Deutschlands -

2 EEE BEER as

ermannien

Abbildungen nach der Natur

gezeichnet

nebst Text

gelungen

Vorwort.

Die vorliegenden Zeichnungen waren ursprünglich nur zur eigenen Belehrung bestimmt; im Laufe der Jahre wuchsen sie zu einer fast sämmtliche deutschen und Schweizer Jungermannien enthaltenden Sammlung an und führten mich, veranlasst durch Freunde, zum Wunsche der Mittheilung für weitere Kreise.

Diese Abbildungen machen daher keinen Anspruch auf erschöpfende fachwissenschaftliche Darstellung; vielmehr sollen sie nur eine Hülfe für den Anfänger sein und eine Lücke

ausfüllen, welche so Mancher findet, der sich mit diesen

Pflanzen beschäftigen will; ich habe die Arten nicht so in ihren einzelnen Theilen dargestellt, wie es der Fachmann beansprucht; ihm stehen ja ausführliche und kostbare Werke zu Gebote; doch glaube ich immer so viel gegeben zu haben, als man zur Bestim- mung und zum besseren Verständniss einer Beschreibung nöthig hat.

Was den begleitenden Text betrifft, so habe ich mich in System und Nomenclatur, weil sie uns in Deutschland geläufig sind, an die Synopsis Hepaticarum von Gottsche Lindenberg und N. v. Esenbeck gehalten; wie in den Zeichnungen, so habe ich auch im Text dem Zellengewebe der Blätter besondere Beachtung

- geschenkt, um ein leichteres Bestimmen auch der nieht fruchtenden

Pflanzen zu ermöglichen.*)

So hoffe ich denn, dass diese vieljährige mühevolle Arbeit Manchem angenehm und nützlich sein wird und ihr die Anerken- nung nicht versagt bleibt, welche sie in bescheidener Weise erstrebt.

Waldkirchen in Sachsen, Januar 1879.

4 F. Stephani.

*) Einzelne Zellennetze sind dem Lithographen allerdings nicht ganz en. u

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Binleitung.

Senna

Die Lebermoose (Hepaticae) [so genannt, weil sie früher gegen Leberkrankheiten gebraucht wurden], sind den Laubmoosen nahe verwandte Pflanzen; sie zeigen, wie diese, einen Generations-

wechsel, d. h. die aus der Spore entwickelte Generation erzeugt

männliche und weibliche Fortpflanzungsorgane, nach deren Befruch- tung sich aus der Eizelle der Letzteren die zweite Generation entwickelt, das Sporogonium, welches, gewissermassen auf der ersten Generation schmarotzend —- die Kapsel mit den Sporen entwickelt, und äusserlich als Frucht der Pflanze erscheint. Dagegen unterscheiden sich die Lebermoose von den Laub- moosen durch eine deutlich ausgesprochene Bilateralität, d.h. sie haben eine dem Lichte zugekehrte Oberseite (Dorsalseite), welche anders gebildet ist als die untere (Ventralseite), selbst wo sich die Pflanzen frei im Luftraume oder zwischen anderen Moosen erheben, wogegen die Laubmoose einen stets allseitig beblätterten Stengel zeigen. Während bei diesen die Haube von der Kapsel emporgehoben wird, wird sie von der Lebermoos- kapsel durchbrochen und bleibt am Grunde des Kapselstiels meist im Perianth verborgen. Die Kapseln der Lebermoose endlich öffnen sich in der Mehrzahl in 4 Kiappen, während die Laubmoos- - kapsel sieh fast stets mit einem Deckel öffnet, unter welchem verborgen der Mundbesatz der Kapselmündung liegt. Die Fa- milie der Jungermannien, welche uns hier allein beschäftigen wird, ist die bei weitem artenreichste der deutschen Lebermoose; sie gliedert sich in frondose Formen, d.h. solche, deren Vege- tationskörper eine Gewebefläche (Thallus) ist und in foliose Formen, die einen deutlich in Stamm und Blätter geschiedenen

Vegetationskörper bilden.

Diese Blätter sind stets aus einer einfachen Zellschicht

gebildete Zellflächen, ohne Mittelnery, immer sitzend und wechsel-

ständig in 2 Reihen den Stengel bekleidend. Dieser trägt häufig noch eine dritte Reihe, meist kleiner und anders geformter Blätter

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an seiner Unterseite, die Neben- oder Unterblätter, Amphigastria, welche, oft schwer in dem Gewirr der Wurzelhaare erkenntlich, für die Bestimmung der Arten von grosser Wichtigkeit sind. Bei einigen wenigen Arten erreichen diese Nebenblätter die Form und Grösse der anderen Blätter und die Pflanze erscheint dann dreireihig beblättert.

Die Einfügung der Blätter am Stengel gibt den Arten

ihren eigenthümlichen Habitus und ist beim Bestimmen wohl zu beachten. Je nachdem die Linie, welche sich zeigen würde, wenn man das Blatt an seiner sitzenden Basis abschneidet, je nachdem diese Linie die Wachsthums-Axe des Stengels mehr oder weniger vertical schneidet, wird das Blatt vertical oder schräg bis fast horizontal angeheftet erscheinen. Bei der vertiealen Anheftung beschreibt die Blattbasis also einen Halbkreis und solehe Blätter müssen demnach sehr hohl erscheinen. Bei einer sehr schrägen Anheftung, wo die Blattbasis mit der Stengelaxe fast parallel läuft, müssen die Blätter flach sein; dabei können sie aber recht gut entweder aufgerichtet, d. h. dem Lichte zuge- wendet sein (Stengel liegend gedacht) oder sie können auch seitlich flach ausgebreitet abstehen. Man muss sich eben klar machen, dass es sich hier um Zweierlei handelt: 1) unter welehem

Winkel schneiden sich Blattbasis und Stengelaxe und 2) welche

Richtung zeigt die Blattfläche (am liegend gedachten Stengel) zur Ebene des Horizonts. Diese Verhältnisse möchte sich jeder Anfänger klar machen. Derjenige Rand des Blattes, welcher nach der Seite der Vegetationsspitze zu liegt, heisst der obere Rand; liegt derselbe auf dem nächstjüngeren Blatte auf, so heisst diese Tags oberschlächtig, liegt er unter dem ge jüngeren Blatte, so ist die Lage unterschlächtig.

Die Form der Blätter ist eine sehr mannigfaltige. Eine Reihe von Arten hat ganz ungetheilte Blätter, ihnen schliessen sich eiufach bis mehrfach eingeschnittene an; bei einer grösseren Reihe ist der dadurch entstandene, meist kleinere, Blattlappen heraufgeschlagen und deckt den grösseren unteren Blattlappen, so dass das Blatt zusammengefaltet erscheint (Scapania). Andere zeigen diesen kleineren Blattlappen als ein zusammengerolltes Oehrehen (Frullania) oder als eine sackartige Aushöhlung (Lejeunia) an der Basis des Blattes auf dessen unterer Seite.

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Die Oberfläche der Blätter ist meist glatt, bei wenigen Jungermannien ist sie warzig oder papillös oder behaart; ihr Rand ist oft buchtig, gezähnt und gewimpert.

Das Zellennetz, häufig nach dem Rande zu kleiner werdend, ist in der Mehrzahl regelmässig sechseckig, entstanden gewisser- massen durch das Aneinanderrücken der Wände runder Zellen. Wo sich die Zellen so zu sagen nicht erreichen, sind sie rund und erscheinen getröpfelt; wo sie sich gerade berühren, bildet sich scheinbar zwischen je drei Zellen eine kleine dreieckige Zwischenzelle; in Wirklichkeit beruhen jedoch diese Erscheinungen auf der mehr oder weniger starken und ungleichmässigen Ver- diekung der Zellwand. Der Inhalt der Zellen zeigt häufig unregel- mässig abgerundete Oelkörper, auffallend gross und zahlreich, z. B. bei Alicularia scalaris. Das Chlorophyll der Zellen lagert sich oft in sehr regelmässiger Weise so an den Zellwänden entlang, dass das ganze Gewebe einen durchaus anderen Eindruck macht als nach Auswaschung dieses Farbstoffes, was ich meiner Abbildungen wegen nicht unerwähnt lassen wollte.

Der Blüthenstand der frondosen Jungermannien ist ent- weder ventral, d. h. auf der unteren Seite des Thallus oder dorsal, auf der oberen Seite erscheinend. Bei den foliosen Arten ist er endständig, erscheint aber zuweilen durch Fortwachsen des Stengels seitenständig oder axillär oder er ist ventral, aus der Unterseite des Stengels entspringend.

Die männlichen Geschlechtsorgane, Antheridien, sind ovale oder runde, kurzgestielte Beutel, welche den Befruchtungs- stoff (Spermatozoiden) durch Zerplatzen entleeren; bei den foliosen Formen stehen sie in den Winkeln der Blätter, welche dann bauchig hohl und anders geformt sind.

Die weiblichen Geschlechtsorgane, Archegonien, sind walzen- oder flaschenförmige Körper, durch deren Halscanal die Spermatozoiden eindringen; nach erfolgter Befruchtung entwickelt sich aus der am Grunde befindlichen Eizelle die Kapsel, welche, bei zunehmender Reife sich schnell auf einem zarten glashellen Stiele erhebend, die Archegonium-Wand, jetzt Haube, calyptra genannt, durchbricht, sich in 4 Klappen theilt und die Sporen vermittelst der Schleudern, Elateren, ausstreut. Bei einigen Arten

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ist die Haube sehr gross und überragt die Hülle, so dass der Anfänger sie für diese selbst hält.

Diese Hülle, Kelch oder Perianthium, ist bei den aller- meisten Jungermannien vorhanden; er umschliesst das Archego- nium, ist meist von cylindrischer Form, glatt, faltig oder kantig und bei der Bestimmung von hervorragender Wichtigkeit; seine Mündung ist entweder glatt, meistens aber gezähnt und gewim-

pert, die Farbe und Consistenz ist gewöhnlich abweichend von der der Blätter und verräth ihn leicht Der Kelch wiederum ist umgeben von den

Hüllblättern, Perichaetium, welche in Form und Grösse meistens wesentlich von den Stengelblättern abweichen und zuweilen mit dem Kelch verwachsen sind. Auch die Nebenblätter

nehmen in dessen Nähe oft abweichende Form und Grösse an.

Die aussergeschlechtliche Fortpflanzung kann durch Theilung stattfinden, indem der Hauptstamm abstirbt und die Aeste zu selbstständigen Individuen werden, oder es entstehen Seitensprosse, welche abfallen. Häufig lösen sich an den Spitzen und Rändern der Blätter Brutkörner ab; sie hängen als ein gelbes oder braunes Pulver an den Blättern und sind bei manchen Arten charakteristisch. Bei Blasia entleeren sie sich aus einem flaschen- förmigen Schlauche, der der Mittelrippe des Laubes entpringt.

Um sich mit den Lebermoosen eingehend bekannt zu machen, bedarf es eines Mikroseops von mindestens 100 maliger Vergrös- serung, einiger Pincetten, Porzellanschalen, eines feinen Messers und einer guten Loupe, welche gestattet, dass man unter ihr secirt. Ein gesammelter Rasen wird zunächst sorgsam gereinigt, aus ihm (gewöhnlich am besten vom Rande) ein Pflänzchen los- gelöst und unter Wasser zunächst mit der Loupe betrachtet, um ‚die Verzweigung, die Anheftung und Form der Blätter und das Vorhandensein von Fructifieationsorganen zu constatiren. Bei den kleinen Arten muss man gleich zum Microseope greifen, - ebenso zum Auffinden der Nebenblätter. Zur Betrachtung eines Blattes löse man dasselbe mit dem Messer möglichst genau an seiner Basis ab; besonders nöthig ist das auch mit den Hüll- blättern und Pe Amphigastrien der Hülle, weil die Blätter Jder- . selben meist gedräugt stehen und den Gesammtanblick erschweren

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und verwirren. Man betrachte stets eine Anzahl Blätter ete hintereinander, nicht nur ein einzelnes. Die saubere Ablösung dieser Theile ist im Anfang bei ihrer Zartheit schwierig aber ‚unbedingt nöthig, da eine oberflächliche Untersuchung mit der Loupe, zumal wenn sie nur auf den ganzen Rasen angewendet wird, zu gar keinem Resultate führen kann, denn nicht selten wachsen mehrere Arten in einem Rasen. Eine wesentliche För- derung wird man durch häufiges getreues Zeichnen der Präparate

(und der Zellen) erreichen.

Die Synopsis Hepaticarum von Gottsche Lindenberg und Nees von Esenbeck theilt die Jungermannien ein wie folgt:

A. Foliosae. Tribus I Gymnomitria, Kelch fehlend oder eingeschlossen und mit den Hüill- blättern verwachsen, endständig, Blätter unterschlächtig.

1) Haplomitrium. Kelch fehlt. Haube weit länger als die Hüllbl. Unregelmässig'3reihig beblättert. Blätter ungetheilt, länglich, buchtig.

2) Gymnomitrium. Kelch fehlt. Haube zart, eingeschlossen. Dicht ‘dachig beblättert. Bl. zweilappig, keine Nebenblätter.

3) Sareoseyphus. Kelch zart und eingeschlossen, mit den Hüllbl. fieischig verwachsen. Bl. fast vertical angeheftet, gekielt, hohl, zweilappig, ohne Nebenbi.

4) Alieularia. Kelch eingeschlossen, mit den Hüllbl. am Grunde fleischig verwachsen. Bl. rundlich, ungetheilt (selten ein wenig ausgerandet), Nebenbl. kl. schmallanzettlich.

Tribus I. Jungermannideae. Kelch endständig oder am Ende kurzer Seitenäste, nicht verwachsen und hervorragend. Bl. unterschlächtig.

5) Plagiochila. Kelch endständig, zusammengedrückt, abge-

- stutzt. Blätter ungetheilt, beiderseits herablaufend.

6) Scapania. Kelch endständig, zusammengedrückt, abge- stutzt. Blätt. nach Oben grösser werdend, zweizeilig abstehend, zusammengefaltet - zweilappig, der meist kleinere Ober- lappen dem unteren aufliegend oder fast aufliegend.

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7) Jungermannia. Kelch an Stamm oder Aesten end- ständig, röhrig - hohl, oft kantig und faltig, mit zerschlitzter Mündung. Hiüllbl. mehrere, von den Stengelbl. abweichend. Bl. ungetheilt oder eingeschnitten. Mit und ohne Nebenbl. Sphagnoeecetis. Kelch an sehr kurzem ventralem Aste, stielrund, an der Spitze dreikantig, Stengel Ausläufer tra- gend. Bl. rund, ungetheilt und ganzrandig. Nebenbl. klein. oder fehlend. 9) Liochlaena. Kelch endständig, eylindrisch, nach Oben erweitert und flach geschlossen und daselbst mit einem cen- z tralen Spitzehen. Bl. ungetheilt, ganzrandig. 2 Lophoeölea. Kelch endständig, nach der Mündung zu dreikantig. Bl. horizontal ausgebreitet, zweispitzig, zart. Nebenbl. gross, zwei- bis mehrtheilig. : Harpanthus. Kelch an kurzem seitenständigen Äste, am Grunde fleischig, an der Mündung 3—5theilig. Bl. ausge- breitet, halbmondförmig ausgerandet. Nebenbl. gross, meist ungetheilt. 12) Chiloseyphus. Kelch an sehr kurzem seitenständigen

Aste, fast sitzend, tief dreilappig. Haube weit hervorragend.

Bl. ausgebreitet, ungetheilt, ganzrandig. Nebenbl. zweispitzig,

klein.

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13) Gymnöseyphus. Kelch an kurzem Seitenaste, gross, er schlitzt oder zweilippig. Hüllbl. fehlen. Bl. ganzrandig. : Hochalpen. =

Tribus Ill. Geocalyceae.

Kelch ein fleischiger Beutel (Torus), seitlich am kriechen- den Stengel’ hängend, in das Substrat eingesenkt. Blätt. unterschlächtig, ausgebreitet, ausgerandet. Nebenbl. tief zweitheilig. =

14) Geöcalyx. Wie vorsteht. = Tribus IV. Trichomanoideae,

Keleh aus der Unterseite des Stengels entspringend, sitzend. Bl. oberschlächtig. Mit Nebenbl., nur bei Physiotium keine. Calypogeia. Kelch ein fleischiger Beutel, in das Sub- a strat eingesenkt, behaart. Kapsel gedreht. Bl. oval, unge- . theilt (selten kurz 2spitzig) horizontal en Nebenbl. | 2epitzig. a

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16) Lepidozia. Kelch an sehr kurzem ventralem Aste, länglich, röhrig, stumpf 3faltig, an der Mündung gezähnt. Blätt. 3 —4spitzig, eingekrümmt. Nebenbl. ähnlich. Stengel gefiedert ästig, Aeste zum Theil in Ausläufer übergehend. 17) Mastigöbryum. Kelch an kurzem ventralem Aste, drei- kantig, stumpf dreilappig. Blätt. convex, schief zurück- gekrümmt, kurz dreizähnig. Nebenbl. mehrspitzig. Stengel gabelistig, aus seiner Unterseite Ausläufer treibend. Physiotium. Kelch von unserer Art unbekannt. Blätt. convex, an der Spitze zweilappig und gezähnt, am Grunde mit einem grossen sackigen Anhängsel. Ohne Nebenbl. Tribus V. Ptilidieae,

Kelch endständig oder in der Gabelung des Stengels. Hülle fleischig oder dachig - vielblättrig. Stengel meist fiedrig-ästig. DRRE oberschlächtig, getheilt. Nebenblätter ähnlich.

19) Triehocoölea. Kelch in der Gabelung des Stengels, mit den Hüllbl. und der eingeschlossenen Haube fleischig ver- wachsen, röhrig, rauh. Blätter und Nebenbl. gefiedert-viel- theilig Bl Kelch von unserer Art unbekannt. Stengel gabelig. Bl. und Nebenbl. tief 2theilig, einseitswendig. Ptilidium. Kelch endständig, die Hüllbl. weit überragend, eylindrisch, nicht rauh, an der Mündung gefaltet und gezähnt. Bl. 2lappig. Oberlappen grösser, alle fädig lang gewimpert. Nebenbl. ähnlich.

Tribus VI Pilatyphylleae.

Kelch an seitenständigen Aesten, zusammengedrückt oder glockig. Blätt. oberschlächtig am Grunde mit einem Ventral- lappen. Verzweigung fiedrig.

Radula. Kelch länglich, flach, abgestutzt. Stengel flach verästelt. Blätt. unterseits mit einem viereckigen Lappen. Ohne Nebenbl.

Madötheca. Kelch seitenständig an den Aesten, sitzend, oval, glockig, zweilippig. Stengel fiedrig-ästig. Blätt. mit (meist länglich rundlichem) Ventrallappen. Nebenbl. herab- laufend.

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Tribus VI. Jubuleae.

Kelch endständig an den Aesten, länglich, rund und kantig oder flach, geschnäbelt. Bl. oberschlächtig mit ventralem Anhängsel in Form einer Tasche oder eines Blattohres Nebenbl. gross (auch fehlend).

24) Lejeunia. Kelch oval, mehrkantig, mit einem röhrigen Spitzchen, mehrlappig. Verzweigung büschlig oder unregel- t mässig, schlaff. Blätt. unterseits am Grunde eingebogen oder : mit sackigem Anhängsel. Nebenbl. meist vorhanden. =:

25) Frullania. Kelch zusammengedrückt, am Rücken convex, - . unten gefurcht. - Verzweigung fiedrig. Bl. unterseits m Grunde mit einem Oehrchen. Hüllbl. sehr abweichend davon; Nebenbl. gross.

B. Frondosae. Tribus VII. Codonieae.

Kelch endständig, durch Fortwachsen des Stengels bald dorsal, glockig, mit weiter offener Mündung und mit den pfriemlichen Hüllbl. fast ganz verwachsen. Bl. unterschläch- a tig, herablaufend, buchtig, schlaf, Wurzeln violett. E:

26) Fossombronia, wie vorsteht. Tribus IX. Diplomitrieae.

