0 CU ana dr à COLE RO RE CEE NC La ra der a car on КЕ a em en u тие =. 0 AO Le or > чин» я Lord om le dr do DD de a DEE 45 > du gd ral de Be ee TE Ha tant sg à un an Tara nn NE RER MÉMOIRES DE LACADEMIE IMPERIALE DES SCIENCES DE SAINT-PETERSBOURG. VIE SERIE. TOME I. (Avec 15 Planches.) à St.-Petershourg, à Riga, à Leipzig, MM. Eggers et Comp, M. Samuel Schmidt, M. Léopold Voss. Prix: 7 Roubl. 30 Кор. arg. = 8 Thlr. 3 Мох. Imprimé par ordre de l'Académie. Juin 1864. C. Vessélofski, Secrétaire perpétuel. Imprimerie de l’Académie Impériale des sciences. } LS. MÉMOIRES L’ACADEMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PÉTERSBOURG, УП" SÉRIE. Toms VIE, N° 4. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. IN DEN JAHREN 1860 UND 1861 FÜR PFLANZEN-GEOGRAPHISCHE ZWECKE, NEBST BETRACHTUNGEN ÜBER DIE OBERE GRÄNZE DER CULTURPFLANZEN Е. J. Ruprecht, Mitgliede der Akademie. Gelesen den 19 December 1862. ST. PETERSBURG, 1863. Commissionäre der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften : in St. Petersburg in Riga ‚ in Leipzig Eggers et Comp. Samuel Schmidt, Leopold Voss. Preis: 1 Rub. 5 Кор. = 1 Thlr. 5 Мрт. Gedruckt auf Verfügung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. K. Vesselofski, beständiger Secretär. Im December 1863. Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. INHALT. Vorbemerkungen. Zweck dieser Schrift. Nothwendigkeit der Angabe der Beobachtungs-Elemente und doppelter Berechnung derselben; Hülfe dabei. Grad der Genauigkeit barometrischer Höhenbestim- mungen im Allgemeinen. Schwierigkeit genauerer Höhenmessungen im Caucasus. Geodätische Höhen- messungen und Fehler derselben, veranlasst durch die terrestrische Refraktion und Anziehung der Ge- birgsmassen. Grad der Uebereinstimmung barometrisch und geodätisch bestimmter Höhenpunkte. Vorzüge des Barometers gegen andere hypsometrische Instrumente auf Reisen im Gebirge. Angaben in Toisen sind die zweckmässigsten für barometrische Messungen. Quellen der Fehler: 1. durch die Ablesung; 2. durch die Dauer der Beobachtung; 3. durch Zeitunterschiede bei correspondirenden Beobachtungen; 4. durch mangelhafte Correction der Instrumente; 5. durch Interpolation bei correspondirenden Beobacht- ungen; 6. durch Interpolation der Lufttemperatur; Wärmeabnahme nach der Höhe; Einfluss eines Feh- lers von 4° und 10° auf die Berechnung der Höhe; Correction der Lufttemperatur; 7. Berechnung nach den Höhentafeln von Gauss; neue hypsometrische Tafeln von Bauernfeind; 8. angenommene Zahlen für die Observatorien von Tiflis und Alagir; 9. Unsicherheit einzelner Beobachtungen; ihr möglicher Fehler bei Benützung naher oder entfernter correspondirender Beobachtungen; Mittel um die Gültigkeit letzterer zu erkennen. Barometrische Höhenbestimmungen ohne correspondirende Station und Anwen- dung der Carlinischen Tafeln auf Höhenbestimmungen aus vieljährigen Beobachtungen (Tiflis, Alagir). Instrumente und Transport derselben. Bestimmung ihrer Correction und Aenderungen derselben im Jahre 1860 und 1861. Benützung geodätisch bestimmter Punkte zur Sicherung der Correction. Correction des Alagir-Barometers. | Deobachtungen im J. 1860. Auf dem Wege von Tiflis nach Sakataly п. 1 — 16, bis ins Gebirge 17 — 20. Südliches Dagestan, oberes Samurgebiet 21 — 86. Oberes Dagestan: Kaputscha, Dido oder Zunta, Ilanchewi 88 — 122. Lesghinische Cordon Linie, Kachetien bis Tiflis 87, 123 — 127. Bezirk von Thianeti, Pschawien und Chewsurien 128 — 184. Grusinische Militair-Strasse 185 — 201. Beobachtungen im J. 1861. Um Tiflis 202 — 211. Grus. Militair-Strasse 212 — 227. Von Alagir bis zum Pass von Digorien 228 — 245. Nördliches Dagestan: Sulak-Gebiet, Koissubu, Mechtu- lin’sches Chanat 248 — 281. Mittleres Dagestan: Gunib, Awarien, Karata, Bogulal, Tindal, Ratlu Ach- wach 282 — 350. Oberes Dagestan: Anzuch 351 — 355, Kaputscha 356 — 359, Dido 360 — 365, Gränzgebiet 364 — 367, Tuschetien 368 — 408, Kachetien 409 — 412, Grus. Militair-Strasse 413 — 425, 467, 468. Imeretinische Militair-Strasse von Alagir nach der Radscha 426 — 456. Auf dem Wege von Kutais über das Achalziche Gebirge nach Abbas-tuman 457 — 466. I. Beilage. Zusammenstellung aller bisher bekannt gemachter Höhenbestimmungen auf der Gru- sinischen Militair-Strasse zwischen Wladikawkas und Tiflis. Anfängliche grosse Differenz der Angaben. Ermittlung der Correction für die Bestimmungen Parrot’s, Meyer’s und Dubois. Tabelle für Umrech- nungen aus Russ. = Engl. Fuss in Toisen und umgekehrt. Die absolute Höhe des Awlabar Observato- rium’s in Tiflis kann um 5 Toisen zu hoch angenommen sein. Nothwendigkeit eines neuen geodätischen Nivellementes von Tiflis bis zum schwarzen Meere, desgleichen von Tiflis nach Wladikawkas. II. Beilage. Versuch, die absolute Höhe von Tiflis und Alagir aus mittleren jährlichen Barome- terständen und correspondirenden Punkten am caspischen und schwarzen Meere zu berechnen; 2-jährige Beob. im Tifliser Observatorium unter dem Davidsberge; 11-jährige Beob. im Awlabar Observatorium, Höhenunterschiede beider Observatorien; 10-jährige Beob. in Baku; 5-jährige aus Lenkoran, 3-jährige von Derbent, 7-jährige in Redut-Kale, 6-jährige in Alagir. Depression des caspischen Meeres. III. Beilage. Vergleichung eigener Höhenbestimmungen mit fremden, Berichtigung 3 Fehler zu 1000 Fuss. IV. Beilage. Hypsometrische Resultate für 118 wichtigere, bisher noch unbestimmte Punkte. Anhang.. Die obere Gränze verschiedener Culturpflanzen im grossen Caucasus. Getreidebau: 1. im Dagestanschen Kessellande: Roggen bis 1248 Tois., Weizen bis 1157 T., Gerste bis 1080 T., Ha- fer und Hirse bis 930 T. 2. In Tuschetien, Pschawien, Chewsurien und im Terekgebiete: Weizen bis 923 T., Roggen bis 1300 T., Gerste bis 1262 T., Hafer bis 1110 T. 3. In Ossetien: Gerste bis 1267 T.., Weizen bis 1000 T. Culturversuch mit der Kobi-Gerste in Petersburg. Anzahl der Tage und Summe ihrer Temperaturen, welche zur Reife der Gerste, des Sommerweizens und Mais nothwendig sind. Das Barometer kann die Möglichkeit des Getreidebaues im Gebirge schnell und sicher vorausbestimmen. Die Waldgränze fällt nicht mit der Gränze der Getreide-Cultur zusammen. Ueber der absoluten Gränze der Cerealien giebt es im Caucasus keine bleibenden menschlichen Ansiedlungen. Kritik der scheinbaren Ausnahmen. Andere Culturpflanzen: Mais reift bis 460 T. Die Gärten von Gimri, Bogulal und Gunib. Apri- kosen bis 670 und 790 T., Aepfel aus Golotl 410 T., Wallnussbäume bis 650 T., Weinrebe in Anzuch bis 700 T., Hülsenfrüchte bis 863 T., Tabak bis 1130 T., Baumwolle bis 324 T., Kartoffel bis 955 Т., Chenopodium bis 1080 T. Schluss und Wünsche. VERBESSERUNGEN. Seite 4 Zeile 18, Salatzki — В. 6 Z. 3 von unten: Diklo, Beshita — В. 9 Z. 18, Kussur — В. 13 Z. 14, 567,9 — 5. 19 п. 34, Kunal-magar — 5. 21 Z. 2 v. u., 1428,4 (В) — В. 28 п. 85 und 86, die Zahlen 1114 und 1025 sind wegzulassen, sie gründen sich auf eine unrichtig ausgeschriebene Zahl des Tifliser Barometer; ebenso 809 sub n. 91 — 5. 28 п. 89, Arischis-Tawi — S. 84 п. 117, 118, statt «Kodori,» setze «Kodor,» ebenso В. 116 Z. 12 und 8. 120 Z. 18 — 9. 37 п. 136, 137, Aragua — 8. 48 п. 164, Pudsnaris — S. 44 п. 169, Chachmat — В. 44 п. 170 statt «vielleicht» setze «durchaus» — $. 45 п. 176, Tanies-mtba — В. 55 п. 225 letzte Zeile des Textes, 538,5 = 3441’, nach М. 538,4 Tois., auch auf$. 105 zu verbessern — 8. 77 п. 354, statt «Angrosso» setze «Anzrosso» — В. 87 Z. 4, C. Kal. п. 1149. — 9. 88 п. 417, der Aragua — S. 90 п. 428, statt «Ukal,» setze «Unal» — S. 95 letzte Zeile. Mit Tiflis berechnet 624,9 (М.) — 8. 96 п. 457, Geogr. Breite 42° 16’ — 5. 98 п. 464, Höhenunterschied 247,6 (R.) — S. 99 Z. 4 im Jahre 1859, fand Abich 1861 — 5. 120 п. 111, statt 749, setze 750. — Während meiner Reise im Caucasus machte ich an vielen Orten barometrische Hö- henbestimmungen für allgemeine und spezielle botanisch - geographische Zwecke. Ich übergebe in dieser Schrift die Elemente dieser Beobachtungen und die Resultate der Be- rechnungen, um nöthigenfalls Jedermann in Stand zu setzen, nähere Einsicht in diese Be- stimmungen zu nehmen. Diese eigentlich nur als Mittel zum Zwecke dienende Arbeit musste nothwendig früher beendigt werden und da ich den botanischen Theil meiner Er- gebnisse aus dem caucasischen Hauptgebirge nicht zu umfangreich zu machen wünsche, scheide ich diese umständlichere aber jedenfalls wissenschaftlich gebotene Darlegung aus, und werde mich später nur auf die blosse Benutzung der Höhenzahlen beschränken, auf ihre Grundlage aber ein für allemal hieher verweisen. — Bei den so zahlreichen und zeitraubenden Berechnungen haben ihre hülfreiche Mit- wirkung dargeboten Hr. Stabskapitain A. P. Owerin, vom Milit. Topographischen Corps, für die Beobachtungen N. 1 — 127, für die übrigen Hr. Chatissian, Directorsgehülfe am Tifliser Observatorium. Einige Ausrechnungen (bezeichnet mit R.) sind von mir ge- macht vor Empfang jener Mittheilungen, andere später aus besonderen Anlässen; sämmt- liche Rechnungen wurden hierauf dem hiesigen physicalischen Central-Observatorium über- geben und daselbst von Hrn. Müller die Elemente der Beobachtungen und die Höhen- berechnungen nochmals controllirt. Auf diese Weise ist beinahe jede Beobachtung zwei- mal und einige selbst dreimal durch verschiedene Personen berechnet und von dieser Seite wohl gegen Fehler gesichert, die gewiss in manchen Fällen nur die alleinige Ursache der grossen Differenz in den Angaben verschiedener Quellen sind. Obgleich ein gut gearbeiteter Barometer einen Unterschied von 0,5 Toise in demsel- ben Zimmer höher oder niedriger aufgehängt, zeigen wird, so ist diess kaum sicher zu erwarten von Ablesungen, die an zwei verschiedenen Orten, von zwei Beobachtern und an zwei Instrumenten gleichzeitig und selbst noch so sorgfältig gemacht sind. Sind nun diese zwei Orte weit von einander entfernt und befindet sich gar die eine Station im Ge- birge, die andere in der Ebene, so können übermässige Erwartungen von der Genauigkeit barometrischer Höhenbestimmungen kaum in Erfüllung gehen. ‘Aber selbst für gewöhn- liche Fälle sind wiederholt und neuerdings Beschuldigungen laut geworden und veranlass- ten zwei Gegenschriften unter dem Titel «Ueber die Genauigkeit barometrischer Höhen- Mémoires de l’Acad. Imp. des Sciences, Vilme Série. 1 9 Е. J. RUPRECHT, messungen» 1861 von Prediger, und 1862 von Bauernfeind, von welchen Ersterer zu 1 120 Letzterer aber dass unter bestimmten Bedingungen die barometrische Messung kaum mehr etwas zu wünschen übrig lasse und in der Genauigkeit des Resultates nur dem Nivelliren mit Libellen und Latten nachstehe. zeigen bemüht ist, dass der Barometer Punkte bis auf 150 Ihrer Höhe sicher angebe; Genauen Höhenbestimmungen im Caucasus stellen sich zahlreiche Hindernisse ent- gegen und es wird noch lange dauern, bis man im Besitze solcher Messungen für alle wichtigen Punkte sein wird. Die grosse Ausdehnung und ausserordentliche orographische Mannigfaltigkeit des Landes, die Unzugänglichkeit grosser Strecken des Hauptgebirges, die noch jetzt nicht ganz beseitigt ist, sind wohl zu berücksichtigende Umstände. Astronomi- sche, trigonometrische und graphische Arbeiten nehmen die volle und allgemein anerkannte Thätigkeit des Milit. Topographischen Corps in Anspruch. Erst in den letzten zwei Jah- ren sind eine Anzahl Punkte erster Klasse trigonometrisch festgestellt mit einer Genauig- keit von 1,26 Fuss Engl. zur Controlle früherer Arbeiten der Trans-Caucasischen Trian- gulation in den J.1847—54(vergleicheNo.16.83). Noch ist die Berechnung für die terre- strische Refraction nicht völlig gelöst, so kommt eine neue Schwierigkeit, der Einfluss der enormen Gebirgsmasse auf die senkrechte Stellung des Lothes, also auch auf die Libelle der Theodolithen, wodurch Fehler von mehr als 30 Secunden in den Zenith- und Höhen- winkeln entstehen können. Hr. General-Lieutenant Chodzko, Chef der caucasischen Tri- angulation, theilte bereits im März 1862 der k. Academie der Wissenschaften mit, dass in Folge dieses Umstandes die trigonometrische Ortsbestimmung von Duschet um + 25,1 und jene von Wladikawkas um — 28,6 von der astronomischen abweiche und dass die Einwirkung des Hauptgebirges noch 80 Werst vom Kamme desselben, in Alexandroffsk mit — 12,0 erkennbar sei. Mithin sind die trigonometrischen Höhenbestimmungen, wenn selbe nicht durch astronomische compensirt werden, im Caucasus auch nicht ganz gegen Fehler geschützt, obgleich sie gewiss gewöhnlichen barometrischen weit vorzu- ziehen sind. Unter den von mir angegebenen barometrischen Höhenpunkten fallen nur 9 mit tri- gonometrisch bestimmten zusammen, die ich wo es möglich war absichtlich aufsuchte, um später eine Vergleichung zwischen beiden Resultaten anzustellen. Man wird in dem II. Anhange bemerken, dass die Mehrzahl derselben bis auf 1,2 Toisen und genauer überein- stimmen. Bei dem Mangel an geodätisch bestimmten Punkten werden daher barometrische Höhen nicht überflüssig sein und die wichtigeren im IV. Anhange verzeichneten, auch ab- gesehen von den begränzten Zwecken für die sie bestimmt sind, von allgemeinerem Interesse sein. Der Barometer wird noch lange ein unentbehrliches oder wenigstens ein wichtiges Instrument für viele Reisende in wenig bekannten Gebirgsgegenden bleiben. Geodätische Messungen sind nur mit einem bedeutenden Aufwande an Zeit, Instrumenten und Personen auszuführen. Dagegen sind Barometer nicht theuer, die Beobachtungen mit denselben BAROMETRISCHE HÖHENMESSUNGEN IM CAUCASUS. 3 leicht zu erlernen, ihr Transport nicht umständlich, die Aufstellung und Ablesung ohne grossen Zeitverlust und nöthigenfalls sogar ohne Hülfe eines Begleiters zu bewerkstelligen, und die erzielten Resultate für viele Zwecke ausreichend, besonders wenn die Beobach- tungen an verschiedenen Tagen zu gewissen Stunden wiederholt und mit nicht sehr ent- fernten correspondirenden verglichen werden können. Der Barometer bietet mithin so viele Vortheile, dass man die Anforderung auf Genauigkeit desselben etwas herab- setzen kann. Barometrische Höhenbestimmungen sind am zweckmässigsten in Toisen auszudrücken. Die Angaben in Fussen oder gar in Dezimalstellen derselben involviren einen Schein der Ge- nauigkeit, wie selbe von diesem Instrumente nicht verlangt werden kann. Ich durfte übri- gens auf keinen Fall von diesem Maasse abweichen, weil alle früheren botanischen Anga- ben für dieses Gebirge in Toisen (hexapodes) gemacht sind und eine andere Annahme höchst zeitraubende, unnütze und möglicherweise nur fehlerhafte Umrechnungen verur- sacht haben würde. Meine Höhenzahlen sind zuweilen aus Toisen in englische oder rus- sische Fuss umgerechnet, um sie leichter mit jenen von Hr. Chatissian und den Angaben im caucas. Kalender, die immer ursprünglich in letzterem Maasse ausgedrückt sind, ver- gleichen zu können. Dieser Umstand ist bei einer Differenz zwischen beiden Maassen zu berücksichtigen. Auf beschwerlichen und gefährlichen Gebirgsreisen hängt manches von zufälligen Umständen ab. Ein gewissenhafter Forscher darf nichts verschweigen oder weglassen was nicht gut zu einem glänzenden Resultate passt. Diess veranlasst mich, einige Betrach- tungen über die Quelle der Fehler bei barometrischen Höhenbestimmungen überhaupt und meinen insbesondere hier beizufügen. 1. Verschiedene Beobachter weichen in der Ablesung des Barometerstandes um 0,1 einer halben Linie von einander ab. Ich vermochte nur selten genauer (0,05) abzulesen und unter ungünstigen Umständen kann eine Ablesung sogar bis 0,2 unsicher sein, was bei Berechnungen für geringe Höhen wenig, aber bei Höhen von 10000 Fuss allerdings an 2 Toisen Unterschied macht. Eine Unsicherheit von 1 Toise liegt also oft innerhalb der Gränzen unvermeidlicher Beobachtungsfehler. 2. Der Barometer kann zuweilen nicht hinreichend lange aufgestellt bleiben, daher das Quecksilber nicht gehörig zur Abkühlung kommt, éin Uebelstand; der eigentlich durch die Berechnung von T. eliminirt werden sollte. Eine halbe oder gar eine ganze Stunde, wie Parrot im J. 1829 wegen Verwerfung von t beobachtete, konnte nur in seltenen Fällen, auf bleibenden Stationen im Lager oder festen Gebäuden verwendet werden; ge- wöhnlich waren es nur 10 — 15 Minuten. 3. Zeitunterschiede, durch die Lage der Orte bedingt, sind nicht vorgekommen, da kein Punkt von Tiflis oder Alagir westlich oder östlich mehr als 3°15’ entfernt war, was erst einen Zeitunterschied von 13 Minuten macht, der überhaupt dadurch elidirt war, dass meine Taschenuhr immer nach Tifliser Zeit gestellt war. Indessen ist mir in der letzten * 4 Е. Г. Ворвеснт, Hälfte Juli’s 1860 der unangenehme Fall passirt, dass meine Uhr um 45” zurückgeblieben war. Ein solcher Umstand ist vielleicht bei manchen Reisen vorgekommen und nicht ge- hörig berücksichtigt worden. 4. Den Correctionen meiner Barometer habe ich ein eigenes Capitel am Schlusse dieser Vorbemerkungen gewidmet. 5. Interpolationen bei correspondirenden Das Eh ta von Tiflis können nur sel- ten eine Quelle wirklicher Fehler sein, weil die Ablesungen stündlich gemacht wurden. Solche sind einige Zeit hindurch auch für meine Beobachtungen in Alagir angestellt wor- den, aber einige (vom 14. 15. Mai und Anfangs Juni 1861 sind nur aus den gewöhnlichen Stunden 7, 10, 2, 4, 9 interpolirt, sowie auch t. in No. 228 — 245.) Hieraus erklären sich unbedeutende Verschiedenheiten in wiederholten Ausrechnungen desselben Punktes. 6. Eher kann bei den Interpolationen von t, wobei die Zahl in Klammern gestellt ist, der Fehler grösser sein. Da das Gesetz der Wärmeabnahme nach der Höhe noch nicht gehörig bekannt ist, so nahm ich mit Parrot 1° R. für 100 Toisen an. Der einzige für meinen Zweck brauchbare Punkt: die Kaserne Quinam 1212 Tois. abs. Höhe auf dem Grat des Hauptgebirges zwischen den Schluchten Gudomakar und Gudoschaur, soll nach Beobachtungen, die mir nicht gut bekannt sind, bei + 17,77 В. für jeden Grad В. 133), Toisen geben, bei — 4,2 В. 216, Tois. (Saletzki 1862). Der Fehler in der Höhenbe- stimmung verursacht durch t wächst mit der Höhe; z. B. n. 442 in Kalaki bei 1050 Tois. abs. Höhe gibt eine um 4° R. höhere Lufttemperatur 10 Toisen mehr für die Höhe, wäh- rend п. 202 in einer abs. Höhe von 345 Tois. eine Differenz von + 10° die Höhe nur um 2,7 Tois. ändert. Der Fall п. 442 und mehrere andere zeigen, dass selbst bei richti- ger Ablesung von t, durch abnorme Erhitzung der unteren Luftschichte bedeutende Fehler in den Höhenbestimmungen veranlasst werden können. Bauernfeind erklärt, dass t nur die Temperatur der unmittelbaren Luftschicht über dem Erdboden angebe und nicht jene der freien Atmosphäre in gleicher Höhe, wie diess eigentlich sein sollte; dass der Ther- mometer bis 10” Morgens die Lufttemperatur (also auch die Höhe) zu niedrig, zwischen 10 und 4” zu hoch und nach 4* wieder zu niedrig angebe und empfiehlt desshalb die Stun- den 10 und 4 für Beobachtungen. Meine Beobachtung n. 442 mit der excessiven Wär- mestrahlung des Bodens fällt schon auf 10” Morgens; so kommt daher alles auf den concreten Fall an und theoretische Correctionen für t. nach den Stunden haben kei- nen Werth. Uebrigens sind noch so manche locale Einflüsse auf die barometrische Messung, wie z. B. gewisse Winde, Regenwetter, Nebel — bis jetzt keiner andern Berechnung unter- worfen, als etwa der ausscheidenden. Ich hatte im Gebirge vorherrschend schönes Wetter und erwähnte nur die Ausnahnıen gehörigen Ortes. 7. Alle meine Berechnungen sind gemacht nach den logarithmischen Tafeln De la Lande’s, herausgegeben von Köhler 1844 und den Hülfstafeln von Gauss (ebendaselbst S. 261). Ebenso die controllirenden Berechnungen durch Hrn. Müller. N. 1—127 sind BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 5 berechnet von Hrn. Owerin nach den Tafeln von Dippe (Astronom. Nachr. 1856 n. 1056. Russ. Uebers.), die sich von den Gauss’schen etwas unterscheiden sollen. Bei der Um- rechnung einiger dieser No., sowie auch der übrigen von Hrn. Chatissian ebenfalls nach Gauss berechneten, fand ich keinen merklichen Unterschied, und wo ein solcher vorhan- den war, scheint er aus blossen Rechnungsfehlern entstanden zu sein. Nun zeigt aber Bauernfeind, dass die bisherige Methode der Berechnung barome- trischer Höhenmessungen nicht hinreichend genau war, weila, allen bisherigen Barometer- formeln zu Grunde liegt die alte Bestimmung der Dichtigkeit der Luft und des Quecksil- bers, von Arago und Biot 1806, nämlich 1:10463, welche nach den neueren Untersuchun- gen Regnault’s — 1:10517. Es muss mithin die barometrische Constante vergrössert werden von 18316 auf 18405. b. Die Annahme eines mittleren Feuchtigkeitszustandes der Atmosphäre, in Folge dessen Gauss die Barometer-Constante von 18316 auf 18336 er- höhte, ist willkürlich und muss der Druck des Wasserdampfes der Atmosphäre mit dem Psychrometer jedesmal ап beiden Stationen gemessen und das Mittel beider Beobachtungen in dieBarometerformel eingesetzt werden. Bauernfeind lieferte daher 6 neue hypsometrische Tafeln, von welchen die 3 ersten in der Form mit denen von Gauss übereinstimmen, die 3 letzteren aber zur Berechnung des Einflusses der Feuchtigkeit auf die Höhenbestimmung dienen. Ich kann nur bedauern, dass diese Untersuchungen Bauernfeind’s nicht vor mei- ner Reise erschienen sind und erst nach Beendigung meiner vorliegenden Arbeit und aller Ausrechnungen in meine Hände kam, so dass ich keinen Gebrauch mehr von ihnen machen konnte, um so mehr als keine ambulanten Psychrometer Beobachtungen vorliegen. Dafür die jedesmaligen correspondirenden Psychrometer-Ablesungen von Alagir oder Tiflis zu substituiren, je nachdem der Ort in die feuchte oder trockene Region des Gebirges fällt, die im östlichen Caucasus wahrnehmbar durch die horizontale Verbreitung des Waldes, durch Rhododendron und Azalea markirt ist, wäre vielleicht der Wahrheit näher gewesen, als die willkührliche Annahme bei Gauss. Indessen sind die Unterschiede der Berechnungen nach den Tafeln von Gauss und jenen von Bauernfeinderstin bedeutenden Höhen merk- lich, aber noch immer zu gering in Betracht der Unsicherheit barometrischer Messungen nach einzelnen Beobachtungen. Aus diesen Gründen schien es besser, bei den ursprüngli- chen Ausrechnungen nach Gauss stehen zu bleiben. Dadurch ist in einer anderen Hinsicht eine grössere Uebereinstimmung in der Methode der Berechnung mit den früheren baro- | metrischen Höhenbestimmungen im Caucasus gewahrt worden. 8. Durch eine verschiedene Bestimmung des Niveaus der correspondirenden Beob- achtungen kommen Fehler in die absoluten Höhen, die aber ebenso leicht wieder eliminirt werden können, wenn die Elemente oder die Art der Berechnung bekannt sind. Die baro- metrischen Höhenpunkte im cauc. Kalender 1862 5. 302 п. 835 — 1012 sind auf das Tifliser astronomische Observatorium mit der Basis 1488’ berechnet, während die vorher- gehenden 834 N., mit Ausnahme einiger wenigen älteren, wenn sie auf dieselbe Basis sich gründen, wahrscheinlich mit 1500’ oder 1510’ in Rechnung gestellt sind. Für meine Be- 6 Е. J. RUPRECHT, obachtungen die mit dem correspondirenden Tifliser Niveau berechnet sind, ist überall die Basis 1500 — 234,6 Toisen angenommen, eine Zahl, die man zu meiner Zeit im mete- orologischen Observatorium selbst für die richtige hielt(Cauc.Kal.1852bis 18638.91). Wenn also in dieser Zahl ein Fehler enthalten ist, so ist dieser wenigstens gleichförmig für alle diese Höhenangaben. Die Höhe des Alagir-Observatoriums rechnete ich ein mit 2060 = 322,15 Tois. nach Angabe desCauc. Kal. 1860— 18625.92. Im Cauc. Kal. 1863 ist diese Zahl herabgesetzt auf 2040 = 319,0 Tois. in Folge einer trigonometrisch-geodätischen Operation, deren Details noch nicht veröffentlicht sind. Bis dahin und zur definitiven Feststellung der ab- soluten Höhe des Awlabars Observatoriums ist es gerathener, mit jeder Correction zu war- ten (Vergleiche Anhang ]). 9. Einzelne Beobachtungen, wenn auch durch nahe correspondirende gestützt, sind immer etwas unzuverlässig. Als das auffallendste Beispiel muss ich den Machatkagipfel n. 206 citiren, der bei einer Entfernung von kaum 2 Werst vom Awlabar Observatorium, eine Differenz von 11 Toisen gegen eine später wiederholte Messung gab. Um so unzuver- lässiger wird daher eine einzelne Beobachtung bei einer entfernten correspondirenden Sta- tion sein. Leider ist es, gerade an interessanteren Orten, nicht immer möglich, mehrere Tage zu verweilen; zuweilen konnte ich auf der Rückreise denselben Punkt nochmals be- stimmen oder einzelne Beobachtungen auf den Lagerplatz beziehen, wodurch das Resultat jedenfalls an Sicherheit gewonnen hat. Es war mir darum zu thun die extremen möglichen Fehler einer einzelnen Beobach- tung im Gebirge, wo die Schwankungen des Barometerstandes geringer sind, kennen zu lernen. Nach G. L. Chodzko (Petermann’s Mittheilungen 1862 n. 10) wurden 1860 bei den Triangulations-Arbeiten in Dagestan 16 barometrisch und zugleich trigonometrisch bestimmte Höhen mit einander verglichen und wichen erstere von letzteren ab: bei zwei Beobachtungen um 32 Toisen, bei, 3 Beobachtungen bis 28 Toisen, bei 4 Beobachtungen bis 16, bei 6 Beobachtungen nur bis 4 Toisen. Unter allen meinen. Höhenzahlen finde ich als stärkste Abweichung vom Mittel (Fehler) 27 Toisen im Lager am Djultitschai, wenn statt 10 Beobachtungen, die ungünstigste n. 42 nur allein gemacht worden wäre; dieser Fehler würde also = der Höhe gewesen sein. Hierauf folgen 6 Beobachtungen vom Din- didagh Lager mit einem möglichen Fehler einer einzelnen Beobachtung bis 25 Toisen; Gunibspitze gegen die geodätische um 23 Toisen verschieden (eine einzelne Beobachtung). 2 Beobachtungen von Ratlu Achwach 20 Toisen (oder auch mehr), 11 Beobachtungen vom Saritschai 19 Toisen, 4 von Ukanchado 18 Toisen (nur 1°, Toisen wenn die Beobachtung n. 170 bei stürmischem Wetter wegbliebe), 7 aus der Aknada-Schlucht 18 Toisen, 8 vom Kasbek mit 15 Toisen, 3 von Lars 14 Toisen, 2 von Zindako 14 Toisen (oder mehr), 5 von Dikle 13 Toisen, 3 von Bescheta 12 Toisen, 2von Ratlu 11%, Toisen, 4 vonDano 11 Toisen, 6 von Sadon mit 11 Toisen. Alle übrigen weniger als 10 Toisen. Die hauptsäch- lichste Ursache dieser möglichen Fehler ist der nicht übereinstimmende Gang des Baro- BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 7 meters in Tiflis und (bei Sadon) Alagir; in zweiter Reihe abnorme Lufttemperaturen (be- sonders in Ratlu). Die Unsicherheit correspondirender Beobachtungen ist bei weiteren Entfernungen nicht immer grösser als bei geringeren Distanzen. Als Beleg dafür ist bereits n. 206 er- wähnt. Der Fall n. 16 in Sakataly spricht ebensogut für die allernächste correspondi- rende Beobachtung, als für die 150 Werst entfernte Tifliser; in beiden erhält man einen Höhenunterschied von 5,8 Toisen. Die Beobachtungen in Petrowsk am Caspischen Meere (n. 249, 250) sind entscheidend für die Gültigkeit der 250 Werst entlegenen Alagir Sta- tion, aber nicht für jene ebenso weite Tifliser. Das gleichzeitige und = gleichwerthige Steigen und Fallen der Barometersäule an beiden Stationen ist ein nicht zu verwerfendes Mittel, um zu erkennen, ob und in wel- chem Grade entferntere correspondirende Beobachtungen zulässig sind. So sieht man aus n. 3 und 4, dass der Barometer in Tiflis um 1,8 halbe Lin. gestiegen war, 80 Werst da- von in Signachi nur um 0,8, was 3 Toisen Unterschied im Resultate macht. N. 26 am Passe Dindidagh und ebenso n. 31, 32 in dessen Nähe am Samur, zeigen mit den gleich- zeitigen Elementen in Tiflis, also in einer Entfernung von wenigstens 150 Werst, ein starkes nicht ganz gleichwerthiges Fallen und Steigen. In einer geraden Distanz von etwa 120 Werst, in der Aknada-Schlucht auf der Nordseite des Gebirgskammes Bogos, bemerkt man aus n. 330, binnen 32 Stunden ein Fallen um 2,6, in Tiflis um 2,0 halbe Lin.; 16 Stunden darauf (n. 331) ein Fallen nur um 0,25, in Tiflis aber um 1,3; nach der Zusammenstellung für n. 327 — 333 war die stärkste Differenz im Gange des Baro- meters auf beiden Stationen nur 1,34 halbe Linien. Grössere Abweichungen: 1,6 halbe Linien gaben 320 und 321 in Chuschtada; 1,8 Ratlu Achwach п. 345, 346. Solche Fälle würden zweckmässiger auf eine andere Weise auszurechnen sein. Im Anfange meiner Gebirgsreise berechnete ich zu meinem augenblicklichen бе. brauche die Höhen n. 1 — 127 aus den blossen Elementen meiner Stationen, mit Hülfe der von Carlini 1824 verbesserten Tafeln Ramond’s. Es ergab sich in 27 Fällen eine Abweichung von mehr als 20 Toisen (darunter 9-mal über 30 und einmal bis 43 Toisen) von den Höhenzahlen, die später aus den correspondirenden Tifliser Beobachtungen aus- gerechnet wurden. Unter diesen Fällen war das Lager am Djulti, nach dem Mittel aus 10 Beobachtungen, 1399 Toisen abs. Höhe, was um 25 Toisen zu niedrig ist. Sakataly gab nach dem Mittel von 9 Beobachtungen 292,7 Toisen, also um 18,4 Toisen zuviel ge- gen die Berechnung mit correspondirenden Tifliser Beobachtungen, deren Resultat durch eine geodätische Bestimmung bis auf 1 Toise gesichert ist. Die Carlini’sche Methode der Berechnung basirt sich auf die Voraussetzung eines normalen mittleren Barometerstandes, bei einer Lufttemperatur von 12° R. Ihre Zweck- mässigkeit prüfte ich durch die Höhenbestimmung der Observatorien in Tiflis und Alagir aus 11-jährigen und 6-jährigen Beobachtungen und fand: i 8 HB RUPRECHT, Tiflis 570,72 T. 13.3 t. 9,89 = 233,24 Tois. also Corr. + 1,38 Tois. = 234,62 Tois. Alaeir 5 5953 о Зоо 520.06 < a a о was auch die in diesem Werke angenommenen Höhenzahlen sind. Instrumente und Transport derselben. Bestimmung und Gang der Correction. Da ich nicht mit Sicherheit darauf rechnen konnte, in Tiflis mir Reise-Barometer zu verschaffen, und in Petersburg nirgends dergleichen fertig aufzufinden waren, muss ich es besonders anerkennen, dassmir durch den H. Direktor der Pulkova-Sternwarte deren eige- ne zwei Barometer, getheilt in Russ. (Engl.) halbe Linien, aus der Werkstätte des Hrn. Brauer, N. 64 und 65 überlassen wurden. In der Construction nur wenig abweichend (durch den Mangel des kürzeren Schenkels) von den Barometern Parrot’s, haben sie sich auf der Reise zweckmässig erwiesen, besonders Barometer N. 64, das sich schnell schlie- ssen liess, ohne dass Ansehen then zurückblieben. Diese beiden Barometer ungefüllt und ohne T. (Thermom. attachés) in ihren Lederfut- teralen mit Tragriemen, 8 Reserve-Röhren nebst Zubehör in einem besonderen Kistchen, das ganze 15 — 16 Pf. schwer, mit 10 Pf. Watte und Papier umwickelt und in einen entsprechenden Holzkasten verpackt, haben die Uebersendung durch die schwere Post bis Tiflis (2600 Werst im April) ohne den geringsten Schaden ausgehalten; ebenso mehrere mit Quecksilber gefüllte Reserve-Thermometer-Röhrchen ohne Scalen. Die Thermomètres attachés zu den Barometern nebst den freien Thermometern trug ich während der ganzen Reise von Petersburg nach Tiflis in meiner Brusttasche. Im Tifliser magnetischen und meteoro- logischen Observatorium (damals auf dem Awlabar) wurden die überschickten 2 Barometer gefüllt und nebst sämmtlichen Thermometern eine hinreichende Zeit mit den Normalin- strumenten verglichen und mir vom Direktor des Observatoriums Hrn. Moritz folgende Correctionen den 25 Juni mitgetheilt: Bar. 64 Correct. — 0,46 halbe Lin. Therm. attach. Corr. — 0,1° R. « 65 « — 0,44 < « « « « —0,1° В. a Thermometer (£) sämmtlich nach Reaumur aus u Werkstätte von Greiner . 1 Corr. — 0,3 R. 2 « — 0,3 « anfangs damit beobachtet bis 7 Juli 1860 3 « 0,0 « fast immer gebraucht bis zum 11 Juni 1861 4 « + 0,1 « vom 12 Juni 1861 an gebraucht 5 do 0,3 « 6 « — 0,4 « im Julil860 zuweilen gebraucht beimBar. 65 und dieCorrection, 7 « — 0,2 « , so wie bei den vorhergehenden immer in Rechnung gebracht. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 9 Im Folgenden stelle ich alle einzelnen Data für die Correction der Barometer chro- nologisch zusammen. Dass T und £ п. 3 sich nicht geändert haben, zeigen die stattge- habten Vergleichungen sowohl beider Thermometer und Barometer untereinander wäh- rend der Reise, als auch mit jenen der Normalinstrumente im Observatorium. Correction der Barom. im J. 1860, bestimmt im Tifliser Observatorium: I... 25. Juni. Ч. 7,8ept;.. LIL A Nor: Bar. 64 — 0,46 | nicht reparirt | — 0,20 « 65 — 0,44 — 0,26 — 0,27 Nur diese Bar. Correctionen sind in die Berechnungen der Höhen aufgenommen. Ausser- dem können nach Belieben noch folgende Umstände berücksichtigt werden. 10 (22) Juli Abends im Lager am Passe des Dindidagh beide Barometer neben ein- ander aufgehängt und gefunden, dass der Bar. 65 um 0,1 einer halben Linie niedriger stand, als der Bar. 64. 14 Juli. 12” und später gab eine nicht sehr genaue, weil nicht hinreichend lange fortgesetzte Vergleichung Bar.264 71.464,41. 15,0 2:13,26: N. 3) wi. 16 < 13:53. №. 6) 24 Juli 1” im Lager am Samur unter Küssur. Die Beobachtung beider Barometer kann als eine annähernde Vergleichung gelten, obgleich sie nicht so sorgfältig wie am 10 Juli ausgeführt werden konnte. Ich war dazu veranlasst durch die Entdeckung eines kleinen Luftbläschens in der Quecksilbersäule des Bar. 64. Die nicht corrigirte unmittelbare Ablesung gab für: Bar. 64 ... 471,9 T. 20,0 t. 20,6 (4. N. 3) « 65... 471,8 « 21,1 « 29,1 (f. М. 6) 26 Juli. Siehe die Beob. n. 66 und 67, welche ebenfalls eine Vergleichung beider Barometer zulassen. 30 Juli 1* fand ich, dass meine Uhr im Vergleiche mit anderen im Lager um 45 Mi- nuten zurückgeblieben war, und wurde hiernach neu gestellt. Rückwirkende Correctionen sind nicht in Rechnung gebracht worden. 13 August ay? Ab. bemerkte ich, dass der Bar. 64 durch eingetretene Luft ganz un- brauchbar geworden war. Deshalb wurden die Beobachtungen jetzt mit dem Bar. 65 gemacht. Ob sich dessen Correction schon jetzt auf — 0,26 geändert hatte, (siehe 29 Aug. und 7 Sept.), ist schwer zu erkennen. Es wurde die Corr. — 0,44 berechnet, die noch wenigstens den 26 Juli gültig war und vielleicht noch bis zum 24 August. N. 127 (29 August) ist mit — 0,26 corrigirt. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vllme Série. 2 10 Е. Г. Ворвеснт, 29 August 3,’ verglich ich selbst sogleich nach meiner Zurückkunft nach Tiflis im Observatorium den Bar. 05: aa? 570.8 Т. 21,7 mit dem Normal Barom. Observ. 570,6 « 21,9 7 Sept. erhielt ich die Corr. — 0,26 des Bar. 65. Siehe oben. Ich nahm bloss diesen Barometer auf die Reise, und nach meiner Rückkunft wurde derselbe wieder im Observatorium geprüft und erhielt ich den 22 October die Correct. — 0,27, also hatte sich der Bar. 65 nicht geändert, obgleich ich während der Reise ein paar mal Luftbläschen in der Quecksilbersäule bemerkte. 1 Nov. erhielt ich aus dem Observatorium die Corr. für beide Barometer, von wel- chen N. 64 neu gefüllt und ausgekocht worden war. Da ich indessen nur be- kannte Punkte zu besuchen gedathte, nahm ich keinen Bar. mit, und erst den 23 Febr. 1861 sind selbe wieder gebraucht worden, nachdem sie bis dahin ge- schlossen und wohl verwahrt weggestellt waren. $ Correctionen der Barometer im J. 1861. IV. Tiflis. Observ. У. Wladikawkas УТ. Alagir УП. Alagir VIILT. Ch. Schura IX.Beshita X.Tifl. Obs. XI. Tifl. Obs. 20 März a. St. 16 Mai 19 Mai 25 Mai 7 u. 16 Juni 20 Juli 19 Aug. 10 Octob. Bar. 64 0,4% 049 20 42 090 020. 00 048. 017 « 65 — 0,44 —0,19 — 0,12 —0,12 — 0,05 — 0,45 zerbrochen. 20 März (1 April) erhielt ich die obige Correction aus dem Tifliser Observatorium für die kurz zuvor ausgekochten Barometer. 12 April Barom. 65 abgelesen 566,4 also corrigirt 565,96 bei T. 10,9, von mir verglichen mit dem Normal-Barometer des Awlabar Observatoriums 565,8 bei T. 9,6 stimmte bis auf 0,16, was vollständig auf Rechnung der T Differenz kommt; auf 137.° В. nach den Tabellen Kupffer’s reduzirt erhält man 566,24 und 566,22. 20 April Bar. 64 und 65 von mir verglichen, zeigten keinen ablesbaren Unterschied. 12 Mai zerbrach der Bar. 65 und wurde den 16 Mai in Wladikawkas reparirt, wobei ich den Barometerstand (durch Vergleichung mit dem unversehrt gebliebenen Bar. 64) um 0,2 niedriger fand, Bar. 65 zeigte 555,1 bei T. 16,5 ANNE HDD“ 16,1 was nach den Reductionstafein Kupffer’s für den Bar. 65 eine Correction von — 0,19 gibt; übrigens sind mit ihm bis zum 19 Mai keine Beob. angestellt. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 12 19 Mai Vergleichung der Bar. 64 und 65 mit dem Barometer des Alagir-Observa- toriums, dessen letzte Correction im J. 1859 auf +- 0,14 halbe Linie festge- setzt war. Ich las ab: Bar. Alagir 559,65 T. 14,0 Bar. 64. 560,4T.14,3(Corr.—0,1)B.65.560,1T.14,3(C.—0,1) 0,07 0,10 — 0,10 beil3'/,°R.559,58 560 _ 560,00. Correct. +0,30 Corr.—0,42 Corr. —0,12 659,88 559,88 PET Da kein Grund vorlag, den Bar. 64 zu bezweifeln, und die Correction für den Bar. 65 von der früheren nur wenig abwich, so halte ich die Corr. + 0,30 für den Alagir-Ba- rometer aufrecht, die indessen bei den correspondirenden Beobachtungen auf + 0,20 verringert worden ist, weil der Alagir-Observator diese um 0,10 höher abliest, als ich selbe abgelesen haben würde. In den ursprünglich erhaltenen Alagir-Zahlen für N. 223 — 263 war die frühere Correct. + 0,14 beibehalten, in diesen vorliegenden Beobach- tungen habe ich die Alagir - Barometer mit Corr. + 0,20 eingetragen; so dass die Höhenzahlen eine übrigens sehr unbedeutende Differenz zeigen werden. 24 Mai bemerkte ich im Bar. 64 zwei Luftbläschen im Quecksilber, die sich bei der nächsten Beobachtung nicht mehr auffinden liessen. Ich erwähne diesen Um- stand nur deshalb, weil den 25 Mai dieser Barometer eine andere Correction zeigte. In anderen Fällen hatten solche Luftbläschen keinen merklich nachthei- ligen Einfluss. 25 Mai. Vergleichung der Bar. 64 und 65 in Alagir. Bar. 64. 560,5 bei T. 14,5 h « 65. 560,4 « с 14,5 Es ist. also nicht mehr ein Unterschied von 0,3 wie früher den 19 Mai, sondern nur mehr von 0,1 zwischen beiden Barometern. Der Umstand, dass der Bar. 64 auf der Reise im Gebirge und fortwährend im Gebrauche war, während Bar. 65 seit dem 19 Mai bis zum 25 Mai zu Hause wohlverwahrt blieb, bestimmte mich, die Correction für den Bar. 65 als constant anzunehmen und für den Bar. 64 auf — 0,2 (theoretisch — 0,22) zu ändern, was auch den 5 Juni sich als rich- tig erwies. 1 (13) Juni. Vergleichung der Bar. 64 und 65 in Mosdok. Siehe N. 246, 247. Das Resultat blieb so, wie den 25 Mai; der Bar. 65 stand wieder 0,1 niedriger als Bar. 64. Die genauere Berechnung gibt für die Beobachtung бил Früh. Corr. — 0,06 und eine halbe Stunde später (also sicherer) Corr. — 0,13. 4 Juni wurde der Bar. 65 unbrauchbar. Desshalb musste ich noch mehr darauf be- dacht sein, die Correction des Bar. 64 sicher zu stellen und begab mich nach dem nahen Petrowsk, um einen Haltpunkt am genau bestimmten Niveau des Caspischen Meeres und am trigonometrisch bestimmten Leuchtthurme daselbst zu gewinnen. 12 PF. JrRvurrecer, 5 Juni 7" Fr. Bar. 64 im Leuchtthurme von Petrowsk; die Cuvette des Bar. war nach unmittelbarer Messung 20 Fuss tiefer, als der Knopf des Flaggstockes. Bar. abgelesen 597,95, corrigirt 597,75 T. 16,2 t. 14,8. Schon nach '/ Stunde stand derselbe Barometer 1 Fuss über dem Niveau des Meeres unter dem Leuchtthurme und zeigte 603,00 corr. 602,80 T. 16,2 t. 15,0. Der Höhen- unterschied beider Punkte macht nach meiner Berechnung (die leicht zu con- trolliren ist): 236,6 Fuss = 37,00 Toisen 1,0 « bis zum Niveau des Meeres 20,0 « fehlende Höhe bis znm Knopfe des Flaggstockes 257,6 Fuss Höhenunterschied —85,9 « Niveau desCaspischen unter demSchwarzen Meere(C.K.1862$.254) 171,7 Fuss absol. Höhe des Leuchtthurmknopfes NEN « « desselben Punktes trigonometrisch(C.K.18628.256n.8) 0,4 Fuss Unterschied zwischen der barometrischen und trigonometrischen Messung zweier Beobachter und verschiedener Jahre. Durch dieses Resultat wird also die am 25 Mai bestimmte Correction — 0,2 für den Barom. 64 gestützt; aber noch in einer anderen Beziehung war diese Beobachtung wichtig, und das obige erhaltene Resultat als ein zu sehr glän- zendes also zufälliges in Schutz genommen. Ich berechnete den Barometer- stand im Leuchtthurme mit dem fast gleichzeitigen in Alagir und erhielt als Höhenunterschied 297,1 Toisen — 1899,3 Fuss 151,3 « Leuchtthurm bis zur Stelle wo das Gefäss des Bar. 64 stand. 2050,6 Fuss abs. Höhe für Alagir 2060 CET и) < CN (CAR 1862. 5..92) 9,4 Fuss Unterschied. Ein noch mehr befriedigendes Resultat gibt die Beobachtung am Niveau des Caspischen Meeres (N. 250) berechnet mit der Alagir’schen, die aber 1 Stunde früher abgelesen, interpolirt und daher nicht so streng beweisend ist. и —= 334,8 Toisen + 0,156 Tois. (1 Fuss) also u — 334,96 « bis zum Niveau — 13,43 Depression desCasp. Meeres(nicht13,7 wieimC.K.1862) Alagir. .321,53 « ..322,15 = 2060 (С. К. 1862) Differenz 0,62 Tois. — 4 Fuss. Vergleicht man ferner die Barometerstände im Leuchtthurme und am Meere mit correspondirenden von Tiflis, so erhält man einen Fehler von 43’ und 40, BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 13 ein Grund gegen die Benutzung solcher corresp. Beob. für Punkte in der Cis- caucasischen Ebene. 7 Juni. Bar. 65 in Temir Chan Schura gefüllt, ausgekocht und verglichen mit dem Bar. 64, dessen Correction gesichert war (s. 5 Juni). Bar. 64 abgelesen 572,20T.corr. 16,2 B.corr.— 0,20 « 65 « 572,05« « 16,3« « —0,05,genauer—0,04inFolgederDiff.T.0,1. 11 Juni. Der freie Thermometer N. 3 wurde untauglich durch ein Luftbläschen, das sich nicht herausschnellen liess und durch welches der Zusammenhang des Quecksilbers in dem platten Haarröhrchen aufgehoben wurde. Für die späte- ren Beob. gebrauchte ich den Therm. N. 4 Corr. + 0,1. 16 Juni. Bar. 64 und 65 in T. Ch. Schura verglichen, gaben genau die Corr.— 0,2 und — 0,04 (7 Juni) Bar. 64 abgelesen 568,1 bei T. 16,6 « 65 « 597,9 « < 1682 26 Juni. Bar. 64 und 65 in Gunib verglichen gaben dieselbe Correction, wie am 16 Juni. Bar. 64 abgelesen 521,75 T. 15,8; Reduct. 13° В. 521,49 Corr. — 0,20 = 521,29 « 65 « 521,55 « 15,4 u « 521,34 « — 0,05 = 521,29 20 Juli in Beshita der zerbrochene Bar. 65 wieder reparirt und mit Bar. 64 verglichen. Bar. 64 abgelesen 495,75 T. corr. 16,6 Bar. 64 Corr. — 0,20 (26 Juni und früher) « 65 « 496,00 « « 175 « 65 « — 0,45 ohne Rücksicht auf die höhere Temperatur des Quecksilbers. Ich habe desshalb die Corr. Bar. 65 auf 0,35 herabgesetzt und hiernach meine Beobachtungen corrigirt, weshalb ihre Ausrechnung um ein unbedeutendes ab- weichen wird von den ersten erhaltenen Höhenzahlen, bei welchen die Corr. — 0,45 in Rechnung gebracht war. 6 August. Bar. 65 zerbrochen und nicht mehr reparirt. 19 August erhielt ich — 0,48 für die Corr. des Bar. 64, bestimmt im neuen Tifliser Observatorium an der Kura. 2 (14) Sept. in Alagir den Bar. des Observatoriums mit Bar. 64 dreimal genau verglichen. I. 11%," Alagir Observ. Bar. abgelesen (558,60 T. 16,0 +. 15,8 Brauer’s Bar. 64 ИК 1558,85 « 16,0 « 15.8 II. 12* Alagir Bar. « 558,70 « 17,0 Bar. 64 « {559 00 ТЯ, Ш. 127! Alagir Bar. « {559,00 « 17,2 Bar. 64 « 1559,20 « 16,0 14 F. J. RUPRECHT, Die 2. und 3. Ablesung ist bei Kerzenlicht mit der gehörigen Vorsicht gemacht; die Erhöhung von T ist eher dem Oeffnen der äusseren Thüre zuzuschreiben. Da die Correction —0,48 für Bar. 64 constant wiedergefunden wurde am 10 Oc- tober, so erhält man nach Reduktion auf 13'/,° В. für den Alagir Bar. I. Corr. — 0,24 II. — 0,19 III. —0,14. Also zeigte der Alagir Bar., der noch den 19 Ма eine Correction von + 0,30 hatte, jetzt eine Corr. von — 0,14 bis — 0,24, im Mittel — 0,20. Die Direktion des Tifliser Observatoriums, die ich damals hierüber consultirte, nahm für die Berechnung meiner Beobachtung N. 426 und folg. eine Corr. von — 0,30 für den Alagir Bar. an, die ich bei- behalten habe. Wann und wie diese Aenderung im Alagir Bar. erfolgt ist, blieb unerklärt. Gesetzt der Alagir Bar. hätte am 19 Mai die Corr. — 0,30 gehabt, so wäre die Corr. für Bar. 65 gewesen — 0,78 und für Bar. 64 sogar — 1,02; eine solche hohe Correction hatten aber selbst ganz frisch ausgekochte Baro- meter niemals. Ich bemerke noch, dass die Barometer von mir selbst einge- stellt und abgelesen sind. Der Alagir Beobachter stellte und las ab seinen Bar. um 0,10 höher als ich, daher die Aenderung der Corr. —0,20 auf — 0,30. Auf meine Bitte wurden vom 4 Sept. bis 11 Oktob. im Observatorium von Alagir stündliche Tagsbeobachtungen angestellt, um als correspondirende zu dienen. 10 October wurde im neuen Tifliser Observatorium die Correction des Bar. 64 wie- der auf — 0,47 bestimmt und hatte sich also der Barom. seit dem 19 August, obgleich vielfach gebraucht und lange transportirt — nicht geändert. Deobachtungen aus dem Jahre 1860. 1: 28 Juni (alt. Styl.) 5%," Ab. Station Ssartatschaly, zwischen Tiflis uud Tsarskie- Kolodzy. Bar, 64. Gorr., 545,24, T.723,91, 24,2 « Pillis.’« 5064,33,«.22.9.023.8 Abs. Höhe 419,4 Tois. = 2682,2 engl. F.(0.) 418,28 Tois. (M.) Nicht zu verwechseln mit n. 1449 des C. K.') 1) Der Caucas. Kalender, eitirt ohne Angabe des Jahrganges, ist jener von 1859, in welchem die Höhenanga- ben am leichtesten zu finden sind und auch in Separatabdrücken vertheilt sind. N. 1 — 127 sind bereits im C. K. 1862 aufgenommen, aber mit einer anderen Basis und Weglassung der Elemente; es haben sich einige Druckfehler eingeschlichen. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 15 2}, 29 Juni A Ab. (Zeitweilige) Station Nukriani bei der Stadt Signachi. Bar.,64 д Corr: 534,14 Т. 19:44. 21.4 « Tiflis « 565,61 « 22,0 « 28,2 Abs. Höhe 496,1 Tois. = 3172,3’(0.) 495,7 Tois. (M.) « « 3590’ Geodät. Triang. Cauc. Kal. N. 471 für den Berg über der Station. « « 9844’ Bar. С. Kal. N. 1389, für die frühere Station (С. К. 1851 n. 236). « < 9878’ « с с N. 1387, für die Kirche auf dem Berge. DAR | 3 (15) Juli 12”. Stadt Signachi, auf dem Marktplatze bei der Brücke, unterhalb der Festung Barom. 15’ = 2,35 Tois. über der Erde, auf dem Balcon des Hauses. ф 41937. Bar. 64 .Corr.. 550,44 Т.. 22,9 t. 24,5 « Tifis < 569,50 « 22,8 « 25,8 Abs. Höhe 391,48 Tois. = 2503,6’_(0.) 390,1 (M.) а. 4 Juli 4* Fr. Ebendaselbst. Ваг. 64: 7 Corr. 550,94 12 19,91. 17,9 | ТТИ 1571.00 ‹ 21,3 < 15.6 Abs. Höhe 394,58 Tois. = 2523,0’ (0.) 393,6 (M.) « « 392,98 Tois.(0.)391,85 (M.) Mittel von a.d. Davon noch zu subtr. 2,35 Tois. « « 395,17 = 2527’ unter der Kirche der Stadt (Bar. Сале. Kal. п. 1416). D. 5 Juli 10” Fr. Stabquartier Tsarskie-Kolodzy, Gasthaus. ф 41°28”. Bar. 64 Corr. 546,94 T. 19,4 t. 20,9 « Tiflis « 571,20 « 22,1 22,6 Abs. Höhe 429,0 (M.) « «© 417,5 Tois. = 2670’ (Geodät. С. Ка. п. 1410.) 6. 6 Juli 57" Fr. Station Muganlo (am Alasan). Bar. 64 Corr. 585,14'T. 20,4t. 20,5 CAMES 5686520120 20177 Abs. Höhe 106,38 Tois. = 680,7’, (0.) 105,5 Tois. (M.) Das Niveau des Alasan, bei der Ueberfahrt an der Strasse von Tiflis nach La- godechi ist 680’ (Bar. С. К. 1859 п. 1008). Der Alasan bei Muganlo liegt tiefer als die Station. Е. J. RuUPREcCHT, 7 — 15. Neu Sakataly, (Haus Butschkiiew) in der Bazar Ebene. 6 Juli 12* M. Abs. Höhe. Bar. 64 Сотг. 561:94 T320,7t. 225 « Tiflis « 567,50 « 21,5 « 23,6 7. Juli 0 Br. Bar 640 'Фотг: 56,34 119.361 20,0 « Tiflis _ « 666,25 « ‚20,1 « 184} 272,5 « 272,9 (M.) Jul" Ab! Ваг. 641 ’Corr. 560,04 77272492285 « Tits < 296540 < 21047022166 7. Juli 4* 40°. Ваг. 64 :Corr 560.34 Т122.7 6; 225 « ТТ ‘«’ 565.391 912 « 120.6 8 Juli 6“ Fr. Bar. 64 Corr. 562,04 T. 18,3 t. 16,3 « Tiflis « 567,40 « 20,0 « 15,0 } 280,0 Tois. (0) 278,8 (M.) 1 279,2 « 978,9 (M.) } 278,1 « 276,9 (M.) 1250 « 09748 (M.) 2 August 2”. Bar. 651 'Сотг. 5649611: 20;311-21:0 ils < 570,00 «23,0. 26,0 3 August 9* Fr. Bar. 65% Соте. 568,06.17..18,7,13 15:6 « Tiflis « 572,60 < 20,8 « 18,0 } 272,4 к! 274) | 267,9 « 967,8 (M.) 3 August 1*. Bar. 65 Corr. 567,86 T. 15,4 t. 16,7 « Tifis « 573,10 « 21,0'« 18,6 3 August 4*. Bar. 65 Corr. 567,66 T. 18,1 t. 17,4 « М «512.90 < 206 «128 | 2699 « 269,8 (М.) | 2730 « 273,0 (M) Absol. Höhe, Mittel aus 9 Beob. 1754’ — 274,3 То1в. (0.) 273,8 Tois. (M.) Stimmt mit der Geodät. Messung N. 16 bis auf 4,6 resp. 5,1 Toisen, was auf die höhere Lage des Festungsthores kommt. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. | 17 16. 7 Juli 4',* Ab. Festung Sakataly, am südlichen Thore. ф 41° 38. Bar. 642) Corr. 559,54 T+22,0.4.22,5 « Tiflis « 565,40 « 21,3 « 20,5 Abs. Höhe 283,9 Tois.— 1815,6’ aus der corr. Tiflis. Beob. (0w.— 283,93 R.)282,7(M.) Das Festungsthor 5,77 Tois. = 43,4’ höher als der Bazar (aus der Beob. N. 10 Bar. 64 berechnet), wofür auch der Augenschein spricht. (R.) Abs. Höhe 280,07 Tois. aus der corr. Sakat. Beob. N. 10 (5,77 + 274,3 Tois.) (R.) « < 278,9 Tois. = 1785,5’ (Geodät. С. К. 1862 $. 263 für das südl. Fe- stungsthor) wodurch die frühere geodät. Angabe im С. К. 1859 п. 1489 aut- gehoben wird: 282,7 Т. = 1808. ТУ. 15. 8 Juli 5%,* Ab. Dorf Ssapuntschi bei Sakataly. Bar. 64 Corr. 554,14 T. 16,7 t. 16,2 Case «< 5607.07 < 20.2 < 18,5 Abs. Höhe 338,5 То1з. = 2164,5 (0. В.) 337,7 (M.) 31 Juli 9'/" Fr. Ebendaselbst. Bar. 65 Corr. 557,26 T. 19,9 t. 20,8 - « Tiflis « 570,45 « 21,7 « 23,0 Abs. Höhe 339,1 Tois. = 2168,5 (0. В. М.) « « 338,8 Tois. = 2166,5 Mittel aus 2 Beob. (0.) 338,78 (R.) 338,4 (M.) L 19: 9 Juli 8* Fr. Lagerort Dindimach in der Muchach Schlucht. Bar. 64 Corr. 542,74.T. 15,2 t: 13:2 « Tiflis « 569,15 « 19,4 « 17,6 Abs. Höhe 440,88 Tois. = 2819,5’ (0.) 441,0 (R.) 440,1 (M.) 20. 9 Juli 10',% Fr. Neue Ansiedlung Jasy in der Muchach Schlucht. Bar. 64 Corr. 519,84 T. 13,6 +. 13,0 «Tiflis < , 569,80. « 19,3 < 17,6 Abs. Höhe 634,8 Tois. = 4059,4’ (0. В.) 633,7 (M) Mémoires de l’Acad. Imp. des Sciences, УИюе Série. 3 18 F. J. RUPRECHT, 21 — 26. Lagerplatz auf dem Pass des Dindidagh. Absol. Höhe in Tois. 9 Juli 5° Ab. Bar. 64 Corr. 457,44 Т. 7,2% 6,5 « 5 < 1569,75. 218,3 « 16,2 10 Juli 9* Fr. Bar. 64 Corr. 457,34 « 11,6 « 10,6 « Tiflis « 569,90 « 18,7 « 16.8 « 12° Bar. 65 Corr. 457,46 « 11,9 « 11,9 «Tiflis «7 569,251 « 19,0 « 20,2 | 1175,1 (0.) 1174,5(M.) « 3" Ab. Bar. 65 Corr. 456,86 « 19,1 « 11, N 1191,1(0.R.)1191,2(M.) 1195,4(0.R.)1195,5(M.) 1198,3 (0.) 1198,3(M.) « Tiflis « 568,25 « 19,8 « 22,6 « 6” Ab. Bar. 65 Corr. 456,66 « 8,9 « 9,1 < 3 и 2568.00719.0<7130 13 Juli 3° Ab. Bar. 64 Corr. 454,04 « 14,6 « 16,6 « Tillis < (56555 VIII 24 Abs. Höhe im Mittel in Tois. 1190,6 (0.) 1190,5(M.) in Fuss 7613,5 (0.) 11 und 12 Juli war schlechtes Wetter (Wind und Regen). 1181,5(0.R.)1181,7(M.) 1202,5 (0.) 1201,9(M.) 27. 10 Juli a Ab. Botan. Station und Anfang der Felsen am Dindidagh. Bar. 64 WCorr. 217427. 79.9%. 19.2 «ТЗ Ye 568,216 19,67€ 21.9 Abs. Höhe (über Tiflis berechnet) 1587,2 Tois. = 10148,4’ (Ow.) 1586,6 (M.) « « (über dem Lager n. 24 berechnet) 1577,7 (R.) 28. 10 Juli 5, Ab. Gipfel des Dindidagh. Auf dem Grat, besonders aber unter dem- selben auf der N.Seite,lag viel alter Schnee. Bar. 64 Corr. 409,44 Т. 6,4%. 5,3 starker Südwind. « Tiflis « 568,00 « 19,2 « 20,8 Abs. Höhe (über Tiflis ber.) 1648,6 Tois. = 10542’ (O. R.) 1651,3 (M.) « « (über d. Lager n. 25 ber.) 1654 Tois. (R.) Die geodätische Messung 1775,7 Tois. = 11355’ im С. К. 1859 п. 39 bezieht sich wahrscheinlich auf einen anderen Gipfel in dieser Gegend, und ist im Cauc. K. 1862 weggelassen. BAROMETRISCHE HÖHENMESSUNGEN IM CAUCASUS. 19 29. 30. Bot. Station und Lagerplatz in der Gegend Schoralé, über dem Samur-Flusse. 13 Juli 6“ Ab. Bar. 64 Corr. 462,74T.11,6t.10,4 « Tiflis « 563,55 « 19,2« 21,6 14 Juli 12° М. Bar. 64 Corr. 463,94 « 14,9« 13,2 « Tifis « 565,20 « 19,2« 23,4 Abs. Höhe. Mittel aus 2 Beob. in Tois. 1107,1 (0.) 1106,45 (M.) in Fuss 7079,2 (0.) | 1099,98 (0.) 1099,4 (M, } 1114,2 (0.В.) 1113,5 (M) 31. 32. Furt im Samur unter Schoralo. ot 20 Ab: Ва. (64 „Corr.478,74-T. 16,3 t. 15,2 « Tiflis « 564,75 « 19,4 « 24,4 30 Juli 11/" Fr. Bar. 64 Corr. 483,54 « 17,9 « 18,0 « Tiflis « 1570,72 « 22,0 « 23,8 Abs. Höhe. Mittel in Tois. 978,5(0.R.)978,2(M.) in Fuss 6217,0 | 976,5(0.R.)975,8(M.) | 980,5 « 930,6 30. Niveau des Samur unter dem zerstörten Aul Kürgüll. 14 Juli 4/^ Ab. Bar. 64 Corr. 475,24 T. 15,7 t. 13,5 « Tiflis « 564,48 « 20,0 « 25,2 Abs. Höhe 1004,5 Tois. = 6423,2’ (0. В.) 1003,8 (M.) 34. 35. 36. Lager am Samur, '/, Werst oberhalb des Aul Kussur, bei der Mündung des Baches Kukal-magar am linken Ufer des Samur. 15 Juli 6” Ab. Bar. 64 Corr. 469,94 T. 15,2 t. 13,7 « Tiflis « 566,30 « 20,8 « 26,7 24 Juli 1% Bar. 64 Corr. 471,44 T. 19,9 t. 20,6) « Tiflis « 567,95 « 23,0 « 28,6) < 182105, Dar: 65 0011744741 ,36 ТО 21,7 «Tiflis < 564,95 & 23.0 ‹ 28,7 Abs. Höhe. Mittel aus 3 Beob. in Tois. 1084,2 (0) 1084,0 (M.) « ausN. 35 und 36. 1090,5 (0) 1090,7 (M) 11071,4 (0) 1070,6 (M.) 1088,6 (0) 1088,7 (M.) }1092,5 (0) 1092,7 (M.) 20 Е. Г. Ворвиснт, Die einzelnen Resultate stimmen nicht gut mit einander. N. 34 ist im trockenen Theile des Flussbettes gewonnen, nahe bei der Einmündung des Baches, mög- licherweise bis 3 Toisen niedriger, als N. 35 und 36, die am Ufer-Rande des Bettes (wohin der Samur bei hohem Wasserstande reicht) und /, Toise über diesem beobachtet sind. Auch kann in der Beob. п. 34 ein Fehler bis 1” in der Zeit sich eingeschlichen haben. 27. 98. Pass über Kussur, zwischen dem Samur und Djulti-Tschai. 16 Juli 3%,% Ab! "Bar..64 , Corr 418 Saum ЗСЗ EEE « Tiflis « 567,62 « 20,8 « 25/0/1075, (0.) 1574,6 en) 23 Juli 3°,* Ab. Bar. 64 Corr. 419,14 « 13,9 « 13,3 ‹ Tilis « 56646 « 23,3 « 28.8)1590,8(0.)1589,8 (ML) Abs. Höhe. Mittel 10123’ — 1583,1 (0.) 1582,2 (M.) 39. Niveau des Djulti-Tschai, unter dem Pass nach Kussur, bei der Mündung eines Ba- ches am rechten Ufer, in der Nähe eines Lagerplatzes. 16 Juli 5/* Ab. Bar. 64 Corr. 466,54 Т. 12,2 t. 11,5 « Tiflis « 567,57 « 21,0 « 24,3 Abs. Höhe 1101,2 Tois. = 7041,8’ (0.) 1101,0 (M.) 40. Niveau des Djulti-Tschai unter dem Pass Artschi-kala, in der Gegend Ali-bek-patsch, in der Nähe unseres Lagers und 32 Toisen niedriger (nach corresp. Beob. n. 41 berech- net 32,265 Toisen.) 17 Juli 5%,* Ab. Bar. 64 Corr. 438,74 Т. 10,6 +. 9,5 CMS < 567.350 < 211% 251 Abs. Höhe (über Tiflis berechn.) 1366,7 Tois. = 8743,1 Fuss (0.) 1368,4 (М.) Da- mals war das Resultat um 24 Tois. unter dem Mittel; vergl. n. 41. « « (unter dem Lager + 1423,4 — 32,26) 1391,1 Tois. (R.) 41 — 50. Lager unter Artschikala und über Alibek-patsch, im Angesichte des Djultidagh. Die meisten Beobachtungen sind von Hrn. Owerin aufgezeichnet. . 65 Corr. 435,46 T. 10,7t. 8,8 .65 Corr. 435,26 Т. 7,2t. 7,5 „65,4. !Gorr. 430,76.7..16.1.1. 18,3 . 65 Corr. 436,66 T. 12,7 t. 13,8 .65 Corr. 436,76 T. 14,4 t. 14,7 . 65 Corr. 436,86 T. 16,7 t. 16,9 . 65 Corr. 437,06 T. 20,6 t. 21,8 , 65 Corr. 436,86 T. 19,7 t. 20,9 ‚65 (отт. 436,66 T. 16,4 t. 17,6 BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 17 Ju" Ab. Tiflis « 567,30 « 21,1 « 25,1 17 Juli 6% Ab. и Be | Tiflis « 567,30 « 21,1 « 2476] 1393,6 « 1396,0 « 19 Juli 9* Fr. 64. Corr. 436,94 T. 13,4t. 8,5 я | Tiflis < :570,75 < 20,6:« 226} 1408,5 « 1407,6 « 19 Juli 3% Ab. А Tifis « 569,95 « 21,8 « 28/0) 14401 Con 19 Juli 5% Ab. : DC 9 Tilis « 56885 « 22,9 « 278} 14206 « 1421,7 « 20 Juli 5% Ab. 24,6 « ) « Tiflis « 568,60 « 22,6 « 28 6} 14246 1424,6 21: Juli 1% Ab. « 12 9 « ТИВ « 56895 « 219 « 2911143657 « 1436,9 21 Juli 3% Ab. А Tilis « 568,20 « 224 29 9} 14419 « 14461 21 Juli 5% Ab. }1439,9 « 1440,0 = А Tiflis « 567,60 « 22,5 « 29,4 21 Juli 7% Ab. Tiflis « 568,15 « 22,0 « 24 2) 1420,7 Ya in Fuss 9097,5(0.) 1393,7 1407,7 1440,5 1421,7 1424,7 1436,9 1445,2 1440,0 1420,7 1399,2(0.)1399,4(R.)1400,1 (М.) « . Höhe. Mittel aus 10 Beob. in Tois. 1422,7(0.)1423,3(R.)1423,1 (M.) 22 EN JISRUPRECHT, ЭГ. 19 Juli 10% Fr. Kleines Plateau 118,6 Tois. unter dem Pass Artschikala, auf der S.-Seite. Bar. 64 Corr. 415,64 T. 12,6 t, 10,7 «Tiflis, .a2 570, 6000, 2079522378 Abs. Höhe (über Tiflis berechnet) 1638,2 Tois. (0.) 1637,3 (M.) a. Um den Zufälligkeiten einer einzigen Tifliser corr. Beobachtung weniger Raum zu geben, kann man von 1638,2 die beinahe gleichzeitige Berechnung (n. 43) 1416,3 abziehen und erhält einen Höhenunterschied von 221,9 Tois. + 1423,4 (Lager) = 1645,3 Tois. abs. Höhe. b. Unter Voraussetzung dass (n. 43) Bar. 436,94 T. 13,4 bis 10% gleichgeblieben sei und t. 13,0 supponirt (nach der Annahme Parrot’s 1° für 100 Tois.), er- gäbe sich der Höhenunterschied 216,1 Tois. + 1423,4 T. (Lager) = abs. Höhe 1639,5 Tois. 52. 19 Juli 11” Fr. Pass Artschikala, vom Samurgebiet zum Gebiet des Kara Koissu. Bar. 64 + Corr. 404.74. Т. 11.4 t. 10,5 «ie Pißisz ©, 1570.25, < 21,0,0. 2552 Abs. Höhe (über Tiflis ber.) 1756,8 Tois. = 11233,8’ (O.) 1756,0 (M.) « « (nach der Methode n. 51 a.) 1763,9 Tois. (R.) 53. 19 Juli 3'/,* Ab. Höhe NO vom Pass Artschikala, schneefrei. Bar. 6440. Corn 394.941 1 1.1.) 74,7 « Tiflis <, 96912451218 ©0178 Abs. Höhe (über Tiflis ber.) 1855,1 Tois. = 11862,2 Fuss (0.) 1854,7 (М.) « « (nach der Methode п. 51 а.) 1838,0 Tois. (R.) « « (mit n. 44 ber. 434,77 + 1423,4) 1858,2 Tois. (R.) 54. 20 Juli 24 Ab. Austritt des Djulti-Tschai aus dem Gletscher des Djultidagh. Bar. 64 Corr. 434,44 T. 14,9 t. 14,6 « Tiflis « 569,30 < 22,0 « 28,2 Abs. Höhe 1455,28 Tois. = 9306’ (0.) 1454,2 (M.) Eine Combination mit п. 46 ist unstatthaft; die Höhe weicht nur wenig vom Mittel ab. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 23 55. 20 Juli 4//". Botan. Station über der Rasenvegetation am Gletscher des Djulti-Tschai. Bar. 64 : Corr. 400,44 Т. 7,9t. 6,4 « Tiflis « 568,85 « 22,6 « 28,9 Abs. Höhe 1784,0 Tois. = 11407,5’ (0.) 1786,1 (M.) « « 1790,4 « berechnet ши п. 56 (R.) 56. 20 Juli 5". Obere Gränze der Rasenvegetation über dem Gletscher des Djulti-Tschai. Bar. 64 Corr. 411,54 Т. 8,9t 7,9 « Tiflis « 568,60 « 22,6 « 28,6 Abs. Höhe 1666,6 Tois. = 10657,3’ mit Tiflis ber. (O.) « « 1675,3 « ber. mit n. 46 (R.) 57. 21 Juli 2". Basis der Pyramide des Djultidagh, Sattel am Felsenkamme über dem Gletscher des Djulti-Tschai. Bar. 64 Corr. 396,64 T. 10,2 1. 8,3 «Ts ‹ 4568:42 «222212088 Abs. Höhe (über Tiflis ber.) 1834,6 Tois. = 11712,7’ (0.) 1834,6 (М.) « « Methode 51 а. (1423,4 + 393,1) 1816,5 Tois. (R.) 58. 21 Juli 4%". Höchster von mir erreichter Punkt auf der Pyramide des Djultidagh oder Tsche-en etwa 60 Toisen(?) unter der Spitze. Bar. 64. Corr 385,04T. 6,5%. 5,0 « Tiflis « 567,66 « 22,5 « 29,4 Abs. Höhe 1946,6 Tois. = 12447,2’ (0.) 1946,8 (M.) « « 1962,1] « nach corresp. Beob. п. 49 im Lager (R.) « « 1963,0 « Methode 51 а. 1979,6 — 1440 + 1423,4, was also mit der vorhergehenden Zahl bis auf 1,1 stimmt (R.) Je 21 Juli BY. Felsengiptel über dem Sattel, südlich von der Pyramide des Djultidagh. Bar. 646. Corr.-.59984 7.19, 1. 7,2 © ТЫ" 0.964,60, @22,4 ‹ 27,1 Abs. Höhe 1860,2 Tois. (R.) 1859,4 (M.) « « 1843,6 « (1860,2 — 1440,0 + 1423,4) (R.) 24 Е. J. Ворвеснт, 60.61: Vereinigung des Samur mit dem Sari-tschai, am Fusse des Saridagh. 24 Juli 6* Ab. Bar. 64 Corr. 460,94 T. 13,9 t. 12,5 «ТВ ‘© 567,20 «23,3 0 280 26 Juli 10'/* Fr. Bar. 64 \Corr. 459,84, 21/9208 «ТВ ‹ 1567,25 «122.7 < 23:8 Relative Höhe unter dem Lager, aus dem Resultate von N. 61 und 67 (1193,5—1189,6) 3,9 Tois. was auch mit dem Augenschein vollständig stimmt (R.) 3,65 Tois. aus der unmittelbaren Berechnung von n. 61 und 67 (R.) 1162,5 Tois. (0.) 1161,4 (M.) 1189,6 Tois. (0.) 1190,4 (M.) 62 — 72. Lager am Fusse des Saridagh, 4 Tois. über der Vereinigung des Samur mit dem Sari- Tschai (vergl. n. 61). Die meisten Beob. sind von Hrn. Owerin angestellt. 25 Juli 12%. Bar. 65 Corr. 459,96 T. 23,0 t. 23,6 « Tiflis « 566,80 « 22,6 « 28,0 25. Juli. 2%. Bar. 65 Corr. 459.66 T. 21,6 +. 21,5 | 1201,7 Tois. (0.) 1201,8 (M.) 2 « « ‹ « Tiflis « 566,00 « 23,0 « 30,0} 1196,2 1196,3 « 25 Juli 4. Bar. 65. Corr. 499,56. 7. 22.171.278 A « Tiflis « 565,40 « 23,6 « 30,4 } 1193,6 1198 70e 35 Juli 64. Bar. 65 Corr. 459,16 T. 14,6 $. en ie CHAR « Tillis ‹ 150520 23.6 < 296 < В.) 26 Jul 107. Bar. 65 Corr. 459,36 Т. 20,7 6. 20,6 « Tiflis « 567,40 « 22,6 « 23,2 26 Juli 10. Bar.64(sic)Corr. 459,34 T. 20,7 t. 20,8 CDS UND 7 821022 700023, 1171,88. « | 1193,4 «CU (0.)-1193.4 % | 1193,5 ©. «La BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM ÜAUCASUS. рэ 26 Juh2?, Bar. 65 Corr. 459,26 Т. 21,4 t. 21,7)... я ТВ а 66585 ‹ 283 « 279 1192,7 Tois. (0.) 1192,8 (M.) 26 Juli 4^. Bar. 65 Corr. 459,06 T. 20,8 t. 22,7 | 7 Ü ),8 < к ПЕ «5661008 98.8.0309 | 1190,7 « 1190, 27 Jun 2%, Bar. 65° Corr. 460,66 T. 19,9 t. 20,1 5 . « Тв « 56815 « 222 « >40 | 1181,00) « 1191,6 Juan: Bar. 65 ’ -Gorr. 460,56. 1971: 1958 « Tiflis « 568,05 « 22,6 « 24,7 | 1187,1 « © 1187,39 « 27 Jul 61. Bar. 65 Corr. 460,06 T. 14,4 t. 15,6 « Tiflis « 567,95 « 22,2 « 23,6 Abs. Höhe, Mittel 7601,1 Fuss = 1188,7 « « 1189,8 « Aus dem Mittel 566,80 T. 22,9 t. 26,1 A 459.69 « 198 « 20 3) .... 1189,6 « oder mit Ausschluss von n. 67: 1189,3 Toisen (R.). | 11748 « в 11749 < 73. 25 Juli 10%. Bot. Station auf dem Wege zum Saridagh, bei einer kleinen steinernen Schäferhütte. Bar. 64 Corr. 438,34 T. 20,2 t. 18,3 « Tiflis « 567,55 « 22,0 « 24,2 Abs. Höhe (über Tiflis berechnet) 1405,5 Tois. = 8987,3' (0.) 1404,5 (M.) 74. 25 Juli 10%%. Höhenplateau unter dem Pass am Saridagh. Bar. 64 Corr. 419,54 Т. 19,1 t. 17,0 CMS &« 567,32 < 22.2.0 26,3 Abs. Höhe (üb. Tiflis ber.) 1602,6 Tois. = 10248’ (M.) 1. 25 Juli 2/,%. Pass über den Saridagh, dessen ф 41° 52’, und Höhe 12008’ (geodät. С. К. 1862. 8. 271). Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vilme Serie, 4 26 Е. J. RUPRECHT, Bar. 64 Corr. 397,74 T. 11,1 t. 11,3 stürmisch. « Tiflis « 565,80 « 23,2 « 30,2 Abs. Höhe (über Tiflis ber.) 1816,9 Tois. = 11618,2’ (0.) 1817,1 (M.) « « (п. Methode п. 51 а.) 1812,5 Tois. « « (mitn. 63 berechnet, 1188,7 + 630,9 = 1819,6 Tois (R.). Für das La- ger wurde interp. 459,63 T. 21,6 t. 21,5. 76. 25 Juli 2°,#. Spitze des kleinen Saridagh, SW. vom Passe; auf derselben eine kleine steinerne Hütte. Bar. 64 Corr. 396,24 T. 13,9 t. 11,8 stürmisch. « Tiflis « 565,70 « 23,3 « 30,4 Abs. Höhe (über Tiflis ber.) 1838,5 Tois. = 11756,1’ (0.) 1838,9 (M.) Höhenunterschied über dem Passe 19,3 Tois. berechnet mit n. 75 (R.) « « « « 18,9 « (1838,5 — 1819,6). trie 25 Juli 3%,*%. Gränze der Rasen- Vegetation am SO. Abhange des Saridagh. Bar. 64 Corr. 404,94 Т. 13,9t. 12,2 « Tiflis « 565,45 « 23,6 « 30,4 Abs. Höhe (über Tiflis ber.) 1739,2 Tois. = 11121,5’ (0.) 1739,4 (M.) « « (554,3 + 1189,3) 1743,6 Tois. berechnet über das Lager n. 64. (R.) 78. 25 Juli 5%. Botan. Station auf dem Wege vom Saridagh Pass zum Lager am Samur. Bar 64 ''Corr. 426,94 T. 12,11. 13,0 « Tiflis « 565,20 « 23,6 « 29,8 Abs. Höhe (über Tiflis ber.) 1496,8 То1з. = 9571,1’ (R.) 1495,8 (M.) 79. 26 Juli 12/*. Niveau des Samur am Wege zum Berge Anchimalo, an der Mündung eines grossen Baches. Bar. 64 Corr. 451,74 T. 22,4 t. 20,2 « 118, «, 566.30 «, 23.1 « 26,5 Abs. Höhe (über Tiflis ber.) 1267,6 Tois. = 8106,0' (0.) 1269,3 (M.) BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. ND SQ 80. 26 Juli 2%,*. Bot. Station ап den Quellen des Samur, Wasserfall eines Nebenbaches, in der Nähe des Anchimalo. Bar. 64 Corr. 437,14 T. 21,3 t. 15,5 « Tiflis « 565,74 « 23,6 « 26,3 Abs Höhe (über Tiflis ber.) 1400,6 Tois. = 8956,5’ (0.) 1400,0 (M.) 81. 26 Juli 4%. Ebendaselbst. Bot. Station an den Felsen über dem Wasserfall. Bar. 64 Corr. 431,34 T. 16,8 t. 12,0 « Tiflis « 566,10 « 23,8 « 23,9 Abs. Höhe (über Tiflis ber.) 1441,9 Tois. = 9220,1’ (0.) « « (275,4 + 1189,3) 1464,7 Tois. berechnet über das Lager п. 69 (R.) 82. 27 Juli 12'/^. Untere Gränze des Rhododendron, 10 Tois. über dem Badagh-Tschai, eines Samur-Zuflusses. Bar. 64 Corr. 454,04 T. 17,9 t. 16,2 « Tiflis « 569,15 « 21,8 « 23,3 Abs. Höhe (über Tiflis ber.) 1248,9 Tois. = 7986’ (0.) 1248,4 (M.) 83. 27 Juli 3/,*. Bot. Station, etwa 60 Tois. unter dem Passe am Gudurdagh, auf dem Felsenkamme (Sattel) zwischen dem Samurgebiete und Sakataly. 4 41° 45. Bar. 64 Corr. 419,94 T. 11,9 t. 11,0 « Tiflis « 568,20 « 22,6 « 24,8 Abs. Höhe (über Tiflis ber.) 1574,2 Tois. = 10066,4 (M.) « « (399,7+1189,3) 1589,0 « berechnet mit dem Lager п. 71 (R.) Die Spitze des Gudurdagh ist im C. K. n. 49 mit 11090’ geodät. angegeben, im C. К. 1862 5. 261 verbessert 11075. 84. 30 Juli 10%. Bot. Station auf dem Wege über dem linken Ufer des Samur, etwa 50 Tois. unter dem Aul Basch-Muchach. Bar. 64 Cotr. 475,54 T. 16,5 t.. 15,0 © ина Er: Abs. Höhe 1048,8 Tois. = 6706,4 (0. В.) 1049,5 (M.) 28 F. J. RuPREcHT, 85. 30 Juli 1Y,%. Waldgränze unter dem Pass von Dindidagh, an der Lesginischen Linie. Bar. 64 Corr. 468,14 T. 17,1 $. 16,2 « Tilis! < 0569/85/22 6r027,4 Abs. Höhe 1114,1 Tois. (R.), 1114,2 Tois. = 7124,6’ (O.) 1122,7 (M.) 86. 30 Juli 1%,*. Steinerne Brücke (4. König. Tamara) auf dem Wege zum Pass von Dindidagh. Bar. 64 Сотг. 4747 2A 7 5.115,83 CMS CP обо ND TN CITE Abs. Höhe 1025,3 Tois. (R.), 1025,2 Тов. = 6555,7’ (0.) 1033,7 (M.) 87. 4 August 6* Ab. Stabquartier Lagodechi. ф 41° 49. Bar. 64” Corr 94.1634 7. 19,4 t. 18,6 « Tifis « 571,35 « 20,0 « 19,2 Abs. Höhe 234,1 Tois. = 1497’ (0.) & « 233,0 Тов. = 1490’ (Geod. С. К. 1859 п. 1523). « « 235,0. Тов. = 1503’ ris С: К. 1869%р. 267). 88. 6 August 3/^. Bot. Station im Walde auf dem Wege von der Festung Sazchenis zum Kreuzberge (Wasserscheide des Gebirges an der Lesginischen Linie). Ват! 64 ‚Сет. 50332 1 1310116 CBS Их 955-82 < 158 Abs. Höhe 785,8 Tois. = 5024,7’ (0.) 785,9 (M.) 89. 6 August 6'/^. Pass, etwa 6 Tois. unter der Spitze des Kreuzberges (Arischis-Sawi, Gasal-adatl) über Sazchenis. Bar. 64 Corr. 454,04 T. 6,4t. 5,8 am Vorabend eines Sturmes. « Tiflis, « „521,40 <,17,8« 14,4 Abs. Höhe 1213,8 Tois. = 7761,9’ (0. M.) BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 29 90. 9 August 9 Fr. Lagerplatz in der Gegend Cheinodo, etwa 20 Tois. über dem F1. Oschitl (Simur), auf dem Wege vom Kreuzberge nach Beshita. Bar. 64 Corr. 494,14 T. 16,1 t. 15,2 «, Tifist >« 571,65 < 16,6 x 15,4 Abs. Höhe 877,3 Tois. = 5610,3' (0.) 877,0 (M.) a, 9 August 7'/* Ab. Fluss Beshita unfern des gleichnamigen Auls, unter dem Som- mer-Lager der Grusinischen Miliz. Bar. 64 Corr. 499,54 T. 11,9 t. 10,6 « №18 = 070.42 « 17,9« 190 Abs. Höhe 809,2 Tois. = 5174,5 (0.) 812,7 (M.). Vergleiche 1862 Juli 20—22; der relative Höhenunterschied ist zu gross. 92: 10 August 37%. Die unteren Sennenhütten (Keitschlach) gegenüber dem Beshita- Lager, am Fusse des Schoro-doro, eines Vorberges vom Balakuri. Bar. 64 Corr. 484,14 T. 18,9 t. 15,5 « Tilis « 570,35 « 19,3 « 24,1 Abs. Höhe 973,5 Tois. = 6225,3’ (0.) 972.5 (M.) JDE 10 August 4*. Die oberste Hütte, ebendaselbst. Bar. 64 Corr. 477,14 T. 17,3 t. 15,0 « Tiflis « 570,30 « 19,4« 24,1 Abs. Höhe 1035,7 Tois. = 6622,83’ (0.) 1035,0 (M.) 94. 10 August 6/*. Bot. Station am Schoro-doro, einem Vorberge des Balakuri. Bar. 64 Corr. 435,64 T. 11,9%. 8,0 © dis \ © 756987 °C 19,0« 215 Abs. Höhe 1410,0 Tois. = 9016,4’ (0.) 1409,7 (M.) 95. 11 August 5% Ab. Höchster Punkt des Weges am Berge Medshedze, zwischen Be- shita und Inucho. 30 Е. Г. Ворввснт, Bar. 64 Corr. 451,14 Т. 16,6 t. 14,2 « Tiflis « 570,35 « 20,6 « 24,8 я Abs. Höhe 1286,2 Tois. = 8224,4' (0.) 1285,4 (M.) 96. 11 August Gt Ab. Bot. Station und Lagerplatz im Walde auf dem N.-Abhange des Berges Medshedze. Bar. 64 Corr. 460,84 T. 11,9 t 8,2 is «570,35, 20,4 22,4 Abs. Höhe 1167,5 Тов. = 7464,9' (0.) 1166,8 (M.) 97. 12 August 3/,* Ab. Fluss Rechük-or (oder Medshita?) zwischen Inucho (Inako) und Kidero, bei den Ruinen einer Mauer, wo der Weg nach Iianchewi in einem nördli- chen Seitenthale abbiegt. Bar. 64 Corr. 481,94 T. 21,9%. 21,2 <’ Bitlis € 3568,97 2053 2355 Abs. Höhe 993,7 Tois. = 6354,9' (0.) 992,8 (M.) 98. 12 August 5%. Lagerplatz am Fusse des Passes von Zunta nach Ilanchewi, vom Ап! Inucho und Kiderö nach Kitüri. Bar. 64 Corr. 469,44 T. 13,4 t. 11,0 « Tiflis « 569,60 « 20,4 « 22,4 Abs. Höhe 1087,1 Tois. — 6951,2’ (0.) 1086,4 (M.) 99. 13 August 121/,*. Pass daselbst, etwa 10 Tois. über dem Sommerlager der Grusi- nischen Miliz im J. 1859. Bar. 64 Gorr. 4355.24 Т. 13,91. 13,2 ©, 115. < 57020 ‹ 20,3% 24,3 Abs. Höhe 1439,7 Tois. = 9206,3' (0.) 1439,1 (М.) 100. 13 August 2%. Obere Gränze der Pinus sylvestris, am N.-Abhange zum Ilanchewi, über Kituri. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 31 Bar. 64 Corr. 452,24 T. 15,1 t. 12,5 « Tiflis « 50,70 « 20,6 « 25,8 Abs. Höhe 1266,8 Tois. — 8100,6 (0.) 1266,2 (M.) TON: 13 August 2”. Untere Gränze des Rhododendron im Walde, ebendaselbst. Bar. 64 Corr. 460,84 Т. 13,9 t. 13,9 « Tiflis « 569,55 « 20,9 « 25,8 Abs. Höhe 1180,6 Tois. = 7549’ (0.) 1179,8 (M.) 102. 13 August 4Y,*. Fluss Ilan-chewi, Gabelspaltung unweit des Аш Eschitl. Bar. 65 (ог. 488,56 T. 19,7 t. 17,0 « Tilis. « 0569,20 « 21,1 « 25,5 Abs. Höhe 926,9 Tois. = 5927,3’ (0.) 926,0 (M.) 103. 104. 14 August в Lagerplatz Es-chosöl etwa 50 Tois. über der Gabelspaltung des Ilan- chewi, unter dem Passe des Botschogis-tawi, Süd-Abhang des Bogos Gebirges. Ват: 65: ‹ Сотг; 456,26 T. 16,1't. 12,2 « Tiflis « 569,32 « 20,8 « 22,7 Abs. Höhe 1217,5 Tois. = 7785,2’ (0.) 1216,6 (M.) а. 15 August 8/" Fr. Ebendaselbst. Bar. 65 Corr. 456,66 T. 12,7 t. 12,0 «. 13 & 0711215 19,161 18,7 Abs. Höhe 1216,0 Tois. = 7775,7' (0.) 1215,4 (M.) « « Ма a. 6. 1216,7 Тов. = 7780,5' (0.) 1216,0 (M.) 105. 14 August 4” Ab. Obere Waldgränze (Birke) am SW.-Abhang des Botschog über dem Lager. Bar. 65 Corr. 443,16 T. 12,9 t. 12,0 « Tiflis « 569,25 « 20,8 « 22,8 Abs. Höhe 1343,2 Tois. = 8489,1’ (0.) 1342,3 (M.) ©? г Е. J. Ruprecht, 106. 14 August 5”. Bot. Station an den Felsen ber der Birkengränze, ebendaselbst. Bar. 65 Corr. 436,26 T. 11,9(t. 11,0) « 18 «569.25 « 209 2158 Abs. Höhe 1406,6 Tois. = 8994,7’ (0.) 1405,6 (M.) 107: 15 August 97%. Bot. Station und Ruhepunkt an den Schieferplatten, im Aufsteigen zum Botschog. Bar. 65 Corr. 445,46 T. 15,9 t. 11,4 « Tifis « 71,198 19,3« 193 Abs. Höhe 1328,6 (M.) 108. 15 August 10/,*. Bot. Station und Ruhepunkt an den vortretenden Felsen, eben- daselbst. Bar. 65 Corr. 427,06 Т. 14,4(t. 10,0) Ces сво. A197 20,0 Abs. Höhe 1511,3 Tois. = 9664,3’ (0.) 1510,4 (M.) 109. 15 August 11/,*. Pass am Botschogis-tawi oder Botschog-mejer, Weg aus Ilanchewi nach Tindi (Chwarschi). Bar. 652. Cort: 412916. TMS st 2.6 « о om OT 02 21.9921, 2 Abs. Höhe 1657,6 Tois. = 10599,3’ (0. В.) 1658,7 (M.) 110; 17 August 4" Ab. Fluss Ilanchewi, bei der Brücke des Aul Kituri. Bar. 65 Сотг. 497,86 Т. 20,9 t. 18,3 « Tiflis « 570,80 « 21,2 « 23,4 Abs. Höhe 854,4 Tois. = 5463,5’ (0.) 853,2 (M.) a. 18 August 10”. Vereinigung des Ori-zchale mit dem Ilan-chewi, unter dem Aul Schauri. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. Bar. 65° ‘Corr. 508, 0601. 19,1 t..18,0 « „Tiflis: « 5609,85.‹ 19.8 «. 20,4 Abs. Höhe 750,5 Tois. — 4799,5 (0. R.) 749,5 (M.) « с 749,0 Tois. = 4790’ im Niveau des F1. (R.) 112. , © CO 18 August 12%. Höchster Punkt des Weges zwischen Schauri und Kidero. Barom. stand 2 Tois. tiefer. Bar. 65 Corr. 484,56 T. 18,5 t. 18,0 ТН NC © 968.95 © 20 « 22,0 Abs. Höhe 957,5 Tois. = 6123’ (0. В.) 956,8 (M.) Correct...+1,9 « EN т 18 August 4%. Fl. Rechük-or beim Аш Kiderö (in Dido). Bar. 65 Corr: 482,76 T. 16,9 t. 11,2 « Tiflis « 567,65 « 20,5 « 21,8 Abs. Höhe 949,7 Тов. = 6072,9' (M.) 114. 19 August 11%. Pass zwischen Kidero und Ilboch. Bar. 6% Uorr..453,.46°T7.93,1 $. 11,0 «Tits 1 < 2567,90, 420,5 «21,0 Abs. Höhe 1224,4 Tois. = 7829,2’ (0.) 1223,4 (M.) 115. 19 August 12%. Aul Iboch (in Dido), unten am Bache. Bar. 65 Corr. 479,76 T. 12,9 t. 12,3 ТИНЫ 3967,90« 20,7 «21/2 Abs. Höhe 977,0 Tois. = 6247,2’ (O.) 975,9 (M.) 116. 19 August 4*. Waldgränze (Birken) über dem Aul Chupro (in Dido). Bar. 65 Corr. 446,46 Т. 8,4t. 6,3 Regen. cils 568,601 19,8 ,6n1:6,8 Abs. Höhe 1272,7 Tois. = 8138,5’ (0.) 1271,9 (M.) Mémoires de l’Acad, Imp des Sciences, VlIme Série. 34 Е. J. ВорвЕеснт, 117. 20 August 10”. Bot. Station und Lagerplatz 67 Tois. über dem Fl. Ori-zchale, un- ter den Bergen von Kodori und Chupro. Ваг. 605 ‚Corr. 48.121017. 11.06. 11.0 TS a 1072200 < 196 « 15.5 Abs. Höhe 983,6 Tois. = 6290’ (0.) 982,8 (M.) 118. 20 August 11”. Fluss Ori-zchale bei der Mündung des Kodor Baches, tiefste Stelle auf dem oberen Wege von Kodori nach Chupro. Bar, бо бот. 489251. 12.26. 10,4 «118 А «572. 2015.5 < 15.4 Abs. Höhe 916,9 Tois. = 5863’ (0.) 916,0 (M.) 119. 20 August 2%. Waldgränze am Kodor’schen Wege, am Abhange nach Chupro zu; Lagerplatz (ohne Wasser?). Bar. 65) Vorr2 459,86 7.9 33.2 82 Ею ara 93 © У Abs. Höhe 1181,1 Tois. = 7552,7’ (0.) 1180,3 (M.) 120. 20 August 3%. Höchster Punkt auf dem neuen Kodor’schen Wege über dem Thurme, nach Chupro. Ваг. 60 Юг. 130001. ante 3,6 « Tiflis « 571,65 « 19,3« 20,2 Abs. Höhe 1456,0 Тов. = 9310,5’ (0.) 1455,1 (M.) 121.,4122. 21 August 11/*. Basis des Kodor’schen Festungsthurmes. Bar. 65 (Corn, 45886.1..129.198 о 9 « Tiflis « 57595 « 199 « 206 | 1230,7 (0. В.) 1230,0 (М.) 22 August 11%. Bar. 65 Corr. 458,36 T. 12,7 t. 11,0 « Tiflis « 574,60 « 19,6 « 20,8 Abs.shlähes 23,144 7864 = 1229,8 Tois. (R.)1229,0 (M.) « « 1227.6 Тов. = 785V (Bar. С. К. 1859. п. 1252). 12990 (В) 19979 BAROMETRISCHE HÖHENMESSUNGEN IM CAUCASUS. 123. 22 August 3". Anfang der Zigzage auf dem alten (kurzen und steilen) Wege aus Kachetien nach dem Kodor-Thurm. Bar. 65 Corr. 486,96 T. 18,9 +. 16,0 « 118 « ,573,25 « 20,6 « 23,0 Abs. Höhe 967,8 Tois. = 6189’ (R.) 966,9 (M.) « - « 959,1 Тов. = 6133’ (Bar. С. К. 1859 п. 1217). 124. 23 August 7” Fr. Bot. Station und Lager unter dem Dorfe Sabui (Kachetien), des- sen Höhe 1869 (Bar. C. K. 1859 n. 1476). Вал. 65. 56740 бот: 566,56 Т. 19,2 249,0 « Tiflis « 572,45 « 17,4« 14,3 Abs. Höhe 283,1 Tois. = 1810,2’ (0.) 282,3 (M.) 129.126: 24 August 10” Fr. Festung Sazchenis. Bar. 65. 569,9 Corr. 569,46 T. 20,2 t. 22,0 |, и 108 « 20,6 | 250,2 (0.) 249,4 (M) 6 August 9”. Bar. 64 Com: 5698440 17.06. 14,3 С > ©. Mis 7 2571.85 « 418.7 < 14,6 23,1 (0) 248,5 Abs. Höhe. Mittel 1596,6’ — 249,7 Tois. (0.) 248,95 (M.) 127. 29 August 10% Fr. Ferme des H. Baron Nicolai bei der Station Latschino (unweit Tiflis), deren Höhe 1742’ (Bar. C. K. 1859 n. 1497). Bar. 65. 570,4 Corr. 570,14 T. 18,9 t. 18,4 « Tiflis CNT DORE IR 19.6 Abs. Höhe 251,0 (M.) 251,8 Tois. — 1610’ Balcon des Wohngebäudes (R.). 128. 9 September Be Ab. Pass Ssabaduris-gcheli, höchster Punkt an der Strasse aus der Soguram- (Tesani-) Schlucht nach Sakdriani (in Erzo), im Buchenwalde. 36 Ev) ВОРОТ, Bar. 65. 507,7 Corr. 508.44 T. 17,0 t. 12,8 « Tiflis u 310,93, cn 18 a1, 2 Abs. Höhe 755,2 Tois. (M.) 754,8 Tois. — 4827’ (Ch.) « « 755,86 Tois. = 4833’ (R.) Nicht zu verwechseln mit N. 1230 des Cauc. Kal. 5255’ barom. für einen anderen, wahrscheinlich westlicheren Pass, zwischen Mzchet und Erzo. 129. 10 September 9'/* Fr. Dorf Ssachdriani im Thale Erzo. Weinkultur gedeiht nicht mehr. Ваг. 534,0 Gorr. 533.71. 12.867 12,6 К и СО а Abs. Höhe 536,4 То1з. = 3430’ (Ch.) 536,7 (М.) * 130. 11 September 5" Ab. Thianeti, Basis der Festung. 4 42° 7’. Bar. 529,4 Corr. 529,14 T. 14,8 t. 14,6 « ТЕНЬ IL ТОМЬ 8.4 « 192 Abs. Höhe 570,0 Tois. = 3645’ (Ch.) a. Siehe 19, 20 Sept. N. 162, 163. « < 567,1 Tois. = 3627’ Barom. С. К. 1859 п. 988, bezieht sich auf das Niveau der Jora bei der Festung. « < 574,8 Tois. = 3675’ Geodät. С. К. 1862 $. 273, für die Kirche, wahr- scheinlich für die Kuppel derselben. 13%. 12 September 12”. Fluss Jora unter dem Dorfe Kwari. Bar. 516,7 Corr. 516,44 T. 15,2 t. 14,8 COM #4 24572490017, 068 17,6 Abs. Höhe 691,9 Tois. = 4424,4 (M.) 132. 12 September 2” Ab. Fl. Jora unter dem Dorfe Карат, bei der Mündung eines Baches. Bar. 503,6 Corr. 503,34 T. 16,2 t. 14,2 « . Tiflis « 572,44 « 17,8 « 18,6 Abs. Höhe 802,7 Tois. = 5133’ (Ch.) « с 806,6 Tois. = 5158’ Bar. С. К. п. 985, bei der Mündung des Baches Awanis-chewi. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 37 F33. 12 September 3Y,* Ab. Waldgränze über dem Dorfe Kapari, auf dem Berge Achadi (Achadis-mtha). Ват. 473,8: Corr. 473,54 T-15,2(t.'15;0) CLS © ог. сви < 153 Abs. Höhe 1072,3 Tois. = 6857’ (Ch.) 154. 12 September D Ab. Pass und oberer See auf dem Berge Achadi. Bar. 4342. 001.439 9.3.6, 5,1 « ПВ &« 2572,10, 17,8« 102 Abs. Höhe 1420,4 Tois. — 9083’ (Ch. M.) a. Siehe 18 Sept. N. 160. 135. 13 September 9” Fr. Dorf Ukana-pschawi. Bar. 496,4 Corr. 496,14 T. 14,0 t. 12,5 a Tilis « 573.40 « 16,9 « 15,4 Abs. Höhe 866,1 Tois. = 5538’ (Ch.) 866,2 (M.) a. Siehe 18 Sept. N. 158. 136. 13 September JU Fr. Fl. Aragna unter dem Dorfe Ukana-pschawi. Bar. 500,4 Corr. 500,14 T. 13,0 t. 13,0 « ©. Dis" '‹ 573.40. < 416,9 « 15,5 Abs. Höhe 831,6 Tois. — 5318’ (Ch.) 830,9 (M.) 137. 13 September НО Fr. Vereinigungspunkt der Fl. Assis-chewi und Botanis-chewi und Anfang der Pschäwischen Aragna. Bar. 494.8 Corr. 494,54 Т. 13,5 t. 11,2 <. 118. a. 073.40. & 16.9-< 1559 Abs. Höhe 876,2 Тов. = 5603’ (Ch.) 879,1 (R.) Wahrscheinlich N. 977 des Cauc. Kal. als «Vereinigung des Fl. Batonis-zchale und Assunis- (Assis-) zchale» barom. nur auf 5394’ (843,5 Tois.) bestimmt; eine ähnliche Differenz bemerkt man bei N. 169, 138, 157, 184, 180. Ohne Ein- sicht in die Originalbeobachtungen können diese Zahlen nur bedingungsweise angenommen werden. 38 F. Л. ВорвЕесет, 138. 13 September 11',* Fr. Fluss Botanis-chewi 2 — 3 Faden unter einer Hütte, am Fusse des Kibis-mtha, Basis des Borbalo. Bar. 482,5. Core. 482.21: 13.0. 11410 CIS NES MORTE IN 165 Abs. Höhe 988,9 Tois. = 6324’ (Ch.) Nur zweifelhaft gehört hieher N. 974 C. K. «Batonis-zchale» ohne nähere Bestim- mung des Punktes, Barom. 6118’. 139 13 September 2” Ab. Pass am Berge Kibis-mtha, auf dem neuen Wege über die Ba- sis des Berges Borbalo. Bar. 443,8 Corr. 443,54 Т. 9,8(t. ‘9,6) Regen. « Tiflis « 573,20 « 18,0 « 17,8 Abs. Höhe 1349,7 Tois. = 8631’ (Ch.) 140. 13 September 2%” Ab. Gipfel des Kibis-mtha, oder Basis des Borbalo-Kegels. Lo- р , | cale Gränze der Rasenvegetation. Ваг. 426.2 Corr. 425,90.T. 9,0. 14,2 «18 «< 5х 92 < 18.0 Abs. Höhe 1509,86 Tois. = 9655’ (Ch.) 141. 13 September 4* Ab. Pass (Andaki) am alten Wege über den Kamm des grossen Borbalo (ф 42° 25'/,) dessen Höhe geodät. 10807 (C. К. 1862 5. 259). Bar. 422,7 Corr. 422,44 Т. 4,8t. 4,1 © a 3: N 1972,80 < 17,9 ‹ 17,6 Abs. Höhe 1537,4 Tois. = 9831’ (Ch.) 142. 14 September 11” Fr. Mündung des Fl. Artschilo in den Andaki (Zufluss des Argun). Bar. 485,1 Corr. 484,84 T. 14,0 t. 15,1 dis RC OT 2 OMC 17,0 Abs. Höhe 979,9 Tois. = 6266’ (Ch.) 980,0 (M.) BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 39 143. 15 September 8” Fr. Oberes Ende des Aul Ardot, am Fusse des oberen Thurmes. Баг. 489,6. Gorr. 489,34 TS 000; <” ТИВ, ко 574,20. 164«. 13.8 Abs. Höhe 924,0 Tois. = 5909 (Ch.) 924,1 (М.) а. « « 924,6 « (R.) ad. 144. 16 September 10/,%* Fr. Ebendaselbst. Bar. 489 3,.Corr. 2890471151 13,8 < 118 » «1.574,10 «.17,5.« 17,0 Abs. Höhe 935,3 Tois. = 5981’ (Ch.) 6. « « 936,87 « (R.) 66. ' « «1 996,4 « М.) 145. 17 September 8/* Fr. Ebendaselbst. Bar. 488,5 Corr. 488,24 T.-11,9 t. 10,0 Ик < 16 Эх 13,7 Abs. Höhe 923,1 Tois. (M. « « DD Тов. = 5897’ (Ch.) с. « « 927,2 Tois. = 5929’ Mittel aus 3 Beob. (Ch.) a. 6. с. « « 929,6 Tois. « « 2 « « ab. « « 930;,75.Tois. LG DCR) ва. bb. Stimmt mit 872,2 + 58,7 (N. 147). Ser 146. 15 September 8%,%* Fr. Fluss Andaki (oberer Argun) unter dem Aul Ardot. Bar. 496,2 Corr. 495,94 T. 10,4 t. 9,6’) о В Gr a Abs. Höhe 864,8 Tois. (M.) « « 865,6 Tois. = 5534 (Ch.) a. Relative Höhe 58,24 Tois. unter Ardot, 8% als corresp. angenommen (R.) au. I) Temperatur kühler als oben im Aul um 8/4, weil der Fluss in der Schlucht fliesst. Um 11/ ist es umge- kehrt in Folge des hohen Standes der Sonne. 40 К. Г. RUPRECHT, 147. 16 September 11” Fr. Ebendaselbst, aber etwa /, Toise niedriger (was auch die Rechnung aa. und bb. zeigt). Diese Stelle ist richtiger als die vorige. Bar. 496,4 Corr. 496,14 T. 16,0 t. 14,7 о, 5 > 505 217,8. 26 Abs. Höhe 878,8 Tois. (М.) « « 878,7 Тов. = 5619 (Ch.) 6. « « 872,2 Dois. = 5576. Mittellaus 2 Beob. а. b. (Ch.) Relative Höhe 58,73 Tois. unter Ardot LO als corresp. angenommen (R.) 66. « « 07,4 « « « aus den Mitteln 929,6 — 872,2 (Ch.) 148. 15 September 97,* Fr. Botanische Station, etwas über dem Chutor (Sennerhütte) Bachäo auf dem Wege zum Thurme Chidotani. Bar. 470,0 Corr. 469,74 T. 14,0(t. 14,0) « Tiflis « 574,35 « 17,3 « 15,8 Abs. Höhe 1116,6 Tois. = 7140’ (Ch.) 149. 15 September 10%* Fr. Birkengränze und Anfang von Rhododendron in der Nähe des Thurmes Chidotani. Bar. 450,0 Corr. 449,74 T. 14,0(t. 14,0) «© Ш < 0055 АЛ < 17,6 Abs. Höhe 1313,1 Tois. = 8396’ (Ch.) 150. 15 September 12°/,* Mittags. Botanische Station auf dem Berge Azunta, dessen Höhe barom. 13455’ (С. К. 1862 В. 278). Bar. 430,0 Corr. 429,74 T. 11,0(t. 11,0) «a 5 < 574,168, 18.2 «519.2 Abs. Höhe 1504,1 То1з. = 9619’ (Ch.) 1504,7 (M.) 151. 16 September 2'/^ Ab. Felsendach, etwas höher als der Chutor Chone, am Fusse des Maistis-mtha. Bar. 465,4 Corr. 465,14 T. 16,5(t. 16,5) er ATS td Co N2398H «Lena 19,7 Abs. Höhe 1164,3 Tois. = 7445’ (Ch.) BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 41 152. 16 September Bu Ab. In der Parallele der oberen Baumgränze (Birken), gegen- über dem Maistis-mtha. Bar. 44915. Corr! 442.241. 15,0 в 11,3 « Tiflis ‹ 572,78 « 18,6 « 19,4 Abs. Höhe 1369,6 Tois. — 8758’ (Ch.) 153. 16 September 4” Ab. Bot. Station am Anfange des schwarzen Gerölles am Maistis- па. ф 42° 36”. Bar. 432,4 Corr. 432,16 Т. 13,2(t. 13,2) « Tiflis « 572,75 « 18,6 « 19,0 Abs. Höhe 1476,6 Tois. — 9442’ (Ch.) 154. 16 September 5',* Ab. Bot. Station auf einer der südlichen niederen Kuppen des Maistis-mtha, dessen Höhe 13428’ (geod. С. К. 1862 53. 268). Ber. 405,7 Corr. 405,44 Т. 5,3 tt. 2,3 < Ш <. 07295 177.913 Abs. Höhe 1712,0 Tois. = 10947',5 (M.) « « 17125 Tois. (R.) 155. 17 September 1* Ab. Gabelspaltung des Flusses Andaki, am Fusse des Borbalo. Bar. 462,4 Corr. 462,14 T. 13,2 t. 11,0 « „8 ©, 571.70 « 17,8 « 18,4 Abs. Höhe 1166,0 Tois. = 7456’ (Ch.) 1166,1 (M.) 156. 17 September 4/,% Ab. Pass nach Tuschetien am Borbalo, nicht weit vom Passe Andaki. $ 42° 26’. | Bar. 421,8 Corr. 421,54 Т. 4,8% 4,2 « 118 в, 070.72 « 18.0 < 19,0 Abs. Höhe 1535,35 Tois. = 9818’ (Ch.) Hieher vielleicht N. 1168 С. К. «Pass über den westlichen Ausläufer des Borbalo,» barom. nur 9668’ = 1511,9. Vergl. N. 137. « «© 1536,1 Tois. (R.) Mémoires de l’Acad. Шир. des sciences, VIlme Série. 42 Е. Г. Ruprecht, 1917. 17 September 5%. Pass Andaki am Borbalo, auf dem neuen Wege. Bar. 427,5 Corr. 427,24 Т. 4,6t. 4,7 « 08 «6 15705654 a 17,8 18,0 Abs. Höhe 1475,2 Tois. = 9433’ (Ch.). N. 1182 С. К. der Pass von Andaki oder Zgarol-gchele 9377’ barom. = 1466,4 Tois. derselbe Punkt? 158. 18 September 7°,* Fr. Dorf Ukanapschawi, an demselben Orte, wie 13 September 98 № 19. Bar. 493,0 Corr. 492,74 Т. 9,7%. 9,0 CIS, 575065 170х129 Abs. Höhe 865,0 Tois. = 5531’ (Ch. M.) 6. « © 865,5 Tois. = 5534 « Mittel aus а. und 6. (Ch.) 159. 18 September 9',* Fr. Botan. Station am Berge Achadi. Bar. 462,7 Corr. 462,44 T. 11,0(t. 11,0) < МВ 3200, 3,71, 1021053 « 12.8 Abs. Höhe 1145,5 Tois. = 7325’ (Ch.) 160. 18 September 11',*. Pass und See am Achadi, an demselben Orte wie 12 Septem- ber 5,% Ab. (N. 134). Bar. 431,8 Corr. 431,54 T. 7,8t. 6,0 « 113 « 571,08 © 16,4« 13,3 Abs. Höhe 1430,0 Tois. (M.) « « 1430,1 Tois. = 9145’ (Ch.) 6. « < 1495,3 Tois. = 9114 « Mittel aus a. und 6. (Ch.). Wahrscheinlich nicht N. 1073 des С. K.; der See auf dem Pass Assuni, barom. 8690’. 161. 18 September 2% Ab. Dorf Kapari, über der Jora, am Fusse des Achadis-mtha. Bar. 495,7 Corr. 495,44 T. 11,3 t. 10,0 < 1185, aa T0 006 15 17,0 Abs. Höhe 840,7 Tois. = 5376’ (Ch.) 841,7 (M.) BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 43 162. 19 September 10/,* Fr. Thianeti, an demselben Orte wie 11 September 5% Ab. Bar. 529,2’ Corr. 528,94 Т. 15,0 t. 13,6 « Tiflis « 571,45 « 16,8 « 15,7 Abs. Höhe 572,8 Tois. — 3662’ (Ch.) b. 163. 20 September 3%,* Ab. Ebendaselbst. Bar. 5296 Corn 029.54 7% 13,0. 1533 « Milis, tu 579,35, 16.8 4.15.8 Abs. Höhe 573,9 Tois. = 3670’ (Ch.) с. « « 572,3 Тов. = 3659’ (Ch.) Mittel aus a. 6. с. Siehe 11 Sept. N. 130. 164. 20 September 5/,* Ab. Pass Padsnaris-tawi zwischen der Jora und Aragua, auf dem Wege von Thianeti nach Shinwal. Bar. 515,5 Corr. 515,24 T. 1106 9,0 « Tiflis « 572,60 « 16,3 « 14,5 Abs. Höhe 687,1 Tois. — 4394’ (Ch.) 687,3 (M.) 16». 20 September 6% Ab. Pass Nagledshis-tawi zwischen der Jora und Aragua, auf dem Wege von Thianeti nach Shinwal. Bar. 516.0 Cocr. 510,64. Т. 9,5 1.776 ю = Isis © 572.13 < 16.1.0154 Abs. Höhe 673,1 Tois. (R.) = 672,8 (M.) 166. 21 September 8° Fr. Vereinigung beider Aragua- Arme bei dem Dorfe Shinwal (Shinwani). Bar. 555,4 Corr. 555,14 T. 11,7 t. 10,0 «пы 3730er LESC 11,9 Abs. Höhe 370,9 Tois. — 2371’ (Ch.) RER N 02404". (Bar. Сапе: Ка: п. 983). 44 F. J. RUPRECHT, 167. 21 September 47! Ab. Orizchale, Vereinigung der Chewsur’schen und Pschawi- schen Aragua. Bar. 529,5 Corr.. 529,24 T.. 11,5 t..10,2 « Tilis « 572,66 « 16,6 « 16,5 Abs. Höhe 574,6 Tois. = 3673’ (Ch.) 574,2 (M.) 168. 22 September 9,* Fr. Dorf бай, Basis der Kirche. Bar. 500,9 Corr. 500,64 Т. 11,3 € 9,0 « "ТЗ “1572,93 < 149 «Ad Abs. Höhe 811,6 Tois. = 5190’ (Ch.) 811,8 (M.) 169. 22 September 10%,* Fr. Vereinigung der Cchachmat’schen und Chewsur’schen Ara- gua bei dem Dorfe Guli. Der Barometer stand у Toise über dem Niveau des Flusses. Bar. 506,9 Corr. 506,64 T. 14,9 t. 10,8 CON À (о бою 15,3:613,3 Abs. Höhe 766,3 Tois. = 4900’ (Ch.) « « 766,9 «< (R.) Corr. — 0,5 Wahrscheinlich gehört hieher N. 979 C. K. «Aragua unweit des Dorfes Guli,» bar. 4684 — 732,5 Tois. 170. 22 September 1/,* Ab. Dorf Ukanchado. Bar. 478,7 Corr. 478,44 T. 11,2 t. 10,1 «, №3 « 571,60.« 16,0.« 17,2 Abs. Höhe 1018,7 Tois. = 6514 (Ch.) а. Diese Beobachtung ist, wegen Wind und Regen, vielleicht zu elidiren. LL 23 September 77," Fr. Ebendaselbst. Bar. 480,2 Corr 479,94 T. 5,0t. 5,8 « Tiflis «. 574.40 « 14,6.« 12,1 Ahs. Höhe 994,3 Tois. = 6358’ (Ch.) 994,4 (M.) BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 45 172. 23 September 6'/^ Ab. Ebendaselbst. Bar. 481,9 Corr. 481,64 T. 9,8t. 7,0 « Tiflis « 574,98 « 15,4« 14,2 Abs. Höhe 993,4 Tois. = 6358’ (Ch.) 993,5 (M.) с. $73. 24 September 7/,* Fr. Ebendaselbst. Bar. 481,3 Corr. 481,04 T. 7,0 t. 6,2 « ТЗ ‹ 576,28 « 14,0% 8,7 Abs. Höhe 995,5 Tois. = 6366’ (Ch.) 995,6 (M.) « « 994,9 Tois. = 6362’. Mittel aus 6. с. d. (Ch.) 174. 23 September 8Y,* Fr. Gränze der Roggenfelder (Secale) über dem Dorfe Ukanchado. Bar. 454,6 Corr. 454,34 T. 7,8t. 4,1 « Tiflis « 574,45 « 14,6 « 12,8 Abs. Höhe 1255,9 Tois. = 8031’ (Ch.) 179: 23 September 9%,* Fr. Pass Tanis-gchele zwischen Ukanchado und dem See Tanie. Bar. 418,8 Oorr. 418,54 Т. 8,1t. 3,0 « : Tits. «1574,60 « 15,1« 14,2 Abs. Höhe 1582,7 (M.) 176. 23 September 12% M. See Tane oder Tanie (Tanies-mtha). Bar. 463,9 Corr. 463,64 T. 13,1t. 6,5 « Tiflis « 574,40 « 15,6 « 16,2 Abs. Höhe 1159,9 Tois. — 7417’ (Ch.) « « 1160,38 Tois. (R.) 1160,0 (M.) LM. 23 September 37,* Ab. Gegend Zwarian-meidani über dem See Tane, an der Stelle wo der oberste Bach im Thonschiefergerölle verschwindet. 46 Е, J. Ruprecht, Bar. 445,7 Corr. 445,44 Т. 5,0t. 3,4 « Tifis « 574,30 « 16,0 « 16,9 Abs. Höhe 1219,0 Tois. = 7795’ (Ch.) 1.78: 24 September 10% Fr. Pass von Во (Bloss gchele). Bar. 462,6 Corr. 462,34 T. 117% 5,5 « Tiflis « 576,10 « 15,2 « 12,8 Abs. Höhe 1174,1 Tois. = 7507’ (Ch.) 109. 24 September 10%,“ Fr. Dorf В, an einem Zuflusse der Chewsurischen Aragua. Bar. 480,3 Corr. 480,04 T. 14,0 t. 13,0 « ТЁЬ & .570605.€15,4« 135 Abs. Höhe 1029,6 Tois. = 6584’ (Ch.) & a 1029,9 « (R.)1029,8 (M. 180. 24 September 2* Ab. Vereinigung der Flüsse Ssachochi und Ssadzeli am Fusse des Berges Ssadzeie, auf dem Wege von Blo nach Dshutti. Bar. 451,8 Corr. 451,54 Т. 9,4 t. 6,3 ую 04.85 «<. 16" 34« 116,5 Abs. Höhe 1273,7 Tois. = 8145’ (Ch.) Nur zweifelhaft gehört hieher N. 973 С. К. Bar. 7823. Lot. 24 September 3'/^ Ab. Pass Ssadzèle, S. vom Berge Tschimrass-klde, Uebergangs- punkt von Blo nach Dshutti (Chews. Aragua zum Terekgebiet). Bar. 417,7 Corr. 417,44 T. + 2,8t. + 1,6 Co AS < 57455 165 « 16.6 Abs. Höhe 1590,1 Tois. = 10168’ (Ch.) « © 1583,2 Tois. = 10124’ (Bar. Cauc. Kal. п. 1157, wahrscheinlich der- selbe Pass «Sadsedse» genannt.) 182. 24 September 37% Ab. Gegend Weschatzkaro am Flusse Ssamtrechlo, am Fusse des Berges Ssadzele, in der Schlucht von Dshutti. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 47 Bar. 439,7 Corr. 439,44 Т. 4,9t. 5,2 « Tiflis ‹ 574,45 « 16,5 « 16,5 Abs. Höhe 1380,5 Tois. — 8828’ (Ch.) Schwerlich N. 1033 С. К. «Fl. Dshutti am Fusse des Berges Sachoche » barom. 7875 oder ein Druckfehler von 1000”. len: 25 September 5'/^ Fr. Dorf Dshutti (oberes Terekgebiet), Barom. etwa 3 Toisen über dem Flusse Dshutti. Bar. 465,8 Corr. 465,54 T. 4,4 t. 3,0 « | Tiflis « 573,48 « 14,6 « 7,8 Abs. Höhe 1102,2 Tois. — 7048’ (Ch.). Besser ist die Annahme 1100 Tois. für das Niveau des Flusses, weil das Dorf auf einem Abhange zerstreut liegt. « < 1108,58 Tois. = 7089’ (Bar. Саше. Kal. 1859 п. 1036 für den Fluss bei Djutti.) 184. 25 September 8%,* Fr. Kaserne bei der Vereinigung der Schluchten von Dshutti und Gudoschaur (oberes Terekgebiet). Bar. 484,9 Corr. 484,64 T. 10,1t. 9,6 « Tiflis « 573,45 « 14,7 11,8 Abs. Höhe 958,1 Tois. = 6127 (Ch.) « « 956,8 « (R.) Vielleicht nahe zu N. 1038 C. K. «Vereinigung der Fl. Dshutti, Kori und Kibi bei der Semenow-Hütte,» bar. 6055’ = 946,9 Tois. Siehe N. 137. 135, 25 September 11'/^ Fr. Dorf Kasbek, im alten Stationsgebäude. ф 42° 42”. Bar. 489,5 Corr. 489,24 T. 12,0 t. 10,8 « ШЗ © 07205 « 15,6 « 16,0 Abs. Höhe 926,1 Tois. = 5922’ (Ch.) 918,7 (R.) а. 186. 25 September 5% Ab. Ebendaselbst. Bar. 489,0 Corr. 488,74 T. 9,6%. 7,2 Nebel und Regen. CMS 90571555 «15,4 15,2 Abs. Höhe 906,2 Tois. = 5795’ (Ch.) b. « 90655) 48 К. Г. ВорвЕснт, 187. 26 September 8% Fr. Ebendaselbst. Bar. 491,5 Corr. 491,24 T. 10,3 t. + 1,0 И ТВ CO, D SONORE, 2) «2, 102 Abs. Höhe 900,5 Tois. = 5758’ (Ch.)c. 188. 25 September 5/,* Ab. Terek, Fluss unter Kasbek an der Brücke, auf dem Wege nach Görgetti; Barom. 2 Fuss über dem Niveau, was sich aber bei vollem Wasserstande ausgleicht. Bar. 493,3 Corr. 493,04 T. 8,6t. 8,0 Nebel und Regen. | ВА ue 25760 15,4 © 15.0 Abs. Höhe 868,4 Tois. = 5553’ (Ch.) « « 868,8. «7 (R.) Also 37,6 Tois. unter Kasbek 5”, was dem Augenscheine widerspricht. Die unmit- telbare Berechnung der Barom. am Terek 5Y,* und Kasbek 5* giebt auch 38,3 Tois. Höhenunterschied. Diese Beobachtung ist daher lieber wegzulassen. 189. 26 September 8/,* Fr. Ebendaselbst. Bar. 493,0 Corr. 492,74 Т. 7,0 t. + 1,0 a, ТЫ в 57093 «ll Ac N, 1056 Abs. Höhe 885,1 Tois. — 5660 (Ch.) « «885,68 Tois. (R.) Wahrscheinliche Corr. + 0,7 Tois., in Folge der Be- obachtung 8°/,%. 190. 26 September 87} Fr. Ebendaselbst, aber etwas weiter flussabwärts, der Kirche Stepan Zminda schräge gegenüber, weil T. 7,0 zu hoch war in der vorigen Beobachtung. Bar. 492,7 Corr. 492,44 Т. 3,0t. 1,0 « Tiflis « 575,96 « 14,5 « 10,8 Abs. Höhe 885,87 Tois. (R.), also 14,68 Tois. niedriger als Kasbek 8%, was mit dem Augenmaasse übereinstimmt.') 1) Relative Höhe 17,63 Tois. zwischen Terek 83/,R und Kasbek 8% unmittelbar berechnet. « « 16,25 « « a 8ий « ah « « Unterschied 1,38 Tois. (ich nahm nach dem Augenmasse an 0,5 Tois.), der sich aber auf die Voraus- setzuug gründet, dass der Barom. und T. in Kasbek von 8h bis 83/,h constant geblieben sei. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS E91, 26 September 10%,* Fr. Рама. Bar. 522,8 Corr. 522,54 T.. 7,8 t. 6,6 « Tiflis « 575,84 « 14,8 « 12,6 Abs. Höhe 644,6 Tois. = 4122’ (Ch.) 644,8 (M.) 192. N 26 September 117% Fr. Alte Station im Dorfe Lars. Bar. 537,7 Corr. 537,44 T. 9,0t. 6,2 « Tiflis « 575,69 « 14,8 «13,1 Abs. Höhe 524,7 Tois. = 3355’ (Ch.) a. 524,2 (M.) Siehe N. 196. 193. 27 September 9% Fr. Wladikawkas, 1 Tois. über dem Stadtplatze beim Kauthof. ER Bar. 559,3 Corr. 559,04 T. 10,0,t. 9,0 « Tiflis « 580,95 « 12,7 « 10,4 Abs. Höhe 397,06 Tois. (Ch. R.), a. unstatthaft in Folge eines abnormen Barome- terstandes in Tiflis. 194. 4 October 8% Fr. Ebendaselbst. Bar. 558,6 Corr..558,34 T. 12,0 6, 12,0 <, 115 « 7579,60 < 14,3 « 8,8 Abs. Höhe 363,8 Tois. (R.) 363,4 Tois. — 2324’ (Ch.) b. Siehe N. 227. « « 366,87 « = 2346,0 (Geodät. Cauc. Kalend. 1862 5.253 für den Fe- stungsthurm der Stadt.) 195. 4 October 12% М. Balta. Bar. 551,2 Corr. 550,94 T. 20,2 t. 17,2 « Tiflis « 574,75 « 16,0 « 16,1 Abs. Höhe 426,8 Tois. = 2729’ (M.) a. Siehe N. 226. 196. 4 October 2* Ab. Dorf Lars; der Beobachtungsort war etwas höher als N. 192. Mémoires de l’Acad. Imp. des Sciences, VIIme Série. = { 50 Е. J. RUPRECHT, Bar. 536,5 Corr. 536,24 T. 17,2 t. 14,2 CU ТЫ" «57440 < 16,6.«.17,9 Abs. Höhe 539,4 Tois. = 3449’ (Ch.) 5.539,5 (M.) 197: 5 October 8% Fr. Kasbek, alte Station (siehe 25, 26 September, N. 185 — 187). Bar. 492,0 Corr. AT 16, ИЗ « Tiflis « 575,25 « 14,3 « 11,0 Abs. Höhe 896,5 Tois. = 5733’ (Ch.) 4. 896,6 (M.) 198. 5 October 3,%* Ab. Höchste Stelle auf der alten Poststrasse über den Gudgora. Bar. 460,2 Corr. 459,94 T. 11,8 t. 11,3 a Tiflis) CMS TS LOL 16.8: «1171 Abs. Höhe 1197,6 Tois. = 7659 (Ch.) 1198,1 Tois. (R.) 199: 5 October 6'/,* Ab. Kaischaur, Stationsgebäude. Bar. 489,2 Corr. 488,94 T. 12,3 t. 8,0 « Titis « 573,50 « 15,8 « 13,8 Abs. Höhe 920,3 Tois. = 5885’ (Ch.) a. 920,4 (М.) 200. 6 October 7* Fr. Ebendaselbst. Bar. 488,4 Corr. 488,14 T. 10,2 t. an) THIS! Dm T0 ue 15:05 ,9 Abs. Höhe 922,8 Tois. = 5901’ (Ch.) b. 921,2 (M.) « « 9215 « — 5893 Mittel aus a. b. Siehe N. 217 — 219. 201. 6 October 9Y,* Fr. Dorf Passanaur, altes Stationsgebäude. Siehe N. 214, 215. 6,4 Bar. 532,6 Corr. 532,34 T. 15,0 t. 13,1 Hr ESF 903,8 0:0 1535 ‹. 13:9 Abs. Höhe 558,3 Tois. = 3570 (Ch. M.) а. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 51 Beobachtungen aus dem Jahre 1861. 202: 23 Februar 6* Ab. Tiflis. Höchster Punkt des Bergrückens Werkatali, über Kuki, grosse oder nördliche Machatka: ф 41° 43. Vergleiche N. 206. Bar. 64. 557,7 Corr. 557,5 T. 8,1 t. 7,0 Wind SO. « Tiflis Observ. 570,90 « 8,4 « 7,6 « 64 in Kuki (574,20 « 10,6 « 9,0) interpolirt aus 5* und 7%; die Barom.-Schwankung war = 0,2. Abs. Höhe 334,44 Tois. (R.) a. mit dem Observ. berechnet 335,2 (M.) « « 337,5 « (В.) mit Kuki berechnet (125,8 + 234,6 — 22,9), welches barom. 22,9 Tois. unter dem Observatorium liegt. ‹ < 337,6 — 2160’ Geodät. С. К. п. 640, ob für dieselbe Stelle? 334,28 = 2137,6 Geodät. С. К. 1862 8. 257 п. 4 für die «Awlabar- schen Höhen.» | 2102’ für Machata (Philadelphin, Klima von Tiflis 1857 S. 7). 203. 8 März 10%* Fr. Untere zugängliche Partie der Kodshori Schlucht, abseits von der Strasse nach Kodshori. Bar. 64. 555,0 Corr. 554,8 T. 14,0 t. 13,9 Temper. ungewöhnlich hoch. « Tiflis Observ. 571,85 « 10,9« 9,4 Abs. Höhe 368,6 = 2364 (R.) 368,9 (М.) 204. 8 März 11',* Fr. Obere zugängliche Partie der Kodshori Schlucht. Barom. stand an der Quelle beim Wasserfall. Untere Gränze von Galanthus. Bar. 64. 551,7 Corr. 551,5 T.13,2t. 9,8 « Tiflis Observ. 571,62 « 11,3 « 11,2 Abs. Höhe 390,8 = 2499’ (R.) 391,0 (M.) 205. 8 März 4'/* Ab. Hütte in der Gegend Elpi, auf dem Wege von Kodshori nach Mangliss. * К. J. Ворвеснт, Ваг. 64.:525,9 Dors b25 А.Т. 12.0. 08.2 « Tiflis Observ. 570,99 « 12,6 « 14,8 Abs. Höhe 592,4 = 3788’ (Ch.) « « 591,9 = 3785 (R.) 206. 12 April 10% Fr. Grosse oder nördliche Machatka, an derselben Stelle wie N. 202. Bar. 65. 552,7 Corr. 552,26 T. 11,6 t. 10,0 « Tiflis Observ. . 566,45 « 94‹ 9,6 Abs. Höhe 345,8 Tois. = 2211’ (Ch.) « ©, 345,3, 1 2208 U R.)I 0. Woher kommt eine so grosse Differenz von 11 Toisen (n. 202 und 206) bei einer kaum 2 Werst entfernten correspondirenden Station? Dass der Bar. 65 voll- kommen richtig corrigirt ist, beweist die sogleich darauf gemachte Vergleichung mit dem Normal-Barometer des Observatoriums (siehe S. 10). Es könnte also nur der Bar. 64 am 23 Februar um 1,26 halbe Linien unrichtig gewesen sein, was aber auch kaum möglich ist, wegen folgender Umstände: 23 Februar, Observatorium bei 13/° | 566,90 am 12 April. Bar. 64. Machatka 598,29 SN 552,46) "Bar. 65: 13,18 (Differ. 1,26) 14,44 Mithin müsste der Bar. 64, um den Unterschied von 14,44 zu zeigen, auf 557,03 gestanden haben,') er hatte also durchaus keine ‚Luft in der Torricelli- schen Leere. Es bliebe also nur übrig, diese Anomalie dem Einflusse des Win- des, welchem die Höhe von Machatka mehr als das Observatorium ausgesetzt war, zuzuschreiben. Ist diese Annahme richtig, so würde daraus folgen, dass nur Beobachtungen bei Windstillen gemacht werden dürfen, da man den Ein- fluss des Windes durch Zahlen nicht berechnen kann. Uebrigens waren diese Messungen der Machatka nur aus dem Grunde angestellt, um die Güte meiner Instrumente und die Genauigkeit barometrischer Messungen überhaupt zu prüfen. 207. 12 April 10',* Fr. Mittlere Machatka, auf deren Gipfel Gestrüpp von Rhamnus Pallasi. 1) In diesem Falle würde die Rechnung 344,25 Tois. gegeben haben, was nur um 1,0 Toise niedriger ist, als das Resultat von N. 206. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS L Bar. 65. 553,7 Corr. 553,26 T. 11,2 t. 10,2 « Tiflis Observ. 566,35 « 9,5 « 10,5 Abs. Höhe 337,0 Tois. = 2156 (Ch.) « © 133 0187 2154” (R.) 208. 12 April 10°%,* Fr. Südliche oder kleine Machatka, auf deren Gipfel Ruinen. Bar. 65. 554,9 Corr. 554,46 T. 12,0 t. 10,3 « Tiflis Observ. 566,50 « 9,6« 11,0 Abs. Höhe 327,9 Tois. = 2097’ (R.) 328,2 (M.) 209. Martkobi. Bar. 65. 531.4 Оотг. 530,96 T. 12,5 t. 10,0 « Tiflis Observ. 569,00 « 10,9 « 13,7 Abs. Höhe 536,6 Tois. (M.) Kaum der Thurm Lillo auf dem Berge 429,3 « = 2745 (С. К. п. 1401). 210. 211. Kloster Martkobi. Barom. 5 Fuss = 0,78 Tois. höher als die Basis der Kirche 15 April 8 Ab. Bar. 65. 522,7 Corr. 522,26 T. 10,3 t. 12 Regen und Windstösse « Tiflis Observ. 569,70 « 10,8 « 12,0 603,67 Tois. (R.) 607,5 (M.) a. 16 April 8* Fr. Bar. 65. 521,4 Corr. 520,96 T. 11,0 t. SAN Regen und Schnee « Tiflis Observ. 568,75 « 10,4 « 8,6) 604,66 Tois. (R.) 608,4 (M.)b. Abs. Höhe im Mittel aus a und 6. 604,16 Tois. oder 603,4 für die Basis der Kirche (R.) 607,95 «< « 607,17 « « (M.) 212. 213. 8 Mai 7'/;* Ab. Ananur, im alten Stationsgebäude. Bar. 65 Corr. 546,96 T. 17,7 t. 14,8 Г « Tilis « 569,75 « 15,3 « 17,0 } 417,7 Тов. (В. М.) 15 April 2” Ab. Ruinen einer Kirche bei dem Dorfe Klein-Lillo, zwischen Tiflis und Е. Г. Ruprecht, * 9 Mai 9% Fr. Bar. 65 Corr. 547,06 T. 15,2 $. 14,1 \ TA SOON 163 9 } 422,9 Тов. (В. М.) Abs. Höhe, im Mittel 2678’ = 420,3 Tois. (R.) 214. 215. 9 Mai 2” Ab. Passanaur, im alten Stationsgebäude. Vergl. N. 201. « Bar « Bar. 65 Corr. 529,46 T. 17,2 $. 14,7 556,1 Tois. = 3556 b. (Ch.) Tiflis, « 1569.40 10/0 770508 7@ AR.) 10 Mai 9% Fr. .65 (отт. 528,86°1.12 44.8760 547,9 Tois. = 3504 c. (Ch.) Tifis ‘« 569.35 < 12,8,7C71841)1548,3 «о (В.) Abs. Höhe im Mittel aus а. 6. с. 554,1 « = 3543 (Ch.) « « « GOT 2.553,3, (В. 216. 10 Mai 127. Quischet, temporaire Station, Hütten am Fusse der steilen Bergstrasse, auf dem alten Wege nach Kaischaur. Bar. 65 Corr. 510,16 T. 12,4 +. 10,0 « Tiflis « -568,85 « 12,8 « 10,4 Abs. Höhe 703,2 Tois. = 4497’ (Ch. M.) 217 — 219. 10 Mai 4* Ab. Kaischaur, alte Station. Siehe N. 199, 200 und 418. . 65 И 9212 To. —5B01/(Ch) © 02 0) Tiflis « 568,25 « 13,2 « 11,2 . 65 11 Mai 10% Fr. Corn. 183,86 7. 150 6 00 } 931,5 Тов. — 5957 (Ch.) d. 931,2 (М. Tiflis Mie 568.951 12,9 « 11,6 . 65 12 Mai 9% Fr. nn RE SE 98.0 Toi. — 5870. (Ch) e. ЭЛЯ ЗВ Tifis « 569,20 « 12,0 « 9,0 Abs. Höhe im Mittel aus с. d. e. 923,6 Tois. = 5906’ (Ch.) 923,4 (M. 220 — 222. 12 Mai 4%,* Ab. Kobi, alte Station im Dorfe. сх Qt BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. Bar. 64 Corr. 471,38 Т. 9,1t. 5,0 N р я Tiliis а 56807 « 124 « 100 | 1024,8 То. = 6553' a. (Ch.) 1024,8 (M.) 13 Mai 10*. Bar. 64 Corr. 469,58 Т. 12,3 t. 4,5 Sturm und Regen. | « Tiflis « 565,20 « 12,3 « 10,7 } 1023,4 Тов. = 6544" b. (Ch.) 1023,1 (M.) 13 Mai 2”. Bar. 64 Corr. 468,48 Т. 11,0%. 6,4 | Regen. « Tiflis « 563,70 « 12,3 « 11,1 À 1026,9 Тов. = 6567’ с. (Ch.) 1024,9 (M.) 5 Abs. Höhe im Mittel aus a, 6, с, 1025,0 « 6558’ (Ch.) 1024,2 (M.)s. N. 422. 223. 224. 13 Mai 6/^ Ab. Kasbek, alte Station. Siehe N. 185 — 187. 197. 423. Bar. 64 Corr. 481,78 T. 11,1 t. 3,5 Regen. « Tilis « 565,45 « 11,5 « 6,0 906,4 Тов. = 5796’ e. « Ат < 559.901 «| 7,7. « 6,3.)897,6 «. = 5740: ав. : 14 Mai 7” Fr. « 64 « 483,98 « 10,1« 3,1 klar. « Tiflis « 568,15 « 10,6 « 7,6 908,7 Тов. = 5811’ (В. Ch.) f. 2 h 889,0 « = 5685’ (R.) bb. « Alagir « 555,70 « 7,0« 6,4 | 9045 « (Ch) Abs. Höhe im Mittel aus аа. bb. 893,3 Tois. = 5713’ (Ch.) « « « «ее. т 907,5 Tois. = 5803' (Ch.) 225. 14 Mai 5” Ab. Lars, alte Station und Dorf. Bar. 64 Corr. 529,68 T. 13,2 t. 11,7 « Tiflis < 569.35 « 12,2 « 15,2 « Alagir « 557,44 « 11,3 « 11,2 Abs. Höhe 544,7 Tois. — 3483’ mit Alagir ber. (Ch.) « « 551,7 Tois. = 3528’ mit Tiflis ber. (Ch.) с. 551,5 (M.)s. N.192 u. 196. « «© 538,9 Тов. = 3444 Mittel aus a. 6. с. (Differ. Extreme 27 Tois.) 1) Bar. Alagir hat überall die Corr. + 0,20 erhalten; daher eine Differenz von + 0,06 gegen die ursprüng- liche Annahme bei der Berechnung; in einigen mit ! bezeichneten Fällen ist diese Differenz eine andere bis —0,04 und bis + 0,21; meine Elemente und Interpolationen sind nach stündlichen Beobachtungen eingetragen, die spe- ziell für mich gemacht wurden. 56 К. Г. RuPpREcHT, 226. 15 Mai 7% Fr. Station Balta. Bar. 64 Corr. 546,28 Т. 13,9 t. 9,6 « ТЫ © 571.504 св « ‚Alasır «< 55900 < 78,7 « 94 Abs. Höhe 425,7 Tois. = 2722’ mit Alagir ber. (Ch.) « < 430,7 Тов. = 2754 mit Tiflis ber. (Ch. M.) 6. Siehe N. 195. « « Mittel aus a. 6. (deren Diff. 3,9 Tois.) 428,7 Тов. = 2741. 227. 15 Mai 11*. Wladikawkas. ф 43° 1’. Siehe N. 194, in derselben Höhe eines an- deren Beobachtungsortes. Bar. 64 Corr. 554,48 T. 14,9 t. 13,0 « Tifis « 571,40 « 12,3 « 16,6 < „Alasıraaa 1058 90 < ТЕТ с 13,3 Abs. Höhe 360,0 (— 1) Tois. = 2302 (— 6) mit Alagir ber. (Ch.) « «© 369,7 Tois. = 2364’ mit Tiflis ber. (Ch. M.) с. « « im Mittel aus b. с. (Diff. 6 Tois.) 366,8 (—1,0) Tois.— 2346 (— 6) Fuss. 298. 21 Mai 10%. Fluss Ardon bei der Kaserne Nechas. Siehe n. 425. Bar. 64 Corr. 552,88 T. 16,5 t. 14,0 « Тв CROIS 0 ME" 0) 16,3 a Азот ‹ 05900 ‹ 150< 171 Abs. Höhe 371,7 = 2377 mit Alagir ber. (Ch.) aa. « © 371,9 = 2378’ mit Tiflis ber. (Ch.) 371,8 (M.) а. | 229: 21 Mai 11%. Felsenhöhle mit Schwefelquelle, deren Temp. 9,3° В. Siehe п. 426. Bar. 64 4Corr. 550.98: Т.17.96 155 А: ОУ о « Alagir « 559,00!« 15,5 «(17,5) Abs. Höhe 387,4 = 2477’ mit Alagir ber. (Ch.) аа. « < 387,7 = 247% mit Tiflis ber. (Ch.) а. 230. 21 Mai 1/,*. Fluss Ardon beim Aul Опа]. Siehe п. 428. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 57 Bar. 64 Corr. 541,73 T. 18,5 t. 16,8 «| Tiflis: =, 569,72 «4 .16,4,6,19,8 « Alagir « 558,64!« 16,9 « 18,3 Abs. Höhe 459,4 Tois. = 2938’ mit Alagir ber. (Ch.) аа. « < 469,3 « = 2956 mit Tiflis ber. (Ch.) а. 231. 21 Mai Зи/. Fl. Ardon unter dem Ап] Misurzi. Bar. 64 Corr. 536,53 T. 16,2 t. 14,6 « Tiflis « 569,53 « 16,9 « 20,0 « Alagir « 558,45 « 17,0 « 16,4 Abs. Höhe 499,3 Tois. — 3193’ mit Alagir ber. (Ch.) ‹ с 499,8 « = 3196’ mit Tiflis ber. (Ch.) 232. 21 Mai 4/,*%. Fl. Ardon, bei der Einmündung des Flusses Sadon. Siehe п. 429. Ваг. 64, .;Corr. 551,584 15,9 13,6 « Tiflis « 569,53 « 17,0« 19,3 « Азот « 558,45 « 17,0 « 16,4 Abs. Höhe 537,9 Tois. = 3440’ mit Alagir ber. (Ch.) aa. « а 5395 « = 3450 mit Tiflis ber. (Ch.) 539,4 (M.) а. 233 — 238. Sadon, in der Festung, 88 Fuss (13,76 Tois.) über der Basis der Kirche von Sadon, durch geod. Nivellement bestimmt. 21 Mai 6%. Bar. 64 GCorr-517,53 T. 15,8 16 13,3 ‹ ТИВ «569,40 « 16,6 «18,7 | 020% er y en; « Alagir « 558,51 « 16,0! «(14,5) 656,3 « = 4197’ (Ch.) aa. 22 Mai 10% Fr. Bar. 64 Corr. 516,43 Т. 15,0 t. 16,9 Ор Fa £ a 661,6 « — 4231’ (Ch) бони = 4934%, (R.) bb. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme Série. 8 « Alagir « 557,60 « 16,2 « 17,2 | 58 Е. J. RupREcHT, 22 Mai 8Y,* Ab. Bar. 64 Corr. 516,08 T. 15,1 t. 12,0 « Tiflis « 567,88 « 16,7 « Е Tois. (M.) 654,3 « — 4184’ (Ch.)e. « Alagir « 556,76! « 17,01! « 12,5 651,5 « = 4166 (Ch.) cc. 23 Mai 27h. Bar. 64 Сотг. 514,98 T. 15,0 t. 15,0 « Tilis ‹ 565,85 « 175 22,8 [ 00. Fois.) 654,8 « = 4187’ (Ch.) 4. « Alagir « 556,36! « 16,7« 16,9 661,6 « = 4231’ (Ch.) dd. 24 Mai 8% Fr. Bar. 64 Corr. 513,73 T. 14,2 t. 12,0 669,1 Tois.(M.) « Tifis « 567,50 « 16,6 « ORNE a — 4279 (Ch)e « Alagir « 554,10 « 13,0 «(12,8) 653,4 « 4178 (Ch.) ee. 24 Mai 1%. Bar. 64 Corr. 513,33°T.18,2(.718.2) pe 665,8 Tois. (M.) « Tiflis « 566,15 « 17,0 « 14,6 | 6663 « — 4261 (В) / « Alagir « 555,30 « 12,8 «(11,0)') 670,5 « = 4237 (R.) ff Abs. Höhe aus 6 Beob. über Alagir ber. 659,2 Tois. = 4215’. Be 4 « Tifis « 6612 « = 4228. 661,1(M.) 239. 22 Mai 11'/*%. Vereinigung des Fl. Urston-don mit dem Sadon. Barom. 1 Toise über dem Niveau des Flusses. Bar. 64 Corr. 500,43 T. 16,9 t. 15,1 « Tiflis « 568,70 « 16,9 « 19,6 « Alagir « 557,43! « 18,0! «(17,7) Abs. Höhe 800,7 Tois. — 5120 mit Alagir ber. « «© 804,3 « = 5143 mit Tiflis ber. 2 (Ch.) Correct. — 1 Toise = — 6). 1) Die äussere Temp. vom Alagir Observ. am 24 Mai war 7% früh = 12,7°, um 10h = 13,0°, um 2% = 10,3°, bald darauf Regen. Befremdend ist zwar t — 10,3, ebenso wie die hohe Zahl 670,5 Tois., stellt man aber t — 15,0 in Rechnung, so erhält man noch 2, Toisen mehr. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 59 240. 22 Mai 12". Vereinigung der Flüsse Poswereki und Kiwone zum Fl. Sadon, beim Aul Sgit. Bar. 64 ' Corr. 492,68 T. 18,1 t. 15,3 « Tiflis « 568,45 « 16,9 « 20,0 « Alagir « 557,40! « 18,4! « (17,9) Abs. Höhe 870,2 Tois. — 5565’ mit Alagir ber. (Ch.) « © 874,0 « = 5589’ mit Tiflis ber. (Ch.) 873,9 (M.) 241. 22 Mai 1',*. Botanische Station über Sgit. Bar. 64 Corr. 478,78 :T.116,1;t. 13,3 о ; 567.90. « 17,1« 21,3 « Alagir « 557,25! « 18,0 « 18,5 Abs. Höhe 990,5 Tois. — 6334’ mit Alagir ber. (Ch.) « с 9940 « = 6356’ mit Tiflis ber. (Ch.) 993,9 (R.) 242. 22 Mai 4%. Pass von Sadon nach Digorien. Bar. Beobachtung 1 То. tiefer. Bar. 64 Corr. 445,03 T. 11,8t. 8,4 «= Tiflis, («4 567.35: <”. 1257: «21,7 ® Мао, 0557. 151% 18:1 < 16,9 Abs. Höhe 1294,7 Tois. = 8279’ mit Alagir ber. (Ch.). Ich fand 1295,3 Tois. Correct. + 1 Toise. « « 1299,0 Tois. = 8307 mit Tiflis ber. (Ch.) « « 1277,6 « = 8170’ Barom. С. К. п. 1196. 243. 24 Mai 10%#. Fluss Chod, am Fusse des Wasserfalls, unweit Sadon. Bar. 64 Corr. 497,43 T. 14,8 t. 13,5 CUS 3 5066,31 « 17,2 « 18,8 Аа «| 554,84 « 18,5! « (12,5) Abs. Höhe 805,2 Tois. — 5149’ mit Alagir ber. (Ch.) 5506 mir dis her. (ON) Е. J. Ruprecht, 244. 24 Mai dise Oberster Stollen in der Chod’schen Schlucht bei Sadon. Bar. 6422 Corr. 488.731. 144. 61122 «ив 7 1,2966, 30.001 7,2700 8% « Alagir « 555,00 « 13,4! «(11,7) Abs. Höhe 875,7 Tois. = 5600’ mit Alagir ber. (Ch.) \ ‹ « 880,9 « = 5633’ mit Tiflis ber. (Ch.), 880,7 (M.) 245. 24 Mai 12*. Unterster Stollen in der Chod’schen Schlucht bei Sadon. Bar. 64 Corr. 495,48 T. 15,9 t. 15,0 « SENS «7566,09 7« 17.2% 18,4 « Alagir.« 555,10! « 13,3! « (11,6) Abs. Höhe 821,9 Tois. — 5256’ mit Alagir ber. (Ch.) « © 824,7 « = 5274" mit Tiflis ber. (Ch.) 246. 247. Mosdok, 1 Toise über der Basis der Kathedralkirche beim Kaufhofe. 1 Juni 67 Fr. Bar. 64 Corr. 594,80 T. 15,7 t. 13,6 « 65 « 594,73 « 15,9 « 13,6 «< ТВ 9х ‚5724634. D 11.0... 71.8 Тов. — A597: « "Ао LC 561.207, 1152 114... 736 « — 411 06 1 Juni 7* Fr. Bar. 64 Corr. 594,80 T. 15,7 t. 14,0 « 65 « 594,78 « 15,6 « 14,0 о ТЕН COTON А о 7,9018: — 45000) N « Alagir « 561,20 « 11,2« 11,4..71,9 « = 460’ bb. wäre vorzuziehen mit Corr. — 1 Toise. Abs. Höhe, Mittel aus aa. bb. 72,7 Tois. = 465’ (Ch.) Correct. — 1 Toise——6",. 74,2 Tois. = 474% Geodät. Nivell. Acad. 1836 (С. K. 1862 n. 235) für die Kuppel der Kathedrale. 69,0 Tois. = 441’ Bar. Meyer 1829 für den Terek bei Mosdok (C. K. n. 1041). 604’ Bar. С. К. п. 838 für die Stadt. 248. 4 Juni 6/,* Fr. Tschirijurt, in der Stanitza, 1 Toise über dem Sulak. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM ÜAUCASUS. 61 Bar. 64 Corr. 595,80 T. 16,1 t. 16,0 “Tiflis <. 567,80, « „15,4 « 12,5 « Alagir « 557,85 « 11,6 « 10,2 Abs. Höhe 38,9 Tois. = 249’ mit Alagir ber. (Ch.). Ich fand 39,3 Tois.—1 Tois. Corr. « « 241 « 154’ mit Tiflis ber. (Ch.) « « 58,2 « 340’ Barom. С. К. 1059. 249. 5 Juni 7/,* Fr. Stadt Petrowsk im Leuchtthurme, 20 Fuss unter dem Knopfe des Flaggstockes, der trigonometrisch 171,3 Fuss über dem schwarzen Meere bestimmt ist. ф 43° 0’. | : Bar. 64. 597,95 Corr. 597,75 Т. 16,2 t. 14,8 « Tiflis « 568,68 « 15,4 « 13,1 « Alagir « 557,60 « 11,0 « 10,4 Abs. Höhe 24,1 Tois. = 154’ mit Alagir ber. (Ch.). Ich fand 25,0 Tois.=160,7 +20, also Differenz 9,36 Fuss für den Knopf des Flaggstockes oder für Alagir. Siehe S. 12. « < 16,9 Тов. = 108’ mit Tiflis ber. Zu verwerfen. 250. 5 Juni 8% Fr. Ein Fuss über dem Niveau des Caspischen Meeres, unter dem Leucht- thurme von Petrowsk. ф 43° 0”. Bar. 64. 603,0 Corr. 602,80 T. 16,2 t. 15,0 « Tiflis CODE MON По, 19.3 « Alagir a 2997,99 Cr 11,2 « (107) Abs. Höhe — 85 Fuss (Ch.) mit Alagir ber. Ich fand in der absol. Höhe des Caspi- schen Meeres oder auch Alagir’s eine Differenz von 4 Fuss, während die relative Höhenberechnung des Meeres und Leuchtthurmes bis auf 0,4 Fuss stimmte. Siehe 5. 12. j « « — 128 Fuss mit Tiflis ber. Zu verwerfen. « < des Casp. Meeres — 85,9’ = — 13,43 Tois. (С. К. 1862). 251 — 261. Temir Chan Schura. In der Kanzlei der Civilverwaltung bei dem Ischkarti-Thore, und beinahe in gleicher Höhe. Die folgenden Beobachtungen sind nur angestellt, um die Correction der Barometer zu sichern, und als correspondirende Beobachtungen für die Punkte vom 8, 9, 10 und 17 Juni. Die bar. Bestimmung eines neuen Niveau aus dem geringen Höhenunterschied der Denkmäler gelang jedoch nicht. % 42° 50". 62 Е. J. Ruprecht, LA 7 Juni 7* Ab. Bar 64 Corr. 572,00 T. 16,2. Bar. 65 Corr. 572,00 T. 16,3!) Tip 572 0059111327 11 Juni 7/,* Ab. Bar. 64 Corr. 567,4 T. 16,1 i « Tiflis ‹ 567,45 « 17,4 t. 18,7 16 Juni 8* Fr. Bar. 64 Corr. 567,7 T. 16,7. Bar. 65 Corr. 567,45 T. 15,5 « Tiflis «7567,85 « МТ. 81 17,2 « «11/,%(—11',%).Bar.65(11'/,%) C.567,6 T.16,0. Bar. 64 Corr. 568,0 T. 18,3 « Tiflis 11% « 567,90 « 18,6t.20,2.12%567,90T.18,4t.21,0 «© «a, 117. Bar. 65 ©0507. 95 62 Е 172, also in Ул um 0,4 höher. « 11/8 Ват, 64 « Core: 568 00. ПИТЬ 174 4 « Tiflis « 567,90 « 18,4 « 20,8 .232,5 Тов. = 1487 « Alagir « 557,98 « 14,8 «(15,0).245,05 « = 1567 « « 12% Bar. 64 Corr 567.94 т. 16,6. "Ваг. 65°Corr. 567,85 Т. 162 «28 5 067.90 «3.4 621.0 17 Juni’ 7 Er. Bar. (65MMCorr 570.85 т. 9 « Tifis « 572,50%« 17,6 t. 14,0 GO © 10% Ab Bar 65, от ЭТ ot, cn Ab. Ban. 6 Conan то т. 169 « Tiflis « 572,30 « 18,4 t. 17,6 20 Juni 10% Fr. Bar. 65 Corr. 566,05 T. 17,7 CUITS @ 2 567590 < 19,0. 1. 22,7, Abs. Höhe 237,1 Tois. — 1516’ (Barom. C. K. n. 1520.) Vergl. n. 256. 262.968. 16 Juni 11% Fr. Basis der 2 Denkmäler ausserhalb Т. Ch. Schura, die trigonome- trisch auf 235,9 Tois. = 1508,6 Fuss bestimmt ist. (С. К. 1862 $. 256.) $ 42° 50°. Bar. 64. 568,4 Corr. 568,20 T. 19,5 t. 18,4 « Tiflis « 567,90 « 18,6 « 20,2 ..233,16 "Тов. = 1491 (Ch.) 233,28 (R.) « Alagir « 557,91 © 1475149). 2451 я — 569 CR) 246.2) 17 Jung Br. Bar. 64. 571,3 Corr. 571,10 T. 15,8 t. 15,4 « Tiflis « 579,63 « 17,6 « 14,9. .243,9 Тов. = 1560’ (Ch.) 245,6 (R.) « Alagir Lu «0 560,65.% 188 41451242 910 =) 1553’ (Ch.) 244,1) Abs. Höhe im Mittel 245,1 über Alagir ber., 239,4 über Tiflis ber. (R.). 1) Die angebrachten Correctionen sind — 0,20 für Bar. 64 und — 0,05 für Bar. 65. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 63 264. 9 Juni 7* Fr. Féstung Eugeniewsk, Haus des Regim. Comandeurs. Bar. 64 Corr. 591,40-T. 17,6 t. 21,1 « Tiflis « 574,60 « 15,5 « 12,1 Abs. Höhe 108,8 Tois. = 696’ (Ch.) « с 112,6 « = 720 Bar. С. К. 1859 п. 1557 für die Festung. « @ 123,9 « = 792’ Bar. 0. К. 1862 п. 995 für die Festung. « «904 « = 578 Bar. С. К. 1862 п. 952 für den Sulak bei der Brücke. 265. 9 Juni Ay Ab. Botan. Station über Gimri. Bar. 64 . Corr.. 528,40 T. 12,9 t. 12,0 © ШВ 279.93 <. 15,9 < 14,7 Abs. Höhe 590,2 Тов. = 3774’ (Ch.) 266. 10 Juni 6* Fr. Aul Gimri, Haus Mahoma Isa Ogly, ein paar Toisen niedriger als das Haus und der Geburtsort Schamyl’s. Bar. 64 Corr. 570,40 T. 15,9 t. 14,0 CHRIS ©" 572,25 « 15,6 «. 13,4 Abs. Höhe 249,0 Tois. (R.) 249,1 (M.) 267. 10 Juni 9* Fr. An der Vereinigung des Andischen und Awarischen Koissu, Anfang des Sulak. Bar. 64 Corr. 581,40 T. 18,4 t. 15,0 © 176 «072.00 € Tiflis « 568.60 « 16.1 « 15/4) 467,6 Тов. = 2926’ (Ch.) 457,5 (M.) a. 17 Juni 107% Fr. Bar. 64 Corr. 544,30 T. 18,9 t. 18,1 « Tiflis « 572,65 « 17,6 « 16,9 17 Juni 10 Fr. . Bar. 64 Corr. 544,25 T. 18,3 t. 18,1 « Tilis « 572,60 « 17,7 « 17,3 Abs. Höhe im Mittel aus a. 6. с. 460,5 Tois. = 2945, | 462,3 Tois. = 2956’(Ch. M.)b. | 461,6 Тов. = 2952’ (Ch.) 461,7 (M.) с. 272. 17 Juni 12”. Alt-Koronai, in der Moschee (unten). Bar. 64 Corr. 521,60 T. 17,9 t. 15,1 « Tiflis « 572,10 « 18,0 « 19,6 Abs. Höhe 651,5 То. = 4166’ (Ch.) 646,1 (M.) 27Э: 214. Pass Jol-tau, zwischen Gimri und Koronai. Siehe N. 268. alu, ПУ Bar. 64 Corr. 487,90 T. 13,1°t. 12,4 « Tiflis, ,« 501.90. 118 3 0219 17. Juni 5% Ab. Bar. 64 Corr. 487,40 T. 10,5 t. 11,2 « Tiflis « 571,00 < 18,8 « 22,8 Abs. Höhe im Mittel aus а. 6. с. 934,9 Tois. = 5978’ (Ch. М.) 935,9 Tois. = 5985’ (Ch.) 936,2 (M.) 6. 930,1 Tois. — 5948’ (Ch. M.)c. 209.210. Spitze des nächsten Berges beim Pass Jol-tau. 17 Juni 2%. Bar. 64° Corr. 481,10 T. 12,3 t. 10,6 A re Rs | 994,0 Tois. — 6356’ a. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 65 17 Juni 4*. Bar. 64: Cörr. 481,10 T. 10,9 t. 11,4 «о ВН &«, 15971,15. € 519,0 22,6 Abs. Höhe im Mittel aus а. b 995,8 « = 6368' (Ch.) 997,6 Tois. = 6379’ b. 277. 17 Juni 44" Ab. Höchster Gipfel des Gimrischen Berges beim Pass, Ort der Stein- pyramide. Dieser oder der vorige Punkt (275, 276) ist im C. K. 1859 n. 552 durch ei- nen Schreib- oder Druckfehler um etwa 1000 Fuss zu hoch angegeben, nämlich 7420’ — 1160,3 Tois. Ebenso im C. K. 1853 auf 7507. Bar. 64 Corr. 479,20 T. 9,1t. 9,4 « ТН «I ‘5707 с 18.9 ‹ 22,7 Abs. Höhe 1001,3 Tois. = 6403’ (Ch.) 1001,2 (M.) 278: 21 Juni 8'/^ Fr. Dshungutai, Schlossgebäude des Mechtulin’schen Chans. Bar. 64 Corr. 550,40 T. 18,0 $. 19,9 « Tilis «565,10 « 19,9 « 21,0 Abs. Höhe 351,9 Tois. — 2250’ (Ch.) 351,7 (M.) « « 344,5 « = 2203 Bar. C. К. 1851 verbessert in:, ,.. © «3315 « — 2120 Bar С. К. 1859 п. 1459 |} für das Dorf Dshungutai. 279. 21 Juni 2*. Pass über den weissen Berg, zwischen Dshungutai und Kutuschi. Bar. 64 Corr. 496,90 T. 19,7 +. 18,1 « Tiflis « 563,75 « 21,0 « 25,8 Abs. Höhe 807,5 Tois. — 5164’ (Ch. M.) « « 8033 « = 5137 (С. K.-1859 п. 1234). 280. 22 Juni 8°," Fr. Basis des Dorfes Dshualy. Bar. 64 Corr. 514,60 T. 19,0 t. 20,1 « Tiflis « 564,80 « 19,9 « 18,5 Abs. Höhe 652,1 Tois. = 4170’ (Ch.) 652,2 (M.) 281. 22 Juni 11" Fr. Kutuschi, oberste Gebäude des Aul und höchster Punkt des Weges. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. 9 66 Е. J. RuUPREcCHT, Bar. 64 Corr. 497,10 T. 18,0 +. 17,5 « Tiflis « 564,85 « 20,0 « 19,5 Abs. Höhe 804,7 Tois. = 5146’ (Ch. В.) Hiemit stimmt gar nicht 1071,2 = 6850’ Bar. С. К. 1862 п. 984 für den unteren Theil des Dorfes im Thale. Eher geht 7210’ (C. K. 1859 n. 554) für die Haupthöhe, den höchsten Berg in der Umgebung von Kutuschi. 282. 22 Juni 29”. Kasi-Kumuch-Koissu, zwischen der neuen Brücke und dem Aul Chod- shalmachi. Bar. 2 Fuss über dem Niveau des Koissu-Flusses. Bar. 64 Corr. 539,20 T. 21,0 t. 19,3 « Tiflis «1 564,66: ‹ 20,3.« 19,2 Abs. Höhe 442,6 Tois. = 2830’ (M.) Correct. — 2 Fuss. 283. 23 Juni т: Fr. Pass zwischen Kuppä und der Salty- (Saltinskischen) Brücke, höchster Punkt des Weges zwischen dem Kasi-Kumuch-Koissu und Kara-Koissu. Bar. 64 Corr. 509,30 T. 16,2 $. 15,1 «1 © 564:35.« 18:93 205 Abs. Höhe 713,7 Tois. = 4564' (Ch.) 713,6 (M.) Nicht sicher gehören hieher die Angaben: 4801’ (С. К. 1859 п. 571) für den Berg von Kuppa und 4973’ (Bar. C. K. 1862 n. 859) für den Pass zwischen Kuppa und dem «Dorfe» Salty, also auf dem südlichen Wege? 284. 23 Juni 2/". Kara-Koissu, bei der Salty-Brücke. Bar. 64 Corr. 546,30 T. 20,3 t. 19,1 р ПУ Ve 7566.05. ©1920. < 237 Abs. Höhe 401,3 Tois. = 2566’ (Ch.) 401,1 (M.) « мб 3510 (Bar. C. K. 1862 n. 940). 285. 23 Juni 44 Ab. Pass zwischen der Salty-Brücke (Kara-Koissu) und Korodach- Brücke (Awarischer Koissu) beim Dorfe Muroda. Bar. 64 Corr. 505,50 T. 18,7 t. 16,6 « Tiflis « 566,47 « 20,4 « 24,5 Abs. Höhe 747,7 Tois. — 4781’ (Ch.) 747,6 (M.) BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 67 28612817: Alexander-Stollen in der Schlucht bei Korodach. 24 Juni 107" Fr. Bar. 64 Corr. 540,40 T. 17,0 t. 15,8 « Tiflis « 568,90 « 18,6 « 16,5 « a 012% Вар 64 Cörr. 540.20. Т. 18:04. 17,0) « Tiflis « 568,90 « 18,9 « 18,0 Abs. Höhe der Beob. 286: 460,7 Tois. = 2946’ (Ch.) 460,6 (M.) 288. 24 Juni 11' x Fr. Awarischer Koissu bei der Brücke von Korodach. Bar. 64 Corr. 554,00 Т. 16,2 t. 13,1 « Tiflis « 568,90 « 18,8 « 17,7 Abs. Höhe 349,2 Tois. — 2233’ (Ch.) 349,1 (M.) 289 — 293. Gunib. In der zeitweiligen Wohnung des General Lasareff, als Haltpunkt für cor- respondirende Beobachtungen. 24 Juni 10%* Ab. Bar. 64 Corr. 520,80 T. 15,7 COS = 560950 « 18.26. 15,3 27 Juni 8° Fr. Bar. 64 Corr. 520,80 T. 16,0 « ТЫ ‘<. 570,30 « .18,0 1..18,2 « ‹ 8% Ab. Bar. 64 Corr. 520,80 T. 16,5 « Tiflis « 568,50 « 19,8 t. 19,7 « « 9% Ab. Bar. 64 Corr. 520,80 T. 16,1 « Tilis « 568,65 « 19,7 t. 19,1 29 Juni 127,4. Bar. 65 Corr. 521,75 Т. 16,8 t. 19,1 « Tiflis « 569,83 « 20,4 « 25,0 Abs. Höhe aus der Beobachtung 293 ...... 630,5 Tois. — 4032’ (Ch.) 631,9 (M.) « «= Bar. 0. К. 1862 В. 308 в. 988..6133 « = 3922. 294 — 299. Gunib. Haus des Gehülfen, nach geodät. Nivellement 20 Fuss niedriger, als das Haus des Generals. Die Beobachtungen N. 295 — 298 führte aus H. Ingenieur-Capitain Tscherep. * 68 Е. Г. ВорвЕСНТ, 26 Таш 12%. Bar. 65 Corr. 521,50 Т. 15,3. Bar. 64 Corr. 521,55 T. 15,8 « Tiflis с ® 570.70. х 18,46 19.8 27 Juni 97%. Ваг. 65 Сотг: 520.75 1. 219 « ТО «570.23 18.46. 19:6 « < ТИВ Bar. 65° Со. 520,051. 14.6 « 118 с 269.05 < ПОЗЕ 23,3 c'e 18%... Вар: 6014 Corr 519,85 1.3 «15 №1 568.60 « 2026 25.6 « « 47%. Bar. 65 Сотг. 519,85 Т. 14,9 CN ТИ с обо, Оо ОЗУ « ©. 8%. Bar: 65, | Оотг. 5208 ТТТ «’ 1113) «568.45 ‹ ТОВЬ 19,9 300. 301. 27 Juni 9/# Fr. Feldmarschalls-Stein im Birkenwäldchen, im Niveau der untersten Gebäude des Aul Gunib, der auf 5106’ bestimmt ist (Bar. C. K. 1862 n. 989). Ort der Gefangennehmung Schamyl’s. Bar. 64 Corr. 504,30 T. 19,7 +. 15,1 : ‚ Ti a ee | 783,5 Тов. = 5010’ (Ch.) 783,3 (M.) a. 27 Juni 7? Ab. Bar. 64 Corr. 503,80 T. 15,4 t. 13,9 « Tiflis? < .569.40 ‹ 20,0% 222 Abs. Höhe im Mittel aus а.6. 776,1 « = 4963’ (M.) } 768,9 « = 4917 (Ch. M) b. 302. 305. Spitze von Gunib, trigon. bestimmt 7742,5 Fuss = 1210,7 Tois. (С. К. 1862 В. 256), als Stützpunkt für die übrigen Bar. Beobachtungen. 4 42° 24”. 27 Juni 2%. Bar. 64! Corr. 454,50 T. 15,5.t. 11,5 « Tiflis « 568,85 « 19,6 « 24,0 | 97 Juni 3%. Bar. 64 Corr. 454,50 T. 15,3 t. 14,3 « Tiflis « 568,65 « 20,0 « 23,6 Abs. Höhe im Mittel aus a. db. 1233,9 « = 7890 (R.) ‹ _« (mittelst Kipregl. С. К. в. 548) 7680’ — 1201,1 Tois. 1232,3 Тов. (В.) 1232,1 (Ch.) а. } 1285,6 « (В.) 6. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 304. 27 Juni 5” Ab. Botan. Station unter der Spitze von Gunib. Bar. 64 Corr. 464,80 T. 15,7(t. 14,2) e ТБ: Ve 568.35 120,370 93.7 Relat. Höhe 96,3 Tois. (R.), also abs. Höhe 1114,4 Tois. = 7126. 305. 29 Juni 1/,%. Gemüsegärten unter dem Lager von Gunib. Bar 65° Gorr. 529,85 T. 19.2%. 18,8 « Tiflis « 569,66 « 20,4 « 25,3 Abs. Höhe 563,0 Tois. = 3600’ (Ch.) 306. 29 Juni 17*. Niveau des Kara-Koissu, an der Brücke von Gunib, auf der Strasse nach Salty, linkes Ufer. Bar. 65 Corr. 542,25 T. 20,0 t. 19,6 «. Tiflis « 569,49 « 20,6 « 25,5 Abs. Höhe 456,8 Tois. — 2921’ (Ch.) 457,4 (M.) « © 445,0 « = 2846 (Bar. С. К. 1862, 8. 306, п. 941), am rechten Ufer, bei (derselben?) Brücke an der Mündung eines kleinen Baches. 307. 308. 29 Juni 10°%,* Ab. Aul Tilitl, am unteren Ende des Begräbnissplatzes, bei einer kleinen Brücke, auf dem Wege nach Golotl. Bar. 64 Corr. 507,10 T. 15,2(t. 15,2) . « Tiflis « 569,92 « 20,2 « 19,5 750,6 Tois. (M.) 30 Juni 8/1 Fr. Bar. 64 Corr. 506,80 T. 15,5 t. 17,3 Br € ТИВ « 57096 ‹ 198 « 20,9 | 765,5 « = 4895 (Ch. M) Abs. Höhe im Mittel 758,0 « = 4847’ (M.) 309. 30 Juni 12%. Niveau des Awarischen Koissu an der Brücke beim Aul Golotl. Bar. 64 Corr. 549,40 T. 21,9 t. 21,6 © 0e 570.30. ‹. 20,5. «,25,5 Abs. Höhe 408,0 Tois. = 2609’ (Ch.), 407,1 (В. М.) 70 Е. Г. ВорвЕеснт, 310. 30 Juni 7 — 7/,* Ab. Höchster Punkt oder Rand am steilen Abfalle des Awari- schen Plateau zum Koissu, auf dem Wege von Golotl nach Chunsach. Bar. 64 Corr. 504,40 T. 16,4 t. 15,9 «ТЗ. t.f«:0568,05 «1 21,27« 2355 Abs. Höhe 764,7 Tois. = 4890’ (Ch. M.) 3.123122 30 Juni 10°%* Ab. Chunsach. Schlossgebäude des Chans von Awarien. Bar. 64 Corr. 494,70 T, 16,6 t.(16,6) « Tiflis « 568,92 « 20,8 « 20,7 2 ат, Bar. 64 Corr. 492,90 T. 15,2 t. 15,2 « Tiflis « 568,90 « 20,3 « 19,5 Abs. Höhe im Mittel aus а. 6. 863 Tois. = 5518,5'. 857,7 Tois. (R. M.) a. | 868,8 Тов. = 5556’ (Ch.) 868,1 (M.) 6. 318. 2 Juli 1/^. Felsendach am Passe des Gebirges Tala-Kori, zwischen Chunsach und Karata. Bar. 64 17, C0r2.:435 30.7. 11,@t., 48,7 « Tiflis « 567,80 « 20,8 « 21,7 Abs. Höhe 1397,1 Тов. = 8934’ (Ch.) 1397,5 (M.) 314. 2 Juli 47%. Fluss (Chadida-jani-tljär) bei der Brücke, am Wege zwischen Chunsach und Karata. Bar. 64: Corr. 473,50 T. 14,8 t. 12,9 « Tiflis < .1366,70,@121,3 « 22,3 Abs. Höhe 1929,0 Tois. = 6580’ (Ch.) 315 — 317. 2 Juli 7/,* Ab. Aul Karata, im Hause des Chalid-Dibir-Effendi. Bar. 64 Corr. 504,70 T. 15,7 t. 13,4 «a, Tiflis '< 567.359 <1207 10) 1878 A\Julı 9%,% Pr. Bar. 64 Corr. 504,20 T. 14,9 t. 13,6 « Tiflis « 567,48 « 19,7 « 18,0 744,8 Tois.— 4763’ (Ch.) 747,3 (M.) a. | 752,2 « = 4810’ « 752,5 « в BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. Ji 5 Juli 74 Fr. Bar. 64 Corr. 503,80 T. 14,1 t. 12,3 | « Tiflis « 566,60 « 19,6 « 16,2 } Abs. Höhe im Mittel aus a. b.c. 746,7 « = 4775’ « 748,2 « 740,1 Tois. — 4733’ (Ch.) 744,8 (M.) c. Den 4/5 Juli, Nachts 1” war Erdbeben; ein Stoss, der die Thüre meiner Wohnung öffnete. In Chuschtada sollen die Schwalben zu dieser Zeit aufgeschreckt aus den Häusern geflohen sein. 318. 5 Juli 11%* Fr. Untere (zufällige?) Gränze eines jungen Kieferwaldes auf dem Wege zwischen Karata und Chuschtada. Bar. 64 Corr. 464,90 T. 20,4 t. 14,0 сть 569,80. 20,2:« 21,1 Abs. Höhe 1110,6 Тов. = 7102’ (Ch.) 319. 5 Juli In. Pass zwischen Karata und Chuschtada. Bar. 64 Corr. 439,90 T. 18,8 t. 16,1 « Tiflis « 564,93 « 20,6 « 23,9 Abs. Höhe 1360,8 Tois. — 8702’ (M.) 320. 321. ‘5 Juli 6% Ab. Aul Chuschtada, oberste Gebäude. Bar. 64 Corr. 489,00 T. 15,2 t.(15,2) « Tiflis « 563,75 « 20,8 « 23,4 | 869,1 Тов. (R.) 868,1 (M.) a. 6 Juli 10),% Fr. Bar. 64 Corr. 489,00 T. 15,0 t.(15,0) COTES @ 0565,30 х 20,2 ‹ 20,9 Abs. Höhe, im Mittel aus a. b. 873,4 Tois. (R.) 872,5 Тов. = 5579 (M.) 877,7 Tois. (R.) 876,9 (M.) b. Bemerkung. Während der Barometerstand in Chuschtada gleichblieb, stieg er in Ti- flis um 1,6 halbe Linien. 322. 323. 6 Juli 4* Ab. Aul Tindi, in der oberen Etage des Hauses Naibs-Kurä-Mahommä. 72 Е. J. Ворвеснт, Bar. 64 Согг. 499,30. Т. 19,206 17.5 « Tilis « 564,40 « 21,4 « 26,0 7 Juli 9* Fr. | 789,2 Тов. = 5047’ (Ch.) 789,3 (M.) Bar. 64 Corr. 500,60 T. 16,3 t. 16,9 ma „Тв «56685 « 204 « 208} 7878 « = 5038 (Ch.) 787,8 (M) Abs. Höhe im Mittel aus a. 6. 788,5 « = 5042’ (Ch. M.) 324. 7 Juli 9%: Fr. Höchstes Gebäude im Aul Tindi (Bogos). Bar. 64 Corr. 500,20 T. 18,3(t. 16,9) « ‘113 я 566.90 220.45 21,3 Relat. Höhe über dem Hause des Naib 5,7 Tois. was auch mit dem Augenscheine stimmt (R.) Abs. Höhe 794,7 Tois. — 5082’ (M.) 3215: 7 Juli 10%! Fr. Pass zwischen Tindi und Aknada. Bar. 64 Сотг. 483,50 Т. 22,2 t.(22,2) « Tiflis « 566,94 « 20,9 « 24,8 Abs. Höhe 966,4 Tois. (R.) 965,3 Tois. = 6173 '(M.) 326. 7 Juli 12%/,*. Bot. Station am Fluss in der Felsenschlucht, 2 — 3 Werst unterhalb Aknada. Bar. 64 Corr. 495,80 T. 23,5 +. 21,6 « Tiflis « 566,85 « 21,4 « 27,0 Abs. Höhe 852,4 Tois. — 5451’ (Ch.) 327 — 338. Tsawagadär , letzte Hütten in der Aknada-Schlucht, auf der Nordseite der Bogos- Gletscher und am Fusse derselben. 7 Juli 57." Ab. Bar. 64 Corr. 470,90 T. 20,1 t.16,1} 1 4 ; me seen. РО a Le un Lug 6650 (Ch.)1071,3(M.) 8 Juli 10Y,% Fr. Bar. 64 Corr. 472,10 T. 18,9 t.(18,9 ОВО БО 23 9f 1080,5 Тов. (В.) 1079,4 (M.) BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. -"8 Juli 9° Ab. Bar. 64 (отт. 472,00 Т. 14,9 t.(14,9) ь 2 Ш 968.95 «01. 6не 0940 | 1065,2 Тов. (R.) 1062,5 (М. 10 Juli 5° Fr. Bar. 64 Corr. 469,00 T. 10,9t. 9,4 eco | 10494 « (RM) 10 Juli 9% Ab. Bar. 64 Corr. 469,20 T. 15,4 t.(15,4) Ts & 565.50 « 920. 224 | 106656 « (R.) 1065,0 (ML) 12 Juli 4',* Ab. Bar. 64 Corr. 469,00 T. 16,3 $. 15,7 __ ‚ « Tiflis « 565,92 « 22,7 « 24,9 10762 в — 6882" (00. № 13 Juli 6* Fr. Bar. 64 Corr. 469,40 Т. 11,6 t. 12,2 «ТВ « 56760 ‹ 210 « 176 } 10617 « Abs. Höhe im Mittel aus 7 Beob. 1067,3 Tois. — 6825’ (R.) 1066,5 (M.) 73 (R. M.) 1062,6 = 6795’ (Ch.) Vergleichung des Luftdruckes in Tiflis und der Aknada-Schlucht mit Reduktion der Ba- rometerstände auf 13/° R., und Angabe des Steigens (+) und Fallens (—) in halben A Juli. SAUT. 5YRAD, 229.08. 10 Fr. 3290 8. 9% Ab, 330210. 5% Fr. 331.210... 9%, Ab. 332.12. 47% Ab: 333 . 13:68 Er: Tiflis. 565,45 t. 568,10 « 567,80 « 565,78 « 564,49 « 564,86 « 566,72 « Linien. Tsawagadär. Tiflis. Tsaw. 26,9 . 470,24 +. 16,1 9:65 + 1,81. 23,8 . 471,55 « 18,9 N u, Fa Re Е р А 16,2 . 469,23 « 9,4 } —2,02. — 2,61 22,4 . 468,98 « 15,4 11,29. — 0,25. 24,9 . 468,79 « 15,7 } + 0,37 . — 0,26 . 17,6 . 469,57 « 19,2 } +1,86 . + 0,85 . Difier. 1,34 0,59 . 0,59 1,04 0,63 1,01 Die Extreme der 7 Beob. sind um 31 Tois. auseinander, die grösste Abweichung ei- ner einzelnen Beobachtung vom Mittel beträgt aber nur 18 Tois. (n. 330). Weil die Schwankungen am 10 Juli in Tiflis bedeutend waren (— 1,29), in der Ak- nada-Schlucht aber nur unbedeutend (—0,25), so kann man besser 1) die Höhenunter- schiede aus correspondirenden interpolirten Beob. im Lager berechnen, wobei für t. auf je 100 Tois. 1° zuaddirt werden kann; 2) nach dem Verfahren Parrot’s unter Voraus- Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. 74 Е. Г. RUPRECHT, setzung eines constanten Barometerstandes Station über Station berechnen. Aus der Com- bination beider erhielt ich folgende Resultate: N. 339 Birkengränze über dem Lager (n. 330) 266,3 Tois. also abs. Höhe 1333,7 Tois., nicht 1329,7. N. 340 Ruheplatz, 324,9 Tois. über п. 339 (1333,7) abs. Höhe 1658,6 Tois., nicht 1672,2. N. 341 Höchster Punkt 373,2 Tois. über п. 340 (1658,6) abs. Höhe 2031,8 Tois., 2053 | 2061. N. 341 Höchster Punkt unmittelbar über n. 330 abs. Höhe 2045,5. « « « « КН 2 < « 2048,0. nicht 334. 8 Juli 11/,* Fr. Eiswand am Gletscher. Bar. 64 Corr. 455,50 T. 18,1.t.(13,2 « Tilis « 569,00 « 21,4« 26,2 Relat. Höhe über n. 335. 19,2 Tois. (R.) ber. aus dem Bar. 64. 330. 8 Juli 12%. 2 — 3 Toisen über dem unteren Ende des Gletschers, aus welchem ein Bach hervortritt. Bar. 64 Corr. 457,40 T. 17,1 t. 12,3 « Tiflis « 569,00 « 21,4 « 26,8 Abs. Höhe 1216,5 Tois. (R.) у Be. « « 12125 « (M) Correct. 2,5 Tois. 330. 8 Juli DR Botan. Station am Felsen über der Eiswand n. 334. Bar. 64 Corr. 445,00 T. 20,2 t. 16,1 « Tiflis ‹ 568,60 « 21,7 « 28,7 Abs. Höhe 1350,4 Tois. = 8635’ (Ch.) 1350,5 (M.) 337. 8 Juli 47%. Botan. Station über der vorigen, п. 336. Bar. 64 Corr. 429,20 T. 16,6 t.(12,5) « Tiflis « 568,12 « 22,2 « 28,8 Rel. Höhe 155,1 Tois. über n. 336 (R.) BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 75 338. 8 Juli 6'/,*. Jägerplatz zum Uebernachten. Bar. 64 Corr. 415,40 T. 13,1t. 9,4 © ТЫ, №1 1067.92 < 22,20 2156 Abs. Höhe 1625,6 То1з. = 10395’ (Ch.) 1626,1 (М.) 339. 10 Juli 7% Fr. Waldgränze an der Nordseite, am letzten Birkenbaum. Bar. 64 Corr. 441,80 T. 15,8 t. 12,4 « Tiflis « 566,55 « 21,0 < 19,2 Abs. Höhe 1329,7 Tois. = 8503’ (Ch.) 1329,4 (M.) « « 1333,7 « (R.) über п. 330 ber. (266,3 + 1067,4) $. 15,0. 340. 10 Juli 104% Fr. Am Felsenkamme, Ruhepunkt über dem Jägerplatze. Bar. 64 . Corr. 410,20 T. 14,2 t. 13,1 « Tiflis « 566,20 « 21,8 « 24,5 ‚ Abs. Höhe 1672,2 Tois. = 10693 (Ch.) « @& 1658,6 « (В.) über п. 339 ber. (324,9 + 1333,7) t. 16,3. 341. 10 Juli 4° Ab. Zweites Steinsignal bei der Einbuchtung des Felsenkammes, am Fusse der Barjätinski-Pyramide, des höchsten Gipfels im Bogos-Gebirge. Bar. 64° От. 377,007% 13.56. 1453 « Tiflis « 565,00 « 23,3 « 28,6 Abs. Höhe 2061,28 Tois. = 13181’ (В. Ch. M.) über Tiflis ber. « < 2052,8 « = 13127 (Moritz) über Tiflis ber. ‹ а 2048,0 « (R.) über n. 331 ber. (980,6 + 1067,4) t. 23,9. € « 20455 « (R.)über n. 330 ber. (978,1 + 1067,4) +. 23,8. € « 20318 « (R.) über п. 340 ber. (373,2 + 1658,6) t. 18,0. bi 342. 12 Juli 7% Ab. Botan. Station über Tsawagadar. Bar 643 :601r.,457;40.17..13,1.1:(12,3) « Tiflis « 566,25 « 22,4 « 22,6 Abs. Höhe 1177,7 Tois. (R.) 76 Bar. < Е. J. ВорвЕеснт, 343. 13 Juli 9% Fr. Eine Toise über dem Flusse beim Aul Aknada. Bar. 64 Corr. 491,90 T. 17,1 t. 15,6 <’ Iitlis «о #568, 150 2152101976 Abs. Höhe 872,9 Tois. — 5582’ (Ch.) 873,0 (M.) Correct. — 1 Toise 344. 13 Juli 4* Ab. Pass auf dem Wege von Aknada nach Ratlu Achwach. Вар. 64 2.0010.415,50.7° 13:21.95 « Tilis « 566,401« 29,9 « 26,2 Abs. Höhe 1608,1 Tois. = 10283’ (Ch.) 1608,0 (M.) 345. 346. 13 Juli 7% Ab. Ratlu Achwach, mittlere Höhe des Aul. 64 Corr. 474,20 Т. 14,0%. 13,610, el. qui Tiflis « 567,30 « 22,5 « 23,2 | 1028,2 Tois.= 6575' (Ch. В. M.) a. 14 Juli 129%. Bar. 64 Corr. 474,00 T. 20,6 +. 20,9 10667 « — 6821 (Ch.) 1066,8 (M.) b. Tiflis: « 568.37 «029,820 276 Abs. Höhe im Mittel aus а. 6. 1048,1 Tois. Die grosse Differenz beider Beobachtungen (40 Tois.), ergab sich durch den un- gleichen Gang der Barometer, während jener in Ratlu Achwach um 0,84 fidl, stieg der in Tiflis um 1,03. 347. 348. 14 Juli 9% Ab. Ratlu, untere Gebäude des Aul. Bar. 64 Corr. 497,60 T. 17,9 t.(17,9) mine ee | 833,3 Тов. (R.) 831,9 (M.) а. 15 Тай 1274 Bar. 64 Corr. 497,10 T. 24,2 $. 24,5 PE , | «ТИВ « 56840 « 235 « 277 | 856,5 Тов. = 5477 (Ch. В. М. в Abs. Höhe, Mittel aus a. 6. 845 Tois. (В.) 844,2 (M.) BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 77 349. 15 Juli 3% Ab. Bot. Station. Passartige Abstufung auf dem Waldwege, unweit Ratlu, auf dem Wege nach Chindag. Bar. 64 Corn. 451,40 T. 19.74, 18,1 « ‚Tiflis, < : 567,60 «23,8 « 29,6 Abs. Höhe 1281,4 Tois. — 8194’ (Ch. M.) 350. 15 Juli 5% Ab. Pass zwischen Ratlu und Chindag. Bar. 64 Corr. 428,80 T. 15,6 t. 13,9 « Tiflis « 567,15 « 24,2 « 29,6 Abs. Höhe 1496,7 Tois.— 9571’ (Ch.) 1496,8 (M.) sol. 892, 15 Juli 9% Ab. Oberste Gebäude des Aul Chindag in der Gemeinde Anzuch. о О О 20.16 20,1 28, 1... 0 « Tilis « 56780 « 235 « 23 8 | 835,9 Tois. — 5345’ (Ch.) 836,0 (M.) а. 16 Juli 9% Fr. Bar. 64 Corr. 496,70 T. 20,6 t. 21,9 or «ТН ^« 1568.85 < 92,6« 21,7 ? Abs. Höhe im Mittel aus a. 6. 842,4 « — 5387' (Ch.) 842,5 (M.) 5429’ (Ch.) 849,1 (M.) b. | 353. 16 Juli 10%} Fr. Niveau des Awarischen Koissu an der Tonsin’schen Brücke bei Chindag. Bar. 64 Corr. 520,60 T. 24,9 $. 23,3 « 113, < 568,680 23 1 23.8 Abs. Höhe 641,2 Tois. = 4100’ (Ch.) 641,3 (M.) 354. 17 Juli 97% Fr. Vereinigung der Flüsse Sara-or und Chuan-or unweit (etwa '/, Werst) von der Mündung des Angrosso-or (in der Gemeinde Anzuch). Bar. 64 Corr. 513,70 T. 22,9 t. 21,4 < © 2908.00 ‹ 229‹ 22,8 Abs. Höhe 692,6 Tois. = 4429’ (Ch.) 692,0 (M.) 78 К. Г. ВорвЕеснт, 338. 17 Juli 10%,* Fr. Aul Tschadäkulo (Anzuch), im Hause des Ма. Bar. 64 Corr. 488,60 T. 22,1 t. 19,7 «< Тв: 067.80 23,24«12319 Abs. Höhe 917,0 Tois. = 5864’ (Ch.) 916,4 (M.) 356. 17 Juli 3” Ab. Fluss Beshita (-or) bei der Mündung des Baches Anka-tljär. ” Bar. 64 "Cotr. 907,30 Поет « Tiflis -‹ 567,05 ‹ 24.0‹ 28,0 Abs. Höhe 745,3 Tois. = 4766’ (Ch.) 745,4 (M.) 857 — 359. Beshita, im Lager der Grusinischen Miliz. 20 Juli 47, — 4°," Ab. Bar. 64. 495,75 Corr. — 0,20 T. 16,6 « 65. 496,00 « — 0,45) « 17,5 1.17,0))856,9 Tois. (R.) 857,0 (M.) a. « Tiflis « = 570,16" «20,2: 18,0 21 Juli 8%, Fr. Bar. 65. 498,70 Corr. — 0,35 T. 10,9 t.(10,9) « Tiflis « 57317 « 18,9 € 171} 8407 Tois. (R.) 840,0 (М.) 6.7 99 тай 7° Er. Bar. 65. 499,15 Corr. — 0,35 T. 11,2 t. 11,1 « Tiflis © 1,943,60 «_ 18,8 ‹ 15.6 Abs. Höhe im Mittel aus а. 6. с. 845 Tois. (R.) 844,9 (M.) Siehe N. 91. 837,8 Tois. (В.М.)836,6 = 5350’(Ch.)e. 360. 23 Juli 10%,* Fr. Fluss Orizchale bei der Brücke unter dem Aul Chupro (Gemeinde Dido), dessen abs. Höhe 5728’ (Ваг. С. К. п. 1296). Bar. 65. 500,90 — 0,35 T. 13,9 t. 12,1 « Tiflis 571,55 « 19,7 « 19,6 Abs. Höhe 816,5 Tois. = 5221’ (Ch.) 815,5 (M.) 1) Siehe Einleitung S. 13. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS 79 361. 24 Juli 8/,%* Fr. Pass am Berge Sochoch (in der Gemeinde Dido). Bar. 65. 466,30 — 0,35 T. 11,8t. 7,9 « Tiflis 572599 «18,9 "« '16,3 Abs. Höhe 1127,4 Tois. = 7209 (Ch.) 1126,2 (M.) 362. 363. 24 Juli 4/,* Ab. Bot. Stat. und Lagerplatz in der Gegend Zindako, gegenüber dem Aul Akutorelli (in der Gemeinde Dido). Bar. 65. 459,50 — 0,35 T. 11,4 t.(11,4) « Tiflis 570.80 « 20,6 € 2955 26 Juli 6° Fr. Bar. 65. 458,70 — 0,35 T. 6,1t. 6,1 “M и и 570.75 « 190‹ 138 1166,3 Тов. (R.) 1167,5 = 7466' (Ch.) 6. Abs. Höhe im Mittel aus a. db. 1180 Tois. 1194,0 Tois. (R.) a. 1193,0 (M.) Nicht der Lagerplatz von 1857 am Zindako 1390,7 Tois. = 8895’ (Bar. Observ. С. К. п. 86), welcher näher lag zum Thurme = 9705’ (Bar. Observ. С. К. п. 76; aus denselben Elementen berechnete ich 9658’ = 1510,3 T.) 364. 26 Juli 9Y,%* Fr. Botan. Station unter dem folgenden Pass. Bar. 65. 425,80 — 0,35 T. 10,3 t. (7,2) Nebel. « Tiflis ST len er T2 Rel. Höhe 37 Tois. unter n. 365 (R.) 365. \ 26 Juli 97% Fr. Erster Pass auf dem Wege vom Zindako (in Dido) nach Tuschetien, an der Gränze der Gemeinde Chuscheti, wo im J. 1858 (18572) ein Feldlager stand, west- lich unter dem Gipfel eines Berges, wahrscheinlich der Tschikata 1663,9 = 10640 (Bar. Observ. 1857 C. K. n. 55). Bar. 65. 421,80 — 0,35 Т. 7,3 t. 4,4 Nebel. « Tiflis 570.40 CROSS 172 Abs. Höhe 1532,6 Tois. = 9800’ (M.) Kaum der Pass am Zindako 1598,8 = 10217’. Bar. Observ. 1857 С. K. n. 1156, oder der (folgende?) Pass über den Gebirgskamm Tschikata zwischen Dido und Tuschetien 9476’ (Bar. Observ. 1857 C. K. n. 1177). 80 Е. J. RuPREcHT, 366. 26 Juli 11% Fr. Zweiter Pass auf dem Wege von Dido nach Tuschetien, im Quel- lengebiete des Andischen Koissu. Bar. 65. 417,90 — 0,35 T. 82% 48 « Tiflis 570,67 « 19,5 « 18,8 Abs. Höhe 1581,8 Tois. = 10115’ (Ch.) 1581,9 (R.) 1579,6 (M.) 367. 26 Juli 1',*. Dritter Pass auf der NO.-Seite des Berges Lai Wadaëti, dessen Höhe 10870. (Geodät. C. K. п. 51.) $ 42° 18. Bar. 65. 411,00 — 0,35 T. 10,1 t. 6,1 « Tiflis 570,50 « 19,4 « 17,5 x: Abs. Höhe 1654,4 Tois. — 10579’ (Ch.) 1652,7 (M.) Vielleicht der Pass Wadaëti 1621,8 Tois. = 10371’ (Bar. Observ. 1857 С. К. п. 1153). 368. 28 Juli 9% Fr. Gomezaür- Alasan, unter dem Dorfe Zokaltö, dessen abs. Höhe 5903" (Bar. Observ. С. К. п. 1292). . Bar. 65. 497,80 — 0,35 Т. 17,9 t. 13,9 « Tiflis 971,107 19.2 < 8:9 Abs. Höhe 846,3 Tois. = 5412 (Ch.) 847,5 (R.) « « 868,5 «15554. (Bear С. К. п. 1021). 369. 28 Juli 10 — 10%,% Fr. Perekitl-Alasan, bei der Brücke unweit des Dorfes Sche- nakö. Bar. Y, Toise über dem Wasserspiegel. Bar. 65. 497,7 — 0,35 T. 18,5 t. 14,5 GES БИО к 19.2 « 211 Abs. Höhe 852,1 Tois. = 5449’ (Ch.) Correct. — 0,5 Tois. = 3. « CONS TO ONE — 5435 (Bar. С. К. п. 1022). 370 — 374. 28 Juli 2”. Diklo, Lagerplatz, etwa 2 — 3 Tois. unter dem Dorfe. Bar. 65. 468,50 — 0,35 T. 18,9 t. 18,9 Ne _ « Tiflis 569,65 « 20,0 « 24,6 } 1126,2 Тов. = 7202 (Ch. В.) BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 81 29 969“ Er. Bar. 65. 466,60 — 0,35 T. 11,9 t. 14,9 } be №. р “ Tiflis 568.85 « 194 « 20,6 | 1115,6 Tois. =7134 (Ch.) 29 Juli 67* Ab. Bar. 65. 466,65 — 0,35 T. 11,5 t. 9,5 = т « Tiflis 567,75 « 20,2 « 19,0 11012 « =7042 31 Juli 8° Er. Bar. 65. 468,80 m 0,35 T. 16,9 | 15,3 А { == оо! « « Tiflis 571,44 « 19,3 « 18,0 1115.5 « =7133 2 August 77 Fr. Bar. 65. 467,20 — 0,35 T. 8,7 t. 11,6 , === 0 « « Tiflis 570,80 « 18,6 « 15,6 1105,6 «< 707 Abs. Höhe im Mitte] aus 5 Beob. 1112,8 « —7116" « A 375. 3 August 11'/,* Fr. Basis des Dorfes Diklo. Bar. 65. 465,80 — 0,35 T. 12,6 t. 12,6 « Tiflis 570,02 « 19,8 « 21,2 Abs. Höhe 1128,9 Tois. = 7219’ (Ch.) « « 11275 « = 7210 (Ват. С. К. п. 1260). Beide Zahlen sind gegen n. 370 — 374 zu hoch. 376. 29 Juli 127%. Botan. Station am Diklos-mtha. Bar. 65. 426,90 — 0,35 Т. 13,4 t. 10,3 « Tiflis 567,74 « 20,5 « 24,5 Abs. Höhe 1503,3 Tois. — 9613’ (Ch.) 1501,6 (M.) BUT. 29 Juli 2/#. Botan. Station am Berge Diklos-mtha, über N. 376. Bar. 65. 411,90 — 0,35 T. 11,2%. 8,4 . « Tiflis 567,20 « 20,7 « 22,8 Abs. Höhe 1612,0 Tois. = 10308’ (Ch.) 308. 29 Juli 5%,* Ab. Mittlere Höhe des Weges vom Dorfe Diklo zum Diklos-mtha. 11 Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Serie. 82 | Е. J. ВорвЕеснт, Bar. 65. 445,10 — 0,35 Т. 9.9% 9,3 « Tiflis 567,53 «20,4 « 1952 Abs. Höhe 1295,5 Tois. = 8284 (Ch.) 379. 31 Juli 127,%. Letzter Birkenhain in der Schlucht auf dem Wege zum Diklo-Gletscher. Bar. 65. 460,50 — 0,35 T. 18,2 t. 16,4 « Tiflis 5721,407< 19.9. «21.2 Abs. Höhe 1204,9 То1з. = 7705’ (Ch.) 1203,9 (M.) 380. 31 Juli 47,* Ab. Gränzen der Rasenvegetation am Gletscher von Diklo. Bar. 65. 424,50 — 0,35 T. 10,9t. 8,8 « Tiflis 571,32 « 90.8 « 21,8 Abs. Höhe 1539,1 То1з. = 9842’ (Ch.) 381. 31 Juli 5°%,%* Ab. Unteres Ende des Gletschers von Diklos-mtha. Bar. 65. 436,25 = 0,35 T. 10,3 t. 859 « Tiflis 571.39 « 20,65% 20,9 Abs. Höhe 1418,1 Tois. = 9068’ (СЪ.) 1416,4 (M.) 382. 2 August 8%, — 9% Fr. Passfürmige Höhe über dem Роге Diklo, auf dem Wege zum Kawtaris-Berge. Bar. 65. 436,00 — 0,35 T. 8,9t. 7,1 « Tiflis 570.75 < 192 158 Abs. Höhe 1401,5 Tois. = 8962’ (Ch.) 383. 2 August 9',* Fr. Höchste Stelle des Weges vom Dorfe Diklo zum Kawtaris-mtha. ; Bar. 65. 424,60 — 0,35 T. 6,9%. (5,2) « Tiflis 570.65‘ « 19.2 « 18.2 Abs. Höhe 1509,9 Tois. = 9655’ (R.) 384. 2 August 1%. Botan. Station unter dem Berggipfel Pizzaro. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 83 Bar. 65. 430,20 — 0,35 T. 11,4 t. (9,4) « Titlis 970,80 « 19,6.« 20,7 Abs. Höhe 1478,1 Tois. = 9452’ (R.) 389% 2 August an Grosse Schneefläche unter dem Pass des Kawtaris-mtha. Bar. 65. 402,50 — 0,35 T. 9,6t. 4,9 « Tiflis 070.30 © 19.9 ‹ 210 Abs. Höhe 1749,5 Tois. = 11187 (M.) 386. 2 August 5” Ab. Botanische Station, in der Kawtarisschlucht unweit des Faches Modtschechis-zchale. Bar. 65. 435,50 — 0,35 T. 9,5 t. (7,5) « Tiflis 569,25 « 20,4 « 20,6 Abs. Höhe 1403,9 Tois. = 8977’ (R.) 387. 3 August 27" — 2%". Fluss Zizchwili, unter der Brücke, unweit der Mündung in den Perikitl-Alasan, auf dem Wege von Diklo nach Dartlo. Bar. 65. 488,90 — 0,35 T. 20,2 t. 16,9 « Tiflis 569,04 « 20,3 « 29,1 Abs. Höhe 920,2 Tois. (R.) 920,5 Tois. — 5886’ (M.) 388 — 391. 3 August 5'/* Ab. Dorf Dano. Bar. 65. 467,00 — 0,35 T. 12,9 t. 10,3 mei 568.65 « 198 « 20/91 102,2 Tois. — 7048’ (Ch.) 1101,1 (M.) 4 August 8% Fr. Bar. 65. 465,90 — 0,35 T. 10,9 t. 10,3 « Tiflis 56820 « 192% 1731110050 « = 7034 « 10992 « 4 August 8% Ab. Bar. 65. 464,30 — 0,35 T. 12,6 t. 9,2 « Tiflis 566,10 « 19,6 « 172) 1100,8 « — 7039 « 1097,0 « * 84 Е. J. ВорвЕеснт, 5 August 1/2. Bar. 65. 462,20 — 0,35 T. 13,2 t. 12,9 | heftiger Wind. « Tiflis 564,70 « 19,0 « 17,8 } 1115,8 Tois. = 7135’ (Ch.) 1116,1 (M.) Abs. Höhe im Mittel aus 4 Beob. 1104,7 « =7064 « 1103,4 « 392. 4 August В Fr. Letzter grüner Rasen (Nepeta supina) am Danos-mtha. Bar. 65. 405,20 — 0,35 T. 11,7 t. 9,5 « Tiflis 566, 110410876206 Abs. Höhe 1707,2 Tois. = 10917’ (Ch.) 1709,0 (M.) 393. 4 August 24. Bot. Station auf dem Felsengrate des westlichen Danos-mtha. ф 42° 30°. Ваг.. 65. 387.40, 0,35. 2.27.90. 53 « Tiflis 565,80 « 20,2 « 22,4 Abs. Höhe 1888,6 Tois. = 12076,8' (R.) 394. 4 August 3%. Bot. Station am Komitos-zweri. Bar. 65. 403,60 — 0,35 T. 10,2 t. (8,0) « Tiflis 565,45 « 20,4 « 21,6 Abs. Höhe 1714,8 Teis. (В.) 1712,9 (M.) 395. 4 August 5% Ab. Vereinigung von 3 Bächen zum Flusse Tschescho. Bar. 65. 441,30 — 0,35 T. 9,7t. 9,5 « Tiflis 565,25 « 20,8 « 21,7 Abs. Höhe 1321,7 Tois. — 8452’ (Ch.) 396. 5 August 4* Ab. Perikitl-Alasan unter dem Dorfe Tschescho. Bar. 65. 474,50 — 0,35 T. 16,8 t. 15,1 « Tiflis 565,10 « 19,5 « 18,7 Abs. Höhe 1012,9 Tois. — 6477’ (Ch.) 1011,9 (M.) BAROMETRISCHE HÔHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 85 397.398. 5 August 6* Ab. Perikitl-Alasan an der Brücke von Parsma. Bar 60e 271,100 0,0 MINS a Ne nn, Er ae OPEN PET 1025,2 Tois. — 6556’ (Ch.) 1024,2 (M.) 6 August 117%. Bar. 65. 473,00 — 0,35 T. 14,9 t. 12,4 и on 56731 « 18,0 « 176 1037,0 Tois. = 6631’ (Ch.) 1035,9 (M.) Abs. Höhe im Mittel aus 2 Beob. (deren Diff. 7 T.) 1031,2 Tois. = 6594" (Ch.) 1030,0 (M.) 599: 6 August 4/^ — 4%! Ab. Pass Nakawetscho über Parsma, auf dem Wege nach Westomtha. Bar. 65. 421,50 — 0,35 T. 81% 7,1 « Tiflis 567,00 « 18,9 « 18,0 Abs. Höhe 1521,1 Тов. = 9727’ (Ch.) 1519,2 (M.) « « '1490,3 « = 9530 (Bar. С. К. п. 1175.) 400. 8 August 117% — 11%#. Pass am oberen Wege von Westomtha nach Orizchale, auf dem Gebirgsrücken Samkuris Zweri, dessen Spitze nördlich vom Passe liegt und geo- dät. 1671,9 Tois. = 10691’ bestimmt ist (С. К. 1862, 8. 271. Vergleiche С. К. 1859 п. 54, nicht п. 1180). 9 42° 23”. Bar. 64 Corr. 413,10 Т. 8,24. 4,9 ‚« Tiflis « 570,13 < 18,3 « 19,3 Abs. Höhe 1625,0 Tois. = 10391’ (M.) 401. 8 August 17/,%— 2". An der Vereinigung zweier Flüsse zum Ori-zchale, bei Westomtha. Bar. 64 Corr. 475,00 T. 14,2 t. 12,3 © 2x. 569,19 18,8 @ 21,4 Abs. Höhe 1033,5 Tois. = 6609’ (Ch.) 1033,8 (M.) к ск — 0611 (В О, Е. n, 1015, nicht n. 1012). 402. 8 August 3," — 37h. Untere Gränze von Rhododendron auf dem Nordabhange des Didi-gwerdi. 86 Е. J'RUPRECET, Bar. 64 Corr.452 40 Т. 11,96. ,9.4 « Tiflis « 568,71 « 19,1 « 21,9 Abs. Höhe 1238,1 Tois. — 7917’ (Ch.) 1238,6 (M.) 403. 8 August 4°/," — 5%, Letzte grosse Rasen auf der Nordseite des Didi-gwerdi. Bar. 64. :Corr 492 20 MP TE) « Tiflis «568, 70100 32104 Relat. Höhe 144,4 Tois. unter dem Pass von Didi-gwerdi, n. 404 (R.) 404. 8 August 57% Ab. Pass über den Didi-gwerdi, dessen Gipfel 10960’ (geodät. С. К. n, 00) №42 17, Bar. 64 Солт. 410,80 T. 7,1t. 4,1 < 13 © 568.85 ‹ 19.2.0 205 Abs. Höhe 1639,0 Tois. = 10481’ (М.) « © 16343 « = 10451 (Bar. Obs. С. К. n.1151). 405. 406. 8 August 8* Ab. Lagerplatz in der Gegend Didi-gwerdi. Bar. 64 Corr. 460,00 T. 7,9t. 6,4 1150,2 Tois. (Ch.) 1150,1 (M.) « Tiflis « 056925 < 186% 17811500 *« В.) 9 August 11/4. Bar. 64 Corr. 458,90 T. 9,7t. 9,1 , « Tiflis « 568,85 « 18,8 « 19,9 1169,6 « (Ch. M.) Abs. Höhe im Mittel aus 2 Beob. (deren Diff. 19 Tois.) 1159,8 « = 7417. 407. 9 August 1”. Botan. Station am Berge Kartiani. Bar. 64 Corr. 419,80 T. 8,4%. (7,4) «., Dillis › <. 2568,.1072%° 19,1. @ 27,1 Relat. Höhe 92,8 Tois. unter n. 408 (R.) 408. 9 August 1%*. Pass über den Kartiani. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CaucAsUs. 87 Bar. 64 Corr. 410,50 T. 6,7 t. 4,3 beginnender Schneesturm. « Tilis «567,84 с 19/1 « 21,6 Abs. Höhe 1638,4 Tois. — 10477’ (Ch.) 1638,5 (M.) « < 1640,3 « = 10489 (Bar. Moritz п. 1149). 409. 10 August 11°/,% — 12%. Spitze des Waldhügels Sartano, auf dem Wege von Pscha- weli nach Tuschetien. Bar. 64 Corr. 485,90 T. 12,4 t. 11,7 « Tiflis « 569,95 « 18,2 « 16,4 Abs. Höhe 928,6 Tois. — 5938 (Ch.) 410. 10 August IN ne 1/*. Gegend und Lagerplatz Sapuri, im Walde auf dem Wege von Pschaweli nach Tuschetien. Bar. 64 Corr. 530,80 T. 16,5 t.(16,5) « Tiflis « 569,95 « 18,3t. 17,5 Abs. Höhe 549,9 Tois. = 3516’ (R.) 411. 10 August 2”. Botan. Station über der Gegend Didubani, auf dem Wege von Pscha- weli nach Tuschetien. Gränze der wilden Weinrebe. Bar. 64 Corr. 545,50 T. 18,9 t.(18,0) « 18 «569.95 « 18,4« 18,0 Abs Hoher A512 Фо. — 2757 №.) 412. 11 August sn Strasse zwischen Achmeti und Thianeti bei den Ruinen von Naka- lakewi. Bar. 64 (— 0,20) Corr. 548,70 T. 17,9 t. 18,1 « Tiflis “230,10 19,2 022.155 Abs. Höhe 410,7 Tois. = 2626’ (Ch.) 410,3 (M.) 413. 19 August 17%. Neues Stationsgebäude von Mzchet, bei der Brücke, etwa 10 Tois. über der Kurä. | Bar. 64 (— 0,48) Corr. 569,12 Т. 18,9 +. 17,3 « Tiflis & 990,31. © 19.0< 17,5 Abs. Höhe 243,75 Tois. = 1558’ (R. M.) а. Siehe N. 468. 88 К. Г. ВорвЕСНТ, 414. 20 August 7%,* Fr. Stadt Duschet (Bazarplatz). ф 42° 5°. Bar. 64 Солт. 542,02 T. 15,9 t. 14,6 « »Tifis? ©, 69,6 38a 17. Это Abs. Höhe 450,7 Tois. — 2882’ (M.) 415. 416. 20 August 8} Ab. Quischet, in den Commissariatsgebäuden. Bar. 64 Corr. SIE IOIE TAN) « Tiflis: < 568.30: <.188 «168 21 August 6% Fr. Bar. 64. Corr. 511,82 T. 14,9%. 11,6 « Tiflis « 569,20 « 18,0 « 14,3 Abs. Höhe im Mittel aus a. b. 695,6 « = 4448’ (Ch.) 696,0 Tois. = 4451’ a. } 695,1 « = 4445 6. AR 21 August 6%% — 7% Fr. Niveau des Aragua, bei der Brücke unter Quischet. 4 5 Bar. 64 Corr. 512,82 Т. 12,9 t. 11,3 « Tiflis « 569,24 « 18,0 « 14,8 Abs. Höhe 684,6 Tois. — 4378’ (Ch.) 418. 21 August 97} Fr. Station Kaischaur. Bar. 64 Corr. 485,92 T. 15,4 t. 12,1 | a 13 0569238 2 CNT Abs. Höhe 928,3 Tois. = 5936’ (Ch.) f. 928,2 (M.) Siehe N. 217 — 219. « « 923,7 « = 5907 im Mittel aus 6 Beob.a—f; deren grösste Differ. 13'/, Tois. (Ch.) 923,3 (M.) 2 419. 21 August 10%,” Fr. (Neue) Station Gudaur. (Bar. 1 Toise über dem Hofe.) Höch- ster Punkt der neuen Poststrasse über den Caucasus. Bar. 64 Corr. 462,32 T. 16,9 $. 12,4 « Tiflis « 569,25 « 18,4« 18,7 Abs. Höhe 1152,2 (— 1,0) Tois. = 7368’ (— 6) (R.) « «| 1151,3 Tois. — 7362 (Ch.) BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 89 420. 21 August И Kreuzberg, am Fusse des Monumentes, dessen Spitze 2°, Тов. höher ist. Bar. 64 / Corr. 449,02.Т. 12,9 t. 10,1 « Tiflis « 569,15 « 18,6 < 19,6 Abs. Höhe 1273,2 Tois. = 8142’ (Ch.) 421. 21 August 2%. Oberes und unteres Ende einer verhärteten Schneelawine in der Schlucht des Ursdon unter Baidara. Botan. Station. Bar. 64 Corr. 456,52 bis 457,52 T. 10,9(t. 8,0) « Tiflis « 568,85 « 19,0 « 21,1 Abs. Höhe 1190 bis 1180 Toisen (R.) 422. 21 August 3* Ab. Kobi, im alten Stationsgebäude. Bar. 64 Corr. 474,82 T. 16,4 t. 12,9 «, Tiflis в 0568.75 « 19,2 « 21,1 Abs. Höhe 1034,4 Tois. = 6615’ (Ch. M.) 4. Siehe N. 220 — 222. « « 10274 « = 6570" im Mittel aus а — 4, deren extreme Differenz 11 Tois. 1026,8 (M.) 423. 424. 22 August 77} — 7% Fr. Kasbek, im alten Stationsgebäude. Siehe п. 223, 224. Bar.64 Corr. 489,52 T. 13,51. 6,3 Regen. « Tiflis « 571,61 « 17,4« 12,1) 895,7 Tois. = 5728’ (Ch.) 895,4 (M.) g. 22 August 8," — 87}. Bar. 64 Corr. 489,52 T. 11,0t. 8,1 | trübe. « Tits « 571,89 « 17,4 12,9 898,7 Tois. = 5747’ (Ch.) h. Abs. Höhe im Mittel aus g. h 8971 « = 5737". 424.b. 22 August 11/*. Neue Station Lars, 3 Werst höher, als die alte Station. Bar. 64 Corr. 529,07 T. 13,9 t. 11,7 < Lillise < 1597255 MT Ge 14,7 Abs. Höhe 575,8 Tois. — 3682’ (Ch.) 425. 4 September 12* — 127%. (1 Fuss über dem) Niveau des Flusses Ardon, bei der Kaserne Nechas. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УИте Série. 12 Е. У. Ruprecht, 90 Bar. 64. 555,25 Corr. 554,77 Т. 14,1 Corr. t. 11,3 Corr. « Alagir 560,90 « 560,60 « 11,0 « 11,0 « Tiflis « 573,06 « 15,4 « 11,4 Abs. Höhe 373,8 Tois. über Tiflis ber. (М.) 6. « « 370,45 « Corr. — 0,15 Tois.(R.) über Alagir ber. bb. Siehe N. 228. im Mittel aus aa. bb. 371 Тов. << « « « « im Mittel aus a. b. 372,8 426. 4 September 12%#. (3 Toisen über dem) Fl. Ardon bei der Höhle, 1 Toise über der Hydrothion-Quelle, welche die Temperatur 9,2° В. hatte. Bar. 64. Gorr.’552,57 1.738 11:2 « Alagir \« 560,607 115,0521159 « 45: 2a 2572,88 ‹ 15.1% 109 Abs. Höhe 373,8 Tois. über Tiflis ber. (M.) 6. « « 387,4 « = 2477 (Ch.) Correct. — 3 Тов. — 20’ über Alagir ber. bb. Siehe N. 229. für den Ardon. Mittel aus aa. bb. « « 384 « Mittel aus а. b. « « ЗГТ « ев « 427. 4 September 2°/,*. (2 Fuss über dem) Fl. Ardon bei der zweiten Kaserne. Bar: 64. Gorr.948: 22517717 28011,2 « Alagin < 156050 Ш ох №1 < ТЫ « 1572.505 15.1 107 Abs. Höhe 389,3 Tois. über Tiflis ber. (М.) « « 417,8 « = 2672’ Corr. — 2 Fuss über Alagir ber. (Ch. 498. 4 September 4'/%. Fl. Ardon beim Aul Ukal, bei hohem Wasserstande, der jetzt 3 Fuss tiefer war als der Barometer. Bar. 64 Corr. 543,82 T. 11,3 t. 10,4 « Азот & 95600.20 MAO < 112 « Tiflis « 572,80 « 15,0 « 10,4 Abs. Höhe 449,7 Tois. = 2876’ über Alagir ber. (Ch.) db. Siehe п. 230. 454,7 « über Tiflis ber. (M.) 6. 2880’ (Bar. С. К. п. 1054) beim Thurme. 454,6 « im Mittel aus aa. bb. « « 458,5 « im Mittel aus а. 6. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 91 429, 4 September 6”. (1 Fuss über der) Vereinigung des Fl. Sadon mit dem Fl. Ardon. Bar. 64° бог. 533,17 Т. 11.96. 9,7 « Alagir « 560,15 « 11,9 « 10,6 « Tiflis « 572,80 « 15,0 « 10,4 Abs. Höhe 534,7 Tois. = 3419’ mit Alagir ber. (Ch.) bb. Siehe п. 232 « « 540,0 « mit Tiflis ber. (M.) 6. « « im Mittel aus aa. bb. 536,3 Tois. « « im Mittel aus a. b. 539,7 « 430 — 436. Gegend und Lager St. Nicolai am Ardon (im Hause beob.). 4 Sept. 77% Ab. Bar. 64 Corr. 523,02 T. 15,1t. 8,1 « Alagir « 560,25 « 11,6« 9,4..619,6 Tois.— 3962 (Ch.)aa. « Tiflis x) 5750 < 153% 10,3... 626,1 , © М.) « « 107% Ab. « 64 « 523,02 « 16,4 « Alagir « (560,30 « 10,9”) ЕЕ ae. ОЗ, обе 10,20. 10,0 5 Sept. 7 Fr. « 64 © 52252« 13 01€ 3,1 « Alagir « 560,10 « 7,6« 5,4..618,0 « —3952"(Ch.)ec. «и ТН: © 570,10 < 152 < 9,7-.0627,9 « (М) в « 10% Мг. « 64 « 522,52. «. 12,9 « 10,0 « Alagir « 560,20 « 8,4« 7,7..624,4 « =3993’(Ch.)dd © Тр ь«. 573.90 «1217 11,3.5637,6 « (М) “aa А Ab. « 64 « 523,22 а 15,2 « Alagir « (560,20 « 11,1 « 7,85) « Tiflis « 573,80 « 15,2 « 12,0 6 Sept. 7% Fr. « 64 « 522,57 < 13,4« 6,9 « ‘Alasir, « 559,50 « 8,4 « -8,4..617,5 « —=3949 (Ch) fi « Tilis «974,05 +, 190% 115..60560.0 (NT: о srl © 664 « 522,02 « 13,1 ® Аа «< 559,44 « 11,6“ 12,7 CIS Se. 574,53 < 15,1 < 14,2 Abs. Höhe im Mittel aus aa. cc. dd. ff. 619,9 Tois. (Ch.) 631,9 (M.) 1) Supponirt, da um 10% Ab. keine Beobachtungen gemacht wurden. 8% Ab. Bar. 560,30 T. 11,4 t. 9,6 9% « ‹ 560,30 ‹ 11,2 « 8,8 2) Supponirt aus 8% Ab. 560,20 T. 12,0 t. 8,4 9й « 560,20 « 11,4 « 8,0 92 F. Г. Ruprecht, 437. 5 September 12'/)*. An der Basis eines Thurmes im unteren westlichen Аш Zei. Bar. 64 Corr. 484,17 Т. 12,9 t. 10,5 « Alagir « 560,07 « 10,5 « 12,2 CA Titlis® MT AMIE 81670 Abs. Höhe 955,3 Tois. — 6109’ mit Alagir ber. (Ch.) « « 966,7 « mit Tiflis ber. (M.) 438. 5 September 4 — 4),%. Unteres Ende des Zei-Gletschers, unter welchem der Wel- bat-don mit 3 Armen heraustritt. Bar. 64 Corr. 471,62 Т. 115%. 9,1 «- Alagir «” 560,100 28,2% 14,6 « ТТ «573.029 15,6% 1354 Abs. Höhe 1066,2 Tois. = 6818’ mit Alagir ber. (Ch.) « « 10737 « mit Tiflis ber. (M.) 439. 6 September 2'//. (4 Fuss über dem) Fluss bei der Brücke von Saromägi, in der Mammisson - Schlucht. Bar. 64 Corr. 488,32 T. 16,0 t. 15,6 « Alagir « 559,10 « 14,5 « 17,4 «I Pisa «1573.9 © 16 < 15,9 Abs. Höhe 923,9 Tois. = 5908’ Corr. — 0,6 Tois. — 4 Fuss mit Alagir ber. (Ch.) « « 948,9 « mit Tiflis ber. (M.) Die Vereinigung der Fl. Mammisson und Ardon liegt 5500’ hoch (Bar. С. К. п. 1050). 440. 6 September 3",*. Kirche im Aul Tüb, in der Mammisson-Schlucht. ’ Bar. 64 Corr. 483,77 Т. 17,4 t. 15,3 « Alagir « 559,05 « 15,5 « 17,5 « Tiflis « 573,73 « 15,8 « 15,3 Abs. Höhe 965,5 Tois. — 6174’ mit Alagir ber. (Ch.) « « 988,6 « mit Tiflis ber. (M.) BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 93 441. 7 September 9% Fr. Am Thurme auf dem Hügel im Aul Kalaki, Mammisson-Schlucht. Bar. 64 Corr. 469,72 T. 9,2 t. 10,6 COAST &' 556.30. <.,11,6 « 13,6 « Tifis « 573,80 « 15,6 « 14,9 Abs. Höhe 1054,8 Tois. = 6745’ (Ch.) « « 10550 « = 6746 (R.) « « 1100,8 « mit Tidis ber. (M.) mit Alagir ber. 442. 7 September 10% Fr. (3 Fuss über dem) Fl. Mammisson im Aul Kalaki. Bar. 64 Corr. 470,52 T. 10,5 t.(11,6') « Alagir « 556,40 « 12,8 « 14,6 « Tilis « 573,80 « 15,6 « 16,0 Relat. Höhe 6 Toisen unter N. 441, also abs. Höhe 1049 Tois. (R.”) Abs. « 1098,9’Tois. mit Tiflis ber. (M.) 443. 7 September 1°. Unteres Ende des Mammisson -Gletschers, über dem Aul Kalaki. Bar. 64 Corr. 426,37 Т. 16,1 t. 13,7 « Alagir « 556,40 « 16,5 « 18,8 « Tiflis « 572,80 « 16,4 « 17,3 Abs. Höhe 1501,3 Tois. = 9600’ mit Alagir ber. (Ch.) « « 1538,2 « mit Tiflis ber. (M.) 444. 7 September 3/,*. Pass Mammisson, auf dem Wege von Kalaki nach Glola. 1) Die unmittelbare Ablesung von $. im Schatten war 15,5° in Folge abnormer Erhitzung der unteren Luft- schicht im Aul, während eine Schussweite entfernt und unbedeutend höher t. um 9% nur 10,6 zeigte. (N. 441.) Für den Zeitunterschied von einer Stunde konnte, nach den Beobachtungen in Alagir, nicht mehr als1°R. Temperaturzu- nahme angenommen werden. Dass t. 15,5 zu verwerfen ist, zeigt die Berechnung mit Alagir, welche eine abs. Höhe von 1058,9 Tois. für N. 442 geben würde, ein absurdes Resultat. (R.) 2) Aus den unmittelbaren Angaben des Bar. 64 um 9 und 10%, unter der Voraussetzung, dass in dieser Zeit der Barometerstand sich nicht geändert habe. Die Berechnung mit Alagir gäbe 1040,25 Tois. (unter der An- nahme von t. 10,6), also einen Höhenunterschied von 15 Tois. zwischen N. 442 und 441, was nach dem Augenscheine zu viel ist. (R.) 94 Е. J.'RuPREcET, Bar. 64 Corr. 430,92 T. 13,6 t. 10,4 « Alagir « 556,65 « 18,2 « 20,2 ©, Tiflis, 00572 30h00 IS "0 Abs. Höhe 1447,1 Tois. = 9253’ (В. Ch.) 1468,4 « = 9390 (Bar. C. К. п. 1181). « « 449. 7 September 5". Botan. Station auf der Wiese über Kadessar. Bar. 64 Corr. 454,52 T. 12,7 t.(10,0) « Аа «05568000 6000 « ТУ <’ 971,3 0RcH 10,37 18 2 Abs. Höhe 1207,5 Tois. mit Alagir ber. (R.) 446. 8 September 10%” Fr. Аш Kadessar, über dem Fl. Glola. Bar 64 ' Сотг. Au 02 I 116 277. 13,0 « Alagir « 559,84 « 13,5 « 14,1 « 15 « 57200 < 16. Шх 15.7 Abs. Höhe 1007,7 Tois. = 6444’ mit Alagir ber. (Ch. « « 1020,8 « mit Tiflis ber. (M.) 447. 8 September В — 117 (3 Fuss über der) Brücke unter Kadessar. Die Brücke ist 3 Sashen über dem Glola-Flusse. Bar. 64 Corr. 480,92 T. 13,4 t. 11,1 « Alagir « 559,98 « 14,0 « 14,7 « Tiflis « 571,42 « 16,8 « 18,4 Abs. Höhe 985,5 Tois. = 6302’ Corr. — 0,5 = 3’ mit Alagir ber. (Ch.) 990,1 « mit Tiflis ber. (M.) « « 448. 8 September 3”. Botan. Station im Walde zwischen Kadessar und Glola. Bar. 64 Corr. 506,72 T. 17,2 t.(15,0) « Alagir « 560,15 < 15,4 « 15,0 « Tiflis’ « 570,20 « 17,5 < 21,2 Abs. Höhe 765,5 Tois. (R.) mit Alagir ber. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 95 449. 8 September 5°". Fluß Glola (Rion) beim Боге Glola. Bar: 64. Сбт. 517,52 T, 13,9 t. 12,1 « Alagir « 560,14 « 15,2 « 13,0 CS < 900,207 19,2.<« 19,3 Abs. Höhe 665,9 Tois = 4258’ (Ch.) 665,4 (R.) mit Alagir ber. Stark abweichend ist die Zahl 726,2 Tois. = 4644’ für das Dorf Glola (Bar. С. К. п. 1329); die Mineralquelle bei Glola 689,7 Tois. = 4410’ (Bar. C. К. п. 1133). 450. 9 September 5. Region der Weincultur in der oberen Radscha bei Utsera, 491,0 Tois. = 3140 (Bar. С. К. 1851, 1859 п. 1366). Die obersten Weinstöcke stehen stel- lenweise noch etwa 20 Sashen höher. Bar. 64 Corr. 539,52 T. 16,1 t. 16,5 « Alagir « 560,12 « 13,3 « 12,0 «115 < 572,13 «, 17,4 « 17,0 Abs. Höhe 488,8 Tois. = 3126’ Corr. + 20 Tois. mit Alagir ber. (Ch.) « « 505,1 « = 3230’ (Bar. С. К. п. 1624) für die Gränze der Weincul- tur bei Utsera, also übereinstimmend. 451. 10 September те Baumwollen - Cultur bei Minda Ziche (Zessi) in der oberen Radscha. Bar. 64 Corr. 561,22 T. 21,2 t. 19,6 « Alagir « 560,61 « 13,9 « 14,0 « Tilis « 571,64 « 17,5 « 18,2 Abs. Höhe 325,1 Tois. = 2079’ (Ch.) 324,0 (R.) mit Alagir ber. 452. 453. 10 September BR. Kloster Nikortsminda. Bar. 64 Corr. 524,22 T. 15,2 t. 10,6 « Alagir « 561,65 « 14,5 « 12,3...622,1 Tois. = 3978’ (Ch.) аа. CS «< 571,31 « 17,6-.« 172...613,0 < (M.) 12 September 11° Fr. Bar. 64 9Corr. 523,42 T. 1516: 16,4 « Alagir « 559,60 « 12,7 14,0...619,4 Tois. = 3961’ (Ch.) 65. «В «W573, 30% 17,6 «176: 636.8 < (M) Abs. Höhe im Mittel aus aa. bb...620,7 « = 3970’ (Ch.) 624,9 (M) 96 Е. Г. RUPRECHT, 454. 12 September 1/,*. Brücke und Fluss auf der Nord&ite unter dem Pass von Nak- kerala, auf dem Wege von Nikortsminda nach Tquibuli. Bar. 64% Corr. 528,72 1 БЕЗ « Alagir‘« 559,90 ‹ 14,4« 14,6 «ТБ « 572.30. 189.0 19.5 Abs. Höhe 575,2 Tois. = 3678’ mit Alagir ber. (Ch.) 455. 12 September 1”,% — 2%. Pass über den Nakkerala. Bar. 64 Core 52252 1 119 « Alagir « 560,00 « 14,7 « 14,8 CMS ов БИО 80 19.3 Abs. Höhe 624,3 Tois. = 3992’ mit Alagir ber. (Ch.) « « 631,6 < mit Tiflis ber. (M) « « 633,3. И! — 10504 Bar. О: 1236). 456. 12 September 5*. Wirthshaus von Tquibuli, am Südfusse des Nakkerala. Bar. 64 Corr. 564,72 T. 16,7 t. 15,4 « Alagir « 560,15 « 15,3 « 14,5 €" MSN 70 6173118. 6 Abs. Höhe 288,0 Tois. = 1842’ mit Alagir ber. (Ch) « < ВИ, « ПИН (Bar. С. К. п. 1492). | 457. 30 September 2%. Kutais, im Hospital, fast gleich hoch dem Niveau des Rion bei der Brücke. % 52° 16. Bar. 64 7 'Corr. 593,52 Т. 15,96. 17,8 « Alagir « 560,50 « 12,4 « 15,4 OMIS Май" 5721900 <113,51<« 15,4 Abs. Höhe 71,9 Tois. = 460’ mit Alagir ber. (Ch.) 473’ Nivell. u. Bar. (С. К. п. 807) für die «Stadt». 1447’ für den Rion bei der Brücke (С. К. 1859 п. 910, 1862 п. 281). Offenbar ein Druckfehler von 1000”. 670 für die Ruine auf dem Berge (С. К. 1862 S. 266). BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM ÜAUCASUS. 97 458. 1 October 10%%. Fluss Chanis-Zchale unter dem Dorfe Bagdad. Bar. 64 Corr. 592,22 T. 14,9 t. 13,4 « Alagir « 559,78 « 87« 7,4 CDS к БУВ «12,85€ 13,3 Abs. Höhe 85,7 Tois. = 548’ mit Alagir ber. (Ch.) « « 81,9 « mit Tiflis ber. (M.) Da die Berechnung n. 457 mit der corresp. Beob. von Tiflis für Kutais 80,2 Tois. gab, so nahm ich Anstand, die folgenden NN. nach dieser corresp. Basis auszu- rechnen. 459. 1 October в — 3". (2 Fuss über dem) Chanis-zchale bei der Brücke von Ollis- merethi. | Bar. 64 Corr. 577,42 T. 16,0 t. 13,1 « Alagir « 560,45 « 7,04 4,9 « Tiflis « 570,57 « 13,8 « 14,8 Abs. Höhe 203,4 Tois. = 1301’ Corr. — 2 Fuss. Mit Alagir ber. (Ch. М.) « « 184,5 « mit Tiflis ber. (M.) 460. 2 October 7* Fr. Hütte 10 Toisen über der Vereinigung der Fl. Abano und Chanis- zchale beim Wachtposten Sekaris-Abano. Ваг. 64 ('Оохв. 566 12 © 10,2. 8,1 (nach 12-stündigem Regen.) «..Alagir © 956280 < в 0,060 - 2,2 « Tiflis: в ,572,79 € 12,7 « 10,8 Abs. Höhe 306,8 Tois. = 1962’ mit Alagir ber. (Ch.) « < 282,1 « mit Tiflis ber. (M.) 461. 2 October 12/*. Temporaire Hütten in der Gegend Säleschkro, auf dem Wege von Kutais nach Abbas-Tuman. Kann auch auf das gleiche Niveau des vorbeifliessenden Cha- nis-zchale bezogen werden. Bar 1640 Corr1533,87 T1 9,8:t. 9,8 « Alagir « 562,42 « 3,0 « 3,2 «N Tillis. Le : 573,93: « 12,8 « 9,9 Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences. УПте Serie. 15 y8 Е. J. ВорвЕеснт, Abs. Höhe 549,2 Tois. = 3512’ mit Alagir ber. (Ch.) « « 549,9 « mit Tiflis ber. (M.) Höhenunterschied: 253,2 « über Sekaris-Abano (R.) ber. aus der Diff. des Bar. 64 (t. 12,3). Siehe n. 460. 462. 2 October 2",*. Ruinen einer vom Tsar Bagrat erbauten Kirche. Bar. 64 Corr, 509,52 Т. 9,9% 5,9 « _Alagir. «. 562,32 « 3,7 « 3,8 « Tiflis « 573,81 « 13,0 « 10,6 Abs. Höhe 741,9 Tois. = 4744’ mit Alagir ber. (Ch.) « « 738,7 « mit Tiflis ber. (M) Höhenunterschied: 199,9 « über Saleschkro, (R.) ber. aus der Diff. des Bar. 64 (t. 11,8). Siehe n. 461. 463. 2 October 27} — 3%. Botan. Station am Felsen am Chanis-zchale, unter dem An- fange des Zigzagweges zum Wachtposten. Bar. 64 Corr. 496,52 T. 8,7 t. (4,6) « Alagir « 562,40 « 3,8« 3,9 « МЫ « 576 3 1-0 < 10,8 Abs. Höhe 848,3 Tois. mit Alagir ber. (R.) 847,3 Tois. mit Tiflis ber. (M.) 464. 2 October Sn. Temporairer Wachtposten unter dem Pass nach Abbas-Tuman (Ime- rethinische Seite). Bar. 64 Corr. 480,02 T. 8,1 t. + 2,2 Schneegestöber « Alagir « 562,40 « 4,1 « 4,1» « Tiflis «5742045 119.0%< 10,9 Abs. Höhe 985,2 Tois. = 6300’ mit Alagir ber. (Ch.) « « 986,9 « mit Tiflis ber. (M.) Höhenunterschied: 247,6 « über der Ruine, ber. aus der Diff. des Bar. 64 (t. 5,9) Siehe n. 462. 465. 2 October 474. Pass auf dem Wege von Kutais nach Abbas-Tuman. Bar. 64 Corr. 464,02 T. + 3,2 t. — 0,1 « Alagir « 562,55 « 3,8 « + 1,2 « Til « 5Г 09 «о 150<« 104 BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 99 Abs. Höhe 1114,1 Tois. — 7124’ mit Alagir ber. (Ch.) 1112,9 (M.) « « 1120,0 « mit Tiflis ber. (M) Höhenunterschied: 134,97 « über dem Wachtposten, ber. aus der Diff. des Bar. 64 (t. 2,2). Siehe n. 464. « 467,6 —« Шег Abbas-Tuman, ber. aus 84 Bar. 64 (6.3,6).5. п. 466. 466. 2 October 8* Ab. Badeort Abbas-Tuman. Bär. 040 . Сбт. 520,12 Е. 7 t. 3,6 « Мат « 563,20 « 24‹ + 0,5 CONS ии 30939 « 12,4% 8,0 Abs. Höhe 656,5 Tois. — 4198’ mit Alagir ber. (Ch.) « « 655,5 « mit Tiflis ber. (В. M) 467. 11 October 11% Fr. Niveau der Kura bei vollem Wasserstande (jetzt 3 Fuss niedri ger), unter der Brücke bei Mzchet. Bar. 64. 583,95 Corr. 583,48 T. 5,7 nach /,* Abkühlung. (« Alagir569,40 « 569,10 « + 1,0 t. + 1,6) « Tiflis « 583,35 « 96% 5,2 Abs. Höhe (242,5 Tois. — 10,7) 231,8 Tois. (R.) aus der relativen Höhe und Mit- | tel von N. 413 und 468. « « 230,5 « unmittelbar über Tiflis ber. (R.) Relat. « 10,67 « unter der Station, barometrisch bestimmt, wofür auch der Augenschein spricht. (R.) 468. 11 October JR Fr. In der neuen Poststation von Mzchet. Bar. 64 Corr. 582,23 T. 8,2(t. 5,7 wahrscheinlich, siehe N. 467.) Ich hatte keinen Therm. mehr. « Alagir « 569,08 « + 1,2 « + 2,0 OMS < 15583.95 < 9,6 « 5,4 Abs. Höhe 241,2 Tois. = 1542’ (В.) 6. Siehe N. 413. © "© "im Mittel aus a. 6. 242,5 Тиз. = 1550’ (R.) 100 Е. J. Ruprecht, l. BEILAGE. Zusammenstellung aller bekannt gewordenen Höhenbestimmungen auf der Poststrasse zwischen Wladikawkas und Tiflis. Eine mühsame Arbeit, die bei grossem Zeitaufwande dennoch nicht abgeschlossen ge- nannt werden kann. Die erste Zusammenstellung zeigte oft so bedeutende Abweichungen der Angaben für einen und denselben Punct, dass vor allem die Fehler einiger Hauptbe- obachter in der Annahme ihres Ausgangspunktes gesucht werden mussten; dadurch war eine grössere Uebereinstimmung gewonnen, die noch durch die Verbesserung vieler Druck- fehler, Sonderung vermischter Orte u. d. zunahm, so dass die wahren Höhenzahlen in im- mer enger gesteckten Gränzen deutlicher hervortraten. Durch ein geodätisches Nivelle- ment von Tiflis bis Wladikawkas wäre allen weiteren Ungewissheiten ein Ende gemacht. Für folgende Beobachter sind von mir Correctionen angebracht worden: 1. Parrot und Engelhardt 1811, edirt 1815. Dubois bemerkt 1841 (IV, 310), dass die Zahlen Parrot’s für das Gebirge durchschnittlich um 288 Par. Fuss (48 Toisen) zu niedrig sind gegen die Höhenzahlen von Meyer (für die ebenfalls eine Corrrection von + 15 Tois. anzubringen ist). Parrot bestimmte 1811 die Depression des Caspischen Meeres nach einem fehlerhaften Nivellement auf 54 Toisen (I, 259, II, 55), eine Zahl, die durch die Akademische Expedition im Jahre 1837 auf 13,4 Toisen herabgesetzt wurde. Dubois hält dafür, dass der Fehler des Nivellements zwischen Taman und Mosdok liegt. Parrot’s Messungen im Hochgebirge schliessen sich an den Standpunkt Nro. 41 des Step- pennivellements: 3,5 Tois., nämlich den Terek bei Mosdok, dessen Niveau von Meyer zwar ein wenig zu hoch angegeben ist, nämlich auf 73,5 Tois. — 441 Par. Fuss bei Dubois (nicht Russ., wie im C. K. bis 1862 wiederholt wird), aber doch viel eher als jenes von Parrot, gestützt wird durch das Akademische Nivellement, durch welches für die Kuppel der Kirche von Mosdok 74,2 Tois. — 474,5’ Russ. festgesetzt wird (C. K. 1862, S. 284). Parrot hat sein fehlerhaftes Niveau 3,5 Tois. durch ein sehr zweifelhaftes barometrisches Nivelle- ment (wie es scheint, ohne correspondirende Beobachtung) mit einer einzigen Mittelstation in 36 Stunden Zeit und 95 Werst Entfernung auf den Terek bei Wladikawkas übertragen (Mosdok 3,5 + 166 Kumbeleika -- 120,1 Wladikawkas) und es ist noch auffallend, dass dabei der ursprüngliche Fehler nicht viel grösser geworden ist. Als die angemessenste Correction finde ich 62 Tois. 2. Parrots Nivellement im J. 1829 (Reise, Ararat, II, 47) war nur mit 1 Barometer ausgeführt, unter der Voraussetzung eines constanten Barometerstandes während eines Zeitunterschiedes von 2— 9°, Stunden. Parrot’s Ausgangspunkt in Tiflis war um 11,4 BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUcASUS. 101 Toisen zu niedrig angeschlagen und es zog sich dieser Fehler durch alle Stationen bis Kobi. Durch der angegebenen Unterschied zwischen der Station Kobi und dem Terek bei Kobi (3,3 Toisen — 20 Par. Fuss) schliesst sich dieses Nivellement an jenes von 1811 bis auf 9 Toisen Ueberschuss und im Mittel noch übereinstimmender an das Nivellement Meyer’s an. Es ist nämlich die Station Kobi bei Parrot 1811.. 947,3 + 62 + 3,3 — 1012,6 Тов. « 1829:11010 ne Al, 2er == 1021.4 | — 1017 im Mittel Meyers... 997,5 + 3,3 + 15 = 1015,8 3. Für die Angaben Meyer’s fand ich am entsprechendsten die Correction + 15 Tois. für die Punkte auf dem Nordabhange, während für den Kreuzberg, Gudgora und Kaischaur noch ein weiterer Fehler bis 15 Toisen übrig bleiben kann, was leicht auf Rechnung der minder gültigen corresp. Beobachtungen in Wladikawkas zu setzen wäre. Für jeden Ort zeigt das Journal Meyer’s nur eine Beobachtung. Meyer’s Barometer war bei der Abreise und Zurückkunft in Wladikawkas verglichen und zeigte eine constante Correction. Meyer hat seine Höhenzahlen Dubois mitgetheilt und auch noch im Jahre 1849 (Beitr. Pflanzenk. VI) mehrere derselben übereinstimmend citirt. Erläuternde Tabelle (in Toisen). I. Corr. + 62 Parrot 1811 Aug. III. Meyer 1829 Sept. Corr. + 15. 62 -+ 289,6 Terek bei Wladikawk....... ( 336,7 + 15 "Mes RE hs, 0 62 + 458,2) Тат à: Te ( 515,7 + 15 1307,70 À [360,0] 64 + 825,9) lea en ан 875,7 + 15 Nor, т har) BT NO TO Ko U. 1 997,5 + 15 Il. Corr. + 11,4 Parrot 1829 Juni. | = 17 + 1008, ee . Station Kobi....... Nun, 1000,8 -+ 16 (1010,0) 298. 78 135,4 23? + 1237,6).. ‚Pass am Kreuzberg‘, 1239,2 + 29 (16?) 338 ‚Spas am бой | U) + 34 13? + 899,7)..... (Kaischaur .. ps .\893,2 -+ 30 (17?) 355, 7 13 - 544, |: en 193,8 13 -+ 420,2 Ir en Ananur. ji74,1/ 4? + 246, “és dE 11,4! + 183,5 Е 102 F. J. RUPRECHT, 4. Barometrisches Nivellement der grusinischen Militärstrasse von Wladikawkas bis Tiflis, erwähnt in dem Werke: OGosphnie pocciückuxp владЪыйй за Кавказомъ 1836, welches nach Dubois de Montpereux (IV, 309) von russischen Ingenieuren im J. 1818 ausge- führt sein soll. Meine citirte Quelle ist eine Anmerkung (Il, 125), in welcher die Höhen in Toisen angegeben sind, die Dubois in Pariser Fuss umgerechnet hat. Indessen scheint doch Dubois auch eine andere Quelle gehabt zu haben, weil in meiner einige Höhen feh- len, welche Dubois erwähnt, namentlich für den Terek bei Mosdok, für die Mündung des Zachdon und für die Ruine der Kirche bei Kobi. Der Cauc. Kalender (1848 — 1859) hat nur Reste dieses Nivellements und schreibt sie dem Prof. Parrot zu, was aber auch direkt nicht gut sein kann, etwa durch Umrechnung seiner Angaben nach einer andern Basis, denn in diesem Falle müssten wenigstens ein oder zwei gleiche Höhenunterschiede vor- kommen, überdiess sind Punkte bestimmt, die bis dahin überhaupt noch nicht gemessen waren. Es fällt sogleich auf, dass alle Zahlen viel zu hoch angegeben sind. Ferner bemerkt Dubois, dass diese Abweichungen von den Zahlen Parrot’s und Meyer’s in einer ziem- lich regelmässigen Progression statthaben, so dass die Differenz für Tiflis mit 48 Toisen beginnt und allmälig steigend mit 111 Toisen für Wladikawkas schliesst. Ich habe nun richtigere Zahlen, als Dubois zu Gebote standen, substituirt und folgende Correctionen in Toisen gefunden: | Nordabhang. Согг. — 91 Тов. = 582. — 91 Wladikawkas. — 109 Balta. — 108 Lars. — 73 Darial. — 83 Kasbek. — 86 Kobi. Südabhang. Согг. — 40 Tois. = 255,8. — 61 Pass am Kreuzberge. — 41 Pass am Gudgora. — 50 Festung Kaischaur. — 65 Passanaur. — 67 Ananur. — 35 Duschet. — 47 Gartiskar. Zr 40 Tiflis. Diese Zahlen gäben für den südlichen Abhang des Caucasus eigentlich eine mittlere Correction von — 51 Toisen; da aber der Ausgangspunkt «Tiflis» in demselben Werke (I, 160) mit 231 Tois. nach Kotzebue angenommen ist, so kann keine grössere Correction als — 40 Toisen (höchstens 42) angebracht werden, um nicht unter das Niveau der Kura (189 Tois.) bei der Brücke in Tiflis zu fallen. Die Abweichungen für die übrigen Stationen kommen auf die Unregelmässigkeit im Barometerstande oder anderweitige Fehler. Für den Nordabhang der Strasse ist aber eine solche Correction durchaus unzurei- chend und besser die mittlere Correction — 91 Toisen zu substituiren, wegen der anzu- zweifelnden Gültigkeit der correspondirenden Beobachtungen in Tiflis in Folge der grös- seren Entfernung, eines unregelmässigen und constant niedrigeren (!) Barometerstandes jen- BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 103 seits der Wasserscheide zu derselben Zeit, wahrscheinlich verbunden mit Eintritt von Luft in die Torricellische Leere. Da trotz dieser vorgeschlagenen Correctionen noch ein Fehler von 17 bis 19 Toisen (für Balta, Lars, Kreuzberg), sogar 23—25 Tois. (für Passanaur, Ananur) wahrscheinlich ist, so steht dieses Material an der Gränze der Brauchbarkeit. Ich bediente mich bei allen Umrechnungen folgender aus dem Tifliser Observatorium durch Hrn. Director Moritz erhaltenen Tabellen: I. Russ. (Engl.) Fuss in Pariser Toisen (hexapodes). II. Toisen in Russ. (Engl.) Fuss. 1 — 0,156381 1 = 6,3946 2 = 0,312762 2 = 12,7899 3 = 0,469143 3 = 19,1838 4 = 0,625524 4 — 25,5784 Hr 0781905 0451807220 6 — 0,938286 6 — 38,3675 7 = 1,094667 7 = 44,7621 8 = 1.251048 8 = 51,1567 9 = 1.407429 a Terek an der Brücke von Wladikawkas. Toisen. 289,6 + 62 Corr. (sicherer 168,6 Tois. unter dem Terek bei Lars) Bar. Engel- hardt und Parrot 1811, 5. 183 und Il. Tab. S. 55 zeigt 289 Tois., aber die Addition der Unterschiede gibt 289,6. 323,5 + 15 Corr. — 2069 + 96’ Russ. Barom. Meyer 1829; im С. К. 1852 eitirt mit 1941’ Russ., die aber Pariser sind, siehe Dubois Voyage IV, 309, edit. 1841. Lars und die folgenden Punkte Meyer’s sind berechnet nach ge- nauen correspondirenden Beobachtungen des Generals v. Engelhardt in Wla- dikawkas. 336,7 + 15 Corr. Von mir berechnet nach Meyer’s Original-Journalen und gleich- zeitigen Beobachtungen am Terek und im Hause des Commandanten, die einen Höhenunterschied von 10,47 Toisen geben. Da nur 1 Beob. gemacht war, muss sich das Niveau nach der Zahl 347,2 für Wladikawkas richten. Die Zahl 323,5 ist wahrscheinlich ohne positive corresp. Beob. ausgerechnet. ! 352,0 = 2250,8'. Terek bei der Kaserne des Scharfschützen- Bataillons (Geodät. С. БК. 1863,5. 239), Wladikawkas. 347,2 + 15 Corr. Barom. Engelhardt 1829 laut Meyer’s Journal (auch an Du- bois mitgetheilt) aus Beob. vom 10.—19. Sept., täglich 5—Smal angestellt und wahrscheinlich mit dem mittleren Barometerstande am Ocean berechnet. 104 J. Е. RUPRECHT, Toisen. 347,1 Barom. Buhse aus 8 Beob. 1847, ausgerechnet von Moritz 2083 Par. F.; s. Mém. Moscou XII, 1860. 349,2 — 2233’ Russ. Barom. Triang. Cauk. Kal. 1859 n. 791 für die Terek-Brücke, im C. K. 1852 für den Terek. 357,4 = 2285’ Bar. Alexandrow. С. К. 1851. 359,0 — 2296 Bar. Ruprecht n. 227 mit der corresp. Beob. in Alagir berechnet. 365,8 = 2340’ Bar. Rupr. п. 194, 227 (Differenz 6 Tois.) mit Tiflis berechnet; beide für den Stadtplatz beim Bazar. 1366,9 = 2346 Geodät. С. К. 1862 $8. 253 für den Ossetinischen Festungsthurm, dessen Spitze 2395,2’ (Geodät. С. К. 1863, 5. 239). 458,0 — 91 Corr. Bar. Russ. Ingenieure 1818, siehe Dubois. Terek bei Nowi Reidan. 378 + 15 Corr. Bar. Meyer 1829. Dieselbe Quelle wird im C. K. n. 1040 citirt mit 2268’ Russ., die aber Pariser Fuss sind, s. Dubois IV, 309. "Terek bei Balta. 412,8 + 15 Corr. = 2640 + 96 Barom. Meyer 1829 bei Dubois. Im С. К. п. 1039 steht 2068’ Russ. laut Bar. Meyer und Triang., eine Zahl, die durch ei- nen Druckfehler im С. К. 1853 aus 2608 = 407,9 Tois. entstanden, im С. К. 1852 angeblich nach Meyer 2476’ Russ. = 387,2 Tois. Balta. 425,7 = 2722’ Bar. Вирт. п. 226, mit Alagir ber. 428,7 = 2741’ Bar. Rupr. n. 195,226 (Differ. 4 Tois.), mit Tiflis ber. 535,0 — 91 Corr. Bar. Russ. Ingenieure 1818. Dubois. Terek bei Maximkin (Tschim, Dsherachowsk). 462,6 + 15 Corr. Bar. Meyer, 1829. Dubois. Im С. К. steht 2773’. Strasse unter Kaituskowa. 598 — 91 Corr. Bar. Russ. Ingen. 1818. Dubois schreibt Kaitucki und 3593’ = 599 Tois.; ich hielt mich an das Original. Der Aul «Kaitukina» auf Parrot’s Karte scheint nahezu derselbe Ort, wie das 6 Werst von Balta entfernte Tschim. Terek bei Lars. 458,2 + 62 Corr. (richtiger 168,6 Tois. über d.Terek bei Wladikawkas und 367,7 Toisen unter d. Terek bei Kasbek). Barom. Parrot 1811 S. 183. / BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS 105 Toisen. 515,7 + 15 Corr. Bar. Meyer 1829 bei Dubois. Im С. К. steht 3094’, die Pari- ser Fuss sind. Lars, Dorf. 516,0 = 3300 C. К. 1851, 1859 п. 790 und 1862 S. 283 laut Bar. Parrot; aber eher die vorhergehende Zahl Meyer’s damit verwechselt. 533,5. Bar. Buhse aus 2 Beob. 1847 von Moritz ber. 3201’ Par. 538,9 = 3444. Bär. Варе. п. 192, 196, 225 (extreme Differ. 27 Tois.) mit Tiflis berechnet. 544,7 = 3483". Bar. Rupr. п. 225 mit Alagir berechn. 648 — 91 Corr. Bar. Russ. Ingen. 1818. Dubois hat 3892’ Par. — 648,7 Tois. Lars, neue Station. . 575,8 = 3682’. Bar. Rupr. п. 424 b. über Tiflis ber. Terek bei Darial. 628,7 +15 Corr.(?) Bar. Meyer 1829, bei Dubois 3772’ Par., nicht Russ. wie im 0: КЮ: 1852. Darial. 2578,6 — 3700. Bar. Parrot laut С. К. 1851; 1859 п. 789 und 1862, В. 283, aber bei Parrot ist dieser Punkt nicht barom. bestimmt. 644,6 — 4122”. Bar. Rupr. п. 191, mit Tiflis berechnet. 717 — 91 Corr. Bar. Russ. Ingen. 1818, Dubois hat 4303’ = 717,2 Tois. Strasse bei der Schlucht des Zachdon. 861,2 — 91 Corr. Bar. Russ. Ingen. 1818. Dubois hat 5167’ Par. Terek bei Kasbek. 825,9 + 62 Corr., sicherer 367,7 Tois. über dem Terek bei Lars und 121,4 Tois unter dem Terek bei Kobi (Bar. Parrot 1811, I, 169, II, 183). 875,7 + 15 Corr. Bar. Meyer 1829, bei Dubois 5254 Par., nicht Russ., wie im C. K. 1852; im Journ. Meyer’s steht 875,8 Tois. 885,8 +4 Corr.(?) Bar. Rupr. n. 189, 190, über Tiflis berechnet; den Höhenunter- schied von der Station Kasbek gab der Barom. auf 15 Tois. an. Kasbek (Station). 893,3 = 5713”. Bar. Rupr. п. 223, 224 (Diff. 9 Tois.), mit Alagir berechnet. 904,8 = 5786’. Bar. Rupr. aus 8 Beob. (deren Extreme um 30 Tois. abweichen), mit Tiflis ber. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VlIme Serie. 14 106 Е. Г. Ворвеснт, 4 Toisen. 909. Bar. Kolenati 1844 aus Beob. von 10 Tagen und dem Mittel aus 28 einzelnen Beobacht. in Kasbek und Tiflis, deren letztere oft interpolirt sind; ich berechnete nach demselben von Philadelphin gegebenen Mittel 909,7 Tois. 912. Bar. Buhse 1847, ber. von Moritz. 995 — 91 Corr. Bar. Russ. Ingen. 1818, Dubois hat 5972’ Par. (995,3 Tois.). Hierher gehört die Angabe 6362’ Russ. (= 994,9 Tois.) des Kauk. Kal. п. 788 und 1862, В. 283, angeblich nach barom. Beobachtungen Parrot’s, die aber dieser Zahl widerstreiten. Der Fehler ist zuerst im C. K. 1848. Terek bei Kobi. 947,3 + 62 Corr., sicherer 121,4 über dem Terek bei Kasbek, Bar. Parrot 1811, S. 183, 186. Parrot erwähnt später (Reise, Ararat, II, 48), dass er den 2. Ja- nuar 1830 um 20 Par. Fuss = 3,3 Tois. niedriger beobachtete, als auf der Station Kobi, also wohl am Terek. 997,5 + 15 Corr. Bar. Meyer 1829, bei Dubois (5985’ Par., nicht Russ., wie C. K. 1852). 1027,4 = 6570’ Triang. С. К. 1853. Kobi, Station. 987,3. Bar. Buhse aus 2 Beob. 1847, ber. у. Moritz (5924 Раг.). 1008,9 + 11,4 Corr. Bar. Parrot, Juni 1829 (II, 47), den 2. Januar 1830 fand Parrot für die Station 1010 Tois. + 11,4 Corr. Hieher gehört die Zahl 6455 Russ. (= 1009,4 Tois.) des С. К. п. 787 laut Bar. Triang. u. Parrot. 1012,6. Bar. Parrot 1811, nämlich 947,3 + 62 Corr. + 3,3 über dem Terek. 1016,4. Mittel aus dem corrigirten Mittel der 2 Beob. Parrot’s 1017,0 (1021,4 + 1012,6) und der Zahl Meyer’s 1015,8. 1027,4 = 6570’. Bar. Rupr. aus 4 Beob. п. 220 bis 222, 422 (extreme Diff. 11 T.) mit Tiflis ber. 1029,5. Bar. Kolenati 1844 aus 2 Beob. (deren Diff. 5 Tois.). Bei Kolenati steht 1027 Tois., diess ist aber ein Druckfehler. 1103 — 91 Corr. Bar. Russ. Ingen. 1818, Dubois hat 6621 Par. (1103,5 Tois.); C. K. 1848 hat 7053’ (1103 Tois.). Die Ruinen der Kirche bei Kobi sind 241 Par. Fuss höher, nach Dubois. Schneelawine unter Baidara. 1180 bis 1190. Barom. Rupr. n. 421, mit Tiflis berechnet. Eine beinahe constante Schneebrücke (Lawinenrest), unter welcher der Ursdon (auch Baidarka, bei Par- rot: Tetri-zchale) durchfliesst. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 107 Steinhütte Baidara. Toisen. 1297 — 43 Corr. Bar. Russ. Ingen. 1818. Dubois (7782’ Par.). Monument an der Spitze des Kreuzberges. 1242,6 + 11,4 Corr. Barom. Parrot 1829. Kolenati eitirt unrichtig 1238 Tois.; ebenso 1208 Tois. für Parrot 1811, Parrot war damals gar nicht am Kreuz- berge. 1273,2 = .8142’. Bar. Rupr. п. 420, mit Tiflis ber. ?1277. Bar. Kolenati 1844 aus 2 Beob. (1092 + 1062 Tois.). Hierbei ist ein gros- ser Irrthum von 200 Tois. unterlaufen, denn beide Beob. geben im Mittel nicht 1277, sondern 1077 Tois. Es ist auch kein Druckfehler, denn ich berechnete nach den gegebenen Elementen 1096,16 + 1060,56, im Mittel 1078,36 Tois. Entweder hat Kolenati an einem andern Orte beobachtet, oder zweimal un- richtig abgelesen oder sich verschrieben (um 20 halbe Linien ?). = Früherer Pass am Kreuzberge. 1329 — 40 Corr. Bar. Russ. Ingen. 1818, bei Dubois 7977 Par. (1329,5 Tois.) Im C. K. 1848 steht 8498 (1328,9 Tois.). 1268,2 nach der Beob. Rupr: am Monumente. 1244,3 = 7957’. Bar. Triang. С. К. 1853; 1859 п. 1197, mit Ausschluss des Ci- tats von Parrot. `1239,2 + 15 Corr. Bar. Meyer 1829. Dubois. 1237,6 + 11,4 Corr. Bar. Parrot 1829, da nach Parrot das Kreuz (Monument) um 30 Par. Fuss = 5 Tois. höher steht als der Pass auf der alten Strasse, in der unmittelbaren Nähe der Spitze des Kreuzberges. Gudgora. 1255,7 + 11,4 Corr. Bar. Parrot 1829, II, 47, 48, den 2. Januar 1830 fand Parrot 1257,5 Tois., welche 2 Beob. das Mittel 1256,6 geben; I. 256 ist ein kleiner Fehler von 0,9 Tois. nachzuweisen. Dieselbe Zahl 8030’ Russ. — 1255,7 Tois. wird auch im С. К. п. 93 für die Spitze des Gudgora aus geodätischen Messungen der Transcaue. Triangulation citirt; die Quelle ist aber Parrot (siehe С. К. 1848, woselbst 8029). Jedenfalls bleibt es aber zweifelhaft, ob damit der (bis 1861) höchste Punkt der Strasse am Gudgora gemeint ist, welcher schon nach dem blossen Augenmaasse, vom Monumente des Kreuzberges aus betrach- tet, entschieden tiefer liegt als 13 Toisen. 1238 — 40 Corr. Bar. Russ. Ingen. 1818. Dubois hat 7433’ Par., was beinahe 1239 Tois. macht. Dieser Punkt scheint der Pass am Gudgora gewesen zu sein. * 108 ‚Е. J. Ворвеснт, Pass am Gudgora. Toisen.' 1198,1 — 7659". Bar. Rupr. в. 198, mit Tiflis berechnet, wie alle folgende Beob. Diess ist auch der von Meyer beobachtete «höchste Punkt» der Strasse am Gud- gora; im Jahre 1861 war die neue Strasse, welche tiefer liegt, noch nicht pas- sirbar. 1163 -+ 15 Corr. Bar. Meyer 1829 im Journal und bei Dubois. In den Beitr. Pflanz. VI (1849) steht als Druckfehler 1153 Toisen und Meyer bemerkt da- selbst, dass Parrot gewiss anderswo seine 1255 Toisen gemessen habe. Gudaur, neue Station. 1151,2 — 7362’. Bar. Rupr. п. 419. Scheint der höchste Punkt der neuen Strasse am Gudgora zu sein. . Kaischaur, Station bis 1861. 963 — 40 Corr. Bar. Russ. Ingen. 1818. Dubois hat 5783’ Par. (963,8 Tois.) für den «Posten Kaischaur» C. K. 1848 hat 6164 R. (964 Tois.) 923,7 = 5907. Bar. Rupr. n. 199, 200, 217—219, 418, Mittel aus 6 Beob. (deren extreme Differenz 13'/, Tois.). 920,8 — 5888’. Bar. Triang. С. К. 1859 п. 786. 915,5. Bar. Kolenati 1844 aus 2 Beob. (Diff. 1 Toise). 899,7 + 11,4 Corr. Bar. Parrot 1829, für «Neu-Kaschaur» (ob derselbe Ort, wie der vorhergehende ?). 393,2 + 15 Corr. Bar. Meyer 1829, für die «Festung Kaschaur» (kaum die neuere Station. Quischet. 703,2 = 4497. Bar. Rupr. п. 216, für die temporäre Station am Fusse der alten steilen Strasse. 700,5. Bar. Buhse, aus 2 Beob. 1847, ber. у. Moritz (4203' Par.). 695,6 — 4448, Bar. Вирт. п. 415, 416 (Differ. 1 Tois.) für die Commissariatsge- bäude. Aragua bei Quischet. 684,6 = 4378. Bar. Rupr. п. 417 bei der Brücke. Passanaur. 619 — 40 Corr. Bar. Russ. Ingen. 1818. Dubois hat 3717 Par. (619,5 Tois.). С. К. 1848 hat 3958’ (618,9 T.). 555,0 = 3549. Bar. Rupr. п. 201, 214, 215 (extreme Differ. 10 Tois.); die neue Station liegt etwas höher. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 109 Toisen. 550,5. Bar. Buhse aus 2 Beob. 1847, ber. v. Moritz (3303 Par.). 544,0 + 11,4 Corr. Bar. Parrot 1829. 543. Bar. Kolenati 1844 aus 2 Beob. (Diff. 18 Tois.). 538,7 — 3445. Bar. Triang. C. K. n. 785, mit Ausschluss von Parrot, welcher 544 Т. hat. Aragua bei Passanaur. 535,2 = 3423. Bar. Triang. С. К. п. 982, an der Spaltung der Aragua, die also 3,5 Tois. = 22% Russ. unter Passanaur sich befindet. \ Ananur. 487 — 40 Corr. Bar. Russ. Ing. 1818. Dubois hat die abweichende Zahl 2822 Par. (470,3 Tois.) 420,2 + 11,4 Corr. Bar. Parrot 1829 für das Kloster, welches höher liegt, als die Station. 421,5. Bar. Kolenati 1844 aus 2 Beob. (deren Differ. 29 Tois.) für die Station. Ko- lenati hat 411 Tois. als Rechnungs- oder Druckfehler. ‘420,3 = 2678’. Bar. Rupr. п. 212, 213 (deren Differ. 5 Tois.) für die Station. Duschet. 491 — 40 Corr. Bar. Russ. Ingen. 1818. Dubois 2924’ Par. Hieher gehört die Zahl 3140’ Russ. (491 Toisen) im С. К. п. 784, angeblich nach Parrot; die Quelle ist der С. К. 1848. 456,3 — 2918. Geodät. Cauc. Kal. 1862 п. 181, S. 283, für die Stadt (welchen Punkt?). 450,7. Bar. Rupr. n. 414 für den Bazarplatz der Stadt; die neue Station liegt viel höher. 448. Bar. Kolenati 1844 aus 2 Beob. (deren Differ. 22 Tois.). Kolenati hat 488 Toisen als Druckfehler. 446,5 Bar. Buhse 1847 aus 2 Beob., ber. у. Moritz (2679 Par.). Gartiskar, ehemals Station. 304 — 40 Corr. Bar. Russ. Ingen. 1818. Dubois hat 1825’ Par. (304,2 Tois.). 258,0. Bar. Kolenati 1844 aus 2 Beob. (deren Differ. 21 Tois.). 253,5. Bar. Buhse 1847, ber v. Moritz (1521 Par.). 252,0 = 1612’. С. К. п. 783 nach Bar. Triang. mit Ausschluss des Nivellem. Ho- siusch. 246,1 + 11,4 Corr. Bar. Parrot 1829, für eine Anhöhe bei der Station (II, 47, 48.) 110 Е. Г. Ruprecht, Toisen. 243,6 — 1558. Nivellem. Hosiusch (С. К. 1848) Corr. + 6,2? 234,7 + 11,4 Corr. Bar. Parrot 1829, für die Station (II, 39). Mzchet. 278 — 40 Corr. Bar. Russ. Ingen. 1818. Dubois hat 1669 Par. (278,2 Tois.), Ort des Barom. unbekannt. 242,5 = 1550". Barom. Rupr. п. 413,468 (deren Differ. 2", Tois.), für die neue Station. Kura bei Mzchet. 231,8. Bar. Rupr. n. 467 bei der steinernen Brücke, 10,7 Toisen unter der neuen Station Hiemit stimmt nicht 237,4 Tois. = 1525’ Russ. für das Niveau der Kura bei der Mündung der Aragua (geodät. und barom. Cauc. Kal. 1853, 1859 п. 876); früher war dieser Punkt bestimmt auf 1505 (C. К. 1851), 1500 (С. K. 1852). Tiflis. \ 236,13 = 1510’. Geodät. und Barom. Triang. С. К. 1859 п. 644 für das meteo- rologische (zuweilen früher auch «astronomische») Observatorium. Diese Zahl 1510 geht zurück bis zum C. K. 1852; im C. K. 1851 steht aber 1512’ «geo- dät.» für das «astronom.» Observ. und zwar für die Basis desselben, «welche 241,8’ Russ. über der alten Kurabrücke liegt»; diese letztere Zahl wurde schon 1847 oder früher ermittelt. Es ist desshalb ganz ungewiss, ob das Obser- vatorium (und welches?) am Awlabar gemeint ist oder vielmehr jenes von 1844 — 47, welches 10 oder 12’ höher lag, als das folgende. 1234,57 = 1500’ für das temporäre, im Jahre 1850 gegründete magnetische und meteorologische Observatorium am Awlabar, zuerst angegeben im C. K. 1852 und dann beibehalten im meteorol. Theile des С. К. bis 1863, S. 91. Diese Zahl hielt man im Observatorium bis 1862 für richtig und dieselbe ist in den Be- rechnungen aller meiner Beobachtungen mit 234,6 Tois. von mir in Rechnung ge- stellt für den Ort des correspondirenden Normal-Barometers. Hr. Moritz fand durch ein Nivellement die Cuvette des Normalbarometers um 16 Fuss höher, als den astronomischen Beobachtungspfeiler der Transcaucasischen Triangu- lation. 232,74 — 1488,3. Geodät. C. K. 1862, S. 255, für das temporäre astronomische Observatorium am Awlabar. Im С. К. steht 233,29 То1з., was 1491,8’ Russ. machen würde. Es ist damit gemeint der Normalpunkt der Transcaucasischen . Triangulation, nicht weit vom meteorologischen Observatorium am Awlabar. 231. (Für welchen Punkt?) «Obrist Kotzebue und Klaproth nahmen an 1386’, BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 111 Toisen. während barometrische Beobachtungen 1346 Par. (224,3 Tois.) über dem Meere gaben.» So heisst es in der Обозр$ше росс. влад. за Кавказ. 1836, I, 160; ebendaselbst II, 125 ist die Zahl 231 (nicht 1380’ Par., wie Dubois hat, was nur 230 Tois. wäre) als Ausgangspunkt eines barom. Nivellements («der Russ. Ingen. 1818» bei Dubois) eitirt. 231 hat Kolenati bei seinen Höhenbestimmungen von 1844 (Bullet. Acad. Petersb. 1845, T. IV, 191—202), für den Ort der correspond. Beobachtungen im da- maligen Observatorium, substituirt; die Correction dafür ist also nicht bedeu- tend. Aus einer einzelnen barom. Beobachtung gab Kolenati den Höhenunter- schied der Kura vom Observatorium auf 16 Tois. an. Die Controlle der von Philadelphin selbst angegebenen Elemente (Кавказъ 1846) gibt 17,5 Tois., von welchen vermuthlich 1,5 Tois. für den Ort des Bar. über der Kurairrthümlich abgezogen, statt dazu addirt sind. Phil. gibt denselben Höhenunterschied 1846 auf 42,8 Tois. an, 1857 aber 28,1 Tois.; es war also gar kein Grund da zu solchen Beschuldigungen, wie sich Ph. erlaubt hat, hauptsächlich desshalb, weil in einer Abschrift des Journals statt 577,1 die Zahl 571,1 stand, die ja über- diess ein absurdes Resultat gegeben hätte; eher hätte diess dazu benützt werden sollen, die Correction für den Barom. Kolenati’s zu bestimmen, was leider von beiden Herren unterlassen wurde. 224,0 = 1432,3’ für das temporäre Observatorium von 1844—47, berechnet nach Gauss aus dem barom. Mittel des J. 1845 von Philadelphin (Кавказъ 1846, S. 36 und Bullet. Acad. 1846). Dasselbe befand sich auf einem kleinen Plateau unter dem Davidsberge, 150 Sashen vom Fusse desselben und «180 Russ.» hö- her als das Niveau der Kura (Philadelphin in Зап. Кавказ. Геогр. Общ. IV, 1857), und es wurden daselbst noch im August 1850 Beobachtungen gemacht (Moritz in Kupffer’s Annal. 1857 Correspond.) Dieses Observatorium wird nahezu dieselbe absolute Höhe haben, wie das Awlabar-Observatorium, diess zei- gen die jährlichen Mittel der Barom., die sich in gleicher Grösse an beiden Or- ten wiederholen, das Mittel gibt allerdings einen Unterschied von 10 Fuss = 1,58 Tois., um welche das Awlabar-Observatorium niedriger ist. 211,1 = 1350. Geodät. C. К. 1851 п. 16 bis 1859 п. 877 für die «Kurabrücke.» Ich vermuthete, dass damit die neue steinerne Brücke (nach Kuki) gemeint sei, weil der Höhenunterschied des «Observatoriums» (1512’ oder 1510) und der al- ten Brücke, laut anerkannten Nivellements (241,8’), 1270,2’ = 198,6 Tois. oder 2’ weniger gibt. Aber im C. К. 1851 $. 58 (gedruckt 1850) ist die Zahl 1350’ für die «alte» Brücke citirt, und 1851 war nur eine Hälfte der neuen Brücke fertig. 194,94 = 1246,5 von mir hergeleiteter Werth für die alte Kurabrücke unter Me- 112 Е. 4. Вени, Toisen. tech, bestimmt durch die Zahl 232,74 Tois. für das «astronomische» Observato- rium und 37,8 Tois. — 241,8’ Nivellement «von der Basis des Observatoriums» bis zur alten Kurabrücke. Dieses in den Plan der Stadt Tiflis eingetragene Ni- vellement, ist von Chodzko 1847 bestätigt (siehe C. K. 1851) und bereits von Chanykow im C. K. 1848 erwähnt. Andererseits beruft sich Philadel- phin (Кавказъ 1846 S. 36) auf dasselbe Nivellement und gibt daraus den Hö- henunterschied zwischen der alten Brücke und dem temporären Observatorium 1844—47 auf 262° (= 40,87 Tois.) an, obgleich er, statt dieses, einer Reihe von 10 barometrischen Beobachtungen, welche 37,2 Tois. anzeigten, den Vor- zug ertheilte. 188,74 — 1207 (eigentlich 1206,93), für die «Reste der alten steinernen» Kura- brücke, nach dem 1839 bis zum schwarzen Meere ausgeführten Nivellement v. Hosiusch, dessen Chanykow im С. К. 18485. 37,45 sehr genau erwähnte, und das Philadelphin (Кавказъ 1846) um 3 Fuss Russ. niedriger citirte (warum?). Es wäre also (Brücke 188,7 + 37,8 Observ.) eine Correction von + 6,24 T. anzubringen, um die oben angenommene Höhe des astronomischen Awlabar-Ob- servatoriums (252,74 Tois.) zu erhalten. 183,5. Barom. Nivellement Parrot’s 1829 (II, 38) für die «steinerne» Kurabrücke und Ausgangspunkt aller barometr. Angaben Parrot’s von Tiflis bis Kobi (II, 47); desshalb eine Correction von + 11,4 Tois. angebracht. Kura bei Tiflis. 189,5 = 1212’, bestimmt aus der Zahl 194,94 und unmittelbarer Messung von der alten Brücke bis zum Niveau der Kura, durch welche Parrot 1829 im Decem- ber 5,2 Toisen fand, Philadelphin im Februar 5,6 Toisen. Letzterer bestimmte (Зап. Кавк. Геогр. Общ. 1857, IV, 7) das Niveau der Kura unter der alten Brücke 1252’ engl., im J. 1846 aber 1158,3’ engl. Resume. 1. Die absolute Höhe des Awlabar-Observatoriums ist nicht genau be- kannt, denn die angenommene Zahl 1500’ stützt sich auf das temporäre astronomische Observatorium daselbst, dieses durch ein Nivellement auf die alte Brücke unter Metech. Auf diesem Punkte endete das Nivellement von Hosiusch und ausser diesem ist kein zwei- tes geodätisches Nivellement bis zum schwarzen Meere ausgeführt. Es ist also: 188,74 Toisen die alte Brücke nach Hosiusch. BURG Nivellement von derselben Brücke bis zur «Basis des astron. Observat.» 226,54 Toisen, ein Punkt, der 1862 mit 232,74 bestimmt ist, also Differ. 6,2 Tois. 2,5 = 16’ vom «Beobachtungspfeiler» desselben Observatoriums bis zur Cuvette des Barometers im meteorologischen Observatorium am Awlabar. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 113 229,04 Toisen 234,6 » angenommene Höhe des Awlabar - Observat. (Cuvette des Barom.) 5,56 Toisen Differenz. Es wäre somit ein neues geodät. Nivellement von der alten Brücke in Tiflis bis zum Niveau des schwarzen Meeres auszuführen oder diese meine Rechnung zu widerlegen. 2. Da die allermeisten barometrischen Höhenbestimmungen im Caucasus sich auf das Awlabar-Observatorium beziehen, so ist es durchaus nothwendig, noch vor der Uebergabe des Gebäudes, durch ein sorgfältiges Nivellement den Höhenunterschied zwischen der Cu- vette des Barometers und einer classischen Stelle der alten Brücke nochmals zu veri- ficiren. 3. Es ist zu wünschen, dass man unbestimmte und zweifelhafte Ausdrücke in der Be- zeichnung der Orte vermeide, dass die Resultate mit den wichtigsten Elementen der Beob- achtung vorgelegt und der wahrscheinliche Fehler ermittelt werde. IL BEILAGE. Mittlere Jahres-Barometerstände bei 13Y,° В. 1. Tiflis $ 41° 42° a) Observatorium unter dem Davidsberge. 1845 Bar. 570,65 t. 9°92 В. e” 3,03 —- 0,69 1846 « 570,33 « 10,1 «< « 3,04 « 0,68 Mittel « 570,49 t. 10,0. Nach diesen Zahlen wäre dieser Punkt um 1,58 oder 2,16 oder 2,07 Tois. höher als das Awlabar-Observatorium (570,72 t. 9,9). b) Meteorol. Observatorium am Awlabar 1500’ = 234,6 Tois. (С. К. 1852—63). Die Jahresmittel sind gerechnet vom 1. December. Siehe C. K. 1850 В. 569,211. 9,84 e' 3,18-— 0,70 1851 « 571,31 « 10,75 « 3,01 « 0,64 1852, « 570,86 < 9,92 ‹ 3,00 « 0,68 1853 « 571,54 « 10,47 « 3,10 « 0,68 1854 « 570,78 « 9,28 « 2,98 « 0,69 1856 « 570,87 « 9,85 « 2,87 « 0,65 184045711510 19.53. < 2,88-« 0,68 1858. « 571.109 919:52 442.96 < 0,68 1859 « 570,65 « 10,14 « 3,02 « 0,67 1860 « 571,09 « 10,14 « 3,06 « 0,68 1861 « 571,18 « 9,43 « 2,90 « 0,68 Mittel 570,72 « 9,89 « 2,996 0,67 Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПте Serie. 15 114 Е. Г. RuUPREcHT, 2. Baku 40° 25’. Absol. Höhe des Observatoriums 53 Fuss = 8,3 Tois. unter dem Spiegel des schwarzen Meeres (C.K. bis 1863), oder Cuvette des Barometers 5 Tois. über dem Niveau des Caspi, festgestellt durch ein Nivellement im Jahre 1847 (Abich 1863, S. 135). Nach dem ‚grossen Erdbeben im Jahre 1861 fand Abich (S. 149) die Cuvette des Stationsinstrumentes in Baku 110 F. engl. = 17,16 Tois. über dem Spiegel des Caspi. Wenn dieses barometrische Nivellement gültig und die Station seit 1847 dieselbe geblie- ben ist, so müsste seitdem eine Hebung des Bodens um 12 Toisen erfolgt sein. Daraus wäre auch der so stark abweichende Barometerstand im J. 1861 erklärlich, und Baku da- her ein unbrauchbarer Punkt für die Berechnung des Höhenunterschiedes von Tiflis. Doch müsste dieser Umstand durch ein neues geodätisches Nivellement festgestellt werden. 1858 В. 603,40 t. 11,03 e” 4,08% 0,81 1859: « 602,22: «а 11,63 « 4,12 « 0,79 1860 « 602,61 « 11,59 « 4,04 « 0,79 1861 « 600,80 « 11,36 « 3,62 « 0,79 Mittel « 602,26 « 11,15 « 3,96 « 0,79 » 603,50 « 11,28 « 3,97 « 0,80 nach Salatzki 1862 (Зап. Кавк. Геогр. Общ. У, 160) aus 6 Jahren (1852—1857), t. aus 9 Jahren; die Jahre 1855 und 1857 sind jedoch lückenhaft. 3. Lenkoran. 38° 44’. Absol. Höhe der meteorol. Station — 65 Fuss (unter dem schwarzen Meere). 1852—1857 Bar. 604,15 t. 11,43 e” 4,43 = 0,87. Mittel aus 5 Jah- ren nach Salatzki (a. a. O.) 4. Derbent. 42° 4’. Abs. Höhe — 15 Fuss (unter dem schwarzen Meere). 1852 В. 601,99 t. 10,42 e” 3,69 -0,79 e 1853 « 603,59: ТО лв ORTS 1854 « 602,52 « 968 «3.70, < 9.80 - Mittel « 602,70 « 10,29 « 3,72 « 0,79 5. Redoute Kalé 42° 16. Abs. Höhe 20 Fuss über dem schwarzen Meere. 1847— 53. Bar. 600,99 +. 11,63 e” 3,99 2% 0,78. Mittel aus 7 Jahren nach Salatzki. Im С. К. sind bloss die Jahre 1852 und 1853, deren Mittel mit dem oben gegebenen fast ganz über- einstimmt. Die übrigen Jahre sind in Kupffer’s Annal. 1853, Corresp. verzeichnet. 6. Alagir 42° 55’. Absol. Höhe 2060’ — 322,15 Tois. (С. К. 1860 — 1862) oder 2040’ — 319,0 Tois. in Folge der geodätischen Bestimmung der Kirchenspitze 2109,9’ (С. К. 1863 В. 91, 240). BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 115 18541 Ват. 559.391. 0686 ., 1857 « 559,74 « 6,40 « 2,74 « 0,78 1858 « 559,64 « 5,99 «,2,80 » 0,80 1859 » 558,75 « 6,84 « 2,92 « 0,78 18008 2% 5995020007 « 2,92 a 0,77 1861 « 559,24 « 5,83 « 2,54 « 0,74 Mittel « 559,36 « 6,47 « 2,78 « 0,77 7. Die Depression des caspischen Meeres beträgt: 85,45 Russ. Fuss — 13,36 Tois. nach der Academ. Expedition im J. 1837. (DST eme \* — 0,13 « wahrscheinlicher Fehler dieser Messung. 85,60 « — 13,38 « .Mittelaus 3 Nivellements der Cauc. Triangu- lation in den Jahren 1849 + 1850 + 1861 (89,82 + 80,26 + 86,73). 85,9 « —u 13: А ЗА! (nicht 13,7,1C. К 18695. 254): 86,09 « = 13,46 « Mittelaus 85,45 + 86,73(Niv.1837-+-1861). Aus diesen Elementen würde man erhalten für die absolute Höhe des Awlabar-Ob- servatoriums (Tiflis), nach den Barometerständen von: a. b. Baku 1852=—5704 1... 29204. Wr Baku 1858—61 ...... 2290 224,01 benkoran 1852—57 . : : 235,3:..233,15 Derbent 1852—54 .... 232,1...229,76 Redoute Kalé 1847—53 226,0 .. — Alagir 1854—61...... 236,4...234,41 a. Sind die Resultate aus der Tifliser Barometer - Mittelzahl von 11 Jahren und der übrigen durch das caspische oder schwarze Meer fixirten Stationen «en bloc» berechnet. Unter b sind eingetragen das Mittel der Höhenzahlen, welche man erhält durch einzelne Berechnungen gleicher Jahrgänge zweier Stationen. Es folgt hieraus, dass aus diesen gegebenen mittleren jährlichen Barometerständen keine Höhenunterschiede berechnet werden können. Die einzige Höhenzahl 234,4 Tois. kann eine zufällige Uebereinstimmung sein, um so mehr, als dabei Alagir, mit 322,15 Tois. in Rechnung gebracht ist. 116 К. Г. ВорвЕеснт, Ш. ВЕГАСЕ. Vergleichung eigener Höhenbestimmungen mit fremden, in Toisen. Eigene. Fremde. Differenz. 1033.8... 141053: 8 Бавоше ен: 0,0 Orizchale bei Westomtha №. 401. 26,9% 100 26 /BNSCOdA TERRE 0,1 Leuchtthurm v.Petrowsk Lo Le 12. 321,5.... 322,1 geodät. и. bar. 0,6 Alagir und Caspisches Меег DEA AMD 2 0 Pere 0,9 Lagodechi N. 87. 365,8: 2 MS GO REN... 1,1 Wladikawkas 194, 227 (nicht dieselbe Stelle). 2801.27 TEEN 1,2 Sakataly 16. 490,305 0042106 iba romanes, 1,2 Ananur 212, 213. 112898 LAID TAN re 1,4 Diklo-Aul 375. 1229,0..:....1227,.00 == ее 1,4 Kodori-Thurm 121, 122. 851,622 ВОЕН 1,7 Alasan bei Schenako 369. 1638,5... бои 1,8 Pass Kartiani 408. 570,04 5677, мена, 2,9 Thianeti 130; die Differenz 2,9 kommt meist auf den Höhenunterschied beider Punkte, 92333. 2.920,87 — Е 2,5 Kaischaur aus 6 Beob. 418. 70,9... 7452 веба. 3,3 Mosdok 247 (die Differ. ist für die Höhe der Kirche zu klein). Mit Alagir ber. 488,8—-20 505,1 barom. ...... 3,7 Weincultur bei Utsera 450. Mit Alagir ber. 108,87... 112,6 2 3,8 Eugeniewsk 264 (dieselbe Stelle?). 802,7... 806,0, 1 un el 3,9 Jora unter Kapari 132. 807,5.... 803,3 Kipregl. .... 4,2 Pass über den weissen Berg 279 (wohl der- selbe Ort). 450,7.... 446,5 barom....... 4,2 Duschet 414 (vielleicht nicht derselbe Ort). 454,6... MAO LUE N 4,2 Ardon bei Unal 230, 428 (nicht ganz dieselbe Stelle). Mit Alagir ber. ББ Олли ме ME 4,5 Passanaur 215, 214, 201. Parrot’s Angabe : corrig. 555,4 stimmmt noch mehr. 1639.07. 31634 BUN N: . 4,7 Pass Didigwerdi 404. 88559. 9.2890, UM SMART" 4,8 Terek bei Kasbek 190. Die Zahl 885,9 hatte aus anderen Gründen eine Corr. von + 4,0 nöthig. GO DO ER OU AMENER 4,9 Quischet 415, 416. 538141. M5 3325 ME UNE COMME 4,9 Lars 192, 196, 225. JOLI OI 7 ET ENS ER 4,9 Station Kasbek aus 8 Beob. Seite 105. 37.0,9% 00575, 9 ЕЕ я 5,0 Spaltung der Aragua bei Shinwal 166. Eigene. 1026,8. 1590,1. 966,9.. 245,0.. ОИ 1100,0. 1475,9. 624,3.. 245,1... 956,8.. 288,0.. 429,0.. 457,4.. 1268,2.. 38,3.. 631,9.. 1296,3. 1198,1. INT. 847,5.. 14471. 1234,0. 1536,1. 1519,2. 766,4.. 879,148 665,4... BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 117 Fremde. . 1020,8 barom. .. .1583,2 959,1 237,1 392,6 .1108,6 .1466,4 633,3 235,9 geodät... 946,9 barom. 276,9 417,5 geodät.. 445,0 barom. . 1254,2 53,2 613,3 .1277,6 .1178,0 331,5 868,5 .1468,4 .1210,7 geodät.. .1490,3 732,5 843,5 726,2 .1511,9 barom. . d . 28,9 Pass Nakawetscho über Parsma 399. Е . 33,9 Aragua unter Guli 169 (wahrsch. ders. Ort). D . 35,6 Fl. Assi-Botani 137 (wahrsch. ders. Ort). / ‚> . 60,8 Rion bei Glola 449 und Dorf (nicht dieselbe Stel Differenz. * 6,8 Station Kobi aus 4 Beob. 422. Kolenati’s Angabe differirt nur um 2,7. .. 6,9 Pass Sadzele 181. .. 7,8 Zigzag-Weg unter Kodori 123. .. 7,9 Temir-Chan-Schura mit Alagir ber. 256. Mit Tiflis berechnet (232,5) die Differ. nur 4,6. .. 8,5 Koissu bei der Salty-Brücke 284. . 8,6 Fluss bei Dshutti 183 (vielleicht nicht dieselbeStelle). . 8,8 Pass Andaki 157 (ob derselbe Ort?). 9,0 Pass Nakkerala 455. Mit Alagir ber., mit Tiflis 631,6. 9,2 Denkmäler bei T. Ch. Schura 262, 263, mit Alagir berechnet. Tifliser Berechnungen geben 239,4, also Differ. nur 3,5. .. 9,9 Kaserne an der Schlucht Gudoschaur u. Dshutti 184 (scheint nahezu derselbe Ort). . 11,1 Tquibuli 456 (dieselbe Stelle?). Mit Alagir ber. 11,5 Tsarskie Kolodzy 5. (dieselbe Stelle?) 12,4 Koissu unter Gunib 306 (eine andere Stelle). . 13,0 Pass am Kreuzberge 420. Seite 107. . 14,9 Sulak bei Tschirijurt 248. Mit Alagir ber. . 18,6 Gunib 293. . 18,7 Pass nach Digorien 242. Mit Alagir ber. . 20,1 Pass am Gudgora 198. . 20,2 Dshungutai 278; die frühere Angabe 344,5 stimmt besser, Differ. nur 7,4. . 21,0 Alasan unter Zokalto 368 (jedenfalls eine nahe Stelle). . 21,3 Pass Mammisson 444. Mit Alagir ber. 23,3 Spitze von Gunib 302, 303. Nach der Formel Bau- ernfeind’s (ohne Psychr.) berechnet, ist die Diff. nur 20,15 Tois. Auch Chodzko’s Bar. gab die Höhe um 11,4 Tois. mehr, als die geodät. Messung. 24,2 Pass nach Tuschetien am Borbalo 156 ‘ (scheint derselbe Ort). NN. 137,365 — 367. = (e) — Mit Alagir berechnet. 118 Е. J. RurREcHT, Eigene. Fremde. Differenz. 71,9.. 226,3 barom. . 154,4 Rion bei der Kutais-Brücke 457. Mit Alagir ber. Offenbar ein Druckfehler von 1000 = 156,4T., also Diff. nur 2,0 Tois. 1001,2..1160,3 — . 159,1 Jol-Tau, Berg über Gimri 277. Gewiss ein Schreib- oder Druckfehler von 1000’, also Diff. nur 2,6. 460,5.. 296,0 Kipregel 164,5 Neu-Koronai 269, 279, 271 und fast in derselben Höhe Ischkarti. Ohne Zweifel ein Schreib- oder Druckfehler von 1000’ = 156,4, dann nur Diff. von 8,1. 804,7..1071,2 barom. . 266,5 Kutuschi 281. Diese grosse Differenz gelang bis jetzt noch nicht zu erklären. IV. BEILAGE. Wichtigere, bisher noch unbestimmte Höhenpuncte. I. Im südlichen Dagestan, im oberen Samurgebiete. Nro. Toisen. 86. Steinerne Brücke (der Königin Tamara) unter dem Pass von Dindidagh.. . 1034 21—26. Pass und Lagerplatz am Эша 2. 20 Tu ne 1.3 28. Gipfel des Dindidagh . . . A Cd art au 31, 32. Samur 138 Tois. unter dem eat SON al: TT Li Es RE © Lo 33. — unter dem Aul Kürgüll (Lagerplatz) . . . . . . . . . 1004 34—36. — beim Aul Kussur (Lagerplatz) . . . 1084 60—72. — an der Mündung des Saritschai ne am ее it ten 1185 82. Untere Gränze des Rhododendron daselbst (in der Nähe von n. 60—72), der einzige Ort für Brennholz im oberen Samurgebiete . . . . . . . . 1250 75. Pass über den Saridagh . . .. : ры РА о ВИ 83. Sattel auf dem Felsenkamme unter di р am rie еее nen 37, 38. Pass über Kussur, vom Samur zum Djulti-Tschai . . . . . . . 1582 39. Djulti-Tschai unter dem Pass von Kussur (Lagerplatz) . . . . . . 1109 40—50. — am Lagerplatz Ali-bek-patsch, an der Mündung eines Haie OO 54. — Ursprung aus dem Gletscher des Djultidagh . . . . . . 1454 52. Pass Artschikala, vom Djulti-Tschai zum Kara-Koisu . . . . . . . 1760 58. Djultidagh, 60 Toisen, (2),unter.der Spitze. день. оо. ву 1962 II. Im nördlichen Dagestan. 267. Vereinigung des Andischen und Awarischen Koissu zum Sulak bei Gimri . 165 266. Aul Gimri, Haus und Geburtsort Schamyls . . . . . . . . . . 254 Nro. 272. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 268, 273, 274. Pass Jol-Tau zwischen Gimri und Koronai Alt-Koronai, Moschee . 269—271. Neu-Koronai, gegenüber der ИЯ оО 280. 282. 283. 285. 288. 300, 307, 309. 310. ail. 313. ВБ = 319. 320, 322— 325. 343. Dorf Dshualy (zwischen Dshengutai und Kutuschi) Ш. Im mittleren Dagestan. Kasi-Kumuch-Koissu bei der Brücke von Chodshalmachi Pass zwischen Kuppä und der Salty-Brücke р Pass zwischen Salty (Kara Koissu) und Korodach, bei Muscle Awarischer Koissu bei der Brücke von Korodach 301. Birkenwäldchen beim Aul Gunib (Ort der carrées Schanze) 308. Aul Tilitl (letztes Gebäude auf dem Wege nach Golotl) Awarischer Koissu bei der Brücke von Golotl Steiler Abfall des Plateau von Chunsach nach Golotl 312. Chunsach, Schloss des Chans von Awarien . Felsendach am Pass des Tala-Kori, zwischen Chunsach nnd er 317. Aul Karata. Pass zwischen Karata und ыы 321. Аш Chuschtada, obere Gebäude . 324. Aul Tindi (Bogos), oberstes Gebäude Pass zwischen Tindi und Aknada . . Aul Aknada, am Flusse 327—333. Letzte Hütten in der ADS Sedan el 335. 339. 341. 344. 345, Unteres Gletscherende auf der Nordseite der Aknada- Siret: Waldgränze (Birke) ebendaselbst. ; Basis des höchsten Gipfels Barjätinski, im ое : Pass zwischen Aknada und Ratlu-Achwach 346. Aul Ratlu-Achwach, mittlere Höhe . 348. Aul Ratlu, untere Gebäude . Pass zwischen Ratlu und Chindag IV. Im oberen Dagestan. 352. Aul Chindag (Gemeinde Anzuch) obere Gebäude A Awarisehee Koissu bei der Brücke unter Chindag . Vereinigung der Fl. Sara und Chuan unweit ihrer нае in ds Fl. Yan zrosso (bei Anzuch) . Aul Tschadäkulo (Anzuch). . Fluss Beshita an der Mündung des ‚Anke: Те 119 Tois. 935 646 460 652 442 714 748 349 776 758 407 765 863 1397 748 1361 873 794 965 872 1067 1210 1330 2061 1608 1048 844 1497 842 641 692 916 745 120 Nro. 357— 89. 95. 99. 110. 102. 103, 109. 111. 112. 113. 114. 115. 360. 118. 120. 361. 365. 366. 367. 379. 381. 385. 387. 388— 396. 39% 400. 402. 405, Е. Г. Ruprecht, 359. Lager beim Aul Beshita. . Pass über das Hauptgebirge (Kreuzberg) 964 Tois, ie den ик р chenis, auf dem Wege nach Beshita. : Passhühe am Berge Medshedze zwischen Beshita uni or | Pass zwischen der Gemeinde Dido (Zunta) und Ilanchewi, von dem Aul та und Kidero nach Kituri Fl. Ilanchewi beim Aul Kituri — Gabelspaltung beim Aul Eschitl. 104. — Gabelspaltung unter dem Lagerplatz oe Pass am Botschogis-tawi (Botschog-mejer), aus Ilanchewi nach Tindi Bee Vereinigung des Ilanchewi und Orizchale unter dem Aul Schauri . Pass zwischen Schauri und Kidero (im Walde) Fluss unter dem Aul Kidero (Dido) . Pass zwischen Kidero und Ilboch Aul Ilboch (Dido), unterste Gebäude Fl. Orizchale bei der Brücke, unter dem Aul ого — bei der Mündung des Kodori-Baches ЛК) Höchste Stelle am neuen oberen Wege von Chupro zum Kodori-Thurm . Pass am Berge Sochoch, auf dem Wege aus Dido nach Tuschetien V. In Tuschetien. Erster Pass von Zindako (aus Dido), an der Gränze von Chuscheti Zweiter Pass aus Dido nach Tuschetien (2 Stunden vom ersten Pass) Dritter Pass (2 St. vom zweiten entfernt) beim Berge Lai Wadaëti Birkengränze in der Schlucht zum Diklo-Gletscher . Unteres Gletscherende am Diklos-mtha. Grosse Schneefläche unter dem Kawtaris-mtha .. Zufluss (Zizchwili) des Alasan unter der Brücke auf dem ne von n Diklo nach Dartlo . 391. Aul Dano - Perikitl-Alasan unter dem Aul Teshesche 2 398 — an der Brücke beim Aul Parsma . Pass auf dem Samkuris-Zweri, am oberen Wege von а DL Orizchall Untere Gränze des Rhododendron auf dem Nordabhange des Didigwerdi. 406. Lagerplatz auf der Südseite des Didigwerdi. VI. In Chewsurien und Pschawien. 143—147. Fluss Andaki (Argun), 58 Toisen unter dem Aul Ardot . 155. Gabelspaltung des Andaki (Argun), am Fusse des Borbalo . Toisen. 845 1214 1285 1439 853 926 1162 1658 749 959 950 1223 976 816 916 1455 1126 1533 1580 1653 1204 1416 1750 920 1103 1012 1030 1625 1238 1160 872 1166 BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. ТОЧ № го. Toisen 176. See Таше . . . us EE cie rg RE 175. Pass von Ukanchado ве dei See Tone ВА Ч: 99. Ms al №903 171—173. Dorf Ukanchado, obere Gebäude .......... 995 #79. Dorf Blo. ... =... ER EUREN, ee qu un №080 168. Kirche beim Dorfe Guli nal Aug, Ba за, .СОТО 167. Orizchale, Vereinigung der Geo her A es а ль 574 135, 136, 158. Dorf Ukanapschawi, 35 Tois. über der Aragua. . . . . . 865 134, 160. Pass und See auf dem Berge Achadi . . . „en . . . . 1425 63. DortKapars:38mboisemüberider Jordan wann nn sem, un rei 0849 131. Fluss Jora unter dem Dorfe Kwari. . . 692 164, 165. Zwei nahe Pässe (Pudsnari und Nagledshi) spas der one bei Thia- 687 neti und der Aragua bei Shinwal RD le 673 129. Dorf Ssachdriani (Gemeinde Erzo) . . . . . SAVE BERN ROUES, NT 128. Pass Sabaduri über das Soguram-Gebirge nach ВЫ ик CPR ER 755 RON 21: Kircheudes Klosters Martkobi: mul). Det cn anne 0607 VII. In Ossetien und der Radscha. (Berechnet mit corresp. Beob. in Alagir.) 229, 426. Fluss Ardon bei der Hydrothion-Quelle . . . . . . . . . 384 232, 429. — bei der Mündung des Е]; Sadon . . . . . . . |. 0536 PER 238. RircHervon SAONE MENU. an. cu son, ar u 645 Zur Spaltung des Sadon beim Aul Sat ое. Со 870 Aa 4530.090.-Nicolaram) Ardon. 0.0 te 690 Вог. де. о. . ya 955 438. Austritt des Welbat- Din) aus nn et er Zei- cents Berre и. 1066 СВЕ и Роге РО т в, 965 24]. Aul Kalaki . = : . се 0555 443. Unteres Ende des ee Ен ED о а ТИ. О 446, 447. Аш Kadessar, 25 Tois. über dem Fl. Glola. . . . . . . . . 1008 452,84 9oss Kloster, Nikortsminda оо 2 2 ee . с à 621 УШ. Auf dem Wege von Kutais über das Achalzig-Gebirge nach Abbas -tuman. Berechnet mit... Tiflis. Höhenunterschiede. Alagir. a. b. с. 458. Fl. Chanis-zchale unter dem Dorfe Bagdad. . . . 82 | 2 | 86 102 — 117 459. — beim Dorfe Ollismereti. . . . 64|. м а | 203 460. — 10 Toisen unter dem Wachtposten | | 88 — 94 Печ АО. В, О, 9.0272 | \ 297 Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПте Série. 16 122 Е. Г. Ворвеснт, Nro Toisen. Berechnet mit... Tiflis. Hôhenunterschiede. Alagir. - a. b. с. 461. Fl. Chanis-zchale in der Gegend Saleschkro 550 een, | 549 462. Ruinen der Kirche 139 er ale | 742 464. Wachtposten auf der Imeretinischen Seite 987 A EN Zi | 985 165. Passsüber das Geébirge "7, 8 22.0. 2220 И HA 13 466. Badeort Abbas-tuman . Be ВИ ог 656 Die übrigen wichtigeren Punkte, die in dieser Uebersicht ausgelassen sind, befinden sich im Anhange III und I. In der Unterabtheilung VIII stimmen für Nr. 462—466 die unmittelbar beobachte- ten Höhenunterschiede (b) im Ganzen besser mit den gleichartigen aus der Basis Tiflis be- rechneten (а), als mit jenen von Alagir (с), wesshalb ich die absoluten Höhenzahlen von Nr. 461 bis 466 aus den Tifliser Berechnungen für richtiger halte. Dagegen gebe ich den Alagirzahlen für 458—460 den Vorzug, weil damals der Tifliser Barometer bedeutende und schnelle Schwankungen zeigte; sonst gäbe die Berechnung von Nr. 457 mit Tiflis eine absolute Höhe von 80 Tois. für den Rion bei Kutais (vergl. n. 458), was sich nicht mit der Nivellementzahl (74,0) der «Stadt» Kutais vereinigen lässt. Alle übrigen Unterabtheilungen (I—VI) sind mit corresp. Beob. von Tiflis berechnet, nach der Basis 234,6 Tois. für das Awlabar-Observatorium. Sollte diese später noch genauer ermittelt werden, so erhalten alle Höhenzahlen eine entsprechende Correction. Dasselbe gilt auch von jenen, mit Alagir-Beobachtungen berechneten, für welche als Basis 322,15 Tois. angenommen ist. ANHANG. Die obere Gränze verschiedener Culturpflanzen im grossen Caucasus. Unter allen Culturgewächsen nehmen die Getreidearten den wichtigsten Platz ein. Die höchst gelegenen Dörfer im Caucasus überschreiten im Allgemeinen nicht die Gränze des Ackerbaues; wo kein Brod mehr wächst, gedeiht auch keine menschliche Ansiedlung. Die topographische Abtheilung des Generalstabes war auch darauf bedacht, in den zugängli- chen Gegenden des Gebirges barometrische Höhenbestimmungen für die Gränzen des Ge- treidebaues auszuführen, und so finden wir in dem Caucasischen Kalender für 1859 Anga- ben für 15 Punkte, von welchen 10 auf Ossetien kommen, aber noch keine für den eigent- lichen östlichen Caucasus oder Dagestan geboten werden. Ich war daher veranlasst, die- sem Gegenstande ebenfalls einige Aufmerksamkeit zu schenken. Leider waren im Gebiete des oberen Samur, in Kaputscha, Dido und anderen Gegenden Dagestans viele Ortschaften zerstört und die ehemaligen Bewohner erhielten erst vor Kurzem die Erlaubniss, in’s Ge- birge zurückzukehren, daher nur hie und da die Aecker bestellt waren, was wohl meistens nur mit Handinstrumenten geschah, wie überhaupt auf den Terassen im steilen Gebirge. Fast durchgehends war es die Südseite der Abhänge. Unterscheiden wir der Vorsicht halber: A. Das Dagestan’sche Kesselland, den vorherrschend waldlosen östlichen Theil des Caucasus, in welchem Rhododendron caucasicum und besonders Azalea pontica fehlen oder wenigstens eine Seltenheit sind. Das Klima ist trocken, die Thäler sehr heiss im Sommer, also günstige Bedingungen für Getreidebau. Im Osten beginnend finden sich Weizenfelder im Bezirke Dargo, bei dem Dorfe Uschu- scha, am Ostabhange des Berges Usti-Ssalu bis 7397’ = 1157 Tois. und Roggen im Cha- nat Kürinsk, beim Dorfe Fit oder Futlu (1137 Tois.) bis 7983’ = 1248 Tois. Diese zwei Angaben sind den obenerwähnten im Cauc. Kal. 1862 (n. 1112, 1110) zugekommen. Das Dorf Chinalug im Hauptgebirge, in der Nähe des Schachdagh, liegt 1096 Tois. hoch und die ewigen Feuer auf dem Berge über dem Dorfe 1305 Tois.; bis zu dieser * 124 Е. Г. RUPREcCHT, Stelle soll Getreide gebaut werden. Das Gedeihen desselben auf dieser Höhe könnte aber einer erhöhten Bodenwärme zugeschrieben werden. Bei Газа (812 T.) fand Meyer (Reisejournal 1830 Mss.) Weizen- und Gerstenfelder. Im Samurgebiete sah ich Gerste gebaut unter dem Dorfe Basch-muchach; der Sa- mur hat in dieser Gegend ein Niveau von 987 Tois. (п. 31) und der Acker war wohl we- nigstens 75 Tois. über dem Samur; ich schätze daher die absolute Höhe dieses Gerstenfel- des auf 1050 Tois. Auch um Kürgüll waren verlassene Getreidefelder, etwa 100 Tois. hö- her als der Samur daselbst, also 1100 Tois. Von da bis Kussur gibt es keine bewohnten Orte, das steile Flussthal erlaubt auch nirgends Getreidebau. Der Samur bei Kussur hat 1084 Tois. und längs des Weges (bis 1100 Tois.) sah ich Brachfelder mit Steinmauern eingezäunt. Im mittleren Dagestan, auf dem Plateau von Gunib, stand den 27. Juni viel Getreide, welches einige frühere Bewohner des Aul mit Erlaubniss der Ortsbehörde ausgesäet hat- ten; diese Höhe beträgt 800 Tois., denn der Aul Gunib ist bestimmt auf 5106 = 798 T. (s. 5. 78). Man würde leicht noch viel mehr Ackerland zwischen dem Aul und der Spitze von Gunib gewinnen können; das Terrain ist günstig und der Graswuchs ausgezeichnet; indessen ist auch Heu ein kostbarer Artikel für Gunib. Auf dem Plateau von Awarien, auf dem steilen Absturze nach Golotl, waren Weizen- felder bis 765 Tois., ebenso um Chunsach, weiches 863 T. hoch liegt und noch bis 900 T. Die Hochebene von Tala Kori (1300 — 1400 T.) ist unbewohnt und muss wohl zu keinem Ackerbau mehr befähigt sein; warum sollten sich aber die kräuterreichen Abhänge von da bis 1000 Tois. herab, nach Karata zu, für Getreidebau nicht eignen? Mitte Juli, auf dem Wege von Ratlu nach Anzuch, war Roggen überall schon reif und wurde eingeerntet, namentlich um Ratlu in einer Höhe von 8—900 Tois., dann zwischen Chindag und Anzuch bei etwa 700 Tois. Um die dichten Dörfer, welche gewöhnlich als der Aul Anzuch gelten, wo eine Messung 916 Toisen ergab und etwas höher, sah ich Fel- der mit Roggen, Weizen, Hafer und Hirse (Panicum miliaceum). In Kaputscha traf ich an den Abhängen, bei und zwischen den verlassenen Hütten (n. 92,93) unweit Beshita, bis wenigstens 1000 T., mit Unkraut bewachsene Brachfelder. Eine fast gleiche Höhe erreichen die Felder in Dido, zwischen Kidero und Schauri; der Fluss bei Kidero hat ein Niveau von 950T. und wenigstens 30 T. höher standen den 18. August noch Weizenfelder, während in dem etwas niedrigeren Thale von Ilanchewi, von Kituri (853 Tois.) bis Eschitl (926 T.) die Ernte schon vor Mitte Angust begann. Die Felder von II- boch (976 Tois.) in Dido waren wenigstens bis 1080 Tois. bestellt mit Roggen (erst den 19. August reif), Weizen und Gerste (hier die zweizeilige); höher hinauf bis zum Pass (1223 Tois.) war die Schlucht zu steil, um eine Bearbeitung zuzulassen. Die Getreidefelder in Tindi (Bogos), an den höheren Südabhängen der Aknadaschlucht, sind ziemlich ausgedehnt. Ueber Aknada (872 T.) wird Weizen und Lein gebaut, bei den letzten Hütten Zawagadar (1067 T.) Roggen, der Mitte Juli noch nicht reif war. Auf dem. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 125 Nordabhang der Aknadaschlucht steht dichter Wald und Rhododendron; ebenso über Ratlu und auf dem Pass nach Chindag, über Kituri, von Kidero zum Pass von Ilboch, auf dem Nordabhange zum Pass Medschedse bei Boris Meidan. Ueberhaupt treten in einzelnen Gegenden, besonders in Schluchten und an Nordabhängen Wälder um so häufiger auf, je mehr man sich dem Gränzgebirge Tuschetiens nähert. Eine schärfere Begränzung lässt sich nicht aufstellen. Es wird also in Dagestan gebaut: Getreide (unbestimmt welches) bis 1305 Tois. bei Chinalug. Roggen bis 1248 im Chanat Kürinsk, 930 Anzuch, 980 und 1080 Dido; 1070 Tindi. Weizen bis 1157 in Dargo, 900 Awarien, 930 Anzuch, 1080 Dido, 900 Tindi mit Linum. Gerste bis 1050 am Samur, 1080 Dido. Hafer bis 930 Anzuch mit Hirse. Dass die östlichsten Punkte (Chinalug, Kürinsk und Dargo) höher sind, als die übri- gen, beruht zum Theile nur auf einer lückenhaften Erfahrung, denn in der nächsten Ab- theilung finden wir noch höhere Zahlen für Roggen; aber für Weizen steht diese Höhe ver- einzelt da. B. Das Gebirge östlich von der Grusinischen Strasse bis zur Gränze Dagestans. Ne- bel und Regen sind nicht mehr so selten, wie in Dagestan. Wald und Rhododendron wächst überall an geeigneten Orten, aber Azalea scheint in Tuschetien noch selten zu sein. In Tuschetien um Diklo (1130 Tois.) und wohl noch bis 1200 T. wird viel Ackerbau getrieben. Im С. К. п. 1587 wird Gerste bei dem Роге Westomtha bis 1221 Tois. ange- gegeben. Getreide wird nur zu eigenem Gebrauche um die zahlreichen Ortschaften gebaut und das nicht in hinreichender Menge. Der Reichthum der Einwohner besteht in den Schafherden, die noch vor der Ernte über die Pässe der Hauptgebirgskette in die Ebene von Kachetien getrieben werden, wo sie den Winter über zubringen. Es findet dabei auch eine starke temporäre Auswanderung der Bewohner statt. An den Quellen der Jora über Kapari und hart an der Waldgränze (1072 T.) sah ich bis 1090 T. Roggen, der den 12. September noch nicht reif war. Der С. К. п. 1595 gibt für die Roggencultur in derselben Gegend oder Oertlichkeit 1071 T. an. Weiter in Pschawien, im Thale Botanis Chewi bei einer Sommerhütte (1000 T.) war Gerste Mitte Sept. noch nicht reif; der C. Kal. n. 1591 gibt für dieselbe Gegend die Ger- stencultur bis 1110 T. an. In Chewsurien, am oberen Argun bei Ardot, in den niederen Höhen bis 900 Toisen herab, war zu dieser Zeit die Ernte fast vorüber; bei 1100 T. stand noch die Gerste und ebenso der Roggen in der Nähe der Birkengränze (1313 T ) beim Thurme Chidotani; was die höchste Stelle für Getreide überhaupt war, die ich im Caucasus antraf und die bestimmt in runder Zahl auf 1300 Toisen angeschlagen werden kann. Diese hohe Gränze des Acker- baues steht aber nicht vereinzelt da. Das Dorf Ukanchado (995 T.) westlich von Ardot, 126 F. Г. RUPRECHT, hat viele Felder auf dem Südabhange bis zu einer bedeutenden Höhe hinauf; am höchsten Roggenfelde zeigte mein Barometer 1256 Toisen. Die Bewohner von Ukanchado säen den Roggen im Juni, und ernten im September des folgenden Jahres; aber dieses höchste Feld stand noch den 23. Sept., während von den tieferen Feldern die Ernte fast vollständig ein- gebracht war. Beim Dorfe Dshutti (1100 T.), in einem Seitenthale des Terekgebietes, kam ich ge- rade zur Ernte des Roggens den 25. September; höher in diesem Thale giebt es kein Dorf weiter. Doch hat man für die Gerste über Dshutti eine Messung von 1262 Tois. im C. K. n. 1586. Bekannter sind die zahlreichen Felder von der Station Kasbek (905 Tois.) bis zum gegenüber- und höherliegenden Dorfe Görgeti. Um Kobi (1027 Tois.) waren am 12. (24.) Mai kaum die ersten Anzeichen des Frühjahres und noch kein Feld war in Arbeit genom- men. Weiter den Terek hinauf bei Abano (1048 + 62 Tois.) und den Nachbardörfern fand Parrot Gerste und Hafer, die aber nicht alle Jahre reif werden sollen. Gehen wir den Südabhang der grusinischen Strasse herab, so finden wir Ackerbau erst in der Nähe von Kaischaur (923 T.), namentlich: Hafer, Roggen und sogar Weizen. Im Kirchspiel Gud oder Guda, an den Quellen der Aragua, über Quischet (685 T.), wird in Folge örtlicher Hindernisse nur beim Dorfe Chati (sopeli) Getreidebau mittelst starker Düngung betrieben; eine Lavine zerstörte im Jahre 1846 dort 8 Häuser, deren Ruinen noch vor Kurzem zu sehen waren, doch wollen die Bewohner, des Ackerbaues wegen, die- sen gefährlichen Ort nicht verlassen! Aus der Gud’schen Schlucht kommt man über den schwierigen Pass Dshamura in die enge Schlucht des Kirchspiels Zin Sopeli, an die Quel- len des Ksani; die Gerste soll hier erst Mitte Juni keimen und zuweilen nicht reifen. Wir finden also in diesem Theile des Caucasus: Weizen bloss am Südabhange der Hauptkette bei Kaischaur 923 Toisen mit Roggen und Hafer. Roggen bis 1090 Jora, 1300 und 1256 in Chewsurien, 1100 Terekgebiet. Gerste - « 1220 in Tuschetien, 1100 Pschawien und Chewsurien, 1262 und 1110 im Terekgebiete. | Hafer « 1110 im Terekgebiete. C. Im westlichen Caucasus oder im Hauptgebirge, westlich von der Hauptstrasse, tritt zuerst die Tanne (Picea orientalis) als Bestandtheil des Waldes auf. Die Feuchtigkeit der Luft nimmt bedeutend zu, Nebel und Regen sind an der Tagesordnung. Die Bedingun- gen für Ackerbau sind also weniger günstig, zudem wird die Temperatur an verschiedenen Orten durch massenhafte Gletscher herabgedrückt. Die bedeutendste Höhe für Gerste ist (nach dem C. Kal. n. 1585) über dem Dorfe Kalota oder Kaloti-kau in der Kurtatin’schen Schlucht am Fiagdon, also im östlichsten Theile des Gebietes, bis 8100’ = 1267 То. Meine wenigen Beobachtungen erstrecken sich bloss auf das Gebiet des Ardon-Flusses. BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 127 Ueber Sgit (870 T.) an der Gränze Alagir’s und Digorien’s, fand ich Getreidebau von 950 — 1000 Tois. bis zum oberen Dorfe, aber nicht höher, obgleich dort anscheinend taugli- cher Boden vorhanden ist; der Sumpfboden erscheint erst weiter zum Pass von Digorien zu (1296 T.). In Zei (955 T.) war den 5 Sept. die Gerste noch lange nicht reif; der Gletscher reicht dort bis 1066 Tois. herab in die Waldregion. Im Kirchspiele Tüb soll bloss Gerste gebaut werden; die Kirche von Tüb befindet sich in einer absoluten Höhe von 965 Tois. Von Tüb bis Kalaki (1055 T.) traf ich den 6 Sept. einige kahle Felder mit Einzäunungen; ob da zuweilen Getreide gebaut wird, weiss ich nicht anzugeben, aber über Kalaki wird bloss Heu gemäht. Kadessar (1008 T.) auf dem Südabhange hat keine Plätze für Getreidebau, die grosse ebene Wiese (1200 T.) zwischen Kadessar und dem Mamisson Pass wird nicht bebaut. Im Kirchspiel Ssrugi, SW. vou Nara, soll der Boden fruchtbar sein, aber die Ernte Frühfröste halber zuweilen tehlschlagen. Gerste wird gebaut bei Wake oder Waki in der Schlucht von Saromägi, 1137 Tois. und bei Saki in 1180 Tois. Höhe (C. Kal. n. 1599, 1588). Für den Südabhang des Hauptgebirges gibt der Cauc. Kalender folgende Höhenpunkte: bei Rokka oder Rokki gedeiht Weizen bis 987 Tois.; über Sspa oder Ssba (im Ljächwa- gebiete) Gerste bis 1073 Tois.; bei Chosh oder Chodscha, im Kirchspiel Edissi oder Maglandoletti Gerste bis 1165 Tois.; im Kirchspiel Tlissi soll viel Getreide gebaut wer- den, aber zuweilen durch Hagel und Frühfröste leiden; bei Bashegat oder Badshigati geht Weizen bis 1005 Tois.; im Kirchspiel Keschelta bei Dodonastaw oder Dodonasto, am Fuss des Berges Sekardü, Weizen bis 968 Tois. Im Cauc. Kalender sind noch folgende Orte in Ossetien namhaft gemacht: die Dörfer Tapan-Kau und Bossoita für Gerstenbau bis 1173 Tois. und 1040 Tois., ferner Tedeleti für Weizen bis 915 Tois. Westlich von Ossetien haben wir keine Messungen für Ackerbau im Gebirge. Auf dem Nordabhange sind also bloss Beispiele für die Cultur der Gerste, in begün- stigten Localitäten bis 1137 und 1180 Tois. und für Kalota sogar 1267 Tois. Weizen wird nur auf dem Südabhange der Wasserscheide gebaut, bis 1000 Toisen. Zu Culturversuchen im Gouvernement St. Petersburg nahm ich Proben von Roggen aus Dshutti und Gerste aus Kobi. Der Roggen war grosskörnig und hellfarbig; er ging im Herbste gut auf, fror aber stark aus und reifte schlecht, ganz so wie der benachbarte Rog- gen. Die Kobi-Gerste gab auf verbessertem Lehm-Moorboden eine reiche Ernte; sie wurde gesäet den 11 (23) Mai, theilweise geärndtet den 1 (13) Aug., also in 80 Tagen; die vollständige Reife war etwa 2 Wochen früher, als die gewöhnliche hiesige Gerste auf trockenerem wärmerem Boden. Nach Boussingault und Decandolle (Géogr. bot. I, 52, 63) braucht die Gerste im nördlichen gemässigten Klima 88 — 114 Tage mit einer Temperatursumme von 1509 — 1748°, in Reval 90 Tage und 1288°; Meister (Bot. Zeitg. 1850 $. 173) fand nach 12 jährigen Beobachtungen in Bayern (Freising) 1380° in 100 Tagen. Petersburg hat vom 128 Е. Г. RUPRECHT, 20 (8) Mai bis 19 (7) September, also in 122 Tagen 1736°, nicht gerechnet die Tempera- turen unter 8°. Hieraus erklärt sich die Schwierigkeit der Weizenkultur, zu welcher zwar nur 106 — 131 Tage nothwendig sind, jedoch mit einer Temperatursumme von 2069 — 2265°, nach Meister nur 1812° in 120 Tagen. Ohne mich auf die Kritik dieser Zahlen, gegen welche manches einzuwenden wäre, einzulassen, will ich nur bemerken, dass das Barometer ein weit schnelleres, leichteres und sichereres Mittel ist, die Möglichkeit des Getreidebaues für einen gegebenen Punkt im Gebirge voraus zu bestimmen, als Tempera- turbeobachtungen, deren Methode in der Praxis noch nicht genau festgestellt ist. Die Gränze des Waldes gibt keinen sicheren Maasstab für die Gränze des Ackerbaues. Obgleich Gerste und Roggen im Caucasus innerhalb der Waldgränze wohl an vielen aus- gewählten Oertlichkeiten reifen werden, so ist doch zuweilen nicht darauf zu rechnen, weil meine Messungen an der Waldgränze mehrmals über 1300 Toisen gaben, z. B. am Bogos, zwischen Karata und Chuschtada, in der Kawtaris- und Tschescho-Schlucht in Tuschetien; ausserdem für viele Wälder, die in demselben Horizonte gegenüber meinem gemessenen Standorte sich befanden. Zudem haben wir aus dem westlichen Caucasus, selbst für die Gerste, noch keinen rechten Beweis des Gedeihens derselben über 1200 Toisen. Anderer- seits fehlt der Wald in den meisten Gegenden des östlichen Dagestan’schen Kessellandes und selbst in sehr vielen anderen Theilen des Caucasus hört der Wald aus localen oder noch nicht erklärten Ursachen lange unter der normalen Gränzlinie auf. Es bliebe daher nur übrig, nach dem Augenmaasse oder durch Vergleichung mit be- wohnten Ortschaften und bereits bestimmten Höhenpunkten zu urtheilen. Das Gebirge hat aber so viele Thäler, fruchtbare Gegenden und Punkte, die nicht bewohnt und nicht ge- messen sind, dass es jedenfalls besser ist, den Barometer zu Rathe zu ziehen, der auch für die übrigen Culturpflanzen einen Wink gibt. Der Getreidebau ist, wie schon gesagt, eine sehr wichtige Bedingung für die Be- wohnbarkeit der betreffenden Gegenden im Gebirge. Es gibt zwar daselbst Dörfer auch ohne diese Bedingung, indem in vielen Schluchten die Schroftheit der Berge gar keinen culturfähigen Boden übrig lässt. Doch hat man eigentlich im ganzen Caucasus, wie schon von Vesselofski (Klima Russ. 1857 S. 48) bemerkt wurde, kein sicheres Beispiel einer dauernden Ansiedlung in Höhen, wo die klimatischen Bedingungen für Getreidecultur nicht mehr vorhanden sind. Um diese Thatsache, welche für die europäischen Alpen nicht auf- gestellt werden kann (Schlaginweit, Phys. Geogr. 1854, S. 594 — 597), noch fester zu begründen, müssen wir noch jene 4 im Cauc. Kal. angegebenen bewohnten Punkte über 8000 Fuss berücksichtigen. 1) Ziteli-chati, ein «Klosterthurm» in Ossetien und geodätisch auf 9939 —1554 Tois. bestimmter Punkt (С. К. 1862, Ъ. 274), liegt 219 Fuss höher als der See Keli, aus wel- chem der Ksani entspringt. Unter dem grusinischen Namen Ziteli-chati (wörtlich srothes Bild») werden auch 4 Seeen unterhalb dem benachbarten See Keli verstanden, deren abs. Höhe 9630 — 9220 Fuss ist. Ein bewohntes Kloster ist es nicht; ein solches müsste im BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM ÜAUCASUS. 129 Caucasus bekannt sein, um so mehr da dieser Ort in der Nähe der Gudgora liegt. Ich vermuthe, dass es ein, bei den früheren Fehden zwischen den Bewohnern verschiedener Thäler, aufgebauter Wachtthurm sei, wie z. B. auf dem Borbalopass über 1536 Tois., am Zindako kaum unter 1500 T., Chidotani bei etwa 1300 T. Im C. K. 1859 n. 1245 steht er nur als bewohnter «Thurm» in 9960’ abs. Höhe angeben. 2) Das Dorf Kurusch in der Nähe des Schachdagh, 8356° =1306 T. Man hat keine Nachricht über den Getreidebau in dieser Gegend, wenn nicht etwa der nahe und eben so hohe bewohnte Berg über Chinalug gerechnet werden soll. Da aber für Chewsurien Rog- gen bei 1300 T. nachgewiesen ist, haben wir noch keinen Grund des Zweifels. 3) Der Posten Lai in Tuschetien, 8313’ — 1300 T. Es ist dies ein Blockhaus an der Gränze der Waldregion, bestimmt für ein temporäres Wachtcommando, für welches Mehl und Brodt hingebracht wird. | 4) Der befestigte Thurm Kodor 1229 Tois. (п. 121), zugleich Proviantmagazin ‘und militairischer Posten. Die fortwährenden Räubereien der Lesghinen hinderten vielleicht früher Ansiedlungen und Getreidebau; die Localität bietet eine hinreichend grosse Ebene dar, die im Sommer als Lagerplatz des Militairs dient. Bei den häufigen Nebeln auf die- sem Pass scheint übrigens der erfolgreiche Anbau von Roggen und Gerste zweifelhaft. In Bezug auf die übrigen Culturpflanzen kann ich mich kürzer fassen, theils weil die Bewohner in den meisten Gegenden nur wenige derselben bauen und daher nur spärliche Beobachtungen vorliegen, theils weil sie mehr als Gegenstände des Luxus, denn als unen - behrliche Lebensbedürfnisse angesehen werden. Eine Ausnahme macht noch der Mais, der aber nur in den niederen Thälern gebaut werden kann, da er zu seiner Reife 122 Tage und eine Temperatursumme von 2440 — 2684° braucht (Decandolle, Géogr. bot. I, 52). Auf dem Wege von Temir-Chan-Schura in’s Gebirge liegt Neu-Koronai (460 Tois.), hier gedeiht noch Mais, in Alt-Koronai (646 Tois.) gibt er nur unreife Körner. Die höchste Stelle, wo ich noch Maiscultur traf, ist am Fusse des Berges von Karata, dessen Gebäude 748 T. hoch liegen; da der verticale Abstand bis zum Thale kaum 100 Tois. beträgt, so bezweifle ich, dass der Mais dort reife. Berühmt sind seit Altersher die Gärten von Gimri, die jedoch niedriger als 250 Tois. liegen. Hier gibt es Diospyros, Pfirsiche und Aprikosen. Zu meiner Anwesenheit waren nur weisse und violette Maulbeeren reif. Alter Wein aus Gimri’schen Trauben in Petrowsk zubereitet, steht dem besten weissen Cachetiner in Nichts nach. Die Gemüse- und Fruchtgärten auf Gunib, in 563 Tois. Höhe sind meist neueren Ursprungs. Hier gedeihen Kohl, Zwiebel, Gurken, Aepfel, Aprikosen, Alytscha und alte Wallnussbäume. Am Fusse des Gunibfelsens und etwas höher, als der nahe Kara Koissu Mémoires de l’Acad. пр. des scieuces, VIIme Série. 