macht; durch unsere Untersuchungen ward festgestellt: 1) Dass die Formation, in welcher hier die Kohlenlager vorkommen, der Bergkalk sei. 2) Dass im Nowgorodschen keine eigentliche Kohlenformation (terrain howillier), | sondern nur die untere Abtheilung der Kohlenperiode, nämlich die Bergkalkformation, vorkomme. у 3) Dass die Kohlenlager in den unteren Schichten des Bergkalks liegen, und dass diese hier unmittelbar auf Devonischem Gestein lagern. 4) Dass die in ziemlich mächtigen Lagern auftretende Kohle zum häuslichen Ge- brauche und zum Heizen von Dampfkesseln zu brauchen sei. In St. Petersburg ward die ehmalige Alexandrow’sche Eisengiesserei in des Generals Jossa und meiner Gegenwart acht Tage lang mit der Kohle im besten Gange erhalten, die Olivieri an dem Flüsschen Prikscha, unweit der Msta, gefördert hatte. Der Preis dieser Kohle, die der englischen an Güte nachsteht, stellte sich damals zu hoch, um sie in St. Pe- tersburg mit Vorheil brauchen zu können. Diese Formationsbestimmung führte aber auch zu sicheren Schlüssen über das wahre Alter der Tulaer und Kalugaer Kohlenlager. Eine, in den Museen St. Petersburg’s ange- stellte Vergleichung der Pflanzen - und Thierversteinerungen aus den drei Provinzen Now- gorod, Tula und Kaluga ergab nämlich die Identität dieser organischen Reste. Man war nun gewiss, dass die Kohlenführenden Gesteine in Tula und. Kaluga ebenfalls der Berg- kalkformation angehören, wie ich das, in einem 1840 gedruckten Aufsatze im Bulletin der St. Petersburger Academie der Wissenschaften, T. VII, No. 6, ausgesprochen habe. Die Richtigkeit dieser Altersbestimmung ward nun zwar später angestritten. Man glaubte in Tula und Kaluga ausser dem Kohlenführenden Bergkalk auch wirkliche Stein- kohlenformation annehmen zu können. Die erste Bestimmung hat sich aber auch durch die Beobachtungen vieler andern Geologen bewährt. Wir haben in Centralrussland keine der Kohlenperiode angehörende Formation, die jünger wäre als der Bergkalk. Im Jahre 1841 besuchte ich die Gouvernements Moskau, Tula und Kaluga. In den beiden letzteren hatte Olivieri in та, Slobodka. Kijewzy, Dugna und Selenina Versuchsbaue auf Steinkohle angelegt. Diese Baue und die geologischen Untersuchungen gaben folgende Resultate. 1) Sie bestätigten die im Nowgorodschen gewonnene Ansicht von dem Alter und dem geologischen Horizonte der Kohlenlager. 2) Sie zeigten auf das Deutlichste, dass die Bergkalkformation in den Gouverne- ments Nowgorod, Twer, Smolensk, Kaluga, Tula und Räsan einem und demselben grossen Becken angehören, und dass der hohe Nordrand, Westrand und Südrand dieses Beckens, das wir fortan das Moskauer Steinkohlenbecken nennen wollen, aus Devonischen Schichten be- stehn. Auch lehrten die Untersuchungen des Grafen Keyserling, dass der Bergkalk des STEINKOHLENLAGER DES GOUVERNEMENTS TULA. 5 Moskauer Bassins in zwei scharf getrennte Abtheilungen zerfalle, von denen die obere, in den centralen Gegenden des Bassins ‚verbreitete, durch die Muschel Spirifer Mosquensis und durch Fusulina eylindrica bezeichnet ist, und nie Steinkohle enthält. Die untere, koh- lenführende Abtheilung kommt auf dem Boden des ganzen, von Devonischen Schichten ge- tragenen Raumes vor, und geht überall an dessen hohen Rändern, oft mit Devonischen Gesteinen zusammen zu Tage. Sie ist überall durch Productus gigas und Pflanzenreste der Kohlenperiode, insonderheit durch Stiymaria jicoides, bezeichnet. 3) Die Steinkohlen des Tulaer und Kaluyaer Gouvernements, obgleich, wie die Now- goroder, sehr mittelmässiger Qualität, erwiesen sich als vollkommen brauchbar zum häus- . lichen Bedarf und zum Heizen von Dampfkesseln, und können in grossen Quantitäten ohne besondere Unbequemlichkeit abgebaut werden. 4) Man hatte gegen 40,000 Pud derselben in Moskau und an andern Orten an Fa- brikbesitzer vertheilt. Zwei derselben in Moskau und einer in der Gegend von Lichwin hat- ten , nachdem sie die Kohle bei ihren Dampfmaschinen versucht, sich bereit erklärt letz- tere mit derselben zu betreiben, wenn die Bergverwaltung sich verpflichten wollte, jähr- lich die erforderliche Quantität zn liefern. Nun lag es aber durchaus nicht in der Absicht der Bergverwaltung einen förmlichen Steinkohlenbetrieb zu eröffnen. Sie hatte nur zeigen wollen wo und wie man Kohle fördern und wozu man sie verwenden könne. Die Förde- rung der Kohle wollte man Privaten und namentlich den Besitzern der Landstellen über- lassen, wo bauwürdige Flötze aufgeschlossen waren, wie beispielsweise in Selenina bei Lich- win. Der Eigenthümer dieses Gutes besass aber nicht das nothwendige Anlage- und Be- triebscapital, und da er für seinen Besitz einen ausserordentlich hohen Kaufpreis bestimmte, so unterblieb die Förderung der Steinkohle. у Auch hierbei blieb die Oberbergverwaltung nicht stehn. Sie beauftragte im Jahre 1850 den Oberstlieutenant Tomilow aus Lugan, den Ver- suchsbau in ##älina wieder aufzunehmen und die horizontale Ausdehnung des Flötzes zu ermitteln. Tomilows Arbeiten, welche ich 1852 amtlich revidirte, zeigten dass das Flötz keine bedeutende Erstreckung habe, dass die Kohle aber zum Heizen gewöhnlicher Cefen und Dampikessel zu brauchen sei. Er selbst hatte seine und seiner Leute Wohnung und Küchen 11 Jahre lang mit derselben geheizt. Dasselbe war in Tula in einer grossen Ka- serne geschehen. Aber auch diese Anstrengung blieb ohne Erfolg. Weder wollten in Tula die Stadtbe- hörden und die Vorsteher der Gewehrfabrik, noch der Besitzer des Gutes Wälina die Kohle verwenden, obgleich letzterer auf seinem Landstücke keinen Fussbreit Waldes besass. Aber eine Werst von seinem Wohnhause liegt der grosse Kronsforst, MWälinskaiu Sasseka genannt, und hier konnte der Herr sich noch viele Jahre Holz verschaffen. In Tula fanden es die verschiedenen Behörden damals bequemer und vortheilhafter, bei dem Gebrauche des Holzes aus Kronswäldern zu bleiben. | So endete der dritte Versuch die Tulaer Kohle zur Anwendung zu bringen, und da- 6 G. v. HELMERSEN, durch den nur noch sparsam vorhandenen Wald der Privaten und der Krone zu schonen. Im Jahre 1851 besuchte Pander die Gouvernements Tula und Kaluga. Er ist derselben Meinung wie wir, dass nämlich die Kohlenflötze im Untersten des ältern Bergkalks liegen, und unmittelbar auf Devonischem. Leider sind Panders Beobachtungen nicht gedruckt worden. Auch das Nowgoroder Gouvernement hat die Verwaltung nicht aus dem Auge verloren. Indessen hatten unsere Untersuchungen doch, wie man bald sah, einigen Erfolg ge- habt. Graf Alexei Alexejewitsch Bobrinsky besitzt im Bogorodizker Kreise des Tulaer Gouvernements auf dem Gute Michailowskoje eine Rübenzuckerfabrik, deren Dampfmaschi- nen mit Holz geheizt wurden. | Das Holz ward aber nicht nur allmälig theurer, sondern man sah eine Zeit heranna- hen, wo entweder sein Preis den ferneren Betrieb der Fabrik unmöglich machen, oder kein Wald mehr durch Kauf zu acquiriren sein würde. Nachdem Graf Bobrinsky mit der Geologie Russlands bekannt geworden war und sich überzeugt hatte dass er, nach den im Gouvernement Tula gemachten Untersuchun- gen und Erfahrungen hoffen könne, auf seiner Besitzung Steinkohlen zu finden, begab er sich 1845 auf das Gut Kusowka, 15 Werst südlich von Bogorodizk, und liess, auf die Tradition hin, dass man hier einst beim Brunnengraben eine schwarze, brennbare Erde gefunden habe, auf Kohle schürfen. Man fand auch wirklich in geringer Tiefe ein Paar Flôtze, die zwar nicht bauwürdig waren, weil sie nach Auerbach’s Analyse 5,59 bis 5,639 Wasser, 31,357 bis 31,38 flüchtiger Bestandtheile, und 63,023 Rückstand enthiel- ten, und weil in letzterem viel Asche sein soll; aber dieser erste Erfolg forderte zu weiterem Nachsuchen auf. Das grosse, ebenfalls gräflich Bobrinskysche Dorf Malöwka liegt zu bei- den Seiten eines Thales, an dessen Abhängen Spuren von Steinkohlen bemerkt worden waren. Diese führten zur Entdeckung eines starken, horizontalen Flötzes, das an dem Ab- hange des Thales von Schuttland bedeckt, zu Tage ausgeht; und der damalige Direktor der Zuckersiederei zu Michallowskoje, Herr Henri, -setzte auf demselben Bohrlöcher an, die denn auch bald zeigten, dass das Flötz eine weite Ausdehnung habe. Die Kohle war zwar sehr geringer Qualität; einige Schichten enthielten bis 40 Pro- cent Wasser und Asche, aber sie brannte doch, war in Stubenöfen und Küchen zu brau- chen, und in so grosser Menge vorhanden, dass sie die Siederei auf lange Jahre sichern konnte , wenn sie auch zur Erzeugung der Dampfkraft getaugt hätte. Graf Bobrinsky stellte nun in Malöwka den Bergingenieur, Capitain Doroschin an, der im Luganer Kohlenrevier und später bei der Russisch Amerikanischen Compagnie in Dienst gestanden hatte. Doroschin begann in Malöwka einen regelmässigen Bau auf dem Flötze; er fuhr es mit einem Stollen an. Aber die Versuche, mit dieser Kohle die Dampfkessel in Michailow- skoje in gutem, regelmässigem Gange zu erhalten, wollten nicht gelingen, obgleich sie mit Anstrengung durchgeführt wurden. Graf Bobrinsky hat sich persönlich an ihnen bethei- STEINKOHLENLAGER DES GOUVERNEMENTS TULA. 7 ligt, mit einem Eifer und einer Ausdauer, wie man sie selbst bei Technikern von Fach selten finden wird. Doroschin stand den Grubenarbeiten während der Jahre 1855 und 1856 vor, und verliess dann Malöwka um sich die Kohlenreviere Westeuropa’s anzusehen. An die Stelle des Herrn Henri trat im Jahre 1854 unser rühmlich bekannter Technolog, der Profes- sor an der St. Petersburger Universität Iljenkow, als Direktor der Zuckerfabrik zu Л- chailowskoje. Graf Bobrinsky erhielt nun später die Nachricht dass man in Preussen eine Braunkohle ziemlich geringer Qualität fördere und mit Vortheil verwende. Ein Fabrikbe- sitzer in Berlin hatte ein besonderes Verfahren angewendet, um mit dieser schlechten Kohle auch Dampfmaschinen in gutem Gange zu unterhalten. Graf Bobrinsky scheute nicht die Ausgabe um 1000 Pud seiner Kohle zu Versuchen nach Berlin zu schicken. Die Versuche fielen günstig aus, und Herrn Iljenkow gelang es den Gebrauch der Malöw- kaer Kohle in Michailowskoje mit Erfolg einzuführen. Die Dampferzeugung wird mittelst des von Iljenkow eingeführten Verfahrens ungeschwächt erhalten. Da die Kohle sehr viel Asche giebt und daher den Rost schneller versetzt, als gute Kohle, so richtet man unter jedem Kessel zwei Heizstellen ein, von denen die eine im Gange ist, während man die andere von der Schlacke reinigt. Bei den früheren Versuchen war es nie gelungen die Dampfentwickelung in den Kes- seln regelmässig zu unterhalten; weil bei den neuen Aufschüttungen der Kohle das Feuer schwächer geworden war, und weil der Rost sich bald so versetzte, dass der Luftzug zum vollständigen Verbrennen der Kohle nicht mehr genügte. Der Schwefelkies, welchen diese Kohle enthält, bringt den Dampfkesseln keinen erheblichen Schaden. An die Stelle Doro- schin’s trat 1858 der Grubenfactor Herr Leo I aus Schwarzburg-Rudoistadt. Nachdem er das Kohlenfeld durch einige zwanzig neue Bohrlöcher abgebohrt hatte, setzte er NO von Doroschin’s Stollen, einen neuen an, durchfuhr bei 75 Sashen Länge das Ausgehende der Kohle, das nur 7 Zoll mächtig war, ging dem Flötze nach, das bei 125 Sashen Stollenlänge schon die Mächtigkeit von 174 bis 21 Fuss erreichte, und dieselbe bis 215 und mehr Sashen beibehielt. Um die Wetter zu lösen, die jetzt sehr gut sind, wurden drei Lichtschächte niederge- bracht, und am 1sten Juni 1858 begann der Betrieb in grösserem Maassstabe. Man fôr- dert jetzt jährlich 600,000 Pud Kohle zum Gebrauch der Zuckersiederei zu Michaïlowskoje, welche ihrem Besitzer jährlich einen sehr bedeutenden Gewinn giebt. Sie war 1859 noch auf etwa drei Jahre mit Holz versorgt, aber schon zu sehr hohen Preisen, da der Wald über 90 Werst weit lag. Und neuen Wald zu acquiriren war nicht mehr möglich. Graf Bobrinsky war daher entschlossen, diese einträgliche Fabrik nach drei Jahren ganz zu schliessen. Und jetzt ist sie durch das Flötz von Malüwka mindestens auf 200 Jahre mit Brennmaterial versorgt. Ja man könnte, was den Kohlenvorrath anbelangt, ohne Bedenken eine zweite Zuckersiederei anlegen. 8 G. у. HELMERSEN, So ist nun die Steinkohle des Мозкаиег Kohlenbeckens, Dank den energischen, aus- dauernden Bemühungen eines eben so hochgestellten als aufgeklärten Mannes, wie Graf Bobrinsky, wirklich zur Anwendung gebracht. Ein wohleingerichteter Bergbau zu ihrer Gewinnung hat begonnen und wird allen zum Muster dienen, die auch bei sich Kohle entdeckten und sie verwerthen wollen. | Ein Neffe des Grafen Bobrinsky hat 8 Werst nördlich von Malöwka bei dem Dorfe Tawarkowa ein Kohlenlager aufgefunden, das am Ausgehende 4 Fuss Mächtigkeit hatte. In Stollen aber, den Herr Leo auf diesem Flötze angesetzt, wächst die Mächtigkeit bis 7 Fuss. Diese Kohle wird auch bereits abgebaut und versuchsweise auf der bei Bogo- rodizk befindlichen Zuckersiederei des Grafen Bobrinsky, des Neffen, verwendet. Wenn wir noch hinzufügen, dass 1860 auch die Bauern in Malöwka anfıngen, die Kohle in ihren Häusern zu gebrauchen; dass Herr Chomäkow, der Besitzer des, 18 Werst nördlich von Tula belegenen Gutes Abidimo, auch schon einen Bau auf einem 41 Fuss mächtigen Flötze fester brauchbarer Kohle eröffnet hat, und dass Herr von Malzow, der bekannte Besitzer mehrerer Eisenhütten, Maschinenfabriken etc., im Kreise Shisdra des Gouvernements Ka- luga, bei dem Dorfe Buda, Steinkohlen abbauen lässt, die er auf seinen Werken anwendet; so behaupten wir nicht zu viel, wenn wir sagen: Mit dem Jahre 1858 hat für die holzar- men Gegenden Central-Russlands eine neue Epoche begonnen ; man könnte sie eine Koh- lenperiode nennen, wenn dieses Wort nicht schon an einen andern Begriff vergeben wäre. Es hatten aber die Bemühungen des Bergwesens auch noch an andern Orten Früchte getragen. Von der, durch die geologischen Untersuchungen gewonnenen Ueberzeugung ausge- hend, dass man auch im Centrum des Moskauer Beckens, nach Durchsinkung der oberen, kohlenlosen Bergkalketage, in der unteren, kohlenführenden, Flötze entdecken könne, tra- ten in Moskau, auf die Veranlassung des Kaufmanns Vogts, mehrere dortige Handelshäuser und Fabrikbesitzer zusammen, und gaben das Geld zur Anlage eines Bohrlochs her. Der Bohrplatz war 1850 am Abhange eines Berges, der Poklonnaja Gora, 5 Werst von Moskau. in der Nähe der Smolensker Chaussee, gewählt, und ein österreichischer Bohrmeister, Herr Schott, zur Ausführung der Arbeit angestellt worden. Herr Schott wandte sich damals schriftlich an mich, um Aufschluss über die zu durchbohrende Schich- tenfolge zu erhalten. Ich gab ihm denselben und sprach mich dahin aus, dass man vom Dache des Moskauer Bergkalks bis zu dessen Sohle, nämlich bis zum Devonischen Schich- tensystem, wahrscheinlich nicht über 800 bis 1000 Fuss werde zu machen haben. Später übernahm Herr Vogts selbst die Leitung der Arbeit. Die angegebene Schich- tenfolge bestätigte sich vollkommen ; da aber die Arbeit, mit Bohrapparaten alter Construc- tion geführt, lange dauerte, ohne ein Resultat zu geben, stellten jene Herren ihre Geld- beiträge ein: Herr Vogts ward nun von dem Stabe der Berg-Ingenieure, unter Genehmi- gung des Finanzministers, mit Geld unterstützt und brachte das Bohrloch bis 70 Sashen nieder. STEINKOHLENLAGER DES GOUVERNEMENTS TULA. 9 Häufiger Bruch am Apparate und andere Schwierigkeiten veranlassten die Oberberg- verwaltung, aus Zwickau bessere, nach Fabian’s und Kind’s Methoden construirte Freifall- bohrer kommen zu lassen, und mit diesen ward im October 1857 an einer der Barrieren Moskaus, genannt Trechgornaja Sastawa, ein neues Bohrloch angesetzt, über welches weiter unten das Genauere gesagt werden soll. Diese Arbeit, die von Herrn Vogts begonnen wurde, leitet jetzt ein ausgezeichneter Bergofficier, Herr Gennady-Romanowsky. Wenn es richtig war, dass die Kohlenlager der, Moskau benachbarten Gouvernementsin einem Becken abgelagert sind, an dessen hohen Rändern im Nowogorodschen, Tulaschen und Kalugaschen sie zu Tage gehn, so müssen sie auf dem halben Wege vom hohen Rande nach dem gemeinsamen Centrum bei Moskau , in geringerer Tiefe aufzufinden sein, als in diesem Centrum selbst. Ein solcher Punkt auf halbem Wege von Tula nach Moskau ist Sserpuchow. Nachdem die Gegend von Sserpuchow, die ich aus eigener Anschauung schon kannte, auch von Herrn Romanowsky untersucht worden war, und nachdem der Stab der Berg- Ingenieure ein desfallsiges von Pander gegebenes Gutachten bestätigt hatte, erhielt Herr Romanowsky den Auftrag, bei dem 9 Werst von Sserpuchow liegenden Dorfe Podmokloje ein Bohrloch anzusetzen. Diese Arbeit, welche gleichzeitig mit der an der Poklonnaja Gora ausgeführt wurde, schloss bei 70 Sashen (490 Fuss) Tiefe zwei Kohlenflötze auf, das obere von 5 Fuss Mächtigkeit, das untere von 4 Fuss; beide waren tauglich, lagen aber zu tief, um mit Vortheil abgebaut zu werden. Damit war die Richtigkeit der oben erwähnten Schlussfolge bewiesen, und die An- lage eines neuen, näher zu Moskau liegenden Bohrloches motivirt. Romanowsky hatte, nach Beendigung der Arbeit bei Sserpuchow, auf einer Reise in Deutschland, in Zwickau einen neuen Bohrapparat nach Fabians und Kinds Methode be- stellt und mit diesem, mittelst Dampfkraft wirkenden Instrumente, setzte er drei Werst von der Stadt Podolsk und 35 Werst von Moskau, bei dem Dorfe Jerino, ein Bohrloch an, das erst eine unbedeutende Tiefe erreicht hat. Ich werde weiter unten darüber umständ- licher berichten. Ich hatte das Steinkohlenbecken von Centralrussland zum letzten Male 1852 besucht, als ich die Arbeiten Tomilow’s in Wälina revidirte. Seit jener Zeit waren jene grossen Fortschritte im Abbau und der Benutzung der Kohle geschehen, und ich hatte den lebhaf- ten Wunsch diesen Fortschritt näher kennen zu lernen. Dazu kam noch, dass die Richtigkeit unserer Ansicht von dem Horizonte , ja sogar von dem Alter der Steinkohlenlager im Moskauer Becken, zu Anfange dieses 1860sten Jahres, durch zwei Geologen Moskau’s, die Herren Auerbach und Trautschold, ange- stritten worden war. Herr Trautschold nimmt an'), es hätten auf Inseln und am Gestade sowohl des 1) Nouveaux mémoires de la Soc. Imp. d. naturalistes de Moscou. Tome XIII, formant le XIX de la collection. Livraison I, Moscou 1860. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПште Série. 9 10 G. v. HELMERSEN, älteren Bergkalkmeeres, in welchem der Productus Gigas lebte, als auch des jüngeren vom Spirifer Mosquensis bewohnten , grosse Torfmoore von Stigmaria ficoides, Lepidodendron und andern Pflanzen der Steinkohlenzeit existirt, und diese Moore, von Zeit zu Zeit durch Sand und Schlamm überschwemmt, hätten sich zu Steinkohlen umgebildet. Somit wären die Steinkohlen des Moskauer Beckens gleichzeitiger Entstehung mit dem Productuskalkstein und dem Spiriferenkalkstein. Ungeachtet dieser gemuthmassten Gleichzeitigkeit parallelisiren die Verfasser jener Schrift die Kohlenlager des Moskauer Beckens auch mit der Steinkohlenformation (terrain houiller) Englands und Belgiens, wo diese Formation entschieden jünger ist als der Berg- kalk. Es ist klar, dass beides zugleich nicht sein kann; denn Juxtaposition ist nicht Supra- position. Dass im Moskauer Becken Kohlenlager bisweilen unter dem älteren Bergkalke angetroffen werden, ist, nach der Ansicht des Herrn Trautschold, als ein Zufall zu be- trachten. Es sind, seiner Meinung nach, von den Ufern der Stigmariamoore in’s Productus- meer gerutschte, und von dessen Kalkniederschlägen bedeckte Stücke dieser Moore. Als Regel nimmt er dagegen an, dass die Tulaer und Kalugaer Kohlen nicht von Bergkalk be- deckt, sondern eine gleichzeitige Land - und Süsswasserbildung sind. In einem anderen, in russischer Sprache redigirtem Artikel, im Bteruukp естествен- HBIXB наукъ, 1860, resümiren sie die, in den Memoiren der Moskauer Gesellschaft aufge- stellten und von mir so eben kurz zusammengefassten Ansichten, fügen aber noch die Fol- gerung hinzu: dass diesen Ansichten zufolge, die von den Berg-Ingenieuren angesetzten Bohrlöcher zur Aufschliessung von Kohlenlagern unter dem Berg- kalke, zu keinem günstigen Erfolge führen können, und mithin hätten unterbleiben sollen. Ich werde weiter unten die Ansicht dieser Herren widerlegen, und will hier nur anführen, dass die besten Kenner des Moskauer Beckens, Pander und Romanowsky, ganz entschie- den bei der früheren Ansicht bleiben, und die neue Lehre des Herrn Trautschold nicht für eine haltbare anerkennen. Auch ich stelle mich auf die Seite Pander’s und Romanowsky’s, und bedauere meine zahlreichen, wiederholten Beobachtungen im Moskauer Becken bisher nicht publi- cirt zu haben. Wenn Herr Trautschold diese und Romanowsky’s später anzuführenden Beob- achtungen und den Bergkalk über der Kohle bei Obidimo und bei Kaluga früher gekannt hätte, würde er jene Ausicht vielleicht nicht aufgestellt haben. Ich wende mich nun zu den Ergebnissen meiner diesjährigen Reise (1860) nach den Gouvernements Tula und Kaluga. Nachdem ich im Juni 1860 die Bohrarbeiten in Moskau und in Podolsk besehen hatte, reiste ich nach Tula und von hier nach der, 60 Werst südlich von Tula liegenden, Kreis- stadt Bogorodizk. Zwischen den letztgenannten Städten befindet sich, am Flüsschen Schiworona , die Poststation Dedilowa. STEINKOHLENLAGER DES GOUVERNEMENTS TULA. 11 Am hohen nördlichen Thalrande des Flüsschens, in der Nähe der steinernen Kirche, und also in einer Höhe, welche die Gegend dominirt, fand ich dichten, gelben Kalkstein mit Productus giganteus, zu Tage gehn. Es ist also der ältere, untere Bergkalk. Er enthält so grosse Knollen und Nester von Brauneisenstein, dass man Blöcke dieses Erzes von 2 Pud Gewicht erhalten kann. Ich besuchte noch einen andern Steinbruch in derselben Gegend; er liegt 7 Werst NW von der Stadt Bogorodisk und 1! Werst NW von dem Dorfe Aksönowa, an dem Ab- hange des Podberesowoi owrag. Da hier nur im Winter gearbeitet wird, so waren die Gruben verstürzt, man sah aber doch diese Schichtenfolge in absteigender Reihe. Das Ganze ist 2 Sashen mächtig. Er Profil No. 1. Diluvialthon. Gelber Thon. Gelber Mergelthon. Dunkelgrauer Thon. Grauer dichter Kalkstein. Gelber Mergelthon. Dichter gelber Kalkstein, mit Bellerophon und den büschelförmigen, von Fi- scher von Waldheim zuerst beschriebenen Körpern, die zwar nicht be- stimmt, aber sehr karakteristisch für unsern untern Bergkalk sind. Dieser gelbe Kalkstein wird hier gebrochen; ich spreche ihn unbedingt für Bergkalk an; er enthält, wie bei Dedilowo, Knollen und Bohnen von Brauneisenstein. Ganz in der Nähe, aber in einem bedeutend höheren Niveau als der Kalkstein, also wahrscheinlich ihm aufgelagert, steht ein feinkürniger, gelber Sandstein an, in welchem ich keine organischen Reste entdecken konnte. Es scheint diese, freilich ungenügend auf- geschlossene Schichtenfolge ein Verhältniss wie bei Karowa an der Okka, oberhalb Alek- sin, darzubieten, wo Auerbach den, auf dem Bergkalke liegenden Sandstein für eine Wealdenbildung erkannt hat. Nach einer mündlichen Mittheilung des Herrn Leo, kommt 5 Werst W von Bogoro- dizk, bei Iwelewa ein gelber Kalkstein mit Productus vor, und über ihm Kohle, also wie bei Malöwka. In Kusowka, das 14 W. S von Bogorodizk liegt, konnte ich nichts sehn, als die bei- den Halden der Versuchsschachte , welche Graf Bobrinsky hier zu allererst hatte abteu- fen lassen. Bei Malöwka aber, das 11 Werst SO von Kusowka liegt, sind die Schichten an dem nördlichen Gehänge des Malöwkathales gut aufgeschlossen. Dieses Thal mündet in das Flüsschen Neprädwa bei der Zuckersiederei Micharlowskoje. Etwa 1 Werst oberhalb, d. h. flussaufwärts von der Kohlengrube, am linken Thal- rande , zieht eine kurze, steile Schlucht, unter hora 5 zu Thale. In derselben ist folgender Durchschnitt zu sehn. * 19 С. у. HELMERSEN, Priofii М0. 12. а) Gelbgrauer Diluviallehn. b) Unreine Kohle. c) Grauer Kohlenthon. d) Gelber, eisenschüssiger, in Eisenstein übergehender Mergel, 10 Zoll mächtig. e) Dichter, hellgelber Kalkstein mit Orthis resupinata, Terebratula Puschiana, Terebratula livonica ') und mit pflanzenförmig verzweigten, aus Eisenocher bestehenden Kör- pern; 5 Fuss 3 Zoll mächtig. f) Grauer, feinkörniger Kalkstein mit den Devonischen Muscheln Avicula subretroflexa Pacht, Terebrat. livonica, Arca Oreliana, Chonetes nana, Murchisonia? und mit Fischresten. 9) Bläulicher plastischer Thon. h) Gelber. dichter Kalkstein, einige Zoll dick. ) Wechsel von blänlichem Thon mit dünnen Platten grauen. körnigen , Devonischen Kalksteins, mit denselben Muscheln wie in f. Die Gesammtmächtigkeit der Devonischen Schichten e, f, g und h beträgt 7 Fuss 10 Zoll, #136 etwa 4 Fuss mächtig. | Hier liegt also die Kohle 6 und der Kohlenthon unmittelbar auf den Devonischen Schichten e, f, д, №, à, und ist hier kein Bergkalk unter der КоШе zu finden. Eine Werst thalabwärts von der Kohlengrube zieht sich eine, mit einem jähen Ein- sturz beginnende Schlucht, Zraschowskot owrag, in die Linke des Malöwkabaches. An den senk- rechten Wänden derselben sieht man in absteigender Ordnung folgende Schichten entblösst. , РТОМ: 13. a) Diluvium. b) Grauer Kohlenthon. Die Kohle selbst hat man 200 Sashen nördlich von dieser Schlucht erbohrt. c) Feinkörniger, quarziger Sandstein, nach einer Mittheilung des Herrn Leo, mit Stigmarienstämmen. d) Weicher, dunkelgelber und brauner, eisenschüssiger Sandstein. Unter diesem folgt wahrscheinlich der devonische Kalkstein, den wir bereits oben kennen lernten. Ich sage devonisch, denn Orthis resupinata kommt, nach G. Panders Beobach- tung, nicht nur im Bergkalk, sondern auch in den Devonischen Schichten des Tulaschen vor. . Die Malöwkaer Grube ist von Herrn Leo selbst beschrieben worden, in der bereits erwähnten Abhandlung der Herren Auerbach und Trautschold, in welcher sich auch ein Planriss und Profile der Grube befinden. Als ich die Grube in der Begleitung des Hrn. Leo befuhr, war es mir am interessantesten zu sehn, wie er in der nördlichen Hälfte 1) Diese Muscheln befinden sich in einem und demselben Stücke Kalkstein, und sind von Pander bestimmt. STEINKOBLENLAGER DES (GOUVERNEMENTS TULA. 13 derselben den Stollen und die Strecken ohne alle Zimmerung in der Gestalt gothischer Spitzgewölbe, geführt hatte, deren Scheitel bis in das Dach des 21 Fuss mächtigen Koh- lenflötzes geht. Am nördlichen Ende des 215 Sashen (Lachter) langen Stollens hatte die Kohle eine bessere Beschaffenheit als am Ausgehenden. Ueber die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Malöwkaer Kohle, wie vieler andern aus dem Moskauer Bassin, hat Herr Auerbach nach eigenen, und nach den Analysen des Herrn Iljenkow sehr ausführlich und gründlich, in der mehrfach genannten Abhandlung pag. 30 berichtet. Jeder, den die Sache interessirt, wird diese werthvollen Mittheilungen zur Hand neh- men müssen, so wie die Mittheilungen des Herrn Guillemin in seinem 1859 in Paris er- schienenen Explorations minéralogiques dans la Russie d’Europe, pag. 7 bis 17. Wir entnehmen diesen Schriften Folgendes: Nach H. Iljenkow’s Untersuchungen, welche mit frisch aus verschiedenen Gegenden der Grube genommenen Kohlenproben angestellt wurden, verliert die Malöwkaer Kohle, bei 100° Cels. getrocknet im Mittel 32,7 ° ‚ ihres Gewichts. Bei ihrer Verbrennung giebt die trockne Kohle im Mittel einen Rückstand von 24°. In einem offenen Tiegel bis zum Rothglühen erhitzt, verliert sie bis 40% flüchtiger Bestandtheile. Trocken destillirt, geben 100 Theile dieser Kohle, in deren natürlichem Zustande: Rückstand im Kolben . . . .. 63,7 Ammoniakalisches Wasser .. 16,5 PR CR а сео: 8,6 Die getrocknete Kohle nimmt, wenn man sie an einen feuchten Ort legt, in 48 Stun- den um 0,09 ihres Gewichts zu. 100 Theile getrockneter Kohle geben Kohlenstoff . . . . 48,28 bis 59,43 Wasserstoff . . . . 4,41 bis 7,38 ASCHE rn. 14,00 bis 34,30 100 Theile nicht getrockneter Kohle gaben Wasser names mél one 14,82 КО ee dh, : ddl 45,18 MAS SC RS CO 2. wel. 4,34 Sauerstoft YA. nad. 23,87 Stickstoff 2 unbestimmt ASCNOT te rl ins 11,79 Schwefelie.s u. muasi pause en; Die Malöwkaer Kohle sintert nicht zu Coak zusammen, sondern die Stücke behalten beim Verbrennen ihre Gestalt. 14 С. у. HELMERSEN, Der bedeutende Gehalt an Schwefelkies scheint auf die Dampfkessel der Zuckersie- derei von Michailowskoje keine besonders schädliche Wirkung auszuüben, Nach Herrn Leo’s mündlicher Mittheilung ist das Kohlenfeld von Malöwka durch Bohrlöcher bereits auf einem Raume von 5 © Werst nachgewiesen. | Diese Angabe halte ich für sehr wichtig, denn sie beweist, im Gegensatze zu einer früheren, von mehreren Personen) geäusserten Meinung, nach welcher die Kohlenflötze des Moskauer Beckens immer nur eine geringe Ausdehnung und daher den Karakter isolir- ter kleiner Becken haben sollten — sie beweist, sagen wir, dass hier Material genug zur Bildung grosser Kohlenfelder war. Man wird sich nun künftig nicht dadurch abschrecken lassen, weitere Nachsuchun- gen zu machen, wenn ein Paar aufgefundene Flötze sich bald verdrücken oder gar ganz auskeilen. In ihrer Nähe kann man immer hoffen die Fortsetzung dieser Flötze zu finden. Schon bei unsern späteren Untersuchungen (Olivieri und ich) hatten wir uns davon überzeugt, dass manche Flötze ursprünglich ein grosses zusammenhängendes Ganze gebil- det hatten, das dann später durch Erosionsthäler parcellirt wurde. Ein Flötz, das sich am Abhange eines Thales ganz ausgekeilt zu haben scheint, setzt in der Regel am gegenüber liegenden, oft eine oder mehr Werst entfernten Abhange wieder auf. Von Malöwka begab ich mich von Herrn Leo begleitet nach dem 10 Werst nördlich von Malöwka belegenen, dem Neffen des Grafen Al. Bobrinsky gehörigen Gute Tawarkowa. In einem Wasserrisse, welcher 1 Werst südlich von Tawarkowa in das Flüsschen Studenot log mündet, beobachtete ich folgenden Gesteinsdurchschnitt. Profil No. 4. a) Diluvium. b) Grauer Thon. c) Unreine Kohle, 4 Fuss 8 Zoll mächtig. d) Lockerer, geschichteter, gelblich weisser Sandstein mit Glimmer, 10 Fuss 6 Zoll dick. e) Grauer Thon 2 Fuss 4 Zoll. f) Schiefrige, feste Kohle 3 Fuss 6 Zoll. 9) Weisser , lockerer Sandstein ohne Glimmer mit Abdrücken von langen, schmalen Blättern. Eine Werst flussabwärts hat Herr Leo einen Stollen in das Kohlenflötz getrieben, am rechten Ufer. Neben dem Stollen, in einem steilen Wasserrisse, waren folgende Schichten in abstei- gender Ordnung aufgeschlossen: Profil No.5. a) Diluvium. | b) Grauer Thon. 1) Auch von mir selbst. STEINKOBLENLAGER DES GOUVERNEMENTS TULA. 15 с) КоШе. Am Ausgehenden 3 Fuss 6 Zoll mächtig, im Stollen wächst die Mächtig- keit bis 7 Fuss. d) Grauer Thon. e) КоШе, 4 Fuss 8 Zoll mächtig, aber durch zwei dünne, weisse Mergellagen in drei Flôtze getrennt. | f) Weisser Sand. к 9) Gelber Mergel und Kalkstein mit Terebratula Puschiana, Terebratula concentrica, Т. Huotina und Spirifer labellum? Die Schicht g ist offenbar Devonisch, und gleichen Alters und Horizontes mit den Schichten e, f, д, № und г des Profils No. 2, das man 1 Werst oberhalb Malöwka beobach- ten kann. Aber hier bei Tawarkowa liegt zwischen der Kohle und der Devonischen Schicht nur eine Schicht weissen Sandes und wieder kein Bergkalk. Ganz in der Nähe des Stollens, auf den benachbarten Höhen, und zwar in einem bedeutend höheren Niveau als die so eben beschriebenen Schichten, wird ein grauer, dichter , klingender Kalkstein , mit Pro- ductus gigas gegraben. Obgleich dieser sehr zerklüftete Kalkstein nur ein dünnes Lager dicht aneinanderlie- gender scharikantiger Blöcke bildet, so halte ich ihn doch für anstehend eben wegen der Scharfkantigkeit der einzelnen Blöcke, die nicht im mindesten abgerollt sind, was doch der Fall sein müsste, wenn sie einen Transport erlebt hätten. Ich glaube annehmen zu können, dass dieser Kalkstein die Kohle von Tawar- kowa überlagert. Der Devonische Mergel unterteuft sie, und hier wäre dann wieder ganz dasselbe Verhältniss, wie an der Prykscha im Nowgorodschen und an manchem an- dern Orte. Es ist wahr, Herr Leo hat hier in den Bohrlöchern, welche er zur Aufsuchung des Flötzes niedergestossen, keinen Bergkalk angetroffen; allein die Bergkalkschicht bildet, allem Anschein nach, nur den schwachen, inselartig isolirten Rest eines ehmaligen, etwa durch Diluvialfluthen zerstörten Lagers. Den Beweis dafür, dass ungeheure Felder des Bergkalks wirklich zerstört und in er- ratisches Gerölle verwandelt sind, werde ich weiter unten geben. * Von Tawarkowa reiste ich über Bogorodizk und Tula nach dem Gute Obidimo des Hrn. Chamäkow, 19 Werst NW von Tula. Dieses Gut liegt nur wenige Werst westlich von der nach Aleksin führenden Poststrasse. Philipp Akatow, der Verwalter des Chamäkowschen Gutes, hatte, etwa 3 Werst SW von Obidimo, und eben so weit vom rechten Ufer der Upa, am Fusse einer Höhe Kohlenlager entdeckt, und einen offenen Bau auf denselben angelegt. An der steilen Grubenwand waren folgende Schichten mit einer Gesammtmächtigkeit von circa 7 Sashen entblösst: Profil No. 6. a) Diluviallehm ohne nordische Gerölle. | b) Kohle, 4 bis 14 Werschok. 16 G. v. HELMERSEN, c) Thoniger Sand. d) Grauer Thon. e) Sand und Thon. Г) Thon. g) Sand. h) Grauer Schieferthon. г) Sand. k) Schieferthon. l) Sand mit Schwefelkiesknollen. m) Schiefrige Kohle, 4 Fuss bis 4 Fuss 8 Zoll. n) Dunkelgrauer, sehr fester, fetter Kohlenthon. o) Kohle, 1 Fuss. p) Grauer Thon. 4) Sand. r) Kohle, 1 Fuss. Bis zur Schicht n war der Durchschnitt vollkommen aufgeschlossen. Von den Schich- ten о, р, 9, г sagte mir Herr Akatow, welcher sie in einem Schurfe gesehen hatte. Das Flötz m wird abgebaut. Diese Kohle ist etwas besser als die von Malüwka. Nach Herrn Auerbach’s Analyse enthält dieselbe: - Hygroskopisches Wasser 3,11 Flüchtige Bestandtheile 49,14 Kehle a RD. EM 24,48 ‚Asche. ME BR NL Sie eignet sich also nicht nur zum Heizen, sondern auch zur Erzeugung von Leucht- gas, und da sie nur wenig Schwefelkies zu enthalten scheint, auch wohl zu metallur- gischen Arbeiten. Ihre untern Lagen kann man in Tafeln von 3 bis 4 Fuss Länge und Breite, und von 7 Zoll Dicke brechen, , die so fest sind, dass sie auch von heftigen Stössen nicht zerbre- chen. Die Kohle eignet sich mithin auch zu weitem Landtransport, und wird ohne Zweifel mit der Zeit in dem benachbarten Tula und vielleicht auch in Moskau verwendet werden. Leider baut man sie nicht unterirdisch, sondern, aus Furcht vor der theuern Holz- zimmerung, in einem offenen Baue ab. Man bedenkt dabei aber nicht, dass das Abtragen der mächtigen , über der Kohle liegenden Schichten wahrscheinlich mehr kostet als die Zimnerung. Und da die Kohle so fest ist, so würde man der Zimmerung wahrscheinlich, nur an der Mündung des Stollens bedürfen. | Ein Stollen, den man in den Berg triebe, würde auch wahrscheinlich zeigen, dass das Flötz in dieser Richtung mächtiger wird. Pag. 11 der oft erwähnten Abhandlung der Her- ren Auerbach und Trautschold wird gesagt, dass bei Obidimo sich keine Spur weder des ältern noch des jüngern Bergkalks über dem obern Kohlenflötze finde. STEINKOBLENLAGER DES GOUVERNEMENTS TULA. 17 Ich kann dieser Behauptung nicht beistimmen, denn als ich vom Kohlenflötze den Berg hinanstieg, an dessen Fusse es zu Tage geht, bemerkte ich sehr bald die zerklüfteten und zerfallenen Ausgehenden eines dichten, grauen, splittrigen, zähen Kalksteins, in wel- chem man nur undeutliche Muschelfragmente und späthige Enkrinitenstiele erkennen konnte. Dieser Kalkstein liegt mindestens 10 bis 20 Sashen höher als die bei der Grube entblössten Gesteinsschichten, und setzt die ganze, den Umkreis dominirende Höhe zusam- men. In einem nahgelegenen, jetzt nicht mehr benutzten Steinbruche geht er in festen, dicken Schichten zu Tage. Da in der ganzen Gegend kein anderer Kalkstein vorkommt, als der zur untern Berg- kalketage gehörige, so darf man auch wohl den Kalkstein von Obidimo dieser Formation zuzählen; und er liegt hier ohne Zweifel über und nicht unter der Kohle. In der Grube liegen ja alle Schichten söhlig, und da der nahe Kalkstein ein bedeutend höheres Niveau einnimmt, so ist es so gut wie gewiss, dass er die Kohle-hier überlagert. Ich lege auf diese Angabe ein gewisses Gewicht, weil Obidimo in der genannten Ab- handlung ebenfalls als Beweis gegen die Richtigkeit unserer Ansicht von dem Horizonte der mittelrussischen Kohlenlager gebraucht wird. Und dieser Ort, wie manche andere zeugen gerade für unsere Ansicht. So auch die nächste Umgebung, der Stadt Kaluga, welche ich nach 19 Jahren wieder besuchte, um meine 1841 daselbst gemachten Beobachtungen nochmals zu prüfen. Als ich damals an der Mündung einer Schlucht, welche sich in der Nähe des Law- rentjew-Klosters (St. Laurentius) in das Flüsschen Jatschenka zieht, im Alluvium Bruch- stücke von Steinkohlen bemerkte, ging ich dieser Spur, die Schlucht aufsteigend, nach, und fand sehr bald die Ausgehenden der Flötze, von denen die Stücke herstammten. Es waren drei Flötze, getrennt durch zwei Kalksteinschichten ; das heisst also ein Wechsel von Kohle und Bergkalk. Der Kalkstein ist genau derselbe, mit Productus gigas, wie er bei Kaluga und vielen Orten in den Steinbrüchen vorkommt. Alle Bemühungen diese Entblössung im Sommer 1860 wiederzufinden blieben frucht- los, obgleich ich im Suchen von dem Officier der Wegecommunication, Herrn Glaser, ei- frig unterstützt wurde. Die Schlucht war offenbar seit jener Zeit verschlemmt. Herr Trautschold berichtet in dem Bulletin de la Soc. Пир. des naturalistes de Moscou, année 1860, No. II, pag. 594, dass er im Sommer 1860, dicht unterhalb der Ringmauer des Klosters in der Tiefe einer Schlucht Steinkohle gesehen habe, deren Lagerung aber die mit Rasen bedeckten Wände der Schlucht in völliger Ungewissheit liessen. Meine Excursion war glücklicher. Wir fanden in der tiefen Schlucht, welche am nordwestlichen Ende Kaluga’s, unweit der Wohnung des Gouverneurs, sich in die Ja- tschenka zieht, ein 34 Fuss mächtiges Kohlenflötz unmittelbar unter gelbem Mergel und dichtem Kalkstein mit Productus gigas. Die ganze Schichtenfolge aber, welche man hier beobachten konnte, war folgende: a) Gelber Lehm. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vllme Serie. 3 18 G. v. HELMERSEN, b) Grauer Thon. с) Gelbgrauer, dichter Bergkalk mit Productus gigas, Bellerophon, Abdrücken von Le- pidodendron und mit Feuersteinknollen , 4 Fuss mächtig. d) Gelber Mergel. e) Schiefrige Kohle mit deutlichster Pflanzenstructur, 3 Fuss 6 Zoll mächtig, f) Grauer Thon. g) Gelber Mergel und zerklüfteter Kalkstein. h) Gelber, okriger Sandstein, locker. Alle diese Schichten sind mit 6° hora 2 bis 3 nach SW geneigt. Ich komme nun, ausführlicher als es oben geschah, auf die von Herrn Trautschold ева Ansicht über die Stellung und das relative Alter der centralrussischen Steinkohle zurück. Herr Trautschold theilt zuerst die Ansichten RE Olivieris, Murchi- son’s, Jeremejew’s, Romanowsky’s, Barbeaut de Marny’s und die meinigen mit, nach welchen allen die Steinkohle des Moskau-Nowgoroder Beckens ihre Lage unter der Hauptmasse des älteren Bergkalks haben soll. Dann folgen die eigenen Beobachtungen bei Milenino an der Upa im Kreise Kra- piwna; auf der Besitzung des Hrn. Glebow, drei Werst von dem Dorfe Panino, im Kreise Krapiwna, bei dem Dorfe Trunowka ; bei Tawarkowa im Kreise Rogeralialgn bei Malöwka, bei Ssatinka und bei Obidimo, dem Besitze des Herrn Chamäkow. Es werden am Schlusse der Abhandlung auf 11 Seiten 48 Gesteinsdurchschnitte mit- getheilt, welche von verschiedenen Beobachtern herrühren, und alle der Bergkalkformation angehören. In 26 dieser Durchschnitte kommen Kohlenflötze vor. In den übrigen finden sich keine Kohlen, aber Stigmarienreste im Kalkstein, oder Sandstein mit Holzresten vor, und dergleichen ; in vielen auch nicht einmal diese Pflanzenreste. Diese Durchschnitte lassen sich so gruppiren: Zahläder’Profle: Dieyonisches.alleins.nn.: ame. Sum зоо ое ео обе 2 Bergkalk.und, АП овпеКоШез. au er ба ber des обес 7 Nur Bergkalk und Devonisches, ohne КоШе............ 1 Thon, Sand, Sandstein, Kohlensandstein, ohne Kohlenflötze . . 6 Thon, Sand etc. und Kalkstein, dessen Alter unbestimmt gelassen ist 5 Kohle auf Devonischem, ohne Bergkalk über oder unter derselben. . 4 Kohle nur von Kohlenthon, Sand, Mergel ete. begleitet ....... 15 Kohle, unter,demiBergkalk: ialar tan au: alla eb lm 1 Kohle auf Bergkalk und dieser auf Devonischem Wenn in dieser Vertheilung vielleicht Aenderungen zu machen wären, so wären sie jedenfalls so gering, dass man sie übersehen kann. - Aus dem Umstande nun, dass in einigen 20 Fällen die Kohlenflötze ganz frei liegen, STEINKOHLENLAGER DES GOUVERNEMENTS TULA. 19 das heisst, weder von jüngerem noch älterem Bergkalksteine bedeckt sind — ferner, dass in zwei Fällen die Kohle angeblich über Schichten der Bergkalkperiode liegt, und dass ihr Vorkommen unter dem Bergkalke eine seltene Erscheinung sein soll, sieht Herr Trautschold sich veranlasst Folgendes anzunehmen: 1) Nicht die Kohle überhaupt, wie Helmersen ein Mal gesagt), erscheint in Central- Russland zufällig, sondern nur die unter dem Bergkalk liegende. 2) Das beständige Vorkommen ist dasjenige oberhalb desselben. Jenes ist eine Aus- nahme, eine Abweichung von der Regel, dieses das Normale und Gesetzmässige. 3) Dies Vorkommen der Kohle in Central - Russland stellt sich, nach Herrn Traut- schold, überhaupt demjenigen in England als ganz identisch heraus. Demnach würde auch der Horizont der Russischen Kohle mit dem der Belgischen und Preussischen Kohlenlager zusammenfallen. Pag. 16 kommt Trautschold zu dem Schlusse, dass die Bildung der älteren Koh- lenlager mit der Bildung der Kalksteine, welche den Productus gigas enthalten , zusammen- fiel, und dass die Vegetation der jüngern Kohlenflötze gleichzeitig sich entwickelt hat mit dem Absatze, welcher durch Spirifer Mosquensis und Fusulina karakterisirt ist. Oder, um noch einfacher zu sein: ur Sämmtliche Kohlenflötze sind Zeitgenossen des Bergkalkmeeres. Pag. 19 giebt Herr Trautschold dann eine theoretische Erklärung des ganzen Vorganges: a) Das Devonische Meer erstreckte sich einst bis an das Eismeer und die Ostsee- provinzen. 6) Als es sich durch Eintrocknen oder Abfliessen (wohin?) senkte, entstanden auf den ehmaligen Untiefen dieses Meeres niedrige Inseln, auf welchen sich Suigma- riensümpfe bildeten. c) Während derselben Zeit war in dem verkleinerten Meere der Productus gigas er- schienen. Von atmosphärischen Wassern losgelöst, stürzte wohl hie und da vom Rande der Stigmarienmoore, ein Stück eines Moorgrundes in das Meer hinab, und wurde nach und nach von Kalkniederschlägen bedeckt. Die Hauptmasse des Moores blieb aber unversehrt, und bildet heut die un- terste Schicht unserer Kohlenlager. Sie wurde von Zeit zu Zeit überfluthet, und von höheren Gegenden des festen Landes her, mit Thon und Sandlagern bedeckt, auf denen neue Stigmarienmoore sich bildeten. Das Productusmeer wurde dann noch kleiner. Auf dem dadurch entstande- nen Lande wucherte Stigmaria erst recht, und zu ihr gesellten sich noch Sag- enarien, Lepidodendren, Sigiilarien, Knorrien. 1) Ich habe allerdings ein Mal geglaubt die Kohlenlager Central - Russlands bildeten einzelne, versprengte kleine Felder. Aber ich bin von dieser Meinung längst zurückgekommen , wie man in den Gutachten lesen kann, welche ich zu verschiedenen Zeiten der Oberbehörde abgegeben. % 20 G. v. HELMERSEN, Der Productus gigas starb aus; seine Schalen fielen nieder, um mit andern Kalksteinsedimenten die Schicht zu bilden, welche wir älteren Bergkalk nen- nen. An seine Stelle trat der Spirifer Mosquensis. d) Das Meer erzeugte neue Thiere, das Land Pflanzen. e) In den Kohlenlagern dieser Zeit entdeckt man keine Spur von animalischen Resten. So weit Herr Trautschold. Wir wollen nun diese Darstellungen prüfen, und beginnen mit den oben angeführten Durchschnitten. Pag. 48 des erwähnten Aufsatzes ist, nach der Mittheilung des Capitain Romanow- sky, der die Tulaer und Kalugaer Bergkalkformation gründlicher als jeder Andere studirt hat, der in der ersten Columne unten angegebene gelbe Kalkstein devonisch. Pag. 49 in der ersten Columne, ist unter dem Namen Zissji Priar (Tschernezowa) ein Durchschnitt angegeben, dessen Jeremejew hier gar nicht erwähnt hat, sondern er sah dieses Profil 4 Werst von Krapiwna bei dem Dorfe Sherdewa oder Preobrashenskoje. Bei Lissji Priar erwähnt Jeremejew nur Devonischen lt und in der Nähe an der Upa noch eines Durchschnitts ohne Kalkstein. Der Durchschnitt bei Filimonowa, einem Dorfe das 14 Werst von Wälina liegt, ist zwei Mal angegeben; das erste Mal, mit F geschrieben, pag. 49, nach Jeremejew; das zweite Mal nach Barbeaut, mit Ph geschrieben. Barbeaut giebt in dem Kalksteine, welcher unter der Kohle liegt, folgende Versteinerungen an: Terebratula livonica, Productus Murchisonianus, Terebratula Puschiana. Der Kalkstein ist also Devonisch, wie schon Jereme- jew sagte, und Romanowsky sah hier noch Productus productoides und Arca Oreliana. Pag. 51, in der dritten Columne, hätte der Durchschnitt bei Podmokloje, unweit der Stadt Sserpuchow, nach Romanowsky’s Bohrregistern vervollständigt werden können, und er hätte dann gezeigt, dass Romanowsky dort unter dem Productuskalkstein zwei“ Kohlenflötze erbohrt hat, welche auf Devonischem liegen. Also ein Verhältniss wie an der Prykscha im Gouvernement Nowgorod (Kreis Borowitschi). Und man übersehe nicht, dass diese Flötze genau in der Tiefe erbohrt wurden, in welcher wir sie vermuthet hatten. Wir können aber zu dem Beispiele von Podmokloje noch folgende hinzufügen, wo der ältere Bergkalkstein über den Kohlenflötzen liegt: 1) Dugnafluss. Bei einer Mühle, unweit der Eisenhütte Dugna, sah Romanowsky oben am steilen Ufer Bergkalk mit Otarion Eichwaldi Fischer, und mit Encri- niten; unter diesem ältern Bergkalke blaugrauen Thon; unter diesem ein 10 Zoll mächtiges Kohlenflötz und darunter wieder Thon. 2) Bei Wälina, 50 Werst von Tula, fand Romanowsky ganz in der Nähe des alten Schachts, aber in viel höherem Niveau als die Kohle, ältern Bergkalk. 3) Bei Obidimo liegt, wie ich bereits oben angab, Bergkalk unbezweifelt über der Kohle, wenn auch die unmittelbare Auflagerung nicht zu sehen ist. STEINKOBLENLAGER DES GOUVERNEMENTS TULA. 24 4) In Slobodka, im Tulaschen, stand vor Jahren ein Versuchsschacht, in welchem Kalkstein mit Productus gigas über der Kohle lagert. Man kann das auch über Tage sehen. Ich habe diesen Ort selbst besucht. 5) Bei Aleksin an der Okka und 6) Bei Kijewzy an der Okka und 7) Bei Lübutskoje an demselben Flusse habe ich ältern Bergkalk mit Productus gigas immer über den Kohlenflötzen gesehen. 8) Bei Berkowaja führen Auerbach und Trautschold selbst (pag. 51) nach Jereme- jew’s Angabe Productuskalkstein über Thon mit Kohle an. 9) Bei Peremyschl sah Murchison Schieferthon mit Kohlenstücken unter Productus- kalk mit Orthis arachnoïdea Euomphalus. Wenn wir noch Podmokloje, bei Sserpuchow, hinzufügen, so haben wir 10 positive Beispiele, dass der ältere Bergkalk in sehr verschiedenen Gegenden des Moskauer Beckens die Kohlenflötze bedeckt. Dagegen sind alle 26 Beispiele, welche Trautschold für die Richtigkeit seiner An- sicht anführt, negativer Natur, und nur eins oder zwei positiv. Denn in allen jenen Durchschnitten ist nicht zu sehn, dass Bergkalkstein unter der Kohle läge; Productus Fle- пипди, den die Herren Auerbach und Trautschold bei Malöwka unter dem Kohlenlager ci- tiren, ist nach Panders') Bestimmung eine andere, und zwar eine neue Devonische Art. Die Kalksteine, die hier unter der Kohle liegen, sind nicht dem Bergkalk, sondern unbe- zweifelt dem Devonischen beizuzählen. Hätte Hr. Trautschold uns eben so viele Durch- schnitte vorgeführt, in denen die Kohle auf dem älteren Bergkalke, d. h. auf dessen Hauptmasse liegt, so wäre er numerisch gegen uns im Vortheile. So aber ist er es nicht, denn es ist der begründeten Annahme Raum gegeben, dass auf jenen Kohlenflötzen ur- sprünglich Bergkalkschichten mögen gelegen haben, und dass diese später zum Theil zer- sört wurden. In einigen Fällen mögen die Flötze auch unbedeckt geblieben sein. In an- dern, wie bei Tawarkowa, entgingen einzelne Bergkalklager der definitiven Zerstörung. Die Motivirung dieser Ansicht folgt weiter unten, sobald wir zur Betrachtuug des Berg- kalks im Olonezschen gelangt sein werden. Zu jenen 10 Beispielen müssen noch hinzu- gefügt werden: 11) Kaluga, wo Romanowsky in der Nähe des St. Lorenzklosters ein Kohlenflötz sah”), das auf Kalkstein mit Productus gigas ruht, und von Kalkstein mit Allo- risma regularis bedeckt ist. 1860 fand ich bei Kaluga ein Kohlenflötz unter Pro- ductuskalk. Hier liegt also Steinkohle in älterem Bergkalke; aber man braucht nur die grossen Steinbrüche bei Kaluga zu besuchen und die relative Höhe der Kalkflötze zu berücksichtigen, um sich zu überzeugen, dass die grosse Haupt- masse des Kalksteins über der Kohle, nicht unter ihr liegt. 1) Auerbach hatte dies selbst schon erkannt. | 2) Wahrscheinlich dasselbe das ich 1841 gefunden hatte. 1) 10 G. v. HELMERSEN, 12) Bei dem Gute Symnizy, zwischen Lichwin und Kaluga, beobachtete ich 1841 ei- nen grauen Kalkstein mit Orthoceren und Syringepora reticulata (älterer Bergkalk) auf einem Kohlenflötze. Unter diesem Flötze schien wieder Kalkstein zu lie- gen; die unmittelbare Auflagerung war freilich nicht zu sehen. Aber unter die- sem Kalkstein folgte wieder grauer Kohlenletten. Auch Tawarkowa und Dedilowo würde ich zu diesen 12 Beispielen hinzuzählen, wenn man mir nicht vorwerfen könnte, dass hier das Aufliegen des älteren Bergkalks auf der Kohle nicht strenge bewiesen ist. Trautschold giebt pag. 19 selbst zu, dass der Berg- kalk von Nowgorod, Twer, Moskau, Tula und Kaluga ein grosses, gemeinschaftliches Bas- sin fülle, welchem alter rother Sandstein (Devonisches) zur Unterlage dient. Betrachten wir nun die nördliche Hälfte dieses Beckens im Gouvernement Nowgorod, und dann die Bergkalkzone , welche sich von hier über das Olonezer Gouvernement nach Archangel verbreitet. 13) Bei der Stadt Borowüschi gehen zwei dünne Kohlenflötze mit grauem Thon zu Tage, und sind nur von Alluvium bedeckt, wie das auch im Tulaschen und Ka- lugaschen so häuflg der Fall ist. Geht man von der Stadt flussaufwärts, so tritt bald dichter, älterer Bergkalk mit Productus gigas auf, und zwar unmit- telbar über dem grauen Kohlenletten und der Kohle. Dieser Kalkstein erreicht 14 Fuss Mächtigkeit. Als ich 1839 von Borowitschi die Msta hinab bis zur Be- laja schiffte, sah ich nur Devonische Thone und Sandsteine. Es hat also in der ganzen Gegend die Kohle und der Kohlenletten dieselbe Lage wie an jenen 9 erwähnten Punkten im Tulaschen und Kalugaschen,, nämlich unter dem älte- ren Bergkalke. 14) Und eben so ist es an der Prykscha, bei Scherechowitschi im Gouvernement Now- gorod, wo 6 Kohlenflötze, von denen 2 bauwürdig sind, mit Kohlenthon und Sandstein wechseln, und sämmtlich unter mächtigen Bänken älteren Bergkalks liegen. Unter den Flötzen stehen Devonische Mergel und Sandsteine mit Holop- tychus, Pterychtis und Lingula an. Man kann diese Verhältnisse nicht klarer sehen, als hier, und doch wäre ich bereit auch in dieser Gegend, z. В. bei deu Gute Welikuscha, an der Mün- dung der Lnänaja in die Msta Stellen zu zeigen, wo die Kohlenflötze nur von Thon oder Alluvium und nicht von Kalkstein bedeckt sind, weil letzterer hier zerstört ward. 15) Man hat lange Zeit angenommen, dass der Bergkalkstreifen , welcher von dem Nowgoroder Gouvernement an das Weisse Meer streicht, nur aus oberem Berg- kalke mit Spirifer Mosquensis bestehe, und daher auch keine Steinkohle enthalte. Es ist mir durch wiederholten Besuch der Gegend von #ytegra in den Jahren 1856, 1857 und 1859 gelungen zu zeigen, dass hier auch der untere Bergkalk repräsentirt ist, und zwar durch Sandstein, Eisenerzlager und Thon, aber nie durch Kalkstein. An mehre- STEINKORLENLAGER DES GOUVERNEMENTS TULA. 23 ren Durchschnitten an dem Andomaflusse, an der Ileksa, kann man folgende Schichten in absteigender Ordnung sehen: a. Weisser, kreideartiger Kalkstein mit Spirifer Mosquensis, Productus striatus (У aldai- cus), Lithostrotion floriforme, Calamopora radians, Fusulina cylindrica, Productus re- ticulatus. b. Gelber und rother Sand und Sandstein. с. Thoneisenstein mit Calamopora radians, Lithostrotion floriforme, Products reticu- latus, Lepidodendron, Calamites, Bellerophon. d. Sandstein und dünne Thonlager. e) Schwarzgrauer, feuerfester Thon mit Abdrücken von Stigmaria und mit ein- zelnen Kohlenschmitzen. f) Sand und Sandsteine. g) Devonische Thone und Sandsteine. Ich bin geneigt die, jenes Eisenerz enthaltende Schicht, wegen der Pflanzenreste, und eben so den schwarzen Thon mit der Kohle und den Stigmarienresten, für Repräsentanten des untern, ältern Bergkalks zu halten. Und der schwarze Kohlenthon liegt ja hier wie- der auf dem Devonischen uud hat die Producten, Bellerophonten des Bergkalks über sich. Muss man nun nicht, wenn man die Lagerungsverhältnisse von No. 13, No. 14 und No. 15 mit den vorhergehenden 12 Nummern aus der Südhälfte des Beckens vergleicht, annehmen, dass in dem ganzen Bassin ein und dieselben Bedingungen herrschten, nur mit dem Unterschiede, dass im Norden spärlicher Pflanzenwuchs war, während er im Süden herrlich florirte. Alle diese Thatsachen widerlegen die zwei ersten der Behauptungen des Hrn. Traut- schold. (Siehe pag. 19). Sie zeigen nämlich, dass das Vorkommen der Kohle unter dem Bergkalke ein sehr verbreitetes ist, und keine in beschränkter Zahl auftretende Erschei- nung. Der dritte Punkt fällt nun von selbst und zieht die ganze Theorie nach sich. Dass solche Kohlenlager ins Productusmeer abgerutschte Stücke von Stigmarien- mooren sind, können wir nicht glauben. Gesetzt es hätten sich auch in der That grosse Stücke Stigmarientorfs von einem Moore abgelöst, und wären, da sie sich voll Wasser gesogen hatten, auf den Boden des benachbarten seichten Meeres gesun- ken'), so ist es nicht anzunehmen, dass dieses Meer, das doch auch seinen Wogen- gang und mithin seine zerstörende Kraft wird gehabt haben, diese lockeren Filz- decken werde unzerstört gelassen haben. Wenn sie aber zerstört wurden, so konnten sie sich unmöglich als kompakte Lager von bestimmten Umrissen regeneriren. Ihre zerstreu- ten Bestandtheile konnten höchstens den sich bildenden Schlamm und Sand auf dem Mee- resboden und an den Küsten dunkel färben, und einzelne Holzstücke, Rindenstücke und dergleichen in diesen Absätzen deponiren. 1) Herr Trautschold nimmt ja flache Inseln, ehmalige Untiefen und die flache Continentalküste als die ersten Bildungsorte der Stigmariensümpfe an. 24 G. v. HELMERSEN, Die Kohle von Ayewzy ist sehr locker, feinblättrig, man erkennt in ihr sehr deutlich die organische Struktur. Wie sollte nun eine solche Masse, wenn sie in einen Ocean rutscht und von dem Wellengange angegriffen wird, demselben siegreich widerstehen und sich unzertrümmert auf den Meeresboden senken. Solche Vorgänge sind in der Geologie unbekannt. Die Atlantische schwimmende Fucusbank bleibt unzerstört, weil sie ein Meerespro- dukt, kein Fremdling in demselben ist, und weil sie Lebenskraft besitzt. Wenn man mit Herrn Trautschold annehmen wollte, dass die ältere Kohle sich auf Inseln des flachen Productusmeeres bildete, so muss man fragen, wo sind denn diese In- seln? da ja das Productusmeer sich nach dem Auftauchen dieser Inseln senkte, und zum Spiriferenmeer zusammenschrumpfte, so mussten ja diese Torfinseln noch höher hervor- treten. Aber wir suchen sie vergebens in dem grossen Productus- und Spiriferenmeere. Man führe die Kohle von Kremenskoje, welche Sokolow untersucht hat, nicht als Beispiel an, denn es ist eine Insel im Jura. Der Productuskalk geht viel weiter nach Süden vor, als ihn die von Herrn Trautschold entworfene, der Abhandlung beigegebene Karte zeigt; er tritt noch bei Wälina und bei Slobodka auf, also schon in naher Nachbarschaft der alten Devonischen Küste; er bedeckt an beiden Orten die Kohlenlager, und an keiner Stelle kann man Kohleninseln oder Kohlenriffe zeigen, die aus Productuskalk hervorstossen, oder mit andern Worten, die an ihrem Fusse von Productuskalk umkränzt wären. Und doch dürfen wir solche Erscheinungen fordern, wenn Trautschold’s Theorie richtig wäre. Dass an gar manchen Orten des Tulaschen, Kalugaschen und Nowgorodschen Kohlen- lager mit den sie begleitenden Thonen und Sandsteinen frei, das heisst von Bergkalk un- bedeckt liegen, haben wir immer gewusst, und uns immer durch zweierlei Gründe erklärt: 1) Die Kohlenlager, welche sich nach dem Untergange der Devonischen Fauna und dem Verschwinden des Devonischen Meeres in einem grossen sumpfigen Becken bildeten, wurden später, als dieses Becken sich wieder mit dem Produc- tusmeer gefüllt hatte, grösstentheils von Schichten des älteren Bergkalks bedeckt. Das Meer erreichte aber nicht mehr die am äussersten Rande gebildeten Stigmarienmoore, und diese blieben daher ohne Kalkbedeckung. Wo aber das Productusmeer auch diesen äussersten Rand erreichte und überschritt, da setzte sich älterer Bergkalk unmittelbar auf Devonischem ab. 2) Wo, wie bei Kaluga, Steinkohle in den ältern Bergkalk eingebettet ist, muss man langsame, säkulare Schwankungen des Bodens annehmen. An Preussens Küste stehen die Stümpfe grosser Eichenwälder unter dem Meereswasser und werden von Meeressedimenten bedeckt. An Schwedens Küsten steigen Thonlager mit Meeresmuscheln auf, und werden allmälig von Torfmooren überzogen. 3) An manchen Orten ist die Bergkalkdecke von den Kohlenlagern durch mechani- STEINKOHLENLAGER DES GOUVERNEMENTS TULA. 25 sche Zerstörung entfernt worden. Wenn sich auch diese nicht an jedem Orte nachweisen lässt, so hat sie doch in der That stattgefunden, in grösstem Maass- stabe, und hat auch das Devonische ergriffen. Hier ein Paar Beispiele: Wenn man sich der Stadt Orscha vom Norden her nähert, so senkt sich der Weg einige Werst von der Stadt von einer bewaldeten Höhe zur oberen Thalsohle des Dnepr hinab, auf ein weites, ebenes Feld von grosser Ausdehnung. Dieses ist steril, weil von Mil- lionen von Gesteinstrümmern bedeckt, unter denen Kalksteinblöcke mit Devonischen Mu- scheln, Terebratula Meyendorffii, Spirifer tenticulum, und Hornsteinblöcke mit Productus gigas, also aus älterem Bergkalke, sehr häufig sind. Die Blöcke liegen dicht einer an dem andern, wie in einem Conglomerat. Bei Orscha selbst sah ich in diesem chaotischen Conglomerat scharfkantige, devoni- sche Blöcke von 7 bis 8 Fuss Länge. Es giebt in ihm 6 bis 7 Sashen tiefe Gruben, in welchen man Kalkblöcke zur Bereitung von Mörtel gräbt. Dies mag einen Begriff von den Dimensionen dieses Schuttbodens geben. Das sind denn doch gewiss Zeugen einer gewaltigen Zerstörung, die nicht diese Gegend allein, sondern einen guten Theil Russ- lands wird betroffen haben. Oestlich von Wyiegra, im Olonezer Gouvernement, liegt ein 12 bis 15 Werst breites und fast eben so langes Thal, an dessen Ostseite, am Andomaflusse, und an der Ileksa auf der Westseite, die Schichten des obern Bergkalks mit Spirifer Mosquensis, und jene un- ter ihm liegenden Sandsteine und Thone in hohen, steilen Klippen horizontal zu Tage ge- hen. In dem ganzen, weit über 100 © Werst grossen Thale sind aber diese Schichten, fast genau bis auf die Eisenerzlage, vollkommen zerstört und spurlos verschwunden, da man ihre Trümmer nirgends antrifft. Also wieder eine grossartige Bergkalkzerstörung, die zugleich zu verstehen giebt, dass man nicht, wie pag. 44 des erwähnten Aufsatzes geschieht, in allen Fällen verlangen dürfe, dass nun auch nachgewiesen werde, wo die Produkte der Zerstörung hingerathen sind. Die Kohlenläger, mit dem sie unmittelbar begleitenden Schieferthon und Sandstein, mögen immerhin Landbildungen sein, da man nie Meeresmuscheln in ihnen findet. Wenn aber Herr Trautschold sagt, dass zwischen zwei Meeresböden normaler Weise keine Landflora mitten inne stehen kann, und dass die zwischen Devonischem und unterem Bergkalke liegenden Kohlenflötze eine abnorme, durch Hinabgleiten hervorgerufene Stel- lung einnehmen, so erinnern wir ihn an die Wealdenformation Englands, die eine Land- und Süsswasserbildung, und doch zwischen entschieden maritimen Bildungen, wie Kreide- gebirge und Jura, mitten eingebettet ist. Wer wird denn aber wohl solche Wealden- schichten für Abrutschungen von etwanigen Wealdencontinenten und Inseln auf den Boden des Jurameeres halten ! Ich glaube im Obigen genugsame Motive beigebracht zu haben, warum ich bei unse- rer früheren Ansicht von dem Horizonte der Kohle Centralrusslands beharre, und warum ich mit der Anschauungsweise der genannten Herren nicht übereinstimme. Mémoires de l’Acad. Пир. des sciences, УПше Serie. d 26 _С. v. HELMERSEN. Da aber unsere Ansicht die richtige ist, so haben auch die Bohrarbeiten zu Jerino und zu Moskau Aussicht auf Erfolg, denn ihre Anlage beruht auf richtig erkannten Thatsachen. Zum Schlusse noch einige Worte über die Bohrungen bei Moskau und Jerino. Das Bohrloch in Moskau, am 18ten Oktober 1857 begonnen, hatte am 12ten Juli 1860 eine Tiefe von 225 Fuss 6 Zoll engl. erreicht. Man hatte abwechselnd den Fabianschen und den Oeynhausenschen Bohrer angewendet. Bei 44 Fuss Tiefe hatte man den weissen, obern Bergkalk erreicht. Er hat eine Mächtigkeit von 57 Fuss, ist aber in der untern Partie von 13 Fuss mächtigen bunten Thonen durchsetzt. Dann folgten nach einander : Rother Mergel, grauer Sandstein des obern Bergkalks, rother und grüner Mergel, grauer Kalkstein des obern Bergkalks, weicher weisser Kalk- stein derselben Etage, fester grauer Kalkstein , weisser Kalkstein, und am 1sten Februar 1860 stiess der Bohrer auf grauen Hornstein, welcher gegenwärtig durchbohrt ist. Wir haben schon an einem andern Orte gesagt, dass das Moskauer Bohrloch einen doppelten Zweck hät. Erstens: Kohle zu erschliessen. Diese kann aber nicht früher, als in einer Tiefe von 800 bis 1000 Fuss unter Tage erwartet werden. Zweitens: Artesisches Wasser zu erbohren, das für Moskau eine grosse Wohlthat wäre, da die Stadt, und zwar nur ein Theil derselben, vermittelst kostbarer Lei- tungen mit Wasser versorgt wird. In Jerino war das Bohrloch auf einer Höhe angelegt, deren obere thonige Schicht die Tagewasser nicht abfliessen lässt, daher in dem benachbarten Dorfe überall Brunnen sind, in denen das Wasser 3 bis 4 Fuss unter der Erdoberfläche steht. Der Boden, auf dem das Bohrgebäude mit der Dampfmaschine stand, war durch ein- gedrungenes Tagewasser so locker geworden, dass man das gefährdete Gebäude auf einen neuen, sichern Bohrplatz hinüberschaffen musste, auf welchem man das Bohrloch, nachdem man den schwarzen Jurathon mit einem Schachte durchsunken hatte, unmittelbar im obern, weissen Bergkalk ansetzte. Mit dem ersten Bohrloche war man hier 77 Fuss tief gekommen. Sein unteres Ende stand im Spiriferenkalkstein. | Geschrieben im October 1860. MÉMOIRES DE L'ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VIF SERIE. Томе Ш, № 10. | ÜBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHALTNISS ZUM KORJAKISCHEN EL. Badlioff. Der Akademie vorgeleyt am 9. März 1860. St. PETERSBURG, 1861. Commissionäre der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften: in St. Petersburg in Riga in Leipzig Eggers et Comp., Samuel Schmidt, Leopold Voss. Preis: 50 Kop. = 17 Ngr. Gedruckt auf Verfügung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. K. Vesselofski, beständiger Secretär. im März 1861. Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. ÜBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHALTNISS ZUM KORJAKISCHEN. Von L. HRadloff. Ueber die Sprachen der Bewohner des äussersten Nordost-Asiens, der Tschuktschen, so wie ihrer Nachbarn und Stammgenossen der Korjaken ist bisher wenig mehr bekannt geworden, als dürftige Wörterverzeichnisse. Dieser Mangel an genügenderem Material wird es rechtfertigen, einige bisher noch unbenutzte Quellen, die einiges Licht auf dieses Idiom werfen dürften, einer näheren Prüfung zu unterziehen. Zwei kleine Tschuktschische Vocabulare vom Kreisschullehrer H. Raisky zusam- mengetragen, beide etwa 475 Wörter enthaltend, wurden im vorigen Jahre vom Civilgou- verneur von Jakutzk, Dr. Stubendorff, der Akademie gütigst übermittelt. Dazu fanden sich noch unter dem handschriftlichen linguistischen Material, welches die Bibliothek der K. Akademie der Wissenschaften besitzt, folgende auf das Tschuktschische und Korjakische bezügliche Manuscripte: 1) Eine schon zum Theil in den Vocabulariis comparativis Ca- tharinens II. benutzte, und dann fast vollständig in französischer Transscription bei Les- seps, Journal histor. de Voyage, Paris 1790. 8° T. II, p. 356-376 wieder abgedruckte, aber leider durch sehr viele Druckfehler entstellte synoptische Wörtertafel des Kamtschadali- schen, Korjakischen, Tschuktschischen und Lamutischen (bei Lesseps 238, im Manuscripte 296 Wörter). 2) Eine Sammlung von Tschuktschischen Sätzen, meist in Form von Fragen und Antworten, welche wahrscheinlich in Folge der Verordnungen eingesandt worden ist, welche getroffen wurden, um das zur Zusammenstellung der Vocabularia comparativa nö- thige Material zu beschaffen. Dennoch scheint diese Sammlung in jenem Werke so gut wie gar nicht benutzt worden zu sein, (das einzige Mal, wo dies wirklich ersichtlich, s. v. Himmel, ist durch ein Missverständniss dafür das Verbum Sehen gesetzt). Die Ursache da- von lag offenbar in der Form dieser Sprachprobe, die die Benutzung derselben zu jenem Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПе Serie. 1 I L. Raoıorr, Zwecke allerdings erschwerte, für eine irgend eingehendere Betrachtung dagegen, und behüfs einer etwas genügenderen Einsicht in den Bau dieser Sprache, ist diese Handschrift von un- gleich höherem Belange. Ihre Ueberschrift besagt, dass in Ermangelung eines tschuktschi- schen Dolmetschers, der die Uebersetzung der verlangten Wörter hätte liefern können, einzelne tschuktschische Wörter und Sätze aus älteren gerichtlichen Acten (дла) excer- pirt und durch Daurkin'), einen Mann, der sich früher im Lande der Tschuktschen auf- gehalten habe, mit einer russischen Uebersetzung versehen worden seien. Die Zahl dieser gesammelten Sätze beläuft sich auf etwa 225, zu welchen noch gegen 60 einzelne Wörter hinzukommen. Der Vergleich sowohl mit den übrigen Tschuktschischen Vocabularien, als auch der einzelnen Wörter und Wortformen dieser Sprachprobe unter einander, zeugt für ihre verhältnissmässig bedeutende Genauigkeit und Richtigkeit, da einige Fehler durch Verlesen des zu Grunde liegenden Originals sich von selbst als solche ergeben. Ehe wir jedoch die Sprachprobe selbst mittheilen, möchten noch einige vorläufige Bemerkungen über das Verhältniss der Sprache der sogenannten «nomadisirenden Tschuk- tschen» zunächst zum Korjakischen zweckmässig sein, an die sich dann das Besprechen ihres Verhaltens zum Kamtschadalischen und der von diesen nomadisirenden durchaus zu unterscheidenden sesshaften Tschuktschen anreihen kann. Unter dem gemeinsamen Namen der Tschuktschen werden nämlich zwei einander be- nachbarte Völker, die ganz verschiedenen Sprachgruppen angehören, zusammengefasst und nur durch die.ihrer beiderseitigen Lebensweise entlehnten Epitheta dersnomadisirenden oder Rennthier-» und der «sesshaften» Tschuktschen unterschieden’). Letztere bei Sagoskin (Пешеходная опись части Русскихъ Bıaıbuiü въ Amepurb СПб. 1847. Th. 2. Anhang p. 21) auch Namollen genannt, gehören zweifelsohne ihrer Abstammung nach zu den Eskimos. Dies den ganzen Küstensaum Nordamerika’s, so weit es vom Polarmeer be- spült wird und östlich über den Labrador hin bis in die Nähe der Mündung des Lorenz- stromes, westlich dagegen bis etwa zum 60. Breitengrade, bewohnende Fischervolk findet sich auch auf den zahlreichen Inselgruppen, die die Nordküsten dieses Continents umgür- ten, wie auch auf denen des Bering-Meeres und der gegenüberliegenden Küste des Asia- tischen Festlandes wieder. Den westlichsten Ausläufer bilden die an der Asiatischen Küste des Berings-Meeres, namentlich um das Tschukotski-Noss, die Metschigmen- und die Lo- renz-Bai und der Lorenz-Insel sesshaften sogenannten «Tschuktschen», auf welche dieser Name jedoch wohl mit Unrecht von den ihnen durchaus stammfremden eigentlichen Asiatischen Tschuktschen übertragen worden. Während jene Insel- und Küsten-Tschuk- tschen (Eskimos) gleich ihren amerikanischen Stammgenossen, fast ausschliesslich von Fischfang und Jagd auf Seethiere leben, führen die asiatischen Binnenländler dieses Na- 1) Es ist dies wohl derselbe Dauerkin, der nebst | Paris 1802. 8°. T. I, p. 180. T. II, p. 102 u. 237. Kobileff dem Comodore Billings als Tschuktschi- 2) Billing’s Voyage T. II, p. 104, 230 u. 248 und scher Dolmetscher beigegeben ward und dessen bei ihm | Сарычевъ, nyremecrsie Капитана Биллингса и плава- mehrmals Erwähnung geschieht. (Voyage de С. Bil- | ве Капитана, Галла, СПб. 1811. 4°. р. 61, 85. lings en 1785 — 179 redigé p. Sauer, trad. p. J. Castera UEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS ZUM KORJAKISCHEN. 3 mens vorzugsweise ein Hirten- oder vielmehr Nomadenleben. Ihr ganzer Reichthum be- steht in zahlreichen Rennthierheerden, und nur die Noth, wenn sie jene in Folge von Seuchen verloren, vermochte sie, wie dies namentlich mit den ihnen zunächst verwandten Korjaken zum Theil der Fall gewesen, ihrer ererbten Lebensweise entsagend, sich feste Wohnsitze zu wählen. In diesem Falle sahen auch sie sich gezwungen, sich an Küsten und Flussufern anzusiedeln, um dem Wasser ihren Lebensunterhalt abzugewinnen. Dass die nomadisirenden Tschuktschen mit ihren südwestlichen Nachbarn, den Kor- jaken, in nächster Verwandtschaft stehen, behaupten einstimmig alle Diejenigen, denen wir Nachrichten über die ethnographischen Verhältnisse dieser Gegenden verdanken. So namentlich Steller, Krascheninnikow und in neuester Zeit noch Dittmar'). Nur ver- missen wir bei letzterem, der sie am ausführlichsten bespricht, die Unterscheidung in die oben erwähnten Fischer- und Rennthier-Tschuktschen, oder wie sie gewöhnlich ge- nannt werden, die «sesshaften und nomadisirenden Tschuktschen». Dies erklärt sich je- doch aus dem Umstande, dass Dittmar seine Nachrichten über die Tschuktschen im All- gemeinen nicht aus eigener Anschauung, sondern, wie er namentlich angiebt, der Erzäh- lung eines vielgereisten Handelsmannes, Trifonow, dem diese Distinction ferner liegen mochte, entnommen hat. у Wie nahe sich noch im vorigen Jahrhundert Tschuktschen und Korjaken gestanden, beweist Steller’s Behauptung, dass «beide Völker sich vollkommen verstehen, und ohne Verirrung mit einander sprechen», womit auch Dittmar übereinstimmt, indem er (p. 301) sagt, «dass sie sich schon nach kurzem Verkehr mit einander sehr wohl verstehen und gegenseitig als Dolmetscher von den Russen gebraucht werden». Dies bezieht sich na- mentlich wohl vorzugsweise auf Tschuktschen und Rennthier-Korjaken, die durch gleiche Lebensweise, wie auch die geographische Lage ihrer Wohnsitze im engeren Verkehr mit einander geblieben, sich weniger Fremdartiges angeeignet haben mögen, als dies mit ihren südlichen und westlichen Stammgenossen, den auf der Halbinsel Kamtschatka angesiedel- ten Korjaken der Fall ist. Denn diese scheinen allerdings immer mehr und mehr sprach- lich absorbirt zu werden und mit den Kamtschadalen zu verschmelzen. Zum Ueberfluss wird ihre gemeinsame Abstammung auch noch durch den Namen belegt, welchen nach . Steller sich die Rennthier-Korjaken selbst beilegen. Er lautet Tschäutschau oder Tschau- ischowa, 4. в. kleine Leute, was sich im Munde der Russen wohl zu Tschuktscha umformte, während die Kamtschadalen daraus Tauchljuwan machten. Die Tschuktschen dagegen wer- den von den Korjaken *) ebenfalls Tumuhütu genannt, was dem tschuktschischen twmhutum, Freund, Genosse, entspricht. Nach Dittmar zerfällt das Korjakische «in 5 verschiedene Dialecte, welche alle genug Verschiedenheit besitzen, um von einander getrennt zu werden, ohne desshalb dem 1) Bull. hist. phil. T. XIII, Nr. 7 — 9 = Mélanges | von yora, Rennthier ab, weil die Russen dies Wort bei russes T. III, p. I — 48. ibrer ersten Bekanntschaft am häufigsten aus dem Munde 2) Ihren Russischen Namen Korjak leitet Steller | dieses Volkes gehört haben sollen. 4 L. RADLOFF, gegenseitigen Verständniss eine erhebliche Schwierigkeit in den Weg zu stellen». Vier dieser Dialecte werden von den sogenannten sesshaften, der fünfte von den Rennthier- oder nomadisirenden Korjaken gesprochen. Nun besitzen wir für das Korjakische mehrere Wörterverzeichnisse, selbst mit ge- nauerer Angabe des Dialectes, dem jedes einzelne angehöret. Eines der vollständigsten und reichhaltigsten ist das bei Steller in seiner «Beschreibung des Landes Kamtschatka» im Anhange p. 59 — 71 abgedruckte. Es betrifft die Mundart der damals an der Nord- westküste des Ochotzkischen Meeres zwischen den sich von Westen in dasselbe ergiessen- den Flüssen Tumana und Aklan (bis etwa in’s Quellgebiet der Kolyma) umherstreifenden Korjaken. Dittmar kennt heutzutage hier keine Korjaken mehr, sondern weist auf seiner ethnographischen Karte diese Gegenden den Lamuten als Tummelplätze zu. Als Südwest- gränze der Korjaken setzt er die Nordspitze der Penshina-Bucht um die Ishiga-Mündung herum. So haben sie also, von den Lamuten wahrscheinlich verdrängt, sich nordostwärts gewandt. Krascheninnikow (Описаше земли Камчатки. Соб. 1755. V. Пр. 169 — 178) theilt das Korjakische in 4 verschiedene Dialecte, von denen er ein synoptisch geordnetes уег- gleichendes Wörterbuch giebt. Columne I enthält bei ihm Wörter der Mundart der «nörd- lichen», also den Tschuktschen unmittelbar benachbarten (Rennthier-) Korjaken, Columne II Wörter eines ebenfalls zu den Rennthierkorjaken gehörigen Stammes, der sich kurz vor Krascheninnikows Ankunft in Kamtschatka, nach Verlust seiner Rennthierheerden, nördlich von Peter-Paulshafen, an der Awatscha niedergelassen und seinen Stammnamen noch bis auf den heutigen Tag bewahrt hat. Ihre Sprache steht dem Dialecte der nörd- lichen Rennthier-Korjaken noch sehr nahe, und weist den Einfluss des Kamtschadalischen durch Entlehnung vieler Wörter nach. Beide Dialecte stimmen wesentlich mit dem Tschuk- tschischen in Wortformen und Lautcharakter überein, so dass die Nachricht, dass sie sich gegenseitig leicht verstehen aus dem Vergleiche der vorliegenden Proben sich durchaus bestätigt. Um so mehr weichen dagegen die bei Krascheninnikow in Columne 3 und 4 mitgetheilten Dialecte der sesshaften Korjaken von ersteren ab. Sie gehören den beiden an der Nordostküste Kamtschatkas sesshaften Korjakenstämmen der Ukinzen und Koragın- zen an, die diese Namen ihren Wohnsitzen, dem Flusse und der Bai von Uka und der Insel Karaga, verdanken. Das Ukinische Krascheninnikows steht jedoch dem Kamtscha- dalischen bei weitem näher als dem Korjakischen, da von den 165 Wörtern, welche diese Columne aufweist, nur der geringste Theil lautliche Aehnlichkeit mit dem Tschuktschisch- Korjakischen darbietet, ja im Gegentheil gerade dem Nord-Kamtschadalischen fast ganz gleichlautend ist. Wahrscheinlich hat Krascheninnikow dieses reine Ukinisch -Korja- kische im südlichen Theile dieses Landstriches gesammelt, und zu verwundern ist, wie ihm selbst nicht die Uebereinstimmung mit dem Nord-Kamtschadalischen, welches er ebenfalls mittheilt (p. 138 — 144), aufgefallen. Ein anderes kleines Wörterverzeichniss, welches uns vorliegt und auf welches wir später noch zurückkommen werden, giebt dagegen ebenfalls | Y | ÜEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS ZUM KORJAKISCHEN. 5 als Ukinisch ein von dem Krascheninnikowschen sehr bedeutend abweichendes Material, welches in eben dem Maasse, als es sich dem Tschuktschisch-Korjakischen nähert, vom Kamtschadalischen abweicht. Der vierte von Krascheninnikow mitgetheilte Korjakische Dialect (Col. 4), die Mundart der Bewohner der Insel Karaga, bietet vielfache lautlich charakteristische’ Verschiedenheiten, vom Tschuktschischen sowohl, wie auch dem Kam- tschadalischen dar. Vor allem tritt eine Vorliebe für die Aspiraten und Sibilanten in In- und Auslaut entgegen, die dem Tschuktschischen wie dem Korjakischen wenig geläufig sind, namentlich des f, welches dort fast gar nicht vorkommt, da selbst w in einigen Quellen regelmässig durch die Vocale о und и ausgedrückt wird. Sonst stimmen die Wortwurzeln jedoch vielfach zu dem Korjakischen, sobald man sie dieser Eigenthümlichkeit entkleidet. Eine 3. Quelle für das Rennthier-Korjakische liefert Sarytschew (Путешестве Raın- тана, Биллингса и Капитана, Галла, СПб. 1811. 4°. р. 102—111. Er reproducirt hier in russischer Transscription die von Dr. Мегк '), welcher die Billings’sche Expedition als Arzt und Naturforscher begleitete, gesammelten Korjakischen Wörter, die wir, freilich nur im Auszuge, beiKrusenstern (Wörtersammlungen. St. Petersb. 1813) und beiKlaproth (Asia Polyglotta, Sprachatlas Tab. XLIX) in der wohl ursprünglichen Aufzeichnung mit Zugrund- legung des lateinischen Alphabets wieder finden. Das Korjakische bei Lesseps (Journal historique de Voyage. Paris 1777. 8° T. II, p. 356 — 371) scheint aus gleicher Quelle mit dem Koriakischen des vergleichenden Wörterbuches Catharinas II. s. N. 153 geschöpft zu sein, einer Quelle, die sich in einer handschriftlichen Copie unter dem handschriftlichen linguistischen Material der K. Akademie der Wissenschaften noch befindet und von Lesseps mit Beibehaltung der Reihenfolge nur mit Auslassung einiger weniger Wörter in französischer Transscription wiedergegeben ist. In den vergleichenden Wörterbüchern und beiLesseps werden diese Sprachproben, wie auch in dem Manuscripte, ohne genauere Angabe des Dialectes schlechtweg Korjakisch genannt. In dem vergl. Wörterbuche wird ausser diesem noch das Karaginische (s. N. 155), mit Krascheninnikow übereinstim- mend und ein dritter Dialect des Korjakischen (?) namentlich der im nordwestlichen Theile von Kamtschatka, nach dem Flusse Tigil der Tigilische genannt, mitgetheilt. Einige we- nige Wörter eben desselben giebt Wosnessensky unter dem Namen des Wajampolschen, nach dem nördlich vom Tigil in die Penshina-Bucht fallenden Wajam-pel (d.h. Korjakisch: kleiner Fluss). Dieses Tigil-Korjakische des vergl. Wörterbuchs entspricht dem von Kra- scheninnikow als Uka-Korjakisch bezeichneten Dialecte, und es gilt davon das hin- sichtlich desselben schon oben bemerkte, dass es nämlich kaum dem Korjakischen mehr zugezählt werden kann, sondern die grösste Uebereinstimmung in Wortformen und Laut- verhältniss mit dem Nord-Kamtschadalischen unverkennbar zur Schau trägt. Ausser den aufgezählten gedruckten Wörter-Sammlungen des Korjakischen, besitzt \) Vergl. Schiefner über die Sprache 4. Jukagiren, Bulletin hist. Phil. T. XVI, р. 243, aber auch Sary- tschew p. 63. 