Laub breit, lappig, gabelig, ohne wirkliche Mittelrippe. Kelch gross, dorsal, Hüllblätter schuppenförmig. a

27) Moerekia. Scheinbare Mittelrippe ohne einen Centralstrang. verdickter Zellen. Hüllbl. viel kürzer als der Kelch, lappig eingeschnitten. Kelch gross, grün, an der Mündung ungleich kurzlappig. Blyttia. Scheinbare Mittelrippe mit einem Centralstrang ' Janggestreckter verdickter Zellen. Hüllbl. tief wimprig ein geschnitten. Kelch lang, röhrig, Mündung wimprig. Tribus X. Haplolaeneae. Laub breit, lappig, gabelig, ohne wirkliche Mittelrippe. Kelch fehlt. Hau be aus einer dorsalen Hülle hervortretend oder fehlend. _

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29) Pellia. Laub in unregelmässigen Rasen, ohne Unterblätter. Hülle dorsal, Kapsel kugelig 30) Blasia. Laub in strahlig erbeten Rosetten. Mit Unter- blättern. Hülle fehlt. Kapsel oval. Tribus XI. Aneureae.

Kelch fehlt. Haube fleischig, eylindrisch aus der Unter- seite am Rande entspringend. Laub schmal, fiedrig ver- ästelt, fleischig, ohne Mittelrippe.

1) Aneura, wie vorsteht. Tribus XII. Metzgerieae.

‘Laub mit starker Mittelrippe, gabelig, dünnhäutig, Hülle sackig-halbkugelig, ventralständig. Kelch fehlt.

32) Metzgeria, wie vorsteht.

Jungermannieae.

A. Foliosae. a. Blätter unterschlächtig. Tribus L Gymnomitria.

Kelch fehlt oder eingeschlossen und mit den Hüllbl. ver- wachsen, endständig. 1. Haplomitrium. N. v. E.

Kelch fehlt. Haube weit länger als die Hüllbl. Unregel- mässig dreireihig beblättert. Bl. ungetheilt, länglich buchtig. 1) H. Hookeri. N.v.E. Zweihäusig. Stengel aufrecht, fast einfach. Bl. locker, aufrecht abstehend, aus schief herab- laufender Basis verlängert eiförmig, kurz zugespitzt, stumpf abgerundet, am Rande wellig und buchtig. Hiüllbl. den Stengelbl. gleich, wenig grösser, erst aufrecht zusammen- neigend, später abstehend. Haube lang, eylindrisch, seitlich aufreissend. Zellen locker, gross, unregelmässig 4—6 eckig, nach dem Rande zu wesentlich kleiner. Vereinzelt zwischen

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Moosen, in den Sudeten und Vogesen. Selten. Fig. 1. (Copie nach Hooker.) 2) Gymnomitrium. N.v. E.

’Kelch fehlt. Haube eingeschlossen. Blätt. zweilappig, dicht dachig gelagert ohne Nebenbl. G. coneinnatum. Corda. (Jung. gymnomitrioides. N. v.E.) Zweihäusig. Stengel aufrecht, ästig. Aeste drahtrund, nach der Spitze zu keulig verdickt. Bl. vertica] angeheftet, halb umfassend, breit eiförmig, hohl, an der Spitze auf */, spitz eingeschnitten, Lappen meist stumpflich, ganzrandig, selten ein wenig gekerbt, mit einem schmalen hyalinen Saume. Hüllbl. grösser, die inneren zusammengerollt die Haube um- schliessend und vielfach eingeschnitten. Zellen rund, am Rande viel kleiner und getröpfelt, nach der Mitte zu schnell grösser und hier mit deutlich verdiekten Zelleeken. Bildet niedrige Polster von meist blaugrüner oder bräunlicher Farbe, vorzüglich an Graniten der alpinen Region Fig. 2. G. corallioides. N. v.E. Der vorigen Art sehr ähnlich; die Polster sind starrer, am Grunde durch Ausläufer dicht verwebt. Aeste gekrümmt, zusammengedrückt, gleich dick; Bl. ganz, später ungleich gespalten, mit doppelt so breitem, hyalinen Rande. Zellen am Rande 3 -4 Reihen getröpfelt, nach der Mitte allmählig grösser und unregelmässig sechs- eckig. Alpine Region. Fig. 3. E

3. Sarcöseyphus. Corda.

Kelch zart und eingeschlossen, am Grunde mit den Hüll- blättern fleischig verwachsen. Bl. fast vertical angeheftet, gekielt-hohl, zweilappig, ohne Nebenbl. : 3. Ehrharti. Corda. Zweihäusig. Stengel aufrecht, wenig bewurzelt, meist einfach, Ausläufer tragend wie die fol- genden. Bl. locker gestellt, nach der Spitze zu grösser, aus weit umfassender Basis im Bogen abstehend, oval bis

rundlich quadratisch, stumpf und kurz ausge-

randet, mit stumpfen Lappen. Hillbl. grösser. Kelch nur an der Spitze frei und daselbst mit 4—6 Zähnen. Zellen

d, ziemlich gross, mit deutlich verdiekten Ecken, nach

| dem Rande zu wenig kleiner. In lockeren bräunlichen bis

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schwärzlichen oft tiefen Rasen, meist an triefenden Felsen, auch auf blosser Erde selbst in Sümpfen, ag in der subalpinen, seltener in der Bergregion. Fig.

S. sphacelatus. N.v.E. Der vorigen a ähnlich, doch unterschieden durch locker gestellte, mehr aufrechte Blätter, deren obere Hälfte schwach gekielt, während die untere bauchig hohl ist, Blattlappen breit abgerundet und nach der Stengelspitze zu gebräunt. Bl. rundlich, herz- förmig. Zellen wie bei voriger. Vielleicht nur eine Form

- derselben. In alpinen Bächen an Steinen. Fig.

S. revolutus. N. v. E. Zweihäusig. Stengel aufrecht, büschlig, ästig. Bl. aufrecht abstehend, länglich-eiförmig, mit schmälerem Grunde weit umfassend, am Rande überall zurückgerollt, an der Spitze kurz und scharf ausge- schnitten, mit kurz zugespitzten Lappen. Zellen sehr klein, in deutliche Reihen geordnet, nur am Grunde etwas grösser. Frucht unbekannt. In den Hochalpen, selten, in niedrigen schwarzen Polstern. Fig. 6.

S. densifolius. N. v. E. Zweihäusig. Stengel aufrecht, schmächtig, oft büschlig-ästig, dicht beblättert. Bl. fast rund, hohl, aufrecht abstehend, mit schmälerem Grunde weit umfassend, hin und wieder am Rande zurück- gerollt, an der Spitze kurz und spitz ausgeschnitten, Lappen kurz zugespitzt. Zellen dicht getröpfelt, klein, in Reihen geordnet. Hüllbl. weithinauf verwachsen mit dem Kelch, stumpf ausgerandet. In flachen dichten Rasen, welche unterwärts bräunlich verblichen, oben dunkelbraun bis schwärzlich sind, in der alpinen Region auf Gneis und Glimmerschiefer. Selten. Fig. 7.

S. Muelleri. N. v. E. Zweihäusig. Stengel aufrecht, büschlig-ästig, Blätt. nach der Spitze zu grösser und sehr gedrängt, aufrecht abstehend, gekielt, hohl, halb umfassend, fast quadratisch, halbmondförmig ausgerandet, mit stumpfen Lappen. Zellen rund mit schwach verdickten Ecken, nur ganz am Grunde grösser. Hüllbl. tiefer ausge- randet. Soll auf lehmigem Boden in Süddeutchland in diehten flachen Rasen, von bräunlicher Farbe, vorkommen. Dem S. Funkii ähnlich, doch destligh unterschieden durch die

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grossen seicht ausgerandeten Blätter und viel grössere Zellen. Meine Exemplare sind italienische. Fig. 8. 5. S. Funkii. N. v. E. Zweihäusig. Stengel aufrecht, sehr dünn, büschlig, ästig. Bl. klein, locker gestellt, halbumfanscn | im rechten Winkel abstehend, fast rund, gekielt-hohl, über ein Drittel scharf ausgeschnitten, Lappen spitz. Zellen sehr klein, derb, alle gleich gross. Hüllbl. viel grösser, zusammengerollt, später eine offene Urne bilden Auf lehmigen Wegen, in weiten sehr niedrigen Rasen, im Schatten Br grün, in der Sonne schwarzbraun. Gemein durch das Gebiet. ig. 9. E:; S. alpinus. Gottsche. Zweihäusig. Stengel lang, dünn, ästig, aufsteigend, am Grunde blattlos. Bl. aus scheidig umfassender aufrechter Basis abstehend, eiförmig-qua- dratisch, hohl, auf ein Drittel scharf ausgeschnitten, Lappen stumpf. Zellen sehr klein, rund und derb, wie an Voriger. Frucht unbekannt. In dichten schwarzen Polstern in den : Alpen und Sudeten. Durch die aufrechte Blattbasis höchst ausgezeichnet. Fig. 11. S. adustus. Spruce. (Gymnomitrium. N. v. E.) Ein- häusig. Stengel kriechend, aufsteigend, mit aufrechten keu- ligen Aesten. Bl. halbvertical, aufrecht abstehend, rundlich- eiförmig bis rundlich - quadratisch, kurz zweispaltig, mit stumpfer Bucht und spitzen Lappen; an den Fruchtästen wesentlich grösser, sehr hohl und schärfer eingeschnitten, Zellen fast gleich gross, mit verdickten Ecken. In dichten braunen (im Schatten grünen) sehr flachen Rasen an grani- tischem Gestein in den Alpen, Sudeten, Fichtelgebirge, Harz. Selten.

4. Alieularia. Corda. a

Kelch eingeschlossen, am Grunde mit den Hüllbl. fleischig verwachsen. Bl. rund, ungetheilt (selten etwas ea = Nebenbl. ER EN klein. Sa A. scalaris. Corda. Zweihäusig. Stengel anbisigeid; a schwach bewurzelt, fleischig, wurmartig gebogen, meist einfach. Bl. schräg inserirt, vom Stengel wenig abstehend, fast flach, kreisrund, ganzrandig. Zellen rundlich, ziemlich en gross, am Rande nicht kleiner, mit verdickten Ecken, meist a

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mit Oelkörperndichterfüllt. Nebenbl. (nur an jungen Trieben deutlich) pfriemförmig, bogig abstehend. Kelch zart, in den Hüllbl. versteckt, doch von oben sichtbar, vierlappig. Hüllbl. aufrecht, meist wellig verbogen. Fig. 12.

Herr Limpricht stellt in der Krypt. Flora Schlesiens eine neue Art auf, welche er A. minor (A. geoscypha De Not.) nennt. Sie ist einhäusig, die Pflanzen kleiner, braun, selten grün, der Stengel kurz, kriechend, dicht bewurzelt, mit der fruetificirenden Spitze knieförmig aufrecht. Sterile Zweige locker beblättert und deren Bl. rundlich, seitlich ausgebreitet; am Fruchtstengel kurz ausgerandet; oberste Hüllbl. lappig, kraus. Zellen diekwandiger, deren Oelkörper granulirt. Nebenbl. nur am aufsteigenden Stengelende und in der Hülle sichtbar, in Letzterer gross und meist 3theilig Eine laxe Form hiervon ist meine Fig. 10, von Herrn Gottsche Jungermannia Silv- rettae genannt. (Sarcoseyphus Silvrettae).

Beide Arten wachsen in eompaeten niedrigen Rasen, oft von ziemlicher Ausdehnung auf lehmig kiesigem Boden in Gräben, Hohlwegen etc. Im Gebirge meist gemein und hoch hinaufsteigend.

A. ecompressa. Hooker. Zweihäusig. Stengel aufrecht, ästig, wurzellos, lang und schlaff, rothbraun. Bl. sehr gross, vertical inserirt, dem Stengel angedrückt, die unteren kreisrund, die oberen nierenförmig, flach, ganzrandig, nach der Spitze zu grösser. Zellen gross, derb, rundlich sechseckig, am Rande wenig kleiner. Nebenbl. klein, bald zerstört, dreieckig bis eiförmig, abstehend, spitz oder kurz zweispitzig. Kelch länglich eiförmig, in den Hüll- blättern versteckt und mit ihnen am Grunde verwachsen, stumpf gezähnt. Hüllbl. den Stengelbl. gleich, nur grösser. In robusten, verbreiteten, lockeren und tiefen Rasen von meist rother Farbe auf Steinen in Gebirgsbächen, an Seen, Wasserfällen nur in der alpinen Region. Fig. 13.

Tribus II. Jungermannideae.

Kelch endständig, oder am Ende ku:zer seitenständiger

Aeste, nicht verwachsen, frei hervorragend.

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5. Plagiochila. N. u.M. ; Kelch endständig, susammengedrückt, abgestutzt. Blätt. ungetheilt, am Dorsalrande weit, am Ventralrande kurz herablaufend. E: 15) P. Spinulosa. N. u. M. Zweihäusig. Stengel kriechend mit schlaffen aufsteigenden Aesten. Bl. entfernt, schief ab- stehend, schief herablaufend, hohl, oval-keilfürmig, am Ventralrande zurückgeschlagen, daselbst wie an der Spitze entfernt grob dornig gezähnt. Zellen mässig gross, rundlich, nach der Basis zu grösser, mit stark verdickten Eeken. Hüllbl. den Stengelbl. gleich. Kelch oval, einge- krümmt, zweilippig, an der Mündung dornig wimperig. In lockeren hellen Rasen in den Gebirgen Englands, soll auch in der Schweiz vorkommen. Fig. 14. E- 16) P. interrupta. N.v.E. Einhäusig. Stengel niederliegend, ästig, schlaff. Bl. sich ziegeldachig deckend, schief halbumfassend, mehr oder weniger horizontal ausge- - breitet, am Hinterrande zurückgebogen, wenig hohl, ei- förmig, abgestutzt oder schwach ausgerandet, ganzrandig. Zellen sehr derb und diekwandig, rundlich Geckig, nur ganz am Grunde grösser. Hüllbl. grösser, mehr abgerundet und aufgerichtet. Kelch oval, nach oben breiter, mit kerbig ungleicher, aber ungezähnter Mündung. In lockeren gelbgrünen Rasen über Moosen, an Felsen, zerstreut E in der Bergregion. Nur auf Kalk. Fig. 15. 2

. aufsteigend, mit zahlreichen Aesten, die an der Spitze 0 herabgekrümmt. Bl. ziegeldachig, ulane sich zu berühren den Stengel schief umfassend und schief nach hinten vom

rundlich oval, dornig wimprig gezähnt. Zellen

. weniger derb als an voriger, am Rande merklich kleiner, 7 deutlich Geekig. Hüllbl. den Stengelbl. gleich. Kelch wei, horentr a gend, Tv verlängert eiförmig, an der Basis flac

mit done lieh Mündung. In lockeren meist dunkle Rasen an Bachufern, in feuchten Wäldern ete. Gemein. @

oe 16.

111

6. Scapania. Lindenb.

Kelch endständig, zusammengedrückt, abgestutzt und anfänglich eingekrümmt. Blätt. nach der Spitze zu grösser, zweizeilig abstehend, zusammengefaltet zweilappig, der meist kleinere Oberlappen dem unteren aufliegend oder fast auf- liegend.

18) S. compaeta. Lindenb. Zweihäusig. Stengel steif auf-

recht, wenig ästig. Bl. meist locker gestellt, mit breiter

Basis weitumfassend, fast gleichlappig, Lappen zu-

sammengelegt, rundlich, am Aussenrande abge-

stutzt, ganzrandig, an jüngeren Blättern meist ‚wenig gezähnt. Einschnitt kurz. Zellen in Reihen, nach der

Spitze zu allmählig kleiner; Kelch eiförmig, an der Mündung

gezähnelt. In lockeren gelblichen oder braunen, selten grünen

Rasen oder vereinzelt, besonders in der Ebene auf kiesig

lehmigem Boden nicht häufig. Fig. 17.

S. Bartlingii. N. v.E. Zweihäusig. Stengel kriechend,

aufsteigend, ästig. Bl. dicht gestellt, mit verschmälerter

Basis weit umfassend, fast gleich zweilappig. Einschnitt

kurz. Lappen eiförmig, abgerundet, selten spitz, wellig,

geöffnet-abstehend, ganzrandig. Zellen rundlich, ge- tröpfelt, am Rande kleiner, an der Basis vielmal grösser und abgerundet sechseckig. Kelch eiförmig, schwach zusammen- gedrückt, mit verengter ganzrandiger Mündung. In gelb- grünen, niedrigen Räschen, an feuchten Felsen der Alpen,

im Harz. Selten. Fig. 19.

20) S. aequiloba. N. v.E. ($. tyrolensis. N. v. E.) Zwei- häusig. Stengel aufrecht, ästig, schwärzlick. Bl. dicht gestellt, alle gleich gross, mit breiter Basis weit umfassend, scharf kieligzusammengelegt, tastgleichlappig; Einschnitt kurz. Lappen geöffnet, eiförmig, der Obere schmäler, beide kurz und seharf gespitzt, mehr oder weniger gewimpert, beiderseits papillös (bei starker Vergrösserung), Zellen getröpfelt, am Rande kleiner, alle abgerundet 6eckig, an der Basis wesentlich grösser. Kelch

‘klein, Mündung gezähnt. In lockeren ansehnlichen Rasen, nur auf Kalk, in der Bergregion. Fig. 18. 21) S. subalpina. N. v. E. Zweihäusig. ne

1

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In allen Echsen gemein. Nur auf Steinen.

) 8. uligirosa N. v. E. Zweihänsig. Stengel aufrecht od - futhend, dunkelbraun, ästig, derb. Blätt. rothbraun odı

herabgeführt, ganzrandig, ungleich 2lappig.

m: en sehr hohl EEE Zellen

112

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ästig, rothbraun. Blätt. genähert, mit verschmälerter Basis weit umfassend, ungleich zweilappig. Einschnitt bis zur Hälfte des (ausgebreiteten) Blattes gehend. Lappen flach aufeinanderliegend, der untere eiförmig breit zuge- spitzt, der obere fast viereekig, etwas kleiner, alle wimprig gezähnt. Zellen getröpfelt, am Rande viel kleiner, nach der Mitte zu schnell grösser werdend. Kelch? -- In ansehnlichen, lockeren, dunklen Rasen an feuchten Felsen der subalpinen Region. Die Zellen unter- scheiden sie sicher von der folgenden. Die Zeichnung wurde nach lappländischen Exemplaren gefertigt, welche ich der Güte des Herrn Apothekers Jack in Constanz verdanke. Fig. 21. i S. undulata. M. & N. -Zweihäusig. Stengel steif auf- recht, selten fluthend, purpurfarbig bis schwarz, am unteren Theile nackt, derb und brüchig. Bl. meist locker gestellt, schlaff, im Trocknen kraus, weit umfassend, 4 ungleich 2lappig, oft flügelig gekielt, tiefgespalten. Lappen trapezförmig-rundlich, breit zugespitzt, ganz- 3 randig oder wimprig gezähnt, der untere convex und am Stengel herablaufend, der obere meist etwas vom Stengel abgebogen, bald dem unteren an Grösse fast gleich, bald nur ein Drittel so gross. Kelch gross, eiförmig, mit ganz- randiger oder gezähnelter Mündung. Eine ausserordentlich, auch in der Farbe variirende Species, wesshalb hier 2 Ab- bildungen gegeben sind: Die gewimperte Form mit grossem Oberlappen, meist an feuchten Felsen, und die ganzrandige Form mit kleinerem Oberlappen, meist auf Steinen in Bächen. Zellen zart, Beckig nach dem Rande zu wesentlich kleiner.