7 130 F.J. RUPRECHT, (457 T.) liegt das Dorf Chototschi; dort wird noch viel Mais gebaut; Aprikosen, Wall- nussbäume und Pyramidenpappeln wachsen ganz gut. Aprikosenbäume sind um Chodshal-machi bis zum Koissu herab (436 Tois.). Beim Aul Hagedschi gegenüber von Tindi und in derselben Höhe (790 T.) standen Aprikosen- bäume, deren Früchte Anfang Juli’s noch nicht reif waren. In Tilitl 758 Tois. und etwas tiefer, will die Aprikose nicht mehr reifen, wohl aber in Golotl 410 Tois., wo sie schon Ende Juni gesammelt wird. Die kleinfrüchtige Aprikose ist am häufigsten in Dagestan verbreitet, war jedoch im J. 1861 meistens missrathen, so dass ich im Sommer kein Obst im Gebirge zu sehen bekam, mit Ausnahme kleiner gelber süsser Aepfel aus Golotl. Kirschen, Weichsel, Pflaumen, Alytscha (Prunus divaricata), verschiedene Aepfelsorten, könnten an vielen Orten gedeihen und für jeden Monat im Sommer reifes Obst erzeugt werden. Es scheint aber, dass die einheimische Bevölkerung für Obst wenig Geschmack hat; die Gim- rischen Früchte werden nach Temir-Chan-Schura verkauft. Grosse Aprikosen und Maulbeerbäume erwähnt Seidlitz (in Petermann’s Mitth. 1863) aus Achty am Samur, in 671 Tois. (С.К. п. 1343). In Chuschtada(873 T.) ist kein Obst mehr; aber tiefer in der Nähe des Andischen Koissu in Bogulal sollen Pfirsiche (Schaptalä), Apri- kosen (Kuregä), Alytscha, Weintrauben und Wallnüsse gedeihen. Hohe Wallnussbäume stehen bei Gimri, an den Ruinen, wo Kasi Mulla getödtet wurde. In der Korodachschlucht (440 T.) sind ebenfalls grosse Exemplare. Als einen der höchsten Standorte erwähne ich den Awarischen Koissu zwischen Chindag und Anzuch, wenigstens 650 Toisen, diese Stelle scheint ehemals bewohnt gewesen zu sein. Die letzten grossen Wallnussbäume an der grusinischen Strasse sind bei Ananur, in 430 Tois. Höhe. Im öst- lichen Caucasus ist Iuglans wohl nirgends ursprünglich wild, obgleich in allen Ortschaften am Südfusse des Hauptgebirges in der grössten Menge und Ueppigkeit. Ueber die Gränze des Weinbaues sind im С. Kal. barometrische Messungen von 5 Orten des westlichen Caucasus verzeichnet, welche 3207 bis 8570’ = 501 bis 558 Tois. anzeigen. Die Messung bei Utseri kann ich bestätigen (п. 450, S. 116). Aus dem mittle- en und östlichen Caucasus waren aber keine Beobachtungen vorhanden. Um Sakdriani in der Gemeinde Erzo, nördlich von Tiflis ist bei 537 Tois. kein Weinbau mehr, ebenso in dem nahe dabei liegenden Thianeti in 570 Tois. Die Einwohner von Thianeti haben ihre Weingärten in Cachetien um Achmeti. Die Reben von Gimri und am Andischen Koissu unter Chuschtada sind bereits oben erwähnt. Der Weinstock in den Gärten von Alagir (320 Tois.) am Nordfusse des Caucasus gibt keine guten Trauben, vielleicht in Folge der übermässigen Feuchtigkeit der Luft. Warum liefert aber Neu Koronai (460 T.) nur schlechte Trauben? Der Weinbau ist in Dagestan sehr beschränkt und wird nur der Trau- ben wegen betrieben, da der Koran ziemlich streng befolgt wird. Es scheint, dass die Rebe viel höher, als im westlichen Üaucasus cultivirt werden könnte. Schachäo, der Naib von Anzuch, erzählte mir als Merkwürdigkeit, die Gewinnung guter heller und dunkler Trauben beim Aul Rossno am Awarischen Koissu, südlich vom Ап Megitl und Anzuch; nirgends BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. 1131 anderswo in der Gemeinde Anzuch trifft man Weinbau als bei Rossno oder Rosno. Ich finde diesen Ort auf der Spezialkarte nicht angegeben, jedenfalls ist er aber höher als 641 Tois. (siehe n. 353), nämlich als der Awarische Koissu unter Chindag. Der Naib zeigte mir auch über dem Sara Flusse, wo der Barometer 692 Tois. = 4425’ angab (n. 354), eine Stelle, wo noch vor einigen Jahren ein einzelner Weinstock wuchs. Die Hitze und Trockenheit in diesem Thale war allerdings noch gross. Hülsenfrüchte werden selten gebaut. Erbsen, die noch in Kaischaur bei 923 Tois. gedeihen, sah ich gar nicht, ebenso Linsen, Cicer arietinum und Wicken. Eine Art kleiner schwarzer Saubohnen wird um Chunsach (863 T.) cultivirt; man sagt, auch Linsen. Pha- seolus traf ich in einigen Auls, namentlich in Mesteruch bei Karata, wohl über 600 Tois. Nicotiana rustica wird in einigen Dörfern Dagestans und Tuschetiens gebaut, z. B. Mesteruch, Ratlu 850 T., Diklo 1129 T., Schenako 1015 Tois. Nie. Tabacum traf ich bloss im westlichen Caucasus, und das nur bis in die Vorberge Guriens bei Tschekatauri und Radscha’s bei Chimschi, kaum 300 Tois. hoch. Baumwollencultur geht bis in die Thäler der oberen Radscha bei Zessi, auf dem son. nigen Abhange der Burgruine Minda Ziche. Der Barometer gab für diese Stelle 324 Tois. Die Pflanzen waren etwa 2 Fuss hoch und hatten theils rosenrothe, theils weisse im Grunde gelbliche Blumen. Nach Zeitungsnachrichten soll auch in einigen Thälern Imeretiens der Anbau geglückt sein. Auf die Märkte von Kutais und Maran brachte das Landvolk schon 1861 eine ziemliche Menge Baumwolle. Die Kartoffel fand bisher noch keine Aufnahme bei der muselmännischen Bevölkerung Dagestans. Der Kartoffelbau wird dort wohl nur von russischen Soldaten betrieben. Ich sah Kartoffelfelder nur bei der Festung Ischkarti über 450 Tois., Seidlitz bei der Festung Achty am Samur 671 Tois. Dagegen scheinen die Osseten bereits Gefallen daran gefunden zu haben. Beispiele dafür sind nicht sowohl Kaischaur (920 T.), als vielmehr Kargutschi eine halbe Stunde Wegs von Sno aufwärts in der Dshuttischlucht, etwa 930 Tois. und das wenig besuchte Dorf Zei, 955 Tois. Erdbirnen (Helianthus tuberosus) sah ich nirgends. Endlich muss noch eine sonderbare Culturpflanze eingetragen werden, unser gemeines Chenopodium viride, welches ich Anfangs für ein mit Unkraut bewachsenes Feld ansah, sehr bald aber für das Aequivalent des Chenopodium Quinoa der Cordilleren anerkennen musste. Die Pflanze wird getrocknet aufbewahrt und heisst «Henna» bei den Lesghinen der Gemeinde Kaputscha. In der Gemeinde Dido sind überall Felder mit Henna; z. B. über Ilboch 1080 T., zwischen Schauri und Kidero 970 T.; um verschiedene verlassene Aule am Fl. Beshita waren verwilderte Felder bis 1000 Tois. у Ohne Zweifel wird diese Skizze des Landbaues im Gebirge mit der Zeit durch weitere Beobachtungen sich vortheilhafter gestalten. Mit den Segnungen des Friedens wird in den niedrigeren Thälern des Koissugebietes dem allerdings meist undankbarem Boden ein ge- steigerter Ertrag sich entlocken lassen. Mannigfaltigkeit der Culturpflanzen ist das, was fast überall vermisst wird. Da in manchen Jahren eine oder die andere Fruchtart missräth * 132 Е. J. RUPRECHT, BAROMETRISCHE HÖHENBESTIMMUNGEN IM CAUCASUS. oder weniger ergiebig ist, müsste man streben, sich gegen solche wiederkehrende Zufällig- keiten zu schützen. Die Landarbeiten werden in Dagestan, bei einer ausschliesslich mu- selmannischen Bevölkerung durch Weiber besorgt; auch in dem christlichen Tuschetien und Chewsurien nehmen die Männer nur einen sehr untergeordneten Antheil an diesen Arbeiten, die übrigens sehr sorgfältig ausgeführt werden. Trägheit kann man den Arbeite- rinnen nicht vorwerfen, besonders die Bewohnerinnen Chewsuriens sind ein wahres Mu- ster von Fleiss. Nur die Noth zwingt die männliche Bevölkerung, den Winter über sich in den Ebenen Transcaucasiens zu verdingen, wo die Lesghiner als tüchtige Arbeiter be- kannt sind. Zu meiner Zeit waren die durch lange blutige Kämpfe gestörten und zerstörten landwirthschaftlichen Verhältnisse in vielen Gegenden noch nicht geordnet und ich fand noch im zweiten Jahre hie und da wahre Hungersnoth vor, besonders in den an Tuschetien gränzenden Theilen Dido’s von Chupro bis Asacho, obgleich da noch genug für Ackerbau geeignetes Land unter 1100 Toisen Höhe vorhanden ist. Nebel und Regen können wohl auch hier nachtheiliger als anderswo auf das Reifen des Getreides einwirken, wie es auch bekannt ist, dass früher Getreide gekauft werden musste. Warum konnten aber so viele andere Culturpflanzen, wie Kartoffel, Erbsen, Kohl, Rüben, Rettig, Carotten, Zwiebel u. d. zum Theil noch höher, nicht gebaut werden? Die Bewohner haben vielleicht keine Vorstellung von diesen Nahrungsmitteln oder verabscheuen sie. Das war jedoch auch anderswo das Schicksal der Kartoffel. Im Caucasus müssen noch Apostel— Menschenfreunde, Gesell- schaften, die Regierung —für die ersten Elemente der Landwirthschaft wirken. &-- > MÉMOIRES L'ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VIF SERIE. Tone VII, N°2. DEN MINES COMMUNES UND DIE VALVELAB DER VENAB CARDIAUAE, DIE DUPLICITAT DER VENA CAVA SUPERIOR DEM MENSCHEN UND DEN SÄUGETHIEREN. VON Dr. med. et chir. Wenzel Gruber, Professor der praktischen Anatomie an der medico-chirurgischen Akademie. (Mit 2 Tafeln.) Der Akademie vorgelegt am 16. October 1863. St.-PETERSBURG, 1864. Commissionäre der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften: in St. Petersburg in Riga in Leipzig Eggers et Comp.. Samuel Schmidt, Leopold Voss. Preis: 85 Kep. = 28 Ngr. Gedruckt auf Verfügung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. 4 K. Vesselofski, beständiger Secretär. Im Januar 1864. Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. 1. Sinus communis venarum cardiacarum. Ant. Portal") nennt beim Menschen die ganze Vena coronaria magna cordis auct.: Sinus coronaire. Jul. Cruveilhier’) aber bezeichnet nur die in der linken Hälfte des Sulcus atrioventricularis des Herzens liegende Portion derselben Vene als Sinus veineux. Beide schreiben dem Sinus vor seiner Einmündung in das Atrium dextrum eine Dilatation zu, welche nach Cruveilhier beinahe immer vorkommen soll. John Reid’) reducirt Cruveilhier’s Sinus auf das im hinteren Theile des бисиз atrioventricularis liegende /,—2 Zoll lange Endstück desselben. Er nennt den Sinus nicht richtig Sinus of the co- ronary vein. Nach ihm ist der Sinus von der Vena coronaria magna sens. strict. durch eine von Vieussens entdeckte Valvula abgegrenzt, von welcher angefangen der Sinus in der Regel plötzlich (abrupt) dilatirt auftreten soll und deutlich musculös ist. John Marshall”) und Will. Sharpey’) nehmen Reid’s Sinus an und lassen ihn 1 Zoll und + lang sein. Die in den Sinus unmittelbar einmündenden Venen hat J. Marshall kurz abgefertigt. Des Sinus und der in denselben mündenden Venen bei Säugethieren hat J. Marshall wohl gedacht, aber er hat weder den ersteren noch die letzteren näher be- schrieben. Auf Untersuchungen einer grossen Reihe (130) menschlicher Herzen von Em- bryonen, Kindern und Erwachsenen, und 50 Herzen von 20 Säugethier-Genera mit oder ohne Injection der Venae cardiacae gestützt, erkläre ich mich ebenfalls für die ') Cours d’anat. med. Tom. III. Paris 1804. 4. р. 860. | parative view of these great veins in the different mam- 2) Traité d’anat. deser. 3. edit. Tom. III. 1852. p. 15. | malia and an analysis of their occasional peculiarities 3) The cyclopaedia of anatomy and physiology. Vol.II. | in the human subject. — Philos. Transact. of the royal London 1839. Heart p. 597. society. London 1850. Part 1. 4. p. 138. 1) On the development of the great anterior veins in | 5) J. Quain Elements of anatomy. 6. edit. by W. Man and Mammalia including an account of certain | Sharpey and J. У. Ellis. Vol. II. London 1856. р. 409. remnants of foetal structure found in the adult, a com- | Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПте Série. 1 2 WENZEL GRUBER, Existenz eines Sinus. Ich nenne aber den Sinus «Sinus communis venarum cardia- carum» und verwerfe die Benennung «Sinus venae coronariae», weil derselbe die Bedeu- tung als Rest einer verkümmerten Vena cava superior sinistra primitiva, nicht die als dilatirtes Endstück der Vena coronaria magna hat; den Bau der ersteren nicht den der letzteren besitzt; allen Venae cardiacae überhaupt, die sich nicht unmittelbar in das Atrium dextrum öffnen, nicht der Vena coronaria magna allein angehört. Da der Sinus communis venarum cardiacarum bei dem Menschen nicht genug all- seitig und vollständig, bei den Säugethieren, bei welchen er sich in so mancher Hinsicht verschieden verhält von dem des Menschen, eigentlich gar nicht näher beschrieben worden ist; da ferner die Orte der Mündungen mancher Venae cardiacae, namentlich jener bei den Säugethieren, in den Sinus etc. und die Häufigkeit ihrer Einmündung an jenen Orten bis jetzt entweder nicht oder nicht genügend angegeben sind: so werde ich den Sinus bei dem Menschen und den Säugethieren genauer abhandeln, und über die Mündungen der Venae cardiacae in denselben etc. bestimmtere Angaben liefern. A. Bei dem Menschen. Der Sinus communis venarum cardiacarum liegt im linken hinteren Theile des Sulcus atrioventricularis des Herzens zwischen dem Atrium sinistrum und dem Ventriculus sinister. Er erstreckt sich in demselben von dem Atrium dextrum mehr oder weniger weit links gegen die Auricula sinistra. Seine Länge variirt sehr. Dieselbe beträgt beim Em- bryo vom 4. Monate aufwärts 1—4 Lin.; beim Kinde bis zum Alter von mehreren Mo- naten 4— 7 Lin; bei jungen Individuen im Alter von 10—20 Jahren 4 Lin. bis 1 Zoll 4 Lin ; bei Erwachsenen 6 Lin. bis 2 Zoll. Das Medium der Länge bei letzteren ist 14—15 Lin. Das Minimum (6 Lin.) kommt bisweilen, das Maximum (2 Zoll) nur ganz ausnahmsweise vor. Seine Weite bleibt sich beim Embryo gleich oder nimmt doch vom Anfange gegen sein Ende nur um ein Geringes zu; ist beim Kinde seltener gleichmässig, nimmt gegen das Ende mehr zu; kommt im Knaben- und Jünglingsalter nur noch bis- weilen gleichmässig vor, nimmt gegen das Ende allmälig aber noch auffallender zu; wird im Mannesalter nur ganz ausnahmsweise gleichmässig gesehen, nimmt am meisten gegen das Ende zu und beträgt am Anfange 2 — 3%, Lin., am Ende 5—6 Lin. Der Sinus beginnt wirklich plötzlich auffallend dilatirt beim Embryo, oft beim Kinde und ausnahmsweise beim Erwachsenen. Wo dieses der Fall ist, divergiren unter einem spitzen, nach oben und links offenen Winkel immer zwei Venen von seinem An- fange. Diese Venen, welche sich durch ihre geringere Weite auffallend vom Sinus unter- scheiden, sind: die Vena coronaria magna und die Vena posterior ити sinistri. Jene geht von dem unteren Theile oder der unteren Ecke des Anfanges des Sinus ab und verläuft in der Richtung der Axe des letzteren, diese geht von dem oberen Theile oder der oberen Ecke desselben ab und steigt schräg links aufwärts. Falls von dem Anfange des Sinus UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 3 drei Venen divergiren, wie es bisweilen vorkommt, so ist die dritte die Vena posterior ven- triculi sinistri oder die Vena marginalis ventriculi sinistri, welche unter der Vena coronaria magna und rechts neben dieser vom Sinus abgehen. Abgesehen von diesen Fällen, bei welchen das Abgegrenztsein des Sinus auch ohne dessen Injection so auffällig ist, fehlt scheinbar bei der Mehrzahl der übrigen, und zwar bisweilen schon beim Kinde, nament- lich aber beim Erwachsenen, ein an seinem Anfange deutlich abgegrenzter Sinus. Diese Täuschung ist um so möglicher, als das Ende der Vena posterior atrii sinistri nicht so wie beim Embryo immer den Anfang des Sinus bezeichnet, sondern später öfters (7, d. F.) von diesem Anfange weniger oder mehr (1—6 Lin.) nach rechts weggerückt gefunden wird. Injieirt man aber die Venae cardiacae mit Wasser oder bläst man in sie Luft, so überzeugt man sich, dass dennoch auch in der Mehrzahl dieser Fälle der Sinus deutlich von der Vena coronaria magna geschieden sei'). Diese Scheidung geht bald durch eine plötzlich auftre- tende Dilatation geringeren Grades am Sinus, bald, ohne dass der Sinus anfänglich dicker ist als die Vena coronaria magna, durch eine Einschnürung verschiedenen Grades vor sich. Ich habe bei Erwachsenen den Sinus mit plötzlich auftretender Dilatation geringeren Grades anfangen gesehen in + Y, der Fälle; denselben von der Vena co- ronaria magna durch eine furchenartige Einschnürung geschieden gefunden in '/ 4. F.; denselben endlich von der Vena coronaria magna, die allmälig in ihn überging, äusserlich gar nicht geschieden angetroffen in — ?, 4. Е. J. Reid’s Behauptung, dass der Sinus in der Regel und J. Marshall’s Behaup- tung, dass derselbe immer plötzlich dilatirt beginne, sind daher bestimmt unrichtig. Die Wände des Sinus fand ich in der That in der Art musculös, wie J. Reid an- giebt. Ich überzeugte mich durch Praeparation und microscopische Untersuchung, dass der Sinus wirklich eine ringförmige Lage quergestreifter Muskelfasern von der Be- schaffenheit derer des Herzens, und ausserdem auf dieser Lage an der hinteren Wand noch schiefe mit denen des Atrium sinistrum sich vermischende Muskelfasern besitze, welche letztere übrigens schon vor Reid gekannt waren. Ich sah aber die ringförmige Lage am Anfange des Sinus nicht immer plötzlich endigen wie Reid, sondern bisweilen auch noch auf das Ende der Vena coronaria magna bis zur Einmündung der Vena margi- nalis ventriculi sinistri sich fortsetzen. Uebrigens sieht man am aufgeschnittenen Sinus des Kindes und junger Individuen oft schon ohne alle Praeparation das scharf abgegrenzte Ende seiner ringförmigen Muskelfaserlage durchschimmern. In den Sinus communis venarum cardiacarum ergiessen ihr Blut unmittelbar oder mittelbar alle Venae cardiacae, welche nicht unmittelbar in das Atrium dextrum sich öffnen. Die Venen, welche bald constant, bald nicht constant in den Sinus communis münden, sind: die Vena coronaria magna s. sinistra, die Vena coronaria parva s. dextra, !) Injectionen mit erstarrenden Flüssigkeiten sind dazu | ihrer Zartheit möglicherweise leicht verletzt, wenig- weniger geeignet, weil durch sie die den Sinus gegen | stens der späteren Untersuchung schwieriger zugänglich die Vena coronaria magna abgrenzende Valvula wegen | wird. 1% 4 WENZEL GRUBER, die Vena media und die Venae posteriores des linken Herzens nebst Venae minimae aus der Tiefe der Herzenssubstanz. Die Vena coronaria magna s. sinistra fehlt niemals und mündet immer in den Anfang des Sinus communis. Sie entspricht der Vena coronaria magna auct. mit Aus- schluss der Endportion der letzteren. Bisweilen ist sie an ihrem Ende plötzlich dilatirt. Diese Dilatation bildet eine Art Sinus venae coronariae magnae proprius. Ich sah in zwei Fällen diesen Sinus durch zwei starke, 1— 2, Lin. von einander abstehende Ein- schnürungen einerseits vom Sinus communis andererseits von der Vena coronaria magna selbst abgegrenzt. i Die Vena coronaria parva s. dextra ist sehr unconstant. Ihr Vorkommen zum Mangel verhält sich unter 100 Herzen wie 8:92 = 1:11,5. Sie öffnet sich in Ÿ, а. Е. in das Ende des Sinus communis vôr dessen Einmündung in das Atrium dextrum rechts neben der Vena media. Ich bewahre ein Herz aus einer früheren Zeit auf, an dem diese Vene unmittelbar in das Atrium dextrum mündet. | Die Vena media ist constant. Erst unter 100 Fällen einmal ist sie durch zwei kleine Venen substituiret. Sie mündet fast immer in das Ende des Sinus communis, ausnahms- weise in das Atrium dextrum selbst neben der Oefinung des Sinus communis in dieses Atrium oder bis 3 Lin. davon entfernt. Die Häufigkeit ihres Oeffnens in den Sinus com- munis verhält sich zur Häufigkeit ihres Oeffnens in das Atrium dextrum wie 95 : 5 = 19:1. Oeffnet sie sich in das Atrium dextrum, so sah ich sie in 7, 4. Е. die anomale Vena coro- naria parva aufnehmen. Die Vena media erweitert sich bisweilen an ihrer Mündung zu einem wirklichen, bis 4 Lin. tiefen Sinus venae mediae proprius, in welchen eine anomale Vena coronaria parva oder Venae posteriores ihr Blut ergiessen. In einem Falle nahm zuerst ihr Stamm eine starke Vena posterior ventriculi sinistri, dann ihr Sinus eine : zweite derartige Vene auf. Diese letztere stellte einen sehr starken, langen, parallel dem Sinus communis venarum cardiacarum und unter demselben verlaufenden Querast dar, welcher eine Reihe kleinerer Venae posteriores ventriculi sinistri empfing. Die Venae posteriores des linken Herzens gehören theils dem Atrium sinistrum, theils dem Ventriculus sinister an. Es giebt daher Venae posteriores atrü sinistri und V.p. ventriculi sinistri. Unter denselben sind drei durch ihre Grösse und ihr mehr constantes Vorkommen auffallend, die übrigen kleiner und unconstant. Erstere sind die V. p. pro- priae, letztere die V. p. accessoriae des linken Herzens. Von den V. p. propriae gehört eine dem Atrium sinistrum, zwei dem Ventriculus sinister an. Die Vena posterior ати sinistri (V. obliqua auricularis — Marshall) zeichnet sich durch ihre Bedeutung als Rest der Vena cava superior sinistra primitiva aus. Diese schon vor Marshall wohl gekannte Vene (z. B. von Theile) ist vom Kinde aufwärts weder so ganz constant, wie Marshall meint, noch nur bisweilen vorhanden, wie Andere angeben, sondern in der allergrössten Mehrzahl der Fälle zugegen, und bei Erwachsenen in 7, d. Е. ein beträchtliches Gefäss. Ich habe sie in mehreren Fällen, selbst schon beim UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 5 Kinde, wenigstens nicht mit Sicherheit nachweisen können. Dieselbe steigt von der Pericar- dialfalte, welche die Reste der Vena cava superior sinistra primitiva enthält, an und in dem lateralen linken Abschnitte (= der linken Wand bei isolirtem Atrium sinistrum) des hinteren Umfanges des Atrium sinistrum allein, oder an diesem und dem medialen rechten Abschnitte (— der hinteren Wand bei isolirtem Atrium sinistrum) desselben zu- gleich, gewöhnlich gestreckt und in schiefer Richtung nach rechts und abwärts zum Sinus communis. Sie empfängt Zweigchen aus jener Falte, wovon eines oder mehrere selbst bis zur Arteria pulmonalis sinistra "verfolgt werden können, und in ihrem Verlaufe bisweilen eine oder einige Venae posteriores ай sinistri accessoriae. Sie öffnet sich immer in den Sinus communis. Die Stelle ihrer Einmündung liegt beim Embryo immer am oberen Theile oder der oberen Ecke des Anfanges dieses Simus, beim Kinde kann sie davon schon manchmal nach rechts weggerückt vorkommen und beim Erwachsenen be- findet sie sich in *, der Fälle daselbst, in *, 4. Е. 1—6 Т,. davon nach rechts in der oberen und vorderen Wand des Sinus. Die Vene ist beim Embryo ein beträchtliches Gefäss. Aber schon beim viermonatlichen Embryo ist sie etwas schwächer als die Vena coronaria magna und scheint um so schwächer zu werden, je älter der Embryo ist. Diese Regel gilt nur theilweise beim Kinde, nicht mehr beim Erwachsenen, bei welchem sie, ohne Rücksicht auf das Alter des Individuums, als ein im Durchmesser gegen die Vena coronaria magna bald mehr bald weniger zurückgetretenes Gefäss gesehen wird. Beim Erwachsenen ist sie von der Pericardialfalte zum Sinus communis 1—1/, Zoll und + lang. Venae posteriores ай sinistri accessoriae können fehlen oder einige vorkommen. Sie verlaufen in der Regel rechts von der Vena propria und münden in den Sinus com- munis, falls sie in jene sich nicht ergiessen. Unter den Venae posteriores ventriculi sinistri propriae ist die eine die Vena posterior ventriculi sinistri, die andere die Vena marginalis ventriculi sinistri (Veine du bord gauche du coeur — Cruveilhier). Jede kann als grösserer Venenast fehlen und zwar erstere in etwa У, 4. F., letztere in /, d. Е. Beide zugleich fehlen als grössere Aeste in Va d. F. Jede kann allein, aber auch mit einer oder mehreren für sich münden- den Venae accessoriae vorkommen. Die Zahl der Venae accessoriae der ersteren ist grösser, als die der letzteren. Die Гепа posterior ventriculi sinistri und ihre Venae accessoriae steigen an der hinteren Fläche des linken Ventrikels zwischen der Vena media und der Vena marginalis ventriculi sinistri aufwärts. Die Vena posterior ventri- culi sinistri mündet in der Regel an der unteren und hinteren Wand des Sinus communis zwischen den Ostia der Vena coronaria magna und Vena media. Ich sah sie oft knapp neben dem Ostium der ersteren, aber auch ausnahmsweise gleich neben dem Ostium der letzteren münden. In '/, 4. Е. ergiesst sie sich in die Vena coronaria magna und zwar in deren Ende knapp vor der Einmündung in den Sinus commaunis oder davon bis 3 Lin. nach links entfernt. In einem Falle mündete die Vene in den Sinus communis und in die Vena coronaria magna zugleich und zwar mit dem einen Ostium, das eine Velmıla besass in den 6 WENZEL GRUBER, Anfang des Sinus communis, mit dem anderen Ostium ohne Valvula in das Ende der Vena coronaria magna. Beide Ostia waren durch die am vorderen Umfange des Ostium der Vena coronaria magna in dem Sinus communis sitzende Valvula geschieden. In einem an- deren Falle mündeten zwei Venae posteriores ventriculi sinistri in den Sinus, die dritte in die Vena coronaria magna. In '/, 4. Е. münden sich alle oder die Mehrzahl der Venae posteriores ventriculi sinistri in die Vena media. In einem dieser Fälle nahm die Vena media zwei Venae posteriores ventriculi sinistri auf, während die dritte in die Vena coro- naria magna sich einsenkte. Die in den Sinus venae mediae proprius sich öffnende Vene bildete einen Querast, dessen schon oben gedacht wnrde. In ,, 4. Е. ergiessen sich die Venae posteriores ventriculi sinistri in die Vena marginalis ventriculi sinistri. Die Vena marginalis ventriculi sinistri verläuft zuerst am linken Rande des Herzens oder da- neben an der hinteren Seite desselben aufwärts, wendet sich dann gewöhnlich um so mehr an der hinteren Herzensfläche nach rechts, je mehr sie sich der Herzkammerbasis nähert, und mündet in der Regel (% d. F.) in das im hintern Theile des Sulcus atrioventricularis des Herzens gelagerte Endstück der Vena coronaria magna gleich vor ihrer Einmündung in den Sinus communis oder davon nach links 1—10 Lin., ja einmal sogar 1 Zoll 3 Lin. entfernt, oder ausnahmsweise ('/, 4. Е.) in den Sinus communis knapp rechts neben dem Ostium der Vena coronaria magna oder davon 3 Lin. entfernt. In einem dieser letzteren Fälle verlief das Endstück der Vene mit dem der Vena coronaria magna in einer Strecke eines halben Zolles parallel unter dieser und nahm die drei vorhandenen Venae posteriores ventriculi sinistri auf. Sowohl die Vena posterior ventriculi sinistri als auch die Vena mar- ginalis ventriculi sinistri können an ihrer Einsenkung in den Sinus communis eingeschnürt sein, und vor dieser Einschnürung bisweilen plötzlich dilatirt werden, also eine Art Sinus proprius aufweisen. Die ganz kleinen Venen aus der Tiefe der Herzenssubstanz sind ganz unbestän- dig, und münden durch zerstreut liegende Ostia in den Sinus communis. Resultate. Es existirt beim Menschen im hinteren linken Theile des Sulcus atrioventricularis des Herzens ein verschieden grosser venöser Kanal mit musculösen Wänden, welcher an demselben Ostium in das Atrium dextrum mündet, das man fälschlich der Vena coronaria magna selbst zugeschrieben hat und noch zuschreibt. Dieser venöse Kanal ist keine Fortsetzung einer der Venae posteriores ventriculorum cordis, also auch nicht der Vena co- ronaria magna auct. Derselbe nimmt das Blut aller Venae cardiacae auf, welche sich nicht unmittelbar in das Atrium dextrum ergiessen. Derselbe ist meistens dilatirt, also ein Sinus und zwar der Sinus communis venarum cardiacarum. Dieser Sinus communis ist in der grössten Mehrzahl der Fälle (,) schon äusserlich von den einmündenden Venen, namentlich von der Vena coronaria magna abgegrenzt. Der mit musculösen Wänden versehene venöse Kanal, mag er sich zu einem Sinus dilatirt haben oder nicht, nimmt UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 7 aber unmittelbar auf: und zwar constant die Vena coronaria magna s. sinistra; constant die Vena posterior atri sinistri, wenn sie vorhanden ist; fast constant die Vena media; in der Regel die Vena posterior ventriculi sinistri; bisweilen die Vena marginalis ventri- сий sinistri; in der Mehrzahl der Fälle des Vorkommens der anomalen Vena coronaria parva s. dextra diese Vene, endlich eine unbeständige Anzahl von Venae accessoriae und Venae aus der Tiefe der Substanz des linken Herzens. Unmittelbare Einmündung aller dieser Venen in den Sinus communis an einem und demselben Herzen kommt nie- mals vor, wohl aber in Wh d. F. Einmündung aller derselben mit Ausschluss der Vena coronaria parva s. dextra. Mangel der Einmündung der Vena media, der Vena poste- rior und marginalis ventriculi sinistri in den Sinus communis an einem und demselben Her- zen findet nach meinen bisherigen Beobachtungen ebenfalls nicht statt. Einmündung der Vena coronaria parva in den Sinus communis ohne Einmündung der Vena media in densel- ben kommt nicht vor. Ausnahmsweise kommt beim Menschen auch.ein wirklicher Sinus proprius venae mediae, vielleicht ein solcher oder eine Art desselben an der Vena co- ronaria magna sens. strict., Vena posterior und Vena marginalis ventriculi sini- str? vor. B. Bei den Säugethieren. J. Marshall’) hat nach eigenen und fremden Untersuchungen eine Reihe Säuge- thiere aufgezählt, welche einen Sinus communis besitzen. Allein M. hat weder diesen, noch die in denselben mündenden Venen näher beschrieben. Zur Untersuchung des Sinus communis venarum cardiacarım und der Venae car- diacae etc. selbst, habe ich die Herzen folgender Säugethiere benützt: Cercopithecus sabaeus (3), Simia sp.? (1), Oynocephalus Maimon (1), Тара europaea (2), Ursus arctos (2), Meles vulgaris (1), Lutra vulgaris (2), Canis familiaris (6), Hyaena striata (1), Нуаепа cro- сша (1), Felis domestica (6), Felis Leopardus (2), Cavia (9), Dasypus sp? (1), биз scropha (2), Equus caballus (2), Camelus dromedarius (1), Auchenia Lama (1), Ovis Aries (2), Bos (2), Phoca vitulina (2), Delphinus phocaena (1). Bei Cercopithecus sabaeus und бита sp.? beginnt der Sinus plötzlich mit einer Dilatation geringeren Grades. Bei Simia sp.? existirt an der Grenze zwischen ihm und der Vena coronaria magna zugleich eine Einschnürung. Bei Cynocephalus Maimon aber ist der Sinus äusserlich nicht abgegrenzt. Bei einem Falle von Cercopithecus war der Sinus 5 Lin. lang, am Anfange 1, Lin., am Ende 2'/ Lin. dick, während dem die Vena coronaria magna nur eine Dicke von 1 Lin erreichte und die Vena posterior atrü si- nistri nur ein feines Gefäss war. Bei Simia sp.? mit einer Herzlänge von 1°, Zoll war der Sinus 4 Lin. lang, am Anfange 17, Lin., am Ende 1”, Lin. dick, während dem die 1) Op. cit. p. 152. 8 WENZEL GRUBER, Vena coronaria magna nur die Dicke von 7, Lin. besass und die Vena posterior atrü sinistri nur ein feines Gefäss war. Bei Cynocephalus Maimon mit einer Herzlänge von 2 Zoll war der Sinus 5—6 Lin. lang, am Anfange 1'/, Lin., am Ende + 2 Lin. dick. Die Vena coronaria magna war an ihrem Ende so dick wie der Sinus an seinem Anfange. Die Vena posterior ай sinistri hatte einen Durchmesser von /, Lin. Der Sinus war somit bei einem Genus durch eine Dilatation geringeren Grades, bei einem anderen Genus durch diese und eine Einschnürung abgegrenzt, bei einem dritten Genus von der Vena coronaria magna äusserlich gar nicht geschieden. Bei allen drei Genera nahm der Sinus von seinem Anfange gegen sein Ende allmälig an Weite zu. Bei Talpa europaea ist der Sinus nicht abgegrenzt. Er erscheint als eine allmälig sich erweiternde Fortsetzung der Vena hemiazyga. In einem der Fälle mit einem 7—8 Lin. langen Herzen war der Sinus 17, Lin. lang, am Anfange у, Lin., am Ende 1 Lin. und hier so dick wie die Vena cava superior, während dem die beiden in seinen Anfang mün- denden Venen, 4. 1. die Vena hemiazyga am Ende einen Durchmesser von /, Lin. und die vereinigte Vena coronaria magna und Vena marginalis ventriculi sinistri, oder letztere allein, einen Durchmesser von '„—/, Lin. hatten. | Ве Ursus arctos ist an einem jungen Thiere mit einem 2 Zoll langen Herzen das dem Sinus ungefähr entsprechende Venen-Stück weder äusserlich noch innerlich abge- grenzt; an einem alten Thiere aber mit einem 6—7 Zoll langen Herzen ist der Sinus deutlich abgegrenzt, 2”, Zoll lang und fast gleichmässig 5/,—6 Lin. dick. Bei Meles vulgaris ist das dem Sinus anderer Thiere entsprechende Venen-Stück kaum weiter als die Vena coronaria magna, von dieser nicht abgegrenzt, ja sogar die Stelle des Anfanges jenes Stückes wegen wahrscheinlich völligen Mangels der Vena posterior ати sinistri nicht sicher bezeichnet. Bei Lutra vulgaris beginnt der Sinus plötzlich mit einer Dilatation geringeren Grades, nimmt gegen sein Ende allmälig an Weite zu. An einem 2, Zoll langen Herzen war der Sinus °/, Zoll lang, am Anfange 1Y, Lin., am Ende 27, Lin. dick; an einem 17, Zoll langen Herzen war derselbe 4—5 Lin. lang, am Anfange 17, Lin., am Ende 2'/, Lin. dick, während die Vena coronaria magna am Ende einen Durchmesser von %,—1 Lin. hatte. Der Sinus ist deutlich musculös. Bei Canis familiaris ist der Sinus immer deutlich abgesetzt und fast gleichmässig dick. Bei einem Thiere mittlerer Grösse war derselbe 1 Zoll 3 Lin. lang und 3’, Lin. dick, während dem die Vena coronaria magna nur die Dicke von 27 Lin. erreichte und die Vena posterior ай sinistri ein schwaches Gefäss war. Bei Hyaena striata mit einem 5 Zoll langen Herzen ist der Sinus abgegrenzt, 1'/, Zoll lang und gleichmässig 5—6 Lin. dick, während dem die Vena coronaria magna nur eine Dicke von 1/,—2 Lin. besitzt und die Vena posterior atri sinistri ein feines Gefäss ist. Bei H. crocuta mit einem 6 Zoll langen Herzen ist der Sinus durch eine Einschnü- rung von der Vena coronaria magna geschieden, 17, Zoll lang und gleichmässig 6 Lin. UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 9 dick, während dem die Vena coronaria magna eine Dicke von 3 — 4 Lin. hat und die Vena posterior atri sinistri ein schwaches Gefäss ist. Bei Felis domestica ist der Sinus entweder nicht abgegrenzt oder durch eine Ein- schnürung von der Vena coronaria magna geschieden, gegen sein Ende allmälig weiter. Bei einem 2 Zoll langen Herzen mit einem Sinus ohne Abgrenzung war dieser am An- fange Ÿ, Lin., am Ende 1”, Lin., die Vena coronaria magna */, Lin. dick; bei einem Herzen von gleicher Länge mit einem durch eine Einschnürung geschiedenen Sinus war dieser 4 Lin. lang, am Anfange 1", Lin., am Ende 2 Lin., die Vena coronaria magna 1 Lin. dick. Bei F. Leopardus ist der Sinus nicht abgegrenzt und erweitert sich allmälig. Bei einem Thiere mit einem 3'/, Zoll langen Herzen war der Sinus Ÿ,— 1 Zoll lang, am Anfange 2—2'/, Lin., am Ende 3/,—4 Lin. dick. Bei Cavia ist der Sinus communis bald abgegrenzt, bald nicht. Ersteres ist der Fall, wenn die obere Ecke seines Anfanges die Vena posterior atri sinistri aufnimmt; letzteres ist der Fall, wenn sich in diese Ecke die Vena intercostalis superior sinistra oder die Vena hemiazyga einsenkt. Die Länge des Sinus oder des ihm entsprechenden Venenstückes va- rürt von 2—3 Lin. Die Dicke beträgt im Anfange /,—1 Lin., am Ende %,— 1%, Lin., während dem die Vena coronaria magna ;—/, Lin., die Vena intercostalis superior sinistra oder die Vena hemiazyga an ihrer Mündung V,—1 Lin. dick und die Vena posterior atrü sinistri ein feines Gefässchen ist. Bei Dasypus sp? mit einem 1%, Zoll langen Herzen ist der Sinus deutlich abge- grenzt, 4/, Lin. lang und 1%, Lin. weit, während die Vena coronaria magna nur Ÿ, Lin. weit ist. Bei Sus scropha beginnt der Sinus plötzlich auffallend dilatirt und bleibt gleich- mässig dick. Bei einem ausgewachsenen Thiere war der Sinus längs der oberen Wand 7—8 Lin., längs der unteren Wand — 1 Zoll lang und 6 Lin. dick, während die in die obere Ecke seines Anfanges sich einsenkende Vena hemiazyga 3',—4 Lin., die in die untere Ecke sich mündende Vena coronaria magna 2',—3 Lin. dick war. Bei Equus caballus beginnt der Sinus plötzlich auffallend dilatirt und bleibt fast gleichmässig dick. An einem 11 Zoll langen Herzen war der Sinus 1—1. Zoll lang, am Anfange 9—10 Lin., am Ende 10— 11 Lin. dick, während dem die in die obere Ecke des Anfanges mündende Vena posterior ай sinistri 5 Lin., die in die untere Ecke dieses Anfanges sich öffnende Vena coronaria magna 6 Lin. Durchmesser hatte. Bei Camelus dromedarius ist der Sinus äusserlich nicht abgegrenzt und 1”, Zoll lang. Bei Auchenia Lama mit einem 5 Zoll langen Herzen ist der Sinus äusserlich nicht abgegrenzt, 1 Zoll lang und fast gleichmässig 5—6 Lin. dick. Die vor seinem Anfange vereinigten Vena coronaria magna und Vena posterior ventriculi sinistri bilden einen 5—6 Lin. langen und 4 Lin. dicken Stamm. Bei Ovis Aries beginnt der Sinus plötzlich auffallend dilatirt und bleibt sich fast М во res le l Acı l. Imp. des sciences, Vllme Serie. 2 u 10 WENZEL GRUBER, gleichmässig dick. An einem 4', Zoll langen Herzen war der Sinus + 1 Zoll lang, am Anfange 3%, Lin., am Ende 4°, Lin. dick, während dem die in die obere Ecke des An- fanges sich einsenkende Vena hemiazyga 3 Lin., die in die untere Ecke sich öffnende Vena coronaria magna 2'/,—2'/, Lin. im Durchmesser hatte. Bei Vitulus beginnt der Sinus plötzlich auffallend dilatirt und bleibt gleichmässig dick. An einem etwa 6 Zoll langen Herzen war der Sinus 1 Zoll 3 Lin. lang, 5 Lin. dick, während dem die in die obere Ecke des Anfanges sich einsenkende Vena hemiazyga 3°, Lin. dick war, die in die Mitte desselben sich fortsetzende Vena coronaria magna einen etwas geringeren Durchmesser und die unter und vor dieser mündende Vena marginalis ventriculi sinistri einen Durchmesser von 2 Lin. hatte. An einem 5 Zoll langen Herzen war der Sinus 1 Zoll lang, 3, Lin. dick, während dem die in die obere Ecke des Anfanges sich einsenkende Vena hemiazyga einen Durchmesser von 1 Lin., die in die Mitte des An- fanges sich fortsetzende Vena coronaria magna einen Durchmesser von 2", Lin. und die Vena marginalis ventriculi sinistri, welche in den unteren Winkel des Anfanges mündete, einen Durchmesser von 1!/ Lin. hatte. Bei Phoca vitulina beginnt der Sinus plötzlich dilatirt, bleibt sich nicht gleich- mässig dick, sondern nimmt allmälig an Dicke so zu, dass diese am Ende des Sinus noch einmal so gross ist, als am Anfange desselben. An dem 3%,— 3'/, Zoll langen, an den Ven- trikeln bis 31/ Zoll breiten Herzen eines jungen Thieres war der Sinus 1, Zoll lang, am Anfange 4 Lin., am Ende 8 Lin. dick, während dem die an der oberen Ecke des Anfanges mündende Vena posterior ай sinistri einen Durchmesser von 2, Lin., der obere Ast der Vena coronaria magna, welcher an der Mitte des Anfanges sich öffnete, einen solchen von 2 Lin. und der untere Ast derselben Vene, welcher an der unteren Ecke des Anfanges mündete, einen solchen von 2'/, Lin. hatte. Bei Delphinus phocaena mit einem 3%, Zoll langen, an der Kammerbasis eben so breiten Herzen ist das dem Sinus entsprechende Venenstück durchaus unabgegrenzt, etwa 8 Zoll lang, gleichmässig 2 Lin. dick und nicht dicker als die Vena coronaria magna. Der Sinus der Säugethiere hat musculöse Wände. Ich sah dies deutlich bei Simia; Canis familiaris u. a. Bei Sus scropha konnte ich an der hinteren Wand eine Schicht schiefer Muskelfasern unterscheiden und glaubte darunter auch eine ringförmige Schicht zu bemerken. Bei Æquus caballus sah ich eine hintere Längsschicht, und darunter eine starke ringförmige Schicht, welche sich auf die Vena posterior atrii sinistri, nicht aber auf die Vena coronaria magna fortsetzte. Bei Vitulus sah ich eine hintere Längsschicht und darunter eine schwache ringförmige Schicht. Von diesen Schichten setzten sich wenigstens die Fasern der oberflächlichen Schicht auf die Vena hemiazyga fort. Die Muskelfasern an den Wänden des Sinus erwiesen sich unter dem Microscope als solche von der Beschaffen- heit derer des Herzens. Bei Cercopithecus sabaeus nimmt der Sinus an einem Anfange die Vena coronaria magna und darüber die feine Vena posterior иги sinistri, am Ende der unteren Wand neben UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 11 der Valvula Thebesii die Vena media, ausserdem wenigstens kein beträchtliches Gefäss auf. Die %, Lin. dicke Vena posterior ventriculi simistri, welche zugleich die Vena marginalis ventriculi sinistri ersetzt, öffnet sich in die Vena coronaria magna 2 Lin. vor deren Mün- dung in den Sinus. Bei Simia sp.? nimmt der Sinus dieselben Venen wie bei Cercopithe- cus, aber ausserdem am Anfange seiner unteren Wand neben der Vena coronaria magna ein 3, Lin. starkes Stämmchen auf, zu dem sich zwei Venae posteriores oder eine Vena posterior und eine Vena marginalis ventriculi sinistri vereinigen. Die Vena media besitzt an ihrem Ende einen 1!/ Lin. tiefen Sinus proprius. Bei Cynocephalus Maimon nimmt der Sinus ausser den Venen, welche derselbe bei Cercopithecus empfängt, auch die Vena posterior ventriculi sinistri auf, welche an der unteren Wand desselben und 1 Lin. von der Oeffnung der Vena coronaria magna nach rechts entfernt, mündet. Bei Talpa europaea nimmt der Sinus auf: an seinem Anfange die Vena hemiazyga und darunter ein Venenstämmchen, welches in einem Falle die vereinigte Vena coronaria magna und Vena marginalis ventriculi sinistri, und in einem anderen Falle nur diese letztere allein war, indem die viel schwächere Vena coronaria magna ganz zu fehlen schien; an seinem Ende die Vena media. Die Vena hemiazyga ist über der linken Lungenwurzel um die Hälfte schwächer als die Vena cava superior, und etwas stärker als das Ende der in diese sich öffnenden Vena azyga, nimmt gegen den Sinus allmälig an Durchmesser zu und ist daselbst um V, stärker als die Vena azyga. Die Vena media hatte in einem Falle Y,—!/, Lin. Durchmesser, war also um %, schwächer als die Vena hemiazyga und fast um у, schwächer als die Vena marginalis ventriculi sinistri. In einem Falle war eine starke Vena marginalis ventriculi dextri zugegen, welche unmittelbar in das Atrium dextrum sich öffnete. Bei Ursus arctos nimmt der Sinus oder der ihm entsprechende venöse Kanal auf: am Anfange die schwache Vena posterior atrii smistri oben und die Vena coronaria magna, welche bei einem alten Thiere 4 Lin. dick war; an der unteren Wand gleich vor der Mün- dung der Vena coronaria magna die starke Vena marginalis ventriculi sinistri und dann in fast gleichen Abständen statt einer starken Vena posterior ventriculi sinistri drei kleine Venen auf; an der oberen Wand 3— 4 Venae posteriores atrü sinistri accessoriae; am Ende der unteren Wand knapp an dem Ostium des Sinus commumis in das Atrium dextrum die Vena media. An dem Herzen des jungen Thieres war die Existenz der Vena posterior atrü sinistri zweifelhaft, aber es kam eine Vena marginalis ventriculi dextri mit unmittelbarer Einmündung in das Atrium dextrum vor. Die Wände des Sinus sind deutlich musculös. Bei Meles vulgaris münden die Vena media und Vena posterior ventriculi sinistri jede für sich in das Atrium dextrum. Ein Sinus existirt nicht und das ihm entsprechende Venenstück, welches kaum weiter ist als die Vena coronaria magna sens. strict. nimmt ausser dieser nur noch 2—3 kleine Venae posteriores accessoriae ventriculi sinistri auf. Bei Lutra vvlgaris empfängt der Sinus die Vena coronaria magna, 2—3 kleine Venae posteriores ventriculi sinistri und die Vena media. Die Vena coronaria magna be- 2* 12 WENZEL GRUBER, kömmt an ihrem Ende eine kleine Vena posterior ventriculi sinistri. Es existirt eine Vena ventriculi dextri anterior, die in das Atrium dextrum unmittelbar sich ergiesst. Eine grössere Vena posterior und marginalis ventriculi sinistri kommt nicht vor. Die Vena posterior atri sinistri ist verschwunden. Bei Canis familiaris empfängt der Sinus: an seinem Anfange die Vena coronaria magna und darüber die Vena posterior atrii sinistri, an dem Ende der unteren Wand die Vena media, zwischen dieser und der Vena coronaria magna 1—2 Venae posteriores ven- triculi sinistri, dann Venae parvae aus der Tiefe der Herzenssubstanz, bisweilen die Vena marginalis ventriculi sinistri, welche sich sonst in die Vena coronaria magna ergiesst. Bei diesem Thiere kommen einige Venae ventriculi cordis dextri vor, welche sich unmittelbar in das Atrium dextrum öffnen. Bei Hyaena striata und crocuta empfängt der Sinus: am Anfange die Vena coro- naria magna und darüber die schwache Vena posterior иги sinistri; an der oberen Wand bis 4 Lin. rechts von dieser eine noch feinere Vena posterior ай sinistri accessoria; an der unteren Wand neben dem Ostium der Vena coronaria magna die Vena posterior ventri- culi sinistri, neben dem Ostium in das Atrium dextrum die Vena media; ausserdem Venae parvae aus der Tiefe der Herzenssubstanz. Eine eigentliche Vena marginalis ventriculi sinistri existirt nicht. Bei Felis domestica empfängt der Sinus: dieselben Venen wie Canis familiaris, mit Ausschluss der Vena marginalis ventriculi sinistri, die in die Vena coronaria magna mündet, ausserdem neben dem Ostium der Vena media die bisweilen vorhandene Vena coronaria parva s. dextra. Dieses Thier hat 4—5 grössere Venae ventriculi dextri cordis, welche den Sulcus atrioventricularıs überspringen und in das Atrium dextrum unmittelbar sich öffnen. Bei F. Leopardus empfängt der Sinus: an seinem Anfange die feine Vena poste- rior ати sinistri und die Vena coronaria magna; am Ende der unteren Wand in einer deut- lichen Ausbuchtung derselben die Vena media und 2 Lin. von dieser nach links die Vena posterior ventriculi sinistri. Eine kleine der Vena marginalis ventriculi sinistri entsprechende Vene mündet in die Vena coronaria magna. Bei Cavia empfängt der Sinus communis oder das diesem entsprechende Venenstück am Anfange bald die Vena posterior ати sinistri und Vena coronaria magna, bald letztere und die Vena intercostalis superior sinistra oder Vena hemiazyga; vor der Mündung der Vena coronaria magna die Vena posterior ventriculi sinistri, welche die Vena marginalis ventriculi sinistri ersetzt; am Ende die Vena media. Statt der Vena posterior ventriculi si- nistri mit Einmündung in den Sinus sah ich eine Vena posterior nnd eine Vena marginalis ventriculi sinistri vorkommen, welche sich in die Vena coronaria magna öffneten. Die Vena media nahm in einem Falle die anomale Vena coronaria parva s. dextra auf. Bei Dasypus sp.? empfängt der Sinus: die Vena coronaria magna, die Vena posterior ventriculi sinistri neben dieser und am Ende die Vena media. Die Vena posterior ати si- nistri war nicht nachzuweisen. ÜEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ЕТС. 15 Bei Sus scropha nimmt der Sinus auf: an seinem Anfange und zwar an der oberen Ecke desselben die Vena hemiazyga, an der unteren Ecke die Vena coronaria, welche in einem Falle eine Art Sinus proprius bildete, und dann noch einige ganz kleine Venen. Die Vena media, die einfach und doppelt gesehen wurde, mündet in das Atrium dextrum. Die Venae posteriores ventriculi sinistri (1—2) münden in die Vena coronaria magna und zwar eine davon in eine Anschwellung (Art Sinus proprius), falls diese zugegen ist. Die Vena marginalis ventriculi sinistri mündet mehrere Linien davon nach links ebenfalls in die Vena coronaria magna. Bei Equus caballus nimmt der Sinus auf: an seinem Anfange ‘und zwar an dessen oberer Ecke die Vena posterior ай sinistri, an der unteren Ecke die Vena coronaria magna; ferner ein Paar Venen aus der Tiefe der Herzenssubstanz; endlich am Ende der unteren Wand die Vena media. Das Ende der Vena media bildete in einem Falle einen wirklichen Sinus proprius, in den sich die Vena coronaria parva s. dextra und ein Nebenast mündete. Die Vena posterior ай sinistri, welche bis 3 grosse Nebenäste em- pfängt, verlief und mündete in einem Falle auf folgende merkwürdige Weise: Sie stieg nicht so schief wie gewöhnlich am Atrium dextrum herab, kreuzte dann in schräger Rich- tnng und in der Strecke eines Zolles das Endstück der Vena coronaria magna von hinten, begab sich unter das Ende derselben nach rechts und öffnete sich unter und rechts von ihr mit einem 17,—2 Lin. weiten Ostium, das durch eine einfache Valvula geschützt war, in der unteren Wand des Sinus. Statt einer Vena posterior und marginalis ventriculi sinistri grösseren Calibers kommen bis 3 kleinere Venae posteriores vor, welche in die Vena coronaria magna sich öffnen. Eine von diesen öffnete sich in einem Falle in die Vena media'). Bei Camelus dromedarius mündet in den Sinus ausser der Vena coronaria magna kein bedeutendes Gefäss. Die Vena posterior ати sinistri war nicht zugegen. Eine in den Sinus mündende Vena hemiazyga wurde nicht gesehen. Es ist eine Vena media und eine Vena coronaria parva s. dextra vorhanden. Beide münden aber neben dem Ostium des Sinus unmittelbar in das Atrium dextrum und knapp neben einander. Bei Auchenia Lama nimmt der Sinus auf: die Vena coronaria magna am Anfange, dann einige kleine Venae posteriores ventriculi sinistri und kleine Venae profundae aus der Tiefe der Herzenssubstanz, am Ende die Vena media. Die starke Vena posterior ventriculi sinistri mündet 4 —5 Lin. vom Anfange des Sinus entfernt in die Vena coronaria magna. Von der Vena posterior atrii sinistri oder einer in den Sinus mündenden Vena hemi- azyga findet sich keine Spur vor. Statt einer starken Vena marginalis ventriculi sinistri kommen kleine Aeste vor, welche in die Vena coronaria magna sich ergiessen. Bei Ovis Aries empfängt der Sinus: an seinem Anfange die Vena hemiazyga und die Vena coronaria magna, dann kleine Venae posteriores ventriculi sinistri, feine Venen aus 1) Nach Franz Müller — Lehrb. d. Anat. des Pfer- | die Vena media cordis öfterer für sich in das Atrium dex- des. Wien 1853. p. 351 — Öffnet sich bei diesem Thiere | trum als in den Sinus communis. 14 WENZEL GRUBER, der Tiefe der Herzenssubstanz, deren Ostia die vordere Wand siebförmig durchbohren, dann am Ende die Vena media, welche in einem Falle wie in das Atrium dextrum unmittelbar sich öffnend gefunden wurde. Die starke Vena marginalis ventriculi sinistri mündet in die Vena coronaria magna 4 Lin. von dem Ende derselben. Bei Vitulus empfängt der Sinus: dieselben Venen wie bei Ovis Aries, aber ausserdem noch die starke Vena marginalis ventriculi sinistri, welche knapp neben der Vena coronaria magna sich öffnet. Bei Phoca vitulina, wovon ich zwei Herzen untersuchen konnte, mündet an einem derselben die Vena posterior иг sinistri, die Vena coronaria magna und der Sinus proprius venae mediae mit 8 spaltförmigen Ostia; an dem anderen die beiden ersteren Venen, dann eine Art Sinus cavernosus mit einer Reihe spaltförmiger Ostia und dann die Vena media in den Sinus communis. An dem ersten Herzen wurde Folgendes beobachtet: Die 1%, Lin. starke Vena posterior atrıs sinistri mündet in die obere Ecke des Anfanges des Sinus. Das im ganzen linken hinteren Theile des Sulcus atrioventricularis liegende Endstück der Vena coronaria magna theilt sich vor seiner Mündung in den Sinus in zwei Hauptäste, einen oberen und einen unteren, die durch eine , Zoll lange und bis 1—1'/, Lin. breite, quer elliptische Insel Herzenssubstanz von einander geschieden sind. Der obere Hauptast läuft fast quer und gerade gestreckt, der untere Hauptast bogenförmig nach unten gekrümmt zum Sinus. Jener ist 5— 6 Lin. lang und 2 Lin. dick, dieser ist 8 Lin. lang und 2% Lin. dick. Der obere Hauptast mündet an der Mitte des Anfanges des Sinus unter der Vena posterior ати simistri. Sein Ostium ist durch 1—2 Fleischbalken verlegt und dadurch in 2—3 Lücken geschieden. Der untere Hauptast, welcher 4—5 kleine Venae posteriores ventriculi sinistri aufnimmt, theilt sich kurz vor seinem Ende in zwei etwa 2 Lin. lange Nebenäste, die an der Mitte und an der unteren Ecke des Anfanges des Sinus sich öffnen. Die Ostia beider Nebenäste sind durch einen breiten Muskelbalken geschieden und das Ostium des oberen Nebenastes ist durch einen Muskelbalken verlegt und dadurch in zwei Lücken getheilt. Von den genannten Venae posteriores ventriculi sinistri nimmt der untere Nebenast zwei auf. Die Vena coronaria magna mündet somit durch 5— 6 spaltförmige Oeffnungen in den Anfang des Sinus. Längs der unteren Wand des Sinus und parallel dieser liegt ein ganz eigenthümlicher querer Sinus proprius venae mediae. Dieser Sinus proprius erstreckt sich von einer Stelle nahe dem Ende des Sinus communis bis zu einer Stelle nach links, welche 3—4 Lin. vom Anfange des letzteren entfernt ist. Der Sinus nimmt von rechts nach links allmälig an Weite ab und endigt zugespitzt. Er ist 10 bis 11 Lin. lang und 3—4 Lin. weit. Derselbe empfängt am rechten Ende die Vena co- ronaria parva s. dextra, am unteren Umfange nach rechts die sehr starke Vena media, von da nach links eine ganze Reihe kleinerer Venae posteriores ventriculi sinistri. Die Wand, welche den Sinus communis von dem Sinus proprius venae mediae scheidet, bilden 7 in sa- gittaler Richtung neben einander liegende und von einander geschiedene Muskelbalken, wodurch 8 quere spaltförmige Oeffnungen an dieser unteren Wand zu sehen sind, durch UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 15 die beide Sinus miteinander communiciren. Es ist somit der Sinus communis längs 4 seiner unteren Wand, vom Ostium in das Atrium dextrum angefangen, und am grössten Theile seines Anfanges bis zum Ostium der Vena posterior ай sinistri durch eine Reihe von 13 bis 14 Spalten und Löchern durchbrochen. An dem zweiten Herzen vermisste ich eine Theilung des Endstückes der Vena coronaria magna in Aeste. Die Vena media ergiesst sich unmittelbar in den Sinus communis. Statt des Sinus proprius venae mediae ist eine Art Sinus cavernosus zugegen, welcher von der Vena media bis zur Vena posterior ven- triculi sinistri reicht, die vielleicht als Vena marginalis ventriculi sinistri genommen werden könnte und in die Vena coronaria magna sich öffnet. Der Sinus cavernosus mündet durch eine Reihe spaltförmiger Oeffnungen an der unteren Wand des Sinus communis in diesen. Es ist eine Vena coronaria parva s. dextra vorhanden, welche in die Vena media 4 Lin. unter deren Ostium in den Sinus communis sich öffnet. Bei Delphinus phocaena nimmt das dem Sinus ungefähr entsprechende Venenstück auf: am Anfange die Vena coronaria magna; an der oberen Wand eine 4 Lin. lange, über dieser und parallel mit ihr verlaufende und nur 2Y, Lin. von dem Ostium in das Atrium dextrum entfernt mündende Vene, welche wahrscheinlich die Vena posterior ати sinistri ist; an der unteren Wand neben der Vena coronaria magna und 6 Lin. von der Vena media die Vena marginalis ventriculi sinistri, welche in einer Länge von 14 Lin. unter dem End- stücke der Vena coronaria magna parallel dieser verläuft und 3— 4 kleine Venae poste- riores ventriculi sinistri empfängt; ferner daselbst, 1 Lin. links vom Ostium der Vena media, eine 4 Lin. lange, unter und parallel dem Sinus verlaufende Vene, welche zwei kleine Venae posteriores empfängt; zuletzt neben dem Ostium in das Atrium dextrum die weite Vena media. Zugegen ist eine Vena marginalis ventriculi dextri, welche an der hinteren Seite des Atrium dextrum in dieses unmittelbar sich öffnet. Resultate. 1) Bei den meisten der untersuchten Säugethiere ist der von der Vena cava superior sinistra primitiva im hinteren linken Theile des Sulcus atrioventricularis des Herzens zu- rückgebliebene venöse Kanal, der wie beim Menschen die Venae cardiacae, welche sich nicht unmittelbar in das Atrium dextrum ergiessen, und bald die Vena posterior atrü si- mistri wie beim Menschen, bald statt dieser die Vena hemiazyga, welche Reste der Vena сага superior sinistra primitiva sind, aufnimmt, dilatirt und von den in ihn mündenden Venen, namentlich von der Vena coronaria magna, abgegrenzt, also ein Sinus communis venarum cardiacarum zugegen. 2) Bei einigen Säugethieren kommt ausser dem Sinus communis venarum cardiacarum ein nicht constanter Sinus proprius venae mediae (Simia sp.?, Equus caballus, Phoca vitu- lina) und eine Art Sinus proprius venae coromariae magnae (Sus scropha) vor, wie solche bisweilen auch beim Menschen vorkommen. Der Sinus proprius venae mediae bei Phoca vitulina ist ganz eigenthümlicher Art und mündet durch 8 spaltförmige Ostia in den Sinus communis. | 16 WENZEL GRUBER, 3) Der Sinus communis venarum cardiacarum bei den Säugethieren besitzt, nach Un- tersuchungen des ersteren an mehreren der letzteren zu schliessen, wie beim Menschen musculöse Wände. 4) Der Sinus communis venarum cardiacarum der Säugethiere ist von der Vena coronaria magna bald so wie beim Menschen, bald noch auffallender äusserlich abgegrenzt, und zwar: durch eine plötzlich auftretende, auffallende, sich gleich bleibende, oder allmälig an Durch- messer zunehmende Dilatation bei einigen (Sus scropha, Equus caballus, Ovis Aries, Vitu- lus, Phoca vitulina), die beim erwachsenen Menschen nur ausnahmsweise vorkommt; durch eine plötzlich auftretende Dilatation geringeren Grades bei anderen, (Cercopithecus sabaeus, Ursus arctos — 1mal, Lutra vulgaris, Canis, Hyaena striata, Сала — bisweilen, Dasypus) ; durch letztere und Einschnürnng zugleich (бита sp.?); und durch Einschnürung allein (Hyaena crocuta, Felis — bisweilen), welche beim Menschen meistens auftritt. 5) Der Sinus communis venarum cardiacarum oder der ihm entsprechende nicht dilatirte venöse Kanal empfängt unmittelbar: bei allen Säugethieren die Vena coronaria magna, bei allen die Vena posterior atrii sinistri, wenn sie vorhanden ist'); bei den meisten die Vena media, Meles vulgaris, биз scropha und Camelus dromedarius ausgenommen, bei welchen diese Vene in das Atrium dextrum sich vielleicht normal öffnet, wie bisweilen anomal beim Menschen; die Vena posterior ventriculi sinistri (als grösseres Gefäss) bei einigen (Cynoce- phalus Maimon, Simia sp.?, Canis, Hyaena, Felis, Cavia — bisweilen, Dasypus), welche bei anderen in die Vena coronaria magna sich mündet (Cercopithecus sabaeus, Sus scropha, Auchenia Lama), bei einer sogar in das Atrium dextrum sich ergiesst (Meles vulgaris); bei mehreren sogar als grösseres Gefäss fehlt (Тара europaea, Ursus arctos, Lutra vulgaris, Equus caballus, Camelus dromedarius, Ovis Aries, Vitulus, Phoca vitulina, Delphinus pho- caena); die Vena marginalis ventriculi sinistri (als grösseres Gefäss) bei wenigen (Talpa — 1mal, Ursus arctos, Canis — bisweilen, Vitulus, Delphinus phocaena), welche bei anderen in die Vena coronaria magna sich öffnet (Felis, биз scropha, Ovis Aries), bei vielen als grösseres Gefäss fehlt (Cercopithecus sabaeus, Simia sp.?, Cynocephalus Maimon, Meles vul- garis, Lutra vulgaris, Hyaena, Cavia — bisweilen, Dasypus, Camelus dromedarius, Auchenia Lama, Phoca vitulina); die Vena coronaria parva s. dextra bei einem (Felis domestica — bisweilen) wie bisweilen beim Menschen, welche sonst noch bei Cavia — 1mal, Equus ca- ballus — 1mal, Camelus dromedarius und Phoca vitulina vorkommt, und unter diesen bei Camelus in das Atrium dextrum, wie 1mal beim Menschen gesehen wurde, bei Cavia in die Vena media, bei Equus in den Sinus proprius venae mediae, wie auch beim Menschen gesehen wurde, und bei Phoca bald in die Vena media, bald in deren Sinus proprius sich 1) Nach Rich. Owen — Transact of the zoolog. So- | schmale Vena pericardiaca auf, welche am Rücken des ciety of London. 1852. Vol. IV. Part 2. 4. p. 46 — nimmt | Atrium sinistrum herabsteigt. Diese schmale Vena peri- beim Rhinoceros indicus (Rh. unicornis L.) die Vena co- | cardiaca war offenbar die Vena posterior atri sinistri ronaria magna auct., bevor sie sich mit der Vena cava in- | und die angebliche Vena coronaria magna, welche jene ferior an der Basis des Atrium dextrum mündet, nur еше | aufnimmt, der Sinus communis venarum cardiacarum. UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 17 ergiesst; die Vena hemiazyga statt der Vena posterior ити sinistri bei einigen (Cavia — bis- weilen, Sus scropha, Ovis Aries, Vitulus); endlich kleine unconstante Venen. 6) Die Vena posterior ай sinistri, wenn sie vorkommt, und die Vena hemiazyga mün- den oben in den Anfang des Sinus communis venarum сат@асатит. Equus und Delphinus phocaena machen eine Ausnahme. Bei ersterem Thiere mündete die Vena posterior atrü sinistri in einem Falle an der unteren Wand des Sinus vor der Vena coronaria magna; bei letzterem öffnete sich dieselbe Vene am rechten Drittel der oberen Wand des Sinus, somit vom Anfange desselben weggerückt, wie beim Menschen in der Minderzahl (*/,) der Fälle. 7) Bei Camelus dromedarius münden die Vena media und Vena coronaria parva s. dex- tra, bei Meles vulgaris die Vena media und Vena posterior ventriculi sinistri zugleich in das Atrium dextrum, was beim Menschen nicht vorkommt. 8) Bei einigen Säugethieren (Talpa europaea, Ursus arctos, Delphinus phocaena) kommt eine Vena marginalis ventriculi dextri, bei einem Säugethiere (Lutra vulgaris) kommt eine Vena anterior ventriculi dexiri und bei anderen (Canis, Felis) kommen mehrere Venae ven- triculi dextri mit unmittelbarer Einmündung in das Atrium dextrum vor. Diese Venen sind analog den Venae cardiacae parvae beim Menschen. II. Valrulae venarum cardiacarum. A. Bei dem Menschen. Der Sinus communis venarum cardiacarum und auch die Mehrzahl der Venae cardiacae, welche in ersteren sich entweder immer oder in der Mehrzahl oder in der Min- derzahl der Fälle öffnen, und nur diese haben an ihren Ostia, und nur an diesen, Valvulae. Die Valvula am Ostium des Sinus communis in das Atrium dextrum ist die längst bekannte Valvula Thebesüü. Die Valvula am Ostium der Vena media in den Sinus communis ist eben- falls längst bekannt. Auch auf die Valvula, welche nach Untersuchungen aus der neueren Zeit am Ostium der Vena coronaria magna sens. strict. in den Sinus communis vorkommt, hat R. Vieussens schon vor 148 Jahren aufmerksam gemacht. Dieselbe gerieth später in Vergessenheit. J. Reid beschrieb sie 124 Jahre nach ihrer Entdeckung, also vor 24 Jah- Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше serie. 3 18 WENZEL GRUBER, ren neuerdings. J. Marshall bestätigte ihr Vorkommen 11 Jahre später, also vor 13 Jah- ren; erwähnte jedoch dabei noch anderer, schon von J. B. Morgagni 86 Jahre vor ihm gekannter, später auch vergessener Valvulae an den Ostia noch anderer, in den Sinus com- munis sich mündenden Venae cardiacae. Unlängst endlich gedachte auch H. Luschka un- zweifelhafter Valvulae in der Vena coronaria magna auct. s. sens. lat., welche angeblich in einiger Entfernung von der Ausmündung dieser und der Vena media vorkommen sollen. Allein die Angaben älterer Zergliederer über die bis dahin gekannten Valvulae der Venae cardiacae sind nicht immer richtig, die Angaben neuerer Zergliederer über die Valvula Vieussenii am Ostium der Vena coronaria magna sens. strict. in den Sinus commuuis sind nicht genug allseitig, auch nicht unzweifelhaft richtig, weil sie Ja mit einander geradezu im Widerspruch stehen. Die Valvulae endlich an den Ostia der Venae posteriores ventriculi sinistri sind fast nur obenhin erwähnt. Es fehlt somit bis jetzt noch eine genaue und vollständige Kenntniss dieser Valvulae. Um nun das Unrichtige berichtigen, die Wider- sprüche, welche sich wohl vorzugsweise nur in Folge der Vornahme einer nicht genügenden Anzahl von Untersuchungen ergeben konnten, lösen, überhaupt die Valvulae des Sinus com- mumis venarum cardiacarum und der Venae cardiacae kennen lernen, und darüber eine mög- lichst erschöpfende und genaue Darstellung liefern zu können, habe ich darüber an 130 Herzen geflissentlich genaue Untersuchungen vorgenommen. Von diesen untersuchten Her- zen von Individuen beiderlei Geschlechts, gehörten: 30 Embryonen (vom 4. Monate auf- wärts) und Kindern, 100 jungen Individuen (vom 10. Lebensjahre aufwärts) und Erwach- senen an. Die Resultate meiner Untersuchungen theile ich im Nachstehenden mit und bemerke im Voraus, dass ich die Valvulae vorzugsweise nach den bei jungen Individuen und Erwachsenen gemachten Fnnden beschreiben werde, obgleich ich auch beim Embryo und dem Kinde überall dort Valvulae antraf, wo ich sie bei ersteren vorgefunden hatte. Zu der am Ostium des Sinus communis in das Atrium dextrum = Ostium venae coro- nariae magnae auct. s. sens. lat. vorkommenden Valvula Thebesii füge ich folgendes bei: Ich habe dieselbe unter 100 Fällen 5mal vermisst, 7mal als Leiste angetroffen, und 88 mal entwickelt vorgefunden. Sie kommt somit: in 2, d. Е. vor, ist in — ?/, 4. Е. als Leiste angedeutet, und fehlt in + '/, 4. F.; oder Vorkommen verhält sich zum Mangel wie 95 : 5 = 19 : 1 oder 88 : 12 = 7,333 : 1. Die Valvula sah ich als Falte — undurch- brochen, von grösseren Lücken durchlöchert, oder siebförmig durchbrochen —, als ein- fachen oder mehrfachen, über das Ostium brückenförmig gespannten Streifen, Balken, Faden, als genannte beide Formen zugleich, und als Balken- und Fadennetz. Eine aus zwei gegenüber stehenden, förmlichen Segmenten bestehende paarige oder mehrfache Val- ‚ vula, deren ältere Anatomen erwähnen, erinnere ich mich nicht gesehen zu haben. Jeden- falls muss eine solche sehr selten sein, falls sie überhaupt vorkommt. Zu der ebenfalls bekannten Valvula am Ostium der Vena media bemerke ich: Ich habe dieselbe unter 100 Fällen 56 mal an ihrem Ostium, 8mal unter diesem im Endstücke ihres Stammes oder am Ostium in den Sinus proprius gefunden und 36mal vermisst. Sie UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 19 kommt somit in 7, 4. Е. vor und fehlt in #,, 4. F.; oder Vorkommen verhält sich zum Mangel wie 64:36—1,777:1. Eine einfache Valvula war 49 mal, eine aus zwei gegen- über stehenden Segmenten bestehende, also paarige Valvula war 14mal, und drei (1 paarige und 1 einfache) waren nur 1mal zugegen. Einfach kommt somit die Valvula in Y, d. F., mehrfach in 7 d. F. vor; oder das einfache Vorkommen verhält sich zum mehrfachen wie 49:15 = 3,266:1. Nach А. Portal’s') Angabe hat man bei der anomalen Einmündung der Vena media in das Atrium dextrum am Ostium derselben keine Valvula angetroffen. Ich aber habe im Gegentheil fast immer eine Valvula vorgefunden nämlich 4mal unter 5 Fällen. Dieselbe war immer einfach und zwar 1 mal ein Anhang der Valvula Thebesii, 1 mal eirculär, 2 mal halbmondförmig. In dem Falle ohne Valvula und in einem Falle mit halb- mondförmiger Valvula hatte die Vena media die anomale Vena coronaria parva aufgenommen. Die Fälle ohne Valvula der Vena media an ihrem Ostium in das Atrium dextrum, die andere Anatomen gefunden haben, scheinen Ausnahmsfälle gewesen zu sein. In den 8 Fällen des Vorkommens der anomalen Vena coronaria parva s. dextra unter 100 Herzen, in welchen diese 5 mal in den Sinus communis venarum cardiacarum, 2 mal in den Sinus venae mediae proprius und 1 mal in das Atrium dextrum mündete, sah ich nur in einem Falle und zwar in dem mit Einmündung in die Vena media eine Valvula. Diese war die grösste der 3 Valvulae, welche in einem Falle die Vena media am Boden ihres Si- nus besass. An einem Herzen mit einer anomal vorkommenden Vena coronaria parva, welches nicht unter die angegebene Zahl gehört, mündete nebst dieser Vene auch die Vena media in das Atrium dextrum. Das Ostium der Vena media befand sich knapp an dem Ostium des Sinus communis venarum cardiacarum, das der Vena coronaria parva von diesem 3 Lin. nach rechts. Die Vena posterior ventriculi sinistri mündete an der Stelle in den Sinus commumis, wo sich sonst die Vena media öffnete. Jede dieser drei Venen besass eine ein- fache, halbmondförmige Valvula. Die Vena coronaria magna s. sinistra besitzt an ihrem Ostium in den Sinus com- munis eine Valvula. Raym. Vieussens?), welcher eine Vena coronaria cordis superior — der im Sulcus atrioventricularis des Herzens verlaufenden Portion der Vena coronaria magna auct. s. sens. lat., und = dem Sinus veineux — Crwveilhier; eine Vena coronaria anterior — der im Sulcus longitudinalis anterior aufsteigenden Portion derselben Vene; und eine Vena coronaria posterior — der Vena media s. posterior s. minor auct. unterscheidet, hat in der ersteren ausser der Valvula an ihrer Mündung in das Atrium dextrum, noch eine andere gefunden, wie nachstehende Stelle beweiset: «Outre la valvule, qui est couchée près de l'embouchure de la veine (coron. sup.) que je décris, il у en a une autre beaucoup plus pe- tite attachée, à la surface interne de sa cavité, dans cet endroit qui est joignant la ra- cine de l’oreillette gauche, où elle fait un contour». Diese von Vieussens entdeckte, 1) Op. cit. р. 362. ?) Traité nouveau de la structure et des causes du mouvement naturel du coeur. Toulouse 1715. 4. p. 56. 3% 20 WENZEL GRUBER, aber nicht genügend bestimmte Valvula, die nach ihrem Entdecker Valvula Vieussenii heissen mag, hat John Reid!) 1839 der Vergessenheit entrissen. Nach demselben ist die Valvula gemeiniglich vorhanden, meistens einfach, bisweilen doppelt und angeblich der In- jection der Vena coronaria magna auct. von ihrem Stamme aus nicht hinderlich. Die Val- vula sitzt am Uebergange der Vena coronaria magna sens. strict. in ihren Sinus — Sinus of the coronary vein — — unserem Sinus communis venarum cardiacarum. J. Marshall?) hat das Vorkommen dieser Valvula bestätigt. Aber er weicht in den Angaben darüber, die sich nur auf eine geringe Zahl von Untersuchungen stützen, von denen von Reid ab. So will er sie immer gefunden und immer aus zwei Segmenten und zwar aus einem grösseren, das auf der Seite des Sulcus atrioventricularis sitzt, und aus einem kleineren, das auf der freien Seite der Vene sich befindet, bestehend gesehen haben. Н. Luschka’) will in den meisten Leichen, angeblich in einiger Entfernung von der Ausmündung der Vena cordis magna auct. und der Vena media, unzweifelhafte, vereinzelte, nie paarige Valvulae beob- achtet haben. Ob dieser Anatom damit die Valvula Vieussenit, oder noch andere hier an den Ostia der Venae posteriores ventriculi sinistri vorkommende Valvulae, oder beide ge- meint hat, ist aus seinen Angaben nicht klar. Ich habe der Valvula Vieussenii meine besondere Aufmerksamkeit gewidmet, habe sie bei Embryonen, Kindern und Erwachsenen angetroffen. Unter 100 Herzen von Individuen beiderlei Geschlechts und verschiedenen Alters (vom 10. Lebensjahre aufwärts) sah ich diese Valvula 77 mal, durch eine circuläre Leiste angedeutet 2 mal, vermisste ich sie 21mal. Sie kommt somit etwa in Ms d. F. (— %,) vor, und fehlt oder ist doch nur rudimentär in %,, 4. Е. (+ ',); oder Vorkommen verhält sich zum Mangel wie 77 : 23 = 3,3478:1 oder wie 79:21 = 3,7619:1. Ich muss aber be- merken, dass in meinem Tagebuche der Mangel der Valvula am ersten halben Hundert Herzen bei 19 (darunter zwei mit einer circulären Leiste statt der Valvula), am andern halben Hundert nur bei 4 angegeben ist. Es ist möglich, dass die zarte Valvula am ersten halben Hundert in manchen Fällen von mir übersehen worden war. Nach den Funden am ersten halben Hundert würde die Valvula in 7"), d. Е. vorkommen und in 7", а. Е. fehlen; nach den am andern halben Hundert in en d. F. vorkommen und nur in IN d. Е. fehlen. Es würde sich Vorkommen zum Mangel am ersten halben Hundert verhalten wie 31:19 = 1,631: 1 oder 33:17 = 1,941: 1; am andern halben Hundert wie 46:4—11,5:1. Jedenfalls ist ihr Vorkommen nicht ganz constant und wahrscheinlich weniger häufig als das der Valvula Thhebesü. J. Reid, welcher die Valvula gemeiniglich vorkommen lässt, hat daher das Richtige getroffen, nicht aber J. Marshall, wenn er sie auch in der gerin- gen Anzahl der von ihm untersuchten Herzen immer gefunden hat. Unter den 77 Fällen mit der Valvula Vieussenii war diese an 46 einfach, an 31 aber 1) Г. с. 3) Anat. d. Menschen. Bd. I. Abth. I. Tübingen 1863. 2) Op. cit. р. 133. Plat. I. Fig. 1. 2. x. 8. р. 404. UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. IR aus zwei sich gegenüber stehenden Segmenten gebildet. Die Valvula kommt somit einfach und paarig vor. Das einfache Vorkommen zum paarigen verhält sich wie 46:31 = 1,4836:1 und ersteres ist etwa um '/, häufiger zugegen als letzteres. J. Reid’s Angabe, dass die Valvula meistens einfach, bisweilen doppelt vorkomme, nähert sich der Wahrheit; J. Mar- shall’s Angabe, dass die Valvula immer aus zwei Segmenten bestehe, ist eben so sicher unrichtig, wie die Angabe von Luschka, dass die Valvula niemals paarig sei. In den Fällen mit Vorkommen der einfachen Valvula Vieussenii war diese in sehr verschiedener Ausdehnung am Umfange des Venenrohres angeheftet. Ihre Befesti- gung beschränkte sich auf eine der vier Wände desselben oder auf einen Theil einer Wand, oder dehnte sich auf 2—3 Wände bis %, des Umfanges aus, oder nahm sogar den ganzen Umfang desselben ein. An einem bald kleineren bald grösseren Theile des Umfanges war sie 44mal, am ganzen Umfange nur 2 mal befestigt. Ersteres kommt daher in der Regel, letzteres ausnahmsweise vor. In den ersteren Fällen erschien sie als eine Falte von sichel- förmiger, halbmondförmiger, halbelliptischer und halbovaler Gestalt, oder als elliptische oder ovale Membran, welche an einem ihrer Enden ausgeschnitten ist; in den letzteren Fällen als breite circuläre Falte, deren vorderes, kürzestes Segment auf eine Leiste redu- cirt ist. In den ersteren Fällen sass sie an der oberen Wand allein oder darüber hinaus 4mal, an der unteren Wand oder darüber hinaus 4mal, an der vorderen Wand oder darüber hinaus 18mal, an der hinteren Wand oder darüber hinaus 18 mal. In den Fällen mit Vorkommen der paarigen Valvula Vieussenii sassen deren Seg- mente, welche mit ihren Enden bald an einander stiessen bald nicht, am oberen und un- teren Umfange des Venenrohres 11mal; am vorderen und hinteren Umfange 18mal; am vorderen oberen und hinteren unteren Umfange 1mal, am hinteren oberen und vorderen unteren Umfange 1mal. Dabei waren die Segmente bald einander gleich, bald war das eine oder das andere grösser. Die Segmente waren Falten von sichelförmiger, halbmondförmiger oder gern von halbirt elliptischer und halbirt ovaler Gestalt. J. Marshall’s Behauptun- gen, dass die Segmente nur am vorderen und hinteren Umfange der Vene sitzen und dass das vordere Segment das grössere sei, sind somit auch unrichtig. Die Valvula Vieussenii ist meistens zart, bisweilen so sehr zart, dass sie leicht übersehen werden kann; ganz ausnahmsweise hat sie aber eine ungewöhnliche Stärke. Ihre Breite vom angehefteten zum freien Rande variirt von \,— 2”, Lin. Die einfache Valvula erreicht eine grössere Breite als die Segmente der paarigen. Ich sah erstere bis 2%, Lin., eines der Segmente der letzteren bis 2 Lin. breit werden. Die Sinus, welche von der einfachen Valvula oder von den Segmenten der paarigen mit der Wand des Venenrohres gebildet werden, sind immer gegen das Atrium dextrum offen. J. Reid’s Angabe, dass die Valvula der Injection der Vene von ihrem Stamme aus nicht hinderlich sei, gilt allerdings für die grösste Mehrzahl der Fälle, nicht aber für alle. Unter einer grösseren Reihe von Fällen, an welchen ich die Venae cardiacae vom Ostium des Sinus communis derselben in das Atrium dextrum aus mit Wasser injicirte oder durch Lufteinblasen ausdehnte, konnte 22 WENZEL GRUBER, ich selbst bei forcirter Injection weder Wasser noch Luft aus dem Sinus communis in die Vena coronaria magna treiben. Ich fand eine starke und 2 Lin. breite einfache Valvula vor, welche die Gestalt eines an seinem rechten Pole ausgeschnittenen Ovales hatte. Die Valvula war am vorderen, oberen und unteren Umfange der Vene befestigt und stark genug, um auch der Injection erstarrender Flüssigkeiten Widerstand zu leisten. Da ich ähnliche einfache Valvulae von gleicher oder noch bedeutenderer Grösse in anderen Fällen gefunden, und auch die einander gegenüber stehenden Segmente der paarigen Valvula mit ihren Rän- dern bis auf eine schmale Spalte in manchen Fällen sich nähern gesehen habe; so kann die Möglichkeit der Sufficienz nicht nur der einfachen Valvula in noch anderen Fällen, sondern auch der paarigen Valvula vermuthet werden. Die Valvula Vieussenii sitzt beim Embryo am Ostium der Vena coronaria magna sens. strict., das sich am unteren Theile oder an der unteren Ecke des Anfanges des Sinus commu- nis befindet, während das Ostium der Vena posterior atrü sinistri darüber an der oberen Ecke dieses Anfanges liegt. Die Stelle des Sitzes der Valvula am Venenrohre des Erwachse- nen muss daher auch als das Ostium der Vena coronaria magna sens. strict. in den Sinus commmunis genommen werden und des letzteren Grenze nach links bezeichnen, mag nun der Sinus communis äusserlich schon durch seine Weite von der Vena coronaria magna sich unterscheiden oder nicht, davon abgegrenzt. sein oder nicht, mag die Vena posterior ай sinistri gleich darüber und neben der Valvula wie beim Embryo sich öffnen, oder 1—6 Lin. davon nach rechts entfernt an der oberen Wand des Sinus communis münden. Die oft vor- kommende furchenartige Einschnürung zwischen dem Sinus communis und der Vena co- ronaria magna bezeichnet die Stelle, an der die Valvula Vieussenii befestiget ist. An der darauf ausnahmsweise folgenden Einschnürung an der Vena coronaria magna, welche eine Art Sinus proprius dieser Vene begrenzt, sitzt keine Valvula. J. Reid und J. Marshall haben den Sitz der Valvula richtig auf das Ende der Vena coronaria magna (sens. strict.) an deren Einmündung in den Sinus communis verlegt, nicht aber Luschka, welcher diese Valvula, falls er sie gemeint hat, unrichtig auf eine nnbestimmte Stelle in nur einiger Entfernung von der Mündung der Vena coronaria magna auct. (sens. lat.) oder des Sinus communis und der Vena media verweiset, während sie doch davon /,— 2 Zoll entfernt liegt. Die Venae posteriores ventriculi sinistri können an ihren Ostia ebenfalls mit Valvulae versehen sein, nicht aber die Venae posteriores atrii sinistri. J. B. Mor- gagni') hat in У d. Е. an den Ostia grösserer und kleinerer Aeste der Vena coronaria su- perior — Vieussens — — der im Sulcus atrioventricularis verlaufenden Portion der Vena coronaria magna auct. Valvulae gefunden. Damit hat er wohl auch die Valvulae an der Vena posterior und Vena marginalis ventriculi sinistri und ihrer Venae accessoriae gemeint. J. Marshall?) hat diese Valvulae genauer bestimmt. Nach ihm haben 3—4 an der hin- teren Seite der Herzventrikel aufsteigende und in den Sinus communis sich öffnende Venen- !) Epist. anat. Bassani 1764. Fol. XV. No. 22. р. 292. | 2) Op. cit. p. 134, 147. UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 23 äste, wovon einer gewöhnlich die Vena media auct. ist, beinahe immer feine, aus einem oder zwei Segmenten bestehende Valvulae, aber niemals die Vena obliqua auricularis = unserer Vena posterior ай sinistri. Ich habe Valvulae an den Ostia der Venae posteriores ventriculi sinistri beim Embryo, Kinde und Erwachsenen gesehen, werde sie aber nach Funden an 50 Herzen Erwachsener beschreiben. Die Vena posterior ventriculi sinistri, die Venae accessoriae derselben und end- lich kleine Venae posteriores, welche die erstere, im Falle ihres Mangels als grösseres Gefäss, substituiren, können an ihren Ostia in den Sinus commumis in der That mit einer ein- fachen oder paarigen Valvula versehen sein. Unter 50 Herzen, bei welchen an 37 die Vena posterior ventriculi sinistri ohne und mit Venae accessoriae vorkam, an 13 dieselbe fehlt und durch kleinere Venae posteriores ventriculi sinistri substituirt wurde, war eine Valvula zugegen: am Ostium nur einer Vene 21mal, am Ostium zweier Venen 6 mal, am Ostium dreier Venen 1mal, am Ostium von vier Venen 1mal. Es war somit an еше oder mehreren Venen eine Valvula zugegen in fast 7, 4. Е. und fehlte in 7, 4. Е. oder das Vorkommen verhielt sich zum Mangel wie 29:21 = 1,3809:1. Unter den 37 Fällen mit Vorkommen der Vena posterior ventriculi sinistri, als grösseres Gefäss, hatte diese an ihrem Ostium in den Sinus communis eine Valvula 23mal, keine 14mal. Es war somit eine Valvula in + %, 4. Е. vorhanden und mangelte in % 4. F., oder Vorkommen verhielt sich zum Mangel wie 23 : 14 — 1,6428 : 1. Unter den 13 Fällen der Substitution der Vena posterior ventriculi sinistri durch kleinere Venen wurden an den Ostia 1—4 Venen Val- vulae gesehen 6mal, vermisst 7 mal, d. 1. die Valvula fehlte ôfterer, als sie zugegen war. Bei den 23 Fällen der Vena posterior ventriculi sinistri mit einer Valvula hatten noch 1 bis 2 Venae accessoriae eine Valvula 3mal; bei den 6 Fällen der Substitution der Vena ‚posterior ventriculi sinistri durch kleinere Venen mit Valvulae, unter welchen immer eine derselben als analog der grossen Vena posterior ventriculi sinistri angenommen werden kann, hatten neben dieser 2— 3 Venen noch Valvulae 5mal. Unter den 29 Fällen des Vorkom- mens einer Valvula am Ostium der Vena posterior ventriculi sinistri oder einer ihr analogen kleineren Vene kamen somit noch Venae accessoriae mit Valvulae Smal vor. Die Häufig- keit des Vorkommens der Valvulae an der Vena posterior ventriculi sinistri verhielt sich so- mit zur Häufigkeit des Vorkommens der Valvula an den Venae accessoriae wie 29 : 8 — 3,625 : 1 d.i. die Valvula am Ostium der Vena posterior ventriculi sinistri kommt nahe an 3 mal ôfterer vor, als eine Valvula an ihren Venae accessoriae. Die Valvula war meistens einfach, seltener paarig. Unter 40 Fällen wurde sie einfach 34 mal, paarig 6 mal gefunden. Sie ist somit fast 5mal häufiger einfach als paarig. Die einfache Valvula und die Segmente der paarigen variiren in ihrer Gestalt auf eine ähn- liche Weise wie die Valvula Vieussenüi. Eine wirklich kreisförmige, von zwei Löchern durchbohrte Valvula sah ich nur 1mal. In einem Falle einer paarigen Valvula deckten die Enden des einen Segmentes die des anderen. Ihre Grösse variirt ebenfalls, Ich sah sie 24 WENZEL GRUBER, vom angehefteten Rande bis zum freien 2 Lin. breit. Ich sah sie wirklich sufficient. In den Fällen, in weichen die grosse Vena posterior ventriculi sinistri oder eine Vena accesso- па in die Vena coronaria magna, eine oder mehrere Venae posteriores ventriculi sinistri in die Vena media oder in die Vena marginalis ventriculi sinistri sich öffneten, sah ich an deren Ostia bis jetzt niemals eine Valvula. Die Vena marginalis ventriculi sinistri allein, oder diese und eine Vena ac- cessoria, oder die Vena accessoria allein, oder endlich mehrere kleinere Venae mar- ginales, beim Mangel der ersteren als grösseres Gefäss, können an ihren Ostia sowohl in die Vena coronaria magna als auch in den Sinus communis ebenfalls eine einfache oder eine paarige Valvula besitzen. Unter 50 Herzen, bei welchen die Vena marginalis ven- trieuli sinistri an 39 ohne oder mit Venae accessoriae vorkam, an 11 fehlte und durch eine oder mehrere kleine Venen substituirt wurde, war die Valvula zugegen: am Ostium einer Vene 10mal, am Ostium zweier Venen 2mal, am Ostium dreier Venen 1mal. Das Vor- kommen einer Valvula an einer oder mehreren Venen verhielt sich somit zum Mangel wie 13:37 = 1: 2,8461 d. 1. irgend eine Valvula ist in + '/ 4. Е. zugegen. Unter den 39 Fällen mit Vorkommen der Vena marginalis ventriculi sinistri als grösseres Gefäss hatte diese an ihrem Ostium eine Valvula 9mal, keine 30mal. Das Vorkommen zum Mangel verhielt sich wie 9:30 — 1 : 3,333 4. 1. eine Valvula ist in — У, 4. Е. zugegen. Unter den 11 Fällen des Mangels einer grösseren Vena marginalis ventriculi sinistri und deren Substitution durch eine oder mehrere kleinere Venen hatten von letzteren 1—3 je eine Valvula 3 mal, 4. 1. in etwa va d.F. Bei den 9 Fällen der Vena marginalis ventriculi simistri mit einer Valvula hatte noch eine Vena accessoria eine Valvula 1mal; bei den 30 Fällen derselben Vene ohne Valvula hatte eine Vena accessoria eine Valvula 1mal; bei den 3 Fällen der Substitution der Vena marginalis ventriculi sinistri durch kleine Venen mit Valvulae, unter welchen eine als die der Vena marginalis ventriculi sinistri analoge genommen werden kann, hatten noch 1—2 Venae accessoriae Valvulae 2mal. Die Häufigkeit des Vorkom- mens einer Valvula am Ostium der Vena marginalis ventriculi sinistri verhielt sich somit zur Häufigkeit des Vorkommens der Valvula an 1—2 Venae accessoriae wie 12:4—= 3:1, d. 1. die Valvula am Ostium der Vena marginalis ventriculi sinistri kommt 2mal häuflger vor als eine Valvula an den Venae accessoriae. Bei den Fällen, in welchen die die Vena margimalis ventriculi sinistri substituirende kleinere Vene, oder bei Vorkommen der ersteren nur eine ihrer Venae accessoriae еше Valvula besass, mündete dieselbe in die Vena corona- а magna; bei den 9 Fällen der Vena marginalis ventriculi sinistri mit einer Valvula mün- dete diese in den Sinus communis 4mal, in die Vena coronaria magna 5 mal Die Valvula war meistens einfach, seltener paarig. Unter den 15 Fällen des Vor- kommens der Valvula wurde diese 13mal einfach und nur 2mal (an der Vena marginalis ventriculi sinistri) paarig gefunden. Unter den Fällen wit einfacher Valvula war diese nur 1mal kreisförmig. Sie kann so gross werden, dass sie das Ostium völlig deckt. Nach diesen Untersuchungen an einem halben Hundert Herzen weisen die Vena poste- UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 25 rior ventriculi simistri und ihre Venae accessoriae bei ihrer Einmündung in den Sinus com- munis in /,d. F., die Vena marginalis ventriculi sinistri bei ihrer Einmündung in denselben Sinus in Y,, 4. Е. (oder nach Untersuchungen an einem anderen halben Hundert Herzen in einer noch geringeren Anzahl) Valvulae auf. Es ist somit J. Marshall’s Behauptung, dass ausser der Vena media auch andere Venae posteriores, welche an der unteren Wand des Sinus communis münden, beinahe immer Valvulae besitzen, bestimmt unrichtig, wenn auch eine andere Behauptung, dass die Valvulae aus einem oder zwei Segmenten bestehen, richtig ist. Uebrigens hat J. Marshall das Vorkommen einer Valoula am Ostium der Vena marginalis ventriculi sinistri in den Fällen ihrer Einmündung in die Vena coronaria magna ganz übersehen. Sollte Luschka mit den von ihm angegebenen Valvulae auch diese gemeint haben, so wäre die Annahme des nicht paarigen Vorkommens eine un- richtige. Die Vena posterior ати sinistri und ihre Venae accessoriae scheinen an ihren Ostia in den Sinus communis niemals eine Valvula zu besitzen. Ich habe zwar in 4 Fäl- len aus 100 Herzen eine kleine Valvula gesehen, welche mehr dem Ostium dieser Vene als dem der Vena coronaria magna anzugehören schien; allein ich habe an dem Ostium der Vena posterior atrü sinistri in allen jenen Fällen, in welchen diese Vene in den Sinus der Valvula Vieussent sich öffnete, und in allen jenen Fällen, in welchen dieselbe Vene an der oberen Wand des Sinus communis von der Valvula Vieussenii weniger oder mehr nach rechts entfernt mündete, keine Valvula beobachtet. Die Valvula in jenen 4 Fällen war daher wohl nur eine Valvula Vieussenii und zwar 3 mal eine einfache, 1 mal das obere vor- dere rudimentäre Segment einer paarigen, wohin ich sie auch gezählt habe. Ich stimme somit mit Marshall überein, dass die Vena posterior atrü sinistri an ihrem Ostium in den Sinus communis keine Valvula besitze. Nach J. Marshall') findet man, abgesehen von der Valvula Vieussenii am Ostium der Vena coronaria magna in den Sinus communis, im Stamme dieser Vene und in den Stäm- men der untergeordneten Aeste keine Valvulae. Ich habe neben der Valvula Thebesi am Ostium des Sinus commumis in das Atrium dextrum und neben der einfachen oder paa- rigen Valvula an den Ostia der oben genannten Venen in den Sinus communis niemals eine zweite Valvula gesehen. Auch habe ich im Verlaufe des Sinus communis und der Stämme der Venae cardiacae niemals Valvulae angetroffen. Unter den 64 Herzen Erwachsener aus 100, deren Vena media 1—3 Valvulae aufwies, sassen diese bei 8 statt am Ostium allerdings 1—4 Lin. tiefer im Stamme. Die Valvula war in 3 Fällen einfach, in 4 Fällen paarig und in 1 Falle dreifach. Die Vena media nahm in einem Falle mit einfacher Valvula und in dem Falle mit dreifacher Valvula die anomale Vena coronaria parva s. dextra auf. Bei dem Falle mit einfacher Valvula sass diese unter dem Ostium der Vena coronaria parva. Bei dem Falle mit 3 Valvulae war die Vena media durch zwei sich 1) Op. cit. р. 134. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VlIme Série. 4 26 WENZEL GRUBER, gegenüber stehende Valvulae und die Vena coronaria parva durch eine Valvula geschützt, bevor sich beide Venen vereinigten. Allein das 1—4 Lin. lange Endstück der Vena media über der einfach bis dreifach vorkommenden Valvula war dilatirt, und ein förmlicher Sinus venae mediae proprius, der vom Stamme der Vena media ebenso durch eine einfache oder paarige Valvula abgegrenzt war, wie der Sinus communis venarum cardiacarum durch die Valvula Vieussenii von der Vena coronaria magna. J. Marshall’s Angabe ist daher richtig. Die Valvulae aber, welche J. M. Lancisi') in den kleineren Stämmen der Ve- nae coronariae immer gefunden haben wollte, existiren nicht. Bei Mangel der Valvula Thebesii oder doch nur bei ihrer Andeutnng durch еше Leiste war zugegen: die Valvula Vieussent in и 4. F., die der Vena media in Ya d. Е., die der Vena posterior ventriculi sinistri in У. 4. F., und die der Vena marginalis ventriculi sinistri in /,d. F. Dabei hatten die Vena coronaria magna, media, posterior und marginalis ventriculi sinistri zugleich eine Valvula in '% 4. F., alle diese keine Valvula in ”,, bis ВЕ, Resultate. Der Sinus communis venarum cardiacarum und die in denselben mündenden Venae car- diacae, ausgenommen die Vena posterior atrii sinistri mit ihren Venae accessoriae, besitzen somit an ihren Ostia eine Valvula; der Sinus communis aber selbst und die Stämme und die Aeste der Venae cardiacae haben niemals Valvulae. Das Vorkommen keiner der Valvulae ist ganz constant. Die Valvula kommt fast immer oder doch in der Mehr- ` zahl der Fälle vor: am Ostium des Sinus communis, der Vena coronaria magna s. sinistra, der Vena media und der Vena posterior ventriculi sinistri; in der Minderzahl der Fälle oder ausnahmsweise: am Ostium der Vena marginalis ventriculi simistri und der Vena coro- nariaparva s.dextra. Nach der Häufigkeit im Vorkommen folgen die Valvulae so aufeinan- der: Valvula des Sinus communis, der Vena coronaria magna, der Vena media, der Vena ‚posterior ventriculi sinistri und ihrer Venae accessoriae, der Vena marginalis ventriculi sinistri und ihrer Venae accessoriae, der Vena coronaria parva. Die Vena media und coronarıa parva können an ihren Ostia auch dann eine Valvula aufweisen, wenn sie sich in das Atrium dex- trum unmittelbar ergiessen. Die Vena posterior ventriculi sinistri scheint in den Fällen, in welchen sie sich in die Vena coronaria magna Öffnet, mit einer Valvula nicht versehen zu sein. Die Vena marginalis ventriculi sinistri hat in den wenigen Fällen mit Einmündung in den Sinus communis verhältnissmässig häufiger eine Valvula, als in den vielen Fällen mit Einmündung in die Vena coronaria magna. Die Valvula ist meistens einfach, weniger oft paarig, ganz ausnahmsweise dreifach. Bald einfach bald paarig wird sie ge- funden: an der Vena media, coronaria magna, posterior und marginalis ventriculi sinistri. Die paarige Valvula kommt am häufigsten an der Vena coronaria magna, weniger oft an 1) Opera varia. Tom. II. Venetiis 1739. Fol. p. 197. ÜEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ЕТС. 27 der Vena media, selten an der Vena posterior ventriculi sinistri, und noch seltener an der Vena marginalis ventriculi sinistri vor. Mangel der Valvula Thebesii bedingt nicht ab- solut das Vorkommen von Valvulae an den Ostia der in den Sinus communis mündenden Venae cardiacae. Die Valvulae an den Ostia der Venae cardiacae haben denselben Zweck, wie die Valvulae an den Ostia anderer Venen. В. Bei den Säugethieren. Ueber die Valvulae der Venae cardiacae (abgesehen von der Valvula Thebesii am Ostium des Sinus communis derselben in das Atrium dextrum) bei den Säugethieren ist nur sehr wenig bekannt. J. Reid') hat ausser den 2—3 Paaren paariger Valvulae, welche er bei Equus ca- ballus und E. asinus in dem Stamme der Vena coronaria magna gefunden, irgend welcher Valvulae der Venae cardiacae bei irgend einem andern Thiere nicht erwähnt. J. Mar- shall?) hat darüber von Simia, Canis, Felis, Sus, Ovis, Bos Einiges mitgetheilt. Allein dieses Wenige ist sehr allgemein gehalten und steht theilweise mit meinen Funden ganz im Widerspruche. Ich habe die Herzen derselben 20 Säugethier-Genera, welche ich zur Unter- suchung des Sinus communis venarum cardiacarum verwendete, auch zur Ausmittelung der Valvulae der Venae cardiacae benützt. Bei Cercopithecus sabaeus hat das Ostium des Sinus communis venarum cardiacarum in das Atrium dextrum eine sehr entwickelte Valvula Thebesiü. Dieselbe ist an dem Ab- schnitte, welche am Septum atriorum liegt, eine schmale fleischige Leiste, übrigens eine breite, häutige und theilweise durchbrochene Falte, ist somit kreisförmig oder doch halb- mondförmig. Mit ihr hängt constant das linke Horn der Valvula Eustachii am Ostium der Vena cava inferior zusammen. Die Valvula Vieussenii am Ostium der Vena coronaria magna in den Sinus communis ist paarig. Von den zwei sich gegenüber stehenden Segmenten ist das vordere ziemlich breit und grösser als das hintere. Im vorderen Sinus dieser Valoula öffnet sich die Vena posterior atrii sinistri. Die Vena media, die Vena posterior ати sinistri und Vena posterior ventriculi sinistri besitzen an ihren Ostia keine Valvulae. Bei Simia sp.? hat der Sinus communis an seinem Ostium ebenfalls eine breite, halb- mondförmige und durchbrochene Valvula Thebesii, welche mit dem Ende der auf eine Leiste reducirten Valvula Eustachii zusammenhängt. Der Sinus venae mediae proprius hat an seinem Ostium in den Sinus communis keine Valvula, wohl aber besitzt die Vena media am Ostium in ihren Sinus eine einfache oder paarige Valvula. Die Valvula Vieussenii?. Die Vena posterior atrü sinistri und die Vena posterior ventriculi sinistri entbehren an ihren Ostia einer Valvula. 1) L.c. 2) Op cit. p. 134, 152, 153. 4* 28 WENZEL GRUBER, Bei Cynocephalus Maimon ist die Valvula Thebesii breit, undurchbrochen, mit dem linken Horne der 2 Lin. breiten Valvula Eustachii vereiniget. Die Valvula Vieussenii ist paarig. Die Segmente derselben sind ein oberes vorderes und ein unteres hinteres. Im oberen vorderen Sinus dieser Valvula mündet die Vena posterior ати sinistri. Die Vena media, Vena poste- пог ати sinistri und Vena posterior ventriculi sinistri besitzen an ihren Ostia keine Valvulae. Bei Talpa europaea fehlt die Valvula Thebesü, sowie eine Valvula am Ostium der Vena cava superior und inferior. In einem Falle sah ich am Ostium der Vena media, im anderen Falle am Ostium der vereinigten Vena coronaria magna und Vena marginalis ven- triculi sinistri eine deutliche, am hinteren Umfange sitzende halbmondförmige Valvula Vieus- semü. Die Vena hemiazyga hatte an ihrem Ostium in den Sinus in beiden Fällen keine Valvula. Bei Ursus arctos fehlt am jungen Thiere die Valvula Thebesii, Eustachii und Vieusse- nis; die Vena media und die Vena marginalis ventriculi sinistri aber besitzen an ihren Ostia je eine einfache Valvula; am alten Thiere fehlt die Valvula Eustachii und eine Valvula am Ostium der Vena cava superior, aber es ist eine rudimentäre Valvula Thebesii zugegen, die in Gestalt eines schmalen Fältchens am unteren und linken Umfange (also am Septum atrio- rum) des Ostium des Sinus communis sitzt. Die Vena media, die kleinen Venae posteriores ventriculi sinistri und die Vena posterior ати sinistri besitzen keine Valvulae. Die Vena marginalis ventriculi sinistri besitzt an ihrem Ostium in den Sinus communis eine paarige Valvula. Die Valvula Vieussenii besteht aus 3 mächtigen Segmenten (drei Valwulae semilunares), wovon das eine vorn, das andere oben undhinten und das dritte unten und hinten sitzt, wie sie weder beim Menschen noch bei einem anderen der von mir bis jetzt untersuchten Thiere vorkommt. Bei Meles vulgaris kommt eine schmale, häutig-fleischige Valvula Thebesü vor. Die Vena media und die Vena posterior ventriculi sinistri besitzen an ihren Ostia in das Atrium dextrum je eine einfache Valvula. Die Valvula Eustachii und Valvula Vieussenti fehlen. Bei Lutra vulgaris fehlt am Ostium der Vena cava superior, der Vena cava inferior und des Sinus communis venarum cardiacarum eine Valvula. Die Valvula Vieussenii ist zu- gegen, einfach, sitzt am vorderen Umfange (und darüber hinaus) des Ostium der Vena coro- naria magna. Die Valvula der Vena media an ihrem Ostium ist fast eirculär. Von den in den Sinus communis mündenden kleinen Venae posteriores ventriculi sinistri haben ein Paar davon Valvulae an ihren Ostia. Bei Canis familiaris kommt statt der Valvula Thebesii constant eine sehnig flei- schige Leiste vor. Am Ostium der Vena cava superior und inferior existirt keine Valvula. Die Valvula Vieussenii fehlt häufiger (4mal) als sie vorhanden ist. Dieselbe war 1 mal ein- fach, 1mal paarig. Die Segmente der paarigen Valvula sassen vorn und hinten und waren gross. Die Vena media und Vena posterior ventriculi sinistri hat bald eine Valvula, bald keine. Die Vena marginalis ventriculi sinistri hat an ihrem Ostium eine Valvula, wenn sie sich in den Sinus mündet, keine, wenn sie sich in die Vena coronaria magna öffnet. Die UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 29 Vena posterior atrü sinistri besitzt an ihrem Ostium keine Valvula. In zwei Fällen mangel- ten sowohl am Ostium des Sinus communis in das Atrium dextrum, als auch an den Ostia der Venae cardiacae in jenen Sinus oder in die Vena coronaria magna Valvulae'). Bei Hyaena striata haben die Ostia des Sinus communis und der Venae cavae keine Valvulae. Die Valvula Vieussenii besteht aus zwei sich gegenüber stehenden Segmenten, einem vorderen und einem hinteren, ist also paarig. Das Ostium der Vena media hat eine einfache Valvula. Das Ostium der Vena posterior ventriculi sinistri und das der Vena poste- rior atri sinistri haben keine Valvulae. Bei H. crocuta fehlt an den Ostia der Venae cavae eine Valvula. Die Valvula Thebesii ist zugegen, breit, halbmondförmig, durchbrochen. Die Valvula Vieussenii ist einfach und sitzt am oberen, vorderen und hinteren Umfang des Ostium der Vena coronaria magna. Die Vena media, die starke Vena posterior ventriculi sinistri und die Vena posterior atrii sinistri haben an ihren Ostia keine Valvulae. Bei Felis domestica fehlt an den Ostia der Venae cavae eine Valvula. Die Valvula Thebesii kommt fast constant vor, ist sehr breit, häutig. Unter 5 Fällen vermisste ich sie 1mal. Die Valvula Vicussenii kommt bald vor, bald nicht. Ich sah sie sicher in einem Falle. Sie war zart, ziemlich breit, beträchtlich lang und sass am hinteren Umfange des Ostium der Vena coronaria magna in den Sinus communis. An dem Ostium der Vena media sah ich in einem Falle sicher еше Valvula. An den Ostia anderer Venae cardiacae und auch an dem Ostium der anomalen Vena coronaria parva s. dextra sah ich nie Valvulae. Bei beiden Exemplaren von F. Leopardus fehlten alle Valvulae, also an den Ostia der Venae cavae, am Ostium des Sinus communis in das Atrium dextrum, an den Ostia der Venae cardiacae in den Sinus.”). Bei Cavia kommt eine sehr schmale Valvula Thebesü, eine sehr breite (bis 17, Lin.) Valvula Eustachi, keine Valvula an dem Ostium der Vena сага superior, keine Valvula Vieussenii etc. vor. Bei Dasypus sp.? fehlt die Valvula Thebesii und eine Valvula an der Vena cava supe- rior. Die Valvula Eustachi ist zugegen und breit. Die Valvula Vieussenii ist zugegen, ein- fach, halbmondförmig und sitzt am vorderen Umfange des Ostium der Vena coronaria magna in den Sinus communis. Die Vena media und Vena posterior ventriculi sinistri haben an ihren Ostia je eine einfache Valvula. Bei Sus scropha kommt an den Ostia der Venae cavae keine Valvula vor. Die Val- vula Thebesii kommt bald vor, bald fehlt sie. In dem Falle, in welchem sie vorhanden war, war sie oben fleischig, unten häutig. Die Valvula Vieussenii ist zugegen, bis 1 Lin. breit und sitzt am oberen Umfange des Ostium der Vena coronaria magna und darüber hinaus. Die Vena media hat an ihrem Ostium in das Atrium dextrum, oder wenn zwei da sind, jede an ihrem Ostium eine Valvula. In einem Falle war die Valvula fast circulär. Die Vena 1) Nach Marshall — Op. cit. р. 152. — soll Canis eine | Valvula Thebesii, was selbst für Е. domestica nicht ganz Valvula Thebesii besitzen, was unrichtig ist. richtig ist. 2) Nach Marshall — Op. cit. p. 152 — hat Felis eine 30 WENZEL GRUBER, posterior ventriculà sinistri hat an ihrem Ostium in die Vena coronaria magna eine grosse halbmondförmige Valvula. Die Vena marginalis ventriculi sinistri hat an ihrem Ostium in dieselbe Vene auch eine Valvula, die bald vorn, bald hinten sitzt. Die Vena hemiazyga hat an ihrem Ostium in den Anfang des Sinus communis keine Valvula.') Bei Equus caballus fehlt die Valvula Thebesi und ist nur durch eine sehnige Leiste oder durch eine Leiste, die oben in ein schmales Fältchen übergeht, angedeutet. Die Val- vula Vieussenit ist eine mächtige paarige Valvula, deren grosse Segmente am vorderen und hinteren oder hinteren oberen und vorderen unteren Umfange sitzen. Von den Segmenten ist das vordere oder hintere obere das grössere. Die Vena media hatte in dem Falle mit unmittelbarer Einmündung in den Sinus an ihrem Ostium eine mächtige paarige Valvula, deren Segmente vorn und hinten sitzen. Von den Segmenten derselben ist das hintere das srössere. In dem Falle mit Vorkommen eines Sinus proprius venae mediae hatte dieser an seinem Ostium in den Sinus communis keine Valvula. Von den in den Sinus proprius venae mediae mündenden Venen hatte die Vena media an ihrem Ostium in diesen eine grosse ein- fache Valvula, ein Nebenast eine paarige Valvula und die Vena coronaria parva s. dextra keine Valvula. Unter den Venen aus der Tiefe der Herzenssubstanz hatte in einem Falle eine, welche an der unteren Wand des Sinus communis sich öffnete, eine paarige Valvula. Die kleinen Venae posteriores, welche die Vena posterior und marginalis ventriculi sinistri beim Menschen und den Säugethieren ersetzen, haben an ihren Ostia in die Vena coronaria magna je eine einfache Valvula. Die Vena posterior atrii sinistri, wenn sie sich in die obere Ecke des Anfanges des Sinus communis, also auf normale Weise, sich öffnet, hat an ihrem Ostium keine Valvula; wenn sie sich aber ап der unteren Wand dieses Sinus neben dem Ostium der Vena coronaria magna, also auf anomale Weise, sich öffnet, so ist sie an ihrem Ostium durch eine grosse, halbmondförmige Valvula geschützt. Bei Camelus dromedarius haben der Sinus communis an seinem Озйит und die Venae cavae an ihren Ostia keine Valvulae. Die Valvula Vieussenii ist zugegen, paarig mit sehr grossen Segmenten, die sich gegenüber stehen. Die Vena media besitzt an ihrem Ostium in das Atrium dextrum eine breite halbmondförmige Valvula und die Vena coronaria parva s. dextra an ihrem Ostium in das Atrium dextrum eine schmale Valvula. Bei Auchenia Lama fehlt wie bei Camcelus dromedarius am Ostium des Sinus com- munis und an den Ostia der Venae cavae eine Valvula. Die Valvula Vicussenii ist zugegen und paarig. Am Ostium der Vena media und an dem der Vena posterior ventriculi sinistri sitzt je eine grosse, einfache Valvula. Bei Ovis Aries ist eine Valvula Thebesii zugegen, welche am oberen Umfange des Ostium des Sinus communis in das Atrium dextrum sitzt und halbmondförmig ist. Die Val- vula Vieussenii ist einfach, halbmondförmig, 1—2 Lin. breit. Sie sitzt am hinteren Um- fange des Ostium der Vena coronaria magna, darüber oben und unten hinaus, und deckt !) Nach Marshall -— Op. cit. р. 153 — soll bei биз die Ужеща Thebesü sicher fehlen; was unrichtig ist. UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 31 dieses bis auf eine Spalte von /,—1 Lin. Breite. Die Vena media hat an ihrem Ostium eine paarige Valvula. Die kleinen Venae posteriores ventriculi sinistri haben an ihren Ostia in den Sinus communis bald einfache Valvulae, bald keine. Die Vena marginalis ventriculi sinistri hat an ihrem Ostium in die Vena coronaria magna eine grosse, einfache, das Ostium völlig deckende Valvula. Die Vena hemiazyga hat an ihrem Ostium in den Sinus communis keine Valvula.') Bei Vitulus ist statt der Valvwla Thebesii eine sehnig-fleischige Leiste zugegen. Die Venae cavae haben an ihren Ostia keine Valvulae. Die Valvula Vieussenii ist bald zugegen, bald fehlt sie. In dem Falle, in welchem sie vorhanden war, sass sie an der oberen und hinteren Seite des Ostium der Vena coronaria magna, war halbmondförmig, gross und deckte nicht ganz das Lumen des Ostium. Die Vena media hat an ihrem Ostwwm in den Sinus communis eine dieses ganz deckende Valvula, welche an ihrem vorderen und seit- lichen Umfange sitzt. Die kleinen Venae posteriores ventriculi sinistri haben an ihren Ostia in den Sinus communis je eine Valvula. Die Vena marginalis ventriculi sinistri hat an ihrem Ostium in den Sinus communis eine sehr grosse, halbmondförmige oder eine an ihrem rechten Pole ausgeschnittene elliptische Valvula. Diese Valvula war in einem Falle 3°, Lin. lang, 1% Lin. breit und deckte völlig das Ostium. Unter den kleinen Venen aus der Tiefe der Herzenssubstanz haben einige an ihren Ostia in den Sinus communis feine Valvulae. Die Vena hemiazyga besitzt an ihrem Ostium in den Sinus communis keine Valvula. Bei Phoca vitulina fehlt am Ostium des Sinus communis und an den Ostia der Venae cavae eine Valvula. An dem Herzen, an welchem der merkwürdige Sinus proprius venae mediae vorkam, waren an den 5—6 spaltförmigen Ostia, wodurch die Vena coronaria magna, und an den 8 spaltförmigen Ostia, wodurch der Sinus proprius venae mediae in den Sinus communis mündete, 13—14 Paare häutiger Valvulae angebracht, welche sämmtlich suffieient waren. Das Ostium des unteren Nebenastes vom unteren Hauptaste der Vena co- ronaria magna war durch eine Valvula geschützt, die aus einem grossen vorderen unteren und grossen hinteren oberen Segmente bestand. Von den schmalen Segmenten der paarigen Valvulae an den übrigen spaltförmigen Ostia der Vena coronaria magna und des Sinus pro- prius venae mediae sass ein Segment an dem Rande des einen Muskelbalkens, das andere am Rande des anderen gegenüber liegenden Muskelbalkens. Die Vena posterior atrii sini- stri hatte an ihrem Ostium in den Sinus communis keine Valvula. Die Vena media hatte an dem Ostium in ihren Sinus eine mächtige paarige Valvula, die Vena coronaria parva s. dextra aber hatte an dem Ostium in denselben Sinus keine Valvula. Von den 5 Venae posteriores ventriculi sinistri, welche in die Vena coronaria magna sich ergiessen, hatten 3 je eine Valvula und zwar die 2, welche sich in den unteren Nebenast jener Vene öffnen, und 1, welche in den unteren Hauptast vor seiner Theilung in seine Nebenäste mündet. Die Valvula der letzteren Vene und eine der ersteren Venen war paarig. An dem Herzen, 1) Nach Marshall — Ор. cit. р. 153 — soll bei Ovis die Valvula Thebesi bestimmt fehlen, was nicht richtig ist. 32 WENZEL GRUBER, an welchem ein Sinus proprius venae mediae fehlte und statt diesem eine Art Sinus caver- nosus zugegen war, war die Valvula Vieussenii eine einfache, häutige Valvula, welche am vorderen Umfange des Ostium der Vena coronaria magna sass. Das Ostium der Vena media, die spaltförmigen Ostia des Sinus cavernosus und das Ostium der Vena posterior atrii sini- stri, so wie die Vena coronaria parva s. dextra, die in die Vena media mündete, hatten keine Valvulae. Bei Delphinus phocaena kommt weder an den Ostia der Venae cavae, noch am Ostium des dem Sinus commumis entsprechenden Veneustückes in das Atrium dextrum, noch an den Ostia der Venae cardiacae in dieses eine Valvula vor. Bei manchen Säugethieren kommen, ausser den oben beschriebenen Valvulae an den Ostia derVenae cardiacae posteriores, welche sich in das Atrium dextrum, oder in den Sinus communis venarum cardiacarum, oder in die Vena coronaria magna, so weit diese im hinteren Theile des Sulcus atrioventricularis liegt, Öffnen, auch noch Valvulae an den Ostia mancher Aeste vor, die sich in die noch übrige Portion der Vena coronaria magna, in die Vena media und in die Vena posterior atrii sinistri ergiessen, und bis jetzt unbekannt waren. So habe ich Valvulae gesehen: bei Sus scropha und Ovis Aries an den Ostia zweier Aeste, die sich in die im vorderen Theile des Sulcus atrioventricularis gelagerte Portion der Vena coronaria magna öffneten; bei Camelus dromedarius, Vitulus und Phoca vi- tulina, an den Ostia einiger Aeste, welche in die genannte Portion der Vena coronaria magna und in die aufsteigende Portion derselben Vene mündeten; endlich bei Equus cabal- lus nicht nur an den Ostia einer Reihe Aeste beider bezeichneten Portionen der Vena co- ronaria magna, sondern auch an den Озйа einiger Aeste der Vena media oder an dem Ostıum eines in ihren Sinus proprius mündenden Astes, ja sogar an den Ostia von 1 bis 3 Aesten der Vena posterior atrü sinistri. Die Valvulae an den Ostia der Aeste der Vena co- ronaria magna und Vena media bei Equus caballus waren bald einfach bald paarig; die Valvulae an den Ostia derselben Aeste bei anderen Thieren, so wie die an den Ostia der Aeste der Vena posterior ай sinistri bei Equus caballus waren einfach. Bei manchen Säugethieren kommen in den Stämmen der Venae cardiacae selbst Valvulae vor, welche bis jetzt nur bei zwei Species der Solidungula bekannt waren, von mir aber ausserdem noch bei 5 Genera aus den Ordnungen der Carnivora, Bisulca und Pinnipedia aufgefunden wurden. J. Reid') hat 2—3 Paare paariger Valvulae im Verlaufe der Vena coronaria magna bei Едим; caballus und Е. asinus bei Mangel der Valvula Thebesii am Ostium des Sinus commumis in das Atrium dextrum beobachtet. J. Marshall?) läugnet das Vorkommen von Valvulae in den Stämmen der Venae car- diacae, weil in der That diese bei den wenigen Thieren, die er untersucht hat, fehlen. 1) Г. с. Note, die lautet: «I have seen two or three pair | horse and ass. These animals have no Thebesian valve ». of double valves in the course of the coronary veininthe | 2) Op. cit. р. 134. UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 33 Ich habe nicht nur bei Æquus caballus, sondern auch bei: Ursus, Hyaena, Camelus, Auchenia und Phoca solche Valvulae vorgefunden. Ich sah sie nicht nur im Stamme der Vena coronaria magna, sondern auch im Stamme der Vena media, ja sogar in den Stämmen der Venae posteriores ventriculi sinistri und in dem Stamme der Vena marginalis ventriculi sinistri. Bei Ursus arctos, an einem alten Thiere, sah ich im Stamme der Vena coronaria magna und У, Zoll von der Valvula Vieussenii entfernt eine mächtige, paarige Valvula; fer- ner im Stamme der Vena marginalis ventriculi sinistri und Ÿ, Zoll unter der paarigen Val- vula am Ostium in den Sinus communis ebenfalls eine paarige Valvula. Bei Hyaena striata fand ich in der Vena coronaria magna am Uebergange ihrer auf- steigenden, im Sulcus longitudinalis anterior des Herzens gelagerten Portion in die Portion im Sulcus atrioventricularis eine paarige Valvula, die aus einem grossen vorderen und grossen hinteren Segmente bestand. In der Vena media und 2 Lin. unter ihrem Ostium in den Sinus communis sah ich eine grosse einfache, und noch tiefer eine einfache rudimen- täre Valvula an der vorderen Wand sitzend. Ве Я. crocuta fand ich in der Vena corona- ria magna 5 —6 Lin. von der Valvula Vieussenii entfernt eine paarige Valvula, deren Seg- mente am oberen und unteren Umfange des Gefässes sassen. In der Vena media sah ich eine paarige und zwei einfache Valvulae. Erstere sass 3—4 Lin. unter dem Ostium der Vene, letztere sassen tiefer an der vorderen Wand der Vene. Bei Equus caballus traf ich Valvulae in den Stämmen der Vena coronaria magna, der Vena media und der Venenäste an, welche die beim Menschen und bei anderen Säuge- thieren vorkommenden Vena posterior und marginalis ventricuii sinistri substituiren. In einem Falle hatte die Vena coronaria magna 4 paarige und 4 einfache Valvulae. Die paa- rigen Valvulae der Vena coronaria magna hatten ihren Sitz in der Portion dieser Vene, welche im hinteren Theile des Sulcus atrioventricularis liegt. Die erste paarige Valvula stand von der Valvula Vieussenii '/, Zoll ab, die übrigen sassen in Zwischenräumen von /,—1 Zoll. Die mächtigen Segmente dieser Valvulae, wovon das еше am vorderen Um- fange des Venenrohres sass, nahmen um so mehr an Breite ab, je mehr die Valvula, der sie angehörten, nach links lag. Die einfachen Valvulae derseiben Vene hatten ihren Sitz in der aufsteigenden Portion derselben. Davon sass die oberste am Uebergange beider Portionen der Vene und an deren vorderer Wand, die übrigen in Abständen von %,—3 Zoll an der hinteren Wand derselben. Von den paarigen Valvulae der Vena media sass die oberste 1 Zoll unter der paarigen Valvula am Ostium dieser Vene in den Sinus communis, und die unterste 2, Zoll über der Spitze des Herzens. In einem zweiten Falle hatte die Vena coronaria magna 8—9 paarige Valvulae, wovon 3 in der Portion der Vene sassen, welche im hinteren Theile des Sulcus atrioventricularis liest, 5—6 in der auf- steigenden Portion derselben sich befanden; die Vena media 1 paarige und 2 ein- fache Valvulae; und kleine Venae posteriores ventriculi sinistri, welche die grösseren Vena posterior und marginalis ventriculi sinistri ersetzen, einige einfache Valvulae. Die erste Mémoires de ГАса4. Imp. des sciences, УПте série. 5 34 WENZEL GRUBER, paarige Valvula der Vena coronaria magna stand */, Zoll von der Valvula Vieussenii ab. Von den 3 Valvulae der Vena media sass die paarige D Zoll unter dem mit einer ein- fachen Valvula versehenen Ostium dieser Vene in ihren Sinus proprius und zeigte ein hin- teres und vorderes Segment; die zwei einfachen tiefer, und zwar die obere an der vorderen Wand der Vene, die untere an der hinteren Wand derselben. In dem Rohre der Vena me- dia des zweiten Falles sah ich Muskelbalken, die wie Brücken von einer Wand zur anderen sich begaben. Bei Camelus dromedarius fand ich in der Vena coronaria magna, abgesehen von der Valvula Vieussenii an ihrem Ostium, 5 paarige Valvulae und 1 einfache; in der Vena media 4 einfache Valvulae. Von den Valvulae der Vena coronaria magna sassen 3 paarige in der Portion derselben, welche im Sulcus atrioventricularis liegt, 1 paarige am Ueber- gange dieser Portion in die aufsteigende, 1 paarige und 1 einfache in der aufsteigenden Portion selbst. Bei Auchenia Lama traf ich in der Vena coronaria magna 2 paarige Valvulae und 1 einfache; in der Vena media 1 paarige und einige einfache an. Die Valvulae der Vena coronaria magna fanden sich in der Portion derselben vor, welche im hinteren Theile des Sulcus atrioventricularis liegt. Die einfache sass zwischen den paarigen; die der Valvula Vieussenii am nächsten befindliche paarige lag links vom Ostium der Vena posterior ventri- culi sinistri. Von den Valvulae der Vena media war die paarige die oberste, welche 4 bis 6 Lin. unter deren Ostium ihren Sitz hatte. Bei Phoca vitulina fand ich in einem Falle in der Vena coronaria magna 2 paarige und in der Vena media 3 einfache Valvulae, in einem anderen Falle keine Valvulae. Von den paarigen Valvulae der Vena coronaria magna sass die eine im oberen Hauptaste dieser Vene und 1 Lin. von seiner Mündung in den Sinus communis entfernt, die andere im unte- ren Hauptaste vor seiner Theilung in die Nebenäste. Die einfachen Valvulae der Vena me- dia sassen in Abständen von 1", —3 Lin. unter dem mit einer paarigen Valvula versehenen Ostium derselben in ihren Sinus proprius. In dem Falle mit Valvulae in den Stämmen der Venae cardiacae sah ich im oberen Theile der aufsteigenden Portion der Vena coronaria magna einen platten Muskelbalken von 2 Lin. Breite in verticaler Richtung und 1% Lin. in sagittaler Richtung. Dieser Balken ging durch die Mitte des Venenrohrs von der vor- deren zur hinteren Wand. Resultate. 1) Bei den Säugethieren hat der Sinus communis venarum cardiacarum an seinem Ostium in das Atrium dextrum, und haben die in denselben mündenden Venen bald Val- vulae, bald keine. Bei manchen derselben (Æquus caballus, Vitulus) können selbst die Ve- nen aus der Tiefe der Herzenssubstanz an ihren Ostia in den Sinus communis mit Valvulae versehen sein, die beim Menschen fehlen. Immer macht eine Ausnahme die bei manchen daselbst sich öffnende Vena hemiazyga, welche an ihrem Ostium in den Sinus communis nie UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 35 eine Valvula besitzt, und die Vena posterior atri sinistri bei anderen, welche bis jetzt nur in einem Falle und zwar bei ihrer anomalen Mündungsweise am Ostium in den Sinus com- munis eine Valvula aufwies. 2) Der Sinus proprius venae mediae bei бита sp.? und Equus caballus hat, wie der- selbe anomale Sinus beim Menschen, an dem Ostium in den Sinus communis keine Valvula, an dem Ostium aber, wodurch sich die Vena media in ihn öffnet, eine einfache oder paarige Valvula. Derselbe Sinus proprius, aber von einem eigenthümlichen Baue, bei Phoca vitu- Ипа — 1mal — hat an den 8 spaltförmigen Ostia, wodurch er sich in den Sinus communis ergiesst, 8 paarige Valvulac, an dem Ostium, wodurch die Vena media in ihn ihr Blut ent- leert, eine paarige Valvula. 3) Bei den Säugethieren, an welchen die Vena media statt in den Sinus communis in das Atrium dextrum (Meles vulgaris, биз scropha, Camelus dromedarius), oder die Vena posterior ventriculi sinistri statt in den Sinus communis oder in die Vena coronaria magna ebenfalls in das Atrium dextrum (Meles vulgaris); oder die Vena coronaria parva s. dextra statt in den Sinus communis oder in die Vena media auch in das Atrium dextrum (Camelus dromedarius sich ergiesst, haben diese Venen an ihren Ostia immer eine Valvula, die an der ersteren und letzteren Vene auch beim Menschen gesehen wurde. Die Vena posterior ventriculi sini- stri hat bei den Säugethieren, an welchen sich diese statt in den Sinus communis in die Vena coronaria magna öffnet, an ihrem Ostium bald eine Valvula (Sus scropha, Auchenia Lama), bald keine (Oercopithecus sabaeus, Сала); ferner die Vena marginalis ventriculi sini- stri hat bei den Säugethieren, an welchen sie sich statt in den Sinus communis in die Vena coronaria magna mündet, an ihrem Ostium ebenfalls bald eine Valvula (Sus scropha, Ovis Aries), bald keine (Talpa europaea, Canis, Felis Leopardus); kleine Venae posteriores endlich, welche die grosse Vena posterior und marginalis ventriculi sinistri ersetzen, können bei den Säugethieren, an welchen sie sich statt in den Sinus communas in die Vena coronaria magna ergiessen, an ihren Ostia Valvulae besitzen (Equus caballus, Phoca vitulina). 4) Bei einigen Säugethieren (Sus scropha, Equus caballus, Camelus dromedarius, Ovis Aries, Vitulus, Phoca vitulina) besitzen auch die Aeste der aufsteigenden Portion der Vena coronaria magna und der Portion der letzteren, welche im vorderen Theile des Sulcus atrio- ventricularis liegt, ferner die Aeste der Vena media, oder sogar die Aeste der Vena posterior ати sinistri (Equus caballus) an ihren Ostia Valvulae, die beim Menschen fehlen. 5) Bei manchen Säugethieren (Ursus arctos, Hyaena striata, Equus caballus, Camelus dromedarius, Auchenia Lama, Phoca vitulina) kommen im Stamme der Vena coronaria magna, der Vena media, der Vena marginalis ventriculi sinistri (Ursus arctos), ja sogar in den Stäm- men kleiner Venae posteriores (Equus caballus), welche die grosse Vena posterior und mar- ginalis ventriculi sinistri ersetzen, Valvulae vor, die beim Menschen fehlen. 6) Die Vena marginalis ventriculi dextri bei Talpa europaea, Ursus arctos und Delphi- nus phocaena, die Vena anterior ventriculi dextri bei Lutra vulgaris und die Venae ventriculi dextri bei Canis und Felis haben an ihren Ostia in das Atrium dextrum wohl keine Valvulae. 5* 36 WENZEL GRUBER, 7) Die Valvula Vieussenii wurde an etwa °/, der untersuchten Säugethiere; die Val- vula am Ostium der Vena media in + Y,; die Valvula am Ostium der Vena marginalis ven- triculi sinistri, wenn diese als grösseres Gefäss vorkam, an — Y,; die Valvula am Ostium der Vena posterior ventriculi sinistri, wenn diese als grösseres Gefäss zugegen war, an %,; die Valvula Eustachii an Y,; die Valvula am Ostium der Vena coronaria parva s. dextra un- ter den Fällen des Vorkommens der letzteren an И, vorgefunden. 8) Die Valvulae bestehen entweder aus einem Segmente oder zwei sich gegenüber stehenden Segmenten, sind somit einfach und paarig. Bei Ursus arctos allein habe ich die Valvula Vieussenii aus drei Segmenten bestehend gesehen. Bei Phoca vitulina können bis 6 Paare Valvulae Vieussenii und 8 Paare Valvulae der Vena media vorkommen. Ein- fache Valvulae sind: die Valvula Thebesii, die Valvulae an den Ostia der Vena posterior ven- triculi sinistri, der Vena posterior atrü sinistri (Equus caballus 1 mal), gewisser Aeste der Vena coronaria magna (Sus scropha, Camelus dromedarius, Ovis, Vitulus), der Aeste der Vena posterior ити sinistri (Equus caballus), die Valvulae des Stammes der Vena media bei Phoca vitulina und der Stämme gewisser kleiner Venae posteriores ventriculi sinistri bei Equus ca- ballus. Bald einfache, bald paarige Valvulae sind: die Valvula Vieussenii (fast gleich häufig einfach und paarig), die Valvula der Vena media (häufiger einfach, seltener paarig), die Val- vula der Vena marginalis ventriculi sinistri (nur ganz ausnahmsweise paarig), die Valvula an den Ostia gewisser Aeste der Vena coronaria magna und der Aeste der Vena media bei Equus caballus, und die Valvulae der Stämme der Vena coronaria magna, der Vena media und der Vena marginalis ventriculi sinistri bei Ursus arctos, Hyaena, Equus caballus, Auche- nia Lama und Phoca vitulina. 9) Bei den Säugethieren, an welchen die Таша Thebesü fehlt, kommt in der Regel die Valvula Vieussenii vor, aber Canis und Felis domestica machen bisweilen eine Ausnahme. Bei keinem Säugethiere kommen alle bezeichneten Valvulae vor, wohl aber fehlen bei manchen sämmtliche Valvulae (Canis — 2mal, Felis Leopardus — 2mal, Delphinus pho- caena — 1mal). UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 31 Ш. Entwicklung und Bedeutung des Sinus communis venarum cardiacarum; und Pericardialfalte zur Aufnahme des Restes der mittleren Portion der Vena cava superior sinistra primtiva. (Tab. I. Fig. 1.) Zwei Venue jugulares nnd zwei Venae cardinales bilden das erste System von Körper- venen. Jede Vena jugularis fliesst mit der Vena cardinalis ihrer Seite zu einem kurzen Gange, dem Ductus Cuvieri, zusammen. Beide Ductus Cuvieri convergiren und bilden ge- meinschaftlich mit der Vena omphalo-mesenterica einen noch kürzeren einfachen Kanal, der sich in die obere Seite des noch einfachen Atrium des Herzens senkt. Nachdem die Stelle der Vena omphalo-mesenterica die Vena wmbilicalis und die Stelle der letzteren die Vena cava inferior eingenommen und der kurze, gemeinschaftliche Venen- Sinus in den Bereich des Atrium sich gezogen hat, findet man daselbst drei grosse Venenmündungen, d. i. die der beiden Ductus Cuvieri und die der Vena cava inferior. Die Vena jugularis primitiva, nachdem aus ihrem untersten Ende die Vena jugularis interna hervorgewachsen und letztere so weit entwickelt ist, dass sie das Blut aus der Schädelhöhle abführt, wird zur Vena jugu- larıs externa. An die Venae jugulares schliessen sich in geringer Entfernung von den Duc- tus Cuvieri die Venae subclaviae an. Zwischen den Venae jugulares, gegenüber der Stelle, wo sich die Venae sublaviae anschliessen, oder nach Marshall etwas unter dieser Stelle und gleich über dem Anfange des Pericardium, bildet sich ein transversaler Ast, welcher nach Marshall") beim menschlichen Embryo von "/, Zoll Länge bereits vorhanden ist. Dieser transversale Ast nimmt später eine schiefe Lage an. Die oberen Enden der Venae cardinales erhalten sich und bilden den obersten Theil der Vena azyga und hemiazyga. Der Rest der Vena cardinalis dextra und der später auftretenden Vena vertebralis inferior (poste- rior) dextra wird die Vena azyga. Der Rest der Vena cardinalis sinistra mit dem oberen Ende der Vena vertebralis inferior sinistra wird Vena hemiazyga superior und Vena inter- costalis superior sinistra. Der untere Theil der Vena vertebralis inferior sinistra wird die Vena hemiazyga inferior. Das Endstück der Vena jugularis, unterhalb der Einmündung des transversalen Astes, mit dem Ductus Owvieri bildet jederseits eine Vena cava superior pri- mitiva, wovon die sinistra mit ihrer unteren Endportion im Sulcus atrioventricularis des 1) Op. cit. p. 141. 38 WENZEL GRUBER, Herzens verläuft und dessen Venen aufnimmt. Die Venae cavae superiores primitivae sind nach Kölliker') beim zweimonatlichen Embryo des Menschen noch gleich stark. Später vergeht beim Menschen und bei einer Reihe von Säugethieren eine dieser Venen und zwar die Sinistra, was zum späteren permanenten einfachen Vorkommen der rechterseits gela- gerten Vena cava superior führt. Dieses Vergehen findet beim Menschen nach Marshall und Kölliker im 3. bis 4. Monate des Embryonallebens statt. Ganz ausnahmsweise ver- geht statt der Sinistra die Dextra, was ein Vorkommen einer linkerseits gelagerten Vena cava superior zur Folge hat. Davon ist bis jetzt nur ein Beispiel bekannt, welches H. J. Halberstma?) von einem erwachsenen Menschen mitgetheilt hat. Zur einfachen Vena сага superior, welche der Vena cava superior dextra primitiva ent- spricht, kommt es auf folgende Weise: Der transversale Ast zwischen den Venae jugulares wird durch allmälige Erweiterung gemeinschaftlich mit dem kurzen Stücke der Vena jugu- larıs sinistra primitiva, das zwischen der Einmündung der Vena subclavia sinistra und dem linken Ende jenes Astes sich befindet, die permanente Vena anonyma sinistra, während dem das Stück der Vena jugularis dextra primitiva zwischen der Einmündung der Vena subclavia dextra und dem rechten Ende jenes Astes den Namen Vena anonyma dextra erhält. Je mehr der transversale Ast sich erweitert und endlich zur Vena anonyma sinistra sich um- bildet, desto mehr verkümmert die Vena cava superior sinistra primitiva, welche endlich, so bald sie sich an ihrem mittleren Stücke allein, oder an ihrem oberen Stücke allein, oder an beiden Stücken zugleich verschlossen hat, auch aufgehört hat, als solche zu existiren. Es bleibt somit nur die Vena cava superior übrig, welche sich aus der Vena cava superior dex- tra primitiva gebildet hat und durch den transversalen Ast zwischen den Venae jugulares, welcher Vena anonyma sinistra geworden ist, auch den grössten Theil des Blutes empfängt, der früher durch die Vena cava superior sinistra primitiva abgeführt wurde. Rathke u. A. waren der Meinung, dass im Menschen die Vena cava superior sinistra primitiva vom linken Ende des transversalen Astes bis zum Herzen sich verkleinere und endlich sogar gänzlich verschwinde. Diese Meinung hat sich als irrig bewiesen. Es blei- ben in der That von der Vena cava superior sinistra primitwa theils offene, theils ver- schlossene Reste. Schon Bardeleben?), gestützt auf das Verhalten der Vena hemiazyga bei Sus, Dico- tyles, Moschus javanicus, Capra, Ovis, Bos, welche bei diesen Thieren in den Stamm der der Vena coronaria magna cordis auct. sich mündet, oder nach Aufnahme der Venae car- diacae in das Atrium dextrum sich öffnet, kam zu dem Schlusse, dass ein gänzliches Schwin- den des Ductus Cuvieri sinister weder beim Menschen noch bei irgend einem Säugethiere stattfinde, davon vielmehr immer das im Sulcus atrioventricularis verlaufende Stück als 1) Entwicklungsgeschichte d. Menschen u. d. höheren 3) Ueber Vena azygos, hemiazygos und coronaria cordis Thiere II. Hälfte. Leipzig 1861. p.399. Fig. 199. p. 424. | bei Säugethieren. — Müller’s Archiv f. Anatomie, Phy- 2) In Schmidt’s Jahrb. d. Medicin. Leipzig 1863. Bd. | siologie u. wiss. Medicin. Berlin 1848. p. 497. 118. p. 163. UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 39 \ Stamm der Vena coronaria magna auct. (= Sinus venae coronariae magnae — Reid —, besser — Sinus communis venarum cardiacarum — Gruber) persistiren. J. Marshall") war es vorbehalten, durch Untersuchungen menschlicher Embryonen und der des Schafes und erwachsener Menschen die offenen und verschlossenen Reste der Vena cava superior sinistra primitiva zu entdecken. Nach ihm metamorpho- sirt sich die Portion der Vene, welche dem Endstücke der Vena jugularis primitiva ent- spricht und vom linken Ende des transversalen Astes bis zur Vena cardinalis sinistra sich erstreckt, gewöhnlich zum Stamme der Vena intercostalis superior sinistra, bisweilen bei Mangel dieser Vene zu einem Faden oder Bande; die Portion, welche dem unteren Ab- schnitte des Ductus Cuvieri zukommt, immer zur Vena obliqua auricularıs — unserer Vena posterior atri sinistri und zum Sinus der Vena coronaria magna cordis = unserem Sinus communis venarum cardiacarum; die Portion endlich, welche dem oberen Abschnitte des Ductus Cuvieri sinister correspondirt, bei jungen Embryonen zu einem bis zur unteren Portion reichenden Faden, bei Erwachsenen zu einem fibrösen, in der Mehrzahl der Fälle nur bis in eine von ihm «Vestigial- Fold of the Pericardium» genannten Falte verfolgbaren Bande?). Die obere und untere Endportion der Vena cava superior sinistra primitiva per- sistiren somit als offene Reste, die mittlere Portion als: verschlossener Rest. Die untere Portion persistirt immer als offener Rest, die mittlere beim Menschen immer als verschlos- sener, die obere bald als offener, bald als verschlossener. Der feine Faden, zu dem sich die mittlere Portion, oder diese und die obere zugleich, beim menschlichen Embryo meta- morphosirt, hat schon beim menschlichen Embryo von nur 11, Zoll Länge lange bestan- den Der Faden reicht von der Vena intercostalis superior sinistra oder der Vena anonyma sinistra bis zur hinteren Seite des Atrium sinistrum. Derselbe steigt von der Pleura be- deckt hinter dem Nervus phrenicus herab, durchbohrt das Pericardium gegenüber der Ar- teria pulmonalis sinistra, verläuft im Pericardium über den kleinen Zwischenraum zwischen der Arteria pulmonalis und den Venae pulmonales in der genannten Pericardialfalte, die Marshall entdeckt zu haben glaubte, und geht, an der hinteren Seite des Atrium sinistrum angelangt, in einen oben engen und zugespitzten, unten weiten Sack über, der in den rechten Abschnitt des noch ungetheilten Atrium mündet. Das fibröse Band, zu dem sich dieselben Portionen der Vene beim Erwachsenen oft metamorphosiren, hat einen gleichen Ursprung und Verlauf, aber seine Bündel sind nur bis in die Pericardialfalte zu verfolgen. Statt desselben treten weiter unten ein opaker, oft unterbrochener, um die Wurzel der Vena pulmonalis sinistra inferior verlaufender Streifen, der auch fehlen kann, so wie an der hin- teren Seite des Atrium sinistrum, unter dem serösen Ueberzuge desselben zerstreute, mit seinen Muskelfasern fest vereinigte weisse Bänder, oder statt ihrer eine vorspringende Leiste auf. Der Streifen verliert sich in das untere Ende der Pericardialfalte, die weissen Bänder aber steigen zur Vena obliqua auricularis herab. 1) Op. cit. р. 137—148. Plate П.—У. | 2) Ueber diese Pericardialfalte sieh unten. 40 WENZEL GRUBER, Ich habe nach den Resten der Vena cava superior sinistra primitiva beim Menschen . an Embryonen vom 4. Monate aufwärts, an neugeborenen Kindern und an Erwachsenen; und auch bei Säugethieren gesucht. Beim Menschen habe ich die Reste ohngefähr so gefunden, wie sie Marshall beschrieben hat, abgesehen von dem offenen Endrest d.i. der Vena posterior atrii sinistri und dem Sinus communis venarum cardiacarum. Ich konnte bei Erwachsenen erst etwa in Y „der Fälle wirklich einen feinen Faden, der in der Pericardial- falte /,—,Mill. breit war, bis zur Vena posterior ай sinistri verfolgen. Der Faden ging gemeinschaftlich mit einem bandartigen oder bisquitförmigen, dünnen, zum Herzbeutel her- absteigenden, sehnigen Streifen von dem abgerundeten Winkel der Vena intercostalis supe- rior sinistra, welchen ihre, untere, transversal bogenförmige Portion mit ihrer verticalen und in die Vena anonyma simistra einmündende bildet, oder über diesem Winkel ab, oder kam von der in die Vena anonyma sinistra sich öffnenden Vena hemiazyga. In einem Falle bei einem Erwachsenen (Tab. I. Fig. 1.), wovon ich das injieirte Präparat aufbewahre, habe ich aber die mittlere obliterirte Portion sogar als wirkliches, platt rundliches, bis dahin noch nicht gesehenes Ligament (а), das einerseits in die Vena intercostalis superior (с), andererseits in die Vena posterior atrü sini- stri (f) überging, erhalten gefunden. Bei einem 50jährigen Manne nemlich nimmt die Vena intercostalis superior sinistra (c) aus den vier oberen Spatia intercostalia die Venae intercos- tales auf. Sie communicirt durch die Vena hemiazyga superior (d), welche die Venae inter- costales aus den nächst unteren vier Spatia intercostalia aufnimmt, mit der Vena hemiazyga inferior. Die Vena intercostalis superior sinistra verläuft von der Communication mit der Vena hemiazyga superior mit ihrer transversal bogenförmigen, 1 Zoll 10 Lin. langen Por- tion vor dem Arcus aortae vor- und medianwärts, biegt sich dann unter einem abgerundeten rechten Winkel nach aufwärts um und mündet mit ihrer 1 Zoll 4 Lin. langen, 1!/, Lin. dicken verticalen Portion in die Vena anonyma sinistra (b). Von diesem Winkel der Vena intercostalis superior simistra entsteht die mittlere obliterirte Portion der Vena cava superior sinistra primitiva als platt rundlicher Strang (а). Dieser Strang steigt vor dem Ligamentum arteriosum, dann vor und seitlich von der Arteria pulmonalis sinistra zum Pericardium herab. Nach einem Verlaufe von /, Zoll durchbohrt er vor der Arteria pulmonalis sinistra das fibröse Blatt des Pericardium, gelangt dann in die Pericardialfalte (.) und setzt sich in deren unterem Ende ohne Grenze in die offene und 8 Lin. lange Vena posterior ай sini- stri (f) fort. Letztere Vene mündet in den fast 2 Zoll langen Sinus communis venarum car- diacarum (e). Der Strang ist 2'/, Zoll lang, ausserhalb des Pericardium 1'/, Millim. breit und /,— 7, Mill. dick, in der Pericardialfalte 17, Mill. breit und — 1 Mill. dick. Die an ihrer oberen Portion zum verticalen Endstücke des Stammes der Гепа intercostalis superior sinistra, an ihrer mittleren Portion zu einem starken wahren Ligamente und an ihrer un- teren Portion zur Vena posterior ати sinistri und zum Sinus communis venarum cardiaca- rum metamorphosirte Vena cava superior sinistra primitiva hätte in diesem Falle somit eine Länge von 6 Zoll 4 Lin. gehabt, falls sie persistirt hätte. ÜEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 41 Bei den Säugethieren kommt ausser den offenen und verschlossenen Resten der Vena сага superior sinistra primiliwa, welche beim Menschen beobachtet werden, noch eine an- dere Art offener Reste vor. Bei gewissen metamorphosirt sich nemlich die obere Portion dieser Vene zu einem Faden oder diese Portion verschwindet ganz, während dem ihre mitt- lere und untere Portion d. i. der dem ganzen Ductus Cuvicri sinister zukommende Abschnitt offen bleibt und zum Endstück der Vena hemiazyga + Sinus commmnis venarum cardiaca- rum sich umbildet. Bei mehreren Embryonen von Sus scropha, welche von der Schnauze zur Schwanzspitze 4 Zoll lang waren, fand ich die Vena cava superior sinistra primitiva noch vor. Bei mehreren anderen Embryonen von demselben Thiere, welche eine Länge von 6— 6/, Zoll hatten, und bei einem 7 Zoll langen Embryo von Cervus Alces hatte sich die mittlere und untere Portion der Vena cava superior sinistra primitiva bereits in die permanente Vena hemiazyga und in den Sinus communis venarum cardıacarum umgebildet, während dem die obere Portion derselben spurlos verschwunden war. Durch Mannigfaltig- keit in der Metamorphose der Vena cava superior sinistra primitiva in deren Reste fand ich aber Cavia besonders merkwürdig. Bei Cavia verläuft an jeder Seite des Bruststückes der Wirbelsäule eine Vene. Die rechte Vene nimmt die Venae intercostales dextrae auf, krümmt sich über der rechten Lungenwurzel nach vorn und mündet in die Vena cava supe- rior. Sie ist /, —1 Lin. vor ihrer Mündung dick. Ob sie auch die Venae intercostales in- feriores sinistrae aufnimmt oder nicht, konnte ich mit Sicherheit nicht ausmittein. Sie ist die Vena azyga. Die linke Vene nimmt sicher eine ganze Reihe Venae intercostales supe- riores sinistrae auf, krümmt sich über der linken Lungenwurzel nach vorwärts, und biegt sich unter einem Winkel bald nach aufwärts, bald nach abwärts um. Ist ersteres der Fall, so mündet ihr 4—6 Lin. langes Endstück in die Vena anonyma sinistra; geschieht aber letzteres, so steigt sie vor der linken Lungenwurzel im Pericardium zum Atrium sinistrum hinab, verläuft an dessen hinterer Seite weiter abwärts und senkt sich oberhalb der Vena coronaria magna sens. strict. in den Sinus communis venarum cardiacarum. Sie mündet, wie ich an 9 vor mir liegenden Exemplaren sehe, ôfterer (7 mal) in die Vena anonyma sinistra, seltener (2mal) in den Sinus communis venarum cardiacarum. Ueber der linken Lungen- wurzel hat sie nur einen Durchmesser von ne Lin., nimmt aber von da in den Fällen mit Einmündung in den Sinus communis venarum cardiacarum rasch an Weite zu, die an der Stelle, bevor sie sich in letzteren einsenkt, 1 Lin. beträgt. In den Fällen mit Einmündung in die Vena anonyma sinistra entsteht vom Umbiegungswinkel in die vertical aufwärts stei- gende Endportion entweder ein platter Faden von der Breite bis /, Lin. (6mal), oder ein feines Gefässchen (1 ша]), welches ich unten bei der Duplicität der Vena cava superior be- schreiben werde. Der Faden verläuft wie das Gefässchen in der Pericardialfalte eingehüllt und ganz so wie die Endportion der linken Vene bei ihrer Mündung in den Sinus commu- nis venarum cardiacarum. Der Faden inserirt sich an den Anfang des Sinus communis ve- narum cardiacarum an derselben Stelle, an welcher das Gefässchen in diesen mündet oder geht in die Vena posterior atrü sinistri über (2 mal). Die Länge des Fadens und Gefäss- Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIlme serie. 6 42 WENZEL GRUBER, chens variirt von 4—8 Lin. In den Fällen mit Einmündung der Vene in den Sinus com- munis venarum cardiacarum geht vom Umbiegungswinkel derselben in ihre vertical aufwärts steigende Endportion bald ein Faden zur Vena anonyma sinistra ab (1 mal) bald nicht (1 mal). Dieser Faden war in dem einen Falle bei einem starken alten Thiere 8 Lin. lang. Diese linke Vene, welche sich sonach wie die Vena hemiazyga bei anderen Thieren in den Sinus communis venarum cardiacarum ergiesst, hat daher entweder die Bedeutung einer Vena in- tercostalis superior oder einer Vena hemiazyga (wenigstens superior) oder einer Vena azyga sinistra, obgleich Bardeleben von ihr keine Notiz nimmt und Cavia nur eine Vena azyga bei völligem Mangel einer Vena hemiazyga zuschreibt. Die Vena cava superior sinistra pri- mitiva bei Cavia kann sich somit auf viererlei Art metamorphosiren: 1) Zur rudimentär persistirenden Vena cava superior sinistra, indem sie in ihrer gan- zen Länge offen bleibt, wie angegeben werden wird. 2) Zum Endstücke der Vena intercostalis superior sinistra oder Vena hemiazyga (azyga sinistra) und zum Sinus communis venarum cardiacarum, indem der ganze dem Ductus Ou- ет sinister angehörige Abschnitt offen bleibt, der Abschnitt aber, welcher der Vena jugu- laris zukommt, ein solider Faden wird. 3) Zu denselben, aber bei völligem Verschwinden des Abschnittes, welcher der Vena jugularis entspricht. 4) Endlich und meistens oben zum Endstücke der Vena intercostalis superior sinistra oder zur Vena hemiazyga (azyga sinistra) bei deren Einmündung in die Vena anonyma si- nistra, unten zum Sinus communis venarum cardiacarum oder zn diesem und zur Vena poste- rior ига sinistri, und in der Mitte zu einem beide verbindenden Faden, indem der Ab- schnitt, welcher der Vena jugularis angehört, und die Endportion von dem Abschnitte, der dem Ductus Cuvieri sinister entspricht, offen bleibt, während dem die obere Portion des letzteren Abschnittes in einen soliden Faden, in einer längeren oder kürzeren Strecke, ver- wandelt wird. Fassen wir das zusammen, was über die offenen und verschlossenen Reste nach Obigem bekannt ist, zu welchen sich die Vena cava superior sinistra primitiva beim Menschen und den Säugethieren metamorphosirt, so ergiebt sich Folgendes: 1) Die obere Portion der Vene, welche aus dem Endstücke der Vena jugularis si- nistra unter dem Abgange des transversalen Astes sich entwickelt und bis gegen die linke Lungenwurzel reicht, wird entweder das Endstück der Vena intercostalis superior sinistra oder das der Vena hemiazyga (azyga sinistra), falls diese Venen in die Vena anonyma sinistra sich öffnen; oder ein Faden, Streifen; oder verschwindet völlig. 2) Die mittlere Portion derselben, welche aus dem oberen Abschnitte des Ductus Cuvieri sinister sich entwickelt und vor der linken Lungenwurzel liegt, wird entweder ein Faden, Streifen, welcher die untere Portion bald erreicht bald nicht, oder ein förmliches Ligament, wie bis jetzt nur Imal beim Menschen von mir beobachtet wurde; oder bei manchen Säugethieren der obere Theil des vor der linken Lungenwurzel absteigenden und USBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 43 in den Sinus commumis venarum cardiacarum sich mündenden Endstückes der Vena hemi- azyga; oder vergeht ganz. 3) Die untere Portion derselben, welche aus dem unteren Abschnitte des Ductus Cuvieri sich entwickelt und am Herzen liegt, wird mit ihrem oberen, am Atrium sinistrum herabsteigenden Theile entweder die Vena posterior atrii sinistri, oder selten ein Faden oder Streifen, oder bei manchen Säugethieren der untere Theil des Endstückes einer in den Sinus communis venarum cardiacarum mündenden Vena hemiazyga, mit ihrem unte- ren transversalen, im Sulcus atrioventricularıs liegenden Theile immer der Si- nus communis venarum cardiacarum. | Anmerkung. Ganz ausnahmsweise, und bis jetzt, meines Wissens, nur eiumal beim Menschen von Le Cat — Hist. de l’acad. roy. des sc. ann. 1738. Paris 1740. 4°. р. 44 — beobachtet, vergeht von der Vena cava superior sinistra primitiwa nur die im Sul- cus atrioventricularis gelagerte Portion, während dem ihre übrige, allergrösste Portion offen bleibt und sich ganz sonderbarer Weise zum Stamme der Venae cardiacae metamorphosirt. Die Stelle, in welcher dieses Falles gedacht wird, lautet wörtlich: «М. le Cat, demonstra- teur royal et chirurgien de l'Hôtel Dieu de Rouen, a dit à Vacademie que dans un enfant de huit jours il avoit trouvé les veines coronaires reunies dans un seul tronc, qui, sans penétrér dans l'oreillette droite, зе jettoit dans la veine souclavière gauche.» In Erwägung nun, dass 1) der Sinus communis venarum cardiacarum beim Menschen und den Säugethieren, mit einer einfachen und rechts gelagerten Vena cava superior, aus der Vena cava superior sinistra primitiva und entfernter aus dem Ductus Cuvicri sinister sich entwickelt, und der immer vorkommende offene Rest der im Sulcus atrioventricularis des Herzens gelagerten Portion der Vena cava superior sinistra primitiva ist; 2) derselbe ähnlich musculöse Wände besitzt, wie die ihm entsprechende Portion der Vena cava superior sinistra im Falle ihrer Persistenz zeitlebens; 3) derselbe alle die Venae cardiacae, welche sich nicht unmittelbar in das Atrium dex- trum öffnen, aufnimmt, wie die ihm entsprechende Portion der Vena cava superior sinistra: 4) sein Ostium in das Atrium dextrum und die Ostia der in ihn mündenden Venae car- diacae durch Valvulae bald geschützt sind bald nicht, wie das Ostium der Vena cava supe- rior sinistra in das Atrium dextrum und die Ostia der Venae cardiacae in die Vena cava superior swmistra; 5) derselbe in seinem Verlaufe eben so wenig Valvulac aufweiset, wie die Vena сага superior sinistra in ihrem Stamme, während doch die Stämme der Venae cardiacae wenig- stens bei manchen Säugethieren in ihrem Verlaufe Valvulae besitzen'): !) Ueber die musculösen Wände der Vena cava supe- | Тепае cardiacae, und über den Mangel der Valvulae in rior sinistra, über die Aufnahme der Venae cardiacae ' ihrem Stamme sieh unten bei der Duplicität der Vena von derselben, über die Valvula an ihrem Ostium und | cava superior. die Valvulae an den Ostia der in dieselbe mündenden 6* 44 WENZEL GRUBER, so muss der Sinus communis venarum cardiacarum 1) die Fortsetzung der Vena posterior atrü sinistri, wenn diese auch noch so klein ist, oder die Fortsetzung der die Vena coronaria magna fast immer an Durchmesser übertref- fenden Vena hemiazyga bei manchen Säugethieren sein, weil beide Venen ebenfalls offene bei manchen Säugethieren mit deutlich musculösen Wänden versehene Reste der Vena cava superior sinistra primitiva sind, nicht aber die Fortsetzung der musculöse Wände ent- behrenden Vena coronaria magna, mag diese dem Sinus communis an Weite auch fast gleich kommen; 2) die Bedeutung eines von der Dilatation der Vena coronaria magna und der Venae cardiacae überhaupt unabhängig entstandenen, aber zur Aufnahme des Blutes derselben bestimmten Behälters (Sinus communis venarum cardiacarum) haben, dessen Bildung durch die Nothwendigkeit bedingt wurde, das früher der Vena cava superior sinistra primitiva zu- geführte und von dieser abgeführte Blut der Herzenssubstanz bei deren Vergehen zu sam- meln und unmittelbar in das Atrium dextrum abzuführen, weil es mit dem übrigen, sonst noch der Vena cava superior sinistra primitiva zugeführten Blute, welches bei deren Vergehen durch den zur Vena anonyma sinistra umgebildeten transversalen Ast der Venae jugulares in die permanente Vena cava superior geleitet wird, nicht mittelbar durch diese Vene, also auf einem anderen Wege, in das Atrium dextrum abgeführt werden konnte. Die mehrmals erwähnte und von J. Marshall') «Vestigial- Fold of the Pericardium» genannte Pericardialfalte, welche aus einer Duplicatur des serösen Blattes des Pericar- dium besteht, nebst Bindegewebe, Fett, kleinen Gefässen und Nervenzweischen, den Rest der mittleren Portion der Vena cava superior sinistra primitiva enthält, kommt beim Menschen und bei den Säugethieren vor. Diese Pericardialfalte kommt nach Marshall beim Menschen constant vor. Sie verhält sich nach ihm zum Reste der obliterirten Vena cava superior sinistra primitiva auf ähnliche Weise, wie das Ligamentum suspensorium hepatis zur obliterirten Vena umbilicalis. Fr. W. Theile”) hat 9 Jahre vor Marshall dieser Pericardialfalte beim Menschen als einer queren, halbmondförmigen, zwischen der Theilungsstelle der Arteria pulmonalis und dem Atrium sinistrum ausgespannten Falte, die ihren freien Rand nach links kehrt, erwähnt. Dieselbe war daher der Aufmerksamkeit der Anatomen keineswegs entgangen und schon vor Marshall bekannt. Allerdings erhielt sie erst durch die von Marshall nachgewie- sene Beziehung zu den Resten der Vena cava superior simistra primitia eine Bedeutung. — Ich sah sie beim Menschen vom 4monatlichen Embryo aufwärts, verschieden gross, in der Regel gut entwickelt, ausnahmsweise auf eine Leiste reducirt oder sogar ganz ver- wischt. Durchaus ganz constant ist sie somit nicht. Dieselbe ist nach Marshall?) bei den Säugethieren, deren er nur wenige untersucht hat, weniger deutlich als beim Menschen, aber leicht zu sehen bei Simia, Canis und Felis. 1) Op. cit. p. 146. menschlichen Körpers. Leipzig 1841. p. 39. 2) S.Th.v. Sömmerring, Lehre von den Gefässen des 3) Op. cit. р. 152. ÜEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 45 — Ich habe nur bei Simia die Pericardialfalte ähnlich beschaffen und zwischen der Ar- teria pulmonalis und dem Atrium sinistrum ausgespannt gefunden, wie beim Menschen. Die Falte enthielt wie beim Menschen in ihrem freien Rande den Rest der Vena cava superior sinistra primitiva. Bei anderen Thieren sah ich sie als schmale Falte oder Leiste, welche vor der Arteria pulmonalis sinistra etc. herabstiegen, aber niemals zwischen der Theilung der Arteria pulmonalis in ihre Aeste und dem Atrium sinistrum eingeschoben ge- lagert waren; oder öfters ganz verwischt. IV. Duplicitat der Vena cava superier. A. Bei dem Menschen. a) Bei Doppelmissbildungen. A. Haller'), J. Fr. Meckel?), Неззез), Wirtensohn‘), J. С. L. Barkow°) und wohl noch Andere haben Fälle von Duplieität der Vena cava superior an einem der Kör- per bei Doppelmissbildungen mitgetheilt. b) Bei einfachen normal gebauten oder missgebildeten Körpern. I. Varietät. Die Vena cava superior dextra mündet in das Atrium dextrum oder in die rechte Ab- theilung eines Atrium commune (unicum) des Herzens; die Vena cava superior sinistra aber in das Atrium sinistrum oder in die linke Abtheilung eines Atrium commune. 1. Fall von Büttner-Weese (1745, 1819)°). Weibliches, mit Æctopia cordis behaftetes, sonst aber wohlgebildetes, 34 Stunden nach der Geburt (1745) verstorbenes Kind. 1) Opera minora. Tom. III. Lausannae 1768. 4 Cap. XXIX. p. 102. 2) Deduplieitatemonstrosa. Hal. etBerol.1815. Fol. p.84. 3) Monstri bicipitis descr. anat. Berol. 1823. р. 21. Tab. II. Diss. — Steht mir nicht zu Gebote, aber eitirt: bei Otto — Lehrb. 4. pathol. Anat. Ва. I. Berlin 1830. p. 347. Nr. 13. — und bei Barkow — Monstra anima- lium duplieia. Tom. IT. Lipsiae 1836. 4. р. 137. — 4) Duorum monstrorum duplicium deser. anat. 1825. 4. p. 22. Diss. — Steht mir nicht zu Gebote, aber citirt: bei Otto und Barkow. 5) Monstra animalium duplicia. Tom. I. Lipsiae 1828. 4. Sect. I. Cap. II. p. 15. les ) Chr. Gottl. Büttner, Anat. ae pra Kö- le u. Leipzig 1769. 4. No. V. p.36. 2 Taf. (4 Fig.) In der anat. Beschreibung p. 46—51 keine Erwähnung der Duplicität der Vena cava superior. — Joh. Gottl. Walter. Museum anat, Tom. I. Berolini 1805. 4. р. 125. No. 826. — Carl Weese, De cordis ectopia. Berol. 1819. p.30. Diss. c. tab. VI. Neue Untersuchung dieses Falles, Nachweis der Duplicität der Vena cava superior. Steht mir nicht zu Gebote, aber bei G. Breschet «Mem. sur Vectopie du coeur» Repert. génér. d’anat. et de physiol. Tom. II. P. 1. Paris 1826. р. 13. Von Otto unter den Fällen mit Einmündung der Vena cava superior sinistra | ш das Atrium dextrum wohl unrichtig angeführt? 46 WENZEL GRUBER, 2. Fall von Ring (1805)!). Einjähriges Mädchen mit Mangel des Septum atriorum cordis. 3—4. Fall von G. Breschet (1826)?). 1. Fall. 1 Monat alter Knabe. Herz mit einem Ventrikel und zwei mit einander weit communicirenden Atria. Verlauf des Aortenbogens über den Bronchus dexter. Zahlreiche andere Missbildungen. 2. Fall 6 Wochen alter Knabe. Herz mit einem Ventrikel und einem mit zwei Auriculae versehenen Atrium. Andere Missbildungen. Die Venae cavae superiores commu- niciren hinter dem obersten Theile des Sternum durch einen Querast, welcher zwei Ve- nae subthyreoideae und eine Vena thymica aufnimmt. 5. Fall von G. Martin (1826)3). 1Y, Monate altes Kind. Anomalie der Lage des Herzens und der grossen Arterien- stämme. Verkehrte Lage des Magens und Mangel der Milz. Herz mit einem Atrium und zwei Ventrikeln. Unmittelbare Einmündung des Stammes der Venae hepaticae in das Herz. Jede Vena cava superior mit Aufnahme einer Vena azyga etc. 6. Fall von W. Gruber (1846)‘). Weibliches 8 Tage altes Kind. Verlauf des Aortenbogens über den Bronchus dexter. Sonst wohlgebildet. 7. Fall von Valleix (1852)°). Männliches 8 Tage altes Kind. Ausser einer doppelten Hasenscharte äusserlich keine Deformität. Unregelmässige Transposition der Organe von rechts nach links. Herz mit Mangel des Septum atriorum und unvollständigem Septum ventricolorum, daher mit einem zwei Auriculae besitzenden Atrium commune und zwei mit einander communicirenden Ven- trikeln. Rudimentärer und mit dem Atrium nicht unmittelbar communicirender Ventriculus pulmonalis. Mangel der Milz. 8. Fall von H. Luschka (1863)°). Neugeborenes Kind. Einmündung der Vena cava superior sinistra in das Atrium si- nistrum zwischen der Wurzel der Auricula und den Venae pulmonales sinistrae. Und wohl noch andere Fälle. 1) Medic. and Physic. Journ. London 1805. Vol. XII. | chirurgicale. Tom. Il. P. 1. Paris 1826. 4. р. 7—9. Pl. I. p. 120. Mit 2 Fig. — Steht mir nicht zu Gebote, aber bei | Fig. 1.; p. 9—11. Pl. I. Fig. A. J. Marshall: «On the development of the great ante- 3) Bull. de la soc. anat. de Paris ann. 1. 1826. 2. édit. rior veins in man and mammalia» Philos. Transact. Lon- | Paris 1841. p. 39—43. don 1850 P. 1. p. 161. erwähnt. (Marshall will an dem 4) Anat. Mittheilungen. Gefäss-Nerven-Muskelanoma- im St. Thomas - Hospitale aufbewahrten Präparate die | lien. Fremde Körper. — Vierteljahrschrift f. prakt. Heil- Vena cava superior sinistra in die dem Atrium dextrum | kunde Bd. IX. Prag 1846. р. 87. Fig. № entsprechende Portion des Atrium commune geöffnet ge- 5) Bull. de la soc. anat. de Paris ann. 9. 1834. 2. edit. funden haben.) Paris 1852. p. 264. 2) Mém. sur l’ectopie de l’appareil de la circulation et 6) Anatomie des Menschen. Bd. I. Abth. 2. Tübingen particulièrement sur celle du coeur. — Répert. génér. | 1863. p. 439. d’anatomie et de physilogoie pathologiques et de clinique | ÜEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ЕТС. 47 I. Varvetät. Die Vena cava superior dextra verläuft und mündet wie die Vena cava superior nor- maler Fälle; die Vena cava superior sinistra steigt vor der linken Lungenwurzel zum Atrium sinistrum hinab, krümmt sich unter den Venae pulmonales sinistrae zum lateralen Theile der hinteren Seite desselben, zieht an dieser schräg abwärts zum hinteren linken Theil des Sulcus atrioventricularis, verläuft in diesem mit ihrer Endportion, welche die Venae car- diacae aufnimmt, transversal nach rechts, und mündet mit dem Ostium des Sinus communis venarum cardiacarum (oder der Vena coronaria magna auct.) in das Atrium dextrum oder in die rechte Abtheilung eines Atrium commune, oder ausnahmsweise in die Vena cava inferior. | 1) Frühere Beobachtungen. 1. Fall. Präparat im Museum des St. Thomas-Hospitales sub No. 1178'). Injicirtes und getrocknetes Herz eines Erwachsenen. Die Vena cava superior st- nistra ist enger als die Dextra, mit Ausnahme des intra-pericardialen Theiles, welcher sehr ausgedehnt ist. Ihre weite Oeffnung im Atrium dextrum hat am oberen und rechten Rande eine schmale Leiste, aber keine Valvula Thebesü. Die Vena cava superior dex- tra öffnet sich auf normale Weise und nimmt an gewöhnlicher Stelle die normal grosse Vena azyga auf. Der transversale Communicationsast zwischen beiden Venae cavae superiores ist angedeutet, seine sichere Existenz nicht nachweisbar. Die Vena cardiaca media öffnet sich unmittelbar in das Atrium dextrum. Die Vena coronaria scheint eng ge- wesen zu sein. Eine schmale perforirte Valvula Eustachii ist zugegen. Das Präpasat ist nach South’s Angabe eines der ältesten des Museums. Nach Marshall ist es deshalb möglicher Weise das, welches Cheselden mit folgenden wenigen Worten beschrieben hat: «A heart with the vena azygos inserted into the right auricle, and the descending cava co- ming round the basis of the heart, above the aorta and pulmonary vessels, to enter the auricle at the lower part with the ascending cava.» Philos. Transact. 1713 Vol. XX VIII. р. 282. Zwischen dem am Praparate Vorgefundenen und dem Berichte existirt aber in Beziehung der Endigung der Vena azyga ein Widerspruch. № 2. Fall von Ph. Ad. Böhmer (1752)?). 11 Jahre alter Knabe. Mit Duplicität der Vena cava superior auch Duplicität der Vena azyga. 3. Fall von Murray (1781)°). 60 Jahre alte, mit Scoliosis behaftete Frau. 1) Bei Г. Marshall ор. cit. р. 161. 3) Beschreihnng einer ganz sonderbaren Stellung und 2) Observ. rar. anat. Fasc. I. Halae-Magdeburgicae 1752. | Vertheilung der oberen Blutader (Vena cava superior) des Fol. Praef. р. XII. No. XX. (In Kürze erwähnt.) — Spä- | vorderen Herzohres. — Neue Abhandlungen 4. kônigl. ter beschrieben und abgebildet von Theune, Diss. de | schwed. Akademie d. Wissenschaften f. а. Monate Okto- confluxu trium cavarum in dextro cordis atrio. Halae1763. | ber, November u. December 1781. A. d. Schwedischen у. 4. e. tab. aen. — Steht mir nicht zu Gebote, aber von | A. J. Kästner. Bd. II. Leipzig 1784. 8. p. 283. Tab. Meckel und Otto als hierher gehörig angegeben. NI VIT 48 WENZEL GRUBER, Das Herz ist sehr gross, dessen Auricula dextra viel kleiner und weniger runzlich als gewöhnlich. Die Fossa ovalis liegt höher. Unter dieser neben dem Septum in der hinteren Wand des Atrium dextrum über dem Ventrikel befindet sich die Oeffuung der Vena cava superior sinistra, an deren unterem und vorderem Rande das Horn der Valvula Eustachii sich inserirt. Ueber dieser Valvula unter und hinter dem linken Rande dieser Oeffnung liegt eine kleinere an der Stelle des Ostium der Vena coronaria magna. Die Vena subclavia und jugularis interna dextra bilden die Vena cava superior dextra. Diese nimmt eine Vena mammaria, phrenica, dann eine bronchialis oder thymica und die Vena azyga auf. Sie hat denselben Verlauf wie die normale Vena cava superior, mündet wie diese und ist kaum ”, so gross wie die Vena cava inferior. Die Vena subclavia und jugularis interna sinistra vereinigen sich zur Vena cava superior sinistra. Diese steigt links vom Aortenbogen vor der Arteria pulmonalis sinistra und den Venae pulmonales sinistrae vertical abwärts, krümmt sich dann plötzlich so, dass sie eine transversale Stel- lung zum Herzen erhält, begiebt sich in den Sulcus atrioventricularis und verläuft im linken Theile desselben zum Atrium dextrum. Dieselbe ist ausserhalb des Herzbeutels etwas kleiner als die Dextra, nimmt innerhalb an Durchmesser zu und wird im Sulcus atrioven- tricularis so dick wie die Vena pulmonalis. Sie nimmt die Vena cordis media auf und mün- det durch eine grosse Oeffnung an der hinteren und linken Seite des Atrium dextrum unter der Fossa ovalis. Die Vena coronaria magna fehlt. Die Venen, welche längs dem vorderen Herzensrande und auf der platten Fläche des Herzens verlaufen, sammeln sich in einen ganz kleinen Ast, welcher unter und hinter der Oeffnung der Vena cava superior sinistra mit der oben angegebenen kleinen Oeffnung in das Atrium dextrum mündet. (War wohl die Vena coronaria dextra. Ref.) 4. Fall von С. Е. Niemeyer (1814)!). Missgebildeter Foetus. Die Vena cava superior sinistra öffnet sich in die Vena cava inferior?. 5. Fall von Béclard und J. Cloquet (1816)?) Herz mit zwei Venaegcavae superiores, aber keinem’ anderen Bildungsfehler von einem 26jährigen Manne. Die Vena cava superior dextra nimmt den Platz der gewöhnlichen Vena cava supe- rior ein, verläuft vertical abwärts und öffnet sich an der oberen Seite des Atrium dextrum. Sie ist weniger voluminös als die Sinistra, nimmt aber die Vena subclavia, jugularis interna und externa auf. Die Vena cava superior sinistra ist ein beträchtlicher Stamm, welcher, ausser der 1) Singularis in foetu puellari recens edito abnormitatis 2) «Vice de conformation du coeur» -— Bull. de la faculté exemplum. Cum tab. aen II. Halae 1814. 4. р. 7. — Steht | de médecine de Paris et de la Société établie dans son mir nicht zu Gebote, aber bei: J. F. Meckel (Lehrb. d. | sein. 1816. Nr. V. p. 115—117. im Journal de médecine, pathol. Anat. Bd. II. Abth. 1. Leipzig 1816. р. 125) und | chirurgie, pharmacie etc. par Leroux. Tom. XXXVI. Pa- bei: A. W. Otto (Lehrb. d. pathol. Anat. Bd. I. Berlin | ris Juin 1816. 1830. p. 347. Note 15.). UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE САВОТАСАЕ ЕТС. 49 Vena subclavia, jugularis interna und externa, noch die Venae thyreoideae inferiores, die grosse Vena intercostalis sinistra und andere Aeste aufnimmt. Dieselbe verläuft zuerst ho- rizontal, dann vor dem Aortenbogen und links von der Theilung der Arteria pulmonalis vertical abwärts, sie passirt hernach unter der Auricula sinistra an die hintere Seite des Atrium sinistrum, wo sie wieder horizontal verläuft, zur linken Seite des Atrium dextrum sich begiebt und in dasselbe durch eine weite, klappenlose Oeffnung mündet. Diese Oeff- nung liegt links von der Vena cava inferior, rückwärts von der Fossa ovalis, die sie von der Oeffnung der Vena cava superior dextra in einer Distanz von mehr als 1 Zoll separirt. Die Venae cardiacae münden durch 3 deutliche Oeffnungen in den hinter dem Atrium sinis- гит befindlichen horizontalen Theil der Vena сага superior sinistra. 6.—9. Fall vou J. Fr. Meckel (1805—1818)'). 1. Fall. Neugeborenes Mädchen, welches ausser einem ansehnlichen Fortsatze an der oberen Fläche der rechten Seite der Leber keine Abweichung aufweiset. Die Vena cava superior sinistra (Subclavia sinistra) mündet in der Kreisfurche des Herzens mit der Oeffnung der Vena coronaria magna auct. in das Atrium dextrum. 2.—4. Fall. Aehnliche Fälle, die er aufbewahrt, aber nicht selbst gefunden hatte. Geschlecht, Alter etc.? 10. Fall von Aug. Carl Bock (1822)?). Missgebildeter, männlicher, Smonatlicher Fötus. Spaltung der vorderen Körperfläche mit aus der Bauch- und Brusthöhle hervorhän- genden und von einem häutigen, durchscheinenden Sacke umgebenen Verdauungsorganen und Herzen. Deforme obere Extremitaeten mit Defecten. Mangel des vorderen Theiles des Diaphragma zwischen dem Herzen und der Leber. Eiförmiges Herz in einem sehr dünnen Herzbeutel, mit dem unteren Umfange in der oberen, vertieften Fläche der Leber gelagert. Das Herz mit zwei Ventrikeln und einem Atrium. Das Septum ventriculorum an der Herzkammerbasis von einer Oeffnung, durch welche die Ventrikel communicireu, durch- bohrt. Ursprung der Aorta aus dem rechten Ventrikel und Ursprung der Arteria pulmona- lis hinter der Aorta aus beiden Ventrikeln. Das Septum atriorum durch den ”, Lin. hohen, oberen Sckenkel einer niedrigen Falte angedeutet, welche gleich über dem Scheidewand- zipfel der Valvula tricuspidalis sich erhebt, dann sich spaltet und jenen Schenkel nach hinten und oben abschickt, einen anderen unteren aber zur Mündung der Vena cava in- ferior sendet, welche keine Valvula Eustachii aufweiset. Existenz nur einer rechten und einer linken Vena pulmonalis, welche in die linke Abtheilung des Atrium münden. Vorkom- men zweier Venae cavae superiores, wovon jede aus der Vereinigung der Vena sub- 1) Deutsch. Arch. f. а. Physiologie Bd. IV. Halle u. | einen ununterbrochenen Spalt der Brust- und Unterleibs- Berlin 1818-p. 479.; J. Chr. Reil’s Arch. +. d. Physiol. | höhle hervor liegen und die übrigen Gliedmassen deform Bd. VI. Halle 1805 p. 549.; Lehrb. d. pathol. Anat. Bd. | sind». — In L. Cerutti’s path.-anat. Museum. H. IH. II. Abth. 1. Leipzig 1816 p. 125. Leipzig 1822 р. 37. Taf. XVI. u. XVII. — Bei J. Mar- ?) «Beschreibung eines achtmonatlichen Fötus, an | shall (Op. eit.p.160) fälschlich als ein Fall von einem welchem das Herz und die Verdauungsorgane durch | Erwachsenen angeführt. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIlme série. 7 50 WENZEL GRUBER, clavia und jugularis der entsprechenden Seite gebildet wird. Die Dextra mündet an der Stelle der Vena cava superior gewöhnlicher Fälle, hier in die rechte Abtheilung des Atrium gegenüber der Vena cava inferior. Die Sinistra steigt links abwärts, nimmt die Vena azyga (sinistra), am Herzen dessen Vena media auf und mündet in die rechte Abtheilung des Atrium hinter und unter dem unteren Schenkel jener niedrigen Falte, welche das ru- dimentäre Septum atriorum, als ihren oberen Schenkel, abgiebt. Vorkommen nur einer Ar- teria umbicialis (sinistra). Mangel der Vena coronaria magna cordis. Existenz zweier Ve- nae ventriculi dextri cordis mit unmittelbarer Einmündung in das Atrium dextrum. 11.—13. Fall von W. Otto (1824)!). Drei Missgeburten, unter welchen eine männliche hemicephalische. Die Vena cava superior sinistra (jugularis thoracica sinistra) krümmt sich um das Atrium sinistrum herum und mündet von hinten in das Atrium dextrum. 14. (3.) Fall von G. Breschet (1829)2). Erwachsener. Die Vena cava superior sinistra, nachdem sie das Herz erreicht hat, begiebt sich transversal in einen Sulcus, um das Atrium dextrum zu erreichen. 15. Fall von Serres (1830)3). 63 Jahre alter Mann. Die ungewöhnliche Vene (Vena cava superior sinistra) mün- det hinten und unten in das Atrium dextrum. Beobachtet im «Amphitheätre des höpitaux» von Anderen. 16. Fall von Houston (1831). Erwachsener. Präparat im Musenm des «College of Surgeons» in Dublin. 17. Fall von A. Velpeau (1834)°). Ihm demonstrirt in den Secirsälen der «Ecole pratique». Geschlecht, Alter, Stelle der Einmündung? 18. Fall von L. Marchessaux (1837)°). 72 Jahre alte Frau, am 26. December 1836 in die «Salpetriere» aufgenommen, am 2. Februar 1837 an Pneumonie gestorben. Völlige Versetzung der Organe, also auch des Herzens. Lungenherz nach links, Kör- perherz nach rechts gelagert, Aorta an der Herzbasis rechts durch die Arteria pulmonalis 1) Neue seltene Beobachtungen z. Anat., Physiol. u. | de conjugaison du système sanguin. — Annal. des sc. na- Pathologie. Sammlung II. Berlin 1824. 4. р. 69. über | tur. Tom. XXI. Paris 1830. р. 24. zwei Fälle; Lehrb. d. pathol. Anat. Bd. I. Berlin 1830 p. 347. Note 13. über den dritten, aus der Sammlung von Morgenbesser und Hagen herrührenden Fall sub No. 2874. im Verzeichnisse der anat. Präp.-Sammlung d. kön. anat. Institutes zu Breslau. 1826, 8. p. 59, wo über das männliche, hemicephalische Kind keine Beschreibung existirt. 2) Recherches anat., physiol. et pathol. sur le systeme veineux. Paris 1829. Fol. p. 2. Note 1. 3) Anat. transcendante. IVe Mém. Loi de symétrie et 4) Catalogue of the museum of the College of Surgeons. Dublin Vol. Г. p.58. В. 6. 92. bei Marshall р. 160, 162. Keine Beschreibung. 5) Traité сотр. d'anat chir. Зе. édit. Bruxelles 1834. p. 146. 6) Transposition compléte des organes; division du tronc brachio-céphalique gauche immédiatement après sa nais- sance, simulant deux troncs isolés; existence de deux vei- nes-caves supérieures. — Arch. général. de médecine. 3e Ser. Tom. I. Paris 1838. Revue générale p. 346. UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ЕТС. 51 von hinten her und schräg von links nach rechts gekreuzt etc. Die Venae subclaviae ver- binden sich nicht zur gewöhnlichen Vena cava superior, sondern verlaufen getrennt und parallel neben einander in der Richtung der Vena cava superior zwischen den Lungen zu dem Herzen. Sie gehen auch durch das fibröse Blatt. des Herzbeutels getrennt an die hintere und obere Partie des Atrium dextrum, das durch Transposition zum linken gewor- den ist. Eine Art Sporn trennt die Oeffnungen im Atrium. 19. Fall von William Sharpey (vor 1844)'). Erwachsener. Die Venae innominatae, anstatt sich zu dem einfachen Stamme der Vena cava superior zu vereinigen, münden getrennt in das Atrium dextrum. Die Vena cava superior dextra (innominata dextra) verläuft wie die normale Vena сага superior. Die Vena cava superior sinistra (innominata sinistra), nachdem sie einen schmalen transversalen Ast zur Vena cava superior dextra abgegeben hat, welcher den Verlauf der Vena innominata sinistra verfolgt, steigt vertical vor der linken Lungenwurzel abwärts, wendet sich um die linke Seite des Herzens gekrümmt zur hinteren Seite desselben und mündet verbunden mit der Vena coronaria magna in das Atrium dextrum. 20.— 21. Fall von John Marshall (1849)?). 1. Fall. Mann, 56 Jahr alt, der nie an einer Herzkrankheit gelitten hatte. Das Herz ist etwas grösser. Die Vena сага superior dextra ist kleiner als die ge- wöhnliche Vena cava superior, verläuft aber wie diese und mündet auf dieselbe Art in das Atrium dextrum. Die Vena cava superior sinistra ist etwas länger als die Dextra, ist aber, so weit sie im Herzbeutel liegt, sehr dilatirt. Zuerst liegt sie vor der Carotis commu- mis sinistra und Subclavia sinistra, dann vor dem Aortenbogen. In der Höhe des oberen Randes der Arteria pulmonalis sinistra durchbohrt sie die fibröse Schicht des Herzbeutels und steigt vor der Wurzel der linken Lunge zur Seite des Atrium sinistrum, unmittelbar hinter dessen Auricula, abwärts. Unter der unteren Vena pulmonalis sinistra krümmt sie sich nach rückwärts, läuft dann schief abwärts und rechts in den Sulcus atrioventricularis und öffnet sich mit einer weiten Mündung links und vor der Vena cava inferior an der Stelle der Vena coronaria magna auct. in das Atrium dextrum. So weit sie im Suleus atrioventricularis liegt, sind ihre Wände ausgezeichnet musculös. Die Muskelfasern verlaufen grösstentheils eirculär. Beide Venae cavae superiores sind nicht weit unter der Stelle der Vereinigung der Vena jugularis mit der Vena subclavia zur Vena cava superior der entsprechenden Seite durch einen queren Communicationsast verbunden, der nicht halb so dick ist, wie eine Vena jugularis. Die Vena cava superior dextra nimmt, wie die normale, die Vena azyga auf. Die Vena cava superior sinistra empfängt 17, Zoll unter der Einmündung des queren Com- municationsastes gleich über der linken Lungenwurzel die kleine Vena azyga sinistra, im 1) Bei Rich. Quain The anatomy of the arteries of the 2) On the development of the great anterior veins in Man human body. London 1844. 4. p. 372,432. Atlas Fol. Plate | and Mammalia ete. — Philosophical Transactions of the 58. Fig. 9 et 10. (Präparat im Museum f. menschl. Anat. | Royal Society of London. London 1850. Part I. 4. р. 162 im University-College in London.) | — 164. Auf Pl. VI. Fall 1 abgebildet. 7% 52 | WENZEL GRUBER, Sulcus atrioventricularis die Vena coronaria posterior und media cardiaca. Im Verlaufe der Vena cava superior sinistra giebt es keine Klappen, wohl aber feine an der Einmündung der Venae cardiacae, unter welchen die der Vena coronaria die grösste ist. Ihre Mündung im Atrium ist oben, unten und rechts zwar mit einem schwachen Rande, aber mit keiner Valvula Thebesii versehen. Die Valvula Eustachii ist klein, perforirt, ihr linkes Horn er- reicht nicht den Rand der Fossa ovalis. 2. Fall. Herz von einem Mädchen von 4—5 Jahren, dem Auctor von Dr. В. Daw- son Harling präsentirt. Nur der untere Theil der Vena cava superior sinistra erhalten. Die Vena cava superior sinistra nimmt im Sulcus atrioventricularis die Vena co- ronaria und noch eine Hauptvene auf, welche an ihren Mündungen mit je einer Klappe versehen sind. Die Mündung der Vena cava superior sinistra im Atrium dextrum ist durch einen scharfen Rand begrenzt. Die Valvula Thebesii und Eustachii fehlen. 22. Fall von Chassaignac (1852)!). Präparat von Cruveilhier demonstrirt. Die Vena cava superior dextra mündet auf gewöhnliche Weise. Die Vena cava superior sinistra aber steigt vor dem unteren Theile des Aortenbogens abwärts, biegt sich dann plötzlich rechtwinklig um, um hinter dem Atrium sinistrum horizontal nach rechts zu laufen und in dem unteren und hinteren Theil des Atrium dextrum sich einzu- münden. 23. (2.) Fall von W. Gruber (1859)2). Weibliches Kind, wohl genährt, ohne cyanotische Färbung, ohne äusserliche Defor- mitäten, aber mit Staphyloma corneae beider Augen. Mochte eine längere Zeit nach der Geburt gelebt haben. Das Gehirn; der Speisekanal, die Leber, die Milz, das Pancreas; die Respirations- organe, die Glandula thyreoidea und Thymus; die Harnwerkzeuge mit Ausnahme einer zu . tiefen Lage beider Nieren, namentlich der rechten; und die Geschlechtstheile verhalten sich normal. Das Herz hat eine mehr entwickelte rechte als linke Hälfte, 2 Atria und 2 Ventrikel. Die Atria communiciren durch das Foramen ovale, die Ventrikel durch eine Spalte und Lücken miteinander, in Folge völligen Defectes des Septum ventriculorum (oben) und rudi- mentären Vorhandenseins desselben in Gestalt eines Muskelbalkennetzes (unten). Das linke Atrium ist vom linken Ventrikel wegen Mangel des Ostium atrioventriculare sinistrum ab- geschlossen. Das Atrium dextrum zeigt am linken Ende seiner hinteren Wand 6 Lin. von der Mündung der Vena cava superior dextra entfernt, an der Stelle des Ostium für den Si- nus communis venarum cardiacarum die Mündung der Vena cava superior sinistra. Die Val- vula Eustachi fehlt. 1) Bei Cruveilhier — Traité d’anat. deser. 8e édit. | de l’Acad. Imp. des sc. de St. Pétersbourg. УПе Ser. Tom. Tom. III. 1852. p. 19. II. No. 2. Besonderer Abdruck. St. Petersburg, Riga, 2) Missbildungen. I. Sammlung. Mit VIII Tafeln. Mém. | Leipzig 1859. 4. Artikel IV. p. 21 — 25. Tab. III. Fig. 1. л № UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ЕТС. ts] Die Aorta entspringt aus dem linken Ventrikel. An ihrem Dulbus über dem rechten vorderen Sinus Valsalvae giebt sie die einzige Arteria coronaria cordis ab, welche der Dextra gewöhnlicher Fälle entspricht. Sie existirt nur als Aorta ascendens, die mit der Arteria pulmonalis in keiner Verbindung steht und in die Carotis dextra und sinistra sich theilt. Die Arteria pulmonalis communis entspringt aus dem rechten Ventrikel, bildet einen Bogen über dem Bronchus sinister und setzt sich als Aorta descendens fort. Ueber ihrem Ursprunge '/, Zoll giebt sie die Arteria pulmonalis dextra und sinistra, von diesen 9 Lin. weiter rückwärts von der rechten Seite des Endes ihres Bogens aber beide Arteriae subclaviae ab, wovon die Dextra hinter dem Oesopkagus und der Trachea vorbei nach rechts verläuft. Die Vena cava superior und die Vena azyga sind doppelt. Die Vena cava su- perior dextra verläuft und mündet wie die Vena cava superior gewöhnlicher Fälle. Sie nimmt die Vena azyga dextra auf. Die Vena cava superior sinistra steigt schief median- wärts hinab. Sie liegt auf der linken Seite des Arcus der Arteria pulmonalis communis, später vor der Arteria pulmonalis sinistra und den Venae pulmonales sinistrae an dem late- ralen linken Theile der hinteren Seite des Atrium sinistrum hinter seiner Auricula, krümmt sich dann um den Stamm beider Venae pulmonales sinistrae zum medialen Theile der hin- teren Seite des Atrium sinistrum, verläuft an dieser im Sulcus atrioventricularis quer nach rechts und mündet in das linke Ende der hinteren Wand des Atrium dextrum. Sie nimmt die Vena azyga sinistra auf, die über dem Bronchus sinister und über der Arteria pulmona- his sinistra einen Bogen bildet. Die Venae iliacae communes vereinigen sich erst in der Gegend des gemeinschaftlichen Astes für die Arteria hepatica und mesenteria superior zur ‚Vena сага inferior. 24. Fall von Г. Heppner (1863)'). Weiblicher, 7 monatlicher (?), hemicephalischer Foetus. Die Vena cava superior dextra verhält sich wie die Vena cava superior gewöhn- licher Fälle, und nimmt die Vena azyga auf. Die Vena cava superior sinistra steigt auf bekannte Weise links herab, begiebt sich in den linken hinteren Theil des Sulcus atrioven- tricularis und endiget als Vena coronaria magna auct. in das Atrium dextrum. Die Venae cavae superiores sind durch einen schmalen trsnsversalen Communicationsast mit- einander vereiniget. Anmerkung. Bei Thom. Bartholin?) ist von einem Falle die Rede, der wahr- scheinlich auch hierher gehört. Die Stelle darüber lautet: « Insignis ille Prosector A. Fal- coburgius in dissectione humana nobis olim monstravit venam cavam adhuc aliam И similem, quam pro altera cava habebat». — Ant. Portal?) erwähnt J. С. Dewille, der die Dupli- 1) «Ein Fall von Bildungshemmung des Mesenterium 2) Hist. anat. rarior: Cent. II. Hafniae 1654. 8. min. und Rudiment der Vasa omphalo-enterica». St.-Petersbur- | Hist. 84. р. 322—323. ger medic. Zeitschrift. Jahrg. 1863. Bd.IV. p. 297. 3) Cours d’anat. med. Tom. III. Paris 1804. 4. p. 365. Note 2. 54 WENZEL GRUBER, cität der Vena cava superior gesehen haben soll. Eine Beschreibung fehlt, sowie die An- gabe der Schrift, in der Dewille’s Fall verzeichnet ist. — In einem Falle von Rosen- thal') vereinigten sich beide Venae cavae superiores kurz vor ihrem Eintritte in das Atrium dextrum, hatten aber hier getrennte Mündungen. Dieser Fall scheint nicht hierher zu ge- hören. Beide Venen waren wohl nur lange separirt gebliebene Venae innominatae. — ‚ А. W. Otto”) eitirt noch A. С. Hesselbach — Beschreibung der path. Präparate, welche an der k. anat. Anstalt in Würzburg aufbewahrt werden. Giessen 1825. 8. p. 229 — und Wehrde — Diss. anat.-pathol. de monstro rariore humano, Halae 1826. 8. p. 11 — mit Fällen von Duplicität der Vena cava superior und Einmündung der Sinistra in das Atrium dextrum, ohne eine Beschreibung zu geben. Mir steht weder das Original, noch irgend ein Auszug bei einem anderen Auctor zu Gebote. Ich weiss daher nicht, ob Wehrde’s Fall wirklich hierher zn rechnen sei, oder nicht, und ob Hesselbach’s Fall in der That einem Erwachsenen angehört habe, wie J. Marshall — Op. cit. p. 160 — anführt, oder nicht?). 2) Neue Beobachtungen. 25.—927. Fall von W. Gruber (1863). 1) (3.) Fall. Weiblicher Embryo im 5. Monate. Hygromata eystica congenita occipitis, cervicis etthoracis. Duplicität der Vena cava superior und transversaler Communicationsast zwischen beiden Venae cavae superiores. (Tab. I. Fig. 2.) (Bei meinen Untersuchungen über den Sinus communis venarum cardiacarum etc. un- ter einer Reihe in Spiritus aufbewahrter Embryonen aus meiner Sammlung im Mai 1863 gefunden.) Länge des Körpers vom Scheitel zur Ferse — 7%, Zoll, desselben vom Scheitel zum Steisse = 57, Zoll, desselben vom Scheitel zur Schulter = 2%, Zoll; Länge der oberen Extremität vom Acromion zur Spitze des Mittelfingers — 3 Zoll 3 Lin., der unteren Extre- mität von der Spitze des Trochanter major bis zur Ferse 3 Zoll. Am Hinterkopfe und Nacken liegen symmetrisch zwei grosse, und an der Brust hier und da kleinere Geschwülste unter der Haut. Sie bilden begrenzte, geschlossene, mit 1) Abhandlungen a. 4. Gebiete 4. Anat., Physiol. u. | Bd. IV. Berlin 1845. р. 408.) nebenbei gedenkt. Ge- Pathologie. Berlin 1824. р. 150. — Steht mir nicht zu Gebote, aber bei Otto (Lehrb. d. pathol. Anat. p. 347. Note 15); bei Marshall (op. cit. p. 161). ?) Lehrb. 4. pathol. Anat. р. 347. Note 13. 3) Während des Druckes dieser Abhandlung fand ich noch einen in der Literatur verzeichneten Fall von Du- plieität der Vena cava superior. Es ist dies der Fall, dessen Prosector Herberg in seiner Abhandlung: «Ueber die Ein- nnd Austrittspunkte der Blutgefässe an der Schädeloberfläche und über deren Einfluss auf diese Ge- fässe.» (Journal f. Chir. u. Augenheilk. v. Ph. Fr. Wal- ther u. Fr. Aug. Ammon, Bd. XXXIV. о. Neue Folge ! trocknetes Gefässpräparat im Museum d. med.- chir. Akademie in Dresden. Die Venae anonymae legen ihren Weg von einander getrennt in das Atrium dextrum zurück. Die rechte geht als Vena cava supe- rior an der gewöhnlichen Stelle in das Atrium ein, die linke dagegen geht senkrecht auf der linken Seite des Herzens (soll heissen a. d. h. S. der linken Vorkammer. Ref.) herab, und läuft hinter der Spitze (?? soll heissen im Sulcus atrioventricularis. Ref.) nach rechts herüber, um mit der Vena cava inferior gemeinschaftlich (??) in das genannte Atrium einzumünden. Geschlecht, Alter? UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 55 einer Flüssigkeit angefüllte Säcke. Die Wände der Säcke sind beträchtlich dick und be- stehen aus verdichtetem Bindegewebe. Die Säcke sind durch Bindegewebe mit der Haut inniger, mit der Muskulatur und der Beinhaut der Knochen des Hinterkopfes lockerer ver- einiget. Ihre innere Fläche ist glatt und scheint mit einem Pflasterepithelium bekleidet gewesen zu sein. Die in den Säcken enthaltene Flüssigkeit ist in Folge von Maceration durch lange Aufbewahrung trübe, flockig geworden. In den flockigen Bestandtheilen der- selben sind unter dem Microscope Epitheliumreste und Cholestearinkrystalle zu erkennen. Die Geschwülste sind Hygromata cystica congenita. Die Hygromata cystica occipitis et cervicis sind durch eine Furche in der Medianlinie schon äusserlich, unter der Haut in der Tiefe durch das Ligamentum nuchae voneinander geschieden. Jedes reicht zur Occipital- fontanelle, auf den hinteren Theil des Os parietale und zum Ohre aufwärts, zur Schulter abwärts, und, seitlich von dem М. sternocleidomastoideus bedeckt, zu den Halsgefässen vorwärts. Das rechte Hygroma besteht aus einem oberen kleineren am Hinterkopfe liegen- den und aus einem unteren grossen am Nacken gelagerten Hauptfache. Das obere Haupt- fach besteht wieder aus 3—4 Nebenfächern. Die beiden Hauptfächer sind voneinander abgeschlossen. Das linke Hygroma besteht ebenfalls aus zwei solchen Hauptfächern. Diese communiciren aber miteinander. , Jedes dieser Hygromata ist in verticaler Richtung 27, Zoll lang, in transversaler und sagittaler Richtung 17, Zell breit und dick. Es sind zwei Venae cavae superiores vorhanden, welche in der obern Brustapertur durchzeinen transversalen Communicationsast miteinander vereiniget sind. Die Vena cava superior dextra (A) hat einen ähnlichen Verlauf, wie die Гепа cava superior normaler Fälle, und mündet auf gleiche Weise wie diese in das Alrium dex- trum. In ihrem Verlaufe beschreibt sie einen mit der Convexität medianwärts gerichteten Bogen. Sie entsteht aus der Vereinigung der Vena subclavia (c.) und Vena jugularis interna dextra (b.). 1— 1%, Lin. unter ihrem Anfange, also nicht vis-à-vis der Einmündung der Vena subclavia, und etwas unter der an ihrer vorderen Wand sich einmündenden Venu mammaria interna dextra (@.) nimmt sie an ihrer medialen Wand das rechte Ende des transversalen Communicationsastes auf. Ueber der rechten Lungenwurzel, und bevor sie das Pericardium durchbohrt, empfängt sie die Vena azyga. Dieselbe ist 6 Lin. lang und 1%, Lin. dick. Die Vena cava superior sinistra (В.) entsteht aus der Vena subclavia (c') und Тена jugularis interna sinistra (b'). Sie steigt vor der Arteria subclavia sinistra, vor dem Arcus aortae und dem Ductus arteriosus Botalli und links von diesen, dann vor der Arteria pulmo- nalıs sinistra, den Venae pulmonales sinistrae und dem Bronchus sinister, also vor der lin- ken Lungenwurzel, zum Atrium sinistrum hinter dessen Auricula abwärts, krümmt sich unter den Venae pulmonales sinistrae von oben und links nach rechts in den hinteren Theil des Sul- cus atrioventricularis des Herzens, verläuft in diesem transversal nach rechts und mündet in das Atrium dextrum, links vom Ostium der Vena cava inferior und unter diesem, mit dem Ostium des Sinus communis venarum cardiacarum gewöhnlicher Fälle. Etwa 1 Lin. unter 56 ‚ WENZEL GRUBER, ihrem Anfange nimmt sie an ihrer medialen Wand das linke Ende des transversalen Com- municationsastes auf neben der an ihrer Wand sich ôffnenden Vena mammaria interna si- nistra (и); noch ®, Lin. tiefer senkt sich in sie die Vena intercostalis superior sinistra ein, welche mehrere Venae intercostales superiores aufnimmt und durch ein Aestchen mit der Vena hemiazyga superior communicirt; hinter und unter der Wurzel der Auricula sinistra empfängt ihre transversale, im Sulcus atrioventricularıs verlaufende Portion an deren An- fange die Vena coronaria magna, später die Vena posterior ventriculi sinistri und die Vena media cordis. Dieselbe ist 11 Lin. lang, wovon auf die im Sulcus atrioventricularis liegende Portion 37/, Lin. kommen. Bis gegen das Atrium sinistrum herab hat sie einen Durch- messer von 1 Lin., von da an nimmt sie an Weite zu und hat im Sulcus atrioventricularis einen Durchmesser von 1”, Lin. Der obere Theil der intrapericardialen Portion hängt in und an einer zwischen der Arteria pulmonalis und dem Atrium sinistrum ausgespannten Duplicatur des serösen Blattes des Pericardium, 4. 1. = in und an dem Ligamentum venae cavae superioris sinistrae. Der transversale Communcationsast (4. a.) zwischen beiden Venae cavae supe- riores verläuft unter einem mit der Convexität nach aufwärts gekrümmten Bogen von einer Vene zur andern. Er liegt über dem Pericardium hinter der Thymus und dem Manubrium sterni vor dem Arcus aortae, dem Ursprunge der Arteria innominata und Arteria carotis communis sinistra. An seinem oberen Umfange münden zwei Venae subthyreoideae (В. В’), 1", Lin. voneinander und 1% Lin. von jeder Vena cava entfernt. Die Vena subthygeoidea dextra ist die stärkere. An seinem unteren Umfange zwischen dem rechten und mittleren Drittel seiner Länge senkt sich eine Vena thymica ein (Y.). Derselbe ist 6 Lin. lang, am linken und mittleren Drittel seiner Länge '/, Lin., am rechten Drittel 7, Lin. dick, nimmt somit von links nach rechts an Weite ab. Aus der verschiedenen Weite dieses transver- salen, bei der Duplicität der Vena cava superior über die gewöhnliche Periode seines Ver- gehens hinaus bestandenen Astes lässt sich vielleicht vermuthen, dass der transversale Ast der Venae jugulares primitivae auch in allen Fällen seines wirklichen Verschwindens zur regelmässigen Zeit von rechts nach links vergehe. Die übrigen Organe verhalten sich normal. 2. (4.) Fall. Männliches neugeborenes Kind. Vena cava superior dextra und ihre Aeste die Vena innominata dextra und sinistra wie die Vena cava superior und die Venae innominatae normaler Fälle entwickelt. Schwache Vena cava superior sinistra. (Tab. I. Fig. 3.) (Bei meinen Untersuchungen über den Sinus communis venarum cardiacarum etc. am 18. Mai 1863 gefunden.) Die Vena cava superior dextra (A) verläuft und mündet wie die Vena cava superior gewöhnlicher Fälle. Sie entsteht wie die Vena cava superior normaler Fälle durch die Vereinigung beider Venae innominatae, und nimmt, 3", Lin. unter ihrem Anfange und be- vor sie das Pericardium durchbohrt, die 1Y,—1Y, Lin. dicke Vena azyga auf, welche in ÜEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 57 der Gegend des 9. Brustwirbels die Vena hemiazyga empfängt. Dieselbe ist 8 Lin. lang und 3 Lin. dick. Die Vena innominata dextra (a.) verhält sich normal. Sie nimmt ausser anderen Venen die Vena subthyreoidea dextra (@.) von dem rechten Lappen der Glandula thyreoidea uud knapp über ihrem unteren Ende die Vena mammaria interna dextra (.) auf, welche die Vena thymica dextra empfängt. Dieselbe ist 6 Lin. lang und 2 Lin. dick. Die Vena innominata sinistra (b.) verhält sich ebenfalls normal. Sie nimmt auf: von oben her und 2— 2, Lin. von ihrem rechten Ende die zweite und 1 Lin. dicke Vena subthyreoidea (В.), die mit zwei Aesten von den beiden Lappen der Glandula thyreoidea kommt und die Vena thymica media empfängt; an ihrer vorderen Seite und in der Mitte ihrer Länge die Vena thymica sinistra; an ihrer unteren Seite und 3 Lin. vom linken Ende die Vena cava superior sinistra. Dieselbe ist 10 Lin. lang; bis zur Aufnahme der Vena cava superior sinistra 2 Lin., später 2°, Lin. dick. Die Vena cava superior sinistra (B.) hat einen doppelt Sförmigen Verlauf. Sie steigt von der Vena innominata sinistra mit ihrer oberen extrapericardialen Portion late- ralwärts bogenförmig gekrümmt vor dem Ursprunge der Arteria carotis communis sinistra, vor dem Arcus aortae und dem Ductus arteriosus Botalli zum Pericardium herab. Nachdem sie vor der Arteria pulmonalis sinistra das fibröse Blatt des Pericardium durchbohrt und eine intrapericardiale Lage erhalten hatte, setzt sie mit ihrer mittleren Portion ihren Ver- lauf vor der Arteria pulmonalis sinistra, dann vor der Einsenkung der Venae pulmonales simistrae in das Atrium sinistrum und endlich am linken Umfange des letzteren, 2 Lin. rück- wärts von der Auricula bis zum Sulcus atrioventricularis in verticaler Richtung und ge- schlängelt fort. Sie ist mit dem oberen Theile dieser Portion im Rande der deutlichen und breiten Pericardialfalte — Ligamentum venae cavae superioris sinistrae enthalten, mit dem unteren Theile derselben vom serösen Ueberzuge des Atrium sinistrum bedeckt, dort me- dianwärts, hier lateralwärts schwach gekrümmt. Mit der unteren Portion endlich verläuft sie im hinteren Theile des Shlcus atrioventricularis zwischen dem Atrium sinistrum und Ven- triculus sinister transversal bogenförmig nach rechts, um sich mit dem Ostium des Sinus communis venarum cardiacarum unter dem Ostium der Vena cava inferior und links davon in das Atrium dextrum zu münden. In ihre obere Portion öffnet sich 4 Lin. unter dem Abgange von der Vena innominata sinistra die Ÿ, Lin. dicke Vena intercostalis superior si- nistra, welche mit einem stärkeren absteigenden und schwächeren aufsteigenden Aestchen, das mit der Vena hemiazyga zu communiciren scheint, Venae intercostales aus den 5 oberen Spatia intercostalia empfängt und über der linken Lungenwurzel nach vorwärts sich krümmt. Ihre untere transversale Portion nimmt an ihrem Anfange die Vena coronaria magna, später zwei Venae posteriores ventriculi sinistri und die starke Vena media cordis auf. Dieselbe hat eine Länge von 2 Zoll, wovon auf die obere extrapericardiale Portion 8 Lin., auf die mittlere intrapericardiale Portion 9 Lin. und auf die untere im Suleus atrioventricularis ge- lagerte Portion, die dem Sinus communis venarum cardiacarum der Norm analog ist, 7 Lin. Mémoires de l’Acad. Пар. des sciences, УПше serie. 8 58 WENZEL GRUBER, kommen. Von der 9 Lin. langen, mittleren Portion liegt ein 5 Lin. langes Stück im Ziga- mentum venae cavae superioris sinistrae und ein 4 Lin. langes Stück unter dem serösen Ueberzuge des Atrium sinistrum. An der oberen Portion, wo sie von der Vena innominata sinistra abgeht, ist sie 1/, Lin., wo sie das Pericardium durchbohrt, /, Lin. dick. An der mittleren Portion, so lange sie im genannten Ligamentum liegt, ist sie /, Lin., an einer An- schwellung über deren unterem Ende 1”, Lin., an diesem Ende selbst vor deren Ueber- gange in die nntere Portion 1Y,— 1’, Lin. dick. An der unteren Portion im Sulcus atrio- ventricularis ist sie am Anfange 1!/ Lin., am Ende 2 Lin. dick. Die Vena coronaria magna hat an ihrer Einmündung in letztere Portion einen Durchmesser von %/, Lin. Abgesehen von der Vena cava superior sinistra ist der äussere und innere Bau des Kindes normal. 3. (5.) Fall. Mann im Alter von 25 — 30 Jahren. Duplicität der Vena cava superior; linkseitige Vena azyga und rechtsei- tige Vena hemiazyga media. (Tab. I. Fig. 4.; Tab. U. Fig. 1., 2.) (Gefunden bei den Präparir-Uebungen am 16. Februar 1863.) Jede Vena cava superior entsteht durch die Vereinigung der Vena subclavia und Vena jugularis interna der entsprechenden Seite. Die Vena azyga liegt links, die Venae intercostales dextrae III.—VIII. vereinigen sich zur Vena hemiazyga media, welche rechts gelagert ist. Die Vena cava superior dextra (Tab. I. Fig. 4. A.) verläuft und mündet wie die Vena cava superior normaler Fälle. Dieselbe nimmt folgende Venen auf: 1) Die Vena vertebralis dextra, unterhalb der Vereinigung der Vena subclavia und jugularis interna dextra, an ihrer hinteren Wand. Diese empfängt die Vena intercostalis I. und ZI. und communicirt mit dem oberen Aste der Vena hemiazyga media. 2) Einen 3 Lin. starken Stamm (c.), zu dem sich die Vena mammaria interna dextra (В.) und die starke Vena subthyreoidea (a.) vereiniget, 1 Zoll unter ihrem Anfange an der vorderen Wand. Letztere wird gebildet: durch einen Ast vom rechten Lappen der Glan- dula thyreoidea, durch einen Ast vom linken Lappen derselben, und durch einen Ast aus einem feinen Venenplexus in einem Klumpen Fett und Bindegewebe (Y.). 3) Eine Vene, 1 Zoll über ihrem Eintritte in das Pericardium, an ihrer hinteren Wand. Diese empfängt: Venae mediastinales, Venae oesophageae, die Vena bronchialis dextra und communicirt mit dem oberen Aste der Vena hemiazyga media, wohl auch mit den Venae intercostales zur Vena vertebralis dextra. Die Länge der Vena cava superior dextra beträgt 3%/,—4 Zoll, wovon auf den extra- pericardialen Theil 27,—3 Zoll, auf den intrapericardialen Theil 1 Zoll kommt. Die Dicke derselben beträgt am extrapericardialen Theile 4 Lin., am intrapericardialen Theile 4 bis 51, Lin. | Die Vena cava superior sinistra (Tab. I. Fig. 4. B.; Tab. II. Fig. 1., 2. A.) steigt vor der Arteria subclavia sinistra, neben und vor der Arteria carotis communis sinistra, vor UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 59 dem Arcus aortae und links von ihm, und vor dem Ligamentum arteriosum zur Arteria pul- monalis communis fast vertical herab. Sie durchbohrt nun links von der Theilung dieser Arterie in ihre Aeste und links vom Ursprunge des Ligamentum arteriosum das fibröse Blatt des Pericardium und gelangt in dessen Höhle. Hier setzt sie ihren Verlauf vor der Arteria pulmonalis sinistra, vor den Venae pulmonales und an der linken Seite oder besser am lateralen linken Theile der hinteren Seite des Atrium sinistrum, 3— 4 Lin. rückwärts von der Wurzel seiner Auricula bis zu einer Stelle gegenüber dem untern Umfange der letzteren in verticaler Richtung fort; wendet sich dann unter den Venae pulmonales sinis- trae an die hintere Seite oder besser an den medialen Theil der hinteren Seite des Atrium sinistrum und verläuft an dieser über dem linken Theile der Basis des linken Ventrikels in schräger Richtung nach abwärts und rechts zum Sulcus atrioventricularis, begiebt sich zu- letzt in den hinteren Theil desselben zwischen dem Atrium sinistrum und Ventriculus si- nister und darüber am ersteren, um in ihm in fast transversaler Richtung von links und oben nach rechts zu ziehen, und mündet daselbst unter dem Ostium der Vena cava inferior und links davon neben dem Septum atriorum über dem Ostium atrioventriculare dextrum mit einem dem Ostium des Sinus communis venarum cardiacarum normaler Fälle analogen Ostium. Ihre intrapericardiale Portion bis zum Atrium sinistrum hängt an einem breiten, aus zwei Blättern des serösen Blattes des Pericardium bestehenden Ligamente. Die Vena cava superior sinistra nimmt folgende Venen auf: An ihrer extrapericardialen Portion. 1) Die Vena vertebralis sinistra unter der Vereinigung der Vena subclavia mit der Vena jugularis interna sinistra an der hinteren Wand. 2) Die Vena mammaria interna sinistra 6—7 Lin. tiefer an ihrer vorderen Wand lateralwärts. 3) Eine Vena pericardiaca an ihrer vorderen Wand medianwärts. 4) Andere feine Venenzweige. 5) Die Vena azyga (sinistra) 2—3 Lin. über der Durchbohrung des Herzbeutels an ihrer hinteren Wand (Tab. I. Fig. 4. d.; Tab. II. Fig. 1., 2. a.). Diese empfängt nach- stehende Venen: a) Die Vena intercostalis superior sinistra, zu der sich die 3 oberen Venae intercosta- les sinistrae vereinigen. b) Die Venae intercostales sinistrae IV.— ХТ. c) Die Vena hemiazyga media (dextra) in der Gegend des 6. Brustwirbels, welche einen kurzen, ungewöhnlich starken und hinter der Aorta gelagerten Stamm bildet, zu dem sich ein oberer, die Venae intercostales dextrae ПТ.—Т. aufnehmender Ast und ein unterer, die Venae intercostales dextrae VI.— VIII. empfangender Ast vereinigen. d) Einen Zweig der in die Vena hemiazyga media sich einmündenden Vena intercosta- lis dextra VII. e) Die Venae intercostales dextrae IX.— XI. * 8+ 60 WENZEL GRUBER, An ihrer transversalen und im Sulcus atrioventricularıs und darüber verlaufenden Portion. 6) Am Anfange dieser Portion und 8—9 Lin. von der Awricula sinistra entfernt, die Vena coronaria magna. (Tab. II. Fig. 1. b.) 7) An der unteren Wand derselben Portion und 4/,—5 Lin. weiter nach rechts die Vena posterior ventriculi sinistri,.die einen Ast empfängt, welcher der fehlenden Vena mar- ginalis ventriculi sinistri entspricht. (Tab. IT. Fig. 1. с.) 8) An derselben Wand noch 4 Lin. weiter nach rechts eine Vena posterior ventriculi sinistri accessoria. (Tab. П. Fig. 1. d.). 9) Endlich noch 5 Lin. weiter nach rechts an dem Ende derselben Wand die Vena media cordis. (Tab. II. Fig. 1. e.) f Die Länge der Vena cava superior sinistra beträgt — 5 Zoll 10 Lin., wovon auf die extrapericardiale Portion = 2 Zoll 10 Lin., auf die intrapericardiale Portion = 3 Zoll kommen. An der extrapericardialen Portion ist sie bis zur Aufnahme der Vena azyga sinis- tra—= 2 Zoll 3 Lin., von da bis zur Durchbohrung des Pericardium = 7 Lin. lang. An dem verticalen Theile der intrapericardialen Portion bis zu einer Einschnürung ist sie = + 1 Zoll, am schrägen Theile derselben von der Einschnürung bis zur Einmündung der Vena co- ronaria magna in den transversalen Theil = 6 Lin., am transversalen und im Sulcus atrio- ventricularis gelagerten Theile derselben endlich = 1 Zoll 6 Lin. lang. Die Dicke der extra- pericardialen Portion beträgt am Anfange = — 5Lin., über der Einmündung der Vena azyga = 4—4Y,Lin., unter dieser 5 Lin.; dieselbe der intrapericardialen Portion be- trägt am Anfange des verticalen Theiles = 5 Lin., gegen das Ende desselben — 6'/, Lin., an der Einschnürung zwischen dem verticalen und schrägen Theile = 6 Lin., am Ende des schrägen Theiles 9— 9", Lin., am transversalen im Sulcus atrioventricularis gelagerten Theile und zwar am Anfange nach Aufnahme der Vena coronaria magna = 11 Lin., 3 Lin. weiter an der Stelle der Einmündung der Vena posterior ventriculi sinistri = 14 Lin., darauf eine lange Strecke = 13 Lin., ganz am Ende = — 14 Lin. Am quer ovalen Ostium in das Atrium dextrum ist sie in verticaler Richtung 9 Lin., in transversaler Richtung — 1 Zoll weit. — Es ist somit die Vena cava superior sinistra um 1 Zoll 10 Lin. länger als die Vena cava superior dextra, welche wohl gleich so lang ist, wie die Vena cava superior + Vena innominata dextra normaler Fälle. Die Vena cava superior dextra und die extra- pericardiale Portion der Vena cava superior sinistra sind ähnlich dick. Das Endstück der | Vena cava superior sinistra ist um — /, dicker, als die Vena cava superior normaler Fälle. Die Vena cava superior sinistra erreichte eine grössere Weite, als die Vena cava superior _ dextra. Die Zunahme an Weite geht bei der Vena cava superior sinistra nicht gleichmässig allmälig vor sich. Bald unter ihrem Anfange bis zur Vena azyga ist sie enger als an erste- rem. Von da an bis zum Pericardium erweitert sie sich, verengert sich aber wieder an der Stelle der Durchbohrung des Pericardium. Innerhalb des Pericardium beginnt die Vene gleich weit wie das Ende der extrapericardialen Portion und nimmt bis zur Stelle, UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 61 an welcher der verticale Theil der intrapericardialen Portion in den schrägen übergeht, allerdings immer mehr an Durchmesser, aber nicht gleichmässig zu. Sie ist hier vielmehr vor dem unteren Theile der Arteria pulmonalis sinistra und oben vor den Venae pulmonales sinistrae zu einer Art sackförmiger Anschwellung ausgedehnt (Tab. H. Fig. 1. A. No. 1.). An einer Einschnürung am Uebergange des verticalen Theiles in den schrägen zeigt die Vene sich verengert (..). Am kurzen, schrägen Theile der intrapericardialen Portion (No. 2.) nimmt sie von der Einschnürung bis zur Einmündung der Vena coronaria magna rascher an Weite zu als früher. Nach Aufnahme der Vena coronaria magna erweitert sich die Vene an ihrem transversalen und im Sulcus atrioventricularis und darüber liegenden Theile noch mehr (No. 3). Die Weite nimmt daselbst anfänglich sehr rasch zu, so dass schon nach dem ersten linken Sechstel der Länge jenes Theiles die Vene ihren grössten Durchmesser er- hält, dann um ein Geringes ab, vor der Einmündung der Vene in das Atrium dextrum wie- der zu, an der Einmündung selbst wieder ab. Die Vena azyga sinistra und die Vena hemiazyga media dextra sind ungewöhnlich stark. Erstere hat vor der Aufnahme der letzteren, der Vena intercostalis sinistra IV. und der Vena intercostalis superior sinistra einen Durchmesser von 2 Lin., nach Aufnahme dersel- ben einen Durchmesser von 3'/, Lin. Aus einem Venenplexus in einem Klumpen Fett und Bindegewebe begiebt sich ein Zweig (Tab. I. Fig. 4. y.) zur Vena subthyreoidea (a.), die in die Vena сага superior dextra sich ergiesst. Von demselben Plexus entsteht ein Zweigchen (y'.), das in die Vena jugu- laris interna sinistra (a .) mündet. Ob beide Zweige miteinander communicirten, war nicht auszumitteln. Hätte die Communication dieser Zweige Statt gefunden, so würde man viel- leicht an die Existenz eines rudimentären transversalen Communicationsastes zwischen beiden Venae cavae superiores denken können. Der intrapericardiale Abschnitt der Vena cava superior sinistra besitzt ausgezeichnet musculöse Wände. Ich konnte zwischen dem serösen Ueberzuge vom Pericardium und der eigentlichen Venenwand zwei deutlich geschiedene Schichten, eine oberflächliche longitu- dinale oder schiefe und eine tiefe ringförmige unterscheiden. Die longitudinale Schicht setzt sich vom Atrium dextrum zum Atrium sinistrum fort und endiget am Uebergange des verticalen Theiles in den schrägen des intrapericardialen Abschnittes d. i. gleich über dem Atrium sinistrum. Diese Schicht scheint nur an der freien Wand der Vene unter dem serösen Blatie des Pericardium vorzukommen. Die ringförmige Schicht liegt unter ersterer unmit- telbar auf der Venenwand. Sie umgiebt das Venenrohr im ganzen Umfange und erstreckt sich bis zur Stelle, an der die Vene das fibröse Blatt des Pericardium durchbohrt, wo sie plötzlich, wie abgeschnitten, endiget. Diese Schicht ist stärker als die longitudinale. Ueber die Valvulae der Venae cavae und anderer Venen kann ich Folgendes mit- theilen: Im Bulbus inferior jeder Vena jugularis interna kommen zwei Valvulae in der Art vor, wie sie auch in normalen Fällen zur Beobachtung kommen können. Die Valvulae der Vena 62 WENZEL GRUBER, dextra sitzen 4—6 Lin. über der Vereinigung derselben mit der Vena subclavia, die der Vena sinistra gleich über dieser Vereinigung. In der Vena dextra sitzt die-grössere hinten und lateralwärts, die kleinere vorn und medianwärts; in der Vena sinistra die grössere hin- ten und medianwärts, die kleinere vorn und lateralwärts. Die grössere Valvula jeder Vene ist 5 Lin., die kleinere 3/,—4 Lin. breit'). Die Vena cava superior dextra und sinistra haben in ihren Stämmen keine Valvulae. Am Ostium der ersteren fehlt eine Vaivula und am Ostium der letzteren (Tab. II. Fig. 2. А. 5.) sitzt, wie bei den normalen Fällen am Ostium des Sinus communis venarum cardia- carum, die Valvula Thebesi (+). Diese umgiebt den oberen und rechten Umfang dieses Ostium, ist halbmondförmig, an ihrem oberen linken Horne siebförmig durchbrochen, 1 Zoll lang, 2— 27, Lin. breit. Das obere linke Horn hängt durch einen Faden mit dem siebför- mig durchbrochenen Horne der Valvula Eustachii zusammen, welche am unteren Umfange der Vena cava inferior sitzt, lang, stark und 3 — 31/, Lin. breit ist. Die Vena azyga hat an ihrer Einmündung in die Vena cava superior sinistra eine -Valoula. Die Venae cardiacac, welche in den transversalen Endtheil der Vena cava superior si- nistra münden, haben theils Valvulae, theils nicht. So hat die Vena media, deren Ostium 17, Lin. von der Valvula Thebesii entfernt liegt, an diesem keine Valvula (Tab. IT. Fig. 2.e.). Die Vena posterior ventriculi sinistri hat am vorderen Umfange ihres Ostium, das 3 Lin. nach rechts entfernt vom Ostium der Vena coronaria magna liegt, eine halbmondförmige, 1/, Lin. breite Valvula (ß.). Von den 3 zwischen dem ersteren und dem letzteren liegenden Ostia, wovon eines der Vena posterior ventriculi sinistri accessoria (‘.), die beiden anderen Venenästen aus der Substanz des Herzens angehören, hat das mittlere an seinem vorderen Umfange eine feine halbmondförmige Valvula (5.). Die Vena coronaria magna besitzt an ihrem Ostium eine aus zwei gegenüber stehenden Segmenten bestehende, also paarige Val- vula, deren vorderes rechtes Segment ”/, Lin., deren hinteres linkes Segment !/, Lin. breit und deren Spalte zwischen beiden Segmenten V,—Y, Lin. weit ist («.). An anderen Organen ist keine Abweichung von der Norm zu bemerken. 1) Gelegentliche Bemerkungen. Die Valvulae im | ler und Morgagni in beiden Venae, nach Portal nur Bulbus inferior der Venae jugulares internae hat Hiero- | in der Dextra vorkommen soll. Haller, Morgagni nymus Fabricius ab Aquapendente — Opera physica | und Portal unterscheiden eine vordere und hintere Val- anatomica. Patavii 1627. Fol. Art. « De venarum ostiolis» | vula. Fabricius bildete sie ab. Die Valvulae geriethen р. 3. et 6. Tab. I. A.; Opera anatomica' et physiologica. | später in Vergessenheit, aus der ich sie, mit Hamernjk, Lipsiae 1687. Fol. p. 151 et 153. Tab. I. A. — 1574 ent- | i. J. 1847 gerissen habe. — W. Gruber. Vier Abhandlun- deckt. Fr. Ruysch — Thesaurus anatomicus VII. Am- | gen a. d. Gebiete d. med.-chir. Anatomie. Berlin 1847. 8. stelodami 1726. 4. No. 69. р. 18. — scheint sie auch ge- | p. 30—37. — Ich beschrieb diese Valvulae in Hinsicht des kannt zu haben. A. v. Haller — Elementa physiologiae | Vorkommens, der Zahl, der Anordnung, der Stellung und Tom. I. Lausannae 1757. 4. р. 148. —; J. В. Morgagni | ihresEinflusses genau. Ich bewies, dass die Valvulaerechts — Epistolae anatomicae. Bassani 1764. Fol. XV. No. 39. | immer vorkommen, links aber öfters fehlen; rechts 1—3, р. 298. —; Ant. Portal — Cours d’anat. med. Tom. III. | links 1—2 zugegen sind; und in ihrer Stellung variiren. Paris 1804. 4. p. 351—352. — beschrieben sie ebenfalls. | Ich berichtigte und vervollständigte damit die Angaben Alle nahmen ein Paar an, das nach Fabricius, Hal- | der alten Anatomen. UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 63 Resultate. 1) Die Duplicität der Vena cava superior beim Menschen ist höchst wahrscheinlich seit mehr als 200 Jahren bekannt. 2) Die Zahl der bis jetzt bekannt gewordenen Fälle übersteigt selbst bei Mitrechnung der zweifelhaften Fälle und bei Zuschlag einer Summe für die in der Literatur vielleicht noch verzeichneten, mir unzugänglichen Fälle, kaum ein halbes Hundert. Trotzdem scheint ihr Vorkommen doch nicht so selten zu sein, weil bei geflissentlich vorgenommenen Unter- suchungen in dem von mir dirigirten Institute in kurzer Zeit 4 Fälle vorkamen. 3) Ihr Vorkommen beschränkt sich keineswegs auf die Monstra, sondern dehnt sich auch auf normal gebildete oder doch nur durch Krankheit von der Norm abweichend ge- staltete Körper aus. Rechnet man von den ersteren die Doppelmonstra ab, so ergiebt sich aus der Summe der sicheren Fälle, dass die Duplicität der Vena cava superior bei den Mons- tra in + д, bei den Nichtmonstra in — %, 4.1. bei den letzteren sogar häufiger vorkomme als bei den ersteren. 4) Die mit Duplicität der Vena cava swperior vorgekommenen, sehr seltenen oder doch ungewöhnlichen Bildungen sind: Bei Nichtmonstra: Hygromata cystica congenita (Gruber — 3. Fall); Mangel der Vena coronaria magna cordis (Murray). Bei Monstra: Hemicephalie (Otto — 1. Fall, Heppner); vordere Brust- und Bauchspalte mit Vorlage- rung des Herzens und der Verdauungsorgane (Bock); Ectopia cordis (Büttner-Weese); par- tielle oder totale Transposition der Organe (Martin, Valleix, Marchessaux); Herzfehler, die im Vorkommen eines einzigen Atrium (Ring, Breschet — 2. Fall, Martin, Valleix, Bock) oder eines einzigen Ventrikels (Breschet — 1. u. 2. Fall), in einem mehr oder weniger defecten Septum ventriculorum (Valleix, Marshall — 2. Fall, Gruber — 2. Fall, Bock); in Mangel einer unmittelbaren Communication des Ventriculus pulmonalis (Valleix) oder des Ventrieulus aorticus mit dem Atrium (Gruber — 2. Fall) bestanden; Milz-Mangel (Martin, Valleix); ungewöhnliche Gefässanomalien, als: Verlauf des Arcus aortae über den Bron- chus dexter (Breschet — 1. Fall, Gruber — 1. Fall), Existenz der Aorta als Aorta ascen- dens allein, die sich in die Arteria carotis dextra und sinistra theilt, während die Arteria pulmonalis communis, nach Abgabe der Arteria pulmonalis dextra und sinistra, der Arteria subclavia dextra und sinistra, wovon erstere hinter der Trachea und dem Oesophagus nach rechts verläuft, in die Aorta descendens sich fortsetzt (Gruber — 2. Fall), Existenz einer einzigen Arteria coronaria cordis (dextra) (Gruber — 2. Fall), hohe Vereinigung der Venae ihiacae communes zur Vena cava inferior (Gruber — 2. Fall), unmittelbare Einmündung des Stammes der Venae hepaticae in das Herz (Martin), Mangel der Vena coronaria magna cordis (Bock); Hemmungsbildung des Mesenterium und Rudiment der Газа omphalo-mese- raica (Heppner). f 5) Die Duplicität der Vena cava superior scheint häufiger beim männlichen Geschlechte als bei dem weiblichen vorzukommen. 6) Bei derselben entsteht in der Regel jede Vena cava superior aus der Vereinigung 64 WENZEL GRUBER, der Vena subclavia und jugularis interna der entsprechenden Seite; ganz ausnahmsweise aber die Dextra wie die Vena cava superior normaler Fälle aus beiden Venae innominatae, während die Sinistra einen Communicationsast zwischen der Vena innominata sinistra und dem Atrium dextrum cordis darstellt (Gruber — 4. Fall). 7) Bei derselben verläuft die Dextra wie die Vena cava superior normaler Fälle, und steigt die Sinistra vor der linken Lungenwurzel, daselbst in einem Ligamente eingehüllt, zum Herzen herab. Mündet sich dabei die Sinistra in das Atrium dextrum, so krümmt sich dieselbe unter den Venae pulmonales sinistrae zur hinteren Seite des Atrium sinistrum, steigt an dieser schräg zum Sulcus atrioventricularis herab und verläuft in diesem mit ihrer Endportion transversal nach rechts, die wie der Sinus communis venarum cardiacarum nor- maler Fälle, die Venae cardiacae aufnimmt. 8) Abgesehen von den Doppelmonstra mündet die Dextra immer in das Atrium dex- trum oder in die rechte Abtheilung eines Atrium commune; die Sinistra bald in das Atrium dextrum, bald in das Atrium sinistrum oder in die linke Abtheilung eines Atrium commune, bald und ganz ausnahmsweise in die Vena cava inferior (Niemeyer). Die Einmündung der Sinistra in das Atrium dextrum kommt viel häufiger vor als die in das Atrium sinistrum oder in die Vena cava inferior, da die Häufigkeit der ersteren Einmündungsart zu der der anderen Einmündungsarten sich verhält wie 26:9 = — 3:1. Die Einmündung der Sinis- tra in das Atrium dextrum kommt vorzugsweise bei wohlgebildeten Körpern, die derselben in das Atrium sinistrum vorzugsweise bei missgebildeten vor. Die Fälle mit Einmündung der Sinistra in das Atrium sinistrum, welche beim Kinde bis zum Alter 1 Jahres beobachtet wurden, schliessen längere Lebensfähigkeit aus, nicht aber die Fälle mit Einmündung der- selben in das Atrium dextrum, die beim Embryo, vom Alter im 5. Monate (Gruber — 3. Fall) aufwärts, beim Kinde und dem Erwachsenen bis zum Alter von 72 Jahren (Marches- saux) gesehen wurden. 9) Die Venae cavae superiores sind bisweilen durch einen transversalen Communica- tionsast, welcher der persistirende transversale Ast der Venae jugulares primitivae ist, oder ganz ausnahmsweise durch eine normal entwickelte Vena innominata sinistra (Gruber — 4. F.) vereiniget. Der transversale Communicationsast wurde mehr oder weniger entwickelt (Breschet — 2. F., Sharpey, Marshall — 1. F., Heppner, Gruber — 3. F.), oder zwei- felhaft vorhanden (Präparat i. Mus. d. St.-Thomas-Hospitales, Gruber — 5. F.) bei Ein- mündung der Vena сага superior sinistra in das Atrium sinistrum (Breschet — 2.F.) oder in das Atrium dextrum, bei Monstra (Breschet — 2. F., Heppner) oder Nichtmonstra, beim Embryo (Gruber — 3. F., Heppner), Kinde Breischet — 2. hr ) und Erwachsenen (Shar- pey, Marshall — 1. Е.) anpètE 10) Mit Duplicität-der Vena cava superior kann Duplicität der Vena azyga, wovon eine in die Dextra, die andere in die Sinistra der ersteren mündet (Martin, Böhmer, Gru- ber — 2. F., Marshall — 1. F.); oder eine Vena azyga dextra mit Einmündung in die Dextra und eine Vena hemiazyga sinistra mit Einmündung in die Vena azyga (Gruber — 4 F.); ÜEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 65 oder eine Vena azyga sinistra mit Einmündung in die Sinistra und wohl auch eine Vena hemiazyga dextra (Bock); oder eine Vena azyga sinistra mit Einmündung in die Sinistra und eine Vena hemiazyga media dextra (Gruber — 5. Fall) vorkommen. 11) Bei Duplicität der Vena cava superior und Einmündung der Sinistra in das Atrium dextrum kommt ganz ausnahmsweise eine Vena coronaria parva s. dextra cordis, welche sich unmittelbar in das Atrium dextrum öffnet (Murray), oder eine Vena media cordis, bei deren unmittelbarer Einmündung in das Atrium dextrum (Praep. im Mus. des St.-Thomas- Hospitales) vor. 12) Bei derselben kann am Ostium der Sinistra in das Atrium dextrum die Valvula Thebesii bald vorkommen (Gruber — 5. F.), bald fehlen (Béclard et Cloquet, Marshall — 1. u. 2. F.); und können an den Ostia der Venae cardiacae in die transversale und im Sul- cus atrioventricularis gelagerte Portion der Sinistra Valvulae angetroffen werden (Marshall — 1. u. 2. F., Gruber — 5. Е.) 13) Der intrapericardiale Abschnitt der Vena cava superior sinistra ist nicht nur an der im Sulcus atrioventricularis des Herzens gelagerten Portion (Marshall — 1. F.), son- dern in seiner ganzen Länge bis zur Stelle der Durchbohrung des fibrösen Blattes des Pe- ricardium hinauf ausgezeichnet musculös. Die vom Herzen kommenden Muskelbündel ver- laufen in zwei deutlich geschiedenen Schichten, in einer oberflächlichen longitudinalen und und einer tiefen ringförmigen (Gruber — 5. F.). B. Bei den Säugethieren. a. Normales Vorkommen. Abgesehen von den Vögeln und Crocodilen, welche bei einem durch ein vollständiges Septum atriorum et ventriculorum in zwei Atria und zwei Ventriculi geschiedenen Herzen zwei Venae cavae superiores aufweisen, giebt es auch eine Reihe Säugethiere, welche constant mit Duplicität der Vena cava superior begabt sind. Als damit versehen werden angeführt: Vespertilio unter den Chiroptera; Erinaceus und Sorex unter den Insec- twora; die Marsupialia nach Е. Home, Cuvier, Meckel, Owen u. A.; die Mehrzahl der Glires nach Cuvier, Meckel, Jones u. A.; die Monotremata überhaupt nach R. Owen'), oder doch Ornithorkynchus nach Home”), Ducr. de Blainville®), Meckel‘); und Elephas ? unter den Pachydermata nach (С. Cuvier”), Vulpian et Philipeaux. Nach Home‘) besitzt !) The Cyclopaedia of anatomy and physiology. Vol.II. 4) Ornithorhynchi parodoxi descriptio anatomica. Lip- London 1847. — Monotremata — p. 390. siae 1826. Fol. p. 32. ?) A description of the anatomy of the Ornithorhyn- 5) G. Cuvier, Vorlesungen über vergl. Anatomie, über- chus paradoxus. — Philos. Transact. of the royal Society. | setzt von J. Fr. Meckel. Th. IV. Leipzig 1810. р. 112.; London 1802. Part 1. 4. p. 74. Leg. d’anat. comp. 2e édit. Tom. VI. Paris 1839. р. 236. 3) Diss. sur la place que la famille des Ornithorhyn- 6) A description of the anatomy of the Ornithorhynchus ques ets des Echidnes doit occuper dans les séries natu- | Hystrix. — Philos. Transact. of the royal Society. Lon- relles. Paris 1812. 4. p. 21. | don 1802. Part 2. p. 352. Mémoires de ГАсай. Imp. des sciences, УПте serie. 9 66 WENZEL GRUBER, Echidna nur eine Vena cava superior. Home!) und Blainville?) haben Zutra unrichtig zwei Venae cavae superiores zugeschrieben. Die Vena cava superior dextra hat denselben Ver- lauf und dieselbe Mündung, wie die einfach vorkommende Vena cava superior bei anderen Säugethieren; die Vena cava superior sinistra steigt wie bei den Vögeln und Reptilien ab- wärts zum Atrium sinistrum, begiebt sich unter den Lungenvenen an die hintere Seite des- selben und verläuft im Swlcus atrioventricularis nach rechts zur linken Seite des Atrium dextrum, um sich in dasselbe ganz nahe dem Ostium atrioventriculare dextrum abgesondert von der Vena cava inferior, — oder gemeinschaftlich mit dieser (bei Ornithorhynchus und den Marsupialia nach Owen)?? —, zu öfinen. Die Vena coronaria magna cordis mündet sich in die Vena cava superior sinistra. Nach Meckel soll sich diese Vene beim Ornithorhynchus in das Atrium dextrum er- giessen; allein J. Marshall?) hat wohl Recht, wenn er es für wahrscheinlich hält, dass die beim Ornithorhynchus in das Atrium dextrum sich einmündende und von Meckel für die Vena coronaria magna genommene Vene nur eine Vena cardiaca posterior war, während erstere entweder verkleinert vorkam oder ganz fehlte. M. Mayer‘) unterscheidet beim Elephanten zwei Venae coronariae cordis, eine hintere grössere (= unserer Vena media) und eine vordere kleinere (= unserer Vena coronaria magna). Beide sollen ganz nahe (wohin?) oder gemeinschaftlich in das Atrium dextrum gemündet haben, was nach Vulpian et Philipeaux und auch nach meinen Beobachtungen wenigstens für die Vena coronaria magna bestimmt unrichtig ist. Beim Ornithorhynchus hat nach Blainville weder die Vena cava superior sinistra, noch die Vena cava inferior an ihrem Ostium eine Valvula. Nach Meckel hingegen hat bei diesem Thiere das Ostium der Vena cava superior sinistra und das der Vena cava inferior je eine grosse Valvula, das Ostium der Vena cava superior dextra sogar zwei, eine äussere und eine innere. Auch bei Echidna ist nach Owen das Ostium der Vena cava superior dextra und das der Vena cava inferior mit je einer Valvula versehen, das Ostium der Vena cava superior sinistra durch einen Fortsatz der Valvula Eustachii geschützt. Beim Elephanten kommt nach G. Cuvier’) eine spiralfürmig ge- wundene Valvula Eustachit und eine breite halbmondförmige Valvula am Ostium der Vena cava superior dextra Vor. Erstere geht längs der oberen Wand des Atrium dextrum in das linke und hintere Ende der letzteren über. Nach Rym. Jones?) liegt die Valvula Eusta- chii zwischen dem Ostium der Vena cava inferior und dem der Vena cava superior sinistra. Nach M. Mayer’) ist sowohl die Valvula Eustachii, als auch die Valvula Thebesii unmerk- lich?. Nach Vulpian et Philipeaux®) sitzen an den Ostia der drei Venae cavae zwei 1) Op. cit. Part 1. р. 74. Lec. d’anat. comp. p. 282. 2) Op. eit. p. 32. 6) The Cyclopaedia of anatomy and physiology. Vol. ПТ. 3) Op. cit. р. 152. London 1847. — Pachydermata — p. 872. +) Beiträge zur Anatomie des Elephanten und der übri- 7) L. с. gen Pachydermen. — Nov. Act. acad. Leop. — Carol. nat. $) Notes sur le coeur, la foie et les poumons d’un élé- curios. Tom. XXII. Vratislaviae et Bonnae 1847. p. 45. | phant (femelle). — Ann. des sc. natur. Zoologie. Tom. V. 5) G. Cuvier, Vorlesungen über vergl. Anatom. p. 41.; | Paris 1856. p. 192—198. UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 67 Valvulae. Die eine beginnt an der oberen Partie des Ostium der Vena сага inferior, um- giebt dessen äusseren und unteren Umfang, liegt über dem Ostium der Vena cava superior sinistra und endigt am Septum atriorum. Sie war an beiden Enden zugespitzt und hatte an dem 33jährigen weiblichen Thiere eine Länge von 18—19 Cent. und eine Breite bis 5 Cent. Die andere, welche die Gestalt eines liegenden $ hat, beginnt ebenfalls an der oberen Partie des Ostium der Vena cava inferior und in einer kleinen Distanz von der vo- rigen Valvula, umgiebt den inneren Umfang dieses Ostium, und entfernt sich davon 1 —2 Cent., biegt sich dann nach vorn um und umgiebt die innere Hälfte des vorderen Umfanges der Vena cava superior dextra. Die Venae cavae superiores können durch einen transver- salen Ast mit einander vereiniget sein, wie Meckel bei Ornithorhynchus und Stan- nius!) bei Lepus beobachtet hat. Bei Vespertilio, Erinaceus, einigen Glires, bei den Mar- supialia nach Owen?) empfängt jede Vena cava superior eine Vena azyga. Nach Owen gilt diess auch bei den Monotremata; nach Home und Meckel aber liegt beim Ornithorhynchus die Vena azyga an der linken Seite und die Vena hemiazyga an der rechten. Erstere nimmt letztere auf und öffnet sich in die Vena cava superior sinistra. Unter den bekannter Weise mit zwei Venae cavae superiores versehenen Säugethie- ren standen mir zur Untersuchung zur Verfügung: Vespertilio murinus (2), Erinaceus europaeus (2), Sorex araneus (1), Dasyurus Maugei (1), Macropus Denetti (1), Myoxus glis (1), Sciurus vulgaris (1) und auritus (1), Mus raitus (viele), Lepus timidus (1) und cu- niculus (2) und Elephas (1). Ausserdem habe ich unter den Insectivora bei Myogale mo- schata (mehrere) zwei Venae cavae superiores angetroffen. Was den Verlauf der beiden Venae cavae superiores, die Einmündung derselben und der Vena cava inferior in das Atrium dextrum anbelangt, habe ich nur Bekanntes gesehen. Dasselbe gilt wohl auch grösstentheils von dem, was ich über die Vena azyga und hemi- azyga kennen gelernt habe. Was ich aber bei diesen Thieren, namentlich beim Elephanten, über die Venae cardiacae, über den Klappenapparat derselben und jenen an den Ostia der Venae cavae ete. beobachtet habe, macht meistens Anspruch auf Neuheit, wie aus nachstehenden Mittheilungen erhellen wird: Bei Vespertilio murinus sah ich wie Andere jede Vena cava superior eine Vena azyga empfangen. Erinaceus besitzt nur eine Vena azyga sinistra, keine Vena hemiazyga. Dieselbe nimmt Venae intercostales dextrae und sinistrae auf und ergiesst sich in die Vena cava su- perior sinistra. In die transversale und im Sulcus atrioventricularis cordis gelagerte Portion der letzteren öffnen sich: immer die Vena media cordis an ihrem Ende knapp neben dem Ostium in das Atrium dextrum, und die Vena coronaria magna an ihrem Anfange; nicht immer die Vena posterior ventriculi sinistri an der Mitte der unteren Wand, die auch in das Ende der Vena coronaria magna münden kann. Eine Vena marginalis ventriculi sinistri !) Lehrb. 4. vergl. Anatomie d. Wirbelthiere. Berlin 2) The Cyclopaedia of anatomy and physiology. Уо1. Ш. 1846. p. 444. London 1847. — Marsupialia — p. 308. gr J 68 WENZEL GRUBER, sah ich nicht, wohl aber eine Vena marginalis ventriculi dextri, die sich hinter dem unteren Umfange der Wurzel der Auricula dextra unmittelbar in das Atrium dextrum öffnete. Myogale moschata hat zwei Venae azygae, wovon eine die Vena cava superior dextra, die andere die Vena cava superior sinistra aufnimmt. Die Venae azygae dieses Thieres sind ungewöhnlich stark, die stärkere Sinistra hat einen Durchmesser von %,—1 Lin. In die transversale und im Sulcus atrioventricularis cordis gelagerte Portion der Vena cava supe- rior sinistra öffnen sich: die Vena media cordis am Ende neben dem Ostium in das Atrium dextrum, die Vena coronaria magna am Anfange. Bei Dasyurus Maugei sah ich wie Andere jede Vena cava superior eine Vena azyga aufnehmen. Bei Macropus Benetti sah ich ebenfalls wie Andere jede Vena cava superior eine Vena azyga empfangen. In das transversale und im Sulcus atrioventricularis cordis liegende Stück der Vena cava superior sinistra münden: die Vena posterior ventriculi sinistri, die Vena coronaria magna und einige andere kleine Venen. Die Vena posterior ventriculi sinis- tri nimmt die Vena marginalis ventriculi sinistri auf, ist an dem 3Y, Zoll langen und gegen 3 Zoll breiten Herzen 1% Lin. dick und mündet 4 Lin. von dem Ostium der Vena сага superior sinistra in das Atrium dextrum entfernt. Die Vena coronaria magna mündet dane- ben nach links und ist nur ', Lin. dick. Die Vena media cordis ist ein kleines Gefäss. Sie mündet durch eine zwischen Trabeculae carneae versteckte Oeffnung unmittelbar in das Atrium dextrum. Myoxus Glis hat eine Vena azyga, eine Vena intercostalis superior dextra und sinis- tra, welche mehrere Venae intercostales superiores aufnehmen. Die Vena azyga, welche die Vena intercostalis superior dextra empfängt, mündet in die Vena cava superior dextra. Die Vena intercostalis superior sinistra mündet in die Vena cava superior sinistra. Sciurus hat eine Vena azyga, die in die Vena cava superior dextra mündet. Der im Sulcus atrioventricularis des Herzens gelagerte Theil der Vena cava superior sinistra nimmt die Vena coronaria magna, eine Vena posterior ventriculi sinistri und die Vena media auf. Mus rattus besitzt eine Vena azyga sinistra und eine Vena hemiazyga dextra. Die Vena azyga sinistra mündet in die Vena cava superior simistra. Sie empfängt ausser den Venae intercostales sinistrae, wovon mehrere obere zur Vena intercostalis superior sinistra vor ihrer Einsenkung in die Vena azyga sich vereinigen, noch die Venae intercostales dex- trae V.— VIII. unmittelbar und die Vena hemiazyga dextra, welche die Venae intercostales inferiores dextrae aufnimmt. Die Vena intercostalis superior dextra, welche vier Venae in- tercostales superiores zusammensetzen, mündet in die Vena cava superior dextra. In die transversale und im Sulcus atrioventrieularis cordis gelagerte Portion der Vena cava supe- rior Sinistra Öffnen sich constant: die Vena media cordis an ihrem Ende, welche Zweige von der vorderen und hinteren Seite des Ventriculis dexter aufnimmt, dann die Vena pos- terior ventriculi sinistri an ihrem Anfange, welche mit Zweigchen an der vorderen Seite des Ventriculus dexter beginnt, sich über dem unteren Drittel seines Randes nach hinten UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 69 krümmt, an der hinteren Seite Zweigchen empfängt und an dieser schräg aufwärts ver- läuft. Eine der Vena coronaria magna des Menschen und der Thiere analoge Vene fehlt immer'). Aber es kommt bei diesem Thiere eine Vena media anterior vor. Diese steigt im Sulcus longitudinalis anterior cordis aufwärts, begiebt sich dann zwischen der Ar- teria pulmonalis und der Auricula sinistra cordis nach rückwärts und mündet wahrscheinlich in die verticale Portion der Vena cava superior sinistra oder vielleicht unmittelbar in das Atrium dextrum. Lepus timidus und cuniculus besitzen nur eine Vena azyga, keine Vena hemiazyga, wohl aber eine Vena intercostalis dextra und sinistra, zu der sich rechts einige Venae inter- costales, links die sechs oberen vereinigen. Die Vena azyga, in die sich auch die Venae in- tercostales inferiores sinistrae unmittelbar einsenken, mündet in die Vena cava superior dex- tra. Die Vena intercostalis superior dextra mündet bald in die Vena azyga, bald unmittelbar in die Vena cava superior dextra, L—2 Lin. über der Einsenkung der Vena azyga. Die Venae cavae superiores verbinden sich nicht durch einen transversalen Communica- tionsast. In die transversale und im Sulcus atrioventricularis gelagerte Portion der Vena cava superior sinistra öffnen sich: die Vena coronaria parva s. dextra neben dem Ostium in das Atrium dextrum, die Vena media neben ersterer, zwei oder mehrere schwache Venae posteriores ventriculi sinistri und die Vena coronaria magna s. sinistra. Die Vena coronaria parva scheint sich aber häufiger in das Ende der Vena media zu münden. Eine starke Vena posterior ventriculi sinistri, welche vielleicht analog ist der Vena marginalis ventriculi simistri des Menschen und mancher Thiere, senkt sich bei Lepus timidus (an einem Exem- plare) in das Ende der Vena coronaria magna. An dem 18 Zoll langen, an der Basis der Ventrikel eben so oder noch etwas mehr breiten Herzen von einem 25 jährigen männlichen Elephanten”), welches im zoologischen Museum der medico-chirurgischen Akademie aufbewahrt wird, hängen noch der Arcus der Aorta, die Arteria pulmonalis und ein Stück der Vena cava superior sinistra, abgeschnitten sind die Vena cava superior dextra und die Vena cava inferior. Die Vena cava superior dextra durchbohrt die obere Wand des Atrium dextrum, die Vena cava inferior die hintere Wand desselben 2 Zoll über der Basis des rechten Ventrikels, die Vena cava superior si- nistra endlich die ganz untere und linke Seite der hinteren Wand desselben unter der Vena cava inferior und links davon, zwischen dieser und dem Septum atriorum über dem Ostium atrioventriculare dextrum. Das Ostium der Vena сага superior dextra hat 27, Zoll, !) Nach Marshall — Op. eit. p. 152. — fehlt auch bei Vespertilio und Mus die Vena coronaria magna, oder kommt doch verkleinert vor. 2) Dieser Elephant wurde als Geschenk des Chan der Bucharei zu Ende des Jahres 1839 in den Kais. Park zu Zarskoje-Selo gebracht, und war damals 5 Jahre alt. Im J. 1859 о. 1860 starb das Thier in der Menagerie von Berg, wohin es nicht lange vor seinem Tode verkauft worden war. — Sieh darüber eine Bemerkung bei В. Bur- sian in dessen Aufsatze «Beginn, Verlauf und Ausgang einer Obstruction nebst der therapeutischen Behandlung bei der Elephantin im Kais. Park zu Zarskoje-Selo » 1. d. Memorabilien der Veterinair-Medizin in Russland von L. Busse. III. Jahreslieferung f. d. J. 1855. St. Peters- burg 1862. p. 4. 