6 Г. RADLoFrF, die Akademie noch folgendes hier einschlagende Material: 1) Aus dem Nachlasse Stel- lers die Copie eines Specimen linguarum in terris Kamitschatcieis usitatarum, in welchem syn- optisch a) 2 Dialecte des Kamtschadalischen, b) das auf der Südwestseite von Kam- tschatka (Lopatka) gesprochene Kurilische (Aino) und c) das Korjakische in drei Mund- arten zusammengestellt sind. Diese Wörtersammlung hat Steller, wie er im Vorworte, welches dem Specimen vorangeschickt ist, bemerkt, während seines Aufenthaltes in Jakutzk einigen Kamtschadalen, Kurilen und Koriaken, die dahin als Geisseln gekommen waren, abgefragt und mit den ihm durch Krascheninnikow eben dorthin übersandten entspre- chenden Korjakichen Wörtern zusammen, lateinisch transscribirt, wiedergegeben. Das Kor- jakische bildet in dieser Tabelle 4 Columnen, deren erste die Mundart der sesshaften Kor- jaken von der (Nord-) Westküste Kamtschatkas (bis zum Tigil-Gebiete, also etwa den jetzigen Parenzen, Kamenzen und Pallanzen Dittmars) nach Krascheninnikow enthält. In der zweiten Columne finden sich die Wörter der nomadisirenden (Rennthier-) Korjaken, ebenfalls nach Krascheninnikow. Die dritte Columne liefert denselben Dialect nach Stellers eigner Aufzeichnung und Columne 4 endlich Proben der Mundart der zwischen dem Quellgebiete der Kolyma und den von Westen in das Ochotzkische Meer fallenden Flüssen, ebenfalls nach Stellers eigener Auffassung. Letzteres stimmt wesentlich mit dem in Steller’s Beschreibung des Landes Kamtschatka gedruckten Vocabulare überein. Einen besonderen Werth hinsichtlich genauerer Bestimmung einiger russischer Lautzeichen welche die übrigen Quellen gebrauchen und die mehrfache Geltung haben, giebt diesen Proben die Benutzung des lateinischen Alphabets. Ein noch ganz unbenutztes handschriftliches Vocabular Korjakischer Mundarten lie- fert endlich noch H. J. Wosnessensky, Conservator des zoologischen Museums der K. Akademie der Wissenschaften, welches er während seines Aufenthaltes in Kamtschatka 1847 aufgezeichnet und mir mit zuvorkommender Bereitwilligkeit zur Benutzung freistellte. Es enthält unter Anderem auch Wörter des nordöstlichsten Dialectes der auf Kamtschatka an der Olutora sesshaften Korjaken, den wir nur aus dieser Quelle kennen lernen. Als Naturforscher richtete er seine Aufmerksamkeit vorzugsweise auf Thier- und Pflanzenna- men, und in der That bietet er fast ausschliesslich solche für die Mundart der Rennthier-Kor- jaken und der an der Olutora sesshaften Korjaken; für das Uka-Korjakische dagegen ist sein Vocabular bei Weitem reichhaltiger ausgefallen. Nach Wosnessensky’s Proben stehen sich diese 3 Dialecte einander sehr nahe, und ist namentlich das an der Olutora gespro- chene von dem an der Uka fast gar nicht verschieden, woraus sich wohl schliessen lässt, dass Wosnessensky seine Wörter im nördlichen Theile des Ukagebietes gesammelt, während umgekehrt anzunehmen, dass Krascheninnikow seine von ihm als diesem Dialecte an- gehörig genannten Wörter an der Sprachgränze mit dem Kamtschadalischen, also im süd- lichen Theile desselben Gebietes aufgezeichnet hat, wo das Kamtschadalische entschieden überwiegt, wie im Gegensatze dazu die Ukinischen Wörter Wosnessensky’s sich auf’s engste an das Korjakische anschliessen. ÜEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS ZUM KORJAKISCHEN. 7 Recapituliren wir noch einmal das Gesagte, so, scheint mit ziemlicher Sicherheit an- genommen werden zu dürfen, dass das Korjakische auf 2 Hauptdialecte zurückzuführen ist, die sich erst im Laufe der Zeit, je nach der grösseren und anhaltenderen Berührung der Korjaken mit Andersredenden, mehr oder weniger scharf herausgebildet haben. Ur- sprünglich sind aber Korjaken und Tschuktschen ein und dasselbe Volk gewesen, und erst nach Maassgabe der Trennung von diesen ihren isolirteren Stammgenossen haben sie, unter dem Einflusse fremder Stämme, immer mehr Fremdartiges aufgenommen. Bei einer Bestimmung des Verhältnisses dieses auswärtigen Einflusses käme zunächst wohl ein Vergleich mit den Sprachen der Nachbarvölker in Betracht. Nun gränzen die Korjaken und ihre Stammverwandten die Tschuktschen, im Nordosten an die letzteren gleichbenannten Eskimo-Tschuktschen, im Nordwesten haben sie die Jukagiren, im Süden die Lamuten und Kamtschadalen zu Nachbarn. Der Vergleich mit dem Eskimo-Tschuktschischen ergiebt, dass der Einfluss desselben auf das Korjakisch Tschuktschische, wie dies schon die gänzlich verschiedene Lebensweise dieser Völker erklärt, ein im Ganzen nur geringer ist; dennoch finden sich einige diesen beiden Sprachen gemeinsame Wörter, für welche die sesshaften Korjaken zum Theil an- dere Ben.nnungen haben. Als solche dem Eskimo gleich oder ähnlich lautende Wörter lassen sich anführen die Benennungen für: Bär, Gans, Berg, Wolke, Gras, schön, schnell, alt, rund, tanzen. Dieselbe Einwirkung würde sich vielleicht auch für den Dialect des Korjakischen auf der Insel Karaga, der von dem der Rennthier-Korjaken am stärksten ab- weicht, voraussetzen lassen, um so mehr, da hier ähnliche Bedingungen der Lebensweise wie beiden Eskimo-Tschuktschen stattfinden, lassen sich aber nach den spärlichen Sprach- proben nicht mit Sicherheit constatiren. Mit dem Jukagirischen, soweit es sich aus seiner ihm neuerdings durch Schiefner zu Theil gewordenen Besprechung beurtheilen lässt, scheint gar keine nähere Verwandt- schaft, ja kaum auch nur eine und die andere Entlehnung nachzuweisen sein und kaum sehr viel mehr Analogie mit der Sprache der See-Tungusen oder Lamuten. Mit dem Tungusischen hat das Korjakische die Benennung Choräna für das Rennthier gemein, einen Namen, den dieses Thier auch bei den Amerikanischen Ugalenzen führt. Ungleich grösser als der Einfluss der bisher genannten Sprachen ist die gegenseitige Einwirkung des Korjakischen und Kamtschadalischen auf einander und lässt dieses gegen- seitige Ineinandergreifen und Hinüberspielen beider Sprachen, je nach der jedesmaligen Dauer des Verkehrs und dem näheren Zusammenwohnen mehrere Abstufungen der Sprachähnlichkeit zu, so dass eine scharfe Sprachgränze zwischen beiden Idiomen wohl kaum gezogen werden kann. Diese gegenseitige Assimilirung erklärt sich sowohl aus dem stärkeren Einflusse, den ein bleibendes Zusammenleben unter gleichen Bedingungen aus- üben musste, wie auch aus dem Umstande, dass das Kamtschadalische dem Korjakischen wirklich relativ zunächst verwandt zu sein scheint. Die grosse Anzahl von Wörtern, die nicht nur den der Berührung stärker ausgesetzt gewesenen Nord-Kamtschadalen mit den 8 L. RaDLorr, sesshaften Korjaken gemein sind, sondern sich auch, wenn freilich in geringerem Maasse im Süd-Kamtschadalischen als ähnlich lautend erweisen, verleihen dieser Voraussetzung mehr als blosse Wahrscheinlichkeit. Dazu kommen auch noch andere Analogien, welche diese beiden Sprachen mit einander theilen, die dagegen den oben erwähnten Sprachen der Nachbarvölker fremd zu sein scheinen, so z. B. die grosse Uebereinstimmung in der Zähl- methode, ähnliche Bildung der Verwandten-Namen (vergl. d. Vocabular s. v. Sohn, Toch- ter, Grossvater, Grossmutter, Vater, Mutter, Bruder m. Diese letzteren Analogien finden sich jedoch auch im Aino (Kurilischen), ja in mehreren Sprachen Nord-Amerika’s ebenso wieder, so dass letztere an und für sich wohl nur ein schwaches Argument für die engere Verwandtschaft gerade dieser beiden Sprachen abgeben '). In der hierbei folgenden Sprachprobe des Tschuktschischen sind nur die Sätze in derselben Reihenfolge wiedergegeben, in welcher sie das Manuscript darbietet, dagegen die einzeln stehenden Wörter, deren es gegen 60 enthält, ausgelassen und nebst den übri- gen Quellen dem Vocabular zugewiesen, in welchem alles aus diesem Manuscripte ent- lehnte mit D. (Daurkin) bezeichnet worden. Bei der Transscription ist im allgemeinen das Lepsius’sche allgem. linguistische Alphabet zu Grunde gelegt, wobei jedoch zur ge- naueren Reproduction der russischen Lautzeichen, namentlich wo diese eine verschiedene Gel- tung haben könnten, einige Abweichungen stattgefunden haben. So sind z. B. die russischen Уосяе е = е, э = 6, $ =е, я = oder im Anlaut = ia, ы = i.wiedergegeben. Das sehr häufig vorkommende b ist durch ein dem Consonanten beigesetztes ? bezeichnet, ъ da- gegen durch den Trennungsstrich. Schwierig hinsichtlich der Bestimmung der jedesmaligen Geltung sind bekanntlich die russischen Vocalzeichen e, 1, 5, я, ©, die bald für den ein- fachen Vocal, bald aber, und so namentlich im Anlaut, für denselben mit vorangehendem j oder wie der Vergleich mit Steller, für den aspirirten Vocal (ha, he, hi, ho, hu) ge- braucht sind. Nicht weniger unbestimmt ist der Werth des russischen r, welches bald für g, bald aber auch für h zu nehmen ist. Letzteres wird ausserdem nicht selten durch 8, 1) Den gegenseitigen Unterschied des Kamtschada- lischen, Kurilischen und Korjakischen in Bezug auf ihre Aussprache definirt Steller in seiner Beschreibung des Landes Kamtschatka p. 12 folgendermaassen: «Das Itäl- menische (Kamtschadalische) bleibt halb in dem Hals und Mund stecken, . . . wird leise und mit vielem Ziehen, Dehnen und Torturen, auch wunderlichen Geberden aus- gesprochen und zeiget furchtsame, knechtische und heim- tückische Gemüther an; das Kurilische fliesset frei und ungezwungen aus dem Munde, klinget wohl, weil die Wörter mittelmässig gross, mit Vocalen und Consonan- ten proportioniret vermengt sind, wird langsam und ота- vitätisch mit mittlerer Stimme ausgesprochen, und sind diese auch in der That die wohlgesittetsten Völker un- ter allen, sehr bedächtig, wahrhaftig, beständig, um- gänglich, ehrbegierig und ehrerbietig». «Die Korjakische Sprache wird aus vollem Halse mit grossem Tumult und Geschrei ausgesprochen, bestehet aus langen Wörtern, kurzen Sylben, die sich meistens auf Vocale endigen und mit getheilten Diphthongis oder zwei Vocalen anfangen, als &achmkai was’inka, junges Rennthier. Ebenso verhält es sich auch mit den Sitten dieser wilden Nation». Dittmar definirt den Lautcharakter des Korjaki- schen als einen «rauhen, durch eine grosse Zahl von Zisch-, Gaumen- und Kehllauten, welche in sehr vielen Wörtern vorkommen. Bei alledem aber, wohl noch unter- stützt durch die Armuth der Sprache, welche ihren Grund in der grossen Einfachheit und dem Einerlei ihres gei- stigen und materiellen Lebens hat, ist dieselbe doch rascher erlernbar, als die fast unaussprechlichen Spra- chen der Kamtschadalen, Tungusen und Lamuten». ® ÜEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS zum KORJAKISCHEN. 9 x, р oder Doppel-Vocale ausgedrückt. Die im Original angewandte Eintheilung in nume- rirte Sätze ist beibehalten, um dadurch das Auffinden bei Verweisen auf den Text zu erleichtern. Einige offenbare Schreibfehler sind in der Transscription corrigirt. Da sie sich leicht als solche sowohl durch Vergleichung der Tschuktschischen Quellen mit einander, wie auch mit Hülfe des Korjakischen ergeben, theils aber auch aus ihrer ähnlichen Form in der russischen Schrift erklären, so mögen sie hier dem Texte vorangehen und zugleich an dieses Verzeichniss von Schreibfehlern eine Uebersicht der Errata bei Klaproth, Sary- tschef und Lesseps sich anschliessen. Im Texte ist durch Verwechselung falsch geschrieben i für п, i für К, К für n, 1 für x, k für i, n für g und umgekehrt, a für i, o für b, x für a, n für K, namentlich: k statt n in warnin für warkin (Text, № 36 und 62.); 150 neinin für keinin, Bär. — К statt i in akli- awika für ail’gawika (17), fürchte; x statt п in oxe für one (147) (= wune 104), Sturm; 1 statt k und a statt i in maniri für minkri wie; n statt g in neiwulet-xinat für heiwuletxinat (35); о statt des russischen Zeichens der Jotirung: ь in utotohut für ut’tuhut (78), Bäume; 1 statt x in mintawalom für min-tawax-om (5) u. a. m. Bei Klaproth im Sprach-Atlas Tab. XLIX ist namentlich oft g mit К, im mit t ver- wechselt, so ist: Col. 3 s. у. Abend aigawenge für aigaweroe, und Col. 5 kowulxatwi statt kowulxamwi (vergl. Steller 18 und 201). xukwigin für xue wigin (vergl. Sar.und Kor.) zu lesen. Col. 24 muss kipilating (Dunst) für kipilatang; N° 41 niwlewrugi für niwlewmgi Frühling; N°59 Col. 8 kirhiwi (Haar) statt kirkiwi gelesen werden. № 69 Col. 7 xiternik in der Bedeutung Himmel ist aus dem Vergl. Wörterbuche mit Unrecht entlehnt; es ist dies ein Imperativ und heisst sieh! blicke! vergl. Text. №154. N°70 Col. 5 ist komating statt komating (Hitze) zu lesen. N’ 71 Col. 5 muss niulaxain statt nlulaxain und 143 Col. 7 keteb (Schaaf) für kemeb gelesen werden. Bei Sarytschef ist zu corrigiren: 10. newikxat statt newikxail, Mädchen. 110. niktuxen für nikmuxen, niedrig. 2. empik für empig, Vater. 98 steht wuiegrigin (Seele) für wuiegirgin. 144 steht kikigilan für kihigilan, Donner. 257. akkiwengin (Abend) für argi- wengin. 170. wekem, Fluss, für weiem. 177. nei$, Berg, für neit. Fehlerhaft scheint fer- ner zu sein: 90. klninleg, werfen und krgipei, Loch. 203. tikep, Schaaf, für kitep. 209. milius, Haase, für miliut. 216. tenkalgit, Feder, für tengalgit. 229. minteikimis’, bauen, für minteikimit. 244. tattiol für hattiol. 254. genko, dort, für nenko. 261. im russischen - koio für Когда. 262. tägnut für räxnut. Von Fehlern wimmelt geradezu das Korjakische und Tschuktschische Vocabular, welches Lesseps Voyage T. II, p. 357 — 375 mittheilt. Es wird hier die Controle um so leichter, da es derselben Quelle entlehnt ist, welche im Manuscripte uns vorliegt, und diese zum Theil auch im Vergleichenden Wörterbuche benutzt worden ist. Einige der gröbsten Fehler sind durch Verlesen einer wahrscheinlich undeutlich geschriebenen Copie entstanden. Namentlich finden sich häufig mit einander verwechselt: w mit b und p; n mit 1, п mit i und umgekehrt, К mit I, n mit К. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vlime Série. 2 % 10 L. RapLorr, In folgender Uebersicht der gröberen Druckfehler ist die Reihenfolge der Wörter nach Lesseps Anordnung beibehalten worden. K. bezeichnet (Columne 4) Korjakisch und T. (Columne 5) Tschuktschisch : Statt 9 T. illpouilla Pfahl, lies illvoulla; st. 12 T. veieigou Tod, 1. veiengon; 24 T. liigling Herz, 1. ling-ling; 29 К. guit-galguin, Fuss, |. guitkalguin; 36 К. bannalguin, Zahn, |. vannalguin; 37 К. ВИ, Zunge, 1. Ш; 38 nitschiouvett, Ellbogen, 1. kikiuvet und T. kirvoueliin 1. kirvigelnin; 40 К. kielguit, Finger, 1. iilgit und T. tchnilguit 1. kilgit; 42 К. ennainn, Hals, 1. ennaian; 43 Т. tschilpiv, Schulter, 1. kilpit; 48 К. liulgoulkhall, Gesicht, 1. lögul-xal und T. lioulgolkhill 1. lögolxil; 53 niguinéguimakhen, hoch, 1. niginnehilöxen; 54. T. niokhodin, niedrig, 1. nivtoxin. 58. T. kehiiguin, Himmel, 1. x’iigin’; 60. T. mouil- timonil, Feuer, 1. milgimil; 64. К. zolou ioulgin, Höhle, 1. solvuiolgin; 66. T. likita, Nacht, l. nikita; 68. К. kioulgatnguin, Leben, 1. kiiulgat’igin; 70. К. biigai, Gras, 1. vhiai und T. bagaïling 1. vagailing; 71. T. guiilkhet iarinn, Schlaf, 1. giilxet iarkin; 77. und 78. К. elnipélvouitinn, Gold, 1. elni-pelvuntin und T. tschedliou-pouilvouitenn 1. kedlö-pilvinten; 82. T. mogourkim, das Sehen, mogurnim (?); 109. T. nivekhschinkouterguin, Graben, 1. nivleksin-nutergin; 110. К. ievauinann, Frucht, 1. ievinak und T. vouinniakhai 1. wunnä- xaia; 111. К. innalguin, Horn, 1. jinnalgin und T. aivalkhschlea 1. aivalxil; 118. T. tchéd- Поп], roth, 1. kedlö; 123. T. etvou, Boot, 1. hetvu; 126. T. lioulngatt, Mühe, Arbeit, 1. lön- giat; 128. T. nenkhai, Knabe, 1. nenkhait (Plural); 130. К. kmigatalik, Niederkunft, 1. kmi- gatalan und T. guck miiél, 1. gekmineli; 132. T. arguiveiguin, Abend, 1. argivengin. 141. К. ioutehou, sie, 1. ietku und T. innkhakatt 1. inxanat; 147. nitehouvoui, Haar, 1. ketkuvii; 148. K. koukomgalag, Schrei, 1. kukomgalagi und T. nikétém-erguinéa 1. niketem-erginat (d. В. sie schreien stark, laut); 149. К. kouvitchiguitchiguétok, Lärm, 1. kuvik-igikigeton und T. ioulnorkinn 1. ioiorkin; 150. К. kautchiguitang, Wellen, 1. kaiakigitang und T. guittchguin 1. kikgin’; 152. К. attann, Thon, 1. at’kaan’; 155. К. elliger, Zweig, 1. elligel; 157. К. moukh&mouk, Regen, 1. muxemut und T. ront-ti, 1. roit-ti; 158. T. guéguélironn- titi, Hagel, 1. gegeli-roit’ti; 164. T. guénpiévli, alt, 1. gei-pinevli; 166. K. g-oïitchik, jung, 1. goiiakik; 167. T. iinngue, schnell, 1. iiange; 169. T. nilchikhi-khlavoll, Menschen, 1. nim- kixi xlavol (4. В. viele Menschen); 170. К. mintchi und T. miniri, wie, 1. minkri; 175. К. ioukhkhé, womit, 1. iaxe; 177. К. khostokvoll, Fleisch, 1. xoiatogol; 180. T. nielikhinn, hoch, 1. nivlixin; 184. T. noultschkhininnbouial, Staub, 1. nultekxikin-wuial; 191. К. nonn mikhelangui, Krieg, 1. kon-mikelaangi; 196. К. teigueg-iarkim, froh, 1. tengeg iarkin; 214. К. tschémgaïkitchoguidinn, Unglück, 1. kemgaikikogigin; 205. T. guéinnitilim, Steg, 1. ge- uintilim; 207. К. nivanngam, gewesen, |. niwaigam und T. nitvanguim, 1. nitwaigim; 213. T. ternatirinnat, Klage, |. ternatkrikinat (= sie klagen); 214. К. koukioulgtenng, lebendig, kukiolgetning. Ausser diesen Fehlern im Korjakischen und Tschuktschischen haben sich auch noch ein Paar Fehler in die französische Uebersetzung eingeschlichen, die sich zum Theil leicht durch das beigesetzte russische Wort als solche ergeben. So muss z. В. 96. земля nicht ÜEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS ZUM KORJAKISCHEN. 11 Buchstabe, sondern Erde heissen; 74. ist das russische vézatt verschrieben statt взять, heisst also nicht binden, sondern nehmen; 121. ist nossit statt косить gelesen worden, es _ bedeuten also die dafür gegebenen Wörter: mähen, schneiden, nicht aber tragen. In den Zahlwörtern ist von 30 an im Tschuktschischen die Eikosade durch khlipkin bezeichnet, was zweifelsohne xlikkin oder xlinkin zu lesen ist. Die Sprachprobe besteht in folgenden Sätzen: 1. xwaxo, xaxametwa, xiuki! 2. minkri xitirkin? 3. torekaite geallim. 4. tawax warkin? 5. ketai, min-tawaxom! 6. Кпа (Ша?) min-pilaxom! 7. inan iarsnok hiwut torekaite min-restim. 8. men’xostin? 9. doten xak. 10. nenko xitirkin? 11. inege xilkit! 12. tumhutom (i) ettin. 13. xwaxo in’ki! min- xametwamik kinemal! 14. xiuki tin’iegir- kin? 15. awir (= gir) xietgin morekai- te! 16. argaiten’ xietgin! 17. inge aklia- wika (= ailgawika)! 18. xrim ailgawi. 19. turi ten’egirkiti texanan treilkit tirkermaite murginaite? 20. muri tirkermaite ten’iegir- kimi texanan treilkit xonpo! 21. texanan warkin? 22. xinkikati nanxo. 23. xretgin nanxo! 24. tawar xilpigin! 25. tawax xma- tan’! 26. teger turi texanat xlawol? 27. xli- kin’ xlawol’, millin’ xlikkin’ xlawol, min- git-xlin’kin’ xlawol, xli-xlinkin’ xlawol, milli- gen’ xlin-xlikin xlawol. 28. ipaxon! 29. run- tengin gir! 30. alo runte alke! 31. ketam texanan! 32. xmatan kalikal! 33. hataw nei- wulexinat. 34. raxu kalikal. 35. amin’wot kalikal gnika-ete treiginat, titä girwot zit’sol (= hittiol?) neiwulet xinat. 36. kalikal war- nin (= warkin). 37. girge heiwulen’ginat (— heiwulet hinat). 38. kalikal uine. 39. girge awletkinat. 40. illon inginom! 41. min mele- wimik wmeini xonpo! 42. tokam kamawonä! 43. tagam mararurka! 44. neimelem mni- twamikom! 45. titä geallin? 46. aiwo geal- lim. 47. iginet geallim. 48. teger lonet niet- 1. Setze dich, iss, trinke! 2. Wohin gingst du? 3. Zu euch kam ich. 4. Ist Tabak da? 5. Gieb (lass uns) Tabak rauchen 6. Leb wohl (lass’ uns schnell, (eilig) scheiden?)! 7. Dann, künftiges Jahr werden wir zu euch kommen. 8. Woher kommst du? 9. Von dorther. 10. Gingst du dorthin? 11. Komm schnell her! 12. Der Freund ist gekommen. 13. Setze dich dahin! essen wir zusammen. 14. Willst du trinken? 15. Komm’ du zu uns! 16. Morgen komme! 17. Fürchte nicht! 18. Wir werden nicht fürchten. 19. Wollt ihr Jassak unserem Kaiser ge- ben? 20. Dem Kaiser wollen wir Jassak geben immer. 21. Ist der Jassak da? 22. Zeigeher! 23. Gieb her! 24. Tabak trinke (rauche)! 25. Den Tabak nimm! 26. Wie viele Jassak- (pflichtige) Leute seid ihr? 27. 20 Mann, 100 Mann, 200 Mann, 400, 1000 Mann. 28.Schwöre! 29. Du lügst! 30. Nein, lüge nicht! 31. Gieb den Jassak! 32. Nimm das Papier (die Bescheinigung)! 33. Damit sie wissen. 34. Wozu das Papier? 35. Deshalb geben sie euch das Papier, damit sie euch künftighin erkennen. 36. Ist das Papier da? 37. Dich kennen sie. 38. Das Papier ist nicht da (fehlt). 39. Dich kennen sie nicht. 40. Sei (bleibe) so! 41. Lass uns stets gut (friedlich) sein. 42. Nun wohlan (давайте по- жалуй). 43. Nun, streite nicht! 44. Lasst uns gut (friedlich) sein! 45. Wann kamst du? 46. Gestern kam ich. 47. Heute kam ich. 48. xin? 49. teger nikitä hetkiwlin? 50. nrox | Wie viele Tage bist du gereist? 49. Wie viele * 12 L. RADLoFr, nikitoë hetkiwlim. 51. minkri nilei wulxin? | Nächte hast du genächtiget? 50. Drei Nächte 52. ilira-itei nileiwim. 53. in’ki ilirit teger xlawolet? tegerkin iarat? 54. nimkixii. 55.rax iarat ninetikinat, ut’tuhut minkri iarat? 56. ut’tuhut iarat. 57. rax ut’tuhut ninete- kinat? 58. rasx ut’tuhut? 59. ienkit’, wil- gil? 60. amel’weline ut’tuhut ninetekinat. 61. minkri rit’ inin’? 62. milgiir-rit’ warkin? 63.u(r) ше! (vgl. 38). 64.rit’ warkin? rit’watir warkin? 65. poiginat warkinat? 66. maxmit’ maniri (für: minkri)? 67. winxit, wugni mäg- mit. 68. wesmit warkinat, nimeenxin wesmit warkinat? 69. warkin. 70. niopuluxinat wes- met’ warkin? 71. xuimut warkinat? 72. xui- mut nimxi? 73.nimxi, xotihemikxeli. 74. wes- mit’ nimxi? 75.nimxi, xoti hemikxeli. 76. ni- me-en xin’ nutenut. 77. meni (n) notaite ut- tuhut nimkixi? 78. ut’tuhut nimkixi. 79. wa- бай! warkin? 80. minkri welläitei ut’tu- hut? 81. welläitei amel’welini. 82. men- xore xakane? 83. in’xan’ nutenut tirkir xa- Kane. 84. minkri iawo? 85. un’muk iawo! 86. walä warkin? 87. kukene warkin? 88.xo- rana warkin? 89. uetik, at’wut, hitten war- kin? 90. xil’xit iara-ite. 91. mnil xanmikom kinmal! 92. xrim mnilxam kin’malgim (für gir?). 93. raxu axitirka? 94. ail’gibkim gim naranmim gimiki. 95. raxui naramimit’. 96. remkit murginat an’mika! 97. tok mnil’xan- mik! 98. murini gir xitkigin. 99. gir mu- rina inne ailgairka! (= ailgaibka?). 100.ar- gaten kinmal torekaite rekewimik! 101. inä’ xisthitik! 102. muri hantimnevli. 103. xaxa! minkri? 104. wune wuial-wuial, un’muk wuial-wuial! 105. xlawol heneralli. 106. rax- nut limne henerellinit? 107. nimkixi amel- wilini henerellimit’. 108. turi xilxitik! xin’- kiketik nimelem! 109. omulo henkikili. 110. ligen’ inxanat uine. 111. xoti xläwoli habe ich genächtiget. 51. Wohin bist du ge- reiset? 52. Auf die Inseln bin ich gereiset. _ 53. Wie viele Menschen sind auf jenen Inseln, wie viele Wohnungen? 54. Viele. 55. Was für Häuser bauen (machen) sie, hölzerne (oder) Jurten? 56. Hölzerne Häuser. 57. (Aus) was für Holz bauen sie? 58. Was für Holz? 59. Tan- nen, Lärchen? 60. (Aus) allerlei Holz bauen sie. 61. Was für Waffen haben sie? 62. Haben sie Feuerwaffen (Flinten)? 63. Nein! 64. Ha- ben sieBogen, haben sie Kanonen? 65. Spiesse sind da? 66. Wie sind die Pfeile. 67. Knö- cherne oder steinerne Pfeile? 68. Giebt es Flüsse, giebt es grosse Flüsse? 69. Es giebt (welche). 70. Giebt es kleine Flüsse (da)? 71. Giebt es Buchten? 72. Sind die Buchten tief. 73. (Einige) tief, einige flach. 74. Sind die Flüsse tief. 75. (Einige) tief, andere flach. 76. Ein grosses Land. 77. Im grossen Lande (sind) viele Bäume. 78. Sind viele Bäume da? 79. Ist Gras da? 80. Welcher Art stehender Bäume. 81. Stehende aller Art. 82. In welcher Gegend? 83. JenesLand (liegt) gen Sonnenun- tergang. 84. Wie weit? 85. Sehr weit. 86. 18% ein Messer da? 87. Ist ein Kessel da? 88. Sind Rennthiere da? 89. Ist ein Schlitten, ein Boot, sind Hunde da? 90. (Fahre) geh nach Hause! 91. Lass uns zusammen reisen. 92. Nein reisen werd ich nicht mit dir. 93. Warum reisest du nicht? 94.Ich fürchte ihr tödtet mich. 95. Wa- rum sollen wir tödten? 96. Gäste tödten die Unsrigen nicht. 97.Wohlan!fahren wir!98.Bei . uns nächtige du! 99. Du fürchte uns nicht! 100. Morgen fahren wir zusammen zu euch! 101. Kommt eilends! 102. Wir haben uns ver- irrt. 103. O! wie so! 104. Es ist ein stürmi- sches Schneegestöber, ein starkes Schneege- stöber. 105. Ein Mensch ist verloren (gegan- ÜEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS ZUM KORJAKISCHEN. hetuleli. 112. raxnut nen’ko hetuleli? 113. algate henemili; 114. kukene, weniwen, taio- liin, xonxo, kiline, titinet, weliwel, mingakki, pipixilnit irenit, kelgat iaolgit’, tnupot, rixu- kalgit. 115. kin’mal min-tumhimok! 116. ta- gam! marowka! 117. alo gim marowka! 118. kin’mal minukwemik! 119. menke mara-ur- kit’? 120. alo mara-urka. 121. nargin tinagir- gin, nargin’, argrolin. 122. ailgawika gmi- ga kake! 123. gim meini arem. 124. mur- ginat melgitangatan warkin? 125. inki war- kinat 126. raxnut nineteikinat. 127. nenko wilewilutkinat. 128. kinmal muri minwilut- kinat. 129. tok, xiwilutkin! 130. raxnut herkuli? ami herkuli? 131. raxnutpel xirkudi (= hirkuli?). 132. tokam, minwilutkimik! 133. raxnut inurkinat? 134. awiet kin’ kin ineimiketxinat. 135. xilxit, merinde xilwalom, xnurhataw tre(i)ettin! 136. iniki tit’ henkine (= hetkin) muräke niurkinat, inoge (= in’ge) nanxo xixläwki! 137. muri inxan mninmik. 138. mninmimik inxani! 139. morekaite xina- twa! 140. ш’пе hanmika inxani! 141. in’nen warkin? 142. nimkixi warkin. 143. xretgiu nanxo! 144. xüite ш’пеп! 145. xorana-te- kikgin xüite! 146. xoletelo xistgin! 147. an’- xa-ite nikatuxin one. 148. nanxan rew! nan- xan rirka, nanxan unel, nanxan memil! 149. inxan raxnut? 150. keinin, wopxa? 151. xremen’ nigixin umxa. 152. tirkitir rekxi wirkin. 153. katame gantole, aner- ener gantolene. 154. xiiterkin iginete. 155. egsex warkin, roiti etti, älegel etti. 156. wa- ailin warkin? 157. kigailin mimlite ха wu- gonni? 158. nanxan wugon! 159. tumhu- tom xoro! 160. hin warkin? 161. pipixil- nin irinet warkin? 162. nioxin iaiolgin, xa- per warkinat? 163. rit, magmit warkin? 164. poihin sgeiew warkin? 165. xirwox, 13 gen). 106. Was ist noch verloren gegan- gen? 107. Viele (Dinge) von allerlei Art sind (uns?) verloren gegangen. 108. Ihr fahret hin, seht gut zu! 109. Alles ist gesehn (gefun- den) worden. 110. Nurjene fehlen. 111. Eini- ges ist von den Leuten genommen worden. 112. Was ist dort gestohlen worden? 113. Ein Beil ist genommen. 114. Ein Kessel, eine Glocke, eine Nadeldose (наигольникъ), шир- кунцы? Glasperlen, Nadeln, ein Fingerhut, Handschuhe, Marder(?)-Pelze, rothe Füchse (сиводушки), Steinfüchse, (Canis lagopus, пе- сцы). 115. Befreunden wir uns miteinander! 116. Wohlan! streite nicht! 117. Nicht ich streite! 118. Spielen wir miteinander! 119. Warum streitet ihr? 120. Wir streiten nicht. 121. Draussen tagt es, draussen wird es hell. 122. Fürchte an meiner Seite nichts. 123. Ich bin ein grosser Häuptling. 124. Unter uns sind Russen. 125. Hier sind sie. 126. Was machen sie? 127. Dort handeln (feilschen) sie. 128. Handeln wir miteinander! 129. Wohlan! lass uns handeln! 130. Was ist gekauft? wo ist (es) gekauft? 131. Kaufe etwas Kleines (eine Kleinigkeit). 132. Wohlan! wollen wir handeln! 133. Wasreden sie? 134. Leise sprechen sie. 135.Geh sachte, horche, als wenn du von ohn- gefähr kämest(?) 136. Wenn sie böses von uns reden, so laufe eilends hieher. 137. Wir wer- den ihn tödten. 138. Tödte ihn! 139. Uns sage (es)! 140. Tödte ihn nicht! 141. Sind Fische da? 142. Es sind viele da. 143. Bring her! 144. Kochet die Fische! 145. Rennthier- fleisch kochet! 146. Später komm! 147. Auf dem Meere ist ein starker Sturm. 148. Daist ein Wallfisch, da ein Wallross, da ein See- löwe, dort ein Seebär! 149. Was ist das? 150. Ein Bär, ein Eisbär? 151. Nein ein weisser Eisbär. 152. Die Sonne geht unter. 14 getitilnäk warkin? 166. папха Кап! 167. tum- hitom! wotxan’ gimnin, wotxan xinin, wot- xan tumhin! 168. xlawol anpinep, anpinew renpineli, newikxat oratkik, newegen’ orat- kik, nutpuluxni-nin’xei. 169. newen’ gimnin ganan’xalin’. 170. хаха! xlawolet heelinat. 171. raxtit (= raxnut?) x(la)wolet? muri awuletkimik inxanat. 172. inik ahinmet hei- wulelginit? 173. alo, muri awuletkimik. 174. xeritgitik ililit’! 175. inxan ШИ! 176. nimelxin ililit’. 177. un’muk xintekxat. 178. merinda xintikxat. 179. inge inxani! 180. xite-urkin inge! 181. mnintomik Kor- ma-ite! 182. hemikxeli, hemikxeli! 183.het- wut hekimeli! 184. heteikili hetwut. 185. gir wolaite tlene! 186. one nimelxin. L. Rapdıorr, 153. Der Mond ist aufgegangen, die Sterne sind aufgegangen. 154. Blicke gen Himmel. 155. Wolken sind da, Regen fällt, Schnee fällt (geht). 156. Ist Gras da? 157. Ist Sand im Wasser oder Steine? 158. Dort ist ein Stein. 159. Freund, geh weg! 160. Sind Wölfe da? 161. Sind Marder? Pelze da? 162. Schwarze Füchse, Vielfrasse? 163. Smd Bogen und Pfeile da? 164. Sind Speer und Panzer da? 165. Sind Zirbeltannen und Tannen da? 166. Dort hinter dir(?) in jener Richtung(?) 167. Freund, das ist mein, das dein, das sein. 168. Ein alter Mann, ein altes Weib, ein junges Mädchen, ein junges Weib, ein kleines Kind. 169. Mein Weib ist schwanger. 170. Ah! die Leute sind gekommen! 171. Was für Leute? wir wissen es nicht. 172. Ihre Worte verstehet ihr? 173. Nein wir verste- hen sie nicht. 174. Schafft einen Dolmet- scher. 175. Der ist Dolmetscher. 176. Ein guter Dolmetscher. 177. Schlage stark. 178. Schlage schwach (wenig). 179. Nicht ihn! 180. Rudere schneller! 181. Gehn wir an’s Ufer! 182. (Es ist) flach, flach! 183. Das Schiff ist gescheitert. 184. Aus- gebessert ist das-Schiff. 185. Spanne(t) (stelle) das Segel. 186. Das Wetter ist gut. In der hier folgenden Uebersicht der Einzellaute und Lautverbindungen des Tschuk- tschischen ist vorzugsweise diese Sprachprobe zu Grunde gelegt, die übrigen Quellen dagegen weniger berücksichtigt, obwohl sie in einzelnen Stücken ziemlich constant ab- weichen. Dies ist z. B. der Fall mit dem Laute, den unser Text durch r bezeichnet und der bei Raisky und Sarytschef fast regelmässig durch 7, €, $ ja sogar a wiedergegeben wird, jedenfalls weit seltener als hier auftritt. Dieselbe Erweichung erleidet dies r im Korjakischen. Ebenfalls findet sich das w des Textes bei Raisky fast ohne Ausnahme vocalisirt durch о oder и bezeichnet, wie endlich auch der Nasal (п), der dem Tschuk- tschisch-Korjakischen geläufig zu sein scheint, zu verschiedener graphischer Darstellung Veranlassung gegeben, zum Theil wohl, weil er dem Russischen fremd ist. [a ÜEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS ZUM KORJAKISCHEN. 1 Die Laute sind folgende: 1) Vocale: а, ä, 6, e, e, i, i, 0, u; sie verbinden sich unter einander zu: ea, ei, eie, eue ; (В) ia, ie, ii, io, iu, 121, iaiu, 101, lei, ai, ei, о1, ое, о1а, па, ue, ui. 2) Consonanten: Е, x, x’, 8, В, й (ng); t,d,n;k,S,n; р, В, м, м, у г.г, 1, Р, 5, MANS (861, m), 2 (=): Mehrere Consonanten werden mouillirt durch ein im russischen nachgesetztes: ь, so namentlich x’, g’, п’, г’, |’; Raisky unterscheidet im Gegensatze dazu geschärfte Con- sonanten durch nachgesetztes ъ, am häufigsten gebraucht er es nach К und t. | scheint immer weich, gleich dem deutschen 1 ausgesprochen zu werden, es findet sich fast ohne Ausnahme in Begleitung des p geschrieben. r ist wohl stets dental oder palatal, nie guttural, dialectisch, namentlich im Korjaki- schen wird es in der Regel zu j, g, В, 1, 1; verdichtet sich jedoch nicht selten auch zu В und im Kamtschadal. namentlich zu $, #, К. So lautet z. В. das Tschuktschische Pronomen: muri wir, turi hr, im Korjakischen muju und tuju, im Kamtsch. muzu und Suza; Tschuk- tschisch argiwengin Abend, Kor. aigevinge, T. xoratol Fleisch, K. xoiataul, T. tur-jegei grün, K. tuiewegai, T. irit Gurt, K. ihet, T. horatkik jung, T. ojakan, T. räx’-mitiw morgen, К. jax mitiuu, Т. ма] xarat Häuser, К. wale-xajan (Sing.?), Т. giralgin Änie, К. gijalgin; T. rit Bogen, К. igit, ikit = Kamtsch., T. kirwuette Ellbogen, К. kikuwet; T. iret Kleid, K. ikut; T. merinda leicht, K. mekinne, T. gir du, K. gitke. Kamtsch. kiz; T. gikirgin Mund, K. ikirgin. Endlich alternirt r auch mit w, in: maraurka und marowka streite nicht; häufiger jedoch wird letzteres im Korjakischen durch g (=h) vertreten, wie z. B. in T. witwit Blätter, Kor. hutuut; T. wugon Stein, K. hugun, wuiwu Stadt, K. huina, huiwen. Im An- und Auslaut finden sich oben erwähnte Laute folgendermassen einzeln oder gruppirt: 1) im Anlaut: a, à, &i, e, в, (e), 1, oi, u, ue, ui. k, (kx, kg), X, x, 5) 5, b, n (ng), еп, К, 5 (R.), 7 (В.), р, M, м, d: Г, г’, l. kx, kg, kn, km (?), kl, gn, хп, ХК, xm, xl, tn, tr, pl, mg(?), mn, mr, №. 2) im Auslaute: а) sämmtliche Vocale und Diphthonge, also namentlich: a, ä, e, €, e, i, 1, 0, u, ai, ei, 01, ui, io, iu, eu. b) die Consonanten: К, x (3 mal), g (1 mal), n (ng), t, d(1mal),n,k,n,p, b,m, у, г, 1, $ (1 mal bei R.). Consonantengruppen im Auslaute sind im Allgemeinen selten, am häufigsten findet sich noch nk, nt, tk (R.). Sehr selten sind die Mediae d und b, letzteres häufig durch w und m vertreten. s erscheint im Anlaute nie, im Auslaute bietet es nur ein Beispiel bei Raisky; im Inlaut tritt es für j in wejem Fluss, Plural wesmet und meist in Begleitung eines andern Consonanten auf. f scheint dem Tschuktschischen durchaus fremd zu sein, wie auch im Rennthierkorja- 16 L. RaDLoFrF, kischen kaum nachweisbar zu sein, um so häufiger tritt es dagegen im Karaga-Korjaki- schen auf, wo namentlich der Plural, der im Tschuktschischen und Rennthier-Korjakischen auf t auslautet durch suffigirtes f gekennzeichnet wird: z. B. ellifa Augen, iliüfi Ohren, til- xufi Finger, ohtkafe Füsse, anän’pamjaf Schienbein (Kor. pamjälgen). Wie sehr verschieden der Lautcharakter dieses Dialectes vom Tschuktschischen und Rennthier-Korjakischen ist, mag folgende Aufzählung seiner gewöhnlichsten Consonanten- verbindungen beweisen: im Anlaut findet sich: хп, tx, tg, xtk, ks; im Auslaute: x$, mt, mil, f, fk, ft, Sk, St, 1х; im Inlaute treten neben einander auf: kS, x$, xk, tf, txpl(?), nkl, ngf, ntn, nsk, Sktk, Sxs, fl, ftl, mk, mf, ml, Ikn, Ix, Ixz, Itn. Im Inlaute finden sich am häufigsten folgende Consonanten-Gruppen: 1) mit voran- gehenden Gutturalen: kk, kx, kk, km, kl, xk, xx, x’g, хп, ХК, xm, хм, xl, gn, ©, gm, (gj), gl (gs), ПЕ, ng, nt, ПК. 2) Dentalen: tk, tx, tg, tt, tt, tk, tm, tw, tj, tr, tl, tkr, tin; (dl) nk, nx, ng, nt (nd), no, nk, ng, nn, np, nm, nw, nl, nkr. ' 3) Palatalen: КК, kx, Kg, kw. 4) Labialen: px, pt, pp, pl (bk) (bk), mk, mx, mg, mn, mk, mp, mr, ml, wk, wg, wt, wm, wl. 5) Liquiden: rk, rx, r’x, rg, гп, rm, rw, rs, ГЕ (=tk), гот, гп, r’w, rsn, rsp; Ik, Ix, it, In, Ip, Im, Iw, Is, Ikg (Irk. R.). 6) Sibilanten: stg, sm, sw (== Kw). Versuchen wir jetzt die Ergebnisse, die sich für den Bau der Wortformen aus dieser Sprachprobe im Verein mit dem übrigen Material etwa gewinnen lassen, unter einige allgemeinere Gesichtspunkte zusammen zu fassen, so bietet sich wohl als bequemere Anordnung die Gruppirung der Resultate nach den einzelnen Redetheilen dar. 1) Am Substantiv wird das Genus nicht unterschieden, an Personennamen wird das Femininum durch vorangesetztes newan, ñeoën, new oder neo, das heisst Weib, bezeichnet; so heisst z. B.: neö-kik Tochter, von akik, eekik Sohn, neu-mirgir Grossmutter, von mirgin Grossvater (vgl. jedoch ellä Mutter mit älligik Vater), das Pronomen demonstrativum f. g. sie wird durch inxan newan = jenes Weib übersetzt. Das Korjakische liefert für dieselbe Ausdrucksweise folgende Belege: nawan wuintäugi Magd, wuintäuge Knecht, naw-äkik Toch- ter, akik Sohn, Kind überhaupt. Ob es eine besonders ausgeprägte Dualform giebt, lässt sich wenigstens nicht mit Sicherheit erhärten, denn die Endung -Igin, die wir in den Benennungen für Augen, Ohren, Nasenlöcher, Füsse, Knie, Hände u. a., neben der sicher stehenden Plural-Endung t finden, tritt sehr häufig auch an anderen Wörtern auf und zwar nicht nur an Substanti- ven, sondern in Fällen wo die Zweiheit der Bedeutung sehr fraglich erscheint. Der Plural endet am häufigsten in Substantiven und Adjectiven wie auch in. Prono- minal- und Verbalformen der dritten Person auf -t, at, et, it. Die vocalisch auslautenden Substantiva nehmen ein blosses -t ап, 2. B.: ritti Zahn, pleki Stefel, galla Ente, Vogel, etugui ÜEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS ZUM KORJAKISCHEN. 17 Gans, neinkai Knabe, Ной Ei, lauten im Plural rittit, pleket, galgat, &itut, nenxait, liglit: in den Substantiven auf -n, -ni, -n, -Igin, -m, -r, -1, tritt -at, -et, -it an den Stamm, aus titin Nadel, iren Kleidung, poigin Speer, meakom Pfeil, ilir Insel, xlawol Mensch wird im Plural titinet, irenit, poiginat, maxmit, ilirit; wejem Fluss bildet die Pluralform wesmit; Die Wörter auf -k so wie auch einige auf -n auslautende verwandeln dieses im Plural in blosses t, so heisst namentlich: der Plural von girgik Haar, girgit, von eginmin Wort — eginmät (Sprache), von iaiolgin Fuchs, lilälgin Auge, wilulgin (= wilugi) Ohr, gitkalgin Fuss, wird der Plural: iaolgit, lilet, wilut, gitkaäti gebildet, mingilen Hand, hat im Plural min- git, remkilei Gast, remkit. Pluralformen sind ferner wohl auch gilgit — rilgit Finger, gilpit Schultern, rilgut Augenbrauen, xuimut Buchten, witwit Blätter, ut’tuhut Bäume = а, jarat Häuser, (Singular: jaran Romb.). Das oben erwähnte xlawol Mensch hat neben der Pluralform xlawolet auch noch eine zweite Plural(?)form xlawoli, xlawolu. Diese vom Singular kaum zu unterscheidende Form bietet der Text in 10 unmittelbar auf einander folgenden Beispielen, wo das Wort xlawol in Verbindung mit Zahlwörtern (collectiv, als Gattungsbegriff?) gebraucht wird, von diesen sind nur 4 in unserer Transscription wiedergegeben, die übrigen ausgelassen. Ebenso finden sich auch im Texte Thiernamen in der Singularform gebraucht, wo doch die Rede offenbar nicht von einem einzelnen Individuum, sondern von der Gattung ist (141, 144, 160, 161 vgl. 155). Ebenfalls in pluraler oder augmentativer (?) Bedeutung findet sich eine nicht uner- hebliche Anzahl von Substantiven in reduplicirter neben der einfachen Form, so z. B.: eger (für ener) neben ener-ener Stern; wujal Schneegestöber und wujal-wujal, lin-Iin Herz, mullu- mul Blut, milgimil Feuer, epé-epé Spinne, witwit Blätter, ut’tuhut Bäume u. а. m. Ebenso werden auch im Korjakischen muien-muien Mücke (Tschuktschisch mren), muxe-mux Regen, pin-pin Asche und Brod, gebraucht. Ferner gehören hieher bei Romberg; djin-djin Feuer, tin-tin Eis, pina-pin Schnee, jañ-jan Nebel, jo-jo Wind. Das Genitiv-Verhältniss scheint nicht durch bestimmte Formen gekennzeichnet zu werden. Am häufigsten lässt es sich in Compositis wahrnehmen, in denen übrigens vor- zugsweise der erste Bestandtheil sehr oft einer starken Contraction unterliegt. Folgende Beispiele mögen das eine wie das andere erhärten: angega-kuma Meeres-Ufer, (añka, anxo Meer), lill-argit (Augen-Haar) = Wimpern, von lilälgin Plur. lilet Auge, illi-hirgik (Wangen- Haar) = Backen-Bart, walkel-irgik Kinn-Haar, milgi(r)-rit Feuer-Waffe, milxr-ilaxai Feuer- Strahl = Blitz, milgi-piolgin Herd, (Feuer-Kehle?) tärkix-mel Sonnen-Strahl (-Feuer?), tiürk- erèm Sonnen-Herr — Kaiser, tirk-ermi-nutekken Kaisers-Land — Kaiserreich, tirki-nini Ost, tirki-padga Süd, tirki titwi West (von tirkitir Sonne), mingak-ka Armspanye (v. mingit Hände), mimli-kin’ keelei Wasser-Geist, ta(w)ak-oinim Tabaks-Pfeife, maxmeai-okxin Pfeil-Berge (v. meakom Pfeil), etta-ettin Hunde-Schlitten (hättan Hund), énnek-kuprô Fisch-Neiz, xorana- tekikgin Rennthier-Fleisch u. a. m. Dagegen werden die Casus-Verhältuisse und zwar des Locativ, Allativ und Dativ durch die Postposition -ite, -te, (-ät?) wie folgende Beispiele lehren, bezeichnet: iara-ite, iara- Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIlme Série. 3 18 L. RADLOFF, hiten zu Hause, anxa Це auf dem Meere, meni-(n)nota-ite im grossen Lande, mimli-te im Was- ser, ilir-it auf den Inseln, murginat bei (unter) uns; igin-ete gen Himmel, korma-ite zum Ufer, ilir-aitei auf die Inseln, tirk erma-ite murginaite unserem Kaiser (19). Die Pronomina perso- nalia erhalten in Allativ- und Dativ-Bedeutung das Suffix -kaite, more-kaite zu uns, tore- kaite zu euch; more-kaite uns (Dativ) 141, 'gnikaite euch. In eben dieser Bedeutung wird auch im Kamtschadalischen das Suffix -ko, -k, -gu gebraucht; so findet sich in der Uebersetzung des Vaterunsers: kagol-k, und kogal-gu im Himmel, sims-k auf Erden, borenä-ko zu uns. Aehnliche Postpositionen dürften im Tschuk- tschischen vielleicht auch in -ke und (a)-ne zu vermuthen sein, wenn die Zusammenstellung der Formen doten-xak von woher mit xaka-ne in welcher Richtung und gmi-ga-kake an meiner Seite, muräke von uns, über uns (sprechen sie) eine richtige ist. Durch Zusammensetzung von Substantiv und Verbal-Wurzeln mit dem Worte xlawol Mensch, Mann, werden Personen-Namen, die deren Beschäftigung, Stand und andere ähnliche Beziehungen (nomina agentis) gebildet, so findet sich z. B.: aima-klau Herrscher (von arem, aiem Herr), texanat-xlawol Zinspflichtiger (von texanan Jassak), tula-xlawol Dieb (= tullaxi und ni-tulaxen, von der Wurzel tul- stehlen); welia (k) klä-ul Handels- Mann (weliut Handel treiben), élot-koalaul Schamane u. a. Deminutiva werden durch suffigirtes -pel (Adj. ni-pulu-xin klein) gebildet, hieher gehören: appè-pel (Väterchen) Priester, wallà-pel Messerchen, neittè-pel kleiner Berg, raxnut- pel irgend Eiwas kleines — Kleinigkeit, und ebenso im Korjakischen: kaihoiam-pel = göiem- piling kleiner Fluss, enkä-pil = énkak oppülioxin und ojäka-pil kleiner Knabe, nawakka-pil kleines Mädchen, uinia-pil Knecht, puel-pil Magd, utte-pel kleiner Baum — Strauch. Demi- nutiv ist also wohl auch khen-pili Pfahl (Kor. hengul) u. a. Hinsichtlich ihrer Bedeutung sind diesen entgegengesetzt die durch suffigirtes -men (vom adj. ni-meien-xin gross) in augmentativem Sinne gebrauchten Substantiva, wie z. B.: tirke-men grosse Sonne d.h. Kaiser. Die Adjectiva erscheinen im Tschuktschischen wie auch im Korjakischen zum grössten Theile mit dem Praefixe ni, ni, ne, na, n’u und dem Stamme zugleich suffigirtem -xin, -xin, -хеп, -Xan, -kin, -kin, -ken, -kan versehen. Diese Affixe sind jedoch keinesweges con- stant, sondern es finden sich in den verschiedenen Vocabularien mehrere Adjectiva mit denselben bald bekleidet, bald auch derselben ermangelnd. Auch der Text liefert Belege für beide Formen und zwar in beiden Bedeutungen, attributiver sowohl, wie auch praedi- cativer. Endlich finden sich viele Adjectiva nur ohne dieses Suffix. So entspricht z. B. dem Substantiv: kat’uga Kraft, ni-katu-xen kräftig, stark, niketuxin xlawol starker Mann — Krieger. nikatuxan one starker Sturm = Kor. katwu hingai starker Wind; ni-meien-xin gross, nimeenxin nutenut grosses Land Kor. niméankin kaitakalgen — ielalgan tomgan niméankin der grössere (ältere) Bruder, nimeankin kakigot ältere Schwester, dagegen heisst Tschuktschisch menge küiligin starke Stimme, meingi nirgirgir uerken es ist ein grosser Lärm — laut, meini wujal-wujal starkes Schneegestöber, meni(n) nota Це im grossen Lande. In allen Beispielen wird es attributiv verbunden, wie auch in: gim meini arem ich bin ein grosser Häuptling. ÜEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS ZUM KORJAKISCHEN. 19 Dieselbe Wurzel -men sahen wir Substantiven suffigirt, zur Bildung von Augmentativen benutzt, wie umgekehrt das Deminutiv-Suffix -pel in der Adjectiv-Form n’u-pulu-xin auf- tritt. So findet es sich namentlich in: nu(t) puluxni niinxai kleines Kind, n’u(p) puloxinat wesmet warkin sind (da) kleine Flüsse und im Korjakischen: ni(p) pulaxen kaitakalgen jünge- rer Bruder und e(p)puluxen kakigit jüngere Schwester, oppulioxen kimigin Kleines Kind, eppu- loxen gükkon kleiner Berg, und in Verbindung mit der Deminutiv-Form in: eppüloxen wejempil kleines Flüsschen. Aus dem Stamme mel wird ebenso das Adjectiv ni-mel-xen gut, gebildet, z. В. nimelxen ililit ein guter Dolmetscher, one nimelxin guies./Vetter. Doch finden wir nigixin umxa weisser (Eis) Bär, nileixin (nilgixin) pilwinten weisses Metall == Silber, n’uxin iaiolgin schwarze Füchse. Dagegen heisst kedlo pluint rothes Metall = Gold, keelgo oengen rothe (Preissel) Beere, woneben das Vocabular die Form ni-kelaxen bietet. Gänzlich vermissen wir jedoch diese Affıxe in den Adjectiven alt, jung, schlecht, die das Vocabular mit Substantiven verbunden, wie auch ohne dieselben aufweist. Wie das Substantiv beson- derer Formen zur Bezeichnung des Geschlechtes ermangelt, so finden sich diese ebenso wenig am Adjectiv ausgeprägt; Belege liefert das Vocabular s. v. Bruder, Schwester, alt, jung. Hinsichtlich der Zahlform gilt auch für das Adjectiv, was bereits vom Substantiv gesagt. Auch hier erscheint -t als Plural-Endung in: n’uppuluxinat wesmet kleine Flüsse, kelgat iaolgit rothe Füchse. Doch scheint diese Congruenz nicht immer Statt zu finden, im Texte heist z. В. № 67 nimeenxin wesmit grosse Flüsse und N° 72, 74 ebenfalls in Bezug auf eine Mehrheit von Flüssen und Buchten lauten die Adjective nimxi xoti hemikxeli (einige sind) tief andere flach. Comparations-Formen an Adjectiven und Adverbien weist kein Fall weder im Voca- bular noch im Texte auf. Wie durch die Affixe ni-xin Adjective aus Stämmen abgeleitet werden, so scheinen durch ni- em Adverbia gebildet zu werden, wenn anders zwei Fälle zu diesem Schlusse berechtigen können. Es heisst nämlich: (108) xin’kiketik nimelem sieh gut zu und neimelem mnitwamikom lasst uns yut sein, offenbar von demselben Stamme, wel- chen wir im Adjectivum nimelxin fanden, dasselbe Suffix findet sich auch im Korjakischen niketem erginat (sie schreien stark), welches wie mehrere 3 Pers. Plur. in den Wörtersamm- lungen durch Substantiva und zwar vorzugsweise abstracta übersetzt wird, man vergleiche: Krieg, Streit, Zank u. а.; zu vergleichen wäre noch minkinem wie, von minkri wer, was. Mehrere abgeleitete Adjectiva finden sich in der Wörtersammlung Raisky’s mit praefi- girtem a- und dem Suffixe -kelin, -telen, -kelen, meist mit negativer Bedeutung so namentlich: üilu-kelin, Kor. o-willo-köl Stell. taub, von weliulgin, Plur. weliut Ohr, a-rinni-kelen zahn- los, von ritti (Kor. wanna) Zahn; a-mengi-kelen armlos, eirhändig von mingit Hände; hieher scheinen noch folgende Adjectiva, denen zum Theil das Praefix a- fehlt, gezogen werden zu dürfen, für die sich das Wurzelwort nicht nachweisen lässt: omiks-kelen tief, В. vgl. hemik- xeli flach, seicht, éenginkäl-kelin kinderlos, (vgl. nin’xai, enankai Kind), nitlel-kelen Schmutz, kuulë-telen (Augen-) Staar (= blind?), Kor. ä-llilä-kilä Stell. haimi-k’elen reich, arà-telen krank (vgl. jung), xitelen hungrig, toökelen schwanger (?), muaugillen billig; vgl. Kor. emge- * 20 L. RapLzorr, luklö stumm, Stell. Durch das blosse Praefix a- wird das negative a-pleèk, Kor. barfuss, aus pleeki Stiefel, gebildet. Die Pronomina, und zwar namentlich die substantiven Personal- Pronomina des Tschuk- tschischen und Korjakischen bieten eine grosse lautliche Uebereinstimmung mit den Kam- tschadalischen dar, namentlich spielen die beiden letzteren vielfach in einander über, sie mögen daher hier auch neben einander Platz finden: 1. ich: Tschuktsch. gim, gim; Kor. gimma, gommä, gumu, kem, gam; Kamtsch. kume, kemma, kimma, kimha. . du: Tschuktsch. gir, gut, Romb.; Kor. gitke, gika, gitti, kize, gez; Kamtsch. kis$a, kiza, kize, kiz. 3. ег: (demonstrativ) Tschuktsch. Inxan, ingan; Kor. énnol, annanol, enno, an-no, hemi- guiskin (vgl. hier) f. ©. tili; Kamtsch. enna, dügud, udda, due, dangun, taakui. 4. wir: Tschuktsch. muri, mure; Kor. müiu, musxanten, buz; Kamtsch. mu$, mozis, muzu, buze, buse. . ihr: Tschuktsch. turi, turi, ture; Kor. tuiu, toiu, tuku, tiku, tüsxant, Süze; Kamtsch. Sux, zusa, zuzgè. 6. sie: Tschuktsch. inxanat; Kor. iku, etku, ikänt, tilu (vgl. er); Kamtsch. ikuiu, onin ngaiun. Diese substantiven Personal-Pronomina werden als Subjects- Bezeichnung im Nomi- nativ mit Verbalformen verbunden, wenn das Subject mit Nachdruck hervorgehoben wer- den soll, und gehn dann diesem voran: so heisst z. В. (117) alo gim marowka, nicht ich streite; (99) gir murina inne ailgairka, du fürchte uns nicht; (137) muri inxan mninmik, wir werden ihn tödten; (20) muri ten’iegirkimi texanan treilkit, wir wollen Jassak zahlen; (173) muri awuletkimik, wir kennen sie nicht; (108) turi xilxitik, «hr gehet; (19) turi ten’iegirkiti texanan treilkit, wollt hr Jassak zahlen. Vorangesetzt vertreten diese Pronomina auch die Copula, so in: (123) gim meini arem, sch bin ein grosser Häuptling; (26) teger turi texanat- xlawol, wie viele Abgabenpflichtige seid ihr eurer. Vom Nominativ ist auch der Accusativ nicht verschieden in: (94) ail’gibkim, gim naran-mim gimiki, ich fürchte, dass ihr mich tödtet; muri inxan mninmik, wir werden ihn tödten; muri awletkimik inxanat, wir kennen sie nicht. Ob dagegen das -i wirkliche Objectsbezeich- nung ist, welches folgende Beispiele: (140) in’ne hanmika inn’xani, schlage ihn nicht! (138) mninmimik inxani, tödte ihn! enthalten, mag dahingestellt bleiben. Für die zweite Person Pluralis lautet der Accusativ: girge, in (37) girge heiwulen’ginat, sie kennen dich und (39) girge awletkinat, sie kennen dich nicht. In der ersten Person Pluralis findet sich in Accusativ- Bedeutung die Form: murina; (99) gir murina inn’ne ailgairka, uns fürchte nicht! Andere Casus-Beziehungen eben dieses Pronomens werden durch die Formen: murina (98), mur i-ni, bei uns; (97) muräke, von uns, über uns (reden); morekaite, zu uns (15); (in Dativ-Be- deutung (141)) ausgedrückt und ebenso torekaite für die zweite Person des Plurals (3, 7) und gnikaiete (33), welches im. Texte durch den Dativ der zweiten Person Pluralis über- > сх ÜEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS ZUM KORJAKISCHEN. 93} setzt ist, während es dem Zusammenhange, wie auch seiner Form nach eher für dieselbe Person des Singulars aufzufassen sein dürfte, dem auch die ebendaselbst vorkommende Form girwot anzugehören scheint. Vom Possessiv- Pronomen finden sich folgende Formen: mein: gimnin, gumenin Romb.; in adjectiver wie auch substantiver Bedeutung, so: newen’ gimnin, mein Weib (169) und wotxan gimnin, das ist Mein (165). dein: xinin, gutnin Romb.; Kamtsch. knin, knign. sein: tumgin; ist wohl mit tumeitom, tumeutom, tumgatom, Freund, Gefährte, Genosse, zu- sammen zu stellen. unser: (Dativ) murgina-ite (19), Plur. die Unseren, murginat (124, 94); Kamtsch. bürin. ihr: inik, inin(?) 172. Dies letztere ist, wie auch die in der Bedeutung des Personal-Pronomens der dritten Person angegebene inxan, Plur. inxanat, eigentlich Demonstrativ-Pronomen, wie aus dem Texte (81, 175) erhellt. Demonstrative-Bedeutung hat ferner noch das als Orts-Adver- bium(?) notxan, wotxan, nanxan, das, da, dort und das aus dem Pronominalstamme gebil- dete in’ki hieher. Das Interrogativum lautet: rax, rasx, Plur. raxnut; die Form raxtit (Text 171) ist wohl nur ein Schreibfehler, es wird sowohl adjectivisch wie substantivisch gebraucht, be- deutet: wer, was und von welcher Art, wie beschaffen (Text 53, 55, 56, 105, 111, 126, 130, 134). Romberg giebt als Interogativum: seiniut. Als Substantiv geht es die Verbindung mit dem Deminutiv-Suffix -pel (raxnut-pel, Kleinigkeiten) ein. Ein zweites Interrogativum ist minkri, was? mengin, wer? Kor. meknang, minki, Ukin. meeni, ohne Pluralform? adjectivisch und adverbial (was für ein — von welcher Be- schaffenheit, wie) gebraucht, (Text 58, 79 und 83, 102). Aus diesen beiden Interroga- tiven werden mehrere Adverbien der Art und Weise und des Ortes gebildet, so z. B.: räx-xa und mikinem, Kor. womit, wodurch, raxu, raxui, wozu, zu welchem Zweck (Text 32, 92, 94) = menke (118) und minkri, wohin (Text 2, 49), menkore, wo (81), menxo, von woher. Drittens ist als Interrogativum noch teger, tegerkin, wie viele, zu bemerken, welches gleich den Zahlwörtern und dem gleich zu erwähnenden nimxi, viele, auch mit der Singu- larform von Substantiven verbunden wird. (26, 46, 51). Indefinita sind: Кб], ein Anderer; omulo, Alle; amelwelini, von jeglicher Art; teèrki, teerkin, wenige (Ukin. taxer) und nimkixi, viele. Letzteres wird auch substantivisch ge- braucht (Text 106) und ermangelt als Adjectiv einer congruirenden Pluralform. Obgleich den Tschuktschisch-Korjakischen Zahlwörtern schon eine eingehende Beleuch- tung von Pott, in seiner: quinaren und vigesimalen Zählmethode etc. p. 54—57, zu Theil geworden, so möchte doch eine vollständige Zusammenstellung des handschrift- lichen Materials grösserer Vollständigkeit wegen, wie auch der sich ergebenden Ab- weichungen halber, theils Einiges bei Pott noch nicht vollständig Erwiesene erhärten, theils auch modificiren; zu besserem Vergleich möge sich dann noch nebst dem Tschuk- 22 L. RaDLorr, tschischen an das Rennthier- und Ukinisch-Korjakische noch die Mundart der Insel-Kor- jaken von Karaga nach Krascheninnikof und Klaproth (Asia polyglotta Tab. XLIX.) anschliessen. Die Zahlwörter lauten: 1. Tschuktsch. innen a. u. S. innin Romb. ennän-ke, ennen’-ekä, R. (einmal?). Kor. St. 1 énnen, 3 u. 4 innen; en’non a. ennen S.; Окт. ennen W.; Karag. in- sinäk. 2. Tsch. niräx a. u.S. niräk R., nirè-Ka (zwei- mal?) R., girak Romb. Kor. St. 1 niiex, 3, 4 nijak; шехКа (zwer- mal?). Ukin. nittak. Karag. nittäkaw. 3. Tsch. n’rox а. hrot $. norök В. girök Romb. Kor. St. 1. niökin, 3. 4. noiôk; niiox а. Ukin. nrook. Karag. hnzökaw. 4. Tsch. n’rax а. йгах S. nraäk В. giräk. Kor. St.1. niäken, 3. nijäk, 4. nijäka; niiax. a. Ukin. nraak. Karag. nzakaw. 5. Tsch. milligen’, a. mil’linge $. midlegean В. miltingin Romb. Kor. St. 1. millenge, 3. 4. millangin = a. Ukin. millingen. Karag. minlanka. 6. Tsch. innan’ millingen’. a. nan miligin S. ennäen midlegeän R. nin-miltingin, in- nin-miltingin Romb. Kor. St. 1. ennan millenge, 3. 4. innan millangin; en’nan’ millangin’. a. Ukin. ennen miillingen. Karag. ingi anasit. 7. Tsch. nirax milligen’ a. nirax miligin’ 5. niraäk midlegeän R. gira miltingin Romb. Kor. St. 1. niä-kole mengak 3. nitäk mil- langin. 4. nijak millangin; nijak mil- langin. a. Ukin. nittak miilingin. Karag. nitti akasit. 8. Tsch. anwrotkin a. angrotkin S. amgrook- keën В. emgrotke Romb. Kor. St. 1. шо kole mengak, 3. поток millangin, 4. nojok millangin; nijox’ millangin a. Ukin. grook millingen. Karag. nisö akasit. 9. Tsch. xona kinki a. S. koon-akkin keën R. konasinkin Romb. Kor. St.1. хоша aikinkan 3. narak mil- langin 4. xon’aikenkin — a. Ukin. graak milgin. Karag. й15а akasit. 10. Tsch. migitken’ а. u. b. mingitken, min- gitki S. mindgitkeen В. mengitki Romb. Kor. St. 1. minnigitken 3. mingetkin 4. minnegetkin, minegitkin’ a. Ukin. min- gitkin. Karag. tamälgasa. 11. Tsch. mingitkin min (für enin?) parol. S. enneän parôi. R. mem peröl, innin-pe- rölta Romb. Kor. St. 1. ennen ko-paiul-angi, 2. minni- gitken ennen, 3. mingetkin-innen, 4. in- nen minnegetkin. 12. Tsch. nirääk paröl В. gira perolta Romb. Kor. St. 1. niiehko-paiulangi, 2. minni- gitken niieh, 3. mingetkin nijiak, 4. прак minnegetkin. a. 13. Tsch. nörök paröl. В. girö perolta Romb. Kor. St. 1. шок ko-paiulangi, 2. minni- gitken niokin, 3. mingetkin полок, 4. noiak-minnegetkin. Tsch. nrääk paröl. R. Romb. Tsch. kilginkeen. R. killagintin Romb. Tsch. enneän-kilginkeen. R. innin-killa- gintin Romb. 19. Tsch. gira killagintin Romb. Kor. St. 1. хоша aikinkan ko-paiulangi. 2. minnigitken xonja aikinkan, 3. min- 14. girä perolta 15. 16. Оевев DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTHISS ZUM KORJAKISCHEN. getkin narak (14), 4. xonjä ikin min- negetkin. 20. Tsch. xlik-kin’, a. xlik-kin’ S. xlikin’ D. kallükki. R. killiktik Romb. Kor.x’alik, a. St. 1. 6pto kaläu (1. e. integer homo). 2. kalik. 3. ñnijàk mingetkin (2mal 10). 4. klawul=homo. Ukin. nittak min- gitke. Karag. ukäm Каса] (ganzer Mensch). 21. Tsch. killaken-enneän paröl. R. killiktik innin Romb. Kor. kallik-enen ko-paiulatting. Stell. 22. Kor. kallik niak ko-poialatting. Stell. 30. Tsch. xlik-kin’ mingitkin’ parol a. klik- kin mingitkin parol. S., mindgitken pa- rol. R. killiktik mengitki Romb. Kor. St.1. nioki minnigitken, 2. kalıka minnigitken, 3. ngoiok mingetkin. 40. Tsch. nirax xlik-kin’, a. nirax xlik-kin’ S., nrääk kirlikin R. gira killiktik Romb. Kor. niäken minnigitken, 2. niiex kaläu- tat (= 2 homines), 3. nijak minget- kin, 4. nijak kläwul. 50. Tsch. nirax xlik-kin’ mingitkin parol, a. hnirääk kirlikin. В. gira killiktik men- gitki Romb. Kor. St. 1. millenge minnigitken, 2. niieh kalikat minnigitken, 3. millangin min- getkin. Ukin. miligen mingitke. 60. Tsch. n’rox xlik-kin’ a. grox xlikkin’ D. girö killiktik Romb. 23 Kor. St. 1. ennan millenge minnigitken, 2. шок kalautat (3 homines) 3. innian millangin mingetkin. 4. noiok klawul. 70. Tsch. n’rox xlik-kin’ mingitkin parol. a. Kor. St.1. ша Кое mengak minnigitken. 2. шок kalikat minnigitken. 3. nitäk ınillangin mingetkin. 80. Tsch. n’rax klik-kin’ a. nrax klikkin’ D. Kor. St.1. (90°), 2. ма kalikat, 3. 4. nijak kläwul (i. e. 4. homines). 90. Tsch. n’rax xlik-kin’ mingitkin parol, a. Kor. St.1. xenja aikinkan minnigitken, 2. ша kalikat mingitkin, 3. norök mil- langin mingetkin. 100. Tsch. milligen nig-xlikkin’ a. millin’ xlikkin’ D., millan xlekin’ S. midlään kirliken’ В. miltingin killiktik Romb. Kor. millangin x’alik a. St. 1. millengen kolau (5 Menschen), 2. millenge kalikat, 3. kalik. 200. Tsch. mingit xlikkin D. (10 Menschen). Kor. St. 2. niiak kalik. 400. Tsch. xli-xlinkin D. (20 Menschen). 600. Tsch. ñrok xlinkin D. 800. Tsch. ñrax xlinkin D. 1000. Tsch. milligen xlin-xlikin D. mingitkin xlik-kin’ а. Kor. mingetkin kalik St. 3. minegitkin mil- langin x’alik. 2000. Kor. niiak mingetkin kalik St. 3. Aus dieser Zusammenstellung ergiebt sich als Ergänzung zu Pott’s scharfsinnigen Bemerkungen über die Bildung und Bedeutung der Zahlwörter noch etwa folgendes. Das Wurzelwort für 5, in welchem seiner Bedeutung nach kaum ein anderer Begriff als der von Hand sich vermuthen lässt, da, wie erweislich 10 und 20 mit (beide) Hände und Mensch gleichbedeutend sind, kann dennoch aus dem zu Gebote stehenden Wortvor- rathe nicht mit Bestimmtheit nachgewiesen werden, wenn es nicht etwa in dem Kolyma- Korjakischen marilgan, Hand, mangilgan, Arm, Stell. zu suchen ist. Es gewinnt diese Annahme um so grössere Wahrscheinlichkeit, da das r und der Nasal (ng) sich häufig zu 24 L. RapLorr, i erweichen und also die Form maiilgan der Bezeichnung von 5 sehr nahe käme. Dass übrigens die allen Dialecten gemeinsame Form für Hand (Plur.) mingit auch wirklich in der Bedeutung von 5, collectiv gebraucht wird, erhellt zur Genüge aus den Korjakischen Formen für 7 und 8 bei Steller: nia-kole-mengak und nio-kole-mengak; mit Berücksichti- gung des Tschuktschischen Ко] ет Anderer, der Andere, bedeuten diese beiden Zahlwörter wörtlich übersetzt: 2, respective 3 der anderen Hand. Die Tschuktschische Form für 8 a-nwrotkin, a-ngrotkin, a-mgrok-kin ist sicher so zu zerlegen wie es hier geschieht, so dass es also ngrök = ñrok, mgrok 4. В. 3, mit dem an den Collectiv-Zahlen 5, 10, 15, 20 erscheinenden Suffixe -kin darbietet, wobei freilich das anlautende a unerklärlich bleibt, da es mit dem an Adjectiven in negativem Sinne vorangeset?ten a- gewiss nichts gemein hat. Ganz unzerlegbar und also unerklärlich bleibt die Korjakisch-Tschuktschi- sche Form für 9, für welche das Uka- und Karaga-Korjakische eine der von 7 und 8 analog gebildete aufweiset, es heisst da nämlich 4—5. In 10 ist die Pluralform von mengak, Hand (wie aus den Korjakischen Zahlformen 7 und 8 zu erschliessen ist) unver- kennbar mit dem mehr erwähnten Suffixe -kin versehn. Die Addition der Einer zur Dekas geschieht auf dreifache Weise: 1) durch Voran- setzen von 1, 2, 3 und 4 zu mingitken (10), ebenso wie in 6, 7 und 8 diese Zahlen zu 5 treten; 2) werden sie dem Zehner nachgesetzt und zwar durch ein additives parol, pe- rölta Romb. (Kor. ko-paiul-angi) und 3) werden die Einer allein mit parol elliptisch gebraucht, wobei mingitkin zu suppliren ist. Auffallend ist die Form für 15 als neue Zahlen-Einheit, dass sie wirklich so aufgefasst wird beweist ausser dem allen Grundzahlen (5, 10 und 20) zukommenden Suffixe -kin auch seine Verwendung zur Bildung von 16 —15-+-1 und bei Romberg auch vollständig für 17, 18 und 19. Da diese Zahl für das Korjakische uns fehlt, so bleibt die Ableitung von kilgin-keen (15) von gitkalgin — Fuss, wohl zweifelhaft, wenn gleich nicht unmöglich, da die Corruption, die alsdann eitkalgin erleiden würde, kaum eine gewaltsamere zu sein scheint als die, welche die Wörter Hand und Mensch als Zahlwörter — 10 und 20 gebraucht, erfahren, und 15 hiesse also / oder der 7° Fuss? Die höheren Zahlen werden durch Eikosaden gebildet zu denen 10 mit parol verbunden die ungeraden Zehner ausdrücken hilft, 400 und 1000 scheinen eine reduplicirte Form von 20 xlikkin nämlich xli-xlinkin, xlin xlikkin aufzuweisen. Ordinalia und multiplicativa lassen sich für das Tschuktschische nur aus den beiden Formen ennän-ke, ennen’-ekä der Erste, einmal und niex-ka, der Zweite = doppelt, belegen. Steller (Beschreibung des Landes Kamtschatka), giebt für das (Rennthier-) Korja- kische die Ordinalia von 1—10. Sie lauten: ennen, der Erste; niak-awkin, 2te; niaug- kakin, 3te; niaw-kakin, 4te; mullong-kawkin, 5te; ennel-mula kawkin, 6te; niax-mullang, Tte; niox-mullöng, Ste; ku nice kowking, 9te; mungat-king, 10te. Vielleicht dürfte zu beachten sein, dass diese Ordinalia in 2—6 und in 9 dasselbe Зах -kin oder vollständi- ger -kawkin aufweisen, welches wir aus den Collectiven-Cardinalzahlen 5, 10, 15 und 20 im Tschuktschischen hervorheben, während 7, 8 und 10 auf einen Nasal auslauten. Das У ÜEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERBALTNISS ZUM KORJAKISCHEN. 25 Zahlwort Eins stimmt wie im Tschuktschischen so auch im Korjakischen mit dem Substan- tiv-Pronomen der dritten Person fast ganz überein. Am Verbum kann die Person durch besondere Endungen gekennzeichnet werden, doch entziehen sich mehrere Fälle unseres Textes dieser Ansicht als einer allgemein gel- tenden. Die Mehrzahl der Beispiele lässt jedoch für die einzelnen Personen folgende Endungen annehmen. Im Singular lautet die 1ste auf -im, die 2te auf -in, (-gin, -xin, -kin. -tin, -Ilin) aus, in der 3ten scheint der Verhalstamm ohne bestimmtes Suffix aufzutreten. Im Plural endet die 1ste Person auf -mik, -mok, die 2te auf -kit und -tik, die 3te auf -ginat. Folgende Beispiele des Textes mögen als Belege dienen: für die 1. Person: geallim, ich kam (3, 46, 47); hetkiwlim, ich nächtigte (50); nileiwim, ich war (fuhr) (52); ailgibkim, ich fürchte (94); xrim mnilxam, ich werde nicht fahren (92). Die 2. Person: im Indicativ: tin’ iegir- kin, willst du? (14); runtengin, du lügst (29); xitirkin, du gingst (2); nietxin, du fuhrst (48): nilei-oulxin, du bist gereist (51); geallin, du Катя (45); tre ettin, du kämest (135). Ebenso endet die 2. Person Singularis Imperativi in: xitkigin, nächtige! (98); xilpigin, rauche! (24); xretgin, gieb! (23); xketgin (xietgin, xretgin?), komm (143); xüterkin, sieh! (154); xite- urkin, rudere (179); xi wilutkin, handle! Oft jedoch ermangelt der Imperativ auch dieser Endung so in: xmatan’, nimm (25) (etwa — dem russischen хватай?); xaxametwa (min’ Кате о R.), iss! xwaxo, setze dich; xiuki. trinke! (1), xwellä, steh! xinatwa, sprich! xoro, geh weg! xilxit, komm! xinkikati, zeige! (22), xintäkxat, schlage! (177). Prohibitiv wird diese 2. Person sowohl mit vorangehender Nega- tion alo, xrim und ine wie auch ohne dieselbe meist auf -ka, -ke auslauteud gebraucht, so heisst z. B.: ine ailgawika und ailgawika, fürchte nicht (17, 99); alo runte-alke, lüge nicht! tagam mara-urka, wohlan! streite nicht! ine gan’mika, tödte nicht! (140). Dasselbe Suffix -ka erscheint übrigens auch in negativer Bedeutung im Indicativ: raxu a xitirka, warum fährst du nicht?, ja auch an anderen Personalformen in: murginat (h)anmika, dir Unseren tödten nicht (96); alo gim marowka, nicht ich streite (117); alo maraurka, nicht wir streiten (120). Die 3. Person der Einheit bietet verschiedene Ausgänge dar, darunter auch den als Suffix der 2. Person angenommenen -kin: warkin, es ist, giebt; ferner maraurkin, er streitet; tirkitir rek xi-wirkin, die Sonne ist untergegangen (152); andere Formen sind: argrolin, es taget; ettin, er kommt (12); aber ем in Verbindung mit roit’ti und (h)alegel, Regen und Schnee fällı (155); ganan xilin, (sie) ist schwanger (169). Für die 1. Person der Mehrzahl weisen die meisten entsprechenden Beispiele die Endung -mik, -mok im Indicativ und -mikom im Adhortativ auf, so: muri mninmik, wir werden tödten (137); шаг awuletkimik, wir kennen nicht (175); rekewimik, wir reisen (100); minwilutkimik. wir handeln (132); minukwemik, spielen wir! (118); kinmal tumgimok, befreunden wir uns mitein- ander!(115); hieher dürften vielleicht auch noch folgende Formen aus Raisky’s Vocabular zu ziehen sein, die dort freilich durch den Infinitiv übersetzt sind: min’ atkamak, warten; min tulenmuk, stehlen; mnegemok, gehen; millauillumik, begegnen; mnettenmok, klettern; min’ma- raomuk, streiten; ferner mingaikamik, sich hinlegen: milxamik, schlafen; und minwilimik. Ein- Menıoires de ГАса4. Imp. des sciences, УИше Série, 4 26 L. RapLorr, tracht, Friede; ten’gegiarkimit, Freude (Wille?); welche letztere Substantiva sich in der handschriftlichen Wörtersammlung finden, die den Vocabulariis Comparativis zum Theil zu Grunde gelegt ist, und wo erweislich Substantiva abstraeta durch Verbalformen (nament- lich die 3. Person Pluralis, vgl. Krieg, Lärm, Geschrei а. a.) übersetzt werden. Abweichende Endungen bieten folgende ebenfalls durch die 1. Person Pluralis über- setzte Beispiele der Sprachprobe dar: henerellimit, wer verloren (107); ten’iegerkimi, wır wollen (20); raxui naranmimit, warum tüdten wir? (95); min restim, wir werden kommen (7). Stets adhortativer Bedeutung scheint das Suffix -xom und -mikom zu sein, welchem meist ein dem Stamme praefigirtes -m(i)n = min- verbunden erscheint, so namentlich in: mnitwa- mikom, wollen wir sein, leben (44); mnilxamikom, fahren wir! min-tawaxom, rauchen wir Tabak! (5); kna(?)-min-pilaxom, lebe wohl, scheiden wir(?) (6). Dieses vor Adhortativformen stehende min- scheint überhaupt eine noch unvollendete zukünftige Handlung zu bezeichnen und namentlich in Futur-Bedeutung gebraucht zu werden, mehrere der obenangeführten Beispiele weisen drauf hin, mehrere noch liefert das Vocabular. Die 2. Person des Plural endet auf -t, -ti, -kit, -nit und (im Imperativ) tik’, z. B.: menke maraurkit, warum streitet ihr? (119); turi ten’iegirkiti treilkit, wollt chr geben? (19); raxnut henerellinit, was habt ihr verloren? (106); heiwulelginit, kennt ihr! (172); xilxitik, fahret! (108); xietgitik, fahre! (101); xeritgitik, gehet! (108); xinkeketik, sehet zu! In der 3. Person Pluralis sehen wir dieselbe Endung, die auch am Pronomen und Adjectivum die Mehrheit bezeichnet, nämlich -inat so: heelinat, sie kamen (170); inurkinat, niurkinat, sie reden (133, 136); ineimiketxinat, sie sprechen (134); nineteikinat, sie thun, bauen (55, 57, 60, 126); warkinat, sie sind (65). Ausser diesen dem Texte entlehnten Formen bietet für das Tschuktschische Sary- tschef (Merk?) noch den Indicativ Praesentis im Singular vom Verbum Substantivum sein(?). Der Vergleich dieser Formen mit den übrigen Quellen lässt jedoch die Vermu- thung aufkommen, dass sie durch ein Missverständniss zu dieser Bedeutung gekommen sein dürften. Sie enthalten nämlich denselben Stamm, den wir im Tschuktschischen wie auch im Korjakischen, in den übrigen Vocabularen in der Bedeutung essen finden, eine Ver- wechselung, die durch die lautliche Aehnlichkeit dieser beiden Verben im Russischen leicht herbeigeführt werden konnte. Bei Sarytschef lauten sie wie folgt: gim atxametwirkin, ich bin; kxametwa, du bist; kaxametwirkin, er 15 und Korjakisch 1. Person gumak kuxi- metwona, 2. Pers. geke Igametwagun, 3. Pers. kotwan. Ueber die Art und Weise der Tempus- und Modus- Bezeichnung am Zeitworte lässt sich kein genügender Aufschluss gewinnen. Wie jedoch das Futurum oder die beabsichtigte Handlung durch das Praefix min- angedeutet zu werden scheint, so dürfte vielleicht auch die vollendete Handlung (Praeteritum) oder der Zustand ebenfalls durch Praefixe gan, gen, xin, ge — he und ni(?) mit suffigirtem -li = lin? bezeichnet werden, welches folgende Parti- cipial (?) Formen des Textes wahrscheinlich machen: hetuleli, gestohlen (111), (Wurzel tul); Ueper DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS ZUM KORJAKISCHEN. 07 henerelli, verloren (105); genkikeli, gefunden (109); muri gantimnewli, wir haben uns verirrt (102); ge-kmineli, Niederkunft (vgl. Kor. kmigin, Kind) u.a. Das Suffix -li weisen übrigens auch mehrere Adjectiva auf, so: ge-melewli, gesund (vgl. ni-melem, Adv. gut); axali, böse (— аха); xalakakelli, betrunlen; henpinelli, alt (neben änpinep). Zum Vergleiche mögen hier noch die persönlichen Verbalformen des Korjakischen stehn, die wir aus Steller kennen lernen. Freilich wird durch das Heranziehen derselben die Annahme, dass die Personen wirklich durch bestimmte Suffixe bezeichnet werden, für das Korjakische wenigstens, noch problematischer. Es treten hier vielmehr Praefixe auf, deren einige dem Tschuktschischen zum Theil fremd zu sein scheinen. In seinen: Speci- mina linguarum in terris Kamtschatcicis usitatarum giebt Steller für 3 Dialecte des Kor- jakischen den Indicativ des Zeitwortes: stehen. Die Wurzel dieses Verbums -vela, -vila ist auch im Tschuktschischen gleichlautend. Wie auch im Wörterbuch bezeichnet Stell. 1) die Mundart der sesshaften Korjaken im westlichen Kamtschatka nach Krascheninnikof, 2) der nomadisirenden Korjaken ebenfalls nach Krascheninnikof, 3) derselben nach Steller’s eigener Aufzeichnung und 4) der Korjaken vom Quellgebiet der Kolyma im Nordwesten des Penshina-Busens. Singular. 1. himma ti kotwola 3. gimma tatwilätkin 4. gimmu kotwilängi ich stehe 2. hika kotwela 3. gika kotwilängat 4. gika kotwilängi du stehst 3. ennol kötwela 3. ennol kotwilängi 4. anannol kotwolangat. er steht Plural. 1. müju mit kotwelala 3. moju kotwilängi 4. muju matat wilälatkin wer stehen 2. tiku ER . i т" 3 eu | kotwelala 3. toiu kotwilangi 4. tuiu katwilalätik ihr stehet iu 3. iku kotwelala 3. опт kotwilangi 4. naiun kotwilalängat ste stehen. Die 1. Person des Singulars weisen noch folgende Verba in Steller’s Specimen auf: ich schlafe 1. ti kuilkat, 3. ku jélxatin, 4. tu kuilxatin. ich schlafe nicht 1. üinga eilkat ketikiitin, 2. ПА kitkitikita, 3. uinga äilxaitka, 4. uinga ailxatka. ich sehe 1. ti Ка logon, 3. ti ljäpatkin, 4. ti-lliapatkin. ich sehe nicht 1. uinga eläuke, 2. elauki ti-künting, 3. uinga elljapka, 4. uinga elljap- katikitan. ich lache 1. ti-käakatkigatin, 3. kakaigating, 4. kakati gatatkin. ich weine 1. ti-koteigatin, 3. te-téren gatatkim, 4. ko téingating. Das Korjakische Wörterbuch Steller’s in seiner Beschreibung des Landes Kamtschatka enthält ferner noch folgende Verba in der 1. und 3. Person des Singular: (ee) TO L RapLorr, у ich denke gummä ktutetkeiu er denkt ennol kutätkeijo ich will gummä ktuaimat er will ennol koaimatang ich lache gummä tkukirgergat er lacht ennol kokirirgatan ich weine gummä tko teingat er weint ennol ka einga ich gehe gummä tku lewun er geht ennol kullew ich liege gummä tko jiltäln er biegt ennol ko intelng ich verstehe gummä lijetkuglgn er versteht ennol lije kulging ich habe verstanden gummä ktu etkujun (vgl. ich denke). Bei Sarytschef finden sich ferner noch folgende Verbalformen mit der Silbe ku- anlautend, die dort freilich russisch durch den Infinitiv übersetzt werden: ko wanneilagn, sprechen; ko teinaton, weinen; kutkatkegaton, lachen, koiatongi, gehen; kojlong, geben; ku iltelong, liegen; kotlawong, tanzen; ku gintewong, laufen; ku ningen, halten, ku gilxatum, schlafen. Dasselbe anlautende ko- oder kot- bieten auch bei Sarytschef die Uebersetzung von: Krieg, Geschrei, Geruch, Freude, Schmerz, Faulheit, Kälte, Donner und andere, von welchen die meisten wohl sicher als Verba zu betrachten sind. Als Proben der Wortbildung vermittelst der Ableitung mögen noch folgende wenige Beispiele hier Platz finden, aus tawax (= russ. табакъ) wird der Adhortativ min tawaxom, lass uns Tabak rauchen gebildet; aus rit, Bogen, rit kok, schiessen; aus wilut, Ohren (Plur.) walöm, Gehör, xilwalom, höre. Zusammengehörig sind ferner: tullaxi (= Kor. tula xlawol) Dieb, nä-tulaxen (adj.) diebisch und hetuleli, gestohlen; kminga (Kor. kai kimingen, kimigin) Kind; ge-kmineli, Geburt, Niederkunft; kimi ее S., goomi gelli R., gebären; ailgibkim, sch fürchte und n-aël i’àu-ken, ailgi girgin, Adj. (?) furchtsam. Erst nachdem der erste Bogen dieser Abhandlung bereits gedruckt war, lernte ich das «Tschuktschische Wörterverzeichniss von Heinr. Romberg, mitgetheilt in Erman’s Archiv für wissenschaftliche Kunde von Russland», Bd. 19, р. 340—345 kennen. Im wesentlichen stimmen die 102 Wörter, die es enthält, ziemlich genau mit dem bisher Be- kannten überein. Die Abweichungen beruhen wohl theils auf dialectischer Verschiedenheit, da sie jedenfalls an Oertern gesammelt sind, welche die mir zugänglich gewesenen Quellen uicht betreffen. H. Romberg sagt darüber, dass er sie im Spätjahr 1853 während eines viermonatlichen Aufenthaltes im Beringsmeer, im Verkehr mit Tschuktschischen Fischer- stämmen an der Küste vom Tschukotskoi-Nos bis Netal gesammelt habe. Eine zweite Ursache der Abweichungen mag die verschiedene Auffassung der Laute, deren unbestimmte Aussprache namentlich hinsichtlich der Vocale H. Romberg selbst zugiebt, bedingen, wie endlich auch der Umstand, dass die meisten dieser Wörter ursprünglich wohl nicht aus dem Munde der Eingeborenen gesammelt, sondern durch die Mannschaft der am Cap Onmon gescheiterten Citizen ihm geliefert wurden, «welche 10 Monate lang unter den Eingebo- UEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS ZUM KORJAKISCHEN. 29 renen zugebracht und das Tschuktschische recht fliessend sprechen gelernt hatten», als sie vom Bremer Walfischfänger aufgenommen wurden, auf dem sich H. Romberg befand. Jedenfalls ist es ein interessanter Beitrag, insofern er die Sprachgrenze zwischen Korja- kisch-Tschuktschischem und Eskimo-Tschuktschischen genauer feststellen hilft und auch für die richtige Aussprache einzelner Laute sich Ergebnisse gewinnen liessen. Ich mache z. B. nur auf das häufige Auftreten des 1 in Verbindung mit t aufmerksam, wo die russi- schen Quellen nur I oder I’ liefern: hatlat, Schnee; liltet, Auge und litlapetko, sehen; mimilt, Wasser, memelt, Robbe; gotla, Vogel; miltingin, fünf; perolta, Addiionszeichen in den Zahl- wörtern 11—14. Dasselbe erscheint auch nach k in killiktik 20. Der Nasal findet sich bald durch ng, bald aber auch durch g oder j bezeichnet; ng wird am häufigsten im Aus- laute angewandt, so: jangjang, Nebel; jaring, Haus; korong, Rennthier; wumkong, Bär; g dagegen im Anlaut, in den Zahlwörtern 2, 3, 4, girak, girök, giräk, j in jauan, Weib. Druckfehler scheint hatlat für haltal, Schnee; wutkau für wutkon dies, zu sein. Eine Bestä- tigung findet aus diesem Wörterverzeichniss die schon aus Raisky gewonnene eigenthüm- liche Grundform für 15, welche ebenso wie die auch in anderen Sprachen häufig beobach- teten Zahleneinheiten 5, 10 und 20 behandelt wird. In dem nachfolgenden Tschuktschisch-Korjakischen Wörterbuche sind vorzugsweise die Tschuktschischen Wörter berücksichtigt worden und nach diesen hat sich auch die Auswahl der Korjakischen Wörter, die aufgenommen sind, gerichtet. Folgende Abbreviaturen sind angewandt worden: D. bezeichnet Tschuktschisch, welches aus der durch Daurkin übersetzten Sprach- probe entlehnt ist. a. die handschriftliche Wörtersammlung, welche Lesseps im Auszuge und in fran- zösischer Transcription in seinem Journal de Voyage T. II, р. 356— 376 mittheilt. R. = Raisky, Tschuktschisch. Ws. = Wosnessensky, Korjakisch im Dialecte der auf Kamtschatka, an der Olutora und der Insel Uka lebenden Stämme. S. = Sarytschef (das heisst vielleicht nicht Dr. Merk wie Schiefner durch eine Angabe Adelung’s veranlasst, in seinem Artikel: «Ueber die Sprache der Jukagiren» an- nimmt, da Sarytschef selbst in seiner Vorrede den Dr. Robeck als Verfasser nennt, und p. 63 namentlich erwähnt, dass er Dr. Merk’s Reise-Journal mit Ausnahme von einigen wenigen Zeichnungen nirgends habe finden können). M. bedeutet Dr. Merk, aus Kruseustern’s « Wörtersammlungen etc.», р. 30—44, Col. 4, welche mit der freilich weit vollständigeren Sammlung bei Sarytschef vollkom- ınen übereinstimmt, nur correcter gedruckt ist. У. С. = Vocabularia Comparativa. 30 ТР RaDLOFF, St. Korjakischen Wörtern vorangesetzt in Begleitung der Zahlen 1, 2, 3 oder 4, be- zeichnet Steller’s handschriftliche Specimina linguarum in terris Kamtschatcicis usitata- rum, und zwar: St. 1. = Wörter der sesshaften Korjaken aus NW. Kamtschatka nach Krasche- ninnikof. St. 2. — Rennthier-Korjaken, ebenfalls nach Krascheninnikof. St. 3. — Rennthier-Korjaken, nach Steller’s eigener Beobachtung. St. 4. — Korjaken aus dem Quellgebiete der Kolyma, im Westen der Penshina-Bucht von Steller selbst gesammelt. St. einem Korjakischen Worte nachgesetzt, bezeichnet das in Steller’s Beschreibung des Landes Kamtschatka gedruckte Vocabular der Mundart der im Westen der Penshina- Bucht lebenden (Rennthier-) Korjaken. Krascheninnikof ist hier fast gar nicht angeführt worden, weil seine Wörter in der lateinischen Transcription von Steller richtiger als in dem russischen Texte wieder- gegeben sind. Romb. = Romberg, im Erman’s Archiv für wissenschaftliche Kunde von Russland, Bd. XIX., Hit. 3, р. 340—345. Erm. = Erman’s Reise um die Erde, АБТ. I., Bd. Ш., S. 428—442 ist bisweilen für das Kamtschadalische citirt. UEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS zum KORJAKISCHEN. 31 Deutsch- Tschuktschisch- Korjakisches Wörterbuch. A. Abend, argiwengin а. Kor. angiwengin а.; aigewinge St.; St. 1. aibingit, 2. aigevinge = St. 1. aigiwin- geti, 4. aigawiken (spät), aibingit D. Abenddämmerung, wulkut wui S.; uilkat uir- ken В. (intl wakatah M.). Kor. wulkutwui 5. М.; St. 1. nu-wülkakin (Adj.), 3. ne-wülkhaa, 4. ko wulxatwi (— dunkel), vgl. St. 3. wiskatwi, 4. ko- wulxatwi. Abgabe, Jassak, texanan a. und D., téakéda В. Kor. takkanen St.; Ukin. takkaanen Ws.; Kamtsch. 