Seap. uliginosa und irrigua zu vergleichen. Fig. 20.

purpurn, sich dachig deekend, beiderseits am en

schnitt sehr tief. Unterlappen eiförmig abgerunde eonvex abgebogen, um vielkleiner, niere

113

vorigen ähnlich, etwas grösser und derber, 6eckig, am Rande viel kleiner. Keleh .eiförmig, ganzrandig oder schwach gezähnelt. In grossen rothbraunen Rasen an triefenden Felsen in der höheren Bergregion. Mit Vorsicht von S. undulata zu unterscheiden, die auch in gleicher Färbung vorkommt. S. undulata hat stets etwas zugespitzte Lappen, die nie ganz abgerundet sind; auch gibt der sehr convexe Oberlappen bei $. uliginosa ein sicheres Merkmal. Fig. 22. S.irrigua. N. v. E. Zweihäusig. Stengel aufreeht oder kriechend, weithinauf bewurzelt, grün, schlaff, wenig ästig. Bl. fettglänzend, meist entfernt, schlaff und verbogen, fast ganzrandig, halb umfassend, vertieal inserirt, ungleich 2lappig, Lappen geöffnet, der untere 2 bis 4 Mal grösser, eiförmig breit zugespitzt, der obere herzförmig, meist fast 4eckig,scharfzugespitzt, hohleingkrümmt; Zellen sehr durchsichtig, zart, 6eckig, fast alle gleich, nur am Grunde grösser. Kelch eiförmig, kantig, wenig zu- sammengedrückt, Mündung gezähnelt. In hellgrünen oder & bräunlichen Polstern auf Moorboden oder as zwischen = Sphagnum. Auch diese Art wird oft mit S. undulata ver- = wechselt. Fig. 23. 25) S. nemorosa. N. v. E. Zweihäusig. Stengel snfsteigend, ästig, steif, unten bräunlich, oben grün, dicht und aus- ea gezeichnet 2reihig beblättert. Bl. gross, schräg inserirt, = weit umfassend, ungleich 2lappig, sehr tief getheilt, = dieht domig gewimpert, Unterlappen convex, oval, abgerundet, etwas herablaufend, Oberlappen dieht und flach aufliegend, halb so gross, schief-herzförmig, breit und stumpf zugespitzt. Zellen sehr verdickt, daher getröpfelt erscheinend, nach dem Rande zu viel er Yundlich viereckig, am Grunde oval 6eckig, vielmal grösser. (Im Zellennetz $. aequiloba äusserst ähnlich.) Keleh gross, länglich-eiförmig mit dieht wimpriger Mündung. in lockeren verbreiteten Rasen, olivengrün, oft röthlich angeflogen, am Rande der Wälder, schattigen Felsen, en in der Berg- region, in der Ebene seltener. Fig. ) S. umbrosa. N. v.E. a Stengel kriechend, gen are gabelig getheilt, eingekrümmt, weit hinauf

2 E

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27)

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114

bewurzelt. Bl. nach der Stengelspitze zu viel grösser, dicht dachig, grob ungleich gesägt, tief gespalten, ungleich 2lappig, schräg inserirt, halbumfassend. Lappen eiförmig- zugespitzt, der untere abgebogen, der obere 2—3 Mal kleiner, dem Stengel dicht aufliegend. Zellen getrö- pfelt, nach dem Rande zu kleiner und stärker verdickt. Kelch eiförmig, mit fast ganzrandiger Mündung. In niedrigen, gelblichgrünen Räschen auf faulen Baumstrünken, an Felsen, in der höheren Bergregion verbreitet. Fig. 25.

S. eurta. N. v. E. (S. rosacea N. v.E. Jung. Conradi N. v. E. und Jung. tenuieula N. v. E.) Zweihäusig. Stengel ästig, aufsteigend, grün. Bl. locker dachig, schräg angeheftet, halbumfassend, ungleich 2lappig, halb getheilt, fast ganz- randig. Unterlappen doppelt grösser, schief eiförmig, breit und stumpf gespitzt. Oberlappen fast viereckig bis herz- förmig-triangulär, immer scharf spitzig, aufsteigend, nieht angedrückt. Zellen zart, rundlich-viereckig, fast gleich gross, nur an der Basis grösser und länglich. Kelch kegelförmig, schwach gezähnt. In niedrigen lebhaft grünen Rasen, oft vereinzelt zwischen Lebermoosen, auf lehmigem Boden in Wäldern, Gräben ete. gemein, Fig. 28.

8. apiculata. Spruce. Zweihäusig. Stengel kurz, einfach, kriechend, aufsteigend. Bl. dicht dachig gelagert, schräg inserirt, wt umfassend, ungleich 2lappig, ein Drittel ge- spalten, ganzrandig. Lappen schief-länglich-eiförmig, kurz zugespitzt, hohl angedrückt, der untere etwas

grösser. Zellen klein, zart, getröpfelt, nur am Grunde

des Blattes grösser, sonst fast alle gleich gross. Kelch länglich, fast keulig, mit schwach geschweifter Mündung.

isher nur aus den Pyrenäen bekannt, fand sie Herr Jack a in niedrigen gelblichen kleinen Rasen auf faulem Holz und steinigem Boden am 28. August 1860 bei Heiligenblut in e

Kärnthen. Fig. 26.

8. helvetica. Gottsche. Stengel aufsteigend, mässig 4 8, ziemlich steif und derb, nur am Grunde bewurzelt.

lang, Bl. schräg halbumfassend, locker dachig, ganzrandig, ungleich

. 2lappig, auf ein Drittel gespalten; Lappen geöffnet, der a untere fast doppelt grösser, bogig vom Stengel abstehend,

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115.

schief eiförmig, stumpf oder abgerundet. Oberlappen fast viereckig, vom Stengel geöffnet abstehend. Zellen an der Blattspitze getröpfelt, im übrigen Blatttheile rundlich 6eckig, schwach verdickt, fast alle gleich gross, nur ganz am Grunde grösser und länger. Kelch verlängert eiförmig, wenig zu- sammengedrückt, an der Mündung faltig und buchtig gezäh- nelt. Steht der S. curta sehr nahe. Herr Jack fand sie 1867 auf Erde und morschem Holz bei Küssnacht. Fig. 27. 7. Jungermannia.

Kelch am Stengel oder an er Aesten endständig, röhrig-hohl, oft kantig und faltig, mit zerschlitzter Mündung. Hülle vielblättrig, von den Stengelblättern abweichend. Mit und ohne Nebenblätter. Bl. ungetheilt oder eingeschnitten. a. Complicatae. Bl. wie bei Scapania ungleich zweilappig zusammengefaltet.

J. albicans. L. (J. taxifolia. Hooker). Zweihäusig. Stengel lang, bogig ansteigend, bräunlich, gabelig getheilt. Blätt. locker gestellt, vertieal inserirt, halb umfassend, ungleich 2lappig, bis Zweidrittel getheilt. Unterlappen lang zungenförmig, säbelartig gebogen, nach der Spitze zu grob, ungleich gezähnt. Oberlappen halb bis ein Drittel so gross, auf dem Stengel entlang dachig gelagert, länglich eiförmig, breit gespitzt, ungleich gezähnt. Zeilen klein getröpfelt, in der Mitte jedes Lappens, vorzüg- lich des Unterlappens, ein meist 4 Zellen breiter Streifen grosser rhombischer, diekwandiger Zellen, die sich gegen die Blattspitze verlieren. Dieser Streifen varjirt in Deutlichkeit und fehlt bisweilen (J. taxifolia). Keleh wenig vorragend, eiförmig gedunsen, faltig, ungleich ge- zähnt. In dichten Rasen auf Lehmboden in Hohlwegen, an Felsen. Im Gebirge gemein. In der Ebene seltener.

Fig. 29.

J. obtusifolia. Hook. Einhäusig. Stengelkurz, dieht und lang bewurzelt, fest angeheftet, an der Spitze aufsteigend. Blätt. gedrängt, gebogen abstehend, ungleich 2lappig, tief getheilt, schief und weit umfassend. Unter- lappen oval bis zungenförmig, breit abgerundet,

schwach gezähnt bis ganzrandig, Oberlappen 3 Mal kleiner,

stärker gezähnt, stumpf abgerundet, dicht dachig

3

/

33)

116

gelagert. Kelch verhältnissmässig sehr gross, vertical aufgerichtet, oval, bauchig, sehr faltig, stumpf einge- schnitten und gezähnt. Hüllblätter grösser als die Stengel- blätter, den Kelch aufrecht umfassend. Zellen getröpfelt, nach dem Rande zu viel kleiner, nach der Mitte schnell grösser werdend. In dichten sehr niedrigen Rasen von gelblich grüner bis röthlicher Farbe auf lehmhaltigem Boden, in Hohlwegen ete. Stets sehr reichlich fruchtend. Gemein in der Ebene und im Gebirge. Fig. 30.

J. exseeta Schmid. Zweihäusig. Stengel mässig Se auisteigend, meist wenig verzweigt, steif und derb, der Länge nach bewurzelt. Bl. gedrängt-dachig, schief-weit-umfassend, zweireihig abstehend, kurz, ungleich 2theilig eingeschnitten und rinnighohlzusammengelegt, ganzrandig. Unter- lappen eiförmig, zugespitzt oder scharf 2spitzig; Oberlappen sehmäler, aber meist wenig kürzer, zahn- förmig spitz. Zellen gross, rundlich 6eckig, im Oberlappen viel kleiner und getröpfelt. Hüllbl. aufrecht den Kelch um- fassend, scharf, 3—4zähnig. Keleh länglich, 5faltig, bau- chig. Mündung 5zähnig. In flachen bräunlichen, selten grünen Rasen auf Lehmboden an Felsen, auf faulem Holz in Wäldern; in der Ebene selten, im Gebirge meist ver- breitet, stellenweise fehlend. Fig. 31.

J. Doniana Hook. Zweihäusig? Stengel aufrecht ein-

gekrümmt, sehr derb und braun, unbewurzelt, am Grunde

nackt, nach der Spitze zu dicht beblättert. Bl. genähert,

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vertical inserirt, aus aufrechtem, scheidig den Stengel x

halbumfassenden Grunde, rechtwinklig abstehend oder | fast einseitswendig aufgerichtet, ganzrandig, rinnig

Faden

zusammengebogen und mit meist etwas eingerollten

Rändern. Unterlappen verlängert eiförmig, kurz und scharf gespitzt, Spitze eingebogen; Oberlappen stumpf, | schmäler, aber fast so lang wie der untere. Zellen klein sehr ungleiehmässig verdickt, daher mit zackigenn ausgefressenen Wänden, getröpfelt. Kelch eitörmig, faltig. = Mündung gezähnelt. In dichten fast schwarzbraunen Rasen in den Alpen Schottlands, soll auch in Steiermark vorkom- men. Fig. 31%)...

TERN,

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117

34) J. saxicola. Schrad. Zweihäusig. Stengel aufsteigend

lang, derb, brüchig, kaum bewurzelt. Bl. derb, glänzend, gedrängt, vertical angeheftet, 2reihig abstehend, sehr weit umfassend, ungleich 2lappig zusammengelegt, Unterlappen breit Sifornig hohl, mit stumpfer eingebogener Spitze, dachig sich deckend an die Unterseite des Stengels daher

. glatt und eonvex. ÖOberlappen kleiner, spitzer, vom Unter-

u

lappen abstehend, durch die weitumfassenden wechselstän- digen Basen der Oberseite des Stengels ein auffallend treppenartiges Ansehen verleihend. Zellen sehr klein, derb, getröpfelt. Hüllbl. 2—4spaltig, gesägt. Kelch hervor- ragend, breiteiförmig, faltig. Mündung gewimpert. In bräun- lichen Rasen an Felsen der höheren Berg- und subalpinen Region, selten und sehr selten mit Frucht. Fig. 62. J. minuta. Crantz. Zweihäusig. Stengel lang und sehr dünn, niederliegend bis aufsteigend, fast wurzellos, ästig. Bl. entfernt, vertical inserirt und halb umfassend, sehr regel- mässig 2zeilig gestellt und dem Stengel ein kammartiges Ansehen gebend, oft nach oben zu kleiner, fast gleichlappig, kielig, zusammengefaltet, Lappen eiförmig, spitz, klaffend, ach. Zellen derb, klein, getröpfelt, nach der Blattbasis zu grösser. Hüllbl. grösser, aufrecht umfassend, das innere 3spaltig. Kelch hervorragend, eiförmig, mit stumpfer, fal- tiger, zerschlitzter. und wimperiger Mündung. In dichten bräunlichen oder schmutzig grünen flachen Rasen, meist jedoch zwischen Laubmoosen an feuchten Felsen der Berg- und alpinen Region, häufig; vrucht selten. Von Anfängern oft mit Sarcoseyphus Funkii verwechselt, der aber nur auf nackter Erde wächst. Fig. 65 J. Michauxii. Web. (J. densa N. v. E.) Zweihäusig. Stengel liegend, aufsteigend, lang, schwach bewurzelt, ästig. Bl. fast vertical inserirt, auffallend weit stengelum- fassend, aus kurz scheidigem sackigen Grunde

. sparrig abgebogen, fast rund, wellig verbogen,

mit scharfer halber Bucht und zugespitzten oft eingekrümm- ten Lappen. Zellen klein, zart, getröpfelt, an der Spitze viel kleiner. Hüllbl. sparrig, der Kelch daher hervorragend, keulig, an der zugespitzten Mündung faltig und lang

>

37)

38)

118

wimprig. In bräunlichen Rasen oder zwischen Moosen in der Berg- und alpinen Region, sehr selten. Fig. 63.

J. Helleriana. N. v. E. Einhäusig. Stengel dünn, kriechend, dicht bewurzelt, ästig. Bl. eiförmig, entfernt, schräg halbumiassend, zweizeilig abstehend, durch eine stumpfe und rechtwinklige Bucht in 2 gleiche spitze Lappen getheilt, welche in Folge einer stumpfen Kielung des Bl. zusammenneigen. Am Dorsalrande häufig ein Zahn. Zellen gross, rund, isolirt mit starker angu- lärer Verdickung, fast alle gleich gross. Hüllbl. 2- und 3lappig, ungleich dornig gesägt. Kelch eiförmig, stumpf, mit verengter faltiger Mündung, und daselbst wim- prig zerschlitzt. Die Hep. eur. von Gottsche und Rabenhorst geben unter Nr. 303 diese Speeies; diese Exemplare, welche meiner Abbildung zur Vorlage dienten, stimmen nicht ganz

mit vorstehender Diagnose. Die Blätter sind sämmtlich

seitlich schlaff ausgebreitet, der Dorsalzahn fehlt und die Hüllbl. sind nicht dornig gesägt; es scheint mir wohl möglich, dass schlaffe Formen die kielige Faltung des Blattes ver- lieren, damit hört allerdings die grosse Aehnliehkeit mit

J. RER auf. In lockeren bleichgrünen Rasen an faulen

Stämmen in der Bergregion, sehr selten. Fig.

b) Integrifoliae. Blätter ungetheilt, von er Form X Mit Nebenblättern.

J. Taylori. Hook. Zweihäusig. Stengel derb, braun, aufsteigend, ästig, bewurzelt. Bl. genähert, schief-halbum- fassend, nur am Dorsalrande herabgeführt, fast kreisrund bis bıeit eiförmig, aus concavem bauchigem Grunde convex abgebogen, deutlich warzig. Zellen linsenförmig aufgetrieben (die Oberfläche des Blattes daher bucklig), gross, rund, am Grunde wenig grösser und ovaler. Zellwände stark verdickt, daher jede Zelle von 6 kleineren umstellt erscheint. Nebenbl. schmal lanzett-

förmig, klein, nach dem Kelch zu grösser und 2spaltig.

Hüllbl. nicht verschieden von den Stengelbl., den Kelch an der Basis aufrecht umfassend und abgebogen. Kelch eiför- mig, mit flacher, 2lippiger gezähnelter Mündung. In robusten,

= deeh flachen, schmutzig-grünen bis röthlichen Rasen an

39)

41)

119

feuchten Felsen, auf Walderde ete. in Gebirgsgegenden. Fig. 32. J. anomala. Hook. Ist nur eine Varietät der vorigen Art, jedoch im Habitus und im Zellnetz oft sehr abweichend, wesshalb ich sie hier separirt aufführe. Der Stengel ist schlaffer, weniger ästig, lang bewurzelt. Bl. sehr locker und sehr schräg gestellt, Oberhaut nicht warzig noch bucklig uneben. Blattform meist eiförmig bis läng- lich, etwas zugespizt. Zellen gross, ungleich-rund- lich, mit sehr starken Wänden, am Rande fast vier- eckig, ohne verdickte Zelleeken. Je nach der Feuch- tigkeit des Standortes geht diese Varietät mehr oder weniger in die Stammart über. Auf Torfboden, zwischen und über Sumpfmoosen ete. Fig. 33 J. Schraderi. Mart. Zweihäusig. Stengel kriechend, kurz bewurzelt, lang. Bl. schief-halbumfassend, elliptisch, ganzrandig, etwas aufgerichtet, dieht dachig. Zellen rund- lich, fast getröpfelt, an der Blattbasis grösser. Neben- blätt. Sallsunnd, klein, dreieckig-pfriemlich, nach dem Kelche zu breiter und 2spaltig. Hüllbi. grösser als die Stengelbl., am Rande zurückgeschlagen, manchmal ausgerandet. Kelch aufsteigend, gross, walzig, an der offenen Mündung gewimpert. In niedrigen lockeren Rasen von grüner, meist jedoch bräunlicher Farbe auf sumpfigen Wiesen der Ebene und des Gebirges; nicht häufig. Die Nebenbl. oft sehr schwer zu entdecken! Fig. 355. J. subapicalis. N. v.E. Zweihäusig. Stengel kriechend, lang bewurzelt, rigid, grün, ästig. Blätter fast rund, schief- halbumfassend, dicht dachig, nach dem Kelche zu grösser. Zellen rundlich sechseekig, nicht getröpfelt, etwas kleiner als an voriger und überall gleich gross. Nebenblätt.

dreieckig, lanzettlich, nach dem Kelche zu breiter, bis zuletzt

2- und mehrfach eingeschnitten. Hüllblätter grösser und

abstehender als die Stengelblätter. Kelch kürzer als an

J. Schraderi, eiförmig faltig, spitzig zusammenge- zogen und gewimpert. In dichten blassgrünen bis schwärz- lichen Rasen an feuchten Felsen, auf blosser Erde im Gebirge,

"nicht häufig und vielleicht nur Abart der Vorigen. Fig. 34,

42)

43)

44

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120

x x Ohne Nebenblätter. J. erenulata. Smith. (J. Genthiana. Hüben.) Zweihäusig. Stengel kurz, kriechend, sehr stark bewurzelt, oft mit sterilen längeren Trieben, die kleiner und entfernt beblättert sind. .Bl. dicht dachig gelagert, mit sehr breiter Basis schief halb umfassend, halbkreisrund, nach dem Kelche zu schnell grösser werdend, steil aufgerichtet (daher der Stengel zweischneidig), meist röthlich angeflogen bis purpurroth (an sterilen Ex. grün, locker gestellt, flach aus- gebreitet). Zellen rundlich 6eckig, getröpfelt, alle gleich, nur am Rande der Hüllblätter eine scharf abgesetzte Reihe viel grösserer viereckiger Zellen. Kelch eiförmig, 4kantig, mit spitzig-zusammengezogener Mündung und daselbst durch lange fingerförmig neben einander gelagerte Zellen leicht erenulirt (daher der Name). in lichtgrünen oder röthlichen sehr niedrigen Rasen auf kiesig lehmigem Boden, in Lichtungen, Hohlwegen, in der Ebene und im Gebirge nieht selten und meist reichlich fruetif. Fig. 37.

d.nana. N.v.E. (J. sealariformis N. v. E.) Einhäusig. Stengel kriechend, aufsteigend, ästig, stark bewurzelt. Bl. gedrängt deebziogalig: fast vertical inserirt, halbumfassend, aufsteigend-zusammenneigend, nach dem Kelch zu schnell grösser, hohl, fast kreisrund, ganzrandig, wellig, an den Aesten lockerer. Zellen 6eckig, mässig gross, fast alle gleich, nur am Grunde etwas grösser. Nebenbl. nur zuweilen in der Hülle. Hüllblätter grösser und hohler, sehr breit. Kelch grün, endständig, eiförmig, halb hervor- ragend, faltig, scharf-4kantig, mit vorgezogener eylindrischer Spitze, welche sich später in 4 Spitzen theilt. In flachen, dunkelgrünen, verbreiteten Rasen, gern auf Kalk in der höheren Berg- und subalpinen Region, in Hohlwegen ete. Sehr zerstreut. Fig. 38 nach Gottsche.

J. eaespitieia. Lindenb. {J punctata. Gottsche). Zwei- häusig. Stengel aufsteigend, stark bewurzelt, wenig ästig, unter dem Kelche sprossend. Bl. ehr helm an den Trieben locker, sonst dieht dachig gelagert, aufge richtet, fast kreisrund, an der Spitze breit abgestutzt, wenig hohl, ar Beischig; Zellen zart, sehr gross,

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121

ziemlich regelmässig 6eckig, fast alle gleich gross. Hüllbl. grösser, aufrecht angedrückt. Kelch gross, aufgeblasen eiförmig,. stumpf-fünffaltig, an der Mündung kurz 4 bis 5zähnig. In flachen gelblich grünen Räschen, oder heerden- weise auf thonigem Boden in der Ebene und Hügelregion zerstreut. Durch das grosse Zellgewebe unter den Ver- wandten sehr ausgezeichnet. Fig. 39.