70 WENZEL GRUBER, das der Vena cava superior sinistra 3 Zoll und das der Vena cava inferior 4 Zoll im Durch- messer. Die verticale Portion der Vena cava superior sinistra geht in die transversale, im hinteren Theile des Sulcus atrioventricularis zwischen dem Atrium sinistrum und Ventriculus sinister gelagerte, 6 Zoll lange Endportion unter einem rechten, abgerundeten Winkel über. Erstere hat an ihrem unteren Ende einen Durchmesser von 2 Zoll, letztere hat 3 Zoll von ihrem Uebergange in jene einen Durchmesser von 21 Zoll, an der Mündung in das Atrium dextrum einen Durchmesser von 3 Zoll. In der Endportion sieht man 2 mäch- tige und 4 —5 kleinere Ostia der Venae cardiacae. Die zwei grossen Ostia sitzen an der unteren Wand. Das eine grosse Ostium liegt 1 Zoll von der Einmündung der Vena cava superior sinistra in das Atrium dextrum entfernt. Es hat einen Durchmesser von 8—9 Linien und führt in einen 4 Lin. tiefen medialen Sinus. In diesen Sinus münden zwei grosse Venenäste und ein kleiner. Einer der grossen Venenäste steigt rechts neben dem Sulcus longitudinalis posterior cordis aufwärts und ist eine Vena posterior ventri- culi dextri oder eine Vena media accessoria. Derselbe communicirt 5 Zoll etwa unter seiner Mündung in den Sinus medialis mit der Vena media. Der andere stärkere krümmt sich um die Basis des rechten Ventrikels von rechts und vorn nach hinten, indem er zuerst 1'), Zoll, später gleich unter dem Sulcus atrioventricularis verläuft. Er ist die Vena coro- naria dextra. Der kleine Venenast kommt aus der Tiefe der Herzenssubstanz und mündet über und vor den grossen Aesten in den Sinus. Das andere grosse Ostium liegt 2 Zoll von der Einmündung der Vena cava superior sinistra in das Atrium dextrum und 3 Zoll vom Uebergange der verticalen Portion dieser Vene in die transversale Endportion entfernt. Dasselbe hat 1 Zoll im Durchmesser und führt in einen %, Zoll tiefen lateralen Sinus. In diesen Sinus münden 5 grosse Venenäste d. i. die Vena media cordis, drei Venae pos- teriores ventriculi sinistri und die Vena coronaria magna s. sinistra. Das Ostium der Vena media propria liegt am meisten nach rechts und 3 Lin. unter dem Eingange in den Sinus. Es sieht mit seiner Lichtung nach links und ist 6—7 Lin. weit. Das Ostium der Vena coronaria magna liegt am meisten nach links und 6 Lin. unter dem Eingange in den Sinus. Es sieht mit seiner Liehtung nach rechts und ist 7 Lin. weit. Die Vena coronaria magna nimmt 17,—2 Zoll von ihrer Mündung in den Sinus lateralis einen starken Ast auf, der wohl die Vena marginalis ventriculi sinistri ist. Von den 3 Ostia der Venae poste- riores ventriculi sinistri, die am Boden des Sinus sichtbar sind und ihre Lichtung nach oben gerichtet haben, liegt das eine neben der Vena media, das andere neben der Vena coronaria magna und das dritte zwischen und vor den anderen beiden. Das erste ist 2 Lin., das andere 3 Lin. und das dritte 1'/, Lin. weit. Die 4—5 kleineren Ostia in der transversalen Endportion der Vena cava superior sinistra gehören Venenästen aus der Tiefe der Herzenssubstanz an. Sie liegen zerstreut und haben einen Durchmesser von 1—2 Lin. An den Herzen vom Elephanten, welche M. Mayer') und Vulpian et Philipeaux?) 1), Ги. с. 2) с р: 1994201: UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 71 beschrieben haben, fehlte entweder die Vena coronaria dextra oder war übersehen worden, allein sicher zugegen war die Vena media und die Vena coronaria magna s. sinistra. Die Grande veine coronaire in Vulpian et Philipeaux Falle, wenn diese auch an der vor- deren Fläche des Herzens beginnt und mit der Anfangsportion daselbst gelagert ist, ist gleichbedeutend der Vena media des Menschen und anderer Thiere. Die Veine coronaire transversale gauche derselben ist nichts anderes, als die Vena coronaria magna s. sinistra, wenn sie auch schwächer ist als die Vena media. Was Vulpian et Philipeaux «Petites veines coronaires» unrichtig nennen, sind nur zwei unbeständige Venen aus der Tiefe der Herzenssubstanz. Die Vena coronaria magna mündete in die Vena cava superior sinistra, die Vena media aber in das Atrium dextrum selbst oder vielleicht doch nur in das Ende der Vena cava superior sinistra. Die zwei Venen aus der Tiefe der Herzenssubstanz allein öffneten sich in einen Sinus, welcher sein Ostium im Atrium dextrum hatte. Bei den von mir untersuchten Thieren habe ich den Durchmesser der extrapericar- dialen Portion der Venae cavae superiores gleich oder fast gleich, den der im Sulcus atrio- ventricularis und darüber gelagerten Portion der Vena cava superior sinistra aber grösser, als jenen des Endes der Vena cava superior dextra gefunden. Ich sah mit oder ohne Prä- paration die intrapericardiale Portion der Vena cava superior sinistra an ihren Wänden mehr oder weniger stark musculös. Die Muskelfasern waren von der Beschaf- fenheit derer des Herzens und erstreckten sich auf jene Portion in einer verschiedenen Länge. Beim Elephanten hat nur die im Sulcus atrioventricularis und darüber gelagerte Endportion musculöse Wände. Bei diesem Thiere liegen die Muskelbündel sogar in 3 von einander deutlich geschiedenen starken Schichten, d. i. in einer äusseren longitudina- len, in einer mittleren ringförmigen und in einer inneren longitudinalen Schicht. Die erste Schicht befindet sich nur an der hinteren Wand des Venenrohres, die beiden an- deren am ganzen Umfange desselben. Die Muskelbündel der äusseren longitudinalen Schicht verlaufen an der hinteren Wand des Venenrohres von einem Atrium zum anderen. Die Muskelbündel der mittleren ringförmigen Schicht umgeben ringförmig das Venen- rohr und scheinen sich über die im Sulcus atrioventricularis gelagerte Portion der Vena cava superior sinistra hinaus nicht fortzusetzen. Die Muskelbündel der inneren longitudina- len Schicht verlaufen neben einander parallel am ganzen Umfange der Vene von deren Ostium in das Atrium dextrum nach links und endigen bestimmt am Uebergange der End- portion derselben in ihre verticale. Die mittlere Schicht ist die mächtigste, die innere die schwächste. Bei Lepus timidus ist die ganze intrapericardiale Portion ansehnlich mus- eulös. Ich sah in einem Falle die Muskelfasern eine deutlich ringförmige Schicht und viel- leicht noch eine hintere äussere, longitudinale oder schräge Schicht bilden Bei Erinaceus kommen an den Ostia der Venae cavae zwei Valvulae vor. Eine Val- vula geht vom Septum atriorum aus, krümmt sich über dem Ostium der Vena cava superior sinistra zu dem Ostium der Vena cava inferior, umgiebt dessen unteren und rechten Um- fang und verliert sich über und vor demselben. Dieselbe ist häutig, mehr oder weniger 72 WENZEL GRUBER, breit, am breitesten im Bereiche des Ostium der Vena cava superior sinistra. Sie stellt die verschmolzene Valvula Eustachii und Thebesii dar. Die andere Valvula sitzt mit ihrem vorderen, kurzen, schmalen, fleischigen oder fleischig-häutigen Segmente am vorderen Um- fange des Ostium der Vena cava superior dextra; biegt sich mit dem linken Horne dieses Segmentes nach rückwärts in das mittlere Segment um, welches bald nur eine fleischige Leiste darstellt, bald eine fleischig-häutige Falte ist, und an der oberen Wand des Atrium dextrum nach hinten verläuft; steigt dann mit ihrem hinteren unteren Segmente, welches bald als eine leistenförmig verschmälerte, bald als eine beträchtlich breite häutige Falte er- scheint, am linken Umfange des Ostium der Vena cava inferior zuerst abwärts, geht dann vorwärts und nach links, und verliert sich zuletzt auf der anderen Valvula im Bereiche des Ostium der Vena cava superior sinistra. Längs ihres Verlaufes vom linken Horne des vor- deren Segmentes angefangen, zieht ein Muskelbündel. Diese Valvula beschreibt in ihrem Verlaufe eine Spirale und ist analog einer Valvula, welche beim Elephanten in: ausge- zeichneter Weise entwickelt vorkommt. Die Vena media cordis hat an ihrem Ostium in die Vena cava superior sinistra eine Valvula, welche dasselbe in einem Falle völlig deckte. Die Vena coronaria magna hat am vorderen Umfange ihres Ostium ebenfalls eine Val- vula. Die Vena posterior ventriculi sinistri besass an ihrem Ostium keine Valvula, mochte sie sich in die Vena cava superior sinistra oder in die Vena coronaria magna münden. Die Existenz einer Valvula am Ostium der Vena marginalis ventriculi sinistri in dem einen Falle war zweifelhaft. Bei Myogale moschata sitzt am vorderen und linken Umfange des Ostium der Vena cava superior dextra еше dreieckige, sichelförmig ausgeschweifte, %, Lin. breite Valvula; am unteren Umfange der Vena cava inferior eine fleischige Leiste. Die Vena media und coronaria magna cordis besitzen an ihren Ostia in die Vena cava superior sinistra je eine Valvula. Die Valvula: am Ostium der Vena coronaria magna bedeckt dieses völlig. Bei Macropus Benetti finden sich an den Ostia der Venae cavae keine Valvulae vor. Am unteren Umfange der Vena cava inferior verläuft eine Leiste. Die in das Atrium dextrum sich öffnende Vena media cordis hat an ihrem Ostium keine Valvula. Die Vena posterior ventriculi sinistri und die Vena coronaria magna haben an ihren Ostia in die Vena cava superior sinistra je eine halbmondförmige, das Ostium völlig deckende Valvula. Bei Sciurus sah ich keine Valvula Thebesi, aber sicher eine Valvula am Ostium der Vena posterior ventriculi sinistri cordis. Bei Mus rattus ist die Existenz von Valvulae an den Ostia der Venae cavae zwei- felhaft. Die Vena media cordis und die Vena posterior ventriculi sinistri besitzen an ihren Ostia in die Vena cava superior sinistra je eine Valvula. | Bei Lepus timidus sitzen am vorderen und linken Umfange des Ostium der Vena cava superior dextra eine häutige, kurze und schmale Valvula, am Ostium der Vena UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. То cava superior sinistra eine fleischige starke Valvula und am unteren Umfange der Vena cava inferior eine häutige, schmale Valvula. Die Vena media cordis besitzt an ihrem Ostium in die Vena cava superior sinistra eine Valvula. Die Vena coronaria magna be- sitzt an ihrem Ostium in die Vena cava superior sinistra keine Valvula, wohl aber eine grosse, ihr Lumen völlig deckende, halbmondförmige Valvula in ihrem Stamme, bevor sie sich mit der Vena posterior ventriculi sinistri vereiniget. Bei Г. cuniculus sitzt am vor- deren Umfange des Ostium der Vena cava superior dextra eine starke, sichelförmige, fleischige Leiste, am Ostium der Vena cava superior sinistra eine grosse, halbmond- förmige, häutige Valvula. Valvulae an den Ostia der Venae cardiacae in die Vena cava su- perior sinistra?1) Bei Elephas sitzt unter dem vorderen Umfange des Ostium der Vena cava supe- rior dextra ein Segment einer spiralförmig gewundenen Valvula, die an der Valvula dextra am Ostium der Vena cava superior sinistra endiget. Es beginnt nämlich rechts am vorderen Umfange des Ostium der Vena cava superior dextra zugespitzt eine Valvula. Diese zieht mit ihrem vorderen kurzen Segment zwischen dem vorderen Umfange des Ostium und dem Eingange in die Auricula dextra transversal gegen das Septum atriorum nach links. 1, Zoll etwa von letzterem entfernt biegt sie sich nach rückwärts um und verläuft mit einem längeren, mittleren Segmente in sagittaler Richtung an der oberen und hinteren Wand des Atrium dextrum zur linken Seite des Ostium der Vena cava inferior nach rück- und ab- wärts. Hier biegt sie abermals aber nach vor- und abwärts um, steigt mit ihrem unteren und hinteren längsten Segmente am ganzen linken Umfange des Ostium der Vena cava inferior nicht nur nach vor- und abwärts, sondern auch nach links herab, um, nachdem sie mit letzterem in grosser Distanz das mittlere Segment von unten her gekreuzt hatte, an der gegen das Atrium gekehrten Fläche der Valvula dextra das Ostium der Vena cava supe- rior sinistra in einer schief nach auf- und vorwärts gerichteten Linie unter der Mitte der Höhe und hinter der Mitte der Breite (!/, Zoll hinter dem freien Rande) der im Bereiche dieses Ostium liegenden Portion dieser Valvula allmälig sich zu verlieren. Die Valvula be- schreibt somit in ihrem Verlaufe eine Spirale, deren vorderes Segment den freien conca- ven Rand nach rückwärts, deren mittleres Segment denselben nach rechts und deren hin- teres unteres Segment eben denselben nach vorwärts, aufwärts und links kehrt. Sie ist 14 Zoll lang, wovon auf das vordere Segment 3— 3”, Zoll, auf das mittlere 4',—5 Zoll, und auf das hintere untere 6 Zoll kommen. Am vorderen Segmente wird sie von rechts nach links allmälig breiter, am mittleren bleibt sie sich fast gleich breit, am hinteren unteren nimmt sie gegen das Ende allmälig an Breite ab. Die Breite am Uebergange des vorderen Segmentes in das mittlere beträgt 1 Zoll, die am mittleren Segmente 3 Lin., und die am hinteren unteren im Bereiche des linken Umfanges der Vena cava inferior 8—9 Lin. Am vorderen und mittleren Segmente ist sie mehr fleischig als häutig, am hinteren unteren nur häutig. An dem Ostium der Vena cava superior sinistra kommen zwei Valvulae vor, 1) Nach Marshall — Op. cit. р. 153. — fehlt bei Lepus cuniculus sicher die Valvula Thebesi, was unrichtig ist, Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПте serie, 10 74 WENZEL GRUBER, eine rechte obere und eine linke untere. Die rechte obere Valvula ist halbmondförmig. Sie beginnt am unteren Schenkel des Isthmus Vieussenit, umgiebt den oberen und rechten Umfang des Ostium der Vena cava superior sinistra, zieht zwischen diesem und dem Ostium der Vena cava inferior an den unteren Umfang desselben. und verliert sich daselbst. Sie ist im Bereiche der Vena cava superior sinistra und theilweise im Bereiche der Vena cava inferior sehr fleischig, später nur häutig. Sie ist 9 Zoll lang, an dem Ostium der Vena cava superior sinistra bis 1 Zoll breit, wird allmälig schmäler und verschwindet. Auf ihrem im Bereiche der Vena cava superior sinistra liegenden Segmente verliert sich das hintere untere Segment der spiralfürmigen Valvula der Vena сага superior dextra. Die Valvula ist die verschmolzene Valvula Eustachii und Thebesii. Die linke untere Valvula ist nur rudi- mentär. Sie beginnt 3 Lin. unter dem /sthmus Vieussenii und dem Scheidewandhorn der rechten Valvula, zieht an dem Septum atriorum und am unteren Umfange des Ostium der Vena cava superior simistra über dem Ostium atrioventriculare dextrum und unter der da- selbst sitzenden Verlängerung der rechten Valvula und verliert sich an der rechten Wand des Atrium, früher als erstere, am Ende 1'/, Zoll von ihr entfernt. Am linken und unteren Umfange des Ostium der Vena cava superior sinistra erscheint sie als ein Faden, welcher im Bereiche des unteren Umfanges des Ostium durch drei membranöse, 3—6 Lin. lange und 1—3Y, Lin. breite Streifen befestigt ist; später als eine schmale Membran. Dieselbe ist 5!/, Zoll lang, am fadenförmigen Abschnitte /,—1 Lin., am membranösen Abschnitte bis 2 Lin. breit. Das Ostium der Vena cava inferior wird somit an seinem linken Umfange von dem hinteren und unteren Segmente der spiralförmigen Valvula der Vena cava supe- rior dextra, an seinem unteren Umfange von einer Verlängerung der rechten oberen Val- vula der Vena cava superior sinistra umgeben. Die spiralförmige Valvula unseres Falles endigte rückwärts auf eine andere Weise, als Cuvier und Vulpian et Philipeaux beschrieben haben, was zur Annahme berechtigt, dass die hintere Endigung entweder bei verschiedenen Fällen variirt oder dass sie bis jetzt unrichtig beschrieben worden war. Die rechte obere Valvula am Ostium der Vena cava superior sinistra, welche mit einem Segmente auch den unteren und rechten Umfang des Ostium der Vena cava inferior umgab, stimmt mit einer Valvula überein, die Jones und Vulpian et Philipeaux be- schrieben haben. Die linke untere Valvula am Ostium der Vena cava superior sinistra etc. war in anderen Fällen entweder nicht zugegen oder übersehen worden. An den Mündun- gen der beiden Sinus proprü der Venae cardiacae, womit die grösseren derselben mittelbar in die im Suicus atrioventricularis des Herzens und darüber gelagerte Endportion der Vena cava superior sinistra sich Öffnen, befinden sich keine Valvulae. An den 4—5 zerstreut liegenden Ostia, womit sich Venenäste aus der Tiefe der Herzenssubstanz in jene Endpor- tion unmittelbar münden, haben 2—3 je eine grosse halbmondförmige Valvula. Am Grunde des medialen Sinus über den Ostia der Vena coronaria dextra und der Vena media accessoria sitzt eine beiden gemeinschaftliche, sehr grosse, bis 6 Lin. breite, halbmondförmige Valvula, und ist das Ostium eines kleinen aus der Tiefe der Substanz ÜEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ЕТС. 75 der Herzventrikeln kommenden Venenastes mit einer kreisförmigen Valvula umgeben. Im lateralen Sinus sieht man am Ostium der Vena media propria keine Valvula; am Ostium der Vena coronaria magna s. sinistra eine sehr grosse, bis 7. Lin. breite, halb- mondförmige Valvula, welche an seinem oberen vorderen und hinteren Umfange angeheftet ist; an dem Ostium jener neben dem der Vena media propria sich üffnenden Vena poste- rior ventriculi sinistri eine Valvula, an dem Ostium einer anderen solchen Vene ne- ben dem der Vena coronaria magna zwei Valvulae, eine obere linke und eine untere rechte, welche sich mit ihren Hörnern decken, an dem Ostium einer dritten solchen Vene, das vor und zwischen den beiden vorigen zu sehen ist, keine Valvula. — Vulpian et Phili- peaux!) haben an dem Ostium der Vena coronaria magna in die Vena cava superior sinistra und an den Ostia zweier Venenäste aus der Tiefe der Herzenssubstanz (die sie, wie gesagt, unrichtig für Petites veines coronaires nahmen) in einen Sinus, der in das Atrium dextrum mündete, je eine einfache Valvula gesehen —. Am Ostium der Vena margina- lis ventriculi sinistri in die Vena coronaria magna ist eine paarige Valvula angeheftet. Die Segmente liegen unter dem vorderen und hinteren Umfange des Ostium und sind bis 3 Lin. hoch. — Auch Vulpian et Philipeaux’) haben an den Ostia zweier Aeste, welche in die im hinteren Theile des Sulcus atrioventricularis des Herzens gelagerte Por- tion der Vena coronaria magna sich öffneten, je eine einfache Valvula beobachtet —. Nur ein einziger untergeordneter Ast der Venae cardiacae, d. i. ein Ast der Vena media acsessoria hat an seinem Ostium, das 2 Zoll unter der Vereinigung dieser Vene mit der Vena coronaria dextra sitzt, eine paarige Valvula. — Vulpian et Philipeaux®) wollen an den Ostia der grösseren Aeste der an der vorderen Fläche des Herzens liegenden Portion der Vena media, an den Ostia aller Aeste der an der hinteren Fläche des Her- zens liegenden Portion derselben Vene, ja sogar an den Ostia kleinerer Aeste der Vena coronaria magna einfache und paarige Valvulae gesehen haben. Ich muss die Richtigkeit dieser Angaben bezweifeln und glaube, dass jene Zergliederer die durch die schiefe Einsenkung der Aeste in die Stämme entstandenen Winkel mit Valvulae verwech- selt haben —. Nur in dem Stamme der Vena media und in dem der Vena marginalis ventriculi sinistri sitzt je eine einfache Valvula. Die Valvula der Vena media liegt 1— 1'/, Zoll unter der Mündung dieser Vene in ihren Sinus proprius, ist an der vorderen Wand befestiget, 7, Zoll hoch und am freien Rande 1 Zoll breit. Die Valvula der Vena marginalis ventriculi sinistri ist an der vorderen Wand der letzteren und 17, Zoll unter der Valvula an ihrem Ostium angeheftet und 5 Lin. hoch. — Vulpian et Philpeaux‘) haben im Stamme der Vena media (Grande veine coronaire) 12 Cent. von ihrem Ostium in das Atrium dextrum eine einfache Valvula, und im Stamme der Vena coronaria magna (Veine coronaire transversal gauche) 2/,— 3 Cent. von ihrem Ostium in die Vena сага superior sinistra eine paarige Valvula gesehen —. Bei dem Elephanten kommen so- mit Valvulae an den Ostia der Venae cardiacae, an den Ostia mancher grösseren 1) L. c. p. 201. 2) Г. с. р. 202. 3) L.c.p. 200, 902. 4) L. c. p. 200, 202. и 76 WENZEL GRUBER, Aeste derselben an der hinteren Herzensfläche und in den Stämmen der ersteren und letzteren vor, oder können doch vorkommen.!) In der Lichtung der Stämme der Venae cavae superiores kamen bei keinem der un- tersuchten Thiere Valvulae vor. Valvulae an den Ostia der untergeordneten Aeste der Ve- nae cardiacae und Valvulae in den Stämmen gewisser letzteren Venen wurden nur beim Elephanten angetroffen. b. Anomales Vorkommen. Duplieität der Vena cava superior kann auch bei den Säugethieren, welche nur eine Vena cava superior besitzen, wie bei dem Menschen ausnahmsweise vorkommen. Bardeleben?) hat in einem Falle bei Canis swei Venae cavae superiores beobachtet. J. Fr. Meckel?), welcher Cavia zwei Venae cavae superiores vindicirt, mag solche Aus- nahmsfälle vor sich gehabt haben. Ich habe unter 6 Exemplaren von Felis domestica und unter 9 Exemplaren von Cavia je einmal Duplicität der Vena cava superior gesehen. Bei Felis domestica an einem Thiere, welches von der Schnauze bis zur Schwanz- spitze 28/, Zoll lang war und ein 1%, Zoll langes Herz besass, waren zwei völlig ausgebil- dete Venae anonymae, eine starke Vena cava superior dextra, eine schwächere Vena cava superior sinistra, eine Vena azyga und eine Vena hemiazyga zugegen. Die Vena anonyma sinistra war 2 Lin., die Vena anonyma dextra 1Y, Lin. dick. Erstere war somit stärker als letztere. Beide vereinigten sich zur Vena cava superior dextra. Diese verlief und mündete wie die Vena cava superior gewöhnlicher Fälle. Dieselbe nahm У, Zoll unter 1) Gelegentliche Bemerkungen. Ich habe zwei | — Lee. d’anat. comp. 2e édit. Tom. VI. Paris 1839. р. 282, Arteriae coronariae cordis beim Elephanten gesehen, | 283 — wird nicht erwähnt, dass er an den zwei Ele- eine dextra und eine sinistra. Die Arteria coronaria dex- | phanten, welche er zergliederte, nur eine Arteria coro- tra entspringt in einiger Entfernung über demrech- | naria cordis angetroffen habe. M. Mayer — Op. cit. p. ten vorderen Sinus Valsalvae; die Arteria coronaria si- | 45. — hat an einem jungen weiblichen Thiere zwei Ar- nistra entspringt theilweise über, theilweise aus dem lin- | teriae coronariae cordis gefunden, die wie gewöhnlich ent- ken vorderen Sinus Valsalvae. Das Lumen der erste- | sprangen, Die Dextra war dreimal dicker als die Sinis- ren kann von der rechten vorderen Valvula semilunaris | tra. Vulpian et Philipeaux — Op. си. р. 197. — bestimmt gar nicht, dass der letzteren von der lin- | sahen an dem Herzen eines 33jährigen, weiblichen Ele- ken vorderen Valvula semilunaris höchstens nur theil- | phanten zwei Arteriae coronariae cordis (eine dextra und weise bedeckt werden. Peter Camper — Kort Berigt | eine sinistra). Die Valvulae зетйитатез deckten die van de ontleding eens jongen Elephants. Klein Lankum | Hälfte der Orificia der Arterien. — Der Elephant hat den 15. Juny 1774. 8. $ 12. р. 16. «De arteria coronaria | somit zwei Arteriae coronariae cordis, deren Orificia zu kwam enkelvoudig uyt de Aorta, dog verdeelde zig schie- | den Sinus Valsalvae sich nicht immer gleich verhalten. lyk in twee takken»; Description d’un Elephant male par | Das Vorkommen einer einzigen Arteria coronaria cor- Pierre Camper, publ. par son fils A. G. Camper. Paris | dis bei diesem Thiere, wie in Peter Camper’s Falle, ist 1802. Fol. Chap. 4. $ 5. р. 43. et Oeuvres de Pierre | еше Anomalie, welche H. Lushka — Anat. d. Men- Camper Tom. II. Paris 1803. 8. p. 133. «Le coeur n’avoit | schen Bd. I. Abth. 2. Tübingen 1863. p. 404. — mit Un- qu’une seule artere, mais elle se divisoit en deux bran- | recht neuerdings als normale Bildung anführt. ches fort pres de l’aorte» hat an dem 28jährigen Ele- 2) L. c. p. 498. Note 2. phanten, welchen er im Winter 1774 zergliederte, nur 3) System d. vergl. Anat. Th. У. Halle 1831. р. 328. eine Arteria coronaria cordis gefunden. Bei G. Cuvier UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 77 ihrem Anfange die Vena mammaria interna und Y, Zoll über ihrer Mündung ausserhalb des Pericardium die 1— 1", Lin. dicke Vena azyga auf. Sie hatte eine Länge von 2 Zoll 3 Lin.; war am extrapericardialen Theile 2‘, Lin., am intrapericardialen Theile 4—5 Lin. dick. Die Vena cava superior sinistra verlief und mündete wie diese Vene bei anderen Thieren. Sie begann an der unteren Wand des rechten Endes der Vena anonyma sinistra gleich neben dem Anfange der Vena cava superior dextra. Ihre Oeffnung lag vis-à-vis jener der Vena anonyma dextra. Die Vene ist 2°/, Zoll lang, wovon 1%, Zoll auf den extraperi- cardialen Abschnitt, 1 Zoll auf den intrapericardialen kamen. Die im Sulcus atrioventri- cularis liegende Portion des letzteren Abschnittes war 3—4 Lin. lang. Dieselbe hatte am extrapericardialen Abschnitte und an der verticalen Portion des intrapericardialen bis zum Atrium sinistrum herab eine Dicke von 1 Lin., an der schrägen dem Atrium sinistrum an- liegenden Portion des letzteren Abschnittes bis zur Aufnahme der Vena coronaria magna eine Dicke von 1%, Lin., und endlich an der im Sulcus atrioventricularıs verlaufenden Por- tion einen Durchmesser von etwa 2 Lin. Sie nahm bis zum Sulcus atrioventricularis herab keine Aeste auf, im letzteren aber empfing sie: die Vena coronaria magna, in die sich die die Vena marginalis und posterior ventriculi sinistri mündete, einige kleine Venae posteriores ventriculi sinistri und die Vena media. Einige Venae ventriculi dextri öffneten sich in das Atrium dextrum unmittelbar. Die Vena сага inferior hatte einen Durchmesser von 2'/, Lin., unmittelbar vor ihrer Einmündung in das Atrium dextrum bis 47, Lin. Bei Cavia an einem ausgewachsenen Thiere waren zwei völlig entwickelte Venae ano- nymae, eine starke Vena cava superior dextra und eine rudimentäre Vena cava superior si- nistra zugegen. Die Vena intercostalis superior sinistra, zu der sich eine Reihe Venae in- tercostales vereinigten, bog sich, nachdem sie sich über der linken Lungenwurzel nach vorn gekrümmt hatte, unter einem abgerundeten rechten Winkel vertical aufwärts, um in die Vena anonyma sinistra zu münden. Von diesem Winkel ging ein feines Gefässchen ab. Das Gefässchen, nachdem es das fibröse Blatt des Pericardium durchbohrt hatte, stieg in der Pericardialfalte von Fett umgeben vor der linken Lungenwurzel zum Atrium sinistrum herab. Es verlief dann an diesem zum hinteren Theil des Sulcus atrioventricularis des Her- zens, wo es sich in den Anfang des Sinus communis venarum cardiacarum, über und rechts von der mit einer zarten Valvula versehenen Mündung der Vena coronaria magna, öffnete. Das Gefässchen hatte oben einen Durchmesser von 4 Lin., unten von Y, Lin. Blut und eingeblasene Luft konnte aus der Vena intercostalis superior sinistra in den Sinus communis venarum cardiacarum und umgekehrt getrieben werden. Es liegt auf der Hand, dass die Vena intercostalis superior sinistra, der Sinus communis venarum cardiacarum und das beide verbindende Gefässchen, welches keine Venenzweigchen aufnahm, eine verkümmerte Vena cava superior sinistra darstellten. ; Anmerkung. J. Marshall!) erwähnt beim Menschen einer feinen Anastomose !) Op. cit. р. 147—148. 78 WENZEL GRUBER, zwischen einem Zweige der Vena posterior ати sinistri und einem Zweigchen von einer der Venen, welche den Nervus phrenicus begleiten und in die Vena intercostalis superior si- nistra münden. Ersterer steigt in der Pericardialfalte aufwärts, nimmt mehrere Zweige auf und geht seine Verbindung mit den anderen Zweigchen dann ein, nachdem er das Ре- ricardium durchbohrt hatte. M. will diese Anastomose unter den wenigen Fällen, die er untersucht hatte, einige Male angetroffen haben. Diese feine Anastomose kann eine rudi- mentäre Vena cava superior sinistra vortäuschen, ist aber nach М. denn doch nur durch die Erweiterung der kleinsten Gefässe, welche die Lage jener Vene annahmen, entstanden. Ich kann die Existenz dieser Anastomose bestätigen und habe dieselbe in der That zwischen einer in die Vena intercostalis superior oder in die Vena anonyma sinistra einmündenden Vena pericardiaca (oder Vena bronchialis sinistra?) und einem Zweige der Vena posterior ати sinistri unter vielen Fällen, an welchen ich darnach suchte, einige Male beobachtet. In einem dieser Fälle, bei einem etwa 10jährigen Knaben, war die Vena intercostalis supe- rior Зита 1 Lin. dick. Bu, Lin. vor ihrer Einmündung in die Vena anonyma sinistra nahm sie ein /, Lin. dickes Venenästchen auf, welches Zweige vom Pericardium, vielleicht еше Vena bronchialis sinistra, und ein feines Y, Millim. dickes, sehr langes Zweigchen em- pfing, das mit der Vena posterior atrii sinistri communicirte. Dieses Zweigchen verlief in der Pericardialfalte und liess sich völlig isoliren. Das in ihm enthaltene Blut konnte so- wohl in genanntes Venenästchen als auch in die Vena posterior atrii sinistri gedrängt werden. Vergleichung der Fälle der Duplicität der Vena cava superior bei den Säugethieren mit jenen bei dem Menschen. 1) Die Duplicität der Vena cava superior kommt bei einer Reihe Säugethiere con- stant, bei einer anderen Reihe, welche eine einfache Vena cava superior aufweisen, wie beim Menschen ausnahmsweise vor (Canis, Felis, Cavia). 2) Die Vena cava superior sinistra bei den Säugethieren hat einen ähnlichen Ver- lauf, wie dieselbe beim Menschen. Sie mündet wie beim Menschen unmittelbar in das Atrium dextrum; vielleicht aber auch bei manchen Thieren, wie beim Menschen nur in einem Falle beobachtet wurde (Niemeyer), mittelbar in dasselbe, falls Owen’s Behauptung richtig ist, dass beim Ornithorhynchus und bei den Marsupialia die Vene vor ihrer Mün- dung mit dem Ende der Vena cava inferior sich vereiniget. — Ich habe bei Dasyurus Maugei und Macropus Bennetti bestimmt unmittelbare Einmündung in das Atrium dextrum beobachtet. 3) Wie beim Menschen kann auch bei den Säugethieren der transversale Ast der Venae jugulares primitivae zugleich mit der Vena cava superior sinistra primitiva als trans- versaler Communicationsast beider Venae cavae superiores persistiren (Ornithorhynchus, Le- pus). Die Persistenz dieses Astes scheint aber bei einem und demselben Thiere eben so ausnahmsweise vorzukommen wie beim Menschen. — Stannius hat denselben bei Le- pus gesehen, ich aber habe ihn bei diesem Thiere vermisst. UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ЕТС. 79 4) Bei den Säugethieren mit Duplicität der Vena cava superior ist das Verhalten der Vena azyga und Vena hemiazyga nicht dasselbe. Es variirt bei den verschiedenen Ge- nera, wohl auch bei einer und derselben Species wie beim Menschen. Bei verschie- denen Genera wurden 4 Varianten gesehen: a) Duplicität der Vena azyga (Vespertilio murinus, Myogale moschata, Marsupialia, einige Glires); b) eine Azyga dextra und keine Hemiazyga (Myoxus Glis, Lepus timidus et cuniculus); се) eine Azyga sinistra und keine He- miazyga (Erinaceus); d) eine Azyga sinistra mit Hemiazyga dextra (Mus rattus, Ornithorhyn- chus). Bei einer und derselben Species wurden bis 2 Varianten beobachtet, falls fremde Angaben richtig sind, als: bei Ærinaceus eine Azyga sinistra (Ich) oder zwei Azygae (Andere); bei Ornithorhynchus eine Azyga sinistra mit Hemiazyga dextra (Home, Meckel), oder zwei Azygae (Monotremata überhaupt nach Owen). Beim Menschen sind 4 Varian- ten bekannt: a) Duplicität der Azyga; №) Azyga dextra mit Hemiazyga sinistra; св) Azyga sinistra mit Hemiazyya dextra; d) Azyga sinistra mit Hemiazyga dextra media (Gruber — 5. F.). Nur die erte und die dritte der Varianten beim Menschen ist bei einer Anzahl Säugethiere als constant vorkommend vertreten. 5) Die Vena coronaria parva s. dextra cordis, welche beim Menschen mit Duplicität der Vena cava superior ausnahmsweise und mit Einmündung in das Atrium dextrum gesehen wurde, kommt auch bei Lepus timidus et cumiculus (normal?) und bei Ælephas (anomal) vor, und zwar bei ersteren mit Einmündung in die Vena media cordis oder in die Vena cava supe- rior sinistra, bei letzterem (in einem Falle) in einen in die Vena cava superior sinistra sich öffnenden Sinus proprius. Die Vena coronaria magna s. sinistra, welche beim Menschen in zwei Fällen (Murray, Bock) vermisst wurde, fehlt bei Vespertilio und Mus (Marshall), sicher immer bei Mus rattus (Gruber). Statt ihrer im Sulcus longitudinalis anterior des Herzens aufsteigenden Portion ist bei Mus rattus eine Vena media anterior propria zugegen. 6) Wie beim Menschen pflegen sich auch bei den Säugethieren die Venae car- diacae, welche in den Fällen mit einfacher Vena cava superior in den Sinus communis ve- narum cardiacarum münden, bei der Dupliciät der Vena cava superior in die im Sulcus atrioventricularis und darüber gelagerte Portion der Sinistra zu öffnen. Beim Menschen wurde einmal (Präp. i. Mus. d. St. Thomas-Hospitales) dabei Einmündung der Vena media in das Atrium dextrum beobachtet, wie eine solche bei Macropus Bennetti vorkommt und 1 bis 2mal auch beim Elephanten (Fall v. Mayer?, u. F. v. Vulpian et Philipeaux) beobachtet wurde. Beim Elephanten öffneten sich einmal (F. v. Gruber) die Venae cardiacae nicht direct, sondern erst durch zwei Sinus proprüi in die Vena cava superior sinistra, welche Si- nus beim Menschen und anderen Säugethieren wenigstens bei Vorkommen einer ein- fachen Vena cava superior und ihrer Einmündung in den Sinus communis venarum cardia- carum bisweilen vorgefunden wurden. 7) Bei den Säugethieren kommen in den Stämmen der Venae cavae superiores keine Valvulae vor. Diess ist auch beim Menschen der Fall. Bei den Säugethieren werden an den Ostia der Venae cardiacae in die Vena cava superior sinistra, oder wie beim 80 WENZEL GRUBER, Elephanten an den Ostia derselben in gewisse Sinus proprü, Valvulae gesehen. Solche Valvulae wurden auch bei dem Menschen angetroffen. Bei den Säugethieren kommen in der Regel, wie immer beim Menschen, Valvulae weder in den Stämmen der Venae car- diacae noch an den Ostia ihrer untergeordneten Aeste vor. Der Elephant aber hat, wie gewisse Säugethiere mit einer einfachen Vena cava superior, sowohl in den Stämmen der Venae cardiacae als auch an den Ostia der untergeordneten Aeste derselben Valvulae. 8) Das Ostium der Vena. cava superior dextra besitzt bald eine Valvula (Erinaceus, Myogale moschata, Lepus timidus, Monotremata, Elephas), bald wie beim Menschen keine (Macropus Bennetti, Mus rattus?); oder hat dieValvula doch nur durch eine fleischige Leiste angedeutet (Lepus cuniculus). Diese Valvula beschränkt sich bald auf das Ostium dieser Vene, bald erstreckt sie sich darüber hinaus und ist das vordere Segment einer merkwür- digen spiralförmigen Valvula (Erinaceus, Elephas). Dieselbe ist gewöhnlich einfach, aus- nahmsweise doppelt (Ornithorhynchus). Das Ostium der Vena cava superior sinistra hat wie beim Menschen bald eine Valvula (Erinaceus, Lepus timidus et cuniculus, Monotremata, Elephas), bald keine (Myogale moschata, Macropus Bennetti, Mus rattus?). Die Valvula dieses Ostium beschränkt sich bald auf dasselbe, bald setzt sie sich darüber hinaus fort (Erinaceus, Elephas) oder ist selbst nur ein Fortsatz der Valvula Eustachü (Echidna). Das Ostium der Vena cava inferior ist bald von einer Valvula oder zwei Valvulae (Erinaceus, Lepus timidus, Monotremata, Elephas), bald von keiner oder doch nur von einer Leiste am unteren Umfange umgeben (Myogale moschata, Macropus Bennetti, Mus rattus?, Lepus ti- midus). Bei Erinaceus und Elephas ist die Valvula doppelt, aber keine dem Ostium der Vena cava inferior allein eigenthümliche. Die Valvula am unteren und rechten Umfange dieses Ostium ist ja eine Verlängerung der Valvula am Ostium der Vena cava superior sinistra, die andere Valvula am linken Umfange desselben eine Verlängerung der von dem Ostium der Vena cava superior dextra herkommenden, spiralförmigen Valvula und das untere und hin- tere Segment derselben. Die Valvula dieses Ostium bei Echidna schickt einen Fortsatz zum Ostium der Vena cava superior sinistra. Die Valvula bei Lepus timidus, bei Ornithorhynchus ist diesem Ostium eigenthümlich. 9) Duplicität der Vena cava superior zeitlebens, mag diese nun normal wie bei einer gewissen Reihe von Säugethieren, oder anomal wie beim Menschen und bei einer anderen Reihe von Säugethieren vorkommen, ist bedingt durch das Vergehen des transversalen Astes der Venae jugulares primitivae. Der Fall von Meckel bei Ornithorhynchus und der Fall von Stannius bei Lepus; die Fälle von Breschet — 2. F., Sharpey, Marshall — 1. F., Heppner, Gruber — 3. F. — beim Menschen, in welchen bei Duplicität der Vena cava superior der transversale Ast fortbestand, sind in Bildungshemmung dieses trans- versalen Astes begründet, durch welche derselbe zwischen den beiden Extremen seiner Metamorphose d. i. zwischen seinem Vergehen und seiner Erweiterung zur Vena anonyma sinistra stehen geblieben ist. Der Fall von Gruber — 4. Fall — bei dem Menschen und die Fälle von Gruber bei Felis und Cavia, in welchen, trotz völliger Umbildung des UEBER DEN SINUS COMMUNIS UND DIE VALVULAE DER VENAE CARDIACAE ETC. 81 transversalen Astes zur Vena anonyma sinistra, die Vena cava superior sinistra primitiva schwächer oder nur rudimentär persistirte, ist in Bildungshemmung der letzteren begrün- det, durch welche ihr Vergehen mit der Umbildung des transversalen Astes in die perma- nente Vena anonyma sinistra nicht gleichen Schritt gehalten hat. 10) Die Vena cava superior sinistra des Menschen erhält innerhalb des Pericardium nicht nur einen Ueberzug von dem serösen Blatte desselben wie bei den Säugethieren, son- dern ist an ihrer mittleren Portion zugleich durch eine breite, zwischen der Arteria pulmo- nalis.und dem Atrium sinistrum ausgespannte Duplicatur dieses Blattes des Pericardium — Ligamentum venae cavae superioris sinistrae — befestiget. Dieses von mir aufgefundene Ligament beim Menschen fehlt bei den Säugethieren. Es entspricht einer Portion jener Pericardialfalte, welche in den Fällen mit einfacher Vena cava superior vorkommt, und den Rest der mittleren Portion der vergangenen Vena cava superior sinistra primitiva in ihrem freien Rande enthält. Erklärung der Abbildungen. Tab. I. lis superior sinistra und der я Vena posterior atrii sinistri. Riga (4) Pericardialfalte zur Aufnahme dieses Li- Herz mit den grossen Gefässen, Trachea, durch- | gamentes und eines Theiles der Vena schnittene linke Lungenwurzel von einem 50 jähri- posterior atriisinistri. (Anihrem Rande gen Manne. Das Herz ist aufgehoben und nach gespalten). rechts geschoben. Die rechte Herzhälfte, die Arte- ria pulmonalis, die Vena cava superior nebst ihren Fig. 2. Aesten und Zweigen, der Sinus communis venarum cardiacarum nebst den Venae cardiacae sind injicirt. (Halbe natürliche Grösse.) A. Vena cava superior. a « апопуша dextra. Brusthöhle etc. eines weiblichen Embryo im 5. Monate. Das Herz ist nach rechts und so zur obe- ren Brustapertur aufwärts geschoben, dass die inner- halb der Brusthöhle gelagerten, grossen Gefässstämme theilweise über der oberen Brustapertur zu liegen b. « anonyma sinistra. : я EURE : с. « intercostalis superior sinistra kamen (um gewisse Gefässverhältnisse deutlicher zu 4. « hemiazyga superior. sehen). (Natürliche Grösse.) e. Sinus communis venarum cardiacarum. A. Vena cava superior dextra. f. Vena posterior atrii sinistri. . B « « « sinistra. а. « coronaria magna. 0. « « inferior. &. Der Rest der mittleren Portion der Vena a. Transversaler Communicationsast zwi- cava superior sinistra als Ligament schen beiden Venae cavae superio- zwischen der Vena intercosta- res. 112 82 b. Vena jugularis interna dextra. DEC « « sinistra. с. « subclavia dextra. CAM < « sinistra. &. « mammaria interna dextra. < « « sinistra. В. « subthyreoidea dextra. В < « sinistra. у. « thymica. Fig. 3. Brusthöhle und Hals von einem neugeborenen, männlichen Kinde. Das aufgehobene und nach rechts geschobene Herz sammt den Gefässen injieirt. (Na- türliche Grösse.) A. Vena cava superior dextra. B. « « « sinistra (rudimentär). a « amonyma dextra. Duc « sinistra. я. « subthyreoidea zur Vena anonyma dextra. SR « zur Vena anonyma sinistra. у. « mammaria interna dextra. Fig. 4. Herz mit den grossen Gefässen etc. von einem 25 — 30 jährigen Manne. Herz bei aufgehobener Spitze nach rechts geschoben. (Halbe natürliche Grösse. A. Vena cava superior dextra. B. « « « sinistra. С. « « inferior. a « jugularis interna dextra. а’. « « sinistra. b. « subclavia dextra. < « sinistra. c. Gemeinschaftlicher Stamm für die Vena subthyreoidea und mammaria interna dextra. 4. Vena azyga sinistra. и. « subthyreoidea. В. « mammaria interna dextra. y. Zweig aus einem Venenplexus in einem Klumpen Fett und Bindegewebe zur Vena subthyreoidea. y. Zweig aus demselben Venenplexus zur Vena jugularis interna sinistra. WENZEL GRUBER, ÜEBER DEN SINUS COMMUNIS ETC. Tab. II. Fig. 1. Herz vom Präparate auf Tab. I. Fig. 4 Der Kammertheil nach aufwärts und rechts umgeschla- gen. (Natürliche Grösse.) A. Vena cava superior sinistra. В. « « inferior. 1. Intrapericardiale verticale Portion der Vena cava superior sinistra mit einer sackförmigen Anschwellung. ® 2. Schräge, kurze, am Atrium sinistrum anliegende Portion derselben. 3. Mehr transversale, im Sulcus atrioven- tricularis des Herzens und darüber ge- lagerte Portion derselben. a. Vena azyga sinistra. b « coronaria magna. с. « posterior ventriculi sinistri. d « « « « accessoria. e « media. (*) Eingeschnürte Stelle zwischen der ver- ticalen und schrägen Portion. Fig. 2. Dasselbe Präparat bei geöffneter, transversaler, im Sulcus atrioventricularis des Herzens und da- rüber gelagerter Portion der Vena cava superior sinistra. А В. 1,2, 3, 2b, 6. Ч, © wie bei Fig. 1. а. Ostium der Vena coronaria magna in die Vena cava superior sinistra mit einer paarigen Valvula. В. Ostium der Vena posterior ventriculi sinistri mit einer einfachen Valvula. y. Ostium der Vena posterior ventriculi sinistri accessoria ohne Valvula. 5.5. Ostia zweier Venae aus der Tiefe der Herzenssubstanz, eins davon mit einer Valvula. . ‘ Ostium der Vena media ohne Valvula. $. Ostium der Vena cava superior sinis- tra in das Atrium dextrum mit der Valvula Thebesii (+). о "Мет. det Acad np. desc. VII? Serie Е 214.2 h. À Munster SEP 277 Art. LA N N N x I À x Men. de LHead. Jr. d. se VI! Serie nn, eigener \ \ Heppaer, ad nat. del. Fig! Amp.Lin A. Munster. TH MÉMOIRES L’ACADEMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, УП" SERIE. Томе VIE, N° 3. NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAET POSTHOMERICA. SCRIPSIT Jacobus Theodorus Struve. (Commentatio Academiae conventui oblata d. XI. m. Sept. a. 1863.) PETROPOLI, 1864. Petropoli R apud Eggers et Socios, apud Samuelem Schmidt, apud Leopoldum Voss. Pretium: 50 Cop. = 17 Ngr. Consensu Academiae impressum. C. Vesselofski, Academiae secretarius perpetuus. Mense Januario a. 1864. Typis Academiae Scientiarum. AUGUSTO NAUCKIO ACADEMICO PETROPOLITANO S. P. D. J, TH. STRUVE. Novas has Curas meas in Quinti Smyrnaei Posthomerica in lucem proferens facere non possum, quin Te compellem, vir amicissime. Tu tertio abhine anno profugum ara focoque carentem grato hospitio excepisti, Tu отит spe dejectum, vitae studiorumque gaudiis aversum erexisti, me mihi ipsi reddidisti. Nune rediit animus, redierunt, a quibus tam diu abfueram, studia, juvat recolere, quae per longam annorum seriem et ars et experientia me docuerunt, nec sine commodo et literarum et juventutis erudiendae hoc meum otium futurum esse spero ac con- fido. Et primum quidem, libera missione accepta postquam in cara mihi inde a pueritia Musarum sede Dorpatensi domicilium collocavi, exoptatum hie otium animumque a euris liberum nactus id egi, ut commentationem meam de Quinto Smyrnaeo, vix ad dimidiam partem in Actis Eruditorum Universitatis Casanensis tribus abhine annis excusam, jam totam evulgarem. Qua in re Tuae humanitati, amice carissime, plurimum debeo; Tu enim, benevolo judieio de studiis meis lato, opuseulum meum Academiae scientiarum Petropolitanae Actis inserendam com- mendasti et schedas denuo diligenter perlustranti mihi multas easque subtiles adnotationes suppeditasti. Multa certe etiamnune in Вас scriptione insunt, quae iterum atque iterum in sobrium judicium velint vocari, nihilominus tamen viris doctis apud exteras gentes, quibuseum priorem partem Casani jam typis expres- sam communicare adhuc gravatus sum, commentationem Папе tradere nune non amplius morabor, confisus nee probae voluntati laudem defore et inesse in meis quaedam digna, quorum ratio habeatur. Eximia autem laetitia mea tum erit, quum judiei in his rebus summo, Arminio Koechly, novum hoc studiorum meorum I II J. Ta. STRUVE, specimen approbavero. Quem virum dignissimum infeliei quodam verbo olim a me offensum esse eo magis etiamnunc aegre fero, quod eodem Шо tempore jam tot tantisque casibus undique obrutum eum fuisse postea comperi. Utinam haec mea qualiscunque cura Posthomericorum poetae impensa virum hune de epieis Graecis eximie meritum permoveat, ut denuo Quintum suum perlustret et novam lucem multis locis nondum persanatis offerat. De subsidiis literariis, quibus in hae commentatione consceribenda usus sum, dixi in ipso exordio; nihil gravioris momenti mihi ad manus erat praeter utram- que Koechlyi editionem, atque revera valde est dolendum, collationem optimi codicis Neapolitani, literis П Е, 10 insigniti, quam usque ad lib, Ш у. 426 factam G. Wolffius in Annal. Antiq. 1851 № 51 sq. primus edidit, unde in editionis suae alterius Praefat. р. XVIII—XXV transferendam euravit Koechly, nondum esse abso- lutam; quo magis in votis est, ut Папе fontem mox aliquis adeat et, quid inde Бош fructus hauriendum sit, cum viris doctis communicet, Quam Tu autem, mi Naucki, sententiam de Пас commentatione mea seriptam tradidisti Academiae Petropolitanae mense Septembri anni proximi posteaque typis excudendam curasti in Relationibus (Bulletins) Academiae T. У, р. 476—492 (= Mélanges Gréco-Romaïins T. If, р. 376— 398), ea quum propter singularem Tuam in me humanitatem maximo me eumulavit gaudio, tum ob multa subtiliter atque acute a Te monita non leve mihi fuit ulterius inquirendi incitamentum. Itaque permittas quaeso, ut data Вае occasione de nonnullis locis, ubi Tibi assentiri nequeo, vel pristinam sententiam meam novis subsidiis firmem, vel novam expro- mam, iisque aliquot animadversiones addam, quas in literis ad me datis mecum communicasti. Ad р. 3 recte mones, Apollonium rerum Caricarum auctorem notissimum illum Aphrodisiensem esse, ejusque operis satis ampli fragmenta collecta a Muel- lero Fragm. Hist. Gr. IV, р. 310—312, quibus addi possit notitia servata a Schol. Oribas. ed. Bussem. et Daremb. Vol. IV, р. 532. — Quod ego р. 4 54. de consensu inter Quintum et Virgilium in Trojae eversione narranda conspicuo locutus sum, Tu 1.1. р. 451/382 vix Te eredere posse dieis, Quintum, si alterum Aeneidis librum novisset, tam insulse expositurum fuisse dolum Sinonis АП, 360 sqq. Equidem nune étéxe, hoc unum addens, simplicitatis Homericae ubique studiosissimum esse poetam Smyrnaeum. Quid igitur mirum, quod in desceribendo dolo Sinonis recessit a Virgilio, qui in hac narratione data opera diutius substitisse videtur, fortasse ut civibus suis famosae astutiae Graecae luculentum exemplum jam antiquissimis temporibus obvium ante oculos poneret; cf, Лау. Sat. Ш, 73 sq. et quos locos affert Baehrius Hist. Lit. Rom. T. II, © 327 a. 5? — Ad p. 8 recte Tu adnotas р. 482/385, lectionem cod. Monac. I, 9 ars Suyov iabev non librarii alicujus correctionem esse, ex tertio Iliadis versu illatam, sed ipsius Quinti verba, cujus indolem singulare NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. II aliquid proferre eupientis optime referant. Duplicem vero hujus versus exitum dupliei modo explicare licet. Vel credendum est, mutilatum in codice versum: Kynodpever TpoTepwv, опбооу @т...... a librario expletum esse ex recentiorum epico- rum usu arérouve xapmva. Multi autem versus mutili in Posthomerieis nostris reperiuntur, qualis est у. 16, ubi aliquot codices in vocabulo «vngcv subsistunt, codices a Lascaride correcti xaredartev addunt, margo Matrit. 1 xarerpuyev, genui- num vero exitum praebet Monac, Haud scio an simili modo II, 206 lectio omnium codieum sit orta; quum enim versus mutilatus esset sie fere: »vSıcov Inrers.... лоб 5 apa teuyn, librarius aliquis ex Il. XII, 114 supplevit xvdcov ‘пов хай cyscœu, idque in omnes codices transiit. Tu ipse quoque, mi Naucki. 1. 1. р. 489/394 tali modo explicas exitum lib, Гу, 127. de quo egi р. 9, vocabulum œchayyas pro in- concinno supplemento versus mutilati habens. Altera vero ratio, qua versus hujus bifariam exeuntis originem explanemus, haec est, ut duplicem ipsius auctoris re- censionem in ео agnoscamus; eujus rei vestigia apud Quintum reperiri quamquam nondum aliis locis est comprobatum, tamen in commentatione р. 12 jam indicavi, lib. I vv. 369 et 370 fortasse sic demum justam lucem afferri. Nonne etiam varia lectio IV, 100 où (aut 9%) Tarapovındao péya oSévos pro os de’ Eon ТеХодьбуос 2) та, quam in supervacaneo versu septem codicibus addito latere verissime monuit Koechly, ad ipsum auctorem referenda est? Cf. notata ad IV, 83 sqq. Ut vero denuo ad ipsum Posthomericorum initium redeam, v. 11 lectio codicum opti- morum, Monac. et Neap. I (ef. Koechly Praef. Ed. П, р. ХУШ) кого» pro vrai, quod ceteri eodices et Ald. offerunt, certe non est correctio in textum illata; quid enim est illud: feriens magnum murum? qualis versus? Nonne potius hic latet nomen Paeonum, sociorum Trojae, quos plurimos, interfeeto Asteropaeo duce, in Ша ad Scamandrum pugna eecidit Achilles apud Нот. I. XXL, 205 sqq.? — Ad p. 9 bene Tu mones ]. 1. р. 490/596 I, 95 in Koechlyi emendatione rupcov 52 уёбу xasyrepse BrreoIar particulam xaSurepSe importunam esse, quod non super, sed и naves conjiciendus esset titio. Nee tamen accesserim ad Tuam opinionem, quam eandem jam Heynius protulerat, у, 95 subditivum esse, videlicet genitivum Apysiov, verbis evoéo Aacv adjectum, in hexametri ambitum amplificatum. Quod patere dieis ex cod. Monae., ubi vv. 95 sq. sie detruncati leguntur: Agystov, oùdé ли nn воде Айа, Verum jure Koechly adnotavit, naves incendendas simul cum Argivis trucidandis etiam alibi a Quinto commemorari, ut I, 368. 500, V, 356 (quibus loeis addantur У, 417. VII, 8), nee nisi errore Ша verba in Monae. esse omissa et versum hyper- metrum docere et alias in eo libro lacunas ejusdem originis. Jam si in compara- tionem advocaverimus tales locos, quales sunt ПТ, 678 sqq.. ubi rogus describitur Achillis, et У, 618 sqq.. ubi Ajaci justa fiunt, bene, ni fallor, his commendabitur emendatio mea: vaas d& поойс waSurepds Валоуто. Neque incommodum esse sen- sum, quem offerat, concedere videtur Koechly scribens: «Вей recte Pauwius notavit IV J. TH. STRUVE, vulgatae non aliam sententiam posse esse nisi Папе, naves igni impositas comburen- das esse, quod quis fortasse probaturus sit de rogo cogitans e navibus constructo et in victoriae splendorem coneremato. Et in hac sententia Struvius minor fuisse videtur, qui in Obss. р. 1 sq. rupäs conjecit: sed ipse jam in literis ad me datis eam sententiam retractavit». Neque etiam anxie quaerendum esse putem, quo- modo naves superinjiei potuerint rogo. Nimirum interfecto Achille magnoque Ar- givorum populo caeso, gloriosa virago rogum exstruere voluit adductasque naves Argivorum ei superimponere, ut sie una flamma hostes invisissimi eum bonis suis consumerentur. — Ad p. 15. In novissimis Tuis «Adnotationibus criticis» (Fase. Ш), quas typis exprimendas curasti in Relationibus Acad. Petrop. T. VI, р. 9—69 (= Mélanges Gréco-Romains T. II, р. 399 — 485), quum multa insunt de Homerico dicendi genere subtiliter a Te disputata, quae ut mox aliis augeas ejusdem generis animadversionibus, quales plurimas in locuplete penu Tua Te conditas habere pro certo affirmaverim, enixe Te etiam atque etiam rogo, tum etiam locum illum hy- mnorum Homeri verissime emendasti, quem legi in aoristo verbi spove:w adhibendo ab omnibus Epicis rite observatae refragari monui in adnotatione, In hymno enim in Minervam ХХУШ, 7 sqq. de dea ex Jovis capite armata prosiliente haec legimus: n 5 nodosev Arös або ÉTOURÉVOS OOOUGEV AT’ азалалою KAPYVOU, cetonc 60» Anovra' méyas à АЕ МКТ OAvprog Servdy Uno Вор vhavxortdos dpt SE ада opepdndEoy CAYNGEV. Verum pro ogovsev olim hie scriptum fuisse avépoucev docet Pindarus Olymp. УП, 35 544.: ал’ Aoalotou Еду ХалхЕ\ало Teidxeı полёрос Adavaıa хоруфал хол’ ахоах 400090010’ nhdhaËes dreppaxer Bo: Ovpavos 5’ Е фо Е мм кой Tata рот. Recte porro notas, Goettlingium jam in altera Hesiodi editione Seut. Here, у. 437 multorum codieum optimam lectionem cocon reposuisse. — Ad p. 17. Libenter accedo ad opinionem in Relationibus 1. 1. р. 484/387 a Te pronuntiatam, Ш, 151 et sententiae loei et codieum seripturae accommodatius esse &vo хостафою Tuyneas. — Ad p. 18 adnotas 1. 1. р. 484/388, si vocabulum +6 Ш, 248 sumendum sit pro ideo, quae mea est opinio, summae obseuritatis Quintum esse arguendum. Verum adverbium illud hoc sensu saepissime usurpat Noster; cf, I, 431. 462, II, 86. 111. 133. 327. Ш, 77. 644. IV, 318. У, 534. VI, 416. 428. VII, 64. 568. 692. VII, 434. IX, 102. 387. X, 375. XI, 294. XII, 19. 70. 245. 278. 556. ХШ, 255. 281. 382. 414. XIV, 147. 213. 255. 440. Ex auibus locis cum nostro componas velim tales, quales sunt NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. У П, 81 sqq.: 0 dE уобреуос фало LÜSOV Hovuddnas‘ cu yap of évavtiov über’ adcat, xelvog mel otuyepôs xal бласза лос nd Aeotippov, ds Фа iv oœtynotv Evomasdov, aA DE Sun Topoupy xal xpußdn TÔv OÙ Tapsovra yadenın, To ba xal арфа ра, уебиесе diov Avant П, 325 sqq.: vöv dE où pv pda пам péy eüyea, oÙvexa Supös Snpmardos véou avöpög, Елофобтероу dE vénua тб da кой una Ppoveov алофомо Васе. Ш, 642 sqq.: ©» Ethny péya nevSos, énei Seov OÙTL ÊOLXE mévdeor Asuyadeoıcı al AAyei SULOY бе. тб 08 хай Kyvunevnv реЕЗЕТО Yoog viéos 60505. УШ, 431 sqq.: 2=5 warep, ei Ereov ve tens ЕЁ ei yevedAng, со" à UT Evvealyor MTOV Epınudda палоту etui pet” düavarotor, méhet dé pot auBpotos av, TO peu vÜv écaxoucov dxnyemévou реа, Зоб. et ubi eadem versus sede adverbium illud causale habemus, X, 373 504.: ед pu, ФОЕ Texvov, épot 8’ éni mévIeot révSos XAANTES у Apuxtov, ÊTEL TONŸ фЕоталос ау ratdov Êcxes éueîo ned’ "Exrtoon‘ Tô vu 0 Auyon хладоор.ои, elaöxs por xpadËN Eve палатой TOO. XI, 553 sqq.: © xoupm Ilpraporo, Tin vu oe mapyos аи YAÔToù Kaxoppadin т’ аерю ма, TAVT ŒYOPEUELV; oudé ое mapdevinn хай axnoatos aupÉyer ads, ad сё №00’ Chor TMepıödöpcene‘ TO VU GE TAVTES aièv aruabouot Bontot TroAunuSov вобоам. Nee negari potest, alio loco XIV, 209 sqq. illata eadem particula causali impeditio- rem et obscuriorem factam esse membrorum consociationem. ход Apystorcıv Eviore, Argetdy DE paloT Ayapépvon, ei Е T Sun pépins”, 600’ Enoynoa mepl Поюцьою пола, nd oa Antoapny, по» Towıov одбас ix£o dou, TO or Убу Kate, Supov Еду repl TAVTOV Anidoc Ex Ilorduoro Получу eûrerhov oppa Soûs Ев. Verum tamen non assentior Patruo (Opp. sel. T. I, р. 46), Hermanno et Koechlyo. qui post у. 214 unum vel plures excidisse eredunt, «alioquin enim &ppa 3065 befo- су intelligi non posse». Pendet vero illud oe ex imperativo &vore у. 209, sicut v. 239 sqq. eandem sententiam repetitam legimus his verbis: VI J. TH. STRUVE, nvoyer à dupéas te ход Atoc(ônv Васа, 0poa ol Ex Tohguoto yEpas пебко 8$ apcıc9e tunßov En euowevra Полёт» euneriov. Obseuritas loci autem inde est orta, quod primum conditionalis enuntiatio ei yé + — pépvnv®”, 600’ éuéynon — 18’ Son Antoapınv, по» — оз illata erat. Qua inter- . positione facta quum in viam redire vellet poeta, hoc Ца fecit, ut diceret: +6 por — delSquévo — Помет — Copa 3065 béÉwouv. — Ad p. 22. Recte dieis (р. 487/392), non satis firmari a ше praepositionem pet IV, 209 loco Шо [liadis У, 165, quum, ut monstravit Koechly in nota, «era accusativo junctum apud Quintum non nisi post significet, plerumque de tempore, semel de 1060». Quam ob rem praeferendum certe erit xatai. — Ad p. 27. Verissima est adnotatio Tua (р. 485/388), ut папе se habeat V, 67, jungenda utique esse verba veov — yvvarxov. Nihilominus etiam- nune in universum eadem stat mihi de hoc loco sententia — neque enim ullum certum corruptionis aut lacunae vestigium video, neque dietio rapa roool saepis- те apud Quintum obvia (cf. loci a Koechlyo laudati) manum emendatricem ad- mittit — in singulis vero interpretandis haee jam immuto, ut xogol absolute hic dietum putem, pariter atque apud Hesiod. Seut. Here. 277, de juvenibus ad salta- tionem recens nuptarum canentibus. Locum igitur sie verto: {ic chort institueban- tur (non stabant, ut male tum verti) ad pedes recens nuptarum; hae autem vivarum instar se movebant. — Ad p. 28 sq Per literas me mones dubitandum esse, num recte ego Г. 58 formam perstcov neutrius generis esse posuerim, nullo alio exemplo apposito, quo praeceptum Lobeckianum a me commemoratum interdum non esse observatum monstretur. Nec praeceptum hoc tam esse subtile, quam videatur. quia hucusque falsa praesumptione sit innixum. Antea sane credidisse viros do- etos, rm Sao primum in +mx:%6 contrahi, deinde contractum in TrreScoov dissolvi. Quod si verum sit, profecto putandum esse, meScov et maseulini et neutrius gene- ris formam esse, quum tmieSaov ef +nheSaov in Tyxe56v transeant, Biennio autem abhine in Diario grammaticae comparativae (Zeitschrift für vergleichende Sprach- forschung) ab A. Kuhnio edito T. X. р. 45 sqq. У. D. Leonem Meyerum monstrasse, rmdeScov sine ulla ambage ex rr%eScov prodiisse, о breve sequenti о longo assimu- latum et postea demum contractione factum esse TmeSöv. Unde patere, mieTcov vel pzôtcov non esse nisi masculini generis. neutra fore TwdeIaov, peuduicv, nec trans- itum in — cov cogitari posse, quia terminatio су non sit satis valida ad praece- dens alpha assimulandum. Quod si Quintus percov neutrius generis esse volue- rit, hoc esse vitium haud ita facile exeusandum. — Et recte quidem. vir amicis- sime, Tu ше ab incepto Шо irrito revocare studes, quo omni modo lectionem vul- gatam defendere conatus sum. quum nullam aliam causam viderem, eur lacuna poneretur. Veruntamen quo saepius nune hos versus acri judicio perpendi. eo apertior et elarior mihi facta est veritas Koechlyanae. sententiae de lacuna post NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. VII v. 57 statuenda. Etenim quemadmodum in describendis singulis aequabilitas desi- derat terrificum supercilium conjungi cum suavr risu, pariter ac dulces (inepsevres) oculi cum radis solis (cf, УП, 362 de Martis oculis oppara pagpatpououw (оо rupt), et gratia juneta est robori, sic ne potest quidem conjungi illud participium реву cum eidos, quum apud Quintum quidem non adhibeatur nisi de hominibus (cf, 1061 a Koechlyo laudati), semel etiam de pardalibus X, 182. — Ad p. 46. De IX, 362 loquens Tu quoque (р. 486/390) aliquid exeidisse suspicaris, non vero post sed ante hune versum, quia nimis sit obscurum, quo trahi debeant verba ra pèv — a dé. Nec tamen equidem facere possum, quin integritatem hujus loci defendere stu- deam. Apud Sophoclem sane in Philocteta fabula heros ille elaudicans herbas sibi salubres conquirit, apud Quintum vero aliena tantum ope incedere potest (ef. quae paulo post annotavi ad v. 399); itaque, quum solus sit, in antro procumbens telis suis aves figit, partemque praedae (ta ev) dentibus dilaniat (xaredarte), ut famem expleat, partem (ra de) ad eurandum vulnus suum adhibet. Num autem revera «portentosum» est, carnem recentem vulneri impositam esse ab infeliei, cui nulla alia remedia ad manus essent? Nonne etiam nostris temporibus pedes manusque vulneribus diuturnis laborantes in corpora animalium recens caesorum inferri (balnea animalia), vel cataplasmata recentis carnis Из imponi mediei jubent? — Ad р. 47. P. 489/394 adnotas, X, 28 pro пот 570, quod in пси Snpov Corrigen- Фиш suasi, fortasse scribendum esse aka Snoév, ipse tamen concedis Tuam emen- dationem, quam sane tuetur usus Quintianus, longius mea distare a literarum ductibus. Altero autem loco XIV, 64: 6 à OT dhwopevorot à axapatoto Indacans Tarpis & вела DNOOY ATOLYCMEVOLOL paveln, ubi pariter wo Snocy legendum putas, equidem erediderim per Snpev (post longum tempus) conjungi.posse cum gavein, coll. I, 392. IT, 100. 573. УП, 525, quibus locis où era Snpov extat = non ia multo post. Neque enim copulari potest cum «arorxo- рус", ut vult Koechly Emendd. р. 260, quum non sit deu; ef. Spitzn. Obss. р. 319. Et ipsum quoque Erevxopevorse, quod Ald. praebet quodque etiam Spitznero non displicuit, retinendum nune arbitror. Quemadmodum enim ejusdem libri у. 308 Neoptolemus patrem invocat: XADS, TATED, ово TODOS ÉTEUOMEVOLO, et Alcimedes VI, 558: ine 8’ émeuÉduevos Sniov Es qu avi cpevSovn adyıvoevra (оу. ita ut utroque loco hoc verbum absolute dietum sit de precibus ad deos vel heroem conversis, sie etiam nostro 1060 precantibus, postquam per mare vagati sunt, post longum tempus patria apparet, et laeti navigantes manus ad eam protendunt. VIII J. Ta. STRUVE, NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. Haec fere sunt, quae de quibusdam locis, ubi Tecum consentire nequeo, monenda mihi videantur. Jam autem vale, vir amicissime, studiisque meis, quae nune et ad edendum, si fieri potest, tertium volumen Opusculorum sele- ctorum Patrui et ad Propertium, cujus amorem idem ille in me excitavit, ulterius illustrandum quam maxime sum conversurus, favere perge. Scribebam Dorpati Livonorum Non. Sept. a. MDCCCLXII. Ex quo vir de epicis Graecorum carminibus optime meritus, Arminius Koechly, in- choatam jampridem, temporum autem injuria cum magno virorum doctorum dolore repres- sam editionem Quinti Smyrnaei a. 1850 absolvit et triennio post in «Corpore poetarum epicorum Graecorum» textum hujus poetae denuo summa cura perlustravit, tandem ali- quando valde neglecto ad illud tempus Posthomericorum carmini Justus est habitus honos et firmissima criticae fundamenta posita. Itaque mihi, qui rudimenta quondam studiorum eidem viro clarissimo approbavi, nec postea ab his studiis alienus fui, hoc unum relic- tum est, ut quae pertractanti duas illas editiones comparantique cum iis priora studia et mea et aliorum, ut Caroli Ludovici patrui Tom. I. «Opusculorum selectorum», atque ver- sionem Germanicam a C. F. Platzio a. 1857 evulgatam, aliter constituenda esse visa sint, in medium proferam. Qua in re ita mihi agere licebit, ut prius in quaestione, quae est de fontibus Quinti, paulisper subsistam, deinde ex librorum ordine textui passim nondum perpurgato curam impendam. Miro fortunae casu factum est, ut, postquam plus quadraginta annos immota jacuit illa quaestio de fontibus Quinti, leviter tantum tractata a Tychsenio in praefatione editio- nis nimioque studio ad comparationem recens tum detectae epitomes Procli vocata, Armi- nius Koechly et ego eodem anno 1850 nostras de hac quaestione sententias uberiore disputatione innixas protulerimus, ille in Prolegomenis Ed. I, p. XXVI sqq., ego quum in utraque Particula «de argumento carminum epicorum, quae res ab Homero in Iliade narratas longius prosecuta sunt», tum maxime p. 83 alterius Particulae, ubi huic disqui- sitioni ultimam rationem subduxi. Quam meam disputationem A. Koechly recensuit in Praef. Ed. IL, р. XI sqq. Convenit inter nos, ad Homericum potissimum exemplum conformasse se nostrum poetam, non esse secutum cyclicos, lyricos aut tragicos; ideoque ut in toto dicendi genere simplicitatem referre studuerit magni epici, ita omnes telas fabularum Posthomericarum in Iliade et Odyssea jam inchoatas pertexuisse. Discedimus autem praecipue in eo, quod Koechly praeter Homerum, Hesiodum et Apollonium Rhodium vix alium quemquam accu- ratius eum legisse credit, fabulas vero hausisse ex libello aliquo pedestri oratione scripto, qualis etiamnunc est Apollodori, dum equidem doctum grammaticum credo fuisse Quin- tum, qui et varia commentatorum Homeri volumina et complures antiquos poetas legerit et sat magnam copiam fabularum indigenarum aut ipse enotaverit aut ex intento eorum, qui eas congessissent, studio hauserit, cf. Part. I, p. 47. An ipsa illa simplicitas, qua Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПте Serie. 1 2 J. TH. STRUVE, poeta res enarrat, documento est, nihil aliud legisse Quintum nisi unum fere Homerum? Sic fieri potest, ut vehementer is fallatur, qui felicissimum Ciceronianae dictionis imitato- rem eundem rudem esse putet ceterorum scriptorum Latinorum. Praeter Homerum Hesio- дит quoque et Apollonium lectos fuisse a poeta concedit Koechly; forsan alios quoque concedat, modo in superstitibus monstrari possit imitatio, ut I, 93 credit Quinto ante oculos fuisse Theocr. XXV, 115 sq. Nonne porro ea, quae VII, 300 de sole capricor- num ingresso narrantur, ex Arat. Phaen. 292 sqq. sumpta videntur, et quae de ara coe- lesti IV, 554 et XIII, 483 leguntur, ex Arat. 1.1. 403 sqq.? Dum vero libenter hoc tribuo Koechlyo non magni ingenii fuisse poetam et, ut nunc solemus dicere, magis natum ad reproducendum quam ad producendum, tamen me non intelligere fateor, quomodo hoc Posthomericorum opus poeta concinnare potuerit ex compendio aliquo prosaico, quale пипс est Apollodori. Hoc non рагу! esset ingenii, quoniam multarum fabularum, quas tractavit, apud Homerum ne mentio quidem ulla est, qua inniti potuisset. Neque justa laude fraudandus erit Quintus, quod in eligendis fabularum formis concinnitati studuit Quidni igitur et sollertiam ei tribuamus et sobrietatem? Sollertem vero rerum aestimato- rem se exhibet Noster in tradenda caede Thersitae (Part. I, p. 12), in fatis Achillis et Memnonis inducendis (ibid. p. 24). Koechlyo sane (Prolegg. p. XXV) parum probabile videtur, poetam vituperatae a grammaticis Homeri interpretationis Aeschyleae non igna- rum fuisse, idem tamen (1. 1. р. XXIX) concedit, in dijudicandis armis inter Ulixem et Ajacem omissam esse ab eo Minervam, etsi commemoratam ab Homero Od. XI, 546, ne injusta videretur dea. Aeque sobrie judicantem eum videmus de Nestore in numero Argo- nautarum non commemorato (Part. II, p. 25), de Anticlo in equo ab Ulixe suffocato (ibid. р. 27°), de causa, quae Aeneam ad patriam relinguendäm commoverit (ibid. р. 55), de mutata Hecubae forma (ibid. p. 78), de exundatione (ibid. p. 82). Bene Koechly in Prolegomenis monstravit, id quod ego quoque in utraque Particula indicavi, in singulis rebus Quintum saepissime discrepare a Cyclieis, quantum et ex epitome Procliana et ex variis notitiis nobis servatis concludere licet. Verum tantum abest, ut hoc in vitium vertam nostro poetae, ut identidem idoneis causis ductum ab illorum poetarum exemplo abiisse credam. Sic ut unum afferam, quid magis abhorret a vera poesi quam accurata illa notatio temporis, quando Troja sit capta, qualem exhibuisse jam Leschem in Tliade parva testari videtur Schol. Eurip. Hecub. 910: &adto n Tpoln. OapynAıavos pnvèc, os Ev Tives тбу (отобиибу, 980 ioramévou, Os JE 6 ту puxpav Ilan, 61564 PStvovres, cf. Dodwell de Cycl. p. 803. Jacobs. ad Tzetz. Posth. 770. Koechly Prolegg. p. XIX? Attamen ut per se parum probabilis est haec notitia, ita ne erui quidem potest ex hoc loco, modo animum advertamus ad verba antecedentia et subsequentia; legimus enim ibi: 1) Parum recte ibidem dixi Homerum Od. IV, 286 praei- | men suffocavit, quae exaggeratio posterorum demum est. visse in narratione a Tryphiodoro et Tzetze tradita, An- | An forte jam in Cyclicis hoc additum erat? cf. Schol. ticlo ab Ulixe in equo os ita compressum esse, ut ani- | Harlej. ad Hom. 1. 1. et Koechly Prolegg. р. XXIII. mam exhalaret. Compressit sane apud Homerum, nec ta- NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 3 KaïkoSévns Ev Ssurepo тбу "Eiinvixöv oÙTO reel Edo х. т. À — био Се “eme œuTtos mv dAootv, pdoxov cupBivar Tore Tv хаха nvixa WIE pèv ту péoon, Aaron 9 émétehs gen peovuxrtios à povov TA 618: Pdlvovros avarékke. Itaque Callisthenes historicus ex Шо versu diem Thargelionis definire se posse arbitratus erat, non ipse Lesches tam absurdam temporis notationem epico carmini inseruerat. Veram illius loci interpretationem jam dedit Welckerus Cycl. ep. T. I, p. 215. T. II, p. 536. Sumpseritne noster Quintus fabulas illas locales ex ore popularium, ut vult Koechly, an ex intento eorum studio, qui eas congessissent, ambigi potest. Fortasse utramque opi- nionem ita optime conjungemus, ut poetam credamus non tantum fabulas indigenas ex seriptoribus, qui eas collegissent, hausisse, sed etiam ipsum majorem illorum locorum partem peragrantem antiquitatis vestigia ac monumenta lustravisse. Abhinc aliquot annis in «Philologo» (T. XIV, p. 612) locutus sum de loco quodam Hesychii ex Quinto resti- tuendo, eamque notitiam de porta Trojana ex eodem fonte hausisse utrumque suspicor. Pari modo ea quae X, 144 sqq. de Harpaso flumine habet Quintus, fortasse sumpta sunt ex Apollonii cujusdam libris de rebus Caricis, unde sua hausit Etym. М. р. 148: ‘Aptacos roranos Kapiaçs, прбтероу Anpvoos xaroupevos. elpnraı 58 даа. то OÉUTatov Tod 605, жай Te apmabeı тосе mapıovras а тб" ras юторЕЁ Ако вуюс Ev тб reunto хай дехало лбу Kapıxov. Quod autem doctum grammaticum Quintum fuisse credo, id nolo Ца intelligi, quasi Alexandrinis poetis eum aequiparem, in quibus doctrinam saepe potiorem ingenio conspicimus. ПИ sane divitias istas magno labore paratas latere noluerunt, quod certe aliter fuit in Nostro, cujus poeticam dotem praevalere videmus. Dixi Part. II, p. 83 non parum momenti in restituendo Homero auctoritati Quinti esse tribuendum et provocavi ad Franciscum Spitznerum. Hic enim aliquoties lectionem in Iliade restituendam confirmat adducto loco nostri poetae. Sie ad IL II, 2 scribit, recen- tiorum poetarum usum, qui Aristarchi vrjdunos servat, ut Quint. Smyrn. II, 63"), admo- пеге пе quid mutemus. Il. Ш, 42 lectio опбфиоу &Awv ab опий dubitatione liberatur Quinti imitatione XII, 289. Idem vir doctus ad Il. IX, 478 monet, уефа dt "Eidos evpuycpoto non modo librorum auxilio tuta esse, verum etiam Quinti Smyrnaei imitatione in Роз. Ш, 468 commendari. Recte idem ad Il. XIV, 485 notavit Quinti verba VIII, 263 dhxtioa rroképoto monstrare, notam ipsi fuisse (et fortasse etiam probatam) lectionem Homerici loci Aristarcheam @pcos Mxrüpa. Il. XXII, 467 in verbo éxamuocev «duplicis consonae, фиат numeri sibi exigunt, fidem augent libri praestantissimi, grammatici eru- ditiores et poetae аш, ut Quint. Smyrn. VI, 523 фохлу од xaruooev». Eodem modo Il. XXI, 475 lectio &rvuro firmatur locis Quinti I, 599. IX, 470, et ut unum saltem Odys- seae locum adducam, lectio plurimorum codicum Od. XI, 144 пох xév pe dvayvoin rev eövra. defenditur a Nostro XII, 223 Eyvo doap тб» ёсута хай où rpeoev. Ex аз Smyrnaei 1) Locus hic falso eitatus; vndup.og бпуос legitur I, 124 et IV, 72, цы hemistichium sumptum est ex Od. ХИ, 311 * 4 J. TH. STRUVE, locis optime concludere possumus, quam textus Homerici formam ante oculos habuerit. Sic Koechly ipse consentit, Quinti verba XIII, 394 xahhos доу aplöndov nt Eipos адм xöpcar monstrare, Il. XXIII, 821 lectionem aliquot codicum axoxnv «a Quinto non solum cognitam, sed etiam expressam esse». Lib. I, 37 Quintus comparationem expressit Il. VIII, 555 sqq. et legisse eum quoque in exemplari suo Homeri versus 557 sq., quos obelo no- taverant Zenodotus et Aristophanes, probabile est, non autem illum locum cum altero Il. XVI, 299 sq. conjunctum imitari. Denique verba c&U xexinyos apud Nostrum У, 436 et I, 198 aperte sumpta supt ex Il. XXII, 141, ubi папе quidem legitur о) AsAnxos, unus autem Parisinus Шали lectionem offert, cf. Spitzn. ad 1. 1. Semper autem ad eam sententiam redeo, ut Posthomerica haec conscripta esse dicam a poeta, lacunam ut expleret inter Iliadem et Odysseam conspicuam, quum carmina cy- clica praeter epitomas quasdam omnino interiissent. Quem finem propositum ut asseque- retur, poeta diligentissime utrumque carmen Homericum pertractaverat ita, ut dictionis Homericae peritissimus esset. Quamquam sane haec utriusque dictionis similitudo valde est speciosa; subtiliora enim, quae in Homerico dicendi genere insunt, aciem effugerant Quinti, qui de sola superficie hauriebat. Praeterea in repetita Homeri lectione Noster omnia accurate sibi notaverat, quae et in Iliade et in Odyssea de rebus post mortem Hectoris usque ad profectionem Achaeorum gestis narrantur, ut, quantum fieri posset, omnibus in rebus Posthomerica congruerent cum utroque opere. In iis, quae de Virgilio a Quinto lecto in Part. II disputavi, omnino dissentio a Koechlyo, qui in Prolegg. Ed. I, р. XXVI scribit: «De poetis Latinis breviter dici potest. Nihil ex eorum lectione, sive res spectes sive narrandi rationem et artem, profecisse Quintum optime docet libri duodecimi cum secundo Aeneidis comparatio. Nihil dubito, quin eos plane ignoraverit». Quotiescunque hanc quaestionem mente voluto et quid ad defendendam quidve ad refutandam meam sententiam possit afferri, perpendo, in ea sub- sisto cogitatione, parum esse probabile, poetam quarti seculi p. Chr. n., qui Romanum habeat nomen, Romani imperii magnificentiam ac splendorem diserte laudet verbis Calchan- | tis XIII, 336 sqq.: лбу yap Sécparov Если Зебу Epınuder Bouhi Bup.ßorv Er’ evpuopéeSoov ano EavIoro moAovra tsu&cnev lepov aotu xal écoomévoioiy оду dvSpuTots, auTov 58 mohuonespéecot Booroict xotpavéerv" Ex ToÛ ÖLyEvog RETOTLODEV avakerv Aypız Em атому Te хай Axamdtou JUoLY Noüg' poetam denique Posthomericorum ignorasse Aeneidem Virgilii, quae certe illis temporibus in scholis multum lectitabatur. Immo vero, quum ex manca notitia, quae quarto seculo de veteribus carminibus cyclicis erat, hoc conjicere liceat, poetam nostrum aut omnino non novisse ea, aut solam epitomen eorum, recte mihi videor alium auctorem quaerere, quem disertius et accuratius singula exponentem, quae Homerus paucis tantum versibus NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 5 adumbraverat, Quintus non anxie expresserit, sed ea libertate, qua summum quoque epi- cum imitari solet. Koechly Praef. Ed. II, p. XIII recte monet eam imitationem, quam in singulis versibus detexisse mihi viderer, speciosam esse; si tamen totam rei enarrandae oeconomiam spectamus, in multis sane Noster cum Virgilio conspirat; qua de causa etiam- . nunc in sententia persevero Part. II, p. 34 jam pronuntiata, «Quinto ante oculos versatum esse vel ipsum Virgilium vel eum quem in his maxime secutus est poeta Romanus». Ut aliquot exempla addam, Quintus consentit cum Virgilio in ordinanda narratione de equo ligneo (vid. Part. II, р. 9), in describenda testudine (1. 1. р. 13, cf. Tychs. ad XI, 358), in Coroebi juvenis morte (1. 1. р. 44), in Helenae culpa minuenda (1. 1. р. 59 sq.), in nar- ratione de Aeolo ventisque ejus (1. 1. р. 81). Et ipsi Koechlyo aliquando similitudo utri- usque poetae se obtulit; scribit enim in adnotatione ad XIII, 160, ubi suspicatur ante v. 155 longiorem esse lacunam, quibus versibus ad describendam in Priami aedibus cae- dem via pararetur: «Auget suspiecionem, quod quae у. 155 sq. de lapidibus jaciendis me- morantur, vix apte intelligi possunt, nisi de Trojanis desuper hoc modo regis domum de- fendentibus. Virgiliana afferre nolo, quoniam haec a Quinto expressa esse vix demon- strari queat». Quam opinionem sub finem disputationis meae (Part. II, p. 84) proposueram, in usum juventutis studiosae conscriptum fuisse hoc opus a Quinto, eam haud improbabilem esse libenter concedit Koechly Praef. Ed. II, p. XVI; «quum tamen omni careat certo funda- mento, ad judicandam poematis indolem excusandamve exilitatem» ea ий dubitat. Si porro ibidem dixi: «Ut enim constat Homeri carmina in ludis Graecorum ac Romanorum lecti- tata fuisse, ita jam mature fuerunt, qui Posthomerica persequerentur» — haec postrema verba sane facile aliquem in eam opinionem inducere potuerunt, ut cogitasse me crederet de nescio quibus poetis epicis, qui serioribus Graeciae temporibus res Trojanas celebra- vissent, дит hoc potius indicare volui, praeter Iiadem et Odysseam jam mature in scholis Posthomerica quoque pueris tradita fuisse, nisus verbis Photii Bibl. Cod. 239, p. 319 Bekk.: Adysı dE (Todxdos) os Tod Enixoö.xuxdcu ta nompara dtacdtsrar xat amoudakerat Tols TOAADLS oÙy обто Ма, TV Apetmv OS 9 ту AxoAouStav TOY Ev AUTO TOLYLATOV, cf. Welck. Cyel. ep. I, р. 31. Romanos aureo literarum aevo et postea quoque res cycli Tro- jani multum tractavisse plurimi loci veterum nos docent. Sie M. Furium Bibaculum Cre- monensem composuisse Aethiopidem tradunt interpretes ad Hor. Sat. I, 10, 36. Telephus inter vina narrat «pugnata sacro bella sub Ilio» apud poetam Venusinum Carm. III, 19, 4. C. Julius Hyginus scripserat de familiis Trojanis teste Servio ad Virg. Aen. V, 389. Juve- nalis Sat. I, 163 percussum Achillem h. e. carmen de caede Achillis commendat, ut poe- seos genus, quod nemini sit grave. Martialis IV, 29 Amazonidem commemorat Domitii Marsi, in qua cyclicum carmen expressum esse putat Welck. Сус]. ep. I, р. 319. Sueto- nius Vit. Neron. c. 39 tradit hunc imperatorem Nauplii mala cantitasse. Adde locos a Dausquejo laudatos in Adnot. ad Q. Calabrum p. 3 sq. Antequam vero ad ipsos poetae versus accedam librorum ex ordine recensendos, pau- 6 У. TH. STRUVE, cis dicere licebit de quibusdam locis Cap. IT Prolegomenorum Koechlyi, ubi sententiae a viro doctissimo expromptae accedere nequeo. Non plane me intellexisse fateor уефа Koechlyi р. XI, $ 3 ad ea, quae ego Part. I, ‚ р. 8—10 disputaveram, haec addentis: «Verum est, non necessario repugnare Thraciam Arctini Penthesileam venienti а Thermodonte Penthesileae Quinti. Nec quomodo Bpä&oca To yévos intelligendum sit, obscurum est: fecerat eam sine dubio Otrerae filiam, quam antiquam Tzetza Posthom. 7 sq. cum Quinti commento conjunxit: moi Evi tprraıy ano Oeppwdovros loüca NAuSe [evdeotheux, хбот pneyasupos 'Ortpnipns». Narratio illa de Amazonibus ad Thermodontem bella gerentibus non unius est Quinti com- mentum, sed, ni fallor, jam ipsorum Cyclicorum; unde enim Apollonius Rhodius II, 374 tres urbes sumpsit Amazonum ad Thermodontis ostium et id quod v. 385 sqq. tradit: < pév т Evi vmov Apmos Aatveov roinoav Apnabovidov Baothetat "Oronpy te ход Avtidrn, Ondrte arpatowvro? Scholiasta addit: поа» 5 otpatelav, ovdels EdmAocev; conferatur vero Justin. II, 4. Porro unde Virgilius Aen. XI, 659 et Propertius IV, 4, 71, quos locos jam advocavi Part. I, р. 9, sua hauserunt, nisi ex antiquis illis cyclicis, vid. Welck. Cycl. ep. T. П, р. 201? Et sane verba epitomes Opdooa. Ôè to yévos indicare videntur, in ipsa Aethiopide de alia regione dictum esse, unde recta via Trojam venissent viragines ad opem Priamo ferendam. Sic legimus in Schol. Apoll. I, 580: ZtapuXos 52 6 Nauxpatitng IleAaoyov фто Apyeiov To yevos, petotxioat 08 sis Osocadlav, хай ат’ avtod Ileiaoytav ту Beocadtay xAnS va. Idem ad I, 948: On Alveds Oertadös dv тб yévos dxnoev &v EiAnorovro. Eadem pagina Koechly monet, Arctinum in Aethiopide, si quidem artifex tabulae Шасае traditionem ex Arctino propagatam secutus sit, Penthesileam induxisse equo caren- tem. Verum huic rei repugnat altera tabula apud Montefalconium Antiquité expliquée T. XIV (Suppl. Т. IV.) Tab. ХХХУШ, N° 3'), ubi equo prolapsam Achilles sustinet; quam si quis forte, consentiens cum Koechlyo I. 1. р. XIV, ex Arctino expressam esse dubitet, Propertium apponam, qui El. III, 11, 13 sq. certe ex illo cyclico poeta hausit: Ausa ferox ab equo quondam oppugnare sagittis Maeotis Danaum Penthesilea rates. Nimirum artifex, cui gravissima tantum indicare libuit, omisso equo solam excipiendi actionem posuit, quum in ea demum heros intelligeret formosissimam a se virginem inter- fectam esse. 1) Sic locus citandus erat hujus operis, quod пипс de- | {ОМ TIAPATINETO, in tertia columna IIOAYIIOITHZ шит Dorpati inspicere mihi contigit, non Tab. LXXXIV, | EXEION OMSIMHAHS МОРАМЕТОМ. Postrema no- ut scribit Tychsenius р. LXXV, cui Koechly Prolegg, | mina multo aliter exhibet Welck. Cyel. ep. T. II, р. 246, р. XIV et ego Part. I, р. 21 nostra debemus. Qua data | а. 28, HloAuroitns ’Eyeiova, Opaouunônçs Nixatverov; cf. occasione moneo, apud Montefalconium in inscriptione | quae commentatus sum Part. II, p. 48 ann. alterius columnae scriptum esse HEN®ESIAHA AMA- NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 7 Prolegg. р. ХП vir doctissimus acute auguratur, aediculam in tabula Iliaca conspi- cuam, ad quam Achilles Thersitem puniat, ipsum esse Penthesileae sepulcrum neque statim post interfectam viraginem rixam inter illos exortam esse, si quidem fides habenda epito- matori. Attamen in interpretandis verbis: тбу ent тй [levSeotheta Xeyémevov ёрота, de rumore per Achworum exercitum de Achillis in mortuam amore percrebrescente assentirı nequeo. Quum enim Acyonevov participium sit praesentis temporis, non praeteriti, vertendum erit: amorem qui dicitur in Penthesileam. Impudicum enim Achillis amorem in mortuam exprobraverat Thersites teste Schol. Soph. Phil. 445: poveuSetons yap this IlevScomelas uno Ayddedos, 6 Bepotrns doparı Erninge Tov OpIaAnoy одтй с" do dpytodeis © ALAREUS xov- SUhots auTov dvethev" EAeyero yap OTt xal ета Ialvarov Épaodels auTs auveAndusev, cf. Tzetz. ad Lycophr. 999. Welck. Сус. ep. T. П, р. 170 a. 2. Spurca sane haec sunt, nec tamen aliena a foedo homine conviciatore. Discedit autem a ceteris auctoribus Try- phiodorus v. 38 sq. canens: mern dé € moüvog UnooTas xal wroive wol ouAnos nal éxrepéiEev АИ. Igitur aeque contraria inter se Achilles in Ша peragit atque in Telepho et vulnerato a se et sanato. Non magnam fidem habendam esse epitomes auctori ipse Koechly concedit p. XII; quo magis cavendum erit, ne brevis haec notitia ad falsas conclusiones nos pelliciat. Sic vir ille doctus p. XIII dicit, non debere me (Part. I, p. 20) scrupulum injicere, nonne apud Arctinum quoque Thetis interfuerit ludis funebribus Achaeorum. Verba sane epito- mes: où 5 Ayxatol Töv Tapov Xacavres œyôva tiSeocı, opinioni Koechlyi patrocinari viden- tur; nihilominus tamen probabile est, eyclicos in Пас re secutos esse Homerum, qui Od. XI, 546 et XXIV, 85 disertis verbis narrat, matrem Thetidem praemia proposuisse, ne- que ipsa verba: Achaei exstructo tumulo certamina instituunt, sententiam excludunt, affuisse ludis funebribus matrem herois Thetidem deam, ut praemiis victores donaret. Pag. XVII Koechly scribit: «Verbis хай ot Toûes roALopxoövraı ши videtur obsi- dio рег aliquod tempus durans, cujus rei nihil apud Quintum legitur, qui contra XI, 330 sqg. impetum in muros portasque urbis factum multis describit». Vereor tamen, ne frustra ут doctus verbo roXtopxeiv strictiore sensu obsidionem velit significari, discernendam ab oppugnatione, cf. Liv. V, 2. XXI, 8 alibi. Apud Graecos in universum est urbem undique oppugnando ita includere, ut jam non amplius extra muros concurratur. Unde Demetrius Ше IIcXtopxnroo nomen est nactus? Certe non a sedendo. | Ad ipsum jam Posthomericorum carminis textum transiens, quae mihi de restituendis quibusdam locis post egregiam Arminii Koechly operam dicenda videantur, expromam. Et primum quidem in ipso carminis initio subsisto, quod luxatum esse ut credam, a me impetrare non possum. Recte fortasse Koechly Praef. Ed. II, p. XVI sq. in excursu, 8 J. TH. STRUVE, quem de hoc loco Part. II, р. 87—91 addidi, exprobravit, quod vix credi posse dixeram, in ipso carminis initio librariorum negligentia aliquid excidisse, recte praeterea monuit, quae a me vulgata esset appellata lectio, consentiens cum Monacensi, eam a Tychsenio demum ex illo codice esse inductam. Verum hae res in nostra disputatione sunt secun- dariae. Quum autem vir doctissimus omnia a me allata iis refutari dicat, quae ad eum locum jam ante exposuerit, et ad aliorum judicium rem remittere malit, paucis gravissimas disputationis meae partes hie repetam. } Nullum in restituendo veteris alicujus poetae textu remedium magis est lubricum et aleae plenum, quam versuum transpositio; quare nisi gravissimae nos moveant causae, abstinendum ab eo esse credo. Versus 14 autem bonum et idoneum sensum offert, si ita cum у. 13 conjungitur, ut minima interpunctio ponatur post verbum &dat&ev, tollatur in fine illius versus, totaque sententia referatur non ad urbes pedestri et terrestri expedi- tione ab Achille expugnatas, sed ad primum Achaeorum in agrum Trojanum adventum, quo primo in concursu unum jam ex nobilibus Trojanis cecidisse diserte narratum erat in Cypriis (Procl. ereıra anoßatvovrag autous eig "Гмоу eipyouaotv où Toûes, xat Synoxeı Про- recthaos do "Exrtopos. Emerra Ayıldsus aûrous toémetat dveldv Кухуоу тбу [loceddves, cf. Quint. IV, 153 sqq. XIV, 131). Tantum vero abest, nt haec illius versus interpretatio importuna sit, ut altera sententia cur inferatur, nulla appareat idonea causa, quia Troja- nos luctu oppressos suam, non aliorum, vicem deplorare ‘consentaneum. Neque rerum actarum ordo talem loci restitutionem flagitare potest, quum, etiam transposito versu 14, id quod v. 13 de eversis terrestri et maritima expeditione urbibus narratur, non suo esset loco, sed inferendum potius ante pugnam raoanotapuov. Consulto autem poeta illam cla- dem, Trojanis ipso belli initio ab adpellentibus Graecis illatam, postremo loco posuit, quia quo recentior jactura, eo vehementior solet esse dolor; quam ob causam a pugna illa Achillis ad Scamandrum exorsus, transit ad fugam Trojanorum, ad Hectorem caesum et circa muros raptatum, denique supplementi instar ceterorum quoque meminit, qui ipso belli initio perierunt. Varietatem autem lectionis v. 12 verius nunc mihi videor ita expli- care, ut verbi АМФЕТРУХУЕ priores tres literae legerentur НМАР; jam ut metrum et sententia qualicunque modo servarentur, certatim рас épuose rohfov et траф &Auoe по- Лоу scripserunt. Lectionem cod. Monac. у. 9 «ro Supov tabev, ubi ceteri codd. offerunt atétapve хаотмо, hodieque pro correctione habeo, quam librarius, recentiorum epicorum ignarus, ex tertio versu Iliadis intulerit. Perinde vesanum restitutorem produnt lectiones ejusdem codicis у. 10 Séov, у. 11 пойоу, у. 14 texéeootv. Etiam II, 206 lectio omnium codicum xvôsov Inrorcı хой буесфи ex Il. XII, 114 videtur desumpta et auctore Koechlyo sic restituenda: xudoov {rotor хор dpwmaor Alia est ratio lib. Ш, 232 sqq. ubi de Erymante ab Ajace interfecto haec legimus: | бе Auximdev Ixavev Uno neyadnropı TAauxo, vale à öy airetvoy Mehavirrnuov fpov ASnvns avtia Macsixuto Xelovins aysdov axons, NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 9 Tv péy Unotoqméouot TeInnores eiv AN vadzar, EUTE REpiyvaunrocı [LEA GTUDERLS пой Пётра. Ultimo versu cod. Monac. supra vocabulum orvoeAnz Издет literis eademque manu exhibet d'yxioas; quae vox quid sibi velit, difficile est dictu. Koechly corruptam putat ex аж, idque interpretamentum vult esse diversae scripturae oxchids. Facilius crediderim glossam hanc esse scribendam &yxôvas (promontoria), coll. Apoll. Rhod. П, 559: Tas À autixa ооо Av olyopndvas dyXxÔVA repeyvanıbavtss idovro. et Orph. Arg. 1134: ‚ Еодеу dyxdva GTUDEACY хай ущуерсу axııv. I, 95. Libere fateor, me assentiri non posse, neque*Hermanno et Spitznero glossema in verbo Васи suspicantibus, пес Koechlyo, qui ruocov 8 vedv wasunspTe Badeodaı scribit. Hic transpositio verborum satis est audax, nec sententia ferocitati et granditati vi- raginis congrua, quae non solum titionem injicere in naves, sed eas funditus tollere mina- tur. Itaque omnibus, quae Koechly in adnotatione prolert, bene perpensis, ultro ad eam sententiam relabor, quam in Emendd. et Obss. p. 2 protuli, facillima mutatione seriben- dum esse: vñas 58 пуой‹ хазотгозе Валес5ои, collatis locis, quales sunt I, 790. IH, 679. 684. IV, 4. V, 631. 1, 121 sqq.: more 9’ œaidépcs ЕЁ Uraroro ст а“, вера Tori mroisuoro фола 45. о. Verissime Koechly admonet, paulo insolentius postrema verba esse dicta, quum potius vocabulum desideres, quo bellicus tumultus notetur. Apud Quintum œocAayyes simpliciter aciei ordines nominantur, in fine versus I, 324. 535. IL, 215. 482. VIII, 182, medio versu II, 399. V, 304; quorum locorum memor fortasse librarius usitatum vocabulum nostro versui intulit pro alio minus frequenti, quale fuisse credo yepvpas, in cujus vocabuli in- terpretatione haesitavisse interpretes Homeri notum est, cf. I. IV, 57 № isntogoeshet 9’ спице плоско yepuous; VIII, 378: YnSnos: roooavevrs ауд mroidpote ysou- pas. УШ, 553: of 8 péya œcovéovres Ert rrokémoro yenupas Вало rawuyto. ХТ, 160: mohhoi à éprauyeves (по Ketv Cyex короля МС оу dvd mroidporo yeoupus. ХХ, 427: 035 av ть бу Асус Rrwoocsınev avx Rrohéporo yeoupas. Longius a codicum lection® rece- deremus locum ex v. 695 primi libri restituentes, ubi de Marte narratur: 5 AN Fo) й ’ \ » 4 EOTN d ÉCOUMEVCS TED ÉTL TTOAEWOLO хобороу. ОАО RO: ATETOUMEVOIO пот то воно XUDOHLOV. УП, 424: lonev Es поле. оо помоирлтою ходоцлоу. УП, 454: OÛVEX Gp MUTOUS TA Rep Telyos Ereips Bapys Tohépoto ходоцьс с. Mémoires de l’Acad. imp. des sciences, VIIme Serie. 5 10 J. TH. STRUVE, I, 366 sqq.: xl puy Ole’ onpepov Apystoısı pcvov отоубеута Вал сои, vas т’ Euronaet 606 rupl, тои карие» Ло су Es Toolmv убиу хаха по) а, pépovtec, NAvSov Aoyerov AUULIV Оп’ Adel пра DÉPOUTES. Assentiri nequeo Spitznero Obss. р. 77 et Koechlyo Prolegg. р. XCIII, qui у. 370 ad eravapopäs figuram trahunt. Etsi enim poeta noster saepius Пас figura intra terminos ab Homero positos utitur, tamen in hoc versu illius figurae proprietatem conspici praefracte nego. Perlustres mecum velim omnia exempla, quae Spitznerus I. 1. larga manu ex Homeri Iliade et nostro poeta affert, et videbis, nullum comparari posse cum nostro versu, ne id quidem quod ex Nonno desumptum diserte cum illo composuit Koechly. Cujus figurae utut variae sunt species, haec utique servatur lex, ut altero versu novi aliquid addatur, quo sententia prioris versus dilatetur. Sic legimus apud Nostrum IH, 608 sqq.: ynSetto boöcnendos av” oupavcv Horyévete, ynSsite posoly not edels yéhov Acteporatou AËtos eupupdeSpos 98 [lotapoto yevéSAn. II, 493 sq.: oco, Imelön, Aavady péya péotats паутоу, ФАС хо отралоу eupuy Avepxea Tixas Axadv. П. II, 671 sqq.: Nioeds à од Zuunsev Aye пре vias eicas, Nipeus, Aydatns viös Xapcroıs т’ avaxtos, №0506, 65 naddıoros avne Und "Гмюу Aer. Tres аш loci Iliadis (VII, 263. 473. XIV, 444), quos cum Шо affert Spitznerus |. |. p. 79, huc non pertinent. Denique Nonni quoque locus VII, 359 sq. progressum quen- dam sententiae altero versu bene exprimit. Juppiter Semelen, fulguris majestatem ut mon- stret precantem, his verbis ab infausto desiderio avocare studet: © yuvar, n ge 9605 pSovepis véos nravev Hons; n ba, ‘Зуд, doxdeıs, ot neldtyotl ео херес; АЙ Зе nevsıy Xpdvov aAdov, Eos pm) Poprov aelpets, и mEveıv добуоу AAAov, Eos épôv via Aoyaeıs' Вл] TOO Toxov Tupdevras Чл $ [LE Dovias. Gradatio igitur haec est: in aliud tempus differas votum, quamdiu gravida es, in aliud tempus differas votum, quamdiu meum filium in utero portas. Monendum tamen est, poetae Panopolitano in deliciis esse has repetitiones rhetoricas, cf. IV, 294 sq.: paoteveıs Tiva Tabpov, Ov où Boën тёхе yaoııp, paotevers лиза таброу, Ov où Bpotos olde xyuat. У, 399 sq.: Xentahécus nödas ebpe хай ох épodoato Tapoous, hertakéouc nodas elde хай oùx ide хуила, Ted Ov. У, 416 sq.: Eypso хай yÜvooxe voSmv &yvostov OTATMV, Eypso ха mnyDve ФИ ÉAdpoto xepainv. NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 11 У. 427-34.: У, 470 sq.: УЕ 310 3а.: 7 7 7 ` > Dr 5 , UIG, TATED, YIVOUXE, TOY OUX ÉCAWGEY Aroddmv' x P \ > , = , vd, патео, orevayıle, TO our Epurafe Kılarmv. dlksaı Antalova, TOY ÉVIOD YATTOOS Чо, (Семь Antalova, TOY Extavss. deldLn, mr) [Lv Opivs бобаутей XUpata TCVTOU” у , у © , Den бедна, un) LV ÉXEUSE neyas 0006. Eandem legem supra commemoratam etiam in ceteris hujus figurae formis et apud Quin- tum et apud Homerum obviis observare licet, velut apud Nostrum III, 72 sqq.: Hom.Il. XX, 371 sq.: XXII, 126 sqq.: XXIII, 641 sq.: old yap, Os oÙTIs pe Duvroetar SYyUTEY EII@V , ’ у c ’ éyxein dapacactor ErıySoviov тофу, OUd einep GTÉOVOLOL ar ŒTPOMOY NTop ÉXNOLV, aTtoouwov nTop Eyyor inv xal yadeos Ein. то à yo avrios ем, kal st mupi Xelpag EoLxev, et пуб: xelpas Eoıxe, uEvos 5 aidow обо. cu pév поз vov éotiv and 6050$ cud ano TÉTONS CE , < , 207 у TO OUOICEREVAL, TE RAPDHEVOS 113505 ТЕ, rapSévos nlIeog т баб"Сетоу Яо. CIN АО й A A У < A ot à ap écav dd" O pÈV ERTEÏOY NYLOYXEULEV, y c < , a ny. , , EMTTEÖOV NVLOHEU , O À бра расти KÉREUEV. Adde Theocr. Idyll. IX, 1 sq,: Boxcitdodso Дафу, TU 5’ 084: Apyso по@лос, 0845 apyso roûtos, 6фафасзо SL Mevarxas. Non adnumerandi videntur huic figurae 1061, quales sunt Od. XVII, 126 sqq.: Ibid. X VIII, 304sqq.: c © Г ’ — # os à опбт Ev хо ÉAapos xpatepoio Adovros veßpou) С , ’ Booxonevn, о $ ETerTa ету EianAuSey EUVMY, Auporeporot 5 Toloıy MELXda потроу Epixev, a EN ; > os 'Odunevs xelvotorv aetxéa потроу ÉpYoet. a D. >) 3 у \ / , \ où À EIS CONNOTUV TE хой Ineposoomv добу tocbapevor Téprovro, mévor d ri Eomepov éASeiv. toioı dE Teunomévorot péhas Ent ÉGTEpOS NADEV. Adde Il. X, 186. XIII, 799. Verum haec omnia in locum nostri poetae supra lauda- tum non quadrant; versus enim 370 omnino idem continet, quod antecedens, nec quod additur dr apeï vel Denique ita quoque eo conciliari credam, хаха, пола, mutatum in aoyetovy — rue quidquam momenti habet. Spitznero (1. 1. p. 77) assentiri nequeo, ut his versibus plus gratiae quod quum exordium tum clausula utriusque sibi concinant. Tantum enim abest, ut similem duorum versuum continuorum exitum quaesivisse poetas epicos autumem, ut rara tantum exempla reperiantur, aut ad illud genus, quod modo attuli, refe- * 2 J. TH. STRUVE, renda, aut inscio elapsa, ut unicum hujus generis, quod ex Nostro profert Spitznerus (1. 1.) 11.125599: VAT, по Ель соо Ev Cpuacı Мот сфаь Ev dSavatoust Aus пои дорог 109, N 08 10055 kidaive al 05 pro doaxev 1; °H MEN VERS ICUON TO} UC SEVÉOS Atos via "Hon ахуе Ут. Нос loco vis repetitionis imminuitur, quum majore incisione narrationis in fine у. 127, tum eo quod in fine v. 128 oratio non insistit. Idem valet de II, 75. Il. V, 358. X, 116. Itaque tametsi non amplius in sententia permaneo, quam in Emendd. et Obss. p. 35 pro- tuli, v. 370 interpolatum esse, qua in sententia praeiverant Pauwius, Carolus Struve (Progr. VII, p. 4. Opp. sel. T. I, p. 10) et Lehrsius, tamen vel hunc vel antecedentem versum supervacaneum esse credo, utrumque vero ab ipso poeta profectum, cujus dupli- cem recensionem hoc loco agnoscam. Multo difficilior est quaestio de у. 389 Ш primi, дает pari modo jam tum pro subditivo habui. Describitur heroicus viraginis habitus his versibus (387 sqq.): Sepno À alnarı raprav Edsvero, оба, 5 2офоо, Ëthet érecoumévns* xapatos à où барлало Tumov irpcquov, AO dÜauavtos Eyev pÉVOS * EÉGÉTI YA UV cbvexa добра mort xhetvoy Otouvous Ath Alca. hvyon xudaıvev, arémooSt д’ болта, LOOUNS коб и a, uvex ЕЕ > XoUpmv où ета, добу UT А(аж даю уЕог00и Savacs’. Profecto sententia, quam Koechly praebet in Ed. I seribens: | ELGETL ‘(AD (IV + * Аха пой XAUTCV OTpuvcuoa Аба, Auyen xudnıvev, in Ed. II: eloetı аб му = * moti lov érotouvous” Aya Also {от USE, per se bona est et commendabilis; verum quomodo explicanda sunt verba illa prima côvexa potoa, quae tacite suppressit Koechly? Unde Ша in textum irrepserunt? An hoc loco ma- num emendatricem aguoscamus alicujus librarii, cui verba etoitt yap uv Atoæ ото xU- Sarvev amplificanda videbantur in hunc fere mödum: oùvexa Моёра, [vokeméos] rott хлеб Erorpuvouo’ Аа ELGETL nv XUOGVEV ? Saepius apud Quintum in fine versus occurrunt verba oûvexa Moto, vid. УП, 612. NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. | 13 VII, 319. XI, 140. XIII, 559, et graves partes Parcis datae a nostro poeta, cf. Koechly Prolegg. р. У 394. I, 380 $44.: Tous \92 ЭЙ цахароу таз болтов убофи Kudornon, Cop arzyeıvov OAsIpov dvanınomar dupzvres rnoAMcl Uns Towsoor кой 20° û IevScorein, N оф! éralomouca хаха umdero, ход ch ЧЕ» arm OUÔS ход 590005 Ent пс. Versum hypermetrum Rhodomannus emendare voluit ét:ocupévn scribens, eumque recen- tiores secuti sunt praeter Koechlyum, qui Hermanno auctore post ératsocuox duorum hemistichiorum lacunam indicavit. Et id quidem recte hi viri viderunt, illud erscoupevn «non satis apte cum sequentibus xaxa pnôsto jungi, quibus non quid impetum faciens egerit sed quae animo agitaverit indicetur». Nec tamen statim desperandum esse de nostro loco puto, sed hanc emendationem propono: N SI ÉTAGGUTÉPOLS хаха лето, . coll. 11221. 366% V 408. М2: 746. I, 669 sqq.: root 5 euyeroovto, кал’ ofxix vootioavtes ToiNs Ahoyoto Tao Àeyéeco!v (об. Versum mutilum vario modo expleverunt viri docti, cf. nota Koechlyi, qui, postquam et Brodaei inventum хо’ toëns et Scaligeri torautns ferri per se posse concessit, haec addit: «Sed quid necessario В. 1. requiratur mirum est a nemine animadversum esse. Nam cum addatur хат’ ctxia veomoavtss, patet bonos illos maritos non aliis agitari impudicisque libidinibus, sed id tantum suo jure pie optare, ut quas ante hos decem annos domi relique- rint uxores, non vetulas et subturpiculas, sed tales inventuri sint, qualem hic conspiciant Penthesileam. Нос vero poeta тои 15 dkéyeto scripsit. Cumulatorum pronominum aliquot exempla adscribere placet». Attamen in omnibus illis exemplis nullum est, quod ad no- strum proxime accedat, ubi pronomen possessivam alii pronomini adjungitur. Etiam Sca- ligeri emendatio totuvtns dubitationi obnoxia; vix enim hoc pronomine utitur noster poeta, quam ob rem haud scio, num recte alii loco (ПТ, 417) idem illud intulerit Koechly in Ed. IT, ubi vulgo той] toc legebatur, Hermannus tor tes scribi suasit. Equidem abhinc triennio hanc medicinam proposueram : toins ÉVS aœhôyoro пора, Asydsoow tadoa. coll. XIII, 64 sq.: - xapradtuos 8° 2AScvtes En novas EAAnorövrou, ÉVS” Mir: оттаахто vens. Nune praeferam: tons al а)схою п. À. L., На ut ar absorptum fuerit duabus literis subsequentibus. Monendum praeterea, v. 670 a poeta expressum esse Homericum de pro- cis Penelopes Od. I, 366. X VIII, 213: памтес 5’ Nponvavro Tapal Àeyéecot хи Пуаи. Quam ob causam certe etiam nostro loco restituenda ег ceterorum codicum praeter Monac. lectio rapat. 14 J. TH. STRUVE, II, 335 syq.: os pot ouxéTt xapros Evi oTnSecatv Cpugev, clev пер TE napoidev’ бро 8’ Exı Peprepog ей TOAGV AVIpOTEY, Tavputot d& Yipas UTElXEL. Accedere non possum Koechlyo, post ultimum versum unum excidisse putanti hujusce- . € , er LA < > ,' > ` [94 modi : NpETegov, Tois ха ото$ CUS пЕХе 18 xal ТВТ. Neque enim, ad дает 17005 trahendum sit, latet, et similis versus finis comparet infra v. 660: Tappanevar рузоготу, 6001$ Вар révIos Unelxer. Facilius alio secundi hujus libri loco lacunam statuendam esse crediderim. Qui enim disertam Quinti in singulis enarrandis ubertatem novit, ei у, 124 sq, legenti: xal Ta Ev Os Aycpeus, хо 05 dev Even фотбу pupta Too à’ Alovros UMS mpeot Teprero Sunds, nimis brevis videbitur hic sermo et excidisse aliquot versus post vocabulum ло, quibus accuratius locutus sit poeta de innumeris Из populis; cf. Paus. X, 31, 7: apixero yevret (© Mep.vov) és "Гмоу oux ал’. AlSıonias, Ха 2х Sououv тбу Iepoızäv at amd tod Xonorou rorapoü, та ЗУ памта ба Oxet дет) Unoyslorn merompevos. Ppuyes dE хай mv 686% ть aropatvouot du Ds Tv orparıav Туле, Ta Enitonm Exdeyopevos tig Xapas‘ terumtar 88 ua TOY воубу 1 0655. II, 371 sqq.: os à Ste Ti wpaunvfow EntBotons Васи ето Ev согсое ву EvrooTev épeuvôv Гладсу dyocuévnatv Es Varatıov chov ayons arcmav lörnti, xUVES д’ Erniwayyarcaoı TUXVOY DAUXTIOWVTES, 6 8’ Eupepans UM’ HKCVTL XEJLLAGIY OXUTATNOL DOVOY GTovdevra (то: os Mépvov édœËe по№у отралбу. Koechly in Ed. I haec adnotat: «Codicis Monacensis') auctoritatem secutus Erıßolcas resti- tui, quo facto lacuna post hunc versum statuenda. Nam quod quis putet értBotoas quidem scriptum a Quinto, sed verbum finitum omissum esse, quod mutata constructione v. 376 addatur, id ab ejus simplicitate abhorret. Accedit quod saepius participio hujus verbi usus est: I, 488. III, 326. IX, 475. XI, 335. XII, 124. 428». Quae omnia quamquam verissime sunt disputata, nec probanda correctio Dausqueji Вот, quam recepit Tychsenius,. ni- hilo minus tamen lacunam unius versus post v. 371 esse duabus ex causis non facile mihi persuadebo. Primum interjecto tali versu vocabula tt et Snpntno longius disjungeren- tur, deinde ipsa sententia minime est lacunosa, quam ob rem etiam Koechly praetermis- sum versum conjectura restituere, ut facere solet, non est ausus. Quibus causis permotus in v. 372 corruptelam inesse credo, eumque sic restituendum: “ото Evopouce оу Evroodev Eoeu.vöv. Jam omnia bene зе habent: évepouetv ли legitur non tantum apud Nostrum (I, 335. Ш, 710. У, 411. XI, 222. XIII, 84), sed etiam apud Homerum, ut Il. X, 486: 1) Monac. Erıßpnoas, Neapolit. Erıßptoag teste G. Wolffio apud Koechlyum Ed. II Praef. р. XXIII. NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 15 65 DE оу urdorow donmavrotorv пе) у, а{-{е01у N dleooı хаха, фосугоу Evopouan. adde Il. XV, 635. XVI, 258. 783. Quod in novissima editione Lexici Passoviani notatum est s. у. öpouo, Homerum et Hesiodum solo aoristo ий eoque sine augmento, id etiam ad composita hujus verbi pertinet'); et principem epicum sequitur, ut omnes fere ceteri, На Quintus noster. Cumulatio autem verborum, qualis est erıßptoas — évosouse, poetis vulga- ris, neque montium commemoratio in hac imagine necessaria, quamquam in montibus cervos figi legimus apud Hom. Il. XVI, 757 et XXI, 485 sq. Denique non est mirum, oscitantem librarium intulisse &v Cocoot, quum haec verba in comparationibus saepissime occurrant, eadem versus sede I, 799. III, 280. VII, 257. IX, 240, quarto et quinto pede VI, 132, in ние versus IH, 170. 354. ГУ, 220.238: 248. 519. У, 461. УП, 505. XI, 396. XIV, 317. * II, 414 syq.: oxéthe, Tinte où Tooas avnhsyéos Oddsaxzs, TAYTWY EUXOREVOS ПОЛО PEpTepcg Épmuevar VS №7005 T dSavarıns Nmpnldos; «Haec profecto mire cohaerent, inquit Koechly in Emendd. p. 269. Nam quicunque hos versus legerit, genitivos pnrpos aSavarns Nnontôos a comparativo ф{отероз pendere puta- verit. Nec magnopere locum adjuvabis, si pro copula & particulam adversativam 5& repo- sueris. Sine dubio versus periit hujus fere sententiae: TAYTay EUyEWEVOS OA) péptepos Einnevar дудобу [xadoteï хо] yevenv peyadhou Atds Eupevar ато] k untods т’ aSavarıs Nnontôos etc. Similia vid. v. 434 sq. XIV, 254». In Ed. I autem quamquam approbat correctionem Spitzneri Obss. р. 85 @epratss, tamen in lacuna ponenda perseverat repetitis verbis ex Emendd. 1. 1., Ца tamen ut pro comparativo p&prepos superlativum @epraros jam ponat. Verum, ni fallor, admissa illa Spitzneri correctione, id argumentum cadit, quod quis cre- dere possit genitivos pmrpcs aSavarns Nnontÿos a comparativo @eortepcs pendere, пес quisquam conjunget roAU Ppraros pnteos. Si igitur probatur, ut est probanda, emendatio Spitzneri, locus pro sanissimo habendus, neque amplius de lacuna cogitandum. Quid? quod sententia, quam versu adjecto expressit Koechly, ne apta quidem est huic loco, quum originem suam Achillem a Jove maximo ducere dicens, suam ipse causam infringeret Me- mnon. Hic enim, deae et mortalis viri (Tithoni) filius, matres solas ut deas inter se com- parat, suamque Auroram multo praeferendam esse dicit v. 423 sqq.: n udv yap рахаресоь хай ауЗротоое pastver, Ti En! navra tekeîrar dretpéos Evdov "Орто éoThd te хой хула, во, та т’ avödpaor бет’ Overap' nd Ev ads xev SOL xa ILE ATEUYÉTOLIL 1) In Hom. hymn. in Minervam 28, 8 legitur Gpov- | tulerit dubiam formam aoristi participii 00006; cf. Lo- cev. Apud Hesiod. Scut. Herc. у. 437 nescio cur multo- | beck. ad Buttm. Gr. II, р. 259. rum codicum optimae lectioni öpouoy Goettlingius prae- 16 J. TH. STRUVE, valet Epos XNTEG0! per (500% хобби ATENXTCS HE OLOTOS. Jam glorioso Achilles respondet у. 431 sqq.: à © Mépvev, п vöv ce xaxat mpéves 2EopoSuvav DMSipev dvté Enelo al 25 LOTOV Coopapise!v; 05 géo peprepos ein Bin YEVEŸ TE фут Te, Роз dnsoSUporc Aayav Apıdeixsrov ala xat oSevapod Noûcs. Alium quoque locum hujus 1 bri a lacunae signo liberandum esse arbitror. Conqueri- ur Aurora, filium interfeetum his verbis compellans v, 609 $14, ; Gheo pot, ale чёхусу, EIS age WNTÉOL TevScz аа лоу replänxas' 10 à cd бей danevros * TANGOUA! азалалоноу a фазу», CRC] EN eadugcp.an aiva. ВЕ, Luyn Oncu géo éco ancodındvors поталаи, TANT ÉTUX!dVAMÉVOU Raser xai astxécs Epovns, Copa tt xai Кобудо reol ppévas dA Os benraı. Num auid revera lucrabimur addito post v. 613 tali versu, qualem proposuit Koechly: Yalav auavowcouco хо ovouvoy 108 TihaTo av? G. Hermannus olim de transponendo v. 614 post v. 612 cogitaverat; quam sententiam recte jam refutavit Koechly in Ed. I monens «non Orcinas tenebras, sed eam caligi- nem intelligendam esse, quae post Auroram in Orcum delapsam omnia pressura sit». Faci- Низ concesserim, vv. 614 et 615 inverso ordine legi; etenim, Cronidae quoque, inquit Aurora, animus dolore afficietur, guando chaos et tetra calig go omnia prement. Verum idem sensus in vulgato ordine inest, modo versum 614 ad 612 traheutes vertamus: dum chaos et tetra caligo omnia DEA ut Cronidae quoque animus dolore afficiatur. II, 637 sq: are dé cf udn nord roduxeces crsvov Исто jou ériotelBovtes avavséa, ход Bacihetav Ayvup.evnv бобоутес, ÉSADOEVOL [LÉ VOGTOU* Zeus д’ Ancrov BodyTrnoe xohoupevos, anal №8 ела УЗИ meot бо todos à Еву ар. Зоотс» HG. Versu altero correctionem Koechlyi #ySex поп puto necessariam esse, quum terra circa tumulum Memnonis herba caruisse diserte tradatur a Paus. X, 31, 6: Mepvowides vais брус Eatıy Evonıı, хата, JE Eros où EAAnoTovtiol wacıy autas Ev etonmévats Npzpaıs levar TE ri red Mépvovos Tov tapor, xal Gndcov to pymuatos Sévôpov éotiv n пояс DıAov, лобто хай oalpougıv ai Opvites кой Uypols tols mrepois tod Aîonrou To одали Baivousr. Neque in lacuna post v. 639 ponenda cum viro doctissimo consentio. Falsa certe est versio Rho- domanni: «et quamquam luctu oppressam viderent reginam, reditum Zamen magnopere ap- petebant», quam etiam С. Е. Platzius in versione germanica expressit: NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 17 Neben ihr stöhnten am Wagen die schnell hineilenden Rosse, Stampfend den Boden, der Ruh entwöhnt (?), und den Lauf zu beginnen Voller Begier, obwohl sie die Herrscherin sahen in Trauer. Quid vero, si hoc fere modo vertamus: et guum reginam viderent luctu oppressam, reditum magnopere appetentes; Ца ut &x mapaXhnaou sint posita participia Ertoreißovres et éehdc- evo, participio autem op6ovres causa contineatur, quamobrem equi cursum repetere cupi- ant, quia confidant tunc fore ut mater, corpore filii relicto, paulatim exhilaretur ? Ш, 149 sqq.: da ход O5 advépouae ai ÉvSope duomevéeoot army ößpınov éyyos, Еву 8’ "Opudaova оу "Extopog 60%)0у Eraipov Ava хротафоию Tuyau” où yap oi xopus Е шажрбу dopu хай пЕрабтос, алла, à airs alla хай dotéou Evdov Ixavev tag Es éyxepahoro, хаосе dé où DaAcpov xp. Recte jam Pauwius in praepositione дух у. 151 cum genitivo juncta haesit, nec tamen sententiae Koechlyi accedo, qui lacunam esse credit hujus fere modi: Ehev "OpuSdova Dtov "Extopog 056% Eraipov * * * € ь * Ereporo ди, хоотафою TUXNOAS” comparato loco Homerico Il. ТУ, 501 sqq.: лбу $’ Odugeüg, Eraporo pohooamevos, Bas doupt xdponv' n д’ ЕтЕрою Эа, костафою TÉpnTEV atxun даже" лбу IL охбтос dogs xa.Aube. Sed hujus 101, quantum video, omnino alia est ratio; hic enim per utrumque tempus penetrat hasta, nostro autem loco hasta dicitur per unum tempus intravisse in cerebrum (à aÿris xcoudos хай dotéou Evdov Ixavev "Ivas és éyxepahou). Fortasse scribendum erit ŒAp хротафою Tuymoas. Aliae difficultates insunt in versu subsequenti, ubi verba postrema xat pemaürtos ido- neum sensum non afferunt, ita ut Koechly de lacuna cogitet, tali fere modo explenda : apyardou Iavatoıo Téhos хай xipas аа. Verum timeo, ne sanandi hujus versus spem festinantius abjecerit vir doctus. Profecto conjecturae ab ipso aliisque prolatae non placent, et similes Homeri loci, quales sunt Il. XI, 95 sqq.: лбу 8° (505 pepadra petontov СЕ doupt VUE”, 035 otepavn 5600 où axée xahxoBaoeux, ara dv атс ТА%Е xat dotéou, Éyxépados 88 Eevdoy бас Ternadaxto‘ Öcuaoos dE LV LEL&ÔTE” XII, 184 sqq. ХХ, 398 sqq. facile nos compellunt, ut participium illud pemaôtos, quod in fine versus saepissime apud epicos legitur, quocunque modo retinendum esse credamus. Nihilominus in illo participio vitium latere persuasum habeo, idque hoc modo corrigendum: Mémoires de ГАса4. Imp. des sciences, УПте Serie. 3 18 J. TH. STRUVE, où yao ol xdpus Eoye рахобу dou xal Ета Фотбс. CI. X 975: обуЕха, NOV фаррахоу alvov ÉTUSE хал” OÙTALEVOV 100% фотбс. XII, 402: oùv 8’ Eysev Хаосом UM бфобо бала, фотбс. Adde Il. XI, 438. 462. 614. XVI, 736. Od. XIX, 451. Adjectivum pari modo substantivo postpositum et priori epitheto xat copula adjectum habes apud Nostrum IV, 482: 5Botuov амбра xat Adxınov. У, 141: péya пйра ход aoyerov. VI, 151: вето, добра, xai OAßıov. XIII, 189: Soov avSpa хай Oßpınov. III, 246 sqq.: Або», énei vo ое paot ney’ осу "рулевом ААУ Apyelov, oo à aièv étippovéouot LAMOTE aonetov, os Ayuhit Satopovi, тб oe Замбути Со ouvSavéeodot EN Трали Tode хай AUTO. In altera Koechlyi editione lacunae signa posita sunt post versum postremum eandem- que suspicionem jam in priori editione, sed dubitanter, protulerat vir doctus his verbis: «Patet ex sequentibus тб non esse deo, sed potius pronomen de Achille intelligendum, quemadmodum intellexit Rhodomannus vertens: cum quo examinato. Verum jam apparet apodosin deesse referendam ad illud Erel vu cé œaot etc. Quodnisi putamus Glaucum fervido pugnandi impetu abreptum, cum haec initio ita juncturus esset: cum te summum habeant heroem, ego te interficiam, injecta Achillis mentione apodosin alio modo adnexuisse, unum pluresve versus excidisse statuendum est. Illud cum non prorsus incredibile videatur, пе nimis multa terreant defectus vestigia, ea В. 1. omisi». Quibus in ipsa Praefatione Ed. I, р. XI haec addiderat: «Post hunc у. (249) Spitznerus lacunam putabat esse Ца, fere explendam: Apecos Ev Évvoyotv 6 б ото doupl danevra. Verum ne ita quidem anacoluthia removetur». Confiteor, mihi quidem videri, nulla admissa anacoluthia, idoneum sensum ex verbis, ut пипс se habent, erui posse hune: Ajax, quum inter omnes Argivos excellas, et te valde celebrent И pariter atque Achillem, ideo te quoque credo hodie una cum mortuo esse periturum. Etenim veri erat simile, circa cadaver fortissimi alterum fortissimum acerrime pugnaturum esse, nec concessurum, ut auferre- tur. Sic ego quoque illud тб verto ideo (cf. Ш, 644. IV, 318), neque jungendum esse credo cum S$avovrı, cui cur addatur pronomen, non est causa. Lectio autem cod. Monac. то correctio est mala librarii, qui non credendi, sed faciendi verbum hoc loco desiderari putabat. Denique miror Koechlyum Prolegg. р. LX VI non dubitare, quin nostro loco Ert- PpovEougt Zoch u se habeat, eodem modo ut ErayadeoSa: dietum. Amat sane poeta noster verba cum praepositionibus composita, verum ertppoveiv lexicographi adferunt ex duobus tantum locis: Od. XIX, 385 Ertppoveouoa absolute dietum == Erippwv, prudens, et apud Platonem de republ. IV, р. 424 В: Stay ts Aeyn, Os Tnv doudny ро émtpoyéou- gev AvSpwrcor, N TES AELDOVTETO! voran ÉLOUTÉANTAL verbo Шо interpretatio satis dubia continetur Homerici érwxhetouor (Od. I, 351). Dativus NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 19 igitur quomodo conjungi possit cum Шо nescio; quamobrem repetenda esse videtur sen- tentia Pauwii et Heynii, qui praepositionem a verbo separaverunt; cf. Demosth. adv. Aphob. П, р. 836: toür’ бу ЕЕЕЛЕУЕ и перосор.ои побтоу, Ep” о poovet ра ета, quem locum affert Lex. Passov. novissima editio 3. у. opoveiv. Ш, 435 $44. Ajax mortuum Achillem his verbis compellat: © Aydeö, peya Épxos Euodevewv Apyetov, xatSaves Ev Tooin PIlns Exas evpurédouo, Exmoev акрофалою Auypo BeBAnmévos (6, лбу фа, mort xAovoy Avdpss Avanrxıdes ÜDuvouaı' OÙ ар тис TÜOUVöS VE CUKOS Ey уорлеас ви, NdL repl xpoTaporoıv Ertotanevog és Apna 5 Зои nrANKa, ka Ev паларл 5600 That хо yarxov Onlotor mepl orepvoror Зоо (оу Y anraveudev Eneoaupevog ПОЛЕ ЕЕ. el do ово халёуауто тот’ MAUIEV, 05 в’ ЕВа&» пеб, одх dv GVOUTNTÉ = TEOÙ DUYEV ЕОс Ор. Totum locum descripsi, melius ut раем, quomodo singula inter зе cohaereant, quae- que medicina afferenda sit v. 443, ut in codicibus legitur, sine ulla dubitatione in fine cor- rupto. Itaque, ex insidüs sagitta ictus es, Achilles, inquit Ajax, quam imbelles ad pugnam adhibere solent, neque enim vir, dextro armorum telorumque usw confisus, eminus sagittis contra hostes pugnat ; nam si cominus tibi obviam factus esset is, qui te ferüt, certe non invul- neratus abüsset. Hic sententiarum nexus est apertissimus, cui ut ipsa verba poetae con- gruant, levissima mutatione ita refingendum esse puto v. 443: lotolv y amaveudev Eneogundvo ПОЛЕ (СЕК, ut jam fecit Bonitius in Annal. Antiq. 1836, p. 1229 sq. Infinitivus autem locum indica- tivi occupasse videtur, quum tres alii infinitivi vopyoaosar, r'hat et доли praecessissent. Quemadmodum vero particula yé, in qua ponenda perquam cauti et parci fuerunt recen- tiores epici (cf. Koechly ad IV, 185 et Praef. Maneth. p. XIX), initio enuntiati negativi у. 439 posita est post vocabulum riouvos, in quo magna inest vis dictionis, Иа interjectis quatuor versibus, quum ad finem vergat sententia, eadem particula denuo infertur post vo- cem aeque gravem totow. Hinc admitti non posse videtur lacunae suspicio, quam Koechly movit. Apud epicos quidem 505 mohemtéetv alibi non legitur, attamen Pindarus Olymp. IX, 49 habet doyupéo To&o поле оу Poißos. Cur vero singularis érecovpévo sententiae generali parum concinat, ut dicit Spitznerus Obss. p. 24, non intelligo; heroicis enim tem- poribus pugna constabat ex singularibus certaminibus, ubi unus in alterum unum totam vim suam dirigebat. Etiam Е. Doehlerus in Progr. de Qu. Smyrnaeo р. 23 ann.') singu- larem defendit, haec scribens: «eresoupnevo. Spitzn. sagt zwar: At singularis sententiae 1) Des Quintus Smyrnaeus dritter Gesang, metrisch | Dichters und einer Inhaltsangabe der übrigen Gesänge, übersetzt, nebst einer Einleitung über das Leben des | Brandenburg 1848. 42 S. 4°. * 20 J. TH. STRUVE, generali parum concinit. Der Zusammenhang spricht aber vielmehr dafür, da nur von einer Person die Rede ist, welche nicht in einen offenen Kampf sich will einlassen, sondern heimlich und ungesehen angreift. Gegen einen solchen konnte Achilleus nicht gerüstet sein. Weniger passt das Adv. érecoupévos oder der Pl. étecoupévos». Ш, 733 sqq.: ход та, nv auBpooin xal adelpacı nayyu Эта xoüpaı Nmprios, и’ Ayuddda xvdaivouoau, 2 58 Вобу Smuôv Ieav зоба TapYUTAT оду péAUTL Моб. Persuadere mihi nequeo locum hunc esse corruptum, id quod pluribus demonstrare сопа- tus recentissimus editor tali modo in utraque editione v. 735 restituit: 25 58 Вобу Inov Sécav apa TA YU ЕЯ. Verum neutrum vocabulum hoc loco placet; licet enim saepissime particula tayyv utatur Quintus, hoc nostro tamen loco perquam importuna est aucta fundendi actio. Neque ipsa haec actio suo est loco: non ossa, non adeps funditur, sed unguentum in ossa collecta, cf. v. 733: xal ta iv anßpooin ход але (фас Tayyv ла, et I, 796: болей, à ahhébavtes аду Endiyevav бега 159 хо Es xolAnv Xrdov Sécav” 04. XXIV, 72 sq.: 16%е» In tor héyomev eux” doté”, Ад, olvo Ev axpnTo xal dhelpart. Deinde autem adipem superimponunt; cf. Quint. I, 797 sq.: dupt à ap” aÿtots nova бтроу Unepde Bahoy Вобс. П. ХХШ, 243: xal Ta Ev Ev ооо фе xal (пажа Inne Selopev ibid. v. 252 sq.: xialovres 8° ётарою évnéocs Ootéaæ Acuxa AAAEYov Es xovcény pin xat dimiaxı Impov. Idem illud nostro loco exprimitur participio rapyvoacaı. Solet sane hoc verbum in uni- versum de sepeliendo adhiberi, cf. Il. VII, 85. XVI, 456. 674 et loci Quinti a Koechlyo allati; attamen sicut veri est simile tagryevetv et tapyueıv cognata esse verba, pariter ac latina condire et condere, Ца strictiore sensu de ossibus crematorum in urna condendis no- strum verbum bene ponitur et hoc loco et У, 607 sqq.: ara, ‘бод Мос ол deuxéos, одуЕх” Aeıvov Eoderv, Gooa Bootototv Ent фЭцлёуонои» Êcuxe, TUpxaiNv ka aim, wat 0oTÉA тар сс“. IV, 83 sqqg.: © (ок, ei Ereov ve peventéhepor перса, Убу mAANOV oTuYepoiot раде Suopevecoot, un Tos Saporowotv ААС ouUxerT Edvrog, Ad @ye GuV Teuyeoot хай Gppaotv Nds ха Imreors loue ano! пота. NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 21 Hic post у. 85 in cod. Vindobonensi (СТ) talis legitur: avrlov EAIenevar полые LAULOOVTES. Qui quum in ceteris codicibus non compareat, additamentum librarii, cui suppletum et correctum illum codicem debemus, facile cognoscitur; videbatur enim ei sic nude dici non posse ву поз Sapeyowcıv, sed opus esse addito infinitivo. Aliter vero de hoc versu judicat Koechly, pro genuino poetae, qui sane perierit, intrusum eum esse dicens, nosque ad ea relegat, quae ad v. 99 disputavit. Ibi poeta similem sententiam his versibus com- prehendit: ToGes St, хай et Save IInAéos 165, où ола, Saproouaty Erı Édovros pet xat céder 108 хой aùtoÙ apupovos Artpetdao. Quibus in septem codicibus hic versus additur : 158 Tehapowodao péya oSévos ÉxTOOd иле, ad quem Koechly haec adnotat: «Sed tamen haud negligendum videtur illud additamentum etiam in optimis codicibus VV3 obvium. Ut dicam quod sentio: post v. 99 unus videtur periisse versus, cujus verba extrema éxtooSt pipverv nobis servata sunt; in illis autem ver- bis 158 Teiapovıddao péya oSévos varia scriptura latet у. 100». Verum etiam hic, nisi me omnia fallunt, infinitivus ExTooSt руси» adjectus a librario, ut suppleretur sententia, quae verbis où рада Saponoovorv inchoata tantum videbatur esse. Koechlyi opinio de origine prioris illius versus partis certe veri est simillima. Quibus verbis versui 100 superscriptis quum forte illud supplementum versus 99 se adjunxisset, integrum versum hunc esse cre- debant librarii. Omnino, si animum advertimus ad eos locos, ubi in Cod. Vindob. (CI) versus legun- tur ad complendam sententiam scripti, iique majore ex parte scabri, reputandum nobis erit, librario illi saepe idem accidisse, quod nobis. Etenim aut recte sensit defectum, male vero supplevit, ut VII, 224 sq., ubi Ald. utrumque versum mutilatum in unum conflavit, CI recte lacunam detexit, male tamen explevit, ex aliis vero melioribus codicibus Tychsenius versus integros restituit, cf. VII, 634. XIV, 435; aut supplementum addidit in locis, qui additamento non indigent, ut in utroque loco, a quo exorsa est haec nostra disputatio, et Ш, 351, ubi jam Koechly verissime notavit «potuisse eum, qui CI scripsit, cum omisso oi mutilatum versum male ot 8’ os etcaSpnoav supplevisset, sequente Und оЗеуар ое yepsooı facile eo induci, ut versum, qui deesse videretur, de suo adderet». Idem fere dicendum erit de II, 57; nam librarius, qui fortasse ad marginem notatum viderat, aliquot versus ° deesse (scilicet post у. 58), defectum credidit esse in у. 57, ibique tres versus assuit plane supervacaneos et Tzetziana Musa dignissimos. IV, 183 sq: Tas поте IInhcidao 090% odévos dxawatoto Thacev ЕЁ "Ing ео repli 0901 nero. Koechly in adnotatione haec scribit: «ueyaho mept A et vulgo; sed quomodo praepo- sitio Ша defendi possit, non habeo. Itaque ex У, 137 05 d’ autws Oôvoesus xelvars Ели 29 J. TH. STRUVE, ао merolser scripsi peyaho Ent. Verum cum alibi cum ceteris etiam Quintus nudum dativum praetulerit — I, 544. IT, 79. 204. III, 263. IV, 184. 575. V, 210. VI, 123. VIII, 284. XI, 184. XII, 76 —, causam non video, cur hoc loco non potius teptunxet doupt rer scripserit. Certe duo priora vocabula conjunxit I, 239. VI, 373. VIII, 151, et cfr. VI, 400 Eyxein перщшлией. Apud Nonnum scriberem ауевобеЕ doupi». Quae omnes difficultates facillime removebuntur, si пери h. 1. non praepositionem, sed adverbium (= valde) esse dicemus; conferantur loci Homerici in novissima editione Lexic. Passov. s. У. р. 821 fin. et quos locos ex nostro poeta collegi in Emendd. et Obss. р. 29. Eadem vocula restituenda erit I, 632. УП, 162: axnygnevor neyaro пере пеуЗеЕ Sunov, II, 266: roudès — xaxÿ nepı Knpi apévros, et X, 146: Aaßpo repı year Здоу. Etiam X, 28 ponendum esse puto hoc adverbium, cf. notata ad illum locum. Versu autem lib. IV, 357 pro vulgata lectione &6 mepè xaprei Suov corrigendum esse ex III, 384. УП, 109. XIII, 208 Ёб neya. xaprei Svov, ut putat Koechly, nondum mihi persuasi, modo пе rept ргаеро- sitionem esse velimus. Denique XIV, 394 concedo Tychsenii correctionem Sépxovro 8 А суб, ratony AtSouévnv Erı nayyu pro vulgata ent, quae omni explicatione caret, levio- rem esse, quam quod equidem В. 1. reponere volebam repi nayyu (circum circa valde). Compellebant me autem ad illam conjecturam loci, quales sunt III, 694: A сте IN Tepl па До Tuoÿy dteroopmaavro, VII, 106: mavrss, 000, Фоихос Édos Tepl MAyYyU venovro, VII, 387 sq.: og 5’ отеле фйоес Tavuatrtepor ne xodorol xapto EAaivew Iapees Tepl по о TÉCOOL cf. Koechly ad II, 504. IV, 206 sqq.: rapriıEev 58 quy Alas nSccuvos’ ао: 98 auveöpaov, ol où Erovro, Aoxpol" atba 5 yapına пере poévas AAUSE паутоу. ex 5’ EAaoav nera vas aysıy Вес, бфоа venavraz. In Вас vulgata versus postremi lectione Koechly monet nec praepositionem meta ferri posse, neque infinitivum aystv, ideoque conjicit: ex д’ Éhaoav хата vas ayoü Bias, Cppa VÉROVTEU, quod Platzius sic vertit: und jauchzten in Lust Beifall dem Gebieter, Treibend die Kühe zur Waide hinweg an den Schiffen desselben. Attamen in permutanda praepositione quominus consentiam, impedit me talis locus, qualis est Hom. Il. V, 165: inrous 8’ oc étaporor Bou meta viag EAmUverv. In altera autem emendationis parte hoc me offendit, quod substantivum illud ayos alibi non occurrit apud Nostrum, ubi vero in Homero obvium, semper genitivus populi vel sal- tem @&»добу additur, cf. Il. Ш, 231. IV, 265. 519. V, 217. 647. VII, 13. XII, 61. 346. 359. XIII, 221. 259. 274. 304. 311. XVI, 490. 541. 593. XVII, 140. 335. XXIII, 450. NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 23 482.h. in Apoll. 463. 525. В. Hom. УП, 5 '). Accedit quod descriptionem horum certami- num et distributionis praemiorum attento animo perlustrans, hoc animadvertisse mihi vi- deor, ipsos semper heroes a Thetide accipere dona et si illa non ab iis ipsis, sed vel a sociis vel a ministris ad naves auferantur, diserte hoc addi, velut v. 178 sq.: хай tous цу Néotop Мис 05 ÉTapototv OTagev' où à < vias алоу nero хобоиуоутес avriSeov Васа. vel т. 291: хай подс Ev Ispamovrı пореу Toti vis Ес "Idopeveus. Diomedes et Ajax ipsi captivas mpodnxav Eumpwpoug Ent vas у. 283, у. 394 sq. vero ex duabus crateris propositis Erepov ev EXcoxev ayavod Onoéos 316, &Ahov 8’ nos 'Eretög éaç Ei vus ladde yn9ocuvos. Eandem legem etiam in Homerica certaminum descriptione observatam videmus: Il. XXIII, 699 saucium Euryalum ex certamine abduxerunt amici, auTol д’ oiydpevor xonıoav DÉTAS AULPXKUTERÀON. et v. 848: avoravres à Erapoı HloAuroitao xpatepoio vas ти Vhapupds Epspov Вас Ес ES оу. Quae quum ita se habeant, haud scio an sic restituendus sit noster versus: ex 5’ Édacev nera Vas Ayov Bias, Oppa VEMOVTAL. IV, 423 344.: os à 6063 Epomevra хай euü)ardovr' аб, ито VOS хажеёлою nad ayyoIı TYhETGOVTE N стадо» 1 LAXOVA, паоос xapr.oio TUYŸCO, xépon тис dpsmavw veodmydı, und ap Eaoy Es Téhos 150 odelv, amd’ Es omopov aAdov ixeoIat, L duos ЖЕУЕСУ TE xal Kamopov AÈTOMÉVOLTLY péAovS” Epamevros Um’ рос dAdLVET TL. Etiam hunc locum eximendum esse credo eorum numero, quibus ut desperatis lacunae signum appingatur. Miror vero virum ingeniosissimum Koechlyum, quum recte compa- ravisset IX, 473 sqq., jamque conjecisset =» advémotor (vid. Praef. Ed. I, р. ХП), non ad finem perduxisse inchoatam correctionem, sed mox, spe salutis abjecta, quam egregie modo ingressus erat viam, reliquisse. Qui enim illum Quinti locum: 05 8° бпбт’ addalvnrar Er OTAUETLY ароура, nv TO короб pIıvuSoucav ÉTÉXAUTE Xelnatog aivoo 1) Excipiendus erit Il. XXIII, 160, si quidem cum | Stollii: xnpuxas 93’ &ya toto, quam sane Duentzerus Spitznero probamus lectionem Dionysii пара ® of + ayoı | (Nachtrag zu den Fragm. 4. ep. Poes. р. 89) «sorti suae œuut mevovruv, Aristarchus enim rayot scribi voluit. Idem | committit». Apollonius Rhodius semel habet III, 1245 vocabulum male intulit Düntzerus fragm. Antim. IX, ubi | Koiywv ayoc. ceterorum emendationibus longe praefero conjecturam 24 J. TH. STRUVE, бр.Во0с Erißpioas, n 5’ ardonevn Уса neistcda, TeSahvia ToAUXUNTE Ev of" O5 @ра, terpon.evoro Diloxtnrao поро та» Jépas ай’ aveSniev' cum hac nostra comparatione contulerit, versum nostrum et ad literarum ductus et ad ipsam sententiam sic optime mecum refinget: dunoas xevedv Te хай Aomopov, и’ Avepotarv péXhovS” Epamevros Un’ «рос aAdalveoIar. Etenim brevi ad masculam aetatem perventurum fuisse Troilum, si vixisset, in subsequen- tibus indicat Quintus v. 433 sqq.: ANA puy Es Tohepov фо В оотоу ое Моро, 7815 ЯохощЕУОУ noAuymIeog, OTTÔTE PÔTES Sapoahéor TeXéSouoty, OT’ ouxerı бедетом Чтоб. IV, 443 sqq.: ЗарВуоа» 9’ apa памтес, Ooov yepos ÉÉenornn XARKOS, OV Avepes yepol DUO LOYÉOVTES REP Av. Koechly in Epist. Crit. (Annal. Antiq. 1841, N° 85) р. 712 et rursus in Ed. I mul- tum disputavit de altero versu recte interpretando. Tandem in eo substitit, ut diceret: «Nunc rectissime arbitror habere vulgatam, quae sane ad duos ex plebe viros referenda est, qui discum longissime ab Ajace emissum tollunt eique referunt. Ipsum enim id viae spatium emensum esse, ut telum sua manu referret, quod ministrorum erat, illorum heroum consuetudini repugnat; а qua si Ajax В. 1. ea causa recessisset, quam indicavi, disertius id exposuisset poeta. Nec dubito, quin Homerum ante oculos habuerit 848 sq.: avoravrss 5’ Erapoı IloAurottao xpatepoto vas Ent YAapupas Epepov Вас об deIAoV. Jam quid sibi velit у. 463 autos 5’ aut’ avdeıpe péyav aoXov patet: se ex amborum qui attlerant manibus discum recepit, qno diligentius eum custodiret finitisque certaminibus in suum tentorium referret». Longius repetita haec sunt omnia, nec congrua cum magna illa simplicitate, quam ubique prae se fert poeta. Ut dicam aperte, quod sentio, nullam hic animadverto difficultatem, neque de certis duobus viris hic sermo est, sed sententia gene- ralis, qua magnum disci pondus indicatur: quem vix duo viri manibus sustulerunt. Ante oculos certe habuit locos Homericos, quos jam notavit Koechly, Il. V, 303 sq. XX, 286 sq. XII, 447 sqq., ubi pari modo duos viros saxum de loco movere non posse narratur; noluit vero forma enuntiati conditionalis uti, sed praetulit eam formam, quam etiam Il. XI, 636 sq. habemus, ubi eximio poculo Nestoris descripto haec adduntur: ŒAÂOG у LOYÉOY Anoxıvnoaoxe TOATÉENS, mhetov 60° Néotop à 6 yépov оо œetpev. Denique у. 463 sq.: autôç à aut’ Avdeıpe éyay ochov, Oppa of ein TEET@AN WEVOS NO, Adnronevo Tovesodat, tali modo interpretor: Ajax ipse rursus magnum discum sustulit, 1. e. wltro hoc fecit, NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 25 nullo provocante, sed ut strenua sua vis delectamento ei esset laborare cupienti. Qui enim vires suas exercere amat, is non solum in ipso certamine cum aliis instituto artibus gymni- cis se tradit, verum etiam solus iis vacat non certans cum aliis. In versu altero omnino retinenda est Pauwii emendatio, verum ita explicanda, ut fecit Koechly. IV, 487 sqq.: $4 58 поутес Eveuoav En’ Eipvodo рее хам (Эщоук nuypayims, 80 = доли" 65 d Evi досок Toloy Eos TOOÉNXEY UTOTOOMEDY Ipacuv дуба. Accedere nequeo Godofredo Hermanno, qui altero versu eu etèdres corrigi suasit, re- ferendum ad ravres; quid enim ПШ omnes bene sciunt? Strenuumne pugilem esse Eurya- lum? Cur ergo sero demum eum evocaverunt? Dativum omni modo retinendum esse puto, jungendum cum Езоуоло, На ut порах ex Шо ed etècrt pendeat. Jam vero difficultas inerit in adjectivo tôwow, quod absolute non adhibetur (cf. loci Quinti a Koechlyo allati) et tautologiam satis importunam infert. Itaque tAnpovı emendo, in quo adjectivo unam lite- ram praetermisit librarius (TAHMONI — IAMONI). Quemadmodum epitheton illud fortis, strenui, apud Homerum Ulixi tribuitur Il. X, 231. 498, idemque heros Il. У, 670 dicitur Thmpova Supov éyov et Il. XXI, 430 (navres бо! Tpwsoctv apwyal) dé te Tapandecı хой rhmmovec, sic apud Quintum habemus I, 174: root Erovr’ Ent Dior dvudéa том xovoy (Penthesileae), VIII, 349: rel agıoı (Towatv) TArpova. Polßos "Hxs Bénv, XIV, 110 (de Sinone): 05 3° Ap’ Evi wpsatv ya Eynsse TAnpovi SUR von en Aoyelov, opetépn à oùx ayvuto ХВ. IV, 506 syg.: ala 8’ ap’ eis xöpov Euvioav ВЕВабт’ Evi Stppors X6p0v av’ mmadcevr : éni vuoans d Eotav ёхастои" xaprahtpos à вора. Auov XOATEO $ makapyarv тои 8’ ÉyyommoŸevtes Ev Mppası Tomvovtes ÊTRE TS пройлоито, Todas Ô UTEXVUOV AUTOS, ovara 8’ Hplucavto хой AUTUXAS афоб ÉdEUTEV. Ex variis restituendi primi versus conatibus, quos Koechly obtulit, maxime mihi arridet haec forma: alba. à ap eis Eva yapov laav ВЕВабт” Evi Эфрос, in qua correctione non tam me offendit dualis pro plurali positus, quamquam bac figura grammatica abstinet Quintus, quam in ceteris emendationibus postremorum verborum trans- positio. Verum post v. 509 lacunam esse etiamnunc concedere nequeo, etsi sane verba a me in Emendd. et Obss. р. 27 dicta, participium rorrvvovres поп satis causae esse, ut lacuna post illum versum statuatur, non ita sunt interpretanda, quasi retento participio enuntia- tum recto talo stare posse credam. Corrigendum nunc mihi videtur prius participium: {nro 8° éyyotuoSnoav Ev Apnacı Tormvvovtes. Versu sequenti Urextveov restituit Koechly in Ed. II ex praecepto Lobeckii Rhemat. р. 210. Idem jam Patruus in schedis suis proposuit, ef. Оризе. sel. T. I, р. 27'). D «Opusculis selectis» ad resti- | tiones, in recentissimas editiones receptae, ei sunt vin- tuendum Quintum ex scriniis Patrui addidi, hae emenda- | dicandae. I, 136: SéAyer Evi heyéeootv, 612: ouvérrerpev, Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УИте Serie. 4 26 J. TH. STRUVE, У, 14 sqq.: TnSÙs 5’ apperétuxto хай Qxeavoÿ Bad jeun” TOv à apap EEeydovro fout потоцьбу xeka der v xundöIev MAAS ЛА ÉhooomévoY Da Yan. Versu altero pro тбу poetam scribere potuisse то, relatum ad Oceanum, concedo, nulla tamen est causa, cur vulgatam lectionem corrigamus. Etenim ut apud Hom. Il. XIV, 301 sqq. Juno Jovi dicit: Épxomat Orbonedvn rokvpéoBou retoata Yains, "Oxsavov Te, Зефу yevsaıy, xal prépa TnSuv, ol m Ev omoloı donoratv Eu тоёфсу 18’ ал (то Хоу. Tous ein obonevm x. т. À., sie apud Quintum quoque Tethys et Oceanus junguntur II, 117: anerpeoing te фра, Tn- 3905 'Dxeavoü te Batuppöcu iepov обр. XI, 418: хай yalav amerpsoiny та TnSuv T''Qxeaviy te хай oupavov. XII, 160: 84 or’ en’ ’Охвало $095 хо TySVos avrom Znvos UmepIuporo З=бу andrepSe moAövrog, et sola Tethys de mari У, 398: "Ном dë Euy- Banto (Ynvos) véov npös"Oduprov touon Tndvos ЕЁ eos, cf. Herm. Orph. р. 814. De tertio versu olim in Emendd. et Obss. р. 9 haec commentatus sum: «Genitivus ékoooué- vov, quem cum Torap.sv conjungas oportet, дит алло An ad doal pertinet, non videtur posse ferri. Omnia bene procedunt, si scribis omisso commate post An: xumdcTev MUT AAN ÉAtocopevar ба, Vans.» Et contuli novem locos simillimos nostri poetae. Quibus meis verbis sic respondet Koechly ad nostrum locum: «Struvius minor 1. с. р. 9, дала praecedat «лоб MA, ex novem locis scribendum censet éocomeva. Бей Из in locis aliter quam scriptum est scribi non pote- rat; hoc vero loco cum genitivus praegressus esset utrumque aeque bonum est». Ingenue ut fatear, his verbis dubitationes meae non dispelluntur; vix enim animo mihi informare possum, éoccpévoy traxisse poetam ad masculinum rotapôv хеладембу, AAAULILTS MAY vero ad femininum boat. Itaque aut corrigendum erit, ut tum jam proposui, aut, si cui forte magis accommodata haec videbitur emendatio: xux)0Sev NUS AAA0U Édtocomévoy dd Yan. У, 50 sqq. Imago Virtutis montis, cujus in cacumine a paucis superato ipsa Virtus stet in summa palma arbore, etsi in descriptione Homerica non inest, tantopere arrisisse videtur nostro poetae, ut infra XIV, 195 sqq. in cohortatione Achillis ad filium suum denuo arborem Virtutis describat. Fortasse ad hanc imaginem exornandam eo magis commotum se videbat poeta Smyrnaeus, quum in patria urbe templum et hortus esset Virtutis, uti comperimus ex Philostr. Vit. Sophist. р. 233, 1. 22 (ed. Кауз.): хафоб 5 адтб (Пером) II, 1: dpéwv Unep dynévrov. 306: évapiSutos (1. 1. р. 17, | céouo, УП, 138: Iapvorot 9° Uno, 342: puv, 551: Eerdopevot ubi typothetae errore male exaratum est &vaptSyov), 577: | пер aAu&aı, VIII, 321: dvacxaipeoxe, 378: Ev Telyeooıv, avasıpomevor, ТУ, 93: pmôerut, 416: Er’ aAyuveoxe, 590: | 381: vıpadeoor, 408: vexpo, IX, 83: élaicon, 119: хо aeSkeoovtec, У, 127: ey’ ebadev, 273: où yap &uory’, | адтоб (1. 1. р. 16), XI, 125: aAocog etpurédoto, XIII, 145: 290: xat 8° &wot, 550: add où pév mot (1.1. р. 29 male | avourarog énketo (cf. Emendd. et Obss. meae р. 12), XIV, scriptum мёу мой), 558: Erervko, VI, 209: тб, 225: ypu- | 172: хата BAeyaporıv Eieißero, 265: neperpiäwar. NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. IT: xata Tv Zpuopvav ovdets, ei хой mhelous Acyovrar' ol pv yap Ev TO xino too Ts Aoc- tûs lepoü тафтуом aûtév, of DÈ où Troppw Tourou Ent Sardrıy —. У, 66 sqq.: ev 5’ ада xIdoa те па’ eidantvnot Téhovro” ev 5% хоро! otavro veoy apa Tocot Yuvalxav' ai 5 ap” Eoav Бодо Ария, TouTvvoucat. Parum probabilem esse correctionem Godofredi Hermanni versu altero rapa toîor pro vulgato пора nocot scribentis, verissime quidem monuit Koechly, attamen hujus quoque viri docti ut emendationes displicent, Ца etiam ultima ratio, qua post hemistichium ev 8: xopoı toravro véwv lacunam non unius, sed aliquot versuum fuisse credit. Si enim verba пора, Too yuvarxov a prioribus abstracta cum tertio versu junxerimus, ita ut yuvalxes eae sint, «quae choreas juvenum et virginum spectant, non ipsae virgines, quae saltant, in- telligendae igitur eae, quas Homerus memorat Il. XVII, 495 sq.: ai 98 yuvalkss iotanevar Saupatov Er rpoSuperst Exdotm», insequentem versum non facile explicabimus, namque hic aperte mulieres vel virgines de- seribit, quae vivarum instar se movent (£oÿotv “Аи rormvvouca:). Quae quum Ка sint, videndum erit, nonne versus ПИ, ut nune se habent, modo recte explicentur, idoneam imaginem offerre possint. Koechly in adnotatione Ed. I p. 260 monet, poetam nostrum in imaginibus clypei describendis interdum ex duabus Homeri fecisse unam et hic quidem quaedam ex Homerica imagine urbis pacificae cum nuptiis et judicio (Il. XVIII, 490—508) sumpta exornasse imagine chori (ibid. у. 590 — 606). Jam Quintus ет imaginem animo sibi informavit: convivia erant tibiis citharisque accinentibus; ibidem chori juvenum sta- bant ante pedes virginum, i. e. ante virgines, quae pariter saltabant. Igitur summo imagi- nis loco convivantium epulae erant positae, imo Juvenes, medio virgines et ipsae saltantes. Absolute autem ut dictum credamus пора root et verba veav — YuvauxGv jungenda, dis- suadent loci а Koechlyo allati. Verbum rorrvueıv, saepe apud epicos obvium, ubique inde- fesse se moventem indicat, ut apud Nostrum IV, 210: Teüxgov 8’ éooupévos Erapcr пери roımvuovres "Hyov Ertoxabovra. IV, 509: Inror 8 EyypipoSncav Ev Appacı moLmvUovreg, quod non de currentibus equis intelligendum, sed de iis, qui nimii ardoris pleni vix loco contineantur. VI, 153: xat da puy applmoroı nloupes mepımormvusoxov. УП, 351: of ter Ayuéos via Spaodv mepımornvueoxov. IX, 530: паута, Вротой mepımoimvuov épya. ХТ, 322: пбу 5 ava aotu Ecouvr Intipss Es oùtapévov aténôy Обиа, tourvvovtes. XIII, 352 de Aenea: 0 5’ écoupévus ЕЁ &oteos оо Beer, "Ну: € mornvVovra modes фёроу. Denique addatur locus Apollonii Rhodii, qui proxime ad nostrum accedit, IV, 1398 sq.: amot 5 Nüppu Ecreptôes moimvvov, 6фИлероу deldoucat. Etiam in subsequente imagine у, 69 sqq.: ayyı $ ap’ opymSnoü Te ход ebmpoouvns domrsıvnis 3 \ u 4 у 7A / @фобу ET Appl XOLNOLV EXouc’ AVEdVETO Trevrou 28 J. TH. STRUVE, Kurpis évotépavos, tv à "Incpos auperoräto petdtdwo épartetva оду nuxcpoıs Xapitecotv, lacunam esse Koechly credit eamque ante v. 72. Profecto suavis ille risus prae ceteris adscribitur Veneri, cf. hymn. Hom. IX (Wolf.): Kunooyevi KuSépetav а=оорои, nre Bporotor petiya бора, (дос, Ep’ iLEoTO dÈ npooonw atet petdræet, кой Ep Ineprov méper амЗос. unde флоре $ appellatur ab Homero, et Horatius Carm. 1, 2, 33 sq. sic eam invocat: Sive tu mavis, Игуста ridens, Quam Jocus circumvolat et Cupido. j Quum autem tali modo verborum structura impeditior facta in magnas difficultates nos in- trudat, quidni levissimam correctionem Scaligeri metôtoov épateuva recipiamus, qua ad- missa omnia et ad sensum et ad grammaticam bene se habebunt? Alteram enim hujus loci incommoditatem, quam Koechly notavit his verbis: «neque hoc negligendum, verba оду nuxöpnors Xapiteoouw, sive cum œvedveto пбутоо jungantur, sive cum ”posnotäto, sive cum petdtooc épateivx aut quomodocunque legitur, aliquid incommodi habere», tum demum omnino removerimus, quum, verbis peıstdov éoateuwa ad Himerum relatis, postrema illius versus verba cum au psnotäro et metdtoov Eoarervd conjungenda esse dixerimus, ita ut non tantum Cupido sed Gratiae quoque suaviter ridentes deamque circumvolantes repraesen- tentur. Cf. VII, 312 sqq., ubi pari modo juveni Neoptolemo dulcem risum attribuit Noster: O5 по» хуое Taldn хай ох AVÉEDYE KEÀEUIOU inelpovra pôdoto Suonydos' 0$ À ÉpATELVOV netdLcov 211 via $065 wppatve vesodat. Eadem vero suavis illius risus importunitas alium quoque poetae nostri locum non parum turbavit. Describit Quintus I, 56 $44. terrificum et pulchrum Penthesileae vultum: émet da o duo пообоко apoo ореоба оу Te хой аб eldos бобра, petôtoov épatetvov, UT Oppuot 5’ Inepdevrsg бфза ро pappatoov AALYKLOV AXTÉVET OL, ados 8° арфе уе партия, av 8’ Epunepse Teonsolm ÉTÉXELTO ур Ratasınevn яхту. Major pars virorum doctorum in eo consentire videtur, ut perdtöoo’ 1. e. metdtowoa scribat. Rhodomannus et Spitznerus Obss. р. 26 participium ad etdog referentes pro generis enal- lage habent poetae nostro usitatissima. Cui opinioni jure se opposuit Koechly monens exempla ab iis allata nihil probare, «cum in iis per vocabula mévos vel Bin cum geni- tivis juncta simpliciter usitatissimo more res circumscribatur, ad quam ipsam facili synesi attributum referatur. H. 1. autem etôos non ipsius Penthesileae habere paraphrasin adjecta docent émet da ci anpl просопо». Nec tamen in Koechlyi sententiam transeam, qui huic quoque loco lacunam subesse auguratur. Equidem haud scio an retinenda sit lectio vulgata NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 29 eaque habenda pro nominativo neutrius generis ex contractione dilatato, quamquam bene memoria teneo praeceptum a viro summo Chr. Aug. Lobeckio quinque lustra abhinc, quum Regimontii versarer, in seminario philologico nobis traditum posteaque in Rhemat. p. 184 his verbis conceptum: «omicron et alpha breve ante © et а longum non aliter inseri nisi hae longae vocales conflatae sint ex brevi vocali, quae ad substantiam verbi pertinet et monophthongo diphthongove, quae ad terminationem — si vero duae breves in unam lon- gam confluxerint, nullam fieri interpositionem, nisi consonantium pondus accedat. Sie Eovos — TnhcSaov non The ddov Il. XVII, 55, orardov — 9806 Arat. Dios. у. 230, non ctarcov». At rarissima haec sunt exempla, nec mirum poetam, metro longam syllabam efflagitante, subtilem hanc legem migrasse. Forma sane petdtcov, quam Salvinius et Pau- wius excogitaverant, plane est soloeca. NV, 133 sqqg.: res 5° Idopevi адтоу xai Nnhécs via 1’ бра, puricevr Ayapémvova ToÙs Lo 0 та tôpevar atTockéos Eoıxudcos Epya LOTO. Pronomen avtov nomini proprio additum ferri hic non роззе quivis videt; quo magis et facilitate et elegantia se commendat conjectura Lehrsii: ’IJopevña xAutév. Ayaxhurov hunc heroem appellat Нот. Il. VI, 436. Od. XIV, 237, Sovpwwiurov Il. II, 645. 650. У, 45. XII, 210. 467. 476. Attamen Koechly, dubitans possitne verbum atreiv tam nude posi- tum de judieibus expetendis intelligi, versum deesse putat inter primum alterumque hujus fere sententiae: туд’ Epıv anmordpors (Зое 198 dıxanooat, primo autem versu durog scribit, а Pauwio jam conjectum, scilicet Ajacem ipsum illos ju- dices sibi expetiisse. Quod utrumque mihi non veri simile videtur esse. Verba sic inter- pretor, ut fecit Rhodomannus: petit ab Idomeneo, Nelei filio et Agamemnone sc. arma, ut virtutis testimonium. Deinde verba 19 apa pmnricevt Ayapzuvova non toto versu disjungi possunt a prioribus accusativis, cf. infra v. 159. 604. 622. 635. Denique pronomine autos facile hic carebimus, дит adjectivum xAvtés sententiae valde accommodatum, quo- niam ad inclytissimos et prudentissimos Achaeorum se convertisse Ajacem et Ulixem valde est probabile. У, 157 sqq.: Toûvexa Towolv épôuev Euopooı TnvSe Gixadooat avrıIeo 7 Alavıı otortoïépo т’ Ouai, 10’ близ dÉcodooe véxuv IIninadæo ЕЕ ohooù roképouo. Etiam hoc loco omnino recedo ab opinione Koechlyi, qui et ante et post v. 158 lacunam posuit. Sunt sane aliquot nostri poetae loci tam mutilati, ut versus unius lacinia abscissa medio loco jaceat, neutri vulneris lateri congrua, neque, ut nunc quidem se habet, ullum idoneum sensum praebens, cf. IV, 525. VII, 203. X, 340. XIV, 469. 642, tamen caven- dum est, ne numerum graviorum vulnerum plus aequo augeamus. Erat quum sanari posse versum primum crederem hoe modo: 30 J. TH. STRUVE, rouvexa Трос» épôuev Euppocvvyor xaooat, memor quantopere Homero in deliciis sint illi dativi appoouvyor, SoAoppcsuvyor, éupooau- vnor. Et sic Sohopooouvnot apud Qu. У, 645. XII, 27, oaoppoouwnsı: XII, 23. XIII, 480. Nunc tamen in vulgata lectione acquiescere non dubito, ipse enim Quintus VI, 177 alterum ellipseos exemplum offert ano. Ва ое puracasj.ev, quocum Lobeckius Paralipp. р. 314 com- parat Aristoph. Уезр. 595 plav Sixacavras (cf. Schaef. ad Lamb. Bos. Ellips. р. 109 sq.) et УП, 37 yentyloroı — nooséemev, quod jam apposuit Koechly. Denique in Homero jam ellipsin substantivi ö{xng habemus, ex verbo antecedenti dtxa£euv repetendi, Il. XXIII, 579 sq.: et à ay 26» avTos Зиха GO, Kal р’ оба, фм aXhov лик Aavaov: iSeta yap Éctau. De v. 159 Koechly haec addit: «Hic versus vulgo sine lacunae signis antecedenti ad- nectitur. Quo facto sententia non potest alia esse nisi haec: Trojanis hanc litem dirimendam tradamus Ajacem inter et Ulixem et quicunque praeter eos Achillis corpus servavit. Sed hoc ipsum prorsus alienum est. Nam de duobus illis tantum, qui quidem certare inter se et possint et gestiant, uter Achillis corpus hostibus eripuerit, semper et ubique ut apud alios ita apud Quintum sermo est. Quid quod consilium propter eam ipsam causam, quod isti duo certamen inierunt, a Nestore datur». Mihi vero illa verba nihil continere videntur, quod sit improbandum. Quamquam enim Nestor in lite hac dirimenda certe non cogitabat nisi de duobus illis heroibus, tamen quid impedit quominus credamus, ut nullo omnino partium studio se teneri monstraret, senem praeter eos, qui ipsi nomina sua professi erant, in universum tertio loco unumquemque addidisse, qui in defendendo cadavere Achillis excelluisset? Sic infra v. 583 sqq. postquam Ajax mortem sibi conscivit, Ulixes lugen- tibus Achaeis haec dicit: et yao por xéap Evdov Evi oTépvototv ÉDATEL xelvov dAaoToetv xa3’ &6у voov, oÙT’ Av Е So Eprönaivov Миле Umep, OÙTE ти’ AAAOV ё» Aavaoicıv баса ведабта Impraaosar. Finit vir doctus disputationem suam his verbis: «Nunc vero Hermanni sequor sen- tentiam, qui ex v. 125 AR {то 65 т Eodwos véxuy xal &ptotos Ayatdv demonstravit, hic quoque versum periisse hujus sententiae: uter eorum optimus sit Achivo- rum, cui deinde bene adnexum fuerit: nd 9лис ééecdoue vexuv». Qua in interpretatione altera pars quaestionis indirectae valde me offendit; neque enim Trojanorum est dijudicare, quis cadaver Pelidae servaverit. Subjungitur vero hic tertius ille prioribus duobus per voculam ndd eodem modo, quo у. 135. У, 189 $4. Ajax inter alia maledicta hoc in Ulixem conjieit: où yap ток atépvouor ÉÀEL weveörıov NTOP, Aa Tor ampéunhe Sodoos xal ati Sax Epya. NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. au Opacos non tribuisse Ajacem Ulixi bene jam vidit Pauwius, haec enim animi facultas sem- per est laudi, neque vertenda in Zemeritatem, ut fecit Rhodomannus. Koechly, praeeunte God. Hermanno, lacunam hic quoque esse statdit hujusmodi: 0968 vol anotneunde 309005 [к ата Epye] anna [660$ te 5006 Te хахо$| xal дласзала, Epya. Facilius, vitato lacunae signo, locum sic mecum сопз тез: AA, ot Anpıneunde 30006 ход ATATIAAX Eoya. Clamorem dicit Ajax et turpia facta curae esse Ulixi. Nimirum quod laudatores de facun- dia ejus et de auctoritate, qua in concionibus regnabat, praedicabant, iratus Ajax clamorem inconcinnum nunc appellat, cf. Il. IV, 437. Apoll. Rhod. I, 697. III, 749. IV, 1173. Suid. 3. У. Spoüs 1705, Pwwn, &onmos aka, Sopußos. Idem vocabulum Patruus') alii loco Quinti, XI, 379, reddere voluit. In sequentibus poeta identidem illam Ulixis facundiam respicit, ut w222: убу 5’ apa вузу (Open Tiouvos peyaov Ertnalear Epyov. et у. 232 sqq.: dAxs yap TO а=%.0у dontov, одх he VELVOV Irxev Evi péooototv étéwv Oétis aoyuooneta LUSOY À Eiv dYopÙ ое TÉÀEL AvSporouatv. У, 333 sqgq.: Aa оте Im xara vas Eßm хо dmelpova пбутоу Agyeior Sopmoto рерабтес 58 ход Ünvou, On тбт’ Eow meyæhoto Pétis халедусало TOVTOU. ^ Codicum lectionem areıpda non in Areıpda mutandam esse cum Rhodomanno, sed in aret- роуа, dixi in Emendd. р. 13 similemque lectionis varietatem IT, 131 obtinere video. Пит autem in hac re assensum tulisse me laetor viri de nostro poeta egregie meriti, moleste fero, quod ulteriorem ejusdem de hoc versu disputationem comprobare nequeo. Facil- lima sane correctione Вау Rhodomannus versum bene sanavit, ei tamen Koechly haec opponit: «Obtexisse non sanasse vulnus videntur. Etenim inconcinna existit et mira haec membrorum consociatio: Ajacem ad naves socü perduxerunt invitum; at postquam ad naves abierunt Achivi coenae et somni avidi, tum vero Thetis in mare rediit. Potius haec Ка fere juncta erant: am бтё In хала, vins fn ход ameipova пбутоу, [89 Tor’ Ent opetéons xAtotas apixovro хай aAXcoı] Apyeloı S'omoto memaëtes 15 xal Umvou' ха тот’ Eco peyadoto Oétis халедуоало поутоу. Quamquam etiam post у. 334 lacuna esse potest. Scilicet hoc modo: Apyetor Sdptoto pepadtes 188 xal Unvou [xaprakipos oinnoav ent xhtotas aptxécdaæt]. ‘ 1) Non Lobeckius, ut scribit Spitzn. Obss. р. 26 et | Quinti versu (379) quis sit öpomos, non video. Forsan aut Koechly ad Qu. 1.1., haec enim Carolus Struve Progr. У, | Spdoc, aut, quod Lobeckio meo placet, Bpomos restituas ». (a. 1816) p. 12 ann. (Opp. sel. T. I, p. 44 sq.): «In eodem 32 J. TH. STRUVE, Sed illud probabilius est. Cfr. ad I, 120» Verum nihil dissoni mihi inesse videtur in vul- gata versuum consociatione. In antecedentibus dictum erat de sociis Ajacis, qui vecordem ad naves deduxerunt. Jam de ceteris оши из additur, eos quoque coenae somnique avi- dos ad naves abiisse, tum vero Thetidem in mare se recepisse cum Nereidibus. Unum sane obstaculum primo adspectu hoc loco remanere videbatur — conjunctio particularum AA te Ôn — xai Tore, quam conjunctionem nunquam admisisse Quintum, sed semper a Ere In — 9 Tore consociasse accurate allatis omnibus exemplis monuit Koechly ad 1, 120, addens: «Ex his locis comparatis cum iis qui supra allati sunt primum patet, recte me in V, 333 sqq. lacunam notasse». Quo magis mirabar, quum зего demum vide- rem, quod oculos meos ante effugerat, Koechlyum nostro quoque loco xat tot conjectura intulisse, дит A et vulgo Sn тот’ offerretur, id quod cum Quinti lege omnino conspirat. У, 355 sqq.: sthsto D Eipos 665, ход donera Toppupecxev, 1 OY Eevnonon vias xai navras kdo Apyetous, n woüvov Uno Eipei отоубеути ост pereloti Зобс Johcevr "Odvora. Hanc versus ultimi lectionem vulgatam Koechly impugnat his verbis: «Quamquam non de- futuros arbitror, qui illud Soos defendant, tamen mihi non solum languidum verum etiam ineptum videtur propterea, quod Ajacis mens, ut ex omnibus constat atque hoc loco ex adjecto adverbio pehsïoté apparet, haec erat, ut Ulixem lenta morte cruciaret. Accedit quod ad illud adverbium aliud desideratur verbum, quam 1llud Soon». Liceat mihi ad- verbii Soos causam agere, quod non solum ferri posse, sed multo aptius contendo esse ео quod conjectura restituit Koechly, тару. Tantum enim aberat, ut heros iratus vesanusque lenta caede inimicos interfecturus esset, ut furore abreptus Achaeis somno gravatis ante- vertere vellet, hoc tantum dubitans, utrum succensis tentoriis omnes interficeret, an unum Ulixem gladio conscinderet. Quod ut perageret, summa sane opus erat celeritate, ne im- pediretur. Jam quum praeter illos locos Homericos, ubi cum adverbio pnexeiotl jungitur verbum rzj.»erv, Apollonius Rhodius II, 626 offerat peheïott хедоибреуос Savesotaı, Aratus Phaen. 624 xarapedsiortt popeitar, Noster У, 208 appıröpors Étpéeoot dtapehsïott xédao- cav, quid obstat, quin etiam nostro loco добу neretorl bene dictum esse putemus, compa- ratis locis, qualis est Нот. Il. XIV, 516 sqq.: Arpstöng à ap Ета "Yrepyvopa, rorneva av, одта хаха haraonv, did 8’ утра, Xaıxös @фосое NOUS ad quem locum referendum videtur Etym. M. р. 263, 39: nocas orpatveı to бах фос. Nec negandum majorem vim inesse in hoc verbo, quam in illo. У, 493 sqq.: os 9 стал etponcxov оу ато varıa чехла, avépes éÉchiowotv, tva oolcı дайто, хароутои, ой 96 péya oxaipouot dinvexéos ведали pytepes Ex TEXÉOV CNXOUS пере XNQOIÉVTES NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 33 Os 0’ amp Alavra мех arevov Паоли xeivo Tavouölm. Quomodo explicanda sint у. 496 verba ex Texéov, multum vexavit interpretes, neque tamen quidquam eorum, quae prolata sunt a viris doctis, mihi placere libere profiteor. Constructio verborum, диет proposuit Spitznerus Obss. р. 89: ai d& pnrépes dmverdos penaxulaı péy’ Aaxalpoucı Mepl onxous Texéwv éxynpwSévras, nimis est contorta, neque Koechly praetermisit notare, singulari modo junctum esse éx cum texéov, si tali ratione explicetur, qualem indicavit in Emendd. p. 249. Godofredus Hermannus in Annal. Antiq. 1840 р. 261 vitium hic latere recte censens, pnrepss al texéov scribendum commendavit. Nonne autem potius corrigendum erit: pnrépes Ex heyéov отходе Tépt Ypo dévTEs ? Aéyos etiam de animalium cubilibus dicitur, cf. Aesch. Ag. 49. Soph. Antig. 425, quos locos laudat Lex. Pass. nov. ed. У, 615 sqq.: xata 58 omelporsı xoruav alu droparSpuvavtes, 6 où Bprapois mehéeoot TEDOONEVOV TMEDIXELTO GUY ÉVTEOL хай XOVÉNOL. Olim in Emendd. et Obss. р. 19 sq. locutus equidem de usu vocabuli xovin apud Quintum, quam disputationem meam justis terminis restrinxit Koechly in adnotatione ad I, 621, de hoc loco haec dixeram: «Unus tamen locus huic legi refragatur V, 615 sqq. Hic enim si omnia sana essent, pluralis vocabuli nostri significaret pulverem. Attamen alia est causa, cur versui huic grave vulnus inflictum esse suspicer, et sensit idem jam Pauwius. Non apte Quintus dicit, validis Ajacis membris cruorem siccum ädhaesisse cum armis et pul- vere. Pauwius coll. VIII, 487 conjectura satis audaci scribere vult: Tepaonevov Teptxeıto GUY 1806 xal xoviyat. Mihi nihil succurrit, quod placeat, ideoque vulnus indicasse tantum satis habeo». Koechly vulgatam lectionem improbandam esse consentiens, in editionibus suis locum hunc sic restituit: TEDTCHEVOV TEEPIXELTO Kal ÉVTEOL UV xovinat. Verum utut facilis sane haec est correctio, tamen ut plausum ferat virorum doctorum timeo; sententia enim contorta fit neque omni ex parte vera. Primum ovv xowénot nimis longe abest a relativo, quocum jungatur opus est. Deinde évteot jam Ex napaddnıcu posi- tum Toi pehéeoot; hic vero non sermo de cruore, qui in armis inest. Quibus bene per- pensis пипс equidem persuasum habeo, frustra me tum undas in simpulo movisse. Quod si poetae nostro tales loci obversabantur, quales sunt Нот. Il. XVI, 638 sqq.: 009” av Erı poddpoy пер мо Zaprnösva оу Eyvo, Enel Bekéeoot хай alnarı хай хо О x xepaññs eiduro dtaprepig Es rrodas Axpoug. П. ХУ, 117 sq.: ei пер por хой обоя Autos TANYÉYTL wepauvo xeio Sat боб verveoor ne3’ ainarı хай wovimarv. Mémoires de l’Acad. р. des sciences, Vllme série. 5 34 J. TH. STRUVE, Od. XXII, 383. sq.: Tous 98 (dev вала паутас Ev обрати хо xOVÉNOLY TENTEÖTAS TLOAADUG, bene nostro loco dicere potuit, una cum armis et pulvere cruorem gravasse membra Ajacis. Alibi Quintus Ev xovénor хо ainarı conjungit, Ш, 382. VI, 377. XI, 314. М, 44 sq.: аб, vol où neloovra. А уоибу pEprartor uleg, пом Tooing xondepva mort добу mavra Bañéodou. Inter hos versus lacunam statuit Koechly, in Progr. p. 14 haec scribens: «Non satis cohae- rent haec. — Nam haec ita intelligere: «tibi non obedient Achivi nec in patriam redibunt, antequam Trojam everterint», id vero nimis videtur obscure enuntiatum. Potius post v. 44 tale quid excidisse videtur: [AAN oùro navcovraı Ent Toweco: payeoSat|». Nihil equidem hie obscuri video, sententia potius planissima, Иа, ut prorsus non indigea- mus ulla explicatione. Cf. vv. subsequentes: el 5’ don Tu xal Tavd Enıneloctat, ds Entreilers, adrixa ci xepalv Tepe loevri ctÔnpo. Pariter attrectandum non esse puto У, 50 $44.: AN AysS’, ото дм Cptvépevat neve” аудобу, Ладе autixa паутах OTOUVAVTOY хола, VAN , Sapata Inyenevar, парой T бот дас аа, TE памта, ed 60° nal dsinvov Éporhl(oOaoSat апаута,с avépas nd immous, OÙ T és подевоу peudacıv' ev nedlo d ожмота Staxpıvesı LévOS Apng. Pauwius et Bonitius у. 54 ото nd Imreors scribendum esse censuerunt, quum Seinvov éporAËeoSa non sit equorum, collato IX, 531 sqq.: Apyetor 5’ OAoolo ey Lemevor roleporo, of Mèv doupara Siyov Eugon, toi d& Веера, ahho 5’ alyavdas' aux à’ mol daita пеусуто aÿtois 18’ Imrorst‘ Taoayro 88 паутес едодту. Koechly, assentiente С. Hermanno, talem fere versum post у. 53 excidisse arbitratur: [291085 99° Immotoıv' adnv 9 паса Sd dv]. Attamen quum verbum évorAtéeoSa hic ut alibi apud Homerum (Il. VIII, 503. IX, 66) sensu proprio medii sibi parandi positum esse videatur, equidem hic liberiorem dicendi formam agnosco, qua ab initio poeta dicat coenam sibi apparare omnes, deinde illud omnes diducat in dvépas 18’ Imroug (cf. XI, 303. Il. XX, 157. ХХШ, 242 cum Quint. VI, 329. П.П, 762), На ut non tam coenam parandi, quum coenandi notio sit intelligenda. Totum hunc locum ex Homeri Il. II, 381 sqq. translatum esse monui jam Part. I, р. 34, quos versus cunctos hic adferre licebit: убу 8 ÉpxeoS ёпт! deinvov, va ууу Арта. 5 веу tie 5600 ЗЧ, ed à donida 6036, NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 35 eu dE 5 Immoroıv deinvov Sdro Sxurodecov, ed dé лк Apparos арфе ldov посто nedcoiw, OS ХЕ ПОХ! otuyepn xpLvones’ Apnt. vu Yan TAUTWAN VE pereooetat, OLD NBaLov, et un) УБЕ 250000 dLaxpıvest pévos avdoOv. Videmus Quintum in brevius contraxisse, quae fusius narrantur ab Homero, et coenam virorum equorumque conjunxisse. Memorabilis est etiam usus verborum ôtaxpuvéet pévos, quae omnino alio sensu poeta hie posuit (dijudicabit vim) atque Homerus. Conferas VII, 668 sq.: © YÉROV, AHETÉONY apernv va ntorira Alca dtaxpıvdsı xpatepn хай Umepßıos Aonc. et Apoll. Rhod. IV, 1177 sqq.: ev 9 yes уе! cxinreov Eyev ypuaoto dixaar.edov, © Uno ао (Selas ava aotu SLsxptvovro Ientoras. Non semel autem Quintus verba Homerica aliter sibi interpretatus est alioque usurpavit sensu, quam quo vulgo usurpant. Sie epitheton Jovis Ilavoppatov apud Нот. Il. VII, 250 parum intellectum ad Solem transtulit Noster У, 626, cf. Koechly ad 1. 1. Lobeck. Rhemat. p. 42, a. 17. Pari modo male intellecto Hom. Il. XV, 119 Quintus VIII, 242 ®Poßov unum ex equis Martis voluit esse, дает errorem etiam Antimachus commiserat teste Schol. Hom. Il. IV, 439 (fr. XXX V Duebn.). Etiam lib. IV, 569 sq.: Sconeorov Yévos Eoxev Aplovos, Ov texev Intov Aorvım Zeoupw поту PÉOTATOY ARR” coll. УШ, 155: oÙs TéxeS” ApTuta Zeoipo mapos дуга. suspicionem movent, poetam nostrum stetisse a partibus Zenodoti et Timagenis, qui Il. XVI, 150 tous Êtexe Zepupo avépo Aptuta Подают. prius vocabulum pro nomine equae habebant, non alterum. М, 185 sqq.: aûtao émet Sconnoav, EBav tort douaS Exaoros' Eÿouruhos 5’ autoÿ xatehééato Barov arwÿev . 85 TÉYOS eumolntov, OT пс AUTOS lauev 105 AXÉÉavOpos per’ dyaxeTis або xelvo yap Éxmayhoy Te mal EEoyov ÉTheTO памтоу 65’ Oys héEatT to. Liceat mihi hoc quoque loco, si fieri potest, Podalirii munere fungi, qui teste nostro poeta IV, 396 sqq. apptdcdounpéva Tüpuara — ’Hxécat évôuxéos, — одуех’ 90’ autos Побта, pv éxuénoev, Enerta 8 yepoiv éjor Patbev émtotapéves. Koechly haec scribit: «Sed cum xateheGato Es teyos euroëntov, quod potius Tragicorum loquendi morem redolet, alienum videatur ab epica Quinti simplicitate, hic quoque unum versum excidisse statui, quem in programm. p. 29 hoc modo supplevi: * 36 J. TH. STRUVE, 7 ЗибЕс ри» dyov daldov Und Anpronevaov. АНегт! poterat а, 428. 434. т, 48». МИ in adverbio auroö vitium latere videtur, quod fortasse removebimus scribendo: Edpuruhos d’ arıov xatekéEato Barov Anasev Es TÉYOS euTomTov. Nec parum commendationis haec conjectura habet a у. 190: &vS бе ЛЕЁат” (фу, quae verba sane, quum paucis repetant in prioribus dicta, monstrare videntur praecessisse vel simplex verbum tov, vel compositum ejus. AIIIQON et AYTOY non multum inter se differre, si literarum ductus respiciantur, quivis videt. VI, 200—291. Part. I, р. 37 breviter tantum de toto hoc loco sententiam meam protuleram his verbis conceptam: «Dubium est, mentione fuerit uberior hujus scuti affabre facti apud Cyclicos necne, nisi ex Philostr. jun. Imag. X p. 876 in. [Olear. = p. 12, 33 Kays.]: ход a &mia 88 азтбу raroda' AA 6 рёу Edpurudos dompors [cf. Aesch. Sept. с. Theb. 588. Eur. Phoen. 1119] eotaxrtar, concluseris, antiquos poetas hoc opus non com- memorasse. Quo magis operae pretium videtur esse indagare, unde haec hauserit Quintus. Attamen quum haec disquisitio accuratiorem expositionem exigat, in aliud tempus eam re- ponam, id unum nunc monens, fontem hujus descriptionis non solos mythographos, sed potius opus aliquod anaglyphum videri fuisse». Ad quae Koechly Prolegg. p. XXX haec: «Eurypyli clipeum descripsit, memor, ut puto, praeter Achillis clipeum, etiam Agamemnonis loricam A, 23 sqq. describi. Optime autem hujuscemodi descriptioni labores Herculis convenire, quis est qui non videat? Struvius quidem 1]. с. р. 37, unde haec hauserit accuratiorem disquisitionem in aliud tempus reponens, id unum pronuntiat fontem hujus descriptionis non solos mythographos, sed potius opus aliquod anaglyphum videri fuisse. Fortasse; quamquam cavendum puto, ne Quintum doctiorem faciamus, quam revera fuit». Etsi non ignoro, multum mihi in subsidiis historiae veteris artis parum versato deesse ad quaestio- nem hanc omnibus ex partibus dirimendam, nihilominus tamen nonnulla hic apponere juva- bit, unde pateat, quibus fundamentis illa opinio mea innitatur. Ordo laborum Herculis apud Quintum idem fere est, qui ab aliis quoque traditur (cf. Welckerus in Mus. Rhen. I, p. 507. Gerhardi Auserlesene Griechische Vasenbilder T. II, p. 35 sq. L. Stephani Der ausruhende Herakles р. 199 sqq. et р. 214 а. 2. L. Prelleri Griechische Mythologie Ed. II, T. II, p. 186 sq.): leo Nemeaeus, hydra Ler- naea, aper Erymanthius, cerva ypuvooxspws, aves Stymphalides, stabulum Augiae, taurus Creticus, Amazonidis balteum, Diomedis equi, boves Geryonis, poma Hesperidum, Cerbe- rus. Cui cyclo praeposuit fabulam, quomodo infans dracones ab Hera immissos interfecisset, et ad finem aliquot labores adnexuit, a mythographis ut rapepya 6800 commemoratos, Prometheum liberatum, Centaurorum apud Pholum caedem, Nessum interfectum, Antaeum devictum, Hesionen liberatam. In enarrandis singulis vulgarem quidem fabulae rationem exhibet, ipsam vero rem passim ita describit, ut imaginem certaminis oculis ejus obver- satam esse credas. Sie у. 236 sqq. de tauro victo haec dicit: | NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 37 anonpoSt à Étheto Tapas пуртубос, Ov ba. Kal адтбу ALAAXETOY Rep бути yvaunre Bin xpatepoio xepaartos où dé oi app аха.атох MUÔVES Epstdonedvoro TETavro' xald’ 0 Ev os puxndmoy els médev. Advocavit jam Koechly Apoll. Rhod. III, 1306 sq. et de musculis tumescentibus Theocr. I, 41 sqq. XXII, 48 sq. Addatur idem poeta ХХУ, 145 sqq. de tauro apud Augiam ab Hercule depresso : toÙ pv бла moootôvros ÉdpaËaTo ХЕ! Tayein сха100 Apap XÉPAOS, хата 5’ auyeva VOS ÉTÉ yalns xhdooe Bapuv rep сута, каму Dé puy Goev Orioow Одо Erıßotoas‘ 0 dé où mept УЕбра Tavuodels робу ЕЁ Unaroro Bpaylovos 00Ÿ0s avdorn. Et talem heroem conspicimus in vase archaico apud Gerhardum 1.1. T. I, Tab. ХСУШ. Conferre licet etiam epigramma eis "Hpaxdda xatararatovra лоу Аутойсу Anthol. Palat. II, p. 653 N° 97: Xahxov aromabovra tis Èmhace; Tis 5’ то Teyvas xal Tovov Ev оф xal Ipooos elpydaato; Eutbuxov TO паба” хай olwtelpw moydoven, xal poitro xpatepov тбу Spacuv ‘Hoaxdény. Аутойсу yap Ее, TETOVNRÉVOY Ex пало. OV" (öv@Selg DE Soxel xat arovayav (ди. Ex quo loco pariter atque ex Philostr. Imag. II, 21 et Apollod. II, 5, 11, quos affert Spitz- nerus Obss. р. 60 sq., explicandi sunt versus Nostri 285 sqq.: ev À Erdtuxto eBptwou Ayralcro neya oSevos, бу фа, zul адтбу au.pl TAÂAMIOHLOUVNS AUOTOY пери ооута, Эфоб detpamevos xpatepÿs auveafe yépeoot. Conferendus etiam Prellerus 1. 1. T. II, p. 218, п. 3. Descriptio pugnae Herculis cum Amazone, quam legimus apud Quintum у. 240 sqq.: ayyı à ap адтоб Apl odxos TenovnTo ебу Enterndun Eidos InroAurn' al ту pèv Und xparepÿor yeoscaı боида 0) бобр Aspasj.svar neveatvav ЕРАхе xdpns (пою хат’ 6х 05" al à dndrepev armaı brorpopndsoxov Apaboves. non est desumpta ex fontibus scriptis, quales etiam пипс habemus Eurip. Herc. Fur. 408. Apoll. Rhod. П, 966. Schol. Apoll. II, 780. Diod. Sicul. IV, 16. Apollod. II, 5, 9. Senec. Here. Fur. II, 542. Hyg. Fab. 30. Tzetz. ad Lycophr. 1327. Chil. II, 309 3494. Jam 38 J. TH. STRUVE, Heyne ad Apollodor. 1.1. T. II, р. 382 monuit, sicut Quintus hoc factum narraverit, scilicet coma prehensam de equo dejici reginam ab Hercule, rem expressam esse in anaglyphis. In magno vase Ruvensi Musei Borbonici depicto in Monum. inedit. T. II, Tab. XXX coma prehensam Amazonem a juvene heroe interfici videmus ante equum fugientem. Quae imago etsi certe ad Theseum est referenda, tamen cum nostro loco bene comparari potest, quum hanc illorum heroum cum Amazonibus pugnam simili modo esse repraesentatam veri sit simillimum, cf. Gerhardi Auserl. Gr. Vas. T. II, p. 65, a. 44. In uno vasorum Pinaco- thecae Monacensis ab O. Jahnio descriptorum (Monac. 1854. 8.) N° 567 Hercules, coma Amazonis ad genua provolutae prehensa, clavam in eam tollit. In auferendis pomis Hesperidum v. 256 sqq.: Appl Е OUGER ила, TeTsugarto napy.aloovra “"Errepidwv ava Teépvoy axıparov' anpl à ap’ auch anspöndeos Sédunto Spaxov: tal 9’ aMAA0IEv Aa RTocooucaı Spacüv via Arög вета оно weßovro. Quintus vulgari narrationi scriptorum, ut Panyasidis fr. XI Duebn. Pherecydis ap. Schol. Apoll. IV, 1396. Diod. Sicul. IV, 26. Prop. II, 24, 26. Apollod. II, 5, 11. fin. Tzetz. Chil. П, 357 sqq. id addidit, quod de fuga Hesperidum narrat. Hanc autem in gemma repraesentari Musei Borbonici VII, 47 N° 13 monet С. О. Muellerus Compend. Archaeol. $ 410, a. 4 p. 678 ed. II. Eodem modo in pugna Herculis cum Amazone paulo ante descripta poeta noster addere non praetermisit, quod certe in artis monumentis conspicie- batur (cf. vasa ab О. Jahnio 1.1. descripta N° 425. 681. 1219. 1256), ceteras Amazones ше trepidare (у. 244 sq.: at 5’ anarepSev "Addaı Umorpopesaxov Anabdveg). Denique modus ac ratio, qua Hercules Cerberum ex Tartaro in lucem protrahit apud Nostrum v. 265 sqq.: bei dé puy Дос vios uno тот дов "Е xapnBapéovta пара, Iruyös ата, deeipm, Ehxavy oUx EIEXovra Bin побс Anden хброу. non sumpta ex scriptorum narrationibus (Arist. Ran. 469. Apollod. II, 5, 12. Diod. Sicul. IV, 26), sed ex artificum operibus; conferre licet hydriam archaicam apud Gerh. I. 1. T. П, р. 156. Tab. CXXXI, vas Ruvense in Monum. ined. T. II, Tab. XLIX, vas Canusi- num apud С. О. Muellerum Denkm. der alt. К. (Ed. П Е. Wieseleri) T. I, Tab. ГУТ. № 275, vas Monac. ab О. Jahnio 1. 1. descriptum sub N° 406. Ex his, quae modo attuli, concludendum mihi videtur, Quintum in describendis Her- culis laboribus vel picturam aliquam vel opus anaglyphum ante oculos habuisse, taliumque imaginum sat magnum numerum in Graecis Asiae urbibus illis temporibus fuisse quis infi- tietur? Ad talem tabulam, qua Eurypyli scutum repraesentatum erat, spectare videtur epigramma Anthol. Palat. T. II, p. 650 N° 91: Aépxeo, оборо Е, teouc, Hpaxdss, dyüvas, oÙs TAds, dHavdtov обхоу, "OluuToy Br. NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 39 Tnpuevnv, xhuTa вла, péyav Tovov Auyelao, rohous, ‘IrrohuTtyv, Touhuxdonvoy opıv, хаосу, Souxthoa xaous xuva, Spa Мерс, otwvous, taöpov, Matvahinv ÉAapov. убу xat @хоа Téhnos aropanroro ВеВчхос Перу $, neyadous fueo Tnhaepidus. Cf. Noster УП, 128 sqq.: oùdé ли Sup oSevov Evpunudoro xatavtia SnottaoSat, обух’ бра, офис pukav EUONV Epenxev “Hoaxddng viovov dretpéa портал aééov. Apud Tzetzem Chil. II, 491 sqq. facta Herculis singulis versibus describuntur his prae- missis verbis: ris 9 iotopias Amavres ol Aöyoıs TESpappévo Oysdov arepvmmoveuTay TÜV Erw xal TOY EEo. с Koivros 5 yeypapsv oûuat подс &SAOUÇ ToUTous ouvrerunnevos Eneot, Koivros 6 Zpupvatos. oÙTE TA ÊTN 5’ Eyxouatv, Avrep [OXUCW Фобос. Versus subsequentes leguntur etiam in Anthol. Palat. T. II, p. 651 N° 92 eosque Jacobsius credidit fortasse ob eam tantum causam a Tzetze tribui Quinto, quod hic Herculis labores breviter et ex ordine recensuerit in Posthomericis. Nec certe est probabile, malos hos versus a poeta nostro metri studiosissimo esse profectos. Una tantum inest caesura tro- chaica, non idem laborum ordo, denique tertium decimum istud opus: Oeotieo ITuyatpov TOLTkAIERATOS TÉÀEV aShoc. quod in Anthologia 1. 1. sic exhibetur: To TotoxadékaToy Tolov Auypov Eoyev MES hov pouvovuyi nevrnxovtra Évvehééato xoupats. scurrilem leporem serioris alicujus hominis insulsi prodit. VE, 336 sq: Apyeioı 5’ dndveude mp0 telyeos ÉoriydwvTo ano Ayapépvova Ötov' ат д’ Eniero Хабу ал) 04 ÉTIXEXROMEVEY, OAooD поЕрою AYTLLRY хай TE KATATTOTOOVTOS ÉVLT NV руде rap VNEGOLV Eretyopevov naydsodat. Tooot 8° ap’ Eooupevoror auymvreov, х. т. A. Koechly in progr. de lac. р. 15 sq. haec scribit: «In his unde aptus sit genitivus &reryo- pévoy incertum est, qui ad haôv certe propter interjectorum nubem referri nequit. Rho- domannus cum Evryv conjunxit hoc modo: «reformidantes fremitum (hostium) impellentium (suos) ad pugnam». Quod qui зао jure vituperavit Pauwius ne ipse quidem aliquid melius excogitavit, cum aut xatarnryovras aut Emeryopdvoug scribi jussit, quorum prius plane 40 J. TH. STRUVE, absurdum est. Potius cum et v. 337 Agamemnonis injecta sit mentio idemque in com- paratione quae sequitur у. 347 yavuraı д ета opiot Bouxöfcs awnp respiciatur, lacunam hic quoque esse putaverim ita fere explendam: ETELYOREVO 58 MEET SEL [radvres &6 Васе Е’ épmenadtes Emovro]>. Quibus in Ed. I addit: «Olim Ereryopevor dE payeoSar Торос» Ereooupevoror ten- taveram. Cur prorsus repudiaverim mayéeoSar dictum ad II, 154». Itaque Platzius locum , nostrum sic vertit: Argos’ Söhne indessen, geschaart um den hohen Atriden, Zogen zur Schlacht vor der Stadt, sich durch Zuruf wechselnd ermahnend, Muthig zu ziehn in den Streit, den verderblichen, nicht vor des Feindes Schlachtruf feig zu erbeben und fern sich dem Kampfe zu halten Bei’m Schiffswall; ihm aber der muthvoll drängte zum Kampfe, Und so stiessen sie jetzt mit den muthigen Troern zusammen. Neque Rhodomannus neque Platzius vocabulum &vrnv recte verterunt, sed cum évorÿ confuderunt. Passovius in Lexic. sub illa voce haec: «Anrede, Ansprache, stets mit dem Begriff der Ermahnung, des Tadels, Il. 4, 402, der meist durch ein hinzugefügtes Adj. näher bestimmt wird, apyaden, éxmayhos, xpatepn, Il. 5, 492. 14, 104. Od. 10, 448; ohne allen Zusatz im stärksten Sinne als scharfe Anrede, Drohung, Od. 5, 446. Schmähung, Schelten, Scheltwort, Od. 20, 266. Ap. Rh. 2, 677. 4, 615». Cf. Spitzn. ad Il. XV, 546. Et sic арий Nostrum legimus I, 707: &Xdote pèv Kpovidao ве’ aaxaddwvrog Evıryy Хо SarEdmv rooneovra. II, 662: detdte yap In Znvos adnv aXAnxTOv evırnv, contra УП, 247: Tappap.evor xelvoto Ipaauv vöov, Cop’ aplamraı Arıov eis Evonnv et XII, 178: oucpdahén à Evorn méyxous ovpavov evpuv ixave. Cujus autem Шае sunt minae, convicia? Certe eorum, qui timidos ad pugnam evocant et exhortantur. Itaque verba éwrnv — Ereryop£vov pa- yeesSar conjungenda sunt et xatantaooovrag absolute positum [delitescentes] ut У, 186. 193. rrocoetv У, 434. УП, 516. Urontoooew VII, 132. anprmepntwooerv XII, 472. Ac- cusativus autem éwrnv е verbo лугу pendet, et locus noster sic fere vertendus erit: ne- que delitescentes арий naves convicia exspectare eorum, qui ad pugnam exhortantur. Animo igitur Quinti obversabatur versus Homericus Il. IV, 340: TÉRTE XATATTOGOOVTES Apdorate, HLÜLVETE д’ AAADUS; Initium У. 338 dAAnhots értxexhopévoy iterum legitur infra Ш. XIE, 433 sqq., qui locus multum vexavit viros doctos. Narratur ibi, quomodo Trojani laetabundi equum ligneum in urbem induxerint: os olye ooloı n'iua Tori Troy épyov Eneuod ravovdlm Loyéovtes avelpuov’ dut d ap auto Tel) аду ateoéov EpıTnden xoonov Eevro' autor 8’ Eareibavtc xapn" вета à nrue Aacs NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 41 dhAndots émtxexhonévov éyéacce à ’Evvo Sepxomén полЕрою жажду Teig. Recte G. Hermannus et Koechly Spitzneri sententiam improbaverunt, qui Obss. p. 291 hunc locum bene se habere dixerat. Verum ea quoque quae ab illis viris proponuntur, dis- plicent. Seribit Koechly: «Hinc ego olim entxexXöpevor conjeci, quod quamquam ferri potest, nec tamen ipsum Hermanni assensum tulit. Nec tamen hujus ratio satisfacit, qua Ше enıxexioncvov ad solos juvenes retulit, clamore ad fortiter trahendum se invicem cohor- tantes. Suspecta est enim tantae obscuritatis brevitas. Hinc accepta Hermanni explicatione lacunam ante &hAmhots émtxexhomévov esse persuasissimum habeo, quae tamen utrum unum an plures etiam versus hauserit dicere non ausim. Poterant enim haec multis exornari, montibus fluviisque ex more resonantibus! СЁ. Tryphiod. 323 — 327». Jam triennio abhine in Philol. XVII, p. 168 indicavi optime sanari posse nostrum locum adhibita levissima hac medela: péya à nmuov audol ал ос ÉTUXEXAOLEVEOV * collato libri XIIT initio: OÙ 5” ap” ava mroheSpov édopneov" Ev 5’ ара, того auAol бб aupıydı REY NTUov. Commoda certe fibiarum est mentio, quae alibi quoque laetitiae sunt nuntiae, cf. Quint. У, 66. VI, 171. IL X, 13. ХУШ, 495. Solus genitivus absolutus partieipii initio versus positus et ad antecedens enuntiatum adjectus mirum quantum in deliciis est Quinto; cf. У, 570: étage S ‘EXnomovros Muponévov. VIII, 180: Enıwrundous: 88 Büccaı Mapva- nevov. VIII, 245: ündoreve 8’ боб ито Eccupévovy пот, тр. Adde VIT, 120. 581. IX, 130. 220. XI, 19. 152. 162. XII, 126. 457. XIV, 373. Rariora sunt exempla apud Homerum et Apollonium, cf. Il. XV, 191. Argon. II, 640. VI, 458 sq.: пер: Ô Evrsa ÖUcaTo паута Tupöv AIEADELOLO XoAoup.EVvog. Haerebam olim in adjectivo ravra, quum non intelligerem, cur omnia arma induisse Poda- lirius dicatur. Et eodem vocabulo offensus esse videtur etiam Koechly, quum scribat: «Erat cum ex У, 354 suspicabar Suoato Suwv, quod sane Podalirio grassanti accommoda- tius esset». Nec tamen locum mutare est ausus, et recte quidem. Etenim Podalirius, quum et bellatoris et medici partes agat, dum, ut in antecedentibus dictum est, УПО 10то пар’ GXUTOpOLOL TETUMLÉVE Joupaot фотбу EÂXS Aerönevos, partem armaturae, quae medenti et molestiae erat et impedimento, ut galeam, scutum de- posuerat. Nunc autem quum in pugnam se proripere velit, omnia arma induit. VI, 12 sqq.: Aavaot dé où (№1) oùx apéAnoav, ara, & Tapyuoavro хо) Wöupavı’ Ent Tune, Mémoires de l’Acad. Пар. des sciences, УПте serie. 6 42 J. TH. STRUVE, босса Махаоуа, Siov, бу AIavarorcı Seototv (00% ae Téeoxov, mel Tuxva pda бт" Aa ар Aupotépots THUTOY Trepl anna Ваоуто. У. 15 verissima eademque simplicissima est correctio Rhodomanni pro vulgato тохло, nec video, сиг post ‘hunc versum unum excidisse credamus, quo declaratum sit, in sanandis aegris Ша похуй рлдео esse versata. Particulae autem aMa yap initio sequentis versus admitti non possunt, verum neque Hermanni correctio add 90’ En aAnporepoıs —, neque Koechlyi ао xat арф. bene se adjungit praecedentibus, quia у. 13 jam semel dhÀ& posita erat initio versus post enuntiatum negativum. Nonne melius ita locum restituemus: alba à ap’ œupotégous —? In eodem versu formam pronominis taÿtév ferri non posse dieit Spitznerus Obss. р. 144 eamque in «yrov mutat. Et simplex.quidem pronomen aurds = idem jam apud Homerum saepissime reperitur, cf. Herm. Оризс. T. I, р. 332 sqq. Nec tamen inter multos illos locos unum inveni, ubi forma neutrius generis in бу occurrat; quamobrem, si rejicienda erit crasis, a meliorum certe epicorum consuetudine aliena, Her- manni mihi maxime placebit conjectura ap.poreporsty бабу —. Adjectivum hoc aliquo- ties apud poetam nostrum (I, 464. VII, 52. 69. XII, 551) in eadem sede post caesu- ram trochaicam Quinto familiarem legitur. Conferatur I. XIII, 354: 1 pay dpootéporory бщбу Yevos 18’ ia Taton. etibid. XXIII, 91: 65 8 xat dotéa vor орт 00005 Anpızarurror. Maneth. II, 190: cowtTepou yevarlipos бабу Adyos eisaveßncav. VI, 85 sqq.: maöpov 56 босутас Ev Ghyeotv оби Eoixe Eodpnev. EAreat à atèv apelova, md ent Auypo . Supov дем. Versum alterum, qui sic in Aldina legitur, vario modo sanare studuerunt viri docti. Неу- nius &).п=030и d% tagstova, Tychsenius &ireoS’ atèv ap. ей; illud propter metri vitium, hoc asyndeti causa admitti non potest. Quid vero, si ne initium quidem versus pro sano habeamus versumque ita fere refingamus: xhatépev, ÉATEO dE 9’ op Apelova, und ет Auyoo Supöv Eye? Vide quam bene his se adjungat Christianorum dogma, quod jam Pauwius et Tychsenius (ef. Koechly Prolegg. p. V) in subsequentibus versibus detexerunt: xal ао фа, пела, parrız AvSp@rorgtv éoShov pèv viogsodaı Es одраубу ApSttov alet, apyardov 5 morl aruyspov Eopov. Itaque Rhodomanni versio Ца ег commutanda: Cum laque homines exiguum tempus in aerumnis vivant, non decet plorare, sed meliora sperare, neque animum tristitiae tradere. УП, 250 sqq.: Tovvexa puy кала, Supov aionetoy aupeye dein TaLdCS EMsooupEvoro TOTi TTOhELOLO KUÏOLEV, pr ol Acvyareo Ent пЕУЗЕЕ tevSog Силу. NOYAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 43 Non dubito, quin у. 251 restituendum sit arescupevoro, sententia enim flagitat rece- dendi, non aggrediendi verbum. Jam in Emendd. et Obss. p. 25 eam correctionem ut X, 332, ita hic adhibendam esse monueram his verbis: «Non quadrat in Paridem vulne- ratum verbum Erdsovosar. Scribendum est certe arsoovpevsv; recedit enim e domo Оепопае, cujus auxilium frustra imploraverat, super Juga Idae montis. Idem verbum jam restituit Koechly 1. 1. р. 219 УП, 237 et haud scio an У, 251 (ser. у. 251) Ца sit cor- rigendus». Nonne eodem modo etiam corrigendus VI, 106: dypal 5’ amp алое dt pNGGOVTO xeisuSoL vos ernsooupnevng? Qui locus adumbratus certe est ex Hom. Od. II, 427 sqq.: ap! dE xp otelon Toppupeov веда» Laye vnög lovons' n EIeev хала, хбра, dtarpnoooucæ XÉREUTOY. УП. 389 sq.: OÙVEXA [LNTNO ayvvS Еб пей: пол xal ПУ ét дот’ aApixyrar. Non assentior Koechlyo, qui lacunam post Випе versum ponit dicens: «Nam cum coena, in quam abiturus est adolescens, etiam possit domi haberi, nec alia causa ob quam mater metuat commemorari posse videatur nisi fil domo profectio, jam dudum mihi locus fuit suspectus», itaque talem fere versum supplet: TnAoIL ХЕХ ЕОс pihou dvÔpos 65 AAAOTpLoV 96. Platzius quoque lacunae signa recepit, verba autem postrema ad matrem retulit sic: Denn betrübt ist im Herzen die Mutter | Wegen des Sohns und wenn sie am Tisch sich setzet zum Маше ut divinare nequeam, qualis sententiae pars lacuna sit absorpta. At sententia nostri loci planissima haec: mater tenerrimi sensus plena filium e domo exeuntem semper anxiis curis prosequitur, non tantum, quum in bellum proficiseitur — ubi certe non vana est causa timoris — sed etiam quum ad coenam vocatus abit, ubi vix periculum aliquod ei imminere potest. Alia igitur neque inanis сага est Lycomedis avi у. 296 sqq.: xat nokemoy deldcıxn Tixpov хай ира, TALONS hevyæhéov" vadraı yap del cdd eicıv ооо. aXha où дЕ Ме, texvov, Ennv nAdov elvaptxmat ботероу 1 TpotnSev 1 @AoSer. Et sane multo melius зе habet haec gnome, si uno Шо versu absolvitur. Anita autem coenam esse in aliena domo videmus ex Hom. Il. IX, 487, ubi Phoenix Achillem puerum dicit noluisse cum alio praeter se oÙT Es байт’ (Ву oÙT Ev neyapoıcı пасас da. УП, 474 $44.: ciunosv 5’ apa побтоу, бт para Эрих бобоги ap. Tedlov: Tÿ Yap офи étmérheto teiyos "А хдоибу 44 J. TH. STRUVE, bniTepov Ontotot, хала xAGVOY Фабио, oùvex” axtÔvoréomnory каво» Npripetoto. Quum vix aliis poetae nostri locis pronominis ante substantivum abundantia demonstrari possit, viri docti alterum versum variis conjecturis restituere tentaverunt, ex quibus mihi пипс maxime placet Pauwii conjectura tn yap pèv Enen‘srto, quam recepit Tychsenius neque improbavit Spitznerus Obss. p. 156. Si enim contulerimus locum nostri poetae simillimum III, 493 sqq.: &heo, Пчле 61, Aavadv ueya pépTrate пбутоу, Gheo, xat отралоу eupuv avepxda Sixas Ахав bnitepot 5 бра oelo xarapSınevor réÀovTaL DUOREVÉOGLV" non amplius indigebimus Koechlyi correctionis in Ed. II A yap opıv Eetdcro, in qua non parum me offendit, quod oœtotv intelligendum est de Neoptolemo ejusque comitibus, qui versu demum 478 inferuntur, оду dE où &AXO EBav neya paromvres бот. Insolentem verbi érérkete formam inniti credo locis Homericis Od. XIII, 60. XV, 408. VII, 542 sqq.: auroë 5’ aXhodey ados ameipeotov TpopE£ovreg 2001/05 HAXÔTNTOS ÉGAV xpuepoü TE POBoLO 4505 yap xatépuxev OMÔS хай dein ŒAEYELVON. Ad ultimum versum haec adnotat Koechly: «Vulgo post hune versum nulla lacuna notatur. Бей xatepuxev si significat quod semper retinebat — neque enim aut continebat aut invasit rite quis interpretetur — дела non potest is esse Итог Trojanorum, ne ipsi quoque Achi- vorum telis occumberent — hoc enim timore non retenti sed in fugam rapti essent —; sed metus, ne Cetei quoque et Eurypylus ipsorum perspecta ignavia et ipsi pugnam derelin- querent. Verum hoc obscurius enuntiatum, praesertim cum in antecedentibus tam multis expositum sit de Шо Trojanorum terrore, quo quisque sibi suaeque vitae timuerit. Нше causa erat, opinor, cur in programm. p. 17 hujusmodi versum excidisse notarem post dein” œheyetvov: [un In xai Knretor ano nrokëémoto Peßovraı.]» Mihi vero omnino aliter hic locus videtur esse explicandus. Trojani inter perniciem et fu- gam incerti haerent; ex una parte pudor eos retinet a fuga, nolunt enim coram Eurypylo ejusque sociis ignaviam suam profiteri, ex altera Итог a pugna, apertam enim ante oculos perniciem (xaxotnta) vident. Quae si est hujus loci sententia, non video, cur quidquam desideremus. IX, 141 sqq.: rohot 5’ aa TOI yEpovreg Etovt’ etoopdovres Éxov 5’ UTO дереве Tupov raldov appt po. Verissima eademque simplicissima est emendatio Rhodomanni: &dov 3 Uno xndeot Зуб, quae aliquantum commendatur loco Homerico Od. X, 378 sq.: NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 45 tépS” обтос, Odused, кал’ ap Ébeat 6005 аа Supov Едоу; Minus arridet Koechlyi opinio, qui lacunam ponens hoc fere modo explendam &уоу 5’ Uno petpcot [yoùva dppineotmhééavtres] 650% 8’ Und rec Suov lugubrem illum sedentium habitum hic exprimi credit, quem XIV, 386 habemus. Vix enim verba Üno yetoeot in Нас verborum junctura ferri posse autumo, neque eadem alte- rius hemistichii formatio in versibus altero alterum excipientibus commoda est. Eodem modo infra post v. 261 sqq.: © xVov, ВЕ Хоа ôv mévos” 030 001 arm iepévo neo dhahxe, ебу dE тиб 06 0° Exarube vuxta Bañdy хаус Е, zul Ex хахбттло$ Epu&ag, lacunam statuendam esse mihi non persuadeo. Recte quidem Hermannus altero versu vul- gatam lectionem боб’ éxæhude correxit, tertio autem, ubi antecedens participium facile alterum provocavit, cum Rhodomanno épuccey scribere sufficit. IX, 353 sqq.: où 8° сте 64 Apvov xiov NdE хай avtpov xoîhov Aatveov, To xeito mars Tlolavros а алло, Sa тот’ ра opior SdpBos érmhudev, eût Eatdovro ауёра, Acuyarsmaıv ÉTLOTEVA OUT 69510 xexALÉVOY aTupehoio кал” OUdLOS. Sie primum versum Aldina offert, nec quidquam auxilii in libris, notante Koechlyo. Optime sane hic adjectivum xothov, quod a scriba primum omissum, postea ad marginem adscri- ptum fuisse videtur, in medium versum reduxit. Quum autem cum substantivo Айрлоу sic simpliciter jungi nequeat, Koechly ante illud adjectivum lacunam statuendam esse credit, «qua navem ad litus appulsam et locatam, vela demissa esse etc. solito more expositum fuit». Idem vir doctus paulo ante recte notavit haec: «Nemo animadvertit, dispescenda fuisse necessario Lemnum insulam, in quam jam escenderant — vid. v. 338 — et antrum, cui tantum appropinquabant — vid. v. 398». Quibus rebus omnibus bene perpensis tantum abest, ut lacunae signis positis desperandum esse de hoc loco credam, ut vitium in nomine proprio latere suspicer. Itaque jam triennio fere abhinc in Philolog. T. XVII, p. 168 sq. versum illum sic emendandum mihi videri dixi: où S Orts IN xpmuvov xoîhov xilov ydE ka Ayrpov Aatveov, В. e. quum ad rupem cavatam et antrum saxeum venissent. Vocabulum xomuvés saepe occur- rit apud Nostrum, cf. II, 381. VII, 119. X, 453. XI, 397. XIII, 259. XIV, 494. 572. Locus, ubi Philocteta commorabatur, у. 407 vocatur &vtpov xothov, у. 478 Eurpoxadros — хоч. Conferantur cum his Hesiod. Theog. у. 301: eva D où anmdog dor xarw KolAy UTO ПЕТЬ, et Virg. Aen. III, 229: in secessu longo sub rupe cavata. 46 JTHMNSTEUVE, Miror Koechlyum non incidisse in hanc emendationem, quum adnotationem suam finiat his verbis: «Kothov illud ad vocabulum 0005 seu simile quodpiam relatum fuisse arbitror». Subsequuntur in Quinto hi versus (IX, 357 $44.): anpl à ap auto olavav TTEOR MOM пер AENÉETOL KÉYUVTO” da dé où ouvépanto Tept pol, yelparos Axap Aevyahéou- On yap puy Eriv Eie щас ATEN TN, Bahev dacyetoy (6%, бт véos (Duveoxe' xai ta pèv @р халёдалле, Ta 8’ EAREOS oÿhomévoLo ApperiSer xASUTEOe means MAxap ас. Etiam hic non satis causae mihi videtur esse, cur lacunam statuamus post v. 362. Loqui- tur poeta de avium carne et plumis, quibus et vescebatur et vulnus suum tegebat Phi- locteta. Apud Sophoclem in cognomine fabula miser ille inducitur claudicans et herbas sibi conquirens, apud Quintum vero in antro suo procumbens telis suis aves feriebat par- temque earum (ta pév) comedebat (xatédanrte), partem (Ta dé) ad tegendum vulnus suum adhibebat. De chersydro autem isto (v. 385 sqq.), TOY Dacıy AVHADÉE TE OTUYEPOV TE Eunevat, оттбте uv Tépon пе Xepaov lövra, NeAloro Evo, accuratiora tradiderunt Nicander Theriac. у. 359 sqq. Apoll. Rhod. Arg. IV, 1505 sqq. Andromachus archiatrus in Elegia emendata ab О. Schneidero in Philolog. T. ХШ, р. 27 у. 23. Ex illis certe sua hauserunt Virg. Georg. III, 425 sqq. Culic. у. 164. Stat. Theb. IV, 96. У, 520 sqq. Sil. Ital. Punie. XVII, 447 sqq. Quintus praeterea у. 391 sq. notat posterioribus temporibus in antro Lemni insulae vestigia monstrata esse puris, quod ex vulnere Philoctetae destillavisset. Jam Part. I p. 50 adduxi locum Appiani de bell. Mithr. p. 223 A ed. Steph. Plura exempla bonae hujus veterum superstitionis larga manu obtulit Lobeckius Aglaoph. T. I, p. 52 ann. Denique ut etiam in v. 399 noni libri paulisper insistam, libere fateor nondum me recedere ab opinione, quam in Emendd. et Obss. p. 23 protuli, pro vulgato EOTUPEYWS OLNGEV п’ Anmorepotst TavUcTaL scribendum esse Eoovpevos oounvev (celeriter voluit tendere), quod et sensus loci et Quinti norma suadent. Koechly vulgatam sic defendit: «Quoniam nemo sedens facile arcum in- tendere et sagittam mittere potest, Philocteta celeriter surgit et ad eam rem corpus ad- aptat. Hoc ipsum verbo обр.бу significatur, quemadmodum illud I, 592 de Achille legitur: 6$ EITWV OÙLNOE XOATAŸ ДЕК литой h Ласфбусу добу [LAXEOV. » Verum apud Quintum Philocteta summo virium defeetu laborat, reclinatus humi jacet (xexltpévos oruwerolo хал” oÙdeos У. 357), ex cubili suo ferit aves (у. 361), ab heroibus in navem infertur (v. 427) et ab iisdem ex nave in terram deducitur (v. 449). Accedit quod NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 47 infinitivus non bene jungitur cum verbo otunce; neque id praetermittendum, in El varian- tem lectionem legi otumvev. Х, 27 $4. : ПозХобоц.а, поз о ве обфооуа, Bao теч Зои, 05 хЕЛеои пот богу Ava клому LAVER TÉTYELV; Recte Spitznerus 1. 1. р. 230 ferri non роззе monstravit correctionem Rhodomanni пот önpov — &п добу, quum nullo asseratur testimonio. Ex altera parte Koechly verissime probavit, zept до», quod Spitznerus proposuerat, non esse aptum, «ôñoptv enim per se omnino nihil metuere Aeneam, sed longinquae obsidionis mala famem et pestem et bellum longo post tempore demum diremptum». Quae quum ita sint, eam solam ex his difficulta- tibus emergendi viam relictam nobis esse puto, ut mépt Snpev = para 9105» scribamus, coll. XI, 500: oùdé couv дала Önpsv Um Apei Tetpomévototv ÊGKE №905 KALATOLO” XIV, 576: хо bo où amp! rayouoiv Éhocomévou para добу xeîoss amedoupinoav" et notata a me ad IV, 184. Paulo post in eadem Пас oratione, qua Aeneas Polydamantem exprobrat, у, 37 $44. viros doctos in diversissimas traxerunt sententias. Aldina haec praebet: AR El у Залалбу TE kaxov кой хр AE Йо do’ 6000$ Залил moAvaydi Sup péAhoquev, tv Evreoaot 00% MUETÉPOLS TEXÉEOO! KO yepapois matipsoor дао. Ut dicam quod sentio, bene Rhodomannus finem alterius versus restituit scribens rohva- ХЕ №6, non autem totius enuntiati sententiam perspexit, quum initio illius versus n œ@ legens locum sic interpretaretur: «ideirco зе, ut funestam песет et fatale excidium effu- giamus, sive ut infeliciter molestissima fame pereamus, futurum est; armati (potius) adjunctis liberis nostris et honorandis parentibus praeliemur». Ego quoque acquiescendum puto in simplieissima emendatione Tychsenii nn ag’, versus autem sic verto: At si quidem malam mortem et fatum vitare volumus, non vero molesta fame misere obire, armati etc. Verbum éhew hoc sensu interpretandum esse patet ex verbis subsequentibus: хай 6a noSı Zeus Хоморлее = et fortasse aliquando Jupiter орет feret. Denique quod Koechly, Rhodoman- num secutus, hoc loco exprimi voluit, id non est et mèv — et dé, sed potius вле — вле, cf. IX, 12. X, 294. XI, 261. Spitzn. ad IL II, 349, et sic olim nostro se loco scripturum fuisse dieit Koechly Prolegg. p. XCH. X, 161 544.: хаба où êx Berdmv 6005 паб TupBos éTuyIn тор Tépevos koi ua хоаломоб ВЕХЛерофбутоу, TO Evi xudañtuns Termvidos ayyosı Tétons. Koechly in Ed. I de tertio versu haec commentatus est: «Hoc si voluit (indicare non esse cenotaphium), certe hic versus statim post 161 ponendus fuit, ne illud +6 Eve importune in locorum commemorationem intruderetur, quorum in vicinia tumulus Scylacei erat. Fa- 48 J. TH. STRUVE, teor tamen mihi etiam sic illud +5 &» valde suspectum esse, pro quo potius auto seu aliud quid desideraverim, quod vicinitati describendae adaptari possit. Et fuit haec jam Heynii sententia». In altera editione vv. 162 et 163 sedes suas permutare jussit. Equi- dem jam in Emendd. et Obss. р. 25 dixi, уефа тб Eve mire hic languere et referri vix posse ad nomen rup.ßos, quod longius distat, et si, quod Pauwius putavit, Quintus indicare voluisset, non fuisse cenotaphium, — quae tamen sententia prorsus jejuna hic est — apertius hoc elocuturum fuisse poetam. Quod vero tum tentabam yY Evı xudæAtuyn coll. v. 76, non amplius placet; longe enim aliter huic loco medendum esse videtur. Scri- psisse poetam non dubito: To Evi фута) Termvidos ayyodı rétonc. collatis Hom. Il. XII, 310 sqq.: / Dhadxe, Ten 51 vor тели, рома, Edom TE XpÉQOV TE LOÈ клею SENdEcaty, ev Лох, mavres ÖL, Sets O6, Elocpüwatv; хай Témevos veuoueoda neya Bavdoro ap’ CSA, xahdv фота с хай apoupng порофброю. ibid. УТ, 193 sqq.: Эбже dé où (ВеХЛерофсутт) tips Bacrantdos Muiou пач, хай Е» où AUxtot Témevos табу Ééoyoy ЧУ, xa)0v фота с xal AEOUONS, Oppa VÉLOLTO. ibid. XX, 184 sqq.: n vu té tor Todes Tépevos ташсу EEoxov GA, хо)бу фота лс хо Apoupng, CpEX VÉLO, Al XEV EuE KTetvng; Insolentia certe vocabuli in causa erat, ut scriba illud cum alio sibi notiore commutaret, in quo eaedem vocales eodem ordine insunt. Pari modo II, 306 pro rariore adjectivo éva- о мо librarius posuerat usitatius vocabulum, easdem vocales eodem ordine exhibens, Evanlyxıov. X, 406 sqq.: os par’, oÙte yodoa mootv Técov, OnNöcov от pUpET’ æhtooouvns pepvmnévn" opt 68 Towal Ög xeivoy atevayovro, meta opeol 5’ аа, wevolvov, at iv Ото Toxéwv pepvmmévar, al dE хой avdpav, ai 5’ ap’ vrèp ratdov, af DE Yvarav Eprriov. Nescio quid importuni inest in particula ос ante xeivov posita et valde dubito possintne ea verba ita verti, ut Rhodomannus voluit: quasi ob illum gemitus ducebant. Mihi non- дит certa emendandi hujus loci ratio se obtulit. Fortasse scribendum: SdomoLvav oteva- yovro, quamquam non ignoro illud vocabulum, in Odyssea et Apollonio Rhodio (I, 790. IV, 1113) obvium, in Quinto non legi, sed ejus loco avasoav VI, 159. XIV, 38. An lacunam statuamus majorem post v. 407, in qua comparatio aliqua inerat, ita ut huic se adjungeret у 408 sic fere exordiens: с xeivaı orevayovro? NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 49 X, 460 sqq.: Tôv 8° Ели nou xpatepov mÜp appeyev, обуех’ ap auto pyhovopor Euviovres ат’ oùpeog ŒAROGEV Чо, Оу JEUTETNY Tapsvmeov, Oppa Pepovres стеле» хай mevios OLÔS Erapw ход Avamrı, xialovres Luka TOAAA, TeotoTadoy. Ut tot aliis poetae nostri locis, ita etiam v. 462 hujus libri unice veram medelam acute detexit Rhodomannus scribens Yoga oéocvytes; mirum enim quantum in deliciis est Quinto внес diet1lo‘ ei. I, 300.803. II, 600. У. M0 113.040. У, 274. IX, 29. XIV, 70. 104. 251. 445. 508. érinou @epew VI, 371. ХШ, 297. XIV, 638. Neque etiam insolenter hic illa verba ad mortuum referuntur, quae est Lehrsii opinio, nam pariter de mortuis dicuntur I, 803. II, 650. XIV, 251. VI, 371 (érénpa $.). Ut hie пра péperv — хо mévSos, На IX, 29 то фёог!у xai xüdos. Denique ne adjectivo quidem vorarinv offen- dor, id quod jure accidisse Pauwio dicit Koechly. Quid enim si eredamus Quintum nostrum a partibus stetisse eorum grammaticorum, qui, ut Herodianus, 10% derivabant ab ve, 1053 (cf. Heyn. ad Hom. T. IV p. 151) eamque vocem certe feminini generis esse volebant, ut yapıy, BonSerav, Ertxouptav, quibus vocabulis illam explicat Hesychius. Itaque поп idonea causa mihi videtur esse, ut, retenta lectione Aldinae бФо% фёроуте‹, lacunam post illum versum fuisse putemus, qualem statuit Koechly haec scribens: «Verum пес sic (si Vorartov seribitur) nexus apte procedit et vuinus non sanatum sed obtectum clamant sequentia xAntovres para road reproraöcv, quae aperte de bubuleis rogum ardentem circumstanti- bus, non ligna colligentibus et exstruentibus dieta sunt. Нше quin post &opa. @epovres plu- res versus perierint, nihil dubito». XI, 430 sqq.: neya À Layov anmorepwSey, Atvetas ру Towot prhortohémotct xshevov papvaoI’ dupi TOÂNOS ÉDVY ЧЕХЕОУ TE ХО AUTOV TROPOOVÉOS. Injuria Koechly Вис locum pro lacunoso habet eam ob causam, quod possessivum pro- nomen, sive urbi addatur sive liberis, inutile sit et importunum. At saepe Quintus hoc pronomine utitur in commemorandis parentibus, liberis, patria, ut XII, 468: ха tou vis Eöv ereiAnoato téxvov. Neque in particula re secundo vocabulo postposita haerendum (cf. Herm. Orph. p. 815), quum pronomen possessivum arcte junctum sit cum substantivo suo. Quanto audacius Cynegeticorum auctor I, 204: Eret aka Taponevres "Ото avrıdav, тому Eat Te oxhayya! XI, 32 sqq.: aA TL ат Sapoahéos, TOovy ouris éntotatat Ev Tpuecot, | véto Exrtodev Imrov артиюу EvSepevos хто. Nonne versu altero scribendum тоу-” ? zevy’ posuit Tychsenius, receperunt Lebrsius et Koechly pro tovö', quod offerunt codices et Aldina. Illud pronomen est demonstrativum, non relativum, quod hic flagitatur. Mémoires de l’Acad. Пир. des sciences, УПте serie. 7 50 J. TH. STRUVE, ХИ, 70 $44.: тб vöv pire Sodov фоабореЗа, pute tt во ao‘ Tévo {др Éotxey dptotTéas ÉEVAt амбрас хой дор" Sapsahéo yap duetvoves Ev Dai PÔTES. Nulla est causa, cur lacunam ponamus post versum alterum, immo sententia optime pro- cedit. Neoptolemus, fortis ingenuusque juvenis, labore bellico et hasta dicit viros decere esse primores (non dolo atque insidiis, quibus Ulixes excellit); efenim in bello audaces viros me- liores esse. Sie duces nobili genere пай sunt aptornes, cf. XII, 50. 234. 268 sq. 344. XII, 52. 71, quibus opponuntur Aaol, п) 555. ХИ, 144 $4.: сдола + opSakpous Te duerdéas Ada TE памта, cts Eerıxivuraı Troc. Omnino probanda mihi videtur conjectura Patrui, quam ex schedis ejus protuli in Opusc. select. Т. I, р. 45"): «Etiam Rhodomannus: «et cetera cuncta, quibus equus movetur». Sed non video, quid hoc significare possit. Num capitis, aurium etc. ope equus movetur ? Lego: ois eErıxatlvuraı Innos 1. е. Erıxdxaorat». Eandem ille conjecturam jam commu- nicaverat a. 1821 cum J. G. Schneidero, in cujus Lexici Supplem. р. 88 legimus: «“Ert- ха (ур. — Quint. Smyrn. 12, 145. ох erıxatvurar Insos, eine gewiss sichere Verbesse- rung von mir statt erıxtvurar, was das Pferd als Schmuck zu haben pflegt». Inde in no- vissimam editionem Lexiei Passov. transiit T. II, p. 1067, quo magis miror eam non inno- tuisse Koechlyo. 'Exztvuro vero habemus Od. III, 282. Hesiod. Scut. 4. Apoll. Rhod. I, 138 (éxatverto Vat. В. &xdvuro Flor.) Mosch. Id. II, 92. arexatvuro Od. VIII, 127. 219. Haesit in vulgata jam Pauwius, male autem correxit ertytverar. Alia est ratio loci, дает adduxit Koechly, XIII, 244 sq.: n 8: péya pubouoa KuAlvdsto mod Er’ оо vos AMav nEeidmv, Ondaoıg Eyxivurat аут. ХИ, 436. De hoc versu cf. ad VI, 336 sqq. ХИ, 465 $44.: 0356 vis alEnav, où5 et mévos atoouos dev, peivar Ел" TAVTAs yap ameldıycv AupEye dE 57045 dhevouévous, dSvvn 8’ Еву? dv dE yuvaixec otnadov. Primo versu legendum esse: 038’ ei Tapos @rpowos nev, monent loci, quales sunt Il. XI, 825. XVI, 23 (cf. not. Spitzneri): о? ру ao Ôn navres, 600, пафос Nouv Apıoror. Od. XIII, 314: лобло 5’ éyoôv ed 018’, Ort por mapos Чи 054. Hesiod. Scut. 119: où 8’ 6 mapos noSa datopov. Qu. XIV, 255: 16 xat vôv Seds воли, ход ei napos Eoxe nes’ muiv. Versu tertio post verba оду 5’ Е/=у lacunam esse suspicatus jam sum Part. II, р. 31 ann., eamque suspicionem haud improbabilem putat Koechly Praef. Ed. II, p. XVII, nec tamen rem Ца in propatulo positam sibi videri, ut signa lacunae figerentur. МИ etiamnunc nimia haec brevitas suspecta; aegre desidero ad verba 6duvn 9° Ех» accusativum регзопае 1) Ех novis emendationibus Patrui, quas ibi publici | У, 278: ornouc, VI, 224: durreptxriovov, 485: tetuypévn, juris feci, notatu dignissimae hae: IV, 211: être охабоута, | 529: 9 те oJéve, УП, 347: EoneS’ ous, VIII, 358: tepov &бос. NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. 51 dolore affectae ut I, 480 legimus: поэт 9 Eysv ouxerı yapuns Avdpas, ara фовою. Quid, si lectio Ald. et Monac. &vS«, quam Koechly Emendd. р. 253 mutavit in ev 88, in Ed. I in ау 5, talem fere versum excidisse indicet: OSuvn 5’ ЕЕ» Evi [xat EvIa Peuyovras потЕ départ duellyov Av 88] yuvaixes? XII, 174 sqq.: varuos” 038’ ameynro ydpov, фу объе нае xSı&os Uns Ilpraporo пом кой Unécyer Ayaıoüg "Miov ab обои. In hac de Coroebo, Mygdonis filio, narratione Quintum cum Lesche consentire videri, utrumque imitatum esse Hom. Il. XIII, 363 sqq. dixi Part. II, p. 43 sq. Nec tamen credo, quae est Koechlyi opinio, у. 175 «vel duo vel etiam plura ob homoeoteleuton IIprap.oro excidisse hemistichia, quibus quid narratum fuerit, jam Spitznerus sensit, qui Obss. p. 306 mirum esse ait, quod poeta, quae Coroebo fuerit desponsata, ne verbo quidem indica- verit». Dum autem Spitznerus addit, nolle se eam in rem altius inquirere, equidem, quum nulla alia adsint lacunae vestigia, immo nexus sententiarum optime procedat, facile nos hac epexegesi indigere posse arbitror, sicut apud Homerum quoque saepissime fabulas obiter tantum indicatas, non vero accurate enarratas habemus. XII, 191 sqq.: yovvoopat в’, Orts 6001 nohuoSevéov Apystov, aldeoat amp yEpovrı TERMS ХЕрас, ол есь TE № = Xoro. Quantopere viri docti in restituendo hoc loco sudaverint, patet ex adnotatione Коес Шут; nec tamen quidquam ex prolatis placet. Antequam vero ultimam de salute desperantis viam ineam, quae mea sit sententia, paucis dicam. Proxime a vero abfuisse mihi videtur Pauwius, qui aideoa anorydoovros vel œvtiBohoïvros Euas Бос proposuit; verum apœpryé- povros nulla auctoritate nititur, alterum autem verbum nimis recedit a literarum ductibus, ut ipse Pauwius animadvertit. Bona tamen et omnino accommodata est sententia: reverere meas — manus sc. supplicis, quem Zeus "Ixernotos tutatur, neque intelligo, quid sibi vo- luerit Spitznerus Obss. p. 49 Pauwii opinionem his verbis exprobrans: «Quid porro utili- tatis afferre poterat Ilioneo, si Diomedes manus ejus revereretur, a caede sibi non tempe- raret?» Pro duo yéoovros equidem scribo: aupınmscovrog, coll. У, 444. XIV, 526. Od. VII, 523 et Eurip. Suppl. 275 sqq., ubi chorus mulierum ad Theseum se convertit his verbis: Lo дог" Adßere, DÉDETE, nennt’, deipere taralvas 500 Yeomıds. MOOS 0$ veveuidos, в Eidos, ® doxtnarartos ‘EX, AVTOUAL ÉUPITÉTIOUTE TO dv yovu xal XEom deiiatn. Amplexantem autem Ilioneum videmus v. 184 sqq.: xal ba перитосреюу AUX LELPETLV AMPOTÉEROL, Th и Gop собрав Sodv, ty à Nbaro youvav avSpopovou Tomas’ 52 J. TH. STRUVE, NOVAE CURAE IN QUINTI SMYRNAEI POSTHOMERICA. quibus verbis expressit Hom. Il. XXI, 71 sq., ubi de Lycaone ab Achille capto narratur: aurap о Th Erepy nv ÉÀOV ÉAMGSETO youvav' Th À étépn Eyev ÉVYOS AxayınEvov, 0906 weiter. cf. ibid. у. 115: © 8° ето yeipe neracoag Anpotéoas. Genitivus substantivi prono- mini possessivo additur alibi quoque a Nostro, ut Ш, 167: oùdè Заубутос "Eyyos épov gevgeode apeuyov, VI, 418: 07° otavol Sareovrar Edpxa тещу xTapévoro хата woSov. XIII, 496 $44.: xat Tore Anpopcovrı peventohéno 7’ Axapnavrı Отсос peyahorc D dates Nvrero дит xaineo EsAdonevn‘ LAXGQUV dE TLS NYEULOVEUVEV, 06 в» @{еу xetvotot халалт(оу. Recte viri docti in particula xairep haeserunt, quum omnino non eo sensu hic posita esse possit, quo alibi apud poetam nostrum ponitur, ut X, 142. XI, 497. XIV, 398. 408. 616. Quum autem nullus ex diversis emendandi conatibus placeat, hoc monitum velim, nonne simplicissimum sit ipsum matris Thesei nomen inferre: AtSon éehdouévn, quo non facile initio narrationis indigemus, quodque proxime ad particulae illius ductus accedere quivis videt. XIV, 79: dhodv DE méket ве а, TÉVIOS AVAXTL. Koechlyo non genuinum videtur adjectivum oAocv ejusque loco in editionibus suis reponit Auypo, referendum ad avaxtt. Audacior certe haec est correctio; etenim alibi quoque duo adjectiva sic adduntur uni substantivo, ut Ш, 650: avIpwrous сот nepınenraraı doystos Also. Vocabulum autem &va& saepissime sine adjectivo apud Epicos ponitur, praesertim in fine versus, cf. Qu. II, 578. 655. Ш, 3. \, 95. VII, 324. 1,177. XIV, 285. 1.152529 Od. IX, 440. 452. XIII, 194. Apoll. Rhod. IV, 499. 507. XIV, 258 sq.: nv 9° ayov, mure порт Es AIavaroro Sum, pnrocc Aneipuooavtes Evi Evhoyorot Boripes. Patruus in Оризе. sel. T. I, р. 46 de priore versu haec scribit: «Rhodomanni haec est emendatio; legebatur sine sensu et metro: &s Sévatov Sundas [АЕ1]. Sed locum non sana- tum existimo; nam aASavaros sic nude epicus sermo non recepit, ух tota Graecia. Quid fuerit, nescio». aSavatoto etiam in шаге. Ald. notante Schowio. Quam verissimam esse correctionem hi duo loci evincunt nostri poetae, Ш, 89: où yap ÉOxet dpBpotoy toy Chéddat am AIavaroro LOXOVTE et VIT 91: хай pethryos Eoxe Bootoiot, ход пас ASavaroro' ubi eodem modo Seos nomen suppleatur oportet. MÉMOIRES L’ACADEMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VIF SÉRIE. Томе У, №4. DIE FAMILIE DER MORMYREN. EINE ANATOMISCH-ZOOLOGISCHE ABHANDLUNG von Dr. Johann Marcusen. (Mit 5 Tafeln.) Der Akademie vorgelegt am 20. December 1861 und 31. October 1862. St. PETERSBURG, 1864. Commissionäre der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften: in St. Petersburg in Riga in Leipzig Eiggers et Comp. Samuel Schmidt, Leopold Voss. Preis: 1 Rub. 70 Kop. = 1 Thl. 27 Ngr. Gedruckt auf Verfügung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. K. Vesselofski, beständiger Secretär. Im Februar 1864. Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Vorwort. Nach den Arbeiten von Valenciennes, Hyrtl, Ecker, Fischer könnte es fast überflüssig erscheinen, noch etwas über die Mormyren zu veröffentlichen. Doch glaube ich bei dieser Familie noch einige neue Thatsachen gefunden zu haben. Ausserdem habe ich versucht, so genau als möglich die Verschiedenheit der einzelnen Organe bei den ver- schiedenen Species zu erforschen, wobei so viele Individuen, als mir zugänglich waren, benutzt wurden. Durch dieses specielle Eingehen in die Einzelheiten der Organisation ergab es sich, dass die Charaktere zur Aufstellung der Genera viel schärfer und auf mehr Detailim Einzelnen begründet sein müssen, als es vor mir, namentlich durch Valenciennes, geschah. Hier wie. überall in der Zoologie kann nur eine möglichst vollkommene Kennt- niss der Organisation die Grundlage ihrer wissenschaftlichen Bearbeitung sein; und dahin führt nur eine genaue anatomische Untersuchung. Überhaupt müssen wir zwischen einer zoologischen und einer, so zu sagen, vergleichenden Anatomie unterscheiden. Denn während letztere sich vom Speciellen zum Allgemeinen erhebt, steigt erstere in die kleinsten Details hinab; die vergleichende Anatomie hat es daher hauptsächlich mit den Classen- und Fa- milientypen zu thun, die zoologische geht auf Begründung der Genus- und Speciestypen aus. Denn jedes lebende Wesen ist typisch angelegt, jede Species hat ihren eigenen Ty- pus, der natürlich sich den höheren Genus-, Familien- und Classentypen unterordnet. Genaue, an vielen Individuen einer Species bis in’s Speciellste verfolgte anatomische Studien zeigen eine solche Übereinstimmung in den scheinbar geringfügigsten Dingen, dass wir diese Gesetzlichkeit anstaunen müssen und der Gedanke sich uns aufdrängt, wie bestän- dig die Charaktere einer Species sind. Denn wenn wir auch Varietäten zugeben müssen, so sind doch die dieselben zusammensetzenden Kennzeichen nur unwesentliche, wie etwa die Farbe, die mehr oder weniger grosse Ausbildung eines Theiles u. s. w. Eine Umwand- lung einer Species in eine andere kennen wir nicht; es fehlen uns dazu die Thatsachen. Im rs Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Série. 1 2 Dr. J. MARCUSEN, ь Gegentheil zeigen uns die aus ältester historischer Zeit vorhandenen Überbleibsel von Thieren, wie Thiermumien, sowie Abbildungen von Thieren auf den alten Denkmälern, dass dieselben Species sich Jahrtausende lang erhalten haben. Dass aber gar ein Genus in ein anderes sich umwandele und, wie Darwin, der geistreiche Urheber dieser Hypothese, will, die ganze organische Natur nur von einem oder ein paar Urwesen abstammen solle, ist doch nur eine Vermuthung, für welche es keine Beweise giebt. Zwar will Darwin die- sen Vorgang durch die «natürliche Züchtung» erklären, welche durch eine lange Reihe von Jahren gewirkt haben soll, allein es fragt sich, war dieselbe im Stande, mehr als blosse Varietäten hervorzubringen? Wie ist es möglich, dass sie die Bildung der verschiedenen Classentypen bewirkt habe? Die Bedingungen, unter denen das erste organische Wesen entstand, sind uns unbekannt; alsdann ist aber auch nicht einzusehen, weshalb, wenn ein Wesen entstand, nicht auch viele verschiedene Wesen zu gleicher Zeit entstanden sein kön- nen? Untersuchen wir genau, so zeigt sich eine merkwürdige Beständigkeit sowohl in den Theilen als im Ganzen einer Species. Beispielsweise will ich nur die Zahl der Wirbel bei den Wirbelthieren anführen. Ich habe eine Arbeit über dieselbe bei den Fischen begonnen und will sie, wenn ich mehr Material gesammelt haben werde, veröffentlichen. Schon jetzt aber glaube ich sagen zu dürfen, dass diese Zahl eine beständige ist. Wenn Darwin sich auf die Entwickelungsgeschichte beruft, so glaube ich, dass er den grossen Fehler begeht, unsere Abstractionen für die Wirklichkeit zu nehmen. Denn wenn wir in den frühesten Zeiten der Entwickelung eine grosse Übereinstimmung der Erscheinungen bei verschiede- nen Individuen aus verschiedenen Classen desselben Typus sehen, so folgt daraus noch nicht, dass ein jedes derselben sich durch Zufall zu etwas Anderem entwickeln könne, als zu dem, was es in Folge des durch die Eltern dem Keime mitgetheilten Impulses zur Bildung von ihresgleichen wird. Im Gegentheil, so ähnlich auch die Zustände der frühesten Zeiten der Entwickelung bei verschiedenen Wesen derselben Classe sind, so sicher liegt auch schon von Hause aus in jedem eine bestimmte Tendenz, einen bestimmten Speciestypus in sich zu entwickeln. Letzteres hindert uns indess nicht, die scheinbare Gleichheit oder Ähnlichkeit in den Anfängen der Entwickelung so verschiedener Wesen, wie eines Kar- pfens, eines Frosches, eines Huhnes, eines Elephanten, uns wissenschaftlich zurecht zu legen und vermöge unserer Abstractionen daraus den Wirbelthiertypus zu schaffen; nur dürfen wir nicht die Idee mit dem Concreten verwechseln: ein ideeller Wirbelthiertypus setzt noch nicht ein Urwirbelthier voraus. Jedenfalls ist jedoch der Darwin’sche Versuch sehr anerkennenswerth und fruchtbringend, da die Naturforschung durch denselben ge- zwungen wird, die wichtige Frage über die Entstehung der Arten specieller in’s Auge zu fassen, und sich bemühen muss, Facta aufzufinden, welche entweder die Basis der Dar- win’schen Ansichten unterstützen, oder aber denselben sich entgegenstellen. Manches habe ich nicht genau anatomisch untersuchen können, woran Mangel an Material mich hinderte, da ich zwar verhältnissmässig viele Individuen zur zoologischen Untersuchung benutzen konnte, dieselben aber nicht zergliedern durfte; zur Anatomie DIE FAMILIE DER MORMYREN. 3 verwandte ich theils eine grosse Anzahl von Exemplaren in Ägypten selbst, theils eine kleine Anzahl, welche ich für meine Privatsammlung mitgebracht hatte. Ich kann nicht umhin, hier öffentlich meinen Dank dem Hrn. Akademiker Brandt auszusprechen, welcher mir mit der grössten Bereitwilligkeit die Schätze des zoologischen Museums der St. Petersbur- ger Akademie zur Benutzung öffnete. Dasselbe ist reich an Mormyren, theils durch die Sendungen von Clot Bey, theils durch die Ausbeuten der Reisenden Motschulsky, Cien- kowski, Cristofori. Den Mormyrus anguilloides, den ich in Ägypten während einer An- wesenheit von 5 Monaten nicht erhielt und der sich auch in der Petersburger Sammlung nicht befindet, konnte ich in zwei Exemplaren des Museums des Senckenberg’schen Insti- tuts in Frankfurt a. M. studiren. Beide stammen aus den Rüppell’schen Sammlungen her. In demselben Museum war ich auch im Stande, sehr schöne, ebenfalls von Rüppell herrührende Skelete von Mormyren zu studiren. Leider fehlte unter ihnen dasjenige von Mormyrus anguilloides. Die Abbildungen sind von dem schon durch seine Zeichnungen zu Kölliker’s Gewebelehre und Entwickelungsgeschichte, so wie durch andere Arbeiten rühmlichst bekannten Künstler, Hrn. Lochow in Würzburg, nach der Natur unter meiner Leitung gemacht und später von demselben auf Stein übertragen worden, und glaube ich, dass man sie im Ganzen gelungen finden wird. Würzburg, den 18. October 1862. Der Verfasser. Einleitung. Die Mormyren bilden eine Fischfamilie, die zwar durch viele Eigenthümlichkeiten sich auszeichnet, deren genauere Kenntniss aber erst die neueste Zeit gebracht hat. Indess ist es noch gar so lange nicht her, dass überhaupt die ersten zu dieser Familie gehörigen Individuen bekannt wurden, denn der erste, der sie sah, und beschrieb, war Hasselquist'), als er seine Reise nach Palästina unternahm und dabei auch Ägypten besuchte. Linné gab sie 1757 aus dem Nachlasse dieses tüchtigen, für die Wissenschaft leider zu früh verstor- benen Mannes heraus. Indess blieben trotz anderer Reisenden, die, wie wir sehen werden, auch die Mormyren in den Bereich ihrer Forschungen zogen, diese Thiere noch längere Zeit unbekannt, so dass fast funfzig Jahre nach der Herausgabe der Hasselquist’schen Reise Cuvier”) in dem dem dritten Bande vorgedruckten Briefe an Lacepede, wo er der grossartigen Mittel gedenkt, die ihm bei Bearbeitung der vergleichenden Anatomie zu Gebote standen, von den Mormyren noch sagen konnte: «dass sie noch gar nicht in Europa gesehen worden wären». In dem oben angeführten Werke Hasselquist’s finden wir die erste Charakteristik eines Mormyrus, den Hasselquist Caschive nannte. Doch nicht bloss diese Notiz war Linn& bekannt. Entweder hatte Hasselquist ihm noch die Beschreibung von zweien anderen Mormyren geschickt, oder aber es waren, was wahr- scheinlicher ist, mehrere Exemplare von verschiedenen Mormyren nach Schweden gelangt, denn in der 10. Ausgabe des Systema Naturae, 1758, p. 327, finden sich zwei andere Species: Mormyrus cyprimoides und Morm. anguilloides genannt. Linne beschrieb sie da- mals als Fische, welche nur einen Kiemenhautstrahl haben und keinen Kiemendeckel be- sitzen. So wurden sie seine Dranchiostegi. Es ist dieses auffallend, da Hasselquist vom Caschive schon angegeben hatte, er hätte einen Kiemendeckel und einen Kiemenhautstrahl. 1) Reise nach Palästina, herausgegeben von Linne. 2) Leçons d’an. comp. T. Ш. Paris, an XIV — 1805, Deutsch erschien sie 1762. Die Beschreibung des Mor- | p. XIII der Vorrede. myrus Caschive befindet sich darin auf S. 440. Dre FAMILIE DER MORMYREN. à) 1764 gab Linné den Prodromus zum 2. Bande des Museum S“ R“ М" Adolphi Fride- rici Regis zu Stockholm heraus, und beschrieb darin, auf pag. 109 und 110, die oben an- geführten zwei Mormyrus-Species: 1) den cyprinoides, und 2) den anguilloides. Hier nimmt ihnen Linné auch die Kiemenhaut, und sagt, sie hätten bloss eine Kiemenöffnung «ut in ostracionibus». Der Vorrede zum Prodromus nach zu urtheilen, hat er beide Species vor sich gehabt, denn er sagt ausdrücklich, dass seit der Zeit, wo der I. Band des Museum erschienen war, (1754) bis 1764, mehrere höchst seltene Thiere hinzugekommen (wohl sicher: in’s Kön. Museum) seien, und er wolle auf ein oder das andere Hundert von ihnen, gewissermassen als einen Vorläufer des II. Bandes, die Aufmerksamkeit wenden (adjicere). In der 12. Ausgabe des Systema nat., p. 422, bekommen sie wieder eine durch einen Kiemenhautstrahl unterstützte Kiemenhaut, bleiben aber ohne Kiemendeckel. Man findet sie hier unter den abdominales. Im Jahre 1775 erschien das von Carsten Niebuhr in Copenhagen nach dem Tode des, auch wie Hasselquist, für die Wissenschaft zu früh verstorbenen, ausgezeichneten Reisenden und Naturforschers Forskäl, herausgegebene Re- sultat dieser Reisen unter dem Titel: Descriptiones animalium etc. quae in itinere orientali observavit Petrus Forskäl, Prof. Havn., und darin finden wir eine, wenn zwar kurze, doch gute Beschreibung eines Mormyrus unter dem Namen Mormyrus Kanume (р. 74, № 111). Die Angaben in der 12. Ausg. des Systema nat. gingen auch in die von Gmelin besorgte 13. Ausg. über. So nahm sie auch Bonnaterre in seine zur Encyclopedie gehörige Ich- thyologie (Tableau encyclopédique et méthodique des trois règnes de la nature. Paris 1788.), р. 183, fügte aber den Forskälschen Kanume zu den Linnéschen cyprinoides und an- guilloides hinzu, und gab ihnen den Kiemendeckel wieder. Ohne Kiemendeckel finden wir sie aber wieder in Cuvier’s Tableau élémentaire du règne animal, so wie in seinem Tableau général des classes des animaux, welche 1799 (an VIII de la rép.) mit dem I. Band der Anat. comparée in Paris herauskamen. Auf dem 4. Tableau lesen wir: «poissons à sque- lette osseux: nageoires situées en arrière des pectorales: les abdominaux — point d'opercules aux branchies — Mormyres — Mormyrus.» — Sonnini brachte ein paar schlechte Abbildungen vos Mormyren in seiner Voyage en Egypte. Lacépède in seiner Histoire natur. des poissons. Paris lan ХТ = 1802. 4°. Vol. V, р. 618, hat eine Abtheilung Knochenfische, von denen es heisst: «poissons qui ont une membrane branchiale'), sans opercule branchial», und führt als 28. Ordnung der ganzen Klasse der Fische oder als 4. Ordnung der 3. Abtheilung der Knochenfische die poissons abdominaux auf, «qui ont des nageoires placées sur l'abdomen, au delà des pectorales et en deca de la nageoire de l'anus.» Zu diesen gehört das auf р. 619 auf- geführte Genus: «les mormyres». Er charakterisirt sie folgendermassen : «le museau allongé, louverture de la bouche à Vextremite du museau; des dents aux macheoires: une seule nageoire dorsale. Er führt 9 Species auf: 1) M. Kanume; 2) oxyrhynchus; 3) М. Dendera; 4) М. Salahie; 1) P.622 finden wir bei Lacépède unter den ihm über | menen Notizen: «on voit plus Фит rayon à la membrane die Mormyren von Geoffroy St.-Hilaire zugekom- | branchiale.» 6 Dr. Г. MARCUSEN, 5) M. bebe; 6) М. hersé; 7) М. cyprinoïdes; 8) М. bane und 9) М. Hasselquisti. Wie wir wei- ter sehen werden, ist dieses Verzeichniss nicht richtig, indem nämlich dieselben Thiere 2 Mal als verschiedene aufgeführt werden; auch sind bei einigen die von ihm angegebe- nen Charaktere ganz falsch. Lacépède hatte die Angaben zu denselben von Geoffroy St.-Hilaire bekommen, der damals ihm selbige aus Ägypten zugesandt hatte, wo er als eins der thätigsten Mitglieder der durch ihre Zwecke, ihren Eifer und ihre Resultate so denkwürdigen, in den Annalen der Wissenschaft fast einzig dastehenden, unter General Bonaparte unternommenen Expedition nach Ägypten war. Geoffroy St.- Hilaire gab zuerst eine richtige Beschreibung der Mormyren; und zwar findet sie sich in der 1. Aus- gabe des Regne animal von Cuvier. Aber bei Bestimmung der einzelnen Arten war Geoffroy St.-Hilaire, wie Valenciennes richtig bemerkt, nicht genug kritisch zu Werke gegangen. So glaubte er neue Arten in solchen zu finden, die schon vor ihm be- schrieben waren, wie z. В. sein Morm. labiatus schon Linn& bekannt und vom letzte- ren Morm. cyprinoides benannt worden war. Aber trotzdem muss man es anerkennen, dass sein Verdienst um die Kenntniss dieser Thiere ein bedeutendes war. Von der Zeit an wurde, die Verbindung mit dem Orient eine leichtere; derselbe wurde deshalb öfter besucht; und theils an Ort und Stelle konnten Untersuchnngen gemacht werden, theils an den von dort aus gesandten wissenschaftlichen Schätzen. Dazu kam noch, dass nicht al- lein in Ägypten Mormyren gefunden wurden; sondern es ergaben Reisen in andern Ge- genden, dass die Mormyren auch in den grösseren Flüssen des westlichen und inneren Afrikas vorkommen. Theils die Reisen zum Senegal, theils die zur Erforschung des In- neren von Africa ausgesandten Expeditionen brachten Ausbeute zur genaueren Kenntniss dieser Familie. Hierher sind zu rechnen die Sendungen des Gouverneurs im Senegal, Admiral Jubelin an den jardın des plantes in Paris, — so wie auch die unter Tuckey unternommene, verunglückte Zaire-Expedition. Noch bekannter aber wurde man mit die- sen Fischen, als durch Mehmed-Aly eine Menge Europäer nach Ägypten hingezogen wurden, und einige von ihnen Stellung und Ansehn auf die edelste Weise benutzten, um der Wissenschaft zu.dienen. So wurden durch Clot-Bey und Pruner-Bey die schönsten Sammlungen ägyptischer Naturmerkwürdigkeit an verschiedene öffentliche Anstalten und auch Privaten auf’s freigebigste übersandt. In die Regierungszeit Mehmed-Alys fallen auch die für die Erweiterung unserer Kenntnisse so wichtigen Reisen eines Ehrenberg, Hemprich; die des unermüdlichen, rastlosen Ed. Rüppell, der auch namentlich zur Kenntniss der Mormyren, so wie überhaupt der orientalischen Fauna, viel beitrug. Er unter- suchte die Mormyren genauer, fand mehrere neue Species ') und ist der erste Entdecker der elektrischen Organe derselben ’). Durch die oben erwähnten grossmüthigen Sendungen eines 1) Beschreibung und Abbildung mehrerer neuer Fi- | halteuen Notizen: «la queue est grossemrenflée, et presque sche, im Nil entdeckt. Frankfurt 1829. Fortsetzung 1832. | cylindrique, parce qu’elle renferme des glandes, lesquelles Nachtrag 1835. kl. fol. к | filtrent la substance huileuse, qui s’écoule le long de la 2) Lacepède, 1. c.p. 622, erwähnt indess ihrer schon | ligne latérale.» in der Mittheilung der von Geoffroy St.-Hilaire er- | Отв FAMILIE DER MORMYREN. 7 Pruner-Bey, Clot-Bey konnte Erdl') seine Untersuchungen über das Gehirn, das Skelett, die Eingeweide und das Gehörorgan anstellen. Heusinger”) war ihm über letz- teren Gegenstand vorangegangen und in Meckels vergleichender Anatomie finden sich schon gute osteologische Angaben über die Mormyren, so wie eine gute Beschreibung des Magens, des Darms und der Zähne. Durch Erdl unterstützt entstand auch die Gemmin- gersche°) Untersuchung über die sogenannten elektrischen Organe der Mormyren, die von Kölliker‘) später genauer untersucht wurden. Heckel lieferte eine Zusammenstel- lung der ägyptischen Fische in Russegger’s Reisen. 1843 gab Johannes Müller (Wieg- manns Archiv, 9. Jahrgang, 1. Band. Berlin 1843.) eine mit solcher Meisterhand ge- zeichnete Charakteristik der Familie der Mormyren, dass in der Hauptsache derselben nicht viel hinzuzufügen ist. Nach ihm sind es «beschuppte Fische mit zusammengedrück- tem, länglichem Körper, mit einem an der Basis dünnen, gegen die Flossen hin aufgetriebe- nen Schwanz; der Kopf ist mit einer nackten dicken Haut überzogen, welche Kiemen- deckel und Kiemenstrahlen einhüllt und nur einen senkrechten Spalt als Kiemenöffnung übrig lässt. Ihr Maul ist klein und wird in der Mitte von dem unpaaren Zwischen- kiefer, aussen vom Oherkiefer begrenzt; die Zähne verschieden nach den Gattungen. Der Schläfenapparat ist einfacher als bei anderen Fischen (worin sie den Siluroiden glei- chen). Ihr Schädel hat eine eigenthümliche, zu der cavitas cranii und zum Labyrinth füh- rende Öffnung, welche von der Haut bedeckt ist. Nebenkiemen fehlen. Der Magen bildet einen runden Sack, auf den zwei Blinddärme und ein langer dünner Darm folgen. Die Schwimmblase ist einfach. Joh. Müller bildete zwei Genera: 1) Mormyrus Müll. Eine Reihe dünner, am Ende ausgekerbter Zähne in den Inter- maxillarknochen und im Unterkiefer; auf der Zunge und am hinteren Theil des Vomer ein Streif von hechelförinigen Zähnen. — Hierher: M. cyprinoides Linn., M. oxyrh. Geoffr., М. dorsalis Geoffr., М. longipinnis (Rüpp.), welchem letztern mit Unrecht ein zahnloser Mund zugeschrieben wird. 2) Mormyrops Müll. Sie haben statt gekerbter vielmehr kegelförmige Zähne in den Kiefern. — Hierher: M. anguilloides und М. labiatus. Joh. Müller zählte sie in einer anderen Arbeit als physostomi (Schwimmblase mit einem Gang in den oesophagus) in der IX. Familie seiner Teleostei auf und stellte sie zu den abdominales zwischen Cyprinodonten und Esoces. Die grosse Menge der in den Mu- seen des jardin des plantes in Paris angehäuften naturhistorischen Schätze gab Valen- ciennes die Möglichkeit, mit der grössten Vollständigkeit in seiner Histoire naturelle des 1) Gel. Anzeigen, herausgegeben von Mitgliedern der 2) Meckels Archiv 1826, p. 324. k. baier. Ak. d.W. B. 23, p. 403, 593: Beschreibung des 3) Elektrisches Organ von Mormyrus oxyrh. u. dorsa- Skelettes des Gymnarchus niloticus etc. in Abhandlungen | lis. München 1847. der phys.-math. Classe der kön. baier. Ak. d. W. 5. Bd. 4) Bericht von der kön. Zootom. Anstalt zu Würz- 1. Abth. München 1847. burg. Leipzig 1849. 4°. 8 De. J. MARCUSEN. poissons ‘) die uns beschäftigende Familie abzuhandeln. Aber es trifft ihn derselbe Vor- wurf, den ег Geoffroy St.-Hilaire gemacht hatte. Seine Sucht, neue Species zu schaf- fen, findet sich auch hier — und die vergleichend-anatomischen Angaben sind höchst oberflächlich. Im Jahre 1851 besuchte ich Ägypten und im Jahre 1852 und 1853 legte ich einige Resultate meiner Untersuchungen der biologischen Gesellschaft in Paris”) und der Kais. Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg?) vor. Die für die Wissenschaft so wich- tige und reichliche Ausbeute des ausgezeichneten Reisenden und Naturforschers Peters brachte auch mehrere Bereicherungen, namentlich mehrere neue Species. (Berichte der preuss. Ak. der Wiss. Berlin, Jahr 1852.) Seit 1854 sind mehrere Arbeiten über einzelne Theile der Mormyren erschienen: so von Ecker eine Beschreibung des Gehirns des M. Bane‘); eine unter seiner Leitung gearbeitete Dissertation über das Gehörorgan der Mormyren von Leopold Fischer”). Später kamen noch folgende Arbeiten über einzelne Organe der Mormyren, insbesondere die elektrischen. Speciell über letztere erschienen Arbeiten von Ecker, in den Verhandlungen der Frei- burger Ges. f. Nat.°) und in seinen ichthyologischen Studien ‘), und später Zusätze in den Verh. der Freiburger Ges. f. Nat.°); von Kupffer und Keferstein, in Henle und Pfeuffer: Zeitschrift für rationelle Medicin”), und von Max. Schultze eine Notiz in den Schriften der Halleschen Gesellschaft für Naturkunde "). In den Sitzungsberichten der Wiener Ak. der Wiss., im 19. Bd., lieferte Hyrtl einen Auszug aus einer grösseren Ab- handlung, in welchen er einige Notizen über das Herz und die Divertikel an demselben, über die Verdauungswerkzeuge, und endlich über die stabförmigen Knochen am Schwanze der Mormyren, mittheilte. In denselben Sitzungsberichten findet man auch eine von v. Heuglin aus Chartum eingeschickte Abbildung einer neuen Mormyrusspecies, die er Mor- myrus pictus nennt, zu der aber leider die Beschreibung fehlt. 1) Cuv.et Valenciennes. Hist. nat. des poiss. Paris. | 5) Über das Gehörorgan der Fischgattung Mormyrus. T. XIX, Freiburg im Breisgau. 1854. 2) Gaz. med. de Paris 1853. N° 9, p. 136. 6) 1855, N° 11, 5. 176. 3) Bulletin de la Classe phys.-math. de ГАс. Imp. de | 7) Freiburg 1. В. 1857, р. 129. St.-Petersbourg. Sept. 1853, p. 765. | 8) 1858. 4) Anat. Beschreibung des Gehirns des karpfenartigen | 9) 3. Reihe, Bd. II, Ней 3, 1858, р. 344. Nil-Hechts, Mormyrus cyprinoïdes. L. (M. Bane. Geoffr. | 10) 1858. St.-Hilaire). Leipzig 1354. kl. fol. | Erster Theıl. Anatomie der Mormyren. Osteologie der Mormyren. Die Wirbel der Mormyren haben im Allgemeinen die den meisten Fischen eigen- thümliche Form, d. h. ihr Körper besteht aus zwei Hohlkegeln, die mit ihrer Spitze in der Mitte unter einander vereinigt sind. Es zeigt sich daher bei jedem sowohl vorne, wie hinten eine Vertiefung, welche zur Mitte hin sich zuspitzt. Man unterscheidet an jedem Wirbel einen Körper, obere, untere und seitliche Fortsätze. An den vordersten Wirbeln fehlen, wie wir weiter sehen werden, ein paar von diesen. Am Körper der Wirbel zeigen sich von der unteren Fläche der Mitte zwei perpendiculär herabsteigende, kleine Leist- chen, die vorne und hinten durch Vertiefungen von einander getrennt, in der Mitte aber mit einander verwachsen sind. An den vordersten Wirbeln, welche wahre Rippen tragen, entspringt von der Seite des Körpers mehr nach unten ein Knochenleistchen, welches von innen nach aussen und von vorne nach hinten gerichtet ist. Zwischen beiden, den per- pendikulären und den seitlichen Leistchen, entsteht eine Vertiefung, in welcher die Rip- pen sitzen. Nach der Grösse der Rippen, und resp. ihrer Köpfchen, ist die Vertiefung in den ersten zwei Wirbelkörpern gering, und vergrössert sich bei den folgenden bis zu dem- jenigen Wirbel, an welchem nicht mehr wahre, sondern falsche Rippen sitzen. An der oberen Fläche der Seite des Wirbelkörpers oberhalb des seitlichen Knochenleistchens, zeigen sich kleine Vertiefungen zur Aufnahme der Nebenrippen. Bei den vorderen Rip- pen tragenden Wirbeln zeigen sich bloss obere Fortsätze, und zwar beim ersten, zweiten und dritten Dornfortsätze, welche an ihrer Basis mit den vorderen und hinteren seitlichen Fortsätzen verschmolzen sind. ‚Diese Dornfortsätze sind am ersten und zweiten Wirbel nicht mit den Wirbelkörpern verwachsen, sondern in Vertiefungen eingekeilt, welche je- derseits auf der oberen Fläche des Wirbelkörpers sich befinden und nach innen von zwei aus der Mitte perpendikulär sich erhebenden Knochenleistchen begrenzt werden, welche, Mémoires de l’Acad, Imp. des sciences, УПше Serie. 2 10 Dr. J. MARCUSEN, wie die ähnlichen an der Unterfläche des Wirbelkörpers, zwischen sich kleine Vertiefun- gen zeigen. Die oberen Dornfortsätze der ersten Wirbel fangen mit einer schmalen Basis an, diese wird nach hinten breiter (hinteres Flügelchen), indem sie nach oben und innen der gegenüber stehenden entgegenwächst, zeigt dann einen kleinen nach vorn gerichteten Flügelfortsatz, der mit beiden Schenkeln des Dornfortsatzes verwachsen ist; über ihm ha- ben sich beide Schenkel erreicht und bilden, in die Höhe wachsend, den oberen Dorn, welcher an der Spitze ein wenig nach hinten gerichtet ist. Der vordere kleine Flügel des ersten Wirbels ist so fest mit dem vor ihm liegenden Theil der seitlichen Hinterhaupts- beine verwachsen, dass er nur abgebrochen werden kann. Der Körper hingegen zeigt zwischen sich und dem Körper des Hinterhauptwirbels eine mit Knorpel ausgefüllte Naht. Der erste Wirbel ist schmal, der zweite gleichfalls, der dritte ist breiter, und bei ihm sind schon die oberen seitlichen Fortsätze gesondert. Auch hier zeigen sich vordere Flügel, welche mit dem hinteren Flügel des vorhergehenden verwachsen und dadurch die Rücken- markshöhle nach oben schliessen. Die hinteren seitlichen Fortsätze sind nach hinten ge- richtet, die vorderen seitlichen nach vorne und der hintere seitliche Fortsatz des vorher- gehenden Wirbels bildet mit dem vorderen des nachfolgenden, da sich die Spitzen beider berühren, zwischen sich ein Loch, foramen intervertebrale, durch welches die Spinalnerven heraustreten. Vom vierten Wirbel an bis zu demjenigen, an welchem die falschen Rippen sitzen, werden die vorderen Flügel grösser und es zeigen sich auch die hinteren Flügel, namentlich sind diese Flügel bei älteren Thieren sehr entwickelt. Die Wirbel, an welchen falsche Rippen sitzen, zeigen ausser den am oberen Theile der vorhergehenden vorhande- nen Fortsätzen folgende Unterschiede: statt der horizontalen Knochenleistchen, die von der Seite des Körpers auswachsen (processus transversi), treten perpendikuläre Fortsätze jederseits herab, die unten durch eine horizontale Brücke mit einander verbunden sind. Bei dem ersten Wirbel, an welchem falsche Rippen sitzen, sind diese unteren perpendiku- lären Fortsätze kurz, am folgenden werden sie länger, am nächstfolgenden noch länger, gehen aber nicht mehr ganz perpendikulär ab, sondern etwas jederseits einwärts und die sie verbindende Brücke zeigt sich schmäler, so dass hier schon die Hinneigung zur Bil- dung eines unteren Dornes sich zeigt. Bei den folgenden Wirbeln wird die Richtung der beiden seitlich herabsteigenden eine noch mehr nach innen convergirende, die durch Zu- sammenfliessen beider entstehende Spitze wird länger, und da, wo keine Rippen sich an- setzen, zeigt sich ein gewöhnlicher, in eine lange Spitze ausgezogener, unterer Dornfort- satz. Je mehr nach hinten, desto mehr neigen sich die oberen Dornfortsätze nach hinten und unten, und bilden auf diese Weise spitzere Winkel mit dem Wirbelkörper. Die unte- ren Dornfortsätze tragen auch an ihrer vorderen Seite dreieckige Flügelchen. Vom zwei- ten falsche Rippen tragenden Wirbel an zeigen sich auch an dem unteren Theile des Wir- bels vordere und hintere seitliche Fortsätze, von denen je ein hinterer mit dem vorderen des nächstfolgenden Wirbels ein unteres Zwischenwirbelloch bildet, durch welches Gefässe treten. Mehr zum Schwanze hin verschwinden allmählich obere und untere Flügel und Die FAMILIE DER MORMYREN. 