2. teakunak Ws. Ader, Sehne, rirrit R. vgl. Bogen. Kor. mulla-erit St. (4. В. Blut- Ader); Sehne, rötta erit St. Adler, takkal S. Kor. tilmetuil, St. 1. ixülan. Alles, omulo D. vgl. ganz. Allerlei, jeglicher Art, amel weline, amelwelini, amelwelini D. alt, heinpinewli S., &npinelli a.; alter Mann, xlawol anpinep D., enpna azgin R.; Ukin. enpo klawul Ws.: altes Weib, an pinew ren pineli D., empin&o R., Ukin. enpo neew Ws. Kor. pinin S., &npan a. änpän, änponäli St., enpen Ws. Anderer, ein, köl R. vgl. Grenze. anspannen, einspannen, kilxetge R. anzünden, min enleditin R. April, это elgin d.h. Rennthiere kalben (?) (vgl. ег Monat). Arbeit, ’ongwat a. (vgl. Tag), tiretirkigsin a., ni temingatim 8. (vgl. bauen, machen). Kor. iaxikat gigin a., xiegikati S. Arm, s. Hand. arm (Adj.), uöken R. Kor. iei-wakegan St. Arzt, aatkink В. aufgehn, der Mond —, katame gantole D. Sterne —, aner aner gantolené D., vgl. Kor. kimigin gantolen, ein Kind gebären S. aufladen, aufpacken, mniengenat В. (3. P. Pl.?). aufstehn, kai eugei R. Аиде, Ш älgin a., ППА algin R.; Plur. lilet D. lillet S. und V.C., liljets, lillet Воть. Kor. lilalgin a., lilat S., St. 1. lelat, 3. le- liäugui, 4. lalat. Kamtsch. St. 3. ell- jada, 4. ljulna, ello a., Цо S., liilld Erm., eled V.C. Augenbrauen, kikegen D., rilgut S., riilgut В. Kor. kikegen У. C., likwet (statt ligwet ?) а. Augenwimpern, wirwit (—Haar), lill-argit S. M. Kor. Ша Kigit a. (etwa für illä gigit?), (г, welches oft mit b und n im Manuscript alternirt, mit 4 verwechselt). auseinander, amiianda В. vgl. wo, überall. auslüschen, ера kulin В. 32 ausreissen, iétkeni В. vgl. rauben. Аж, Beil, x’ialgate a., algate b., algatta S. und M., aleato Romb. Кох. х зай а. аа 5: БЕ 1. аа, 3. alal, 4. äal; Ukin. aalaal Ws. B. Bär (schwarzer), keinin D., köingin S. M., Кеёп?- gin R. Kor. kainin S., St. 1. kaiingen, 3. keingin, 4. keingin; Ukin. kainen; Olutor. kiinin Ws.; Kamtsch. eakankig Ws. Bär (weisser), Eisbär, komkö R., wumkong Romb., nigixin umxa D. Kor. Ukin. umxa Ws. Bärenlager, Höhle, kain-ira R. barfuss, e-pleek В. vel. Stiefel. Bart, 1) lélut a., leélleut R. (Schnurrbart). Kor. lelu a., St. 1. lelu, 3. leljügui, 4. lé- ljut, welup& S.; Kamtsch. éllud a., luol S., St. 2. elhüda, 3. elluda, 4. айва. 2) walkal-örgiid M., uàlkel irgin В. (= Kinnhaar). 3) Ш hirgik S., Ш hirgin В. (= Wangen- haar). Bauch nanxin а. D. V.C., nankiin M., naat- kin, éttookxin В. vgl. Pfeil-Berge. Kor. nanxen а., nan xan S., St. 1.nankan, 3. und 4. nänxan, vgl. schwanger. bauen (= thun, machen), 3. P. Pl. ninetekinat (= Arbeit), minteikimit S. Kor. küiexikelangi. Baum (u. Holz)), ut-tugut a. D., utuut М. S., üttut R., wut-wut Romb., ke eu В. Kor. ut’tuut a., utuut S., St. 2. utte-pel (kleiner Baum), 3. uttügui, 4. üttugut;: Kamtsch. St. 1. 60, 2. u. 3. uuda, 4. пи Erm. 5. M. Baumrinde, iomut S., étkalgin В. |. RaDLorr, Kor. iomgo. Baumstamm, utte xai gekwili a. Kor. tatxub a. beabsichtigen, treen kimomum R. bedauern, gillö irkin R. vgl. unglücklich. Beeren, Früchte, wunelgin M., wulnelgin S., wunnäxä a., vgl. Preisselbeere. Kor. iwenut (Plur.) S., ewinnak a. begegnen, mila uilümik В. beschlafen, n’&oen-vitkulin В. vgl. Weib; vgl. Kor. паи wingautin, Hochzeü St. Berg, neit а. M. S., gneeti В. vgl. Hügel. _ Kor. St.1. näiu, 4. gukkon (= Stein), kieiu S.; Ukin. n&ina Ws. Bergkette, nei sugun Ws.; Kamtsch. neit Ws. 5. Biber, pelökte R. Bibergeil, tirkit R. billig, mu augillen R. binden, kogutxen R., einen Knoten knüpfen, kol- letxen R. Birke, uilgil R. Kor. St.1. lügun, 2. vilagin, 4. ujilgan; Ukin. ulgil Ws.; Kamtsch. ted kilk Ws. Birkenrinde, ürz iljin R. bitter, ni-kimeken R., axa vgl. Brandtwein, schlecht. Kor. no-maia-kan, vgl. ni kaesak, süss St. Blätter, xoxongata, witwit S., uitwut R. Kor. wutuuto a., witoit S., gütuut St. 1. ottogot Erm. blasen, mentéen В. blau, himmelblau, nuntè Kirrake R. vgl. glän- zend. Blick, lil’e-netk В. vgl. Auge. Blitz, ilake S. (vgl. Schnee), geinn’zin, gein- zin В. Kor. ilka S., kigi gilan a., milxr ilaxai У. C., miling-iglo St., St. 1. ku milgilat, 4. milgan vgl. Feuer. ÜEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS ZUM KORJAKISCHEN. Blut, mullumul a., mullimul M., mullämul R. Kor. mullumul a. St., moblemul S. Boden, Grund, kaalt-en R. böse, schlecht, axali a., teguel Less. Kor. x’iait’kin (schlecht), tatch guiguin Less. Bogen, rit a. D., ritt M., erit R. Kor.St.1.igit, 3.1. 4. ejit, evit (für erit?) St.; Kamtsch. St. 4. kik, Erm. ekit, mit einem Boyen schiessen, ritkok В. Boot (Baidare), at’wut, hetwut D., hätwut M. S., etuèt, ètwet R., hetwet Romb., klei- ‚ nes Boot, enda hättwul M. Kor. atoat S., attwut a., St. 3. ätwut, 4. agwuat; Ока. Leder-Boot, Baidare, nölg atwin; Kleine Baidare, ma atuwe; höl- zernes Boot attuwi-attuwe Ws. Brandtiwein, axa-mimil a., eekei-mil R., aekai mimil Romb. (d.h. buieres, böses FFasser. Kor. eka memil a., akä memil Erm., St. 1. memil uhakap, 2. ека mimel, 4. äka mimel. | braten, gebratenes, ni Кебпкт В. brechen, zerbrechen, min’ emleàn В. breit, n’ugumxin a. vgl. dick, nirkuxen 5. Kor. nalamxin a., nikioxen $. Brodi, Mehl, pintè kikik В. Bruder, ikamitumgin M. S., ikamittungin R., xaitakalgin a., gisametimjun (kasamatu- jun?) Romb. Kor. xaitakalgin a., ixaitakalgen 5. älterer Bruder, St.1. eninela, 2. eninezia, 3. je- lälgan tömgan niméankin, 4. niméankin kaitakälgen (s. gross); jüngerer Bruder, St. 1. ellängi, 2. etkängi, 3. jelälgan témgan oppüljoken, 4. nippüloxen kai- takälgen; vgl. klein und Schwester; kaita kal’n Ws.; Ukin. &-samma-kal’nin Ws. Brust, mako M. S., maäko R. Kor. maku S., St. 1. uäkin, 2. mäku, 3. Mémoires de ГАсай. Imp. des sciences, УПше Serie. 33 gojetgingin, 4. wajéttigi; Krasch. uä- kim. buckelig, kaneelti R. Da, sieh da! not’xan a., wotxan 5., uotkén R., wutkau, utkan Romb., nanxan, nan’- xan D. Kor. wotkun S., hut’tänno а. Dach, Deckel, kauergäiten’ В. damit, auf dass t. Conj. titä = wenn О. Dampf, nil'nin a. = Rauch, xauekarkin S. Kor. kipil’ating a., konglaton S. danke, ich — inen rèukei R. dann, alsdann, inan D. Darm, naanüija В. das, Ргоп. = da. Darlehn, leihen, aakin R. December, impelulä R. dein, Pron. poss., xinin D., gutnin Romb.; Kamtsch. knin St., knign Krasch. dicht, niimkei В. vgl. breit. dick, n’umxin a. = breit. Kor. noum’xin a.; N. Kamtsch. naumkxen. | Dieb, tullaxi М. S., töla-klaul R., ni tulaxen a. Kor. tula-xlawol S., ku-tula gaiteng a. vgl. Ukin.” tul’xa pipiakilni, diebische Maus Ws.; N. Kamtsch. tulaalan S. vgl. stehlen. | dieser, in’xan a. D., Plur. inxanat D.: dieses Weib, inxan newan a., elléen R. Kor. enno а.; Окт. änno Ws., enno ne- wit’xet, dieses Weib S.; Kamtsch. вппа Ъ. Donner, urgirgerkin М. S., gilkeel, gillke-au R., jegilkegio St. bei Klaproth. Kor. kihigilan S. Klapr. kihihelan. Koly- ma, kiigala; Karag.kihal, kigigil ha til- giwih; St. 1. kukihilaati, 2. kiihala, 3. kigigatikin, 4. kigigelan. doppelt, zwiefach, nireka R., 3. zwei. = 9 34 L. Вар dort, dorthin, in’-ki D., nenko a., nen’ko D., nenku 5. Kor. nan’ko a., nenko S. draussen, norgin, nargiu D., 8. Luft. drehen, raolmak R. drücken, pressen, ilgipelen R. du, gir а. D. S., gürr М., gin R., gut Romb. Accusat. (dich), girge D. Kor. gitke, gika a., gitka 5.; Окт. gitti Ws.; Kamtsch. kiz, kiza Kr. dünn, fein, nütkiin M. dumm, niuraxkin S. Kor. atkan. dunkel, wuk kumkiku $., uilkat R. vgl. Abend. Kor.liubitkok S., St. 1.nuwulkakin, 3. ne- wülkaha, 4. kö wulxatwi. Dunst, xauekarkin М. = Dampf. Durst, gügirkin В. E. Ehe (Subst.) heidnische, ngau tenk В. vgl. Weib; | christliche, vgl. Heirath, pankäi-pakai В. ehemals, sonst, telènkei, telen’ek В. Ei, liglig a., ligli S. Kor. ligli a. S., St.1. liglix, 3. ligligu, 4. ligit (Plur.); Kamtsch. St. 3. lilida, 4. lagileh, vgl. Kor. Fischrogen, St. 1. le- lingen, 3. lingläue, 4. lelgin. Eichhörnchen (Sciurus), räula В. Kor. St. 2. lawülla, 4. ljawülljaang. einathmen, neorgin В. einspannen, $. ausspannen, kilxetge В. einstmals, früher, et’tiol D., hättol M. S. neu- lich, vgl. künftighin. eintreten, trereskaugei, Perfect. treskaug&i В. Eis, tintan’ a., tintin M.S. und Romb., tiin- tin’ R., St. 1. Klapr. ilgil. Kor. xillegil a., gilgil S., vgl. Hagel. | LOFF, Eisen (Metall überhaupt), pilwuntin S., pilhun- tin, pel’uint-en R., pilgintin Romb. Kor. pilwunto S., St. 1. pilhünten, 3. pol- guntin, 4. poluwento; Ukin. pulgwin- ten Ws.; Kor. plunt St., vgl. Gold, Silber, Kupfer, schmieden. ; Eiter, râk-êt В. Ellbogen, kirwigelnin a., kirwuette $., kirwu- etta M. Kor. kikuwet a., kiurdem 5. Ente (Vogel überhaupt?), galga $. Kor. ugeligalpi(l) S., St. 1. galle, 2. ugalga- pil, 3. u. 4. galgapil (diminut.); Kamtsch. galgagalx. Er, Pron. Pers. = dieser, inxan, in’xan a., Accusat. inxan, inxani D., inkhan M. ellèon R. s. dieser. Kor. enno a., ennol Кг.; Ukin. an-no Ws.; Kamtsch. enna Kr. Erde, Land, nultenut а., nutenut M. $., nu- tekkèn R., nuteskin Romb., vgl. Gra- ben- Höhle. Kor. nutel’xen a., nutelxak S., St.1. nu- télekan, 2. nutälxan, 4. nutelxan ; Ukin. nuteluxan Ws. essen, mitxamitwamik (Adhortativ?)a., minka- met хо R., xaxametwa (Imprt.) D., na- kimetuak, kometkua (?) Romb., minxa- metwamik kinemal, lass uns miteinander essen D., vgl. füttern, und die Formen des Hülfszeitworts sein, nach S., St. bei Klapr. tekikgin, s. Fleisch. Kor. mew’jik a., St. 1. wéwuik, 2. kotua, 3. käudi, 4. käwiggi, vgl. St. bei Klapr. kinnigwa, vgl. St. 2. xamétwa-iula, 4. xametwa iolgen (Ess-) Tisch. euer, Pron. Poss. türgin R. ewig, xonpo D., konpu R., ganz und gar. ÜFBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS zum KORJAKISCHEN. F. fahren (führen), возить, mnenxaimuk (Adhor- tativ?) S. reisen; Wohlan! reisen wir = tok! mnil xan mik, mnil xan mikom D., mnilxam kin’mal gim, ich werde mit dir reisen D. Kor. iekenglo S. Kor. St. 1. attahakan mi- nalakala, 2. koäta kihekengelati, 3. u. 4. manalxala, vgl. gehen. zu Boote fahren, 1. Ps. Sing. nileiwim; wo fährst du hin? minkri nilei oulxin D. fangen, appri R.,vgl. Fischnetz, pikigikiàk-en В. faul, verfault, ge üulellin В. Faulheit, Trägheit, telunga a., kitxigä uellen, (Adj.) ni kitxilgauk-en R. Kor. ku lumga tong a. Feder, tegel a., ting M. S., St. bei Klapr. gitkäl. Kor. tegelin a., tin-galgit (Vogel-Feder) S., tägalning St., Lamutisch ав. Feiertag, agagelgür В. (vgl. Gott). Feind, Gegner, akgal S. Kor. tangitan S. Feu, Rennthier —, ipäilgin, Seelöwen —, min’- kamit R.; Ukin. matkkumat Ws. vgl. Thran. feucht, niiaxan a., neaxan 5. Kor. nixalin a., nilaxen S., St. 1. nülakin, 2. hiitkajauli, 3. mong mimel (s. Wasser), 4. gitka jéwlen, vgl. nass. Feuer, eék R., milgimil a., milgimil M. S. erk, djindjin Romb.vgl. Bluz. Kor. milgin a. S., St. 1. milugan, 3. u. 4. milgan, milgin Ws.; Ukin. milguppi, vgl. Sonne, Mond, Heerd, Blitz, Russe. Feuergewehr, Flinte, milgifir)rit = Feuer-Bo- gen. Kor. millo goi St., Kor.-Ukin. rittit Ws. Fichte, Pinus, ienkit D. u. R. 35 finden, alles ist gefunden, omulo henkikeli D., vgl. zeigen, suchen. | Finger, gilgit a., rillgit M. S., religit R., St. bei Klapr. a-tilgin Kor. ielgit a. (Plur.), illegu (Sing.) S., St. 1. gelugu, 2. géligat, 3. tilgügui, 4. jil- gat; jilgalgin St. Fingerhut, weliwel D., vgl. Glocke. Fisch, innä a., enna М. S., enneén R., in’nen D., wekan, werkan Romb. Kor. inna-en a., innen $., St. 1. бппеби, 2. énnaan, 3. ennem, 4. inut (Plur.). | Fischbein, wiwit, wiowit Romb. Fisch-Netz, enne-kuuprö R., kuprin Romb., vgl. fangen. Kor. geginni St. Ukin. mikingin, illaingin Ws. | flach, seicht, he mikxeli D., vgl. omiks-kelen, nef R. Fleisch, tirgitir М. S., teekikkin R., tekikxen R., itesun Romb.; — Speise, tekikgin a., vgl. Stück; Rennthier-Fleisch, xorana te- kikein D., xoratol a. Kor. xoietog’ol’ a., xoiata-ul S., kojaetol Erm., St. 1. xojätaul, 3. kojetol, 4. ko- jetawul. Fliege, mren a., vgl. Mücke. Kor. mien $., hialamit а. fliegen, птпа eken В. flüssig, nitkin S. (vgl. feucht). Kor. nigitkin S. Fluss, tau kentöe R., wejem a., weijem М. S., Plur. wesmit, wesmet D. Kor. weiem a. S., St. 1. uéjem, 3. göjem, 4. wiedem; kleiner Fluss, St.1. käi ho- jampil, 3. göjem-piling, 4. eppüloxen wejem-pil; сор wojäpil St., uejem Ws, = Ukin: 36 Fremder, tumgin, vgl. Bruder, Freund und das _Ргоп. Poss. der 3. Pers. Sing. sein. Freund (Verwandter), 1.inagläM.S. 2. tumeu- tom, tumeitom, tumgutom D.; vgl. tun- gin, Verwandtschaft Romb., lasst uns Freunde sein, kinmal min-tumgimok D., tum-gitum Ws. Mensch. Kor. enaxlek S., ennaxläk St. Friede, min wilimik a., (Adhortativ) lasst uns friedlich sein, min melewimik D. Kor. mitangietwela a. frieren, frösteln, t& uérken R., gefrorene Erde xitgak R. froh, tengegiarkin, tengegiarkimit, Zintracht a., vgl. t&i kirkin, sich versöhnen, geraitiin S. vgl. wollen, kargänettin R. Kor. tegenewok, kowelewlangi a., gaile- lin 5. Frost, Kälte, kalı kagken, kaxkeng a., käxka, kaxkan gerkin M. S., koe-koe Romb. Kor. xialgin a., Sialgin, xodskadow $., St.1. nikakkin, 2. nakäjalgakin, 4. ko- L. RaDLorr, naeljä-uken В.; ich —, aïlgibkim D.; fürchte nicht! ailgawika, inge ailgawika, ш’пе. ail’gairka D., wir fürchten nicht xrim ailgawi. füttern, nek-xamitwatik S., kan-xamitwa-ugen R., vgl. essen. Kor. neogeén S. Fuss, hitkalgin a. D., hiittkalnin M., hitkal- nik S., hitkaäti R. Kor. hitkalgin a., hitkalnin S., St. 3. hit- käuge, 4.hitkat, itkalgning St.; Kamtsch. St. 1. kuküada, 2. u. 3. kathänna, 4. katxädda. | G. gähnen, vangillalä M. S., huën ela eirkin В. Kor. ku-wegen Ъ. Gans, &itut M. S., eitet В., St. bei Klapr. eitogit Anas bernicla, казарка В.; Anser ferus, гуменникъ, Käptet В. Kor. ituit S., St. 1. heituait, 3. etugui, 4, etuguit; Ukin. etuet. ganz, omellen D. vgl. alle, konpu В. = ewig. käjalgätin, kokeialgatin Ws.; Ukin. sak- | Gast, réémkilei В. Plur. remkit D. ssen Ws. Reif, erz-Salkin Ws. Früchte, wunnäxaia a. Kor. ewinak a. vgl. Beere. Frühling, niwlewrugua S., niwlewrugui M., ni uleukan R. Mürz. Kor. kitkil S.; Ukin. apnok Ws. Fuchs, jaäiol R.; schwarzer —, niuxin iaiulgin D.; rothe Füchse, keleat iaolgit D., keipal Romb., kekokalgin М. S., rikoinélgin В. Kor. jaial S., St. 1. jäiun, 2. tatol, 4. jaiol — Ws.; Ukin. tat-tol Ws. Fuder, mgul S. Kor. nikuxen 5. (= schwer). führen, fahren, gerewuli a. Kor. kuenginin a. gastfrei, raamkilei eten’atinken R. gebären, kiigmiietie M., kimietge S., vgl. @e- burt, Kind, Knabe. Kor. kimigin gaitolon $., vgl. Geburt, Auf- gehn; geboren werden, goomi gelli R. geben (schenken), milgimik S , miilgit R., mel- pin régit’ R., Imprt. xilgin М. S., ke- tam a. u. D., gita, kita Romb., ketai min-tawaxom, gieb Tabak zu rauchen D., gieb, schaffe! xretgin D., Plur. xretgitik D., Inf. (2) treil’kit D., sie geben (zahlen) treiginat D. Kor. xineelgi gieb/ a. Geburt (Niederkunft), gek minelli a. Kor. kmiga talan, s. gebären. fürchten, ailgigirgim R., tailgäurkin, jagen R., | gehen, mimkeigutkü, mneguémok (Adhort.) ÜEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTHISS ZUM KORJAKISCHEN. R., mniilxiitom R., mnilxit S., Imprt. geh! x’iel’kit, xil’xit a., xilkit, xilxit, xilxit D., kalkétxi R., kalkget S.; Plur. gehet! xilxitik D.; Perf. wohin gingst du? minkri xitirkin; ich ging dahin, nenxo xitirkin; warum gingst du nicht? raxu а xitirka D. Kor. St. 1. minnahakaula, 2. wiikita xal- kat, 3. u. 4. kalläiwuge; Imprt. xalli- xatigi, x’ellexatixi. a., vgl. fahren. geh weg!, fort! xoro D. S., kord M., korokoro Romb., (kommen) tam Romb., geh hin- aus! kontür Romb. Gehirn (Mark?), komil R. gelb, nuutelgraxen St. bei Klapr. Kor. St. 1. lilil, 3. nigilkaxain. Geld, kelit-ul R. vgl. Papier. genug, ratan’oüngen, min’ pamok В. Geruch, wuie girgin a., vgl. sterben, Tod; tä- kerkin a. Kor. kot’keng a. wniwi St., xuiiwi koligeng. Geschenk, eenniulin R. Geschrei, niketem-erginet (3. Pers. Plur.) a. Kor. kukom’galagi a. Gesicht (factes), l’ogolxil a.,leolxilS.,ioölk-enR. Kor. l’ogulxal a., lulxal S., laauxal St. gestern, aiwo D. M. S., aiug-è R., aijua, ai- jut Romb. Kor. aigwe S. gesund, hemelevli a., emilelli S. Kor. hemeleswuk a., emilelli S. giessen, nekutänet a., xatagin 8. Kor. kutagjangin a., xitagi S. Gipfel, gaët’kin В. glänzen, ntket-kigr-rak-& В. vgl. blau. Glasperlen, Кеш kil’ilalgin В. Glocke, weniwen D., ueni oen В. vgl. Finger- hut; koönko R. Gold, Kédlo pilwinten a., КШО pelgunten R., 37 d. h. rothes Metall, s. Eisen. Kor. elni pelwuntin. Gott. en’ega a., engeng M., &engeng, Eöngä, en-en R., anen D., vgl. beten; Schöpfer, tenan töumgenR., vgl. Freund, Feiertag. Kor. angan, kamaklio a. u. S., aann Ъ., St. 1. Ка: kiniaxu, 2. ängan, 3. éngang, 4. angang; Ukin. eengen Ws. | Grab, uttet ei uikin R. Gras, Gewächs, wagailing a., wagaïiling, wa- ailin D., wehei M. S. uail’gin R. Kor. whixai a., waaie S., St. 1. üiai, 3. u. 4. wiai; Окт. wiiai Ws. Grenze, koliuaräten n’utenek R., vgl. Anderes Land. gross, ni-meianxin a., nii-mejenkin М. 5., ni- me-enxin D., nemeenk R., f. g. eine grosse — meinik-&nR.; ich bin ein grosser Häuptling, gim meini arem D.; grosser (starker) Sturm, meni wuial D.; starke Stimme (Bass), men’ge ktil’igin R.; grosse Sonne — Kaiser, tirke-men D., kurlo, kutlo Romb. Kor. ni-meianxin a., nimaenxin $., St.1. neméjankin, 3. niméjankan, 4. nime- jankxan. Grossmutter, nge-u mirgir В. Grossvater, mürgin В. Grube, Graben, niwlex$in nutergin a., ergili В. Kor. notagilgigin, solwuiolgin a. Gruss, (Begrüssung), töroma В. (wohl aus dem Russischen здорово!). grün, turjegei a., vgl. jung. Kor. tuiewegai a., vgl. Gras; St. 1. nuute- liak, 2. apelia. Gurt, irit D. М. S., ririt a., rügit R., rizit Romb., kıikit В. Kor. igit a., ist S.; Ukin. rattonan Ws.; Kamtsch. ssitit, sütit a., Sit Ws. 38 L. RaDLorr, gut, mikin’ki R., makinka M. 5., mazinka | Hammer, trepangan Romb. Romb. = Eskimo-Tschuktsch. nimel’- | Напа (Атт), (Plur.) mingit a., mingit S., men- xen, nimel’-xin a.; ein guter Dolmetscher, `^ nigit R., Plur. mingilen D. nimelxin illilit D.; gutes Weiter, one ni- Kor. minnagalgin a., minneget $., St.1. melxin D. männagilgen, 3. manguugui, 4. minna- — Adv., nimelem D.; seht gut zu! xinkike- gat; marilgan St., (der Singular mengak tik nimelem D.; seien wir gut! nimelem vgl. das Zahlwort 5), vgl. Spange und mnitwamikom D. | das Zahlwort 10. Kor. nimelxin, malgigin a.; Ukin. namel’ | Hand, hohle — , ет Handvoll, gepirillin В. a. Ws. Handschuh, tilit Romb. gutmüthig, nitenk В. handeln, Handel treiben, Imprt. xiwilutkin D., 3. Pers. Plur. min wilutkinat, wilewi- и. lutkinat, Adhortativ 1. Pers. PL min- wilutkimik D., mni-guiligmuk R., vgl. Haar, kirwit a., kirwit M. S., kir guitti R., Kaufmann, welikok-kläul R. vgl. Augenwimpern, Bart. Hase, miliit M. S., mel’otälgin R. Kor. kätkuwii a., kitkuai S., 56. 1. kikihüi, Kor. miliut S., 56.1. milut, 2. miljut, 4. 3. kikuwirut, 4. kikiwuiti; kikugei St., miliütan; Kamtsch. St. 1. miiskiku, 2. vgl. Augenbrauen. bilk, milkuk, 3.-minxlk, mintjahal. Haarflechte, kittel-ete R. Hase, daurischer (еврашка), Па] В. habsüchtig, gierig, ni-ellékin В. Kor. il’aiil Ws.; Ukin. Ра wi Ws. Häuptling, Herr, arem D., erem Romb., er- | Haus, Jurte, eranga $., iaargin’ В., Plur. iarat miken S. D., wal-xarat a., jaring, jaronga Romb.; Kor. aimakan S., St. 1. aimakan, 2. aima- nach Hause, iaraite D., iärahit-en R. klau (s. Mensch), 3. etinna, 4. etinowe; | Kor. jaiang S., St. 1. u. 4. jajan’ga, 3. wal- Kamtsch. St. 1.arm, 2. annänım, 3. alä- | xajan; Ukin. raata Ws. nam, 4. allänim; aïïm St. Hausen (Acipenser), puürek R. hängen, kaime-en В. hässlich, hetkin a. Kor. x’iat’kin == böse, schlecht. Haut, Fell, nälgin a., gilgin М. S., xulgin St. bei Klpr., aikuilt Romb., neilgin В. Rennthierfell, vgl. Boot, Baidare. Hagel, gegeli roit’tä (gefrorener Regen), wui- Kor. nalgin a., naigen S., nalgan Kr. wu a., eteinge М. S., tiimpinerung В. | Heirath, matarkin a., nautirkin S. vgl. Ehe. Kor. nikle-ut a., huina a., St. 1. nikleaut, Kor. ko-nautigin a., nauwingautin St., ko- 2. nékleuen, etengi S.; Ukin. nekle-|. nafting S. ugin Ws. | | heiss, siedend, nitelken В, , tellogoek Romb., Hals, ingik a., gitten S.; St. bei Klpr. Шуе. $. Hitze und lebendig, oomöm В. Kor. ennaian a., iinnaiak $., heiningil St. | hell (Licht), xergixei a., gergrole S.; es wird halten, kxere $. hell, — taget, argrolin S., vgl. hinauf. Kor. kuningen 8. | Kor. xekgixei a., nukigika S., St. 1. neki- ÜEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS ZUM KORJAKISCHEN. 39 hakin,. 2. netgätakitan, 4. kekigäting; | Höhle, nutergin a., vgl. Grube, ergili S., St. Ukin. etgiet (Licht) Ws. Herbst, gitxa S., neerger R. Kor. gitaga S., gottega St.; Ukin. gitga Ws.; N. Kamtsch. 1. kitxel, 2. ktxile S. Herd, milgi-piolgin a. Kor. melgi piulgin a., millo-piligo St. D. В. Feuer-Kehle(?); Kamtsch. oioiolgin S. Herz, lingling a., lin’ling 5. Kor. lingling a., lingelik S., St. 1. lingelin, 3. u. 4. linlin; Kamtsch. St. 1. litang, 2. lingulguk, 3. lugolguk; lingling S., vgl. Er. heulen, koalälrkin, S. vgl. Stimme, ternatirki- nat (3. Ps. Pl.) Kor. kotein’gatin a. heute, iginet D., ignit S., шой R., ijut Romb. Kor. ekigi S., St.1. ekigi, 2. ukékih, ‘3. gulin hallö (s. Tag). hieher, nanxo D. — da. hier, wutku a. М. S. Kor. huitku a., gutku S., vgl. plötzlich. Himmel, xiigin a., jing M. S., eeèk R., eixi St. bei Klpr.; gen Himmel, igin-ete D., vgl. Nebel. Kor. xiigan a., jean S., St. 1. xäian, 2. fia- han, 3. u.4. ian; ап Ws.; Ukin. éien Ws. hinauf, girgol R., vgl. hell. Hirt, ingiw, S. Kor. kuniung S. Hitze, nitilxin a., nitelken В. = heiss, kuinik- kit St. bei Klpr. Kor. kutigeleton а. hoch, Höhe, niwlixin a., niwuken $., niwuk- xun M., n’euköken R., St. bei Klpr. ni- tigil ginnoxin. Kor. nigi negalloxen a., niwulxin, nimxun S., St. 1. ni-ulakin, 2. negéngeloxen, 3. ni-ulakain, 4. ni-ulaxaïn. bei Klpr. nutagäul, niwlex $-nutergin V.C., vgl. Bärenlager. Kor. solwuiolgin a., ilgili S. hören, horchen, wiluts Romb., Imprt. xil-wa- lom D.; Gehör, walum a. | Kor. tiko waloming a., vgl. Ohr. hörbar, laut, maini uet’xau R., vgl. gross. Holz, utit a., uüttuut R., wutwut Romb., d. h. Bäume, Wald. Kor. ut’tu a. hölzerne Häuser, ut’tuhut iarat D. Horn, aiwalxil a., ritten R. Kor. iinnalgin a., iennet S. Hosen, Beinkleider, xonaiti D., konaittä R., konäitt& R., koneitis Romb. Kor. St.1. 3. u. 4. xonäiti; Ukin. Копа Ws.; Kamtsch. St. 1. köau, 2. kouäu, 3. kouge, 4. koua. Hüfte, aai mälkal R., vgl. Lende. Hügel, neit’tä-pel a. = kleiner Berg. Kor. tenup a., hénnibet kfiu, 2. tenup pe- laku, 4. eppüloxen gukkon (= kleiner Felsen). Hund, höttän’ a., hetten S., ettän R., ethet Romb. (Plur.). Kor. xiattaan a., attan S., St. 1. hettaan, 3. Ап, 4. attahän. Hundeschlitten (нарта), etta-ettik В. hungrig, xitelen R.; Ukin. mawguek Ws. Husten, te-ige R. Hut, keelé, kale Romb. Е. Ja (affirmativ), &a.,iM.S., п Romb., enni В. Kor. & a.; Ukin. ka Ws.; Kamtsch. & 5. 3. Jahr, giud’ а., hiut М. S., giwut D., xiune- пей В. 40 Kor. giwigiw a., niwigit S., St. 1. gevégin- gan,.2. givin; Kamtsch. giwigiw S. 3. ich, gim a., gim M.S.u.R., gum Romb., Ac- cusativ u. Adessiv gimga Kake D. Kor. gom’ma а., gommo Б., St. 1. himma, 3. gimma, 4.gimmu; Ukin. gummu Ws. Kamtsch. St. 1. kemma, 2. kömha, 3. kimma, 4. kimha. jeder, geum geniken В. jetzt, etkigi a., vgl. heute. Kor. etkigi a., ginmil S., d. h. zugleich, so- gleich. ihr, Pron. Pers. s. 2 Plur. turi a., turi D., türi R., ture Romb., turri M. S., euch, Dat.; zu euch, torekaete D. Kor. tuiu, gika S., St. 1. tiku, 3. toiu, 4. tuiu; Kamtsch. St. 1. suz, 2. suzza, 3. tuzza, uze Ws. hr Pron. Poss., 3. Plur. inik D. immer, amkönis R. in (Postpos.?), kxaxu В. Kor. wgai. Insel, ilir S., Plur. ilirit D.; auf den Inseln, iliraitei D. Kor. illi; Ukin. Semen Ws. irgend Etwas kleines (Kleinigkeit), (Plur.) rax- nut pel D. jung, horadkek a., orakik M. S., oratkik, aratkik D., tooraäkik, tooräkik В. Kor. hioiakik a., tuialakik S. St., oiatkan; in Compositis: xaja-kai-, vgl. Mädchen, Knabe, Ukin. tor-gorasek Ws. junger Mann, tur-newan, junges Weib Ws. Hé. Kahlköpfig, gaakargole В. Kaiser, tirke-men D., d.h. grosse Sonne, tiirk- erem В. = Sonnen-Herr, Dativ tirke maite D. L. RaDLorr, Kaiserreich, tirkermi nutékken R., $. Zrde. Kamm, mekünä R. Kampf, pilwut kuxinat a. (3. Pers. Plur.) vgl. Eisen. Kor. kiewun 8. Kanone, rit’watir D., vgl. Bogen. kauen, beissen, mnelöen; Imprt. nireliokat- kin R. kaufen, Imprt. xirkundi D.; was hast du ge- kauft, raxnot herkoli D. Kaufmann, welikok-kläul R., vgl. handeln. Kehle (Röhre?) pilgin а. M. S., pilljin В. Kor. pilgin a., pilgan St., vgl. Heerd. kennen, wissen, mniiülati R., 3. Pers. Plur. neiwuletxinat, neiwulexinat, heiwulen’- ginat D.; sie kennen dich nicht, girge awletkinat; Ukin. ich kenne, liügitilgit- kin Ws. Kessel, kukene D., kukengaM. S., kuukengaR. Kor. kuken а., St. 1. kukeenga, 3. u. 4. ku- känga; Kamtsch. kukiäng, kukkaräth St Kind, nin’xai a., kleines — , nut puluxni niin’- xei D., nenxait (Plur.?) a., enankai, na- neh Romb., kminga M.S., vgl. gebären, Knabe. Kor. kmiigin a., kemingen S., kaia-kimin- gen Kr., St. 1. kaikimingen, 3. ékar op- pülioken, 4. oppülioxen kimigin, unin- nia-pil, vgl. Änecht. kinderlos, een’gin käl-kelin R. Kinn, welkut Romb. Kor. wöllallu St., vgl. Bart. kleben, näatken R. Kleid, iret S., ir’e&n’ R., vgl. Pelz. Kor. ikat S.; Ukin. ikan Ws., St. 1. u. 3. ikan, 4. ikahan iddi St.; russische Kler-. dung, manig-ikan St. klein, terkin S. t-eirkin’ R, niu(p)puliuxin, niut puluxni, pillokin Romb., Plur. niupu- UERER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÂLTNISS ZUM KORJAKISCHEN. luxinat D. Der Stamm -pul, -pel bildet, Substantiven suffigirt, Deminutiva. Kor. St. 1. eppülukin, 3. eppülioken, 4. eppülioxen, vgl. (jüngerer) Bruder, Schwe- ster, Kind, tiai S. klettern, mnetténmok В. (Adhortativ?). klug, neitepxin М. S. Kor. geterkikulin 5. Knabe, neinkaiR. (Plur.) nenxaita., nene Sub. — Kind, &kekä-xai S., Plur. akat Sub. Kor. nin akaka Red.,akkapil a., aka(p)pilS., akkapilaxu Plur. Sub., St. 1. kai kimin- gen und kaj aka pil, 3. u. 4. ekkä pil, vgl. Sohn; Ukin. ekke-uwi Ws. Knecht (Gefangener), amuli M. S. Kor. puil’ S., St. 1. üingi, 2. uinia-pil, 3. wuintäugui, 4. poiel; Magd, puél-pil St. Knie, giralgin a., hralnin M. S., graalgin В. Kor. gijalgin a., nigalling St. Knochen, et’tem-xai a., hätt-m S., ettäm R., Plur. at’ hamit Sub. Kor. xjattaam a., attam S., hattam St. Plur. at’umu Sub.; Kamtsch. St. 1. te- kud, 2. txam, kothjamk, 3. kotxank. kochen, xuitik a., kuitik M. S.; Imprt. Plur. xuite. 6., uirkit R. Kor. kukukewon a., vgl. Kessel, gitelin S. Körper, Leib, gilgit S., vgl. Haut. Kor. uwik S.; Kamtsch. kilixlx. Kohlen, wilxiwil Sub. Kor. wilxu Sub. kommen, ich kam, ge al’xim, geallim. D., du kamst geallin D., sie kamen geelinat D.; Imprt. xketgin, xietgin, xistgin, awir- xietgin D., källxätt Rb.; Plur. kommet! xietgitik D., wo kommst du her? men’xos- tin; ши’ werden kommen minrestim, reke- wimik; als ob du von ungefähr kämest xnur- gataw treiet-tin D.; der Freund kam tu- Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. 41 mhutom-iettin (vgl. es regnet, schneiet); in wie viel Tagen kamst du? teger lonet nietxin, vgl. gehen. Kor. ich komme, gumä tkulewun; er kommt, ennol kullew. Imprt. kalkatigi, Kopf, le-ut a. D.,M.S., lewut У. C., Ме В. auf dem Kopfe, lew-t-ik Sub. Kor. le-uta.S., löwut St.; ОЕ. le-ut Ws. auf dem Kopfe, lew-t-ik Sub. Korallen, kiline D. Kraft, kräfug, kat’uga S., katika Romb., ni- katuxin a., $. stark. Kor. niketwuxan S., katwugigin a.; Nord- Kamtsch. nketuokin St. 3. Kragen, enn& kaorgin В. krank, lettalki.R., liwa warkin Sub., vgl. Schmerz arat-@len, narätken В. Kor. kopkawogn Sub. Krebs, xänko Rb. Kor. akkagan В. Kreis, kilwo a., vgl. rund, Nabel. Kor. kam’lell; Kamtsch. killäkil a. Krieg, Schlägerei, maraurkinat (3. Pers. Plur.) a., vgl. streiten, rinnolet В. u. Rmb., n’itken euken R., s. Kraft. Kor. kon mikelaangi, kot kinaukelaangi a. Krieger, niketiuxin xlawol a., d. h. starker Mann, nketüken В. Kor. en’xewlan a. vgl. Rüstung, Panzer. künftighin, in Zukunft, xit’iol a., 3. einst. küssen, 3. Pers. Sing. uwat’ Sub. Kor. kuwwan’ginin Sub. Kupfer, Kédlo pluint S., Killö-pelgunten R., eel’i k&l’ö — Gold, 4. №. rothes Metall. Kor. kikiloh.Red., kelio a., St. 1. teke pil- hunten, 3. téttelu, 4. nigikaxaen polu- wento, 2. tettelu; Ukin. eıza pilginten Ws.; Kamtsch. kakälo gualak i. e. fer- rum rubrum St. 42 kurz, kiuöken R., kixmixin Sub. Kor. niimixin Sub. 2. lachen, tenge-urkin M. S., vgl. Freude, froh; er lacht, terne wurkin Sub. Kor. katkaxkegoton; St. 1. tikäakakigatin, 3. kakaigating, 4. Kakatigatkin; er lacht, kakakgatog Sub. Länge, lang, niwlixin a. Sub., niulaken R. = hoch. Kor. niwlixin а. u. Sub.; St. 1. niulakin, 2. negéngeloxen, 3.nfulakain, 4. niulaxain. längs, entlang, iulet-el R. Lärche, Pinus Larix, wilgit D. = Schatten ? Kor. gägoh Reg., St. 1. gégu, 3.roknôuge, 4. uttuut = Büume. Lärm, ioiorkin a., vgl. wüthend, wahnsinnig. Wind, Trommel. lange, julexwarkin Sub. Kor. julex Sub. | lanysam, nülmäge a., merinda 5. (= wenig), menra Sub. Kor. mekinne a., Sub. metkinga S., laleta Sub. laufen, fliehen, Imprt. xixläwki D., xärkillä M.S., min-erkelläo, räk-un R., er läuft, nilawurkin Sub. Kor. kugintewon a., 3. Pers. Sing. koikiäl- = wilatog Sub. Laus, momult Ro mb. laut, meingi uirgirgir uerken R., vgl. hörbar. Donner, eig. eine grosse (starke) Stimme ist. Leben (Subst.?) tu kul g’ärm a. Kor. küul gat’igin. leben (Verb.), mnitwim $., iagitak girgin R.; er lebt, wigagü. Kor. er lebt, kukiulatok S. und Sub. lebendig, ew’gika.a., ewikalgin (unsterblich) Sub. n’eë télken (vgl. siedend, heiss), iegitél В. L. Ranıorr, Kor. kukiul’gettin a., St. 1. wiala, 3. ga- unalin, 4. ga wialin. lecken, ninen’melöken R. legen, sich —, min gai kämik a. (Adhortat.?) Kor. makegatik a. | leicht, nimiriuxin a., nikuglakei M. $. Kor. ninnaxin a., ikalgan $., nimitkoxen St. leise (sprechen), awietkin D., merinda. Kor. metkinga S. — langsam. Lende, aaimak-el В. = Hüfte. Licht, hergrole Rob., s. hell. Liebe, nitwaigim a. — war, vgl. leben. Kor. niwaigam, kek mikaangi a. lieben, nigloigim S., mnitwam Rob.,eiwäkim a.; er liebt. korikankin mitek mikali Sub. Kor. ningloigin S., &k mukulnigin a.; er liebt, haimu kulningin Sub. liebkosen, schmeicheln, nir&etken niteiiunken В. liegen, xarekholli M. S., arikxitwok (Adhort.), rülteléken В. Kor. ku iltelong S. linke (Hand), awwaw Sub. Kor. awwaw mingik Sub. links, näkink В. Lippen, wemilki M. S., uamelkäl R. Kor. eikegen S., St. 1. uamilkalugen, 3. gomilka-ui, 4. gimilkat; woimulkowe St. hshg, uinwanepädei В. Loch, patrigin a., patirgin M.S., à-ugurgin R., — im Kleide ki-matirgin R. Kor. xeipä a., krgipei в. Löffel, uonni, uönna В. Kor. goina Red., St. 1. пеш, 4. wöina, vgl. St. 1. uänkaual, 3. uânkaugàl, 4. wän- kuwala Scheere, (vgl. Messer). lügen, mitte emiüne R., naraäkin’ R.; du lügst, runtengin gir D.; lüye nicht, alo runte alke D.. ; Luft, naärgine R., vgl. draussen. ÜEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS ZUM KORJAKISCHEN. 43 ME. тет, Pron. pers. gimnin D., niilgite-ukên R., machen, thun, nineteikinat, 3. Pers. Plur. (= gumenin Romb. sie bauen), D., ten m4 uerkën R., bereiten. | melken, neptä louiren-ken R., vgl. Milch. Macht, uotkewäle R. s Mensch, xlawol a., xlaull M. S. kläull R., xi- Mädchen, newikxat a., newikxait S., nawak lawol Sub., Pl. xlawoli, xlawoliu, xla- Sub., näuxan Rb. wolet D., xlaullet S., oremtiwagan Sub. Kor. iangia na uw’ a., newetxat S., newit- In Verbindung mit Substantiven, Adjec- xatpil Sub.; St. 3. ngaw-äkka pil., 4. tiven und Verbaiwurzeln bildet es Appel- ngawikat, vgl. Weib: Ukin. läagin Ws. lative, die eine Classe von Leuten be- mähen, traiawam a., vgl. schlagen. zeichnet (Nomina agentis). Als Zahlwort Мате, paampik В. = 20. Magen, kangax S., känjax Rob., naatkin R., Kor. St. 1. kälau, 2. kalik, 4. klawul; St. vgl. Bauch. 1. üimtahula, 3. u. 4. oiemtawilan; Kor. nanxan S., St. 1. nankan, 3. u. 4. uimtewuilan a., oiemtiwelan S., ojem- nänxan. tiwilal’n Sub.; Ukin. o-emtehuil’an Ws. Mai, imlä reilgin R.. vgl. Mond. Messer, walä D., walia M. S., uallè R., walia Mann, Ehemann, uräxok a., olaxuk M. S.,| Romb.; kleines —, uallè-pel R. oraoëläng R., matätan Romb., xilavol| Kor. walaS., gualah Red., St. 1. huäla, 2. Sub. = Mensch. wuala. Ukin. walawal Ws.; Kamtsch. Kor. uiaxok a., oiexuk S. und Sub., St. 1. St. 1. uakü, 2.uäkau, 3. uälak, 4 xua- xulakuk, 3. ojäkots, 4. ujékots. ku, vgl. Löffel und schneiden. Mass, nig-eni a. Milch, liuxai a., lioiren S., loveerenR., loviar- Kor. en’meten’ а. gan Sub., vgl. Zitze, melken. Maus, pipixilnin a., ipixalin S., pipixilnt | Kor. liuxei а. Sub., kkaieS., St. |. liukai; irenit Marder (?) Pelze D. Kamtsch. luxai S. Kor. pipixilgin a., piupixiln S., St. 1. pi- | mitten in, mitgiik Sub. pikelingen, 2. pipiakalin, 4. pipixalgan. Kor. meletgin un-ik Sub. pipiäkälingen Red.; Ukin. pipiakilni Ws. | Monat, 2 Monate, nijex hiwit katame Sub., Meer, апхо a., anka M.S., iankin R., auf vgl. Jahr. dem Meere anxa-ite D. Kor. gijax eil’git Sub. Kor. an’xon a. ankan S., St. 1. 3. u. 4. | Mond, katami a. Sub.; — geht auf, katame änkan = Ws.; Ukin. inun Ws. gantole D.; geflgin M.S., geilgin, iilgin — Arktisches Meer, wasker umkin Romb. R., ilgin, jeilgin Romb., vgl. Mai. Meerbusen, Bucht, ka апее тот R.; Plur. xui- Kor. iailgin а., gegelgin S., St. 1. heiligen mut D., Ukin. engwin Ws. 3. jeilgan, 4. jeilgin; Kilxin Sub.; Ukin. Meeresufer, ahega-kuma 8. iael-uppi Ws., vgl. Sonne; Kamtsch. Kor. anakemukin 8. lailgan S., jeelgewüngen kulek Erm., mehr, tumgar Romb., parol, vgl. die Zahl- guinngain kulliak St., 4. В. Nacht-Sonne. wörter von 11—19; parok Sub. : Morgen, tingerkin М. S. = tinagirgin, es ta- 44 tet D.; räx mitiw a.; am Morgen, Kinmil Sub. Kor. iex mitiw a., iekka-mitux S., St. 1. jaka mitix, 3. iki mitiu, 4. kekigätig, am Morgen, jexmitiw Sub. morgen (Adv.), argaiten’, argatek D., ergàtik М. u. Rb., eergäkik, iirgäkik, eregottik Romb. Kor. miut S., St. 1. miitiu, 3. mitiu, 4. mituu. Mücke, mren S., miränlen R. Kor. mien S., muien-muien St. = Fliege. Mütze, pähken М. S., keel’i R., keile, kalè (Hut) Romb. Kor. penken S., penken Ws., St. 1. penke. 3. u. 4. pénkan, panka St., Ukin. pee- lok Ws.; Kamtsch. pegxel S., peiaxal Ws., paxal Kr. Mund, iekirgin D., gikirgin a., S.; т Munde rikrin-ki Sub. Kor. ikingin a., gikirgen S., St. 1. iklingen, 3. jekéigan, 4. jekiängin; im Munde, ikigik Sub. Mutter, Ша a., Ша S., ellä R., etelän Romb. Kor. élla a. u. S., üllah Red., St. 1. ölla, wawa Ws.; Ukin. &ll’a Ws.; Kamtsch. 3. u. 4.ella, St. 1. aalgak, 2. näan-kin- gan, 3. änguang, 4. ängats. м. Nabel, kil’ D., vgl. Kreis. Kor. КаШ St. nachher, später. jawaki a., vgl. шей, plitku S. Kor. jawaka a. S., vgl. St. 1. javal, 2. javalet, 3. javälang, 4. javälankal rück- wärts, plitku S. | Nacht, nikita a., Sub., nikitä D., nkita М. $8. Kor. nikiinäk Ws., nikinik a., nikita S., St. 1. nikinik, 3. u. 4. nekita; Ukin. nikklinik Ws. L. RapLorr, nächtigen, übernachten, xitkigin; ich übernäch- пе, gekiwlim; du nächtigtesi, getkiw- lin, D. Nadel, titina R., Plur. titinet D., titinga Romb. Nadeldose, ta-iolgin D., vgl. Köcher und Herd. Nagel (unguis), wegit D., wegit a., wägitM.S. Kor. wegit a. S., wagilning St. Nagel (clavus), élkëp В. nahe, kumxka М. S., kumka Rb., kemkö В. Name, ninnä a.; Kor. ninna. Nase, 1еха D., iaxxaia М. S., exäx St. bei Klapr., ékaak R., iexxaiata., hekitgam Sub., jeko, ekuk Romb., vgl. Schnabel. Kor. ingitam $., engit’taam a., St. 1. ein- gittam, 3. u. 4. éngetâäm; hengitom St., ihit’-am Sub.; Kamtsch. St. 1. kaiki, 2. 3. u. 4. kaiakang. Nasenlöcher, hängi rülgin M. $. Kor. ekitkat S., enwalte a.; Kamtsch. St. i. kangid, 2. kagi$a, kanga-sun а. nass, litke ieulin R. Nebel, gingei M. S., vgl. Wolke, Himmel, jang- jang Romb. Kor. ginain S.; Ukin. iungeiun. Ws. neben, kimka Sub. = nahe. Kor. inik kenmok neben ihm Sub. nehmen, treimitim a., treiminim M. S., mee- mitxen, Imprt. kaimitxen R.; Imprt. xmatan’. Kamtsch. tratan a., bratan S. Das Вей ist genommen, algate henemili D. Kor. tien'mingin a. (vgl. Maass), kxmitugi S.; nein, nicht, 1) alo, alioD, etlaRomb.; negirt d. Praedicat D.; Jukagirisch ili — 2) xrim, xremen D. 3) inge, in’ne, in-ne D., prohibitiv, beim Imperativ = uine a., uina S., uine, urine D. UEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS ZUM KORJAKISCHEN. Kor. uin’ge a., шаш S.; Ukin. emmo Ws. Nest, kikiul S., kekigollin R.; ип Neste, kiki- jolgon Sub. Kor. kitkijolgik Sub. neu, zum neuen Jahre, iarenon hiwut D. neulich, hättol М. = einst, künftig. niedrig, niwtoxin a., Kistaxen S. Kor. niwtoxin a., mimkuxen S$., St. 1. niu- takin (= Red.), 2. dihittaki, 3. nitakain, 4. nikmaxain. niesen, xat-Kaglä М. S.; er niest, akix lakikin Sub. Kor. xatkatgliin Rb.; er nest kaxkixlag Sub. noch, limni D., limna R., noch nicht, epekin Sub. Kor. noch nicht. eppo Sub. Nord, keralgin S. und R. Kor. kaiolgin. nun! wohlan! (Interjection) tok, tokam D., tagam D. nur (bloss), ligen’ D. ®. Ochs, penwel a., tirkelen R.; castrirter, Bulle, kemgo R. Kor. kim’ga a. oder, (Conj.) ха D., ewir a.; Kor. шее. Oel, mugdemut Romb. ohne, a. a. Ohr, weliulgin a., wilit D. u. S., uilliüt R., wilat Romb., wilut Sub., vgl. hören, Gehör. Kor. weliulgin a., welutS., wilut Sub., St. 1. wilügi, 2. wilut, 3. wiliugui, 4. wiilut; Kmtsch. St.1.ihiud, 2. eiuda, 3. illiuda, 4. ilua; al’lo a. Ohrgehänge, ui uilgit R. Osten, tirki nini М. $., vgl. Sonne, tina jirgin В. Otter, neenet; Kor. nen-get Ws. = Ukin. 45 P. Panzer, Rüstung, jegeiew a. D., jeghjew 5. и. В. Kor. mik-agew а., mikgefS., midigome St. Ring-Panzer, ianke-pelgünten geuieugénR.. vgl. Eisen. Papier, kalikal а. — Kamtschad. Aleut. und Kadjak., kiiltul R., vgl. Geld. Pelzhemd (Parka) — Kleid, iren D., Plur. ire- nit D., irét S. Penis, elxia S., Kor. St. 1. alka, 3. u. 4. alkha, alxa Red. auf Karaga halka, halghka St. bei Klapr. Pfahl, upinpexai a., shenpili S. Kor. upinpin a., gengul S.; Kamtsch. uping St., иршем 5. 3. Pfähle einrammen, söenpelin В. Kor. ikat S. pfeifen, kxaujobka S. Kor. xauenten 3. Pfeil, meaköm R., miakam Rb., miakan M.; Plur. maxmit, magmit, mägmit D. Kor. St.1. mäkim, 3. miak menge (grosser Pfeil), 4. miäkam; Ukin. makkom, li- giir Ws. Pfeilberge, Köcher, maameai ökxin R., kewut- ka Rob., vgl. Nadeldose, Herd. Kor. ödi odsegan Bogenberge, Stell. Pilz, робтро R.; Ukin. tepmuxu apaka Ws.: Fliegenpilz xuapaka; Kamtsch. poonon Ws. | plötzlich, uitku R., vel. hier. | plündern, rauben, iitk érkin R. Preisselbeere, Vaccinium vitis Idaea , Keelgoën- gen В, = rothe Beere. Priester, appèpel В. (= Väterchen, батюшка). 46 BR. Rabe, wellia M. S., uélla R. Kor. wella S., St. kaukuwa-valu (corvus); nimella velle Cornix, d. h. schöner Rabe. rasiren, leool nimetek R., vgl. Gesicht. Rasiermesser, leliutni milik’ken R. Rauch, nilgin R., vgl. Dampf; nisnil Sub. Kor. ipiip Sub. rauchen, Taback —, xattaäke R., xattaaoko R., Imprt. tawar xilpigin S., Adhortat. ketai min tawaxom D. rechte Hand, hakano jalxan minilnin Sub. Kor. hankan xojanxa laken minilin Sub. rechis, murà В. Regen, roit’tä a., го D., М. S., vgl. Hagel; Ш, igilgil В. Kor. muxemux а. u. S., St. 1. muxäimu, 2. Ки müxatu. 3. Ки müxatin, 4. ko mü- xatang, ku mukat Ws., külatin Red.; Ukin. ergin. Regenbogen, kelgiajaik S. (= rothe Wolke); tirki ximkukgan Sub. Kor. kelgia-iak R., ekekak Sub. es regnet, nilemuru ilil Sub., vgl. Schnee. Kor. ni muxetxin Sub. reich, hailik-elen R. Reich, Staat, &&lwe nutekken R., vgl. Erde. Reiffrost. ekaëouëtxe В. reisen, kiljakilja, kutelkutel Romb., vgl. ge- hen, kommen. reissen, xanlapaitin S. Kor. xinlepat. Rennthier, xorana D., xaraan R., korong Romb.; Rennthierfleisch, xorana tekik- ош D. Kor. zahmes —, xojanja Red., St. 1. koian- ga, 2. jawakal, 3. u. 4. xojanga; wildes —, St.1. liigaki, 2. alügulu, 3. kamgu gui, 4. üllewet; Ukin. il’ul Ws. L. Rapıorr, Rennthier-Weibchen, r&ukut В. riechen, xaiwittina M. S. Kor. xawitino В. Rinde, elxia a. — penis; jomul Rb. Kor. ilkölgin St. bei Klapr. roh, neaxan Rob. той, Kedliu a.,ni-kela-xinM. S., ni-kelekenR., niririxin Sub. Kor. nei-tkixin a., nigikeken S., niikikan Red., niitkixin Sub., St. 1. ni-kikakin, 3. nigilkakain, 4. nigilkaxain; Kamtsch. St. 1. ken, 2. kaan, 3. kakalo, 4. ka- Kalà. Ruder, téuena В.; Ukin. &tei-menunk Ws. rudern, xi te-urkin R. Imprt. Rücken, xeptät a., xaptit D., kaptin М. S., keeptin’ R. Kor. xaptän a., kaptin S., St. 1. kaptin, gillak, 3. texat, 4. xäptin. rufen, kainéugin R. rund, kuwlioko S., kuulöken R., vgl. Kreis, Nabel. Kor. gakamlelalin S., vgl. Kamtsch. St. 1. killakusa, 3. kamlelingkil, und Eskimo- Tschuktsch. akamliuxtuk. Russe (Europäer überhaupt), melgi-tanatan a., maelgetan Romb. — Feuermann, kläull . = Mensch. Kor. melgitangi St., d. h. Feuermänner. S. Salz, teg-iu a., tiagju S. u. Rob. Kor. iam’iam a., jamiam 5., anka memil — (Meer-Wasser) St.; Lamutisch tak. Sand, Kikai a. kigei M. S., kua Шо R., ki- gallin memlite D. (— Sand im Wasser). Kor. kigeia., mili-tkagaiS., St. 1. heikaan, aran St., idiän Red. saugen, ememexitgin Sub. UERER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÂLTHISS ZUM KORJAKISCHEN. Кот. lowik Sub. vgl. Melch. schaden, kin’eetta R. Schaf, wildes, Bergschaf, keteb a., kitepa R., tikep (?) S. Kor. kitip, kitep a., kitep Ws.; Ukin. ki- téep Ws.; Olutor. kettep Ws.; Kamtsch. ktep S. 3., kteap Ws.; Tigil. kiteppu Ws. Schamane (Zauberer) el’öt’-koaläul R. scharf, nir’witin a., nirwukin 8. Kor. nigwixin a., nikxwixen В. Schatten, wui'wil S. Kor. wuilwil S. v. Lärche. Schaufel, pariten R. schief, schielend, rooltäken В. schiessen, mit einem Bogen, ritkok R., s. Bogen. mit einer Flinte, melkoine Киа] В. Schiff, — Boot, hetwu.a., (Plur.) hetwut D., le- lotu-tlein R., vgl. Segel. Kor. atwi-näxu a., atoat. s. hölzerne Barke, attuw-attuwe Ws. Leder-Boot, ma-atuwe Ws. Schlaj, giilxet iarkin a. Kor. mielxaitik a. schlafen, mnilxämik a.,mingelkètR., mingilkxai S., menjilkaimak Romb.; 3. Pers. Sing. 47 Kor. Inf. teikiplen a., xitetaiwo S. schlecht, böse, hässlich, hetkin, herkin, x’iatkin a., hetkin, henkine D., eekki R.. etki Romb.; schlechter Mensch, aka-kläul R. Kor. schlecht, xiantkin, xiat’kin a.; Ukin. nin-nirxa Ws. Schleuder, pluketi, pluketisch Romb. Schlitten, uetik D., ettik R., oregore Romb. Kor. St. 1 uiétik, 3. u. 4. uiätik; Hunde- schlitten (Мата), èttak ettiR.; Ukin. Sau- Sugin uetik Ws. Schloss, Schlüssel, &ipikxin R. Schmerz, teg-el a., nitilxin M. S., vgl. krank. Kor. takgigin a., kutalin S. schmerzhaft, ñeelalèulin В. schmieden, ta peluintek R., vgl. Eisen. schmieren, salben, ninärkeue-ken R. Schmutz, Koth Rob., hekik ka girgen a., keri S., vgl. Sand, Thon; uitlélkelen R. = Sumpf. Schnabel, jexajax Sub. — Nase. Kor. igit’am Sub. Schnee, halegel D., el’gel a., ellell M.S., el’el R., xallgul St. beiKlapr., hatlat Romb. Kor. allagal a., alliel S.; Ока. al’-al’ Ws. olal Red. kuril’xetin, er schläftnicht, erilxatka Sub. | Schneeflocken, pinepi R., pingaping Romb. Kor. miilkatik a., kugilxatum S., kuelxa- langi, vgl. liegen; ich schlafe St. 1. ti- kuilkat, 3. kuielxatin, 4. tu-kuilxatin | Infin. St. 1. köilkat, 2. miilkatik, 3. u. 4. kailkaitgi, ich schlafe nicht, St. 1. üinga eilkatketi kiitin, 2. ПА kitkitikita, 3. üinga äilxaitka, 4. üinga ailxätka; s. Traum; 3. Pers. Sing. kuil’xetog; er | schläft nicht, eilxetka Sub.; Ukin. ich will schlafen, milkilk Ws. schlagen, tratalaiawim a., vgl. mähen; minta- laiwuan S., xin’täkxat, xintikxat D., Schneeschuhe, tiigit В. Schneesturm, keenke-kiumken R. schneiet, es —, halegel’ еб D., vgl. es regnet, und kommen. schneiden, xikwigin a., xaKwigin S., mualat- kogel (vgl. Messer). Kor. kukiwigin a., xukwigi В. schnell, iane a., ша, М. ВФ, ша D. u. S., тосе, inegi D., iaxalpe R. Kor. innaei a., inek S., i-ean 3.; Eskimo- Tschuktschisch uniongok. Schnur, Riemen? nülgin R., vgl. Haut, Fell. schlage ihn nicht! inne ganmika inxani D. | schön, nitenxin a. 48 Kor. teeiniauw а. schonen, behüten, teemitxen В. schreien, neineurkin $., vgl. sprechen, kulekul R., vgl. Stimme. Kor. kiamelan S. Schuld (debitum), aätkin R. schuldig, der Schuldige, e-it kenèulin R. Schulter, gilpit a., rilpid М. S., uilpè В. Kor. Шри a., gelpilgen S., St. 1. imtim- mit; 3. tilmöügei, 4. jJünmat. Schulterblatt, uil’pe S. schwach, nimirkuxin В. Kor. nimirkuxim. Schwan, neerköken R. Kor. keikiniun Ws., illugäh eitoät Red.; Ок. lol’-et. Schwanz, norgin Sub. Kor. koigin Sub. schwanger, gananixilin, ganan’xalin D., hanti- kenawlin Sub., toöpeten В. Kor. genen xewlen Sub. schwarz, nuhuxin Rb., nuoken’ R.; schwarze Füchse, n’uxin iaiulgin D., nun’xenin S. Kor. n’uxin, St. 1. nuukin, 3. nöwukain, 4.nöwuxain, nowokan St., nuxinaw Sub. schwenken, nemen sisieuètken R. schwer, nikaxin $. Kor. nikixen S., nikekan St., vgl. Fuder. Schwester, kakigik а. u. М. S., saket Romb. Kor. kakigit a., kakiget Sub., kakigit St. , St. 1. eninel Kakihet, 3. u. 4. niméankin Kakigit; jüngere —, St. 3. oppulioken Kakigit, 4. eppuloxen Kaki- git. Schwiegersohn, entuuliger R. ältere schwimmend, iteoglätken В. schwören, Imprt. itaxon D. See, gitga S. Kor. gitkin S., St. 1. gittihin, 3. u. 4. gi- Г. RADLOFF, tigan; göttegan St.; Ukin. guttigin Ws. Seebär (Phoca ursina, случь), ulel D. Kor. uluul Ws.; Ukin. ulugui Ws. Seelöwe (Phoca leonina, нерпа), memilD., Rmb. — Robbe, тете; meémel В. Kor. meemil Ws. = asser, mämil Red.; Ukin. meemil (лахтакъ) Ws. Seelöwenfell, minkamit R. Seele, wuiegrigin В. Kor. weiegin, vgl. leben, Tod. Segel, delena Romb., tlene D. sehen, xjit M. S., mogurnim a., Imprt. Sing. xlit-erkin D., Plur. xin’kiketik D., vgl. zeigen; trel’eun R., litlapetko (vgl. Auge), montapetko Romb.; wir sehen, muri minlogokin Sub.; ich sah, tilegun Sub. Kor. tileon S., tikulaungin, ich sehe; St. 1. tikulogon, 3. und 4. ti-liäpatkin, ich sehe nicht, St. 1. üinga e läuke, 2. elauki ti- künting, 3. üinga elliapka, 4. üinga el- Парка tikitan; wir sehen, muju mit’ku- luugin Sub.; ich sah, tileun; er sieht nicht, ine leuka Sub. sehr, heftig, stark, un’muk; sehr weit, un’muk iawo, sehr wenig, un’muk nu pulexin D.; starker Sturm, un’muk wuial-wuial D., mimiankin-iah Romb. sein, (Verbum substantivum), vorhanden sein, es giebt, 3. Pers. Sing., warkin D., uàr- ken R., Plur. warkinat D.; ich bin (?), gim etxamet wirkin S.; du bist (?), xka metwa; er ist (?), kaxamet wirken S., heisst essen. Kor. 1. Pers. Sing. guma kkuximetwona, 2. Pers. Sing. get$el gametwagan, 3. Pers. Sing. xotwan В. setzen, sich —, Imprt. xwaxo, xwako! D., 3. ‚Pers. Sing. wakogoge Sub. Kor. kot wagalok Sub., vgl. sitzen. ÜEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS ZUM KORJAKISCHEN. seufzen, iitkiuginell В. sie, Pron. demonst. f. g., шхап newan (= dies Weib). Kor. enno newitxet a.; Ukin. tili Ws. 49 speisen, füttern, nek-xamitwatik a., kan’xamit- waugen R. spielen, (Adhortativ), minukwemik D., Infin. neukuetken В. sie, 3. Pers. Purl. Pron. person., inxanat a., | Spiess, poigin D., S.. R., Plur. poiginat D., in’xanad S., Dat. Plur. (ihnen) inxana- iten a. pohiggin Romb. Kor. poiginS.,poigganSt.; Ukin. poigin Ws. Kor. inxenat S., etku a., St. 1. Ща, 3. | Spinne, epäi-epa S., Rob.; Kor. epaiel S. бпш, 4. ngaiun, Dat. Pl. eikiig a. Sieg, genintilim D. Kor. mitintauw’nau a. Silber, nilgixin pilwinten a. = weisses Eisen. Kor. elni pelwuntin a. = Gold. singen, xulixul a. = schreien, Stimme; xtipen- gerkin М. S.; er singt, gireperkin Sub. Kor. xiattaam a., tepengerkin S., kaganjan a.; er singt, kaggajax Sub. sitzen, 3. Pers. Sing. iloowakogon Sub. Kor. kowawetwak Sub. so, ebenso, bleibe —, il’lon inginom D. Sohn, ëkuk M. M., eékik R., ekek, enankai spüz, er ist, Коки wrixin Sub. Kor. nikwixin Sub. sprechen, wir sprechen, murgin mitku anemi = mikatom Sub. 3. Pers. Plur. inurkinat; wenn sie sprechen, titä niurkinat D.; Inf. (2) uet’gäurk&n R., innein mikergin S., sie sprechen leise (3. Pers. Pl.), awiet-kinkin ineimiket xinat D.; sage uns! morekaite xinatwa D., vgl. schreien. Kor. Inf. (?) ko wanneiwalagn S.; wir spre- chen, muju mit’kowaijawatog Sub. springen, xpinku Rb.; er springt, paxitkusägan Sub.; Kor. notgaitilatag Sub. (Kind) Romb., humnin xilawol Sub., | Staar (blind?), kuul’etelen В. vgl. Mensch, Tochter. Kor. ä-llilä-kilä St., vgl. Ange. Kor. äkik a., Sub. u. Ws., akuk S., St. 1. | Stadt, wuiwu $., huihun В. äkik, 3. u. 4. äkak; Ока. eeki Ws. Sommer, elek a. u. М. S., eelek В. Kor. ellek a., anok Stell., aalak S.; Ukin. ellek Ws. Sonne, tirkitia., tirkitir S., tirkir R., tierkieri Romb. Kor. tikiti a., tiakietia S., St. 1. Ба, 3. titkapil, 4. tiket, tiiken Ws., tikxit Stell.; Ukin. titlupi Ws. Sonnenstrahl, tärkix-mel а. = Sonnen-Feuer ? Kor. tikax-minnen a. Sonnenuntergang, tirkir-xakane О. ; die Sonne ist untergegangen, tirkitir rekxi wirkin D. Kor. huina u., St. 1. üina, 3. u. 4. güiwen Dorf, St. 1. kainmu, 2. Kainempil (De- minutiv). stark, Adj., nikatuxen D., nikatuxin a., nita- ken (hart Rob.) S., n’k&t-uken R.; starker Mann, Krieger, niketuxin xlawol’ D.; starker ind, nixatuxin one D.; Adverb. niketem ; Geschrei niketem erginät а. = sie schreien stark; vgl. Kraft, sehr; stärker (jalxan) nikitwuxin Sub. Kor. niketwuxin a., niketwuxan S., nik- taexan St., nikewuxin S., vgl. katwugi- gin Kraft; stärker, katwux-kitog Sub. sorgen, sich bekümmern, tip’eikin ierkin, Imprt. | Staub, nultek xikin wujala., ré-uijal В., vgl. peikin ierkin R. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VJIme Série. Erde und Sturm. Kor. hitkau Eke. 7 50 stechen, Kkat-En’puen В. stehen, Imprt. xwellä a., min’kot’xesk R.; ste- hender Baum, wellaitei ut’tuhut D.; Im- prt. (?) iawo S. = weit. Kor. xanniwilgi a., git-welagai S.; ich stehe, St. 1. himma ti kotvola, 3. gimma tat vilatkin, 4. gummu kotvilangi; du stehst, St. 1. hika kot-vela, 3. gika kot-wilän- gat, 4. gika kot-wilängi. stehlen, min’tulen-muk R.; gestohlen hetuleli, vgl. Dieb. Л Stein, wugon, а. u. D., wugun М. 5., wur- wun Sub., Plur. wugonni D., uuggün В., penoguin, (telagon) Romb. Kor. güw’wen a., St. 1. gugun, 3. u. 4. güggon, gaugin Ws.; Окт. gawwugin Ws., vgl. gükkon Berg, Fels, St.; wul’- wull S. steinerne Pfeil(spitzen) wugni magmit D. sterben, wiei S., vgl. Tod, Seele, fallen, ge-oëi- gin R.; unsterblich ewikalgan Sub. Kor. wieiu S.; unsterblich &wiakil’en Sub. Sterne, eger a., ener-ener M. $S., aner-ener D., aanaligin, aanällinin R., vgl. Gott, titäpaxotkol St. bei Klpr. Kor. lillapekan a., lelapiku, St. 1. leliapi- Кап, 3. enganu; läpit’u Ws.; Ukin. öne- riWs.; Kamtsch. St. 1. ä$angit, 2. u. 3. éngarida, 4. engäsida Ws. ; Ost-Kmtsch. 6211564, NW.-Kamtsch. engezin Ws. Suefel, pleèki R., Plur. pleket D. u. Romb., pläket M.S., pelaket Romb. Kor. plakit S., St. 1. pläku, 3. u. 4. plia- kat; pläko, (Plur.) päläkit St., pleekit Ws. = Ukin. pleeku Ws. Stimme, xullixul a., 3. singen, schreien; kaxu- lilat S., tiefe Stimme (Bass), men’ge kü- il’igin-R. (= grosse Stimme) Kor. kumgikum a., kaxalilet S. L. RaDLorr, Stirne, kitkal a.. kirgel M. S., kirr-el R. Kor. kitkal а., kirgel 5. ; Kamtsch, kuukela. Stock, iran, milukei Romb. stöhnen, wu annatirkin S. = weinen. Kor. xanatigon S. stolz, übermüthig sein, itamperaken R. stossen, mit den Hörnern —, uitätketxe В. Strauch, jan römken R. Streit, Schlägerei, (streiten, kämpfen), maraurki- nat a., (3. Pers. Plur.) maraurkin S., min’-maraagmuk, min’- maraogluk (?) (Adhortativ)R; Inf. (?) тата uetxaumin R.; er streitet, maraurkin; höre auf zu streiten, tagam maraurka, u. marowka; wir streiten nicht, al’o maraurka; warum streitet ihr, menke maraurkit D. Kor. kon-mikelaangi, kot’kina-u Kelaangi a., maiolinat В. (3. Pers. Plur.). Stück, Bissen, tekikkit a-ulkei R., vgl. Fleisch. Sturm, meni wuial a. (starker St.) vgl. Staub, iakitilgin R. Kor. nutegin a., St. 1. tial, 2. katwu hin- gai (starker Wind), 3.kupuxatin, 4. kok- tegutang; Ukin. uialakin Ws. suchen, milkarirgen, Imprt. minärierga R.; suchet! xin’kiketik D., vgl. finden, zeigen. Süd, tirki-padga 5. Kor. tiki-pata S., s. Sonne. Sünde, (Adjectiv?) ne taen’ken В. Sumpf, Morast, uitiölken, niu-utlèken R., vgl. Schmutz, Tundra; Ukin. retgin Ws. m. Tabak, tawax, tawar D., ta-ak R. Tabak rauchen, xa(t)ta-axe, xa-(t)taa okoR.; lass uns rauchen, ketai min tawaxom D., Imprt. tawar xil’pigin D. Tabakspfeife, ta-ak-oinim, vgl. oiena Ofen, St. Kor. komgang St. ÜEBER Dix SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND UR VERBÄLTHISS ZUM KORJAKISCHEN. Tay, al’o R. u. Sub., (Plur.) alloxal St. bei Klapr., lugiut a., liongat M. S., lonet D., vgl. Arbeit. Kor. al’wui Ws. u. a., alé, halui, hallo a., Klpr., alwia S., St. 1. kuzal, 3. ha- lial, 4. kolxal. Tanne, Pinus abies? ель, hetellnäk D. tanzen, xpitura a. u. S., kotlawong В. tapfer, Held, genke-uken’, nket-üken R., nit- ken&uken Kampf, R., vgl. stark. taub, &-Uüulu-kelin R., vgl. Ohr, hören. Teufel, keel’e, kämak R., vgl. /Fassergeist, Gast. _ Ukin. ninwit WS. Thau, letell М. 5. Kor. alal (— Schnee) S.; Kamtsch. leltik SM Thee, xam’t’xö В. Thier, il’wilä a., léwilii S. Kor. alliuhullu a., ilwuli $. Thon, Lehm, kairäx S., vgl. Keri Schmutz, ko- delxel St. bei Klapr. Kor. atkan S., atkaan a., St. 1. lokawella, 2. gemelken, 3. aran (= Sand), 4. ed- dian; Ukin. kuk-eran Ws. Thran, rimänt, Walfisch-Thran mitkamit R. Kor. mutkamät Stell. Thüre, titil a., tittel S., titil, tittel R. Kor. tellitel a., telletel S. tief, Tiefe, nim’iin a., nimkxan М. 5., nimki, nimxi D., Plur. nim’xit; omikkelen R., emik-xalaat St. bei Klapr., vgl. flach. Kor. nimxen a., niwuikxun. Tochter, neuw-ekuk S., nge-okik В. Kor. nawaakik Ws., naw-akik 5.; Ukin. пбемек, vgl. Weib, Mädchen, Sohn. Tod, weengu a., cf. wiei gefallen a.; todt uillën В.; getödtet gaanmillen’ R., willagin St. bei Klapr., vgl. sterben. 51 gaanälin, 4. gawialin; wiagiaenen Adj., wialal St. = Hille. tödten, Imprt. шит mimik D.; ей werde —, minl’ui R.; wir tödten, mnin mik; wa- rum sollen wir tödten, raxui nara-mimit; ich fürchte, ihr tödtet mich, aïlgibkim gim naranmin gimiki; wir tödten nicht, mur- ginat anmika D. Tonne, meimükkam R. Traum, haretilim БВ. Kor. auilxat S., vgl. schlafen. träumen, irre reden, Öpeintp,reöt’ten’ В. traurig, häppineglin 8. Kor. ganenalin S. treiben, jagen, nintäuken В. Treppe, aän’opel (Deminutiv), inäömekxen В. trinken, miguki a., migukia М. S., mnikuki R., Imprt. xiuki D., ekuitsa, kapanga Romb. Kor. miwüikik a., xwutkigi S., St. 1. küi- ki, 2. migukik, 3. u. 4. biguikik. Trommel, Schellentrommel der Schamanen, j4- Tarn Ü. über, hirgöl R., vgl. hell. überall, hemguinken R., vgl. wo. übermorgen, guapenkäk В. Kor. St. holin-mittiu, 2. mitu iannakiniak vgl. Morgen, 3. hallo aiguwenga, vgl. Tag, Abend, 4. kolin holo. Ufer, kurma a., gikuurmin R., tiüruk St. bei Klapr.; an's Ufer, Korma-ite D.; Meeres- ufer anka-kuma 8. Kor. ait-kuim a., anka-kemukin S.; Ukin. ergin Ws. umwerfen, atkölilen, anpekatä-ulin В. unglücklich, nigellöken R., vgl. bedauern. Kor. wigei, weagigin ä., St. 1. wiäla, 3. !unmöglich, tilus uerkin В. 52 uns, Accus. murina; bei uns, murini; zu uns, morekaite, auch in der Bedeutung des Dativs von uns, über uns(reden),muräneD. unser, Pron. possess. (Dat.) murginaite; die Unseren, murginat D. untergehen, die Sonne geht —, tirkitir rekxi- wirkin D. VW. Veter, il’ligin а. М. $., ellegik В., iligit Sub. etelün Romb. Kor. enpik a. u. Sub., empik Ъ., St. 1. &m- pis, 3.u. 4. énpik, appa Ws.; Ukin. ell’gin Ws.; Kamtsch. äpak, 2. u. 5. apäk, 4. apats. verbergen, xinwagini a), xnakiga S. Kor. xinäkeiagin a., xinunkiux В. vergessen, ganti uällen, nin antiuätken R. verirren, sich —, 1. Pers. Plur. Praet. muri gantimnewli. verlieren, 1. Pers. Plur. Praet. (?) Pass. hene- ralli; «hr habt verloren, henerellinit D. versöhnen, sich, min meléun R., vgl. gut, Friede. vertragen, sich —, anpassen (?), t-&-ikirkin В. vgl. wenig. verwahren, xnakiga Rob. viel, nimkixii, nimkixi D., n’uomköken R., numkokin Romb.; viele Menschen, nim- kixi xlawoliu; Ukin. nak-noa Ws. Vielfrass, xaper D. Kor. St. 1. xaëppi, 2. kapére, 4. khäpei. Vogel, gallä a., galgal S., vgl. Ente; gotla Romb. Kor. gallä a., galgat S., galgaue Ws.; Ukin. galgape Ws. vomiren, spucken, ti ujer-elken В. von dorther, doten xak D., vgl. menxore xa- kane in welcher Richtung, Gegend. von innen heraus, oonmèpo R. L. RADLOFrF, von woher kommst du? men xostin D. vorbei, ninne В. Vortheil, хе kinte uiuiljin R., vgl. handeln. vorwärts, kija nötxen R., vgl. da, dort. Kor. St.1. ianötin, 2. iäne koléal, 3. u. 4. ianotan. W. Wächter, eiulaxai a. Kor. kun’un a. wählen, min’ten-mau R. wahnsinnig, tobsüchtig, ijjurgum et-ekenelli, ior- get êne-il’in R., vgl. Lärm. Wald, uttugut D. — Bäume utit a. Kor. ut’tu a., St. 1. utugun, 2. uttamkan, 3. uttügui, 4. üttugut. Walfisch, regiew a., réau М. S., reeu R., dreio Romb., rew. D. Kor. ши? a., iuñe S., iunwei, iuniu Ws., St. iungi, iuni. Ukin. iug Ws. Walross, Rosmarus trichechus, rirka D., tinkit, ridiki Romb. Wangen, ir’spid a., xilpid S., vgl. illi-girgik Backenbart R. Kor. el’pit a., alpet S. wann, tita, titä a., М. 5. u. D., Ча В. = wenn (Conj.). Kor. tite a. W anne, rinnolet S. Kor. inolat $. war, Praeterit. nitwaigim a. — Liebe. Kor. niwaigam a. warm, äkägni Rob., oomöm В. Kor. komaton $., St. 1. nomakin, 3. nit- gilakitan, 3. komating. warten, abwarten, min’atkämak R. warum? raxu, raxui, menke D. was, seiniut Romb., tiagnut Rob., räxnut a. Plur. was für ein, von welcher Art, rax, rasx Plur.; raxnut raxnot, räxnut D., minkri D. ÜEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHALTNISS ZUM KORJAKISCHEN. Wasser, mimila.,S., mimelR., mimiltRomb. Kor. шипа a., mimel S., St. 1. mimel, 3. u. 4. mimal, Ukin. miimil Ws., mori mi mal nass, St., vgl. Branntwein. Wasser-Geist, mimli-kin’keelei R., vgl. Teufel, Gast. Weib, newgan a., näuwan M., neuwgan S., näuxan Rob., n’eo-èn R., newen, newan, newegen D., jauan Romb. Kor. nöwgan a., newan S., St. 1. néguen, 3. u. 4. ngawän, vgl. Tochter, Mädchen. weinen, terngatirkin S., 3. Pers. Plur. tern- gatirkinat a.; Kor. koteinaton. weiss, nilgäxin, nilgixin a., niljaxin М. S, niila’ken R., nileixin a., nigixin D., vgl. Silber. Kor. nilgaxin a., St. 1.nilgakin, 3. nilgaka- in, 4. nil gaxain. шей, iawo D., М. S., 1а R., mimiankin-iah Romb. (sehr шей), vgl. nachher; nuré- kin R.; von weitem her, noonrellè R. Kor. jawak S., vgl. St. 1. iäwal, 2. javalet, 3. lawälang, 4. iawäl aukal rückwärts. welken, kugu-àrken В. Wellen, eikgin a., eikxin’ R., eïki M. S. Kor. eitki S., kaia kigitan a. weniy, merinde D., merinda S. = langsam, leise, teerki, teirkin R., vgl. sich vertragen. Kor. metkinga; Ukin. taxer Ws. wenn, (Соп].) tit’, titä D. wer, mengin В. Kor. meknang S.; Ukin. möeni Ws. _ werfen, knintigin S., kininleg S., mnint-eei В. West, tirki-titwi М. S., s. Sonne. Weiter, Wind, one, D. wie, minkri a. u. S., minkri D., miin’kemil В. Kor. minki a., minkri 8. wie viele, teger, tegerkin D. wiegen, einschläfern, ka-&u&uljüken В. wann, 53 Wind, 16]0 S., В. u. Romb., vgl. Lärm. Kor. gigilkai a., kele-u Ws., kuktegaton S., St. 1. ша (= Sturm), 2. katwu hin- gai (starker Wind), 3. kumuxatin, 4. koktegatang; Ukin. hiigin Ws. winden, flechten, anka ага ит В. winseln, xeine il’in В. Kor. kenkekn S., kitèg a. Winter, laglenkä М. S., läelle ologox R., liallen R. Kor. loxlen, liklen Ws. = Ukin. wir, muri а., D. u. М. S., mure Romb. Kor. muiu a., шп S.; Kamtsch. mus, mo- zis, muzu, buze. MWirbelwind, kenke kiunk Rob. keenke kium- ken В. wissen — kennen, Ukin. ich weiss, пом tilgitkin Ws, MW ittwe, inandanga S., kliuill’en В. Kor. iangi anaux 5. wo? hemi а.. emmi M. S., ami D. u. Romb. miink R. Kor. Мата a., hemmi S.; Ukin. meee. wohin? minkri D. = wie. Wolf, hina M. S., ешпа R., Plur. (?), hin D. Kor. iegilgin, St. 1. egélungan, 3. heigu- gui, 4. egilgan: Ukin. eil’gin Ws. Wolken, ege-ex D., jeäjjak М. 5. Kor. ieiak S., St. 1. xetkaan, 2. шем = Wind. wollen, willst du? tiniegirkin; wollt ihr? turi- ten’iegirkiti; wir wollen, ten’iegirkimi D., Infin. treönkimömum R., (ill, Macht) kinwo a., ook-0 В. Kor. katwugigin a. = stark. womit, wodurch riax-xa а. = wie, mikinem a. Kor. iexxe a., iaxnut (Plur, welche) 5., meki a. Wort, ëginmin a., Plur. aginmät (Sprache) D. 54 L. RaDLorr, Kor. migimmigen a., eginmine У. С. wozu, raxu D. = warum, womit, was. wünschen, titeien-irkin R. wäthend, ekimu kaneëlgin В. Wunder, kikoi а. Kor. ak-ko. Wurm, ennigen a., kimik 8. Kor. ennigem’ a., ingem S., elxoigin St. bei Klapr. Wurzel, kimgaxai a., tinmikin S., kiimikin St. bei Klapr. Kor. kimakim S., St. 1. kinmakin, = a., 4. ilkalgin. d Di. Zahn, ritti a, rittit (Plur.) D., ritintä M.S., rittel’tä В. Kor. wannal’gin a., wanna S., St. uamil- gnin. zahnlos, a-rinni-kelen В. Zank, Streit, Krieg, pulwutkuxinat S., nipil- wit-tuxinat а. (sie schiessen, 3. Pers. Pl.), vgl. Flinte, Eisen. Kor. kiewun $., kauwkiten a. sanken, schelten, minieleräkiun R.; aanginoi pukei (Händel suchen), aangin-ükli-girgin sich auflehnen, vgl. zorniy, aangin 4-kelei grob, R. { zappeln, teike üirkin (vgl. streiten) R. zaubern, wahrsagen, tilämin’ gitta R. zeigen, Imprt. xinkikatiD., vgl. finden, suchen. Zeit, xuriti а., nuunt-emai В. Kor. xulitik a. zütern, tailgaurkin В. (s. fürchten), keuerkin Rob. Zitze, lolo D., vgl. Milch. Kor. lolo Stell. zornig, aanginäit R., jorget-engeil’jin В. zürnen, naanginakätke R. Zügel, kooligit В. Zunge, gigil a., i-il D., gil St. bei Klapr. Kor. fil a., giigel Б., St. 1. hügal, 3. dili- gil, 4. dikel; Kamtsch. St. 1. nikil, 4. ilkel. gil М. 8., illigil R., zusammen, zugleich, kinmal D., ginmil В. Kor. ginmil S. Zweig, rittel S., tillälugio St. bei Klapr. itil Sub.; Kor. elliel a., Ша Sub. zwischen (uns), nir& murè mnineuet xaueken ut’xiretit-xau В. Nachträglich füge ich hier noch ein Verzeichniss des für die Vocabularia compa- rativa benutzten handschriftlichen Materials hinzu, soweit es das Tschuktschisch-Korjaki- | sche betrifft, welches in der K. öffentlichen Bibliothek aufbewahrt wird. Leider erfuhr ich dies zu spät um es früher benutzen zu können, als erst zum Theil zum 6. Bogen dieses Ar- tikels, von welchem an einiges mit in das Wörterverzeichniss aufgenommen ist. Es besteht dies Material aus folgenden Manuscripten: 1. dem Orginale der oben mitgetheilten von Daurkin ins Tschuktschische übersetzten Sprachprobe, die, wie eine Randbemerkung besagt, von Laxmann eingesandt worden ist. Da die im Besitze der Akademie befindliche Copie, die р. 11— 14 dieses Artikels tran- ÜkBER DIE SPRACHE DER TSCHURTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS ZUM KORJAKISCHEN. 55 scribirt mitgetheilt ist, nicht frei von Schreibfehlern ist, so gebe ich unten ein Verzeichniss der Abweichnngen, nach denen der obenstehende Text zu berichtigen sein wird. 2. Eine tschuktschisch-korjakisch-jukagirische Uebersetzung von etwa einem halben Hundert kurzer Sätze, die laut beigefügter Bemerkung auf Veranlassung des damaligen Ober-Commandanten des Ochotzkischen Hafens, Capitain Lieut. Subow, durch Dolmetscher dieser Sprachen im Jahre 1781 übersetzt wurden. Es sind dies die von Bacmeister auf- gesetzten Sätze, vergl. Adelung, Catherinens d. Gr. Verdienste um die vergleichende Sprachenkunde p. 23, p. 28, N. 32; und p. 30, N. 64. Da diese Sätze durch ihre Struc- tur geeignet sind, namentlich im Vergleich mit den oben erwähnten, theilsneuen Aufschluss zu geben, theils die aus jenen gewonnenen Ergebnisse zu vervollständigen oder zu berich- tigen, so mögen sie hier in beiden Sprachen neben einander um so cher einen Platz finden, als für das Korjakische zusammenhängende Sprachproben fast gänzlich fehlen und doch besser als blosses Zusammenstellen von Wörtern die nahe Verwandtschaft veranschaulichen. Ein Vergleich dieser beiden Uebersetzungen beweist, dass die Korjakische sich enger an den Wortlaut des Originals anschliesst, während die Tschuktschische hin und wieder etwas freier gehalten ist. 3. Die Original-Handschrift von Dr. Robeck’s tschuktschischem Vocabular. In Sa- rytschews Transcription finden sich namentlich mehrere auffallende Druckfehler. Vom 6. Bogen an habe ich es für’s Wörterverzeichniss benutzt und das aus Sarytschew entlehnte nach demselben berichtigt, hin und wieder statt desselben auch mit Rob. bezeichnet, auf- genommen. 4. Eine kleine korjakische Wörtersammlung von Dr. Redovsky, zu Anfang dieses Jahrhunderts aufgezeichnet, die sich durch sorgfältige Beobachtung der Lautverhältnisse auszeichnet und deshalb ebenfalls vom 6. Bogen an, mit Red. bezeichnet, in das Wörter- buch eingeschaltet ist. i Das aus der Sprachprobe N. 2 ebendaselbst Entlehnte findet sich mit Sub. = Subow bezeichnet. Die Stammverwandtschaft, wenn nicht nahezu Identität der Tschuktschen und Kor- jaken, im Gegensatz zu den ihnen ganz fremden, sesshaften (Eskimo)Tschuktschen, die sich selbst Namollen nennen, wird in deutlichen Worten in einem Aufsatze «über die Tschuk- tschen», mitgetheilt im Journal des Ministeriums des Innern vom Jahre 1834, Tom. XVI, р. 356—568, ausgesprochen. Es scheint dieser Aufsatz nur ein Auszug aus einer umfang- reicheren Abhandlung eines jedenfalls mit den Verhältnissen jener Völker genauer bekann- ten Verfassers zu sein, der hier nicht genannt wird, und enthält eine Fülle von interessan- ten Notizen über Sitten, Gebräuche und Verkehr dieser Völkerschaften. Unter Anderem heisst es in Bezug auf diese beiden verschiedenen Tschuktschen- Stämme, dass sie in ihrer Lebensweise, Körperbildung, Sprache und im Gesichts-Typus eben so sehr von einander abweichen, als die Rennthier-Tschuktschen mit den Korjaken, die Namollen dagegen mit den Eskimo, namentlich denen von Kadjak übereinstimmen, und 56 Г. RabLorr, dass ein Kadjaker, der den Verfasser auf der Sloop Blagonamerenny begleitete, sich leicht mit ihnen verständigen konnte. Als fernerer Beleg der amerikanischen Verwandtschaft wird noch auf die Aehnlichkeit in der Bauart der Jurten, Baidaren, der Gleichartigkeit der Waffen und Geräthschaften hingewiesen, wie endlich auf die verschiedenen Hausthiere dieser beiden Völker — Rennthier und Hund. Die Namollen, als die ärmeren, häufig zum Verkehr mit den Rennthier - Tschuktschen, den Uebermittlern der europäischen Handels- artikel, deren sie bedürfen — vor Allen des Tabaks — gezwungen, erlernen zum grossen Theil die Sprache der letztern, ohne dass das Umgekehrte der Fall ist. Nach dem unter N. 1 hier erwähnten (Laxmannschen) Manuscripte wären in unserer p. 11— 14 mitgetheilten Sprachproben folgende Berichtigungen zu erwähnen: im Satze N. 7. lies: jarenon statt jarsnok, Nr. 13. minxametwamin’ statt minxametwamik, N. 28. itaxon statt ipaxon, N. 35. hit’iol statt zit’sol, N. 39. girge awulet’kinat statt girge awletkinat, Nr. 41. min mele wimik wmimi statt min mele wimik wmeini, N. 59. wilgit statt wilgil, N. 77. meini notaite statt meni(n) notaite, N. 70. nepulexinat statt niopuluxinat, N. 79. wagaiglin statt wagaillin, N. 94. ail’giwkim statt ailgibkim, N. 95. naranmimit’ statt nara- mimit’, N. 100. reke kewimik stat rekewimik, N. 101. xiet’gitik statt xisthitik, N. 107. emelwelini statt amelwilini, N. 109. henekikeli statt henkikeli, N. 114.taiolgin statt taioliin und kilile statt kiline, N. 121. ergrolin stattargrolin, №. 122. gmixa Kane statt gmiga Kake, N. 127. wil’wiletkinat statt wilewilutkinat, N. 128. minwiletkinam statt minwilutkinat, N. 129. xiwelet’kin statt xiwilutkin, Nr. 131. xirkuri statt xirkudi, N. 132. minwiletki- min’ statt minwilutkimik, N. 133. niurkinat statt inurkinat, N. 134. kin’ kim ineimiketxinat statt kin’kin ineimiketxinat, N. 135. xnur-gataw statt xnurhataw, N. 136. hetkine statt henkine, N. 146. xietgin statt xistgin, N. 155. ejex statt egsex, N. 157. mimläite statt mimlite, N. 162. jaiolgit statt iaiolgin, N. 164. jegeiew statt sgeiew, N. 171. raxniut statt raxtit, N. 172. inin iginmet statt inik ahinmet, N. 174. xretgitik statt xeretgitik. Endlich enthält das Laxmannsche Original noch folgende zwei Sätze, die in der von uns benutzten Copie ausgelassen sind: un’muk n’upulexin sehr wenig, und mekinka, kit’u- lam, gut! genug’! Hinsichtlich der von mir im Wörterverzeichniss angewandten Schreibung muss ich noch bemerken, dass in den aus dem russischen transcribirten Wörtern sr durch п wieder- gegeben ist, ng dagegen, wo es sich bei Steller, Romberg, Redovsky und Robeck so vor- fand, unverändert beibehalten worden ist. ÜEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS ZUM KORJAKISCHEN. 57 Tschuktschische und Korjakische Eingesandt von dem Sprachprobe. Hafen-Commandeur Capitain-Lieutenant SUBOW. Gott ist unsterblich. Der Mensch lebt nicht lange. Die Mutter küsst ihre Kinder. In ihren Brüsten ist viel Milch. Ihr Mann liebt sie. Dieses Weib war schwanger. Sie gebar sechs Tage von jetzt zurück einen Sohn. . Sie ist noch krank. Die Tochter neben ihr sitzt und weint. | Das Kind will nicht saugen. Dieses Mädchen geht noch nicht Ein Jahr und zwei Monate (sind es her) Tschuktschisch tirikiti ewikalgin. xilawol julex warkin ini wi- gagil. 6101 uwat’ murgin nene. inik lologonin nimkixin lowi- argan. humnim xilawol muräkin ko- rikankin mitek mikali. kahkut waren newinti warkin haatikenawlin. notxen ino hureti innan mil- ligin halo nitikgin not’xenan hepelxin- talin humnin xilawol. illonxon epikin liwa werkin. naw-akagai makirgin kimka warkin. iloowakagon ternaterkin. ninxai Kirmurkin &memexit- gin. notxen nawak epekin &kewik kukilgan. hiwinit nijex hiwit Katame. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIlme Série. Korjakisch, agag ewiakil’en. ojem tewien kujulatog xiim Julex. illa kuwwan’ginin inin’ ki- migu. inik lolook hinwox liuxei. ujekuk inin haimu kulningin. hukin newitxat nitwaxin ge- genxewlen. innol &tonin innan miligin. al’wiiti hakenak javaleiton akik. inno eppo kopka wogn. gaw’akok inin inik kenmok. kowa wetwag koteigatogn. kimigipel kotenxek atog lo- wik hukin newitxatpil eppo @е1- wike. hiwagit gijax eil’git. 58 von jetzt seit sie geboren Diese vier Knaben alle sind gesund, der erste läuft, der andere (2te) springt, der 3te singt, der 4te lacht. Dieser Mensch sieht nicht. Was sprechen wir. Dein Bruder niest. Deine Schwester schläft. Euer Vater schläft nicht. Er isst und trinkt wenig. Die Nase ist in der Mitte des Gesichtes. Ап uns sind (wir haben) zwei Füsse. An jeder Hand sind 5 Finger. Haar wächst auf dem Kopfe. Zunge und Zähne sind im Munde. Die rechte Hand ist stärker als die Linke. Das Haar ist lang und dünn. Das Blut ist roth. Knochen sind hart wie Stein. Fische haben {an — sind) Augen, Ohren nicht. Dieser Vogel fliegt langsam, er setzt sich dort auf die Erde. L. Rapıorr, Tschuktschisch. notxen inan tite ПРо xun hu- rewiin. makirgin nirax akat amil’go imon’ nimelga. inot’kin nila wurkin, xol’ paxit-kusägan, niroxaw gireperkin, gijaxaw ternewurkin. ill’on oremtiwagan alilika. mikin mewun murgin mitku- anem imikatom. xaita hinin akix-lakikkin. Kakigit inen nenixikin kuril’- xetin. iligit turgin & rilxat-ka. ell’on-xon xametiwaikin iwi- Kikin etenke. hekit-gam wit’giik rexuk. murik nirex hit’kak. ет оп min’gik amin’ju. kikwiju tinerkin lewt-ik. rilin rinit rikrinki. hakango jalxan mingilnin nikitwuxin awwaw-xal. kikwiju niwlixin, nigtixin. mulumul niririxin. at’hamit niktixin awutmar- kie wuwwun. innen’kin warkin lilat wilut ewilukilgin. ell'on-xun galgat rinegigü menra notxen wakogogi nuteKxin - Korjakisch. hakeninag titeinne haitolin. xutkei gijax akkapiläxu. ëmog amoatog nemelaw kot- wagi. inotkin koikiläwilatog, xullo notgaitilatog, gijugaw kagagjax, gijaxaw kakakgatog. hukin ojemtiwial’n ineleuka. inno muju mit’kowaiawatog. xaitakalgen hinin katkixlag. kakiget hinin kuilxetog. _ enpik tukgik &-ilxet-ka. inno kew’jigkiwwukig eppu- läw. ihit’am meletginu-nik loölxo- lok. mujik gijex hit’kat. hamga mingen amilligju ilgu. kikwi (= kikwiit) kongalgi lewt-ik. . Ш, waine ikigik. hakanxo janxalaken mingilgin katwuxkitog awwaw mingik. kikwii niwlixin, nejetixin. mullumul niitkixin. at’amu niktixinaw texen wuwwun. innik kotwag lilat, wilut uine. hutkin hailgi kunilatog me- kinne = аа. inno kotwagalok nutelxen. UEBER DIE SPRACHE DER TSCHUKTSCHEN UND IHR VERHÄLTNISS ZUM KORJAKISCHEN. er hat (ihm sind) Federn auf den Flügeln, schwarze. Der Schnabel kurz. Der Schwanz (ist) kurz. In seinem Neste sind weisse Eier. Auf dem Baume sind grüne Blätter, dicke Aeste. Das Feuer brennt, wir sehen Rauch, Flamme und Koh- len. Das Wasser im Flusse fliesst schnell. Der Mond ist grösser als die Sterne, aber kleiner als die Sonne. Gestern Abend regnete es. An diesem Tage (heute) Mor- gen sah ich einen Regen- bogen. In der Nacht ist es dunkel bei Tage ist es hell. Tschuktschisch, nun’xenin tinit relelilin uw- rin. jexajax kok niwrixin. norgin kixmixin. inik-oxrox kikijolgon igilgin ligligit. utik xonalnän xanalnin, nohomkin itil. milgin nirerkin, muri minlo- gokin nisnil, waren nineti- hatkin, wilxiwil. mimil’wejemik legerenkin ko- huk teletirkin. katame parok analinik, kitog nimxaga tirkitir. aiwe aiwena nilemuru Ш). notxen ikinit Kinmil tilegun hinmil tirki xemkukgen. nikita érgatik awan elin wut’- ximkiku. inen halo érgati. 59 Korjakisch. inik tigu (= tiku) ilik nuxi- пам. igit’am nikwixin. Koigin niimixin inik kitkijolgik ligligu. uttik nuetilgixen wutwutu, noomxenaw illu. milgin kungletog, muju mit’- kuluugin ipiip, konnokla- tog, wilxu. mimil wejemik kuk’alig ni- ixeew. Kilxin nimeigaw liläpikak, ip- puliök tiikik. nilgixinaw aigiwe aigiwena ni muxetxin huten alo jexmitiw tileun hummo ekekak. nikita katog wutxek. alo nekgixet. im Wörterbuche р. Зв, Зв. 33 8. УЗВ. 34 5. 34 8. 35 $. 36 $. 36 8. 36 $. 36 5$. 36 $. Bas: 49 $. 42 $. 47 $. Corrigenda. у. Bär lies: uomk6 für komkö. у. blasen lies: mittöen für mentöen. у. Brod lies: pintekikin für pintekikik. v. Boot lies: enda hättwut für enda hättwul, у. dunkel lies: wukum kiku für wukkum kiku. v. einathmen lies: ueorgin für neorgin. v. fett lies: mitkamit für min’kamit. у. Freund lies: inaglä М. S., innäl’ek В. у. у у у У У у у froh Нез: geraitim für geraitiin und kargäuettin für kargänettin. . Frost lies: kaxkan für kaxkan. . Fuchs lies: rekokalgin für kekokalgin. . Gans lies: Anas bernicla für Anas bernicla. . Gurt lies: rükit für riikit. . Loch lies: kimatirgin für Kimalirgin. . liebkosen lies: nireötken, nitei iunken für nireetken niteiiunken. . schaden lies: amat’kinetta für kineetta. 47 s. у. schmerzhaft lies: ne&tal&uljin für neelaleulin. 48 5. у. schwanger liess: tookelen für toopeten. MÉMOIRES L’ACADEMIE IMPERIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VII SERIE. Tome II, № 11. DIE ÖBERSCHULTERILAKENSCHLEIMBEUTEL (Bursae mucosae supracoracoideae), eine Monographie mit Vorbemerkungen, enthaltend Beiträge zur Anatomie der Regio infraclavicularis und deltoidea. Von Professor Dr. Wenzel Gruber. (Mit 3 Tafeln.) Der Akademie vorgelegt am 8. Febr. 1861. ST. PETERSBURG, 1861. Commissionäre der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften: in St. Peiersburg in Kiga in Leipzig Eggers et Comp., Samuel Schmidt, Leopold Voss. Preis: 60 Кор. = 20 Ngr. Gedruckt auf Verfügung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. K. Vesselofski, beständiger Secretär. Im April 1861. Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. DIE OBERSCHULTERHACKENSCHLEIMBEUTEL (BURSAE MUCOSAE SUPRACORACOIDEAE) eine MONOGRAPHIE mit Vorbemerkungen, enthaltend Beiträge zur Anatomie der Regio infraclavicularis und deltoidea. von Professor Dr. Wenzel Gruber. Untersuchungen, die ich seit 1850 über die Schulterschleimbeutel (Bursae muco- sae scapulares) anstellte, belehrten mich, dass deren Anatomie noch keineswegs abge- schlossen sei. Ein Genus derselben, das die Schleimbeutel in sich begreift, welche ich Oberschul- terhackenschleimbeutel (Bursae тисозае supracoracoideae) nenne, ist besonders ungenü- gend gekannt. Von den fünf (bis sechs) Schleimbeuteln, welche ich als dazu gehörig kenne, waren bis 1857 sogar nur zwei und auch diese nicht allseitig beschrieben. Die von mir entdeckten drei übrigen, worunter gerade die zwei sind, welche sich, ausser einer be- trächtlichen Grösse, durch Verwehrtung für die praktische Chirurgie vor allen auszeichnen, habe ich allerdings in zwei meiner Schriften ') in Kürze erwähnt, konnte sie jedoch damals vollständig noch nicht abhandeln, eben weil meine Untersuchungen über sie noch nicht zum völligen Abschlusse gediehen waren. | Nachdem ich aber jetzt sowohl die bekannten als auch die neuen Oberschulter- hackenschleimbeutel in einer enormen Zahl von Fällen untersucht habe, und dieselben 1) Die Musc. subscapulares (major et minor) und die | und Leipzig 1857 40. р. 35—36. — Vorläufige Mitthei- neuen supernumerären Schultermuskeln d. M. — Mem. | lung über die Oberschulterhackenschleimbeutel. — Bull. des Sav. étrang. de l'Acad. Imp. des Sc. de St.-Petersbourg. | Tom. I, р. 448.; Melang. biolog. Tom. III, р. 351. Tom. VII, р. 253— 254. Besond. Abdr. St. Petersburg Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme Série. 