J. hyalina. Hook. Zweihäusig. Stengel kriechend, auf- steigend, dick, spröde, dicht mit röthlichen Wurzeln bewachsen. Bl. mit breiter Basis schief umfassend, ziegel- dachförmig, locker gestellt, rundlich eiförmig, etwas ausge- breitet. Zellen ziemlich weit, rundlich 6eckig, sehr durch- siehtig, mit deutlich verdiekten Eeken, am Grunde kaum grösser. Hüllbl. bauchig, aufreeht dicht umsechlies- send, mit dem Kelche etwas am Grunde verwachsen. Kelch sehr wenig hervorragend, eiförmig-zuge- spitzt, faltig, mit kurz 4spaltiger Mündung. In lockeren hellgrünen Räschen auf Sand- und Lehmboden, in der Ebene häufig, seltener im Gebirge. An dem eigenartigen versteckten Kelche und den durchsichtigen Blättern leicht kenntlich. Von den Verwandten hat nur noch J. obovata röthliche Wurzeln. Fig. 40.

J. sphaerocarpa. Hook. Einhäusig. Stengel kriechend, aufsteigend, stark bewurzelt, starr, meist einfach. Bl. vertical, halbumfassend, hohl, die unteren flacher, sparrig abstehend, am sinds etwas herablaufend, entfernt, fast kreis- rund. Zellen mässig weit, unregelmässig 6eckig, zart, nach der Blattbasis zu wesentlich grösser, am Rande eine wenig her- vorgehobene Reihe 4eckiger Zellen. Viel Oelkörper. Hüllbl. ganz gleich gestaltet und nicht grösser. Kelch weit hervorragend, keulig, glatt oder sehr schwach faltig, an der Spitze tief eingeschnitten-4lappig, Lappen spitz, zusammenneigend. In lockeren dunkelgrünen Rasen auf feuchtem Sand- und Lehmboden, feuchten Felsen. Selten. Fig. 41.

J. tersa. N.v.E. (J. eoniertissima. N. v. E?) Zweihäusig.

Stengel aufreeht, derb, im Alter braun, fast einfach, lanz, büschlig - bewurzelt; Bl. entfernt, vertical angeheftet,

u

122

sehr weit umfassend, am Dorsalrande etwas herabgeführt, sehrhohl, fastsparrig abstehend, kreisrund. Zellen sehr chlorophylhaltig, unregelm. 6eckig, am Randeklein, nach der Blattbasis allmählig grösser, und daselbst zuletzt wesentlich weiter. Hüllbl. entfernt, grösser, aufrecht hohl umfassend, Kelch weit hervorragend, eiförmig, an der Spitze 4faltig-zusammengezogen, kurz 4zähnig, steril von der vorigen Art kaum zu unterscheiden. In lockeren dunkelgrünen Rasen auf nassem Moorboden, triefen- den Felsen in der höheren Bergregion. Fig. 42.

J. cordifolia. Hook. Zweihäusig. Stengel lang, schlaff, aufrecht, büschlig, ästig, fast wurzellos. Bl. fast vertical angeheftet, halbstengelumfassend, sehr hohl und ineinandergescheidet, den Stengel ganz verdeckend, sehr sehlaff und gross, aus schmalem Grunde herzförmig. Zellen derb, regelmässig 6eckig, sehr durchsichtig, am Grunde viel grösser und gestreckter. Kelch hervorragend, länglich, fast eylindrisch, aufgeblasen, nicht faltig, plötzlich zu einem stumpfen Spitzchen zusammengezogen, Mündung klein- zähnig. In schmutzig-grünen, lockeren tiefen Rasen in Gebirgsbächen der alpinen Region. Selten. Durch die scheidig ineinander gesteckten Bl. höchst ausgezeichnet. Eine robuste Pflanze, welche sich von J. tersa sogleich durch den schmalen Blattgrund unterscheidet. Fig. 43.

49) J. obovata. N.v.E. Einhäusig. Stengel roth bewurzelt, aufrecht, durch Ausläufer büschlig, ästig. Blätt. verhältniss- mässig klein, aus aufrechtem scheidig halbumfas- senden Grunde abgebogen, am Dorsalrande etwas herab- laufend, aus schmälerem Grunde breiteifömig bis ei- herzförmig. Zellen derb, rundlich 6eckig, mit schwach verdiekten Ecken, am Rande kleiner und deutlich 4eckig, nach der Blattbasis zu schnell und wesentlich grösser und gestreckter. Kelch nur zum kleinsten Theile en länglich, faltig, 4zähnig, in den Hüllbl. fast versteckt, nur an der Spitze abgebogen sind, mit ihnen weit u Be a verwachsen. In lockeren, schmutzig - dunkelgrünen

4

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ähnlichen nassen kiesigen Plätzen. Nicht häufig. m

123

fructif. Zustande an dem eigenthüimlichen, wie in einer Düte steckenden Kelche sogleich zu erkennen. Fig. 44. 50) J. pumila. With. (J. Zeyheri. N. v. E.) ‚Zweihäusig ni und einhäusig. Stengel kriechend, aufsteigend, stark = bewürzelt, einfach oder mit Wurzeltrieben. Bl. gedrängt, | sehräg inserirt; aufsteigend, aus schmälerer Basis eiför- & mig, hohl, abgerundet. Zellen verhältnissmässig gross, rundlich 6eckig, am Grunde kaum grösser. Hüllbl. grösser A und breiter, aufrecht. Kelch hervorragend, länglich, nach oben verschmälert, sehr faltig, manchmal zugespitzt und die Spitzen wie zusammengedreht, Mündung ungleich dornig gewimpert. In compaeten grünen Rasen an feuchten e Felsen. Nur auf Kalk. Selten. Fig. 45. 51) J. riparia. Taylor. (J. tristis. N. v. E.) Zweihäusig. Stengel kriechend, schlaff, ästig, stark bewurzelt, Aeste aufsteigend. Bl. locker, dachig, breiteif örmig, mit breiter Basis, sehr schräg angeheftet, flach ausge- breitet, schlaff. Zellen unregelmässig 5—6 eckig, dünn- wandig. Hüllbl. grösser, fast rund, abstehend, manchmal mit einem breitlanzettlichen Unterblatte. Kelch aufsteigend, ausgezeichnet birnförmig aufgeblasen, Mündung stumpf-faltig-zusammengezogen und kleinzähnig. In lockeren flachen Rasen von grüner Farbe ‚nur auf Kalk oder am Ufer kalkhaltiger Gebirgswasser, zwischen Gerölle im Schlamm, an Felsen, Ufermauern ete. In den Alpen. Fig. 36. °

e. Bidentes. Blätter an der Spitze eingeschnitten oder ausgerandet, und daher 2zähnig. : x Mit Nebenblättern.

52) J. acuta. Lindenb. (J. eoreyraea. N. v. E. J. badensis. Gottsche). Zweihäusig. Stengel kriechend, aufsteigend, " ästig, stark bewurzelt, grün. Bl. locker gestellt, schief halbumfassend, meist aufgeriehtet oder etwas aus-

gebreitet, hohl, breit-eiförmig, durch eine kurze halb- ' runde Bucht scharf ausgerandet, scharf 2spitzig, nach

dem Stengelgrunde zu oft flach ausgerandet und mit stumpf- lichen Lappen. Zellen gross, rund, zart getröpfelt. Nebenbl. Pfriemlich, meist fehlend. Hiüllblätter die Basis des

53)

124

Kelches aufrecht umfassend, manchmal gezähnt. Kelch weit- hervorragend, länglich eiförmig bis eylindrisch, an der Mündung kurz-schnäblig-zusammengezogen, später kurz 4theilig, mit zusammenneigenden Lappen. In dichten flachen Rasen an feuchten Felsen (nur Kalk), auf Mergel- und Thonboden, in der Ebene und Hügelregion. Eine sehr variable Art, zu der auch die folgende zu ziehen ist, doch gebe ich aus practischen Rücksichten jede Art allein. Fig. 47.

J. Mülleri. N. v. E. Zweihäusig. Robuster als vorige,

Stengel derb, kriechend, aufsteigend, meist einfach. Blätt. genähert, sehr schräg halbumfassend, halbausgebreitet, hohl, aus sehr breitem Grunde eiförmig-rundlich, auf ?/, scharf eingeschnitten, mit stumpfer Bucht oder weit halbmondförmig ausgerandet, mit spitzen Lappen. Zellen wie an voriger, aber meist deutlicher angulär verdickt. Nebenbl. deutlich, pfriemlieh, 2-3theilig, selbst fiederspaltig. Hüllbl. grösser, manchmal 3zähnig, wellig,

ganzrandig bis dernig gezähnt, fast vertical ange- heftet, und daher den Kelch hohl umfassend, an der Spitze 4 abgebogen. Kelch eiförmig bis eylindrisch, glatt an der 4 Spitze zusammengezogen und daselbst ‚durch lange finger- 3

förmig gelagerte Zellen leicht erenulirt. In gelblichen

oder bräunlichen Rasen, auf Kalk in der Bergregion. Fig. 46.

J. bantriensis. N.v. E. (J. Hornschuchiana. N. v. E.

Bl. gross, sehr- schräg angeheftet, schlaff, meist flach ausgebreitet, aus sehr breiter Basis rundlich-

quadratisch, etwas ungleich (der vordere Rand mehr gebogen) nach der Spitze etwas verschmälert zugerundet und daselbst mit rechtwinkliger stumpflicher Bucht und etwas ungleichen stumpfen Lappen. Zellen linsen- förmiz aufgetrieben, daher den Rand leicht kerbend,

mässig gross, rund, zart, mit angulärer Verdickung, fast alle gleich. Mehenl, gross, anliegend, breit lanzettlich.

oder mehrfach gelappt, eingeschnitten und gezähnt. Kelch verkehrt eiförmig, un gefaltet, mit stumpfer zusammen- gezogener gezähnter Mündung. In glänzenden braun-

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56)

125

grünen schwammigen Polstern in Sümpfen der höhe- ren Berg- und alpinen Region. In der Ebene sehr selten. Fig. 48. 49.

J. albescens. Hooker. Zweihäusig. Stengel kriechend, aufsteigend, fleischig, schwach bewurzelt, ästig. Blätt. fleischig, vertical inserirt, mit breiter Basis halb- umfassend, halbkugelig gewölbt, locker gestellt, kreisrund, '/; bis */, gespalten, mit stumpfer Bucht und breiten stumpfen Lappen, welche eingebogen sind und den convexen Eindruck vermehren. Zellen derb, rundlich 6eckig, ziemlich gross, nach der Spitze zu etwas kleiner. Nebenbl. gross, dreieckig schildförmig, anliegend, zuweilen mit einem Basalzahn. Hiüllbl. den Keleh aufrecht umfassend. Kelch länglich, nach oben faltig, mit verengter gezähnter Mündung. In dichten weisslichen en oder zwischen Moosen, nur in der alpinen Region. Ein schönes ächtes Hochgebirgsmoos, das sich durch seine sehr hohlen Blätter von jeder verwandten Art sogleich unterscheidet. Fig. 51.

xXX Ohne Nebenblätter.

J. inflata. Hudson. Zweihäusig. Stengel aufsteigend, schlaff, sehr dünn, ästig, spärlich wurzelnd. Blätter schräg inserirt, am Dorsalrande etwas herabgeführt, hohl, aufsteigend, locker gestellt, eiförmig-rundlich, bis auf /, einge- schnitten, mit enger aber stumpflieher Bucht und abgerundeten etwas ungleichen Lappen. Zellen zart, rundlich 6eckig, nach der Blattbasis zu wenig grösser. Hüllbl. kleiner, aufrecht abstehend. Kelch sehr weit hervorragend, glatt, länglieh-eiförmig bis birnförmig,

mit verengter gezähnter Mündung. In mehr oder minder dichten, braunen, weichen Rasen in Siümpfen der Ebene

bis in die subalpine Region; nicht selten, sehr variabel

in der Grösse, aber stets an den Blättern mit enger Bucht und ahgerandeten Lappen sofort kenntlich. Hieher gehört‘ vielleicht auch Jung. Wenzelii N. v.E. Fi

2 52. 7) J. oreadensis. Hook. Stengel aufsteigend bis aufrecht,

lang, derb, geschlängelt, kurz bewurzelt, einfach oder gabelig.

Bl. derb, beiderseits schräg halbstengelumfassend, daher eonvex zurückgebogen, entfernt gestellt, ._ eiför-

- mig, mit kurzem Einschnitt und stumpfen, etwas ungleichen

58)

60)

‚dieht bewurzelt, ästig. Bi. wenig schräg halbumfassend,

126

Lappen. - Unterblätter pfriemförmig, meist zerstört. Zellen verhältnissmässig sehr klein, rundlich 6eckig, im grösseren Theile des Blattes gleich, nur ganz am Grunde wesentlich grösser. Kelch unbekannt. In der höheren Bergregion zwischen anderen Moosen oder in lockeren Rasen, eine sehr robuste Pflanze, nicht gerade selten. Fig. 53. J. ventricosa. Dicks. (J. porphyroleuca und longiflora. N. v. E.) Zweihäusig. Stengel kriechend, im Alter derb und schwärzlich, meist grün oder röthlieh, dieht und kurz bewaurzelt. Bl. genähert, schräg halbumfassend, flach, schräg ausgebreitet, rundlich viereckig, mit halbrunder Bucht und 2, seltener 3 stumpfen, ungleichen Lappen, deren Spitzen häufig gelbe Keimkörnerhäufchen tragen. Zellen zart, rund, mit stark verdickten Ecken, nach dem Grunde zu wenig grösser, meist mit Chlorophyll überladen und undeutlich. Hüllbl. grösser, den Kelch aufrecht umschliessend, wellig, 3—5lappig. Lappen abgebogen. Kelch länglich, eiförmig bis walzenförmig, faltig und kantig, an der Mündung gezähnt. In diehten flachen, meist frischgrünen, seltener röthlichen Rasen, auf blosser Erde, faulem Holze, an Felsen, im Gebirge häufig. Varürt ausserordentlich. Fig. 54

J. exeisa. Dicks. Einhäusig. Stengel kriechend, kaum verzweigt, lang bewurzelt und dieht anhaftend. Blätter bleichgrün, schlaff, meist genähert, schiethalbumfassend, schräg abstehend oder etwas ausgebreitet, breit rundlich bis rundlich viereckig, meist halbmondförmig oder ganz seicht ausgerandet, mit spitzen etwas ungleichen Lappen. Zellen zart, fast gleich gross, unregelmässig 5 Geckig. Hüllbl. grösser, aufrecht umfassend, mehrfach stumpfbuch- tig eingeschnitten, mit us ungleichen welligen Lappen. Kelch gross, vertieal aufrecht, walzenförmig, an der verengten schrägen Mündung faltig und gezähnt, oft röthlich angeflugen. In kleinen Trupps auf sterilem Boden in der Ebene und Hügelregion. Nicht häufig. Fig. 57.

J. alpestris. Schleieh. (J. eurvula, sicea & tumidula. N.v. E.) Zweihäusig. Stengel kriechend, aufsteigend, derb,

61)

di

straff, sparrig abstehend, die unteren mehr ausgebreitet, ausserordentlich verschieden in der Form, meist rundlich quadratisch, an der Spitze so breit wie am Grande, doch auch häufig schmäler, die Bucht immer sehr flach, die Lappen spitz und ungleich, etwas eingebogen, oft mit rothen Keimkörnern besetzt. Zellen fast gleich gross, rundlich 6eckig, in den Spitzen oft getröpfelt. Hüllblätter etwas grösser, 2—3lappig, vom Kelch abgebogen. Hüll- unterbl. sehr gross, lanzettlich, zweitheilig, mit den Hüllbl. einerseits verwachsen. Keleh länglich eiförmig, glatt, an der Spitze wenig faltig und 4zähnig. In meist bräunlichen lockeren flachen Rasen an Felsen, in Hohlwegen in der Berg- und subalpinen Region häufig. Die Blätter sind an ein und demselben Stengel kaum eines dem andern in Form gleich und hieran ist die Pflanze leicht kenntlich. -- Eine der Arten, die am meisten verwechselt wird. Fig. 58.

J. bierenata. Lindenb. Einhäusig. Stengel kriechend, straff, fleischig, einfach, dicht bewurzelt und fest anhaftend. Bl. meist gedrängt, aahiek halbumfassend, schräg abstehend, fast aufgerichtet, hohl, fast kreisrund, mit Kiumpfwinklighe oder halbrunder Bucht und spitzigen Lappen, zuweilen mit braunen Keimkörnern. Zellen ziemlich gross, rundlich quadratisch, nach den Spitzen zu viel kleiner, auf- fallend getröpfelt in Folge sehr starker Zellwände. Hüllbl. grösser, 3lappig, aufrecht hohl umfassend. Kelch vertical aufsteigend, gross, aufgeblasen eiförmig, an der weiten hyalinen Mündung faltig und fein gezähnt. In kleinen gelblichen Häufchen an Waldrändern, Waldwegen, auf Haiden, durch das Gebiet, aber nur in der Ebene und Hügelregion. Die Zellen lassen diese Species leicht erkennen. J. Franeisei hat ähnliche Zellen, aber Nebenblätter! Fig. 59. J. Reichardtii. Gottsche. Zweihäusig. Stengel lang, aufrecht, büschlig ästig, geschlängelt, sehr dünn, derb und brü chig. Bl fast vertieal inserirt, aufsteigend, die Stengel daher einseits wendig beblättert, derb, sehr hohl, breit eiförmig, nach der Stengelspitze zu grösser, '/, bis 'j, scharf eingeschnitten mit etwas ungleichen spitzen Lappen. Zellen sehr klein, derb, getröpfelt; eg See,

63)

128

kreisrund, mit kürzerer Bucht und eingeschlagenen Lappen, eine Ne eingekrümmte Knospe bildend, in welcher ein kleiner, fast hyaliner Kelch versteckt sitzt, der gleichfalls eingekrümmt, sehr faltig, oval und an der

ündung fransig zerschlitzt ist. In ziemlich hohen, am Grunde zimmtbraunen, nach oben schwarzen Polstern, in den Hochalpen. Sehr schöne Exemplare aus Steiermark ver-

danke ich der Güte des Herrm J. Breidler in Wien. Selten.

Wie schon Herr Limpricht in der Krypt. Flora Schlesiens sagt, gehört diese Species neben J. Doniana. Fig. 56.

J. intermedia. Lindbg. (J. arenaria & socia. N. v.E.) Einhäusig. Stengel kriechend, stark bewurzelt, aufsteigend, einfach oder büschlig ästig, mit keulig verdickten Aesten. Bl. schief halbumfassend, gedrängt, hohl, abstehend, rundlich viereckig, die unteren stumpf und weit ausgerandet, die oberen 2- bis 3spaltig mit ungleichen, spitzen oder stumpfen, wellig verbogenen Lappen. Zellen weit und nur an der Spitze kleiner, sonst gleich gross und rundlich 6eckig. Hüllblätter grösser, den Keleh aufrecht hohl umfassend, ungleich 3- bis 5lappig. Lappen spitz, wellig verbogen. Kelch gross, auf- recht, weisslich-grün, aufgeblasen eiförmig, an der gewölbten Mündung faltig und wimprig. Eine sehr vielgestaltige Art. Meine Abbildung zeigt eine laxe Form; das Extrem der dichten Beblätterung, wie sie stellenweise vorkommt, ähnelt meiner Abbildung von J. Mildeana, welche möglicher Weise nur eine Form von J. intermedia ist. Das Zellennetz lässt unter den verwandten Arten nur eine Verwechslung mit

exeisa und Mildeana zu. Auf kiesig lehmigem Boden in

der Ebene. Fig. 60.