14 man sieht oberhalb und unterhalb des Wirbelkörpers eine durch Verschmelzung sämmt- licher Fortsätze entstandene Knochenmasse, aus welcher mehr nach vorne noch Stücke der Flügel und der einzelnen seitlichen Fortsätze sich markiren, mehr nach hinten bloss Löcher übrig geblieben sind. Betrachtet man genauer, von den vorderen zu den hinteren Wirbein fortschreitend, die Verschmelzung, so sieht man, dass sie auf folgende Weise ge- schieht. Der hintere seitliche Fortsatz wächst dem vorderen entgegen, aber der vordere des nächstfolgenden wird länger und geht über die hinteren des vorhergehenden hinüber zur hinteren Fläche des vorhergehenden Dornfortsatzes, oder umgekehrt, der hintere seit- liche Fortsatz des vorhergehenden wächst über den vorderen seitlichen Fortsatz des fol- genden hinüber zum vorderen Flügel des Dornfortsatzes, den er erreicht. Dadurch bilden sich ausser dem Intervertebralloch zwischen Vorder- und seitlichem Fortsatz noch Löcher zwischen Flügel und vorderem seitlichen Fortsatze desselben Wirbels, und Flügel des nachfolgenden und hinterem seitlichen Fortsatz des vorhergehenden. Zu gleicher Zeit sind die oberen Flügel, je mehr nach hinten, desto mehr nach unten, die unteren Flügel desto mehr nach oben angebracht und immer mehr, je weiter nach hinten, in schieferem Winkel zum Wirbelkörper gestellt, so dass sie fast horizontal auf dem Wirbelkörper daliegen, wo sie nicht mehr isolirt sichtbar sind. Die Wirbelkörper zeigen bei allen den Wirbeln, von welchen oben die Rede war, jederseits in der vertieften Mitte zwei bis drei Leistchen, zwischen denen entsprechende Vertiefungen sich finden. Was die Wirbel des Schwanzes (S. Tab. I, fig. XX) betrifft, so zeigen sie einige Eigenthümlichkeiten, was besonders von den fünf letzten Wirbeln gilt. Die Körper der letzten Wirbel gehen nicht in einer Flucht bis zum Ende des Schwanzes, sondern der vorletzte Wirbel krümmt sich ein wenig nach oben und eben so der letzte. Auf diese Weise sitzt die Schwanzflosse zum grössten Theil auf der unteren Seite des Schwanzske- lettes und es sind also die Mormyren — heterocerke Fische. An den vorletzten sechs Wir- beln zeigen sich die oben angegebenen seitlichen zwei Vertiefungen, hervorgebracht durch drei seitliche horizontal abgehende Leistchen. Sie besitzen obere und untere Bögen. Die Bögen der sechstletzten und fünfletzten Wirbel sind mit den Körpern fest verwachsen; man sieht aber noch ihre Grenzen. Die Bögen der drei vorletzten Wirbel sind selbststän- dige Stücke, die nicht mit den Körpern verwachsen, sondern bloss in Vertiefungen einge- keilt sind, welche sich resp. oberhalb oder unterhalb der oberen oder unteren Seitenleist- chen befinden (3. Tab. I, fig. XX, 4, 5, 6, 4’, 5’, 6). Und zwar sitzt in den Vertiefungen die aus zwei Schenkeln bestehende Basis der Bogenstücke, die nach oben oder unten sich in einen spitzen Dornfortsatz vereinigen. Die Basis zeigt sich an dem dem Wirbelkörper anliegenden Theil abgerundet, steigt jederseits in die Höhe oder Tiefe, indem sie etwas breiter wird, hat vordere Fortsätze, welche sich an die Dorne der vorhergehenden Wirbel anlegen, und welche die vorderen Flügel der vorhergehenden Wirbel, so wie auch die vorderen seitlichen Fortsätze enthalten. Die Basis aller Bögen hat Löcher, durch welche Nerven vom Rückenmark durchtreten. Der drittletzte Wirbel hat die stärksten oberen und * 12 Dr. J. MARCUSEN, unteren Bügen und Dorne, und namentlich zeichnet sich der untere Bogen dadurch aus, dass die zwei vorderen Fortsätze sich zu einem einzigen mittleren vereinigt haben, der sich an die Basis des vorhergehenden Dorns anlegt. Von der Seite des hinteren Endes der Basis dieses unteren Bogenstückes entspringt ein seitliches, horizontal abgehendes, am äusseren Ende etwas in die Höhe sich krümmendes Stachelchen. Der vorletzte Wirbel zeigt eine kürzere obere und eine längere untere Fläche des Körperstückes. Der obere Bogen ist verhältnissmässig sehr klein, beginnt am Körper mit zwei kleinen Schenkeln, die sich bald in einen kurzen Dorn vereinigen, der unter dem Anfangstheil des oberen Dorns des vorhergehenden liegt. Der untere Bogen dieses Wirbels besteht aus zwei Stücken (S. Tab. I, fig. XX, 6’ und 2). Das vordere breitere beginnt mit breiter Basis, hat einen mittleren vorderen Fortsatz, der sich an den Dorn des vorhergehenden Wirbels legt, einen zur Seite horizontal abgehenden und nach hinten und am Ende etwas nach oben gerichteten Stachel'), der grösser als der des vorhergehenden Wirbels ist, und geht dann, sich verbreiternd, nach unten und hinten als eine perpendikuläre Platte von unge- fähr dreieckiger Form. Diese bildet die untere Schwanzflossenplatte. Das hintere Stück des unteren Bogens des vorletzten Wirbels ist ein rundlich länglicher Knochen, welcher nach hinten und unten gebogen ist. Der letzte Wirbel zeigt bloss im vorderen Theil die gewöhnliche Fischwirbelbildung, d. h. bloss vorn einen Halbkegel; nach hinten verbreitert sich dieser Knochen zu einer perpendikulären nach oben und hinten gerichteten Platte (obere Schwanzflossenplatte) (S. Tab. I, fig. XX, g). An dem unteren Theile derselben sieht man eine tiefe Furche am hinteren Ende, welche einen länglich rundlichen Theil am unteren Rande markirt. Vor diesem zeigt sich am unteren Rande ein vom Körper an sei- ner unteren Fläche beginnender, von vorn nach hinten gerichteter, vorn breiterer, hin- ten spitzer, nach unten herabsteigender, mit dem Körper und der Platte fest verwachsener Theil, der aber durch eine Furche ganz umgrenzt wird (£). Im vorderen Theil desselben befindet sich ein Loch, das mit dem der anderen Seite communicirt. Ich halte den eben beschriebenen Theil für die unteren Bogenfortsätze des letzten Wirbels, und das Loch liegt in der Basis, wie bei den übrigen Bogenfortsätzen. Obere Bögen hat der letzte Wir- bel zwei, einen vorderen und einen hinteren. Der vordere (x) ist ein doppelschaliger Knochen, welcher das Ende des Rückenmarks enhält (5. Tab. I, fig. XXI, x). Er liegt un- mittelbar hinter dem oberen Bogen des vorletzten Wirbels, ist nach oben und hinten ge- richtet und scheinbar nach hinten in eine Spitze ausgezogen. Unter ihm liegt das hintere der oberen Bogenstücke, und über ihm der obere Dorn des drittletzten Wirbels. Betrach- tet man diesen Knochen genauer, so sieht man, dass er aus zwei Seitenhälften besteht, die oben mit einander mit ihren oberen Rändern verwachsen sind. Nach oben und hinten 1) Die beiden Stacheln, von denen eben die Rede war, | Vogt und Agassiz**) lymphatische Sinus caudales ent- und hinter welchen sich Löcher befinden, sind die bei | deckten, die mit dem der anderen Seite durch ein Quer- vielen Fischen vorkommenden, hinter welchen Hyrtl*), | gefäss verbunden sind. *) Müll. Archiv 1843. **) An. des Salnıon. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 13 ist das Knöchelchen offen; eben so nach hinten. Jede Seitenhälfte zeigt sich nämlich vorn breiter und nach hinten spitzig ausgezogen. Der untere Rand liegt vorn in einer Vertie- fung des letzten Halbwirbels, hinten auf dem zweiten hinteren oberen Bogenstück. Indem sich beide Hälften am vorderen Ende nach oben erheben und zu gleicher Zeit nach innen convergiren, erreichen sich ihre oberen Ränder im vorderen Theil, wo sie mit einander verwachsen sind, und zwar in einer Kante. Von hier aus gehen beide Hälften divergirend auseinander, was dadurch bedingt ist, dass das unter ihnen liegende Knöchelchen nach hinten breiter als vorn ist. Dadurch entsteht ein Kanal für das Ende des Rückenmarks, der unten vom letzten Wirbel und dem hinteren Bogenstück zu den Seiten vom doppelt- schalenförmigen Knochen, und oben von denselben im vorderen Theile gebildet wird. Mehr nach hinten bleibt er oben offen. Dieser Kanal ist nach hinten zu nicht geschlossen; und wir werden weiter bei Beschreibung des Rückenmarkes sehen, dass in ihm der End- faden des Rückenmarkes liegt, welcher sich noch viel weiter nach hinten zwischen die Schwanzflossenstrahlen begiebt. Heckel') hatte ganz richtig angegeben, dass bei den Mormyren wie bei den Percoiden, Scorpaeniden, Characinen etc. das Rückenmarksende in einem zweischaligen, röhrigen Knochen liege. Huxley”) nannte diesen Knochen Urostyle und glaubte er sei bloss dazu da, um die Reste der chorda dorsalis in sich einzuschliessen. Kölliker°) schloss sich ihm in dieser Ansicht an. Bei den Mormyren, glaube ich, haben beide letzteren Forscher Unrecht, denn hier liegt der Chordarest im letzten Halbwirbel; und die sogenannte Urostyle ist bloss ein Deckknochen für das Rückenmarksende, und hat hier keine andere Function als die der oberen Bogenstücke der vorhergehenden Wir- bel. Heckel‘) aber ist es entgangen, dass die letzten Wirbel des Schwanzes bei den Mor- myren Wirbelbögen besitzen, welche nicht mit den Körpern verwachsen, sondern bloss in Vertiefungen derselben eingekeilt sind. Und so kann sein Ausspruch nicht allgemein gel- ten, dass diese Eigenthümlichkeit nur bei denjenigen Fischen vorkommt, welche als Ende des Rückenmarkkanals nicht verknöcherte Wirbel zeigen, sondern eine feste Knorpelmasse, welche eine ungegliederte Chordascheide und ein darüber gelegenes Rückenmark gemein- schaftlich umhüllt. Die ersten und letzten Wirbelbögen der Mormyren zeigen also ein Verhalten wie bei Thryssops, Tharsis, Leptolepis, Chirocentrites, орз, Butirinus, Salmo, Coregonus, Saurus, биз. Raf., Esox, Umbra, von denen Heckel angiebt, dass ihre Wir- belbögen in Gruben der Wirbelkörper eingekeilt sind; aber das Schwanzende ihres Rücken- markkanals ist verknöchert und das hintere Ende der chorda dorsalis im letzten verknö- cherten Halbwirbel eingeschlossen. Dass bei Mormyrus oxyrhynchus Gemminger’) an zwei Schwanzwirbeln keine proc. spinosi fand, und nur an einem derselben einen unteren sehr rudimentären proc. spinosus, ist mir höchst auffallend, da ich bei allen von mir darauf untersuchten Mormyrenskeletten 1) Sitzungsberichte der Wiener Akademie, Band V, | 3) Über das Ende der Wirbelsäule der Ganoiden und p. 143, ff. . einiger Teleostier. Leipzig 1860. 2) Quarterly Journal of microscopical science. 4) 1. с.р. 145. 5) 1. с. 14 Dr. J. MARCUSEN, und deren sind nicht wenige gewesen — nie einen proc. spinosus an irgend einem Wirbel vermisste. Die verschiedenen genera der Mormyren zeigen hinsichtlich ihrer Wir- belsäule im Allgemeinen eine merkwürdige Übereinstimmung; nur kleine unwesentliche Abweichungen kommen vor; so sind z. B. die Flügel verhältnissmässig grösser bei Mor- myrops und Petrocephalus; die Brücken, welche statt der unteren Dornfortsätze sich da zei- gen, wo.die ersten falschen Rippen sich ansetzen, zeigen sich in so fern verschieden, als ich nur bei einem grossen Mormyrus oxyrhynchus drei solcher durch eine Querbrücke verbundener perpendikulärer proc. transversi hinter einander finde, ehe die Stachelbildung daraus hervorgeht. So zeigt sich eine Querbrücke statt eines Stachels bei Petrocephalus nur bei einem Wirbel (beim 10ten); beim folgenden wird die Brücke schmäler, und beim nächstfolgenden spitzt sie sich schon zu einem proc. spinosus inf. zu. Ähnlich finde ich sie auch bei Mormyrops und Phagrus. Hinsichtlich der Zahl sämmtlicher Wirbel fand ich Folgendes: s Wahre Falsche Wirbelzahl. Rippen. Rippen. Mormyrus Kannume s. oxyrhynchus ».....- 481') 12 9 do. Caschive 3. longipinnis. ........ 534 13 10 04. 11 оттого Чабния "ее DIE N! 461 13 6 do. И IR DEREN EN ER AD AE 474 13 6 Phüagrus dor sans. NIT ER. 541 15 6 do. in der Senckenbergschen Sammlung. . 564 20 5 Peiröcephalus" Dane, RNA" 411 9 5 do. im Senckenbergschen Museum. . 421 9 4 do. ОИ 381 10 ? Gemminger (1. с.) giebt für Mormyrus oxyrhynchus 49 Wirbel an; Valenciennes für M. longipinnis 52, und davon sind nach ihm 21 Bauchwirbel; bei Mormyrops labiatus (Mormyrus cyprinoides Val.) fand Valenciennes (l. c., р. 267) 45 Wirbel, und darunter 16 Bauchwirbel; bei Phagrus (Mormyrus dorsalis) zählte Gemminger 56, bei Petrocepha- lus (Mormyrus Bane V al.) fand Valenciennes 42 Wirbel, und drunter 11 Bauchwirbel. Es zeigen sich zwischen meinen Angaben und denen anderer Forscher kleine Unter- schiede; indess wenn man annimmt, dass sie den letzten Wirbel (meinen halben) mitgezählt haben, so kommen bei einigen schon Übereinstimmungen der Zahl;.so habe ich z. B. für den Petrocephalus Bane 414, Valenciennes 42, also eine gleiche Zahl, wenn man den letzten Wirbel ganz zählt; bei M. longipinnis giebt Val. 52, ich 534, was wieder eine fast gleiche Zahl ist. Auch ist nur ein kleiner Unterschied mit den Gemmingerschen An- gaben; das eine Mal einer bei ihm mehr als bei mir, nemlich bei Phagrus dorsalis, wo ich nur 543, er 56 gefunden hat; das andere Mal (beim Ex. im Senckenbergschen Museum) 1) Das ; bezeichnet den letzten Halbwirbel, wel- | zen Zahl ist auch der erste mit dem Schädel verwach- cher die obere Schwanzflossenplatte bildet; in der gan- | sene Wirbel enthalten. Die FAMILIE DER MORMYREN. 15 fand ich einen Wirbel mehr, nemlich 561; bei M. oxyrhynchus hat er eben so viel wie ich 481, nemlich 49 gefunden. Aber sind diese Zahlen überhaupt constante? oder ist es möglich, dass das eine Mal ein Individuum einer bestimmten Species eine bestimmte Zahl zeigt, während andere Indi- viduen derselben Species andere Zahlen ergeben? Dass diese Frage, die vor Zeiten an- geregt wurde, namentlich von Schultze'), nicht seitdem wieder aufgenommen worden ist, wundert mich, weil sie sicher zu den wichtigsten der Wissenschaft gehört. Schultze wollte aus seinen Untersuchungen das Resultat gefunden haben, dass nur bei den Warm- blütern die Zahl der Wirbel das ganze Leben hindurch (von der Geburt oder dem Aus- kriechen aus dem Ei an gerechnet) bei jedem einzelnen Thiere dieselbe bleibt, dass aber dieses bei den Kaltblütern wenigstens nicht durchgängig der Fall sei, indem bei einigen bestimmt die Zahl der Schwanzwirbel während des ganzen Lebens regelmässig zunehme. Schultze drückte sich vorsichtig aus, indem er die beim einzelnen warmblütigen Thiere sich während des Lebens nicht verändernde Zahl nicht als eine dem Genus typische hin- stellte. Man war früher so sehr von der Gesetzmässigkeit der Zahlen in dieser Hinsicht überzeugt gewesen, dass man keinen Augenblick an derselben zweifelte, sondern die bei einem Individuum gefundene als die gesetzliche ansah und veröffentlichte. So denkt man wahrscheinlich auch jetzt, denn sonst wüsste ich nicht, weshalb die Naturforscher die von ihnen an einem Individuum (und bisweilen stehen einem auch nicht mehr zu Gebot) beobachteten Zahlen mittheilen, wie z. B. Heckel es that, wie Valenciennes es häufig aufgezeichnet hat, etc. Ich werde diesen Gegenstand an einem anderen Ort genauer be- trachten. Ich habe darüber einige Untersuchungen gemacht, kann aber nicht sagen, dass sie sehr zu meiner Befriedigung ausgefallen sind. Aber wer steht einem dafür, dass die angegebenen Zahlen richtig gezählt sind? wer, dass die Namen der untersuchten Thiere richtig angegeben, resp. dass diese richtig bestimmt sind? Ich gestehe, dass ich wenig Übereinstimmung zwischen den schon vorhandenen Zahlen und den von mir später gefun- denen sehe; aber wenn ich bedenke, dass ich da, wo ich selbst eine grössere Anzahl von Individuen derselben Species untersuchte, doch eine grosse Übereinstimmung in den Zah- len fand; so wird man es natürlich finden, dass ich etwas auf diese Zahlen halte und sie für gesetzliche ansehe. Die Rippen sind lang, dünn, hinten convex, vorn concav. Vom Wirbelkörper ge- hen sie mit einem kleinen Bogen nach unten und aussen; weiter unten steigen sie fast gerade herab. An ihrem oberen Ende haben sie ein etwas breiteres Köpfchen, das oben dreieckig spitz endigt und nach vorn und unten, und hinten und oben abfällt und dabei mit einem Spitzchen endigt. Es entstehen dadurch eine vordere untere und hintere obere ab- schüssige Fläche, welche jede sich in eine bestimmte Vertiefung an der Seite der Wirbel- körper hineinlegt, nämlich nach innen von den seitlichen Fortsätzen der hintere Theil des 1) С. А. $. Schultze, «Über die ersten Spuren des | in den Thieren» in Meckel. «Deutsches Archiv für die Knochensystems und die Entwickelung der Wirbelsäule | Physiologie. Bd. IV. Heft 3, р. 343 ff. 16 Dr. J. MARCUSEN, Köpfchens, und zwischen dem seitlichen und dem kleineren unter ihm befindlichen die vordere Spitze. Nach aussen ist das Köpfchen in der Mitte von einer Leiste in zwei Theile getheilt. Diese Leiste beginnt da, wo die zwei Fortsätze abgehen, und geht von innen nach aussen und von unten nach oben, indem sie in den äusseren Rand der Rippe selber übergeht. Vor dieser Leiste, gleich unter dem Köpfchen, befindet sich gewöhnlich ein Loch, über welchem sich an der hinteren Fläche der Rippe eine längliche Vertiefung fin- det. Die wahren Rippen, d. h. solche die an die Wirbelkörper selbst sich ansetzen, begin- nen erst vom zweiten Wirbel. Die ersten sind sehr kurz; sie werden, je weiter nach hinten, um so länger. Dabei werden sie auch stärker, namentlich auch ihr Köpfchen, was schon beim vierten Wirbel sichtbar ist. Zuletzt erreichen sie eine solche Länge, dass sie viermal so lang wie die erste Rippe geworden sind. Hinsichtlich ihrer Zahl und Grösse sind sie bei den verschiedenen Mormyren verschieden. Die sogenannten falschen Rippen dienen zwar auch um die Bauchhöhle einzu- schliessen, aber sie sitzen auf Querbrücken und Dörnfortsätzen, welche durch Zusammen- schmelzen der beiden proc. transversi zu einem Dorn entstanden sind. Sie sind bloss et- was zarter als die vorhergehenden letzten wahren. Bei den Mormyren findet man auch sogenannte Nebenrippen. Diese sind dünner, kürzer als die wahren. Sie beginnen schon am ersten mit dem os occip. basil. verwachsenen Wirbel, und sitzen in Vertiefungen der Wirbelkörper, welche sich an der Seite befinden, ungefähr da, wo die oberen Bögen abgehen, oberhalb des Ansatzes der wahren Rippen. Sie gehen vom Körper nach aussen in horizontaler Richtung ab, so dass sie mit der Längs- achse des Thieres rechte Winkel bilden. Sie sind genau genommen nur Verknöcherungen in den sehnigen Scheidewänden zwischen den hier befindlichen Parthieen der Seitenmuskeln, also eine Art Muskelgräthen. Nebenrippen habe ich nur gefunden, wo wahre vorkamen; keine dagegen, wo falsche sind. Hinsichtlich der Zahl fand ich Folgendes, wobei ich bemerken muss, dass möglicher- weise welche fehlen konnten, da die Exemplare, an denen die Zählungen vorgenommen wurden, bisweilen nicht im besten Zustande waren: Wahre Rippen. Falsche Rippen. Bei Mormyrus oxyrh. ..... ним 12 9 do. Орал MEL 13 1004. 11 Bei Mormyrops labiatus (cyprin. Linné).. 13 6 do. elongatus . . ..... mat 13 6 Bei Phagrus'dorsalis. mi alas 15 6 Bei Petrocephalus Bane ..... жиме. 9 4 04. 5 do. Sont LIN, AR 3.1010 4 04.5 (?) Der Schädel der Mormyren im Allgemeinen ist hinten breiter als vorn, wo ег spitz zuläuft. Die hintere Fläche ist steil herabfallend und bildet mit der oberen Fläche fast einen rechten Winkel. Dre FAMILIE DER MORMYREN. ТИ Auf der oberen Fläche sieht man, von hinten nach vorn gehend, folgende Knochen. Zuerst in der Mitte den bei den verschiedenen Mormyren verschieden starken, indess bei allen bedeutend entwickelten Hinterhauptschuppenstachel, welcher sich von der Mitte des horizontalen Theils der Schuppe perpendiculär erhebt. Zu beiden Seiten desselben zeigen sich dreieckige Räume, die nach aussen von einer Leiste begrenzt werden, welche schräg von hinten nach vorn und von aussen nach innen läuft, und deren vordere Enden beider- seitig mit dem Mittelstachel zusammentreffen. Die hintere Partie der Leiste wird vom os occip. ext., die vordere vom os parietale gebildet. Nach aussen von dieser Leiste kommt man auf ein grosses Seitenloch, das von einem schuppigen Knochen, dem Gehördeckel, so bedeckt wird, dass nur der hinterste Theil offen bleibt. Der hintere Theil der oberen Fläche ist bei allen Mormyren der breiteste des Schädels. Von hier an wird er etwas schmäler, fällt aber mehr an der Seite ab. Die Knochen, die ihn zusammensetzen, sind, von aussen betrachtet (ohne auf die einander deckenden Flächen Rücksicht zu nehmen), folgende: in der Mitte die Fortsetzung der Hinterhauptsmittelleiste, die aber hier wenig erhaben ist und von beiden Seiten von den in der Mitte mit ihren inneren Rändern sich berührenden Scheitelbeinen begrenzt wird, welche vorn schmäler, hinten breiter erschei- nen. An ihrer Seite zeigt sich jederseits der hintere Theil der Schläfenschuppe, der nach aussen das Gehördeckelchen trägt. Mehr nach vorn verschiälert sich der Schädel, und findet man auf seiner oberen Fläche zur Seite der Mittelleiste die mit ihren inneren Rändern sich berührenden Stirn- beine, die hinten breiter, vorn schmäler sind. Jederseits geht von dem äusseren Rande in der Mitte des Knochens ein horizontaler Vorsprung ab, ein Orbitalrand. In diesem Theile zeigen sich bedeutende Verschiedenheiten bei den verschiedenen Geschlechtern. Bei Mormyrus ist dieser Theil sehr schmal; weniger schmal bei Petrocephalus und Pha- grus; am breitesten bei Mormyrops, dessen frontalia verhältnissmässig die breitesten unter allen Mormyren sind. Der vorderste Theil des Schädels wird vom Nasenbein gebildet, welches auf Flügelchen zur Seite die ossa turbinalia trägt und vor welchem als vorderes Ende der Zwischenkiefer sitzt. Bei Mormyrus ist dieser Theil des Schädels sehr lang, bei Mormyrops und Phagrus sehr kurz; bei Petrocephalus ist aber insofern ein grosser Unterschied vorhanden, als das vordere Ende des frontale die obere Fläche des Schädels begrenzt und das Nasenbein unter rechtem Winkel mit den frontalia perpendiculär nach unten steigt, so dass auch die ossa turbinalia nur mit ihrem hinteren Theile oben liegen, der vordere aber mehr perpendiculär gestellt ist, und der Zwischenkiefer ganz unten unter dem Ende des nasale zu liegen kommt. Die hintere Wand des Schädels ist unten am breitesten, nach oben hin wird sie schmäler. In ihrer Mitte befindet sich unten der Basilartheil des os occip. mit der Ge- lenkfläche zur Aufnahme des ersten Wirbels. Neben ihm liegen nach aussen jederseits die occipitalia lateralia. Zwischen beiden liegt das foramen magnum, und jederseits zeigt sich in denselben ein grosses längliches Loch. Nach aussen vom Loch sieht man eine Kno- Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIlme Serie. 5 18 Dr. J. MAROUSEN, chenleiste, welche das grosse Seitenloch nach hinten begrenzt und welche nach oben vom os occip. ext. gebildet wird. Letzterer Knochen stösst nach innen an die in der Mitte mit ihren inneren Rändern zusammengestossenen ossa occip. lat., welche zusammen mit ihren oberen Rändern einen dreieckigen Raum bilden, in den der dreieckige untere Rand des perpendiculären Theils der Hinterhauptschuppe sich hineinlegt und dessen übri- ger Theil die hintere Wand über den ossa occip. lat. in der Mitte bildet, während die Sei- ten von den an dieselben anstossenden oberen Stücken des perpendiculären Theils des os occip. ext. gebildet wird. An der Basis des Schädels sieht man von hinten nach vorn fol- gende Theile: in der Mitte das os occip. basilare; zu beiden Seiten desselben die horizon- talen Theile des os occip. lat.; nach vorn von diesen Theilen liegt in der Mitte der hintere Theil des os basilare sphenoideum; zu beiden Seiten desselben die grossen Flügel; nach vorn von diesen Theilen der vordere Theil des os sphenoideum basilare mit einer Zahn- platte; vor diesem der vomer, und an dem vorderen Ende die untere Fläche des nasale und vor ihm die des Zwischenkiefers. An der Seite befinden sich folgende Knochen. Zuerst die das grosse Seitenloch bil- denden: hinten oben das os occip. ext.; unten das os occip. lat.; mehr nach vorn oben der perpendiculäre Theil der Schläfenschuppe; unten der horizontale Theil des os occip. lat. und der horizontale Theil der Schläfenschuppe. Weiter nach vorn liegt zur Seite des Schädels, vor dem horizontalen Theile der Schuppe und unter dem perpendiculären Theile derselben, je- derseits das os frontale posterius. An dieses grenzt nach vorn jederseits der kleine Flügel des os sphenoideum, und vor diesem liegt jederseits das os sphenoorbitale. Die beiden letzteren sitzen auf Flügeln des os sphen. basilare. Vor diesem zeigt sich das os ethmoideum (prae- frontale), und ganz nach vorn die Seitentheile des vomer. An diese Theile setzen sich der Aufhängeapparat des Unterkiefers und der Gaumenapparat, und zwar in einer Gelenk- rinne, welche vom os occip. lat., der Schläfenschuppe, dem grossen Keilbeinflügel und dem os frontale poster. gebildet wird. Der Gaumenapparat setzt sich an das Keilbein und den vomer. An den hinteren Gelenkfortsatz des os temporale setzt sich das operculum; der Unterkiefer an das vordere Gelenkstück des Quadratbeins. Die Kiemenbögen und Zungenbeine sitzen: letzteres gegenüber demjenigen Theile des Keilbeinkörpers, welcher Zähne trägt; erstere an dem hinter dieser Partie gelegenen Theile des Keilbeinkörpers. Bei Petrocephalus finden wir ausser den auch bei den übrigen Mormyren vorhan- denen Knochen noch ein os sphenoideum anterius (Cuv.), aber zugleich zeigt sich bei dieser Gattung die Eigenthümlichkeit, dass sie nicht doppelte ossa sphenoorbitalia, son- dern ein einziges unpaares hat. Was die Einzelheiten bei den verschiedenen Gattungen betrifft, so lasse ich sie hier folgen. Os occipitis — Pars basilaris — Grundstück des Hinterhauptbeins — Körper des Hinterhauptwirbels (Tab. I, Fig. I, II, IV, У, VII, VIII, X, 11). Dieser Knochen besteht aus einem Körper und drei Fortsätzen. Ersterer liegt nach hinten, ist Dre ЕАмплЕ DER MORMYREN. 19 dick, hinten schmäler, vorn breiter. An der hinteren Fläche des Körpers ist eine pyrami- dale Vertiefung, deren Basis an die des ersten Wirbels stösst und die sich an den er- sten Wirbelkörper anlegt. Sie ist von einem kreisrunden Knochenwulst begrenzt, dessen oberer Rand den unteren Theil des foramen magnum bildet. Die untere Fläche zeigt in ihrer Mitte eine Leiste, welche sich in die Mittelleiste des Keilbeinkörpers fortsetzt und zu deren Seiten sich ein paar Vertiefungen befinden. Der vordere Theil des Körpers wird nach aussen etwas breiter und endigt mit einem stumpfen Rande. An der äusseren Seite entspringen jederseits die langen vorderen seitlichen Fortsätze; in der Mitte aber geht von der crista ein langer vorderer mittlerer Fortsatz (s. Tab. I, Fig. 11’) aus. Es sind also drei vordere lange Fortsätze vorhanden, und nicht bloss einer, wie Fischer') angiebt. An der oberen Fläche des Körpers sieht man, dass der hintere Theil höher ist und mit einem Absatz nach vorn abfällt. Der Seitenrand der hinteren Erhöhung trifft mit einem nach innen vortretenden blattförmigen Knochenvorsprunge, des os occipit. laterale zu- sammen und ist gewissermassen die Basis dieser Knochenwand, welche das verlängerte Mark beim Übergange in’s Rückenmark umschliesst. An den vorderen, in der Mitte spitz endigenden Rand legt sich an der unteren Fläche der hintere Rand der grossen Flügel; zwischen die langen spitzigen vorderen Fortsätze schieben sich die vier hinteren des Keil- beinkörpers hinein. An der oberen Innenfläche zeigt sich vorn die spitz endigende Mitte, von welcher beiderseits der Rand nach aussen und etwas nach hinten geht. Da wo die Spitze ist, tre- ten vorn die Innenflächen der alae magnae zusammen und bilden eine in der Mitte lie- gende horizontale Nathlinie. Da wo die Spitze an das hintere Ende dieser Linie anstösst, zeigen sich zwei Linien, welche zusammen einen stumpfen Winkel bilden und die nach aussen gelegenen Theile der alae magnae begrenzen, die sich an den äusseren Rand des hinteren Stückes des Basilartheils des Hinterhauptbeins anlegen. Dadurch bekommt hier die Sutur eine Y-Form, deren Mittellinie zwischen den alae magnae nach vorn, die zwei Schenkel aber nach hinten befindlich sind. ®s oceipitis laterale — das seitliche Hinterhauptbein — (Tab. I, Fig. I, II, IV, V, VII, VIII, 12). Dieser Knochen besteht aus einem horizontalen und einem perpendiculären Theile, welche beide auf der hinteren Wand des Schädels an der Basis zusammentreffen, von wo ersterer nach vorn, letzterer nach oben geht. Der perpendi- culäre Theil der einen Seite trifft mit dem der anderen zusammen, so dass sich die inne- ren Ränder ihres oberen Theiles berühren. Der untere Theil verwächst mit dem oberen Bogen des ersten Wirbels der Art, dass keine Nath mehr zu sehen ist. Längs dem äusse- ren Rande des perpendiculären Theils zeigt sich der Knochen etwas aufgetrieben und ent- hält in seinem Innern einen Kanal, einen Theil des knöchernen hinteren halbeirkelför- migen Kanals, welcher sich in den im anstossenden os occipit. ext. befindlichen Kanal fortsetzt. An dem unteren Theile, nach innen vom aufgetriebenen Rande, zeigt sich ein 1) L. c., p. 8. * 20 Dr. J. MARCUSEN. verhältnissmässig grosses länglich-ovales Loch zum Durchtritt des Seitennerven des м. vagus'). Der obere Rand des perpendiculären Theils endigt spitz. Sein innerer Schen- kel (Theil) steigt schräg von innen nach aussen und von unten nach oben, der äussere von innen nach aussen und von oben nach unten. An den letzteren legt sich das os occip. ext. Da wo die Spitze liegt, treffen das os occip. ext. und das os occip. sup. zusam- men; an den inneren Schenkel legt sich der untere Rand des hinteren Theils des os occip. sup. an. Der äussere Rand des perpendiculären Theils bildet den hinteren Rand des grossen Hörseitenlochs. Der horizontale Theil verbindet sich nach innen mit dem Basilartheile des Hinter- hauptbeins, nach vorn mit den grossen Flügeln des Keilbeins, nach aussen mit dem hin- teren Theile des unteren Schläfenschuppenfortsatzes. Am hinteren inneren Winkel liegen zwei Löcher hinter und neben einander, von denen das vordere grösser, das hintere klei- ner ist. Ersteres dient zum Durchtritt des n. vagus (und nicht, wie Fischer”) angiebt, des п. glossopharyngeus), letzteres, das nicht constant ist, zum Durchtritt eines Astes des n. vagus. Vor dem Loche für den Durchtritt des п. vagus befindet sich eine Knochenleiste, welche schräg von innen nach aussen und von hinten nach vorn über der horizontalen Fläche sich hinzieht; vor dieser Leiste liegt eine kanalartige Vertiefung, welche in eine nach vorn sich begebende, unmittelbar mit ihr communicirende Furche der grossen Keilbeinflügel übergeht. Die innere obere Fläche des perpendiculären Theils zeigt mehrere Knochenvor- sprünge; am meisten nach innen die oben erwähnte Knochenplatte, welche von innen nach aussen in die Höhe steigt, da wo an der Innenfläche das os occip. laterale und basilare an einander stossen. Auf diese Weise wird ein Raum überdeckt, in welchem der hintere Gehörstein liegt. An der Innenfläche dieses Raumes sieht man ein Loch, welches der Eingang zu einem Kanal ist, der schräg von innen nach aussen und von oben nach unten geht und an der unteren Fläche des perpendiculären Theils neben und hinter dem Loch für den Austritt des п. vagus endigt. Nach aussen und oben zeigt sich die innere Fläche des im os occip. lat. befindlichen Loches; vor und unter demselben befinden sich zwei Vertiefungen, von denen die innere in den Kanal führt, welcher, gerade herabsteigend, in das Loch für den Austritt des п. vagus geht; die äussere, welche tiefer und halbku- gelförmig ist, dient zur Aufnahme der hinteren Ampulle des hinteren halbeirkelförmigen Kanals. An ihrer oberen Wand führt eine feine Öffnung in den hinteren knöchernen halb- cirkelförmigen Kanal. An seiner Innenfläche bildet der horizontale Theil, vor der hinteren inneren halbku- gelförmigen Vertiefung, mit dem os basilare occip. ein feines Loch, durch welches ein Ast des n. vagus zur eirunden Gehörblase tritt. An der unteren Fläche des Schädels sieht man dieses Loch in der Naht zwischen dem os basil. occip. und dem os later. occip. Fischer’) 1) Fischer, ]. с. р. 10, glaubte dieses Loch sei| 2)L.c. wahrscheinlich zum Durchtritt des vagus da; dies ist 3) Г. с aber nicht der Fall. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 21 erwähnt dieses Loches, so wie des Umstandes, dass durch dasselbe ein Nerv hindurch- geht, und zwar, wie er richtig vermuthet, ein Zweig des vagus. Nach aussen zum Rande hin (begrenzt nach hinten von der Knochenleiste, welche sich vor der eben erwähnten kleinen Öffnung befindet, und nach aussen von einem halbeirkelförmigen Knochenrande, in welchem ein Theil des horizontalen knöchernen halbeirkelförmigen Kanals sich befindet) liegt eine grosse, flache, runde Vertiefung, welche zur Aufnahme der eigenthüm- lichen, mit Luft gefüllten eiförmigen Blase dient, die mit dem mittleren Steinsack des Gehörorganes in Verbindung steht. Os oceipitis externum (Tab. I, Fig. I, II, IV, У, УП, VIII, 14). Ein un- regelmässiger Knochen, welcher aus einem vorderen horizontalen und einem hinteren perpendiculären Theile besteht. Eine von seinem inneren vorderen Winkel schräg von innen nach aussen und von vorn nach hinten sich hinziehende Knochenleiste (eine Fort- setzung der im os parietale beginnenden crista) theilt ihn in eine vordere und eine hintere Partie. Diese crista setzt sich am perpendiculären äusseren Theile fort und bildet den oberen hinteren Rand des grossen Seitenloches (der äusseren Gehöröffnung). Der vordere Rand ist nach vorn und innen mit dem os parietale, nach vorn und aussen mit dem os squamosum 033. temp. (08 mastoideum) verbunden; sein unterer äusserer Rand ist der obere hintere Rand des grossen Seitenhörloches. Nach hinten und innen ist das os occip. ext. mit dem os interparietale verbunden, nach hinten und unten mit dem os occip. lat. Am Übergange vom horizontalen in den perpendiculären Theil sieht man eine kno- chige Hervortreibung; in derselben befindet sich ein Theil des hinteren halbeirkelförmi- gen Kanals, welcher sich nach unten in das os occip. lat., nach oben und innen aber in das os interparietale fortsetzt. Das ®s oceipitis superius — Os interparietale (Agassiz) — die Hinter- hauptschuppe — Squama occipitalis (Tab. I, Fig. I, IV, VII, 13) hat einen vorde- ren oberen horizontalen und einen fast unter rechtem Winkel mit ihm stehenden hinteren unteren perpendiculären Theil. Auf der Oberfläche des horizontalen Theils erhebt sich ein verhältnissmässig starker, von vorn nach hinten gerichteter Kamm, der sich nach vorn in den durch das Zusammenstossen der ossa parietalia gebildeten Kamm fortsetzt, indem er allmählich niedriger wird. Am höchsten ist der Kamm nach hinten. An der Innenfläche des oberen Theils des Knochens befindet sich jederseits eine Vertiefung, in welcher die Vereinigung des hinteren und vorderen halbeirkelförmigen Ka- nals sich befindet. In dieser Vertiefung liegt der Eingang zu dem hinteren halbeirkelför- migen Kanal, welcher von innen nach aussen verläuft und sich in das os occip. ext. fort- setzt. Vorn verbindet sich der obere Theil dieses Knochens mit den ossa parietalia. Der untere Rand des perpendiculären Theils verbindet sich mit den ossa occipitalia lat., und der äussere Rand beider Theile mit dem os occip. ext. Die eben beschriebenen vier den Hinterhauptwirbel zusammensetzenden Knochen sind bei den verschiedenen Mormyren fast ganz gleich geformt, so dass ich die einzelnen 22 Dr. J. MARCUSEN, Genera speciell von einander zu unterscheiden nicht nöthig hatte. Bei den jetzt folgenden Knochen aber, namentlich bei einem Theile derselben, ist dieses, wie wir sogleich sehen werden, nicht mehr der Fall. ®s sphenoideum basilare — Corpus ossis sphenoidei — Keilbeinkörper (Tab. I, Fig. II, V, VIII, X, 3). Dieser Knochen ist lang, meist schmal und zeigt an seiner unteren Fläche, fast in der Mitte, eine Zahnplatte, die bei den verschiedenen Mor- myren breiter oder schmäler, bei allen aber vorn und hinten etwas zugespitzt ist und de- ren Zähne bei den verschiedenen Gattungen verschiedene Formen zeigen. Vorn endigt der Knochen rundlich spitz und hat eine Rinne zur Aufnahme des os nasale; hinten endigt er mit vier spitzen Fortsätzen, von denen die zwei hinteren inneren länger, die zwei vorderen äusseren kürzer sind. Diese vier Fortsätze verbinden sich mit den drei vorderen Spitzen des os basilare oss. occipit. der Art, dass der mittlere Fortsatz des letzteren sich zwischen die zwei hinteren längeren legt, die seitlichen des os basıl. occip. aber zwischen die inneren und äusseren hinteren Fortsätze des os sphenoideum basil. sich hineinschieben. Die äusseren hinteren Fortsätze gehen, allmählich breiter werdend, nach vorn in seitliche Flügel über, in deren Basis jederseits ein Loch zum Durchtritt des nervus pa- latinus sich befindet. Nach vorn von ihnen zeigt sich die obere Fläche des Zahnplat- tentheils, welche bei denjenigen Gattungen breiter ist, bei welchen die Zahnplatte eine grössere Breite hat. Zu den Seiten dieses Mittelstücks sitzen. noch Seitenflügel- chen auf, welche von den hinter ihnen liegenden eben erwähnten Flügeln durch einen Spalt getrennt sind. Sie convergiren nach vorn, indem sie niedriger werden, und ge- hen so allmählich in die äussere Kante des vorderen Theils des Knochens über. An ihrem hinteren Ende ist ein Einschnitt vorhanden. Diese Flügelchen bilden mit den an dieselben grenzenden, über ihnen liegenden Knochen, indem die gegenüberliegenden Ausschnitte sich aneinanderlegen, Löcher, wie wir weiter unten sehen werden. Vor der Zahnplatte ist am vordersten Ende des Knochens unten ein Spalt zur Aufnahme des vomer vorhanden. Ich gehe jetzt an die Verschiedenheiten bei den einzelnen Gattungen, und hier fällt uns zuerst auf, dass entweder der ganze Knochen in einer Flucht fast gradlinig erscheint, wie bei Mormyrus, oder aber der hintere Theil und der vordere mit einander einen verschie- den grossen Winkel bilden; die Zahnplatte liegt alsdann gewöhnlich am vorderen Ende des hinteren Stückes; bei Mormyrops beträgt der Winkel, den beide Stücke bilden, gegen 150°, bei Petrocephalus gegen 140°; bei Phagrus liegt die Zahnplatte so, dass der vor ihr liegende Theil unter einem Winkel von 140° in die Höhe steigt, der hinter ihr liegende aber unter einem Winkel von 160° nach hinten in die Höhe geht. Hinsichtlich der Länge und Breite der Zahnplatte zeigen sich folgende Verhältnisse. Rechnet man die Länge des Schädels gleich der Entfernung von der Schnauzenspitze bis zum Ansatz des operculum, so finde ich folgende Zahlen: Отв FAMILIE DER MORMYREN. 23 Stärkste Breite Länge der Breite der Kopflänge. des Schädels hinten. Zahnplatte. Zahnplatte. bei Mormyrus longipinnis. . . .. 7 1,7 0,2 » » oxyrhynchus. . . . 6,5 2,5 162 0,2 » Mormyrops labiatus. . . ... 3 1,5 0,5 0,175 » Phagrus dorsalis. . ...... 2,6 1,0 1,2 0,6 » Petrocephalus Бате...... 3 1,5 0,65 0,15 Es stellt sich also heraus, dass die Zahnplatte verhältnissmässig am längsten bei Phagrus ist, denn sie beträgt hier fast die halbe Kopflänge, bei Petrocephalus 4, bei Mor- myrus 4 oder 4, bei Mormyrops 4, oder 4. Am breitesten ist die Platte im Verhältniss zu ihrer Länge bei Phagrus, wo sie mehr als halb so lang wie breit ist; bei Mormyrops ist sie schmäler und nur 1 so breit wie lang, bei Petrocephalus 4, bei Mormyrus oxyrhynchus 4, bei Morm. longipinnis 4. Bei Mormyrus sind die Zähne auf der Zahnplatte spitz konisch, ebenso bei Mormy- rops und Petrocephalus; bei Phagrus dagegen halbkugligrund. Bei Petrocephalus zeigen sich dadurch, dass bei ihm, wie wir später sehen werden, ein os sphenoideum anterius oder superius vorhanden ist und zugleich die ossa sphenoorbitalia nur einfach in der Mit- tellinie vorhanden sind, andere Verhältnisse. Wir sahen, dass auch bei ihm der vordere Theil mit dem hinteren einen stumpfen Winkel bildet. Am vordersten Ende des aufstei- genden Schenkels befinden sich kleine Vorsprünge zur Aufnahme des os nasale und des vomer. Hinter diesen zeigt sich am vorderen Theile ein mit einer Furche versehener Vorsprung zur Aufnahme des os sphenoorbitale und hinter diesem, fast am vordersten Theile des hinteren Schenkels, oberhalb der Zahnplatte, eine Vertiefung zur Aufnahme des os sphenoideum anterius. Man sieht daher trotz der Ähnlichkeit dieses Knochens des Petrocephalus mit dem des Mormyrops doch einen grossen Unterschied. Denn während bei letzterem der Knochen seitlich sich zu Flügeln verbreitert, um den jederseits vorhande- nen kleinen Flügeln des os sphenoideum und den ossa sphenoorbitalia zur Aufnahme zu dienen, sind bei Petrocephalus diese Flügel gar nicht vorhanden und ist statt ihrer der Knochen zu einer in der Mittellinie perpendiculären Leiste ausgewachsen, um vorn das os sphenoorbitale aufzunehmen; desgleichen ist auch am hinteren Schenkel eine Leiste vorhanden, um das os sphenoideum anterius aufzunehmen. Die grossen Flügel des Keilbeins — Alae magnae 033. sphenoidei — Ossa petrosa (Meckel) (Tab. I, Fig. I, II, ТУ, У, VII, VIII, 20) sind zwei an der Seite des Keilbeinkörpers befindliche Knochen, welche nach hinten an das Grundbein und die Seitenbeine des Hinterhaupts, nach innen, an der unteren Fläche, an den Körper des Keil- beins grenzen, nach innen und oben aber mit ihrem hinteren Theil sich gegenseitig berüh- ren; nach voru stossen sie aussen an die kleinen Keilbeinflügel und nach aussen an das 08 squamosum 085. temp. Zwischen ihren vorderen Spitzen liegt der Körper des Keilbeins, und die Flügel des letzteren liegen ganz vorn unter ihnen, so dass an der Innenfläche die 24 Dr. J. MARCUSEN, Spitzen der grossen Flügel sich über die Seitenflügelchen des Keilbeinkörpers hinüber- schieben und an der unteren Fläche umgekehrt die Flügelchen des Keilbeinkörpers, nicht aber die Spitzen der grossen Keilbeinflügel, sichtbar sind. Jeder Knochen hat im Allgemei- nen eine ungefähr dreieckige Form, mit der Basis nach hinten und mit der Spitze nach vorn gekehrt. An der oberen, zum Gehirn gekehrten Fläche bemerkt man folgende Vertie- fungen und Vorsprünge. Am hinteren Theile nach aussen befindet sich eine verhältnissmässig tiefe, von einem erhabenen Knochenrande umgebene Grube zur Aufnahme des vorderen blasenförmigen Theils des Vorhofes, in welchem der vordere Gehörstein liegt. An diesen Theil legt sich von aussen der hintere Theil des os frontis posterius zur Vervollständigung der eben erwähnten Grube. Vor dieser Grube nach aussen befindet sich eine kleinere Vertiefung, welche von oben durch einen nach aussen tretenden kleinen Fortsatz des grossen Flügels und einen diesem entgegenkommenden längeren inneren Fortsatz des 0$ squamosum 0ss. temp. überbrückt wird. In dieser Vertiefung liegt die Ampulle des vor- deren halbeirkelförmigen Kanals. Mehr nach vorn und etwas nach innen von der Grube für den blasenförmigen Theil des Vorhofs befindet sich ein Kanal für den Austritt eines Theils des n. trigeminus und des n. facialis. Über diesem etwas nach vorn liegt ein zweiter Kanal für den Austritt des ramus maxillaris inferior п. trigemini; seine obere Wand wird aber vom hinteren oberen und unteren Fortsatze der ala parva und zum Theil auch vom os front. post. gebildet. Nach innen, hinter der Grube für den blasenförmigen Vorhofstheil, sieht man eine flache längliche Vertiefung in der Richtung von vorn nach hinten und von aussen nach innen zur Aufnahme des länglichen häutigen Anhangtheils der eirunden Gehörblase und des darin befindlichen mittleren Gehörsteines. Die Innenränder beider Knochen stossen, wie oben angeführt worden, in der Mittellinie an einander; nach vorn aber treten sie aus- einander, und der von ihnen hinten verdeckte Körper des Keilbeins ist vorn zwischen ihnen sichtbar. Da wo dieses Auseinanderweichen beginnt, ist zwischen ihnen und dem unter ihnen liegenden Körper des Keilbeins eine Vertiefung, welche nach hinten in einen blind endigenden Raum führt, der also zwischen dem hinteren Theile des Keilbeinkörpers und den über demselben an ihren inneren Rändern zusammenstossenden grossen Flügeln liegt. An der unteren Fläche sieht man, mehr zum äusseren Rande hin, im hinteren Drit- theil, ein Loch, von dem aus nach hinten und innen eine Rinne läuft, welche sich in die im horizontalen Theile des os occip. laterale befindliche Rinne fortsetzt; das Loch führt vorn in einen Raum, welcher etwas nach hinten und aussen von dem Loch liegt, durch welches ein Theil des trigeminus und der facialis hindurchtreten. Wahrscheinlich verläuft durch denselben ein von diesen Nerven kommender Ast nach hinten. Nach innen von diesem Raum, mehr zum inneren Rande, befindet sich ein kleineres Loch, welches in schräger Richtung nach hinten und oben verläuft und mit einem Löchel- chen im inneren Theile des Knochenwalles ausmündet, welcher die Grube für die eiförmige Blase des Gehörorgans umgiebt. Hier geht der n. glossopharyngeus zum Schädel hinaus. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 25 Das es sphenoideum anterius Cuv. (Tab. I, Fig. VII, IX, IX°*) ist ein bloss bei Petrocephalus vorkommender Knochen und zeigt sich hier in seiner gewöhnlichen Form eines Y. Er besteht aus einem mittleren perpendiculär gestellten Pfeilerchen (b), von wel- chem jederseits nach oben und zur Seite ein Flügelchen (a) aufsteigt, welches je mehr nach oben, desto breiter wird. Dabei ist der vordere Rand dieser Flügelchen scharf abgeschnit- ten, während der hintere sich in eine Spitze auszieht, die in den oberen Rand übergeht. Das Pfeilerchen sitzt in einer von zwei Leistchen gebildeten Vertiefung des vorderen Theils des os sphen. basilare; der obere Rand der Flügel sitzt am unteren Rande des klei- nen Flügels, der vordere Rand am unteren Theile des hinteren Randes des 08 spenoorbitale. Das Loch, welches gewöhnlich bei den Mormyren vom kleinen Flügel, vom os sphen. basilare und vom os frontale post. gebildet wird, ist bei Petrocephalus bedeutend grösser, da auch der hintere Rand der Flügelchen und des mittleren Pfeilerchens dazu beitragen (s. Fig. УП ^). Beide Flügelchen haben sowohl nach vorn als nach hinten zwischen sich einen Ausschnitt, der vorn schmäler, hinten breiter ist; beide sind rundlich. Durch Anstossen des os sphenoorbitale, das am hinteren Rande einen Ausschnitt hat, an den Ausschnitt des vorderen Theils der Flügelchen bildet sich ein in der Mittellinie befindliches ovales Loch (0); ebenso bildet der hintere Ausschnitt mit den hinteren unteren Fortsätzen des kleinen Flügels ein mittleres Loch, welches aber grösser ist. Letzteres Loch communicirt mit dem hinteren seitlichen (k), ersteres mit dem vorderen seitlichen (p). Die squama oss. tempor. (Tab. I, Fig. I, II, IV, У, УП, VII, 16), von Fi- scher os mastoideum (nach Cuvier) benannt, besteht aus einem horizontalen dickeren und einem perpendiculären schuppenförmigen Theile. Letzterer zeigt sich in Gestalt eines aussen convexen, innen concaven dreieckigen Theils, welcher nach hinten einen halbmond- förmigen Ausschnitt hat, der die vordere Hälfte des grossen seitlichen Gehörloches bil- det. Nach vorn und oben zeigt er einen abgerundeten Rand, welcher sich vorn über das os frontis und nach hinten über einen Theil des os parietale legt. Da wo das grosse Seitenloch vom os occip. ext. gebildet wird und letzteres an die squama 088. temp. stösst, geht der hintere Rand der squama in die Höhe, verbindet sich dabei mit dem os occip. ext. vermittelst einer Zackennath und bedeckt höher einen Theil des os parietale. Der horizontale Theil ist unregelmässig gestaltet. Unmittelbar unter dem schuppen- förmigen Theile geht in horizontaler Richtung ein Knochenkamm ab, welcher sich nach vorn in denjenigen des os frontis fortsetzt. Nach hinten wird der horizontale Theil breiter und hilft zum Theil die grosse seitliche Gehöröffnung bilden, so wie er auch von da, wo er an das os occip. lat. stösst, mit demselben und dem grossen Keilbeinflügel die Gelenkvertie- fung bilden hilft, in welche sich der Aufhängeapparat des Kiefers hineinlegt. An der inne- ren, zum cavum cran gerichteten Fläche bildet der Körper, indem er sich mit dem hinte- ren Theile seines inneren Randes an das os occip. lat. anlegt, einen kleinen Theil der Grube, welche für die eiförmige Gehörblase bestimmt ist. Mehr nach vorn zeigt sich, durch einen Knochenwall umgeben, eine Vertiefung für die Ampulle des horizontalen halbeirkelförmi- Mémoires de l’Acad. Imp. des Sciences, Vilme Serie. 4 26 Dr. J. MARCUSEN, gen Kanals, und in dieser kleinen Grube nach hinten eine Offnung, welche in den horizon- talen halbeirkelförmigen Kanal führt, der in seinem vorderen Theile auch in diesem Kno- chen liegt, wobei er einen nach aussen und hinten gerichteten Bogen beschreibt. Dieser halbeirkelförmige Kanal setzt sich, wie oben angegeben worden, in dem os occip. lat. fort. Noch mehr nach vorn und etwas nach innen trägt das os squamosum oss. temp. auch dazu bei, die Grube für die Ampulle des vorderen halbeirkelförmigen Kanals zu bil- den, indem es sich an das os frontale posterius anlegt und sich auch mit dem grossen Keilbeinflügel verbindet. Das os frontale posterius Cuv. — pars petrosa des Schläfenbeins (Erdl), aufrechtstehender Theil der ala temporalis (Fischer) — ist ein fast perpendicu- lär gestellter, zwischen dem vorderen Fortsatz der squama und dem grossen Keilbeinflügel befindlicher Knochen (Tab. I, Fig. I, II, IV, V, VII, VIII, 17). Er besteht aus einem Körper und zwei nach vorn gerichteten Fortsätzen. Der Körper liegt mit seinem hinteren Rande am vorderen des Körpers der squama 088. temp.; der obere Rand stösst an den un- teren des vorderen Fortsatzes der здиата und ganz vorn an das os frontis principale. Der untere Rand liegt dem äusseren des grossen Keilbeinflügels an und hilft die Gelenkver- tiefung für den Aufhängeapparat des Unterkiefers bilden. Der vordere Rand stösst an den hinteren des kleinen Keilbeinflügels. Der vordere obere Fortsatz ist breit und geht vorn in ein paar dünne schuppenför- mige Blättchen über; nach aussen von demselben zeigt sich ein auswärts gerichteter Sta- chel. Das eine schuppenfömige Blättchen dient zum Ansatz des kleinen Keilbeinflügels. Der vordere untere Fortsatz ist stiletförmig und von aussen nach innen gerichtet. Er legt sich brückenförmig an den kleinen und grossen Keilbeinflügel und bildet so eine Knochenbrücke, unter welcher ein Loch sich befindet, durch das der n. trigeminus cum faciali hinaustritt. Zwischen dem oberen und unteren vorderen Fortsatze befindet sich ein rundlicher Einschnitt, der durch Anstossen beider Fortsätze an den kleinen Flügel zu einem Loche wird, durch welches der ramus maxillaris inferior trigemini durchtritt. An der inneren, zum Gehirn gekehrten Fläche sieht man, dass der Körpertheil dieses Kno- chens mit einem Fortsatze des grossen Flügels zusammentritt, der sich zwischen dem Loch zum Austritt des n. érigeminus und der Grube für den vorderen Blasentheil des Vorhofes befindet und auf diese Weise einen Theil der Vertiefung für die vordere Ampulle bildet. Die kleinen Keilbeinflügel, alae parvae 055. sphenoidei (Tab. I, Fig. I, II, IV, У, УП, VIII, 18), paarige Knochen, liegen auf dem vorderen Theile des 0$ basi- lare oss. sphen., namentlich auf den daselbst nach oben und aussen steigenden Flügelchen, und grenzen hinten an den vorderen Rand der squama 038. temp. und vorn an den hinteren Rand des os sphenoorbitale. Petrocephalus macht von den übrigen Mormyren eine Aus- nahme, indem bei ihm die kleinen Flügel auf dem os sphenoideum anterius sitzen. Bei allen Mormyren ist dieser Knochen dünn, mehr oder weniger viereckig und zeigt zwei hintere Fortsätze, welche sich mit den Nachbarknochen verbinden. Der untere Dre FAMILIE DER MORMYREN. | 27 hintere legt sich nämlich auf den vorderen Fortsatz des grossen Keilbeinflügels an der inneren Schädelfläche; der obere hintere legt sich über die innere Seite des vorderen Theils des os front. post. Zwischen beiden Fortsätzen ist ein rundlicher Ausschnitt vor- handen. Durch das Anstossen der beiden hinteren Fortsätze an die benachbarten Kno- chen, in der beschriebenen Weise, bildet sich ein Loch (Tab. I, Fig. I, II, IV, V, VII, VIII, #), welches nach unten und vorn zum Schädel hinausführt und durch welches der п. maxillaris inferior durchtritt. Es liegt nach aussen, vorn und oben von dem grossen Loch, durch welches der n. trigeminus und facialis zum Schädel hinaustreten. An dem unteren Rande des Knochens sind ein paar Fortsätze, welche mit demjeni- gen Theile des Keilbeinkörpers, an den sie sich setzen, ein paar vor einander liegende Löcher bilden, von denen das vordere (1) zum Durchtritt des opticus, das hintere (k) zum Durchtritt des trumcus ciliaris nervi oculomotori dient; um das letztere setzen sich auch die graden Augenmuskeln an. Der obere Rand des Knochens ist hinten etwas ausgeschnitten und nimmt hier einen Theil des Stirnbeinrandes auf. Bei Mormyrus, namentlich bei einem grösseren Individuum, finde ich die Oberfläche seiner inneren Fläche zierlich netzförmig verknöchert. Bei Petrocephalus zeigen sich durch die Anwesenheit eines os sphenoïdeum anterius Eigenthümlichkeiten der kleinen Flügel, deren schon bei Beschreibung des os sphen. anter. erwähnt worden ist: das Loch zwischen dem os sphen. basil., dem hinteren Fortsatze des kleinen Flügels, dem vorderen Theile des os front. post. und dem os sphen. anter. wird nämlich bedeutend grösser und zugleich zeigt sich ein mittleres Loch, das von den Flü- gelchen des os sphen. anter., den hinteren Fortsätzen der kleinen Keilbeinflügel und den grossen Flügeln gebildet wird. Vor den kleinen Flügeln"liegen die paarigen essa sphenoorbitalia (Tab. I, Fig. I—X, 2) des Mormyrus, Mormyrops und Phagrus und das unpaarige ‘des Petroce- phalus. Bei den ersteren drei grenzt es hinten an den kleinen Flügel, vorn an das os eth- modeum, unten an den vorderen Theil des os basil. 083. sphen.; es ist hinten etwas breiter, vorn schmäler. Bei Mormyrus ist dieser Knochen länglich viereckig. An der äusseren Wand tritt vorn vom oberen Rande ein horizontaler Vorsprung zur Seite, der vorn breiter ist und allmählich bis zur Mitte des ganzen Knochens schmäler wird. Unten sitzt der Knochen in einer Rinne, welche zwischen dem hier rundlichen Theile des Keilbeinkörpers und dem von ihm nach oben und aussen abgehenden Knochenleistchen sich hinzieht. Im hinteren oberen Winkel des Knochens zeigt sich ein Loch, durch welches, wie ich glaube, Ver- zweigungen des oberen Astes des ramus ophthalmicus n. trigemini durchtreten. Bei Mormyrops sind diese Knochen verhältnissmässig grösser und höher, aber kür- zer. Auch hier geht im vorderen Theile von der Seite ein horizontales Flügelchen ab, und zeigt sich an dieser Stelle der Knochen etwas winklig gebogen, so dass über dem Flügel- chen ein kleinerer Theil nach oben und innen, unter demselben aber der grössere Theil des * 28 | Dr. J. MARCUSEN, Knochens nach unten und innen gerichtet ist. Bloss der hintere Theil des unteren Randes ist auf dem Flügel des os sphen. basil. mit zackiger Nath befestigt; der vordere Theil liegt frei über dem vor den Flügelchen gelegenen Theile des os sphen. basilare. Bei Phagrus sind die Verhältnisse ähnlich denen von Mormyrops, nur dass hier die Winkelbiegung des Knochens mehr ausgesprochen ist und dadurch der Knochen stärker markirte obere und untere seitliche Flächen zeigt; ausserdem tritt die untere seitliche Fläche stark nach hinten zurück. Der Knochen ist auf dem vorderen Theile des Keilbein- körpers stark befestigt. Es erheben sich nämlich an dieser Stelle des Keilbeinkörpers, aussen am Rande, verhältnissmässig grosse, hohe, senkrecht aufsteigende Leisten und pa- rallel mit ihnen nach innen, vom Boden aus, dergleichen niedrigere. Der hintere Theil des 08 sphenoorbitale ist nun der Art zwischen diese Leistchen hineingelegt, dass sein hinterer durchscheinender schuppenartiger Theil in einem Spalt nach aussen von dem inneren senkrechten Knochenleistchen, die Fortsetzung des schuppenartigen Theiles aber nach aussen von dem senkrechten äusseren Knochenleistchen zu liegen kommen. Bei Petrocephalus ist dieser Knochen unpaar (Tab. I, Fig. УП, IX, IX", 2). Er besteht aus einem mittleren schmaleren, pfeilerartigen Theile, von welchem aus nach oben und aussen jederseits ein Flügelchen abgeht. Diese Flügelchen sind nach hinten zu breiter und stossen hier im unteren Theile an das os sphen. anterius, im oberen an die kleinen Flü- gel. Der hintere Rand ist übrigens nicht gerade herabsteigend, sondern unter einem Winkel gebogen; der kleinere Schenkel ist die Begrenzungslinie des os sphen. anterius, der obere, grössere diejenige des kleinen Keilbeinflügels. Nach vorn ist das Flügelchen des Knochens mehr spitz und nicht so gross wie das hintere. Zwischen den Flügelchen befindet sich vorn und hinten ein kreisförmiger Ausschnitt, der hinten das oben besprochene Loch zwi- schen dem 05 sphen. anterius, den kleinen Flügeln und ей os sphenoorbitale bildet. Nach vorn befindet sieh auch eine mittlere Öffnung, welche mit den beiden seitlichen communi- cirt und von dem Pfeiler, den Flügelchen des os sphenoorbitale, dem os ethmoideum und dem unter ihnen befindlichen Theile des Körpers des Keilbeins gebildet wird. Der obere Rand ist etwas gebogen, und etwas unter demselben zeigt sich ein parallel mit ihm ver- laufendes knochiges Leistchen, das in ein ähnliches des kleinen Flügels sich fortsetzt. Das os ethmoideum (Tab. I, Fig. I—X, 6) — Owen’s prefrontal — liegt zwischen dem os orbitosphenoideum und dem Nasenbeine an der Seitenwand des vorderen Theils des Schädels. Durch dasselbe gehen die Riechnerven durch. Die Knochen beider Seiten ste- hen mit einander durch einen Knorpelstreifen in Verbindung, welcher das vorderste Ende der ursprünglichen Knorpelanlage des Schädels ist. Dieser Knorpelstreifen ist mit der Knorpelscheidewand der Nase zu vergleichen und ein Theil des Schnauzenknorpels, aus welchem sich durch Verknöcherung der Rinde die vorderen Schnauzenknochen entwickeln, nämlich : os nasale, vomer, os ethmoideum, 08 intermaxillare. Der mittlere Knorpelstreifen, der die ossa ethmoidea mit einander verbindet, bildet auch den inneren Theil des Loches zum Durchtritt der Riechnerven und zugleich zur Aufnahme der hier befindlichen An- Отв FAMILIE DER MORMYREN. 29 schwellung der Riechnerven, denn der Knochen zeigt kein vollständiges Loch dazu, son- dern bloss einen nach innen gelegenen Knochenausschnitt. Bei Mormyrus hat dieser Knochen eine längliche Form. Sein unterer horizontaler Theil ruht auf dem os sphenoideum basilare und tritt mit dem oberen seitlichen Theile unter Bildung einer nach aussen befindlichen scharfen Kante zusammen. Er hat vorn einen nie- drigeren, kleineren, hinten einen höheren, breiteren, in eine Spitze auslaufenden Fortsatz; zwischen beiden befindet sich ein halbmondförmiger. Ausschnitt, der durch Bedecken mit dem os frontis und durch Anstossen an das os nasale zu einem grossen Loche wird, durch welches der Riechnerv nach vorn durchgeht. Bei Mormyrops ist dieser Knochen dünn, schuppenförmig und hat eine untere Kante, in welcher zwei Flügelchen (das untere und das obere seitliche) zusammentreffen. Letzte- res hat einen hinteren, an das os sphenoorbitale stossenden und einen vorderen, an den vo- mer stossenden Fortsatz; zwischen beiden befindet sich ein halbmondförmiger Ausschnitt. Bei stärkeren Thieren sieht man horizontal nach aussen von dem seitlichen oberen Stück noch einen mittleren Fortsatz abgehen. Bei Phagrus ist es ein plumpes längliches Knöchelchen, das vorn dicker, hinten dünner ist und zwischen diesen beiden Theilen eine Vertiefung hat. Bei Petrocephalus ist es ein unregelmässiges Knöchelchen, das fast perpendiculär zwischen dem Nasenbeine und dem os sphenoorbitale steht. Sein oberes Ende ist breiter, das untere schmäler. Es ist schalig, schuppenförmig und hat einen Hohlraum im Innern, der durch die vordere und die hintere Wand, die zur Seite in einer Kante zusammen- treffen, begrenzt wird. Die essa parietalia (Tab. I, Fig. I, IV, УП, 15) sind zwei in der Mittellinie mit ihren inneren Rändern zusammenstossende Knochen, welche oben convex, unten concav, vorn und hinten schmäler, in der Mitte am breitesten sind. Von aussen sind sie nur zum Theil sichtbar, da ihr vorderer Theil von dem darüber sich legenden hinteren Theile des Stirnbeins, mit Ausnahme der äussersten Ecke, die sich über das Stirnbein schiebt, be- deckt wird. Der hintere Theil der Scheitelbeine legt sich über den vorderen Theil des Zwischenscheitelbeins und des os occip. lat. Zur Seite aber wird der Knochen wieder zum Theil von der squama oss. temp. gedeckt. So kommt es, dass man ohne den Schädel aus- einanderzunehmen, glauben kann, der Knochen sei klein, wie es Valenciennes') ge- schah. Fischer?) ist im Irrthum, wenn er glaubt, das os parietale, das er übrigens os interparietale nennt, decke mit seinem vorderen Rande das os frontale, da gerade das Um- sekehrte der Fall ist. Stannius?) spricht von einem vor dem Vorderrande der здиата occipitalis, zwischen ihm und den ossa frontalia liegenden, beträchtlichen, unpaaren, in der Mitte durch eine schwache Leiste ausgezeichneten os interparietale der Mormyren. Nach der Beschreibung ist es kein anderer Knochen, als der von Erdl, Valenciennes und mir 1) L. c., p. 233. | 3) Zootomie. Zweite Auflage. Berlin 1854. Erstes Ней, 2) L. c., p. 16. | S. 64, Anmerk. 17. 30 | Dr. Г. MARCUSEN, os parietale genannte. Stannius begeht aber den Irrthum, die zwei in der Mittellinie aneinanderstossenden Knochen für einen unpaaren zu halten. Was Fischer os parietale nennt, ist mir unverständlich. Der Zeichnung nach ist es der von ihm unter dem Namen os mastoideum beschriebene Knochen, den ich mit Agassiz squama temporalis genannt habe; denn ausser letzterem finde ich keinen anderen Knochen, der vom Gehördeckelchen bedeckt würde. Oder sollte Fischer das Gehördeckelchen für das os parietale angesehen haben? Dagegen spricht aber, was er а. а. О. р. 25 sagt: «von diesem Gehördeckel werden der grösste Theil des os pariet. und kleinere Theile des 08 interpariet. und os occip. ext. bedeckt, Knochen, welche zur Begrenzung der äusseren Gehöröffnung beitragen». Es bleibt also nichts Anderes anzunehmen übrig, als dass Fi- scher einen Knochen beschrieben hat, der gar nicht existirt. Der hinterste Theil der ossa parietalia ist etwas nach hinten unter einem stumpfen Win- kel abfallend und zeigt in der Mitte einen durch Zusammenstossen beider Knochen gebil- deten Stachel, welcher eine Fortsetzung desjenigen des os occip. sup. ist. Hinten ist dieser Stachel etwas höher und fällt nach vorn ab. Zur Seite zeigt sich, da wo das os parietale eine winklige Biegung hat, eine von der mittleren crista aus nach hinten, zur Seite und nach aus- sen gehende crista, welche sich in diejenige des os occip. ext. fortsetzt. So entsteht jederseits von der mittleren crista ein dreieckiger Raum, welcher zum Ansatz des Seitenmuskels dient. Das os frontale (Tab. I, Fig. I—X, 1), Stirnbein, ist ein langer, vorn schmaler, hinten breiter, aussen convexer, innen concaver Knochen, welcher in der Mittellinie mit dem der anderen Seite zusammenstösst. Bei Mormyrops ist dieser Knochen vorn am kür- zesten und am schmalsten, hinten aber verhältnissmässig am breitesten unter allen Mor- myren. Sein hinterer äusserer Theil wird von dem vorderen Theile der oberen Partie der squama oss. temp. überdeckt; sein hinterer innerer Theil bedeckt aber den vorderen Theil der ossa parietalia. Sein äusserer Rand liegt auf den kleinen Keilbeinflügeln, aber so, dass seine seitlichen Flügel noch darüber hervorragen. Es besitzt nämlich das Stirn- bein beim Übergange des vorderen Drittheils in das mittlere einen nach aussen abgehen- den flügelförmigen Vorsprung, processus supraorbitalis, welcher an seiner Oberfläche rin- nenförmig ausgehöhlt ist. Diese Rinne geht unmittelbar in die vor ihm befindliche Rinne der von Cuvier «Nasenbeine» benannten Hautknochen über. Da wo beide Stirnbeine in der Mittellinie aneinanderstossen, bilden sie zusammen eine niedrige Leiste, welche bei den verschiedenen Gattungen mehr oder weniger hoch ist. Sie ist eine Fortsetzung der in der Mittellinie des Schädels vom os interparietale und den ossa parietalia gebilde- ten. Am stärksten zeigt sich diese Leiste bei Petrocephalus, wo sie ununterbrochen fortläuft, am schwächsten bei Mormyrus; bei Mormyrops ist sie etwas stärker als bei Mormyrus, namentlich im vordersten Theile der Stirnbeine, denn die in der Mittellinie der Schä- deloberfläche befindliche Leiste hört bei Mormyrus und Mormyrops gleich vor dem Zu- sammenstossen der ossa parietalia mit den ossa frontalia auf und tritt nur wieder am vor- dersten Theile der letzteren auf. Auf der Oberfläche des Knochens, hinter der Stelle, an Die FAMILIE DER MORMYREN. 31 welcher die Seitenflügelchen abgehen, befindet sich ein Loch, das bei Mormyrus und Pha- grus klein, bei Mormyrops grösser, bei Petrocephalus sehr gross ist. Bei letzterem sieht man auch, etwas vor dem Loch, eine quer über den Knochen laufende Knochenbrücke. Bei Mormyrops findet sich auch eine solche, nur ist sie etwas kleiner. Vorn sind die Stirnbeine folgendermassen mit dem Nasenbeine verbunden. Die Spitze jedes Stirnbeins biegt sich, indem sie zugleich breiter blattartig wird, nach aussen und stellt sich perpendiculär. Dadurch bilden beide Knochen zusammen eine dreieckige Lücke, in welche die hintere Spitze des Nasenbeins sich hineinlegt. @s nasale Geoffroy, Spix, Agassiz etc. (Erdl') nennt diesen Theil «Nasentheil des Stirnbeins»; Heusinger?) eben so bei Morm. cyprinoides, 4. h. Petr. Bane) — 0$ eth- moideum Cuv. (Tab. I, Fig. I—X, 4). Es ist der unmittelbar vor dem Stirnbeine in der Mittellinie des Schädels liegende unpaare Knochen. Er besteht aus einem mittleren langen. verhältnissmässig schmalen, bei den verschiedenen Mormyren verschieden (von hinten nach vorn oder von oben nach unten) verlaufenden Theile, zwei mehr oder weniger lan- gen und breiten Seitenflügeln (Erdl°) möchte in den Flügeln Andeutungen von Thränenbei- nen sehen), auf welchen die Hautknochen liegen, welche von Cuvier Nasenbeine genannt wurden, einem hinteren Ende, welches mit den Stirnbeinen vereinigt ist, und einem vor- deren Ende, welches etwas breiter wird und einen Einschnitt in der Mitte zeigt. An den letzteren Theil setzt sich der Zwischenkiefer. Ausserdem hat er eine untere, in der Mitte gelegene Leiste, an welche sich der vomer ansetzt. Bei Mormyrus oxyrhynchus, longipinnis etc. ist er gerade gestreckt, nach vorn verlau- fend; bald biegt er sich nach vorn und unten, wird am vordersten Ende breiter und endigt mit zwei Tuberkeln, welche zwischen sich einen Einschnitt haben. Die seitlichen, am hin- tersten Ende liegenden Flügel sind schmal und kurz; ein keilförmiger Stachel an seinem hinteren Ende dringt in eine ihm entsprechende Vertiefung am vorderen Ende des Keil- beins und bewirkt so ihre Verbindung. Bei Mormyrops ist er vorn etwas nach unten gebogen, kurz; der Mittelkörper ist hinten am breitesten; in der Mitte zeigen sich ein paar im Verhältniss zu denen des Morm. oxyrhynchus etc. breitere Seitenflügel; darauf wird er schmäler, endigt aber im ganzen vorderen Drittheil breiter. Bei Phagrus ist er verhältnissmässig kurz; sein hinterer schmaler Mittelkörper geht, allmählich breiter werdend, nach vorn und endigt da mit zwei Tuberkeln, zwischen welchen ein Einschnitt liegt. Die Seitenflügel befinden sich am hintersten Theile; letzterer setzt sich nach hinten in einen Knorpelstreifen fort, welcher mit dem die beiden ossa sphe- noorbitalia verbindenden zusammenhängt. у Bei Petrocephalus bildet dieser Knochen mit den Stirnbeinen einen rechten Winkel. Oben (der hintere Theil bei den anderen Gattungen) ist der Knochen von vorn nach hin- 1) Г. с. p.217. 2) L.c. 3)L.c.,p. 215. 32 Dr. J. MARCUSEN, ten am breitesten und besitzt zwei nach oben fast senkrecht aufsteigende flügelförmige Fortsätze (Tab. I, Fig. VII, IX**), welche in die nach oben gerichteten vorderen Fort- sätze der Stirnbeine eingreifen und zwischen sich eine Vertiefung lassen; solchergestalt liegen die vorderen Fortsätze der Nasenbeine nach aussen. Heusinger') hält die oben befindlichen, senkrecht aufsteigenden Flügelfortsätze, welche zwischen sich eine Vertiefung zeigen, für ein besonderes Organ, welches napfför- mig und am Rande gezähnelt ist und welches er bei keinem anderen Fisch gesehen hat. Es ist seiner Ansicht nach ein Saugnapf, und erinnert ihn derselbe an die freilich anders gebildete Saugplatte von Echeneis. Der vomer (Tab. I, Fig. I—X, 5)?) ist ein einfach vorhandener”), am unteren Theile des vordersten Endes der Schädelbasis (Keilbein) sitzender Knochen, an den das Gaumen- bein sich anlegt. Seine obere Seitenfläche articulirt durch ein paar Zapfen mit dem ihm gegenüberliegenden seitlichen Theile des os nasale. Bei Mormyrus bildet er einen dreieckigen Knochen, dessen Spitze nach vorn ge- richtet ist. Nach hinten geht er in zwei breitere Flügel aus einander, welche zwischen sich einen vertieften Raum lassen, der vorn spitz und hinten breiter ist. ‚In diesen hinein legt sich das vordere abgerundete Endstück der Basis des Schädels, jedoch so, dass die mitt- lere Kante der letzteren zwischen ihnen hervorragt. Der vordere Fortsatz des Gaumen- beins setzt sich an die untere Fläche des vomer, indem er so lang ist, dass er bis zum vordersten Ende des vomer reicht. Bei Mormyrops bildet er eine verhältnissmässig breitere gedrungenere Platte, de- ren Seitenflügel schräg nach aussen und unten herabsteigen und dadurch eine Rinne zwi- schen sich lassen. Bei Phagrus bildet er eine kleine hufeisenförmige Platte mit den verhältnissmässig kürzesten, sehr kleinen hinteren Flügeln.. Er hängt hier innig zusammen mit dem bei dieser Art am stärksten übrigbleibenden Knorpelrest des Fötalschädels. Bei Petrocephalus ist er breit, schwammig; die Flügel steigen senkrecht herab und zur Seite; die zwischengelassene Vertiefung ist tiefer und breiter. An den hinteren Rand des Flügels setzt sich das vordere Ende des Gaumenbeins. Letzteres findet auch bei Phagrus und Mormyrops statt. Der Zwischenkiefer (Tab. I, Fig. I—X, 7) ist bei den Mormyren einfach vor- handen, was schon Joh. Müller bemerkt und für diese Familie als charakteristisch ange- sehen hat. Auch Erdl beschreibt ihn so. Nur Valenciennes (p. 234) spricht von «inter- maæillaires» bei seinem Morm. Caschive und ebenso auch bei M. cyprinoides (р. 267); 1) Г. с. 3) Fischer spricht а.а.0. von einem doppelten vomer ; 2) Erdl, p. 216, beschreibt diesen Knochen garnicht; | ein paar Zeilen weiter giebt er aber an, dass der vo- Valenciennes auch nicht. Letzterer begeht den Irr- | mer ein spitzes Knochenstückchen sei mit zwei hinteren thum, die Zahnplatte auf dem Keilbeinkörper für den | Ausläufern. vomer anzusehen. { Dre FAMILIE DER MORMYREN. 99 nur von M. Bane (p. 279) giebt er an: «l’ethmoide vient recevoir dans son &chancrure les branches de l’intermaxillaire». Aber auch diese letztere Angabe ist nur zum Theil wahr, denn, wie wir sehen werden, hat das intermaxillare zwei Gelenkflächen, welche die tubercula des nasale (Valenciennes’s os ethmoide) aufnehmen. Dieser Knochen ist bei Mormyrus (Tab. I, Fig. [— ПТ, 7) viereckig, vorn schmäler, convex, hinten breiter, concav. Nach hinten hat er zwei kleine dreieckige Fortsätze, an welche sich die äusseren Flächen der Gelenkfortsätze des Oberkiefers anlegen (der oberste ganz, der untere mit seinem vorderen Ende). Die obere Fläche ist convex und hat in ihrer vorderen Partie eine kleine erhabene Mittelleiste, zu deren beiden Seiten flach ver- tiefte Flächen sich befinden. Die untere Fläche ist concav und erstreckt sich nicht so weit nach vorn als die obere. Der Raum zwischen den beiden Knochenplatten, welche nach hinten zu einem derben Knochen verschmelzen und nur nach vorn auseinandertreten, ist der Alveolarraum zur Aufnahme der Zähne. Hier findet man 10 Zähne und hinter die- sen 2 Ersatzzähne, von denen bloss der oberste Theil ausgebildet ist. Letztere ragen vorn wenig hervor, weil dort die vordere Platte dieselben fast ihrer ganzen Länge nach be- deckt. Die Mittelpartie der Oberfläche mit ihrer Leiste liegt in der Concavität des vor- deren Endes des os nasale und hat zu beiden Seiten die Seitenhöcker desselben Knochens. Es kann sich hin und her, von vorn nach hinten und umgekehrt, an dieser Gelenkfläche des os nasale schieben. Bei Mormyrops (Tab. I, Fig. IV— VI, 7) fehlen die hinteren Fortsätze und ist der ganze Knochen zusammengedrückt. Er enthält 4 Zähne in der Mitte, 2 an der Seite und 2 ganz kurze nachwachsende Zähne. Bei Phagrus (Tab. I, Fig. X, 7) ist er ähnlich dem vorigen, nur hat er zwei Gelenk- vertiefungen am vorderen Rande zur Aufnahme der Nasaltuberkeln. Bei Petrocephalus (Tab. I, Fig. УП —Х, 7) hat er eine Hufeisenform, ist vorn convex, hinten concav, unten viel breiter als oben und trägt die Gelenkvertiefungen am obersten Theile an der Spitze. Die untere Fläche ist viel breiter und enthält die obere Reihe der Zähne (17), hinter welchen in einer Furche die kleinen Ersatzzähne (bloss Kro- nen sind vorhanden) enthalten sind. Das os pterygeideum (Tab. I, Fig. I, IV, 24) ist ein eckiger Knochen, wel- cher zwischen dem horizontalen und perpendiculären Theile des Quadratbeines liegt und den durch die letzteren gebildeten Winkel ausfüllt. Sein breitester Rand ist der obere, welcher nach vorn die Fortsetzung des oberen Randes des os temporale bildet und die Verbindung mit dem Schädel fortsetzt, indem er sich an den Rand desjenigen Theiles des Keilbeinkörpers anlegt, unter dem die Zahnplatte sich befindet. Der hintere Rand hat mehrere Zacken, welche in die des vorderen Randes des os temporale eingreifen. Der vor- dere Rand legt sich an den oberen des os jugale. An den obersten Theil des vorderen Randes setzt sich das Gaumenbein; die nach unten gerichtete Spitze liegt im Winkel zwi- schen den beiden Theilen des Quadratbeines und berührt die mit Knorpel erfüllte Lücke. Mémoires de l’Acad. Пир. des Sciences, УПше Série. о 34 Dr. J. MARCUSEN, Das Gaumenbein, os palatinum (Tab. I, Fig. III, VI, IX, X, 9) ist bei den verschiedenen Mormyren verschieden gestaltet, so wie auch seine Anheftung eine verschie- dene ist. Im Allgemeinen kann man sagen, dass sein hinterer Theil an das os pterygoideum und os jugale, sein vorderer Theil an den vomer stösst und diesen letzteren entweder bedeckt oder freilässt. Bei Morm. oxyrhynchus und longipinnis ist es ein langer, vorn schmaler, zugespitzter, hinten breiterer Knochen, welcher folgende Fortsätze hat: 1) einen vorderen spitzen Fort- satz; 2) einen hinteren, auch spitz zulaufenden, oben weniger langen Fortsatz; 3) einen oberen kurzen und 4) einen unteren breiteren, etwas nach hinten abgehenden. Mit dem letzteren legt sich das Gaumenbein an das os jugale und zwar an den vorderen unteren Winkel so, dass das hintere Ende des Gaumenbeinfortsatzes vom os jugale bedeckt wird; der hintere Fortsatz legt sich hinter den vorderen Rand des os pterygoideum; der Winkel, der vom unteren und hinteren Fortsatz gebildet wird, bildet mit dem durch den vorderen Rand des os pterygoideum und os jugale gebildeten Winkel ein lang ausgezogenes Viereck, welches nur mit Knorpel gefüllt ist. Mit dem oberen Fortsatz legt sich das Gaumenbein an die äussere Fläche des kleinen Flügelfortsatzes des Keilbeinkörpers, welcher nach in- nen das vordere Ende des kleinen Flügels begrenzt; der vor ihm liegende Theil legt sich an den vorderen Theil des Keilbeinkörpers, und der vordere, spitz ausgezogene Fortsatz legt sich, indem er mit demjenigen der vorderen Seite vorn zusammenstösst, unter den vo- mer und zu beiden Seiten desselben; beide Knochen zusammen verdecken auf diese Weise den vomer vollständig. Bei Mormyrops ist das Gaumenbein verhältnissmässig breiter; der vordere Fortsatz ist breit, endigt zackig und legt sich an den hinteren Rand des vomer; der untere und hintere Fortsatz sind bloss angedeutet, breit und befestigen sich, wie bei Morm. oxyrhyn- chus etc., an den vorderen Theil des Quadratbeins und das os pterygoideum. Der obere Fortsatz ist ganz verkümmert, so dass nur eine Spur von ihm sichtbar ist; der vomer wird hier nicht vom Gaumenbeine bedeckt, sondern liegt frei unter der vorderen Spitze des Keilbeinkörpers. Bei Phagrus ist dieser Knochen ähnlich demjenigen des Mormyrops. Bei Petrocephalus ist er breit, dünn, viereckig, vorn am breitesten und setzt sich mit seinem vorderen Ende an das hintere des vomer an; nach hinten wird er etwas schmäler und hat einen kurzen hinteren Fortsatz und einen unteren; der obere fehlt ganz. Natür- lich ist der vomer hier auch nicht vom Gaumenbeine bedeckt. Das Kiefersuspensorium (Tab. I, Fig. I, IV, 21, 22, 23) besteht aus drei Stücken: aus dem praeoperculum, dem oberen hinteren (os temporale Cuv.) und dem vor- deren unteren Theile (os jugale, quadrato-jugale) des os quadratum. Schon Müller’) gab an, dass bei den Mormyren das Kiefersuspensorium aus weniger Knochen bestehe als sonst bei den Knorpelfischen (ähnlich wie bei den Siluren). Stannius?) will aber neuer- Е 1) Wiegmann’s Archiv 1848. | 2) Handbuch der Zootomie, 2te Auflage. Bd. II, р. 70. ‘ Dre FAMILIE DER MORMYREN. 35 dings bei Mormyrus sämmtliche sechs Knochen gefunden haben, welche gewöhnlich das Kiefersuspensorium bilden, nämlich: 1) das os temporale Cuv.; 2) das os symplecticum Cuv., еше stabförmige, meistens einwärts gebogene. Verlängerung des ersteren; 3) das os jugale Cuv.; 4) das praeoperculum; 5) das os tympanicum, welches eine Verbindung zwischen dem os temporale, os quadrato-jugale und os pterygoideum bewirkt; 6) einen Randknochen des os pterygoideum — das os transversum Cuv. Ich muss ihm hierin widersprechen. Ausser den drei oben angeführten kommen keine anderen vor. Da wo ein 08 fympanicum sein könnte, ist immer eine mit Knorpel ausgefüllte Lücke, die ich nie verknöchert sah, und ein os symplecticum, das auch Fischer') beschreibt, kann ich beim besten Willen nicht finden, sondern sehe diesen vermeintlich besonderen Knochen bloss für einen flügelför- migen Fortsatz des praeoperculum an. Ein os transversum kann ich eben so wenig finden wie Fischer. Das praeoperculum ist ein schmaler, aus zwei unter stumpfem Winkel gebogenen Thei- len gebildeter Knochen, dessen hinterer perpendiculärer Theil etwas vor dem Gelenk- höcker für das operculum (im os temporale) und oberhalb desselben sich befindet und oben mit einer schmalen Spitze endigt, die nicht bis zum Schädel hinaufreicht. In der Mitte wird dieser Theil etwas breiter durch schmale flügelartige Ausbreitungen nach beiden Sei- ten. An dem Winkel zwischen dem perpendiculären und dem horizontalen Theile befindet sich ein nach innen sitzender flügelartiger Vorsprung, welcher den unteren Theil des os temporale in einer hinter ihm nach innen befindlichen Vertiefung aufnimmt. Sollte Fischer diesen Knochenflügel an der Innenseite für ein os symplecticum angesehen haben? Es scheint nicht, da er a. a. О. pag. 20 seiner erwähnt; aber dann wüsste ich nicht, wo ich sein os symplecticum finden könnte. Der horizontale Theil ist kürzer als der perpendicu- läre, ebenfalls schmal und hat von seinem hintersten Theile an eine nach vorn verlaufende Vertiefung, in welche sich der hintere Theil des os jugale hineinlegt. Der horizontale Theil geht aber nicht so weit nach vorn, um den Gelenkhöcker für den Unterkiefer im os jugale zu erreichen, sondern endigt, schmäler werdend, etwas vor demselben. Bei Mormyrus ist der Winkel, den beide Schenkel mit einander bilden, ein stumpfer (gegen 130°). Bei Mormyrops ist dieser Winkel fast ein rechter, aber der horizontale und der per- pendiculäre Schenkel sind fast von gleicher Länge. Bei Phagrus ist das Verhältniss ähnlich. Bei Petrocephalus ist der perpendiculäre Theil länger, der horizontale aber im höch- sten Grade kurz. Der Winkel, den beide mit einander bilden, nähert sich einem rechten. Im vorderen Rande des perpendiculären Theiles sieht man sehr deutlich einen Kanal, wel- cher sich äusserlich durch die hier befindliche Rundung markirt. Dieser Kanal befindet sich auch bei den anderen Gattungen, ist aber verhältnissmässig sehr fein und daher wenig bemerklich. | 1) Г. с., р. 19. 36 Dr. J. MARCUSEN, Der obere perpendiculäre Theil des Quadratbeins (os temporale Cu v.) liegt vor dem perpendiculären Theile des pracoperculum, parallel mit demselben. Er ist unregelmässig, länglich, breiter als das pracoperculum, nach aussen gewölbt, aufgetrieben und sein hin- terster Rand vom praeoperculum bedeckt, mit Ausnahme des obersten Theiles, welcher nach hinten und oben vorragt. Sein oberer Theil ist breiter als der untere und der hintere Theil des oberen Randes, der überknorpelt ist und eine schmale lange gerade Fläche bildet, und legt sich an die Gelenkvertiefung des Schädels für das Kiefersuspen- sorium, welche durch das Zusammenstossen folgender Knochen gebildet wird: des 0$ oc- cip. lat. nach hinten und unten, des grossen Keilbeinflügels, welcher mit seinem äusseren Rande diese Vertiefung fortsetzt, der squama oss. temporis nach aussen und des Raumes zwischen dem grossen Keilbeinflügel und dem zwischengeschobenen Knochen, welchen Fi- scher für einen Theil der ala temporalıs hält. Nach hinten, etwas unterhalb der oberen hinteren Ecke, befindet sich an demselben, wie gewöhnlich, der überknorpelte Gelenkhöcker für die Verbindung mit dem operculum. Unmittelbar vor der beschriebenen breiteren Gelenkfläche geht der obere Rand nach vorn in einen dünneren Theil über (wie überhaupt der vordere Theil des Knochens dün- ner ist), welcher brückenartig ein grösseres Loch im Knochen (wo der n. facialis und der ramus maxillaris trigemini durchtreten) deckt. Diese Brücke legt sich auch an den Schädel. Der vordere Rand des Knochens ist dünn und hat mehrere schuppenförmige Fortsätze, welche in die ähnlichen des neben ihm nach vorn liegenden os pterygoideum eingreifen. Der unterste Theil liegt hinten an das pracoperculum grenzend, vorn und unten an den Knorpel, welcher die Lücke zwischen ihm, dem os pterygotdeum und dem os jugale füllt. Der vordere horizontale Theil des Quadratbeins, os jugale Cuv., ein unregelmässiger länglicher Knochen, liegt unter rechtem Winkel mit dem os temporale, parallel mit dem horizontalen Theile des praeoperculum, in dessen Vertiefung er mit dem hinteren Theile seines unteren Randes liegt, während der vorderste frei ist und an seinem Ende ein quer gestellter Gelenkkopf vorhanden ist, durch welchen die Articulation mit dem Unterkiefer zu Stande kommt. Genau genommen ist dieser Gelenkfortsatz eine unter rechtem Winkel von der inneren Wand abgehende Leiste. Er grenzt nach oben an das os pterygoideum, nach vorn an das 05 palatinum und den Unterkiefer, nach unten an den horizontalen Theil des praeoperculum und nach hinten an den Knorpel, welcher zwischen ihm, dem os ptery- goideum und dem os temporale liegt. Die eben im Allgemeinen angegebenen Verhältnisse sind die bei Mormyrus vorhandenen. Bei Mormyrops sind die Theile zusammengeschobener; der perpendiculäre Theil (os temporale) nach unten mehr von dem im Winkel des praeoperculum befindlichen Flügel ver- steckt; statt der Vertiefung an der Innenwand desselben ist hier bloss ein kleiner Eindruck im praeoperculum zur Aufnahme des os temporale vorhanden. Bei Phagrus sind die Theile ähnlich, nur sind die Knochen dünner, schaliger. Bei Petrocephalus sind die Theile noch mehr zusammengeschoben als bei Mormyrops, Отв FAMILIE DER MORMYREN. 37 der ganze Apparat daher kürzer, besonders der vordere Gelenktheil, der weit mehr nach vorn über den hier so sehr kurzen horizontalen Theil des praeoperculum vorragt. Das Loch für den n. facialis im perpendiculären Theile fehlt; es befindet sich statt dessen bloss ein Ausschnitt des oberen Randes. Die mit Knorpel gefüllte Lücke zwischen dem os ptery- goideum, dem os jugale und dem os temporale ist grösser und von oben nach unten länglicher. Der ®berkiefer (Tab. I, Fig. III, VI, IX, X, 8) ist ein paariger Knochen, im Ganzen von halbmondförmiger Gestalt mit der Convexität nach vorn; nach hinten ist er concav und hat mehrere Fortsätze. Bei Mormyrus hat er einen oberen, kürzesten, schmalen, einen mittleren, längeren und etwas breiteren und einen unteren, breitesten und längsten Fortsatz. Der obere Fort- satz legt sich ganz an den Zwischenkiefer, der mittlere nur mit seinem vorderen Theile. Bei Mormyrops ist der Knochen auch halbmondförmig, mit der Convexität nach vorn gerichtet. Oben hat er einen rundlichen Gelenkfortsatz und einen anderen mehr dreieckigen. Bei Phagrus sind die zwei oberen Fortsätze klein, der vordere, mehr vertikal ge- stellte Gelenkfortsatz spitz, der hintere obere breiter und rund, der untere am breitesten und in sehr stumpfem Winkel abgehend. Bei Petrocephalus sind auch zwei obere Fortsätze vorhanden, der innere Gelenkfort- satz aber ist durch eine tiefe Rinne in zwei Theile getheilt, von denen der äussere kürzer erscheint; der untere Fortsatz ist verhältnissmässig kurz. Der Unterkiefer (Tab. I, Fig. I—X, 25) besteht aus zwei Seitenhälften, deren jede aus drei mit einander zusammenhängenden Stücken zusammengesetzt ist: 1) dem Ge- lenkstücke (Tab. I, Fig. I—X, 25 a), welches mit dem vordersten Stücke des os quadratum articulirt; 2) dem Alveolartheile, Körper (Tab. I, Fig. I—X, 25 b), und 3) dem zwischen die- sen beiden befindlichen Winkelstücke (Tab. I, Fig. I—X, 25 c). Letzteres ist mit dem er- steren fest verwachsen. Beide Unterkieferhälften sind in der Mitte durch eine feste Nath mit einander verbunden. Bei Mormyrus bildet jede Hälfte einen kleinen Halbbogen, dessen vorderer und hin- terer Theil am tiefsten liegen und dessen Convexität nach oben sieht. Das Gelenkstück hat an seinem hintersten Ende die Gelenkfläche, welche eine halbkugelförmige Vertiefung bildet, deren breitester Durchmesser quer zur Axe des Knochens liegt und die nach hin- ten von einem stachelförmigen, nach vorn von einem breiteren Knochenvorsprunge be- grenzt wird. Vor dem letzteren befindet sich ein längliches Loch, welches in einen canalis maæillaris internus führt, der eine Rinne an der vorderen Innenfläche des Gelenkstückes bildet. Nach vorn hat das Gelenkstück zwei Fortsätze, einen oberen und einen unteren, welche nach vorn gehen und zwischen sich das Winkelstück des Unterkiefers aufnehmen. Das Winkelstück ist ein dünner, länglicher, etwas bogenförmiger Knochen, der hinten mit dem Gelenkstücke (hier befindet sich ein nach oben, hinten und innen gerichteter kleiner Fortsatz) fest verwachsen ist und dessen vordere freie Spitze von einer Rinne aufgenom- men wird, welche sich am hinteren Ende des Alveolartheils zwischen ihren zwei hinteren 38 Dr. J. MARCUSEN, Fortsätzen befindet. An der Innenseite des Winkelstückes setzt sich die an der Innenseite des Gelenkstückes beginnende Rinne fort, welche mit einer zusammenhängenden Knor- pelmasse ausgefüllt ist (Merkel’scher Knorpel). Der Körper (Alveolartheil) des Unterkie- fers besteht aus dem in der Mitte mit dem der andern Seite verwachsenen Alveolartheile und den nach hinten gerichteten Fortsätzen. Ersterer hat einen vorderen Theil, welcher schmal ist und die Alveolarrinne in sich schliesst, und einen hinteren Theil, welcher in der Mittellinie nach hinten einen kleinen Fortsatz zeigt. Dieser ist mit demjenigen der an- deren Seite innig verschmolzen zu einem dreieckigen Fortsatze (man sieht indess sehr gut die Verbindungsstelle). Die obere Fläche ist concav, die untere convex. Die untere Fläche des Mittelstückes ist länger als die obere und in Folge dessen der dazwischen be- findliche Alveolarraum vorn höher vom Knochen begrenzt, weshalb man hier nur die Krone und einen sehr kleinen Theil der Zähne sieht; der übrige Theil und die Ersatzzähne lie- gen nach hinten. Die Fortsätze des Mittelstückes gehen nach hinten von den Seiten des Körpertheils aus; ein oberer längerer, mit breiter Basis beginnend, geht unter einem klei- nen Bogen nach oben und hinten und endigt ganz spitz fast am vorderen Theile des Gelenkstückes. Er hat eine Rinne an seiner inneren Seite. Der untere Fortsatz geht gerade nach hinten und endigt fast am unteren vorderen Theile des Gelenkstückes; er bildet eine Rinne, welche auf seiner äusseren Seite befindlich ist. Bei Mormyrops ist der Unterkiefer viel kürzer, die beiden Hälften aber mehr ausein- andergerückt; das Mittelstück ist breiter; die mittlere hintere dreieckige Spitze ist hier ein unten liegendes Höckerchen geworden; das Winkelstück ist kürzer; das Gelenkstück besitzt hier ausser der Gelenkfläche hinten noch ein kleines, nach innen gerichtetes Tuberculum. Bei Phagrus ist dieser Theil ähnlich dem vorhergehenden. Bei Petrocephalus ist das zahntragende Mittelstück sehr breit, halbmondförmig, vorn convex, hinten concav, die Fortsätze von oben nach unten gehend, der untere länger, Winkelstück und Gelenkstück sind auch breiter und massiger. In der Mittellinie, wo beide Körperhälften zusammenstossen, findet sich hier kein Höcker. Zungen- und Schlundknochen, knöcherner Kiemenapparat (Tab. I, Fig. XI— XVI, 28—35). Das Zungenbein (Tab. I, Fig. XI, XII, XII, 28) be- steht aus dem mittleren Theile und den zwei Hörnern. Der erstere ist zusammengesetzt aus vier übereinanderliegenden Stücken, einem oberen Zungenstützfortsatze, einer dar- über liegenden Zähne tragenden Platte, einem mittleren — der carina — und einem unteren Basalstücke. Das Horn lenkt jederseits in eine Vertiefung ein, welche zum Theil im Basalstücke, zum Theil in der carina liegt. Jedes Horn besteht aus zwei Stücken, aus dem inneren Gelenkstücke und dem mit demselben durch feste Nath verbundenen äusseren Stücke. Der hintere Rand trägt die Kiemenhautstrahlen, und zwar sitzen am inneren 2, am äusseren 4 Kiemenhautstrahlen. Die vier ersten sind schmal, die zwei letzten breiter, plattenartig und ziemlich lang. Schon Heusinger (l. с.) gab von Mor- myrus cyprinoides (Bane) an, dass bei ihm 6 Kiemenhautstrahlen gefunden werden, Dre FAMILIE DER MORMYREN. 39 und zeichnete dieselben; zugleich bemerkte er, dass man sonst diesem Fische deren viel weniger gebe. Dass Linné in der X. Ausgabe seiner System. Nat. nur einen Kie- menhautstrahl annahm, habe ich schon in der Einleitung angeführt. Diese Angabe hatte er übrigens von Hasselquist, der ausdrücklich sagt: «radium branchiostegum unum, osseum, rectum, apice extra membranam extensum in medio habens»'). Spä- ter nahm er ihnen denselben, in dem Prodromus zum II. Bande des Mus. Adolph. Fried., aber in der XII. Ausgabe des Syst. bekamen sie wieder einen Kiemenhautstrahl. Geoffroy St. Hilaire”) sagt aber schon: «on voit plus d’un rayon à la membrane bran- chiale». Heusinger?) gab zuerst die richtige Zahl von 6 an. Rüppell‘) irrte, indem er nur 5 angab und davor warnte, den Subopereularknochen, der sehr ähnlich sei und ne- benbei liege, mitzuzählen. Das war aber falsch, indem ausser dem Subopercularknochen 6 Kiemenhautstrahlen sich vorfinden. Van der Hoeven’) sagt: «radiis paucis (5 — 6)». In neuester Zeit finden wir noch bei Peters die Angabe von: 8 Kiemenhautstrahlen bei M. macrolepidotus und » М. discorhynchus, 7 Kiemenhautstrahlen bei M. longirostris und » М. Zambonenje°), Fischer’) giebt 5 Kiemenhautstrahlen bei M. oryrhynchus an. Zur Seite der carina, mehr nach hinten, sitzt jederseits die erste copula, welche grös- ser als die folgende ist. Vor ihr befindet sich jederseits ein kleineres Flügelchen. Hinter dem ganzen Zungenbeine befindet sich der Kiemenapparat, welcher aus den noch übrigen drei Paar copulae (Tab. I, Fig. XVI), den aus je zwei Theilen bestehenden Kiemenbögen (4 Paar) und den zwei einfachen ossa pharyngea inferiora besteht, und welcher ausserdem am vorderen Ende der unteren Hälfte des zweiten Kiemenbogens noch ein Paar eigenthümlich geformte, von oben nach unten herabsteigende Knochen (Tab. I, Fig. XIV, XV, 35) trägt. Letztere haben, da wo sie an das vordere Ende der unteren zweiten Kiemenbogenhälfte anstossen, ein Köpfchen, welches sich verschmälert, darauf wieder breiter wird und alsdann jederseits mit einem grossen Bogen nach aussen herabsteigt. So bilden beide zusammen eine x förmige Figur, deren obere Hälfte kleiner ist. Bei den verschiedenen Gattungen zeigen sich im Einzelnen folgende Verschiedenheiten: Bei Mormyrus hat das Mittelstück — der zähnetragende obere Theil — einen sehr langen Zungenstützfortsatz, eine schmale lange Zahnplatte, welche in einer Rinne sitzt, 1) Ich möchte fast glauben, dass er darunter die vom 3) Г. с. zweiten Kiemenbogen nach unten herabsteigenden, zu- 4) L. c. sammen ein X bildenden Knochen, die bisweilen fest 5) Handbuch der Zoologie, nach der zweiten holländi- mit einander verbunden sind und scheinbar einen einzi- | schen Ausgabe. Leipzig 1852—1856. 2. Bd., p. 118. gen bilden, meint. 6) L. с. 2) Lacepède, Hist. nat. d. poiss. vol. V, p. 622. |117) с; 40 Dr. J. MARCUSEN, und eine schmale untere Fläche, mit welcher sie auf einer Rinne der carina sitzt. Die carina ist mässig; ihr vorderes Ende liegt weiter zurück als das des Zungenstützfortsatzes. Sie zeigt auf der unteren Fläche eine netzförmige Verknöcherung und sitzt in einer Rinne des Basalstückes. Hinter ihr befindet sich, zwischen dem Basalstücke und dem obersten Stücke, eine Knorpelmasse, die bei älteren Individuen bisweilen in Form eines kleinen Phalangen- knöchelchens verknöchert. Das Basalstück hat einen vorderen Fortsatz, der etwas vor der carina vorsteht, aber noch bedeutend weiter nach hinten steht als das zahntragende Stück. Von dem vorderen Fortsatze geht das Basalstück nach hinten in einen breiteren, perpen- diculär gestellten Flügel über. Auf seinem vorderen länglichen Fortsatze befindet sich die Rinne zur Aufnahme der carina; auf dem Flügel zeigt sich am vorderen Rande eine mitt- lere Vertiefung, zu deren beiden Seiten Flügelchen in kleinen Vertiefungen befindlich sind. Bei Mormyrops ist Alles kleiner, der Zungenstützfortsatz länglich ausgezogen, die übrigen Theile ähnlich. Bei Phagrus sind diese Knochen, wie überhaupt alle Knochen, massiger; es fehlt hier der lange Zungenstützfortsatz; dafür ist vorn eine breitere, rundliche, convexe Vor- ragung zu diesem Zwecke vorhanden. Die Zahnplatte ist sehr breit (am breitesten von al- len Mormyren) und zeigt kugelförmige Zähne. Bei Petrocephalus fehlt auch der Zungenstützfortsatz; statt seiner ist vorn eine nur wenig hervorragende convexe Leiste vorhanden. Die Zahnplatte ist massiver, vorn und hinten breiter und läuft ganz hinten in einen länglichen Fortsatz aus, der bei den übrigen Mormyren fehlt; in ihrer Mitte ist sie an der unteren Fläche weniger hoch. Die carina ist klein und liegt zwischen dem oberen und dem Basalstücke, geht aber nicht weiter als bis zum Anfang des hinteren Endes der beiden letztgenannten Stücke. Diese letzteren, das Basalstück und das obere, stossen hinten auf einander, und so liegt die carina bloss vorn zwischen ihnen, hinten aber vor ihnen. Das Basalstück ist hinten höher als vorn und sein vorderstes Ende ‘springt nicht vor dem der carina und des obersten Stückes vor, sondern alle drei Stücke stehen mit ihren vorderen Rändern in fast gleicher perpendiculä- rer Linie. Der längliche vordere Fortsatz des Basalstückes fehlt, so dass die mittlere Vertiefung mit den zwei Seitenflügelchen bei Petrocephalus vorn sitzt, während sie bei Mormyrus sich erst am Anfange der Flügel, im hinteren Theile zeigt. Was die rinnenförmigen, aus zwei Theilen bestehenden knöchernen Kiemenbögen be- trifft, so zeigen sie sich bei den Mormyren folgendermassen : der erste zeigt nichts Beson- deres; beide Hälften stossen hinten zusammen und gehen nach vorn auseinander; ihre vorderen Enden sind verbreitert. Der zweite Bogen hat am vorderen Ende, sowohl oben als unten, ein verbreitertes Ende. An das vorderste Ende des unteren setzt sich der eigenthümliche, -förmig gekrümmte Knochen. Jeder dieser Knochen hat eine säbelförmig gekrümmte Form, und zwar liegen die beiden Enden, sowohl das obere wie das untere, nach aussen, die Convexität nach innen. Jeder Knochen zeigt oben ein Köpfchen, das dicker als der übrige Theil des Knochens ist und an den vorderen Theil der unteren Hälfte Dre FAMILIE DER MORMYREN. 41 des zweiten Kiemenbogens sich ansetzt. Das Köpfchen setzt sich nach unten derartig fort, dass es sich etwas nach innen und hinten begiebt, und zeigt hier einen nach hinten gerich- teten Fortsatz. Von hier aus geht der Knochen, indem er dünner wird, in einem Bogen nach aussen. Die Knochen beider Seiten stossen dort, wo hinter dem Köpfchen der Knochen breiter geworden ist, an einander; auf diese Weise haben beide Knochen zusammen die Form eines X, dessen obere Schenkel kürzer, die unteren länger sind. Zwischen die bei- den Köpfchen legt sich der hinterste Theil der carina des Zungenbeines. Der dritte Bo- gen hat vorn oben ein breites Ende, vorn unten einen kleinen Fortsatz. Der vierte Bo- gen fängt oben an der copula schmal an und wird weiterhin noch schmäler; nach hinten aber wird er breiter, indem er zugleich ganz hinten einen nach innen gerichteten Fort- satz trägt, welcher etwas vertieft ist; der vordere Theil dieses oberen Stückes hat keine Rinne, wie die drei ersten; die untere Hälfte dagegen hat eine Rinne, welche von hinten nach vorn verläuft, aber am vordersten Theile aufhört, wo der äussere Rand des Kno- chens sich allein nach innen biegt und, indem er nach vorn und innen sich begiebt, an den der gegenüberliegenden Seite stösst. Die ossa pharyngea inferiora bestehen je- derseits aus einem unregelmässig geformten Knochen; vorn ist derselbe breiter und hat ein Köpfchen, das an den vorderen Theil der unteren Hälfte des vierten Kiemenbogens sich anlegt; von dem Köpfchen geht der Knochen jederseits nach hinten; die oberen Ränder beider Knochen treffen in der Mittellinie zusammen und lassen zwischen sich einen oben spitz zulaufenden, nach unten breiter werdenden Raum. Der hinterste Theil des Knochens ist spitz ausgezogen und geht nach hinten und aussen; dabei berührt er den Ort, wo die obere und die untere Hälfte des vierten Kiemenbogens einen Winkel mit ein- ander bilden, und biegt sich hakenförmig nach aussen und oben, so dass das Ende hinter der hinteren Verbreiterung der oberen Hälfte des vierten Kiemenbogens zu liegen kommt. Bei Phagrus finde ich im Allgemeinen dieselbe Zusammensetzung, nur sind die verschiedenen Formen der einzelnen Hälften der Kiemenbögen nicht wie bei Mormyrus, sondern zeigen sich als blosse Knochenrinnen, so z. B. das obere Stück des vierten Bo- gens und das vordere Stück der unteren Hälfte des vierten Kiemenbogens. Bei Petrocephalus zeigen sich dieselben Theile, nur sind sie verhältnissmässig etwas breiter. Fischer’s') Angaben hinsichtlich der Zusammensetzung der drei ersten Bogen- schenkel sind falsch, indem diese nicht aus vier Gliedern, sondern nur aus den oben ange- gebenen zwei Gliedern bestehen; denn seine kleinen unteren Glieder und kleinen oberen Glieder existiren gar nicht; indessen giebt er selbst an, für die völlige Genauigkeit aller Angaben über die inneren Kiemenbögen nicht ganz einstehen zu können. Das operculum (Tab. I, Fig. I, IV, 26) ist ein fast viereckiges Knochenstück, das nach hinten abgerundet, nach unten und vorn etwas zugespitzt ist. An der oberen vorderen Ecke desselben befindet sich die Gelenkfläche zur Aufnahme des im oberen hinteren Theile des Quadratbeins befindlichen Gelenkhöckers. 1) Г. с. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Série. 6 42 Dr. J. MARCUSEN, Bei Mormyrus oxyrhynchus steigt sein vorderer Rand schräg von oben nach unten und von hinten nach vorn, parallel mit dem vor ihm liegenden pracoperculum. Auf der inneren Fläche beginnt von der Gelenkfläche an eine schmale Leiste, welche, allmählich schwächer werdend, fast über die Mitte des ganzen Knochens verläuft und denselben in zwei Theile theilt. Bei Mormyrops ist das operculum höher, mehr gerade stehend, der hintere Rand am unteren Theile aber mehr ausgeschnitten und dadurch schmäler. Bei Petrocephalus ist die Form des Knochens mehr eine dreieckige, indem die hintere Spitze des oberen Randes nach vorn und unten zur unteren vorderen Spitze sich begiebt. Das interoperculum (Tab. I, Fig. I, IV, 27) ist ein länglich schmaler Kno- chen, welcher nach hinten spitz ausläuft, nach vorn schmäler wird und am breitesten in seiner Mitte ist. Er liegt unter dem horizontalen Theile des praeoperculum; sein hinteres Ende zwischen dem vorderen Winkel des operculum und dem hinteren des prae- operculum. Stannius (Zootomie, 2. Aufl. р. 79) läugnet die Anwesenheit eines önteroper- culum bei Mormyrus; dafür, meint er, sei ein vom Unterkiefer zum Zungenbeine sich er- streckendes straffes Faserband da. Das ist aber ein Irrthum. Das subopereulum liegt unter dem operculum, ist schmal länglich und stösst mit seinem vorderen Ende an das interoperculum und mit seinem inneren Rande an den äusser- sten Kiemenhautstrahl, welcher breiter als die anderen ist und viel Ähnlichkeit mit dem suboperculum hat, so dass sie häufig mit einander verwechselt wurden und wahrscheinlich öfters ein Kiemenhautstrahl mehr angegeben wurde, indem man das suboperculum zuzählte. Schon Rüppell') hat darauf aufmerksam gemacht, dass die schmalen, neben den Kiemenhaut- strahlen liegenden Subopercularknochen nicht zu den Kiemenhautstrahlen zu zählen seien. Hautknochen. Die ossa turbinalia (Owen), Cuvier’s ossa nasalia (Tab. I, Fig. III, VI, IX, X, 10), sind Knochen, welche an der äusseren Fläche der ossa nasalia auf den Seitenflü- geln derselben liegen, und die bei den einzelnen Gattungen folgende Form zeigen: Bei Mormyrus sind es lange, schmale, dünnwandige, fast ganz gerade verlaufende Knochenrinnen, deren Concavität nach oben liegt und die sich vorn auf dem Zwischenkie- fer ein wenig nach unten biegen. An ihrem hinteren Theile befindet sich nach aussen ein schmaler Flügel. Mormyrops hat verhältnissmässig viel kürzere, fast gerade Knöchelchen, die vorn schmal sind, hinten aber durch einen nach aussen gelegenen flügelförmigen Fortsatz sich verbreitern. Bei Phagrus sind diese Knochen ähnlich wie bei Mormyrops, nur die Flügel breiter. Petrocephalus hat die stärksten ossa turbinalia. Ihre Form ist die einer fast im hal- ben Kreise gebogenen Halbröhre, deren Lumen hinten am breitesten ist und allmählich 1) Beschreibung neuer Fische etc. Die FAMILIE DER MORMYREN. 43 nach vorn hin enger wird. Der hintere Theil liegt fast horizontal auf dem dazu vorhande- nen Seitenflügel des os nasale; der vordere Theil geht fast perpendiculär nach unten. An der äusseren Seite befindet sich beim Übergange der horizontalen Partie in die senkrechte eine napfförmige halbkugelige Vertiefung. An diese setzt sich die Haut, welche das eine Nasenloch bildet. Heusinger giebt an, dass er ossa turbinalia von so sonderbarer Ge- stalt noch bei keinem Fische gesehen habe. Der knöcherne Augenring besteht aus Knöchelchen, welche so fest in der Haut sitzen, dass sie immer mit derselben zugleich abgezogen werden und schwer herauszulö- sen sind. Das vorderste legt sich an das os praefrontale Owen an, I. das letzte an einen Knochenvorsprung des os frontale posterius. Sie zeichnen sich bei den Mormyren dadurch aus, dass sie röhren- г“ N Ed förmig sind oder wenigstens als knöcherne Halbröhrchen erschei- 4 9 nen, die mit der sie umgebenden Haut Röhren bilden. z nes z Bei Mormyrus sind es höchst dünne, längliche Knöchelchen Br rn (Erdl’s nasenmuschelartige Knochen), von denen das erste eine vo mit der Höhlung nach aussen schauende Rinne zeigt, mit einem 2, . 4 am vorderen Ende kurzen, nach unten gehenden Flügelchen; das ee, >> zweite Knöchelchen ist nur ein Drittel vom ersten lang, aber auch ов поле eine Knochenrinne; ebenso das dritte Knöchelchen; das vierte und «erster, b zweiter, с drit- ter, d vierter. I. von Petro- letzte ist ein kurzes, schmales Röhrchen. cephalus Bane, II. von Mor- Bei Mormyrops ist das erste Knöchelchen schuppenförmig, ee breit und zeigt eine Umbiegung unter rechtem Winkel nach aussen, Baar anal, unter derselben eine Knochenrinne und unter dieser einen schuppenförmigen, dünnen, durch- sichtigen Fortsatz, der vorn breiter ist und nach hinten schmäler wird. Die drei fol- genden sind verhältnissmässig starke, längliche Röhren fast von gleicher Grösse. Bei Phagrus verhält es sich ähnlich wie bei Mormyrops, nur sind hier die beiden ersten Knöchelchen des Augenringes breit. Das erste ist am grössten und breite- sten, schuppenförmig, am obersten Rande nach aussen unter rechtem Winkel umgebogen und hat unter der Umbiegung eine Rinne; die vorderste Spitze ist ohne Umbiegung; ober- halb der umgebogenen Stelle ist ein kleiner schuppenförmiger Auswuchs. Das zweite Knöchelchen ist schuppenförmig, breit, mit umgebogenem oberem Rand®, unter weichem eine Rinne sich befindet. Die beiden letzten sind Röhrchen. Bei Petrocephalus sind die drei ersten Knöchelchen schuppig. Das erste ist rinnenför- mig, von einer unregelmässigen Gestalt, kleiner als die zwei folgenden, oben schmäler, unten breiter und liegt nicht wie bei den drei anderen Gattungen vor, sondern über dem zweiten. Das zweite Knöchelchen ist schuppenförmig, breit, mit umgebogenem oberem Rande und darunter befindlicher Rinne, ähnlich den ersten Knöchelchen bei Mormyrops und Phagrus; am vorderen Ende ist es nicht umgebogen, sondern hat einen Ausschnitt, in welchen sich das erste Knöchelchen hineinlegt. Das dritte ist etwas kleiner als das * 44 Dr. J. MARCUSEN, zweite, aber von gleicher Bildung, mit umgebogenem Rande und darunter befindlicher Rinne; sein vorderer Rand liegt unter einem Theile des hinteren Randes des vorhergehen- den. Das letzte Knöchelchen ist ein Röhrchen. Schon Heusinger hat diese Knöchelchen abgebildet; er nennt sie Jochbeine. Zu den Hautknochen müssen auch die den Seitenlinienschuppen aufgesetzten Kno- chenrinnen gezählt werden, von welchen bei Besprechung der Schuppen die Rede sein wird. Ferner ist aller Wahrscheinlichkeit nach auch der Ohrdeckelknochen nur ein Haut- knochen. Über diesen weiter unten bei Beschreibung des Gehörorganes. Der Gehördeckel (Tab. I, Fig. I, IV, 19) ist ein dreieckiger, dünner, schuppen- förmiger, aussen etwas convexer, innen etwas concaver Knochen. Die Spitze ist nach vorn gerichtet und von ihr gehen fast gleiche Schenkel nach hinten ab, so dass ein hinterer oberer und ein hinterer unterer Winkel vorhanden sind, zwischen welchen die Basis des Dreiecks, der hintere Rand des Knochens, sich befindet. Der hintere untere Winkel ist in einen kleinen, nach hinten gerichteten Fortsatz ausgezogen. Letzterer dient zur Befestigung einer Sehne, welche zwischen ihm und dem os occip. lat. ausgespannt ist. Dieser Knochen liest so auf der grossen Seitenöffnung des Schädels (äusseren Gehöröffnung), dass er die- selbe fast schliesst, indem nur ein kleiner Theil nach hinten offen bleibt. Die Spitze des Knochens liegt auf dem os frontale posterius (05 petrosum); der obere gewölbte Schenkel auf dem unteren Rande des os parietale und os occip. mastoideum; der untere Schenkel in einem Einschnitte der crista der pars squamosa 055. temp. An dem hinteren unteren Winkel des Knochens erhebt sich eine rundliche Leiste, welche unter einem kleinen Bogen nach oben steigt und sich nach vorn vor dem hinteren oberen Winkel öffnet. Im Innern dieser Leiste befindet sich ein Kanal. Die Knochen der Extremitäten. Die vordere Extremität wird an den Kopf durch ein sogenanntes os supra- scapulare befestigt. Dieses besteht aus einem dickeren unteren und einem in eine Spitze ausgezogenen oberen Theile. Die sichelförmige Spitze ist unter einem kleinen Bogen nach vorn gerichtet und legt sich an die seitliche, von dem os occip. sup. und dem os occip. ext. gebildete Kante hinter dem Gehördeckel; der dickere untere perpendiculäre Theil dicht an den perfendiculären Theil des os occip. ext. Der untere Theil ist in zwei spitz endigende Fortsätze ausgezogen, von denen der vordere schmäler, der hintere breiter ist. Letzterer hat an seiner inneren Seite eine flache Vertiefung. Die seapula hat einen oberen dickeren, stabförmigen, perpendiculär gestellten Theil, von dem nach hinten und unten ein in ein paar spitzige Zacken auslaufender flügel- förmiger Fortsatz ausgeht. Auf der scapula reitet das os suprascapulare. Die sogenannte elavicula besteht jederseits aus zwei Knochen. Beide Clavikeln stossen vorn in der Mittellinie zusammen. Die obere elavicula besteht aus einem horizontalen und einem perpendiculären DIE FAMILIE DER MORMYREN. 45 Theile. Der perpendiculäre Theil hat vorn eine Leiste, welche nach aussen in diejenige des horizontalen Theiles übergeht, nach hinten einen flügelförmigen dünnen Fortsatz. An den vorderen Theil des oberen Randes legt sich der untere Rand des hinteren Flügels der scapula. Die untere, lanzenförmige Spitze der scapula liegt auf dem oberen Theile des perpendiculären Theils der oberen scapula in einer seichten Vertiefung. An den unteren vorderen Theil des flügelförmigen Fortsatzes der oberen scapula legt sich der äussere obere Rand des os brachi. Der horizontale Theil hat eine obere Fläche, welche allmählich von hinten nach vorn abfällt; am hinteren Theile ist eine Grube. Von der Mitte des ganzen Knochens geht eine Leiste nach aussen und oben ab, welche hinten breiter ist und in diejenige des perpendi- culären Theiles übergeht. Der innere Rand liegt horizontal, und an denselben legt sich der äussere Rand der unteren Clavikel mit kleinen Zackchen an, die in diejenigen der oberen Clavikel eingreifen. Da wo an der inneren Fläche der horizontale und der perpen- diculäre Theil in einander übergehen, befindet sich ein halbrunder Raum, in den sich der Vorderarmknochen hineinlegt. Die untere clavicula ist länglich, hinten breiter, vorn spitz auslaufend. Am in- neren Rande des hinteren Theiles erhebt sich aussen und oben ein oben breiterer Fortsatz. Dieser vereinigt sich mit dem unteren inneren breiten Ende des Oberarmbeines. Beide zusammen bilden eine Brücke, die sich über den hintersten Theil beider Clavikeln hinüber- wölbt, und mit dem unten liegenden Vorderarmbeine ein grosses Loch. Nach innen von dem erwähnten Fortsatze zeigt sich ein tiefer Einschnitt, welcher nach innen von einem Knochenblättchen begrenzt wird, das nach oben dem Oberarmbeine zum Ansatze dient und mit ihm zusammen einen länglichen Spalt bildet. Das Oberarmbein ist ein längliches, phalangenartiges Knöchelchen mit einem kopfförmigen oberen Ende, einem schmalen Mittelstücke und einem unteren breiteren Ende, das nach vorn in ein paar Spitzen ausläuft. Dieser letzte Theil bildet mit dem oben erwähnten Fortsatze der unteren clavicula die Brücke. Das Vorderarmbein ist von unregelmässiger Gestalt und besteht aus einem äusseren perpendiculären und einem inneren horizontalen Theile. Der perpendiculäre Theil hat eine dreieckige Form und lest sich an den unteren Rand des hinteren Flügels des perpendiculären Theiles der oberen clavicula. Da wo dieser in den horizontalen Theil übergeht, liegt die vordere Spitze des Dreiecks. Die hintere obere Spitze legt sich an den oberen Fortsatz des Oberambeines. Der horizontale Theil des Knochens macht mit dem perpendiculären Theile einen Winkel und geht von aussen nach innen und von vorn nach hinten. Der vordere Rand legt sich an die obere, der untere an die untere Clavikel. Im hinteren Stücke des horizontalen Theiles befindet sich ein grosses rundes Loch. Zwischen dem Oberarmbeine und dem Vorderarmbeine liegt ein kreisförmiges Loch, das zur inneren Seite der Clavikeln führt. Die Metacarpalknoehen bestehen aus vier dünnen, phalangenartigen Knöchel- 46 Dr. J. MARCUSEN, chen, von denen das unterste das grösste ist; sein centrales Ende ist breiter als das pe- ripherische. Das zweite ist schmäler, sein peripherisches Ende breiter und in zwei Köpf- chen auslaufend. Das dritte ist das schmalste von den drei ersten und kreuzt sich mit dem zweiten. Das vierte ist ein massiveres, aber kürzeres rundliches Knöchelchen. Das erste legt sich an den Brückenfortsatz der unteren clavicula, das zweite an das untere Ende des Oberarmbeines und das dritte an das Vorderarmbein. Schon aus dieser Anordnung sieht man, dass man diese Theile nicht mit den Metacarpalknochen höherer Thiere ver- gleichen darf. An die Metacarpalknochen setzen sich die Flossenstrahlen der oberen Ex- tremitäten. Von diesen ist der äusserste oberste Flossenstrahl der längste, und von ihm an nehmen die übrigen allmählich an Grösse ab. Der äusserste hat ein sehr stark entwickel- tes Köpfchen, das einen starken Vorsprung nach innen besitzt; unter diesem Köpfchen liegt eine horizontale Rinne; mit seinem äussersten Rande legt er sich an das sogenannte Vorderarmbein; sein innerster Rand aber legt sich an den vierten Metacarpalknochen. Der zweite Strahl liegt mit seinem Köpfchen am vierten Metacarpalknochen; der dritte und vierte Strahl liegen an dem inneren Rande des dritten Metacarpalknochens; der fünfte bis achte Strahl an dem äusseren Rande des zweiten Metacarpalknochens, und der neunte bis dreizehnte Strahl am ersten Metacarpalknochen nach aussen. So verhält es sich na- mentlich bei Mormyrus; bei den anderen Gattungen finden sich Abweichungen in der Zahl der Flossenstrahlen. Die Träger der Bauchflossen sind zwei Knochen, welche oben und vorn spitz, unten und hinten mit einem breiten Kopfe endigen; an diesen letzteren setzen sich jederseits sechs Strahlen an. Nach innen geht jederseits vom Kopfe ein Querfortsatz ab. Beide Knochen stossen in der Mittellinie an einander. Die Rückenflossenstrahlenträger sind stark, lang, besonders die vordersten, und nehmen nach hinten allmählich an Länge ab. Sie haben alle die Richtung von vorn nach hinten. An ihrem oberen Ende sind sie breiter und haben da ein Köpfchen, unter welchem der Knochen zwar breiter, aber dünn sich fortsetzt. Nach unten wird er ganz schmal, gräthenartig. Die Flossenstrahlen setzen sich an beide Seiten des Köpfchens. Die Afterflossenstrahlenträger sind vorn am längsten und stärksten, haben am unteren Ende ein Köpfchen, über diesem eine etwas verbreiterte Fläche mit einer nach vorn gerichteten schneidenden Kante, was übrigens auch bei den Rückenflossenstrah- lenträgern der Fall ist, und gehen nach oben in eine dünne, gräthenartige Spitze aus. Vor der Rückenflosse, also ehe diese beginnt, befinden sich im Fleische Gräthen, welche sich an die oberen processus spinosi anlegen. Von der Rückenflosse an sind es die Rückenflossenträger, die sich an die oberen Spitzen der processus spinosi der Wirbel an- legen. Die Afterflossenträger legen sich an die unteren Spitzen der unteren processus spi- nos? der Wirbel an. Was die Osteologie der Schwanzflosse betrifit, so war von ihr schon bei der Beschrei- bung der Wirbel die Rede; hier will ich nur noch bemerken, dass die äussersten Strahlen Die FAMILIE DER MORMYREN. 47 schon an den fünftletzten Dornfortsatz, sowohl den oberen wie den unteren, sich ansetzen, die mittelsten aber an die plattenartig verbreiterten Stücke, von denen das obere vom letzten, das untere vom vorletzten Halbwirbel stammt, von welchem auch der zwischen den beiden Platten befindliche Theil herrührt, da die beiden letzteren die zwei unteren Bögen des vorletzten Wirbels sind. Die stabförmigen Knochen sind zuerst von Gemminger') und Erdl”) entdeckt worden. Es sind dünne, gräthenähnliche Knochen, welche am Schwanzende an den Spitzen der oberen und unteren Dornfortsätze derartig liegen, dass oben jederseits einer und un- ten ebenfalls jederseits einer, also im Ganzen vier vorhanden sind, die ihrer ganzen Länge nach parallel der Axe des Thieres gelagert sind. Sie gehen hinten bis dahin, wo die Schwanzflosse beginnt. Ihre vorderste Grenze ist da, wo das vordere Ende der sogenann- ten elektrischen Organe sich befindet. Bisweilen sind die beiden oberen in ihrer Mitte mit einander verwachsen, wie es Hyrtl°) fand; bisweilen die beiden unteren; bisweilen endlich sowohl die oberen als die unteren. An der Verwachsungsstelle zeigt sich ein brei- teres Plättchen. Findet keine Verwachsung statt, so sind sie, nach Hyrtl’s Erfahrungen, wenigstens durch eine feste Scheide mit einander verbunden. Ich kann es auck bestätigen, dass sie nichts mit den elektrischen Organen zu schaffen haben, sondern zum Ansatze von Muskeln, namentlich der seitlichen Schwanzflossenmuskeln und auch der Schwanzflossen- heber, dienen. Was die histologische Beschaffenheit der Knochen der Mormyren betrifft, so gehö- ren diese Fische nach Kölliker’s‘) schöner Entdeckung zu denjenigen, welche Knochen- körperchen in ihren Knochen zeigen. Die Knochenkörperchen sind hier mehr oder weniger gross, meist länglich und haben zahlreiche und vielfach verzweigte Ausläufer, viele von ihnen auch einen runden, scharf markirten Kern. Wie wir weiter unten sehen werden, haben die Schuppen der Mormyren auch Knochenkörperchen, was ebenfalls zuerst von Kölliker entdeckt wurde. Doch stossen wir hier auf eine Ausnahme bei kleinen Petroce- phali, wo die Knochenkörperchen in den Schuppen fehlen; trotzdem aber zeigen die Kno- chen bei ihnen die schönsten Knochenkörperchen (s. darüber weiter unten bei Besprechung der Schuppen). Rückenmark, Gehirn, eigenthümliches Organ des letzteren. Die erste Notiz über das Gehirn der Mormyren verdanken wir Erdl’). Derselbe machte auf die ungewöhnliche Grösse und den eigenthümlichen Bau des Gehirns von Mor- 1) Г. с. Structur des Skelettes der Knochenfische. Verhandl. der 2). С. Würzb. phys. med. Ges. Würzburg 1859. 3) Sitzungsberichte der Wiener Akad., Bd. XIX, p. 96. | 5) Münchner gel. Anzeigen, Bd. XXIII, p. 403. Mün- 4) Über verschiedene Typen in der mikroskopischen | chen 1846. 48 Dr. J. MARCUSEN, myrus oxyrhynchus und Mormyrus dorsalis aufmerksam. Er fand an denselben zwei He- misphären; jede derselben zerfällt in mehrere Lappen, namentlich in einen vorderen Stirn- lappen, einen Seitenlappen und einen inneren und hinteren Lappen. Ausserdem ragt aus der vorderen Hälfte der Longitudinalspalte zwischen den inneren vorderen Enden der Seitenlappen ein unpaariges Centralläppchen hervor. Stirn- und Seitenlappen zeigen eine glatte Oberfläche; der innere und hintere Lappen aber besteht aus einer sehr grossen An- zahl schmaler (1” breiter), dabei aber (oft bis 4”) langer Gehirnwindungen, die in beiden Gehirnhälften asymmetrisch sind. Nimmt man die äussere Rinde von dem Stirn- und Sei- tenlappen hinweg, so sieht man dass auch diese ganz aus feinen Windungen bestehen. Erdl fand auch einen Riechnervenlappen und hinter diesem jederseits zwei dicke, wulstige, durch eine ziemlich breite Furche von einander abgegrenzte Hügel, von denen er den äusseren als Sehhügel, den inneren als Streifenhügel deutet. Zwischen den Streifenhügeln geht eine tiefe Spalte zur unteren Fläche des Gehirns, als dritte Gehirnhöhle. Das Centralläpp- chen sieht Erdl für ein Gewölbe an. Unter dem vorderen Theile der feinen Windungen des inneren und hinteren Lappens fand er einen zweiten Centrallappen, der nach ihm dem Balken (corp. callosum) entspricht. Die Vierhügelmasse, weitaus die grösste aller centra- len Gehirntheile, liegt nach ihm unter den zwei hinteren Drittheilen des inneren hinteren Lappens. Sie ist unpaarig, herzförmig, vorn ausgeschnitten, nach hinten in eine stumpfe Spitze auslaufend, aus mehreren concentrischen Schichten gebildet und mit einer Central- höhle versehen. Vom kleinen Gehirn fand er nur eine Andeutung in Form eines Häufchens kleiner, dicklicher Windungen, das jederseits an der unteren Fläche der Vierhügelmasse, da wo das verlängerte Mark sich von dieser fortsetzt, vorragt. Er glaubte, dass Seitenven- trikel vorhanden seien. Auf der Basis des Gehirns sah er die Riechnervenlappen, von den Stirnlappen etwas überragt, dann die Basis der Streifen- und Sehhügel und zwischen ihnen das chiasma nervorum opticorum; hinter diesen das tuber стегеит mit dem infundibulum und der linsenförmigen glandula pituitaria; dann einen weissen queren Markstreifen, in zwei seitliche Hälften getheilt, als corpora candicantia; dann das verlängerte Mark, neben wel- chem, zu beiden Seiten, der Seitenlappen mit dem inneren hinteren Lappen liegt. Diese Darstellung war ohne Abbildungen fast gar nicht verständlich, wie es R. Wag- ner') gelegentlich bemerkt. Eine solche Ausbildung des Gehirns war bei einem Fische et- was Unerhörtes: es sollten bei ihm Hemisphären, mehrere Lappen derselben, Windungen auf und in denselben, Seitenventrikel etc. vorkommen; ein kleines Gehirn, das bei den Kno- chenfischen immer gehörig ausgebildet gefunden wird, sollte hier bloss als Rudiment vor- kommen; endlich sollte ein Theil, der bei den Knochenfischen sonst nicht vorkommt, näm- lich der Vierhügel, hier ungewöhnlich gross sein. Im Jahre 1853 gab Vf.’) eine kurze Beschreibung des Gehirns der Mormyren und berücksichtigte dabei die Verschiedenheit der Formen und Theile desselben bei den verschiedenen Gattungen; er fand auch einen sehr 1) Göttinger gel. Anzeigen. 18. Dec. 1848. № 14. 8. 220. | phys.-math. de l’Acad. des sc. de St. Pétersbourg. 1853. 2) Gaz. med. de Paris 1853, p. 136. Bull. de la classe | N° 765. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 49 ausgebildeten, aus mehreren Lappen bestehenden Theil, den er mit Erdl Grosshirn nannte, bestätigte die Windungen auf einem Theile und in einem anderen desselben und gab die verschiedenen Fortsätze des von ihm damals als Vierhügel gedeuteten Theiles, der übrigens nur einen Theil des von Erdl als solchen angesprochenen umfasste, denn den hintersten Theil, den Erdl noch zum Vierhügel rechnete, hielt Vf. für einen Theil des kleinen Ge- hirns. Schliesslich machte Vf. die Bemerkung, dass an der Basis das Gehirn der Mormy- ren fast ganz die Beschaffenheit zeige, wie bei den Knochenfischen im Allgemeinen. Ecker') lieferte 1854 eine Arbeit über das Gehirn von Mormyrus Dame, in welcher eine sehr gute Beschreibung und theilweise recht gute Abbildungen gegeben sind. Er nannte, abweichend von mir, die an der Oberfläche sichtbaren, mit Windungen versehenen, so wie die vor ihnen befindlichen, in ihrem Inneren ebenfalls Windungen zeigenden Theile nicht Grosshirn, son- dern hielt sie für einen Theil der Vierhügel; er zeigte zuerst, dass bei Mormyrus Bane so- wohl die vorderen (bei ihm «äusseren»), wie die hinteren (bei ihm «inneren») Lappen in- einander übergingen und eigentlich nur ein Ganzes bildeten; er beschrieb genau die ein- zelnen Theile, nur entgingen ihm ein paar Fortsätze des sogenannten Vierhügels. Hin- sichtlich der Bedeutung des so sehr entwickelten Vierhügels sprach er die Vermuthung aus, sie möchten mit der ungewöhnlichen Ausbildung des Gehörorgans bei diesen Thieren zusammenhängen, warf aber auch die Frage auf, ob nicht vielleicht die aus dem Schwanz- theile des Rückenmarks austretenden elektrischen Nerven in diesem Theile ihr Central- organ hätten. In neuester Zeit habe ich der Pariser Akademie der Wissenschaften ?) eine Arbeit vor- gelegt, deren Einzelheiten ich bei Beschreibung des Gehirns geben werde; hier will ich nur vorläufig das Resultat anführen. Eine mikroskopische Untersuchung des von mir Grosshirn genannten Theiles so wie auch der Fortsätze des sogenannten Vierhügels haben es mir wahrscheinlich gemacht, dass hier ein eigenthümliches Organ vorhanden sei, das mit dem Gehirn auf’s innigste verbunden, nicht aber ein Gehirntheil im gewöhnlichen Sinne des Wortes sei. Ich werde erst das Rückenmark beschreiben, darauf das Gehirn der langschnauzigen Mormyren, dann dasjenige von Petroc. Bane und der übrigen Genera, und endlich eine Vergleichung der verschiedenen Gehirne unter einander geben. Das Rückenmark der Mormyren ist am vorderen Ende verhältnissmässig breit und wird allmählich schmäler. Dabei verläuft es gerade von vorn nach hinten in dem Rücken- markskanal bis zur Mitte des vorletzten Wirbels. Dort aber (s. Tab. У, Fig. I, h) macht es, indem es weiter nach hinten geht, eine Biegung nach oben, die mit der Concavität nach oben und der Convexität nach unten gerichtet ist. Hier befindet sich an demselben, an der unteren Fläche, eine seichte Furche, wodurch der hinter ihr liegende Theil scheinbar etwas anschwillt (2). Darauf geht es, schon ganz rund und fadenförmig geworden, weiter 1) Anat. Beschreibung des Gehirns des karpfenartigen 2) Comptes rendus des séances de l’Acad. des Sc. Nilhechts. Leipzig 1854. Paris 1862. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. 50 Dr. J. MARCUSEN, nach hinten, erhebt sich dabei noch mehr nach oben und tritt in einen besonderen, von einem scheidenförmigen Knochen (x) gebildeten Kanal (s. Osteologie des Schwanzskelets), endigt aber nicht im hinteren Theile desselben; sondern es tritt ein ganz dünner Faden von weisslicher Farbe (der Endfaden), der wahrscheinlich kein Mark mehr enthält und wohl nur bindegewebiger Natur ist, aus der hinteren Öffnung des scheidenförmigen Knochens heraus (k), ist hier vom Endknorpel des letzteren Knochens umgeben (1) und verliert sich schliesslich, indem er nach hinten und oben geht und dabei etwas breiter wird und eine bläulichgraue, dem Hyalinknorpel ähnliche Farbe zeigt, zwischen dem 4ten und 5ten Schwanzflossenstrahl (m). Ehe der Endfaden zur letzteren Stelle gelangt, liegt er zwischen dem oberen Dornfortsatze des drittletzten Wirbels und dem unter ihm befindlichen Schwanz- flossenträger (oberem Dorn des letzten Wirbels, y). Wie er endigt, weiss ich nicht. Jeden- falls aber ist hier ein Endfaden vorhanden, was von Ovsjannikov'), Bidder und Kupf- fer”) bei den Fischen überhaupt geleugnet wurde. Die Form des Rückenmarks ist die den Fischen im Allgemeinen eigene: es ist näm- lich von vorn nach hinten abgeplattet, besonders die hintere Fläche, die vordere dagegen ist etwas gewölbt. Vorn (resp. unten) dringt in der Mitte ein Fortsatz zwischen die vor- deren Stränge, hinten (resp. oben) ein anderer zwischen die hinteren Stränge hinein (fis- sura anterior et posterior). Durch die Länge des ganzen Rückenmarks geht ein Kanal (Cen- tralkanal), der im Schwanztheile nicht in der Mitte, sondern weit nach oben liegt. Ich habe leider nur Schwanztheile des Rückenmarks in Chromsäure aufbewahrt ge- habt, so dass ich nur diese mikroskopisch untersuchen konnte. Hier zeigte sich bei Quer- durchschnitten, dass eine weisse und graue Substanz vorhanden ist, die letztere in Form von vorderen und hinteren Hörnern (s. Tab. IV, Fig. I, m). Die hinteren sind breiter als die vorderen. Zwischen beiden liegt eine verhältnissmässig grosse graue Centralmasse, welche sich zwischen die sie umgebenden Primitivnervenfasern der weissen Masse in feinen, netzförmig unter einander verbundenen Zügen fortsetzt. Nahe vor den Wurzeln der hin- teren Hörner sieht man den Centralkanal, der mit Cylinderepithelium ausgekleidet ist (an dem sich wahrscheinlich im frischen Zustande Flimmerhärchen befinden) und eine herzför- mige Form zeigt, mit der Spitze nach vorn gerichtet. In der grauen Centralmasse liegen, an den äusseren Rändern derselben, zum Theil schon in der weissen Masse, Ganglienkörper, und zwar auch in dem hinter (resp. über) dem Centralkanale befindlichen Theile und also in den Wurzeln der hinteren Hörner. Die Grösse der Ganglienkörper fand ich bei einem Phagrus dorsalis im längsten Durchmesser = ”,, M. M.; der in denselben befindliche kreis- runde Kern hatte /„, und das in diesem gelegene Kernkörperchen ' ,,,M. M. im Durchmesser. Von den Ganglienkörpern gingen breite Fortsätze aus, die ganz das Verhalten des. Gang- lienzelleninhalts zeigten. Sie maassen И М. М.; waren feingranulirt, hatten scharfe Con- 1) De piscium medulla spinali. Dorp. Liv. MDCCCLIV, 2) Untersuchungen über die Textur des Rückenmarks. p. 26. . | Leipzig 1857, p. 71: «bei den Fischen — ist keine cauda equina und kein ит terminale zu finden ». Dre FAMILIE DER MORMYREN. 51 toure und liessen keine Hülle wahrnehmen; es waren also nackte Axencylinder, die erst im weiteren Verlaufe mit einer Markmasse sich umhüllten. In ihrem Anfange zeigten sie sich bisweilen spiralförmig gewunden. Mehr als drei Fortsätze habe ich bei keinem von diesen Ganglienkörpern abgehen sehen; bisweilen waren es aber bloss bipolare Ganglienkörper, die ich zu Gesichte bekam. Hinsichtlich des Ursprungs von Nervenfasern habe ich einmal mich überzeugen können, dass ein Fortsatz, namentlich ein vorderer, der anfangs nackt war, weiterhin mit Markmasse sich umgab und als doppeltcontourirte Nervenfaser sich in den Strang begab, welcher die vordere Wurzel bildete. Ich fand eine vordere Commissur, 4. В. feine, axencylinderartige Fasern, welche von einer Seite zur anderen die graue Sub- stanz an ihrem vorderen Ende durchsetzten. Eine vor dieser befindliche, quer durch die Vor- derstränge hindurchgehende Commissur, wie ich sie bei Gadus Lota kenne, habe ich nicht finden können; dagegen fand ich, dass bei Mormyrus auch eine hintere Commissur vorkommt, in Form sehr feiner, axencylinderartiger Fasern, welche hinter dem Centralkanale, vor den hinteren Hörnern, beide Seiten mit einander verbindend, quer hinüber gehen. Obgleich ich auch Fortsätze von Ganglienkörpern quer in der Richtung zu den Commissuren sah, so muss ich doch gestehen, dass ich nirgends eine Verbindung zwischen 2 Ganglienkörpern derselben Seite fand'), und eben so wenig еше querverlaufende Faser, welche von einem Ganglienkörper der einen Seite gekommen wäre und sich zu einem Ganglienkörper der anderen Seite begeben hätte, um in diesen als ein Fortsatz desselben überzugehen. Ich kann hinzufügen, dass ich noch viele Fische auf die Structur ihres Rückenmarkes un- tersucht habe (Cyprinen, Gadus Lota, Malapterurus electricus, Esox lucius u. a.) und bei keinem eine Verbindung der Ganglienkörper der einen Seite mit denjenigen der anderen direct sah, wie sie Bidder”) und seine Schüler Ovsjannikov°), Kupffer‘), Metzler’) beschrieben haben. Dass sich die Sache so verhält, ist möglich, — kann man es aber direct beobachten? oder hält man es bloss durch Schlüsse für nothwendig? Nach meinen Untersuchungen muss ich mit Kölliker°) darin übereinstimmen, dass bei den Fischen eine hintere Commissur besteht, und zwar aus feinen dunkelrandigen Primitivnervenfasern. Da- gegen habe ich die von Mauthner’) bei mehreren Fischen gefundene zweite vordere Com- missur bei den Mormyren nicht finden können, und eben so wenig auch die zwei colossalen, markhaltigen Nervenfasern in den Vordersträngen. Er hatte die letzteren im Rückenmarke des Hechtes, des Salmo fario, der Lucioperca Sandra und der Lota vulgaris gesehen. Ich habe dieselben beim Hecht, bei Zota vulgaris und bei Cyprinus Barbus ebenfalls gesehen; dage- gen vermisste ich sie im Rückenmarke von Mormyrus longipinnis, Mormyrops labiatus und 1) Beim Menschen und den Säugethieren (z. B. beim 8) Г. с. Kalbe) sind diese Verbindungen zwischen zwei Ganglien- 4) De ranarum medulla spin. Dorp. Liv. diss. ınaug. körpern derselben Seite nicht häufig zu beobachten. Den- 5) De avium medulla spin. Diss. inaug. Dorpat. noch habe ich sie mit der grössten Bestimmtheit gesehn, 6) Zeitschrift für wissensch. Zoologie von Siebold gleich wie auch Stilling, Schröder van der Kolk, | und Kölliker. Bd. IX, 1857, p. 10. В. Wagner и. а. 7) Sitzungsberichte der Wiener АК. 4. W. Ва. XXXIV, 2) L. c. 1859, p. 31 und ff. * 52 Dr. J. MARCUSEN, Phagrus dorsalis. Auch im Rückenmarke von Malapterurus electricus konnte ich sie nicht finden, nicht einmal ein paar Fasern, die sich auch nur etwas durch ihre Breite vor den übrigen ausgezeichnet hätten. Dass die von Mauthner zuerst bei einigen Fischen ent- deckte zweite vordere Commissur des Rückenmarkes vorhanden ist, kann ich wenigstens für den Hecht und Lota vulgaris bestätigen. Aber bei den Mormyren finde ich sie nicht, und ebenso wenig bei Malapterurus electricus. Das Rückenmark wird von einer zarten pia mater eingehüllt, die in den vorderen und hinteren Spalt Fortsätze schickt, welche schliesslich, sich theilend, die Rückenmarks- stränge und auch die einzelnen Primitivnervenfasern derselben umhüllt und zum grössten Theil auch einen Bestandtheil der grauen Substanz bildet. Die dura mater ist sehr stark ausgebildet und verhältnissmässig dick und straff, besonders an den Seiten und vorn. Sie enthält viel Fett und erscheint stark pigmentirt. Das Pigment ist in kleinen rundlichen braungelblichen oder schwärzlichen Flecken durch die ganze Membran verbreitet. Gehirn. Öffnet man den Schädel eines Mormyrus, besonders eines langschnauzigen, wie z. B. Mormyrus oxyrhynchus oder longipinnis, so fällt Einem sogleich die Grösse seines Gehirns auf, das fast den ganzen Schädel ausfüllt. Schon Erdl') fand bei einem Mormyrus oxy- rhynchus, dessen Rumpf vom ersten Halswirbel an bis zum äussersten Ende der Schwanz- flosse 19 Zoll 6 Linien mass, das Gehirn 1 Zoll 7 Linien lang, in seinem grössten Querdurchmesser 1 Zoll 1 Linie breit und 7 Linien hoch. Ich fand bei einem Mormyrus longipinnis folgende Verhältnisse: die Länge des Thieres betrug vom Ende der Schwanz- flosse bis zur Schnauzenspitze 24 C. M., die Länge des Schädels 5,7 C.M., die Länge des Gehirns 2,85 C.M., die grösste Breite desselben 1,55 C. M., die grösste Höhe 1,2 C.M. Bei einem anderen M. longipinnis fand ich, bei einer Länge des Thieres von 30 С. M. und einer Schädellänge von 7,6 C.M., die Länge des Gehirns 3,6 C.M. Bei einem Mormyrus dorsalis von 1 Fuss Rumpflänge fand Erdl das Gehirn 1 Zoll 1 Linie lang, 8 Linien breit und 6%, Linien hoch. Bei einem Petrocephalus Bane, der eine Totallänge von 10 С. M. hatte, fand ich das Gehirn 0,94 C. M. lang. Aus den angegebenen Zahlen sieht man, dass das Gehirn bei den verschiedenen Mormyren eine Länge von /),— '/, des ganzen Fisches hat. Am Gehirn der Mormyren haben wir zwei Theile zu unterscheiden: 1) das wirkliche Gehirn und 2) ein die obere Fläche desselben zum Theil oder ganz bedeckendes eigen- thümliches Organ, welches mit dem Gehirn so innig verwachsen ist, dass beide Theile scheinbar nur ein Ganzes bilden. Die untere Fläche des Gehirns zeigt sich fast ganz so beschaffen, wie sonst bei den Knochenfischen. Auf das verlängerte Mark folgt nach vorn die untere Fläche des Sehlobus 1) L. c., p. 403. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 53 mit der commissura ansulata, den lobi inferiores und dem trigonum fissum, unter welchem der Hirnanhang liegt; mehr nach vorn folgt die commissura transversa Halleri und die untere Fläche des Riechlobus. Auf der oberen Fläche sieht man bei Mormyrus bloss die zum eigen- thümlichen Organ gehôrigen vorderen, mittleren und hinteren Lappen, von denen der letz- tere auf der Oberfläche Windungen zeigt. Unter diesen Theilen, ganz von ihnen bedeckt, liegen die Auswüchse des sogenannten Vierhügels, die, wie wir sehen werden, auch zum eigenthümlichen Organ gehören. Hinter diesen befindet sich oberhalb des verlängerten Marks das kleine Gehirn, und unter dem letzteren und über der rautenförmigen Grube liegen die 10: posteriores. Zwischen den mittleren und hinteren Lappen des eigenthümlichen Orga- nes sieht man in der Mittellinie einen Theil, den ich mit Erdl Centralläppchen nenne. Das verlängerte Marks (Tab. II, Fig. II—IV, g) ist beim Übergange des Rückenmarks in dasselbe anfangs nicht viel breiter als das Rückenmark selbst, wird es aber, je mehr nach vorn hin; namentlich ist der vorderste Theil desselben, welcher an den lobus opticus grenzt und sich in den letzteren hineinbegiebt, verhältnissmässig sehr breit. Hier gehen nämlich die Theile jederseits stark nach aussen, indem sie zu gleicher Zeit dicker werden. Es sind dies die crura cerebri (k). Man sieht sie unmittelbar hinter der commissura ansulata, und die ganze Masse derselben geht in den Sehlobus hinein. Der mittlere Theil ist stark nach unten gewölbt, und bei der Seitenansicht (Tab. IT, Fig. II) sieht man zwischen demselben und dem vor ihm befindlichen Theile des Sehlobus einen tiefen Einschnitt. An der oberen und unteren Fläche des verlängerten Markes sieht man in der Mitte je eine Furche — Fortsetzungen der Furchen des Rückenmarks. Oben wird es vom kleinen Gehirn begrenzt, an den Seiten von den Flügeln des kleinen Gehirns. Unmittelbar vor dem Übergange in’s Rückenmark befindet sich auf der oberen Fläche die Rautengrube, und auf dieser liegen die sogenannten hinteren lobi (s. Tab. II, Fig. ПТУ, r). Dies sind zwei, in der Mittellinie mit einander verbundene querovale Anschwellungen, welche an den Seiten breiter sind und zur Mitte hin sowohl vorn wie hinten einen ovalen Einschnitt zeigen. Zugleich fällt auch die Wölbung zur Mitte hin ab. Beide bilden eine über der rautenförmigen Grube liegende Querbrücke. Von der äusseren Seite eines jeden derselben geht unten ein nach vorn gerichteter, schmaler Fortsatz ab, der zum Theil in’s kleine Gehirn, zum Theil in’s verlängerte Mark sich begiebt. Über den hinteren lobi be- findet sich der Eingang in den aquaeductus бей. Der Vierhügel ist ein Theil, welcher den aguaeductus Sylvii beim Übergange vom 4ten Ventrikel in die Höhle des Sehlobus (3ten Ventrikel) überwölbt. Er ist verhältnissmäs- sig sehr lang und befindet sich vor dem kleinen Gehirn. Bei Querschnitten sieht man, dass seine untere, zur Höhlung gewandte Fläche aus 2 gewölbten Theilen besteht, die zwischen sich einen kleinen Spalt lassen. Letzterer bildet mit dem unter ihm befindlichen Theile des verlängerten Markes die Fortsetzung der Höhle des 4ten Ventrikels und geht unmit- telbar in die Höhle des Sehlobus über. Die obere Fläche grenzt an einen ganz besonderen, vor dem kleinen Gehirn befindlichen Theil, welcher die Wurzelmasse (s. Tab. II, Fig. IV, A) 54 Dr. J. MARCUSEN, des eigenthümlichen Organes im Gehirn der Mormyren ist. Ob die Deutung des eben beschriebenen Theiles als Vierhügel ganz richtig ist, bleibt indess noch fraglich. Die Ent- scheidung hängt davon ab, ob der von mir als Kleinhirn beschriebene Theil wirklich als solches angesehen werden muss, oder ob er nicht vielmehr nur ein Theil desselben ist und das eigenthümliche Organ und der eben als Vierhügel beschriebene Theil mit zum Klein- hirn gehören, gleich wie es auch zweifelhaft ist, ob nicht der sogenannte Vierhügel hier nur ein Theil des verlängerten Markes ist. Der Sehlobus, lobus opticus, lobus ventriculi tertii (Tab. II, Fig. II—V, à, Tab. V, Fig. III—V, 4), ist einfach vorhanden. Er ist mehr breit als lang, an seiner unteren Fläche etwas gewölbt, an der oberen von einem Theile des besonderen Organes bedeckt und besteht aus einer äusseren Hülle und den im Inneren befindlichen Anschwel- lungen. An seiner unteren Fläche befindet sich das trigonum fissum, neben welchem die lobi inferiores liegen und der Hirnanhang. Die äussere Hülle geht nicht um den ganzen Lobus herum (s. Tab. У, Fig. ПТ), sondern befindet sich bloss an der unteren und seit- lichen Fläche. Oben ist der Lobus ohne Decke. Da wo die äussere Hülle oben aufhört, legt sich an dieselbe ein fast rundherumgehendes weisses markiges Band (s. Tab. II, Fig. I und Tab. V, Fig. III, 2). Dieses beginnt jederseits schmal vor dem hintersten Theile des Sehlobus, geht, allmählich breiter werdend, um den oberen Rand desselben herum und vereinigt sich mit demjenigen der anderen Seite. Da wo beide vorn in der Mitte aneinanderstossen, legt sich an dieselben, über ihnen, ein anderes, breiteres, weis- ses Markband (s. Tab. II, Fig. V, 3). Letzteres setzt sich nach innen und hinten in den- jenigen Theil fort, welcher im Inneren des Sehlobus in der Mitte zwischen den zwei Anschwellungen liegt. Die Hülle des Sehlobus ist von aussen glatt; auf der inneren Fläche derselben sieht man in der Richtung von oben nach unten abwechselnd weisse und graue Streifen. Ecker'), der sie bei Mormyrus Bane zuerst sah, hält sie für die corona radiata auct., worin man ihm nur beipflichten kann. In der schalenförmigen Hülle liegen im Inneren des Sehlobus die Anschwellungen desselben, jederseits eine (s. Tab. II, Fig. XIV, 4 und Tab. У, Fig. II—V,4). Sie sind halbkugelig, liegen oben und vorn frei und sind nur nach hinten mit den anstossenden Theilen verwachsen. Zwischen ihnen, mehr nach unten, setzt sich der obenerwähnte mittlere Theil des mittleren markigen Bandes fort (s. Tab. II, Fig. XIV, 3 und Tab. У, Fig. Ш, 3). Jederseits fallen die kugeligen Wölbungen der resp. Seiten in der Mitte ab, wodurch ein vertiefter Raum entsteht, in welchem ein Theil des darüber gelegenen besonderen Organes liegt (s. Tab. У, Fig. ПТ, b). Vorn und unten befindet sich der Verbindungstheil zwischen dem lobus opticus und den lobi olfactorü. An der unteren Fläche des Sehlobus zeigen sich die bei den Knochenfischen dort ge- wöhnlich vorkommenden Theile. Ganz nach vorn sieht man die commissura transversa Hal- 1) L. c. Die FAMILIE DER MORMYREN. 55 leri ($. Tab. II, Fig. II—IV, 0. Hinter dieser liegen in der Mitte zwei länglich-rund- liche Körper (s. Tab. II, Fig. III, 4 und Tab. У, Fig. IV, y), welche das trigonum fissum bilden und zwischen sich einen Spalt lassen (Tab. V, Fig. IV, ß), der in das Innere des Sehlobus führt. Unter denselben sitzt ein unpaarer, ovaler, solider Körper — der Hirn- anhang, welcher den Spalt und zum grössten Theil die beiden denselben begrenzenden Körper bedeckt. Nach aussen von diesen letzteren, am hinteren Ende derselben, liegt jederseits ein hinten rundlicher, vorn in eine dreieckige Spitze ausgezogener Körper — die lobi inferiores (s. Tab. II, Fig. Ш, р und Tab. V, Fig. ТУ, 5). Ihre inneren Ränder grenzen an die neben ihnen liegenden Körper des trigonum fissum. Da wo die letzteren hinten aufhören, liegt hinter ihnen eine Vertiefung, welche nach vorn von den Körpern des trigonum fissum, an den Seiten von den Seiten des hinteren Theiles der Innenränder der lobi inferiores und nach hinten von der commissura amsulata begrenzt wird. Die obere Fläche des hinteren Theiles der [00% inferiores liegt unter der commissura ansulata, in einer Vertiefung der letzteren. Die commissura transversa Halleri beginnt vom hinteren, seitlichen Theile des Sehlo- bus mit einigen Zügen, welche sich um den Sehlobus herum nach innen und unten bege- ben und darauf schräg nach vorn und innen ziehen, bis schliesslich die von beiden Seiten kommenden Theile in der Mitte in einem dreieckigen Theile zusammentreffen (chiasma ner- vorum opticorum), dessen Spitze nach vorn gerichtet ist (s. Tab. II, Fig. I—IV, m). Sie ist von blendend weisser Farbe. Die commissura ansulata Gottsche (s. Tab. II, Fig. III, IV, n) beginnt etwas hinter dem Anfange der commissura transversa und geht quer von einer Seite zur anderen hin- über. Da wo sie den äusseren Rand der lobö inferiores erreicht, geht von ihr ein weisses Markblättchen (s. Tab. II, Fig. III, IV, 0) nach innen und vorn zur commissura transversa, am äusseren Rande der lobi inferiores und der zwei Körper des érigonum fissum vorbei. In der Mitte der commissura ansulata geht ein Theil von ihr in die Markmasse des Seh- lobus hinein. Zwischen dem zur commissura transversa sich begebenden Markblättchen der commissura ansulata und der commissura transversa Halleri selbst befindet sich ein Raum, in welchem vorn eine kleine graue Anschwellung sichtbar ist. Die commissur« ansulata ist von blendend weisser Farbe. Die Höhle des Sehlobus befindet sich zwischen den beiden Anschwellungen desselben und setzt sich nach hinten in den aquaeductus Sylvü fort (s. Tab. У, Fig. la, IV а). Nach unten öffnet sie sich in den zwischen den zwei Körpern des trigonum fissum befindlichen Spalt (s. Tab. V, Fig. IV ß); nach oben ist sie offen und nur von einem über dieselbe hin- weggehenden Theile des eigenthümlichen Organes bedeckt. Die Riechganglien, lobi olfactorii (Tab. II, Fig. III, IV, und Tab. V, Fig. ID), sind doppelt vorhanden. Beide werden durch eine fast an ihrem hinteren Ende befindliche Quercommissur (5. Tab. II, Fig. IV, 10) mit einander verbunden. Erdl giebt zwar an, das Riechganglion sei bei Mormyrus einfach vorhanden, dies ist aber ein Irrthum. Jedes 56 Dr. J. MARCUSEN, Riechganglion ist kugelig, in die Länge gezogen und vorn und hinten schmäler. Am hin- teren Ende ist der Verbindungstheil mit dem Sehlobus. Auf der oberen Fläche eines jeden Riechlobus befindet sich eine Furche, welche schräg von hinten nach vorn verläuft und von der Mitte des hinteren Randes beginnt; da sie zugleich von aussen nach innen gerich- tet ist, so trifft sie auf den Spalt, welcher beide Lobi von einander trennt, und zwar ge- schieht dies in der Mitte des inneren Randes eines jeden Lobus (s. Tab. У, Fig. Ш, 7). Diese Furche theilt jeden Lappen in zwei Theile, einen inneren und einen äusseren. Der letztere (h) ist grösser, vorn breiter, hinten schmäler; der innere (5) wird durch eine kurze Furche, welche mehr nach innen vom hinteren Rande des Riechlobus als die eben angege- bene beginnt, aber fast parallel mit derselben auch von hinten nach vorn und von aussen nach innen verläuft, wieder in 2 Theile getheilt, von denen der nach hinten liegende (6) kleiner ist. An der unteren Fläche eines jeden Riechlobus, welche weniger gewölbt als die obere ist, zeigt sich eine in der Mitte befindliche Vertiefung. Nahe vom inneren Rande befindet sich eine Longitudinalfurche, durch welche ein paar Abtheilungen entstehen. Von der ınneren der letzteren entsteht durch einfache Verlängerung jederseits ein Riechnerv. Dieser ist anfangs breit und dick, wird aber allmählich schmäler und dünner. So geht jederseits der Riechnerv vorwärts, bis er kurz vor dem Eintritte in das Riechorgan zu einem ovalen Knoten anschwillt, welcher in der Aushöhlung des os praefrontale liegt. Aus diesem treten dann schliesslich die Riechnerven in die hintere Wand der Riechmembran, um sich auf den Falten desselben auszubreiten. Die Riechganglien enthalten keine Höhle. Das kleine Gehirn (Tab. Il, Fig. IV, 4, fund Tab. V, Fig. VI, а, f) liegt hinter dem sogenannten Vierhügel und dem eigenthümlichen Organ, auf dem verlängerten Mark, und besteht aus einem Kern (d) und 2 seitlichen Flügeln (р). Der Kern ist eine runde Masse, welche vorn unmittelbar hinter der Wurzel des eigenthümlichen Organes beginnt (s. Tab. II, Fig. IV, hinter A), nach hinten und oben geht, darauf an der hinteren Wand nach unten und endlich oberhalb der hinteren Lobi wieder nach vorn sich begiebt, um unmittelbar in die untere Partie des Wurzeltheiles des eigenthümlichen Organes überzu- sehen. Die eben angegebene Windung der Kernmasse geschieht um einen blind endigen- den Hohlraum (s. Tab. II, Fig. IV, y), zu dem man von aussen gelangen kann, wenn man in den Spalt hineingeht, welcher zwischen den inneren Rändern der Flügel des kleinen Gehirns sich befindet. Dieser blinde Sack kann nicht mit der sonst im kleinen Gehirn be- findlichen Höhle verglichen werden, da er nicht mit dem 4ten Ventrikel in Verbindung steht. Der obere Theil des Kerns ist schmäler und vom unteren Theile noch durch eine seitlich befindliche Einschnürung geschieden. Beim Querdurchschnitt sieht man daher den Kern in der Form einer Flasche. Mehr nach hinten ist der Kern weniger hoch, aber brei- ter. Hier wird er von einer Masse begrenzt, welche nach unten mit den vorderen seit- lichen Fortsätzen der [0% posteriores zusammenhängt. Bei der Ansicht von oben ist bei Mormyrus der Kern nicht sichtbar, ebenso wenig die ihn deckenden Flügel, da die hinteren Lappen diese Theile verdecken. Eine Höhle des kleinen Gehirns ist vorhanden. Es zeigt DIE FAMILIE DER MORMYREN. 57 nämlich die untere Fläche des Kerns in der Mitte einen Einschnitt, welcher beiderseits von abgerundeten Flächen begrenzt ist. Letzterer bildet mit dem darunter befindlichen Theile des verlängerten Marks einen Theil des ag. Sylvü. Hier ist also die wirkliche Höhle des kleinen Gehirns (s. Tab. У, Fig. VI, à). Die Flügel des kleinen Gehirns umgeben den Kern, und zwar bestehen sie aus 2 Theilen: einem inneren und einem äusseren; der letz- tere ist indess nur der nach aussen und oben umgeschlagene, Theil des ersteren. Beide umgeben, wie man sich durch Querschnitte überzeugen kann, den Kern in Form eines Hufeisens. An dem inneren Theile bemerkt man oben zur Seite und ausserdem nach aussen von dieser Stelle Einschnitte. Die äussere Schicht der Flügel ist an den Seiten schmäler als die innere; an der oberen Fläche aber werden die Flügel breiter. Beide Flügel sind vor dem Kern des kleinen Gehirns, unterhalb der Querfurche, welche die Flügel von dem hinteren oberen Cylinder des eigenthümlichen Organs trennt, zu einem einzigen Stücke vereinigt (s. Tab. II, Fig. IV, «), so dass man sieht, dass sie unmittelbar in die Wurzel- masse des eigenthümlichen Organs übergehen, und man fast sagen könnte, die Flügel seien nur Auswüchse, die vom eigenthümlichen Organ jederseits nach hinten ausgingen. Bei Mormyrus sind die Flügel so entwickelt (s. Tab. II, Fig. XII, XIII, f), dass sie um den ganzen Kern herumgehen und ihre inneren Ränder sich auf der ganzen Oberfläche berühren. Hinter dem hinteren oberen Cylinder sind die inneren Ränder der Flügel ein wenig dicker und vorragender; sonst sind die Flügel verhältnissmässig dünn, blattartig. Aus dieser Beschreibung sehen wir, dass das kleine Gehirn durch seinen Kern in den unteren Theil und durch seine Flügel in den oberen Theil der Wurzel des eigenthümlichen Organs unmittelbar übergeht. Das eigenthümliche Organ des Gehirns der Mormyren ist ein bei den ver- schiedenen Gattungen mehr oder weniger entwickelter, mit dem Gehirn selbst auf’s innig- ste verbundener Körper, welcher das Gehirn selbst von oben verdeckt, so dass er beim Öffnen des Schädels allein sichtbar ist. Bei den verschiedenen Gattungen zeigt sich in so- fern ein Unterschied, als beim Öffnen des Schädels von den einzelnen Theilen des beson- deren Organs bei Mormyrus nur die oberen Theile, bei den anderen (Phagrus, Mormyrops, Petrocephalus) aber auch die bei dem ersteren tiefer gelegenen Theile sichtbar sind. Hin- sichtlich der Ausdehnung des besonderen Organs zeigt sich folgende Verschiedenheit: bei Mormyrus ist es nach vorn hin so weit entwickelt, dass sein vorderstes Ende vor dem vor- dersten Ende der unter ihm liegenden Riechtuberkeln liegt; bei Mormyrops und Phagrus geht das vorderste Ende des besonderen Organs so weit nach vorn wie dasjenige der Riechtuberkeln, und bei Petrocephalus endlich geht es nicht mehr so weit nach vorn wie das vorderste Ende der Riechtuberkeln, sondern diese ragen unter demselben vor. Das eigenthümliche Organ besteht aus der Wurzel, einem hinteren und einem vor- deren Theile. Die beiden letzteren sind scheinbar verschieden, bilden aber, wie wir weiter unten sehen werden, wesentlich doch nur ein Ganzes. Die Wurzel befindet sich vor dem kleinen Gehirn und ist ein grosser, unregel- Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Serie. 8 58 Dr. J. MARCUSEN, mässig gestalteter Körper (5. Tab. II, Fig. IV, IX, A und Tab. У, Fig. V, A, В, Fig. IV, В). Sie besteht aus einem mittleren Theile, 2 seitlichen Theilen und der hinteren Wand. Der mittlere Theil (A) fliesst. mit der oberen Decke des aquaeductus Sylvii zusammen; die seitlichen Theile (s. Tab. V, Fig. IV, V, B) liegen nach aussen von der seitlichen Wand des aquaeductus Sylvii und erscheinen in Form von länglichen cylinderartigen Gebilden (namentlich beim Querdurchschnitt), welche nach aussen von den Ganglien des Sehlobus, nach unten von den aus den pedunculi cerebri in den Sehlobus sich begebenden Faserbün- deln begrenzt werden. Diese seitlichen Theile bestehen ganz aus Ganglienkugeln, welche oval sind und einen runden Kern und ein Kernkörperchen haben. Ihre Grösse beträgt im Längendurchmesser /,,M.M., der Kern misst /,,,M.M., das Kernkörperchen '/,„, М. М. Von diesen Theilen gehen nach oben Nervenfasern ab, welche in die verschiedenen Fortsätze hinein strahlen und alsdann, wie wir weiter unten sehen werden, mit einer Kernschicht und über derselben mit einer Stäbchenschicht belegt sind. Diese seitlichen Theile sind die vorderen Fortsätze der hinteren Wand, welche letzteren der unmittelbare Übergang’ der Flügel des kleinen Gehirns, so wie auch seines Kerns sind. Diese Partie enthält solche Ganglienkugeln wie die seitlichen Theile. Der hintere Theil giebt nach oben und nach vorn verschiedene, in der Mittellinie gelegene, unpaarige Fortsätze ab. Nach vorn geht er in den vorderen Theil des eigenthüm- lichen Organs, nach hinten in das Mittelstück der Flügel des kleinen Gehirns über. Die Fortsätze des hinteren Theiles sind folgende: 2 obere und 3 vordere. Der hintere obere Fortsatz ist ein kurzer Cylinder (s. Tab. II, Fig. IV, XII, XIII, v), der sich vor dem Mittelstücke der Flügel des kleinen Gehirns befindet und von diesem durch eine tiefe Querfurche geschieden wird. Der vordere obere Fortsatz (ein den angef. Figg.), von Ecker zungenförmiger Fortsatz genannt, befindet sich vor dem hinteren oberen Fortsatze, wird von letzterem durch еше Querfurche (t) getrennt und ist ein langer rund- licher Theil, dessen Spitze nach vorn und oben gerichtet ist, während seine Basis tiefer liegt. Bei Mormyrus liegt seine obere Wand zwischen dem vorderen Theile der Innenränder der sogenannten hinteren Lappen, seine Spitze und der vordere Theil der unteren Fläche auf einer Vertiefung des sogenannten Centrallappens und der hintere Theil der unteren Fläche auf dem unter ihm liegenden oberen vorderen Fortsatze. Die drei vorderen Fortsätze sind folgende: ein oberer, ein mittlerer und ein unterer. Der obere Fortsatz (s. Tab. II, Fig. IV, z, Tab. V, Fig. V, z) ist ein kleiner, etwas nach oben und vorn gerichteter Cylinder, der unter dem vorderen oberen zungenförmigen Fortsatze liegt. Der mittlere (2) liegt unter dem vorhergehenden und ist fast ebenso gross. Unter ihm entspringt vorn der untere vordere Fortsatz (2”), welcher der grösste und brei- teste ist; er wächst nach vorn und oben aus, zugleich aber richtet sich seine Spitze nach hinten. Die hintere Wand dieses Fortsatzes ist nicht rund, sondern hat zwei Vertiefungen, von denen die untere tiefer ist. In diese Vertiefungen legen sich die vorderen Wände der Отв FAMILIE DER MORMYREN. 59 hinter ihm befindlichen Fortsätze, und zwar legt sich in die untere Vertiefung die Wand des mittleren, in die obere diejenige des oberen vorderen Fortsatzes. Da wo der obere Theil der Spitze in die vordere Wand übergeht, liegt auf ihr und dem an dieselbe gren- zenden Theile der vorderen Wand die untere Fläche des sogenannten Centrallappens; die vordere Wand des unteren vorderen Fortsatzes grenzt nach vorn an die hintere Wand des mittleren Theiles des sogenannten Grosshirns. Im Allgemeinen hat dieser Fortsatz die Form einer Pyramide, deren Spitze nach unten gerichtet ist. Diese Spitze liegt über dem lobus opticus, zwischen den beiden Ganglien desselben (s. Tab. У, Fig. ПТ, b, Fig. IV, 2”). Alle eben beschriebene Fortsätze zeigen an ihrer Oberfläche eine markig weisse Farbe. Macht man einen Durchschnitt, so sieht man, dass diese markig weisse Oberfläche nur eine oberste, scharfmarkirte Schicht ist, unter welcher sich eine graue befindet. Unter der letzteren sieht man wieder eine weisse Schicht, die aber nicht mehr so blendend weiss wie die oberste ist. Die Fortsätze haben in ihrem Inneren Höhlen; sicher ist dies in den beiden oberen Fortsätzen der Fall; in den drei vorderen scheint es mir ebenfalls so zu sein. Der vordere Theil des eigenthümlichen Organs ist bei Mormyrus folgendermassen beschaffen. Von oben betrachtet, sieht man eine das ganze Gehirn und auch die oben be- schriebenen Fortsätze des hinteren Theiles vollkommen bedeckende ovale gewölbte Masse, da, wie wir weiter unten sehen werden, ein Theil auch nach hinten so weit auswächst, dass auch dort die oben beschriebenen Fortsätze vollständig bedeckt erscheinen. Die ganze Masse dieses an der Oberfläche sichtbaren Theiles wird durch einen in der Mitte befindlichen Längsspalt in zwei Seitenhälften getheilt. Jede Hälfte wird durch zwei Querfurchen in drei Lappen getheilt. Der vordere Lappen (s. Tab. II, Fig. I, II, IV, а) beginnt hinten breit und wird allmählich nach vorn hin schmäler. Hinter ihm liegt der mittlere Lappen (s. Tab. II, Fig. I, II, IV, b). Dieser ist an der oberen Fläche in der Mitte schmal, wird aber nach unten und zur Seite hin breiter. Da wo die hinteren Ränder der beiden mittleren Lappen in der Mittellinie aneinander stossen und nur durch den Längsspalt von einander geschieden sind, wird dieser letztere breiter, und in der dadurch entstandenen grösseren Lücke ist das Centralläppchen (s. Tab. II, Fig. I, IV, VI, IX, «) sichtbar. Der mittlere Lappen geht aber nicht bloss zur Seite, sondern schlägt sich auch nach unten um. Dasselbe thut auch der vordere Lappen. Indess ist dies nur scheinbar, denn, wie wir weiter unten sehen werden, sind der vordere und der mittlere Lappen jeder Seite eigentlich Theile, welche unten mit einander verbunden sind und nur eine Masse bilden, die sich nach oben heraufschlägt und deren beide Hälften in der Mittellinie im Longitudinalspalt endigen. Der vordere und der mittlere Lappen sind an der Oberfläche glatt und zeigen daselbst nur einige nicht tief gehende kurze Furchen. Die untere Fläche des vorderen Lappens ist je- derseits concav, und in diesen Vertiefungen liegt die convexe obere Fläche der unter denselben befindlichen Riechlobi. Ausserdem befindet sich fast in der Mitte eine tiefe, von vorn nach hin- ten gehende Furche, welche scheinbar die untere Fläche in zwei Theile theilt; genauer un- tersucht, findet man aber, dass die äussere Wand bloss eine Faltung macht. Ausser der eben * 60 Dr. J. MARCUSEN, erwähnten grossen Furche zeigen sich auf der ganzen unteren Fläche des vorderen Lap- pens kurze, flache Furchen. Hinter den mittleren Lappen sieht man jederseits die hinte- ren Lappen (s. Tab. II, Fig. I, П, ТУ, с). Jeder von ihnen beginnt vorn schmal, geht, brei- ter werdend, nach aussen und hinten und biegt darauf zur Seite und zur unteren Fläche des Gehirns, indem er auch etwas nach vorn vorwächst. Zugleich geht er jederseits hinten so weit, dass er noch an der Grenze zwischen der oberen und der hinteren Fläche des Gehirns sichtbar ist. Dabei schlägt er sich aber fast unter einem rechtem Winkel auch zur hinteren Fläche und ein Theil auch nach vorn um. Die inneren Ränder beider Lappen liegen an der hinteren Fläche bis zur Hälfte der hinteren Partie des Gehirns neben einan- der; erst tiefer treten sie auseinander und erblickt man zwischen ihnen Theile des kleinen Gehirns (5. Tab. II, Fig. I). An der unteren Fläche des Gehirns grenzen die hinteren Lappen an die Flügel des kleinen Gehirns. Obgleich sie an der oberen Fläche schon am vordersten Ende doppelt erscheinen, so sind sie es eigentlich doch nicht, denn sie beginnen beide mit einem mittleren Theile (im Centrallappen), der aber in der oben angegebenen Weise nach hinten, zur Seite und nach unten auswächst. Jeder hintere Lappen zeigt an seiner oberen Fläche Windungen. Mehrere, hauptsächlich 4 tiefe Furchen, welche fast parallel mit dem Längsspalt, nach aussen von diesem sich befinden, theilen jederseits den hinteren Lappen in mehrere Abtheilungen. Die dem Längsspalt zunächst liegende Furche geht nicht ganz bis zum hinteren Rande; die derselben zunächst nach aussen folgende geht bis zum hinteren Rande und zieht sich schräg von hinten nach vorn und zugleich von oben nach unten. Sie dient dazu, den vorderen halbeirkelförmigen Kanal zum grössten Theil in sich aufzunehmen. Ausser den groben Windungen und den starken Furchen sieht man aber noch auf dem hinteren Lappen feine Windungen einer ganz eigenthümlich geformten Masse. Es sind dies Leistchen, welche dünn (etwa 0,285 M.M., aber auch weniger) und nicht sehr hoch (etwa 2,4 M.M.) herauswachsen, dagegen aber sehr lang sind, da ein Leistchen um den ganzen Lappen herumgeht. Ausserdem haben sie das Eigenthümliche, dass sie scheinbar immer zu zweien mit einander verbunden er- scheinen; ja bei kleinen Vergrösserungen sieht es so aus, als wenn je zwei nebeneinander- liegende Leistchen wohl gesondert auswachsen, aber immer an den äusseren Enden schlin- genförmig in einander übergehen. An diesen freien Rändern sind sie abgerundet. Zwischen den Doppelleistchen sieht man stärkere, mit Fortsätzen der pia mater ausgefüllte Zwi- schenräume. Die Richtung der Leistchen im hinteren Lappen ist folgende: in der Mitte der oberen Fläche gehen sie fast unter einem rechten Winkel mit dem grossen Längsspalt; je mehr nach hinten, desto mehr wird ihre Richtung von innen und vorn nach aussen und hinten. So wie die Leistchen an die erste nach aussen vom mittleren Längsspalt befindliche Furche gekommen sind, verändern sie ihre frühere Richtung in eine ihr fast entgegengesetzte, sie gehen nämlich von hinten und innen nach vorn und aussen. Noch mehr nach aussen ist die Richtung vorn fast gerade von vorn nach hinten, hinten eine fast quere, bis zuletzt, Dre FAMILIE DER Мовмувем. 61 beim Umbiegen des Lappens zur unteren Fläche, die Richtung der Leistchen eine gerade von vorn nach hinten wird. Hier erscheinen die Leistchen selbst sehr schmal, so dass sie nur mit der Loupe als solche erkannt werden. Auch vermisst man hier das Verbundensein von je zweien zu einem Doppelleistchen. Die Leistchen haben eine blendendweisse Farbe. Sie sind übrigens nur an der äus- seren Fläche des hinteren Lappens sichtbar. An der inneren Fläche desselben, welche glatt und concav ist, sieht man mehrere tiefe Furchen, welche fast parallel mit der Mittel- linie verlaufen und, wie sich beim Querschnitt zeigt, da vorhanden sind, wo sich auf der oberen Fläche hügelförmige Erhebungen zeigten. Leistchen kommen an der inneren Fläche gar nicht vor. Der Centrallappen (s. Tab. II, Fig. I, IV, x) ist ein in der Mittellinie befindlicher unpaarer Lappen, welcher von oben in der Lücke zwischen den mittleren und hinteren Lappen sichtbar ist, da wo die inneren Ränder derselben in dem mittleren Längsspalt zu- sammenstossen. In dieser Lücke scheint der aus der Tiefe hervorsteigende Theil ohne Leistchen zu sein. Allein wie ein Querschnitt lehrt (s. Tab. V, Fig. III, 2), ist zwar die oberste Fläche glatt, aber von dem Centrallappen gehen horizontal gelegene Leistchen zu beiden Seiten ab. Aus dem Centrallappen wachsen nach vorn die in der Mitte gelegenen Partien des mittleren Lappens (s. Tab. II, Fig. IV) aus; nach hinten wächst er, breiter wer- dend und indem er zugleich zwei besondere seitliche Theile bildet, zu den hinteren Lap- pen aus. Seine relative Lage zu den benachbarten Theilen ist schon oben angegeben worden. Öffnet man den vorderen und mittleren Lappen, so sieht man in ihrem Inneren die- selbe Beschaffenheit, welche aussen an den hinteren Lappen sich zeigte, nämlich schmale, verschieden lange Leistchen, welche von einer Grundsubstanz (der Decke der beiden Lap- pen) in verschiedenen Richtungen auswachsen. Zugleich bemerkt man jetzt, dass die bei- den Lappen, die wir vordere und mittlere genannt haben, eigentlich nur einen einzigen bilden, da sie unmittelbar in einander übergehen und nur äusserlich dadurch von einander gesondert erscheinen, dass eine tiefe Querfurche (s. Tab. II, Fig. IV, der Einschnitt vor 6), die aber nicht von aussen in’s Innere führt und die nur durch eine tiefe Faltung entstan- den ist, eine scheinbare Theilung in zwei Lappen hervorbringt. Überhaupt lässt sich eine genauere Erkenntniss aller Theile nur durch Schnitte erwerben, welche man in verschiede- nen Richtungen durch das Organ und die an dasselbe grenzenden Theile führt, und nament- lich sind diejenigen Schnitte sehr lehrreich, welche durch die Mitte des ganzen Gehirns und des eigenthümlichen Organs in der Längsaxe geführt werden, so wie auch diejenigen, welche man in der Querrichtung macht (s. Tab. II, Fig. IV und Tab. V, die Querdurchschnitte an ver- schiedenen Stellen des Gehirns). Man überzeugt sich dann leicht von Folgendem. Der ganze vordere Theil nimmt seinen Ursprung von einer Masse, welche sich unter und zur Seite des unteren vorderen Fortsatzes des hinteren Theiles des eigenthümlichen Organs befindet (s. Tab. II, Fig. IV, A — unter z und 2”). Von hier geht die Substanz nach vorn und zu beiden Seiten nach oben, und zwar sieht man, wie die an den Seiten des unteren vorderen 62 Dr. J. MARBCUSEN, Fortsatzes befindliche Masse von innen nach aussen sich begiebt und nach oben sich erhebt, und wie dann schliesslich die von beiden Seiten herkommenden Massen in der Mittellinie zu einer einzigen mittleren sich vereinigen. Letztere ist der Centrallappen (Tab. II, Fig. IV, x). Er liegt mit seinem mittleren Theile gleich einem Gewölbe über der Spitze des unteren vorderen Fortsatzes. Nach hinten und unten hat er eine Vertiefung, in welcher die Spitze des zungenförmigen Fortsatzes ruht; hier ist er auch breiter und geht unter einem spitzen Winkel in den unteren Theil seiner hinteren Wand über, an welche, wie oben schon angegeben wurde, die vordere Wand des unteren vorderen Fort- satzes grenzt. Von seiner obersten Partie wächst nach hinten der hintere Lappen aus, der anfangs einfach in der Mittellinie vorhanden ist, darauf aber zu beiden Seiten geson- dert nach unten und nach hinten auswächst, ohne sich umzubiegen. Dadurch bleiben die “ an seiner äusseren Seite sichtbaren Leistchen überall sichtbar. Nach vorn wächst der Centrallappen zur inneren Partie des sogenannten vorderen und mittleren Lappens aus. Man sieht hier von seinem vorderen Theile lange schmale Leistchen nach vorn hin aus- wachsen (w), die bis zu einer Höhle gehen, welche dadurch entsteht, dass der untere Theil des vorderen und mittleren Lappens sich nach oben und hinten umschlägt. Das Auswachsen nach vorn von der Mitte aus geschieht auf folgende Weise. Dieser mittlere Theil, der übri- gens an den Seiten ununterbrochen in denjenigen Theil übergeht, welcher den Centrallappen bildet, zeigt sich unterhalb der Basis des unteren vorderen Fortsatzes in Form einer dün- nen Lamelle (s. Tab. II, Fig. IV, 1 und Tab. III, Fig. XIII unter b), die oberhalb des lobus opticus liegt. Die untere Wand erscheint hier einfach, und giebt es hier also nicht jederseits einen Lappen. Sie geht um den unteren Theil der vorderen Wand des unteren vorderen Fortsatzes herum, biegt sich um eine dort befindliche Querfurche nach vorn, geht dann über dem Riechlobus weiter nach vorn, biegt sich darauf vor diesem weiter nach vorn wieder um eine Querfurche und geht schliesslich in die vordere und obere Wand des sogenannten vorderen Lappens über, welche sich aber nach oben und hinten umschlägt. Die ganze innere Wand dieses Theiles zeigt Leistchenbildung, doch sind die Leistchen von aussen nicht sichtbar, da der Lappen sich umgeschlagen hat. Wäre er wie der hintere Lappen nur einfach ausgewachsen, ohne sich umzuschlagen, so müsste man auch an diesen Theilen die Leistchen von aussen sehen. Die hier entworfene Beschreibung bezieht sich indess bloss auf den in der Mittellinie befindlichen Theil. Die zur Seite nach oben und nach aussen hervorwachsenden Theile zeigen die Eigenthümlichkeit, dass sie nicht in einer Ebene liegen, sondern Windungen machen, so dass die äussere Wand, und damit zugleich auch die an der inneren Wand befindlichen Leistchen, in die Höhe steigt, dann hinuntergeht, wieder in die Höhe steigt, wieder hinuntergeht u.s.f. Die von beiden Seiten auf diese Weise von unten nach oben und schliesslich von aussen nach innen sich begebenden Wände ver- schmelzen nicht an der oberen Fläche des vorderen und mittleren Lappens zu einer einzi- gen. Letzteres geschieht bloss im vordersten Theile, der übrige Theil ist der Art beschaffen, dass jede Seite bis zum mittleren Längsspalt geht und dort endigt. Durch den Längsspalt Dre FAMILIE DER MORMYREN. 63 kann man auf diese Weise wirklich in’s Innere des vorderen und mittleren Lappens ein- dringen. Er ist also keine Furche (s. Tab. Ш, Fig. XIII). Dahingegen gehen die Windun- gen um Furchen, welche schon von aussen sichtbar sind, wenn man die pia mater abge- zogen hat (s. Tab. V, die verschiedenen Querdurchschnitte Fig. III— VI). Auch der hin- tere Lappen zeigt Windungen, wovon man sich durch Querdurchschnitte überzeugen kann (s. die oben angeführte Fig. auf Tab. V). An der breitesten Stelle des eigenthümlichen Organs, da wo der mittlere und der hintere Lappen sind, zeigen sich 37, Windungen jederseits, von denen 2”, auf die Seitenlappen und eine auf den hinteren Lappen kommen. Dort aber wo vorn an der Spitze (des vorderen Lappens) das eigenthümliche Organ sehr schmal geworden ist, zeigen sich bloss 3 Windungen im Ganzen: eine in der Mitte und eine jeder- seits. Was die Richtung der Leistchen im vorderen und mittleren Lappen betrifft, so ist sie folgende. Ausser den oben angegebenen, von der Mitte nach vorn auswachsenden Leist- chen, gehen an den Seiten von der Grundmasse die Leistchen in querer Richtung ab und laufen so im Inneren um den ganzen Theil herum, bis sie an der oberen Fläche, am grossen Längsspalt angekommen, endigen. Jedes Leistchen ist mit dem neben demselben befindlichen an dem freien Rande vereinigt, so dass es aussieht, als wenn nur ein einziges Leistchen mit zwei Wurzeln aus der Grundmasse hervorwüchse und diese Wurzeln am freien Rande zu einer einzigen Schlinge sich vereinigten. Zu gleicher Zeit winden sich in der oben an- gegebenen Weise die Leistchen um Furchen, welche in der äusseren Wand der Lappen sich befinden (s. Tab. III, Fig. XIII und Tab. У, Fig. II—V]). Genau genommen, haben wir also hier ein Organ, welches aus einer soliden Grund- masse besteht, die sich dadurch auszeichnet, dass sie nach verschiedenen Richtungen aus- wächst, auf ihrer Oberfläche Leistchenbildungen zeigt und selbst zugleich sich windet. Die Leistchen sind im sogenannten vorderen und mittleren Lappen von aussen nicht sicht- bar, weil sich hier die Grundmasse beim Auswachsen umgeschlagen hat; im hinteren Lappen aber sind sie von aussen sichtbar. Die Grundmasse zeigt, mit blossem Auge betrachtet so wie bei geringen Vergrösserungen, eine graue Schicht, welche auf einer weissen aufsitzt. Die Leistchen sind von einer markig weissen Farbe und zeigen sich bei geringen Vergrösserungen derartig, als wenn immer je zwei aus der Grundmasse hervor- wüchsen, um am freien Ende schlingenförmig in einander überzugehen. Eine genauere mikroskopische Untersuchung des eigenthümlichen Organs zeigte uns Folgendes. Am hinteren Theile sahen wir mehrere Fortsätze und 3 Schichten, aus denen sie zusammengesetzt sind, nämlich: eine äussere, blendend weisse, unter dieser eine graue und ganz nach innen wiederum eine weisse, die aber nicht so auffallend markig wie die äussere erscheint. Die äussere Schicht besteht aus soliden langen Fasern, welche wir Stäbchen nennen wollen; die ganze Schicht kann dann Stäbchenschicht genannt werden. Die Stäb- chen (s. Tab. V, Fig. IX, XII) sind durchsichtig und von dunklen Contouren eingefasst; sie zeigen an ihren Enden kernähnliche Bildungen, und an einzelnen zeigen sich auch im Verlauf derselben Kerne. Die Breite der Stäbchen beträgt У, M. M., die Länge unge- 64 Dr. J. MARCUSEN, fähr ', M. M. Die Stellung der Stäbchen ist eine radiale um die cylindrischen Fortsätze. Die Stäbchen zeigen sich bisweilen quergestreift und sind dann sehr ähnlich quergestreif- ten Muskelfasern; die schmalen, in regelmässigen Zwischenräumen auf einander folgenden Querstreifen zeigen sich aber in den dunklen Contouren, und glaube ich daher, dass die Stäbchen aus 2 Substanzen bestehen, einer inneren, glashellen und einer äusseren, welche eine Scheide ist (s. Tab. V, Fig. XII). Die unter der Stäbchenschicht befindliche Schicht ist die Kernschicht (s. Tab. V, Fig. IX, XI). Diese besteht aus einem Gewebe, das fast nur aus runden, scharf contourirten, stark glänzenden Kernen zusammengesetzt ist, welche einen Grössendurchmesser von Y,, M. M. haben und in einer hyalinen Grundsubstanz liegen. Zerreisst man die Schicht, so zeigen sich an einzelnen Stellen an den Rändern Kerne, welche blasse Fortsätze haben, die, wie ich glaube, nur losgerissene Stücke der Grundsub- stanz sind. Da wo die Kernschicht an die Stäbchenschicht grenzt, also an der äusseren Grenze der ersteren, sieht man von den Kernen derselben umgebene Ganglienkugeln, welche oval sind und einen runden Kern mit Kernkörperchen zeigen. Sie haben einen Durchmes- ser von circa Y, M. M. und einen Kern von /„ М. М. — Grössenverhältnisse, die denje- nigen der Ganglienkugeln im Wurzeltheile des eigenthümlichen Organs gleich sind. Die Ganglienkugeln sind indess nicht leicht sichtbar, da die Kernschicht auch in sehr dünnen Schichten wenig durchsichtig ist. Unter der Kernschicht liegt die Faserschicht. Diese besteht aus Axencylindern, die in einem Bindegewebe liegen, in welchem viele Blutgefässe sich befinden. Die Richtung der Fasern in dieser Schicht ist eine solche, dass sie aus der Wurzel hervortreten und dann bündelweise divergirend in die einzelnen Cylinder sich hin- ein begeben. Wo und wie die Axencylinder dort endigen, kann ich nicht angeben. Um die Stäbehenschicht liegt nach aussen eine membrana propria, eine helle, durchsichtige, feine Membran. Diese besteht aus Bindegewebe, welches längliche Kerne in einer hellen Zwischensubstanz enthält. Viele Capillargefässe, die mit Gefässen der pia mater in Ver- bindung stehen, verzweigen sich in der Stäbchenschicht. Die ра mater überzieht die Fort- sätze und auch die zwischen ihnen befindlichen Furchen. Untersucht man den vorderen Theil des eigenthümlichen Organs mikroskopisch, so findet man Folgendes. Statt cylindrischer Fortsätze zeigen sich hier Leistchen, die aus einer Masse herauswachsen, welche beim vorderen und mittleren Lappen die äussere Wand bildet. Die Leistchen zeigen sich zu zweien verbunden als Doppelleistchen. Mikroskopisch untersucht, haben die Leistchen dieselbe Zusammensetzung wie die obere Schicht der Fortsätze des hinteren Theiles: sie bestehen nämlich auch aus Stäbchen, die ich aber hier weniger breit als dort finde, nämlich nur у М.М. (3. Tab. V, Fig. IX, XII). Die Leistchen sitzen auf der zweiten Schicht, d. h. auf der Kernschicht, die ganz dieselben Bestandtheile wie die grossen Fortsätze des hinteren Theiles zeigt. Doch haben die Leistchen hier das Eigenthümliche, dass sie nicht bloss auf der Oberfläche der Kernschicht aufsitzen, sondern eine Art von Wurzel (3. Tab. V, Fig. VIII, c u. IX, с) haben, welche in der grauen Kernschicht sitzt. Ganglienkugeln finde ich nicht in der Kernschicht, wenigstens bin ich darüber nicht Die FAMILIE DER MORMYREN. 65 sicher. Unter der Kernschicht liegt die Faserschicht, und hier sieht man dieselben Axen- cylinder wie in den grossen Fortsätzen. Nur kommt es mir bei schwacher Vergrösserung so vor, als wenn die Fasern hier bis an die Wurzeln der Leistchen gehen und so gewisser- massen durch die Kernschicht hindurchsetzen. Jedes Leistchen hat seine membrana pro- pria, die aus Bindegewebe besteht, welches in einer hellen Zwischensubstanz lange schmale Kerne zeigt (s. Tab. У, Fig. УШ--Х, f.), deren Längsdurchmesser mit denjenigen der Stäb- chen sich kreuzen. Es kommen indess in ihr auch runde Kerne vor, nur in geringerer Zahl, sowie auch Uebergangsformen von den runden zu den länglichen. Von den Leistchen bildeten häufig je zwei ein Doppelleistchen. Mikroskopisch zeigt es sich, dass nicht etwa, wie es unter der Loupe erscheint, zwei Leistchen auswachsen und am freien Rande schlingen- förmig in einander übergehen, sondern jedes Leistchen vorn endigt und die zwei, das Doppelleistchen bildenden Leistchen durch Bindegewebe mit einander vereinigt sind. Jedes Leistchen entsteht also mit einer schmalen Wurzel, geht dann nach unten oder resp. nach oben, wird breiter und endigt am freien Rande abgerundet; zusammen bilden beide Leist- chen am freien Ende eine cylindrische Rundung, jedes Leistchen für sich aber die Hältte der- selben. Wo Doppelleistchen sind, überzieht die membrana propria beide der Art, als wenn bloss ein Cylinder vorhanden wäre. Dagegen sind die beiden Theile des Doppelleistchens in der Mitte, zwischen den inneren Rändern der zwei Leistchen, von einander durch eine Masse getrennt, welche durchsichtig ist und viele runde Kerne enthält. Die Kernschicht verhält sich folgendermassen zu den Doppelleistchen: jede Wurzel hat an ihrer äusseren Seite einen cylindrischen Wulst, welcher aus der Substanz der Kernschicht gebildet wird; an der inneren Seite der Wurzel befindet sich auch die graue Kernschicht; aber nur ein cylindrischer Wulst begrenzt beide Wurzeln des Doppelleistchens und liegt zwischen ihnen. Es sind also für ein Doppelleistchen drei cylindrische Wülste vorhanden (s. Tab. V, Fig. IX.). Von den Wülsten geht nun ein schmaler Streifen Kernschicht nach unten oder resp. nach oben, und an diese setzen sich die Stäbchen. Die Doppelleistchen entstehen also da- durch, dass an der Aussenseite zweier schmaler Streifen Kernsubstanz, die neben einander liegen, Stäbchen aufsitzen. Im Innern der Stäbchenschicht sieht man feine Capillargefässe, welche Schlingen bilden und in grössere Gefässe übergehen, die sich in dem als Fortsetzung der pia mater zwischen je zwei Doppelleistchen hineindringenden Bindegewebe befinden und die wieder mit den in der pia mater an der Oberfläche des Gehirns befindlichen Ge- fässen communiciren. Die mikroskopische Zusammensetzung der grossen Fortsätze des hinteren Theilesist nach dem Vorhergehenden wesentlichdieselbe wie diejenige der Leistchen des vorderen Theiles des eigenthümlichen Organs, da hier wie da die drei Schichten gefun- den werden. Der einzige Unterschied liegt, abgesehen von den verschiedenen Formen, in dem Mangel an Ganglienkugeln in der Kernschicht der Leistehen. Möglich jedoch, dass sie in derselben ebenfalls vorkommen und nur zu sehr von der Kernschicht verdeckt werden. Jedenfalls bilden der hintere und der vordere Theil nur ein Ganzes und stellen zusammen 9 Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. 66 Dr. J. MARCUSEN, ein Organ dar, das wir, ausser bei den Mormyren, nur bei Gymnarchus") antreffen und durch dessen Anwesenheit das Gehirn eine Grösse erlangt, wie sie verhältnissmässig kein anderer Fisch, ja kein Vogel aufzuweisen hat. Ecker hielt dieses Organ für den Vier- hügel und gründete seine Ansicht darauf, dass es die Decke des aquaeductus Sylvii bilde. Erdl nannte es Grosshirn und glaubte Seitenventrikel in demselben gefunden zu haben. Ich nahm diesen Namen auch an, muss aber gestehen, dass er sehr schlecht gewählt war, namentlich von mir, da ich selbst ausdrücklich bemerkte, es gebe hier keine Seitenventri- kel, sondern die ganze Masse sei nur ein Auswuchs eines hinter den Sehhügeln gelegenen Theiles. Ich glaube nun, dass dieses eigenthümliche Organ kein gewöhnlicher Gehirntheil ist, da mir seine Ausdehnung dazu zu gross erscheint, namentlich bei einem Fisch, und seine mikroskopische Zusammensetzung zu eigenthümlich ist. Jedoch ist nicht zu läugnen, dass der innige Zusammenhang dieses Organs mit dem Gehirn, sowie der unmittelbare Zusam- menhang und Uebergang desselben in’s kleine Gehirn dafür sprechen, dass es ein Gehirn- theil und nicht bloss ein dem Gehirn aufgesetztes und mit ihm verwachsenes, besonderes Organ sei. Wollte man aber dieses eigenthümliche Organ auf einen gewöhnlichen Theil des Gehirns der Knochenfische zurückführen, so könnte es nur das kleine Gehirn sein. Dafür spräche einmal der unmittelbare Übergang des eigenthümlichen Organs in den Kern und die Flügel des kleinen Gehirns; ferner erinnern die drei Schichten, aus denen es zusammengesetzt ist, an Ähnliches im kleinen Gehirn der höheren Wirbelthiere; namentlich ist dies der Fall mit der Kernschicht, den Stäbchen und den an der Grenze beider befind- lichen Ganglienkugeln. Immer aber bliebe es auffallend, dass die drei Schichten, welche im besonderen Organ vorkommen, weder im Kern noch in den Flügeln des kleinen Ge- hirns gefunden werden. Bei mikroskopischer Untersuchung des kleinen Gehirns von. Mormyrus finden wir nämlich, dass der Kern aus zwei Substanzen besteht, einer äusseren, weissen und einer inneren, grauen. Die äussere, weisse, besteht aus einem durchsichtigen Gewebe, das fein granulirt ist und runde Kerne enthält. Es ziehen sich durch dasselbe viele Capillargefässe. Diese Schicht correspondirt der äusseren Schicht des kleinen Gehirns der höheren Wirbelthiere. In ihr finden sich Ganglienkörper von ovaler oder sternförmiger Gestalt. Die Farbe dieser Schicht zeigt sich so ähnlich derjenigen der Stäbchenschicht bei schwacher Vergrösserung, dass man beide mit einander verwechseln könnte, bei stärkerer Vergrösserung aber sieht man hier keine Stäbchen. Die innere Schicht ist grau und besteht aus Fasern und Kernen. Hier und da schien es mir, als ob ovale Ganglienkörper vorhanden wären. Durch diese 1) Nach Erdl’s Angaben (Gel. Anz. der bayer. Ak. 4. Wiss. Bd. ХХШ, p. 595) ist das Gehirn von Gymnarchus ähnlich demjenigen von Mormyrus. Nur sollen zwei vor- dere Lappen, zwei seitliche und nur ein unpaarer hinterer vorhanden sein und keiner derselben an der Oberfläche gyri zeigen. Im Innern aber haben alle drei Lappen welche. Nach diesen Angaben ist zu vermu- then, dass hier der hintere Lappen sich ebenfalls umge- schlagen habe, wie die vorderen des Mormyrus. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 67 Schicht treten grössere Gefässe hindurch. Was die Substanz der Flügel betrifft, so ist diese markig weiss und zeigt einmal dieselbe Substanz wie die äussere Schicht des Kerns, und diese ist es auch, welche unmittelbar in den Wurzeltheil des besonderen Organs übergeht und an der hinteren Wand des letzteren die oben erwähnten Ganglienkörper enthält. Aus- serdem sieht man an ihrer äusseren Fläche eine Kernschicht. Merkwürdig ist es, wie in der Furche zwischen dem hinteren oberen Cylinder und den Flügeln des kleinen Gehirns die Stäbchenschicht plötzlich aufhört. Man sieht also, wie die Substanz des kleinen Ge- hirns Aehnlichkeit mit derjenigen des eigenthümlichen Organs hat und wie namentlich die Ganglienkörper enthaltende Schicht unmittelbar in die hintere, ebenfalls mit Ganglienkör- pern versehene Wand des Wurzeltheiles übergeht. Die Ganglienkörper liegen hier dicht bei einander, sind oval oder sternförmig und zeigen drei oder vier Fortsätze, von denen einer in der Richtung der Kernschicht des Wurzeltheiles geht; von ihrem weiteren Verhalten weiss‘ich aber nichts. Ein sehr grosses kleines Gehirn kommt bei einigen Fischen vor: so haben die Siluren ein kleines Gehirn von solcher Grösse, dass es die Riechlobi zum Theil bedeckt; bei Zhynnus" ist es sogar noch länger nach vorn ausgebildet. Wäre das eigenthümliche Organ wirklich nur ein stark entwickeltes kleines Gehirn, dann wäre das Gehirn der Mormyren eigentlich ganz so beschaffen wie das Gehirn der Knochenfische überhaupt. Das eigenthümliche Organ für einen Vierhügel anzusehen, wie Ecker es gethan, halte ich nicht für thunlich, weil ich bei Querdurchschnitten um den agquaeductus Sylvii einen markigen Ring sehe, und oberhalb dieses Ringes der Theil zu liegen kommt, welcher von mir Wurzel des eigenthümlichen Organs genannt worden ist. Falls hier wirklich ein Vierhügel vorhanden ist, so glaube ich, dass derselbe im oberen Theile des markigen Ringes steckt, welcher den aquaeductus umgiebt. Uebrigens kann hier nur die Entwickelungsgeschichte entscheiden, denn nur sie wird uns lehren, aus welchen Theilen das eigenthümliche Organ sich entwickelt: ob hier ein Vier- hügel bleibend ist, oder ob er, nach Joh. Müller’s Ansicht, im Sehlobus enthalten ist Die ungeheure Länge des verlängerten Marks lässt vermuthen, dass bei den Mormyren der Vierhügel vorhanden sein könne. Was das Gehirn der Mormyren besonders auszeichnet, ist ausser der Anwesenheit des ungeheuer entwickelten eigenthümlichen Organs noch das Fehlen der Decke des Sehlobus, ferner die eben erwähnte übermässige Länge des verlän- gerten Marks und endlich die starke Entwickelung der commissura ansulata, welche ausser der Seitenbinde noch einen besonderen markigen Zug von hinten nach vorn zur commissura transversa schickt. Bei Petrocephalus zeigt sich das Gehirn folgendermassen beschaffen. Das Gehirn (pro- prie sic dichum) zeigt dieselben Theile, wie dasjenige von Mormyrus; das eigenthümliche Organ ist aber anders gestaltet. Betrachtet man die untere Fläche des Gehirns (s. Tab. II, Fig. 1) Joh. Müller, Abhandlung über das Gehörorgan | ciennes entworfene Zeichnung des Gehirns von Thynnus der Cyclostomen. Berlin 1837 (in den Abh. ‘der Berliner vulgaris mitgetheilt ist. Akademie), Tab. III, Fig. 12 u. 13, wo eine von Valen- 68 De.19J.,MarousEn, VIII), so sieht man vorn zwei Riechlobi (4), hinter diesen liegt der Sehlobus (1); eine commissura transversa Halleri (l) beginnt jederseits vom hinteren Ende des Sehlobus und geht darauf nach unten, innen und vorn, um sich zum chiasma (m) zu vereinigen. In der Mitte zeigt sich das trigonum fissum mit den zwei dasselbe begrenzenden Körpern (g). Nach aussen und hinten von diesen letzteren liegen die lobi inferiores ( р), und über dem hinteren Ende der lobi inferiores liegt eine quer über den Sehlobus hinübergehende commissura ansu- lata (п). Von der commissura ansulata geht ein schmaler Fortsatz (0) schräg nach vorn zur commissura transversa, und zwischen ihm und der commissura transversa liegt eine graue rundliche Anschwellung. Hinter der commissura ansulata') zeigen sich die pedunculi cere- bri (k), die sich in’s verlängerte Mark und Rückenmark fortsetzen. Zur Seite des verlän- gerten Marks sieht man die äusseren Theile der über der rautenförmigen Grube liegenden lobi posteriores. Nach aussen von den letzteren kommen die Flügel des kleinen Gehirns (f) zum Vorschein. Nach aussen von diesen, mehr nach vorn, sieht man einen kleinen Theil des eigenthümlichen Organs, nämlich den nach unten gehenden Theil des sogenannten vorderen Lappens. Im Allgemeinen sind die an der unteren Fläche des Gehirns sichtbaren Theile bei Petrocephalus so beschaffen wie bei Mormyrus; nur die Grössenverhältnisse der ein- zelnen Theile unter einander sind etwas verschieden. Bei einem Mormyrus longipinnis, der von der Schnauzenspitze bis zum Ende der Schwanzflosse 24 C. M. mass und dessen Schädel vom ersten Wirbel bis zur vordersten Spitze 5,7 C. M. lang war, hatte das Gehirn eine Länge von 2,85 C. M. Die grösste Breite desselben (vom äusseren Rande eines mitt- leren Lappens zum äusseren Rande des anderen) betrug 1,55, die grösste Höhe 1,2 C.M.; der zungenförmige Fortsatz hatte eine Länge von 0,45 C. M.; die Breite vom äusseren Rande eines lobus inferior zum äusseren Rande des anderen betrug 0,48 С. M.; der Raum von einem äusseren Rande des Sehhügels zum anderen betrug 1,43 С. M.; beide lobi olfactorü zusammen waren 1 C. M. breit. Bei Petrocephalus Isidori zeigten sich dagegen folgende Verhältnisse: das Gehirn hatte eine Länge von 0,94 C. M.; die grösste Breite (von einem äusseren Rande des Seh- hügels zum anderen) betrug 0,6 С. M., die grösste Höhe 0,48 С. M.; der zungenförmige Fortsatz hatte eine Länge von 0,23 C. M.; die Breite vom äusseren Rande des einen lobus inferior zum äusseren Rande des anderen betrug 0,28 C. M.; beide lobi olfactorii zusammen hatten eine Breite von 0,4 С. M. Vergleicht man die angegebenen Zahlen unter einander, so sieht man leicht, dass die einzelnen Theile bei Petrocephalus verhältnissmässig grösser, breiter und länger sind; namentlich gilt dieses von den Riechlobi, den lobi inferiores und dem zungenförmigen Fortsatze. Ja die lobi inferiores sind bei Petrocephalus so gross, dass ihr hinterer abgerun- deter Rand nicht mehr in gleicher Linie mit der commissura ansulata liegt, sondern diese nach hinten überragt (s. Tab. II, Fig. УШ). Zu gleicher Zeit ist auch das über und 1) Ecker hat hinter der commissura ansulata, zwi- | gefunden. Ich habe es vermisst. schen den pedunculi, ein kleines ovales Markkörperchen Die FAMILIE DER MORMYREN. 69 zwischen ihnen liegende Stück der commissura ansulata dadurch mehr in die Tiefe gerückt und nicht so schön sichtbar wie bei Mormyrus longipinnis, wo man die commissura ansu- lata nur ein einziges Band bilden sieht. Das kleine Gehirn zeigt auch Unterschiede. Bei Petrocephalus sieht man von oben das Mittelstück desselben in einer grossen Ausdehnung (s. Tab. II, Fig. VI, d, f.), ebenso die Flügel desselben (f), aber ihre inneren Ränder sind nicht so nahe an einander gerückt wie bei Mormyrus, sondern treten nach hinten auseinander und lassen zwischen sich das tiefer gelegene Mittelstück des kleinen Gehirns sehen. Letzteres zeigt im Innern eine blinde Höhle, zu der man von aussen gelangt, indem man zwischen den Flügeln um das Mittelstück herumgeht (Fig. IX, y). Auch hier sieht man beim Längsdurchschnitt den Uebergang des Kerns und der Flügel des kleinen Gehirns in das eigenthümliche Organ. Die lobi olfactori sind bei Petrocephalus verhältnissmässig breiter, aber nach vorn etwas zugespitzt, während sie bei Mormyrus sich abgerundet zeigen. Auch die lobi optici sind bei Petrocephalus im Ganzen ebenso beschaffen wie bei Mormyrus, und zwar sowohl hin- sichtlich der äusseren Form, als auch hinsichtlich der im Innern befindlichen Anschwellungen Das markige Band’), welches um den oberen Rand der Hülle (Schale) des Sehlobus liegt, ist bei Petrocephalus, namentlich bei den kleinen Arten, wie z. B. P. Isidori, so kurz, dass es bei der Seitenansicht nicht sichtbar und hier somit auf die mittelste Partie reducirt ist. Wasjedoch das Gehirn von Petrocephalus besonders von demjenigen von Mormyrus unterschei- det, ist die geringere Ausbildung des eigenthümlichen Organs und die dadurch bedingte Verschiedenheit der ganzen Form, namentlich bei einer Ansicht von oben. Auch bei Pefrocephalus erhebt sich vor dem kleinen Gehirn über dem aquaeductus Sylvü eine Masse, welche hier sogar verhältnissmässig viel stärker ist (3. Tab. II, Fig. IX, A) und Fortsätze abgiebt, die sich anfangs ähnlich wie bei Mormyrus verhalten. Es treten nämlich (s. Tab. II, Fig. IX) nach oben ein hinterer (v) und ein vorderer Fortsatz (e) ab. Der hintere ist ein kleiner Cylinder, welcher durch eine Querfurche hinten von dem kleinen Gehirn und durch eine andere vorn von dem vor ihm befindlichen vorderen Fortsatze getrennt wird. Der vordere obere (e), der von Ecker «zungenförmiger Fortsatz» genannt wird, ist länger als der hintere und schräg von hinten nach vorn und von unten nach oben gerichtet. Seine Spitze ruht auf dem sogenannten Centralläppchen, der übrige Theil auf dem unter ihm befindli- chen Fortsatze, von dem sogleich die Rede sein wird. Der hintere obere Fortsatz ist Ecker entgangen, was sicher nicht der Fall gewesen wäre, wenn er Längsdurchschnitte des Gehirns gemacht hätte. Auch bei Petrocephalus zeigen sich drei vordere Fortsätze : ein oberer (Tab. II, Fig. IX, z), der unter dem zungenförmigen liegt, aber verhält- 1) Ecker deutet diesen weissen, um den Rand der | dung der (068 optiei bei den Mormyren sich so wie Ecker Schale des lobus opticus herumgelegteu Markstreifen als | zu deuten, dass nämlich, weil die Schale sich oben nicht fornix. Darin kann man ihm beistimmen, wenn man über- | geschlossen hat, der fornix auch nicht höher hinaufge- haupt Gottsche’s Deutung dieser Theile bei den Kno- | wachsen sei. chenfischen annimmt, und ist es dann richtig, die Bil- 70 Dr. J. MARCUSEN, nissmässig stärker als bei Mormyrus ist; ein mittlerer (Tab. II, Fig. IX, z’), der unter dem vorhergehenden liegt (Ecker hat ihn übersehen), und ein unterer (Tab. II, Fig. IX, 2”), der unter dem vorigen beginnt, aber nach vorn und oben sich erhebt, so dass er vor dem oberen und mittleren Fortsatze zu liegen kommt und mit seiner abgerundeten Spitze unter dem vorderen Ende des zungenförmigen Fortsatzes sich befindet. Er hat an seiner vorderen Wand eine Einbiegung, so dass er aus zwei Cylindern zu bestehen scheint. Seine untere Fläche liegt auf einem Markplättchen (s. Tab. II, Fig. IX, 1), welches über den oben offenen Sehlobi ausgespannt ist. Während aber bei Mormyrus keiner von den Fort- sätzen des hinteren Theiles des besonderen Organs von oben her sichtbar ist, sieht man bei Petrocephalus einen Theil derselben, sowie auch das kleine Gehirn (s. Tab. II, Fig. V]). Das hängt von der geringeren Ausbildung des vorderen Theiles des besonderen Organs ab. Dieser Theil zeigt sich bei Petrocephalus viel kleiner und besteht nur aus zwei Lappen, einem vorderen ($. Tab. II, Fig. VI, а) und einem hinteren (ib. с). Der vordere ist verhältniss- mässig so klein, dass er nicht, wie bei Mormyrus, die unter ihm liegenden Riechganglien von oben verdeckt; im Gegentheil sind die letzteren beim Anblick von oben zum Theil sichtbar ($. Tab. II, Fig. VI, IX, A). Er wächst wie bei Mormyrus vor dem unteren vorderen Fort- satze des hinteren Theiles des besonderen Organs hervor, indem er sich nach vorn richtet und darauf. nach oben und hinten umschlägt (s. Tab. II, Fig. IX). Unten bildet er wie bei Mormyrus eine einfache Masse; oben zeigt sich aber, auch wie bei Mormyrus, ein Längsspalt, der nicht, wie Ecker angiebt, oberflächlich ist, sondern durchgeht. Am vordersten Rande zeigt sich kein mittlerer Längsspalt. Der ganze vordere Lappen hat die Form eines Halbmondes, dessen Concavität nach hinten und innen gerichtet und von aus- sen glatt ist. In der Mittellinie liegt hinter dem vorderen Lappen der sogenannte Central- lappen (s. Tab. II, Fig. VI, IX, 2). An den inneren concaven Rändern des vorderen Lap- pens liegen nach hinten die sehr kleinen hinteren Lappen (c), jederseits einer, mit zierlichen Windungen, die durch Leistchen entstanden sind, welche wie bei Mormyrus von innen nach aussen gewachsen sind. Nach innen werden die hinteren Lappen vorn von dem Centrallappen und zungenförmigen Fortsatze, hinten vom kleinen Gehirn begrenzt. Da wo der innere Rand des vorderen und der äussere Rand des hinteren Lappens an einander grenzen, ist ein Spalt, der in’s Innere des vorderen Lappens führt und um den ganzen inneren und hinteren Rand des vorderen Lappens sich herumzieht, wie es Ecker schon richtig angegeben hat, so dass man von hier in’s Innere des vorderen Lap- pens gelangen kann, wobei man aber nicht allein von hinten nach vorn, sondern auch von oben nach unten geht. Im Innern des letzteren zeigen sich wieder Leistchen wie bei Mor- myrus, die nur deshalb von aussen nicht sichtbar sind, weil der vordere Theil des Lappens sich nach hinten und oben umgeschlagen hat. Die hinteren Lappen sind so klein, dass das kleine Gehirn von denselben nicht; wie bei Mormyrus, überdeckt wird, sondern frei liegt. Bei Petrocephalus sehen wir daher, von vorn nach hinten gegangen, folgende Theile von oben: zuerst die Riechganglien, darauf den Dre FAMILIE DER MORMYREN. 71 vorderen Lappen, hinter diesem den Centrallappen, dann den zungenförmigen Fortsatz, dann den hinteren oberen Fortsatz des besonderen Organs und darauf die Flügel des kleinen Gehirns, hinter welchen in einer Vertiefung das Mittelstück sichtbar ist. An den Seiten der in der Mittellinie befindlichen Theile zeigen sich die hinteren Lappen und nach aussen von diesen der hintere Theil der vorderen Lappen ($. Tab. II, Fig. VI). Wie schon Ecker richtig angegeben hat, sind aber der vordere und der hintere (seine äusseren und inneren) Lappen genau genommen nur ein Stück, und ist die Stelle, wo sie in einander übergehen, der Centrallappen. Nur ist seine Angabe hinsichtlich der Wurzel dieser Theile nicht ganz richtig; denn nicht der Theil, welcher zwischen die beiden Seh- ganglien sich hineindrängt, ist es, sondern die vor dem kleinen Gehirn befindliche Wurzel des besonderen Organs. Die Leistchen sind bei Petrocephalus weniger gewunden, aber das ganze eigenthüm- liche Organ besteht ebenso wie bei Mormyrus aus drei Schichten: einer oberen weissen Stäbchenschicht, einer mittleren grauen Kernschicht und einer inneren Faserschicht. Wie im sogenannten hinteren Lappen die Leistchen äusserlich sichtbar sind, im vorderen dage- gen nicht, weil dieser sich umgeschlagen hat, hat Ecker schematisch sehr schön darge- stellt, weshalb ich diese Figur copirt habe (s. Tab. II, Fig. XD). Auch hier sind je zwei Leistchen zu einem Doppelleistchen verbunden. Was das Gehirn von Mormyrops und Phagrus betrifft, so ist es im Allgemeinen eben so beschaffen wie bei Mormyrus und Petrocephalus, nur steht das besondere Organ hinsichtlich seiner Ausbildung zwischen jenen beiden. Es hat nämlich wie bei Petrocephalus nur zwei Lappen, einen vorderen und einen hinteren (s. Tab. V, Fig. 7). Der vordere ist aber durch eine nicht tief gehende Furche, die sich nicht über den ganzen Lappen erstreckt, in zwei Theile getheilt, so dass hier eine Andeutung des mittleren Lappens vorkommt. Ausserdem ist der vordere Lappen grösser als bei Petrocephalus, so dass er die unter ihm liegenden Riechganglien verdeckt, nicht aber über dieselben vorragt. Die hinteren Lappen, welche an der Oberfläche Windungen zeigen, stossen in der Mittellinie mit ihren inneren Rändern an einander und gehen so weit nach hinten, dass sie den zungenförmigen Fort- satz ganz bedecken und nur ein Theil der Flügel des kleinen Gehirns und der Kern des- selben hinten unbedeckt bleiben. Zur Neurologie. Die Untersuchungen über die Nerven sind von mir hauptsächlich an grossen Indivi- duen von Mormyrus Kannume gemacht worden, indess habe ich Einiges, wie namentlich das Verhalten der Seitennerven, auch bei Phagrus und Petrocephalus untersucht und dem von Mormyrus gleich gefunden. Leider hat mich Mangel an Material verhindert, dieses Capitel so vollständig zu geben, wie ich es gewünscht hätte. 72 Dr. J. MARCUSEN, Der nervus olfactorius entspringt vom lobus olfactorius und zwar von dem hin- tersten Theile desselben. Von hier geht der Nerv vorwärts und schwillt darauf zu einem ovalen Knoten an, welcher im os praefrontale liegt. Aus dem Knoten tritt der Riechnerv wieder hervor, geht nach vorn und senkt sich darauf in die hintere Wand der die Nasen- schleimhaut bildenden Falten ein, um sich auf ihnen zu vertheilen. Bei Phagrus dorsalis zählte ich zwölf solcher Falten, welche radienartig aus dem in der Mitte liegenden Cen- trum abgingen. й Der nervus optieus entsteht von der ganzen Decke des Sehlobus. Die aus ihr austretenden Fasern sammeln sich in der commissura transversa Halleri. Ein paar Nerven- faserzüge treten von der commissura ansulata hinzu. Aus der commissura transversa Hal- leri bildet sich das chiasma nervorum opticorum in Form eines dreieckigen Markblattes, dessen Spitze nach vorn gerichtet ist. Eine Kreuzung der Nerven ist nicht sichtbar; wahrschein- lich findet sie im chiasma selbst statt. Von der Spitze des letzteren treten die nervi optici hervor und gehen durch ein Loch der ala parva oss. sphen. zum Augapfel. Der nervus oeulomotoräus entspringt unmittelbar hinter dem mittleren Theile der commissura ansulata, neben demjenigen der anderen Seite. Er tritt durch ein Spalt- loch, welches durch das os front. post., die ala parva oss. sphen. und den mittleren Theil des corpus 088. sphen. gebildet wird, und vertheilt sich wie gewöhnlich in die musculi rectus inferior, rectus internus, rectus superior und obliquus inferior. Wo die nervi trochlearis und abduecems entspringen, kann ich nicht angeben. Der nervus trigeminus entspringt zugleich mit dem n. facialis und n. acusticus von der Seitenfläche des verlängerten Markes, unmittelbar dort, wo dieses breiter wird und als crura oder pedunculi cerebri in den Sehlobus sich einsenkt. Der n. trigeminus giebt in- nerhalb des Schädels einen ramus palatinus ab, welcher von der inneren Seite des Stammes abgeht, gleich darauf zu einem länglichen Knoten anschwillt und dann auf dem Boden der Schädelhöhle vorwärts geht. Er tritt durch ein Loch, welches sich im corpus 0ss. sphen. befindet ($. Tab. I, Fig. II, У, VIII, g), begiebt sich darauf nach vorn längs der Zahnplatte des corpus 058. sphen. und geht längs der Seite des vomer; auf dem Wege giebt er Zweige an die Zähne und die Schleimhaut des Gaumens ab; ganz nach vorn gehen Zweige zu den Lippen und anastomosiren mit Zweigen der nervi maxillaris superior und inferior. Nach Abgabe des nervus palatinus tritt der dicke Stamm des trigeminus und facialis zum Schädel heraus, indem er sich in mehrere Äste theilt. Der ramus ophthalmicus tritt aus dem Schädel durch ein Nathloch, das zwischen der ala parva oss. sphen., dem os front. post. und dem corpus 088. sphen. sich befindet (s. Tab. I, Fig. I, IV, VII, k), geht nach vorn, indem er sich mit dem ramus maxillaris inferior kreuzt, nimmt einen Verbindungsast vom ramus maxillaris superior auf und spaltet sich darauf in zwei Theile, einen unteren und einen oberen. Der untere ist der éruncus ciliaris, geht unterhalb des Augapfels und giebt Aeste zum Ciliarnervensystem. Der obere geht über dem Augapfel nach oben und vorn, giebt Äste an die Stirn — rami frontales, die DIE FAMILIE DER MORMYREN. и. =. durch ein überbrücktes Loch im os front. princip. durchtreten, und an die vordere Seite der Augenhöhle — rami palpebrales. Der ramus maxillaris superior tritt durch eine Öffnung, welche unterhalb des Sta- chels des os front. post., zwischen diesem letzteren und der ala magna sich befindet. Er geht nach vorn und etwas nach unten und vertheilt sich in den Muskeln und in der Haut um den Zwischen- und Oberkiefer, wo er mit Zweigen des n. palatinus anastomosirt. Der ramus mawillaris inferior, der stärkste unter den Ästen des nervus trigeminus tritt durch ein Loch, das sich zwischen der ala parva und dem os front. post. befindet ($. Tab. I, Fig. I, IV, УП, Л), geht nach unten und vorn zwischen den zwei Schichten des Kieferhebers und theilt sich vorn in viele Zweige, welche sich in der Haut der Unterlippe, den Zähnen des Unterkiefers und den Muskeln vertheilen. Ein feiner Ast geht rückwärts zum n. facialıs. Der nervus facialis tritt mit einem Theile des n. érigeminus zusammen aus dem zwischen der ala magna und dem os front. post. befindlichen Loch (s. Tab. I, Fig. I, IV, Ah) und giebt sogleich einen Ast nach hinten zum operculum ab (ramus opercularis). Darauf treten mehrere Aeste aus dem Stamm, die nach unten, nach vorn und nach hinten gehen. Erstere begeben sich zur Unterkiefergegend — ramı mandibulares, letztere zum Zungen- beinapparat — rami hyoidei. Der nervus acusticus hat nach Fischer’s genauen, von mir bestätigt gefundenen Angaben folgende Vertheilung. Fischer unterscheidet drei Abschnitte. Der vordere lie- fert mehrere Ästchen, welche an der unteren Fläche des blasigen Vorhoftheils reichliche Verzweigungen bilden; das hinterste Ästchen giebt einen Zweig zur Ampulla des hori- zontalen halbeirkelförmigen Kanals; die Ampulla des vorderen Bogenganges bekommt ihre Nerven von denen der Unterfläche des Vorhofs. Der mittlere Abschnitt giebt ein be- trächtliches Nervengeflecht an den mittleren Steinsack (Fischer’s Anhangsäckchen) ab. Der hintere Abschnitt ist ein starker Ast, welcher sich in zwei Zweige theilt; der in- nere derselben breitet sich an der Innenfläche des hinteren Steinsackes (Fischer’s saccus membranaceus), der äussere an der Ampulla des hinteren Bogenganges aus. Der nervus glossopharyngeus tritt zwischen der ovalen Blase und dem bla- senförmigen Theile des Vorhofs in ein Loch, welches in dem die beiden Gebilde trennen- den Knochenwalle sich befindet und in einen Kanal führt, der schräg durch die ala magna sich hinzieht und an der unteren Fläche derselben sich öffnet (s. Tab. I, Fig. II, V,VII, e). Bevor er in das Loch tritt, giebt er einen Zweig an den blasigen Theil des Vorhofs ab; aus dem Kanal herausgetreten, schwillt der Nerv zu einem länglichen Ganglion an, aus welchem Zweige nach vorn gehen, die zu einer Kieme und zur Schleimhaut des Rachens sich begeben. Ein feines Fädchen, welches von ihm abgeht, ist wahrscheinlich ein Verbindungsfaden mit dem sympathicus. Der nervus vagus entspringt zur Seite des verlängerten Marks mit zwei Wurzeln. Die eine tritt durch ein Loch, welches sich im horizontalen Theile des os occip. lat. befin- Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vlime Serie. 10 74 Dr. J. MARCUSEN, det, an die untere Fläche der basis cranit, schwillt zu mehreren grossen Ganglien an und giebt folgende Äste ab: ein kleines Ästchen, welches durch ein in der Nath zwischen dem 08 basil. occip. und dem os occip. lat. befindliches Löchelchen in den Schädel tritt und sich auf der ovalen Blase des Gehörorgans vertheilt. Nach vorn treten aus einem discreten Ganglion ein paar Äeste zu den obersten Kiemen hin; darauf treten aus einem anderen, grösseren Ganglion die Äste für die Kiemen hervor, und endlich gehen nach hinten die rami intestinales ab. Die zweite Wurzel giebt den Seitennerv ab. Sie geht zuerst nach hinten und unten, vereinigt sich, ehe beide aus dem Schädel treten, mit dem n. vagus proprie sic dictus, in- dem sie sich an denselben anlegt und an der Stelle verwächst. Darauf tritt sie durch das grosse, an der hinteren Wand des Schädels im os occip. lat. befindliche Loch, schwillt be- deutend an und giebt dann zwei Hauptäste ab. Der eine von ihnen geht nach oben unter einem Bogen, dessen Convexität nach oben gerichtet ist, und bildet den Rückenkantenast. Dieser liegt anfangs zwischen den beiden Seitenhälften der Seitenmuskeln, am oberen Rande derselben, zwischen ihnen und den Rückenflossenmuskeln und läuft darauf bis zum Ende des Rückens fort, immer dünner werdend, indem von demselbeu Äste zur Haut der Rückenflosse abgehen. Der zweite untere Ast ist der wahre Seitennerv. Von der Stelle, wo sich der Stamm in die zwei Äste trennt, geht er in horizontalers Richtung nach hinten längs dem Seitenkanal, zwischen der dorsalen und ventralen Masse des Seitenmuskels, und wird je mehr nach hinten, um so dünner. Er giebt aber keine Zweige ab und verliert sich zwischen den zwei Lappen der Schwanzflosse. Von ihm entspringen nicht die Nerven zu den pseudoelektrischen Organen, wie Erdl angab. Gehörorgan. Der erste, der die Eigenthümlichkeit des Gehörorgans von Mormyrus Bane (fälschlich von ihm Morm. cyprinoides Linné genannt) beschrieben hat, ist Heusinger'). Er fand eine bloss von der äusseren Haut bedeckte Öffnung, welche sich am hinteren Rande eines Knochenblattes (nach ihm Schuppenbein, pars squamosa oss. temp.) befand, nach Wegnahme des letzteren Knochens, der sich leicht vom Hinterhauptbein und Felsenbein abheben liess, sich grösser zeigte, eine ovalrunde Form hatte und den Eingang zu einer Höhle bildete, in der vorn eine länglichrunde Blase lag und die hinten durch ein sehnichtes Band verengt wurde. Nach Herausnahme der Blase ergab es sich, dass dieselbe der Labyrinth- steinsack (Schneckensack) war; auf ihrem Boden fand Heusinger einen einfachen, ziem- lich grossen Stein; die halbcirkelformigen Kanäle zeigten sich von aussen so, wie sie Otto aus dem ZLepidoleprus abgebildet hatte. 1) Bemerkungen über das Gehörwerkzeug des Morm. cyprinoides etc., in Meckel’s Archiv. 1826, р. 324 ff. Dre ЕАмплЕ DER MORMYREN. 75 Valenciennes") gab später folgende Notizen über das Gehörorgan der Mormyren. Er fand an der Seite des Schädels ein grosses Loch, das nach vorn vom os mastoideum, zur Seite und nach unten vom os occip. later. gebildet wird. Dieses Loch wird von einem dünnen, membranartigen, schuppenförmigen Knochen (von ihm 08 supratemporale genannt) geschlossen, der dreieckig ist und unmittelbar unter der Haut an der Seite des Schädels angebracht ist. Nach Entfernung desselben findet man in diesem grossen Seitenloch den häutigen Sack des inneren Ohres, welcher in zwei Theile getheilt ist: der vordere ist grös- ser, der hintere kleiner und tiefer und enthält einen Gehörstein. Vor dem Sack befinden sich wie gewöhnlich die drei halbcirkelformigen Kanäle. Bei Mormyrus Caschive Val. ist nach ihm der Otolith eiförmig, vorn zugespitzt, hinten stumpf. Erdl”) gab in demselben Jahre folgende Notiz über das Gehörorgan der Mormyren. Er hatte M. oxyrhymchus und M. dorsalis untersucht. Der Gehörnerv ist wegen der eigen- thümlichen Gestaltung des Gehörorgans von ungewöhnlicher Dicke. Das ziemlich weite Vestibulum schickt einen röhrigen Fortsatz durch das Schläfenbein in eine weite Grube an der Aussenseite des Schädels, woselbst er zu einer mit einem grossen Gehörstein ver- sehenen Blase anschwillt und mit einem anderen, ovalen, einer kleinen, einen halben Zoll langen Schwimmblase ähnlichen Gebilde verwächst. Ein anderer Fortsatz des Vestibulums geht zur pars condyloidea des Hinterhauptbeins, um dort in einer besonderen Knochen- kapsel gleichfalls zu einer mit einem eigenen Gehörsteine versehenen Blase anzuschwellen. Schon Heusinger hat also die äussere Gehöröffnung entdeckt, sowie eine eigenthüm- liche, von ihm Labyrinthsteinsack genannte Blase. Er hat auch einen Gehörstein gefunden, edoch irrthümlich geglaubt, dass erin der eben angegebenen Blase selber sitze. Valencien- nes wusste schon, dass der Stein nicht in dem häutigen Sack, wie er die Blase nennt, selbst sitzt, sondern in einem hinteren kleineren Theile. Erdl machte uns aber, wie wir gesehen ha- ben, mit einem zweiten zum Gehörorgan gehörigen Stein bekannt, welcher in einer beson- deren Knochenblase in der pars condyloidea des Hinterhauptbeins sitzt. Er kannte auch die eigenthümliche Blase und den mit ihr in Verbindung stehenden Steinsack nebst Otolith. Ich vervollständigte die Kenntniss des Gehörorgans, indem ich in meiner «vorläufigen Mittheilung» angab, dass ich ausser den von Heusinger und Erdl gefundenen Thatsa- chen°), noch einen dritten Steinsack gefunden habe, ich meine den, der in einem beson- deren Säckchen neben den Ampullen des vorderen und des horizontalen halbeirkelförmigen Kanals sich befindet. Auch gab ich zuerst die Form der drei Gehörsteine an. In neuerer Zeit hat Fischer‘) unter Ecker’s Leitung das Gehörorgan der Mormyren ganz speciell untersucht. Er gab eine osteologische Beschreibung des Kopfes von Morm. oxyrhynchus und eine ähnliche des Gehörorgans. Ausser dem schon Bekannten hat er Fol- gendes neu entdeckt und beschrieben. Er fand, dass die grosse eirunde Blase in demjenigen 1) L. c. p. 235. vorderen Steinsackes zuzuschreiben, dessen er gar nicht 2) Gel. Anz. der Baier. Ak. d. W. 1846. Bd. XXIII, p.407. | erwähnt. 3) Ich beging den Fehler, Erdl die Entdeckung des 4) L. с. 76 Dr. J. MARCUSEN. Theile, wo dieselbe an das von ihr abgeschlossene, einen Stein enthaltende Anhangsäckchen grenzt, im Innern einen weissen, elastischen Ring enthält. An das Anhangsäckchen ist ein häutiger Sack geheftet, in welchem ein Stein liegt. Einen dritten Stein fand er im blasigen Vorhofstheile. Ferner beschrieb er die knöchernen und halbeirkelförmigen Kanäle zum erstenmal genauer und gab endlich eine gute Beschreibung der Gehörnerven und ihrer Ver- theilung in den verschiedenen Theilen des Gehörorgans. Man kann mit Fischer die Gehörorgane der Mormyren in äussere und innere thei- len. Zu den ersteren gehört die äussere Gehöröffnung mit dem Gehördeckel, zu den letz- teren das Labyrinth mit den halbeirkelförmigen Kanälen und den Anhängen. Der Gehördeckel (Tab. Г, Fig. I, IV, 19 und Tab. У, Fig. XIV, a) ist beiallen Mor- myren ein dünner Knochen, welcher eine fast dreieckige Form hat. Sein oberer Rand trifft vorn mit dem unteren Rande zusammen, und bilden beide zusammen eine Spitze. Der un- tere Rand liegt in einem Einschnitte der squama 033. temp.; der obere Rand, welcher schräg von hinten und oben nach vorn und unten gerichtet ist, liegt auf dem os parietale und dem os frontis; der hintere Rand legt sich an den Seitenvorsprung des os occip. ext. an, doch geht er nicht gerade hinunter, sondern ist an der oberen hinteren Ecke etwas abgeschnit- ten, wodurch eine kleine schräge Fläche statt einer Spitze vorhanden ist; an der unteren Ecke ist der Knochen in einen kleinen Fortsatz ausgezogen. Am hinteren Rande des Kno- chens verläuft ein Kanal, welcher sich oben im hinteren oberen Winkel öffnet. Der Gehördeckel schliesst nicht ganz die äussere Gehöröffnung, sondern es bleibt der hintere Theil der letzteren offen, und in diesen Raum legt sich das os suprascapulare, so dass es an den hinteren Rand des Gehördeckels grenzt. Die äussere Gehöröffnung liegt an der äusseren Seite des Schädels, am hin- tersten Theile desselben (s. Tab. I, Fig. I, IV, VII, a) und hat eine unregelmässig vier- eckige Form. Die hintere Wand bildet mit der unteren einen rechten Winkel. Die hintere perpendiculäre Wand wird von zwei Knochen gebildet: oben von dem perpendiculären Theile des os occip. ext., unten vom perpendiculären Theile des os occip. lat. Die horizontale untere Wand wird auch von zwei Knochen gebildet: hinten vom horizontalen Theile des os occip. lat., vorn vom horizontalen Theile der squama oss. temp. Die obere Wand, welche schräg von hinten und oben nach vorn und unten herabsteigt, wird gebildet: hinten vom horizontalen Theile des os occip. ext., vorn vom hinteren Ausschnitt des perpendiculären Flügels der squama oss. temp. Die vordere, kürzeste Wand wird von dem untersten Theile des hinteren Ausschnittes des Flügels der squama oss. temp. gebildet. Fischers') Angaben über die Grenzen der äusseren Gehöröffnung sind nicht richtig, da er an derselben Knochen angiebt, die gar nicht existiren: er meint nämlich, das os parietale bilde auch einen Theil der Begrenzung der Gehöröffnung. Zu gleicher Zeit giebt er an, dass der hintere Rand dieses os pariet. einen schwachen, nach hinten offenen Bogen beschreibt, welcher den obe- 1) Г. с. р. 16. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 17 ren Fortsatz des os mastoideum (meine squama 033. temp.) ganz bedeckt und so die vordere und zum Theil obere Begrenzung der äusseren Gehöröffnung bildet. An dieser Stelle findet sich aber kein anderer Knochen als die squama 088. tempor. Der Gehördeckel deckt die soeben beschriebene Gehöröffnung ganz zu; nur im hinter- sten Theile bleibt ein kleiner Raum unbedeckt ($. Tab. I, Fig. I, IV, а). Trennt man die Haut vorsichtig ab, so sieht man, dass der am skeletirten Kopf hinter dem Gehördeckel befindliche offene Raum der Gehöröffnung nicht offen, sondern mit einer schwammigen Masse verschlossen ist. Entfernt man aber das Gehördeckelchen selbst, das vermittelst einer kleinen Sehne an das os occip. lat. befestigt ist, so zeigt es sich, dass die schwammige dicke Masse auch über dem übrigen Theile der &ehöröffnung ausgespannt ist. Macht man in den hinteren Theil derselben einen Einschnitt, so zeigt sich ein nach innen und vorn gerichteter, trichterförmiger Raum, der inwendig weiter ist und in dessen Tiefe ein Theil des Gehirns sichtbar ist; nach vorn hin kommt dann die sogenannte ovale Blase zum Vor- schein, welche dem Gehörorgan von Mormyrus eigenthümlich ist (s. Tab. V, Fig. XIV). Die inneren Theile des Gehörorgans bestehen aus dem Labyrinth, d. h. dem Vorhof und den halbeirkelförmigen Kanälen mit ihren Ampullen und den Anhängen des Labyrinths, zu welchen die eigenthümliche ovale Blase, das mit derselben verbundene mittlere Stein- säckchen und das hinter dem letzteren befindliche Steinsäckchen gehören. Der Vorhef (Tab. V, Fig. XV, e) besteht aus einer Blase, deren hintere Wand nach hinten und innen röhrenförmig ausgezogen ist. Die Blase liegt in einer Knochenvertiefung in der ala magna und in dieselbe münden die Ampullen des vorderen und des horizontalen Bogenganges. In der Blase (utriculus Breschet, vorderer Steinsack) liegt ein Stein, welcher rundlich-herzförmig gestaltet ist und zwei kleine Seitenflügel hat, die unregelmässig rauh erystallisirt sind. Von den drei Steinen ist er der grösste (s. Tab. V, Fig. XVII). Der röh- renförmige Theil des Vorhofs legt sich bei Mormyrus an einen Theil des hinteren Lappens, bei Petrocephalus an den Flügel des kleinen Gehirns. In denselben münden: hinten der hin- tere halbeirkelförmige Kanal, in der Mitte am oberen Theile der gemeinschaftliche Gang des hinteren und des vorderen halbeirkelförmigen Kanals (3. Tab. У, Fig. XV, f). Die halbeirkelförmigen Kanäle. Der vordere ist grösstentheils ohne knö- chernen Kanal; er sowohl wie der hintere halbeirkelförmige Kanal (s. Tab. У, Fig. XV, а) beginnen aus dem hinteren Theile des Vorhofs mit einem gemeinschaftlichen Gange, der dort, wo sich beide von einander trennen, in einem Grübchen des os interparietale liegt. Der vordere geht nach vorn, unten und aussen an der seitlichen Fläche des Gehirns in einer Furche desselben bis zu einer Knochenbrücke, welche durch Zusammenstossen der squama 088. empor. und des os frontis post. gebildet wird, biegt sich dort um, geht unter die eben an- gegebene Brücke durch einen Spalt und schwillt unter ihr zu der Ampulle an (s. Tab. V, Fig. XV, 1). Diese ist durch einen kleinen Gang mit dem nach hinten gelegenen blasenför- migen Theile des Vorhofs verbunden. Der horizontale halbeirkelförmige Kanal (s. Tab. V, Fig. XV, b) tritt aus dem hinteren Theile des röhrenförmigen Theils des Vorhofs nach 78 Dr. Г. MARCUSEN, hinten hervor und verläuft anfangs fast horizontal neben der Ampulle des hinteren Ganges; darauf begiebt er sich in einen knöchernen Kanal, welcher convex nach aussen gebogen ist und sich durch das os occip. lat. und die squama oss. temp. hinzieht, und tritt vorn in die halbkugelige Knochenvertiefung, welche nach hinten und etwas nach aussen vor der Am- pulle des vorderen Ganges gelegen ist; er schwillt dort zur Ampulle an (s. Tab. V, Fig. XV, 2). Auch diese Ampulle steht durch einen kleinen Kanal mit dem blasenförmigen Theile des Vorhofs in Verbindung. Der hintere Bogengang (Tab. V, Fig. XV, c) geht aus dem gemeinschaftlichen Stamme für ihn und den vorderen Kanal hervor, begiebt sich sogleich nach unten in einen knöchernen Kanal, welcher sich durch das os interpariet. und das os occip. ext. hinzieht, steigt dann von oben nach unten durch einen Knochenkanal im os occip. lat., geht darauf unter rechtem Winkel in den unteren horizontalen Theil des os occip. lat., tritt dort aus dem knöchernen Kanal durch eine Öffnung heraus, welche in einen halbkugeligen Knochenraum führt, und schwillt dort zur hinteren Ampulle an (s. Tab. V, Fig. XV, 3). Diese ist grösser als die übrigen und besteht aus zwei auf einander folgenden Anschwellungen, von denen die hintere in dem eben erwähnten halbkugeligen Knochen- raume des os occip. lat. liegt, die vordere aber einen Theil des mittleren und des hinteren Steinsacks bildet. Die Ampulle mündet in den hinteren Theil des röhrenförmigen Theils des Vorhofs. Die ovale Blase (Tab. У, Fig. XIV — XVI) ist ein helles, durchsichtiges, mit Luft gefülltes ovales Gebilde, das in einer Knochenvertiefung der ala magna liegt, und zwar so, dass das eine Ende zur äusseren Gehôrôffnung, das andere nach innen zum Gehirn ge- richtet ist. An dem inneren, stumpfen Ende zeigt sich in derselben ein von Fischer zu- erst angegebener weisser Ring, der, nach Fischer’s Vermuthung, die Bestimmung hat, die Blase offen zu halten, und der sich fast um den ganzen Rand derselben herumzieht. Fischer fand, dass das Gewebe der ovalen Blase aus ganz eigenthümlichen, sehr straffen Binde- gewebsfasern besteht; nach Zusatz von Natron zeigten sich reichliche Netze elastischer Fasern. Der weisse Ring stellt nach ihm eine Verdickung der Wand dar und besteht fast nur aus elastischem Gewebe. Ferner fand Fischer, dass in der ovalen Blase eine zweite, sehr zarte Blase sich befindet, welche structurlos ist und reichliche Nervenausbreitungen besitzt, die von der Vertheilung eines Ästchens des nervusvagus herrühren. An das innere Ende der ovalen Blase zeigt sich der mittlere Steinsack (Fischer’s Anhangsäckchen) befestigt. Dieser ist schmal und länglich, und in seinem Innern liegt ein länglich-ovaler Gehörstein, der vorn dicker, hiuten schmäler, oben etwas gewölbt, nach innen convex und nach aussen concav ist. Der mittlere Steinsack liegt in einem Knochengrübchen, welches hinten vom inneren Rande des os occip, lat., vorn von der ala magna gebildet wird. Der hintere Steinsack (cysticule Breschet, Fischer’s häutiger Sack, $. Tab. V, Fig. ХУ, 9) liegt in einer Knochenhöhle, deren Basis von dem os occip. bas. und dem horizontalen Theile des os occip. lat. gebildet und die oben von einem Fortsatze des os occip. lat. überwölbt wird. Ueber ihm geht der nervus lateralis nach hinten, hinter ihm steigt der nervus DIE FAMILIE DER MORMYREN. 79 vagus nach unten hinab. In diesem Sacke liegt der hintere Stein. Er ist nierenförmig und besteht aus zwei Theilen: einem inneren, welcher rundlich ist und in der Mitte einen Ein- schnitt hat, und einem äusseren, welcher halbmondförmig gestaltet und der Art um den inneren Theil herumgelegt ist, dass ein Theil vom letzteren unbedeckt bleibt. Der äus- sere Theil zeigt an seiner Oberfläche Höckerchen. Wie wir oben gesehen haben, bekommt das Gehörorgan seine Nerven vom acusticus, vom glossopharyngeus und vom vagus. Die Nase zeigt zwei äussere Nasenlöcher. Hinter den Löchern liegt die blinde Na- senhöhle, welche aus einem Faltenkranze von zwölf Falten (wie bei Phagrus dorsalis) gebil- det wird, die radial vom Centrum ausgehen. Der Faltenkranz ist so an die ossa turbinalia befestigt, dass die äussere Seite frei bleibt und bloss von der Haut überzogen wird. An diese Falten treten von hinten die aus dem Knoten des Riechnerven entspringenden Zweige. Die Haut enthält grosse Pigmentzellen, welche im zusammengezogenen Zustande eine runde, im ausgebreiteten eine sternförmige Gestalt mit vielfach verzweigten Ausläu- fern haben. Im ersteren Falle erscheinen sie unter dem Mikroskop dunkelbraun, fast schwarz, im letzteren hellbraun oder gelblich, und sieht man dann sehr schön die feinen Ausläufer und deren Verzweigungen; ausserdem sieht man in ihrem Innern einen durch- sichtigen runden Kern. Auf dem Kopfe zeigt die Haut viele Löcherchen, ist dick, enthält viel Fett, hat keine Schuppen und überzieht und hüllt derartig sämmtliche Knochen ein, dass scheinbar ein operculum fehlt und nur ein kleiner, schmaler, perpendiculärer Spalt als Kiemenöffnung übrig bleibt. Die Sehuppen bedecken den ganzen Körper der Mormyren und auch den grössten Theil der Schwanzflosse; nur am Kopfe fehlen sie. Sie liegen wie gewöhnlich in Haut- taschen, sind im Allgemeinen länglich, hinten breiter, vorn schmäler und haben keine Zähnchen. Am längsten sind sie bei den langgestreckten Arten (Mormyrus oxyrhynchus, Caschive, Hasselquistii ес., s. Tab. III, Fig. III), weniger lang bei Mormyrops, am kürze- sten bei Petrocephalus (3. Tab. III, Fig. I, IV und Tab. I, Fig. XVII). Sie zeigen ein foyer, welches meist zwischen dem hinteren und dem mittleren Drittheil der ganzen Schuppe liegt und um welches herum concentrische Linien in grösserer ‚oder geringerer Anzahl sich hinziehen. Diese concentrischen Linien werden von Halbkanälen oder Rinnen durchschnit- ten, welche in radialer Richtung verlaufen; die in der Mitte befindlichen gehen mehr ge- rade von hinten nach vorn. Je grösser und älter die Schuppe wird, desto mehr Rinnen und concentrische Linien bekommt sie. So verhält es sich im vorderen Theile der Schuppe. Hinter dem foyer aber und unmittelbar vor demselben zeigt sich ein Netzwerk, indem dort die radial verlaufenden Rinnen durch Querrinnen unter einander verbunden sind, wodurch sich im hinteren Theile der Schuppe das Bild unregelmässiger Maschen bildet. Die Schuppen einiger Mormyren zeigen die Eigenthümlichkeit, dass ihr foyer sehr gross 80 De. J. MARCUSEN, ist, eine unregelmässig rundliche oder langgestreckte Gestalt hat, und um ihn herum die concentrischen Linien in geringerer Zahl vorhanden sind. Auch hier befindet sich im hin- teren Theile der Schuppe ein Netzwerk von Rinnen, im vorderen Theile haben letztere eine Längsrichtung. Das foyer besteht hier aus unregelmässigen, vielfach netzförmig ver- schlungenen Linien, die wahrscheinlich durch eine sehr unregelmässige Schuppenbildung hervorgebracht sind. Solcher Art Schuppen sind nicht dem Mormyrus Hasselquistii eigen- thümlich, wie es Valenciennes auf der 570sten Tafel der Hist. nat. des poiss. par Cuv. et Val., Fig. 4 abgebildet hat'). Ich habe diese Art von Schuppen auch bei Mormyrus Kan- nume (s. Tab. III, Fig. Ш und Tab. I, Fig. XVII) gefunden, und zwar nur an einer be- stimmten Stelle, ich meine neben dem Kiemendeckel. Ähnliche Schuppen fand ich auch bei Mormyrops. Was die Schuppen der Mormyren besonders auszeichnet, ist die von Kölliker’) entdeckte Gegenwart von Knochenkörperchen auf ihrer untersten Schicht. Die Knochen- körperchen zeigen sich in ihrer gewöhnlichen Form als scharf contourirte, unregel- mässige, längliche Körperchen, mit vielfach verzweigten Ausläufern. Am zahlreichsten fand ich dieselben bei Mormyrops, dann bei Petrocephalus. Sie kommen bei allen Mormyren vor, mit einer einzigen Ausnahme. Diese findet sich bei einer kleinen Art von Bane’s, die ich Petrocephalus Isidori genannt habe. Ich habe an mehreren Exemplaren derselben die Schuppen aus den verschiedensten Gegenden des Körpers untersucht und nirgends auch nur ein einziges Knochenkörperchen entdecken können. Nach der schönen Entdeckung Kölliker’s findet man nur in ganz bestimmten Fischfamilien Knochenkörperchen in den Knochen, und nur bei einigen dieser Familien kommen auch wirkliche Knochenkörperchen in den Schuppen vor, so dass sich das Verhältniss herausstellte, dass wo die Schuppen Knochenkörperchen enthielten, auch die Knochen Knochenkörperchen zeigten. In anderen Fällen zeigten sich zwar welche in den Knochen, nicht aber in den Schuppen, z. B. bei den Cyprinen, Salmonen etc. Da nun alle Mormyren Knochenkörperchen sowohl in den Kno- chen, als auch in den Schuppen zeigen, und nur die oben angeführte Gruppe ausnahms- weise Schuppen ohne Knochenkörperchen hat, so untersuchte ich auch die Knochen dieser kleinen Bane’s, fand aber in denselben die vollkommensten Knochenkörperchen®). Nur in den Knochenkanälen, welche der Seitenlinie aufgesetzt sind, fand ich die Knochenkörper- chen abortiv, ohne Fortsätze *). Bei allen übrigen Mormyren zeigen die Knochenröhren der Seitenlinienschuppen die schönste Bildung von Knochenkörperchen. 1) Valenciennes hat auf dieser Tafel acht von | zeichnet und nicht charakteristisch. Man sieht wohl Quatrefages gezeichnete Schuppen von Mormyren ab- concentrische Linien und die radialen Halbkanäle, aber bilden lassen, nämlich von M. Caschive, М. oæyrhynchus, | das im hinteren Theile der Schuppe gelegene Netzwerk M. Rume, М. Hasselquistii, M. anguilloides, M. cyprinoi- | ist zu verworren dargestellt. des, M. dorsalis und M. Bane. Ausserdem liess er von 2) Über verschiedene Typen in der mikroskopischen M. Rume einen Theil der Schuppen 150mal vergrössert | Struktur des Skelets der Knochenfische. Würzburg darstellen, um den «canal de réticulation» und die | 1859. 8°. «stries d’accroissement» zu zeigen. Im Allgemeinen sind 3) 5. Tab. I, Fig. XIX. die dort abgebildeten Schuppen nicht naturgemäss ge- 4) 5. Tab. I, Fig. XVII. Die FAMILIE DER MORMYREN. 81 Die Knochenröhren der Seitenlinie haben alle einen nach hinten und oben abgehen- den schmäleren Seitenzweig, so dass sich die Röhre nach hinten gablig gespalten zeigt. Die Richtung der Knochenröhre ist eine mit der Längsaxe der Schuppe parallele, nur bei einem Mormyrus Caschive fand ich das Knochenkanälchen schief, von oben und vorn nach unten und hinten gerichtet. Ähnlich verhält es sich nach Heckel') bei Gymnarchus. Aus- ser den Knochenkörperchen zeigen sich im hinteren Theile der Schuppen der Mormyren, namentlich unmittelbar hinter dem foyer, in einigen Maschen Luftansammlungen, welche als Räume erscheinen, deren Inhalt aus einer Menge sehr dunkel contourirter Kugeln be- steht, und stellenweise zeigen sich auch im foyer einzelne kleinere mit Luft gefüllte Räume. Es muss diese in den Schuppen befindliche Luft den Fisch um vieles leichter machen und seine Bewegungen erleichtern. Zahnröhrchenbildung und Schmelzfasern habe ich in den Schuppen der Mormyren nicht gefunden, vielmehr bestehen sie bloss aus der durchsichtigen, homogenen Schuppen- und der unteren, mit Knochenkörperchen versehenen Substanz. Die Zähne der Mormyren unterscheiden sich hinsichtlich der Structur in Nichts von der gewöhnlichen der Fische. Sie haben eine Pulpa, von welcher in der Wurzel Zahnröhrchen unter rechtem Winkel nach aussen laufen; an der Spitze fahren sie büschelförmig a Y ое aus einander; wo die Zähne an der Spitze zweitheilig sind, da geht in jede Spitze ein besonderer Büschel hinein. Mormyrops zeigt bis- | weilen ein rothbraunes Pigment an der Spitze; auch unter den ge- | ; wöhnlichen Mormyrus- Arten fand ich namentlich bei einem M. lon- ZE des gipinnis dasselbe. a. von Mormyrus oxy- Е у , ; \ rhynchus, b. von Mor- Der Ort, wo die Zähne sitzen, ist bei allen Mormyren gleich: myrops labiatus, с. von sie sitzen im Zwischenkiefer, im Unterkiefer, auf dem Zungen- SH я or bein und, dem letzteren gegenüber, auf dem vorderen Theile des een Zr Keilbeinkörpers; nur die Form derselben ist bei den verschiedenen Mormyren verschieden. Die Mormyren proprie sic dicti haben eingekerbte, zweispitzige Zähne im Zwischenkiefer und Unterkiefer und spitz cylindrische auf dem Zungenbein und dem vorderen Keilbeinkörper. Ebenso verhalten sich auch die Petrocephalus-Arten. Mormy- rops hat spitz-conische Zähne an den vier genannten Stellen, und Phagrus (M. dorsalis) hat spitz-conische Zähne im Zwischen- und Unterkiefer und halbkugelig-cylindrische auf dem Zun- genbein und dem vorderen Keilbeinkörper. Das Vorkommen von halbkugeligen Zähnen im Munde eines Flussfisches ist eine einzig dastehende Thatsache; denn alle derartigen Zähne sind bis jetzt bloss bei Seefischen gefunden worden, wie #. В. bei Sparus, Sargus, Pagrus u. s. w. Wie wir später sehen werden, steht diese Einrichtung wahrscheinlich im Zusammenhange mit 1) Beschreibung des Gymnarchus néloticus. Sitzungs- | Wien. 1852, IX. Bd., p. 681. berichte der math.-naturh. Classe der kais. Ak. d. Wiss, Mémoires de l’Acad. Inıp des sciences, VlIme Série. 11 82 Dr. Г. MARCUSEN, der Nahrung dieser Fische. Erdl') hat diese halbkugeligen Zähne bei M. dorsalis zuerst gesehen. Meckel*) kannte schon die Zähne auf der Zunge und ihnen gegenüber auf dem irrthümlich von ihm für den vomer genommenen Theile des Keilbeinkörpers, so dass Va- lenciennes*) Unrecht hat zu glauben, er habe sie zuerst auf dem vomer gesehen. Letz- terer sagt nämlich: «les plâques de dents observées par moi sur le vomer, et avant moi sur la langue etc.» Meckel aber sah sie daselbst schon vor ihm; der Ort ihres Sitzes ist aber nicht der vomer, sondern der vordere Theil des Keilbeinkörpers. Die Lippen sind verhältnissmässig stark ausgebildet. Der WEund ist klein. Die fleischige Zumge ‘) ist verhältnissmässig sehr gross. Besonders lang und gross ist dieselbe bei Mormyrus, lang und schmal bei Mormyrops, sehr breit und kurz bei Phagrus und Pe- trocephalus. Sie ist mit kleinen Papillen besetzt. Auf einer besonderen Knochenplatte zei- gen sich auf derselben die Zähne. Der Rachen geht in eine weite Speiseröhre über, welche an ihrer oberen Wand den in dieselbe einmündenden Gang der Schwimmblase empfängt. Sonst ist sie ver- hältnissmässig dick, mit starken Längsfalten besetzt und geht, breiter werdend, mit einem Absatze in den Magen über. Dieser ist länglichrund, besteht aus zwei Hälften und ist an seiner inneren Oberfläche glatt. Seine Form und Textur sind bei den verschiedenen Mormyren verschieden.