1 о WENZEL GRUBER, in allen Beziehungen möglichst kennen gelernt zu haben glaube, schreite ich zur Her- ausgabe einer ausführlichen Monographie derselben. Damit geselle ich zu meinen bereits gelieferten Arbeiten über die Schleimbeutel eine neue, und erfülle zugleich ein Verspre- chen, welches ich Einer Akademie in einer Note у. J. 1859 gegeben hatte. Zum Verständnisse ihrer Lage musste ich der Beschreibung Bemerkungen, die eine Reihe neuer Beiträge zur Anatomie der Regio infraclavicularıs und deltoidea enthalten, vor- ausschicken. | Die Schrift schliesst mit einigen praktisch-chirurgischen Folgerungen. s I. ABSCHNITT. VORBEMERKUNGEN. An der unteren Seite der Clavicula existirt eine bis jetzt nicht genügend hervorgeho- bene dreieckige Stelle, welche die obere Wand zweier bis jetzt nicht unterschiedener osteo- firöser Kapseln zur Aufnahme der Oberschulterhackenschleimbeutel bilden hilft. Die Kap- seln haben ihre Lage in zwei zwischen der Clavicula und dem Processus coracoideus des Schulterblattes befindlichen dreieckigen Räumen und entstehen durch eine bis jetzt nicht aufgestellte Anordnung der Fascien. Manche Betrachtungen über die Clavieula; einige Worte über die zwei aufgestellten Trianguli coraco-claviculares; die Beschreibung der Fascia coraco-clavi-costalis, namentlich deren neu aufgefasste Porto coraco-clavicularis, welche die Bildung zweier Capsulae triangu- : lorum coraco-clavicularium veranlasst; die Berücksichtigung der Vagina m. deltoidei und der Semivagina articulationis humero-scapularis; und die Erwähnung der Vagina m. pectoralis majoris und der Fascia fossae infra-clavicularis superficialis werden daher nicht überflüssig sein. Sie können aber überschlagen werden, wenn sie nicht gefallen. Zur Clavicula. Abgesehen vom Ansatze des M. subclavius an das Schlüsselbein, aber mit Rücksicht auf die anderen Muskeln, welche von demselben entspringen oder an dasselbe sich inseriren, namentlich mit Rücksicht auf den Ursprung des М. pectoralis major und des М. deltoideus von demselben, können an demselben drei Portionen, deren Ausdehnung eine andere ist, als die derselben bei anderen Eintheilungen, unterschieden werden: 4.1. eine Sternalportion, Acromialportion und das Zwischenstück. Die Sternalportion begreift das Stück, von dem die Portio clavicularis des M. pectoralis major und der Gleidomasioideus entspringt; die Dre ÖBERSCHULTERHACKENSCHLEIMBEUTEL ЕТС. | 3 Acromialportion das, von dem die Portio clavicularis des М. deltoideus entspringt und an das der M. cucullaris sich inserirt; das Zwischenstück endlich das, welches die Grenze zwischen der Fossa supra- und infraclavieularis bildet, und mit Ausnahme ihrer unteren Seite von Muskelinsertion frei ist. Es muss hierbei natürlich von jenen Ausnahms-Fällen abgesehen werden, in welchen die Clavicularportion des M. pectoralis major ganz fehlt (Nuhn), oder nur schmal ist ({ch); oder in welchen der Ursprung des M. pectoralis major am Schlüsselbeine bis knapp zum Ursprunge des M. deltoideus sich erstreckt (Ich mehrmals); oder in welchen die Clavicularportion des M. deltoideus ganz (Ошо, Ich) oder fast ganz (Jch) mangelt; oder der М. pectoralis major und deltoideus nur einen Muskel bildeten (Hyrtl 1 mal, Ich 6 mal einseitig oder beiderseitig, wobei die Vena cephalica 1mal fehlte, in den übrigen Fällen als ein meistens schwaches Gefäss über die dem M. deltoideus entsprechende Portion und über das Schlüsselbein zur Vena jugularis exierna posterior verlief); oder der M. deltoideus die Clavicular- portion des M. pectoralis major ersetzt (Seiler); oder, wie meines Wissens von anderen Ana- tomen noch nicht, von mir!) aber in drei Fällen beobachtet wurde, der М. subelavius fehlt und durch einen Muskel, M. scapulo-costalis minor, substituirt wird, welcher vom oberen Rande des Schulterblattes medianwärts von der Incisura desselben entsteht, in einer eigenen Scheide eingeschlossen hinter dem Schlüsselbeine und der Fascia coraco-clavicularis propria, von beiden durch einen langen und breiten dreieckigen Raum getrennt, verläuft, endlich in eine schmale Sehne übergeht, die mit dem Lig. costo-claviculare zusammenhängt, das Schlüs- selbein hinter dem vorderen Viertel seiner Länge von unten kreuzt und am ersten Rippen- knorpel sich inserirt. Die Sternalportion ist die längste und stärkste, die Acromial- portion die breiteste, das Zwischenstück die kürzeste und schwächste Portion. Unter 60 Schlüsselbeinen, welche im frischen Zustande, mit ihren Knorpeln an beiden Enden, und längs der Krümmung ihrer vorderen Seite gemessen wurden, und Individuen verschie- denen Alters von 12ten oder 15ten Jahre aufwärts angehörten, betrug das Min. der Länge 10—11 Cent. 5 Mm., das Max. 16 Cent. 5 Mm., das Med. 14,1 Cent. Davon kam auf die Sternalportion im Min. 4,0 Cent., im Max. 9,0 Cent., im Med. 6,2862 Cent.; auf die Acromialportion im Min. 3,7 Cent., im Max. 7 Cent., im Med. 5,323 Cent.; auf das Zwischenstück im Min. 6 Mm., im Max. 3 Cent. 5 Mm., im Med. 2,148 Cent. Das sternale Ende war unter 60 Fällen an 19 4. 1. fast in 14. Е. vom Ursprunge des М. pectoralis major frei, und zwar in einer Strecke von 3 Mm. im Min., 2 Cent. 5 Mm. im Мах., und 1,2384 im Wed, Sollte sonach Home”), der als Med. der Länge des Schlüsselbeines bei den Franzosen 15 Cent., bei den Engländern 121 Cent. angibt, die Messung auf die oben angegebene Weise vorgenommen haben, so würde das Schlüsselbein bei den Russen in Rücksicht seiner Länge in der Mitte zwischen dem jener Nationen stehen. Das Мах. 4. 1) W. Gruber. Neue Anomalien. Mit 7 Taf. Berlin | Petersburg und Leipzig 1860. 49. р. 8. 1849. 40. р. 20. — Die supernumerären Brustmuskeln des 2) Bull. de Férussac. Tom. ХХ. р. 324. Bei Malgaigne Menschen. Mit 2 Taf. Mém. de l'Acad. Imp. des Se. de | Traité d’anat. chir. 2. édit. Tom. II. Paris 1859. р. 573. St,-Pétersbourg. Tom. ПТ. №2. u. besond. Abdruck St.- * 4 WENZEL GRUBER, Länge kann allerdings auf 17—18 Cent. und +- steigen, allein dann ist die Messung an der oberen Fläche und von einem äussersten Punkte zum anderen vorgenommen worden. Abgesehen von dem sehr verschieden gestalteten sternalen Ende des Schlüsselbeines wird die Sternalportion bald und gewöhnlich dreiseitig prismatisch, bald und selten vier- seitig gefunden. Im ersteren Falle ist sie bald mehr von oben und vorn nach unten und hinten, bald mehr von vorn, oder vorn und unten, nach hinten und bisweilen so comprimirt, dass ihre obere Fläche mehr ein Rand und in зади" Richtung um die Hälfte schmäler ist als in verticaler: Dort zeigt sie eine obere vordere, eine hintere und eine untere Fläche, . hier eine obere, eine vordere, oder vordere untere, und eine hintere Fläche; dort einen vorderen unteren, einen oberen hinteren und einen unteren hinteren Rand, hier einen vorderen (oberen), hinteren (oberen) und unteren Rand; dort entspringt der М. pectoralis major von dem vorderen Theile der vorderen oberen Fläche, hier von der vorderen oder vorderen unteren Fläche; dort läuft der Sulcus clavicularis an der unteren Fläche, hier am unteren Rande oder hinter diesem an der hinteren Fläche. Im letzteren Falle zeigt sie eine obere, untere, vordere und hintere Fläche, einen oberen vorderen, unteren vorderen oberen hinteren und unteren hinteren Rand; entsteht der M. pectoralis major von der vor- deren Fläche; verläuft der Sulcus clavicularis an der unteren Fläche. Die Acromialportion ist immer von oben nach unten comprimirt, mit einer oberen und unteren Fläche, einem vorderen und hinteren Rande versehen, aber der hintere Rand ist nicht selten mehr eine Fläche als ein Rand. An der oberen Fläche hinter dem vorderen Rande ist meistens eine lange, mehr oder weniger breite, flache, sichelförmige, rauhe oder selbst zackige Depres- sion für den Ursprung des M. deltoideus zu sehen. Ich habe mehrere Male bei sehr robu- sten Individuen einen dreieckigen von oben nach unten platt gedrückten Fortsatz vom medialen Ende dieser Depression nach vorn hervorstehen gesehen, von dem ein starkes den Sulcus deltoideo-pectoralis zunächst begrenzendes Bündel des М. deltoideus entsprang. Dieser Fortsatz darf nicht mit einer Exostose verwechselt werden. Das Zwischenstück ist meistens von oben nach unten comprimirt, abgerundet dreiseitig, selten abgerundet vier- seitig. Seine untere Fläche ist vom Sulcus clavicularis meistens ausgehöhlt oder doch platt. Der vordere Theil seiner oberen Fläche ist zwischen die Fläche des Ursprunges des M. pectoralis major und die Stelle des Ursprunges des M. deltoideus eingeschoben. Häufig ist ein Sulcus clavicularis zum Ursprunge oder zur Insertion des M. subcla- vius, seltener statt desselben eine platte rauhe Fläche, und ganz selten statt desselben eine erhöhte rauhe Linie oder ein erhöhter rauher Streifen zugegen. Der Sulcus er- streckt sich bald von der Tuberositas costalis bis zur Tub. scapularis, und zwar zu deren hin- terem Ende, oder vor deren hinteres Ende; bald ist er nur streckweise, und dann nur am Zwischenstücke oder nur an der Acromialportion, zugegen. Am schmalsten ist derselbe an der Sternalportion und beginnt hier zugespitzt, wird dann allmälig und selbst bis 12 Mm. breit. Am acromialen Ende ist er gern unabgegrenzt und verfliesst allmälig mit der unteren Fläche der Acromialportion, medianwärts von der Tub. scapularis. Bei der einen Art der ot Die OBERSCHULTERHACKENSCHLEIMPREUTEL ЕТС. dreiseitig prismatischen Gestalt und der vierseitigen Gestalt der Sternalportion liegt er an deren unterer Fläche; bei der anderen dreiseitig prismatischen Gestaltart an deren unterem Rande, oder hinter diesem an der hinteren Fläche, an dem Zwischenstücke und der Acro- mialportion knapp am hinteren Rande an der unteren Fläche. Seine hintere Kante fällt mit dem hinteren Rande der Clavicula zusammen. Die vordere Kante des Sulcus clavicularis fällt an der Sternalportion gewöhnlich mit dem vorderen Rande (oder vorderen unteren, oder unteren) zusammen, liegt aber auch bisweilen und selbst in beträchtlicher Strecke davon rückwärts; läuft am Zwischen- stücke meistens und an der Acromtalportion immer hinter deren vorderem Rande, und zwar medianwärts vom hinteren Höcker der Tuberositas scapularis in einer Entfernung von 6 — 10 Mm. und mehr. Es bleibt somit medianwärts von der Tub. scapularis in der ganzen Breite des Schlüsselbeins und vor dem Sulcus clavicularis an der Acromialportion und dem Zwischenstücke eine mehr oder weniger grosse, freie, dreieckige Stelle übrig. welche sich selbst bis zur Tub. costalis als schmaler Streifen fortziehen kann. Triangulus coraco-clavicularis lateralis et medialis. Die Anatomen und Chirurgen sprechen nur von einem Triangulus coraco-clavicularis. Ich unterscheide deren zwei, wovon ich den einen: Triangulus coraco-clavicularis lateralis s. externus $. coraco-acromio-clavicularis, den anderen: Triangulus coraco-clavicularıs medialis s. internus nenne. Der Triangulus coraco-clavicularis lateralis — T. coraco-clavicularis auct. = Т. coraco-acromialis Velpeau, liegt zwischen dem lateralen (äusseren) Rande des Processus cora- coideus, dem Acromialtheile des Schlüsselbeines, lateralwärts vom Processus coracoideus, und der Spitze des Acromion. Demselben entspricht die Depressio coraco-clavicularis auct. der Schulter. In demselben ist das Ligamentum coraco-acromiale, welches rückwärts in die Fascia supraspinata, vor- und abwärts in die Semivagina articulationis humero-scapularis sich fortsetzt, straff; darüber, vorn damit verwachsen hinten durch Bindegewebe und Fett _ getrennt, der laterale Theil (Wurzel) des oberflächlichen Blattes der Fascia coraco- clavieularis propria schlaffer ausgespannt. Ueber beiden von Bindegewebe und Fett umgeben laufen die Vasa acromialia, worüber der das Ganze deckende M. deltoideus liegt. Die Kenntniss der Depressio und des Triangulus coraco-clavicularis lateralis ist durch die Enucleation des Oberarmes aus dem Schultergelenke, durch Einstechen mit gleichzeitigem Oeffnen der Gelenkkapsel mit nachfolgender Doppellappenbildung, nach der Methode von Lisfranc und Champesme und nach der von Hesselbach, wichtig geworden. Der Triangulus coraco-elavieularis medialis liegt, zwischen der medialen (inneren) Seite des Processus coracoideus einerseits, dem Schlüsselbeine, medianwärts vom Ligamentum coraco-claviculare, und dem M. subclavius andererseits, im Boden der Fossa infraclavicularis, 6 WENZEL GRUBER, auswärts auch unter dem М. deltordeus, einwärts unter dem M. pectoralis major. In demsel- ben ist das tiefe Blatt der Fascia coraco-clavicularis propria straff und darüber, durch Bindegewebe und Fett oder zwei Arten Schleimbeutel geschieden, der mediale Theil des oberflächlichen Blattes derselben Fascia schlaff ausgespannt. Ueber diesen Blättern ist eine Fettschicht ausgebreitet, die selbst wieder von der Fascia fossae infraclavicularıs superficialis zugedeckt ist. In der Fettschichte zwischen der Fascia coraco- clavicularis propria und der F.fossae infraclavicularis superficialis verlaufen die Газа acromialia und die Vena cephalica in jenen Fällen, in denen sie sich über das Schlüsselbein nach aufwärts begibt, um in die Vena subclavia oder die Vena jugularis externa einzumünden, oder in jenen bis jetzt nicht gekannten Fällen, in welchen sie durch einen Kanal oder ein Loch, zwischen dem Schlüsselbeine und dem M. subelavius, verläuft, um in die Vena subclavia sich zu öffnen, oder auch manchmal bei sonst normaler Einmündung in die Vena axtllaris, bevor sie die Fascia coraco-clavi-costalis vor dem strangförmig vorspringenden Rande der Fascia coraco-clavicularis propria durchbohrt. Da zwischen den im Triangulus coraco - clavicularıs mediahs ausgespannten Blättern der Fasca coraco - clavicularis propria Schleimbeutel und bisweilen von grossem Umfange vorkommen, welche erkranken und Geschwülste, die verkannt werden dürften, bedingen können; so verdient der Triangulus coraco-clavicularis-medialis ebenfalls hervorgehoben zu werden, Fascia coraco-clavi- costalis. Fascia coraco-clavi-costalis ist die Aponeurose, welche die vordere Wand der Ach- selhöhle austapeziret und den М. subelavius nebst dem Л. pectoralis minor, durch Theilung in Blätter, einhüllt. Sie liegt hinter dem М. pectoralis major und seiner Vagina, die ganz oder doch grösstentheils zellig ist, davon durch ein laxes Bindegewebe oder häufig durch eine Fettschicht, und durch die bekannten Gefässe und Nerven getrennt. Ihre Stärke va- riirt an ihren verschiedenen Stellen, ist in nächster Nähe des Schlüsselbeines und des Pro- cessus coracoideus des Schulterblättes am stärksten, darunter lateralwärts stärker als median- wärts, und im Bereiche des Triangulus subpectoralis und gegen die Rippen oft nur zellig, Sie verläuft vom Processus coracordeus ein- und etwas rückwärts, um sich an das Schlüssel- bein zu inseriren; ein- und abwärts, um in die Fascia intercostalis externa überzugehen; abwärts, um lateralwärts das vordere Blatt der Vagina für den M. coracobrachiahs und das Caput breve m. bicipins bilden zu helfen und mit der Fascia subscapularis und Fascia brachi etc. zusammen zu hängen, medianwärts aber, um hinter dem Rande des M. pectoralis major in die Fascia foveae axillaris umzubeugen. An derselben sind immer zwei durch ihre Stärke und ihre fast rechtwinklig zu ein- ander gestellte Lage deutlich abgegrenzte Portionen d. i. eine obere, ganz kleine sehr starke — Fascia coraco-clavicularis —, und eine untere ganz grosse, schwache — Fascia coraco-costalis — zu unterscheiden. Die OBERSCHULTERHACKENSCHLEIMBEUTEL ETC. 7 Faseia coraco-clavicularis. Die Fascia coraco-clavicularis ist im weiteren und engeren Sinne zu nehmen. Die Fascia coraco-clavicularis sens. lat. ist die ganz obere, schmale, aber stärkste Portion der Fascia coraco-clavi-costalis, welche im äusseren Winkel und im oberen Theile des Triangulus clavi-pectoralis vom Processus coracoideus längs des Schlüsselbeins, daselbst den M. subelavius einhüllend, zur ersten Rippe hinüber setzt, d. i. die im und über dem Trian- gulus coraco-clavicularis medialis ausgespannte membranöse Portion + der Vagina für den М. subclavius. Die Fascia coraco-clavicularis sens. strict. s. propria ist aber die, theils im Triangulus coraco-clavicularis mediahs theils über diesem, vom Processus coracordeus und aus dem Triangulus coraco-clavicularis lateralis zur Clavicula und zum freien Rande des M. subclavius quer hinübergespannte, und im Grunde der Fossa infraclavicularis liegende mem- branöse Portion allein. Die Fascia coraco-clavicularis ist keineswegs nur ein einfaches Blatt, wie man all- gemein annimmt, sondern besteht immer aus zwei völlig von einander geschiedenen Blättern, einem oberflächlichen — Lamina superficialis — und einem tiefen — Lamina profunda. Das tiefe Blatt (Fascia fossae infraclavicularis profunda) entsteht von dem oberen Rande der medialen Fläche des Processus coracoideus, oder von dieser Fläche selbst namentlich an dessen Basis mehr oder weniger tief, von dessen Spitze, bald über bald unter der /nsertion der Sehne des M. pectoralis minor, bis zu seiner Basis und dem Ligamentum eonoideum,. Es springt von da als eine dreieckige und horizontal gelagerte Membran im Triangulus coraco- clavicularis medialis zum freien Rande des M. subclavius nach ein- und etwas rückwärts hin- über, gehört bis dahin der Fascia coraco-clavicularis propria an. Hier angekommen theilt es sich in zwei Blätter, ein vorderes oberes und hinteres unteres. Jenes ist stark, be- deckt die vordere Fläche des Muskels und heftet sich an die vordere Kante des Sulcus clavicularis; dieses ist schwach, bedeckt die hintere Fläche des Muskels, heftet sich an die hintere Kante des letzteren und geht medianwärts in das Ligamentum costo-claviculare, lateral- wärts in das Ligamentum conoideum über. Durch diese Anordnung bildet das tiefe Blatt mit dem Schlüsselbeine eine osteo-fibröse Vagina zur Aufnahme des M. subclavius, welche + der Fascia coraco-clavicularis propria die Fascia coraco-clavicularıs sens. lat. ausmacht. Das- selbe ist eine ganz horizontal liegende straff ausgespannte, starke, ganz oder doch in ihrem vorderen Theile, bestimmt immer an ihrem vorderen Rande aponeurotische, dreieckige Membran, die zwei Flächen und drei Ränder zeigt. Von den beiden Flächen sieht die obere gegen das oberflächliche Blatt, die untere in das Cavum ахате. Von den Rän- dern steht der äussere mit der medialen Seite des Processus coracoïdeus in Zusammenhang, grenzt der hintere an den freien Rand des М. subelavius und erscheint der vordere als ein scharfer ganz straff gespannter fibröser Strang. Längs des äusseren Randes ist es so lang als die Länge der medialen Seite des Processus coracoideus, von einem Punkte hinter seiner 8 WENZEL GRUBER, % Spitze bis zum Ursprunge des Ligamentum conoideum an seiner Basıs beträgt. An seinem hinteren Rande misst es 3—44 Cent., an seinem vorderen Rande 3 Cent. — 5 Cent. 3 Mm. Seine innerste Spitze erreicht die Mitte der Länge des Schlüsselbeines, kann aber auch 1—1 Cent. über diese hinaus medianwärts sich erstrecken, oder 1 Cent. hinter dieser Mitte liegen. Vom acromialen Ende der Clavicula, 4. 1. von der Articulatio acromio-clavicularis steht es bis 3 Cent. ab. Diese Messungen, verglichen mit den Messungen der Länge des Ursprun- ges des M. deltoideus und М. pectoralis major an dem Schlüsselbeine, ergeben: dass gewöhn- lich nur sein mittlerer Theil im Bereiche der Fossa infraclavicularis, sein äusserer Theil jedoch unter dem M. deltoideus und noch mehr sein innerer Theil unter dem M. pectoralis major liege. | Das oberflächliche Blatt (Fascia fossae infraclavicularis media) entspringt mit zwei Wurzeln, einer lateralen und einer medialen. Die laterale Wurzel ist eine dreieckige Membran, die im Triangulus coraco-clavicularis lateralis liegt, und bald nur zellig, bald deut- lich aponeurotisch ist. Sie bildet bald eine vollständige Membran, bald ist sie durch Lücken unterbrochen. Zuweilen ist sie durch vereinzelnte, parallel neben einander liegende Fa- sern oder Faserbündel ersetzt. Dieselbe geht vorn in verschiedener Strecke aus dem Liga- mentum coraco-acromiale, mehr oder weniger nahe dem vorderen Rande desselben, manch- mal in dessen ganzen Breite vom Acromion bis zum Processus coracoideus hervor, und ent- springt hinten von dem vorderen Rande der Acromialportion des Schlüsselbeines bis gegen den Processus coracoideus. Die mediale Wurzel entspringt von der oberen Fläche des Processus coracoideus oder auch vom lateralen Rande desselben, hinter dessen Spitze, lateral- wärts von der Insertion der Sehne des М. pectoralis minor bis zum Ligamentum trapezoideum, oder geht bis dahin auch aus dem Ligamentum coraco-acromiale hervor, ausserdem auch von der medialen Seite der Basis des Processus coracoideus über dem tiefen Blatte bis zum Liga- mentum conoideum. Bisweilen geht es zugleich vom vorderen Rande des Ligamentum trape- zoideum aus, und schliesst, auch ohne Beihülfe der lateralen Wurzel, den zwischen dem Ligamentum trapezoideum und conoideum gelegenen winkligen Raum zu einer Kapsel. Diese Wurzel ist bald nur zellig, bald nur vorn aponeurotisch und bisweilen im Bereiche des Liga- mentum coraco-claviculare stark fibrüs. Sie ist bald vollständig, bald im Bereiche des Liga- mentum coraco-claviculare, also rückwärts, defect. Nachdem die laterale Wurzel das Ligamen- tum trapezoideum gekreuzt hat, verschmilzt sie, theils medianwärts vom Processus coracordeus theils über diesem, mit der medialen. Das so gebildete oberflächliche Blatt verläuft nun über dem tiefen Blatte quer nach einwärts, und inserirt sich mit seinem hinteren Rande allmälig an den vorderen Rand der noch übrigen Acromialportion des Schlüsselbeines, dann an das Zwischenstück desselben, in bald längerer bald kürzerer Strecke, endlich ganz median- wärts vereiniget es sich mit dem vorderen (oberen) Blatte der Vagina des M. subclavius, immer in einiger Entfernung vom vorderen Rande des tiefen Blattes, während sein vorderer Rand mit dem gleichnamigen Rande des tiefen Blattes, oder doch mit der oberen Fläche des letzteren nahe jenem Rande, verschmilzt. Der bald vollständige, bald durchbrochene Theil DıE OBERSCHULTERHACKENSCHLEIMBEUTEL ЕТС. 9 der medialen Wurzel aber, welcher an der Basis des Processus coracoideus entsteht, setzt sich an die untere Fläche des Schlüsselbeines, medianwärts von einer platten Stelle, die Zateral- wärts von der Tuberositas scapularis begrenzt wird, und geht hinten in die Vagina m. subclavii und in das Ligamentum conoideum über. Dasselbe ist eine fast horizontal liegende, nicht nur in dem Triangulus coraco-clavicularis medias und über dem tiefen Blatte, sondern auch über dem Processus coracordeus und in dem Triangulus coraco-clavicularis lateralis schlaffer ausgespannte, schwächere, fibrös-zellige und ebenfalls dreieckige Membran. Von den beiden Flächen sieht die obere in die Fossa infraclavicularis etc., die untere gegen das tiefe Blatt, den Processus coracoideus und das Ligamentum coraco-acromiale. Von den Rän- dern ist der äussere ein schiefer, setzt sich der hintere an den vorderen Rand der Clavı- cula etc.; und verwächst der vordere Rand mit dem gleichnamigen des tiefen Blattes, oder daneben mit des letzteren oberen Fläche. Es reicht über den Processus coracoideus in den Triangulus coraco-clavicularis lateralis d. i. viel weiter nach aussen als das tiefe Blatt, jedoch weniger weit nach innen, und seine innere Spitze verwächst mit dem tiefen Blatte bis 2 Cent. lateralwärts von dessen gleichnamiger Spitze. Sein äusserer im Triangulus coraco- clavicularis lateralis und über dem Processus coracoideus gelagerte Theil ist vom М. deltoideus bedeckt, sein innerer Theil liegt aber gewöhnlich ganz in der Fossa infraclavicularıs frei zu Tage. | Da das oberflächliche Blatt der Fascia coraco-clavicularis propria, welches lateralwärts und vorn mit dem Ligamentum coraco-acromiale, medianwärts und vorn mit dem tiefen Blatte der Fascia coraco-clavicularis propria verschmilzt, diese und den Processus coracoideus des Schulterblattes überspringt, rückwärts am Sclüsselbeine von denselben absteht; so muss im Triangulus coraco-clavicularis lateralis, über dem Processus coracoideus und im Triangulus coraco-clavicularis medialis eine grosse dreieckige, von oben nach unten comprimirte Kapsel entstehen, deren Spitze der des Processus coracoideus entspricht, deren Basis an und unter dem Schlüsselbeine liegt. Durch seine mediale Wurzel, die von dem lateralen Theile der Spitze des Processus coracoideus in schiefer Richtung über dessen obere Fläche zur medialen Seite seiner Basis bis zum М. subclavius und dem Ligamentum co- noideum, und unter das Schlüsselbein zieht, wird diese Kapsel wieder in zwei geschieden, in eine laterale und in eine mediale. -Die laterale, Capsula trianguli coraco-clavicularis lateralis, liegt grösstentheils im Triangulus coraco-clavicularis lateralis, hat jedoch in dem zwischen dem Ligamentum tra- pezoideum und conordeum, dem Schlüsselbeine und der Basis des Processus coracoideus befind- lichen Raume auch einen Anhang in dem Triangulus coraco-clavicularis medialis. Dieser Anhang ist aber bisweilen und dann davon abgeschlossen, wenn die mediale Wurzel des oberflächlichen Blattes auch aus dem vorderen Rande des Ligamentum trapezoideum hervor- geht. Sie ist nach rückwärts unter dem Fornix acromio-clavicularis bald offen, bald ver- schlossen. Letzteres geschieht dann, wenn das Ligamentum coraco-acromiale auch von der Capsula acromio-clavicularis und von dem acromialen Ende des Schlüsselbeines mit Bündeln Mémoires de ГАса4. Imp. des sciences, УПше Serie. 2 10 WENZEL GRUBER, entsteht und mit dem Ligamentum trapezoideum zusammenhängt, also die Lücke zwischen dem acromialen Ende des Schlüsselbeines, dem Ligamentum trapezoideum und Ligamentum coraco-acromiale verschliesst. Dieselbe enthält Fett und Bindegewebe oder einen Schleim- beutel, die Bursa mucosa supracoracoidea lateralis posterior; ihr Anhang ein laxes Binde- gewebe und Fett (ersteres häufiger nur allein als letzteres), oder einen Schleimbeutel, die Bursa mucosa supracoracoidea medialis posterior. Das Fett und Bindegewebe derselben ist verhindert über das Ligamentum coraco-acromiale hinaus, unter den М. deltoideus sich aus- zubreiten, hängt aber mit der Fett- und Bindegewebeschichte der Fosca supraspinata zwi- schen dem M. cucullaris und der Fascia supraspinata, aus oben angeführten Gründen, bald zusammen, bald nicht. Die mediale, Capsula trianguli coraco-clavicularis medialis, liegt grösstentheils im Triangulus coraco-clavicularis medialis, theilweise aber auch auf dem Processus coracoideus, und der daselbst sich inserirenden Sehne des M. pectoralis minor, und zwar bald auf der ganzen Breite der oberen Fläche des ersteren, bald nur auf dem medialen Theile derselben bis rückwärts zum Ligamentum trapezoideum. Dieselbe ist viel grösser und weiter als die laterale und erstreckt sich immer unter das Schlüsselbein bis zum M. subclavius. Sie hat die Gestalt eines von oben nach unten comprimirten Kegels mit vorderer Spitze und hinterer Basis. Ihre obere Wand bildet grösstentheils das oberflächliche Blatt der Fascia coraco- clavicularis propria, hinten aber auch die untere Fläche des Schlüsselbeines an dessen Acro- mialportion und dem Zwischenstücke bis zum Sulcus clavicularis; ihre untere Wand wird grösstentheils vom tiefen Blatte der Fascia coraco-clavicularis propria, aber auch vorn und lateralwärts von der oberen Fläche des Processus coracoideus dargestellt. Ihre Spitze liegt auf oder hinter der des Processus coracoideus; ihre Basis aber wird durch den М. subclavius geschlossen. Sie ist bald abgeschlossen, bald nicht. Im letzteren Falle ist der hintere und laterale Theil der oberen Wand (= hintere Theil der medialen Wurzel des oberflächlichen Blattes der Fascia coraco-clavicularis propria) durchbrochen, wodurch sie mit dem Anhange der lateralen Kapsel in Verbindung steht. Sie enthält bald nur Fett und Bindegewebe, bald einen oder mehrere Schleimbeutel, mit oder ohne Fett in ihrer Umgebung, d. i. die Bursa mucosa supracoracoidea medialis anterior. Der vordere (innere) Rand der Fascia coraco-clavicularis propria ist immer ihr stärk- ster Theil, welcher in Gestalt eines mehr oder weniger starken, fibrösen Stranges von der medialen Seite des Processus coracoideus hinter dessen Spitze, über oder unter der Sehne des M. pectoralis minor, beginnt, in schiefer Richtung, straff gespannt, gerade gestreckt, oder bisweilen etwas bogenförmig gekrümmt, medianwärts und rückwärts verläuft und am Rande des M. subclavius an der angegebenen Stelle endiget. Er gehört gewöhnlich nur dem tiefen Blatte an, manchmal aber beiden Blättern gemeinschaftlich. An ihm stossen die Fas- cia coraco-clavicularis mit der Fascia coraco-costalis winklig zusammen. Dieser Strang ist als ein scharfer leistenartiger Vorsprung in der Fossa infraclavicularis bei mageren In- dividuen zu sehen, sicher bei diesen und überhaupt bei allen Individuen mit weiter Fossa Die OBERSCHULTERHACKENSCHLEIMBEUTEL ЕТС. 11 infraclavicularis, ohne Rücksicht auf Muskelmächtigkeit und Beleibtheit zu fühlen, worauf übrigens Cruveilhier'), Quain-Sharpey”) u. A. schon aufmerksam gemacht haben. Faseia coraco-costalis. Die Fascia coraco-costalis ist die grosse, schwache und verticale Abtheilung der Fascia coraco-clavicostalis, die mit der Fascıa coraco-clavicularis an dem vorderen Rande der Fascia coraco-clavicularis propria lateralwärts und an der Vagina für den M. subclavius median- wärts zusammenhängt. Sie liegt theilweise im Triangulus clavi-pectoralis und ist hier ein einfaches Blatt; am M. pectoralis minor ist sie in zwei Blätter gespalten, um diesen als Scheide zu dienen; im Triangulus subpectoralis kömmt sie wieder als einfaches Blatt vor. Was Bourgery*) Faisceau aponeurotique coraco-claviculaire antér., und Henle‘), Liga- mentum coraco-claviculare antieum nennt, ist nur der vordere Theil des oberflächlichen Blattes der Fascia coraco-clavicularis propria. Jos. Weitbrecht’), Ligamentum ex vagına m. subclavi enatum; Bertin®), Ligament oblique; Blandin ’), Troisième ligament coraco-cluviculaire seiner Aponevrose sousclaviere ; Ross’s°), Coraco-clavicularligament, was es nicht ist, aber über eine ovale Pforte, die oben von der Clavicula, unten von der ersten Rippe, innen vom M. subclavius und aussen vom Ligamentum rhomboideum und trapezordeum gebildet (!!) und wie das Poupart' che Ligament (??) herübergespannt sein soll —, wozu Ross’s Phantasie gehört, um diese Unrichtigkeiten zu glauben. Jarjavay’s”), Bandelette von der Vagina m. subelavii zur Spitze des Processus coracoideus und Führer’s “) Ligamentum subclaviculare, was es nicht ist, — das durch Ver- wachsung d. F. cervicalis profunda und F. coraco-clavicularis entstehen soll —, was nicht wahr ist: sind — dem ganzen tiefen Blatte der Fascia coraco-clavicularis propria oder einem Theile desselben. Arnold’s''), Hyrtl’s”) u. A. Е. coraco-clavicularis; Quain-Sharpey’s "), Costo- coracoid membrane; Cruveilhier’s'"‘), Aponevrose coraco-clavieulaire s. Е. subclavicularis: sind — dem tiefen Blatte der Fascia coraco-clavicularis propria + der Vagina des M. subclavius. 1) Traite d’anat. deser. 3° edit. Tom I. Paris. 1851, 7) Elém. d’anat. deser. Tom.I. Paris 1838, р. 276. 581. p. 455. | 8) Chir. Anat. 4. Extremitaeten. Leipzig 1847, р. 81. 2) J. Quain. Elem. of anat. 5. edit. by Rich. Quain a. 9) Traité d’anat. chir. Tom. II. part. I. Paris 1858, р. Will. Sharpey. Vol. I. London 1848, p. 433; 6. edit. by | 225. Will. Sharpey а. G. V. Ellis Vol. I. London, 1856, р. 198. 10) Handb. d. chir. Anat. Abth. I. Berlin 1857, p. 499. 3) Bei Henle. 11) Handb. d. Anat. d. M. Freiburg i. B. Bd. I. 1845, 4) Handb. 4. Bänderlehre d. M. Braunschweig 1856, р. | р. 617. 66. Fig. 52 cca. 12) Handb. d. topogr. Anat. 3. Aufl. Bd. II. Wien 1857 5) Syndesmologia, Petropoli 1742 р. 25, 235, 236. Tab. | р. 252 u. a. а. 0. II, Fig. 6. 7. 13) 1. с. 6) Traité d’osteologie. Tom. Ш. Paris 1754, р. 275. 14) ]. с. 12 WENZEL GRUBER, P.N.Gerdy’s'), Ligamentum suspensorium axillae, von dem Velpeau meint, es sei nur eine Anomalie, entspricht dem grössten Theile der Fascia coraco-costalis. Der Theil von К. Langer’s’) Е. axillaris, welcher die vordere Wand der Achselhöhle austapeziret, entspricht der Fascia coraco-costalis. Henle’s*) Е. coraco-pectoralis + dem den M. subclavius deckenden Sehnenblatte, A. Lauth’s‘), Krause’s°), Theile’s‘), d’Alton’s’) u. А. F. coraco-clavicularis; Blan- din’s®) Aponévrose claviculaire s. sous-claviere + A. sous-coracoidienne; Velpeau’s”), Apo- névrose clavi-axillaire s. coraco-claviculaire s. axillaire und Richet’s'), Aponevrose clavi-coraco- azillaire sind = unserer Fascia coraco-clavi-costalis. Vagina m. deltoidei.-Semivagina articulationis humero-scapularis. Die Fascia infraspinata theilt sich am hinteren Rande des M. deltoideus in zwei Blätter, ein äusseres und ein inneres, um die Vagina m. deltoidei grösstentheils zu bilden. Das äussere oder oberflächliche Blatt der Scheide des Deltamuskels setzt sich nicht nur an die Spina scapulae und das Acromion, sonderu auch an den hinteren Rand der sichelförmigen rauhen Stelle der oberen Fläche des Acromsaltheiles des Schlüsselbeines für den Ursprung des М. deltoideus, fest. Dasselbe geht abwärts in die Aponeurosis brachi über, und theilt sich am vorderen Rande des M. deltoideus wieder in zwei Blätter. Das eine davon springt über die Fossa infraclavicularis hinüber, das andere dringt in diese, verbindet sich von der Spitze des Processus coracoideus abwärts mit der Scheide des Caput breve m. bicipitis und des М. coraco-brachialis 4. 1. mit der Fascia coraco-costalis, oben aber mit dem Processus coracoideus, theils unmittelbar theils mit dem denselben deckenden oberflächli- chen Blatte der Fascia coraco-clavicularis propria. Das innere oder tiefe Blatt der Scheide des Deltamuskels ist stärker, wenigstens nach oben aponeurotisch. Es setzt sich unter dem Ursprunge des M. deltoideus zwar auch an die Spina scapulae und das Acromion, nicht aber an das Schlüsselbein. Von der Spitze des Acromion angefangen schliesst es sich nämlich an den vorderen Rand des Lig. coraco-acro- miale, wie die Fascia supraspinata an dessen hinteren Rand. An der Spitze des Processus coracoideus angekommen verschmilzt es mit dem lateralen Rande des Caput breve des М. 1) Anat. des formes extérieures du corps humain etc. 6) S. Th. Soemmerring. Muskellehre. Leipzig 1841, Paris 1829 Deutsch Weimar 1831, p. 179. Note d. р. 192, 289. 2) Zur Anat. des М. latiss. dorsi. — Oester. med. Wo- 7) Handb. d. mensch. Anat. Leipzig 1850, p. 196. chenschrift 1846 N° 15, p. 455. 8) Traité d’anat. topogr. 2° édit. Paris 1834, р. 480. 3) Handb. 4. Muskellehre d. М. Braunschweig 1858 | Nouv. élém. d’anat. descr. Tom. II. Paris 1838, р. 581, p. 94. 603. 4) Neu. Handb. d. pract. Anat. Stuttgart, Leipzig und 9) Traité compl. d’anat. chir. 3° édit. Bruxelles 1843. Wien. Bd. Il. 1836, р. 276. p. 304. 5) Handb. 4. menschl. Anat. Hannover 1838, р. 242. 10) Traité prat. d’anat. med.-chir. Paris 1857, p. 772. Die OPERSCHULTERHACKENSCHLEIMBEUTEL ЕТС. 13 biceps, deren Sehne auch von daher selbst wirkliche Fasern erhält, theils geht es in das vordere zarte Blatt der Scheide für diesen Muskel und den damit verschmolzenen М. coraco- brachialis über; nach rückwärts schickt es eine Verlängerung zur Vereinigung mit dem Ligamentum coraco-humerale. Nun läuft es hinter dem Caput breve, dem M. biceps und dem М. coraco-brachialis oben an die Spitze des Processus coracoideus angeheftet vorbei, und bil- det die hintere Wand ihrer Scheide, geht endlich in die Fascia subscapularis über, die ausser den bekannten Stellen auch an die mediale Fläche des Processus coracoideus sich befestiget. Nach unten wird es zellig und verliert sich am Collum chirurgicum humeri. Nicht nur durch Fasern die von der Sehne des Caput breve m. bicipitis, sondern auch durch welche, die von den Mm. pectorales herrühren können, wird es verstärkt. Aus der beschriebenen Anordnung dieser beiden Blätter der Fascia infraspinata geht hervor, dass das tiefe Blatt den M. deltoideus im Bereiche des Fornix coraco-acromiahs nicht überziehen kann. Was aber durch dieses nicht geschieht, wird durch eine andere Fascie d. i. durch den lateralen Theil des oberflächlichen Blattes der Fascia coraco-clavicularis pro- рта ausgeführt, der über den genannten Fornix liegt. Die beiden Blätter der Fascia infraspinata + dem oberflächlichen Blatte der Fascia coraco-clavicularis propria bilden somit die Vagina m. deltordei. Es hilft aber auch das unter dem M. deltoideus und unter dem Caput breve des M. biceps und dem damit verwachsenen M. coraco-brachialis gelagerte, vom Fornix coraco-acromialıs zum Collum chirurgicum humeri hinab gespannte tiefe Blatt der Fascia infraspinata, wäh- rend es die Vagina m. deitoider bilden hilft, auch zugleich die Capsula humero-scapularıs und die diese deckenden, verstärkenden und an die Tubercula des Oberarmknochens sich inseri- renden Schultermuskeln, so wie den Oberarmknochen bis zu seinem Collum chirurgicum ab- wärts, wie in eine Halbscheide einhüllen. Diese Halbscheide, welche ich Semivagina articulationis humero-scapularis nenne, wird vom Fornix coraco-acromialis (oben) und von dem unteren, 4. 1. von dem von der Fascia infraspinata herrührenden Theile des tiefen Blattes der Vagina m. del- toidei zusammengesetzt, unter der der Oberarmkopf mit seinen Anhängen sich sehr frei hin und her bewegen kann. Diesen letzteren Theil des tiefen Blattes der Vagina m. del- toider, oder den unteren Theil unserer Semivagina articulationis humero-scapularis, hat schon Weitbrecht ') 1742 mit folgenden Worten besonders hervorgehoben: «Porro immediate sub musculo deltoide limbo ligamenti triangularis exteriori, subinde membrana ad- naseitur, quae super ligamentum capsulare se expandit, tendines musculorum roborantium obtegit, utrinque cum membrana musculari infraspinati et coracobrachialis se commiscens». Auch Tarin’) hat diesen Theil unserer Semivagina gekannt. Fourcroy°) hat denselben 1785 eben- 1) Syndesmologia. Petropoli 1742. Sect. II.$21,p. 24. | р. 414. Art. I. «Des capsules muqueuses des tendons pla- 2) Bei Fourcroy. ces aux environs de l'articulation de l’humerus avec 3) Mem. de l’acad. roy. des sc. de Paris апп. 1785. 40. | ’omoplate» р. 416—481. Пе Mém. pour servir à l’hist. anat. des tendons. II. Partie 14 WENZEL GRUBER, falls schon beschrieben, allein er hat die darunter liegende Bindegewebsmembran mit ein- bezogen und nichts von ihrem Zusammenhange mit dem Ligamentum coraco-acromiale ange- geben, wie aus nachstehenden Stellen ersichtlich ist: «Au-dessus de ces trois bourses cap- «sulaires, qui environnent le haut de l’articulation du bras, il existe sur la tête de l’humerus «et à la surface de la capsule articulaire, une production membraneuse mollasse, que les «anatomistes ne me paroissent pas avoir assez distinguée, quoique Weitbrecht et Tarin «en ayent dit quelque chose. «Cette enveloppe membraneuse revêt tout l’extérieur de la capsule, et se prolonge «même au-delà de son insertion autour du cou de l’humérus; elle semble être une pro- «duction des tendons, car elle зе meut et s’etend lorsqu'on tire les muscles; elle est molle, «obéit facilement au mouvement qu’on lui imprime avec le doigt ou avec instrument quel- «conque, son épaisseur est assez considérable, son tissu est comme spongieux et lâche; «c’est à sa surface que sont placées les capsules muqueuses acromiales et la capsule mu- «queuse coracoidienne; elle est formée d’un grand nombre de couches très-aisées à séparer «les unes des autres, et semblable à du tissu cellulaire aplati en lames; les productions «toujours humectées par une humeur pareille à celle qui a été décrite dans les capsules «muqueuses, semblent remplir le même usage que ces dernières et diminuent comme elles «les grands frottemens, que la tête de l’humèrus éprouve sans cesse de la part des apo- «physes acromion et coracoide.» Endlich hat in neuester Zeit noch J. Е. Jarjavay ') diesen Theil der Vagina m. deltoider besonders und unter dem Namen Capsule cellulo- fibreuse hervorgehoben. Da er aber diess 111 Jahre später als Weitbrecht und 68 Jahre später als sein Landsmann Fourcroy gethan hat; so irrt er gewaltig, wenn er glauben sollte, er sei der Erfinder dieser Anordnung. Da ferner das Verhalten des tiefen Blattes der Fascia infraspinata zum Fornix coraco-acromialıs und zur Vagina M, deltoidei, wenn auch nicht ganz richtig und vollständig, von Anatomen vor 1843 beschrieben worden war; so irrt auch ein anderer Franzose, J. Е. Petrequin °), der sogar hehauptet «die Aponeurose unter dem Deltamuskel sei von den Schriftstellern mit Stillschweigen übergan- gen worden.» Ich?) habe einen bisweilen vorkommenden eigenen Tensor dieser Semivagina entdeckt. Es wären noch eine fettlose, mehr oder weniger starke Bindegewebemenm- bran, so wie zwei Räume der Semivagina articulationis humero-scapularis, wovon ich den einen «Spatium subacromiale» den anderen «Spatium subcoracoideum» nenne, abzuhandeln. Doch diess wird in der Abhandlung über die in jenen Räumen liegenden zwei Genera Schleimbeutel, die ich Bursae mucosae subacromiales und subcora- coideae nenne, zu seiner Zeit nachgetragen werden. 1) Traité d’anat. chir Tom. II. Paris 1853, p. 238. M. — Mém. de l’Acad. Гир. des sc. de St. Pétersbourg. 2) Traite d’anat. méd.-chir. Paris 4843. Deutsch Er- | Tom. III. N° 2. Besond. Abdr. St. Petersburg, Riga und langen 1845, p. 339. Leipzig 1860, p. 10. Tab. IT. Fig. 2. 3) W. Gruber. Die supernumerären Brustmuskeln d. Dit OBERSCHULTERHACKENSCHLEIMBEUTEL ЕТС. 15 Vagina m. pectoralis majoris. — Fascia fossae infraclavicularis superficialis. Der M. pectoralis major ist von einer zelligen Vagina eingeschlossen, deren Blät- ter an seinem medialen Rande in die Fascien des Thorax sich fortsetzen, an seinem unteren und lateralen Rande in einander übergehen, an seinem oberen Rande aber von dem oberen und unteren Rande der Ursprungsfläche des M. pectoralis major am Schlüsselbeine entste- hen. Sie sind sowohl von der Fascia superficialis, die vom Halse herab kommt, als auch von der Fascia coraco-clavi-costalis geschiedene Blätter. Die die Fossa infraclavicularis überspringende, häufig deutlich aponeurotische Mem- bran ist die Fortsetzung der Vagina m. pectoralis majoris zur Vagina m. deltoidei oder umge- kehrt, verbindet somit beide. Diese Verbindungsmembran setzt sich an dem vorderen Theil der oberen Fläche des Zwischenstückes des Schlüsselbeines zwischen der Ursprungs- fläche des М. pectoralis major und der Ursprungsstelle des M. deltoideus fest. Sie ist von dem oberflächlichen Blatte der Fascia coraco-clavicularis propria durch einen Zwischen- raum geschieden, der /nxes Bindegewebe und Fett enthält, die sich in das unter der Vagina pectoralis majoris gelagerte Bindegewebe und Fett fortsetzen. Sie ist die Fascia fossae infraclavicularis superficialis. Die über und in der Fossa infraclavicularis und über und in dem Triangulus coraco-clavicularis medialis gelagerten Schichten liegen somit in folgender Ordnung über einander: 1) Haut, 2) Panniculus adiposus, 3)'Fascia superficialis communis mit Bündeln des M. subcutaneus coli, 4) Fascia fossae infraclavicularis superficialis, 5) oberflächliche Fett- und Bindegewebeschicht der Fossa infraclavicularis, ganz ausnahmsweise ein Schleimbeutel, 6) oberflächliches Blatt der Fascia coraco-clavicularis propria = Fascia [ossae infraclavicularis media, 7) tiefe Fett- und Bindegewebeschicht der Fossa infraclavicularis, die B. m. supra- сотасоз4еа medialis anterior, 8) tiefes Blatt der Fascia coraco-clavicularıs propria = Fascia fossae infraclavicularis profunda. N. ABSCHNITT. OBERSCHULTERHACKENSCHLEIMBEUTEL (BURSAE MUCOSAE SUPRACORACOIDEAE.) (Tab. I — II.) Die Oberschulterhackenschleimbeutel sind jene fünf (bis sechs) Synovialsäcke, welche unter der Clavicularportion des M. deltoideus, in der Fossa infraclavicularis und unter der Clavicularportion des M. pectoralis major in den Capsulae trianguli coraco-clavicularis me- dialis et lateralis (oder darüber) frei liegend, oder noch unter der Sehne des М, pectoralis 16 WENZEL GRUBER, minor, unter der Clavicula und unter dem Lig. trapezoideum versteckt vorgefunden werden, und zwar: vor und unter der Clavicula auf dem Schulterhacken, neben diesem medianwärts im Triangulus coraco - clavieularıs medialis auf dem Boden der Fossa infraclavicularis, oder lateralwärts auf dem Lig. coraco-acromiale. Ihren Namen erhielten sie von der beständigen oder doch häufigen Lagerung, mit einem Theile oder der Gränze ihres Umfanges, auf dem Schulterhacken (Processus CORNE Ihrer Lage nach werden sie eingetheilt in: Е. Mediales (internae) 1. Spec.: Medialis anterior (1) (5. В. m. fossae infraclavicularis) '). 2. Spec.: Medialis posterior (2) (5. В. т. coraco-clavicularis medialis). ШИ. Eaterales (externae) 1. Spec.: Lateralis anterior (5. В. т. musc. pectoralis minoris). a. Subspec.: Lateralis anterior vesicularis (8) (s. В. m. pectoralis minoris vesicularis) b. Subspec.: Lateralis anterior vaginalis (4) (s. В. m. pectoralis minoris vaginalis). 2. Spec.: Lateralis posterior (5) (5. В. т. coraco-clavicularis lateralis). Е. Bursae mucosae supracoraceideae mediales (internae). 1. Medialıs anterior (s. B. m. fossae infraclavicularis) — Gruber. (Tab. I. Fig. 1. а, 2. à. а’, 3. а; Tab. II. Fig. 5. В; Tab. III. Fig. 5. а.) Ich kenne die Medialis anterior schon lange und habe über sie seit 1853 Untersu- chungen angestellt. Dieselbe ist ein in der Einzahl oder Mehrzahl vorkommender, einfacher oder gefächerter, in einer bis drei Richtungen comprimirter Synovialsack. Ihre Gestalt ist sehr variabel. Sie tritt als runde, ovale, elliptische, kanalartige, bis- quitförmige, abgerundet drei- oder viereckige (oft), in vertikaler Richtung comprimirte Blase auf; und hat dann zwei Wände (eine obere und eine untere). Häufig ist sie ein Sack von 1) Subspec. Medialis anterior superficialis. Bis jetzt nur einmal gesehen. (6) Die OBERSCHULTERHAKENSCHLEIMBEUTEL ETC. 17 der Gestalt eines liegenden und von oben nach unten comprimirien Kegels, oder einer drei- seitigen Pyramide, welche ihre Spitze nach vorn, ihre Basis nach hinten kehrt; und hat dann im ersteren Falle drei Wände (obere, untere und hintere) oder vier Wände (obere, untere, laterale und hintere). Ihre Grösse varurt von der eines kleinen Bläschens bis zu der eines grossen Sackes. Im letzteren Falle kann ihre Länge in der Richtung des vorderen Randes der Fascia coraco- clavicularis propria bis auf 4 Cent., ihre Länge in der Richtung des Processus coracoideus auf 3 Cent., ihre Breite an der Clavicula auf 31 Cent., und ihre Weite in verticaler Rich- tung (Tiefe) auf 14 Cent. steigen. Ihre Breite und Weite nimmt in der Regel von vorn nach hinten zu. In sagzttaler und transversaler Richtung ist sie selten gleich gross. Sie hat ihre Lage in der Capsula ичапдий coraco-clavicularis medialis, deren Wänden bald knapp anliegend, bald davon durch Bindegewebe oder dieses und Fett geschieden, also in Bindegewebe und Fett eingebettet oder nicht, medianwärts und vorwärts von der in einem anderen Raume eingeschlossenen Medialis posterior. Je nach ihrer so sehr varıi- renden Grösse nimmt sie den Raum der Capsula theilweise, ganz oder fast ganz, zu ihrer Lagerung in Anspruch. Der Processus coracoideus vor dem Lig. trapezoideum nebst der Sehne des M. pectoralis minor, das im Triangulus coraco-clavicularis medialis ausgespannte tiefe Blatt der Fascia coraco-clavicularis propria, und der М. subclavius nebst seiner Scheide, so weit er im Bereiche des genannten Triangulus sich inserirt, sind die Theile für ihren Sitz. Auf dem Processus coracoideus kann sie sich bis einige Mm. hinter seiner Spitze vorwärts, verschie- den weit und ausnahmsweise bis zu seinem lateralen Rande lateralwärts erstrecken. Auf dem tiefen Blatte der Fascia coraco-clavicularis propria kann sie bis zu deren vorderen, strangförmig vorspringenden Rande oder in dessen Nähe, bis gegen das mediale Ende des letzteren medianwärts und bis zum und auf den М. subclavius und seine Scheide rückwärts sich ausbreiten. Im letzteren Falle ist sie einige Mm. — 14 Cent. tief unter die Clavicula nach hinten vorgedrungen. Von der im winkligen Raume des Lig. coraco-claviculare befind- lichen Medialis posterior liegt sie median- und vorwärts, manchmal, sie bedeckend, aufwärts. Die Medialis anterior besitzt eine ihr eigene Membran, die nur in manchen Fällen streckweise mit dem tiefen Blatte der Fascia coraco-clavicularis, namentlich mit der Bein- haut der unteren Fläche der Clavicula, verschmolzen ist. Dieselbe kann daher ganz (meistens) oder doch mit dem grössten Theile ihres Umfanges, aus der Capsula trianguli coraco-clavieu- laris medialis ohne Schwierigkeit ausgeschält werden. Sie zeigt nicht selten fetthaltige Sy- novialfalten in ihrer Höhle. Zur Bestimmung der Häufigkeit ihres Vorkommens wurden 350 Kadaver 1. A. von 10—87 Jahren und 25 Kadaver von Kindern und Embryonen, also — 375 Kadaver (750 Schultern) untersucht. Unter jenen 350 Kadavern gehörten 325 Individuen des männlichen Geschlechtes, 25 Individuen des weiblichen Geschlechtes an, von welchen letzteren das jüngste das Alter von 21 Jahren erreicht hatte. Unter diesen wurde sie an 1 15 (bei 72 an beiden Schul- Mémoires de l’Acad. шир. des sciences, УИте Série. 3 18 WENZEL GRUBER, tern, bei 28 an der rechten Schulter und bei 15 an der linken Schulter), häufiger beider- seitig (72) als einseitig (43), häufiger rechts (100) als links (87) angetroffen. Ohne Rück- sicht auf Alter und Geschlecht der Individuen verhielt sich somit ihr Vorkommen zum Man- gel nach Kadaver-Anzahl, wie 115:235 = 1: 2,0434; nach Schultern-Anzahl wie 187:513 — 1:2,7433 4. 1. sie war in fast4der Anzahl der Aadaver und in 1 der Anzahl der Schul- tern zugegen; ist also unter 3 Kadavern und 4 Schultern 1mal zu erwarten. Unter den 325 männlichen Kadavern, von Individuen vom 10. Lebensjahre aufwärts, kam sie an 101 (bei 64 an beiden Schultern, bei 23 an der rechten Schulter und bei 14 an der linken Schulter) vor. Vorkommen zum Mangel verhielt sich somit nach Kadaver- Anzahl wie 101:224 = 1:2,25; nach Schultern-Anzahl wie 165 : 485 = 1 : 2,9393 4. 1. sie war in— 1 der Anzahl der Kadaver und in + 1 der Anzahl der Schultern zugegen; ist also bei Männern etwa unter 3 Kadavern und 4 Schultern 1mal zu erwarten. Unter den 25 Kadavern von Weibern war sie an 14 (bei 8 an beiden Schultern, bei 5 an der rechten Schulter und bei 1 an der linken Schulter) zugegen. Vorkommen zum Mangel verhielt sich somit nach Kadaver-Anzahl wie 14:11=1,2727:1; nach Schultern-Anzahl wie 22:28=1:1,2727 4. 1. sie war in — 8 der Anzahl der Kadaver und in + $ der Anzahl der Schultern vor- handen; ist also bei Weibern unter 5 Kadavern etwa 3 mal, und unter 5 Schultern etwa 2 mal zu erwarten. Unter 25 Kadavern von Kindern und Embryonen, kam sie an 3 (bei 1 Embryo an beiden Schultern, bei 1 neugebornen Kinde an der rechten Schulter) vor. Vorkommen zum Mangel verhielt sich somit nach Kadaver-Anzahl wie 2: 23 = 1: 11,5; nach Schultern-Anzahl wie 3: 47 — 1: 15,666, 4.1. erst unter 11—12 Kada- vern und erst unter 15—16 Schultern ist sie 1 mal zu erwarten. Bei Kindern und Em- bryonen ist somit die Medialis anterior selten entwickelt. Ob und wie sie bei Individuen 1. A. von 1—9 Jahren vorkomme, weiss ich vor der Hand nicht, weil ich zu diesen Un- tersuchungen Kadaver von Individuen solchen Alters nicht zur Verfügung hatte. Sie tritt bestimmt schon bei Individuen i. A. von 12 Jahren auf, fängt aber erst bei Individuen vom 21. Lebensjahre aufwärts an häufiger vorzukommen. Unter 40—50 Individuen im A. von 10—12 Jahren sah ich sie nur an 2, bei einem 12jährigen Knaben und einem 19jährigen Jünglinge auftreten. Häufig kommt sie bei Erwachsenen vor, und scheint bei Weibern öfter sich zu entwickeln als bei Männern. Sie kommt zugleich mit der Medialis posterior oder auch ohne diese vor. Unter den 115 Kadavern mit ihrem Vorkommen, sah ich die Medialis anterior an 8 (bei 1 an beiden Schultern, bei 3 an der rechten Schulter und bei 4 an der linken Schul- ter) doppelt. (Tab. 1, Fig. 2. в. а.) Bei dem Falle mit beiderseitigem Vorkommen waren sie durch ein Septum geschieden. Das Septum zwischen denen an der linken Schulter hatte ein Loch, wodurch sie mit einander communicirten. In den übrigen Fällen waren sie ganz von einander geschieden, eine davon lag vorn am Processus coracoideus, die andere nach hinten im Triangulus coraco-clavicularis medialis und unter der Clavicula. Darunter commu- nicirte einmal die hintere mit der Medialis posterior. Das Vorkommen in der Zweizahl zu DIE OBERSCHULTERHAKENSCHLEIMBEUTEL ETC. 19 dem in der Einzahl verhielt sich somit nach Kadaver-Anzahl wie 8: 107 = 1: 13,75; nach Schultern-Anzahl wie 9: 178 — 1: 19,777, 4. 1. etwa unter 14 Kadavern und un- ter 20—21 Schultern mit Vorkommen der Medialis anterior ist diese erst einmal doppelt. In der Dreizahl sah ich sie nur an einer Schulter; die eine lag unter der Clavicula, die anderen beiden vorn am Processus über einander. Es kommt also die Medialis anterior selten doppelt, ganz ausnahmsweise dreifach vor. Die Medialis anterior kann Ausbuchtungen aufweisen. Die Medialis anterior kann aber durch Einschnürungen, durch vertical, schief und horizontal liegende Septa, die entweder unvollkommen entwickelt oder durch ein oder mehrere Löcher und Lücken durchbrochen sind; endlich durch einzelne oder viele ver- schiedenartig gelagerte Brücken in 2—4 Abtheilungen oder Fächer, die wieder mit Ausbuchtungen versehen sind, geschieden vorkommen, also eine gefächerte werden. (Tab. 1, Fig. 3. @.) Unter 8 Kadavern und 9—10 Schultern einmal kann еше gefächerte Me- dialis anterior angetroffen werden. Die Medialis anterior sah ich unter 115 Kadavern, mit ihrem Vorkommen, an 25 (bei 8 an beiden Schultern, bei 9 an der rechten Schulter und bei 8 an der linken Schulter) mit der Medialis posterior communiciren. Unter diesen Fällen war einmal (an einer linken Schulter) die Medialis anterior doppelt, die hintere communicirte mit der Medialis posterior. Die Existenz dieser Communication verhielt sich zur Nichtexistenz nach Kadaver-Anzahl wie 25: 90 = 1: 3,6, nach Schultern-Anzahl wie 33: 154 = 1: 4,666, 4. 1. unter 4— 5 Kadavern und unter 5—6 Schultern einmal ist eine solche zu erwarten. Die Commu- nication geht durch ein oder selbst zwei Löcher, oder durch eine Oeffnung mit Rudi- menten einer früher dagewesenen Wand in ihrem Umfange oder ihrem Lumen, oder durch einen weiten Uebergang vor sich. Bemerkung: Ausser dieser eben beschriebenen Medialis anterior in der Capsula tri- anguli coraco-claviculuris medialis sah ich noch eine zweite ausserhalb dieser, über dem oberflächlichen Blatte der Fascia coraco-clavicularıs propria, zwischen dieser und der Fascia fossae infraclavicularis superficialis. Ich traf sie jedoch bis jetzt nur in einem Falle an der linken Schulter eines Weibes vor dem Lig. coracoclaviculare an, während die Mediahis ante- пог in der Capsula trianguli coraco-claviculairis medialis an derselben Schulter doppelt, an der rechten Schulter einfach sich vorfand. Sollte diese B. m. wieder und öfters gefunden wer- den, dann müsste die Medialis anterior in zwei Subspecies zerfallen, wovon die gewöhn- liche: Medialis anterior profunda 5. propria, die andere: Medialis anterior super- ficialis genannt werden könnte. 2. Medialıs posterior. (s. В. m. coraco-clavicularis medialis) — Jancke. (Tab. I. Fig. 4—5. а; Tab. II. Fig. 1. а. B;. Fig. 5. y; Tab. Ш. Fig. 5. В.) Synonymia: B. jugularis — Koch; B. clavicularis — Fischer, Gerlach, Plenck u. A.; Caps. synov. claviculo-coracoidienne — Villermé; Articul. coraco-claviculaire — Cru- * 20 WENZEL GRUBER, veilhier, Sappey, Jarjavay, Richet; Clavicularschleimsack — Pierer; Schleimsack des Schlüsselbeines — Fischer, Koch; Schleimbalg des Schlüsselbeines — Rosenmüller. Jancke (1753)') war es, der derselben, unter keinem besonderen Namen, zuerst Er- wähnung that. Chr. Mart. Koch *), Joh. Leonh. Fischer’), Fr. Ern. Gerlach‘), Jos. Jac. Plenck°), (welche alle von Koch entlehnten); Joh. Chr. Rosenmüller °); Р1егег”) (der von Fischer entlehnte); Villerm6°); Е. H. Weber”); С. Е. Bock") (der von Koch und A. entlehnte); Alex. Lauth''); С. Fr. Th. Krause "”) haben dieselbe zwischen der Clavicula, dem Processus coracoideus, dem Lig. trapezoideum und conoideum, oder zwischen jenen beiden Knochen und hinter dem Lig. trapezoideum gelagert beschrieben und nichts von einer Be- ziehung zum M. subelavius angegeben. Nach Henle") sind die einander zugewandten Flä- chen des Lig. coraco-claviculare und des Knochens glatt, mittelst eines feinen, feuchten Bin- degewebes, einer Art Schleimbeutel, verbunden. Ph. С. Sappey “); J. Cruveilhier”); J.F.Jarjavay “) und Richet ”) erklären die Verbindung des Schlüsselbeines mit dem Schulterhaken und der daselbst gelagerten Bursa mucosa unrichtig für ein wirkliches Gelenk — Articulalion coraco-claviculaire. Der Pro- cessus coracoideus soll nach Cruveilhier immer, nach Sappey ebenfalls mit einem Knorpel und einer Synovialhaut (!); nach Jarjavay gewöhnlich mit einem Knorpel; nach Richet oft mit einer Synovialhaut (!) überzogen sein. Ph. Е. Blandin'"), welcher die Verbindung des Schlüsselbeines mit dem Schulter- haken zur Amphiarthrose à distance zählt, nimmt eine wahre Articulation coraco-claviculaire nur als Varietät an. Alex. Мопго ®); Just. Christ. Loder”); Rosenmüller”') haben dieselbe als ovales Säckchen abgebildet, und zwar ersterer und letzterer zwischen den genannten zwei Kno- 1) Prolus. de capsis tend. articularibus. Lipsiae 1753. 4° min. р. 10. Citirt beiKoch, Rosenmüller. Mir stand gegenwärtig die Abhandlung nicht zu Gebote. 2) Diss. anat.-phys. de bursis tend. mucosis. Lips. 1789; u. Untersuch. d. natürl. Baues u. d. Krankheiten d. Schleimbeutel. Nürnberg u. Altdorf. 1795. 80 min. p. 56. 8) Anweis. z. prakt. Zergliederungskunst. Leipzig 1791. Bd. I. p. 160. - 4) De bursis tend. mucosis in capite et collo reperiun- dis с. tab. Vitebergae 1793. 40 р. 33. 5) Primae lineae anatomes. edit. 4. Viennae 1794. 40, р. 33. 6) Alex. Monroi icones et descriptiones bursarum mucosarum Corp. hum. с. tab. XV. Lipsiae 1799. Fol. р. 35, N°3. , 7) Medic. Realwörterbuch. Anat. u. Physiol. Bd. II. Leipzig u. Altenburg. 1818, p. 155. 8) Dict. des sc. med. Tom. 54. Paris 1821. Art. Syno- viales, p. 108. N? 20. 9) Fr. Hildebrandt’s Handb. d. Anat. d. M. Ausg. 4. Bd. I. Braunschweig 1830, p. 374. 10) Handb. d. Anat. d. M. Bd. I. Leipzig 1849 p. 308. 11) Neu. Handb. d. prakt. Anat. Bd. I. Stuttgart, Leip- zig u. Wien 1835, p. 104. | 12) Handb. 4. mensch. Anat. Bd. Г. Hannover 1888, p. 168. 13) Handb. d. Bänderlehre d. M. Braunschweig 1856, p. 66. Г 14) Man. d’anat. descr. Tom. I. Paris 1850, р. 130, 15) Traité d’anat. descr. édit. 3. Tom. I. Paris 1851, р. 454—455. 16) Traité d’anat. chir. Tom II. Paris 1854, р. 225. 17) Traité prat. d’anat. méd.-chir. Paris 1857 р. 778. 18) Nouv. élém. d’anat. descr. Tom. Г. Paris 1838 р. : 275. 19) А descr. of all the bursae mucosae of the human body. Edinburgh 1788. Fol. Tab. I. J. p. 10. 20) Anat. Taf. d. Muskeln u. Schleimbeutel. Weimar 1795—96. Fol. р. 89. Taf. 47. Fig. 4, N° 7. 21) Г. с. Tab. III. 1. Die о а ЕТС. 21 chen und Bändern, Loder aber richtiger ее denselben und zugleich vor der zwi- schen beide Bänder eingeschobenen Jnsertion des M. subclavius. Ueber die Häufigkeit ihres Vorkommens erfährt man von denjenigen, welche eine Articulatio coraco-clavicularıs annehmen, nichts Bestimmtes, von Anderen, welche von einer ‘В. m. sprechen, А. Lauth und Krause ausgenommen, gar nichts. Nach A. Lauth') soll sie zuweilen, nach Krause?) oft vorkommen. Albin (1734), Weitbrecht (1742), Ber- tin (1754), Duverney (1761), Sabatier (1777), J. С. A. Mayer (1783), Soemmerring (1794, 1800), Thom. Lauth (1798), Hildebrandt (1798), Bichat (1801), Portal (1804), J. F. Meckel (1816), Velpeau (1834), H. Cloquet (1836), Malgaigne (1837, 1859) R. Wagner (1839), M. J. Weber (1839), Barkow (1841), Fr. Arnold (1845), L. Fick (1845), R. Quain (1848), E. d’Alton (1850), W. Sharpey (1856), H. Meyer (1856), Hyrtl (1859), Dursy (1860) erwähnen derselben gar nicht. Die Medialis posterior ist ein fast immer einfacher, bisweilen mit Ausbuchtungen ver- sehener, selten von Brücken durchsetzter, meistens ovaler oder auch runder, von oben nach unten comprimirter Synovialsack. 5 Ihre Grösse variirt von der einer Erbse bis zur der einer kleinen Wallnuss. Sie kann eine Länge von 2 Cent. und eine Weite von 12 Mm. erreichen. Sie liegt in dem im Triangulus coraco-clavicularis medialis befindlichen Anhange der Capsula trianguli coraco-clavicularis lateralis, zwischen der Clavicula und dem Processus cora- cordeus scapulae in dem von den beiden Portionen (Lig. trapezoideum und conoideum) des Lig. coraco-claviculare gebildeten, meistens winkligen Raume, daselbst in laxes Bindegewebe (meistens) oder auch Fett (selten) eingebettet, vor der Insertion des M. subelavius, hinter, über und lateralwärts, bisweilen auch unter der Medialis anterior. (Tab. I. Fig. 4. «.; Tab. П. Fig. 5. y.; Tab. Ш. Fig. 5. В.) Bisweilen besteht das Lig. coraco-claviculare aus drei Portionen, d. i. aus dem Lig. trapezoideum, Lig. conoideum und einem dritten zwischen bei- den befindlichen Ligamente, welches von ersterem bald nur am Processus coracoideus, bald bis zur Clavicula aufwärts geschieden ist. In solchen Fällen sind dann zwei winklige Räume, ein vorderer (bis 1 Cent. tiefer und 6 Mm. weiter) (Tab. I. Fig. 5. В) und ein hin- terer, zu sehen, von welchen jeder allein (Tab. I. Fig. 5. а.) oder beide zugleich (Tab. II. Fig. 1. а. В.) die В. m. beherbergen können. Die im ersteren ist aber immer nur von ge- ringerem Umfange. Beide haben ihre selbstständige Метан und können meistens in ihrer Gänze aus den genannten Räumen ausgeschält werden. Zur Bestimmung der Häufigkeit ihres Vorkommens wurden 350 Kadaver (700 Schultern) von Individuen im A. von 10—87 Jahren und ausserdem noch 25 Kadaver (50 Schultern) von Kindern und Embryonen, 4. 1. 375 Kadaver (750 Schultern) untersucht. Unter jenen 350 Kadavern gehörten 324 dem männlichen Geschlechte, 26 dem 1)L с. Г де. 29 р WENZEL GRUBER, weiblichen an. Unter diesen wurde sie bei 158 (bei 97 an beiden Schultern, bei 34 an der rechten Schulter, bei 27 an der linken Schulter) als B. m., bei 3 an beiden Schultern als wahre Capsula articularis; bei 2 an nur einer Schulter, (bei 1 an der rechten, bei 1 an der linken) als Capsula articularis, an der anderen als В. m., 4. 1. als В. m. und Capsula arti- cularis bei 163, und darunter häufiger beiderseitig (102) als einseitig (61) angetroffen. Ohne Rücksicht auf das Alter und Geschlecht der Individuen verhielt sich somit nach Ka- daver- Anzahl, ihr Vorkommen zum Mangel wie 163:187 = 1:1,1472; nach Schultern- Anzahl wie 265: 435 =1: 1,2641, d. 1. sie ist unter 2 oder doch 3 Kadavern einmal und 8 Schultern 3 mal zu gewärtigen. Ihr Auftreten als wahre Capsula articularis (Tab. II. Fig. 2.) zu dem als Bursa mucosa verhält sich nach Kadaver- Anzahl wie 5: 158 = 1: 31,6, nach Schultern- Anzahl wie 7:258 = 1:36,857, 4. 1. sie wird unter 32—33 Kadavern, welche sie beiderseitig oder nur einseitig besitzen, und unter 37—38 Schultern, die sie aufweisen, erst 1 mal als Gelenkkapsel vorgefunden. In diesen Fällen, wovon ich ') bereits 1849 einen beschrieben, und wovon ich welche auch zu anderen Zeiten gesehen habe, sitzt an der oben. beschrie- benen dreieckigen Fläche der Clavicula allein, oder auf dieser und der Tuberositas des Pro- cessus coracordeus zugleich, ein verschieden weit vorspringender, mit Faserknorpel überzoge- ner, abgeplatteter, ovaler oder abgerundet viereckiger Höcker («a.). Dieser anomale Höker der Clavicula ist mit nicht überknorpelten Vorsprüngen der Tuberositas scapularis nicht zu verwechseln. Der Höker an der Clavicula sprang in dem einem Falle 3’, Mm. hervor, hatte in transversaler Richtung eine Dicke von 8 Mm., in sagütaler Richtung von 12 Mm. Die Capsula selbst war ein 3 Cent. langer und 14 Mm. weiter Sack. Eine wahre Articu- latio coraco-clavicularis existirt also nur sehr selten, kommt nur als Varietaet vor, wie Blandin richtig bemerkte, nicht als Regel, die Sappey, Cruveilhier, Jarjavay und Richet unrichtig aufstellen. Unter den 324 männlichen Kadavern, von Individuen vom 10. Lebensjahre aufwärts, kam die Medialis posterior als B. m. und als Capsula articularis an 146 (bei 84 an beiden Schultern, bei 31 an der rechten Schulter und bei 26 an der linken vor). Vorkommen zum Mangel verhielt sich sonach nach Kadaver-Anzahl wie 146:178 = 1:1,219 oder nach Schul- tern-Anzahl wie 235: 413=1:1,7574 oder etwa , : у, 4.1. sie ist unter 9 Kadavern und unter 11 Schultern 4 mal zu erwarten. Unter den 26 weiblichen Äadavern wurde sie als В. т. und als Capsula articularis an 17 (bei 13 an beiden Schultern, bei 3 an der rechten Schulter und bei 1 an der linken) vorgefunden. Vorkommen zum Mangel verhielt sich daher nach Kadaver-Anzahl wie 17: 9 = 1,888: 1 oder fast 3: №; nach Schultern-Anzahl wie 30: 22 oder etwa 3: &, 4. 1. sie kömmt unter 3 Kadavern 2 mal und unter 5 Schultern 3 mal vor. Unter 25 Kadavern von Kindern und Embryonen war die Medialis posterior an 2 (1 mal an der rechten Schulter und 1 mal an der linken) zugegen. Vorkommen zum Mangel verhielt sich daher nach Kadaver-Anzahl wie 2: 23 = 1: 11,5 oder etwa 15:11; 1) Neue Anomalien. Berlin 1849. 4°, р. 5. DıE OBERSCHULTERHAKENSCHLEIMREUTEL ЕТС. 23 nach Schultern-Anzahl wie 2: 48 = 1: 24 oder 4 : 23, d.i., sietrittunter 12 Kadavern und 25 Schultern erst 1 mal auf. Bei Kindern ist somit die Medialis posterior nur selten ent- wickelt. Ob und wie sie bei Individuen 1. А. von 1 bis 9 Jahren vorkomme, weiss ich, - wegen Mangel an Kadavern solchen Alters, nicht. Aber sie tritt bestimmt schon bei In- dividuen von 10 Jahren auf, kommt aber b. I. i. A. von 10—19 Jahren nicht oft vor. Bei Männern vom 20. Jahre aufwärts wurde sie oft angetroffen. Unverhältnissmässig am häu- figsten fand ich sie bei Weibern. Sie kommt zugleich mit der Medialis anterior, oder ohne dieser vor. Sie tritt häu- figer als die Medialis anterior auf und entwickelt sich auch häufiger bei jugendlichen In- dividuen als diese. Unter jener Reihe von Kadavern von Individuen im Alter von 10— 20 (inclus.) Jahren, bei welchen ich die Medialis anterior nur an 2 fand, fand ich die Me- dialis posterior an 9. Unter den 163 Kadavern und 265 Schultern mit ihrem Vorkommen, sah ich sie nur an 3 Kadavern und 3 rechten Schultern, d. i., unter 54—55 Kadavern und 88—89 Schul- tern erst 1 mal doppelt. In dem einem Falle, bei normaler Anordnung des Lig. coraco- claviculare, lagen in dem winkligen Raume desselben beide neben einander. In den beiden anderen Fällen, bei anomalem Bestande desselben Lig. aus drei Portionen, lag: die zweite im vorderen winkligen Raume (Tab. II. Fig. 1. В.), wovon die in einem Falle mit der im hinteren Raume durch eine Oeffnung communicirte. Aus zwei Abtheilungen bestehend fand ich sie nur 1 mal an einer linken Schulter. Ihr Doppeltsein ist daher sehr selten, und ihr Gefächertsein durch völlig geschiedene Abtheilungen noch seltener zu beobachten. Bei anomalem Bestande des Lig. coraco-claviculare aus drei Portionen, und dadurch der Bildung von zwei winkligen Räumen in demselben, kann die Mediahs anterior auch im vorderen Raume allein sitzen, während eine im hinteren Raume fehlt. Ich sah diess unter 163 Kadavern mit ihrem Vorkommen an 3 (2 mal an beiden Schultern, 2 mal an linken Schultern), also unter 54—55 Kadavern und 66—67 Schultern mit ihrem Vorkom- men erst 1 mal. Die Medialis posterior kann mit der Mediahs anterior und Lateralis posterior commu- niciren. IX. Bursae mucosae зиргасогасо@еле laterales (externae). Lateralis anterior (5. В. m. musculi pectoralis minoris.) a. Vesicularis — Loder. (Tab. II. Fig. 1, y; Fig. 3. «.) Just. Chr. Loder (1795—96)') hat diese В. m. zuerst und richtig abgebildet, auch zuerst, unter keinem besonderen Namen, als: «Schleimbeutel, welchen man oft zwi- 1) Г. с. р. 89, Taf. 47. Fig. 4. № 16. 24 WENZEL GRUBER, schen der Sehne des kleinen Brustmuskels und dem Rabenschnabelfortsatze wahrnimmt», beschrieben. Ausser Loder erwähnten derselben noch: Blandin'), Theile”) und УШеги 6). Fourcroy, Chr. M. Koch, Joh. Chr. Rosenmüller und Г.. В. Villermé beschrie- ben zwar eine unter der Sehne des М. pectoralis minor liegende В. т., die Fourcroy sogar Capsule propre le petit pectoral, Rosenmüller В. т. vesicularis pectoralis minoris und Villermé В. т. du coraco-humeral (petit pectoral) nennen; allein die angebliche В. m. pectoralis mi- noris War eine jener, die zu dem Genus «В. m. infra-s. subcoracoideae» gehörten, d. 1. die В. т. subcoracoidea media $. propria‘). Dass dem so sei, ergibt sich aus Nachstehendem: Bei Fourcroy°) heisst es: «Je remarquerai encore à cette occasion, que j’ai vu dans quelques sujets le tendon du petit pectoral bien séparé, de ceux du coraco-brachial et du biceps, par une capsule muqueuse, irrégulièrement arrondie, qui remplissoit Pintervalle compris entre l’insertion de ces muscles . ......... communiquant avec la grande сар- sule placée sous le tendon du sous-scapulaire et sous cette apophyse. Cette seconde cap- sule propre le petit pectoral, ne se recontre pas toujours, quoique Jancke l’ait annoncée comme constant (h. pag. 10. b.), je l’ai cependant trouvée plus fréquemment que celle qui appartient au tendon réuni du coraco-brachial et du biceps que je viens d’indiquer.» — Die Lage der Capsule propre le petit pectoral — Fourcroy — zwischen der Sehne des М. pectoralis minor und der vereinigten Sehne des М. coracobrachialis und Caput breve m. bicip. unter dem inneren Rande des Processus coracoideus des Schulterblattes; die Соттит- cation derselben mit der B. m. unter dem M. subscapularis und dem Processus coracoideus — unserer B. m. subcoracoidea posterior s. subscapularis); die Vergleichung derselben mit Jancke’s Bursa mucosa, welche Koch, Thom. Lauth: В. т. coraco-brachialis nennen, welche aber doch nur unsere В. m. subcoracordea media $. propria ist; endlich die Angabe über ihr viel häufigeres Vorkommen als seine В. m. coracobrachialis (= unserer В. m. subcoracoidea an- terior) sind Beweise, dass Fourcroy statt einer В. m. supracoracoidea eine subcoracordea vor sich gehabt und die В. m. pectoralis minoris vesicularis mit unserer subcoracoidea media s. propria verwechselt habe. Nach Chr. M. Koch°) kommen statt einer В. m. coracobrachialis bisweilen zwei vor (= unserer B. m. subcoracoidea anterior und media). Bisweilen soll dieselbe ganz fehlen und dann gemeiniglich eine andere unter der Sehne des M. pectoralis minor liegen. — Allein, da ich die B. m. subcoracoidea media (propria) nur ganz selten fehlen sah und in allen Fäl- len des seltenen Vorkommens der M. m. pectoralis minoris vesicularis antraf; so scheint auch 1) Г. с. р. 399. zugegen), media s. propria (selten fehlend), und posterior 2) L. с. р. 255. s. subscapularis. Die В. m. anterior und media zusam- 3) Handb. d. Muskellehre d. M. Braunschweig 1858, | men ist = B. m. coracobrachialis auct. p. 89. 5) Mém. de l’Acad. roy. des sc. de Paris. ann. 1785, 40. 4) Ich unterscheide drei B. m. infra-s. subcoracoi- | p. 422. deae, als: anterior s. coracobrachialis (ausnahmsweise 6) L. с. р. 57. 5 Die OBERSCHULTERHAKENSCHLEIMBEUTEL ЕТС. 25 Koch für letztere die B. m. subcoracoidea media fälschlich genommen und jene nicht gekannt zu haben. Joh. Chr. Rosenmüller') hat in der durch fremde und eigene Zugaben vermehrten Uebersetzung des Werkes von Alex. Monro”), pag. 35. Nr. 4. die angebliche В. m. coraco- brachialis beschrieben und Tab. III. n., nach Monro’s Tab. I. L. copirt, abgebildet; pag. 36, Nr. 5. die angebliche В. m. vesicularis ресотайз minoris beschrieben und Tab. Ш. o., nach Monro’s Tab. I. О. copirt, abgebildet. Monro’s Beschreibung р. 11. und Abbil- dung der В. m. sub. Ш. Г. passen auf unsere В. m. subcoracoidea media und die der В. т. sub. lit. О. auf unsere В. т. subcoracoidea anterior. Rosenmüller’s Beschreibung seiner В. т. coracobrachialis passt auf diese, seiner В. т. pectoralis minoris aber auf die В. т. subcoracoidea media. Rosenmüller’s B. m. coracobrachiahs ist somit, der Beschrei- bung nach, allerdings = derselben nach Monro, aber der Abbildung nach = der В. m. subcoracoidea media nach Monro. Rosenmüller’s В. m. pectoralis minoris ist, der Beschreibung nach, — der B. m. subcoracoidea media nach Monro und, der Abbildung nach, = der В. m. subcoracordea anterior nach Monro. Rosenmüller hat, der Ab- bildung nach, unsere В. m. subcoracoidea media fälschlich als В. m. subcoracoidea anterior, und unsere В. m. subcoracoidea anterior fälschlich als В. m. pectoralis minoris vesicularis ge- nommen. Rosenmüller hat unsere В. m. subcoracordea anterior ähnlich unserer В. m. sub- сотасоз4еа media beschrieben und fälschlich В. m. pectoralis min. vesicularis genannt, obgleich er sie 4” unter der Spitze des Processus coracoideus und auswärts von dem vereinigten M. coracobrachialis und dem Cuput breve m. bicip., also in keiner Beziehung zum M. pectoralis minor, abbildet; unsere B. m. subcoracoidea media, B. m. subcoracoidea anterior genannt, als В. т. subcoracoidea anterior beschrieben, aber als В. m. subcoracoidea media abgebildet. Ro- senmüller hat somit die B. m. pectoralis minoris vesicularis gar nicht gekannt, nur der B. т. subeoracoidea anterior diesen Namen unrichtig beigelegt. Wenn Rosenmüller seine angebliche B. m. pectoralis minoris vesicularis — erklärt der von Fourcroy, welche die В. т. subcoracoidea media ist, — der vonMonro, die die В. т. subcoracoidea anterior ist; und = der von Loder, die die wahre B. m. pectoralis minoris vesicularis ist, so hat er bewiesen, dass er über die В. m. supra- und infra- coracoideae überhaupt sehr im Unklaren war. L. В. Villermé*) endlich beschreibt seine Capsule syn. du costo-coracoidien (petit pecto- ral) mit folgenden Worten: «Au dessous du tendon, entre le sommet de l’apophyse cora- coide et la capsule de l’articulation : non constante, et se confondant, assez souvent avec la précédente (coracobrachial). — Damit hat Villerm& wohl die В. m. subcoracoidea media, nicht aber die B. m. vesicularis pectoralis minoris beschrieben, wie aus der Angabe der Lage und der Communication, wovon erstere nicht richtig, letztere gar nicht existirt, genügend hervorgeht. Die Lateralis anterior vesicularis s. pectoralis minoris vesicularis ist ein kleines, 1) Г. с. р. 57. man body. Ill. w. tabl. X. Edinburgh 1788. Fol. 2) A description of all the bursae mucosae of the hu- 3) Г. с. р. 108. N° 22. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УИше Serie. 4 26 WENZEL GRUBER, einfaches, von oben nach unten comprimirtes Synovialsäckchen, das seine eigene Membran besitzt. (Tab. II. Fig. 5. «.) Dieselbe hat eine runde, ovale oder cylinderförmige Gestalt. Ihre Grösse varürt von der einer Erbse oder Bohne bis zu der einer Fingerspitze. Mehrmals sah ich sie in sagutaler Richtung 1 Cent., in transversaler 8 Mm. breit. In einem Falle mit cylinderförmiger Gestalt mass sie in задет Richtung 16 Mm., in transversaler 8 Mm. Sie liegt unter der Sehne des М. pectoralis minor, 4—6 Mm. hinter der Spitze des Processus coracoideus, auf dessen oberer Fläche, oder auf dessen medialer Seite. Sie kann zwischen zwei sehnige oder sehnig-fleischige Portionen des M. pectoralis minor, die sich an die obere und mediale Seite des Processus coracoideus inseriren, von hinten nach vorn eingeschoben vorkommen. In einem solchen Falle sah ich sie zur Hälfte dazwischen, zur Hälfte auf der Fascia coraco-clavicularis propria liegen. (Tab. II, Fig. 1 y). Bei Kindern habe ich sie nie gesehen. Bei Erwachsenen traf ich sie vom 18. Le- bensalter aufwärts und auch nur äusserst selten an. Ich sah sie bestimmt in 16 Fällen an beiden Schultern oder nur an einer, aber erst unter 30— 40 Kadavern 1 mal. Mit der Lateralis anterior vaginalıs, an derselben Schulter, habe ich sie nur 1—2 mal gefunden. Nur an 1 Kadaver war an einer Schulter die Vesicularis, an der anderen die Vaginahs vorhanden. b. Vaginalis — Gruber. (Tab. II. Fig. 4. 5. «.; Tab. Ш. Fig. 1. а.) Ich habe diese Bursa mucosa 1854 entdeckt und habe sie 1857 zuerst be- schrieben). Sie kommt nur in jenen Fällen der Anomalie des M. pectoralis minor vor, in wel- chen seine Sehne theilweise oder ganz über den Processus coracoideus des Schulterblattes wie über ein Hypomochlium bogenförmig gekrümmt setzt, und theilweise oder ganz anderwärts, als an den Processus coracoideus, sich inserirt. Ich nenne sie zum Unterschiede von der Vesicularıs, die unter der an den Processus coracordeus inserirenden Sehne des M. pectoralis minor sich vorfindet und immer wie eine gewöhnliche B. m. sich verhält, Vaginalis, weil sie in vielen Fällen, und nament- lich in jenen mit höchstem Entwickelungsgrade, zu der den Processus coracoideus anomaler Weise überspringenden Sehne des M. pectoralis minor wie eine unvollkommene oder selbst wie eine echte Sehnenscheide ( Vagina tendinis synovialis) sich verhält. (Tab. II. ВОО. а Табе Ее. Q. Nach zwei Stellen bei Alfr. Уе!реац”), die lauten: «J’ai vu deux fois le tendon du 1) W. Gruber. Die Mm. subscapulares und die neuen | burg u. Leipzig 1857. 4°. Art. XI, p. 32., supernumerären Schultermuskeln. Mit 4 Taf. (22 Fig.). 2) Traite compl. d’anat. chir. 3° edit. Bruxelles 1834, Mem. des Sav. étrang. de l’Acad. Imp. des Sc. de St.- | р. 304. Petersbourg. Tom. VIII®, Besond. Abdruck. St. Peters- Die OBERSCHULTERHAKENSCHLEIMBEUTEL ЕТС. ОТ «petit pectoral croiser à dos de l’apophyse coracoïde et s’attacher au sommet de la cavité «glénoïde. — Dans un autre cas, il se fixait sous la voûte acromio-claviculaire,» und aus einer von mir 1857 noch nicht gekannten Mittheilung у. Ant. de Souza'), welche lautet: «M. de Souza rapporte, en outre, le fait d’une anomalie par insertion qu’il a rencontrée «récemment, et montrée à M. le docteur Hirschfeld. Il s’agit de l’insertion anomale du «petit pectoral qui, après s’etre fixé par sa base au moyen de trois languettes aponévro- «tiques, aux troisième, quatrième et cinquième côtes, allait s'attacher supérieurement «la capsule de l'articulation scapulo-humérale au lieu de s’insérer, comme d'ordinaire, à «l’apophyse coracoide,» geht hervor, dass schon Velpeau drei Fälle von /Insertion der Sehne des M. pectoralis minor an die Spitze der Cavitas glenoidalis des Schulterblattes und an das Acromioclavicular-Gewölbe, und de Souza einen Fall von /Insertion an die Capsula humero-scapularis statt an den Processus coracoideus des Schulterblattes vor mir mitge- _ theilt haben und sicher ersterer seine drei Fälle vor mir beobachtet habe. Ich шие also, wenn ich behauptete, derjenige zu sein, welcher Beobachtungen dieser Art Insertions- Anomalie des M. pectoralis minor zuerst gemacht habe, was ich hiermit berichtige. Dessen ungeachtet sind die meisten der 13 Fälle von 8 Kadavern aus 200, welche ich 1857 be- schrieb *), wegen ihres von Velpeau und de Souza’s Fällen verschiedenen Verhaltens, und darunter namentlich sicher jene 11 neu, bei welchen nur ein Theil der Sehne des M. pectoralis minor an den Processus coracordeus des Schulterblattes sich ansetzte, der andere über denselben hinweg an andere Stellen sich begab. Ich habe aber auch mit der den Processus coracoideus übersetzenden Sehne einen Sy- novialsack oder eine Sehnenscheide d. i. unsere Vaginalis vorkommen gesehen, die in den Fällen von Velpeau und de Souza entweder mangelte oder übersehen wurde. Die Insertions- Anomalie, welche schon als das von mir”) bewiesene Analogon einer bei ge- wissen Thieren vorkommenden normalen Anordnnng interessant ist, gewinnt durch ihr Vorkommen mit einem Synovialsacke noch mehr an Interesse, ja wird für die praktische Chirurgie sogar wichtig, weil die sie umgebende Synovialscheide mit der Höhle der Capsula humero-scapularis communiciren kann. Wegen dieser praktisch-chirurgischen Wichtigkeit glaubte ich über die /nsertions- Ano- malie und die ihr anhängende В. m. vayınalis noch an 310 Kadavern jeden Geschlechtes und Alters Untersuchungen fortsetzten zu müssen, um das über sie von mir bereits An- gegebene bestätigen und vervollständigen, sie in allen nur möglichen Beziehungen kennen zu lernen. Rechne ich zu diesen 310 Kadavern, bei welchen sich in Beziehung des Vorkommens der bezeichneten Jnsertions-Anomalie der Sehne des M. pectoralis minor günstigere Resultate herausstellen, die früheren 200; so wurden 510 Kadaver (1020 Schultern) untersucht. 1) Gaz. med. de Paris ann. XXV. 316 Ser. Tom. X. 2) Г. c. p. 34—37. 