64) J. Mildeana. Gottsehe. Zweihäusig. Stengel nieder-

liegend, unten locker beblättert, an der Spitze mit aufrechten keulig verdiekten Aesten; Bl. halbvertical, am unteren Stengeltheile breiteiförmig, hohl, tief und stumpf ausgeschnit- ten, mit eingekrümmten, stumpfen ungleichen Lappen, nach der Stengelspitze zu grösser, schopfig gehäuft, und 3- bis 5lappig, wellig kraus, am Rande buchtig, die Lappen ungleich, flachrandig oder eingerollt. Zellen gross, derb, unregelmässig 5—6eckig, nach der Blattspitze kleiner,

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65)

129

am Blattgrunde wesentlich grösser. Hüllbl. grösser, faltig und wellig, 4- bis 5lappig. Kelch wenig hervorragend, auf- geblasen eiförmig, faltig, gezähnt. In schwammigen, braun- violetten Rasen auf sumpfigem Boden an einigen Stellen Schlesiens.. Wahrscheinlich nur eine Form der Vorigen. Fig. 55. d) Barbatae. Blätter 3 und mehrlappig. x Ohne Nebenblätter. J. ineisa. Schrad. (J. viridissima. N. v. E.) Zweihäusig. Stengel kurz, fleischig, dicht anhaftend, sehr stark bewurzelt, an der Spitze aufsteigend, gabelig ästig. Bl. fleischig, meist sehr gedrängt, schief halbumfassend, schief aufgerichtet, wellig faltig, der Pflanze ein krauses Aussehen gebend, gross, an der Stengelspitze grösser und gedrängter, von sehr unregelmässiger Form, tief 3- und mehrlappig, mit stumpfen Buchten und zahlreichen breiten und schma- len, stets sehr spitzen, gezähnten Lappen. Zellen sehr gross, zart, rundlich 6eckig, [sehr ehlorophylihaltig. Hüllbl. grösser, faltiger. Kelch vertical aufrecht, gross und weiss- ich, plump oval. Mündung fein wimprig, verengt. In frischgrünen oder blaugrünen flachen Rasen auf faulen Baum- stämmen, über Sphagnen, an lehmigen Bachrändern, durch das Gebiet, in der Ebene und in der Bergregion gemein. An trockenen Standorten sind die Blätter manchmal nur zweizähnig. Fig. 61. J. polita. N.v.E. Zweihäusig. Stengel aufsteigend, derb, dicht beblättert, unter dem Kelche sprossend, bewurzelt.

- Bl. fettglänzend, die jüngeren vertical inserirt, aus scheidig

aufrechtem, bauchigem Grunde zweizeilig vom Stengel abge- bogen, die unteren schräger inserirt und mehr seitlich aus- gebreitet, alle weitumfassend, hohl, eiförmig- quadratisch, stumpf und kurz 3lappig. Lappen ungleich (der mittlere stets grösser), nach unten als Falten hervortretend, Buchten stumpf. Zellen gross, rund, mit starker angulärer Verdiekung, alle gleich weit. Hüllbl. breiter, grösser, sehr wellig kraus, fast so lang als der Kelch und ihn aufrecht hohl einschlies- send. Hillunterblätter gross, zungenförmig, ausgerandet. Kelch wenig sichtbar, aufsteigend, länglich bis keulig, tief

68)

69) J. Floerkii. W. u. M. Zweihäusig. Stengel je nach dem

130

Afaltig und spitz zusammengezogen, an der schiefen Mündung kurz eingeschnitten und buchtig unregelmässig stumpf gelappt. In flachen bräunlichen Rasen in den Alpen. Ob die Fructi- fieation anderweitig bereits beschrieben wurde, ist mir nicht bekannt. Ich erhielt schöne fructifice. Exemplare aus Steier- mark durch Herrn J. Breidler in Wien. Fig. 66

xx Mit Nebenblättern.

J. Kunzeana. Hüb. Blüthenstand? Stengel niederliegend und aufsteigend, braun, derb, ästig, kurz bewurzelt; Blätter gedrängt, vertical inserirt, halbstengelumfassend, aus auf- rechtem Grunde seitlich zweizeilig abgebogen, gekielt hohl zusammengelegt, im Umrisse kreisrund, durch eine rechtwinklige oder schmale, stets stumpfe Bucht bis zur Hälfte oder etwas weniger eingeschnitten. Lappen stumpf, etwas eingebogen (hin und wieder 3lappig), Zellen mässig gross, alle gleich, in Folge starker Wandverdickung getröpfelt. Nebenbl. sehr tief zweitheilig, mit lang und schmal zuge- spitzten Lappen. Frucht? In niedrigen bräunlichen Rasen auf Moorboden in der subalpinen Region der Alpen, bisher selten beobachtet. - Fig. 67.

J. attenuata. Lindenb. Zweihäusig. Stengel lang, dünn, niederliegend oder aufsteigend, wenig bewurzelt, oft mit vielen aufrechten Sprossen und dann büschlig Bl. klein, locker gestellt, mit dem Dorsalrande fast vertical, mit dem Yeutralrande schräg inserirt, kurz stengelumfassend, hohl, fast quadratisch, am Aussenrande mit 1—2 stumpfen, AERS tiefen Buchten und 2-3 dreieekigen spitzen fast gleichen Lappen; Blätter der Sprossen dicht dach- ziegelig angedrückt. Zellen mässig gross, rund, gegen den Rand wenig kleiner, mit starker angulärer Verdickung; Nebenbl. eiförmig, mehr oder weniger tief eingeschnitten und stumpf 2lappig, oft fehlend; Hüllbl. abstehend, grösser, 3—4lappig. Kelch hervorragend, walzig, an der faltigen zusammengezogenen Mündung gewimpert. In meist bräun-

lichen selten grünlichen Rasen an feuchten Felsen, auf Moor--

boden, häufig. Durch die vielen steifaufrechten langen Aeste sogleich in die Augen fallend. Frucht sehr selten. Fig. 68.

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131

Standorte schlaff, aufrecht oder derber und niederliegend, grün bis braun, lang, kurz bewurzelt, ästig. Bl. meist dicht gestellt, mit dem Dorsalrande vertieal, mit dem Ventralrande schiefinserirt, etwas aufsteigend, sehr hohl, breit rundlich qua- dratisch, faltig, am Aussenrande mit? —-3 kurzen ‚stumpfen, scharf eingekrümmten Lappen. Zellen grösser als an der vorigen Art, rund, angulär verdickt, Nebenbl. gross, breit lanzettlich, meist tief gespalten, mit 2 eingekrümmten schmalen Lappen, doch auch einfach lanzettlich, meist ge- zähnt und gewimpert. Hüllbl. welliger und faltiger, 4- und mehrspaltig, Kelch halbhervorragend, länglich eiförmig, faltig, Mündung gezähnt und wimprig. Auf Moorboden, an feuchten Felsen, stets über anderen Moosen, in der subalpinen Region, in schmutzig grünen oder bräunlichen Rasen. Nicht selten. x Fig. 69.

J. lycopodioides. Wallr. Zweihäusig. Stengel nieder- liegend, derb, wenig ästig, kurz bewurzelt Bl. dieht gestellt, etwas seitlich ausgebreitet, am Dorsalrande fast vertical, am Ventralrande schräg inserirt und daselbst mit langen fädigen Wimpern am Grunde. Im Umrisse breit rundlich gnadratisch, hohl, faltig, mit 3—4 sehr seichten, am Grunde spitzen Buchten und 4—5 breiten stumpfen Lappen, deren jeder einen Dorn trägt; diese Lappen sind um den ganzen Rand vertheilt, nicht nur am Aussen- rande. Die Bl. geben der Pflanze ein in die Augen fallendes krauses Aussehen. Zellen wie bei voriger. Nebenblätter anliegend, gross, lanzettlich, am Rande sehr lang fädig 8ewimpert. Hüllbl. bauchig umfassend, tief 4—Öspaltig. Kelch eiförmig, an der Mündung faltig und gezähnt. Frucht sehr selten. In loekeren grüngelben oder bräunlichen flachen Rasen über anderen Moosen in der subalpinen Region. Fig. 70.

J. barbata. Schreb. Zweihäusig. Robust, Stengel lang, derb, braun, wenig ästig, niederliegend, kurz und dicht bewurzelt. Bl. locker gestellt, sehr schräg inserirt, seitlich flach ausgebreitet, wenig umfassend, fast quadratisch. Vorder- und Hinterrand fast gerad e, Aussenrand mit 3-—-4 kurzen stumpfen Lappen, deren mittlere

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3

7

14) J. Franeisei. Hook. Stengel kurz, fleischig, schwach

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132

meist etwas grösser. Zellen der vorigen. Nebenbl. fehlend oder rudimentär. Hüllbl. gross, faltenlos, aus umfassendem Grunde abstehend, flach, 4—5lappig. Kelch länglich eiförmig, an der Mündung faltig und gezähnt. In lockeren oliven- farbenen grossen Rasen über anderen Moosen oder auf nackter Erde, in schattigen Gebirgsthälern häufig, seltener in der Ebene oder in hohen Lagen. Fig. 71.

J. quinquedentata. Web. Zweihäusig. Stengel nieder- liegend, lang, grün, ästig, dieht und lang bewurzelt. Blätter gedrängt, schräg inserirt, halbumfassend, seitlich ausgebreitet, doch hohl, wellig, rundlich quadratisch, am Ventralrand ungetheilt, Dorsalrand mit 3 bis 4 kurzen ungleichen Lappen, welche hohl eingebogen sind und einen Enddorn tragen. Zellen wie vorige, aber stärker verdickt. Neben- blätter fehlen. Hüllbl. aus aufrecht umfassendem Grunde abgebogen, scharf 4- bis 5lappig, Lappen spitz, geöffnet abstehend. Kelch länglich eiförmig, Mündung faltig und gezähnt. In flachen dichten grünen oder gelblichen Rasen auf anderen Moosen, Felsen, nackter Erde in der Bergregion. Fig. 72.

J. setiformis. Ehrh. Zweihäusig. Stengel dick, aufstei-

gend oder aufrecht, kaum bewurzelt, gabelig, brüchig. Bl.

meist gedrängt, vertical inserirt, aus weit umfassender Basis aufrecht vom Stengel abstehend, im Umriss kreisrund,, bis zu zwei Drittel in 3—4 breite spitze Lappen getheilt, an der Basis lang und grob gezähnt. Ränder der Lappen zurückgebogen, daher die Lappen kielig hohl. Zellen rundlich, getröpfelt, alle gleich gross und blasig aufgetrieben; Neben- blätter gross, tief 2theilig, mit lanzettlichen spitzen Lappen, am Grunde gezähnt. Hüllbl. grösser, Lappen spitzer und stärker gezähnt. Kelch oyal, faltig mit fein gesägter Mün- dung. In tiefen Polstern zwischen Felsblöcken der alpinen Region; stellenweise häufig. Meine Abbildung zeigt die weniger gezähnte hochalpine Form. Fig. 73. -

e) Bieuspides. Frucht an (meist) kurzen grundständigen Aesten.

>< Mit deutlichen Nebenblättern.

76)

133

bewurzelt, ästig. Blätter schiefhalbumfassend, aufsteigend, gedrängt ‚zinenldichie: breit eiförmig bis kreisrund, hohl, durch eine kurze, meist enge, am Grunde immer stinpie Bucht, stumpf 2lappig. Lappen. hohl eingebogen. Zellen deden- von J. bierenata ähnlich in Folge dieker Wandungen, isolirt getröpfelt, rundlich, nach der Spitze zu kleiner, nach der Blattbasis zu verhältnissmässig sehr gross. Neben- blätter länglich, zweizähnig oder ungetheilt, abstehend. Fruchtast meist kurz und dick. Hiüllbl. mehrpaarig, nach Oben dichter und grösser, mit schmäleren und spitzeren Lappen, Kelch länglich, walzig, am Grunde röthlich, an der Mündung bleich, faltig und gezähnt. In niedrigen röthlichen Räschen auf feuchtem Haideboden der Ebene. Sehr selten, bisher nur bei Sagan und Bonn. Fig. 74.

J. Starkii. N. v.E. (J. Hampeana.N. v. E?) Zwei- häusig. Stengel verhältnissmässig lang und dick, hin- und hergebogen, weisslich, spärlich aber lang bawiiselt, ästig. Bl. klein, entfernt, breit und vertical inserirt, abstehend, fast kiclis hohl, im Umrisse rund, Birch eine stumpfe Bucht halbgetheilt. Lappen stumpf auseinander- stehend. Zellen sehr klein und zart, rundlich 4eckig. Nebenbl. weit abstehend, lanzettlich oder breiter und dann ausgerandet. Fruchtäste lang. Hüllbl. mehrpaarig, vielmal grösser als die Stengelbl., am Rande ungleich kerbig. Kelch eiförmig, faltig, Mündung gezähnelt. Auf feuchtem Lehmboden, am Rande der Wälder, auf schat- tigen Fusswegen, in grünen oder bräunlichen Polstern. Eine der kleinsten Arten. Fig. 75.

>xxX Ohne Nebenblätter.

J. divarieata. Engl. Bot. Einhäusig. Von der vorigen schwer zu unterscheiden und vielleicht mit ihr zu vereinigen. Die Nebenblätter fehlen meist, Fruchtäste keulig, innerste Hüllblätter ausgefressen grob gezähnt und gesägt. Kelch länger walzig, mit wenigen Längs- falten. Mündung quer gestutzt und fein gezähnt. Auf Erde, an Felsen, über anderen Moosen in der Bergregion

wie in der Ebene. Fig. 77. 7) J. rubella. N. v. E. Einhäusig. Stengel sehr kurz, dick,

7

79)

Polstern oder dünnen Ueberzügen, meist auf faulen Baum-

=

134

dieht und lang bewurzelt, kriechend, an der Spitze aufsteigend. Blätter genähert, hohl, rund durch eine schmale spitze Bucht tief getheilt, mit spitzen, 3 zusammenneigenden Lappen; die oberen Blätter der sterilen Sprosse gezähnt gesägt. Zellen weiter und derber als an den beiden vorigen Arten, viereckig. Neben- blätter fehlen. Fruchtäste länger oder kürzer, bis zur Spitze i bewurzelt. Hüllblätter gross, tief eingeschnitten. Lappen zugespitzt, grob ungleich gezähnt und gesägt. Kelch spindel- förmig, mit wenigen Längstalten. Mündung tief eingeschnitten mit leicht gekerbten Lappen. In rothbraunen Ueberzügen auf fester Erde auf Waldwegen. Selten.

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J. elachista. Jack. Einhäusig. Stengel bleiehgrün, lang a und dünn, sehr schwach bewurzelt. Bl. der sterilen Triebe E.:

‚sehr entfernt, durch eine schmale Bucht meist sehr tief BE

getheilt, oft mit einem Zahn an einem Rande; Lappen e: schmal und zugespitzt. Zellen ziemlich weit, 4+bis beckig, derb. Nebenbl. meist fehlend. Fruchtast länger oder kürzer, bis zur Spitze bewurzelt; Hüllbl. viel grösser, grob ungleich gezähnt, aufrecht umfassend. Kelch länglich bis cylindrisch, oft tiet eingeschnitten, an der Mündung dureh fingerförmige Zellen leicht gekerbt. In Ausstichen eines Torf- moors bei Salem in Baden von Herın Jack gefunden. Obwohl im Habitus von J. rubella sehr abweichend, vielleicht eine laxe Form derselben. Fig. 76.

.J. eatenulata. Hueben. Einhäusig. Stengel nieder-

liegend, aufsteigend, sehr ästig, spärlich bewurzelt; Blätter meist entfernt gestellt, schräg inserirt, aufsteigend, breit oval, etwas hohl, durch eine meist enge am Grunde immer stumpfe Bucht tiefgetheilt. Lappen schmal lanzett- lich, etwas zusammenneigend. Zellen verhältnistmässig gross und derb, rundlich 6eckig, Fruchtast sehr kurz und bewurzelt. Nebenbl. fehlen. Innere Hüllbl. plötzlich viel grösser, den Keleh aufrecht umfassend und angedrückt eingeschnitten, wenig gezähnt. Kelch eylindrisch oder faltig zusammen- 2 gezogen, Mündung gezähnt. In bräunlichgrünen verfilzten

135

stämmen, auch auf Torfboden; selten in der Ebene, ver- einzelt in der Bergregion. Fig. 79.

J. bieuspidata. L. (J. Menzelii. Corda.) Einhäusig. Stengel bald lang hinkriechend, bald aufsteigend, ästig, bleiehgrün, wenig bewurzelt; Bl. genähert, schräg inserirt, an der Dorsalseite wenig umfassend, flach ausgebreitet oder schräg aufsteigend, meist hohl, im Umrisse rundlich vier- eckig, durch eine weite am Grunde stumpfe Bucht halb eingeschnitten. Lappen eiförmig zugespitazt. Zellen gross und durehsichtig, unregelmässig 5- und beckig. Fruchtast meist sehr kurz (bei laxeren Formen auch lang). Hüllbl. in mehreren Wirteln dieht dachig, nach oben grösser werdend, die innersten zwei- bis mehrspaltig und grob geschweift-gesägt. Kelch weisslich, walzig, nach oben verschmälert und stumpf 3kantig. In grünen oder weisslich-grünen flachen Polstern auf Erde, Steinen, faulen Stämmen, überall gemein, sehr vielgestaltig und immer reich fruetifieirend. Fig. 80

J. connivens. Dieks. Einhäusig. Stengel lang, weisslich, ästig, kurz bewurzelt; Bl. klein, locker göstellt, sehr schräg, fast horizontal inserirt, am Dorsalrande weit herablaufend, zweizeilig flach ausgebreitet, aus breiter Basis rund, dureh eine kleine, meist kreisrunde Bucht an der Spitze scharf und kurz ausgerandet, Lappen zusammenneigend, oft zusammenstossend, spitz. Zellen sehr gross, 5 6eckig, sehr durchsichtig, convex aufgetrieben. Fruchtast kurz, aufrecht, lang bewurzelt. Hüllbl. in mehreren Wirteln nach Oben schnell grösser, dieht dachig anliegend, handförmig 3—5theilig, Lappen schmal lanzettlich. Kelch länglich eiförmig, nach der Spitze zu faltig zusammen- gezogen, 3kantig mit lang bewimperter Mündung. In weiss- lichen Räschen oder zwischen Laubmoosen auf humus- reichem Waldboden, faulem Holz, Torfmooren, nicht gerade gemein und vorzüglich in der höheren Bergregion. Fig. 81. J. eurvifolia. Dieks. 'Zweihäusig. Stengel kriechend, und niederliegend, bleich, wenig bewurzelt, ästig; Blätter gedrängt, wenig schräg inserirt, aus schmaler, weitum- fassender Basis breit-rund, sehr hohl, am Ventral-

82. 83). J. grimsulana. Jack. Stengel aufrecht, dinn, derb und brüchig, spärlich bewurzelt; Bl. vertical inserirt, weit um-

84)

136

rande mit einem grossen, hohl eingekrümmten Lappen, an der Spitze durch eine grosse seichte Bucht halb eingeschnitten und in2 lange, pfriemliche, oft eingekrümmte Spitzen auslaufend. Zellen klein, rect- angulär und rundlich 5—6eckig, durch starke Wandungen isolirt und getröpfelt. Fruchtast kurz, aufrecht, bewurzelt; Hüllbl. eiförmig, aufrecht, viel grösser, dieht dachig anliegend, kielig, 2—3theilig, mit eiförmigen, spitzen, scharf gesägten

Lappen. Kelch lang, schmal, 3kantig, mit gewimperter E Mündung. In weisslich grünen oder röthlichen Ueberzügen, auf faulem Holz in der subalpinen Region, selten in der Berg-

region überhaupt zerstreut. Fig.

fassend, fast kielig hohl, rund, durch eine enge spitze

quadratisch, viel grösser und derber als an Jung. Starkü, mit der sie habituelle Aehnlichkeit hat. Frucht unbekannt.

In schwarzbraunen Räschen zwischen Laubmoosen an sonnigen Felsen beim Grimselhospitz von Herrn Apotheker Jack

Constanz, gefunden. Fig. 78. f) Aequifolia. Bl. und Nebenbl. gleich, Stengel daher Zreihig beblättert.

J. setacea. Web. Zweihäusig. Stengel lang, dünn, auf- recht fiedrig verästelt, am Grunde bewurzelt, braun; ; Blätter und Nebenbl. gleich, entfernt gestellt, fast vertical = . Inserirt, seitlich hohl abstehend, fast bis zum Grunde in 3 (seltener in 2—4) schmale plumpe Lappen getheilt, E die an der Spitze nur aus einer, nach ihrer Basis aus zwei

Zellreihen bestehen und ein wenig eingekrümmt sind.