*) Bei Mormyrus ist ег dünnwandig, länglich, die beiden Hälften nicht sehr deutlich ausgesprochen. Bei Mormyrops ist er auch dünnwandig, aber mehr rund. Bei Phagrus ist er rundlich, ausgezeichnet dick, zusammengedrückt, kugelig, die beiden Hälften deutlich ausgesprochen, die Muskelhaut in demselben merkwürdig stark entwickelt), wie vielleicht bei keinem anderen Fisch (stärker als bei Mugil Cephalus); ausserdem ist er noch besonders durch die auf der äusseren Oberfläche befindlichen, durch eine starke Ver- tiefung von einander getrennten sehnigen Ausbreitungen ausgezeichnet, so dass er ganz an den Magen der hühnerartigen Vögel erinnert. Mikroskopisch untersucht, besteht die dicke Muskelschicht aus längeren oder kürzeren Faserzellen mit länglichen Kernen. Bei einer Länge des Magens von 1% С. M. betrug die Dicke an der dicksten Stelle 27, С.М. Diese starke Muskulatur, in Verbindung mit den starken kugeligen Zähnen, hängt wahr- scheinlich mit der Nahrung dieser Thiere zusammen, da ich ihren Magen mit den Resten einer kleinen Nilbivalve, einer Art von Cyclas (cornea?), angefüllt fand. Bei Petrocephalus ist der Magen auch verhältnissmässig stark; besonders deutlich zeigen sich bei ihm die beiden Hälften des Magens, da sie durch einen starken, in die Höhle einspringenden Wulst getrennt sind. Im Magen eines Petrocephalus fand ich Sandballen mit Überresten von Flügeldecken eines Käfers und Insectenlarven. Im Magen der anderen Mormyren erinnere ich mich, im- mer nur Sand und kleine Würmchen gefunden zu haben, so dass ich keinen Augenblick 1) Beschreibung des Skelets des Gymnarchus. Abh. 4) S. Tab. III, Fig. VII. der Baier. Ak. der Wiss., Bd. XXII. München 1847. 5) В. Tab. Ш, Fig. У, VI. 2) System der vergleich. Anatomie. Bd. ТУ, р. 279. 6) Г. Е. Meckel, a. a. О. р. 279, kannte schon diese 3) Hist. nat. des poiss. T. XIX. Magenbeschaffenheit,Valenciennesabertrotzdem nicht. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 83 anstehe, sie für Fleischfresser anzusehen und Hyrtl’s Behauptung '), dass sie mit alleiniger Ausnahme von M. anguilloides, als eines Raubfisches, sämmtlich phytophag seien, entge- genzutreten. Möglich, dass Phagrus auch phytophag ist und seinen hühnerähnlichen - Magen nicht bloss zum Verdauen von Mollusken und Würmern gebraucht, sondern auch wie ein Huhn Körner frisst. Wenigstens schrieb mir Bilharz aus Kairo, dass er einmal im Magen von Mormyrus dorsalis ein Haferkorn gefunden habe. Ein Blindsack am Magen fehlt bei allen Mormyren. Die glatte Schleimhaut ist verhältnissmässig stark. Aus dem Magen kommt man durch eine Pylorusklappe in den Zwölffingerdarm. Gleich beim Anfange öffnen sich in denselben zwei verhältnissmässig lange Blinddärme ’) dicht neben einander. Bei M. elongatus fand ich die Länge der Blinddärme in folgendem Verhältniss zur Länge des ganzen Thieres und des Darmes: 17, 133319. Bei Mormyrus longipinnis war das Verhältniss: 7351.:950,.230. Die Darmlänge verhält sich also zur Länge des Körpers: bei Mormyrus longipinnis wie 1 : 1,43, bei Mormyrops elongatus wie 1 : 1,45. G. Cuvier”) fand bei Mormyrus labiatus, bei einer Körperlänge von 0,260, die Länge des Darmes 0,160, mithin also das Verhältniss von 1 : 1,6. Bei Petrocephalus fand ich auf 9", С.М. Darmlänge die Länge des einen coecum 2, diejenige des anderen etwas darüber. Aus den angeführten Zahlen sieht man, dass unter allen Mormyren Mormyrops im Ver- hältniss zur Darmlänge die kürzesten Blindanhänge hat”). Die Blinddärme fangen an der linken oder an der rechten Seite des duodenum an, da wo der Magen in diesen übergeht, biegen sich sogleich resp. nach links oder nach rechts und dann etwas nach oben quer über den Magen hinweg und sind zusammen mit der sogleich zu erwähnenden Schlinge des Darmes durch eine mit vielem Fett erfüllte Bauchfellfalte an den Magen geheftet. Weiter geht der Darm, schmäler werdend, folgen- dermassen vom duodenum aus. Letzteres beginnt an der rechten Seite des Magens, geht darauf in dieHöhe, um die vordere Wand des Magens herum, unter der Schlundröhre weg, verläuft darauf an der oberen Wand des Magens nach hinten, dann vor der hinteren Wand des Magens und darauf wieder etwasnach vorn zurück, wobei der Darm eine Schlinge bildet, die sich an die Blinddärme anlest. Darauf geht der Darm wieder nach hinten und dann gerade bis zum After. Der After liegt vor der Afterflosse, und mündet der Darm mit seiner Öffnung am meisten nach vorn. Hinter dieser Öffnung liegt diejenige des Ausführungs- 1) 1.c.p. 95. 4) Meckel а. а. О. giebt an, dass bei Mormyrus oxy- 2) Zwei Blinddärme zeigen auch Lophius piscatorius, | rhynchus der Darm verhältnissmässig am längsten, bei М. Osteoglossum Vandellii, Heterotis, Amblyopsis spelaeus u. а. | dorsalis verhältnissmässig am kürzesten ist und dagegen 3) Anat. comp. 1° éd. | die Pförtneranhänge bei letzterem besonders gross sind. % 84 Dr. Г. MARCUSEN, ganges der Geschlechtsorgane, und hinter diesen öffnen sich die Ureteren mit zwei beson- deren, neben einander liegenden Öffnungen. Die Leber liegt grösstentheils im rechten hypochondrium und hat einen grossen, rechts gelegenen und einen kleineren, linken Lappen. Der erstere bedeckt fast den ganzen Magen, so dass nur der hinterste Theil des letzteren unbedeckt bleibt. Die äussere untere Fläche der Leber ist gewölbt, die innere obere, dem Magen dicht anliegende ausgehöhlt; der linke Lappen ist lang, schmal und herzförmig, mit der Spitze nach hinten gerichtet; beide Lappen sind mit einander durch denjenigen Theil der Leber verbunden, welcher den oesophagus beim Üebergange in den Magen umschliesst. Die Leber enthält kleine Zellen von einem Durchmesser von circa 7, M-M., in denen man Kerne sieht. Die Gallenblase ist von mittlerer Grösse, in der Lebersubstanz eingebettet; ihr Ausführungsgang in’s duodenum ist höchst kurz. Die Mlilz liegt hinter dem Magen, zwischen ihm und der Darmschlinge, die sich an denselben anlegt, und folgt der Biegung dieser Darmschlinge um den Magen. Sie ist im Fett eingehüllt und besteht aus einem, bisweilen zwei') braunen, schwarz punktirteh, läng- lichen, dünnhäutigen, sackartigen Gebilden. Das Herz (Tab. III, Fig. VIII— XII) liegt, wie schon Hyrtl?) angegeben hat, bei den Mormyren weiter nach vorn als bei irgend einem anderen Genus. Nur Gymnarchus zeigt dieselbe Lage. Es liegt in einem Herzbeutel. Die Theile, aus denen das Herz zusammengesetzt ist, sind folgende: nach oben liegt ein Vorhof (Fig. VIII, IX, XII, b), welcher zum grossen Theil die Kammer (с) deckt; in denselben mündet der sinus communis (a), in welchen die vena cava inferior und die zwei venae laterales gehen; aus dem Vorhofe gelangt man in die unter ihm liegende Kammer und aus dieser in den bulbus (а), ап dessen Anfange noch ein von Erdl°) zuerst angegebener, später auch von Hyrtl‘) ein paarmal erwähnter, diesen Fischen allein eigenthümlicher Divertikel (e) sichtbar ist, welcher aus der unteren Wand des bulbus herausgewachsen ist. Der Vorhof ist häutig und hat die Form einer dreikantigen Pyramide, deren Spitze nach vorn und oben gerichtet ist. Er deckt nicht allein von oben die Kammer, sondern überragt sie auch auf beiden Seiten, und sein hinterer Theil geht weiter nach hinten als die Kammer. Seine vordere Spitze ist frei; nur im mittleren unteren Theile ist er mit der Kam- mer verwachsen. An seiner Innenfläche zeigen sich viele trabeculae. Die Kammer hat die Form einer dreikantigen Pyramide, deren Spitze nach hinten gerichtet ist. Sie ist sehr dickwandig; besonders dick ist die untere Wand, in der man viele, durch die einander durchkreuzenden Muskeln entstandene Hohlräume sieht. Die Höh- lung ist sehr klein. So fand ich in einem Herzen von Petrocephalus folgende Verhältnisse: 1) Geoffroy St.Hilaire, Description de l'Egypte. 2%® | nur eine Milz gefunden habe, welche länglich war. edit. Paris 1829. T. XXIV, p. 249, sagt: «les rates au 2) Wiener Sitzungsberichte Bd. XIX, p. 94. nombre de deux représentent des petits sacs remplis de 3) 1. с.; desgl. Wiener Sitzungsberichte, Bd. V, р. 279. sang, placés à peu de distance l’un de l’autre.» Valen- 4) Münchner Gel. Anzeigen. ciennes, L. с. р. 223, bemerkt, dass er bei Morm. Caschive | Dre FAMILIE DER MORMYREN. 85 der Durchmesser des ganzen Ventrikels betrug 4 М. М., derjenige der Höhle 1 M.M.; die untere Wand hatte eine Dicke von 2/, M. M. die obere von /, M. М. Die Kammer ist scharf abgesetzt vom bulbus, und zwischen beiden zieht sich eine tiefe Furche. Zwischen Kammer und bulbus befinden sich wie gewöhnlich zwei halbmondförmige Klappen. Am Anfange des bulbus führt eine nach unten befindliche Öffnung (Fig. X, f) in den nach vorn und unten gerichteten Divertikel (e), der eine konische Form hat und dessen schmälerer Theil an der vorderen Spitze sich befinden. Der bulbus zeigt in seiner ganzen Länge starke, besonders in der Längsrichtung angebrachte Vorsprünge der Innen- wand (Fig. X, 2), welche im Anfangstheile besonders stark ausgebildet sind und ein Netzwerk mit sehr langausgezogenen Maschen bilden. Eben solche, die Längsrichtung ein- haltende Längsfalten ziehen sich in den Divertikel hinein. Zwischen den Falten befinden sich die maschenartigen Vertiefungen. Beim Übergange des über dem Divertikel gelegenen Theiles in den vorderen Theil des bulbus befindet sich zwischen dem Eingange in den Divertikel und dem vorderen Theile des bulbus eine in das Lumen des Gefässes einsprin- gende Querwulst (4). Die Längswülste des bulbus entspringen so dicht neben einander aus der Innenwand des Gefässrohrs, dass man beim Querdurchschnitt des letzteren sieht, wie fast das ganze Lumen von den einspringenden Falten ausgefüllt wird. Im Allgemeinen giebt es bei den verschiedenen Mormyren keine grossen Unterschiede hinsichtlich der Form des Herzens und der einzelnen Theile, was auch Hyrtl (a. a. O.) bemerkt. Doch habe ich auch bei Mormyrus Caschive die obere Wand des bulbus im An- fange, gegenüber dem Divertikel, angeschwollen gefunden, wenn es gleich in der Anschwellung auch keinen besonderen Divertikel gab. Hyrtl bemerkt (1. c.), dass er bei Mormyrus Ca- schive, dorsalis und oxyrhynchus gleichgeformte Divertikel gefunden habe, und ebenso bei М. anguillaris und zambecensis ; bei letzterem sah er dabei an der oberen Wand zwar keinen Divertikel, aber eine flache Ausbuchtung, welche den übrigen Mormyren fehlt. Ich fand bei Petrocephalus alle Theile plumper; namentlich war die Vorkammer breiter und die Kammer kürzer. Bei Phagrus ist es mir einmal vorgekommen, dass die ganze Oberfläche des Herzens mit einem starken Fettüberzuge überkleidet war. _ Ich hatte in meiner «vorläufigen Mittheilung etc.» angegeben, dass in dem Divertikel Muskelfasern vorhanden seien. Hyrtl (1. с.) hat dies später bestätigt und neben den elasti- schen Elementen auch eine innere Muskelhaut gefunden. Die Vorsprünge im bulbus zeigen sich unter dem Mikroskop folgendermassen be- schaffen: zuäusserst zeigt sich eine bindegewebeartige Hülle; unter dieser nach innen eine circuläre Schicht, in welcher kernähnliche, lange, schmale Gebilde kreisförmig um das Lumen gelegt sind, von denen ich es unentschieden lassen will, ob es Kerne sind, oder ob sich hier Lücken in elastischen Häuten finden (gefensterte Membranen); mehr nach innen kommt man auf elastische Fasernetze, und ganz nach innen zeigt sich ein granulirtes Ge- webe. Da wo die in’s Lumen hineinragenden Vorsprünge sich zeigen, sieht man den 86 Dr. Г. MARCUSEN, äusseren, mit Kernen (?) versehenen circulären Zug ein wenig in der Richtung der Vor- sprünge sich hineinziehen. Im Innern der Vorsprünge sieht man ein Gefäss. Die Muskelfasern des Herzens sind quergestreift, aber die Querstreifen sehr zart; die Primitivbündel anastomosiren vielfach unter einander. Die durch Essigsäure sehr deutlich hervortretenden Kerne der Muskelzellen sind länglich, jedoch nicht sehr in die Länge aus- gezogen. Dem entsprechend sind auch die einzelnen Muskelfaserzellen nicht sehr lang. Bei vielen fand ich zahlreiche Fettmoleküle im Zelleninhalt. Der bulbus aortae ist verhältnissmässig sehr kurz, was schon aus der ungewöhn- lichen Lagerung des Herzens seibst hervorgeht; aus ihm entspringen die Kiemenarte- rien. Brücke') machte zuerst darauf aufmerksam, dass der bulbus arteriosus der Fische dazu diene, das Capillargefässsystem des respiratorischen Kreislaufes vor dem Stosse der Blutwelle zu schützen. Er fand hinsichtlich der Structur des bulbus folgende Verschie- denheiten bei verschiedenen Fischen. Bei einigen, z. B. beim Hecht und Wels, ist der bulbus eine einfache Erweiterung des Arterienstammes und wirkt nur vermöge seiner Elasticität, indem er sich unter dem Drucke des einströmenden Blutes stark ausdehnt und nach Beendigung der Kammersystole wieder zusammenzieht. Bei anderen giebt es in der Wandung des bulbus ein ausgedehntes System von Hohlräumen, welche sich während der Systole der Kammer mit Blut anfüllen und während der Diastole dasselbe langsam in das Arterialsystem ergiessen, indem der bulbus vermöge seiner Elasticität sich zusam- menzuziehen strebt. Einen solchen bulbus haben die Bleien, Karpfen und Schleien. Die contractilen, selbstständig pulsirenden bulbi wirken in ganz ähnlicher Weise: ihre Musku- latur ist nämlich während der Kammersystole erschlafft, so dass sie alsdann dem Drucke des Blutes nachgeben und sich anfüllen; nach beendigter Kammersystole aber ziehen sie sich wieder langsam zusammen und entleeren das in ihnen enthaltene Blut in das Arterien- system. Zu den eben angeführten Mittheilungen Brücke’s bemerkte damals Hyrtl, dass bei Mormyrus Caschive und M. oxyrhynchus ein Divertikel an der unteren Wand des bulbus arteriosus vorkommt, was einen weiteren Beleg für die Richtigkeit der Brücke’schen An- sicht über die mechanische Verrichtung des bulbus abgiebt. Wie wir oben gesehen haben, kommen bei den Mormyren sowohl die Hohlräume im bulbus vor, als auch die Divertikel, was bei der Kürze des bulbus arteriosus von grosser Wichtigkeit sein muss. Aus dem bulbus treten die Kiemenarterien hervor, und zwar jederseits ein Stamm, der zwei Hauptäste abgiebt, von welchen der hintere, sich theilend, die Zweige zum vierten und dritten Kiemenbogen, der vordere, ebenfalls sich theilend, die Zweige zum zweiten und ersten Kiemenbogen abgiebt. Diese lösen sich in Capillargefässe auf, die schliesslich wieder zusammentreten und zu den Kiemenvenen sich vereinigen. Die Vene des ersten und des zweiten Kiemenbogens treten zu einem grösseren Gefässe zusammen, ebenso die Vene des dritten und des vierten Kiemenbogeus. Die beiden so entstandenen grösseren Venenstämme 1) Sitzungsberichte der Wiener Ak. d. W. 1850. V. Bd. p. 279. . Dre FAMILIE DER MORMYREN. 87 münden jederseits unter spitzem Winkel in ein grosses Gefäss und diese beiderseitigen Gefässe vereinigen sich zu einer Aorta. Die Kiemen, deren Skelet oben beschrieben worden ist, zeichnen sich durch nichts Besonderes aus, haben weder Zähne noch Papillen und sind jederseits in vier Bögen vorhan- den. Was aber die Mormyren vor den meisten anderen Knochenfischen auszeichnet, ist die von aussen zu den Kiemen führende Kiemenöffnung. Diese ist ein kleiner, auf die Längsaxe des Fisches perpendiculär gestellter Spalt, was schon von Geoffroy, Cuvier u.a. richtig angegeben worden ist. In Folge dessen, dass alle Gesichtsknochen vollständig von der Haut eingehüllt sind und nur der kleine Spalt übrig bleibt, glaubte man, die Mormyren hätten keine Kiemendeckel (Linné, Bonnaterre etc.). Die Schwimmbiase zieht sich durch die ganze Bauchhöhle als ein cylindrischer, vorn und hinten zugespitzter, mit Luft angefüllter Sack. Vorn befindet sich ein aus demsel- ben führender kurzer Gang, welcher in die obere Wand des oberen Theiles des oesophagus mündet. Die Schwimmblase besteht aus zwei Häuten, von denen die innere durchsichtig, dünn, die äussere fibrös ist. Auch der pneumatische Gang hat diese zwei Häute. Heu- singer') ist der einzige, welcher dem Mormyrus Bane eine Schwimmblase abspricht, in- dem bei dem Exemplar, das ihm zu Gebote stand und an dem er die eigenthümliche Blase des Gehörorgans und die äussere Gehöröffnung entdeckte, die Schwimmblase fehlte. Zwar giebt er an, dass sein Exemplar nicht gut erhalten war, glaubt aber doch kaum, dass die Schwimmblase ihm entgangen sein würde, wenn sie vorhanden gewesen wäre. Heusinger ist im Irrthum. Die Schwimmblase fehlt keiner der Mormyren, wie auch schon Geoffroy u. a. angegeben hatten; ja sie ist sogar bei allen recht gross. Die Nieren sind zwei längliche, über der Schwimmblase liegende Gebilde, welche durch die ganze Länge des Bauches sich ausdehnen und von welchen jede hinten in einen Ureter übergeht. Ein jeder von diesen hat eine besondere Öffnung hinter der Öffnung der Geschlechtswerkzeuge. Eine dünnhäutige, schmale, längliche Harnblase liest zwischen dem Ausführungs- gange des Eierstocks und dem hinteren Ende der Schwimmblase, von einer schwammigen, dicken, fibrösen Haut bedeckt, welche auch den äusseren Überzug der Schwimmblase bildet. Das Gvarium der Mormyren ist einfach vorhanden, wie es Geoffroy”) zuerst be- obachtet hat, dessen Notizen in das Werk von Lacepède übergingen. Valenciennes’) bestreitet mit Unrecht dieses Factum Er will zwar bei Mormyrus Caschive ausser dem von ihm «linkes Ovarium» genannten Theile, welcher eine recht lange Röhre darstellte und mit kleinen Eiern angefüllt war, auch noch einen Eierstock im rechten Hypochondrium gefunden haben, der nur weniger entwickelt gewesen sein soll. Ein Gleiches will er auch bei Morm. Rume gefunden haben, wo jedoch der linke Eierstock mehr entwickelt gewesen 1) Г. с. 8) 1. с. 2} Lacepède, Hist. nat. 4. poiss. Т. У, р. 626. 88 Dr. Г. MARCUSEN, sein soll. Ich habe nie einen zweiten Eierstock finden können, und es fällt mir auf, dass V a- lenciennes nicht angiebt, ob er in dem von ihm gefundenen rechten Eierstocke wirklich auch Eier gefunden hat, wie im linken, von dem er es ausdrücklich anführt. Trotz der Angaben Valenciennes’s bestehe ich doch darauf, dass die Mormyren nur einen einzigen Eierstock haben, denn darin liegt eines der charakteristischen Kennzeichen der ganzen Fa- milie. Wahrscheinlich sind die ursprünglichen Anlagen doppelt und bildet sich dann viel- leicht die eine Seite ebenso bis zum Verschwinden zurück, wie dies bei den meisten Vö- geln der Fall ist. Vielleicht hat Valenciennes junge Individuen vor sich gehabt und bei ihnen noch Spuren von einem zweiten Eierstocke gefunden. Beim ausgebildeten weib- lichen Thiere kommt aber nur ein Eierstock уог.') Derselbe liegt auf der linken Seite un- ter der Schwimmblase, über dem Darm (s. Tab. III, Fig. XIV, k). Er hat die Form eines ovalen Körpers, ist gelbröthlich gefärbt und sein vorderer Theil breiter. Es ist ein hohler, häutiger Sack mit leistenförmigen Vorsprüngen im Innern, in welchen die Eier sitzen. Nach hinten geht er in den Ausführungsgang (den Eileiter, 9) über, der sich nach aussen in einer besonderen Öffnung öffnet, welche sich vor den zwei Öffnungen der Ureteren, hin- ter der Öffnung des Darms und vor dem Beginne der Afterflosse befindet. Das hintere Ende des Eileiters ist von einem blinden Sack umgeben, welcher vom Peritonaeum gebildet wird (ein Peritonaealkanal). Hyrtl”) hatte dieses Verhalten zuerst bei Mormyrus oxyrhynchus, später auch bei М. Bane, М. elongatus, М. dorsalis, M. cyprinoides und M. anguillaris gefunden, und ich muss es nach meinen Untersuchungen für Mormyrus longipinnis, Mor- myrops labiatus, M. elongatus und Petrocephalus Bane bestätigen. Wie sich die männlichen Geschlechtstheile verhalten, ob nur ein oder zwei Hoden vorhanden sind, ein oder zwei vasa deferentia u. s. w., weiss ich nicht, da unter den Mormyren, die ich untersucht habe, trotz der grossen Zahl derselben, kein männliches Individuum zu finden war. Möglich, dass Eierstock und Hoden äusserlich ganz gleich und beide einfach vorhanden sind, wor- auf Geoffroy’s Bemerkung im Lacepède’schen Werke) hindeutet, indem es dort heisst: «il n’y a qu’un ovaire ou qu’une laite.» Valenciennes‘) giebt auch keine Notiz über die männlichen Geschlechtswerkzeuge. Nach Geoffroy sollen die Mormyren in den ersten Tagen des Augustmonats laichen, d.h. gegen die Zeit des Wachsens des Nils, und sollen dann die Geschlechtswerkzeuge unge- heuer entwickelt sein, eine kugelige Form haben und sich fast über alle Eingeweide des 1) Auch Hyrtl (Wien. Sitzungsber. II, p. 249) konnte bei Mormyrus neben dem entwickelten linken Ovarium nur Spuren eines rechten finden, und es fragt sich noch, ob diese in der That bei allen Individuen vorkommen. 2) Wiener Sitzungsberichte. II, p. 357. 3) 1. с. р. 622. 4) 1. с. Т. XIX, р. 223, sagt er in der Charakteristik der ganzen Familie: «les organes génitaux sont allongés et occupent presque toute la longueur de la partie supé- rieure de la cavit& abdominale; ils sont pairs comme dans tous les autres poissons; mais il m’a paru que le plus souvent l’organe du coté gauche se developpe et grossit plus que celui du coté droit.» Dies bezieht sich aber wohl auf den Eierstock, da Valenciennes diesen bei ein paar Arten, den Hoden aber bei keiner Art beschreibt. Auch Hyrtl hat nichts über die Hoden der Mormyren ange- geben. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 89 Bauches ausdehnen; später sollen sowohl Hoden als Eierstöcke zusammenfallen und eine cylindrische Form annehmen. Meine Beobachtungen sind nur im Winter und in den Mo- naten Juni und Juli gemacht worden, und habe ich nur die letztere Form gesehen. Über die sogenannten elektrischen Organe der Mormyren. Die Zahl der bekannten elektrischen Thiere war noch bis vor einigen Jahren eine sehr beschränkte; mit Bestimmtheit kannte man diese Eigenschaft nur an drei bis vier Thierspecies, nämlich am Zitterrochen (und zwar sowohl an Torpedo als an Narcine), am Zitteraal und am Zitterwels. Die anderen für elektrisch ausgegebenen Thiere muss- ten erst näher geprüft werden, ehe sie als solche in die Wissenschaft eingetragen werden konnten; so z. B. der von Patterson im Indischen Ocean zwischen den Korallenriffen der Insel Johanna entdeckte Zetrodon electricus'), oder der von Nienhoff beschriebene Tri- chiurus electricus u. s. w. Die neuere Zeit zog indess noch einige Fische zu den elektri- schen hinzu, nämlich die Mormyren, den Gymnarchus niloticus und die Rochen, die Eigen- thümlichkeiten zeigten, welche die früher für allgemein gesetzlich gültigen, bei den elek- trischen Thieren stattfindenden Bedingungen scheinbar als unrichtig herausstellten; so wurde es fraglich, ob es als allgemeines Gesetz augesprochen werden dürfe, dass die elektrischen Thiere immer eine weiche, glatte Haut besässen, indem die Mormyren sowohl als auch der Gymnarchus beschuppt sind; da ferner bei den letzteren die sogenannten elektrischen Or- gane unter der Haut und den Muskeln liegen, so ward es auch in Frage gestellt, dass die elektrischen Organe immer unmittelbar unter der Haut lägen. Merkwürdig war es auch, dass nun eine ganze Familie mit allen ihren Gattungen gefunden wurde, die elektrisch sein sollte, während die von altersher für elektrisch bekannten Fische nur einzelne Arten sehr ausgebreiteter, artenreicher Familien waren. Es musste ferner auffallend erscheinen, dass unter dem Volke in Ägypten — denn im Nil war es, wo alle hierher gehörigen Fische zuerst gefunden wurden, später fand man sie auch in anderen Gewässern Africa’s, — das sonst die elektrischen Fische kennt und fürchtet und dem diese Eigenschaft so auffallend erscheint, dass es den Zitterwels in seiner bilderreichen Sprache Raad, Raasch (was soviel 1) Wie leicht man sich täuschen könnte, falls man sich auf allgemeine Angaben über elektrische Eigenschaften von Thieren verlassen wollte, zeigt folgender Fall. Als ich mich in Kairo aufhielt und schon ein paar Wochen lang ganz vergebens nach Zitterwelsen umhergesucht hatte, erzählte mir ein dort ansässiger Mann (ein Europäer), dass ihm gegenüber Jemand wohne, der die ausgestopfte Haut des Fisches habe, den ich suchte. Ich ging hinüber und fand die ausgestopfte Haut des in Ägypten einhei- mischen Tetrodon lineatus (Fahaka). Ich äusserte nun ge- Memoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. gen den Besitzer, dieser Fisch sei nicht elektrisch. «Wie, sagte er, dieser nicht elektrisch? Vier Menschen können ihn nicht halten, wenn er seine Schläge austheilt.» Nun ist es freilich wahr, dass Niemand diesen Fisch, so lange er lebt, gern in der Hand halten wird, weil er seine Sta- cheln aufrichtet und dadurch verletzt, von Schlägen spürt man aber nichts. Auch ist bei ihm kein besonderes Organ gefunden worden, das ein elektrisches hätte sein können. Möglich, dass der Patterson’sche Fisch ebenso wirkte. 12 90 Dr. Г. MARCUSEN, als Blitz bedeutet) nennt, keine Ahnung davon vorhanden war, dass die Mormyren (Cu- schive, Kanum, Hersef, Aschu u. s. w., wie die arabischen Namen der einzelnen ägypti- schen Arten lauten) elektrisch seien, wobei nicht zu vergessen ist, dass es unter den Indi- viduen von Morm. oxyrhynchus und longipinnis Thiere von einer Länge von einigen Fuss giebt, die also gewiss eine bedeutende Quantität freier Elektricität in ihren verhältnissmässig grossen Organen zu entwickeln im Stande wären. Dazu kommt noch, dass gewissenhafte und umsichtige Reisende, welche diese Thiere viel unter Händen gehabt und genau unter- sucht und beschrieben haben, wie z. B. Geoffroy St. Hilaire und Rüppell, nichts von elektrischen Eigenschaften derselben erwähnen, ja Letzterer neuerdings sogar ausdrücklich den Hrn. Stannius und Leuckart mittheilt, dass er nie eine elektrische Wirkung von ihnen verspürt habe. Dasselbe kann ich auch bestätigen. Wie kam es also, dass so vielen Fischen, von denen es früher nicht bekannt war, nun elektrische Wirkungen zugeschrieben wurden? Rüppell hatte bei den Mormyren im Schwanze derselben Organe entdeckt, die er folgendermassen beschrieb'). Unter den Sehnen der doppelbäuchigen Muskeln, welche in horizontaler Richtung die Schwanzflosse bewegen, liegen zu beiden Seiten der Wirbelsäule zwei Paar längliche, gallertartige Massen. Sie sind an den Enden zugerundet, von ver- waschener, karminrother Farbe und ganz ohne Muskelfasern. Feine, verticale, weissliche Linien durchkreuzen die Längsdurchmesser dieser Gallerte und lassen sich ihrer Richtung nach leicht trennen. Rüppell bemerkte keine specielle Verbindung zwischen den benach- barten Körpertheilen und diesen fremdartigen Organen. Diese vier cylindrischen Gallert- massen veranlassen die Verdickung der Schwanzbasis, welche allen Mormyrus-Arten eigen- thümlich ist. Die Function derselben war ihm ganz unbekannt. Geoffroy St. Hilaire war indess der erste, der ihrer erwähnte, und zwar heisst es nicht bloss in dem von seinem Sohne Isidore herausgegebenen und bearbeiteten Nachlasse ausdrücklich, dass im Schwanze der Mormyren «corps glanduleux» vorkämen, welche ihn dick machten, sondern diese Bemerkung enthalten schon die Notizen von Geoffroy St. Hilaire, welche Lacepède”) für sein Fischwerk erhielt. Nur war seine Ansicht über ihre Function nicht richtig, da er glaubte, dass sie den Schleim absondern, welcher die Haut schlüpfrig macht. Darauf erhielt Erdl durch die Güte des Dr. Prunerberg eine Sammlung von ägyp- tischen Thieren und darunter auch viele Nilfische; er untersuchte selbst Mehreres und übergab Anderes dem Dr. Gemminger”*) zur Untersuchung. Letzterer fand, was bereits Rüppell gefunden hatte, nämlich im Schwanze liegende, wurstförmige Organe, je zwei auf jeder Seite, welche aus perpendiculär hinter einander liegenden Plättchen zusammengesetzt waren; die feinere Untersuchung war nicht möglich, da der Spiritus die feinere Structur 1) Fortsetzung der Beschreibung und Abbildung meh- 2) Lacepede, Hist. nat. des poiss. Т. У, р. 623. rerer neuen Fische im Nil entdeckt von E. Rüppell. 3) Elektrisches Organ von Mormyrus oxyrhynchus und Frankfurt а. M. 1832, р. 8 u. 9. dorsalis etc. Diss. inaug. München 1847. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 91 unkenntlich gemacht hatte. Genau genommen, hatte Dr. Gemminger bloss das gefunden, was schon Rüppell angegeben hatte; er beschrieb dazu noch die Skelettheile, auf denen die Organe liegen; während aber Rüppell sich dahin aussprach, dass ihm die Bedeutung derselben unbekannt sei, fand sich Gemminger veranlasst"), diese Organe nach ihrer Zu- sammensetzung aus hinter einander liegenden Plättchen, sowie nach der daraus und aus der Lage im Schwanze entspringenden Aehnlichkeit mit dem elektrischen Apparate der Zitteraale, bei Mormyrus dorsalis und М. oxyrhynchus (diese zwei Species hatten er und Erdl untersucht) geradezu als elektrische zu bezeichnen. Auch Erdl”), unter dessen Leitung die Gemminger’sche Arbeit gemacht worden ist und der wahrscheinlich die erste Veranlassung zu dieser Deutung gegeben hatte, sprach sich später selbständig in dieser Weise aus. Ihm folgten in neuerer Zeit die meisten Zoologen und Zootomen. Rudolph Wagner ist einer der Wenigen, die Zweifel hegten, denn er nennt diese Organe pseudo- elektrische. Auch Stannius’) glaubt, dass es gewagt sei, diese Organe functionell den elektrischen Organen der Torpedines gleichzustellen, doch fügt er hinzu, ihre Kenntniss sei höchst interessant, weil sie mindestens Uebergangsbildungen zwischen eigentlichen elek- trischen Organen und der Muskelbildung bei Petromyzon darstellten. Er fand nämlich, dass bei letzteren die Scheidung der Muskulatur des Wirbelsystems in eine ventrale und dorsale Masse noch nicht stattfindet, wogegen sich ihm folgendes eigenthümliche Verhältniss zeigte. Wie bekannt, durchziehen quere, aponeurotische Scheidewände, die von den Wirbeln aus- gehen, die ganze Masse der Seitenmuskeln. Bei Petromyzon ziehen sich von einer solchen Muskelaponeurose zur nächstliegenden dicht aneinander liegende Scheidewände. Zunächst einem jeden der so entstandenen Septa fand Stannius etwas fett- und gefässreiche Mus- kelsubstanz. Im inneren Raume eines jeden durch die Septa umschlossenen Kästchens kann die muskulöse Schicht in zahlreiche ganz dünne Lamellen oder Blättchen zerlegt werden. Auffallend ist es, dass Valenciennes dieser Organe gar nicht erwähnt. Später hat Kölliker‘) sie untersucht. Er gab eine gute Beschreibung des ganzen Organs, der einzelnen Blättchen, ihrer Lage, der sie umhüllenden Membranen, ja es gelang ihm so- gar, die Nerven dieses Organs zu verfolgen. Er fand, dass ein jedes Organ von einem zar- ten Nerven versorgt wird, welcher sich auf dem Plättchen baumförmig ausbreitet. Er ver- muthet, dass diese Nerven von den Seitennerven kommen, bemerkt aber zugleich, dass ihm der Ursprung der Seitennerven nicht bekannt sei. Dagegen sah er schon, trotzdem dass er seine Untersuchungen nur an Spiritusexemplaren anstellen konnte, dass eigenthümliche Röhren als unmittelbare Fortsetzungen des ganzen Bündels feiner Nervenfasern, die den Nerv des einzelnen Blättchens darstellten, sich zeigten; ein anderes mal konnte er ganz 1} а. а. 0: Berlin 1854. 2) Gel. Anz. d. Kön. Baier. Akad. d. W. Bd. 23. Mün- 4) Bericht der Kön. Zoot. Anstalt zu Würzburg. Leip- chen 1846, 5. 405. | zig 1849. 4°. 3) Handbuch der Zootomie. 2. Aufl. Zootomie der Fische. | 92 Dr. J. MARCUSEN, deutlich die Röhren zwischen die Nervenprimitivfasern hineindringen sehen. Wie die Röhren sich zu den Nervenprimitivfasern verhielten, konnte er nicht ausfindig machen. Die eigen- thümlichen Röhrchen, die er für die Nervenendigungen hielt, bestehen aus verästelten, ge- gliederten Fäden, von einem Durchmesser von 0,008” — 0,01”. Beigenauerer Untersuchung ergaben sie sich als cylindrische Röhren, aus einer je nach dem Kaliber zarteren oder dickeren Hülle und einem gelblich durchscheinenden Inhalte zusammengesetzt, der in einzelne vier- eckige oder rechteckige, nichtregelmässige Klümpchen zerfallen war. Er fand auch, dass die feinsten Röhrchen unter einander anastomosiren. Durch unmittelbare Beobachtung über- zeugte er sich von dem Zusammenhange dieser Röhrchen mit den Nerven, und zwar waren es die stärksten Röhren, die sich so verhielten. Die von ihm gegebenen Abbildun- gen sind sehr gut, und sicher konnte durch Untersuchungen an Weingeistexemplaren nicht mehr gefunden werden. Nach Kölliker habe ich') einige Notizen gegeben. Ich fand diese Organe ausser bei М. oxyrhynchus und longipinnis auch bei M. labiatus, dorsalis und den Bancs. Auf jeder Seite zeigten sich zwei Organe, ein oberes und ein unteres, und jedes derselben bestand wiederum aus perpendikulären, hinter einander liegenden Plättchen. Über die Verbrei- tung des Nerven machte ich folgende Bemerkungen. Ein jedes Plättchen der elektrischen Organe erhält einen besonderen Nerv. Dieser vertheilt sich baumförmig auf demselben: man sieht zwei oder drei Hauptäste, welche sich im weiteren Verlaufe wieder theilen u. s. w. Bei geringer Vergrösserung sieht man, dass die weiteren Theilungen als Anschwel- lungen endigen. Von diesen Anschwellungen aus gehen Nervenfasern ab, welche zur Peri- pherie gelangen. Unter dem Mikroskop betrachtet, zeigen die Anschwellungen keine Ganglienkörper; sie werden durch Theilung der Primitivnervenfasern gebildet. Üebrigens beginnt diese Theilung schon vom Eintritte des elektrischen Nerven in’s Plättchen. Die von der Anschwellung austretenden Nervenfasern zeigen nicht mehr die Beschaffenheit der Primitivnervenfasern. Sie bestehen aus einer grauen Masse, die von einer durchsichtigen Scheide umgeben ist und in der sich in regelmässigen Abständen Kerne zeigen. Sie sind dicker als die Primitivnervenfasern, zeigen aber nicht mehr doppelte Contoure. Je mehr sie zur Peripherie gelangen, desto schmäler werden sie, zeigen aber noch Kerne. Auch sie schwellen an, dort wo sie sich theilen und wieder theilen. Die letzten Fäden theilen sich fingerförmig und endigen keulenförmig angeschwollen. Da man aber freie Enden sieht, wo bei anderer Einstellung des Mikroskopes eine schlingenförmige Umbiegung bemerkt wird, so mochte ich damals nicht mit Sicherheit bestimmen, ob Schlingen oder freie Endungen vorhanden seien. Später gab ich”) noch folgende Zusätze. Die eben als Ner- venendigungen beschriebenen Röhren sah ich für ein besonderes Röhrensystem an, das dort beginnen sollte, wo, wie ich glaubte, die doppelt contourirten Nervenfasern in Schlingen aufhörten, d. i. dort wo der Nerv des elektrischen Plättchens Kölbchen bildet. Die 1) Gaz. med. de Paris. 1853. Nr. 9. Bulletin physico- | 2)1. с. math. de l’Ac. 4. sc. de St. Pétersbourg 1853. Septembre. | Die FAMILIE DER Мовмувем. 93 Röhren des besonderen Röhrensystems fand ich in den letzten Theilungen unter einander anastomosirend. Die Breite derselben fand ich bei ihrem Anfang, d. h. dort wo die doppelt contourirten Primitivnervenfasern aufhören, ohne die Scheide mitzurechnen, = „M.M., während die Breite der doppelt contourirten Primitivnervenfasern 7,,, M. M. beträgt. Ehe sich die doppelt contourirten Primitivnervenfasern theilen, fand ich sie "И, M. М. breit. Die Breite der eigenthümlichen Röhren in den Anastomosen betrug noch ,, М. M. Ich bemerkte ferner, dass ich diese sogenannten elektrischen Organe nicht für elektrisch halte, sondern dass sie möglicherweise besondere Sinnesorgane sein könnten, in welchen das ganze eigenthümliche Röhrensystem den physikalischen Apparat, die Nerven auf den Kölbchen aber den Nervenapparat darstellen. Wie wir weiter unten sehen werden, waren meine bei- den kurzen Mittheilungen hinsichtlich der Nervenendigung theils richtig, theils falsch, denn das besondere Röhrensystem existirt in der That, eben so auch die Nervenschlingen auf den Kölbchen, aber die Schlingen sind nur scheinbar, und das besondere Röhrensystem ist nur Träger der Nervenendigungen. Ecker') fand Folgendes. Ein jedes der vier sogen. elektrischen Organe der Mormyren stellt ein aus einer Sehnenhaut gebildetes Rohr dar, welches durch zahlreiche, von der Innenfläche desselben ausgehende Querscheidewände in lauter einzelne, mit Gallertmasse gefüllte Fächer getheilt wird. Die Nerven stammen aus den Schwanzwirbelnerven. Diese bilden nach ihrem Austritte netzförmige Anastomosen unter einander und treten schliesslich in jedem Organe an der der Wirbelsäule zugekehrten Seite zu einem Längsstamme zusam- men, von welchem die Äste zu den Scheidewänden abgehen. Weiter konnte Ecker an Weingeistexemplaren die Nerven nicht verfolgen, und dasselbe theilte ihm Bilharz von sich mit. Ecker fand, dass die Querscheidewand aus zwei Theilen, einer vorn liegenden Sehnen- oder Bindegewebshaut und einer hinten liegenden Nervenmembran bestehe. Die Substanz der letzteren fand er gleich derjenigen der Centralorgane des Nervensystems und dem Ganglienzelleninhalte. An jedes Septum tritt ein Nervenast und vertheilt sich auf dem Plättchen. Er ist anfangs weiss und opak und besteht aus deutlichen, dunkelrandigen Primitivnervenfasern. Ziemlich plötzlich verliert er jedoch diese Beschaffenheit und scheint, mit unbewaffnetem Auge betrachtet, an dieser Stelle kolbig zu endigen. Die von hieraus abgehenden Ästchen sind durchsichtig und von ganz anderer Beschaffenheit: statt dunkel- randiger Primitivnervenfasern sieht man nämlich eigenthümliche, structurlose, mit Kernen besetzte und in ihrer Axe mit feinkörnigem Inhalte gefüllte Röhren, welche schliesslich, indem ihr feinkörniger Inhalt sich unmittelbar in die feinkörnige Grundsubstanz der Ner- venmembran fortsetzt, vollständig in diese übergehen. Für den schwierigsten Punkt der Untersuchung hält Ecker das Verhalten der dunkelrandigen Nervenprimitivfasern zu diesen Röhren. Ein Zusammenhang beider scheint ihm ein Postulat zu sein; das Wie dieses Zusammenhanges vollständig zu erforschen, schien ihm jedoch nur durch Unter- 1) Berichte der Ges. für Beförderung der Naturwiss. zu Untersuchungen zur Ichthyologie. Freiburg i. B. 1857. Freiburg i. B. 1855. Nr. 11, S. 176. p. 129. 94. Dr. J. MARCUSEN, suchung frischer Exemplare möglich. Doch sieht er unbedenklich die Endverbreitung der Röhren als peripherische Nervenverbreitung an. Seine ersten Untersuchungen betrafen die Arten ЛГ. dorsalis Geoffroy, M. anguilloides Geoffr., M. cyprinoides L. (М. Bane Geoffr.) und М. oxyrhynchus Geoffr. Bei M. dorsalis zeigte sich Folgendes. Von der Stelle aus, an welcher der Nerv seine weisse, opake Beschaffenheit verliert, sah Ecker oft noch eine ziemliche Strecke weit ein- zelne Primitivnervenfasern, freilich mit theilweise unterbrochenem Inhalte, in der ziemlich dicken Bindegewebshülle verlaufen. Weiterhin sieht man wenigstens Streifen krümliger Mas- sen, die mehr oder minder den Charakter des Nervenmarks haben. Dann erst erscheinen röhrenartige Gebilde, die aber erst in noch weiterer Entfernung in die deutlichen, structur- losen, mit Kernen besetzten Röhren übergehen. Ecker bezweifelt nun keineswegs den direkten Zusammenhang der dunkelrandigen Primitivnervenfasern mit den beschriebenen Röhren; was ihm aber Bedenken erregte, war das Nichtentsprechen der Zahl derselben. Es scheinen mehr Primitivnervenfasern vorhanden zu sein, als schliesslich aus dem Stamme hervorgehen. Die Endverbreitung fand er wie folgt. Nach Verlust der Binde- gewebsscheide theilen sich die Röhren noch mehrfach und gehen schliesslich in eigen+ thümliche Anschwellungen über, von denen Ecker meint, dass sie wohl am richtigsten mit Ganglienzellen zu vergleichen wären. Diese Anschwellungen sind von unregelmässiger, rundlicher Form, etwa %,, bis /,,” gross, mit feinkörnigem Ganglienzelleninhalte gefüllt, welcher $ich unmittelbar in die Röhre fortsetzt. Die Lage der Anschwellungen ist eine ganz eigenthümliche. Sie liegen nämlich in scharf ausgeschnittenen Löchern der Nervenmem- branen, in welche die Röhren, die sich zwischen der Membran und der Sehnenhaut ausbreiten, kurz vor dem Übergange in die Anschwellungen sich einsenken. Nachdem die Anschwel- lungen auf diese Weise durch die Löcher der Membranen von deren vorderen Seite auf die hintere getreten sind, entspringen von denselben nach allen Seiten zahlreiche Ausläufer, die sich mehr oder minder verzweigen, mit den Ausläufern benachbarter Anschwellungen anastomosiren und sich endlich in die Nervenmembranen einsenken, welche gewissermassen nur eine membranartige Ausbreitung des feinkörnigen Inhalts der Röhren (des Axencylin- ders) sind. An diesen Ausläufern ist eine membranöse Hülle mit Sicherheit nicht mehr zu unterscheiden; sie scheinen nur aus feinkörniger Substanz zu bestehen. Mehrmals sah Ecker in den Nervenmembranen bei stärkerer Vergrösserung stellenweise eine deutliche Querstreifung, wie an den animalen Muskeln, ohne jedoch irgend welche Fasern deutlich unterscheiden zu können. Bei Mormyrus anguilloides Geoffr. fand Ecker die Verhältnisse im Wesentlichen denjenigen von Mormyrus dorsalis gleich; nur soll das zu dem Plättchen tretende Nerven- stämmchen gleich von Anfang an zwischen Sehnen- und Nervenmembran liegen, was wohl nichts Anderes bedeutet, als dass es zwischen beide hineintritt. Auch hier gehen nach Ecker aus den dunkelrandigen Nerven, dort wo dieselben aufhören, Röhren mit feinkör- nigem Axenstrange hervor; diese senken sich in runde Löcher der Nervenmembran ein; Dre FAMILIE DER MORMYREN. 95 die Löcher sind von einem Wall umgeben, wie Knopflöcher. Auch bei M. anguilloides bil- den sich nach dem Durchgange der Röhren durch die Löcher Anschwellungen, nur sind sie kleiner als bei M. dorsalis. Die Endigungen verhalten sich wie bei jenem. Bei Morm. Bane Geoffr. (von Ecker fälschlich M. cyprinoides Linn& bezeichnet) ver- misste er die ganglienzellenartigen Anschwellungen der Röhren, sowie auch die Löcher der Nervenmembran,in welchen die Anschwellungen gelagert sind. Die Terminalröhren bestanden hier aus einer Bindegewebshülle, innerhalb welcher sich eine feinkörnige, mit zahlreichen Kernen versehene Substanz befindet. Letztere erschien längsstreifig und machte den Ein- druck zahlreicher, neben und über einander liegender, feinkörniger Röhren; in diese sie zu zerlegen, gelang aber nicht. Der feinkörnige Strang liess sich im Nervenstämmchen zwischen den dunkelrandigen Fasern eine Strecke weit in der Richtung gegen das Centrum hin verfolgen, ein Umstand, aus dem Ecker meine Annahme von Schlingen erklärt. Weiter verzweigen sich und enden hier die Nerven wie bei Mormyrus dorsalis, nur dass die End- äste noch einen ziemlich beträchtlichen Durchmesser haben und aus einer hirschgeweih- ähnlichen Theilung hervorgehen. An den Endigungen derselben konnte Ecker sehr deut- lich den unmittelbaren Zusammenhang des Axenstranges mit der Nervenmembran sehen. Von der hinteren Fläche der Nervenmembran zeigten sich die Einsenkungsstellen der Nervenröhren deutlich als rundliche Vertiefungen. Bei Mormyrus oxyrhynchus fanden sich dieselben Verhältnisse wie bei Mormyrus Bane. Die aus den dunkelrandigen Nervenfasern hervortretenden Nervenröhren zeigen eine ziemlich dicke Bindegewebshülle. Die letzten Verästelungen der Röhren anastomosiren vielfach unter einander und senken sich endlich wie bei Mormyrus Bane in die Nervenmem- bran ein. In einer Nachschrift theilte Ecker ein paar von Bilharz brieflich ihm mitgetheilte, interessante Anmerkungen mit. Auf Ecker’s Anfrage über das Verhalten des Uebergangs der dunkelrandigen Nervenfasern in die feinkörnigen Röhren hatte Bilharz dieses bei Mormyrus oxyrhynchus untersucht und gefunden, dass die dunkelrandigen Nervenfasern in der kolbigen Anschwellung nicht etwa in Schlingen umbiegen, sondern wirklich in das blasse Bündel übergehen. An frischen Präparaten konnte er im letzteren keine Faserung bemerken, aber an den in Chromsäure aufbewahrten sah er allerdings eine Faserung, und vorzüglich an der Ursprungsstelle. Es erscheint ihm daher die feinkörnige Masse als ein aus einer Anzahl feiner Fasern zusammengebackener Strang. Bilharz hat zwar keinen Übergang einer bestimmten dunklen Faser in eine bestimmte blasse gesehen, wohl aber, dass die dunkelrandigen Fasern sich an das Bündel ansetzen; die Markschicht hört plötzlich auf, und das Übrige verliert sich in das blasse Bündel. Bilharz bemerkt, dass die peripherisch gelegenen Nerven später ihre Markschicht ver- lieren als die centralen, so dass das blasse Bündel in der kolbigen Anschwellung in Form eines Zäpfchens vorragt. Es besteht also nach ihm das blasse Nervenzweiglein aus einem Bündel zusammengewachsener Axencylinder. 96 Dr. J. MARCUSEN, W. Keferstein und О. Kupffer') untersuchten die elektrischen Organe von Mor- myrus oxyrhynchus an Weingeistexemplaren. Sie fanden, dass jedes Blättchen aus einer vorn liegenden elektrischen Platte und einer hinten befindlichen Bindegewebsschicht besteht, und dass der Nerv des Plättchens in die Bindegewebsschicht und also von hin- ten eintritt und sich dann nach vorn begiebt, um sich in der elektrischen Platte baum- förmig auszubreiten. Ecker hatte das Gegentheil angegeben. Keferstein und Kupffer fanden ferner, dass der elektrische Nerv aus markhaltigen Nervenfasern von 0,005—0,008 M. M. Durchmesser besteht. Diese Nervenbündel hören mit zugespitztem Ende auf und laufen in eigenthümliche Terminalröhren aus. Letztere haben eine Bindegewebshülle, unter welcher eine dünne, mit Kernen besetzte Scheide und in welcher ein solider Axenstrang sich befindet, der aus einer durchsichtigen, feingranulirten Masse besteht. Die Terminal- röhren verzweigen sich noch innerhalb der Bindegewebsschicht weiter und treten endlich in die elektrische Platte über, wo sie 0,008 M. M. Durchmesser haben und noch vielfachen weiteren Theilungen unterliegen. Aus einem Ende des Nervenstammes gingen, wie sie fanden, mehrere Terminalröhren hervor; stets aber traten mehrere Nervenfasern zu einer Terminalröhre zusammen. Welcher Art der Uebergang der Nervenfasern in die Terminal- röhren ist, konnten die Verfasser nicht ausfindig machen, jedoch bemerken sie, dass hier keine umbiegende Schlingen vorhanden seien. Eine weitere Differenzirung des Axenstranges, wie sie Bilharz wahrgenommen hatte, konnten sie nicht finden. Die Substanz der elektrischen Platte besteht nach ihnen aus einer granulirten Masse mit eingesprengten Kernen und aus einer völlig durchsichtigen feingestrichelten Substanz. Die Terminalröhren hören mit scharf abgeschnittenen Enden in der feingranulirten Masse auf, indem ihr Inhalt mit dieser Masse zusammenfliesst. Keferstein und Kupffer fanden Capillargefässe in den Plättchen und glauben auch als feinste Zweige derselben vasa serosa von 0,003 M. M. Durchmesser gefunden zu haben, welche den Hauptbestandtheil des Gefässsystems der Platte bilden. Eine später von Ecker”) vorgenommene Untersuchung zeigte ihm, dass seine An- gabe, die Nervenmembran auf dem einzelnen Plättchen befinde sich auf der hinteren Seite, zu allgemein gehalten sei, dass für Mormyrus oxyrhymchus Kupffer und Keferstein wirk- lich Recht hätten, wenn sie die Nervenmembran als auf der vorderen Seite befindlich be- schrieben, und dass ein Gleiches auch für Mormyrus Bane gelte. Unterdess hatte auch Max Schultze°) die elektrischen Organe der Mormyren untersucht und gefunden, dass die elektrische Platte bei Mormyrus dorsalis und anguilloides hinten, bei Mormyrus oxyrhynchus, longipinnis und cyprinoides (4. В. Bane) vorn liege. Ecker bestätigte die Schultze’schen Angaben und fügte noch Angaben über das Verhalten dieses Punktes bei M. elongatus und M.labiatus hinzu. Bei M. elongatus fand er die elektrische Platte auf der hin- 1) Untersuchung über das elektrische Organ von Gy- 2) Berichte der Ges. für Beförd. der Naturwiss. zu mnotus electricus und Mormyrus oxyrhynchus, in Henle’s | Freiburg im В. 1858, р. 472. und Pfeufer’s Zeitschrift Е. rat. Med. 1858, р. 344 ft. 3) Von Ecker citirt im oben angegebenen Berichte etc. Die FAMILIE DER MORMYREN. 97 teren Seite der Bindegewebsschicht; der Nerv zeigte hier keine Anschwellung an der Thei- lungsstelle, und die Nervenendigungen breiteten sich an der hinteren Fläche der Platte ans. Bei Morm.labiatus sah er aber die elektrische Platte auf der vorderen Seite. Es zeigten sich bei dieser Art auch Löcher, die von auffallend starken Wällen umgeben waren; die Nerven gingen erst nach vorn, und die aus ihnen hervorgehenden Nervenästchen senkten sich in die Löcher ein, um schliesslich als Nervenendigungen nach vorn an die vordere Seite sich zu begeben und in der Grundsubstanz (von Ecker Ganglienzellensubstanz genannt) sich aus- zubreiten. Er fand den Wall in radialer Richtung quergestreift und der Muskelsubstanz vollkommen gleich und glaubte sich zu dem Ausspruche berechtigt, es seien hier Nerven- substanz (Ganglienzelleninhalt), welche den grössten Theil der Platte der elektrischen Sub- stanz bildet, und animale Muskelsubstanz (Primitivbündelinhalt), welche aus der ersteren an einzelnen Stellen hervorgeht, membranartig ausgebreitet und verbunden, — eine That- sache, die er jedenfalls für beachtenswerth hielt. Ecker gab dazu sehr instructive Abbil- dungen. Bei meinen eigenen Untersuchungen fand ich Folgendes. Die pseudoelektrischen Organe, welche allen Mormyren zukommen, liegen im Schwanze dieser Thiere. Ihr vorde- res, etwas zugespitztes Ende beginnt etwas vor dem hinteren Ende der Rücken- und Afterflosse; ihr IT. hinteres, abgerundetes Ende liegt am Beginn der Schwanzflosse. Bei Mormyrus oxyrhynchus liegen sie zwischen dem 33sten und 45sten, bei Phagrus Le dorsalis zwischen dem 42sten und 53sten und bei Petrocephalus Bane zwischen dem 30sten und Pf: 40sten Wirbel. Es sind ihrer vier, je zwei auf je- 4 der Seite, ein oberes und ein unteres, die von ein- ander durch eine fibröse Scheidewand getrennt Fetloelektrisches Organ von Phagrus werden, welche eine Fortsetzung derjenigen Schei- Das Organ ist ganz bloss gelegt und alles dasselbe : B : : À р Bedeckende zurückgeschlagen: а) pseudoelek- dewand ist, die nach vorn hin die beiden Seiten- trisches Organ, b) Schwanzflosse, c) sehnige Haut muskeln von einander trennt. Das obere wird nach über dem Organ, Si ee ee innen von den oberen Dornfortsätzen und dem obe- ren Theile der Wirbelkörperseiten, das untere von den unteren Dornfortsätzen und dem unteren Theile der Wirbelkörperseiten begrenzt. Die übrigen Seiten grenzen an die Haut und die Muskeln ($. Tab. IV, Fig. |. Jedes Organ ist von einer weissen, sehnigen, fibrösen Haut überzogen, welche durch viele fibröse Stränge (k) unmittelbar mit den über und unter den Organen verlaufenden Sehnen der Seitwärtsbeugemuskeln des Schwanzes (den sehnigen Enden der Seitenmuskeln am Schwanze) in Verbindung steht. Diese fibröse Haut schickt in’s Innere des Organs eine Menge parallel hinter einander liegender, das ganze Organ quer durchschneidender Fort- sätze, welche auf diese Weise eine Menge Scheidewände bilden. Diese sehen beim fri- Mémoires de l’Acad. Imp des sciences, VlIme Serie. 13 MT || _ ||] MM II il u Men | || | | Ш им || т m ju | | | | I | | 98 De. J. MARCUSEN, schen Fisch weiss aus, daher man zwischen je zwei weissen Linien einen rosenrothen Streifen sieht. Letzterer ist die diesen Organen eigenthümliche Masse, von der sogleich die Rede seinewird. Bisweilen sind die Scheidewände nicht ganz parallel unter einander, ungefähr und mehr oder weniger sind sie es aber doch immer. Wenn daher Stannius') angiebt, dass er bei einem von ihm untersuchten Mormyrus eine Unregelmässigkeit des Organs gesehen habe, und es ihm sogar auffiel, dass dasselbe anscheinend in benachbarte Muskeln überging, so hat er sicher schlecht conservirte Exemplare vor sich gehabt und ist auch wohl durch seine Ansichten über die Ähnlichkeit im Bau der elektrischen Organe und der Muskeln befangen gewesen. à Jede Scheidewand trägt an einer ihrer Flächen (und zwar bei Mormyrus oxyrhynchus, M. longipinnis, Petroce- phalus und Mormyrops labiatus, wie ich”), Keferstein und Kupffer*) und später auch Ecker‘) gefunden haben, an der vorderen, bei Mormyrus anguilloides, Mormyrops elongatus und Phagrus dorsalis, wie Ecker gefunden und Max Schultze bestätigt hat, an der hinteren Fläche) die diesen Organen eigenthümliche pulpöse Substanz (Nerven- platte Ecker’s), und da die hintere (resp. vordere) Fläche der Scheidewand nur oben und unten in die allgemeine Be Hülle des Organs übergeht, der übrige Theil derselben der Bildung der Scheidewände: aber frei ist, so entsteht dadurch eine Reihe von Plätt- Я De de chen, welche parallel hinter einander liegen. Die Plättchen inzelnen Plättchens, 5) Ausbreitung desselben. der oberen Organe sind kleiner und schmäler als dieje- a) Die elektrische Platte befindet sich nigen der unteren. Die Form jedes einzelnen Plättchens ist "7%; В) die elektrische Platte befindet im Allgemeinen Y, Segment eines Ovals, das aber nicht voll- ständig ist (s. Tab. IV, Fig. 1), da zwei Theile davon fehlen, derjenige nämlich, welcher durch die Wirbeltheile, an die das Plättchen grenzt, und derjenige, welcher von den Sehnen der Seitenmuskeln eingenommen wird. Da wo die obersten Theile der oberen Organe fast an einander stossen, finden sich die zwei besonderen, den Mormyren eigenthümlichen stabför- migen Knochen (zwischen Muskeln, v); ebenso stecken da, wo die unteren Organe an ihrem untersten Theil an einander stossen, zwischen Muskeln die unteren stabförmigen Knochen (u). (An die oberen stabförmigen Knochen setzen sich zum Theil die Rückenflossenhebemus- keln, zum Theil die oberen seitlichen Schwanzflossenmuskeln, an die unteren ein Theil der seitlichen ünteren Schwanzflossenmuskeln an). Die Dicke jedes einzelnen Plättchens und die Gesammtzahl der Plättchen sind bei den verschiedenen Arten verschieden. So zähle ich bei einem Phagrus dorsalis bei einer Länge des ganzen Organs von 4”, Centimetern 160 1) Zootomie der Fische. 2. Aufl. p. 123. | 3) Henle und Pfeufer, Z. Ё т. М. 1. с. 2) Manuscript, 1858. | 4) L. c. Dre FAMILIE DER MORMYREN. | 99 Plättchen, also beträgt die Dicke eines jeden ungefähr 3 М.М.; bei einem M. oxyrhynchus finde ich fast dieselbe Zahl; bei einem M. longipinnis von 50 Centimetern Länge betrug die Länge des ganzen Organs 11 Centimeter, wobei es 154— 160 Scheidewände in jedem Organ gab. Im Ganzen waren also gegen 650 Platten vorhanden. Im Allgemeinen findet man gegen 150 — 200 Plättchen in einem Organ und also gegen 600 — 800 im gesamm- ten Organ. Die Dicke der einzelnen Plättchen steht übrigens in geradem Verhältniss zur Grösse und Dicke des Thieres. Die Scheidewände bestehen grösstentheils aus elastischen Fasern, welche in homoge- nem, nur hie und da granulirtem Bindegewebe sich befinden. Die eigenthümliche Masse, welche auf der hinteren oder vorderen Fläche sitzt und im frischen Zustande gelatinös ist, besteht aus einem durchsichtigen, fein granulirten Gewebe (Tab. IV, Fig. X, 6), in wel- chem in bestimmten Abständen rundliche Kerne mit granulirtem Inhalte eingebettet sind. An den in Chromsäure aufbewahrten Präparaten sieht man auf dieser Masse eine Quer- streifung, die an diejenige der Primitivmuskelfasern erinnert. Diese Beobachtung wurde zuerst von Ecker gemacht'). In jedes Plättchen treten ein Nerv und eine Arterie hinein, und aus jedem tritt eine Vene heraus. Der Nerv ist von diesen drei Gebilden das dickste. Er entspringt aus dem Rückenmark, das an dieser Stelle keine Anschwellung zeigt, tritt durch ein besonderes Loch aus dem Wirbelkanale heraus und vereinigt sich jederseits zu einem auf den oberen Dornfortsätzen liegenden Hauptstamm, aus welchem die einzelnen Nerven für die Plättchen abgehen (s. Tab. IV, Fig. I, х, 6). Zur unteren Wirbelhälfte treten aus dem Hauptstamm Zweige ab, welche sich zu einem unteren Haupt- stamm vereinigen, von dem die einzelnen Zweige für die Plättchen der unteren Organe abgehen (s). Das einzelne für ein Plättchen bestimmte Nervenstämmchen tritt bei Mor- myrus, Mormyrops labiatus und Petrocephalus von hinten an die fibröse Schicht des Plätt- chens, durchbohrt dieselbe und verbreitet sich dann auf der vorn liegenden eigenthümlichen pulpösen Masse. Es besteht aus sehr breiten Primitivnervenfasern (s. Tab. IV, Fig. IV), deren Durchmesser gegen "№ „ M. M. beträgt und die die Eigenthümlichkeit zeigen, von einer sehr starken Bindegewebsscheide eingeschlossen zu sein (s. Tab. IV, Fig. IV, 5). Diese ist dick, fibrös und zeigt kleine in der Längsrichtung liegende Kerne. Weiter theilt sich das Nervenstämmchen folgendermassen (s. Tab. IV, Fig. II): nachdem es eine kurze Strecke fortgegangen ist, giebt es nach aussen, oben und unten zwei oder drei nach ent- gegengesetzten Seiten auseinandergehende Zweige ab. Diese werden im weiteren Verlaufe stellenweise wieder breiter und theilen sich später wieder u. s. w. Die letzten Theilungen schwellen zu einem Kölbchen an (3). Untersucht man den Nerv, wo er im Verlaufe breiter wird, so findet man dort Theilung der Primitivnervenfasern. Die Theilungsfasern behal- ten aber anfangs fast dieselbe Dicke wie die Stammfasern, sind ebenfalls doppeltcontourirt 1). с. 100 Dr. J. MARCUSEN, und mit stark geronnenem Mark angetüllt'). Diese Theilung’) wiederholt sich im weiteren Verlaufe noch ein paar mal dort, wo der Nerv breiter wird. Dabei nimmt die starke Scheide allmählich an Dicke ab. Da wo die Külbchen sind, hören die doppeltcontourirten Primitiv- nervenfasern auf, und zwar auf den Kölbchen, scheinbar in Schlingen (3. Tab. IV, Fig. IX, 3). Bei meinen früheren Angaben hatte ich Schlingen angenommen, wogegen Ecker’), Bilharz‘), Keferstein und Kupffer’) sich erklärten. Ich verfiel in diesen Irrthum, weil ich wirkliche Schlingen vor mir zu sehen glaubte, wo nur Primitivnervenfasern um- biegen, aber nicht endigen, sondern schliesslich wie die übrigen sich verhalten, d. h. die doppeltcontourirten Primitivnervenfasern verlieren schliesslich ihr Mark und gehen als blosse Axencylinder in den Anfang des sogleich zu beschreibenden besonderen Röhrchen- systems (s. Tab. IV, Fig. VI) hinein. Da wo die Kölbchen sich befinden, sieht man den blinden Anfang eines Cylinders, welcher eine Hülle (Scheide) aus lockigem Bindegewebe besitzt und in welchem eine glashelle, mit Kernen versehene eigenthümliche Substanz sich befindet, in der die Nervenendigungen eingebettet sind. Ecker°) sieht den Anfang des besonderen Röhrchensystems für Nervenendigungen an (was ich bei meiner ersten Mit- theilung auch annahm), macht indess schon auf den auffallenden Widerspruch zwischen der Zahl und Grösse der vor dem Röhrchen befindlichen Primitivnervenfasern und dem Röhrchen selbst aufmerksam. Bilharz’) glaubte indessen gefunden zu haben, dass das eigenthümliche Röhrchen, das von den Kölbchen abging, ein Strang zusammengebackener Primitivnervenfasern sei. Vom Kölbchen aus gehen ein, zwei, drei oder noch mehr Röhrchen zur Peripherie. Wo mehrere Röhrchen entspringen, da wird jede bei ihrem Abgang vom Kölbchen von den dasselbe scheinbar umschlingenden Primitivnervenfasern umgeben, die schliesslich in den Anfangscylinder der eigenthümlichen Röhren hineindringen. Und zwar hören die doppelten Contouren der Primitivnervenfasern scharf auf und zeigt sich hinter dieser Stelle ein aus der Markschicht heraustretender blasser, schmaler Axencylinder, der sich in den Anfang der Röhrchen einsenkt. Wie sich die Axencylinder, nachdem sie sich in den Anfang der eigenthümlichen Röhren eingesenkt haben, weiter verhalten, darüber habe ich bloss Folgendes beobachtet. Man kann sie mit Bestimmtheit nur eine kurze Strecke von der Stelle an verfolgen, wo die doppeltcontourirten Primitivnervenfasern 1) Von den vielen von mir angestellten Messungen gebe ich hier eine: der aus 8 Primitivnervenfasern bestehende Haupt- stamm zeigt für jede Primitivnervenfaser eine Breite von 1% 900 М. M. Der Stamm theilt sich in zwei Äste, von denen der eine 8, der andere 7 Primitivnervenfasern hat. Die Breite der einzelnen Fasern ist = 10/,,,, M. M. Aus dem Aste mit 7 Primitivnervenfasern treten zwei Äste, von denen einer 4, der andere 7 Fasern hat. Aus einem Nervenbündel wel- ches 165/ 50 M. М. Breite hatte, traten Nerven hervor, welche ein Kölbehen von 25/59 M. M. bildeten. Es hatte also eine Zunahme von 5/ оу M. М. stattgefunden, ohne dass die Primitivnervenfasern selbst breiter geworden wären. 2) Die vielfache Theilung der Primitivnervenfasern ist keine bloss den Nerven der pseudoelektrischen Platten zukommende Eigenthümlichkeit. Ich finde sie auch an den anderen Rückenmuskelnerven. Dasselbe gilt auch von den oben erwähnten dicken fibrösen Scheiden der Nerven. ЗМ, с: Г où à ЕЕ" обо ) ) ) ) I <> E) o Dre FAMILIE DER MORMYREN. 101 aufgehört haben. Man sieht hier nämlich mehrere durchsichtige, graue, feingranulirte Fa- sern, welche in bestimmten Zwischenräumen von einander getrennt liegen, dann aber nicht gerade zur Peripherie fortgehen, sondern spiralig um einander sich winden (s. Tab. IV, Fig. VI). Bald aber verliert man sie aus den Augen: es ist als ob sie in der granulirten Masse der eigenthümlichen Röhrchen durch letztere verdeckt werden. Man kann hier also keine unmittelbare Fortsetzung des Axencylinders zur Peripherie hin sehen, d. h. im wei- teren Verlaufe der Röhrchen und ihrer Theilungen. Das Einzige, was man im weiteren Verlaufe sieht, ist, dass in der Substanz der Röhrchen Streifen sich zeigen, die in der Längs- richtung liegen und den Eindruck machen, als wenn die Substanz der eigenthümlichen Röhrchen sich durch Chromsäure besonders an diesen Stellen zusammengezogen habe und dadurch Faltungen bedinge; zwischen den Falten sieht man in der Längsrichtung der Röhrchen längliche, etwas gewundene, kernähnliche Bildungen, die aus feinen Körnchen bestehen, welche dunkler als die sie umgebende Masse sind und welche möglicher- weise den Axencylinder einhüllen. Denn ich glaube nicht, dass der letztere dort aufhört, wo man ihn in der Substanz der Röhrchen verschwinden sieht. Wenn die Röhrchen bei weiterer Theilung schmäler werden, sowie zuletzt, in den letzten Endkölbchen, sieht man nicht mehr die aus feinen Körnchen zusammengesetzten kern- oder faserähnli- chen Bildungen; nur dort, wo die Endröhrchen in der Art in die Grundsubstanz der Platte übergehen, dass sie mit dieser wie verschmolzen erscheinen, sieht man bisweilen in der Mitte der Endfläche des Röhrchens einen kleinen, runden, glänzenden Kreis (s. Tab. IV, Fig. VII, 3), der vielleicht das peripherische Ende des Axencylinders ist. Ich glaube da- her, dass wahrscheiniich der Übergang des Inhalts der Röhrchen in die Substanz der Platte selbst nur die Verschmelzung der letzteren mit der Hülle des Axencylinders und die ganze Substanz der Platte vielleicht nur eine Art Bindegewebe ist, welches der Träger der letz- ten Nervenendigungen ist. Dass die Grundmasse der sogenannten elektrischen Platte Ganglienzelleninhalt sein soll, wie Ecker behauptet, ist nur eine Vermuthung, die keine Begründung hat. Ich habe oben angegeben, dass man, wie Ecker zuerst fand, in der Grundsubstanz der Platte Querstreifung sehe und dass ich dieselbe auch in den besonderen Röhrchen gefunden habe. Diese hängt wahrscheinlich nur von der mehr oder minder starken Einwir- kung der Chromsäure ab, da man sie an frischen Exemplaren niemals und an den in Chrom- säure aufbewahrten nicht immer sieht. Wo sie sichtbar ist, stellt es sich heraus, dass das Bild der Querstreifung durch kleine Wärzchen hervorgebracht wird, die neben ein- ander liegen und vermuthlich durch eine zusammenziehende Wirkung der Chromsäure auf die Grundsubstanz sich bilden. Denn bei stärkerer Vergrösserung verschwinden die scheinbaren Querlinien und sieht man die durch zwischenliegende Substanz von einander getrennten Wärzchen. Der Anfang des eigenthümlichen Röhrensystems ist verschieden geformt. Gewöhn- lich ist er cylindrisch, beginnt schmal am centralen Ende und wird zum peripherischen 102 Dr. Г. MARCUSEN, Ende hin breiter — unpolarer Anfang. Ein anderes mal zeigt er sich in Form eines in der Mitte schmäleren Cylinders, welcher nach zwei entgegengesetzten Seiten breiter wird. Von letzteren gehen jederseits Theilungen ab. So fand ich es bei einem Mormyrus Caschive. In diesem Falle lässt man sich leicht täuschen und glaubt hier die Nerven- endigungen in Form von Schlingen zu sehen, denn die noch doppeltcontourirten Primitiv- nervenfasern treten auf die mittlere, schmälere Stelle des Cylinders in perpendiculärer Richtung, theilen sich dann, pinselförmig auseinander fahrend, und umschlingen scheinbar diesen Anfangstheil der Röhren, sowie auch die von ihm abgehenden Röhren selbst. Letz- tere theilen sich meist dichotomisch, doch kommen auch Dreitheilungen vor. Jede aus der Theilung hervorgehende Röhre theilt sich wieder u. s. f. (s. Tab. IV, Fig. VII— IX), bis zuletzt die Theilungen an der Peripherie vielfältiger werden und endlich in Gestalt von Kölbchen (Tab. IV, Fig. VII, 4, VIII, 3) in der Grundmasse des Plättchens endigen. Von einer Endröhre entspringen vier bis sechs Endkölbehen. Diese sind am äussersten Ende angeschwollen, bisweilen hakenförmig gekrümmt, so dass sie Vogelklauen ähnlich sehen, und messen gegen "7, М. M. Die Abstände der einzelnen Kölbchen von einander in der Grundmasse betragen gegen °/,, М. М. Die Röhrchen bestehen aus einer grauen durchsichtigen Masse, in welcher Kerne von 0 М. M. in Abständen von И, M. M. abwechselnd auf der einen und der an- deren Seite sich zeigen (s. Tab. IV, Fig. III). Nur wo die Röhrchen sehr breit sind, liegen zwei Kerne neben einander. Die Kerne ragen bisweilen zum Theil über die Wand hinaus und haben eine granulirte und glänzende Beschaffenheit. An den in Chromsäure aufbe- wahrten Exemplaren zeigen sie ebenfalls eine Querstreifung. Die Grössenverhältnisse die- ser Röhren sind im Verhältniss zu denen der doppeltcontourirten Primitivnervenfasern fol- gende: die Primitivnervenfasern messen auf den Kölbchen °7,,M.M. in der Breite, der Anfang der eigenthümlichen Röhrchen hat”, M. М. Breite und misst also, die Scheide nicht mitgerechnet, vier bis fünf mal so viel als jene. Da die Primitivnervenfasern vor ihrer Theilung viel breiter als die auf dem Kölbchen befindlichen Theilungen sind, so ist der Unterschied hinsichtlich ihrer Breite mit den Anfangsröhrchen ein geringerer, aber immer noch bedeutender, da letztere 7, erstere ,, М. М. messen. Die letzten Endigungen der eigenthümlichen Röhrchen haben noch eine Breite von ungefähr Ho M.M. Jedes Röhrchen wird von einer Scheide umgeben, welche am Kölbchen breiter be- ginnt, dann bei weiterer Theilung der Röhrchen allmählich schmäler wird und zuletzt in den Endröhrchen noch immer sehr deutlich als ein nach aussen von dem eigentlichen Röhrchen gelegener Saum sichtbar ist. Die Breite der Scheide beträgt bei grossen Exem- plaren von Mormyrus oxyrhynchus am Kölbchen (Anfang der Röhrchen) “*/,, М. M., weiterhin wird sie bei den Theilungen gegen "Й „М. M-, bis sie zuletzt bisauf У „М.М. und noch weniger herabsinkt. Beim Anfange der Röhrchen stellt die Scheide eine durchsich- tige Masse vor, in welcher man mehrere, mit der Längsrichtung der Röhrchen parallel lau- Отв FAMILIE DER MORMYREN. 103 fende, wellenförmig gebogene Faltungen des Bindegewebes (sonstige Binde&ewebsfasern) und granulirte Kerne sieht. Diese Faltungen zeigen stellenweise sehr scharf contourirte, schwarzrandige Begrenzungslinien. Bei Petrocephalus ist die Scheide weniger mächtig und in den Endverzweigungen der Röhrchen gar nicht mehr sichtbar. - Das Blutgefässsystem eines Plättchens besteht aus einer Arterie, die sich rasch in Capillargefässe auflöst, welche sich zu einem austretenden Venenstämmchen sammeln. Die Theilungen der Capillargefässe sind vielfältiger als die im besonderen Röhrchensystem. Wichtig, um etwaige Verwechselungen mit dem letzteren zu vermeiden, ist die geringere Breite der Capillargefässe, denn die Endcapillargefässe messen nicht mehr als ee М. M. während die Röhrchenendigungen noch Da M.M. betragen. Die Blutcapillargefässe zeich- nen sich hier durch ihre durchsichtigen, glashellen Wandungen aus, in denen keine Spur eines Kerns und höchstens nur hier und da ganz kleine Körnchen sichtbar sind. Die Ver- muthung von Keferstein und Kupffer'), dass diese Gefässe vasa serosa seien, ist eine irrige, da dieselben in zufällig gut erhaltenen natürlichen Injectionen sämmtlich mit Blut- körperchen erfüllt sind, und zwar sieht man in den feinsten Capillargefässen die Blutkör- perchen sehr stark zusammengedrückt und in die Länge gezogen. Sonst sind die Blutkör- perchen oval, messen im Querdurchmesser ”, M. M. und haben einen elliptischen Kern von 0 М.М. Breite. Die eben gegebene Schilderung der pseudoelektrischen Organe bezieht sich nur auf Mormyrus oxyrhynchus und M. longipinnis. Im Allgemeinen diesen sehr ähnlich zeigt sich das Verhalten bei Mormyrops labiatus und Petrocephalus Bane. Bei letzteren finde ich nur, dass die Röhrchen dort, wo von ihnen die Röhrchenendigungen abgehen, breiter sind, und ebenso auch die Endigungen selbst (s. Tab. IV, Fig. VII). 1000 Hinsichtlich der Verschiedenheiten von dem eben angegebenen Verhalten bei Phagrus dorsalis, Mormyrus anguilloides und Mormyrops elongatus, — dass nämlich die Platte vorn liegt und in derselben Löcher sich befinden, durch welche die Nerven durchtreten, um sich weiter zu vertheilen, — verweise ich, da mir selbst, aus Mangel an in Chromsäure aufbe- wahrtem Material, die Möglichkeit einer Prüfung fehlte, auf die oben angeführte Beschrei- bung von Ecker. Nur erlaube ich mir die Bemerkung, dass die Angabe, einige breitere Anschwellungen der Röhrchen seien Ganglienkörper, mir sehr gewagt erscheint, da in ih- nen nichts Anderes als in der Substanz der Röhrchen selbst sich zeigt, und ein Kern und Kernkörperchen — sonst so charakteristische Theile bei wirklichen Ganglienkörpern — in ihnen fehlen. Eben so wenig glaube ich, dass die als Wall die zum Durchtritt der Ner- venendigungen vorhandenen Löcher umgebende, quergestreifte Substanz sicher als Muskel- substanz gedeutet werden könne, wie es Ecker thut, daher denn sein Ausspruch, «dass hier Nervensubstanz, welche den grössten Theil der elektrischen Platte bildet, und animale 1) L. с, 104 Dr J. MARCUSEN, Muskelsubstanz (Primitivbündelinhalt), welche aus der ersteren an einzelnen Stellen her- vorgeht, membranartig ausgebreitet und verbunden vorhanden seien» — eine Thatsache, die er jedenfalls für beachtenswerth hielt — mir sehr hypothetisch und gewagt erscheint, so lange nicht das Experiment beweist, dass in der Substanz der Wälle durch Reizung Zusammenziehung stattfindet. Zweiter Theil. Zoologie der Mormyren. Nachdem wir die Anatomie der Mormyren durchgenommen haben, können wir nun die Charakteristik der ganzen Familie aufstellen. Auf diese wird dann diejenige der Genera und der einzelnen Arten folgen. Die zur Familie der Mormyren gehörigen Fische sind Knochenfische, welche in den grossen Gewässern Afrika’s') leben. Sie sind Weichflosser und haben alle Flossen; die Bauch- flossen sind so gestellt, dass sie zu den abdominales gerechnet werden müssen. Die Mormy- ren haben einen langen, zusammengedrückten Körper und einen Schwanz, welcher an der Basis durch die darin befindlichen zwei Paar elektrischer Organe verdickt ist. Der Kopf ist nackt, nach hinten mit kleinen Löchelchen versehen, unter welchen viel Fett sich befin- det. Der Kiemendeckel und die Kiemenhautstrahlen (es kommen deren sechs vor) sind voll- ständig in der allgemeinen Haut eingehüllt; nur ein feiner perpendikulärer Kiemenspalt ist vorhanden. Der Körper ist mit Schuppen bedeckt; desgleichen der grösste Theil der Schwanzflosse. Die Schuppen sind länglich, ohne Zähnchen am hinteren Ende und zeigen concentrische Linien, welche von radialen Rinnen durchschnitten werden: letztere vereini- gen sich vorn durch einige Querrinnen, welche im hinteren Theile der Schuppe mit den radialen ein ganzes Netzwerk bilden. An der unteren Fläche der Schuppen zeigen sich Knochenkörperchen. 1) Man hat sie gefunden: sowohl im Nil in Ägypten | auch den Mormyrus gefunden haben; allein, obgleich Has- (Hasselquist, Forskäl, Sonnini, Geoffroy-St.Hi- | selquist angiebt, dass er es für merkwürdig halte, im laire, Ehrenberg, Rüppell), als auch im Sudan (Eh- | Tiberiassee dieselben Fische wie im Nil zu finden, näm- renberg, Heuglin), in Dongola (Ehrenberg, Heug- | lich Silurus, Mugil und Sparus Galilaeus, so führt er doch lin), im Congofluss (Tuckey, während der sogenannten | keinen Mormyrus an, der ihm sicher aufgefallen wäre, da Zaire-Expedition), im Senegal (Jubelin), im Quilimane | er schon in Ägypten den Caschive kennen gelernt und be- (Peters). Wilson (The Lands of the Bible. Vol.II, p. | schrieben hatte. Auch mir kamen im Tiberiassee keine 133, 134, eitirt in Ritter’s Erdkunde. Th. 15, Abth. 1. | Mormyren zu Gesichte; ebenso wenig Robinson. Es Berlin 1850, S. 306) will zwar im See Tiberias ausser dem | scheint also diese Familie auf Afrika beschränkt zu sein. Karmut (Cyprinus Benni, Sparus Galilaeus Hasselquist), Die FAMILIE DER MORMYREN. 105 Das Maul wird von einem unpaaren Zwischenkiefer und dem Unterkiefer gebildet; die Oberkiefer liegen an den Seiten in Haut eingehüllt und tragen zum geringsten Theil zur Bildung des Maules bei, da sie bloss in den Winkeln desselben sich befinden. An den Seiten des Schädels zeigt sich im hinteren Theile desselben eine grosse, von einem Gehördeckel- chen bedeckte äussere Gehöröffnung. Der Kieferaufhängeapparat besteht bloss aus einem os temporale, einem os jugale und dem praeoperculum. An der hinteren, perpendikulär ste- henden Wand des Schädels befindet sich im perpendikulären Theile des os occipitis laterale ein grosses Loch zum Durchtritt des Stammes des Seitennerven und des Rückenkanten- astes. Die vorletzten Wirbel haben das Eigenthümliche, dass sowohl ihre oberen wie ihre unteren Dornfortsätze nicht mit den Körpern verwachsen, sondern nur in dieselben einge- keilt sind. Der erste Wirbel ist mit seinem oberen Theile vollkommen mit dem os occip. later. verwachsen; der untere Theil hat zwischen sich und dem os occip. basilare eine Nath. Die processus spinosi, die oberen sowohl als die unteren, haben Flügel; der Schwanz ist heterocerk; nach hinten offene, scheidenförmige Urostylknochen; der Länge des Schwanzes nach liegen vier eigenthümliche, lange, dünne, stabfürmige Knochen. Es kommen Rippen und Nebenrippen vor. Die Knochen zeigen Knochenkörperchen. Das Rückenmark hat einen Endfaden. Das Gehirn zeigt ausser den gewöhnlichen Theilen, die es bei den Knochenfischen hat, ein mit demselben auf’s Innigste verwachsenes, eigenthümliches Organ, das sowohl aus grösseren Auswüchsen, als aus‘ feineren, vielfach sich windenden Leistchen besteht. Beim Öffnen des Schädels zeigt sich ein Theil dieses Organs in Form von zierlichen Windungen. Dieses eigenthümliche Organ ist bei den ver- schiedenen Gattungen mehr oder weniger ausgebildet. Die Decke des lobus opticus fehlt und wird durch einen Theil des eigenthümlichen Organs ersetzt. Die corpora quadrigemina sind vorhanden. Ein vom nervus vagus kommender Seitennerv giebt auch einen Rückenkanten- ast ab. Im Gehörorgan finden wir, ausser der oben angeführten äusseren Gehöröffnung, noch eine besondere, hinter ihr liegende, mit dem mittleren Steinsack in Verbindung stehende, durchsichtige, ovale Blase; ausserdem einen Vorhof mit blasenförmigem Theile, drei halb- cirkelförmige Kanäle und drei Steine in drei Steinsäcken, von denen der vordere der bla- senförmige Theil des Vorhofs ist. Die Nase zeigt zwei neben einander liegende Öffnungen. Die Zähne kommen an folgenden vier Orten vor: im Zwischenkiefer, im Unterkiefer, auf einer besonderen Platte des vorderen Theiles des Keilbeinkörpers und auf einer ähnli- chen, ihr gegenüber liegenden Platte des Zungenbeins. Ihre Form ist je nach den Gattun- gen verschieden. Im Schlunde der Mormyren öffnet sich ein von der Schwimmblase kom- mender Gang. Sie sind also physostomi. Sie haben einen runden Magen, ohne Blindsack, zwei vom Anfange des Zwölffingerdarms abgehende, um den Magen herumgerollte Blind- därme und einen Darm, der nur eine Schlinge bildet und dann gerade nach hinten zum After geht. Letzterer mündet vor der Afterflosse. Die Leber ist verhältnissmässig klein, bedeckt den Magen, hat einen sehr kleinen linken Lappen und eine Gallenblase. Die Milz ist klein. Das Herz liegt sehr nach vorn und besteht aus einem grossen Vorhof, der sich in eine sehr Mémoires de ГАса4. Пир des sciences, УИте Serie. 14 106 Dr. Г. MARGUSEN, dickwandige Kammer öffnet; letztere geht in den bulbus über, welcher bei seinem Anfange einen von seiner unteren Wand herausgewachsenen, muskulösen Divertikel zeigt. Aus dem bulbus entspringen wie gewöhnlich die Kiemenarterien etc. Es sind vier Kiemen vorhan- den; der Zungenapparat und das Kiemengerüst sind sehr complicirt. In dem letzteren zeigt sich ein den Mormyren eigenthümlicher, säbelförmig gekrümmter Knochen, welcher jeder- seits vom unteren Ende des zweiten Kiemenbogens herabsteigt. Kiemenhautstrahlen giebt es sechs. Eine ovale, ungetheilte Schwimmblase zieht sich durch die ganze Bauchhöhle und hat vorn den oben erwähnten pneumatischen Gang. Zwei durch die ganze Bauchhöhle sich erstreckende Nieren gehen jede in einen Ure- ter über, die sich mit zwei Öffnungen hinter dem After öffnen. Eine längliche Harnblase ist vorhanden. Ein hohler eylinderförmiger Eierstock öffnet sich mit breitem Ausführungs- gange vor den Öffnungen der Ureteren und hinter derjenigen des Darms. Im Schwanze kommen vier eigenthümliche, ihrer Structur nach den elektrischen sehr ähnliche (pseudo- elektrische) Organe vor. ' Früher zählte man die Mormyren zur Familie der Hechte. Auch Cuvier that es, machte aber die Bemerkung, dass ihr Darm länger sei und zwei Blinddärme habe, so dass sie wahrscheinlich Veranlassung zur Bildung einer neuen Familie geben würden. Genauer betrachtet, war auch die Ähnlichkeit mit den Hechten eine sehr geringe, ganz äusserliche. Denn der unpaare Zwischenkiefer, der Sitz der Zähne, die zwei Blinddärme, der Divertikel am bulbus, das eigenthümliche Organ des Gehirns, die pseudoelektrischen Organe, der durch dieselben verdickte Schwanz und andere Verhältnisse mehr unterschei- den beide genugsam von einander. Während aber die Verwandtschaft mit den Hechten sehr gering ist, findet sich eine grosse Verwandtschaft mit einem anderen Fische, ich meine mit dem Gymnarchus, worauf zuerst Erdl'), dann Heckel?), ich”) und Hyrtl aufmerksam gemacht haben. Leider kenne ich keinen Gymmarchus aus eigener Anschauung und muss mich also bloss an die Angaben derjenigen halten, welche die seltene Gelegenheit hatten, dieses Thier zu untersuchen. Gleiche Verhältnisse zeigen sich bei den Mormyren und Gy- mnarchus darin, dass bei beiden zwei Blinddärme vorkommen, beide nach Erdl eine äussere Gehöröffnung und gleiche innere Theile des Ohres haben, und bei beiden das eigenthümliche Organ des Gehirns, pseudoelektrische Organe und ähnliche Schuppen vor- handen sind; im osteologischen Detail will Erdl ebenfalls viel Ähnlichkeit gefunden haben; ebenso in der Anordnung ihres Gefässsystems. Dennoch zeigen, mit Ausnahme der beiden Blinddärme und des Ohrs, die eben angeführten Theile bei beiden auch einige Verschie- denheiten. Während bei den Mormyren der hintere Lappen des eigenthümlichen Organs des Gehirns doppelt ist und auf der Oberfläche Windungen hat, ist er bei Gymnarchus, nach Erdl, nur einfach und aussen eben so glatt wie die zwei vorderen Lappen; allerdings 1) In den ob. angef. Sitzungsberichten und Denkschrif- | Ak. d. Wiss. in Wien. 1842, 9. Ва, 5. 680. ten der k. baier. Ak. d. Wiss. 3) Bulletin de la cl. phys.-math. de l’Acad. Imp. des 2) Sitzungsberichte der math. naturw. Classe der Kais. | sc. de St. Pétersbourg. 1853, a. a. O. Die FAMILIE DER MORMYREN. 107 aber fand Erdl bei Gymnarchus im Innern aller drei Lappen zierliche Leistchen, wie sie bei den Mormyren an der Oberfläche des hinteren und im Innern der zwei vorderen Lap- pen vorhanden sind. Während die pseudoelektrischen Organe der Mormyren nur im Schwanze vorkommen, fand Erdl bei Gymnarchus dergleichen sowohl im Schwanze als auch über den ganzen Rücken weg bis zum Kopfe, und während die pseudoelektrischen Organe der Mor- myren aus parallel hintereinander liegenden Plättchen bestehen, sind sie bei Gymnarchus, nach Erdl, aus kurzen prismatischen Körpern zusammengesetzt. Bei den Mormyren zeigt sich an der unteren Wand des bulbus aortae ein Divertikel; Gymnarchus hat deren meh- rere. Hyrtl sagt, dass dieselben bei letzterem einen förmlichen Kranz um den bulbus bil- den. Duvernoy ') giebt in dieser Hinsicht an, dass er am Herzen eines Gymnarchus senega- lensis drei muskulöse Säcke befestigt fand, zwei untere und einen oberen; der letztere ist vom rechten unteren ganz getrennt. Die Schwimmblase der Mormyren ist im Inneren glatt; diejenige des Gymnarchus, nach Förg?), Duvernoy°) und Hyrtl, von ganz zelligem Bau, einem Bau, der nach letzterem weit complizirter ist, als derjenige der Schwimmblase von Amia und Lepidosteus und selbst die Lungen von Protopterus aethiopicus und Lepidosiren paradoxa übertrifft. Die Zähne kommen bei allen Mormyren an den vier angegebenen Orten vor; bei Gymnarchus giebt Erdl nur an, sie kämen im Zwischen- und Unterkiefer vor, ob welche auf der Zunge und dem Keilbeinkörper vorhanden sind, wird nicht angegeben; dass sie aber meisselförmig und eingekerbt wie bei den Mormyren sind, erfahren wir durch Erdl und Heckel. Ganz verschieden von den Mormyren ist aber Gymnarchus darin, dass er nur ein einfaches Nasenloch, zwei Zwischenkiefer ^) und keine Bauchflossen hat. Trotz- dem glaubt Heckel— und ich schliesse mich ihm an, da die oben angeführten Verhältnisse dafür sprechen — dass die Verwandschaft beider doch so gross sei, dass man sie in eine Familie vereinigen müsse; desgleichen will er. dass die Gattungen Carapus und Sternarchus zu derselben Familie gerechnet werden. Eine künftige genauere Untersuchung der beiden letzteren wird zeigen, ob er Recht hatte. к Ich zähle vier Genera in dieser Familie, indem ich das Genus Mormyrus Linné und das Genus Mormyrops Joh. Müll. annehme und dazu zwei neue Genera, und zwar Phagrus (für Mormyrus dorsalis) und Petrocephalus (für Mormyrus Bane und ihm ähnliche Fische) hinzufüge. Valenciennes ist gegen jede Eintheilung der Mormyren; nach ihm giebt es in dieser Familie nur ein Genus: Mormyrus; er bestreitet daher auch die Eintheilung 1) Annales des sc. nat. Zoologie. 1853, 3. Ser., Tab. XX, | schlechtstheile habe geben können, und andererseits р: 151. spricht sich Duvernoy*) über den Zwischenkiefer des 2) Annales des sc. nat. a. a. 0. Gymnarchus, den er selbst untersucht hatte, in folgenden 3) a. a 0. Worten aus: «les. intermaxillaires, qui se soudent de 4) Ich möchte fast glauben, dass die zwei intermaæilla- та, die Gymnarchus nach Erd] haben soll, nur dem ju- gendlichen Zustande des von ihm untersuchten Individuums zugeschrieben werden müssen; denn einmal sagt Erdl selbst,derjugendliche Zustand seines Exemplares sei schuld daran, dass er keine genügende Auskunft über die Ge- bonne heure de maniere & former un seularc mobile et comme suspendu à l’extremité du museau etc.» Es wäre möglich, dass das einfache intermazillare der Mor- myren ursprünglich auch aus zwei Stücken bestände, die später zusammenwüchsen. *) Annales des sc. nat. 1853. Zoologie. 3me serie. T. XX, p. 160. * 108 Dr. Г. MARCUSEN, Joh. Müller’s. Valenciennes glaubt, dass sich zu einer Eintheilung keine unterschei- denden Merkmale finden, und bemerkt in dieser Hinsicht Folgendes'): «rien ne parai- trait plus naturel et plus nécessaire que de séparer génériquement le Morm. oxyrhynchus du Mormyre Bané. J'avoue que cela a été une des grandes préoccupations de mon esprit pendant que je faisais ce travail; mais la difficulté consiste à trouver des caractères dis- tinctifs. Nous voyons bien en effet plusieurs espèces de la forme des oxyrhynques remar- quables par la dorsale étendue sur toute la longueur du dos et par le prolongement du museau. Si on en faisait un genre opposé à celui du Bané et des espèces voisines, qui ont toutes la bouche aussi reculée en arrière, que les oxyrhynques l’ont projetée en avant, on ne pourrait trouver de caractère générique que dans ces différences de forme. Entre ces deux extrêmes la nature reproduit tant de combinaison diverses avec les mêmes élémens, que l’on ne saurait où placer les espèces intermédiaires; ainsi nous voyons à coté des oxy- rhynques à longue dorsale le Mormyre d’Hasselquist conserver sa dorsale étendue sur tout le dos, en prenant un museau qui se grossit et se raccourcit un peu. Cette structure de la tête se conserve dans le Morm. anguilloides, dont la dorsale se raccourcit. Cette espèce nous conduit aux variétés de forme de Morm. cyprinoides et celle-ci nous amène vers le Morm. Bané. L'étude ostéologique du crâne de ces divers mormyres ne peut que confirmer dans cette opinion.» Die Müller’sche Eintheilung, nach der Verschiedenheit der Zähne, in Mormyrus, mit eingekerbten, und Mormyrops, mit spitzen Zähnen, verwirft Valenciennes, weil diese zwei Arten von Zähnen bei einem und demselben Individuum in einem Kiefer neben einander vorkommen sollen. Letzteres kann scheinbar wirklich der Fall sein bei denjenigen Individuen, welche in den Kiefern eingekerbte Zähne haben, aber die schein- bar spitzen sind abgeschliffene eingekerbte, wie man sich nach anderen Exemplaren mit unversehrten Zähnen überzeugt. Valenciennes selbst macht auf diesen Fall in seinem Ar- tikel über M. anguilloides aufmerksam; ich habe es so bei M. anguilloides und Phagrus dor- salis gefunden”), Ich halte die Müller’sche Eintheilung für gerechtfertigt; sie ist, wie wir sehen werden, naturgemäss. Aber auch hinsichtlich des osteologischen Studiums ist Va- lenciennes im Irrthum, wenn er angiebt, es hätte ihn nur in seiner Ansicht bestärkt; denn gerade dieses hätte ihn lehren müssen, dass osteologische Verschiedenheiten und zwar bedeutende, wie wir sie im ersten Theile unserer Abhandlung nachgewiesen haben, zwischen den verschiedenen Arten der Familie der Mormyren herrschen, und hätte ihn so zur Bil- dung von Gattungen hindrängen müssen. Was speciell die Zähne betrifft, so habe ich im ersten Theile gezeigt, dass sie bei den verschiedenen Gattungen so verschieden sind, dass von den vier von mir aufgestellten Gattungen drei bloss durch die Zähne unterschieden werden können, die vierte aber zwar gleiche Zähne mit einer der drei ersteren zeigt, dafür aber andere höchst charakteristische unterscheidende Kennzeichen hat. 1) Cuv. et Val., Hist. nat. des poiss. T. XIX, р. 219. | Zähne in den Kiefern spitz, während fast alle übrigen 2) Nur bei Petrocephalus Bane fand ich die äussersten | eingekerbt sind. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 109 Valenciennes hat meiner Ansicht nach den Fehler begangen, bei Aufstellung der Familie der Mormyren mit einem einzigen Genus « Mormyrus» sich zu sehr nach Linné’s Beispiel gerichtet zu haben, und wäre es von ihm consequent gewesen, wenn er auch bei den anderen Familien ebenso verfahren wäre. In der That sehen wir, dass das, was Linné als Ge- nus aufstellte, bei späterer genauerer Erforschung als Typus einer Familie sich erwies, zu welcher viele und verschiedene Genera gehören. Man denke nur an Silurus, Cyprinus, Salmo u.s. w.; bei diesen hat aber Valenciennes, und mit Recht, mehrere Genera angenommen. Was die Charakteristik der einzelnen Genera betrifft, so muss dieselbe Charaktere enthalten, welche nicht in der Charakteristik der Familie vorkommen. Denn was in der letzteren gegeben wird, muss der Art sein, dass einzelne besondere Kennzeichen bei allen zur Familie gehörigen Arten gefunden, andere nur im Allgemeinen angegeben und bei den Gattungen besonders ausgeführt werden; die Charakteristik der Genera enthält nur die Eigenthümlichkeiten dieser letzteren. Während z. B. der Familiencharakter der Mor- myren in den Wirbeln derselben sich geltend macht, so dass letztere bei den verschie- denen Arten sich nur durch eine grössere oder geringere Zahl unterscheiden, sonst aber alle Eigenthümlichkeiten gleich bleiben, und während bei allen der Schwanz, die oberen und unteren Wirbelbögen und die Flügelbildung an denselben gleich sind, was auch vom hinteren Theil des Kopfes gilt, wo nur etwa die in der Mitte befindliche crista höher oder niedriger sein kann, zeigt sich das Charakteristische der Genera in der Gesichtsbildung und resp. in den Gesichtsknochen, und hat Agassiz') Recht, wenn er sagt: «de toutes les parties de la tête la face est celle qui contribue le plus à donner aux poissons, comme à tous les vertébrés en général, leur expression, leur physionomie particulière; mais c’est en même temps la région du corps qui est soumise aux plus grandes variations et dont la structure est la plus compliquée. Il n’est dès lors pas étonnant, que son étude présente de grandes difficultés.» Ausser der Besonderheit der Gesichtsbildung, resp. der Knochen, zeigen die einzelnen Genera auch Verschiedenheiten in den anderen Systemen. Das Genus Mormyrus hat folgende Charaktere. Der Kopf ist lang, hinten breit, vorn schmal mit einer breit ausgezogenen Schnauze, an deren äusserstem Ende das fast röhrenförmige Maul liegt. Dieser Eigenthümlichkeitentspricht auch die ganze Knochen- anordnung bei diesem Genus. Es besitzt einen schmalen, langen vorderen Theil des Keil- beinkörpers, der.mit dem hinteren Theile in fast gerader Linie liegt. Schmal und lang sind auch die um den vorderen Theil des Keilbeinkörpers sich gruppirenden Knochen. Das os palatinum ist lang und hat ausser den drei hinteren Fortsätzen einen langen vorderen, welcher den an der unteren Fläche des Keilbeinkörpersssich befestigenden langen vomer von der Seite bedeckt. Das Nasenbein ist lang, etwas nach vorn und unten gebogen und hat schmale Seitenflügel, auf welchen lange schmale ossa turbinalia aufliegen. Die ossa praefrontalia, sphenoorbitalia und die Augenringknochen sind lang und schmal. Der Zwischenkiefer, wel- 1) Recherches sur les poissons fossiles. Neufchatel, 1833—1843, T. 1, p. 129. 110 Dr. J. MARCUSEN, cher sich an das vordere Ende des Nasenbeins ansetzt, ist schmal; ebenso der Unterkiefer. Die Oberkiefer sind kurz und schmal. Die Zahnplatte auf dem vorderen Keilbeinkörper ist lang und schmal (//— И, der Kopflänge und /,—'/, ihrer eigenen Länge breit); ebenso die ihr gegenüber liegende Platte auf dem Zungenbein. Das Zungenbein hat am oberen Stück einen langen vorderen Fortsatz; alle übrigen Theile sind gross und lang ausgezogen. Die Stirnbeine sind lange, vorn schmale Knochen. Die Zähne im Zwischen- und Unterkiefer sind an der breiteren Krone eingekerbt, zweispitzig, diejenigen auf den beiden Zahuplatten (am Keilbeinkörper und Zungenbein) spitzkonisch. Der Magen ist rund, dünnwandig; die Blinddärme sind verhältnissmässig lang, " der Darmlänge betragend. Das Gehirn zeigt die stärkste Entwickelung des eigenthümlichen Organs; es hat drei Lappen, von denen der hintere von aussen Windungen zeigt; der vordere Lappen ist so gross, dass er mit seinem vorderen Ende die unter ihm befindlichen Riechlobi stark über- ragt. Die pseudoelektrischen Organe haben die elektrische Platte an der vorderen Seite und auf ihr vertheilt sich der von hinten eintretende Nerv '). Die Rückenfiosse ist entweder sehr lang und länger als die Afterflosse, oder umgekehrt kürzer als die letztere. Das Genus Mormyrops hat einen Kopf, welcher hinten verhältnissmässig breit ist; vorn ist er kurz und wird schnell schmal; dadurch ist die Schnauze kurz und rundlich. Das Maul liegt vorn. Der kurzen Schnauzenbildung entsprechen die Gesichts- und die den- selben zur Stütze dienenden Knochen. Der vordere Theil des Keilbeinkörpers, an welchem die Zahnplatte befindlich ist, bildet mit dem hinteren Theile einen Winkel von 150°. Die Zahnplatte ist /, der Kopflänge lang und /, ihrer eigenen Länge breit; die die Zahnplatte nach aussen begrenzenden Knochenleisten sind aber verhältnissmässig breit. Das Nasenbein ist kurz und hat ein paar verhältnissmässig breite Flügel, auf welchen die kurzen, hinten aber mit breiten Flügelchen versehenen ossa turbinalia aufliegen. Die ossa praefrontalia sind kurz und niedrig, die hinter ihnen liegenden zwei ossa sphenoorbitalia dagegen verhältnissmässig höher und der obere Theil mit dem unteren unter einem Winkel gebogen. Von den Augen- ringknochen ist der vorderste schuppenförmig verbreitert; die drei hinteren sind kurze Röhrchen. Die ossa palatina haben nicht den langen vorderen Fortsatz, und der an und für sich schon kleine vomer bleibt von ihnen unbedeckt; das Zwischenkieferbein ist verhältniss- mässig etwas breiter als bei Mormyrus; der Unterkiefer bildet einen grösseren Bogen, und der Oberkiefer ist länger. Das Stirnbein ist breit und verschmälert sich im vordersten Vier- tel, besonders nach den Seiten hin, ansehnlich. Die Zähne im Zwischen- und Ünter- kiefer, auf der Platte des vorderen Keilbeinkörpers und auf der Zunge sind spitzkonisch. Der Magen ist rund und dünnwandig; die beiden Blinddärme sind am kürzesten unter allen Mormyren, indem sie nur Y, der Darmlänge betragen. Das eigenthümliche Organ des Gehirns ist weniger stark entwickelt: es zeigen sich nur zwei Lobi, ein hinterer mit Windungen und ein vorderer, glatter; der letztere bedeckt 1) Bei Mormyrus anguilloides sitzt die elektrische Platte | sondere Löcher ein. S. oben. an der hinteren Seite und treten die Nerven durch be- Die FAMILIE DER MORMYREN. 111 zwar die Riechlobi, ragt aber nicht über dieselben hervor. Hinsichtlich der pseudoelektri- schen Organe fand Ecker Verschiedenheiten bei den einzelnen Arten, worüber das Nähere oben. Die einander gegenüber liegenden Rücken- und Afterflossen sind fast gleich lang. Das Genus Phagrus.') Der Kopf ist mittellang, vorn nicht schmal, sondern breiter und abgerundet; das Maul grösser und am vorderen Ende der Schnauze befindlich- Der vordere Theil des Keilbeinkörpers und namentlich die Zahnplatte sehr breit und sehr lang; sie beträgt nämlich fast die Hälfte der Kopflänge und ist halb so breit als lang; der Theil, wo die Zahnplatte befindlich ist, liegt fast horizontal; der hintere Theil des Keilbeinkörpers bildet mit ihr einen Winkel von 160°, die vorn von ihr aufsteigende Spitze einen von 140°. Der Zungenapparat ist mässig; die Zahnplatte wie diejenige auf dem Keilbeine. Das Nasenbein ist etwas nach unten gebogen, sehr kurz und hat nach hinten breite Flügel, auf welchen kurze, mit breiten Flügelchen versehene ossa turbinalia aufliegen. Das os praefron- tale ist kurz und mässig; das os sphenoorbitale (es sind ihrer zwei) ebenfalls mässig kurz, aber verhältnissmässig hoch und der obere Theil gegen den unteren winklig gebogen. Die ossa palatina bedecken nicht den kurzen vomer. Von den Augenringknochen sind die zwei vor- dersten schuppenförmig verbreitert, die zwei hinteren klein, röhrenförmig. Das Zwischen- kieferbein ist verhältnissmässig breit; die Unterkiefer bilden breitere Bögen; der Ober- kiefer ist länger und nach unten gezogen. Die Stirnbeine sind flach, vorn schmal. Die Zähne im Zwischen- und Unterkiefer sind eingekerbt, diejenigen auf den Zahn- platten des vorderen Theiles des Keilbeinkörpers und der Zunge halbkugelig. Der Magen zeichnet sich durch ungeheure Entwickelung der Muskulatur und durch die auf seiner Oberfläche befindlichen starken, sehnigen Ausbreitun- gen aus. Die beiden Blinddärme sind länger als bei allen anderen Mormyren, indem ihre Länge mehr als , der ganzen Darmlänge beträgt. Das besondere Organ des Gehirns verhält sich wie dasjenige von Mormyrops, hat auch nur zwei Lappen, einen hinteren mit Windungen und einen vorderen glatten, von denen der letztere die Riechlobi bedeckt, aber nicht überragt. Die pseudoelektrischen Organe ha- ben ihre elektrische Platte hinten. Die Schuppen sind länglich. Die Rückenflosse ist sehr kurz, die Afterflosse lang. Das Genus Petrocephalus’) hat folgende Kennzeichen. Der Kopf ist kurz und hoch, hinten breit, vorn zwar etwas schmäler, jedoch ebenfalls noch breit; er zeichnet sich dadurch von dem Kopfe der anderen Mormyren aus, dass die Schnauze nicht am vorderen Ende liegt. Die Stirn hat einen starken Höcker, und die vordere Wand des Kopfes bildet mit ihr fast einen rechten Winkel; das Maul liegt nach unten und ist ver- hältnissmässig breit. Der Stirnhöcker ist durch folgendes Verhalten der Knochen be- 1) Diesen Namen für das neue Genus entnehme ich dem 2) Diesen Namen habe ich durch Uebersetzung der Plutarch, nach welchem einer der drei Fische, die die | arabischen Bezeichnung «ras-el-hagar», d. h. Steinkopf, Geschlechtstheile des Osiris frassen, so hiess. S. unten bei | in’s Griechische gebildet. Mormyrus Kunnume, 142 Dr. J. MARCOUSEN, dingt. Das perpendikulär gestellte Nasenbein hat an seinem oberen Ende zwei fast senk- rechte Knochenleistchen, an deren äussere Seiten die vorderen, blattförmig verbreiter- ten, perpendikulär gestellten Enden der Stirnbeine sich anlegen; zwischen den Leisten ist eine Knorpelmasse, die sie ausfüllt und noch über dieselbe hinausgeht. Die Stirnbeine liegen horizontal, unter rechtem Winkel mit den Nasenbeinen. Der Stirnhöcker wird noch durch die oberen, nach hinten umgebogenen Enden der ossa turbinalia vergrössert, welche tutenförmig sind, nach hinten sich verbreitern und auf den Flügeln des Nasenbeins auflie- gen. Der vordere Theil des Körpers des os sphen. basil. ist nach oben gebogen und bildet mit dem hinteren Theile einen Winkel von 140°. Die ossa praefrontalia sind fast perpendi- kulär gestellt. Das os sphenoorbitale ist aber hier ein unpaarer in der Mittellinie befindlicher Knochen, welcher aus einem unteren Stiel und zwei von diesem nach oben schräg aus einander gehenden, seitlichen, verhältnissmässig grossen Leisten besteht; der mittlere Stiel sitzt in einem Spalt des vorderen Endes des Keilbeinkörpers. Die Leisten sind hinten höher. Die beiden «alae parvae sitzen nicht unmittelbar auf dem Körper des Keil- beins, sondern auf einem bloss diesem Genus eigenthümlichen Knochen, nämlich einem sphenoideum anterius. Dieser besteht aus einem Stiel, welcher in einem Spalt des über der Zahnplatte befindlichen Theiles des Keilbeins sitzt, und zwei vom Stiel nach oben sich erhebenden Leistchen, welche vorn an das os sphenoorbitale, oben an die alae parvae sich anlegen. Der grosse vomer sitzt am unteren Theile des nach oben gerichteten vorderen Theiles des Keilbeinkörpers. Die Augenringknochen bestehen aus einem oberen, schuppen- förmig verbreiterten Knochen, zwei unter diesem liegenden, ebenfalls schuppenförmig ver- breiterten, verhältnissmässig grossen Knochen und einem nach oben gerichteten, röhren- förmigen Knöchelchen. Die Zahnplatte auf dem Keilbeinkörper ist /, der Kopflänge lang und ”, ihrer eigenen Länge breit. Die ihr gegenüber liegende Platte auf dem Zungenbeine ist ebenso beschaffen. Das obere Stück des Zungenbeins hat einen hinteren Fortsatz. Die Zungenbeinknochen sind massiger, kürzer, aber verhältnissmässig hoch. Die ossa palatina bedecken mit ihrem vorderen Ende den vomer nicht. Die Zähne im Zwischen- und Unterkiefer sind eingekerbt und nur die am äussersten Ende befindlichen spitz, die Zähne auf dem Keilbein und der Zunge spitzkonisch. Der Magen ist rund, gross, dünnwandig; die beiden Blinddärme haben eine Länge, welche '/, der Darm- länge beträgt. Das eigenthümliche Organ des Gehirns hat zwei Lappen, einen hinteren kleinen mit Windungen und einen vorderen glatten, welcher aber nicht so gross ist, um die unter ihm liegenden Riechlobi zu bedecken; letztere ragen im Gegentheil nach vorn vor. Die pseudo- elektrischen Organe haben ihre elektrische Platte an der vorderen Seite. Die Schuppen sind verhältnissmässig gross, jedoch im Allgemeinen höher und kürzer als bei den anderen Gattungen. Dass bei dem Genus Petrocephalus ein os sphenoideum anterius vorkommt, während bei den anderen Gattungen keine Spur von einem solchen vorhanden ist, ist höchst auffal- DIE FAMILIE DER MORMYREN. 113 lend und dürfte schon allein hinreichen, dieses Genus zu charakterisiren. Dass ferner bei Petrocephalus nur ein sphenoorbitale vorkommt '), während alle übrigen Mormyren deren zwei besitzen, ist eine Erscheinung, die an eine ähnliche bei den Siluren erinnert. Bei letz- teren kommt es nämlich ebenfalls vor, dass einige Geschlechter einen Knochen einfach, an- dere ihn dagegen doppelt haben. Doch ist bei den Siluren das 08 sphenoorbitale immer ein- fach, und dagegen sind es die ossa praefrontalia, die einmal doppelt und das andere mal ein- fach vorkommen. Einfach finde ich das praefrontale bei Bagrus Bajad, Malapterurus elec- tricus, doppelt bei Heterobranchus anguillaris und Synodontis Schal. Doch zeigen sich im Innern der einfachen sphenoorbitalia bei verschiedenen Gattungen Unterschiede. So ist es bei Heterobranchus eine ungetheilte Höhlung; bei Malapterurus hingegen zeigt sich am vorderen Ende des Knochens eine Knochenscheidewand, die in der Mitte aus zwei paral- lel neben einander liegenden Knochenplättchen besteht, und das einfache praefrontale hat eine durch die ganze Länge desselben gehende knöcherne Scheidewand, die dasselbe in zwei vollkommen von einander getrennte Hälften scheidet. Am vorderen Ende des doppelt vor- handenen praefrontale von Heterobranchus befinden sich zwei besondere Löcher für den Durchtritt der Geruchsnerven. Wollen wir zur Bestimmung der Mormyren mit ein paar Charakteren die vier von uns aufgestellten Genera bezeichnen, so sind es folgende: Mormyrus. Caput elongatum, rostro longo, tenui; 08 parvum, in apice anteriore situm ; dentes ossis intermaxillaris et maxillae inferioris emarginati; dentes partis anterioris ossis sphenobasilaris et linguae acuti, conici. Organon peculiare cercbri maxime evolutum, lobis tri- bus. Vomer processu anteriore ossis palatini tectus. | Mormyrops. Caput minus elongatum, parte anteriore parva; 05 in apice anteriore situm : dentes ossis intermaxillaris, maxillae inferioris partisque anterioris ossis sphenobasilaris et lin- guae асий. Organon peculiare cerebri lobis duobus ornatum. Vomer osse palatino non tectus. Phagrus. Caput apice rotundatum ; os in parte anteriore situm; dentes ossis intermaxil- laris et maxillae inferioris emarginati; dentes partis anterioris ossis sphenobasilaris et linguae globosi, hemisphaerici. Ventriculus crassus. Organon peculiare cerebri lobis duobus ornatum. Petrocephalus. Caput obtusum, superficie superiore fere quadrilatera, prominentia fron- tali cum osse nasali angulum rectum efficiente; dentes ossis intermaxillaris et maxillae inferio- ris emarginati et acuti; dentes partis anterioris ossis sphenobasilaris et linguae acuti. Organon peculiare cerebri minime evolutum. Os orbitosphenoideum impar. Os sphenoideum anterius. 1) Bei einem Petr. Isidori fand ich deren zwei; vielleicht verwachsen diese später mit einander. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. 15 114 | Dr. Г. MARCUSEN, Die Arten des Genus Mormyrus. a. Mit kurzer Rückenflosse, Mormyrus Kannume Forskäl, Descriptiones animalium etc. edidit Carsten Niebuhr. Havniae 1775. 4°"). Synonyme. M. oxyrhynchus Geoffroy St. Hilaire, Descr. del’Egypte. Т. XXIV,p. 256. M. Kannume Bonnaterre, Encyclop. p. 184. M. Kannume Lacepede, Hist. nat. des poiss. T. V, p. 619. М. oxyrhynchus Lacepede, 1. с. М. oxyrhynchus Cuvier, Das Thierreich, übers. von Voigt. Leipzig 1832, Bd. II, S. 387. M. Kannume Cuvier, ibid. М. oxyrhynchus (Kannume) Valenciennes, $. Cuv. et Val., Hist. nat. d. poiss. VoloXIX,.0.4256: М oxyrhynchus Rüppell, Fortsetzung der Beschreibung etc. Abbildungen. Bloch-Schneider, Tab. XXX, Fig. 1, unter dem Namen Centriscus nilo- ticus (citirt bei Cuvier a. а. О. Anm. c). Description de l’Egypte. Atlas, Poissons du Nil. Pl. VI, Fig. 1. Guérin, Iconographie. Poissons. Pl. 51, Fig. 1. Forskäl beschrieb diese Art zuerst, und die von ihm gegebene kurze Beschreibung ist so charakteristisch, dass man die Species nach derselben leicht bestimmt’), denn die Form des Kopfes mit dem Schnabel, die eingekerbten Zähne, die Zahl der Strahlen in den verschiedenen Flossen u. s. w. sind ganz richtig angegeben. Lacepede führte einen M. Kannume nach Forskäl und zugleich einen M. oxyrhynchus Geoffr. an, der von jenem verschieden sein sollte. Geoffroy beschrieb diese Art unter dem Namen M. oxyrhynchus und glaubte, sie sei der im Alterthum von den Ägyptern verehrte Oxyrhynchus. Er wusste aber nicht, dass dieselbe schon vor ihm von Forskäl unter dem Namen Kannume beschrieben worden war. Auch Cuvier führte den Forskäl’schen Kannume als eine Mormyrus-Species 1) Diese Art heisst in Ägypten arabisch Ganum, indess Canda linearis; pinna bifida, obtusa. auch Kaschue, wie denn überhaupt sämmtliche Mormy- Rostrum conico-deflezum, labio inferiore longiore. ren in Ägypten Kaschue, Aschu (das Caschive Hasselq.) Dentes emarginati. oder Ganum heissen. Nach Rüppell heissen alle Mor- L. lat. recta per medium corpus. myren Caschoue. Apertura branchialis perpendicularis. 2) Forskäl, Descriptiones, p. 74: P. V. mediae inter pect. et anum. «111.Mormyrus Kannume: rostro decurvo, prominente, P. D. lınearis ante Р. V. incipiens, conlinuala ad рита D. lineari, longitudine corporis dimidii. Р. С. Deser. Corpus adeo compressum. Color albidus. Rad. D. 65, P. 15, У. 6, A. 17, С. 20. Abdomen a capite ad anum rectum, inde surgens. | Damiatae. Arab. Kannume.» Dre FAMILIE DER MORMYREN. 115 auf, ausserdem aber den M. oxyrhynchus als eine andere. Ihm folgte Isidore Geoffroy St. Hilaire bei Herausgabe des Nachlasses seines Vaters, und so finden wir auch bei ihm einen M, Kannume (mit cylindrischer Schnauze und langer Rückenflosse) und einen М. oxyrhynchus. Ferner war der Kannume Forsk. in die von Gmelin besorgte 13. Ausgabe des Linné’schen Syst. Nat. aufgenommen worden und ging von da in Bonnaterre’s Ichthyologie, Atlas de l’Encycl. über. Valenciennes endlich erkannte richtig, dass der M. Kannume Forsk. mit dem M. oxyrhynchus Geoffr. identisch ist. Diese Art zeichnet sich durch eine lange, cylindrische, gegen ihr Ende sehr schmale Schnauze aus, welche nach unten gebogen ist, sowie durch eine lange Rücken-, eine kurze АКегНоззе und kurze Bauchflossen, welche hinter dem Anfange der Rückenflosse beginnen. Der Körper hat die Form eines langgestreckten Ovals, ist zum Rücken hin zusam- mengedrückt und zum Bauch hin breiter. Die grösste Höhe desselben befindet sich zwi- schen der Rückenflosse und dem Ansatze der Bauchflossen und ist 4"), mal in der Total- länge enthalten. Geoffroy giebt an, dass er bei einem Exemplar von 6 Zoll Länge die grösste Höhe 2”, Zoll fand, was mir nicht richtig scheint; in der Angabe der Länge oder der Höhe muss ein Druckfehler stecken. Valenciennes meint ebenfalls, dass die grösste Höhe 4°, mal in der Totallänge enthalten sei. Der Kopf (von der Schnauzenspitze bis zum Kiemenspalt) hat eine Länge, die nur etwas geringer als diejenige der grössten Höhe ist. Damit stimmt Valenciennes überein, Geoffroy aber findet den Kopf nur '/, der Totallänge lang. Die Schnauze ist vorn sehr niedrig (etwa Fe der Länge des Kopfes) und etwas nach unten gekrümmt; an der Stelle, wo das Auge sich befindet, ist der Kopf fast halb so hoch als lang und hinten, wo er endigt, gegen ”, seiner Länge hoch. Das Maul am Ende der Schnauze bildet eine kleine, von den fast ganz gleich grossen Lippen begrenzte Öffnung. Die Augen liegen fast in der Mitte zwischen dem Schnauzenende und dem Kiemenspalt, fast am Rande des oberen Theiles des Kopfes, einen Augendurchmesser von demselben entfernt. Sie sind nicht gross, etwa '/, der Wangenlänge, nicht hervorragend und von der allgemei- nen, an dieser Stelle durchsichtig gewordenen Haut überzogen. Die Pupille ist schwarz; um dieselbe sieht man innen einen weisslichen und um diesen einen schwarzen Kreis. Die beiden Nasenlöcher liegen in der Mitte zwischen dem Schnauzenende und den Augen. Die Profillinie steigt vom Schnauzenende in einer regelmässigen Curve nach oben und zeigt oberhalb der Nasenlöcher eine leichte Vertiefung und über dem Auge einen Buckel. Hinter diesem erhebt sie sich allmählich bis zum Anfange der Rückenflosse und senkt sich von da ebenfalls allmählich bis zum Ende derselben; darauf verläuft sie eine kurze Strecke horizontal bis zum Anfange der Schwanzflosse, wo sie sich unter einem kleinen Bogen er- hebt und nun bis zum Ende derselben nach oben steigt. Die untere Profillinie beginnt anfangs am Schnauzenende concav, wird aber sogleich unterhalb der Nasenlöcher etwas convex, bis unterhalb der Augen, und fällt dann allmählich nach unten bis zum Ansatze der Bauchflossen. Von hier steigt sie allmählich wieder in die Höhe, bei der Afterflosse vorüber, bis gegenüber dem Ende der Rückenflosse; von dort aber geht sie gerade nach hinten in ho- * 116 Dr. J. MARCUSEN, rizontaler Richtung und parallel mit der oberen Linie und fällt dann beim Beginne der Schwanzflosse und bis zum Ende derselben allmählich wieder nach unten herab. Das Maul ist eine kleine runde Öffnung, das offene Ende eines Trichters, dessen breiter Theil hinter den Augen sich befindet und der vorn äusserst schmal röhrenförmig endigt. Bei einem Individuum von einem Fuss Länge hatte das Maul nur 3 —4 Linien im Durchmesser. Die Lippen sind stark entwickelt. Hinter ihnen befinden sich die Zähne, welche verhältnissmässig sehr klein sind und tief in der Schleimhaut des Zwischen- und Un- terkiefers sitzen. Sie sind schmal, lang, von vorn nach hinten zusammengedrückt, an der Krone etwas breiter und durch einen mehr oder weniger tiefen Einschnitt eingekerbt, so dass sie mit zwei stumpfen Spitzen endigen. Häufig zeigt sich an den Spitzen eine braune oder röthliche Färbung. Es giebt sechs Zähne im Zwischen- und zehn im Unterkiefer'). Auf dem vorderen Theile des Keilbeinkörpers und diesem gegenüber auf dem Zungenbein (auf besonderen, sehr schmalen, langen, vorn und hinten zugespitzten, rhombisch geform- ten Platten) sitzen spitzkonische Zähne in grösserer Anzahl; bei grösseren Individuen sind sie bisweilen an der Spitze stark weiss gefärbt, als wären sie mit Schmelz bedeckt, was aber nicht der Fall ist; ihre Basis ist breit und an der Spitze zeigt sich bisweilen bei stär- kerer Vergrösserung eine Art von halbkugeligem Ende. Die Rückenflosse beginnt hinter dem ersten Drittheil der Totallänge.und geht nach hinten. Sie ist halb so lang wie der ganze Fisch, aber nicht hoch, am Anfange etwas über / der Totallänge betragend. Von vorn nach hinten nehmen die Strahlen allmählich ab, so dass die hintersten nur halb so lang sind als die vordersten und die Flosse hier also nur /,, der Totallänge hoch ist. Die Afterflosse beginnt ungefähr am Ende des zweiten Drittheils der Totallänge, un- mittelbar hinter dem After und ist kurz, da ihre Länge nur '/, der Totallänge beträgt. Ihre vordersten Strahlen sind länger als diejenigen der Rückenflosse; doch nehmen die Strahlen nach hinten rasch an Länge ab, so dass die letzten weniger als halb so lang sind als die ersten. Die Länge der ersten Strahlen beträgt nämlich etwas mehr als '/ letzten etwas mehr als Yun der Totallänge. Die Bauchflossen beginnen hinter dem Anfange der Rückenflosse, sind sehr spitz und kurz und endigen vor der halben Totallänge des Körpers. Die äussersten Strahlen der- selben sind die längsten. Die Brustflossen sitzen unmittelbar hinter dem membranösen Rande des Kiemen- deckels und sind kurz, indem ihr hinteres Ende den Ansatz der Bauchflossen nicht erreicht. Ihre äussersten Strahlen sind die längsten, die untersten inneren die kürzesten. Die Schwanzflosse ist gabelförmig gespalten und besteht aus zwei Lappen, die durch einen in der Mitte befindlichen Ausschnitt von einander getrennt sind. Die mittelsten Strahlen sind die kürzesten; von dort werden die Strahlen immer länger; ganz nach oben ю› diejenige der 1) Bei sehr grossen Exemplaren fand ich in der Mitte | benen. Ihre Wurzeln waren kurz, die Kronen aber voll- der Kiefer noch ein paar Zähne hinter den oben angege- | kommen ausgebildet. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 117 und unten sind noch ein paar kürzere Strahlen vorhanden. Ausgebreitet übertrifft die Schwanzflosse die grösste Höhe des Thieres. Die Zahl der Flossenstrahlen ist nach Forskäl, Geoffroy (Is.), Rüppell, Valen- ciennes und mir folgende: L D. A. P. V. С. В, В, Forskal 63 17 15 6 20 1 Is. Geoffroy | 63 18 14 6 20 = Rüppell 61 — En = _ 2 Valencien.!) 60—64 19 — — — 6 Я 7 ee eo Fiss 6 = 6 Die Schuppen sind verhältnissmässig klein und werden zum Schwanz hin immer grösser, zum Bauch und Rücken hin aber immer kleiner. Sie haben eine längliche Form und sind von von vorn nach hinten viel länger als von oben nach unten. Zum Nacken hin liegen sie so tief in der Haut, dass sie äusserlich gar nicht sichtbar sind. Der Kopf ist schuppenlos. Die Seitenlinie geht horizontal über die ganze Länge des Körpers; sie beginnt oberhalb des Kiemenspalts und endigt zwischen den beiden Lappen der Schwanzflosse. Es kommen auf ihr gegen 180—185 Schuppenreihen vor. Die Zahl der Wirbel beträgt 48%,, 4. В. ausser dem ersten, mit dem os occip. basil. oben vollständig verwachsenen Wirbel kommen 47 vor und ausserdem noch einer, der letzte, welcher nur vorn einen Halbkegel darstellt, nach hinten aber in die obere Schwanz- flossenplatte sich verbreitert; ich bezeichne ihn mit Me Diese Wirbelzahl bei Mormyrus Kannume (oxyrhynchus) halte ich für constant, denn ich habe sie nicht bloss bei einem grossen Exemplare meiner Sammlung gefunden, das eine Länge von 1 Fuss 4 Zoll hatte, sondern auch bei drei Exemplaren des Museums der Senckenberg’schen Gesellschaft in Frankfurt a. M., von denen das eine 1'/, Fuss lang war, das zweite gegen 1 Fuss Länge mass und das dritte kleiner war. Diese bestimmte Anzahl von 48”, Wirbeln charakterisirt meiner Ansicht nach den Mormyrus Kannume sicherer als die Zahl der Rückenflossen- 1) Valenciennes bemerkt, dass die von Hrn. Re- douté in den Abbildungen zur e Description de l’Egypte» gegebene Darstellung im höchsten Grade genau ist; nur zählte er auf dieser Abbildung 74 Rückenflossenstrahlen und wundert sich, wie diese Zahl sich bei einem Mormy- rus mit spitzgebogener Schnauze finden kann, da bei keinem von den zehn in der Sammlung des Königlichen Gartens befindlichen Individuen eine so grosse Zahl vor- kommt. Dagegen muss ich aber bemerken, dass ich selbst mehrere Mormyren besessen und ausserdem auch in dem Museum der Akad. der Wiss. zu St. Petersburg angetrof- fen habe, bei welchen trotz der spitzgebogenen Schnauze dennoch 78, 79, ja selbst 87 Rückenflossenstrahlen vor- handen waren. Die Zeichnung von Redouté mit 74 Strahlen ist richtig, stellt aber wahrscheinlich einen Morm. Caschive Hasselq. mit spitzgebogener Schnauze dar, wie das aus der Beschreibung der folgenden Art er- sichtlich sein wird. 118 Dr. J. MARCUSEN, strahlen oder die spitzgebogene Schnauze. Die letztere kommt eben so gut bei M. Kannume wie bei M. Caschive vor, und was die Rückenflossenstrahlen betrifft, so ist es zwar richtig, dass ihre Zahl zwischen '/., und , varürt, allein ich glaube, dass der wahre M. Kannume niemals mehr hat und die Mormyren mit 70— 80 Rückenflossenstrahlen und gebogener Schnauze zu Mormyrus Caschive gerechnet werden müssen, die, wie wir sehen werden, auch hinsichtlich der Wirbelzahl von M. Kannume abweichen. Die Farbe ist folgende: der Rücken ist schmutzig hellgelb (lehmgelb mit Metallglanz — Rüppell’s «gelblicher Tombakschiller»); ebenso die Basalhälfte der Rückenflosse. Die Seiten sind hellröthlichgrau, der Bauch und die Unterhälfte des Kopfes röthlichweiss mit Goldschimmer, der Saum der Rückenflosse und sämmtliche übrige Flossen grau. М. Kannume ist im Nil gefunden worden. Seine Nahrung sind kleine Würmer. Er wird sehr lang; man findet welche von ein paar Fuss Länge. Wie wir oben angegeben, hat Geoffroy St. Hilaire diesen Fisch für den in Ägyp- ten im Alterthum verehrten Oxyrhynchus gehalten, und zwar that er dies, wie wir durch Valenciennes erfahren, in einer 1802 dem Institut vorgelegten Abhandlung, die aber nie gedruckt worden ist und die über Bestimmung derjenigen Fische handelt, welche bei Aelian, Strabo und Herodot als Nilbewohner genannt werden. In der That kann der Fisch, welcher als Oxyrhynchus verehrt wurde, nur ein langschnauziger Mormyrus sein, denn sonst giebt es im Nil keinen Fisch, der eine so spitz ausgezogene, ganz eigenthümliche Schnauze hätte. Nach Strabo (lib. XVII.) verehrte man in ganz Ägypten zwei Fische, den Lepidotus und den Oxyrhynchus; besonders aber geschah dies mit letzterem in Oxy- rhynchus, einer am Nil gegenüber Cynopolis') gelegenen Stadt, wo demselben ein Tempel errichtet war. Nach Herodot (II, 72) sollen die den Ägyptern heiligen Fische der Le- pidotus und der Aal gewesen sein. Wahrscheinlich hat aber Herodot letzteren mit dem Oxyrhynchus verwechselt, da bei Strabo und Aelian der Aal nicht als heiliger Fisch ge- nannt wird, wohl aber der Oxyrhynchus. Aelian (Historia animalium, Lib. X, cap. 46) giebt folgende Auskunft über den den Oxyrhynchiten heiligen Oxyrhynchus. Sein Name, heisst es, komme von seinem spitzen Schnabel. Der Sage nach soll er aus einer Wunde des Osiris entstanden sein; Osiris aber bedeutet den Nil. Er soll in Oxyrhynchus ver- ehrt worden sein. Die Einwohner dieser Stadt warfen keine Angel aus, aus Furcht, der geheiligte Fisch könnte damit durchbohrt werden; auch die Netze, die sie auswarfen, durchsuchten sie, nachdem sie dieselben aus dem Wasser herausgezogen hatten, um zu se- hen, ob nicht ein Oxyrhynchus hineingerathen sei, indem sie einen schlechten Fang dem besten vorzogen, bei dem dieser Fisch gefangen worden war. Plutarch (Über Isis und 1) Wie Plutarch (Über Isis und Osiris, 72) erzählt, | stand denn ein Krieg zwischen beiden Völkern, in welchem war die Verehrung der den Ägyptern heiligen Thiere bei | sie sich gegenseitig Schaden zufügten, bis sie dafür von bestimmten Stadtbewohnern so gross, dass, als die Oxy- | den Römern bestraft und zur Ordnung verwiesen wurden. rhynchiten erfuhren, dass die Cynopoliten den Fisch | Das alte Oxyrhynchus stand dort, wo jetzt Behnesa liegt; Oxyrhynchus assen, sie einen Hund fingen, den sie als | Cynopolis ist das jetzige Kays. Beide Städte liegen zwi- Opferthier abschlachteten und verzehrten. Daraus ent- | schen Kairo und Ossiut. * DIE FAMILIE DER MORMYREN. 119 Osiris, 7) bestätigt es, dass die Oxyrhynchiten keine Angel auswarfen, meint aber, die- selben fürchteten, dass die Angel, an welche ein Oxyrhynchus angebissen, nicht rein sein möge, und zwar thäten sie dies aus Ehrfurcht vor diesem Fische. Etwas weiter (ebendaselbst 18) erfahren wir durch Plutarch, dass die Ägypter die grösste Scheu vor dem Genusse desOxyrhynchus hatten, weil einer Mythe zufolge derselbe zugleich mit dem Lepidotus und Phagrus die Geschlechtstheile des Osiris gegessen habe, und zwar bei folgender Gelegen- heit. Typhon verschwor sich mit 72 Anderen gegen Osiris, nahm heimlich das Maass vom Leibe desselben und liess danach einen schönen, prachtvoll geschmückten Kasten verfertigen und zum Gastmahl herbeibringen. Darauf machte er im Scherz das Anerbieten, diesen Kasten, welcher Allen gefallen hatte, demjenigen zum Geschenk zu geben, welcher sich hineinlegen und ihn gerade ausfüllen würde. Keiner ausser Osiris passte hinein. Als er aber hineingestiegen war, warfen die Anderen den Deckel darauf, nagelten ihn zu und gossen warmes Blei hinein. Darauf trugen sie den Kasten in den Fluss, auf dem er durch die Tanaitische Mündung in’s Meer schwamm. AlsIsis dieses erfuhr, fing sie an nach dem Sarge zu suchen, doch suchte sie lange Zeit vergeblich. Endlich aber hörte sie, der Kasten sei vom Meere in der Gegend von Byblus ans Land getrieben und an einer Erica- staude sanft niedergelegt worden, worauf diese in kürzester Zeit zu dem schönsten und grössten Baume emporgeschossen sei und den Kasten ganz umflochten und umwachsen habe. Der König, voll Verwunderung über die Grösse der Pfianze, habe aber den Stamm, welcher den Sarg umgab, abhauen und als Pfeiler unter das Dach setzen lassen. Isis eilte nun nach Byblus und setzte sich niedergeschlagen und weinend an einer Quelle nieder, ohne mit Jemand ein Wort zu reden; nur mit den Dienerinnen der Königinn sprach sie. Dann flocht sie ihr Haar und liess über ihren Körper einen wunderbaren Duft sich verbrei- ten. Die Königinn bekam Verlangen nach der nach Ambrosia duftenden Frau; sie liess sie zu sich kommen und machte sie zur Amme ihres Kindes. Endlich gab sich Isis zu erken- nen, bat sich den Pfeiler des Daches aus und nahm ihn mit Leichtigkeit hinweg. Darauf zog sie mit dem Kasten fort und begab sich an einen einsamen Ort, öffnete dort den Kasten, warf sich mit ihrem Antlitz auf das Antlitz des Verstorbenen und küsste es unter Thränen. Dann zog sie zu ihrem Sohne Horus, der zu Buto erzogen wurde, und schaffte den Kas- ten an einen verborgenen Ort. Hier jagte einst Typhon des Nachts bei Mondschein, stiess auf den Kasten, erkannte den Körper und zerstückelte ihn in vierzehn Stücke, die er überall umherwarf. Als Isis dieses erfuhr, bestieg sie einen Kahn von Papyrus und durch- schiffte die Sümpfe, um die Stücke wieder aufzusuchen. Nur das männliche Glied konnte sie nicht wiederfinden, weil es sogleich in den Fluss geworfen worden war und die oben angeführten Fische es gegessen hatten. Sie liess es aber nachbilden und heiligte den Phallus. Wenn man die letztere Erzählung mit der ersten, von Aelian mitgetheilten vergleicht, so scheint es, als ob der Oxyrhynchus nur von den Oxyrhynchiten verehrt wurde, während die übrigen Ägypter ihn verabscheuten. 120 Dr. J. MARCUSEN, Man findet den Mormyrus Kannume vielfach auf alten ägyptischen Denkmälern dar- gestellt. So giebt es Abbildungen von demselben in einer Grabhöhle bei Theben (s. Cail- laud, Voyage à Meroë. T. II, Pl. 75. Description de l’Egypte. Antiquités, T. II, PI. 87). Wilkinson in seinen Manners of ancient Egypt. Vol. П, р. 250, giebt ebenfalls Copien von Mormyren aus dem Alterthum. Nach Valenciennes befindet sich in der ägyptischen Sammlung des Louvre ein in Bronze verfertigter M. Kannume (Nr. 434 der Salt’schen Sammlung) von so ausgezeichneter Arbeit, dass er unzweifelhaft nach der Natur gemacht worden ist. Über ihm sieht man das mythische Emblem des gehörnten Discus. Auch giebt es unter den Fischmumien welche in der Form des M. Kannume. Mormyrus Caschive Hasselquist, Reise nach Palästina, herausgegeben von С. Linne. Rostock 1762, р. 440. Synonyme. Mormyrus longipinnis Rüppell, Fortsetzung der Beschreibung und Abbildung mehrerer neuer Fische im Nil entdeckt. Frankfurt a. M. 1832, 4°. Mormyrus Caschive. Val, s. Cuv. et Val., Hist. nat. d. poiss. T.XIX, р. 227. Mormyrus Geoffroyi Val. 1. с. Abbildungen. Rüppel а. а. О. Taf. I, Fig. flosse). 2. (Es fehlen die Schuppen auf der Schwanz- Diese Art ist von allen Mormyren zuerst beschrieben worden und zwar von Has- selquist'). Indess finde ich bei Pockoke (in seiner Beschreibung des Morgenlandes 1) a. a. O. р. 440. Mormyrus Caschive. Caput compressum, fere oblongum, lateribus imprimis pone oculos, dorso et gula convexis, valde declive, ro- strum admodum declive, ante verticem capitis acutiuscu- lum, cylindricum. Maxilla inferior longior; mazillae ad (ета clausae. Apertura oris minima, tubularis. Oculi pone rostrum, proxime infra verticem, parvi, non protuberantes. Pupilla nigrescens. Iris argenlea. Dentes aliquot, acuti, tenuissimi, in apice utriusque ma- zillae. Maxillae posterius, palatum et fauces glabra. Lingua oblonga, planiuscula, carnosa, gulae affixa, longitudine gulae. Opercula br. lamina una, simplici, irregulari, inferius Membr. branchiost. nuda, margine operculi et gulae affixa, tenuis, parva, radium unum osseum, rectum, apice extra membranam exten- sum in medio habens. Branchiae V, gradatim imbri- catae. Tubercula minima, ad utrumque marginem superficiei concavae una linea disposita. Corpus valde compressum, latiusculum, tenuiusculum. Latera plana. Dorsum cultratum, a basi capitis ad pin- nae dorsalis initium valde ascendens, inde ad caudam sensim declive, juxia caudam tenue, proxime juxta cau- dam crassiusculum et fere clavatum. Pinnae in univer- membrana terminata. sum VII. Pinna Dorsi unica, haud longe ab initio dorsi incipiens et per integrum dorsum ad caudam usque extensa, aequalis, humilis. Radii fere XXC., aequales, omnes sim- plices, molles, fleruosi. P. Pectorales proxime infra operc. br., gulae quam dorso paulo propiores, apice superius acuminatae, inferius decrescentes. Radii X: 5 superiores longiores, aequales, reliqui sensim decrescentes; primi simplices, nodosi, re- liqui ramosi. P. Ventrales medio inter anum et gulam, tenues, acu- minatae. Radii VI, ramosi, interioribus brevioribus. P. Ani proxime infra anum, brevis, parva. Radü XIX, successive decrescentes. Е Cauda admodum bifurca. Ваай cire. XXIV.; medüs bre- vioribus. Anus infra medium abdominis. Linea lateralis infra marginem superiorem operculo- rum branch. incipit et per media laterum currit, infra pinnam ani parum incurvata, Squamae minimae, leves, oblongo- rotundatae, totum corpus tegunt. Caput vero cute obducitur absque squamis. Color glaucus supra lineam lateralem, infra vero lucido- carneus est. Vertex capitis egregie auratus. Longitudo epithamalis. Latitudo juxta P. ventr. poll. 1. Locus: Nilus. Arab. Caschive. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 121 genlandes (aus dem Englischen von C. S. v. Windheim. Erlangen 1754) im ersten Theile, p. 315, eines Fisches erwähnt, welcher der beigegebenen Abbildung (Taf. 70) und kurzen Beschreibung nach wahrscheinlich ein Caschive, jedenfalls aber ein Mormyrus ist. Pococke sagt nämlich: «der schmackhafteste Fisch ist der Kescher, welcher allein gegen Ober- ägypten zu gefangen wird. Seine Haut ist wie bei einem Salm. Er hat eine lange enge Schnauze, nebst, einem so kleinen Maule, dass man hieraus sowohl als aus seinem Einge- weide vermuthen sollte, er lebe nur von einem Safte, den er aus den Kräutern oder aus dem Schlamme zieht.» Nach der auf Taf. 70 befindlichen Abbildung unterliegt es keinem Zweifel, dass der erwähnte Fisch ein Mormyrus mit langer Schnauze ist, wie denn auf ihn allein der oben angegebene kleine Mund passt. Auf der Abbildung sieht man ferner, dass die Rückenflosse lang, die Afterflosse kurz ist. Auch die kleinen Schuppen sind rich- tig angegeben. Auf der Tafel findet sich ausser der Benennung Kescher noch eine zweite, Kabouet, sowie die Angabe, dass der Fisch aus dem See Moeris her stammte. Kescher ist wohl nur eine Corruption von Kaschive oder Caschoue; Kabouet mag vielleicht Kannum sein, oder Omoubouet, wie der Caschive nach Geoffroy ebenfalls heisst. Pococke führt ferner an, dass ein Fisch Latus in Oberägypten auch Kusir genannt werde und wohl der Kescher sei, was aber ein Irrthum ist. Aus dem Angeführten geht also hervor, dass eigent- lich Pococke der erste in neuerer Zeit war, welcher eines Mormyrus erwähnt und densel- ben abgebildet hat. Die erste wissenschaftliche und zwar vortreffliche Beschreibung ver- danken wir aber Hasselquist. Nur ein paar Irrthümer haben wir in derselben zu berich- tigen. So ist die Angabe hinsichtlich des Ortes der Zähne eine mangelhafte, da der auf der Zunge und auf dem vorderen Theile des Keilbeinkörpers befindlichen Zähne nicht erwähnt wird; auch ist die Form nicht richtig angegeben, da die Zähne, welche eingekerbt sind, als spitz bezeichnet werden. Ausserdem ist es Hasselquist, der zuerst die falsche Angabe hinsichtlich eines einzigen Kiemenhautstrahls machte. Sonst ist seine Beschreibung im Allgemeinen eine classische. Geoffroy glaubte den Hasselquist’schen Caschive in einer Art wiederzufinden, die es nicht ist, sondern eine ganz neue; den wahren Hasselquist- schen Caschive muss er mit seinem М. oxyrhynchus zusammengeworfen haben. Lace- pede führte den Hasselquist’schen Caschive als Synonym von Mormyrus Hasselquisti Geoffroy auf (Nr. 9 seines Speciesverzeichnisses). Ausserdem kommt bei ihm M. Ca- schive noch zweimal als Synonym mit anderen Arten vor, einmal bei Morm. Kannume, wo ег anführt, dass er nach Geoffroy auch Kaschoué omou boueté heisse, das andere mal, wo er angiebt, Mormyrus dendera (Mormyrus anguilloides Linn.) heisse auch Mor- myrus Caschive in der Daubenton’ und Hauy’schen Encyclopedie méthodique, sowie auch in der Bonaterre’schen Ichtyologie, Planches de l’Encyclopedie méthodique. Rüp- pell muss die Hasselquist’sche Beschreibung übersehen haben, denn er hielt Mormyrus Caschive Hasselq. für eine neue Art und beschrieb sie unter dem Namen Mormyrus lon- gipinnis. Valenciennes nimmt den Rüppell’schen М. longipinnis für seinen M. Caschive; Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme Série. 16 122 Dr. Л. MARCUSEN, allein, wie wir weiter sehen werden, "passt die Rüppell’sche Beschreibung mehr auf die von Valenciennes aufgestellte neue Art, Mormyrus Geoffroyi. Charakteristisch für M. Caschive ist eine längere Rückenflosse mit zahlreicheren Flos- senstrahlen als bei der vorhergehenden Art und eine grössere Anzahl von Wirbeln. Die Schnauze ist lang ausgezogen wie bei der vorigen Art und kann entweder nach unten ge- krümmt sein, oder aber in horizontaler Richtung gerade nach vorn verlaufen. Das ver- schiedene Verhalten der Schnauze giebt keinen specifischen Unterschied ab, da bei Indivi- duen, die sonst in allen übrigen Verhältnissen ganz gleich sind, der eben angegebene Unter- schied der Schnauzenrichtung gefunden wird. Der Körper ist langgestreckt und zusammengedrückt; seine grösste Höhe, die sich am Anfange der Rückenflosse befindet, ist 4”, mal in der Totallänge enthalten. Der Kopf ist entweder so lang wie die grösste Höhe, oder fast von dieser Länge. (Bei einem Individuum von 31 С. M. Länge fand ich die grössste Höhe 7,5 C.M., die Länge des Kopfes 7,3 С. M.; bei einem anderen von 33 С. М. Länge betrugen sowohl die grösste Höhe wie die Kopflänge 7,2 C. M.) Er bildet einen Conus mit breiter Basis nach hinten, der nach vorn oder nach vorn und unten lang ausgezogen und zugerundet ist. Bei einer Länge des Kopfes von 7,3 C. M. betrug die Höhe desselben an der Schnauzen- spitze 0,7 С. M., oberhalb des Auges gemessen 2,4 С. M., an der Stelle gemessen, wo der Buckel sich befindet, 3,7 C.M. und oberhalb des Kiemenspalts 6,1 C.M. Das Maul ist wie bei der vorhergehenden Art eine von dicken Lippen umgebene, sehr kleine Öffnung. Die untere Lippe ist etwas grösser als die obere. Die Zähne sind wie bei der vorigen Art. Die Augen liegen ungefähr in der Mitte zwischen dem Schnauzen- ende und dem Kiemenspalt; sie sind verhältnissmässig klein und liegen mehr zur oberen Kopfkante hin, ohne aber über die obere Profillinie hinauszuragen. Vor denselben, zwi- schen ihnen und der Schnauzenspitze, näher zu den Augen hin, liegen die Nasenlöcher, welche wie bei allen Mormyren schräg gestellt sind, das vordere mehr nach oben, das hintere mehr nach unten. Die Profillinie ist folgende. Von der Schnauzenspitze geht sie anfangs nur ein wenig in die Höhe und nach hinten (wenn die Schnauze mehr horizontal ausgezogen ist), oder steigt anfangs stärker convex in die Höhe (bei nach unten gekrümmter Schnauze) und nach hinten bis oberhalb des Auges und vor dem Nacken. Hier bildet sie eine mehr oder weniger starke Vertiefung. Dann steigt sie in einer Convexe nach hinten in die Höhe. Hier liegt ein bei verschiedenen Individuen mehr oder weniger stark ausgebildeter Buckel. Darauf geht die Linie allmählich schräg in die Höhe, bis sie den vorderen Ansatz der Rückenflosse erreicht hat. Nur hinter dem Buckel ist eine sehr flache Concavität vor- handen. Unter der Rückenflosse geht die Linie anfangs fast horizontal, fällt aber bald bis zum Ende der Rückenflosse; dann geht sie am flossenlosen Theile des Schwanzes horizon- tal fort, erhebt sich beim Beginne der Schwanzflosse nach oben und geht schräg bis zum hinteren Ende derselben. Die FAMILIE DER MORMYREN. 123 Die untere Linie ist, von der Schnauze beginnend, anfangs schwach concav, dann wird sie unterhalb der Nasenöffnungen etwas convex, unter den Augen wieder etwas flach concav und geht dann, allmählich nach hinten und unten herabsteigend, bis unterhalb der Brustflosse in einer Convexe; darauf läuft sie fast horizontal, nur ein wenig concav, bis zum Ansatz der Afterflosse. Von hier erhebt sie sich und geht unter sehr stumpfem Winkel nach hinten bis zum Ende der Rückenflosse. Von dort aus läuft sie horizontal nach hinten, parallel mit der oberen Linie, und beim Beginne der Schwanzflosse nach unten und hin- ten, in einer der oberen Linie entgegengesetzten Richtung, bis zum unteren hinteren Ende der Schwanzflosse. Die Rückenflosse ist etwas länger als bei der vorhergehenden Art und zählt auch mehr Strahlen. Sie beginnt etwas hinter dem ersten Drittel und geht fast bis zum Anfange der Schwanzflosse. Die vordersten Strahlen sind die längsten, darauf nehmen die Strahlen allmählich ab, bis sie zuletzt nur halb so lang wie die vordersten sind. Ihre Länge (oder Höhe) beträgt vorn '/, der Totallänge. Die Afterflosse ist weit nach hinten gestellt, beginnt im Anfange des achten Elftels und geht nur bis zum Anfange des neunten Elftels. Die ersten Strahlen sind länger als die- jenigen der Rückenflosse, die übrigen nehmen rasch an Länge ab, so dass die vorletzten Weniger als halb so lang sind; die letzten aber sind wieder etwas länger als die vorletzten. Vorn ist die Flosse '/, der Totallänge hoch. Die Brustflossen beginnen am Ende des ersten Viertels der Totallänge und gehen bloss bis etwas hinter dem vorderen Ansatze der Rückenflosse. Die Bauchflossen beginnen hinter dem Ansatze der Rückenflosse, etwas hinter dem Anfange des zweiten Drittels der Totallänge. ' Die Schwanzflossen sind gabelförmig gespalten und bestehen aus zwei Lappen, die vorn in der Mitte durch einen Ausschnitt von einander getrennt sind. Die mittelsten Strahlen sind die kürzesten, die obersten und untersten die längsten. Die Höhe der aus- gebreiteten Schwanzflosse an ihrem Ende beträgt etwas über /, der Totallänge, also mehr als die grösste Höhe. Der verdickte flossenlose Anfang des Schwanzes ist nur ”,, der Totallänge hoch. Die Zahl der Flossenstrahlen ist nach Hasselquist, Rüppell, Valenciennes und mir folgende: D. А. Hasselquist| 80 19 Rüppell 79 as Valencien. 85 19 Marousen И His 124 Dr. J. MARCUSEN, Die Schuppen sind länglich, klein. Bisweilen zeigen sich oberhalb desKiemenspalts welche mit grossem foyer, worüber im allgemeinen Theile dieser Abhandlung die Rede war. Auch zeigen sich hier häufig die a. а. О. erwähnten Lufträume im hinteren Theile der Schuppe. Die Seitenlinie beginnt oberhalb des Kiemenspalts und geht horizontal bis zwischen die Anfänge der beiden Schwanzflossenlappen. Bei ein paar Individuen schien sie mir etwas nach unten sich zu krümmen, namentlich zwischen den Brust- und Bauchflossen. Ich zählte in der Seitenlinie über 160 Schuppenreihen. Wirbel fand ich 53%, (einen mit dem Schädel verwachsenen, 52 darauf folgende und den letzten Halbwirbel, welcher die obere Schwanzflossenplatte bildet), mit 13 wahren und 10 falschen Rippen. Im Senckenberg’schen Museum fand ich ein Skelet von einem Morm. Caschive (longipinnis) von 1'4 Fuss Länge, das ebenfalls 53", Wirbel hatte, mit 13 wahren und 10 falschen Rippen. Ich habe einmal 52", Wirbel bei einem scheinbar ganz jungen Individuum gefunden. Valenciennes hat bei dieser Art 52 Wirbel gefunden, von denen nach ihm 21 Bauchwirbel waren. Wie man sieht, ist zwischen der Wirbelzahl des M. Kannume und derjenigen des M. Caschive ein bedeutender Unterschied und, wie ich glaube, ein constanter, denn bei den vier darauf hin von mir untersuchten M. Kannume gab es 48'4, bei allen M. Caschive 52 Wirbel und darüber; letzteres auch bei ganz jungen Individuen, während die geringere Zahl auch bei ganz alten M. Kannume sich fand. Die Farbe finde ich ebenso wie bei M. Kannume. Die Länge der Individuen, die ich untersuchte, betrug zwischen 17', bis 50 С. M. M. Caschive ist im Nil gefunden worden. Er nährt sich von kleinen Würmern. Vergleicht man die eben gelieferte Beschreibung von M. Caschive mit der oben mit- getheilten Hasselquist’schen von seinem Caschive, so bleibt wohl kein Zweifel übrig, dass beide dieselbe Species betreffen: es zeigen sich dieselben Verhältnisse hinsichtlich des Kopfes, der Rückenflosse und des ganzen Körpers, nur der Concavität zwischen dem con- vexen Schnabel und dem Nackenbuckel erwähnt Hasselquist nicht. Da aber das von ihm beschriebene Exemplar, laut seiner Angabe, nur eine Spanne lang war, so glaube ich, dass es nur ein junges Individuum war und deshalb die Concavität bei demselben überse- hen worden ist. Nicht richtig sind Hasselquist’s Angaben hinsichtlich der Zähne, die er für spitz hielt; die Einkerbung ist vorhanden, aber oft nur mit der Loupe erkennbar. Auch entgingen ihm die Zähne auf dem Keilbeinkörper und dem Zungenbeine. Ebenso irr- thümlich ist seine Angabe, М. Caschive habe fünf Kiemen und nur einen Kiemenhautstrahl, da er vielmehr nur vier Kiemen und sechs Kiemenhautstrahlen hat. Rüppell erkannte zwar, dass diese Species von dem Geoffroy’schen Mormyrus oxy- rhynchus verschieden sei, allein, wie wir oben anführten, entging ihm, dass dieselbe der Caschive Hasselquist’s ist. Er verfiel in den Irrthum zu glauben, dass sie zahnlos sei ‘ und nur fünf Kiemenhautstrahlen habe. Dabei war er aber der erste, welcher die pseudo- elektrischen Organe wieder entdeckte, nachdem die den Schwanz dick machenden «glandes», die Lacepède, nach Geoffroy’s Bemerkungen, besprochen hatte, in Vergessenheit gera- Dre FAMILIE DER MORMYREN. 1925 then waren. Er gab auch eine schöne Abbildung, die erste, die von Mormyrus Caschive geliefert worden ist. In dieser erblicken wir den im Texte zwar nicht angegebenen, in der Zeichnung aber vortrefflich hervortretenden Buckel hinter der Vertiefung des Kopfes ober- halb der Nasenlöcher Wahrscheinlich war das Exemplar, welches zur Abbildung gedient hatte, ein ausgewachsenes; wenigstens sagt Rüppell, dass auf den Fischmarkt bisweilen Individuen von 30 Zoll Länge gebracht würden. Rüppell fand die grösste Höhe 47, mal in der Totallänge enthalten, was mit meiner obigen Angabe übereinstimmt. Valenciennes sagt von seinem M. Caschive, welcher der Hasselquist’sche sein soll, dass seine grösste Höhe nur vier mal in der Länge enthalten sei und die obere Profillinie keinen Buckel am Hinterhanpte und keine Vertiefung vor demselben zeige. Dagegen be. schreibt er unter dem Namen Mormyrus Geoffroyi eine Species, die einen Buckel am Hinterhaupte und eine Vertiefung vor demselben hat und deren grösste Höhe 4", mal in der Länge enthalten sein soll. Zugleich giebt er an, dass sein Mormyrus Caschive der Вар- pell’sche M. longipinnis sei. Das ist aber dann nicht der Fall, denn der letztere zeigt ge- rade diejenigen Verhältnisse, welche Valenciennes von seinem Mormyrus Geoffroyi an- giebt, da Rüppel des Buckels zwar nicht erwähnt, denselben aber in der Abbildung deut- lich darstellt. Nun meint Valenciennes freilich, dass die Flossenstrahlenzahl hier den Ausschlag geben solle. Aber auch diese spricht gegen ihn, denn Rüppell giebt in der Rückenflosse 79, Hasselquist gegen 80 Strahlen («fere XXC») an. Valenciennes legt nun auf die 80 Rückenflossenstrahlen Gewicht, trotzdem dass er selbst bei seinem M. Ca- schive die Zahl derselben auf 85 und bei M. Geoffroyi auf 84 angiebt. Ebenso glaubt er, dass in der Afterflosse seines M. Geoffroyi zwei Strahlen weniger seien; Rüppell aber giebt deren bei seinem M. longipinnis ebenfalls 17 an, und wenn Hasselquist deren 19 angegeben hat, so muss man nicht vergessen, dass die Flossenstrahlenzahl, namentlich wo dieselbe eine grössere ist, nicht als constant angesehen werden dürfe. So sehen wir bei Morm. Kannume in der Rückenflosse 58—65 Strahlen; bei M. Caschive finde ich 76—87; in der langen Afterflosse von Phagrus dorsalis zeigt sich ein Variiren zwischen 56 — 60, was sowohl von mir wie von Valenciennes gefunden worden ist. Ebenso verhalten sich aber auch die kürzeren Flossen, so hat z. В. die Afterflosse bei M. Caschive 14—19, bei M. Kannume 18—20 Strahlen. Nur einzelne Flossen zeigen eine constantere Zahl, so 2. B. die Brustflosse von M. Kannume, in der ich bei sieben Individuen sechsmal 14 und nur ein einziges mal,13 Strahlen fand; auch Geoffroy giebt ihre Zahl auf 14 an. Bei M. Caschive fand ich deren an fünf Individuen zu je 13, wie auch Rüppell angiebt, während Valen- ciennes 14 und Hasselquist 10 anführten. Die Zahl der Bauchflossenstrahlen ist nach meinen Erfahrungen bei allen Mormyren stets sechs; nur ein paar mal habe ich deren fünf auf der einen und sechs auf der anderen Seite gefunden. Übrigens steht die Unbeständigkeit der Flossenstrahlenzahl bei den Mormyren nicht vereinzelt da. Das Merkwürdigste in dieser Hinsicht hat Joh. Müller ') mitgetheilt. Von 1) Horae ichthyol., herausgegeben von Joh. Müller und Troschel. Heft 3, Berlin 1849, p. 15. 126 De. J. MARCUSEN, zwei Individuen derselben Art — Rhamphichtys rostratus Müller — hatte eines, das von Rich Schomburgk aus Guiana gebrachte, 515, das andere, Bloch’sche Exemplar 365 Strahlen in der Afterflosse, was einen Unterschied von 150 Strahlen abgiebt. In der Fa- milie der Gymnotinen scheint es Regel zu sein, dass die Zahl der Afterflossenstrahlen un- beständig ist, denn auch bei Sternopygus macrurus fand Joh. Müller') 310 Strahlen, während Seba 228 und Bloch-Schneider 230 angeben. Ein Beispiel ähnlicher Art, welches zugleich zeigt, wie vorsichtig man bei Bildung neuer Arten nach dem Mehr oder Weniger der Strahlen in einer Flosse sein muss, giebt folgender, auch von Joh. Müller’) besprochener Fall. Andr. Smith hatte in den Illustrations of the Zoology ofSouth-Africa, Nr. IX, London 1840, einen Fisch aus dem Orange-River unter dem Namen Tilapia Spar- manni Sm. beschrieben und abgebildet, den er zu den Labyrinthfischen rechnet. Der- selbe gehört aber nach Joh. Müller zu den Chromiden und hat eine grosse Ähnlichkeit * mit Chromis niloticus, dessen Eingeweide auch mit Smith’s Abbildung übereinstimmen. Er gleicht nämlich dem Chromis niloticus in der Form des Körpers, in der Zahl der Kiemen- hautstrahlen, in den Zähnen und sogar in der Farbe. Der einzige Unterschied besteht in der Zahl der Flossenstrahlen. T#apia hat nämlich nach Smith: D,.13. ОУ РА. Chromis nil.: D: 174 13 M5 BB 5ER, 359: Darauf hin hatte Müller, vorausgesetzt dass die Strahlen der Tiapia richtig ge- zählt seien, diesen Fisch für eine zweite Art der Gattung Chromis gehalten, wofür er sich in einem in der Gesellschaft naturforsch. Freunde im November 1843 gehaltenen Vortrage erklärte. Allein briefliche Mittheilungen, die er in den letzten Tagen desselben Jahres vom Dr. Peters aus Mozambique erhielt und die einen von dem Letzteren in La- chen bei Quillimane beobachteten Chromiden betrafen, machten es ihm wahrscheinlich, dass Tilapia nichts Anderes als Chromis niloticus sei. Die Zahl der Flossenstrahlen variirt näm- lich bei den von Peters gesammelten Exemplaren so sehr, dass zwischen dem Maximum, das die in der Berliner Sammlung befindlichen Exemplare von Chromis nil. zeigen, und dem Minimum der Strahlenzahl bei Tilapia ein vollständiger Übergang vorliegt. Peters beob- achtete nämlich bei seinen Chromiden folgende Zahlenverhältnisse: ВБ: Ира AN LPT IV IE DT STEHEN) В: DIAS: 12. RP 13: WEIL. 8. АЗ, B. 2 D.16912: BE TS NS AHA TO В. 5013: MP LS EN ABA Man sieht aus dieser Angabe, dass einzelne Flossen bei allen eine constante Zahl 1) а. а. О... 14. von Chromis nil. fand : 2) Nachtrag zur Abhandlung über die natürlichen Fa- B.5. О. 16. 13. P.13. V.1.5. А. 3. 10. С. 16, milien der Fische, in Wiegmann’s Archiv für Naturges. | eine Reihe, in welcher alle Zahlen den in der zweiten 9. Jahrg. I. Bd., 1843, p. 381 ff. Reihe angeführten gleichen, und nur die D. einen wei- 3) Zu den oben angegebenen Zahlen füge ich noch eine | chen und einen harten Strahl mehr hat. Reihe hinzu, die ich an einem ägyptischen Exemplare | Dre FAMILIE DER MORMYREN. 127 zeigen, nämlich die Pectorales und Ventrales, während andere, wie die Dorsalis und Analis, variiren. Ausserdem sind bei allen Exemplaren die Kiemenhautstrahlen in gleicher Anzahl vorhanden Ähnlich verhalten sich die Mormyren, bei welchen ebenfalls die Ventralis stets nur sechs, die Pectoralis bei den einzelnen Arten eine gleiche Anzahl von Strahlen hat, und in der Dorsalis und Analis bei verschiedenen Exemplaren derselben Species ein Un- terschied von 1, 2, 5 und noch mehr Flossenstrahlen vorkommt. Die angeführten Bei- spiele zeigen wohl zur Genüge, dass auf die Zahl der Flossenstrahlen bei Bestimmung der Arten nicht zu viel gegeben werden darf, und dass man sich hüten muss, wenn bei sonst gleicher Beschaffenheit kleine Unterschiede in der Flossenstrahlenzahl sich zeigen sollten, darauf hin neue Arten aufstellen zu wollen. Ja, nach den oben mitgetheilten Angaben Joh. Müller’s über Rhamphichtys rostratus Müll. und Sternopygus macrurus Müll. kön- nen die Unterschiede bei zwei Exemplaren bedeutend sein und beide dennoch zur selben ‚ Art gehören. Aus dem Senegal stammen die beiden folgenden vom dortigen Gouverneur Jubelin dem königl. Kabinet zugeschickten Arten. Mormyrus Жише. ') Valenciennes, welcher diese neue Art beschreibt, sagt von ihr Folgendes. Der Körper ist zusammengedrückt, elliptisch. Die Profillinie ist zwischen der Rückenflosse und dem Nacken kurz und vorspringend. Von dort aus bis zur Spitze der Schnauze ist die Linie fast gerade und nach unten geneigt; auf dem Nacken befindet sich kein Buckel. Die untere Profillinie ist unter der Kinnlade, vor den Augen, sehr convex; darauf steigt sie herunter mit einer grossen Concavität und regelmässigen Krümmung unter der Brust bis zur Afterflosse. Die grösste Höhe ist bei dieser Art bedeutender als bei der vorigen und zwar — Y, der Totallänge; diejenige des Schwanzes beträgt etwa И, der Rumpfhöhe. Das Auge ist klein und befindet sich auf dem oberen Theile der Wange, ohne indess die Profillinie zu berühren. Es liegt in der halben Länge des Kopfes. Die beiden Nasenöffnungen sind klein, einander genähert und dem Auge näher als der Schnauzenspitze. Die untere Kinnlade ragt über die obere vor und endigt mit einer dieken Lippe, die mit Papillen besetzt und ein wenig knopfförmig abgerundet ist. Die Zähne sind von einer ausserordentlichen Kleinheit; diejenigen auf dem vomer und der Zunge sind ebenfalls klein und der Zahnstreifen schmäler als bei den ande- ren Arten. | Die Rückenflosse beginnt am ersten Drittel und ist länger als die Hälfte der ganzen Körperlänge. 1) Unter dem Namen «roume» brachten die Fischer diesen Fisch dem Contreadmiral Jubelin. 128 Dr. J. MARCUSEN, Die Bauchflosse entspricht dem zwölften Rückenflossenstrahl. Die Brustflosse sitzt in der Mitte zwischen der Schnauze und dem Bauchflossenansatz. Sie ist breit, abgerundet und erreicht kaum mebr als die Hälfte des Zwischenraumes, welcher ihren Ursprung von demjenigen der Bauchflosse trennt. Die Afterflosse ist kurz, die Schwanzflosse gabelig, gespalten und zweilappig wie bei den anderen Mormyren. D. 83. A. 18 etc. Die Schuppen sind auf dem Rücken klein, unter dem Bauche ein wenig grösser und auf der Seite desto grösser je näher zum Schwanze hin. Valenciennes findet sie aber dennoch an diesen Körperstellen verhältnissmässig nicht so gross wie bei den anderen Mormyren. Er zählte 112 Reihen. Die Farbe scheint auf dem ganzen Körper einförmig grünlich bleifarbig gewesen zu sein. Valenciennes sah keine Spur von Flecken auf den Flossen. Die Untersuchung der Eingeweide zeigte Valenciennes, dass die Mormyren im Senegal eben so fett werden wie im Nil. Im Übrigen fand er auch bei M. Rume einen kugeligen Magen mit dem pylorus auf der linken Seite, zwei sehr lange Blindanhänge an der pylorischen Öffnung und einen Darm, der wenig Windungen machte. Den Eierstock fand er doppelt, aber den linken viel mehr entwickelt als den rechten, die Schwimmblase länglich mit fibrösen und silberfarbigen Wänden. Die Länge des Individuums, das zur Beschreibung gedient hatte, betrug gegen 20 Zoll. Im Vergleich mit den Mormyren des Nils findet Valenciennes, dass M. Rume durch die Länge der Schnauze, sowie durch die allgemeine Form des Körpers dem М. oxyrhyn- chus, durch die mehr heruntergezogene Schnauze aber und die grössere Zahl der Rücken- flossenstrahlen dem M. Caschive sich nähere. Wie mir scheint, ist M. Rume ein M. longipinnis, bei dem die Schnauze mehr nach unten gebogen ist, wodurch der Buckel ausgeglichen wird. Die Dorsalis hat zwar 83 Flossenstrahlen, allein, wie wir sahen, kommen bei M. longipinnis deren sogar 87 vor. Vielleicht sind bei M. Rume die Zähne wirklich kleiner. In Valenciennes’s Beschreibung vermisst man Angaben über die Länge des Kopfes und den Ansatz der Afterflosse. Mormyrns Jubelini Val.') Abbildung. Cuv. et Val., Hist. nat. d. poiss. T. XIX, Atlas, pl. 569. Eine von Valenciennes neu bestimmte Art. Sie ist durch Jubelin vom Senegal geschickt worden. Ihre Länge beträgt 7% Zoll. Der Körper ist schmäler als bei M. Caschive. Die Profillinie steigt schräger vom Kopfe zum Nacken. Die Schnauze ist mehr nach unten gerichtet, kürzer als bei M. Rume und länger als bei M. Caschive. Der Nacken ist abgerundet, vorspringend und verhältniss- 1) Hist. nat. des poissons. Vol. XIX, p. 252. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 129 mässig eben so breit wie bei M. Geoffroyi Val., aber der Schnabel ist kürzer und mehr nach unten gerichtet. Die Bauchflosse entspricht dem zwölften Strahl der Rückenflosse. Die Brustflosse ist zugespitzt und berührt fast die Ansatzstelle der Bauchflossen; sie ist also länger als bei M. Rume. Sonst stimmt die Zahl der Rücken- und Afterflossenstrahlen bei beiden überein. D. 85 А 9. Der Schwanz ist schmächtiger und zarter als bei M. Rume; die Lappen der Schwanz- flosse sind schmäler. Die Schuppen des Rumpfes sind klein. Valenciennes zählte 145 Reihen, also weniger als bei M. Caschive und mehr als bei M. Rume. Die Schuppen des Schwanzes sind ganz gewiss grösser als bei M. Caschive. Wie man sieht, fehlen bei dieser Beschreibung Angaben über die Kopflänge, die Höhe des Körpers im Verhältniss zur Länge u. $. W. Mormyrus bachiqua Val. Diese Species wurde von Valenciennes’) nach einer Zeichnung von Riffault be- stimmt. Nach ihm unterscheidet sie sich von M. oxyrhynchus nur durch die Färbung. Die Schnauze ist wie bei M. oxyrhynchus. Die Farbe ist auf dem Rücken grün, unter der Sei- tenlinie gelb, zum Schwanze hin roth; der ganze Körper ist mit breiten falben Flecken bedeckt; der Mund ist von falber Farbe umgeben. Die Rückenflosse ist kurz, mit einigen 60 Strahlen und hat in ihrer Mitte einen Streifen. Die Bauch- und die Afterflosse scheinen länger zu sein. Die Schwanzflosse ist mit Roth untermischt. Die unteren Flossen (P., V., A.) sind ebenfalls falb mit drei bis vier Querlinien rother Flecke. Das in Rede stehende Indi- viduum hatte eine Länge von 15 Zoll. Die arabische Bezeichnung dieses Fisches ist Améie bachiqua. Eine bloss nach einer Zeichnung gemachte Species muss, glaube ich, verworfen wer- den, zumal wenn sie nur Farbenunterschiede zeigt. Die beiden folgenden Arten sind von Peters?) in Mosambique entdeckt worden. Mermyrus longirostris Peters. М. oxyrhyncho affinis, capite longissimo, rostro tenui, inflexo, maxilla superiore promi- nente, narıbus oculis approximatis, pinnis verticalibus altioribus. ВАХ D SI. РУЗ. 6. мА. 3.115.103 16. Mormyrus mueupe Peters. М. oxyrhyncho affinis, rostro tenui, inflexo, mandibula prominente, naribus oculis ap- proximatis, pinnis verticalibus altioribus. D MINS CS EIN SL NEA MOTS (CL 16. 1) Hist. nat. des poissons. Vol. XIX, p. 248. | machung geeigneten Verhandlungen der Königl. Preuss. 2) Notiz über einige neue Säugethiere und Flussfische | Akad. der Wiss. in Berlin, aus dem Jahre 1852. Berlin, aus Mosambique, in den Berichten über die zur Bekannt- | p- 275. Mémoires de l’Acad. Пир des sciences, Vilme Série. 17 130 Dr. J. MARCUSEN, Mormynus Hasselquistii Geoffroy St. Hilaire. Synonyme. Mormyrus Herse Lacepède, Hist. nat. des poiss. Vol. V, p. 621, 623. Mormyrus Caschive Hasselq., Geoffroy bei Lacepède а. а. O. Le Mormyre d’Hasselquist Geoffroy St. НП. Morm. Caschive Hasselq.? Descr. de l’Egypte. Vol. XXIV, p. 262. Mormyrus Hasselquistii Valenciennes, $. Спу. et Val., Hist. nat. des poiss. Vol. XIX, p. 256. Abbildungen. Descr. de l’Egypte. Atlas, Poissons du Nil. Pl. VI, fig. 2. Geoffroy St. Hilaire lehrte diese Species zuerst kennen, glaubte aber, sie sei der M. Caschive von Hasselquist. Lacepede beschrieb sie unter dem Namen Morm. Hersé (Nr. 6 der Mormyrus-Arten bei ihm); denn die Angaben, dass letzterer eine Rückenflosse über den ganzen Rücken, eine stumpfe Schnauze und einen über den Unterkiefer ein we- nig vorragenden Oberkiefer habe, passen auf diese Species. Der Name M. Herse war aber nicht gut gewählt, da Sonnini unter demselben den Morm. anguilloides beschrieben hat. Da jedoch Lacepède den Namen Herse unter Geoffroy’s Autorität nennt, so mag Letz- terer den Irrthum begangen haben. Indess führt Lacepede noch eine Art als Morm. Has- selquistii an, mit welcher der M. Caschwe Hasselq. synonym sein soll, und giebt an, die- selbe habe 20 Rückenflossen- und 19 Afterflossenstrahlen, eine Zahl, die nur auf kleine Bane’s passen dürfte, welche aber Hasselquist nicht kannte. Valenciennes hat heraus- gefunden, dass diese widersinnigen Zahlen nur durch Copiren eines in der 10. Ausgabe von Linné’s Syst. Nat. befindlichen und von da in die 12te und auch in die von Gmelin besorgte 13te Ausgabe übergegangenen Druckfehlers entstanden sind. Übrigens findet sich der Name М. Caschive Hasselq. ein drittes mal bei Lacepède als Synonym von М. an- guilloides. Cuvier hat später (im 2. Bande seines Thierreichs, a. а. О.) in einer Anmer- kung zur Beschreibung von Mormyrus bemerkt, dass M. Hasselquistii Geoffr. wahrschein- lich nicht der М. Caschive Hasselq. sei, da dieser in mehreren Punkten von jenem ab- weiche, und Isid. Geoffroy entschied sich bei Herausgabe des Nachlasses seines Vaters für diese Meinung. Diese Art zeichnet sich durch einen langen Kopf aus; die Schnauze ist aber nicht spitz und röhrenförmig ausgezogen wie bei den vorhergehenden Arten, sondern etwas breiter und rund. Die Oberlippe ragt über die Unterlippe vor. Die Rückenflosse ist sehr lang, die Afterflosse sehr kurz. Der Körper ist sehr lang, oval; die grösste Höhe befindet sich im Anfange des Ansatzes der Bauchflossen, der in der Hälfte der Gesammtlänge liegt, und beträgt etwas über ein Viertel der Totallänge (bei 29 С. M. Totallänge 6', С. M., bei 30 С. M. Totallänge 8 С. M.) Geoffroy fand die grösste Höhe bei einer Totallänge von 12'/ Zoll 3 Zoll, Valenciennes 4 mal in der Totallänge enthalten. Geoffroy findet den Kopf, bei 12'/, Zoll Totallänge, 3 Zoll lang, Valenciennes etwas länger als die Rumpfhöhe. Der Kopf ist convex, nur zwischen den Augen etwas vertieft. Das Auge liegt am Ende des Die FAMILIE DER MORMYREN. 131 ersten Drittels der Kopflänge, etwas unter dem Kopfrande, ist verhältnissmässig nicht klein und hat eine schwarze Pupille, um welche ein weisser, silberfarbiger Kreis sich befindet; um diesen letzteren zeigt sich concentrisch ein schwärzlicher Anflug und ganz nach aussen ein schmaler schwarzer Kreis. Die Nasenlöcher liegen vor dem Auge, sind sehr klein und wie bei den vorhergehenden Arten schräg gestellt, so dass das vordere höher als das hin- tere liegt. | Die Profillinie ist oben bis zum Rückenflossenanfang eine gleichmässig langsam auf- steigende Convexe; dann geht sie über die Mitte des Körpers horizontal fort; oberhalb der Afterflosse aber beginnt sie wieder herab zu steigen bis zum Schwanze, wo sie wie bei allen Mormyren erst etwas gerade fortgeht und dann vom Anfange der Schwanzflosse bis zum Ende derselben allmählich hinaufsteigt. Die untere Linie ist fast vollkommen concav, nur unterhalb des Auges ist sie etwas convex; sie steigt bis zur Bauchflosse hinab, von da wie- der hinauf, der oberen Linie allmählich sich nähernd, bis sie am Schwanze anfangs mit der oberen Linie parallel und gerade horizontal verläuft und dann vom Anfange der Schwanz- flosse bis zum Ende derselben schräg nach unten sich begiebt. Die Zähne sind klein, im Zwischen- und Unterkiefer eingekerbt, '"/,, auf dem Keil- bein und der Zunge spitzkonisch. Die Rückenflosse beginnt im Anfange des zweiten Drittels der Totallänge und geht fast bis zum Ende des letzten Drittels, nimmt also fast ”/, der ganzen Länge ein. Sie ist niedrig; die vorderen Strahlen sind länger; nach hinten nehmen die Strahen allmählich an Länge ab. Nach Valenciennes ist die Rückenflosse höher als bei M. oxyrhynchus, was ich nicht finde. Die Brustflosse ist kurz, beginnt im Anfange des zweiten Viertels der Totallänge und ist nicht länger als '/,, derselben. Sie ist zugerundet. Die Afterflosse ist kurz, beginnt in der Mitte zwischen dem achten und neunten /wölftel und geht nur bis zum Ende des zehnten Zwölttels. Die Bauchflossen sind klein und beginnen etwas vor der Hälfte der Totallänge. Ihr erster Strahl entspricht dem dreizehnten oder vierzehnten der Rückenflosse. Die Schwanzflossen sind wie bei M. oxyrhynchus, nur etwas stärker zugerundet. ‘ Die Zahl der Flossenstrahlen ist nach Is. Geoffroy St. Hilaire, Valenciennes und mir folgende: D. | р, у, А, С, Geoffroy | 68 | NT в: 6 18 20 Valencien. 70 _— | — 18 — Mareusen Ki 12 би (Аз), 2100 u 192 Dr. Г. MARcUSsENn, Der After liegt weit nach hinten, etwas vor dem Anfange des dritten Viertels der Totallänge. | Die Schuppen sind ziemlich gross: diejenigen der Seitenlinie am grössten, die auf dem Rücken und Bauche gelegenen viel kleiner. Es kommen gegen 110—115 Reihen vor. Die Seitenlinie verläuft horizontal über den ganzen Körper, beginnt oberhalb des Kiemen- spalts und geht bis zwischen die beiden Lappen der Schwanzflosse. Valenciennes fand 50 Wirbel. Nach ihm sind die ossa turbinalia und die Suborbital- knochen breiter, wodurch, wie er glaubt, auch die Schnauze breiter wird. Die Farbe ist im Allgemeinen das Blaugrau der Mormyren, nur der Kopf ist heller, schillert mit gelben, grünen und bläulichen Farben und hat goldgelbe Flecke. Mormyrus Nacra Val. (Cuv. et Val., Hist. nat. d. poiss. Vol. XIX, p. 275.) So nennt Valenciennes eine Mormyrus-Art, deren Zeichnung Riffault mitgebracht hat und die nach Valenciennes zwischen Morm. Hasselquistii und Morm. anguilloides steht. Die Schnauze ist verlängert cylindrisch, aber nicht so schmal wie bei M. oxyrhynchus. Die Rückenflosse geht über den ganzen Rücken. Die Bauchflossen liegen dem Kopfe näher als bei den vorhergehenden Arten und dem vierten oder fünften Strahle der Rückenflosse gegenüber. Die Brustflossen sind breit und kurz und gehen bis zum Ansatz der Bauchflossen. Nach Valenciennes sieht man hier also eine Wiederholung der Verhältnisse, die er bei M. Caschive (У al.) und М. Kannume beobachtet hat. Die Färbung ist gelbgrünlich mit falben Flecken gesprenkelt; die Flossen sind grau mit rosafarbenen Nuancen. Die Schwanzflossenlappen schienen Valenciennes spitzer als bei den früher ange- führten Arten zu sein. Der Vulgärname ist Mese-Nacra. Sollte Jemand nach der obigen Beschreibung diese angeblich neue Art erkennen können ? b. Mit kurzer Rückenilosse. Mormyrus anguilleides Linn. (Mus. Ad. Frider. Tomi secundi Prodromus, р. 110.) Synonyme. Mormyrus dendera Lacepede. | Mormyrus (anguilloides) Caschive Daubenton et Hauy, Encycl. méth. Mormyrus anguilloides, le Caschive Bonnaterre, Tableau encycl. Ichthyologie, p. 184. Mormyre de Denderah Geoffr. DIE FAMILIE DER MORMYREN. 133 Herse Sonnini, Voyage en Egypte: Mormyrus anguilloides У al. Mormyrops anguilloides Müll. Abbildungen. Atlas de la Descr. de l’Eg. Poissons du Nil. Pl. УП, fig. 2. Sonnini, Voyage en Egypte. PI. XXII, fig. 1. Diese Art wurde zuerst von Linn&') beschrieben, und zwar so gut, dass sie sogleich erkannt werden kann, denn es ist der einzige Mormyrus, welcher eine so kurze Rücken- flosse und zu gleicher Zeit im Zwischen- und Unterkiefer eingekerbte Zähne hat. Linné bemerkte auch ganz richtig, dass der Kopf nackt und der Körper mit Schuppen bedeckt sei; zugleich fiel ihm auch die grosse Ähnlichkeit des Kopfes mit demjenigen von Muraena auf. Später nahm er die in der Beschreibung des Friedrich Adolph’schen Museums ent- haltenen Angaben in die 12. Ausgabe seiner Syst. Naturae auf, glaubte aber dabei irr- thümlich, dass M. anguilloides der Hasselquist’sche M. Caschive sei. Diese Angaben gin- gen in die von Gmelin veranstaltete 13te Ausgabe über, von wo sie Bonnaterre ent- lehnte. So kam es, dass auch Lacepède unter den Synonymen von M. anguilloides М. Caschive aufführte, und zwar nach Bonnaterre und aus Daubenton’s und Hauy’s En- cyclopédie méthodique. Sonderbarerweise führt er aber auch M. Caschive als Synonym von Mormyrus Hasselquistii an. Joh. Müller’) zieht М. anguilloides zu seiner Gattung Mor- myrops. Hyrtl?) folgt ihm. Beide thun es aber, wie wir sehen werden, mit Unrecht. Son- nini hatte ihn unter dem Namen Herse‘) beschrieben und abgebildet. Eine genauere Be- _schreibung als Linné gaben in neuerer Zeit von dieser Art Valenciennes und Geoffroy St. Hilaire, fils. М. anguilloides zeichnet sich durch die besondere Form der Schnauze und die kurze Rückenflosse aus; durch die Schnauze nähert er sich dem Mormyrus Hasselquistii (Morm. Caschive Val.). Der Körper ist langgestreckt, die Profillinie folgende: von dem runden Schnauzenende erhebt sich die obere Linie etwas in die Höhe, bildet eine kleine Vertiefung über dem Auge und erhebt sich hinter demselben wieder, allmählich bis oberhalb der Bauchflossen in die Höhe steigend; darauf geht sie geradeaus bis zum Anfange der Rückenflosse, fällt darauf bis 1) Museum Adolphi Frideriei. Tomi secundi Prodromus. | apertura linearis ut in Ostracionibus. Holmiae 1764, р. 110. Mormyrus anguilloides. Pinna dorsalis radis 26. Саида bifida obtusa — Syst. N. Ed. 10ma, р. 3 27. » pectoralis » 10. No. 2. Habitat in Nilo. F. Hasselguist. » ventralis » 6, in ipso abdomine. Corpus squamis tectum — figura Clupeae. » analis » 41, Caput nudum, magis quam in Mormyro cyprinoide » caudalis » 19, bipartita ad basin, lobis oblongum, ut in Muraena, tectum etiam ocu- rotundatis, ultra medium carnosis. lis cute. 2) Wiegmann, Archiv а. а. O. Dentes т тахИИ; plurimi simplici serie, omnes 8) a. a 0. emarginati. 4) In der That heisst dieser Fisch arabisch Ers oder Lingua obtusa, glabra. Erset-el-bahr, d. h. Wiesel oder Wiesel des Flusses. Membrana branchiostega omnino nulla, sed 134 Dr. J. MARCUSEN, zum Ende der letzteren hinab und steigt dann bis zum oberen Ende der Schwanzflosse hinauf. Die untere Linie geht vom Maule aus mit einer kleinen Convexität bis unter das Auge; von dort aber fällt sie stetig bis zum vorderen Ende der Bauchflossen hinab; dann geht sie fast gerade bis zum Anfange der Afterflosse und steigt von dort in einer der oberen Linie entgegengesetzten Richtung, d. h. bis zum Ende der Afterflosse hinauf und dann, all- mählich fallend, bis zum Ende der Schwanzflosse hinab. Die grösste Höhe des Körpers befindet sich dort, wo der Ansatz der Bauchflossen liegt und beträgt /, der Gesammtlänge". Valenciennes fand sie 5°, mal in der Totallänge enthalten; nach Geoffroy ist das Verhältniss wie 27, Zoll zu 1 Fuss, also 4”. Der Kopf ist lang und etwas concav; ich fand ihn namentlich '/, der Totallänge betra- gend’), wie es auch Geoffroy angiebt. Die Schnauze ist abgerundet, die obere Kinnlade vorragend. Das Maul befindet sich nicht nur am vorderen Ende, sondern geht auch etwas seitlich herum. Das Auge befindet sich im Anfange des zweiten Viertels der Kopflänge, ist klein und liegt etwas unter dem oberen Kopfrande*); die beiden Nasenlöcher befinden sich in der Nähe der Schnauze‘). Die Schnauze ist schmal und niedrig; am vorderen Ende 5, mal niedriger als dort, wo die Kiemenöffnung sich befindet und /, schmäler. Die Zähne im Zwischen- und Unterkiefer sind eingekerbt. Bei älteren Individuen kommen vorn scheinbar konische Zähne vor, diese sind aber bloss abgeschliffen, da bei einem jüngeren Individuum auch vorn die meisten Zähne eingekerbt waren. Valenciennes hat dasselbe beobachtet, und wahrscheinlich war es nur die Unkenntniss dieses Umstandes, welche Joh. Müller bewog, Mormyrus anguilloides zu dem neu von ihm gebildeten Genus Mormyrops zu zählen, bei welchem er im Zwischen- und Unterkiefer konische Zähne fand. Ich habe im Zwischenkiefer 20, im Unterkiefer 21 Zähne gefunden. Sie waren an der Spitze braun pigmentirt. Ob die Zähne auf dem vorderen Keilbeinkörper und dem Zungen- bein konisch oder eingekerbt sind, kann ich nicht angeben, da ich es nicht untersuchen konnte. Valenciennes giebt an, dass die Zahnplatte auf dem vomer (resp. Keilbeinkörper) und der Zunge klein ist. Die Zunge ist sehr breit. Die Rückenflosse beginnt weit nach hinten, im Anfange des letzten Drittels der Totallänge und ist verhältnissmässig kurz, da ihre Länge nur etwas über '/, der Totallänge beträgt. Sie ist nicht hoch; die vordersten Strahlen sind die längsten, die hintersten die kürzesten und nur halb so lang wie jene. Von vorn nach hinten nehmen die Strahlen all- mählich an Länge ab. Die Afterflosse ist länger als die Rückenflosse, beginnt etwas vor dem Anfange des letzten Drittels der Totallänge, ist fast /, von dieser lang und zeigt dieselbe Beschaffen- heit der einzelnen Strahlen wie die Rückenflosse: vorn sind dieselben länger, hinten kürzer. 1) Bei einem Individuum von 31 C. M. Länge betrug | Totallänge, und 6,6 C. M. bei 26 C. M. Totallänge. die grösste Höhe 6,5 С. M. bei einem anderen von 26 | 3)Beieiner Kopflänge von7,4C.M.befandsich das Augein C. M. Länge 5,5 C.M. À ‚ |2C.M, bei einer anderen von 6,6 С.М. in 1,8 C.M.Länge. 2) Vom Schnauzenende bis zum hinteren Randeudes | 4) Bei einer Kopflänge von 7,4 С. M. lag das vordere Kiemendeckels betrug die Länge 7,4 C. M. bei 31 C. M. | Nasenloch in 0,5 C. M., das hintere in 0,8 C. M. Länge. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 135 Die Brustflossen beginnen im Anfange des zweiten Viertels und sind fast /, der To- tallänge lang. Sie sind am freien Rande abgerundet. Die Bauchflossen beginnen im dritten Achtel der Totallänge und haben eine Länge von etwas über '/, der letzteren. Die Schwanzflosse hat zwei durch einen Einschnitt von einander getrennte Lappen, welche abgerundet sind und nur ма der Totallänge betragen. Die Zahl der Flossenstrahlen ') ist nach Linné, Valenciennes und mir folgende: D, А. P. у, С, | В, В. Linne 26 41 10 6 19 | — Valencien. 26—28 | 39—42 — — — | 6 Mareusen V.,— "/g5 /sr—'/ss| ‘Ло | бла APT ras vr Die Schuppen sind etwas grösser als bei der vorhergehenden Art, länglich und wie gewöhnlich bei den Mormyren beschafien. Auf dem Rücken sind sie gewöhnlich sehr klein, zur Seitenlinie hin werden sie grösser. In der Seitenlinie zählte ich an einem Exem- plar des Senckenberg’schen Museums 102 Reihen. Valencieunes giebt nur 86 Schup- penreihen an. Die Seitenlinie beginnt wie bei allen Mormyren oberhalb des Kiemenspalts und geht bis zwischen die beiden Lappen der Schwanzflosse. Ich fand sie im Beginn des zweiten Drittels der Höhe und leicht concav, Valenciennes hingegen ein wenig convex. M. anguilloides gehört zu den verhältnissmässig langen Arten. So fand Valenciennes Individuen von 1 Fuss und 10 Zoll Länge, Geoffroy welche von 1 Fuss; die beiden Exemplare, die ich im Senckenberg’schen Museum zu untersuchen Gelegenheit hatte, wa- ren 1 Fuss und 10 Zoll lang. Die Zahl der Wirbel kenne ich nicht, da ich kein Skelet zur Untersuchung hatte; auch finde ich bei Anderen keine Angabe darüber. Hinsichtlich der von Ecker entdeckten Eigenthümlichkeit der pseudoelektrischen Organe dieses Fisches siehe oben. An den von mir untersuchten Exemplaren war die Farbe einförmig eisengrau, nur mit etwas dunklerem Rücken, hellerem, röthlichem Кор und grauröthlichem Bauche. Nach Geoffroy aber ist sie rosengrau auf dem Bauche und den Seiten und graugrünlich auf dem Rücken und den Flossen; der Kopf schillert in blauen, goldgelben, grauröthlichen und grünlichen Farben. Geoffroy fand M. anguilloides vorzüglich im Nil in der Nähe des berühmten Tem- pels von Denderah. Ehrenberg hat ihn auch in Dongola gefunden. In Ägypten nennt man diesen Fisch Ers oder Erset-el-bahr, d. i. Wiesel oder Wiesel des Flusses, so dass Sonnini den Namen ganz richtig angegeben hatte. 1) Geoffroy konnte wegen Mangelhaftigkeit seiner Exemplare die Flossenstrahlen nicht zählen. 136 Dr. J. MARCUSEN, Mormyrus Tncekeyi Val. (Hist. nat. des poiss. T. XIX, р. 263). Synonym. Oryrhynchus deliciosus Leach. Valenciennes beschreibt diese Art als eine der vorhergehenden sehr nahe stehende. Dr. Leach machte sie zuerst unter dem Namen Oxyrhynchus deliciosus in dem Anhange zur Beschreibung der englischen Expedition auf dem Zaire bekannt. Valenciennes unter- suchte später das Originalexemplar im britischen Museum und entwarf nach demselben fol- gende Beschreibung. Der Kopf ist vier mal in der Totallänge enthalten (die Schwanzflosse nicht mitgerechnet); das Auge befindet sich in einem Viertel der Kopflänge. Valenciennes zählte 26 Zähne in jeder Kinnlade. Die Rückenflosse hat kaum die halbe Länge der After- flosse; letztere hat mehr, erstere weniger Strahlen als bei der vorhergehenden Art. © D. 24. А, 48. C. 25.»P..10: V.'6. Die Rückenflosse ist vorn höher und hinten zugespitzter als bei M. anguilloides. Die Afterflosse ist höher und vorn abgerundeter. Die Schuppen des Rückens sind kleiner als diejenigen der Seiten. Valenciennes fand 95 Reihen nach der Länge und 19 nach der Höhe des Fisches. Die Farbe ist grünlich, auf dem Rücken mit etwa 20 feinen longitudinalen schwarzen Streifen. Die Länge des untersuchten Individuums betrug 28 Zoll. Nach Leach ist dieser Fisch sehr häufig in Zaire (Congo) und von vorzüglichem Ge- schmack, weshalb Leach ihm den Namen Oxyrhynchus deliciosus gab. Valenciennes be- merkt dazu, dass er in der That nicht wisse, wo der englische Gelehrte im Athenaeus eine Gattung Oxyrhynchus gefunden haben könne. Ich erlaube mir die Bemerkung, dass Valenciennes bei Beschreibung dieses Uni- cum’s vergessen hat die grösste Höhe, die Profillinie, die Ansätze und Länge der verschie- denen Flossen anzugeben, Verhältnisse, ohne welche man sich leider von dieser Art keine Vorstellung machen kann. Mormyrus Zambanensis Peters, а. а. 0. M. anguilloidi similis, pinna dorsali anali dimidio breviore, mandibula et osse interma- zillari dentibus 32—36 munitis, squamis utrinque per series 28 ad 30 longitudinales dispositis. B. 7. Р.М. У. 6. Б.У. А. dl С. 9204. Merkwürdig ist mir hier die Angabe von sieben Kiemenhautstrahlen, wie sie übri- gens Peters auch für seinen M. longirostris (s. oben) macht. Sollte die in der Caudalis an- gegebene Zahl 9/20/6 nicht 6/20% heissen? Dre FAMILIE DER MORMYREN. 187 Die Arten des Genus Mormyrops. Meormyrops Iabiatus Joh. Müller, in Wiegmann’s Archiv. 9. Jahrgang, 1843, Bd. 1,,8.,323. Synonyme. Mormyrus cyprinoides Linné, Syst. Nat. Ed. X, р. 327, Nr. 1. Mus.S.R. M. Adolphi Friderici Regis ete. Tomi secundi Prodromus. Holm. 1764, p. 109. Syst. Nat. Ed. XII, р. 422. Mormyrus labiatus, Mormyre de Salaheych Isidore Geoffroy St. Hilaire, Description de l'Egypte. T. XXIV, р. 267. Mormyrus Salahie Lacepede, Hist. nat des poissons. Т. У, р. 621. Mormyrus cyprinoides Valenciennes, s. Cuv. et Val., Hist. nat. des poiss. т. ХХ р. 269 Abbildungen. Оезсг. del’Egypte, Atlas. Pl. УП, fig. 1. Rüppell, Fortsetzung der Beschreibung und Abbildung neuer Fische im Nil entdeckt. Taf. II, Fig. 2. Linné') gab die erste Charakteristik dieser Art und erkannte ganz richtig die beson- dere Beschaffenheit der Zähne derselben, dass sie nämlich spitzig sind; auch gab er richtig die Zahl der Flossenstrahlen an, ebenso die fast gleiche Länge und Form der Rücken- und Aïterflosse u.s. w. Ferner beschrieb er richtig die Haut, den schuppenlosen Kopf, die beiden Nasenlöcher; nur beging er den Irrthum, die Kiemenhaut abzusprechen. Später hat Lace- pède diese Art unter dem Namen Mormyrus Salahie als Nr. 4 seines Verzeichnisses der Mormyrus-Arten aufgeführt und aus Geoffroy St. Hilaire’s, des Vaters, Notizen richtig bemerkt, dass der Unterkiefer vorragt. Ausserdem führt er aber einen Mormyrus cyprinoi- des als Nr. 7 auf, welcher der Linné’sche ist, da Lacepède Linné’s Morm. cyprinoides als Synonym angiebt, mit der Bemerkung, dass die Rückenflosse 27 und die Afterflosse 32 Strahlen habe. Zugleich führt er aber als gleichbedeutend auch den Morm. cyprinoides 1) Mus. Adolph. Frider. T. II. Prodromus. Holm. 1764, | Apertura branchiarum absque иПа membrana bran- p. 109. Mormyrus. | chiostega. 1. Mormyrus cauda bifida acuta. Syst. Nat. 10, p.527, | Pinna dorsalis radiis 27, muticis. Nr. 1. » pectorales rad. 9, acutiusculae. Cyprinoides. » ventrales rad. 6, parvae, in ipso abdomine. Habitat in Nilo. Hasselquist. » analis rad. 52, exacte situ, magnitudine, figura Corpus facie Rutili, ovatum, album, squamatum. coincidens cum dorsali, cui opposita. Cauda linearis inter pinnam ani s. dorsi et pinnam cau- » caudalis rad. 19, bifurca, acuta. dae, nec sensim decrescens ut in alüis. Membrana pinna(e) dorsi et ani basi dehiscet a corpore Caput nudum, adspersum, punctis minimis excavalis. inter radios ut seta transmitti queat. Nares utrinque duplici parvo foramine. Piscis tota facie malacopterygius, ob defectum mem- Os parvum. branae branchiostegae admodum singularis, capite videtur Dentes nonnuli acuti. aliquam affinitatem habere cum Siluris. Gula communi cute capitis arcte clausa. Memoires de l’Acad. Пир. des sciences, Vlime Serie. 15 138 Dr. J. MARCUSEN, Geoffr. auf, welcher letztere eine ganz andere Species und zwar, wie wir sehen werden, der unter Nr. 8 aufgeführte Morm. Dane ist. Uebrigens gab die erste Veranlassung zu die- ser Verwirrung Geoffroy St. Hilaire, indem er glaubte, Mormyrus Bane sei der Linn&’- sche Mormyrus cyprinoides, während Linné jenen gar nicht kannte, sondern Geoffroy ihn zuerst beschrieb. Den wirklichen Linné’schen Mormyrus cyprinoides aber hielt er für eine neue Art, die er Mormyrus labiatus und nach dem Orte, wo er sie zuerst gefunden hatte, Mormyre de Salaheyeh nannte (Cuvier schreibt diesen Namen Salaheyhe, Lacepède Salahié). Cuvier verfiel in denselben Irrthum wie Geoffroy und nahm Mormyrus Bane für den Linné’schen Morm. cyprinoides. Heusinger folgte Cuvier, indem er bei Beschreibung des Ohrs von Mormyrus Bane (was aus der Zeichnung des Kopfes sichtbar ist) den Fisch Morm. cyprinoides Linné nannte. Valenciennes war der erste, welcher diesen Irrthum berichtigte. Dennoch beschreibt Ecker das Gehirn von M. Bane und hält diesen für Morm. cyprinoides Linne. Selbst Job. Müller führt unter seinen «Mormyri» den Mormyrus cy- prinoides Linné auf, während er zum Genus Mormyrops den Mormyrus labiatus rechnet. Rüppell') führt als Synonym von Mormyrus labiatus den Herse Sonnini’s an, was wahr- scheinlich ein Druckfehler ist; doch ist auch bei ihm Mormyrus Bane der Linné’sche Mormyrus cyprinoides, da er die Cuvier’sche Benennnng annimmt. M. labiatus hat eine längliche ovale Gestalt. Seine grösste Höhe, die sich dicht vor den Ansätzen der Rücken- und der Afterflosse befindet, ist 3 bis 3/, mal in der Gesammtlänge enthalten. Valenciennes giebt die grösste Höhe auf '/, der Totallänge an; Geoffroy desgleichen, nämlich auf 3 Zoll bei 1 Fuss Länge. Die Kopflänge beträgt etwa '/, der Totallänge. Die Schnauze ist klein, etwas abgerundet; die Lippen sind stark; die Unter- lippe ragt bedeutend vor. Die Augen liegen etwa um /, Kopflänge von der Schnauzenspitze entfernt, etwas unter dem oberen Kopfrande; sie sind klein, die Iris silberfarbig mit schwärzlichem Anfluge in Form eines Ringes in der Mitte. Die Nasenlöcher liegen zwi- schen den Augen und dem Schnauzenende. Die Profillinie ist folgende. Die obere Linie steigt von der Schnauze anfangs etwas schräg in die Höhe und zeigt über und hinter den Augen einen kleinen Buckel; dann steigt sie bis hinter den Bauchflossen hinauf; darauf geht sie, längs der Rückenkante allmählich hinauf steigend, fast gerade nach hinten bis zum Anfange der Rückenflosse. Von dort fällt sie stark hinab bis zum Anfange des Schwanzes, läuft dann eine kurze Strecke gerade und steigt endlich vom Anfange der Schwanzflosse bis zu deren Ende allmählich in die Höhe. Die untere Linie beginnt am Ende der vorspringenden Unterlippe, steigt hinunter, be- schreibt unter dem Halse eine kleine Convexe, geht darauf wieder hinunter und begiebt sich unterhalb der Brustflossen nach hinten in fast gerader, nur wenig gebogener Linie bis zum After. Von dort steigt sie längs der Afterflosse bis zu deren Ende in die Höhe, geht auf dem Anfange des Schwanzes horizontal fort, parallel mit der oberen Linie, und fällt dann vom Anfange der Schwanzflosse bis zu deren Ende allmählich hinunter. 1) Beschreibung und Abbildung mehrerer neuer Fische etc. Frankfurt 1829, p. 4. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 139 Im Zwischen- und Unterkiefer sitzen spitzkonische Zähne, 4, in der Schleimhaut, so dass sie leicht herausfallen. Meist sind sie an der Spitze roth oder braun pigmentirt. Die Zähne auf dem Keilbeinkörper stehen auf einer länglichen Platte, die ein verschobenes Viereck bildet, welches nach vorn und hinten in eine dreieckige Spitze ausläuft und VA der ganzen Schädelbasis einnimmt. Seine breiteste Stelle beträgt ‘, der ganzen Länge der Platte. Auf ihr stehen spitze konische Zähne. Ihnen gegenüber, auf einer ähnlich geformten Platte stehen ebenfalls spitzkonische Zähne. Die Rückenflosse beginnt hinter der Hälfte des Körpers und hat eine Länge von über у; der Totallänge. Sie ist höher als bei den langschnauzigen Mormyren. Die ersten Strah- len sind die längsten; allmählich werden die Strahlen kürzer. Die Afterflosse beginnt im Anfange der hinteren Hälfte des Körpers und hat eine Ausdehnung von gegen ”, der Totallänge. Auch hier sind die vorderen Strahlen die läng- sten und werden die Strahlen allmählich kürzer. Die Brustflosse beginnt hinter dem ersten Sechstel der Körperlänge und geht bis et- was über den Anfang der Bauchfiossen; die obersten Strahlen derselben sind die längsten. Die Bauchflossen beginnen etwas vor dem ersten Drittel der Totallänge und gehen bis zum Ende desselben. | Die Schwanzflosse ist zweilappig und zum oberen und unteren Ende hin zugespitzt; die mittleren und äussersten Strahlen derselben sind die kürzesten; neben den äussersten liegen die längsten. Sie haben keinen Ausschnitt in der Mitte, sondern sind durch eine Membran mit einander vereinigt. Die Zahl der Flossenstrahlen ist nach Linné, Geoffroy St. Hilaire, Valencien- nes und mir folgende: Linné 27 9 | 6 32 19 Geoffroy 25 10 6 32 20 Valeneien. | 26 — — 32 — Marcusen 26 10 6 32 4/20/4 Die Schuppen sind regelmässig und gehören überhaupt zu den mittelgrossen der Mor- myren; zum Schwanze und zum Bauche hin werden sie grösser, zum Rücken aber und zum Kopfe hin immer kleiner und kleiner. Der Kopf ist, wie gewöhnlich bei den Mormy- ren, schuppenlos, mit einer Haut überzogen, welche viele kleine Öffnungen zeigt, und mit Fett gepolstert; letzteres besonders stark am Hinterhaupte gegen die Rückenkante hin. Die Seitenlinie beginnt oberhalb des Kiemenspalts und geht horizontal bis zwischen * 140 Dr. J. MARCUSEN, die beiden Lappen der Schwanzflosse. Ich zählte in der Seitenlinie 80—82 (Valenciennes 84—88) und auf der Schwanzflosse 9—10 Reihen von Schuppen. Wirbel fand ich bei M. labiatus 467, (а. №. einen mit dem Hinterhauptsbein verwach- senen, 45 bis zum letzten Schwanzwirbel und einen, den letzten, in die obere Schwanz- tlossenplatte ausgezogenen, der nur nach vorn einen Halbkegel bildet und deshalb von mir als /, bezeichnet wird), mit 13 wahren und 9 falschen Rippen. Nach Ecker verhalten sich die pseudoelektrischen Organe bei dieser Art insofern eigenthümlich, als sie bei der folgenden, scheinbar wenig von ihr sich unterscheidenden Art anders gebildet sind. Die elektrische Platte liegt vorn (s. oben die Beschreibung der pseudoelektrischen Organe). Die Färbung dieser Art ist folgende: der Rücken ist schwarzblau mit Perlmutterschim- mer, welcher besonders in der Hinterhauptsgegend weit hinabreicht (bis zum oberen Rande des Kiemendeckels); die Seiten sind hellgrau mit Rosenschimmer, zum Rücken hin dunkler, zum Bauche hin heller grau. Der Bauch ist weiss mit Perlmutterglanz. Bisweilen zeigt sich das Schwarz auf dem Rücken in Form von Streifen, was aber nicht auf dem Kopfe bemerkt wird, wo dasselbe mehr gleichmässig vertheilt ist. Die Rücken- und die Schwanz- flosse sind dunkelgrau, die Afterflosse hellgrau, die vorderen Strahlen der Brustflossen hellgrau, die hinteren farblos, die Bauchflossen ebenfalls farblos. Arabisch heisst diese Art omm buëze. Normyrops elongatus. Synonyme. Mormyrus elongatus Rüpp., Fortsetzung der Beschreibung etc. Mormyrus elongatus Val. Abbildungen. Rüppell, Fortsetzung der Beschreibung ete. Taf. II, Fig. 1. Rüppell machte auf diese von der vorhergehenden in einigen Zügen abweichende Art zuerst aufmerksam und gab, um den Unterschied beider recht deutlich zu zeigen, die Abbildungen beider auf derselben Tafel. M. elongatus hat einen gestreckteren Körper als die vorige Art und einen kleineren und namentlich hinten weniger hohen Kopf. Die Unterlippe scheint mir weniger vorzura- sen. Die grösste Höhe (zwischen dem Rücken und dem Anfange der Afterflosse) fand Rüppell fünf mal in der Länge enthalten; bei den von mir untersuchten Exemplaren beträgt dieselbe nur '/, der Totallänge und etwas darüber. Die Kopflänge beträgt '/, der Totallänge. Die Profillinie geht oben von der Schnauzenspitze in fast gerader Linie etwas nach oben, bis zum Anfange der Rückenflosse, fällt darauf bis zum Schwanze hinunter, geht dann wie bei allen Mormyren eine kleine Strecke lang horizontal fort und steigt endlich vom An- fange der Schwanzflosse bis zum Ende derselben in die Höhe. Die untere Linie bildet eine Concave, welche an der Schnauze beginnt, ihre tiefste Stelle am After hat, darauf längs der Afterflosse hinaufsteigt, dann parallel mit der oberen Linie horizontal fortgeht und end- lich vom Anfange der Schwanzflosse bis zum Ende derselben hinabsteigt. Die FAMILIE DER MORMYREN. 141 Das Auge liegt etwa am Ende des ersten Drittels der Wange, einen Augendurchmes- ser vom oberen Kopfrande entfernt. Die Zähne, deren Anwesenheit Rüppell mit Unrecht läugnete (wie bereits Joh. Müller und Valenciennes berichtigt haben), sitzen sehr locker in der Schleimhaut der Knochenrinnen des Zwischen- und Unterkiefers und fallen leicht aus; doch scheint es, als wenn gewöhnlich nicht mehr als & vorhanden sind. Sie sind klein und spitzkonisch. Ebenso die auf dem Keilbeinkörper und Zungenbein befindlichen Zähne. Der Ansatz der Rücken- und der Afterflosse liegt weiter nach hinten als bei der vor- hergehenden Art, nämlich in У, der Totallänge und etwas darüber; die Rückenflosse finde ich etwas kürzer, was auch Rüppel angiebt. Die Brustflossen gehen weiter nach hinten als bei der vorhergehenden Art, so dass ihre längsten Strahlen über den Ansatz der Bauch- flossen hinausgehen. Die Zahl der Flossenstrahlen ist nach Rüppell, Valenciennes und mir folgende: Rüppell ER 10 u: aa 20 5 Valencien. | 27 — — 33 | — — | Marcusen eins 10 1, 6 32 20 6 | | Die Zahl der Kiemenhautstrahlen giebt Rüppell auf 5 an; doch irrt er in dieser Beziehung und ging es ihm hier wahrscheinlich ebenso wie bei seinem Mormyrus longipin- nis, bei dem er auch nur 5 Kiemenhautstrahlen angiebt und davor warnt, die Subopercu- larknochen mitzuzählen. Allein ohne die letzteren sind 6 Kiemenhautstrahlen vorhanden. Die Schuppen sind etwas kleiner als bei der vorhergehenden Art. Die Seitenlinie be- ginnt oberhalb des Kiemenspalts und geht horizontal bis zwischen die beiden Lappen der Schwanzflosse. Wirbel zählte ich bei dieser Art 47 He Rippen 13 wahre und 6 falsche. Die Farbe ist wie bei der vorigen Art, die Iris nach Rüppell karminroth, die Pu- pille schwarzbraun. Die pseudoelektrischen Organe von M. elongatus verhalten sich nach Ecker’s Unter- suchungen anders als bei der vorhergehenden Art; die elektrische Platte liegt hinten. (Das Nähere darüber s. oben.) Rüppell fand diese Art in Kairo im Monat Februar bei weitem häufiger als die vor- hergehende, und ich glaube, dass sie überhaupt die häufiger vorkommende ist, da ich sie während meines fünfmonatlichen Aufenthalts in Ägypten (Januar bis März, Juni und Juli) häufiger zu Gesichte bekam als die andere. Das grösste von Rüppell beobachtete Indivi- duum hatte eine Länge von 13 Zoll; die von mir untersuchten Individuen waren nur 7 bis 8 Zoll lang. 142 Dr. Г. MARCUSEN, Mormyrops abbreviatus. Synonym. Mormyrus abbreviatus Val. Valenciennes hat eine Art.gefunden, welche gedrungener als Mormyrops labiatus ist, mit höherem und kürzerem Körper und ein wenig breiterem und von einem Auge zum anderen gedrungenerem Kopfe. Ich habe ebenfalls einen Mormyrops gesehen, welcher bei einer Länge von 12 C. M. eine Höhe von 5,1 hatte (zwischen dem After und der Rücken- flosse); der Kopf desselben war nur 2,2 С. M. lang; die Rückenflosse begann etwas vor dem siebenten Zwölftel, die Afterflosse gleich im Anfange desselben; der Kopf hatte oberhalb des Kiemenspalts eine Höhe von 2,8 C. M., oberhalb des Auges von 1,5 C.M. und an der Schnauzenspitze von 0,2 С. M.; die Zahl der Flossenstrahlen war wie bei Mormyrops labiatus. Valenciennes fand bei seinem Exemplar: D. 26. A. 32 etc. Die Farbe war bei meinem Exemplar wie bei der vorhergehenden Art (das Valenciennes’sche war mehr blei- farbig), auf der Rücken- und der Afterflosse bräunlicher. Das Valenciennes’sche Indivi- duum hatte eine Länge von 8 Zoll und befand sich in der Sammlung des Hrn. v.Joannis. Mormyrops macrolepidotus. Synonym. Mormyrus macrolepidotus Peters. Peters giebt folgende Charakteristik: M. labiato Geoffroyi similis, sed squamis majoribus, pinnis ventralibus et analibus magis retro collocatis. В. 8. (D.) 3,20—3,21. P. 1,9—1,10. V.6. A. 3,25—3,29. С. 16. Sollten wirklich 8 Kiemenhautstrahlen vorhanden sein? oder ist diese Angabe ein Druckfehler? Ich habe bei allen Mormyren nur je 6 gefunden, und ebenso ist es auch Va- lenciennes gegangen. Die Arten des Genus Phagrus. Phagrus dorsalis. Synonyme. Mormyre de Behbeyt Geoffroy. Mormyrus Bebé Lacep., Hist. nat. d. poiss. Vol. У, р. 619. Kaschoué Sonnini, Voyage en Egypte. Paris, an VII. Mormyrus dorsalis, Mormyre de Belbeys Geoffr., s. Cuvier, Thierreich. Bd. П., р. 387. Mormyrus dorsalis, Mormyre de Behbeyt Val., s. Cuv. et Val. Hist. nat. des poiss. Vol. XIX, p. 271. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 143 Mormyrus dorsalis Is. Geoffroy St. Hilaire, Description de l'Egypte. Vol. XXIV, p. 269. Abbildungen. Sonnini, Voyage en Egypte. PI. XXI, fig. 3. Description de l'Egypte. Atlas, Poissons du Nil. Pl. VIII, fig. 1. Sonnini erwähnte dieses Fisches zuerst unter dem Namen Kaschoué und gab auch eine ziemlich gute Abbildung von demselben. Geoffroy nannte ihn Mormyre de Behbeyt. Nach seinen Notizen führte ihn Lacepède unter dem Namen Mormyrus Bebé auf und gab eine kurze und treue Charakteristik. Er bemerkte, dass die Rückenflosse bei ihm über der Afterflosse liegt, aber sechsmal kürzer als letztere ist; dass die Schnauze stumpf und die beiden Kiefer gleich lang sind. Cuvier führte ihn unter dem Namen Mormyre de Belbeys') Geoffr. auf, und wundere ich mich, warum dieser richtige Ortsname später von Is. Geof- froy St. Hilaire und nach ihm von Valenciennes in den falschen Namen Behbeyt ver- wandelt worden ist. Charakteristisch für Phagrus dorsalis sind die sehr kurze, weit nach hinten geworfene Rückenflosse, eine fünf mal längere Afterflosse, eine stumpfe, abgerundete Schnauze und die besondere Form der Zähne auf dem Keilbeinkörper und der Zunge. Ferner hat diese Art einen langen, zusammengedrückten Körper, dessen grösste Höhe zwischen dem Anfange der Bauchflossen und dem Rücken sich befindet und gegen /, der Totalläñge beträgt (bei 21 С. М. Gesammtlänge betrug die grösste Höhe 4, С. M.). Valenciennes giebt an, dass die grösste Höhe 4'/, mal in der Länge enthalten sei. Die Länge des Kopfes beträgt vom Schnauzenende bis zum Kiemenspalt ungefähr /, der Totallänge (bei 21 С. M. Ge- sammtlänge 4', С. M. Kopflänge). Die Schnauze ist breit und stumpf abgerundet, der Mund klein, aber auch etwas an der Seite befindlich; die Lippen sind fleischig. Das ver- hältnissmässig kleine Auge liegt im ersten Viertel der Wange; die Pupille ist hell, die Iris silberfarbig, nach oben grau punktirt. Vor dem Auge, sehr nahe vom Schnauzenende, lie- gen die beiden Nasenöffnungen. Die allgemeine Form des Fisches ist ein langgestrecktes Oval. Die obere Profillinie steigt vom Schnauzenende allmählich nach oben und hinten in die Höhe; oberhalb der Bauchflossen geht sie in fast gerader Linie nach hinten bis zum Ansatz der Rückenflosse, dann fällt sie stark bis zum Anfange des Schwanzes hinab, verläuft darauf gerade und steigt endlich am Rande der Schwanzflosse hinauf. Die untere Profillinie ist von der Schnauze an anfangs eine regelmässige Concave (nur unterhalb des Auges ist sie ein wenig convex) und bleibt so bis zur Hälfte des Körpers, wo der After liest und die Afterflosse beginnt; von dort aber steigt sie rasch in die Höhe bis zum Ende der Afterflosse, geht dann am Schwanze eine Strecke gerade fort, parallel mit der oberen Linie, und fällt endlich vom Anfange der Schwanzflosse bis zum Ende derselben hinab. 1) Belbeys heisst ein in Unterägypten am Pelusischen Bubastis agria. Arme des Nil gelegenes Dorf. Im Alterthume hiess es 144 Dr. J. MARCUSEN, Die Zähne im Zwischen- und Unterkiefer sind eingekerbt. Sie sitzen locker in der dicken, mit Papillen versehenen Schleimhaut. Ihre Zahl variirt, da sie leicht ausfallen; im Zwischenkiefer fand ich indess nie mehr als sechs und im Unterkiefer gegen acht. Die meisten waren an der Spitze roth pigmentirt, die einen mehr, die anderen weniger. Die mittleren Zähne, besonders im Unterkiefer, waren bisweilen so abgeschliffen, dass die Ein- kerbung verschwunden war und sie die grösste Ähnlichkeit mit kleinen menschlichen Schneidezähnen darboten. Die Platte des Keilbeinkörpers, welche, gleich wie auch die ihr gegenüberliegende Platte auf dem Zungenbeine, bei Ph. dorsalis unter allen Mormyren am breitesten und längsten ist und auf welcher die kugeligen, runden, pflasterföürmigen Zähne sitzen '), ist herzförmig, mit der Spitze nach vorn und der Basis nach hinten gerichtet; doch ist diese Basis nicht geradlinig, sondern besteht aus zwei in der Mitte auf einander stos- senden, einen sehr stumpfen Winkel bildenden Linien. Die Form der Zähne auf derselben ist ähnlich derjenigen der hinteren Reihen der Kieierzähne von Chrysophrys Sargus, näm- lich halbkugelig, und zwar sind die im Knochen steckenden Wurzeln cylindrisch, die Kro- nen aber haben eine halbkugelige Form Die Anordnung derselben auf der Platte ist fol- gende: vorn an der Spitze stehen sie gedrängt neben einander; von der Mitte dieses Strei- fens gehen sie, dicht, aber nur in ein paar Reihen nebeneinander liegend, in der Mitte der Platte nach hinten. Eine Reihe von einzeln auf einander folgenden Zähnen zieht sich jeder- seits am Rande der Platte von vorn nach hinten. Dadurch entstehen scheinbar zahnlose Stellen jederseits zwischen dem Rande und der Mitte der Platte. Indessen befinden sich auch hier Zähne, die aber locker in Säckchen tief in der Schleimhaut sitzen, während die an- deren mit der Knochenplatte fest verwachsen sind. Die breitesten Zähne liegen nach hinten und in der Mitte. Auf der ganzen Platte zählte ich einige 60 Zähne. Dieser oberen Platte gegenüber liegt die Zungenbeinplatte, auf welcher eben solche kugelige Zähne, nur in an- derer Anordnung sitzen. Sie sind nur an der Spitze, auf dem vorderen Ende und in der Mittellinie sichtbar; die Seiten der Zungenbeinplatte scheinen ohne Zähne zu sein, doch sind auch hier welche in Säckchen tief in der Schleimhaut versteckt. Die Zähne auf dem Zungenbein finde ich grösser als diejenigen auf der Keilbeinplatte, und zwar stehen die grössten in der Mitte der Zungenbeinplatte. Die Zahl der mit dem Knochen verwachsenen Zähne beträgt auf dem Zungenbein gegen 30. Ob es Individuen giebt, bei denen die Plat- ten auf ihrer ganzen Oberfläche Zähne tragen, die mit den Knochen verwachsen, und bei denen also keine scheinbaren Lücken auf den Platten vorhanden sind, weiss ich nicht. Die Rückenflosse ist sehr kurz und beginnt weit nach hinten, fast vor dem letzten Fünftel der Totallänge (nach Valenciennes am letzten Drittel). Ihre vordersten Strahlen sind sehr lang; nach hinten nehmen die Strahen allmählich an Länge ab. Die Rückenflosse breitet sich etwa über Yo der Totallänge aus. Die Afterflosse beginnt in der Hälfte der Totallänge. Auch hier sind die vordersten Strahlen die längsten, die hintersten die kürzesten; diese Längenverminderung geht all- 1) Meckel giebt dieselben falsch als « klein, dünn, aber dichtstehend» an. 5. Syst. der vergl. Anat. Ва. ТУ, р. 279. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 145 mählich von vorn nach hinten vor sich. DieAfterflosse nimmt etwa '/, der Totallänge ein und endigt kurz vor dem Beginn der Schwanzflosse. Die Schwanzflosse ist zweilappig; die beiden Lappen sind durch eine feine Membran verbunden. Die Brustflossen beginnen im Anfange des zweiten Fünftels der Totallänge, und ihre obersten Strahlen gehen fast bis zur Hälfte der Bauchflossen. Ihre obersten inneren Strah- len sind die längsten; nach innen und aussen werden die Strahlen allmählich kürzer. Die Brustflossen haben eine sehr zugespitzte Form. Die Bauchflossen beginnen etwas hinter dem ersten Drittel der Totallänge und sind kurz und klein. Die Zahl der Flossenstrahlen ist nach Isidore Geoffroy, Valenciennes und mir folgende: Geoffroy Valencien, | 14—16 Mareusen 12—14 Ich habe sieben Exemplare untersucht und muss Valenciennes beistimmen, wenn er sagt, dass die Afterflosse niemals 63 Strahlen habe, wie Is. Geoffroy angiebt. Ich fand bei mehreren Exemplaren 56, einmal 58, einmal 60 Strahlen u. s. w. Die Schuppen sind klein und haben dieselbe Form wie bei den meisten Mormyren. Ich habe zwischen dem Kiemenspalt und dem Anfange der Schwanzflosse in der Seiten- linie 110 Reihen gezählt. Valenciennes fand 108. Die Seitenlinie beginnt oberhalb des Anfanges der Kiemenspalte, geht gerade vorwärts bis zum Ausschnitt zwischen den beiden Lappen der Schwanzflosse und liegt im oberen Drittel und Viertel des Körpers. Die Farbe ist im Allgemeinen ein röthliches Grau, das auf dem Rücken durch viele schwarze Punkte getüpfelt erscheint. Gegen die Seiten hin werden die schwarzen Pünkt- chen seltner und sind gleich wie der Bauch weiss mit rosenfarbigem Schimmer. Der Kopf ist oben braun mit schwarzen Pünktchen, nach, unten und nach den Seiten hin wird er hel- ler und zeigt Perlmutterglanz. Die Flossen sind hellgelblich, fast farblos. Die Zahl der Wirbel fand ich 54'/, (von diesen ist der erste mit dem os occip. basil. vollkommen verwachsen, auf ihn folgen 53 Wirbel und endlich der letzte Schwanzwirbel, wel- cher nur vorn einen Halbkegel bildet, nach hinten aber in die obere Schwanzflossenplatte sich verbreitert). Rippen zählte ich 15 wahre und 6 falsche. Gemminger giebt die Zahl der Wirbel auf 56 an, und im Senckenberg’schen Museum habe ich sogar ein Skelet von Lv; Mémoires de ГАса4. Imp. des sciences, VIlme Serie. 19 146 Dr. J. MARCUSEN, Fuss Länge gesehen, das 56, Wirbel mit 20 wahren und 5 falschen Rippen hatte. Aller Wahrscheinlichkeit nach sind es aber verschiedene Species, denen die mit verschiedener Wirbelzahl versehenen Skelete angehören. In Ägypten nennt man diese Art Gaschu. Die Arten des Genus Petrocephalus. Petrocephalus Bane. Synonyme. Mormyrus Bane Lacep., Hist. nat. des poiss. Vol. У, р. 621. Mormyrus Bane s. cyprinoides Is. Geoffroy St. НИ, Descript. de l’Egypte. о ХГУ. р. 220% Mormyrus Bané 3. cyprinoides Cuv., Thierreich а. а. 0. Mormyrus Bane V al., s. Cuv. et Val., Hist. nat. 4. poiss. Vol. XIX, р. 276. Abbildungen. Descr. de l'Egypte. Atlas, Poissons du Nil. PI. VIII, fig. 3 (ein kleines, in fig. 3 a abgebildetes Exemplar), fig. 4 (der knöcherne Kopf von vorn). Bis zu Geoffroy St. Hilaire waren die Dane’s unbekannt; Geoffroy erwähnte ihrer in seinen aus Ägypten an Lacepède gesandten Notizen zum ersten mal, und zwar führte er sie als acht Mormyrus-Arten auf und bemerkte von ihnen, die After- und die Rücken- flosse seien gleich lang, die Schnauze sei stumpf und zeige nur eine einzige Nasenöffnung und der Oberkiefer rage bedeutend über den Unterkiefer vor. Mit Ausnahme der falschen Angabe einer einzigen Nasenöffnung passte diese Notiz auf die Bane’s. Allein Geoffroy beging den Irrthum, den Linné’schen Mormyrus cyprinoides für identisch mit dem Mor- myrus Bane anzusehen, in den Notizen an Lacepède aber denselben als Nr. 7 besonders aufzuführen. Da jedoch von diesem angegeben wird, dass er eine Rückenflosse von 27 Strahlen und eine Afterflosse von 32 Strahlen habe und dass diese beiden Flossen fast gleich lang seien und über einander stünden, so kann kein anderer Mormyrus als M. Bane gemeint sein, denn nur dieser hat die angeführte Zahl von Strahlen in der Dorsalis und Analis. Auch war dort richtig angegeben, dass er zwei Nasenöffnungen hat. Später wurde die vermeintliche Identität von Mormyrus cyprinoides und Mormyrus Bane dadurch bezeich- net, dass diese Art Morm. cyprinoides sive Morm. Bane genannt wurde. So führten sie auch Cuvier und 1314. Geoffroy St. Hilaire auf. Dass aber der Linué’sche Mormyrus cyprinoides von Geoffroy M. Saluheyeh und M. labiatus genannt worden ist, haben wir oben angeführt. Nur Valenciennes erkannte und berichtigte die durch Verwechselung entstandenen Irrthümer. Heusinger, Joh. Müller, Ecker und Hyrtl verharrten dage- gen in denselben, wie wir bereits oben auseinandergesetzt haben. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 147 Die erste genauere Beschreibung dieser Art gab Isid. Geoffroy St. Hilaire, später Valenciennes. Nach Is. Geoffroy bildet sie die vierte Abtheilung der Mormyren (nach Cuvier’s Eintheilung), d. h. Mormyren mit kurzer, abgestutzter Schnauze und kurzer Rückenflosse. Petrocephalus Bane hat eine länglichovale Form. Der Kopf endigt nicht spitz oder rund wie bei den übrigen Mormyren, sondern ist mehr abgestutzt; die Stirn ist breiter, hat nach vorn einen Vorsprung und der bei den anderen Mormyren vor ihr liegende Theil (Nase, Kiefer) ist nach unten gebogen und bildet mit ihr einen fast rechten Winkel. Das Maul liegt daher nicht vorn, sondern an der unteren Fläche und etwas nach hinten und bildet einen auch etwas nach den Seiten hin sich erstreckenden Querspalt; die Lippen sind nicht stark. Das Auge, welches verhältnissmässig gross ist, liegt im vorderen Drittel des Kopfes, über dem Maul, und seine Länge ist fünf mal in der Wangenlänge enthalten; es liegt etwas unter dem oberen Kopfrande, näher zu diesem als zu der unter ihm liegenden Mund- öffnung; die Pupille ist farblos, die Iris silberfarbig, das Pigment im Innern des Auges weiss. Die grösste Höhe, welche sich zwischen den Ansätzen der Rücken- und der After- tlosse befindet, ist etwa 3°, mal in der Totallänge enthalten (bei 18°, С. М. Gesammtlänge betrug die grösste Höhe 5”, С. M.). Geoffroy fand bei 8% Zoll Länge 2°, Zoll Höhe; Valenciennes giebt die grösste Höhe auf /, der Totallänge an. Die Kopflänge fand ich 5/, mal in der Totallänge enthalten (von dem Stirnhöcker bis zum Kiemenspalt waren 3", С. М., bei einer Totallänge von 18'/, С. M.) Geoffroy giebt 2 Zoll Kopflänge bei 8, Zoll Gesammtlänge an; Valenciennes fand die Kopflänge 5 mal in der Totallänge ent- halten. Die Höhe des Kopfes finde ich vorn (an dem 18%, С. M. langen Individuum) vom Stirnhöcker bis zum Mundspalt 2,2 С. M., oberhalb des Auges bis unter dem Maul 3C.M., und hinten, dort wo der Kiemenspalt liegt, 4, 2 C. M. gross; der Kopf ist also hinten ge- messen höher als lang und somit ein kurzer Kopf. Die beiden Nasenlöcher befinden sich unter dem Auge, neben dem Schnauzenrande. Die Profillinie ist folgende. Die obere verläuft, wenn man vom Schwanzende beginnt, zuerst in concaver Richtung bis zur Wurzel der Schwanzflosse, geht darauf horizontal vor- wärts bis zum hinteren Ende der Rückenflosse, steigt dann unter einem stumpfen Winkel von etwa 130° nach oben und vorn bis zum vorderen Ansatz der letzteren, geht darauf fast gerade vorwärts bis zum Nacken, biegt dort, einen Winkel von etwa 130° mit der Rückenfirste bildend, nach unten und erreicht so das stumpfe Ende des Stirnhöckers, von wo sie fast gerade herunter fällt, indem sie etwas schief nach hinten gerichtet ist, bis sie die Mundöffnung erreicht. Die untere Linie beginnt an der Mundöffnung, fällt anfangs et- was nach unten und hinten, geht darauf unter der Brustflosse fast gerade fort bis zur Af- terflosse, steigt dann wieder unter einem Winkel von 130° bis zum Ende der Afterflosse in die Höhe, geht darauf von der Basis des Schwanzes bis zum Anfange der Schwanzflosse horizontal fort, parallel mit der oberen Linie, und fällt endlich in entgegengesetzter Rich- tung mit der letzteren bis zum Ende der Schwanzflosse hinab. + 148 Dr. J. MARCUSEN, Die Lippen sind nicht sehr stark ausgebildet. Das Maul ist breiter als bei Mormyrus, die Kiefer bilden grössere Bögen und in der Zahnrinne des Zwischen- und Unterkiefers sitzt eine verhältnissmässig ziemlich grosse Anzahl von Zähnen, 11. Letztere sind zusammen- gedrückt, cylindrisch und haben eine breitere Krone, welche eingekerbt ist und daher zwei Höckerchen zeigt. Indess kommen an den äussersten Enden der Zahnreihen auch spitze Zähne vor, deren ich jedoch nur zu je einem auf jeder Seite fand. Ausserdem zeigen die äussersten der eingekerbten Zähne Abschleifungen. Die Zähne auf dem Keilbeinkörper und dem Zungenbein sind spitzeylindrisch. Die Zunge ist sehr breit, vorn rund, ihr freier Rand aber nicht lang. Die Rückenflosse beginnt ungefähr in der Hälfte der Totallänge und hat eine Ausdeh- nung von etwa , derselben. Die vorderen Strahlen sind länger, die mittleren kürzer, die hinteren wiederum etwas länger; der obere Rand der ganzen Flosse ist somit concav. Die Afterflosse beginnt hinter dem After, in der Hälfte der Totallänge, und ist nur um ein Weniges länger als die Rückenflosse; auch bei ihr sind die vorderen Strahlen län- ger, die mittleren kürzer und die hinteren wiederum länger, so dass ihr unterer Rand ebenfalls concav ist. Die Schwanzflosse ist nicht zweilappig, sondern hat nur einen tiefen Einschnitt in der Mitte. Ihre Länge ist etwa 47, mal in der Totallänge enthalten; ebenso die Entfer- nung von der Spitze des oberen zur Spitze des unteren Endes. Die Brustflossen gehen mit ihren äussersten, längsten Strahlen bis zum Anfange der Bauchflossen. Die Bauchflossen beginnen in der Mitte zwischen dem Maul und dem vorderen An- satz der Afterflosse und sind kurz. Die Zahl der Flossenstrahlen ist nach Geoffroy, Valenciennes und mir folgende: Geoffroy Se aut 50 6 34 20 Valencien, 31 — — 34 — Mareusen |!/,,—"/9) 9—10 6 Es 20 Die Schuppen sind im Verhältniss zu denjenigen der übrigen Mormyren ziemlich gross, rundlicher und weniger lang. Auf der Seitenlinie sind sie noch grösser, ebenso unter dem Bauche, und am grössten je weiter nach hinten, eine Eigenthümlichkeit, die sie vor den übrigen Mormyren auszeichnet und auf die schon Is. Geoffroy aufmerksam machte. Die Seitenlinie beginnt oberhalb des Kiemenspalts und geht bis zum Anfange der Schwanzflosse zwischen den beiden Lappen horizontal fort. Ich zählte bei einem gross- Die FAMILIE DER MORMYREN. 149 schuppigen Exemplar nur 40 Reihen gekielter Schuppen'), Valenciennes fand bei dem seinigen 68 Reihen. i Wirbel fand ich 41% (d. h. einen mit dem Schädel verwachsenen, 40 darauffolgende und den letzten Halbwirbel, welcher die obere Schwanzflossenplatte bildet), mit 9 wahren und 5 falschen Rippen. Im Senckenberg’schen Museum sah ich ein Skelet von Petroce- phalus Bane, das 42'/, Wirbel hatte, mit 9 wahren und 4 falschen Rippen; Valenciennes fand bei seinem Exemplar 42 Wirbel, darunter 11 Bauchwirbel. Die Farbe ist silberglänzend, mit Ausnahme der obersten schwarzen Firste des Rückens; von dort bis zur Seitenlinie ist sie etwas graulich, unter der Seitenlinie rein weiss. In Ägypten nennt man diese Art Ruëse, was Köpfchen heisst; auch hat man sie mir unter dem Namen Aschu gebracht, was wohl Caschoué sein dürfte. Nach Geoffroy St. Hilaire heisst sie ras-el-hagar”), d. №. Felsenkopf. Ferner soll sie auch Mizz heissen, was soviel als Sauger bedeutet. Nach Geoffroy St. Hilaire soll sich dieser Fisch nicht wie die anderen Mormyren zwischen Steinen verbergen, sondern häufig an die Oberfläche des Wassers kommen, so dass man ihn auch mit dem Netze fängt. Petrocephalus Dequesne. Synonym. Mormyrus Dequesne Val. Diese Art soll sich nach Valenciennes von der vorhergehenden dadurch unterschei- den, dass der Körper gedrungener ist. Die Höhe fand er nur 37, mal in der Länge ent- halten, den Kopf kürzer, das Auge ein wenig grösser, das Schnauzenende dicker und abge- rundeter, den Rücken regelmässiger convex und den Bauch bis zum After gerader; die Brustflossen schienen ihm zugespitzter, die Schuppen grösser zu sein. Er zählte deren in der Seitenlinie nur 60 Reihen. Die Zahl der Flossenstrahlen ist nach Valenciennes ebenfalls abweichend: В 6. Die Flossen fand Valenciennes dunkler als den Rumpf. Ich halte diese neue Va- lenciennes’sche Species für eine Varietät; die Verhältnisszahlen zwischen Länge und grösster Höhe sind bei ihr so, wie Geoffroy und ich sie bei Petrocephalus Bane gefunden haben. Dahingegen möchte ich glauben, dass die folgende, ebenfalls von Valenciennes angegebene Art in der That eine besondere Art ist. Petrocephalus de Joannis. Synonym. Mormyrus Joannisii Val. Bei dieser Art fand Valenciennes einen höheren Körper, denn die grösste Höhe be- 1) Es ist möglich, dass es eine besondere Art mit gros- | 2) Geoffroy schreibt zwar rous el-hagar, allein der sen Schuppen giebt, einen Petrocephalus macrolepidotus. | Kopf heisst arabisch ras. 150 Dr. J. MARCUSEN, trug ”, der Länge; die Schnauze ist dick und abgerundet und der untere Theil derselben breiter als bei den vorhergehenden Arten; das Auge grösser als beiirgend einer anderen Art. р. 30, А 34: Die Schuppen sind kleiner; Valenciennes fand deren 67 Reihen bei einem kleineren Exemplar, das nur 7 Zoll lang war. Ich habe auch einige Individuen gefunden, welche die von Valenciennes angegebenen Züge hatten. Bei meinen Exemplaren betrug die Länge des Kopfes '/, der Totallänge. Petrocephalus Ehrenbergii. Synonym. Mormyrus Ehrenbergü У al. Diese von Valenciennes bestimmte Art hat einen schmäleren Körper als die vor- hergehenden Arten; die Höhe ist viermal in der Länge enthalten. In dieser Hinsicht gleicht sie dem Valenciennes’schen Petr. Dane, unterscheidet sich aber von diesem durch eine, besonders unterhalb, mehr abgerundete Schnauze. Der Mund erscheint mehr nach hinten gerückt, weil das Auge mehr nach vorn liegt; letzteres ist auch grösser als bei dem Geof- froy’schen Morm. Bane. D. 30—32. A. 33—35. Die Farbe ist nach Valenciennes silberglänzender als bei irgend einer der vorher- gehenden Arten. Die Flossen sind blass, nur die Rückenflosse ist unter den ersten Strahlen schwarz. Valenciennes erhielt das 5 Zoll lange Individuum durch Ehrenberg, ein ande- res, 6'/, Zoll langes Exemplar rührt von Darnaud her, und ein drittes befand sich in der Sammlung der ägyptischen Expedition. Petrocephalus discorhynchus. Synonym. Mormyrus discorhynchus Peters. ') Mormyro Bane similis, sed pinna dorsali anali longiore. В. 8. О. 3,27—3,33. Р. 1,10. У. 6. A. 3,21—3,24. С. 16. Aus Quilimane. Petrocephalus Esidori. Synonym. Mormyrus Isidori Val. Abbildung. Unsere Taf. 5, Fig. XX. Diese Art ist zuerst von Valenciennes erkannt und beschrieben worden. Sie zeich- net sich dadurch aus, dass sie klein ist, weniger Strahlen in der Rücken- und Afterflosse und, wie ich gefunden habe, auch weniger Wirbel hat. Es sind länglichovale Fische. Die grösste Höhe, zwischen den Ansätzen der Rücken- 1) а. а. 0. Die FAMILIE DER MORMYREN. 151 und der Afterflosse gemessen, beträgt etwas über 7, der Totallänge (bei 8 C. M. Gesammt- länge betrug die grösste Höhe 2,25 C. M.) Valenciennes giebt dieselbe Zahl an. Die Länge des Kopfes ist 4/, mal in der Totallänge enthalten (bei 8 С. M. Totallänge hatte der Kopf 1,8 С. M. Länge). Die Höhe des Kopfes vorn an der Schnauze beträgt '/,, oberhalb der Augen 7 der Länge, und am Ende desselben gemessen ist sie gleich seiner ganzen Länge. Die Schnauze ist rund; das Maul liegt etwas nach hinten und unten, zwischen dem Stirnhöcker und dem Auge. Letzteres hat einen Durchmesser von circa '/, der Kopflänge und liegt einen Durchmesser weit vom Stirnhöcker entfernt, in der Mitte zwischen dem Kopfrande und der Kehle. Die Nasenlöcher liegen zwischen dem Auge und der Stirnwand, das hintere dicht vor dem vorderen Orbitalrande, das vordere mehr nach vorn und oben, fast am Rande des Kopfvorsprunges. Die Profillinie ist folgende. Vom Maul beginnend, steigt die obere Linie etwas in die Höhe und nach vorn, geht darauf nach rückwärts in die Höhe bis oberhalb des Auges, wo sie einen kleinen Buckel bildet, steigt dann unter einem kleinen Winkel bis zum Ansatz der Rückenflosse und fällt darauf unter einem Winkel von etwa 140° längs der Rückenflosse bis zum flossenlosen Theile des Schwanzes; an diesem geht sie horizontal nach hinten fort und erhebt sich beim Beginne der Schwanzflosse bis zum Ende derselben. Die untere Linie beginnt am Maul etwas concav, geht darauf, nach unten fallend, nach hinten bis zum An- fange der Afterflosse, wo sie sich erhebt und bis zum Ende der Afterflosse stetig steigt; von dort läuft sie gerade und horizontal, parallel mit der oberen Linie bis zum Anfange der Schwanzflosse, wo sie sich zu senken anfängt und so bis zum Ende der Schwanzflosse fortgeht. Die Zähne im Zwischen- und Unterkiefer sind eingekerbt. Ich fand in jedem der Kie- fer je 10 Stück. Die Kiefer bilden im Verhältnisse zu denjenigen von Petrocephalus Bane nur schmale Bögen. Die Zähne auf dem Keilbeinkörper und dem Zungenbeine sind spitz- konisch; die Lippen nicht stark. Die Rückenflosse beginnt etwas hinter der Hälfte des Körpers, die Afterflosse ihr gegenüber; beide endigen schon am Ende des dritten Viertels der Totallänge und haben eine Länge von etwa '/, derselben. Die Strahlen dieser Flossen sind wie bei der Gattung Petrocephalus überhaupt beschaffen, d. h. die vordersten sind die längsten, die folgenden werden allmählich kürzer und die letzten sind wiederum länger. Dadurch sind beide Flos- sen in der Mitte concav. Die Bauchflossen beginnen etwas vor der Hälfte des Körpers und sind ", der Total- länge lang. Die Brustflossen sind sehr spitz und gehen fast bis zum Ende der Bauchflossen. Ihre obersten Strahlen sind die längsten; die unteren nehmen allmählich an Länge ab. Die Schwanzflosse ist gabelig gespalten, die beiden Lappen sind aber nicht so deut- lich wie bei vielen anderen Mormyren. Die Zahl der Flossenstrahlen ist folgende: D. 17—22. А. 20—22. V.5—6. Р. 9. C. 26. В. В. 6. 152 Dr. J. MARCUSEN, Valenciennes giebt von seinem Exemplar an: D. 20. A. 241. в. м. Die Schuppen sind sehr klein und zeichnen sich durch die Eigenthümlichkeit aus, keine Knochenkörperchen zu haben; in den Knochenröhrchen der Seitenlinienschuppen befinden sich welche, aber in höchst abortivem Zustande, während die Knochen die schön- sten Körperchen zeigen. Die Schuppen der Seitenlinie sind grösser und schon mit blossem Auge sichtbar. Ich zählte deren 53 Reihen, doch sind sie noch so undeutlich, dass ich nicht sicher bin, ob diese Zahl richtig ist. Jedenfalls beträgt sie nicht über 60. Wirbel fand ich bei dieser Art nur 38/, (einen mit dem Schädel verwachsenen, 37 darauf folgende und den letzten Halbwirbel), mit 10 wahren Rippen; wie vie] falsche vor- handen sind, kann ich nicht angeben. Die Farbe des Hinterkopfes und Rückens ist braun mit vielen kleinen, dicht gedrängt stehenden schwarzen Flecken. Nach den Seiten hinab und nach vorn sind die Flecke we- niger dicht gedrängt, gleichwie auch hinter dem Ansatz der Rückenflosse. Von der Mittellinie an zum Bauche hin und am unteren Theile des Kopfes ist die Farbe silberglänzend mit röthlichem Schimmer; der Bauch ist silberfarbig. Die Rückenflosse ist auf farblosem Grunde schwarz punktirt; ebenso die Schwanzflosse; die übrigen Flossen sind gelblich- weiss, fast farblos. Das Auge zeigt eine schwarze Pupille, welche von einem weissen Kreise umgeben ist, um den herum ein excentrischer dunkler Kreis liegt. Die Länge des eben beschriebenen Individuums betrug 8 C. M.; ein anderes mass 6 С. М.; das von Valenciennes beschriebene hatte eine Länge von 4 Zoll, also gegen 11 C. M. Valenciennes machte die richtige Bemerkung, dass diese Species von dem jungen, im Atlas zur Descript. de l'Egypte, Taf. УШ., Fig. 3 a abgebildeten Dane — welcher in der That ein Petrocephalus Bane ist — verschieden sei. Petrocephalus Bovei. Synonym. Mormyrus Бозе Val. Während die von Peters beschriebene Art eine mehrstrahlige Rücken- und eine we- nigerstrahlige Afterflosse hat, fand Valenciennes eine Art, welche wenig Strahlen in der Rückenflosse und viel mehr in der Afterflosse hat, nämlich: D. 23. A. 31—33. Der Körper ist schmal und in die Länge gezogen. Die grösste Höhe beträgt etwas unter и der Totallänge. Der Schnauzenvorsprung ist sehr kurz und erscheint in Folge dessen abgerundet; die Mundspalte entspricht der Mitte des Auges; die Augen sind mehr nach vorn gerückt als bei den anderen Arten. Die Farbe ist silberglänzend, auf dem Rücken etwas bleifarbig; die Flossen sind weiss, nur die Schwanzflosse und die ersten Strahlen der Rückenflosse etwas grau. Valenciennes hat viele Exemplare untersucht, die alle durch Geoffroy vom Nil gebracht waren. Keines war länger als 5% Zoll. Zur Beschreibung dienten ihm ein paar von Herrn Bovè dem Museum zu Paris gegebene, sehr gut erhaltene Exemplare. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 153 Petrocephalus pictus. Synonym. Mormyrus pictus Heuglin.') Heuglin hat eine neue Art in Dongola gefunden und eine Zeichnung von derselben der Wiener Akademie zugeschickt. Die Beschreibung finde ich indessen in den Sitzungsbe- richten nicht. Der Abbildung nach ist es ein Fisch mit langem Körper, dessen grösste Höhe beim Beginne der Rückenflosse liegt und etwa я der Länge beträgt. Der Kopf ist kurz und ungefähr ”, der Totallänge lang. Die Rücken- und die Afterflosse beginnen etwa in der Mitte der Totallänge und sind beide ungefähr /, der Totallänge lang; die Brustflos- sen sind lang und schmal und gehen fast bis zum Ende der Bauchflossen; die letzteren be- finden sich ungefähr im Anfange des zweiten Drittels. Auffallend sind der vorn befindliche Mund mit der etwas vorragenden Unterlippe, das grosse Auge, welches etwa im ersten Drittel der Wange liegt, und die Seitenlinie, welche zuerst hoch, unter dem Rücken ober- halb des Kiemenspalts anfängt, darauf aber vom Beginne der Rückenflosse mit starker Concavität nach unten sich biegt, und zuletzt am Schwanze in der Mitte desselben fortgeht. Der Kopf ist gelbröthlich, oben etwas grün gefleckt, der übrige Körper grün, der Rücken dunkel; eine dunkle Querbinde geht über den ganzen Körper und in den Anfang der Rücken- und der Afterflosse hinein. Diese Querbinde hat vor und hinter sich hellere Querbinden. Die Flossen sind grau, nur die Schwanzflosse schwärzlich mit breiten rothen Säumen. Die Schuppen sind verhältnissmässig gross. 1) Sitzungsber. 4. К. Ak. d. Wiss., math.-naturw. С]. 1852, Bd. IX, Heft 5, Taf. LX, Fig. 1. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIlme Série. 20 PT. Erklärung der Tafeln. Tafel |, Die Bezeichnung der Knochen ist für alle auf die- ser Tafel befindliche Figuren folgende: rm Tr © © © NS © HR À D mm — — mA — © D . Os frontis principale. . Os orbitosphenoideum. . Os sphenoideum basilare. . Os nasale (ethmoideum Cuv.). Vomer. . Os praefrontale (08 ethmordeum auct.). . Os intermaxillare. . Os maxillare superius. . Os palatinum. . Os turbinatum (os nasale Cuv.). Os occipit. basılare. . Vorderer mittlerer Fortsatz des os occipit. ba- silare, welcher sich zwischen die hinteren Fort- sätze des os sphenoid. basilare hineinschiebt. . Os occipit. laterale. . Os occipit. superius (squama occip., 05 inter- parietale Agass., spina occipitalis). . Os occip. externum (os petrosum Bojanus). . Os parietale. . Squama oss. tempor. Hallmann, Agassiz (os mastoideum Cuvier, Fischer). . Os frontale posterius 8. 08 petrosum. . Аа parva 033. sphenoide. . Gehördeckel. 20. Ala magna (os petrosum Meckel, ala tempo- ralis Cuv., Fischer). . Praeoperculum. a. Flügelchen des praeoperculum im Winkel zwischen dem horizontalen und dem perpendi- culären Theile. . Os quadrato-jugale. a. Gelenkfortsatz desselben. . Os temporale Cuvier. Os pterygoideum. Unterkiefer: a. Gelenkstück, b. Alveolartheil, с. Winkelstück. . Operculum. . Interoperculum. . Zungenbein. a. Zungenstützenfortsatz, 6. Zähne tragende Platte, c. Carina, d. Basalstück, e. Gelenk- fläche zur Aufnahme der Hörner. . Hörner des Zungenbeins: a. inneres Gelenkstück, b. äusseres Stück. . Kiemenhautstrahlen. . а. 1ste Copula, 6. 2te Copula, с. 3te Copula, 4. Че Copula. . Ein kleines, jederseits am Zungenbein vor der ersten Copula sitzendes Knöchelchen. . а. 1ster Kiemenbogen, b. 2ter Kiemenbogen, с. 3ter Kiemenbogen, d. 4ter Kiemenbogen. . Ossa pharyngea inferiora. . Eigenthümliche, säbelförmige, am vorderen Ende des zweiten Kiemenbogens sitzende, nach unten herabsteigende Knochen. 35 a. Köpfchen derselben. а. b. С. Hinterer unbedeckter Raum des grossen seitli- chen Hörloches. Loch zum Austritt des n. vagus. Loch zum Austritt eines Theiles des n. vagus, nur bei grossen Exemplaren vorhanden; bei kleineren giebt es nur ein Loch zum Austritt des n. vagus. . Löchelchen zwischen dem os occip. lat. und dem os occip. basil., zum Durchtritt eines Fäd- chens des n. vagus, welches zur ovalen Blase des Gehörorgans tritt. . Löchelchen, welches in einen Kanal führt, derin die Innenhöhle des Schädels geht und auf dem knöchernen Wall heraustritt, welcher sich um den blasenförmigen Theil des Vorhofes befindet; durch dasselbe geht der n. glossopharyngeus. . Loch in der ala magna, welches zur Austritts- stelle des n. trigeminus cum faciali führt. . Loch im corpus oss. sphenoider, zum Durchtritt des n. palatinus. Dre FAMILIE DER MORMYREN. . Loch zum Durchtritt des ram. maxillaris in- ferior n. trigemim. г. Loch, durch welches ein Theil des n. trigemi- nus und facialis tritt. Spaltförmiges Loch, durch welches der ramus ophthalmicus des truncus ciliaris und der n. oculomotorius durchtreten. l. Loch, durch welches der n. opticus und der n. trochlearis durchtreten. . Loch im os temporale, durch welches der ram. maxillaris superior п. trigemini und der n. facialis durchtreten. . Mit Knorpel ausgefüllte Lücke zwischen den beiden Theilen des Quadratbeins und dem os pterygoideum. k. Fig. L * Schädel von Mormyrus oxyrhynchus von der Seite; | die Gaumenbeine sind fortgenommen. Fig. I. > Schädel von M. oxyrhynchus von unten, ohne Kie- fer und Aufhängeapparat derselben. Fig. Ш. - Auseinardergenommener vorderer Theil des Schädels von Morm. oxyrhynchus. Fig. IV. -Schädel von Mormyrops labiatus von der Seite; die | Gaumenbeine sind fortgenommen. Fig. V. * Derselbe von unten ohne Kieferaufhängeapparat. Fig. VI. Vorderer Theil des Schädels von Mormyrops labia- , tus, auseinandergenommen. Fig. УП. Schädel von Petrocephalus Bane von der Seite; die Gaumenbeine, der Kieteraufhängeapparat nebst den Kiefern sind fortgenommen, ebenso der Ge- hördeckel. Dadurch ist das ganze grosse Seiten- loch sichtbar. Ausser den oben angegebenen Bezeichnungen sind hier noch: * Os sphenoideum anterius Cuv. s. superius. ** Kleine Knochenleisten am os nasale, an welche sich die Stirnbeinenden anlegen und auf wel- chen ein Knorpelfortsatz aufsitzt. o. Loch, welches sich in der Mittellinie zwischen dem os sphenoid. anterius und dem os spheno- orbitale befindet. p. Vorderes seitliches Loch. Fig. VII. > Schädel von Petrocephalus Bane von unten. (Die Bezeichnungen wie in Fig УП.) 155 Fig. IX. Der vordere Theil des Schädels von Petrocephalus Bane, auseinandergenommen. (Die Bezeichnungen wie in Fig УП.) Fig. IX a. Schädelknochen von Petrocephalus Bane, von oben gesehen. 2. Os sphenoorbitale. * Os sphenoid. anterius s. superius. a. Oberer Fortsatz. b. Mittleres unteres Säulchen. Fig. X. | Der vordere Theil des Schädels von Phagrus dor- salis, auseinandergenommen. Fig. XI. Zungenbein und Kiemenhautstrahlen von Mormyrus oxyrhynchus. Fig. XII. Zungenbein von Phagrus dorsalis; die Hörner sind fortgenommen, der zweite Kiemenbogen aber mit den von ihm herabsteigenden säbelförmigen Kno- chen ist gelassen worden. Fig. XIII. Zungenbein von Petrocephalus Bane; die Hörner : sind fortgenommen. f. Hinterer Fortsatz des oberen Zungenbein- stückes. Fig. XIV. Kiemenbogenknochen von Phagrus dorsalis. Fig. XV. Die zwei säbelförmigen Knochen von Morm. oxy- rhynchus, welche am vorderen Ende des zweiten Kiemenbogens befestigt sind. Fig. XVI. Die vier Paar Copulae der Kiemenbögen von Mor- : myrus oxyrhynchus. Fig. XVII. Schuppe von Petrocephalus Isidori, von der Seiten- linie (20 mal vergrössert). a. Die Schuppe selber. x. Der Knochenkanal. y. Öffnung desselben. 2. Knochenkörperchen. b. Ein Theil der Knochenröhre, stärker vergrössert . a. Die zwischen den concentrischen Linien der Schuppe befindliche Substanz. b. Knochenkörperchen (abortive) ohne Aus- läufer. Fig. XVII. Stück einer Schuppe von Mormyrus oxyrhynchus, ' 90 mal vergrössert (die ganze Schuppe ist aut * 156 Dr. J. MARCUSEN, Taf. Ш, Fig. Ш abgebildet, von der Grenze zwi- schen dem foyer und dem äusseren Theile ge- nommen. p. Concentrische Linie. q. Zwischen zwei concentrischen Linien befindlicher Raum. r. Rinne. s. Unregelmässige längliche Maschen, statt concen- trischer Linien. t. Unregelmässiges, aus grossen Maschen gebilde- tes Netzwerk. . Knochenkörperchen. . Kern in demselben. . Verzweigte Ausläufer der Knochenkörperchen. Fig. XIX. -Knochenkörperchen aus einer Rippe von Petrocepha- lus Isidori. Sie sind länglich und zeigen viele ver- zweigte Ausläufer, die unter einander anastomo- siren. Æ D = Fig. XX. ` Schwanzskelet von Mormyrops labiatus mit den 7 letzten Wirbeln. . Körperstück des siebentletzten Wirbels. . Körperstück des sechstletzten Wirbels. . Körperstück des fünftletzten Wirbels. . Körperstück des viertletzten Wirbels. . Körperstück des drittletzten Wirbels. . Körperstück des vorletzten Wirbels. . Körperstück des letzten Wirbels, welcher, nach hinten sich verbreiternd, die obere Schwanz- flossenplatte bildet. . Oberes Bogenstück des siebentletzten Wirbels. . Oberes Bogenstück des sechstletzten Wirbels. Oberes Bogenstück des fünftletzten Wirbels. . Oberes Bogenstück des viertletzten Wirbels. . Oberes Bogenstück des drittletzten Wirbels. . Oberes Bogenstück des vorletzten Wirbels. . Stiletförmiges Knöchelchen, wrostyle Huxley, oder vielmehr Knochenscheide für das Rücken- marksende. „Oberes Bogenstück des letzten Wirbels. хо un a то 8 D OR & D = — . Unteres Bogenstück des siebentletzten Wirbels. . Unteres Bogenstück des sechstletzten Wirbels. . Unteres Bogenstück des fünftletzten Wirbels. . Unteres Bogenstück des viertletzten Wirbels. . Unteres Bogenstück des drittletzten Wirbels. . Vorderes unteres Bogenstück des vorletzten Wirbels, welches sich zur hinteren Schwanz- flossenplatte verbreitert. . Hinteres unteres Bogenstück des vorletzten Wir- bels. t. Unteres Bogenstück des letzten Wirbels. u. Unteres, mit einem Loch versehenes und mit = = = ee \ LU dem Körper verwachsenes Bogenstück des letz- ten Wirbels. Fig. XXI. Die Urostylknochen von dem Schwanzskelet in Fig. XX, 3 mal vergrössert. Tafel I, Die Bezeichnung ist in allen Figuren folgende: a. Vorderer Lappen b. Mittlerer Lappen, des besonderen Organs. c. Hinterer Lappen d. Kleines Gehirn. e. Vorderer oberer oder zungenförmiger Fortsatz. f. Seitenflügel des kleinen Gehirns. g. Verlängertes Mark. h. Riechlobi. à. Sehlobi. Hülle derselben. k. Crura cerebri. 1. Commissura transversa Halleri. m. Chiasma nervor. opticorum. n. Commissura ansulata Gottsche. 0. Ein Markzug der commissura ansulata zur vor- deren Partie der commissura transversa. p. Lobus inferior. 4. Körper der vulva. у. Anschwellungen oberhalb der Rautengrube, lobi posteriores. 5. Riechnerv. x. Centrallappen des besonderen Organs. $. Furche zwischen dem zungenförmigen Körper und dem hinteren oberen Cylinder. и. Furche zwischen dem hinteren oberen Cylinder und den Flügeln des kleinen Gehirns. v. Der hintere obere Cylinder. w. Die im Innern des vorderen Lappens vom mittle- ren abgehenden Leisten und Furchen. y. Höhle im kleinen Gehirn. 2. Oberer vorderer Cylinder. z’. Mittlerer vorderer Cylinder. 2”. Unterer vorderer Cylinder. A. Wurzel des ganzen besonderen Organs. 1. Dünne Lamelle oberhalb der Sehlobi, welche ihren Ursprung vom unteren Theile des unte- ren vorderen Cylinders nimmt. 2. Weisse Marklamelle um den oberen Rand der Schale des Sehlobus. 3. Mittlerer Theil der weissen Marklamelle um den oberen Rand der Schale des Sehlobus, ein über den vorigen liegendes Markband. 4. Anschwellung im Sehlobus. 5. Nach aussen von der Anschwellung vorragen- der Körper des Sehlobus. 6. Eingang in den 4ten Ventrikel. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 15 7. Eingang in die Höhle des Sehlobus. *** Ursprünge der Nerven vom verlängerten Mark. Fig. [. Gehirn von Mormyrus longipinnis von oben, 3, mal vergrössert. Fig. IL. Dasselbe von der Seite. Fig. Ш. Dasselbe von unten. Fig. IV. Durchschnitt desselben mitten durch die Längsaxe. Fig. V. Der Sehlobus von Morm. longipinnis mit seiner An- schwellung von der rechten Seite, von oben ge- sehen. Fig. VI. Gehirn von Petrocephalus Isidori, 7 mal vergrös- sert, von oben. Fig. УП. Dasselbe von der Seite. Fig. VII. Dasselbe von unten. Fig. IX. Durchschnitt des Gehirns von Petrocephalus Bane mitten durch die Längsaxe. Fig. X. Querdurchschnitt durch das Gehirn von Petrocepha- lus Bane, aus Ecker’s « Beschreibung des Gehirns des karpfenartigen Nilhechts» copirt. 8. Innerer oberer, 9. Äusserer oberflächlicher Gehirnlappen (äussere Wand des Vierhügellappens Ecker). 2, 3, 7, e,i, 2” wie in den übrigen Figuren. Fig. XI. Schema für die Gehirnwindungen von Petrocephalus Bane, copirt aus Ecker’s oben angef. Schrift. a. Vorderer Lappen. с. Hinterer Lappen. * Schicht der Leistehen, von aussen sichtbar. ** Dieselbe umgeschlagen und daher von aussen nicht sichtbar. Fig. XII. Der zungenförmige Fortsatz und die drei vorderen Cylinder von Morm. oxyrhynchus, von der Seite gesehen, 2 mal vergrössert. Fig. XIII. Der zungenförmige Fortsatz, der obere hintere Fort- satz und die Flügel des kleinen Gehirns von M. oxyrhynchus,von hinten gesehen, 2 mal vergrössert. —1 Tafel Ш, Fig. 1. Schuppe vom Schwanz des Petrocephalus Bane, 20 mal vergrössert. Die schwarzen Pünktchen darin sind die Knochenkörperchen. Fig. I. Schuppe vom Rücken von Phagrus dorsalis, 20 mal vergrössert. Die schwarzen Pünktchen darin sind die Knochenkörperchen. Fig. Ш. Schuppe von Mormyrus oxyrhynchus neben dem Kiemenspalt, 20 mal vergrössert. Die schwarzen Pünktchen darin sind die Knochenkörperchen. a. Die ganze Schuppe. o. Foyer. p. Concentrische Linien. 9. Die helle Substanz zwischen den concentri- schen Linien. r. Rinnen. d. Die mit Luft gefüllten Räume im hinteren Theile der Schuppe. b. Ein Stück des foyer mit den Knochenkörper- chen, stärker vergrössert (170 mal). Man sieht eine Menge Maschen. 1. Knochenkörperchen mit verzweigten Aus- läufern. 2. Kerne in denselben. 3. Hohlräume. c. Die Luftkugeln aus d, stärker vergrössert. Fig. IV. Schuppe von Mormyrops labiatus, 20 mal vergrös- sert. (Die Bezeichnungen wie in Fig. Ш.) Fig. V. Magen und Pförtneranhänge von Phagrus dorsalis. . Schlundröhre. Magen. Sehnige Ausbreitung auf demselben. . Zwöltfingerdarm. e. Die beiden Blinddärme. f. Darm. LP Se Fig. VI. Die in voriger Figur gezeichneten Theile, aber zum Theil aufgeschnitten. а, b, с, d, e, f wie in der vorigen Figur. g. Durchschnitt der Muskelhaut. h. Magenhöhle. 1, 5. Die Öffnungen im Anfange des Zwölffinger- darms, welche in die beiden Blinddärme führen. Fig. УП. Zunge von Phagrus dorsalis. 158 a. Fleischiger Theil. b. Zahnplatte mit kugeligen Zähnen. Fig. VII. Herz von Mormyrus oxyrhynchus, von unten gese- | hen und ein wenig zur Seite geworfen. 1. 1ster . 2ter 3. 3ter 4. 4ter a. Sinus venosus. b. Vorkammer. c. Kammer. d e. 8. р Le] Kiemenbogen. . Bulbus arterissus. res an demselben. Venae laterales. Vene media (vena cava зир.). Fig. IX. Herz von Phagrus dorsalis. b, c, d, e wie in der vorigen Figur. f. Höhle des Pericardium. Fig. X. Theile vom Herzen des Petrocephalus Bane, auf- geschnitten und 14 mal vergrössert. e. Divertikel. f. Eingang in denselben vom bulbus arteriosus aus. g. Klappenrand beim Uebergange der Kammer in den bulbus. h. Anfang des bulbus. $. Querfalte. Fig. XI. Der bulbus arteriosus mehr nach vorn, aufgeschnit- ten und ebenfalls vergrössert. 