1835. N° 12. p. 105: «Communication sur les anomalies 3) L. c. p. 36—37. musculaires ». | : 28 WEenzEL GRUBER, Unter diesen gehörten 479 Individuen im Alter von 10—87 Jahren; 31 Kindern an. Von jenen 479 Individuen waren 448 des männlichen Geschlechtes, 31 des weiblichen; von den 31 Kindern 20 des männlichen Geschlechtes, 11 des weiblichen; von allen 510 Individuen 468 des männlichen Geschlechtes, 42 des weiblichen. Unter den 510 Kadavern jeden Alters und Geschlechtes fand ich die Irdersiäne: Anomalie an 54 (bei 28 an beiden Schultern, bei 14 an der rechten Schulter, bei 12 an der linken-Schulter). Vorkommen zum Mangel verhielt sich sonach nach Kadaver-Anzahl wie 54:456 — 1:8,444; nach Schultern-Anzahl wie 82:938 = 1:11,439 d. 1. unter 9—10 Kadavern und 12—13 Schultern ist sie 1 mal zu erwarten. An beiden Schultern eines und desselben Individiums tritt sie etwas häufiger auf, als an einer allein. Unter 468 Kadavern männlicher Individuen jeden Alters war die Znsertions- Ano- malie an 47 (bei 23 an beiden Schultern, bei 14 an der rechten Schulter, bei 10 an der linken Schulter) zugegen. Vorkommen zum Mangel verhielt sich sonach nach Kadaver- Anzahl wie 47:421 — 1:8,9574; nach Schultern-Anzahl wie 70 : 866 = 1: 12,371 4. 1. unter 9—10 Kadavern und 13—14 Schultern von Individuen des männlichen Geschlech- tes ist sie 1 mal anzutreffen. Unter 42 Kadavern weiblicher Individuen jeden’ Alters war sie an 7 (bei 5 an beiden Schultern, bei 1 an der linken vorhanden. Vor- kommen zum Mangel verhielt sich daher nach Kadaver- Anzahl wie 7:35=1:5; nach Schultern-Anzahl wie 12:72 —=1:6 4. 1. unter 6 Kadavern und ns 7 Schultöre von Individuen des weiblichen Geschlechtes tritt sie 1 mal auf. Darnach würde sie beim weib- lichen Geschlechte häufiger als beim männlichen vorkommen. Unter 31 Kadavern von Kindern fand ich sie nur an 1 weiblichen Geschlechtes beiderseits vor. Die den Processus coracoideus übersetzende Sehne bedingt in der grössten Mehrzahl der Fälle, das Vorkommen unserer Bursa mucosa. An 48 Kadavern, und zwar bei 23 an beiden Schultern, bei 13 an der rechten Schulter und bei 12 an der linken Schulter = an 71 Schultern, mit bewusster Insertions- Anomalie kam an eben so vielen unsere В. m. vor; an 3 Kadavern aber mit derselben an beiden Schultern wurde die B. m. nur einseitig und zwar bei 2 an der linken Schulter, bei 1 an der rechten Schulter vorgefunden. Das Vorkommen der Insertions- Anomalie der Sehne des М. pectoralis minor zugleich mit der В. m. verhielt sich somit zu dem Vorkommen derselben Anomalie ohne В. m. wie 74:8—9,25:1; 4. 1. unter 10 bis 11 Fällen fehlt dabei erst 1 mal die B. m. Die Sehne des M. pectoralis minor übersetzt den Processus coracoideus bald ganz (12 mal), bald theilweise (70 mal). Im ersteren Falle ist sie mit dem Processus coracordeus entweder in gar keiner Verbindung (7 mal) oder doch mit ihrem hinteren Rande an den- зефеп befestiget (5 mal). Im letzteren Falle geht entweder ihr vorderer Theil (36 mal), oder mittlerer (14 mal), oder hinterer (10 mal); oder oberer und obere Portion des vor- deren Theiles (10 mal) über den Processus coracoideus hinüber. Es setzt somit die Sehne viel häufiger theilweise (— 2 4. Е.) als ganz, und im ersteren Falle lieber mit ihrem vorderen Theile (+1 d. F.) als mit irgend einer anderen Portion hinüber. Dahin sind Die OBERSCHULTERHAKENSCHLEIMREUTEL ЕТС. 29 [X meine früheren, davon etwas verschiedenen Angaben von 13 Fällen an 8 Kadavern zu be- richtigen. Setzte nur ein Theil der Sehne hinüber, so fand ich diesen 2—16 Mm. breit; setzte die ganze Sehne hinüber, so war sie gern ungewöhnlich schmal und ich sah sie mehrmals nur 7—9 Mm. breit. Die übersetzende Sehne liegt immer auf einer in schiefer Richtung, von innen und vorn nach aussen und hinten, über die obere Fläche und den lateralen Rand des Pro- cessus coracordeus verlaufenden Rinne. Die Rinne befindet sich in bald geringerer, bald grösserer Entfernung von der Spitze des Processus coracoideus, hinten durch einen flachen Kamm begrenzt, der sie von einer anderen, gewöhnlich vorhandenen, vor der Tuberositas zum Ansatze des Lig. coraco-claviculare liegenden seichten Rinne oder einem Eindrucke scheidet. Die Rinne ist bei gleichzeitigem Vorkommen der B. m. mit einem Faserknorpel bekleidet. / Die übersetzende Sehne liegt am Processus coracoideus meistens ganz oder theil- weise frei zu Tage (Tab. IT. Fig. 4), bisweilen aber daselbst in einem comprimirten osteo- fibrösen Kanale. (Tab. II. Fig. 5.; Tab. III. Fig. 1.). Der Kanal ist in Folge der Ueber- brückung der genannten Rinne durch eine fibrösen Membran gebildet worden. Die Membran besteht aus Fasern, welche theilweise dem Zig. coraco-acromiale angehören, theil- weise eigene vom Processus coracordeus entstandene und an diesen sich wieder inseriren- de sind. Die übersetzende Sehne durchbohrt am lateralen Rande des Processus coracoideus das Lig. coraco-acromiale hinter, an oder vor der Mitte seiner Breite in sagtttaler Richtung und krümmt sich über jenen lateraler Rand zum Schultergelenke abwärts, um daselbst mit der Capsula humero-scapularis, oder mit einem diese verstärkenden Ligamente, oder mit den sie verstärkenden Sehnen gewisser Muskeln sich zu vereinigen und an den Oberarmknochen oder das Schulterblatt sich zu inseriren. Ich sah sie sehr häufig mit dem inneren Rande oder der unteren Fläche der Sehne des M. supraspinatus, oder mit dieser Sehne und zugleich der Gelenkkapsel, eine Verbindung eingehen und ver- schmolzen mit jener Sehne zum Tuberculum majus humeri sich fortsetzen und daselbst sich inseriren. Häufig beobachtete ich ihren Uebergang in das Ligamentum coraco-humerale oder direct in die obere Gelenkkapselwand zwischen diesem Ligamente und der Sehne des M. supraspinatus. Nicht selten konnte ich sie bei ihrem Uebergange in die Gelenkkapsel bis zum Tuberculum supra-glenoidale des Schulterblattes nach rückwärts verfolgen; selten aber inserirte sie sich nur an das Tuberculum supraglenoïdale allein. Auch sah ich ein Bün- del derselben in das Zig. coraco-humerale übergehen, das zweite mit der Gelenkkapsel sich vereinigen und das dritte an das Tuberculum supraglenoidale sich inseriren. In zwei Fällen sah ich sie in zwei Portionen geschieden, wovon die eine auf der vorderen Fläche der Sehne des M. subscapularis zum Tuberculum minus humeri ging, die andere, von der Sehne des M. supraspinatus bedeckt, theils mit der Gelenkkapsel sich vereinigte, theils zum Tuberculum majus humeri verlief. Bei einem Manne endigte der M. pectoralis minor dexter in eine 6 Cent. 30 WENZEL GRUBER, breite Aponeurose, wovon der obere 1 Cent. breite, den Processus coracoideus übersetzende und das Lig. coraco-acromiale durchbohrende Theil an das Tuberculum supraglenoidale sich inserirte, während der übrige Theil in das Liy. coraco-acromiale und die Semivagina articul. humero-scapularis sich fortsetzte. Bei demselben Individuum inserirte sich der М. pecto- ralis minor sinister auf normale Weise, aber seine Sehne schickte ein membranartiges, 5 Mm. breites, den Processus coracoideus kreuzendes Bündel ab, das sich theils im Lig. coraco-acro- miale verlor, theils an das Acromion und die Clavicula sich anheftete. Die B. m. lateralis anterior vaginalis s. pectoralis minoris vaginalis ist bald ein wie ein gewöhnlicher Schleimbeutel sich verhaltender Synovialsack (Tab. II. Fig. 4. «.), bald eine synoviale Sehnenscheide (Tab. II. Fig. 5. «.; Tab. Ш. Fig. 1. «.). Im ersteren Falle liegt sie unter der über den Processus coracoideus anomaler Weise setzen- den Sehne des M. pectoralis minor. Im letzteren Falle ist sie entweder in einer verschie- den grossen Strecke und mehr oder weniger tief von hinten nach vorn zur Aufnahme der Sehne gleichsam eingestülpt; oder besteht aus zwei in einander geschobenen Hohl- cylindern, wovon der innere die Sehne einhüllt, der äussere einen osteo-fibrösen Kanal am Processus coracoideus austapeziret, 4. 1. entweder eine unvollkommene oder wahre Sehnenscheide. Unter 74 Fällen trat sie 36 mal als Schleimbeutel, 31 mal als unvollkom- mene Sehnenscheide und 7 mal als wahre Sehnenscheide auf. Sie hat in beiden Fällen die Gestalt eines kleinen länglich-runden comprimirten Beu- tels; oder eines mehr oder weniger langen, röhrenförmigen, comprimirten, über den Proces- sus coracoideus bogenförmig gekrümmten Sackes, der gern gegen die Schultergelenkkapsel, manchmal auch an seinem medialen Ende, trichterförmig erweitert ist. Ihre Grösse ist sehr variabel. Sie kann nur so lang sein, als die halbe oder ganze Breite des Processus coracoideus beträgt, aber auch so lang werden, dass sie vom medialen Rande dieses Processus oder von einem Bunkte, der noch 1 Cent. und mehr davon median- wärts liegt, bis zur Schultergelenkkapsel reicht. Ich sah sie 12 Mm. — 5 Cent (5-6”—1”10”) lang, 2 Mm. — 21 Cent. (1-11) in sagütaler Richtung breit. Dieselbe hat ihre Lage auf dem Processus coracoideus allein oder auf diesem und zu- gleich medianwärts von ihm; oder nur lateralwärts von ihm bis zur Schultergelenkkapsel; oder auf dem Processus coracoideus und lateralwärts davon bis zur Schultergelenkkapsel; oder endlich medianwärts von dem Processus coracordeus, auf diesem und lateralwärts von demselben bis zur Schultergelenkkapsel. Unter 74 Fällen kam ersteres 25 mal, das zweite 4 mal, das dritte 33 mal und das vierte 12 mal vor. Bei der ersten, zweiten und dritten Lagerungs-Art tritt sie bald als Sehnen-Schleimbeutel, bald als Sehnenscheide, bei der vierten nur als Sehnenscheide auf. Erstreckt sie sich mit dem medialen Ende über den Processus coracoideus medianwärts, so liegt dieser Theil immer unter der Sehne des М. pectoralis minor und auch dann, wenn sie übrigens eine Sehnenscheide ist. Reicht sie mit ihrem lateralen Ende bis zur Schultergelenkkapsel, so ist dieses lateralwärts von der B. m. DIE OBERSCHULTERHAKENSCHLEIMBEUTEL ЕТС. 31 acromialis, rückwärts von der В. т. subcoracoidea posterior (subscapularis), medianwärts vom Lig. coraco-humerale und der В. т. subcoracoidea media (propria) umgeben. Unter 510 Kadavern (1020 Schultern) von Individuen jeden Alters und Ge- schlechtes kam die Vaginalis an 51 (bei 23 an beiden Schultern, bei 14 an der rechten Schulter und bei 14 an der linken Schulter) vor. Vorkommen zum Mangel verhielt sich sonach nach Kadaver- Anzahl wie 51:510=1:9; nach Schultern- Anzahl wie 74: 946 —=1:12,783 4. 1. unter 10 Aadavern, und unter 13 —14 Schultern ist sie 1 mal zu vermuthen. Unter 468 Kadavern (936 Schultern) männlicher Individuen jeden Alters war die- selbe an 44 (bei 18 an beiden Schultern, bei 14 an der rechten Schulter, bei 12 an der linken Schulter) vorhanden. Vorkommen zum Mangel verhielt sich somit nach Akadaver- Anzahl wie 44:424 = 1:9,6363; nach Schultern-Anzahl wie 62:874—= 1 : 14,096 4. 1. bei dem männlichen Geschlechte ist sie unter 10—11 Kadavern und unter 15 Schultern 1 mal zu gewärtigen. Unter 42 Kadavern (84 Schultern) weiblicher Individuen jeden Alters wurde sie an 7 (bei 5 an beiden Schultern, bei 2 an der linken Schulter) angetroffen. Vorkommen zum Mangel verhielt sich somit nach Kadaver- Anzahl wie 7:35 =1:5 nach Schultern-Anzahl wie 12:72=1:6 4. 1. bei dem weiblichen Geschlechte ist sie unter 6 Kadavern und 7 Schultern 1 mal vorhanden. Unter 31 Kadavern von Kindern war sie nur 1 mal, bei einem Mädchen an beiden Schultern, vorhanden. Beim weiblichen Ge- schlechte tritt sie häufiger auf als bei dem männlichen. Ich sah sie niemals gefächert. Ich sah sie aber in ein Paar Fällen doppelt. Der eine Beutel lag auf dem Processus coracoideus, der andere lateralwärts davon zwischen dem lateralen Rande desselben und der Schultergelenkkapsel. Dieselbe kann mit ihrem lateralen Ende von der Höhle der Schultergelenkkapsel eben nur noch durch deren Synovialhaut geschieden sein. Ich sah sie aber auch, in Fällen mit ihrer höchsten Entwickelung, sogar durch eine grosse Oeffnung in der oberen Wand der Schultergelenkkapsel mit deren Höhle in Verbindung stehen (Tab. Ш. Fig. 1. а.). Diese merkwürdige Communication fand ich unter den 51 Kadavern und 74 Schultern mit dem Vorkommen unserer B. m. an 4 (bei 1 an beiden Schultern, bei 3 an der linken Schulter). Davon gehörten 3 Männern und 1 einem Weibe an. Der Kadaver, welcher die Communication an beiden Schultern hatte, war ein junger Soldat. Die anderen 2 Kadaver von Männern wiesen an der anderen Schulter die B. m. ohne Communication auf. Der Kadaver von dem Weibe hat an der rechten Schulter Mangel an der B.m. Vorkommen zum Mangel der Communication verhielt sich nach Kadaver-Anzahl wie 4:47 =1:11,75; nach Schultern-Anzahl wie 5:69 = 1: 13,8 4. 1. unter 12—13 Kadavern und unter 14—15 Schultern mit der В. т. communicirt diese 1 mal mit der Höhle der Schultergelenkkapsel. Die Communicationsüffnung (Tab. ПТ. Fig. 1. *) liegt in der oberen Wand der Schul- tergelenkkapsel und zwar: bald medianwärts von der dieselbe verstärkenden Sehne des М. supraspinatus, bald rückwärts und medianwärts von seinem Fleischtheile oder unter diesem 32 | WENZEL GRUBER, über dem Verlaufe der Sehne des langen Kopfes des М. biceps durch die Kapselhöhle (Tab. Ш. Fig. 1. f.). In einem Falle lag sie 14 Cent. hinter dem Collum anatomicum des Ober- armkopfes, und vor der В. m. subcoracoidea posterior (subscapularis), davon nur durch eine 1 Cent. breite Kapselwand geschieden. In einem anderen lag sie gleich vor dem Tubercu- ит supraglenoidale und 2 Cent. lateralwärts vom Processus coracordeus. Die Oeffnung war in vier Fällen eine Spalte (Tab. III. Fig 1. *), die in sagzttaler Richtung länger war, als in querer breit. Die Länge der Spalte betrug 1 Cent. — 24 Cent., die Breite bis 8 Mm. In einem Falle war sie rund und von 1 Cent. Durchmesser. Die Vaginalis kann zugleich mit der Vesicularis vorkommen, wie oben bemerkt wurde. 2. Lateralis posterior. (s. B. m. coraco-clavicularis lateralis) — Gruber. (Tab. IL. Fig. 5. 8.3 Tab. Ш. Fig. 2. 8. 4. a.; Fig. 5. y) Ich kenne die Lateralis posterior seit mehreren Jahren. Meines Wissens ist sie von einem anderen Anatomen noch nicht beschrieben worden. у Dieselbe ist bald ein kleines, rundes ovales oder cylindrisches Synovialsäckchen (Tab. IT. Fig. 5. d., Tab. Ш. Fig. 2. «., Fig. 5. y.); bald ein kürzerer oder längerer, aber nicht weiter, in drei Richtungen comprimirter und im Durchschnitte abgerundet dreieckiger Sy- novialkanal (Tab. III. Fig. 3. «.); bald und ausnahmsweise ein von oben nach unten comprimirter Synovialsack von bedeutender Ausdehnung in sagiüttaler und transversaler Rich- tung. (Tab. III. Fig. 4. «.). Sie hat ihre eigene Membran, die bald in ihrem ganzen Umfange, bald nur an ihrer lateralen Wand oder an dem Theile ihrer unteren Wand nachweisbar ist, der seitwärts von dem Processus coracoideus liegt. In ersterem Falle kann sie in ihrer Gänze ausgeschält werden. Ihre Grösse ist sehr variabel. Ich sah sie nur so gross wie eine Erbse oder Bohne; aber auch so gross, dass sie von dem vorderen Rande des Liy. trapezoideum bis zum Lig. transversum scapulae nach rückwärts, von dem Processus coracoideus bis zur Clavicula (lateral- | wärts von dem Ansatze des Lig. coraco-claviculare) nach auswärts reichte. Messungen der Exemplare mittlerer bis höchster Grösse erwiesen sie: 1 Cent. — 2 Cent. 5 Mm. (aus- nahmsweise 3 Cent.) in sagzttaler Richtung lang; 8—12 Mm. (ausnahmsweise 2 Cent.) in transversaler oder schief auf- und auswärts gehender Richtung breit oder hoch; und 5—10 Mm. am Processus coracoideus weit. Sie hat ihre Lage in der Capsula trianguli coraco-clavicularis lateralis unter dem Lig. trapezoideum, in dem winkligen Raume auf dem Processus coracoideus, lateralwärts von dem Ansatze des ersteren an den letzteren allein (häufig), oder auf diesem und dem Lig. coraco- acromiale zugleich, ausnahmsweise selbst bis unter das Acromialende der Clavicula, lateral- . wärts von dem Ansatze des Lig. coraco-claviculare. Jener winklige Raum kann durch еше Bindegewebemembran oder durch ein dünnes von dem Lig. trapezoideum herrührendes DIE OBERSCHULTERHAKENSCHLEIMBEUTEL ETC. 33 Blatt seitlich abgeschlossen vorkommen. Sie kann von Bindegewebe und etwas Fett umgeben sein oder nicht. Im letzteren Falle ist sie an die umgebenden Theile bald kurz angeheftet bald mit der Beinhaut des Processus coracoïdeus und dem Lig. trapezorideum un- zertrennlich verschmolzen. Sie ragt gewöhnlich bläschenartig über den vorderen Rand des Lig. trapezoideum hervor. Zur Bestimmung der Häufigkeit ihres Vorkommens wurden 122 Kadaver un- tersucht. Unter 100 Kadavern (200 Schultern) von Individuen 1. A. von 12—87 Jahren und beiderlei Geschlechtes kam dieselbe an 20 (bei 11 an beiden Schultern, bei 4 an der rechten Schulter und bei 5 an der linken Schulter) vor. Vorkommen zum Mangel verhielt sich sonach nach Kadaver-Anzahl wie 20:80 = 1 : 4; nach Schultern-Anzahl wie 31:169 =1:5,4516, 4. 1. unter 5 Kadavern und 6—7 Schultern ist sie 1 mal zu vermuthen. Unter 85 Kadavern von Individuen des männlichen Geschlechts war sie an 19 (bei 11 an beiden Schultern, bei 4 an der rechten Schulter und bei 4 an der linken Schulter) vorhanden. Vorkommen zum Mangel verhielt sich sonach nach Kadaver- Anzahl wie 19:66 —=1:3,4736; nach Schultern-Anzahl wie 30:140 — 1:4,666, d. 1. unter 4—5 Kadavern und 5—6 Schultern männlicher Individuen ist sie 1 mal zu erwarten. Unter 15 Kadavern von Individuen des weiblichen Geschlechtes war siean 1 (ander linken Schulter) zugegen. Vorkommen zum Mangel verhielt sich somit nach Kadaver-Anzahl wie 1:14 und nach Schulter-Anzahl wie 1:29, d. i. unter 15 Kadavern und 30 Schultern weiblicher In- dividuen wird erst 1 mal dieselbe zu gewärtigen sein. Bei Männern scheint sie häufiger vorzukommen als bei Weibern. Unter 22 Kadavern von Kindern traf ich sie an 2 (bei 1 an der rechten und bei 1 an der linken Schulter) an. Vorkommen zum Mangel verhielt sich somit nach Kadaver- Anzahl wie 2:20 — 1:10; nach Schultern-Anzahl wie 2:42 — 1:21, d. 1. unter 11 Ka- davern und 22 Schultern von Kindern kann 1 mal dieselbe vorgefunden werden. Unter den 33 Fällen ihres Vorkommens aus 244 Schultern war sie in einem ein- zigen Falle, an der rechten Schulter eines 37jährigen Soldaten doppelt. Die vordere davon hatte in зада" Richtung eine Länge von 1 Cent. 6 Mm., in transversaler Richtung (von dem Processus coracoïdeus unter dem Lig. trapezoideum zur Clavicula) eine Breite von 2 Cent. und am Processus coracoideus eine Weite von 8—10 Mm.; die hintere eine Länge von 1 Cent. 4 Mm. und eine Weite von 4 Mm. Beide zusammen waren 3 Cent. und so lang als die Insertion des Lig. coraco-claviculare am Processus coracoideus breit war, und so breit, dass sie die Clavicula, lateralwärts von der Insertion des Lig. coraco-claviculare an dieselbe, auswärts erreichen konnten. Sie ist also in der Regel einfach. Unter den 33 Fällen ihres Vorkommens sah ich sie in einem Falle an der rechten Schulter eines 12jährigen Jünglings mit der Medialis posterior $. coraco-clavicularis medias (interna) durch ein grösseres Loch communiciren. Das Lig. trapezoideum hatte eine Lücke, wodurch eine В. m. in die andere offen überging. (Tab. III. Fig. 5. В. y.) Mémoires de l’Acad. Пир. des sciences, Vilme Série. 5 34 WENZEL GRUBER, Vebersicht. Keiner der Oberschulterhakenschleimbeutel ist constant. Drei kommen aber doch in beinahe 1 —1 der Fälle, einer in „!,; 4. F., und einer ganz selten in „I, — 75 d.F. vor. Der Häufigkeit nach bilden sie folgende Ordnung: Medialis posterior (häufigste), Me- dialis anterior, Lateralis posterior, Lateralis anterior vaginalis, Lateralis anterior vesicularis (seltenste). Alle wurden bei beiden Geschlechtern angetroffen. Bei Kindern wurden vier, nicht aber die Lateralis anterior vesicularis gesehen. An einer und derselben Schulter wurden alle fünf zugleich niemals, vier derselben (bei Mangel der Lateralis anterior vesi- cularis) nur an einer rechten Schulter eines Mannes (Tab. II. Fig. 3. а. В. y. à.) und einer linken eines anderen beobachtet. Ihrer höchsten Grösse nach bilden sie nachstehende Ordnung: Lateralis anterior va- ginalis (längste), Medialis anterior (grösste dem ganzen Umfange nach), Lateralis posterior, Medialis posterior, Lateralis anterior vesicularis (kleinste). Die Medialis anterior kann mit der M. posterior und diese mit der Laterahs posterior communiciren. Die Lateralis anterior vaginalis kann mit der Schultergelenkkapselhöhle in offener Verbindung stehen. Als Gelenkkapsel kann die Medialis posterior, als synoviale Sehnenscheide die Lateralis anterior vaginalıs auftreten. Praktische Folgerungen. 1. Wenn die Capsula trianguli toracoclavicularis lateralis nach rückwärts bald abgeschlossen ist, bald mit dem Raume zwischen dem M. cucullaris und der Fascia supraspinata durch die oben beschriebene Lücke in Verbindung steht; so werden Adscesse ihren Sitz bald auf diese Räume beschränken, bald ihren Eiter aus dem einen in den anderen entleeren können. In einem mir unlängst vorgekommenen Falle mit einem enormen Abscess in dem Raum zwischen dem M. cucullaris und der Fascia supraspinata, ‘blieb der Eiter, wegen festen Verschlusses der Capsula trianguli coraco-clavicularıs lateralis, auf jenen Ort beschränkt. 2. Die В. m. medialis anterior 5. fossae infraclavicularis wird im Falle ihrer Anfüllung mit Exsudat, Eiter, Jauche oder einer serösen Flüssigkeit in Folge einer acuten oder chro- nischen Entzündung eine beträchtliche Geschwulst bilden können. Die Geschwulst wird ihren Sitz in der Capsula trianguli coraco-clavicularis mediahs (im Triangulus coraco-clavicu- larıs medialis, auf dem Processus coracoïdeus unter dem M. deltoideus lateralwärts, unter dem M. pectoralis major medianwärts) haben, und mehr oder weniger in der Fossa infraclavicularis sichtbar werden müssen, wo unter und vor ihr jener diese Fossa durchsetzende straffe Dre OPERSCHULTERHAKENSCHLEIMBEUTEL ETC. 35 Strang wird durchzufühlen sein, welcher der Fascia coraco-clavicularis propria angehört. Die Geschwulst wird, vermöge des Verhaltens der sie enthaltenden Kapsel, weder in das Cavum axillare noch über die Spitze des Processus coracoideus hinaus abwärts in den би/сиз deltoideo- pectoralis vorzudringen im Stande sein. Durch diesen ihr angewiesenen Stütz wird sie diagno- sticort und von anderen Schleimbeutelgeschwülsten von Belang und von der Geschwulst der Schultergelenkkapsel unterschieden werden. Die der Subcoracoidalschleimbeutel wird ja unter dem Processus coracordeus und hinter den sich hier anheftenden Muskeln versteckt bleiben. Die der Subacromialschleimbeutel wird unter dem М. deltoideus verborgen sein, oder, bei enormer Grösse, doch nur abwärts vom Processus coracoidens in den Sulcus deltoideo-pe- ctoralis sich vordrängen, wie ich in einem Falle mit Eiter-Inhalt sah. Die der Schulter- gelenkkapsel aber wird sich durch einen von der Achselgrube aus sichtbaren oder doch fühlbaren Vorsprung zu erkennen geben. Da die Art. axillaris hinter dem inneren Winkel der Fascia coraco-clavicularis propria oder doch daneben verläuft; so ist zu vermuthen, dass sie ihre Pulsationen unserer, zwischen den Blättern jener Fascia gelagerten В. m., im Falle ihrer enormen Ausdehnung durch Exsudat, mitzutheilen vermöge '). 1) Nachdem ich diese Abhandlung Einer Akademie bereits eingereicht hatte, beobachtete ich im November 1860 an der Leiche eines 17jährigen Jünglings jederseits in der Fossa infraclavicularis eine fluctuirende Ge- schwulst, welche eine missfarbige, aber noch nicht durchbrochene Cutis bedeckte. Nach Entfernung der Haut, nach Zurückschlagen der Portio clavicularis des M. deltoideus und eines Theiles des M. pectoralis major kam an der rechten Schulter im Triangulus coraco-clavicularis medialis und auf dem Processus coracoideus ein Eitersack zum Vorschein. Dieser war am vorderen inneren Rande der Fascia co- raco-clavicularis medialis 5. Cent. und am Processus cora- coideus von vorn nach hinten, 4 Cent. lang; vorn 3 Cent. und hinten 21, Cent. breit. Die noch vollständigen Wände des Eitersackes bildeten die der Capsula trian- guli coraco-clavicularis medialis, 4. 1. beide Blätter der Fascia coraco-clavicularis u. s. w. In demselben und sei- nen Wänden anliegend konnteu die Wände der bereits durchbrochenen B. m. supracoracoidea medialis anterior in einem grossen Umfange nachgewiesen werden. Die Sehne des M. pectoralis minor war aber bereits zerstört und hing nur noch mit dem M. coracobrachialis zusam- men. Der Eiter hatte noch ein gutes Aussehen. An der linken Schulter war der Process schon weiter gediehen. Es war ein Jaucheherd zugegen, in dem von einer Wand der В. m. supracoracoidea medialis anterior nichts mehr zu finden war. Die Jauche hatte die obere Wand der Capsula trianguli coraco-clavicularis medialis, d. i. die Lamina superficialis der Fascia coraco- elavicularis an zwei Stellen, vorn und seitlich, und die untere Wand d. 1. die Lamina profunda der Fascia сотасо- clavicularis durchbrochen. Die Jauche hatte sich durch den vorderen Durchbruch im Sulcus deltoideo-pectoralis abwärts bis zum Collum chirurgicum humeri gesenkt, war durch den seitlichen Durchbruch in die Capsula trianguli coraco-clavicularis lateralis unter den M. del- toideus getreten, ohne hier nach vorn das Lig. coraco- acromiale zu überschreiten; und war durch den unteren Durchbruch in die Achselhöhe bis auf die Vasa oæilla- ria und den Plexus nervorum azillaris eingedrungen. Die Sehne des M. pectoralis minor war völlig zerstört, auch war der Processus coracoideus an seiner oberen und inneren Seite und die Capsula an der dreieckigen Stelle ihrer unteren Fläche, welche die obere Wand der Cap- sula trianguli coraco-clavicularis medialis bilden hilft, vom Periosteum entblösst. Da die übrigen Theile der Leiche bereits zu den Praeparir-Uebungen abgegeben waren, so konnte eine pathologisch-anatomische Untersuchung der Höhlen nicht mehr vorgenommen werden. Ob daher das Individuum an dem beschriebenen Localleiden oder und vorzugs- weise an einer anderen Krankheit zu Grunde ging, weiss ich nicht. Aber ich zweifle nicht, dass eine Entzündung der B. m. supracoracoidea medialis anterior an beiden Schultern da gewesen sei, die nicht diagnostieirt, also vernachlässigt worden war und zum beschriebenen Aus- gang führte. Die Diagnose einer Entzündung der B. m. oder des Bindegewebes in der Capsula trianguli coraco- clavicularis würde eine zweckmässige Behandlung, die Ansammlung von Eiter in Folge derselben frühzeitige Entleerung des Eiters erfordert haben. Zur Diagnose gehört aber Kenntniss der Existenz der B. m. und der sie beherbergenden Capsula trianguli coraco-clavieularis medialis. 36 WENZEL GRUBER, 3. Die Lage der В. m. supracoracoidea lateralis anterior s. m. pectoralis minoris vaginalis lässt die Möglichkeit zu, dass sie bei Fracturen des horizontalen Theiles des Processus co- racoideus einen Riss erleide, und im letzteren Falle, wenn sie zugleich mit der Höhle der Schultergelenkkapsel möglicher Weise communiciren sollte, diese in Mitleidenschaft ziehen könne. Ihre unter dem М. pectoralis minor, möglicher Weise bis 1 Cent. und + medianwärts vom Processns coracoideus, vorkommende Ausdehnung mit ihrem medialen Ende, bei bewie- sener Massen möglicher Weise gleichzeitig vorkommenden Communication mit der Höhle der Schultergelenkkapsel am lateralen Ende; würde bei gewissen Methoden der Ligatur der Art. axillaris, welche die Durchschneidung des M. pectoralis minor erfordern und diese knapp an der Insertion am Processus coracoideus empfehlen, ihre Verletzung mit nachfolgender Schultergelenkkapselaffecwon bedingen. Zur Vermeidung dieser möglichen Zufälle ist so- mit die Durchschneidung dieses Muskels ein Paar Centimètres medianwärts vom Processus co- racotdeus angezeigt. Erklärung der Abbildungen. Tab. 1. a. Lig. trapezoideum. Fig. 1. Rechtes Schulterstück. ‚ $. 149. conoideum. 1. Clavicula. с. М. subclavius. 2. Processus coracordeus scapulae. о. В. т. supracoracoidea medialis posterior a. Fascia coraco-clavieularıs. $. coraco-clavicularis medialis. D. Ligamentum trapezoideum. Fig. 5. Rechtes Schulterstück. с. Musculus subelavius. 1. 2. wie Fig. 4. В 1. peeioralıs'minor. а. Vordere laterale Portion des Lig. trape- о. Bursa mucosa supracoracoidea medialis zoideum und des anomalen Lig. co- anterior s. fossae infraclavicu- neo Toile laris zwischen den beiden Blättern а’. Hintere Portion des Lig. trapezoideum der Fascia coraco-clavicularis. und mittlere des anomalen Lig. coraco- Fig. 2. Linkes Schulterstück. а, 1. 2. а. с. 4. wie Fig. 1. a”.Hintere mediale Portion des anomalen Lig. b. Lig. coraco-claviculare. coraco-claviculare — Lig. conoideum. а. &. Doppelte В. m. supracoracoidea me- bel ‚dialis anterior (geöffnet). a. В. m. supracoracoidea medialis poste- Fig. 3. Linkes Schulterstück. rior im gewöhnlichen Raume. 1.2. а. b. с. 4. wie Fig. 2. 8. Anomaler Raum zwischen den zwei Por- а. Durch Brücken gefächerte В. m. supracora- tionen des Lig. trapezoideum. coidea medialis anterior (geöffnet.) Fig. 4. Linkes Schulterstück. Tab. EX. (Ansicht von innen.) Fig. 1. Rechtes Schulterstück. 1. Clavicula. 1. 2. a. a. a”. b. wie Tab. 1. Fig. 5. 2, Processus coracordeus. | с. М. pectoralis minor. Die OBERSCHULTERHAKENSCHLEIMBEUTEL ЕТС. a. В. т. supracoracoidea medialis poste- rior im gewöhnlichen Raume. В. Zweite anomale В. m. supracoracoidea medialis posterior im Raume zwi- schen den beiden Portionen des Lig. trapezoideum. у. В. т. supracoracoidea lateralis anterior 5. т. pectoralis minoris vesicu- laris, anomaler Weise zur Hälfte zwischen zwei Portionen der Sehne des M. pectoralis minor. Fig. 2. Rechtes Schulterstück. Fig. Fig. (Capsula articularis coraco-clavicularis.) 1. Clavicula. 2. Processus coracoideus. а. Lig. trapezordeum. b. Lig. conoideum. и. Tuberculum articulare anomalum, an der dreieckigen Stelle der unteren Fläche der Clavicula, medianwärts vom Lig. trapezoideum, vorwärts vom Lig. conoideum. ß. Faserknorpliches Polster am Pro- cessus coracoideus als Gelenkgrube zur Aufnahme des Tuberculum. Gelenkkapselrest. . Rechtes Schulterstück. . Clavicula. . Acromion. . Processus coracoideus etc. . Lig. coraco-claviculare. . Lig. coraco-acromiale. М. pectoralis minor. . Vereinigter Ursprung des М. coracobra- chialis und des Caput breve m. bi- cipitis brachu. о. В. т. supracoracoidea lateralis ante- rior 5. m. pectoralis minoris ve- sicularts. 4. Rechtes Schulterstück. . 2.13. а. b. wie Fig. 3. > c. M. pectoralis minor, mit einer Portion seiner Sehne über den Pröcessus co- racoideus zur Capsula humero-scapu- laris etc. Re © © © À NO mw -2 1 37 о. В. m. supracoracoidea lateralis ante- rior 5. m. pectoralis minoris va- ginalis, am Processus coracoideus unter der diesen übersetzenden Por- tion der Sehne des М. pectoralis mı- nor (geöffnet). Fig. 5. Rechtes Schulterstück. 1. Clavicula. 2. Acromion. 3. Processus coracoideus. 4. Caput humeri etc. a. M. pectoralis minor mit seiner ganzen, in einer WahrensynovialenSehnenscheide eingeschlossenen Sehne über den Processus coracoideus zur Sehne des М. supraspinatus. b. M. subelavius. с. М. subscapularis. 4. Sehne des Caput longum т. bieipitis brachii. e. Fascia coraco-clavicularis. f. Lig. trapezoideum. 5. Lig. eoraco-acromrale (vorn eingeschnitten). о. x. a. В. m. supracoracoidea lateralis an- terior s.m. pecloralis minoris va- ginalis als wahre Synovial- scheide, die im inneren Hohleylin- der die Sehne des M. pectoralis minor enthält und mit dem äusseren am Processus coracoideus einen osteo- fibrösen Kanal (*) austapezirt. 8. В. m. supracoracordea medialis ante- rior zwischen den beiden Blättern der Fascia coraco-clavicularts. y. B.m.supracoracoidea medialis postertior. 5. В. т. supracoracoidea lateralis poste- rior $. В. т. coraco-clavicularıs lateralis. Tab. ИИ. . 1. Linkes Schulterstück. 1. Acromion. 2. Processus coracordeus. 3. Caput humert. а. Lig. coraco-acromiale. b. M. supraspinatus. 38 WENZEL GRUBER, с. M. infraspinatus et teres minor. 2. Processus coracoideus. d. M. subscapularis. а. M. subclavius. . M. pectoralis minor mit der in einer wah- b. Fascia coraco-clavicularis (tiefes Blatt). ren, einen osteo-fibrösen Kanal am Pro- c. Lig. trapezoideum. cessus coracoideus austapezirenden a. В. т. supracoracoidea lateralis poste- Synovialscheide eingeschlossenen, mitt- rior. leren Portion seiner Sehne, über den | Fig. 3. Linkes Schulterstück. Processus coracoideus zum inneren (Ansicht von aussen und hinten.) Rande der Sehne des М. supraspina- 1. Clavicula. ï ins und zur Capsula humero-scapularis. 2. Processus coracoideus. f. Е Sehne des Caput longum m. bicipins . Lig. coraco-claviculare. a brachü. &. B.m.supracoracoidea lateralis posterior. a. a. и. В. т. supracoracoidea lateralis an- | Fig. 4. Rechtes Schulterstück. terior 5. m. pectoralis minoris va- 1. Clavicula. ginalisals wahreSynovialscheide, 2. Acromion. welche medianwärts von dem Proces- 3. Processus coracoideus. sus coracoideus unter der Sehne des а. Lig. coraco-claviculare. M. pectoralis minor liegt, am Processus b. Lig. coraco-acromiale. coracordeus einen osteo-fibrösen Kanal с 4 mit ihrem äusseren Hohlcylinder . М. pectoralis minor. . Vereinigter Ursprung des М. coracobra- austapezirt, in ihrem inneren Hohl- chialis und Caput breve m. bicipitis cylinder die mittlere Portion der brachü. Sehne des M. pectoralis minor ent- a. В. т. supracoracoidea lateralis poste- hält, und mit der Höhle der Capsula | » rior. humero-scapularis an ihrem trichter- | Fig. 5. Rechtes Schulterstück. förmig erweiterten Zateralen Ende 1. Clavicula. communicirt. (An ihrem medialen Ende, 2. Procescus coracoıdeus. über dem Processus coracoideus und a. M. subclavius. an ihrem Zateralen Ende aufgeschnit- b. М. pectoralis minor. ten). с. Fascia coraco-clavieulariıs. * Spaltfôrmige Communicationsöff- d nung zwischen der В. m. supracora- & . Lig. trapezordeum. . В. т. зиргасотасозаеа medialis anterior coidea lateralis anterior vagina- zwischen beiden Blättern der Fascıa lis und der Capsula humero-sca- coraco-clavicularis. pularis. Unter derselben die Sehne 8 В. т. supracoracoidea medialis poste- des Caput longum m. bicipitis brachüi rior. sichtbar. y. В. m. supracoracoidea lateralis poste- Fig. 2. Rechtes SchulterstückeinesKnaben. rior. 1. Clavicula. (В. und y. mit einander communictrend.) Mem dei Acad tmp d.sc. VI Serie’ Gruber Bursac mucosae supracoracoidere TI Ad mat del Hepypner et Rossi Imn.Luth.A Munster ет, del Acad.mp doeVI Serie. Gruber.Bursae mucosae supracoraccideae TI] r | — Ad nad. del Henyuner et Rossi - тр lith A Munster Mem del Лоо тр, d.se VI] Serıe. Gruber Bursae mucosae supracoracordeae TI. es Fig. Ad nat del Heppner et Rossi mp Iith A Munster FA ti м. of En 2 MÉMOIRES DE L’ACADEMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VI SÉRIE. Tome Ш, № 12 ET DERNIER. ВЪНОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ НЛАНЕТУ. ОТДЪЛЕНТЕ ЧЕТВЕРТОЕ. Возмущения ТРЕТЬЯГО ПОРЯДКА ОТНОСИТЕЛЬНО ЭКСЦЕНТРИЦИТЕТОВЪ И НАКЛОНЕНШЙ ПЛАНЕТНЫХЪ ОРБИТЪ. Д. ПЕРЕВОЩИКОВА, Члена Академии. Читано 18 Сентября 1860. CAHRTIIETEPBYPT'B, 1861. ПРОДАЕТСЯ У KOMMHCCIOHEPOBB ИМПЕРАТОРСКОЙ АКАДЕМШ НАУКЪ: И. Глазунова, въ СПб. и въ МосквЪ, IL. Должикова, въ КлевЪ, Эггерса и Комп., въ СПб., Энхяджянца и Комп., въ ТихлисЪ, Сам. Шиидта въ РигЪ, Л. Фосса съ Лейпциг$. Цна 1 руб. 45 коп. сер. Печатано по распоряжен1ю Mmunepropckoñ Академй Наукъ. 10. Тюня 1861 года. Непрем$нный-Секретарь Академикъ К. Веселовский. Бъ runorpaoiu ИмпеРАТОРСКОЙ Академи Наукъ. BBROBDBIA BOSMYIIERIA СЕМИ БОЛЬШИХ ПЛАНЕТЪ. OTABAEHIE ЧЕТВЕРТОЕ. Возмущения ТРЕТЬЯГО ПОРЯДКА ОТНОСИТЕЛЬНО ЭКСЦЕНТРИЦИТЕТОВЪ И НАКЛОНЕНШ r ПЛанЕТНЫХЪ оРБИТЪ. (1). Для onpexbieuia возмущешй третьяго порядка относительно эксцентрицитетовъ и наклонешй планетныхъ орбитъ, хункщю возмущений (CM. отд. I, стр. 6) A [à , ı( a0 + уу + 22 1 en, въ которой надобно разложить до членовъ четвертаго порядка включительно, сообщивъ ей предва- рительно удобнфиший видъ для разложеня по теорем Тейлора. Въ моей запискЪ «Объ эллиптическомъ движенш планетъ» напечатанной въ Ш том$ «Ученыхъ записокъ И. Ака- деми наукъ по первому и третьему отдфлеямъ» Формулы (52) и (С) даютъ æ—rcos С с0$ М — гзш CcosJsin N, y=rcosCsinN-+-rsinCcosJcosN, z=rsin (sin, TAB C+-N=L; crby. æ = rC0s L + 2r sin (Ё — N)sin Nsin’1J, = r sin L— 2rsin(L— N)cos Nsin°1J, 5 —=rsin(L— N)sinJ Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Serie. 1 2 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, æ = г 603 + Эм зт (Г — №) т N эта, y = и sin L — 9r sin(L'— N)cosN sin’1J', 5 —=r sin (U — N')sin J”. Отсюда находимъ , N , ‚ ’ ZX + уу +22 = rr cos(L — L)+rrh,+rrh,, h,— —(sin*1J"+-sin"1J)cos(L'— L)+sin’1Jcos(E + L—2N)-+-sin’1J' cos(U’ + L—2N') +1snJ’sn J [eos U. —L—N + N)—cos(U--L— N —N)], h, = sin*1J'sin*1/[cos(L'—L)+cos(L'—L—2N'+92N)-cos(L'+L—2N)—cos(L'+L—2N')], и потему R= m [воз — РВ [зим c08(L'—L)— 2, — 2rrh] +. rs О . es * Проще члены этого выражешх имфютъ туже форму съ перемфной массы m nam’, т”, , , ’ Г , LA 44 и пр. и К, х, Ч, №’ на Г, г, Г, №, Г’, г", У", М’, и пр.; cıbı. можемъ заниматься только разложешемъ перваго члена, который по Фхормул Ньютона превращается въ R = m' {95008 (L'— 1) — fr? — ar с03(Ё — 6] 0 ir [23 2 ri , : El mtr nl 1. — 260] \h, + mir | — (r? + r? — 9rr cos (L — L)] Zah, — Im? [r? +? — Or cos(L'— DJ №, (2). На стр. 11 и 12 перваго отд$лешя объяснены OCHOBAHIA, на которыхъ произ- водится разложеше хункши R по теорем$ Тейлора. На этихъ основашяхъ, здЪсь первый членъ должно разложить до членовъ, содержащихъ производители четвертаго порядка, OT- носительно Ar, Ar, AI и АГ; такъ что, положивъ S— {75 coS(L — D—[r? + — 2rroos(E— DJ"), $, = 36088 — [a’ а’ — 2а4 cosß] = 1440 + 140 cos 8, т 1 2 для общей POPMYJIBI разложешя получимъ: DRE ICH IS, 1 98, 45, 5 = 5, + А-а Аг че А+ Al ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. Au |= (Ar)? TE (Ar + + Ar m (Ar)? +2 Ar 2 Ari 2 Ar + 2 SEN ee NENNE: Е (ar +3 u = орла (АРА + 3 ор (АРАМ 35 зао (Ar)? = 435 as Зи. а (АР) Ат 3 при (Ar YA+3— ара (Ar ГАР ars, I ae da(d&)? ‚Ar(Al)? + 3 ea 5 (AIÿAr +3: = core (AI)'AT d3 S; ds а Ar Зе (AU Ar Зем (AU PAT —+- 6 425 435 435 0 r ae АКАР A Gare Arr A a АРА 6er МАЕ] 415 Ge ’ 415 445 nee ar + CES CES TU) dis 415 — + вит да] ;„Ar(Ar + 4 жел Ar(ATŸ + 4 даа’ Ar(Alÿ + 12 — zp Arâr (al) + 12 LS. : ArAr'(ATŸ + ЕЕ RE Ar(Ar ŸAI DER dis, + 12 ле Arr VAT + 12 te АРАЦАГ + 12 дает da(da’)?dg’ rn dr Ar(Al) АГ 4 } 2 : не (Ar)? +61, ap та ; (Аг) (41 но n С (Ar) (Ar) a (азаатае ( ass, + 12 (Ar)’Ar Al + 12 (Ar)’Ar' Al’ + 12 пора ne (Ат) МАГ Е Е ass, (da) (da)3da’ dis, (da) (аазас as Ru (da (da)3ag’ (ArÿAr' + 4 9 (Aral 4 8 (Ar PAT as da’ (dE) u dr (A + ES Ar (ATP AT PTT &)2aEl + 4-5, Ar (Al) + 4 dis, аа’ аа’? +12 Ar AKA + 6 ae AAN? + 6 er Ar) A) 415 ds en Guru (ММГ +4 (da’ (база (Ar А! À пе (da! Ga} ag wu "АГ 4 se DE ge ar (AN? (AA PSE (Aa 99 Lee dr AL _ AA А] ‘À. x a Е 4 A. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Для показанныхъ здЪсь дифференцированй потребны слБдуюпия вспомогательныя Формулы, происходяция отъ симетр!я коеффищента А® относительно ana: ‚aa ; da Er en da’ da ‚ara a 9 44 a 24® da'da `` da (da)? ? nA) ju) aa) 224 Е = 2A°°+ 4а aa #6 (do? 1 Bd Rt daa%) Ra d2aW) os d’A() dad da (da)? (da)? ? 13 d3 4%) ca [С dad 9 AU) 3 d'A) @ дав = 64 Be ae 8 ат ‚ Ba 42А(@®) aa) @ garlaa о cu ar das 10 aaa о A а 3 43 А(® „ars (da) ^— — 244 + 96а da + 72а (da? 16a (аа) (da)! ? 18 44А(®) er da dad 2 d3A(6) 3 d'A) da ia 00 Ge LA Ge rg dtAU) =: 42А(®) d'A) 2 dtA Ÿ) oma = 12 ор + Вр FO Gas” r diAU) d'A 44А ($) Gaÿaa — "ap Tai" (3). Посредствомъ вофхъ этих хормуль, найдемъ: ео И С, ны El) поем) и (АГ — A) ] ale) 1135 6) Zar — an] 1 2dA()/Ar Ar\3 1 ad pti 40 Ar! Ar\4 54 (da3\ a a a! 48 (da)! \ a’ a ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. + sn, (I +) — (5 ia (1%) (al — ap] +3 nf ons (fe ara (Frau?) ea (ae ran а’ [eb] 3 (4). Когда чрезъ m изобразимъ среднюю аномалю планеты, тогда будемъ имЪть: 1 — 1 —(f— 3) созт — (4f— 4f) cos 2m — 3f° cos 3m — 1f cos 4m, if 13 cos m + 1(f? —f‘) cos 2m + If? cos 3m + 1f* cos 4m, | = 8/* — 3/3 cosm — 1f° cos 3m — 3" cos Am, ) = if" + 1f" cos 2m + is 4m, Al = (2f— 4f°)sinm + (5 — п) sin 2m + Éf° sin 3m НЗ sin 4m, (A = 2 3 - 5f°cosm — (ap — $f a 2m — 5f° cos 3m — ef cos 4m, (Al) — 6f* sin m + 3f* sin 2m — 2f° sin 3m — Ÿf" sin Am, (Al = 6f* — 8f* cos 2m + 2f" cos Am. Отсюда выходитъ: = = I (ff?) созт + (f — ЗП) созт — (1f?— 1") cos 2m’ + APP — 4f‘) cos 2m — 3["” cos 3m + 3f? cos 3m — If" cos Am + If" cos Am, (= и) =: а (РГ) созт-+ (ff —1f)cosm+(1f"+1ff°—1f")cos2m' + (LL ff 1 |) cos 2m+1/° cos 3m +1f° cos 3m+1f"cos4m +! [* соз4т — (ff -3 ff —3[f")e0s(m'+m)+cos(m—m)]— 1 f°f [cos(m'+2m)+cos{(m —2m)] — 1 ff? [cos(2m +m)+ cos(2m —m)| — ЕР? [cos(2m’+2m) + cos(2m — 2m)] — 3 f°f [cos(m+3m)+cos(m— 3m)] — 3 ff ”[cos (3m +m) + cos(3m — m), (7 — =) = 3f4—3f (3 f+3f%)cosm + (3 ff + 3 )eosm—3f”f”cos2m-+3/’f”cos2m —1f"*cos3m+1fcos8m—2 f''cos4m'+3f'cos4m—3f"f[cos(m+2m)+c08(m—2m)] + 3 ff” [cos(2m +-m)+ cos(2m—m)]+(3f°f —3[f ")[cos(m т) + соз(т —m)] — 3f°f [cos(m + 3m) + cos (m — 3m)] + 3 ff ”[cos(3m + m)-+ cos(3m — m)], (7 Zu и) + Bf +3ff + (GB if "cos 2m + (8 ff" + 1f*)cos2m+1f"cos4m +1fcos4m-(Zf°f +3[f")cos(m'#m)+cos(m-m)}+3f"f"[cos(2m +2m)+cos(2m-2m)] — 1f?f [cos(m’-+ 3m) + cos(m — 3m)]— 1ff”[cos (3m’-+m) + cos(3m —m)). 6 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Потомъ АР — 1 — (27 — 11°) sinm — (2f— 1f°)sinm + (57 — [9 sin 2m — (5f°? — 14) sin 2m 4 103 4” Bela ор Asa ee и 172 "10814 43 р sin 3m г sın 3m + sin 4m el sin 4m, (AA — one D + af + Bf” cos m + 5f° cos m — (2f” — 3f") cos 2m’ — (2 — $f") cos 2m— 5f* cos 3m — 3f” cos 3m — @f" cos Am — 28 cos 4m + (41-19-11) {cos(m'+m)—cos(m—m)] + 5 f”f [cos(m+2m)— cos(m’—2m)] + 3 ff" {cos(2m + т) — cos(2m —m)] + ff" [cos(2m + 2m)— cos(2m’— 2m)] + ff [cos (m’+ 3m) — cos (m — 3m)| + ff” [cos (3m’-+-m) — cos (3m — т)], (A! — A = (12f?f + 6f*) sin m — (12/f” + 6/°) sin m + (Öff? + 2f*) sin 2m’ — (Pf? + Sf9 sin 2m — 2/” sin 3m + 2/° sin 3m — ©" sin 4m + Éf* sin 4m — 6/°f [sin (m'+ 2m).-+ sin (m — 2m)] + 6/f” [sin (2m = т) — sin(2m — m)] + ЭР [sin (m + m) + sin (m — т)] — ff” [sin (m + m) — sin (т — m)] — Pf? sin (2m — 2m) — ff [sin (m + 3m) + sin (т — 3m)] + © /f” [sin (3m’ + m) — sin (3m — m)], (АГ — AN — 6f“*+-6f"+24f"f"—(24ff"+8[")cos 2m —(24f’f?+8f’)cos 2m+2f"cos 4m’ + 2j* cos 4m + 12f°f” [cos (2m + 2m) + cos (2m — 2m)] + 24(f?f + ff *[cos(m +-m)—cos(m —m)] — 8f°f [cos(m’-+ 3m) — cos(m’— 3m)] — 8/f” [cos (3m + т) + cos (3m — m)]. (5). Hocıb этихъ предварительныхъ Формуль можемъ уже составить BbIpaskeHiA аруументовь, содержащихся въ общемъ разложеши Функции 9; именно: = (2) — (7) + (=) = 1-+ (f — 1/3) cosm’+ (f?— 4f”) cos 2m + If” cos 3m' Le a a! а’ а’ + 4f" cos Am), г’ г’ 2 r 4 à ъ/ 7 / 7 ’ , 77 ’ 1-2% 3(7) —4(7) — 1 + 1/?— 3° + (2f + 3?) cosm + (51? — 8] cos 2m 13 £'3 ! 41ç'4 HK + -f cos 3m + zf cos 4m, ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕШЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 7 о (C0 С а EE D == (+ Г-З) cosm— (PPT) cos2m" + (1? + 1—9 cos 2m — f” cos 3m' + 87 cos 3m — Tf" cos 4m + If‘ cos 4m + (ff — ff + $ff") [cos(m’-+ m) + cos(m— m)] + Г [cos (m + 2m) + cos (m — 2m)] + 3/f” [cos 2m + т) + cos (2m — m)] + 5” [cos (2m + 2m) + cos (2m — 2m)] + ЗИ [cos (m + 3m) + cos (т — 3m)] + Rff [cos (3m + т) + cos (3m — m)], 1— — == 6) —= 1+3f?+(3f-3f°)cosm (If? 4f”)cos 2m +Ef”cos3m+4f"cos4m‘, (FE) (1354+6(2)) = ее 1 ЗИ РЕ 19 cos m — (2/f? + 119) cos m + (1f° + if De |) cos 2m’ +(1 P-ıPf’-Af)cos2m+3f” cos 3m 1 созЗт-- "cos4m’ +1 f!cosam— (ff #8 ff 2ff")[cos(m'+m) + cos(m —m)] + Г [cos (m + 2m) + cos (m — 2m) — 2/f” [cos (2m -+ m) + cos (2m — m)] + 1f"f" [cos (2m’ + 2m) + cos (2m — 2m)] + 3/°f' [cos (т + 3m) + cos (m — 3m)] — 7j" [cos (3m! + т) + cos (3m! -— m)], le) sfr — ar У) cos + (EN + 419) cos m — QT" + 2/9) cos 2m’ — 2 ff” cos Эт — 1f° cos 3m’! + 1f° cos Im => Ei cos 4m! + a cos 4m — a [cos (m! + 2m) + cos (m! — 2m)] +3 (f"Tcos(2m’+m)+cos(2m'—m)]—3 [”f'*[cos(2m’+2m)-+-cos(2m'— 2m) + (I + 2%) [cos (m! + m) + cos (m! — m)] —1f°['[cos(m’+3m)-+ cos(m’—3m)] + 2 {f""Lcos(3m’-+-m)-+cos(3m’—m)], 8 A. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, RL 4 com (fer вова — совать возд! +7 f"cos4m'+f"['[cos(m'+2m)-+cos(m' - Эт) |--2 [| [соз(Эт/--т)—с08(2т —т)] — 1f?f"[3cos(2m'-+2m)—7 cos(2m’—2m)] + 1 ff *[cos(m'+-m)— cos(m —m)] — 5 /”f' [соз(т/ т) + cos(m’ — m)] + 5f°f'[cos(m + 3m)+ cos (m’ — 3m) | — {1 [eos (8m' + т) — cos(3m' — m)], AA — (6/2 отт + fin dm + (37°'+ 37) LSindm m) — sin(m'—m)] + 3f°f” [sin (2m + 2m) + sin (2m — 2m)] — f°f'{sin(m'+ 3m) — sin (m'— 3m)] — 3ff° [sin (3m + т) — sin (3m — m)], () (АТ — AN = if" + ff? + ff” cos 2m’ — f*f” cos 2m — 4f” cos 4m’ —4f 2"? [оз Im + 2m)-+-cos(2m'— 2m)] + [f'"[cos(m’+-m)— cos(m’ —m)] + ff [cos (3m! + т) — cos (3m — т), 7,0125) eos ff — Зов — (3? а — 4f") cos 2m! РРР — 4f‘) cos 2m 11f® cos 3m’ + 3f° cos 3m — 1f" cos 4т + 1f* cos 4m + GE — Г — 3ff)) [eos (m + m) + cos (mn —m)] +-1f"f{cos(m'+2m)+cos(m'—2m)] +1 ff"{cos(2m'+m)+cos(2m—m)] +1? f[cos(2m’+2m)-+-cos(2m’-2m)]+2f’f'[cos(m’+3m)-+-cos(m’-3m)] + 2 /f” [cos (3m! + m) + cos (3m' — m)], (F- =) (1 ый 27 (Ам оо [вов (21 - )созт — (2-2) сот (2-21) cos 2m + f*cos Im’ cos 4m — 7f* cos 4m — f° cos 3m + "1 + ff [3 cos (m + 2m) — cos (m — 2m)] — ff} [3 cos (2m + т) — cos (2m — т) + Pf? [3 cos (2m + 2m) — cos (2m — 2m) — 1fff [4 cos (m + т) — 3 cos (т — m)] + 1ff? [4 cos (m + m) + 5 cos (т — m); + 1f°f [5 cos (m + 3m) — 4 cos (т — 3m)] — 1 ff [13 cos (3m’ + т) — 4 cos (3m — m)] 7. ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕЕНЯ СЕМИ БОЛЫШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 9 (7-7) (Al — Ay 1f" + 1f" + 2/°f? — 1f" cos 4т — 1[" cos 4m — P’f?[3 cos(2m/+ 2m) — cos(2m’— 2m)]—(2f?f -+2/f)cos(m’—m) + 2f°f' cos(m’ + 3m) + 2/f'” cos (3m! + m), т +) — (7) = 1— 3" (Г 113) cosm' + (f? — 5f") cos 2m’ + If"? cos 3m’ 29 rl# N —==/ cos4m, (1 —"-()Ь— ( т) 1—9) —(2f'—3f?)sinm’— (2f—1f*)sinm-+(2f”— #1) 2m’ — af — 1f) sin 2m + &f” sin 3m’ — Sf” sin 3m + nn sin 4m! — a sin 4m A aff — ff") [sin (m! + m) — sin (т — m)] — ЭГ [sin (m + 2m) — sin (т — 2m)] — ff” [sin (2m’ -+ m) — sin (2m! — m)] — РИ” [sin (2m! + 2m) — sin (2m! — 2m)] =f’f [sin (m + 3m) — sin (m — 3m)] — 2/f” [sin (3m! + m) — sin (3m — m)], 1— ae 3 (7 ) = 1-+4f” + (2f' — 3/9) cos m! + (3f” — "f") cos 2m’ + If'*cos 3m’ + Ef" cos 4m’, (1-28, (a — (2e РИ 9) cos m + (+ 1/f?— 319) cosm — (3f? 5—4) cos 2m! + ОР + If? — if‘) cos 2m — "|? cos Im’ 3 f8 — 5924 ! 1/42 + 3 cos 3m Zi COS Am + з[ cos 4m + (И — PT — 817°) [eos (m! + m) + cos (m! — m)] + ТРИ [cos (m + 2m) + cos (m’ — 2m)] а a [cos (2m! + m) + cos (2m! — т) + 3/?f” [cos (2m! + 2m) + cos (2m! — 2m)] + ЗВ [cos (m! + 3m) + cos (т — 3m)] + 2/f” [cos (3m! + m) + cos (3m — m)], Memoıres de l’Acad. Imp. des sciences, VlIme Serie. 2 10 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, а’ 37а) (РР 47%) sin m’ + (ff? + 29) sin m — SPL EL") sin 2m’ (Раз 2m — "f sin 3m — sindm—Rf"sin Am’ —%f'sin 4m + (ff EPP + 3) sin (m + m) — (@ff + ИГ) sin (m — m) ОРГ [sin (m! + 2m) + 7 sin (т — 2m)] + I [25 sin (2m’ + m) + sin (2m! — m)] + Lf°f" [4sin (2m’ + 2m) + 9 sin (2m — 2m)] — Г [5 sin (т +- 3m) — 23 sin (m! — 3m)] + ff" [109 sin (3m’ + m) + 7 sin (3m — m)], (12%) м — AP — — (6f?f? + 9f") sin 2m’ — (6f°f? + 21) sin 2m + f” sin Am’ + f'sin Am + (6f°f + 6ff”) sin (m! + m) + 6f”f” sin (2m + 2т) —[”f [4sin(m’+-3m)-+2sin(m —3m)] — ff"{4sin(3m'+m)—2sin(3m—m)], (+7) (1-3%)= + + HT — af + QG + SIT — A1) cos 2m + (ff +" )cosm—(2ff "+1 f}cosm+ (1f’—2f”f”—Lf‘)cos2m + 5f% cos 3m! + 1f° cos 3m + З[" cos 4m’ + 1f* cos 4m — (ff! ЗВ + ff?) [cos (m! + т) + cos (т — m)] + 1/?f[cos(m’+2m)-+-cos(m’ -2m)] — 2ff"[cos(2m'+m)+cos(2m —m)] — 5 /Pf"Tcos(2m'+2m)+-cos(2m'—2m)]+-3 f*f'[cos(m'+3m)-+-cos(m'-3m)] — ff" [cos (3m + m) + cos (3m — m)], (7-7) (1—3 и — 49 = (ff 2 sam — (fe P)sinm-+- СРР? 3 sin 2m! + (LPS + 3) sin 2m + 4f”” sin 3m — 1f° sin 3m + 2f" sin 4m’ — Sf‘ sin 4m — (И + ff) sin (m’ + m) --(2f°f +2/f")sin(m'—m) + Aff[3 sin(m’+-2m)— sin(m'—2m)] — 1ff?” [3 sin (2m! + m) + sin (2m! — m)] ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕЮШЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 11 + ГГ” [18 sin (2m! + 2m) — 9 sin (2m — 2m)] + ff! [7 sin (m + 3m) + sin (т — 3m)] — 4/f” [31 sin (3m! + m) + 11 sin (3m — m)], (3-7) (ai —an = —(3f?f”-+4/”)sin 2m (Г-Н 1 f") sin 2m — 1 f'*sin 4m/— 1f‘sin 4m + GT + 3119) sin (m’ + т) — 3f°f” sin (2m’ + 2m) +1 ff [2sin(m'+3m)-sin(m—3m)] + 1ff"{[2sin(8m'-+m)+sin(3m —m)]. (6). Если onpexbrennpie такимъ образомъ аргументы вставимъ въ общую Формулу разложешя Ффункцш 5, то получимъ полное разложеше этой хункщи до членовъ четвер- таго порядка относительно эксцентрицитетовъ. Для вфковыхъ возмущеши umbemp на- добность только въ тфхъ членахъ, которые 4620 не зависятъ отъ времени, и при вы- числени аргументовъ можно было бы не обращать вниманя на прочя члены; но я не пренебрегъ ими по слфдующимъ причинамъ: Вопервыхъ, изъ полнаго вычислевя легко усмотрЪть, что въ разложенш не пропущено ни одного члена п самое вычислеше произ- ведено безошибочно. Вовторыхъ, найденными членами можно благонадежно пользоватьея при изелБдованяхъ возмущенй пер1одическихъ. Произведши упомянутую вставку, въ предположеняхъ + = + 1 и +2, и вепомнивЪ, что т =б—®, т = — ©, находимъ: (0) 2 d2A(0) dam) od2AU) — 140 2 # 20 1ff! | 9540 — S—= 14" +1(f +f(2a —— +4 a) + И" cos (@ ©) [24 20-7, — а ne | [доб + 14 ER И tan ви уро ое вом ше ло Е + af [240° р. ar 2 ar DR ия (7). Второй членъ Формулы (Г) должно разлагать только до членовъ втораго по- рядка относительно экецентрицитетовъ, потому что онъ помножается на хункщю втораго порядка относительно наклоненй планетныхъ орбитъ, что производится также по общей ФормулБ разложевя (чл. 2), и опять при помощи условныхъ уравненй: 12 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, ав 2 Do dB) аа’ ^_ BR da ? а? В® RR 9 ав‘) 2 d2B() Ра ИЕ 2 (da)? ? 242 В® ор ap) 2 42 BU) a О-о м. — 4a dy + и, 1 dB) er 2 4? Bü) зазв(® PO rie U at ar 12 dB) Ex ав(® 2 d2B() з 43 BU) дааа’? = 60 +60 рр +0 ар, 13 43 ВИ Gé) a2 2 dB) 3 dB) a Gap — 6B 18a — 9a ва © Gay? ри dB) En 3 dB) NA d:B) (аа)заа' ^_ (da)3 (da)* ? 13 dB) pu agi) 2 d2B() 3 d3 BG) ; dB) dla = CE qe 30a N el ner 9.18 dB) ae: a В 3 BBC) Fa (da}{da'? —— (da)? (da)? (da)t ? dB) js @ a ar dB) en Ga — 24 В® + 960° — + 72а? да + 16а? да Has ) потому что надобно предположить РЕ | ап 2rr' cosß) À P'= aa IF — (a? + а? — 2alacosß) = — 1B0 + 1809 cos 18, изъ чего, по дихФеренцированш относительно а и а’, нетрудно вывести, что ‚ав _ рот, ав(°) 1480 | _ BÔ— a 2 da da ? da’ da Потомъ находимъ ма , no 113 4 (0) ИА” A Ar’ Ar'\? ар! | Saar an für AP PR PR en (5) — Ar = |1 7) (7 el, И | 2 +3 AE ea (8 +60) cos {48 [1—9 (FE) ($) — ам (1 т (2+3 (4 (9) re] ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 13 d и Q . А [A A 2 ГА (AVE) + sn; dar А (1% (%) — (7) ) a oe), 34 Ar! far'\2 (М (м \* , 1-5 (=) — (+) - (%) — 1+f'cosm + f* cos Эт, (2 (7) —4(7)') = — 1—1 — | cosm’ + fcosm— 3f*cos Эт а’ а 11 с03 Эт-+ ff' [cos (m'+ m) + cos (т'—т)], Ar! aAr\2 Ar! Ar'\2 2 (7-7) (1 — 37 + (+) )= 1f? + 17? + 1f% cos 2m’ + If” cos 2m — {f' [cos (m’ + m) + cos (m! — m)], а’ Aa (1 + (2) — 9f? + 2f? — 2f” cos 2m! — 2f? cos 2m + 4ff' [cos (т + m) — cos (т' — m)], (ar — ar) (1— se (=) а’ Arne. ELBE) : 9/2 <: Г 2: — (=) )=2f sinm — 2f sinm -+- 2f sin 2m — 3f° sin 2m — ff’ [sin (m! + m) — sin (m' — m)], ar an) (FR) (1243 (2) = — 1” sin 2m’ — sin 2m + off’ sin (m’ + m), a’ И такъ ” ) ,dBO ( P=1BO + (+ 2 в 7 = : )+4 f'oos(£—u"[ B0+ an ]-: 1feos(—o)a 2" her 242B() dBO _ dB) 1/2 с03(25 —20')| 480 + ба по | 1/03 (25 —20) | 20 — Gar | (0) 2p(0) — 1/f' [eos(d +5 — 0 — 0)+ cos! —E—0 +0)] 12 = Tr | + BU cos (d — 8) + If’ [cos (25 — Е — о) + cos (£ — w')] | B® = a | nn — 1f [cos ($ — 0) + cos (d! — 2% + в) a | а) 2 d2BU) + (+ Роз —9 | — 480 +20 + a Tr | GA 1f"[cos(3€ —{— 20 + cos(t' +5— 20))] | 880 64°, ав 242B4) пот. ава) т | а 1 [cos (9-55 — 20) + cos (5 — 36 + 20)] [480 — 2a а 14 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, — ff [cos (25 — @ — 0) + cos (25 — 0 — 0)] 1[ 480 + 20% pa. Е — ff’ [eos (28 — 25 — вн о) + cos (®' — à)] | — AB" + 2a = an, er] — f'[eos(& — 0) — cos (2! —&— 6) 80 +- [ [cos (6 — 26 + 0) — cos (© — о] В® — If” [cos (5 lé 20) sur cos (38 90] 1[9B® + 4a an + If” [eos (&' — 35 + 20) — cos (5' +t—20)] | 58 — 4a | + 1ff [cos (25 — © — в) — с03(25' — 0’ — o)] [39 + 2a | — 3/f [cos (© eos [al — 25 —0 + 0)] В® + cos (2 — 25) B® + 31 [eos (36 — 25 — 0) + cos! — 2% + в) [ 89 + a | (2) — If [eos (25 — Е — 0) + cos (2° — 36 + 0)] De 2 ) ) (f?r Г) cos (26 — 26) | — 1682 + Du + a? a ] ) + 1? [cos (48 eg N ) + cos (25 — 20/)] 1 [208® бо ce Ve | + М Teos (28 — 20) + cos (a — 46 + 20)][ 1680 — 20 + Ga] ) — 11" [eos 8! — 5 — 0 — ©) + с03(5 — 36 +0 +o)] [1680 + gut + ] — 1] [cos (88 — 35 — 0 + о)-+ cos(d —6 +0 —0)] 1 — 1680 2022 т — 2fTeosd! —25-н о) с03(35-—2— и] BP + 2f[eos(28°-38-+-0)— cos (28'-£-+-0)] В® — 4f* [cos (28 — 20) — cos (18 — 2u)][ 980 + 40° ] + 1/* [cos (28° — 46 + 20) — cos (28 — 20)] [58 — И 2 ff [cos (CE +0) cost Ko о] [B® + 2а 9a en. — ff! [eos (d — но — 0) — cos (38 — 35 — 0 + 0)] В® (8). Послику №, естъ Фхункщя & u &, то надобно разложить ее также 10 членовъ вто- раго порядка относительно эксцентрицитетовъ; получимъ: ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЫШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 15 h, = — (sin? 1J' + 31211) с03('—&)-- 171/03 (+5 — 2N)+ sin 1J'cos(£ +E— 2N') + 1sin J'sin J [60$ (1 —5— № + №) —.cos(! +E— N —N)] + f' (sin? 4J' + sin? 11) [cos (6 — ©) — cos (29 — £ — w')] — f (sin? LJ' + sin? 11) [cos (5 — 25 + 0) — cos (d — о) + 3f” (sin? а + sin? 1J) [cos (© + € — 20°) — cos (35 — € — 20))] — 3/? (sin? 1J'+ sin? 4J) [cos (6 — 35 + 20) — cos (© +8 — 20)] — f'sin?1J[cos (6 + ®' —2М№) — cos (28 +5 — 0 — 2N)] — sin? 1J[cos (d + © — 2М) — cos ($ 26 — 0 —2N)] — 5/11 [cos (© — 6 — 20! + 2N) — cos (35 +5 — 20 —2N)] — 3/? sin? 1J [cos (E —6 + 20 — 2N) — cos (& + 35 — 20 — 2N)] — f' sin? 1J' [cos (6 + 0 — 2N')— cos (28 +8 — в — 2N)] — f sin? 1J'[cos (d + © — 2N)) — cos (d 25 — © —2N') — 5/2 sin’ 14 [cos (8—5 — 20 + 2N')— cos (38 + 5 — 92% — 2N)] — 3/? sin’ LJ' [cos (d — € + 20 — 2N') — cos (& + 36 — 20 — 2N')] — 1f' sin У sin J [cos ($ — ®' + N — N) — с03 (25 —5—o'— N М) + 1f sin Л sin J[eos (! — 25 но— N’ + N) — cos (’ —0o— N + N)] — 2f” sin J’sin J[cos (© -+ &— 20 = N— N) — cos (3 = —N + N)] + Sf? sin J'sin J [cos (5'— 36+ 20 — N'+ N) — cos (95—26 — N’ + N)] + 1f' sin J’ sin J[eos (+ 0 — N'— №) — cos 2 +5 — 0 — М — М] | + Изв зщ / [603 (9 но —М' — №) — cos + 2— 9 — N —N)] + 2/” sin J'sin / [603 (5 — 5 — 20' + N + №) — cos (3 +E— 20 — № — М] +3, /"sinJ'sin J[cos(! —5+ 20 — М — №) — cos(&' + 35—25. — N'—N)] + (f? + PP) (sin? 19! + sin?’ 1J) cos (d — 9 — 1/”sin’ 1J + sin’ LJ)[cos(d +8 — 20')+ cos (3. —L— 96| — 1” (sin? 19’ + sin? 1J) [cos (£ — 35 + 20) + cos (& + 8 — 20)] +ff'(sin"1J'+sin"LJ)[cos(26—0'—0)+cos(2€ —0"—0)—cos(0 —0)-cos(28'-2t-0'+w)] — (f? + f?) sin’ 1J cos ( + 6 — 2N) + 1f” sin? 1J[cos (3 + € — 20 — 2 N) + cos (© — 5 — 20 + 2N)] 16 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, + 12902 1/[с03 (© 35 вы AN) + cos (E — С + 20 — 2N)] + ff! sin? 14 [cos (28° + 26 — 0 — 0 —2N) + cos (0 но — 2N) — cos (28 — © + © — IN) — cos (25 + © — 0 — 2N)] — (f? + f?) sin? 1J' cos (£ + E — 2N)) + И sin? 1J'[cos (38 + € — 20! —2М) + cos (5 — Е — 20! + 2N')] + If? sin? 1J'[cos (€ + 35 — 20 —2М№) + cos (£ —& + 20 —2М)] + ff sin? 1J' [cos (28 + 26 — 0 — 0 — AN) + cos (@ + © — 2N/) — COS (28 — © + 0 — 2N')— cos (25 + 0 — © — 2N')] | — 1 (f? + f?) sin J'sin Jcos (© — 5 — N+N) + 4f” sin J'sin J[eos (88 —6—20 — N + N) + cos(® +6—20 М—М)] + If? sin Л sin J [cos (+5 — 20 — N'+ N) -+ cos (€ — 36 + 20 — N'+ N)] —1fj'sinJ'sing{cos (2 —0"—0ù—N'+N)+0c05(26—0 —0+N—N) — COS (28 — 2 — 0 +o—N'+N)—0cos(0 —o—N'+N) + 1.(f? + f?) sin Л sin Jos (C + E— N'— N) —1/"sinJ'sinJ[cos(38 +6—20—N'—N)+0c08(É —6—20 ММ) — 1/2 sin J’ sin J[cos (d + 36 — 20 — N'— N) + cos (9 — & + 20 — N'— М) — 1ff'sinJsinJ{cos(2t'+ DES —0—N'—N)+0c08(0 +0—N'—N) — COS (25' — © +0 — N'— №) — cos (25 + 0 — © — N — М). (9). Произведене этихъ двухъ выражен будетъ in m: dB(0) d2B(0) Ph, = Г cos (®' — 6) (sin? 1] + sin? 1J) [ 280 + où 2 ] AT (da)? р . dB: d2B (0) — {ff cos (0! + 0 — 2N) sin? 14[ 280 + 20, у | я ав‘) d2B\) — 1ff' cos (o' + 0 — 2 N) sin? Л [280 +20. + à Ga . . (0) (0) — {ff cos (0 ges o—N'+N) sin J! sin J| 28 + en Е | ) (0) + ff cos (0 но — N'—N)sinJ' sin J| 2B0 + de ет | TRE а — À (sin? 4J' + sin? Л) B® + 1 sin J'sinJ cos(N'— №) В® 1 : 1) 2ва) Ве + sin?4J) E mr ад ] ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНШЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 17 | (1) (1) + (7? + sin J'sin J с0з (№ — N) [ra =. ar ] 1 ) 2pQ) + „[”sin?3J cos (20 — 2N) [280 — 07 er | 182 cn21 La, 0) ap\) Ur | + 4? sin! 1J cos (20 — 2N)| GB + Ga + a mi ав d?BU) + af sin Л cos (20/—2N)[ 280 — За Нез | | ав d?BU) зи 1J' cos (20 — 2N') [680 + ба (da)? | ) 2 pQ) Ag an Ма RTS. 9 RU) __ ава 2 dB jf sinJ sin Jcos(20 —N N)[28 2a—— + a aa? 1 1 (1) 2 (1) — 5 J'sin J cos (20 — № — N)| 6B® + ие : : 9 dB) d2B(2) + (ИРИ нэ? 1J) cos (0 — ©) | — 2B9 +20 + à “ва | 2 2p(2) Dire me AE Е (2) ав?) 2 BU у" sin J'sin J cos (0 — 0 + № — N)| —2B9 + 90 на ae (10). Tperiä членъ общаго разложешя (Г) хункщи R помножается на h,, на Функщю четвертаго порядка относительно наклоненй; слЪд. надобно принять h,=sin"1J'sin" 1 [с03(©'— ©) -+с0$(&—5—2№М-н2 N)—cos(d-+5—2N)—cos(®-+5—2N)], и къ произведен Ph, придать еще два члена: 4 sin” 1 ше 1. ВО 1 sin” 1J’sin’1J cos(2N'— 2N).B". N (11). Въ четвертомъ член$ Формулы (Г) h’,— sin‘ 19" + sin" 19 + 5 sin 4J’ sin’ 1J + 1 (sin? 1" + sin’ 1J) cos (28° — 2€) — (sin? 45’ + sin? 1J) sin’ 1J [cos (2° — 2N) + cos(26—2N)] — (sin? 1J’ + sin’ 1J) sin’ 1J’ [cos (25° — 2 N’) + cos (2° — 2N)] — 2 (sin’ 1 sin’ 1J) sin 19’ sin 1J [cos (28 — 25 — № N) + cos (N’— N) — cos (2° — № — №) — cos (28 —N’—N)] +-1sin‘1Jcos(28-+25—AN)-+-sin’LJ'sin’1J[eos(2d+28—2 N—2N)+cos(2N’—2N)] +-2sin4J'sin 1J[cos(28 —N'—N)+cos(26+N'—3N)-cos(28 +26—N'—3N)-cos(N'—-N)] +1 sin“! J’cos(25°-+25—4N’) +2 sin°1J'sin 1J[cos(26 —3N'+-N)+-coS(2€—N'—N) | — cos (2 + 25 — 3N'—N)— cos(N'— М] +26in°! J'sin’1J [cos(2E-26-2N’+2N)-cos(2&'+2%-2 N '-2 N)-2cos(28-2N’)-2cos(28-2N)]. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VlIme Serie. 3 18 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Произведеше sin J’ sin J = 4 sin 1J’ sin 17 — 2 sin’ 1J’ sin 11 — 2 sin 1J’ sin’ 1J, и положивъ 2 2 27 0 = — 3a’a” [a + a — 2aa’ cos =’ — 300 — 309 cos iß, найдемъ 0—=— 36% — 3 cos (6 — ©) С®— 3 cos (28 — 26) 09; CFA. Qh,= 4 (sin! 1 + sin" 1J)[6C0 + 30°] — 1 sin? 1’ sin’ 1J[1500 + 30° — 1 sin” 1J'sin1J cos (2№' — 2N) [30 + 60% + 1 sin ЕЛ sin 11 (sin? У + sin? 1J)cos(N'— N)[6C% — 3.09. (12). И такъ, наконецъ, хункшя возмущен À, разложенная до членовъ четвертаго порядка относительно эксцентрицитетовъ и наклоненй, для вЪковыхъ возмущений будетъ: о И и 7 [244% dA er зб 0) 9 rat Re „dtA > PN, [ar ae se +1 f'eos(o'—0)| 240— sie чи > ff cos(w—o [4 Pr +6 | — ff e0s(0 — 6) [| — 440 + 4a и TT + 10 goss mot + ff” cos (20 — 26) | 1249 ОО „u + Ga? + 8a? ar ro an] +1 /f (sin?1J’+- sin’1J)cos(o —o) — sin’4Jcos(o +0 — 2N)—sin’1J’cos(# +0 —2N') "— 2sin4J'sin 1Jcos(@ — о — N’ +N) ' E daB» dB) + 2 sin 1J’sin4J cos (0 -но— М — №} [23 + 2a 5 | Fr (da)? -1[sin’1/+sin’1J-sin’1J’sin?1 J]B+1[sinJ’'sinJcos(N'-N)+2sin’4 J’sin’1Jcos(2N”-2N)]B" © ) — 4(f” + PP) [sin’ зи? 1J — 2 sin 4J’sin 1J cos (N —N)] 11 20° | + Г? [sin 1J cos (20’— 2N) + sin’ 1 cos (20’— 2N’) (1) 2р(1) — 2 sin 1’ sin 4J c0s(20' — N — М) [289 — 2022 + 220) + Lf" [sin 1J cos (20 — 2N) + sin’1J’ cos (20 — 2N)) ) . DR Г (1) ав) 2 dB — 2 sin 1.1 sin 1Jcos(26 — N — М) [68 — баги та ас ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕШЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 19 +-1ff/[(sin"1J'+sin"1J)cos(o—0)-2sin} J’sin1Jcos(@—-o-+-N'—N | 2894 en — 4 (sin‘ 4J’ + sin‘ 4J) [6 "+ 309) — 4 sin? 1 sin’ 19 [1509 + 309] — 1sin?1J’sin’1Jcos(2N’-2N)[3C%+6 C®]+1sin! Узи Asin’1J’+sin’L J)cos(N-N)[6 +3 09). (13). Для удобности диффхеренцированя, этому выражен1ю надобно дать другой видъ посредствомъ услов1й: h=fsino, W=f'sino, p=tangJsinN, p = tangJ’sin М, u np. I=fcoso, !=f'cose, g=tangJcosN, g —=tangJ’cosN’, и пр. п посредствомъ превращен1я синусовъ наклоненй въ тангенсы тЪхъ же угловъ: именно: извЪетно, что . tang J sin J — ESTER, —tangJ(1— À tang? J), слЪд. sin J’ sin J == tang J’tang J(1 — 1 tang* — 1 tang” J). Потомъ ЕЕ ‹ cos J = (1 + а J) = 1 — À tang” /-+ Fang), что, вставивъ въ получимъ \ sin 4J= 4tang’J— ? tang‘ J. ПослЪ того найдемъ В 2 dA(0) d? 40) = +1” +R Р-Р) | 20°, - +0 | о a KR 12 a AU) 2 4? 4(0) 3 d3 4(0) dt А(0) (Р-Н) (о-в ‚| 4 + 14а aa — За Gas +4 a | [аб те a | ns (da)? (da)? (da)? (0) (0) Р-н №) HET аи 5 . рн R | + al (da)* aa) о 4? AU) == 1 (11 + hh) [ 24” — da аа. — à Ta | 2 er 3d3 AU) „a4 AU) LP RU м) ESS + Ga Tr + à Pan | : ад d2 AU) d AU) d+ AU) — 5 (Ра Hr №?) (Ш + №) |— 4.4) — 4a ЕЕ Ge: a 29 аа = 10a° аа эре а Ta | 12 m, 9 nn, 9 un 2 4? 412) 3 d34(2 + dt AU) + [PH — 1) +47 | 1249 — 120, + 60° + Вана Tr | 20 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, иг 1 р ии , ии (0) ,42B0) не ping) np d-D-ap m] 2804200 | — 41 9) +(p -p}1+ 419 -0) + (pp 10 -PP)—3Ig’-P)-(P-P)]—6lg’p'—gp)?} В г ав) a2 Bü) —;, (1-1? Р-н 1) [4 —qgÿ + (p —p}] 120% + Tr | , (1) 2р(1) [dl — (PP a pp Dr [28° 2 + | ) ©) +) — °P — DI] All ФР — 9 CB + ба +] + An) [9—9 ФЬ— PP] + 20 — Th) (gp — 9р)} | —2B® + RE ча | AH Ad 9) + (PP (07 +pp) + 4(p'a—p)— Ag’ —qp}} С° —— т (dd ge) Era (p°?—p°}] Er 4[(g —g) +- (p' —p}] (gg + pp’) + 9 (p?— р?) (’— PC», (14). Изъ предположенныхъ величинъ h, [, р, 4 выходитъ: dh = ldo + smodf, dl = — hdo + cos odf, sin N cos N dp=qiN+ ss dl, 44 = — раМ-н dd, и какъ ав пав AR — 48 rd HAN + ть И do hr a + 24; то an — sino+@coso, Е ne Taf ar do dh al’ dR __dR Sn dk cos N AR __ Е dR 47 — ар 'с0522 |+ tan Ча Ра’ Сверхъ того, въ третьемъ отдфленш доказано, что __ anY(1—f2) 2 dR da = ат. 4, Ч т ав "ар = 1 —Уа — Mauer. À à, f na na dR АМ ve VE an dé . dR и въ BEKOBbIXB ия Em cıbı. если въ выраженя 7 = a = вставимъ выше- найденныя ве ЛИЧИНЫ 7, ar o г TO HOAYYUMb ты УП —) | аЕ и Taler f ar 3 al’ dw _anV(1—f?) Sin o À атУ (1— [?) di Tram a oT, dR ВЪКОВЫЯ BO3MYIIEHIA СЕМИ БОЛЫШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 21 и потому = — ги зто = + Sen )lcoso = — ZN sin a an ETS D psino D ИЛИ = = an = — lan (1? =. Такимъ же образомъ находимъ: = — == [ans — jan(P+h)S т | ТР — пач, +1 па (Р- 1), + Зпа (р -, = лаз + Ina(P +1 р + Ina (р? +95 R (15). Въ выражеши =; слбдуетъ преобразовать коеффищенты, составленные изъ ’ количествъ А, В, Си изъ ихъ дифхФереншаловъ. Въ первомъ отдфленш положено & = = и найдено: 1 (0) / 1,0 : ($) = — Eh, AN— = — 5b, А®= Sb, 0) 0 dA() 1 db, ar А(0) 1 ат} da "a? da? (da — (an (оп Ä 1) aa) a 1 ab, an AU) 2 1 any) da’ та”? a2 da? (da — "= CIRE SE (ат ; cabı. получимъ 0) 0 о aa 24240) _ 1 9 db a da ва ae TE Gp) (0) (0) (0) (0) a d2 410) 3 d3 40) 44 4(0) 1 dbı a?bı 3 db) 4 bi Au Аа + 8a + = ое 2 (ar ваз + ar аа TT Ва te ae (0) (0) (0) (0) da) 42А(0) d3A(0) d4A(0) 1 dbı db} 3401 „abi 24a + 360? +120 EE - — 2 (da Ga Fa a; 24а, +36@ (da)? —-+120° Е ar (ai и 3 4(0) 4 а ap 245 Aa? А 4 41А — À (es 1 4 db: (da)? Taler“ ax) (1) a) Cle aaı) 242 А LE 1 (1) db: «2 а: 2А 2a 7 CE er a 2b; = 207, — а), 22 `Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ,, (1) (1) ) 2 4(1) 3 40) 4 4(1) (1) dbı d?b1 ASS (1) ада 9 2 d'A? 3 A AN net ей. 2 1 АА Ag 220 Ta + 10a conan 46, — 4a 5 22 (da)? (1) (1) a3bı db м а а а) ? 1) 2 24) 3 AU) x, dsAU) 1 4 „ao, 6 To a Ge + борт + C0 ей) 124% 12a se 2) Be 2422) Е 343 А) 44442) _ 125; - 19 N d ZU к (da) a I ae — N — 120 бо ao)? 435” dti — За а + 0) Также въ отдфлени I (стр. 15) найдено: (0) (@) (1) ©) 2) 0) (0) ee и 2 (1 — м2)? 72? 2 (1— 42) 2? 2 “(1 — a} &(1 — 02)2 —2? предположеше же а 1,12 2 , И Па а 2 — 05 1 1 2 aa (a+ 2ancosf) “= —;(1+0 240088) ” —=1B")-+B"cosß-+ BPcos28+ . a rı& (Отд. I, етр. 13) ar (0) (1) (2) (1 + a? — 90 6088) — 103 + 63 cos B + 6: cos2ß.... даетъ (0) и =) Во — (2 —b;), В = —,6:, В® bs; отсюда: 0 0 0 dB) - 1 9 0 а) d2B(0) 1 9 abs ? 4253 à oe en) 1 1 1 ава) _ il Ca. „ei dB _ ‘D 9 ав) db à DEN RE da)” (аа = a’3 da (аа)? /? 2) 2 ав® __ 1 У ab, dB AR zn 9 db 2 „ea ) НЕ а? \ "2 ea)’ (da)? ^- a'3\” da а и потомъ (0) (0) (0) d2B(0) (0) dbs d2b (0) В ов а AS tar A 2B" 4-24, на as 8 — Ab; +40 а Tax? (63) 1) AD CU о u a da ST] 3 da (da)? ]* (1) ов _ ава) 2 dB) a3 423 2a das © (da)? MT TT (da ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЫШИХЪ ПЛАНЕТЪ. (1) a) ) db; „db; 1) ав“) 2Ва) а 68‘ + Ga—— + a (а = ‚(1263 Ва а sh (2) (2) (2) dB db3 d?b3 — 3p® ds = Еве Ев ae 2B9 +24, + a Ge = — я (40T are) Наконецъ нетрудно найти, что = DOTE = Le rab (0) rare (0) 6% (1) EP en b_ı — — 5 01, 3 Ai A) N 1-+02 a 2(1 — 3024-44) ‚0) = 2 = a(1—o?)* = (16). Теперь onpexbisemr (0) 46: _ by il (1) а (0) 3 (1) FF AN > = ad — pb (0) db; 942 (0) 1— 302 лы 9 (0) 3 (1) (аа = Dpt Н 0—2 0} 0—0} pH 3, (0) . 435: 1+02+ Got (0) 2—5a2-+11at D 8(1—2%) © 3(@—a2) (N (da)? — all—a2) 2 @l—a 37 al—a 2 2—8 2? a (©) 4151 — 38 — 50?-+80) (0) 6(8—5a2—at),0) Gay a? (1 — a?)* —- а3 (1 — a?) —, Be a AN ВЫ — Malin) m deu 1 + (alla) Па о-в N) bi — __ 1 80а Re 2— 402 mM 3 (0) 6 a) (ap alas Fr antrat aueh 3 (1) 401 3—7o2+ 1204 (0) 6—17а2-+ 1904 ®_ 3(3— 402) „0 3(6—5а2) ,() (da? 1—0) 2 Bla BT Talea ааа 50 a _ __ 12— 440? + 4404 — 606 ги 24— 9102-+ 12604 — 107a6 ,(1) (da)? a3(1—a?2)* 2 a+(1— a?) 3 __ 6(6—13a2+ 1094) ©) 3(24— 4302+ 1304) №. a?(1— x?) = at(1— a2)? —, (2) 2 (1 + а?) (1) (0) 1+a2 „0 2(1— “?-+ а) (1) bi = u 0 — Ib = == ap 0-1 era Der, 23 24 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, (2) ab, 24+ a? о 4— 302-+2u4 „0 N) 4+ а? — 20% ‚(U du 8—0) ? 82—01) 2 a(l—aÿ) 3 ао "3 2, (2) d°bi 2—402 (9 4--702-ra: (1) 6 ро 3(44+a?) ‚1 (da — 91—28 ? o(l— a) ? alla —? зао -Ь 3 (2) , ab _В— 2102-2104 С 16—4402-+ 3994 —3а6 (1) _ 24— 27а? ,(0) 48 — 362 —9а4 (1) (da? 931—028 ? at(1— a2)? PT) aaa 20 fc) men 4 (0) 4%: _ 40—145а?-+ 18644 — 12906 от 80 — 30002-+ 412а4 — 25206 + 12а8 и» (das — 94 (1 — а2)4 3 95 (1 — 02) 3 3(40—85a2+51a4) (0 6(40— 7002-2104 баб ,(1) = = бай а “4 (1 — a2)t 2 a5(1— a2)® 19 (0) 1402 ,(0) 9a (1) 1 (0) ba — eh — — 5 bi oo Vel 2 (1—2)? 2 (1— 2)? 2 (1—a2ÿ? 72? (0) na DU MIE PACE SE CL À D Sant) da (1-—a2)3 > 1-22) 2 (1— 42) —} 1-2) 1) no) 403 43202 1204 (0) 1— 1802 — 8104 po 6-22) (0) 3(1—7a2) ,0) Go — а ©: al—a 3 (1—2) 2 ala 2? (6%) о бе 5" 3 | = al le >. (1— a?) 2 (1— a?) 2 (1— a?) 27 (1) 4} _ 1702 О 1— 702—004.) _ 3 ти 3(1— 2a?) в da (aß: (lad 3 (Aa 2. all—ad 2? (D ab 11402 -+ 8304 NR 2 — 60?-+4604-+ баб AT 3(1— 702) ,(0) 6(1— 2+ 3а4) (0) (da)? а(1—а2) 3 a?(1— a2)* By au a(1—.a?)* CRE 92 (1—4 2? N 1502 (9 9(1—02+ 0x4) № Sur.) 6(1-+a2) ,() а" Tall ei Ter etes) (2) 4 2—92—u8 (0 41-04208, 8(2— 02) N 3(4— 302 — 204) ,() da —- a(1—.a?)3 3 a? (1 — a2)? 2 a (1— a2)? DT a2(1—a2) 2? 2 (2) 453 _ 6— 18025804206 ,() 12-45924 74044 За6-+ 408 р. Go Пе a9 ви 93 (1—2) } _ 6(8—7a2+at), (9) — 3(12— 2102 -+ 1104-4406 ,(1) TE 92 (1—2) 3 — (02 ЕР Отсюда: Но NUE ПОВ à À 2“ Za’(1—a 2 а’ — 028 1? (0) 2 4(0) (1) 9a dA 24^А За | da (da? a’(l—a% —? ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 25 4a 4° 0) por . 2 4 (0) Aer з43А(0) Mu 14140 TE 18«3 a ES 9 (и? а4) cp} da da)? “(da (аа ^— а (1 — а2)4 2 а' (1—02)+ 2) dA(0) 24? A(0) 34340) 444 А) 180 —603-+6u5 ,(1) 3a? (0) с о соо aa 343 AU) „dt A(0) 8 (a2 + 704) CAL G(a—a3+ 305) ,(1) + 4 — D mer 0 (da)? (da)? a'(1— a?) 7 a’ (1 — о?) 1729 (1) 24) 3 (0) 6 (1-+а2) ,( о р, а, абы 24 2a da 2 (da)? ap a’ (1— a2)? 3) (1) 2 А(1) nn di AU) G(4a3—05), (0) 3(002—7a4+408) (1) — 44" Чо 100° dia) ___ 6ldat-a 3(90°—Tat-+406) AA A + 220 ар О et ae 2 d2AU) 3 434) + d'A ___ 6(а —4а3) (0) 3 (4— 702-904) (1) Ча (da)? — ба (аа). го (dat alla a а’ (1— x?) 6-, ) 2 4 (2) 3 4(2) 4 4(2) 2 4) (0) 6(5a— 703 + 505) (1) О da 2 d? A 3d3 A „dA миа °C + a) (Ba— Та 3 124 12a— + ба ас = 86 an + ааа! = а-я В dB(0) ABO) Bu 22а 5ad-r2u5) © 9(a2+ at) ,() (0) Sg 2 a EN sr ei) 2B 2 = а Са = à Fre + 7a (1) (1) __ За В а’ (1—2)? b_:, ава) 242В _ 9(а?-+ a) so) 1803 ,() 20 (da ala Tale р 2 BU) 4) (0) 3 su) (1) ав) 24?В@) _ 3(92— 794) =, 6e + 395) 2B 2 Н@ Tr ar az V-h (1) 2p(1) Та? — a4) ,(0) — 43 5) ,() (1) dB” 2 4?В ce ai) 6(3a— a+ 0°) 6B 6a ao 7 в re а —о2)4 2 (2) 2В(2) 3+ а5) (0) — 7а?—Ти4 6) (1) — ово 9 dB Е — © ber ar) ее 70° — 7a 4-46) u da (da) a’ (1—.a?)* 2 a’ (1— a?)* 3 И такъ, опустивъ члены четвертаго порядка относительно наклоненй и эксцентри- цитетовъ, получимъ: dh Zm’na? ,() ры na a A , Im'n Dee р )? 2(1—а?-+ За) a ав pe —(g—9ÿ—(p 5 и КР) 3 СИ 9m’nad(1-+ 02) ,(0) ‚ , , , a +) Я ть OUR) AR en LOI HA) + (ER) ge N ei Br (7) 3m’ a Ts dE (a h°) и. (8) 8" m nai om = р (ar А?) Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Série. 4 26 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, (1) р 1à Ут! a) 5 РК] EEE, [Це и) + Ah) "По nt 2(2-+502 ры 0 +10 N'a а - mn (p-p}-N (gp -pr-pa-0)) 12 Imins- (E02) y р DA CN, ! HU ) 16(1—a2)* и | (p'— —p} — —h (4 р —Р) —РЧ an 3 2(3— 4244) (1) 7 + (13) и Lg — 9 — ф'— р) 2h (p'—p)(g —9] 8 a3 (7 — a?) (0) ' Г 1 PART Я. - [9—9 — ф'— >) 2% (pP —p)(g — 9) Зт/ п (4 — Та? — 7044406) ,@) у , т , — (15) TA ааа Op (gg + ф'— р) 2h (gp — dp)] 3m’ м Е a (gp + pp) + 20 р — 9) 3m/na2 a) œ ) N en BAT FU ALL 3m'n [+00 + re, - u m ON (1 CS DL aa b- (ФФ N ВР +) Rp но" арен NUE Sr den м] м a (PE 4H) (a PC вы — 19) + ART Ina? N N; 1 — (10) 5“ (g PP! — gp — gp —p) Ina2(2+ 502-244) n N) + ee ИЯ — 9 — gp — pr) 9 3(1 2) u) N Nr ’ — (12) ns а — —l' (pq — 9 — gp —p)} т/ па? (8—а2-н аа) ее ld — a Ф — 2] 3m’na3 (7 — a?) — (14) A, [24 (р'— р) (9—9) —h((g —gÿf — pP —p})] ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕШЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 27 Зт/ па (4— 702 — 703-446) ,(1) а) + (16) en 02, [18 (gg + pp) — 2 (gp — gp) nn о а [+ 6-4 + & 0, ие 81 — a2)? Потомъ ар __ Зт/’па? vn ) 3m/na2 ар = NH 2580 29 =2'Р)4-9)-9(4-9’-чр-р7)-34(4"-Ф)- 8p(q 7 -9p) ) 0. г D a в --Р---- 9—9 Зт/ na?(l—a®+3a4) a) Г Зт/ па 3(1— То? (о Ps ot ИРА" ФР’) "т о 9-21’) 3 2(3— 2 4) Зтпа3(7— а? (0 Е р (gg) (pp 9-2) [Qt (9) — И-М) r (0) RE [U 4 All) — 9 — WI— ВР] 3m/na(1+-02) De D a 9-59-22 09— 92) Om nat U — el —9 +9 9) (pp — 7 (a — dp) Эт’ па? (1—За?-на4) ‚1 = а И @ 9-9 DE — 2 (n'a?) Зт/ па3( Ga?) 0 ‚la Г an — 9) + (g — 9) (p —p) + 2p (pa — gp) 0 Е N n 'na?(2-+50°-2 hg) lp — 2h] Rp D (gp) LP ЗФ 16(1—a2)2 И 44 __ __ 3т/’ по? By Зт/ па? ый, 2 12 2 Der ae ie —P) ne (Р-Р) — -ф’-+ф’-р)”)-Зр(р”-р’)-34(а -qp)] Om/nat 1) 9т/па3(1-+-и?) ,(0) , Ber ab, РИ р) — ga Р-Р (p — p) + 8 (1—2? 3а4) 0 3m/na%(1—7a?) 2 pri р ui И m a. LC -R?)(p'-p)-21h(q-9)] — [Php -p)— 2h 4-9] 3 1{8— 02 +04 (1) = Br ng] * 28 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, г 2 (1) PSE / 1 12 А р АБН Зт/ по? (1-92-04) 8(1—a?)t ) в LG = hh°) (pl! —p) + (I — №4] Im’na+ ,() + a le — Р-Н —p)(g — 9) + dla — pe] 3m’na3 (14-02) , (0) — вая 2-1 —p2) + (pr —p)(d — à +9 (pa — pd) Зт/па?(1—За?-ни4) (1) = er lee — 24 (04—24) 32(1—0?)+ 3 (la (0) р ! ? и п Ва р’ ру (p'— — 9) — 29 (9—9) р ee, [2U pP —p)+ (Ih) — (P—p)-+(hI--hl)g— ag) — те 214 Зт/ па? (1) se Р-Н 8p +34. Эт" па 10?) @ Ten [Ur —p) (TA — 21h — (17). Приступаемъ къ вычисленямъ: Меркурий и Венера. (т‚т’) = 2.910271 (0,4639335) [m,m’] = 17870072(0,2718584) — 27455155(0,3900791) (т‚т), = — 13371145(0,1370833) (m,m'),— 95568926 (0,9808632) (mm) ‚= 12;289898(1,0895484) (тт), = — 3,648834(0,5621542) ( — 0,866350(1,9376936) (тут), = —2,799759(0,4471207) (тут’), = 6,328966(0,8013327) ( ( ( ( (тут), = тт’, — т‚т), —=—4'865408(0,6871193) тут’), — 1/917528(0,2827415) тт) =14/265952(1,1543009) — — 2”950797(0,4699393) (m,m') „= — 37994286 (0,6014391) mm), (mm) = 0,285177(1,4551150) [т;т] = 07183248 (1,2630399) —0/240580(1,3812606) (m/m),— — 0/134358(1,1282649) (т.т), = 05937658 (1,9720447) (тт), = 1,204286(0,0807299) (mm, —=—05357549(1,5533357) (m/m),— — 03084893 (2,9288751) (m!m),=—0/274348(1,4383022) (m;m),— 0/620175(1,7925142) — 0476751 (1,6783008) (m;m) „— 07187898 (1,2739230) (mm), — 1397920(0,1454824) (mm), =—0,289148(1,4611208) (m/m) „=— 07391399(1,5926206) (тут), = (тут), = ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. (m,m'),,=10,690024(1,0289787) (m,m'),,=—2,022395(0,3058659) (m,m'),,= 8:143072(0,9107883) (тут) = 13047515(0,0201602) (mm), = —07198174(1,2970474) (mm) = 05797939(1,9019698) Меркурий и Земля. (m,m”) = 0/884164(1,9465327) [m,m”]= 07419413(1,6226419) (m,m”), = —0/274961(1,4392715) (m,m"),= — 0,280601(1,4480894) (m,m”),— 03662981(1,8215011) (тт’),=2,232374(0,3487672) (m,m”),— — 17245578(0,0953708) (m,m”),— 0,669754(1,8259152) (m,m’) =— 05475963(1,6775734) (m,m”), = 0,964509(1,9843062) (т‚т’), = — 1,242685(0,0943614) (m,m”) = 13121993(0,0499904) (тут”),=3,114154(0,4933401) (m,m”) „= —05408375(1,6110596) (m,m"),= — 0,875823(1,9437531) (m,m”) „= 25216552(0,3456769) (m,m”) „= — 13108981(0,0449242) (m,m”) „= 15959852 (0,2922234) (mm) = 0;065888(2,8188094) [тут] = 05031254(2,4949187) (m/m) = — 07020490(2,3115483) (m/m),— — 07020910(2,3203662) (тут), = 05049405 (2,6937779) (тут), = 0,166358(1,2210440, (тут). —=—0,092821(2,9676476) (тут), — 0/049910(2,6981920) (m/m),=— 0035469 (2,5498502) (тут), = 0/071876(2,8565830) (тут), = — 03092605 (2,9666382) (тут), =0'083611(2,9222672) (тут), = 07232069(1,3656169) (тут) „—=—0,030432(2,4833364) (тут), = — 0,065468(2,8160299) (тут), = 07165178 (1,2179537) (m/m) „= —07082641(2,9172010) (т.т) ‚= 07146049(1,1645002) Меркури и Марсъ. (т‚т”) — 0/027981(2,4468676) [m,m’’]—= 0/008813(3,9451412) (m,m”) = — 05002708(3,4328082) (m,m”),— —03007577(3,8795461) (m,m'”),— 0,011890(2,0751929) (m,m’”), = 05052312 (2,7186003) (m,m”,,— — 07056412(2,7513781) (m,m”),— 05047829 (2,6796940) (тут) = 07012602 (2,1004466) [mm] = 07003969 (3,5987202) (тут), = — 03001220(3,0863872) (m}m),— — 05003413(3,5331251) (тут). = 0;005355(3,7287719) (тут), =05023560(2,3721793) (тут), = — 0}025407 (2,4049571) (тут), —0/021541(2,33327 30) 29 JA. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, mM (m,m”),— — 0;008697 (3,9393752) (т‚т”), = 07016377 (2,2142355) (тут”), = —07036524(2,5625839) (т‚т”), = 0,064780(2,8114457) (тт”) = 0,100196(1,0008502) (m,m”),=—0,006484(3,8119690) (тт”),—=— 0023432 (2,3698192) (m,m”) „— 0705680 1(2,7543609) (m,m”) „= — 05055381 (2,7433627) (m,m’’),,— 05068904 (2,8382499) (m}'m),— — 07003917 (3,5929542) (тут), = 0,007375(3,8678145) (тут), = — 0,016449(2,2161629) (тут) „= 05029176(2,4650247) (тут), = 0;045126 (2,6544292) (m}m),—=—0/002921(3,4655480) (m’m) „= — 0;010553(2,0233082) (m}'m) „— 03025582 (2,4079399) (тт), = — 05024942 (2,3969417) (m}'m) „— 05031033 (2,4918289) Меркурий и Юпитеръ. (mm?) — 1"599599(0,2040113) [m,m’”]—= 07148687 (1,1722746) (m,m”’), = — 0,013430(2,1280935) (mm), = —0/402163 (1,6044024) (т‚т”), = 05420905(1,6241847) (тт), = 25444685 (0,3882229) (тут), = —107765171(1,0320210) (тут””) = 10,651119(1,0273953) (mm), = —07134803(1,1297017) (тут”), = 05240850(1,3817477) 4 (тут””), = — 2/006213(0,3023770) (тут”) „= 14,184516(1,1518146) (m,m””),, — 143724498(1,1680405) (m,m”’) = — 07090756 (2,9578752) (тт”),=—=15210866(0,0830965) (m,m”),=2;834183(0,4524282) (m,m”),,=—10;763820(1,0319665) (m,m”) ‚= 10/952922 (1,0395302) (ml/m)=0,000153(4,1838717) [тт] = 0,000014(5,1521350) (m’’m) = — 0.000001 (6,1079539) (т/”т), = — 0;000038(5,5842628) (тт), = 03000040 (5,6040451) (m’’m),— 05000233 (4,3680833) (mm), = — 03001027 (3,0118814) (mm), = 0/001016(3,0072557) (m’’m),— — 03000013(5,1095621) (т/’т), = 0;000023(5,3616081) (mm), =— 03000191(4,2822374) (тт) = 0001354(3,1316750) (т/’т), = 03001406 (3,1479009) (m?’m) „= — 0;000009(6,9377356) (mm) „—=— 0;000115(4,0629569) (m?’ m) ‚= 03000270(4,4322884) (m?’m) „= — 0;001027(3,0118269) (m?’m) „— 05001045(3,0193906) ВЪКОВЫЯ BOSMYINEHIA СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. Меркурий и Сатурнъ. (m,m”) = 0/077035(2,8866905) [m,m’]= 0,003907(3,5919186) (m,m”),=—0,000101(4,2808647) (m,m”),= —0,019290(2,2853497) (т‚т’),= 07019557 (2,291 3076) (mym”),=0019557(2,2913076) (mym”),=—0/949545(1,9775157) (m,m”),— 07946595(1,9761642) (тут”), = —0,003916(3,5928574) (тт), = 07006274(3,7975670) (тт”),=—0,096389(2,9840309) (m,m’) „= 17261627(0,1009312) (тут”) „= 15275729(0,1057585) (тут”)„=—05002356(3,3722236) (m,m”),,=—0/057935(2,7629454) (m,m”),,=0/135309(1,1313261) (m,m”) „= — 07949534(1,9775108) (m,m’),,— 03954444(1,9797504) (m/m) = 0/000018(5,2592865) [тт] = 0,000009(6,9645146) тт), = —0/000000(8,6534607) f — (т’т),= — 03000004 .(6,6579457) (m}/m),— 07000005 (6,6639030) (тут), = 03000027 (5,4377919) m’m).