Zellen an der (ungetheilten) Blattbasis rundlich 6eckig, in

den Lappen rectangulär. Fruchtast sehr kurz, seitlich am Stengel; Hüllbl. gross, aufrecht Aüliogend; vielfach eingeschnitten und in schmälere oder breitere Lappen getheilt. Lappen stumpf gezähnt. Kelch länglich, nach oben schmäler, Mündung zerschlitzt und gezähnt. In lebhaft hellbraunen .

Azul

Bucht halb eingeschnitten. Lappen eiförmig, stumpf bis abgerundet, zusammenneigend, hin und wieder mit einem % Basalzahn am Dorsalrande. Zellen diekwandig, rundlich

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85)

S

137

Rasen auf Torfboden, an feuchten Schiefer-Felsen, in der Ebene und Bergregion bis auf die Alpen. Stellenweise häufig. Fig. 83.

J. triehophylla. L. Einhäusig. Stengel niederliegend, aufsteigend, sehr dünn und unregelmässig verzweigt, wenig bewurzelt. Bl. und Nebenbl. gleich, dieht gestellt, bis zur Basis in 3 (seltener 4) pfriemliche Lacinien getheilt. Sie bestehen durchweg nur aus einer Zellenreihe, sind fast ganz gerade, stumpf, divergirend und viel dünner und zierlicher als an voriger; Hüllblätter viel grösser, ästig und gabelig, borstig. Kelch länglich eiförmig. Mündung fransig gewimpert. In der Ebene und im Gebirge in schmutzig-grünen dichten Ueberzügen oder zwischen anderen Moosen auf Erde, faulem Holz, an Felsen, überall gemein. Fig. 84.

' J. julacea. Lightfoot. Zweihäusig. Stengel aufsteigend,

derb, brüchig, dünn, sehr ästig, am Grunde bewurzelt. BI. und Nebenblätter gleich, mehr oder weniger dicht dachig, anliegend, rundlich quadratisch, vertieal inse- rirt, hohl, durch eine spitze Bucht bis unter die Mitte getheilt. Lappen breit lanzettlich, zugespitzt, ganzrandig, oder ungleich kerbig. Zellen mit sehr verdiekten Wandungen, daher isolirt getröpfelt, ungleich, reetangulär und rundlich bis 6eckig; Hüllbl. etwas grösser und gezähnter. Kelch klein, eiförmig, wenig faltig, Mündung weit, ein- geschnitten und ungleich gezähnt. An feuchten Felsen der alpinen (seltener der Berg-) Region, in bräunlichen oder bläulichen starren Rasen. Fig. 85

7) J.laxif olia. Hooker. (J. Huebeneriana. N. v. E.) Stengel

aufrecht, fädig, dünn, wenig ästig, wurzellos. Blätter und Nebenbl. fast gleich, locker gestellt, gross, nach der Stengelspitze zu grösser, vertical inserirt, halbumfassend,

sehr hohl, stumpf kielig zusammengelegt, aufrecht ab- stehend, eiförmig, auf ';, schmal und spitz eingeschnitten.

Lappen gleich, spitz, etwas hohl eingebogen. Zellen sehr

8ross, derb, unregelmässig 4--6eckig; Hüllbl. grösser

und breiter, den Kelch aufrecht umfassend, sehr hohl, kürzer eingeschnitten (auch kurz 3—4lappig), mit eingebogenen

. ganzrandigen oder entfernt kerbigen, spitzen Lappen. Kelch

88)

ganzrandig. Gehört eigentlich in die Abtheilung der Inte-

138

gross, länglich eiförmig, wenig faltig, Mündung zusammen-

neigend, ungleich eingeschnitten, gezähnt und gewimpert.

Soll in alpinen Bächen auf Steinen vorkommen. Die Pflanze

ist eigentlich in den Gebirgen Seandinaviens heimisch. Fig. 86. 8. Sphagnoecetis. N. v. E.

Kelch an kurzem ventralen Aste, stielrund, an der Spitze 3kantig. Stengel Ausläufer tragend. Bl. rund, ungetheilt und ganzrandig. Nebenbl. meist fehlend, nur an den Aus- läufern und am Fruchtast, ausgerandet bis eingeschnitten. S. communis. N. v. E. Zweihäusig. Stengel entweder aufsteigend zwischen Sumpfmoosen, mit langen, weisslichen, unbewurzelten Ranken, oder kriechend auf faulem Holz mit

stark bewurzelt sind; an diesen Trieben kurz eingeschnittene Nebenblätter. Bl. sehr schräg inserirt, aus breiter Basis halbkreisrund, fast seitlich flach ausgebreitet oder wenig aufsteigend. Zellen rund, getröpfelt, gleich gross; Fruchtast sehr kurz, aus der ventralen Seite des Stengels vertical auf- steigend; Hüllbl. zweireihig, dachig, hohl, mit den Spitzen abstehend und daselbst mehr oder weniger tief und schmal eingeschnitten, mit schmalen spitzen Lappen; Hüll- unterblätter gross, dachig gelagert, das Oberste viel : grösser und in2lange schmale Spitzen ausgehend. Kelch lang und sehr schmal, glatt, an der weiten Mündung unregelmässig buchtig gezähnt. An faulem Holz, zwischen Sphagnen in bräunlichen Rasen durch das Gebiet. Frucht sehr selten. Durch Zellen und Ranken von den Arten der Integrifolia sicher zu unterscheiden. Fig. 87. 9. Liochlaena. N. v. E 3

Kelch endständig, vertical aufrecht, eylindrisch, nach oben erweitert und flach geschlossen, mit einem ee ntralen, nabelartig vertieft liegenden Spitzchen. Blätter ungetheilt,

L.lanceolata. N.v.E. Einhäusig. Stengel derb, kriechend, niederliegend, stark und braun bewurzelt, meist vielf ach

139

verzweigt. Bl. gross, dicht dachig gelagert, sehr schräg inserirt, zweizeilig, flach ausgebreitet, am Dorsal- rande herablaufend, aus breiter Basis breiteif örmig und er abgerundet. Zellen sehr gross und derb, rund mit sehr stark verdickten Ecken; Hüllbl. am Dorsalrande vertical inserirt, aus etwas scheidig aufrechter Basis s ackig und seitlicb abgebogen. Kelch gross, keulig-birnförmig, glatt. Eine robuste Pflanze, welche in dunk elgrünen, flachen Rasen in Gebirgsgegenden an Bachufern durch das Gebiet häufig zu finden ist. Fig. 88. er

10. Lophoeolea. N. v. E.

Kelch endständig, an der Spitze dreikantig. Bl. horizontal ausgebreitet, 2spitzig, zart. Nebenbl. gross, zwei- bis mehr- theilig.

L. bidentata. N. v. E. (L. Hookeriana und latifolia. N. v.E.) Zweihäusig. Stengel lang, meist sehr ästig, wenig bewurzelt, niederliegend. Aeste weitumherschweifend. Bl. . zart, sehr durchsichtig, dachig gelagert, sehr schräg E inserirt, am Dorsalrande etwas herablaufend, aus sehr breiter Basis schief verschmälert, eiförmig-viereckig, durch eine kurze halbmondförmige Bucht getheilt und in 2 divergirende etwas ungleiche pfriemliche Spitzen auslaufend. Zellen verhältnissmässig klein, sehr zart, fast alle gleich gross, nur in den Spitzen kleiner. Nebenblätter gross, tief 2theilig, die Laeinien schmal lanzettlich und wieder tief 2theilig oder auch unge- theilt und etwas gezähnt. Fruchtast kurz. Hüllbl. tiefer

getheilt, dem Kelch aufrecht anliegend, oft nach Aussen rinnig hohl, zuweilen lang gezähnt. Kelch endständig, dureh Sprossung oft gabel- oder seitenständig, oben 3kantig bis geflügelt. Mündung tief 3lappig, mehr oder weniger lang und grob gezähnt. In dieht verflochtenen bleichen Rasen oder zwischen anderen Moosen und Gras, an schattigen Stellen, Bachufern, Sumpfwiesen, überall gemein. Fig. 89 und 92.

91) L. minor. N. v. E. Zweihäusig. Stengel niederliegend, lang, zart, ästig, lang büschlig bewurzelt, Bl entfernt,

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3

93)

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140

auflösend. Zellen weiter als an Voriger, regelmässig 6eckig; Nebenblätter abstehend, gross, fast bis zur Basis 2theilig mit lineal lanzettlichen Lacinien; Hüllbl. den Stengelbl. gleich. Hüllunterbl. oval, kurz einge- schnitten und entfernt gezähnt. ; stumpf 3kantig mit 3lappiger gezähnter Mündung. In bleichen kleinen Rasen auf sandig thonigem Boden an schattigen Stellen, gern auf Kalk, sehr zerstreut und äusserst selten mit Frucht. Fig. 9. L. heterophylla. N.v.E. Einhänsig. Stengel meist lang, kriechend, ästig, bewurzelt. Bl. fast quadratisch, schräg

inserirt, in doppelter Form: am Grunde des Stengels seicht ausgerandet mit scharf zugespitzten Lappen. Oben dagegen mit flacher Einbuchtung oder gerade abgestutzt, mit abgerundeten Ecken. Zellen grösser und derber als an den Vorigen; Nebenbl. tief 2theilig mit ganzen oder getheilten Lacinien. Fruchtast sehr kurz, aufrecht; Hüllbl. aufrecht anliegend, mit der Spitze abstehend, 2- bis mehr- lappig. Hüllunterbl. gross, tief ztheilig und gezähnt. Kelch länglich eylindrisch mit 3 Lappen und grob gezähnter Mün- dung. In blassbräunlichen oder gelblichen verworrenen Rasen, gern auf Holz, seltener auf Erde. Häufig; durch die doppelgestaltigen Blätter sofort erkenntlich. Fig. 91.

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11. Harpanthus. N. v. E :

Kelch an kurzem seitenständigen Aste, am Grunde fleischig i Mündung 3—-5theilig. Blätter ausgebreitet, ausgerandet. Nebenbl. gross, meist ungetheilt. Hüllbl. mit dem Kelch zum Theil verwachsen. H. seutatus. Spruce. (Jungermannia W. & M. Zwei- häusig. Stengel aufrecht, ästig, dieht bewurzelt. Bl. sehr schräg inserirt, auf der Dorsalseite weit herablaufend, auf der Ventralseite kurz umfassend, etwas ausgebreitet oder aufsteigend, wenig hohl, aus breiter Basis breit

141

eiförmig, mit kurz und scharf ausgeschnittener fast runder Bucht und scharf gespitzten Lappen. Zellen gross, rund, mit starker Eekenverdickung, in den Spitzen viel kleiner, nach dem Grunde zu schnell und wesentlich grösser. Nebenbl. gross, eiförm ig, fast dreieckig-lanzettlich, abstehend - eingebogen; Hiillbl. zwei, am unteren fleischigen Theile des Kelches und mit ihm verwachsen, 2—4spaltig, Kelch eiförmig, mit gefalteter scharf gezähnter Mündung. An nassen Felsen ,‚ auf faulem Holze, über Sphagnen, in lockeren bräunlichen oder bleichen Räschen in der Bergregion, zerstreut und selten. Fig. 50.

) H. Flotowianus. N. v.E. (Lophocolea vogesiaca. N. v. E.)

Zweihäusig. Stengel lang, schlaff, liegend oder aufsteigend, röthlich, sehr kurz bewurzelt, ästig. Bl. sehr schräg inserirt, seitlich ausgebreitet oder etwas aufsteigend, am Dorsalrande herablaufend, breit eiförmig rundlich, an der Spitze mit sehr kleiner, halbrunder Bucht und kurzen stumpfen Lappen. Zellen gross, dünnwandig, sehr durchsichtig,

unregelmässig 5-6eekig; Nebenbl. etwas abstehend,

sehr verschieden gestaltet, eiförmig tief eingeschnitten mit lanzettlichen Abschnitten oder schmäler und lanzettlich mit ungleichen Zähnen oder ganz ungetheilt und ganzrandig. Fruchtast bewurzelt. Hüllbl. zwei, klein, oval oder keil- förmig, zweizähnig. Hiüllunterbl. oval, 2spitzig, alle am fleischigen Basaltheile des Kelches. Dieser waizig bis spindel- förmig, oben dünnhäutig, an der Mündung 3faltig, mit 3, bis 5 breiten, kurzen, ungleichen und ganzrandigen Lappen. In bleichen oder bräunlichen, lockeren Rasen oder vereinzelt zwischen Sumpfmoosen, auf Steinen, faulem Holz ete. in“ der subalpinen Region. Fig. 93. 12. Chilöseyphus. Corda.

Kelch an kurzen, seitenständigen Aesten, tief 3lappig. Haube weit hervorragend. Bl. ausgebreitet, ungetheilt, ganz- randig. Nebenbl. zweispitzig, klein.

9) Ch. polyanthus. Corda. (Ch. palleseens & lopho- eoleoides. N. v. E.) Einhäusig. Stengel lang, schlaff, ver- 2Zweigt, wenig bewurzelt, niederliegend. —_—n

96)

142

rundlich viereckig, an der Spitze abgestutzt oder seicht ausgerandet, mit abgerundeten Ecken (an trockenen Orten) oder eiförmig abgerundet (im Wasser), alle dicht dachig, sehr schräg, fast horizontal inserirt, flach, am Dorsal- rande herablaufend. Zellen sehr gross und diekwandig, 6eckig; Nebenbl. klein, breiteifömig, halb spitz eingeschnitten, mit lanzettlichen spitzen Lappen. Frueht- ast fast sitzend, mit kleinen eingeschnittenen, fast schuppen-

artigen Hüllbl., am fleischigen Basaltheile des Kelches; Kelch

mit tief 3lappiger Mündung, Lappen buchtig ein- geschnitten, zuletzt zurückgeschlagen; aus ihm erhebt sieh- die derbhäutige, graue, keulige Haube, deren Mündung durch den Austritt der Kapsel unregelmässig einreisst. Eine robuste Pflanze in lockeren bleichen oder schmutziggrünen Rasen in feuchten Schluchten, auf Steinen in Bächen ete. häufig. Aendert je nach dem Standort ab, wesshalb man auch mehrere Arten davon abzweigte. Fig. 94. 13. Gymnöscyphus. Corda.

Keleh an sehr kurzem seitenständigen Aste, gross, einge- | schnitten oder 2lippig. Hüllbl. fehlen. Haube eingeschlossen. Blätter ungetheilt, ganzrandig.

G. repens. Corda. Stengel kriechend, diek, grünlich, später bräunlich, steif, rund, lang und dicht bewurzelt, ästig; . Bl. fast vertical inserirt, aufsteigend, halbumfassend, sehr klein, nach der Spitze: grösser und gedrängter, randisch eiförmig, stumpf abgerundet, ganzrandig, hohl, steif und dick, gelblichgrün. Zellen klein, rundlich 5—6eckig, diekwandig; Randzellen fast quadratisch; Nebenbl. fehlen. Kelch aus der ventralen Stengelseite, ohne Hillbl. verhältnissmässig sehr gross, aufsteigend, länglich, beeherförmig, am Grunde schmäler,

zweilippig, zahnlos, manchmal einseitig geschlitzt. Ich

gebe hier die Beschreibung von N. v. E., da mir die Pflanze unbekannt ist. Sie wurde von Herrn Funk seiner Zeit am Radstadter Tauern an Schieferfelsen gefunden, die sie mit einem zarten grünen Ueberzug bekleidete. 5 Tribus Il. Geocalyceae. 2

Kelch ein fleischiger Bone en): seitlich am Brise =

a

143

den Stengel hängend, in das Substrat eingesenkt. Blätter ausgebreitet, ausgerandet. Nebenbl. tief 2theilig. 33 14. Geöcalyx. N.v. E

97) 6. graveolens. N.v.E Einhäusig. Stengel kriechend, derb, dicht bewurzelt, ästig; Bl. nach der Stengelspitze kleiner, schräg inserirt, seitlich flach ausgebreitet, rundlich-4eckig, seicht ausgerandet, mit spitzen oder stumpfen ungleichen Lappen. Zellen ziemlich gross, zart, rundlich mit deut- lich verdickten Ecken; Nebenbl. anliegend, länglich, durch eine schmale tiefe Bucht in 2 lanzettliche spitze Lacinien getheilt. Fruchtsack walzig, gelblich, fast nackt. In dunkel- oder blaugrünen verwebten flachen Rasen auf Erde in feuchten Schluchten, an Bachufern, über ver- witterten Moosen, an schattigen Felsen, selten und selten mit Frucht. Die sterile Pflanze nicht mit Jung. ventricosa zu verwechseln! Fig. 95. In meiner Zeichnung ist die Fructifieation nach Hooker copirt.

b. Blätter oberschlächtig. Tribus IV. Triehomanoideae.

Kelch ventralständig. Sitzend oder kurz gestielt. Mit Nebenbl., nur bei Physiotium keine.

15. Calipogeia Raddi.

Kelch, ein fleischiger Beutel, in das Substrat eingesenkt, rauhhaarig. Kapsel spiralig gedreht. Blätter oval, ungetheilt, horizontal ausgebreitet. Nebenbl. 2spitzig. €. Triehomanis. Corda. Zweihäusig. Stengel lang, derb, dicht angedrückt krieehend, kurz bewurzelt, wenig

ästig; BI. sehr gedrängt, oberschlächtig, schräg ange- heftet, mit dem Dorsalrande weit umfassend, seitlich flach _ ausgebreitet, rundlich eiförmig, an der Spitze breit abgerundet (ausnahmsweise auch zugespitzt und kurz ein- geschnitten). Zellen gross, regelmässig 6eckig, sehr dick- wandig. Nebenblätter viel kleiner, rundlieh, mehr oder weniger tief und schmal eingesehnitten mit spitzen Lappen. Kelch seitlich am Stengel hängend, bra gr ehaart.

144

In flachen blaugrünen (selten gelblichen) festen Rasen in feuchten Wäldern, an Bachrändern, gemein. Fig.‘ 96. 16. De pidozia. N. v. E &

Kelch an kurzem ventralen Aste, länglich röhrig, stumpf 3faltig, Mündung gezähnt; Bl. 3—4spitzig, eingekrümmt; Nebenbl. 3—4spitzig. Stengel gefiedert ästig. Aeste zum Theil in Ausläufer übergehend.

99) L. reptans. N. v. E. Einhäusig. Stengel diemlich lang,

100)

niederliegend, dünn, ausgezeichnet fiederästig. Aeste wechselständig, ach der Stengelspitze zu kürzer und ge- drängter; untere Aeste entfernter, in eine lange fädige unbeblätterte Spitze auslaufend; Blätter klein, schräg, fast horizontal inserirt, dachig gelagert, seitlich ausgebreitet und nach der ventralen Seite sehr hohl eingekrümmt, rundlich quadratisch, mit tiefen spitzen Einschnitten und 3—4 eingekrümmten spitzen Lappen (am Grunde jedes Astes 2spitzig). Zellen mässig gross, regelmässig Geckig, derb; Nebenblätter wenig kleiner, weniger hohl, breiter als lang, vom Stengel etwas abstehend. Fruchtast sehr kurz, bewurzelt; Hüllbl. wenige, eiförmig, die unteren klein 2—3lappig, die oberen viel grösser, dem Kelch dieht anliegend und an der Spitze kurz und scharf 3lappig. Kelch

‚fast sitzend, länglich, nach oben verschmälert. In lebhaft

grünen niedrigen Polstern in feuchten Wäldern, überall gemein, aber nicht immer mit Frucht. Fig. 97, : L. tumidula. Taylor. Stengel niederliegend, weniger regelmässig gefiedert; Bl. weniger schräg inserirt, hohler und tiefer getheilt, Lappen 4, schmäler und weniger ein- gekrümmt; Nebenblätter oft nur 3spitzig oder ausgerandet 2spitzig. Zellen rund, deutlich getröpfelt und hieran sofort zu erkennen. Frucht? In flachen gelblich grünen Rasen, vorzüglich aus Irland bekannt, soll diese Art auch in Deutschland (Baden, Sachsen) gefunden werden. Fig. 9. 17. Mastigöbryum. .E.

Kelch an kurzem ventralen Aste, 3kantig, stumpf 3lappig;

Blätter convex, schief und zurückgekrtimmt, kurz 3zähnig;

‚Nebenbl. mehräpitäig eingeschnitten. Stengel gabelästig, aus der Unterseite Ausläufer treibend.