1. Aeussere Haut. 3. Die Falten und Wülste der inneren Haut Fig. XII. Querdurchschnitt des mittleren Lappens, da wo er etwas vor und über dem lobus opticus liegt, sche- | matisch. a. Eingang in den Spalt, der die beiden mittleren Lappen von einander trennt (grosser Longitu- dinalspalt). b. Durchschnitt des Wurzeltheils. m. Ein Querspalt. n. Ein paar durchschnittene Doppelleistchen. о. Die scheinbare Schlinge derselben. r. Centrallappen, hier unter der Decke versteckt. Von ihm aus wachsen die Windungen nach иг, и”, bis sie endlich in г”” sich nach oben schlagen, die Decke bilden und schliesslich im Spalt а aufhören. Die ganze Centralmasse und die von ihr abge- Dr. J. MAROUSEN, !henden Windungen wachsen in Leistchen aus, wel- che hier im Versehen grau gehalten sind, während sie weiss sein sollten und die graue Schicht sich unter ihnen befindet. Ausserdem ist hier noch der ı Fehler begangen worden, dass die Leistchen nicht zu je zwei mit einander vereinigt dargestellt sind, da in der Natur diese Vereinigung eine constante ist. Fig. XIV. Darmkanal und Eierstock von Mormyrus Caschive. a. Schlundröhre. b. Magen. 4. Zwölffingerdarm. e. Die beiden Blinddärme vom Magen abgelöst und zurückgeschlagen. f. Darm. f. Hinterstes Stück desselben. x. After. h. Eierstock. 9. Ausführungsgang desselben. Tafel IV. | Fig. I. Querdurchschnitt durch den Schwanz von Mormy- rus oxyrhynchus, um die Lage der vier pseudo- elektrischen Organe zu zeigen. a. Ein Plättchen des pseudoelektrischen Organs. b. Nervenstämmchen eines Plättchens. c. Zweige desselben. d. Anfang der eigentlichen Terminalröhren. e. Verzweigung der letzteren. f. Haut. g. Der Seitenkanal. h. Sehne des Seitenmuskels und Fortsetzung des- | selben auf die fibröse Grenzhaut des elektri- schen Plättchens. | h‘. Die einzelnen Scheiden, welche mit ihm zu- sammenhängen. №’. Bindegewebe, welches in die Sehnenscheide übergeht und die beiden Organe einer Seite von einander trennt. $. Wirbelkörper. k. Obere Bögen des Wirbels. 1. Untere Bögen desselben. m. Rückenmark. n. Pia mater und Fett. 0. Gefässe im unteren Bogen. р. Oberer Dornfortsatz. q. Unterer Dornfortsatz. r. Durchschnitt des oberen ae der pseudoelektrischen Nerven. 5. Durchschnitt des unteren Längsstammes. t. Kleinere Zweige. Dre FAMILIE DER MORMYREN. 159 u. Durchschnitt der unteren Stabknochen. v. Durchschnitt der oberen Stabknochen. Fig. IL Vertheilung des Hauptnervenstämmchens eines Plätt- chens von Mormyrus oxyrhynchus: a. in natürlicher Grösse, b. vergrössert. 1. Hauptstämmchen. 2. Äste desselben. 3. Endkölbchen der doppelt contourirten Ner- venfasern. 4. Die von demselben abgehenden besonderen Röhren. 5. Theilung der letzteren. 6. Weitere Theilung. Fig. Ш. Ein Stück der besonderen Röhren von Morm. oxy- rhynchus, 200 mal vergrössert. 1. Bindegewebshülle. 2. Begrenzungshaut. . Eigenthümliche Substanz der Röhren. 4. Die darin befindlichen Kerne. 5. Die Kernchen. ’ Ausserdem sieht man in der ganzen Röhre läng- liche, kernähnlichc Gebilde, welche vielleicht den Zug der darin befindlichen Axencylinder andeuten. Fig. IV. Querdurchschnitt eines kleinen Nerven von Morm. oxyrhynchus, dort wo er vom Rückenmark abgeht. © . Neurilem. . Primitivnervenscheide. . Markschicht. . Axencylinder. . Starke fibröse Scheide um die einzelnen Pri- mitivnervenfasern, mit concentrischer Streifung. . Wirbel durch Zusammenstossen der eben be- schriebenen Scheiden. Fig. V. Eine Primitivnervenfaser aus dem Nervenstämmchen des pseudoelektrischen Organs, 250 mal vergrös- sert. Sie theilt sich nach oben und hat eine Breite von 0,04 M.M., davon auf die Faser selbst 0,025 M. M. und auf die Scheide 0,015 M.M. gehen. Fig. VI. Endigung der doppeltcontourirten Nerven im Kölb- chen und Übergang derselben in blasse, fein gra- nulirte Fasern in den Terminalröhren, 300 mal vergrössert. a. Doppeltcontourirtes, etwas abgerundetes Ende. b. Blasse Faser-Axencylinder. с. Fortsetzung derselben in’s eigenthümliche Rohr, Où À © D + {er} Fig. УП. Terminalröhren von Mormyrus longipinnis. 1. Letztes Stämmchen. 2. Theilung desselben in vier Endkölbchen. 3. Ein lichter kreisförmiger Kern (Axencylinder ?) in der Mitte des Endkölbchens. Fig. VII. Endkölbehen von Petrocephalus Bane. . Endstamm einer Terminalröhre. . Theilung desselben. 3. Endkölbchen, scheinbar offen. Fig. IX. D - Terminalröhrenstamm, welcher in zwei grosse Aste sich theilt und in der Mitte von den Nervenfasern umschlungen wird, von Mormyrus Caschive. 1. Letzter Nervenzweig vor dem Kölbchen. 2. Ast. 3. Umspinnung der Terminalröhre. 4, 5. Terminalröhren. 6, 7, 8. Verzweigungen derselben. Fig. X. Endkölbehen und ein Stück der granulirten Grund- masse von Mormyrus oxyrhynchus, 250 mal ver- grössert. 1. Terminalröhre. 2, 3. Verästelung derselben. 4, Endkölbchen. . Kerne in denselben. . Pulpöse Grundmasse. . Kerne in derselben. . Kerne in den Kernen. DO I © } Tafel у, Fig. I. Schwanzskelet mit dem Rückenmark von Mormy- rops labiatus (Mormyrus cyprinoides L.), 6 mal vergrössert. Die Wirbel sind aufgebrochen. Die Buchstaben und Zahlen für die Bezeichnung der Wirbel, ihrer Bögen und der Urostylknochen sind dieselben wie in Fig. XX der L Tafel. h. Das Rückenmark. $. Seine Anschwellung. k. Sein Endfaden. I. Knorpelige Masse, welche sich in das knorpe- lige Ende der Rückenmarksscheide und des oberen Dornfortsatzes des drittletzten Wirbels tortsetzt. m.Endfaden des Rückenmarks zwischen den Schwanzflossenträgern. 160 Fig. IL Hinteres Ende des Gehirns und Anfang des Rücken- marks von Mormyrus oxyrhynchus. c. Hinterer Lappen des besonderen Organs. d. Kleines Gehirn — Mittelstück. f. Flügel des kleinen Gehirns. g. Rückenmark. r. Die auf der Rautengrube befindlichen Anschwel- lungen (lobi posteriores). Fig. Ш. Querdurchschnitt durch das Gehirn von Mormyrus longipinnis. Der Schnitt ist so geführt worden, dass der vordere Theil des besonderen Organs abgetra- gen worden ist; die Riechganglien und der vor- dere Theil des Sehlobus sind aber nicht wegge- schnitten werden und bilden so mit der Durch- schnittsfläche des besonderen Organs einen rechten Winkel. Bei 7 maliger Vergrösserung gezeichnet. 2. Weisse Marklamelle um den oberen Rand der Schale des Sehlobus. 3. Die in der Mitte von beiden Seiten zusammen- treffenden weissen Lamellen, über welchen ein breiteres Markband sich befindet. Gangliöse Anschwellung im Sehlobus. Hinterer Theil der Riechlobi. Die hintere Abtheilung des letzteren. Furche zwischen dem vorderen und dem hin- teren Theile der Riechlobi. 8. Spalt zwischen den beiden Riechlobi. ©. Vorderer Eingang in den aquaeductus Sylviv zwischen den beiden Anschwellungen des Seh- lobus. . Durchschnitt des vordersten Cylinders des hin- teren Theiles des besonderen Organs. Er wird unten von einer dünnen Marklamelle umgeben, welche zum vorderen Theile des besonderen Organs auswächst. An den Seiten erhebt sich die Grundmasse in r, geht darauf, über eine tiefe Furche sich windend, nach 7’, steigt dann, um eine andere Furche sich windend, nach r” und windet sich darauf nochmals um eine Furche nach 7”, um sich schliesslich umzuschlagen und in r” die Decke des mittleren Lappens zu bil- den. Letztere ist glatt. Von der ganzen Grund- masse wachsen Leistchen aus, welche im Durch- schnitt wie Zöttchen aussehen. .Ein Spalt, um welchen weisse Masse dance lich ist. s. Stelle, wo der mittlere Lappen in den ыы. lappen übergeht und von wo auch die hinteren Lappen auswachsen. x. Centrallappen. Hier zeigt er sich an der Ober- fläche glatt, aber in 2 < мк SN 7 = > Dr. J. MARCUSEN, 4. sieht man wie die Leistchen in horizontaler Richtung auswachsen. Fig. IV. Querdurchschnitt durch das Gehirn von Mormyrus longipinnis, dasselbe, welches in Fig. Ш gezeichnet ist, aber die Durchschnittsfläche ist mehr nach hinten gelegt, so dass unten die vulva mit dem Eingang in den dritten Ventrikel getroffen ist; 7 mal vergrössert. В. Die mit Ganglienkugeln gefüllten Seitentheile der Wurzel des besonderen Organs des Gehirns. C. Zungenformiger Fortsatz. $, 3. Schale des lobus opticus. m. Querspalt. r. Grundmasse, aus welcher die Windungen her- auswachsen. Sie gehen nach r', winden sich um den tiefen Spalt m nach r”, darauf über die tiefe Furche |. nach 7” und endlich über den tiefen Spalto nach r””. Letztere Windung bildet die äussere Decke des mittleren Lappens. 4. Der Centrallappen. Man sieht hier sehr schön, wie die Grundmasse r der Windungen unmit- telbar in den Centrallappen übergeht. Über dem Centrallappen liegt der zungenförmige Fortsatz, und von den Seiten, aber nach oben sich er- hebend, geht der Centrallappen in s. den Anfang der hinteren Lappen über. a. Die Höhle des dritten Ventrikels. Die obere Wand desselben wird durch die untere Fläche des in denselben hineinragenden vorderen unte- ren, pyramidenförmigen Fortsatzes gebildet. ß. Spalt, welcher zwischen den beiden Körpern der vulva in den dritten Ventrikel führt. y. Die Körper der vulva. S. Die lobi inferiores. À. Verbreiterte Stelle in dem Spalt, welcher in den dritten Ventrikel führt. 4. Anschwellung im lobus opticus. 8. An der Seite des vorderen unteren Forsatzes befindliche Massen, welche nach aussen an die Anschwellungen des Sehlobus grenzen und je- derseits mit einer Art Wurzel in die Seiten- wände des dritten Ventrikels hineindringen und mit ihnen verwachsen. Sie gehen direkt in die Wurzelmassen des mittleren Lappens und in den Centrallappen über. Fig. V. Querdurchschnitt des Gehirns von Mormyrus longi- pinnis, noch mehr nach hinten als in Fig. IV., so dass die crura cerebri getroffen sind, ehe sie unter der commissura Fe nach vorn gehen; 7 mal vergrössert. Die FAMILIE DER MORMYREN. B, Mit Ganglienkugeln gefüllte Seitentheile der Wurzel des besonderen Organs des Gehirns. b. Mittlerer Lappen. . Zungenfürmiger Fortsatz. e. Hinterer Lappen, der hier schon in zwei beson- dere, getrennte Theile an den Seiten ausgewach- sen ist. Die Masse windet sich um den Hohl- raum g nach f und Л, macht darauf um den Hohlraum # eine Windung nach % und schlägt sich schliesslich nach aussen um, um die Decke des mittleren Lappens zu bilden. . Spalt zwischen dem mittleren und dem hinteren Lappen. Schale des lobus opticus. . Oberer vorderer Cylinder. . Mittlerer vorderer Cylinder. . Dritter Ventrikel. Die obere Wand desselben wird gebildet von 4. Wurzelmasse des besonderen Organs und Vier- hügel. 4. Die Anschwellungen im lobus opticus. Zwi- schen ihnen und der Wurzelmasse zeigen sich B.die an den Seiten hinaufsteigenden Hörner der Wirbelmasse des besonderen Organs. эх. Lobi inferiores. 4. Orura cerebri. 8’. Bindegewebe zwischen den Fortsätzen und der Wurzelmasse des besonderen Organs. Fig. VI. Querdurchschnitt durch das Gehirn von Mormyrus longipinnis, noch mehr nach hinten als in Fig. V, so dass der Schnitt durch das kleine Gehirn geht; 7 mal vergrössert. e. Windung des hinteren Lappens, welche sich nach f begiebt, darauf um die Furche y nach h, dann um die Furche ö nach % sich windet und schliesslich nach b sich umschlägt, um mit dem letzten Theile die Decke des mittleren Lap- pens zu bilden. © зы. . Spalt zwischen den beiden inneren Rändern der hinteren Lappenhälften. . Hinteres Ende des hinteren oberen Fortsatzes. . Kleines Gehirn. | Flügel desselben. Höhle in demselben. Aquaeductus Буй. | Crura cerebri. PRERERS Fig. VII. Gehirn von Phagrus dorsalis. . Vorderer Lappen. . Hinterer Theil desselben, sonst mittlerer Lap- pen; zwischen beiden eine seichte Furche. с. Hinterer Lappen mit Windungen. ха Mémoires de l’Acad. Пир. des sciences, УИше Serie. 161 d. Kleines Gehirn — Mittelstück. e. Seitenstücke — Flügel des kleinen Gehirns. Fig. VI. Querdurchschnitt eines Stückes der Windungen mit den Leistchen des Gehirns von Mormyrus longi- pinnis, 20 mal vergrössert. a. Äusseres Plättchen der Doppelleiste. b. Inneres Plättchen derselben. c. Stiel eines Plättchens, in der grauen Schicht befindlich. d. Graue Kernschicht. d'. Auswachsender Streifen der Kernschicht. e. Weisse Faserschicht. }. Tunica propria der Doppelleisten. g. Die zwischen zwei Plättchen befindliche Masse, an deren äusserer Seite der schmale Streifen Kernschicht sich befindet, welcher zum freien Ende auswächst und an dessen äusserer Seite die Stäbchen aufsitzen. h. Pia mater. Fig. IX. Ein Stück von zwei Plättchen, 200 mal vergrössert. d’. Auswachsender Streifen der Kernschicht. Die übrigen Bezeichnungen wie in Fig. VII. Fig. X. Ein Stück der Нииса propria der Leistchen bei 300facher Vergrösserung. a. Hyaline Grundsubstanz. b. Längliche Kerne in derselben. с. Runde Kerne in derselben. Fig. XI. Ein Stück der grauen Schicht des besonderen Or- gans bei 300facher Vergrösserung. a. Homogene Grundsubstanz, in welcher b. Kerne eingebettet sind. c. Ein etwas vorstehender Kern mit kleinem, blas- sem Fortsatze. Fig. XII. Die Fasern oder Stäbchen aus der Stäbchenschicht des besonderen Organs, 300 mal vergrüssert. a. Fasern ohne Querstreifung. b. Fasern mit Querstreifung. Fig. XI. Der Seitennerv und der n. vagus von Mormyrus Hasselqwistü, a. Stamm des n. vagus vor seinem Austritt aus dem Schädel; er legt sich an die Wurzel des Seitennerven und verbindet sich mit derselben. . Der n. vagus nach seinem Austritt aus dem Loch des os occip. lat. c. Anschwellung desselben. d. Der vordere Ast. 162 Dr. J. MARCUSEN, Die FAMILIE DER MORMYREN. . Hinterer Steinsack. . Mittlerer Steinsack. e, f, 9, h. Zweige zu den Kiemen. | o. Ramus intestinalis. = 1. Wurzel des n. lateralis vagi. Er theilt sich in 1. Ampulle des vorderen Yale m.den Rückenkantenast und 2. Ampulle des horizontalen, Aalbeirkelförmi- n. den Seitenlinienast. 3. Ampulle des hinteren : 8 Kanals. Fig. XIV. Fig. XVI. Die eirunde Blase von der linken Seite eines Mor- Ovale Blase und mittlerer Steinsack. myrus oxyrhynchus, nachdem das Gehördeckel- | 7 к . Ovale Blase. chen und das Fettpolster losgetrennt und zürück- n e. Ring in derselben (von Fischer entdeckt). geschlagen worden sind. f. Mittlerer Steinsack. a. Das Gehördeckelchen. 9. Hinterer Steinsack. c. Das Fettpolster. h. Nerv, welcher an die ovale Blase tritt und sich d. Die ovale Blase. auf ihr vertheilt, ein Zweig des n. vagus. Fig. XV. Fig. XVII. Das Gehörorgan von Petrocephalus Bane, copirt aus | Stein aus dem vorderen Steinsack, d. h. aus dem Fischer’s Werk «Das Gehörorgan der Gattung blasigen Vorhofstheile. Mormyrus.» Fig. ХУШ. a. Vorderer Stein aus dem mittleren Steinsack. b. Horizontaler) halbeirkelförmiger Kanal. c. Hinterer À Fig. XIX. : о Мао Stein aus dem hinteren Steinsack. e. Blasenförmiger Theil des Vorhofs. Fig. XX. f. Röhrenförmiger Theil des Vorhofs. Petrocephalus Isidori in natürlicher Grösse. Druckfehler. Seite 6, Zeile 7 von unten statt Naturmerkwürdigkeit lies Naturmerkwürdigkeiten. » 39, » 17 » oben » Zambonenje » Zambanensis. » 108, Anmerkung 2 » fast alle » alle. » 149, Zeile 18 von unten » Dequesne » Dequesnii. » 149, » 3 » » » deJoannis » Joannisii. AX I au, ПАН - ЧУ 795 ПА IS Эру эр "WoW Mem. de l'Ac des SC — УП Ser. Mareusen - Mormyren Tab. I 7 er XI Drveler v © Kruthofter Frukteı® M Locine debet seulp. > PA Ё _ у т р ! Su u Zu | $ > EEE SE il 11981 ПАО - ПУЛ 9 SANTA IC эру SP A Mem de ГАс des Se УП Ser. Mareusen - Mormvren Tab. II С. Lochow del el В. ТУТ II ЧЕТ ПАННО - WI SNL IN ИА 195 ПА Я op WI VIT Ser Мет. de ГАс des Sc. Marçusen - Mormyren “Tab Ш Van. одне debet soupe Drackr v Oliruikrfler Frakfer® М . 14 _ 3 * 5 я ®- | г, % n À ® N = fl | Ä { | Le | В = à Е | . ® \ у + ; ы - 5 | 5 р . | ыы Pr : AT QUI], UDIAULIO - ПУЛ 195 ПА IC SOP DVI 9) И Меш de ГАе des Sc УП Ser Marcusen - Mormyren Tab. IV С Lochow. del: et ИВ, Drucke v U Комо ег Eranltur M = net ne AL UOIAULION( - UOSNILENN 199 ПА 2 SP JV, эр UN = Br ee: ры я =? УП Ser. Mem. de l'Ac des Se Marcusen - Mormyren Tab. У Druckr.v © Kruthoffer, Hankfurt M C Lochow deLet il D MÉMOIRES L’ACADEMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, УП" SÉRIE. Томе VII, №5. TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. A. Schiefner. Mitgliede der Akademie. Gelesen den 16. Oktober 1863. St.- PETERSBURG, 1864. Commissionäre der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften: in St. Petersburg in Riga in Leipzig Eggers et Comp., Samuel Schmidt, Leopold Voss. Preis: 65 Кор. = 22 Мот. Gedruckt auf Verfügung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Im Februar 1864. K. Vesselofski, beständiger Secretär. Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. VORWORT. Als ich im Jahre 1856 meinen Versuch über die Thusch-Sprache herausgab, standen mir nur sehr unbedeutende Materialien für das Tschetschenzische zu Gebot, so dass ich durchaus nicht im Stande war, ein auch nur einigermassen befriedigendes Resultat über das Verhältniss beider Sprachen zu einander zu gewinnen. Natürlich konnte ein solches nur durch eine sorgfältige und von geschickter Hand ausgeführte Beschreibung der lautli- chen und grammatischen Eigenthümlichkeiten des Tschetschenzischen herbeigeführt wer- den. Eine solche Arbeit ist nun aber durch den Herrn Generalmajor Baron Peter v. Uslar, dem wir auch die erste gründliche Kunde über das Abchasische verdanken, mit einem sel- tenen Talent und noch seltenerer Ausdauer ausgeführt worden. Das Ergebniss seiner For- schungen hat Baron Uslar in einem von ihm selbst geschriebenen und auf lithographi- schem Wege vervielfältigten Quartbande von 416 Seiten niedergelegt, und zwar ausser den lautlichen und grammatischen Besonderheiten (S. 1—204) mehrere interessante Original- texte nebst grammatischen Erläuterungen (bis 5. 268) und endlich auch ein reichhaltiges Wörterverzeichniss aufgezeichnet. Letzteres ist um so dankeswerther, als wir sowohl beim Nomen die einzelnen Abweichungen der Casusbildung als auch beim Verbum die verschie- - denen abgeleiteten Formen mit grösstmöglichster Genauigkeit angegeben finden; ausserdem sind aber bei den einzelnen Wörtern fortwährende Hinweisungen auf die Paragraphe des grammatischen Theils der Arbeit hinzugefügt. Ich brauche wohl nicht erst zu bemerken, wel- cher Genuss mir durch die Vergleichung des neugewonnenen Sprachgebiets mit dem mir ge- läufigen des Thusch zu Theil geworden ist; er musste um so grösser sein, als die durch die Vergleichung gewonnenen Resultate auch für die allgemeine Sprachwissenschaft von dem grössten Interesse sind. Ich habe dieselben mit Zugrundelegung meines Versuchs über die Thuschsprache in vorliegender Arbeit auseinanderzusetzen versucht, zugleich aber auch dafür Sorge getragen, dass diejenigen, welchen die in russischer Sprache abgefasste Origi- nalarbeit des Barons Uslar unzugänglich ist, mit dem Wesentlichsten ihres Inhalts bekannt gemacht werden. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше serie. I Il A. SCHIEFNER, In Betreff der Benennung beider Sprachen muss vor der Hand eine von Baron Uslar gemachte Bemerkung beachtet werden. Ich habe in meiner früheren Arbeit die Thusch- Sprache als «khistische Mundart» bezeichnet. Nun ist aber dieser Name daher entstanden, dass die Georgier die ihnen benachbarten Tschetschenzen Khisten nennen, während die Kumüken sie mit dem auch schon durch Güldenstädt und Klaproth bekannt geworde- nen Namen «Mizdshegen» bezeichnen und bei den Kabardinern dafür die Benennung Sche- schen, bei den Osseten aber Tsatsan eintritt. Da es seine Schwierigkeiten hat, den einhei- mischen Namen der Tschetschenzen, nämlich Nachtschuoi oder Nachtschii (im Sing. Nach- tschuo) statt des bisher geläufigen anzuwenden, so wollen wir trotz mancher früher er- hobener Einwendungen auch den Namen der Thusch-Sprache, wenn diese auch nur von dem Stamme der Bacbi (Sing. Bacow, s. m. Versuch S. 79) gesprochen wird, beibehalten und nach dem Vorgange Baron Uslar’s das Thusch und das Tschetschenzische als eine ursprünglich identische, aber im Laufe der Zeit unter dem Einflusse verschiedener fremder Elemente verschieden gestaltete Sprache betrachten. Über die geographischen Gränzen des Tschetschenzischen wagt Baron Uslar nichts Entscheidendes zu behaupten. Nordöst- lich stossen die Tschetschenzen an die Kumüken und schon nördlich von dem Katschkaly- kow’schen Höhenzuge stösst man auf ein Gemisch von Kumüken und Tschetschenzen. Als östliche Gränzlinie scheint der Aktasch zu dienen, als südöstliche und südliche der Sulak und der Andische Koisu; in dem auf den Höhen des Tschanty-Argun belegenen Dorfe Scha- til hört das Tschetschenzische bereits auf und in dem oberen Becken des Alazani sowie um die Quellen des Andischen Koisu wohnen die Thusch oder Bacbi. Was die Bezeichnung der Laute anbetrifft, so habe ich, wie dies in $ 1 der vorlie- genden Arbeit ausgesprochen ist, das von mir schon im Versuch über die Thusch-Sprache in Anwendung gebrachte Alphabet beibehalten. Ich hatte dasselbe auf Grundlage von Sjö- gren’s Auffassung des georgischen Alphabets, mit welchem meine Thuschmaterialien nie- dergeschrieben waren, vermittelst der in den Castren’schen Werken in Anwendung ge- brachten Schriftzeichen entworfen, und habe dasselbe sowohl in meinem Versuch über die Sprache der Uden als auch in den kleineren Aufsätzen über das Ossetische beibehalten. Wenn wir aber nun in der vor kurzem erschienenen zweiten Ausgabe des Standard Alpha- bets von Lepsius (London und Berlin 1863) 5. 251 die georgischen Buchstaben 1, » und оз, welche wir durch K, + und р transcribirt haben, durch К, t und р bezeichnet finden, dage- gen aber die Buchstabeu ;, © und 3, welche wir durch К, t, р ausgedrückt haben, durch К’, г, р wiedergegeben werden, so könnten wir uns leicht hineinfinden, zumal da К’ und г die Geltung haben, welche Rosen in seiner Ossetischen Sprachlehre S. 3 dem k und t zuweist und die auch in meinem Versuch über das Awarische S. 5 angenommen worden ist. Im völli- gen Widerspruch damit ist aber das S. 253 befindliche Verzeichniss der Thuschlaute, das auch durch die S. 315 mitgetheilte Nachschrift noch nichts an Klarheit gewonnen hat. Ich halte es demnach für meine Pflicht, eine Tafel mitzutheilen, welche neben meiner Tran- scription der tschetschenzischen und Thusch-Consonanten eine Berichtigung der Lepsius’- TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. III schen Übersicht und auch noch die von Baron Uslar zum Besten der Tschetschenzen er- fundenen Schriftzeichen darbietet*). Thusch. Tschetsch. Georgisch. Thusch. Tschetsch. Georg. Schiefner Lepsius. Uslar. Schiefner. Lepsius. Uslar. q q q 3 i 2 Mi J x q д 2 Z 3 % h x x t té 5 6 k k’ 5 3 t 1 T о К К К 1 4 4 4 ® x x x b n n H 6 5 5 8 ö P р’ п 3 8 Y 5 8 р р п оз 6 ё q в b b 6 è 6 С à à m m м 9 с у 6 ] ) j $ | | г r p 6 5 ) № № | 1 Л © 5 d | 1 $ 5 3 w м B 3 5 $ 6 [6 Wie bereits in $ 1 bemerkt worden ist, fehlt dem Thusch der Nasal n, welchen Uslar durch u ausdrückt, dagegen vermisst man bei Uslar ein Zeichen für 5 (3), welches in manchen tschetschenzischen Wörtern statt des z gehört wird. Für das Ain, welches ich in dem Versuch über die Thusch-Sprache durch ’ ausgedrückt habe, nach Lepsius aber durch ; zu bezeichnen wäre, hat Baron Uslar ein aus dem lateinischen h gebildetes Zei- chen. Ausdrücklich muss ich aber hier bemerken, dass ich es in meinem ausführlichen Bericht über Baron Uslar’s Abchasische Studien durch ein besonderes Missgeschick unterlassen habe, zu bemerken, dass ich in jenem Bericht die Zeichen К, t, р nicht in der Geltung der georgischen À; о, оз, sondern der von Lepsius durch К’, р’, Г und von Uslar durch в, 5, m wiedergegebenen Laute angewandt habe. Ich hätte freilich besser daran gethan, wenn ich die in meinem Versuch über das Awarische befolgte Bezeichnungsweise vorgezogen hätte. Eine Abweichung, die ich mir bereits in dem Bericht über Baron Uslar’s Abchasische Studien von dessen Schreibweise erlaubt habe, besteht darin, dass ich bei Diphthongen nicht j, sondern i ım Auslaut gebraucht habe. Nicht unerwähnt darf ich lassen, dass ich *) In der nachstehenden Übersicht habe ich von den Zeichen des Standard Alphabets die meinen Zeichen С, © und % entsprechenden, welche Lepsius durch t, t und d mit unterständigem s ausdrückt, aus Mangel an Lettern für diese Zeichen fortlassen müssen; dasselbe gilt von dem Zeichen, durch welches Baron Uslar mein x wiedergiebt:; er braucht dafür Е mit einer Schlinge oberhalb des Grundstrichs. * IV A. SCHIEFNER, der Gleichförmigkeit wegen und um die Vergleichung mit dem Thusch zu erleichtern, xk, sk, st, sp statt xk, sk, st, sp geschrieben habe; bei den Thuschwörtern war auf Grundlage der mir vorliegenden Texte keine andere Schreibart zulässig. Ob ich aber im Thusch recht gehandelt habe, indem ich bei unmittelbar nachfolgendem В statt К, t und р stets К, t und р setzte, vermag ich nicht endgültig zu entscheiden, glaube aber, dass wir dem Ohr der Eingebornen, welche in solchen Fällen ;|, » und 03 schreiben, Rechnung tragen müssen. Was die Auffassung der einzelnen Laute anbelangt, so habe ich bereits in dem Bericht über Baron Uslar’s Abchasische Studien darauf hingewiesen, wie zweckmässig sein Verfahren sei zur Feststellung der einzelnen, dem Ohr des Europäers nicht vernehm- baren Lautnüancen das Ohr der Eingebornen entscheiden zu lassen. Beim Tschetschenzi- schen hat Baron Uslar, wie es scheint, sich die gebildetsten Individuen ausgesucht, deren er mehrere versammelte, um in zweifelhaften Fällen eine Vereinbarung rücksichtlich der Rechtschreibung herbeizuführen. Allein so dankenswerth eine solche Maassregel ist, so schützt sie nicht ganz vor Fehlgriffen und sind die Individuen aus verschiedenen Gegenden, deren jede einzelne kleine mundartliche Verschiedenheiten darbietet, so kann es leicht kommen, dass wir beim Streben, die Orthographie eines Wortes für den praktischen Ge- brauch festzustellen, der Kunde über die einzelnen Lautnüancen, wie sie in den verschie- denen Mundarten auftreten, verlustig gehen. So erwähnte ich schon oben, dass der Laut 3, der neben z mundartlich vorkommt, in dem Alphabet des Barons Uslar und auch in dem von dem Eingebornen Qedi Dosow verfassten Buche*) fehlt. Auch in Betreff der Vocale habe ich Gelegenheit gehabt, wahrzunehmen, dass wenigstens in der Mundart des von mir hier zu Rathe gezogenen eingeborenen Tschetschenzen Girei Mudarow aus dem Dorfe Ataga am Argun, unweit des Forts Wosdwishenskoje, sich bereits ein deutlich hör- bares ü entwickelt hat, z. В. in den Wörtern nür, der Sattel, Шт, das Märchen, lüstin, dicht, wofür nach den Uslar’schen Aufzeichnungen iu beibehalten worden ist; ferner spricht mein Gewährsmann bioru statt bieru, die Schlucht, bioxun statt biexun, schlecht. Eine fernere Ab- weichung, die ich wahrgenommen habe, besteht darin, dass das stammhafte a hin und wie- der von Baron Uslar bei nachfolgendem u unverändert gelassen wird, während ich es zu o assimilirt hörte; 2. В. mai, der Bart, Gen. mazun (шой), qaru (qoru), der Hagel. Wer übri- gens die Schwierigkeiten kennt, welche es hat, bisher schriftlich noch nicht fixirte Laute und Wörter aufzuzeichnen, wird leicht ermessen können, dass es auch bei der angestreng- testen Aufmerksamkeit nicht an grösseren oder kleineren Missgriffen fehlen kann. Dasselbe gilt in gleichem Maasse von der Erforschung der einzelnen Punkte der Formenlehre. *) Es führt das auf Betrieb des Barons Uslar zu Tiflis auf 33 Quartseiten lithographirte Büchlein den Titel: «Naxéuin 507 du Вага. Sâ duihhir dina wain térixin 1279 Sarah, guirienin halxaraëéu batiah. Hara di- narig wu Duosien 064: Alatan görun wolun taipani Disnie. Zorbuy tuexna T'iplizieh 1862,» d. h. der Tschetschenzen Alphabet ist dies. Selbst zuerst verfertigt im J. 1279 unserer Zeitrechnung, im ersten Herbstmo- nat. Der dieses angefertigt habende ist Duosa’s (Sohn) Qedi, seiend von der Familie Alat des Stammes Dischnie. Gedruckt zu Tiflis 1862. TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. У Was die Eigenthümlichkeiten betrifft, welche wir im Tschetschenzischen dem Thusch gegenüber wahrnehmen, so sind es vornehmlich drei Punkte, welche wir zwar in nachstehender Abhandlung besprochen haben, aber welche wir hier noch besonders hervorheben müssen, da wir einzelne Erscheinungen nachträglich wahrgenommen haben. Diese Punkte sind: die Assimi- lation der Vocale, dieConsonantenverdoppelung und die Consonantenversetzung. In Betreff der Assimilation habe ich $ 16 auf die mehrfach in der Flexion auftretende Assimilirung der Affıxvocale aufmerksam gemacht. Es ist noch hinzuzufügen, dass, wie wir aus $ 75 erse- hen, die Elativendung xin in xan umschlagen kann, 2. В. lâmanaxan, und wie wir $ 78 be- merkt haben, findet sich auch eine Umgestaltung der Caritivendung zin zu zan. Hieran schliesst sich auch die Assimilation des Vocals in der Comitativendung eig, welche ich im Munde meines Gewährsmannes zu ean werden hörte und in einem mir von ihm mitgetheil- ten Liede findet sich sogar eun in dem Worte bierducuy, mit dem Ufer, das Ufer entlang. Unter dem Einflusse dieser Assimilation wird auch bei einigen Zeitwörtern die Infi- nitivendung ar ($ 133, vergl. $$ 35, 42) durch vorhengehendes i zu er umgestaltet; 2. В. xier, erreichen, lier, sprechen, dier, tödten, tiger, gehorchen, tieser, glauben. Hinsichtlich der in $15 besprochenen rückwärtswirkenden Assimilation ist ausser der schon dort berührten Anlehnung an das Awarische auch noch eine ähnliche Erscheinung in der ossetischen Pluralbildung, z. B. bälas, Pl. bälastä, mükkäg, Pl. mükkäglä, s. Sjögren, Osset. Sprachlehre В. 41 und meine Bemerkungen zu den Ossetischen Texten (Bull. de l’Acad.d. Sc. T. VI, S. 488 — Mélanges asiatiques T. V, S. 4). Bei dieser Gelegenheit bemerke ich, dass eine ähnliche Assimilation auch in den neueren mongolischen Mundarten vorkommt. Wir fin- den nämlich den altmongolischen Wörtern éisun, das Blut, nigul, die Sünde, temur, das Ei- sen, mixa, das Fleisch, und Sira, gelb, gegenüber in den burjätischen Mundarten jetzt &uhun, 6050, kalm. cusun, nugul, tumur, шаха und Sara, und als Beispiele vorwärtswirkender Assi- milation dienen olan — 0100, viel, xola — xolo, weit, durben — durbön (kalmük. dör- bön); vergleiche meine Bemerkungen in dem Vorwort zu Castrén’s burjatischer Sprach- lehre S. 8, Bobrownikow in seiner mongolisch-kalmükischen Sprachlehre, Kasan 1859, $$ 51—59, und Böhtlingk, Jakutische Grammatik S. 10. — Die Consonantenverdoppe- lung, welche ich $29 behandelt habe, umfasst auch noch mehr Fälle. Bei der Plural- und Casusbildung finden wir sie ausser den angeführten Fällen auch noch 1) bei den auf Е aus- lautenden Wörtern, 2. В. but, der Mond, Pl. beitinis, muot, die Zunge, ©. meitin, Pl.N. meiti- nis, xat, der Schmutz, Gen. xaitun, jai, die Kuh, Gen. eilig; 2) bei der Bildung des Aequativs ($ 73); von den dahingehörenden Fällen hebe ich aus den unten mitgetheilten Texten folgende Aequativformen des Infinitivs (vergl. $ 33) hervor: 8.43 suöna i ’illun éuonkar ea tuoxxal di- Kin dinacu, da du mir wohl gethan hast vermöge des Nichtschwenkens dieses liegenden Schwer- tes; 5. 45 ea wallal cauwnis, Wunden, an denen man nicht stirbt, Nichtsterbewunden, ca wissa- Gauw, eine Wunde, welche nicht zu bleiben nöthigt, Nichtbleibewunde; dann sehen wir aber Verdoppelung auch bei dem unbestimmten Pronomen, z. B. derrig, alles, humma, was immer ($ 105) und in einer Anzahl von Adverbien, z. В. gutiur, stets, xaddanie, auf immer, naggah, VI A. SCHIEFNER, bisweilen, mellisi, nach und nach, duihhir, zuerst. Wie es scheint, ist eine solche Verdoppe- lung hinreichend, um etwas besonders hervorzuheben; z. В. izze’, nur er. Wie wir 58 29,3 und 112 und auch aus dem oben soeben Angeführten ersehen, sind namentlich sowohl No- minal- als Verbalstämme, welche auf 1 ausgehen, der Verdoppelung sehr geneigt; daran schliesst sich ittalgung, der zehnte, von it, zehn. — In Betreff der in 8 24 besprochenen Con- sonantenversetzung hätte ich nichts wesentliches hinzuzufügen und kann wegen der Häu- figkeit der Fälle auf das Wörterverzeichniss verweisen. Besonders wollte ich nur das Wort sermik, der Drache, besprechen, welches mir als Corruption des Persischen £,.... zu erklären scheint, wie es denn auch nach Klaproth (Abh. über die Sprache und schrift der Uigu- ren, 5. 15) in der Form simrucha bei den Uiguren vorkommt, welchen letzten Nachweis ich Hrn. Dr. Ferdinand Justi in Marburg verdanke. Zu $ 33 habe ich noch eine Eigenthümlichkeit des Tschetschenzischen dem Thusch gegenüber hervorzuheben. Es finden sich nämlich mehrere Wörter, welche im Thusch im Auslaut des Stammes einen Guttural darbieten, während im Tschetschenzischen ein Zisch- laut auftritt; 2. В. hak — bai, die Stirn, khak — kaia, die Ferse, ihaK — täca, die Spur, kheki, fertig, kiêé dar, bereiten. Bei der Besprechung der Nominalbildung habe ich $ 35 die Endung ar in xällar, das Laib, mit maïdar, das im Thusch Maisbrot bezeichnet, verglichen; es hat aber vielmehr xallar im Thusch die Bedeutung «Essen», und es ist das Wort ebenso ein Nomen verbale, wie das danebengenannte афаг sowohl «das Mahlen» als auch «das Mehl» und haxar so- wohl «das Streichen» als auch «Talg» bezeichnet. Unerwähnt habe ich in dem genannten Paragraph diejenigen Nomina abstracta gelassen, welche auf uo ausgehen und welchen im Thusch die Endung ol gegenübersteht, so dass wir den Ausfall des Endconsonanten 1, den wir auch schon $ 25 berührt haben, nochmals treffen; dahin gehören z. В. xarcuo (th. xar- col), die Lüge, éâguo (th. éâÿol), die Festigkeit, sixuo, die Eile, Sieluo, die Kälte, это, das Licht. Was die zur Bezeichnung der einzelnen Kategorien gebräuchlichen Anlautsbuchstaben ( 39 f.) betrifit, so wird esinteressant sein, dem Thusch und Tschetschenzischen gegenüber einen Blick auf die in den benachbarten Sprachen vorkommenden entsprechenden Erschei- nungen zu werfen. Während das Awarische für das männliche Geschlecht belebter We- sen w, für das weibliche Geschlecht derselben j, für alle andern Gegenstände b, im Plural aber ohne allen Unsterschied r darbietet (s. m. Versuch über das Awarische $ 115), erse- hen wir aus dem kurzen Bericht des Barons Uslar über die Artschi-Sprache (Bulletin de l’Academie des Sciences, T. УП, р. 99), dass im Singular für das männliche Geschlecht vernünftiger Wesen w, für das weibliche desselben d, für belebte aber unvernünftige We- sen b, für leblose Gegenstände +, im Plural aber b für vernünftige, 1 für unvernünftige Wesen und leblose Gegenstände eintritt, bei den Verbalformen aber « in w, d in r übergehen kann. Im Kasikumükischen scheinen и, d und b alle Kategorien auszudrücken. Genaueres erfah- ren wir jedoch sowohl über diese wie über andere verwandte Sprachen durch die fortge- setzten Forschungen des Barons Uslar. TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. vu Von den zur Pluralbildung verwandten Endungen ist die Endung mus ($ 57) insofern merkwürdig, als sie an die udischen Pluralendungen mux (s. meinen Versuch $ 43) und mur (ebendaselbst $ 45) erinnert, aber auch mit demselben Aulaut im Kalmükischen die Pluralendung müt auftritt, z. В. germüt, die Häuser, nörmüt, die Seen, &almût, die Feuer; vergl. Bobrownikow а. а. 0.8 161. Die auf die grammatischen Bemerkungen folgenden Texte sind sowohl dem von Qedi Dosow verfassten und oben schon besprochenen Büchlein, als auch der Arbeit des Barons Uslar entnommen; ersterer Quelle gehören namentlich die fünf ersten Stücke an. Doch sind auch die beiden im 4. Stücke mitgetheilten Sprüche Schamil’s, so wie von den Sprüch- wörtern Nro. 10 — 13 von Baron Uslar in seiner Arbeit mit aufgenommen und com- mentirt worden. Dasselbe gilt von Stück VI und VII, welche auch im Büchlein Qedi Do- sow’s abgedruckt sind. Das unter Nro. X mitgetheilte Lied ist zuerst von Herrn Hofrath Adolph Berger zu Tiflis aufgezeichnet, und in russischer Übersetzung von ihm in seinem 1859 zu Tiflis erschienenen Werke «Чечня и Чеченцы», S. 129, so wie auch in Gille’s «Lettres sur le Caucase», p. 138 in französischer Übersetzung mitgetheilt worden. Sowohl diesem Liede als auch den unter Nro. VIII und IX mitgetheilten hat Baron Uslar einen die einzelnen Wörter und Formen erläuternden Commentar beigegeben. Das Wörterbuch habe ich so eingerichtet, dass ich der in meinem Versuch über die Thuschsprache eingehaltenen Ordnung der einzelnen Buchstaben gefolgt bin. Eine Abwei- chung, die ich mir ausserdem von dem von Baron Uslar befolgten System des Wörter- buchs erlaubt habe, besteht darin, dass ich so ziemlich alle Wörter (nicht allein Verba, sondern auch Substantiva und Adjectiva), welche einen beweglichen Anlautsconsonanten haben, unter dem Buchstaben d angeführt und den beweglichen Anlaut durch die Schrift ausgezeichnet habe, indem ich 4 statt d setze. Baron Uslar hat es vorgezogen , diese Wörter mit Fortlassung des Anlautsconsonanten unter den einzelnen, dem Anlautsconsonanten zunächst folgenden Vocalen aufzuzählen. Ich habe den einzelnen tschetschenzischen Wörtern, wenn sie mit den mir bekannten Thuschwörtern völlig gleichlautend sind, ein Sternchen beige- fügt; findet sich aber ein solches Sternchen bei den in Parenthese des Vergleichs wegen angeführten Thuschwörtern, so bedeutet dies, dass mir dieses Wort aus handschriftlichen (Quellen, die mir nach Veröffentlichung meines Versuchs über die Thuschsprache durch die Güte des obengenannten Herrn Adolph Berger zugekommen waren, bekannt ge- worden ist. Ebenfalls der Gefälligkeit des Herrn Berger verdanke ich ein ziemlich um- fangreiches tschetschenzisches Wörterverzeichniss, in welchem das Russische voransteht. Obwohl letzteres sehr häufig missverstanden worden ist und auch die Orthographie des Tschetschenzischen viel zu wünschen übrig lässt, ist mir das Verzeichniss doch, nachdem ich manches für meine Zwecke Dienliche daraus geschöpft und mit meinem tschetschenzischen Gewährsmanne hieselbst berichtigt hatte, von vielfachem Nutzen gewesen. Ich habe des- halb auch nicht ermangelt, aus dieser Quelle das Wörterbuch zu bereichern. Was die Fremdwörter anbelangt, so habe ich denselben nur dann die in den fremden Sprachen vor- VIII A. SCHIEFNER, TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. kommenden Formen beigfügt, wenn sie nicht schon in meinem Versuch über die Thusch- sprache verzeichnet waren. Hauptsächlich kommen in Betracht persische (p.), arabische (a.), türkische und tatarische (t.) Wörter, namentlich in der kumükischen (k.) Mundart, hin und wieder auch Wörter aus den zunächst liegenden kaukasischen Sprachen, namentlich aus dem Awarischen, das Baron Uslar als den bisher bekannten Repräsentanten der Ma- ’arul-Sprachen (s. Bulletin de l’Académie des Sciences, T. VII, Sp. 98 f.) bezeichnet wis- sen möchte, aus dem Ossetischen, aus dem Georgischen und aus dem Udischen. Sehr gern hätte ich noch das Inguschische in den Bereich meiner Untersuchungen gezogen, allein erst als ich mit dem Drucke der vorliegenden Arbeit fast zu Ende gekommen war, hatte ich Gelegenheit, von der Anwesenheit einiger Inguschen hieselbst Nachricht zu erhalten. Einem derselben habe ich einige Wörter abgefragt und dieselben auch meinem Wörterbuch einverleibt. $ 1. Die im Tschetschenzischen vorkommenden Laute fallen zum grössten Theil mit den in der Thusch-Sprache von mir wahrgenommenen zusammen; es fehlt unter ihnen je- doch der dem Thusch eigenthümliche Mischlaut |, dagegen aber ist dem Thusch der so- wohl im In- als Auslaut tschetschenzischer Wörter hörbare leichte Nasal n, welcher flüch- tiger ist als das französische nasale n, durchaus fremd. Statt des im Thusch nach Conso- nanten auftretenden h finden wir im Tschetschenzischen das Ain ( 8): welches ich durch den Spiritus lenis (”) bezeichne. $2. Obwohl die Zahl der Vocale in beiden Sprachen dieselbe ist, so ist doch das Auftreten derselben im Tschetschenzischen sehr eigenthümlich. Es kommen namentlich lange Vocale vor, von denen ich im Thusch keine Spur wahrgenommen habe, und zwar nicht nur einfach, sondern auch in Diphthongen, z. В. 16, u, пб. $ 3. Die in tschetschenzischen Texten von mir wahrgenommenen Vocalgruppen sind: aa, li, ии; ie, 16, ue, u; ai, ei, ui; uo, иб; eu, iu, ou; ferner iea, uoa, uei, uoi, ieo; ja man findet sogar Wörter, wie huouö, durch die Kugel, hueie, zu der Kugel, von huoa. $ 4 Von den Diphthongen sind namentlich ie und uo zu beachten, da diese statt des im Thusch gewöhnlichen einfachen e und о eintreten, z. В. 16еаг (Th. ecar), nehmen, iesar (Th. esar), nachstehen, bien (Th. be’), das Nest, gierz (Th. gerc), die Waffe, dies (Th. deg), der Leib, 5ieruo (Th. zero), die Wittwe; зао (Th. so), ich, muoz (Th. шос), der Honig, duog (Th. dok), das Herz, Kuorta (Th. Kort), der Kopf, wuorh (Th. worl), sieben, stuom (Th. som), die Frucht. $5. Wie im Thusch eine Anzahl von Diphthongen durch Vocalversetzung entsteht, so ist im Tschetschenzischen häufig ui auf die Weise entstanden, dass das i der Endsilbe dem Wurzelvocal u, welcher dem Umlaut widersteht, beigefügt wird, so dass die Wörter ein fast zendartiges Aussehen haben (vergl. Schleicher, Compendium der vergl. Grammatik, 8 26); 2. В. bun, das Zelt, G. buinin, qu, der Dieb, С. quiniy, gui, das Alphabet, G. зи, zud, die Hün- din, G.zuidin, mus, das Seil, ©. muisin; ви, innen, éuiri, von innen (8 143); duzar, füllen, Imperf. duizig, dülar, anstrengen, Imperf. duilin ($ 111). In einigen Wörtern ist der Diphthong ui jedoch alten Ursprungs; z. B. tuixi (Th. tuix), das Salz, buisi (Th. buisu), die Nacht. $ 6. Hieran reiht sich eine merkwürdige Anomalie in der Flexion des Wortes nue, der Bräutigam (vergl. nuskul, die Braut), im Gen. neuein, Pl. N. печени. Memoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vlime Serie. 1 2 A. SCHIEFNER, $ 7. Hin und wieder tritt uns im Tschetschenzischen ein Diphthong uö entgegen, wo das Thusch ein w darbietet; 2. В. daguö, durch das Herz (duog), im Th. dakw; n&quö von niq, der Weg, im Th. naqw, caruö von ce, der Name, im Th. earw; dasuö von duos, das Wort, im Th. dasw. Ähnlich sind auch erzau (Th. areiw), der Adler, luo (Th. law), der Schnee entstan- den. Durch Ausfall von w aber sind wohl lier (Th. lewar), sprechen, wier (Th. whewar), töd- ten, zu erklären. $ 8. Eine Diphthongbildung findet ferner statt, indem das Tschetschenzische statt des im Thusch gebräuchlichen b zur Bildung von Pluralitätsverben u verwendet ($ 110); z. B. hausar (Th. habsar). Ähnlicher Weise ist auch {xausu, diese Nacht, aus dem Thusch ixa, heute, und buisu (Tsch. buisi), Nacht, zu erklären. Vielleicht sind auch uaha, hinunter, und das Awa- rische bexe, unten, in gewissem Zusammenhang. $9. Ähnlich entsteht der Diphthong 16, wenn das anlautende g des Allativsuffixes ge schwindet, 2. В. ämali& statt ämalge, von ämal, Character, Gewohnheit. $ 10. Ist der Wurzelvocal a, so findet keine Diphthongbildung statt, sondern bei nach- folgendem i wird a zu e assimilirt; wir finden diese Erscheinung sowohl dem Thusch ge- genüber als auch in der Flexion der tschetschenzischen Wörter; z. B. 1) kezi (Th. kac), der Welp, êsi (Th. ase), das Kalb, lehi (Th lah), die Schlange, nexéi (Th. naxci), der Käse, periskin (Th. parask), der Freitag, b’erig (Th. bhark), das Auge; lerig (Th. lark), das Ohr, cerig (Th. cark), der Zahn. 2)ga, der Zweig, G genifn), Pl. genis; wasa, der Bruder, ©. wesin, balda, die Lippe, G. beldin; pxa, die Ader, G. pxenin, Pl. pxenis; wadar, laufen, Imperfect. меди); walar, sterben, Imperfect. welin; Маг, sagen, Imperfect. êlin ($ 111) $ 11. Folgt aber ein u, so kann 1) wie im Thusch Diphthongbildung stattfinden, z.B. souw (Th. saub), überflüssig, statt sowu (Th. sabu), wo jedoch auch schon a durch о umgestal- tet ist; dauw, der Kampf, statt dawu, vergl. t. dawa; oder 2) assimilirt das nachfolgende u das vorhergehende a zu о; z. В. olxuzur, der Vogel, vergl. Th. alxazur, xoxu (Th. xaux), die Taube), hözu (Th. hacuk), der Sperling; loxun (Th. laxu), niedrig; Вага, dieser, Pl. horus (5 102): wadar, laufen, Praes. wodu, laxar, suchen, Praes. loxu, läcar, fangen, Praes. löcu, dägar, bren- nen, Praes. dôgu, älar, sagen, Praes. ölu. Auch in Fremdwörtern, 2. В. töbu, (T. tabun), die Schaar. $ 12. Enthält die Wurzel den Diphthong uo, so assimilirt ein nachfolgendes i das zweite Element des Diphthongs zu e; z. В. stuom, die Frucht, G. stuemin, tuop, die Flinte, G. tuepig, huoa, die Kugel, ©. huein; пог, die Grube, Pl. uernis, luom, der Löwe, Pl. luemis. Wir finden diese Assimilation sogar mit weiterer Rückwirkung in qu@naxi, der Jüngling (von quö- na, jung), im Genit. aber quônaxaéun. Die rückwirkende Assimilation tritt ebenfalls beim Verbum auf; 2. В. duöllar, einschliessen, Imp. duellin, uossar, herabsteigen, Imp. uessin, duottar, giessen, Imp. dueilig, xuollar, schaffen, Пар. xuellin. Jedoch ist hier der auch sonst nicht ge- wöhnliche Übergang von о in i häufiger; z. В. duodar, gründen, Пар. duigin, duozar, fallen, Гир. duizin, duölar, durchdringen, Imp.dutlin, uollar, hängen, Imp. uillin, duoxkar, streuen, Пир. duixkin, duor, brechen, Пар. duoin. TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 3 Anmerkung. Wenn düxar, sich anziehen , im Imperfect. duexin darbietet, so ist dies so zu erklären, dass es wohl ursprünglich eine Form duoxar (vergl. Thusch dopxdar und $ 7) gab. $ 13. Diejenigen Zeitwörter, welche einen Aorist vermittelst der Endung e mit gleich- zeitiger Consonantenverdoppelung bilden, erleiden ebenfalls eine Assimilation des Wurzel- vocals; z. B. wadar, laufen, Aor. wedde, älar, sagen, Аог. êlle, walar, sterben, Aor. welle, wälar, erscheinen, Aor. weilte, malar, trinken, Aor. melle. Ohne Consonantenverdoppelung sehen wir dieselbe Assimilation im Praesens einiger Zeitwörter; z. В. bäzar, weiden, Präs beie, daxar, saugen, Praes. dexe, wäxar, leben, Praes. wexe; jaxkar, gebären, Praes. jexke, wahar, wagen, Praes. wehe. $ 14. In manchen Zeitwörtern sehen wir nur noch die Assimilation, während das i, welches dieselbe bewirkt hat, eingebüsst worden ist, z. В. wâxar, leben, Aor. wexna (statt wexina), äxar, ackern, Aor. @xna (statt Exina), xabar, bewahren, Aor. xebna (statt xebina), хабаг, erreichen, Аог. xesna (statt xecina), läcar, fangen, Aor. 165па (statt 16еша), iecar, nehmen, Аог. iésna (statt iécina), vergl. $8 17, 31, $ 15. Mächtiger eingreifend ist die rückwirkende Assimilation, wenn sie bei der Plu- ralbildung das im Affix auftretende a auch der Wurzel mittheilt; wie dies auch im Awari- schen der Fall ist (vergl. meinen Versuch $ 44), z. В. bien, das Nest, Pl. bannas, ‘in, die Schlucht, Pl. ‘anna, xien, der Baum, Pl. xannas, hun, der Wald, Pl. hannas, wir, der Esel, PI. warras, zud, die Hündin, Pl. zaddas, jurt, das Dorf, Pl. jartas, mus, der Strick, Pl. masas. $ 16. Vorwärtswirkende Assimilation finden wir vielfach in der Flexion, ist nämlich der Auslautsvocal zweisilbiger Wörter ein o oder u, so tritt im Affix derselbe Vocal ein; 2. В. äga, die Wiege, G. âganan, Pl. äganas, äsa, der Riemen, Pl. äsanas; aigar, der Hengst, G. aiöaran, Pl. абага$, bäzar, der Markt, С. bâzaran, Pl. bäzaras; b’ar, die Nuss, Pl. b'aras, bieru, die Schlucht, G. bierunun, Pl. bierunus; $ü, der Brunnen, ©. $ünun, Pl. Sünus, hözu, der Sper- ling, Pl. hözunus; nuskul, die Braut, G. nuskulun, Pl. nuskulus, qôlum, die Feder, G. qölumun, Pl. qölumus. | $ 17. Ausfall von Vocalen findet statt: 1) bei der Declination der auf ig ausgehenden Nomina ($ 52); z. В. b’erig, das Auge, G. b’ergiy, Pl. b’ergis; dedig, das Holz, G. deégin, Pl. deëgi$; 2) bei der Aoristbildung, z. В. wäxar, leben, Aorist wêxna, statt wexina, s. 8 14. $ 18. Abfall von Vocalen sehen wir im Anlaut, wie schon im Thusch seh, hier, und sere, von hier, statt iseh und isere; z. B. sha, hieher. $ 19. In Betreff der Vocalveränderungeu wäre ausser den schon oben erwähnten As- similationen noch zu bemerken: 1) dass wir, wo ursprünglich a den Stammvocal bildet, im Nominativ das wohl aus o zu erklärende uo finden, während in der Flexion e eintritt; 2. В. buolx (Th. boix, Stamm baix), die Arbeit, G. belxin, buorz (Th. bhore, St. bhare), der Wolf, G. berzig, buos (Th. bos, St. bas), die Farbe, (+. Без); duog (Th. dok, St. dak), das Herz, (+. degin; mit vorhergehender Abschleifung des Endconsonanten: pxuo (St. pxar), der Pfeil, С. pxerig, stu (St. star), der Ochse, ©. sterin; $uo (St. sar), das Jahr, G. serin; шо (Th. law), der * 4 À. SCHIEFNER, Schnee, G. lain; 2) dass statt des ursprünglichen a auch u vorkommt; z. В. wu, er ist, ju, sie ist, du es ist, im Thusch wa, ja, da. $ 20. Diejenigen diphthongisch auslautenden einsilbigen Wörter, deren Auslauts- vocal ursprünglich aus einem Consonanten hervorgegangen ist, sehen wir in der Declina- tion so behandelt, als wäre nur ein einfacher Vocal im Auslaut; z. В. lai (awar. lag), der Knecht, G. lên, sai (Th. sag), der Hirsch, С. sên, tai, die Drücke, G. tên, Kau (Т. 345), das Thor, G. ken. Bei zweisilbigen Wörtern, welche diphthongisch auslauten, tritt statt des ein- fachen e der Diphthong ie auf, z. В. illai, das Lied, G. illiey, kuornai, dasKüchel, G. kuornien; erzan (Th. arciw), der Adler, G. erzieu. $ 21. Von den Vocalen wird u besonders oft nach den Zischlauten angetroffen; z. В. gierz, die Waffe, С. gierzun, 482, das Schilfrohr, ©. qöiun, hai, die Stirn, G. haiun, mai, der Bart, G. maiun; so wohl auch görzun (Th. garce), bunt. $ 22. Die Zahl der Consonantenhäufungen ist im Tschetschenzischen nicht so gross als im Thusch, es kommen aber in demselben manche Gruppen vor, welche ich im Thusch nicht beobachtet habe. Die mir in dem mir vorliegenden Material aufgestossenen Conso- nantenverbindungen sind folgende: qq, 64, eq, tq, nq, wq; xx, ch, ph, rh; $’, z’, 4’, m’, п’, Г, ХК, КК, Sk, sk; rK; хх, &x, ix, px, rx, Ix, wx; gg, Sg, ng, rg, lg; mg, гб, 18, мб; xé, 66, ré, 16; ne, ce, $e, те, le; ré, №5; ns, ms, rs, ss; №; ré; zz, rz, wz; st, $t, ti, ni, ri, wi; qd, gd, nd, éd, 24, rd, dd, nd, rd, 14; qn, хп, go, ön, $n, sn, 20, zn, nn, bo, rn, In, мп; рр, тр; 9b, &b, sb, öb, zb, ть; Sin, sm, om, rm, mm; 6], 2; dr, гг; gl, rl, wl; хм, qw, éw, zw, zw, №; Verbindungen von drei Consonanten: six, sit, г, req, 214. Im Anlaut, jedoch nicht von Verbalstämmen, finden wir 5’, z’, d’, m’, b’, çq, tq, ch, ph, ix, px, st, im Auslaut: rh, xk, Ix, ni, ri, rd, ns, rs, rz. $ 23. Vom Anlaut ausgeschlossen bleibt nur das dem Thusch unbekannte n; г, das im Thusch ursprünglich nicht im Anlaut stehen durfte, sehen wir im Tschetschenzischen etwas häufiger, zum Theil jedoch in Fremdwörtern auftreten. $ 24. Wie wir aus der Übersicht in $ 22 ersehen, sind dem Tschetschenzischen manche im Thusch ganz geläufige Consonantenverbindungen fremd, namentlich kr, er, gr; es tritt in solchen Fällen eine aus dem Ossetischen (s. Sjögren, Ossetische Studien, $ 8, S. 591) und dem Awarischen (s. meinen Versuch $ 33) bereits bekannte Versetzung der Liquida ein; z. В. korgun (Th. khokru), tief, guorgan (Th. gogri), rund, merzig (Th. macri), süss; vielleicht ist ferner balda, die Lippe, mit dem Th. bater identisch, wenn letzteres auch mit bierd, das Ufer, zusammenhängt. Als Ausnahme steht madras, die Schule, freilich ein Fremd- wort, da. Es scheint wohl auch ein ähnlicher Grund vorzuwalten, wenn wir statt knat, der Sohn, im Tschetschenzischen kant, finden. Hieher gehört auch nawq (Th. naqw), unterwegs. $ 25. Dem Thusch gegenüber bietet das Tschetschenzische mehrfach Formen dar, welche durch Consonantenausfall zu erklären sind; dieser Ausfall kann sowohl im In- als Auslaut stattfinden; z. B. ber (Th. bader), das Kind, xêl (Th. xadal), die Stute, dä (Th. dad), der Vater, kel (Th. kikel), unter, guö (Th. gog), der Kreis, 3a (Th. 508), die Hammelheerde, ci (Th. cegi), das Blut, ji (Th. jeg), das Bier, gê (Th. gagao), der Bauch, ва (Th. cal), das Stroh; TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 5 jü (Th. jub), der Pfriemen, gü (Th. gub, die Insel), der Hügel, dei (Th. tateb), das Sulber ; lier (Th. lewar), sagen, шо (Th. law), der Schnee, suot (Th. sabat), der Sonnabend. $ 26. Namentlich bei den Lippenlauten p, p, b findet dieses Schwinden auch im An- laut statt; z. В. stu (Th. bstu), der Ochse, stiê (Th. bstu), das Weib, sa (Th. psa), das Eis, sieluo (Th. psel), die Kälte; so ist auch txausu, diese Nacht, aus ixa und buisu entstanden ($ 8), und sielxana, gestern, bildet in seinem Anfang sicher ein verstümmeltes buisu. Hieran reiht sich das Schwinden des g in den Casusaffixen, s. $ 9. $27. Nicht zu übergehen ist hier die beiden Sprachen gemeinsame Abschleifung des r bei der Nominativbildung, z. B. pxuo (St. pxar), der Pfeil, stu (St. star), der Ochse, s. $ 19. $ 28. Einfügung von Consonanten glaube ich wahrzunehmen in stuom (Th. som), die Frucht, stigil, der Himmel (das wohl mit siela, der Donner, zusammenhängt), wie stag (Th. stak), der Mensch, mit dem Inguschischen seg. In stömur, vorgestern, sehe ich Th. "amur, die Nacht ($ 16) und das oben $ 8 und 26 besprochene buisu. $ 29. Eine dem Thusch unbekannte Erscheinung ist die im Tschetschenzischen in meh- reren Fällen auftretende Consonantenverdoppelung; wir finden sie: 1) bei der Bildung von Nomina abstracta auf la; 2. В. dikalla, die Güte, з. 88 35, 2; 2) bei der Pluralbildung, 2. В. wir, der Esel, warras, juq, die Mitte, jaqqas ($ 51); 3) bei der Bildung zusammengesetzter Zahlwörter, 2. В. chaitte, eilf, sitte, zwölf, ezirre b’êi, 1100, ezirre са”’е, 1001 (8 89); 4) im Aorist mit der verkürzten Endung e; z. B. dalar, geben, Aor. delle, liedar, schneiden, Aor. tiedde ($ 112); 5) in der Frageform des Zeitworts und auch sonst, z. B. xirri suo, werde ich sein ($ 138)? 6) bei Ortsadverbien: hoxxuzi, hierher, eece, dahin ($ 143). $ 30. Consonantenverhärtung sehen wir bei dem Casusaffix ge, welches im Plural als Ke auftritt ($ 78). $ 31. Consonantenerweichung bieten die Pluralformen мейги von маза, der bruder, und jizirii von jisa, die Schwester, dar, wie es auch im Thusch (s. m. Versuch $ 66) der Fall ist. Nahe steht der Übergang von € in $ und von с in in sin der Flexion, z. В. xaéar, er- reichen, Aor. xa$na, êcig, das Pisen, С. esgin, decig, das Holz, G. desgin, läcar, nehmen, Aor. lesna, iecar, nehmen, Aor. iesna, s. $ 52. 8 32. Einen Übergang von Consonanten in Vocale sehen wir im Auslaut einsilbiger Wörter, z. В. lai (aw. laß), der Knecht, sai (Th. sag), der Hirsch, Кам (türk. 55), die Thür, 3. 8 20. $ 33. Was die einzelnen Consonanten des Tschetschenzischen anbelangt, so stellen sie sich dem Thusch also gegenüber: a) g tritt ein 1) statt q, z. В. in dig (Th. dig), das Бей, 2) st. К, z. В. in duog (Th. dok), das Herz, stag (Th. stak), der Mensch, agar (Th. akar), brennnen, wigar (Th. wikar), führen, phägal (Th. pxakal), der Haase, dagardar (Th. dakardar), zählen, eamagus (Th. makar, können), krank. b) & tritt ein 1) statt x; 2. В. öatlar (Th. xelar, aufstehen), 2) statt q in Fremdwörtern, 2. В. Särabas, die Sclavin, 5äla, die Festung, G вые, Qabarda. 6 A. SCHIEFNER, с) à statt 6 in: mai (Th. mac), der Bart, ’еги (Th. ‘aréi), schwarz, haiar (Th. haéar), sehen. d) z statt с, z.B. buorz (Th. bhorc), der Wolf, gierz (Th. gerc), die Waffe, wiezar (Th. we- car), lieben, dierzar (Th. derçar,, wenden, Кей (Th. Кас), der Welp, lazar (lacar), krank sein, muoz (Th. шос), der Honig, qôrzun (Th. qarce), bunt, duzar (Th. ducar), anfüllen, hözu (Th. haçuk), der Sperling, lowzar (Th. lapcar), spielen; statt e finden wir es wohl nur in iz (Th. iz), er; statt 3 in zud (Th. zu), das Weibchen. e) $ statt 2 in: Zaina (Th. zagn), das Buch, Zi (Th. ze), das Schaaf, Zieruo (Th. zero), die Wittwe. f) а statt t in 'äd (Th. adq), der Dogen, idar (Th. itar), fliehen, wadar (Th. watar), laufen, tiedar (Th. tetar), schneiden. g) h statt р in ieh (Th. ep), die Schande. h) 1 statt i vor x in: buolx (Th. boix), die Arbeit, jalxar (Th. jaixar), weinen, jalx(Th. jeta), sechs, malx (Th. maix), die Sonne, nilxin (Th. netxi), selten, halxa (Pl. Вах), früher. à) w statt р und Ъ, z. В. lowzar (Th. lapcar), spieler, qauwqar (Th. qepqar), donnern, dow- xun (Th. dopxe), warm, souw (Th. saub), mehr. k) statt des dem Thusch eigenthümlichen | finden wir bisweilen nach r ein h, z. B. wuorh (Th. worl), sieben, barh (Th. barl), acht, sonst aber ein einfaches 1, z. В. Маг (Th. alar), sagen; hin und wieder ist es ganz ohne Ersatz, z. B. xierar (Th. xerlar), fürchten, mara (Th. marl), die Nase, tarin (Th. tarl), ähnlich. $ 34. Soviel ich aus den mir vorliegenden Sprachproben abnehmen kann, sind die .tschetschenzischen Wörter theils mit vocalischem Auslaut: a, e, i, u, während o nur di- phthongisch als по eintritt, als auch mit auslautenden Consonanten, namentlich ”, x, 4, К, у, ©, 8, s,ä,2,t, d,p, b,m, г, 1, м; ausgeschlossen scheinen dagegen К, €, t, p und auch п. Über die im An- wie Auslaut vorkommenden Consonantenhäufungen vergl. $ 22. $ 35. Die Suffixe, welche zur Nominalbildung verwandt werden, sind zum Theil mit den im Thusch vorkommenden identisch. Dahin gehört: 1) ar, welches Collectiv- und Intensivbegriffe, aber auch Nomina verbalia bildet; der ersteren Art sind z. В. käzar (möglicher Weise ist das russ. коса wieder zu erkennen), die Flechte, хаПаг (vergl. Th. maidar, das Maisbrot), das Laib, ähar, das Mehl, und die im Nominativ verstümmelten Wörter dig, G. dagaray, das Beil, z'uok, G. z’akarin, der Schnabel, jaxk, G. axkarin, der Kamm, huoz, G. hazarin, der Reif, nix, G. naxarin, der Bienenstock, 'e, G. ’enerin, der Dampf, näb, (+. nâbarin, der Schlaf; Nomina verbalia mit dieser Endung sind ganz gewöhnlich, z. B. älar, das Sagen. 2) la, welche Endung Abstracta bildet und 4) entweder rein an den Wortstamm ge- fügt wird, z. В. kaila, die Weisse, von Кац) (Th. kui), éôgula, die Stärke, von éôgun (Th. éago), stark, tunala, die Feuchtigkeit, von tuinin, feucht, ciêla, die Röthe, von ciên, roth, gotiula, die Enge, von goltun, eng, oder b) mit verdoppeltem Anlaut (88 29, 1), 2. В. ätiulla, die Leich- TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 7 tigkeit, von ältan, leicht, qiella, die Armuth, von qien, arm, dikalla, die Güte, von dikin, gut, dä- xulla, die Länge, von diexin (Th. daxe), lang, xazalla, die Schönheit, von xazan, schön. 3) am, welche Endung der Thuschendung om entspricht, z. B, liesam, der Glaube, bie- xam, die Rache, deginbaam, der Argwohn, хават, die Genüge, luolam, der Sieg. $ 36. Den auf w auslautenden Thuschwörtern, welche Individuen bezeichnen, gegen- über haben wir im Tschetschenzischen die Endung uô, 7. В. darxuö, Verwundeter, lazarxu6, Kranker, lämaruö, der Bergbewohner, lülaxuö, der Nachbar, harxuô, der Müller, $aixuö, der Aware, Naxéuô, der Tschetschenze; ein wenig umgestaltet ist mastuxu (Th. masixow), der Feind. Wie sich temeluö, der Krieger, an das Thuschwort donlow, der Reiter, anschliesst, so sind wohl auch die Pluralformen berziluoi von buorz, der Wolf, und beziluoï von buoi, der Bock, damit in Zusammenhang $ 37. Ebenso wenig als im Thusch und im Awarischen kommen im Tschetschenzi- schen Verkleinerungswörter vor. $ 38. Wie im Thusch dienen die Consonanten w, j, 4 und b dazu, um gewisse Kate- gorien der Nomina, welche hin und wieder unserer Geschlechtsbezeichnung nahe kommen, aber auch wieder sehr von ihr abweichen (s. $ 42), zu bezeichnen und es verhält sich bei der Wortbildung ebenfalls so wie im Thnsch: nicht allein gestaltet das Adjectiv seinen An- laut um, sondern es ist auch das Nomen so wie im Thusch (m. Vers. $ 82) der Verände- rung des Anlauts unterworfen. | $ 39. Es findet jedoch ein Unterschied zwischen beiden Sprachen statt rücksichtlich der Betrachtungsweise einzelner Wörter. Wie im Thusch wird w verwandt, um vernünf- tige Wesen männlichen Geschlechts hervorzuheben, j, um das weibliche Geschlecht eben solcher Wesen zu bezeichnen, allein es kann letzteres auch noch andere Functionen haben. Baron Uslar stellt sechs Kategorien auf, die er mit Hülfe des Personalpronomens und des Verbum substantivum also anordnet: 1 2 3 4 5 6 suo wu, ich bin suo ju suo ju suo bu suo du suo bu ixuo du, wir sind ixuo du бой бо ixuo du ixuo bu izus bu, sie sind izus bu izu$ ju izus du izus du izus bu Während die erste und zweite Kategorie ausschliesslich vernünftigen Wesen zukom- men, ist zu beachten, dass die erste und zweite Person des Plurals im Gegensatz zum Thusch eine Unterscheidung von der dritten zulassen, sowie dass die sechste Kategorie derjenigen gegenübersteht, welche im Thusch einen Plural mit j hat; die dritte, vierte und fünfte Kategorie dagegen sind ebenfalls im Thusch vorhanden. $ 40. Namentlich hat sich die vierte Kategorie in beiden Sprachen ziemlich gleich- mässig erhalten. Es kommen jedoch einzelne Ausnahmen vor. So werden ба, der Bür, buorz, der Wolf, gaur, das Pferd, xêl, die Stute, welche im Thusch zur vierten Kategorie ge- hören, zur dritten gerechnet, eben dahin auch wir, der Esel, phâgal, der Hase, beqi, das Fül- len, Ваха, das Schwein, Kuötam, das Huhn, n’eni, der Hahn, welche im Thusch zur fünften 8 А. SCHIEFNER, gehören. In der sechsten Kategorie kommt sowohl dem Singular als auch dem Plural b zu, während im Thusch ein Theil der dahin gehörenden Wörter im Plural ein j erfordert; z. B. "емо, das Auge, саба, das Knie, Kuog, der Fuss. Andere unter die sechste Kategorie ge- rechnete Wörter sind der Art, dass sie schwerlich einen Plural bilden, z. B. sa, das Eis, cam, der Geschmack, he, das Gehirn, buore, die Hirse, mux, die Gerste, cu das Maismehl. Ebenfalls abweichend vom Thusch gehören да, die Sünde, ji, das Bier, 5’ей, der Hund, muoi die Zunge, zur fünften Kategorie, während ihnen im Thusch b zukommt; nuskul, die Braut, wird zur fünften gezählt, während im Thusch das entsprechende ein nus zur zweiten gehört. $ 41. Trotz dieser und anderer kleiner Abweichungen scheint die Vertheilung der Wörter unter die einzelnen Kategorien so tief begründet in der Anschaung der beiden Völ- ker, dass sich eine merkwürdige Übereinstimmung erhalten hat, selbst wenn dieselben Be- griffe durch Wörter verschiedenen Stammes ausgedrückt werden. So gehören in beiden Sprachen folgende Wörter zur fünften Kategorie (d): Thusch. Tschetsch. Th. Tschetsch. potol — ga, das Dlatt cicil — kuornai, das Küchel tateb — ахба, das Geld Sawarda = 1661, der Falke okro — desi, das Gold nek — urs, das Messer koit — cicig, die Katze saqdar == шею, der Tempel garul — xa, die Wache éako = gant, die Bank Чазт — фара, das Geschlecht angloz == malaik, der Engel Zur dritten Kategorie: jopq — äsa, die Asche ixW — bâd, die Ente setqw — qaru, der Hagel kitr — nars, die Gurke akmaizlob — nuir, der Sattel zöwe == cienga, der Fussboden mäsa — sirluo, das Licht saker == je’ni, der Hals warang == belis, die Schulter teb — ämal, der Character eir — баба, der Kummer Zur vierten: bo — serimsax, der Knoblauch xer — пас, der Stein. $ 42. Nach den Beobachtungen Baron Uslar’s gehören die auf la ausgehenden Nomina abstracta grösstentheils zur dritten Kategorie (j), 2. В. Zimala, die Klein- heit, Köcula, die Flüssigkeit, kaila, die Weisse, laxalla, die Höhe, mairalla, die Tapferkeit, ma- lulla, die Schwäche, quönalla, die Jugend, qonuila, das Alter, giella, die Armuth, ‘ariulla, die Schwärze, ciêla, die Röthe, 6ögula, die Stärke, uoila, der Gedanke; ausgenommen sind duotta- bala, die Freundschaft, und marsala, das Wohlsein, welche zur fünften Kategorie (4) gehören. Zu dieser gehören auch wohl ohne Ausnahme alle auf ar oder er ausgehenden Nomina ver- balia, 2. В. tiger, das Gehorchen, lieser, das Glauben u. в. м. $ 43. Die Thierwelt gehört, jedoch mit zum Theil oben ($ 49) berührten Ausnah- men, im Tschetschenzischen zur vierten Kategorie. Wir finden indessen neben gila und dig, TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 9 welche beide «Pferd» bedeuten , in derselben Bedeutung gaur, das zur dritten Kategorie gehört, ebenso auch gezig, die Spinne, tuôdax, der Schwan. Andere gehören theils in Über- einstimmung mit dem Thusch zur fünften; z. В. chuögal, der Fuchs, kezi, der Welp, êsi, das Kalb, eieig, die Katze, kuornai, das Küchel, Kuiri, der Habicht, 166, der Falke, hözu, der Sper- ling, theils ist es mit Abweichung vom Thusch, z. В. $eli, der Hund, ще, die Ameise, wo die entsprechenden Thuschwörter phu und tant der vierten Kategorie angehören. Um das natürliche Geschlecht anzudeuten, werden für das Männchen buorsan, für das Weibchen zud (die Hündin), oder stien vorgesetzt. So gehören buorsan cicig, der Kater, und stien cicig, die Katze, beide zur fünften, buorsan buorz, der Wolf, und zud buorz, die Wölfin, beide zur dritten Kategorie. $ 44. Gegenstände, welche durch menschliche Kunst geschaffen sind, gehören grösstentheils zu dieser dritten Kategorie: buy, das Zelt, bedir, die Kleidung, wardan, der Wagen, guên, die Matraze, guêrin, der Pfosten zum Anbinden der Pferde, *jü'), der Pfriem, Kahar, die Handmühle, Kurs, das Bündel, mundu, die Vogelscheuche, ûcie, die Vorhalle, ‘ei- enga, der Fussboden, вата, das Decken, *haira, die Mühle, &ai, der Stock, gudalax, der Wagen, bâla, die Festung, jurt, das Dorf; zur vierten dagegen pxuo, der Pfeil, huoz, der Reif, kuin, der Hut, ixauw, das Dach, мед, die Wand, zur fünften "$ant, die Bank, u, das Brett, *tur, der Säbel, tai, die Brücke, *zaina, das Buch, "sa, das Haus, &ierma, das Fass. $ 45. So gehören auch die Gegenstände der äusseren Natur zu verschiedenen Kategorien, z. В. "hun, der Wald, aima, der Strudel, stigil, der Himmel, zur dritten, *läm, der Berg, Мега, das Ufer, “xien, der Baum, bieru, die Schlucht, ‘ва, der Hügel, ‘but, der Mond, *huord, das Meer, ^’ат, die Pfütze, *si@da, der Stern, *malx, die Sonne, zur vierten, in, die Schlucht, zur fünften, und tulag, der Stein, zur sechsten. $ 46. Ebenso wenig gehören die Wörter, welche Theile des menschlichen oder thie- rischen Körpers bezeichnen, ausschliesslich zu einer bestimmten Kategorie, z. B. zur sechs- ten: b’erig, das Auge, guöla, das Knie, der Ellbogen, ‘mara, die Nase, “Kuog, der Fuss; zur fünften: "balda, die Lippe, gê, der Bauch, “dies, der Leib, "duog, das Herz, ‘kuig, die Hand, га, flache Hand, cogu, der Schwanz, cocqum, die Augenbraue, mix, der Schnurrbart, “Тетис, das Ohr, muot, die Zunge, hai, die Stirn; zur vierten “Kuorta, der Kopf, näxa, die Brust, рха, die Ader, phars, der Arm, pelig, der Finger, ‘pienda, die Rippe, tär, die Zitze; zur dritten “je’ni, der Hals, “belis, die Schulter, рава, der Mund, mai, der Bart, m’ära, der Finger- nagel. | $ 47. Zur dritten Kategorie gehört ein Theil der Wörter, welche eine Zeitbestim- mung enthalten, z. В. "buisi, die Nacht, “хат, die Zeit, ”uirie, der Morgen, ‘b'estie, der Frühling, ehkie, der Sommer, “guirê, der Herbst, sinara, der Dienstag, хага, der Mittwoch, jiera, der Donnerstag, zur fünften aber Юга, der Sonntag, auch Woche, uorsuot, der Montag, "pe- 1) Die mit einem Stern versehenen Wörter sind im Thusch in derselben Kategorie. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vilme Serie. 2 10 А. SCHIEFNER, riskin, der Freitag, “suot, der Sonnabend, de, der Tag, sahat, die Stunde, suo, das Jahr, auch ‘а, der Winter (welches Wort im Thusch zur dritten Kategorie gehört). $ 48. Collectivbegriffe, namentlich solche Wörter, durch welche eine gleichartige Ma- terie bezeichnet wird, gehören meist zur fünften Kategorie, z. B. äsar, das Unkraut, ahar, das Mehl, *axta, das Geld, *b’är, die Nuss, ‘gierz, die Waffe, ‘deti, das Silber, desi, das Gold, “êéig, das Eisen, hu, der Same, Kiêgat, das Papier, xällar, das Laib, ха, der Weizen, latia, die Erde, ‘äuoxk, der Nebel, säßa, das Almosen, *iuixi, das Salz, “ci, das Blut, сама, das Kupfer, "ca, das Stroh, xuo, der Mist, "xi, das Wasser, hacar, der Schweiss, doëu, der Regen, “luo, der Schnee, “buôlat, der Stahl, *“detlin, die Butter, “deëig, das Holz; jedoch zur dritten gehö- ren: ‘juol, das Heu, nexëi, der Käse, “Бис, das Gras, “Зита, die Milch, *se, das Feuer, zur sechsten: ших. die Gerste, ba’, die Klette, cu, das Maismehl, "exi, die Schlingpflanze, Zaxara, gekochter Waldknoblauch, sa, das Eis. $ 49. Die Pluralbildung findet auf mehrfache Weise statt: 1) die einfachste En- . dung, welche lebenden Wesen zukommt, ist i oder ii, welche Vocale eine Assimilation des Wurzelvocals herbeiführen können ($ 10), z. B. dä, der Vater, — dai, mozu, die Fliege — mozui, xoxu, die Taube, — xoxui, temeluô, der Krieger, — temeluoi, harxuô, der Müller, — har- xuoi, daraxuô, Verwundeter, — daraxuoi, mastuxu, der Feind, — mastuxui, qu, der Dieb, — qui, dele, Gott, — delii, вя, das Kalb, — &sii, kêzi, der Welp, — kezii, lehi, die Schlange, — lehii, kant, der Sohn, der Knabe, — Кеми, gala, die Hirschkuh, — öelii, daxka, die Maus, — dex- КИ, däca, das Kleinvieh, — deeii, сага, der Fisch, — éêrii; helii, Plur. von jet, die Kuh, häsa, der Gast, hesii, Cergisie, der Tscherkesse, — Cergisii, Uersi6, der Russe, — Uersii, stie, das Weib, — stii. Wenn deli, das Silber, mit dem Plural detii und desi, das Gold, Pl. desii, aufgeführt wird, so beruht dies wohl auf einem Missverständniss. Anmerkung. Hierher gehören wohl auch die anomalen Bildungen: beqi, das Füllen, — boqui, buoz, der Bock, — beiiluoi, buorz, der Wolf, — berziluoi ($ 36), Gebirte, der Qabar- diner, — Gebiriuoi, din (Th. do), das Pferd, — duoi, Ка (Ки. goi), der Hammel, — Kuoi. $ 50. Zweitens wird der Plural vermittelst der Endung $ gebildet, welche nur in den wenigsten Wörtern unmittelbar an den vocalischen Auslaut tritt, z. B. balda, die Lippe, bal- das, bârçqa, Gewand, — bârçqas, guôla, das Knie, — guölas, ga, das Blatt, — gas, duottaga, der Freund, — duotiaÿas, 3a, die Hammelheerde, — 5as, Saxara, der Waldknoblauch, — 4a- xaras, jalla, das Getreide, — jallas, ха, die Wache, — xas, ka, der Weizen, — Каз, tära, flache Hand, — \äras, ва, das Stroh, = éas, xuo, der Mist, — хиоз, шо, der Schnee, — luos, tuo, saurer Schmand, — tuos; 51, der Schaafmist, — 515; he, das Gehirn, — hês; ûcie, das Vorhaus, — ûcies; 5’ей, der Hund, — $'elies; ge, der Bauch, — ges. $ 51. Häufiger tritt diese Endung mit vorhergehendem Vocal auf, nämlich: as, is, us, 105. Von diesen Endungen tritt as an den consonantischen Auslaut solcher Wörter, welche in ihrer letzten oder vorletzten Silbe ein a haben; z. В. aigar, der Hengst, — aïÿaras, gaur, das Pferd, — gauras, ämal, der Character, — ämalas, bäluoz, das Wachs, — bäluozas, biexam, die Strafe, — biexamas, zingat, die Ameise, ziygatas. Doch finden wir auch: gierz, die Waffe, — TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 11 — gierzas, Kuog, der Fuss, — Kuogas, xuox, die Zwiebel, — xuoxas. Bei auslautendem n geht dieses in п über, z. В. bazan, der Roggen, — bazanas, busurban, der Muselman, — busurba- nas. Mit Assimilirung des Wurzelvocals ($ 15) sehen wir ий, das Dorf, — jarlas, mus, der Strick, — masas, und mit gleichzeitiger Verdoppelung des Auslautsconsonanten ($ 29, 2), 2. В. wir, der Esel, — warras, zud, die Hündin, — zaddas, juq, die Mitte, — jaqqas, tur, der Säbel, — tarras (vergl. Th. iur — tarbi), bien, das Nest, — bannas, buy, das Zelt, — bän- паз, ‘in, die Schlucht, — 'annas, xien, der Daum, — xannas, hun, der Wald, — hannas. $52. Die Endung is bewirkt bei ihrem Antritt folgende Veränderungen: а) lautet das Wort vocalisch aus, so muss der Auslautsvocal wegfallen, z. B. bezina, das Hornvich, — beiinis; b) bei den auf ig mit vorhergehender liquida ausgehenden Wörtern findet Elision des 1 statt ($ 17), 2. В. b’erig, das Auge, — b'ergis, lerig, das Ohr, — lergis, pelig, der Fin- ger, — pelgis, cerig, der Zahm, — cergis, aber gezig, die Spinne, — gezigis, Kuig, die Hand, — Kuigis, stigil, der Himmel, — sügilis, eieig, die Katze, — eieigis, eig, das Eisen, — esgis ($ 31), decig, das Holz, G. desgis neben deégis; с) steht in der Stammsilbe ein u, so wird dem- selben ein 1 angefügt ($ 5), 2. В. urs, das Messer, — uirsis, $ui, das Alphabet, das Bündel, — Kuirsis; d) ist der Stammvocal a oder ein später in uo zerflossenes o, so wird er in e oder ue umgewandelt ($$ 10, 12); z. В. bue (St. bac) das Gras, — becis, niq (St. пад), der Weg, — neqis, muoz (St. maz), der Honig, — mezis; phars, der Arm — phersis, шах, die 515, Kurs, Sonne, — malxis, huord, das Meer, — huerdis, luom, der Löwe, — luemis, huoa, das Ei, — huös; ce (St. car),das Feuer, — ceris, $uo (St. заг), das Jahr, — seris, mit verlorenem Anlaut: juol, das Heu, — ëlis. Vereinzelt steht haira, die Mühle, — heris; eine Ausnahme bildet madras, die Schule, — madrasis. $ 53. Die aufi oder auch ai und au ausgehenden Wörter bilden ihren Plural auf es oder ies ($ 20); 2. В. 5'eli, der Hund — 5'elies, n’eni, der Hahn — n’enies, ci, das Blut — 165; lai, der Knecht — 165, sai, der Hirsch — ses, tai, die Brücke — 16$; Ша, das Lied — illies, kuornai, das Küchel — kuornies, Kau, das Thor — Kes, erzau, der Adler — erzies. Hieran schliesst sich b’uo (Stamm b’a), das Heer — b’es, éuo, das Haar — éuês, &uoa, der Rock — éueiés. $ 54. Die Endung uos finden wir in Kuorta, der Kopf — Kuortuos, mai, der Bart — mazuos$, шаг, der Mann — märuos, папа, die Mutter — nânuos, de (St. dien), der Tag — die- nuo$, са (St. cien = Th. cen), das Haus — cienuos. $ 55. Die Endung us scheint häufig durch den vorhergehenden Vocal bedingt zu werden; #. В. nuskul, die Braut — nuskulus, coequm, die Augenbraue — cocqumus, olxuzur, der Vogel — olsuzurus, qôlum, die Feder — qôlumus; wir finden aber auch ха, der Schmutz — xaltus, ferner mila, welcher — milus, iz er — izus (vergl. $ 21). $ 56. Mit den in $$ 51 —55 aufgeführten Endungen parallel laufen die Endungen паб, nis, nuo$, nus, deren Anfügung denselben Gesetzen unterworfen ist, nämlich: a) паз, 2. В. in: äga, die Wiege — äganas, ârie, das Feld — ärienas, боба, der Lärm — gowganas, aber auch gü (Th. gub), der Hügel — günas, сиб (Th. gog), der Kreis — guönas, * 12 A. SCHIEFNER, zu, der Igel — zunas, jü (Th. jub), der Pfriem — jünas, cü(aw. cow), Gott — cünas, wobei zu beachten ist, dass diese Wörter ihren Auslautsconsonanten eingebüsst haben. Abwei- chende Bildungen, die hieher gehören, sind: gila, das Pferd — gilinas, guirê, der Herbst — guirienas. b) nis; 2. В. pxa, die Ader — pxênis, ‘am, die Pfütze — ’emnis, tuiri, das Märchen — tuirinis; lü, die Gemse — lüinis, пог, die Grube — uernis, buos (Stamm bas), die Farbe — bes- nis, duos (St. das), das Wort — desnis; mit einem Bindevocal: but (St. bat), der Mond — bet- c) nuos; 2. В. sa, das Licht — sinuos, qa, die Sünde — qinuos, si, die Ehre — sinuos. d) nus; 2. В. $ü, der Brunnen, — $ünus, bieru, die Schlucht — bierunus, Südu, die Strafe öüdunus, iôbu, der Schwarm — töbunus, hôzu, der Sperling — hözunus. $ 57. Der Endung aus zunächst steht die Endung mus, welche sich in folgenden Wör- tern findet: dies, der Leib — daëmus, gai, der Stock — &oiumus, "Ad, der bogen — "ädmus. $ 58. Neben diesen einfachen Endungen finden wir noch Doppelendungen, welche aus den einen Collectiv- oder Intensivbegriff enthaltenden Endungen ar (er), ir einerseits und ii, 61 und a$ andererseits bestehen und einen Collectivplural ausdrücken. Sie erschei- nen bei den Wörtern: ва, der Bär — ceréii, 5, das Schaaf — Ziereii, Ваха, das Schwein — haxarcii, sieda, der Stern — siêdaréii, gâzan, die Ziege — gêzerii, nue, der Bräutigam — neuci- rii ($ 6), маза, der Bruder — weiirii, jisa, die Schwester — jiärii, welche beiden Wörter noch durch die bereits im Thusch vorkommende Consonantenerweichung merkwürdig sind ($ 31); nur im Plural kommt mexkirii (Th. maxkar), das Mädchen, vor. Wenn nun auch von pxuo (Stamm рхаг), der Pfeil — pxercii und von stu (St. star), der Ochse — ster&ii vor- kommt, so muss man bedenken, dass in beiden Singularformen bereits ein Collectiv- oder Intensivbegriff der Geschwindigkeit und der Stärke liest ($ 35). Dasselbe findet man in den mit as zusammengesetzten Formen: duol, die Elle — dalaras, &ug, der Ring — Gagaras, zudan, das Weib — zudaras, und bereits im Singular bei dig, die Axt G. dagaran, Pl. dagaras, z’uok, der Schnabel, С. z’akarin, Pl. z’akaras, huoz, der Reif, G. hazaran, Pl. hazaras, jaxk, der Kamm, С. axkarin, Pl. axkara$, nix, der Bienenstogk, G. naxarin, Pl. naxaras, ’e, der Dampf, С. ’enerin, Pl. ’eneras, näb, der Schlaf, ©. nâbarin, Pl. näbaras. Ganz abweichend ist der Plural von jat, die Kuh, nämlich helii, woneben man den Singular #'eli, der Hund (vergl. Th. phu, St. phar) stellen möchte. $ 59. Wie im Thusch befindet sich auch im Tschetschenzischen der Nominativ in einem starken Gegensatze zu den übrigen Casus. Dieser Gegensatz besteht namentlich darin, dass der Wortstamm stärkeren Umgestaltungen unterworfen ist. Es kann entweder Trübung oder Veränderung des Stammvocals, eine Verkürzung des Auslauts und drittens die Anfügung von j im Anlaut eintreten. Was zuerst die Vocalveränderung anbetrifft, so sehen wir namentlich wie im Thusch statt des stammhaften a einen andern dunkleren Vocal, z.B. buc (St. bac), das Gras, but (St. bai), der Mond, mux (St. max?), die Gerste, buolx (St. balx), die Arbeit, buore (St. bare), die Hirse, muoz (St. maz), der Honig, muoxk (St. maxk), das Land, TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 13 buoz (St. bai), der Bock, buorz (St. barz), der Wolf, muot (St. mat), die Zunge, muox (St. max), der Wind, duog (St. dag), das Herz, duoxk (St. doxk), die Wolke, niq (St. пад), der Weg. Dagegen finden wir aber auch hin und wieder im Nominativ а, z.B. ca (St. cien), das Haus, sa (St. si), der Geist, das Licht, qa (St. qi), die Sünde. Zweitens finden wir zugleich Ab- schleifung des Auslauts in Suo (St. Sar), das Jahr, nix (St. naxar), der Bienenstock, dig (St. dagar), die Axt, се (St. car), das Feuer, pxuo (St. рхаг), der Pfeil; vergl. Th. phu (St. phar), der Hund. Drittens tritt Anfügung des j im Anlaut ein bei jaxk (St. axkar), der Kamm (vergl. $ 35), jat (St. ai) die Kuh, juol (St. al), das Heu. $60. Die übrigen Casus sind folgende: 1) der Genitiv, 2) der Dativ, 3) der Instructiv oder Activ, 4) der Comitativ, 5) der Allativ, 6) der Conversiv, 7) der Ablativ, 8) der Delativ, 9) der Adessiv, 10) der Terminativ, 11) der Comparativ, 12) der Aequativ, 13) der Illa- tiv, 14) der Elativ, 15) der Adverbialis, 16) der Inessiv, 17) der Motiv. 8 61. Die Endungen des Genitivs sind in Übereinstimmung mit den Pluralaffixen an, in, en, uon, un und mit diesen parallel nan, nig, nun. Die Anfügung derselben unterliegt den- selben Gesetzen, als die Anfügung der Pluralaffixe, sowohl in Betreff der Vocale, als auch der Consonanten: 1)an, 2. В. gaur, das Pferd, G. gauran, zingai, die Ameise, G. zingalan, dant, die Bank, С. &antan, ämal, der Character, G.ämalay, aisar, der Hengst — aidaran, éârabas, die Sclavin, — bârabasan, Sudalax, die Fuhre — gudalaxan; bien, das Nest — bienan, wardan, der Wagen — wardanan, bazan, der Roggen — baianan, dig, das Beil — dagaran (58 35, 59). — 2) in: a) un- verändert in baga, der Mund, С. bagain, däla, die Festung, С. 5Мац), sâga, das Almosen, G. sâgain, muolla, der Priester, G. muollain, шо, der Schnee (vergl. $ 19), G. lain; 6) mit Ver- kürzung des Auslautsvocals und mit Rückwirkung auf den Stammvocal ($ 10); z. B. gila, das Ross — gilin, bezina, das Hornvieh, С. beïinin, guöla, das Knie, G. guölin; с) mit Zusam- menziehung: dä, der Vater, G. den, ga, das Blatt, G. &en, b’uo, der Krieg, G. b’en, sai, der Hirsch, G. sen, lai, der Knecht, G. ley; маза, der Bruder, G. wesin, qa, die Sünde, G, qin, sa, der Geist, G. sin, balda, die Lippe, G. beldin, Sura, die Milch, С. suirin ($ 5), zud, die Hündin. G. zuidig, mus, der Strick, ©. muisin, tur, der Säbel, ©. ии, but (St. bat), der Mond, С. bei- tin, Бис (St. bac), das Gras, G. beein, buoz (St bai), der Bock, С. bezig, buolx (St. balx), die Arbeit, ©. belxin, duog (St. dag), das Herz, С. degin, Suo (St. sar), das Jahr, G. serin, ce (St. car), das Feuer, (+. çerin, stu (St. star), der Ochse, G. меги), pxuo (St. pxar), der Pfeil, G. рхе- rin, nue, der Bräutigam, G. пешей ($ 6), tuop, die Flinte, G. шёрщ, luom, der Löwe, G. luêmin ($ 12); 4) mit Elision des 1 ($ 17) und Consonantenveränderung ($ 24), 2. В. b’erig, das Auge — b’ergin, cerig, der Zahn — cergin, 69, das Eisen — esgin, deëig, das Holz — des- gig neben deögin; 3) en in $i, das Schaaf — Sieg, 5’ей, der Hund — $elien, n’eni, der Hahn, — nenieg. 4) uon bei Wörtern, welche ursprünglich einen consonantischen Auslaut hatten, 2. В. 4ей (Th. tateb), das Silber — datuon, desi, das Gold — dasuog. 5)un in gierz, die Waffe — gierzun, bäluoz, das Wachs — bâluozun, gai, der Stock — вой, hai, die Stirn — hozug ($ 21), huord, das Meer — hurduy, nuskul, die Braut — nuskulun, qölum, die Feder — qôlumun. $ 62. Für die mit n anlautenden Genitivaffixe mögen wenige Beispiele hinreichen: 14 A. SCHIEFNER, 1) äsa, die Asche — äsanay, 2) aima, der Strudel — aimanig, âsa, der Riemen — äsanin, baza, die Heerde — baianin, паха, die Brust — näxanin, paida, der Vortheil — paidanin, buisi, die Nacht — buisinin, oreu, der Lärm — oreunig, guö, der Kreis — guönin, qu, der Dieb — qui- nin, "u, der Hirt — 'uinin, qaru, der Hagel — qarunin: abweichend: madras, die Schule — ma- drasienin, meidig, der Tempel — meidigieniy: 3) iôbu, der Schwarm — iôbunun, hözu, der Sper- ling — hözunun; ой, der Hügel — günun, bieru, die Schlucht — biérunun, doëu, der Regen — doöunun, moxu, der Drang — moxunun. $ 63. Die Dativendung ist na, welche entweder direct an den Wortstamm tritt oder vermittelst eines Bindevocals, hin und wieder sehen wir auch eine Verdoppelung des an- lautenden n, welches letztere eine Assimilation in dalla von dele, @ott, erleidet. Beispiele: äsar, das Unkraut — âsarna, âmal , der Character — ämalna, an, das Stechen — anna, bun, das Zelt — bunna, buoi, der Ziegenbock — baina; aber buorz, der Wolf, — barzana, buore, die Hirse — barcana, рис, das Gras — bäcana, ax, die Hälfte — êxina, wasa, der Bruder — wesina, gierz, die Waffe — gierzuna, beqi, das Füllen — boquna, huord, das Meer — hurduna. $ 64. Der Instructiv hat verschiedene Endungen: 1) am gewöhnlichsten ist пб, welches zu der Thuschendung м stimmt ($ 7); 2. В. duog, das Herz — daguö (Th. dakw) niq, der Weg — nequö (Th. naqw), се, derName — caruö (Th. carw), sa, der Geist — sinuô, an, das Ste- chen — ênuô, äsa, der Riemen — âsanuô, ax, die Hälfte — êxuô, bäd, die Еще — beduö, deli, das Silber — datuonuö; 2) noch seltener tritt die Endung as auf, welche auch dem Thusch eigenthümlich ist und sich auch im Awarischen nachweisen lässt, z. B. dä, der Vater — däs, wasa, der Bruder — wasas, jisa, die Schwester — jisas, näna, die Mutter — nänas. Wie diese Endung nur vernünftigen Wesen zuertheilt wird, so auch 3) die Endung a, z. B. dele, Gott — däla, шаг, der Mann — mära, мо’, der Sohm — wuo’a. 4) 6 und 16 haben eine Anzahl meist einsilbiger, vocalisch oder diphthongisch auslautender Wörter, bei denen die For- men des Instructivs und Allativs zusammenfallen: lai, der Knecht — 16, sai, der Hirsch — se, tai, die Brücke — te, Kau, die Pforte — Ke, ха, die Wache — xê, ва, das Stroh — cé, ci, das Blut — eie, м, das Schaaf — 5ie, ka, der Weizen — kie, м, die Schaafhürde, — xie, b’uo, der Krieg — b'iê. . $ 65. Der Comitativ wird vermittelst ein (Th. ei) gebildet, 2. В. dä, der Vater — deein, ämal, der Character — ämalein, Kuig, die Hand — Kuigiciy, qölum, die Feder — qélumacin, tur, der Säbel — tuiriein, stié, das Weib — stiéuein (s. $ 80), за, die Schwester — jisaciy, wasa, der Bruder — wesiein, tuixi, das Salz — tuixiein. $ 66. Das Allativsuffix ist ge (Th. go), das aber auch in 16 (116), €, е zusammen- schrumpfen kann und an den Genitivstamm tritt, hin und wieder aber auch ganz wegzu- fallen scheint; Beispiele: aigar, der Hengst — aigariê, ax, die Hälfte — 6х6, baga, der Mund — bagie, beqi, das Füllen — bogie, b’erig, das Auge — b’ergie, buolx, die Arbeit — balxié, buorz, der Wolf — barziê, duog, das Herz — dagiê, duoxk, die Wolke — daxkie, duol, die Elle — dueliê, Kuort, der Kopf — Kuertié, ça, das Haus — ciniê, sa, der Geist — sinie, Лем, die Schlange — lehini@ , aber auch lehiê, jü, der Pfriem — jünie, là, die Gemse — lüni@ , moxu, TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. | 15 der Drang — moxunie, âga, die Wiege die Brücke — 16, lai, der Sclave — 16, wüo', der Sohm — wue’ê, juo’, die Tochter — jue’e. Anmerkung. An die Allativendung treten wie im Thusch (s. meinen Versuch $ 120) die meisten andern Suffixe: des Conversivs —ha, des Ablativs —ri, des Delativs —ra, des Adessivs В und des Terminativs —c, $. $ 67 — 71. äganie; dä, der Vater — dé (dege), tai, $ 67. Der Conversiv wird gebildet, indem man an die Allativendung die mit dem Locativ im nächsten Zusammenhange stehende Endung ha anfügt, 2. В. âmaliéha (ämalgeha), déha (dêgeha), aber шо, der Schnee — laiha (s. $5 19, 61). Hieher gehören die Adverbia uaha, nach unten, teha, nach hinten. $ 68. Das Ablativsuffix ist ri (Th. re): âmaliéri (ämalgeri),"deri (dögeri), xieri von xi, das Wasser, carieri von ce, das Feuer. $ 69. Der Delativ hat die Endung ra: âmaliéra (ämalgera), 46га (dêgera), lämaniera von läm, der Berg, ага, von innen, ciniêra, von dem Hause. . $70. Die Adessivendung ist h; z. В. ämalieh (ämalgah), déh (degah), éuh, in, lämanieh von läm, der Berg. $ 71. Den Terminativ bildet man vermittelst der Endung с: ämaliee (ämalgee), dee, lâmaniée von läm, xiêc von xi, das Wasser, cariêe von ce, das Feuer , huniee von hun, der Wald. $ 72. Der Comparativ, welcher ursprünglich wohl ein Prosecutiv war, wird ver- mittelst der Endung 1 (al, il, ul) gebildet: ämalal, del, wiralvon wir, der Esel, beril von ber, das Kind, bunil von bun, das Zelt, êxil von ax, die Hälfte, bagail von baga, der Mund, beial von baia, die Rinderheerde, gierzul von gierz, die Waffe, günal von gü, der Hügel. $ 73. Bei der Bildung des Aequativs wird an das Comparativaffix la gefügt, oder ‘man begnügt sich damit, den Inlautsconsonanten des zweisilbigen Worts zu verdoppeln ($ 29), 2. В. ämalalla oder ämmalal, bunilla von buy, della von dé. $ 74. Der Illativ, welcher formell mit dem Affectiv des Thusch zusammenfällt, hat die Endung x; z. B. ämalax, dex, cinax, von ca, das Haus, dasuox von desi, das Gold. $75. Dem Elativ ist ursprünglich die Endung xin (im Thusch xi, $ 115) eigen, es kann dieselbe jedoch auch in хад umschlagen, welche Endung auch dem Adverbialis zu- kommt; 2. В. ämalxig, ämalxay, dexig, dêxan, lämanaxin (lämanaxan). | $ 76. Der Inessiv hat die Endung ah, 2. В. cah von ça, das Haus, dinah von de, let- iah von latla, die Erde, dinah von dig, das Ross, stiglah von stigil, der Himmel. $ 77. Der Motiv, dessen Function im Thusch (m. Versuch $ 241) der Dativ über- nimmt, hat sich vielleicht mit der ältern Dativendung a (e) erhalten; z. B. stigla von stigil, der Himmel, dina von din, das Ross. $ 78. Das der im Thusch ($ 117) vorkommenden Caritivendung ci im Tschetschen- zischen entsprechende Ах zin, (221) hat sich meist beim Nomen verbale erhalten, z. В. belgila jayzig, unbezeichnet, xidanzin , ununterbrochen, duzayzig, ungefüllt, purban dalamzin, ohne 16 s A. SCHIEFNER, gegebene Erlaubniss, xädaina dalanzig, ohne gegebene Entscheidung; wir finden aber auch pur- bazin, ohne Erlaubniss, biexkazan, ohne Schuld. 8 79. Im Plural werden die meisten Casus dureh Anfügung der Endungen an den Pluralcharacter $ gebildet, namentlich der Dativ, der Instructiv, welcher stets die Endung a hat, der Comitativ, dann der Allativ mit verhärtetem Anlaut Ke ($ 30) nnd die mit dem Allativsuffix zusammengesetzten Endungen des Conversivs (Keha), des Ablativs (Kiri), des Delativs (Kara), des Adessivs (Kah), des Terminativs (Kae), endlich auch der Elativ. Der Genitiv hat die Endung in und nach ihm richten sich der Comparativ (il) und der Illativ (ix). Für den Inessiv und Motiv des Plurals fehlen mir Belege. $ 80. Ausser dieser substantivischen Declination giebt es noch еше adjectivische mit dem Character би (im Thusch 60), welcher eine Anzahl von Substantiven angehören; z. В. Naxeuô, der Tschetschenze, G. Naxéuôéun, Uersiê, der Russe, С. Uersiééun, 4'aixuô, der Aware, С. $aixuôéun, in der Mehrzahl 5’ai, duottaga, der Freund, ©. duoliagaéun, zudan, das Weib, G. zudaéun, quênaxi, der Jüngling (3. $ 12), С. quönaxacun, stiê, das Weib, Weibchen, G. stiééur, harxuô, der Müller, G. harxuôéun, Zieruo, die Wittwe, G. Zieruodun, lazarxuö, Kranker, G. lazar- xuöcun, temeluô, der Krieger, G. temeluöcun. $ 81. Zur besseren Übersicht lassen wir einige Paradigmen folgen: LIE DE 3. Singular. Plural. Singular. Plural. Singular. Plural. Nom. âmal, der ämalas dä, der Vater dai "eräinig, der ’erzinigis Character Schwarze Gen. ämalay âmalain den daig "erzi6un ’eréiéuin Dat. âmalna ämalasna dena daisna eréiéuna “eréiéu$na Instr. âmaluô ämalasa däs daisa "erzicuö "erziGusa Comit. âmalcin ämalasein dein daisein "erziuein "erzicusein Allat. ämalge, âmalié ämalaske dege, 46 daiske ’erzicie “ertiéusKe Conv. âmalgeha, äâmalasKeha dêgeha, deha daisKeha "erzicieha "eräicusKeha âmaliéha Ablat. ämalgeri, ämalasKiri degeri, deri(n) daisKiri ’eräicieri "eräicuskiri amalieri Г Delat. ämalgera, âmalasKara dögera, déra (n) а15Кага “erfiéiéra “eriiéusKara ämaliera Adess. ämalgah, ämalaskah degah, dh daisKah "erzicieh 'erzicuskah âmaliéh Term. ämalgec, âmalaskac dêgac, dee daisKac ’erñéiêc “eréiéusKac âmaliée Comp. ämalal ämalail del dail "erzi6ul ‘eriiéuil Aequat. ämalalla, ämalaila, della dailla ’erziculla, ’erz- ’erzi6uilla, ‘eri-, ämmalal ämmalail zicul tiéuil TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 17 Nlat. ämalax ämalaix dex daix "erzicux "erzicuix Elat. ämalxin (xag) âmalasxin (xan) déxin, dexan daisxan ’егибихи) (xan) ‘eréiéu$xin (xan) Adverb. ämalxay ämalasxan dexan daisxan ’erzicuxan 'erzicusxan Iness. âmalah "erzicuh ’eriiéuih Motiv. ämala "erzi6u $ 82. Eine ziemliche Anzahl von Adjectiven lautet auf n mit vorhergehendem Vocal aus, namentlich auf an, in, en, un, 2. В. ättan, leicht, buorsan, männlich, guorgan, rund, mâsan, schnell; Кан), weiss, dikin, gut, dezig, schwer, deqin, trocken, wexin, reich, 5imin, Мет, qien, arm, Kocun, flüssig, korguy, tief, loxuy, niedrig, dowxun, warm. Nur wenige haben andere Endun- gen, z. В. sini, Маш, siri (russ. сБрый?), grau, suipi, fromm, semi, offenbar; tatarischen Ur- sprungs ist astax, lahm. $ 83. Einige dieser Adjectiva verändern ihren Anlaut zur Geschlechtsbezeichnung, z.B. wêxin, reich, im Femin. jexig, im Plur. bêxin zudaras, reiche Weiber, dexin nuskulus, reiche Bräute; ähnlich wezin, schwer, wegin, mager, wiexin, lang, wowxun, warm, woxxun, gross. Un- verändert bleibt der Anlaut in wuon, schlecht, auch in dikin, gut. $ 84. Die Endung mancher Adjectiva fällt mit der Genitivendung zusammen und man findet in solchen Adjectiven noch ältere Genitivformen; z. В. stien ош, weiblicher Löwe, während der Genitiv von stie jetzt stiééun lautet, ähnlich 5, kalt; vergl. sieluo, die Kälte, G. Sieluonin. $ 85. Wird das Adjectiv substantivisch gebraucht, so hat es die oben im Paradigma $ 81 vorkommende Endung inig; 2. В. ‘eréinig, der Schwarze, dikinig, der Gute. $ 86. In der attributiven Stellung erhält das Adjectiv in den obliquen Casus keine andere Veränderung, als dass es mit dem Adjectivcharacter cu vor das Nomen tritt; 2. В. dikin маза, der gute bruder, G. dikiéu wesiy, D. dikicu wesina, Pl. Nom. dikin мейги, die gu- ten Brüder, G. dikiéu weäiriin. Natürlich richten sich die Adjectiva mit beweglichem An- laut nach dem Geschlecht des Nomens; z. В. sen baxxaiéu weäiriin, meiner guten Brüder. 8 87. Bei Vergleichungen dient die Partikel sanna, wie, um eine Gleichheit auszu- drücken; z. B. jisa wasa sanna dikin ju, die Schwester ist so gut wie der Bruder, oder es wird der verglichene Gegenstand in den Aequativ gesetzt: wuo’ della wu, der Sohn ist dem Vater gleich, папа juo’alla ju, die Mutter ist der Tochter gleich, jisa wesilla oder wessil ju, die Schwe- ster ist dem Bruder gleich. Im Fall der Überlegenheit tritt der Comparativ ein; z. B. wasa jisil dikin wu, der Bruder ist besser als die Schwester, läm cinal Лехи) bu, der Berg ist höher als das Haus. Um den höchsten Grad auszudrücken, braucht man duxa, viel, ür, am meisten, ieh, über; 2. В. iz duxa (ür, teh) dikin wu, er ist sehr gut. Tritt eine Vergleichung hinzu, so braucht man ür oder gesitina, besonders, und setzt das Substantiv der Vergleichung in den Elativ; z. В. iz gesttina maira wu näxaxan, er ist der tapferste der Menschen, — Махбизхау, — der Tschetschenzen, iz ür xazan ju zudarasxan, sie ist die schönste unter den Frauen. $ 88. Die Grundzahlwörter sind: 1. са’, 2. Si’, 3. xuoa, 4. di’ (wi’, ji, bi’), 5. pxi 6. jalx, 7. wuorh, 8. barh, 9. is, 10. it; aus diesen werden die zusammengesetzten gebildet: 11. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIlme Serie. 3 18 A. SCHIEFNER, chailte, 12. Sitte, 13. xuoitte, 14. deitte, 15. pxitte, 16. jalxitte, 17. wuorhitie, 18. barhitie (über die Verdoppelung des 1 s. 8 29), 19. tqiesna, von 20. tqa, 21. щ6еа’, 30. 46 it, 31. 146 cha- itie, 40. Sauziga, 41. Sauztge са’, 50. Sauztge it, 60. xûztqa, 70. xüztge it, 80. diéztqa, 90. diéztgé it, 100. 56, 200. sib’®, 300. xuob’®, 400. di’b’e, 500. pxib’e, 1000. ezir, 1001. ezirre са”е, 1100. ezirrre b’êi $ 89. Was diese Zahlen anbetrifft, so ist ihre Bildung ganz so wie im Thusch (s. m. Versuch 8 140 f.); eigenthümlich ist nur die Verdoppelung der Consonanten (8 29); z. В. it, zehn, chaitte, eilf, ezir, 1000, ezirre са’е, 1001. $ 90. In Verbindung mit einem Nomen und in den obliquen Casus haben die fünf er- sten Zahlwörter folgende Gestalt: 1. cha— cheni, 2. si — Sini, 3. xuo — xaa, 4. wi’ — wiea, 5. pxi — pxiea. Dass di’, vier, einen beweglichen Anlaut hat, ist aus dem Thusch ($ 143) be- kannt. In Verbindung mit dem Personalpronomen lauten diese Zahlwörter also: ixuêsi oder waisi wir beide, Suisi, ihr beide, ii’, sie beide; ixuo xuoa, wir drei, su xuoa, ihr drei, izus xuoa, ‚ste drei u. $. W. $ 91. Als Beispiel der Declination solcher Zusammensetzungen folgt: Nom. waisi, wir zwei Allat. waisingie Gen. waisien Convers. waisingiexa Dat waisinnie Ablat. waisingieri Instr. waisimma Delat. waisingiera Comit. waisigein Adess. waisingieh Term. Comp. Aequat. Illat. Elat. waisingiee waisinnal waisinnalla waisinnax waisinnaxin $ 92. Collectivzahlwôrter sind: 2. si a, alle beide, 3. xuê a, alle drei, 4. wie a, alle vier, 5. pxié a, 6.jalxi6 a, 7. wuorhiéa, 8. barhié a, 9. 15516 a, 10. iltié a, 11. chaittié a, 20. ige a, 21. 196 ca’ iea, 100. b’& a, 1000. eziriê a. Anmerkung. Es giebt auch Collectivzahlen auf mma, eine Instructivform, welche an die im Thusch $ 93 vorkommende Pluralendung mi erinnert; 2. В. 2. Simma, auch $immie, 3. xaamma (xaammié, xaammuö), 4. wieamma, 11. chaittamma, 20. tgamma. $ 93. Die Ordnungszahlen lauten: 1. halxara, 2. Sollusun, 3. xölugun, 4. wiealgun (jieal- sun, diealöun, biealöun), 5. pxiealgun, 6. jalxalöun, 7. wuorhalöun, 8. barhalgun, 9. issalöug, 10. it- talöun, 11. chaititalgun, 19. tgqiesnalgun, 20. tqalusun, 21. 146 chalugun, 30. 46 ittalgug, 40. sa- uztqalugun, 60. xüztgalusun, 80. dieztgalugun, 100. b’elugun, 101. b’& chaluëuy, 1000. ezirlußun. Es werden diese Ordnungszahlen ganz wie andere Adjectiva declinirt und haben auch die diesen gewöhnlich absolute Form ($ 85); 2. В. 1. halxaranig, der Erste, 2. sollugunig, der Zweite. $ 94. Wie im Thusch werden auch im Tschetschenzischen die Distributivzahlwörter durch Verdoppelung gebildet: 1. chacca, 2. Sissi, 3. xuoxxa, 4 wi wi, 5. pxipxi, 6. jalxjalx, 10. itit, 11. chaichaitie. $ 95. Die Iterativzahlen haben die Endung ozzu, welche wohl einem früher im Thusch dagewesenen ас zu entsprechen scheint; vergl. $ 33 4; 2. В. chozzu, einmal, sozzu, zweimal, TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 19 xuzzu, dreimal, dieozzu, viermal, pxieozzu, fünfmal, jalxozzu, sechsmal, wuorhozzu, siebenmal, bar- hozzu, achtmal, issozzu, neunmal, ittozzu, zehnmal u. 3. w. $ 96. Die Bruchbezeichnung findet vermittelst der Ordnungszahlen statt; z. B. xölu- &un däga, ein Drittel; die Hälfte drückt man durch ax aus. $ 97. Das Pronomen der dritten Person lautet im Singular suo (Th. so), im Plural an- deren Personen gegenüber ixuo, dieselben mit einbegriffen wai, die zweite Person im Sin- gular huo, im Plural su, für die dritte Person wird im Singular iz, im Plural izus ge- braucht. $ 98. Die Declination der persönlichen Pronomina geht also vor sich: Singular. Plural. Nom. suo huo iz ixuo wai su izus Gen. sen hen euinin ixen wain sun cêrin Dat. suôna huôna cunna ixuöna waina $una cärna Instr. as ah сиб ôxu Wai as câra, саг Comit. suêcin huêcin cuincin ixuécin мате] Suêcin cercin Allat. suêge, suê huege, huê euigge ixuêge, ixuê waige suêge, $16 cergi, cerge Conv. suêgeha, huêgeha, cuingeha ixueha waigeha sueha cergeha suêha huéha Ablat. suêgeri, huêgeri, cuingeri ixuegeri, waigeri suêgeri, Suêri cergeri sueri huéri txueri Delat. suêgera, huêgera, cuingera ixuêgera, waigera suêgera, cergera suêra huêra ixuéra $uera Adess. suêgah, huegah, euingeh ixuögah, waigah Suêgah, sueh cergah sueh hueh ixueh Term. suêgac, suêc huégac, huec cuingêc ixuéc waigee suêc cergéc Comp. suol huol eul ixuol wail sul câral Aeq. suolla ° huolla culla ixuolla wailla sulla cäralla, cârral Illat. suox huox cunax txuox мах $ux сагах Elat. suêxi huexin euinixin ixuexin waixin Suexin eärxin Adv. suexan huêxan euinixan ixuêxan waixan Suêxa) сагхап $ 99. Als Ersatz der Possessivpronomina dienen die Genitiva der Personalprono- mina im Sing.: 1. sen, 2. hen, 3. cuinin (euini); im Plural: 1. ixen, май, 2. sun, 3. cérin; alle diese Formen sind durchaus unveränderlich. Neben denselben finden wir die älteren Formen, welche eine emphatische Bedeutung haben, im Singular: 1. sain, 2. hain, 3. sien, Plur.: 1. ixaig, wesin, 2. Saig, 3. sain. In substantivischem Gebrauch sind: Sing. 1. sainig, 2. hainig, 3. euininig, Plur. 1. txainig, wainig, 2. Suinig, 3. cérinig. Diese Formen werden also declinirt: С. sainéun u. s. w. Pl. sainigis, Pl. sainéuin, Dat. sainéusna u. s. w. $ 100. Die Reflexivpronomina sind: 5. 1. suosuô, 2. huohuö, 3. izsä, Pl. 1. ixuo ixes * 20 A. SCHIEFNER, oder wai wes, 2. su $es, 3. $u $es. Wie man ersieht, fällt hier das Reflexiv in der 2. und 3. Person zusammen; vergl. im Thusch ($ 151 m. Versuch) G. Sari, PI. sui. Die п der Reflexivpronomina geht also vor sich: Nom. Gen. Dat. Instr. Comit. Allat. Conv. Ablat. Delat. Adess. Term. Comp. Aequat. Ilat. Elat. Adv. suo suö sain saina aisa saicin saige saigeha saigeri saigera saigah saigee sail sailla saix saixin saixan) Singular. huo huö iz 54 hain $161 Ваша Siena aiha $a haiein Siécin haige siêge haigeha Siegeha haigeri Siegeri haigera siegera haigah Siegah haigee siegee hail $16] hailla siella haix siêx baixin Siexin haixan Siexan ixuo txes ixésin ixesna ixes ixesein ixeske ixesKeha ixeskiri ixeskera ixesKah ixeskec ixail ixailla ixaix ixaixin ixaixan wai wes wesin wesna wes wesein wesKke wesKeha weskiri weskera wesKah weskec wail wailla waix wesxin wesxan Plural. su $es izus $05 Sein, за 1.35. W. $e$na, заша $es Sescin, Saicin Seske, Saige SesKeha, Sai- geha SesKiri, Sai- giri SesKera , Sai- gera sesKah, Sai- gah $езКее, Sai- gec Sail Sailla Saix Sesxin, Saixin Sesxan, $aixan $ 191. Das Reciprok-Verhältniss wird durch wowsin, das unverändert bleibt, aus- gedrückt. $ 102. Das Demonstrativ-Pronomen ist i, iz, es wird also declinirt: Sing. Gen. оси Dat. ocunna Instr. ocuô Comit. ocuincin и. S. М. Plur. acerin acärna асага acercir) u. 5. W. Vor dem Nomen wird in den obliquen Casus die Form ocu gebraucht. Hiervon ist ecce, dahin, abgeleitet. Ausserdem wird für naheliegende Gegenstände hara, dieser, für entfern- tere d’ärinig, jener, gebraucht; die Declination geht also vor sich: Singular. Nom. Genit. hara hoxuinin d’ärinig d'âriéun horus haxerin Plural. d’ärnigis d’äricuin TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 21 Singular. Plural. Dat. hoxunna d’äricuna haxärna d’äricusna Instr. hoxuö d’äricuö haxära d'âriéusa Comit. hoxuincin d’äricuein haxärein d’äricusein Allat. hoxuinge d’âriéunge haxärgi, haxärge d’äricuske Conv. hoxuingeha d’âriéungeha haxârgeha d’âriéusKeha Ablat. hoxuingeri d'âriéungeri haxârgeri d’äricusKiri Delat. hoxuingera d’äricungera ‚ haxärgera d’äricuskera Adess. hoxuingah d’äricungah haxärgah d’äricusKah Term. hoxuingiee ° därisungee haxârgiéc d’äricusKac Comp. hoxul \ d’äricul haxäral d’äricuil Aeq. hoxulla, hoxxul d’äriculla haxäralla, haxxäral d’äricuilla Ша. hoxunax d'âriéux haxârax d’âriéuix Elat. hoxunaxig d’äricuxig haxärxin d’äricusxin Adv. hoxunaxan d'âriéuxan haxarxan d’äricusxan Wie beim Pronomen der dritten Person in den obliquen Casus der Anlautsvocal ab- fällt, so kann auch die Anlautssilbe ho, ha in den obliquen Casus wegfallen; z. B. Sing. Gen. xuinin, Dat. xunna, Instr. xuö u. s. w. Plur. G. xerig, D. xärna, Instr. xära u. s. w. In attri- butiver Stellung genügt die Form hoxu vor allen obliquen Beugefällen des Nomens. Zu den Demonstrativen gehört auch noch istinig, ein eben solcher. $ 103. Beim Fragepronomen ist der Nominativ so wie im Thusch von einem andern Stamme als die obliquen Casus. Es wird also flectirt: Singular. Nom. mila, wer? hun, was? Genit. heni (béni) stini (n) Dat. hanna stienna Instr. han stien Comit. henci, hencin stienci (1) Allat. henge stienge Conv. hengeha stiengeha Ablat. hengeri stiengeri Delat. hengera stiengera Adess. hengah stiengah Term. hengee stiengêc Comp. hânal stiénal Aeq. hânalla, hännal stienalla Illativ. hänax stiênax ‘ Elat. hänaxin stienaxin Adv. hänaxan stiönaxan 22 A. SCHIEFNER, Der Plural von mila lautet milus, in den obliquen Casus Gen. milxu&uig, Dat. milxuéusna, Instr. milxuéusa u. s. w. Geht die Frage auf eine Person aus einer bestimmten Anzahl, so braucht man milxu, welcher G. milxusug, Pl. milxurus, G. milxuruéin oder milxuéuin, Dat. milxu- ruéu$na oder milxuéusna; masan, wie viele, wird, wenn es absolut gebraucht wird, also de- clinirt: Nom. masarn Delat. masangera Genit. masanip Adess. masangah Dativ. masanna Term. masangec Instr. masamma Comp. masannal Comit. masanci (3) Illat. masannax Allat. masange Elat. masannaxin Conv. masangeha Adv. masannaxan Ablat. masangeri Zu dem Fragepronomen gehört auch müxu, was für einer? $ 104. Statt des Relativpronomens, das wie im Awarischen (s. meinen Vers. S.4 und $ 129) und im Abchasischen (s. meinen Bericht über Baron Uslar’s Abchasische Studien $ 16) fehlt, finden wir verschiedene Participia angewandt. 8105. Zu den unbestimmten Pronomina gehören: massuon, wer immer, massuona, ein jeg- licher, werrig (jerrig, derrig, berrig), aller, das wohl nur durch Verdoppelung aus dem Parti- cip мего (jerig u. s. w.) entstanden ist (55 29, 137), här, jeder, humma, was immer, e’ama, irgend etwas, cha, einer, etwas, хе, ein anderer. Von diesen wird massuon also declinirt: Nom. massuon Delat. massuosKera Genit. massuönin, massérin Adess. massuo$Kah Dat. massuosna Term. massuosKec иг. massuösa Comp. massäral Comit. massuosein, massarcin Aeq. massäralla Allat. massuoske Illat. massärax Conv. massuo$Keha Elativ. massarxin, massuo$xin Ablat. massuoskeri Adv. massarxan, massuosxan. Wegen des hier auftretenden Elements ar (Er) vergleiche man oben $ 55. Här hat im Dativ häranna a, im Instructiv häramma a, sonst bleibt es vor dem Nomen unverändert; xen, ein anderer, hat in den obliquen Casus xieéu. $ 106. Um negative Pronomina auszudrücken, bedient man sich der Negtion, nament- lich drückt са’а mit der Negation keiner aus, humma a mit der Negation aber nichts. $ 107. Die Zahl der vocalisch auslautenden Verbalstämme ist sehr gering; wir finden ха, wissen, ха, sitzen, ga (Th. gu), sehen, dä (Th. dag) essen, dä (Th. daw), umkommen, le, wol- len, di (Th. dhew), éüdten, xi, errreichen, li (Th. lew), sprechen, 1, sitzen, duo (Th. do), thun, machen, duo (Th. 9005) brechen, du (Th. da), sein, iu (Th. 104), genügen. Wie aus diesen Bei- TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 20 spielen ersichtlich ist, fällt im Tschetschenzischen der Auslautsconsonant, den das Thusch noch darbietet, hin und wieder fort. $ 108. Die consonantisch auslautenden Verbalstämme, welche ich in dem mir vorlie- senden Material finde, sind: qauwgq (qieq), donnern, 4164, theilen, laëq (lieéq, lauéq), verbergen, hax, streicheln, exx, springen, tax (liex), einstürzen, auszahlen, dax, saugen, daxx, ziehen, diex, bezahlen, liex, spielen, ah, mahlen, dah, wagen, dah, tragen, ’axk, liegen, xaxk, sprengen, taxk, legen, daxk, legen, diexk, gürten, duoxk, streuen, diek, tönen, ax, ackern, ‘iex, heulen, ‘iêx-, be- trügen, Вах, schmieren, Мех, laufen, tuox, schlagen, dax (duelx), davongehen, däx, leben, dielx, regnen, düx, anziehen, bax, sagen, lax (liex), suchen, Kag, zerbrechen, tig, gehorchen, tieg-, nä- hen, däg, brennen, dig, führen, mag, können, leg (lieg) abfallen, duos, gründen, da&, kommen, xâé, erlangen, lié, sich baden, 16е, nehmen, xare (xierc), umwerfen, ме, vertauschen, sac (sauc, siec), stehen bleiben, die, erzählen, läc (Пес), ergreifen, ies, nackstehen, "iS (aus), kauen, Чет, sich bewegen, ties, glauben, dies, lesen, his (haus), sehen, xis (xuoss), werfen, tas (is), werfen, tars, wiehern, dis, bleiben, duoss, herabsteigen, "ü, zerfressen, hat (biez), sehen, däi, weiden, dari, zerstreuen, 4, legen, duoi, fallen, hiz, sich drehen, xaz, hören, ciz, winseln, diez, lieben, dierz, umkehren, duz, anfüllen, laz, krank sein, lowz, spielen, qast (qiest), trennen, cest, schneiden, däst, binden, dest, schwellen, ‘ait, lassen, xiet, schlagen, huott, stellen, хай (xiett), fragen, xiet, schei- nen, бай (Silt) aufstehen, dit, lassen, dieit, schlagen, dät, zeigen, алой, giessen, muott, denken, lat (liet), kämpfen, id, laufen, ‘id, drücken, had (hied), laufen, xäd (xied), abschneiden, lied, schneiden, dad (doud), laufen, xäb, bewahren, çub, saugen, ’Ат, lernen, âr, dreschen, xier, fürchten, äl, sa- gen, ‘ill, liegen, uoll, hängen, xuoll, schaffen, xil, sein, Ш, irren, И, anziehen, tuôl, besiegen, dal, geben, dal, sterben, däl, ausgehen, dall, einstecken, dell, öffnen, dill, (едет, duöll, beerdigen, dül, anziehen, mal, trinken, liel, gehen. $ 109. Die in vorstehendem Verzeichniss in Parenthese angeführten Stämme mit einer Modification des Wurzelvocals haben auch eine Modification der Bedeutung, nament- lich treten 1, 1, ie statt a, à und по ein, um Frequentativa zu bilden, so namentlich: giest, trennen, xiere, umwerfen, Мей, laufen, sitt, aufstehen, мей, fragen, xis, Из, werfen, Мет, schauen. Bei genauerer Untersuchung dürfte es sich wohl ergeben, dass die meisten der Stämme mit den genannten Vocalen, namentlich mit i und ie solche Handlungen bezeich- nen, welche eine fortgesetzte, von einer Momentaneität entfernte Thätigkeit in sich schliessen. | $ 110. Demnächst sind aber auch die Stämme zu beachten, welche eine auf еше Mehrheit bezügliche Handlung ausdrücken; diese sind theils durch den statt des im Thusch gewöhnlichen b eintretenden Vocal u oder i kenntich, theils werden sie wie im Thusch mit auslautendem xk gebildet, z. В. 1) haus (Th. habs), schen, im Frequent. his; xaus (Th. xabi). sitzen, saue, stehen bleiben, lauéq, verbergen, Бома, laufen; vielleicht sind auch ’aus (Th. aps, ur- sprünglich wohl abs), kauen und ’aud, quetschen, in demselben Verhältniss zu 'is und ‘id. Man vergleiche ferner his (Th. hebs), sehen, xis (Th. xebs), werfen, die (Th. debe), erzählen. 2) "axk, liegen, daxk, legen, taxk, legen, auch wohl xaxk, galoppiren. \ * 24 A. SCHIEFNER, $ 111. Die Umgestaltungen, welche der Vocal einzelner Stämme erleidet, sind meist von den Endungen abhängig. Wir finden in dieser Beziehung die Vocale i und u, so wie auch e auf ihre Weise thätig. Namentlich wird durch nachfolgendes i oder u der Stamm- vocal zu e oder o, durch nachfolgendes i aber a zu e umgestaltet ($ 10), wobei das i nach- mals schwinden kann, u jedoch das i unverändert neben sich aufnimmt ($ 11); z. B. wäxar, wohnen, Praes. wêxe, Imperf. wexin, Aor. wexna; bäxar, sagen, Praes. böxu, Imperf. bexin: ma lar, trinken, Praes. molu, Аог. melle; duzar, füllen, Imperf. duizin, Aor. duizna. Wie beim No- men wird по durch nachfolgendes 1 in ue umgestaltet; z. В. tuoxar, schlagen, Aor. iuexna, duöllar, einstecken, Aor. duellina. Jedoch giebt sich ein gewisses Schwanken beim Auftreten von ue und ui im Aorist kund. Die Zeitwörter, welche ie im Stamme haben, verändern es im Imperfect in i; 2. В. xiêtar, scheinen, — xitin, liêlar, gehen, — lilin. $ 112. Die Consonanten t, 4 und 1 erleiden, wenn sie den Auslaut des Verbalstamms bilden, im Aorist eine Verdoppelung; 2. В. dalar, geben, — delle, xietar, scheinen, — xiötte, xedar, zerreissen, — xêdde, $ 29. $ 113. Der Anlaut gewisser Verbalstämme erleidet je nach der Kategorie, zu welcher das zu dem Verbum in Bezug stehende Nomen gehört, den Wechsel von м, |, b und d; es bezieht sich dieses ebenfalls auf den zweiten Theil der Composita ($ 114). $ 114. Die zusammengesetzten Verba werden ebenso wie im Thusch durch Verbin- dung eines Verbalstammes mit den Zeitwörtern dar, machen, dalar, gehen, werden, daitar, lassen, veranlassen, gebildet, wobei diese zweiten Elemente ihren Anlautsvocal verändern können ($ 113). Zusammensetzungen solcher Art sind: gattadar, erheben (gaitar, sich erhe- ben), dâiadar, hüten, weiden lassen (dâiar, weiden), latadar, anleimen (latar, haften), lieladar, ver- breiten (lielar, gehen), licadar, baden (баг, sich baden), ‘âmadar, lehren (âmar, lernen). Von meh- reren Compositis hat sich der erste Bestandtheil nicht mehr selbständig erhalten; 2. В. ’ie- xadar (vergl. Th. axdar), betrügen, ’iexadalar, sich täuschen, iegadar, zittern (Th. akdar), xabadar, zusammenpressen;, mit daitar: dägadar, anzünden (dägar, brennen), dägadailar, anzünden lassen, gaitar, zeigen von gar, schen $ 115. Sehr häufig sind Zusammensetzungen mit dem Nomen; z. B.iehxielar, sich schä- men, Kahaxar, mit der Hand (Ka) streichen, jaxkhaxar, kämmen, marshaxar, einernten (mit der Si- chel), mängalhayar, mähen, gangar, träumen, duogdäxar, hoffen, paltasar, wahrsagen, laduosar, hö- ren, deitidillar, versilbern, desidillar, vergolden, détithaxar, einölen, moxujettar, einherstürmen, gierajisar, Wittwe werden, cetillar, ceristaxkar, benennen. $ 116. Die gewöhnlichste Art nominaler Zusammensetzung ist mit dar, machen; z. B. xäGambar, genügen, biexambar, strafen, guöbar, umringen, nâbjar, schlafen, gaigajar, traurig sein, gowbajar, lärmen, dauwdar, schelten, duo’adar, beten, ziendar, schaden, lämazdar, beten, nekKidar, schwimmen, qöludar, stehlen, "eitadar, зреет, sidar, ehren. $ 117. Wenn Adjectiva mit dar oder dalar zusammengesetzt werden, so geschieht dies, indem der reine Stamm ohne die modificirende Endung angewandt wird; z. В. gaidar, ver- engen ($oltun, eng), éaÿdar, befestigen, Käcdar, flüssig machen, gidar, arm machen, tundar, an- TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 25 feuchten, duqdar, dick machen, nisdar, ebnen, duoxdar, wärmen, guorgdar, runden, 'aridar, schwär- zen, macwalar, hungrig werden, mâidalar, gelb werden, samawalar, offenbar werden. Anmerkung. Hieran reiht sich der Ausdruck 4оххи dier (eig. gross sterben) in der Bedeutung «sich freuen.» $ 118. Wie im Thusch werden auch im Tschetschenzischen Postpositionen zur Zu- sammensetzung mit Zeitwörtern verwandt; es ist die adverbiale Natur solcher Wörter meist sehr leicht zu erkennen. Man vergleiche: texaar, sich auf etwas setzen, tedälar, aufge- hen, aufsteigen, tedilar, zulassen, tedär, auf etwas kommen, éuxaar, sich in etwas setzen, kelxaar, sich unter etwas setzen. Zu den Adverbialcompositis gehören tieradâlar, fortgehen , tehlielar, auf etwas gehen, kelhalielar, unter etwas gehen, kelhadillar, unter etwas legen, ulauliélar, neben etwas gehen, shadär, herbringen, d’ädaxxar, entfernen, jugaxdälar, durchbrechen, duxadierzar, zu- rückkehren, uahadaxar, hinabgehen, uahaxaar, sich niedersetzen. $ 119. Aussageweisen kommen folgende vor: der Indieativ, Conjunctiv, Optativ, Conditional, Imperativ und Infinitiv. Der Conjunctiv wird vermittelst der Endung Ца, welche an das Präsens tritt, gebildet, der erste Conditional durch Anfügung der Inessivendung h an den Praesensstamm oder für die Vergangenheit durch Anfügung von ieh an den Ao- riststamm, der zweite Conditional durch Anfügung von ära an die Präsens- oder Perfect- form des ersten; der Imperativ bietet meist den reinen Wortstamm und der Infinitiv ist ein Nomen verbale auf ar, welches der Declination fähig ist. $ 120. Zur Bezeichnung der Zeiten finden sich im Tschetschenzischen sowohl ein- fache als zusammengesetzte Formen. Die ersteren dienen meist zur Bezeichnung der be- stimmten Zeiten, die letzteren aber zur Bezeichnung der unbestimmten Zeiten oder einer längeren Dauer der Handlung. Die zusammengesetzten Formen werden wie im Awarischen meist vermittelst des Gerundiums oder der Participia gebildet. $ 121. Das einfache Präsens bildet man wie im Thusch vermittelst des u, seltener tritt e, noch seltener a ein. Im Fall der Präsenscharacter u oder e ist, kann der vorherge- hende Vocal, wenn dieser а ist, in о oder e umgestaltet werden ($ 11); die anderen Vo- cale bleiben jedoch ohne Veränderung; z. В. ârar, dreschen, Praes. бга, bâxar, sagen, Praes. bôxu, wäxar, wohnen, Praes. wexe, laiar, kämpfen, Praes. lele, 'amar, lernen, Praes. ’ете; aber liéar, sich baden, Praes. licu. $ 122. Das Imperfect hat die Endung in, welche so wie die Aoristendung ina den vor- hergehenden Vocal modificirt, falls dieser a oder о ist ($$ 10, 12), nach dem u jedoch tritt das i der Endung diphthongbildend auf ($ 11); 2. В. bexin von bäxar, sagen, Бай) von bu- zar, füllen. $ 123. Das Perfect wird gebildet, indem nach Abwerfung des n ein г angefügt wird, 2. В. bexir, buizir. $ 124. Der Aorist wird mit Verdoppelung des Auslautsconsonanten ($ 29) gebildet, falls dieser ein 1, d oder 1 ist und hat dann die verkürzte Endung e, während sonst die En- dung ina die gewöhnliche ist; das i kann entweder mit unverändertem Stammvocal nach dem Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vil]me Serie. 4 26 A. SCHIEFNER, u diphthongbildend auftreten, oder ihn, falls er a oder uo ist, in e oder ue verändern ($ 13), e aber in i; endlich kann er aber auch nach dieser Einwirkung selbst fortfallen ($ 14); р. В. dalar, geben — delle, меЙаг, scheinen — xielie, liedar, schneiden — tiedde, wadar, laufen — wedde, ärar, dreschen — êrina, huotlar, stehen bleiben, sich stellen — heilina, bâxar, — sa- gen — bêxna, daxar, saugen — dêxna; dellar, öffnen — dillina, destar, schwellen — distina. $ 125. Ein zweiter Aorist, der, wie es scheint, eine wiederholte Handlung ausdrückt, hat die Endung 16га; es ist nicht unmöglich, dass hier eine Zusammenziehung des Praete- ritums wara vorliegt ($$ 129, 137), 2. В. xilliera, statt xillewara, ferner liéiniéra, béxniéra, buizniéra. $ 126. Das einfache Futurum wird gebildet durch Anfügung von r an den Präsens- stamm, wobei jedoch vielfache Abweichungen stattfinden können; z. B. xilu — xilur, xir; liéu — liéur, bäxar, erzählen — böxu — bôxur, xällar, fragen, xöltu — xôtiur; wär (aus wagar), kommen, wösu — wôgur, xaar, wissen, хаа — xuur, laar, wünschen, lee — шаг. $ 127. Neben diesen einfachen Formen sind die zusammengesetzten: 1) für das Prä- sens eine Zusammensetzung des Verbum substantivum mit dem Gerundium, z. B. xilus wu; 2) das unbestimmte Praeteritum xilus wara; 3) das unbestimmte Imperfect, aus dem Particip der Gegenwart und Zukunft: xir wara, und 4) das unbestimmte Futurum: xirig wu oder xir wu. $ 128. Der Conjunctiv hat die Endung ila, welche an den Praesensstamm tritt; z. B. xiluila, luoila von xilu, шо (Praes. von dalar, geben), licuila, böxuila, buzuila. Es wird dadurch wohl zweifelhaft, ob meine in dem Versuch über das Thusch $ 192 ausgesprochene Ver- muthung über, den Ursprung des Suffixes le oder | zu rechtfertigen ist. $ 129. Der erste Conditional hat im Praesens die Endung des Inessivs, welche an den mit dem Imperativ identischen Verbalstamm tritt; z. В. xilah, wenn er ist, buzah, wenn gefüllt wird, bäxah, wenn gesagt wird. Für das Praeteritum aber tritt statt der Endung ah die En- dung ieh ein, welche mir durch Einwirkung der vorhergehenden i-Vocale herbeigeführt scheint; z. B. bexnieh, buiznieh, liéinieh; oder es wird der Conditional des Hülfsverbums dalar — lah statt dieser Endung angewandt: 2. В. bexnielah, buiznielah, liéinielah. $ 130. Aus demersten Conditional bildet man durch Anfügung von ära (wohl identisch mit dem Adverb ära, hinaus, vergl. in ähnlicher Function im Thusch dah $ 275) den zwei- ten oder hypothetischen Conditional; z. В. bäxahära, buzahära, licahära; 2) bexniehära, buiznié- hära, liéiniéhâra. $ 132. Der Optativ kann vermittelst Zusammensetzung des Gerundiums der Gegen- wart oder der Participia mit walara (jalara, dalara, balara) gebildet werden; z. B. xilus walara, xille walara, Fut. xirig walara, dies walara, dina walara, dirig walara. $ 132. Der Imperativ hat in der zweiten Person meist den reinen Wortstamm: xila, lica, bäxa, buza; die dritte Person lautet: böxula, licula, buzula. Ein zweiter Imperativ hat für die zweite Person im Singular noch den Zusatz lah, im Plural las; 2. В. xilalah, Pl. xilalas. $ 133. Der Infinitiv, welcher auf ar ausgeht, wird als Nomen verbale also de- elinirt: TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 27 Nom. xilar Ablat. xilargéri Genit. xilan . Term. xilargéc Dat. xilarna Aeq. xilaral Instr. xilaruö Comp. xilaralla, xilalla, xillal Comit. xilareig Iness. xilarax Allat. xilarge, xilarie Elat. xilarxin Conv. xilargéha Adv. xilarxan $ 134. Die Participia haben im Praesens meist eine andere Grundform des Nomina- tivs als die obliquen Casus. Für das Präsens bildet man dieselben vom Praesensstamme mit der Endung un; z. В. liéun, böxun, buzun, absolut gebraucht haben sie die Formen: liéurig, böxurig, buzurig. Das Particip der Vergangenheit hat sich als Perfect auch für den Indicativ geltend gemacht, die absolute Form lautet auf го aus; z. В. licinarig, béxnarig, buiznarig. $ 135. Das Gerundium der Gegenwart wird vom Praesensstamme vermittelst der An- fügung von $ gebildet; 2. В. licus, böxus, buzus; das Gerundium der Vergangenheit aber ist eine Inessivform auf éah oder wird vermittelst der Endung éi gebildet; 2. В. lîcéah, liééi, bex- вар, bexdi, buizéah, buizéi. $ 136. Mehrere Casus der Participia, namentlich der Genitiv, Elativ und Inessiv die- nen dazu, verschiedene Zeit- und Ortsverhältnisse auszudrücken; z. В. liéuéu, liéucuiri, liéu- &uh; böxucu, bôxuéuiri, bôxuéuh; buzuëu, buzuëuiri, buzuéuh; licinaéu, liéinaéuiri, li&inacuh. $ 137. Die Verba, die am häufigsten in Verbindung vorkommen, sind: war (jar, dar, bar), sein, war (jar, bar, dar), machen, walar (jalar, balar, dalar), geben, xilar, sein. Von diesen wird war, sein, mit Berücksichtigung des oben (8 39) in Betreff der sechs Kategorien Gesag- ten, auf folgende Weise flectirt: Pracsens. I. II. Ш. IV. LA VI. S. 1. suo 2. huo | wu ju ju bu du bu 3. iz Pl. 1. ixuo, wai 2. su 2 | qu ju du du bu 3. ии bu bu Präteritum. wara Jara jara bara dara bara Conditional I. walah (jalah, dalah, balah) II. walahära (jalahâra, dalahära, balahära) Optativ. walara (jalara, dalara, balara) 28 A. SCHIEFNER, Particip. wolur Jolun dolun bolun werig jerig derig berig Gerundium. wolus Jolus dolus bolus Die Declination des Particips geht also vor sich: Sing. Nom. werig Plur. beris Gen woléun boleuin Dat. wolcuna bol&usna u. $. W. u. $. №. Mit der Negation lautet dieses Zeitwort also: Präsens wac, jac, dac, bac. Prät. wâcara, jäcara, dâcara, bâcara. Condit. I. wäcah, jä- са, däcah, bäcah, II. wäcahära, jäcahära, däcahära, bäcahära. Opt. ma walara, jalara, dalara, balara. Partic. wöcun, jöcun, döeun, bôcun; wöeurig, jôeurig, döcurig, bôeurig. Gerund. wöcus, jöcus, döcus, bôeus. $ 138. Das Zeitwort war, jar, dar, bar, machen, das häufig auch in Compositis auftritt, wird also flectirt: Präs. I. as duo. IT. suo dies wu, as dies du. Imperf. I. as din. II. suo dies wara, as dies dara. III as dirig dara, suo dirig wara. Perfect. as dir. Aor. I. as dina. II. as diniera, as dina dara, suo та wara. Imperat. 2. ah die, ah dielah. 3. саб duolda (juoila, wuolwa, buolba). Condit. I. Präs. as dah. II. as dies dalah (suo dies walah). Prät. as dinieh (dinielah). Fut. as dirig dalah (suo dirig walah). Condit. II. Präs. as dahära. II. as dies dalahära, suo dies walahära. Prät. diniehära. Fut. as dirig dalahära, suo dirig walahära. Optat. Präs. as dies dalara, suo dies walara. Prät. as dina dalara, suo dina walara. Fut. as dirig dalara, suo dirig walara. Conjunct. as duoila. Partic. Präs. dien, dirig, dies wolun, dies werig. Prät. dina, dinarig. Futur. dien, derig, dien dolun. Gerund. Praes. dies, dies wolus. Prät. diéah, dici. Die negative Conjugation lautet: Praes. ca duo oder as dac, suo dies wac, as dies dac. Imperf. ca din (dane). Perf. ca dir. Aor. са да, u. 3. w. Die Interrogativform: Präs. duoias, Imperf. dinas, Perf. dirrias, Aor.I. diniias, II. di- nirii as, wobei in Betreff der Verdoppelung $ 25 zu vergleichen ist. TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 29 $ 139. Die Conjugation des Zeitworts dalar (walar, jalar, balar) geben, bietet eine Anzahl von Unregelmässigkeiten dar: Indicat. Praes. as luo. Imperf. as delig. Perf. delir. Aor. I. as delle ($ 25). II. delliéra. Fut. I. as lur. Imperat. I. S. 2. ah luô. 3. cu luolda (luolwa, luolia, luolba). II. В. 2. ah luolah. Pl. 2. as luolas. Condit. I. Praes. as lah. Praet. as delliéh, dellielah. II. Praes. as lahära. Praet. as delliehära. Conjunct. as luoila. Particip. Praes. lun, lurig, G. luéun. Praet. delle, dellerig. Gerund. Praes. lus. Praet. delcah, deléi. $ 140. Das Zeitwort xilar, sein, zeichnet sich namentlich durch die Zusammenziehung der Futurform xsilur in xir aus; es wird also flectirt: Indicat. Praet. suo xilu. II. suo xilus wu. Imperf. xilir. II. xilus wara. Ш. xir (eig. xirig) мага. Perfect. xilir. Aor. I. xille. Aor. II. xilliera (xille wara). Fut. I. xir (statt xilur). II. xir wu, xirig wu (ju, du, bu). Imperat. I. Sing. 2. xila. II. xilalah. 3. xilwa (xilja, xilda, xilba). Plur. 2. xila II. xilalas. Cond. I. Praes. I. xilah. II. xilus walah Praet. xillieh, xillielah. Futur. II. Praes. Praet Futur. Praes. Optat. Con). Partic. xiluila. Praes. Praet. Futur. Gerund. Praes. xirig walah. xilahära. II. xilus walahära. xirig walahära. xirig walahära. xilus walara. Praet. xille walara. Fut. xirig walara. xilun oder xin, xirig, xilus wolun, xilus werig. хШе, xillerig. xin wolun, xin werig. xilus. Praet. xiléah, xiléi. In der negativen Conjugation: Indicat. Praes. ca xilu oder xilae. Imperfect. ca xilig oder xilanc. $ 141. Unregelmässige Zeitwörter: ‘ar, ‘ier, sitzen, Ргаез. suo ‘a, Imperf. "in, Aor. ‘îna, Fut. ‘ier, Imperat. 'ie, ‘alwa, Cond. ‘ab, Partic. "irig, ‘ien, Gerund. ’ies. xier, erreichen, Praes. suo xiu, Imperf. xiig, Aor. xiina, Fut. xiur, Imper. xiea, xiealwa, Cond. xieh, Partic. xiurig, хи, Ger. xius. 30 A. SCHIEFNER, gar, sehen, Praes. suöna guo, Imp. wain, Aor. waina, Fut. gur, Imper. guô, guolwa, Cond. gab, Part. gurig, gun, Gerund. gus. xaar, wissen, Praes. suöna xaa, Imperf. xiin, Aor. xiina, Futur. xuur, Imperat. xaa, xaalwa, Cond. xaah, Part. xuurig, xuug, Gerund. xuus. xaar, sich setzen, Praes. suo xuu. waxar, davongehen, Praes. suo wuede, Imperf. waxan, Aor. waxana, Futur. öuor, Imper. 216, Suölwa, Cond. wuodah, Part. wuedirig, wuedin, Gerund. wuedis. wär (eig. waÿar), kommen, Praes. suo wôgu, Imperf. wiean, Aor. wieana, Fut. wôgur, Im- perat. wuôla, wööulwa, Cond. wägah, Partie. wôgurig, wôgun, Gerund. wößus. wär, umkommen, Praes. suo wou, Imperf. waig, Aor. waina, Fut. wour, Imperat. wä, wo- ulwa, Cond. wah, Part. wourig, woun, Ger. wous. wär, bringen, Praes. as wohu, Imperf. wiean, Aor. wieana, Fut. wahar, Imperat. ма, wahal- wa, Cond. wahah, Partie. waharig, wohun, Gerund. wahas. walar, sterben, Praes. suo la, Imperf. welin, Aor. welle, Futur. lier, Imperat. lie, lalwa, Cond. lah, Partic. lirig, lien, Gerund. lies. waar, essen, Praes. as wou, Imperf. wiig, Aor. wiina, Fut. wuur, Imperat. waa, waalwa, Cond. wah, Part. wuurig, wuun, Gerund. wuus. wajar, tödten, Praes. as мам, Imperf. ма], Aor wajina, Futur. wajar, Imperat. waja, wajalwa, Cond. wajah, Part. wajurig, wajun, Ger. wajus. -wier, tödten, Praes. as wio, Imperf. win, Aor. wina, Fut. wiur, Imperat. wie, wielwa, Cond. wieh, Part. wiurig, wiug, Gerund. wius. laar, wünschen, Praes. suôna lee, Imperf. lin, Aor. liina, Fut. мот, Imperat. laa, laalwa Cond. laah, Part. luurig, luug, Ger. luus. $ 142. Das Adverb hat eine mit dem Thusch fast übereinstimmende Endung &i, wie wir aus mellisi, allmählich, das aus melig, schwach, mit hinzutretender Verdoppelung (8 29) gebildet ist, abnehmen können. Ausserdem spricht das Gerundium für eine Form auf $. Jetzt ist aber gewöhnlich die Adjectivform ausreichend zum Ausdruck des Adverbialver- hältnisses. $ 143. Von Pronominalstämmen abgeleitete Ortsadverbien sind: midi, #0? mié'a, wohin? miciri, von wo? ecce, dahin, eigge, dorthin, eigiri, von dort, sha, hieher, hoxxuz (xuzi), hier, hoxxuziri (xuziri), von hier. Zu den Ortsadverbien gehören ferner: d’ä, dort, chennahaa, nir- gends, &u, hinein, éuh, innen, &uiri, von innen, éuxulu, hindurch; teha, hinter, tieri, hinab, tiera, fort, texulu oben entlang; kel, hinunter, kelha, unten, kelhaxulu, unten entlang, juggieh, mit, jugq- giexulu, mittendurch; gergah, nahe, gerga, nahezu, gênah, fern, gêna, fernhin, xiêcahah, anders- wo, xiééaheri, anderswoher, xiêéaha, anderswohin; duxa (wuxa, juxa, Баха), zurück. Anmerkung. Von diesen sind mehrere zugleich als Postpositionen gebräuchlich, na- mentlich: би, éuh, éuiri, éuxulu; te,'teh, tieri, texulu, kel, kelha, kelhaxulu, juggieh, juggiexulu. $ 144. Zu den Zeitadverbien gehören: hinci, jetzt, cqa, einmal, сдаа, niemals, ий ог, stets, naggah oder nagga naggah, selten, Keste Keste, oft, täxxa, darauf, culteha, nach diesem, ta- TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 31 xana heute, sielxana, gestern ($ 26), stömur, vorgestern, xäna, morgen, lama, übermorgen, ula, der vierte Tag, сада, der fünfte Tag, сша, der sechste Tag, kira deléi, nach Ablauf einer Woche; ‘uru, Morgens, sarah, Abends, busu, Nachts, dinah, bei Tage, ixausu, in dieser Nacht ($ 26). $ 145. Sonstige Adverbia: sanna (Th. sa, sana), wie, ma, wie, wie sehr, istig, so, müxa, auf welche Weise, mel, wie viel, sel, so viel. Die Bejahung geschieht vermittelst haan, die Ver- neinung mit hâhan. $ 146. Wie wir $ 138 gesehen haben, tritt i als Fragepartikel an das Zeitwort, wo- bei auch eine Verdoppelung eintreten kann (829); z.B. xilui suo, bin ich? хи suo, werde ich sein? Diese Verdoppelung sehen wir auch nach ma, wie, eintreten, z. B. ah ma dierra, xir du ca, wie du es machen wirst, wird das Haus sein; so sagt man auch: бххиг, ma éxxar, von âxar. pflügen, ma xillir, von xilar, sein, ma warra, vom Imperf. des verb. subst. ($ 137). $ 147. Als Conjunction tritt a, auch, und, auf, namentlich bei Doppelsetzungen, ausserdem auch noch zur Verstärkung. Es kann aber auch durch ie und iersetzt werden. Beispiele: wa- $aa jisaa, der Bruder und die Schwester, aber auch маме jisie; qölummie Зее, statt qoluma $eqia, Feder und Tinte; chenü stegin Kuorta bour bac, auch nicht eines Menschen Kopf wird umkom- men; $i a beide, xuea, alle drei. Von den sonstigen Conjunctionen ist amma, aber, entlehnt, damit zusammengesetzt aber älamma, obwohl; ebenfalls entlehnt ist je, oder. $ 148. Von den Interjectionen werden angeführt: hai, ha! 56, wohlan! $ 149. Wie in $ 39 angedeutet worden, müssen sowohl die Adjectiva als auch Verba nebst den von beiden abgeleiteten Nomina sich nach dem Geschlecht oder der Kategorie des Nomens richten, auf welches sie sich beziehen, 2. В. си stegin woxxula, die Grösse die- ses Mannes, си zuda6un joxxulla, die Grösse dieses Weibes, cu zudarain baxxaila, die Grösse die- ser Weiber; eu stegin wälar, das Hervorgehen dieses Menschen, cu zudacun jälar, das Hervorge- hen dieses Weibes. $150. In Betreff der Congruenz müssen wir hervorheben, dass, wie schon $ 48 gesagt worden ist, ein Unterschied zwischen vernünftigen Wesen und unvernünftigen Dingen oder Wesen gemacht wird. Werden zwei oder mehr vernünftige Gegenstände in der Sin- gularform verbunden, so tritt nach Kategorie IV die Pluralform du ein, selbst wenn die verbundenen Gegenstände im Singular einer andern Kategorie angehören. Obwohl phägal, der Haase, und ва, der Bär, wie wir oben ($ 40) sahen, der dritten Kategorie (ju) angehö- ren, sagt man phägal а éaa du, der Haase und der Löwe sind. Werden dagegen unvernünftige Gegenstände in der Pluralform an einander gereiht, so richtet sich das Verbum nach dem zuletzt genannten Gegenstande; z. B. éeréii a chuôgalas a du, die Bären und die Füchse sind, aber chuögalas a éeréii a ju, die Füchse und die Bären sind. Nach dem letztgenannten Gegen- stande richtet sich auch das Verbum: 1) wenn vernünftige Wesen derselben Kategorie in der Einzahl neben einander stehen; z. B. däa wasa a wuo’ a wu, der Vater, der Bruder und der Sohn sind, папа a jisa a juo’a ju, die Mutter, die Schwester und die Tochter sind, suo а huo a wu, ich und du sind (wenn der Mann zum Manne spricht, suo a huo a ju (wenn das Weib zum Weibe spricht). Spricht dagegen der Mann zum Weibe, so heisst es: suo a huo a du; 32 A. SCHIEFNER, 2) wenn dieselben Wesen theils in der Einzahl mit der Mehrzahl verbunden stehen; z. B. suo a Махби a bu, ich (wohl Mann als Weib) und die Tschetschenzen sind, aber Naxéuia suo a wu (ju), die Tschetschenzen und ich sind. 3) Wenn vernünftige Wesen und unvernünftige Gegenstände neben einander aufgezählt werden: éeréii a ‘ui a bu, die Bären und die Hirten sind, ‘ui a éeréii a ju, die Hirten und die Bären sind. Stehen aber vernünftige Wesen ver- schiedener Kategorien im Singular neben einander, so wird du erfordert, 2. В. suo a huoa du, ich (Mann) und du (Weib) sind; däa wasa a jisaadu, der Vater, der Bruder und die Schwester sind ($ 39). $ 151. Wenn das Zahlwort attributiv gebraucht wird, so tritt seine quantitative Na- tur zurück, und es wird mit dem Singular des Nomens verbunden; z. В. $1 stag wu, zwei Menschen sind. Von der Zahl «vier» ist noch zu bemerken, dass sie vermöge ihres wandel- baren Anlauts sich nach der Kategorie des Substantivs richtet, wie dies auch im Thusch der Fall ist; z. В. wi’ stag, vier Menschen, ji zudan, vier Frauen, di’ $eli, vier Hunde, bi’ lehi, vier Schlangen. Dasselbe erstreckt sich auch auf die Composita, z. В. Ива (wi6ztga u.s. w.), achtzig. $ 152. Demnächst wären Beispiele für den Gebrauch der einzelnen Casus anzuführen: a) Für den Genitiv: hoxu хеш ба guorgan du, das Blatt dieses Baumes ist rund, hoxu quönaxadun stiê quôna ju, das Weib dieses Jünglings ist jung, hoxu zudaéun шаг quöna wu der Mann dieses Weibes ist jung, sen du Zaina, mein ist das Buch. b) Für den Dativ: suöna gaur luô, gieb mir das Pferd, as sain dena din шо, ch gebe mei- nem Vater das Pferd; däs (nânas) 96) berisna xallar шо, der Vater (die Mutter) giebt seinen (ihren) Kindern das Laib; ah axéa шо sen nânna, du giebst das Geld meiner Mutter; as Zaina jäzduo sain dena, ch schreibe meinem Vater einen Brief; sen bergisna guo, meine Augen sehen, eig. es ist meinen Augen sichtbar, vergl. m. Vers. über die Thuschsprache 5 247. c) Für den Instructiv ausser den soeben unter dem Dativ vorgekommenen Beispielen: az jâzduo Zaina, ich schreibe einen Brief; lämanuö din barstabuo, der Berg mästet das Pferd; me- xi$a taxuöras xiercain, die Winde zerstreuten die Garben. .d) Für den Comitativ: wuôla (juöla) suêein, gehe mit mir; as duo Kuigiein, ich mache mit der Hand; as jäzduo qôlumacin, ich schreibe mit der Feder; eu iz win tuiriein, er tödtete ihm mit dem Säbel; шаг stiécucin, der Mann mit der Frau; маза jisiein, der Bruder mit der Schwester ; xallar tuixiein, Broi mit Salz. \ e) Für den Allativ: suo wuede wesié, ich gehe zum Bruder; su& wuôla (juöla), komme zu mir; huo haza cuini ämalie, sich du auf seinen Character; huo haza Вап) negie, sieh du auf dei- nen Weg; hara ierin wu 5161 weäiriske, dieser ist seinen Brüdern ähnlich; huine, zum Walde, xie, zum Wasser, nêniê, zur Mutter. f) Für den Conversiv: huo 510 lâmaniéha, gehe du zu dem Berge hin; huo wierza mal- xiehä, wende dich gegen die Sonme hin; suêha wuöla, gehe gegen mich hin; suêri iz wuede, er geht von mir; suegeri 506, gehe von mir. TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 3:3 9) Für den Ablativ: suo wôgu lämanieri, ich komme vom Berge; huo wôgu deri, du kommst vom Vater; as lei) cuiggiri даша, ich kaufte von ihm Mehl; as iêcu weziriskiri gauras, ich kaufe von den Brüdern Pferde; iz welle ciêri, er kam von dem Hause; hunieri, von dem Walde; xieri von dem Wasser; carieri, von dem Feuer. h) Für den Delativ: suêra dexxin axéa, von mir ist Geld abgenommen; as paida 16еи la- maniera, ich ziehe Gewinn aus dem Berge, här einiera chacca uisixi baxxa, es soll aus jedem Hause je ein Schaaf genommen werden. i) Für den Adessiv: lâmaniéh paida bu, bei dem Berge ist ein Vortheil; sueh (suêgah) du Zaina, bei mir ist das Buch; ав gaur ju, beim Vater ist ет Pferd. №) Für den Terminativ: huéri (huêgeri) suêe it duol du, von dir bis zu mir sind zehn Ellen; hara muoxk sen bu lämaniee, dieses Land ist mein bis zum Berge; a$ jarlas jaxka lämanaskac, bauet die Dörfer bis zu den Bergen; xiee, bis zum Wasser, çariêe, bis zum Feuer, huniee, bis zum Walde. 1) Für den Comparativ: suol woxxun wu huo, du bist grösser als ich; папа del dikin ju, die Mutter ist besser als der Vater; папа dêl iesus dikin ju, die Mutter ist weniger gut als der Vater ; ça lämanal iesus lexin du, das Haus ist weniger hoch als der Berg; hara са bunil doxxun du, dieses Haus ist grösser als ein Zelt; hara Z'elies berziluoil daxxain du, diese Hunde sind yrös- ser als Wölfe; suo huol duxa Па, ich gehe mehr als du. m) Für den Aequativ: suolla wu huo, du bist mir gleich; Вага са bunilla (bunnil) du, die- ses Haus ist einem Zelt gleich; Вага 3'elies berziluoilla (berziluoil) du, diese Hunde sind gleich Wölfen (an Grösse). п) Für den Illativ: ber dexe nenix, das Kind saugt an der Matter, suo lisa dex, ich glaube an den Vater ; suox tiêsa Во, glaube du mir ; l&hi builin çinax, die Schlange kroch in’s Haus ; as био jullu pelgax, ich stecke den Ring an den Finger ; tunala juilin cinax, die Feuchtigkeit drang iws Haus; tarda dina dasuox, der Ring ist in Gold gemacht. 0) Für den Elativ: suêxin wina Вага kant, vom mir ist dieser Sohn geboren; ber doxxu nenixig, man zieht das Kind von der Mutter, d. В. entwöhnt es; hara tulag lämanaxin (lämanaxan) bu, dieser Stein ist aus dem Berge; Naxcui bêlle Turpalxig, die Tschetschenzen stammen von Tur- pal her; gaurasxin (gaurasxan) ür joxxunig, aus dem Pferde das grösste. p) Für den Adverbial: Вага stag ’iöxu wiraxan, dieser Mensch schreit wie ein Esel; suê- xan liêla Вага мас, dieser Mensch geht wie ich; Вага Кеми liêla mexkirisxan, diese Jünglinge gehen wie Mädchen (enthält einen Tadel); stagaxan menschlich, barzaxan, wölfisch. q) Für den Inessiv: pharsah an du suöna, im Arm habe ich Stechen; suo dinah wu, ich bin auf dem Pferde; wai duosah du, wir sind zu Pferde; suo dinah waxan, ich ging bei Tage; зао let- iah wu, ich bin auf der Erde; çah wui? ist er zu Hause? stiglah siédaréii du, am Himmel sind Sterne; suo uorsuolan dinah waxan, ich ging am Montag; miéi xênah wêxir iz duinienah? 2 welcher Zeit lebte er in der Welt? 7) Für den Motiv: suo bäzara wuede, ich gehe auf den Markt; зао dina xuu, u setze mich auf’s Pferd; зао leite xuu, ich setze mich auf die Erde; ca waxan, ich ging nach Hause; \ömu wuede, er ging in den Berg; malaik stigla daxan, der Engel ging in den Himmel. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Serie. 5 34 A. SCHIEFNER, Anmerkung. Statt des Caritivs s. $ 78 braucht man das Gerundium des Zeitworts sein in der negativen Form ($ 137): axéa döcus, Geld nicht seiend ; b’erig без, Auge nicht seiend ; b’ergis böcus, Augen nicht sciend; zudan jöcus, Weib nicht seiend; zudaras bôeus, Weiber nicht seiend; 816 suo wöcus (jôcus), geh ohne mich. $ 153. Den Gebrauch der Reflexivpronomina veranschaulichen folgende Beispiele: зибпа sain dä wiêza, ich liebe meinen Vater, suôna jieza sain папа, ich liebe meine Mutter, jisina sien wasa wieza, die Schwester liebt ihren Bruder, weiirisna bieza Sain лаги, die Brüder lieben ihre Schwestern, suo suô wößu, ich komme selbst, sen sain jaina gaur, mein eigenes Pferd ist mir verloren gegangen, suöna saina wieza, er gefällt mir selbst, as saina liegu bedir, ich nähe mir selbst ein Kleid, as aisa duo, ich mache selbst, as saicin wälain iz, öch brachte ihm mit mir, suo saige hiezu, ich schaue auf mich selbst, as saigeha huottain Kuizgi, ich habe mir gegenüber einen Spiegel ge- stellt, as saigeri waxaitin раза, ich entliess den Gast von mir, saigêe wigin as iz, ich habe ihm bis zu mir gebracht, aber suêc wuôla huo, komm du bis zu mir; saigah Karaig suöna axéa, bei mir fand ich Geld; зай woxxun stag wialxain as, ich brachte einen Menschen, der grösser war als ich, zum Weinen; sailla stag wuözain as, ich brachte einen mir gleichen Menschen zum Fallen ; suo saix Неба, an mich glaube ich; as saixin delin diexar a, ich gab von mir die Bezahlung; saixan lielas stag wain suöna, ich sah einen wie ich gehenden Menschen. $ 154. Folgende Beispiele für den Gebrauch des Fragepronomens: mila wu, wer ist? mila wuede, wer geht fort? Вага gaur hêni ju, wessen ist dieses Pferd? henig ju gaur oder höngah ju gaur, bei wem ist ein Pferd? milus bu, welche sind? milus buelxa, welche gehen fort? hanna wieza, wer liebt? (vergl. Versuch über die Thusch-Sprache $ 247 ), xan шо, wer giebt? milxu stag wu, welcher Mensch ist? hun du, was ist? hun duo as, was mache ich? hun ju suêgah, was ist bei mir? suöna hun dieza? was liebe ich? Folgt auf hun nicht du, sondern ju, so ergänzt man huma, die Sache, welches zur dritten Kategorie gehört: müxu wu iz, welcher Art ist er? müxu du wai, welcher Art sind wir? masan stag wu, wie viel Menschen sind? masan stegin ju gaur, bei wie vielen Menschen sind Pferde? masanin ju gaur? bei wie vielen sind Pferde: masanna delin axéa, wie vielen wurde Geld gegeben? masan stagana delin axéa, wie vielen Menschen wurde Geld gegeben? masannaxan liela iz, nach wie vieler Art geht er? Beim blossen Ausruf: masana qadina stag wu, wie viel sündhafte Menschen giebt es! $ 155. Für den Gebrauch der unbestimmten Pronomina, so wie der negativen, mögen folgende Beispiele hinreichen: massuon a вах la, alle Menschen (eig. alles Volk) stirbt; Вац jerrig gauras luö suöna, gieb mir alle deine Pferde; iz werrig cistina, er ist ganz verwundet; suôna derrig xaa, ich weiss alles; här stag wuöla, jeder Mensch komme; här stag lirig wu, jeder Mensch wird sterben; ca’’a stag lirig wae, nicht ein (d. В. kein Mensch) wird sterben; cha stag lirig мас, ein Mensch wird nicht sterben; cheni 1 stegin Kuorta buor bae, nicht eines (d.h. keines) Menschen Haupt wird umkommen ; cheni stegin Kuorta buor Бас, eines Menschen Haupt wird nicht umkommen ; as humma a dae, ich ие nichts; suöna ca'maxaa, ich weiss etwas; suêgah ea’ma du, bei mir ist etwas. $ 156. Über den Gebrauch der verschiedenen Modi in den verschiedenen Zeiten ge- ben uns folgende Beispiele Aufklärung. Für den Indicativ: TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 35 a) Im Präsens: suo dikin wu, ich bin gut; suo dikin мас, ich bin nicht gut; sen gaur ju, bei mir ist ein Pferd; sen gaur xilu,: bei mir pflegt ein Pferd zu sein; sen gaur jac, bei mir ist das Pferd nicht; suo meidigieh wu, ich bin in der Kirche; зао meidigieh xilu oder xilus wu, ich pflege in der Kirche zu sein; här periskinieh suo rusbanah xilus wu, ich pflege jeden Freitag beim Gebet zu sein; suo naggah xilu tamieh, ich bin selten im Kriege; nicht kann man sagen: sen b’ergis xilu sondern sen b'ergis bu, bei mir sind Augen, 4. h.ich habe Augen; as jäzdies du Zaina, ich schreibe den Brief. b) Im Imperfect: suo мага meidigieh, ich war in der Kürche; suo wäcara meädigieh; ich war nicht in der Kirche; huo dikin xilin Вай) wesina, du warst gut gegen deimen Bruder. с) Für das Perfect: iz xilir $ien duotiagaéuna häram, er istseinem Freunde ungetreu gewesen. d) Für die Aoriste: huo xille nänna ca wiezas, du warst von der Mutter nicht geliebt ; su xilliéra suöna dikin, ehr seid gegen mich gut gewesen. e) Für die beiden Futura: Вет suo xir Kuomersin, jetzt werde ich freigebig sein; iz xirig wu b’ermeeig, er wird geizig werden (sagt man von entfernter Zukunft eines Kindes). 8 157. In Betreff des Conjunctivs, Optativs und Imperativs genügen wenige Bei- spiele: suöna lee huo wöguila, ich will, dass du kommst, suöna lee (suona г) ah ca duoila, ich will (ich wollte), dass du das Haus bauest; huo xila haiy dêna а nânna a dikin, sei gut gegen dei- nen Vater und deine Mutter; suo walara P'eterburgieh, möchte ich in Petersburg sein: huo хШе walara P'eterburgieh, möchtest du in Petersburg sein; as jäzdie$ dalara, utinam seribam, möchte ich schreiben; as jäzdirig dalara, utinam seripturus sim, a$ jäzdiera dalara utinam scripsissem, möchte ich geschrieben haben. $ 158. Beim Conditional haben wir zu unterscheiden, ob die Bedingung eine wirkliche oder nur mögliche ist; im ersten Falle tritt der erste Conditional ein: medrisieh walah muolla waaita, schicke den Priester, wenn er in der Schule ist, medrisieh wäcah muolla laxa, suche den Priester, wenn er nicht in der Schule ist, huo аи xilah зао wuon xirwac huöna, wenn du ди bist, werde ich nicht gegen dich schlecht sein, hiyei su buolx bies xilah dexin xilarge duog döxur (ig) du a$, wenn ihr jetzt arbeitet, werdet ihr hoffen reich zu werden, huo lowzargah guttariê а xilus walah $uo wößurig wu, wenn du immer bei dem Spielen befindlich bist, werde ich kommen, as Zaina jäzdah... wenn ich ein Buch schreibe... as Zaina jâzdies dalah, wenn ein Buch von mir ge- schrieben wird ; sun dä buolx bies xillieh $u sel qien xir däcara, wenn euer Vater gearbeitet hätte, wäret ihr nicht so arm, as Zaina jäzdinieh..... wenn ich ein Buch geschrieben habe. . huo xäna bäzarah xir walah, suo eigge wögur(ig) wu, wenn du morgen auf dem Markt sein wirst, werde ich dorthin kommen, huo ca dies walah as huöna dig lurig du, wenn du ein Haus baust, werde ich dir ein Beil geben, ah ca dirig dalah as huöna axéa lurig du, wenn du ein Haus bauen wirst, werde ich dir Geld geben, as Zaina jäzdirig dalah ....,wenn ich ein Buch schreiben werde. $ 159. Für den Conditionalis IL: as баша jäzdahära, wenn ich ein Buch schreibe, as Zaina jäzdies dalahära, wenn ein Buch von mir geschrieben würde, Su’aib dikin xilahära, euini dä woxxun wirig wara, wenn Schwaib gut wäre, würde sein Vater sich freuen, suo dikin хи мага, saigah axéa FA 36 A. SCHIEFNER, dalahära, du wärest gut, wenn bei dir Geld wäre, suo dikin xir wara, saigah axéa dâcahâra, du wä- rest gut, wenn bei dir kein Geld wäre, as jäzdirig dara, qölummie’s@gie dalahära, ich würde schrei- ben, wenn Feder und Tinte da wären, Jusup xaddanié a medrisieh xilus walahära, as зай) kant eigge diesan waxaitur(ig) wara, wenn Jusuf immer in der Schule befindlich wäre, würde ich meinen Sohn dorthin zum Lesen schicken; Elipi dikin xilliébâra sen kant diesarxan jugaxwerig wâcara, wenn Elipi gut wäre, hätte er meinen Sohn vom Lesen nicht abwendig gemacht; as ата jäzdini@hara, wenn ein Buch von mir geschrieben wäre, as $aina jäzdirig dalahära, wenn ein Buch von mir ge- schrieben werden würde. $ 160. Die Participia, welche durch den gänzlichen Mangel des Relativpronomens und der von ihnen abgeleiteten Partikel, von der grössten Wichtigkeit sind, betrachten’ wir sowohl in ihrer Nominativform als auch in den obliquen Casus. Es mögen folgende Beispiele ihren Gebrauch erläutern: märana jiezan stie, das vom Manne geliebte Weib (eig. das dem Manne liebe Weib, s. meinen Versuch über den Thusch $ 267), stiééuna wiezan шаг, der vom Weibe geliebte Mann, suôna gun stag dikin wu, der von mir gesehene (eig. mir sichtbare) Mensch ist gut, suöna gurig, der von mir Gesehene, jäzdien Zaina dikin du, das Buch, welches geschrie- ben wird, ist gut, stiê jiezan шаг, der das Weib liebende Mann, mâr wiezan stie, das den Mann liebende Weib, suo gun stag dikin wu, der mich sehende Mann ist gut, зао gurig, der mich se- hende, jäzdien stag dikin ‚wu, jäzdien zudan dikin ju, der schreibende Mann ist gut, das schreibende Weib ist gut; suêgah wolun lai, der bei mir befindliche Knecht, suêgah jolug gaur, das bei mir be- findliche Pferd, са éuh werig (wôeurig) waaita, sende den im Hause befindlichen (nicht befindli- chen), са вв beris baxkaita, sende die im Hause befindlichen; mastuxuéuna dikin xig werig мае iz, er ist keiner, der gegen den Feind gut ist, auch mastuxuéuna dikin xin wolun stag wac iz, er ist кет Mensch, der gegen den Feind gut ist; suêgah gaur jolun маза dikin wu, der Bruder, dessen Pferd bei mir ist, ist gut; suo gun stag dikin wu, der Mensch, der mich sieht, ist gut; suo guéu staga jäzduo, der Mensch der mich sieht, schreibt, suêgah gaur joléu wasas jäzduo, der Bru- der, dessen Pferd bei mir ist, schreibt; sen gaur joléu wasas jäzduo, mein Bruder, der ein Pferd hat, schreibt; suo wiêzaëu staga jäzduo, der Mensch, der mich liebt, schreibt; wesieh gaur jolun suo dikin wu, ich, dessen Pferd beim Bruder ist, bin gut; wesieh gaur joléu as jäzduo, ich, dessen Pferd beim Bruder ist, schreibe; suo cah xiluéu xêneh wuöla huo, as huma lur huöna, komme zur Zeit, da ich zu Hause bin, ich werde dir etwas geben; huo xillaéu meltigeh wuon хШе wae suo, an der Stelle, wo du warst, war ich nicht schlecht. $ 161. Namentlich zum Ausdruck verschiedener Orts- und Zeitverhältnisse finden wir den Genitiv, Ablativ und Inessiv der Participia verwandt; z. B. sha wuôla suo woléu, komme hieher, wo ich bin, d'à 506 suo wôcuéu, gehe dahin, wo ich nicht bin, suo wôgu imäm wol- éuiri (wôcuéuiri), ich komme von dort, wo ein Imam ist (wo kein Imam ist); imäm woléuh вах bu, wo der Imam ist, ist das Volk; imâm wôcuéuh паха bac, wo der Imam nicht ist, ist ken Volk; huo xiluéuh xaddanie xilu Sowsa, wo du bist, ist immer Lärm; iz stag xiluéuiri wêlle, dieser Mensch ist aus dem Sein gegangen; suêcin xig wolug stag suo woléu waaita, den Menschen, der bei mir befindlich sein wird, sende dahin, wo ich bin. TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 37 $ 162. Obwohl wir schon oben häufige Anwendung des Gerundiums gesehen haben, mögen einige Beispiele hier folgen: 3a Иа dêies, die Heerde geht weidend; as i stag iris do- lus wuo, ich mache diesen Menschen glücklich; iz örus wöllu, er ist mit Dreschen beschäftigt ; huo woxxun wolus (wöcus), suo Zimin wara, als du gross warst (nicht gross warst), war ich Мет; suo саб xiléah wôëur huo, wann ich zu Hause sein werde, wirst du kommen. f $ 163. Für den Gebrauch der Postpositionen, welche meist mit dem Dativ verbunden werden, aber meist mit Verkürzung der Form, finden wir folgende Beispiele: ca&u, in’s Haus, cienna би juilin tunal, ins Haus drang Feuchtigkeit, ca вай, ат Hause, hun éuh xilu Gereii, im Walde sind Bären, hun би jaxaı) buorz, der Wolf ging in den Wald; sen éuh Ваза wu, bei mir ist ein Gast, sen би häsa wiean, zu mir kam ein Gast; suöna éuh lazar du, in mir ist ein Schmerz ; suöna би baxan mozu, in mich gerieth eine Fliege; hun éuiri(n) belin gala, aus dem Walde ging eine Hürschkuh hervor; den байт Ваза waxan, vom Vater ging der Gast fort; wardana(n) éuiri duizin gälai, aus dem Wagen fiel der Sack; dena éuiri cı deli, aus dem Vater ging Blut hervor ; hun (hunna) éuxulu delin ixuo, wir gingen durch den Wald hindurch; diegana éuxulu éaxbéhin huoa, durch den Leib drang die Kugel; as аи mette te ber, ich lege das Kind auf das Bett; as pelgi te éug jullu, ich stecke den Ring an den Finger ; xien teh oder xiena teh, auf dem Baum, xiena teh bu Kuirini bien, auf dem Baum ist ein Habichtsnest; dagte, auf das Herz, statt dagnate, kant xiena te wölu, der Knabe klettert auf den Baum, kant xiena tieri(n) wussu, der Knabe steigt vom Baum herab, suöna teh &&iK hillu, auf mir liegt Eisen; xien (xiena) texulu ixxin gaur, über den Baum sprang das Pferd; suöna texulu jelin wardan, über mich fuhr der Wagen; cienna kel, unter das Haus, cienna kelha, unter dem Hause; xiena kel Karain 1хиопа b’äras, unter dem Baum fanden wir Nüsse; suöna kel Sant du, unter mir ist eine Bank; cienna kelhaxulu waxan stag, unter dem Hause ging ет Mensch durch; cienna kelhiri(n) belin iz, unter dem Hause her ging er hervor; juggieh, mitten, zwischen: xanna$ juggieh wu suo, ich befinde mich zwischen den Bäumen, xannas juggiexulu wuede suo, sch gehe zwischen den Bäumen durch. SPRACHPROBEN. I. 1. As huinex waxanéuh gala bin. — 2. Ah laëqaina lâmaruoéun wir. — 3. Mahmüda jäzdin 3aina. — 4. Suo’aib ka örus wöllu. — 5. ’Amirxan $ezin lömu waxan. — 6. ‘Tatarxana 5a &xuö da- qe 1. Ich tödtete, als ich in den Wald gegangen war, eine Hirschkuh. — 2. Du stahlst den Esel des Bergbewohners. — 3. Mahmud schrieb den Brief. — 4. Schuo’aib ist Weizen dreschend beschäftigt. — 5. ’Amirchan ging zum Dshesh-Berge. — 6. Dem Tatarchan 38 A. SCHIEFNER, 79. — 7. Musuostan bêris heqil döeus du. — 8. Idris qôlux waxancuh Uersiisa win. — 9. Sulaiman jürax döeus wu. — 10. K’uirinuö kuornai dihin. — 11. Xitexulu néki dies bêdis liela. — 19. Wedde- wuediéu stegin ор juizin. — 13. D’ädueden wai sen naxraéuirin delle. — 14 Sen dä cah wac, папа h@re jaxana. — 15. Xäna su bezi€ du. — 16. Sielxana Misirbii hâsalÿa waxan. — 17. Jieraig dinah бхи (хан) Кашапа zudan jäluorig ju. — 18. Bäzarah duxkus $a du. — 19. ’Ai cinin Kelir dikiy ju. — 20. T'axana périskin du, rusbana guirig du wai. — 21. T'uraxas liela jurtin juggieh, $üdunus dôxus. — 22. лиц dä ledir wu waig. — 23. Bêxiéu nâxana juggieh @ du wäxan. — 24. Jur- ieh ’edil dikin du. — 25. Adam xuellina letlixig qa döcus. —- 26. Näxana paida bien stag dikig wu. — 27. Däla waina delle hêqil. — 28. Lämteh luo doxxun du. — 29. Махиб xien buozain. — 30. Darcuô $a да. — 31. Xi éuh xilu Gerii. П. Hiexam bolun desnis. 1. аа waina 'umru jelle 216 са jajag. — 2. Istin Ваша ma die ah xieéunna, euinge terinig haina xieéuô dicah xalan xiêtarig delah. — 3. Delax xieran a wieza, 4619 qipxietamax duog a ma dilla. — 4. Мо- kam die Schaafheerde durch ein Raubthier um. — 7. Musuost’s Kinder haben keinen Ver- stand. — 8. Idris wurde, als er auf Stehlen ausgegangen war, von den Russen getödtet. — 9. Suleiman hat kein Benehmen. — 10. Der Habicht hat das Küchel entführt. — 11. Die Enten gehen schwimmend auf dem Wasser. — 12. Die Flinte des davonlaufenden Menschen fiel. — 13. Der davonfliegende Schwarm kam aus meinem Bienenstock. — 14. Mein Vater ist nicht zu Hause, die Mutter ist in die Mühle gegangen. — 15. Morgen ist für eure Heerde. — 16. Gestern ist Misirbii zu Gast gegangen. — 17. Am Donerstag wer- den wir unserem Sohne ein Weib ausführen. — 18. Auf dem Markt sind viele Heerden. — 19. Im Winter ist ein neuer Pelz gut. — 20. Heute ist Freitag, wir werden zum Ge- bet gehen. — 21. Die Türken gehen zwischen den Dörfern Strafen auferlegend. — 22. Der Dorfesälteste ist schwach bei uns. — 23. Unter reichen Leuten ist es gut zu leben. — 24. Im Dorfe ist Gerechtigkeit gut. — 25. Adam wurde aus der Erde sündlos geschaf- fen. — 25. Ein dem Volke nützender Mensch ist gut. — 27. Gott gab uns Verstand. — 28. Auf dem Berge ist der Schnee gross. — 29. Der Wind fällt den Baum. — 30. Durch den Sturm kam die Heerde um. — 31. Im Wasser pflegen Fische zu sein. II. Lehrreiche Worte. 1. Gott gab uns das Leben, dass es durch Schaden nicht verderbe. — 2. So etwas thu’ du nicht einem andern, welchem ähnliches wenn ein anderer dir gethan hat, du ge- kränkt sein würdest. — 3. Liebe die Gottesfurcht und lasse nicht die Hoffnung auf Gottes TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 39 005 wolun stag jimis döcus lielar doxxun ajip du. — 5. Dauwnis duxa ma liéladié, dauwnis duxa lié- luon stag hekimisna а naxana kuordawuo. — 6. T'axana diéah megis dolun huma, xäna dier as âlié ma dita, hunda éléah? Xänalerin de hen laamieh dac. — 7. МШа a welah а sä xiêtas siên höqil massérin- сша tuelis du Elle, iz ‘iéhawellerig wu. — 8. Héqil derig за xieiam boluéu nâxax dagawirig wu. — 9. Däla xuellina huma esni$ ma die, iz esnisdar 1 xuellinarig eSniswar sanna du. — 10. Chancii haÿ ma liélajie, ocuingeh huöna xilus paida Бае, amma hen diKinis daju euô. — 11. Ca buolx ban daga- leséah uoila a 16 ah, hêqil doléu näxax dagawäla huo. — 12. Sixuoncin Вата ma 416, sixin dina huma megis xir dac. — 13. leöuz ma duö, ieëuz waxéi 1 Kestin Juxa wierza. — 14. Lexar dies хагс desnis ma dica, Био izus dieus welah, hen bagdoléuh а пах tieser bac. — 15. Cha huma dieus woléu stagana juqa ma liêlxa, i dieina wällae säbur die. — 16. Balaiteh säbur die, 46] qinxietamie duog dô- xus. — 17. Xare liesulla ma 46 ah, huo Zuezixalienax xierus welah, xarc liesulla dar daxxaicu qinuos- xin du. — 18. Qamêl dies, delax duii ma baa. — 19. Qerin duij baarax larluô, qérin duii baar daxxaiéu ginuosxin du. — 20. Däla ma dié êlle huma dita, izus liéladah да du huöna. — 21. Wuocu stagaein duotiagala ma laca, сищеш duoitagala liéladah баба jôcus wisur wae huo. — 22. Däjie ваше Нега, däla élleéié terin. — 23. Hail woxxuéu stagal сини purbazin halxa ma wäla, cuinin 014 a ma xädabie. Barmherzigkeit fahren. — 4. Es ist ein grosses Elend, dass ein gesunder Mensch fruchtlos wandelt. — 5. Gebrauche nicht viel Scheltworte, ein Mensch, der viel Scheltworte braucht, wird den Gewalthabern und dem Volke zum Überdruss. — 6. Etwas, was, wenn es heute gethan wird, möglich ist, überlass nicht der Rede: ich werde es morgen thun, weshalb? der morgende Tag ist nicht in deiner Gewalt. — 7. Wer auch immer selbst wähnend sei- nen Verstand dem Aller überlegen meint, der täuscht sich. — 8. Der Verständige beräth sich selbst mit verständigen Leuten. — 9. Etwas von Gott Geschaffenes verhöhne nicht, dies zu verhöhnen ist gleich der Verhöhnung dessen, der es geschaffen. — 10. Trage nie- mals Hass, dabei entsteht dir kein Nutzen, sondern deine Tugenden vernichtet er. — 11. Wenn du beschlossen hast, eine Arbeit zu thun, so denke daran und berathe dich mit vernünftigen Menschen. — 12. Thue nichts mit Eile, was schnell gemacht wird, wird nicht gelingen. — 13. Gerathe nicht in Zorn, bist du aber in Zorn gerathen, so kehre bald zurück. — 14. In der Unterhaltung erzähle keine Lügenworte, wenn du sie erzählst, werden dir die Leute nicht glauben, wenn du die Wahrheit sprichst. — 16. Einem Men- schen, der etwas erzählt, falle nicht in die Rede und habe Geduld, bis er auserzählt hat. — 16. Im Unglück habe Geduld, auf die göttliche Barmherzigkeit hoffend. — 17. Lege kein falsches Zeugniss ab, wenn du die Hölle fürchtest, falsches Zeugniss ablegen ist eine der grossen Sünden. — 18. Im Gespräche schwöre nicht bei Gott. — 19. Hüte dich einen Meineid zu schwören, einen Meineid schwören ist von den grossen Sünden. — 20. Lass das, was Gott zu thun verboten hat, verübst du es, so ist es dir eine Sünde. — 21. Er- greife nicht Freundschaft mit einem schlechten Menschen, übst du mit ihm Freundschaft, so wirst du nicht ohne Sorgen bleiben. — 22. Vater und Mutter achte, gleich dem von Gott Gesagten. — 23. Gehe einem höheren Menschen, als du bist, ohne Erlaubniss 40 A. SCHIEFNER, — 24. Hail baxxaicu näxaein sinqgiéramiéh xiléah, câral béréieha wälié чара ma хаа. — 25. Wuoéu belxisna Че rezi мае, wuoéu belxisna teha ma wäza huo; wuo@u humanasna teha wezéah näxana i wié- zas xir wac huo, dele rezi i xir мас huöna. — 26. Tehuettinéu stagana muti’ xilan wieza huo. — 27. Nâxacin п1е4 ma xôééu ésil xilan wiêza. — 28. Korsimié näxacin xilar öillax ca xilar du, — 29. Bié- хиби humanaxan larluô, tiesamiê xila, jina Câguo lattajié, xare lier a ma die. — 30. P'itna lié- luon stag biexkazan ша wäxa, euini &uo a ma die, hunda éléah? euinin pitna massuoske a хбби, halxa cuini jisawasanisKe, täxxa cuinin lülaxuoske, culteha bêxiéu näxie xöcu. — 31. Qôlus a dies pitna a liéluoëu stagax dikin quenexi wu ma âla; hunda éléah? iz diezas wu häram negiein n&xin Вата, $à qahiegan са luus, с4а a euinin оси balxax wäxar xir a döcus, паха Siena sardamas a biexus, channa a dikicu stagana wiezas a wöcus wu iz. Dikin quenexi istinig wu: $a dinieh a wölus, häram humanna teha ca wôzus, Siena buolx a bies, пахапа а maxkana a paida bies, näxana wiezas a wolus we- rig. — 32. Däla раша parz dina te dillina Ваша, mel xalan delah a xôééus liéladié. — 33. Lûlaxuocucin dikin xila huo, dâla &llecie terin; har humanah ginxietam bies а xila huo. — 34. Si huma du qijamatan dinah dêle зе5Ке hözur wöcus, hundu izus éléah? qigxietam böcun stag a wuon lü- laxuo a wu. nicht vor, und durchkreuze seinen Weg nicht. — 24. Wenn du mit Leuten, die höher sind, als du, in Gesellschaft bist, setze dich nicht nieder auf einen höhern Platz als sie. — 25. Mit schlechten Werken ist Gott unzufrieden, auf schlechte Werke sei nicht stolz, wenn du auf schlechte Werke stolz bist, wirst du den Menschen nicht lieb sein und Gott wird dir nicht geneigt sein. — 26. Du musst einem über dir stehenden Manne gehorchen. — 27. Man muss mit den Menschen höflich sein, wenn man nicht Gewalt erreicht hat. — 28. Un- gestüm mit den Menschen sein, ist kein umgängliches Benehmen. — 29. Hüte dich vor unreinen Dingen, sei treu, das Versprochene erfülle, mache kein Lügenreden. — 30. Einen aufrührerischen Menschen entschuldige nicht und unterstütze ihn nicht, weshalb? sein Auf- ruhr erreicht alle, zuerst seine*Verwandte, dann seine Nachbarn, darauf die Bewohner. — 31. Sage nicht vom Diebstahl verübenden und aufrührerischen Menschen, dass er ein gu- ter Mensch sei, weshalb? er liebt mit unrechtem Wege fremde Sache, will nicht selbst ar- beiten, und niemals wird ihm in diesem Thun Leben werden, für die Menschen und für sich wird er zum Fluche, und kein guter Mensch liebt ihn. Ein guter Mann ist ein solcher selbst im Gesetze wandelnd, nichts Schändliches unternehmend, seine Arbeit für sich thuend, den Menschen und dem Lande Nutzen bringend und von den Menschen geliebt. — 32. Die von Gott dir auferlegte Pflicht, so schwer sie auch sein mag, übe bis zu Ende aus. — 33. Sei mit dem Nachbar gut, gleich als wäre es dir von Gott befohlen; gegen jegliches Wesen sei barmherzig. — 34. Zwei Dinge giebt es, am Tage des Gerichts wird Gott auf sie nicht sehen, welche sind es? Der unbarmherzige Mensch und der schlechte Nach- bar ist es. | TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 41 Ш. Kieinis. 1. Вих böeun selig xix duzur дас. — 2. Kaicu Kuigisna näxa gahiegnarig dieza. — 3. Bukur wuelle stag Kasuö niswier. — 4. P'heruô morzux liélabuo Kuig ca döguog. — 6. Céruô loxu xi бир korgu mettig. — 6. Bi’ Kuog bollusicha gaur а juede gal. — 7. Маха lielacuxulu lai a liela. — 8. Dâca ui- stixi sanna xila, berziluoi Kiééin ju huôna. — 9. Héqil doléuna derrigie duinie a Sien 46 muoxk sanna bu. — 10. Säragax са bina huoz $ozux xir bac. — 11. Nexig diégax böllun pxuo xienax bollus san- na xiêta. — 12. Охиз êllerig дги$ Кагаша. — 13. Uersiin Sudalaxuö phägal lesna, böxu. — 14. Xi- rinéu папа jielxana ]ае. — 15. Cerig jôcus buorz xir jae. — 16. Sixin daxana xi huordux ina dac. — 17. Ma läca 46 mai, lesci ma xiéca. IV. 1. As dina bijur a$ 1500 éôëun xôbu wirin cogunuô Sad sanna. — 2. Côgun ellerig xiêruon élle- rig sanna xiêta; mellisi éllerig 'iexuon éllerig заппа ха $una. Ш. Sprüchwörter. 1. Ein Gefäss ohne Boden wird nicht mit Wasser gefüllt werden. — 2. Weisse Hände lieben das von (anderen) Menschen Gearbeitete, d. h. fremde Arbeit. — 3. Den buckligen Mann wird das Grab gerade machen. — 4. Der Schmied braucht die Zange, um die Hand nicht zu verbrennen. — 5. Der Fisch sucht im Wasser die tiefe Stelle. — 6. Das Pferd strau- chelt, obwohl es vier Füsse hat. — 7. Wo die Nadel durchgeht, geht auch der Faden. — 8. Sei wie ein junges Schaaf, Wölfe sind dir bereit. — 9. Dem Klugen ist die ganze Welt wie sein Vaterland. — 19. Der Reif wird nicht aus dem Stock, wenn er nicht aus dem Schöss- ling gemacht ist. — 11. Der im fremden Körper steckende Pfeil scheint wie im Baum steckend. — 12. Das beim Ackern Gesagte findet man beim Dreschen. — 13. Der rus- sische Wagen packt den Hasen, heisst es. — 14. Eine furchtsame Mutter weint nicht. — 15. Es wird keine Wölfe ohne Zahn geben. — 16. Schnell laufendes Wasser gelangt nicht zum Meer. — 17. Packe nicht des Vaters Bart, hast du ihn aber gepackt, so lasse ihn nicht los. IVe Worte Schamil’s an die tschetschenzischen Naibs. 1. Die von mir gemachten Befehle bewahret ihr so fest, wie der Schwanz des Esels einen Knoten. — 2. Das fest Gesagte scheint wie zur Furcht gesagt, das sanft Gesagte scheint euch wie zum Betrug gesagt. Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, VlIme serie. 6 49 A. SCHIEFNER, V. Cheni паха sermik lesna, culteha hoxux bixkina, euigei Kiégat a uellina, ulou esgin éuonkar a jilli- na; Kiégat ieh jäzdina хШе: «Вага éuonkKar (ев mel wôluéuô xuzzu tûxuila», êlle. Culteha cha stag wu- edis xille, eunna ulouxulu wêlle, &uonkar a са lüxus. Tâxxa sermikuô Elle euinge: «Suôna i 'illug éuonKar ca tuoxxal dikin dinasu ah suo basturig bara.« Тахха оси staga bestina i sermik. Täxxa ser- mikuö waan hauwzaina iz stag, taxxa оси staga @lle sermikié: «Ma waa suo, xêttina хаба wuur ah.» Sermikuö êlle: «henge xöllur waisimma?» Staga Elle: «xiê.» — Tâxxa xie, siêge xêltici, Elle: «Ser- mik bagqliu.» Оси xênah nawga dôgus xille chuögal. Tâxxa Elle staga: «Chuôgalié xôtiur waisimma.» Siege xéliiéah chuôgaluô Elle: «Suöna ca xaa Susinniê хе! шаха jirig ju; sermik bixkinéu diga suo, tâxxa är as suna aisa än derig. Täxxa digna chuôgal sermiK bixkinéu; chuögaluö Elle оси stagie: «toxur sanna bexkal i sermik.» Culteha @lle chuôgaluô stagie: «Hara éuonKar xuzzu tuexnieh, xatian ca 5001 warai huo.» Culteha $immie а xuzzu xuzzu sermikKina éuonKar a iuexna, d’ädaxana. I: Cha woxxun ас xille muolla Nêsiril böxus. Oeuö cheni x@nah guldina beris, singieram ban оси berisein. Täxxa muolla Nesiritana bêris kuordaina, tiera dâlan tigna дас. Tâxxa muolla Nésirita beri$ke V. Ein Volk fing einen Drachen, dann band man ihn, hing bei demselben ein Papier auf, und legte nebenbei ein eisernes Schwert. Auf dem Papier war geschrieben: «Wer auch an dieses Schwert kommt, schwenke es dreimal» also. Darauf kam ein Mann gegangen, ging dann vorüber und schwenkte nicht das Schwert. Dasprach der Drache zuihm: «Da du dadurch, dass du dieses liegende Schwert nicht geschwenkt, mir wohl gethan, wirst du mich losbinden.» Darauf band dieser Mann den Drachen los. Darauf umkreiste der Drache diesen Menschen, um ihn zu verzehren. Da sprach dieser Mensch zum Drachen: «Friss mich nicht, du wirst mich fressen, nachdem gefragt sein wird.» Der Drache sprach: «Bei wem werden wir beide fragen?» Der Mensch sprach: «Beim Wasser.» Darauf sprach das Wasser, nachdem man es gefragt hatte: «Der Drache spricht die Wahrheit.» Zu der Zeit kam ein Fuchs des We- ges. Da sprach der Mensch: «Wir werden den Fuchs fragen.» Der Fuchs sprach, als man ihn gefragt hatte: «Ich weiss nicht, wie ich euch beiden Recht sprechen soll; führe mich hin, wo der Drache gebunden war, dann werde ich euch sagen, was ich zu sagen habe.» Dann ward der Fuchs geführt, wo der Drache gebunden war; der Fuchs sprach zu diesem Menschen: «Wie zuvor binde den Drachen.» Darauf sprach der Fuchs zum Menschen: «Hättest du dieses Schwert dreimal geschwenkt, wärest du nicht fragen gegangen.» Darauf schwenkten sie beide dreimal das Schwert auf den Drachen und gingen fort. VI. Es war ein grosser Mensch, Mulla Nesirit genannt. Er versammelte einst Kinder, um mit diesen Kindern Kurzweil zu treiben. Darauf wurde Mulla Nesirit der Kinder satt, sie TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 43 êlle: 48 böris, dä laxah sâga diêqu, hielxalas ecce, sâga Suna а тю du, halxa x&snaduna duxa lurig du Taxxa bêris hilxina; i beris hilxicah xiééu berisna даша, izus a hilxina. Täxxa muolla Nösirita degin- baam bina, cha buolx bäcah, xiééahéri beri$ hielxurig däcara, êlle. Täxxa за muolla Nösirit a hiédde : d’ä xösci, berisna diequs sâga ca Karaina, hizus disina. Hacar delle, wieana muolla Nésirit ecce хёзпа. Ocuinge börisa хбИша: huo hunda muolla Nésirit wôgu ? Elle: 35а dalar baqdu muttus wiear. УП. Zurab 4610$ dies wara, сдаа ditan uoila jâcara. Zuraban dikin gaur jara, iz han laéqaina са xuus riömara jain. Zuraba duxa lixir Sin gaur, eunna chennahaa ca Karaina. Zurab Saiganie(n) xilin, за sié- ein uoila jina, @lin: as nexin gauras duxa lieéqainiéra, e@rin daisna ma xalan xielte, xiêtand.» Нохи da- $ieh cunna dagte dêle wiean, сиб 61): «wezin dêle, ah gieëdie sen qinuosna, suû aisa hincalae dincuna duoxkuô wêlin; hoxulteha x&n wuon Вата ma dier dac. Culteha Zurabax dikin suipi мае xilin. Hau- salas beris müxa xilin Zurabax dikin stag, mel xalan xiette Zurabana 3160 gaur jaici, istin xiela näxana a зай) Вата jaiéi. Ma’ ’amadielas istin huma day; istinig Suna sesna 4161 xalan xielar dalah. gehorchten nicht, um fortzugehen. Da sprach Mulla Nesirit zu den Kindern: «Wohlan, Kinder, dort unten theilt man Almosen aus, laufet dahin, auch euch wird ein Almosen ge- geben, dem zuerst Hingelangenden wird viel gegeben.» Darauf liefen die Kinder; nachdem diese Kinder gelaufen waren, sahen es andere Kinder, und auch diese liefen. Darauf ver- muthete der Mulla Nesirit: «Wenn keine Sache da wäre, würden anderswoher die Kinder nicht laufen», also. Darauf lief der Mulla Nesirit selbst. Als sie hingelangt, fanden die Kinder, dass kein Almosen ertheilt wurde, blieben dort sich drehend. Der Schweiss trat hervor, es gelangt der Mulla Nesirit dahin. Es fragten ihn die Kinder: «Weshalb kommst du, Mulla Nesirit?» Er sprach: «Ich bin gekommen, indem ich glaubte, dass wirklich Almo- sen gegeben werden.» NAME Zurab war mit Stehlen beschäftigt, und er hatte nicht den Gedanken, es einmal auf- zugeben. Zurab hatte ein gutes Pferd, es ging von irgend einem gestohlen unbewusst aus der Heerde verloren. Zurab suchte sein Pferd viel, er fand es nirgends. Zurab wurde traurig, dachte selbst bei sich und sprach: «Ich habe viele fremde Pferde gestohlen, wie schwer ist es ihren Herren vorgekommen, scheint es.» Bei diesem Worte kam Gott ihm aufs Herz, er sprach: «Theuerer Gott, verzeihe du meine Sünden, ich bereue das von mir bis jetzt Gethane; nach diesem werde ich keine andere schlechte Sache verüben.» Hierauf wurde Zurab ein guter frommer Mann. Schauet, Kinder, wie an Zurab ein guter Mensch wurde, wie schwer es dem Zurab vorkam, nachdem er sein Pferd verloren hatte, und so scheint es den Menschen, wenn ihre Sache verloren ist. Lernet nicht dergleichen thun, solches würde euch selbst, wenn es gethan ist, schwer vorkommen. 44 A. SCHIEFNER, УШ. Gillaxieh 91) jerig, Lämanal lexin xiettarig tuôdaxan sauna je’ni ju hen, [ей laxwelin huo, bedin sanna buölar derig, b’estienal xazan xiellarig Suirin sanna buos bu hen, nundunal ierdawelin huo, huo juöla suo wôléu. suo Jödurig jac huo woléu. IX. K’ahexna hexnaëu $616 cienga gatana guen kelhajillina, wizina, "Ипа maira '"Umaxay. Samax lielainarig näbaraxan duihil xisus, "Uru ’uirigein xietacu malxacin qu$a gaiıax xôbun gila, gaate târa tuexna, ага bexxina; xé$iin duoi iisuéu guêzinax 1езпа; digus nuskul sanna gila Kiéébina. Qôzun Kuirsite kézi sanna dina xiina, Kieöwelle waxan maira ‘Umaxan. «Assalämu ’alaikum Bâbatien Betis» «’Alai- Киш saläm maira ’Umaxan; xâdaina de dôeus, jillina xar) jôeu$, huo hun хШе welir» — «Xadaina de dôeus, jillina xan jôeus, suo hun хШе welir? Basxanay xi molus, Biestuon läm buus, 165 ju, bôxu, папа G'ebirtuoin xelis, kaicu huysuna jäluon биог wai.» — «Basxanan xi melle, Biestuon läm biina, G'ulianan Kuerie jezis ju, böxu, nâna G'ébirtuoin xelis; G'ulianan bieru buizna, Cergisii oreux belle.» — «Leitax УШ. Im Benehmen gut seiend, Höher, als der Berg scheinend, der Trappe gleich ist dein Hals, wurdest du niedriger als die Erde, der Ente gleich der Gang seiend, schöner als der Lenz scheinend, der Milch gleich ist deine Farbe, wurdest du hässlicher als ein Popanz, komme du dahin, wo ich bin. ich komme nicht dahin, wo du bist. IX. Auf dem mit der Hand geglätteten, gestrichenen breiten Estrich war eine leinene Ma- tratze ausgebreitet, es ruhte, es lag der tapfere Umachan. Das offenbar Geschehene warf sich ihm im Schlafe entgegen. Früh mit dem Morgen mit der aufgehenden (eig. schlagen- den) Sonne führte er das von den Dieben heimlich gehaltene Ross hinaus, nachdem er die Hand an die Lende geschlagen, stellte er es an den Pfosten, an welchen die Rosse der Gäste sich stellen; einer Braut gleich sich benehmend ist das Ross bereit. Wie auf ein Bündel Riedgras sich das Нап ет, so setzte sich auf’s Ross, bereitete sich und brach auf der ta- pfere Umachan. «Friede mit dir, Betisch Babatai’s Sohn.» — «Mit dir Frieden, tapferer Uma- chan; da kein Tag festgesetzt, keine Zeit bestimmt ist, weshalb bist du ausgegangen ?» «Da kein Tag festgesetzt, keine Zeit bestimmt ist, weshalb ich ausgegangen? Von dem Baksan- schen Wasser getränkt, vom Beschtauberge genährt, weiden, sagt man, der Kabardinerin Stuten. Gehen wir um die weisse Beute einzutreiben.» — «Das Baksanwasser trinken, den Berg Beschtau zehren, auf dem Ghultan’schen Gipfel weiden, sagt man, der Kabardinerin TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 45 jueöna fâla ju waisinnie Madain 3ammirza; ieléi waxaita Мадан) Zammirzie.» Wieana, x@&in Madain Sammirza. «Assalämu ’alaikum Bâbatien Betis, maira ’Umaxan.» Ara welin хаба kant, waxana xeein Gultana Kuerie, Kuezil juqqiê tisus qiestuon deeii sanna gastaina. Wuxawirzin nisin xuo kant, riema iesna. «Bieru buizna 'exkina Cergisii, êlin Bâbatien Betisa, hinei huons, ’oxku huöna Cergisii, maira "Umaxan huons xir jac; hen sanna duog dolus, hen sanna gierz dolus, masana Kant wu xielaun cârna 11996.» — «Däla ma woxxulwa Мадан) 3ammirza; bien buöluos Kuirinuö, jurt jillus l&cinuö sanna, b’erig tuexna lésna, jiezarig jöeus wac waisi. Bieru buizna 'oxkun Cergisii, bilina, wieana maira ’Uma- xan, Madain $ammirza, Bâbatien Belis, ôlus jiezarna xezesul; daömuin Kuortuos 16408 хаза du.» — (uogerzi® sanna moxie cogie dina, juggi® waxan nisin xuo kant, diettan duölain buölatan tarras. Ca wallal éauwnis хШе Bäbalien Belisina, ca wissal cauw xille Мадан) Sammirzaina; riémaxan qastaina Zimin din sanna, wisina тата "Umaxan. Jiezarig Mehlin Idrisin jeana, jiettacu tuépiske ladueëna, êlle: ’eréu haxaina jieltu, xielain, siriéu sêna xisu, хан.» «Zud, izus ’oxkurus busurbanas bu, izus bajinéu dinah, illai älar ieh ca xiela huôna» Buorz sanna dina, ба sanna gierz dixkina oreux waxan Ме) !dris. Däla ma woxxulwa wieanarig: «Milxu wu wellerig, mila wu?» ca wallal éauw xille Bâbatien Bêtisina, ca wissal éauw xille Madaig Stuten; die Ghultan’sche Schlucht ist voll; die Tscherkessen sind auf Alarm ausgegangen.» — «Eine in der Erde gegründete Feste ist uns beiden Dshammirza Mada’s Sohn; schicke einen Gesandten zu Dshammirza Mada’s Sohn.» Es kam, gelangte an Dshammirza Mada’s Sohn. «Friede mit dir, Betisch Sohn des Babatai, tapferer Umachan.» Aus zogen die drei tapferen Jünglinge, fort zogen sie und gelangten zum Ghultana-Gipfel, sie trennten (die Stu- ten) gleich wie man einen Krummstab in die Mitte werfend die Schaafe ausscheidet. Es kehrten zurück die gleich starken drei Jünglinge, nahmen die Heerde. «Die Schlucht füllten liegende Tscherkessen,» sprach Babatai’s Sohn Betisch, «hier die Beute, es liegen dir die Tscher- kessen, tapferer Umachan ; es wird die Beute nicht werden: ein Herz seiend wie das dei- nige, Waffen habend wie die deinigen, wie viel Jünglinge scheinen zu sein unter ihnen!« — «Gott, entziehe nicht Dshammirza Mada’s Sohn; gleichwie der Habicht, so wie er sein Nest angefangen, seinen Wohnsitz der Falk eingerichtet, es auserwählt, festhält, sind wir beide nicht ohne Geliebte. Die Schlucht ist voll liegender Tscherkessen , sie bleiben zurück , es kam der tapfere Umachan, Dshammirza Mada’s Sohn, Betisch Babatai’s Sohn, solche Worte, bevor die Geliebte hört, ist es besser, dass den Leibern die Köpfe abgehauen werden.» Adler gleich stürzten einher und schrien, drangen in die Mitte die gleichtapferen Jüng- linge, zu schwenken begannen sie die Stahlschwerter. Nicht tödtliche Wunden wurden dem Betisch Babatai’s Sohn, eine nicht zurückhaltende Wunde wurde dem Dshammirza Mada’s Sohn; wie ein von der Heerde getrenntes kleines Ross blieb der tapfere Umachan zurück. Es kam die Geliebte des Mechti-Sohnes Idris, horchte auf die schiessenden Gewehre, sprach: «Ein schwarzer Eber wird geschossen, scheint es.» «Hündin, diese liegenden sind Musel- mane, an dem Tage, da diese umgekommen, scheint es dir da nicht eine Schande zu singen.» Ei- nem Wolfe gleich setzt er sich auf das Ross, einem Bären gleich gürtet die Waffe um, zog ın 46 A. SCHIEFNER, gammirzaina; riemaxan qastaina $imin din sanna juggie hizus, wisin maira Umaxan. Cuogerzi® sanna coëu dielius, juga wisin Mehtin Idris, weddewéllerig tuépuô lôeus ; ulou niswellerig tuiruô I6cus jugara wölle, bôxu, Mehtin Idris. X. Nalai êlle, hun äla as $una maira quönaxuoi; ca jiezas tejôgun qônulla sanna, jiezas Kerijölun quö- nalla sanna, buölataxan belle buölatan suî sanna, buorz jexkinéu busu nânuos bexkina, luom çizaéu ’uru ceristexkina, T'urpal déxin belle Naxéuin quônaxuoi. Stiglah marxas jöcus, dogu dielxur dac, dagteh gaiga jöeus, b'ergis bielxur bac, degein tawakKal dôcus, letes Kadardae, tawakkalein bien tuôlam xirbac, tawak- Kalein liétaris wain T'urpal Naxéui bu. das Kampfgetümmel Mechti’s Sohn Idris. «Möge Gott ihn nicht entziehen, den gekomme- nen; wer ist gestorben; wer ist es? keine tödtliche Wunde wurde dem Betisch Babatai’s Sohn, keine zurückhaltende Wunde dem Mada-Sohn Dshammirza; wie ein kleines Ross von der Heerde getrennt, in der Mitte weilend, blieb der tapfere Umachan. Adlergleich schreiend, blieb in der Mitte der Mechti-Sohn Idris, den Fliehenden mit dem Gewehre er- reichend, den zur Seite ihm Gleichkommenden mit dem Schwerte erreichend ging hervor aus der Mitte, sagt man, der Mechti-Sohn Idris. X. Das Lied sagte: was sage ich euch, tapfere Jünglinge, wie unbeliebt das Alter naht, wie die beliebte Jugend aus der Hand geht, wie aus dem Stahl der Stahlfunke hervorgeht, in der Nacht, da die Wölfin welpte, gebaren die Mütter, am Morgen, da die Löwin brüllte, gab man die Namen, vom Vater Turpal gingen die tschetschenzischen Jünglinge hervor. Wenn keine Wolken am Himmel sind, regnet es nicht, wenn auf dem Herzen keine Sorge ist, weinen die Augen nicht, ist mit dem Herzen kein Vertrauen, hat man im Kampf kein Gelingen, nur mit Vertrauen wird Sieg werden, mit Vertrauen kämpfen unsere Turpal- Tschetschenzen. TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 47 WÖRTERBUCH. a, und, auch, $ 147. *aig (th. abik), Pl. aigis, bd., der Löffel. aigar (t.), G. aigaran, b. der Hengst, 88 16, 51. aima (Киш. ailama), С. aimanin, j. der Strudel, 86 45, 62. ahar, 1) mahlen, $ 108, 2) das Mehl, $$ 35,1, 48. ‘ax, G. êxin, j., die Hälfte, 8 63 f., 96. exik, die Hälfte. äxar (th. axar), Pr. öxu, Аог. &xna, pflügen, 88 13, 108. öxunu, das Pflügen, — dirig, der Ackerer. axkarig (th. xkor), d., die Blase. ахба (— k.), G. axéanin, 4. das Geld, $$ 41, 48. aganan, d., die Wiege, 88 16, 56. ênin , (th.’au) d. das Seitenstechen, das Stechen, $ 63 f. ädanan, j., die Schlacke, $ 41. aso), (т. âsanin, j., der Riemen, 8$ 16, 62 äga, G. ap, С, ава, G. äsa (th. äsar, G. äsaran, d., das Unkraut, $$ 48, 63. äsardar, Jäten. astax (К. axsax), G. astaxacun, lahm. astaxaéulla, das Hinken. äzun, mager. äzwar, mager machen, äzwalar, mager wer- den. äzulla, die Magerkeit. ättan (th. atta), leicht, $ 82. ättulla, d., die Leichtigkeit, 88 25, 2. ата! (a. Je), G. âmalan, j., der Charakter, die Sitte 88 41, 51, 61. amma (a. Lel), aber. айр (а. +), d., das Unrecht. ära, hinaus, aussen; $ 130. ärar, Pr. öru, Aor. érina, dreschen. ärie, G. ärienin, j., das Feld, $ 56. arc, Pl. erenis, bd., der Berg. älamma, obwohl, s. ämma. “älar (th. alar), Pr. ölu, Aor. êlle, Fut.är, sagen, 38 11, 13, 33; 35,1. älaitar, задет lassen. illai älar, singen. êxi (th. ax), G. êxinin, Pl. äxarai, d., wildes Thier. *еххаг (th. exar), Pr. exxu, Aor. ixxina, über- springen, $ 108. exik, Gr. exikin, j., die Hälfte, s. ax. exkié (th. axka), G. exkiénin, j., der Sommer, $ 47. engilxan, j., die Afterspinne (Phalangion). ешКе! (th. amkel), emKelin, j., das Kameel. бе, вЫ (th. aihk), G. esgin, d., das Eisen, $8 31, 48, 52, 61. esgin, eisern. ecce (th. ois), $ 143. esnisdar, necken, zerren, verhöhnen. espis (th. apus), b., die Lüge. espi$ buoltar, lügen. | ési (th. ase), G. ésin, d., das Kalb, 8$ 10, 43, 49. esil, bescheiden, friedlich. ezir (р. „I je), tausend, $ 88. ezirre ca a, 1001. ezirlugun, der tausendste. 48 éri (t. „I,_.)), uncastrirt. eru (th. arli), link, eriê, links. erzau (th. arciw), G. erzien, Pl. erzies, j., der Adler, 88 7, 20, 53. cuogerzau, dass. eli (th. ale), Pl. вш, G. @щ, w. der Herr, ewni (cf. th. abar), d. die Naht. ewnidar, nähen. i, und, $ 146, Fragepartikel $ 147. ieh (th. ’ep), С. iéhin, d. die Schande, 8 33 g. ieh dolun oder ieh xieian stag, schamhafter Mensch. ieh xiêtar, sich schämen. ieh xiêtaitar, beschämen. ieguzdaxar, in Zorn gerathen. iécar (th. ecar), Pr. iêcu, Aor. iesna, nehmen, kaufen, $$ 4, 14, 31. iesar (th. esar), Pr. iesu, Aor. iesna, weichen, nachstehen, $ 4. iesus, nachstehend, weniger. iesnarig, Desiegter. ierz (ing. ierc), b., das Schilfrohr. ieléi (t. 2)), G. ieléinin, w. Gesandter. istin, (th. isti) so, istinig, ein solcher, $ 102. ‘is, neun, $ 88. issalöun (th. issloge), der neunte, $ 93. issozzu, neunfach. tqiesna (th. tgeexg), neunzchn. isbeha, schön. isbehalla, j., die Schönheit. iz. (th. Luis) Pliizus, er, .d.,,85.33..d,:97. izze’, er nur. it (th. itt), zehn, 8 88. ittalgun, der zehnte. chaitte, eilf. ik, Pl. itkis, j. der Stiefel. idar (th. itar), Aor. idna, laufen, $ 33 f. imâm (a. „Lel), ©. imâman, w., der Glaubens- vorstand. irax, stehend, irax wu, er steht. iris, G. irisin, d. das Glück. iris dolun stag, glücklicher Mensch. iréin, irsin, hässlich. iréiwâlar, auch ierciwälar, hässlich werden. A. SCHIEFNER, ilalai, Ша, С. illiep, d. das Lied, $$ 20, 53. Ша! érig, der Sänger. ilalai, das Lied — älar, singen. oreu, G. oreuinin, d., der Alarm, $ 62. orcux wälar, zum Alarm aufbrechen. olxuzur (th. alxazur), С. olxuzurun, d., der Vo- gel, 88 11, 35. orum, Pl. orumus, b. d., die Wurzel. “u, С. unin, d., das Brett, $ 44. uaha, hinunter, 8 8. uaha xaar, sich setzen. uaha waxar, hinabgehen, — wär, hinabkom- men. Uersiê (wohl aus $. Urus), ©. Uersiééun, Pl. Uer- sii, w., der Russe, $ 80. uersisxan, auf russische Weise. uistixi (th. uistx), G. uistixin, bd., das Schaf. uoila, G. uoilin, j., der Gedanke, $ 42. пог (oss.orm), G. ürun, Pl. uernis, 4. die Grube, 88 12,56 № uorsuot, d., der Montag, 8 47. | uollar, Pr. ullu, Aor. uille, aufhängen, $ 12. un, G. uinig, d., die Krankheit, Ansteckung. ûcie, G. ücienin, das Vorhaus, j., $$ 44, 50. ür, sehr, $ 87. urs, G. uirsig, d., das Messer, $$ 41, 52. “иг, b., der Russ. ula, der vierte Tag, 8 144. ulou, neben. ulouxulu, vorüber. ulx, G. ulxig, Pl. alxas, j., die Wabe. "a, G. ’enig, bd. der Winter, $ 47. ‘ai, im Winter. 'ailar, zurücklassen, $. "ar. 'ausar (th. apsar), zerkauen, $ 110. "äxar (th. axrab), G. "äxaran, b., das Lamm. 'audar, drücken, pressen, $ 110. 'axkar, Pr. ’oxku, Aor. ‘exkina, liegen, 88 108, 110: ‘ai, G. ‘вц, b., der Apfel. ’äd (th. atq), G. "dig, Pl. ’ädmus, d., der Bo- gen, 88 33, 57 f.. stigilin ‘àd, der Regenbogen. TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. “ânadar, ausgiessen, 49 qailie, G. gailienig, j., das Geheimmiss. ’аш, ©. '&mig, Pl. ‘emni$, bd. die Pfütze, der | qauwqar (th. gepgar), donnern, 88 33, 1, 108. See, $$ 45, 56, b. ’âmar, Pr ’&me, Aor. ‘êmina, lernen. "ämawar (Th. ‘amwar), lehren, sollt "ämawalar, sich belehren. "Amawaitar, lehren lassen. ’аг, sitzen, $ 141. e (th. en), С. ’enerig, j., der Dampf, 5$ 35,56. ’êxi, G. ‘êxinig, b. die Schlingpflanze, $ 48. ’ettadar, ausspeien, $ 116. 'edil (a. Ju), d., die Gerechtigkeit. 'erzin (th. ’arci), schwarz, dunkel, 3. $ 33, с. ’arédar, schwärzen. 'arzulla, j., die Schwärze, 8 42. 'iexar (th. axar, bellen), brüllen, schreien, winseln. 'iexuor (Th. axwar), betrügen, $ 114. 'iexuorig (Th. axwoirka), Detrüger. 'iexuon stag, dass. 'iexawalar, sich betrügen, täuschen, irren. ег, sitzen, $ 141. in, G. ’inig, Pl. "annas, d., die Bergschlucht, 88 15, 45, 51. баг (th. apsar), kauen, $ 108. îsadalar, gekaut werden. баг, zerfressen, шипа fressen, $ 108. ‘idar, Aor. "idina, pressen, keltern, $. ’audar. ‘illar, Pr. "Ша, Aor. ’illina, liegen. "u (th. uw), G. 'uinig, Pl. 'u $ 62. ‘uirie (th. ‘urdna), G. ’uirienin, j., der Morgen, $ 47. 'uru, morgens, $ 144. "virig, nachlässig, unbesorgt. "umru (а. »c), j., das Leben. мо (th. “huirg), d., das Loch. i, w., der Hirt, “ga, С. gig, Pl. qinuos, d., die Sünde, $$ 40, 56, 59, 61. ga dirig, qinuos dirig, der Sünder. gigxieam (th. gaxeitlob), b., das Mitleid, die Barmherzigkeit. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme Série. qiêqar, Freq. Aor. qigina, dass, qahiegar (th. gaxelar), arbeiten. gahiegnarig, fertige Arbeit. qäz (th. 506), G. gözun, Pl. qâénis, j. das Rohr- gras, Riedgras, $ 21. *gastar, Pr. geste, Aor. gestina, trennen. giestar, Freq., $ 109. gesttina, besonders. qamêl, d., das Gespräch. garu, $. goru. qénin (th. gain), С. genicu, alt. qönulla (th. qanol), (+. qônullin, j., das Alter. gönwalar, altern. gönwar, alt machen. qérin, unrecht. qien (th. gie), G. giecu, arm gqiwalar, arm werden. giwar, arm machen, $ 117. giella (th. qiol), j., die Armuth, 88 35, 2; 42. giezin, grau. giezulla, j., Grauheit, Ergrautheit. giezwalar, grau werden. qijamat (a. sl), G., qijamatan, das Gericht. goru (th. quru), taub. qoru (th. gar, der Regen), G. gorunig, Pl. go- runus, j., der Hagel, $$ 41, 62. goru jôgu, es hagelt. qôrzun (th. qarce), bunt, 55 21, 33, d. görzulla (th. garcol), j., die Buntheit. qôlum (a. ds), С. gölumun, Pl. qölumus, bd., die eue. $$ 16, 55, 61. qu (th. quw), G. quinin, w., der Dieb, 88 5, 9, 62. 4610 (th. golo), G. gölunig, d., der Dieb- stahl. qôludar (th. goldar), stehlen. quöna (th. gono), Jung. quönalla (th. gonol), die Jugend, $ 41. quonwalar, jung werden. quonwar, jung machen. 59 qu@naxi, G. quönaxacun, Pl. quönaxuoi, junger Mensch, Jüngling, Mann, $$ 12, 80. ха, G. sen, Pl. хаз, ein Stück Landes, das in einem Tage gepflügt werden kann, masan ха du hen, wie viel Tage Landes рая du? ‘xaéar, Аог. xesna, ankommen, erreichen, $ 31. suo waxana xééin, ich gelangte fort nach... suo wieana xééin, ich kam nach . . . xaéadar, zustellen, gelangen lassen. хабаш, b., die Genüge, 88 35, 3. xaéambar, genügen. xaéamballa du suêgah axéa, ich habe Geld zur Genüge. хай (th. хаб), j., das Loos. xäna (th. xa), morgen, $ 144. xânalerig, morgendig. xâbar (th. xu’dar), Präs. xöbu, Аог. x&bna, be- wahren, schonen, $ 14. xära, G. xârain, j., der Mittwoch, s. xuoa, $ 47. xâllar (th. xallar, das Essen), G. xâllaran, d. ge- backenes Brot, das Laib, 88 35, 1, 48. xen (th. xena), G. xiêéu, anderer. xiééahah, anderswo, $ 143. xiecaha, anderswohin. xiecaheri, anderswoher. xel (th. xadal), G. xélin, j., die Stute, $$ 25, 40. ‘xel, j., das Gericht. xeljar, richten. xi, G., xiy, b., die Schaafhürde. xiötar (th. xetar), Pr. xieta, Aor. xietle, schla- gen, schiessen, begreifen. suo uaha xitin, ich stürzte nieder, fiel. xielam, b., die Einsicht, der Begriff. xielam wolun stag, einsichtsvoller Mensch. xier (th. xaar), erreichen, einholen, $$ 107, 141. A. SCHIEFNER, duihil xisu, es stellt sich vor, eig. wirft sich entgegen. as шор xisu barzana, ich schiesse auf den Wolf. xoxu (th. xaux), G. xoxunig, Pl. xoxui, bd., die Taube, 88 11, 49. xoxuni basah, Zaubenfarben (die schillernde Farbe am Halse). xuo, G. xuon, d., der Mist, $$ 48, 50. xuoa (th. хо), drei, $ 88. xuoitte, dreizehn. xuztga-(th. xouztq), sechszig. хиб a, alle drei. xolugun (th. xalöe), der dritte, 8 83. xuoxxa (th. xox), Je drei, $ 84. xuzzu (th. х060), dreimal. xära, der Mittwoch. xuossar (th. xosar), Aor. xuissina, werfen. еиб xuissin suöna Тор, er schoss auf mich. xuollar (th. xelar, treiben), Ргаз. suo xüllu, Aor. xuellina, schaffen. xuollam, bd., die Schöpfung. xuzi, hicher, $ 142, vergl. 8 102. xuziri, von hier. haira (th. hair), Gr. hérin,j., die Mühle, $5 44, 52. mexin haira, die Windmühle. heruö ohu, die Mühle mahlt. Kahar, die Handmühle, s. Ka. harxuö, w., der Müller. hausar (th. habsar), Collectivverbum, sehen, s. 88 8, 110. hisar, Freq. hauwzar (th. harcar), umringen, umwinden. hauwzam, b., das Hinderniss. Ваха (th. ха), С. haxain, Pl. haxareii, j., das Schwein, 8$ 40, 57. haxar (wohl nur Nomen verbale), С. haxaray, der Talg. xiérar (th. xerlar), Pr. xiêru, Aor. xirina, sich | “haxar, Pr. hoxu, Aor. hexna, streicheln, strei- fürchten, $ 33 k. xiéruor, einschüchtern. xiérawalar, eingeschüchtert werden. xisar (th. "xebsar), xuossar, werfen, Freq., $ 110, в. chen, $ 115. Kahaxar, mit der Hand streicheln. marshaxar, ernten (mit der Sichel). mängalhaxar, mähen. jaxkhaxar, kämmen. TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. hiexar (th. hexar), Freq., Aor. hiexna. muox hiexu, der Wind bläst. “has, j., der Hass. Вай (th. hak), С. hozun, Pl. hazanis, d., die Stirn, $$ 21, 46, 61. hazar (th. haar), Pr. hozu, Aor. heiina, schauen, ansehen, $ 33 c. hiezar (th. ребаг), Аог. hizina, Freq., $ 109. malx hiezu, die Sonne scheint, eig. blickt. Бай (у. а. ee) der Pilger), G. hazikin, j. der Mais. haxar, Präs. as hoxu, Aor. hexna, schmieren. häsa (th. has), G. №65, der Gast, $ 49. Баба iécun stag häsa xöbun stag häsalöa, G. häsaldain, die Abwesenheit. suô häsalöawuede, ich gehe zu Gast. hacar, G. hacaran, d., der Schweiss. - suöna hacar delle, mir kam der Schweiss her- vor, ich schwitzte. suöna hacar dölu, ich schwitze. hacarien, Adj., Schweiss-. hastam, G. hastaman, bd., der Nagel. hadar (th. hetar), Praes. hodu, Aor. hedina, laufen. hiedar, Freq. gastfreundlicher Mann. häram (a. ea), G. häraman, w. der Verräther. häramxilar, Verräther werden. häramalla, j., der Verraih. harxuô, G. harxuôéun, Pl. harxuoi, w., der Mül- ler, s. haira, $ 49. halxa (th. halx), früher, 8.33, В. culhalxa, vordem. -halxara (th. haixre), der erste. he (th. had), С. hen, PI. hénis oder hés, b., das Gehirn, $$ 40, 50. he bôcun stag, hirnloser Mensch. heqil (a. Jar), d., die Klugheit, der Verstand. heKim (a. A) der Gewalthaber. heni, nahrhaft. häywar, nahrhaft speisen (nach magerer Kost). hânwalar, sich satt essen. У hänalla, j., nahrhafte Speise. 51 helii, d., die Kühe, $ 49, s. jat. hielxar, Pr. hielxu, Aor. hilxina, Pl., in Schaaren laufen, $ 110. hisar (th. hebsar), Freq., sehen, $ 110. hizar, Pr. hizu, Aor. hizina, sich wenden, in Un- ruhe sein, з. hauwzar. hözu (th. hacuk), С. hôzunun, Pl. hözunus, d,, der Sperling, 88 11, 16, 33, d., 43, 56, 62. huo (th. ho), du, $ 98. hey, dein, $ 99. huohuö, du selbst, $ 100. hain, dein eigen. hainig, deinig. hun (th. ‘u), С. huinig, j., der Wald, 88 15, 49, DE. jugin hun, dichter Wald. nilxin hun, undichter Wald. huner, G. hunerig, w., der Held. ha, ja, $ 145. hai! ha! $ 148. hâhan, nein, $ 145. här (р._›2), Jeder, $ 105. Вага, Pl. horus, dieser, $8 11, 102. hinci (th. ine, ie), Jetzt, $ 144. hincalac (th. ielomei), bis jetzt. Ниче (033. Irön), Pl. Hirii, der Ossete. hoxxuzi, hieher, $ 29, 142. hoxxuziri, von hier. hoxxuzeh, hier. hu (th. hu), С. hun, d., der Same, 8 48. hudier, säen. huoa (th. gaga), G. huein, Pl. hues, d., das Ei. Kuölamuö huös duo, die Henne legt Eier. huoa, G. huein, Plur. hueis, b. d., die Kugel, 88 11, 52. hueis duotiar, Kugeln giessen. huoys, G. huensiy, D. huensina oder hupsuna, j., die Beute. huons jaxxar, Deute machen. huons jäluor, Beute eintreiben. huoz, Gr. huezin, hazaran, Pl. hazaras, bd. der Reif. das Tonnenband, $$ 35,1; 44, 58. * 92 huotiar (th. otar), Pr. suo hutiu, Дог. hueitina, stehen bleiben. huoiladar, stellen; z. В. as saigeha huottaduo, ich stelle mir gegenüber. hun (th. их), G. stini, was? hug du, was ist? hunda, weshalb? huma (th. wum, um), G. humanig, Pl. humanas, die Sache, etwas. humma a, mit der Negation michts; 2. В. | suöna humma a xaac, ich weiss nichts. Ка, @. ken, Pl. Каз, 4. der Weizen. 'eräin ka, der Roggen. Кан) (th. Ки!) weiss, glänzend, leuchtend. kaila (th. kuol), G. kailin, die Weisse, $ 41. kaidar, weissen. kaidalar (th. kudar), weiss werden. Кайа (th. khak), b., der Absatz, die Ferse. käzar (th. kocol), G. käzaran, j., die Haarflechte. jiéxin käzar, lange Flechte. kant (th. knat), G.kentin, Pl. Кеш, w. der Knabe, der Jüngling, $ 49. kant stag, der Junggeselle. kezi (th. Кас), G. kezig, Pl. kezii, d., der Welp, 88 9, 49. kezig (th. kazik, kacka), wenig. kezzig, ein wenig. — пах, wenig Menschen. kêdin, weich, faul. kadulla, j., die Weichheit, Trägheit. kel (th. kikel), unter. kelha, unten. kelhaxulu, unten durch. kelhiri, von unten. Кеш, j., der Mist. Юга (th. kwira), С. кии, Pl. kiranas, d., der Sonntag, die Woche. korgug (th. khokru), tief, $ 24. korgulla (th. khokrol), j., die Tiefe. korsimie, ungestüm, hefiig. kuorduor, zum Ekel werden. suöna kuordaina wäxaı), mir wurde es zum Ekel zu leben. A. SCHIEFNER, kuordadaitar, langweilen. aisa kuordawailu suo näxana, ich errege den Menschen Langeweile. kuornai, G. kuornien, Pl. kuornies, d., das Kü- chel, das Junge. chuögalan kuornies, Fuchs-Jungen. phägalan kuornies, Hasen-Jungen. ‘kur, G. kuirig, b., der Rauch. Ка (kum. qoi), G. Kuimig, Pl. Kuoi, bd., der Schafbock, Hammel. eri Ka, uncastrirter Schafbock. êri böcus Ka, castrirter » Ka (th. Ko), veraltet, die Hand. Kahaxar, streicheln, $ 115. Kadälar, gelingen, in die Hand gehen. Keri dälar, aus der Hand gehen, verloren gehen. Кага, (+. Каган, d., der Ärmel. Kahar, С. Kabaran, die Handmühle, s. Вата. Kau (th. 5.5), G. Ken, Pl. Kés, d., die Pforte. Kau éaëdar, die Pforte schliessen. Kaudiliar, die Pforte öffnen. Kagdar (th. Kake, klein, fein), brechen. “Ka, G. Kocuy, Pl. Кобтиз, b., der Kragen. Kas, G. Kosun, Pl. kesnis, d., das Grab. Karadar, Karuor, finden, 3. Ka. suöna Karaduo, ich finde. suöna Karaina, ich fand. Keste (th. Kaste), bald. Keste Keste (th. Kaste Kaste), oft. Kestig, schnell. Кейг (th. Katib), j., der Pelz. Kemsi (th. Kaniz), (+. Kemsin, Pl. Kemsis, j., die Weintraube. Keristan, G. Keristanin, w., der Christ. Kerlin, neu, frisch. Kiegat (р. 159), G. Kiégaian, d., das Papier, der Brief, $ 48. Kien, G. Kienin, Pl. Kienas, b., der Hafer. Kiéédar, bereiten, s. Kieein. kiéédalar, sich bereiten. Kiééin (th. Kheki), bereit. Kiécinig, der Fertige. Kiei, Pl. Kieinis, d., das Sprüchwort. TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. Kirtig, j. die Scharte. Kirlis jaxxar, schartig machen. Ков, j., das Hemd. Köcug, d., flüssig. Kôéula, j., die Flüssigkeit, $ 42. Kaddar, flüssig machen. Kédalar, flüssig werden. Kueäil, G., Kueïäilin, b., der Krummstab. Korzum, G. Korsumun, d., das Bruchstück. Kuig (th. Kok), G. Kuigin, Pl. Kuigis, d., die Hand, $$ 46, 52. Kuin (th. “Kui), G. Kuinig, Pl. Kuinis, bd., Schaafmütze, $ 47. Kuin tillar, die Mütze aufsetzen. Kuizgi (t. 59°), der Spiegel. b’ergin Kuzginis (th."bharki Kuzginas), die Brille. Kuiri (th. Koir), G. Kuirinig, Pl. Kuirinas, d., der Habicht, $ 43. Kuog (th. Kok), G. Kuôgan, Pl. Kuögas, b., der Fuss, $$ 40, 46, 51. Kuôlam (th. Kotam), ($. Kuötaman, Pl. Kuötamas, J-, die Henne, $ 40.` Kuomersin (ob von Ka, die Hand, und marsa, wohlauf?), freigebig. Kuomarsalla, j., die Freigebigkeit. Kuoria (th. Kori), С. Kuertin, Pl. Kuortuos, bd. der Kopf, der Gipfel, $$ 4, 46, 54. Kuerte, auf dem Gipfel. Kurs, G. Kuirsig, Pl. Kuirsis, j., das Bündel, $$ 44, 52. die ха, G. xan, Pl. xas, d., die Wache, 88 41, 50, 64. xadar, wachen. as xaduo gaurasna, ich bewache die Pferde. xéxuô, (т. xéxuôéun, Pl. xexuoi, der Wächter. "xaar, wissen, с. Dat., 88 107, 141. xaam, b., das Wissen. — bar, benachrichtigen. “xaar, sich setzen, $$ 107, 141. ulouxaar, sich neben etwas setzen. texaar, sich auf etwas setzen, $ 118. бихааг, sich in etwas setzen, $ 118. kelxaar, sich unter etwas setzen. laxaxaar, sich niedriger setzen. 53 laxaxaar, sich höher setzen. gergexaar, sich näher setzen. xausar (th. xabiar), Pluralitätsverbum , sich setzen, $ 110. xaxkar (th. xexkar), Pr. xoxku, Aor. xexkina, ga- loppiren, sprengen, $ 108, 110. xan (th. ха), G. xênin, Pl. xénis, j. die Zeit, das Wetter, 8 47. cheni xénah, gleichzeitig. jillina xan, der Termin, festgesetzte Zeit. xastig, G. xastigig, j., der Feuerbrand. stigilin xastig, der Donnerkeil. xazan (th. Saze, gut, 033. xorz), schön, hübsch. xazdar, schmücken, schön machen. xazdalar, schön werden. xazalla, j., die Schönheit, $ 35,2. xazar (th. xacar), Pr. suöna xeze, Praet. xezina, hören. хай (th. ‘хойш), С. xaïtuy,-b., der Schmutz. xaitar (th. xatar), Pr. xôtiu, Aor. хейша, fragen. oeuinge as xellina, ich fragte ihn. xieitar, Freq., $ 109. xädar, Pr. suo xêde, Aor. xêdde, reissen. mus xêdin, der Strick riss, $ 108. xädadar, xäduor (th. xetdar), zerreissen. as xädabuo mus, ich zerreisse den Strick. xieduor, Freq. xaddanie, auf immer; iz xaddanié a xilu hoxxu- zeh, er bleibt auf immer hier. xabadar, zusammenpressen, zerknittern, $ 114. xare (th. xare), falsch. Вага xarc du, das ist gelogen. xarcuo (th. xarcol), G. xareuonig, d., die Табе. xarclier, lügen. xarcliun stag, der Lügner. хаге liesulla, d. falsches Zeugniss. *xarcar, Pr. suo xoreu, Aor. xercina, umfallen, fallen, entsetzt werden, $ 108. wardan xereina, der Wagen fiel um. naib xereina, der Naib ist ab. xarcadar, хагсиог, umwerfen. xiereuor, Freq., $ 109. xalan (th. xala), schwer. “xalan xietar, schwer fallen, ärgern. 54 xersi, G. xersiên, j., das Ferkel. "м, G. xig, d., das Wasser, 8 48. éexkin xi, reissender Fluss. duirin xi, salziges Wasser. xien (th. хе), G. xieniy, Pl. xännas, Baum, $$ 15, 45, 51. xiecar (th. xecar), loslassen. xietar (th. xetar), Pr. suöna xieta, Aor. te scheinen, vorkommen, $$ 108, 111. xietan du, es scheint. xieiaun, xietain, хата, xietamb, er, sie, es scheint ; vergl. Thusch-Gr. $ 27,10. xicar, Aor. xicina, tauschen, $ 108. as xicin sen gaur hen gaurax, ich vertauschte тет Pferd gegen deins. xir, Pl. xiris, d., die Schraube. ik (th. ат), reifen, sein, werden, $$ 108, 133, 140 xuox (th. a С. xuoxin, Pl. xuoxas, b. die Zwiebel, 8 47. xuazaran, b., der Riegel. bd., der xuaz, (т. ga, (у. geni, Pl. genis, 4. der Ast, $$ 10,41, 50. аа (th. ха), С gan, Pl. gaänas, bd., die Hüfte. gauzu, w., der Macher; 2. В. deékin gauzu, der Tischler. gaur, (у. gauran, Pl. gauras, j., das Pferd, 55 40, 45. 61. gâzan (th. gaza), . gezin, Pl. gêzerii, j. die Ziege, | $ 5 gatan (t. LUS de die Leinwand. gatana(n), leinen. gar (th. gu), sehen, $$ 107, 152 b. gaitar, zeigen, $ 114. gälai (038. goläg), а. gälain, Pl. gälies, d.,der Sack. galdaxar, straucheln, stolpern. suo galwuede, ich stolpere. ge (th. gea), j., eine kleine Spanne. ge (th. gagao), G. gain, Pl. ges, d., der Bauch, $8 25, 46, 50. gezig (th. "Kaiöberao), G. gezigin, j., die Spinne, 8413,52, gena, fern. | genah, entfernt, weit, $ 143. gênah dui xi? ist das Wasser weit? . gatanay, d., A. SCHIEFNER, generi, von fern. geni, entfernt, Ad). genalla, die Ferne. gena daxxar, entfernen. gerig, ]., die Scherbe. gerge (th. garge), nah. gergah, nah, $ 143. gergeri(n) (th. gargle), nah; z. B. sen gerge- rin stag, ет mir naher Mensch. gieédar, vergeben, verzeihen. ah gieédiê sen qinuosna, vergieb du тете Sünden. gierz (th. gere, oss. gars), G. gierzun, Pl. gier- 128, d., die Waffe, 88 4, 21, 33d, 48, 51, 61, 63. gila, G. gilin, Pl. gilinas, bd., das Ross (kommt mehr in der Gebirgsgegend vor), $$ 43, 56, 61. gotiun (t. Koti), eng. gottula (th. Kotol), die Enge, $ 35,2. gatdar ‘th. Kotdar), eng machen, $ 117. sa galdar, langweilen. galdalar, eng werden. sen sa galluo, mein Geist ist mir eng, d.h. ich empfinde Langeweile. gomun (th. gamo), schief. gomulla (th. gamol), die Schiefheit. gamdar, biegen. gü (th. gub, die Insel), С. günug, Pl. günas, bd. der Hügel, $ 25, 45, 56, 62. отб, Gr. guêénin, Pl. guenis, j., die Matraze, 8 44. guêzin, G. guêzinin, j., Pfosten zum Anbinden der Pferde, $ 44. guire, G. guirig, Pl. gurienas, j., der Herbst, $8 47, 56. gurienin, herbstlich, guö (th. gog), G. guönig, Pl. guönas, b. derK reis, $6 25, 56, 62 guôbar (th. gogbar), umringen; z. В. jurlina, das Dorf, $ 116. guorgan (th. gogri), rund, $ 24. guorgdar, runden, $ 117. guorgdalar, rund werden. guöla (th. “gaug), G. guôlin, Pl. guölas, b., das Knie, der Ellbogen, $$ 40, 46,50, 61. TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. gutiur, stets, $ 144. gutiarie a, und immer. — xilar, bleiben. guldar (oss gulf, der Haufe), sammeln. guldalar, sich sammeln. ба, G. Sen, Pl. gas, d., das Blatt, $ 61. baiga (t. 2.5), G. gaiganip, Pl. дааа, j., der Kummer, die Trauer, $ 41. daidanie(n), ами. éaigajar, traurig sein, $ 116. $aigajailar, betrüben. бафа (th. leib), Pl. öaibien, bd., das Kissen. Sauwial (t. (71523), С. gauwialan, Pl. Sauwialas, ]., der Rock. бад (th. San), С. 560, Pl. 565, d., der Traum. sangar, träumen $ 115. suöna fanguo, ich träume. — Sandain, ich träumte. gai (th. 506), С. dozun, Pl. &ozumus, j., der Stock, $$ 44, 57, 61. öatlar (th. xetar), Pr. foltu, Aor. бета, aufste- hen, sich erheben, $ 108. battadar, Hatiuor, aufheben, $ 114. Sittar, Freq., $ 109. gant, G. éantan, Pl. ganias, 4. die Bank, 88 41, 44, 61; $. gä. 5äm, G. Semin, Pl. éêmis, d., der Wehrwolf. gärabas (6. AL 13), G. Härabasan, jb., die Scla- vin, $$ 33b, 61. Sala, G. gelin, Pl. беш, bd., die Hirschkuh, $ 49. Säla (a. aals), G. fâlain, Pl. gâlanas, j. die Festung, $$ 33b, 44, 61 bâla juoÿar, eine Festung gründen. G'ébirie, j., Kabarda, 88 33b, 49. Gebirtuö, Pl. G'ébirtuoi, der Kabardiner. 51, G. din, der Schafhürdenmist, 8 50. Sioéur, schielend. ginzurulla, j., die Schieläugigkeit. öillax, С. gillaxin, d., die Leutseligkeit, Umgäng- lichkeit. Шах до stag, Sillaxieh diKin werig bowöa (а. l2,2),G. Sowäanan, j. das Lärmen, 856. gowéajar, lärmen, $ 116. umgänglicher Mensch. 55 50, С. 20101, Plur. 5100$, j., der Brunnen, 58 16,106. guôdar, beistehen. öudalax, G. gudalaxan, j., der Wagen, 88 44, 61. öudalax jöbu, der Wagen fährt. suo äudalaxateh wösu, ich fahre auf dem Wagen. 5040, С. güdunun, PI. &üdunus, d., die Geld- strafe, $ 56. *ба, G. éain, Pl. éeréii, j., der Bär, 88 40, 58. Gain bien, das Därenlager. stieg ба, die Därin. ба (th. cal), С. 669, d., das Weizen- oder Ger- stenstroh, $$ 25, 48, 50, 64. éaurig, Pl. éaurigis, j., der Käfer. éauw (038. caf), G. éauwnin, j., die Wunde. éauwjar, verwunden. бах (th. бах), fern. éaxwaxar, sich entfernen. éaxalla (th. éaxol), j., die Ferne. éaxwâlar, durchgehen. can, j., der Staub. баш (6. „eb), G.éêmin, b., der Geschmack, $ 40. éémzin, geschmacklos, $ 78. éâra, G. éâranin, j., das Becken, $ 44. Cergisie, Pl. Cergisii, der Tscherkesse, $ 49. Gergisisxan älar, éscherkessisch sprechen. Gexkin, reissend, rasch, cf., vergl. aw. éaxize, herabströmen. éaxkalla, j., die Raschheit. éierma (aw. éerma), G. éiermain, Pl. éiermanas, das Fass, 8 44. éistilig, Jb., die Wange. “cu, hinein, $ 143. cuh, in. éuiri (th. Cure), von innen, 88 5, 145. éuxulu, durch. éuilin (th. бий), schwanger. био (th. 60), G. éuen, Pl. &ues, bd., das Haar, $ 53. nilxin 6165, undichte Haare. 56 éuoa, G. éueiên, Pl. éueiês, d., Tscherkessen- rock, $ 53. éuonKar, j., das Schwert. éuorpa (р. & y92), G. éuorpanin, j., die Brühe. éuxééairie, der grosse Баг. бага (th. баг), С. éêrin, Pl. сёги, bd., der Fisch, $ 49. 6erii liecurig — 6£rii Неси stag, der Fischer. eiedardig, G. Giedardigin, d., die Schwalbe. 66500, (th. 6250), fest, stark, streng. Gâgdar, befestigen, $ 117. cäßdalar, fest werden. éôgula, Gâguo (th. éagol), j., die Stärke, die Kraft, $$ 35,2, 13. бори (th. Kap), G. Gopunun, j., der Schaum. éû, G. éuinin, bd., der Ladstock. 6uoz (th. 606, der Mund), G. виейц, bd., Bergschlucht. cug, G. éuigin, j., der Ring, $ 58. éûrum, bd., das Pflaster. die ca (th. co), nicht, abgekürzt c. camagus, krank. camaguila, j., die Kränklichkeit. ca (th. cha), eins. cha stag, ein Mensch, $ 88. chaitte, eilf, 8 29. chaeca, je eins. chozzu (th. ehac), einmal. ca’ma, etwas, $ 105. chennahaa , mit der Negation mürgends, $ 143. castar, 1) schneiden, 2) der Schnitt. cha castar xällar, ein Schnitt Brot. eiestar, Pr. eiestu, Aor. eistina, schneiden, niederhauen. cepeilig (th. cicao), j., die Grille. cerig (th. cark), С. cergin, Pl. cergis, j., der Zahn, 88 10, 52, 61. eigge, dahin, $ 143. eiggah, dort. eigiri, von dort. cicig, G. eieigin, d., die Katze, $$ 41, 43, 52. buorsan cicig, der Kater. A. SCHIEFNER, stien cicig, die Katze. cicigin kuornies, junge Katzen. eu, G. cuin, b., Mehl aus gebranntem Mais oder von getrockneten Birnen, 88 40, 48. eurig, d., der Span, das Stück. chuôgal (th. eokal), G. chuôgalan, d. der Fuchs, Seen “са, G. einig, Pl. ciênuos, d., das Haus, $ 44, 54, 59 cah, zu Hause. ca, nach Hause. ca wuede suo, sch gehe nach Hause. caga, nach fünf Tagen, $ 144. can (th. *cak, aw. cinu), Pl. cengis, d., der Na- bel. ‘саба (th. casto), $ 48. "се, G. сегщ, G. ceris, j., 1) das Feuer, 2) der Name, $$ 48, 52, 59, 61, 64. се Jôgu, das Feuer brennt. ce latajar, Feuer anzünden. ce jälar, auch ceris jälar, die Feuersbrunst. ce tillar, Pl. ceris taxkar, nennen, $ 115. 1 (th. ceig), Ц. cién, Pl. eis, d., das Blut, 88 25, 48, 53, 64. ci ‘ânadar, Blut vergiessen. ciey, blutig, roth. ciela, j., die Röthe, 58 35,2, 42. eidar, röthen. cidalar, roth werden. cienga, G. cienqain, j., der Fussboden, 88 41, 44 (wohl von ва.) eizar, Pr. suo сти, Aor. cizina, winseln. cinin (th. cini), neu. cogu, (т. cogunun, PJ. cogunus, d., der Schwanz, der Schweif, 8 46. coëu, G. coëunun, Pl. coëunus, d., das a, der Ruf. as çoëu dettu, ich schreie. cocqum (th. camcam, die Augenwimper), G. cocau- mur, d., die Augenbraue, 88 46, 55. cü (aw. zob, der Himmel), G. eünin, Pl. cünas, w., Naturgott der Tschetschenzen, $ 56. G. cestin, d., das Kupfer, fe) = TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. cuoq, bunt. euogerzau, j., der Adler, s. erzau. çuoz, Pl. cuezniä, d., die Heuschrecke. cubdar (th. ‘eupdar), G. eubdaray, d., 1) saugen, | 2) der Blutegel, $ 108. çula (ing.), der sechste Tag, $ 144. çqà (th. ege), einmal, $ 144. cga a, mit der Negation keinmal, $ 144. фа (th. 505), G. Zen, Pl. 4as, d., heerde, $$ 25, 50. gaina (th. zagn), С. gainin, Pl. gainas, d., das Buch, $ 33e, 44. gaxara, G. Zaxarin, b., der Waldknoblauch, $$ 48, 50. 56, wohlan. Zi (th. ze), G. 561, Pl. Ziereii, d., das Schaaf, $8 33 e, 58, 61, 64. zieruo (th. zero), G. Siéruoéun, Pl. Zieruoi, j., die Wittwe, selten Wittwer, 8$ 4, 33 e, 80. Zierajisar, —wisar, Wittwe, Wittwer wer- den, $ 115. Zizig, G., Ziäigig, d., das Fleisch. Zig, Pl. Zannas, bd., die Niere. Zimig, klein. #imdar, klein machen. Zimdalar, klein werden. 5imala, j., die Kleinheit, Kindheit, 8 42. Zui(a. >), С. Zuiäin, d., das Alphabet, S$ 5, 52. gueiixai (th. $o$xeta), die Hölle. die Schaaf- sêqi, G. Seginin, d., die Dinte. $egi duliurig, das Dintenfass. Set (th. sat), j., der Schleim. sed (th. swet), Pl. sodmus, j., die Peitsche. ети), G. Sericu, glatt. särulla, Sâruo, j., die Glätte. särdalar, glatt werden. selig, d., das Gefäss. selti (th. Salt), j., der Dolch. ео (th. psel), Sieluônin, j. die Kälte, $ 26, 63. Silin, kalt, $ 83. Sieldar, kalt machen. Sieldalar, kalt werden. si’ (th. Si), zwei, $ 88. Sissi, Je zwei, $ 94. Sitte, zwölf, 8 29. Sauziqa, vierzig, 8 88. si a, beide, $ 92. Solluguy (th. Silge), der zweite. Simma, 2% zweien. $immi, Je zwei. Sisitle, Je zwölf. $ozzu (th. Sac), zweimal, 8 95. $inara (th. Sina), j., der Dinstag, 8 47. $, w. J., der Vetter, die Cousine. Sala wina, der Zwilling. Siersar, Pr. $iersu, Aor. Sirsina, sich bewegen, kriechen, $ 108. SierSadar, bewegen. Siersadalar, sich bewegen. soklaxar, pfeifen. 3 aixuö, С. $’aixuöcun, Plur. $’ai, der Aware, | sögun, rauh, hart. $$ 36, 80. 'eli, G. S'eliên, Plur. $'elies, d., der Hund, $$ 40, 43, 50, 53, 58, 61. 5 elien nuskul, (die Humdebraut), 4. der Pilz. ба (th. psa), G. sen, Pl. sas, b., das Eis, 88 26, 40, 48. sä, G. Sieg, mit iz, er selbst, $ 100. зайац (a. „lri), d., der Teufel. Saudon (oss. suadon), d., die Quelle. $ad (th. sat), С. Sadun, Plur. seddis, bd., der Knoten. "se, ]., eime grosse Spanne. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIlme Serie. Sagdalar, rauh, hart werden. Sagdar, hart machen. Sagulla, j., die Härte, Rauhheit. ‘su, G. Sun, ihr, $ 98. Suisi, tr beide, $ 90. su $es, ihr selbst, $ 102. зай), euer, $ 99. Suinig, der eurige, $ 99. sü, G. зашц, bd., die Hebewinde. $uo (th. 50), G. Serig, d., das Jahr, $$ 19. 47, 52, 59, 61. $uot (th. sabat), G. Suotan, d., der Sonnabend, $$ 25, 47. c 58 suoria (th. sori) breit, weit. $uorladaxxar, erweitern. suortadâlar, sich ausbreiten. sun, d., der Tisch. sura (th. sur), Gen. Suirig, j. die Melch, 88 48, 61. ‘sa, G. sin, Pl. sinuos, d., das Licht, der Geist, 88 56, 59, 61, 64. sa xille, es wurde Tag, es tagte. sa qiérar, Aor. sa girina, sich vergnügen. singattam, die Langeweile. sä, G. sânan, Pl. sänas, j., der Vortheil. sä jaxxar, Vortheil ziehen. sai (th.u. 033. sag), G. sen, Pl. ses, bd. $$ 20, 32, 53, 61, 64. sahat (th. saat, a. le), G. sahatan, d., die Stunde, $ 47. masan sahat du, wie viel Stunden sind es? masalgun sahat du, die wievielte Stunde ist es? sagal (th. bsik), Pl. sagalas, bd., der Floh. säda (a. 45.2), С. sâgain, d., das Almosen, $ 48, 61. sacar, Pr. soeu, Aor. sesna, stehen bleiben, anhalten, $ 108. siecar, Freq. Aor. siesna. saucar, Plur.-Verb., $ 110. sanna (th. sa), wie, $ 87, 145. säbur (a. me), d., die Geduld. sarah, Abends, s. suirie. särag (auch sära), (+. säragan,Pl. serii, bd., das Reis, Reisig. sardam (th. sart), G. sardamain, Pl. sardamas, b. der Fluch, sam, Stamm: semi, G. semiéu, offenbar. samalla, j., die Offenkundigkeit. samadälar, offenbar werden, $ 117. samadaxxar, offenbar machen. samax, offenbar. semgil, d., der Schwefel. sörimsax , G. sérimsaxan, bd., der Knoblauch, $ 41. A. SCHIEFNER, sermik, b., der Drache, vergl. Vorwort, pag. VI. sel, so viel, so sehr. $ 145. si, G. sig, Plur. sinuos, d., die Ehre, $ 56. si dolun stag, geehrter Mann. sidar, ehren, $ 116. siêda (р. e,li-), G. siödanin, Pl. siédaréi, bd. der Stern, $$ 45, 58. siédaréii hiêiu, die Sterne blinken. sieda baxan, der Stern ging fort (Sternschnup- pen). siela (auch stiela), G. sielanin, j., der Donner. siela qauwqu, es donnert. sielxana, gestern, $$ 26, 144. sixin, eilig, schnell. sixuo, j., die Schnelligkeit. singieram, G. singieramin, b., die Heiterkeit, $. за. singierambar, erheitern. siskalga, G. siskalgain, d., das Mehl (Mais-, Hirsen-, Hafermehl). sini (th. sein), G. sinieu, blau. sienalla, j., die Bläue. siri, gran. sirluo, С. sirluonig, j., das Licht, $ 41. sirlin, hell. sirluojar, einem leuchten. sirluojaxxar, erleuchten. souw (th. saub), mehr, überflüssig, 88 11, 331. Suel$, G. Sueläin, d., Sundha. sui (th. sui, die Kohle), С. suinig, bd., der Funke. suipi (а. (39e), Fromm. suipulla, j., die Frömmigkeit. suirie (th. bsarlo), G. suirienin, j., der Abend. sarah, Abends, $ 144. suo (th. so), ich, 88 4, 97 Е. sen, mein, $ 99. suosuô, ich selbst, $ 100. sain, mein eigen. sula, G. sulain, d., der Hafer. sha, hieher, 88 18, 143. —dûr, herbringen, $ 118. TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. stag (th. stak, ing. sag), G. stegin, Plur. näx, $8 28, 33 а. stagaxan, menschlich. stié (th. bstu), G. stiecun, Pl. зщ, bd. das Weib, 88 26, 49, 80. stien, weiblich, $$ 43, 83. stieg buorz, die Wölfin. stien xoxu, die Taube. stiê jälajar, ein Weib heimführen. stiesxan, G. stiesxaéun, die Memme. stigil, Gen. stigilin, j., der Himmel, $$ 44, 52. stigla, in den Himmel. stiglah, am Himmel. stigil qiequ, es donnert stim (th. *зет), G. stimin, d., die Galle. stömur, vorgestern, $ 28. stomun (th. stami), dick. “stamdalar, dick werden. stu (th. bstu, ing. ust), G. sterin, Pl. steréii, bd. der Ochse, der Stier, $8 19, 26 f., | 58, 61. stuom (th. “som), С. stuemin, b. die Frucht, $$ 4, 28. stuom xille, die Frucht reift. xille stuom, reife Frucht. 28 > та! (zail), Pl. zailas, 4., der Keil, vergl. oss. zagal. zien (p. SE G. zienin, d., der Schaden. zindar, schaden, $ 116. ziezag (216210), С. ziêzagan, d., die Blüthe. zingat, Gen. zingatan, d., die Ameise, 88 43, 51, 61. zöKu, G. zöKunun, 4. das Töpfchen. zu, G. zunun, Pl. zunas, j., der Igel, 8 56. zud,, G. zuidin, Plur. zaddas, d., die Hündin, 88 5, 15; 33 а; 43, 51, 61. zud buorz, die Wölfin, $ 43. zudan (aw. Zuzu), С. zudaéun, Pi. zudaras, das Weib, $ 58, 80. zudarain, weiblich. 59 z'uok (th. zok), G. z’uekin oder z'akarin, Pl. z’aKaras, j. der Schnabel, 88 35,1, 58. tai (ам. to), G. 161, Pl. tês, d., die Brücke, 88 20, 44, 53, 64. taidillar, eine Brücke schlagen. tâxxa, darauf, $ 144. tadam, b., der Tropfen. tam, Pl. temis, bd., der Flügel. temis lielar, fliegen. tär (th. *tar), G. terig, Pl. täras, bd. die Zitze, $ 46. tära (cf. th. tark, der Finger), G. târain, Pl. täras, d., die Handfläche, $$ 46, 50. “tarda, G, tardanan, d., der Ring. te (aw. ta), auf (Bewegung), $ 118. teditar, zulassen. teh, auf (Ruhe). teh maira, der Tapferste. tieri, hinab, von oben, $ 143. tiéradâlar, fortgehen, $ 118. texulu, oben entlang, $$ 67, 143. teha, nach hinten, später. culteha, nach diesem. hoxulteha, darauf. tehari, teharinig, der letzte. temeluô, G. temeluöcun, Pl. temeluoi, w., der Krieger, s. tuom, 88 36, 49, 80. tuo (aw. to, oberer), G. tuon, b. der Milchrahm, $ 50. tuom, G. temin, b., der Krieg. tuombar, kriegen. temeluô, der Krieger. tun, Stamm: tunala, tunolla, j. die Feuchtigkeit, $ 35,2. tuinin (th. tate), feucht. tundar, anfeuchten, $ 117. tundalar, feucht machen. tulag, G. tulgan, b. der Stein, $$ 41, 45. tulgan tai, die Steinbrücke. 14а, zwanzig, $ 88. 146са’, einundzwanzig. tqiesna, neunzehn. Sauztga, vierzig. xüztga, sechszig. tqeit, dreissig. 60 taam, b., der Frieden. taambar, besänftigen. tai, der Faden. iaipa (a. äw LL), G. iaipanin, d., das Geschlecht, die Familie, $ 41. ta’azar (a. La), G. ta’azarin, d., die Strafe. 1ахаг, Pr.toxu, Aor. texna, einstürzen, kriechen, $ 108. Вага ça loxu, dieses Haus stürzt ein. as toxu pha, ich tilge die Blutschuld. tiexar, Pr. tiexu, Дог. tiexna, kriechen. ber tiexu ciengaxulu, das Kind kriecht auf dem Fussboden. taxuor, G. taxuôran. bd., der Haufen, Schober. @lin taxuor, der Heuschober. iaxana (th. (ха), heute, 8 144. taxkar, Pr. ioxku. Дог. texkina, Pl. legen, $$ 108, 10: caris taxkar, Namen geben. taxkadar, schaukeln. taxkadalar, sich schaukeln. taxta (k.), d., Bogen Papier. tä6a (th. Фа), Pl. tä&anas, d., die Spur. tai (p. gb) PI. taznis, die Krone. tasar, Pr. tosu, Aor.tesna, werfen, $ 108. tar (th. tarle), Stamm: taruô С. taruônin, j., die Ähnlichkeit. terin, ähnlich. ierinig, der ähnliche, “tarsar, wiehern. tawakkal (a. №, Gen. iawakkalig, d., das Vertrauen. tisar, (th. tebsar), Freq. $ 109. tiger (th. tiwar), Pr. tigu, Аог. ligna, gehorchen, $$ 42, 108. tiégar (cf. th. tegdar, machen), Imper. tigin, Aor. liegna, nähen, $ 108. tieser (th. lesar), Praes. suo tiesa, Aor. tiesna, glauben, $ 42, 108. tiesam (th. tesom), G. tiesaman, der Glaube, das Vertrauen, $ 35,3. tiesamien stag, zuwerlässiger Mensch. tiesulla, das Zeugniss. 8 39.k. о А. SCHIEFNER, tiedar (th. tetar), Präs. tiedu, Аог. tiedde, zer- schneiden, zerhauen, $$ 29, 33 f., 108. Шаг (th. tilar), umherriren. “üllar, Pr. tillu, Aor. üilliva, auflegen, $ 108. as Кий) ИИ, öch setze den Hut auf. as nuir tillu, ich sattle. 1охит, PI. toxumus, bd., die Ruine. би, G. iôbunun, j.,die Schaar ‚88 11, 56,62. toxur, zuvor, vorher. tolqu (k.), der Stotterer, Stammler. tuer (th. togar), Präs. ше, Imperf. tuig, Aor. tuina, Imperat. tua, genügen, $ 107. tuambar, Genüge leisten. шей (k.), j., die Erdhütte. tuixi (th. tuix), G. tuixin, d., das Salz, & 5, 48. tuixitasar, salzen. “lui (oss. tu), d., der Speichel. tuiri, G. tuirinin, d., das Märchen $ 56. tuiri dieurig, der Märchenerzähler. iuoxar (th. ioxar), Imperf. iuixig, Aor. tuexna, schlagen, $ 111. tuop шохаг, schiessen. tuôdax (k.), ©. tuôdaxan, j., die Trappe, $ 43. tuölar (th. iolar), Pr. suo iuele, Imperf. ше, Дог. tuelle, siegen, $ 108. suo ше] sain mastuxu6ul, ich besiegte mei- nen Feind. tülurig, tuellerig, der Sieger. tuölam (th. tolil), b., der Sieg, $ 35,3. tuöladar, hinzufügen. (ор (th. *top), G. шёрщ, die Flinte, $ 22. tuop xisar, schiessen. — juzar, laden. ‘ог, ©. tuirin, Plur. tarras, d., das Schwert, 88 44, 51, 61. iur diettar, einhauen. iukar, d., die Scheere. T'urpal, Stammvater der Tschetschenzen, Riese. "ха, d., die Wolle. ixausu, heute Nacht, 8 8, 26, 144. ixauw (aw. fox), G. ixauwnin, bd., das Dach, $ 44. txauw tillar, Dach decken. TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. ixi (th. ixire, Фа), d., der Thau. ixuo (th. ixo), G. ixen, wir, $ 97. ixen, unser, 8 99. ixain, dass. txainig, der unsrige. dä (th. dad), G. den, Plur. dai, w., der Vater, Wirth, 8 52, 49. jurtin dä, Dorfesältester daailar, schicken, s. där, kommen. daar (th. daqar), Pràs. as dou, essen, $ 107. i duus du, dies ist essbar. dain (th. dawi), С. daicu, leicht. as dain jäzduo, ich schreibe leicht. daila (th. dawol), d., die Leichtigkeit. “daïtar, lassen, veranlassen. daus, das Gift. dauzig, d., der Desen. dauw (k.), Gen. dauwnin, d,, das Scheltwort, dauwdar, schelten, S 116. öxu Simmie dauwduo, wir beide schelten uns. dâqa (th. dag), С. dêqin, Pl. däquos, daganas, d., der Theil. déqilin, glücklich. döquzula, das Unglück. daxar, Pr. suo dexe, Дог. dexna, saugen, 58 13, 108. daxxar (th. daxar), Aor. dexxina, herausziehen, herausnehmen, abnehmen, $ 108; 2. В. ber doxxu nénixin, man nimmt das Kind von der Mutter ab. genadaxxar, entfernen. suortadaxxar, ausbreiten. laxadaxxar, erheben. ieréadaxxar, verunstalten. duoxkuôdaxxar, zur Reue bringen. dahar (th. "dohar), Pr. dehe, Aor. dehna, wagen, $8 13, 108. 61 daxaitar, schicken. dixailar, Freq. däxar (th. “daxar), Pr. dêxe, Aor. dexna, leben, Soie 08 119% daxka (th. daxko), G. dexkin, Plur. dexkii, die Maus, $ 49. daxkaitar, Plur. senden. daxkar, Präs. dexke, Aor. dexkina, gebären, werfen, legen, $$ 13, 108, 110. Kuotam jexke, die Henne brütet. dagadalar (th. tagar), dagadälar, sich berathen. dägar (th. dak-), Pr. dögu, Aor. degna, brennen, $$ 11, 33, 108, 114. dägadar (th. dakdar), anzünden, verbrennen, $ 114. dägadalar, in Brand gerathen. dägadailar, verbrennen lassen, $ 114. dagardar (th. dakardar), zählen, $ 33, a. dagalecar, beschliessen, sich entschliessen. dâca, Gen. dâcain, Plur. deeii, das Kleimwieh (Schafe und Hammel), $ 49. das, G. desig, d., das Blei. dästar (th. dastar), Pr. döstu, Aor. destina, los- binden, lösen, $ 108. as Sad bôstu, ich löse den Knoten. dâiar (th. dazar), Pr. deze, Аог. deina, werden (intr.), $$ 13, 108. dâéadar, weiden (trans.), $ 144, auch dä- Zuor. dezila, G. dezilan, d., der Weideplatz. däzar (th. dacar), sich mischen, sich einlassen. dâtar, Präs. dötu, Aor. detina oder dette, ge- zeigt werden, erscheinen, $$ 13, 108 as dôtu, ich zeige. suô wôtu, ich erscheine. dadar (th. datar), Pr. dodu, Imper. dediy, Aor dedde, laufen, $$ 10 f., 13, 33 Е, 108. deddedälar, davon laufen. suo weddewölu, ich laufe davon. dama, G. demin, d., das Weizenmehl. “daxar, Pr. duede oder guo, fortgehen, abreisen, | dajar (th. dawar), Plur. verderben, auslöschen, $6 108, 141. d’ädaxar, fortgehen. $ 141. as ce jaju, ich lösche das Feuer aus. 62 A. SCHIEFNER, “dar, thun, machen, gebären, $$ 101, 114, 138. | dexig, reich, 8 83. hince dinarig, neugeboren. där (eig. dagar, th. daar), kommen, 88 108, 141. tedär, auf etwas kommen, $ 118. shadär, herkommen. där (eig. “dahar), Pr. dohu, Imper. diean, Aor. dieana, bringen, $ 108, 141. shadär, herbringen. där, Pr. suo dou, Пир. dain, Аог. daina, ver- loren gehen, $$ 107, 141. sein gaur jeina (sic), mein Pferd ging ver- loren. dâralla, G. dârallin, die Wunde. daraxuô, Gr. daraxuoéun, Pl. daraxuoi, Verwunde- ter, $$ 36, 49. darc, d., das Schneegestöber. darstadar (th. darstdar), mästen, nähren. darstalla, die Fettheit. ‘dariar, Aor. deriina, zerstreuen, auseinander werfen. dalar (th. dalar), Pr. as шо, geben, $829, 108, 112, 114, 139. “dalar, Pr. as la, sterben, $$ 10, 13, 108, 141. dälar (th. dalar), Pr. döllu, Aor. delle, Fut. där, hervorgehen, $ 108. tedälar, emporsteigen, $ 118. cejälar , die Feuersbrunst , Feuers. duoxkuödälar, bereuen. jugaxdälar, durchbrechen. Keridälar, verschwinden. däladar, herausführen, z. В. gaur jälajie, führe das Pferd heraus. dällar, Pr. döllu, Aor. dellina, eindringen, sich vertiefen, beschäftigt sein. suo jàzdies döllu, ich schreibe, 8 108. “de, G. dinin, Pl. dienuos, d., der Tag, 8 54. dinah, bei Tage. de dikin xilda hen, ein guter Tag sei dein (Gruss). deaxk, Pl. deaxkis, j., der Knochen. аечи) (th. daqi), trocken, mager, unfruchtbar, 8 83. dagadar (th. dagodar), trocken machen. dagadalar, vertrocknen. Ausbruch des wexin stag, reicher Mann. däxalla, das Reichthum. deginbaam, b., der Verdacht, s. duog. deginbaambar, in Verdacht haben. deéig, Gen. deégin, d., das Holz, 88 17, 31, 48. deögin, desKin, desgin, hölzern. desi, Gen. dasuon, d., das Gold, $$ 41, 48, 49, GIE dasuon, golden. desidillar, vergolden, $ 115. “destar, Praes. destu, Aor. distina, schwellen, 8 108. huo wala wistina, stirb geschwollen, schwill zu Tode. dezin (th. daci), schwer, theuer. dazdar, theuer machen. dazdalar, schwer, theuer werden. dazulla (th. dacol), j., die Theuerung. дей (th. taieb), G. datuon, d., das Silber, 88 25, 48, 49, 61, 64. dettdillar, versilbern, 8 115. datuon, silbern. détii(n) (th. date), С. déltinin, d., das Öl, die Butter, $ 48. b’aran dêltin, das Nussöl. hêliin détti, die Butter. déiti hâxar, einschmieren, $ 415. derrig, alles, $ 105. dele (th. dal), G. delin, PI. deli, w. Gott, 8849, 63, 64. dellar, Praes. dellu, Aor. dillina, eröffnen, $ 108. dialxadar, weinen machen, beleidigen, bedrücken, s. dielxar. diegar (th. degar), Pr. diêqu, Aor. diegna, thei- len, $ 108. ärie jiéqu weiirisna, man Фей den Brüdern den Acker zu. diexar, Aor. diexna, auszahlen, $ 108. diexar, G. diexaran, die Bezahlung. diekar (th. dekar), Pr. as dieku, tönen, lauten, $ 108. olxuzurus dieKu, die Vögel singen. TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. diexin (th. daxe), lang. däxulla (th. daxol), j., die Länge, 88 35,2; 108. diexkar (th. dexkar), Pr. diexku, Aor. dixkina, | umgürten, binden. as iur diexku, ich binde das Schwert um. gierz diekxaï, sich waffnen. | diegadar (th. dek-), zittern. suo wiegawuo, ich zittere. dieë (th. deg), G. diééan, Pl. dagmus, der Leib, 88 A, 46, 57. diesar (th. desar, verheissen?), Pr. diesu, Aor. diesna, lesen, $ 108. diésurig, der Leser. diezul, b., die Familie. diezulxuô, das Familienmitglied. diezar (th. decar), Praes. suôna dieza, Аог. diez- na, lieben, müssen, $8 33 d., 108. wiezarig, Geliebter. jiézarig, Geliebte. ah "ämuon diéza, du musst lernen. dieitar (th. *deitar), Präs. diettu, Aor. dittina, schlagen, $ 108. as starana jiellu бай, ich schlage den Stock auf den Ochsen. jai biettar, die Kuh melken. tuop diellar, schiessen. dier (th. dhewar), Praes. as dio, tödten, 88 7, 107, 141. сиб win Sien mastuxu, er tödtete seinen Feind. dierzar (th. dercar), Pr. dierzu, Aor. dirzina, umkehren, gesund werden, $$ 334, 108. iz wirzin tamieri, er kehrte aus dem Krieg zurück. iz wirzin ocu unix, er genas von dieser Krankheit. dierzadar (th. deredar), zurückkehren lassen, machen. dielxar (th. datxar), Präs. dielxu, Aor. dilxina, regnen, $ 108. dogu dielxu, es regnet. stag wielxu, der Mensch weint. zudan jielxu, das Weib weint. 63 di’ (th. dhew), vier, $8 88, 90, 151. wi’ stag, vier Männer. deïlte, vierzehn. diéziqa (th. dhewuztq), achtzig. diealöun, der vierte. dieozzu, viermal, $ 95. jieara, jiera, der Donnerstag. dikig (th. diki, ehrenhaft, daki, gut), gut, $ 83. dikalla, С. dikalliy, die Güte, j., 58 29, 35,2. dig (th. dig), С. dagaran, d., die Axt, &$ 33a, 35,1, 58. digar (th. dikar), Aor. digina, führen, $5 33, 108. din (th. do), G. dinin, Pl. duoi, bd., das Pferd, 88 43, 49. dinah wu iz, er ist zu Pferde. dizar (th. disar), liegen. din, G. dinin, b., der Glaube. diear ((th. debcar), erzählen, 88 108, 110. dina (th. deni, dein), С. dinaéu, lebend. dina zudan, lebendes Weib. déndar (th. dendar), beleben. dendalar (th. dendalar), zum Leben kommen. dit, d., die Schneide. “ditar, lassen, zurücklassen, $ 108. teditar, zulassen, $ 118. "баг, bleiben, liegen bleiben, $ 108. suo wisin nawgah, sch blieb auf dem Wege. dilar, Freq., herauskommen. “dillar, Aor. dillina, legen, $ 108. doudar, Pl. laufen, $ 110, s. dadar. dôquzula, j. das Unglück, s. daqa. doxxun (th. doxo), G. doxxuéu, Plur. daxxain, gross, alt, 8 83. doxxula (th. daxol), Pl. daxxaila, die Grösse. doxxun dier, sich freuen, $ 117. dou, С. dogunun, d., der Regen, 88 48, 62. doëu ‘dielxu, es regnet. dôgu, d., das Schloss. dowxun (th. dopxe), warm, $$ 33 i, 83. jowxun ju (sc. xan), es ist warm. duoxdar (th. dopxdar), wärmen. duoxdalar, warm werden. 64 jowxuo, Gen. jowxuonin, j., die Wärme. jowxulla (th. jopxna), j., dass. du (th. da), ist, 88 19, 39, 107, 137. duelxar, Pl. fortgehen, $ 108. duii (th. “dib), b., der Eid. gering duii, der Meineid. duihin, für, 2. В. stegin duihin, für den Men- schen. duihil, entgegen. duirin (th. durdalar, salzen), salzig. duralla, j., die Salzigkeit. duo’a (а. Les), G. duo’anin, d., das Gebet. duo’adar, beten, $ 116. duoxk (th. doxk, die Wolke), G. dexkin, d., der Nebel, 88 48, 59. duoxkar (th. doxkar), aufstreuen; z. В. tuixi, das Salz, 88 12, 108. duoxkadalar, sich streuen. duoxkuödälar, bereuen, с. Dat., 2. В. оси balxana, diese That. duoxkuôdaxxar, zur Reue bringen. duok (th. dok), С. degiy, Plur. degnis, d., das Herz, 8$ 4, 19, 33, 46, 59, 61, 64. deginbaam, b., der Argwohn. duogdäxar , Präs. duogdôxu, Aor. duogdêxna, hoffen, Hoffnung, z. B. huêge, auf dich, S 105; duogdoxuila, j., die Hoffnung. duogdillar, die Hoffnung aufgeben. duoëar (th. dosar), Пир. duiÿin, Aor. duegna, gründen, $$ 12, 118. as ибн) éâla, ech legte eine Festung an. duos (th. dos), G. desig, Pl. desnis, d., das Wort, 8.56: duossar (th. dossar), Pr. dussu, Imp. duessin, Aor. duessina, herabsteigen, $ 12. duoiar (th. dozar), Imper. duizin, Aor. dueina, fallen, $ 12. duoiadar, fällen. duottaga, duotiaßacun, Pl. duottagai, der Freund, 88 50, 80. Pr. duxku, Impf. duixkin, A. SCHIEFNER, duotiagala, d., die Freundschaft, 8 42. duotiar (th. dotar), Pr. duttu, Пир. dueitig, Aor. dueitina, aufgiessen, 88 12, 108. duotiadalar, sich ergiessen. duol (th. dol), С. duelin, Pl. dalaras, die Elle, 6 58. duölar (th. dolar), Pr. dülu, Impf. duilin, Aor. duelle, Fut, duor, eindringen, begin- nen, $ 12. tunala juilin çinax, die Feuchtigkeit drang ins Haus. suo wuilin ca dan, ich fing an das Haus zu bauen. duöluor, duöladar, anfangen. duöladalar, sich bewegen, z. B. b’uo buölaluo, das Heer bewegt sich. duoladalaitar, bewegen lassen. duöllar (th. dollar), Pr. suo dullu, Impf. duellin, Aor. duellina, einsperren, beerdigen, SS 12. 108. 111: sen wasa wuellina hoxxuzeh, mein Bruder ist hier beerdigt. duor (th. dhogar), Praes. as duo, Imperf. duoin, Aor. duoina, Fut. duör, Part. duön, duerig, brechen, $$ 12, 107. as gai juo, ich breche den Stock. Ади), dick (von einer Masse). duqulla, j., die Dicke. dugdar, dick machen, $ 117. dugdalar, dick werden. duxa (th. dux), viel, sehr, $ 87. duxa a, viele. duxxa a gauras, viele Pferde. duxalla, j., die Menge. duxa (th. dux), zurück, $ 143. duxa dierzar, zurückkehren, $ 118. düxar (th. dopx), аз düxu, Imp. duexin, Aor. du- exna, anziehen, $$ 12 Anm., 108. as jüxu dauwial, ich ziehe einen Rock an. duzar (th. ducar), Imperf. дит, Aor. duizna, füllen, laden, z. B. top juzar, die Flinte laden, 88 33,d, 108, 111, 143. < TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. 65 dûlar, Пир. duilin, Aor. duilina, spannen, an- | “пса, die Gewalt, Kraft. ziehen, 88 5, 108. as mu$ bülu, ich spanne den Strick. d'à (th. dah), dahin, dort, 8 143. d’ädaxxar (th. dahdaxar), entfernen, $ 118. d’ärinig, jener, $ 102. naul, G. naulin, j., die Lerche. na’ni (th. nhan), der Wurm. паха, Gen. nâxanin, Plur. näxanas, die Brust, 88 46, 62. Naxéuô, G. Naxéuôéun, Pl. Naxéuoi, Махби, der Tschetschenze, $$ 36, 80. Naxéuin, éschetschenzisch. пах (th. “nax), G. nexig, b. das Volk, die Men- schen. nexin, fremd. naggah, selten, bisweilen, $ 144. nagga naggah, dass. nai (ing. no), Pl. пей, bd., die Eiche. | папа (th. nan), (+. nênin, Instr. nänas, Pl. nänuos, jb., die Mutter, 88 54, 64. nända, die Eltern. nänawir, die Eselin. näb (th. “прар), С. nâbarin, j., der Schlaf, 88 35,1; 58. näbaraxan, im Schlafe. näbjar, schlafen, $ 116. nars (vergl. gr. bjbso, die Melone), G. nersir, Pl. nersis, j., die Gurke, $ 41. nal, G. nelin, Pl. nelis, j., der Eber. пе’, G. ne’arin, d., die Haut. neki, С. nékinin, d., das Schwimmen (cf. vr- xopat). nekidar, schwimmen, $ 116. nexéi (th. naëx), Gen. nexöin, j., der Käse, 88 10, 48. “niq, G. nêqin, bd., der Weg, 8 52, 59, 64. nawqab, unterwegs, $ 24. suo nawqa wuede, ich gehe des Weges. näquost, Pl. näquostuoi, der Gefährte. nix (th. "nex, die Biene), G. naxariy, Pl. naxa- газ, bd., der Bienenstock, 88 35,1; 58, 59. Mémoires de l’Acad. Imp. des scie nces, Vilme série. niçqxâéar, im Stande sein, vermögen. nisin (th. nibsi), eben, gerade. nisdar, ebnen, gerade machen, $ 117. nisdalar, sich ebnen, sich gegenüberstellen. nisulla (th. nibsol), j., die Gleichheit, Gerad- heit. nilxig (th. neixi, flüssig), selten, undicht, 833 h. nilxalla, j., die Undichtheit. nuir, G. nuirig, j., der Sattel. nuir lllar, satteln, $ 4}. пис (th. ‘nauc, der Eidam, ing. noie), G. neu- ein, Plur. neucirii, der Bräutigam, 88 6, 58. nuskul (th. cin nus), С. nuskulun, d., die Braut, 88 16, 55, 61. %elieg nuskul, der Pilz. n’eni, G. n’enien, j., der Hahn, $$ 40, 53, 61. périskin (th. parask), G. p£riskinig, d., der Frei- tag, $$ 10, 47. pelig, G. pelgin, Plur. pelgis, bd., der Finger, S$ 46, 52. pienda (th. peindri, Rippen), ©. piendanin, PI. piendaras, bd., die Rippe, $ 46. paida (a. o 4), G. paidanay, b., der Vortheil. paidabar, Vortheil haben, $ 62. pandur (th. pandur), С. pandurig, Pl. payduras, Ъ., die Pandore (Saiteninstrument). рапа, С. pänacun, Pl. pänanigis, d., das Thier. parz (a. 5), d., die Pflicht. pal (a. JL), G. pelin, PI. palas, b., das Wahr- sagen. paltasar, wahrsagen. pieda, j., das Gefäss. pien, G. pienan, Pl. pienas, bd., die Hauswand, $ 44. рИша (a. axxs), d., der Aufruhr. ри, (a. Js), j. der Elephant. pollu (th. peplao), Pl. pollur&ii, bd., der Schmet- terling. puorban (р. сел), d., der Befehl, die Erlaub- niss. pha, Gen. phenig, Pl. phanis, bd., das Wergeld. 9 66 phägal (th. pxakal), G. phâgalas, j., der Haase, 88 33,a, 40. phar, der Schmied. phars Gen. phersig, Pl. phersis, bd., der Arm, $ 46, 52. phid (th. "phit), j., der Frosch. phor (th. "phor), das Abendessen. “pra, G. pxénin, bd., die Ader, $$ 10, 46, 56. pxi’ (th. “pxi), fünf, $ 88. рхШе, fünfzehn. priealgun, der fünfte, $ 93. pxieozzu (th. pxac), fünfmal, $ 95. pxuo, G. pxerin, Pl. pxercii, bd., der Pfeil, 58 19, 27, 44, 58 £., 61. ba’, G. be’ig, Pl. be’is, b., die Klette, $ 48. baqdar, (th. bage, wahrhaft), wahrsein, Wahr- heit. baqdu, es ist wahr. baqlier, die Wahrheit sprechen. bäxar, Aor. bêxna, Ргаез. böxu, sagen, 5$ 108, 114" baga (th. baka), G. bagain, Pl. baganas, j., der Mund, $$ 46, 61. basxa (t. ail), besonders. baia, С. bazauiy, Plur. bazanas, b., die Rinder- heerde, SS 62. baian, (т. bazanan, b., der Roggen, 88 51, 61. bäzar (р. //7Ъ), G. bâzaran, der Markt, 8 16. bâd (th. bhad), G. bédin, Pl. bedis, j., die Ente, 88 41, 64. barh (th. barl). acht, $$ 33 К, 88. barhitte (th. barleitt). achtzehn. barhalöun, der achte. barhozzu, achtmal, $ 95. bâré, b., der Ehrenplatz. bärega, С. bäreganig, d., die Kleidung, das Ge- wand, $ 50. bäluoz (k.), G. bâluozuy, b., das Wachs, $$ 51, 60. balda (oss. bül), G. beldig, Plur. baldas, d., die Lippe, $$ 10, 24, 50, 61, 64. beqi (th. bag), С. beqiniy, D. boquna, PI. boqui, j., das Füllen, 58 40, 49, 63. besne, j., die Wange. A. SCHIEFNER, bezina, G. beiinig, d., das Rindvieh, 88 52, 61. bedir, (т. bediriy, j., die Kleidung, 8 43. bedir jüxar, anziehen eine Kleidung. as bedir jüxu nuskulna, ich ziehe der Braut ein Kleid an. ber (th. bader), G. berin, d., das Kind, $ 25. berig, G. bergin, j., der Huf. belis, Pl. belsis, j., die Schulter, $$ 41, 46. biexun, unrein, schlecht. biexam, G. biexamin, b., die Strafe, $ 51. biexk (th. bexk), b., die Schuld. bien (th. be’), G. biénan, Pl. bännas, bd., das Nest, 88 4, 15, 51, 61. bien (th. bede), ausser; dêlax bien xierae, ausser Gott fürchte ich nichts. bieru, Gen. bierunun, bd., die Schlucht, 88 16, 45, 56, 62. bieré, j., der Leichdorn. bierd, G. bierdan, bd., das Ufer, $$ 24, 45. bijur (t. 3292), G. bijurig, d., der Befehl роди (aw. bec), finster. bode, dass. buisi (th. buisu), Gen. buisinin, j., die Nacht, 88 5,u47,.62. busu, in der Nacht, $ 144. . buos (th. bos), Gen. besig, Pl. besnis, bd., die Farbe, $$ 19, 56. basah, an Farbe. buoi, G. bezig, D. Бата, Plur. beiiluoi, j., der Bock, 8$ 36, 49, 59, 61, 63. buore (th. bore), G. Бегец, b., die Hirse, 88 40, 59, 61. bercin siskalga, das Hirsemehl. buorsan, G. buorsaéun, Pl. buorsanigis, männlich, $ 43. buorsan cicig, der Kater. buorsan bäd, der Enterich. buorz (th. bhore), G. berzin, Pl. berziluoi, j., der Wolf, $ 19; 33 а; 88 36, 40, 49, 59, 63. barzaxan, wölfisch. stien buorz) ,. 