—— 0}000224(4,3501117 5 (т›т), = 0/000223(4,3487602) (тт), = —05000000(7,9654534) тт), — 0000001 (6,1701630) 8 (тут), =——0;000023(5,3566269) тт), — 07000297 (4,4735272) 10 (m/m) „— 07000301 (4,4783545) (т’т)„=—05000000(7,7448196) (m°m),,=—0,000014(5,1355414) (тт), = 0/000032(5,5039221) (m/m) „—— 05000224(4,3501068) (m}m) „— 07000225 (4,3523464) Меркурий и Уранъ. (m,m’”) = 07001852(3,2677017) [m,m/7] = 07000046 (56665014). (m,m’) =— 03000001 (6,0539693) (m,m’”),— — 03000463(4,6655818) (m,m’”),— 0000465 (4,6672978) (m,m’”),— 05002782 (3,4443897) (m,m’?),— — 0,045898(2,6617939) (m,m’”),— 07045864 (2,6614724) (пт), = — 03002084(3,3190705) (m,m’?),— 0/000075(5,8740189) (m,m’?), =— 0/002316(3,3647179) (тт) = 03000002(6,1963255) [m/’m] = 0/000000(8,5951258) (m}’m) = —05000000(10,9825931) (m}’m),—= — 0,000000(7,5944425) (тут). =05000000(7,5959216) (т’/т), = 03000002 (6,3730135) (тут), =—05000039(5,5904171) (т’7т), =0,000039 (5,5900962) (7m), = — 03000002 (6,2476943) (m)’m),— 0/000000(8,8026427) (m?m),=—0/000002(6,2933417) 31 32 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, (тт) =0,061145(2,7863674) (тт’”) = 07061314(2,7875611) (тт) „= — 0,000028(5,4482047) (m,m’”) „= — 07001390(3,1430579) (m, We ‚= 05003242(3,5108871) (m,m’ N — 0045899 (,6618047) (m,m’”) „= 05045957 (2,6623542) (тут) = 0/000052(5,7149912) т” „= 03000052 (5,7161849) (т’/т),—=—0,000000(8,3768285) (m}’m) „= — 0}000001(6,0716817) (m}’m) ‚= 05000003(6,4395109) (тт) „— — 0}000039(5,5904285) (m/’m) = 05000039 (5,5909780) Венера и Земля. (т‚т”) = 6,803375(0,8327244) [т‚т”] = 57664681(0,7531755) — — 235487459(1,3708360) ‚=— 9;711709(0,9872957) (m,m”),— 427630759(1,6297230) (тт”), — 833563777 (1,9220180) - (m,m”),— — 145487667 (1,1609964) „= —27,628382(1,4413554) (mm), = — 175405984(1,2406986) (тут”), =45,988963(1,6626537) (mm"),=—10;123973(1,0053510) (m;m”) = 15533729(0,1857487) (mm"),,=87;027400(1,9396560) (m;m”) „= — 27)730180(1,3932273) (m}m”) „= — 20,579124(1,3134269) (тут”) ‚= 61,700628(1,7902897) (тут”)=—5,201756(0,7161500) (тут”) ‚= 45,429421(1,6573372) (m, т’ ; (т, т ) ) = ) ’ (m ‚т ) ”) = (тут’) =55173924(0,7138200) [тут] = 4,307954(0,6342711) (тут), = — 17,862062(1,2519316) (mm),=—7,385693(0,8683913) (тут), =32,420415(1,5108186) (тт), —63,549714(1,8031136) (тут), = — 113017725(1,0420920) (тут’) = —213011210(1,3224510) (тут), —=—13,237139(1,1217942) тут’), = 34,974324(1,5437493) (тут), = — 73699217 (0,8864466) (тут’) „= 1;166389(0,0668443) (тут’) = 66,183791(1,8207516) (тут’),—=—=185807148(1,2743229) (тут) „= — 15;650293(1,1945225) (тут’),=46,922943(1,6713853) (тут’) = — 3955927 (0,5972456) (тт) — 34,548787 (1,5384328) Венера и Марсъ. (m/m”’) = 0102035 (1,0087468) (т/т”] = 070587 10(2,7687122) (тут”), =—0;057480(2,7595224) (т’т) = 07468969 (1,6711449) [m}m') = 0269842 (1,4311103) (тут), = — 07264192(1,4219205) ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 39 (m/m’”),— — 05039406 (2,5955698) (m/m"),= 07119299 (1,0766370) (т‚т”), = 07340289 (1,5318477) (m;m”'), — — 07128927 (1,1103456) (тут”), = 05019216 (2,2836778) (m;m”),— — 05076944 (2,8861753) (тт”),— 07165874(1,2197780) (mim"),= — 07156031(1,1932114) (mm), —=0/088553(2,9472042) (тут”), = 05419677 (1,6229158) (тт”) = — 0074181 (2,8702961) (тут”),=— 0,120108(1,0795734) (тут”) = 0,660507(1,3198774) (m;m”’) „= — 05094593 (2,9758625) (m/m'”) „— 07248842(1,3959233) 16 (m}'m'),— — 0%181120(1,2579679) (тут), = 0,548321(1,7390351) (m) m’), = 15564033 (0,1942458) (тут), =—0592575(1,7727437) (m} m‘), = 0088323(2,9460759) (mm) = — 07353649 (1,5485734) : (тут), = 07762388(1,8821761) (m} m’), = — 0.717149 (1,8556095) (тут) = 0,407007(1,6096023) (тут’) ‚= 1,928919(0,2853139) (тут/”,,—=— 05340953 (1,5326942) (тут), = — 0552041 (1,7419715) (тут), = 37035816(0,4822765) (тут) = — 07434771 (1,6382606) (тут) = 1/143724(0,0583214) Венера и Юпитеръ. (mm) = 45194346 (0,6226643) [m/m””] = 05727110(1,8616002) (mm), = — 07126447 (1,1019095) (mm), = — 17070474 (0,0295762) (тут), = 1,246856(0,0958165) (тт), =6,716933 (0,8271711) (тт), =—15,167687(1,1809194) (тт) =7,288852(0,8626591) (mm), =—0,671993(1,8273647) (тут), = 17215607 (0,0847931) (mm), = — 5,306148(0,7247796) (тут/””) „= 195389775 (1,2875729) (тт) ‚= 22,091391(1,3442231) (тут”),= — 05463546 (1,6660927) (m;m””) = — 33250314 (0,5119252) a7 Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. (m!’m’) = 0004068 (3,6113432) [m!’m’] = 0/000708(4,8502791) (m?’ m’), = —0/000123(4,0905884) (m’’m’),—=—07001042(3,0182551) (т’т’). = 0,001214(3,0844954) (тт), = 0,006544(3,8158500) (тт), = — 05014777 (2,1695983) (m?’'m'),— 03007101 (3,8513380) (т/’т), — — 05000655(4,8160436) (m}’ m’), — 05001184 (3,0734720) (mm), = — 03005169 (3,7134583) (т/’т’) „= 07018890 (2,2762518) (m!’m') „= 05021523 (2,3329020) (mm), =— 03000425(4,6547716) (mm), = — 03003166(3,5006041) 5 34 Д. ПЕеРЕВОЩИКОВЪ, (mm°),,=7,666607(0,8846032) (mm ).=—15,144152(1,1802450) 157 (mm ).—=16,110459(1,2071079) 16 (тт), = 07007469 (3,8732821) (m! m') „= —0,014750(2,1689239) (тт) „= 0;014754(2,1689239) Венера и Сатурнъ. (mm) = 07198298 (1,2973190) [m/m’] = 0701878 1(2,2737066) (m/m”), = — 05001730(3,2381026) (m;m’),= — 0;049866(2,6978063) (m/m”),= 07052280 (2,7183429) ‚= 0303281 (1,4818460) (m/m’),— — 17309457(0,1170915) (m;m’ ),— 1,295050(0,1122861) (m'm”),=—0/017036(2,2313820) (mm”),= 0/030444(2,4835117) (mm), = —0,248738(1,3957421) (mym”),=1,724604(0,2366895) (тут”) „= 17792852(0,2535446) (mm), = — 05011474 (2,0597210) (m/m”) „= — 07150162(1,1765609) (um) „= 07351517(1,5459459) (тт”) „= — 13309457 (0,1170915) — 1333206 (0,1248975) (m}m’) RN (тут. С (m}m') = 0000477 (4,6787335) (тут’] = 0000045(5,6551211) (mm) = — 05000004 (6,6195171) (mim'),=— 0/000120(4,0792214) (тут), = 0000126 (4,0997574) (mm), = 0/000730(4,8632605) (тт), = —0/003151(3,4985060) (тут), = 07003116 (3,4937012) (тут), = — 05000041 (5,6127965) (тут), = 03000073 (5,8649262) (m}m'), =— 03000599(4,7771566) (mm),,= 05004150 (3,6181040) (тут) — 05004314 (3,6349591) (m/m') „— — 05000028 (5,4411355) (m/m’) „= — 03000361 (4,5579754) (m) m) ‚= 0,000754(4,8773604) (m/m') „— — 07003151 (3,4985060) (m) m’) = 05003208 (3,5063120) Венера и Уранъ. (mm?) = 0,004740(3,6758122) [m/m’”]—= 0/000228(4,3580817) (m/m’”) = — 0,000010(5,0059940) (m/m’”), = — 0}001186(3,0743727) (m/m’”),— 05001201(3,0795117) (тут), = 0/007144(3,8539788) (m;m’”),— — 07062879 (2,7985106) (тт) = 0000041 (5,6132546) тит! | = 0;000002(6,2955241). (m}’m') = — 05000000 (8,9434364) (тт), = — 03000010(5,0118151) (т’7 т), = 0000010(5,01 69541) (m}’m') — 0}000062(5,7914212) (m}’m’),— — 0000544(4,7359530) ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕШЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. / (m,m’”),— 0,062421(2,7953363) (тт), = — 0.000201 (4,3041478) (тут), = 07000358(4,5545736) (mm), = —05005930(3,7730935) (тут) =05083584 (2,9221259) (m/m’”) ‚= 05084390(2,9262937) (тут””),—— 07000135 (4,1291536) (m/m’’) „= — 0,003564(3,5519038) (m;m’”),‚— 03008322(3,9202205) (m;m’”) „= — 05062879 (2,7985071) (m;m’”’) = 07063155 (2,8004112) (m}/m'),— 05000540(4,7327787) (m}’m'),— — 07000002 (6,2415902) (m}/m'),— 03000003 (6,4920160) (mm), = — 07000051 (5,7105359) (m}’m') ,— 07000724 (4,8595 683) (m/’m'),— 07000731 (4,8637361) (m}’m') ,„— — 0;000001 (6,0665960) (тт) „= — 0;000031(5,4893462) (m}’m'), = 07000072 (5,8576629) (mm), = — 05000544(4,7359495) (тт) == 05000547 (4,7378536) Земля и Марсъ. n m (m’m’”) = 07298197 (1,4745038) [тут] = 0/229303(1,3604182) (mom) =— 07594519 (1,7741658) (mm), = — 0258995 (1,4132915) (тут”), = 15088418(0,0367958) (тут”) = 2,327056(0,3668069) (тут”), = — 07465245 (1,6676821) 1 h (mm), = — 05597217 (1,7761325) `(тут”), = — 0,507812(1,7057030) (тут”), = 17270019 (0,1038100) (mm), = — 07670006 (1,8260786) 9 (m’m”’), = 07104120(1,0175352) 10 nm (m}in’”),,— 2/491864(0,3965244) nm (mm), = — 07648023 (1,8115908) (тут”),= — 0/633721(1,8018984) (mim”),=1780798(0,2506143) (m/m”) „= — 07001022(3,0095675) (тт”) „= 17335167 (0,1255359) (m) m”) = 17802212(0,2558058) [m/m"]=1/385862(0,1417202) (тут”) = —3,593087(0,5554678) (m'm"),=— 13565285 (0,1945935) (m, m”), 6,578059(0,8180978) (тут”), = 14,064000(1,1481089) (m;m"),=— 2;811800(0,4489841) (тут”), = — 3,609396(0,5574345) (my m”), = — 3/069057(0,4870050) (my m”), = 77675600(0,8851120) L,=—4,049305(0,6073806) (m} m”) „= 03629270 (1,7988374) (m} m’) ,— 153060050 (1,1778264) (m} m”) ,„— — 3'916452(075928928) (m’m”) „= — 3}830014(0,5832004) (m}' m”) ,— 1077 62589(1,0319168) (m}'m”) „= — 0;006178(3,7908695) (m/ m”) =8'0693376(0,9068379) * MEAN 2 (m, m 35 36 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Земля и Юпитеръ. т” im”) = 7,053983(0,8484345) = 1,686882(0,2270848) mm”) = — 0421451 (1,6247473) м — 1:838929(0,2645649) (тут/””), = 25426488 (0,3849783) ОЙ a — —181566713(1,2 тут”) = 15709681 (0,2329153) (тут/””), = — 1,598289(0,2036553) (тут), = 2,937075(0,4679160) ИС 6545714) тт”) „= 22;798390(1,3579041) в ‚=29,255233(1,4662036) (тут/”) „= — 13136865 (0,0557091) — 5,636508(0,7510101) A) NN (тут ) „= ги —13'424298(1,1278916) тт IV m ) = т т 3186839) 687350) —18,459704(1,2662248) IP. = (mm) = 0009036 (3,9560178) [m{/m”]= 0002161 (3,3346681) (m!’m”), = — 0,000540(4,7323306) (m?’m”),— — 05002355 (3,3721482) (т’т”), = 07003108 (354925616) (т’т”), = 0015366 (2,1865808) (m!’m”),— — 05023785 (2,3763183) (m’m”),— 0,002190(3,3404986) (m?’m”),— — 0,002047 (3,3112386) (т/’т”), = 030037 62(3,5754983) (т/’т”), = — 05005783 (3,762 1547) (m?’ m”) „= 05029207 (2,4654874) (m?’'m”),,— 05037478 (2,5737869) (m?’'m”), = — 07001456(3,1632924) (m!’'m”) „= — 0;007221(3,8585934) (m!’m”) ‚= 03017197 (2,2354749) (m?’m”) ‚== — 0}023648(2,3738081) (т’т’) ‚= 0026685 (2,4262672) Земля и Сатурнъ. (т’т’) == 07325549 (1,5126168) [m}m”] = 07042607 (2,6294821) (m/m”) = — 03054867 (2,7393144) (m}m”),— — 03082322 (2,9155150) (m/m”),— 07090079 (2,9546239) (т’т’), = 07506808 (1,7048437) (mm), = — 17557284(0,1923679) (m;m’),— 15523869 (0,1829477) (тут), = — 07038919 (2,5901 675) И — 0069878 (2,8443445) (тут”), = — 07409680 (1,6124451) (т’т”) = 07001030 (3,0129357) [Im’m”] —= 03000135(4,1297010) (т’т”), = — 0/000174(4, 2396333) (т’т”), = — 05000260 (4,4158339) (т’т”), = 07000285 (4,4549428) (т’т”), = 0001603 (3,205 1624) (п’т”, = — 0/004928(3,6926868) (т’т”), = 07004822 (3,6832666) (т’т”), = — 0,000123(4,0904864) (т’т”), — 0000221 (4,3446634) (m/m”), = — 0;001296(3,1127640) ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕШЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. тут’) = 25027779(0,3070207) (тут”) = 07006417 (3,8073396) (шт”)„=25163901(0,3392329) (тьт”) = 05006911(3,8395518) (тут”),—=-— 05023852 (2,3775275) (тут”) „= — 0;000075(35,8778464) (m/m’) ,=— 072487 14(1,3957003) (m} m”) „= — 03000787 (4,8960192) (m/m’) „= 05583930(1,7663611) (m}m”) ‚= 07001847 (3,2666800) (m3m”) „= — 13556518(0,1921543) (т»т”),= — 07004925 (3,69247 32) (m;m”) „= 13611648(0,2072704) (m/m”) „= 05005 100(3,70758953) Земля и Уранъ. (ту т””)— 0'007724(8, 8878534) (тт) = 0'000088(5,9442001) [тут/"] = 0000503 (4,7017952) [m}’m”]= 0:000006(6,7581419) (m}m’) = —0;000032 (5,5004868) ИС. ’)—=—0,000000 (7,5568335) (mm), = — 05001936 (3,2869816) (m)m”),,—=—0:000022 (5,3433283) (m}m’”),— 0/001980(3,2967725) (m,/m"),= 0/000022(5,3531192) (mm), = 0/01 1693 (2,0679286) (m}’m”),— 0/000133(4,1242753) (m/m’”),— — 05074136 (2,8700301) (тут), = — 0,000844 (4,9263768) (т, и 0073755 (2,8677939) (т’/п”), = 0000839 (4,9241406) (тут), = — 05000454 (4,6575424) (m}’m”),— — 0000005 (6,7138891) (mm?) = 03000810 (4,9084835) . mm"), = 0,000009(6,9648302) (mom), = — 03009671 (3,9854757) тт”), =— 0/000110(4,0418224) (тут) „= 05098278 (2,9924569) = = 0,001118(3,0488036) (m/m’”) ‚= 07100097 (1,0004225) тт”) ‚= 0/001139(3,0567692) (m}m’”) „— — 05000304 (4,4835456) Be mi) — 0000003 (6,5398923) (тут/””),—= —0,005819(3,7648854) (mm), = — 03000066 (5,8212321) (тут’”) = 07013599 (2,1335286) (m} m”) „= 0000155 (4,1898753) (m/m’”) „= — 07074134(2,8700219) =. ”),,= — 0000844 (4,9263686) (m/m’”) ‚=05074769 (2,8737210) тут”) „= 0000851 (4,9300677) Марсъ и Юпитеръ. (т’т”) = 14"630410(1,1652565) (т’т”) =0,003101(3,4915378) [тут”] = 57296811(0,7240145) [m!’m”) = 0:001122(3,0502958) (m’m”), =— 2!251927(0,3525543) (m!'m”) = — 0:000477 (4,6788356) 37 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, (m) m” ),— — 4,097301(0,6124974) 7,232686(0,8592996) (m) m”), = 29442007 (1,4689674) (mm ),— - 25/894090 (1,4132006) (т’т”),=20,275414(1,3069698) (тут”),=—5,401221(0,7324920) (m/m” ), =10,361345(1,0154162) (тут”), = -19/413980 (1,2881147) (m, m”), 28/141819(1,4493522) (mm? ) ‚= 50;278080(1,7013787) (тут) „= — 4.174465 (0,6206009) a À 2867010) ^ ‚m” ),=31/248093(1,4948235) En, „= -25/033617(1,3985236) (my m”) „= 33;737900(1,5281181) (m’’m”’ = рт (т’т”), = —0/000868(4,9387792) (т’т”), = 0,001533(3,1855815) (т’т”), =0,006241(3,7952487) (m?’m”),— — 0005489 (3,7394819) (m?’m”), = 0:004298(3,6332511) (т т”), = — 03001145 (3,0587739) (т/т”), = 0:002196(3,3416975) (т/’т”),=—0'004115(3,6143966) (т/’т”) = 0/005965(3,7756335) er 0.010657 (2,0276606) mlm"),= — 0/000885(4,9468822) U’ m”) „= —0,004101(3,6129823) тт") ‚= 0:006623(3,8211048) т”) „= —0005306(3,7248049) — 0:007151(3,8543994) a (m/ m IP Ir! (т, т I Марсъ u Сатурнъ. (т/т”) = 0”629533(1,7990188) [тут] = 0'125294(1,0979308) — 0.025372 (2,4043616) (тут’),= — 0161827 (1,2090531) (тут”), = 07197215(1,2949401) (m} m’ ),— 1029578 (0,0126590) (m} m’), — 1/985475(0,2978645) (m}'m’ ),— 1;881232(0,2744425) (m’m”), = — 0/116800(1,0674447) (m! m”), = 0'212460(1,3272780) (тут), = — 0/799601(1,9028735) (т’т”)=2'503046(0,3984688) (тут”) = 2.973409 (0,4732546) (m}'m”) „= — 0'081446(2,9108726) (т’т”),=—0,493077 (1,6929153) (т’т” = т” т”) = 0.000330(4,5180358) ii 'т”] = 0/000066(5,8169478) р т”), — (mm), = — 0000013 (5,1233786) (т»т”), = — 0000085 (5,9280701) (тут”), = 0000103 (4,0139571) (тут), = 0000539 (4,7316764) (mm), = — 0/001039(3,0168815) (т’т”) = 0000985 (4,9934595) (mm), = — 0000061 (5,7864617) (тут), = 0000111(4,0462955) (т’т”), = — 0000419 (4,6218905) (тит) = 0;001310(3,1174858) (m}m”) = 0:001556(3,1922716) (m/m”) „= — 0:000043(5,6298896) (m}m”’) „= — 0:000258(4,4119323) ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. (my m’), 13167020 (0,0670784) m’) „= — 13980107 (0,2966887) (тут’) „= 2,149873(0,3324129) (m, (т»т”) = 0.000611 (4,7860954) (mm) „= — 0001036 (3,0157057) (m/m’”) „= 0,001125(3,0514299) Марсъ и Уранъ. (ту’т”") = 07014626 (2,1651374) [тут/"] = 0*001451(3,1616650) ’m’”), = — 0000140 (4,1466992) (тут’”), = — 07003680 (3,5658782) (тут). = 0'003876(3,5883708) (тут’”), =0'022412(2,3504851) (m}m’”),— — 0092224 (2,9648471) (тут F3) — 9091105(2,9595454) (тут’”), = — 0001317 (3,1196453) (тут””), = 0,002355(3,3719936) (туш), =— 0;018353(2,2637092) (тут’”) = %121312(1,0839050) (m} m’) ‚= 07126589 (1,1023980) (m, m (m}m’”) ,=— 0888002 (1,9484140) (m} m’) ,=— 0}011086 (2,0447876) (тут) ‚= 0,025960(2,2143091) (m}m’”) „= — 0092207 (2,9647659) (т ии”) — 0094057 (3,9733945) тт 72 0000028 (5,4401822) т )= ne "| = 0/000003(6,4367098) (m} m”) = — 0,000000(7,4217440) (тут), = — 0000007 (6,8409230) (тит), = 0000007 (6,8634156) (mm), = 0000042 (5,6255299) (m,/m"),=—0,000174(4,2398919) Is (mm), = 0.000172 (4,2345902) (m) m "= = Г"! (тут ), = 0'000004(6,6470384) (m}’m”), = — 07000034 (5,5387540) PI II! jé m”) ,— 05000228 (4,3589498) m)'m”),,— 0,000238(4,3774428) тт"), = — 0'001672(3,2234588) ев —0'000021(5,3198324) (m}’m”’) = 0.000031 (5,4893539) т’ т") ‚= — 0,000174(4,2398107) en m”) „= 0;000177(4,2484393) Юпитеръ u Сатурнъ. (mm )=7,374475(0,8677311) [m’’m’] =4,821087(0,6831450) 2 mm”) = —6/668167(0,8240064) mm), = —3'616230(0,5582560) и ”,= 12/889503(1,1101839) (m!’m’),—32/549260(1,5125412) (m’’m’),— — 9294420 (0,9682223) m’m”)—= 187216571(1,2604667) = 11:909144(1,0758806) (mm), =— 16471803 (1,2167421) (m’m”),— — 8,932882(0,9509916) (m’m”),— 31,836072(1,5029195) (mm), 80;403837(1,9052768) (m’m’ 7)=—22:979258(1,3609579) —0/000002(6,3946901). 39 40 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, и т/’т’),=—7,408185(0,8697118) a na Tm'),=—12,552200(1,0987198) er — 4,627492(0,6653457) тт”), =37,453734(1,5734951) Lu »=—7:931250(0,8993417) (m”m’) „——107426402(1,0181345) (т’т”) = 28,023412(1,4475210) (т’т”) „= — 4.805708 (0,6817574) 21,248883(1,3273362) (mm) = (mm), ——71,949149(1,8570257) (mm) =—18,299842(1,2624474) (mm ),— 415714400(1,6202860) (т’т”),=—31,006685(1,4914554) (т’т”) = 117430921(1,0580813) (т’т”)„=925519000(1,9662307) (т/т”)„==-— 195591481(1,2920773) (m’m ”) =-25'755500(1, 4108701) (т’т/””) „= 695224000(1,8402566) (тут”)=—11,871154(1,0744930) (m’m”’) „= 525489423(1,7200718) Юпитеръ и Уранъ. (т/’т’”) = 0,105321(1,0225172) [m”’m’’])=0/035371(2,5486510) - (т, тт’), =— 0.013540 (2,1316286) (mm 7),=— 0'028919(2,4611850) (mlm/7),—0/047777(2,6792183) GR 0,203144(1,3078035) (mm?) = — 0,199852(1,3007097) (т/т’”), = 0,082063(2,9141507) (mm), = — 07035390(2,5488851) (mm), = 0,067170(2,8271803) (тт 7 — — 0,138422(1,1412051) ов 0.224275 (1,3507812) mm"), = 0368777 (1,5667646) ре 7) ,=—0;026797(2,4280993) Ni ”)„=—0,089942(2,9539660) тт’) =0,218440(1,3393327) a mm), =—0,195044(1,2901335) (тт) ‚= 0,250922(1,3995394) (тт) = 0/986010(1,9712806) [m’’m”’]= 0,314350(1,4974144) (mm), = — 05120335 (1,0803920) (т т”), = — 0,257009(1,4099484) (т’/т/”), = 0,424601(1,6279817) (m’’'m”),— 1,805372(0,2565669) (т/т”), =-—— 1.776123 (0,2494731) ' (mm), = 0,729313(1,8629141) (mm), = — 0,314520(1,4976485) (т’т"), = 0,596958(1,7759437) (mm), = — 15230179(0,0899685) (mm 7),=1;993171(0,2995446) (mm), = 3,277389(0,5155280) (тт m, ‚=—0,238156(1,3768621) (т’/т”)„—=—0,799336(1,9027294) (mtr = 1"941315(0,2880961), (m’’m”’) ,=—1,733392(0,2388969) (mm ),,= 25229989(0,3483028) (тут’), (Р-н в) = ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. Сатурнъ и Уранъ. (m’/m’”) = 0.386869 (1,5875639) [m’m’’]= 0,232399 (1,3662336) (m’m’’), = — 0,253249(1,4035483) (m’m’’), = — 0,159799(1,2035748) (m’m’”),— 0,511797 (1,7090977) (т/т’"), = 1,402507(0,1469051) (m’m’’),— —0,483911 (1,6847654) (m’m’”),— 0008231 (3,9154604) (m’m’’) = — 0,318885(1,5036341) (m’m’”),— 0,699449 (1,8447563) (mm?) = — 05610210(1,7854798) (m’m’’) = 05303575 (1,4822661) et 687754 (052273092) m’m’’) „= — 0,317609(1,5018128) a 7), = — 05480319 (1,6815299) (mm) „— 1,265531(0,1022729) Kia 7), = — 0326382 (1,5137268) m’m’”) = 0,986239(1,9939823) (m’?m’)— 15391847 (0,1435917) [m’?!m’] = 0,836106(1,9222614) (m’'m’) = — 0911111 (1,9595761) (mm), = — 0574913 (1,7596026) a ”),= 13841303 (0,2651255) m’ m’ ),— 55045833 (0,7029329) ны "= — 17740977 (0,2407932) (m’!m’),— 0,029613(2,4714882) (m’’'m”),=— 15147260 (0,0596619) (mm), = 2.516425 (0,4007841) (mm), = —2,195369(0,3415076) (тт) = 15092179 (0,0382939) (m’’m’) ‚= 6;072073(0,7833370) (m’’m’) „= — 17142669 (0,0579206) (m’’m’) „= — 17728055 (0,2375577) (m’’m’), ‚= 4,553031(0,6583007) (m’’m”) „= -1;1742338(0,0697546) (т/т’) ‚= 3,548216(0,5500101) (18). Теперь можно уже вычислить члены, составляюцие выражен1я 2 = ‚ и пр. именно : Меркури и Венера: (т, m 1—0. 161576; [т,т’] Г = — 0/008026, (тт), [2+ je — qÿ— (pP — р = 0.000786 (4,8953210), (m,m’), [= h” — 9 — (P — p)] = — 0003934 (3,5947903), (m m‘), (Р-н №) = — Be (3,5076301), (m,m), (Р-н h?) = 05022460 (2,3514100), (m, m’), [21(W hh°) + Г (Р-н 12)] = 0000328 (4,5163967) (тут), [21 hh°) + U (P=+ 12) = 0/000078 (5,8919361) (mm), LI — 4 (m,m’), Ц 0,000006(6,7518800), (туш), l'(? + и?) = h?) + 22 = 0,000044 (5,6460921), — 1?) + 21 = 0000056 (5,7474912) | тут’), [1 (р’— рф (dp — pm — p(g — 9) = — 03000065 (5,8142204), Mémoires de ГАса4. Imp. des sciences, УПте Serie. 6 — 0.000018 (5,1060920) 49 A. ПеРЕВОЩШИКОВЪ, (тут), [(р’— р — В (9 ф'— р — p(g — p)} = — 0/000371 (4,5692724), (m,m') „U (# — р’ — h (dp — р) — pig — 9) = 03000077 (5,8849126), (mm) „LU — 9’ — PP) + 2h — ра — 9] = — 07004306 (3,6340579), (m,m’),, [1((9' — 9’ — pP — pP”) + 2h(P — pq — 9) = 0,011523 (2,0615975), (m, m’), [U (td — g + р’ — pP”) + 2’ (gp — g'p)] = — 0000026 (5,4198092), (тут’) [U — p + (pP — р») + 2 (gp'— g'p)] = 0/000106 (4,0247316), A(m,m') (Р-н 12) = 0,003415(3,5334503), {ти (Р-н) = — 0000170 (4,2295940). Сл6д. сумма членовъ перваго порядка = 0,169602, « & третьяго порядка = 0,004409. Меркурий и Земля. (тт) 1 = 0046088, [m,m"] Г’ = — 05001163, тут”), ЕН — (4"— qŸ — (p" — р) = 0,000226 (4,3540052), (m,m”), ЦН — (q’— 9)’ — (pP” — ру] = — 0003934 (3,5947903), (m,m”), UP + №) = — 0/000659(4,8186362), (m,m”), L(P +R?) = 0/001556(3,1920479), (m,m”), [21 ("+ В”) + "(= h’)] = — 07000286 (4,4570986), (m,m”), [LU + вв”) + 1’ (P+- MY] = 0,000154 (4,1876430), (m,m”) l'(L? +R?) = — 0.000000 (7,5709005), (m,m”), Г (1 +R?) = — 0,000000 (7,8776333), (тут/), [1(”— в”) + 21’h’h] = 0000041 (5,6128753), 1 (m,m”),[1(?— в) + 27] — — 0/000037 (5,5662511) (тут) [lp — реф" (gp — pm —p (d’ — 9)) = — 0,000165 (4,2173077), (m m”), , [U (pP —p)’— В (q’ P’ — p— pq" — 9)] = — 03000458 (4,6606574) (m,m”) [Ep — pP)’ — №" (q’ pP’ —p) — pq" —9)] = 0000060 (5,7783768) (m,m”) , [EC g" — 9° — (p" —p?) + 2h(p"— p) (g’ — 9] = — 0002646 (3,4226081), (m,m STE Ч'— 1’ — Ф’— pp’) + 2h(p” — В) (9—9) = 0006676 (3, 8245319), (тут de [7 (q — ЧН" p}) + 2h" (gp — g p)| = — 0,000046 (5,6664899), (rm) Lg — 9°+ (p’ — pP”) + 2h” (gp” — q'p)] = 0000082 (5,3907941) 1 (m,m”) КР--1?) = 0/001038 (3,0160495), ![m,m”] [Р-н 1) = — 07000024(5,3907941). СлЁд. сумма членовъ перваго порядка = 0,047251, a 4 « третьяго порядка = — 0,004800. ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЫШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 43 Меркурий и Марсъ. (тт”) 1 = 0,001553, (тут”]” = 0000728, (m,m””) НЫ — (" — 9)’ (ф"— р) = — 05000000 (8,8692159), (m,m””), LL — (4"— 9° — (р”— р) = 0/000001 (6,1585246), (m,m””), (Р-= 12) = — 03000018 (5,2500929), (m,m”), (Р-н h’) = 0,000028 (5,4457397), (m,m’”) [21(11” + Rh”) + 1” (Р-н №)] = — 0000279 (4,4460535), (тут”), [211 + Ih”) + 1" (P+ №] = 0.000237 (4,3743694), (mm) 1” (LR?) = — 0000006 (6,7952470), тут”), 1” (Г-н В") = 0000017 (5,0701073), (m,m”), [1”? — °°?) + 2] = 0000062 (5,7899563), 1 (mm), [КЕ — Rh”) + 21”) = 0,000044 (5,6449427) (m,m””) U (P" — P’— h” (4 фр — p (g"— 9)) = 0,000010 (5,0101028), (m,m””),, [U р" — ру" (4 pP" — p — p (g"— 9) = 0,000016(5,1995073), (т ит") (D —p} —Rh" (q” ф”— р) )— p{ (qe )] ne 07000001 (6,0106261 ), (m,m’”) „[Ug” — m’ — ф”— ру’) + 2h (р"— р) (4"— 9] = — 0,000038 (5,5790660), (mm), [Lg — 9’ — ip" ne ) + 2h (p"— p)(g"— g)] = 0000092 (5,9636077), (m,m’”) „U g — 9° + pP’ — pP?) + 2h” ар" Re — 0000039 (5,5878399), (m,m ”) Lg" — 9° р" — ру) + 2h" (gp — 4") = 0,000048 (5,6827271), 1 (m,m”) КР №) = 0/000033(5,5163844), Итут” а = = 0,000015(5, 1871674). СлБд. сумма членовъ перваго порядка = 0,000825, « “ « третьяго порядка = — 05000072. Меркурий п Юпитеръ. (т‚т”)1 = 0.088808, [m,m”’} 1” = 07007026, (mm) LL +”? — (g” — 9)’ — (p” — р] = 0,000009 (6,9468770), (mm) ЕН" (9—9 — (pP — р] = — 0001611 (3,2070064), (тт””), (Р-н P)— — 0,000944 (4,9749492), (m,m” ),КР-н №) == 0,000988(4,9947315), (тут), [2100 вы”) +1” (Р-н ©) = — 0033587 (2,5261756), (m,m” ), LU Rh”) + RU (Р-н ©] = 05033231 (2,2515499), (тут LPC ART = — 0000015 (5,1694658), 44 A. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, (mm 7) 1”? + 1?) = 0,000026 (5,4215118), (m,m””), PR) 2h h] = — 0,000588 (4,7692446), 1 (mm), 1.” — в) + "В = 0,000358 (4,5540605), (nm) [7 (p” — pP)’ — в (gp — p) — p 9” — 9) = 0,001815 (3,2590246), (nm) [2 (p” — p)’ м" (g” p” — p) — p 4” —9)] = 0001885 (3,2752505), (mm), Cp — ре” (7 ф’— р — pi rn 9)! = — 03000012 (5,0650852), (m,m”) „U — 9° — ф”— р») + 2h (p” — p)(g" — q)] = — 0003030 (3,4813838), (mm), (gg — pP” — р») +- 2h (p”” — р) (g” — 9)] = 0007091 (3,8507153), тут”) LE (7 — 9’ + p” — р) 21" (gp” — q"p)]= — 03006630 (3,8215472), (mm), „1 (9 — 9° + (p” — pp) + 2h”” (gp” — q” p)] = 0,006747 (3,8291109), 1 (тт) КРЬ-- №) = 07001877 (3,2735281), тт” (Р-Р) = 0000148 (4,1718122). Cry. сумма членовъ перваго порядка = 0081782, « « « третьяго порядка = — 0010934. Меркури и Сатурнъ. (т‚т”)1 = 0.004277, (тт) Г = 07000003, (m,m”), ЦЕРН — (g” — 9)’ — (p° —p}] = 0.000000 (7,0018407), (m,m”), 117°? 0"? — (q” — 9) — (р’— в) = — 0000010 (5,0122377), (m,m”), 1 (® + №) = — 0,000045(5,6558965), (тут’), (Р-н №№) = 0/000046(5,6618544), (тут”), [21 + ha”) + Г (+ ®)] = — 0001210 (3,0830259), (m,m”), [21 (+. М) + Г (Р-н ®)] = 0,001206 (3,0816744), : (m,m”), Г (Г? ”?) = — 0,000000 (8,0178553), (тут), РГ (Г*-+ №?) = 0,000000 (8,2225649), (тут, [LP — №) + Ри’ = 05000015 (5,1771555), 14 1 (m,m”), [КР — n°?) + QU WR) = — 0000001 (6,1834022), m,m’) „(pP — pP)’ — hl Ф’—Р) — pq" — 9)] = — 0,000688 (4,8378056), à a [р-р О — — 0.000696 (4,8426329), (m,m’) , (pP — рН (g’ (pP — р — p 9—9) = — 0,000012 (5,0650852), (m,m”) „[Uq” — 9’ — ф’— pP?) + 2h (р’—р)(4’—9)] = — 0.000132 (4,1202431), (тут”),, [1 ((9”— 9’ — ф’— р») + 2h (p"— p)(g"— g)] = 0/000308 (4,4886238), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕШЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 45 7 (mm) [2 (tg — 9’ ф’— р) 2h” (gp° — g'p)] = — 0,000531 (4,7249226), (тут) 5 Lg — 9° + ф’— в) 2h" (gp’ — d’p)] = 0,000533 (4,7271622), 1 (m,m”) КРЪ-- 1?) = 0/000090(5,9562073), 1 [ти] Ё (Р-н 1?) = 0,000000(8,8432667). Cab. сумма членовъ перваго порядка = 0.004274, « « « третьяго порядка = — 0,000525. Меркурий и Уранъ. (m,m’?) 7 = 05000103, (m,m’?) "= — 0/000002, (m,m’”), ЦР + #7? — (gl 9)’ — (pP — р) = 0/000000 (10,8042356), (mm) ПЕРИ q) — (pP — p}]= — 05000001 (6,1946560), (тут), (Р-н 1?) = — 0000001 (6,0361287), (m,m’”), (Р-н №) = 03000001 (6,0378447), (тут), [217 вв”) + (P+ ®)] = 0,000091 (5,9591166), (тут’”); [270 В) Р-н №)] = — 03000091 (5,9587951), (m,m’?), 17 (2 + 0?) = — 0,000000 (7,3142094), (m,m №”) = — 07000000 (9,8691578), тут’, (РР в’) + 2 RR] = 05000000 (7,1571096), 1 (mm), (17? RP) + 2h 7h] = — 05000000 (8,9357514), тут”) 277” — pP? — (4 РВ — p(q//— q))] = — 03000011 (5,0628292), (m,m’”),, [Ep — р ее ei —p( Eu ))] = — 07000011 (5,0640229), (mm), pp} — "(dp — m — pq — 9)) = 05000000 (9,7246665), (m,m’’) [149 — 9’ р” u + u (pP — pP) (4—9) = — 0000003 (6,5378591), (mm, [qq — Ир») + 2h (pP — р) (d”— 9] = 05000008 (6,9056889), (m,m’?) „1 (9—9 + ть p}) + 2’? (ар — g"’p)] = 07000025 (5,3982012), (m,m’?), (qq + pp) + 20°” (gp — gp] = — 05000025 (5,3987507), 1(m,m’?) (Ph?) = 05000002 (6,3372185), I{m,m’7]7’’(P+N)—=— 03000000(8,6496548). a ll СлЪд. сумма членовъ перваго порядка = 0,000105, « « « TpeTbaro порядка = — 0,000012. Венера и Меркурий. (т;т)Ё = — 07001224, [тут] = 03010173, (тут), [Р-н №№ — (d — 9)’ — (pP — ру] = 03000038 (5,5753216), 46 N. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, (тут), U [P+ BR — (q — qÿ—(p —p}]= — 0,000188 (4,2747909), (тут), Г (?++ в?) = 03000000 (8,4330242), (тит), Fl? №") =—0,000000(7,2768040), (тут), [27 (W + вн) + КР-н R?)} = 05000001 (6,2011098), (тут), [21 (= М) = КЕ. в?) = 0,000000 (7,5766492), (тут), 1(Р-= №) = — 03000644 (4,8088490),` (тут), L(P + №) = 0,001456 (3,1630610), (тут), [Г (2—1?) + 21] = — 05000130 (4,1139541), 1 (тут), [1 (Р— I?) + 21] = 0,000164 (4,2153532), (тут) [Ep — p}—h(g p—p) — pP (g — g))) = 05000060 (5,7791273), (тут), [Cp — pP’ — (9 ф—р)—р’9—49))] = 07000447 (4,6506867), (m/m) [Up — P?— (gp — р) —р'9—4))] = — 05000092 (5,9663251), (тут), [7 (9'— 9°— (pP — р») + 2h (р—р)(4—14)] = — 0/000002 (6,4008316), (тут), [1 (‹9’— 9*— (pP — р») + 2h (р— p°) (g — g)] = 05000007 (6,8283712), (тут), [1((9' — PH (pP — р) 2h (dp — 4р))] = 05000212 (4,3256472), (mm) LL — 9 ф’— р) + 2h (gp — р] = — 0000852 (4,9305696), тт) l'E +R?) = — 05000000 (8,4588443), 4 [тт] (Е? В?) = 0,000000 (7,3785504). СлБд. сумма членовъ перваго порядка = — 0011399. « « « TperTbaro порядка = 0,002183. Венера и Земля. о [тут”] Г’ = — 0.015712, (тут”), [Р-н в — (4—9 р] = — 07000325 (4,5125654), (m;m”), РЕ К — (q’ — 9’ (р’— р] = 05001158 (8,0637474), (m/m”) (+R?) = 0,000002(6,2920550), (тт”), l'(l?+h?)= — 0/000008(6,9344823), (тут”), [2 Р-Н И) Г-н №] = 05000014 (5,1582080), (mm), [2 (FE + MR) + (24 №2)] = 05000027 (5,4385670), (mem) Г-Н) =0,000013(5,1838717), (тут’) l'(l?4h"?)=—0,000036(5,5558268), (mem) [Г (Г? — №") + nn — — 0.000007 (6,8195986), 1 (mm), [ГР К) + ЭР] = 05000027 (5,4352356), (m/m”) [U (p" — pP? — I” (9 "р — pP 4"—4))] = — 0000036 (5,5611635), Gym”, [l” pP? — ва’ pp’ 9] = — 0/002066 (8,3150708), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЫШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 47 (mm), [рр В" (4 pP’ — pP) — pP’ 4" —9))] = 0,000587 (4,7686421), (m/m”) „(U ((9"— 9 — (pP — р-н 2h (р”— р’) (9'—9)] = — 0000463 (4,6654164), (m;m”) [1 (4—9 — (p"— pP?) + 2h (pP — р’) (4"—49))] = 0,001387 (3,1422792), (mm), Lg — ЧН pp) + 29 p" — gp] = 05000051 (5,7046959), (m;m”) [Г ((9”— + pP" — р’) 2h" (gp — gp] = — 05000442 (4,6458831), 1 тут’) Rh?)=—0,000000(7,8364537), (тут) Г-н) =—0,000000(7,5673214). ` СлЬд. сумма членовъ перваго порядка = — 0,013488, « « « третьяго порядка = — 07000455. Венера и Марсъ. (т‚т”)Г = — 05000438, [m!m”’) Г” = 07004849, (m;m”) U [+ Re (g” — Q)— (pP — р] = 05000002 (6,2701653), mm”), PER RE (4—9 — (pP — р’ = — 05000011 (5,0424906), (m;m”) „U (?+- 1?) = 0/000000(9,9003291), (mm) (Р-н R?)}=—0/000000(8,3813963), (mem) [27 (Fl ВВ") + Г-н R°)] = — 05000001 (6,0601258), (mem), [27 ("+ KW”) + (ER?) = 0,000000 (7,2335945), (m,m””), Г" (Г-н в") = — 03000055 (5,7420971), (mm) I" ("+") = 0,000119 (4,0756998), (mm), [7 ("В") + 21”) = 07000009 (6,9675093), 1 (m/m”), [Г (В) ЗЫ] = — 03000010 (3,0051156), (mm). [рр в" а pP" — pP) — pP iq" — 9) = 05000004 (6,5972202), (mm), U” (P" — pP)? В" (9 p"— pP) — p 4" — 9) = 03000019 (5,2729318), (mm) [Г (ри ру” (4 pP" — pP) — pP iq” — g))) = — 07000003 (6,5203121), (m,m”) Lg" — 9? — pP" — 9) + 2h (pP — р’) (d” — g)) = — 0.000000 (7,4548711), (mm), Lg" — 9? — (pp) + 2h (p"—p") (g"— 4] = 07000001 (6,1951751), (mm) 5 [Г (9 — Ч "р-н 2h" (pP — gp] = — 03000016 (5,2034407), (mm). [e” ((" — gd} + (pp — р’) re ор" (gp! — d'p)l Ms 0.000042 (5,6235015), mm (+ Rh?}=—0/000000(8,0124761), 4{m/m’”’) Р-н) =0,000000(7,0567321). СлБд. сумма членовъ перваго порядка = — 0,005287, « « « третьяго порядка = 0,000162. 48 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Венера и Юпитеръ. (m:m/) Г = — 0018002, [m/m” ]1” = 0,034360, (mm) РЕ (qq — (p”— ру] = 0/000000 (7,6232557), (mm) РЕН RE (g” — gg)” — (р PL Se ES MOD mm) (4-1) = 0.000000 (7,3343355), (mm), l'(l?+h°?)}=— 03000000 (7,4005758), E m’), [27 ("+ WR) +1” (1? + W2)] = — 03000054 (5,7291859), тут”); [27 1” + Wh”) 5 № (Р-н R?)] = 0,000026 (5,4109256), (mm), (PART) = — 0,000074 (5,8671288), (mm), 17”? + в?) = 0,000133 (4,1245572), (mem) [Г 1°? в) + ЗИ" ] = 0,000021 (5,3268396), 1 (mem), [ГЕ — 1?) + 20”) = — 0000013 (5,1282011), (тут) Up mi — h7 ("pP — pP) —p'(g"— g))] = 05000876 (4,9423230), (m;m”’),, [7 (p’ = = в” (g” p"— pP) — p (q” — q))] = 0,000998 (4,9990732), (m;m””) [7 (p”— eg "—р)— р (g”— 9))) = — 0000021 (5,3209428), (mm), [1 ((q” — a — (pp?) + 2h (p” — р’) (g” — g)] = — 0/000034(5,5350541), (mom), Lg — 9° — pp?) + 2h (р”— p)(q” — g)] = 0/000081 (5,9077321), (mm) (gg + pp?) + 2h” (dp — gp) = — 05001259 (3,1000028), (mom), [Р-Н pp) + 2h” (gp — g” p)] = 0,001339 (3,1268657), 4 (mm (2h?) ——0/000000(8,0124761), A[m/w*] м 1?) —0"000000(7,0567321). Сл6д. сумма членовъ перваго порядка = — 0,052362, « « « третьяго порядка = — 0000047. Венера и Сатурнъ. (m;m’) Г = — 05000851, [m;m ] = 07000016, (mm), Р-Н — (pP — 9 — (р’— р] = 0.000000 (8,1409302), (тут) [Р-Н — (4—9 — (pP — р] = — 0;000002 (6,3846736), (m/m’), l'(?+h?) = 0,000000 (8,0025656), (mm). l'(l?+h?)—=—0/000000(8,0231022), m’), [27 (EU +R) + Р-н R?)] = 05000003 (6,5164190), (mm), [27 (Р-н Wh”) 5 (12 в] = — 0.000003 (6,5116136), (mm) РР) —=—0,000000(8,6563523), (тт), (Р-н ?)=0,000000(8,9084820), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕШЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 49 (mem) [7 €? — 7?) + ЭР] = — 03000003 (6,5427998), 1 dus m’), (I NT h°?) + 2" = — 03000002 (6,3278737), (m;m’) U — PP’ (9 pP — pP) — pq" —9))] = — 0000202 (4,3050609), (mm), [Гр В” (gp —p — pq —N=— 0/000210 (4,3219160), mom), (Ep — В (pP — pP) — Pd —9))] = 0,000001 (6,1280924), (mm), [lg — 1 — ф’— р) 2h (pP — р’) (4 — g)] = — 05000000 (7,5915342), (mm), (Фр) 2% (p"— p') (g’ — q)] = 03000000 (7,9609192), (mom) Lg — + pP — р) 2h (dp — q'p)]= — 03000230 (4,3619868), (mem), (94° — Ч’ ф’— pl?) + 2h" (dp — q'p)] = 05000234 (4,3697928), 1 (m/m”) I’ (I? + h?) = —0,000000 (8,3010483), 1 [m/m’ Р-н и) = 05000000 (10,5710484). СлЪд. сумма членовъ перваго порядка == — 05000867, « « « третьяго порядка = 0,000006. Венера и Уранъ. (m!m’’) Г = — 0000020, [тт] = — 0000010, (mn?) РР (9—9 (p”’ р] = 0;000000 (12,5390225), (mm), l a "_ g)— (pP — р] = — 0,000000 (9,3870073), тут"), Г (1? + 1?) = 0,000000 (10,3791320, Me mn, (2+ 1?) = — 0000000 (10,3842710), (m;m’?), [27 77’ KW) ++ W?)) = 05000000 (7,4299544), (mym’’), [21 ИИ) + Р-н 1?) = — 0/000000 (7,4267801), (mem) Р-н и) = 05000000 (8,2991868), (mem UP RE) = — 05000000 (8,5496126), (mem) (UP) + PNR] = — 05000000 (8,3220968), 1 (mem [Г (РЗ) ор] = 05000000 (8,1019521), (mem?) ee р’ py — p'(g "— g))] = — 05000008 (6,8956694), (mm), [рр (Фр) — pq — q))] = — 07000008 (6,8998372), (m;m’”) „Up En фр) — p 4—9) = 0000000 (8,1026971), (mm) [р-н 2h (pP — p°) (’— 9] = — 05000000 (8,6757554), Note de l’Acad. Imp. des sciences, УИте Serie. 7 50 N. ПЕрРЕВОЩИКОВЪ, Cm, [Ра — gp pi) + 2 (pP — p') (4—9) = 03000000 (7,0440721), (mm?) [Ра фр) 20 (gp — dp) = 0,000006 (6,7834842), (тут?) 1’ — 9° + pp) + 20° чр”—Чь))] = — 0,000006 (67853883), 1, (тит?) Г (2 1) = — 03000000 (10,6795415), 1 [mm] 0° (1? +R?) = — 0000000 (10,3872288). Cab. сумма членовъ перваго порядка = — 0.000010, « « « Tperbaro порядка = 0,000000. Земля и Меркурий. (mm) l" = — 0000183, [mm]! == 0.001735, (тут), [Р-н № — (9—9) — (ф’— p}] = 0,000001 (6,1890994), (тет), [Р-Н — (4—9 —(p"—p}}= — 0,000012 (5,0985951), (тут), Г’ (Р-н №”) = 0000000 (8,2135393), (mim), (+?) = — 0,000000 (8,5869510), (тут), [21° QU" Rh”) + 1? +4 W?)) = 0,000000 (7,1929569), (тут); [21 (И + hi”) + (Г-н и”) = — 0,000000 (8,9235013), (тут), (Р-н ^)= — 0,000083(5,9203970), (тит), (Р-н 1?) = 0,000169 (4,2271298), (тот), [Г (В — 1?) +2] = — 0,000043 (5,6333808), 1 (тут), [Г (?— h?) + 2] = 0/000039 (5,5867566), (тут), [1(р”— р’ — (фр — 4—4) = — 0.000088 (5,9474091), (mm), [lp —p} — h(g pp — р" 9—1’) =— 0,000246 (4,3907588), (тут), [(р”— р’ — h(qp— p") — pq — 9} = 0,000032 (5,5084783), (тут). LÉ (9—9 — ф’— р») + 2" (р— р”) (94—49) = — 05000016 (5,2157036), (mm), [2 ((9”— 9 — ф’— pi?) + 2h" (р—р')(4—49')] = 0/000041 (5,6176274), (тут), [1((4" — 9°-+ (p" — р») + 2h (4’р— gp") = — 0,000069 (5,8401313), (тут), (gp + ф”— ру) + 2h (g’p — qp”)] = 0.000122 (4,0874305), 1 (тут) (Ён №) = 0/000000(8,4109525), 1[тут] (!"-н №”) = 0.000000 (7,3884264). Crbx. сумма членовъ перваго порядка = — 0,001918, « « третьяго порядка = 0,000263. ВЪЕОВЫЯ ВОЗМУЩЕШЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ IMAHETR. 51 Земля и Венера. (m}m’) "= — 05014351, [Im/m’] = — 07018489, (mim) [Р-н h’—(g — 9) — (p"— p)] = — 0,000172 (4,2345875), (mim), LU 1? — (d’— q)’— (p" — p}] = 0,000611 (4,7357695), (mem), [2 + N'a) + (ны W)) = 0,000019 (5,2900653), (mim), [2 UV + Wu”) + Г-н W)) = — 0,000037 (5,5704243), (mem), 1"? + h"”) = 0,000006 (6,7615644), (тут’), (+ N°) = — 0000025 (5,4039917), (mem), Г (1? h?) = 0/000003(6,4265535), (тт), (Р-н?) = — 0}000007 (6,8485086), (тут), [1 (7? — №) + 27" ] = 0,000006 (6,7497695), | 1 (тут), [#1 + ЭРА" = — 0,000023 (5,3654065), (mom), [7 р” — рф (gp — pP) —p" (d — g’))) = — 0,000022 (5,3405399), (тыт’) pp} — I (dp — pP) — pP" — g'N = — 0/001242 (3,0944472), (mem), [lp — pP)’ — (= pP" (d —g ))] = 05000353 (4,5480185), (m;m‘) (Lg — 9° (pl — pl) + 2” (pP — p")(g — 9’) = — 03000590 (4,7708639), (тут), [Г (a — 1? — "р-н" (P —p")(d — 9 )) = 03001769 (3,2477267), (mm), Lg — 9 + cp" — р’) 2h (gp — dp )) = 05000060 (5,7753749), (m;m’), Lg — 9 + pl — pp) + 2 (gp — gp) = — 0000521 (4,7165621), 1 (тут) 1" (Ён №?) = — 0,000002 (6,3059631), а [тут] (+ N°) = — 0,000003 (6,4159976). Cıbı. сумма членовъ перваго порядка = 0,004138, « « « третьяго порядка = — 0,001091. Земля и Марсъ. (mm) Г’ = — 0000827, [тут] Г” = 0.018939, (mem) "+ — (4—9 (pP — pP”) = 0,000013 (5,1005535), (тот ("9 —(ф”- pP’) = — 0.000049 (5,6931946), (mem, Г (4h77) = 0,000000 (7,3064646), (пт, (+ в") = — 0000000 (7,9299689), (mem) [2 7” WR 5 TR] = — 0,000012 (5,0647528), 52 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, тит). [21” ll" + Wh") +1" (+ в) = 07000015 (5,1732030), 6 (тут), (+R?) = — 0,000364 (4,5616248), (mem "(Р-н в") = 0,000911(4,9597318), mem), (PR?) + 21”) = 0/000017 (5,2336394), ie Im LEP?) + 2] = — 0,000030 (5,4733377), (mm), I” (р m —p lp h” (g” (р"— р’) ‘FA pP" (g” — 4”)] Е 07000007 (6,8633771), (т, т”) fu p"—p' Yy— р” (g” (р”— р” pis р” (9 — qd) ms 0,000 1 75 (4,2423663), (mm), [Е (рф (а pP" —p") —p" (q"— 9] = — 0,000045 (5,6574327), (mm), [а рф" р") + 2” (р"— p°)(g"— 9") = — 0,000011 (5,0451845), (mem), [l en. gY—(p"— je + 2h"(p"— р”) (4"— 9")] = 0000031 (5,4939004), (m;m””) [Г-Н фр’) 2h (gp — ЧР’) = — 0000000 (8,9457189), (mm), [Р-Н Фр") + 2h (gp — gp") = 0.000115 (4,0616873), L(mm) U’ (12 +R?) = — 0000000 (7,0666469), 1 [тут"] Г” [1 -н |) = 0,000003 (6,4264353). oa сумма членовъ перваго порядка = — 0,019766, « « « третьяго порядка, = 0001014. , Земля и Юпитеръ. (mm) ’ = — 0.019566, (тут ] 1” = 0079716, Nr: (9—9 — (p”— p'}] = 0000002 (6,3214540), m” m”), 1A DU? -- na (4 UGS ie (pP — р’):] г Drake, 0/000060 (5,7757042), тут”), 1" (?+- в?) = 0,000001 (6,1577380), (mm) l'A +R?) = — 0,000002 (6,2781514), he [ar (Р-н nn”) +1” (+ и] = — 0,000245 (4,3889798), mom), [2 (+ WR”) + Р-н и] = 0,000022 (5,3531601), (mem) 17? +”) = — 0,000175 (4,2434194). (mem) LP +R?) = 0000322 (4,5076791), (mm) (в) + 2] = — 0,000039 (5,5890699), 1 1 (mem), [ER в) + И] = 0,000051 (5,7124660), (m/m”),, 1” (p”— ар — р" 4" — 9) = 0/000570 (4,7558441), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 53 (тут!) (p” — pP? В (4 7 — pP") — pq" —9))] = 0,000731 (4,8641436), (mn) „1? (pp а pp) р" о 000028 (64096401), (mm?) [1 (9 р") 2h" (pP — р") (g” — 7 )) = 0,000006 (6,8040885), (mm), Lg — go — Фр") + 2h" (pP — р") (4 — EN в mm”) Lg — ge Фр’) 2h (р-р) = — 0,000459 (4,6620041), mm”) [ан pp) + 2h” (gp — gp") = 0000518 (4,7144632), 1 (mm) Г-н в”) = — 0.000003 (6,4405776), [тит] (4h?) = 0,000011 (5,0506133). СлЬд. сумма членовъ перваго порядка = — 0,099282, « « « третьяго порядка — 0,000480. Земля и Сатурнъ. (m/m”) I” = — 0.000903, (m/m’) = 0,000036, тит’) U" >? — (q” — q")’ — (pP? —p'ÿ]—= 0,000000 (7,2816931), (m;m”), 1 1? +0? — (d’ — g'ÿ — (pP — р” = — 0,000002 (6,2472224), (mim”), 1" (!” + h”?) = 0000000 (8,8086881), (mim), Р-н В) = — 0/000000 (8,8477970), (mem), [27 ("7 + RP) +1 (+ W)) = 0,000008 (6,8825640), (mom), [2 (Р-н NN) + Г-н W)) = — 0,000007 (6,8731438), тут”). 1" (Р-н №?) = — 0,000000 (7,0151378), (тут”), Г (Р-н №?) = 05000000 (7,2693148), mem), U? — в) + ARR] = — 07000009 (6,6252823), и 1"? — №) + 2Рир] = 0,000003 (6,4166509), (mem), LP — pP’ —h Фр" 9—9) = 0,000077 (5,8896521), (mem), pp} —h (9 p—p—p" (9 — 49) = 0,000083 (5,9218643), ea (р-р) ne g'—g")]= — 0,000000 (7,9601589), mm’) LE (gg — pp) + 2h” (p"— р") (4”— 9’) = 05000004 (6,6502484), = ld’ Ra + 9h" (р’— р") (4’—9'] = — 0/000010 (5,0209092), (mom) „U — + pP — pP") + 2h" (gp — g'p")] = — 0/000002 (6,3962436), (тут) 5 ld — Р-н pP — pP") + 21" (gp — g'p")] = 0,000002 (6,4113597), 54 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, 1 (тит) Г (12-1) = — 0,000000 (7,1047599), 1 [mom]! (Г-н X?) = 0.000000 (9,7048211). Cabı. сумма членовъ перваго порядка = — 0,000939, « « а третьяго порядка = — 0000003. Земля и Уранъ. (тут) l = — 07000021, (m}m’’) Г" = — 0,000023, (m/m’”), LE (1—9 ("р") = 0/000000 (10,2424179), (mm), "WW?" — g’) — (pP — р’ | = — 03000000 (8,8098597), (m}m’?), (+?) = 05000000 (9,1801547), (mm) (Г-н 1?) = — 05000000 (9,1899456), (mem), [РР М) Р-н N°) = — 05000000 (7,0300182), тут”) [27 (ET 17) + Р-н") = 05000000 (7,0277820), (mm (Р-н) = 05000000 (8,6525813), (m/m’’), 27 (1? + 0?) = 05000000 (8,9035224), (mem), (PR?) + Ри] = 05000000 (7,3006060), В (mm), Ye? — в?) + Ya — — 0,000000 (7,0820289), (mim?) [РТ pp а рр") — р" “—9’))] = — 07000000 (7,9019054), Gr 7) [р рН а фр") — р’ 4” — р”))] = — 03000000 (7,9098715), (mm, 17 pP рр" pP) —p” a" 9] = — 0000000 (9,3929946), (mem) [Ра — pp?) + 20° (p’— р”) (4—9 = —0,000000(8,0891679), (m/m’”), Lg — Ир") 21” (pP — pP") 9] = 05000000 (8,4578111), (mon), [Р-Н ФИ pP?) + 20° (р — gp) = 05000000 (7,7898872), (mm „10 (ан 9’ pl) + 20” (gp — 9] = — 0000000 (7,7935863), SVT 1 (mom) (Г-н В) = — 0/000000 (9,4799965), 1 [mm] 7 (Г-н. 1) = — 07000000 (9,5089395). Слфд. сумма членовъ перваго порядка = 0,000002, a « « третьяго порядка = 05000000. Марсъ и Меркурий. (т”т) l — 0001041, [m/m]!— 07000220, (тут), I" [Р-н *— (9 — 9)’ — (p"— ру] = — 05000003 (6,5359127), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЫПИХЪ ПЛАНЕТЪ. 55 (тут), Г" [Р-н — (q" — 9° — (p" — р] = — 0,000066 (5,8217048), (тут), 1” (LR?) = — 03000002 (6,3890469), (тут), Г" (2 1") = 05000004 (6,5846937), (тут), [22 (Ш = в") + (Г-н м")] = 05000004 (6,6440062), (m) m), [2 (Ин М”) wo н.в") = — 0,000004 (6,5723271), (m, m), (Р-н №№) = — 075000009 (6,9635010), (тут), (PR?) = 0,000017 (5,2383613), (my m), [7 (P— 1?) + 2" ] = 0,000065 (5,8108648), 1 (m) m), (U (P— 1) + 21h] = — 05000046 (5,6658512), (my m) LP" — рф (а фЬ— р”) — р” 9—9] = — 05000016 (5,2083306), (m, m),, [Cp —p}— h(gp—p— pq — 9") = — 07000025 (5,3977351), И! (my m) „(pP — р) (рр — р” (g — g)]= 0,000002 (6,2088539), (mm), [Г (4 — 9°— pP" — р) + 28" (р—р”)9—4”)] = 0,000004 (6,5788481), (m, m), [Г (4—9 фр») + 2" (р— р") (9—9”)] = — 03000009 (6,9633898), (тут) „LU — ФН (р — р) + 2h ("р — ар") = — 07000009 (6,9976968), (mm), Il” — ФН D — р) + 2h (gp — gp") == 05000012 (5,0925840), тут)" в") = 0,000004(6,6553384), [тут ЦЕ k"?)—= 0/000000(7,9811026). Cab. сумма членовъ перваго порядка == 0,000821, « a « третьяго порядка == 0,000219. Марсъ и Венера. (my m’) Г” == 0,038734, [mm]! = — 03001158, ‚тут, PAR (9—9 ("р ] = 05000025 (5,3934856), (m, m’), PR (4 — 4) — (P” — pP’) = — 07000146 (4,1658109), (m, m’), Г” (Г? №) = — 05000130 (4,1138897), (my m), PP -- №") = 0,000393 (4,5949569), 51 о (mem). [21” 7” Wh”) + (2h?) = 05000079 (5,8998485), (m, m’), 12 (U вы”) Ar. ji (+ в] NES 0,0000 1 р) (5,0731807), (тут). Г (12 -+- 1?) = 0,000000 (8,8533327), (mm) U (= в?) = — 0000000 (7,1869354), (тут), (2—3) + 27”) = — 07000000 (7,9163073), 1 (т”т,), ("2 в?) + 21" = 0/000000 (7,9539136), (m, m’), [Г (р”— р (тут) [[ (рр — NP — р) — ра (тут), [ (m, m’); A. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, m m 9 )) 10 ((g” — 1 — (D — р’) ie 2h” (m m. je Maas Ph (gp — pP") — pP" (d — g ))) = — 0000003 (6,5234162), 7 ]= — 07000016 (5,1991278), Грир pP — pP") — pP” 9—9”) = 05000003 (6,4465089), p—p")(g — g")] = 0;000039 (5,5876895), ры Del) (m, m’) [2 (9 — + pP" — р) 2h ( (m, m’ ] = — 0/000213(4,3279945), ]= — 0000002 (6,2817133), gp")] = 0/000005(6,7017741), 1 (m) m’) I” (+ Е) = 0,000168 (4,2260367), 1 (m, m’ 7 (2h?) = — 05000005 (6,7017115). Слфд. сумма членовъ перваго порядка = 07039892, « gp — ар”) (Cm mm D Cie de « « третьяго порядка = 0,000459. бити Марсъ и Земля. 7 — 0.148853, ПИ [m, т REY), AS LP) mg m mm) a А 0 ie). (p"— / (тт) Г’ =—- 0003844, (mm) LCR (4—9 — (p"— р” = 0/000226 (4,3551151), И р’? = — 03000897 (4,9477562), ут’), ("в") = — 0,001123 (3,0505153), (тут”), (тут), (mm), "(= в") = 03004721 (3,6740196), LA" 7” + KW) + Г-н] = 03000506 (4,7042566), [27 ("+ KR) + Г (!? + 27] = 07000650 (4,8127070), (mm), Г’ -= и) = 0/000002 (6,3801781), (т”т”), U’ ((? +R?) = — 07000006 (6,7782851), (mm [I EE В”) + 2" ] = 07000073 (5,8638578), 2 (m2), [1 (и) + ЭРК" (an), [Cp — PP (Фр (mm!) m N — 0000127 (4;1035561), "‘4’—4’”)] = — 05000006 (6,8074376), ALP" — pP? — I" "рр" 9"—4”))] = — 03000154 (4,1864266), (тт) (pp? — (9 pP" — pP") р" (g"— 4") = 05000040 (5,6014930), тут") [9 "р-н 28" (pP’— р") 9"—9")] = 03000206 (4,3149503), (my m”) „Lg — 9" — фр") 2h (р (m'm”) , (Г (4”— + (D — р”)?) + 2h"(q p'— p")(g"—g")] = — 0000580 (4,7636667), p En р”) ] = 05000000 (8,2531469), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 57 (my m”), 7 ((g” — + (ф”— р’) LP 9h" (gp — gp”) NII )] = ВК. 0.000023 (5,3 691 15 3), 1 (тут) Г" (и?) = 0.000647 (4,8106975), A тут”) Г (2 + X?) = — 05000017 (5,2227380). СлБд. сумма членовъ перваго порядка = 07152697, « « « третьяго порядка = 05004080. Марсъ п Юпитеръ. (тут) "= 17208393, re == 10250309, (mm) [Р-н — wol, (р’ mi) | = — 0,000315 (4,4981376), (mm), LEE (9—9 (p”— р”) = 05004116 (3,6145507), (mem) Г” (Г-н NT) = — 0/002940 (3,4684192), (mm), (PR?) == 0.005191 (3,7152214), и > [р т WR”) 12 и п") u 0,025609 (2,4083969), (т, т (me m), [a (EE В) TP +R] = 0020052 (2,3021661), (mm) 1” 1? 1”) = — 0000592 (4,7722561). (тот) 17? №) == 0,001135 (3,0551803), (an), CGR) + IRON] == — 0,002704 (3,43 20658), 4 (m, m”), Fat DDR В = 0,002051 (3,31 18885), тт (ао 4 — 9] = — 0,000158 (4,1993509), Чт (pP ph pP — pP" 4—4] = — 0,000283 (4,4513774), (mem) [р р (9 Фр” ок q = 0500002365, en (тут) (qq Eine (p”- P”)(g” - )]= — 07000940 (4,97324 (mem), Lg" papes ete — "= 0,001518(3,1813704), тут” Lg pp) + 24” (gp — gp) = — 0001006 (3,0027497), mm”) [РР (gd + p” en Fl — 97° Hm 0’001356 (3,1323442), 1 (m) m”) I” +) = 0,005250 (3,7201483), 1 (m, m] (Г-н в) — 0,001087 + 0364177). СлЪд. сумма членовъ перваго порядка = 0,958084, « « « третьяго порядка = — 0,006474. Mémoires de ГАса4. Imp. des sciences, УПше Serie 8 58 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Марсъ и Сатурнъ. (m/ m”) I" = 0.051996, [тут ]Г = 05000106, (my m’), [Р-Н — (9—9 (pP? — pP”) = — 03000003 (6,4822021), (mm), 1 ee pee (’— 4 — (р’— pP") wie 07000123 (4,0904995), тут”), 1” (2 7) = — 03000116 (4,0649749), (тт), (EH?) — 07000141 (4,1508619), | (m, m’), [27 (РН) + Pl” KR) == 0.000758 (4,8798142), (m}’m”), [21 (Р-н W”R”) + Р-н") = — 03000718 (4,8563922), (mm) Г’ (Р-н №?) = — 07000003 (6,4924150), (mm), Р-н №) = 05000000 (7,7522483), (m’'m”), LÉ" (€? — №") + 21”n”’W”) = 05000211 (4,3251350), тут’), (ER?) ЭР" ] = — 0/000136 (4,1338905), (mem), [ра — р-р" (d’ — 9”) = — 0,000090 (5,9547713), (m}m”),, Ip — в) — №’ (94° (р’— р”) о 43) rn 07000 1 07 (4,02 9557 т (тт [р р р-р" 9—9”) = 0,000008 (6,4671751), (mem), (gg — pp") + 9h" (pP — р") (а’— 4") =— 0000074 (5,8692960), (mm), (Ч pp) + 2h (р’— p°)(g° — g”)] = 05000175 (4,2434591), (mm Р-Н’ р") + 20° (gp — gp") = — 0000284 (4,4532984), (mm), 1” — "+ pp) + 2 (gp — gp") = 03000308 (4,4890226), 1 (тут) I” (+R?) = 0,000226 (4,3539106), [тут] Р (Р-н в") =0,000000 (7,6621445). СлБд. сумма членовъ перваго порядка = 0.051890, « « « третьяго порядка = — 05000270. Марсъ и Уранъ. (m) m”’) Г" = 05001208, [тот] 7 = — 05000066, ето (gg (рт y] = — 01000000 (8,3034010), my m7), Hi Lee pas (g7— 1 es (р”"— р" er 0,000003 (6,5071869), тут”). в?) = — 0,000003 (6,4218000), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕШЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 59 (m’'m’?), 2" ("2 М") = 0000003 (6,4442926), (m) m’”),[21" (РТ RM) + TE +R) = 05000043 (5,6320104), (m’m’?) [2 (PPT RP = (5) = — 0/000042 (5,6267087), (mm) РТ (Р-н) = 05000000 (7,1146843), (mem Р-н 2) = — 0/000000 (7,3670326), (m) m’), (PR) + 2170] = — 0,000004 (6,5694904), 1 (mm), (PR) + РИ = 0/000002 (6,3552363), Cm) 107 (p"— pP" Ва р-р" — р" 4—9") = — 0/000001 (6,0570329), (mm), [7 (p” je, — (gp —p") — p” (d’— р") = — 0,000001 (6,0755259), (m/m’”) , и D) ит pP") — р" (9 7— g)")] = 0,000000 (9,9215419), (mm) Lg gp р") + 9h" (pp) (4-4 =0,000000(8,1620589), (m, m”), - 2») + 24” (р-р) (gg )) = — 0,000000 (8,3315804), (m) m’), 1" — + Ир") + 20 ар" dp )] = 05000001 (6,1715918), (m, m’), — + pp) + 20° (dp — gp") = — 0,000001 (6,1802204), (mm I) 11 (rene к") Du 0,000005 (6,7200292), + pm 9° (PA = — 07000000 (7,4576840), 3 [т Слфд. сумма членовъ перваго порядка, = 0)001274, « « « третьяго порядка = — 0,000015. Юпитеръ и Меркурий. (тт) U” = 07000007, [тт] 1 = 07000000, тит), LP ARE (4—9”)*— (р— р”) = — 07000000 (9,2609838), nn [Р-н h— A g)—(p—p"})]=— 05000000 (7,5211132), (mm), (Е В) = — 05000000 (9,6240266), (m?’m), (Е) = 03000000 (9,6438089), (ту’т), [21° QU Мы”) + ЦЕН”) = — 03000000 (7,7527492), (mm), [27 m) + N) = — 07000000 (7,7481235), (ту’т), a: —= — 0,000000 (8,4801089), (тт), ЦР-н- №) = 03000000 (8,7321549), mm), [17 (РА №?) + 2” ] = — 03000000 (8,8093515), - (m?’m), [ET (P— 1?) + 211" ] = 07000000 (8,5941674), 60 Д. ПЕРЕВОШИКОВЪ, (тт), [Кр — р” Афр р” Ч —4’)) = — 05000000 (7,8047881), (тт), [рр (рр (a — 7” ))] = 0,000000 (7,8210140), (m?’'m) „Ip р” Вр” 4—4”) = 05000000 (9,6108487), (m?’m) „1 (a — 17? фр”) + 2h” (р— р”) 4—4”) =— 05000000 (7,1601448), т, Lg — gp — pp?) 2" (р— p”) 4—4”) = 0,000000 (7,5294763), (тут) „I — 1 фр”) 2h (g” p — gp” )] = 0,000000 (7,3317653), (m?’m) в [1—9 фр”) 2h (gp — gp!) = — 0,000000 (7,3393290), 1 (тит) (Р-н. 2) = 03000000 (9,9226058), 1 [m?’m] КР’ + 2) = 0000000 (10,9608483). C.rbı. сумма членовъ перваго порядка == 05000007, « « € rpersaro порядка == 0,000000. Юпитеръ и Венера. (m?’m’) Г” = 05000193, [m{/m'}l = — 05000003, (nm) LP RE (d — 7 (р р” = 05000000 (9,9406796), (mm) РН (gg (р p” )) = — 03000000 (7,6659412), (2m), LEUR?) = — 0,000000 (7,0580192), (тт), 17 (1? + h7?) = 05000000 (7,1242595), (mm), [22° CUT Wh”) + (72 h72)] = 05000000 (7,5571661), (mm), 2 N) + Tl’? и?) =— 05000000 (7,2389058), (тт), U? в) = 0000000 (10,1208029), (m? m’), U (+?) = — 0,000000 (10,3782313), (m?’m’), [1 (1) + 21 ] = 0,000000 (9,6677008), тт) [РР п) ANR] = — 0000000 (9,4690625), (mm), [[(р’— р’ Е — (dp ‘is РИ —= — 03000000 (7,0806001), (nm) [рр В р-р" “ — q7))] = — 05000000 (7,0872503), (mm), (р’— Pe рр" — g")]= 0000000 (9,4091199), (mm), NK и (р’ —р”) (9—9 7)] = 07000000 (8,9385131), (mm) [gg — pp") + 2h (p—p")(g —9")]= — 05000000 (7,3111911), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕШЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 61 м 4 2 + (p — pp”) + 92h (g7p — 92”)] = 07000000 (7,2637443), (mm) Lg — Р-Н pP — op" ?) + 20 а p— gp" )] = — 0000000 (7,2906072), 2 (m?’m’) 1” 1”? 1?) = 0.000000 (7,3 u ттт Г-Н" 2) = 0,000000 (9,5472112). т сумма членовъ перваго порядка = 05000196, « « « третьяго порядка = 05000000. Юпитеръ и Земля. (m!’m”) 17 = 03000427, (т/’т”] Г’ = — 07000006, тт", CR ("рр") ] = 0,000000 (9,7948952), тт", 2" 11? +? (9—9 (рр) *] = — 0,000000 (7,2491454), тт 1” (1? 17%) = — 0,00000047,4119123), (m m”), 17 (+ 1”) = 0000000 (7,5323257), (mn), (QE TT N) (Е и] = 05000000 (7,0077621), (ntm) [227 QT WR) + (+ м3) = — 05000000 (9,9719424), (m?’m”), Г (=) = 03000000 (9,2044117), (m?’m”), LR?) = — 03000000 (9,4686714), (mem) [Е (2 — в") + 2770’) = 0,000000 (8,8905540), 1 (m?’m”), [Р-н РИ" ] = — 0,000000 (7,0139501), (m?’m”) Cp р I (Pf — pP) — pP” a’ — 9] = — 0:000000 (9,6803312), (nn) [Г (ри рр" 4—9] = — 0,000000 (9,7886307), т” р р 4" — 9) = 0.000000 (10,3781362), (m?’m”) (ар) 21" (р"— р”) (4—4 Е (mm), BAIE Ar = er 7) + 2h (p"—p7)(g'—9")] = — 03000000 (7,5853350), (ntm, Lg — dp "— р”) 9h" (gp — 9”) = 0:000000 (8,5382020), (m’m’) Lg" Р-Н" — pp) + 2h" (gp — ne — 0000000 (8,5906611), 1 (тт) РЕ В) = 05000000 (7,6947519), [тт] (+ 172) = — 07000000 (9,8420168). Сл6д. сумма членовъ перваго порядка = 0.000435, « « « третьяго порядка = 0000000. 62 A. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Юпитеръ и Марсъ. (т т") = 0000146, (т’т”] = 0.000093, (m?’m’”), 1” 17”? (gg) ("р") = — 03000000 (7,2597957), (mn 17 1? +? — (q" — g" —(p"— р”) = 0,000002 (6,3762088), (fm), 1” (+ 7) = — 0000000 (8,9785433), (mm) (PR?) = 0,000000 (7,2253456), mm") О-В") +1" (1? + hy] = — 03000003 (6,4574851), mm"), [UT WR) +1” (+ 1?) = 0,000002 (6,3512543), (mm), "(Г-н в) = — 0000000 (7,9146957), (тт), 1" (В) = 0000001 (6,1976193), (mm) [2” (в) + 21”) = — 0.000000 (7,8391880), тт") LR) + u mm), LE (@" — pP’ kg" "фр (g"—g")] = — 03000000 (7,1398091), mm) [рее (а рр" 9" — 4”) = — 03000000 (7,3918362). we Cp" ph" (а ор” (4 — 9) = 0/000000 (8,3110578), и т "р-н 2h” (p"—p7)(g"—q7)] = — 03000000 (7,0909713), mm LE (gg pP" —p” >) + 2 (р"—р аи AS (7,2990938), 2 mm), (gg + pp) + 2” (gp — gp] = — 03000000 (7,7298996), (ntm) Lg" D + о" ре) + 2h” (g”p” о. 1 (тт) Е” a h”?) — 0,000000 (7,2302719), фт] в) = 0,000000 (7,0315185). Crbx. сумма членовъ перваго порядка = 0000053, « « « третьяго порядка = 0,000000. Юпитеръ и Сатурнъ. (т’т’)Ё” = 07348493, [m!’m”] 1” — 05004068, тт”) Р-Р (pP — pP] = — 05000342 (4,9254688), (m?’m A); ИГ Le? + | N RE (’— 9” — (р’— р”) Pe 0004111 (3,6140036), (mm), 1” (Р-н 1?) = — 05000369 (4,5980201), (m’m’), 17 (Р-н №?) = 0,001412 (3,1499480), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЫШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 65 mm), [OU (PP PR) = РР? В) = — 0/0005 11 (4,7088218), (mm), [21 Y RER) + Р-н 5] = — 0/001603 (3,2048896), (m!’m A Р(Р?-н в”) = — 0,000020 (5,2946821), (mm) PP +R?) = 03000045 (5,6525207), (m?’m’), 1” (3) + ARR] = 0/001858 (3,2689815), тт), LR?) + РИ" | = — 05002409 (3,3817729), (mem) [ИЕР ар 1q — g” ))) = — 0000000 (8,8957946), (mn?) [РВ — pP) — pP” 4—9] = — 05000000 (7,8039440), (mm), [р РЕ — pP”) — pP” 9—9) = 0,000000 (7,1297906), (m?’m”) р") 20” (p° — pP”) — q7)] = 95000116 (4,0634575), (m?’ m’), „U (gg — pp”) + 2h° (pp) - g)) = — 05000311 (4,4928440), . Peut 1 — Р-н p—p))+ 2h" (9—9) = — 07000128 (4,1066390), таит в (9 — QU + p Le 2) + 29h" (47 — Фр”) = 05000565 (4,7522178), 1 (m!’m”) 2° (17° + 17) = 03000404 (4,6064652), 1 [mm (Р-н в) — 07000005 (6,6736896). СлЪд. сумма членовъ перваго порядка = 0,344425, « « « третьяго порядка = 0,002627. Юпитеръ и Уранъ. (mm?) #7 — 07004977, ти’ 7 = — 05001610, 7m’), LR (Ир = — 05000001 (6,1122163), IV, m7), Fir? WI? (" — dé). ar (P”— pP) ss 0,000019 (5,2883916), (т, т (т, т (m?’m’”), 17? = 1), — — 0,000003 (6,5009491), (m?’m’”), 27 1”? 7) — 0,000005 (6,7189824), (m?’'m’”), [PF (PTT RER) 17° (1? )] = 05000060 (5,7777151), (mm?) [OUT rn) 7? 1) = — 05000025 (5,3911561), (mm) +R?) = 07000003 (6,5439241), (mm РР) = — 05000007 (6,8222193), (m}’m’?), LEUR 2) + ор" | = — 05000012 (5,0681646), 1 (mm), 1’? RP) + 97h77] = 0/000008 (6,9337330), 64 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, тт" Er’) ET — p" 4—9] = — 05000000 (7,7087160), Mn), Иа Ир" Ч 9] = —0,000000 (7,9246994), (тит) (pp — о )— р” (9 —9”))] = 0.000000 (8,7860341), И и. pp + р" р) (7 4”) —0/000000 (7,4737940), (m, m (mm), [ET (4 M pp) OR (pp) (а q”)]= — 0,000000(7,8591607), (mm) „U — + pp?) + 20° (gp — g”p” )) = 0,000002 (6,2664837), (mm?) [7 ig" - BR pp”) + 207 (g’p”"— g’’p”)) = — 07000002 (6,3758894), 1, (mm?) 17 (7? 7) — a (6,7612513), 1 [mm] LU в) = — 0'000002 (6,2710009). Сл6д. сумма членовъ перваго порядка = 0,006587, « « « третьяго порядка = — 0,00087. Салурнъ и Меркури. (m/m) I’ = 0'000000, [mm] 1 = 0.000000, (тут), [Р-н № — (g’ — q)’— (ф’— | = — 0;000000 (12,0517739), (тит), LR — (q’ — q)’— (pP — р) = 0.000000 (10,8361051), (m}m), (Р-н №?) = — 0,000000 (11,0829160), (тит), Г (Р-н №?) = 0.000000 (11,0888733), (тут), [27° (НМ) = ЦР? №”) = — 0.000000 (8,6376223), (тут), [AU (Ш hh”) + КР*-н и?) = 0000000 (8,6362708), (тт), IP’ №) = — 0,000000(9,3360002), (тут), (Ё-= 1?) = 0,000000 (9,5407098), (тля), [РР — №) + 2] = —0,000000 (8,4371091), 1 (тт), [P(P— 1) + 2] = 0/000000 (8,2172441), (т.т), (pp) — 1 (4Ф— р — р’ 9—9’) = 0000000 (8,5898028), (тут), (Ep —p} — (рр) —р’ 9—9) = 0:000000 (8,5946301), (тт), [((р’— ру — (gp — р”) — р’ 4—9”) = — 0,000000 (11,8610952), (тут). [Egg — фр’) 9 (p— р’) (4—9) = — 05000000 (9,8785178), (тут), LU ((9— 4°*— pp) + 2 (p—p'Xq— 9) = 0.000000 (8,2468985), (тут); [1 (4— 7’ p— р”) + 2h (g/p — qp’)) = 0,000000 (7,4411403), (m/m) „Lg — pP’ + ф— р”) + 2h (gp — gp) = — 0/000000 (7,4433799), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕЕЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 65 1 тт) (C2 3) = 03000000 (11,3832268), 1 [пит] (Р-н №) = 0.000000 (10,9066236). СлБд. сумма членовъ перваго порядка = 0,000000, « € третьяго порядка == 0,000000. Сатурнъ и Венера. (m m’) Р = 0,000000, [тот] Г == — 0,000000, (тит, PU RE (9—9 — (p’— 2”) = 0/000000 (12,6402621), (тут), Р-Н — (9—9 — (p — p/Ÿ] = — 000000 (10,8840055), (mm), 7° W? + №) = —0,000000 (10,5041917), (т’т,), I (7? + В") = 0,000000 (10,5247277), (тут, [2 U + Win”) + (Р-н м?) = 0,000000 (8,6134504), (mem), [27° + В”) (Р-н ?)] = — 0000000 (8,6086456), (mm), 1 (14h?) = 0,000000 (12,9175558), (mm), # (+R?) = — 0000000 (11,1696855), (mem) [P —R?) + 21] = 0,000000 (9,1888148), 1 (тут), [2 (?— №?) + 21" ] = — 07000000 (10,9738887), (mim), lo р (9 р’ 4—9) = 0,000000 (8,2475116), (тут) [UP — pP’ (Ч — 9—9”) = 0,000000 (8,2642667), (mom) „U (р-р рф’ 9—9) = — 05000000 (10,0704431), (m’m’) а [Рф 2 (pP — р’) (9—9 = — 03000000 (8,3398743), (mm) LE (р-н 2h” (pP — p”) (9—9) = 0,000000 (8,6592593), (mem), Lg — + pP — pP) + 2h (gp — 9’) = 0;000000 (8,8446633), (m’m') [7 ((9’'— + ф’— р’) + 2h (dp —qp/)]—= — 05000000 (8,8524693), 1 (тт) I’ (? + и?) = 0000000 (10,8026738), 1 (mm) Г (РЗ + №) = — 03000000 (10,4854489). Cab. сумма членовъ перваго порядка = 07000000, « « « Tpersaro порядка = 05000000. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Serie, 9 66 A. Hepegomuross, Сатурнъ и Земля. (тит) I” = 05000000, [mm”] = — 0,000000, (m/m”), PUR — (q’ — 9’) — (p’ — р] = 0/000000 (10,3738376), (mem) Р-Н — (g’— 9)’ — (p’— р’ = — 0;000000 (9,3393667), тит”), (+) = — 0000000 (10,8408042), (тут). (Р-н №) = 0000000 (10,8799131), тут”), [27° + В) +1" (Р-н W?)) = 0000000 (8,5488112), Е. M LL +1) -н Г (Р-н №] = — 03000000 (8,5393910), (mm) "(+ и) = 07000000 (11,9836595), (т’т”), U ((” +- N°?) = — 0,000000 (10,2378365), (mm) [ (1 R?) + 7] = 0,000000 (9,8435463), 1 (тит), [7 (?— W”) + ЭГ" = — 07000000 (9,6349147), (m}m”) U р (q’ p— pP’) — P° (q" — 9) = 0,000000 (8,6105235), (mem), (pp) В (gp — pP”) — p” (q" — 9))] = 03000000 (8,6427357), (m! m”) LE Gp" — pP"? — (d’ pP’ р — Pd — 9) = — 07000000 (10,6810303), (mem), Lg — 977 — pp) + 24” (p"— р”) (d’ — 9] = 03000000 (8,7706691), (mm). 2 tie re р”) 2h (р — р’) (4—9) = — 03000000 (7,1413299), (m/m”) [Р-Н р" n°?) + 2h" (g/p" — g'p°)] = 0,000000 (8,4133895), (m/m”) (gp + фр" р’) + 2%” (g’p" — g'p°)] = — 0,000000 (8,4285056), 1 nr "Р-н №) = 0/000000 (9,1368760), 1 [m’m”] 1" (?-+- №?) = — 0000000 (10,7704444). Слёд. сумма членовъ перваго порядка = 0,000000, « « « третьяго порядка = 0,000000. Сатурнъ и Mapcz. (т’т”)Р = ив. — [m’m”] 1!” = 05000005 (6,7338998), ту, И R — ("= — (p" — р”) = — 0;000000 (11,8938189), (m’m”), U + su PA q = ”— р’) = 0,000000 (9,5021167), от PR) = — ENT аа ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНГЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 67 (m’m’”), I” (” + №?) = 03000000 (10,4389274), (m’m”), [2 ("+") = Г" (Р-н М?) = — 0000000 (7,4258334), im”), [27° "+ Rn”) + 1” (Р-н?) = 05000000 (7,4024114), (тт), Г” (Г-н №?) = — 0,000000 (8,6423835), (m/° т”), Dee к") we 0"000000 (8,9022169), (m’ р т”), Ш we в") Mrs an] — 0000000 (7,2243520), 4 (тут), LEE — в) + 2] = — 0000000 (7,0331079), (m’m By gr" (Dr p 7} ar р" а" (р"— р”) Be: р” И 4”) — — 07000000 (8,8908333), (m/m”), 1" (p"— PP’ —R" (g" —9))] = — 0000000 (8,9656191), (mm), [U (P" — pP’ — (gp — p9 — Pd" —9))] =0,000000 (9,4032371), (тет) Lg" — 7 — pp) + 2” (p” — p°)(g" — q°)] = 0,000000 (8,2486993), (mm) [1 ((9” hante + 2h" (р”—р’)(4"—9)] = — 0;000000 (8,6228624), (m’m!”) Lg" — dp" — pP?) + 9h" (gp — gp") = — 0;000000 (7,4137499), (m’m”) Р-Н pp) + 2h" (gp — q pP )) = 0,000000 (7,4494791), 1 (тт) Г (Р-н №) = 0,000000 (10,6419761), [тт] Г" (Р-н №?) = 0000000 (9,9315662). СлБд. сумма членовъ перваго порядка = — 0,000005, « « а третьяго порядка = 0,000000. Сатурнъ и Юпитеръ. (nm) = 0,015372; [ти] = 0,562787, (mm), PCR — (4—9) — (ф’—р’)] = — 0000025 (5,4078102), (mem) LR (4—9 (р-р) = 0/000126 (4,0963449), (mm) (4h?) = — 0/000024(5,3759629), (mm) (+R?) = 0,000085 (5,9278898), (mm), [2 + R7) PP? | = — 0003442 (3,5368754), (тет; [TH nn”) HT (UP +R?) = — 0,010788 (2,0329432), (mem) 17? + в) = — 0,002006 (3,3023052), (тт), 17 (1? +1?) = 0,004572 (3,6601438), (im), LEUR 1?) + 2] = — 0001585 (3,2001482), * 68 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, 1 (m’m”), [1 — + 21°] = 05002055 (3,3129396), (mm), [В (Фр (g" — 9] = 0,000218 (4,3386597), (mem) (pP — hl PP) — pq" —9))] = 0,001765 (3,2468091), (m’m”) [7 (p7 mA а — pP”) — pq" — 9) = — 0,000374 (4,5726557), (т pp) + 20” р") (4—9) =0,000663(4,8218497), (mem), [Р-Р Фр”) 20 (p”— pP”) (4—9) = — 03001783 (3,2512362), (mim?) — + pP" — pi) + 2h" (gp ФР’) = — 0,000217 (4,3374185), (тб "в [Р-Н Фр) 2 (gp — р’) = 05000962 (4,9829973), 1 (mem?) РР? №) = 0000024 (5,3844070), [тит] (+ №?) = 0,000887 (4,9480104). СлЪд. сумма членовъ перваго порядка = — 0,547415, « « « третьяго порядка = 0017721. Сатурнъ и Уранъ. (m/m’”) = 0,000326, [mm "= — 07010575, (тт Ра — (p°—p}]= — 05000000 (7,3338425), (nm Р-Р 97 Ь— (pP р’ = 03000001 (6,0771993), (mm), (9? + 1?) = — 03000000 (7,6285451), (mm) (+R?) = 05000001 (6,1340680), DCR UT RON) + (Р-н №] = 0,000069 (5,8388240), (mem), [A (ET + RO) (Р-н №] = — 0,000001 (6,0695190), (mem) (PR) = 05000031 (5,4986731), (m!m’?), 07 (+ RP) = — 05000069 (5,8397953), (mem), (PR) + 27777] = — 0/000080 (5,4832321), 1 (m’m’?), 1? — #72) + 207717] = 0,000085 (5,5436274), ть Ир — р’ 9—9] = — 0,000007 (6,8802061), ni pp PR ар" — р’ ар’) = — 05000042 (5,6252492), т.т”) wir PP — (7 — pP —p"(9"— 99] = 05000008 (6,8998328), Bi + (47 ФИ’) 2 (p— р’) (9—9) =0000030(5,4784510), (min), (gg pp) + 2 (pp) )] = — 05000079 (5,8991940), (тт 7 ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 69 (тт) „1 — dr pP’ — pP’) + 207 (pP — y pP )]= 03000020 (5,2946918), (m’m’?) (qq pp) + 20” (pP — pP ))= — 05000059 (5,7749473), 4 (mm I (Р-н №) = 0000000 (7,7115042), 4 [mm РУ (Р-н 0°) = — 05000017 (5,2219792). Cabı. сумма членовъ перваго порядка = 05010901, « « « третьяго порядка = — 07000059. Уранъ и Меркури. (тт) 27 — — 0000000, [mm]! = 07000000, (тт), 7 [Р- — (4—9) — (p— p””)?] = 05000000 (12,1173446), (тут), TR + — (1—9'— (р = — 05000000 (9,5077650), (тут), РР 0) = 0,000000 (11,5894815), (m}?m), CPR) = — 03000000 (11,5909605), (mm), [27° (W”- В") 1(1? + RP) = — 05000000 (9,8179696), (тут), [Р-н и") + ЦР RP) = 05000000 (9,8176487), (туйт), КР-+- 1?) = — 05000000 (9,6182411), (m}’m), (Р-н 12) = 05000000 (10,1731895), (mm), [77 (P— 1) + 2" = — 03000000 (9,5640205), 4 (mm), 7 (P— 12) + 2" = 05000000 (9,3426623), (mm) [pP — р’ — hg p—p””) — pq — d))) = — 05000000 (8,5901104), (тот), Up — PP h(g pp — pq — 9’) = — 05000000 (8,5913041), (mm) [Up — PP’ — hg (p — —р 4—9] = 05000000 (11,2519477), (mm) „1a — go Фр) (рр) 4—9] =— 05000000 (11,9765054), (mn) [7 a — dr р-р’) + 20 (p —p””) (g —g””)] = 0000000 (10,3443346), (mm) „la — dp — pr) + 214 р — qp”’)] = — 07000000 (8,1753248), (mim) „a — + P— pP”) + 2h (dp — gp’”)] = 05000000 (8,1758743), 1 (тит) РР и) = — 03000000 (11,8903345), 1 [mm] ЦР -- 2) = 03000000 (12,3754982). СлБд. сумма членовъ перваго порядка = 0,000000, « « € TpeTbaro порядка == 0,000000. 70 A. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Уранъ и Венера. (тт) ГР” = — 05000002, [mm]! = — 05000000, (m) m’) TRE (9—9 (pP — р’ = — 05000000 (12,9124000), (m}’m’), TR (9—9) — (pP — р” = 03000000 (9,7603848), (тут), (2-1) = 03000000 (9,0068541), (m2!) 27? + #72) = — 0'000000 (9,0119931), (тт, [277 (1? 0?) + 1 (24 ")] = 07000000 (8,2411030), (mm), [217 777 RTS Г-н") = — 0/000000 (8,2379287), (тт N), ee в) = 07000000 (13,5463495), (тут), U (Р-н. №?) = — 03000000 (13,7967753), (тт), [7 ({?— W®) + 2/%n””] = — 0/000000 (13,1255092), (mm), (PR?) + 21" = 05000000 (14,9053645), (m) m’), (р Py—hlgp—p Ra 9—9’) = — 05000000 (9,9118774), (тут Nr — pr} — (gp —p7 — pq —9))] = — 05000000 (9,9160452), (mem), [Г (р-р (ор — 9] = 0,000000 (11,1189051), (mim D RAC (dig a Ion pe 4”) =—0,000000 (9,4598790), (тт), Lg — р”) 2 (pP — pP”) (4—9) = 05000000 (9,8281957), (mm), HA + (p — p""?) + 2h (gp —9р”)] = 03000000 (9,6754688), (mm), (9 — + Фр’) + 2h (gp — 49 — — 0000000 (9,6773729), 1 (mm) (PP +R?) = — 0/000000 (9,3072636), [тли] (Р-н?) = — 0,000000 (12,9641151). Cabx. сумма, членовъ перваго порядка = ——0,000002, « « « третьяго порядка = 0,000000. Уранъ и Земля. (т т”) 7 — — 07000004, [т/т’] "= — 0/000000, (m m”), Р-Н — (d’— > — (pP’— pP] = 07000000 (12,2122991), (ntm) PE В — (9 — 7) — (р"— ру] = — 03000000 (10,7797409), (m}’m”), (Ph) = 05000000 (9,3383673), ВЪКОВЫ Я ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЬЫШИХЪ ПЛАНЕТЪ. fil (тот), 7? 072) = — 0,000000 (9,3481582), (mm), [27° 7 ИН Г-н] = 05000000 (8,4409246), (mi m”), [207 7? + ВИТ) Р-н] = — 05000000 (8,4386884), (mm), l'E? и) = 05000000 (12,6073702), (m}’m”), L'(L2 +R?) = — 0000000 (12,8583113), (mm) [ET В) + 21’) = — 0/000000 (9,0906525), 1 (тит), [РТР — n°?) + ЭР" | = 0/000000 (10,8720754), (тт) ор" — рф (а "рф" 95] = — 05000000 (9,1660749), тт") (pp Ph (ара "—9)] = — 05000000 (9,1740405), (тт) [рф В (gp — pP) — pl" 9" — g/1)1= 03000000 (12,6571636), (mm) Ра — pp) + 9h р-р! #1] = — 07000000 (10,7199573), (mm), [Ч фр) A (mm) Lg — 9 pp) + 2” (g”’p" — ар” )] = 0;000000 (10,6312089), (m} m”), Lg gp — р’) 2h" (gp — р] = — 0/000000 (10,6349080), (mem) (PP + a 6382091), ттт) = — 07000000 (11,2371497). Cab. сумма членовъ перваго порядка = — 0,000004, « « « Tperbaro порядка = 0,000000. Уранъ и Марсъ. (тит) р? = — 0000001, (тот ] Г" = 0000000, ТР р" р” = 0,000000 (11,9964877), (тот) РН (рр = —0;000000 (8,2002737), (тот), (2 77) = 03000000 (10,8359620), (m2), (РМ) = — 0000000 (10,8584546), тут"), (QU ("77") (Р-н) = — 0,000003 (8,9889322), id m), [20° WWW) 1” (+ W)) = 0000002 (8,9836305), (mim), (+R?) = — 05000000 (9,2506119), (mm) U" (+1) 0000001 (9,5029602), (mn в) + 21”) = 05000000 (8,0120950), 72 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, al 1 (тт Fe о и в") PRES ann] MA 07000000 (9,7978409), m7 т”) (re (pas pay 179 (g” We pe) — р” а g)] er 0.000000 (9,42 60107), + т”) l ju (ро m умы p" (g” EN ce g)] == 0,000000 (9,4445 1 ЭТ), 2 т”), pe” (р"— г р (g”p"— р’ ep? gas go) = 07000000 (11,2 905297). С И р — р”, ори 21’ (р”—р AN 9”) — 0.000000 (11,9891493), m’ Im т jf т т" 14 (4 LER en a du m Ч’) = — 0.000000 (10,1586708), ii m”) „1 (" — + pp) + 2” (dp — 4" = — 0/000000 (9,9553126), (m 1m in LE” (‹ que diet (DEP AE) Er 9h" (g’’p m A 1er 0'000000(9,9639412), 1 (mm) PTT +R) = — 0/000000 (9,1341912), ттт] 1” [7 17?) = 0/000000 (10,3895916). СлЪд. сумма членовъ перваго порядка = — 0,000001 (6,0982614), « « « третьяго порядка = 0,000000. Уранъ и Юпитеръ. (mem) 27 = — 0,042595, an m7] = 0,014855, (mim), 27 17? — (g? — g’)’— (р #ÿ]— 03000012 (5,0750510), Am), 7? hP?— (g? — — (p” — en Br (m}’m’’), 97 (92 4-7) — 07000027 (5,4334407), Fm), РТ (РР) = — 0/,000045 (5,6514740), (m), (т, (mim), [27° (PPT ВИТ) PP? NP) = — 0.000515 (4,7116464), GE), [297 (PL ВР) ИР 73] = 0000211 (4,3250874), (mem?) (HR) = — 05000034 (5,5375250), (т’т”), 17 (9? 4-12) = 0/000065 (5,8158202), (m) m И [ET — h”2) + от] = 0.000109 (4,0385282), тт” [7 (0? — МР) о" = — 07000080 (5,9040966), (nm) рр В p” — pP) —p’ tg” — 97] = 05000008 (6,8950408), (mm), ee Е =. pr — pP’) — р 4—9 7] = 0,000013 (5,1110242), m’ me Le (p° D er 1” (q бр” — р N 1] Ms — 0000000 (7,9723583), (nm), [7 (7 92 (pp) + 20” (р ae 4") =—-0,000000(7,5748273), En. Р-р 2h (pp) (97 — q)] — 05000000 (7,9601940), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 1.3 (mm), L”(g"— EE p” eg 2) жа 9h} ("р VW 4” р!) an ui 0000016 (5, 2175338), (mm), LT ИН pp?) + 9h (pP — gg р) = 0000021 (5,3269397), 4 (тит 7) Pipe ne) — — a (5,6652896). 1 (mm 17? - 0?) — 05000016 (5,2078076), Cıbı. сумма членовъ перваго порядка = — 0,057450, « « « третьяго порядка = 0,000784. Уранъ и Сатурнъ. (mm )l = — 05063338, [m’?m’ ] 1" = 05000705, (m? m’), 27 7? +? (97 — 97) — (pP — р’) = 0,000082 (5,9164211), (mm), 1? (рр = — 05000457 (4,6597779), (m’m’), AU W"*) = 03000057 (5,7546416), (m’ m’), U" (+ 0?) = — 0000182 (4,2601645), m’ m’), [OUT WW) + Р-Р] = 0,000080 (5,9053412), an N, era) VW? RP) = — 0000001 (6,1360362), (mm), Г’ (Р-н №) = — 0,000003 (6,4846322), (mn), (Р-н №) = 0000007 (6, 8257544), (ntm!) (TR?) + ARR] = — 0.000317 (4,5009545), 1 RU Ch?) + 27’n’n’”] = 05000364 (4,5613498), (mm), LD — pP’ — hd рр — 9’) = 05000012 (5,0820490), (тит si ИЕ pP — pP) — Pd’ — 97) = 05000067 (5,8270921), (m}’m”) , ie — р”! — ak zz р" — pi’ — 9 ))] = — 05000013 (5,1016757), n N. gp” a ee —р”) (9—9) = — 05000008 (6,8926961), m)! и (y — (po — pP?) + 207 (р’— р”) (9 — 9") = 0.000020 (5,3134391), pot OR une + pp) 2" (gp — р" = — 07000050 (5,6983479), (mm), [Р-Н pP — pr?) + 2—9") = 05000151 (4,1786034), 1 тит”) РРР М) = — en [тт РР + и) = 03000000 (7,8844651). Слфд. сумма членовъ перваго порядка = — 0064043, а « « третьяго порядка = — 05000464. Memoıres de l’Acad. Imp. des sciences, Vilme Série, 10 74 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, al di’ (19). Для величинъ 7,» ди’ и пр., получаемъ: Меркурий и Венера. (тт) h = 0,576173, [m,m’) № = 05010012, (mm), В [Р-Н в — (9—9) — (р’—р)] = 0,002822 (3,4505753), (mm), В [= № — (1—9) —(р—р)] = — 0,014126 (2,1500446), (тут), R(Ë + 1?) = — 0011476 (2,0598067), (тут). h (I? +- h?) = 0/080091 (2,9035866), тут’), [2h (+ hi’) + № (Р-н №) = — 0,002012 (3,3037785), (m,m’), [28 (I + М) + h’ (Р-н №*)] == — 0000478 (4,6793179), (m,m'),h' (+R?) = — 0000000 (7,8478808), (тт), В (Р-н №”) = 0000001 (6,2020928), (m,m'),[h(h?— 1?) + 211] = 0000002 (6,4031226), 1 (тут), [h (7— №?) + 211] = — 07000003 (6,5045217), (m,m’) [№ (4'— 9) — р’ — 9—9 Ф'— р) = 0/000039 (5,5919457), (тут), [й (9—9 — (Pd — 9 — ap — p)] = 0,000291 (4,4635051), (тут) „[® (9’ — 9) — (Pd —Ф — ap —p})] =— 0,000060 (5,7791435), (тут), [-—®(‹9'— 9 — ф’— р») + 2Цр’ — p) (49 —9] = 0002138 (3,3301661), (тут), [-— 1 (4'—0* — ф'— р») + 2Ир'—р)((—9] =—0,005724 (3,7577057), (m,m') „ [№ (q — 9° ф'— р) — 2 (gp — g'p)] = — 07000124 (4,0949528), (m,m') [ ((9’—9*-= ф’— ру?) — (gp — g’p)] = 0,000501 (4,6998752), 1 (тт) h (P + 12) = 0,012179 (2,0856269), 1 [тут] ® (Р-н №) = 0,000212 (4,3255948). СлЁд. сумма членовъ перваго порядка = — 0,566161, 4 « « третьяго порядка = — 0,083265. Меркурий и Земля. (m,m”) й = 05175046, [m,m”] h” = 0.006946, (m,m”), В [Р-Н — (g” — q)’— (p'—p)] = 0,000806 (4,9061818), (m,m”), В [Р-Н № — (9—9) —(p"—p}] = — 0,006541 (3,8156775), (тут”), в (Р-н №) = — 0,002348 (3,3708128), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕЕНЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 7 (m,m”), h(Ë + h?) = 0.005549 (3,7442245), (m,m”), [28 (+ hi”) +R" (Р-н 12] = — 0,002413 (3,3825901), (m,m”)„[2h (Ш + в") + W” (Р-н h?)) = 05001297 (3,1131345), (m,m”), №" (№) = — 0,000002 (6,3469242), (m,m”), h” (!” +) = 0,000004 (6,6536570), (m,m”), [h (В? — 1?) + 2h” = — 03000059 (5,7726066), 1 (m,m”), [h (в — 1°) + 28" = 0000053 (5,7259824), (mm), [Kg — Qÿ — 1 (p" (g" — 9) — gp" — р) = 05000159 (4,2012070), (mm), [a (" — q} — Г’ (pP (q"— 9) — gp" —p})] = 0000441 (4,6445567), (mm), [kg — Ч — (р (g"— 9 — gp" — p}] = — 0,000058 (5,7622762), (m,m”) „[— 1 (9 — 9° — ф’— р) + 21(p"— p) (d’ — Q)) = — 0,000822 (4,9151357), (mm), [— kg" — 9° — ф”— р») + 21(p" — p) (q’ — Q)) = 0,002075 (3,3170595), (m, m”) ,[h" ((q” — 9° + pp) — 21 (gP" — g’p)) = — 0000277 (4,4425165), (тут”) [kg — PP’ + (p"— pr) — 21” (gp" — gp] = 0,000489 (4,6898157), 4 (m,m”) h (Р-н h?) = 0,003700 (3,5682261), 1 [m,m”] "(+ h?) = 0/000147 (4,1668178). C.rba. сумма членовъ перваго порядка = — 0,168100, « « € третьяго порядка = — 05004566. Меркурий п Марсъ. (тт”) в = 0.005539, [тж” №” = — 0000381, (m,m’), В — (g" — 4)’ — (p" — р) =—0;000000(7,4257838), (m m’), ВН — (q" — 9)’ (р"— р] = 05000005 (6,7115759), (m,m”), h (4h?) = — 0,000063 (5,8022695), (тут”), h (+ h?) = 0/000099 (5,9979163), (тут”), [2% (1!”” + вы") +” (Р-н R?)] = 0/000192 (4,2827037), (m,m””), [2% ("+ ии") +R" (Р-н №?) = — 0000162 (4,2110196), (m,m””), X” (+R?) = 0,000003 (6,5139752), (тт), (Г в") = — 0,000006 (6,7888355), (тут) (В (#”? — 3) + 2" = 07000050 (5,7015684), 76 I. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, 1 (тут), [В — U?) + 2" = — 07000036 (5,5565548), (тут) Lg — — (pq — ap” — p}] = — 0.000032 (5,5123656), (re, [№ (g” — 9° — pq" — 9 — gp” — p))] = — 0/000050(5,7017701), (mm), [kg — 9) Г’ (p” (g"— Ф— gp” — p))] = 0,000003 (6,5128889), (тут). [— kg" 9° — pp) + 2(p"—p)(g"— 9] = — 0,000011(5,0395637), (m m”), [-— h(tq”— 9°’ — p"—p)?) + 2Кр”—р)(4”— 9)] = 0000026 (5,4241054), 14 7 (тут), ,[W” (gp — 99) — 21” (ар — 4" р)] = 0!000021 (5,3200955), (mm, LR ((g” — 9? + ф"— р) — 21” (gp — q"p)] = — 0/000026 (5,4149827), 1 (тт”) h (Р-н 12) = 0,000012 (5,0685610), 1 [m,m’] №” (Р-н 1?) = — 0.000008 (6,9058456). СлБд. сумма членовъ перваго порядка = — 0,005920, « « « третьяго порядка = — 0,000047. Меркурий и Юпитеръ. (т‚т/”) в = 0'316687, [m,m”]h”— 0,001382, (m,m”), [Р-Н — (g”— 9)’ — (ф”—)] = 0000026 (5,4184751), (тут) ВН — (47—97 —(’— р) = — 0004771 (3,6786045), (тут/”), в (Р-н 12) = — 0/003366 (3,5271258), (тт), (Р-н h?) = 0,003523 (3,5469081), (тут), [2h (Ин м”) RP (Р-н h?)) = — 0,023256 (2,3665351), (mm 7) [2h (UT в) В (Р-н 1*)] = 0,023009 (2,3619094), (mm) n” (7? №) = — 0000003 (6,4633509), (mm) h” (1? +R?) = 03000005 (6,7153969), (тут!) [В (= 27 = 0,000755 (4,8778535), 1 (m,m’”), (7) +- "И = — 0000460 (4,6626694), (m,m”),, [47 ’— 9) — Ip” — 9 —чф”—Р))] = — 0,001364 (3,1350348), (m,m”” = [№ (а” — qÿ — OT Fe q) (a q pr — p))] Par EN. 07001416 (3,151 2607), (mm), [R”(” — 9° — 1” (p” (g”— — a P”— p})] = 0,000009 (6,9410954), (mm) „[— hg” — Фр) +- 21(p”— р) (g” — q)]= 0;000075 (5,8735224), (mm), „[— k(q”— 9’ — pp) + 21(p” —p) (d” — 9] = — 0,000175 (4,2428539), _ ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 77 (mm [а qe pP” — pP) — 21” — q” p)) = 0,010551 (2,0233255), (mm, LR (gg + pp) — 21” (gp — 9° р] = — 0010737 (2,0308892), 1 (mm) h (Ph?) = 0,006694 (3,8257047), 4 [m m” a” (Р-н h?) = 0/000029 (5,4655849). Слфд. сумма членовъ перваго порядка = —- 0,315305, « « « третьяго порядка = — 0,000256. Меркурий и Сатурнъ. (m,m’)h = 0/015251, [m,m’]h” = 07000219, (m,m’), В [Р-Н — (g’— 9)’ — (р’— ру] = 05000000 (7,5539714), (m,m”),h[?+- 4"? (4”— 9*— (р’— р) = — 0,000037 (5,5644143), (m,m”),k (?-+- 12) = — 0*000161 (4,2080731), (тут”), h (24h?) = 05000164 (4,2140310), (m,m”), [2h (Ш’-н- ВВ”) + № (1? 1?)] = — 07006450 (3,8095965), (тт) [2h Г-н М) +R (+ h?)) = 0,006430 (3,8082450), (тут), №’ (+ №?) = — 03000000 (7,8408584), (m,m”’), №” (Р-н. №?) = 0,000001 (6,0455680), (тут), [№ (в”— 1°?) + 2 РЦ = — 05000061 (5,7827989), 1 (mm), [h (h?— 1°?) +- 2” = 0000006 (6,7890456), (mm), [X (4—9 — (pa — 9 — 9 (p”/— p})] = 05000732 (4,8644790), (m,m”'),, [h’ (4’—9)*— РФ’ (’— 9 — g’ pP’ — р] = 0000740 (4,8693063), (m,m”), „I (’— 9) — (Pd — 9— 9” P’—p))) = — 0/000001 (6,1357714), (m,m”’) ,[— hg” — 9? — ф’— р) + 2Кр’— р) (4’—49)] = 05000061 (5,7847134), (m,m”), ‚[— h(’— 9’ — ф’— р) + 21(pP’—p) (g’— q)] = — 0000142 (4,1530941), (тут”) „[h” ((g’— Q?-+ ф’— р) — 21° ар’ g’p)] = — 07000665 (4,8229995), (тут”) [kg — 9*-н ф’— 9?) — 21” (ар’— g’p)) = 03000669 (4,8252391), 1 (m,m”) h (Р-н 1?) = 0,000322 (4,5083839), [тут В’ (++ 1?) = 0,000005 (6,6662974). Cab. сумма членовъ перваго порядка = — 0,015032, « « « третьяго порядка = 0,000133. I co Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Меркурий и Уранъ. (m,m’”) h = 07000367, [m ,m’?] 7 = 03000000, (m,m’?), В [Р-Н — (9—9 — (pP — р] = 05000000 (9,3564551), (m m’), h[??+- #7? (9—9 (pP — р] = — 03000005 (6,7468755), (m m’?),h(?+- h?) = — 0000004 (6,5883052), (m,m’”), h (l?-+h?) = 07000004 (6,5900212), (m,m’?), [2h (04 МЫ") + RT(P + h?)] = — 0/000009 (6,9968303), (m,m’?), [2h (ИИ ВР) WP +R?) = 0,000009 (6,9965088), (mm В” (2 RP) = — 07000000 (8,6596256), (m,m’?), №7 (Р-н #7?) = 0,000000 (9,2145740), (m,m’”), [h(#?— 1?) + 217”) = 05000001 (6,0089595), 1 (m,m’”), [h (#?— 1?) + ЭР = — 03000000 (7,7876013), ат) [ЧРИ — 9) — ЧФ”) = 05000019 (5,2801599), (mm), [h (gg — (pq — 9 — g P"—p))] = 0,000019 (5,2813536), (mm?) Ji q}— "(р 9" — 9 — q(p"7— p})] = — 05000000 (9,9419972), (mm (gg — фр») + 21(p"— р) 4" — 9) = — 0,000000 (7,8354200), (mm) (qq — pp) + ЭКр”' — р) (4—9) = 03000001 (6,2032492), (mm) LR (qq фр) — 21” (gp — q''p)] = — 0/000009 (6,9468667), (mn) (qq + р" — р) — 20” ар — g’'p)] = 05000009 (6,9474162), 1 (mm?) (2-12) = 0/000008 (6,8893951), 1 [m,m’?]h”? (2-4 12) = 0000000 (9,995 1709). Cabx. сумма членовъ перваго порядка = — 0,000367, « « « третьяго порядка = 0,000008. Венера и Меркурий. (m/m) |’ = 05001526, [т›т] h = 07036279, (тут), № [Р-н № — (4—9) —(p—p}]=— 05000047 (5,6713104), (тут), REP +R? — (4—9) —(p— р’) = 07000235 (4,3707797), (тут), № (Р-н h?) = — 0,000000 (8,5290250), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ 79 (тут), (14h?) = 0,000000 (7,3728048), (тут), [24 (U' + №) + (Р-н №”)] = — 0,000006 (6,8110643), (тут), [2% (+ hh°) +R (+ в") = 0,000001 (6,1865537), (тут), h (= 1?) = — 0,002296 (3,3610256), (тут), (+R?) = 0;005190 (3,7152376), (тут), [№ (№ — 1?) + 2h11] = — 0,000047 (5,6738921), 1 (тут), [№ (2 — 1?) + 21 = 0,000060 (5,7752912), (т.т) [h(g — 9} — Up 4—9) — d ф—р))] = 0,000122 (4,0879707), (тут), [№ g— 9° — Ip 4—)—9ЧФШ— р”) = 05000911 (4,9595301), (тут), [1 (4—9 — 1 (р 9—9) —9 Ф-—р))] = — 0,000118 (4,2751685), (тут); [- № (94—49 — pp’) + 2/(p—p)(g— 19)]=0,000015 (5,1907542), (mm), [-— № ((9—9)*— ф— р’) + 2 (p—p)(q— g)] = — 0;000041 (5,6182938), (тт), Dh (4—9? (p— р) — 24—46) = — 07000307 (4,4871829), (тут), [1 (94—9’*-= P— Pi?) — 2 4р— gp) = 05001236 (3,0921053), 1 (тут) № (2-1?) = 0.000000 (8,5548451), [тут] k (Р-н 1) = 05000000 (7,9307270). Caba. сумма членовъ перваго порядка = 07034753, « « « третьяго порядка = — 05005322. Венера и Земля. (m/m”) h' = 07036423, [тут] №” = 07093816, (mom) № [Р-Н — (4—9) — (р’— р] = 0,000406 (4,6086066), (m;m”), ВЕ RE (4"— 9) — (pP'— р] = — 03001444 (3,1597886), (тут), 4’ (!? + №?) = — 0000002 (6,3880588), (тут), № (24h?) = 0000011 (5,0304831), (тут”), [2h (Р-н И) + №" 24h) = — 03000027 (5,4305093), (тут), [2 (CE + Wh) ART (+ №”) = — 03000051 (5,7108683), (тут), В" (Г? + №?) = — 07000813 (4,9100494), (m;m”), В" (U? + W?) = 03002147 (3,3320045), (mm), [№ (X? — 1?) + 2’) = — 03000018 (5,2654224), 80 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Г?) + 2h11] = 05000076 (5,8810594), 4)— gp —p))] = 0,000009 (6,9932837), (mm), ue — "(dd — 9 — gp" — р’) = 05000559 (4,7471910), "(Pd —g»— gp" — py]= — 05000159 (4,2007623), mm"), [—h'(q"— Ai — р) 2 (p"— p')(g"— g')] = — 05000177 (4,2494 377), (тут”) [RQ р) 27 (pP — p’)(g"— 9) = 0,000532(4,7263005), (rem), [h” (4 gp — pp?) — 21” (gp"— g P)] = — 03000302 (4,4807196), (m!m”) [kg — 9 + "= р) 21" (gp"— g'p)] = 0,002641 (3,4219068), 1 (m/m”) h (=?) = 0000000 (7,9324545), 1 [mm] (+ В) = 07000002 (6,3433451). rin DATE 1 (тут), [В (h°— Ut „ (mn) IR’ (q" — Г (ра — 4 (mm). ,[h” (q SE Gabi. сумма членовъ перваго порядка = 0,057393 третьяго порядка = — 0,001048. « « « Венера и Марсъ. (m/m’’)W = 0.000546, [тут] М” = — 0.002537, тт’ (9—9 —(p"— р)] = — 0000002 (6,3661661), (mm), [Р-Н — (4—9 ("р ] = 05000014 (5,1384914), (mm), h (+ RT) = — 0000000 (9,9963299), (m/m””), W (L?+ N°?) = 07000000 (8,4773971), 20 ("+ WW”) +R" (1? + h?)] = 07000001 (5,0294237), к”) +” (12+ h?)] = — 07000000 (7,2027559), BR (тут), [ (mm), [2h (Р-Н (mim), №" (Г-н (mm), REP В") = — (mem), [№ (№ — Г”) + 2 N) = 4 (mem), [h (#”? — 1?) + 277] = 0000000 (7,8446595), (rem), | rn Ms (Ч”— 9) —9ф”—р))] = — 0,000005 (6,6974657), (nm), [gg (pl "— d — gp" —p')] = — 0000024 (5,3731773), (mem), [h"(g"— 9) | ra — g (P”— p))] = 0/000004(6,6205576). pren ha gg pp) + 2 (p"—p")(4"— g)) = — 0/000000 (7,9511463), (m;m”) LR ("НГ (р" р) (4—9) = 0000005 (6,6914503), №?) = 07000029 (5,4607753), 05000062 (5,7943780), — 0,000000 (7,8070532), ER m в (4 m ВЪКОВЫЯ BOSMYINEHIA СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. со pi (rm de [и ((g” — gr ara pP" — р’) $ al” (gp — IT, = g'p}] = — 0,000009 (6,9481116), mm”), [В ((" — q + pP" — pP) — 21” (gp — g P )] = 0000023 (5,3681724), 16 ne IH 1 (тт) (1? + К?) = 07000000 (8,1084769), 1 [тт] В” [2 в”) = — 07000000 (8,7754103). Cab. сумма членовъ перваго порядка = — 0,003083 « « « третьяго порядка, = 0,000104. Венера и Юпитеръ. (mym7)h = 07022455, (тут” ] №” = 05006758, (m;m””), РН (gg (p”— р] = — 0,000000 (7,7193688), (min), В (17? 