145

101) M. trilobatum. N. v.E. Zweihäusig. Stengel lang und derb, aufrecht, spärlich bewurzelt, mit zahlreichen schuppig beblätterten Flagellen; Bl. dicht dachig, sehr schräg inserirt, auf der Dorsalseite an ihrer Basis bucklig aufgetrieben, breiteiförmig, unsymmetrisch, am Aussenrande mit 3 ungleichen kurzen spitzen Lappen. Zellen ziemlich gross und derb, regelmässig 6eckig mit geringer angulärer Verdickung. Nebenbl. breit rundlich 4eckig, 3—5lappig, unregelmässig grob gezähnt. Fruchtast sehr kurz, aufsteigend; Hüllbl. wenige, aufrecht anliegend, tiefer 3—4spaltig, mit lanzettlichen, zugespitzen, stumpfgezähnten Lappen. Kelch länglich, nach oben ver- schmälert, wenig faltig, stumpf dreiseitig, bräunlich. Mün- dung eng, kurz eingeschnitten, seitlich gespalten. Eine sehr robuste Pflanze, die in grünen, hohen, dichten Rasen in feuchten Wäldern gemein ist; höchst selten mit Frucht. ig. 100

x u 1 E 102) M. deflexum. N. v.E. Zweibäusig. Viel kleiner, Stengel x dünner und weniger Flagellen tragend, niederliegend, ästig; Aeste aufsteigend; Bl. schräg inserirt, dieht dachig, nach der Ventralseite weit eingekrümmt. Im Umriss breit- eiförmig, unsymmetrisch, an der sehr vers chmälerten Spitze schräg abgestutzt und ungleich 3zähnig. Zähne schmal und spitz. Zellen rund, angulär verdickt, na ch dem Rande viel kleiner. Nebenbl. abstehend, nieren- förmig, geschweift, stumpf lappig, in Form sehr ungleich, Fruchtast sehr kurz; Hüllbl. und Kelch der vorigen ähnlich. Eine sehr vielgestaltige Art! wesshalb in den Abbildungen unter 101. ce eine häufigere Varietät (implexum) abgebildet ist. In bräunlichen dichten Rasen an nassen Felsen in der subalpinen Region. Fig. 101. 18. Physiotium. N. v. E. ; Kelch unserer Art unbekannt. Bl. convex, an der Spitze 2lappig und gezähnt, am Grunde mit einem grossen, sacki- gen Anhängsel. Nebenbl. fehlen. ' Ph. cochleariforme. N. v. E. Stengel lang, derb, niederliegend, aufsteigend oder aufrecht, ästig, unbewurzelt; Bl. dicht dachig, schräg inserirt, sehr hohl, rund, an der

104)

_ zändern, besonders in der Bergregion häufig. Frucht selten.

‚erscheint dadurch filzig, ihre Theile sind unter dem Miero-

Aus dem kurz 2lippigen Scheitel erhebt sich die Frucht.

146

Spitze ausgerandet. Lappen stumpf, buchtig-spitz-gezähnt, und sehr weit eingekrümmt. Basale Anhängsel eiförmig, auf dem Stengel wechselständig und dachig gelagert, die Ränder nach Innen weit eingekrümmt und daher aufgeblasen hobl. Zellen klein, oval, in schiefe Reihen geordnet. In lockeren bräunlichen und ausgedehnten hohen Polstern in Torfmooren Irlands. Soll auch im Harz vorkommen? Fig. 99 Tribus V. Ptilidieae.

Kelch endständig oder axillär, mit den Hüllbl. fleischig verwachsen oder die Hülle dachig vielblättrig. Stengel meist fiedrig verästelt. Blätter getheil. Nebenbl. ihnen ähnlich.

19. Triehoceolea. Dumt.

Kelch in der Gabelung des Stengels, mit den Hhalbl.- und der Haube zu einem fleischigen Torus verwachsen, rauh. Bl. in Ober- und Unterlappen getheilt und wie die Nebenbl. gefiedert vieltheilig. & T. Tomentella. N. v. E. Zweihäusig. Stengel auf- steigend, lang, derb, ausgezeichnet regelmässig doppelt gefiedert. Fiedern in einer Fläche ausge- breitet, nach der Stengelspitze zu schnell kleiner, daher die Aeste an den Enden abgerundet erscheinen. Bl. am Hauptstengel entfernt, an den Fiedern dachig oberschlächtig“ gelagert, vertical angeheftet, im Umriss quadratisch, ungleich 2lappig. Oberlappen auf der dorsalen, Unterlappen auf der ventralen Stengelseite liegend, beide fast bis zum Grunde in 2 schmale Abschnitte getheilt, welehe wieder einfach oder doppelt vielhaarig fiedertheilig sind; die Pflanze

scop schwer zu entwirren. Nebenbl. etwas kleiner, sonst

Stengels axillär, ein walizenförmiger oder keuliger fleischiger Torus, dicht und an der Spitze schopfig ästig- behaart.

In weiten bleichen lockeren Rasen an schattigen Graben-

.'

147

Er 20. Sendtnera. Endl. 8 Kelch unbekannt. Stengel gabelig. Bl. und Nebenbl. AR tief 2theilig, sichelförmig einseitswendig. 105) 8. Sauteriana. N. v. E. Stengel lang, starr, unbe- wurzelt. Hauptäste nach oben keulig verdickt, kleinere : Seitenäste verdünnt zulaufend; Blätter vertical er inserirt, dem Stengel aufrecht angedrückt, rundlich eiförmig = unsymmetrisch, nach der Ventralseite herabge- bogen, der Stengel daher einseitswendig, fast sichel- 7 artig beblättert. Blätt. halb eingeschnitten mit schmaler & spitzer Bucht und eiförmigen, scharf gespitzten etwas 5; ungleichen Lappen. Nebenblätter von gleicher Grösse und B. Form, vom Stengel weit abstehend. Zellen länglich rundlich, getröpfelt mit ungleich verdickten, zackigen Wänden. In dichten und tiefen braunen Rasen, in den Hochalpen. Sehr selten. Fig. 103. = : 21. Ptilidium. N. v. E. e: Kelch endständig, die Hüllbl. weit überragend, cylindrisch, 3 dünnhäutig, nicht rauh. Mündung gefaltet und gezähnt; Bl. 2lappig. Oberlappen grösser, alle fädig bewimpert. Nebenbl. ähnlich. Pt. eiliare. N. v. E. Zweihäusig. Stengel sehr kurz bewurzelt; niederliegend oder aufsteigend, lang, straff, ein- fach oder doppelfiedrig beästet. Bl. etwas entfernt, die oberen (oberschlächtig) sich deekend; vertical angeheftet, halb Stengel umfassend, seitlich abstehend und nach der ventralen Seite etwas herabgekrümmt, ungleich 2lappig zusammengelegt. Oberlappen viel grösser, rundlich eiförmig, durch eine spitze Bucht tief gespalten und aus- gezeichnet lang fädig bewimpert. Unterlappen auf der ventralen Stengelseite aufliegend, länglich eiförmig, gleichfalls tief 2theilig und lang bewimpert. Zellen mässig gross, rundlich mit stark verdickten Ecken, fast getröpfelt Nebenbl. kleiner, dem Stengel dicht anliegend, im Umriss rundlich 4eckig, durch tiefe Einschnitte in 3 bis 4 lang - gewimperte Lappen getheilt. Fruchtast kuız. Hüllblätter = dem Kelch aufrecht anliegend. Kelch weit hervorragend, länglich eiförmig, an der weiten Mündung etwas faltig,

TE Be ER N 2

107)

108)

148

gestutzt und kurz gewimpert. In gelbbraunen Rasen auf sterilem Haideboden an Stämmen, Felsen, im Gebirge und

in der Ebene häufig. Fig. 104 Tribus VI. Platyphyllae.

Kelch an seitenständigen Aesten, zusammengedrückt oder

glockig. Blätter an nr Basis unterseits mit einem Lappen. 22. ula.

Kelch länglich, ach anne lrickt, abgestutzt. Stengel flach verästelt. Bl. unterseits mit einem viereckigen flachen und ganzrandigen Lappen. Ohne Nebenbl.

R. complanata. Dmt. Einhäusig. Stengel kriechend, schlaff, unregelmässig vielfach verzweigt. Wurzel- haare aus dem Rande des Blattunterlappens entspringend;

Bl. vertieal inserirt, nach oben grösser werdend, ungleich .

zweilappig zusammengefaltet. Oberlappen rundlich, auf dem Stengel dicht dachig gelagert. Unterlappen viel kleiner, quadratisch, dem oberen dicht anliegend. "Zellen klein, beckig, dickwandig. Fruchtast kurz. Hüllbl. etwas schmäler, ihre Unterlappen grösser, dem Kelch dicht anliegend. Kelch aufsteigend, länglich kegelig, grünlich und an der Mündung breit und flach abgestutzt, ganzrandig. An Laubholz durch das Gebiet gemein. Fig. 105. 23. Madötheea. Dmt.

Kelch an Seitenästen sitzend, oval, glockig, 2lippig. Stengel fiederästig; Bl. mit länglich rundem Ventrallapen. Nebenbl. breit herablaufend.

M. laevigata. Dmt. Zweihäusig. Stengel vielfach ver-

zweigt, die längeren Aeste oft peitschenartig verdünnt;

Blätter dicht dachig. Oberlappen convex zurückgebogen, eiförmig, scharf gespitzt, am Rande wellig bis

gezähnt, an der Spitze eingekrümmt. Unterlappen läng-

lich viereckig, nach der Spitze etwas schmäler, am Ende

spitz oder abgestutzt, rundum grob ungleich gewim-

pert. Nebenbl dachig gelagert, angedrückt, länglich vier-

eckig, überall ungleich buchtig und gewimpert,

an der Spitze abgestutzt. Zellen getröpfelt und kleiner an

der Spitze, nach der Mitte zu schnell grösser werdend, . rund und angulär verdickt. An schattigen Felsen, am Fusse

149

alter Bäume, in Schluchten, in weiten bräunlichen, sehr glänz ndash Rasen, besonders im Gebirge, nicht Gemein. Fig. 107. M. navieularis. N. v. E. Zweihäusig. Stengel derb, niederliegend, aufsteigend, entfernt fiede rästig. Aeste oft lang peitschenartig verdünnt, zurückgekrümmt, abstehend. Oberlappen breit eiförmig, stumpf, fast abgerundet, dicht dachig gelagert, hohl herabgekrümmt. Unterlappen eiförmig, stumpf gespitzt, kahnförmig hohl. Ränder oft zurückgerollt. Unterblätter gross, schildförmig, dieht anliegend, am Rande zurückgerollt. Zellen am Rande getröpfelt und wesent- lich kleiner, nach der Mitte schnell grösser, rund, angulär stark verdickt. An Stämmen in gelbliehen Rasen; ur- sprünglich aus Nordamerika bekannt, soll sie auch an mehreren Orten Deutschlands gefunden worden sein. Die Zeilen unterscheiden sie sogleich von platyphylla. Meine Zeichnung ist nach californischen Exemplaren gefertigt, welche Herr a Jack mir freundlichst überliess. Fig. 106. M. rivularis. N. v. E. Zweihäusig. Stengel nieder- liegend und aufsteigend, unregelmässig fiederästig, dünn, am Grunde braun und blattlos, nach oben dicht beblättert; Bl. glänzend (trocken glanzlos) schlaff, locker dachig, grün. Oberlappen breiteiförmig, an der Spitze abgerundet und hohl herabgekrümmt. Unterlappen klein, eiförmig, Spitz, an den Rändern zurückgerollt, herablaufend. Unter- blätter entfernt, rundlich viereckig, an der Spitze breit zugerundet und zurückgekrümmt, am Grunde sehr breit herablaufend. Zellen mässig gross, regelmässig rundlich beckig. Kelchmündung kurz gelappt. In lockeren dunkel- grünen Rasen, an triefenden Felsen der höheren Berg- und subalpinen Region. Selten. Fig. 108. ) M. platyphylia. Dmt. (M. platyphylloidea. N. v. E.) Zweihäusig. Stengel niederliegend, aufsteigend, unregel- mässig fiedrig verzweigt; Bl. dicht dachig, meist schmutzig grün bis gelbbraun, nieht glänzend. Oberlappen breit- eiförmig, stumpf abgerundet, herabgebogen, ganzrandig. Unterlappen klein, am ganzen Rande zurückgerollt, nicht

112)

113)

zurückgerollt. In grossen Rasen an Laubholzstämmen und

Unterlappen nannte N. v. E. platyphylioidea. Fig. 110.

kaum berührend, seitlich flach ausgebreitet. Ober-

deutlich. Fruchtäste sehr kurz. Hüllbl. zwei, abstehe

150

herablaufend. Zellen mässig gross, re gelmässigrundlich Geekig. Unterblätter rundlich quadratisch, breit herab- laufend, dem Stengel anliegend, am ganzen Rande schmal

elsen in der Ebene und im Gebirge gemein. Fig. 109. Eine Form mit etwas glänzend braunen Blättern, buchtig eckiger Basis des Oberlappens und schmäleren

=

M. Porella. N.v.E. Zweihäusig. Stengel niederliegend, unregelmässig fiederästig; Blätter locker gestellt, sich

lappen eiförmig, an der Spitze abgerundet, ventraler Rand gerade, dorsaler Rand gebogen, der Umriss daher etwas säbelförmig. Unterlappen klein, eiförmig-dreieckig, flach und spitz, am Rande nicht zurückgerollt. Zellen mässig gross, rundlich 6eckig. Unterblätter klein, entfernt, anliegend, rundlich quadratisch, an der Spitze breit abgestutzt, nicht zurückgerollt und kaum herab- laufend. In frischgrünen Rasen, am Grunde von Bäumen, an nassen Felsen in der Bergregion, selten. Fig. 111.

Tribus VI. Jubuleae. | n

Kelch an Seitenästen endständig, länglich, aufgeblasen

und kantig oder zusammengedrückt geschnäbelt; Bl. mit ventralem Anhängsel in Form einer Tasche oder eines. Blattohrs.

24. Lejeunia. Libert.

besonders am Rande mit langen glashellen Papillen bekleidet. Blattohr gross, oval sehr hohl Zellen sehr klein, rundlich 6eekig. Nebenbl. nur im Blüthenstande

3

tief zweispaltig. Kelch weit hervorragend, länglich birn- förmig, papillös, oben 5kantig, breit abgestutzt mit einem ärzchen. In kleinen gelblich grünen Häufchen, vor- züglieh an feuchten Kalkfelsen, doch auch an Bäumen und auf Laubmoosen. Selten, vielleicht der Kleinheit wegen übersehen. Fig. 112. L. serpyllifolia. Lib. Einhäusig. Stengel kriechend, schlaff, kurz bewurzelt, stark und dieht verzweigt; Blätter locker gestellt, breiteiförmig, an der Spitze abgerundet, seitlich flach ausgebreitet, an der ventralen Basis mit einem ‚kleinen, sackigen Blattohr. Zellen mässig gross, rundlich Geckig, am Rande fast quadratischh Nebenblätter ver- hältnissmässig gross, rundlich eiförmig, durch eine stumpfe Bucht halbgespalten. Lappen eiförmig stumpf. Hüllbl. 2, ungleich 2theilig den Kelch am Grunde umfassend, Ober- lappen schmäler als an den Stengelbl., Unterlappen schmal lanzettlich. Kelch aus schmälerem Grunde breit verkehrt- eiförmig, am Ende breit abgestutzt, fünfkantig, mit einem stumpfen Spitzchen. In frischgrünen oder gelblichen diehten Ueberzügen an feuchten Felsen, Stämmen, im Gebirge nicht selten und stellenweise gemein. Fig. 11 L. minutissima (L. inconspieua) Dmt. Einhäusig. Stengel sehr kurz, kriechend, wenig bewurzelt und wenig ästig, von Blatt zu Blatt knieartig gebogen. Bl. schräg inserirt, rundlich; Blattohr verhältnissmässig gross, ebenso lang wie das Blatt, aber nur halb so breit. Zellen äusserst klein, rundlich 6eckig, am Rande kleiner und Jast ec Nebenbl. eiförmig rundlich, meist fehlend. - Hüllbl. grösser, verkehrt eiförmig, fast flach. Kelch weit- hervorragend, birnförmig, oben 5kantig, zugerundet, mit einem Spitzchen. Bildet kleine sehr unscheinbare gelbliche Flecken in den Rissen der Rinde alter Fichten und Birken. Bisher, wohl der Kleinheit wegen, nur sehr selten beobachtet. Fig. 114.

25. Frullania. Raddi. S Kelch zusammengedrückt, am Rücken gewölbt und _ unterseits gefurcht. Hüllbl. von den Buengelbläiiwen sehr

116)

117)

118)

152

abweichend. Verzweigung fiedrig; Bl. am Grunde mit einem Oehrchen. Nebenblätter gross. F. dilatata. N. v. E. Zweihäusig. Stengel kriechend, fast unbewurzelt, dicht angedrückt, unregelmässig ästig, sternförmig sich ausbreitend; Bl. dicht dachig, zweizeilig horizontal ausgebreitet. Oberlappen kreisrund, am Grunde

herzförmig, gewölbt, mit eingekrümmter Spitze. Oehrchen

helm- oder kappenförmig, so breit als lang Zellen klein, gleich gross, rundlich Geckig, nur ganz am Grunde grösser; Unterblätter rundlich eiförmig, dem Stengel anliegend, durch einen kurzen schmalen Einschnitt in 2 stumpfliche Läppchen getheilt. Fruchtast kurz; Hüllblätter grösser. ‘Oberlappen schief eiförmig, Unterlappen wenig kleiner, länglich, flach, mehrfach unregelmässig eingeschnit- ten. Hüllunterbl. grösser als am Stengel, eiförmig, tiefer und mehrfach eingeschnitten. Kelch aus schmälerem Grunde im Umriss länglich 4eckig, am Ende breit abgestutzt mit schwacher Ausrandung und daselbst zu einem röhrigen Spitzchen zusammengezogen, höckerig uneben m schwärzlichgrünen Ueberzügen an Bäumen und Felsen, überall gemein und stets reichlich mit Frucht. Fig. 115. 2 F. Jackii. Gottsche. Der Vorigen ähnlich, doch deutlich unterschieden durch vielgrössere Unterblätter, welche um Vieles breiter als der Stengel, rundlich nieren- förmig, entweder breit gerundet oder seicht ausgerandet

und beiderseits am Grunde ein wenig am Stengel herab-

geführt sind. Zellen viel grösser als an Voriger, durch- sichtiger und stark angulär verdickt. Frucht unbekannt. In schwarzbraunen Ueberzügen von Herrn Apotheker Jack £ in Constanz im Jahre 1860 bei ‘Heiligenblut in Kärnthen und bei Mühlen in Graubündten entdeckt, Fig. 116. F. fragilifolia. Taylor. Zweihäusig. Die kleinste

‚unserer Frullanien, rothbraun; Blätt. lockerer gestellt, sich

kaum deckend. Oberlappen schief eiförmig, abgerundet; Oehrehen länglich helmförmig, doppelt so lang als breit. Unterblätter breit eiförmig, !', gespalten, mit plumpen eckig welligen Lappen. Zellen wie dilatata, jedoch

am Blattgrunde meist mit einer oder zwei Reihen grös- =

153

serer dunklerer Zellen. Kelch eiherzförmig, nicht höckerig uneben. In flachen Ueberzügen an bemoosten Felsen in der subalpinen Region. Selten. Fig. 117.

F. Tamarisci. N. v. E. Zweihäusig. Stengel länger, die Aeste aufsteigend und durch kurze Seitenäste regelmässig gefiedert. Oberlappen eiförmig, hohl, oft stumpfgespitzt, Spitze eingekrimmt. Oehrehen helm- förmig bis walzig. Zellen nach dem Blattgrunde zu viel grösser, erscheinen in Folge des Farbstoffes an ihren Wänden diekwandig und getröpfelt; Unterbl. anliegend ,.gros8, rundlich viereckig, an den Rändern zurü ckgerollt, durch eine stumpf winklige Bucht '/, eingeschnitten. Lappen breit und spitz. Hüllbl. am Grunde klein, nach Oben schnell wesentlich grösser werdend, die innersten mit breit eiförmigen, grobgezähnten spitzen Oberlappen und schmalen Unterlappen, deren Ränder (wie auch an den Hüllunterbl.) grob ungleich eingeschnitten und stark zurückgebogen sind. Kelch länglich eiförmig, nicht höckerig uneben, zugerundet mit kegelförmigem Spitzchen. Häufig an schattigen Felsen in lockeren, nicht flach angedrückten Rasen von dunkler oder brauner Farbe. Fig. 118.