2 be M die Wölfin. buôlat (р. >У,-), Gen. buôlatan, d., der Stahl, $ 48. TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. buôlar, G. buôlaran, der Gang s. duôlar. buolx (th. botx), G. belxin, Pl. belxis, die Arbeit, SSL 33, 59, 61. buq (aw. moÿ), PI. baqqas, bd., der Rücken. buhu (th. bui), G. buhunun, j., die Eule. bukur, bucklig. bux, b., der Boden. bug, G. buinig, Pl. bännas, j., das Zelt, 88 5, 51, 61, 63. “рис, G. beeig, Pl. beeis, j., das Gras, 88 48, 52, 59, 63 beceirin, grün. busurban, auch busulban, (t. ÇyLlue), G. busur- ur Pl. busurbanas, der Musel- man, $ 51. “but, G. beitin, PL. bettinis, bd., der Mond, der Monat, $$ 45, 56, 59, 61. 'enin halxara but, erster Wintermonat. — juggieri but, mittlerer « — tehari «letzter « bumbur, PI. De j., der Käfer. buré (tat. e _»), j. der Pfeffer. burtig, bd. der b’ar, Gen. b’äran, Plur. b’äras, d., die Nuss, $$ 16, 48. b’&, hundert, $ 88. b’elugup, der hundertste, 8 93. b’estie, G. b'estienin, j., der Frühling, 8 47. b’erig (th. bhark), Gen. b’ergig, Pl. b’ergis, b., das Auge, $$ 10, 17, 40, 46, 52, 61 b’ergis bielxu, die Augen regnen, d. В. weinen. b’ergin nidar, die Augenwimper. berzin, blind, $ 78. b'érmecig, geizig, 3. mecin, hungrig. b’ermeeigula, der Geiz. b'oréum, b., der Strumpf. b’uo (th. bho), G. b’en, b., das Heer, $$ 53, 51, 64. “ma, nicht, beim Prohibit. ma, wie, $ 145. maira, G. mairaëu, tapfer, $. шаг. mairalla (th. marol), j., die Tapferkeit, SS 42, 33 à. ma’a (th. mhao), das Horn. mäxa (th. max), b., die Nadel. magar (th. "makar), können. mogus, gesund. megis, möglich. camagar, krank sein. camaguila, die Krankheit. magadar, billigen. “mângal, G. mângalan, bd., die Sense. mängalhaxar, mähen, $ 115. mängalxan, die Heuernte, $ 115. masan, G. masanig, wie viel? $ 103. masana, dass. mäsan, rasch, schnell. mäsalla, j., die Schnelligkeit. massuon, (Ст. massuönin, masserig, wer immer. massuona, jeglicher, $ 105. mastuxu (th. mastxow), Gen. mastuxuéun, w. der Feind, 88 36, 49. mastuxulla (th. masixlob) d., die Feindschaft. тай (th. ma6), G. шой, Plur. maiuos, j., der Bart, 88 21, 33 с; 46, 54. Кац} mai, der Weissbart, Greis. madras (а. a. Je), G. madrasienin, Plur. ma- drasis, die Schule, 5$ 24, 52, 62. шаг (th. mar), G. mörin, Pl. märuos, der Mann, 88 54, 64. zudan märie jaxana, das Weib wird verheira- thet, eig. ging zum Mann. mara (th. marlo), G. merin, Pl. maranas, b., Nase, $$ 33 k; 46. marxa, G. marxanin, Pl. marxas, j., die Wolke. mars, Gen. mersin, Pl. mersis, bd., die Sichel. marshaxar, einernten, $ 105. malaik (a. 2e), С. malaikan, Plur. malaikas, der Engel, 8 41. malar (th. malar), Aor. melle, Fut. mar, Part. merig (molun), trinken, SS 13, 108, РТ. шах (th. maix), Gen. melxin, Plur. melxis, bd., die Sonne, $$ 33, h, 45, 52. melx hiezu, die Sonne scheint. шах хеш, die Sonme geht auf (trifft). malx buzu, die Sonne geht unter (füllt sich). die * 68 mexi, b., die Egge. mekir hinterlistig. mekirluo, die Hinterlist. mexkirii (th. maxkar), Pl. b. die Mädchen, $ 58, 8. Juo'. mengi, G. menginin, bd., das Bett. mecin (th. maei), hungrig. macdalar, hungrig werden $ 117. macula, j., der Hunger. meidig (a. Is“), G. meidigienin, Plur. mezdi- 018, d., die Moschee, $$ 41, 62. mezi (th. mac), Pl. mezii, d., die Laus. meilig (th. шой), G. metligin, j., die Stelle. mergadie, j., das Unkraut. mörsin (th. mars), glücklich, wohl. marsa, wohlauf. marsala (th. marsol), d., das Wohlsein, $ 42. merzig (th. macri), süss, $ 24. marzulla (th. macrol), j., die Süsse, Süssig- keit. mel (th. me]), wie viel? wie? $ 145. melqu, Pl. melqunus, d., die Eidechse. mêlin (th. mali, müde), schwach. mellisi, allmählich. molulla j., die Schwäche $ 42. mierz, bd., die Borste, der Pferdeschweif. mix (ам. mig), Gen. mixin, Pl. mixis, d., der Schnurrbart, $ 46. midi, wo, $ 143. miciri, von Wo. micha, wohin, $ 143. miciw, micii, micib, miéid, wo ist er, sie, es? u. 5. W. miri (th. mard), P]. mirinis, bd., der Hinterfuss. — lisar, hinten ausschlagen. mila, G. heni, wer, 88 55, 103. milxu, G. milxuéun, welcher, 8 103. millaa welah, wer immer. - milt (aw pilta), j., die Lunte. moxu, G. moxunun, j., der Drang, $ 62. moxujeltar, einherstürmen, $ 115. mözun, gelb. mâädalar, gelb werden, $ 117. mäzulla, j., die Gelbheit. mozu, G.mozun, Pl. mozui, bd., die Fliege, $ 49. A. SCHIEFNER, mozui liela, die Fliegen fliegen. naxarin mozu, die Biene. morzux, G. morzuxun, b., die Zange. morzuÿul, d , die Blatter. molxu, das Pulver. muox (th. mox), Gen. mexin, Pl. mexis, b., der Wind, 8 59. muox hiexu, der Wind bläst. muoxk (th. maxk), G. mexkin, Pl. mexkis, bd., das Land, die Gegend, $ 59. muoz (th. moc), G. mezin, d., der Honig, 88 4, 33 d, 52 59. muot (th. шой, die Stelle), G. metlin, Pl. meitis, b., das Bett. muot (th. по), С. шейщ, Pl. meltinis, d., die Zunge, $ 46. muollar (th. motar), С. шаейц, Aor. muetlina, denken, $ 108. muolla (a. I) G. muollain, der Mulla, $ 61. "mug, b., die Handhabe. | mux, G. mêxin, b., die Gerste, $$ 40, 48, 59. möxin siskalöa, das Gerstenmehl. müxu (th. mohe), auf welche Art, wie, 88 103, 145. mus, Gen. muisin, Plur. masas, bd., der Strick, 88 5, 15, 51, 61. muti (a. ab), gehorsam. mundu, G. mundunin, Pl. mundunus, j., die Vo- gelscheuche, $ 44. m’ära (th. шВага), С. m’erin, Pl. m’äranas, der Fingernagel, Angelhaken, $ 46. jaxk (th. jexk), G. axkarin, Pl. axkaras, j., der Kamm, 88 35,1, 58 f. jaxkhaxar, kämmen, $ 115. jazdar, schreiben. jözu, Gen. jözunun, d., das Schreiben , die Schrift. jet (th. jet), ©. eltin, Plur. helii, bd., die Kuh, 88 49, 58 L jat biettar, die Kuh melken. jamurt (у. р. al, kum. nämart, aw. lamart), der Verrath. jalx (th. jetx), sechs, 88 33 В, 88. jalxitiie (th. jelxeitt), sechszehn. TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. jalxozzu sechsmal, $ 95. jalxogug (th. jetxloge), der sechste, $ 93. jalxuo, der Arbeiter. jalta, G. jalian, Pl. jaltas, d., das Getreide, 8 50. je (р. L), oder, 8 147. je’ni, G. je’nig, Pl. je’nas, j., der Hals, 88 41, 46. jei, der Kessel. й (th. jeg), G. jini, d., das Bier, 88 25, 40. jiera, Gen. jieranin, jieraig, j., der Donnerstag, 8 47. jielsimene (th. “elsamanie, ing. ersamal), G. jielsi- menin, j., das Paradies. jierda, (т. jierdanig, w. Gott der Tscheischenzen. jisa (th. jaso), С. jisin, Instr. jisas, PI. jizirüi, jb. die Schwester, 88 31, 58, 64. jisin wuo’, —kant, der Neffe. — juo’, die Nichte. den jisa, die Vaterschwester. nen jisa, die Mutterschwester. jisawasa, Geschwister, Verwandte. jis, j., der Reif. — jiste, die Jagd. jistawaxar, auf die Jagd gehen. jimis (6. jé), d., die Frucht. jü (th. jub), G. jünin, Pl. jünas, j., der Pfriem, der Stachel, $$ 25, 43, 46. juib (cf. th. juihtar), j., das Gesicht. — jillar, das Gesicht waschen. juo’ (th. joh), G. jue'ig, Plur. mexkirii, jb., das Mädchen, die Tochter. juo’ b’erig, die Pupille. we’in juo’, jue’in juo’, die Enkelin. juol (th. jol), Gen. @щ, Plur. 615, j., das Heu, $8 48, 52, 54. juq (th. jopq), Pl. augaras, j., die Asche. ‘juq, Gen. jugag, Plur. jaggas, j., die Mitte, 88 29/51: juga, mittenhin. juggieh, zwischen, $ 143. juqqié, in die Mitte. juggiexulu, mittendurch. jugaxdälar, durchbrechen, $ 118. jürax, das Benehmen, die Artigkeit. 69 jurt, G. jurlig, Pl. jarlas, j., das Dorf, 88 15, 44, 51. jurteh, im Dorfe. rä8,G. régin, j. das Gebirge (namentlich zwischen der Sundsha und dem Terek). rasxan (vom Pferde), schwarz. rezi (a. (el), zufrieden. riêma (р. 4+,), G. riémain, j., die Pferdeheerde. ruzban (awar. ruzmal, der Freitag), Gen. ruzba- nan, d., das Hauptgebet. ruzbanan meïdig, die Hauptmoschee. Тааг, Pr. suöna lee, wollen, 88 107, 141. laam, der Wille. lai (ам. laß), С. len, der Sclave, w., 88 20, 32, 53, 61, 64. lauéqar, Plur., verbergen. lag, G. legin, d., die Kehle. "laxar, Ргаез. as loxu, Aor.lexna, suchen, 88 11, 108. liexar, Freq., Aor. liexna. “laxkar, Pl., jagen. lan, d., das Hufeisen. lenis uoxar, schmieden. laéqar (th. 1а64-), Pr. suo loëqu, Aor. leögina, ver- bergen, $ 108. lieéqar, Freq. 1абдадаг, verstecken, stehlen. läcar (th. “lacar), Pr. löeu, Aor. lesna, ergrei- fen, fassen, $$ 11, 14, 31, 108. liecar, Freq. lazar (th. laçar), Praes. as lozu, Aor. lezna, 1) krank sein, 2) die Krankheit, $8 33 d, 108. lazarxuö, Pl. lazarxuoi, Kranker, 58 36, 80. latar, Pr. suo leie, Aor. letie, anheften, knü- pfen, $ 108. lielar, Freq. g'eli lielu, der Hund bellt. latadar, ankleben, 8 114. ce latajar, anzünden. lätta, G. 1ейщ, Pl. lättanas, d., die Erde, 8 48 1ейе, auf die Erde. letiah, auf der Erde. 70 läm (th. lam), С. lâmanan, Plur. lämanas, bd., der Berg, $ 45. lömu, in den Berg. lämanin Ka, das Bergschaaf. A. SCHIEFNER, laxah lielar, hinaufgehen. gergeh lielar, sich nähern. | liéladar, hin und her bewegen, gebrauchen, $ 114. lämaruö, Plur. lämaruoi, der Bergbewohner, | liêlxar (th. leixar?), hindern. $ 36. lama (th. lamo), übermorgen, $ 144. lämai, Pl. lämies, bd., die Treppe. lämaz (p. ;ia), С. lämazan, d., das Gebet. lämazdar, beten, $ 116. lardalar, sich hüten. lallar, Jagen. leusie, j., der Balg, die Dlase. léxar (t. Ls>_5l), G. léxaran, das Gespräch. lexardar, sprechen. lexin (th. Лахе), hoch. laxalla (th. laxol), j., die Höhe, $ 42. laxadälar, sich erheben. laxadaxxar, erheben. lehi (th. lah), Gen. lehinig, Plur. lehii, bd., die Schlange, 85 9, 49. 1661 (aw. laëin), Gen. lécinin, d., der Falke, 88 41, 43. ledir, schwach, unzuverlässig. ledirluo, j., die Unzuverlässigkeit. lerig (th. lark), С lergin, d., das Ohr, 88 10, liexar (th. lexar?), Pr. liexu, Aor. liexna, spie- len, $ 108. | as Пехи pandur, ich spiele die Cither. liegar (th. lekdar, werfen), Pr. liegu, Аог. liegna, | abfallen, ausfallen, $ 108. lier (th. lewar), Praes. №, Imperf. lin, Aor. liina, Fut. liur, sprechen, 88 7, 25, 107. baglier, die Wahrheit sprechen. lierar (th. lerlar), achten. liélar (th. lelar), Pr. Иа, Aor. lielle, gehen, 58 108, 111. teh lielar, emporsteigen. &uh lielar, eingehen. kelha lielar, unter etwas gehen. ulau lielar, neben etwas gehen. laxah lielar, hinuntergehen. liustin (ing. lustu, vergl. oss. lüstäg, fein), dicht. баг, sich baden, $ 108. xiéuh Ибаг, sich im Flusse baden. liéadar, liéuor, baden, $ 114. loxun (th. laxu), niedrig, $ 11. laxah, unten. laxdalar, herabsteigen. laxadaxxar, herablassen. loxulla, die Niedrigkeit. lowzar (th. lapcar), Pr. suo lowzu, Aor. lowzina, spielen, $ 33 4, 1; 108. lowzurig, der Spieler. lü, С. lûinin, d., die Gemse, 8 56. о (th. law), G. lain, d., der Schnee, 88 7, 19, 25, 48, 50, 61. luo dielxu, es schneit. luor, G. luerin, w., der Arzt. luom (th. lom), G luêmin, PI. luêmis, d., der Löwe, $$ 12, 52. | luci jullar, danken. lülaxuö, G. lülaxuoéun, w., der Nachbar, 8 36. wai, der Bienenschwarm. | “угар, wir, $ 97 f. | waisi, wir beide, $ 90 f. wain, unser, $ 99. wäz (oss. Бат, der Bienenstockdeckel), die Wabe. wasa (th. waso), (т. wesin, Pl. weäirii, der Bru- der, $$ 10, 31, 56, 61, 63, 64. wesin мо’, der Neffe. wesin juo , die Nichte. den wasa, der Oheim. nenin wasa, der Mutterbruder. wanda (th. bad), G. wendin, j., das Netz. wardan, Gen. wardanay, j., der Wagen, $$ 44, 61. ` wes, G. wesin. Pron. reflex. der ersten Pers. Plur. $ 99: Weppie, Pl. Weppii, ame eines tchetschenzi- TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. schen Stammes am Flusse Magal- don, sonst Khisten genannt. ‘wir, G. wirig, Pl. warras, der Esel, 88 15, 29, 40, 51. ma’awir, das Eselmännchen. nânawir, die Eselin. wiraxan, eselhaft. wotu, j., die Trommel. wowsig, einander $ 101. 71 wuo (th. woh), Gen. мещ, im Plur. quengii, der Sohn, $ 64. wein wuo’, der Enkel. wuon, schlecht, $ 83. wuolla, j., die Schlechtigkeit. wuorh (th. worl), sieben, $$ 4, 33 К; 88. wuorhitie (th. worleitt), siebenzehn. wuorhozzu, siebenmal, $ 95. wuorhalgun (th. worloge), der siebente, $ 93. A. SCHIEFNER, TSCHETSCHENZISCHE STUDIEN. BERICHTIGUNGEN, Man lese Seite 2 Zeile 17 т. о. (th. пабх). — «5 «u. duossar... Пар. duessin 4 « 9 « 0. erzau... G. erzien. 5 « 5 « u. dâgar (th. dakar), brennen. 6 « 8 «о. A. — terin. « 7 « 10 « « beäiluoi. 8 9 À D © A a « 22 « « âéa, Asche. « 29 « « tulag. « О « « tuôdax, die Trappe. « «. 16 « « №. « — « 2 v. u. exkie. « 10 « бу. o. ka, der Weizen. « — « Qu. 8 v. u. têra, lache Hand, täras. « 14 « 1 v. 0. ä6a — абапац. « 15 « 7 у. u. dinah von din. « 97 « 3 « 0. Comp. xilaral. « — я 4 « « Aeq. xilaralla, xilalla, xillal. « 33 « 21 < « an der Muiter. « 34 « 9 «u. chennahaa (mit der Negation), nirgends. « 47 Sp. 2 Z. 10 v. u. ecce, dahin, $ 143. кон Эх 3 « « kheki. À ТАН M Ad MÉMOIRES L’ACADEMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, УП" SÉRIE. Tone VII, N° 6. IBN MÄLIK’S LÄMIYAT AL AFÂL BADRADDINS COMMENTAR. EIN LEHRGEDICHT | ÜBER DIE FORMEN DER ARABISCHEN VERBA UND DER DAVON ABGELEITETEN NOMINA, ÜBERSETZT UND MIT KRITISCHEN ANMERKUNGEN VERSEHEN VON Prof. Dr, Kellgren. AUF GRUND DES HANDSCHRIFTLICHEN NACHLASSES KELLGREN’S BEARBEITET, MIT ZUSÄTZEN VERMEHRT UND UNTER BEIGABE DES ARABISCHEN TEXTES HERAUSGEGEBEN VON Dr. W. Volck, Professor der semitischen Sprachen bei der theologischen Facultät der Universität Dorpat, ordentl. Mitglied der deutsch-morgenl. Gesellschaft. Der Akademie vorgelegt am 28. November 1862. St. PETERSBURG, 1864. Commissionäre der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften : in St. Petersburg in Riga in Leipzig - Eggers et Comp., Samuel Schmidt, Leopold Voss. Preis: 75 Kop. = 25 Ngr. Gedruckt auf Verfügung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. K. Vesselofski, beständiger Secretär. Im März 1864. Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. VORREDE. Die deutsche Uebersetzung von Пи Mälik’s Lämiyat al af àl. welche ich hiemit der Oeffentlichkeit übergebe, ist eine von dem seligen Prof. Kellgren unternommene und fast zum Abschluss gebrachte, aber durch seinen am 25. Sep- tember 1856 erfolgten Tod unterbrochene Arbeit. Bereits im April des Jahres 1555 übergab mir Herr Prof, Fleischer in Leipzig Kellgren’s nachgelassenes Manuseript mit der Bitte, dasselbe für den Druck in Stand zu setzen. Ich unterzog mich sofort der theilweise mühevollen Arbeit, welche in Berichtigung der mehr- fach ungenauen Uebersetzung, Vermehrung der Anmerkungen. Verbesserung des Stils. überhaupt Herstellung eines neuen Manuscripts bestand, und hatte, von Prof, Fleischer auf das freundlichste unterstützt, die Freude, dieselbe bis zum Herbste 1858 beendigen zu können. Da sich indess kein Verleger finden wollte und ich mich ausser Stand sah, die Druckkosten aus eigenen Mitteln zu bestrei- ten. so verzögerte sich die Herausgabe, und wurde dieselbe erst jetzt dureh das freundliche Entgegenkommen der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg, welcher hiemit meinen Dank abzustatten ich. mich gedrungen fühle, ermöglicht. Ich brauche nicht zu bemerken. dass Ibn Mälik’s Lämiya ein Seitenstück zu desselben Grammatikers Alfijja bildet. Nachdem die von dem seligen Kellgren im Jahre 1854 veröffentlichte schwedische Uebersetzung derselben (H. Kellgren: Om Affix Pronomen 1 Arabiskan, Persiskan och Turkiskan; samt Ibn Mälik’s Lämiya med textkritik och anmärkningar. Helsingfors 1854) so gut als gar nicht in den Buchhandel gekommen und unbeachtet geblieben ist, so dürfte die nun- mehrige Herausgabe seiner deutschen Uebersetzung um so willkommener sein, als es Kellgren gelungen, nach einer ungleich bessern Handschrift (TM) die Fehler und Anstösse der von dem seligen Prof. Wallin im Jahre 1851 auto- sraphirt herausgegebenen fast sämmtlich zu beseitigen. Ich habe, da die abwei- chenden Lesarten von TM in den der Uebersetzung beigegebenen kritischen An- merkungen niedergelegt sind, den Wallin’schen Text unverändert vorangestellt. Bei der Vocalisation desselben beschränkte ich mich auf das Nothwendige und Nützliche. Ich freue mich, hiemit das Andenken des der Wissenschaft zu früh entris- senen Kellgren erneuern und das von ihm selbst Beabsichtigte (vgl. Zeitschr. 4. deutsch-morgen]. Ges. VII, S. 613) endlich zur Ausführung bringen zu können, und wünsche, dass diese Arbeit an ihrem Theile dazu beitragen möge, das Stu- dium der arabischen Grammatik zu fördern. Dr. Volck. Dorpat, im Januar 1863. ec) JD xl al, $425 de ll ou y Be) âne D Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Série., al Ь ep) CE) A ны М me lle roll Jla ая] nl ol Je : Jo) 2 de }al) ‚il al Jb 3 dy u) so, omas je Ji 30 ое aile (>22 dj az) ЭД Ge dl ue u AR ge Le es el N USERS =, ei) le etais JG Gil li, cle dl, Lu ll \ У] alé, u? de > Je cs en У Au Ji . JOIE AIME + а". У, в al) ue ze Le Be u? Jsil E Js 9 CRE Е rit Le CE sl ais Las, s Jill Au) JL Ses ©; ol PD BE Rah as 5) D sl ты Jaill ES NN ER En ES ue N vers Je SA ce SH Jaill DS, 53 А Je, © г re ie au, У eu Je al dy ал IL NX] Del, Ui; de bb, er Su = En) => Js) Pag: Jess us à le „= ul 707 es dE = EAU, Js! ge fee м 1 de су al ER) => € Я, gell: pl Jai бу all, 20 070 0 м о о og . 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Je ES, [sil ды Е и ео, ss г Е Jar 0» I 3 cal) Elie 8 Lis 3) ab, DJ a] Bal poil 9 EN EN EL ee ads Sin RU I RE et А all, öl Е Gl Les de ee Go BI ee eh АЛ ба, ме Ч ll Cas yes are (9 dis ge ouell 35 5 Я д son bi Lie, Qi cie, ЗВ ll Ci, ces Je JB, ag 39, Gels Line JON обв © all, al уз 155 | 155 übe >, e 225 пе рай 3 ile one 3 ‚all, N ll de, Aa a ee a J 44%, В using даже Jlas 8, Got пе ОБИ 35 Jar (st all ul, Le EU oe, alle, Allee, di a épées ëjües Зе Abyken Anke, à pla, 5х г" sy Je PS God, El, AU, ELLI в Ele sell à LB u. 5, Up Gi grill de dés, n'a Jlasl 62 pr) als 3 el, en D, БМ ae all él, Gore Me СЛ Le ge pres be ie ul ee ls Ein 2 0%, ER REN Je ce I) Gil aueh, Gall, СЕЙ ze ый 3 Jill aus а el boue LE JS OI La sis Jus alé СТО РТТ JE € oeil is la ES ll pe es RE nee gell (Je Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme Série. 4 es Jai Jl dés bal dre a а] LS? JAE Joss pb, pl Je ol 25 Je ls Jai Er о ОБН, ze) Je UN р ESS SES are, gr о Lel,51 sl re glas ar 1 >.) > Е кв MORE CI ВАЛ 35 sl 35 F 265, Je JU в, 963 Gi ee, Er te bl EL Lies LR SR HE ыы BAT OL в ME MS Let LL Ba Sell dl a es Ya SA, due Je . AN pl DS Le ul ie JE Je | АЕ etre Sal, ilsie, ig в 652 сл alas 5, С У > | Los Da less dns Bi le pl с ‚sel ws” e-0- AR cet | ss, Se 4 le vo) „в Ag ans Jo IS 4 Ta Fe Se ul le JL 2-9 se Le Nas das Ай ba pl > GE |] pue Ar SE el; Lis ut #07 > Cr 95 = Gel ll LR Иль с Sl; dès usés И RAN 45. (589 ol Fine à aie pal 2H Las У gli Sa get zul, OUR Jets | а] am), A) gaam Loks Dec a Lol ms Ce de Jans, Jan Sa Dad ЗУ], А Pas ue, nr en! LES dl ae ll Lt ie Je mel à Jai Le И ТА a „les lie ze А, Le, is pue) due, Ya, LE ут Jai Че» [Je as, Le, Gi LM je all Je Je SX du ge des AU IE, Сы, BU Le Je ol, LMI Eli LI LV Es je 2 Е OT Soll Ca, JA LES pe 6 СЛ dell Le Des Sas dr) >> 5] AU die LU U N Je ge 3 СЯ Je 3 Е у. 9 tb У Le) | нь 2 4: a Ligrie cu, JS L us, JS Li |, pis, Sl) a EOS, р AA) lg] eo” а Ju 2 Op Les J ous U); BE deal Je U, pl «Зуй plel ul, Que [рые ll us al px A Le Lis Es ae, dl Je, de 1 ur и AS À mi ОИ Im Namen Gottes, des Allbarmherzigen ; auf Ihn steht mein Vertrauen. Amen. Der Altmeister, der hochgelehrte Vorgänger Badr-addin Muhammad, Sohn des hoch- gelehrten Altmeisters 'Gamäl-addin Abü-Abdalläh, des Sohnes des ‘Abdallâh, des Sohnes des Mälik — möge Gott ihm und seinen Vorfahren gnädig sein! — spricht '): Hier sind einige Blätter, welche das Lehrgedicht meines seligen ”) Vaters über die Formen der Zeitwörter und was damit in Verbindung steht, ferner Angabe der nöthigen °) Beispiele, Verdeutlichung des Undeutlichen und Erklärung des Ungewöhnlichen enthalten; Gott aber der Preiswürdige und Erhabene‘) ist der, welcher Gelingen giebt ! — Er spricht weiter: 1) Diese einleitenden Worte fehlen in TM und gehören, als nicht vom Verf. geschrieben, eigent- lich dem Buche nicht an. Erst das Folgende bildet die eigene Einleitung des Verf. zu seinem Buche. 2) Die Muhammedaner fügen nach der Nennung jedes geehrten Namens einen Segenswunsch hinzu, der nach dem verschiedenen Maasse der der genannten Person zugetheilten Ehre verschieden ist. So qu ner sein Grab sei geheiligt! 2e Au) 1. Gott habe Wohlgefallen an ihm! au a2), Gott sei ihm gnädig! Die letztgenannte Formel A Rich ungefähr unserm «selig». Von einem noch Le- benden wird nur gesagt: УТ “1 Gott schenke ihn Heil! 3) Statt ‚ES nach TM besser els. } NT ee 709 9-,-09 я : : р ER: | #120) „De ers 4) Arab. Js, deu. аз. «seinen Preis» ist ein elliptischer Ausdruck für Llsw. 4j) E& wobei bleue als Inf. absol., er dein, die Stelle des Verbums einnimmt, während das Genitiv- Suffix о dessen Object, dj, darstellt; also: Preis ihm, d. h. ich preise ihn (Gott). — dis VI. Form von ie ist zu fassen als Medium: «er hat sich selbst erhoben» d. h. ist durch sich selbst über Alles ausser ihm erhaben, also etwa durch «der Allerhöchste» zu übersetzen, keineswegs, wie gewöhnlich geschieht, als Optativ zu fassen, was auf einer Verwechslung jenes Medialbegriffes mit dem Passivbe- griff: «er möge (von Menschen, durch Lob, Dank u. s. f.) erhöht werden» beruht. 2 W. Vouck, Lob sei Gott, an dessen Stelle ich. keinen andern begehre, Lob, das zu seinem Wohlge- fallen, als zum Ziele alles Hoffens, führt. Dann Segen über den besten der Men- schen (Muhammad), über unsere Herren, seine Geschlechtsverwandten, und über seine trefflichen Gefährten. Zur Sache übergehend: Wer die Formenentwicklung des Zeitworts gut kennt, der hat die Thore und Wege der Sprache inne. Darum nimm hin einige Verse, die das Wichtigste davon in sich begreifen ; leicht ja merkt das Einzelne, wer das Allgemeine gegenwärtig hat. 1. Von den Formen und Abwandlungen des einfachen Zeitworts. Das einfache Zeitwort hat die Form Ms oder a , oder mit Kesra auf dem zweiten Stammbuchstaben , 1 oder Js! Das aller Zusätze ledige Zeitwort zerfällt in zwei Arten, eine dreibuchstabige und eine vierbuchstabige. Insoweit es nicht durch Annahme der Passiv- oder Imperativ-Form von der primitiven Form') abgezweigt ist, hat das dreibuchstabige Zeitwort drei Formen: Je mit Fatha des 1. und 2. Buchstaben, z. B. ds und #5; Js mit Fatha des ersten und Kesra des zweiten Buchstaben, z. B. „le und pe: ie mit Fatha des ersten und . - Ir и Ir Damma des zweiten Buchstaben, 2. B. 5; DE und $. Das vierbuchstabige aber hat nur „r0r и r0r Eine Form es mit Fatha des ersten und dritten Buchstaben, z. B. & >> und а Im Imperfectum der Form Js behalte Damma bei; in dem aber, was von der Form Jas abgeleitet wird, setze Fatha an die Stelle von Kesra. Jedoch kommt bei dieser ra > © 99 UE 22 Form eine doppelte Bildung vor; von 4 D, Ey, 29: a vn я 5: 1) Statt der Worte: Re ed, Чу] а. le ue) Le, hat TM bloss SH, da- и 0-7 0407 Е эо- я, - D ? я: 2 07-1 gegen am Ende des Commentars zu der Stelle: Er Sim) Чун & Li & el вы m MD N : 5 b JS с 4 Do dass а 6 a, und was nicht diese Formen hat, ist durch Annahme der Passir- п + 07 707 oder Imperativ-Form abgezweigt, und ее 6. accus. bedeutet: «er verschünerte» etwas, und E > -0r hat die Bedeutung: «er floh». — Die hier angegebene Bedeutung von Е мы stimmt nicht mit dem Kämüs überein, der da sagt, es bedeute «verheimlichen, verhehlen». © KELLGREN : [вм МАшк LÄMIYAT AL AF’ÂL. Ре ЕСГ ил PA und Je. Kesra allein aber 4 er Ableitungen von «> 2 997 91 25 995 $ («О Braver !»!), es und LÉ js, vom Marke gesagt ; diese Wörter merke! Das Imperf. der Form 1% mit Damma des zweiten Radicals wird gebildet nach der Norm as mit Damma desselben), 2. В. «ль sr, Su El, und hat keine andere Bildung. — Von der Form Jas mit Kesra des zweiten Rad. wird das Imperf. gebildet nach и, 970% Are mit Fatha des zweiten Rad., z. B. „le pen p JL. ph. Doch kommt ausnahmsweise auch Kesra vor, woneben die Urform Bea ми а theils nicht. Das ee N statt à in neun°) Wörtern, nämlich: aus IR und us, = von der Brust, Be und ig «sie CM A 9 0- entbrannte» (z. B. vor Zorn), = = und Be d. 1. «er entbrannte vor Zorn», ‚р a und I70, - ,60- 5 Go- par d. i. «er war in blühenden Bon M», Зы vn und „vw «er war in übeln Um- -„6- 60, » 6o ständen», ven ran und AN «er wurde hoffnungslos», auch mit dem Acc. in der Bed. «er wusste etwas», woher die Worte des Korans: «Und wissen (ir и) denn nicht die, welche glauben, dass Gott, wenn er wollte, die Menschen allesammt recht leiten künnte?»°). — Ferner dl, 4 und 8; «er kam aus der Fassung über Sn Verlust eines Kindes oder eines эо- Geliebten », м von einem Dinge gesagt, vu und Lu «seine Feuchtigkeit‘) ging ver- ) Statt SL ist mit TM К. zu lesen, was еше Verkürzung von Je) d. i. «o Braver». Der Vocativ bezieht sich auf das in ds, liegende Personalpronomen. Die Kürze der Darstellung sowie die Nothwendigkeit, jeden Vers mit derselben Sylbe zu schliessen, nöthigt den Verf. theils zur Einschie- bung von Wörtern, die nicht zur Sache gehören, theils zu Freiheiten sowohl hinsichtlich der Formen- lehre als der Syntax, welche in Prosa nicht stattfinden können. — Die beiden Tempora des arab. Verbums о und gl nennen wir Perfectum und Imperfeetum, letzteres «das nicht Vollendete» bezeichnend und also die Bedeutung sowohl des Präsens als des Futurums einschliessend. 2) Das Wort [945 fehlt in TM. 3) Statt dan haben wir nach TM ins gesetzt, wie die Sache es erfordert. ARE 4) Statt = hat TM de (Aus Er 5) Die Angabe der letzteren PAGE, sowie die Koran-Stelle (Sur. 13, 30) fehlt in TM. 99% or 6) TM schreibt à or statt 45, 5. sus bedeutet allerdings nicht Feuchtigkeit, с | aber ist 4 W. Vozox, loren, und zuletzt Je de, und Jen, er war feig, auch mit 3 und JE in der Bed. «er ver- gass eine Sache» '). Me zweite Fall (wo nur Kesra vorkommt) findet statt in acht Zeitwörtern, nämlich APR oo up, er ‚; mit dem Acc. von einem Amte, ar «er verwaltete» dasselbe, mit dem Inf. os, ‚ gebildet wie в ao) und dergleichen (4. В. wie andere Infinitive der Form dl, welche eine amtliche Stellung oder Verrichtung bezeichnen, 2. В. as, 45, als, auch ai dem Acc. einer Sache, a dem Inf. Я «ег War a ak в 2 von Se Wunde’), ps Las «sie schwoll an», und = y > von einem Manne, = у Inf. &> und « ie, «er CR A des Ver- botenen», pare act. E Jo (streng, tugendhaft) ; al erwähnt auch & js er als dialek- tisch. Ferner Ge = mit dem Age: iz Sache, Inf. de «er liebte» sie; 53», vom Blende, 3 «es war gut»°); 3 , mit 3 Inf. a «er verliess sich auf etwas», und zuletzt № “à Vs Br. vom Marke, «es war dicht und fest» D DFE Verf. hat dieses Wort näher bestimmt durch dessen Verbindung mit dem Worte т «Mark» als Subjekt, um die Redensart Se ‚5,5 «das Reibeholz loderte auf», Imperf. \s в, auszuschliessen, denn das Кезга des 2. Rad. des Imperf. hat hier nicht seinen Grund in einer Ausnahme von der Regel, son- dern in der wechselseitigen Vermischung der zwei Dialectformen und in der Annahme des Imperf. derer, die mit Fatha sagen DT is mit Aufgebung des Imperf. derer, welche mit Kesra sagen Si % FA °). Deshalb ist dieses ОЛ de 3) nicht mit unter den Wörtern ein neues Wort in dieser Bedeutung (5. ЕП. Bocthor, Diet. frane.-arabe u. 4. W. Humidité), wozu hier 9299 ö9. kommt, wie die Formen ajle und Fir als DR von dé oft synonym us 1) Diese Stelle ist gewiss verderbt; es muss stehen ai dic, All 3 Jess 99; Je; mit à eig. aus Unachtsamkeit sich in etwas irren; mit oe etwas noch lassen. TM hat bei diesem Worte or 90, ae nur: 5] 4.25 95 So, Jus Jos a J Jess, di Je, mit J «sein Wähnen ging auf etwas aus; er eine etwas fälschlich. » 2) Statt pl lesen wir mit TM pi), denn > ist bloss Infinitiv: Verwunden. zowm Nr II. am 2 3) TM fügt hinzu glell JE 409 = ааа a LUS $» mit dem Дес. einer Sache, ег ver- stand sie; nach al-Libjäni. 2270 1 < SER FREI I, 4) Statt СЗ lesen wir, wie im Kämüs, 2]. TM hat N° Ра 5) ТМ setzt auch hier bei ke AN das Wort Я] hinzu. KELLGREN : вм МАшк, LÂMIYAT AL AF’ÄL. 5 aufgeführt De die auf dem zweiten Rad. ihres Imperf. ausnahmsweise Kesra haben; im Gegensatz zu & he та denn hier ist der zweite Rad. im Perf. immer nur mit Kesra gehört worden. — Der Ausdruck des Verf. ssl bedeutet: Merke diese Wörter. Seine Worte: «Gieb stets Kesra dem zweiten Rad. des Impf. eines Zeitworts von der Form Ja» beginnen die Darstellung der Norm, nach welcher das Paradigma des Impf. der Form Jas gebildet wird *). Gieb stets Kesra dem zweiten Radical des Imperf. eines Zeitworts von der Form Jas, © welches ein э zum ersten oder ет \s zum zweiten Rad. oder die Form von |; - D 7 hat ; dasselbe gilt von dem reduplicirten Zeitwort, wenn es intransitiv ist, г. В. > von dem Jungen eines Thieres, «es sehnte sich» (nach seiner Mutter). Es ist gemeint, dass der zweite Rad. des Imperf. eines Zeitworts von der Form as stets Kesra hat und dasselbe somit nach der Norm Je geht, sobald der erste Rad. des Zeitworts ein » oder dessen zweiter oder dritter?) Rad. ein «$, oder wenn es ein redupli- cirtes intransitives Zeitwort ist; nur diejenigen ausgenommen, auf deren Formation mit Damma er im Folgenden aufmerksam macht‘). Beispiele von Wörtern, deren erster Rad. ein , ist, sind: u ur und 25 das э als ruhender Buchstabe zwischen einem mit Кафа versehenen ‚5 und einem in der Un. Die Urform war en): man fand es aber lästig, dass Form gegebenen Kesra stand, und daher elidirte man dasselbe. Nach dem Imperf. werden 1) TM. liest > er (der Verf.) hat nicht aufgeführt. „ID - 10 39 7 2) Die Worte a, (TM hier desk) und delss, «dessen Fortsetzung ist» sind ausgelassen, da eine prosaische Uebersetzung es möglich macht, zusammenzustellen, was zusammengehört. So ist ein Theil von dem letzten Verse aus dem oben angeführten Text hieher übertragen worden; solche Fälle kommen oft im Folgenden vor. 90. 590 0€ 3) Statt axe, lesen wir mit TM duc 9). 4) Statt 2 lesen wir mit TM das Impf. im Einklang hiemit steht auch am Schluss dieses Stückes des Commentars Ss Le nicht 5 Le. 5) Wallin’s Text hat Jin, TM Jens 28; wir haben, mit Rücksicht auf das Folgende, bloss Jen als Paradigma gesetzt. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Serie. 5 6 W. Vouck, PAPERS RAT die ER Formen, nämlich an und Inf. gebildet‘); man sagt demnach Je, Ja, Je und sus, nach Analogie von On. Beispiele von solchen ann Wien nun deren zweiter oder dritter Radical ein 5 ist, ann KL, Jle De ne ws und (Aus =, und von reduplicirten mit intransit. Bed. © о und Es je Von diesen allen hat der zweite Radical des Impf. stets Kesra, nur diejenigen ausgenommen, welche weiterhin auf- gezählt werden in den Worten des Verf.: «Und setze nothwendig Damma п. $. w.»°). Der zweite Radical des transitiven reduplicirten Zeitworts nach der Form Jas erhält Damma, kommt aber ausnahmsweise auch mit Kesra vor, ebenso wie das intran- sitive reduplicirte Zeitwort auch mit Damma geduldet wird. Der zweite Radical des Imperf. des reduplicirten transitiven Zeitworts von der Form Js?) hat nothwendig Damma und dasselbe geht somit nach der Norm Saar ZB. Уи mit dem Acc. «er zog etwas heraus», ia und je mit dem Acc. «er löste etwas», es Selten kommt Kesra in transitiven Zeitwörtern vor, wie hinwiederum Damma sich selten in intran- sitiven findet. Solche Wörter merkt man, nimmt sie aber nicht zur Norm für andere. Diejenigen Wörter, in welchen ausnahmsweise Kesra vorkommt, stellt der Verf. nun in Folgendem dar ‘): Ein solches transitives Zeitwort mit Kesra ist Es mit dem Асс.; merke auch folgende Dr or >. рта De Wörter mit 2 Formen: y», Ji, Je т. а. Acc., Inf. Ne; < gleichbedeutend SA mit e& und , Fi Fu IN) 0-0 0€ 0 ,-9 0% A 97 1) TM hat hier «ae, 25 Jai, Je] Ja BEE il, М AI) > de Jay Und - nach der ue Person werden die andern Personen gebildet, sowie der Imper. und Inf.; man sagt demnach eh, Ji, Je und $ Je». 2) Wir haben die Lesart des TM in den Text gesetzt statt der Lesart Wallin's: > u 7] vs 22) (ee r0- ab Les а ps u & в] alas De), wo zu lesen wäre al Lx: nur diejenigen ausgenommen, welche nach den Worten des Ver. «Und setze nothwendig Damma » in dem darauf Folgenden aufge- zählt werden. 3) Die Worte D® Je fehlen in TM, os bloss ae LA) = hat. 4) TM schreibt: di rel 4,9 y JS L Je As JS. KELLGREN : [вм МАшк, LÂMIYAT AL AF’ÂL. Я Mit Kesra allein wird ausnahmsweise ‚gehregeht das Impf. von |». Man sagt = m. d. Acc. cs in derselben Bed. wie ps «er liebte» Jemanden. Darauf gründet sich die Lesart ') de “Utäridi: « Folget mir, so wird Gott euch lieben » ( Je)’ ). Aber in allen andern diesem ähnlichen Wörtern kommen zwei Dialektformen vor: Kesra er Ausnahme De und Damma nach der Reset Dies sind fünf Zeitwörter: = m. a. Acc,, D und ,-# «er verabscheute » etwas, dé m. 4. Acc. von einem Waarenballen, Gr und JE «er schnürte ihn zusammen ». Je mad. ACC. D. ur. Er und 8 Inf. Je «er gab ihm etwas zu trin- ken nach einem ersten TUE » а rer » m. d. Acc. von einem Urtheil, einer Ehescheidung und Anderem, un › und Cr < er machte sie unwiderruflich », und Fi m. d. Acc. von etwas Gesagtem oder nee. gr und pi und auch m. «er trug es aus»). Nachdem der Verf. somit die Aufzählung der transitiven reduplicirten Zeitwörter nach der Form Je: in welchen der zweite Rad. des Imperf. ausnahmsweise mit Kesra steht, beendigt hat, geht er zur Aufzählung derjenigen intransitiven reduplicirten Zeitwörter über, in denen der zweite Rad. ausnahmsweise mit Damma steht, und sagt: «Setze nothwendig Damma» etc. Und setze nothwendig Damma in + т. < und in de in der Bed. «er wanderte aus» >. “| Ds >- ferner in >. 6 Mess, PM me „=, pi О 4. 4. «er И к Л vom Glänzen und vom lauten Вирт’), Ei, er JE d. 1. er lief, Le ws ar de 022 [4] Ра 1) ‚Statt,. НЕ lies 5: ls 3: denn $] ›3 kann nichts anderes sein als Plur. von els, Koranleser, was hier unpassend. 2) TM hat hier übereinstimmend mit der gewöhnlichen Lesart im Koran (so auch Flügel): УТ ия EE au Une el ol Js: Sage: Wenn ihr Gott Kobe so folget mir: so wird Gott 39 - euch ee Sur. 3, 29. — Statt Ka muss ps? oder „Le geschrieben werden. (Siehe de Sacy fe fr 1.\ 483). 3) Es ist zu en Jé statt Je 4) Statt , |, de hat TM wohl besser: a Es Ge a, 2 ый as 5) Hier an in der folgenden Zeile ist zu [Ken JE statt Jai. 6) Statt >= lies zu TM iS; denn vom Verbum = kommt keine solche Infinitivform vor. 7) Statt us lies С 8 W. Vouck, Ч. в. er ging hinein, ferner 5 von einer En von Leuten, :;> m. ‚le von der Nacht, und у von den Regenwolken, sb, Js; dessen Urform Js, 4. 1. «es mistete» (vom Thiere), JL vom Blute, _s vom Hengste und von einer Pflanze, и von Dattelpalmen, „с von einer Kamelin (sie weidete) auf der Heide, = in derselben Bed. — Merke ee die doppelten Formen von De &| und a von Dr Ра >: >. >< einem Steine, D р. und ” von Einem, der sich bemüht, en QU > ae FR vom Heng 200% UE Е © ud, & «er geizte», und LE von einem Hause, u von einer Sache, > von dem Tage. Diese Zeitwörter zerfallen in zwei Klassen, von denen die eine nothwendig Damma auf dem zweiten Radical des Impf. hat’), die andere aber mit beiden Formationen vorkommt. Was die erste Klasse anbelangt, so enthält sie 28 Zeitwörter, nämlich: ue m. ко «er И р ging vorüber » bei Jemanden, pe Sr von einem Manne, (er wanderte weg) von seinem az es in u Bed. von =, d. i. «er räumte denselben und zog von ihm hinweg»’), 26 > vom mise en «er wehte», |. von der Sonne, я «sie ging auf», e vom Feuer, a 2,9 м OP nr Js os Inf. 5 «ег le zurück», ‚ m. Et er“ er strebte ernstlich» nach etwas, 2 ge m. Inf. = «es knatterte», und auch von einem Manne mit Inf. A «er eilte », fm. % von einem es ‚pr «es wurde lang», 5 von einem Manne”), (er schnaubte mit seiner р ar 2, Nase), 5 Inf. D d. 1. «er war hochmüthig »; € von Regen und von dem Thränenfluss, AMI de Re 216 = Inf. = «er strömte reichlich herab », И Je in der Bed. von Je5 «er ее», JI von MA der Farbe, Jr Inf. ol und ji «sie war klar und ‚glänzte »‘), auch von einem Menschen mit Inf. J р «er rief laut » » ). LE M2 AE Inf. au er zweifelte an einer Sache, a и mit Inf. © und Ni «er machte sich QUE zur Bachs 25 5, 3 Inf. 34 «er et >: = m. ne p. von einer Angelegenheit, mit Inf. = und aie «sie war ihm lästig»; vo 1) Statt > ré 5 lies = als Object von I. TM hat: „2 Pi als, хе 3 ail Lou и и: 9-0 G ) Statt > und der Lesart des TM 5: muss wohl о} gelesen werden. 3) Aus TM. me ое = 26 4) Nach der bessern Lesart des TM: 33 LES sl ih, ST. 5) TM setzt hinzu: у. Е 1.005 & 9 Dyo A «und betete des Nachts mit erhobener Stimme.» KELLGREN: вм MALIK, LÄMIYAT AL AF’ÂL. 9 m. fe} Inf. Bi «er ging in etwas ein»; Je m. 3) ie in es Bed.; re von Leuten, 2 Inf. Es «ihre Lage wurde glücklich» nach RUE в m. le р von der Nacht, = mit Inf. SR und Os «sie hüllte ihn ein»; N von den Wolken, ir «sie regneten»; usb ih in ders. Bed. ni von einem Thiere, JE Inf. de «es mistete»; Ji von dem Blute, ile Inf. Js «es floss ungerächt»; к ; vom Pferde, es mit Inf. <> ; und es N) «es tr abte», auch von einem Gewächse in der Bedeutung: «es wurde lang»; < von ре = mit Inf. und 2 «sie setzten Е ап»; Le von a Kamelin, Е mit Inf. ie Er es «sie weidete allein », ue в. in ders. Bed. Die zweite Klasse ihrerseits enthält 18 Zeitwörter, nämlich: и m. JS Je ind Ji «er wendete sich ab von einer Sache», Sl von Gewächsen und vom Haar, ere und un In mit Inf. Sl uns Su «sie waren dicht und verschlungen»; ‚> von einer Sache, ,& und ? > >. JE mit „It. 225 «sie stürzte nieder»; „л> m. Je von einer Frau, (sie betrauerte) ihren Mann, = und us’ mit Inf. Er ua, x *) »sie legte wegen seines Todes ihren Schmuck Dos 6979 } в ab» ; Fe von einer Quelle, 5 und 8 mit Inf. u DE sr und » «sie war wasserreich »°), 29,7 3, auch von einer Kamelin: «sie war milchreich»; Je m. , = und de mit Inf. — «ег trieb oo eine Sache ernstlich »; > von dem Dattelkern, Fe und 5 mit Inf. », » « er sprang in die Höhe», von der Hand, «sie wurde abgeschnitten »'); ® von der En 5 und se mit - Inf. In «sie fiel herab» beim Abhauen; ns von der Kamelin, 2 u 2 mit Inf. г. «ihre Milch floss reichlich», auch von der Milch en sagt man 33; =. von einer a 2e & 95 2 „= und = mit Inf. ele und p9> < sie war reichlich »; Lu vom az, it > und а mit Inf. le und ai «er bäumte sich»; -- von einer Sache, :æ und = , mit Inf. Le ? D" ur 1) TM setzt noch hinzu LLs, was jedoch im Lexicon nieht angeführt wird. rule ist aus TM aufgenommen, wo nur dieser Inf. angeführt wird. ERS ist zu schreiben statt >; welche Form weder von Kämüs noch von Freytag aufgenommen ist. 3) Statt , je lies , ;e. TM schreibt falsch €, ›=, welches, von einer Kamelin gesagt, bedeutet: «Sie war arm an Milch. » ei О rer о Е о > 9-0, - я Е . 4) TM hat Cs, (ol statt с Л, Die Kinder im Orient zerschlagen die Dattelkerne mit Steinen, um den Kern zu erreichen ; wobei diese oft unter dem Steine hervorspringen, und hievon wird - > gebraucht. 10 W. Vouck, Обе' ) und Urs, «sie trat Seren »; 2 von der и À und À mit Inf. ee «sie zischte Dé 53 von einer Sache, DE und Js mit Inf. SJ « sie war vereinzelt » ; ee ke Ра D 7 und & mit Inf. art «er geizte»; Li von einem М LE; und = mit Inf. ka м «ег war Mc LE De us von Brod und von ei leisch, ig › und ve mit me u «es trock- 23. nete ein»; _,> vom Tage, =? und = mit Inf. ри > «die Sonne schien an demselben heiss»? ). — Mit den Worten des Verf.: «Das Impf. von der Form Jas » ete. beginnt die Darstellung der Wörter, deren zweiter Radical im Impf. nothwendig Damma bekommt. Das Impf. von der Form ds, als deren zweiter oder dritter Rad. ein , steht, bekommt Damma auf dem zweiten Radical, und dasselbe Gesetz wird auch übertragen auf die Wörter, welche die Ueberlegenheit eines mit Jemanden Wetteifernden bezeich- nen, jedoch unter der Bedingung, dass keine Ursache zum Setzen des Kesra auf 7: dem zweiten Rad. vorhanden ist wie in u: Es ergiebt sich hieraus, dass der zweite Rad. des Impf. von der Form Jas Damma и) bekommen muss, wenn der zweite oder dritte Radical derselben ein 3 ist, 2. В. ‚Li ря 207 10- tr 207 JE Jo, IE „08 ‚ Dé „5%, oder wenn das Wort die Ueberlegenheit eines mit einem an- dern Wetteifernden ausdrückt, und dabei weder dessen erster Radical ein , noch dessen 9%0- - zweiter oder dritter Rad. ein \s ist. Solche Wörter sind z. В. alias ul Impf. ul) LG d. 1. «er suchte mich wetteifernd im Lauf zu überholen, aber ich überholte ihn wetteifernd 99 07-, ’ 550 6 Ce NL À und war ihm darin überlegen »; ebenso a Js? 2 Impf. ok) 66°) und RS el 53306 Impf. ail 58 d. 1. «ich suchte ihn im Fechten und in einem Streithandel zu besiegen und besiegte ihn darin wirklich.» — Ist aber in Zeitwörtern dieser Art der erste Radical ein 3, oder der zweite oder dritte ein \s, so geht das Damma, welches auf dem zweiten „or. -5- Rad. des Impf. stehen sollte, in Kesra über, und man sagt: a Jess ec, Impf. wel GG (wir gaben einander gegenseitige Versprechungen und ich that es ihm im Halten derselben 190 - cris 99 © ,-°- zuvor), ebenso als‘) al Impf. as] [1$ (wir handelten mit einander und ich gewann 1) So nach TM (nur dass dieser falsch Ge schreibt) statt ее das ше Inf. ist). 2) TM hat richtiger ai statt (gut, denn ls ist Masc. 3) TM hat le ete. statt sul: auch и statt 24 "6 |: «ich suchte ihn im Ringen zu besiegen und ich besiegte ihn darin wirklich. » 7907. 4) TM schreibt nach Analogie des starken Zeitworts alas. KELLGREN : IBN МАшк, LÂMIYAT AL AF’ÄL. 11 990.7 re AN AE ihm den Vortheil ab), und alas 39 Impf. adsl С (wir hassten einander und ich that es Шт in der Stärke des Hasses zuvor). Nach Kısäi aber tritt bei dieser Art von Zeitwörtern Fatha ein, wenn ein Gutturalbuch- stabe die Stelle eines andern als des ersten Radicals einnimmt. Die Lehrweise des Kisäi ist, dass bei der Form u welche eine Ueberlegenheit aus- drückt, die Nothwendigkeit des Fatha für den zweiten Rad. des Impf. auf Grund davon, dass der zweite oder dritte Rad. des Zeitworts ein Gutturalbuchstabe ist (4. 1. сло, eo Е und Р), es unmöglich macht, dem zweiten Rad. des Impf. Damma zu geben, ebenso wie die Nothwendigkeit des Kesra für jenen zweiten Rad. auf Grund davon, dass der erste Rad. des Wortes ein у oder der zweite oder dritte Rad. ein 5 ist, es unmöglich macht, dem zweiten Rad. des Imperf. Damma zu geben. Er sagt demnach N ) el ut 51-06 Le 2222 - og] Gé ei wetteiierte mit mir im Verstand und ich übertraf ihn darin) und a5] 98 J 1; "lo Impf. о de bi В (er wetteiferte mit mir im Spott und ich übertraf ihn darin) und cas ee 5-06 Impf. ав =] GG (er suchte mich zu Boden zu werfen, aber ich warf ihn zu Boden), dies alles nach Analogie der übrigen gleichartigen Wörter, die nicht eine Ueberlegenheit aus- drücken. Die Lehrweise der andern aber, ausser Kisäi, ist, dass in dieser Art von Zeit- wörtern die Kehlbuchstaben keinen Einfluss ausüben, und die ae ihrer Ansicht Var beweist der Umstand, dass die Araber sagen: 43 я.53 Je Impt. nl Be mit Damma des zweiten Rad. (er wetteiferte mit mir im Dichten und ich übertraf ihn darin). In andern aber als diesen Zeitwörtern (die die Ueberlegenheit eines Wetteifernden be- zeichnen) gieb nach Uebereinstimmung Aller Fatha, wie г. В. in dem von JL gebildeten Futurum, wenn das Wort weder ein reduplicirtes noch mit Kesra oder 990 990--/ си и I) Statt aisgas lies ши ТМ akgas, obgleich ré gewiss die gewöhnliche Form ist. Wenn aber wie hier die erste Form gleichsam das Resultat des Вест der dritten Form ausdrückt und davon abhängt, so erhält sie immer die Form Jas, pie nun ausserdem der Vocal des zweiten Rad. sein. so welcher er will. Freytag giebt weder u Form ji noch die des folgenden Verbums |2 an, wie er überhaupt eine dritte Form des Verbums _ в: nicht aufgenommen hat (ebenso Kämüs); dies aus dem Grunde, weil diese die Ueberlegenheit eines mit einem Andern Weiteifernden ausdrückenden Formen von den arab. Grammatikern nicht als selbstständige Verbalformen, sondern mehr als der Formenlehre angehörende Ableitungen vom Verbalstamme angesehen werden. De Sacy hat dieses Verhältniss in seiner Grammatik |, р. 141 zwar berührt, aber nicht näher bestimmt. 12 W. Vozcx, Damma gewöhnlich ist‘), wie Le und das, was du durch Abwandlung von Je bildest. р Was dasjenige Js anbelangt, dessen zweiter oder dritter Rad. ein Kehlbuchstabe ist, das aber nicht die Ueberlegenheit eines Wetteifernden bezeichnet, so herrscht keine Mei- nungsverschiedenheit darüber, dass dem FOR Rad. seines Impf. Fatha gebührt, insofern es nicht ein reduplicirtes Zeitwort, wie D € >, ©, = und e& oder mit Kesra oder Damma 0 Ре а or le ; > 091907 a TRE PAS gewöhnlich ist, ме»): pb pes >, Lo св, 622 ел und Jai Jan, [at a, | 50°), sas 990 - 224 950 de de und С 2; diese und dgl. merkt man, geht aber darin nicht über den Sprach- gebrauch hinaus’). Wo a ne von diesen beiden Fällen A ist, da ist Fatha Ра 64 te я э-о- 1 3 07 и 205 7х в 22 DAC сие co vor 9707 Dos or - 1; La, Io» a 2 Kr & EX , Pan 28 zu, Bowlen pie auch neben =37,,91207 „or 9707 0, rer 9707 dem Fatha ein anderer Vocal vor, z. B. ее on Er г} с und ee &= 2302 „rr Ir0r о. “rr Ir 33 c 5 und &= › &> &= und en &> & und fach ebenso Sr (ich tilgte) etwas Geschrie- benes, Imperf. LT und 2; auch sagt man von einem Dinär, ce Impf. ue Er und > vtr 970% ЗО. 20940 (er war vollwichtig) und vom Wasser es Ce er und ©) (es sprudelte hervor), beides in dreifacher Weise. 07% 0-0, 02 0709 + 7 1) Statt pu gs lies mit TM 5, jen und ziehe das Wort „5 zum zweiten Halbverse. Das Letztere ist metrisch nun [SS] ) Statt > lies Je wo ) Statt „= lies >=. fee 4) TM schreibt ie el | ›э, von einem Kranken: «er genas ». or ) TM sagt statt dessen das Gewöhnliche ale в Ne «nimmt sie aber nicht zur Norm». ) ТМ setzt hinzu ss, 2. © PACA NE | ) Der Sihäh und Kämüs geben & = an, und dieselbe Form steht im Когап, Sur. 3, 25; —1 7, 26; 19, 70; 54, 20, ohne Wal der Lesart. ра AR 8) TM schreibt ра 5 und is was besser ist, da nach Sihäh und Kämüs zwar auch En 1 Ио 2) diese doppelte une des Impf. hat, Pia so, dass ET der intransitiven, Ne hingegen der tran- sitiven Bedeutung zukommt. 910, 9) Die Impff. É und ei sind in Uebereinstimmung mit Sihäh und Kämüs aus TM aufge- nommen, um so mehr, als das in unserm Texte stehende Е (in dreifacher Weise) dies mit Noth- wendigkeit fordert. KELLGREN : [вм МАшк, LÄMIYAT AL АР’АГ. : 12 Wo eine Veranlassung zu Fatha fehlt, wie г. В. m dem von {= gebildeten Impf., da gieb dem zweiten Rad. des Impf. von der Form #3 Kesra oder Damma, wenn т Ermangelung eines bekannten Sprachgebrauchs oder einer andern Ursache die aus- schliessliche Nothwendigkeit eines derselben nicht vorhanden ist. Wo bei der Form Jss der zweite oder dritte Radical nicht ein Kehlbuchstabe ist, da ist Fatha des zweiten Radicals des Imperf. nicht möglich’), und es sind hinsichtlich dieses zweiten Radicals *) zwei Formationen zulässig, nämlich mit Kesra und mit Damma, wie ji Ji und abs ), insofern nicht gegen eine derselben irgend ein Hinderniss stattfindet und die andere somit ausschliesslich nothwendig ist. Besen Kesra bildet ein Hinderniss der Umstand, dass Damma *) gewöhnlich ist, wie in ss —— gl als, ds es oder dass das Zeitwort eine Ueberlegenheit ausdrückt, oder dass es zu denen gehört, deren zweiter oder dritter Radical ein , ist’). Gegen Mamma wiederum bildet ein, Hinderniss der Um- 9 05 car NO Le stand, dass Kesra gewöhnlich ist, wie in o,s © 2783 ; с nr we wu, oder dass das Zeitwort zu denen gehört, deren 1. Radical ein ; oder deren 2. oder 3. Rad. ein (G ist. Darauf weist der Verf. hin mit den Worten: «Da gieb Kesra» u. s. w.°), 4. 1. lass beide Formen zu, wenn die ausschliessliche Nothwendigkeit der einen oder der andern nicht vorhanden ist, weil entweder der gewöhnliche Sprachgebrauch sich nicht dafür entschieden hat oder kein anderer Grund für deren Nothwendigkeit vorliegt. Versetze auf den ersten Radical des dreibuchstabigen Zeitworts den Vocal des zweiten Radicals, wenn dieser ein schwacher ist, und das & oder с) der Suffixbildung hin- zutritt ; ist aber dieser Vocal ет Fatha, so substitwire durch Versetzung dafür den diesem zweiten Radical homogenen Vocal. Tritt das & oder |, des Personal-Suffixes mit dem Perf. des ue in Verbin- dung, so wird dessen letzter Buchstabe ruhend, wie wenn du sagst: Bo und - Dos; ist 07 39027 1) Statt El liest man besser mit TM als. 2) Statt Less hat TM ds, was sich auf es beziehen würde. 3) Aus TM, jedoch mit Verwandlung der ganz abnormen Schreibart desselben, I und Je in die regelmässige. 4) Statt es lies mit TM und in Analogie mit dem folgenden zus: a. 290.715 5) Statt г lies mit TM IE: Die Lesart des TM |, a u sf але Le ist vorzuziehen. 6) Sr wörtlich: «der Vers», nämlich: ist zu vervollständigen. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, YIIme Serie. 6 14 W. Vouck, es dann weiter ein Zeitwort von drei Buchstaben mit schwachem zweiten Radical, so wird es zunächst durch den Uebergang dieses Radicals in Alif erleichtert‘); sodann begegnen sich zwei ruhende Buchstaben, nämlich der 2. und 3. Radical des Zeitworts”), und der 2. Radical muss elidirt werden °), jedoch erst nach Versetzung seines Vocals, wenn dieser ein Damma oder in Kesra ist, auf den ersten Rad., um so die Form des Zeitworts anzu- zeigen. Ist der Vocal des 2. Radicals aber ein Fatha, so geht er in Damma über, wo der 2. Rad. ein ,, und in Kesra da, wo der 2. Rad. ein (5 ist, und wird (in dieser Gestalt) auf den ersten Rad. versetzt, um so den elidirten Buchstaben anzuzeigen) Man sagt sem: nach‘) von JU, Gb, Cl, JB und eb in der ersten Person Ch, Ci, cs, CG und Ca. Was zuerst Ji (er war lang) be, so ist dessen an А nach der Form ee weil es den Gegensatz zu dem Worte Le (er war kurz) bildet, und”) weil sein Act.- Adj. die Form je sb hat; nachdem nun das €°) mit ihm in Verbindung getreten und sein letzter Buchstabe ruhend geworden war, wurde sein Alif, nach Versetzung des virtuell ihm zukommenden Vocals auf den ersten Rad., elidirt und so entstand СЪ. Was dann GE und Cl anlangt, so ist ihre Urform SE und or nach der Form Ja, weil ihr Impf. nach ER gebildet wird, nämlich’) “> und al; nachdem nun das © mit ihnen in Ver- bindung getreten und ihr letzter Buchstabe ruhend geworden war, wurde ihr Alif, nach Versetzung des virtuell ihm zukommenden Vocals°) auf den ersten Radical, elidirt, und so -„” or.) 1) Nach der Lesart des TM «sa; nämlich das Verbum wird «erleichtert»; ass wäre Prä- dikat von us: 9: эо- 2) Nage dem Zusatze in TM so 5 Jail) ls Jaill à „£ Los. — TM schreibt auch in Ana- logie mit su; alé statt nel 15. 3) Nach dem allgemeinen Gesetz, dass zwei ruhende Buchstaben nicht in einem Worte zusam- menkommen dürfen. 4) Nach der Lesart des TM es statt des Ir 2, 125 5) Nach der Lesart des TM a), „ed Je «20. 6) TM hat AN] statt °С; beide Lesarten sind rte jedoch steht überall im Folgenden auch in unserm Teer LT. 7) Statt ge lies >=. 8) Nach der vollständigeren Lesart des ТМ: Cole PA] Las Ji ner doch mit Ver- „RIr 7 гхи wandlung in: le ie] ll. KELLGREN : [вм МАшк, LÄMIYAT AL AF’ÂL. 15 entstand Cas und die: Was ferner JL betrifft, so ist seine Urform Js") nach derjenigen Form Js, deren weiter Radical ein , ist; denn die Form desselben kann nicht Je sein, weil das Wort transitiv gebraucht wird, und sie kann auch nicht Jss sein, weil das Impf. derselben nach ER gebildet wird, nämlich et nachdem nun das €”) damit in Verbin- dung getreten und die Elision des Alif nöthig geworden war, wurde der virtuell diesem Alif zukommende Vocal mit Damma vertauscht, wegen dessen Homogeneität mit dem zweiten Radical, und auf den ersten Rad. versetzt, und so entstand €. Was endlich eb betrifft, so ist seine Urform ee nach derjenigen Form J=5, deren zweiter Radical ein |< ist, weil sein Imperf. nach Jess gebildet wird, nämlich = ; nachdem nun das © damit in Verbindung getreten und die Elision nöthig geworden war, wurde der Vocal seines zweiten Radicals®) in Kesra verwandelt, wegen dessen Homogeneität mit diesem Radical, und auf den vorhergehenden Buchstaben versetzt, und so entstand ES Sn Il. Vom erweiterten Zeitworte. Das Zeitwort wird auch mit einer Erweiterung gebildet, wie =) ВИ Js sp EME Fil — + 10 und ei! |. Das Hauptzeichen, woran ein Buchstabe im Worte als Zusatz erkannt wird, ist das Ausfallen desselben in einigen Formen; jedoch wird er als solcher auch daran erkannt, dass er von mehr als zwei Radicalbuchstaben begleitet ist. Der Zusatz ist immer entweder ein schwacher Buchstabe oder ein vorangestelltes Hamza oder ein Buchstabe, der von ebendemselben begleitet ist (d. h. neben dem ebenderselbe Buchstabe noch einmal oder zweimal steht). Das ee Zeitwort hat verschiedene Formen; dazu gehören: 1) Jer wie rie, ps =D) deb, wie a LE ol; diesem entspricht von den Wörtern mit schwachem dritten Radical ', d.i. «er hat in unmittelbare Verbindung gebracht »; 1) Nach TM д us ee und in Analogie mit dem Vorhergehenden. 2) Statt u lies mit TM und nach der Analogie des _Vorhergehenden Le Vs 3) Statt de co) besser mit TM ac Ag Se „ro. 4) Nach TM on) 05 аз [6.3 & J) is; unrichtig scheint Sl obgleich es sich ver- theidigen lässt. 16 У. Vozcx, 3) dE wie „ie, Air diesem entspricht von den Wörtern mit schwachem 3. Radical ls A я ® Won, 990.06 man sagt У] ai), («ich liess ihn ein Amt verwalten») und auch als) с. а. г. in der- -0r0 selben Bedeutung; 4) Juil, wie & ee ebenso PE, dessen Urform pl ist; 5) Js), tr 20 DAUAIO! wie el; man sagt Ca, ©. a. «ich trieb zusammen» das Vieh, und „= = «es зат- “0-0 melte sich»; desgleichen és = ) von einem Manne, «er freute sich», und Fr «er war hochmüthig »; 6) Jai? ) und < ==]. Ferner Jsil, mit einem eingeschobenen Alif als viertem Buchstaben’), oder ohne den- selben, desgleichen gel und Je. Zu diesen erweiterten Formen gehören ferner 7) J Las] mit Alif als viertem Buch- staben, wie a, von ‚einer Sache, wenn sie eine Röthe hat, die nicht bleibend ist, wie man von Einem sagt: En und , Le «er wird bald roth und bald blass‘)»; 8) Я ohne Alif, wie Sal von einer Sache, «sie wurde roth», wenn ihre Rôthe bleibend ie ohne sich zu verändern; 9) Jess, wie ol von einem Knaben, mit dem Act.-Adj. és der wurde fett»; 10) ЧЕ, wie JE, Jo, sf JUS] und à 5). Daran schliessen sich ê Di Bus, dl DEE als Fr $ umd Je IE und Ma Zu denselben gehören ferner 11) us wie Е ЧЕ (es rollte) und 5, js (er zog ein Obergewand an); 12) es wie En von einem Manne, «er verunreinigte sich während des Beischlafs», mit dem Act.-Adj. Lose; ebenso 55 , €. а. г. «er liess schwanken» ein Werk, das er ausführte, und (gleichbedeutend) [BE 5) c.a.r., 4.1. «er machte es nicht 10-0 1) Statt En] schreibt TM Gi), lies gén). 2) TM setzt hinzu des: 3) Statt is], ea m TM is). 4) Eig. «wurde gelb», das wegen der gelben Gesichtsfarbe der Araber ganz unserm «Weiss» “oder «blass» entspricht. 6-0 A ce о: 5) Muss wohl mit ТМ 52 statt И gelesen werden. KELLGREN: IBn MÄLIK, LÄMIYAT AL AF’ÄL. 17 0/0 recht»; 13) Jesssl, wie оз! ), vom Haar, «es war lang», und Jess, von einer Sache wie auch JA, «sie wurde nass»”), und Je), | von einer Sache, «sie war angenehm »; 14) Jissl, wie JE, d. i. «er eilte», uud ER vom Haare und von Anderem, «es war lang», und sa, «er schwoll»°); 15) Je; г, wie 3.1.5, 3 und la d. i. «es ging un- unterbrochen fort»; 16) es wie A 6 und us c. a. r., d. i. «er beschäftigte sich anhaltend » » damit; 17) Be wie |= с. a. г., «er entzückte und raubte das Herz Je- mandes», ein von Abü Zeid berichtetes Wort, abgeleitet, wie es scheint, von A с. а. р. Inf. DE und os, 4. 1. «er berückte ihn», mit hinzugefügtem <, um es an die Form von = anzukntpfen; 18) je wie u “= der Bed. von BR d. 1. «er eilte»; Abü- Amr en sagt: Due ist dasselbe wie &- Le ‚. (eilend) und sein _, ist ein hinzugefügtes, weil es in Br fehlt. Я-то 0-0 РМ - 020, 0, Ра +107 Auch bus], Jaisl, Sie), bus; al, abs u) us 5 (er hat geeilt) beim Fo bichon Dazu gehören ferner 19) 95, wie fish von einem Manne, in der Bed. von Le, d. i. «er hatte einen dicken Bauch»; 20) Я, wie Jap von einem Vogel, d. i. «er bog den Hals zurück und drängte den Kropf des) hervor»‘); durch Einschiebung des ; ist dieses Wort an die Form von и м angeknüpft ; 21) ds, wie olas „Je AL in der Bed. «er warf sich auf den Rücken», und ‚> el" ), vom Hahn, «er sträubte seine Federn 41077 zum Kampfe», und bel, von einem Manne, «er wurde voll Ingrimm»; 22) Jess, wie -.Drr ра ше von einem Manne, in der Bed. von u d. 1. «er wurde arm und niedrig »°); и: 077 ebenso BI (er zog ein wollenes Ueberkleid [45.3] an) und Ja (er wischte sich mit 1) Statt Ossoe) lies mit TM Osoël. r0æ> 22| “70-0 2) Nach TM Ja) Bel NI 50%, NEC . ze) 3) Statt р 3 хе schreibt ТМ J« =) ad) Jals, und Jeu, vom Haar, «es war lang herunterhängend ». — Freytag scheint Ji vorzuziehen; $. Jésus. 4) Wie es der Vogel macht, wenn er zu viel gefressen hat. 5) Muss wohl ,s Sel statt à pl gelesen werden. TM schreibt falsch С spl. 6) TM schreibt besser os 18 W. Vouck, dem Handtuch be tab) ;123) ds, wie sais с. а. р. «er warf ihn auf den Rücken»; 24) is, wie alas in derselben Bed. wie MATE c. a. p. «er bekleidete ihn mit der Mitra» „29307, +107 6 guais, einer persischen Kopfbedeckung’); 25) des, wie Lys» €. а. р. «ег zog ihm den Strumpf (2) an», und di von einem Manne, d. 1. «er war alt und schwach»°); 26) Js, wie ds (er eilte) in seinem Gange, und ae *) (er erhob die Stimme) in seiner Rede. ee Die sl cite Ferner 55e), pile, vu, Jl das Kamel. CAS 56.0 I, Gi, LL] ° Site ie, NUE (er rieb mit Theer ein) wo r0- - 106 Dazu gehören ferner 0 ja wie $ р), von einem Manne, in der Bed. von ©] «er lachte viel», ebenso „003 m. d. Acc. in der Bed. von ps «er riss ein»; 28) Jus, wie „lo m. d. Acc. in der Bed. von A, d. 1. «er verschlang etwas»; 29) de wie ii d. Acc. in der Bed. von A ), A. 1. «er verbarg» eine Sache; 30) del mit Hinzusetzung des einen der beiden den dritten Radical darstellenden Buchstaben, wie Л 131, |, von einem Manne, in der Bed. °) «er war klein von Wuchs”) und seine Gestalt war zusammenge- drückt», und sl, 51 | wie auch un, ii |, von einem Dinge, «es zitterte»"); 31) Ja, wiecaeen. d.i. «er schlürfte 2,132) Ji, wie Le von einem Manne, in der Bed. «er kam dem ) Statt Juil hat TM die bessere Vocalisation Jane PNR PS MC NME > 2) Lies ши ТМ 5 statt Le 2]. - 3) Statt Sn hat TM ail У: У Je У JG 15} wenn ег sagt: «Es giebt keine Kraft und Stärke ausser ‚hai Gott». #07 4) Statt д lies mit TM 35». 5) Statt LG lies un und im Commentar RER 1. 6) TM setzt BR nee 7) Statt als liest TM 4. 8) TM schreibt res SSI De ne 15) RES Л и Г,, und ЧТ Inf. 1515571 (1. 151.859] J oder 1515 N) |) von einem Greise, wenn er vor Alter zittert (1. wis ) ” oder el). Dom AIS о 9) ТМ setzt hinzu ais de 15] de “Hi (425) Я ) 4. 1. von einem Manne, wenn er mit beiden Lippen saugt (l. das). KELLGREN : [вм МАшк, LÂMIYAT AL АЕ’АГ. 19 Tode nahe»'), desgleichen El von einer Mehrheit von Leuten, 4. 1. «sie flohen»; das Wort kommt demnach von Jäs (welches ziemlich dieselbe Bedeutung hat); 33) deb, wie И von einem Manne, wenn sein Körper in unruhige Bewegung kommt und er die Farbe wechselt, hergenommen von dem Ausdrucke der Araber vom Gesicht, wenn es die Farbe wechselt (2. В. vor Zorn); 34) les, wie Sn m. d. Acc. in der Bed. von Le d. i. «er rieb das Kamel mit Theer (SL) ein». и 10 70. 73-0 „a0, Noch sind hervorzuheben): A ab, БЫь und „5, dann weiter web], se) и 20/70 und Cle l. о. Ferner 35) ne wie >, VON einem anne «er hielt sich en von einem Kampfe oder von einem Streite»°), hergeleitet von Le , m. d. Acc. und | Si m. d. Acc. gesagt von einem Todten, d. i. «er beerdigte» ihn, und von demselben Worte NN gebraucht von einer Rede, «er machte sie heimlich » (d. h. er sprach etwas heimlich), und von einer Neuigkeit, «er verheimlichte sie»; 36) Ne wie ex Inf. св ‚ Act.-Adj. SUR Asmäi sagt: LEE *) (Kuppler) ist hergeleitet von eK; das « Kuppelei» bedeutet; 37) Je wie EL m. 4. Acc., vom Kopfe, in der Bed. von LE d. i. «er schor» ihn; 38) ея wie pale с. а. р. in der Bedeutung von wale m. d. Acc. «er schnitt ihm die Kehle mens ab»; 39) Ji, wie И von der Nacht, Act.-Adj. и in der Bed. von 45°), d. 1. «sie war finster»; ebenso IE von einem Manne in Beziehung auf seinen Gang und seine Rede, «er war eifrig»°) darin, auch von Thränen, «sie flossen »; dies Wort kommt mithin ie 2-0 ое | 1) TM schreibt im Texte Lt) und hier im Commentar Sy ds Gil 66 Die Bedeutung ist dieselbe 2) Lies mit TM Ju) statt dc] D. 07 rer; ая 3) Statt ai lies mit TM a TM setzt hinzu Jill Es al; «und Lai ist Anstiftung der Zwietracht ». So auch Е 4) TM schreibt ЕК und ak (| (I. pers. pf.) statt К. 5) Nach ТМ als RR) eine erste Form, welche unsere Wörterbücher nicht haben. 6) Lies (nach dem Kämüs unter dem Worte gas) ) 85 statt el, was nicht als Prädikat vom Gang oder von der Rede gebraucht werden kann, wohl aber von Thränen, wovon gleich im Fol- 20 W. Vouck, : 108 70-0 и 2.050 y 2070 von & pl, d. 1. «er eilte»; 40) sl, wie „sel, vom Haare, und Eile], «es war sehr schwarz und dicht»'). | и 70-20 rr0- “r0, Zuletzt noch L Il, ие, N Je at 3; füge hinzu CES und meide jeden Fehler. Dazu gehört endlich noch 41) Joss, wie |, ie] m. 4. Acc. vom Füllen, d. 1. «er ritt es ohne Sattel »”), ebenso ЗЫ ), 4. 1. «er ее», net 9 in derselben Bed.; 42) Ji, ‚я 0-0 mit Zusatz des einen der beiden den dritten pots darstellenden Buchstaben, wie El, vom Kamel, in der Bed. von He, Act.-Ad). Er *), 4. 1. «es wurde dick»; 43) de wie y m.d. Acc. vom Thiere, «er behandelte es» (als Thierarzt); 44) das, wie Je, von der Saat, in der Bed. von ja d. i. «sie trieb Aehren» (le); 45) dés wie ae vom Hengste, «er verlor seinen Samen vor der Begattung»; 46) ) Jess, wie Als, (er warf sich auf den Rücken) die Abhängigkeitsform’) von 5. (ег warf einen Andern auf den Rücken). 5 50 genden die Rede ist, was eben den Irrthum erklärt. Dies wird von der Lesart in TM Los Е |5] bestätigt. 1) In TM fehlt Ke], aber nach ie ist hinzugeseizt Air SR und vom Sande, «er schichtete sich über einander ». 2) TM schreibt Use statt bus beide Bildungen sind richtig. 3) Statt ,Ë] lies 51; TM schreibt falsch ты sl. Re TM schreibt Er 985 Pape дя. Kämis nennt nur die Pie Er 2 und be mit den Bedeutungen «fett» und «schnell», und das Verbum és), aber nur mit der Bed. ое au » (el), ), während in unserm Text nur die Bedeutungen «dick» und «dick werden» angegeben sind. 5) Einige Verbalklassen entsprechen anderen so, dass die eine eine gewisse Handlung ausdrückt, die andere ihr entsprechende die Wirkung dieser Handlung oder den Einfluss derselben auf ihren Gegen- stand, so dass also die eine Classe die Handlung der andern reflexiv oder passivisch ausdrückt. In einem solehen Abhängigkeitsverhältniss (ic, 055) steht die fünfte Classe zur zweiten, die sechste zur dritten, die siebente oder achte zur ersten, die zehnte zur vierten, und ebenso Verba der ersten Classe zu ent- sprechenden der dritten, sofern sie die Ueberlegenheit eines Wetteifernden ausdrücken. (Siehe S. 18, Note I. De Sacy, Gr. I, pag. 140. 141). Ни or 00 ROSS sr 99050. 6) TM setzt hier hinzu: as um Lis ] 8 oJ) [raus A | НЕ [> dsl u d. i. < A < er 26 a in den Redensarten : olas „Je al «ich warf ihn nieder auf den Rücken», und 6], I Case «ich beschlief eine Frau, indem sie ausgestreckt lag ». KELLGREN : [вм MALIK, LÂMIYAT AL AF’ÂL. 21 Ш. Von der Formation des Imperfects. Leite das Imperf. ein mit einem der in (dem grammatischen Kunstworte) me enthal- tenen Duchstaben, welchem dann Damma gebührt, wenn er verbunden wird mit einem vierbuchstabigen Zeitwort, von welcher Art es auch sein mag, Fatha aber bei der Verbindung mit jedem andern. Lass jedoch bei diesen Präfixen, das _s ausge- nommen, auch ein Kesra zu in dem Futurum') von der Form 4, und in denen, bei welchen ein Verbindungs-Hamza”) oder ein & als Präformativ*) den ersten Platz einnimmt, wie 2. B. in a. Derselbe Gebrauch des Kesra ist aber auch überliefert für das Präfix 6, nebst den übrigen, wenn sie angeschlossen werden an ив Г LT oder an ein Zeitwort, dessen erster Radical ein э ist, wie Jes. Die Formation des Imperfects eines jeden Zeitworts geschieht durch Vorsetzung eines der Präfix-Buchstaben des Imperf.“), welche.sind: das . (Hamza) der ersten Person in der Einzahl, und das с) derselben in der Mehrzahl als Ausdruck der Erhabenheit°), das & der zweiten Person in allen Zahlen, und der dritten Person fem. in der Einzahl und im Dual), und zuletzt das ‹ der dritten Person masc. in allen Zahlen und der dritten Person fem. in der Mehrzahl. Der erste Buchstabe eines in der activen Form gesetzten Imperf. hat Damma oder Fatha oder Kesra. Damma bekommt nach der Uebereinstimmung Aller jedes Zeitwort, 20. 9 0 dessen Perf. vier Buchstaben hat, sei es durch Erweiterung oder nicht, 2. В. р ыы | Е pie Ar Je, ТЕ la, > 6 Alle Zeitwörter hingegen, deren Perf. nicht vier Buch- re vi oo ра ра 9-0- wer staben enthält, bekommen bei den Higäzenern Fatha, wie os ya, sy: к мы, sub 1) Statt ei lies mit TM und übereinstimmend mit der Lesart unseres Textes pag. 8, v. 40, - wie das Versmaas es verlangt, Su. й 0 -0® 9-0. 2) Ueber das Verbindungs-Hamza Jos) о}? im Gegensatz zum Trennungs-Hamza vgl. de Sacy Gr. I. pag. 66 u. not. 1. 3) 4. В. das der У. und VI. Verbalelasse angehörige € im Unterschied von dem Personal- Präfix des Imperfects. -0 36 -, об 4) ТМ schreibt «sel a) à >|; ob. 5) Was wir pluralis majestaticus nennen. 0--6,-0 „7$ 0, o-.€ -s 6) Statt ur ER 8, lies mit TM сы р à la)] er Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Série. 1 22 У. Vouck, 990 Dos I3--- 9 + 0- и 70/0 US ps, le, ЗЕ gl, & st) e „uw. Bei allen andern aber als den Higäzenern be- kommen Kesra alle Präfixe, ausgenommen \s, bei Zeitwörtern, deren Perf. die Form Js hat, oder deren erster Buchstabe ein Verbindungs-Hamza oder ein präformatives € =. doch auch jenes ‚5 nebst den übrigen Präfixen bekommt Кезга im Impf. des Zeitworts и und der Zeitwörter von der Form je; deren erster Radical ein , ist; alle übrigen Zeitwörter hingegen bekommen Fatha. en solchen Zeitwörtern, deren Perf. die Form das hat, sind Beispiele } Ze (du wusstest) Impf. je ; Je) und Je; von solchen, deren erster Buchstabe im Perf. ein solches Verbindungs-Hamza ist, nach welchem noch vier oder auch fünf') Buchstaben folgen: Es) (du gingst fort) Impf. als und RG, (du zogst heraus) Impf. = JE; von solchen, bo erster Buchstabe Am Perf. ein priforma- tives © ist: ES (du redetest) Impf. „8 ) und Le N (du wälztest) Impf. & ре 2% Was das Wort ee betrifit, so bildet man sein Impf. mit Fatha des zweiten Rad., ei weil einige Araber in dessen Perf. “al sagen ; man hält sich daher mit Aufgebung des von dem Perf. mit Fatha des zweiten Rad. gebildeten Impf. an das von dem Perf. mit Kesra des zweiten Rad. gebildete. Alle Araber nun, ausser den eue geben dem ersten Don staben dieses Impf. durchaus Kesra, und sagen demnach ся (du verschmähest) und u. dasselbe geschieht beim Impf. von der Form J=, deren erster Rad. ein » ist, z. В. bs (du fürchtetest dich) Impf. Js und Ust Sr Der vorletzte Buchstabe des Impf. von dieser Kategorie bekommt nothwendig Kesra, wenn dessen Perf. nicht ein präformatives & zum ersten Buchstaben hat. Ist dies aber der Fall, so setze fortwährend (wie im Perf.) Fatha auf den vorletzten Buchstaben. Mit dieser Kategorie sind die Zeitwörter gemeint, welche mehr als drei Buchstaben enthalten. Im Impf. dieser Zeitwörter also bekommt der vorletzte Buchstabe nothwendig 1) Diese Bestimmung ist hier beigefügt, weil sie das Verbindungs-Hamza im Gegensatz zum Trennungs-Hamza charakterisirt; ausgeschlossen sind also Verba der vierten Classe, nach deren Hamza (das ein Trennungs-Hamza ist) bloss drei Buchstaben folgen, und deren Impf.-Präfixa, nach dem oben An- 707 06 geführten immer und nach Allen Damma haben, wo ihre Perff. vierbuchstäbig sind. дык 9) fehlt in TM. 2) So ist mit TM zu lesen statt Aa und = 2 Gewiss unrichtig ist > und F5. 3) TM schreibt in Uebereinstimmung mit dem besseren Gebrauche Jss und Je ohne Sukün. KELLGREN : IBN МАшк, LÂMIYAT AL AP’ÄL. 23 Кезга '), entweder ausgesprochen oder virtuell, insofern der erste Buchstabe des Perf. nicht ein präformatives © ist. Der von Lo Formen, die ein ausgesprochenes Kesra - 107 ’ 089: и 5/0 ro 70-0 haben, sind : > er SE 336 à, ssl y ai, Jet.) Jess; von solchen en wo >. Е 2 à Dr-0 -0r das Kesra (des vorletzten Buchstaben) nur virtuell vorhanden ist: sel Jar, 2 > pu) 3 pus pl pres „el, LEE und Je] 5G5. Die Worte aber, deren erster Buchstabe im Perfect Ра ет präformatives ВЫ ВВ Пе das Fatha, das sie schon vorhin hatten’), auf dem vor- CPI Az 17,777 0 sr 970 1х letzten Buchstaben, z. B. Pe lei, Ji JS und & ws & Ju. IV. Von dem Zeitworte, dessen handelndes Subject nicht genannt ist (vom Passiv). Wenn das Zeitwort als Prädicat auf ein leidendes Subject bezogen wird?), so setze es mit Damma des ersten Buchstaben, Kesra aber gieb diesem, wenn er sich mit einem schwachen zweiten Radical verbindet. Dem vorletzten Buchstaben gieb im Perf. Kesra, und in den andern darauf folgenden Formen Fatha. Wenn man das handelnde Subject ungenannt lassen und das Zeitwort als Prädicat auf ein leidendes Subject oder auf etwas dessen Stelle Vertretendes‘) beziehen will, so muss » 07 292 1) Statt RE ete. schreibt TM A EN Jeüll Re ne) +) = > & las В «und in jedem Impf. von der activen Form » etc. 2) Statt aile и hat ТМ all Je 224 3) TM liest besser Jaiil Ji ol « wenn du beziehst ». 4) Im Gegensatz zu Jel A] dé oder a Jeli «die Form des Handelnden » (Activ) nennen die arab. Grammatiker die passive Form о] ES oder bloss и «die Form des Leidenden »; die vollständige Bezeichnung für das Passiv ist deb р pi и Ч] «das Object, dessen Subject nicht genannt ist»; z. В. in einem Satze wie D ; © > sagen sie, dass das Subject nicht genannt ist, sondern dass das leidende Object, EC, die Stelle des Subjeets in Beziehung auf das Verbum Lys vertritt. Darum sagen sie in den Fällen, wo wir den Satz als impersonell auffassen, dass jede nähere Bestimmung der Handlung, sei es ein Adverbium oder eine Präposition mit ihrem Casus oder Fe die Stelle des leidenden DORE einnimmt, also ebenso das Subject PR TT = sagen sie #. В. Ausdrücken wie N Na) er «es wurde gestern getrunken», und an] go «es wu im Hause getrunken », dass 2 und | à die Stelle des Subjects vertreten in Beziehung auf < pe Hier- auf beziehen sich die Worte des Commentators : « oder auf etwas dessen Stelle Vertretendes ». * 24 W. Vozox, man durchaus dem Zeitwort eine Form geben, die dieses bemerklich macht; so bekommt denn der erste Buchstabe durchaus Damma, der vorletzte') hingegen im Perf. Kesra und ’ im Impf. Fatha, wie z. B. D 3 und не: Ist aber das Perf. ein dreibuchstabiges Zeit- wort, mit schwachem zweiten Radical wie JG und eb: so wird damit zunächst verfahren wie angegeben, dann aber wird es erleichtert durch Elision des Vocals seines ersten Rad. und durch Versetzung des Vocals seines zweiten Radicals auf denselben ; man sagt mithin Ра . F0} =) ce und 5; die Urform war J,5 und ee? aber man fand das Kesra auf einem schwachen Buchstaben, der auf ein Damma folgte, lästig und erleichterte daher das Wort durch Ver- setzung. Hierauf wird hingewiesen’) durch die Worte des Verfassers: Kesra aber gieb diesem, wenn er sich mit einem schwachen zweiten Radical verbindet. Einige Araber er- leichtern diese Art Mönch durch Elision des dem zweiten Rad. gebührenden Vocals, und sagen demnach дя und ER. So sagt der J PEER (der Stoff) wurde gewebt Ce) mit doppeltem *) Einschlag, als er gewebt wurde (AL 5); ; wenn er gegen die Dornen stösst, wird er nicht durchstochen (I sy, In Wörtern mit einem Verbindungs- Hamza gieb nebst diesem selbst auch dem dritten Buchstaben Damma, ebenso gieb, nebst dem & der Abhängigkeit‘), auch dem un- mittelbar darauf folgenden Buchstaben Damma ; aber dem dritten Buchstaben von 1-0 7,70 for Wörtern wie js) und >) gieb denselben Vocal, der dem ersten Radical von ЕЁ = “ га 0? (im Passiv) zukommt, г. В. 2) (er wurde auserwählt) von dem, der sich ausge- zeichnet hat). In dem Perf., welches in derjenigen Form steht, in welcher das handelnde Subject nicht genannt ist (im Passiv), geht man nicht über das Damma des ersten Buchstaben hin- aus, ausser in dem Fall, wo dessen erster Buchstabe ein präformatives & oder ein Ver- bindungs-Hamza ist. In den Wörtern, deren erster Buchstabe ein präformatives & ist, bekommt nebst dem ersten auch der zweite Buchstabe Damma, wie wenn du sagst: PS 10 0 062 0 - . 9 hall «die Wissenschaft ist gelernt worden»; Sell №) 955 «man hat vernachlässigt die 2 AE 6907 - 0E- 69 » > 9 10: K € 1) Statt en) DATE an schreibt TM ; 9 9 Jo ps | u [5 < Ö) sue > ran ya ss: L, I u ol г] Js La 2) TM est „LEI stati SL 25 3) Statt 5: Dé Me liest TM ua „Je «auf zwei Weberbäumen ». 4) Das präformative & der У. und VI. Classe. Siehe den Anhang unter & ca LE KELLGREN : [вм MÂLIK, LÄMIYAT AL AF’ÄL. 25 Angelegenheit»; „lol 3 Е gt «man wälzte etwas im Hause»'); in denen aber, deren erster Buchstabe ein Verbindungs-Hamza ist, bekommt nebst dem ersten auch der dritte Buchstabe Damma, wie wenn du sagst: «5 5. «man bekam Gewalt über ihn», und ge = ан «die Waare wurde D ». Wenn aber auf den dritten Buchstaben ein schwacher Buchstabe folgt”), so au in einem solchen Zeitwort dieselbe Erleichterung nöthig, wie in Wörtern wie 4 und & ; und so sagst du z. В. von , os] und Li] im Passiv wel und Sail. Die Urform dieser Wörter war Zul und à); aber man fand das Kesra auf einem schwachen Buchstaben nach einem Damma lästig, elidirte daher das Damma und setzte an seine Stelle das Kesra°); so entstand sl und 2-8. Die, welche das eines able nor durch Elision des Vocals des zweiten Radicals erleichtern - 90 9 und somit ди und Er sagen, sagen hier a) und 2545. V. Vom Imperativ. Von der Form cles ist der Imperativ Je; in allen andern Formen aber bilde ihn gleich dem Jussiv (apocop. Impf.), dessen erster Buchstabe abgeworfen ist, und verbinde mit dem am dessen Stelle gesetzten mit Kesra versehenen Verbindungs- Hamza den ruhenden Buchstaben, welcher mit dem abgeworfenen Präfix verbunden war. Dem Натга“) vor einem nothwendigen Damma gieb Damma ; doch werden Wörter wie $ 5 auch mit einem Kesra gutgeheissen, dem ein Anklang von Damma beige- mischt ist. Pac EG Die Formation des Imperativs eines jeden Zeitworts, mit Ausnahme von Js), el”) 0 - LA 0, 3% 1) TM hat „IT Зея & ‚> «es wurde Zeid im Hause gewälzt». Die arab. Grammatiker 05223 sagen, dass in diesem Satze Jo ‚3 die Stelle des Subjects zum Verbum р ER: einnimmt; ebenso A 9 09 im folgenden Beispiel ale zu „ol. 2) TM schreibt 42 statt SR beides ist richtig. 3) Nach der Lesart des TM ak dl statt A LA ils 4) Statt a, lies mit TM besser ae , so dass ré nicht Passiv, sondern Imperativ ist. 5) Das Wort sl fehlt in TM. 26 W. Vouck, und I geschieht nach der Form des apocop. Impf., indem man den Präfixbuchstaben ') desselben abwirft, und, wenn der Imperativ von der Form Je gebildet wird, das Hamza dieser Form, in andern Fällen, wenn dabei der zweite Buchstabe des Impf. ruhend ist, ein Verbindungs-Hamza an die Stelle des Präfixes setzt”), wird aber der Imperativ nicht von einer der bisher bezeichneten Formen gebildet, sich auf die Abwerfung des Präfixes beschränkt. Der Imperativ?) jedes Zeitworts, mit dem sich das } des Duals, das » der Mehrzahl, oder das ‚с der zweiten Person fem. verbindet, steht ohne das (im Impf. diesen Perss.) zukommende су, z. В. Sal, 15151 und ail: die Form aber‘), die kein Suffix hat (II. pers. sing. masc.) bekommt einen ruhenden letzten Buchstaben, wenn dieser stark ist, wie in Jeil, und erleidet dessen Elision, wenn er schwach ist, wie in wel 7 pol ÿ und 3. Die Bildung des Imper. vn der Form НЕ sentent nach Jai) mit einem Trente Hamza°), wie man von 5 }, ciel. KE und LE im Imper. sagt ei „eh, sl und bel; von den übrigen Formen aber nach der Wortform des apocop. Impf. mit Abwerfung des ersten Buchstaben. Ist dabei der zweite Buchstabe ruhend, so bildet man den Imperativ von allen Formen, Io) ие nach der Elision des (5 (des Dil) mit einem Verbindungs-Hamza, wie z. В. von Cs © ВЯ Gi Gé, в > 5 und 459 ol Sr die Imperr. > el ); ЗЫ, & ut) und ge =; ist aber der zweite Buchstabe nicht ruhend, so pee man sich auf die Abwerfung des pattes wie man 2. В. von Js, Je, AE 9 9 sr 0-7 père? 22 und À), Ji im Imper. sagt: Je, >, er? und JL 271 790 I0- 1) Statt АЗЫ 3 ER lies mit TM 452.5) ея л. 4708 2) Statt 2 pe Des hat TM, ohne die Bildung des Impf. von der Form Jas) zu erwäh- о 9-77 = LS nen, bloss de Jai JE бо 6: о aie à 3) Statt mt $ schreibt TM besser ки 4) Statt Ce lies mit TM Lo 5) Lies mit TM Lil statt ch 6) TM schreibt ВН] gobie für В] ei „07 706 Ar 0127 o 7) Statt nl > de JE De hat TM 5 Н]] Jles JE ur“ mit Ausnahme der drei Zeitwörter (35, в EN: P2 - 8) Statt © ss) lies mit ТМ Ol. KELLGREN : IBn МАшк, LÄMIYAT AL AF’ÄL. 27 Das Verbindungs-Hamza hat Kesra, insofern es nicht vor einem ursprünglichen (der Verbalform gehörigen) Damma oder einem accidentellen Kesra steht, d. i. wenn es steht vor einem Fatha, wie z. B. in ssl und ие oder vor einem ursprünglichen Kesra, wie zu Bi in Su und is]; oder vor einem accidentellen Damma, wie z. B. in И. und je Steht es aber vor einem ursprünglichen Damma, so ist Damma nothwendig, z. B. in ei und = '), und steht es vor einem accidentellen Kesra, so ist hinsichtlich seiner eine doppelte Aussprache zulässig: eine mit dem reinen Damma, wie sl («bemühe dich») о Hind!?), und eine mit Beimischung eines Anklanges von Kesra wie в 3), mit einem Damma, das bei der Aussprache dem Kesra angenähert wird‘). Was zuletzt sl, rc 26 y) und F1 anlangt, so weist der Verf. auf die Formation ihrer Imperative mit den Worten hin: 09 09 09 D р Als Ausnahme kommen mit Aphaeresis vor je», Js und NÉ allgemein bekannt ist auch 093%. 09 0) „el; , selten aber die Vervollständigung von > und К. : Diese Zeitwörter entfernen sich als einzelne Ausnahmen von der Analogie ihnen ähn- licher Wörter, in welchen der zweite Buchstabe des Impf. ruht; man setzt nämlich vor ihren Anfangsbuchstaben kein Verbindungs-Hamza, sondern begnügt sich”) statt dessen mit der Elision ihres Anfangsbuchstaben, indem man diese Imperr. wegen des häufigen Gebrauchs erleichtert. Bisweilen gehen sie aber nach der Regel, und man sagt dann Ge р vec) und В; häufig kommt dies vor bei ds mit der Verbindungspartikel э, wie 2. В. 0909 ‚0, Lin er > 0€ 0 - - ne 1) Nach TM, welcher nach Io) hinzusetzt: & sl = Be <= д] pe iS Cut DEREN, 2) Ein Frauenname. Lies mit TM Jo statt Ds. 3 Ueber on gemischte Aussprache vgl. De Sacy Gr. I. p. #1. w90r ) 4) Statt „ie lies mit TM Ste. 5) Statt Fr) lies mit TM besser СЕЙ «man begnügt sich ». ) 9 6) TM schreibt mehr en mit den euphonischen Gesetzen der Sprache yes), „35 und Bol , indem der vorausgehende durch Hamza eingeleitete Vocal das die erste Sylbe schliessende Hamza sich assimilirt und mit ihm einen langen Vocal bildet, da zwei solche Aspirationslaute in einer Sylbe nicht zusammenkommen können. Das assimilirte Hamza tritt wieder ein, sobald ein 5 oder © 6. vor das Wort tritt, z. В. el. De Sacy (Gr. I. pag. 232) folgt der im Text vorkommenden Schreibweise. 28 W. Vozcx, in den Worten des Korans: «Und gebiete в den Deinigen das Gebet ne beharre in Gene Denn (Sur. 20, v.132); und desgleichen: « Uebe Verzeihung ( (a) 55) ) und empfiehl @ в 1) Wohlthätigkeit»') (Sur. 7, у. 198). VI. Von der Bildung des activen und des passiven Adjectivs. Nach der Norm Je; wird das actwe Adjectivum gebildet von jedem dreibuchstabigen Zeitwort, das nicht die Form Je: hat. Die Bildung des activen Adj. von der Form Jas ohne alle Ausnahme und von der Form Js bei activer Bedeutung derselben geschieht nach der Norm deb, ZB: 7 Act.- Ad]. <> Е er schlagender), Js Act. Е 36 ei tödtender), RÉ А.-А. L (ein ет, VENEN BEE AUS BEN ] A.-A. a (ein verschlingender), 5 А.-А. rs el; (ein beissender), und «> 2 А.-А. © A: (ein SCORE Von der Form ge aber werden solche И и wie len er ab; bisweilen kommen auch ne nach js), JL oder Jas vor, auch solche wie &1 5, Е [2 Ir 09 yes, Jef, „le, is und dem Worte Je ähnliche. Die Bildung des Act.-Adj. von der Form las geschieht nach den MODE es oder Je Pa ned (leicht), a (schwer), в. ея F (dick); Fe А.-А. све (hager), Gb A.-A. св (geistreich), Gr Ad GE (edel) und es A.-A. PS CCE) sie Ben aber auch nach oh 7. № 32 von Е einem Manne gesagt, А.-А. Si. «dumm» und К: А.-А. 2.2) «hässlich »; nach Ju 25 7. В. Je A.-A. Sl (feig), und ge, von einem Weibe, el (ehrbar); nach Je 25 10% qe A.-A. Ji; (tapfer), u und Be А.-А. pus > (schön); nach Js, ZUBE DS vom Wasser, A.-A. le (süss), =>, von con Fendi А.-А. ‚las Que, dick), uns ge (herzhaft); nach Jes, 2. В. Er 2), von einem Manne, à -A. Die, und auch оне | 1) Das letztere Beispiel Ci in TM. 2) Statt Die lies mit TM = 3) TM schreibt nach der ältern Form €» Lo pis. KELLGREN: вх МАшк, LÂMIYAT AL AF’ÄL 29 90 d. 1. «Verstellungskunst, dämonische List und Energie besitzend », ferner ES А.-А. Et d. i. «einzig», ausgezeichnet in Wissen, Muth oder irgend einer andern Eigenschaft, die jemandem beigelegt wird; und Ja von der Hand jemandes, A.-A. “LA d. 1. «weich und zart» '); nach os. z. B. Fe von der Kamelin, A.-A. Yes *) «deren Warzenöffnung eng ist», und в. von einer Frau, А.-А. N 4. 1. «die ihrem Mann zu gefallen sucht »°); nach Mes, 2. В: Lure von einer Sache, A.-A. ur «fest, hart», und von einem Manne, A.-A. = d. 1.°) «der keine Geschäftserfahrung hat»; nach Jebs, 2. В. Sie von einer Frau, A.-A. ‚le | (unfruchtbar), und a von einem Gegenstande’), al (säuer- lich»); nach Ja ZI Si, von einem Manne, A.-A. Re (samenbefleckt); endlich nach Mas: ZA: u № von einem Manne, A.-A. dr (scharfsinnig), und СЫ, von einem Manne, A.-A. u» $ (einsichtsvoll). Von einem intransitiven , nach der Form Je gehenden 7) Zeitworte wird es (das А.-А.) nach der No orm desselben gebildet, wie с und was dem Worte 952 ähnlich ist, ‚ferner wie SU, sa und OMS: auch geht es bisweilen wie ul und was der Einzahl von DES (nämlich les ähnlich ist, indem man hier, wegen irgend einer Bedeutungs - Analogie, die Form Jss wie eine andere Form behandelt; so wie es ие и: > o Gere 1) Statt des Ganzen von Li bis ре G hat TM nur a Ge, d ac 5] ›®]э «und von einer Frau - > o HD 477 Yo. d ас und “lie ». Unsere aa haben für die obige Adjectivbedeutung nur die Form „lab. Le) I . LEE 2) TM setzt hier 2 De hinzu À se 13) BIS IE ie 69 w- 19 3) Dies Wort De, nebst der Erklärung, fehlt ganz in TM. Statt en lies ausio. 2 ah? Ра в Ir 4) Nach TM = li и j 15 ee 98° LE) IC: ) Statt Foul hat TM Al «die Milch ». 6) LU uni. und - Shi geschrieben werden, da hier nur von der Form Ja die Rede ist (ob- - 2’ rh gleich dat in keinem‘ Lexicon sich Baden: ı 5b h hat auch TM, schreibt aber uni 989 Je] Se (4. 1. « beschmutzt ») statt Dos. Nach : 5b setzt TM hinzu: je, Ps Le И dans Japan) 8 = 5, #59 LUE (5 X «und in dem Tashil ist noch eine andere Form angegeben, nämlich all >. wie 55, (sauber) und 51 (der Koranlesung kundig). 7) Statt ug lies mit TM, wie es das Versmass verlangt, ul: Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme série. 30 W. Уогск, 6) Ра ’ лоб wur sich auch г. В. mit Gus, ns] ') und ab verhält, indem diese (zur Verbalform es gehörenden) Adjectwformen von Zeitwörtern der Form Jas gebildet werden’). Die Bildung des Act.- u: von der Form Jss mit intransitiver Bedeutung geschieht nach den Normen Jai, Je) und 635. Jai us zur Dezeichuus accidenteller Zustände und AUS Affectionen, 2. В. 2 а. А.-А. = 3: (fröhlich) | A.-A. о (ии „be A.-A. ob ) an bs А.-А. Le (einen geschwollenen Bauch habend), = А.-А. => (leidend), und cs А. 2 „” (schmachtend) Eimelen a auch ähnliche Bildungen von der Form des vor, z.B. = A.-A. и und Us (schmutzig), Es A.-A. bi und Eu (wachsam), und DE A.-A. Jsé und Ne (eilig) . Bisweilen wird aber der zweite Radical dieser Form erleichtert, so dass sie nach der Norm Jes geht, z. B. Br von einem Orte, A.-A. HE «er ist hart und holperig» durch die Menge der darauf befind- lichen Steine. a Norm da dient zur BezelcEnuns der Farben und natürlichen Eigenschaften, 7. В. Dé, von der Saat, А.-А. „es (grün) Er А.-А. ы Fr), 25f A. -A. | (trübe), ), dy A.-A. И (schielend), 53e A.-A. Je (einäugig) und - up A.-A. il (ein lan- ges Kinn habend); die Norm les dient zur Bezeichnung ebensowohl des Voll- und Ge- sättigt-seins als gr a (d. h. des Hungers und Durstes), z. B. cé A.-A. la : u vom Essen) 5: 9.) тю -А. т (satt vom Trinken) ‚> А.-А. ue (betrunken), Like A.- la is (durstig), Fa А.-А. ALL (lechzend) und & SE A.-A. ale (hungrig). Das intransitive Zeitwort von der Form Js; wird aber auch bisweilen (in der Adjectiv- Bildung) wie andere Formen behandelt, so I sein Activ-Adj. nach Че li oder 98 geht. 30 ‚sagt man Lee A.-A. Dsl (unenadie)) GS y A.-A. vol, , (gnädig), nach der лоне von ne A.-A. jrü (dankbar); 6: А.-А. ul (vergehend), nach der Analogie von a A.-A. Statt = lies mit TM vermöge einer durch das Versmass ln Licenz er Statt Nee lies mit TM Уз. TM schreibt ok 9 SL «diekbäuchich ». ра eye „91 202 “Ir DER CA) 07r at der LA chier Lesart des TM: Be we 98 Ca 5 но er IS, 1 2 3 ) ) KELLGREN: IBN MALIK, LÄMIYAT AL AF’ÂL. в < we gehend). Man sagt QE Je A .-А. = (geizig), Den der Analogie von > A.-A. pa (81248), u, Ss -A. WR (krank), und ji А.-А. ,3. (siech), nach der Analogie von ses А.-А. Guns > (dies. Bed.). Auch die Form Ja: behandelt man (in der Adjectiv-Bildung) wie andere Formen, und bildet demnach ihr A.-A. nach Jess und, wo der zweite Rad. schwach ist, nach es ÿ So sagt”) man von de GE A.-A. ris u indem man dieses Zeitwort behandelt, wie Ja A.-A. JS (schwer); Ana von = = А.А. PS eizig), noch man dieses Zeitwort behandelt wie р A.-A. nd titi Man sagt ferner von LE a A.-A. — (eut), in- Le man dessen A.-A. у no das statt Je bildet, nach der le von [us А.-А. ns > (schlecht); ebenso von us, y А.-А. où ) (weich), nach As А.-А. ul (hart). Zu GR Wörtern, in Ten u er die a des wie eine andere Form an A PIS 22702 Ро gehören en ui А.-А. & (alt)°), so wie sie von (25 (se, sagen A.-A. as (schwach) ее ет РА, A. Des (hungrig)‘), sowie sie von Sys sagen A.-A. Lie (dies. Bed.), und po pre A.-A. Se (durstig), sowie sie von ie sagen A.-A. Ser (dies. Bed.). Die Norm Jels kommt jeder Form des Zeitworts zu, wenn das zeitweilige Eintreten von $5 LA etwas ausgedrückt werden soll, г. B.: Morgen wird der und der j5l «lustig» sein. Wenn durch das Act.-Adj. eines dreibuchstabigen Zeitwortes, von welcher Form es auch sei, etwas zeitweilig Eintretendes ausgedrückt werden soll, so darf es nach der Norm Jet gebildet werden, man sagt daher: Zeid war gestern all «beherzt», ist heute pi «feig» und wird morgen Jl «lustig» sein. Der Dichter En «Ich werde weder durch einen ) Statt Jan lies mit TM Jan. 2) Lies mit un | ls, 3) Nach DM de Je A) ps 4) Statt us т mit au Ei Stall & lies mit TM Е, eine Form, die zwar unsere Wörterbücher nicht haben, die aber durch die Analogie und durch den Zusammenhang geschützt ist. -0r 6) Statt Ole lies ol =. 32 W. Уоьск, Unfall, mag er auch gross sein, « Be L» ausser mich gebracht, noch nach deinem Tode durch eine Anwandlung von Lustigkeit [2 A «fröhlich.» Ein anderer sagt: «Ich halte die Got- tesfurcht und die Freigebigkeit ") für das hinsichtlich des Gewinnes ®) beste (4. В. vortheil- hafteste) Geschäft, wenn der Mann vom Unglück «Usb» belastet wird»°). Das Act.- Аа}. jedes nicht dreibuchstabigen Zeitwortes bilde nach der Norm des Imper- fects, nur dass ein mit Damma verschenes p zum ersten Buchstaben des Wortes ge- macht wird. Gibst du aber dem vorletzten Buchstaben ein Fatha, so ist es dann ет Pass.- Adj.‘). Die Formation des Act.-Adj. der Zeitwörter, welche aus mehr als drei Buchstaben bestehen, geschieht so, dass du die Form des Impf. nimmst, an die Stelle seines ersten Buchstaben ein mit Damma versehenes , setzest, und seinem vorletzten Buchstaben ein Ра 206 CH) 69-5079, el 9 0 1 [4] I Kesra giebst, wie z.B. 5 RG Er A.-A. ee > PA A.-A. ge ets) GIE А.- - À. 9 und AR AR А.-А. eis. Die Formation des Passiv- -Adj. von solchen Zeitwörtern ist [2 ево m die des Act.-Adj., nur nicht in Betreff des Kesra auf dem vorletzten Buch- | staben, indem das Pass. oi an dieser Stelle stets Fatha hat’), 2. В. oe gr 1 Le und ге. Dagegen geschieht die Formation des Passiv- Adjectiv’s vom dreibuchstabigen Zeit- wort nach der Norm Joie, was der Verf. durch die Worte de 5, etc. darlegt. Aus dem dreibuchstabigen Zeitwort hingegen entsteht es (das Pass.- Adj.), indem es die ©) 90. CN И Form Jesse bekommt; wenn einige gehen wie Jess, so ist man bei ihnen von der Ter, оо Е Urform abgewichen, und gebraucht Wörter wie |» und я mit Aufgebung der Form des Pass.-Adj. und auch dessen, was es regiert®). 1) Statt = schreibt TM 5,5 «Freigebigkeit». ) Bb, ist zu lesen statt EE. 3) Е des Versmasses muss statt ° li |5] ши TM © a] ls Е gelesen werden. 4) Statt #1 In N wie TM: ne = SC «so wird es ein Pas Adjectivum ». 5) TM hat & statt ee 6) Statt Sc lies mit TM Sen. KELLGREN: вм MALIK, LÂMIYAT AL AF’ÂL. 33 Der Verf. meint, dass das Pass.-Adj. von dem dreibuchstabigen Zeitworte durch die nee nach der Norm ee gebildet wird, z. B. Eye «du schlugst» Zeid, P.-A. > 50 > (geschlagen), Eule «du erkanntest» einen о Р.-А. paie (erkannt), Dos «du entferntest fan von einer Sache, P.-A. de >92". (etwas, wovon man sich ent- fernt hat) '). Die Araber wesen jedoch in vielen ihrer Ausdrücke von der Formation 69 90- уе zu Ie 26,7. В. ın & р Ga), ‚ 5 (geopfert), a (gefangen), 4: (getüdtet), ve (mit Augensalbe bestrichen), mas (gefärbt); aber diese Formation darf nicht als Norm für andere Wörter genommen werden. Und wenn du hiergegen die Frage aufwirfst: Die Derivation von einer gegebenen Formation, in Verbindung mit der adjectiv. Beschaf- fenheit des Worts, gehört zu den Hindernissen der vollständigen Flexion; insofern nun E pe eine solche Derivation erlitten hat, warum ist es dann nicht an der vollständigen Flexion verhindert? — so antworte ich: Weil diejenige Derivation, welche die Flexion verhindert ”), der Uebergang von einer Wortform zu einer andern, entweder reell wie in u A) г) 2. >) я ge DE es und #6 oder bloss angenommen, wie ш_,-] und ke, hingegen die Deriva- © - tion von einem Worte wie & >“) bloss ein Uebergang von einer Bildungsform in eine an- dere ebenfalls berechtigte ist, so dass man sich mit der einen derselben statt der andern begnügt, nicht”) jene aus dieser wie aus einem Stamme abzweigt °). 1) TM schreibt ae statt de u = 0m 71 020% re $8 2) Wir ziehen vor die Lesart des ТМ À Jr je Joa] ур Gel ue el С Л GX 3) Statt ле» lies mit ТМ <, 4) Nach és kann mit TM Me hinzugesetzt werden. 5) TM setzt nach al ein у hinzu, Was auch nothwendig ist. 6) Die arab. Grammatiker (vgl. de Sacy L. p.408) nehmen neun besondere Ursachen an, welche veranlassen, dass ein Wort der zweiten Declination folgt, d. h. dass es die Nunation verliert und bloss zwei Flexionsendungen erhält. Zu diesen Ursachen gehört die Abweichung eines Worts von der ihm nach der Regel gebührenden Form, sowie auch die adjectiv. Beschaffenheit desselben. Wenn zwei von diesen neun Ursachen in einem Worte zusammentreffen, so geht das Wort nach der zweiten Declina- tion. — Die Art dieser Abweichung wird nun vom Verf. näher bestimmt. Der Unterschied zwischen der reellen und der bloss angenommenen Abweichung (vgl. de Sacy [. р. 405 N.13 u р. 406 N. 15) ist der, dass im ersten Fall die Abweichung in der Formation sich auf eine in der Formenlehre für eine gewisse Classe von Wörtern gebräuchliche Bildung gründet, wie z. B. für die distributiven Nume- 34 W. Vouck, 627 Bisweilen begnügen sich die Araber, mit AUSSTHISNSUOE der Norm ee mit Jas oder Jai. Ber von Annahme der Ben dé sind ds in der Bed. von 3 «Ein- gerissenes», und Le in der Bed. von es «in Beschlag Genommenes», und ER in der Bed. von I «Abgezogenes»; Inf. je Pass.-Adj. [5 «abgezogene Haut»; man sagt: Ich ziehe einem Schafe die Haut ab, (55) 9. 1. ich ques es ab. Und ЕЕ von der Ап- nahme der Form Jai sind : ed in der Bed. von Ce Le AGO van in der Bed. “ 0- é De von (ose «Eingerissenes», und si in der Bed. von Le NE Die Forma- . «0, tion aber nach den Normen 3-5, JE und Jes, welche die Stelle von ie vertreten, stim- men mit diesem, insofern es hinsichtlich der Rection wie das Zeitwort behandelt wird, nicht überein '). Vi, Von der Bildung des Infinitivs. Die Infinitive haben mehrere Formationen, welche ich num auseinandersetzen will. Was ich als dem dreibuchstabigen Zeitwort angehörend auswahlsweise hervorhebe , ist 630 1 60 С * . ® e О Js, ie und Jas, so, oder in Verbindung mit dem 5 des Femininums oder mit dem verkürzbaren schliessenden |”). 0) Dr ty vom an ana wird au nach Js, Jai oder ja ZB In RD Se Inf. Sd Je Inf. de dé: Inf. JE ), A Inf. RE; und nach al das und dla z. В. ру Inf. es; ne Inf. ds, Ge Inf. ds, 245 Inf. ralien, während sie im zweiten Fall auf einer nur zufälligen Formation beruht, die sich auf eine gram- matische Regel nicht zurückführen lässt. Von der letzteren Art ist z. В. Be ein Eigenname, den man als eine Babe von le «der Anbauende» ansieht, und ve das man für eine Umbildung von (ys 92] plur. von sal hält. 1) D. В. solche Wörter verlieren ganz die in einem Part. noch liegende verbale Kraft und wer- den reine Nomina. ve и а i 5 Jyeûe ll ist das am Ende der Wörter nach einem Fatha stehende ‚5 und |. ) Statt Уз IE lies mit TM Sa: СЕ. Die Ordnung nämlich, in welcher die drei Formen 1 1 und = aufgezählt sind, erlaubt nicht, in den Beispielen dafür von je auf 1e zurückzugehen. KELLGREN: [вм МАшк, LÂMIYAT AL AF’ÂL. 35 a, si Inf. 2 ARE Inf: а und nach ds Js 4 a5 7. В. с «er fürchtete» Gott, LE Inf. us und eu Inf. a und Cs, ON; und St *) und solche wie Ss ls >), er und Je: setze noch hinzu ds. bloss so oder mit dem 5 des Femininum’s ; ferner alles, auch mit Ver- 300207 kürzung, und auch „Irs wird guigeheissen. Der Inf. wird auch noch Se Ode; und Ole 8 gebildet, z. B. so Cia D. ob , «er hielt 20, - Jemanden hin mit Zahlung einer Schuld»; nd i «ich hasse», с. а. р EE, pe 3) «er schloss 6, -0 = Jemanden vom Besitze einer Sache aus», с. а. р. Qle >>; und us «er vergass», mit dem 2 и 6) ,- 0,9 rar Acc. ol, ХЕ «er qe СА, jf «er war undankbar», Se 535; und nach es и. В. CNRS [о LL «er suchte», AL, >» «er freute sich», , und Œ Inf. 5 d. 1. «sein Haar fiel ab vom 6) 6, 707 re Vorderthile des Kopfes», und auf Jai я В. я «er wurde alt», JS „Ro 0, (yo Gy Ра Е №) = 2 ; und auf in Zeitwörtern mit schwachem dritten Radical, 2. В. бл Je et JS; und nach le 7. В. = ph, Er lu. er “SG: und Dach je ohne 5, 2. В. Bi eu pe c. a. p. «er schloss vom Besitze einer Sache aus», PS ces u ‘); und Co, Pe Lee “I, 63 dE PA auf älss mit dem 5 des Femininums; z. В. De a; und auf las z. В. a: a,b, Gb; al, und auf das mit Abwerfung des Alif, z. B. es von der Kamelin, AE d. 1. «sie hatte 9 207 107 Pr 9 70e Verlangen nach dem Hengste»; und auf ‚Nas z.B. Ce, = „LE und Le 2 Le. Orr 9,7) 65 955 Ferner les und alas, und bilde diese auch olme das 5; füge dazu J 925 und ferner Ра 2 I0- Je, diese beiden auch mit в, und ON ), so auch Formationen wie ауд», und solche, die dem ils ähnlich sind. 4) Lies we statt me so mit TM. 69.701 2) Es ist mit der Nunation (,\e> u. $. w. zu schreiben; dass die beiden ersten Wörter in dem Verse mit der Endung › erscheinen, daran ist bloss der Verszwang schuld. Alle Infinitive mit der En- dung ()- haben volle Flexion. 3) TM hat die gewöhnliche Form к. 4) TM setzt hinzu se е. а. р. «ег würgte», is. 720% LE 02 5) Nach TM besser Slam und brie als Objekt für Je statt Sail, und ame. 36 W Vouck, De Infinitiv wird auch gebildet nach A 1, z!B. Не US ae ; о la; und nach dl z.B. + mit dem Acc. LE 4. 1. «er schützte dd Vertes ihm: man ee jedoch auch ; ie und à ls mit Fatha und Kesra; und nach Jia; und zes ET bs, in M: La [2 ur AE ER) Ра Ра ($) HA) rer «3 >} be pb ee er und nach = в. € ИА ER) Jas Uses; Und nach Ji ZN. Der „ro 271697 203 ae Se 0 . Je Je, Je; Je: und nach а 1923 > und ds 2: В. 20 d 920, Je ds, , 3 done ; und nach 69 д Ole z. В. JL Dis rl Dee und nach dj, les mit Elision des zweiten Rad. z. В. Ра Е 637 90, U Ki, dessen Urform ) ist; sie wurde aber erleichtert au Elision des mittle- <): 907 ра GE ren Radicals und so entstand ай ‚ und in derselben Weise ut He °); und zuletzt Has z. В. Jai mit dem Acc. «er beschäftigte» ihn, Jaë 9. 62, 07 ра 63599 Und Je, Jos 923 und a JU, ebenso élus, ales und Je. Der Infinitiv wird auch gebildet nach Je: mit Wiederholung des dritten Radicals, z. B. 5 Inf. 55,2 und Le von der Kamelin, LL,e 4. 1. «sie hatte Verlangen nach dem Hengst», 9, € I, .„ © 9- ии und nach Jos z.B. Js”) mit dem Acc. 5-3 «er nahm etwas an», 2 etre 7 «ег Ce Jen - 72.02 war sierig nach etwas», 33, : , vom Feuer, 2935 «es brannte»; und nach a) Las z. B. о и as}, in und zb & en в und nach alas, z. B. р von einer Frau, Han «sie ‘вбить; und meh sos 9.9) 599 des z. В. as с. а. р. ale «ег ЕЕ ihn; und zuletzt noch Js z. B. LS «si, und .r bs, von einem Landthiere, ie › о «es еЩе». 65: 0-9 Noch & EL, Je und ailes, ebenso és, in welcher Formation auch Fatha über- liefert ist. 25 4) Statt LL] pots das nicht vorkommt, lies mit TM u dk 2) TM Schrei Ds (mit Verschmelzung des 6 mit т zweiten Radical). 9107 -, - - r0- 3) TM setzt hinzu à) 5 7e und & us ÖL. 4) Dieses 3: ea steht keineswegs in Widerspruch mit dem oben im Anfang des VII. Kapitels wisilerhergestellen Ji Jas; im Gegentheil, es al diese Lesart des TM noch mehr; denn alle nach Je gebilderen Wörter haben die Nebenform des. 5) Statt AUS lies nach TM als, und statt а о > lies > KELLGREN : [вм MALIK, LÂMIYAT AL АЕ’АГ. 37 Der Inf. wird auch gebildet nach le AND: u 2 Inf. ie, = > und пабь } >,’ 69 0/7 Or о.) zB. le с. а. р. „le «er besiegte ihn»; und nach anilas Z: . В. Gs* mit dem Асс. das, Ра on I- = nu. ange 2. B. Le с. а. р. doses und do ges 2 9: 6% LE] Le 3.3 «er schor seinen Kopf»; und nach 4. Jemanden «etwas Besonderes geben». “ 9.0. 90 90, Zuletzt noch Jase, Jens und Jai, auch mit dem $ des Femininums ; selten sind jedoch die Fälle, wo Damma т ist. Der Inf. wird noch gebildet nach RCA Jake und Jain, zB. ds Inf. ass, 4 г Elo Elle, und noch al lei und aie z.B. GS Inf. 515,2 age Je. Ello A und die Worte des Verfassers: « Sollen sind jedoch die Fälle, wo Dee ee ist» weisen darauf hin, dass yes und ais seltene Formen sind, und er meint: nur in seltenen Fällen haben die Ueberlieferer (der alten Sprache) diese Formen auf uns gebracht. 20. (Von diesen verschiedenen Formationen) ist Jas das Regelmässige für das active Zeit- 6321919 wort, und Joss für die übrigen, mit Ausnahme von denen, welche einen Laut be- 9,9 zeichnen und mit einem nach Дэ gebildeten Inf. erscheinen. Der oben bezeichneten Formationen der Inff. des dreibuchstabigen Zeitworts sind neun und vierzig; normal sind aber von ihnen nur zehn, die übrigen sind auf den Sprachge- 2707 690 65 1) C2 LS о 99 69 их brauch beschränkt. Die normalen sind es Jss, J Jos, les Js, ail 25, dl,ss, dass, les und HIER) 65-07 Jar ist die regelmässige Norm für jedes Zeitwort von drei Buchstaben, und es wird davon im Folgenden gesprochen werden. de ist das Normale für den Inf. des transitiven Zeitworts von der Form Jas FAN В. pe Inf. и г Inf. I у JE Inf. dé “Ie Inf. ci oder?) der Form Jas zB. и A gs on er Ser дэ ist wiederum das Normale für den Inf. des intransitiven Zeitworts von der Form ger vorausgesetzt dass es nicht einen Laut, eine krankhafte Affection, ein Fliehen u. dgl., ein Gewerbe oder ein Amt be- 1) Muss nach ТМ mit aufgenommen werden. 2) So ist zu lesen statt alas. Siehe oben. ТМ hat denselben Fehler. о . [eo] 06 3) TM hat сер statt ce sl. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vilme Serie 9 38 W. Уогск, zeichnet, wie dich darüber der Verfolg') in diesem Kapitel belehren wird”). Ist es aber ein intransitives Zeitwort, welches nicht zum Ausdrucke jener Begriffe dient*), so ist die nor- ие 9 male Form für diesen Inf. Jsss, 7. В. с Inf. N Jai 2485, cn в. Was JL anbe- langt, so ist dies die Dorn für den Inf. eines Zeitworts von der Form Jas, welches einen 9-9 217 © rss 6 Laut bezeichnet, z. B. pe Inf. pl, LE £K , ‚ @ al es Ps oder eine krankhafte Affection, z. B. Ju Inf. Ener (er hustete), und wird die weitere.Belehrung hierüber noch erfolgen. Dass aber die Formation J3ss speciell den intransitiven Zeitwörtern von der Form Js‘) zukommt, kann man schliessen aus den Worten des Verf.: «Und ges für die übrigen», d. В. für andere als transitive, zusammengenommen mit seiner Bestimmung, dass die Norm des Inf. der intransitiven Zeitwörter von der Form je Ch und die Norm des Ir Ce CN) Inf. von der Form Ja alles und dl,=s ist, in diesen seinen Worten: т 97, Und was nach der Form Jas geht, dessen Inf. muss )ss sein’), sobald es nicht 9-5 transitiv ist; und mache & 5 und a, zu Normen für die Form a wie äcls“ 692 919 und das, was sich abwandelt, wie das Wort NN (ao). se ist die Norm des Inf. der intransitiven Zeitwörter von der Form Js, 2. В. ея Inf. Ея, р. Inf. Jef Бе се Le, ue ER Ds ie, Je dr; und ils die Norm des Inf. von der Form 95, deren Adjectiv wel Ber geht, 2. В. = il Adj. cs er SM Ad). a GS GE Adj. a: und “hs = die Norm des Inf. von der Bor Js, deren Adj. nach Je au z.B. dus 4) 1 Adi) nn en Ad). Be und U “> von einem Orte, di, je Adj. u «uneben». Die übrigen Formationen hängen vom Sprachgebrauch ab, doch kommt dies häufig vor in Wörtern, die einen Laut bezeichnen; die Bedeutung einer schmerzlichen 4) TM hat gleichbedeutend ЗЕ. statt A 2) TM liest all statt ibn. : Hier müssen mit TM nach pi gs die Worte CIE Ji] gesetzt werden. ) Statt Ins: lies mit TM Jam. 07 5) Statt à 55 Иез as. KELLGREN: вм МАшк, LÂMIYAT AL AF’ÄL. 39 krankhaften Affection wird durch и angezeigt, man nehme dieses also zur Norm; und bei den Wörtern für Fliehen oder was dem Fliehen ähnlich ist, tritt die Be- deutung hervor durch lé Zu den auf dem Sprachgebrauch beruhenden Formationen, auf welche die Analogie keine Anwendung findet, gehört die Bildung des Inf. der transitiven Zeitwörter von der “rs их ии ра se би 9 r = Form Jss nach Jas, 2. В. LIL Inf. Ab, Le ls, und nach Jls, 2. В. => Sl, vos 6e u 9 227 & сз: und nach uw Zub. sis с. а. «er ging zum Wasser, zur Tränke», >), Us? €. a. Г. 999 7-7 690 «er leugnete etwas», 5,> c. a. p. «ich liebte ihn», >,, es «du trankst» das Wasser, Cu und nach Ber м. D. bis mit dem Acc., «er bewahrte, merkte» etwas, bi, ‚le mit dem Acc. «er wusste» “oo was, pe, und der intransitiven Zeitwörter von der Form Jai nach alé 2. В. 22) Inf. - Ра cé €) ge ss Ds, und nach Ju und dl z. В. pi 9-0, HE und del, dE pla und al, und nach älss Ра о: z. Bi Se Impf. , "5 «du warst mer Info sé, & >» Impf. ‚ls? «du warst rathlos» re — Zu solchen gehören auch die Inff. von der Form die nach der Norm 45, В. = 37 62 > MUR = 1377 609 СР Inf. Que, же he und nach älas z. В. 55 Inf. НЙ, und nach Jai 2. В. has Gad, ae 2 97 “09 и), NT pr, > сз, und nach iS ZNB: ps р Er Er Diese und ihnen ähnliche Zeitwörter werden gemerkt, aber nicht zur Norm genommen. Was Jess anlangt, so ist dies normal für den Inf. der Zeitwörter von der Form LÉ welche einen Laut ausdrücken, z. В. Js» (es wieherte das Pferd) Inf. Juge, 26, von 1) TM liest an dieser Stelle richtig Je und (А. statt ch und UK. 40 У. Vozcx, dem Hasen, cris > «er schrie», is vom Esel, ge «er schrie», ‚ 8 ') von dem Raben, 9-5 «ег krächzte». Auch kommt die Formation 4-5 in Wörtern vor, die еше Bewegung und rs dgl. bezeichnen, abet hierauf hat der Verf. nicht aufmerksam gemacht. Man sagt Je; Ра Be <) ея я Inf. Jess, Ciao Inf. De), 5 25» Je) Js, Von der Formation 1e ist schon oben be- merkt worden, dass sie als Norm den Wörtern von der Form Je zukommt, welche einen Laut ausdrücken ; sie gilt aber auch als Norm für solche, die eine krankhafte Affection bezeichnen, z. В. Läs, vom Bauch, «er litt an Dur Le A Inf. pl, ns AR cts 9,9 il Ja Je uber Е с; aber 2. В. & Es «er scherzte», Е | ist unregelmässig?). Die For- mation Pl 29 „ont allgemein®) in Wörtern vor, die ein Fliehen und dgl. ausdrücken, их 9 Co Arie 9. ее vie © В: Г. Inf. JL, I, la, „U ol, 2 pis 5] в ся) bl, > a, Voss els). alles ist für Eigenschaften ; den Gewerben und Aemtern gieb die Form alas, und irre dich nicht. Die Zeitwörter, welche Eigenschaften bezeichnen, sind solche, die nach der Form Me gebildet werden müssen, z. В. sb’), een eu und es Eu schon erwähnt‘) wor- den, dass ра Inf. von der Form je regelmässig nach Jl25 und ia Jens ; geht; die Worte des Verf. hier: «aJlas ist für Eigenschaften » sind also eine reine Wiederholung. Was а an- vor 1) TM schreibt gleichbedeutend Luss eh. 2) Weil es weder einen Laut noch eine krankhafte Afbetion ausdrückt. 3) TM schreibt hier und an andern Stellen be statt > Sl Nach Freytag bedeutet ersteres (auf Grund einer Stelle in Hamäsa) «zügeln», und könnte dann hier übersetzt werden: «das Zügelnde», «die Norm». Jedoch glauben wir mit De Sacy (Gr. I, p. 383), Freytag und Richardsons, dass Su, d. i. «universal, als Norm geltend» vorzuziehen sei. 4) Das Resultat dieser etwas verwickelten Darstellung ist, dass le die regelmässige Infinitiv- Form ist bei Wörtern von der Form Je die eine krankhafte Affeetion ausdrücken, ebenso bei Wörtern für einen Laut, wo jedoch auch bes häufig vorkommt, letzteres auch für Bewegung und dgl.; ferner dass Ja die regelmässige Form ar Wörter für Fliehen, Zurückprallen, Verabscheuen u. dgl. ist. 5) TM Gb. 6) TM sagt besser po sel KELLGREN: вм MÄLIK, LÂMIYAT AL АЕ’АГ. 41 langt, so ‚kommt dies allgemein vor in Wörtern, die ein Gewerbe oder ein Amt bezeichnen, L [Е 9 72 cal 220 z. B. = Inf. Л ls ail Le, A & US, bie: ce «er herrschte» über uns, У, el a» у 69 zur Dr 524] ; de dla und BL le. 6-0 62-0 Für ein einmaliges Geschehen hat man die Formation älss, und alas meistens für eine LP 9-0 specielle Art und Weise des Thuns bestimmt, wie г. D. 55-3] due, di. à. die Ganges- weise der hochmüthigen Einbildung. Man drückt das einmalige Geschehen aus durch die Formation alas bei jedem Zeit- wort von drei Buchstaben, insofern dessen Inf. nicht selbst nach dieser Norm gebildet ist. Man sagt nämlich Se с. а. р. «er schlug» ihn us S h. einmal) mit einem einmaligen een Haine Des spé us 5 ra Gil as, ee is, und die Ausdrücke der Araber RE ) und Fe) sind unregelmässig. In den Wörtern, deren Inff. nach т Bu ud ui der Begriff des einmaligen rn: ausgedrückt durch einen Zusatz, z. B. > 920. a. p. «er war ihm gode » sel, т .,) «mit einem einmaligen Gnädigsein » (4. h. einmal), und sde), due ‚Le; ie bedeutet die Gier nach Milch. — Die besondere Art und Weise des Thuns wird durch die Formation älas ausgedrückt bei jedem Zeitwort von drei Buch- staben, insofern dessen Inf. nicht selbst nach dieser Norm gebildet ist. Auf diese Bedin- gung deutet der Verf. hin durch das Wort « meistens» (u) (5). Man sagt RES «er ist schön in Hinsicht des «Kauerns» sai, des «Sitzens » А, des «Gehens » âne, des « Es- sens » аа, und : dieses «Sterben » а, dieses « Tödten » dis ist hässlich’). Es wird da- durch‘) ausgedrückt die besondere Art, nicht das Wesen der Handlung an und für sich selbst, und die Bedeutung ist: die besondere Art des Kauerns, des Sitzens, des Gehens und des Essens, deren er sich stets bedient, ist schön, und jene besondere Art des Ster- bens und des Tödtens ist hässlich’). Bei den Wörtern aber, wo der Inf. selbst nach te 1) So penses nach TM statt с AAA welches von Gauhari als späterer Inf. angeführt wird. 2) Nach a muss mit TM Ban hinzugefügt werden. 4) TM schreibt richtig EU statt LS. ) 0 » о -0 3) Für Cu ist die regelmässige verkürzte Form wo. ) 5) Nach der bessern Lesart des ТМ. 42 W. Vozcx, 9930-/ gebildet ist, wird die besondere Art ausgedrückt durch einen Zusatz, z. В. aa «ich unter- 0 „ro warf ihn einem Speiseverbot » Varel “>, wie einen Kranken, 4. i.') einem besondern „ ра 4 о ae ‚I10r- > Speiseverbote, und ass «ich suchte» es, mal] 595 «mit einem Suchen wie nach etwas Werthvollem», 4. 1. mit einer besondern Art des Suchens. — Und ebenso bei nicht drei- 5350-06 Di - ,-0 buchstabigen Zeitwörtern, 2. В. aïe,$] «ich ehrte ihn » Ga all el 5 | mit dem Ehren eines Freundes», d. 1. ich ehrte ihn mit einer besonderen Art des Ehrens. Der Ausdruck der serr aD 770 Araber is) «er verhüllte seinen Kopf dus 5,5 mit einem schönen Verhüllen» ist un- regelmässig’). УП. Von der Bildung des Infinitivs von Zeitwörtern von mehr als drei Buchstaben ’). Bei Zeitwörtern, die ein Verbindungshamza haben, wird der Infinitiv gebildet mit Kesra des dritten Buchstaben von diesem Hamza, nebst dem Verlängerungs- Alif zu dem Buchstaben, nach welchem der letzte folgt‘) (а. h. nebst der Verlängerung des Vo- cales des vorletzten Buchstaben). Die Formation des Inf. eines jeden Zeitworts, dessen erster Buchstabe ein Verbin- dungs-Hamza ist, geschieht durch Kesra des dritten und Zusatz eines Alif vor dem letzten 0:0 Buchstaben, mit Ausnahme nur der Form Ja:.), wenn deren zweiter Rad. schwach ist. --r0 92 "00 7770 о 2 707 6 #0 0 О В) -9 0 «5-0 RC NON Man sagt also 5) Inf. Sl, Joel JL, вы el, sl sl, el bl, 2-0, в о >20 0, хо © ит - € MEN EURE Fi я Ka Del el, ZU real, ый 3] а]. Was aber die Form Jaiz.) anlangt, deren zweiter ра Зо ра Ра и 0 Rad. schwach ist, 2. В. Fü, und 5lei.]®), so geht ihr Inf. zunächst nach der 1) Statt Al muss in allen diesen Stellen = gelesen werden. 2) Ist unregelmässig, weil diese Formation regelmässig nur dem dreibuchstabigen Zeitwort zu- kommt und DL] das Regelmässige wäre. _ 3) Der erste Satz des Commentars über den Inhalt des Capitels ist in TM als Titel geschrieben is) ns N ete., was auch richtiger ist. 4) Statt и] lies nach ТМ sl als Subject zu Si. 5) Das UE aus TM. у KELLGREN : вм MÄLIK, LÂMIYAT AL АЕ’АГ. 43 Regel der ihr ähnlichen starken Zeitwörter, es begegnen sich dann') aber zwei ruhende Buchstaben: das Alif, welches durch Vertauschung aus dem zweiten Rad. des Zeitworts entstanden ist, und das Alif des Inf.; nun wird das zweite von ihnen elidirt und durch das 5 des Femininums ersetzt”); man sagt also gel Inf. all, Ole éll, Sta 5354. 50 0 “72020 6910 Die Urform war ее ся], 5 Is) ; damit ist nun verfahren worden, wie ange- geben ist. Kein Zeitwort, dessen erster Buchstabe ein Verbindungs-Hamza ist, geht im Inf. nach einer andern als der hier angegebenen Norm, mit Ausnahme nur von He. denn der Inf. tes Norm wird nach J'ai gebildet, geht aber auch nach а ) ме en Inf. 3 a5) und RE *), ebenso SL bl OLIS ) und le die weitere Belehrung über dies Alles wird noch folgen. Und gieb ihm (dem vorletzten Buchstaben) Damma in einem Zeitwort, dessen Ататде“) das <> vorgesetzt ist, und Kesra, wenn er einem schwachen Buchstaben vorangeht. Die Formation des Inf. von jedem Zeitwort, dessen erster Buchstabe ein präforma- tives © ist, Ba mittelst Damma des vorletzten Buchstaben, wenn das Wort stark ist, 2: В. A Inf. cé, Se LE >, ве. - о. und mittelst Kesra des vorletzten Buchstaben, wenn es schwach ist, z. B. nr ds JS Js, el, lu. Ihre Urform war <, "5 990.7, ся nach der Regel der ihnen ähnlichen starken Zeitwörter”); aber das Mar wurde mit Kesra vertauscht, damit man nicht auf etwas geführt würde, was in der Sprache der Araber nicht vorkommt, nämlich dass der letzte Buchstabe eines Nomens ein , mit einem vorhergehenden Damma wäre). Ее = > го 1) Steht |5}, lies |5], а. В. sl, oder mit ТМ Л 5). 32/9 2) TM construirt Ué3æ mit u wie nach unserm Text S. 23, Z. 3. 3) Nach unserm Texte S. 22, Z. 13, und nach den folgenden Beispielen schreiben wir so statt 69 ,09 alas i in unserm Texte und alla i in TM. € 207 4) So nach TM, wie Lane auch S. 23 des Textes richtig geschrieben ist, statt eis. 5) Aus T ) 6) Nach der Lesart von TM, И] statt A 7) TM setzt hinzu 53, in Asien! des letzten Buchstabens. 8) Nach der Regel sollte ‘re in HE übergehen; da aber eine solche Formation in der Sprache nicht vorkommt, so giebt es keinen andern Ausweg als Damma in Kesra zu verwandeln, also JS (J55). 44 W. Vouck, Kein Inf., dessen erster Buchstabe ein präformatives & ist, geht nach einer andern als der hier angegebenen Weise, mit Ausnahme der selten vorkommenden Formationen des Inf. von der Form Jess nach Jess, 7. В. ire Js, eg DE Ein Dichter sagte: «Es giebt drei Arten von Liebe: eine Liebe der Anhänglichkeit, eine Liebe der Zärtlichkeit und eine Liebe, welche den Tod giebt.» Feruer mit Ausnahme der selten vorkommenden Formationen des Inf.') von der Form Jels nach ss, wie z. B. ihr Ausdruck PAR (sie schossen auf einander) te ed lets Eine weitere Belehrung darüber wird unten folgen. 2707 49-0 “2-0, у > © Le Bilde den Inf. der Form Jess nach „аз und alles, und theile die Norm Jxex der Form Jas zu, wenn sie nicht einen schwachen dritten Rad. hat; derjenigen aber, die einen 637 0, solchen enthält, gieb stets die Norm äles; ; doch auch derjenigen, welche keinen hat, wird diese Norm bisweilen gegeben. * “2-70, 7107 69707 107 Der Inf. von der Norm = wird regelmässig nach älles gebildet, 2. В. > Inf. de „>>, rs 20 би 707 © 0 .r > ya Inf. 4 мы, und in einzelnen Fällen nach as, z. В. ся? 0 >. m. 4. Acc. (Jemanden be- wirthen) len; dei. Ai) mit der Bedeutung: «Wohlleben und Trefflichkeit der Nahrung»°). (Ein Dichter) sagte: «Ich bewirthete ihn (ap) mit der bestmöglichen (oe a Le) Be- 4, -0 7207 Е wirthung » (3). Die Zeitwörter, welche sich an Да anschliessen”), werden bei der 1) So nach TM „an a statt Je (Er. 2) Nach der Norm as in unserm Texte und in TM schreiben wir L, statt Lo obgleich das Wort auch in TM sowohl an dieser Stelle als im Folgenden nach der letztgenannten Weise ge- schrieben wird. Unser Text schreibt es richtig S. 22, Z. 12. Im Kämüs ist diese Form nicht aufge- nommen, auch nicht in Freytag's Lexicon, wo man nur Е. findet, nach Kämüs in Uebereinstimmung mit er und nach der Norm ei gebildet. 3) Statt | SA] lies а 4) ТМ schreibt in der ersten Person Fr und < 22 und setzt auch den ersten Halbvers hinzu: Sel 15 Я: LA 15 Le «endlich aber, wenn er anerkennend zurückkam, bewirthete ich u. 5. f. | 5) Nämlich solche, die, ohne eigentlich zu den Wörtern mit vier Radicalen zu gehören, einen hinzugesetzten vierten Buchstaben haben, der nicht einer von den Erweiterungs-Buchstaben der ver- schiedenen Klassen ist. KELLGREN: [вм МАмк, LÄMIYAT AL АР’АГ. 45 Bildung des Inf. nach u ne Norm geformt; solche sind z. В. | LE Inf. 41). je Inf. 465, d. 1. ег war alt, nee Nici Е 3 «er erhob die Stimme» in seiner Rede, BES ло. bw т. d. Асс. à DL, «er heilte das Thier», Us , ш. d. Acc. sw, «er verrichtete das Ge- schäft nicht ordentlich », ie c. a. p. (er warf ihn nieder auf den Rücken) HAE ); dies Alles geht nach der Norm als, welche für diese Form regelmässig ist. Einige dieser Zeit- wörter gehen auch nach der Norm Nas, aber diese ist nicht allgemein. Man sagt: JE) Inf. Л; 5 Jals JGk, Je Jin. Der Dichter sprach: «о Leute)! ich bin abgelebt Kb) oder nahe daran, aber die schlimmste Abgelebtheit (J в) für Männer ist der Tod». Auch sagt man ЛУ. und ЕЕ mit Fatha, ebenso wie man Ir Formation das Fatha giebt. Die regelmässige Norm für den Inf. von der Form je mit Seren dritten Radical ist Jess, und mit schwachem dritten Rad. dei, z.B. ae Inf. pe, = Inf. UN, Е: т. 4. Асс. (er reinigte) ns “5, “> m. d. Acc. Fe 8 (ег kräftigte etwas). Und von den Zeit- wörtern, welche einen schwachen dritten Rad. haben, geht keines nach einer andern Norm als di, ausser dem als vereinzelte Ausnahme vorkommenden Ausdruck des Dichters : «Sie hat die RÉ Nacht ihren Eimer auf und ab bewegt ($ Impf. der 2. Form), № bewegend te 5), wie eine Mutter ihren Knaben auf und ab bewegt.» Dies geschieht in Folge einer Behandlung des schwachen Zeitworts nach Analogie des starken, in derselben Weise, wie das starke dem schwachen ‘‘) analog behandelt wird in den Ausdrücken: > с. а. р. Us (er erinnerte ihn), = c. a. p. (er schärfte seinen Blick) Ar und hierauf deutet der Verf. mit seinen Worten: «doch auch derjenigen, welche о. hat» п. s. м. Bisweilen geht aber je auch wu Js, z. B. os CSS “0 DUR und nach EX um о: AL Dr eine Vielheit auszudrücken, 2. В. > Inf. RER Geb as GL, J ds =) Und bringt Jemand die Form je in Verbindung mit der Norm 3) [an und = mit I so lobe ihm für das, was er gethan. Bisweilen gebraucht man auch bei der öftern - 207 37-07 1) Statt De und er lies nach TM Ih und бл. 2) Nach Gus 3) Statt ря hat TM ré 5: о meine Stammesgenossen ! 090 4) Statt а schreibt TM deutlicher Salt. 5) TM fügt hinzu [5], 15 GE Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vllme Série. 10 46 У. Vozcx, Wiederholung der Handlung JE für die Form ie ва, 58 Lie (Herumreisen) ; auch werden die Zeitwörter von drei Buchstaben geformt nach be, um eine ener- gische Thätigkeit auszudrücken ; dasselbe erscheint auch als Stellvertreter der Norm 6% 1-7 Jels. Der Zweck dieser Verse ist, aufmerksam zu machen auf die als Ausnahme vorkom- menden Formationen des Inf. der Form je nach der Norm Js, ИВ Js, und der Form je nach Jbs, z. B. CIS, und bei der öftern Wiederholung nach lea Рав. bé wovon schon oben die Rede gewesen ist; ferner auf die als Ausnahme vorkommenden For- mationen des Inf. der AO von drei Me nach ds um eine energische "ПВА keit auszudrücken, z. В. сы с. а. р. 0 (er hetzte ihn auf) und de C. ар: aras (er gab ihm etwas besonderes); unter den überlieferten Aussprüchen Omars’) — möge Gott ihm gnädig sein! — kommt vor: «wäre nicht das Chalifat (le), ich würde das Amt eines Gebet-Ausrufers verrichten »”); endlich auf die ebenfalls als Ausnahme vorkommen- den Formationen des Inf. von der Form sale nach Yes, 2. В. Le ) 3), wovon schon oben die Rede gewesen ist. »rr0 69 ww) р 2 Bisweilen hat man der Form les} die Norm яз gegeben, in Folge einer Vorliebe für diese Form, nicht wegen der Nothwendigkeit derselben ; nimm also Kenntniss von den vorkommenden Beispielen‘). DE Ci dieses) Verses ist, aufmerksam zu machen auf die Formation von Wör- о 2 2 >. tern wie 5 Fe Ba von al, wovon oben gesprochen worden ist. / Theile der Form Je; die Bildungen “le oder) älclis zu, auch vertritt alas ihre Stelle und wird daher geduldet. o 77 1) TM schreibt Ее Aal: JS. 2) Lies mit TM LS. die a Form. 3) Vor , ist mit TM hinzuzufügen 3] «sowie » ) Statt УЕЛ lies nach TM Ju, pl. von el). 5) Nach TM ll Ist; ie 6) Statt > lies nach TM Al nothwendig nach dem Versmaasse. KELLGREN : [вх MÄLIK, LÂMIYAT AL AF’ÂL. 47 Die Formation des Inf. von der Form Je geschieht nach älelis, z. В. ls Inf. GERS - CPP 2] у 69e ALES pe LEE, al FIAT Js НИ és: häufig kommt aber auch ihre Formation nach Je vor, z.B. SU J Li, at Camp: ei (er suchte ihm etwas zu entreissen) ; bisweilen “ro «32 o т geht der Inf.') dieser Form auch nach alas, 2. B. 6) Sea. р. & 27e = 6) y (er stritt mit ihm). In Wörtern, deren zweiter Radical schwach ist, bekommen die Formationen Js) und Ja “) ein 5, durch welches ein Ersatz entsteht für den elidirten Buchstaben. Wird es aber mit andern als diesen beiden Formationen verbunden, so wird da- durch das Wort für das einmalige Geschehen der Handlung gebildet’). Der Aus- druck für das einmalige Geschehen von einem Inf., welcher schon dies 5 hat, zeigt © - sich dem, der unterscheiden kann, durch das Setzen des Wortes s591,. 9, -0 Der Inf. von der Form ge wird gebildet nach Jul, z. B. si A 54 no ul) und she elbel. Der Inf. von den Wörtern, deren zweiter Rad. schwach ist, wie Lt und Sie]: geht Hakan nach der Regel der entsprechenden starken Wörter; so begegnen sich‘) aber zwei ruhende Buchstaben: das Alif, welches an die Stelle des zweiten Rad. des Zeitworts gesetzt ist, und das Alif des Inf.; es wird nun das zweite derselben elidirt und durch das 5 des Femininum’s ersetzt, sowie nach dem et verfahren wurde mit den Е > des 4 eis] u Las) . Bei denjenigen von diesen Тай. aber, welche selbst die feminine Endung haben, wird das einmalige Geschehen ausgedrückt и 2 и 26 durch die nähere Bestimmung des Inf. mittelst des Adj. 5%1,, z. В. pi) «er hielt sich auf» м 455] «mit einmaligem Aufenthalt», 4. h. einmal, und er? mit d. Acc. «er £ zer0r wälzte » es 5 Jsl; ds >> «mit einmaligem Wälzen», 4. В. einmal. IX. Von den Formationen Je und Jaie und ihrer Bedeutung’). Bilde bei dreibuchstabigen Zeitwörtern, deren Impf. nicht nach des, geht, sowohl das Verbalnomen, als auch das, worin die Handlung ausgeführt wird (nämlich Zeit und 1)4 Sur: 24 м. 93. 2) So richtig nach ТМ statt Basel, 3) TM hat dus als. 720 7 4) TM bat RE statt ds „>, was vorzuziehen. 5) Statt [еж lies nach ТМ (5. я». In diesem Capitel begegnen sowohl in unserem Texte als in TM die Ausdrücke ST « Infinitiv» und yon = « Verbalnomen », oder Je] a «ein anstatt des Inf. gesetztes Nomen». Es scheint, als ob die arab. Grammatiker die Grenze zwischen diesen beiden Arten von Nominibus Abstractis nicht scharf bestimmen können, und geht die eine Art wegen der Aehnlichkeit der Form sowohl als der Bedeutung oft in die andere über. is bezeichnet nach den arab. Grammatikern den Begriff des Verbums, die Handlung an und für sich, in ihrer reinen Abstraction von jeder Zeit- oder anderweitigen Bestimmung ; Dee ‚= aber ein vom Verbum abge- leitetes nomen abstractum, das als reines Nomen ohne alle Verbalnatur auftritt. Dieses kann nicht so wie der Infinit. im Aceus. dem Verbum als eine Art Adverb. (be de beigegeben werden, um der Handlung grösseren Nachdruck zu geben oder dieselbe näher zu bestimmen, und behält auch nicht wie KELLGREN : вм МАшк, LÂMIYAT AL Ar’AL. 49 Ort), nach ia Dasselbe findet durchaus statt bei den Wörtern, deren dritter Rad. schwach ist. Wenn aber der erste Radical ein у ist, so geschieht diese Abwandlung durchaus mit Kesra; ist jedoch der dritte Rad. schwach, so übt das э als erster Rad. keinen Einfluss aus, 2. Б. ы а, — Nimm jedoch in Acht die Wahrheit des Folgenden '). Gieb, mit Ausnahme des hier oben Erwähnten, dem zweiten Rad. des Wortes Fatha für das Verbalnomen und Kesra für die übrigen Wortbildungen. Was aber von dem hier Festgestellten abweicht, ist einzelnstehende Ausnahme. 9 o- Von jedem dreibuchstabigen Zeitwort werden die Formationen Na und Jais ge- bildet, um das Verbalnomen oder die Zeit und den Ort, in dem die Handlung erfolgt, aus- zudrücken ; bisweilen tritt zu diesem Nomen das feminine 5 hinzu. Bei den Zeitwörtern °), welche das Impf. nach einer andern Form als je bilden, oder welche einen schwachen dritten Rad. haben, ist de) mit Fatha die regelmässige Norm sowohl für den Inf. als für das Zeit- und das Orts-Nomen, z. B. 5 eo an Ks Gage = = Llos «er ging fort mit einem guten Fortgehen», d. i. auf anständige Weise, und SH 1, d. 1. «dies ist > Ort oder die Zeit deines eu? ebenso oh Zur des je ds er > 8, (55 vue Und (se (5 ee in allen diesen Fällen gilt ja *) als Norm sowohl für ee Verbal-Nomen als für das Nomen der Zeit und des Orts. Bei den Zeitwörtern hingegen, deren Impf. nach as geht und die nicht einen schwa- chen dritten Rad. haben, ist, sobald ein , als deren EN Rad. steht, да mit Kesra die regelmässige Norm sowohl für das Verbalnomen als für das Zeit- und das Ortsnomen, wie jenes die Rectionskraft des Verbums. (Vgl. De Sacy Gr. I. p. 281 und not. p. 281, 282 und IL. not. p. 163 und 175). Wir haben es im Folgenden „ae pl «Verbalnomen » genannt, um es von den reinen Inff. des vorigen Capitels zu Beten 1) Die Vocalisirung der Wörter > Je et LS muss mit TM in У, Se et ares mi werden. у, = == a Anschluss, Fortsetzung. ) Statt Less lies mit TM Ls. 3) Aus TM à aufgenommen. 4) Statt m lies mit TM Jul 50 МГ.: VoLok, sos or “0, 2. В. Je, €. a. р. «du versprachst ihm » Ja Je,, ebenso si Dep '); und es bedeutet jenes on «das Versprechen» als auch die Zeit oder den Ort des Versprechens”); ebenso 6, 0 - Dre und я». Ist aber sein erster Rad. nicht ein ,, so ist die me Norm für das Verbalnomen desselben Дт mit en und für I aa und das Ortsnomen Jui. mit Kesra. Das Verbalnomen von > >. 5 heisst demnach © savon oda JE, von 5 рэ); wie es im Koran heisst: ARS |“) «wohin die Flucht?» = us «das Fliehen»; hingegen sagt man für das Nomen der Zeit und des Orts in der Phrase «dies ist die Zeit oder der Ort, wo die Kamelin geschlagen wurde» ar; in der Phrase «dies ist die Zeit oder der 63 ,0- Ort, wo wir sassen » с, und in der Phrase «dies ist die Zeit oder der Ort, wo Zeid © floh » das — Was aber im Gegensatz zu dem hier Gesagten vorkommt, ist Ausnahme, die gemerkt, aber nicht zur Norm genommen wird. Die zu merkenden derartigen Wörter sind von zwei Arten: die eine besteht aus denen, welche nach der Regel gehen, aber zwei For- men haben, die andere aus denen, welche nur nach einer (unregelmässigen) Norm gehen. Auf die Wörter, die nach der ersten Art gehen, macht nun der Verfasser aufmerksam mit seinen Worten: 69-/0 - 9-0, “-0o-r 9--0, > 71% 69 = Que - LA Я r0- 0 , eb, aa Pina Je: Su, as. «das Kargen» der Geizigen, a Je, Ge, D. о га 69-07 9,0, 9-0, бла, ке jus he, de «der Absteigeplatz» dessen, Ge absteigt, js, dies auch mit 5, ferner alé SARA und Se Norm Je VON 269 , und al > 5), und 69/07 .rr 63 „or neben diesen beiden die Norm эл» von un und D > jé, CbENSO das gr 7). Von allen diesen sind die zwei Formen überliefert. 1) Lies so nach ТМ statt 332 Des - о -0 3 0- 06 90-0, -9- 2) Nach der richtigen Les des TM AA 155) C5, 9) sel, D 0. о 3) TM sagt besser cu De und И ur 4) Sur 75, 10. 5) Sowohl unserm Texte als TM zuwider haben wir je und x mit Kesra geschrieben, weil dies die regelmässige Formation ist, sowie Fatha dagegen ds Megehnasäre in den übrigen Beispielen. 6) Muss so statt nn X gelesen werden, ebenso im Comm.; TM schreibt Jos lies Je, welches hier auch stehen Hé (2770 ра 7) Statt a si, lies 425 se. KELLGREN: [вх MALIK, LÄMIYAT AL Ar’ÄL. 51 63/0 Im Verbalnomen von 2 wird gesagt д.5 und ide, wo Fatha das Re und Kesra unregelmässig ist, ebenso von db, von der Sonne, «sie ging auf», die und ele und zwar Fatha nach den Higäzenern und Kesra') nach den Beni Tamim. Wenn aber der Ort bezeichnet werden soll, so sagt man di mit Kesra, und nicht anders. Bar sagt man im Ortsnomen von = ==) 5 er und <, und im Verbalnomen von Ja und ps he und 508, de und die, und im Ortsnomen von Élu; POWER ‚ 4. 1. «er verrichtete лир den ое ее » SL und EA und im Verbalnomen von JS ès d. i. «er kargte» En und de, wo Fatha regelmässig und Kesra unregelmässig ist. Man sagt weiter noch im Ortsnomen von J; Je, z. B. in der Phrase «der Ort, wo die Füsse ausgleiten » 2 und als, wo Kesra regelmässig und Fatha unregelmässig ist; ol ist das Umgekehrte der Fall, wenn man im Ortsnomen von 5 Ei sagt u und & Dar und wenn man im LD Le Verbalnomen von dE mid: Acc. (er « irrte ab» von etwas, sagt dlse und ds. Im Orts- Se à nomen von >> un“ sagt man SE und wi 3), wo Kesra regelmässig und Раба unregel- гг 990. в ist; hiervon ist das ae en te der Fall, wenn man im ‚Ortsnomen VON ws us}, 69 0 ee es und de TE =) sie und is, I und - Je und 92; wenn man im 6-07 LE u 62770 — 9- 07 (95-07 6,2 Verbalnomen von =, ae und &llo Bas 5 js und ö Der dire cs dia, alge und allge; - 9-0, 6) 07 und wenn man im Ortsnomen von & de, und >‘) Bi er Hd er Jap und «3-0 - 69 0 0» Dr о Je, und és und ws, Man sagt à > jé und al] à a und macht’) dies zu einer Benennung für die Klinge des Schwerts; der Grundbegriff ist aber die Stelle (womit ge- schlagen wird), ei an Ken in diesem Worte das Regelmässige und Fatha unregel- mässig, weil es von > se (een Вр herkommt; hiervon ist das Umgekehrte con Fall in is, “2 0 - = und даб» «der Ort, wo 7. В. ein Vogel sich herablässt», weil es von я39 = mit Fatha des zweiten Rad. des Impf. herkommt. Dies also sind alle zu dieser Kategorie gehörenden 1) Nach ТМ a und nl, 2) Nach TM J ns Ale EG 3 JU. Gb CAC ae 3) TM hat d Je ds Je. 4) Statt res Е auch TM hat unrichtig des statt des. 5) Nach TM } „lass. 52 W. Уогск, Wörter, welche zwei Formen haben. Diejenigen derselben hingegen, welche unregelmässig gehen, aber ') keine andere Form haben, sind angegeben in folgenden Worten des Verf.: 907 = о Gieb Kesra allein den RE ‚> Dee er Jane, Br und as (ein Stall) ein Ort, der Br Kamele EE LS nb Di, ne a ex werden ah nach dis * ), und die Bil- vis 6» O0 dungen von 15 Bere == ob u Lu Aue jener ae uch Jain gehen ARE и: Уи Bis QE, bin, & und 5 2 > я nach dis die Worte 335, ds LE (die Sonne) ging auf über die Steppe, в und < se ), und D diesen vier letzten drei Formen, sowie auch dem Worte As drei Formen gegeben werden. .rr 202 7 Kesra kommt als Ausnahme vor im Verbalnomen von 35, 5» D рав ‚а > und bas 2-0, ==> 2:30, Te Ya: und im Ortsnomen von Ys= Is“ und von sl m. d. Acc., von den Kant gesagt, 4. 1. «du schliessest sie ein»°); man sagt also $ + (Wohlwollen) dose De), 5 0-0 pol Se «das Alter 5) ist über ihn gekommen»; dies ist der Tempel Ben und der Ka- melstall J. У vis das Ortsnomen aber von \s у 7) für anderes als Kamele ist (5 it mit Fatha und nicht anders. Als Ausnahme kommt Кезга ferner vor im Verbalnomen von ил 7 я я 1 ALES a) constr. m. J in der Bed. «er hatte Mitleid mit ihm», ferner von ae Ja, YIE 22, их „07 Gr d.i. «er wurde entrüstet», und von |; CH ip: я 4. 1. «er hat ihm Schaden 27 2. {3 0 69 0 602 6 or zugefügt»; man sagt also о ), бла», das, dre und &) +. Ferner Roi Kesra als Ausnahme vor in den Ortsnamen von’) -‚b ; ae Is las I, и: I 90, ee: RES ) Statt ei lies 5 nach TM. 2) Statt iin lies mit TM dis. Es N Statt D | hat TM ni richtig < =. Mit TM ist Hu an) ) zu lesen statt RE Nach der nern Lesart des TM АЛ =». 7) TM schreibt = ние Hulk: 8) Nach TM LU Jus. 9) TM hat als erstes Beispiel nach dem Texte (5 oe «se, aber Kesra in dessen Ortsnomen ist ) 4) Dies und die folgenden Impff. sind aus TM aufgenommen, der jedoch falsch 3 ша schreibt. ) ) regelmässig; es gehört also nicht hierher; das Wort ist sonst im Comm. gar nicht erwähnt, soll aber KELLGREN: IBN МАшк, LÂMIYAT AL AF’ÂL. 53 pr] о + I 90- und AA von der Sonne, 5,55 «sie ging auf», und EM ebenso von der Sonne, «>= «sie tit 90, Rz 90 104 „er ging unter», bas bass, js „ge, d. 1. «er schlachtete», und im Verbalnomen von & 32 20:7 Er So sagt man in der Phrase: dies ist der Ort, wo man rermnihets dass dies oder > jenes sei, übe m. 4. Gen., von der Stelle, wo die Sonne aufgeht sus) und von der, wo sie а es je, und in der Phrase : dieses Haus ist der Platz, wohin mein Haupt ge- fallen ist, d.i. meine Е 6 bio und von einem Orte, wo geschlachtet wird 6 me und (im Verbalnomen) ея '), wie im Koran gesagt wird: «zu Gott ist die Rückkehr euer aller», 4. 1. euer Zurückkehren ”). — Fatha, Kesra und Damma kommen vor auf dem Pe 9 zweiten Rad. der nach die gehenden Verbalnomina Von DS ous, und Sp von einem Manne, 3 27 2 Dur I 20. ul «er war klug», Ed der Ortsnomina von ug 19° und „5 „uw; man sagt also: [>77 Die eier 9:2 о Ра 62202 8) Je, 42», 48 pue, und zuletzt ‹ éme, und auch des? ). Drei Formen kommen auch vor im Verbalnomen von Sie, und man sagt 1. In der Sprache kommt die Norm US vor nur in lee, Eee We und EL in den Worten des Dichters: «für einen Tag des Lei- 990, dens oder des Handelns gilt es adligen Sinn zu zeigen » (pote) *), und: «welch’ treffliche Hülfe (ss) gegen die Menge der Verläumder !»°), und: «bringe eine Botschaft Ets von mir zum Bruder des Numän!» Einige behaupten aber, dass die Norm Je eine ver- werfliche sei, und dass die erwähnten Beispiele am Ende apocopirt seien, als zu denen gehörig, welche man wegen des Verszwangs erleichtert hat, und dass deren Urformen seien 622 92 69 90 278. dy, de ke und al] Le: Die Zeitwörter, welche ein 5 zum zweiten Rad. haben, gehen wie die starken ; halte dich их $25 0, wohl mit «>, zusammengestellt werden, da es im Verbalnomen unregelmässig 42e hat, in derselben Los LH о Weise wie ec?) 4а> pe. 0-0 / 1) Aus TM er, а 92 3) Letzteres fehlt an dieser Stelle in TM : es bedeutet «Wüste». 4) Nach der metrisch richtigen Lesart des TM pe Ji 29 5 statt >" Jin 5) TM hat auch den ersten Halbvers: aïe j ol У Ук ры r 07 Gil dr о Butaina, sage stets nein; denn wenn du stets nein sagst, u. $. f. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УИше Série. 11 54 W. Vouck, aber, nach einer Ansicht '), innerhalb des überlieferten Sprachgebrauchs und über- schreite фт nicht. Der Verf. meint, dass das Zeitwort, dessen zweiter Rad. ein ‚s ist, dem starken Zeit- wort analog ist darin, dass bei ihm Nes das Regelmässige ist für das Verbalnomen, z. B. ele (das Leben) und Ча für das Zeit- und Ortsnomen, 2. В. Je?) (der Ort des Mittags- schlafs). Und was nicht in Uebereinstimmung hiermit geht, wird als Ausnahme betrachtet, wie 2. В. ua in den Worten des Korans: «und sie werden fragen dich über die Reini- gung der Weiber (Ua De denn dies ist hier als Verbalnomen zu betrachten auf Grund der folgenden Worte: ol "р «dies ist eine Krankheit». Einige von den Grammatikern sehen das Verbalnomen dieser Art nicht für unregelmässig an und halten sich innerhalb des überlieferten Sprachgebrauchs. Und gieb allen nicht dreibuchstabigen Zeitwörtern eine dem passiven Аа}. gleiche Form, wenn ein Verbalnomen oder ein Nomen der Zeit und des Orts von ihnen abge- . leitet wird. Es wird, um das Verbalnomen, ebenso wie das Nomen der Zeit und des Orts auszu- drücken, von jedem mehr als dreibuchstabigen Zeitwort eine Form, gleich der Form seines Ka Adjectivs gebildet; man sagt demnach Bug j «ich ehrte ihn», Verbalnomen bee Aie sie und Di gr d. i. «der Ort oder die Zeit des Wälzens des Zeid.» Gott sagt im Kor an: «ich habe sie zerstreut mit jedweder Zerstreuung» ER din. = ); und der ет sagt: «wie mir gegeben worden ist, so (wird sein) das Wiedergeben » Fr 9. 1. де .. und Kab-Ibn-Mälik sagt: «ich werde streiten, bis ich keinen Streit, Sal; mehr für + sehe, und ich werde in Sicherheit sein, wenn die Feigen vom Unglück 1) Statt Ei) lies u 2) Statt я] lies mit ТМ Ji. 3) Sur. 2, у. 222. ; 4) So, als Infinitiv der zweiten Classe, in Analogie mit dem vorhergehenden AR und nach dem и. Sprachgebrauche statt ö Fr Inf. der fünften Classe In TM fehlt dieses Wort sowie auch on] SE. Das Citat ist aus Sur. 34, v. 18. KELLGREN : вм MALIK, LÄMIYAT AL AF’ÄL. 55 geängstet sind»'); le, d. h. YU) «Streit». Man sagt: «in ihm ist nicht Parteilichkeit » SE dy Е =, und, um den Ort auszudrücken, sagt man LL «der Ort unserer Parteilichkeit», (223) «der Ort unseres Hinausführens» und СЁ.» «der Ort unseres Hineinführens», an «der Ort unseres Seins am Morgen» und Elus «der Ort unseres Seins am Abend»; und das Zeitnomen ist dem Ortsnomen gleich. Umajjah Ibn-Abi-Salt sagt: «Preis dem Herrn zur Zeit unseres Seins am Morgen und unseres Seins am Abend, ss Ge: mit Gutem hat der Herr uns am Morgen und am Abend beschenkt ». X. Ueber die Bildung des Orisnomens zur Bezeichnung der Menge. Von dem Namen des in Menge Vorhandenen wird der Name des Orts nach A ge- bildet, wie 2. Б. duale; und von den Wörtern, die eine Erweiterung bekommen haben, wird diese EA 2. В. HE und auch nach Alain (werden sie gebildet). Auch die Form es wird nach den Grammatikern für Een Begriff geduldet, aber andere als dreibuchstabige Wörter sind von dieser Bildung ausgeschlossen. Hin und wieder kommt von dieser Regel eine Ausnahme vor, die qutgeheissen wird. Der Name des Orts wird von dem Namen des an ihm in Menge Vorhandenen nach ‚ 49-707 lee gebildet, unter der Bedingung, dass dieser drei Radicalbuchstaben enthält, entweder einfach, „wie bei den Ausdrücken ‘) von einem Orte, даль», d. 1. reich an Löwen (ein an und ler dies. Bed.), und aie ) «reich an Wölfen», oder erweitert, wie bei den Aus- ps = drücken von einem Orte Le «wo viele SENS a sind», AR «wo Nattern (,; =) 9-02 эхо - sind », öläse und a LR «wo lange Gurken ( U) und wo Granatäpfel (ol > ) sind». Bisweilen bildet man für den Ort von dem Namen des an ihm in Menge Vorhandenen ein Zeit- 1) Statt Е lies auch gegen TM 2) TM 1:5 3), | 3) ТМ ont р. «der Ort unseres Wälzens». 4) Statt a, 5 lies mit TM und in Analogie mit dem Folgenden Erg 5) Nach TM etai Ne nf se 6) Aus TM. 56 УГ. Уогск, -106 «106 0 2-06 wort') nach Jæl, und man sagt Game von einem Orte (sl) «лаз, davon das Adj. Soma, z Bi pes Я Аа). dus «der Ort ist reich an Eidechsen», und sh Adj. = 2012 ао «reich an langen en ». Was aber die Namen von vier Radicalbuchstaben anlangt, «9 - O0 - ZB; #55 «Frosch »°), so findet man bei ihnen еше solche Formation widrig und begnügt sich mit Ausdrücken wie etai a «ein Ort reich an Fröschen», mit Ausnahme‘) der als Einzelfälle vorkommenden Ausdrücke ärlate ein Ort, «reich an Füchsen», und & ла» ein Ort, «reich an Scorpionen», welche beide Sibawaihi — Gott sei ihm gnädig! — be- richtet hat. 4% 20 Dilde von dem dreibuchstabigen AR das Nomen des Werkzeugs wie Jai, Jlaie 3220 $ 99 6930 3 63-909 639 09 509 oder alas; Ausnahmen sind us baus, dise, „Pe, Joie, und das, welches von Js kommt de); Wenn aber jemand einen von diesen Werkzeugen gemachten Gebrauch ausdrücken will, so steht es ihm frei, ihnen Kesra zu geben, und man kümmert sich nicht um einen, der dies tadelt. Von dem dreibuchstabigen Zeitwort wird, um das Werkzeug, womit etwas gemacht “9-0 wird, auszudrücken, ein Nomen gebildet nach Jai mit Kesra des ,, wozu bisweilen ein 5 Lo 27 >. иго hinzutritt, und auch Je. Le von der Form Jaie sind u сай», due, ds pue, 69 ,-0 О be und Le, und von der Form les se, ue Lie, ‚lan und „Lie, man sagt aber auch de Bee der Nomina des Werkzeugs en aber Mn nach Ja mit Assimilation des zweiten г) 6390 9 63-90 9 9,9003) 909 63909 62122 Vocals, so sun baue, älsle, ps, ель, Jsie und äs , 25), Sie werden so gebildet, weil sie die Nomina für diese Dinge®) sind, auch wenn dieselben nicht als Werkzeuge gebraucht werden; wenn aber der von ihnen naar Gebrauch ausgedrückt werden soll, ko kann 2h02 man ihnen Kesra geben, z. B. Ji b as «ich siebte mit dem Siebe», und ST Ь ass «ich klopfte mit dem Klöpfel ». 1) TM schreibt Be 2) Statt Der, lies mit TM en -00r 3) Lies auch gegen TM ES 4) Statt [us I) hat TM 51. 5) Dies fehlt in TM. Е р 6) Lies nach ТМ ei statt Ey. KELLGREN : [вх MALIK, LÄMIYAT AL АЕ’АГ. 57 Ich habe nun, zu Ende gekommen, vollständig geleistet, was ich mir vorgesetzt hatte, und Lob sei Gott, da nun das, was ich wollte, vollendet ist. Dann, möge sich Gnade und Segen vereinigen über den edlen Propheten, der die Gott-Gesandten beschlossen hat, über seine Familie, seine edlen Gefährten und über jeden, der ihnen folgt auf dem Wege der Edelthaten. Ich bitte Gott um seine Gnadenhüllen als einen gezie- menden , meine Fehltritte verbergenden Schleier, und darum, dass er mir zu einer Thätigkeit Hülfe verleihe, durch welche ich froh und furchtlos, nicht kummervoll und verzagt dem Gericht entgegensehen könne. 0-0 sos 90 - 2 2 ang) zu Zu!) Lou bed. «das Gesicht in Runzeln ziehen.» Gott kennt vollkommen, was das Richtige ist, und zu ihm kehren wir zurück. — Möge Gott seinen Segen ertheilen unserm Herrn Muhammed, seiner Familie und seinen Gefährten, und möge er ihnen volles Heil geben bis zum Tage des Gerichts’). 1) Aus TM, der auch ‚s] hinzufügt. 2) Der Schluss lautet in TM anders und gehört nicht zum Commentare. Jeder Abschreiber fügt nach eigenem Belieben einen solchen Schluss hinzu. Verzeichniss der im arabischen Text vorkommenden srammatischen Kunstwörter. 4) -0 LS] Vocalassimilation (z. B. eines folgenden Vocals durch einen vorhergehenden). Go” pe) Nomen. о НЫ à я! Be Nomen der Zeit. „| Nomen des Werkzeugs. + +0 совы] „| Nomen des Orts. Ра © pli Leiser Anschlag oder Mischung der Vocale и und à. Die Aussprache des einen derselben mit Beimischung des Lautes des andern (De Sacy I. p. 42). Oppos. alle: 58 W. Уоьск, el Das Ursprüngliche in Hinsicht der Form oder der Bedeutung. Grundform, Urform. © w 2 Ursprünglich, zur Urform gehörend. „ass se Setzung der Pronomina als Suffixe oder als Präfixe. »-0 Де] schwach sein, von einem Wortstamme, der die Radicale › oder ‚5 enthält. ee 3) j Das am Ende der Wörter nach einem Fatha stehende |; und | (als die Stelle eines radicalen с oder „ vertretend). Der Buchstabe wird kurz ge- nannt, weil er vor einem Verbingungs-Hamza kurz ausgesprochen wird und auch als prosodisch kurz gilt. Also nicht «kurz» schlechthin (wie De Sacy Gr. I. p. 37 und Anthol. Gr. p. 119) sondern « verkürzbar ». 6,0 Е =] Imperativ. $$ <=) zum Femininum machen. ol Kategorie ; Capitel. 6,7 сС› Formation; Abwandlung. ся von einem Worte, einer Form, bilden, ableiten. <> 0- 9 0-0 <-> Vers, aus zwei Hemistichen bestehend. A) = 1. $. w. “ с: LL Feminin-Setzung ; Feminin - Bezeichnung. ur Te ES Dreigestaltigkeit. >= Entblösstheit, Einfachheit ; vgl. 5,2. os Transitiva, Transitivität ; vgl. лад». [4] ec 25» Ersatz für einen elidirten Buchstaben. 2 or Lo: и 62. I “u Dreibuchstabigkeit. virtuell. © w 75 Dreibuchstabig. Are Mehrzahl. Las Elision. ak Kehlbuchstabe. vr (10% un «y» Weicher Buchstabe, einer von deu Buchstaben |, 5, use 22 & ‚> Vocal. 90 9 . =, Br Die Buchstaben der Personal-Präfixe des Imperfects. KELLGREN: вх МАшк, LÄMIYAT AL AF’ÂL. 59 QE Rein ausgesprochener Vocal, vgl. ne] de у nach Analogie von. Au] > Die dritte Person des Imperfects. el, >, vierbuchstabig. Re и: и: Ole, = le; = Zeitnomen. 9, 42) Maass, Norm, Bildungsform. 91,7 8262 Hinzufügung, Zusatz. st ruhend, von einem vocallosen Consonanten. (eig. das Hören) Das Vorkommen einer Form im Sprachgebrauch, gewöhn- si . e lich von Einzelfällen gegen die allgemeine Analogie , oppos. mule. NE Unregelmässiges ; Ausnahme ; oppos. us. в gegen die Analogie, unregelmässig sein. 3,4% unregelmässig, gegen die Analogie ; oppos. ue. | ‚=. Commentar. EE gesund, stark, von einem Wortstamme, der kein radicales , oder ‚5 ent- 8-09 hält; oppos. уда». в Vollständige Declination. : 3 = Verszwang. = Entgegengesetztes, Gegensatz. „3 einem Consonanten den Vocal Damma geben. pus Persönliches Pronomen. Joe Derivation ; Uebergang in eine andere Abwandlungsform. un lc accidentell, durch еее etc. herbeigeführt; nicht zum Paradigma gehörend ; oppos. И (vgl. De Sacy Gr. I. р. 73). Gr Verbindung durch eine nebenstellende Conjunction. 50% u Umgekehrtes. IR Zweiter Radical des Wortes. €) ра < le abwesend, dritte Person der Zeitwörter ; bes. dritte Person sing. masc. Е dritte Person plur. femin. 6,2 alé dritte Person sing. femin. 60 W. Vouck, PP Tu ülwle dritte Person dual. femin. Ра [$ erster Radical des Wortstammes. Jeb Der Handelnde, das Subject der Handlung ; (Jelijl Je im Activum). и: is einem Consonanten den Vocal Fatha geben. Abschnitt; Capitel. Jes Zeitwort. rl nach der Regel oder Norm von etwas bilden, behandeln. dis 5 Zusatz. 9 -0- je) сы Das Abschneiden des Hamza, 4. В. es so aussprechen, dass es ist гы) бе, das Hamza, welches sich bei der Aussprache mit dem vorhergehenden Vocal nicht verbindet ; oppos. = 352 (De Sacy Gr. I. p.66 u. Note). ol Analogie, Regel; oppos. ed ЕЕ, eo rg einem Consonanten den Vocal Kesra geben. Bt intransitiv. Е Der dritte Radical des Wortstammes. 63733 x) nothwendig, ursprünglich, zum Paradigma des Wortes gehörend sein. 9,9 a2) wirklich gesprochene Sprache ; Dialektform. 9 36 3931» abgeleitet. Uele Perfectum ; oppos. goes. Jos vertauscht, substituirt. re gebildet, abgeleitet, abgewandelt. ss transitiv. о Der Redende, erste Person der Zeitwörter. Je Beispiel; Formation. JE Aehnlichkeit; gleich, wie, sowie. р homogen, gleichlautend. LG Homogeneität. 5e entblösst, einfach ; oppos. ” ne. (Lee le der Angeredete ; zweite Person der Zeitwörter. ce Dehnung, Verlängerung. KELLGREN: [вх MALIK, LÂMIYAT AL AF’ÄL. 61 er dem vorhergehenden Conson. durch Verdoppelung desselben assimilirt. Dee Masculinum. Л» weggenommen, elidirt. Ju jo vermehrt, erweitert. Br gehört, in der Sprache vorkommend, von Einzelfällen, im Gegensatz gegen D - die allgemeine Analogie, mir. 2-9 6) u Fe vgl. Че „Jar Infinitiv. „as vorangestellt. Lö» Imperfect ; oppos. vol. 90- 9 -» 28 etes apocopirtes Futurum, aor. condit.; Jussivus. pr mit Damma versehen. a+ Perfectum sein. se 5. duplirt, ein Zeitwort, dessen zweiter oder dritter Rad. derselbe Buchstabe ist. egal untergeordnet, abhängig; so werden die Zeitwörter der fünften Classe im Verhältniss zur zweiten, der sechsten im Verhältniss zur dritten, der siebenten und achten im Verhältniss zur ersten, der zehnten im Ver- hältniss zur vierten Classe genannt, insofern sie den reflexiven oder reci- proken Begriff ausdrücken ; auch die Zeitwörter der ersten Classe im Verhältniss zur dritten, insofern sie die Erreichung der Ueberlegenheit ausdrücken (De Засу Gr. Г. р. 140 u. 141). SB ER): &æ,lke Abhängigkeit, s. das Vorhergehende. 9 >,b< durchgängig, allgemein, gewöhnlich. 270 9 ile in unbeschränkter Weise; ohne Ausnahme, überall, in allen Formen, Nu- meri etc. %- р ВС ЕО м? 53а» transitiv; Transitivität ; vgl. дах. “90, = ir mit Fatha versehen. Hr) gi abgezweigt, wie eine neue Wortform aus dem Wortstamme. 637 30 0-0 Jszse Gegenstand, Object der Handlung; je] Je im Passivum. 33») „Je in etwas virtuell liegend, darunter zu verstehen. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, Vilme Serie. 12 +9 W. Уогск, KELLGREN’S [вх МАмк, LÄmtYar AL AF’ÂL. 9 9 0 - regelmässig, der Analogie gemäss ; oppos. ET und lé. ра . = 69,7 sr 10 СК» = СК» pl Ortsnomen. & 30- Е ы = Ju mit Kesra versehen. 9-09 sl angefügt, von einem Buchstaben in unmittelbarer Verbindung mit einem andern, ohne zwischenliegenden Vocal. o 58° AS A: су zum Femininum gemacht, feminin. $5 Ра l JL selten vorkommend. y selten vorkommen. 907, R à += с. gen. gleich dem —, etwas wie —. +390 Er Art. Verbindungs-Hamza, das Hamza, welches in der Aussprache mit dem End- vocal des vorhergehenden Wortes verschmilzt ; oppos. il ED. Form; Gestaltung. ; Maass, Formation, Wortform. Nähere Bestimmung, Qualificirung ; adjectivische Beschaffenheit eines N 0- mens, Adjectivität. фе PV Berichtigungen. а 16 ]. sa; statt Lu, 16 1. ЗУ statt SL ; ebenso S. 11 Z. 1. 171 = statt 2 1. class) statt las). 11 1° Zell statt ад]; ebenso $. л Z. 12: 8. ır 2.3; 8. 10 Z. 7. 18 1. = statt э>. 18 1. ki statt gi 3 L У statt 5. 1 1. el statt A. 269 17 ist das a von Sy zur ersten Vershälfte zu ziehen. 18 1. БУ statt LL. 41] At) statt LA), und so noch öfter in den Infinitiven der УП., УШ. und X. Form |. } u 1. Bl Jay) sta о a р Tu тньы ce dm san “ Fe Le И Sl, rd aaa ‚ ГУГЛЕ ао. al. Под < u | AR у à у : 35; Pa Pi | у u ar Ne a МВ te у | ам ИК Ho v Не . унии Н.В. ой | | VAT ee р № wi +, м а Ч МТ зы И М бе sat А ый Ann À Zr Ва Mel . Ро aa nil \ зай LR aa 7 ое MEMOIRES L'ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PÉTERSBOURG, VIF SÉRIE. Томе VII, №7. PULKOWAER BEOBACHTUNGEN HELLEN COMETEN VON 1862. EINIGEN BEMERRUNGEN. Dr. А. Winmecke, (Mit6 Tafeln). Der Akademie vorgelegt am 19. Juni 1563 St. PETERSBURG, 1864. Commissionäre der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften: in 8t. Petersburg in Riga in Leipzix Eggers et Comp. Samuel Schmidt, Leopold Voss Preis: 90 Kop. = 1 Thl. Gedruckt auf Verfügung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. K. Vesselofski, beständiger Secretär. Im April 1864. : < 2 6 Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Der Comet, welcher 1862 im letzten Drittel des August dem blossen Auge in der Helligkeit eines Sternes 2. 3ter Grösse erschien und einen gegen 20° langen, jedoch schwa- chen und in einiger Entfernung vom Kopfe wenig auffälligen Schweif zeigte, wurde, wie es scheint, am 15. Juli 1862 zu Marathon U. S. von Swift, einem Liebhaber der Astro- nomie, zuerst wahrgenommen. Am 18. Juli entdeckte ihn Tuttle auf der Sternwarte des Harvard-College, Cambridge U. S., und später ist er noch auf einigen Sternwarten Europas unabhängig bemerkt worden. Erst am Abende des 5. August gelangte die Nachricht von seiner Entdeckung nach Pulkowa. Der Himmel heiterte sich an diesem Tage gegen Mitter- nacht auf, so dass es möglich war den Cometen aufzusuchen. Er erschien im Cometen- sucher als ein sehr heller, mehre Minuten grosser Nebel mit einem schwachen Schweife und war dem blossen Auge in der Helligkeit eines Sternes 5ter Grösse gut sichtbar. Im Heliometer zeigte sich in der Mitte des Nebels eine lange, schmale, strahlenartige Verdich- tung, ausgehend von einem völlig fixsternartigen Kerne; jedoch blieb der Zusammenhang zwischen Kern und Strahl, Strahl und Nebel für die optische Kraft des Heliometer undeut- lich. Es schien mir gerathen, bei dem grossen Interesse, welches jetzt allseitig die Erfor- schung der bei den Cometen ins Spiel kommenden Kräfte erweckt, die stärkste optische Kraft der Anstalt in Anwendung zu bringen. Ich beobachtete daher den Cometen noch in derselben Nacht am grossen Refractor. An diesem Instrumente sind dann, in Abwesenheit des Herrn Directors der Sternwarte О. Struve, auch alle späteren Beobachtungen über die Ausströmungen und Strahlungen im Kopfe des Cometen von mir angestellt. Nur gele- gentlich habe ich den Refractor zu Ortsbestimmungen des Cometen benutzt, da meine Zeit durch anderweitige Beobachtungen zu sehr in Anspruch genommen war; übrigens erlaubte die Stellung des Cometen am Himmel während längerer Zeit die Beobachtung an den Me- ridianinstrumenten der Sternwarte bei seiner untern Culmination, wofür keine Gelegenheit unbenutzt geblieben ist. Zur Beobachtung des Schweifes und zu den Einzeichnungen des- selben in die Himmelskarten, habe ich einen Cometensucher von 3 Zoll Oeffnung, dessen Ocular 15 mal vergrössert, angewandt. Es war meine Absicht, den Beobachtungen eine eingehende Vergleichung mit den bislang aufgestellten Hypothesen über die auf Cometen wirkenden Kräfte beizugeben. Aber das Durchgehen der so sehr verdienstvollen Bond’schen Sammlung aller Beobacht- Mémoires de l’Acad. Imp des sciences, VIIme Serie. 1 2 A. WINNECKE, ungen, welche über den grossen Cometen von 1858 vorliegen und der beigefügten Dis- cussionen und gehaltreichen Bemerkungen über seine Erscheinungen, hat mich veranlasst, diese meine Absicht aufzugeben. In der That, seit man unzweifelhaft erkannt hat, dass sehr wesentliche Modificationen der Erscheinungen in kurzer Zeit stattfinden (wie es auch bei dem Cometen, über den die nachfolgenden Blätter handeln, der Fall war), ist die Ge- fahr, bei Unterbrechung der Beobachtungsreihe durch einige trübe Tage den verknüpfen- den Faden zu verlieren, so gross, dass die Resultate, welche aus einer einzelnen derarti- gen Reihe gezogen werden können, möglicherweise ganz illusorisch sind. Nun war aber das Wetter im August 1862 bei uns durchaus nicht günstig; es kommen beträchtliche Lücken in den Beobachtungen vor, Lücken, welche ganze Perioden einzelner unzweifelhaft periodisch auftretender Lichterscheinungen dieses Cometen umfassen. Diese Lücken wer- den gewiss zum grossen Theile durch die Beobachtungen anderer Sternwarten auszufüllen sein, so dass es hoffentlich gelingt, von Tag zu Tag und vielleicht in noch geringern Zeit- abständen, über die Form und Helligkeit der Ausströmungen, ihre Richtungswinkel etc. hinreichende Angaben zu sammeln Die folgenden Blätter enthaltenda her im Wesentlichen, ausser den Beobachtungen, nur einige Resultate, welche unzweifelhaft und unabhängig von jeder Hypothese daraus folgen; begleitet von Bemerkungen, welche zur leichtern Uebersicht der Erscheinungen beitragen können. Aehnlich wie bei den Beobachtungen, welche von mir über den grossen Cometen von 1858 veröffentlicht sind, habe ich die Angaben über den Cometen von 1862 nach ver- schiedenen Rubriken gesondert, wodurch die Uebersicht erleichtert wird. Bei der nahen Verbindung einzelner zu verschiedenen Rubriken gehöriger Erscheinungen, ist hier und da eine Wiederholung nicht ganz zu vermeiden gewesen. Die Beobachtungen sind nicht so, wie sie hier gegeben sind, am Fernrohre niederge- schrieben, sondern der hier vorliegende Text ist eine Ausführung der unmittelbar am Fern- rohre gesammelten kurzen Notizen. Die Uebertragung dieser Bemerkungen in die vorlie- gende Form geschah meistens am Morgen nach der Beobachtung, wenn die Bedeutung der einzelnen Phrasen und das ganze Bild des Cometen dem Gedächtniss noch frisch vorschwebten. Helligkeit des Cometen. Aug. 5. Der Comet, von dessen Florentiner Entdeckung erst heute die Nachricht nach Pulkowa kam, wurde trotz der noch hellen Dämmerung mit dem Cometensucher sofort auf- gefunden. Er ist sehr hell; für’s blosse Auge erscheint er einige Stufen schwächer, als der Stern Camelp. 24 Hev. (nach Argelanders Uranometrie 5. 4”), in dessen unmittelbarer Nähe er steht. Aug. 6. Mit blossem Auge gesehen stand der Comet an Helligkeit Camelp. 24 Hev. nur ganz nnbedeutend nach. Im Opernglase war er nicht mehr damit zu vergleichen, da man einen Durchmesser deutlich erkannte und das bläuliche Cometenscheibchen einen, von PULKOWAER BEOBACHTUNGEN DES HELLEN ÜOMETEN von 1862. 5 dem scharfen, stechenden Lichte des gelben Sternes total verschiedenen Eindruck aufs Auge machte. Aug. 7. In einer Wolkenlücke: der Comet eben so hell, wenn nicht heller, als Camelp. 24 Hev. Aug. 15. Für’s freie Auge erscheint der Comet nur wenig schwächer, als à Ursae ma)., beträchtlich kleiner als у Ursae min., etwas heller als à Drac. Schätzungen in sehr heller Dämmerung angestellt, als der Cometenkopf noch ganz sternartig erscheint; man würde den Cometen aber doch wegen seines ruhigen Lichtes für keinen Fixstern nehmen. Aug. 18. Comet um 18” 43” Sternz. schon leicht mit freiem Auge sichtbar. Aug. 21. Um 18” 35” sehe ich den Cometen gut mit blossem Auge; y Ursae min. ist jedoch noch ein wenig leichter sichtbar. Bei voller Nacht erschien der Comet etwas heller als у Ursae min.; beträchtlich schwächer als В Ursae min., der auffallend durch seine Farbe mit dem Cometen contrastirt. Kern des Cometen. Aug. 5. 2245 Sternz. Im Heliometer zeigte sich bei 60 f. Vergrösserung ein deut- licher, fixsternartiger Kern, mit einer Ausstrahlung nach oben; bei Anwendung einer 200 f. Vergr. erschien dieser fixsternartige Kern sehr klein. Sein Licht hob sich so plötz- lich von dem Lichte der Ausstrahlung ab, dass ich eine Weile zweifelhaft blieb, ob nicht zufällig ein Fixstern hinter dem Cometen stände. Aber die unveränderte Stellung des Punk- tes zur Ausstrahlung bewies bald, dass es wirklich der Kern des Cometen war. Die Hel- ligkeit war nicht grösser als die eines Sternes 9.10ter Grösse; der Durchmesser nicht be- trächtlicher, als der eines solchen Sternes. Im grossen Refractor war bei 138 f. Vergr. das Aussehen des Kernes ebenfalls fix- sternartig; 279 f. Vergr. liess ihm dies Ansehen, nur wurde er scheinbar lichtschwächer. Er ist nicht heller, als ein Stern 9ter Grösse; im Durchmesser ganz unmessbar klein. Aug. 8. 290 Sternz. Bei guten Bildern wurde bis zur 708 f. Verg. gegangen; auch damit zeigte sich ein unmessbar kleines Lichtpünktchen, ganz an der äussersten nördlichen Spitze der Ausströmung. Die Helligkeit desselben ist nicht grösser, als die eines Sternes 10ter Grösse. Aug. 12. 20" Sternz. Mit 708 Vergr. sehe ich keine Spur eines Kernes an dem nördlichen Ende der Ausstrahlung. Das Licht der Ausstrahlung nimmt plötzlich sehr viel mehr bis zur Spitze zu, ohne dass sich der eigentliche Kern heute als fixsternartiger Punkt zeigte. Aug. 13. 2235 Sternz. Mit 279 f. Vergr. ist von einem eigentlichen fixsternartigen Kerne keine Spur zu erkennen, aber die Luft ist für diese Vergrösserung heute zu unruhig. Aug. 14. 20" Sternz. Mit 412 f. Vergr. erscheint am Ende des Strahls eine kernar- tige Verdichtung. Bei genauem Hinsehen blitzt darin zuweilen ein äusserst feiner Licht- punkt auf. * 4 А. WINNECKE, Aug. 15. 19” Sternz. Mit 708 f. Vergr. sehe ich bei guten Bildern fast an der äus- sersten Spitze des Strahls ein feines Pünktchen, mit nur wenig Nebel davor nach Nord- Ost. Dieser Nebel kann recht gut mit dem zerstreuten Lichte, was auch Fixsterne bei die- ser Vergrösserung rings um sich haben, identisch sein. Vergr. 858. Das lichte Pünktchen erscheint noch deutlicher; es gleicht einem schwa- chen Fixsterne (etwa 10ter Grösse), unmessbar klein im Durchmesser, rings umgeben von hellem Nebel. Vergr. 1169. Nach scharfer Focalberichtigung auf einem sehr benachbarten Fixsterne 8.9”, sehe ich mit dieser Vergrösserung das Ende des Strahls klobenartig erweitert. Das Licht des Klobens nimmt allmälig sehr viel mehr zur Mitte hin zu, ohne dass aber das fix- sternartige Licht bestimmt in seiner Mitte durchschiene. Die Luft ist jedoch für diese Ver- grösserung kaum gut genug. Ich versuche noch die 1458 f. Vergr. und bin erstaunt, den fixsternartigen Punkt damit wieder ziemlich deutlich zu sehen. Er scheint nach der linken Seite (im Fernrohre) von der Mittellinie des Strahls ab gerechnet, zu liegen. Aug. 17. 19%5 Sternz. Die Strahlen können sich an Helligkeit durchaus nicht mit der Helligkeit der Ausströmung an frühern Tagen messen; dagegen erscheint mir der Kern an der Spitze des Büschels eher heller. Aug. 20. 21?5 Sternz. Luft etwas besser. Mit 708 f. Vergr. leuchtet jetzt ein fix- sternartiger Punkt in der Spitze auf. Unmessbar klein. Aug. 21. 19" Sternz. Bei 279 f. Vergr. tritt der Kern an der Spitze deutlich her- vor; es scheint im Nebel ein stellarer Punkt von der Helligkeit eines Sternes 10-ter Grösse zu liegen, der aber doch nicht mit völliger Bestimmtheit von ihm unterschieden werden kann. Aug. 23. 19" Sternz. Mit 279 f. Vergr. sehe ich an der sehr feinen Spitze des Hor- nes einen Lichtknoten. 075 Sternz. Die Spitze ist ausserordentlich kernig. Aug. 25. 19%5 Sternz. Unterweilen leuchtet am Ende des Horns der Kern sehr deut- lich hervor, etwa von der Helligkeit eines Sternes 10ter Grösse, ebenso klein auch im Durchmesser. Luft unruhig. 279 Г. Vergr. Aug. 28. 18/5 Sternz. Kern sehr plötzlich sich abhebend an der Spitze des hornar- tigen Lichtscheines. Mit 279 Г. Vergr. erscheint der Kern ausserordentlich scharf, völlig wie ein Fixstern. Durchmesser unmessbar klein und nicht grösser als der eines Sternes 9". Aug. 30. 18%5 Sternz. Der Kern an der Spitze ist von der äusserst hellen Nebelma- terie des Strahls unten im Keile durchaus nicht mit Bestimmtheit zu unterscheiden. Aug. 31. 19%5 Sternz. Der Kern hebt sich äusserst bestimmt und hell von der Aus- strömung ab. Sept. 1. 18*5 Sternz. In heller Dämmerung Kern sehr hell und ziemlich gross; von elliptischer Gestalt. Mit 279 f. Vergr. erhalte ich für die Richtung der grossen Axe: 18* 46” Stern. — 24155 5 Beob. PULKOWAER BEOBACHTUNGEN DES HELLEN COMETEN VON 1862. 5 Durchmesser des Kernes in dieser Richtung 3535, senkrecht darauf 1/82. Der Kern hat sein fixsternartiges Aussehen verloren; es ist eine eiförmige Masse, die sich in den Strahlenbüschel fortsetzt. Mit 708 Е. Vergr. erscheint das Ende dieser eiförmigen Figur doch beträchtlich hel- ler und der eigentliche Kern blickt unterweilen ganz am äussersten Ende durch. Es ist daher die bei schwächerer Vergrösserung für den wirklichen Kern genommene eiförmige Lichtmasse wohl nur der sehr helle Anfang einer Ausstrahlung. Sept. 2. 18*5 Sternz. Heute ist wieder die säbelartige Gestalt der Ausströmung sichtbar; jedoch besteht ein Unterschied gegen frühere Tage, an denen der Comet ähnliche Gestalt zeigte, darin, dass der Kern sich sehr lebhaft von der Ausströmung abhebt und ähn- lich wie gestern, in eiförmiger Gestalt in der Spitze liegt. Sept. 3. Um 186 Sternz. sehe ich vom Cometen weiter Nichts, als den Kern und eine nach links gerichtete Ausstrahlung; oder besser: das Ganze erscheint als eine längliche Lichtmasse mit sehr heller Spitze. Sept. 4. 19” Sternz. Vergr. 708 zeigt zuweilen an der alleräussersten Spitze des Strahls ein helleres Fleckchen, wohl der durch den hellen Nebeldunst der Ausströmung hindurchschimmernde Kern. Sept. 7. 19" Sternz. In heller Dämmerung habe ich bei 138 f. Vergr. trotz des recht tiefen Standes ein leidliches Bild. Ich sehe nur einen hellen und schmalen, fast geradli- nig begränzten Strahl, dessen nördliches Ende ein wenig heller ist. Mit 279 f. Vergr. er- scheint mir die Spitze zuweilen kernartig heller. Die Ausströmungen vom Kerne in unmittelbarer Nähe desselben. Aug. 5. 21%5 Sternz. Im Heliometer zeigte sich bei 60 Г. Vergr. ein deutlicher, fix- sternartiger Kern mit einer Ausstrahlung nach oben; 200 f. Vergr. der Kern befindet sich auf der äussersten nördlichen Spitze einer hellen, geradlinigen Ausstrahlung. Sein Licht hebt sich so plötzlich von dem Lichte der Ausstrahlung ab, dass ich eine geraume Zeit zweifelhaft blieb, ob nicht zufällig ein Fixstern in dem Cometen stände. Es wurde darauf der Comet am grossen Refractor eingestellt. Mit 279 f. Vergr. wurde gefunden: 22” 30” Sternz. Richtung des Strahls D— 02.0 5 Beob. j Länge » » 19 | Breite » » 3,5 Mit der schwächsten 138 f. Vergrösserung, sah man links und rechts von diesem Strahle noch andere Lichtverdichtungen, aber weit schwächer; vielleicht die Linien, welche den Kopf des Cometen nach Innen vom Schweife abgränzen *). Es wurde gefunden: Linke Begränzung ВЕ 6 3 Beob. Rechte » 110,5 BD 22 36 » 29h 45" *) Man erinnere sich der sehr hellen Dämmerung unserer Sommernächte. 6 А. WINNECKE, Obgleich es schon sehr hell war, so konnte ich doch den Nebel in der Richtung der Aus- strömung bis auf 80” verfolgen. Mit 138 f. Vergr. fand sich für die Richtung d der Ausstrahlung: 29” 51” Sternz. 9— 13556 5 Beob. Aug. 8. Es heiterte sich gegen Mitternacht auf, blieb aber immer dunstig. Der Co- met ist heller geworden, besonders ist die Ausstrahlung weit schöner entwickelt. Bei guten Bildern wurde die Anwendung einer 708 f. Vergr. versucht. Bei dieser Vergrösserung war es möglich, die Richtung der Ausströmung ohne Erleuchtung der Fäden zu messen, da man dieselben hinreichend deutlich auf dem hellen Cometengrunde sah. Es wurde für diese Richtung gefunden: 21” 50" Sternz. 14971 4 Beob. 21 57 » 14780380 Wagner DONS » 146.423 5 Оо. Bei geringerer Vergrösserung hatte es mir geschienen, als wenn ап dem Hauptkerne noch ein schwächerer Nebenkern, in der Richtung der Ausströmung, anlag; bei der star- ken Vergr. aber zeigte sich, dass jene Erscheinung daher rührte, weil unmittelbar am Kerne die Ausströmung weit schwächer an Licht war und das Maximum ihres Glanzes erst in einer Entfernung von einigen Secunden vom Kerne erreichte. Mit 138 f. Vergr. erschien die linke (vorgehende) Seite der Ausströmung schärfer begränzt, als die nachfolgende, auch erhielt ich den Eindruck, als sei in der Mitte der gan- zen Länge nach ein dunklerer Streif. Für die linke Verdichtung fand ich p = 186,8 4 Beob. » » rechte » и» 116,5 3 » um 22” 27" Sternz. Bei schon wieder wolkigem Himmel wurde mit 279 f. Vergr. und leuchtenden Fäden gemessen: Richtung des Hauptstrahls: 22” 35” 14758 2 Beob. 148,9 8 » Wagner. Die Länge des Strahls betrug 50” (als Minimum). Die Breite 3,5 in einer Entfernung von etwa 10” vom Kerne. Er erschien mir ganz gerade. Die Vertheilung des Lichtes im Kopfe war eine eigenthümliche; entschieden hatte die in Rectascension vorhergehende Seite weit mehr Licht, als die andere. Die Combination der drei Strahlen bildete auf der der Sonne zugewandten Seite des Kopfes im Nebel eine scheitelartige Figur, die jedoch nur schwach angedeutet war. Aug. 11. Nach einem schönen, heitern Tage bewölkte es sich nach Sonnenuntergang plötzlich. Bei einer kurzen Aufheiterung gelang durch leichte Cirruswolken folgende Be- stimmung der Richtung der Ausstrahlung: PULKOWAER BEOBACHTUNGEN DES HELLEN COMETEN VON 1862. 7 19* 9” Sternz. — 16650 5 Beob. Vergr. 279 a 25 о: ARE v - 138. Bei dunstiger Luft konnte ich den Strahl nur 48” weit verfolgen. Der Comet erschien durch den Wolkenschleier so undeutlich, dass weitere Ermittelungen nicht gelangen. Aug. 12. Heiter nach häufigen Regengüssen. Aussehen des Cometen wesentlich ge- ändert. Die Ausströmung erscheint weit heller und ist deutlich nach rechts gekrümmt; es liegt auch heute rechts im Kopfe mehr Nebel, als links. Richtung des geraden Theils der Ausströmung nahe am Kerne: 19" 58” беги. p= 203°%4 4 Beob. Vergr. 138 20 1 » 203,1 3 » 279, Die Länge des geraden Theils der Ausströmung finde ich nur 11’0 (2), die ganze Länge des Strahls beträgt 29". Für die Breite desselben an dem Punkte, wo er sich zu krümmen beginnt, finde ich 3/8. Anfangsrichtung der Ausstrahlung: 20” 42” Sternz. 9 = 20421 2 Beob. Vergr. 138. Die Farbe des Strahls erscheint mir gelbröthlich; die des umgebenden Nebels (viel- leicht aus Contrast) mattbläulich. Das Überwiegen des Lichtes auf der rechten Seite ist nur unbedeutend; überhaupt erscheint mir die Lichtvertheilung weit gleichförmiger, als früher; namentlich bin ich nicht im Stande die beiden, für die Begränzungslinien des Schweifs nach innen gehaltenen Nebelverdichtungen, links und rechts zu erkennen. Aug. 13. Der Comet wird heute in heller Dämmerung eingestellt, um über die muth- masslich vorhandene pendelartige Bewegung der Ausströmung möglichst viele Daten zu gewinnen. Sein Aussehen hat sich seit gestern total verändert; der schöne geradlinige Strahl ist verschwunden; beiläufig in der Richtung, worin er sich zeigte, liegt eine verwa- schene Nebelmasse, dagegen zeigt sich ein geradliniger Strahl in anderer Richtung. Anfangsrichtung (ka) des geradlinig begränzten Fächers: 18” 57" О.о 6 Beob. Vergr. 279 19 0 180, 3 » 138. Richtung der Begränzungslinien des Fächers: (kb) и 186,2 4 Beob. (ke) »—=170,0 4 » Für die ganze Länge des geradlinig begränzten Fächers erhalte ich um 19” 8" Sternz. 14/6: diese Grösse kann kaum mehr als eine oder die andere Secunde fehlerhaft sein. Die linke Seite (kb) dieses Fächers ist entschieden besser begränzt, als die rechte, auch heller. Die äussere Begränzung rechts ist von etwas schwächerem Lichte, als der mittlere Theil des Fächers. 8 A. WINNECKE, Die nach links gelegene krummlinige Lichtmasse ist in der Mitte ein wenig heller als an den Rändern; die Ränder sind verwaschen. Die Länge dieser Nebelmasse, gemessen von der Linie (ka) finde ich gleich 46” (3); nur bis auf einige Secunden bestimmbar. Die Breite derselben beträgt 0,7 der Länge des geradlinig begränzten Fächers oder 10”. Für die Richtung der Mittellinie dieser Nebelmasse finde ich: 192" p— 230% 6 Beob. Für die Tangente vom Kerne an die linke begränzende Curve ergiebt sich die Richtung: 19° 4" p—92271 5 Beob. Um 19” 30” erkenne ich die Krümmung dieser Lichtmasse, deren Convexität nach links unten beim Anfange der heutigen Beobachtungen so bestimmt ausgesprochen war, nur mit Mühe. Für die Mittellinie des Fächers erhalte ich: 19" 33 p— 17957 5 Beob. Vergr. 138. Fortsetzung der Beobachtungen um 2975: Anfangs-Richtung des Fächers: 29} 39" p— 17438 5 Веб. Vergr. 138 22 42 ПИБ BA Sa Tg Seitenlinien des Fächers; die rechte Begränzungslinie scheint sich erheblich von der hellen Mittellinie entfernt zu haben (ke) a2 55" p—1546 3 Beob. (kb) 22 158 17954 Вт Die Länge des Fächers ergiebt sich: ОЕ" — 1979 4 Beob. auch dem Ansehen nach grösser, als vorher taxirt. Abstand des Punktes vom Kerne, wo die untere Seite der nach links gelegenen krumm- linigen Lichtmasse den geradlinigen Fächer trifft 758, ziemlich scharf zu bestimmen. Richtung der Mittellinie der linken Nebelmasse: 39 AGP n— 23297, 5 Beob. Tangente vom Kern an die untere Seite derselben р = 22059 (3), unsicher. Die linke Lichtmasse erinnert an den Rauch, der vom Winde fortgeweht wird, nach- dem der Schuss aus dem Rohre gefahren. Aug. 14. Nach einem heitern Tage drohten gegen Sonnenuntergang Wolken aufzu- steigen. Ich stellte daher den Cometen sehr früh ein; um 18° 10” fand ich ihn. Unmittel- bar darauf wurde er aber von feindlichen Wolken bedeckt. In einzelnen Lücken erhielt ich folgende Bestimmung der Anfangsrichtung der Ausströmung: PULKOWAER BEOBACHTUNGEN DES HELLEN COMETEN VON 1862. 9 18/2297 9 19557 4 Beob. Vergr. 138. Dann ganz trübe; über dem Ladoga entlud sich ein gewaltiges Gewitter. Nach einer Stunde wieder heiter. Anfangsrichtung: 19” 44” и 190 6 Beob. Vergr. 138 Die Ausstrahlung zeigt sich heute mehr in Gestalt eines breiten Fächers, etwa wie Aug. 8.; die gestern links vom hellen Strahle vorhandene krummlinig begränzte Lichtmasse sehe ich nicht, falls sie nicht identisch mit der linken Seite des grossen Fächers ist. Ich versuche die Richtung der rechten Seite des Fächers einzustellen und erhalte: 19 532 p = 15873 2 Beob. Vergr. 138 Die Hauptströmung ist auf weitere Ausdehnung zu verfolgen, als gestern. Länge 44,0 1 Beob., unsicher, weil schon wieder Wolken kommen. Die Ausströmung ist nicht ganz geradlinig, sondern biegt sich ein wenig nach rechts (also Convexität nach links ge- kehrt), Krümmung jedoch nur unbedeutend. Aug. 15. Beim Einstellen des Cometen erscheint die Ausströmung schon sehr hell. Anfangsrichtung derselben: 18” 30” Sternz. о 5 Beob. Уегот. 138 18 41 » 230,5 6 » » 412 Die Helligkeit des Strahls nimmt bis zu der gut begränzten, keilförmigen Spitze zu. Mit 1458 f. Vergr. kann man die Ausströmung noch deutlich erkennen bis auf 28” Abstand vom Kerne. Mit Vergr. 138 finde ich für die Länge der Ausströmung, wozu ich noch das ein wenig nach rechts gebogene Ende des federartigen Strahls rechne 18’ 49” 44”, nicht sehr sicher zu bestimmen. Bis zu einem Abstande von 13” von der Spitze war der Strahl sehr beträchtlich heller, als der übrige, nach oben immer mehr an Licht abfal- lende Theil. Die Breite desselben in diesem Abstande beträgt 3,5. Für die Breite der Feder am oberen Ende finde ich 7”, schwierig, weil die Nebelmasse dort sehr verwaschen ist. Anfangsrichtung der Ausströmung: 197947 И} 5 Beob. Vergr. 279 Länge des Strahls 43”. 217 527 D — 299.4 5 Beob. Vergr. 138 Das Aussehen des Cometen hat sich entschieden verändert; die Krümmung des Strahls ist grösser geworden. Herr Wagner findet für die mittlere Richtung des Strahles: 21. 57° D — 24116 4 Beob. Vergr. 138 für die Anfangsrichtung der Ausströmung: р = 230,1 3 Beob. Уегог. 138 ф = 232,9 1 Beob. Уегот. 412 Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УНше Serie. N 10 A. WINNECKE, Nach 0* Sternz. beobachtete ich den Cometen in der Morgendämmerung. Sein Aus- sehen hat sich beträchtlich geändert; es nähert sich jetzt der Erscheinung vom 13. Aug. Die nach links liegende Lichtmasse ist von analogen Curven begränzt, und es zeigt sich ein deutlicher Anfang eines neuen Strahls, für dessen Richtung sich findet: 017" Е 5 Beob. Vergr. 279 Richtung der links gelegenen Lichtmasse: 0 29 АО 5 Beob. Уегог. 138. Mit 412maliger Vergr. messe ich die Länge des sich entwickelnden Strahles zu 3,3, mit 138maliger Vergr. die Länge der links gelegenen Lichtmasse 41”. Aug. 17. Luft sehr unruhig, aber durchsichtig. Der Eindruck, den die Ausströmung in heller Dämmerung macht, ist beträchtlich ver- schieden von dem der letzten Tage; er erinnert mich am meisten an das Aussehen des Co- meten am 5. August. Vom Kerne geht ein dreifacher Strahl aus, dessen mittlere Verdichtung bei weitem am längsten ist und vielleicht den Ausströmungen der letzten Tage entspricht. Dieser mitt- lere Strahl ist nach rechts gebogen (also Convexität nach links) und sein Licht weit ver- waschener und schwächer, als das der frühern Ausströmungen. Der Strahl (a) rechts von ihm, ist bei weitem kürzer und sehr viel schmäler, sein Krümmungsradius sehr viel klei- ner. Der Strahl (c) links ist noch kürzer und schwierig mit Gewissheit vom mittlern Strahle zu trennen. Dieser Strahl (c) erscheint ziemlich geradlinig. Für die Richtungen ergab sich: 18” 37” Sternz. (b) а 5 Beob. Vergr. 138 18 41 » (a) 1993 » » 18 44 » (c) 248,9 » » Die Länge des mittleren Büschels beträgt 74”, nicht scharf messbar, auf einige Se- cunden ungewiss. Die Länge des Strahles (a) ist 17”; die Länge von Strahl (c) ist nicht messbar. Sie ist aber jedenfalls kleiner, als die eben gemessene Länge von Strahl (a). Die Strahlen können sich an Helligkeit durchaus nicht mit der Helligkeit der Ausströmung an früheren Tagen messen; dagegen erscheint mir der Kern an der Spitze des Büschels eher heller. Richtungen der Strahlen: 22* 30” Sternz. (b) р — 294,6 6 Beob. Vergr. 138 schwierig zu messen; ich stelle den Positionswinkel der langen, mehr verwaschenen Nebel- masse ein. Für (a) messe ich die Richtung der Chorde des Strahls: 29} 45” Sternz. (a) MEZNNI3IA 5 Beob. Vergr. 138 22 50 » (c) p = 240,8 » » PULKOWAER BEOBACHTUNGEN DES HELLEN COMETEN УОМ 1862. 14 Wiederholung dieser Messungen: 0* 43” Sternz. (b) == 22694 3 Beob. 046 » (a) 202,5 » sehr unsicher. 050» (с) 247,4 » Aug. 18. Anfangsrichtung der Ausströmung: 18* 48 ” Sternz. %=125439 5 Beob. Vergr. 279 Luft sehr unruhig; es steigen Wolken auf. Richtung der nach links gelegenen, krummlinig begränzten Figur: 18” 55” Sternz. оо 5 Beob. Die Länge derselben vom Kerne bis zur äussersten Spitze beträgt 56”6 (2 Beob.); die Länge des geradlinigen Stücks des Strahls 5’2 (2 Beob.). Wolken verhindern fernere Beobachtungen. Aug. 20. Es zeigt sich heute im Kopfe ein breiter, fächerförmiger Büschel, dessen Begränzungslinien in der Nähe des Kerns aber dasselbe Anrecht auf den Namen «Strahlen » haben, wie die Lichtbüschel an einigen früheren Tagen. Anfangsrichtung des Strahls: 18” 50” Sternz. p = 25850 5 Beob. Vergr. 279 Richtung der linken Begränzung: 18* 54” Sternz. Pi 27228 5 Beob. Verger. 138 Die rechte Begränzung ist ziemlich beträchtlich gekrümmt; ich messe die Richtung der Chorde: 18" 57” Sternz. ЕСО 5 Beob. Vergr. 138 Der mittlere Büschel nimmt nicht continuirlich von der Spitze bis zum Ende an Licht ab. Erst in einer Entfernung vom Kerne, die etwa À seiner Länge beträgt, vermindert sich die Helligkeit beträchtlich, nimmt aber in weiterem Abstande wieder zu. Für den Abstand der dunkelsten Stelle vom Kerne finde ich 33”2 (2 Beob.), nicht genau zu messen. Die Zu- nahme der Helligkeit von hier ab, ist beträchtlich und zwar derart, dass ein kleiner, come- tenähnlich zur Mitte verdichteter, ovaler Fleck das Ende des Büschels bildet. Den Abstand des Centrums dieses hellen Flecks vom Kerne finde ich 49”2 (4 Beob.), die ganze Länge der Ausströmung beträgt 74”3 (2 Beob.). Die Breite des lichten Flecks ist 21”. Die Luft ist nicht hinreichend gut, um genauere Beobachtungen über die Spitze der Ausströmung zu machen. Das Licht der Spitze ist ungemein vie] heller, als das Licht der übrigen Ausströmung bis zu einem Abstande von 8”5 um 19* 19”. Positionswinkel der Anfangsrichtung: 31° 37% Sternz — las 5 Beob. Vergr. 279 Positionswinkel der Mitte des hellen Flecks im Büschel vom Kerne aus: 25253. Positionswinkel der Anfangsrichtung: 12 A. WINNECKE, 23° 11” Sternz. 9127039 5 Beob. Vergr. 138 23 21 » 279,0 » мрт 9 Die Ausströmung ist sichtbar nach links gegangen und weit heller geworden. Sie hat jetzt das büschelartige Aussehen mehr verloren und erinnert aufs lebhafteste an das horn- artige Gebilde beim Anfange der Beobachtungen am 15. August. Die Hoffnung, noch ein weiteres Datum zur Bestätigung der schwingenden Bewe- gung in dieser Nacht zu erhalten, wurde durch plötzliche Bewölkung des Himmels um 14° vereitelt. Aug. 21. Der Comet hat seit gestern sein Ansehen wieder total verändert; sein heu- tiger Anblick erinnert ungemein an das Aussehen Aug. 13. In der linken Seite des Kopfes zeigt sich eine breite, mehr verwaschene, krummlinig begränzte Nebelmasse, welche sich an einen sehr kurzen geradlinigen Strahl anschliesst. Anfangsrichtung des Strahls: 18” 48” Sternz. 0552 5 Beob. Vergr. 279 Länge des Strahls 14°5 3 Beob. Abstand des Punktes vom Kerne, wo die nach links liegende Lichtmasse an diesen Strahl stösst 3”2. Richtung der Mittellinie der links gelegenen, etwas gekrümmten Lichtmasse (diese Richtung schneidet den Kern beinahe) 29691 5 Beob. Abstand des äussersten Punktes dieser Lichtmasse vom Kerne 776. Die grösste Breite beträgt 21”2, unsicher. Breite, dort wo der geradlinig begränzte Büschel aufhört, von rechts nach links 166. Anfangsrichtung der Ausstrahlung: 19” 47” Sternz. p = 252°8 5 Beob. Vergr. 279 Bald nach 12” bewölkt es sich. In einer Lücke bekomme ich jedoch folgende recht gute Bestimmung der Anfangsrichtung der Ausströmung: 23° 14” Sternz. Di 2201 5 Beob. Vergr. 279 Länge des Strahls 17,6 (2 Mess.) Für die links liegende verwaschene Lichtmasse ergab sich der Positionswinkel der Mittellinie 29954 (3 Beob.). Diese Lichtmasse ist jetzt beträchtlich verwaschener als zu An- fang des Abends. Der Winkel zwischen der Anfangsrichtung der Ausströmung und der links liegenden Nebelmasse hat sich augenscheinlich vergrössert. Aug. 23. Heute ist wieder die hornartige Figur da. Der Strahl ist ausserordentlich schmal und trotz der schlechten Luft gut begränzt. Anfangsrichtung der Ausstrahlung: 19” 14” Sternz. 22345 5 Beob. Vergr. 279 Länge des schmalen Theiles der Ausströmung, in der Mitte ihrer Länge nicht über PULKOWAER BEOBACHTUNGEN DES HELLEN COMETEN VON 1862. 13 2” breit, 19* 17” = 10”3. Von dort an breitet sich die Ausstrahlung etwas mehr aus und biegt sich nach rechts hinüber, federartig. Ganze Länge der Ausstrahlung 19* 20” = 29"9 1 Beob. Rechts von der Ausstrahlung liegt eine grosse Masse verwaschenen Nebels, die sich in einem Abstande von 14”4, vom Kerne ab gerechnet, an das Horn anschliesst. Die Haupt- richtung dieser Nebelmasse ist 231° und die Länge von dem Horn an gerechnet 66”. Anfangsrichtung der Ausstrahlung: 0* 28” Sternz. D 2054 6 Beob. Vergr. 279 Länge des Strahls 40,5 2 Beob. Die Spitze ist ausserordentlich kernig und der Strahl mehr gebogen, als bei der ersten Beobachtung. Er hat eine mehr federartige Beschaffenheit, mehr Zerzasertes am oberen Ende bekommen. Links unten an der Feder scheint mir eben- falls mehr zaseriger Nebel zu liegen, als zu Anfange des Abends. Aug. 25. Heute liegt in der Coma eine pulverhornartig gestaltete Lichtmasse, deren Helligkeit bei weitem geringer ist, als die Helligkeit der Ausströmung in den letzten Tagen. Anfangsrichtung der Ausströmung: 19* 20” Sternz. ф-т От 10 Beob. Vergr. 279 Endrichtung des Pulverhorns 19* 25” = 23592 5 Beob. Breite des Pulverhorns am oberen Rande 16/0, 2 Beob., unsicher wegen grosser Verwaschenheit desselben. Abstand des Punktes vom Kerne, wo das Horn die starke Krümmung macht (ziem- lich unsicher) 971 2 Beob. Das Pulverhorn wird gegen das Ende hin wieder lichtstärker; es ist am schwächsten in der Mitte (der Längenrichtung nach); jedoch ist der zweite hellste Punkt nicht am Ende selbst, sondern schon in einem Abstande von 42”9 vom Kerne. Es liegt am Ende ein ova- ler, zur Mitte hellerer Fleck. Ganze Länge des Pulverhorns, leidlich genau messbar, 62”7. Es ist gemessen Länge der Linie, Kern — Basis des Horns. Anfangsrichtung der Ausströmung: 20^ 49” Sternz. me 910,5 5 Beob. Vergr. 279 Ur » PATES Er » » Die Luft ist ganz ausserordentlich schlecht geworden, so dass man die Anfangsrich- tung nur sehr unsicher einstellen kann. Aug. 28. 18” 31” Comet in einer Lücke zwischen schweren Regenwolken eingestellt. Der Anblick ist ganz ähnlich dem von Montag. Es ist wieder eine pulverhornförmige Aus- strahlung sichtbar; nur ist heute die Fläche des Horns noch schwächer und der Kern sehr plötzlich sich abhebend an der Spitze. Früher war die Ausströmung so hell, dass man den Kern nur mit Mühe von ihr unterscheiden konnte, jetzt ist sie ungemein viel schwächer. 14 A. WINNECKE, Abstand der Basis des Pulverhorns vom Kerne 18* 46” Sternz. 887 2 Mess. Verer. 138: Endrichtung des Horns 21352 2 Beob. Richtung vom Kerne zum Punkte der stärksten Krümmung in der linken Curve des Horns: 27952 2 Beob. Richtung der äusseren Begränzung der untern Nebelmasse: 316°1 2 Beob. Breite des Horns am Ende 364; das Ende ist röthlich. Die Vermehrung des Lichts im obern Theile, verglichen mit der viel schwächern mittleren Partie, ist auffallend. Den Abstand des Centrums der Verdichtung vom Kerne finde ich um 19” 4” — 60”2 1 Mess. — Dann völlig bezogen. Nach 21” von neuem heiter. Die eiförmige Verdichtung im oberen Theile des Horns ist ganz eigen röthlich ge- färbt; die hellere Mitte derselben finde ich weniger roth. Würde der Kern plötzlich ausge- löscht, so müsste man die Mitte dieses Flecks der überwiegenden Helligkeit halber zum Pointiren bei Ortsbestimmungen des Cometen wählen. Aug. 30. In noch sehr heller Dämmerung stellte ich den Cometen ein, aber es fing inzwischen schon wieder an sich zu bewölken, so dass ich nur mit Mühe in einzelnen Wol- kenlücken nachstehende Messungen erhaschen konnte. Anfangsrichtung des Strahls: 18” 35” Sternz. 236°4 8 Beob. Vergr. 279. Länge des Strahles 54”9 2 Mess. Das Aussehen des Cometen überrascht mich sehr. Die Beob. vom 28. Aug. schien mir darauf hinzudeuten, dass die Energie des Kernes im Ausstrahlen von Lichtmaterie jetzt im Abnehmen begriffen sei. Heute ist aber der Strahl ganz von derselben Lebhaftig- keit, wie früher, wo er sich am hellsten zeigte. Der Kern ist von der äusserst hellen Ne- belmaterie in der keilförmig zulaufenden Spitze durchaus nicht mit Bestimmtheit zu unter- scheiden. Der Strahl ist nach rechts gekrümmt, doch nicht beträchtlich und hat die grösste Aehnlichkeit mit schon früher gesehenen Figuren; nur ist er, wohl hauptsächlich in Folge der Erdnähe des Cometen, weit grösser. Aug. 31. Bei fast hoffnungslos mit Cirris überzogenem Himmel stelle ich den Come- ten ein. Nachdem es dunkler geworden, wird der Comet in sehr schwachem Lichte sicht- bar. Ich sehe zuerst nur den Kern mit einer fast geraden, sehr kurzen Ausstrahlung. Bald aber zeigt sich, dass dieser kurze Strahl nur die etwas hellere Anfangsrichtung einer pul- verhornförmigen Ausstrahlung ist, welche ungemeine Aehnlichkeit mit der am 28. Aug. beobachteten hat. | Anfangsrichtung der Ausstrahlung: 18* 51” Sternz. D — 965.2 5 Beob. Vergr. 279. Endrichtung des Pulverhorns: 18” 58" p = 19499 3 Beob. Gesammtlänge 107,8. Es bezieht sich jetzt so stark, dass nur der Kern mit einen Rudimente des Strahls sichtbar bleibt; es verspricht aber wieder klarer zu werden. Ich vergleiche daher einst- PULKOWAER BEOBACHTUNGEN DES HELLEN COMETEN VON 1862. 15 weilen den Cometen mit einem vorangehenden Sterne 7.8”; die daraus sich ergebende Po- sition, werde ich am Ende dieser Schrift mittheilen. Als es wieder klarer geworden, finde ich um 19* 35” Sternz. Länge des Pulverhorns: 112” sehr ungewiss Breite am Ende des Pulverhorns 61” etwa. Der Umriss des Pulverhorns ist sehr verwaschen; der Kern hebt sich äusserst bestimmt von der Ausströmung ab. | Anfangsrichtung der Ausstrahlung: 20737 pP 200 9 6 Beob. Vergr. 279. Obgleich es jetzt fast ganz klar ist, so wird mir die Auffassung dieser Richtung sehr schwer. Länge des Horns: 20.41. 1149 2 Mess. Richtung des obern Theils des Hornes 19193 3 Beob. Um 20* 48” stehen zwei Sterne 10.11” und 10” ganz symmetrisch zum Horn, in der Nähe der Basis. Richtung zum Sterne auf der rechten Seite des Horns: DS » » » » » linken » » » 2491 1 der Länge des Horns von der Basis entfernt. Jenseits des kurzen hellern Strahls, den man als Richtung der Ausströmung noth- wendig auffassen muss, liegt noch hellere Nebelmaterie nach unten, bis zum Positionswinkel 32633 4 Beob. um 20” 56"; sie ist leidlich nach unten begränzt. Breite des Horns am obern Ende 4453. Die Basis des Horns erscheint ein wenig röthlich. Die Farbe dort ist bestimmt ver- schieden von der Farbe in der Gegend der stärksten Krümmung. Mit der jetzt benutzten 138 f. Vergr. sehe ich die Anfangsrichtung der Ausstrahlung sehr bestimmt und finde: DUO D == 263,2 5 Beob. Diese Messungen sind weit besser als die vor 3 Stunden angestellten. Um 20° 57” stand ein Stern 10” im dichten Nebel des Horns, etwa 15” vom Kerne entfernt. Ich fand ihn nahe gleich hell mit einem nördlich vorausgehendem Sterne (b), be- trächtlich schwächer als einen südlich vorausgehenden Stern (a). Um 21* 15” Stern 10” wenig schwächer als Stern (a), bedeutend heller als Stern (b), 21° 30” Stern 10” fast so hell als (a), viel heller als (b). Der Unterschied der Helligkeit zwischen (a) und (b) etwa 3 Grösse. Sept. 1. In heller Dämmerung. Figur des Cometen total verschieden von der gestri- gen. Kern sehr hell und gross; elliptische Gestalt. Von ihm aus geht ein fast geradlinig be- gränzter, schmaler, schwächerer Strahl (a) nach links unten. Dieser Strahl hat divergirende Begränzungen, so dass er zum Kerne hin schmäler wird, jedoch nur sehr wenig. Mittel- linie desselben: 185347 p = 32459 5 Beob. Уегот. 138. Nach oben geht vom Kerne aus ein Büschel (bc), dessen Seiten heller sind, als das Innere. 16 A. WINNECKE, Richtung der untern Begränzung (b) 18° 38” р = 28439 5 Beob. Die hellere Strecke der begränzenden Curve bis etwa 50” Abstand vom Kerne dreht die Concavität nach Nor- den (links unten). Ich habe eben die Richtung einer Chorde gemessen, welche den Kern mit dem Wendepunkte verbindet. Der Abstand der Curve von dieser Chorde kann 2” ш den am wei- testen von der Geraden abstehenden Punkten nicht übersteigen. Von dort wendet sich die begränzende Linie nach oben, so dass die Convexität nach links liegt, wird aber so schwach, dass Messungen nicht möglich sind. Richtung der rechten Begränzung (c) des Büschels (be). 18; 492 9= 2149 5 Beob. Vergr. 279. Zwischen (a) und (b) liegt ein fast ganz von Nebelmaterie freier, höchst auffallender Raum. Würde sich (a) am Ende etwas nach rechts krümmen und (b) seine ursprüngliche Krümmung fortsetzen, so würden sie sich bald treffen und der eingeschlossene Raum würde als Loch (Comet von 1858, Anfang Oct.) erscheinen. Vergr. 279. Der Kern hat sein fixsternartiges Aussehen verloren; es ist heute eine eiförmige Masse, die sich in den Büschel fortsetzt. Richtung der längern Axe: 18* 45% p—9241%5 5 Beob. Länge des Kerns in dieser Richtung 335, senkrecht darauf 1”82. Mit 708 f. Vergr. erscheint das Ende dieser eiförmigen Figur doch beträchtlich hel- ler und der eigentliche Kern blinkt unterweilen ganz am äussersten Ende durch; es ist dies also der sehr helle Anfang einer neuen Ausstrahlung. Länge von Strahl (a) 43"9 3 Beob. leidlich » » » (b) 44,7 » oo» die hellste, nach unten » » » (с) 25,9 » » gekrümmte Partie. Jetzt, wo es dunkel wird, erscheint an dem Büschel und weiter nach oben eine Ne- belmasse, welche an das gestrige Pulverhorn erinnert. Man kann sie sehen in p — 208° bis zum Abstande von 195”. Die Breite dieser verwaschenen, äusserst matten Nebelmasse ist sehr beträchtlich — 126”, unsicher. Als es ganz dunkel geworden war, zeigt sich, dass die vorhin gesehene verwaschene Lichtmasse sich bis in den Schweifrand fortsetzt, so dass man also hier die Bahn von Schweifpartikelchen vor Augen hat. Das Licht des Kernes und der Ausströmung ist gelblich. Bei sehr schlechten Bildern wiederhole ich die zu Anfang des Abends gemessenen Richtungen: 207 56” (a) 32451 6 Beob. sehr ungewiss 20 59 (b) 274,0 Da ю unsicher a (© ak Rss leidlich. Man erkennt mit Mühe die Details, besonders ist der dunkle Raum zwischen (a) und (b) fast nicht mehr zu bemerken. Sept. 2. Heute ist wieder die säbel- oder hornartige Gestalt da. Jedoch besteht ein Unterschied gegen frühere Tage, an welchen der Comet ähnliche Gestalt zeigte, darin, dass PULKOWAER BEOBACHTUNGEN DES HELLEN COMETEN УОМ 1862. 17 der Kern sich sehr lebhaft von der Ausstrahlung abhebt und ähnlich, wie gestern, in eiför- miger Gestalt in der Spitze liegt. Anfangsrichtung der Ausstrahlung: 18° 33" Sternz. n_ 238.0 7 Beob. Vergr. 279. Die Ränder des Säbels sind vielleicht ein wenig heller als die Mitte, besonders der Rand rechts. Endrichtung: 21574 4 Beob. Vergr 138. Die Länge des Säbels beträgt 68,2, 2 Beob. um 18” 39”; die Breite am obern Ende 22” etwa. In der rechten Hälfte des Säbels sehe ich etwas später den früher vermutheten hellern Strahl ziemlich bestimmt; er liegt fast ganz am Rande und ist wohl nur der hellere Rand des Strahles selbst, dessen Licht dann nach aussen, ähnlich wie das des rechten Schweif- randes, noch abfällt. Für seine Richtung finde ich: 18” 42” Sternz. ОВ 2 Beob. Vergr. 138. Der Punkt der stärksten Krümmung liegt 9” vom Kerne ab. Nach langer Störung durch Besuche komme ich erst um 215 zur Fortsetzung der Beobachtungen. Die rechte Schweifseite setzt sich in die Coma hinein bis an den Säbel fort. Für die Endrichtung des Säbels finde ich: 21” 33” Sternz. == 2006 3 Beob. Vergr. 138. Die Endrichtung bezieht sich auf das jetzige Ende, ist also nicht direct mit den früher ge- fundenen Zahlen zu vergleichen. Für die Länge der Ausstrahlung erhalte ich jetzt 82,4. Sept. 3. Um 1836 sehe ich vom Cometen weiter Nichts, als den Kern und eine nach links gerichtete Ausstrahlung oder besser: das Ganze erscheint als eine längliche Masse, mit sehr heller, nach rechts gewandter Spitze. Richtung derselben: 18* 58” Sternz. p — 25259 8 Beob. Vergr. 279, sehr unruhig. Mit Vergr. 138 erkenne ich später wieder deutlich die Gestalt des Pulverhornes, matt und verwaschen. Länge desselben 134,1 2 Mess. um 19” 4” Sternz. Grösste Breite der sehr verwaschenen Nebelmasse etwa 78”. Endrichtung des Horns 19055 5 Beob. um 19" 7” Sternz. Der vom Kern ins Horn gehende, sehr schmale, etwa 2’—3” breite Strahl, lässt sich bis 20,7 vom Kerne verfolgen; die Ränder desselben sind entschieden heller als die Mitte, mit Ausnahme der Partie unmittelbar am Kerne, wo kein Unterschied erkenn- bar ist. Für seine Richtung finde ich: 194,137 »=25854 5 Beob. Vergr. 138. Diese Bestimmung scheint mir den Vorzug vor der andern zu verdienen, weil die Luft besser geworden und der Strahl bestimmter zu erkennen ist. Nach links unten erstreckt sich die Begränzung des Horns bis 328°. In der Richtung des Strahls steht die Begrän- zung des Pulverhornes vom Kerne 6371 ab. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, YlIme Serie. 3 18 _ À. WINNECKE, Sept. 4. Die Haupt-Ausstrahlung des Cometen ist ausserordentlich hell und sehr klein ; links davon liegt noch ein zweiter Strahl. Richtung des Hauptstrahls: 19* 4” Sternz. p=9223,9 8 Beob. Vergr. 279. Der Strahl ist unten sehr schmal; die Länge dieser schmalen, äusserst hellen Partie beträgt 5,9. Von diesem Punkte an wird der Strahl nach oben ganz allmälig breiter. Für die ganze Länge finde ich 35,2. Die 708 f. Vergr. zeigt zuweilen an der alleräussersten, nördlichen Spitze ein helles Fleckchen, wohl der durch den hellen Nebeldunst durchschim- mernde Kern. Die Breite des Strahles an der Spitze messe ich mit dieser Vergr. nur zu 1,0; die Richtung desselben: 19” 13” Sternz. m 221,2 3 Beob. Vergr. 708. Mit dieser Vergrösserung erkenne ich den Strahl bis zu einem Abstande von 3279 vom Kerne, also fast so weit, wie mit 279 f. Vergr. Es ist höchst auffallend, mit welcher Leichtigkeit das Licht der Ausströmung starke Vergrösserungen verträgt. Sollte das auf Selbstleuchten deuten? Richtung des schwächern Seitenstrahls: 19* 22” Sternz. VEZENTSE 5 Beob. Vergr. 138. Die Breite dieses Strahls ist 4” im Maximum, etwa dort, wo man seine Begränzun- gen noch deutlich erkennen kann. Er ist ein wenig nach oben gekrümmt (convex nach unten). Sein Licht ist unvergleichlich viel schwächer, als das des obern Strahls; jedoch kann ich ihn bis 41/9 Abstand vom Kerne verfolgen. Der helle Strahl ist anfänglich gerade, sehr schmal, fast linienartig. Wo er breiter wird, krümmt sich die linke Seite nach links hinüber, während die rechte Begränzung fast geradlinig bleibt und nur ganz am obern Ende eine Tendenz zum Krümmen nach rechts zeigt. Die Krümmung der linken Begränzung fängt an merklich zu werden in einem Ab- stande vom Kerne — 11,5. Eine von diesem Punkte ans linke Ende des Büschels gezo- gene Sehne hat die Richtung 26756 2 Beob. | Die beiden Büschel lassen zwischen sich einen Raum in eiförmiger Gestalt frei, der verhältnissmässig dunkel und leer von Nebelmaterie erscheint. Sie umschliessen jedoch diesen dunklen Raum nach aussen nicht völlig. Die Büschel liegen in einer grossen verwa- schenen Nebelfigur (dem erweiterten Horne?). Sept. 7. In heller Dämmerung habe ich, trotz des schon recht tiefen Standes, ein leid- liches Bild. Ich sehe nur einen hellen und schmalen, fast geradlinig begränzten Strahl, des- sen nördliches Ende am hellsten ist. Richtung des Strahls: 18° 52” Sternz. p = 215?0 5 Beob. Vergr. 138. Die Länge beträgt 35/1. Mit 279 f. Vergr. messe ich die Breite des Strahls in 6” — 7” Entfernung von der PULKOWAER BEOBACHTUNGEN DES HELLEN COMETEN voN 1862. 19 Spitze zu 3,1. Diese Breite ist eher zu gross als zu klein. Mit dieser Vergrösserung er- scheint die Spitze zuweilen kernartig heller. Anfangsrichtung des Strahls mit dieser Vergr.: 19° 2” Sternz. И 3 Beob. Vergr. 279. Die Länge der hellern Partie beträgt 2674. In dieser Entfernung treten die beiden Seitenbegränzungen mit leichter Krümmung mehr auseinander, und das Licht wird gleich- zeitig allmälig beträchtlich mehr verwaschen. Für die ganze Länge erhalte ich mit 138 f. Vergr. um 19” 4” Sternz. 39,6, für die Breite am obern Ende 10,5, mehr Schätzung. Nach links vom Strahle wird eine anliegende Nebelmasse sichtbar, die sich bis zum Positionswinkel 280° erstreckt. Es ist aber neblige Luft, so dass Detail über die schwäche- ren Nebelpartien nicht zu ermitteln ist. Bald darauf ganz bezogen. Coma und enveloppenartige Lichtverdichtungen in derselben. Aug. 5. Mit 138 f. Vergrösserung sah man links und rechts von dem Strahle noch weit schwächere Lichtverdichtungen im Nebel, wohl die Linien, welche den Kopf nach innen vom Schweife abgränzen. In der Richtung der Ausströmung liess sich der Nebel bis auf 80” verfolgen; die Dämmerung war aber schon sehr stark. Aug. 8. Die Vertheilung des Lichtes im Kopfe war eine eigenthümliche; die in AR. vorgehende Seite hatte weit mehr Licht, als die andere. Die Vereinigung der drei Strah- len bildete auf der der Sonne zugewandten Seite des Kopfes im Nebel eine scheitelartige . Figur, die aber nur schwach angedeutet war. Es wurde versäumt, die Ausdehnung des Ne- bels zur Sonne zu notiren, als es hinreichend klar war, jedoch wird der Werth 2,3 der Wahrheit nahe kommen. Aug. 12. Das Ueberwiegen des Lichts auf der rechten Seite des Kopfes ist nur un- bedeutend; überhaupt erscheint mir die Lichtvertheilung weit gleichförmiger, als früher; namentlich bin ich nicht im Stande, die beiden Begränzungslinien links und rechts zu | erkennen. Aug. 15. Die Coma des Cometen ist ungemein verwaschen und im Verhältniss zur Ausströmung von schwachem Lichte. Die Farbe der Ausströmung erscheint mir gelblich; die Coma hat bläuliches Licht, wobei vielleicht Contrast im Spiele ist. Die rechte Seite der Coma (rechts vom Strahle) ist heller, als die linke. Aug. 17. Bei noch grosser Helligkeit des Himmelsgrundes erscheint mir die Verthei- lung des Nebels in der Coma nicht gleichförmig; es liegt darin ein eiförmiges Stück, was links vom Strahle bis zu einem Abstande von 100”, rechts nur bis zu einem Abstande von 84" verfolgt werden kann. Aug. 20. 19° 19”. In der linken Hälfte der Coma zeigt sich eine parabolisch ge- formte Verdichtung, der rechts vom Kerne kein analoger Bogen entspricht. Als es dunkler geworden war, versuchte ich die Figur dieses Bogens durch Messungen fest zu legen; diese Beobachtungen sind äusserst schwierig. * 20 A. WINNECKE, ’ 250° 151” 292 157 301 161 Positionswinkel: 21/1 314 Abstand: 171 343 188 9 275 15 271 Im Sucher des Refractors gesehen, erstreckt sich die Coma links bis zu einem Sterne, für dessen Abstand und Positionswinkel vom Kerne 520” und 274° gefunden wird. Auf der rechten Seite erstreckt sie sich weniger weit; in р = 13655 nur bis zu einem Stern- chen, dessen Abstand zu 282” gemessen wird. Im Cometensucher wurde notirt: Der Kopf ist nicht symmetrisch zum Kerne; die rechte (?) Seite ist aufgewulstet. Der Nebel wird sehr allmälig viel schwächer zum Rande und verliert sich ganz unmerklich auf dem Himmelsgrunde. Dort, wo sich der rechte Schweif- ast an den Kopf anschliesst, ist wieder die Einbucht, was links nicht deutlich hervortritt. Aug. 21. Rechts von der krummlinigen Lichtmasse erkenne ich unter p— 24696 (2) noch eine Verdichtung in dem dort sehr hellen Comanebel; Abstand seiner Mitte vom Kerne 81,3. Links unten von der verwaschenen Lichtmasse liegt ebenfalls noch Nebel, heller als die Coma, bis zum Positionswinkel 34271. Wie gestern bestimme ich die Um- risse der hellern Lichtmasse in der Coma. Die Messungen sind heute noch schwieriger. Positionswinkel: 142° Abstand: 165” Ein noch weiter nach rechts gelegener Punkt ist durchaus nicht mit Sicherheit zu fixiren. 246° SIE 279 199 310 207 je . ь h N Positionswinkel: 19°6 \ 339 Abstand: 957 348 318 32 540 Tangente an diese Curve, da wo eine unter р = 342° vom Kerne gezogene Linie sie trifft, р = 23354 (1). Aug. 23. Messung einiger Punkte in der Gränze der innern Lichthülle: 297° 163” 310 167 320 180 je : . 194 à Positionswinkel: 1959 29] Abstand: 189 0 216 15 258 PULKOWAER BEOBACHTUNGEN DES HELLEN COMETEN VON 1862. 21 Aeusserst schwierige Messung wegen der Unbestimmtheit der Umrisse. Es scheint mir, als wenn in fast doppelter Entfernung vom Kerne eine der erstern ähnliche, aber weit schwächere Hülle liegt. Ueber diese sind aber Messungen ganz unthunlich. Im Sucher des Refractors erstreckt sich die Coma bis 1” 36° in Zeit in /R. vom Kerne. Sie zeigt eine deutliche Aufwulstung in p = 175°. Aug. 25. Bestimmung der Umrisse einer eigenthümlichen Lichtfigur in der linken Seite der Coma, in Gestalt eines sehr schwachen Sectors, der, in Vereinigung mit der hel- len, pulverhornförmigen Ausstrahlung, in der Coma eine Art Scheitel bildet. Abstand vom Kerne, in dem diese Figur das Horn trifft 41,7 2 Beob. Positionswinkel dieses Punktes vom Kerne: 257° Positionswinkel der linken oberen Spitze: 277 » » » unteren » : 20 (nur ganz beiläufig bestimmbar). ’ 296° 138" 307 141 315 148 325 150 Positionswinkel: 199 333 Abstand: X 153 335 154 347 153 359 159 15 185 Messungen einer rechts wahrnehmbaren Verdichtung ganz unmöglich, weil sie zu verwaschen ist. Es liegt dort hellere Nebelmasse bis höchstens 61” Entfernung vom Kerne unter dem Positionswinkel 150°. Es kommt mir vor, als fiele das Licht der Coma nicht gleichmässig ab, gleichsam als lägen sehr schwache, der eben gemessenen Figur ähnliche, hellere Streifen darin. Mit dem Cometensucher ist eine Aufwulstung der Coma unter einem geschätzten Win- kel von 115—120° mit der Richtung des linken Schweifastes notirt. Aug. 28. Punkte in einer Lichtverdichtung, die sich bis in die rechte Schweifcurve fortsetzt: 174° 121” 162 159 157 191 wolkig. 152 207 Positionswinkel: 215 147 Abstand: 221 wolkig. 1142 256 137 281 132 306 \ 197 366 29 А. WINNECKE, Es kommt mir vor, als zöge sich diese Curve rechts fast bis zum Ende des Pulverhorns; jedoch kann ich darüber keine Gewissheit erlangen. Auf der rechten Seite habe ich bislang noch nie mit solcher Bestimmtheit eine Verdichtung bemerkt. Wie am Montage, liegt links vom Pulverhorne eine sectorartige Figur; jedoch sind die Umrisse weit verwaschener. Positionswinkel der linken obern Ecke: 269° 2 Beob. Abstand derselben vom Kerne (sehr unsicher) 130” 2 Beob. 286° 133” Positionswinkel: 2242 295 Abstand: 120 sl 128 Dieser linksseitige Anwuchs an das Horn erzeugt in der Coma eine scheitelförmige Figur. Mit dem Comanebel ist eine beträchtliche Veränderung vorgegangen. Er erscheint schwächer und weniger ausgedehnt zu sein. Nach Mitternacht betrachtete ich den Cometen im Sucher. Es ist keine Frage, dass die Gestalt des Kopfes sich wesentlich geändert hat. Die Coma hat ihre keulenartige Her- vorragung über den Schweif verloren. Die beiden Seiten derselben biegen sich jetzt fast parabelartig um den Kopf zusammen; dabei ist aber unter 9 = 180° noch immer eine Aufwulstung erkennbar. Aug. 31. Die Curve der rechten Schweifseite führt verlängert offenbar in das Horn, jedoch bin ich nicht im Stande, innerhalb der Coma, sie mit Gewissheit zu verfolgen. Einige Punkte in der bandartigen Begränzung der Lichtverdichtung der rechten Seite: 170° 184" 162 192 Positionswinkel: 21^1 151 f Abstand: ТТ 142 292 Жи, 306 Der letzte Punkt schon kaum bestimmbar. Links vom Horne, in unmittelbarer Nähe desselben, ist der zerstreute Nebel heller, so dass wieder eine scheitelartige Gestalt angedeutet ist. Jedoch bin ich nicht im Stande, wie an früheren Tagen, die Begränzung dieser Nebelmasse hinreichend sicher zu erkennen, um darüber Messungen anstellen zu können. Sept. 1. Als es dunkler wird, erscheint an dem Büschel und weit nach oben eine Ne- belmasse, welche an das gestrige Pulverhorn erinnert. Man kann sie sehen in p — 208° bis 195” Abstand. Die Breite dieser verwaschenen, äusserst matten Lichtmasse ist sehr be- trächtlich; eine Messung giebt dafür 126”, sehr unsicher. Bei völliger Nacht erkennt man, dass die vorher bemerkte, verwaschene Lichtmasse sich bis in den Schweifrand fortsetzt, so dass man also hier die Gränzcurve der den Schweif bildenden Theilchen vor Augen hät. © PULKOWAER BEOBACHTUNGEN DES HELLEN COMETEN VON 1862. 2 Punkte in dieser Curve; äussere Gränze: n Е ‚ 88 282 81 219 107 264 126 247 182 242 143 Е . 230 148 Positionswinkel: 20/6 995 Abstand: 178 209 196 199 216 190 244 176 | 260 156 286 145 370... Im Sucher des Refractors erscheint der Kern unsymmetrisch in der Coma; senkrecht auf die Schweifaxe taxire ich die Breite südlich zu 1,3 Distanz der Fäden = 6’ und nur zu 1,1 ihrer Distanz = 5’ in der Richtung nach Norden. Die Coma ist aufgewulstet np = 347°. Sept. 2. Am Cometensucher ist notirt: der Kopf des Cometen besteht aus einer sehr allmälig in den Himmel verlaufenden Nebelmasse, kolbenartig auf den Schweif gesetzt. Das Licht zur Mitte beträchtlich verdichtet. Es zeigt sich an ihm heute nach Nordost eine ähnliche Einbiegung, wie sie mir am 20. August aufgefallen war. Sept. 3. Einige Punkte in der Begränzungslinie der Umhüllung: 245° т” 231 101 Positionswinkel: 2045 ‹ 222 Abstand: 130 | 187 219 160 265 Es gelingt nicht, einen noch ferneren Punkt einzustellen, weil die Luft dunstig gewor- den ist und der Comet schon zu tief steht. Sept. 4. Die beiden Büschel liegen in einer grossen, verwaschenen Nebelfigur (das er- weiterte und verblasste Horn?). Nach unten Positionswinkel desselben: 10° Abstand in dieser Richtung ....... 44" In der Richtung des schwächeren Strahls beträgt der Abstand 85”. Weitere Punkte: 24 A. WINNECKE, 256° 126” 246 142 Positionswinkel: 19%9 238 Abstand: 180 206 226: 189 221% Die Nebelmasse ist am letztern Punkte schon nach rechts übergebeugt und wohl identisch mit dem in die Coma hineinverlaufenden rechten Schweifrande. Tangente an den obersten Punkt der Curve 32858 2 Beob. Tangente an den Punkt, wo der helle Strahl verlängert die Curve schneiden würde 1,6 2 Beob. Schweif des Cometen. August 5. Im Cometensucher nahm man deutlich einen schmalen, schwachen Schweif wahr, der auf seiner linken Seite leichter gesehen wurde und etwa 1° weit vom Kopfe sich verfolgen liess. Aug. 15. Gegen 114 Uhr M. Zt. betrachtete ich den Cometen im Sucher und. zeich- nete den sich auf 2° weit erstreckenden, schwachen Schweif auf der Carrington’schen Charte ein. Bezogen auf die Epoche von 1855,0 ergiebt sich der Ort des Cometen a = 10* 32” 0° 5 — + 81° 59'4 und für Punkte in seinem Schweife: Vorgehender Rand. Nachfolgender Rand. 010430 9 = + 82° 4 a —= 10° 40” 9 = + 82° 35 10 30 82 17 10 45 831.39 10 35 83 38 10 50 83 34 10 55 83054 Vergleiche die Schweiffigur auf Tafel VI. Die Coma erstreckt sich in der Richtung auf Carr. 1577 bis auf 2 der Entfernung dieses Sternes vom Cometenkerne = 4’, der Abstand von Carr. 1596 beträgt 0,3 der Ent- fernung dieses Sternes vom Cometenkerne = 4'. Die Breite des Schweifes bei Carr. 1578 beträgt 5 der Entfernung von Carr. 1562 und Carr. 1578, also 10. In der Richtung vom Kerne zu Carr. 1578 (ist es nicht die Richtung der Ausströmung + 180°?)') zeigt sich eine eigenthümliche Einbiegung der seitlichen Begränzung, welche auf der linken Seite nicht vorhanden ist. Es macht mir den Eindruck, als wäre die kugelförmige Coma ursprünglich versehen mit einem Schweife, wie in Fig. a, als habe aber die Ausströmung auf der linken Seite die Schweifform des in Fig. b abgebildeten Cometen $ hergestellt. ‚ 1) Allerdings; Richtung zum Sterne 55°, Anfangsrichtuug der Ausströmung 2390. PULKOWAER BEOBACHTUNGEN DES HELLEN COMETEN von 1862. 25 Das Licht des Schweifes ist in der Mitte fast so hell wie am Rande. Nahe beim Kopfe ist die linke Seite besser begränzt, in grösserer Entfernung die rechte. Der Mond stört beträchtlich. Aug. 17. Die Notizen zu der Einzeichnung in die Carrington’sche Charte sind ver- loren gegangen. Die Ablesung der Charte ergiebt für Punkte im Schweife: Vorgehender Rand: Nachfolgender Rand: И or Sl 12) a al or 12 25 81. 32 12730 81 14 12.30 81 48 12 35 81 26 12 35 82 2 -12 40 31 38 12 40 82 16 12 45 81 50 12 45 82 30 12 50 821 12 55 82 14 Diese Daten gelten für 21” 25” Sternz. und sind bezogen auf die Epoche der Car- rington’schen Charten. Aug. 20. 12* 15” M. Zt. Cometensucher. Durch die Armuth und Ungenauigkeit der Harding’schen Charte in dieser Gegend des Himmels, sind meine heutigen Beobachtungen weit unvollständiger, als ich es ge- wünscht hätte. Die Figur des Schweifes für diesen Tag (vergleiche Tafel V) kann nur ein beiläufiges Bild der Erscheinung geben; ich habe dieserhalb alle Sterne fortgelassen. Für den Ort des Cometen zu obiger Zeit finde ich (nach einer Beobachtung des Dr. Schulz in Upsala) 1862,0 ag = 13* 5774 SZ + 7451 Die linke Schweifseite lässt sich kaum weiter, als bis 5 Ursae min. verfolgen; dieser Stern steht sehr nahe auf dem Rande des Schweifes. Die rechte Schweifseite sondert sich in einer Entfernung von etwa 3° deutlich von dem Schweife als ein 1° breites Band ab. Der linke Rand dieses Bandes schneidet die Li- nie von 5 Ursae min. nach В Ursae min. in einer Entfernung von 5 Ursae min. = 0,4 des Abstandes dieser beiden Sterne von einander. Dieser Ast zeigt eine sehr auffallende Gestalt. Vom Kopfe bis zum Abstande, wo er die Linie von В Ursae min. zu 5 Ursae min. schneidet, verläuft er in continuirlicher, sehr schwacher Krümmung, deren Convexität (im Fernrohre) nach Nord liegt. Dort aber zeigt seine rechte Begränzungslinie (nicht gleichzeitig die linke, zur Mittellinie des Schweifes gekehrte) eine sonderbare Aufbauchung, eine Art Spitze, von der die Figur auf Tafel V, welche im Maasstabe der Harding’ schen Charten gezeichnet ist, eine Vorstellung geben wird. Die Spitze wird bestimmt durch ihre Entfernung von 5 Ursae = 0,45 des Abstandes dieses Sternes von В Ursae, auf einer Linie, die, von 5 Ursae ausgehend, mit der Verbindungslinie von ß Ursae min. mit diesem Sterne einen Winkel von 10° nach Nord macht. Diese Erscheinung ist sehr bestimmt ausgesprochen; Augen, welche im teleskopischen Sehen keineswegs bedeutende Uebung hat- ten, sahen sie mit Leichtigkeit. Mémoires de l’Acad. Imp des sciences, Vllme Serie. 4 26 À. WINNECKE, Das Ende des rechten Schweifastes liegt 1°—2° jenseits der n u. 20 Ursae min. ver- bindenden Linie; der Ast geht zwischen diesen beiden Sternen hindurch, 0,4 ihres Abstan- des von n entfernt. Der linke Schweifast ist, in nur etwas bedeutender Entfernung vom Kerne von sehr zartem Lichte, während der rechte Ast ziemlich derb und gut begränzt ist, selbst in sehr bedeutenden Abständen vom Kopfe Der Kopf ist nicht symmetrisch zum Kerne; die rechte Seite ist aufgewulstet. Der Ne- bel wird sehr allmälig viel schwächer zum Rande und verliert sich ganz unmerklich auf dem Himmelsgrunde. Dort, wo sich der rechte Schweifast an den Kopf anschliesst, ist wie- der eine Einbucht, was links nicht deutlich hervortritt. Aug. 21. Als ich nach 11” den Schweif in die Harding’sche Charte eintragen wollte, waren schon feine Cirruswolken über dem Cometen, so dass sich Genaues nicht angeben liess. Die merkwürdige Spitze, welche gestern Abend auf dem rechten Schweifaste wahr- genommen wurde, konnte ich nicht wiederfinden. Am grossen Refractor wurde für den Po- sitionswinkel, unter welchem der rechte Schweifrand sich in 16’ Entfernung vom Kerne des Cometen fortzieht 57,5 aus 2 Beob. gefunden. Ziemlich scharf bestimmbar. Aug. 23. 2157 Sternz. Die Dürftigkeit und beträchtliche Fehlerhaftigkeit des Har- ding’schen Atlas machen die Angaben in der Nähe des Kopfes ganz illusorisch. Für brauch- bar halte ich Folgendes: Га] 28124 steht ein wenig (2 +) rechts vom rechten Rande des langen Schweif- astes. Genau auf der rechten Kante stehen Lal. 28740, 28944, 28960. Bei den Sternen Lal. 28960 und 29088 beträgt die Breite des rechten Schweifastes 0,4 der Distanz dieser beiden Sterne = 17’. Lal. 29360 steht in dem bandartigen Aste, aber ganz auf der rechten Seite. Die Breite des rechten Schweifastes ist von da, wo er sich deutlich von dem kürzern Schweife trennt, sehr nah dieselbe in allen Entfernungen Decl. der Mitte des Bandes: Ве! а = 16° 15” — + 66° 41’ 164,32 66 24 1800,0. 170) 65.41 ' Bis etwa einen Grad über diesen Punkt hinaus lässt sich der Schweif im Cometen- sucher deutlich erkennen. Das Licht des breitern Schweifstücks wird sehr matt in einer Entfernung von wenig Graden vom Kopfe. Aug. 25. Ich bestimme heute die Lage des Schweifes durch Einstellung einiger Punkte desselben im Sucher des grossen Refractors. Die Harding’sche Charte ist so stern- leer in dieser Gegend, dass sie ganz unbrauchbar für die Einzeichnung des Schweifes wird. Die nachfolgenden Zahlen gelten für 9” 56” М. Zt. Pulk.; sie sind nicht von den Fehlern des Instrumentes befreit. Kern des Cometen: а = 15* 10” 23° 5 = + 57° 8/5 2 Einst. PULKOWAER BEOBACHTUNGEN. DES HELLEN COMETEN VON 1862. 27 Punkie an der rechten Seite des Schweifes: a — 15* 12” 39° ОН" 1514447 Del AT 57 [У 192921749 DD 152. 250:50 DI 25 190.309 37. 57 30 19.537.192 а! 197.497 58 57 38 schon unsicher. Punkte an der !inken Seite des Schweifes: (ANS Fo 1957 8 — + 57° 923 TR LE OR ЭТИ 5 Ein weiterer Punkt ist nicht mit Gewissheit einzustellen, die Vergrösserung des Su- chers ist zu bedeutend. Punkte auf dem Umfange der Coma: а А № + 57° 17 150829 57 18 15448 ,37 57 4 Lane 951 56 54 * 15» dde 24 БИ, 40755 * Punkt der stärksten Aufbauchung. ** Unterer Punkt (Punkt, wo der rechte Schweif anschliesst?). Nach vorstehenden Daten ist der Umriss der Coma auf Tafel V gezeichnet. Richtung, unter welcher der rechte Schweifast in 16’ Entfernung vom Kerne fortzieht р = 8037 3 Beob. Um Mitternacht: betrachtete ich den Cometen mit dem Cometensucher. Der Stern Drac. 114 Bode 1840,0 a = 250° 34° 5 = + 57° 4’ steht um 1273 im langen Schweif- aste; der Schweif kann nur unbedeutend (4° etwa) über ihn hinaus verfolgt werden. Bei einem Abstande von 455 vom Кор glaube ich heute wieder eine Spur der Aufbauchung (vergleiche Aug. 20.) zu bemerken; sehr ungewiss. Es kommt mir heute vor, als hätten wir es mit zwei Schweifen zu thun, dem langen schmalen, gut begränzten und einem andern breiten, kurzen, von schwachem Lichte. Ich sehe heute bestimmt die Mitte des rechts ge- legenen Bandes schwächer, als die Ränder desselben. Die Coma ist aufgewulstet unter einem Winkel von 115°— 120° mit der Richtung des linken Schweifastes. Aug. 28. Cometensucher. Die Gestalt des Kopfes hat sich wesentlich geändert. Die Coma hat die keulenartige * 28 A. WINNECKE, Hervorragung über den Schweif verloren. Die beiden Schweifäste biegen sich in parabel- artiger Krümmung um den Kern; nach rechts (р = 180°) ist jedoch noch eine Aufwulstung. Der schwächere, breite Schweif scheint länger geworden zu sein und sich überhaupt mehr entwickelt zu haben, der lange dagegen schwächer. Bedecken leichte Wolken den Cometen, so tritt letzterer wieder in der früher bemerkten bandartigen Gestalt auf; das Band erscheint aber schmäler. Ich bezweifle heute wieder, dass der Comet zwei Schweife zeigt. Positionswinkel unter dem die rechte Seite des Schweifes fortzieht in 16’ Entfernung vom Kerne 87?1 aus 3 Beob. um 20” 54” Sternzeit. Der Comet ist heute theilweise auf eine der Bonner Charten getreten. Um 12” 16” Mitt. Zeit wurde gefunden, dass die Sterne: Bonn + 40° Nr. 2907 15230203771 + 40° 5053 2908 15 33 46,6 40 50,8 auf dem rechten Schweifmantel standen. Ein entfernterer Punkt im rechten Schweifmantel ist bestimmt durch die Coordinaten а = 15* 43” 11° 5— + 40° 9’ (1855,0); ein Punkt auf dem Umfange der Coma durch a = 15" 33" 56° 3 — + 40° 48”. Aug. 31. Im Cometensucher zeigt sich die rechte obere Seite des Schweifes besser begränzt; jedoch ist das Band nicht mehr so weit vom Kerne zu verfolgen, wie früher. Die Sterne: Bonn + 23° Nr. 2870 a — 15” 54" 48°1 = + 23°12/6 » » » 2875 lee) 23168 stehen um 11” 52” M. Zt. auf der rechten Seite des Schweifes, ganz am Rande. Um 10/6 M. Z. wurde am grossen Refractor der Positionswinkel, unter welchem der rechte Schweifrand in einem Abstande von 8’ vom Kopfe fortzog zu 96°4 3 Beob. gemessen. Sept 1. Grosser Refractor. Die rechte Schweifseite ist am Rande viel heller als mehr zur Mitte. Am Rande zieht ein 1’—14’ breites Band hin, welches allmälig schwächer wird, je weiter es sich vom Kerne entfernt. Ausserhalb dieses Bandes ist auch noch Licht, aber rasch abfallend. Das Band geht in die Coma hinein bis zur Ausstrahlung. In der Coma, beim Beginne der stär- kern Krümmung, wird es breiter und heller. Die Coma erscheint als unbegränzter milchich- ter Nebel. Für den Positionswinkel, unter welchem der rechte Schweifrand in 11’ Ent- fernung vom Kerne fortzieht, wurde um 1075 M. Zt. gefunden 96,3 3 Beob. Sept. 2. Der Schweif wurde heute sorgsam in die Bonner Charte eingezeichnet. Eine Copie dieser Zeichnung ist Tafel V gegeben. Für die Richtung des rechten Schweifrandes in 11’ Abstand vom Kerne fand ich um 11/0 10352 2 Beob. Sept. 4. Richtung des Schweifrandes in 11 Entf. vom Kerne 115°2 2 Beob. Aeus- serst ungewisse Beob., möglicherweise viele Grade fehlerhaft. Mond sehr hinderlich. Am 8. Sept. verhinderte der tiefe Stand des Cometen jede Beobachtung über den Schweif. PULKOWAER BEOBACHTUNGEN DES HELLEN COMETEN VON 1862. 29 Von den Ausstrahlungen und dem Kerne des Cometen. Auf den diesem Aufsatze beigegebenen Tafeln sind die Zeichnungen in der Weise orientirt, dass die Richtungen zur Sonne bei allen Figuren untereinander und dem ver- ticalen Rande des Blattes parallel sind. Der Ueberblick der Zeichnungen giebt also sofort zu erkennen, wie sehr beträchtlich die Aenderungen in der Lage der Ausströ- mungen gewesen sind. Die Richtungen vom Cometen zur Sonne für den Zeitraum, welchen meine Beobachtung umfassen, sind in nachstehender Tafel enthalten. Zur Berechnung die- ser Tafel habe ich Positionen des Cometen angewandt, die einer von G. Scheumann, nach seinen A. N. 1385 mitgetheilten Elementen, berechneten Ephemeride entnommen waren. Diese Positionen werden für vorliegenden Zweck hinlänglich genau sein. Ephemeride der Richtung zur Sonne. Aug. 5. 9" 15” М. Zt. p,— 136°06 1055 | AUS-22. 9* 11” М. Zt. p,—=252°45 Lac Gang ile 137,61 u), Dana li 256,05 oo EN: ВТ иго 94. 11 259,07 .'.9 Binde 142,09 on 2516 lil 261,66 о бад 145,31 ou Gen MA 263,95 on 1004 14 ны I 1 266,00 dé PTE TO pe eo 28. 11 267,86 1’ 12. 13 161,50 о 29. 11 269,55 |',, 15, 43 170,10 50 30. 11 271,10 1’. Dre 13 180,60 4 31. 11 272,50 |’. rod 192,64 5’) |Sept. 1. 11 273,74 о 16. 12 205,25 l'on 9, © 274,84 "or ID al 3 ul 275,81 ee |: RO 19 227,45 ur 4 1 276,66 >; 19. 12 235,92 ee 5 JE a 20. 12 242,68 .',, 6. 11 278,07 on 21. 12 248,09 ‘? 1. 310 а ^ Es wird gut sein, bevor ich die Vergleichung der im Beobachtungsjournale gegebenen Anfangsrichtungen der Ausströmung mittheile, hier einige Angaben über den zufälligen Fehler einer Einstellung der Anfangsrichtung der Ausstrahlung zu machen. Ich erwartete diesen Fehler für verschiedene Tage von verschiedener Grösse zu finden und zwar abhän- gig von der Form, unter der die Ausstrahlung sich zeigte. Diese Vermuthung ist aber in nur geringem Maase durch die Rechnung bestätigt. Indem ich die w. F., wie sie sich aus den Abweichungen der einzelnen Beobacht- ungen vom jedesmaligen Mittel ergeben in folgender Weise in Mittel zusammenzog: 30 А. WINNECKE, Dreistrahlige Form Aug. 5, 8, 14, 17, 20, Sept. 4, 7 Doppeltgebogene » » Ma NUE Säbelartige » 011223 S0NSepI Pulverhornartige » » 1020, 28291. DELL und ausserdem noch die Beobachtungen, welche mit 138 f. Vergr. angestellt sind, von denen, welche mit 279 f. Vergr. gemacht wurden, trennte, fand sich aus meinen Messun- gen für den wahrscheinlichen Fehler e einer Einstellung: 138 f. Vergr. 279 f. Vergr. Dreifacher Strahl е = 15311 1 Gew. = 23/4] "ei — 0995 ' бам. Е 323 Doppeltgebogener » 1,98 21,4 1,18 2149 Säbelartiger » 0,73 3,0 | 0,98 27,4 Pulverhornartiger » 0,97 84924) 2 31,4 Es sind also die Anfangsrichtungen der ersten drei Formen mit nahe gleicher Sicher- heit beobachtet und nur die des pulverhornartigen Lichtgebildes wesentlich ungenauer einge- stellt, wobei jedoch nicht zu übersehen ist, dass bei diesem an mehren Tagen von einer Anfangsrichtung der Ausstrahlung eigentlich nicht die Rede sein kann, indem der Kern in runder Gestalt und ohne eigentliche helle Ausstrahlung sich scharf abhob von dem matten Lichtgebilde. Auch tritt ein auffallender Unterschied zwischen den für die beiden Vergrös- serungen erhaltenen Werthen nicht hervor. Man kann hiernach für den w. F. einer im nachstehenden Tableau aufgeführten Anfangsrichtung, wenn-sie, wie fast immer der Fall ist, auf fünf Einstellungen beruht, genähert 075 annehmen, ohne weiter die angewandte Vergrösserung zu berücksichtigen. Uebersicht der beobachteten Anfangsrichtung der Ausstrahlungen. Aug. 5. 13°33" M. Zt. p = 13258 (5) Vergr. 279 p—p—— 395 13.54 135,6 (5) 138 — 0,7 8. 12 42 149,1 (4) 708 66 12 49 147,8 (3) » + 5,3 Wagner 12 55 146,4 (3) » + 3,9 Oom ; 1302% 147,8 (2) 279 + 5,2 13.132 148,9 (3) » —. 6,5 Wagner №1948 166,0 (5) » + 10,9 954 165,9 (3) 138 + 10,8 1247510838 203,4 (4) 138 + 41,5 10.37 203,108) 279 + 41,2 11 18 204,1 (2) 138 + 41,9 13.099029 179,3 (6) 279 =. 19:2 Aug. 13. Sept. 14. 15. die, 18. 20. 21. © > = PULKOWAER BEOBACHTUNGEN DES HELLEN COMETEN von 1862. 31 9* 32” М. Zt. р = 17850 (4) Vergr. 138 p—p—+ 7,9 13 13 8 10 10 14 57 12 54 55 174,8 (5) 138 175,2 (4) 279 195,7 (4) N 191,0 (6) 138 238,3 (5) 138 236,5 (6) 412 237,2 (5) 279 239,4 (5) 138 241,6 (4) 138 230,1 (3) 138 232,9 (1) 412 225,4 (5) 279 241,9 (5) h 230,4 (5) 138 230,7 (5) 279 294,6 (6) ь 296,4 (3) 5 254,9 (5) 979 258,0 (5) 279 267,8 (5) 279 27.129550) 138 279,0 (5) 279 255,9 (5) 279 252,8 (5) 279 240,7 (5) 279 284,5 (5) 279 295,4 (6) 279 270,7 (10) 279 270,2 (5) 279 279,7 (5) 279 Keine Anfangsrichtung 236,4 (8) 279 265,2 (5) 279 269,3 (6) 279 263,2 (5) 138 241,5 (5) 279 238,0 (7) 279 252,9 (8) 279 — 3,0 —= 3,4 + 14,2 + 9,9 + 45,8 + 48,9 + 43,3 + 45,1 + 47,3 Waguer + 35,7 (Nova) » + 38,5 » — 29, 9 (Nova) — 46,3 + 13,4 + 13,3 + 5,0 + 6,6 + 27,5 + 15,4 + 24,5 Ob Anfangs- richtung? + 15,6 39 A. WINNECKE, Sept. 3. 8° 23” М. Zt. p = 258;4 (5) Vergr. 138 p — р, =— 1794 4. 68 № 223,5 (8) 279 — 55 8 20 224,2 (3) 708 — 52,4 1. 7 56 215,0 (5) 279 — 63,4 Die letzte Columne der vorstehenden Tabelle enthält die Vergleichung der beobach- teten Anfangsrichtung der Ausstrahlung mit der jedesmaligen Richtung zur Sonne, die aus der Tafel Seite 29 interpolirt wurde. Es erscheint mir unwahrscheinlich, dass die Auffassung der Anfangsrichtung des Strahls in hinreichend starken Fernröhren subjectiven Fehlern von irgend erheblichem Be- trage unterworfen gewesen sein sollte. Bei den wenigen Malen, wo hier in Pulkowa mehre Beobachter die Anfangsrichtung der Strahlen eingestellt haben, findet sich keine derartige Differenz angedeutet. Die starken Aenderungen im Ansehen der Ausstrahlung machen es schwierig, die Strahlen, welche an einem Abende beobachtet sind, ohne Weiteres mit den an einem an- dern Abende beobachteten in Verbindung zu setzen. Allein für die durch wenige Stunden getrennten Beobachtungen desselben Abends kann von einer Verwechselung oder Vertau- schung verschiedener unmöglich die Rede sein. Ich halte daher durch die Beobachtungen vom 20, 21 und 23. August eine wirkliche progressive Veränderung der Richtung der Ausströmung für bewiesen. Am 20. August hat sich die Anfangsrichtung der Ausströmung von 258°0 um 8" 55” auf 279°0 um 13” 25” verändert; ein um 11” 32” beobachteter Satz giebt 267°8, bestätigt also die durch die beiden äussern angegebene Veränderung. Leider gelang es in jener Nacht nicht, noch eine spätere Beobachtung zu erhalten, da der Himmel sich gegen Mor- gen plötzlich bezog. Die Veränderung der Richtung am 21. August beträgt von 8” 49” bis 13” 14” 15°4 und eine um 9” 47” angestellte Reihe schliesst sich dieser Veränderung vollständig an. Zu bemerken ist, dass die Richtung der Bewegung an diesen beiden Tagen eine einander entgegengesetzte war, dass also die Beobachtungen unmittelbar auf eine pendelartige Bewe- gung der Anfangsrichtung der Ausstrahlung und damit des Cometenkernes selbst zu führen scheinen. Am 23. Aug. war die Anfangsrichtung der Ausstrahlung noch weit besser markirt, als an den beiden eben besprochenen Tagen; sie veränderte an jenem Abende ihre Richtung von 9*7”, wo sie 28475 gefunden wurde, bis 14° 20”, wo ich 29554 erhielt, um 10°2 gegen die Richtung zur Sonne. Auch an andern Tagen finden sich Andeutungen einer Bewegung der Anfangs- richtung. Ich rechne dahin z. B. Aug. 15., an welchem Tage, etwa gegen Mitternacht, eine neue Ejection leuchtender Materie aus dem Kerne stattfand. Die Richtung derselben wurde um 12” 24” zu 230°1 von Herrn Wagner bestimmt; um 14” 41” fand ich dafür 22594 PULKOWAER BEOBACHTUNGEN DES HELLEN COMETEN von 1862. 33 und die Länge des neuen Strahls 3,3. Die Richtung zur Sonne würde sich hiernach in 2* 17” um 558 verändert haben und zwar in demselben Sinne, wie Aug. 21. Die Beobachtungen vom 15. August bieten ein lehrreiches Beispiel dar, wie leicht Fehler in der Bestimmung der Anfangsrichtung der Ausströmung begangen. werden können. Die neue Ausströmung muss schon eine erhebliche Grösse haben, ehe sie die Aufmerksam- keit auf sich zieht. So hatte ich am 15. Aug., kurze Zeit vor der Wagner’schen Beob- achtung, vielleicht weil ich durch andere Beobachtungen gedrängt, nur kurze Zeit am Fern- rohre verweilen konnte, den neu entstandenen, äusserst kurzen Strahl, der in das frühere Lichtgebilde hineinging, nicht bemerkt, wodurch natürlich die von mir gemessene Anfangs- richtung nur die Mittellinie des Anfangs des grossen Fächers ist. Schwächere Fernröhre würden auch um 15” M. Zt. den neuen Strahl kaum haben vom Kerne unterscheiden las- sen; man hätte damit für die Anfangsrichtung ohne Zweifel die Richtung der früher aus- geströmten Lichtmasse eingestellt und damit den Winkel um 17° irrig erhalten. Der Kern würde gleichzeitig als sehr hell, als elliptisch notirt sein. — Dies sind sehr reelle Schwie- rigkeiten, die sich einer richtigen Auslegung der Erscheinungen entgegenstellen. Der Umstand, dass die Erde am Vormittage des 10. August die Bahnebene des Co- meten passirte und an den vorhergehenden und nachfolgenden Tagen dieser Ebene sehr nahe war, führt zu einer wichtigen Folgerung. Bekanntlich hat Bessel Veränderungen der Richtung, welche er an den Ausstrah- lungen des Halley’schen Cometen bemerkt hatte, durch eine pendelartige Schwingung der Ausströmung in der Ebene der Bahn zu erklären versucht. Er verfolgt auch eine andere Hypothese, die einer drehenden Bewegung der Axe der Ausströmung um die zur Sonne gerichtete Linie; sie ist aber noch weniger, als die erste, im Stande die Beob- achtungen darzustellen. Die Annahme der Lage der Ausströmung in der Ebene der Bahn und einer Schwingung um eine auf der Bahnebene senkrechte Axe, wird bei dem Cometen von 1862 durch die Beobachtungen direct zurückgewiesen. Offenbar hätte unter dieser Voraussetzung am 10. August und den Tagen vor und nachher, die Ausströmung sich nicht merklich von dem, Sonne und Comet verbindenden, grössten Kreise entfernen können. Aber am 11. August beträgt der Unterschied 11°, am 12. August gar 42°. Am Tage des Durchganges selbst habe ich leider keine Messung der Richtung angestellt; in Rom hat man an jenem Tage einen Unterschied der beiden Richtungen von 49° gefunden. Es leidet also keinen Zweifel, dass die Ausströmungen des Cometen unter zum Theil sehr bedeutenden Winkeln mit der Ebene der Bahn vor sich gegangen sind. Ein ganz gleicher Schluss lässt sich aus den Beobachtungen ziehen, welche man an dem so plötzlich für uns erschienenen grossen Cometen von 1861 am 30. Juni gemacht hat. Die Erde ging an diesem Tage nahe um Mitternacht (Moskau) durch die Ebene der Bahn dieses Cometen; die von Schweizer in Moskau für jenen Tag gegebene Zeichnung gilt für 13” М. Zt. Auf ihr bemerkt man fünf, unter sehr verschiedenen Richtungen vom Mémoires de l’Acad. Imp des sciences, VIlme Série. 5 34 A. WINNECKE, Kerne ausgehende Strahlen, von denen einer einen Winkel von fast 90° mit der Richtung zur Sonne macht, also fast senkrecht zur Bahnebene steht. Es ist sehr zu bedauern, dass in jener Nacht, so weit mir bekannt, nirgends wiederholte und genaue Bestimmungen der Anfangsrichtung jener Strahlen gelungen sind. Man würde dadurch höchst wahrscheinlich zu einer genäherten Vorstellung gekommen sein, in wie weit eine Rotation des ausströ- menden Cometenkernes um eine zur Sonne gerichtete Linie als Axe anzunehmen ist. Für den Cometen von 1862 ist die Annahme, dass die Axe der Ausströmung den Ra- diusvector unter einem beständigen Winkel durchschneidet und sich gleichförmig um ihn als Axe dreht, ebenfalls nicht zulässig. Unter dieser Annahme hätten die Entfernungen der Ausströmung von dem durch Sonne und Comet gelegten grössten Kreise, um die Zeit des Durchganges der Erde durch die Bahnebene des Cometen, nach rechts und nach links, nahe- zu gleich sein müssen, was aber durchaus nicht der Fall gewesen ist. Dieser Umstand wird so wenig erfüllt, dass jene Abweichungen während dieser Zeit alle auf derselben Seite der Bahnebene liegen. Die Zahlen in der letzten Columne der Tafel der beobachteten Anfangs- richtungen scheinen überhaupt nicht durch irgendwelche Hypothese einer Oscillation des Kernes vereinbar zu sein. Wohl aber scheint dadurch angedeutet zu werden, dass die Re- action der ausströmenden Massen, deren Richtung wohl selten durch das Centrum des Co- metenkernes geht, dem Kerne eine Rotation ertheilt hat, die aufhört oder eine andere Richtung annimmt, sobald eine neue Ausstrahlung in anderer Richtung die Wirkung der früheren Ausstrahlung, die allmälig schwächer geworden, überwindet. Das Auftreten ähnlicher Figuren der Ausströmung in Perioden von sehr nahe drei Tagen wird Jedem, der die Figurentafeln durchgeht, auffallen. Im Zusammenhange damit steht ohne Zweifel die Periode von nahezu drei Tagen, welche man in der Grösse des Unterschiedes zwischen der Richtung zur Sonne und der Anfangsrichtung der Ausstrahlung bemerkt. Die Sichtbarkeit des Kernes scheint bedingt gewesen zu sein von der grössern oder geringern Intensität der Ausstrahlung. An den Tagen, wo die Ausströmungen am Ende als sehr schmale, gerade und äusserst helle Lichtmassen erschienen, ist es selten gelungen, den Kern mit Bestimmtheit zu erblicken. Dagegen wurde er an Tagen, an denen die Aus- strömung mehr verblasst war, als ein, immer unmessbar, kleiner Punkt gesehen. Man könnte der Meinung sein, dass an diesen Tagen, ähnlich wie beim Donati’schen Cometen, bei dem Bond und Andere ein Hellerwerden des Kernes kurz vor dem Erscheinen einer neuen En- veloppe bemerkt haben, auch der Kern dieses Cometen vor der Erneuerung der Ejection an Licht zugenommen habe. Es scheint mir aber schon die Veränderlichkeit der Helligkeit der Ausströmung genügend zu sein, um die zu verschiedenen Zeiten verschiedene Deut- lichkeit des Kernes zu erklären. Bestimmt irrig sind die Angaben von Herrn Schmidt A.N.1295 über die Helligkeit des Kernes. Sein Fernrohr hat ihm offenbar nur in seltenen Fällen das Lichtpünktchen gezeigt, welches hier im grossen Refractor am äussersten, von der Sonne abgewandten Ende, des Strahls zu bemerken war, und Schmidt hat für den PULKOWAER BEOBACHTUNGEN DES HELLEN ÜOMETEN VON 1862. 85 Kern ап manchen Tagen die beträchtlich hellere Anfangspartie der Ausstrahlung ge- nommen. Der Kern wurde deutlich gesehen: Aug s5,8,153.J17.,20,42.3.125:728,.31,.8ept. 9,3. mit geringerer Sicherheit wahrgenommen: | Aug. 14, 21, Sept. 1, 4, 7. und gar nicht erkannt: Aug. 12, 13, 30. Für die Grösse des Kernes finden sich folgende Schätzungen: Aug. 5. Helligkeit nicht grösser, als die eines Sternes 9”; Durchmesser nicht be- trächtlicher, als der eines solchen Sternes. Aug. 8. Nicht grösser als Stern 10”. Aug. 14. Etwa — Stern 10”, unmessbar klein bei 858 f. Vergr. Bei 1169 f. Vergr. erschien das Ende des Strahls klobenartig erweitert, aber die 1458 f. Vergr. zeigte wieder den fixsternartigen Punkt, der etwas excentrisch im Strahle zu liegen schien. Aug. 25. Helligkeit etwa die eines Sternes 10”; auch Durchmesser nicht grösser. Aug. 28. Kern völlig wie ein Fixstern; Durchmesser nicht grösser als der eines Ster- nes 9”. Den scheinbaren Durchmesser eines Sternes 9.10”, gesehen im grossen Refractor, kann man wohl auf kaum mehr als 0,2 anschlagen. Grösser ist also auch der scheinbare Durch- messer des Cometen am 28. August nicht gewesen, obgleich der Comet der Erde recht nahe stand; seine Entfernung betrug nur 0,350 der mittleren Entfernung der Erde von der Sonne. Die Verbindung dieser beiden Zahlen ergiebt, dass der Durchmesser des Co- metenkernes 7 geographische Meilen nicht übertroffen haben kann. Die Kleinheit dieses Durchmessers verglichen mit der bedeutenden Intensität und Grösse der Ausströmungen und die schon oben erwähnte Wahrscheinlichkeit, dass die rotirende Bewegung des Kernes durch Reaction der ausströmenden Massen veranlasst sei, giebt zu der Annahme Anlass, dass die Bewegung des Cometen in der Bahn durch die Ausströmungen ebenfalls beeinflusst ist. Leider wird sich jedoch bei einer auf diesen äusserst wichtigen Punkt ein- gehenden Untersuchung die Schwierigkeit zeigen, dass an der Mehrzahl der Tage nur sehr starke Fernröhre den Kern haben hinlänglich sicher erkennen lassen. Mit schwächern Fernröhren wird man einen Punkt eingestellt haben, der, mehr oder weniger vom Kerne entfernt, sich auf der der Sonne zugekehrten Hälfte des Kopfes befunden hat. Ich halte es für möglich, dass diese Entfernung bis 5” betragen haben kann. Das Astr. Nachr. 1396 enthaltene Tableau einiger Vergleichungen von Beobachtungen dieses Cometen mit einer Bahn von Oppolzer deutet schon auf derartige Fehler hin. Einige Aufmerksamkeit verdient, dass die Ränder der Strahlen zuweilen heller, als die Mitte derselben erschienen sind; man wird dadurch auf eine Structur derselben geführt, welche an die bei den Schweifen der Cometen stattfindende erinnert. 