1? — (9” — Q)’— (p” — р) = 0,000028 (5,4446304), (тут), W (1? + №?) = — 0000000 (7,4303363), (mm), W (Е? + и?) = 0,000000 (7,49657 66), (mm), [2% (UP Wh”) + hl? W®)) = 0,000018 (5,2601006), (mem), [OR (+ Rh”) +R (24h?) = — 05000009 (6,9418403), (mm) h” (Ён 2) = — 0,000014 (5,1610139), (тут/”), h” (17? +- 1?) — 0000026 (5,4184423), mime), [№ (1—1) 2”) = 03000081 (5,9083341), Ve 7), [в — N РТ] = — 07000051 (5,7096956), (тут m в” — у at Г’ (р” "— 9—9 ф”— р’) = — 0000034 (5,5281221), т ОР ("Ч о ee (mom), [RQ — 9" a” — ФЬ—9Ф”— р’) = 03000000 (7,9066419), (mm), [-— № (‹ an pp?) + 27 (р р) (g”— g)] = 0000004 (6,5572482), (mm), [-- В (9-9 — pp?) + 21 (ф"- р) (4”-9)] = — 0/000008 (6,9299262), (mm) LR (7 — g) + 9” — pi?) — 21” (gp — q” P)) = 0,000560 (4,7485641), mim”) D (gg pp) — Эф" — 97] = 1 (mm) W (I? +R?) = 1 — — 0000596 (4,7754270), — ns (7,7223944), 1, [mm] (1? + W?) = 0/000000 (7,2009042). Сл6д. сумма членовъ перваго порядка = — 0,015697 « « « третьяго порядка = — 0,000187. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VlIme Serie. 82 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Венера и Сатурнъ. (тт) = 07001061, [тт ] № = 03001054, (mem) RU — (97—49) — (’—р’)] = — 0,000000 (8,6144216), (mom), h LR (g’ — d’— (pP — р’ = 05000007 (6,8581650), (m/m’), №’ (#?-н-?) = — 03000000 (8,0985664), (тут/), № (Ён N°?) = 05000000 (8,1191030), (mm), [2 (CP + В”) = м-н и] = — 0,000008 (6,8820145), (mm?) [on (Р-н и”) № (7 + h°?)] = 0000007 (6,8772091), (mm?) RP + №?) = — 0,000003 (6,4793830), (mm), № (Р-н №”) = 0,000005 (6,7315127), (m/m”), [n (в”*— 3) + 27] = — 0000004 (6,6121719), 1 (тут), [h (в — 1?) + 2 РТ] = 0,000002 (6,3972458), (mm) Kl —9)—9Ф —9))] = 0000099 (59957527), (тут), [n° (9 — gd} — Ed — 9) — gp" —py]= 05000103 (4,0126078), (mem), [7 — 9} — р’ — 9 — gp" —py)] = — 0000000 (7,8187842), (m;m’) [- № (4—9 — ф’— pp) + 21 (p’— в) (gd”— g)] = 0000001 (6,1039313), (mem), [gg — pp) + 21 (pP — р) 9’ — g)) =—0,000003 (6,4733163), (mm), [kg — + ф’— р) 920 (gp — 9] = — 05000091 (5,9609469), (mm), [hg — 9 + ф’— р) — ЭР ар’ — 9’) = 0,000093 (5,9687529), | - ттт”) № (2+ К?) — 07000000 (8,3970491), 1 [тт] В’? + n°?) = 0/000000 (8,3940791). СлЪд. сумма членовъ перваго порядка = — 0.000007, « « « третьяго порядка = 0,000006. Венера и Уранъ. (тут) = 05000025, [тут] №7 = 05000002, (m;m’?), REP — (4—9) — (p — р] = — 03000000 (12,6350233), (mem) #1? + h"? — (g’7 — g'ÿ —(p7—p}] = 0,000000 (9,4830087), (m/m’”), W (1? + №?) = — 0000000 (10,4751328), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 33 (т’т”), № (Г-н №?) = 0000000 (10,4802718), m;m’”), [2h (177 + БВ”) RTL +R?) = — 0,000000 (7,2954402), (m;m’”), [2% (177 + В) 5 -н 2) = 05000000 (7,2922659), (m;m’?), (Р-н) = — 0,000000 (9,6447029), (mm RP +R?) = 0,000000 (9,8950287), тит. [h (РР) ЗАИР = 03000000 (8,5926374), 9 1 (mem), [n (RP — 1°) + 20T) = — 0;000000 (8,3724927), (m;m’’) [№ (97 — = р — 9—9 pP’ — р) = 0000002 (6,3327344), (my), [И (Ач — 9) —Ч9ЧФ”’—Р))] = 0,000002 (6,3369024), ии ТО о р] — 03000000 (9,5397621), (mem) „[— № ("9° — pp) + 27 (p"— p’)(g’’— g)] + — 05000000 (8,2842976), (mem, [—h (7 — 4 — pP" — р-н 21 (pP — pP) (4—4) = 03000000 (8,6526143), (mem) [Р-Н фр) 20 (dp — gp) = — 0,000001 (6,1692052), (m/m’”) [hg — Чен фр’) — 20 (dp — g’P)) = 05000001 (6,1711093), 1 (mm) W (!* + в?) = 0/000000 (10,7755423), 4 [mm 7 (Г-н 12) = 0,000000 (11,7327449). Cuba. сумма членовъ перваго порядка = — 0,000023, « « третьяго порядка = 0,000000. Земля и Меркури. (mm) №" = 07001001, [m!m]h — 07006187, (тут), №" [Р-н № — (9—9) — (p —p}] — 07000009 (6,9651343), (mm) LE RE (9 — 4"? — ФЪ— в’ = 07000075 (5,8746300), (тут), "(Г-н №") = — 0,000000 (8,9895630), (тут), h" (3-й?) = 0,000000 (7,3629747), (тут), [2% (0 + М’) + В (Г-н №?) = — 05000015 (5,1698906), (m’m), [2%” (И 1h”) = I (1? К") = 0'000008 (6,9004350), (тут), h (Р-н №?) — — 0/000297(4,4725736), (mm), h (1? h?) = 0/000602 (4,7793064), (тит), [R” (RP) + 2] = — 0/000050 (5,6967014), 84 N. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, 1 (пит), [h” (h?— 1?) + 2] = 0.000045 (5,6500772), (тут), [№ (9 — EP — (р 9—9) — gp —p")] = 0,000086 (5,9329911), (тут), [№ (ga — 4”) — Ip ga — a’) —9’ф—р”)] = 0,000238 (4,3763408), (mem), [№ (9 — 9” — Ip a — 49) —g"(p—p}]= — 0,000031 (5,4940603), (mom), [-— №" (4—9 — p — р”) + 21” (p — р”) (4—4) = 0,000002 (6,3412043), (тут), [-— №" (9 — €’? — (p — р’) + 2 (p— р”) (9—1) = — 03000005 (6,7431281), | (тут), [№ (9 — 9” + (p — р”) — 2 р — 4р’)] = — 0000247 (4,3923108), (m5m) [№ (4 — 9 = ф— pr’) — 2а’р — чр')] = 0000436 (4,6396100), 1 (тут) h” (U? 1”) = 0.000000 (7,1869762), 1 [тут] h (1? + h"?) = 0000000 (7,9406030). Cıba. сумма членовъ перваго порядка = 0005096, « « « третьяго порядка = — 0000362. Земля и Венера. (m/m’) h! = 07085688, тут] №’ = 07023063, (mom) RU AR — (9—9 — (P — p")) = 0,001024 (3,0106488), (тут), RER (d — 9} —(р—р”)] = — 0,008646 (3,5618308), (тут), №" (l"?+- №") = — 0000034 (5,5375881), (тут’), №” (+ №?) = 0,000151 (4,1800154), (mm) ;[2h” (EU + WR’) + ("+ My) = — 05000053 (5,7269374), (mm) [2% (ВВ) + № (I? + №?) = — 03000102 (4,0072964), (тут), № (1? ни?) = — 0,000003 (6,5225543), (тут” В (I? +?) = 03000009 (6,9445094), (тут), [R'(R?— 1?) + 217] = — 0,000002 (6,3577383), 1 (тут), [№ (#?— 12) + 21] = 05000009 (6,9733753), (mem), [№ (4 — ЧЕ (Pd — 9 — 9" (p—p"))] = 05000006 (6,7727080), (mim), [kg — 1’ — 1 (Pd! — 9) — gp —p")]= 0000336 (4,5266153), (mem), [® (4—9) — (Pd! — 9 — gp —p)]= — 0,000095 (5,9801866), (mem), [-— "(9—9 — pP — pP") + (р— p")(d — g")1= — 0000709 (4,8507166), (тут, [-— "(cg — go — (pP — pP") + 21’ (pP — р) (d — 9’) = 0;002126 (3,3275794), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. (тут) EN (gg + pp) — 21 (gp — dp") = — 05000074 (5,8713757), (т.т) [№ ((g’ — 9 + фр’) — 21 (gp — gp") = 0,000649 (4,8125629), 1 (тит) в" (U? 1?) = 0,000012 (5,0819868), 4 [тут] № ("№") = 0,000003 (6,5119984). Слфд. сумма членовъ перваго порядка = — 0.062625, « « « третьяго порядка = — 0001099. Земля и Марсъ. (mm) №" = 0.004938, [тут] М” = — 0,009909, (om) ВН 0"? (4—9 —(p"— р] = — 0,000075 (5,8765882), (тут”), h” U’ pers (g” — g') — (p"— p'ÿ] = 07000294 (4,4692293), (mm), №" (в?) = — 0000001 (6,0824883), (mm, "(= №") = 0,000005 (6,7059926), тут"), [2h" (CT +R) RTE? +R?) = 05000020 (5,3059317), (mm), [2hk” (EE + Wh”) Br р" (+ №") Е" 07000026 (5,4143821), (mm), м" (Г-н №?) = 0,000191 (4,2803030), (тут), RTL +4 7) = — 05000477 (4,6784100), (тут) [R" (№ — I?) + 20”) = 0,000042 (5,6202180), L (mom), [r” (в) + 20”) = — 0,000072 (5,8599163), [№ QE di Fu 17 (р GE 0”) ar 4” ф"— p"))] = — 07000006 (6,8 1795 67), и (т’т”) (тут) в” (d"—q (mm), [N° (4—9 (р | тит”) LR ("Фр") 21” (p"—p")(g"— q') = 07000000 (7,8345172), [И — pp) + 2 (p"— p°)(g"—9")) = — 03000002 (6,2832331), (nom), LRQ" — 9 ф"— р") — 21” (g'p"— 9") = 0000000 (8,6644013), ( „m 0” (а — 4 -= (р”— р”) Ent 9" (d’p" — gp”) pt LE 07000060 (5,7803697), mm в A #) R"(h72+ 17?) = 0,000000 (7,8426706), 7} — 1 (p” (g” — 4” BR 4” ф”— p"))] 0,0001 57 (4,1969459), — 1) — q"(p"—p"))] = 05000041 (5,6121023), 4 (тут 1 [тит] №" (2 и") = — 0’000001 (6,1451135). СлБд. сумма членовъ перваго порядка = — 0,014847, третьяго порядка = 07000659. « < « 86 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Земля и Юпитеръ. (mm) h" = 0116825, [тут] №” = 0015679, (mom) RER (9—9 (p” — p")’] = — 05000012 (5,0974777), Чтв" AR (g”— g )’— (ф’— р” = 0000356 (4,5517279), (тит!) в" ("+") — — 07000008 (6,9337617), (mm), (Г-н 1?) == 0000011 (5,0541751), (тут!) [217 1” Ви”) + Fr ba] _— 07000063 (5,7976517), (mem), [2R" (Р-н и") + 0” (2 + и") = 0/000006 (6,7618320), (mom) PPT +”) = — 07000034 (5,5373045), (m}m””), RP + в?) = 0,000063 (5,8015642), (sm), [№ (RP?) + РГ] = — 0,000171 (4,2342407), 1 (mom), [h” (RTE — 17°) + 2” 77) = — 05000228 (4,3576368), (mm), — Е (4—9 Ф”— р”) = 0,000085 (5,9275121), (mom), [9-Е (pP 4" — 9") — gp” — в”) = 0,000108 (4,0358116), (mm) [В (ЕЕ (pq — 9) — q” NE )] = — 0,000004 (6,6253171), (nom), LR РФ’ р”) + 2" (р-р) (4-9) = — 0;000049 (5,6938116), rom, [kg 9 — “he pP") + 21” (p”— р") (4—9) = 05000118 (4,0706931), (mm), NL Tre Р-н фр") — 21° (dp — GP" )]= — 05000090 (5,9557768), (mom), LR (gg + pp) — 21” (g’p” — 7 p°)] = 0/000102 (4,0082359), 1 (тт) (+R?) = 0/000016 (5,2166013), 1 [mm In" (+ в?) = 0/000002 (6,3443860). Cabx. сумма членовъ перваго порядка = — 0,101146, « « « третьяго порядка = 0,000032. Земля и Сатурнъ. (тут”) в” = 0,005392, [тут] №’ = 05002392, (mom) В" [Р-Н (9—9 (р’— p'Ÿ] = — 0;000001 (6,0576823), (mom) RARE (9—9) (pP — р’) = 05000010 (5,0232116), (m;m”), k" ("= №") = — 03000000 (7,5847118), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНШЯ СЕМИ БОЛЫШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 87 (тут”), h” (1"? + В") = 0.000000 (7,6238207), (тут), [2h” (1 + Wh”) (Р-н?) = — 03000072 (5,8601943), (mem), [2R" (+ WR”) + и? — 0000072 (5,8507741), (тут”), № (Р-н №?) = — 0,000007 (6,8381685), (mm) №’ (Р-н №”) = 0,000012 (5,0923455), (mom), [X (№ — 1°) 52 РГ] = — 0000021 (5,3278551), 1 (тут), [h” (в — 7?) + 2h РГ] = 05000013 (5,1192237), (mem), [В — РР — 9—9’ — р] = 0,000031 (5,4945414), (mom), dr) — 7 Ф’— р”) = 05000034 (5,5267536), (тут) [kg — ЧР (р — 9 — gp — р”) = — 03000000 (7,5650482), (mom) [kg — р) 21” (pP — р") — En NICH) nom), [gd — ф’— pP") + 21” (pP — р") ( — g’)] = 05000015 (5,1860195), u m) 5 [№ ((9”— 94° ф’— р") — 20 (gp — g'p")]= — 05000166 (4,2192972), mom), [В ((9’— go + ф’— р?) — 20 (4—9 р”) = 05000171 (4,2344133), 1 nos h” (I? + h"?) = 0/000000 (7,8807836), [тут №’ (Р-н в”) — 0000000 (7,5278518). СлЪд. сумма членовъ перваго порядка = — 0,003000, « « « третьяго порядка = 0,000055. Земля и Уранъ. (mm TR" = 0/000128, ® Im В” = 0/000005, (тт, RER RE — (" — 4")? — (p” — р] = — 07000000 (9,0183979), тот”) В [7 +? — (9—9 — (p” — == 0000000 (7,5858397), (mm), RU (Р-н в") = — 0000000 (9,9561784), (mm), №" (2 в") = 0/000000 (9,9659693), (m;m’), [2” (UT Re RTE и] = — 0000000 (7,9686738), (mom), [2° (ИРУ М") + (и) = 07000000 (7,9664376), (m;m’?), RU + 9°) = — 0000000 (9,9980975), (msn RTE 4- 2) — 0/000000 (8,2490386), (mm), [h” (в? — 772) +- 20°’) = 07000000 (7,4636091), 88 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, (m/m’”), [К (#7? — 772) + 2 PTT = — 03000000 (7,2450320), Ра — 9—9 Ф”— р” = 07000000 (7,3876085), Cie Ра — 9—9 Ф”— р”) = 05000000 (7,3965741), 1 (m (mm?) Do LA mom") [9 — м: hi on el т. тет”), LR" (gg — pp?) + 21” (р-р) (4 "—4")] = — 03000000 (8,1122154), =. И Ир") 27° (р-р) 9] = 0'000000 (8,4808586), (mem). М д: 2° (dp — ЧР") = — 0000000 (7,1353795), (nn) LRQ — + pp?) — 21” (gp — 9] = 05000000 (7,1390786), 1 (m!m”?) nl 2560202), 4 [тут % m’? (Р-н 3) = 0/000000 (10, 8544556). СлБд. сумма членовъ перваго порядка = — 0000123, « « « третьяго порядка = 0,000000. Марсъ и Меркурий. (m}"m) "= — 0/000544, "т] в = 070007886, (mem) М" [Р-н № — (4 — gg”) — (р N — 0,000000 (7,2545934), (m}”’m), RAR?) — (g — g'Ÿ — (ф— р”) = — 0,000003 (6,5403855), (тут), "(2 X?) = 03000001 (6,1077251), (m}’m), №" (+R?) = — 03000002 (6,3033719), (m; m), [2K” A" +R) + в (Г-н 9) = — 0,000052 (5,7195195), (fm), [2R" ("н.в ("ни") = 0000044 (5,6478354), (т”т), В (Р +R?) = — 0000033 (5,5156776), (m}’ m), h (+ 12) = 05000062 (5,7905379), (my’m), [№ (1* — 1) + 2] = — 0000004 (6,6228734), 4 (my’m), [в (№ — À) + A — 0,000003 (6,4778598), (тт), [# (g — 9") — Ip (a — a”) — a" (p — p”)]= 0,000017 (5,2204193), (тут), в (9 — 97) — Ip — 9") — т 'р—р”))] = 0,000026 (5,4098238), (my m) „[h (9 — 9") — (р a — 9) —9"ФфЬ—р”)] = —0,000002 (6,2209426), (my’m) „[— "(4-9 — pp) +2" (р—р")(4—9”)] = — 0,000007 (6,8519679), (mm), [-— 1 (9 —9”) — pp”) + 2” (p — p”)(g — 9”) = 0:000017(5,2365096), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 89 m (my m) [В (9 — 9" + фЬ— р”) — 21(g"p — gp") = — 0000041 (5,6111230), (m}”’m) ,[h (9 — "7 + ф— pP?) — 21(g"p — gp") = 0,000051 (5,7060102), тут)” ("+ h"?) = 0,000002 (6,3740166), 1 [mem] h (!"* +R?) = 0,000003 (6,5332792), Слёд. сумма членовъ перваго порядка = 0,001330, a « « TpeTsaro порядка = — 0,000054. Марсъ и Венера. (тт) и" = — 0,020266, [тут]! = 0,001444, (mm) X” [1° +? — 9—9”) — (р— р” ] = — 0;000012 (5,0953755), (m, m‘), К" [+ В — 9—9" — (p — p")”] = 0,000074 (5,8677008), (m}”’m'), №” ("2 + в") = 03000068 (5,8325679), (my’m‘), №” ("+ В?) = — 0,000206 (4,3136351), ту” m’), [24° ("+ KW”) + ("№ 3)] = — 0,000057 (5,7601865), (m}”’ m’), [2h” (РР + МК") + W ("ны №") = 05000008 (6,9335187), (my’m'), h (1*-= №?) = — 0000000 (8,9493335), (тут), ® (1? 1?) = 07000000 (7,2829362), (тут), №" (h”— 12) + 211!" ] = 03000003 (6,4826680), 4 (ту’т,), [№ (h? — 1?) + 2%] = — 0,000003 (6,5202743), (тт) (h’ (g — 9” a jY (р’ (4 — 9”) ОВ 4” (р’— р”) EP LES 0000000 (7,7447350), (тут) [В (4—9 9—9 — gp — p)]= — 0,000003 (6,4204466), (mm!) [№ (4—9 — (Pd — 9" — 9" (p—p"))] = 03000000 (7,6678269), (m) m) „[- №” ( — D — р") U” (р’— р") 4—9") = 05000044 (5,6433699), (m, m‘), LR" (gg р-р”) + 21” (р-р) (g — qd’) = — 0,000242 (4,3836749), (m}’m’) „[h ((q — ЧН pP — pP") — 2 (g"p — gp] = — 0/000006 (6,7694942), (m, m’) ,[k (9 — ЧН — р") — 927 (jp —qp")] = 0000015 (5,1895550), 1 (m, m‘) ("нь") = — 0,000088 (5,9447149), 1 [тт] т tie BER. в”) En 0.000005 (6,79771 23), Cab. сумма членовъ перваго порядка = 0,021710, « « « третьяго порядка = — 0,000204. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Serie. 12 90 I. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Марсъ и Земля. (тит”) м" = — 0'077881, [m/m”]h’ = 0,022952, (nn RP "р" — р" = — 0000118 (4,0737364), (тт) p" et "2 __ (g” proue lg? —p") = 0,000464 (4,6663775), (тут), №” ("№") = 0,000588 (4,7691935), (my m”), №" (Р-н №2) = — 0002470 (3,3926978), (my m”), [2R”” (Р-н WW”) RAP +R?) = —- 0002700 (3,4314724), (my m”), [2h” (U + KR”) + в (!"? + R9)] = — 0,003467 (3,5399228), ` (my m”), h" (Г*-н MP) = — 0,000143 (4,1563556), (my m”),h” (+) = 0,000358 (4,5544628), (mem), [№ (h”” — I?) + 2h11] = 0,000077 (5,8883094), 9 ут”), [R"(R?— Г) + 2 ГГ] = — 0000134 (4,1282032), 3 (т, (my m”), [N (q 72 —9ч)— Г’ (р А (g”— 9”) Air qd "(р Arad )] = 0.000006 (6,7621529), — 0,000138 (4,1411419) (m! m”), №” (g” IR pes 1 '(р’ (qi 4”) ER 4" "бр" u р”) rte (mm), [в к” (Que AP f (р’ (g” ры 4”) 1 4" p fu p")] RO 0000036 (5,5562083), mn ee h” (iq TR 4” ae ph) Ps 21" (р"— (’ =] —— 0'000311 (4,4924729), (m, m N: (m’’m”),, ge ie al }? er a) A 21" (р 1 ed —9 "= Е 07000873 (4, 941 1893), (m; m”) Eh" (‹ qd — 4” 2 pP’ — p"») HR, DIA ((’p — ФР m = RU LU 0000000 (A 0291748), (m!’m”) „[h” gp — р") — 21” (g"p" — g’p")] = 0/000140 (4,1451432), 1 (m”’m”) В" ("2 — — (4,5293758), 1 [тут] №” (h”?+- Г?) = 0,000099 (5,9987617). m р”) Cuba. сумма членовъ перваго порядка = 0,100833, « « « третьяго порядка = — 05003360. Марсъ и Юпитеръ. тт”) К” = — 07632247, [т’т”] = 07049232, (mm), : TR (’—g")— (p”— р” | = 0,000165 (4,2168158), nn) RM (9—9 ( pr p')]—= — 0/001253 (3,3332289), (m}'m””),h” ("+") = 0,001538 (3,1870974), ВЪКОВЫЯ BO3MYIIEHIA СЕМИ БОЛЫПШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 91 (mem), М" ("в") = — 0,002715 (3,4338996), m, m”), [2h (И +”) + RP ("в") = 0,005745 (3,7592992), (m) m”), [2K” ("+ WR”) +” (+) = — 0,004498 (3,6530684), (m’'m!"),n” (= в”) = — 0000116 (4,0660288), (my m”), h” (Е? м”) = 0,000223 (4,3489530), (my m”), [” (В 1”®) + 211” 1") = — 0003209 (3,5063350), 1 (m) m”), [в — р) + 2617” 1”) = 0,002433 (3,3861577), (mm), [а gg — gp —p)] = 0,000536 (4,7290191), (m/ m”), [gg — (pq — 9) — gp" — p"))] = 03000957 (4,9810456), (m}' m”), ra ”_y—17 (pi — 9) — gp} — p)] = — 03000079 (5,9002678), (mem) [= R"(g фр” + 21” (p”—p”)(g”-g"))= —0/000627 (4,7972460), (ту m ",, [- RK” ((q”— In ф Be —p")(g7— g")) = 05001012 (3,0053685), (m} sm”), [kg — Tnt (pe m De а р’ ар") = 0/00 1 979 (3, 1 071 1 44), (mem), Ch "р" я 21° (g"p"— dp") = — 0;001724 (3,2367089), 1 (тут) Е” (Р-Н?) = — и (3,4388625), ТР 1 [mm 7h ("в") = 0.000214 (4,3301904). Слфд. сумма членовъ перваго порядка, = 0,681479, « « « третьяго порядка = 0,004188. Марсъ и Сатурнъ. (тут”) №” = — 05027205, [тут] № = 03007034, (my m”), В Р-Н в — (9—9 (р’—р”у] = 05000001 (6,2008803), (my m”), RE (9 — 9 — (р’— р” = — 03000064 (5,8091777), (mm), В” ("24 h"2) = 03000061 (5,7836531),- (my m”), №" (Г + в") = — 03000074 (5,8695401), (my m”), [2R” (Р-н в”) + ("+ h"?)) = — 03001372 (3,1376567), (my m”), [2h” ("+ RUN) + (Р-н W”?)] = 0,001 301 (3,1142347), (m) m’), № (Р-н в”) = — 03000021 (5,3154457), той (тут), 7 (02 В") = 07000038 (5,5752790), (m}'m’), [и (2—3) + 2 РТ] = 03000103 (4,0112694), Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, 92 1 (тут), [В (ВР) + 271") = — 0,000066 (5,8200249), (тут”) [kg — dp — 9—9" Ф’— р] = 05000206 (4,3135519), (mem), [№ (4 ЧЕ р’ 9—9 — gp" — p"))] = 05000244 (4,3883377), (my m’), [в 4’ — gd} — (pi — HET na — — 0.000007 (6,8259557), (mm), [-— Г - 2 — (pp?) + 21” (р’— р") 9—9") = 05000026 (5,4087516), (mm), [В (ЧФ р") + 21" (р’— os (—49”)] = — 03000061 (5,7829147), (m}'m”) „[h’ ((9’ — d + pp?) — 21 (gp — g'p")] = — 05000185 (4,2677789), nr rm Р-Н pp) — 97 (g"p/ — g’p”)] = 07000201 (4,3035031), 1 (тут) В” (Г-н 2) = — 0,000118 (4,0725888), [тут ]h’ (24h72) = 05000030 (5,4851752). (mm je [№ (а’— СлЁд. сумма членовъ перваго порядка = 0034239, « « « третьяго порядка = — 05000525. Марсъ и Уранъ. (ттт) в” = — 0,000632, р ит” = 0000015, mm), h" U? + Ka p")] = 05000000 (8,0220792), о ее gt” —9 an en — 03000002 (6,2258651), (m, m р т" ("в") = 0000001 (6,1404782), m" ит’), n” (1 va. ne) ar. — 07000001 (6,1 629708), on ). [2 os ть ВИНТ в] = — 0,000041 (5,6181658), m" m’), [2% (1 IE | + Fete a | Be 07000041 (5,6128641), (m) m’), RP в?) = — 05000000 (8,4601104), (my m’ 7), RP +R?) — 03000000 (8,7125587), ит”, (RP) +- 207771”) = 0000003 (6,4702113), Ру + on" = — 0'000002 (6,2559572), т an [и — (mm N НЙ 4“) — Гр” а ЕЕ —q 1 Für 4" pP — р” en 0.000000 (7,6497528), m), ng ee — Fi [hg — N ee 4”) VER 1" рт LE р”) aa ih 07000000 (9,5 1 496 18), m” "те" fe h” ((q VI qi 2 ep —р”) 2) + 9" (pP’—p m gr 4”) PAT 0000000 (7,6533136), m т”) [— р" (dag m 2 (pp m 1) = 0] (р”’ Ar: р”) (gie g')] — 07000000 (7,822835 Л (m, m ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЫПИХЪ ПЛАНЕТЪ. 93 (тут 2) 5” (а VI a Zi. (p ET sun р”) — 27 (g”p AI EN Ч” AZ m WI — 0000002 (6,2908969), im/ m’), [В (gg ФИ р”) — 207 (dp —g р] = 0:000002 (6,2995255), 1 (mem) В" (1"? + В") = — 0,000003 (6,4387074), 1 [mm Е" в) — 0000000 (8,8032001). Cıbı. сумма членовъ перваго порядка = 0,000647 « « « третьяго порядка = — 0000010. Юпитеръ и Меркурий. (тт) h”” — 0000001, (m’m), [В — (9—4) — (p — р”) = — 0;000000 (10,5547709), (mm), (= №) —(4—49”) —(p —p")1= 0000000 (8,8149003), (тт), h” (Р-н 1”) = — 0000000 (10,9177996), (mm), h” (17? +- 3) = 03000000 (10,9375819), (m?’ m), [RU + ah) + (+ MP) = (тт); [2h” QU = в) + hl? + RP] (тит), В (Ён №) = — [тт] № — 0/000003, — 07000000 (7,7459448), — 0,000000 (7,7413191), 0.000000 (7,0322855), (m? А №) = 0.000000 (7,2843315), (m}’m), [h” (h’ — 1?) +- 2” ] = — 0,000000 (7,4203505), 1 (тт), [№ (h? — 1°) + 28" ] = 0/000000 (7,2051664), (т [19—99 — (р 9—9) —9Ф— р”) = 0,000001 (6,1778579), (m’m) [6 (9 — 9”) — Ip — 9 — 97 (p— р") = 0000001 (6,1940838), (mm) [eg — 9) — Up a— 9") — g" p—p")]= — 0;000000 (9,9839185), (mm) „[— 4—9 — pp) +27 (p —p7)(g— 9° fs — 0000000 (8,7763130), (ту’т ME g—q PP (pp) + 2 (p — pq — 9) = (m?’m) „[h (g— 9 + p— pr?) — 21(g7p — (m? m) „Ik (Фр) — 1 (т 0.000000 (7,1456445), р”) = en 3467629), 21(4”р— 4р”))] = 0.000002 (6,3543266), m) h” (+ в") = 07000000 (9,2163785), 1 [mm] В’ в) = 07000000 (9,5130249). СлБд. сумма членовъ перваго порядка, = 0.000002 « « « третьяго порядка, = 0,000000. 94 I. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Юпитеръ и Венера. (m’’m')h” — 0000038, [тт] = 0000004, (m?’m'), h” [2-5 — (g — 97) — (pP — р”) ] = 0000000 (9,2343363), (m2!) RP? — (9 — 4”)— (p — р” = — 0,000000(8,9595979), (m!’m ) Ri: h””?) = — 0;000000 (8,3517919), (m’m'), h (Р-н в) = 0/000000 (8,4180322), (m!’m’), [ART WW”) + (Р-н в) = — 03000018 (7,1505102), (mm), [2h” (РЕ) В (Р-н в?) = 05000000 (8,8322499), (m?’'m'), (12h?) = — 0000000 (10,2168037), (m?’m'), № (!?+- №?) = 0000000 (10,4742321), (m?’m), [h” (X? — 12) + 2h V1] = 03000000 (8,0315216), 1 (m}’m’), [h” (#?— 1?) + 24 17] = — 05000000 (9,8328833), (m), аа” 4 — a = и (’—р”))] = 0,000000 (7,1225889), (m!’m') [№ em Ра — 97 — gp — р”) = 0,000000 (7,1792391), (m? m’), [№ (9'— ГР’ — 7 — q” pP — р”) = — 07000000 (9,5011087), (тт), _ Ч pp) + 2” (pp) (4—9) = — 0;000000 (7,3407102), (m! m’), [gg р) 21” (pP —p”)(g- g” )]= 0/000000 (7,7133882), | (тит) [№ ((g — 97 + ф'— р”) — 21 (pP — dp” )) = — 05000000 (8,7252264), (тт [В ((g — d" + pP —p”) — 21 (g” pP — gp7)] = 0/000000 (8,7252264), | 1 (m?’m’) h” (172 + В) = 07000000 (8,6438500), 1 [m?’'m’] В (7? + h”?) = 0000000 (9,6432120). Cıba. сумма членовъ перваго порядка = — 0000034, « « « третьяго порядка = 0,000000. Юпитеръ и Земля. (тут”) в” = 05000084, [m/m’]h" = 05000036, (m!’m ö) А’ pr”? ee pas (0 (р’— р” — 05001000 (9,0886679), тт [1° 8—9" — ("р") = — 0000000 (8,5429181), (m?’m”), h” (1? R7?) = — 0,000000 (8,7056856), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 95 (m!’m”), h”” (”?+- h”?) = 0,000000 (8,8260984), mm"), LUE Мы”) р” (ЗЕЕ Ro] nie 07000000 (7,9654969), тет”) [2h (PT + RR”) 5 (17? + и] = 05000000 (8,9296772), (m!’m"), h” (I? + h"?) = — 03000000 (9,9805894), (mm), В" (= в") = 05000000 (8,2448491), (mir m”), [А — 2) 38 Dh TP) er 0000000 (8,03 16676), 1 тт”), [В (#"?— 1?) + РР] = — 05000000 (8,1550637), (m?’m IR [h"(g” — q u [ WW a EN 91 (pi 2”) НЕ 07000000 (9,61 16154), (тут). [h” Gi 9’ — т (p’q 7 AGE A ge p’— р”) RE 07000000 (9,7 199149), (m!’m”) [В (р "фа ф"— р” = 05000000 (10,3094204), (m?’m”) „[— h” = 9 — (pp) + (р-р) 9'- 9”) = 0000000 (8,2617139), (mm), [- Ва" x pe po} 20” pp”) (g'— 4”) = — 0/000000 (8,6385954), (m!’m”) , [В (Р-Н p"— pP) — (4 р "9 р”) = — 05000000 (7,3142257), (m?’m”),,[k" (q— 9 фр”) — 21” (4—9 р”) = 0,000000 (7,3666848), О = та (8,9885246), 4 [m!’m’]h” (h”?-+- 2) = 05000000 (8,6180405). СлЁд. сумма членовъ перваго порядка = — 0,000048, « « « Tpersaro порядка — 0,000000. Юпитеръ и Марсъ. (ти”) в” = 07000029, [m/m”]=—0/000048, тт" в ("р р” = — 01000000 (8,5637151), И "(р р” = 07000000 (7,6801282), (тит (РЗ 1”) = — 07000000 (8,2723160), (mm В (ЕВ) = 03000000 (8,5191183), (mm), [2h (ET WR) в" (Ен в] = 05000002 (6,2844177), (m т”) Far (TR bh”) Br ь" (TE n””2)] SONIA 0/000001 (6,1781869), тт,” ("24h") = 07000000 (7,6333739), (mm) RTE K”?) = — 07000000 (7,9162975), (тт т”), mare |") En 3" 7] en 0”000001 (6,198026 1), 96 I. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, ттт") [В (X? — 1") +- ae — 07000001 (6,0778482), em), LRQ" — Г (pP g"— 97) — d” P"— p”))) = — 03000000 (7,4888720), nm) [В (И (Ч Фр”) = — 05000000 (7,7408991), (mm) (В (9—9 4—9 Ф"— р”) = 0000000 (8,6601207), (m!’m”) RQ" 9 pp) + 21° (pp) (4"-9”)] =—0;000000 (8,8377743), тт”) „[- (4-9 Bir pP”) + 21” (p"-p”) (g"— q”)]= 0/000000 (7,0458968), (ntm) [В (ЧН фр”) — 21” ("pP — gP” )] = — 05000000 (7,6035564), (mm), LR (tq” р”) — 2" (gp — PT )]= 0000000 (7,7331509), тт”) Ен в?) = И 1 [(md’'m”] М” (+ 1”) = — 05000000 (8,7501967). СлЬд. сумма членовъ перваго порядка = — 0000077, « « « третьяго порядка = — 05000001. ы Юпитеръ и Сатурнъ. (m!’m”) h”” = 0068543, [тт] в” = 07270676, m!’m’), ROUE RE — (9—9 — (PP — ру] = 05000010 (5,0079858), vi р” = — 0000050 (5,6965206), (mm), RP в?) = — 0000078 (5,8917928), (mm), (Ён 1?) = 0000278 (4,4437207), тт”) [2h TP ВР) +R +R] = — 03001439 (3,1581335), (ntm) [В (Р-Н nn”) + WI”? + 0”) = — 03004510 (3,6542013), (m}’m”), h” (= 1”) = — 0,001454 (3,1627128), (mm) (Р-н №”) = 0,003315 (3,5205514), тт”), [В — Г) + ВР] = — 03000377.(4,5762751), 1 (тт, [6 — Г) + 27 РТ] = 05000489 (4,6890665), (mm), LR (9 — ge’ — 1 (p" Ho EE 7) = 03000007 (6,8612453), (mn) Fig — 97 — 97 Ф — р”) = 0,000059 (5,7693947), (nm), [n° (gg — (pq — 99 — gp" —p)]= — 0000012 (5,0952413), (nm) LR р” + 21” (p— pP”) (gg) = 05000211 (4,3239157), (mm), [а pp?) + (р-р) 4’ 9”) = — 0000567 (4,7533022), ВЪКОВЫЯ BO3MYUIEHIA СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 97 (ml?) а pp — 2 dp — dp" ))= — 05000142 (4,1512849), (m!’m’’) [hg — Р-Н pP — pP”) — 21 (gp — dp” )) = 0,000626 (4,7968637), 1 (m m”) RP (в?) = 0,000079 (5,9002379), ттт (Е и?) = 05000348 (4,5417203). Cabı. сумма членовъ перваго порядка = 0,202133, « « « третьяго порядка = — 0,010611. Юпитеръ и Уранъ. (mm h” = 0,000979, [mm 7 — 07000357, (m’m’”),n” (ри | = — 0,000000 (7,4059679), | (ln), RUE eh (qq ? — (pP р” = 0,000004 (6,5821428), (m!’m’?), h” (7? +R?) = — 0.000000 (7,7947218), (m!’m”’),h” (1? В) — 0,000001 (6,0127551), mm?) [2h” (ET PR) + RTE + в 3)] = 0,000003 (6,4724362), m?’m’”), [2h” (РРР nn’) в?) = — 05000001 (6,0858772), (тт. ВР + RP) = — 0,000000 (7,8894402), тит’), TP +R) = 0,000001 (6,1677354), ( (m?’m’?), [RP (#7? UP) + 207] = 0,000008 (6,9312790), 1 (m?’m’”), [nn PP) + a — — 0/000006(6,7968474), Him lg — gr — a = —g” (p"—p")]= — 0,000000 (8,2538712), (m!’m’”),, u”. ae RD CE (ntm 7), [kg — 9" Ÿ De Mme. ф’’— р”) = 07000000 (9,3311893), ei m’), р но 21° pp”) (4—4) = 07000000 (7,7581054), [О А ГСС и Вии Аню АО (pp? т —9)=— 07000001 (6,1434721), ИВ а р’ A 21 (dp -g pP )= — 0,000002 (6,3163398), ne) ie nn) AA Go gp 4)]— 0.000003 (6,4257457), 1 (m MR ET 0550240), тит RTE в) = 0,000000 (7,6165170). СлБд. сумма членовъ перваго порядка = — 0,000622, « « третьяго порядка = — 0000000. Mémoires de ГАса4. Imp. des sciences, VlIme Série. 13 98 A. EPEBOMnEOB", Сатурнъ и Меркурий. (m’m) h” = 05000010, [m’m] ® = 05000018, (тт), В" [1 + h?— (4—9) — (p— pP] = — 0/000000 (12,8748046), (m’m), МР — (9—9) — (p— р’) = 03000000 (9,6591358), (m’m), В” (+ в”) = — 03000000 (10,9059464), (m’m), h” (Р-н №”) = 0000000 (10,9119040), (m’m), [2h” (+ В”) в (Р-н №?)] = — 0,000000 (7,6236685), (m! m), [28° (U” ВВ’) + В (I? + М?) = 05000000 (7,6223170), (m’m), № (1? -н №?) = — 0,000000 (9,8881768), (т’т), № (1? + №) = 0,000000 (8,0928864), (m’m), [№ (h" — 1°) + 2] = — 05000000 (8,6675325), 1 (тт, [h’(h? — À) + 2hll”) = 03000000 (8,4476675), (m’m) [1 (4 — 9 — Ip a — d) —g’ ф— р”) = — 03000000 (7,9476560), (mim) [kg — 9} — Up — 2) — gp—p)]= — 05000000 (7,9524833), (mm), [№ (4 — 4’ — Up ga —g— gp —p))]= 05000000 (9,2189484), (m’m) [—h (9 — 9 — (p— pl?) + 2 (p — p’)(g — 9°) = 0;000000 (9,7028619), (тит), [-— №” (9—9 — pP — PN) + 2 (p— р”) 9—9’) = — 0000000 (8,0712426), (m’m) „[h (9 — 9) + ф— р”) — 21(g’p — gp”) = — 0,000000 (7,8332660), (m’m) в [№ (9 — 9’ + ф—р”*) — 21(g/p — ар’) = 0000000 (7,8355056), 1 (m’m) h” (Р? + h”?) = 0,000000(9,2062575), 1 [m’m] h (Г-н №) = 0000000 (9,4588002), Cabx. сумма членовъ перваго порядка = 0,000008, « « « третьяго порядка = 0,000000. Сатурнъ и Венера. (тт) h’— 0,000027, [m’m’] h = 0,00000, (m’m’), RTE +"? — (9—9) — (р’— р”) = 0/000000 (9,7139882), (тт), h’[l? + W? — (4—9 — (— р”) = — 03000000 (7,9577316), (тт), В” (U? + №”) = — 05000000 (8,3272224), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЫШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 99 (m’m’), h” (U? + В”) = 05000000 (8,3477581), (m’m'), [25° (Р-н Wh”) + (Р-н №?)] = — 0,000000 (7,1992962), (т’т’), [26° (ЕР Wh”) + В (Р-н №] = 0,000000 (7,1944914), (mm) W (Ён и?) = — 0,000000 (11,0135566), (m’m'), № (1? + №?) = 03000000 (11,2656863), (т’т,), [№ (в? — 1?) + 24117) = — 05000000 (10,5014325), 1 (m’ m‘) ‚[r” (и — 1?) +27] = 0/000000 (10,2865064), (mm), (И (а — g'ÿ — (pP — 9) — gp —p"y]= 0,000000 (8,7752584), (тат), [В (4—9 — 1 (Pd — g) — g’ (pP — P’))] = 0000000 (8,7921135), (mm), [№ ( — gY — 1 (p 9 — 9" — gp —p'y] = — 05000000 (10,5982899), (mm) [фр (4 — 9) = 03000000 (8,1578585), (mem), [— (cg — 2? р’ р’) + 21 (pP —p”) (dl — 4") = — 05000000 (8,4772435), (m’m’) [№ (cg — ЧН рр’) — 2 (gp — ЧР’) = 0,000000 (8,307919), (mm), [В ((g — 9 Ф— pP) — 21 (gp — gp) = — 0;000000 (8,3151979), 1 (m’m’) (Р-н №?) = 0)000000 (8,6257145), 1 [m/m'}h' (= в”) = 0000000 (10,5814497), Cuba. сумма членовъ перваго порядка = — 0,000027, « « « третьяго порядка = 0,000000. Сатурнъ и Земля. (m}m”) h” = 0,000058, [m/m”] В” = 070000032, (mm) hl"? (gl — q’ ) — (p" — pP’) = 0,000000 (8,1968414), (mem) WI? ++? — (4—9) — (pP’— pP’) = — 0000000 (7,1623705), (m’m”), в’ (? + №”) = — 0,000000 (9,6638349), (m’m”), №” (Р-н. В”) = 0/000000 (9,7029438), (m’m”), [28° (ГРН) + h” (Р-н и) = — 03000000 (7,8867847), (mm) [287 ("+ WR”) "(Р-н h°?)] = 07000000 (7,8773645), (m’m”), h” (Г-н №") = — 0,000000(10,7596832), (тт), В” (Г-н. в") = 03000000 (9,0138602), (тит), [RP (a? — 1") + 2 ГР] = — 0000000 (8,2853669), 100 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, 1 (m’'m”), [h” (X? — 1?) + 2 ГГ] = 0,000000 (8,0767353), и. [h” u r — (pP — 97 — g”(p"—p1)] = 05000000 (8,2155796), m’ m”), [№ (4" — rl )— g”(p"— р’) = 0,000000 (8,2477918), Br ne NT 4 "9—9 Ф’— р”) = — 0'000000 (10,2860864), (тит). [- №” (‹9"—-9 = ф”= и + 21” (p" — р’) (4'—4)| = — 0'000000 (8,7747133), (m’m”) [- №” (9—9 — Фр” + 20 (р"— р”) (d’— 9’) = 0;000000 (7,1453741), (m’m”) , [В (фр) — 21 (g/p" — g’P’)] = — 05000000 (7,1894132), (m’m”) [В ((" — + p" — pP”) — 21” (ара) = 05000000 (7,2045293), 1 (m’m”) h” (Р-н в?) = 0000000 (8,9599067), 1 [m’m”] a" (h’?+- 1?) = 03000000 (9,5464691). СлБд. сумма членовъ перваго порядка = — 0,000056, « « « третьяго порядка = 05000000. р Сатурнъ и Марсъ. (т mi m'y в” — 0.000018, AU Pise — 0/000003, (т, т” т”), в” [1 Ki Be Kos ("—g’) Mes р" —ÿ 7) = en 0000000 (9,7168496), тети"), WU? ARR — (4—9 — Е} "— р”): = 07000000 (7,3251474), (m’m”'), h” ("2 +?) = — 0,000000 (8,1760711), (m’m’"), №” (Г +R?) = 0/000000 (8,2619581), (m’' m”), DIE re ph" je В" (EE h”?)] ae 0/000000 7 6 1 98092), (mem) [RE + KR) +” (EP + 0) = — 0/000000 (7,5963872), (тт), №" (ET +R"? = 0,000000 (8,3610617), (mm), ("в") — — 000000 (8,6208955), (m’m””), [В (в? — 1"?) + 201” ] = 0,000000 (8,0754687), 4 (mm), [he — 9) + UE dde (min) gg) — "(pq — — EP" — Pi) = — 0,000000 (7,1792398), (mem), [В (р q" — 97) — gp" — p°))] = — 0000000 (7,2540256), (т т”) [№ (4 m — A id г" (р" ее q # LE т р = р ”) a 07000000 (9,6916436), (m/m’”) [р-н 20 (p°—p”)(g"— 9’) = 05000000 (8,2357976), (тт N F h’((g”— HO ф”— р’) 2 2’ (р m —р ”) (4 и gd) MER. 0000000 (8,6099607), BBKOBHIA BO3MYINEHIA СЕМИ БОЛЫШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 101 (mm), а" — + (pie р’) №. 2” (dp — d'p')l ei 0000000 (7,1468430), (m’m fe je [№ (‹9”— 90 u p"— р”) es О” (pP — gp’) 2 07000000 (7, 1 825672), 4 (mm) RE? + h’?) = 0,000000 (8,4650068), 4 [mm TR" (+R?) = — 0,000000 (9,6502444). Cıbı. сумма членовъ перваго порядка = — 0,000021, « « « третьяго порядка = 0,000000. Сатурнъ и Юпитеръ. (тт) №” == 1.022754, (тит! ”] №” = 05110692, mm) ВИ (а % — (p” р’ ] = — 0,001701 (3,2308648), er Wr? 9—9 (ф’— pP’) = 03008306 (3,9193992), (ты), п” (2 +R?) = — 03001581 (3,1989926), (m’m’”), В" (2 + №") = 07005635 (3,7509205), (mm) [2h” (Р-Н nn”) RP? + )] = — 0/002121 (3,3264888), (m’m’”), [20° ("+ В”) + h”(?? + ”)] = — 0006646 (3,8225566), (mm), h” (1? +.) = — 03000394 (4,5960966), (m’m””),h” (№ +- 17?) = 0/000899 (4,9539352), (m’m’”), [he — 1%) en] = 0003714 (3,5698397), 1 (m’m’”), [7 (7—7) + 2] = — 0!004815 (3,6826311), (m’m),, LR (р РФ" р” = 07000015 (5,1753526), (m’m”),, LR (7 — 9? — 1° (p” ЕР") = 07000121 (4,0835020), (mem) (Е р "N — Ф”— р”) = — 05000026 (5,4093486), (mm HL [- Hg’ dr pp) Ро") lg” — 9 = — 01000202 (4,3057398), (mm), [— h(q” Фр”) ЭР (р-р) (4-9) = 05000543 (4,7351263), Em). ор) — 21” (dp — 9/p”)] = — 05000315 (4,4979027), (т’т”) At g + pie р”) 2) sa 2 и 0001391 (3.143481 5), 1 (тут 7) В’ (Р-н №”) = 0,001612 (3,2074377), [те] (Р-н 2) = 0.000174 (4,2417831). Слфд. сумма членовъ перваго порядка = — 07912062, « « « третьяго порядка = — 0,009245. 102 I. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Сатурнъ и Уранъ. (m’m’”) h” = 05021720, [m’m’”] №7 = 05002348, (m’m’”), RUE +? (р р’)] = — 03000014 (5,1568732), (mm), ne? + m? — (g! — 9’? (ф"— р’ = 07000079 (5,9002300), (mm), №” (Р-н №?) = — 0;000028 (5,4515758), (m’ m’), h” (1? + №?) = 0000090 (5,9570982), (m’m””), [ART 1? (Р-н) = — 05000044 (5,6439976), _ тет’) [28 (Р-н) ан”) = 0;000000(7,8746926), (m’m’?), RP + 0?) = — 07000007 (6,8441892), (mm) В’ (2 ERP) = 05000015 (5,1853114), (m’m’””), [n” (X? — I?) +- 207777) = 0/000068 (5,83205 30), 1 (m’m’?), [A (a? — 1) + 20”) = — 03000078 (5,8924483), (m’m ul @ — > — pi — 97 — gp" —p")] = —0,000001 (6,1177498), — И Рф Фр” = — 03000007 (6,8627929), m’ m), РТ — N — Ep’ — р”) = 0000001 (6,1373765), ту nes (gg — pp) + 27 (pP) 9) = — 0,000009 (6,9477616), a Fe и. pp) + 27 (р-р) 4-9] = 0,000023 (5,3685046), т НИ”) 2—4”) = 0,000007 (6,8549634), (mem), [Р-Н — р’) — 207 (gp — gp") = — 0.000022 (5,3352189), 1 (m’m’’y (РВ) = A (5,5345349), 1. [m’m’?] ИР 1”) = 0000004 (6,5674953). Слфд. сумма членовъ перваго порядка = — 0,019372, « « « третьяго порядка = — 05000143. Уранъ и Меркурий. (тт) "1 — 0000000, [m/’m] h = 0/000000, (m}’m), [+ в — (g — 97) — (p — p””)"] = — 07000000 (13,4628607), (тит), RTC + в?) — (a — q”)’ — (p — p”’)”] = 0/000000 (10,8532811), (m}’m), RU + в”) = — 05000000 (12,9349976), ВЪКОВЫЯ BO3MYIIEHIA СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 103 (тит), 7" (р + в") = 03000000 (12,9364767), (m}’m), [2RT (UT + hh””) вн ”)] = — 05000000 (8 ,2130662), (тут), [2RT (UT + вы") + hl” + в”) = 05000000 (8,2127453), (тут), (Р-н №) = — 0,000000 (8,1704177), (m? ann 07000000 (10,7253661), (mm), [WT (в? — 1?) + 21" ] = — 0000000 (9,0969763), 4 (тит), [77 (h? — a, — 0.000000 (10,8756181), (m’’m) [в (a — 9") — Ip a — 99 —g"(p—p)]= 0,000001 (8,6836142), (m/’m) ‚(kg — 9°) — Кра— 9” Lei lp — p”))) = 07000000 (8,6848079), (mim) [hg — 9) — Up a — 99 — gp — р”) = — 0,000000 (11,3454515), (mm), [— kg — 9 — (pp) + 21 (p —p")(q — d)] = 0000000 (10,8260759), (тут), [- В" (9—4 — (pp?) + 27 (p—p)(g—g")] = — 0000000 (9,1939051), (mim) [В (9 — gi + ф— р’) — 2 p — gp] = — 0,000000 (8,9919324), (тут) [kg — 9 + p — pr) — 24 р—4р”)] = 0000000 (8,9924819), 1 (тт) В (PP + 2) = 07000000 (11,2358506), ттт ВР 2) = 03000000 (12,9276748). СлБд. сумма членовъ перваго порядка = 0.000000, « « « = третьяго порядка = 0,000000. Уранъ и Венера. (m}!m’) h”” — 05000000, [m2m']h = 05000000, (m}’m'), В ARE (9—9) — (p — p””)?] = 03000000 (12,2579161), (mm), RTE +? — (1—9) — (PP — р” = — 0,000000 (9,1059009), (mm), RTL +- X?) = — 0'000000 (10,3523702), (mm), ВИ (7? +- 0?) = 0000000 (10,3575092), (тт) ! [28 ( т À h’?) eh (I KR) = — 07000000 (8, 0070973), (тот); [26 (77 + WR?) + W (Р-н м”) = 03000000 (8,0039230), (mm), В (12 = и?) = — 07000000 (13,6423500), (m}’m'), W (!?-+ |) = 07000000 (13,8927758), (m} m’), [В (в — 1?) + 21 7] = — 07000000 (10,0509800), 104 I. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, тт), [WT (В — 12) + 201] = 05000000 (11,8308353), mn a ; dr) Г(р’(9'— 9—9 Ф— р’) = 0,000000(9,3051725), (mm), [№ (а ОЧ — р] = 0/000000 (9,3093403), (m) m’) [kg — 9 — tp 9 — 99 — gp —p)]= — 0000000 (12,5122002), (тит) [— (gg — pp) + A (pp) (q— Fe... (тут) „ [№ (9—9 2 _ pp + 20 (р-р) -9)]=—0,000000 (9,3047899), (тит), [kg — 9 + Ф'—Р — — 03000000 (9,7939957), 2a —gp = = TE и. lp — 4”) = 0000000 (9,7958998), (т mn) ne) — RL (ddr oa nn h'(#2+ и) = 03000000 (11,0601161). : 1 2 1 2 Слфд. сумма членовъ перваго порядка = 0,000000 третьяго порядка = 0,000000. cc « « Уранъ и Земля. ти") — 0000000, [m/?m”]h” — 0"000000, (m, т тет”, RER (gg ("р = — 03000000 (13,5569405), тт”) RER — (9—9 — ("р = 05000000 (10,1243823), (т’т”), №" (2 +- 0”) = — 0000000 (10,6838834), (mm), KT (2 X?) = 03000000 (10,6936743), (nl) [2h (PET + KR) +” (7? 4h72) = — 03000000 (8,5484872), (m} m”), [20 7 + WW?) № (PP + RP) = 0,000000 (8,5462510), (mm), №” (U? + №") = — 03000000 (11,3830859), (mm), В" (В) = 03000000 (11,6340270), (m! m”), [REY (В — 2) + 2" ГР = — 0,000000 (10,2150087), — 0000000 (11,9964316), 1 (тут a) в” (Bir — er AN g De ‘р’ р”) = 03000000 (10,6599136), (mm), LR” (9 — dr — Чт") [В Тр" ЧФ" р’) = 0/000000 (10,65991 36), (тут) (8° (9—9 Eu y 2 P)]= — 0/000000 (12,1430367), (mim) [фр р") а" g)) = — 03000000 (10,3153867), "-9’’)] = 0/000000 (10,6840299), (m} т”) (= В й 2.8 —(р”— —р”) ?) al 20" (p" A) ( ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕЕЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 105 тт” в” (cg ия pP) — 21” (dp — 9] = — 0000000 (9,4072328), тт”) [В ((g" — 9 + pl — р”) 21” (dp — dp) = 0,000000 (9,4109317), 1 (m4 2m") (РР + 1-7 Mes 9837252), ттт” в" (в + 177?) = 07000000 (10,0131734). Слёд. сумма членовъ перваго порядка = 0,000000, « « « третьяго порядка = 0,000000. Уранъ и Мареъ. mel, т") Ad 0"000000, [п m’. т” ] рае — 0000000, (тт и) nF Be ns René ai "р" — — 0000000 (11,3420038), (тит, cs h LT) re ре (gut gd’? ых. [ИИ Zen 07000000 (9,5457897), (m} m”), В" (13-7) = — 05000000 (10,1814781), туб"), RTL +R?) = 0000000 (10,2039707), . (тт), [20 ("U 74-8”) eh (2 --"?)] = 07000000 (8,4914328), (m}7m””), [26° ("+ RU) +R (Р-н?) = — 0,000000 (8,4861311), (тит, В" ("В") = 03000000 (10,9692901), (mm), №" (Г-н В") = — 0,000000 (9,2216384), тт") [ВР (р) В" = — 05000000 (9,9779287), ` 1 (m}’m’”),[h” (X? — 1?) + 24” 1" 1”) = 05000000 (9,7636746), (mm) LR" (Е (pq — 99 — gp" — р] = — 05000000 (8,0117761), mm), [В (gg — 2" (p" g"— 99 — gp" —p1)]= — 05000000 (8,0302691), Fr LR (9—9 pq" — 9 —q pP" — р”) = 05000000 (11,8762851), (mm) [1 ( али) ag" 0000000 (10,6156193) тт” 4 g 9 pp) + App") (gg) =-—05000000 (10,7851408), (тут) „IR ((g"— FR (p"— р”) — 21” (dp — gp") = — 0,000000 (9,3083676), (mem) LR" ((g” — 2? + (pp) — 21” (gp — PT )]— 0,000000 (9,3169962), ттт”) RTL 4h77?) = 03000000 (10,4797073), 1 [m42m] в” (97? + в’) = — 07000000 (10,1082698). Слфд. сумма членовъ перваго порядка = 05000000, « « « TpeTbaAro порядка, = 0000000. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПпте Série. 14 106 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Уранъ и Юпитеръ. (тт!) " —= 07009438, (ти ] В” = 0002922, (тт a la О’ |= — 0000003 (6,4205871), VI т”), ler 7? — (en gi (pie р”: — 07000039 (5,5967620), тт”), RTE +R?) = — 0000006 (6,7505035), (тт ug РР) = 0/000009 (6,9685368), (m}!m %):; [ART (PT RON RP (+ HJ] = 03000038 (5,5774447), (тт т) [207 1777 ВР) Р-н в? )] = — 0,000015 (5,1908857), (тот m”), h” (17? + в?) = — 05000007 (6,8312977), (m}’m =); RP? +) = 0/000013(5,1095929), (m}!m in) И — GER SIN ANS CA Ben) 0'000075 (5,8796197), 1 (m), [n? (72 — 7) + 21” 17V] = — 03000056 (5,7451881), m’! т”) [h (4”. RE g’'ÿ — ("4—9 q LES gp} — р” )] == 0.000003 (6, 4785215), =” Ar BI go} (PP qe 4” Ne > (pe pl = Be‘ 0,000005 (6, 6945049), (т, т тут”) ne = И 9—9’ pl] = — 0000000 (7,5558390), тут”) в [- 1 EHRE —р”')(4”—9”)] = — 0'000005 (6,7434626), mm), [-h” a na one ara 4”1)] = 0'000013 (5,1288293), mm) LR (gg + (p” — р”) 217 др" — 47") = 0000019 (5,2904353), в р р”) 21° (dp — gp] = — 0.000025 (5,3998412), Al 1 (m’’m 24) RARE в 07000010 (5, 0108057), a [m}, m’2. m] len A Ren Le 0.000002 (6, 4015803). СлЁд. сумма членовъ перваго порядка = — 0006516, « « « третьяго порядка = — 0,000067. Уранъ и Сатурнъ. (m}!m”) h”” = 05014034, (тии ] в’ = 07046942, тут”). Р-Н — (9—9) — (р’—р”)] = — 0,000018 (5,2619372), и КТ в) — (9—9 (р’— р” = 03000101 (4,0052940), (m}’m’), "(Р-н X?) = — 07000012 (5,1001577), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 107 (m}!m”), RU в”) = 05000040 (5,6056806), (тт), [RTL + RER) (Р-н ”)] = — 0,000231 (4,3633695), (туйт” [OR (77 + RW”) + (РР) = 0,000004 (6,5940645), (тут, № (Р-н №) = — 0,000203 (4,3076629), (т’ т”), № (Г + в”) = 0,000445 (4,6487851), тут”), [R TRE?) + 24777) = — 0,000060 (5,7802081), и PR TR? — г) + 2 РР = 0/000069 (5,8406034), (mm), te 9 — gp" — р”) = 0,000026 (5,4137746), тт”) и [В (Еф 9 ne. 1 (p/— pl] = 0/000144 (4,1588177), (mn), A IE N — gp —p)]=—0:000027 (5,4334013), en ELA en 3?) + 277 (pp) (4—9) = — 05000093 (5,9701927), mm), [-- №” ((9” ет. — (pp) + ЭР (p” e 4”) = 0;000246 (4,3909357), a ne), — 9 + ф’— PN) — U — Se 0,000076 (5,8805912), FI 2 тут”) [№ (ЧН pp) — 20 (PP — g/p°1)] = 0/000229 (4,3608473), тит”) (Р-н) = 0,000015(5,1831168), 1 [mm TRE 4h77) = 0,000051 (5,7074958). СлБд. сумма членовъ перваго порядка, = 0,032908, « « « третьяго порядка = — 0,000054. (20). Изъ условй h = [зшо, [= [с03®, и пр., и изъ Формулъ чл. 14 не трудно вывести: | af h dh 1 dl un (far fa? dw 1 dh h Эти Формулы совершенно тожественны съ выраженями величинъ Sf U до, найден- ными въ чл. 19 Отд. I, стр. 29. И такъ: Меркурий. 8/= 0;006288 + 0010431p'-+ 0/002995 p”/— 07000804 x” — 05006392 к” + 07000056” -- 07000002”; — 07035248 — 0/018237p/ — 0/005853 в” — 03000082 в” — 05010596” | — 02000469 в" — 07000011 7; 108 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, слБд. годично-вЪковое изм$неше эксцентрицитета, начиная отъ 1800 r., есть: öf = 0,2056163 + 0,00000003048 t — 0,00000017088 1 50 = 05012576 + 0,020862 x + 05005990 a’ — 0,001608 x” — 05012784 1” —+ 05000112 »”-+ 0000004 p7 — 03070496 — 0,036474 №’ — 05011706 a” — 03000 164 p”— 05021192 u” — 05000938 x” — 05000022 u”, — 0,2056163 — 0,00000014040 +. do — 55417660 -+ 27873929 p' + 03853165 a” + 0,028805 + 17583901 №” + 03076003 u” + 03001857 p/7 + 07396461 + 03395702 № + 05015078 x” + 05000183 #”— 03013160 u” — 05001312” — 05000030 7; cabı. годично-вЪковое ABuKeHie перигемя, отъ 1800 года, есть: о — 74° 20'5”8 + 5/814121 1. Венера. Sf—= — 05110950 — 05030631 в. — 05046421 в” — 05002196 p”— 05031037 u” — 07000672 p/ + 0,000007 u” + 0005474 + 03005031 p + 05000300” + 0,000062 x” + 0/000080p 7 + 0,000001 y”; сл$д. отъ 1800 года f = 0,00686182 — 0,0000005379: +- 0,0000000265 t 50 — — 05221900 — 05061262 . — 05092842 x” — 07004392 a” — 05062074 в” — 03001344 a” + 05000014 u” + 05010948 + 07010062 x + 05000600 №” + 0,000124 "+ 05000160 u” +- 07000002 u”; 30 = — 05735143 — 23912726 a — 55296424 a" + 05832494 "+ 65557924 и” + 0079827 p” + 03003762 p/7 + 03564516 + 05406152 p + 07160638 и” — 05026592 p/+ 0/025547 в” | — 03001229’; | = 0,00686182 — 0,0000005114 1. cabı. oT 1800 года w = 128° 43’ 60 — 05170627 t. ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 109 Земля. $/ = — 0086970 — 07002734 p + 05014425 a’ — 07017041 a" — 0,081211 n°7 — 0000431 »” + 05000022 p°7 — 0000412 + 0/000199 » — 0001257 p' + 0/001108 p”— 05000468 p7 + 05000006 p/; слБд. отъ 1800 года [= 0,01679226 — 0,00000042164 1 — 0,00000000199 1 80 = — 07173940 — 07005468 в. + 0/028850 № — 05034082 u’ — 0,162429 2” — 05000862 u” — 05000044 u”? — 07000824 + 03000398 р. — 05002514 p' + 03002216 p”— 0,000936 в” + 0000012”. 30 = 117531469 — 07280437 + 37637460 p' + 17066448 "+ 67917957 в" + 07183537 в” + 0,007204p/7 + 05045180 + 07018674 u + 07075279 в — 07048680 p”+ 05002842 9” — 05002935 7; = 0,01679226 — 0,00000042363 1. cıbı. отъ 1800 года © — 99° 30’ 2856 + 1175766491, что совершенно согласно съ наблюденями Деламбра (Отд. I, стр. 43). Марсъ. 8$/ = 0.186015 + 07000795 p + 0000742 u + 09018550 u” + 07159664 a” + 07006282 u” — 07000018 u” + 03000956 — 05000149 м. — 05000394 в’ — 07004868 u” + 05006711” — 07000340 u” — 05000004 №”; слЁд. отъ 1800 года [= 0,0932168 + 0,0000009018 4 + 0,0000000046 4 80 = 05372030 + 07001590 p -+ 0/001484 u’ + 0/037100 a” + 0/319328 и” + 0/012564p/ — 0.000036.” ° = 0001912 — 07000298 в, — 07000788 p/ — 07009736 x” + 05013422 u” — 07000680 и.” — 05000008 y’”. — 0,0932168 + 0,0000009064 1. 110 N. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, do = 15,629293 + 0/014417p + 07487152 + 1,952892 u” + 127495999 и” + 07663506 + 0/015327p 7 — 07018858 + 07001813 + 07003349 + 030220711.” — 07040709” — 0,005177 1%” — 0,000205 27; слБд. отъ 1800 г. o = 322° 22’ 51,2 + 1556104354. Юпитеръ. 5/ = 0,265444 + 0,000003. + 0,000005' + 05000037 a” — 05000065.” + 0/264803p/ + 07000661.” — 0,009930 + 0000000 + 0,000000p + 0,000000p” + 0/000000p” — 07009904.” — 0/000026 7; слЪд. отъ 1800 года {== 0,0481621 + 0,0000012869 t — 0,0000000481 « 50 = 0,530888 + 03000006 + 07000010» + 0/000074p” — 0.000130” + 0,529606 u” + 0/001322p/7 — 07019860 + 0000000 — 07000000 p + 07000000” + 0/000000p” — 07019808.” — 050000521”. Jo — 6,358325 + 0:000135y + 05004129 + 0.009013” + 0'001388 1.” + 672069729” + 0,136688p/7 + 0094221 + 0/000000p + 07000000 + 0,000000x” + 0,000000p” + 07096038.” — 05001817”; | = 0,0481621 + 0,0000012368 4. слЪд. оть 1800 года, o = 11°7'’38,0 + 6.452546 t. Сатурнъ. $/— — 05550457 + одороооие + 0000000" + 0,000000 p” — 07000005” — 0/561060p/7+ 0/010608p/7 + 0017519 + 0/000000p + 0/000000p + 05000000 u.” + 0,000000p” + 070175805” — 0/000061 m7 cabı. отъ 1800 года f = 0,0561505 — 0,00000266869 ı — 0,0561505 — 0,00000258376 1. +-0,00000008493 ı | ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЬЫПИХЪ ПЛАНЕТЪ. 111 50 = — 17100914 + 070000001 +- 0/000000p + 0000000 x” — 050000101.” | — 17122120u/+ 07021216 w/7 + 05035038 + 0/000000p + 0,000000 + 05000000 p” + 0,000000 м” + 0035160” — 0.000122”. do — 167444396 — 070001421. + 050004811 + 0/000997 и” + 030003731” + 16/094807w/+ 07347880 p’” + 0171901 + 0/000000u + 0/000000p + 0,000000 x” + 05000000.” + 02169371p/7+ 070025304”; cıbı. отъ 1800 года © — 89° 8’ 2070 + 16.616297 ı. Уранъ. df/ = — 0,052048 + 0,000000w — 050000007 — 05000000 №” + 05000000” | = 030060664” 0"045982 p” + 0,000187 + 0/000000p + 07000000 + 0/000000 pe” + me + 0/000234u/7— 0,000047 p” cıbı. отъ 1800 года f = 0,0466108 — 0,00000025233 ı + 0,00000000091 t 50 = — 0104096 + 05000000 — 0/000000p — 07000000 a. + 05000000” — 0:012132%”— 07091964 p” +- 0,000374 + 05000000x. + 07000000 + 07000000 x” + 07000000.” | + 00004681” — 07000094 р”. 80 = 25422485 + 05000000 + 05000042 p + 07000084 pe” + se + 17233602.” 13188731” — 07006140 + 0,0000007 - + 0/000000p + 05000000 u" + Do —0/016110p7+ 07009970 p”; — 0,0466108 — 0,00000025142 1. слфд. OTB 1800 года | © —= 167° 30’ 2450 + 27416345 1. (21). Въ отдфленш I, на стр. 32, Формулы, выражаюция n3MBHEHIA въ наклоне- HIAXb орбитъ и въ долготахъ ихъ узловъ относительно подвижной или истинной эклип- тики, даютъ ор ap < GLEN TE 8. - (a4) sinn (и) cos N, эм, — (2 #7 cos N 44 ag \snN 7 \dt dt ) tangJ a on ‘dt ) tangJ ; 112 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, слфд. для вычисленя годично-вЪковыхъ возмущенй въ наклонешяхъ орбитъ и долго- ар ар’ di’ dt LA ag ag _ 9 пр., а’ 75 9 И пр., тахъ ихъ узловъ, надобно предварительно вычислить величины di изъ коихъ первыя по формул на стр. 27. Находимъ: Меркурий и Венера. (m,m') (4'— 9) = — 0203461 (1,3084809), 1 (тт) [2 (9 — 9) (44 + рр’) —9 (9—9 W— р) — 34 (4—9) — 3p (gp — gp) | — 0,003763 (3,5756328), (m,m'), (Р-н В + №) (9—9 = 0007265 (3,8612132), (тут’), (1° + + P+- BP) (9—9 = — 0,036364(2,5606825), (тут), [U ? — 1”) (g — q) + 21 (p—p}] = — 05000003 (6,4674971), ОИК Зт/ паз (1—7а2) (0) 1 (mm) — LE — — 13599898 (0,2040924), (тт) [(L?—h°?) (g — g) + 27h (p—p)] = — 0000003 (6,5345062), (mm), [(°—h?) (9—9) + 21h (р’—р)] = — 03007356 (3,8666580), (mm), [( —h?)(g — 9) + 21h(p—p)] = 0,019687 (2,2941976), 2 (тут, , (И = №) (9—9 — (hl — hl’) p'] = — 0000033 (5,5191180), 2 (тут) 5 [Ш №№) (9—9) — (WI — М) р] = 0,000066 (5,8230104), 1 (тут), [(9'— 9) + (p'—p}(g — 9) —p'(p'g — gp)] = — 0,025007 (2,3980630), (тут), [(4'— 9Ÿ + (P — pP)’ (d— 9) —p' (pa — g’p)) = 0,184189 (1,2652634), (mm), = eo, — —0/318375 (1,5029393), (тут), [(4'— 9) + (р’— р) (d — 9) + 2p (Pa — gp)] = 0;000002 (6,3296618), (тут), [g— 0° + (P —p(d— 9) + 2p (Pa — d’p)] = — 0000014 (5,1381196), (m, m’), [2hh (9’— 9) + (hT + hl)p — 2] = — 07000443 (4,6962971), (m,m'),,[2hh’ (g — 9) + (hl + hl) p — hp] = — 03003295 (3,5178565), (m,m’) , [2hh'(g — 9) + (hl + М) — 2U’hp'] = 0,000681 (4,8334949), 1 (тт) (9 — [Р-Р + 3p° + 39?) = — 0,008904 (3,9495949). СлЁд. сумма членовъ третьяго порядка = — 0147171. ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 113 Меркурий и Земля. (m,m”) (g" — g) = — 0/075496 (2,8779230), 1(тут”) [2 (99° + pp°)(g" — 9) — gg" — D’+ pP’ — pP’) — 34 (d” — 9) — 3p (g'p" — qp)] — 0,001708(3,2324949), т.т”), (В + 1? + + P)(g — 9) = 05000999 (4,9996634), a (m,m”), (в + 1”? + + 2) (4'—9 = — 07008112 (3,9091591), (m,m”),[? — n°?) (9! — q) + 21’W” (p" — p)] = — 03000008 (6,9376260), 1. mia Ta) " 5 (m,m”) = me — — 07015828 (3,1994452), - (т‚т”) [(”— h"?)(g"—q) + 21h” (p’— р) = — 05000000 (7,6889818), (m, m”) „[?— 1) (d’—g) + 2!h(p” —p)]) = — 0001004 (3,0018373), (m,m”),,[E— №) (g"— 9) + 21h (p" — p)] = 0;002534 (3,4037611), 2 (тт), [QE -+ Rh”) (g"— 9) — 1-м) p"] = 0'000592 (4,7721823), 2 (m,m”) ‚(Ш + hh”) (q” — q) — (KT — hl”) p”]) = — 0001046 (8,0194715), 4 (m,m”) ,[(d" — 9) + (9—9 (P"— pP)’ —p’ (4—9) = — 0,000958 (4,9814943), (m,m’), [ad — 9) + (9 — 9 (p"—p) — pP" (Pa — q'p)] = 0,000354 (4,5491199), в а. 7 WE (1) р Ri (тут”), = ?" nr b_1——0"175214(1,2435688), (тут”) [(4"— 9) + ("9 ("р 2р"(р'4—а"р)= 05000226 (4,3534172), тт”), [a — 9° + (9° — 9) (p"—p) + 2p (pa — dp) = — 0,000479 (4,6804643), (m,m”),, [2hh” (4"— 9) + (1-5 М) p — 2'hp”]= — 0,000591 (4,7720070), (m,m”), , [2hh” (g’— 9) + (h’T-+ N°) p — РГ] = — 0,001641 (3,2153567), (m,m”) , [2hh” (49° — 9) + (1-м )р— hp] = 0,000215 (4,3330762), 4 (m,m”) (@'— q) (+ + 3p° + 39°) = — 0003303 (3,5190385). Caba. сумма, членовъ третьяго порядка = 0007778. Меркурий и Мареъ (m,m’”) (d” — 9) = — 07001784 (3,2513560), 4 (mm) [2 (49 + рр") (4"—9 — 4" (4 = МИ D + p—p}) — 34 (4—9 )— р (4”р”—9р)] — 0000039 (5,5904429), Mémoires de ГАса4. Imp. des sciences, УПше Série, 15 m 114 I. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, (my) ("2 4 1"? 4 BB) (g”— q) = 0/000009 (6,9445 900), (mm), (RE 4-1"? Re + 2) ("9 = — 0/000170.(4,2303821), (mm!) ("2 — n°2) (gg) + 21”%” (p"—p) = — 0000001 (6,0343047), в rs 5°, — 07004489 (3,6522238), (m,m””) [(1"? — В”) (4 — 9) +-2"h"" (р"— р) = 0000000 (7,8069824), (mm), [(? — №) (9—9 + 21h (p"— p)] = — 0,000021 (5,3191311), (mm), (В — №) (g"— 9) + 21h (р"— p)] = 0000050 (5,7036728), 2 (m,m’”) „[(hh”" = 0) (4—9 — (KL — м) р"] = — 0,000078 (5,8916938), 2 (тут), ("И") а" 9) — (kl — hl”) a — 0.000097 (5,9865810), 1 (m,m’”),) [q" — 9) + (d” — 9) (D — m’ —p" (Pa — g'p)] = — 0,000009 (6,9621922), (тут”), [a 9° + (" — 9) ("рр (p" 9 — = = 0000001 (6,1535214), (m,m”), 8" ей 5, = —0'006479 (,8115327), | (m,m”), [("— 9° + ("— 9) (p" — pP)’ + 2p"{p"g — d”p)] = 05000003 (6,5237445), 1 (m;m’”),[(g” — a)’ + (d" — 9) (P" — pP)’ + 2p” ("7 — 9") = — 0,000004 (6,6526608), (m,m’"), , [2hh” (d” — q) + (RL + М") р — nn — 0,000099 (5,9980803), (m,m””),, [2hh’” (4" — 9) + (KT + hl”) p— 21” Ip”) = 0,000154 (4,1874846), (mm), [2hh”” (q"— q) + (RI + hl") p — 21" hp] = — 0,000009 (6,9986036), 1.(m,m”') (4" — 9) (P +R? + 3p° + 34] = — 0,000156 (4,1935010). Crbx. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000206. Меркурий n Юпитеръ. (тт) (4—9 = — 03141964 (1,1521792), (т, a +) ld’ + pp) — 31a —9) — 3p(q”’P” —ap)] — 0,002893 (3,4613538), (m,m””), LEP +”? + P +1’) (g”— 9) = 03000054 (5,7352034), (mm [Р-Р] (4—9 = — 05009893 (3,9953328), тут”) [Е — В”) ("9-2 (p”— р) = 03000099 (5,9988541), 1. ТИ _ Эт паз (1 — 702) © 32 — a 5% — 0,639727 (1,8059879), (тут! ВЪКОВЫЯ BO3MYIIEHIA СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 115 (m,m’”) (ф-но (р”— p)] = — 0.000159 (4,2004395), (mm), [CE — 2) (4"— 9) + 21h (р”—р)] = — 05002135 (3,3294473), (mm), (PR?) (4—9 + 21h (р’—р)] = 0004998 (3,6987788), 2 (m,m””) (И М) (”— q) — (kI— м)р”] = 0,004209 (3,6242099), _ 2 (m,m””') (ИН и) (4—9 — 1-м”) р" ] = -- 0.004283 (3,6317736), 1 (тут), [7 — 9° 4—9 (2° —p) —p" ("4—9 Р]=— 03000839 (4,9239388), (mm), (4 — 9° + (4—9 (р”—ру— р” ("4—9 р) = 0000014 (5,1409307), 8m{/na? (1 — 30? + at) и) er 6} = — 07403705 (1,6060641), (тут), (gg) + (4”— ФФ’ р-н Эр" ("4—4") = 0;000432 (4,6356913), тт”, [(q”— 9° + (1”—9) (p”— pP)’ + 2p” ("4—9 Р)] = — 05000436 (4,6396988), (mm), [2hh”” (4—9) + (h”T + HI”) p — A" hp”) = 0.001704 (3,2314661), (mm), [27h (4 — + (RUE + N) p — р" ] = 0001769 (3,2476920), (тут [2 (9° —g) + (k”I-+ hl) p — 277") = — 07000011 (8,0375267), 1 (тут) [P + + 3p° + 39°) (4”— = — 03006212 (3,7932813). Crbx. сумма членовъ третьяго порядка = 0,012966. Меркурий и Сатурнъ. (m,ym”) (4’— 9) = — 0.007831 (3,8938103), 1 тт”) [2 ("+ pp°)(g"— 9) — 9" (4—9 ’— р) — 344 — 9) — 3 (d’p’— ap)] — 0.000144 (4,1576836), (тт), [Р-н Р-+ h](g — 9 = 07000000 (7,9453368), (тут), [Р-Н + P + №] (4—9 = — 03000090 (5,9557797), (тут), [? — №?) (9 — q) + AN (pP — pP) = — 0,000006 (6,7847618), ImPnad (1 — 7 а?) | £ 0) ad (m,m”) = De b_; = 0019067 (2,2802940), (mm [1 ?— 0)’ — 9) + AN (р’— p}] = 01000006 (6 ,7797070), (mm), [Ë—R?) (9’— 9) + 2h (р’—р)] = — 03000152 (4,1809814), (тут”), [(Р — №) (’ — 9) + 2№(р’—р)| = 0,000354 (4,5493621), 2 (m,m°),. [+ №”) (9—9) — (1- IN) p”] = 05002380 (3,3767344), 116 I. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, 2 (тт) 5 (И-М) (4’—9 — (I — N) р'] = — 05002393 (3,3789740), 1 (тит”), (4—9 (9—9 (PP — pP)’ — pP’ (Pa — g'p}] = — 03000009 (6,9846534), (m, т’), [9 — 9) + (9 —0) (P’— pP)’ —p"(p"4 — 9) = 0;000000 (7,4513318), 3mPna? (1 — 30? + “Jp”. ) (m,m N re Bern = — 0019227 (2,2839127), (mm), [a — а + (— 9) (pP — pP)? + 2p” (pa — g’p)) = 0,000017 (5,2327167), L(m,m”),[(g—9) + (9 —9)(p —p) +2p"(p"g— gp} = — 0000008 (6,4619603), (mm) , [2hh” (g — q) + (HT + h7)p — 27 hp] = 0,002544 (3,4055510), (mm), [2hh” (4’— q) + (1-5) p — hp”) = 0/002572 (3,4103783), (mm), [2hh” (4’— 9) + (h’T-+- hi”) p — 2l'hp"] = — 0,000005 (6,6768434), 1 (mm )[Ë +R + 3p° + 34 1(g — 9) = — 05000343 (4,5349258). Слфд. сумма членовъ третьяго порядка = 0000422. Меркурий и Уранъ. (m,m°7) (4—9) = — 07000151 (4,1784979), тит”) [2 (gg "+ рр” (4—9 —ч” (а’-—ч-н pp) — ag” —g’) —Зр(а’р” 42) — 0'000003 (6,5178288), (тт Р-+ 1) (9—9) = 0000000 (9,6126379), (mm), (PH RTE AR +1) (4—9 = — 0,000010(5,0030583), (m,m’”), LR) (9 — 9) + Ah (p”"— p)] = 0,000000 (8,6255766), Я) (Р-н pr? (m m) — И 0000462 (2,6648223), 32 (1 — «?)4 | (тут?) [? RP) (gg) + 2007 (p"— р] = — 0/000000 (8,6248171), mm) [GE — 12) 4” — 9 + 21h (p— р) = — 0/000002 (6,2517244), (m,m’”), [(Р — 1?) (9° — 9) + 21h (p””—p)] = 05000004 (6,6195536), 2 (m,m””),, [QT + hh”?) (4-9 — р” = 05000007 (6,8686845), 2 (m,m’”),, [(W” + №) (9° — q) — 1-м” = — 0,000007 (6,8692340), 4m, [7 — 9° + (97 — 9) (D —p} — pP” (p"g — g°p)] = — 0000000 (7,9724489), (тут”), (4—9 + (9—9 (07 —p) — pP” (pa — dp) 0,000000 (9,0591498), 3m’Ina? (1 — 30? а^) qu) (mn), = di = — 0000463 (4,6654648), (тут), (4 — 9ÿ + (9° — 9) (p°— p} + 2p° (Pd — pg”)] = 0000000 (7,6579299), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 117 1 (m,m””), [(g"— 9)’ + (9—9 (P”— p)? + 2p" (Pg— dp) = — 0,000000(7,6587035), (mm), [2hh’”” (4 — q) + (h 14h) p — 2 hp] = — 0,000051 (5,7096631), (mm), [2hh”? (g”— q) + (HT + N°7) p — ph] = — 03000051 (5,7108569), (m,m’”),, [2hh” (g”— q) + И-М p — A hp] = 0,000000 (8,3715005), 1 (mm) (’— g) (P + h? + 3p° + 34) = — 0000007 (6,8196134), Cıbı. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000012. Венера и Меркурий. (т’,т) (4 — g) = 0,019937 (2,2996624), 4 (m',m) [2 (99 + рр’) (4—9) — gg — 9) + pp) — 34—49”) — 34 (42—42) — 0000152 (4,1823308), (тт), [Р-н 1-1” (4—9) = — 0,000712 (4,8524050), (m’ m), [Р-н] (4—9) = 05003563 (3,5518743), (m’ т), [( — 1?) (4—9) + 21h (p— p))) = 0000247 (4,3934838), (т’т) = — 0156774 (1,1952739), (m',m) [®— 1?) (4—9) + 2% (p—p)] = 0000289 (4,4604928), (m' m) „I? — (94—49) + 21% (p— p')] = 03000000 (7,9230342), (m’ m) „[d?— W°)(g— g) + 21 (р— р) = — 0.000002 (6,3505740), 2 (т’т),, (Ш + №) 4—9) —(hl'— RK) р] = — 0000063 (5,7975034), 2 (m’ m) „ [+ hh!) (9 —g’) — (h’ — WI) р] = 0/000126 (4,1013958), (тт), [(g — 9) + (4—9) (р-р) —p(pg — gp)] = 0,000289 (4,4607903), (m m), [(4 — 2)’ + (9—9) (р— р)’ —p(pg — qp)) = — 0000173 (4,2384423), (m’ m), = — 0,031197 (2,4941208), (m’,m), [a — 9Y + (! — (P— pP)’ + 2p (pg — gp] = 0/000007 (6,8203132), $ (т), [a — 9) + (’ — 9) (p—pY + 2p (pq — qp)] = — 0,000042 (5,6287710), (т’ т), [2HN (9—4) + (hl! + вр’ — эр] = 07000012 (5,0809842), (тут) [2hh’ (9 — gq’) + (hl + р’ — 2h p] = 0,000090 (5,9525430), (m’,m) „[2hh’ (9 — qd) + (hl + Мор’ — 21h p] = — 0000018 (5,2681820), (m m)(—g)[? + W? + 3p"? + 39°] = 0/000000 (7,0231715). Гони \ = Cabx. сумма членовъ третьяго порядка = — 0004075. 118 I. НЕРЕВОЩИКОВЪ, Венера и Земля. (т’т”) (4—4) = — 0!105285 (1,0223675), (тт) [2(49"-- р") (9—4) — le — 9% + pp) — 39 (9—9) —Зр”(а'р"—9Р) — 0000554 (4,7439086), (m m”) [+ N? 1°=+ W?](g" — 9) = 0/000120 (4,0779389), (m m”), U? + + 4 7 (4'—49) = — 0,000426 (4,6291209), (m',m”), [U ?— n°?) (9 — g) + 271" (p’— p')] = — 0/000091 (5,9590353), Be im VA 247343967 (1,3863914 ‘ RN ante ( ), | (y) [(?— №") (d’— q) + 21’W” (р — p')] = — 07000228 (4,3581310), (m’ т er Us р’) = 0/000057(5,7590311), (m',m"), [(2°— №?) (4—9) + 21 (р"—р’)] = 0/000172 (4,2358939). 2 (m',m”) „(Р-Н (den ть (ТР) р"] = 03000016 (5,2192484), 2 (тт), [OL + И”) (’— g)— (WT — Г) pl] = — 0.000145 (4,1604356), 4 (m m”), [9° — 9) (4—9) ("р —p"(p"g —g'p}= — 0,001514 (3,1800201), (т’т”), [(9°— чу + (d’ — 9) (p"—pY — р’ (pq — 9) = 0,001276 (3,1059594), (nm), = а — 2138919 (0,3301945), nn), [a — 9) + ("Ч (P’ — pP)’ 2p” (p’d — 9) = — 0000116 (4,0653179), 1 (m ‚m”), [(g"— 2’) (9—9) (P’— pP) + 2 р" (Pd — g’P)) = — 03000757 (4,8789901), (m'y), [2% ” (’— 9) + (KV ВР)’ — hp" = — 0/000012 (5,0694101), (m’,m”),,[2h’h” (g"— 4) + (RU + RT”) p — р] = — 07000666 (4,8233174), (m’,m”) [2 (4"— g) + (KV + NT) p — 2 Ир" ] = 05000189 (4,2768887), 4 (m’ m”) (4"— gl +R? + 39°” + 34°) = — 0,000557 (4,7458807). Сл$д. сумма членовъ третьяго порядка, —— 0003658. Венера и Марсъ. (т’т”)(4”—9') = 0000628 (4,7983346), 1(m,m") [2 N ÿ) — d'((g"—Q / У +(p" —р’ )—39 а”? 4)— 3p Ge ЧР) — 0'000002 (6,3935481), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 119 (m’,m’”), [UP +"? 1 №] (g"— 9) = — 05000003 (6,4904427), (mr), [2 RP 1-1" (9—9) = 05000018 (5,2627680), (mm), [2 в) (9—9) 2" (p"— р’) = — 0,000010 (5,0226500), (m m”) = el), — —0’026730.8,4270118), (m’ m”) [("? — №") (9—9) + 2h” (p" — р) = 03000007 (6,8540920), (m’ m”). [d? — №”) (4"— g) + 21h (p"—p}]= — 0,000000 (7,2439263), (тт), [QC — №") (g" — q) + 2h (р"— р] = 0,000000 (7,9842303), 2 (m m”) „[(77" + KR”) (g” — 9) — (RE RE") р"] == — 03000000 (7,6851325), 2 (mm), [CE + Wh”) (g" — g) — (kl — Kl”) p"] = 0,000001 (6,1051938), 3 (m m”), [(d" — 9) + (" — 9) "рр" (Pd —gP)) = 0,000003 (6,4987712), (mm), 4" "9 ("вв ("1—9") = — 05000001 (6,2035672), ge 3 HET UE TE ad (1) И iu (mm), = ns 5, = — 0"015998 (2,2021745), Em) "а" NE" — + 29” ("4 — d'y} = 0/000000 (7,7411251), (т, т”), [(9’— а} HA (g” — q) (p”—pY à à 2p” ("4—9") 2 Dept 07000002 (6 ‚292 6470), (m’,m””), [2 W” (g" — g’) + (RE + KT”) pl — Эр" = 0000001 (6,0194541), (m’,m””), ,[2#W” ("— gl) + (RER) pl — 21" = 0000005 (6,6951652), (т’т”) [285% (9—9) + (1 NE") p— "Ир" ] = — 0;000000 (7,9425460), 1 (тт) (4—9) (Р-Н W? + 39° + 3p'”) = 05000003 (6,5218478). Carb. сумма членовъ третьяго порядка = — 05000006. Венера и Юпитеръ. (т,т/”)(4”— 4) = — 0079015 (2,8977130), Вт”) [2 (ga + pp”) (47-0 —9" (9794 pp) — 39 (97-97) — 3p/ (gp gp) — 0/000282 (4,4501628), (mm) [Р-Н +1? +0?) (g” — gl) = 0000006 (6,7509729), (m m”), +? НВ] (4—9) = — 03000299 (4,4762345), (m’ m’), [0 — lg” —g') + (р — р] = 07000076 (5,8793026), __ 8ml/n'a8 (1 — 792) (0) = : (m’,m’”) = Be b-1 = 07949667 (1,9775714), 120 I. [EPEROMNKOR", (т’ пы”) (Us У 57) (ge g) о (р”— р ae, 0000067 (5,8272978), (m’ m”) „[0?— В) (97 — q) + 2 (р’— р) = — 0,000006 (6,7598985), (m’ m’), [2 — n°?) (4”— 9) + 20 (p” — р) = 03000013 (5,1325765), 2 (тт!) „ [17 + Wh”) (g” — 9) — (k’T— h”)p" = — 0,000289 (4,4603679), 2 (m m”), [UE + N'h7)(g7—g)—(R'T—N17)p"] = 0,000307 (4,4872308), 1m m”), [а — 9} + (4—9) —p"(p"9 —9"p)]—— 0000093 (5,9675743), (m ут!” [7 — 9 + (9 — 9) (P” — pP —p"(p"9 — 9"p)]= 05000005 (6,7194341), ——— (1) = a = — 17027512 (0,0117870), (m m”), Ka” — 9} + (9 — 9) (P”— pP) + 2p” (p"9 — g"p)] = 0;000004 (6,6591700), 1 (m',m””), (аа (а) (pp) 20" (Pd —9"p)]= — 0000005 (6,6964028), (m’ m’), , [2Wh” (7 —q) + (KT + WI”) pP — р" ] = — 0,000022(5,3520309), (m ‚m””'),, [28 (g” — q) + (hl + NI) pl — 277" ] = — 0,000026 (5,4086811), (m’,m””),,[2%’h” (g” — 9) + (RE + WI”) pl — 2hp"]= 0000000 (7,7305507), 1. (m m’) (9” — qi +R? + 3p” + 3q°] = — 0,000418 (4,6212262). Слфд. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000094. Венера и Сатурнъ. (т’,т”)(4’—49) = — 0006294 (3,7989478), 1 (тт) [2 (49’-— РР’) (9—9) —9 (4—9 + (pp) — 34 (4—9) — 3p'(p 9 — gr) = 0,000016 (5,2143516), (m’ m”), [Р-Н 4 4h77 (9 — 49) = 05000000 (7,2448678), (ту т”), U? +? 4 n°7 (g — g) = — 0000031 (5,4886112), (m ‚m”), (LR?) (4”— q) + 27” (р’— р] = — 0,000005 (6,6909779), nn) = le, — 0048235 (2,6833624), (т’т’) [d”— 1”) (9° — q) + 22h (р’— р] = 0/000005 (6,6765340), (m’ m”), [(2°— 1) (9 — g) + 2h (р’— р] = — 03000000 (7,2139874), (m',m7), (CR?) (4—9) + 21 (р’—р))] = 03000000 (7,5833724), 2 (m’ m”), [U + В) (4—9) —(hT—R1)p"]—= 05000001 (6,1083176), 2 (тут) в [Р-н WR) (97 — pP) — (hl —WV)p] = — 05000001 (6,1161236), ВЪКОВЫЯ BO3MYHIEHIA СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТ. 121 1 (m m’), (9—9 + (g —9)(p"—p) — pP (Pd — gp) = — 0.000010(5,0207965), (m’ m’), [a — 9 + (9 — 9) (P— pP)’ — pP’ (9—9) = 0;000000(7,2541744), BE 4 (1) (mm), = re 5, = — 07492862 (1,6927257), (m',m”), [(4’—9) + (9 —9) en + 29 (Pd — g р) = — 0.000042 (5,6206604), Um m’), [a — gg) (P” + 2p”(pP’y—g pP) = 0:000004(6,6316294), ao ER Ba — 27 р’] = — 03000057 (5,7546767), (т’т”) [2h —g) + QT + KU)p— hp] = — 0,000059 (5,7715318), (тут), [24h (4’— 9) (I KU) p — (m' т”) ИИ. (q” и 21 р”] = — 05000000 (7,5777082), : 1 (тт) (9—9) )(? +? + 3p” + 39?) = — 07000033 (5,5224610). СлЬд. сумма членовъ третьяго порядка = — 0.000036 Венера и Уранъ. (тут) (4—9) = — 05000055 (5,7372988), (m m’) [2 (dd pp) 9) — gg 9 + pp) — 39 (9-9) —3p -gP)] | — 0/000000 (7,4775245), (m’ ‚m’?), [РЗ + РР 1’) = 0.000000 (10,4137553), (m m’), U? +? (9—4 4) = — 0,000000 (7,2617401), (m’,m’”), 17 DE a) a q) 29 > РР h? (7 — РТ" (p"— р] = — 0/000000 (8,3284372), (m’,m”?) rte 6, — 07001177 (3,0708664), (m’,m’?) [GP RP) (9-9) + 21%” (р р, = 0000000 (8,3249309), (m’ m’) „[a” — kW?) (’— g') + 2 (p”— р] = — 0,000000 (9,884342), (m',m’?), [2 — NW?) (q” — р) = 0,000000 (8,2526590), 2 (m m’) [Р-Н В (97 — q) — TRE) pp] = 2 (m'y), LOT в”) (4—9) — (A — hr) = 4m m”), [(’— Ч + ("Ne — pP)’ — IN em Ч ds (n'y), NE PP pe De mu (mm), [a — + Pr — EP) = 0000000 (8,4504156), Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vilme Serie. 16 —g)-+ 2h (pP 07000000 (7,8367 297), — 07000000 (7,8386338), — 05000000 (8,7528867), Ip'}] = 05000000 (10,3820232), Ber nn om 129 № Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, фт"), Ka" —g)’ + (9) (PP)? + 2p°(p° 79 —9"p)]= — 05000000 (8,4701040), (m’,m’?),, [2b ("— q) + (KT + WI) pl — 2 Rp] = — 05000000 (7,9771218), (m’,m’?), [24 (7 — 9) + (kV + RIT) рр" ] = — 0,000001 (6,0172898), (m’,m’”),,[2h’n”’ (9 — gl) + (hr + RIT) pl — ЭР" ] == 05000000 (9,1841495), 1 (m ,m’?)(d"— g)[7? +R? Зр* + 39?) = — 0.000000 (7,4608120). Cıba. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000001. Земля и Меркурий. (m”,m) (ga — 9") = 0/00005626 (3,7501997), (тут) [2 (4'9 + PP) (a — 9") — (9—4 + (p—p}) — 39" (4 — 97) — 3p" (ap —dP )] — — 0/000042(5,6276603), (m” m), (Р-н № + +1”) 4—4’) = — 03000074 (5,8719402), (my), [Р-н 1” 4h77 (g — g’) = 0,000604 (4,7814359), (m” m), [(Р — h’)(g — q") + 2lh(p — p")] = 0/000024 (5,3784504), (т” т) = — 0/001179 (3,0717219), (m” ‚m) [(12— h?)(g—q")-+ 2% (р— p”)) = 03000001 (6,1298061), (m,m”) „ [2 — №”) (9—g”) + 21’h’(p—p")] = 0,000002 (6,3055 665), (m” m), , [U — В”) (g— g") + 27" (р—р")] = — 02000005 (6,7074903), 2 (m” m) , [ET +R) (9 — g') — (hl” — р] = — 0/000065 (5,8164304), 2 (m” m) 5 [1+ WR) (4—4) — (М" — ND p] =0/000116 (4,0637296), Ут’ m) [4—9 9—9) (P— р") —p(pq’ — qp”)) = 05000071 (5,8538036), (m” m), [9—9 (4—9) (P— в" — p(pg’ — qp")) = — 07000026 (5,4214292), (m”,m), = — 07013057 (3,1158456), (m,m”), [(4— 9” (4—9) (Ф— р" 2p(pg"—ap")]= — 05000017 (5,2257265), 4m” m), (4—9? + (9—9) (ф’— pP)’ + 2p (p9" —чр”)] = 0,000036 (5,5527736), (m” ‚m),,[2h”’h (a — q") + (hl” + WI) р” — 21h'p] = 0,000001 (6,0904745), (m” m), ‚[2h’r (g—q”) + (hl” + р" — 21k’p] = 0;000003 (6,5338242), (m” m) „[2R’h (g — 9’) + (hl” + h”I)p" — 21h p] = 0/000000 (7,6515437), 1 (тт) (4—9) (2-5 в + 3p"” + 39”) = 0/000000 (7,8994188). Cab. сумма членовъ третьяго порядка = — 0,000583. ВЪКОВЫЯ BO3MYIIEHIA СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАВЕТЪ. 123 Земля и Венера. (т’ т’) (4— 4”) = 0.080068 (2,9034631), m" m) [Г-Н pp) (gd) N) 9—9)" (gp —9'p") — — 0000141 (4,1479134), (m” m’), [Р-н Ph?) (9 — 9") = — 05000091 (5,9590345), (m’ m’), [Р-н В Г] (g — g") = 0,000324 (4,5102165), (m” m’), [2 —R?) (g — g') + 2/0 (pP — р") = 05000021 (5,3139955), (т’т”) = — 18/513436 (1,2674870), (m” т’) [U ?— №) (9 — g") + QAR (pP — р’) = 07000052 (5,7130912), (m” m‘), [(d”— В”) (g — g') + 21’h” (pP — p")) = 07000147 (4,1662621), (mm), (CR?) (g — 9’) + QAR" (pP — p")) = — 0,000440 (4,6431249). 2 (m” m’) „[WU +R) (9—9) — Ир] = 03000013 (5,1104632), | 2 (m” m‘) [CL + ВВ") (g — g") — (NT —h’T) pP] = — 0,000113(4,0516504), Hm” m’), — 9) + dd’) — pP" — pP (pg’— dp")) = 0001151 (8,0611157), (m” m’), [d — + (9 — 9")(p"—p) —p'(p 9" — gp") = — 0000971 (4,9870550), (m” m’), = 17626635 (0,2112901), (m m’), (а — 9) 9—9) (p—p'Ÿ + 2p 9—9") = 0/000088 (5,9464135), 4 (m” m‘), (9—9 4—9) — "2 р (pq — qp”)) = 03000575 (4,7600857), (m” m’), , [2h’W (g — 9") + (Р-Р р" — 21] = 0,000013 (5,1030738), (т”ут/) [21 (g — 4”) + (kl Ир" — 2 | = 03000719 (4,8569811), (m” ти) „, (2h"h" (g — g") + Р-Р р’ р] = — 03000204 (4,3105524), 4 (m” т) (9—9) + 3p"? + 34") = 05000011 (5,0526822). Cab. сумма членовъ третьяго порядка = 0,002390. Земля и Марсъ. (т’,т”) (4”— 9’) = 0,006452 (3,8096706), 1 " m m mn m 12 m m 112002 m 1182 It, _ 2 3 A ТПО MEER: Im’ m)[2(gqg +p p)a —-g)-9 (gg) Hp -pr)-3g (9 —9 )-ЗР ЧР -qPp)] —— 0,000003(6,5278442), (т’,т”), [EP + pra a Га ИЕ pe] а” a" q) LA 0,0001 1 5 (4,0621735), (m” m”), [U + X? + 1° + 7] (g"— 9") = 0,000452 (4,6548146), * 112 ) 124 I. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, (т’ 1! mn) Kerr AE he) (g” — qg') we an” (p"—p")] Le 0500001 7 (5,22 1 5700), ge и — — 07546258 (1,7373978), (m” т") [(?— В”) (4—9) + 22h (р — р") = — 0/000035 (5,5456763), me”, [("— n°?) (4—4) + 27" (р"— р") = 0.000005 (6,7039013), (m” т”, (ER?) (4—9) + 21% (р"— p")] = — 01000014 (5,1526172), 2 (тт), ("НЫ") (g"— g")— (hl — hr") = — — 0/000000 (8,2901459), 9 (m”, mi), "+ h’h”) Ci) a ("Г — h р) р] AL 0,000025 (5,406 1 1 43), 1 (т’ m”), [(g m — 1’) UNE, (a ee q) (p" — —p bit —р” Pd — 4” р’) = 07000017 (5, 2440560), (m” m’), [(4"— 9") + (4"—9”)(ф"— р’ а Ke м ВИО 1285362), Е CRT _1 — 0/024537 (5,3898266), Ir (m” т] [(q m —q ak HAS (g”— 9’) (р”— р’) BEN Hp" (pq — 1” р’)] = 0000000 (7,7441964), (mm, (Нар 2p (pd - En ] = 0,000009 (6,9430260), (m'ym), [ANR (4—9) + TE — A"h'p"] = — 03000010 (5,0029168), (т’ " Ch" (9 — g") + (hl + RE") p" — "hp" | = — 03000241 (4,3819060), (m” m”) „ [28° (g” — 9") НИИ)" 9 р" = 0,000063 (5,7969724), 1 (m”, т”) (aies q') ae h"? и 3p"? EN 39] en 07000000 (7,9588897). Cıba. сумма членовъ третьяго порядка = — 0,000801. Земля и Юпитеръ. (т’т/”) (4” — 9”) = — 0023724 (3,3751879), 1m" тЫ" НФ") а)" ар" — 0000006 (6,7954738), (m” m”), [UP +"? +1” +] (gg) = 0;000004 (6,5666411), _ (m’ m”), 1? +”? №” (4—4) = — 05000104 (4,0208913), (m” m’), [U — 1?) (НК (p”— p')] = — 0,000023 (5,3690520), nr min (17a) N , (т’т”) = en 6-4 — 1/429374 (0,1551459), (m m?) [”? — n”°)(g”— q") + Ah? (p”— р] = 0,000018 (5,2596330), (m” ут”). [2 — 1) (9—9) Ah” (p— р") = 03000007 (6,8228921), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 125 (my) LCR?) (4—9) ЭР (pP р")] = —0;000016 (5,1997736), 9 (m',m7), We в”) (gi 1) LA (Re Lie М”) р" ] АИ 0.000674 (4,828755 6), (тт) [+ WR”) (9—9) РРР р”] = 0,000761 (4,8812147), £ (m m’), (ЧН (9—9) р-р (7-9 PN) = — 0,000007 (6,8499455), (m” m”), (а 9—9] = 0,000000 (7,8728166), Зт/Ри "а? (1—3а2-+- 94) (0 ways —^2-! =— 15693254 (0,2287221), ПР (m ‚m = (mm), "аа" 2p” (Pd — dp) = 0000003 (6,4767914), 4m” m), [79 + (49) 2" р-р") = — 0000003 (6,5489155), (тт) о CAR (g”—q ) + (RIT +7) pl — Ah pP) = — 05000833 (4,9207915), (m” m”), [2r’n”(”—g") + (RU + MI”) p — р" ] = — 0,001069 (3,0290910), (mm), [ARR (4—9) + (KT + MI) р" — hp] = 05000041 (5,6185965), ттт”) (g’— 9) +” + 3p” + 39”) = — 03000003 (6,5247570). Ciba. сумма членовъ третьяго порядка = — 0,000104. Земля и Сатурнъ. (т’,т’)(4’— 49’) = — 0005295 (3,7239022), 1 т’ т’) [2 (dd + PP) 9) lg PN) 34" (аа ар -g'p")) — 0000005 (6,70068767), (my) (7? +? + 1”? + 21 (4’— 4") = 07000003 (6,4865013), (т”,т”), [re sp: "2 me [? ge в] = 4) Е 0000028 (5,4520306), (т’т”), [2 — h”?) (9—9) + 21’ (pP — р") = — 0000004 (6,6565878), ” (0) + Ст и; = 0/077122 (2,8871801), (m”,m”) [”— 1°) (gl — 9”) + 27% (р’— р") = 0,000004 (6,6282529), (m’ m’) (CPR?) (4—9) + ЗИ" (р’—р")] = — 0/000000 (7,1950408), (m” ‚m’),,[0” — В”) (g’”— 9") + 21’W (pP — р") = 0.000000 (7,5657016), 2 (m’ m’), (Р-Н) (4—9) — ИР) р’ = 0000026 (5,4091115), 2 (m” m’) LC ARR) —g)— (WT’—RV)p’]) = — 07000026 (5,4240276), 4 (mm), (9—9 + (’— 9") рр" (Pd — gp") = — 05000005 (6,7168232), 126 I. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, (m’ m’), Kg’ — Ey + (2) (pP — pP") —p’(p' — g'p")] = 0000002 (6,228415 2), Core | — 0080453 (2,9056501), (m” m”) [(4'— 9") +(9’— 9") (р’— р-н 2p/(p/g"— q'p")] = 0000002 (6,3947509), т’ m’), (9—9 9—9)’ pP") + 2 р" 9") = — 0;000003 (5,4157932), (т’т’) [2h (9 — g’) + Р-Н RP) pl —Рр"] = —- 05000064 (5,8036736), | (my), [24h (4’— р’) Р-Р) pl — Гр" = — 0000068 (5,8358858), (m” m”) „[2h”R” (4’— 9") + Р-Р) "27 р”) = 0/000000 (7,8741804), 1m” m’)(’ — gl +R" 3—9) = — 05000000 (7,8731213). Caba. сумма членовъ ьретьяго порядка = 0,000024. Земля и Уранъ. (m” ‚m’) (”— q )= — 05000030 (5,4849513), m" m’) [2-0 — — 0,000000 (9,4457074), (т” т”), (Р-Р +1) (4—4) = — 07000000 (10,4875477), | (m” ,m””), (PR + 1”? + в) (g”— g”) = 07000000 (7,0549895), (m” m’), [? ан 2 (p"— p”)) = 0,000000 (9,8965760), ur u rs. 22 r (0) À. (mn m’) = OT — 07001906 (3,2802594), ’ 32 (1—7a2)t (nm LE RP) (gg) + ЭР (p"— р")] = — 0/000000 (9,8898538), (m” m’), [CE —R?) (а Ч’) 21h” (р р") = 05000000 (8,1151334), (m” т”), [2—3 (а 9") + 27 (р-р) = — 03000000 (8,4837766), 2 (m” m’), [APT KW)’ — gg) — (Wr — = 05000001 (6,0859237), 2 (m m”) [ET + RO) (9 —q )— (RE — 7”) p’] = — 0,000001 (6,0896228), 1m” m”), (Ча + (9) (Pf —p’—p” (pg’ — gp") = 0;000000 (9,4496913), (тт), (а + ("9") (рр (pP ))= —0;000000 (11,3593708), —— In а? (1— at) 11) и 5 (шт) = а — 0'001926 (3,2847053), (nm), [gg (4—9) фр 2р" р" -—2'9")] = — 0,000000 (9,1385893), 1 (mm), (ООН (а (pp 2’ — 47] = 0.000000 (9,1486613), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЫНИХЪ ПЛАНЕТЪ. 127 Чт” m’), ВВ” (4—9) + (RU + NP) р" hp’ = 0,000002 (6,3105202), (m' ‚m’”),, [25 (Ч) (TV + 2) pl — 2] = 0,000002 (6,3184858), тт”), [ВТ (4 Ч’) + RU" + hp" — 21”Rp”") = — 0,000000 (9,8016089), 1 (mm) (9 — g")(!” + + 39” + 34°) = 0,000000 (9,6341704), Cıbı. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000000. Марсъ и Меркурий. (m т) (4—4”) = 07000803 (4,9049350), т” т) [2 (gg pp) a )— ala" + PP") 34" 9—9”) 3" ар 9" PN] | — — 0.000007 (6,8435135), (т” т), (№ + P +R Г) (4— 4") = — 0,000004 (6,5981690), (m”” m), (+ Р-Н” + Г”) (q— 9) = 05000076 (5,8839611), (m m), [C2 — 1") 4—4") + 2% (p—p") = 0000008 (6,4824370), (m7 т) = 0/002022 (3,3058028), (т” m) [(? — h?) (g— 9”) +2 (р— р") = — 0/000002 (6,2551147), (my) [2 — 2) (g— 4") + ЭК" (p—p")1= 0/000001 (6,1781568), (m”,m) [2 — n°2) (4— 9") + 21”%” (p— р] = — 0/000004 (6,5626985), 2 (тт) (Ин ah") (g— q") — (hl” — HD p] = 0/000095 (5,9786275), 2 т" т) [+ №” 4—4") — (hl — в") р] = — 0000118 (4,0735147), $ т" т), (4 — 9” + (a — 9") (p —p"Y —p(pg" — qp”)] = 0.000004 (6,6232494), (т” т), [a — 9" + (4 — 9) (Pp— в" —p(pg" — gp") = — 05000000 (7,8145786), (m” m), = — 0002918 (3,4651117), (mm), (ga — 9) + (9 — 4") pp") + рф" — gp")] = — 0;000001 (6,1618175), т” т), [a —" + (1 — 9) (p — р” + 2p (pg" — qp”)] = 05000002 (6,2907338), (тт), [2hh” (g— 4") + (hl + в”) р" — 21h" p] = — 0,000009 (6,9861628), (mm), ‚[2hh” 4—4") + (м-н D) р"— 21" p] = — 0.000015 (5,1755673), (m” т)» [2 (q— q") + (М + RD p" — 21h" p] = 0,000000 (7,9866861), тт” т) (9 — 9”) (в + 3p”” + 34”? = 0/000005 (6,6766658). m2 ) Crbx. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000112. 128 | Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Марсъ и Венера. (т” т’) (4’—4”) = — 0002888 (3,4607327), 4m” m’) 2 ("+ PP) )— (gg + pp) — 39" 4-9) 3p” (dp —g”p”) à — — 0000012 (5,0705590), ("sm I? +? Г-н] (g — 9°) = 0/000014(5,1528408), (m” m’), (2 RP 4 2h] (q — g") = — 07000084 (5,9251661), (т” т), [UE A >) ( 4”) pe Unlp —p”) I 07000000 (7,422 3208), (m” m’) = — 07122868 (1,0894399), (тт) [((°— №?) 9—4”) + AR (pP — p”)] = 0/000000 (7,2537928), (m m’) [UT — W?) (9 — 97) + 2" (pP — p”)] = 05000147 (4,1690517), (mm!) ("В (d — g") + 26” (p'—p")] = — 0000812 (4,9093567), 2 (m’” m’) ("= Wi)’ — g") — (hl — Kt) р] = 0000009 (6,9834382), 2 (m m) LOL" + NN) (g — q") Ир] = — 05000025 (5,4034990), 1 (m m’), Id — 9” -н 9—9”) (Pr — pP’ — p (Pd — gp") = — 05000029 (5,4694035). + (g—9")(p—p") — pr (Pd — dp”)) = 0,000015 (5,1741995), (m m”), = — 05073210 (5,8645726, (т” ту), [(4’— 9" + (g — 9") — р”) + Эр (p 9" — dp”) = — 0000007 (6,8285492), т’), [d— "+ (d— 4") (р-р + 2p (р9"—9р”)] = 0,000024 (5,3800711), (т” m’) , [2% (9 — g") + ИН" — 210” pP] = — 0,000001 (6,1281162), (mm), Lah'h" (9—9) НТ р" — 2" ] = — 05000006 (6,8038278), и” m’), [25% (g — g") + Инь" р" — Ир] = 03000001 (6,0512081), 1 (m” m’) (g — 9) 7 +R 34? + 3р"?) = — 0,000017 (5,2324635). m (m m’), [(g —9 m m Cabx. сумма членовъ третьяго порядка = — 0,000939. Марсъ и Земля. (m”” m’) (4"— 49”) = — 07038992 (2,5909726), т (т”,т’) [2(4”а’-= pp‘) (9 )-9 ((’-q"» Sr p"—p")-3g"(q — 4” )— 3p”(p'q — g'r')] — 03000061 (5,7862616), (CARTE) race pl'2 pre к" (ge 4") р 07000697 (4,8434755), ВЪФКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 129 (my m”), [+ RP | (4"— 49”) = — 0,002730 (3,4361166), (тит), [2 В”) (g"— 9") + 27% ("—р")] = — 0,000012 (5,0965964), (m}'m”) = — 3,301413 (0,5186998), тут”) [(1— в”) (4"— 9") + 27 (р’— р") = — 0,000026 (5,4207027), (m2 me") [({"— В") ("— 9") + ЭВ" (’— р") = — 0000246 (4,3914114), тит”), [("— В) (9° — 9") + 21" (р"— р] = 0000692 (4,8401278), 2 (m) m”), ("Р-Н KR”) (4"— 9") — (RE — Г) р"] = — 0000000 (7,4024062), 2 (m}'m”), [WU + WW’) (4"— 9) — ИТ — nt") р] = 0/000330 (4,5184246), 3 mm”), "в" EP") = —0;000106 (4,025 3580), (тт), [(g"— a")? 4—9”) (p"— 2") —p"(p" 9" — ЧР") = 0,000081 (59098382), (тут’), = 0,148295 (1,1711286), (тут”), [9% 2 99” (pp) 2p"(p"g"— gp") 2 0;000003 (6,5254992), mn n 144 ААА те)" 2" ("Ч "-9р")] = — 0.000053 (5,7243280), (m, m”), ,[2W’R” (4—9) ТНГ) р" Гр" ] = 03000042 (5,6230283), m (my m”), [2% (d’ — q ) + (kl + RÉ) р" — hp ]= 03001004 (3,0020173), (my m") , [24h (d —g ) + RE" +R) p" ЭГ" р" | = — 0,000261 (4,4170837), 1 (my m”) (4"— "0"? +R"? + 39"? + 34"?] = — 0,000230 (4,3627034). Cab. сумма членовъ третьяго порядка = 0,005544. Мареъ и Юпитеръ. (my m7 (1—9) = — 07365741 (1,5631740), Вт” НН (9-34 9 )-3p" ("pP 9 "р" —= 0,000374 (4,5733268), (тети), [972 В" (gg) = 07000620 (4,7921802), | (mm, [Р-н 4—9") = — 05008102 (3,9085933), (mm) [QE 22) (gg) + RE (p” — р" = 07000925 (4,3515948), RIT AN en 3ml/n""a3(1—7a?) N mn) — 0-1 = 13806086 (0,2567384), (m?m7) re né: Kg? — 4") A OR (pp) — 0000099 (5,9958358), (m, m”), (1? wii h"?) (ares 4”) Vu ох (pr р” ] Ein 0700221 3 (3,3450137), Mémoires de "Асад. Imp. des sciences, VIlme Serie. 17 130 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, (m m Ir iR в”) (q Ta 4”) 8 ор” (pee р) = —0/003 573 (8,55 3 1 35 6), 2 (m) m’) (РН (аа ИР) р” = 0,007575 (3,8793925), 2 (m) m”) [+ BR) (аа р" = — 05010209 (2,008987 6), тут”, (а + (97-9) (P” pp” (pq 0” p")) = — 05000281 (4,4488191), тар’ — gp") = 01000064 (5,8095273), I, EEE ep", — 37282281 (0,5161758), (mm?) [gg а” I "+ 2p"(p"9"—9"p")] = —0,000034 (5,5285912), 1 ут аа - pp" Y + 2p” (p” "9" P")]= 05000050 (5,7032315), (m) m?) [25 4—9") = (ht + В”) р" — "р" = 0002312 (3,3640655), (mm), (2h а) НЕ ИР р" 2 р" ] = 0,004131 (3,6160920), тут” [2 (а) + (RP + RP) р" р" ] = — 05000343 (4,5353142), (mm) (Ен 3p"” + 34] = —0,002162 (3,3349048). СлБд. сумма членовъ третьяго порядка = 0.000221. Марсъ u Сатурнъ. (тут) (q” во 07023860 (2,3776776), rm) [Р-Р р”) ("ЧН") Фр’) — 0/000025 (5,3947906), (m) m”), [Р-н (9—4) = 0,000011 (5,0564309), (m”’m”),[? + h”? +1"? + 6] (4’— 4") = — 0.000462 (4,6647283), (тети, (ER) (7—9) + 21” (р’— р") = — 07000019 (5,2918026), (mm) — Me ae 9°, — 07137441 (11381177), nm [PR (gg) + ЭР (pP — р") = 07000017 (5,2208672), (т, m A [A — в (4 — 1”) re. DT (p р) En 0,0001 50 (4,1766595), (т”т”) ue ha x") (q” I ine DU (р’— р” AAA 0000355 (4,550822 6), 9 (тут” , ((1 1 И в") (Ge sy о — h"1)p"] == 07000394 (4, 5953672), 9 (mem). Maren np? )(4’—4 2) м (ht 7j" — R")p"] = — 07000428 (4, 63109 14), I IR (тут), Ka — + — Ed) (PP) pP (Pd - P)] = — 05000040 (5,5987960), ВЪКОВЫЯ BOSMYINEHIA СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. ТЭН (тут” (7—4 — 9") = 0.000003 (6,4676199), LE: "1,2 (1 272 (1) и © Cm), ве, = — 0153154 (1,1851304), Are 2p’(p’y"—g’p")] AREAS à 0000006 (6,7598560), MP ор’ (р’а" — Фр") = 0'000006 (6,8092333), (my m’), [(9'— + —9”)’— a), +) —p (my m’), [2 в 4”) re (Г-н. в”) р” rs, AUh"p”] РЁ 0.000744 (4,8717660), (m, m’), (RTE == p 0) Er dl (LEE В р Rp] ar 0.000884 (4,94655 ] 8), (тут”) ,[2h”” ng — g") + (RE HM") p" — 21 hp") = — 05000024 (5,3841690), Um’ m’)( —g +? + 39"? -+ 349") = — 05000141 (4,1494084). Cab. сумма членовъ третьяго порядка = — 0,000059. Марсъ и Уранъ. ` (тт) (4—9) = — 07000259 (4,4126442), Вт” НИ (9-9 gg pp 39 аа" — 0.000000 (7,0948117), (mem (? + pp) (gg) = 0000000 (8,4300758), (my m”), qe Lee Вт? + "2 a N”) ( — 4") Be 07000004 (6,6338617), тит”), (u? — В) (gg) + 21” (p"— p”)) = 0,000000 (8,9575189), (0) СТ) я, = 02003548 (3,5500102), (mem) ев”) (GE qd”) re О pi ] ut Lan 07000000 (8,9416509), (m, m (mm). té vn nie) (ea 4") a "р" PP") ый 07000000 (8,96703 1 6), m N Ka ne) (ge 4”) Fe от” (pie р") NRC 0/000000 (7,1 375 53 1 ), m, m 2 (m, m’), [APT RU) (gg) — (al = — 05000016 (5,2142089), 9 (тут’”) ОЕ Er в”) (qe 4”) u (AA Fe В р” a 0’0000 1 7 (5 2228375), и a), Kg 4”) ee 99" ] Le. 0000000 (8.8 7 72550), У (т, т (тут), И di) be (ie 4”) о Ne gp") en 07000000 (9 1 505 9 03), à mn А р re = 2 = — 0003633 (3,5603181), nm), a + 4") pp) Эр” (pp) == 0/000000 (8,0271857), (тут), [reg en (ag) BERN ор’ "д" ] N'ES 0000000 (8,039201 4), x 132 N. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, (my m7), [26 (4—9) + ТР р" 9" = 0,000004 (6,5866052), (mm, , [24”n’?(g”— g") + ТР р" — 21h" р" = 03000004 (6,6050982), (mm). ORG 1") + (RE + RTS р" ОР" | = — 05000000 (8,4511142), тит”) ("в 39”? + 343) = — 0.000001 (6,1843750), Слфд. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000004. Юпитеръ и Меркурий. (mm) (4 — 49”) = 050000013 (5,1320396), Am?’m) [20° 9--p”) gg) аа” + ep") 30") Вр” ара”) — — 0000000 (8,9546759), (m}’m), [(? + RP + Р-н 1] (4—4) = — 05000000 (9,7054177), my m), [P + +1”? + (4—4) = 0,000000 (7,9655471), (mm), (2 — №) (g — g” ) + 2h(p— p” )]) = 05000000 (8,8306383), (m’’m) = 07000062 (5,7858483), (mm) (1—1?) (4—49”)-= 21h(p— p”)) = — 0/000000 (7,0322238), и (9-2 (p—p” )] = — 05000000 (8,4576187), (mm), [U — nd, (9 4” 2 27h" (p — р”) = 0/000000 (8,8269502), 2 (mm), (Р-Н (g— q”) — (hl” — в”) p] = 0/000000 (7,8973690), 2 (тт) ,[(U” + hh”) (4— ve — м" — в”) р] = — 0,000000 (7,9049327), 3. (mm) [a — 9") 4—9”) (Ф— р”) —p(pg" — р”) = 0,000000 (8,9974862), (тут), [(4— "+ (a — 4”) pP — р”) —p(pg" — ap” )] = — 0,000000 (9,2144781), (mm), = — 0.000038 (5,5859245), (тут), [(4—9” +7”) P—p” + 2plpg”—qp”)]= — 03000000 (8,4223372), Em), [y — + 4—9”) Ф”— ру + 2p (pg” — qp”)] = 0/000000 (8,4263447), (m?’m) ,[2hh” (g— q”) + (hl” М7) р" — 28] = 05000000 (7,7990172), т) [2hh” (g—g”) + (hl + hp — 21h” p] = 05000000 (7,8002421), (m!’m),, [2hh (4 — 9”) + (hl + hp” — Эр] = — 03000000 (9,6000758), (тт) ((— QE +R? + 39”? + 347?) = 0000000 (8,4022408). СлБд. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000000. ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕШЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 135 Юпитеръ и Венера. тт’) ('—9”) = FREE 8863919), У(ту’т Te (g' 0 gg) — 4-97 (pp) 39” (g°-q" )— 3p” (dp-q”p”)] — — 07000000 (8,9136741), (mm), (а — a)” + +4 в] = — 0,000000 (9,7396518), (m!’m'), (g — В 4 12-1] — 03000000 (7,4649134), (mm), [CC — В?) (g — 97) + Ah (р’—р”)] = 0/000000 (9,2662284), us 0/000925 (4,9662503), (тт) [ER (q — q”) + 2h (ф-— р”) = 07000000 (9,2142236), (mm) (В) (g — 97) + 21” (p— р”) = — 05000000 (7,3503205), (mm), (В) (9 — 97) + 21h” (pP — р”) = 05000000 (7,7230085), 2 (mm), [ET + ВВ) (9—9) — Тр] = 03000000 (7,7628742), 2(m/m), as BE NE т 7897371), mm), [(g— "+ 4—9)” —p (Ч —9”)] = 03000000 (7,1183252), (тут), [(g — a —g")(p—p"Y—p'(pg" — dp )) = — 05000000 (9,8701849), (m; m’), = — 0,001001 6 0004659) (mm) Kd — a” + — 9”) (P —p” + 2p (р4" — dp” )] = 03000000 (8,5200314), (m m’), (d— 4") + (d-9" р-р” + pP’ —d pr — 0000000 (8,5572642), (тит) [В (g — 97) + Ор" — а ESS (mm), [2 (g — q” ) + (RIT RP) pl — 21h/p ]— 05000000 (7,3848259), (тт) „[2h’h” (g — g” ) + НР рт 20” p | = — 03000000 (9,7066955), 1 (тт) (ЕН + 39”? + 39”) = 05000000 (7,1565931). Сл$д. сумма членовъ третьяго порядка = 07000000. Юпитеръ и Земля. (m’'m”) (4"— 4”) = 0;000030 (5,4827712), 4m’ m”) [РИ ЧН а фра" р”) — — 0,000000 (8,3800823), (m}'m”), (1) (9! — 4”) = — 0,000000 (9,6743362), 134 Д. ПерЕвВоОЩИковЪ, (mem (1? + N? +1? + 1°?) (gl — 4”) = 0;000000 (7,1285864), (m!’m m”), Ю h"?) (4 LISE 4”) ve In" We BEER, 07000000 (9,4440302), (m/m") = 03001831 (3,2627292), (mm) [C2 — MW?) — 97) ("р") = 07000000 (9,3346112), (m!’m “je IE 2 BR ©) (Gi 9”) + AVR? (p"—p7)] en 07000000 (8,9 630805), (mm), [2 —R 2?) (9 — 7) + DR? (pP — р”) = — 05000000 (7,3399620), En (N) — g)— РР р] = — 05000000 (9,5604777), 2 (тт) 5 (Р-Н) 9" — И h71")p"]=— 0000000 (9,6129368), (тут n la — a”)? +’ — a”) ("вр — g'p")]= 0,000000 (9,9575288), (mm), KK) — pP) — Au "ag" a — 03000000 (10, rn) а (т’т”), ОВО 3363054), m), ("9 "р-р" "9 = — 0000000 (5,5843747), ег т’ [Р-р ЧФР”) = 0000000 (9,6564988), (ms), [ARR (4—9) НР) Гр" = 0,000000 (7,7257973), (m}’m”),, [ARR (g" — 97) + Р-Р)” Ру] = 0,000000 (7,8340968), (m}’m”) , [ARR (g" — qe (RUE + RL) ] = — 0000000 (8,4236023), L (mm) (9—9) (I? +? + 39° + 39” = 0000000 (8,7529724). Cıbı. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000000. Юпитеръ и Марсъ. ms mo "_.g””) = 07000077 (5,8894553), 1 (m?’m A (q ne < qe о 2 +(p” р”) IE 39” (gi Te 30” (gp 92”) — 03000000 (8,3827964), (mm), [UP 4 he (q" — q7) = — 03000000 (7,1184971), (mm), LT Ни" (4—9) = 000000 2(6,2349102), (mm (PR?) (g— 90) + AR" (p" —p” )] = — 05000000 (8,9970919), (m!’m'”) = 03000383 (4,5830197), (тт) (В) (9 — 977) + 2" ("р") = 07000000 (8,6413324), , т) [В (9—9) (р — р") = —0,000000 (7,3520797), (m!’m’”),, Ta Re) (Re QU h(p"— р”) рае 07000000 (7,5602022). ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕШЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 135 2 (m?’m””) ALT "ng" — g7) — (REP — RTE) pP") = — 0,000002 (6,2162506), 2 (тт) [LT +) (а) р" ] = 0.000002 (6,3458451), 1 (тт 10), м ee) p"—r” р (pq — dm An 0.000000 (8,7864747), (m!’m u ((g"— di) +(4"—q "(р HS, pP’) —p"(p”g Tune 4" 2] — ee 0,000000 (8,1471829), (mm), = м (m?’m (m? m”), [(q НЫЕ qg") +(g m —g7)(p"— р”) a 2p"( pa —9q "р IF: == 0000000 (9,9143391), т (тит), [ga +4" -q7 )(p” Br +2p"(p"g”- = — 03000000 (8,0889794), (mm), те Вр" — 2" = — 03000000 (7,7095255), (m?’m’”),, CR (ан (RETRO) pt р" | = —0,000000 (7,9615526), (тт Am В 4”) a la Kr) pol hp] m 07000000 (8,8807742), 4 ( IV. ©) Ce) (1 DE nP? Gr 3p”? FA 39”) a, 07000000 (7,1596565). m, т C.ırbı. сумма членовъ третьяго порядка == — 05000002. Юпитеръ и Сатурнъ. (mm) (4’—9”) = — 0,095152(2,9784218), (mm) [НРА pp) 9" )-3p” (g' pq" р”) — 0/000083(5,9190766), 7) = 0/000471 (4,6728749), (m?’m 2 I? +” + НР" ( q (тит [Р-н (9—9) = — 03002298 (3,3614097), (тт), [0 — В”) (’— 97) + Rp — p”) = — 03000153 (4,1850069), (mn) = PRET bi — — 4525875 (0,6557026), (тт) [1 — В”) (g’ — 97) + 20’ (р’—р”)] = — 0000192 (4,2824535), (mm) (В) (gg + (р’— p”)] = 0/000127 (4,1030681), (mm), LR?) (4’— 4”) -= 2h (pl — pl] = — 0/000341 (4,5324546), тит” [OU NR) НЕЕ ] = 0/001096 (3,0400350), 2 (mm) [rd — dr) — (RE — RP) pl] = — 07004848 (3,6856138), A Ka’ ’—r EP’ 9) = — 0/000169 (4,2288238), mm), +) — Pr”) —p{(p/97— 4 р’) = 05000104 (4,0174093), Ba — Bere — — 07732258 (1 1,8646614), 136 I. ПЕРЕВОШИКОВЪ, (ту’т”), (gg) — р (bg —g'p")]= — 0.000009 (6,9670951), {(т’т”), [(g ne + (9 —97)(p—p"}+2p"(p 9" —9'p")] = 0,000069 (5,8368236), (тт), LR (НЫЕ Р)р" — er — 0,000214(4,3309267), (mm? ),, [2h 7h (9 — 7) + Р-Р) pl — 2 pP) 0001734 (3,2390761), (mm), [2h” nr’ (g" — 97) Ри) р’ РВ р"] = — 05000367 (4,5649227), 1 un а Ur rg" + 8p° 7) = — 0,000177 (4,2486230). Слфд. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000474. Юпитеръ и Уранъ. ch Mie 4”) = 0/000771(4,8868918), НН а pp) 89 (9-9) -8p (ap gp") В. m), — +47? +0?) = — 0,000000 (7,6484526), (mm), (Р-н 1? + 0?) = 03000007 (6,8246275), (nm) (PP) (”—g”) + 207707 (p"— p’”)) = — 0000000 (7,8298437), d(m, (т. т en Е : = 03015297 (2,1846267), пы де ид DIN pp = 01000000 (7,5532854) (m{7m A. a) (a Bu DAN — — 0000000 (7,8070555), (mn т О ТС — 9") + эф" р”) = 01000001 (6,1924222), 2m m?) РИА”) фр" = 050000010 (5,0173493), 2 (mm), [РН ЫЕЬТР р = — 05000013 (5,1267552), “Ho И. 1—0 pe pr) — р’ ра" р == ни. 07000000 (7,2793885), m’, т”), ICH на о") (pP pi 7} ue ZEN 4” pl] — — 0/000000 (8,5803349), 10, V1 — 3m’InIPa2(1—3a2 +04) pr (rm ая — — 0021926 (2,3409632), (mm 7 О р И 4”) = ИБ 0/000000 (7,1403037), 1 т ааа +2p"(p" gg "р" = — 0000000 (7,5289927), mn CLR PR (gg) + ( nF hp] — 0/000003 (6,4817579), m”; m7), [287 un: 9) 2 (hab El — Rp] an 07000005 (6,697741 3); nn 10 [27 EURE ЕО ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 137 (mm?) [2—9 BE О Ro) De = — 07000000 (7,5590760), L (mm) (7 — g”) [+ 7 8p°° + 39”) = 0/000001 (6,1570930), Cabx. сумма членовъ третьяго порядка = — 0000006. Сатурнъ и Меркурий. т’т)(1—4 ) = 05000002 (6,2664063), | 1 1 (тт) [2(q'9 + pp) (9—4 dant Cou Pa pp) — 39 (9 — 7) — 3P (gp — gp) —— 0000000 (8,0684083), (m’m), (а — 9’) [+ h? +? + №”? = — 0000000 (10,3179232), (m’m), (g— ) + h° + 7? + №] = 03000000 (7,1022544), (mm), [2 —h?) (g—g") + 2!h (р—р’)] = 0.000000 (8,0759817), ’ 2 q p p (m’m) = 0,000004 (6,6528900), (m’m), (2 — h?) (4—9) 21h (p— p”)) = — 05000000 (8,0709260), (m’m),, (I? —h”?) (g— g°) + 2h (p—p’)) = 0,000000 (9,6349535), (m’m) [U — 1”) (4—9) + 2 (p— p’)] = — 05000000 (8,0033342), 2 (mm). [2 №) (4—9) — (hl? — hp] = — 0/0000000 (7,7957110), 2 (m’m) [C1 A’) (q— gl) — (hl — р] = 0/000000 (7,7979506), mm) [(g—9 +) (P—p’’—plpg’ —чр’)] = 05000000 (8,1948334), > (m/m), [a — a’)? + (9 — 9) (p — pP’ — p (pg’— qp’)] = — 03000000 (11,8876235), (mm), = — 07000004 (6,6565087), (тут), [(g — + (g—g)(p —r”) en gp] = — 0;000000 (9,2807908), (тит), [(g — 2)’ + (a — 9 )(p — р’ + 2p(pg — qp”)] = 0/000000 (9,2839227), (тт) [2 (g— q’) + 2 № те — 2] = 05000000 (7,7388404), (тт), [21 (4—9) + Р-Н М)’ — 2] = 0000000 (7,7436677), (т ’m) „[2hh’ (a — 9”) + (h + MI) p’— 2] = — 03000000 (9,0101328), 1 (тт) (а Р-Н в + 3p + 39] = 0)000000 (9,9118728). Cabx. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000000. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VlIme Série. 18 138 I. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Сатурнъ и Венера. (т’т) (4'—4’) = — 05000015 (5,1803623), mm) + РР”) — 9—9 (4—9 N) 39 4—9) rar — PN] = — 0,000000 (8,2662200), (тт), (4—4) [1-5 вн Р-н] = — 0/000000 (10,6262823), (mm), (g— gl? + h? Р-н] = 05000000 (8,8700257), (mm), [(#°— №) (4—9) + 27 (p — p’)] = 0/000000 (10,1166479), (т’т’) = 0,000116 (4,0647796), (тет) [2 — №?) (4’— 9°) + Ah (р’— р”) = — 0/000000 (10,1022034), (тит). [C? — В”) (g — 97) + AW (p’— р) = 05000000 (8,5511470), (mem), [2 — №”) (d — 97) + 2h” (р р’) = — 0000000 (8,8705320), 2 (тут) [Р-н В) (4—9) — (NU —NT)p] = 0,00000 (8,4641780), 2 (m’m’) [OT + И”) (4—9) — (RU —WT)p”] = — 03000000 (8,4719840), (тут), [(g'—"9) (94-9) (p—p")-p'(p'g —gp }= 0/000000 (8,4997818), (тут), (4 — +9" (P — pP ’—P (Pd — dp )] = — 0000000 (10,7331597), (mm), = — 0/001186 (3,0741402), (mm), (4—9 -= аа’) р-р’ 2p Pd’ gp") = 0;000000 (7,2108925), mim‘), (9—9) (P— pP?) + 2p (Pd —9”)] = — 0/000000 (8,2218615), (тут’) [28% (g —g") + (KT + KT) р’ — 27] = 0,000000 (8,9856463), (тут); [ANR (4—4) + Р-н р’ — 27р = 0.000000 (7,0025014), (mm), [2 (4—9) Р-р’ — Ир] = — 0/000000 (10,8086778), 1 (тут) (9 — gl? + N° + 3p”” + 34 *] = 05000000 (8,8258288). Слфд. сумма членовъ третьяго порядка, = 0,000000. Сатурнъ и Земля. (т’т") (g” — q’) = 0,000017(5,2242211), | 1 mm”) [2(g" 0" + pp) (4—9) 4-34 (9-9) —3p (gp 9 p') — — 0000000 (8,5360315), (тут”), (9 — ge + he h?) = — 0000000 (9,9868075), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕШЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 139 (mm), (4"— 9”) [+ В 2 №] = 0000000 (8,9523366), (mm), (2 n°?) (g° — 9 + 21h" (p’— в’) = 0,000000 (10,2151744), (mm) = 0000244 (4,3874990), (mm) [(”— В”) (g" — 4”) + AR’ (р"—р”)] = — 0/000000 (10,1868395), en CPR?) (9 — 97) + AR (фр) = 03000000 (8,6370920), (m/m”) [C2 — 1?) (g" — 9°) + Ah (p"— pl) = — 0.000000 (7,0077528), 2 (тут), (Р-Н) (4"—9) — (RE — hp") = — 0000000 (7,1720978), 2 (тут) РЕН”) (9 — 7) — (kl — MT) p"] = 0000000 (7,1872139), mem), [+ —9")tp"—p")—p"(p"9 —g'p")]= 0;000000 (8,2171419), (тут/), (9—9) "рр" — 9 и = — 0,000000 (9,7287341), (т’т’), = — 0'000255 (4,4059690), (m,m”), [(9”— 4 + (а”—а”) ф’— pP’) + 2p"{p" 9" — q'p")] = — 0000000 (9,8950698), $ Le X му- 1 + ("— 2’) ("рн 2p"(p"g —9 P’)) = 0000000 (3,9161119), Эа — 9 + (hl + hT)pl— Гр] = 05000000 (7,1970371), m‘ 2 [2° (g"— 7) + (RE + Г) р’ — ГЕ | = 05000000 (7,2292493), & m"), [2 (g — 9) + Р-Р) р’ — Г] = — 0000000 (9,2675439), 1 (тут”) (9—9) [Р-н в”? + 3p”? + 3q/?]— 05000000 (8,8696876). СлЁд. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000000. Сатурнъ и Марсъ. (т’т”) (4"— 4’) = 03000012 (5,0966946), РГ m m m Um’m’”)[2(d"d +P"P)("-g )-9 ((q m Im Р-Н" -P)-39 (9-4 )-3p(g’ pP" gr) — — 0,000000 (8,3056734), (m’m”), [EP + 0? 4-7? + W?](g"— g’) = — 03000000 (9,7754625), (mem) U” ++ 1° +0?) (g"— 9’) = 05000000 (7,3837 603), (mem, [PR (9—9 ео" Ш — р’) = — 05000000 (8,4118143), (т’т”) = 0000072 (5,8571347), (т’т””) (А) (g— 9’) + 21" (р"— р’) = 0000000 (8,3408789), ps 2_h?)(g"—Q) + Ah (p"—p")] = 07000000 (3,4946818), * А т”) 140 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, (mm), (№) (g"— 97) + 2h" (р"—р’)] = — 0000000 (8,8688449), 2 (m’m”) [Р-Н WW)" — 97) — РГ) p"] = — 03000000 (8,6777076), 2 (m’m”) ‚(Р-Н ВА”) (g — gd) — (kV — Typ”) = 05000000 (8,7134318), тут"), [(d"— a) "р-р" (Pd dp] 0,000000 (8,2321873), (mm) [(g"— 9") +" — 4) pp} —p” (p" 9" — g"p")] = — 0/000000 (9,1010108), (mm), = — 05000080 (5,9041474), "N E"— 2—9” = 0000000 (10,4884786), (m, m 172 (mem) [(4”— 4 Ÿ +(a mm”), (а"—9 + (gg )@"—p"Ÿ+2p"(p"g"-9"p")] = — 0000000 (10,5378563), (m’m N [2 h"h dois q) ses (RU + РЕ)’ ss "hp" |= Is 0,000000 (7,4616422), (rm), [2% (q"— р’) (RP HR") pP" — A"h'p"] = — 0000000 (7,5364280), (m’m) „ [2 (q"— 97) + RU +R) р — 21” p")] = 0/000000 (9,9740460), 1(т’т") (9—9) Р-н 3p° +39’) = 05000000 (8,7421611). Сл6д. сумма членовъ третьяго порядка = — 0,000000. Сатурнъ и Юпитеръ. (т’т/”) (4”— 49’) = 0,235048 (4,3711574), (mm) [2(9’9” +-p’p” (a 4)" а -Ф-нФ" р-р’ а” gp") — — 0,000512 (4,7089411), (mem), 7? +1? +? (4—9) =—0,001163 (3,0656106), (mem), НР" (4—9) = 05005677 (3,7541453), (тит! (9—2 — р’) = — 05000109 (4,0959252), m — 113179905 (1,0484382), m’ (m’m””) (EEE Bene 27” (p” — р”)] = — 0'000136 (4,1333718), “ в) (а) (p” —p’)] = 05001090 (3,0376210), m/m”),, er в”) (g” — 9") + QE (p” — р”) = — 07002931 (3,4670075), к. 7, ern)” Г) RU р” | = —0'001597 (8,2084735), 2 (m’m”) [Р-Н (4—9) — Р-р] = 07007064 (3,8490523), 1 (mm), (47 —9 а 9)’ ро’) = 03000324 (4,5109409), (mm), [((”—g +” 7) р-р" = — 05000199 (4,2995275), mo — 1’808827 (0,2573970), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЬЫШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 141 (mm, (а а’) (”— TA 7P+2p"(p" 9" —g"p")] = 0/000010 (5,0079054), Lim me), [(g— На —g (pP — pP +20" фа’) = —0000075 (5,8776339), (mem, [RP (Р-Р р’ — Me р”] = 0,000006 (6,766515), (mm), [287 (4—4) РНР) Ир" ] = 0,000047 (5,6738009), (m’m To CO — q) ER (N вре 915] er 07000009 (6,9996475), 1 тт”) (gg) + 39° 8p° 7) = 05001039 (3,0166239). Cıbı. сумма членовъ третьяго порядка = — 05004114. Сатурнъ и Уранъ. (т’т”) (4—9) = 07007823 (3, 8933592), 712 __ РРР mm) (2(g/ pp) (a )-q ir НН За" — — 0;000016 (5,2109683), (mem), (Р-Р) (4—9) = — 03000027 (5,4356877), (mim), (7? ART 10°) (9—9) = 03000151 (4,1790445), т [Р-Н (р-р) = — 0,000010 (5,0166218), PSN AS 3(1 — 702) [9 и eb, = — 01136976 (1,1366452), (nm) [QE RP) (ge g") + AR! р" р”) = — 0/000009 (6,9496922), (mé) [CE — 1)” — 97) + 270 (pP — р’) = 05000032 (5,5031744), (mem, [Ch (g”— 97) + 2’ (p”—p)) = — 03000084 (5,9239174), 2 (mem), [077 + nn”) (4—9) Р-Р = — 03000005 (6,6756934), 2 (т, m, WR) 9) en = 0/000014(5,1559489), a), Nr) — pP) = 9000013 (5,1215702), (mm), (a 2° + (a) р-р" (y gg р’) = — 0000007 (6,8553347), Sm InVar(1—302 + 04) |) и 2 rn, = a, — — 0054509 (3,7364681), (mn), +)” re 7(p""g—p'g )]= — 0,000000 (7,8813535), m), N +) р-н 2p"{p — dp )] = 0;000003 (6,5136392), (mm), [2h77 (4 — о: I в 0/000006(6,7727459), A (тут 142 I. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, тет", [20 (g”7— д’) Р-Р’ — Ру" = 07000033 (5,5177890), (mem), [27 (7 — g’) + (В МР pl — 2a p7] = — 0;000006(6,7923726), 1 (mm) (а 9’ + Зр”? + 34”) = 0'000034 (5,5388257), Слфд. сумма членовъ третьяго порядка = — 0,000192. Уранъ и Меркурий. (т.т) (g — g°7) = 0;0000000 (7, Ne 1m) ’m) [29/9 +p" p)(4—g)— a + Фр) Ч”) Зара" р" — — 0,000000(10,9696364), (тт), (Р-Р) (4— 4”) = — 03000000 (12,5412617), (тт), [Р-Н] (1—4) = 05000000 (9,9316821), (mm), [2 — 1°) 4—9”) + 2 (р— р”) = 07000000 (9,0377211), (тт) — 07000000 (7,5934461), (тт) [(’— h?)(g— 9°) + 21h (p—p”1)] = — 05000000 (9,0367247), (m’ m) „[d?— 1°, (g—g"") + 27h” (р—р")] = — 0000000 (10,0316765), (тт), (И (4—9) + 2h (p — р") = 0/000000 (10,3995051), 2 (тут), (Р-н В) (4—9) — (hl? — р] = — 0000000 (8,7953783), 2 (m}’m) [U + №") (g— g°7) — (HT — вр] = 0,000000 (8,7959278), mm) ‚[a— d’-+ 9—9) (P— pP)’ —p (pa — ap””)] = 0,000000 (10,9248293), тут), [ga — Rn + (2) P— pP’ — р" — р" )] = — 0;000000 (12,0115302), (ту/т), = — 0,000000 (7,5940886), (тут), (4—9 = (4—9) PP” + рф" вр") = — 05000000 (10,5331583), тт), (4—9 4—9)” р 24" — вр”) = 0000000 (10,5339319), (mil т) [2hh”?(g— 97) + (hl + WI) р” — 21h”p] = 0/000000 (9,7835481), Se ту, [2hh 4—9”) + (hl? WI) р"' — 21h”’p] = 0,000000 (9,7847418), mm), [2hh”(g— 97) + (м-н р" — 2] = — 03000000 (12,4453854), 1 (тт) (g— 4) (7? + + 3? + 3477) = 0/000000 (10,2407724). Cabx. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000000. ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 143 Уранъ и Венера. тт’) (4'—9’^) = 07000000 (7,6747412), (тт) [244”--рр”) И =”) — gg 9 + (pp) 39997) —38p"(gp-9 P)] — — 07000000 (9,0017110), (mm), (g — [Pr НР N°2] = — 0000000 (12,3511977), (m}’m’) (g — Se aa №] = 07000000 (9,1991825), (тт), [C2 — №?) (9 — 9/7) + Ah (pP — p””)] = 03000000 (11,3442536), (т/7т’) = 0/000010 (5,0083088), (mm) [({° — №) (4 — gg’) + 21 (р-— р” = — 0/000000 (11,3406473), (mm), LR) (g — 9) + 210” (pl — р’, = 05000000 (10,7434107), (mem), CPR?) (g— 9°) + 20” (p —p)] = — 0000000 (9,1117274), 2 (тт) [Р-Н ВВ) (9—9) — Р-р] = — 05000000 (8,1932257), 2 (тт), [LT + В” (1—9) — РР р] = 05000000 (8,1951298), $(ту/т), (а — ns id (p'g""—gp"")] = 0/000000 (10,6686005), (mm), (gg) + (ag — 97) рр — = —0/000000 (12,2977370), (т’/т’), = — 0.000009 (6,9935815) (тут, +") (р-р 2p (9 —9 р") = — 0,000000 (10,4267110), (тит) [(g— 9") + (gg) (pp) + 2p (Pd — pP )] = 0/000000 (10,4463994), тут”), [20 (’— 97) + (WE? + Тр" Эр] = 05000000 (9,2540200), (mm), [24 7 (g — 97) + (RIT HR) p— 91h p']— 0;000000 (9,2581878), (тут), [2 (9—9) + (WP NT) pl — 21h" | = — 0/000000 (12,4610477), L (mim)! — QT + RP 3p” + 3q/ 77] = 03000000 (10,8083919). Crbx. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000000. Уранъ и Земля. (ть’т”) (g" — — 03000000 (7,5412980), (m)? ar )a’-a)-4 u pre Р-Р] — 0,000000 (11,9776239), (туйт”), (U? + НР №") (4—9) = 0,000000 (12,5439121), Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, 144 от — 0,000000 (9,1113539), тт m”), (AE A р! re h/72 ee I) (Re q NE) (gg) TI (pe — 0.000000 (11,6935763), (mm) — An g’) + Ah’ (p’— p”’j] = 0000000 (11,686541), 772) (g'— 91) + 2079” (p’— p”)] = — 0/000000 (10,4308265), — 97) + 21779” (p"— p7)] = — 0/000000 (10,7994697), 2 (mm), [a7 +’) — g)— (kV — 0) р] = 05000000 (9,2916753), 0.000000 (9,2953744), ARE q”) ur à и hp" — — 0! 0'000000 (11,5060380), и! Files: qd’ р] = g’ р” = 0.000000 (13,4157175), mm), [U — (m "m (mn) [a — Rd" — m”! т") mr . [ue + h’??) а" 9 (тот ur Ka h'h°7) (q тут”) (Ч Р-Н рр ("Ч +) -фч — (mm), = — 0.000022 (5,3410520), ’p°7)] = 05000000 (11,7999360), — gpl —р +209 ep p°ÿ+2p"(p"q"—g'p")]=— 0000000 (11,2050080), 05000000 (8,1064697), Ra a em. — 2/’W pP] = — 0,000000 (8,1144353), pa en и ma о о ou Р-р" (m°7 т”) [27° (9—9) Р-н hr’) В. ти”) ОБТ ("+ (W742) р" — lp] = 07000000 (11,5975584), 1 (тт) (9—9 (Р-Н р’ + 39/7] = 0000000 (10,6749487). СлЪд. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000000 Уранъ и Марсъ. (тт) (4"— y?) = 0'000000 (7,6876890), ПРИ, 0 ip +(p” р” 1e 3 1! (Que He 3 р” ( "р m gp di] (тут 2) (ag PE р". р”) (9-9 AE q ((@ —4 — — 0000000 (10,4169905), — 4”) = — 0,000000(11,7051206), —9 ) = 0,000000(9,9089065), р’')] = — 0/000000(11,7641670), (тут), Lies ire Des pans №"? (4 m (m?) VI, no == Han. ЗЕ в] (q” (ть. т”), [(£ ch ве (g”— + DER (p — mm”) = 07000007 (6,8250550), но" (p" — р”) = 05000000 (11,5482990), 2 (p”" — p)] = — 07000000 (10,7114731), ГЫ" (р"— р”) = 0000000 (10,8809946). (mm (m) m”) [ ( ya р” 2) (que "in m 712 IV2 m um, an) ACT — mm") LP)" —g") + 2 ’ ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНТЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 145 9 (тт Ri и SE h”h’”) a (RATS np") pi = 07000000 (8,5467930), 2 (m}’m A Wr?) ("И р" = — 0000000 (8,5554216), mm”) ИН "р" "Ч" 0000000 (10,2326273), (m}’m”) (а "р -9 "р )] == — 03000000 (12,5059627), (mm), = — 0000007 (6,8353621), (mm), [(4"— Е р-н 2p" ws 4"р”')] = 0000000 (12,9035480), a тит”) [(g" 9% +9" р" ten "4" pP) = — 0000000 (12,9155645), тут"), L2A TR (g" ps (TE er Te de —_6/000000 (9,6431549), ть" en "4 (#1 по" = —0/000000 (9,6616479), En Rn, [2n” m” (TR q N = (np? ай hu) DL PT hi 07000000 (11 ‚507 66 39), ИГТ тит") (g" — QU RE + 3p° 7 + 34”) = 05000000 (10,8213397). Слфд. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000000. Уранъ и Юпитеръ. (тит) (4” М ИС EN pp" P) — 0,000000 (7,8132654), = т’! m, +? +? +] = 05000004 (6,5972160), mm), [UP + ne AU A sd aleansuon) En р" р”) = 03000003 (6,5195269), (т т”) = 07135953 (1,1333901), (m’ m’) (GER?) (7—9) 21°” (р —р")] = — 03000002 (6,2429686), т”) LE 9) (аа (p” р" )] = 0,000019 (5,2713881), (mm), (РР В) (’— 4) + 27V? (p"— pl] = —26,000045 (5,6567548), 2 (mm) РТН” (д — 9) "вр" ] = — 0,000123 (4,0896656), 2 (m’ m”) 1?’ + В" (д) pl] = 05000158 (4,1990715), тт На рф") = — 0000002 (6,3932874), (mm) (а На рр] = 03000000 (7,6942338), (mm), = — 07194861 (1,2897266), Mémoires de ГАса4. Imp. des sciences, VlIme Série. 19 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, 146 Крео ("р = — 03000000 (7,9852083), я. mm”), — "+4 pe р-р" "9" )] =0,000001 (6,1738973), (тут) [В 7) + hp — ae — — 03000044 (5,6478495), (nm, LR Th (а) Р-Н р-р" ] = — 0000073 (5,8638329), тит” (9—9 [В + (a pP — 20 np) 0,000005 (6,7251670), 1 (mm?) DS ЧЕ + 3q 7° + 3p°7?) = — 0000009 (6,9693059). Cab. сумма членовъ третьяго порядка = — 05000010. Уранъ и Сатурнъ. (m,°m Fm”) (9’—49”) = — 07028144 (2,4493880), (тут [НЫ g gg pp) 89 99) CE ФР’ — 0,000017 (5,2389354), Р-Р и) = 0,000098 (5,9917165), 7 = —0,000543 (4,7350733), — 0000038 (5,5812471), (mim) (4’ — (m}’m”), (+ r RTE (g — (mem) [Р-Р (р’— р”) = (mm) = — 0/492802 (1,6926730), (mm) [(Р — В”) (4°7—9^)-= ЭР (pP — p”)) = — 07000033 (5,5143175), (тт) [Oh (9° — 97) + AR (Гр = 03000112 (4,0506047), 07000296 (4,4713477), (туЧт”) ee в) Ч“) In! ЭР" (р oh] REN 0/000218 (4,3386600), 9 (тит ni [PT + h”h””) (QUE О (Сб A Hp”) в 2 (т т”) ге KT) — Pond me mn), +9 — 992" Ч 9 р] = — 0.000065 (5,8108209), a Id’ — 1 + (N re — р = 05000035 (5,5445854), (m}’m”), = — 05196108 (1,2924959), (m) (а (ЧР р-р" )] = — 0000001 (6,0959530), Kann’) Р-р’ нар” ’ч" 9") = 0;000005 (67282387), (m}’m ) [2 (” — 9” I = 0000062 (5,7896500), тт ARR (НР) р" ] = — 03000342 (4,5346931), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕН!Я СЕМИ БОЛЬЫШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 147 тут”) , [ВИ (4 — 47) + Р-Р рр" ] = 0.000064 (5,8092767), 1 (mem) (Р-Н р”? + 39? = — 0,000038 (5,5830387). Слфд. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000284. 44, 44’ (22). По ФормулЪ, на стр. 27, вычисляемъ величины > ипр.: Меркурий и Венера. — (т.т) (р’— р) = 0.090429 (2,9563111), тт”) [2 (р’— р) (da + pp) — pq — 9 + Ф'— pP’) — Зр(р*— р) — 34 (dp — qp)] — 0,003158 (3,4994433), (тут’), (pP — р) U? +R? + + h?]= 0,003228 (3,5090537), (mm), (p—p}[l + h?’+- + "| = —0,016163 (2,2085230), (m m’), [(’— в) (pP — pP) — Ah (4—9)] = 05000004 (6,5979811), (тут [2 — в?) (р’— p) — Ah ( — q)] = 0000005 (6,6649902), (тут), [CE — 1”) (pP —p) — 21h (g — 9)] = — 07010620 (2,0261411), (m,m’),,[U?— h?) (pP — р) — 2 (9 — q)) = 0,028423 (2,4536807), 2 (m,m’) [+ hi) (pP — p) + (1-9 = 0,000031 (5,4978755), 2 (mm), [+ hi) (pP — p) + 1—4] = — 05000127 (4,1027979), 1 (тут), [(р’— р-н (p—p)(q — 9 + g (Pa — dp)) = — 0000522 (4,7176647), (тут’), [(р’— ру +(p—p}(g —9) + g’(Pg— d’p)] = 0,000313 (4,4953167), (m,m'), [(P —p)’ +{(p—p}(g —D’— 29 (P g—gp)] = 0.000092 (5,9664441), 1 (m, m’), (р-р + (P—p) (d — 9’ — 24 (29—9р)]= — 0/000595 (4,774901), (m m’) , [21 (р’— р) + (1-+ lg — 214] = — 0000896 (4,9522815), (m, m’), , [21 (р’— р) + (Fl + hl) g — 24] = — 0,006665 (3,8238409), (m,m’) [QU (g — Q) + (Kl hl) 94—24] = 03001378 (3,1394793), 1 (тт) (pP —p)P ++ 3p? + 39] = — 07003957 (3,5974182). СлБд. сумма членовъ третьяго порядка = 00290923. 148 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Меркурий и Земля. — (m,m”) (р’— р) = 0.078041 (2,8923653), 1 (m,m”) [2(р" —p)(g" + pp) — р’ (9"— 9 + ф"— в) — 3p(p"” — р’) — 3g(g’p" — qp)] — 0/001765 (3,2469325), (m,m”), (p’—p) [U + h°+ Ph?) = 05000103 (4,0141057), (m,m”), (pP — р) [+ Р-+ №] = — 0,000839 (4,9236014), (тут”), [(?— №”) (рр) — 2U’h” (4"— g)) = — 0,000004 (6,6437132), (m,m”) (1—6) (р" — р) — ЭР (q’ — q)] = — 0/000000 (7,3950681), (m,m”) [(2 — №) (p’— р) — 21 (q’ — g)] = 05004449 (3,6483154), (mm), [( — №№) (р’— р) — 21 (4"— g)] = 0.011226 (2,0502392), 2 (m,m”),, [(U” + М) Ci р) + (WI — AN) 4'| = — 0.006931 (3,8407764), 2 (m,m”) [Ш hh”) (pP —p) + (1-м) 9 | = 0,012248 (2,0880756), } (тут), [(р"—ру-н (р”— р) (9'—9)- 4" (p"g—pg")1 = — 0.000991 (4,9959691), (m, m”), [(р"— p} + (p"—p)(g"—9)+ 9" (p"a —pg")] = 0,000366 (4,5635947), (тут”), [(р"— ру + (p"—p)(g" —9)—29" ("4 — pq") = 0:000233 (4,3678920), $ (тут), [(р"— p)’-+ (pP’—p) (d"—g)’— 24 (P’g — pq )) = — 0,000495 (4,6949391), (m,m”),, LU" (p’—p) + (WT N°") q — 29] = 05000066 (5,8193677), (m,m”),, [21” (pP —p) + (hl + hl’) g — 21h"q ] = 0,000183 (4,2627174), (mm), [21 (p'— р) + (h’I + hl”) q — 214] = — 0,000024 (5,3804369), 1 (m,m”) (p°— p) [+ № + 39° + 3р'| = — 0,003415 (3,5334724). СлЪд. сумма членовъ третьяго порядка = 0,012548. Меркурий a Марсъ. — (m,m”’) (р”— р) = 05001797 (3,2547434), — 9 + (pp) — 3p(p"—p)— 344 "р" ЧР] — 0/000034 (5,5264950), (m, т”) (ри Ph] = 05000009 (6,9479765), (тут””), (p"— р) [U + в" Р-н м] = — 03000171 (4,2337686), (т, т”), 7 ER» >) (p" — p) BR 2" (4 m —9 a 0,000006 (6, 7679503), m m m 4 тут”) [2(p"—p) ("9 +p"p) — p”((q ВЪКОВЫЯ BO3MYHIEHIA СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. ‚ 149 (т, т”) [7 — |) (р’— р) — an" (g” — q)] Et 0:000003 (6,5406380), (mm), (2—1?) (р"— p) — 21h (g"—9)] = — 0000087 (5,9405606), (mm), [( — В) (p"— pP’) + 21 (4"— g’ )] = 0,000211 (4,3251023), 2 (тут), [QU ви") (p”—p) + "1-9" = 07000017 (5,2222753), 2 (m,m”) ("= a " p) -+ ("1-69 "| = — 0000021 (5,3171625), 3 (m,m”), [(р”— ру (р”— р) (4"— 9) +9" (p"4—pq" = — 05000009 (6,9601218), (тут”), (р — р} = —2)4"—9 + 9" (p"g—pq")] = 0.000000 (8,8700513), (тут”), (р рун (P"— Ра" — Е pg")] = 0000003 (6,5380480), тт”), [(4” — 9 МЫ Р)(9"—9—24"(р"94—4")] = — 0,000005 (6,6669643), (m,m”') [2 8” (p"—p) + ("1 м4 — И — 0000065 (5,8116628), (m,m”),, [24” (p" — р) + ("1+ М 4— 2" 9" ] = 0000100 (4,0010673), (тт), [21 (р” — p) + (h”I+- hl”) 4—2" 4")] = — 0.000006 (6,8121861), (тут) (р" — pl В+ 3p°-+ 39°) = —0/000079 (5,8958505). Caba. сумма членовъ третьяго порядка, = 0.000134. Меркурй и Юпатеръ. — (m,m””) (p”—.p) = 05104899 (1,0207715), 4m,m”) [2(p” —p) (9/9 + pp} pq" — 9 + ф" р) Зр(р"°—)— 344” р” — 4] — 07002702 (3,4317258), mm (РР №) (pl — р) = 03000040 (5,6037957), (mm), 0? +1"? + 1? + №) (p”— р) = — 03007310 (3,8639251), (m,m””), [ee h7?) (Die p) AS а — q)] es 0,000025 (5,4025003), (mm) (р-р) 21” (47"—9] = — 0,000040 (5,6040858), (mm), [(? — h?)(p”— p) — 214” — 9] = — 0005230 (3,7185099), (mm), [(2— I?) (pP — p) — 21h (4”— 9)] = 0012241 (2,0878414), 2 (тут) [в (pp) + 9 = 07005661 (3,7529357), 2 (mm) LC = М”) (p—p”) + Ни” g 7] = —0,005761 (3,7604994), 1 (m,m””), [(р”’— рф” — р) 4” — 9) +97 (P”a— pa” )) = — 0000657 (4,8174366), (m,m””), [(р”’— р-н (р”— р) (a — qq” (pP 4-4") = 03000011 (5,0344285), IV 150 A. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, (m,m””), [(р”’—р) ur р) (4”—9'— 29” (pP g-pg”)] = 0000316 (4,5001031), 1 (m,m””), (97 — 9) + (р’— (9 — 9—2" ф"9—59”)] = — 0.000319 (4,5041106), (mm), LU (p” — p) + (h’T+ hl”) g — 21h”g” | = 05009566 (3,9807322), (nm), LU pP’ —p) + (hg — 2179" ] = 03009930 (3,9969581), (m,m””),, [21° (p” —p)-+(h”T + h)g — 21h” ] = — 07000061 (5,7867928), 1 (тт”) (pP — p) [?-+ h+ 39 + 3p°] = — 0004591 (3,6618786), Cıbı. сумма членовъ третьяго порядка = 0,012371. Меркурий и Сатурнъ. — (m,m”)(p" — p) = 07003689 (3,5668655), тут”) [2(p’ —p) (g’q + p’p) — Pl — 9° + (pP — pr) — 3p(p”” — р’) — 3442” — ЧР] — 0000116 (4,0651062), m”), (pP — р) [Р-Р +] = 03000000 (7,6183920), (m,m”),p — 9) [Р-Р +] = — 03000042 (5,6288349), (m,m’), (Eh?) (р’—р) — Ah (4’ — g)] = — 0.000003 (6,4908247), (тут?) (2 — в”) (р’— р) — 21h’ (4’—9)] = 07000003 (6,4857699), (тут), [(’—h?) (р’—р)— 21(4’—4)] = — 0000230 (4,3610571), (m, m’), [0° — №) (р’— р) — 24’ —9)] = 05000536 (4,7294378), 2(m,m), [QU +R) (р’— р) + (1-— 9" | = 05001106 (3,0438367), 2 (m_m’),„ [UE + №) (9’— 9) + (hT— Г] = — 0001111 (3,0460763), 4 (тит), [(р’— ру (р’— р) (4—9 + gp” 4 — pe) =— 0000004 (6,6492424), (тут”), [(р’— р)’ (р’— р) (4’—9'- 9’ (Ф'9—в9))] = 0;000000 (7,1159208), (mm) [ip — р’ р” — 5)’ — a? — 294—249’) = 0000009 (6,9329553), (тт), Up" — р-н (р’— р) (9 — 9) — 29 (Py— pq") = — 0000001 (6,1621989) (m,m°), LU" (р’— р) + (NT + Ing — 214’ ] = 0,000568 (4,7541244), (тут”) [21 (pP —p) + (+ 14—24] = 0000574 (4,7589517), (m,m”) [21 р’ —p) + (h°1 + Ih) 9—2” ] = — 07000001 (6,0254168), 1 (m,m’)(p’ — p) [+ Р-н 3p° + 3q°] = — 0000161 (4,2079726). Слфд. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000763. ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 151 Mepxypiü u Уранъ. — (тт) (р — р) = 07000139 (4,1447729), gp —qp) 1(m,m”’) [2 (p— pp" p+ (НФ — р) 3р (4—9) 39( — 0/000003(6,5175113), (m,m’”), (р p) [+ Р-н №] = 0,000000 (9,5789123), — 03000009 (6,9693327), (m,m’”), (p”—p) (er pee als h°] mm) (PR) (pp) — 27 — 9] = 0/000000 (7,0140814), (mm) [?—- 1°?) (pp) — AR (7 — q)) = — 05000000 (7,0133219), p) — 2h (d”— q)] = — 0000006 (6,7973404), (m,m’”) 13 I’ — К’) (p7— (mm), (2 — №) (p— p) —2№(4 ’— 49)] = 05000015 (5,1651696), 2(тут’") , (+ hh”?) (pP — p) + (HI — ng’) = — 0/000007 (6,8537585), 2 (m,m’?),,[(W”” + "(р — p) + (R 1 — PR) ] = 05000007 (6,8543080), 4 (m,m””), Co — ру pP" — р) (9 — 9) + gp” "4 — 24”) = —0,000000 (7,9331283), (mm), [(р”’— р + (pP —p) (d"— 9) + gp" — pg’”)] = 0;000000 (9,0198292), (mm), [Gp —p} + (P" — в) (97 — 9) — 24 (Pd — 4”) = 05000000 (7,6355326), (тт), [(P”— pY’ + (pP —p) (9 —9}— 29 (pq — pq )1= — 0000000 (7,6363062)], (m,m’”), 21” (pP —p) + (714 hg — 2174] = — 03000089 (5,9508095), 4” = — 0,000089 (5,9520031), q “14/71 = 0/000000 (8,6126468), (mm), LA (p7— p) + (HT Hg — 21h" q (m ,m’?),, [20 (pP — p) + И — 21h” Е (mm) р")? + 3p° + 39°) = — 0/000006 (6,7858800), Сл6д. сумма членовъ третьяго порядка = 05000015. Венера и Меркурий. — (т'т)(р— p) — — 0/008861 (8,9474926), $ (тут) [2(р — р’) (49 + pp) — pq — 2° + Ф'— р’) — Зр(’— р”) — 34 (р — ЧР) 0.000172 (4,2351441), (тут), (p— р’) [P + № + +R?) = — 05000316 (4,5002352), (тут), (р— р’) [Р-н h?] = 0,001584(3,1997045), (тут), [(Р— №) (p — p)— 2h (g — g)] = 0000357 (4,552969), 152 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, (тут) [(— ®*)(р—р)—2(4—49)] = — 0000417 (4,6199759), (mm). [(2*°—#””)(р— р’) — 2h (q —g)}= —0;000001 (6,0535184), (mm), [({*— 1?) (p — р’) — 211 (4—9) = 0000003 (6,4810580), 2 (тут) „ [IT + №) (р— р’) + (М — IN) 4] = 0/000029 (5,4578160), 2 (тут); [+ №) (р’— 9) + (hl — 1) = — 0/000115 (4,0627384), (тут), [(р’— р-н (р'’— р) (9—4) + q(pg —2'9)] = — 05000047 (5,6774735), (тут), [(р’— ру’ (P — pP) (a— I) + 4(24 —2'9)] = 0,000028 (5,4551255}, (тут), (pp) + (p—p)(9—9)— 24(24—2'4)]= — 03000024 (5,3876939), _ тт), [pP — pP’ (р—р) (4—9) — 2q(pg —Р'9)] = 0000157 (4,1961517), (mem), [2 (рр) + (hl + #9 — 214 = 03000008 (6,9252010), (тут), [2 (p—p)+ (Мн №14’ — 2114] = 0000063 (5,7967604), (m/m) , [2 (р— р’) (hl 4 — 2714] = — 05000013 (51123988), 1 (тут) (p— р’) (Г-н + 3p” + 34?) = 0'000094 (5,9720317). Cab. сумма членовъ третьяго порядка = 07002002. Венера и Земля. — (тт”)(р"— р’) = 07389162 (1,5901300), тут) [2(P’—p') (d’d+-P'P)) — р" (4—9 ф"— р) 3" —р”)— 34 (gp —1qp) — 07002050 (3,3117091), NL? +R в] = 07000442 (4,6457014), Rein? — — 0001573 (3,1968834), N) 0"001467 (3,1664739), (тут”), (р”— р (тут”), (р"— р) (тут 7 m” ), LC? — №”) (p” —p о’ (g” eu (m/m’) (В) (p’— p') — 21h" (g" — q)]=— 05003677 (3,5655696), (mm), [C2 —h?)(p"— р’) — 21 (g"— g)] = 0,000003 (6,4273702), (т/т”) [C2 — R?) (p"— р’) — 2h (4"—4)] = — 03000008 (6,9042330), 2 (m/m”) [OL + В) (p"— p) + q’ (Kl — KT’) = 0,000060 (5,7770109), 2 (m;m”) „ [U + KR) (pP —p') + g'RT—R 1")] = — 0,000522 (4,7181919), тут”), фр’ (pP —p (a — 9)’ +9" (р'4—29')] = — 0005595 (3,7477826), (mm) [(p’— ру (’— Pd" — 9) + d' (Pd —Р9'] = 0,004718 (3,6737219), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕН!Я СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 153 (m,m”), (р р-н (p"—p)(g"—9ÿ— 27 (Pd — p'g")] = — 05000430 (4,6330804), 1 тут”), (р-р + (pp) (9-9) — 29" (Pd —p9")]= — 0,002797 (3,4467526), QU" (pl — р’) + HU )g! — 270g" ]—= — 0/000004(6,6155010), '— 21h" q"] = — 05000234 (4,3694083), (mmol (m/m” I [2 Ei (р’— р’) Ир (т mp и’) 4 (mem), [217 (р”— р’) + (Р-н Г) g — 274] = 05000066 (5,8229796), 1 (тут) (pP — p') [I? В + 3p° + 34] = — 0,002059 (3,3136432). Слфд. сумма членовъ третьяго порядка, = 0,014491. Венера и Марсъ. — (тт) (р"— р’) = 0/003385 (3,5295944), a (m/m’”) [2(P”—p') (g"q +p"p) Dur pP” ER q) + (р"— р’) и: 3p (p"”—p”) en 3q{ dpi ар) — 0000025 (5,3991166), (mm), (p"— р’) [Г-н + 1? + n°] = 03000017 (5,2217025), (mm), рр НН Р- в] = — 05000099 (5,9940278), (m;m’”), LR) (р ру AR" (4—9) = 0,000005 (6,6761963), (m/m””) (В) (p” — p') — 21”h” (4—9) = 0.000003 (6,5076383), (mem), [2 —R?) (p"— р’) — 91 (d"—q)] = — 0.000000 (8,8789139), (mem), [(#°— №”) (p"— р’) — 21 (g"— g' = 0000000 (7,6192179), 2 (mem), (ТН KR) (рр) + ИГТ)" ] = 03000003 (6,4192821), rm RE в”) (р"— р’) а ВЯ а 0/000007 (6,8393428), 2 (m,m Is PR III, [(p”— ру 2a (p” —p) (d — q) + 1" (pq —p'q") an 07000006 (6,8067748), [92444 У тт), (тут” ), [(р” —p'} 2 (p”—p\g"—q") 9 er 4” (pq —p'q")l = 000000 3 (6 : 5 1 il 5 708), (mm), [р-н (p"—pXg"—9Ÿ— 29" (Pd —p'q")]= 0,000000 (9,6935362), HER р) (g” 1% q) — 2q”(p”"q —pq)] = 0,000000 (8 i 9 4 5 0 5 8 1 ) {(тут”), [a — 9) + (p (m/m”") [222 (p”—p)) + (RE + N”) — 21" 4") = 0/000002 (6,3487770), Gt) LA" pp) + (RE + KT”)g — 2814" ] = 0/000010 (5,0244886), р" р) + (RU RE) g — 21h" q")] = — 0/000002 (6,2718689), +? + Зр*-+ 34?) = — 03000018 (5,2531076). (т.т) 7 1 (m/m”’)(p” Be p 2 СлЪд. сумма членовъ третьяго порядка = — 0,000128. 20 Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Série. 154 N. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Венера и Юпатеръ. — (mm?) (p”—p') = 07141434 (1,1505551), 4(mym”’) [2(p” —p) (9° 9 + pp) Ра" ЧУН ФРУ) 3p (0-2) 34 4”р”-Чр) — 0/000832 (4,9200870), (mem), pp} +R 4 4h?) = 0,000010 (5,0138150), тут”), (р р-н +R?) = — 0,000548 (4,7390766), (mom, р) 9" (4—9) = 0,000061 (5,7894706), (m/m”) (QE (рр) AR 4—9) = — 0000055 (5,7374658), (mm), [(1°— №) (pl —p)— 21 (4—4) = 0,000002 (6,2108952), (mem), [(2°— 1) (p— p') — 2h (4—9) = — 0,000004 (6,5835732), 2 (тут) „ [077 + KR”) (pP — p') + Та" |= — 03000190 (4,2778493), 2 (mm) [ET + Wh”) (pP —p”) + Та = 0,000202 (4,3047123), 1 mn) (pP — pP’ + (ф”— р’) (97 — gg" (Pd — Pd” )) = — 0,000123 (4,0915953), (mm), [P”— + (р”— р’) (97 —9) +9" (Pd — Pd" ))= 03000007 (6,8434550), (m m”), (р-н (pP) (9—9 — 29” (p” 74") = 0,000051 (5,7077937), тут”), [P’ — pP’ — Pd — 4) — 24" Pd — rd” ))=— 0000055 (5,7450265), _ (mom), [211° (pp) + Р-н) — 2147] = — 03000330 (5,5185325), (mem), [211° p” — p') + (KT + WG — 2174] = — 03000376 (4,5751827), (mem, [217° (p” рун ни) — 214] = 0,000008 (6,8970523), L (m/m””) (pP — р’) [и + 39” + 3р*] = — 0,000748 (4,8740683), Cıbı. сумма членовъ третьяго порядка = — 0,000478. Венера п Сатурнъ. — (m/m’)(p” — p') = 03003333 (8,5228790), 1 тут”) [2(р’— р) (dd PP) — pl Ч р’) 3 PP) — 31 (ap — ЧР) — 0,000023 (5,3647061), (mem), (р’— р’) [Р-н + I? +?) = 05000000 (8,9687990), (m/m”), (pP — g)[P? +? +1] = — 0/000016 (5,2125424), (тут), [0° —h”?) (pP —p') — 27 (4’—4)] = — 0.000003 (6,4458392), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНТЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 155 (mm) [? — 6”) (pp) — 27h" (4—9) = 0000003 (6,4313953), (тут”)„ [(#°— №”) (р’— р’) — 21 (4’—9)] = 0,000000 (7,2871506), (тит), (2 — №?) (р’— р’) — 2119’ — g) = — 03000000 (7,6565356), 2 (mm) [UT + KR’) (p’— p') + (ИТР | = 0,000004 (6,6181215), 2 (mm), [CE + В) (9 —g) + ТР] = — 05000004 (6,6259275), mm), [(р’— р-н (р’— р)’ — 9) + (pq — Pd) =— 0000005 (6,6766377), (тут”), [(р’— р-н (р’— р’) (4—9) 9" (p"g —p'q)] = 05000000 (8,9100196), (mim?) [ip — р’ (р’— (9—4) — 24 Pd — Pd) = — 05000014 (5,1539240), mm’), — pP’ (pP — pP) ( — 9’ — 29" (Pd — pa )] = 0000001 (6,1648930) (тут”) [2 (р’— р’) Р-Н Г) — 214] = 0,000000 (7,8164731), (mm), QT (р’— р-н Р-н РВ) — 219 | = 0,000000 (7,8333282), (тут), [27 (pP — р’) + (WT + UN) g — 21] = — 03000000 (9,6395049), 1 (тут”)(р’— р) [Г-н ин 3p° + 34°] = — 0000018 (5,2463922). СлЪд. сумма членовъ третьяго порядка = — 0,000003. Венера и Уранъ. — (m};m””) (p’— р’) = 07000210 (4,3219737), NN pp) -3p" 34 (gp gp) — 0,000001(6,0501572), (mm), (pp) [2 Р-н №] = 05000000 (10,9984302), m’), (pp PR 1+ bh?) = — 03000000 (7,8464150), (m,m (mem, (PR) (рр) Ра" —g)] = 05000000 (8,9587148), (nm D PR) (pp) — 20? (9/1 — g')) = — 0000000 (89552085), (m/m’”) , [U ”— 1”) (pp) — 211 (g/7— 9)] = 0000000 (10,4549938), (mm), (2h?) (p”— р’) — Th (d’— g)} = — 0000000 (10,8233105), (тут), (Р-Н WW’) (p" р-н (NT — а | = 03000001 (6,1098371), о тт Вр") ИТР" | = — 03000001 (6,1117412), 4 (m;m’?), (рр (pp) (9 — 9 À + 4— PT) = — 05000000 (7,3442751), (тут), (pp) + (pp) (9 — 9Ÿ + gp" —р29”)] = 0.000000 (10,9734016), 156 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, (тут), (pp? (р — р) 47—94 — 24 (Pd — PT )] = 05000000 (7,0220930), тут”), (р-р (рр) (4—9 —29 (Pd) = — 0000000 (7,0417814)], (m/m’?), [271° pP’ —p)) + (ИТ + Kg’ — 2774" = 05000032 (5,5093092), (mem), [2777 (р р’) + Ти) — 2179 | = 05000033 (5,5134771), (m;m’”) , [217 (pp) + (ИР ИР) — 21744] = — 0000000 (8,7163368), 1 (mim) (pp) в + 8p° + 34°) = — 0,000001 (6,0449869), Cab. сумма членовъ третьяго порядка = — 0,000001. Земля и Меркурий. — (тут) (р— р’) = — 0,005816(3,7646420), 1 (тт) [2(р— р") (gg + pp") — (94—97 ФРУ) — 3p(p —p")—3q (gp— gp) — — 0,000044 (5,6411026), (тут), (р— р”) [2 + № -н ln?) = — 03000077 (5,8863825), (тут), (p— р”) [Р-н Г-н №] = 05000625 (4,7958782), (тут), [(— 1?) (р— р") — 21h (q — g")] = 0,000106 (4,0249285), (тит) (2—2) (р — р") — 21h (ga — q’)] = 0/000006 (6,7762842), (тут) [U ?”— п”) (рр) — 27" (4—4")] = 03000001 (6,0116528), (тут), [C2 — №”) (р— р") — 2" (4—4')] = — 0000002 (6,4135766), 2 (тут), [(Ш + hh’) (р— р") + (М — 1) = — 0,000025 (5,3955655), 2 (тут); [+ hh”) (р— р") + (hl" — h”)g] = 0000044 (5,6428647), + (тут), [(p—p") + (p—p")(g—9) +4 (pg"—p"4)] = 0,000074 (5,8682459), (тут), [(р— р" + (р— р") 4—9’) gp" —р'9)] = — 0000027 (5,43587 15), (тут), [(р— р" + (р— р") (4—4"*—24(04"—р'9)] = — 0;000017 (5,2401688), (тт), [pp Ф— р”) (a —g')’— 24(24'’—р'9)] = 0.000037 (5,5672159), (mm), LU (в— р’) + (RE + №14" — 274] = 05000009 (6,9531502), (mm), [20 (р— р’) + (hl + Kg — 274] = 0,000025 (5,3964999), (тут), [20 (р— р’) ("+ в") — 2774] = — 0,000003 (6,5142194), 1 (тут) (p—p")[l? +R? + 3p° + 3q 7] = 0000000 (7,8538611). Слфд. сумма членовъ третьяго порядка = 0000472. | ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 15 Земля и Венера. — (тт) (р’— р”) = — 07295955 (1,4712256), (тут) [2(р'— р") Ча’ рр”) —p(g—9+ — р) pP )— 34 (dp — 9”) — — 03000520 (4,7156757), (mem), (P — pP")? +R? [ни] = —0,000336 (4,5267311), (mom), (p— p") 7? + Р-н №] = 05001196 (3,0779131), (тут), [C2 — №?) (p— р”) — AR (g — g')) = —0/000000 (7,9823341), (même) [(#° — №”) (p—p") — 21 (g'— g")]—= — 05000002 (6,3814303), (mom). [2 — №”) (р’— р") ЭГ" (q — 9") = 0,000216 (4,3353447), (mom), LC —R?) (pP — р”) — 2 (4 —49’)] = — 0.000649 (4,8122075), 2 (mem), [CE + Wh”) (р’— p") + g — т] = — 0,000052 (5,7171610), 2 (mem), [Р-н И) (p"—p) + а’ИТЬ— Г] = 05000455 (4,6583482), Hmm‘), [(Ф— pP") (р’— р’) (9—4 +4 (Pd —p'g)] = 05004254 (3,6288782), (тут), [(р’— р”) + (р’— р”) (9—9 ЧФ — Pd) = — 05003588 (3,5548175), (тут, (р-р + (р-р) — 9} — 24 (Р9’—р'4)] = 05000327 (4,5141760), & (тут), (pP —p) + ф— р") (9—9) — 24 (9—9) = 05002127 (3,3278482), (mem), LE (p — р’) Р-н RT)g — 2714] = 05000002 (6,3269157), (mem), [21 (p—p°) + Р-н) а, — 274] = 0,000120 (4,0808230), (тут, „21 (pP —p") + (KK) — 219] = — 03000034 (5,5343943), 1 (тут) (pP — p”) + hy + 3p” + 39] = 0,000042 (5,6205047). СлЬд. сумма членовъ третьяго порядка = — 0,009704. Земля и Марсъ. — (mm) (р"— р") = — 07007164 (3,8551399), mn m N 2 m 1m 4 = mm”) [2 (р-р) +") 39 (PT -p)-3q 4 "р"-Ч р”) | — — 0'000004 (6,5733135), (тут, (p”— p") ("2 2h 2] = — 07000128 (4,1076428), тут”), (р"— p") U”? в в] — 07000501 (4,7002839), (mom), (PR?) (р p") — 2h" (4—9) = — 0,000071 (5,8501853), 158 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, (mm) [”? — W?)(p” — р) — 2" (g" — 9] = 0/000149 (4,1742916), (mom), LCR?) (р — р”) — 27 (4—9) = 05000003 (6,4522059), (mom), [C2 —R?) (р р") — ЭР (g"— 4’) = — 0/000008 (6,9009218), 2 (mm) „U + WW”) (p" —p”) + (RU RE") 4 "| = — 03000000 (9,9450748), 2 (m’m”) (НВ) (p"—p") + Г) 9 | = 0;000011 (5,0610432), — Pl" + ET —РЧ”)= 0000019 (5,2895253), (mn LP" — pP") + (0 — 299" — 9 Ÿ + dp" —p'g")]= — 05000015 (5,1740055), (тут”), [(р”— pP"? + (P" — "4" — 9") — 27” Pd" —p"d")}]= 0:000000 (7,7896660), m m (тут) [(p" — ep)’ + (p m à (mm), [(p"— р” Ir Er (pi р”) (g” PART gd) — 2p"(p"q" 2 gp) LE 0:000009 (6 ‚98849 5 3), Û (mm), RT (p"—p') ers (ВО a ВТ) g — ON И ие 0,0000 1 8 (5,2 50277 3) (mm), DL, (р’— р’) бы о in RU) q” lee Dh | NEN 07000042 (5 ‚62 9 9 6 6 5), (mom), QE" (p" —p") + (т) — 21’ q"] = 0,000011 (5,0443329), 1 тит”) (р — р") (U? + h? + Зр" + 3g"?) = 0/000001 (6,0043590). MTÉX. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000524. Земля и Юпитеръ. — (тт) (ф”— р") = — 0/160094(1,2043767), (mm) [р-р НФ" р") 3p" (pP) 39"(g"p"—g'p") = — 0000042 (5,6246626), (mem), (p” — pP")? + RP TT +R] = — 03000025 (5,3958399), (mm), [PP 4 RP (р’— р”) = 05000708 (4,8500901), (mem), [CR (рр) — 9) = — 0000095 (5,9778034), (mm) (u? — 3, (p” — p") — 20h? (47 —g")] = 0/000074 (5,8683844), (mom) [CPR (рр) ЭР (4—9) = 0,000036 (5,5544672), (mom), LCR") (pl — p") — 24” (4”— gl] = — 03000085 (5,9313487), 2 (mem), [Р-Н рр) QT — 17)g” ]—= — 0,000120 (4,0777998), 2 (mom) LL RP) (pp) + (h”T’— WV)g” ] = 03000135 (4,1302589), тут”), (pP —p" pp") (47—99 (p"g'—p"g")] = 05000048 (5,6791343), (mm), [pp + (р”— р") (94—99 —p' a ))—= — 05000005 (6,7020054), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕЕЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ, 159 (mim), ор)" 29" Pd) = — 0;000020 (5,3059802), mm”), (Ир (ри р") (9 —9'}—29"(p" 9 — 9”) = 0,000024 (5,3781040), (mim?) , 2177 (pP р") + Р-НЕ) — 274" ] = — 0000139 (4,1446555), (mm), LU (pp) + (RL RE) ’— 2h 1 = — 0,000179 (4,2529550), (m}m””),,(p” —p") [7-94 | = 0/000007 (6,8424605), 1 (тут) (p” — р") (+R? + 3p"” + 34°) = 0,000022 (5,3535958). СлБд. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000628. Земля и Сатурнъ. — (тт”) (р’— р”) = — 05013149 (2,1189071), 1 (тут 4 [2 (р-р) р’ — Gyr ne 3p"(p7"—p"?)— 3q'(g p —gq'p'} — — 07000012 (5,0956925), (тут”), (pP —p")(? +? 1” +) = — 0/000008 (6,8815067), (mom), (p — p") (+ W? + W? + 1) = 0,000070 (5,8470360), (mem) (рр) ЭРЫ — 7) = 0,000010 (5,0150230), (mm) [(? — W?) (p’ — p") — 2h” (4’—49”)] = — 0.000009 (6,9866881), (mom) [CE — И”) (р’— р") — 974’ — g)] = 05000003 (6,4841908), W (pP — p")— 2" (’ — 9’) = — 0000007 (6,8548516), (тут”) (Г VE 2 (тут”) (РР) (р’— р") + (Г — ag) = — 0000124 (4,0953529), 2 (тут”) LCL + WR”) (р’— р) (ИГР) = 0000129 (4,1104690), L(mm),[œ—p) + (р’— р”) (9 — + Pd —p"4)]= 0,000013 (5,1118286), (тут’), (+ — 2) (à — + (pd —p"4)= — 5000004 (6,6234206), (rm) (pp) + Pr") (9 —9) —2q PT —p" 91 = — 0000006 (6,7897563), 1 (mm) [(р’— р” (р’— р") (4 — 9) — 2p{p'9'—-p"4)]= 0/000006 (6,8107986), (тут) [ap —p") + (RE +R) g — 27] = — 0;000011 (5,0280064), (mem), QUE (рр) + QT 4 ИР)" ЭР] = — 05000011 (5,0602186), (тут), LP (pP — р”) Р-Р) — 27] = 0/000000 (7,0985132), 1 (m/m”) (pP — р”) (+R? Зр"* + 34”] = 03000002 (6,2681262). Cıbı. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000055. 160 JA. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Земля и Уранъ. — (mym 7 (р — р") = — 07000095 (5,9993187), пб”) рр") (ар) 9 (gp gp — — 0000000 (9,9600748), (m/m’”), [2 + RP ("р") = — 03000000 (9,0019151), (mem), рр №" = 0/000000 (7,5693564), (mem), (Е) (pp) РА" —9")] = — 0,000000 (8,7505760), (mm (2) (p—p")— 24 — g”)) = 03000000 (8,7438538), (тут), (В) (р р") 27 (4—9) = 0,000000 (8,2548439), (mm), [CR (рр) — 21h" (4—9) = — 0,000000 (8,6234871), 2 (m/m’”),, [РН (pP — p") + ИТ = — 0.000000 (7,9945261), 2 (mm), CT + ВВ (p"— p") + ИР ИТФ == 0,000 000 (7,9982252), 1 (mm), [pp + (pp) (9—9 9—9] = 05000000 (9,9640587), (nn) [pp + (pp) (На рр" = — 0000000 (11,8737382), (nm), [pp + (PP) 29" р’ р" = — 05000000 (9,6579567), mom), (рр (рр) 9994] = 0000000 (9,6630281), (тт [РР (р р") + (Р-Н 4—7] = 0000000 (7,5340361), (mem), [РР рр") ИР RE) g" — 274 = 0.000000 (7,5420017), (тит) [2 РР” р”) + (RARE) — 29 = — 07000000 (9,0251248), 2 (m2) (ров р"? 39°) = 0/000000 (8,1485378). Слфд. сумма членовъ третьяго порядка = 0.000000. Марсъ и Меркурий. — (тт) (р —р"”) = — 0000810 (4,9083224), + pp?) — Зр"(р’— р") — 3q"(gp— gp") —_—— 0.000007 (6,8745219) (тут), (р— р") [Р-н + Г-н" = — 05000004 (6,6015435), (тут), (р — р") [Р-н и] = 0,000077 (5,8873356), (тут), [(Р — 1?) (p—p") — 2 (9—9")] = 05000013 (5,1038665), m (тут) [ap —p”) (gg pp") — (4—9 ВЪКОВЫЯ BO3MYINEHIA СЕМИ БОЛЬЫШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 161 (тт) [(— 1?) (р—р")— 2% (4—9”)] = — 0,000007 (6,8765442), (my m) „[("”— В”) (p—p") — 21”h” (4—49”)] = — 05000008 (6,9115777), (тут); (В) (рр) AR" (g — g")] = 0000020 (5,2961194), 2 (my m) , [+ М) (рр) + (hl — №") 9] = — 0000067 (5,8270265), 2 (m}'m) [+ hh”) (р— р") + (м"— h"1)g] = 0.000083 (5,9219133), $ (тут), (р—р"-=(р— р”) (g—9'Ÿ +9 (pg"—p"9)] = 0;000004 (6,6062661), (тут), [(р— р") + (р— р”) (g—9"Ÿ+ gp" —p"9)] = — 0,000000 (7,7975953), (тут), [(р— р") + (р—р") 4—4" —24(9"—р"9)] = — 0.000002 (6,2058690), 4 (тут), [(р— pP") (р— р") 4—4”) — 29(p9" —р"9)] = 0000002 (6,3347853), (тут),, [AU (р— р”) + (Мн 9" — 274] = — 05000055 (5,7440753), (m) m) [211 (p—p") + (+ в" — 214] = — 0.000086 (5,9334798), (тут), [2U” (р р”) +R" + в" 4" — 274] = 05000005 (6,7445988), 1 (тут) (p—p”) [нь + 3p"” + 39] = 0.000005 (6,6800532). СлЁд. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000121. Марсъ и Венера. — (тут’)(р’— р”) = — 0,015559 (2,1919925), тут) (2(p—p") (da + PP \—p (d— "+ — р") 39-139" (gp —4"р”)] — — 03000040 (5,5991308), (тут), (р’— р”) [Р-н в Г-н] = — 07000076 (5,8841006), (m) m’), (р'— р”) [Г-н n°? + +1] — 03000453 (4,6564259), (m} m’), [” — В) (pP — р”) — AN (g — g")] = 05000000 (7,0503596), (тт) [C2 —R?)(p—p")— 21 (9 — g")]—= 0'000000 (8,8818016), (тут, [C2 —R?) (pp) — 2h" (9 — g")] = — 03000066 (5,8226331), (my m’), LR) (р’— р") — 2" (d — g")] = 0/000365 (4,5629391), 2 (тут), [CE ВА”) (р’— р”) + g'(h1"— в] = 0/000013 (5,1285001), 2 (m, m’), [CE + KR”) (р’— р") + g’ (hl — т] = — 03000035 (5,5485609), тт)" — "4 9") + d Pd" —p"d)] = 0000027 (5,4260550), (тут), [(р’— pP") (р’— р") (4 —d'Ÿ+ gpq"—p"9}1= — 0.000013 (5,1308510), Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIlme Serie. 21 162 `Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, (m; m‘), (pP — "+ —p")(d —9")—29(p9"—p"g)} = —'0;000000 (7,9051749), mm‘), (pp) фр") (4 —9") — 24 (Pg"—p”g)] = 05000003 (6,4566968), (m) m’), [2 (р’— р”) + (RE + "14" — 274] = — 05000009 (6,9830660), (тут), QUE" р’ р’) + (RE + NT) 9" — 214] = — 0,000045 (6,6587776 ), (тут) „[217” (р’— р”) + (ИР + hl) g" — 279] = 0,000008 (6,9061579), 1 (m; m‘) (р’— р") [+ + 3p”” + 39”) = 03000092 (5,9637233). C.ırbı. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000931. Марсъ и Земля. — (m, m") (р’— р") = 0043295 (2,6364419), 1 (mem!) [2 (p"—p") (dd HP р 4, + (p'—p"))-3p" (pp) 34’ "9? ni] = 0,000068 (5,8317438), (m}'m”), (P’—p”) [RS bre h"? oh. pr En в"? Rs. 0000774 (4,8889593), (тут”), (p"— p") [+R + Е] — — 07003031 (3,4816004), (my m”), (2h?) (p’— р") — 2H" (g"— q")] = — 0000007 (6,8390321), nm”) (В) (рр) — 2 "— 4") = — 0.000014 (5,1631384), (mm!) Е" ТТ h"?) (p"—p") M! ор" а’ 4”) dur 00006 37 (4,804301 5), тут”), [((” Bar к") (р’— р”) AU ор" (Ras 4”) Bu à 0700 1790 (3 2 5301 79), 9 (m, m”) , [dt + ВВ) (р”— р”) LA (RUE — ВР) 4] в) 07000000 (7,4478 75 5), 2 (mm), LCL" + В) (p’—p" ) + @Т"— ТР) 9] = 0,000366 (4,5638439), - 1 ( тит”), [ (pp je и ре р") (as "У и g"(p"g"— pq") a 0”0 00176 ( 4, 246918 6), | (m, m”), [(p” AN р ) ar (p" —p") ( — a): + (Pd Ad, ?q)] = 0,0000 9 0 (5 : 9 5 5 307 5), (m!'m”), (pP — р" jee и р") (Qi dj 9 4" (p"g"— p"q")] РН 0/0 00004 ( 6 5 709683 ) + (ттт) [(ф’— р” je я (p"—p") (ni) 2p"(p"q” Er gp" ae 0”0 00059 ( 5 и 697 97 3), (тит”) [ 9 Г" (p"—p") ur (h” yr a pn" Г) gi 9 l'h"g"] sa 070 00027 (5 : 434290 6), (mm), [2 l'y" (nn р") 2, ça?" т в al SR а] 2 07000 650 (4,8 13 2096), (т’т’) > [2 р’ |" (pp AB (h” pr ae р" 1") qui 9 р" "1 AL 0/00 0169 (4, 29897 60), 1 (m, m") (p°—p") (7 +R" + 3p" + 34") = — 0,000256 (4,4081727). Créx. сумма членовъ третьяго порядка = — 05006852. ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 163 * Марсъ и Юпитеръ. — (m) m”) (p” — р") = 05019427 (2,2884219), 1 (тут!) [2(р о) (’g’+p Pop (gg Hp" —p" Y)- 3" (pP) 3q”(q М ) — 0000202 (4,3065495), (mm), р”) 1 Lee h772 Е п? =. м ый 0/000033 (5,517428 В) (m) m”), (2 RP RP] (p” — р") = — 05000430 (4,6338412), тит) (В) (p”— р") — 24" —4") = — 03000078 (5,8937581), (mem) (7—2) (p” —p") — 21%” 4—9 ))= 05000034 (5,5379991), | nom) А р 3’ (4—9) = — 0,003326 (3,5219011), (mm), (a? — h>) (Bi р") da 9p"[" (gi 4” ] Les 0.005 370 (3 ‚73002 36), 2 (тут), [Р-р р) + (RL — Kl” )g” 1 == 0,000706 (4,8487727), 2 (m, m”) [CE RR”) р” р") + 4] = — 0,000951 (4,9783672), Hm, m”), р-р" "р" (4-99 EP" )] = — 0000027 (5,4311788), (m, m”), pp") + (pp) (97 —9"Y +9" (p" 9" — pP" ))= 03000006 (6,7918870), (mm), ор + (pp) (979) 297 (pp) = — 03000009 (6,9961827), Um, m”), [pe — pP’ —p”) (4—9 "29 (Pd —p"g"))1= 0000015 (5,1708230), (m) m”) LA (pp) + (RE 40) — 2h ] = — 0,000922 (4,9648286), (my m”), [277 (pp) + ("+") gd — 21h” 1 = — 0001647 (3,2168551), (my m”), [ре р") + (h”T" + RUE) g" — 21” ] = 0,000137 (4,1360773), 1 (m) m”) (p” — pP") ("+ + 3p”” + 39") = — 0,000115 (4,0601527). Cırba. сумма членовъ третьяго порядка = 0,009324. Марсъ и Сатурнъ. — (m) m’) (р’— р") = — 03010304 (3,0130176), (mm) [2 (pP — pP") PP )—p (7 + pP’ —p")-3p"(P°-P"”)-39" ("pd") — — 0000015 (5,1810358), (my m’), (pP —p")(? +R? + eh?) = — 03000005 (6,6917709), (m}' m”), (pP —p") (Р-Р) — 07000199 (4,3000683), (тут”), [C2 — в”) (р’— р") — 22 (94—49) = 0/000008 (6,8902038), > 164 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, (тт?) [(? — #2) (pP — р") — ЭР’ (4’—49”] =— 01000006 (6,8192684), (тт [(" — В) (pp) — 2—9] = 03000093 (5,9704558), тит”), ("В") (pP — р") 2 Ь" (4—4) = — 07000221 (4,3446189), 2 (тут) [GE + В") (р’— р") + (h’l" — "РФ ] = 05000454 (4,6568654), 2 (my m”) LP + В) (pP —p”) + ИР) = — 0,000493 (4,6925896), тут”), [p°—@") (р’— р”) (9’— 49” -н9Ф’4"— 9] = 0000002 (6,4006417), (тут), (Р-р) Фр" = — 05000000 (72694656), тут’), (pp) + (р’- р") (0) 27 PT — 4) = — 05000010 (5,0242312), тут”) [(р’— р" (р’— р") (9 — 9") — 20" ф’ч"-Ь" Ч’) = 0.000012 (5,0736085), (my m’), , [2 р’ — p") + (ВТ + KT) g” — ЗФ] = 0,000433 (4,6369916), (mem), [2 (р’— р") + (RE + WT)g" — 21” ]= 0,000515(4,7117774), (mem), [2 (pP — р”) + (RE + NP) g" — 2174] = — 0/000014 (5,1493954), 1 (m) m’) (р’— р") (l"” +R"? + 3p”” + 3g" ] = 0,000061 (5,7847484). СлЁд. сумма членовъ третьяго порядка, = — 0,000258. Марсъ и Уранъ. — (m, m’’) (pP — р") = 07000162 (4,2103626), Am} m”) (pp) (N) 9 +39" (07 -р"")-39 ара" р") — 0,000000(7,4225958), (тот), 7? +? +1"? +”) (p”— р") = 05000000 (8,2277942), (m) m”), #"— р") +? 4-1” +") = — 0,000003 (6,4315801), (m) m’), [PR (pP — p")— 21” (97 — g")] = 0/000000 (7,1464611), (mm) (РР (рр) 4") = — 0000000 (7,1305931), (my m7), [В (рр) 4—4") = 0000002 (6,3029218), (m’m”?), , [0 — Rh”) (pp) — QU" (4 —4")] = — 0/000003 (6,4724433), 2 (my m7), [PT +) (pP — pP”) + ("РУ ] = — 0.000008 (6,8896652), 2 (me; m7), [C2 и") (р"— р") (hl — "Рф" ] = 0,000008 (6,8982938), 1 (m}'m’”), (pp) + (pp) И e ] ты LR 0/000000 (8,487205 6), (m, m’), Г р) (= р") (ue 4" Se ri pq" —p"q")] = 0,0 0 0 0 0 (10,7 6 0 5 4 1 0), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕЕЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 165 (тут), (p"— р" зе (р noté piges g'{p"q pr р" gd) = 0/000000 (8,3596586), тут”), pp") + (pp (2) A Jo = —— 0,000000 (8,3716743), (mm), LP (pp) + (hl N)” — ыы — 0000021 (5,3237048), (тут Le) „Er — m" р”) Ее. (Fl np Di о", = 0.000022 (5, 3421978), (тут D en и Er (ae h’ WILKE) que 2" RE: 05000000 Gil 8821 38), 4 тут”) (pp) +R + 3p"” + 34") = — 0,000000 (7,9820934). Cabı. сумма членовъ третьяго порядка = — 0,000009. Юпитеръ и Меркурий. — (тт) (р — р”) = — 07000010 (5,0006319), mm) [2р— р”) (99° + рр”) Р(4— 9 фр”) Зр”ф’— р” *)— 34 (gp—g” pP” )] — — 0000000 (8, rs (тит), (p — pP”)? +R + "| = — 03000000 (9,5740100), (mm), (p — р”) [Р-н Г” + h7?] = 0;000000 (7,8341394), (тт), [(Р — 1h) (p—p") — 21 ((—g”)] = 03000000 (7,2196661), (тт) [(? — №) (p — р”) — 2ih(g — q”)] = — 0/000000 (7,4212516), (mm) LC — В) (рр) — 27h (g — g”)]= — 0/000000 (9,8610548), (тут), [В (p — p”) — Ah” 4—9”) = 05000000 (8,2303863), 2 (m!’m т), ; [+ hh7) (p— р’) в” = в) 4] = — 0/000002 (6, 3326044), 2 (тут) (НВА) (р— р”) + (hl — Rh”) g] = 05000002 (6,3401681), N ее т), [(р— р” (pp) (g— 97 Ÿ + 4” —р79] = 03000000 (8,6746655), my m), [(р— р” + pP”) — "+ gp" —p"4)] = — 0,000000 (10,8916574), (тут), [(p— р” (р— р”) 4—9" — 24(09” — P”Q)] = — 0,000000 (8,6578765) NE ’m),Kp—p” (рЬ-р”) (9-97 — 24(24”—р”9)] = 05000000 (8,6618843) m’’m) (AU (p— р”) + (RE + hg” — 21” hg] = — 0000002 (6,2181843), * т). CR (p— р”) + (hl” + 77) 4" — 24] = — 07000002 (6,2344102), (тт) „[2И” (р— р”) + (м-н и) 4” — 2774] = 07000000 (8,0242449), 1 (тт (p— р”) [Е +R? + 3p°”? + 34”? = 0"000000 (8,2708331). СлБд. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000000. 166 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Юпитеръ и Венера. — (и) (р— р”) = — 05000141 (4,1492340), 4 тт) (р! Fi (gg +pp")—p ei НО”) (p?—p” ’)—3g” (pP gp") — — 0000000 (7,5645 954), (тит), (pP — p”) (I? +? 1”? + h”?) = — 03000000 (8,0024939), (nm), (pP — р”) (= в? + ER + h7?) = 07000000 (7,7277555), то" a в) р”) — 27 4—9”) = — 0,000000 (10,7258253), (тт) [CE — N?) (pP — p”) — 21 (g — q”)] = 03000000 (10,6738206), (mm), (В) (p — p”) — 21h” (g — 47)] = — 03000000 (7,3063088), (тт Di (1? — he) (р— р”) a RT (4, — q7)] = 05000000 (7,6789868), 2 (m’m') (C7 ВЫ” (pP —p”) + (h”I— ht”) 9] = 03000000 (8,3450152), 2 (тт) [C7 + KR”) (pp?) + (MR) 4] = — 0/000000 (8,3718781), и. Der) + р”) —9 +99’ —p")= 0;000000(8,9910718), тит’), (pP — р” (р'— р”) (9—9 + Pd” — "9 )] = — 0.000000 (9,7429315), Le mm), [pP —p” + pp”) — 2” — 29 (p'9"—p"9)] = — 0000000 (8,8464936), En), [pp "+ PP”) — a” — 249” —p"g)]= 0000000 (8,8837264), (mm) [21 а р-н HT) g” — 24] = — 03000000 (7,6292057), we [2 — pP”) + (на — 21”) = — 0/000000 (7,6858559), — 0.000000 (8,0077255), m’ m‘), [21 р’ Er e ВТ) 4” — 21] (тт) (рр ВР 39” 3p°*] = — 0,000000 (7,4194352), СлБд. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000000. Юпитеръ и Земля. — тт") (р" — р”) = 07000205 (4,3119600), 1 1 (mm 7) [2 (p'— 250) (gg + pp A) (= 47 кв ( p'— р” Fe 3p”(p"” р”) 34. "а’р ER g’p”)] — 0000000 (7,2093558), En р-р” + 12 4.172] = — 07000000 (8,5035250), | m’ m”), (р — pl fl? + n° в] — 0000000 (7,9577752), a MU — A —p7) — 27" 9") = — 05000000 (8,1756053), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕШЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 167 (тт) [("? — h"?)(p"— p”) — 2h" (4—9) = 05000000 (8,0661863), т a в) р) а" 9") = 03000000 (7,5718319), mm), LCR?) "ра" 979] = — 05000000 (7,9487134), к DCE KR”) cn р’) — Г | = 0,000000 (8,3896665), 2 (m? m”), [U + MR)’ —p”) + (ФГ) а | = — 0000000 (8,4421256), } m”), ("р-н ("р") (4—9 + gp" a" —p" = — 0,000000 (8,7867176), тут”), (pP —p”y (р"— pP”) —49 + dp” — рт] = 05000000 (9, 8095887), ты р” — р” (р"—р”) "49—29 4—9] = 0000000 (8,4135635), mm) [pp (pp 4—9" = — 0;000000 (8,4856876), (m? m Ki BA (pn) Big (RAT и вр) 19 — 2] 0"000000 (89982418), m’; т”) PR р”) +0 RE + ER 1 hg] er 07000000 (7. 106541 3), ту" Poe po) + (RU 9] = — 0000000 (9,6960468), $ (тут) + 3q/*] = — 0000000 (7,5821612). 173 (р-н 3p Сл$д. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000000. Юпатеръ и Марсъ. | — тт) (p"— р”) = Е 1 1 (т IV, т) [2 р" —р”) (g"g pp = —р"( Hi SA 2+(p"-p ne 3p Обь” Due 34” ( gp g’p IF )] — — 0/000000 (8,2700508), (ту = (р-н = — 03000000 (9,8437450), m” т”), (ie р”) IN? Rn hp"? Le jr? + | sis 07000000 (8,9601581), (m? m’ à [( они в") (pre р”) ts RQ A “= № 0000000 (7,206021 3), EN А) (p" — p”) — 2" (q”— q”)] = 01000000 (8,8502618), mm) CR) (pp) — Ah? (d”—g”)) = 0000000 (8,8953778), dé PR) "р" 49°] = — 0/000000 (7,1035003), 2 (mm), (Р-Н В ("р") (RIT — RP) 4] = 05000000 (7,7751073), 2 (m’’m”) НЫ") (p” — p”) + (PR — 77) g] = — 07000000 (7,9047018), у(т’т”), m "Р-Н "4-74" = — 05000000 (8,3803332), (р" — р" 9. = (р” —р Mg g”)? ge d'(p"q LA —p”g")] = 0,000000 (9,741 041 4), (mm 2) [ 168 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, ту" nn, рр" — р) 929 (p" 9" -p"")] = — 0.000000 (8,2501878), 1 a 4 A PP (pp) (g" — 9") —2q"(p"g"—p"q")] = 0/000000 (8,4248281), тт") LP (pP —p”) + 4—2" = 05000000 (7,7885129), (fm), [20 р") на" 2h71" q"] = 0,000001 (6,0405400), (тт) [21 (p" —p”) + RP RP) — 21° q")] = — 03000000 (8,9597616), Um’ m”)(p" — ph"? + 3p”° 34”) = 0,000000 (9,8849044). Caba. сумма членовъ третьяго порядка = — 0,000001 (6,0405400). Юпитеръ и Сатурнъ. — (тт) (р’—р”) = — 0130498 (1,1156062), тут’) [2 (р’-р”) (а 9 + pp") Br НН”) 3p”(p’-p”°)—3g” (g’p” — — 0000232 (4,3656278), (mm), (рр I? + В Р-н” = — 05000646 (4,8100593), (mm), (p— pl) + РМ] = 0,003152(3,4985941), (mm), (РВ) (pP —p”)— 27 4—9) = 03000197 (4,2950508), (mm) [C2 — 27?) (р’— р”) — 27 (’— g”)] = 05000247 (4,3924974), тт) (Е) (р) (а — 9] = — 0.000514 (4,7111576), (mm LA LCR?) (p— р”) д EI Ar — 4”) eh 07001382 (3,1405441), 2 (m!’m N (Р-Н) (р — р-н Рф | = 0,000316 (4,5024842), 4 gp] 2 (mm) LE + RP (р’— р”) + (RE — PR’)g”] = — 0/001406 (3,1480630), тт), Ne’ + q "р" 4”) = 0/000046 (5,6648295), тут”), (рр + (pp) + ie —p” = — 0;000028 (5,4534160), = ep”) — = À. то 7 N... ei Dr) + (p—p)(g — 97} —29 pq" —p”g)) = 0;000092 (5,9638157)], nu, me P—p”)-+ a ham 21”%’g’] = 05000364 (4,5617065), mm) LP (pp) + ВР) gi — 91h = 0/002950 (3,4698559), о N, DV — ру Ра "| = — 0.000625 (4,7957025), 1 (пи) (р". un, (77? 7? pl? 39”) — 0/000243 (4,3858074). ^ Сл$д. сумма членовъ третьяго порядка = 0,002964. : ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 169 Юпитеръ и Уранъ. — (тт) (ф”— р er N 0123940), ГОР mpg pp VI I VI й Pl” IR 30”(p- 27) За ИГ. УТ ГР ”) РН” р”) Фр JP — 0,000000 (7,9662590), (mm, (pP — p”) Р-н м] = 0,000000 (7,7739548), (sm), 1? +? 1° 40° р" — р”) = — 0,000009 (6,9501297), тт, [ER (pp) — 2’ —g”)) = 03000000 (7,5591361), (mn) (pp) — RT 4" = — 07000000 (7,2825778), (m! m”) (р р") — 21°" — 47) = 0!000002 (6,3917166), (mm), (рр) 2—9] = — 0,000006 (6,7770833), 2 (m!’m’), [77 + ВР) (pp?) + (KU? — RG] = — 0,000022 (5,3367067), 2 (mm) (Р-Н RAT) (ppt) + (RE 1 | = 03000028 (5,4461126), (mm), р” HAT rg (р-р) = — 07000000 (7,1295353), (nm), р-р") (9 9—7”) = 0;000000 (8,4304817), (mm), (рр ра" 9" A а. a mm), [pp pp" 9-29 р’Ч"-р7 9] =0,000000 (8,1424361), (mm) [ОР (р" N р — 0000008 (6,9313641), тт [а (pp) + (Р-Н) 4—2 Ч == 03000014 (5,1473475), (mm), NE } + (ROUE RE gl — Ч ] = — 0,000001 (6,0086822), тит ри p”) (1? 4 4 39°? + 347?) = — 03000002 (6,2825952). СлЪд. сумма членовъ третьяго порядка = — 0,000028. Сатурнъ и Меркури. — (m’m) (p —p’)= — 0/000000 (7,9394615), 1 (mim) [2(p — p’\(gg" + pp) — pl — + pP — в’) — 3p (pP — р”) —34 4—9’ — — 0/000000 (8,0559649), (тт), (p—p”) [Р-н he 2h?) = — 05000000 (11,9909784), (mm), (р— р’) [?+ + 2 и”) = 0/000000 (8,7753096), тт), (Eh?) (p— р”) — 21h 4—4”) = 0,000000 (8,2560574), Mémoires de ГАса4. Imp. des sciences, УПте Serie. 29 ” 170 I. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, (mm) [P— I?) (p —p°)— 21h (g — g”)) = — 0,000000 (8,2510017), (mm) LR?) (p—p/) — 20h 4—4”) = 0'000000 (9,3410164), (mm), [2 — №") (p— р’) — 27 (4— g”)] = — 0/000000 (9,7093971), 2 (т’т),, (Ш + hh”) (p— р”) + (hP— 7) = — 07000000 (7,1024626), 2 (m’m) „ [1 ВВ”) (р р”) + (hP — 7) = 0/000000 (7,1047021), (тут), [p—p"Y +(p—p")(g—9 Ÿ + 9 (pa —P’Q)] = 05000000 (9,2336255), (тит), [(р— р’) + (p—p)(g—9Ÿ+g(pg/ —p/9)] = — 0000000 (12,9264201), (m’m), [(р— р’) + (р— р”) (4— 9" Ÿ— 2q(pg" —p’Q)] = — 0/000000 (9,8144789), 1 (m’m), [(p— pP") (р— р”) (4—4’)*— 24(р4’—'4)] = 0000000 (9,8176108), (m’m),, [2 (р— р”) + (М + WI) g — 274] = — 03000000 (8,3524365), (mm), LA (р— р) + (hl? + WT) g — 274] = — 0.000000 (8,3872638), (m’m) , [21 (р— р”) + (+) 4 — 274] = 03000000 (11,6337289), 1 (тт) (p— р’) [Р-н h”* + 3p”” + 34] = 0,000000 (9,5849280). СлБд. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000000. Сатурнъ и Венера. — (т’т’)(р’— р’) = — 05000008 (6,9042935), (mime) [2(р’— р’) (ЧФ-Нрр’)— (4—9 ф'— р”) 30" (po —P)— 39 (gp — gp") — 07000000 (9,7879745), (mm), (" — р’) [Е + В + U? +] = — 07000000 (10,3502135), (m/ m’), (P — р”) (+R? + Р-н №] = 0,000000 (8,5935569), (m’m’), [(? —R?) (р’— р’) — 27 (4—4”)] = — 0/000000 (10,1898111), (mm) [C2 — В”) (p — р) — 21h ( — 9) ] = 0;000000 (10,1753666), Je CR?) (pP р”) — 2h” (g' — g7)] = 0000000 (8,3060083), CC mm), [C2 В”) (pl p7) — 20% — 47] = — 0/000000 (8,6253933), 9 Ba РМ) (pl —p”) + NP — RAT] = — 07000000 (8,7435249), 2 (m/m'),, [AP + Wr) (p'—p) + jui [№ р — 0'000000 (8,7513309), + (тете), [(р-— р’ (р’— р”) (4—9 -н4 (pq 7) = — 05000000 (10,7645371), тт’, [(р’— р” + (pP — pl — + Ф’— 9) = 01000000 (12,9979150), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 171 mm), (р-р + — Pd — 24 (Pd —p"q)] = — 05000000 (8,9181200), И т’), (р-р фра — I’ — — 24 (pP g’—p’G)] = 05000000 (9,9290890), (тит), [2 (pP — р’) + (KH Та’ — 2714] = 0/000000 (8,1731984), (m’ m’) QU (р’ р”) + (RP + а’ — 2714] = 0/000000 (8,1900535), (m’m') [21 (р’— р”) + (WE + KT) — UN] = — 05000000 (10,9962299), 1 (тт (f — р’) [= N°? + 3p”” + 39”) = 03000000 (8,5497600). Cıbı. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000000. Сатурнъ и Земля. — (m’m”) (p"— р’) = 0,000042 (5,6192265), тит”) [2 (p"—p") (do ON) (рр) (ap gp? — 0,000000(8,9308611), (m’m”), (P’— pP”) [НВ Р-н в] = 03000000 (8,3818129), (m’m”), (р"— р’ вн 1” + №] = — 03000000 (7,3473420), т [CT — ” (p'— pP’) — 2h" (d’—q )] = — 07000000 (9,5046785), (m? m”) (В) (р — pP) — 21’%’(g"— 9”) = 0'000000 (9,4763436), Kan LE? — в”) (p" — p”) — Ah” 4" g’)] = — 07000000 (8,9955272), — g’)] = 0,000000 (7,3661880), (тт or C7 ae в”) (р’—р 3 wc Un (4 1 9 (m’m HAUTE h’n”) NE р”) A vu nv”) 4] un] 07000000 (7,5671032), 2 (m’m”) LE + WR”) (p’—p”) + (ИР — Ра Е — 0/000000 (7,5822193), тт AL Р-р)" TH — ит — 0,000000 (8,6121473), (m’m”) [(р р’ (р’— р’) — dr Pd — 9) = 0,000000 (8,1237395), (mm), [(р"— р” (р"— р)" 9—9 ты 4”) == 05000000 (8,2900752), тт”) р-р’ ("р") ("29 Ed — р" = — 0000000 (8,3111173), (m’m”),, [2 р" р’) + (Р-н ИР) — Be — 03000000 (8,2052796), Е: Pr) + (Р-Р) 9—9] = 05000000 (8,2374918), [РР (pp) + Р-Н и) — о" = — 05000000 (10,2757864), 1 fon (D — р) + 3p”” + 34”) = — 05000000 (7,2646930). Сл$д. €YMMa членовъ третьяго порядка = 0.000000. # 172 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Сатурнъ и Марсъ. — (тт) (р — р’) = 07000005 (6,7320341), 4 (mm) [2 pP" Pd" 9 pp) RQ" ФН" р’) рр) (gp gp) — 0/000000 (8,5951310), (т’т”), (p" — р’) (Ён Кн Р-н №?) = 0,000000 (9,4108020), (mm), (р р’) (+ и 7 в) = — 0/000000 (7,0190998), (mm) [СР (рр) Ah" (g"— 47) = — 05000000 (8,2056106), (m’m’”) (2h?) (pP — p”) — An" (g"— g’)] = 0/000000 (8,1346752), (mem), [CE — hp" — р’) — 2h (g"— q°)] = — 03000000 (8,0930830), (m’m”) (рр) AW (4—9) = 07000000 (8,4672461), 2 (m/m”) [СИР WR”) (р — р’) + (RUE — NT") 4] = 03000000 (7,1128936), 2 (m/m”), LE + ВИ”) (рр) (RP RE) 4 "| = — 07000000 (7,1486177), 4 mn) [pp р" р’) a" — + Rd) = — 0000000 (9,9969660), (тут), (a — 9) + р") "ФНЧ" 9] = 0000000 (10,8657895), m (mn) (pp + (pp) (gd — 27" Pd) = — 0000000 (5,3326062), mm) pp) (р"— 2) (4—9) — 2p"(p"4 —p"4")= 0000000 (9,3819839), (m’m”) [2 p" — р’) ("Р-н") — 24" = — 05000000 (8,9685606), (m’m”’), (QU (ри р) + (KT +R) — 224" | = — 0/000000 (7,0433464), (m’m”) , [2 kp" — pP) (РР) — 224] = 0,000000 (9,4809644), 1 (m’m’) (p"— р”) (4h? + 3p°” + 34] = — 0,000000 (8,3775006). СлБд. сумма членовъ третьяго порядка = 0.000000. Сатурнъ и Юпитеръ. — (тт) (р”— р’) = 0,322360(1,5083418), 1 (т’т”) [2 (p”—p’) (+ pp”) pl dr a 3p’(p—p?)—3g’(q a) | — 07000858 (4,9333031), (mem), (р — Pi)? + ни = 05001595 (3,2027950), (mm), (pp) +R Г №] = — 03007786 (3,8913297), (mm), (LR) (p” р’ 9" 9—9] = 0/000440 (4,6440147), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕШЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. | 175 (mm?) — В) (р — р’) — 24" — 9] = 07000551 (4,7414613), (m’m’) [2h72 (рр) — 24" — 9] = — 0.001404 (3,1475850), (m’m”), [@?— №”) (р”— р’) — 224" —- 9] = 07003775 (3,5769717), 2 (т.т [er + — pP) НИР" ] = 05000025 (5,3925563), 2 (m/m”), [CE hp” — pP) + RUE — Ph) = — 03000109 (4,0381351), (тт IV ),[p UV po (p—p") (97 — 9") + 97(p И ee р” 9”) = — 0.000204 (4,3101105), (m’m Er + (pp 4 ad 2 9 о ра — 07000125 (4,0986971), I (pP? Ze) + CR 4—2 (p”g —p'9")] = 0,000018 (5,2676970), mm), [р-н (рр (4—9 7-29" (pP gp" 9")] = — 0000137 (4,1374235)], в HOLE we РЕ) — 2’) = — 0;000510 (4,7078055), (m’m’”), [21V pp") + (a + WIN) — 2” = — 03004130 (3,6159549), (mem) LUE pp + РЕ) — 274" ] = 0,000874(4,9418015), 1 (тт) (pp? + Зр”-+ 34°) = — 0001424 (3,1538083). Сл6д. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000398. Сатурнъ и Уранъ. — (тт (р — р”) = 05010625 (2,0263515), 3p(p""-p)-3q (gp —gPr) — 0,000033 (5,5214559), (тит), LR AR 4h77 (р р’) = 03000037 (5,5686800), (mem), (pp [2e 1? +0?) = — 0,000205 (4,3120368), (m’m’”), (В) pp) — 24 — 9] = 0000006 (6,7541700), а je Lm m7) [App HP )-P gg + ф’-р Em CPR) (р— р): (g 1 — 7] = 0/000005 (6,6872404), (mem), (ER) (pp) — Ра —1 ”] = — 07000041 (5,6090542), тет’, (рр) — 27 (4—9) = 0000107 (4,0297972), 2 (тт): 77 р-н (HP — д = 0.000009 (6,9434791), 2 (mm m”) „ler n’h) pie po Kr— = RES 22 0 2000026 (5 4237346), (mm), CA р-р") Rd) = — 05000016 (5,1935303), (mm) Kr рН "4—9" — 0000008 (6,9272948), 174 N. ПерЕВОЩИКОВЪ, (mm), (Ирен N 29 PP — Pd = 05000001 (6,1990158), тит”), [pP —p in: Yang) app р'4”)] =— 0000007 (6,8315015), (m’m””), [РР pP" — pP) + (RON + NAT) — 279 = 0000000 (7,7470839), (тит) [277 (pp) + РНР — ор" — 0000003 (6,4921270), (m’m’’) „[2 va Bart PN) + (Р-Н) — 29 | = — 07000000 (7,7667106), 1 (m’m’?) (pp В Зр” + 34”) = — 0000047 (5,6718180). СлЪд. сумма членовъ третьяго порядка = — 0.000047. у Уранъ и Меркурий. — (тт) (р— р’ = — 0,000000 (7,0733967), (тт) [2(р— р”) (99° + ppp — 2 PP) 3) — За’ (ар PN] — — 0,000000 (10,9960450) (туйт), (p — pP”) Р-н Р-н" = — 0,000000 (12,5075361), (mim), (р — р Р-н м] = 0,000000 (9,8978724), (тот), [(Р — 1?) (p—p””) — 21h (4—49”)] = 0,000000 (9,2487250), (тт) [P— №) (р—р ри )] = — 0000000 (9,2477286), (тт). [CE RP) (р— р”) — 27 4—9”)] = — 0000000 (10,0237958), f Tan Jana AR 4—9) = 0/000000 (10,3916250), m), (Р-н (р р”) + (М — MI) ооо ТОВ 2 (тт) [+ М) (p— p””) + (hl? — NT) g] = 03000000 (8,7825011), г. т), [(р— р’ joies т + g(pg”” — pP’) = 0:000000 (10,8318980), т), (р-р + (pp) — 9" Ÿ + gp" —p""9)] = — 0000000 (13,9185989), ei Kp— р” (р— р”) (9 —9"Ÿ— 29pg"" — р” 9] = — 05000000 (10,6178678) тут), (p—p (р-р) (gg) — 2904 —p""y)] = 05000000 (10,6186414) (mm), [2 (p— p”’) + (hl? + Hg” — 2 ng] = — 0/000000(8,1304487), (тут), [210 (p — p””) + (hl + HI) g"— 21" hq] = — 03000000 (8,1316424), (mem), [21 (p — p”") + (hl? + 0 g"— 21h] = 0000000 (12,7922860), 1 (mm) (p— р” РР в’ + 39°] = 0000000 (10,2070474). * 712 + 3p Cabı. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000000. ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕН!Я СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 175 ‚ Уранъ и Венера. — (mm) (pP —p”’) = — 0000002 (6,2594161), L(m$m)[2(p pP) (dd PP )—p т НФ) 3-39 (gp gp) — — 0,000000 (9,5585015), (тт), (р р") (U? 1” + 1? + 0") = — 03000000 (12,9358726), (тит, (р’— р”) (2 + Ри) = 03000000 (9,7838574), (m/ m’), [C2 — В) (pP — р”) — 211 (9—4”')] = — 0,000000 (13,9149051), (тут) [CE — В?) (p — р”) — AN (4—4”.)] = 03000000 (13,9113988), (тут) (РВ) (рр) — 2—4] =—0,000000(9,4794630), (m/’m'),, (РВ) (р-р vr FR” (4—9 = 07000000 (9,8477797), 2 (тт), [PT Rh”) (pP — p””) + (RER) g]= — 03000000 (9,9362527), 9 (m}’m И К ИВ, h'h77) (p Le PE ВТ 9] am 07000000 (9,9381568), (тт), (pP — pP” + (pp (d — 9 +9 (9 "—p"9)] = 0/000000 (9,2831096), (m}'m’), [(p — pP” + (р'’— р”) (9 — 9 +9 Pd — pP g))= — 0/000000 (12,9122461), (mm), [(р’— race Pd —9"Ÿ —29 (Pd —p""9)} = — 0000000 (10,9567079), 1(m,7m), (р-р urn 24 (Pd —p' 'g)] = 0;000000 (10,9763963), (тт do se PE (NET + 1) — 27] = 03000000 (8,2343166), (тут), [2 pP р’) + (Р-Н — 27h] = 05000000 (8,2384844), (тут) Е Р-Н т)" — ag] = — 0;000000 (11,4413443), 1 (mm) (Pre р-н 39 + 3p°7°] = 07000000 (9,3930668), Сл6д. сумма членовъ третьяго порядка = 0000000. Уранъ и Земля. — (mm) (р" — р”) = 07000001 (6,0556654), ое 20" pp] — 0000000 (10,4938163), г р — 0,000000 (11,0582795), (туйт”), (p” То ое НЯ ОТ в (mm), [(” — 1”) (p’ р”) — 274" 9 ')] = — 05000000 (11,8318790), 176 I. ПЕРЕВОЩИКОВЗТ, mem") (В) (p"— p””) — 27’R” (4"— 4”) = 0/000000 (11,8251568), a (Pr a “D 7] = 05000000 (9,2848265), (ntm) LP) (pp) — AR (g"— g)) = — 03000000 (9,6534697), 2 (т т”), (РР (p' т. "д | = 07000000 (9,8060427), 2 (m’’m’) в (ИРИ) они + (XP? Г) | = — 03000000 (9,8097418), 1 (т, мо (Ча (Pd 4)] =— 0000000 (10,0204054), (туйт”), [ip — + (р"— р" ni ge g”(p’g"—p”g)] = 0/000000 (13,9300849), a р (р"— ра Ei 1 —2q"(p"g"— p""q"}} = 07000000 (11,7143034), Km" er Р-р" 2 PP oo (m m’), LE — pP’) + РР] = — 05000000 (9,8515773), (mm), [2a Up" — pP) + (Р-Н РИ] = — 0.000000 (9,8595429), (m? m”), OU Up — pP) + НГ] = 03000000 (11,3426660), — — 0000000 (9,1893161). > 1 (m}’m Gp — PL +R + 30”? + 34 СлЪд. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000000. Уранъ и Марсъ. — (тт "(р т ро) BR NER мы (7,4854074), 1 VI ИР M, Fi) 2 1172 mm РГ =] Ватт") [2(p" —p ("9 PP Pig нр" р") (pp )-3g’ (q’p"-g’ р”) — 0,000000 (9,4904653), (mm), (р pP) [+ N” + 1? +0) = — 03000000 (11,5028390), (m) m”), ет Pr”? + "+1? В] = 0000000 (9,7066249), тит”) (РВ) р" — р’) — 21” N” (g"— 9”) = — 03000000 (9,0990572), mm) [A — rh NTM 1)] = 0000000 (9,0831892), BR Nee le — 0;000000 (10,9004153), (mm), 7 A8 | (Tel ) DA Ih 4" a: 0.000000 (9,0699368), 2 (mm), (ИР WR?) (pp) + 9" = 05000000 (9,8836580), 2 (m4), +") (р — р’) + ("| = — 03000000 (9,8922866), II Mm 1 (mn), (рр = 0") ЧН" р" = 0000000 (11,0726879), (тт 2 [(p Ир (UT р’) (9—9 À} ny do VI _ pq") = des — 0/000000 (13,3460233), ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНИЯ СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 777 (mn), ор" pq" 99-29" (p" Pd) = — 0000000 (11,9432501), ЗИ 1,2 RT] = 0000000 (11,9552666), тит") [22 р” den ee Г — 29 ] = — 05000000 (8,5560649), ee A (pp 9 + (RP Ag 1h" "1 = — 0/000000 (8,5745579), (mm) LP (pp + (KV NN) — 27%" g)]— 0/000000 (11,4205739), тт р" — p”)( +? + 3p"? + 34°?) = 05000000 (10,6190581). Caba. сумма членовъ третьяго порядка = 0,000000. Уранъ и Юпитеръ. — аи”) (pp) = — a 9611574), IV, Vi ТР RI: Km” )2(p’ pP” ан")? 3g’g”p” -9 р”) — — 0000005 (6,6654469), (т, г Инн" = — 03000005 (6,7227182), (m}’m n [( в Rs) )(p”. р”) — а — g’7)] ES 07000007 (6,8476990), (mm) (PER (pp) — ЭР 4” —9'] = 0/000004 (6,5711407), (mm и [PT — HE) (р’—р”) сливы ОР — 97] Eee 0.000010 (5,0006805), тт”) (РР) (p” — р") — 207g” — 4" )] = 0,000024 (5,3860472), 9 (тт и PT. ВТ) (p” en re (RUE а" |] a 07000059 (5,7721 604), + а a Ре" МР] = — 02000076 (8,8815663), mm”), [p” pp" —p") (’— "4 = 0/000000 (7,7824751), — ро IN "gg" (p" 9/17") = — 05000000 (7,0834215), (mm), pp’ "а" 92) ma pq) = — 0,000000 (7,6609792), am m7), pP” — Rte —p")(g"—9"%—29" (p" g""—-p/"g")1= 0000000 (7,8496682), (mim) CLP — pp) + RP + ot 2719” ] = — 0000089 (5,9492688), (mm), [22777 9” — p””) + (RAP 7) PT — ang] = — 07000146 (4,1652522), (mm (рр) (VW)? — 27 ng” | = 05000011 (5,0265863), тит”) (р — pP) CP + РЗ’ + 3g’?) = 05000012 (5,0948081). Cırba. сумма членовъ третьяго порядка = 05000199. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Série. 28 178 Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Уранъ и Сатурнъ. — (тт Me = a Um) [р-р (РР Р-р”) -Зр Be... (mm), (рр) + RP + PP 40?) = — 0,000133 (4,1247093), (тт 7), о’ pP”) [РТ в 4e 27”? — 07000738 (4,8680641), (m m”), [0 ?— В”) (р’— р”) — ЭР (4 — 4”) = 0'000049(5,6871269), (mn) [(— в”) (pp) — 9 (9 — 9”')] = 07000042 (5,6201973), 277) 39 cf ФР И д” 10] тут”) CR) (pp) — 2 —9)] = — 0/000061 (5,7880307), тт”), LR) (рр — 2 — 9° ее 2 (m/2 т’); (eee в) о) > (Ру — — (0000132 (4,1 204436), 2 (тут) [CET + WW?) (pP? — р-н Р-Р) ф | = 0000399 (4,6006991), (тут), Kr + (pp) (9 —9 +9 (pd —-p" )] = 05000043 (5,6394466), = Le) + N) Ve) = — 0000024 (5,3732111), (m), [op +) 2 (= — 9000009 (6,9357511), р (’— р) (9 Ey —24 и a") = 0.000037 (5,5680368), (тут ere To bi TT 9—2” ] = — 0000104 (4,0173868), (тт n, РР (р re) NE (RATE Ра" — РТ RTS 0/000579 (1,7624299), (m}’m’),, [277 (pp) + Р-Н)" 29 ] = 05000109 (4,0370135), 1 (mm) (р’— р + RP + 3p”? + 39°] = 0000052 (5,7160315). Cabx. сумма членовъ третьяго порядка = 05001221. (23) Bcb предъядущя вычиелен1я были произведены при помощи сл$дующихъ дан- НЫХЪ : Меркурий. h = 0,1979790 (1,2966192), ! = 0,0555191(2,7444426), p = 0,0882739 (2,9458326), 4= 0,0853867 (2,9313903), Венера. ü h = 0,0053538 (3,7286622) ! = — 0,0042920 (3,6326614), p' = 0,0572013 (2,7574056), g —0,0154754(2,1896431). ВЪКОВЫЯ BO3SMYIMEHIA СЕМИ БОЛЬШИХЪ ПЛАНЕТЪ. 179 Земля. в” — 0,0165616 (2,2191017), = — 0,0027738 (3,4430780), p = 0, =0. Мареъ. №" = — 0,0432145 (2,6356302), l" = 0,0825946 (2,9169520), р” = 0,0240235 (2,3806361), 4’ = 0,0216355 (2,3251668), Юпитеръ. h” = 0,0092947 (3,9682361), I” = 0,0472567 (2,6744634), р” = 0,0226956 (2,3559422), 4” = — 0,0033632 (3,5267534). Сатурнъ. h’ = 0,0561441 (2,7493046), Г = 0,00084386 (4,9262739), p” = 0,0403916 (2,6062908), 4’—= — 0,0162662 (5,2112854). Уранъ. h”’ = 0,0100831 (2,0035953), PT = -— 0,0455071 (2,6580792), р" = 0,0129260 (2,1114653). "= 0,0039545 (3,5970979). (24) Наконецъ, по Фхормуламъ чл. 21, находимъ слфдуюцщйя величины для годично- вЪковыхъ возмущен въ наклоненяхъ и въ долготахъ узловъ планетныхъ орбитъ: Меркурй. 8J, = 05174313 + 05000000 x. + 03064845 w — 05000005 p” + 05000315 №” 03099251 9” + 0009874 №” + 05000033 7 — 07047368 + 05000091 » — 0.080579 p' + 07014314 x” + 05000453 №” + 03017556 u” + 07000778 „+ 0.000019.” $№ = — 75250970 —0,065887 u — 33866376 w — 07884119 м” — 05099068 1.” — 2220227 u” — 07112900 p”7— 05002393 pi? — 17085308 + 05006062 м. — 1:073317 w — 07029406 и” + 07007982 u” + 05005281 9” — 05001890 a” — 05000020 n°” x Д. ПЕРЕВОЩИКОВЪ, Венера. 5. = 0.038863 + 0.013019» + 05000000 p + 0;000000 №” — 05002867 u” + 07025373 7 + 0003340 в” — 05000002 77 — 05002065 — 05002971. + 03000227 + 07000253 и." = 07000597 w” — 0'000098 u” — 07000073 u” ON, = — 175495875 + 0,112672 u — 5,173924 — 63803374 a’ — 05197508 1” — 53155507 up” — 07272891” — 07005343 477 — 05427358 —0/040312 x — 07168609 №’ — 07252177 p/+ 07014123 w” + 07018888 x + 07000680 №’ + 05000049 a”? Марсъ. 57" = —0,020174 — 0.000233. + 0,126001 p + 05000000 №” 0,000000 u” — 07134007 7 — 07011892 в” — 03000043 p/7 + 05010323 + 05000115 p + 05004644 в’ — 0.000466” + 05000244 u” + 07006060 u” — 07000271 в” — 05000003." SN" — — 227144320 — 0214890 u — 85161784 р. — 1802211 №” — 05298197 №” — 117205676 u” — 07449674 u” — 07011888 „57 — 05182037 + 0017816 u — 0,313344 w + 09272244 р." + 0,028623 и” | — 07193142 9” + 0005476” + 05000290 „”” Юпитеръ. SJ — — 0,207364.— 0006403 1. — 03122489 u’ + 0/000000 .’— 0,007355 pe + 07000000 gu” — 07071685 в.” + 05000568 в” — 0/002071 + 07000646 pu — 07003786 в. + 07000000 x” + 05000867 p” + 07000195 a” + 07000009 и” — 05000002 p”? SN! — — 14/207845 — 05214462 p— 127242825 p/ — 0,009030 a” — 0,267970 u” — 7'053958 u” + 5/633552 и” — 07053152” — 0"469532 + 07016626 a — 0403115 w + 05000000 a” + 0,017531 и” + 0026411 u” — 07128230 и” + 07001245 27 ВЪКОВЫЯ ВОЗМУЩЕНТЯ СЕМИ БОЛЫПИХЪ ПЛАНЕТЪ. 181 Сатурнъ. 8.’ = — 0,137812 — 05007388 р. — 0,184810 w + 0/000000 |." — 03008651 и” + 03059813 a” + 07000000 и” + 07003224 1” — 0,008082 + 0,0007 17 в. — 07005842 p' + 0000000 + 05000939 w” — 07003733 и” — 0,000002 в.” — 07000161”? ON) = — 18,910246 — 0075650 „— 57617733, — 0.001041 p” — 07097471 w” — 123497595 u” — 07325535 u” — 05295221” — 0,133550 + 07005053 x — 05186219 x + 07000000 x.” + 07004291 x” + 07039300 u”? + 07001377 u” + 07002648 u” Ypant. 8/7 = — 0,033375 — 05003678 a + 05010016 № + 05000000 a” — 0/004073 pe” | + 0/060296 u” — 0029185 u” — 0/000001 „u? + 03002139 + 05000419 + 0.000553 и" + 0000000 p” + 05000613 u” — 07000035 u” + 07000589 m7 8№,' = — 32,889873 — 03533196 u — 225669177 № -+ 07000000 a” — 07646407 u” | — 10,313279 pp + 1,279555 u” — 07007369 в" — 0.682036 + 07046007 р. — 0,738047 p' + 0/000000 p” -+ 0/054480 м” + 07032382 в” — 05076858 u” K Строка. 17 18 8 intl 18 11 29 10 21 29 26 11 12 13 20 3 29 ЗАМЪЧЕННЫЯ ОПЕЧАТКИ. ти ‘ Должно читать. 2 / 3 (en en) Ne Re a COS WO SON) Et RAR SE NE cos (25 —2№) FOOD а О [60° + 36°] О I и 0004086 — 05888002 (1,9484140) . 2... 22.2...» — 0.000888 (4,9484140) Об a ee a 07049088 О Е ое 0/050251 ООВ KL о NEO — 07000480 250000001 ee NO Ва — 05000004 0.000133. u AR 07000433 0: 0004 N отв — 03000842 — 0000106...... И à — 07000091 0.000002:.(6. 40310260) an ne 05000022 (5,3479848) —:0,00000346,5 45217). encore aen.. — 07000028 (5,4493839) 0:00.00 ETES BT ER EN AS > 0001091 0/000002 2.2... ия ...., .— 0000002 ——0. 000000. а ...— 03000009 0.000002 3 68... .2200002..0,0000012388 t ООО ооо nr ....- 05000001 000005696. ло. и, 10005696 — 0,000030...... TS ele eee sn 0000030 D'ODDIMD ONE fans nn RERO — 05000112 07000. ee aies и. 07000464 — (0000015. ...2.. 200000; BÜNDE GR OR A 07000015. PS И М и | И Sr } b ” 7 f $ у mm 3 9088 01769 5388 SMITHSONIAN INST! VE Ari сч ee er nr Не urn ed иле Be ee à “ Bu eben чек Lt прин EN RD ge ae ER OA ED тов 7e TRS I NE EN PR D NS ль We ee a SX в зе че оф с ООС M ge Be WII ed = pe реа An hr br de D =D AE es доча, res TEN AT en PNG ru A < D DA EE de D u Bra eek A De A A ur EI HU оч са роет: na A Ton de ата ке олово weine ern 2e EN RSR ARR ee PSE en De a che Yu к WEITER, en pw en Ч реа RETTET TU Rn wei res ы u древа = À чи тика Sr ST . he gts ua VE rg We ee UE de NE A re 94 Eee an rn a een er or ur Ren en. vn hr sh. > er re рум мы + + De ато ee 2 Se дыни че DIET ET EN Kon ee лени EN en rn Нее : читы, чу ne ed в «+ А tr u re une > RE CO -4-2 > nn un er I M Ar Dr Ведь ANR CRETE PEER ETES MD A AP ASE PS RE en CORAAOURA EEE RES SD ren BU Dr wen У BE ее ть чу евр ен Зе чо gr MP En = ren ea SAS ray nenn a a TR DURS a wiege лич en OS ANA BEE ры DU EN. te onen HERE nenne Vom ee A D ee ито ау лез ву и DELL RE NS о à. очи. rennen u een way rn n a Потери cd ву реа .r era о Je Mb ep ape à LEE ECC CET Ten en CEE мель ну ERS ря мм тие чья nungen слону ET REN EEE nn EA À А tte Pa gros чье CEE SAME Ru) ие о RS им чит es RD pe ve ab EURER DE a NE A TE ee bebe BRETT A TE A TRS PARTS en AR LU Eee A EDGE en en A De an menge m