B. Frondosae.

Mit Ausnahme von Fossombronia, welche der Frueti- fieation wegen hieher gehört, ist der Vegetationskörper ein Ehallus.

Tribus VIII Codonieae. 26. Fossombronia. Raddi.

Einhäusig. Stengel kurz, kriechend, lang und violett bewurzelt, fest anhaftend; Bl. schlaff (nach dem Trocknen im Wasser nicht wieder in ihre natürliche Lage zurück- kehrend), sehr schräg inserirt, unterschlächtig, rundlich viereckig, mit wellig buchtigem Rande. Zellen gross, zart, unregelmässig 4- 6eckig. Kelch durch Fortwachsen des Stengels dorsal, glockenförmig, an der weiten Mündung

wellig, gekerbt oder gezähnelt, mit 4—5 sehr schmalen - Hüllbl. weit hinauf verwachsen. Kapsel unregelmässig auf- reissend. Fig. 119.

120)

121)

122)

flora von Schlesien“ in des Letzteren Worten gebe:

‚Prof. S. O. Lindberg hat nach der Sculptur der Spore für unser Gebiet 3 Species aufgestellt, deren wesentliche Merkmale ich nach Herrn Limpricht in der „Kryptogamen-

F. Dumortieri. Lindb. Grösser als die Folgenden

und dieht rasig. Sporen gelbbraun bis dunkelbraun, matt, durch regelmässig netzig ineinander mündende niedrige Fältchen in 12-18 grosse regelmässig 4 bis beckige grubige Felder getheilt, daher an der Peripherie durch vorspringende Fältchen wie durch kleine grade gelb- gesäumte Zähnchen undeutlich erenulirt erscheinend. Auf Teichsehlamm und in Torfmooren bisher nur in der Ebene beobachtet, wahrscheinlich allgemein verbreitet.

F. eristata. Lindb. (F. Wondraezecki. Dmt.) Gesellig und heerdenweise, kleiner. Stengel am Ende schopfig und kraus beblättert. Sporen gelbbraun, wellig runzlich, am Rande dunkler und durch vorspringende Fältchen kamm- artig mit 283 bis 36 scharfen Zähnchen besetzt erscheinend. Fältchen schief aufsteigend, fast parallel, geschlängelt und schön wellig, sehr ungleich lang und gegen den Scheitel der Spore oft in ein Wärzchen aufgelöst, seltener verschwindend oder zu wenigen Feldern dieht zusammenfliessend. Auf feuchten thonigen Waldwegen, an Gräben, auf feuchten Aeckern, weit verbreitet und viel häufiger als Vorige. = F. pusilla. Lindb. Kräftiger als Vorige. Sporen braun, im Mittelraume durchscheinend, im Umfange durch vor- springende Fältehen entfernt kammartig mit 16 bis _ 24 hohen Zähnehen besetzt erscheinend, von denen einige wie bei der Vorigen durch eine gelbliche Haut ver- bunden sind. Fältchen minder zahlreich, parallel, schief aufsteigend, geschlängelt, ungleich lang, gegen den Scheitel verschwindend oder theilweise und dann oft gabelig zu- sammenfliessend, und wenige sehr unregelmässige Felder bildend.. Von Herrn Jack auf feuchten Waldwegen bei Salem in Baden gesammelt.

155

Tribus IX. Diplomitrieae,

Laub breit, lappig, gabelig, ohne wirkliche Mittelrippe.

Kelch gross, röhrig, dorsalständig, mit schuppigen Hüllbl. 27. Moerckia. Gottsche.

Scheinbare Mittelrippe ohne einen Centralstrang ver- diekter Zellen. Hüllbl. viel kürzer als der Kelch, lappig eingeschnitten. Kelch gross, grün, Mündung ungleich kurz- lappig.

23) M. norvegica. Gottsche. Zweihäusig. Laub nieder- - liegend, lappig kraus, an der stark verdiekten Längsaxe lang und dicht braun bewurzelt, nach den Rändern zu allmählig dünner werdend. Hüllbl. am Rande ungleich stumpf gelappt, wellig faltig. Kelch gross, eiförmig, Mün- dung gestutzt, mit ungleichen zusammenneigenden Lappen. In dichten lebhaft grünen Rasen, an sumpfigen Stellen der alpinen Region. Manchen Formen der Pellia epiphylla sehr ähnlich; stets lebhafter grün und an den Hüllblättchen auf der Längsaxe sofort zu unterscheiden. Fig. 120. M. hibernica. Gottsche. Zweihäusig. Laub mit starker, scharf abgesetzter Längsaxe, meist schmäler und zarter als Vorige, am Rande wellig, unterwärts weisslich 'bewurzelt. Hüllbl. am Rande ungleich zerfetzt und lang bewimpert. Kelch gross, röhrig, mit gestutzter zart erenulirter Mündung. An quelligen Waldstellen, an Bächen in der Bergregion, zerstreut und selten.

28. Blyttia. Gottsche.

Seheinbare Mittelrippe mit einem centralen Bündel langgestrecktor verdiekter Zellen. Hüllbl. tief wimprig ein- geschnitten. Kelch lang röhrig mit gewimperter Mündung. 25) B. Lyellii. Endl. Zweihäusig. Den beiden Vorigen ähnlich. Laub meist lang und schmal, aufsteigend, saftig grün, dünnhäutig, wellig buchtig. Auf Tortboden der Ebene, = ‚sehr zerstreut.

Tribus X. Haplolaeneae.

Laub breit, lappig, gabelig, ohne wirkliche Mittelrippe.

as fehlt. Frucht dorsalständig.

&

126)

127) P. Neesiana. Gottsche. Zweihäusig. Der Vorigen

128)

129)

156

29. Pellia. Raddi.

Laub in unregelmässigen Rasen, ohne Unterblätter. Hülle dorsal. Kapsel kugelig, ledergelb. 2 P. epiphylla. N. v. E. Einhäusig. Laub dünn, dicht mit filzigen Wurzeln anhaftend, breitkeilförmig, lappig und buchtig, an der Spitze ausgerandet und sich gabelig theilend. An sehr nassen Stellen lineal, verbogen bis kraus und die Triebe aufsteigend und unbewurzelt. Hülle anfänglich end- ständig und die Frucht schuppig deckend, nach deren Aus- tritt taschenförmig mit dem Laube verwachsen erschei- nend, am Rande kurzzähnig eingeschnitten. Haube weit hervorragend, aus langem schmalen Grunde oval kegelig, röthlich. An Grabenrändern, Waldbächen überall gemein und in mannigfachen Formen. Fig. 121

sehr ähnlich, meist bräunlich oder röthlich. Die Hülle wesentlich entwickelter, nach Austritt der Frucht eine dünnhäutige Umwallung bildend, welche nach hinten zu geöffnet allmählig in die Längsaxe verläuft, oder röhrig geschlossen ist. Ränder der Hülle glatt oder a gezähnt. Haube weit hervorragend. An gleichen Wohnplätzen wie Vorige, doch seltener. Fig. 122. P. ealyeina. N. v. E. Hülle noch stärker entwickelt, einen derbhäutigen grossen grünen Kelch bildend, röhrig. und nur am Ende offen oder kahnartig der Länge nach geöffnet, mit grob eingeschnittenen lappigen Rändern. Haube eingeschlossen. Auf Kalk und Mergelboden sehr zerstreut. Fig. 123.

30. Blasia. Micheli. z

Laub in strahlig verbreiterten Rosetten. Mit Unter-

blättern. Hülle fehlt. Kapsel oval, gelblich. = B. pusilla. L. Zweihäusig. Laub dünnhäutig radial ausgebreitet, meist saftig grün, am Grunde stark bewurzelt und dicht anhaftend, nach oben gabelig getheilt und keilig verbreitert, wellig lappig, mit scheinbarer Mittelrippe. Auf der Unterseite dicht anliegende, breiteiförmige grobgezähnte nn, deren Zellen zart, gross, 6eckig. Er

157

entwickeln sich in einer -Höhlung der fleischigen Längsaxe weit vor der Spitze und durchbrechen beim Austritt die Oberfläche des Laubes, eine kurzlappige Oeffnung bildend. Häufig findet man die Keimkörner tragende Form mit flaschenförmigem Schlauche auf der Längsaxe, aus welchem sich gelbe Brutknospen entwiekeln. Auf feuchtem lehm- haltigen Sandboden in schattigen Gräben, an Ufern in der Ebene und Hügelregion nicht seiten, aber sehr selten mit Frucht. Fig. 124. Tribus XI. Aneureae,

Laub fiedrig mehrtheilig, schmal, fleischig, ohne Mittel- rippe. Kelch fehlt. Haube ein eylindrischer fleischiger Torus aus der ventralen Seite des Laubrandes aufsteigend.

31. Aneura. Dmt.

A. pinguis Dmt. Zweihäusig. Laub der Pellia ähnlich, doch dicker, fleischiger, dunkelgrün, selten gelblich, fett- glänzend, nicht keilig nach vorn verbreitert, sondern breit lineal, flach, etwas wellig, unterseits dicht filzig be- wurzelt; Hüllblätter. in Form einiger kleiner zerschlitzter

ehuppen am Anheftungsgrunde des Fruchtastes. Haube eylindrisch, höckerig uneben. In dichten festen Rasen auf feuchtem Waldboden an Bachrändern, Gräben, Wiesen, in der Ebene und Bergregion und nicht selten mit Frucht. Fig. 125.

A. pinnatifida. N. v.E. Zweihäusig. Laub viel schmäler als an Voriger, vielfach fiedrig verzweigt, im Durchschnitt gleich stark (ohne verdünnten Rand) erscheinend. Haube walzig, glatt (nicht höckerig uneben). In dichten schwel- lenden dunkelgrünen Ueberzügen an Steinen und Holz in Waldbächen. Selten. Fig. 126. A. multifida. Dmt. Einhäusig, Der Vorigen sehr ähnlich, jedoch meist zwischen Laubmoosen in kleinen Häufchen, auch an Bachrändern auf Holz und Steinen. Vielfach und weniger regelmässig fiedrig verzweigt. Laub mit breitem von einschiehtigen Zellen gebildeten Rande, daher im Durchschnitt linsenförmig erscheinend. Haube keulig, höckerig uneben. Im Gebirge BBNe- u 128.

133)

134)

185)

136)

158 Prof. Lindberg zweigt hier die folgende ab: | A. latifrons. Lindb. Einhäusig. Laub vielfach ver-

zweigt, durchsichtig. Fiedern breit und flach, oft keil- förmig oder breit lineal, im Durchschnitt gleich stark

'erscheinend, aber mit salimalain einschichtigen Rande.

Haube höckerig uneben. In schwellenden Ueberzügen auf e Torf, u Steinen an quelligen Waldstellen, zerstreut. Fig. 1 A.p ge ata. N.v.E. Zweihäusig. Laub aus schmalem horizontalem Hauptstamm handförmig-getheilt aufrecht. Haube klein, höckerig uneben. In niedrigen kleinen Rasen auf faulem Holz, bräunlich oder dunkelgrün. Verbreitet. Fig. 129.

Tribus XI. Metzgerieae.

Laub ausgezeichnet dichotom verzweigt, dünnhäutig mit starker Mittelrippe; Frucht aus der ventralen Seite ent-

springend, Kelch fehlt; Hüllbl. halbkugelig-sackig,

neben der Mittelrippe entspringend.

32. Metzgeria. Raddi. M. fureata. N. v. E. Einhäusig. Laub grünlichfahl, nur am Rande und auf der Mittelrippe unterwärts behaart. Zellen ziemlich gross, regelmässig 6eckig. In mehr oder weniger hohen weichen Polstern in feuchten Wäldern an Laubholzstämmen und Felsen, durch das Gebiet gemein. 3 Fig. 130. M. pubescens. Raddi. Zweihäusig. Der Vorigen ähnlich, kräftiger, beiderseits dieht behaart. Zellen kleiner. In gelblichen Polstern an kalkhaltigen Felsen, doch auch an Bäumen, viel seltener als Vorige und vorzüglich

‚in der höheren und subalpinen Region. Fig. 131.

Erklärung der Abbildungen.

mmmmnnnnnan

Dieselben bedürfen in der Mehrzahl keiner Erläuterung, da

er Name und die Linearvergrösserung dabei stehen und von

jeder Species Zweig, Blatt und Zellennetz gegeben sind, ebenso

Unterblätter und meistens auch der Kelch, was Alles aus dem

Bilde sich sogleich von selbst ergibt. im daher hier unnöthige

Wiederholungen zu vermeiden, gebe ich nur Folgendes: In a

1 u. 2 ist der Ast fructifieirend. |

4 u. 9 zeigen je einen sterilen und einen fruet. Zweig; die Kelehanlage ist punktirt.

12 Steriler Trieb und (der kleinere) ein Fruchtast.

„15 Fruchtast.

'„ 16 Steriler Trieb und (der kleinere) ein Fruchtast.

20 Zwei sterile Zweige (die ganzrandige und gewimperte Form) nebst Fruchtast.

22 Fruchtast, unter dem Kelch erscheinen junge Triebe.

32 Fruchtast, Blatt, Unterblatt und Zellen.

34 d bis g Unterblätter.

35 46 48 d und e Unterblätter.

„. 49 e Unterblatt. =

50 .d dessgleichen.

51 e und d dessgleichen.

58 a Kelch, b männliche Organe.

62 a Zweigoberseite, b Unterseite.

67 d und e Unterblätter.

68 d dessgleichen.

‚69 70 e dessgl.

87 d die drei Unterblätter des Fruchtastes.

89 d Unterblatt.

91 d e dessgleichen.

-

_ wänden mehrfach kleine Räume freigelassen, welehe in natura

160

93 e Unterblatt.

95 b Fruchtsack, d Unterblatt.

96 b dessgleichen d und e Unterblätter. 101 e variet. implexum.

„. 102 Blatt.

103 b Unterblatt, d Blatt.

106 d Oehrchen.

107 bis 111 d Unterblatt.

114 a Ast von Oben, b von Unten, e Blatt. 115 d Blatt von Oben gesehen.

120 b männl. Fruct. mit den Hüllblättern, 124 b Unterblatt.

». 198 B Ast mit Kelch.

In den Figuren 2, 4, 5 und 13 hat der Lithograph =. den Zelle.

und in Fig. 43 und 45 sind einige der Zellen nicht na Frag emazs a schliessend und nicht richtig 6eckig gezeichnet. Da jedoch das Zellgewebe dieser T genannten 6 Figuren im Uebrigen richtig wiedergegeben ist, so machen

te u 113 ist : gewebe ganz verfehlt. Die Zellen der Blattmitte sollten hier durchaus nicht kleiner sein als die Randzellen. Leider liess sich das nieht mehr entfernen.

Fig. Seite Alieularia nn Den a 13 } 109 geoscypha. De Not. . ; : ; A > 10 | 109 N.v. E N : e R R . 10 1] 109 scalaris Corda. 12 08 eura latifrons, Lindb. 5 127 ultifida. Dmt. ie palma SL h ö . 129 . Dmt = z ; 125 157 nr. N.v.E 126 | 157 L. 5 124 156 : _ 155 a 96 143 Moses Er er N.v.E. 141 eScens. ER y4 141 us Corda - . 141 3 ndb. -_ = ieri Lindb. 154 = Lindb 119 154 Wondraczecki. Dmt = 1/15 . N.v.E. 1 152 Jackii Gottsche . . 116 | 152 risci. N. v. E. 118 yx graveolens. N.v.E . 9 ad N. vE. ver con Corda 2 oides. N. v. E. 3 | Corda. R E omitrium Hookeri. N. v. E. 1 lotowianus. N. v. E. i 5 93 a 50 acu Lindend. . BE | 47 bescens. Hook. . albicans L._ . ; ) alpestris. Schleich ; s 58 anomala. Hook. 5 ER J arenaria. IB. = . - 60 attenuata. Lindenb RE a 68 badensis. Gottsche z v 4 bantriensis. N. v. ne 48 barbata. Schmid - bierenata. Lindenb. 59 bieuspidata L . = eaespitieia. Lind. . . 3 catenulata. Hueben. . ) nfertissima. N. v. . 42 connivens. Diks . . - £ eoreyraea. N. v. E. ee A

Jungermannia cordifolia. Hook.

Sm. & eurvifolia. Dicks . [0 N, vB

minuta. cks. \ Muelleri. N. v. E. ans: =N.- U

olita. N

VER. ; porphyroleuca. N. v. E.

162

a a a eh ae

3 1119 ° Re 29 | 115 ‘” 32 | 118° Er 42 | 12 = 8 | 137 :B 36 | 123 28 58 | 126 =: 54 | 126 9 61.) 19 er 52 | 18 = 45 | 1923 ER 112 | 156

N.v.E. ö ; - 2 ; eek Ei : ; ; ? 109 ee Dit. EEE RE 110

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Scapania compacta. Lindbg. Be 17.71 34 er REDE z 5 B a 5 28 114 ae Gottsche x 2 5 5 } : 27 114 5 un & H : . A 23 113 3 nemorosa. = v. E. 2 24 113 % ea. a a 3 28 114 ; subalpina.. N.v. E 21:7 18 tyrolensis. N. v. E 18 08a. v. E. 22 11% or rosa. N. v. E 25 113 lata. M.& N. : ; - F 20 112 rs Sauterlana N. ; : : 5 : x 103 147 p nis. N. v.E. i : R : 87 | 138 rrhooolen Tomentells. N.v. E 102 146

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E: Fig.9. -Sarcostyphus Funkü.NaE.

10X

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Fig.15.

Fi6.1B. Scapania asquilobs N.a.E.

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-_uMu.® Soapania compacta. LLindbg,

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Scapania nemorosa. N.a.R.

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Ssapania umbrosa { Na:

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10% Jungarmannia albicans L.

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20X : Jungermannia obtusifolia. Hook.

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Hook.

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Jungermannia Taylari.

Fig.31%,

Jundermannia Doniana. Hook.

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Jungermannia Schraderi. Mart.

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Jungermannia crenulata. Sm.

Jungermannig nana.N.a.E.

Jungermannia hyalina.. Lyell.

Junfermannia. caespiticia. Lind.

c Jungermannia sphaarocarpa. .Hook.

Junfermannia. eordifolia. Hook.

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Junfermannia obovata. N.a.E.

Jungermannis pumila With.

410% a e me Fig.4. E 20x ee ee a Rx b a

ya Jungermannig bantriensis. Hook.

60x i Jungermanni Hornschuchiana N.a.E,

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Narpanthus seutatus . Spruce. Jungermannia inflata. Hude.

Jundermannia Reichardtii. battsehe. Jungermannia axeisa. N.a.E. u

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Jungermannia a

Jungermannie intermedia.Lindbß.

Jundermannia ineisa .schrad.

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Jungermannia minutg.Urantz.

| 60x Jungermannia Helleriana.N .a. E.

Jungermannia Iycopodioides. Wallr.

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Junßermanria quinguedentata. Web.

Jungermannig barbata Schreh.

Jungermannia setiformis. Ehrh.

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N\ Y% Jungermannia elachiste. Jack.

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60x Jungermannia eatenulata Hueb. *

Jungerman'a hieuspidata.L.

Jungermannia curvifolia. Dicks.

Jungermannia drichophylia .L.

Jungermannia setacea Web.

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Me Lophoeolea:heisranhylla N.a.E.

Lophacalen minor. N.a.E.

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Harpanthus Flotowianus. N.a.E.

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Piß,91. Lepidozia, reptans Na. 3. Koss

32 I

Lepidezia dumidula. Taylor,

on Physitimanchkarifurme N.a.E Mastigobryum trilebatum.N.a.E.

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Trichgeolea Torhentela Na.E. \

Madotheca navieularis. N.a.E,

° Lejeunia calearea .Lib.

Lejeunia serpyllifolie.Lib.

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a 0X Frullania dilatata.N.a E.

Frullania fragilifnlia. Taylor.

Frullania Jackii Oottsche.

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Mürkia norvegica Oattsche

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Fossombronia pusilla. N.a.E.

4 Fis. 1 nat, Gr. Pellia epiphylla N. a.E.

Blasia pusilla L.

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Aneura pinduis Dum. er

; | Aneura pinnatıida Nat.

Fis. 126.

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a Aneura palmala N.a.E.

er Ben a a ei Aneura latifrons. Lindbf, 8 u :

Aneura multifida Dum.