36 A. WINNECKE, Sehr merkwürdig erscheint mir die an mehren Tagen am Ende der Ausströmung notirte Lichtzunahme, so dass sich dort ein ovaler, zur Mitte heller werdender Fleck zeigte. Diese Lichtzunahme war an einzelnen Tagen so beträchtlich, dass man zur Pointirung bei Orts- bestimmungen gewiss die Mitte dieses Flecks gewählt haben würde, wenn der kleine Kern des Cometen ausgelöscht wäre. Die Wahrnehmungen von mehrfachen Kernen durch Cy- sat, Hevel und andere, sind vielleicht auf analoge Phänomene zurückzuführen. Es wird da- durch angedeutet, dass die Ausströmungen intermittirend oder wenigstens nicht gleich- mässig vom Cometen ausgegangen sind. Auffallend ist ferner, dass häufig ein Farbenunter- schied zwischen Anfang und Ende des Strahls notirt ist, vorzüglich in den Fällen, wo der ovale Fleck gesehen wurde. Sollte dieser Umstand nicht darauf hindeuten, dass bei wei- terer Entfernung vom Cometen Aenderungen in der Beschaffenheit der ausgeströmten Theile vor sich gehen? Ich kann diese Bemerkungen über die Ausstrahlungen des Cometen 1862 nicht schliessen, ohne auf die ungemeine Aehnlichkeit aufmerksam zu machen, welche zwischen den vom Halley’schen Cometen entwickelten Ausströmungen und denen des Cometen 1862 stattfindet. Man vergleiche z. B. die von W. Struve') gegebenen Umrisse der Aus- strömung für Oct. 12. und Oct. 14 im Jahre 1835 mit meinen Zeichnungen für Aug. 31 und Sept. 3; man wird eine fast vollständige Identität bemerken. Ebenso zeigen die im Jahre 1835 von Schwabe’) für das Aussehen des Halley’schen Cometen gegebenen АЪ- bildungen zuweilen eine frappante Analogie z. B. Schwabe’s siebente Figur mit der mei- nigen für August 14. Auch die scheitelartige Lichtverdichtung im Comanebel hat der Halley’sche Comet in ähnlicher Weise, wie der Comet von 1862 gezeigt. Von den enveloppenartigen Lichtverdichtungen in der Coma. Eine der merkwürdigsten Erscheinungen, welche der Donati’sche Comet gezeigt hat, besteht in den Sectoren oder Enveloppen, welche den Kern in der Richtung zur Sonne um- gaben. Nach Bond’s eingehender Kritik und mühevoller Sichtung der über diese Erschei- nungen angestellten Beobachtungen, ist es keinem Zweifel unterworfen, dass mehre sol- cher Sectoren während der Zeit der Sichtbarkeit des Cometen erschienen und sich stetig vom Kerne entfernt haben, beim Aufsteigen allmälig schwächer und schwächer werdend, so dass sie zuletzt dem Blicke sich entzogen. Die Schwächung des Lichtes kann nicht genügend erklärt werden durch den grössern Raum, über welchen sich die Umhüllung allmälig aus- dehnte; man wird vielmehr zu der Ansicht geführt, dass die Partikeln, woraus sie bestand, nach und nach durch die Repulsivkraft der Sonne.in den Schweif getrieben wurden. Eine Erscheinung, deren Analogie mit den Enveloppen des Donati’schen Cometen nicht zu verkennen ist, sind die seit dem 20. August in dem Kopfe des Cometen von 1862 1) W. Struve, Beobachtungen des Halley’schen Cometen etc. Tafel III und V. 2) Schwabe, Der Halley’sche Comet, Astr. Nachr. 298. PULKOWAER BEOBACHTUNGEN DES HELLEN COMETEN УОМ 1862. 37 beobachteten hellern, von stetigen Curven begränzten Nebelmassen. Die Umrisse dieser Figuren habe ich, so gut es bei der Unbestimmtheit der Erscheinung thunlich war, zu be- stimmen versucht. Für diese Beobachtungen würde ein Fernrohr, dessen Gesichtsfeld bei schwächerer Vergrösserung mehr Durchmesser gehabt hätte, bessere Dienste geleistet haben. Dass vor dem 20. August ähnliche Erscheinungen nicht von mir wahrgenommen sind, beweist, bei der Schwierigkeit ihrer Sichtbarkeit, wenig für die Nichtexistenz dersel- ben. Es ist auch nicht zu übersehen, dass erst um jene Zeit die Nächte wieder völlig dun- kel bei uns werden. Auf Tafel VI habe ich alle beobachteten begränzenden Linien dieser hellern Nebel- massen aufgetragen und zwar in der Weise, dass die Richtung zur Sonne bei allen die- selbe (die verticale) ist. Die Curven sind nicht auf die Einheit der Entfernung reducirt, überhaupt das einfache Resultat einer graphischen Ausgleichung der Beobachtungen. Diese Tafel giebt zu folgenden Bemerkungen Anlass: 1) Die Vergleichung der Zeichnungen für zwei aufeinander folgende Tage (Aug. 20, 21, Aug. 31, Sept. 1, Sept. 3, 4) zeigt, dass die Umhüllungen sich rasch vom Kerne entfernt haben, vorausgesetzt, das man mit identischen Erscheinungen zu thun gehabt hat, was an zwei aufeinander folgenden Tagen wohl kaum einem Zweifel unterworfen ist. 2) Nach je drei Tagen haben die Curven ähnliche Lage zum Kerne; vergleiche Aug. 20,23, Aug. 28, 31, Sept. 1,4. Die Sept. 3 beobachtete Curve schliesst sich jedoch den Aug. 28, 31 beobachteten nicht an. 3) Die beobachteten Gränzlinien der Enveloppen zerfallen in zwei scharf gesonderte Gruppen: bis Aug. 25 liegen sie sämmtlich auf der in der Bahnbewegung nachfolgenden Seite des Cometen, seit Aug. 28 auf der vorangehenden. Dem Analoges wurde oben auch für die Ausströmungen in der Nähe des Kernes gefunden. 4) Die im Text erwähnte parabelartige Form hat in Wirklichkeit nicht Statt. Als Analogie mit den Enveloppen des Donati’schen Cometen lässt sich ferner noch anführen, dass ihr Rand, wie bei jenen, bandartig heller war und dass die Richtung des sich zum Schweife hinziehenden Astes asymptotisch sich der Richtung näherte, unter wel- cher der in Frage kommende Schweifast fortzog. An einigen Tagen war es sogar möglich, die Verbindung zwischen Ausstrahlung und Schweifast mittelst dieser Lichtgebilde zu ver- folgen. Ortsbestimmungen des Cometen. Als der Comet sich im untern Meridiane beobachten liess, sind von mir am Refractor, wie schon oben erwähnt, keine Messungen zur Bestimmung des Ortes gemacht. Später sind an zwei Tagen, durch einen zufälligen Umstand veranlasst, Mikrometermessungen an- gestellt, deren Resultat ich hier ebenfalls mittheile. Zunächst gebe ich die von mir am Repsold’schen Kreise angestellten Meridian- beobachtungen: 38 A. WINNECKE, 1862 Aug. 6. 9* 29” 55:2 М. Zt. ag —6" 30" 15:36 SL — -+ 76° 43’ 589 9. 9 55 51,1 7 8 5,75 78 58 53,3 10. 10 10 45,2 7 26 58,79 79 44 53,1 11. 10 30 29,0 7 50 44,19 80 29 22,6 121,10) 56% 31,0 8 20 46,76 81 9 43,2 ЗО CNN 8 58 31,64 81 41 52,6 14.119 1009 112 9 44 23,82 81 59 49,0 15. 13,0 4.0 10 36 30,22 81 56 14,5 17. 14 34 48,2 12 19 21,89 +80 22 49,2 Für diese Bestimmungen sind als Polarsterne noch zu denen der Tabulae Red. hinzu- gezogen À Ursae min. und Camelp. 30 Hev., deren Rectascensionen nach Wagner’s neuen absoluten Bestimmungen am Passageninstrumente angenommen wurden: 1862,0 30 Camelp. a — 10* 13" 54°80 à Ursge: min: mwa 20:41, 59,86. Wie schon Seite 35 angeführt, werden höchst wahrscheinlich in den Ortsbestim- mungen dieses Cometen sich Abweichungen zeigen, die von der Kraft des benutzten Fern- rohrs und dem jedesmaligen Aussehen der Ausströmung abhängen. Ich bin überzeugt, dass von mir am Meridiankreise ein Punkt der Ausstrahlung eingestellt sein würde, der weiter vom äussersten (in jener Zeit nördlichen) Ende der Ausströmung abgelegen hätte, falls ich nicht über die Lage des eigentlichen Kernes durch die Beobachtungen am grossen Refrac- tor belehrt worden wäre. Bemerkungen: Aug. 10. Himmel ganz bezogen; der Comet ist durch die Cirruswolken leidlich sicht- bar, jedoch der Kern undeutlich. Beobachtung daher unsicher; Declination wahrscheinlich zu südlich. Aug. 11. Sehr stark bewölkt. Comet mehr vermuthet, als wirklich gesehen. Aug. 13. Verwaschen; sehr unruhige Luft. Schwierig. Aug. 17. Schlechte Luft. Am grossen Refractor sind folgende Ortsbestimmungen angestellt: Ex ag IL — nn я 1862 Aug. 31. 8h 36т 3451 М. 2%. Аа = нот 58585 48 — — 0’ 551 15 44т 44514 + 940 4’ 47/4 Sepi A8 0 AL 1,2 Аа =+0 649 AS——0 5,0 15 54 558 + 7 41 48,6 Die benutzten Vergleichsterne habe ich je zweimal am Repsold’schen Kreise beob- achtet. Daraus folgt der mittlere Ort derselben: 8" 1863,0 а — 15” 43" 45°52 5— +24° 5274 9.10% » a—15 53 59,26 $6—=—+ 7 41'43,0. PULKOWAER BEOBACHTUNGEN DES HELLEN COMETEN VON 1862. 39 Anmerkungen zu den Figurentafeln. Schon früher ist angeführt, dass alle Skizzen, mit Ausnahme der sich auf den Schweif beziehenden Figuren der Tafeln V und VI, in der Weise orientirt sind, dass die Richtung zur Sonne dem verticalen Rande des Blattes parallel, nach oben gerichtet ist. Mit der Uebertragung meiner Zeichnungen auf den Stein bin ich im Allgemeinen zufrie- den. Unter den Abdrücken befinden sich jedoch, wie das bei der Lithographie nicht zu ver- meider ist, manche weniger gelungene. Um einzelne Fehler, die darauf übermässig erschei- nen könnten, möglichst unschädlich zu machen, erwähne ich ihrer hier. Auf Tafel I, Figur für Aug. 20, zeigen sich bei vielen Abdrücken dunkle Punkte auf der rechten Begränzungslinie des Fächers, die zu tilgen sind. Tafel У, Figur für Sept. 3. Der Strahl in das pulverhornartige Lichtgebilde ist zu dunkel gerathen; dasselbe gilt für den nach links gerichteten Strahl in der Figur für Sept. 4. Wo zwischen den Dimensionen und Winkelgrössen der Figuren und dem Texte Dis- harmonien vorkommen, ist letzterem immer zu folgen. т. il & о _ Tee Dé A Winnecke. (omelvon 1862. TI. ae lag. Id, 94,5. ecke/ (omelvon 1862 ГИ ine AW 0 вел VIT Se Mer del Acad. Imp. d.se. 248° A FT Mem. del Acad. Imp. d.se VIE Serie. use Crete ПИ % 262° m nr ii A hl, Мет. Че Acad три, se. ИЕ Sir. | AMinnecke. Comet mon 162. TI RIT FREE <. H 104 Sept? #^ | Mem det Hcad Imp. d.se. VI Serie. A. Winnecke: Comet von 162 TV. EEE Sept 4 85 276° "Я 4 4 4 ; f ” [ H H | } À } ie ; ы Senes Ss Худ т 52% 56% Хин ym Aug 20% 12 "15 ME. Jent.2 956 AL He. PAR MANN +6 A Winnecke, Comet von 1802 TV Mem. de I Acad. Imp. d se. VIE Serie _ а By T PEN res 7 2, 4 ro, / HOT й / A 7 “ о и © / / : / у INS S/S À | | 2 | у | > 81° А ÿ JE to ) . \ L2 | . \ \ . \ в \ о | \ à Ne e | | 10" 25 HE 84°X Be SR = fi 5 р al м 2 в: MÉMOIRES L’ACADEMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, УП" SERIE. Tone VIE, N° 6. VERSUCH WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. Von F. J. Wiedemann, Mitgliede der Akademie. Gelesen am 4. December 1863, St. PETERSBURG, 1864. ionäre der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften : in St. Petersburg in Riga in Leipzig Eggers et Comp., Samuel Schmidt, Leopold Voss. Preis: 50 Kop. = 17 Ngr. Gedruckt auf Verfügung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Im April 1864. K. Vesselofski, beständiger Secretär. Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. DER WERROENSTNISCHE DIALEKT. Einleitung. Dieser gewöhnlich mit dem Namen des Dörptschen bezeichnete Dialekt des Ehstnischen ist von dem revalehstnischen sehr bedeutend abweichend nicht nur durch den Gebrauch vieler ihm allein eigenthümlichen Wörter, sondern auch durch die fast durchgängig andere Aus- sprache der beiden Dialekten gemeinschaftlichen Wörter und durch eigenthümliche Flexions- endungen, ja sogar eigenthümliche Construction, so dass man fast versucht ist, ihm neben dem Revalehstnischen eine selbständige Stellung anzuweisen — etwa gleich dem Finnischen und Livischen, mit denen er durchaus eine nähere Verwandtschaft zeigt, als das Revalehstnische — wenn man eben nur die Schriftform beider Dialekte berücksichtigen wollte und nicht zu- gleich auch den Umstand, dass sie in der lebendigen Rede doch, wo sie zusammenstossen, grösstentheils nicht so scharf gegen einander abstechen, sondern in einander weit hinübergrei- fen und allmählich übergehen. Eben dieses Ueberganges wegen ist es nicht wohl möglich, die Verbreitungsgrenzen des Werroehstnischen ganz genau anzugeben, ausser wo die Ehsten an Völker verschiedenen Stammes, Russen und Letten, stossen. Vielleicht gehörten zu diesem Dialekt von den in den Chroniken genannten Stämmen nicht nur die Ungannier, sondern auch die Sakkaler, und dass in den Wohnsitzen der Letzteren jetzt zum Theil das Revalehstnische herrscht oder doch in der Mischung überwiegt, kann vielleicht dem Umstande zugeschrieben werden, dass in dem jetzigen Sakkalerlande, dem Fellin’schen Sprengel, das Revalehstnische Kirchen-, Schul- und Büchersprache ist, wodurch die Bevölkerung natürlich schon von Jugend auf mit den Wörtern und Formen beider Dialekte bekannt wird, und dieselben durch einander wirft und neben einander gebraucht. Die Revalehsten werden nicht auf gleiche Weise mit dem Werroehstnischen bekannt gemacht, und so erscheint die Annahme wohl gerechtfertigt, dass in al- ter Zeit das Werroehstnische im Fellin’schen Sprengel weiter gereicht haben mag als jetzt, und Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIlme série. 1 2 F. J. WIEDEMANN, dass es in Zukunft vor dem Revalehstnischen noch mehr zurückweichen wird. Wie die Sache nun eben liegt, nimmt von den beiden Hauptdialekten des Ehstnischen der werro- oder dörpt- ehstnische den bei Weitem kleineren Theil des ganzen Sprachgebietes ein. Er herrscht nämlich zunächst in dem Werro’schen Sprengel (achtzehn Kirchspiele), wo er zugleich Schul- und Kir- chensprache ist und dadurch in seiner Fortexistenz einstweilen gesichert erscheint. Da seine Literatur eben keine sehr umfangreiche ist, so werden hier freilich auch vielfach die in viel grösserer Anzahl erscheinenden revalehstnischen Bücher vom Volke gelesen, jedoch mehr wie Bücher einer fremden, wenn auch leicht verständlichen Sprache, welche hier auf die gesprochene natürlich denselben Einfluss nicht haben kann wie da, wo zu dem Volke von Jugend auf auch in Kirche und Schule in derselben Sprache gesprochen wird. Es ist so, wie etwa auch ein Däne ohne grosse Schwierigkeit schwedische Bücher liest und versteht, ohne dass doch seine eigene Sprache dadurch beeinflusst würde. Der Werro’sche Sprengel grenzt im SW, S und O an von Letten nnd Russen bewohnte Gegenden, im W und N aber an den Fellin’schen und Dörptschen Sprengel, beide mit ehstnischer Bevölkerung. In dem letzteren ist, mit scharfer Abgrenzung, die Sprache seines Namens ungeachtet revalehstnisch, in dem ersten aber setzt sich das Werroehstnische noch grösstentheils fort, sogar noch bis in das zum Pernau’schen Sprengel gehörige Kirchspiel Hallist, so dass im südlichen Theil die Volkssprache ungeachtet der ab- weichenden Schul- und Kirchensprache doch werroehstnisch ist, mit abnehmender Reinheit, je weiter nach W und N. Bei Fellin selbst gewinnt schon das Revalehstnische die Oberhand, und die davon nördlich liegenden Kirchspiele sind durchaus revalehstnisch, eben so wie die von dem vorhin genannten Hallist westlich liegenden des Pernau’schen Sprengels. Oestlich von dem Werro’schen Sprengel wohnen hier und da unter den Russen und mit ihnen zu demselben Glaubensbekenntniss gehörend noch Ehsten, welche ich zwar nicht selbst besucht habe, die aber nach den Sprachproben, die mir zu Gesichte gekommen sind, ohne Zweifel zu demselben Dia- lekte gehören. Dasselbe gilt auch von den von dem Akademiker Sjögren untersuchten Ehsten, welche, durch einen schmalen Lettenstreifen getrennt, etwas weiter nach Süden in den letti- schen Kirchspielen Oppekaln und Marienburg wohnen, und welche Einige mit Unrecht für Liven haben halten wollen , obgleich doch schon Hupel sie richtig als Ehsten bezeich- net hat. Ob die mancherlei Uebereinstimmungen in einzelnen Wörtern und Wortformen, welche ausser dem so eben begrenzten werroehstnischen Sprachgebiet einerseits nach N bis zum fin- nischen Meerbusen, andererseits nach W bis zu den an der ehstländischen Küste liegenden grösseren und kleineren Inseln sich erstrecken, berechtigen zu der Annahme, dass das Werro- oder Dörptehstnische zu irgend einer unbekannten Zeit sich bis so weit hin erstreckt habe, muss doch bezweifelt werden. Denn abgesehen auch davon, dass diese Aehnlichkeiten doch sehr wenig zahlreich sind gegen den bei Weitem vorherrschenden revalehstnischen Typus, und dass, wie Volkslieder und ältere Schriften zeigen, früher viele Wörter noch beiden Haupt- dialekten gemeinschaftlich waren, die jetzt in dem einen ausser Gebrauch gekommen sind, könnte das scheinbar Dörptehstnische im N und O eben so gut auf einen Zusammenhang mit VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISOHEN DIALEKT. 3 dem Finnischen, im S und W mit dem Livischen hinweisen, weiche beiden Sprachen häufig mit dem Dôrptehstnischen eine Uebereinstimmung zeigen, die sie mit dem Revalehstnischen nicht haben. Wir halten uns also an den gegenwärtigen Thatbestand, da das zu einer befrie- digenden Lösung dieser Frage nöthige historische und sprachliche Material fehlt. Der südliche Hauptdialekt des Ehstnischen zeigt selbst wieder zwei merklich verschie- dene Schattirungen. Der einen verdankt wohl der ganze Dialekt den Namen des dörptehst- nischen, mit dem er bisher allgemein bezeichnet worden ist, denn sie herrscht eben in der Um- gebung Dorpats, also in dem nördlichen Theil des Werro’schen Sprengels, und ausserdem im Fellin’schen; ihr schliesst sich auch die Schriftsprache an, und sie ist daher auch diejenige, welche eine, wie wohl sehr ungenügende grammatische Behandlung erfahren hat, aber die vorzügli- chere von beiden ist sie dennoch nicht. Wollte man einmal dem südlichen Hauptdialekt auch eine eigene Schriftsprache geben, wovon die Nothwendigkeit schon früher mehrfach ist an- gestritten worden, so wäre es gewiss passender gewesen, diejenige Form des Dialektes zu wäh- len, welche die Eigenthümlichkeit desselben in grösserer Reinheit erhalten hat. Diese Form aber zeigt die weiter nach Werro hin, also im südöstlichen Theil des Gebietes, gesprochene Sprache weshalb auch die Benennung werroehstnisch-passender scheint als dörptehstnisch, zumal wenn man vorzugsweise von der reineren Form des Dialektes sprechen will. In dem Folgenden habe ich daher unter werroehstnisch, im Gegensatz zu der Schriftsprache, immer diese besondere Mundart des südlichen Hauptdialektes verstanden. Diese grössere Reinheit aber zeigt sich theils darin, dass sie manche zu dem Revalehstnischen stimmende und vielleicht von da herstammende Endungen, welche im NO des Dialektes gelten, nicht hat, dass sie die Vocalharmonie und überhaupt eigenthümliche und feinere Lautgesetze besitzt, welche im NO theils verdunkelt, theils ganz verloren scheinen. Das Letzte namentlich spricht für eine grössere Ursprüoglichkeit, denn dergleichen kann wohl durch äussereu Einfluss einer Sprache verloren geben, wird aber schwerlich durch einen solchen angenommen. In beiden Punkten stimmt übrigens das reinere Werroehstnische besser zum Finnischen, als das abgeartete Dörptehst- nische. Auf einer zur Bereicherung meines Materials für ein ehstnisches Lexikon nach Dorpat und dessen Umgebung gemachten Reise hatte ich Gelegenheit, durch einen aus der Mitte des Werro’schen Sprengels gebürtigen Ehsten, Herrn Studenten Hurt, das Werroehstnische in sei- ner reiner bewahrten Eigenthümlichkeit kennen zu lernen, und ich hofle, dass die hier gege- bene Skizze davon auch für Andere, die sich mit den Sprachen finnischen Stammes beschäfti- gen, von Interesse sein wird, besonders da auch die über die dörptehstnische Schriftsprache erschienenen Arbeiten bei Weitem nicht hinreichen, um von dem südlichen Hauptdialekt des Ehstnischen überhaupt ein Bild zu geben. Lautlehre. N 1. An Lauten ist das Werroehstnische etwas reicher als das Revalehstnische. Aus- ser den mit diesem gemeinschaftlichen Consonanten b, d, ©, В, j, К, l,m,n, р, г, Ss, z, t, w * 4 F. J. WIEDEMANN, hat es noch ein anlautendes, also untrennbares ts — das Revalehstnische kennt ts nur im In- und Auslaut, und ersetzt es bei den beiden Dialekten gemeinschaftlichen Wörtern im Anlaut durch t oder s — und neben diesem ts theils als Schwächung desselben durch die Flexion, theils auch sonst ein dz, welches dem Revalehstnischen ganz fremd ist, wo das ts unge- schwächt bleibt, z. B. körts G. kördzo, revalehstnisch korts G. kortsu. Diesem entspricht noch ein gz als Schwächung von ks, doch weniger deutlich hörbar. Zu den Consonanten ist endlich noch zu zählen eine eigenthümliche Aspiration am Ende, entsprechend einem wegge- fallenen finnischen t; sie ist hier mit dem Apostroph bezeichnet, da sie nicht ganz so stark ist wie h und da dieses als stärkere Aspiration ohnehin schon da ist, z. B. höne’ (Haus), G. höne, wöras G. wöra N. pl. wöra’, finnisch huonet G. huoneen, wieras G. wieraan N. pl. wieraat. $ 2. Die Vocale sind dieselben wie im Revalehstnischen, nämlich: a, е, 1, о, п, à, 6, ö, ü, die sämmtlich sowohl lang als kurz vorkommen; zu den daraus combinirten Diphthongen kommen aber noch äü, ей und öü hinzu, welche dort durch äi, 61, 01 (ei) ersetzt werden, z.B. рейс, käümä, täütmä, köüdik, löüdmä, rev. poid, käima, täitma, köidik, leidma. Dafür sind im Werroehsinischen äi und 61 sehr selten, wenn man aber in dem letzten mit Ahrens das unreine, dumpfe 6 (6) sehen und genauer 01 schreiben will, so ist zu bemerken, dass das werro- ehstnische 01 (z. В. in söir, Käse) etwas Anderes ist; es ist nämlich in dieser Verbindung das ö deutlich verschieden von ö, und 01 lautet so ziemlich wie russ. ый, so wie auch das à selbst in der raubesten Mundart sich sehr dem russischen ы nähert. Die von Ahrens so genannte unreine Aussprache der hier mit dem Dehnungszeichen bezeichneten langen Vocale, wobei sie eine diphthongische Brechung erleiden, а (oa), & (ie), б (по), ü (üi), 0 (06, бе, 64), hat das Werroehstnische nicht, dafür aber nehmen e, 0, ö und ö, wenn der schwere Ton darauf fällt ‚ (vergl. unten), eine eigenthümliche Modification in der Aussprache an, welche wir bezeichnen: & (zwischen e und i), 6 (zwischen о und u), ö (zwischen ö und ü), Ô (zwischen ö und ü oder vielleicht richtiger zwischen ö und einem dem ü entsprechenden harten Vocal, der aber selb- ständig, so viel ich bemerkt habe, in der Sprache nicht vorkommt), 2. В. mêl G. mele, sôl С. söla, löw С. löwi, sôrd G. söru. Eine analoge Modification kommt bei den übrigen langen Vocalen im gleichen Falle nicht vor. $ 3. Ueber den Werth der hier gebrauchten Lautzeichen ist wenig zu sagen. Die Con- sonanten entsprechen fast ganz denen des Lepsius’schen Alphabets, und z hat also hier die- selbe Bedeutung wie im Französischen zum Unterschiede von s, welches immer den entspre- chenden starken Laut bezeichnet; nur für y und v des Standardalphabets sind hier die dem Deutschen geläufigeren j und w behalten worden. Das gutturale n kommt zwar im Werro- ehstnischen so gut vor wie im Revalehstnischen, aber nicht wie dort als selbständiger Laut, sondern nur vor den andern Gutturalen (g, k); da aber ferner das n, wie im Deutschen, vor g und k immer den gutturalen Laut annimmt, so schien es überflüssig, ein besonderes Zeichen dafür einzuführen. Die Vocale sind eben so leicht von selbst verständlich, nur von à ist zu bemerken, dass es, von ö ganz verschieden, den auch in anderen mit der Vocalharmonie ver- sehenen Sprachen vorkommenden, dem weichen e entsprechenden harten (mehr gutturalen) VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 5 Laut bezeichnet, welcher mundartlich dem russischen ы sehr nahe kommt, obgleich dies eigent- lich zu dem i in dem Verhältnisse steht, wie das ehstnische б zu e. — Einige Consonanten bedürfen noch besonderer Bemerkungen. Das j schliesst sich dem vorhergehenden Consonanten viel enger an als im Revalehst- nischen, so dass fast nur die Rücksicht auf das bisher Gangbare den Ausschlag gegeben hat, wenn wir z. B. lieber azja, paljo schreiben als aza, pallo, welche den wirklichen Laut viel- leicht so ziemlich eben so genau bezeichnen. Mit einem schwachen Consonanten bildet daher das j nach kurzem Vocal auch nicht Position, z. В. von azi (Sache) Genit. azja (== a2a genom- men), aber wohl mit starken, wie im Infin. a$ja, oder ma$ja (Bezahler). Ts wird von der Sprache bald als Doppellaut aufgefasst, wie andere Verbindungen der Art (st, nd, rt u. s. w.), bald als einfacher Laut. Das Erste ist der Fall in einsylbigen Stämmen mit kurzem Vocal, wo die Sprache immer die Vocalkürze durch eine Positionslänge compensirt, und in welchen also, wenn sie mit ts auslauten, diese Verbindung offenbar für zwei Consonanten gilt, z. В. mats (Hieb), wie patt (Sünde); es zeigt sich ferner darin, dass ts so wenig wie andere consonan- tische Diphthonge verdoppelt werden kann. Wo die Regeln der Flexion fordern würden (we- gen der starken Wortform), einen einfachen Consonanten doppelt zu setzen, da bleibt ts unver- ändert, 2. В. Infin. matsu (vergl. lofin. pattu), eben so wie hirmu od. lastu von hirm und last, von dem eben so lautenden Genitiv (vergl. dagegen G. patu) nur durch den stärkeren Accent unterschieden, eben so wie hirmu oder lastu. Als einfacher Consonant ist es anzusehen in ein- sylbigen Stämmen mit langem Vocal (wo es keiner Position bedarf), oder wenn es in einsylbi- gen Stämmen mit kurzem Vocal Position bildet mit Hülfe eines anderen Consonanten (zur Po- sition genügen zwei Consonanten), also z. В. in wäits, 004$, pütsk, narts, Ап, tsirts. Dass hier die Sprache ts als einfachen Laut betrachtet, zeigt sich augenscheinlich darin, dass es in den geschwächten Formen nicht unverändert bleibt, wie oben, sondern eine dem t ganz ana- loge Schwächung erleidet, nämlich zu dz wird, wie t zu d, also die Genitive der eben genann- ten Wörter lauten: wäidze, öüdzi, püdze, nardzo, Andzu, tirdzi (vergl. küdü, kördi von küt, ког). Fast eben so, nur nicht so deutlich hörbar, verhält es sich mit der Schwächung von ks zu 57 (2. В. klönks Gen. klöngzi), aber ein entsprechendes bz als Schwächung von ps habe ich nicht mehr unterscheiden können. Dz, obgleich dem Klange nach ein consonantischer Diphthong, wird doch von der Sprache durchaus nur als ein schwacher, einfacher Laut behandelt, ganz analog dem d. Die Consonanten b, d, g, z lassen, wie im Revalehstnischen, keine Verdoppelung zu: die erste Stufe der Firmation macht aus ihnen р, t, ©, $. Aber В, j, w können in diesem Falle verdoppelt werden, wobei in der Aussprache aus jj natürlich ij wird, da das erste j, als zur vor- hergehenden Sylbe gezogen, mit dem Vocal derselben einen I-Diphthong bildet; umgekehrt ent- steht das ww immer aus einem U- oder Ü-Diphthong oder aus ö, 0, ü, also: raha (Geld) Infin. rahha, maja (Haus) йо. maija, laud (Brett) G. lawwa, töug (Partei) G. töwwu, kiud (Faden) G. kiwwu, peüd (Felge) G. pewwä, löüdmä (finden) Praes. löwwä, sömä (es- sen) Infin. süwwä’, jôma (trinken) Infin. juwwa’, tsög (Bauerschuh) G. tsuwwa, lüd (Besen) 6 | Е. J. WIEDEMANN, G.luwwa. Im Reval-Ehstnischen bleibon h ud j immer unverändert, und statt des ww hat nur in einigen Gegenden (z. B. Dagö, Oesel) die Volkssprache in diesen Fällen ein einfaches w, in den meisten bleibt nur der Diphthong oder der lange Vocal. also: laua, töuu, kiuu, püia, lüa, süa, jua, lüa. $4. Wie fast überall im Ehstnischen bewirkt das 1 oder j eine Mouillirung des oder der auslautenden Consonanten der vorhergehenden Sylbe, jedoch mit einigen Beschränkungen und nicht bei jedem Consonanten gleich merklich. Unmerklich oder fast unmerklich ist sie bei den Lippenbuchstaben (b, m, w, p) und den Kehlbuchstaben (g, h, k), und j kommt in solcher Weise nicht vor; es bleiben also als mouillirbare besonders übrig die Zungenbuchstaben (d, |; п, г, $, 2, t) und nur an diesen wird sie hier bezeichnet werden (4, I, п, r, $, 4, 0). Zur vollkommen deutlichen Mouillirung ist ferner nöthig, dass die Sylbe eine lange (natur- oder positionslange) und zugleich betonte sei; sie ist also am merklichsten wieder in der ersten, etwas schwächer in der zweiten betonten Sylbe, fast unmerklich in unbetonten. Mit der Mouil- lirung verbindet sich unwillkürlich das, was Ahrens die Dilution des vorhergehenden Vo- cals nennt, d. h. eine Zuspitzung desselben oder Hinneigung zum i, welche natürlich de- sto mehr ins Ohr fällt, je weiter der Vocal an sich von i entfernt ist, also mehr in tundi, kotti, kassi, paljo, weniger in wölwi, pätsi, kôfti, telgi, am wenigsten in tillo. Nach die- sen einfachen Regeln wäre es vielleicht nicht nöthig, die Mouillirung überhaupt zu bezeich- nen, wenn nicht das sie bewirkende i häufig ausgefallen wäre, und erst in der Flexion sich zeigte, wenn nicht manche Wortformen (namentlich die Infinitivcasus beider Numeri) die Mouillirung beibehielten, obgleich sie an die Stelle des i einen andern Vocal setzen, und wenn nicht manche Wörter (wie sälg Rücken) noch mouillirt wären, auch ohne dass — jetzt we- nigstens — ein i in der Flexion erschiene. Das fehlende 1 findet sich meistens in dem ver- wandten Finnischen noch erhalten. Uebrigens bewirkt das i die Mouillirung nur, wenn es in unbetonter Sylbe steht oder ausgefallen ist, nicht aber, wenn durch Syncope auf die betonte, also mouillirbare Sylbe, unmittelbar eine zweite betonte mit dem i folgt (vergl. unten $ 11); es heisst also usklik, andmine, nicht usklik, andmine. Schliesst eine mouillirte Sylbe mit mehreren Consonanten, so werden sie, in so. weit sie überhaupt der Erweichung fähig sind, unwillkürlich alle von der Mouillirung getroffen, und es genügt daher, um nicht die Zeichen zu sehr zu häufen, sie an dem ersten allein zu bezeich- nen, wo sie am constantesten ist, also körts st. kört$; wächst aber das Wort so, dass die mouillirten Consonanten ganz oder zum Theil Anlaut der folgenden Sylbe werden, so bleiben sie nur mouillirt, wenn es Doppelconsonanten sind, also Каз, kotti, sôññi, aber tüdi, tundi, kördzi von tüt, tund (= tuñd), kôfts (= kôfts). $ 5. Die Doppelconsonanten sind hier auch am Ende der Wörter immer doppelt geschrie- ben, obgleich es für das Ohr kaum einen Unterschied machen würde, wenn man sie einfach schriebe, z. B. tam st. tamm, und man deshalb bis jetzt (selbst Ahrens noch) sie einfach ge- schrieben hat. Die Formenlehre wird aber viel einfacher und anschaulicher, wenn man den Consonanten auch doppelt schreibt, von dem man doch dem Leser zumuthen muss, dass er ihn VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 7 als Doppelconsonanten ansehe, als welcher er auch wirklich erscheint, sobald ein Vocal dazu tritt, z. B. Genit. tamme, oder wenn die Regeln der Flexion eine Vereinfachung fordern, z. B. sepp, Genit. sepä, Infinit. seppä. Im Inlaut dagegen, wo die Doppelconsonanten vor einem andern, die folgende Sylbe anfangenden Consonanten von einfachen ebenfalls eben nicht hör- bar verschieden sind (z. B. tappma oder tapma), ist die bisher gebräuchliche Schreibweise, da der oben angeführte Grund, sie zu verlassen, hier nicht eben so waltet, beibehalten worden, da es uns mehr um eine phonetisch treue, als um eine etymologisch genaue Schreibweise zu thun war. Zwischen Vocalen verdoppeln wir die Consonanten nur nach dem Hauptton, weil nach dem Nebenton oder gar nach unbetonten Sylben die Verdoppelung fast oder ganz unhörbar wird, also z. B. die Frequentativa pallema, kullema (syncopirt aus palulema, külelema), aber nicht kohutellema (|____) oder gar könellema (____), sondern kohutelema, könelema; rikka (Genitiv von rikas), aber nicht usklikku (!!_) oder kodanikku (^_^ _) oder gar norikko (___), sondern uskliku, kodaniku, nöriko, obgleich Manche freilich auch nach dem Nebenton noch die Verdoppelung anerkannt und bezeichnet wissen wollen. $6. Die Flexion der Wörter bewirkt mancherlei Veränderungen in den Vocal-, beson- ders aber in den Consonantlauten, welche weiter unten in dem Abschnitt von der Mutation oder Stammflexion zusammengestellt sind. Hier sind aber ausserdem noch einige von den Mu- tationsgesetzen unabhängige Fälle der Art zu erwähnen, welche überhaupt und im Allgemei- nen durch das Zusammentreffen gewisser Laute veranlasst werden. a) Das z nimmt einen schärferen Laut an (s), wenn es mit k oder t zusammentrifft, und umgekehrt wird s zu z, wenn es aus einer solchen Verbindung heraustritt, also küz (Fichte), Infin. küst st. küzt, läsk (Wittwe), Genit. läzä st. läsä. b) Das t, welches die Analogie in der Flexion sonst fordern würde, wird zu d an voca- lisch auslautenden langen, einsylbigen Stämmen, so die Infinitive mad, püd, têd, süd u. s. w. von ma (Land), pü (Baum), t& (Weg), sü (Mund), und nach betonten Diphthongen, z. B. in den Infinit. plur. maid, teid, höletuid, eben so unmittelbar nach den Liquiden 1, n, r bei Stämmen von zwei kurzen Sylben, wenn durch Syncope der Vocal dazwischen ausgefallen ist, z.B. tuld, werd, und u. s. w. von tuli (Feuer), мет (Blut), uni (Schlaf); — der erste Fall gilt eben so auch für Verba, also im Particip des Passivs z. В. jöd, söd, müd, wId, sad и. $. w. von jôma (trinken), sömä (essen), mümä (verkaufen), wimä (bringen), sama (bekommen) , der zweite bei zwei- und dreisylbigen Stämmen, wie köneld st. könelt von könelema (sprechen). mäeld st. mäelt von шаета (ringen) u. s. w. c) Wenn die Flexionsregeln Verdoppelung eines zwischen zwei Vocalen stehenden j for- dern (z. B. im Infinit. von maja Haus), so wird das erste zu i und bildet mit dem vorherge- henden Vocal einen Diphthong, also maija st. majja. Umgekehrt wird nach einem I-Diphthong. wenn die Sylbe firmirt werden muss, vor einem anderen Vocal ein j eingeschoben, also sai (Weissbrot), G. зала, Infin. saija. $ 7. Die Vocalharmonie ist consequent und vollkommen deutlich hörbar. Die Vocale а, 8 Е. J. WIEDEMANN, ö, u sind durchgängig hart, die entsprechenden ä, ü durchgängig weich, e, i, ö und o unent- schieden; der aus Vocalen der letzten Kategorie allein gebildete Diphthong 01 gilt für hart, 61 und ei für weich, die aus harten allein oder aus weichen allein gebildeten behalten natürlich den Charak- ter ihrer Classe, und wo harte oder weiche mit unentschiedenen zusammen kommen, da entschei- den die bestimmten Vocale über den Charakter des Diphthongs, ai, 01, ui, iu sind also hart, äl, ей, Öü weich. Die unentschiedenen Vocale werden von der Sprache nicht alle gleich be- handelt, sondern es gelten auch für sie gewisse Gesetze, und namentlich kommt es darauf an, ob sie im Wortstamm oder in Ableitungs- und Flexionssylben vorkommen. Ö kommt nur im Stamm vor und zwar meist in der Bedeutung eines harten Vocals, als weicher scheint es nur zu wirken in gedehnten Stämmen (mit ö), wo es sich der Aussprache des weichen ü nähert (z. B. pör, pörä, pörmä, rökmä, sömä), oder in Stämmen, wo es mit einem anderen nicht har- ten Vocal gepaart ist (z. B. köhimä), oder wo es Ablaut von ü ist (z. B. rügä G. röä), oder endlich, wenn es mit dem weichen Vocal ü zum Diphthong öü verbunden ist; etwas häufiger erscheint i in Stämmen, namentlich Verbalstämmen, als weicher Vocal (z. B. widämä, pidämä, ша, kirgmä, kirgämä, nitmä, wimä u. a.), namentlich wenn es mit dem e gepaart ist, wie imemä, minemä, iherüs, in Ableitungs- und Flexionssylben kann es zu harten und weichen Stämmen gesetzt werden; dieselbe Bedeutung hat für diesen letzten Fall auch das e, in Stäm- men ist es immer weicher Vocal; umgekehrt ist 0 in Stämmen immer harter Vocal, und es ge- hört zu den weichen Vocalen nur in so fern, als es in der Flexion nicht nur harter Stämme erscheint, sondern auch weicher, wo es gleichsam die Stelle des ö vertritt (z. B. Reino, peio, nelo). Ausnahmen von der Beobachtung der Vocalharmonie sind nur sehr selten und nur auf besondere Fälle beschränkt. Mir sind nur folgende Fälle vorgekommen: 1) die Endung der dritien Person des Imperativs (ku, gu) bleibt unverändert auch bei weichen Verbalstämmen (nicht kü, gü); 2) die zwei- und mehrsylbigen Wörter auf k, welche im Genitiv und den andern Ca- sus nicht o, sondern u haben (vergl. unten), behalten dieses u (nicht ü) auch an Stämmeu mit weichen Vocalen; 3) das Suflix ga (mit) bleibt für alle Nomina unverändert, vielleicht indem es noch am meisten den Charakter der Postposition (käz) behalten hat, aus der es entstanden scheint, und die in alten ehstnischen Schriften, im Finnischen aber noch jetzt (kansa , kans) dessen Stelle vertritt; 4) die ein- und zweisylbigen Nomina, welche im Infinit. plur. das 0 des Genit. sing. in a verwandeln, behalten a (statt ä), auch wenn der Vocal des Stammes ein wei- cher ist, z. B. täkk (Hengst), G.täko, Infin. pl. täkka, käro (Karren), G. käro, Inf. pl. kärra; 5) einige onomatopoetische Verba behalten in den Ableitungsylben die harten Vocale, ungeach- tet der Stamm einen weichen hat, z. B. tsäksama (picken). — Der umgekehrte Fall, dass Wörter mit einem harten Vocal im Stamme in den andern Sylben weiche haben sollten, kommt nie vor. $8. Eine ausserordentlich wichüge Rolle spielt im Ehstnischen bei der Wortbildung so- wohl wie bei der Flexion, neben den dabei verwendeten Suflixen, die Mutation (Stammflexion). So gleichmässig im Ganzen diese Suflixe sind, so dass man kaum nöthig hätte, mehr als eine VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 9 Declination und eine Conjugation anzunehmen, so vielfach sind die Veränderungen, welche ausserdem der Wortstamm erleidet, und wodurch die sonst wohl einfache Formenlehre sehr verwickelt wird. Diese Mutationen, welche theils in einer Schwächung (Tenuation), theils in einer Verstärkung (Firmation) des Stammes bestehen, müssen zwar gehörigen Orts im Ein- zelnen angegeben werden, hier in der Lautlehre aber ist die geeignetste Stelle, um von den dabei waltenden Gesetzen eine allgemeine Uebersicht zu geben. Im Werroehstnischen ist diese Stammflexion nicht nur durchgreifender und consequenter als im Revalehstnischen, indem sie vielfach dort Statt findet, wenn hier eine Erstarrung in der Stammform eingetreten ist, sondern sie bat auch eine weitere Ausdehnung, indem sie nicht blos an dem Endconsonanten des Stam- mes sich zeigt, sondern in gewissen Fällen regelmässig auch am Stammvocal, nicht bloss bei einsylbigen Stämmen eintritt, sondern auch bei zweisylbigen in viel weiterem Maasse als im Revalehstnischen. Im Allgemeinen sind der Mutation nur Stammwörter unterworfen, abgeleitete in seltenen Ausnahmsfällen und meist nur, wenn sie durch Syncope die kürzere Form von Stammwörtern angenommen haben, z. B. sötmä (füttern), causatives Verbum von sömä (essen), wird conjugirt wie das Stammwort heitmä, dessen Form es durch Syncope (aus södetämä) an- genommen hat. Die Tenuation besteht, um bei den von Ahrens, welcher für das Revalehstnische diesen Gegenstand zuerst in allgemeine Regeln gebracht hat, gebrauchten Benennungen zu bleiben, 1) in der Emollition, d. h. es treten an die Stelle der stärkeren Consonanten (p, t, k, g oder 5}, 3, ts, b) die entsprechenden schwächeren (b, d, 5, j, 2, 42, w); 2) in der Elision starker sowohl wie schwacher Consonanten, wohin also auch die Vereinfachung von Doppelconsonan- ten gehört; — 3) in der Assimilation, 4. В. dass nach einer Liquida (l, m, п, г) ein nach- folgendes b oder d, nach dem r bisweilen auch ein z, der Liquida gleich gemacht wird; die Assimilation von ng zu ñn, welche auch im Revalehstnischen keine grosse Verbreitung hat und bei den Finnen eben so wenig durchgängig gilt, kommt im Werroehstnischen nicht vor; 4) ın einer Veränderung des Stammvocals, theils für sich allein, theils mit der Tenuation des Consonanten verbunden. Es folgen nun für alle diese Fälle einige Beispiele. A. Consonantische Tenuation. 1) Emollition. Des р: wap (Firniss) G. wäba, ртр (Pfeife) pibu, kärp (Gestell) kärbä, kirp (Floh) kirbu, hilp (Fetzen) hilbu, tulp (Pfosten) tulba, kimp (Bündel) kimbo, tömp (stumpf‘) tömbi, rüpmä (schlürfen) Präs. га, sompma (verlieren) sombi, sompuma (verloren gehen) sombu. Des t: küt (streifig) küdü, Кой (Morgenröthe) koidu, sañt (Bettler) sandi, kört (Mehl- suppe) kördi, kilt (Steinplatte) kilda, — mütuma (anders werden) Präs. müdu, laitma (fadeln) laida. Des К: luik (Schwan) G. luiga, touk (Made) töugu, waik (Harz) waigu, palk (Dalken) palgi, tsilk (Tropfen) tsilga, kurk (Kehle) kurgu, mürk (Schierling) mürgü, könk (Hügel) Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme serie. 2 10 F. J. WIEDEMANN, köngo, plañk (Bretterzaun) plañgi — Кота (klopfen) Präs. kolgi, löikma (schneiden) löigu, toukama (stossen) Infin. tougada. Des g (gj): lagja (breit) G. laja, wagja (Keil) waja. Des s: pois (Knabe) G. pöizi, kaus (Schüssel) Кап, wöls (Lüge) wölzi, wärs (Vers) wärzi. Des ts: öüts (Nachthütung) G. öüdzi, wäits (Messer) wäidze, köfts (Schenke) kördzi, — kaitsma (hüten) Präs. kaidza, tsiftsmä (spritzen) tsirdzi. Des b: kurb (traurig) G. kurwa, serb (Rand) serwä, эт (Flügel) siwo, kölb (Tauglich- keit) kölwu. 2) Elision. Des р: löpp (Ende) G. löpu, näpp (Finger) näpo — leppümä (sich versöhmen) Präs. lepü, uppuma (ertrinken) upu. Des t aus tt: kött (Bauch) G. kötu, patt (Sünde) patu, kott (Sack) koti — süttümä (sich entzünden) Präs. sütü. Aus ht: oht (№) ово — uhtuma (ausgezogen, ausgelaugt werden) Präs. ава, uhtma (auslaugen, ausspülen) uha, tohtma (dürfen) tohi. Des k aus kk: lukk (Schloss) G. luku, täkk (Hengst) täko, pakk (Klotz) paku — tek- kümä (entstehen) Präs. tekü, nakkama (anfangen) Infın. nakada. Aus ВК: wähk (Krebs) G. wähä, öhk (Hauch) öhu, kiuhk (Hauzahn) kiuha — lahkma (spalten, theilen) Präs. laho, lahkema (aufspringen, sich spalten) Infin. laheda, wihkama (has- sen) wihada. Des g: org (Thal) G. oro, halg (Scheit) halo, sulg (Feder) sule, sörg (Klaue) söra, sag (Säge) зае, löig (Strick) löia, mago (Magen) mao, magu (Geschmack) mau, jôgi (Fluss) jöe, lagi (Zimmerdecke) lae, kogo (Vereinigung, Versammlung) koo — pölgma (verachten) Präs. pôle, kirgmä (krähen) kiri, kirgämä (funkeln) Infin. kirädä. Des d: süd (Schuld) G. süü, neid (Jungfrau) neio, aid (Zaun) за, гта (Streit) гта, mado (Wurm) mao, mödu (Meth) möu — wärdmä (überwinden) Präs. wärä, pandma (setzen) pane, sädmä (ordnen) sää (sä), harduma (treffen, stossen auf etwas) haru. Des $: mass (Leber) G. masa, oss (Ast) osa, toss (Dunst) tosu, kass (Katze) kasi — mässämä (lärmen) mäsäda. Des z: reiz (Schenkel) G. reie, käzi (Hand) käe, wezi (Wasser) wee. Des Ъ, В, I, m, п, г, м: häbü (Schande) G. häü, ahhun (Darsch) ahuna, kollin (Ge- räusch) kolina, jummal (Gott) jumala, sönnom (Botschaft) збпоше, tennämä (danken) latin. tenädä, kirriw (bunt) G. kiriwä, awwar (geräumig) awara. 3) Assimilation. Des а: lind (Vogel) G. linnu, rind (Brust) rinna, tund (Stunde) tunni, pöld (Feld) pöl- lo, wald (Gutsgebiet) walla, murd (Druch) murru, mörd (Fischreuse) mörra — sündümä (ge- VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 11 boren werden) Präs. sünnü, köndma (gehen) könni, andma (geben) anna, murdma (brechen) murra. Des b: tömbama (ziehen) Infin. tömmada. Des 2: kôfz (Найт) G. körre, warz (Stiel) warre, ofz (Stange) orre. В. Vocalische Tenuation. 1) Durch blosse Verkürzung: rüh (7709) G. ruhe, rih (Dreschscheune) rihe, за) (Hoch- zeilszug) зада, jahtuma (sich abkühlen), jahutama (abkühlen). 2) Durch Ablautung in Folge schwächerer Betonung: p&l(Mastbaum) G. pele, lèm (Suppe) leme, k&lmä (verbieten) Präs. kelä, tenmä (dienen) teni — söl (Salz) G. söla, sön (Ader) söne, krönma (krönen) Präs. krôni — löw (Sensenstiel) G. löwi, pôr (Riegel) pörä, pörmä (drehen) Präs. pörä. 3) Durch Veränderung der Quantität und Qualität zugleich: jauh (Mehl) G. jahu, jöuh (Pferdehaar) jôhe, mäih (Splint) mähä, оби (Absicht) nôwwu, au (Ehre) awwu (vergl. $ 10 Anmerk.), jauhma (mahlen) Präs. jaha. C. Tenuation (Elision) des Consonanten, verbunden mit Veränderung des Stammvocals. Rügä (Roggen) G. röä, tugi (Stütze) toe, tigo (Schmutz) teo, wido (Fuhre) weo, suga (Kamm) soa, uba (Bohne) oa, sugu (Art) sou. $ 9. Bei der Firmation sind die Vorgänge den bei der Tenuation angegebenen gerade entgegengesetzt, von Ahrens für das Revalehstnische mit dem Namen Induration, Insertion und Dissimilation bezeichnet, wozu für das Werroehstnische noch die an dem Stammvocal sich zeigende Firmation hinzukommt, nebst der aus consonantischer und vocalischer Mutation gemischten. Wenn man, wie es am zweckmässigsten erscheint, für das Verbum das Verbal- nomen auf ma als Grundform annimmt, welches gegen das Präsens gehalten fast immer die starke Form der Conjugation repräsentirt, so beschränkt sich die Firmation fast nur auf die Nomina, und es wird hier an einigen Beispielen von jeder Art genügen. A. Consonantische Firmation. 1. Induration. Töbras (Vieh) G. töpra, sabas (Stiefel) sapa — waldas (Brunnenschwengel) walta, wide’ (Aufenthalt) wite — wörge’ (Band) wörke, tsärge’ (Kerbe) tsärkme — üdze’ (neues Getreide) ütse — warwas (Zehe) warba — majas (lecker) makja (magja) — magama (schlafen) Präs. maka, rabama (schlagen) rapa. N 12 F. J. WIEDEMANN, 2. Insertion. Kate’ (Decke) G. katte, jäte’ (Ueberbleibsel) jätte — talos (Ernteschmaus) talgo — pu- has (rein) puhta, tahas (Teig) tahta — löke’ (Lohe)lökke, rikas (reich) rikka — röse’ (Feuch- tigkeit) rösse — pere’ (Bauerhof) perre — kiwi (Stein) Infin. kiwwi — raha (Geld) 1. rahha — külä (Dorf) I. küllä — himo (Begierde) I. himmo — söna (Wort) I. sönna. 3. Dissimilation. Ranne’ (Handwurzel) G. rande, wanne’ (Fluch) wande — purre’ (Sieg) purde, warras (Spiess) warda, hammas (Zahn) hamba, wemmel (Knüttel) wemble. В. Vocalische Firmation. Same’ (Same) G.sèmne — збге’ (Nüster) sôrme — höne’ (Haus) höne, söme’ (Schuppe) söme, rödjas (Zaunstange) rödja. | $10. Was im Vorstehenden von der Mutation gezeigt wurde, kann als die erste Stufe derselben bezeichnet werden, es giebt aber Wörter, welche in ihrer Flexion noch eine zweite, ja eine dritte Stufe aufweisen, und zwar entweder so, dass die erste Stufe (seltener aucb noch eine zweite) übersprungen wird, oder so, dass alle neben einander bestehen. In dem letzten Falle steht dann regelmässig die Grundform (Nominativ des Singulars und Verbalnomen auf ma) in der Mitte, der Infinitiv (des Nomen sowohl als des Zeitworts) hat eine stärkere Form und der Illativ bisweilen еше noch stärkere. Einige Beispiele mögen die Sache erläutern. А. Ueberspringung einer Stufe findet nicht selten statt, 1) indem ausser der Elı- sion noch der übrig bleibende Consonant eine Emollition erleidet, 2. В. läsk (Wittwe) G. läzä, wask (Kupfer) waze, usk (Glaube) uzu, tuisk (Schneegestöber) tuizu, pütsk (Röhre) püdze — kiskma (reissen) Präs. kizo, tsuskma (stechen) tsuzi, kitskma (jäten) kidzo, oder 2) indem vocalische und consonantische Mutation zusammentreffen, z. В. mit Verkür- zung des Vocals: lüd (Besen) G. luwwa, püdmä (fangen) Präs. piwwä, ши Ablautung: rög (Rohr) G. гби, 10% (Gasterei) jodu, möt (Maass) mödu, mök (Degen) môga, sörd (Verhack) söru, söt (unbebautes Land) södü, kerd (Drehung) kero, k&tmä (kochen) Präs. kedä, mit Ver- kürzung und Ablautung zugleich: poig (Sohn) G. poja, aig (Zeit) aja, laud (Brett) lawwa, haudma (brüten) Präs. hawwu, löug (Kinnlade) G. löwwa, pöud (Dürre) pöwwa, рейс (Felge) pewwä, siug (Schlange) siwwu, kiud (Faden) kiwwu, rôg (Speise) ruwwa, löüdmä (finden) Pr. löwwä”); in röskama (peitschen) шп. rözada sieht man sogar zwei Stufen übersprungen: *) Das WW in diesen Wörtern und oben in Juwwa, püwwä ist, obgleich ein Doppelconsonant, nicht als eine Firmation des einfachen d und g anzusehen, sondern es findet hier nur eine Elision des Consonanten statt, wie bei А. 2, und ww ist nur eingeschoben, um den Hiatus zu vermeiden. Diess zeigt theils die ganz ähnliche Ge- nitivform bei Wörtern, denen schon im Nominativ der Consonant fehlt, wie пби (Absicht) ©. nöwwu, au (Ehre) awwu, theils die Vergleichung mit dem Revalehstnischen, wo die respectiven Genitive ша, laua, löua, CS VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. IE ösada (Elision allein) und rözada (Elision und Emollition), zu welchen beiden in rözada end- lich noch Ablautung hinzukommt, um die dritte Tenuationsstufe zu bilden. — Ein gleiches Ueberspringen einer Stufe kommt auch, wiewohl viel seltener, in der Firmation vor, z. B. röge’ (Rülps) G. röke, kuwwas (Beilstiel) küda, hidza (Furche) hitskme, vergl. oben die Tenuation mök G. möga, lüd G. luwwa, kitskma Pr. kidzo, auch oben (A. 1) die Induration makja st. magja von majas. B. Neben einander bestehende Stufen der Tenuation und Firmation zeigen na- mentlich die Stämme mit kurzer erster und offener zweiter Sylbe, wenn der Genitiv oder in Verben das Präsens eine Tenuation zulässt, z. B. wagja (Keil) G. waja Inf. wakja, pödema (kränkeln) Präs. pôe, Inf. pöte’, lugema (lesen), loe, luke’; Nominalstämme der Art, wo die Tenuation Elision ist, zeigen deutlich vier Stufen, 2. В. rügä (Roggen) G. röä, Inf. rükä, Nlat. rükkä, wago (Furche) wao, wako, wakko, pido (Fest, Schmaus) peo, pito, ро, ира (Bohne) 0a, upa, uppa. $11. Der Accent ist, wie im Ehstnischen überhaupt so auch hier, ein trochäischer, d.h. er trifft die erste, dritte und fünfte Sylbe, am stärksten die erste, schwächer die dritte, noch schwächer die fünfte, und ist an den beiden letzten wohl überhaupt kaum hörbar, wenn nicht noch eine unbetonte (vierte und sechste) darauf folgt, gleichsam als Folie, von welcher sich die vorhergehende betonte erst recht deutlich für das Ohr abhebt. So hört man z. B. inemine (Mensch) deutlich als Ditrochäus (/_’ aber in hobene hört man mehr einen Dactylus(-__) vu) SN als einen Amphimacer (:_:); kodanikidele klingt wie nm uw 441 „aber kodanikide nur wie/_.__. Diese Ordnung von betonten und unbetonten Sylben kann aber mancherlei Störungen erleiden. theils dadurch, dass durch Syncope zwei betonte Svlben an einander gerückt werden, theils da- durch, dass gewisse Flexions- und Ableitungssylben immer den Ton haben, ohne Rücksicht auf die Anzahl der vorhergehenden Sylben. So klingt katuse wie ı__ kauze) wie : :_; uskliku, söämeliku wie :22, :__:., tik, dik, rik und die erste Sylbe in kene, mane, mäne, lane, läne, line, mine) immer den Ton hat. Die Stelle des Nebentones ist auch in der Formenlehre von grosser Wichtigkeit, worauf wei- ter unten gehörigen Ortes wird hingewiesen werden. Hier mag nur ein Fall im Voraus bemerkt , rikkuze aber (statt rik- weil die Ableitungssylbe lik (wie mik, werden, in so fern er sich der vorhergegangenen Lehre von der Firmation ziemlich genau an- schliesst. In gewisser Weise kann man nämlich sagen, dass durch die Betonung eine Firma- tion oder wenigstens etwas derselben ganz Analoges erzielt wird. Die Werroehsten unterschei- den nämlich viel genauer als die Revalehsten den Infinitiv vom Genitiv und den Illativ vom Infinitiv, und wo nicht die Mittel der Firmation dazu ausreichen, da nehmen sie den Accent zu Hülfe, indem sie den Infinitiv vom Genitiv und den Illativ vom Infinitiv durch die stärkere Betonung unterscheiden. Man unterscheidet z. B. leicht durch die Firmation pido (Fest) G. peo, Inf. pito, Шаг. pitto, eben so auch, wenn der Genitiv nicht tenuirt wird: abi (МЮ) G. рбпа, kiuu, röa und die Präsentia püan, hauan, leian heissen, mit einfacher Elision und dem Hiatus, mundartlich zum Theil auch mit einem gegen den Hiatus eingeschobenen у, 2. В. powa, lewan. 14 F. J. WIEDEMANN, abi, Inf. api, Illat. appi, hädä (№) hädä, hätä, hättä u. dgl., aber 2. В. bei tupp (Scheide) G. tupe Inf. tuppe oder töld (Kutsche), G. tölla Inf. tölda, wo der Infinitiv nicht weiter firmirt werden kann, bleibt für den Illativ nichts übrig als die stärkere Betonung; wenn der Genitiv nicht tenuirt wird, und der Infinitiv sich nicht durch die Firmation unterscheiden kann, da bleibt auch für diesen nur die stärkere Betonung übrig und für den Шайу dann eine noch stärkere, 2. В. hirm (Furcht) G. Inf. Ш. hirmu, tolm (Staub) G. Inf. Illat. tolmu. In der fir- mirenden Declination, wo der Genitiv firmirt wird, wie sabas G. säpa, vertritt ebenfalls der stärkere Accent die Firmation, wo diese selbst nicht eintritt oder eintreten kann, z. B. taiwas G. taiwa. Der schwere Accent oder der mit der Vocallänge zusammentreilende Hauptaccent des Wortes hat auch Einfluss auf die Qualität des Vocals. Wenn nämlich die Sylbe zugleich mit einem oder zwei Consonanten geschlossen ist (schwere Sylbe), so bekommen e, 0, ö und à den eigenthümlichen Laut, welcher oben (5. $ 2) durch &, 0, ö und д bezeichnet ist, wird aber in der Flexion der Schlussconsonant wegen eines hinzutretenden Vocals zur folgenden Sylbe gezo- gen, so tritt dafür der Laut &, ö, 6 und 6 ein, z.B. mél, mêlt aber male, jöt und jodu, söt und södü, sörd und söru. Der einzige Fall, so viel ich habe bemerken können, wo auch eine oflene Sylbe diesen schweren Accent hat, sind die einsylbigen Nominal- und Verbalstämme, z. B. pö (Busen), sömä (essen), jôma (trinken). Wortbildung. $ 12. Die zur Wortbildung dienenden Suflixe, welche Ahrens in seiner Grammatik für das Revalehstnische zusammengestellt hat, gelten auch für das Werroehstnische, versteht sich mit Beobachtung der Vocalharmonie, also z. B. wohl mustlane, aber nicht wenelane, wie dort, sondern weneläne u. dgl. Nur einiges Wenige fällt hier weg, was dort nur als missver- standene Ueberreste einer einmal vorhanden gewesenen Vocalharmonie erscheint, z. B. die Substantivendung is (auch es) neben us, wie kütis (werroehstn. kütüs), die Adjectivendung mene neben mane, wie ezimene (werroehst. edimäne), die Intransitivform der Verba auf ima neben uma, wie nägima, leppima, sündima (werr. nägümä, leppümä, sündümä). Es wird also hier genügen, nur das anzuführen, was das Werroehstnische Eigenthümliches hat. Substantive auf ts, von Verben abgeleitet, bezeichnen einen Gegenstand, welcher so thut oder die Beschaffenheit hat, wie das Verb aussagt, z. B. likats (ein schlechtes Messer mit einer am Griff wackelnden Schneide) von likahtama (hinken), lökats (Klopfbrett, Klöppel am Mühlen- trichter) von lökatama (klappern), jopats (Schwätzer) von jopatama (schwatzen), kukats (Hop- ser) von kukkama (hopsen, hinken), näläts (Hungerleider) von nälgämä (hungern). Von den Namen der Bäume werden Substantiva auf ist oder istu (istü) gebildet, um ein daraus bestehendes Gebüsch zu bezeichnen, z. В. hawist(u) (Zspengebüsch) , lepist(ü) (Erlen- gebüsch), köiwist(u) (Dürkengehölz) von Вам, lepp, Ком; im Revalehsinischen ist dafür nur die Form häwik u. s. w., das Finnische hat beide. VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 15 Substantiva auf mu bezeichnen meist einen Platz von der Beschaffenheit oder wo das vor sich geht, was das Stammwort bezeichnet, z. B. tsukelmu (Dadeplatz) von tsuklema (baden), räelmü (Stelle, wo abgebrochenes Holz liegt) von rägä (Gebrüch), tsungelmu (Stelle, welche von Schweinen aufgewühlt ist) von tsungma (wühlen); von abweichender Bedeutung, aber eben so gebildet, sind auch: nädzelmü hain (Vogelmiere) von nätsk (zäh, ungar, schlecht ausgebacken). nödrmu (Stange, woran die Wiege hängt) von nödr (schwach), vielleicht auch häilmü (Plüthe) von häitsemä (blühen), aber vielleicht auch verwandt ши häjlümä (glänzen). Substantive auf aj von Verben bezeichnen meist ein Instrument, womit eine Handlung ausge- führt wird, 2. В. tsakaj (Hackeisen) von tsagama (hacken), гара] (Flachsschwinge) von rabama (schlagen); von anderer Bedeutung ist z. B. elläj (Thier) von elämä. Wie von onomatopoetischen Verben auf izema Substantive auf in gebildet werden, welche den Laut bezeichnen (wie im Revalehstnischen), so von denen auf ksma, p$ma Substantive gleicher Bedeutung auf na, 2. В. plak$na, pok$na, plump$na, rop$na, зорбпа u. $. w. von plak$ma (klatschen), pok$ma (knallen), plumpsma (plumpsen), ropSma (schlagen), зорзта (klat- schen); die zweisylbigen Wörter, auf eine Liquida endigend mit vorhergehendem kurzen Vo- cal, welche im Revalehstnischen im Genitiv syncopirt werden (b. Ahrens die 5. Classe der 4. Declination), wie kukur G. kukru, waher G. wahtra, keizer G. keizri, kannur G. kangru, wägen С. wägna u. $. w., gebraucht das Werroehstnische schon im Nominativ in dieser syn- copirten Form, und in demselben Verhältnisse stehen offenbar auch diese Wörter auf $na zu nen auf in, nach welchen es heissen sollte plaksin, poksin, plumpsin u. s. w., und wegen des ausgefallenen 1, wodurch nun s die erste Sylbe schliesst, ist dieses s mouillirt (vergl. $ #). Von Verben abgeleitete Substantive auf oSk haben theils abstracte Bedeutung, z.B. paosk (Flucht) von pagema (fliehen), theils concrete, z. В. reo$k (Scheusal) von reotama (besudeln), eben so wie die viel häufigeren auf us. Die Substantive auf kas werden sehr gewöhnlich mit einer Verkürzung auf k gebraucht, z. B. tubak st. tubakas (Tabak), welche stellenweise auch im Revalehstuischen vorkommt. Eine seltene Substantivbildung ist noch auf k, z. B. käräk (Krach, plötzlicher Hieb) von kärämä (krachen, schlagen). $ 13. Von abgeleiteten Verben sind im Werroehstnischen mannigfaltigere im Gebrauch als im Revalehstnischen. Namentlich sind hier hervorzuheben die intransitiven Verba, welche von den respectiven transitiven mit dem Bindevocal u (ü) gebildet werden, während diese selbst meist syncopirt sind. Im Revalehstnischen existiren nur wenige der Art, z. В. wöidma (schmieren), wöiduma (schmierig, schmutzig werden) mit dem davon weiter gebildeten wôiutama (be- schmutzen); meistens jedoch fällt die transitive mit der intransitiven zusammen, z. B. rikkuma (verderben 4. В. zu Grunde richten und zu Grunde gehen), werroehst. rikma und rikkuma, oder das intransitive Verb zeigt nicht mehr den ursprünglich dieser Form zukommenden Vocal, wie tekkima (entstehen), sündima (geboren werden), werr. tekkümä, sündümä. Im Werroehstni- schen sind einige Beispiele von dem Parallelismus der transitiven und intransitiven Verba fol- 16 Е. J. WIEDEMANN, gende: waiwama (quälen, abmatten), waibuma (ermatten) — härma (fassen, ergreifen), härduma (treffen , gelangen) — kaldama (neigen, giessen), kalduma (sich neigen) — kandma (bringen, tragen), kanduma (sich beziehen, sich richten) — Ката (wägen), kaluma (wiegen) — mütma (verändern), mütuma (sich ändern) — hukkama (vertilgen, zu Grunde richten), hukkuma, (zu Grunde gehen) — sompma (verlieren), sompuma (verloren gehen) — pl&kmä (bleichen tr.), plekümä (bleichen intr.); auch hierin zeigt sich grössere Uebereinstimmung mit dem Finni- schen. Bei kurzer Stammsylbe schliesst sich das charakteristische u (ü) der Intransitiva auch an das a (ä) der Transitiva an, anstatt an dessen Stelle zu treten, z. B. pörauma (krachen, mit Krachen erschüttert werden) von pörama (einen krachenden Ton hervorbringen), päräümä heiser werden) von pärämä (einen heiseren Ton von sich geben) u. a., wenn nicht vielleicht ein h dazwischen ausgefallen ist, vergl. unten pörahtama und pürahtuina und später das wahr- scheinliche Ausfallen des h in revalehstnischen Verben. Von den intransitiven Verben kommen auch wieder causative vor, welche den ursprünglichen transitiven in der Bedeutung ähnlich werden, wie bei den schon oben angeführten auch revalehstnischen wôidma, wöiduma, wöju- tama; derselben Art sind z. B. noch haudma (brüten), hauduma (bebrütet werden, bähen int.), hawwutama (bähen tr.), hukutama (zu Grunde richten , verführen). Umgekehrt findet sich auch neben causaliven Verben eine intransitive Form mit dem Bindevocal u (ü) statt a (ä) 2. В. jämehtümä (erschrecken intr.) von jämehtämä (erschrecken tr.), närwähtümä (welken) von när- wähtämä (welk machen), pörahtuma (ein Mal plötzlich mit Krachen erschüttert werden) von pörahtama (so erschüttern) u. s. w. Ausser den auch im Revalehstnischen gebräuchlichen Frequentativen auf lema hat das Werroehstnische auch das Gegentheil davon, d. h. eine Verbalform, welche das Einmalige der Handlung bezeichnet, und zwar in zwei Schattirungen, 1)allgemein und 2) mit dem Nebenbegriff des Plötzlichen. Beispiele des ersten Falles sind: salwama, löikama, rüpämä, höikama (ет Mal schneiden, beissen, schlürfen, rufen) von salwma, löikma, rüpma, höikma; die einen Laut bezeichnenden Verba dieser Form drücken, im Vergleich mit den entsprechenden auf izema, dasSchwächere, Undeutlichere aus, wie helämä (klingen), kahama (rauschen), mürämä (krachen, dröhnen) neben helizema, kahizema, mürizema. — Das zweite kommt namentlich bei onomatopoelischen Verben vor, und zwar in transitiver Form auf ahtama (ähtämä), in in- transitiver aufahtuma (ähtümä), 2. В. kidzahtama (plötzlich ein Mal Imarren machen, knarren mit etwas), kIdzahtuma (eben so ein knarrendes Geräusch hören lassen) von kIdzma (knarren), eben so paugahtama und paugahtuma von paukma (knallen), plaksahtama und plaksahtuma von plaksma (klaischen), tsärähtämä und tsärähtümä von tsärämä oder tsärizema (knistern) u. а. m. Im Revalehstnischen kommen einige sonst eben so gebildete Verba vor, nur ohne das h in der Endung (welches auch schon im NW des südlichen Hauptdialekts selbst allmählich unhörbar wird), 2. В. paugatama (knallen), plaksutama (klatschen). Berücksichtigt man, dass von mehreren die- ser Formen onomatopoetischer Verba weiter noch Frequentativa gebildet werden, so ergiebt sich von einem Stamme eine ziemlich ansehnliche Reihe von Ableitungen, ungerechnet noch die von substantivischer Bedeutung auf in (oder na) und us (üs), z. B. pragama, pragizema, VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 17 pragistama, pragistelema, prak$ma, praksahtama, praksahtelema, praksahtuma, nebst den Substantiven prakin, prak$na, pragistus, praksahus. $ 14. Von der Bildung der Adverbe, mit Ausschluss der als Adverbe gebrauchten, sonst aber regelmässig gebildeten Casus, erwähnen wir hier vorzugsweise auch nur des vom Reval- ehstnischen Abweichenden (vergl. Ahrens $ 158 fl.). — Die von Adjectiven abgeleiteten Ad- verbe endigen zwar auch auf ste, wie auzaste (ehrlich), verkürzt st, wie armsast (freundlich), oder sti, wie ilosti (hübsch), sonst aber haben sie auch die Endung des Illativs he (im NW de oder te), wie ilosahe, haleehe, armsahe. — Die Adverbialendung ti lautet hier eben so, aber auch te (de), ta, das Suflix li ist hier le (kötule, ammule, pölwile u. s. w.), statt küle oder kile ist kala, wie hier und da auch im Revalehstnischen, zum Theil auch uzi (üzi), z. B. kum- maruzi (gebückt) st. kummarkile. Die Adverbe auf stiku sind eben so, die gleichbedeutenden auf kute fehlen. Die von Comparativen gebildeten Adverbe haben dieselbe Form wie die von Po- sitiven, also rohkembaste (st. rohkemine), auch verkürzt auf a, was mundartlich Beides auch im Revalehstnischen vorkommt, besonders im SW; ausserdem endigen einige auch auf uzi (üzi), wie enämbüzi (mehr), köwembuzi (härter). Formenlehre. $ 15. 1. Die Declination der Nomina ist ihrem Charakter nach dieselbe wie im Reval- ehstnischen. Die mit gleich bleibenden Sufiixen gebildeten Casus sind dieselben wie dort, пог von dem von Ahrens mit aufgenommenen Essiv existiren wohl паг in ein Paar Adver- ben noch schwache Spuren, wie kolmina (selbdritter, ги dreien), kogona (ganz, durchaus), hulgana (in Menge). Das Weglassen des Instrumentals aus der Reihe der Casus ist hier noch etwas besser motivirt als im Revalehstnischen. Im Plural bleibt nämlich vor dem Suflix des- selben, welches dadurch eben den Charakter einer Postposition erhält, der Genitiv unverändert, wie vor anderen, jetzt noch selbständigen Postpositionen, wenn er vor den anderen Casussuili- xen tenuirt wird, z. B. jalguga (mit den Füssen), wie jalgu all (unter den Füssen), aber jalul (zu den Füssen), jalust (von den Füssen). — Die Suflixe der einzelnen Casus sind grössten- theils auch die nämlichen wie im Revalehstnischen, also Adess. 1, Allat. le, Ablat. It, Elat. st, Саги. ta; abweichend sind nur die des Illat., wo er mit dem Suflix gebildet wird, nämlich he (st. se wie im Revalehstnischen oder de, te des nordwestlichen Theiles des südlichen Haupt- dialektes), des Inessivs h (statt п im NW und s im Revalehstnischen) und des Factivs s (st. ks des Revalehstnischen). Im Singular ist die Form aller dieser ächten Suflixcasus ganz einfach und ohne Schwierigkeit, indem sie, wie im Revalehstnischen, ohne Ausnahme an den Genitiv gehängt werden, z. B. jummal (Gott) G. jumala, Adess. jumalal, Allat. jumalale, Ablat. jumalalt, Iness. jumalah, Illat. jumalahe, Elat. jumalast, Factiv jumalas, Саги. jumalata. Im Plural ist sie darin vom Revalehstnischen verschieden, dass der Genitiv dort — wenigstens immer die Form desselben, mit welcher sich die Suflixe verbinden — nicht vom Infinitiv des Singulars, sondern vom Infin. des Plurals gebildet wird, und unter Umständen dann, wovon weiter Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VlIme serie. 3 18 F. J. WIEDEMANN, и unten das Genauere, vor den ЗаЙхеп die tenuirte Form eintritt, 2. В. Ка$$ (Katze) pl. kas$i’, G. ka$$e, Adess. kasel, Allat. kasele, Elat. ka$est u. $. w., sant (Bettler) pl. sandi’, G. sante, Adess. sandel, Allat. sandele u. $. w., kiwi (Stein) pl. kiwi’, G. kiwwe, Adess. kiwel, Elat. kiwest u. 5. w., im Revalehstnischen kasside, kas$idel, ka$sidele, kassidest, sañtide, santidel, santidele, kiwide, kiwidel, kiwidest. Die Suffixcasus — der Genitiv selbst fast nie — werden zum Theil im Revalehstnischen auch vom Infinit. des Plurals abgeleitet, doch ist die Bildung vom Geni- tiv des Plurals, also mittelbar vom Infinitiv des Singulars, durchaus die vorherrschende, während im Werroehstnischen die Suffixcasus im Plural durchaus vom Infinitiv des Plurals gebildet wer- den, wenn auch, was bei einigen, besonders mehrsylbigen Wortformen der Fall ist, der Genitiv selbst daneben auch vom Infinitiv des Singulars gebildet werden kann, z. В. wöras (fremd) pl. wöra’, G. wöraste oder wöride, aber nur wöril, wörist u. s. w., nicht auch wôrastel, wôrastest, eben so hammas (Zahn) pl. hamba’, G. hambide und hammaste, aber nur hambil, hambist u. s. w., hobene (Pferd) pl. hobese’, G. hobeside und hobeste, aber nur hobesil, hobesist u. 5. №. | Was die übrigen sechs, nicht mit Suflixen gebildeten Casus betrifft*), so ist der Nomina- tiv des Plurals immer gleich dem Genitiv des Singulars, nur mit der Aspiration am Ende als Stellvertreter des im Revalehstnischen und Finnischen angehängten d und t, der Genitiv des Plurals ist entweder dem Infinitiv derselben Zahl gleich oder wird von ihm oder dem Infinitiv des Singulars abgeleitet, so bleiben also, da der Nominativ des Singulars als Grundform gege- ben sein muss, noch die Casus von selbständiger Bildung übrig, die man von jedem Nomen wissen muss, um es richtig decliniren zu können, nämlich der Genitiv des Singulars, der Infi- nitiv des Singulars und der Infinitiv des Plurals, und je nach der verschiedenen Bildungsweise dieser ist es zweckmässig, die Nomina, wie schon Ahrens gethan hat, in gewisse Classen zu ordnen, auf welche man im Wörterbuch hinweisen kann, um dort nicht immer alle vier Casus nebst dem, was bei diesem oder jenem Worte noch für Unregelmässigkeiten oder Ausnahmen zu bemerken sind, anführen zu müssen. Declinationen, wenn man will, oder Hauptverschie- denheiten in dem Verhältniss dieser drei Casus zu der Grundform, dem Nominativ des Singu- lars, giebt es eigentlich im Ganzen und Grossen nur zwei, je nachdem im Singular der Genitiv tenuirt und der Infinitiv wieder firmirt wird, oder umgekehrt; wenn der Infinit. des Plur. eine Mutation erfährt, so ist sie fast immer Firmation. Zur 1. Abtheilung gehören meist einsylbige, zur 2. mehrsylbige Wörter. Da indessen auch viele zweisylbige Wörter im Genitiv tenuirt wer- den, ein Theil derselben sogar diese Tenuation auch in den Infinitiven beibehält, da eine grosse Anzahl Wörter nur theilweise oder gar nicht mutirt wird, ausser etwa in der Betonung, da wegen der verschiedenen Bildung der beiden Genitive und Infinitive die beiden Hauptdecli- nationen der besseren Uebersicht wegen doch in gewisse Unterabtheilungen gebracht werden müssten, so ist es besser, von der Zweitheilung hier ganz abzusehen und die Classeneinthei- lung allein bestehen zu lassen. Die verschiedene Bildung der beiden Infinitive und des Plural- *) Bei den Wörtern, welche den Illativ des Singulars nicht mit dem Suffix (he) bilden, sondern vom In- finitiv ableiten, kommt auch noch dieser Casus in Betracht. VERSUCH ÜBER DEN WERROESTNISCHEN DIALEKT. 19 genitivs wird sich nun nach diesen Classen, die grösstentheils darauf beruhen, wohl in be- stimmte Regeln fassen lassen, unmöglich aber ist diess für den Genitiv des Singulars, welchen daher das Wörterbuch ausser der Classenzahl bei jedem Nomen mit anzugeben hat. Der Vo- cal, welchen die einsylbigen und zum Theil die consonantisch auslautenden mehrsylbigen No- mina im Genitiv annehmen, ist im Finnischen noch an dem Nominativ vorhanden und gehört also mit zur Grundform des Wortes, im Ehstnischen beider Hauptdialekte aber meistens weg- gefallen und in diesem Falle durch keine Regel zu bestimmen. Wir halten uns bei der Eintheilung in Classen, zur leichteren Vergleichung beider Haupt- dialekte, so viel wie möglich an die von Ahrens für das Revalehstnische angenommene, und weichen nur da ab, wo sie uns im Einzelnen nicht recht zweckmässig erscheint, oder wo die Eigenthümlichkeit des Werroehstnischen es nöthig macht. $ 16. Classe I. (bei Ahrens eben so). Einsylbige Wörter, im Genitiv einen Vocal an- nehmend und tenuirt oder nicht, im Infinitiv mit demselben Vocal aber wieder mit der starken Form des Nominativs, wenn der Genitiv tenuirt wird, und durch stärkere Betonung verschieden, wenn derselbe nicht tenuirt wird, Genitiv und Infin. des Plurals unter einander gleich und vom Infinitiv des Singulars nur durch den Endvocal unterschieden; aus a des Singulars wird näm- lich о (nach а, 1, à in der Stammsylbe) oder e (nach 0, u), aus & wird i (bisweilen о daneben), aus e wird i, aus i wird umgekehrt e, aus o und u wird a (auch mit Verletzung der Vocal- harmonie, wie täkka von täkko), aus ü wird А. Der Illativ wird in dieser Classe nicht mit dem Suflix he gebildet, sondern ist dem Infinitiv derselben Zahl gleich, nur mit stärkerer Betonung. Zur Veranschaulichung dieser verschiedenen Fälle mögen die folgenden Beispiele dienen. Ohne Tenuation: lang (Zwirn) G. langa, Inf. langa, Infinit. pl. lango, will (Wolle) willa, willa, wiilo, hörn (Forelle) hörna, hörna, hörno, eben so warz (Füllen), sann (Dad- stube), hain (Kraut), rist (Gefäss), lin (Stadt), tölw (Keule), nölw (Kante), söir (Käse) u.a.; — rong (Stütze für de Wagenleiter) G. ronga, I. ronga, I. pl. ronge, must (schwarz) musta, musta, muste, eben so kuiw (trocken), pung (Beutel), püz (Hüfte), run (Wallach); härm (Spinne) G. härmä, Г. härmä, I. pl. Вагит, eben so kärz (Züssel), wän (Ranke), nänn (Zitze), kell (Glocke), kehw (dürftig) u. a.; tamm (Eiche) G. tamme, I. tamme, 1. a tammi, eben so kong (Wagenverdeck), maim (ein kleiner Fisch), ба (Weberkette) u. a. köhr u am Hals der Pferde) G. En Г. köhri, I. pl. köhre, eben so pir (Umkreis), wiz (Art), nöps’ (Knopf), kröim (Schmarre), tall (Stall), kar (Bogen), säng (Bett), sonn (Wid- der), rist (Kreutz) u. a.; wiz (Dastschuh) G. wizo. 1. wizo, 1. pl. wiza, eben so wals (weisslich), КИ (Keule), kops (Lunge), krips (Strich) u. a.; hull (ol!) G. hullu, 1. hulla, Г. pl. hulla, eben so kalm (Grab- stätte), laul (Gesang), kirst (Kasten), wahr (aus Ruthen geflochtener Ring), last (Span) u. a.; kähr (Dachs) G. kährü, I. kährü, I. pl. kährä u. a.; Mit Tenuation: wakk (Loof) @. waka, Г. wakka, I. pl. wakko, nahk (Haut) папа, nahka, nahko, kilt (Tafel) kilda, kilta, kilto, aid (Zaun) aia, aida, aido, rid (Streit) ra, rida, + 20 | F. J. WIEDEMANN, rido, mass(Leber) masa, massa, masso, tark (klug) targa, tarka, tarko, tsilk (Tropfen) tsilga, tsilka, tsilko, wagja (Keil) waja, wakja, wakjo, sörg (Klaue) söra, sörga, sörgo, wald (Guts- gebiet) walla, walda, waldo, mörd (Fischreuse) mörra, mörda, mördo, rind (Brust) rinna, rinda, rindo, eben so malk (Stock), wölg (Schuld), rag (Ruthe), sitt (Dünger), мар (Firniss), töld (Kutsche) u. a.; luik (Schwan) G. luiga, 1. luika, 1. pl. luike, tulp (Pfosten) tulba, tulpa, tulpe, kurb (traurig) kurwa, kurba, kurbe, kott (Gegend) Коба, kotta, kotte, Карр (Blase) Кира, Карра, kuppe, kiuhk (Hauzahn) kiuha, kiuhka, kiuhke, oss (Zweig) osa, ossa, osse, konts (Stumpf) kondza, kontsa, kontse, eben so olg (Schulter), tuhk (Asche) u. a.; kärp (Gerüst) G. kärbä, I. kärpä, I. pl. kärpi, kärk (Morastinsel) kärgä, kärkä, kärki, serb (Rand) serwä, serbä, serbi, wähk (Krebs) wähä, wähkä, wähki, härg (Ochse) Вага, härgä, härgi, eben so päkk (Daumen), зе: (Rücken) u. a.; sulg (Feder) G. sule, 1. sulge, I. pl. sulgi, tupp (Scheide) tupe, tuppe, tuppi, leht (Blatt) lehe, lehte, lehti, eben so ölg (Strohhalm), täht (Stern), sag (Säge) u. a. palk (Balken) G. palsi, I. palki, I. pl. рае, sant (Bettler) nd sañti, sañte, tömp (stumpf) tömbi, tömpi, tömpe, wärs (Vers) wärzi, wärsi, wärse, körts (Schenke) kördzi, kôftsi, körtse, nupp (Knopf) nupi, nuppi, nuppe, tatt (Schleim) tati, tatti, tatte, kas$ (Katze) kaßi, kassi, ka$Se, klönks (Schluck) klöngzi, klönksi, klönkse, rakk (Hündchen) raki, rakki, rakke, tund (Stunde) tuñni, tundi, tunde, eben so kört (Mehlsuppe), pois (Knabe), kaus (Schale), tomp (Klumpen), krönks (Krümmung), rüt (Fensterscheibe), КОЕК (übermüthig), хак (Schnarr- wachtel), kötb (braunes Pferd), tsitp (Sichel), tsirts (Spritze), биз (Nachtwache), Кой (Sack), trepp (Treppe) usa, kerk (Fussbank) G. kergo, I. kerko, I. pl. kerka, kurk (Kehle) kurgu, kurku, kurka, kirp (Floh) kirbu, kirpu, kirpa, kimp (Bündel) kimbo, kimpo, kimpa, sıb (Flügel) siwo, sibo, siba, körts (Runzel) kördzo, körtso, körtsa, söit (Fahrt) söidu, söitu, söita, öhk (Hauch) öhu, öhku, öhka, lukk (Schloss) Така, lukku, lukka, täkk (Hengst) täko, täkko, täkka, neid (Jung- frau) neio, neido, neida, ropp (unsauber)ropo, roppo, roppa, lipp (Fahne) lipu, lippu, lippa, kött (Bauch) kötu, köttu, kötta, oht (Gefahr) ово, ohto, ohta, peig (Bräutigam) peio, peigo, peiga, lind (Vogel), Попа, lindu, linda, eben so temp (Streich), ртр (Pfeife), konts (Stumpf), närts (Lappen), koit (Morgenröthe), mulk (Loch), wöik (gelbes Pferd), touk (Made), tohk (Bir- kenrinde), jakk (Zusatz), lahk (Spalt), näpp (Fingerspitze), jutt (Rede), patt (Sünde), org (Thal), turg (Markt), Капа (unfruchtbares Land), kand (Baumstumpf), pöld (Feld) u. a; küt (streifig) G. küdü, I. kütü, I. pl. kütä, mürk (Schierling) mürgü, mürkü, mürkä, süd (Schuld) süü, südü, südä, pütt (Bütte) pütü, püttü, püttä, eben so pelg (Flucht) u. a.; за} (Hochzeitszug) С. зада, Г. зада, I. pl. зао, krön (Krone) kroni, kröni, kröne, löw (Sensenstiel) löwi, löwi, löwe, eben so pör (Riegel), pôl (Spule), söl (Salz), nöl (Pfeil) u. a.; poig (Sohn) G. poja, I poiga, I. pl. poige, laud (Brett) lawwa, lauda, laudo, löug (Kinn- backe) löwwa, löuga, löugo, рейс (Felge) pewwä, peügä, peügi, siug (Schlange) siwwu, siugu, siuga, mök (Degen) möga, möka, möko, rög (Speise) ruwwa, rôga, röge, eben so aig (Zeit), VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. Я] raud (Ёзеп), #305 (Bauerschuh), pöud (Dürre), kiud (Faden) u. a; jôt (Gasterei) G. jodu, I. jötu, I. pl. jôta, möt (Maass) mödu, mötu, môta, sörd (Verhack) söru, sördu, sörda, söt (unbebautes Land) södü, sötü, sötä, körd (Drehung) këro, kêrdo, körda, eben so rög (Rohr), ket (Kochspeise), röt (Compagnie), гор (Ofenkrücke) u. a.; — läsk (Wittwe) G. läzä, 1. läskä, I. pl. läski, usk (Religion) uzu, usku, uska, käsk (Befehl) käzü, käskü, казка, pütsk (Röhre) püdze, pütske, pütski, rösk (Peitsche) гота, rôska, röske, eben so tuisk (Schneegestüber), wask (Metall), rask (wollenes Fusstuch), nisk (Fischmilch) u. а. Anmerk. 1. Im Nominativ mouillirte Wörter, an welchen im Genitiv die Mouillirung wegfällt, nehmen sie in beiden Infinitiven wieder an, wie oben härg, sälg, läsk u. a., eben so also auch, wo keine Elision Statt findet, 2. В. pilw (Wolke) G. pilwe, I. pilwe, Intin. plur. pilwi, бий (Glück) önne, Önne, бий, eben so регу (Abhang), рб (Schürze), polw (Knie), talw (Winter) u. a. Anmerk. 2. Die Tenuation des dem Infinitiv gleichen Genitivs des Plurals zur Bildung der Suflixcasus geschieht ganz auf dieselbe Weise wie die des Genitivs im Singular. Wir geben als Beispiele von einigen der vorher und unten aufgeführten tenuirten Wörter den Genitiv und einen Suflixcasus des Plurals: nahk G. pl. nahko, Elat. pl. nahost — aid, aido, aiost — tark, tarko, targost — wagja, wakjo, wajost — rind, rindo, rinnost, — wölg, wölgo, wölost — luik, luike, luigest — kurb, kurbe, kurwest — kott, kotte, kotest — konts, kontsa, kon- dzast — serb, serbi, serwist — sulg, sulgi, sulist — leht, lehti, lehist — palk, palke, pal- gest — sant, sante, sandest — tömp, tömpe, tümbest — kass, kas$e, ka$est — körts, körtse, kördzest — kott, kotte, kotest — kurk, kurka, kurgast — kimp, kimpa, kimbast — sib, sTba, siwast — körts, körtsa, kördzast — lukk, lukka, lukast — ropp, roppa, ropast — kött, kötta, kötast — peig, peiga, peiast — mulk, mulka, mulgast — lind, linda, linnast — tund, tunde, tunnest — küt, kütä, küdäst — pütt, püttä, pütäst — mürk, mürkä, mür- gäst — saj, sajo, sajost — löw, löwe, löwest — jauh, jauha, jahast — poig, poige, po- jest — laud, laudo, lawwost — löug, löugo, löwwost — peüg, peügi, pewwist — siug, siuga, siwwast — rôg, rôge, ruwwest — jôt, jôta, jodast — sörd, sörda, sörast — rôg, röga, rö- ast — kerd, kêrda, kerast — läsk, läski, läzist — pütsk, pütski, püdzist — rösk, röske, rözest u. $. w. Eine Abweichung entsteht bisweilen dadurch, dass der Vocal i, wenn er durch Elision unmittelbar mit dem Stammvocal zusammenkommt, mit diesem einen Diphthong bildet, saist oder saist von säg, wobei auch dieselbe Ablautung vorkommt, wie beim kurzen Vocal (vergl. oben $ 8, с), süist st. 3156 von süd С. pl. südä. Ausserdem hört man neben den angeführten regel- mässigen Formen hin und wieder auch nicht regelmässig gebildete wie hullest neben hullast (hull), läzost neben läzist (läsk), poizast neben poizest (pois). $ 17. Classe II (bei Ahrens noch I). Einsylbige Wörter, wie in der vorhergehenden Classe, ohne Tenuation im Genitiv, aber mit wirklicher consonantischer, nicht bloss in der Be- tonung liegender Firmation in den Infinitiven. Der Infinitiv des Singulars behält auch hier den Vocal des Genitivs, der Auslautsvocal des Infinitivs im Plural richtet sich nach den Regeln der 29 F. J. WIEDEMANN, Classe I, auch die Tenuation des mit dem Infin. im Plural gleichlautenden Genitivs vor Casus- suflixen ist so wie dort. Die Illative wie in der Classe I. Die hieher gehörigen Wörter en- den alle mit einer Liquida (oder w) und einem diesen vorhergehenden schwachen Consonanten, welcher eben in den Infinitiven firmirt wird, und sie werden bisweilen im Nom. sing. statt einsylbig lang mit zwei kurzen Sylben gesprochen, indem man zwischen den beiden Schluss- consonanten einen Hülfsvocal einschiebt zu bequemerer Aussprache z.B. sôgel, nöder, st. sögl, nödr. Diese scheinbar zweisylbigen Wörter werden dadurch gewissen wirklich zweisylbigen Wörtern des Revalehstnischen (bei Ahrens Classe I der vierten Declination) sehr ähnlich, wie madal (niedrig), nädal (Woche), kübar (Hut), sügaw (tief), wägew (stark) u. d. gl., aber das Werroehstnische unterscheidet diese genau dadurch, dass es im Nominativ den starken Con- sonanten gebraucht (matal, nätäl, küpär, sükäw, wäkew), und erst in den anderen Casus den schwachen eintreten lässt (madala, nädälä u. s. w.) und dadurch, dass in diesen anderen Casus wieder die Wörter unserer Classe II sofort den Hülfsvocal ausstossen und als wirklich einsyl- bige Stämme erscheinen. Solebe Wörter sind z. В. mügr (Maulwurf) G. mügrä, I. mükrä, l. u. G. pl. mükri, Elat. pl. mügrist, sögl (Sieb) sögla, sökla, söklo, söglost, ködr (Schote) ködra, kötra, kötro, ködrost, ögw (gerade) ögwa, ökwa, Okwo, ôgwost, söbr (Freund) söbra, söpra, söpro, söbrost, lödw (schlaff) lödwa, lötwa, lötwo, lödwozt, kezw (Gerste) kezwä, keswä, keswi, kezwist, eben so hödr (zart), pödr (Elenthier), nagl (Nagel), wagl (Wurm, Made), razw (Fett) u.a. 6 18. Classe Ш (bei Ahrens ebenso). Sie enthält, so wie die beiden folgenden, zwei- sylbige Wörter, welche in der Flexion aber sich ganz nahe den einsylbigen der beiden ersten anschliessen. Sie haben nämlich die erste Sylbe kurz, und da das Ehstnische überhaupt nicht kurze einsylbige Nomina duldet, so haben sie den Eudvocal nicht verlieren können, wie die Wörter der ersten beiden Classen den ihrigen, wenn man sie mit den entprechenden finnischen vergleicht. Die Wörter der dritten, vierten und fünften Classe sind also der finnischen Form ganz treu geblieben. Die dritte enthält nun Wörter auf a (ä), о, u (ü), i, welche die Infinitive firmi- ren, wie in der zweiten Classe, und z. Th. den Genitiv des Singulars tenuiren wie in der er- sten; wegen des Vocals, welchen der Infinitiv des Plurals anzunehmen hat, und wegen der Ver- änderung des mit ihm gleichlautenden Genitivs vor Suflixen gelten dieselben Regeln, wie in der ersten und zweiten Classe. Die Illative wie in den vorhergehenden Classen. |, Ohne Tenuation: kari (Motte) G. Кам, I. und Illat. karri, I. pl. und G. pl. karre, Elat. . karest; peni (Hund) реп, penni, penne, penest — kiwi (Stein) kiwi, kiwwi, kiwwe, kiwest, lahi (Spalt) lahi, lahhi, lahhe, lahest, kälü (Schwägerin) kälü, källü, källä, käläst, raha (Geld) raha, rahha, rahho, rahost, maja (Haus) maja, maija, maijo, majost, kiza (Geschrei) kiza, kisa, kiso, kizost, pezä (Nest) pezä, реза, pesi, pezist, söna (Wort) söna, sönna, sônno, sô- nost, iho (Lab) Шо, ihho, ihha, ihast, himo (Begierde) himo, himmo, himma, himast, elo (Leben) elo, ello, ella, elast, wilu (kühl) wilu, willu, willa, wilast, udzu (Nebel) udzu, utsu, utsa, udzast, hädä (№) hädä, hätä (Ill. hättä), häti, hädist, abi (Hälfe) abi, api (Ш. appi), ape, abest, eben so hüwä (gut), hani (Gans), rahu (Ruhe), tülü (Unruhe), külä (Dorf), nizu VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 23 (Weizen), közu (Hülse), muna (Ei), tano (Haube), Като (Ofengewölbe), Што (Schleim), pudzu (feiner Abfall), söba (Decke), naba (Nabel), emä (Mutter), izä (Vater) u. a. Mit Tenuation: uba (Bohne) G. oa, 1. пра, Ша. uppa, I. und G. pl, пре, Elat. oist (oder oist), mado (Wurm) mao, mato, matto, mata, madast, ido (Keim) eo, itu, ittu, ita, east, söda (Krieg) зба, söta, sötta, söto, söost, jago (Theil) jao, jako, jakko, jaka, jaast, suga (Не- chel) soa, suka, sukka, suke, soest, tego (That) teo, teko, tekko, teka, teast, rügä (Roggen) röä, rükä, rükkä, rüki, röist (od. röist), tugi (Stütze), toe, tuke, tukke, tuki, toist (od. toist), jögi (Fluss) jôe, joke, jökke, jöki, jöist (od. jöist), magu (Geschmack) mau, така, makku. maka, maast, eben so kude (Zinschlag der Weber), sado (Regen), mödu (Ме), wido (Fuhr), pido (Fest), mago (Magen), wago (Furche), lugu (Lied) u. а. Anmerk. Hieher gehört auch lagja (breit) G. laja, I. lakja, Inf. und С. pl. lakjo, Elat. lajost, eben so wagja (Keil), denn schwache Consonanten mit j verbunden werden so leicht ausgesprochen, dass sie fast nur wie mouillirt klingen und keine Position bilden (vergl. oben $ 3). $ 19. Classe IV (bei Ahrens II). Zweisylbige Wörter auf i mit kurzer erster Sylbe. wie in der vorhergehenden Classe, aber das i wird in der Flexion zu j, welches sich dem vor- hergehenden Consonanten eben so anschliesst, wie in der vorstehenden Anmerkung angegeben ist, der Genitiv nimmt also einen neuen Vocal an, wie in der zweiten Classe, der Infinitiv und Illativ unterscheiden sich von ıhm nur durch die Firmation, welche meistens nur in dem stär- keren Accent besteht, selten consonantisch ist, der Genitiv des Plurals, gleich dem Infinitiv, wird gebildet wie in der zweiten Classe, und vor den angehängten Suflixen tenuirt wird sein Stamm dem des Singulargenitivs wieder gleich. Der Vocal des Genitivs kann eben so wenig durch Regeln bestimmt werden, wie in der ersten Classe. Die hieher gehörigen Wörter sind übrigens nicht sehr zahlreich. Beispiele davon sind: azi (Sache) G. azja (fast wie aza), 1. asja, Г. und С. pl. asjo, Elat. azjost (aZost), ahi (Ofen) ahjo, ahjo, ahja, ahjast, wali (stark, streng) walja (wala), walja, waljo, waljost (walost), wari (Schatten) warjo (waro), warjo, warja, warjast (wafast), eben so pöhi (Boden), tühi (leer), wili (Getreide), puri (Segel), turi (Knüttel) u. a. Anmerk. Auch hier scheint, wie in der zweiten Classe, die Zweisylbigkeit in Folge der erleichterten Aussprache eingetreten zu sein, denn nimmt man als ursprünglich einsylbigen Stamm azj, ahj, walj, war) u. s. w. an, so sind diese Wörter vollkommen denen der beiden ersten Classen gleich. Einige im Revalehstnischen zu dieser Classe gehörenden Wörter, als kahju (Schade) (statt kahi),, lahi oder lahja (mager), sind im Werroehstnischen wirklich einsylbig, nur mit Umstellung des i, da die Verbindung hj ais Auslaut zu wenig mundgerecht ist, und sie heissen also dort kaih, laih, werden aber ganz eben so declinirt, als ob sie kahi, lahi hiessen. 20. Classe У (bei Ahrens zu Ш). Einige zweisylbige Wörter auf i mit vorherge- hender kurzer erster Sylbe, welche im Genitiv das i in e verwandeln, aber nicht in Verbindung mit einer Tenuation wie in Ol. Ш. Der Infinitiv behält den Vocal des Genitivs und wird fir- 24 F. J. WIEDEMANN, mirt wie in der dritten Classe, Infin. und Genitiv des Plurals haben i st. e wie in der ersten, und das Verhältniss der beiden Шайуе so wie der Suflixcasus im Plural ist wie in der dritten. Von den Wörtern dieser Classe, welche sich zu der dritten ganz eben so verhält wie die zweite zur ersten, sind einige Beispiele folgende: nimi (Name) G. nime, I. nimme, I. und G. nimmi, Elat. nimist, läwi (Schwelle) läwe, läwwe, läwwi, läwist, töbi (Krankheit) töbe, töpe, töpi, tö- bist, eben so lumi (Schnee) u. a. $ 21. Classe VI (bei Ahrens zweite Decl. Cl. 1. Einsylbige Wörter mit einer mouil- lirten Liquida auslautend, welche wie die firmirende Declination den Infin. auf t bilden; der Genit. bekommt e und ist vocalisch oder durch den Accent tenuirt, Inf. und Genit. des Plur. haben i statt dessen, und vor den Casussuflixen tritt wieder die tenuirte Form des Singulargenitivs ein Der Illat. des Plur. ist dem Inf. gleich, der des Singul. wird aus dem Inf. derselben Zahl gebildet durch Tenuation und Veränderung des $ in de; Beispiele sind: höl (Sorge) G. höle, 1. hölt, I. und G. pl. höli (hölde), Elat. hölist, КЕ (Zunge) kele, kelt, kêli (kölde), kelist, eben so kör (Rinde), sön (Ader), pöl (Seite), pêl (Mastbaum), ser (Schienbein), mel (Sinn) u. а.; — hül (Lippe) Ве, hült, hüli, hülist, sar (Insel) säre, sart, säri, sarist, eben so jür (Wurzel), sur (gross) u. a. Anmerk. 1. In derselben Weise wird auch küz (Fichte, revalehstnisch küsk) declinirt, mit Z statt der Liquida, nur dass hier vor dem starken t des Infinitivs st. des z ein s erfordert ist (vergl. ® 6, a). Anmerk. 2. Der Genitiv des Plurals kann, wie ebenfalls bei einigen mehrsylbigen Wör- tern, auch aus dem Infin. des Singulars gebildet werden, mit der Tenuation des Singulargeni- (уз, also nölde, kelde, hülde, загае u. s. w., aber die Suflixcasus des Plurals sind unabhän- gig von dieser Genitivform, wie schon oben bemerkt worden. _ $22. Classe УП. Einsylbige Wörter auf h mit einem Diphthong oder gedehnten Vo- cal. Der Genitiv, vocalisch tenuirt (vergl. $ 8, B), hat einen unbestimmten Vocal zur Endung wie in der ersten Classe, der Infinitiv hat t statt dieses Vocals und ist wieder firmirt; Infinit., Genitiv und die Suffixcasus des Plurals wie in der vorhergehenden Classe. Der Illat. des Sin- gulars hängt e an den Infinit., der Illat. des Plurals ist dem Infinit. derselben Zahl gleich. Bei- spiele: rih (Dreschscheune) G.rihe, I. riht, I. pl. rihi, G. eben so oder rihte, Elat. rihist, röh (Kraut) roho, röht, röhi, röhi (röhte), röhist, jauh (Mehl) jaha, jauht, jauha, jahast, eben so гов (Zrog), jouh (Pferdehaar), mäih (Splint) п. a. $ 23. Classe VIII. Einsylbige Wörter auf dz oder ts mit vorhergehendem Diphthong oder langem Vocal, die im Infinitiv den Endconsonanten in st verwandeln; der Genitiv hat e und wird consonantisch oder, wenn der Consonant schon ein schwacher ist, nur durch den Ac- cent geschwächt, Infinitiv, Genit. und die Suffixcasus des Plurals, so wie beide Illative, wie in den beiden vorhergehenden Classen. Beispiele: wäits (Messer) G. wäidze, Inf. wäist, Inf. pl. wäitsi, G. wäitsi (wäiste), Elat. wäidzist, köüdz (Strick) köüdze, köüst, köüdzi, köüdzi (köü- ste), köüdzist, eben so n1dz (Weberschaft) u. a. VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 20 $ 24. Classe IX (bei Ahrens zu CI. I der zweiten Declin.). Einsylbige Wörter auf 2, welche im Genitiv ein e annehmen, im Infinitiv das z in t verwandeln; Genit. und Тобой. des Plurals behalten das z und endigen auf i. Im Genitiv des Singulars triti eine Tenuation ein; entweder nämlich geht dem z ein г vorher, welchem sich das z assimilirt (vergl. $ 8 A. 3), oder ein Diphthong, welcher je nach seiner Beschaffenheit eine wirkliche vocalische Tenuation erleidet (vergl. $8, В.), oder schwächere Betonung erhält, in beiden Fällen ши Wegfallen des 2. Die Шапуе werden wie in der sechsten Classe gebildet. Es giebt im Werroehstnischen viel we- niger Wörter der Art als im Revalehstnischen, z. В. körz (Нат) G. körre, 1. kört, G. und I. pl. körzi, Elat, körzist, täüz (voll) täwwe, täüt, täüzi, täüzist, reiz (Schenkel) reie, тей, reizi, reizist, eben so warz (Stiel), orz (Stange), raiz (Pflugstange) und vielleicht andere. $} 25. Classe X (bei Ahrens dritte Declination). Einsylbige, schwerbetonte, vocalisch auslautende Wörter. Der Genitiv ist dem Nominativ gleich, der Infinitiv hat d si. t (vgl. $ 6b). Infinitiv und Genitiv des Plurals sind hier verschieden, der erste endigt auf id, wie it in der mehrsylbigen Declination, so dass er sich von dem Infinitiv des Singulars nur durch den Di- phtbong statt des einfachen Stammvocals unterscheidet, der Genit. des Plar. wird ebenfalls nach Analogie der mehrsylbigen Wörter gebildet, nur dass hier wegen des einsylbigen Stammes eine Tenuation durch Elision des d eintritt. Es ist bemerkenswerth, dass diese Wörter die einzigen im Revalehstnischen sind, welche nicht bloss Suffixcasus, sondern auch diese Genitive selbst vom Infinitiv des Plurais bilden neben der gewöhnlichen Form vom Infinit. des Singulars, z. В. puie neben püde. Der Illativ wird in dieser Classe mit dem Зах gebildet, im Singular jedoch mit der Eigenthümlichkeit, dass theils der Vocal desselben dem Stammvocal gleich gemacht wird (pähä, maha, söho, pöho), theils ein $ (vielleicht nach dem im NW gebräuchlichen Suf- fix te oder de) eingeschoben wird (sühte, pühte, lühte). Beispiele: ma (Land) G. ша, I. mad, 1. pl. maid, G. maje, Elat. maiest, ö (Nacht) 6, öd, öid, üie, öiest, pu (Baum) ра, püd, puid, puie, puiest, t& (Weg) 46, ted, teid, teie, tejest, зб (Morast) sö, söd, зо, soie, soiest, eben so ра (Kopf), за (Mund), lü (Knochen), pô (Busen) u. а. Anmerk. Die Wörter mit einem Diphthong st. des langen Vocals folgen im Plural der Analogie der ersten Classe, z. В. hoi (Spule im Weberschifichen) G. Вот, I. hoid, I. und G. pl. hoie, Elat. hoiest, wäü (Schwiegersohn) май, wäüd, wäüàä, wäüäst u. a. 6 26. Classe XI (bei Ahrens CI. II der zweiten Declination). Zweisylbige Wörter mit einem z zwischen zwei kurzen Vocalen. Der Genitiv vewandelt das i des Nominativ in e wie in der fünften Classe, aber zugleich mit Elision des z, der Infinit. hat t (hier verdoppelt wegen des kurzen Vocals) statt des e, der Inf. pl. hat wieder die volle Form des Nominat., aber fir- mirt ($ st. 2), in den Suflixcasus aber wieder tenuirt, also dem Nominat. des Singulars ganz gleich, der Genitiv hat ausserdem wieder die vom Infinitiv des Singulars durch Hinzufügung eines е gebildete Nebenform; eben so lautet der Illat. des Singulars, der des Plurals ist dem Infin. gleich. Beispiele: käzi (Hand) G. käe, I. kätt, Illat. kätte, Inf. pl. Каз, G. käsi oder kätte, Elat. käzist; eben so mezi (Honig), wezi (Wasser) u. a. } 27. Classe XII (bei Ahrens Cl. Ш der zweiten Declination). Zweisylbige Wörter Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше serie. 4 26 F. J. WIEDEMANN, auf 1 mit einer Liquida (|, п, г) nach kurzem Stammvocal. Der Genitiv des Singulars so wie der Inf. und die Suffixcasus des Plurals folgen ganz der Analogie der fünften Classe, der Inf. des Singulars aber wird wieder mit consonantischer Endung gebildet, hier nicht t, sondern d (nach $ 6, b); davon wird wieder eine Nebenform des Genit. plur. gebildet mit Hinzufügung eines e, eben so lautet der Illativ des Singulars und der des Plurals ist dem Iufin. gleich. Bei- spiele: meri (Meer) G. mere, I. merd, I. pl. merri, G. eben so oder merde, Elat. merist, eben so tuli (Feuer), uni (Schlaf), weri (Blut), möni (mancher), süli (Klafter) u. a. | } 28. Classe XI1l (bei Ahrens Cl. I und zum Theil И der vierten Declination). Con- sonantisch auslautende zwei-, höchst selten (und wohl nur fremden Ursprungs) dreisylbige Wörter, welche im Genit. einen Vocal annehmen, der im Finnischen noch im Nomin. vorhanden, im Ebst- nischen aber durchgängig abgefallen und durch Regeln nicht zu bestimmen ist. Bis auf diese Schwierigkeit ist die Gasusbildung einfach. Der Infinit. setzt {$ an den Vocal des Genit., der Infinit. des Plurals verwandelt ihn in it, der Genit. in ide, von welchem in den Suflixcasus das de wegfällt. Beide Illative werden mit dem Suffix he gebildet, eben so in allen folgenden Clas- sen, wo nicht das Gegentheil besonders bemerkt ist. Diese Classe ist ungemein umfangreich, und von den dahin gehörigen Wörtern ist noch zweierlei Tenuation zu bemerken und ein sel- tener Fall der Mouillirung. Vocalisch auslautende Wörter aus zwei kurzen Sylben bestehend sind zwar in den vorhergehenden Classen vielfach vorgekommen, consonantisch schliessende mit dieser Quantität scheint aber das Werroehstnische nicht zu dulden, wenn nicht der mittlere Consonant ein starker (p, t, k, s) ist. Daher werden Wörter, welche im Revalehstnischen diese Form haben, regelmässig im Nominativ firmirt durch Induration oder Verdoppelung des Con- sonanten, und in den übrigen Casus, wo das Wort drei- oder viersylbig wird, erscheint durch regelmässige Tenuation (nach $ 8, A. 1, 2) die schwache Form wieder, z. В. jummal С. ju- mala, wetel G. wedelä u. dgl. Ob die starke Form im Nominativ nur diesem Umstande zu ver- danken ist, oder ob sie dem Worte schon überhaupt (auch im Revalehstnischen) zukommt, er- kennt man sogleich am Genitiv, welcher im letzten Falle nicht tenuirt wird, z. B. kaput G. ka- puta, pipar G. pipari. Ist die zweite Sylbe nicht auch kurz, sondern durch Position lang, so tritt auch das Bedürfniss der stärkeren Form für den Nominativ nicht ein, z.B. timohk, ezänd, alamb, auch nicht, wenn der Vocal des Genitivs o oder u ist, z. B. unik, ezäk. Dagegen ist bei langer erster Sylbe bisweilen die zweite Sylbe im Genitiv mehr oder weniger merklich te- nuirt, wie bei einsylbigen Wörtern, z. B. hummok (Morgen), hülits (Strasse), karbats (Peit- sche), narrits (Haarseil), kammits (Fussfessel), im Genitiv fast wie hummogu, hülidza, kar- badzi, naïridza, kammidza. — Die auf ts oder sk ausgehenden Wörter, welche im Genitiv 1 annehmen, lassen im Nominativ statt des abgefallenen i eine ziemlich deutliche Mouillirung hören, obgleich die Sylbe keine betonte ist (5. $ 4), z. В. kodask, kälüsk, hapats, nöglats, si- kats. Einige von den vielen zu dieser Classe gehörigen Wörtern sind folgende, und zwar: a) mit Tenuation des Mittelconsonanten: jummal (Gott) G.jumala, 1. jumalat, 1. pl. jumalit, G. jumalide, Elat. jumalist, kewwäj (Frühling) kewäjä, kewäjät, kewäjit, kewäjide, kewäjist, pallaj (Bettlaken) palaja, palajat, palajit, palajide, palajist, sönnom (Botschaft) sö- VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 97 nome, sönomet, sönomit, sönomide, sönomist, ahhun (Barsch) ahuna, ahunat, ahunit, ahu- nide, ahunist, wetel (dünn) wedelä, wedelät, wedelit, wedelide, wedelist, hapen (Bart) ha- bene, habenet, habenit, habenide, habenist, sukar (Kienklotz) sugara, sugarat, sugarit, suga- ride, sugarist, usin (schnell) uzina, uzinat, uzinit, uzinide, uzinist, ebenso awwar (geräumig), kohhil (locker), kirriw (bunt), tannom (Zaunweg), allew (Vorstadt), kollin (Geräusch), wäkew (stark), tsakaj (Hacke), kötar (Speiche), süküs (Herbst), utar (Euter), hutil (Stange), tsäpär (kraus), küpär (Hut), kusem (Blase), sösar (Schwester) u. a. b) Ohne diese Tenuation: tütrek (Mädchen) G. tütreku, Infin. tütrekut, Inf. pl. tü- trekit, G. tütrekide, Elat. tütrekist, eben so ezäk (Stiefvater), ämmäk (Stiefmutter), tatrek (Buchweizen), räbäk (abgenutztes Stück), rätsäk (Schlackerwetier), pussak (Gurt), undrek (Un- terrock), töndzak (derb) u. a.; nörik (junges Weib) G. nöriko, Infin. nôrikot, Infın. pl. nörikit, G. norikide, Elat. nöri- kist, eben so unik (Haufen), näüdzik oder nädzik (Magd), wanik (Kranz), rupik (schief), mö- dzik (Dachs), pätsik (Brotlaib), werik (Borte) u. a.; jowihk (Moosbeere) G. jowihke, Infin. jöwihket, Infin. pl. jowihkit, G. jüwihkide, Elat. jowihkist, käblik (Zaunkönig) käbliki (oder ko), käblikit (oder kot), käblikit, käblikide, käbli- kist, lazeng (Schuss) lazengu, lazengut, lazengit, lazengide, lazengist, hapats (Pferdekober) ha- patsi, hapatsit, hapatsit, hapatside, hapatsist, ezänd (Zerr) ezändä, ezändät, ezändit, ezän- dide, ezändist, eben so lehik (Bärentraube), mäzik (Erdbeere), timohk (Büttel), Erik, Hindrek, leping (Vertrag), hainang (Zeit des Heumähens), murrang (Bruch), häong (Zerstörung), jalots (Fussende), nöglats (Nähefaden), lökats (Klopfbrett), karbats (Peitsche), hülits (Strasse), ko- dask (Adler), kälüsk (Schwägerin), emänd (Frau), alamb (unterer), lähemb (näher), wikaht (Sense), weränd (Viertel), paper (Papier) u. a., auch einige Adjective auf us, aber nur die mit kurzer erster Sylbe, wie löbus (freundlich) löbusa, löbusat u. $. w., mönus (gedeihlich) u. a., während die mit langer erster Sylbe syncopirt werden (s. Classe XVI). Dreisylbige Wörter sind z. B. ugurits (Gurke), palahun (leinener Sommerrock). Anmerk. Die Casusbildung dieser Declination haben auch einige durch Syncope ein- sylbig gesprochene Wörter, wie kask (Pelz) G. kaska, nüsk (Melkeimer) G. nüsko, käsk (Schöpf- gefäss) G. kä$ko u. a. st. kazuk, nüssik, käzik. $ 29. Classe XIV (bei Ahrens Classe Ш der vierten Declination). Zweisylbige Wör- ter auf s mit unbetonter Endsylbe, welche im Genitiv e annehmen; sie unterscheiden sich von denen der vorigen Classe nur darin, dass der Infın. des Singulars mit Ausstossung des e wie- der zweisylbig wird, und dass der Genitiv des Plurals eine Nebenform auf ste hat statt side. Das Einschieben des k im Genitiv des Singulars, das auch im Revalehstnischen bei Weitem nicht überall gilt, kommt im Werroehstnischen nicht vor. Beispiele: harjas (Borste) G. har- jase, I. harjast, I. pl. haïjasit, G. harjaside (harjaste), Elat. harjasist, eben so taos (Kummet), laos (Treibbeet), alos (Unterraum), katus (Dach), kotus (Gegend), jalus (Steigbügel), raius (Aus- schnitt unten im Hemde), löwwüs (Fund), pörüs (Quirl), sedüs (Abzug für Wasser), köüdüs (Band), wares (Krähe), jänes (Hase), imis (Sau) u. a. x 28 F. J. WIEDEMANN, Anmerk. Die Wörter auf us (üs) mit betonter Endsylbe, d. h. die dreisylbigen und die durch Syacope (vergl. $ 11) zweisylbig gewordenen, tenuiren das s vor der Genitivendung und haben im Illativ ste statt zehe, im Inf. und Genit. plur. uzi (oder uizi) und üzi statt sid, side, z. B. kogudus (Versammlung) G. koguduze, 1. kogudust, Inf. pl. koguduzi (oder koguduizi), G. eben so oder koguduste, Elat. koguduzist (oder koguduizist), iherüs (Lachsforelle) iherüze, iherüst, iherüzi, iherüzi (iherüste), iherüzist, pettüs (Detrug) pettüze, pettüst, pettüzi, pet- tüzi (pettüste), pettüzist, eben so hukatus (Verderben), nelähüs (Schluck), kimahus (Brunst), raksahus (Knall), köhnus (Schwäche), kurjus (Bosheit), kitus (Lob), pikküs (Länge), oppus (Lehre) , rikkus (Reichthum) u. a. Es sind fast lauter Abstracta von Verben abgeleitet, die zweisylbigen namentlich von syncopirten Verben und mit der starken Form, oder von Adjecti- ven, und die letztern hört man auch wohl dreisylbig sprechen mit der durch Syncope sonst aus- gefallenen unbetonten Mittelsylbe, z. B. pikiüs st. pikküs. $30. Classe ХУ (bei Ahrens Classe IV der vierten Declination). Eben so wie in der vorigen Classe gebildete Wörter, meistens auf as, welche aber im Genitiv nicht um eine Sylbe wachsen, sondern ihr s abwerfen und dafür, so wie ım Infinitiv und Genitiv des Plurals, fir- mirt oder wenigstens stärker betont werden. Die übrigen Casus werden ganz eben so gebildet wie in der Classe XIII. Die mehr als zweisylbigen oder die nur durch Syncope zweisylbig gespro- chenen Wörter, welche den Nebenton auf der Endung haben, unterscheiden sich nur dadurch, dass sie auch im Infinit. des Singulars das s verlieren, und keine Firmation erleiden. Einige Beispiele sind folgende: mit stärkerer Betonung im Genitiv: oinas (Hammel) G. oina, I. oinast, I. pl. oinit, G. oinide (oinaste), Elat. oinist, eben so taiwas (Himmel), säünäs ( Weissfisch), aiwas (Gähnen), walmis (fertig) u. a.; mit Firmation: wabras (wacker) G. wapra, I. wabrast, I. pl. waprit, G. wapride (wa- braste), Elat. waprist, зараз (Stiefel) sapa, säbast, sapit, sapide (säbaste), sapist, waldas (Brunnenschwengel) walta, waldast, waltit, waltide (waldaste), waltist, majas (lecker) makja, majast, makjit, makjide (majaste), makjist, warwas (Zehe) warba, warwast, warbit, warbide (warwaste), warbist, kuwwas(Beilstiel) küda, kuwwast, küdit, küdide (kuwwaste), küdist, wöras fremd) wöra, wörast, wörit, wöride (wöraste), wörist, rikas (reich) rikka, rikast, rikkit, rikkide (rikaste), rikkist, eben so töbras (Vieh), käbas (Grabhügel), täüdäs (Theer), saiwas (Knüttel), tahas (Teig), puhas (rein), talos (Ernteschmaus), paras (passend), warras (Spiess), töres (roh), rodjas (Zaunstange) u. a. (vergl. \ 9); mehrsylbige: kuningas (König) G. kuninga, I. kuningat, I. pl. kuningit, G. kuningide, Elat. kuningist, eben so jOukas (statt jouukas); die im Revalehstnischen hieher gehörigen Wör- ter werden im Werroehstnischen grösstentheils um die Endung as verkürzt und gehören dann zur Classe XII, z. В. tubakas, kadakas u. s. w. werr. tubak, kataj. $31. Classe XVI (bei Ahrens CI. У der vierten Declination). Zweisylbige Wörter auf eine Liquida oder $ (Adjective) ausgehend, vor welchen im Genitiv der Vocal ausfällt; der Genitiv endigt auf a (ä) oder e, wird firmirt oder nicht, und im ersten Falle haben auch Infin. VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 29 und Gen. plur. nebst den Suflixcasus die Firmation, wie in der vorhergehenden Classe, der Infinitiv fügt zum Nominativ ein t (nach dem s) oder d (nach der Liquida, vergl. $ 6, b), die übrigen Casus wie in der vorigen Classe. Die Adjective haben im Infinitiv des Singulars noch eine Nebenform, in welcher das’t nicht an den Nominativ, sondern an den Genitiv gehängt wird. Beispiele: külus (berähmt) G. külsa, I. külust (külsat), I. pl. külsit, G. külside, Blat. külsist, tütär (Tochter) tütre, tütärd, tütrit, tütride, tütrist, eben so hirmus (schrecklich), ai- nus (einzig), armas (lieb) u. a.; — ünis (glücklich) G. ündsa, Infin. ünist (öndsat), Infin. pl. öndsit, G. öndside, Elat. öndsist, künäl (Zicht) kündlä, künäld, kündlit, kündlide, kündlist, wemmel (Knüttel) wemble, wemmeld, wemblit, wemblide, wemblist, eben so pannel (Schnalle), pinnar (Feldrain), kämmel (flache Hand) u. a. Anmerk. Der grösste Theil der im Revalehstnischen hieher gehörigen Wörter gehört im Werroehstnischen zur folgenden Classe, indem man es vorzieht, die vocalisch auslautende Form des Genitivs schon im Nominativ zu gebrauchen, dessen eigentliche Form zum Theil und mundartlich auch wohl daneben noch gehört wird. Von der Art sind alle im Genitiv auf i und u ausgehenden (z. B. höwli, kangru, st. höwel, kangur), aber auch sehr viele auf a (ä) und e (z. В. wahtra, weidrä, kambre st. waher, weider, kamber, die Adjective hölpsa, joudsa, römsa, sündsä, tähtsä u. a.). $ 32. Classe XVII (bei Ahrens CI. VI der vierten Declination). Vocalisch auslautende zweisylbige Wörter meist mit schwer betonter erster Sylbe, oder dreisylbige. Der Genit. lau- tet dem Nominativ gleich, der Infinitiv fügt t hinzu, die anderen Casus wie in der vorigen Classe mit Ausstossung des Endvocals, ausser wenn dieser ein u ist, welches bleibt und mit dem i einen Diphthong bildet, z. В. körma (Puder) G. körma, Inf, körmat, Inf. plur. körmit, G. körmide, Eiat. körmist, weidrä (wunderlich) weidrä, weidrät, weidrit, weidride, weidrist, wöde (Bett) wöde, wödet, wödit, wôdide, wödist, pekri (Becher) pekri, pekrit, pekrit, pekride, pekrist, uibo (Apfelbaum) uibo, uibot, uibit, uibide, uibist, tömmu (schwarz- braun) tömmu, tömmut, tömmuid, tömmuide, tömmuist, eben so wahtra (Ahorn), mörzja (Braut), kangla (Achsel), jupka (Rock), plaksna (Klatsch), wagna (Schüssel), päkhnä (Nuss), köstre (Küster), kämbre (grosser Bohrer), utje oder ще (Lämmchen) , wödre (Unterfutter), lehtre (Trichter) , möldre (Müller), neitsi (Jungfer) , kötsli (Flachswickel) , mözri (Mörser), wewli (Schwefel), rübli (Rubel), röwli (Räuber), vaudi (Geld), lapjo (Schaufel), kukru (Nacken), pörgu (Hölle), tördu (Kufe), nödrmu (Wiegenstange), wainu (Rasenplatz) u. a. nebst den Par- ticipien auf nu und tu; — ülgejä (Seehund) G. ülgejä, I. ülgejät, 1. pl. ülgejit, G. ülgejide, Elat. ülgejist, tsukelmu (Badeplatz) tsukelmu, tsukelmut, tsukelmuid, tsukelmuide, tsukelmuist, eben so alazi (Ambos), kartohwli (Kartoffel), tsungelmu (aufgewühlte Stelle), räelmü (Gebrüch), köjwistu (Bürkengehölz) u. a.; — die Adjective julge (dreist), tihke (fest), löhke (offen), löüge (lauwarm), kerge (leicht), korge (hoch), kahre (rauh), nilbe (schlüpfrig), windze (zäh) u. a. (vergl. die Anmerk. zur folgenden Classe). $33. Classe XVIII (bei Ahrens CI. VII der vierten Declination). Zweisylbige Wör- ter (fast nur auf e) mit der Aspiration am Ende, welche im Genitiv wegfällt, der dafür entwe- 30 F. J. WIEDEMANN, der firmirt oder wenigstens stärker betont wird; dieselbe stärkere Form haben auch Infinitiv, Genitiv und die Suflixcasus des Plurals, der Infinitiv des Singulars aber auf t wird von dem Nominativ gebildet mit mehr oder weniger hörbarer Aspiration. Beispiele sind: mit Firmation: höne’ (Haus) G. höne, 1. hönet (höneht), I. pl. hönit, G. hönide, Elat. hönist, möte’ (Gedanke) mötte, mötet, möttit, möttide, möttist, löke’ (Gluth) lökke, löket, lökkit, lökkide, lökkist, mure’ (Sorge) murre, muret, murrit, murride, murrist, ehe’ (Schmuck) ehte, ehet, ehtit, ehtide, ehtist, pale’ (Gesicht) palge, palet, palgit, palgide, palgist, üre’ (Fasskimme) ürde, üret, ürdit, ürdide, ürdist, anne’ (Gabe) ande, annet, andit, andide, andist, röibe’ (Aas) горе, röibet, гори, röipide, röipist, karde (Dachtraufe) Каме, kärdet, kartit, kärtide, kartist, wörge’ (Schnur) wörke, wörget, wörkit, wörkide, wörkist, üdze’ (frisches Getreide) ütse, üdzet, ütsit, ütside, ütsist, eben so söme’ (Schuppe) , röne’ (Streifen), köme’ (Schelfer), jäte’ (Ueberbleibsel), kate’ (Decke), pete’ (Betrug) , ose’ (Ausgebrochenes) , pere’ (Bauerhof), sore’ (Geschwätz), ime’ (Wunder), köne’ (Rede), rahe’ (Hagel), ranne’ (Handwur- zel), wanne’ (Fluch), purre’ (Fusssteg), rambe (angefaultes Holz), köüde’ (Binde), wide’ (Auf- enthalt), röge’ (Rülps) u. a.; ohne Firmation: löuna’ (Süden, Mittag) G. löuna, I. löunat, I. pl. löunit, G. pl. löu- nide, Elat. löunist, kombe’ (Sitte) kombe, kombet, kombit, kombide, kombist, eben so roste’ (Rost), puhte’ (Begräbnissschmaus) , wôie’ (Schmiere) , räme’ (Spitzmehl), undze’ (Nebel), kel- me’ (Häutchen) u. a. Anmerk. Die im Revalehsinischen von Ahrens zu dieser Classe gerechneten zweisylbigen Adjective auf e unterscheiden sich im Werroebstnischen von den Substantiven dadurch, dass sie im Nominativ nicht die diese Classe charakterisirende Aspiration haben, und gehören daher zur vorhergehenden Classe; auch im Finnischen sind diese beiden Wortgattungen in der Form unterschieden, die Substantive auf et (z. B huonet G. huoneen), die Adjective auf ia (z. B. julkia G. julkian). $34. Classe XIX (bei Ahrens CI. VII der vierten Declination). Vocalisch auslau- tende Wörter (fast nur zweisylbige), welche im Genitiv die Endung me (ne) annehmen. Der Endvocal (meist e, aber auch a, i, u) wird dabei ausgestossen, wenn die erste Sylbe lang ist oder wenigstens der Mittelconsonant ein starker (k, p, t) ist, oder auch nur durch Firmation die erste Sylbe lang wird. Bei den syncopirten Wörtern tritt nämlich immer Firmation ein, wenn nicht am Consonanten oder Vocal, so doch wenigstens durch den Accent, und kommt die Endung me hinter einem Lippenbuchstab (p, m) zu stehen, so lautet sie ne. Von dem Ge- nitiv werden auch die Casus des Plurals abgeleitet, also Inf. pl. mid, Gen. mide, der Infinitiv des Singulars (nicht syncopirt) verwandelt wegen seines Zungenlauts das m wieder in n und nach diesen wird dann das $ selbst wieder zu d (nach À 6, b). Einige Beispiele von diesen verschiedenen Fällen sind folgende: ohne Syncope: aze’ (Stelle) G. azeme, I. azend, I. pl. azemit, G. azemide, Elat. aze- mist, eben so säde’ (Funke), pide’ (Handhabe), söä (oder зада Herz) u. a. mit Syncope und firmirt: söre’ (Nasenlock) G. sörme, I. sörend, I. pl. sörmit, G. sör- VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 31 mide, Elat. sörmist, mähi (Windel) mähkme, mähind, mähkmit, mähkmide, mähkmist, tsärge’ (Kerbe) tsärkme, tsärgend, tsärkmit, tsärkmide, tsärkmist, hidza (Furche) hitskme, hidzand, hitskmit, hitskmide, hitskmist, eben so söme’ (Same), lige’ (Glied), tsurge’ (Kerbe), tsilge’ (Tropfen), kolga (Handvoll Flachs zum Schwingen) u. а.; — mit Syncope und stärkerer Betonung: hapu (sauer) G. hapne, Inf. hapund, 1. pl. hapnit, G. hapnide, Elat. hapnist, luka (Einschnitt) lukme, lukand, lukmit, lukmide, lukmist, wöti (Schlüssel) wötme, wötind, wötmit, wötmide, wötmist, eben so mitu (viel), iste’ (Sitz), näre’ (Halsdrüse), tuka (Ende) u. а. — Anmerk. Die Aspiration des Endvocals, wie in der vorigen Classe, habe ich nur bei dem e deutlich hören können, wo sie z. Th. auch wieder dem finnischen t entspricht (z. B. pi- det, sädet, liiket). $ 35. Classe XX. Die in diese Classe gehörenden Wörter (zweisylbige auf e, meist Ad- jective) bilden zwar im Revalehstnischen die Cl. IX der vierten Declination bei Ahrens, die Flexion ist jedoch eine verschiedene. Im Nominativ und dem gleichlautenden Genitiv des Sin- gulars tritt nämlich dieselbe Firmation ein wie in Classe XIII, und erst die übrigen Hauptca- sus haben wieder die revalehstnische schwache Form, dabei aber noch die Eigenthümlichkeit, dass vor ihren Endungen et, it, ide das e des Stammes oder des Genitivs bleibt und so einen Hiatus bildet, nicht mit dem nachfolgenden 1 zu einem Diphthong zusammenfliessend. Bei- spiele: pimme (dunkel) G. pimme, Inf. pimeet, I. pl. pimeit, G. pimeide, Elat. pimeist, jahhe (kühl) jahhe, jaheet, jaheit, jaheide, jaheist, sake (dicht) sake, sageet, sageit, sageide, sa- geist, nope (schnell) nope, nobeet, nobeit, nobeide, nobeist, pute (mürbe) pute, pudeet, pu- deit, pudeide, pudeist, tüse (gewichtig) tüse, tüzeet, tüzeit, tüzeide, tüzeist, kütse (gar), küt- se, küdzeet, küdzeit, küdzeide, küdzeist, eben so tahhe (frocken), lahhe (klar), mahhe (süss), Jölle (thôricht), kölle (glatt), helle (hell klingend), jämme (dick), tinne (dumpf klingend), hörre (undicht), kärre (heftig), sorre (gröblich), torre (stolz), tsirre (schwach fliessend), rase (schwer), like (nass), tike (boshaft), make (fade), söke (blind), jupe (grausig), kipe (scharf) u. a. Anmerk. Von Substantiven dieser Form sind mir nur höpe (Silber) und lipe (Lauge), letzteres auch Adjectiv (glatt), vorgekommen. $36. Classe XXI (bei Ahrens Cl. X der vierten Declination). Wörter auf ne, welche diese Endung im Genitiv in se (ze) verwandeln, wohin fast nur Ableitungen auf ne, kene, line, lane (läne), mane (mäne), mine gehören. Bedeutung und Accentstelle bewirken mancher- lei Verschiedenheiten. Nach einer betonten Sylbe, also in zwei- und viersylbigen Wörtern und in drei- und fünfsylbigen, wenn sie eine von den ir der Penultima betonten Endungen haben, endet der Genitiv auf ze (nach einem Consonanten se), nach einer unbetonten auf se (vgl. das ganz Analoge in Classe XIV), in Adjectiven auf tse; die übrigen Casus folgen ganz der Ana- logie von Classe XIV, der Infinitiv endigt also auf st, der Infinit. plur. auf zit (sit), tsit, der Genitiv auf zide (side), tside und daneben auf ste; die mehrsylbigen mit betonter Penultima haben im Infin. plur. die verkürzte Endung zi (wie in der Classe XIV) oder auch izi, wovon das erste i mit einem vorhergehenden i in einen langen Vocal zusammenfliesst, mit anderen 32 F. J. WIEDEMANN, Vocalen einen Diphthong bildet, z. B. inemizi oder inemizi, warblazi od. warblaizi, tallukezi od. tallukeizi u. s. w. Einige Beispiele von allen diesen Verschiedenheiten sind: zweisylbige Wörter: naine (Weib) G. naize, Inf. naist, 1. pl. naizit, G. naizide (naj- ste), Elat. naizist, wimne (letzte) wimse, wimäst (у. wimäne), wimsit, wimside (oder wImä- ste у. wImäne), wImsist, eben so waine (arm), töine (anderer), maine (irdisch) u. a.; dreisylbige Wörter mit unbetonter Penultima: hobene (Pferd) G. hobese, I. ho- best, I. pl. hobesit, G. hobeside (hobeste), Elat. hobesist, wimäne (letzte) wimätse, wImäst, wimätsit, wImätside (wimäste), wimätsist, eben so kanane (Kätzchen an Bäumen), kabene (Weib), rebäne (Fuchs), säräne (solcher), alone (unter etwas befindlich), kiwine (steinig) u. a.; mehrsylbige Wörter mit betonter Penultima: inemine (Mensch) G. inemize, Inf. inemist, I. pl. inemizi (inemizi), G. eben so oder inemiste, Elat. inemizist (inemizist), kär- bläne (Fliege) kärbläze, kärbläst, kärbläzi (kärbläizi), eben so oder kärbläste, kärbläzist (kär- bläizist), mustlane (Zigeuner) mustlaze, mustlast, mustlazi (mustlaizi), eben so oder mustla- ste, mustlazist (mustlaizist), eben so sarwiline (gehörnt), körwaline (zur Seite befindlich) , 10- wukene (Lerche), tüwikene (Taube), warblane (Sperling), wäblane (Wespe), hörläne (Horniss), jömine (Trinken), andmine (Geben) u. a. Anmerk. Die zweisylbigen Adjective mit einem Consonanten vor der Endung ne schei- nen alle nur syncopirt, denn vor der Endung st des Infin. im Singular nehmen sie sämmtlich einen (ausgefallenen) Vocal wieder an, vergl. oben wimäst st. wimst. $37. Classe ХХИ (bei Ahrens CI. XI der vierten Declination). Adjective auf tu (tü), welche im Genitiv die Sylbe ma (mä) annehmen und dann ganz, wie wenn der Nominat. auf m endigte, nach der dreizehnten Classe declinirt werden, also Inf. umat, Inf. pl. umit, Gen. umide, Elat. umist, im Plural jedoch auch in einer verkürzten Form ohne das m, also Inf. uid, Genit. uide, Elat, uist. Beispiele: höletu (sorglos) G. höletuma, 1. höletumat, 1. pl. höletumit (höletuid), С. höletumide (höletuide), Elat. höletumist (höletuist), inetü (hässlich) inetümä, inetümät, inetümit, inetümide, inetümist, eben so kölwatu (untauglich), rammutu (schwach), wallatu (ungezogen), keletü (sprachlos), märätü (unermesslich) u. a. $ 38. Classe ХХШ (bei Ahrens zu CI. II der vierten Declination). Die mit den im- mer betonten (vergl. À 11) Ableitungssuflixen lik, nik, tik, dik, rik gebildeten mehrsylbigen Wörter nehmen ganz die Declination der einsylbigen an, als ob sie Composita wären, in wel- chen die genannten Ableitungssuflixe als selbständige Wörter declinirt würden, z. B. usklik (gläubig) G. uskliku, I. und Nat. uskliku, Infin., Ша. und Gen. plur. usklika (usklike), Elat. usklikast (usklikest), eben so rägästik (Gestrüpp), werändik (Viertel), kamarik (Haidekraut), möiznik (Gutsbesitzer) , kodanik (Bürger), räbüsnik (Rebsverkäufer), ümmärik (convex), awa- lik (offenbar) u. a. Anmerk. Es wäre vielleicht nicht ganz unberechtigt, bei diesen Wörtern auch die starke und schwache Form zu unterscheiden und also zu schreiben usklik, uskliku, usklikku, usklikka, usklikast, da aber der Accent der ersten Sylbe doch so sehr vorwiegt, dass die Endung lik und die übrigen nicht als selbständige Wörter gehört werden, wenn sie es möglicher Weise VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 33 auch früher gewesen sein mögen, so wie das Instrumentalsuflix ga (5. $ 15), so haben wir vor- gezogen, das k hier nicht doppelt zu schreiben. $39. Classe XXIV. In dieser vereinigen wir einige unregelmässige, 4. В. in die vor- hergehenden Classen nicht einzureihende Wörter, welche zu vereinzelt stehen, als dass man eigene Classen aus ihnen bilden könnte, und welche, wenn man sie bei anderen Classen erwäh- nen wollte, doch immer eine ausdrückliche Besprechung verlangen würden. Es sind in alpha- betischer Ordnung folgende: aig (Zeit) hat im Genitiv aja oder ao. hüdzi (Kohle) folgt, obgleich der Mittelconsonant keine Liquida ist, fast ganz der Analo- gie der Classe XII, nämlich С. hüdze, I. hüst, Inf. plur. hütsi, Gen. eben so oder hüste, Elat. hüdzist. käüs (Aermel) wird declinirt wie eine Contraction aus käüs, also nach Classe XIV, näm- lich G. käüse (käüze), I. käüst, I. pl. käüsit, G. käüside (käüste), Elat. käüsist. lats (Kind) G. latse, 1. last, I. pl. latsi, С. ebenso oder laste, Elat. latsist. lämmi (warm) G. lämmä, I. lämmind, I. pl. lämmit, G. lämmide, Elat. lämmist. lem (Suppe) G. leme, 1. l&mi, I. und Gen. plur. l&mi, Elat. lemist. luits (Löffel) G. luidza, I. luidzat, I. pl. luitsit, G. luitside, Elat. luitsist. mes (Mann) G. mehe, 1. möst, 1. pl. m&hi, Gen. ebenso oder möste, Elat. méhist. Ôz (Höhlung) G. One, I. ônt, Inf. und С. pl. 021, Elat. özist. pörs (Ferkel) G. pörza, I. pörst, 1. pl. pôrsit, G. pörside, Elat. pörsist. wärä’ pl. (Pforte) I. wäriht, G. wärihte, Elat. wäriiste. weli (Druder) G. wele, I. weljä, Inf. und G. pl. weljo, Elat. weljost (welost). $ 40. II. Die Comparativbildung der Adjectiva unterscheidet sich von- der im Reval- ehstnischen bloss darin, dass der Comparativ nicht auf m, sondern mb (finnisch mpi) endet, welche Endung übrigens in den angrenzenden Theilen des revalehstnischen Sprachgebiets auch wohl gehört wird. Die Declination aller Comparative geschieht nach der dreizehnten Classe. $ 41. III. Zahlwörter. Die einfachen Cardinalzahlen sind: üts (1) G. üte, I. und Illat. ütte, kats (2) kate, Каме, kolm (3) kolme, kolme, пей (4) neljä (nelä), веба, w1z (5) wie, wIt, küz (6) kuwwe, küt, seitse (7) seitsme, seitsend, katesa (8) nach Classe XVII, ütesä (9) eben so, kümme (10) kümne, kümmend, sada (100) saa, sata, tuhat (1000) tuhanda, tuhandat. Die mehrfachen Zehner werden gebildet wie im Revalehstnischen, also kats kümmend (20), kolm kümmend (30) u. s. w., in Verbindung mit Einern ist im gewöhnlichen Leben nur der einfache Ausdruck kats kümmend kolm (23), wiz kümmend seitse (57) u. s. w. gebräuch- lich, die Schriftsprache hat noch die weitläuftigere Form Каз kümmend päle kolm, w1z küm- mend päle seitse u. s. w., das heisst «zwanzig (und) darüber drei», «fünfzig (und) darüber sieben»; von elf bis neunzehn werden die Einer der folgenden Zehn genannt, also пей töist kümmend (14), küz töist kümmend, oder kürzer neli töist, küz töist u. $. w., bei den folgen- den Zehnern ist diese Art zu zählen nicht gebräuchlich. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIlme série. Qt 34 Е. J. WIEDEMANN, $ 42. Die Ordnungszahlen heissen edimäne (1), töine (2), kolmas (3), neljäs (neläs) (4), wies (5), kuwwes (6), seitsmes (7), katesas (8), ütesäs (9), kümnes (10), tuhandes (1000); saandes (100) ist nicht gebräuchlich. Declinirt werden diese Zahlen so: edimäne und töine nach Classe XXI, kolmas hat G. kolmanda oder kolmada, I. kolmandat , kolmadat oder kolmat, eben so die folgenden bis kümnes G. kümne, I. kümnet und tuhandes, tuhande, tuhandet. Die zusammengesetzten wie vorher, nur dass man für edimäne und töine dann z. Th. die Hauptzahlen üts und kats gebraucht, also üts töist kümnes (11), kats töist kümnes (12), aber kolmas töist kümnes (13) u. s. w., kats kümnes (20), kolmas kümnes (30), kolmas küm- nes edimäne (31) u. s. w. $ 43. Bei dem Gebrauch der Zahlwörter ist manches vom Revalehstnischen Abwei- chende. Bei Brüchen ist, ausser pöl (halb), für den Nenner eine von der Ordnungszahl ab- geleitete Wortform, nämlich kolmandik (Drittel), neljändik (Viertel), wiendik (Fünftel) u. s. w. Statt der adverbialen Factive ezmaks, teizeks, kolmandaks (erstens, zweitens, drittens) ge- braucht man die Ablative edimält (verkürzt aus edimäzelt), töizelt, kolmandalt u. s. w. — Üte wörra (eben so viel) und tüize wörra (doppelt so viel) gebraucht man unverändert ohne Rücksicht auf den Nominativ, Genitiv und Infinitiv, was übrigens auch im Revalehstnischen, obgleich es Ahrens für unrichtig hält, vielfach der Fall ist. Eine Gesammtheit auf die Frage «zu wie Vielen» drückt man nicht mit dem Genitiv aus, also nicht kui meie küe mehe kül- wame (wenn wir zu sechs säen), sondern kuwwe mehega oder kuwwe keske. Ÿ 44. IV. Pronomina. 1) Persoualpronomen. Sg. N. mina od. ma (ich) sina od. sa (du) temä od. teä (er, sie, es) G. mino od. mu sino od. su temä I. minno sinno tedä od. temmä Allat. minole od. mulle sinole od. sulle temäle od. tälle u. 5. W. u. 5. W. u. 5. W. PI. N. me (wir) te nemä od. neä G. me te näide 1. meid - teid nid Allat. meile teile näile И. 5, М. И, $. W. и. 5. W. $ 45. 2) Reflexivpronomen. Substantivisch. | Adjectivisch. Sg. (N. ezi’ selbst) Pl. (N. wie im Sing.) Sg. N. oma Pl. N. oma’ G. hendä G. hendide G. oma G. omme 1. hendät l. hendit 1. omma 1. omme Allat. hendäle Allat. hendile Allat. omale Allat. ommile u. 5. W. О. $. W. VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 35 $ 46. 3) Demonstrativpronomen. Sg. N. se (dieser) PI. N. ne’ Sg. N. tô (jener) PI. N. nö’ ' G. se G. neide G. tö G. noide 1. sedä 1. neid 1. toda, töd Г. noid Allat. selle Allat. neile Allat. tolle Allat. noile Elat. sest Elat. neist Elat. tost Elat. noist USE We и. 5. w. $ 47. 4) Relativpronomen. Persônlich. Sächlich. Sg. N. kes od. keä Plur. — Singul., Sg. N. mis od. шей Plur. — Singul., G. kelle od. kinka nur im Inf. kedi С. mis, minka nur im Inf. midi 1. kedä oder keti. 1. midä oder miti. Allat. kellele, kinkale Allat minkale u. 5. У. оз. w. Anmerk. Die Schriftsprache gebraucht noch manche Formen, welche jedoch der Volks- sprache, wenigstens in unserem werroehstnischen Theil des Sprachgebiets, fremd sind, wie Elat. mist, Fact. missis. © 48. 5) Interrogativpronomen. Die Formen des Relativpronomens dienen auch für die Frage. «Welcher von beiden« ist kumb (kummas) G. kumma, I. kumba, welches — wohl nur missbräuchlich — von der Schrift- sprache auch als adjectivisches Interrogativ (welches, was für ein) überhaupt und als relatives Pronomen statt der beiden im vorigen Paragraph genannten verwendet wird. $ 49. 6) Indefinite Pronomina. Dahin gehören ega (jeder), adjectivisch und regelmässig flectirt, G. ega, I. eka, und ega üts (Jeder) substantivisch, wo beide Wörter flectirt werden, köik (all) G. köige, 1. köik, im Pl. köik (alle), G. u. I. köiki, ша (anderer) nach Classe X, töine (der eine oder der andere von zweien) nach Classe XXI, mitu (viele) nach CI. XIX, möni (manche, viele) nach Cl. ХИ, Кей (irgend Jemand) und meäki (irgend etwas) nur an dem ersten Worte der Zusammensetzung flectirt, obgleich die Schriftsprache freilich die Casussuflixe zum Theil auch an das Ende des Wortes anfügt, wie kenkist (Luk. 8, 43), kenkiga (Ap. 24, 12). Ein besonderes reciprokes Pronomen ist nicht vorhanden, und es wird daher umschrieben wie im Revalehstnischen, am gewöhnlichsten mit dem wiederholten töine oder, wenn von Per- sonen die Rede ist, auch mês, wobei das erste tüine oder mês immer, als Subject, im Nomi- nativ sieht, das zweite in demjenigen Objectcasus, welchen das Verbum des Satzes erfordert. $50. У. Zeitwort. Im Ganzen und Allgemeinen zeigt das Zeitwort denselben Charak- ter wie im Revalehstnischen. Es hat ebenso nur zwei einfache Zeiten des Indicativs, eine des Optativs, aber verschiedene theils substantivische, theils adjectivische Verbalnomina, durch de- * 36 F. J. WIEDEMANN, ren Verbindung mit Hülfsverben eine Menge periphrastischer Zeitformen gebildet werden. Als eigenthümlich dem Werroehstnischen ist hervorzuheben ein vollständiger Conjunctiv, welcher bis auf wenige einzelne Fragmente im Revalehstnischen ganz geschwunden ist, ein Relativ in etwas vollständigerer Form als dort, ferner für die beiden einfachen Tempora zwei verschiedene Negationen, wie im Livischen, und neben dem unpersönlichen Passiv noch ein persönliches, wie im Finnischen. Die besondere Negation des Imperfects findet sich zwar mundartlich hier und da auch im Revalehstnischen, namentlich bei den Insulanern, aber sie wird wenigstens anders gebraucht, nämlich regelmässig wohl nicht mit der Verbalwurzel verbunden, wie die Negation des Präsens, sondern mit dem Part. präterit., zu welchem sonst im Revalehstnischen nur dieselbe Negation gesetzt wird wie im Präsens. — Eine im Revalehstnischen nicht vor- kommende Schwierigkeit bildet hier die dritte Singularperson des ersten sowohl wie des zweiten Tempus, welche grösstentheils nicht mit Suflixen gebildet werden, sondern mit einer Mutation (Abwandlung des Stammes selbst) der ersten, was die Schriftsprache jedoch nur für das Präte- ritum beibehalten hat. Die kürzeste Form des Zeitworts bietet die dritte Singularperson des ersten Tempus, sie ist aber deshalb als Grundform für die Conjugation nicht brauchbar, weil sie in manchen Clas- sen von Verben doch mit einem Suffix gebildet wird, welches freilich von dem der Schriftsprache verschieden ist; die 1. Person des Präs. ist es auch nicht, weil sie bei einer sehr grossen Anzahl von Verben tenuirt ist, und weil es in der Praxis bequemer ist, eine starke Form zu Grunde zu legen, weil sich aus dieser leichter die schwache Form ableiten lässt als umgekehrt. So nehmen wir denn als Grundform den Stamm des Verbalnomen auf ma, welcher fast ohne Ausnahme die starke Form repräsentirt, wenn in der Conjugation des Zeitworts eine Mutation Statt findet, und wir thun es um so eher, da sich zwischen ihm, der ersten Person des Präsens und dem Infinitiv eine sehr grosse Analogie mit dem der Declination zu Grunde gelegten Nominativ, dem Geni- tiv und dem Infinitiv zeigt, man vergleiche z. B. kand(ma) Präs. kanna Infin. kanda’, luge(ma) loe luke’, jöud(ma) jowwa jöuda, ket(mä) kedä k6tä’, lask(ma) laze laske’, söima(ma) söima söjmada u. s. w. mit rind Genit. rinna Infin. rinda, tugi toe tuke, pöud pöwwa pöuda, söt södü sötü, wask waze waske, wahtra wahtra wahtrat. — Mit Uebergehung einstweilen der periphrastischen Verbalformen betrachten wir zunächst die Bildung der einfachen und ihr Ver- hältniss zu dem Stamme. $51. I. Affirmatives Verbum. A) Activ. Das erste Tempus (Präsens oder Futur) des Indicativs endigt, wie der Genitiv, immer auf einen Vocal, welcher, wenn ihn der Stamm nicht schon hat, eben so wenig wie beim Genitiv durch Regeln bestimmt werden kann und da- her immer vom Wörterbuch neben dem Stamme noch angegeben werden muss, z. B. laimama (tadeln) laima, könelema (sprechen) könele, harima (pflegen) hari, ojoma (schwimmen) ojo, kuluma (sich abnutzen) Ка, andma (geben) anna, jöskma (laufen) jöze, plékmä (bleichen) plegi, lahkma (spalten) laho, lakma (lecken) laku u. $. у. — Die zweite Person fügt zu die- sem Vocal ein t, die erste Pluralperson me, die zweite te, die dritte wa (wä); wird die dritte Singularperson mit einem Suflix gebildet, so ist diess $, und die dritte Pluralperson hat dann auch VERSUCH ÜBER DEN WERROESTNISCHEN DIALEKT. 37 se neben wa, wird sie aber ohne Suflix gebildet, so ist sie der untenuirte, in manchen Fällen sogar noch firmirte Stamm selbst, und von ihr wird dann die dritte Pluralperson gemacht, wor- über unten bei der Classeneintheilung das Genauere nachzusehen ist. Beispiele: söimama (schel- ten), söima, söimat, söimas, söimame, söimate, sûimawa oder söjmase — andma (geben) anna, annat, and, anname, annate, andwa — laskma (lassen) laze, lazet, lask, lazeme, lazete, laskwa — kelmä (verbieten) kelä, kelät, kêld, keläme, keläte, kéldwä. $ 52. Das zweite Tempus (Imperfect) hat wie im Revalehstnischen (sin und in) in der ersten Singularperson zwei Formen, si(zi) und einen blossen Vocal, nur dass die erste im Werro- ehstnischen, wie auch im Finnischen, eine ungleich geringere Ausdehnung hat. Die vollere Endung wird im Ganzen — das Einzelne bei der Classeneintheilung — bei zweisvlbigen Stäm- men gebraucht, welche auf ein unbetontes a (ä) oder e ausgehen, welche Vocale dann, wenn die erste Sylbe lang ist, ausgestossen werden, z. B. magama (schlafen) magasi, pagema (flüch- ten) pagesi, oskama (treffen) osksi, lahkema (spalten) lahksi, palkama (dingen) palksi, wih- kama (hassen) wihksi u. a. Bei anderen Auslautsvocalen des Stammes, bei ein-, drei- und vier- sylbigen Stämmen, bei solchen zweisylbigen endlich, welche durch Syncope aus eigentlich drei- sylbigen entstanden sind (z. B. wehklema, umblema neben könelema) und daher die zweite Sylbe betont haben, hat das Imperfect in der Regel statt der Endung si einen blossen Vocal, nämlich bei den ein-, drei- und mehrsylbigen Stämmen ein i (oder e, wenn das Präsens schon 1, zum Theil auch wenn es u hat), und zwar bei den ersten mit derselben Tenuation wie im Präsens, die zweisylbigen syncopirten haben eben so i, wie sie es in der unsyncopirten drei- sylbigen Gestalt haben würden, die nicht syncopirten haben denselben Vocal wie im Präsens, unterscheiden sich dann aber durch Firmation oder stärkeren Accent, oder sie setzen wieder eanstatt 1. Beispiele: tapma (födten) Präs. tapa, Imperf. tapi — jauhma (mahlen), jaha, jahi — masma (bezahlen), masa, masi — laskma (lassen), laze, lazi — külma (hören), küle, küli — pölgma (fürchten), pôle, рой — pörmä (drehen), pörä, pöri — kaiwma (graben), kaiwa, kaiwi — — Кота (schlagen), kolgi, kolge — opma (lernen), opi, ope — pl&kmä (bleichen), plegi, plege — kifgmä (krähen), kiri, kire — hulkma (umherlaufen), hulgu, hulge — löikma (schnei- den), löigu, lüige — wandma (schwören), wannu, wanne — umblema (nähen), umble, umbli — kuiwatama (trocknen), kuiwata, kuiwati — parandama (bessern), paranda, parandi — tabae- lema (fangen), tabaele, tabaeli — harima (pflegen), hari, hare — ojoma (schwimmen), oju, оо (oïju) — plekümä (bleichen), plegü, plêkü — mütuma (sich verändern), müdu, mütu — ilmuma (erscheinen), ilmu, ilmu. — Die Suffixe für die übrigen Personen sind die nämlichen wie im ersten Tempus, nur die dritte Singularperson macht wieder Schwierigkeit, weil sie ohne Suffix gebildet wird. Die Zeitwörter, welche in der ersten Person si haben, werfen das i ab, stellen aber dafür den vor dem 3 ausgestossenen Vocal wieder her, und sie haben die schwache Form, wenn das Zeitwort überhaupt ein solches ist, wo Tenuation vorkommt, also magasi (schlief) maas, touksi (stiess) tongas, o$ksi (traf) oza$, lahksi (spaltete) lahes, palksi (mie- thete) palgas, wihksi (hasste) wihas, tömbsi oder tömpsi (200), tümmas; wo das Imperfect ohne s gebildet wird, da tritt an die Stelle des 1 der ersten Person ein e, welches aber sehr gewöhn- 38 Е. J. WIEDEMANN, lich, bei mehrsylbigen Stämmen immer, ausgelassen wird, die davorstehenden Consonanten wer- den, wenn ihre Natur es erlaubt, mouillirt, und die starke, in der ersten Person tenuirte Form wird wieder hergestellt, die anderen Vocale der ersten Person bleiben auch in der dritten, und diese unterscheidet sich nur durch Firmation oder stärkere Betonung, also von den oben ange- führten Verben tapi (födtete) tappe, jahi (mahlte) jauhe, masi (bezahlte) masse, küli (hörte) külde, рой (fürchtete) pölge, pôri (drehte) pörde, kaiwi (grub) kaiwe, kolge (schlug) kolke, opi (lernte) oppe, реке (bleichte) pl&ke, kire (krähte) kifge, hulge (lief umher) hulke, ldige (schnitt) \öike, wanne (schwor) wanne (wande), kuiwati (trocknete) kuiwat, parandi (besserte) parand, hare (pflegte) hare, 0ijo (oiju schwamm) oïjo (oiju), plékü (blich) plékü, mütu (ver- änderte sich) mütu, ilmu (erschien) ilmu; eine Ausnahme machen die syncopirten Frequen- tativformen auf lema, welche die dritte Person nicht firmiren, sondern tenuiren, wie die Verba mit der ersten Person auf si, z. В. wehkli (fockt) wehel, umbli (nähte) ummel, andere ein- zelne Ausnahmen, deren überhaupt nicht viele sind, werden besser bei der Classeneintheilung besprochen, da es hier nur darauf ankam, eine Uebersicht im Ganzen von der schwierigen Bildung der dritten Person des Präsens und Imperfects zu geben*). $ 53. Der Optativ oder Conditional wird einfach von der ersien Person des Präsens gebildet, indem man die Personalsuflixe si, sit, s, sime, site, siwa (siwä) oder se daran hängt. Daneben ist aber eine andere Form auf s allein, ohne Personalendungen und Unterscheidung der Personen, noch mehr im Gebrauch. Auch in der Schriftsprache herrscht in diesem Modus grosse Ungleichheit, bald ist die erste Pluralperson um den Endvocal verkürzt, bald ist die En- dung $ oder se für allerlei Personen ohne Unterschied gebraucht; ähnlich hört man im SW des revalehstnischen Gebiets die Endung ks (eigentlich dritte Singularperson) promiscue für alle Personen des Singulars und des Plurals. Der imperativ hat nur drei Endungen, indem statt der ersten Pluralperson als Auflor- derung dieselbe Person des Präsens steht, wie auch im revalehstnischen Gebiet durchaus vor- waltend in der Volkssprache. Die zweite Singularperson ist durchaus der ersten Person des Präsens gleich, die zweite Pluralperson endigt auf ke, die dritte des Singulars und Plurals auf ku (ohne Rücksicht auf die Vocalharmonie), nach schwachen Consonanten (b, 4, g, 2) und fast immer nach Vocalen hört man ge, gu statt ke, ku, nach ] und г Beides. Diese Endungen wer- *) In der Schriftspräche herrscht hinsichtlich des Imperfects — dass sie der Schwierigkeit bei der dritten Singularperson des Präs. dadurch entgeht, dass sie dieselbe den anderen Personen analog mit einem Suffix (p) bildet, ist schon oben bemerkt — eine grosse Confusion, und es ist schwer zu entscheiden, wie viele Inconsequenzen durch die Contingente verschiedener Mundarten hineingekommen sind , und wie viele durch die Nachlässigkeit der Schreibenden , indem sie lieber selbst erdachten Analogien folgen, als auf die Sprache des Volkes hören wollten. Namentlich sind sehr verbreitet und beliebt die mit der Endung si gebildeten Imperfecte, und wenn man auch an- nehmen wollte, dass diese Imperfectformen wirklich aus dem Revalehstnischen, wie manches Andere, in dem NW des Sprachgebiets eingedrungen wären, dessen Mundart die Mutter der Schriftsprache ist, so ist es jedenfalls eine nicht zu billigende Inconsequenz, wenn die reinere Form ohne das s daneben gebraucht wird. Einige Beispiele hiervon sind: i$tsiwa (sie sassen) Matth. 9, 10, i$tiwa 27, 36, istewa Marc. 6, 22, o$tsiwa (sie kauften) Matth. 21, 12, o$tiwa 27, 7, tahtsiwa (sie wollten) Joh. 6, 21, tahiwa 15, astsiwa (sie traten) Marc. 6, 54, astiwa 6, 35, zu geschweigen der upsiwa (ertranken), iksiwa (weinten) , putsiwa (berührten), VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 39 den jedoch nicht an die zweite Singularperson gehängt, sondern an den Stamm, wenn aber dieser Stamm im Infinitiv tenuirt wird, so ist er es auch in diesen Personen des Imperativs, also 2. В. tenmä (dienen) teni, tenke, tenku — lahkma (spalten) laho, lahkke, lahkku — ketmä (kochen) kedä, kêtke, ketku — laitma (tadeln) laida, laitke, laitku — armastama (lie- ben) armasta, armastage, armastagu — lugema (lesen) loe, lugege, lugegu — leppümä (sich vertragen) lepü, leppüge, leppügu, — andma (geben) anna, andge, andgu — ribma (schar- ren) ribu, ribge, ribgu — pölgma (fürchten) pôle, pölgge, pölggu — tözema (aufstehen) töze, tözege (tözge), tözegu (tözgu) — kélmä (verbieten) kelä, kêlge (kêlke), kêlgu (kêlku) — pôr- mä (drehen) pörä, pörge (pörke), pörgu (pörku) — nakkama (anfangen) nakka, nakake, na- Кака — palkama (miethen) palka, palgake, palgaku — röskama (peitschen) röska, rözake, rözaku — tömbama (ziehen) tomba, tömmake, tömmaku. Der Conjunctiv oder Potential hat die Endungen ne, net, nes, neme, nete, newa (newä) oder nese, welche eben so angehängt werden wie die des Optativs und eben so wie dort — wenn auch nicht so gewöhnlich — durch die unveränderte Endung nes ersetzt wer- den können, z. В. säne (ich mag oder kann bekommen), sanet, sänes, запете, sänete, sänewa oder sänese von зата, paranene u. $. w. von paranema (besser werden) u. a, bisweilen auch mit Elision des e vor der Endung, namentlich nach dem 1, wie olne u. $. w. von olema (sein). Der Relativ, der Modus, welcher eine Handlung oder einen Vorgang als von einem An- deren angegeben ausdrückt, ist defectiv. Das Präsens ist gleich dem Infinitiveasus des Part. präsent. unverändert für alle Personen z. B. mina, sina u. s. w. olewat (ich sei, du seist u. s. w.): das Perfect ist ebenfalls für alle drei Personen gleich, aber verschieden für Singular und Plural. Der Singular ist gleich dem Partic. präterit., der Plural fügt wa hinzu, z. B. mina, sina u. s. w. olnu (ich sei, du seist gewesen), plur. olnuwa. $ 54. Die Verbalnomina haben so ziemlich dieselbe Bildung wie im Revalehstnischen. Das hier als Grundform angenommene auf ma unterscheidet sich nur dadurch, dass in demsel- ben der Stamm viel häufiger syncopirt erscheint; es fällt nämlich nicht blos e und a aus, wie im Revalehstnischen, sondern meistens auch das i und u(ü) der dort zweisylbigen Stämme mit langer erster Sylbe, und die Verba mit langer erster Sylbe, welche das u(ü) behalten, sind meist solche, die.dem Revalehstnischen fehlen (vergl. $ 13.) Von dem Verbalnomen auf ma, wel- ches selbst seiner Grundbedeutung nach als ein Шайу aufzufassen ist, kommen ferner diesel- ben anderen Casus vor wie im Revalehstnischen, nämlich ein Inessiv auf шар, Elat. auf mast, Caritiv auf mata. Ein vollständig in allen Casus (nach Classe XXI) declinirbares Substantiv ist das Nomen actionis auf mine, in welche Endung das ma des vorhergehenden Verbalnomens zu verwan- deln ist. Von einem dritten existiren nur zwei Casus, der Infinitiv und der Inessiv, welcher letz- tapsiwa (födteten), usksiwa (glaubten), möistsiwa (verstanden), denen ich gerade eben nicht von dem- selben, sondern nur von gleichartigen Verben die correct'gebildeten Formen zur Seite zu stellen wüsste. 40 F. J. WIEDEMANN, tere als Verbaladverb gebraucht wird in der Bedeutung des französischen Gerondif. Diess Ad- verb wird von dem Infinitiv gebildet, indem man dessen Endvocal in das Suflix des Inessivs (eh) verwandelt, z. B. walleh, isteh, uskeh, elleh, wihadeh, nakadeh, umeldeh von walla’, istu’, usku’, ellä’, wihada, nakada, ummelda; besteht der Stamm aus zwei kurzen Sylben, so tritt gegen die schwache Form des Infinitivs öfters eine Verstärkung ein, z. В. paeteh, häbe- teh, määteh, taateh u. s. w. von paeda, häbedä, määdä, taada. — Der Infinitiv selbst hat, wie der gleichnamige Casus in der Declination, zwei Hauptformen, er wird nämlich theils mit dem Suf- fix da (dä), entsprechend dem t der Nomina, theils ohne diess Suffix mit der Aspiration allein gebildet. Im ersten Falle ist er, wenn in dem Verbum Mutation Statt findet, tenuirt, im zwei- ten firmirt. Da nun aber nicht überall Mutation Statt findet, wo sie Statt finden könnte, so kann auch nicht durch allgemeine Regeln die Bildung des Infinitivs von jedem einzelnen Ver- bum gelehrt werden, und das Lexikon hat ausser dem Verbalnomen auf ma, als Stellvertreter des Stammes, und ausser der ersten Person des Präsens immer auch noch den Infinitiv mit an- zugeben. Der Infinitiv auf da wird einfach aus dem Stamme gebildet, an dessen Vocal das Suflix angehängt wird, nur die Frequentative auf lema stossen das e aus, also z. B. ohne Te- nuation: armastada, aiwastada, paugahtada, wärizedä, parandada, näütädä, laimada, ilmuda, härduda, süttüdä, rabada, könelda, tabaelda von armastama, aiwastama, paugahtama, wäri- zemä, parandama, näütämä, laimama, ilmuma, härduma, süttümä, rabama, könelema, taba- elema, mit Tenuation: kirädä, tougada, nakada, ozada, tömmada, körweda, laheda, maada, paeda, ummelda, wehelda von kirgämä, toukama, nakkama, oskama, tömbama, körbema, lahkema, magama, pagema, umblema, wehklema. Der Infinitiv mit der blossen Aspiration hat immer die starke Form, wird also nöthigen Falls firmirt; er hat vor der Aspiration den Vocal des Stammes, und wenn dieser ausgefallen ist (in den syncopirten Verben), so wird er wieder hergestellt, wie er aus dem Präsens zu erkennen ist. Diese Form des Infinitivs haben die einsylbigen (syncopirten) Stämme und die zweisylbigen mit kurzer erster Sylbe, z. B. sompi’, haudu’, lakku’, pItsku’, söklu’, püdä’, kiuhku’, laske’, pördä’, pleki’, tsuski’, jaka’, luke’, pöte’, hiko’, пише’, ellä’ von sompma Pr. sombi, haudma Pr. hawwu, lakma Pr. laku, pitsk- ma Pr. pidzu, söglma Pr. söglu, püdmä Pr. püwwä, kiuhkma Präs. kiuhu, laskma Pr. laze, pörmä Pr. pörä, plékmä Pr. plegi, tsuskma Pr. tsuzi, jagama, lugema, pödema, higoma, imemä, elämä. Die etwas abweichende Bildung des Infin. der einsylbigen vocalischen Stämme 5. unten in der betreffenden Classe. Das Particip des Präsens hängt ein w an die zwei- und mehrsylbigen Stämme und wird dann declinirt nach der Classe XIII, wobei eben so wie dort im Nominativ eine Firmation vorkommt, wenn von zweisylbigen Stämmen die erste Sylbe kurz ist, z. B. wallaw G. walawa von walama, pötew G. pödewa von pödema, immew G. imewä von imemä u. dgl. — Die syncopirten einsylbigen Stämme stellen nicht den weggefallenen Vocal wieder her, wie im In- finitiv, sondern es wird ihnen wa (wä) angehängt und das Particip dann nach Classe XVII de- elinirt, z. B. püdwä, kaitswa, jöskwa, nüswä von püdmä, kaitsma, jöskma, nüsmä. — Das Particip der vergangenen Zeit auf nu (nü) hängt diese Endung an den Stamm ganz nach Ana- VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 41 logie der Endung ku (gu) des Imperativs (5. $ 53), also z. В. armastanu, parandanu, könelnu, laimanu, ilmunu, sündünü, tekkünü, rabanu, pödenu, lugenu, andnu, lasknu, opnu, sönü von armastama, parandama, könelema, laimama, ilmuma, sündümä, tekkümä, rabama, pö- dema, lugema, andma, laskma, opma, sömä, oder kiränü, ozanu, kölwanu, lahenu, nuhelnu, wehelnü von kirgmä, oskama, kölbama, lahkema, nuhtlema, wehklemä. Declinirt wird die- ses Particip, wie schon früher bemerkt worden, nach Classe XVII. Das adjectivische und substantivische Nomen auf ja (jä) wird ganz nach Analogie des Particips auf w oder wa (wä) gebildet und ebenfalls nach Classe XVII declinirt; die dort vor- kommende Firmirung des Nominat. unterbleibt hier natürlich, da das Wort nur durch Syncope zweisylbig wird, also: walaja, pödeja, imejä, püdjä, kaitsja, J0$kja, паза. Die im Revalehstnischen vorkommende Verwandlung des e in i von Verben auf ema (emä) scheint hier auf die ohnehin unregelmässigen nägemä (schen) und tegemä (Ил) beschränkt zu sein, also nägijä, tegijä. $55. В) Passiv. Der Charakter des Passivs ist ein ta, welches dem Stamme hinzuge- fügt wird, jedoch, wenn dieser einer Mutation unterworfen ist, an die schwache Form dessel- ben, gleichviel ob sie am Präs. oder am Inf. sich zeigt. Vocalisch auslautende Stämme behalten vor dem ta immer ihren Vocal, nur die dreisylbigen (sehr selten auch zweisylbige) verwandeln a (ä) ше, dasselbe thun die syncopirten einsylbigen, deren Vocal erst im Präsens wieder er- scheint, und zum Theil die zweisylbigen mit kurzer erster Sylbe. Beispiele: laimatama (von laimama), jakatama (von jakkama), rözatama (von röskama), wihatama (von wihkama), töm- matama (у. tömbama), palgatama (у. palkama), tenitämä (у. t&nmä), kidzotama (у. kitskma), hawwutama (v. hauduma), sulutama (v. sulgma), kizotama (v. kiskma), armastetama (v. ar- mastama), parandetama (v. parandama), puistetama (v. puistama), laidetama (v. laitma Präs. laidan), kedetämä (у. k&tmä Pr. këdä), tapetama (у. tapma Pr. tapa), waletama (у. walama), koetama (у. kudama), jaetama (von jagama). Die syncopirten einsylbigen Stämme , welche auf ], п, г, s, 2 ausgehen, ergänzen ihren Vocal vor dem ta nicht, und die Frequentative auf lema stossen ihr e aus, also: kültama (von külma), antama (у. andma), murtama (von murd- ma), nüstämä (von nüsmä), lastama (von laskma Präsens laze), römusteltama (von römu- stelema), auch diejenigen syncopirten, welche in der tenuirten Form durch Elision voca- lisch auslauten, bedürfen keines anderen Vocals weiter vor dem ta, z. B. pütämä (von püdmä Pr. püwwä), löüütämä (von löüüdmä Pr. löwwä). Die einsylbigen vocalisch auslautenden Stämme haben da (dä) st. ta (tä), z. В. södämä (von sömä), sädama (von säma), pödama (von pöma); dasselbe geschieht bei den zwei- und dreisylbigen Stämmen der Frequentativform, wie könel- dama (von könelema), ummeldama (von umblema). Von einigen einzelnen Ausnahmen wei- ter unten. Das Präsens fügt dem passiven Stamme ein s hinzu, also: laimatas, rözatas, tenitäs, su- lutas, armastetas, waletas, koetas, köneldas, ummeldas u. s. w. Die zweisylbigen Stämme erleiden Tenuation, indem t zu d, und d elidirt wird, also: andas, küldas, murdas, püdäs, löü- däs, süwwäs, aber nüstäs, lastas, da st nicht tenuirt wird. Das Präsens ist unpersönlich, in der dritten Person aber hat es auch eine Pluralform auf e (wie im Activ), und wird dann persön- Mémoires de l’Acad. пр. des sciences, УПше série. 6 49 F. J. WIEDEMANN, lich construirt mit dem Nominativ statt des Objectcasus, also пе! waletas oder nê’ waletase (sie werden ausgegossen *). Im Imperfect wird das ta (da) des Stammes in ti verwandelt ohne Tenuation, also auch anti, külti, murti, püti, löüti, södi. Das Imperfeet kann unpersönlich gebraucht werden oder auch persönlich, und die Personen lauten dann z. B. anti, antit, anti, antime, antite, antiwa. Vom Imperativ ist nur die dritte Person vorhanden, welche eben so gebildet wird wie im Activ, z. B. armastetagu, laidetagu, sulutagu, köneldagu, andaku u. s. w. Der Relativ kann im Passiv eben so ausgedrückt werden wie im Activ, nämlich mit Hülfe der Participe, also im Präsens z. В. laimatawat, lastawat u. s. w., im Präterit. laimatu, laimatuwa, wie im Fin- nischen, doch mag er wohl nur wenig vorkommen. Die übrigen Modi scheinen im Passiv nicht vorzukommen. Von Verbalnomina kommen ausser dem schon zu Anfange genannten, den Stamm enthal- tenden noch die zwei Participe vor. Das Particip des Präsens endet wie im Activ auf w und wird eben so gebildet wie dort, also z. B. laimataw, wihataw, palgataw, kizotaw, armaste- taw, ködetäw, antaw, lastaw, sôdäw u. $. w.; das Particip der Vergangenheit verwandelt das ta des Stammes in tu und wird nach Classe XVII declinirt, im Nominativ aber wird es ge- wöhnlich verkürzt ausgesprochen, z. B. rözat, wihat, tömmat, parandet, puistet, kizot, ant, murt, last, könelt, püt, löüt, söd u. s. w. $ 56. II. Negatives Verb. A) Activ. Das Werroehstnische hat im Indicativ für jede der einfachen Zeiten eine besondere Negation wie das Livische, unterscheidet aber nicht, so wie dieses, die Personen. Das ebenfalls unflectirte Verb, das dazu gesetzt wird, ist immer gleich der ersten Person des Präsens im aflirmativen Verb. Das Präsens heisst also z. B. ei oska (ich finde nicht u. s. w.) von oskama, das Imperfect es oska (ich fand nicht u. s. w.), ei taha (ich will nicht u. s. w.) und es taha (ich wollte nicht u. s. w.) von tahtma. Stellenweise hört man dafür die ganz eigenthümliche Nachsetzung der Negation, wobei ihr Vocal sich dem Schlussvocal des davor stehenden Zeitworts assimilirt, z. B. Präs. wöta ai, tule ei, là äi, Im- perf. wöta as, tule es, lä äs von wötma (nehmen), tulema (kommen), minemä (gehen). — Der Optativ hat dieselbe Negation es mit der ersten Person des aflirmativen Optativs, also es os- kasi, es tahasi u, s. w. — Die Zeiten des Relativs, welche schon im affirmativen Zeitwort keinen Unterschied der Personen haben, setzen nur die jedem Tempus zukommende Negation voran. — Der Imperativ ist ebenfalls unverändert wie im affirmativen Verb, es wird aber eine flectirte Negation davor gesetzt, welche dieselben Personalendungen hat, also z. В. ата wöta (nimm nicht), ärge wötke (nehmet nicht), dritte Person ärgu wötku; ein Missbrauch, den aber die Schriftsprache ebenfalls hat, scheint es zu sein, dass zu ärä das Zeitwort auch in der drit- *) In der Schriftsprache wird dieses persönliche Passiv auch auf die anderen Personen ausgedehnt, wie mina ristita (ich werde getauft) Mare. 10, 39, шее lüitame (wir werden gefunden) Gal. 2, 17. VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 43 ten Person gesetzt wird, also ärä wötku = ага wöta*). — Die übrigen Theile der aflirmati- ven Conjugalion kommen nicht vor. $ 57. В) Passiv. Das negative Passiv ist sehr einfach. Es hat nur ein Präsens und Im- perfect des Indicativs, d. h. den passtiven Stamm mit den Negationen ei und es, z. B. ei anta (man giebt nicht), es anta (man gab nicht), den Imperativ ärgu andaku (man gebe nicht), und vielleicht noch einen Relativ gleich dem aflirmativen mit den Negationen ei und es; das Uebrige kommt nicht vor. $ 58. Zur Bildung periphrastischer Conjugationen dienen, abgesehen von Hülfszeitwör- tern des Modus wie pidämä (sollen) oder wöima (können), wie im Revalehstnischen namentlich olema (sein) und sama (werden, bekommen). Das Präsens und Imperfect von olema mit dem Particip der vergangenen Zeit des Activs oder des Passivs bildet ein Perfectum und Plusquam- perfectum, der Optativ eben so ein Präteritum des Optativs. Баша in allen seinen Theilen, auch den periphrastischen Zeiten selbst, in Verbindung mit dem Part. präter. des Passivs bildet ein vollständiges Passiv, das aber vom Volke wohl weniger häulig gebraucht wird als von deutschen Schriftstellern; eben so verhält es sich mit der Umschreibung des Futurs durch sama mit dem Verbalnomen auf ma, womit eigentlich ausgedrückt wird «dahin gelangen etwas zu thun, nicht durch eigenes Unvermögen oder Mangel an Zeit daran gehindert werden.» Die Construction des säma mit dem Particip ist darin von der revalehstnischen verschieden, dass wegen der Be- deutung des Hülfszeitworts («werden, in einen Zustand übergehen») das Particip nicht im No- minativ steht, sondern im Factiv wie im Livischen, 2. В. (ешё sajje tapetus (er wurde getöd- tet), nicht tapetu oder tapet. Eben so wird das active Partic. präter. mit sama construirt, um im Präsens ein Futurum exactum, im Präteritum ein Perfect oder einen Aorist auszudrücken, z. В. kui ma sa sönüs (wenn ich gegessen haben werde), joba ma saije sönüs (ich habe schon gegessen), Кий ma saije sönüs (als ich gegessen hatte). In demselben Casus steht endlich das- selbe Particip des Passivs auch mit sama, um zu bezeichnen, dass man mit eiwas zu Stande gekommen, fertig geworden ist, wobei übrigens auch sonst noch die Construction von der re- valehsinischen etwas abweicht, z. B. mulle saije kirotetus (ich wurde fertig mit Schreiben), revalehstnisch ma sain kirjutatud. ( 59. Es ist oben bei Betrachtung der einzelnen Theile der Conjugation schon darauf hingewiesen, dass bei der Bildung derselben und bei der Ableitung von dem Stamme oder ge- wissen anderen Theilen sich die Zeitwörter nicht alle gleich verhalten, so gleichmässig auch im Ganzen die Suflixe, durch welche diess geschieht, sein mögen, dass es daher nicht möglich ist, nach irgend einem gegebenen Paradigma alle Zeitwörter richtig zu conjugiren. Für das Lexicon genügt es, drei Grundformen von jedem Zeitwort zu geben, so wie es vom Nomen den Genitiv geben muss, und zur besseren Uebersicht, wie diese drei sich bei den verschiede- nen Zeitwörtern verhalten, und wie von ihnen alle übrigen Theile der Conjugation gebildet +) Bei den Insulanern im SW des Revalehstnischen hört man ganz Aehnliches, nur verkürzt, 2. В. Ага ma- gak, ага tehk, ära olg, га armastak, ага andak u. s. w. (st. шага, te, ole, armasta, anna). x 44 F. J. WIEDEMANN, werden können, ordnen wir auch die Verba hier in Classen, wie es bei der Declination mit den Nomina geschehen ist. Es wird dabei in der Regel genügen, wenn ausser den drei Grund- formen (Verbalnomen auf ma, Infinit., erste Person des Präsens) noch die dritte Singularper- son des Präsens, die erste und dritte des Imperfects, die beiden Participe der vergangenen Zeit und die dritte Person des Imperfects angegeben werden, als diejenigen Stücke, bei deren Bil- dung vielleicht einige Unsicherheit eintreten könnte. Man sieht sogleich, dass die Conjuga- tionsunterschiede in den Classen in dem nächsten Zusammenhange stehen mit der Anzahl, der Quantität, der Betonung und dem consonantischen oder vocalischen Auslaut der Sylben des Stammes. Classe I. Verba, welche keine Art Mutation erleiden, und deren Conjugation in so fern also die einfachste und regelmässigste ist. Sie bilden die dritte Person des Präsens auf s, des Imperf. mit Elision des i der ersten Person, z. B. armastama (lieben), Infin. armastada, Präs. armasta, armastas, Imperf. armasti, armast, Partie. act. armastanu, pass. armastet, Imperat. armastagu. — Hiernach gehen zunächst die Verba mit dreisylbigem Stamme auf a (ä), näm- lich die grosse Anzahl der mit der Causativform auf tama (tämä), stama (stämä), ndama (ndä- ша), rdama (rdämä), Idama (Idämä), 2. В. hawwutama (bähen), kuiwatama (trocknen), awitama (helfen), ärätämä (wecken), römustama (erfreuen), käristämä (klirren), helistämä (läuten), pau- gahtama (knallen), plaksahtama (klatschen), parandama (bessern), alandama (erniedrigen), wä- herdämä (wälzen), trommeldama (trommeln); — ferner gehören mit geringen Abweichungen hieher mit dreisylbigen Stämmen noch die Verba auf zema (zemä), meistens und vielleicht ur- sprünglich alle onomatopoetisch, welche nur in der dritten Person des Imperfects das i der er- sten behalten, z. B. pragizema (krachen), Inf. pragizeda, oder sehr gewöhnlich in der Aussprache syncopirt pragista, Pr. pragize, pragizes, Imp. pragizi, pragizi, Part. pragizenu, Imperat. pragi- zegu, eben so pizizemä (zischen), kolizema (poltern), krabizema (knittern), kärizemä (rasseln), wärizemä (zittern) , wabizema (schlottern) u. a., und die auf tuma (tümä) oder duma (dümä), die intransitiven zu den transitiven auf tama (tämä) oder dama (dämä), welche beide Personen des Imperfects auf u haben, eben so wie die dreisylbigen intransitiven Verba auf uma (s. $ 62), z. B. paugahtuma (knallen) Infin. paugahtuda, Präs. paugahtu, paugahtus, Imperf. paugahtu, paugahtu, Partie. paugahtunu , Imperat. paugahtugu, eben so plaksahtuma (klatschen), ko- hahtuma (rauschen), raksahtuma (krachen), wäherdümä (sich wälzen) u. a. — Mehr abwei- chend sind die auf lema, nema, tsema, von welchen weiter unten. $60. Classe Il. Verba auf lema (lemä) mit viersylbigem Stamme, wohin fast nur die von Verben der vorhergehenden Classe abgeleiteten Frequentativa gehören. Sie behalten eben- falls in der dritten Person des Imperf. das i der ersten und elidiren ausserdem das e der vier- ten Sylbe im Infinit., Imperat. und in den Participen, z. B. römustelema (erfreuen) Infin. rö- mustelda, Präs. römustele, römusteles, Imperf. römusteli, römusteli, Part. act. römustelnu, pass. römustelt, Imperat. römustelgu, eben so tabaelema (fangen), aiwastelema (niesen), he- listelemä (klingeln), käristelemä (rasseln) u. a. Hiernach gehen ferner auch einige viersylbige “ Verba gleicher Form, theils von einem Verbum abgeleitet, wie kiuhkelema (kreischen) у. kiuhk- VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 45 ma, theils von einem Nomen, wie könelema (reden) von köne’ (Rede), nur mit dem Unter- schiede, dass sie das passive Particip auf d bilden, statt t (vgl. $ 6, b u. $55) und in der drit- ten Person des Imperfects das 1 der ersten nicht behalten, als könel, kiuhkel; dreisylbige Verba dieser Frequentativform, wie wehklema od. umblema, gehören nicht mehr hieher, da ihr zwei- sylbiger Stamm schon der Tenuation unterliegt. $ 61. Classe III. Die Verba inchoativa auf nema bilden das Imperf. und das Partie. präter. von einer kürzeren Stammform ohne die Ableitungssylbe ne, also nach Classe VI— VIII, häufig auch den Infinitiv, zum Theil mit der vollständigen Form daneben. Die zweite Singu- larperson des Imperativs ist, als gleichlautend mit der ersten des Präsens, natürlich immer re- gelmässig, in den anderen ist aber oft daneben auch die kürzere Form im Gebrauch. Nach der längeren Stammform geht natürlich ausser dem Präsens und dem Verbalnomen auf ma auch Alles, was zunächst an diese in der Bildung sich anschliesst, und daher bei den Classen über- haupt nicht besonders hervorgehoben wird (zweite Singularperson des Imperativs, Conjunctiv, Optativ, die übrigen Verbalnomina). Einige Beispiele dieser Verba sind: alanema (niedriger werden), Infinit. alaneda, Präsens alane, alanes, Imperf. alazi, alazi (alas), Partie. alanu, Im- perat. alanegu, eben so paranema (besser werden), kahanema (abnehmen), tahenema (trocken werden) edenemä (vorwärts gelangen), wähänemä (geringer werden), die beiden letzten vor- zugsweise mit der unverkürzten Endung in der dritten Person des Imperfects; ferner häbenemä (sich schämen) Infinit. häbenedä (häbedä), Präs. häbene, häbenes, Imperf. häbezi, häbezi (hä- bes), Partic. häbenü, Imperat. häbenegu (häbeku), tüdinemä (müde werden), Infinit. tüdinedä (tüti’), Präs. tüdine, tüdines, Imperf. tüdizi, tüdizi, Partie. tüdinü, Imperat. tüdinegu; endlich ligonema (im Wasser weichen) , Infinit. leoda, Präs. ligone, ligones, Imperfect. ligozi, li- gozi, Partic. leonu, Imperat. ligonegu (leoku), eben so higonema (schwitzen), lagonema (zer- fallen), mädänemä (faulen) Infinit. määdä, Präs. mädäne, mädänes, Imperf. mädäzi, mädäzi (määs), Partic. mädänü (määnü), Imperat. mädänegu (määku), eben so taganema (zurückwei- chen) Infinit. taada, pudenema (sich zerbröckeln) Infin. poeda. Nur ein Verbum, hapnema (sauer werden) ist mir vorgekommen, dessen kürzerer Stamm eine lange erste Sylbe hat (hap- раша), und das daher die zu dieser kürzeren Form gehörigen Theile der Conjugation nach С]. У bildet, also Infın. hapada, Präs. hapne, hapnes, Imperf. hapsi, hapas, Partic. hapanu, Impe- rat. hapnegu gewöhnl. hapaku. т Anmerk. 1. Die Mannichfaltigkeit der zu dieser Classe gehörenden Verba rührt, wie man sieht, nur von dem mannichfachen kürzeren Thema her, während Alles, was von dem ei- gentlichen, längeren Thema (auf nema) gebildet wird, durchaus regelmässig ist. Anmerk. 2. Den Verbis inchoativis schliessen sich in der Conjugation ziemlich genau einige Verba auf tsema an, in so fern sie auch von einem kürzeren Thema (ohne die Sylbe tse) gebildete Formen, zum Theil neben den regelmässigen haben, z. B. walitsema (wählen) Infin. walida, Präs. walitse, walitses, Imperf. walitsi, walit$, Partic. walinu, walit, Imperat. walit- segu (waligu), eben so tahotsema (behauen), palmitsema (flechten) u. a. $ 62. Classe IV. Dreisylbige intransitive Verba auf uma (ümä), welchen meistentheils 46 F. J. WIEDEMANN, zweisylbige, syncopirte mit der entsprechenden transitiven Bedeutung zur Seite stehen. Sie folgen in der Flexion durchaus der Analogie der viersylbigen Verba auf tuma (tümä) der Classe I, nur dass ihre Stämme als zweisylbige schon einer Mutation fähig sind. Diese er- scheint als Tenuation im Präsens und im passiven Particip der wenigen Verba, deren Bedeu- tung ein solches zulässt. Merkwürdig ist es, dass die dritte Person des Präsens, obgleich mit dem Suilix s von der ersten gebildet, doch dabei öfters mit untenuirtem Stammconsonanten gehört wird, z.B. uhus oder uhtus von uhtuma Pr. uhu, plegüs oder pleküs von plékümä Pr. plegü. Die Verba, in welchen keine Tenuation eintritt, haben dafür wenigstens eine schwächere Be- tonung im Präsens. Einige Beispiele ohne Tenuation sind: ilmuma (erscheinen) Infin. il- muda Präs. ilmu, ilmus, Imperf. ilmu, Шиа, Partie. ilmunu, Imperat. ilmugu, käluma (odeı kalduma wiegen) ша. kaluda (kälduda), Präs. kälu, kalus, Imperf. kälu, kalu (kaldu, kaldu), Partie. kalunu (käaldunu), Imperat. kälugu (kaldugu), ferner kalduma (sich neigen), kanduma (sich richten), püduma (fehlen), wirguma (aufwachen) u. a; — mit Tenuation härduma (treffen, zustossen) wie oben kälduma, sündümä (geboren werden) Inf. sündüdä, Präs. sünnü, sün- nüs, Imperf. sündü, sündü, Part. sündünü, Imperat. sündügu, plékümä (bleichen) Inf. pleküdä, Präs. plögü, plegüs u. s. w., tekkümä (entstehen), Infın. tekküdä, Präs. tekü, teküs, u. s. w., sompuma (sich verlieren) Infın. sompuda, Präs. sombu, sombus u. s. w., leppümä (sich ver- tragen) Infın. leppüdä, Präs. lepü, lepüs u. 5. w., mütuma (anders werden) шп. mütuda, Präs. müdu, müdus u. $. w., uhtuma (ausgelaugt werden) Infin. uhtuda, Präs. ива, uhus u. s. w., süttümä (heilen, genesen), Inf. süttüdä, Präs. sütü, sütüs u. s. w., uppuma (ertrinken), rikkuma (verderben) u. a. $ 63. Classe V. Dreisylbige Verba mit langer erster Sylbe und dem Stammauslaut a (ä) oder e (die revalehstnischen mit u und i sind, mit Ausnahme der zur vorhergehenden Classe gehörigen, im Werroehsinischen syncopirt, also zweisylbig, wie ristmä, пошта, Вата, lak- ma für ristima, nomima, hulkuma, lakkuma). Die von der Mutation getroffenen Zeitwörter die- ser Classe tenuiren die dritte Person des Imperf., den Infinitiv, Imperativ und die beiden Par- ticipe; die dritte Person des Präsens wird mit dem Suflix s gebildet, die erste des Imperfects endigt auf si, vor welchem das a oder e des Stammes elidirt wird, so dass ein nun mit dem s etwa zusammentreflendes b, © oder z härter wie р, К oder $ klingt, die dritte Person stellt den Stammvocal wieder her und lässt dafür das i aus der Endung der ersten Person weg. Beispiele, ohne Tenuation: haizama (riechen) Infin. haizada, Präs. haiza, hajzas, Imperf. haissi (für haizsi), haizas, Partie. act. haizanu, pass. haizat, Imperat. haizaku, laimama (fadeln) Infinit. laimada, Präs. laima, laimas, Imperf. laimsi, laimas, Partie. act. laimanu, pass. laimat, Impe- rat. laimaku, eben so arwama (meinen), ängämä (anbieten), kuiwama (trocken werden), laina- ma (leihen), ınustama (schwärzen), söimama (schelten) u. а.; mit Tenuation: kölbama (tau- gen) Infin. kölwada, Präs. kölba, kölbas, Imperf. kölpsi (für kölbsi), kölwas, Part. act. köl- wanu (pass. kölwat), Imperat. kölwaku, tömbama (ziehen) Infin. tömınada, Präs. tömba, töm- bas, Imperf. tömpsi (f. tömbsi), tömmas, Partie. tömmanu, tömmat, Imperat. tömmaku, kir- gämä (funkeln) Infin. kirädä, Präs. kirgä, kirgäs, Imperf. kirksi (f. kirgsi), kirä$, Partic. ki- VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 47 ränü (kirät). Imperat. kiräkü, toukama (stossen) Infin. tougada, Präs. touka, toukas, Imperf. touksi, touga$, Part touganu , tougat, Imperat. tougaku, nakkama (anfangen) Inf. nakada, Präs. nakka, nakkas, Imperf. naksi, (f. nakksi), naka$, Part. nakanu, nakat, Imperat. nakagu, kakkema (reissen), Inf. kakeda, Präs. kakke, kakkes, Imperf. kaksi (st. kakksi), kake$, Part. kakenu (kaket), Imperat. kakeku, röskama (peitschen) Inf. rözada, Präs. röska, röskas, Im- perf. rôsksi, roza$, Partic. rozanu, rözat, Imperat. rözaku, lahkema (platzen) Infinit. laheda, Präs. lahke, lahkes, Imperf. lahksi, lahe$, Partic. lahenu (lahet), Imperat. laheku, palkama (miethen) Inf. palgada, Präs. palka, palkas, Imperf. palksi,_palga$, Partic. palganu, palgat, Imperat. palgaku, tennämä (danken) Inf. tenädä, Präs. tennä, tennäs, Imperf. tensi (f. tennsi), tenäs, Part. tenänü, tenät, Imperat. tenäku, mässämä (toben) Inf. mäsädä, Präs. mässä, mäs- säs, Imperf. mässi (f. mässsi), mäsäs, Partic. mäsänü, mäsät, Imperat. mäsäku, eben so al- gama (anfangen), heikämä (rufen), jakkama (verlängern), kaibama (klagen), kargama (sprin- gen), körbema (anbrennen), löikama (schneiden), nüskama (schnauben), oskama (treffen), pel- gämä (fürchten), raiskama (verschleudern) , salgama (läugnen), sülgämä (бреет), tsuskama (stechen), wihkama (hassen) u. a. Anmerk. 1. Eine kleine Schwierigkeit machen die Verba, in deren Stamme das j als zweiter Buchstabe die Position bildet, indem es in der 1. Person des Imperfects nach mouillirba- ren Consonanten in der Mouillirung aufgeht, nach anderen Consonanten aber, und eben so auch in der 3. Person, wo es die Sylbe anfängt, immer regelmässig hörbar bleibt. also z. В. orjama (dienen) Imperf. ofsi, ofja$ (oder oras, vergl. \ 3), eben so kofjama (sammeln), safjama (mit dem grossen Kornsiebe sieben), tufjama (an den Haaren zausen), harjama (dachförmig ma- chen), waljama (beschatten), aber pöhjama (einen Boden machen) imperf. pöhjsi, pöhja$, eben so kuhjama (kegelförmig aufhäufen) und lupjama (mit Kalk tünchen), lupjsi, lubja$ mit der Tenuirung des p, Anmerk. 2. Einige Verba auf {ата (tämä) und stama (stämä) gehen nach der Classe I, weil sie ebenfalls mit dieser Endung gebildete Causative sind oder ursprünglich sein mögen, welche durch Contraction dreisylbig geworden sind, so näütämä (zeigen) Inf. näütädä, Präs. näütä, näütäs, Imperf. näüti, näüt, Part. näütänü, näütet, näütägu von nägemä (sehen), eben so läütämä (in Flammen setzen) von läükämä (flimmern , flammen), puistama (schütten) u. a. Zum Theil hört man daneben auch die Formen nach dieser Classe V gebildet, oder mit den Endungen der ersten Classe, aber tenuirt, als: Präs. näüdä, Imperf. näüdi, näüdäs. Imperat. näüdäkü. Anmerk. 3. Nach dieser Classe zum*Theil gehen auch die durch Syncope dreisylbig ge- wordenen Verba auf lema (Frequentativformen vergl. \ 60), nur dass sie das Imperf. bilden wie die viersylbigen und in den tenuirten Formen das e der letzten Stammsylbe elidiren und das der vorhergehenden dafür wieder herstellen (wegen des d statt t im Passiv vgl. $ 6, b und $ 55) z. B. umblema (nähen) Infin. ummelda, Präs. umble, umbles, Imperf. umbli, ummel, Part. ummelnu, ummeld, Imperat. ummelgu, wehklemä (fechten) Inf. weheldä, Präs. wehkle, wehkles, Imperf. wehkli, wehel, Partie. wehelnü, weheld, Imperat. wehelgu, madlema (käm- 48 F. J. WIEDEMANN, pfen) Inf. maelda, Präs. madle, madles, Imperf. madli, mael, Partic. mäelnu, maeld, Imperat. mäelgu, eben so wöitlema (kämpfen) Inf. wöidelda, waidlema (disputiren) Inf. waielda; ütle- mä (f. üttlemä sagen) Inf. üteldä, Präs. ütle, ütles, Imperf. ütli, ütel, Part. ütelnü, üteld, Im- perf. ütelgu, local auch mit Verkürzung, wie im Revalehstnischen, Infin. üldä, Part. ült, u. a. Der Sprachgebrauch ist übrigens in diesen Verben nicht ganz consequent, denn von kar- glema, Frequent. zu kargama (springen) habe ich in beiden Personen des Imperfects kargeli gehört, ohne Syncope. 64. Classe VI. Verba mit zweisylbigem Stamme, dessen erste Sylbe kurzist, und dessen inlautender Consonant (d, g) der Tenuation unterliegt. Diese Verba haben grosse Aehnlich- keit mit den Nomina der Classe Ш, in so fern sie auch drei Stufen der Stärke zeigen, von wel- chen der Stamm die mittlere einnimmt, wie dort der Nominativ, das Präsens ist tenuirt, der Infinitiv hat eine stärkere Form als der Stamm. Das Imperf. hat ebenfalls die schwache Form, die dritte Person des Präsens hat wieder die Stärkestufe des Stammes, eben so die dritte Per- son des Imperf. (ausser bei den Verben auf ima, wo zum Unterschied vom Präsens das Imperf. eine etwas andere Form hat), das active Partic. und der Imperat. haben die Stärke des Stammes, das passive Particip ist tenuirt und verwandelt das a (ä) des Stammes ше. Der Infinitiv hat statt des Suflixes da nur die Aspiration, 2. В. lugema (lesen) Inf. luke’, Präs. loe, luge, Im- perf. loi, lugi, Part. act. lugenu, pass. loet, Imperat, lugegu, higoma (wetzen) Inf. hiko’, Präs. heo, higo, Imperf. hei, higi, Partic. higonu, heot, Imperat. higogu, pügämä (scheeren) Infın. pükä’, Präs. pöä, pügä, Imperf. pöi, pügi, Partic. pügänü, pöet, Imperat. pügägu, sugima (hecheln) Inf. suki', Präs. sui, sugi, Imperf. suie (suije), suie (suije), Partic. suginu, suit, Im- perat. sugigu, eben so ragoma (hauen), tsagama (hacken), jagama (vertheilen) u. a. — Die Verba, in welchen die Tenuation ein d trifft, schwanken im Imperfect zum Theil zwischen die- ser und der folgenden Classe, z. B. pödema (kränkeln) Inf. pöte’, Präs. pöe (pö), pöde, Imperf. pödezi (pösi), pödezi (pösi), Partic. pödenu (pôenu, pönnu), pöet, Imperat. pödegu, aber re- gelmässig kudama (weben) Inf. kuta’, Präs. koa, kuda, Imperf. koi, kudi, Part. kudanu, koet, Imperat. kudagu, pidämä (halten) Inf. pitä’, Präs. peä, pidä, Imperf. pei, pidi, Partic. pidänü, peet (pêt), Imperat. pidägu, eben so widämä u. а.*). $65. Classe VII. Aehnliche Verba, wie die der vorhergehenden Classe, die aber den Stammconsonanten (b, g) im Präsens nicht tenuiren, sondern firmiren. Ausser dem Präsens bleibt der Stamm unverändert, oder wenn tenuirte Formen vorkommen, so sind sie wenigstens in der Regel nicht die ausschliesslich gebräuchlichen, ausser zum Theil im Infinitiv, welcher mit dem Зах da gebildet wird, die dritte Person des Präsens ist der ersten gleichlautend, das Imperfect endigt auf zi, in der dritten Person eben so oder zu $ verkürzt, z. В. rabama (schlagen) Inf. rabada, Präs. rapa, rapa, Imperf. rabazi, rabazi (raba$), Part. rabanu, rabat, Imperat. rabagu, eben so маша (versprechen) , läbemä (mögen), ferner magama (schlafen) Inf. maada, Präs. така, maka, Imperf. magazi, magazi (maa$), Part. maganu (maanu), maat, *) Pidämä in der Bedeutung «müssen» hat im Präsens pidä, pidäs, im Imperfect pidi, pidi. VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 49 Imperat. magagu (maaku, mäku), eben so pagema (fliehen), kogoma (sammeln) Infın. kogoda (kooda), Präs. Коко, Коко, Imperf. kogozi, kogozi (kogo$), Partic. kogonu (koonu), kogot (koot), Imperat. kogogu, eben so segämä (vermischen) u. a. $ 66. Classe УШ. Verba mit zweisylbigem Stamme und kurzer erster Sylbe, deren inlautender Consonant keiner Tenuation fähig ist (1, m, п, т, z, dz, №, j). Das Präsens ist gleich dem Stamme, die dritte Person hat s (ausser wenn die erste Person auf i endigt), das Imperfect ist firmirt (wieder mit Ausnahme der Verba, welche im Präsens i haben), lautet gleich in der ersten und dritten Person und hat e bei Stämmen auf i, о und ü, (nur die mit einem j vor dem o haben u), i bei denen auf a (ä) und e, die auf u behalten ihren Vocal: der Infinitiv, mit der Aspiration endigend, behält den Vocal des Stammes und ist firmirt, im Uebrigen bleibt der Stamm unverändert, nur dass im Part. pass. а (А) in e verwandelt wird. Beispiele mit i, о und ü: harima (pflegen) Inf. harri’, Präs. hari, hari, Imperf. hare, hare, Partic. harinu, harit, Imperat. harigu, küzümä (fragen) Inf. küsü’, Präs. Кага, küzüs, Imperf. küse, küse, Partie. küzünü, küzüt, Imperat. küzügu, tazoma (ausgleichen) Inf. taso’, Präs. tazo, tazos, Imperf. taze, taze, Partic. tazonu, tazot, Imperat. tazogu, wajoma (waoma sinken) Inf. waijo’, Präs. wajo (wao), wajos (waos), Imperf. waiju, waiju, Partic. wajonu (waonu), (wajot, waot), Im- perat. wajogu (waogu), eben so salima (dulden) , kozima (freien), köhimä (husten), sonima (phantasiren) , wäzümä (ermüden), ojoma (schwimmen) u. a. — Beispiele mit a (ä), е: wa- lama (giessen) Inf. walla’, Präs. wala, walas, Imperf. walli, walli, Part. walanu, walet, Imper. walagu, elämä (leben) Inf. ellä’, Präs. elä, eläs, Imperf. elli, elli, Partie. elänü, elet, Imperat. elägu, küdzämä (gar werden) Inf. kütsä’, Präs. küdzä, küdzäs, Imperf. kütsi, kütsi, Partie. küdzänü, (küdzet), Imperat. küdzägu, imemä (saugen) Inf. imme’, Präs. ime, imes, Imperf. immi, immi, Part. imenü, imet, Imperat. imegu, eben so palama (brennen), sulama (schmel- zen а. а. — Anmerk. 1. Imperfecte wie imezi, tazozi sind aus dem NW eingedrungen. Anmerk. 2. Mit sehr geringen Abweichungen gehört hieher auch ajamakltreiben), wel- ches z. Th. das j elidirt, und kajema (schen), welches ganz gewöhnlich auch überhaupt ohne j gesprochen wird (kaema), nämlich Inf. ajja’, Präs. ада, aja (äZe), Imperf. ai (ajje), ai (aije), Part. ajanu, aet, Imperat. ajagu, und Inf. kaija’, Präs. kae, kaes, Imperf. kai (kaije), kai (kaije), Part. kaenu, kaet, Imperat. kaegu (vergl. oben waoma st. wajoma). $ 67. Classe IX. Einige Verba von derselben Form, wie vorher, welche aber in der Conjugation zum Theil einen ungebräuchlichen einsylbigen Stamm mit einem Zungenbuchstab (d, t) statt des letzten Vocals substituiren; nur ein Verbum, pandma (st. panema, wie reval- ehstnisch), zeigt diese Form schon im wirklich gebräuchlichen Verbalnomen. Von dem zwei- sylbigen Stamme wird das Präsens und das Imperfect gemacht, letzteres mit der Firmation, nur pandma bildet in beiden Zeiten die dritte Person vom einsylbigen. Das Imperf. endigt auf i, welches in der dritten Person nach 1 wegfällt, alles Uebrige ist vom einsylbigen Stamme, des- sen Endconsonant (d) im Infinitiv nach dem 1 assimilirt wird. Die hieher gehörigen Verba sind folgende: tulema (kommen) Inf. tulla’, Präs. tule, tule, Imperf. tulli, tull, Part. tulnu (tullu), Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше série. 7 50 F. J. WIEDEMANN, tult, Imperat. tulgu, eben so olema bis auf die dritte Person des Präsens om st. ole, purema (beissen) Inf. purda’, Präs. pure, pure, Imperf. ра, purfi, Partic. purnu, purt, Imperat. purgu, pandma (legen) Inf. panda’, Präs. pane, pand, Imperf. panni, pand, Partic. pandnu, pant, Imperat. pandgu, tözema (aufstehen) Inf.tösta’, Präs. töze, tözes, Imperf.tö$i, tö$i, Part. töznu (tözenu), Imperat. tözgu (tözegu), eben so kuzema (harnen). Anmerk. Sehr nahe verwandt mit diesen Verben ist kazuma, nur dass hier der Vocal (u) nicht mit einem Zungenbuchstab, sondern mit w wechselt; kazuma ist das mundgerechter gemachte kazwma, revalehstnisch kaswama, also Infinit. kazwa’, Präs. kazu, kazus, Imperf. kazwi, kazwi, Part. kazunu, Imperat. kazugu. $ 68. Classe X. Verba mit einsylbigem, syncopirtem Stamme. Zu den im Revalehstni- schen gebräuchlichen kommt hier noch die Mehrzahl der dort zweisylbigen mit langer erster Sylbe und dem Stammauslaut i, u (ü), auch a (ä). Der Stamm ist immer eine lange Sylbe, und wenn vor der Endung ma des Verbalnomens nur eine Sylbe mit einfachem Consonanten und kurzem Vocal steht (2. В. tapma, lakma, putma, pilma, masma, kruwma), so ist nur von Doppelconsonanten der zweite nicht geschrieben, weil er bei der durch das nachfolgende m gemachten Position für das Ohr doch nicht vernehmbar wäre (st. tappma, lakkma, puttma, pillma, massma, kruwwma). Der Infin. endigt mit dem Vocal des Präs. (nur u st. 0) und der Aspira- tion, hat aber immer die starke Form des Stammes, wenn das Präsens tenuirt ist*); der Vocal der ersten Person des Präsens ist bisweilen aus der Mouillirung des Stammauslauts als i zu er- kennen (z. В. teni von t&nmä), sonst aber nicht durch Regeln zu bestimmen, die dritte Person hat die starke Form ohne den Vocal der ersten, ist also dem Stamme gleich, doch hört man bis- weilen auch hier statt dessen die von der ersten Person mit dem s gebildete (also schwache) Form, wie köles, opis, putus, tohis, wannus (st. köld, opp, put, toht, wand), aber diese Form ist nur selten und vielleicht nur missbräuchlich, veranlasst durch die Sprache im NW, welche die dritte Person immer vermittelst eines Suffixes von der ersten ableitet (kölep, opip, putup, tohip, wannuÿ); von der dritten Singularperson wird in dieser Classe regelmässig auch die dritte Pluralperson, also ebenfalls syncopirt, gebildet, z. B. püdwä, tahtwa, tapwa, jauhwa, kastwa, laskwa, pölgwa, hulkwa, lakwa u. s. w. st. püwwäwä, tahawa, tapawa, jahawa, ka- stewa, lazewa, pölewa, hulguwa, lakuwa, nur ist nach einer Liquida das d des Singulars nicht hörbar, als k&lwä, külwa, pörwä, anwa, köhwa, wanwa u. s. w. statt köldwä, küldwa, pörd- wä, andwa, köndwa, wandwa oder kéläwä, pöräwä, annawa, könniwa, wannuwa. Die erste Person des Imperfects ist schwach, wenn es die erste des Präsens ist, aber durch den Endvo- cal unterschieden, 1 statt a(ä), e und о (selten u), e statt 1 und meistens u (ü); die dritte Person *) Eine eigenthümliche Verstärkung ist das d bei Stämmen auf 1 oder r mit vorhergehendem langen Vocal, wo man stellenweise freilich auch im Verbalnomen auf ma das d hört, aber durchaus nicht überail, z. B. pördä’, keldä’, külda’, narda’, harda’ u. a. wie von pördmä, kêldmä, küldma, nardma, hardma, auch da, wo man statt dessen nur pörmä, kelmä, külma, пагта, härma spricht. Dasselbe d bleibt dann auch in der dritten Person des Präsens und des Imperfects (vergl. weiter unten). - VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 51 ist wieder stark wie die des Präsens, von der sie sich aber durch den Endvocal e unterschei- det, wozu noch, durch das i der ersten Person veranlasst, die Mouillirung kommt, wenn die Stammconsonanten dazu geeignet sind, und durch diese Mouillirung unterscheidet sich dann die dritte Person des Imperfects auch da noch genugsam von der des Präsens, wo, wie es öfters geschieht, das e im Sprechen elidirt wird. Eine gleiche Mouillirung findet auch in der ersten Person schon Statt, wenn die des Präsens sie wegen ihres i haben muss. Die Verba, welche durch Elision des d nach Vocalen tenuirt werden, bilden ein eigenthümliches Imper- fect anf ze, für beide Personen gleich, nur stärker betont in der dritten, z.B. püze von püdmä Pr. püwwä, löüze von löüdmä Pr. löwwä, hauze von haudma Pr. hawwu, selten auch bei Assimilirung des d, wie murze von murdma Pr. murra und sogar tüze von tundma Pr. tunne, wo п und d zugleich durch das z vertreten werden (vgl. noch töze von têdmä $ 71). Das active Particip wird von der starken Form gemacht, eben so der Imperativ, bei welchem oft ku und gu promiscue vorkommt, das passive von der schwachen, also etwa von der ersten Person des Präsens, deren a (ä) aber wieder, wie schon in den vorhergehenden Classen, in e verwandelt wird. Bisweilen wird durch eine Syncope dieses Particip einsylbig, und zwar 1) wenn der Stamm auf d endigt, wo dann nur das d in t verwandelt wird ohne Tenuation, z. B. püt von püdmä, löüt von löüdmä, tunt oder tutt von tundma, ant von andma u. s. w.; 2) wenn der Stamm zwar das d nicht zeigt, diess aber im Infin. erscheint (vergl. die Note oben), also pört, kelt, kült, wärt u. s. w.; 3) wenn das Präsens auf ze endigt durch Tenuirung eines Stammes auf sk, oder aufza, sa, so hat das Particip st statt zet od. set, z.B. last von laskma Pr. laze, möst von möskma Pr. möze, saist von saizma Pr. saiza, mast von masma Pr. masa u. a.; 4) end- lich noch jauht von jauhma Pr. jaha, daneben hört man jedoch auch regelmässig zweisylbig jahet, eben so von einigen unter (1), wie püwwet statt püt. Das zu diesen abgekürzten Par- ticipen gehörige Präsens ist wieder tenuirt, und bei denen unter (3) wirkt dann das d auch auf das $ zurück, das wie 2 lautet, also püdäs (od. püwwetäs), löüdäs, tundas od. tutas, pör- . däs, keldäs, küldas, wärdäs, lazdas, mözdas, saizdas, jauhdas oder jahetas. Die Behandlung des Stammes in dieser Classe ist durchaus analog der des Stammes der Nomina in der Classe I ($ 16), und wenn hier im Präsens Tenuation eintritt, so geschieht sie ganz in derselben Weise wie dort beim Genitiv, während der Infinitiv hier wie dort der star- ken Form angehört. Wir theilen also die erläuternden Beispiele hier auch in die zwei Haupt- gruppen der Verba ohne und mit Tenuation. Ohne Tenuation. Hier sind die in der folgenden zweiten Abtheilung starken Formen durch stärkere Betonung von den dort tenuirten unterschieden. Beispiele: kastma (benetzen) Inf. kasta’, Präs. kasta, kast, Imperf. kaéti, ka$te, Partie. kastnu, kastet, Imperat. kastku, kaiwma (graben) Inf. kaiwa’, Präs. kaiwa, kaiw, Imperf. kaiwi, kaiwe, Part. kaiwnu, kaiwet, Imperat. kaiwku (kaiwgu), eben so kostma (erwiedern) Infinit. kosta’, möistma (verstehen) In- finit. möista’, ostma (kaufen) Infin. osta’, paistma (scheinen) Infinit. paista’, walwma (wachen) Infinit. walwa’, limma (leimen) Infın. Iimi’, malma (malen), mängmä (spielen), mügmä (brül- len) Infin. mügi’, otsma (suchen), päfma (paaren), ristmä (taufen), tingmä (dingen), istma * 52 F. J. WIEDEMANN, (sitzen) Infinit. istu’, pastma (fasten) Infinit. pastu’, ribma (scharren) Infinit. ribu’, wingma (quwieken) Infın. wingu’ u. a.*). Mit Tenuation: krönma (krönen) Intin. kröni’, Präs. kröni, krön, Imperf. kröne, kröne, Partie. krôñnu, krönit, Imperat. krönku, tenmä (dienen) Infin. têni, Präs. teni, t&h, Imperf. tene, têne, Partie. ténnü, tenit, Imperat. tenku, раша (fangen) Infin. püdä’, Präs. püwwä, püd, Imperf. püze, püze, Partic. püdnü, püt (püwwet), Imperat. püdgu, haudma (brüten) Inf. haudu’, Präs. hawwu, haud, Imperf. hauze, hauze, Part. haudnu, hawwut (haut), Imper. haud- gu, eben so nômma (ermahnen), löüdmä (finden) Pr. löwwä, jöudma (vermögen) Pr. jowwa u.a.; rüpmä (schlürfen) Infinit. rüpi’, Präs. rübi, гар, Imperf. rübe, rüpe, Particip. rüp- nü, rübit, Imperat. rüpku, sompma (verlieren) Infinit. sompi’, Präs. sombi, somp, Imperf. sombe, sompe, Particip. sompnu, sombit, Imperat. sompku, laitma (ет) Infinit. laita’, Präs. laida, lait, Imperf. laidi, laite (lait), Partie. laitnu, laidet, Imperat. laitku, ko/kma (klopfen) Infinit. kolki’, Präs. kolgi, kolk, Imperf. kolge, Кое, Partic. kolknu, kolgit, Im- perat. kolkku, löikma (schneiden) Infinit, 16а’, Präs. löigu, 105, Imperf. löige, löike, Partic. löiknu, löigut, Imperat. lüikku, kaitsma (behüten) Infinit. kaitsa’, Ргаз. kaidza, kaits, Imperf. kaidzi, kaitse, Partie. kaitsnu, kaidzet, Imperat. kaitsku, eben so heitmä (werfen) Pr. heidä, köütmä (binden) Pr. köüdä, nitmä (mähen) Pr. nıdä, зайта (schicken) Pr. зада, söitma (fah- ren) Pr. söida, toitma (ernähren) Pr. toida, maitsma (schmecken) Pr. maidze, suitsma (rdu- chern) Pr. suidze, kompma (klopfen) Pr. kombi, pafkma (gerben) Pr. pargi, tsirtsmä (spritzen) Pr. tsirdzi, solkma (besudeln) Pr. solgi, sorpma (zaubern) sofbi, täfkmä (kerben) Pr. tärgi hulkma (wmherlaufen) Pr. hulgu, tölkma (erklären) Pr. tölgu u. a. — sädmä (einrichten) Infinit. sädä’, Präs. зай (sä), säd, Imperf. säi, säd’, Part. sädnü, säet, Imperat. sädgu, kirgmä (krähen) Infin. kirgi’, Präs. kiri, kifg, Imperf. kire, kirge, Part. kirg- nü, kiret, Imperat. kirggu, pölgma (fürchten) Infinit. pölge’, Präs. pôle, pölg, Imperf. pöli, pölge (pölg), Part. pölgnu, pölet, Imperat. pölggu, kiskma (ziehen) Infinit. kisku’, Präs. kizo, kisk, Imperf. kizi, ki$ke (ki$k), Partie. kisknu, kizot, Imperat. kiskku, puskma (stossen) Infi- nit. puske’, Präs. puze, pusk, Imperf. puzi, puske (pusk), Part. puskou, pust, Imperat. puskku, lahkma (spalten) Inf.lahku’, Präs. laho, lahk, Imperf. lahi, lahke, Part. lahknu, lahot, Imperat. lahkku, pitskma (pfeifen) Inf. pitsku’, Präs. pidzu, pitsk, Imp. pidze, pitske, Part. pitsknu, pidzut, Imperat. pitskku, uhtma (ausspülen) Infinit. uhta’, Präs. ива, uht, Imperf. uhi, uhte, Part. uhtnu, uhet, Imperat. uhtku, eben so kiuhkma (kreischen) Pr. kiuhu, tahtma (wollen) Pr. (ава, laskma (lassen) Pr. laze, möskma (waschen) Pr. möze, kitskma (jäten) Pr. kidzo, 7 *) Hieher gehören auch solche Verba, die im Stamme eigentlich einen Doppelconsonanten haben, der aber im Verbalnomen, und sonst vor Consonanten, der Position wegen nur einfach zu hören ist, so dass im Präsens scheinbar gegen die Stammform eine Firmation eintritt, z. B. pilma (verstreut, ausgegossen werden) Stamm pill, Infin. pillu’, Präs. pillu, pill, Imperf. pille, pille, Partic. pilnu, pillut, Imperat. pilgu (pilku), kruwma (schroten) St. kruww, Inf. kruwwi’, Präs. kruwwi, kruww, Imperf. kruwwe, kruwwe, Partie. kruwnu к kruwwit, Imper. kruwku u. a. (vergl. die ganz ähnliche Erscheinung gleich unten bei den tenuirten Verben). VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 53 nülgmä (schinden) Pr. nüli, pühkmä (wischen) Pr. pühi, tsuskma (stechen) Pr. tsuzi, tohtma (dürfen) Pr. tohi, puhkma (blasen) Pr. puhu, sulgma (verstopfen) Pr. sulu, uskma (glauben) Provuzu una andma (geben) Infinit. anda’, Präs. anna, and, Imperf. anni, and (ande), Partic. andnu, ant, Imperat. andgu, köndma (gehen) Infinit. köndi’, Präs. könni, könd, Imperf. könne, kön- de, Partic. köndnu, könnit, Imperat. köndgu, murdma (brechen) Infinit. murda’, Präs. murra, murd, Imperf. murze, murze, Part. murdnu, murt, Imperat. murdgu, eben so kandma (tra- gen) Pr. kanna, kördma (überpflügen) Pr. körra, kündmä (pflügen) Pr. künnä, tundma (ken- nen) Pr. tunne, sundma (zwingen) Pr. sunni, wandma (schwören) Pr. wannu u. a.; — plekmä (bleichen) Infinit. pleki’, Präs. plegi, pl&k, Imperf. plege, plêke, Partic. pléknü, plögit, Imperat. plökku, ôtma (warten) Inf. ба’, Präs. б4а, 0%, Imperf. ödi, бе (01), Partie. ötnu, ödet, Imperat. ôtku, jôskma (laufen) Inf. jöske’, Präs. jüze, jôsk, Imperf. jözi, jöske (jösk), Partic. jösknu, jözet, Imperat. jôskku, eben so kêtmä (kochen) Pr. ködä, pötma (pfro- pfen) Pr. pöda, rökma (brüllen) Pr. rögi, mötma (messen) Pr. möda u. a. Verba, deren starke Form an dem Verbalnomen (eben so wie am Partic. act. und am Im- perativ) nicht zu ersehen ist, weil wegen der Position mit dem m (n, k) der Endsylbe der im Stamme liegende Doppelconsonant als solcher nicht mehr hörbar ist, sind z. B.: tapma (tödten) Stamm tapp, Inf. tappa’, Präs. tapa, tapp, Imperf. tapi, tappe (tapp), Partic. tapnu, tapet, Imperat. tapku, masma (bezahlen) St. mass, Infinit. massa’, Präs. masa, mass, Imperf. masi, mas’s’e (mass), Particip. masnu, mast (statt maset), Imperat. masku, lakma (lecken) St. lakk, Inf. lakku’, Präs. laku, lakk, Imperf. laki, lakke (lakk), Partic. laknu, lakut, Imperat. lakku, atma (stopfen) St. att, Infinit. atta’, Präs. ata, att, Imperf. ati, atte (aft), Partic. atnu, atet, Imperat. atku, eben so löpma (aufhören), opma (lernen), nü$mä (melken), pesmä (schlagen), trükmä (drucken), ikma (weinen), rikma (verderben), sökma (treten), jätmä (lassen), kitma (lo- ben), matma (begraben), petmä (betrügen), putma (berühren) u. a. Ganz ähnlich verhält es sich mit den Verben, welche im Stamme nach langem Vocal ei- gentlich eine Liquida mit nachfolgendem d haben, welches d aber vor den consonantisch an- lautenden Suflixen meistens nicht hörbar gemacht wird. Der Infinitiv endigt hier immer auf а (ä), wenn auch das Präsens einen andern Vocal annehmen sollte, z. В. k&lmä (verbieten) In- finit. keldä’, Präs. kelä, kêld, Imperf. keli, kêlde (k&ld), Partie. kêlnü, kêlt, Imperat. kêlku (kêlgu), Ката, (hören) Infinit. külda’, Präs. küle, küld, Imperf. küli, кое (küld), Partie. külnu, kült, Imperat. külku (külgu), pörmä (drehen) Infinit. pördä’, Präs. pörä, pörd, Imperf. pöri, pôrde (pörd), Partie. pörnü, pört, Imperat. pörku (pörgu), eben so harma (ergreifen), narma (lachen), kälma (wägen), kölma (sterben), laulma (singen) u. a. Die halbstarke Form des Infinitivs (k&ldä’, pördä’ st. k&ldä’, pördä’) ist wohl dadurch veranlasst, dass die Sprache diese Infinitivformen wie mit dem Suffix gebildet ansieht, wie in den ersten Classen, und daher rührt wohl auch der immer gleiche Endvocal a (ä). Auch bei den diesen Verben analogen Nomina findet sich der Infinitiv mit dem Suffix gebildet ungeachtet des einsylbigen Stammes (kl, Genit. kéle, Infin. kelt). 54 F. J. WIEDEMANN, Anmerk. Noch ein Paar Verba dieser Classe, von welchen eins, jauhma, tenuirt wird, das andere, saizma, nicht, haben dieselbe verstärkte oder suffixive Form des Infinitivs wie die zuletzt genannten, also: jauhma (mahlen) Infin. jauhda’, Präs. jaha, jauh, Imperf. jahi, jauhe, Partic. jauhnu, jahet (jauht), Imperat. jauhku, und saizma (stehen) Iufin. saizda’, Präs. saiza, saiz, Imperf. saizi, saize (saiz), Partic. saiznu, saist, Imperat. saizgu. $ 69. Classe XI. Wie die Verba der vorigen Classe in ihrer Flexion den Nomina der ersten gleichen, so giebt es auch einige wenige Verba, deren Conjugation analog ist der De- clination der Nomina der zweiten Classe. Sie tenuiren nämlich den Stamm nicht, sondern fir- miren ihn nur im Infinitiv. Der Art ist söglma (sieben) Infın. söklu, Präs. söglu, sögl, Imperf. sögli, sögel, Partie. söglnu, söglut, Imperat. söglgu (vgl. sögl, Genit. sögla, Isar sökla $ 17), eben so nöglma (nadeln), naglma (nageln). $ 70. Classe XII. Verba mit einsylbigem Stamme, welcher auf einen langen, schwer betonten Vocal ausgeht, auch nur in geringer Anzahl. Die erste Person des Präsens ist gleich dem Stamme, die dritte tenuirt den Vocal desselben oder betont ıhn schwächer und hat die En- dung ze (vergl. $ 66 Anmerk. 2 die Nebenform derselben Person in ajama); das Imperfect hat die erste und dritte Person gleich, nämlich mit der Endung i, welche mit dem Stammvocal ei- nen Diphthong bildet, wozu noch die Sylbe je als Verlängerung kommen kann, der Infinitiv en- digt mit der Aspiration und hat als Firmation ww, wenn der Stamm 6, 6, ü hat, und jj (d. В. ij vgl. $ 6, с), wenn er a (à), e, i hat; Imperat. und Part. act. werden regelmässig vom Stamme gemacht, das Particip. pass. hat d statt t (nach À 6, b; vgl. auch die dieser Verbalclasse ana- ls ques X der Non, Die a ОЕ Vera ind jôma A Infinit. ва, т tens (Hot à pôma Are sömä (ech, Infinit. süwwä, Präs, 36, söze, Im- perf. sei (seije), sei (sejje), Partic. sönü, söd, Imperat. sögu, eben so lömä (schlagen); mümä (verkaufen) Infinit. müwwä, Präs. mü, müze, Imperf. möi (möije), möi (müije), Partie. münü, müd, Imperat. mügu, зата (bekommen) Infinit. saija’, Präs. за, säze, Imperf. sai (saije), sai (sajje), Partic. sanu, sad, Imperat. sägu, eben so jämä (bleiben), k&mä (kochen intr.); wImä (bringen) Infın. w1jä (st. wijjä), Präs. wi, wIze, Imperf. wei (weije), wei (weije), Part. winü, wid, Imperat. wigu. Aumerk. Diesen Verben schliessen sich fast ganz an ein Paar andere, welche statt des langen Vocals einen Diphthong im Stamme haben, nämlich käümä (gehen) Infin. käwwä’, Präs. käü, käüze, Imperf. käwwe, käwwe, Partic. käünü, käüd, Imperat. käügu, und wüima (kön- nen) Präs. wöi, wölze, Imperf. wöizi, wöize, Partic. wöinu. $ 71. Classe ХИТ. Einige Verba, hier alphabetisch geordnet, welche wegen einzelner besonderen Eigenheiten nicht füglich sich einer der anderen Classen unterordnen liessen, also unregelmässige, nämlich: hoidma (bewahren), gewöhnlich hoitma gesprochen, hat eine aus beiden Stämmen ge- mischte Conjugation, nämlich Inf. hoita’, Präs. hoia, Вой, Imperf. hoize, hoize, Partie. hoit- nu, hoiet, Imperat. hoitku; VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 55 kaoma (verloren gehen, anderswo auch kadoma) Infinit. kato’, Präs. kao, kaos, Imperf. katte, katte, Part. kaonu, Imperat. kaogu; kullema (nachforschen) Inf. kullelda, Präs. kulle, kulles, Imperf. kulsi, kullel, Partie. kullelnu, kullelt, Imperat. kullelgu; küdzämä (braten, gar machen) Inf. kütsä’, Präs. küdzä, küdzä, Imperf. küdzi, küdzi, Part. küdzänü, küdzet, Imperat. küdzägu; külwämä (säen) Infinit. külwä’, Präs. külwä, külw, Imperf. külwi, külw, Partie. kül- wänü, külwet, Imperat. külwägu, wie das vorhergehende zum Theil von einem syncopirten Stamme külw, küdz; minemä (gehen) Infin. minnä’, Präs. là, lät, Imperf. lätsi, 1863, Partie. lännü, mint, Im- perat. mine, mingu; möduma, auch möoma (kinanreichen, einwirken) Infın. möduda oder môio’, Präs. möo, möos, Imperf. mödu, mödu oder möiu, möiu, Partie. mödunu oder möonu, Imperat. môdugu oder möogu; nägemä (sehen) Inf. nätä’, Präs. näe, näge, Imperf. näi, nägi, Partie. nännü, nätt, Im- perat. nägegu oder näku; nägümä (erscheinen, sich zeigen) Präs. näüs, defect; pallema (bitten) Inf. pallelda, Präs. palle, palles, Imperf. palsi, pallel, Partic. pallelnu, pallelt, Imperat. pallelgu; sadama (fallen) Infinit. sata’, Präs. sata, satas, Imperf. satte, satte, Partic. sadanu, Imperat. sadagu; sutma (vermögen) Inf. sutta’, Präs. suta, sutas, Imperf. sutse, sutse, Part sutnu, sutet, Imperat. sutku; | tedmä (wissen) Inf. tedä’, Präs. träà, tèd, Imperf. töze, teze, Partic. t&dnü, têt, Impe- rat. tedgu; tegemä (machen) Inf. tetä’, Präs. tee (tê), tege, Imperf. tei, tegi, Partic. tennü, tett, Imperat. tegegu oder teku. $ 72. VI. Unflectirte Wörter. Ueber die Bildung und Form der Adverbe, verglichen mit den revalehstnischen, ist schon oben $ 14 gesprochen worden. Hier nur noch einige Worte über die als Postpositionen gebrauchten, und sonst einige Adverbe, welche theils durch ihre Endung, theils durch ihren Stamm anders lauten als im Revalehstnischen. Für nenda (so) ist, dem finnischen nin ähnlicher, nur ni, das indessen auch im Bezirke des nördlichen Hauptdialektes bekannt ist; täna (heute), eile (gestern), töna (neulich) sind werro- ehstnisch tämbä, &]ä’, töna’; ülese und Кага, sind nicht gebräuchlich, sondern nur üles und щей, für ial ist das correcter gebildete eäl (von iga Genit. её, Zeit); von k&l (Sprache) ist der adverbiale Casus nur keli (nicht kele), z.B. wene keli (auf russisch); «zu dreien, selbdritte» ist sowohl kolme kezi als kolme keske, auch kolmina, welche letzte Form aber von den übrigen Zahlen nicht gilt; mullu (im vorigen Jahre) ist ungebräuchlich und wird umschrieben durch 56 F. J. WIEDEMANN, minnew (vergangen); für ratsa (reitend, zu Pferde) ist die Form ratsala, davon auch katsi rat- sala (schrittlings zu Pferde sitzend) und ratsala hobene (Reitpferd). Die localen Adverbe, welche eigentlich Localcasus von Nomina sind, unterscheiden sich von den revalehstnischen nicht immer nur durch die Casusendung, sondern öfters auch sonst. Mäha dient nicht blos für revalehstn. maha (hinunter), sondern auch für mase (in die Erde); eigenthümliche Contraction zeigt kokko (zusammen), köh (st. kooh, beisammen), köst (st. ko- ost, aus der Gemeinschaft), eigenthümliche Firmation kodo (nach Hause), kotoh (zu Hause), kotost (von Hause), und taade (zurück, nach hinten), takah (hinten), takast (von hinten); üle- wäh (oben, revalehstn. ülewal) hat alle drei Casus, ülewähe (hinauf), ülewäst (von oben); etwas regelmässiger gebildet sind эта, (hieher), sin (hier), sist (von hier) und sisse (hinein), sizeh (darin), sizest (von innen); für kaugele (in die Ferne) u s. w. ist kaugehe, kaugeh, kaugest, oder auch eigenthümlicher kawwetehe, kawweteh (kawweh), kawwetest (kawwest); für wälja (hin- aus), wäljas (draussen), wäljast (von aussen), ist entweder von demselben wäli (Feld, Raum ausserhalb des umzäunten Hofes) analog gebildet wäljä (wällä), wäljäh (wäläh), wäljäst (wäläst) oder eigenthümlicher usse, useh, usest von us$ (Thür) Gen. use. | Von den als Postpositionen gebrauchten Adverben ist vielleicht Folgendes hervorzuheben. Tôtu (kraft, wegen) und pähä (statt, für), statt töttu und pähä sind nur die unregelmässig ge- bildeten Casus; kaudu (durch) und sadik (bis) sind nicht gebräuchlich, sondern dafür kaolt und säni’; waral (vermittelst) fehlt, eben so wastu, wofür nur wasta (gegen, gegenüber) und die cor- relativen Casus, aber nicht Inessiv und Elativ, sondern wastal, wastalt, eben so körwale (an, neben), körwal, körwalt für revalehstnisch körwa, körwas, körwast, umgekehrt ist es bei keskehe (mitten in), keskeh, keskest, revalehstnisch keskele, keskel, keskelt; gleiche Correlativcasus sind in ette (vor), &h (statt eeh), &st (statt eest), külge (an die Seite, an), küleh, külest und sekkä (unter, zwischen), seäh, seäst. Anstatt der im Revalehstnischen von äf (Rand) und järg (Folge) gebildeten äre (an den Rand, an) u. s. у. und järele (nach) u. s. w. gebraucht das Werroebstnische die von dem gleichbedeutenden wer und von perä (Hintertheil) gemachten werde, wereh, werest und perrä, peräh, peräst. Kallale (auf... zu, an) u. 5. w. und jüres, jüre, jürest (bei, zu, von) sind nicht gebräuchlich und werden ersetzt durch päle (auf), päl, pält, revalehstn. peal u. s. w., und man, mano, mant. Für kohta (über, gegenüber), kohal, kohalt sind die von einem ungebräuchlichen Nomen gebildeten kottale, kottal, kottalt, denn statt koht (Ort, Gegend), wovon die revalehstnischen Postpositionen abgeleitet sind, ge- braucht das Werroehstnische kotus Gen. kotuse. Von denselben Stämmen, nur mit geringen Verschiedenheiten gebildet, sind nöale (angelehnt, gestützt an), nöal, nöalt, wie man übrigens auch im Bezirk des Revalehstnischen wohl hört statt des in der Schriftsprache gewöhnlichen naale u. s. w.; ferner ümbre od. ümbrele (um), ümbrel, ümbrelt, st. ümber, ümber, ümbert, und waihele (zwischen), waihel, waihelt statt wahele u. s. w., alla (unter), ala, alt, statt alla, all, alt. An den Conjunctionen, woran das Ehstnische überhaupt nicht reich ist, giebt es nur wenig Besonderes zu bemerken. Nink (und) ist ganz gebräuchlich, während das entsprechende VERSUCH ÜBER DEN WERROEHSTNISCHEN DIALEKT. 57 revalehstnische ning wohl als im mündlichen Gebrauch veraltet anzusehen ist, ausser etwa im äussersten Südwesten; für ommeti ist entweder ommete oder eigenthümlicher ummeht; wet (doch, jedoch) stammt vielleicht aus dem Russischen; für waid (sondern) ist enge; ent (aber) statt aga ist mehr der Schriftsprache und dem NW eigen. ! Ohne Zweifel würde bei einem längeren Aufenthalt an Ort und Stelle, als mir möglich war, sich wohl noch Manches haben wahrnehmen lassen, was mir jetzt entgangen sein mag, vielleicht sogar Manches, wofür in dem hier aufgestellten grammatischen System noch nicht ein ganz geeignetes Unterkommen vorgesehen ist, allein ich hoffe doch, dass auch das, was ich habe geben können, wohlhinreichen wird, ein anschauliches Bild von dem werroehstnischen Dialekt und von seiner Stellung zum revalehstnischen zu geben. Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, Vllme serie. 8 BERICHTIGUNGEN. Seite 3 Zeile 16 fehlt ein Komma nach «Sprache». 22 lies wäits, öüts, pütsk st. wäits, öüts, pütsk. 26 « wäidze, öüdzi . .. tsirdzi st. wäidze, öüdzi 9 у. и. 1. kasi st. Каз. 15 lies б st. ö — шё st. mêlt. 14 « wöidma st. wüidma. 18 « keswi st. keswi. 9 у. u. 1. jaho st. jaha. 2 « «nüswä ... nüsmä st. nüswä . . . nüsmä. 4 lies passiven st. passtiven. 5 « Imperativs st. Imperfects. 16 « plegüs st. plegüs. 8 у. u. 1. näüdäku st. näüdäkü. 7 lies haut, haudgu st. haut, haudgu. 18 « maidze st. maidze. там Pr у | f ес В, 2 а MÉMOIRES L’ACADEMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VI SÉRIE. Томе VII, N° 9 ET DERNIER. ÜBER DEN LEPOLITH. №. у. Kokscharow, Mitgliede der Akademie. (Mit zwei Tafeln und zwei Holzschnitten.) Gelesen am 6. Mai 1864. St. PETERSBURG, 1864. Commissionäre der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften : in St. Petersburg in Riga in Leipzig Eggers et Comp., Samuel Schmidt, Leopold Voss. ‚ Preis: 40 Кор. = 13 Мэт. Gedruckt auf Verfügung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. K. Vesselofski, beständiger Secretär. Im Juni 1864. Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wisseuschaften. Der Name «Lepolith» stammt aus dem Griechischen von Aëxos (Rinde, Schale) und Atos (Stein). Unter diesem Namen wurde schon vor langer Zeit ein Mineral aus Lojo und Orri- järwi in Finland von Nils v. Nordenskiöld benannt, aber nicht näher beschrieben.') Wir verdanken R. Hermann die erste krystallographische Beschreibung, sowie auch die ersten vollständigen chemischen Analysen des Minerals, welche er im Jahre 1849 heraus- gegeben hat”). Später hat N. у. Nordenskiöld°) den Lepolith in seinem Systeme neben dem Anorthit gestellt und dabei folgende Erwähnung gemacht: «Lepolith hat, wenn auch «nicht eine ganz gleiche, so doch eine analoge Krystallisation mit Amphodelit. Beide schei- «nen mir dem hemiprismatischen Krystallsystem anzugehören und müssten folglich ver- «schiedene Formen des Anorthits bilden, mit dem eben die Zusammensetzung analog, ist.» Im Jahre 1855 hat Adolph v. Nordenskiöld einige Messungen von Lepolithkrystallen in seinem gründlichen Werke «Beschreibung der in Finland gefundenen Mineralien» ‘) ver- öffentlicht. R. Hermann war der erste, welcher gezeigt hat, dass die chemische Zusammenset- zung des Lepoliths und Anorthits gleich ist; nur glaubte er einen wesentlichen Unterschied in der Krystallisation der beiden Mineralien zu finden. Ueber diesen Gegenstand drückt sich R. Hermann folgendermassen aus: «Die Zusammensetzung des Lepoliths entspricht der Formel RSi-+ В. Es ist dies «die Zusammensetzung des Anorthits. Dagegen weicht die Form des Lepoliths von der des 1) Verzeichniss der in Finland gefundenen Mineralien, 3) Ueber das atomistisch-chemische Mineral-System und herausgegeben von Nils v. Nordenskiöld in Helsing- | das Examinations-System der Mineralien, von Nils v. fors, den 2. Juli 1842 und den 2. Januar 1852. Nordenskiöld. Helsingfors 1849. S. 124 und 156. 2) Journal für praktische Chemie von 0. Т.. Erdmann 4) Beskrifning öfver de i Finnland funna Mineralier, und В. F. Marchand, 1849 Bd. XLVI, S. 387. af A. v. Nordenskiöld. Helsingfors, 1855, S. 111. Mémoires de l’Acad. Imp des sciences, УИте Serie. 1 N 2 М. у. KoKSCHARO W, «Anorthits ab. Beim Anorthit ist die Schiefendfläche P rechts geneigt, beim Lepolith da- «gegen links. Der Lepolith wäre also ein Anorthit mit der Form des Oligoklases.» Es war also für mich von Interesse, durch meine eigenen Beobachtungen mich zu versichern: ob wohl diese Verschiedenheit zwischen den Lepolith- und Anorthitkrystallen bestehe oder nicht? Zu diesem Zwecke sammelte ich ungefähr 40 Lepolithkrystalle'), und ungeachtet der sorgfältigsten Untersuchungen habe ich die oben erwähnte Verschiedenheit zwischen den Lepolith- und Anorthitkrystallen nicht gefunden. Die schiefe Endfläche oder das basische Pinakoid P= oP ist in den Lepolithkrystallen ganz an derselben Seite geneigt, wie т den Anorthitkrystallen, und daher sind in dieser Hinsieht die Lepolithkrystalle mit den Anorthitkrystallen identisch. Also der Lepolith besitzt vollkommen dieselbe Krystallisation wie der Anorthit. Descloizeaux in seinem classischen Werke), sowie auch Ad. у. Nor- denskiöld beschränken sich auch bloss mit dem Vergleich der Winkel der Lepolith- und Anorthitkrystalle, ohne über die besondere Lage der schiefen Endfläche Р = oP etwas weiter zu erwähnen. Die Lepolithkrystalle zeichnen sich durch besonderen Flächenreichthum aus. Sie be- sitzen (mit Ausnahme $ = ap) nicht allein alle Anorthitformen, sondern auch noch einige andere, die bis jetzt in den Anorthitkrystallen noch nicht beobachtet worden sind; zu die- sen letzteren gehören: 9 — 2'P,oo, D — 4,P'o0, = 2,;P und В — 4P2. Die wichtigsten Combinationen der Lepolithkrystalle sind auf den Tafeln I und II in schiefer und horizon- taler Projection dargestellt, nämlich: a ‚ joP. 2P’». Ps. 2,Px. ‚Dia. о. 2.P'®. 2,P’». 4,P’». 6,P'x. Fig."1 und 1 bis | : т : ы GE ei A 5 = Pe». Pc. 2/P,o. »P’. ’P. œP'3. «'D3. Р’. P, 'P. ,P. 9. M RT e T 1 2 f a p m 0 u w AD 2 Apr 72. | 1 Fig. 2 und 2 bis LE: DD op > P eh au. ». 2,Р о. »Px. 3P,». ®Р. »P. р. t h y x n M 0 ar 1 >р’з. P'. 2 а 1) Ich kann nicht unterlassen, hier meinen innigsten | Bereitwilligkeit, mit welcher sie mir die Lepolithkrystalle Dank auszusprechen den Herren Р. у. Pusirewsky und | aus ihren Sammlungen zu meinen Untersuchungen zu und P. v. Jeremeiew, sowie den anderen Freunden der | Gebote stellten. Mineralogie, ganz besonders aber meinen hochverehrten 2) Manuel de Mineralogie par A. Des Cloizeaux. Freunden den Herren Dr. у. Rauch, P.v. Kotschubey, | Paris 1862, tome premier, pag. 298. R. v. Hermann und J. v. Auerbach, für die grosse \ UEBER DEN LEPOLITH. 3 = 9 1 € € : oP. »Px, 2,P,=. ‚P >. 2 Pos, 2 PS Ps, 2'P <. œP”. œ P. A LE р ; g. 3 und 3 bis | р h y x k n M e 4 га SPP 20 PINS POP, Ру, MP?! ge p m DE) м 1 ‚4 und 4 bis [PP A Ps. Э.Р. Be. 3,P <. 9, Р/с: AP GP: SP. h y n 5 с Fig 2P,o,. Бо. »P'. «’P. Р’. P,. ’P. 2,P. ,P. e 0 d 1 а pp Lim u 0 Fi. 5 und 5 bis ie AR ee а 2 3 D, ты с®. »Px. DCE u PUS PP VD "PE AP. ar та т шо ‚6 und 6 bis Le AGE PP». Я Ре ‚Die. 23,P=®. »Px. 3P,=. »P, »P. + = Е 18 h y x n M e т 1 Fi g. 7 und 7 bis {Zwillingskrystall von der Combination: о ии = г И. И IP». &P>, 2,P,x, ‚P,». 9,P'. ре. бро. 2P,». 2 P,=. = 1 3 F h y x n M I e 0 —. 5 Pis рр ор ро. ар», „ро ар, т а gs m u У У В Aus den Figuren ist ersichtlich, dass die Krystallisation des Lepoliths wirklich sehr mannichfaltig ist. Auch ist, wie bei den Anorthitkrystallen vom Vesuv, die Verschieden- heit der Flächenausdehnung sehr gross. Bisweilen sind die Krystalle vorzüglichst in der Richtung der Verticalaxe ausgedehnt und haben daher ein prismatisches Ansehen, doch dehnen sie sich auch in verschiedenen anderen Richtungen aus, was ihnen sehr mannich- faltige Configurationen giebt und daher ihre Untersuchung sehr erschwert. Nicht selten erscheinen die Flächen der Hemiprismen T=»P’ und 1=»’P als sehr kurze Flächen, woher der basische Pinakoid Р = оР sich sehr ausbreitet und die Krystalle selbst ein tafelartiges Ansehen erhalten. Die Lepolithkrystalle sind gewöhnlich im Magnetkies einge- wachsen, und nicht selten rundum krystallisirt. Die Grösse der Krystalle ist verschieden und oft sehr bedeutend. Man begegnet Krystallen von der Grösse eines Stecknadelkopfes bis 5 Centimeter und vielleicht noch etwas mehr im Durchmesser. Die Krystallflächen sind alle mehr oder weniger glatt, aber wenig glänzend, woher sie zu genauen Messungen un- tauglich sind. Die Kanten sind in allen grossen Krystallen scharf und deutlich ausgeprägt, in kleinen Krystallen dagegen bisweilen mehr oder weniger abgerundet, oder wie geschmol- zen. Zwillingskrystalle kommen sehr häufig vor, so dass bei einer grossen Masse von Kry- * 4 М. у. KokscHArow, stallen, welche man durch Zerschlagung eines Stücks Magnetkies erhält, nicht selten alle Zwillinge sind. Diese Zwillinge sind nach demselben Gesetz gebildet, wie die der Anorthit- krystalle, d. В. nach dem Gesetze: Zwillingsebene М == »P» (Brachypinakoid) und die Umdrehungsaxe auf derselben senkrecht, wodurch zwischen den beiderseitigen Flächen oP (P und Р’) ausspringende oder einspringende Winkel entstehen (Fig. 7 und 7 bis). Die wichtigsten Winkel, die in diesen Zwillingskrystallen die Flächen der beiden Individuen gegen einander bilden (wenn man für den Lepolith die Grundform des Anorthits annimmt), sind folgende. DAT = 04453048 LL 64 18499 Ва 76400 Die Spaltbarkeit ist bei dem Lepolith vollkommen und fast in demselben Grade, nach den Flächen des basischen Pinakoids Р = oP und des Brachypinakoids М = =Px. Andere Spaltungsflächen konnte ich nicht beobachten. Bruch muschlig. Beim Zerschlagen springen die Krystalle stets nach den Spaltungsrichtungen. Aeusserlich sind die Lepolithkrystalle braun bis schwarz angelaufen, fettig und oft anscheinend undurchsichtig, im Inneren da- gegen, wie R. Hermann schon bemerkt hat, sind sie fast farblos und durchsichtig. Die grossen Krystalle sind oft von einer ganz dünnen Schicht einer serpentinartigen Substanz bedeckt, welche wahrscheinlich durch Zersetzung der Oberfläche dieser Krystalle entstan- den ist, die das Aeussere derselben undurchsichtig macht, und die bisweilen bei einigen Exemplaren ziemlich tief in das Innere der Krystalle dringt (Uebergang zum Lindsayit). Glasglanz. Härte — 6. Specifisches Gewicht, nach К. Hermann’s Bestimmung, = DIT ADN TT Nach den Untersuchungen von R. Hermann giebt der Lepolith im Kolben erhitzt, nur Spuren von Feuchtigkeit. In der Zange erhitzt, schmilzt er schwierig an den Kanten zum durchsichtigen Glase. Von concentrirten Mineralsäuren wird er im geschlämmten Zu- stande zerlegt. Als Resultat der Analysen des Lepoliths aus Lojo und Orrijärwi erhielt R. Hermann folgendes: Lepolith von Lojo. Lepolith von Orrijärwi. Glühverlust ...... 1,56 1,50 Kieselsäure....... 42,80 42,50 Thonerdes:° - 35,12 33,11 Eisenoxyd ....... 1590, 4,00 Kalk. ce 14,94 10,87 Magnesia: о 2,27 5,87 Natron ae ti un. 1,50 1,69 99,69 99,54 UEBER DEN LEPOLITH. 5 Was die Winkel der Lepolithkrystalle anbelangt, so hält es sehr schwer über den wahren Werth derselben etwas ganz Bestimmtes zu sagen, indem die Krystalle sich sehr wenig zu genauen Messungen eignen. Ungeachtet dieses Umstandes, lässt es sich aber den- noch vermuthen, dass die Winkel der Lepolithkrystalle dieselben der Anorthitkrystalle sind. Die Mehrzahl der Lepolithkrystalle bieten gewöhnlich eine innere Anhäufung von mehreren Individuen dar, dazu gesellt sich noch die Zwillingsbildung und andere Unvoll- kommenheiten, woher in verschiedenen Krystallen dieselben Winkel eine sehr verschiedene Grösse besitzen. Wegen dieser inneren Anhäufung bieten auch selbst die Spaltungsstücke, in Hinsicht ihrer Winkel, oft keine Sicherheit dar. Bei der Messung von einer ziemlich grossen Anzahl von Spaltungsstücken habe ich an einigen Differenzen bis 30 Minuten ge- funden. Adolph v. Nordenskiöld, welcher lange Zeit hindurch in Finnland lebte, und daher im Stande war, sich an Ort und Stelle das beste Material zu verschaffen, hat die Neigung der zwei vollkommenen Spaltungsrichtungen (4. В. M : P) = 94° 12’ gefunden. Ich habe für dieselbe Neigung, als Mittel aus den Messungen mehrerer Spaltungsstücke, auch 94° 12’ gefunden; aber in einem kleinen Krystalle, der sehr glänzende Flächen be- sass, erhielt ich für dieselbe Neigung gerade = 85° 50’ (Complement = 94° 10°, 4. В. dieselbe Zahl wie bei dem Anorthit. Im Allgemeinen sind Folgendes die Resultate meiner Messungen: ') MED: Hier giebt der Krystall Nr. 3, welcher Nr. 1— 85° 50’ der beste der von mir gemessenen war, Andere Kante — 85 56 wieder dieselbe Zahl, wie bei dem Anorthit. 9 42 Mittel = 85° 49’ в А. у. Nordenskiöld = 85° 48’. ile di b Nr. 3 — 98° 45’ sehr gut. (Im Anorthit ist dieser Winkel = 85° 50). Andere Kante = 98 46 sehr gut. Nr. 5—98 46 ziemlich gut. Mittel = 98° 46’ (Im Anorthit = 98° 46'.) №: Р. №. 1—1. ЧА. Nr- 3-— 116, 23 sehr sut. Andere Kante = 116 3 sehr gut. №. 4=115 47 RS Mittel = 115° 54 Nr. 3 = 145° 11’ sehr gut. (Im Anorthit = 116° 3.) (Im Anorthit = 145° 11.) 1) Die Messungen, wo die Reflexion befriedigend war, | den Lepolithkrystallen mit dem gewöhnlichen Wollas- sind durch die Worte: «sehr gut» oder «ziemlich gut» | ton’schen Reflexionsgoniometer ausgeführt worden, das bezeichnet worden; die übrigen Messungen sind als mit- | Mitscherlich’sche Instrument war unanwendbar. telmässig zu betrachten. Alle meine Messungen sind an 6 М. у. KOKSCHARO W, GE Ps Nr. 1 = 138° 11 ziemlich gut. Nr..3—=.13845,5 Andere Kante = 138 10 Nr.4— 138 14 Mittel = 138° 10 (Im Anorthit = 138° 32'.) tt: № Nr. 1 = 157° 39’ ziemlich gut. Nr. 3= 157 54 Nr. 4=157 33 ziemlich gut. Mittel = 157° 42 (Im Anorthit = 157° 31°.) ar Nr. 4 = 141° 50’ ziemlich gut. (Im Anorthit = 141° 46°.) h:M. Nr. 1 = 87° 32’ ziemlich gut. Nr. 2 =86 45 №9 ==8733 Nr. 6 =87 1ziemlich gut. Mittel = 87° 13' (Im Апог = 87° 6’.) Leider konnte ich diesen Winkel nicht besser bestimmen. Ch: Nr. 4 = 149° 24’ ziemlich gut. (Im Anorthit = 149° 33'.) Те Nr. 4 = 110° 48’ ziemlich gut. А. у. Nordenskiöld= 111? 18 (Im Anorthit = 110° 40.) ТМ. Nr. 2 = 117° 50° № 4—117 30 Mittel = 117° 40° А. у. Nordenskiöld = 117° 392’ (Im Anorthit = 117° 33°) Ip: мам 0 Nr, A 17378393 Mittel = 113° 51’ A.v. Nordenskiöld = 113° 48’ (Im Anorthit = 114° 7’.) l : M. №19 —=12240) А. у. Nordenskiöld — 121° 42’ (Im Anorthit = 121° 56"). li: В. Nr.;2E 1902567 (Im Anorthit = 150° 58'.) у. Là Тео. А. у. Nordenskiöld = 123° 31 (Im Апог = 123° 45°.) 7 р: Р, Ne5 1 5 (Im Anorthit = 125° 43”). p : M. Nr. 2 = 117° 50 ziemlich gut. (Im Anorthit = 117° 47.) Di А. у. Nordenskiöld = 123° 27! (Im Anorthit = 123° 37.) ВР. Nr, 19; 193570 (Im Anorthit = 133° 14.) ! UEBER DEN LEPOLITH. n : M. Nr. 2 = 132° 26’ ziemlich gut. (Im Anorthit = 132° 36°.) n:k №. 2= 151° 52’ ziemlich gut. (Im Anorthit = 151° 52°.) k:M. Nr. 2 = 104° 23’ ziemlich gut. (Im Anorthit = 104° 28°) a:T. Nr. 2 = 144° 45’ I 0% Bi Nr. 2 = 122? 0’ ziemlich gut. (Im Anorthit = 122° 8'.) зар, А. у. Nordenskiöld = 128° 20 (Im Anorthit = 128° 34.) Je: А. у. Nordenskiöld = 120° 46”. Aus meinen Messungen T:M = 117° 40° und 1: М = 122° 0’ erhält man diesen Winkel = 120° 20’; also im Mittel muss er — 120° 33 sein. (Im Anorthit = 144° 50°.) (Im Anorthit = 120° 31'.) Man sieht also, dass mehrere dieser Winkel des Lepoliths mit denen des Anorthits fast zusammenfallen, und das sind gerade diejenigen Winkel, die durch die besten Messun- sungen gefunden wurden, wie 2. B.M:P,h:P,y :P,y :h,T:M,1:hu.a. Gustav Rose hat schon, gleich nach R. Hermann’s Analyse, die Meinung mit Bestimmtheit aus- gesprochen, dass der Lepolith nichts anderes als Anorthit ist. ') Um die Vergleichung zwischen den Lepolith- und Anorthitwinkeln besser darzustellen, und um die Differenzen besser hervorzuheben, füge ich hier nachfolgende Tabelle bei. In dieser Tabelle sind auch die Messungen von Adolph v. Nordenskiöld eingeschlossen und durch den Buchstaben N bezeichnet. Lepolith. Anorthit. Differeuzen. M:P= 85° 49 85 48 N. В. 85° 50° — Г В: PRO MELLE ana 116 3 0 О reactor 98 46 0 via AN. ue 145 0 tu DE О... 138 32 — 22 reg) naar SE EX. RENE RER 157 3 Ve Ma al wer. nenne 141 46 + ВЕ: вы, ern OA 26 rl 1) G. Rose. Das Krystallo-chemische Mineralsystem. 2) Hier ist nicht die mittlere Zahl, sondern das Resul- Leipzig, 1852, S. 89. tat der besten Messung in Rücksicht genommen. 8 N. у. KOKSCHAROW, Lepolith. Anorthit. Differenzen. АА Er nr 149337 — 9 la ZB OA Se 110 40 + 8 ILS N. T'AMMIN 540 В 92. №. Mittels ug ao 2. Е CE Ру 113: 51 113.48 № NN D TIR REPAS AAC 114 7 — 17 1: EA 2200 12142. Ме 121756 — 5 PES OS сиси жать ОСЕР 150256 — 2 ET a OS SANDER EL. 123 45 — 14 ре РП. 12543 + 11 МАИ оо ar ere le Ara PER Du А PS 123,237 — 10 DSP ее ON М В 135. ЧА — 14 SM = 192 9040, В М 132.236 — 10 И a 151652 0 А ЕО ИВАН ВНИИ TN 104 28 — 5 вт. ме ee 144 50 — D 0 2 Pi 19937 0a ee 122733 — 8 X РТО, а 128 34 — 14 Те 12020 120 46 М. Mittel 120, 33 20 022 90 1720931 + 2 Wenn man nun in Rücksicht nimmt, dass die Lepolithkrystalle zu genauen Messungen wenig brauchbar, und dass die gegebenen Messungen bloss aproximative sind, so muss man finden, dass die Differenzen wahrlich nicht zu gross sind. Da aber die chemische Zu- sammensetzung des Lepoliths, wie R. Hermann gezeigt hat, dieselbe wie die des Anor- thits ist, so gelangt man unwillkürlich zu dem Schluss, dass der Lepolith nichts anderes als eine Abänderung des Anorthits ist. | Um еше bessere Uebersicht über das ganze Krystallsystem des Lepoliths, oder im Allgemeinen des Anorthits, und vorzüglichst über die wichtigsten Zonen der Krystalle des- selben zu geben, füge ich hier eine graphische Darstellung nach A. Quenstedts Methode bei. In dieser Zeichnung ist die Fläche des basischen Pinakoids P = oP als Projections- UEBER DEN LEPOLITH. 9 ebene gewählt, und alle Flächen sind durch einen und denselben Punkt, welcher auf der Verticalaxe a liegt (in seiner Einheit), gelegen Also die Verticalaxe a ist zur Oberfläche des Papieres ebenso geneigt, wie diese Axe zu dem basischen Pinakoid P = oP. ar z-C 8 т я ® 2. 5 LR < L 1 я ] EN | Pe Ne й р \ N , МАЙ |298 ый LAN А = us CRE À Re E Auch füge ich hier die nachstehende Figur (eine horizontale Projection) bei, auf welcher alle bis jetzt bekannten Formen der Anorthit- und Lepolithkrystalle zusammenge- stellt sind. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше série. 2 М. у. KoKScHAROW, In den beiden oben angeführten Figuren sind folgende Formen vereinigt: Nach Weiss. Nach Naumann. Pinakoide. Ве НЕНСИ 28222 oP Basen iu, (os: ое) en ne, »Px» Mean Near (sa Diet) re gel »P» GEN (a: ob : —3%c).......... 2,P,» + а О О ‚P,» Vi al put (ae lo) wer 2,P,» ee A CR EST SORTE 2'P'> Brachydiagonale Hemidomen. FAR ne (ab 3. at 2,P'» Da er (a: PDO) PA ee 2,P'» SEEN HR (А 4,P'» о (a: bac) = 6,P'> И, ME (a, sb se). а Г OCR ers (a: —3b:xc)........... 2'P,» Bee ee (a. :— 1b: ec). 2.2.0... 2'P,> ERS (a:—1b: 6)... ........ GP, Verticale Hemiprismen. ок Е per P" PS ee fahr). er »P 2 (а ол »P'3 ER. Е. »'P3 Viertelpyramiden. а. (abc)... Е р’ О № (AIDE €). PO NON ip Dia en AN (ве: О... 19, о о... м. ‚р UEBER DEN LEPOLITH. 19 EDER G:db:= Ic)... nase, 2,P D UE (D 9h06) en EP LÉ in Bd) ve 3,P3 р. О cr 4Р'2 Ве ое. о. ap? Werden N 4P,2 ve a ESS 4,P2 ee о nad 1D,2 ee a nn ро еее @r dp: T6) nn 4P,2 | PERS Gb) ne 4,P2 Die Formen P, М, q, x, y,t,n,e, Т, 1, #, f, m, р, о, u und w sind zuerst von Gus- tav Rose, т, b, s, в und d von Scacchi, i von Marignac, y und a von Hessen- berg, В und с von Marignac und Hessenberg, К, г und g von Descloizeaux in Anorthitkrystallen vom Vesuv, und а, В, 5 und 0 von mir in den Lepolithkrystallen bestimmt. Endlich nehmen wir für die Grundform des Anorthits eine triklinoëdrische Pyramide an, nach Marignac’s und meinen Messungen mit folgenden Axenverhältnissen: a:b:c—=0,86663:1,57548:1 = a = 88° 48’20”, В = 64° 430”, y — 86° 46’ 38” A87.6.0,B=63 57 0,62 55550 0. Hier sind: a die Verticalaxe, b die Makro diagonalaxe, und с die Brachydiagonalaxe; a der Winkel, den die Makrodiagonalaxe b mit der Brachydiagonalaxe с bildet, В der Win- kel, den die Verticalaxe a mit der Brachydiagonalaxe c bildet, und y der Winkel, den die Verticalaxe a mit der Makrodiagonalaxe b bildet; A der Winkel, der zwischen dem makro- diagonalen und dem brachydiagonalen Hauptschnitt liegt, B der Winkel, der zwischen dem makrodiagonalen und dem basischen Hauptschnitt liegt, und C der Winkel, der zwischen dem brachydiagonalen und dem basischen Hauptschnitt liegt. Auf diese Weise erhalten wir durch Rechnung folgende Winkel: P:M ei о , n h:M = о 30 и т = 85 50 0 em SAC 40 P:M\_ h:M übere f — 94 10 0 De = 02 52 0 P:BN 116300 в 6 50 10 über t j P:h\ = О и о и a:M —103 28 12 М. v. KOKSCHAROW, ait —158° 52’ 44” SK \= 138° 52 24" : SA über $ 02T — 144249756 EN te —123 47 38 и: 3551001 m:P —146 42 58 u : M =122 33 26 m:h —141 43 4 и: =150 43 40 m:M =111 910 u':0 —153. 1 29 m : 11 = 1472829339 Хх} 135 43 50 über 1 m:4=120 84 30 op 2149335 39 m:t — 159 8 8 a:h — 90 22 46 m:a —145 22 38 о’: M =102 22 42 p:P —125 43 0 а’:! = 96 17 45 p:h =110 55 30 2:0 —152 32 36 p:M =117 47 0 a sur —= 125494 5 p': T'—123 36 54 np: — 106753721 px —153 52 50 п: В —106 31 35 0 197 en М — 145 40 19 über x) x :0 —149 26 33 N п: х} 199 39 51 / , über о в 020 0 u is oi 96 32 41 о:Р —122 8 15 Au о: № =114 16 33 ne ИЕ ee 09: M =115 6 52 b PE = 19310 56 о: —123 45 9 Dh. = 134. 15.0 ОТ 81 24 6 b:M —127 49 24 el bon 148013 00 от} = 98 35 54 b:T =158 82 11 о: х —153 13 18 B:P =126 52 22 g':P = 99 41 51 B:h —135 40 51 ed: —132 8 4 B: Mu 13202200 g :M =121 46 46 Be g': T =149 38 3 w:P = 98 46 7 g':w —160 28 20 w':h" =118 15 34 g':y —147 40 40 w:M — 141 18 26 А a WiT — 144 43 42 über у’ w:e =129 24 0 uber | = 96 29 36 нь, A ” EE Е в a = << дач > > с ı n nn nm M en мо mn an > > > - = .. .. es .. Ф.. ne в | > ыы. baie ee fade > . . . > 5 UEBER DEN LEPOLITH. h’ — 123° 13’ 34” net 30/ 50" : M =141 43 38 ni n —126 58 5 er == 17 93.226 "= 9 6 ! nie Т:М} — 62 96 34 : Ш —160 49 48 über 1 P — 115 34 9 LP — 114 6 36 :h’ — 1054237 59 l:h — 150 58 16 :M' =106 41 22 a 1a 44 T —131 30 54 A , LM} 58 416 ‚}=110 49 20 ны X —160 12 33 nos) 85 34 44 у —156 12 50 z:P = 99 19 28 р =163 35 44 2: Ш — 1180.35 42 CEA 1 z:M =149 21 P* = 113° 7 50 2: Ad 149951 ° h’ = 197 54 97 й: ще — 133 14 39 М =105 22 20 Z:y =114 29 22 x =158 36 12 И ЩИ Г 7 Т рае и 15 28 2: }—126 34 18 у’ = 157 52 33 zw. 159 3 0’ —164 20 33 f Ви = 106. 956 "—157 7 38 Е ES ПА f:M =150 30 32 В =155 12 55 О. № М’ =105 43 18 4:Р =145 13 45 y —155 44 36 в = 9872375 TE —5160138:20 Hu 99 44 99 р — 46 26 u БИ — 12504 46, 10 м 87 15 31 M —109 43 x': P =128 33 57 и —158 51 11 x: —115 23 3 er ol х : М) — 88 20 10 у =154 13 53 aber HE 22115110 W D > Ph=110 40 6 х:у —150 12 11 un 2 200, 16302002 vr 69 19 54 x':T —113 17 1 h —149 32 34 x':l =110 29 58 №. у. KOKSCHAROW, = — 98° 46’ 8" УЕ n:3 =160° 12 39” ув — о ше Е” —- 151151 55 ie 89 27 26 nel 16: 4532 п: е > BR у —190%99 47 A 90 32 34 tbe P J , ne rt y: T =136 22 56 a 99) 228 y : 1, —184 36 30 N: W117 13 54 ber z уе über 1 } 84 21 54 п:р = 84148 55 AUS üb.zu.w a ze 95 38 6 S:P —113 26 51 3: M —152 23 9 von a elle Bol c:P, = 104250 @; Y 200: 2 142913, 26 се: В. = 95,24 44 vie = 93 22 50 СМ — 160.59 57 t:P =138 32 23 А Е $: 50 21571 30 37 cn al, 35.051 eh. SE t:M\= 93 54 43 hd MA 1 ’ t: T —141 46 20 Y: M —103 24 0 te IN EAN Se О: а и bis Oh —115 437 У, }= 122 41 29 0: — МЕ 58 47 han = 92 53 40 e:P =137 21 35 Be ehe 00007 В a ke > е: М’=136 48 25 а ea о В тв = 129 45 24 ai в 2155 10 99 LAVE | nl a т — 94 749 u — 135 49 32 up = В SX k Ph 2161022 17 км №5 k:M =104 27 43 п: pP — 133. 34 12 UEBER DEN LEPOLITH. 15 Wenn wir nun für A, B, С, а, В und y dieselbe Bedeutung lassen, wie oben gesagt worden ist, und wenn wir weiter bezeichnen wolien in jeder triklinoödrischen Viertelpyra- mide: die basische Kante durch X, die brachydiagonale Kante durch Y, die makrodiago- nale Kante durch Z, und die Winkel, welche diese Kanten X, Y und Z mit den Axen a, b und c bilden, durch: X: D RE Хо оо ПЕ а? < so bekommen wir durch Rechnung für: а=Р”. 1 = 51° 26° 56” 950’ ‹ —=058 43 54 — 76 31 48 za Z—38 1 40 а в а de Х = 57° 51’ 45 S— 34 35 51 N AU 9 28:39 265 4827 | в — 63 40 52 ae а о 8=56 44 48 S—64 28 34 VD n—51 26 56 wen 17' 9" t — 69 40 52 Y—68 50 50 a. Z=38 16 56 g=2P,.‘ = —32° 3 82 Х = 80° 18° 9° О Y=58 13 14 и ЙА ET о e = 32° 44 42" Е 5—58 26 58 Ga 3— 34 45 27 en À n—81 10 3 ‹ —40 48 98 X= 54 17 0° r—45 58 10 Y=62 13 0 Z=69 4 30: u=2,P. в = 32° 44 49” X 81750 102 8=58 26 58 Y=57 26 34 s=64 28 34 Z2—=44 2 39 16 ' e— 39° 3’ d — 56 44 SE AA) n—=81 210 LAS ES r—49 29 a=4,P. 30° 24’ 21” FRS LS 89 37 14 = — 32° 3 $—=56 44 s—90 14 n—25 40 LE 100 = 19690 к — 3,P3. 73° 639 34 19 41 13.2825 = — 61° 21’ 5 — 27 26 5 —=61 28 n=91.426 о D— 612.9 b— 4P'2. 56° 59° 4" — 52 1036 45 45 0 в — 52° 30° 5 —98 Al 5—0, 30 n—41 34 = AUS < — 68 15 М. у. KOKSCHAROW, 39" 48 11 B=4'P2. x=53° 7 38 Y=47 36 6 Z=44 19 9 в =51° 2" 7 5—=37 46 13 $=29 30 27 n=4l 34 3 t—93 52 3 r—62 54 35 w=4P2. X 81013053 Y=38 41 34 Z=6l 44 26 e = 52° 30’ 35” 5—38 41 5 S— 34 45 97 n—81 10 3 = 2398021000 r—62 54 35 v — 4,P2. X — 87° 49° 58" Y=38 16 22 Z—56 46 26 e=51° 9’ 8 =37 46 13 $ — 34 45 97 n=8,102 8 rt —24 58 11 r—68 15 11 4% X = 64° 35’ 58" У —73 18 38 Z—54 22 27 C4 UEBER DEN LEPOLITH. = — 17° 42° 50° 5—73 28 50 У =51 23 10 n=64 32 20 к =67 233 т =19 44 6 о. X = 66° 47 10” Y=74 37 40 Z=52 533 в — 17° 29’ 43” 5—71 18 37 S— 51 23 10 n=64 32 20 rt =72 43 29 х=20 29 53 № —4P,2, X = 97° 59° 14” Y=74 16 42 Z=24 47 5 € = 17° 49° 50° о о 316 3 8 1 = 99 23 22 t — 40 48 28 ` т —=45 58 10 d — 4,P2, Re 100 40021 Y—170 53 17 7 = 22 53 50 e — 17° 29° 43” 83—71 18 37 3—16 32 8 n—99 23 22 ‚ —43 43 24 <= 49 29 58 Mémoires de l’Acad. Пар des sciences, VlIme Série. T=»P'. Х = 69° 19° 54” У = 62 26 34 Й — 301027 26 ] —=с>’Р. X b5.53 94. \—53 74216 И) а 2 = ©P 3, Е 32 Г оо 19 f— »P3. X = 73° 51' 54" \—29 2928 Ди 956 32 Ч = 2,В,=. X = 34° 46’ 15” У (4’: М rechts.) = 91 16 45 x=,P,». X= 8190, 3) \=883 20 10 (x : M über о’) 72 — 64 36 57 у = 2,Р, с. Х = 81° 1352” у — 90 3234 (у: M über w) Z=34 49 8 À =— YP x. Х = 41° 27 37” ЕО [7 (t : М rechts) И} 29. 23 © 17 18 №. v. KOKSCHAROW. k = 2,P'c. В = ТР, X — 18° 37 43” X— 9°14 0” Ум У —= 76 36 0 7 = 65 47 5 Z=64 7 16 n—2,P'e. 9 — 2 P,». X = 46° 45’ 48" X = 17° 48’ 47" Y=47 94 12 Y=68 113 7 =73 18 38 7 = 64 55 23 SA Pic. е — 2 P,-. X — 66° 33 9 X — 42° 38 95” — 97 36 51 У —= 43 11 35 7 =80 56 10 7 =70 22 55 c— 6,P'>. r—6P,«. X—75 957” X — 67° 40’ 42” Y—19 03 Y=18 9 18 Z=84 35 16 Z—179 23 24 Anhang zum Lepolith. Nils v. Nordenskiöld hat ein Mineral aus: der Lyndsay-Grube bei Orrijärwi in . Finland unter dem Namen Lindsayıt (Linseit, Lindseit) beschrieben. In seinem Systeme stellt Nils v. Nordenskiöld dies Mineral unter den Pentadiploiten, zwischen dem Comp- tonit und Pyrosklerit. ') Die erste Beschreibung des Lindsayits hat Komonen’) geliefert, doch ist dieselbe in chemischer und krystallographischer Hinsicht sehr wenig befriedigend, was schon R. Hermann Veranlassung gegeben hat zu sagen: «Man muss gestehen, dass Komonen’s krystallographische Beschreibung des Lind- «sayits etwas dunkel ist.» 1) Ueber das atomistisch-chemische Mineralsystem und 2) Verhandlungen der R. K. Mineralogischen Gesell- das Examinationssystem der Mineralien, von Nils v. Nor- | schaft zu St. Petersburg. Jahrgang 1843, S. 112. denskiöld. Helsingfors 1849, S. 136. | ÜEBER DEN LEPOLITH. 19 «Auch Komonen’s Analyse ist nicht richtig; die von mir untersuchten Lindsayite «enthalten über 5 Procent Alkalien, die von Komonen übersehen wurden. Da nun Ko- «monen die Kieselsäure, Gott weiss warum, aus dem Verluste bestimmt, so musste ihre «Menge um so viel höher ausfallen, als in den untersuchten Lindsayiten Alkalien vorhan- «den waren, also über 5 Procent. Auch die anderen Bestandtheile sind nicht ganz richtig «bestimmt. Der Thonerdegehalt ist zu hoch, der Magnesiagehalt dagegen zu niedrig aus- «gefallen.» Später, nämlich im Jahre 1849, hat R. Hermann eine ziemlich ausführliche Be- schreibung und eine vollständige Analyse des Lindsayits gegeben '); doch konnte er damals noch nicht mit Gewissheit das Krystallsystem des Minerals bestimmen. «Aus meinen Ab- «messungen» sagt R. Hermann «geht hervor, dass der Lindsayit die allgemeine Form «der Feldspathe besitze. Doch kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, ob der Lindsayit zu «dem ein- und eingliedrigen oder zu den zwei- und eingliedrigen Feldspathen gehört.» Ich habe mehrere Lindsayitkrystalle untersucht und gefunden, dass sie ohne Zweifel dem triklinoëdrischen Systeme angehören, und dass dieselben ihrem Aeusseren nach, so wie nach ihren Winkeln, sich in nichts von den Lepolithkrystallen unterscheiden. Einige Lindsayitkrystalle sind sehr einfach (was auch bei dem Lepolith bisweilen der Fall ist) und bieten eine Combination der Flächen Т = »P’, | = x’P und P= oP dar; andere dagegen sind ebenso complicirt wie die des Lepoliths. Die Lindsayitkrystalle eignen sich noch we- niger zu Messungen, als die des Lepoliths. Der grösste Theil der Flächen der Lindsayit- krystalle ist sehr gekrümmt oder verunstaltet, so dass bei den Messungen es schwer ist, etwas Uebereinstimmendes zu erhalten. Nicht weniger habe ich an den besten Krystallen, die ich aus einer ziemlich grossen Menge aussuchen konnte, durch Messung mit dem ge- wöhnlichen Wollaston’schen Reflexionsgoniometer folgende Winkel gefunden: l:P. T:M. Nr 114 75; Nr. 2 = 117° 22’ ziemlich gut. №. 2=114 20 (Im Anorthit = 117° 33). Mittel = 114° 13’ (Im Anorthit = 114° 7). P:M. Т:Р. Nr. 2 = 94° 28’ ziemlich gut. Neal —110 20 (Im Anorthit = 94° 10°). Nr. 2—111 16 ziemlich gut. N.3—=11 0 LT Mittel = 110° 45’ Nr. 1= 120° 37 (Im Anorthit = 110° 40)). (Im Anorthit = 120° 31°). 1) Journal für prakt. Chemie von 0. Г.. Erdmann und В. Е. Marchand. 1849, Bd. XLVI, S. 393. * 20 №. у. KOKSCHARO W, Ich gebe weiter keine Resultate meiner Messungen mehr, weil dieselben zu schlecht sind um von Nutzen sein zu können. Doch die gegebenen Zahlen reichen genug hin, um zu beweisen, dass die Winkel der Lindsayitkrystalle identisch mit denen der Lepolith- und daher auch mit denen der Anorthitkrystalle sind. Die Lindsayitkrystalle sind äusserlich grösstentheils schwarz, aber auf dem frischen Bruche haben sie eine graue Farbe, die oft ins gelblich-braun und schmutzig-pfirsichblüth- rothe verläuft. R. Hermann bemerkt, dass die Bruchstücke von Lindsayit der letzteren Nüance, grosse Aehnlichkeit mit dem Amphodelit haben. Das Mineral ist undurchsichtig oder an den Kanten durchscheinend. Bruch splittrig, uneben, versteckt blättrig und schim- mernd. Zerspringt schwer und ist zähe. Im frischen Zustande zeigt es keine oder nur ge- ringe Spuren von Spaltbarkeit; nach dem Glühen wird es aber, wie R. Hermann nach- gewiesen hat, spröde und zeigt dann deutliche Spaltbarkeit, indem es beim Zerschlagen in blättrige Bruchstücke zerspringt. Härte — 4,0... . 4,5. Specifisches Gewicht nach Ko- monen — 2,796, nach В. Hermann = 2,83. Nach Hermann’s Untersuchungen verhält sich das Mineral vor dem Löthrohre: beim Glühen im Glaskolben giebt es viel Wasser, beim Glühen in der offenen Röhre zeigen manche Proben Spuren von Flusssäure, beim Glühen in der Zange schmilzt es schwer an den Kanten; mit Flüssen giebt es Reaction von Eisen und Kieselsäure. Von concentrirten Mineralsäuren wird das Pulver des Minerals entfärbt, aber nicht vollständig zersetzt. Nach der Analyse von R. Hermann besteht der Lindsayit aus: Мачете ия 7,00 Kieselsäure . ..... 42,22 Thonerde........ 27,55 Eisenoxyd.. 6,98 Eisenoxydul...... 2,00 О 8,85 Ка 3,00 Ма. 2,53 оог....... Phosphorsäure | ; au Aus dieser Analyse leitet der eben erwähnte Gelehrte folgende Formel ab: RSi+RSi+H d. h. die Formel des Anorthits mit 1 Atom Wasser. Nach der Analyse von Komonen besteht der Lindsayit aus: C4 UEBER DEN LEPOLITH. 21 Wasser... ; 6,62 Kieselsäure . ..... 47,50 durch Verlust. Thonerde........ 29.29 Eisenoxydul...... 7,03 Talkerdesse...08 3.56 100,00 _ Der Lindsayit findet sich in Orrijärwi zusammen mit Kupferkies, Eisenkies, Magnet- kies, Bleiglanz, Lepolith, Cordierit, Diopsid und anderen Mineralien. Aus alle dem oben Angeführten ist es ersichtlich, dass man den Lindsayit, der grössten Wahrscheinlichkeit nach, als einen etwas zersetzten und veränderten Lepolith betrachten kann. A. Breithaupt hat schon vor langer Zeit diese Meinung geäussert. In seinem Hand- buche der Mineralogie drückt er sich folgendermaassen aus: ') «Krystalle desselben (Lepolith), welche in eine serpentinähnliche Masse umgewandelt «sind, führen den besonderen Namen Lindsayit von Lindsay.» Derselben Meinung sind auch G. Rose, Naumann, Rammelsberg, Kenngott, Descloizeaux und wahrscheinlich noch mehrere andere Mineralogen. G. Rose sagt in sei- nem Mineralsystem unter anderem: «Der Lepolith von Orrijärwi, der Amphodelit von Lojo und Tunaberg, Walmstedt’s «Skapolith von Tunaberg sind nichts anderes als Anorthit, und der Lindsayit, Rosit und «Rosellan mehr oder weniger zersetzter Anortkit.»°) 1) A. Breithaupt. Vollständiges Handbuch der Mi- | 2) Das Krystallo-chemische Mineralsystem von Gustav neralogie. 1847, Bd. Ш, 8. 531. | Rose. 1852, 8. 89. Nem. de UAcad. „Лиде. d.se. ИИ Serie. LEPOLITH. 5 Lith..A.. Munster. gs 1] о р _ e - , « р ' B ' . у т . | % = - - В у р AN у (PAC [4 у | Il 7 UN samt * у у | ? у т | р N \ - $ A } р к | 1 N Wa | if И | \ | IT и, „ * 1 Ki =. , ‘ ‘ } #4 “ . ` QUIL | | 3 9088 01769 5420 7) w Œ < Œ a ge | 2 fe} E 5 Е Е 7) = = 5 = о 7) т Е = [7] ER ACL PURE rie Tan era ne rende ne 5 : ее a a He we я a ee ee SB in Karen RE Av N < в еее и EEE EE ar trad pv a dd dorées - Е О : Es ТЯ “та Au Let и © een “ » x s ( © = ор. 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